Einehre 10 11 ieue Mannheimer Seitung 9 5 4 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeileg 3. 79mm hreite gte⸗ Mannheimer General⸗ Belger 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ 5 klamemillimeterzeile 50 3. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Bei Zahlungseinſtellung, Pofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 1g, Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Ne Friedrichſtraße 4. W Oppauer Straße 8. Se Freiburger Straße 1 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Vergleichen oder Zahlungsverzug wird keinerlei Nachlaß gewährt. Abend⸗Ausgabe K Freitag, 27. April 1934 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge.GerichtsſtandMannheim 145. Jahrgang- Nr. 194 Eine ſeltſame Konſtruktion Meldung des DNB. Die Entſcheibung über die Einberufung des Nationalrates zum Inkrafttreten der neuen öſter⸗ reichiſchen Bundesverfaſſung iſt gefallen. Die Bun⸗ desregierung wird die neue Verfaſſung auf parlamentariſchem Wege in Kraft ſetzen laſſen. Von amtlicher Seite wird mitgeteilt, daß ſchon heute die Notverordnung der Regierung veröffent⸗ licht wird, durch die der Apparat zur Annahme der neuen Bundesverfaſſung in Gang kommt. In der Regierungsverordnung wird der der Chriſtlich⸗ Sozialen Partei angehörige zweite Präſident des Nationalrates, der Abgeordnete Ramek, beauf⸗ tragt, das Präſidium des Nationalrates zu über⸗ nehmen. Ramek hat daraufhin den Nationalrat auf Montag 10.00 Uhr einberufen. Auf der Tagesord⸗ S nung ſtehen drei Punkte: 1. Die formelle Genehmigung der bisherigen Verordnungen der Regierung, die auf Grund des Kriegsermächtigungsgeſetzes erlaſſen worden ſind, 2. Die Genehmigung der neuen Bundesverfaſſung, 3. Die Ratifizierung des Konkordates mit dem Vatikan. In der Eröffnungsſitzung am Montag wird ein eigenartiges Verfahren eingeſchlagen wer⸗ den. Man wird davon ausgehen, daß die am 4. März 1933 infolge der Präſidentenkriſe⸗ unterbrochene Sitzung des National⸗ rates noch andauert. Unmittelbar nach Erle⸗ digung der Tagesordnung wird der Nationalrat aufgelöſt werden. Das allgemeine Intereſſe richte, ſich jetzt auf die Haltung der beiden oppoſitionellen Parteien, der Großdentſchen und der Landbündler. Wie von uuterrichteter Seite verlautet, werden dieſe bei⸗ den Gruppen im Nationalrat eine gemeinſame grundſätzliche Erklärung abgeben. In Regierungs⸗ kreiſen ſind lebhafte Bemühungen im Gange, eine Ausſprache über die Punkte der Tagesordnung in der feierlichen Montagsſitzung unter allen Umſtänden zu vermeiden. Die beiden Oppoſitionsparteien wer⸗ den jedoch erſt kurz vor der Sitzung des National⸗ rates am Montag ihre endgültige Stellungnahme be⸗ kanutgeben. Suvich ohne Erfolg in London geweſen (Von unſerem Vertreter in London) § London, 27. April. Während die meiſten Londoner Blätter bei der Ankunft Suvichs in Lon don reichlich optimiſtiſch geſtimmt waren und von ſeinen Verhandlungen mit dem engliſchen Außenminiſter über eine Reihe Eng⸗ land und Italien gemeinſam betreffende Fragen konkrete Ergebniſſe erwarteten, ſo ſind die Kommen⸗ tare jetzt durchweg auf Moll abgeſtimmt. Von allen anfangs ſo lebhaft diskutierten Plänen iſt nichts mehr übrig geblieben als die erneute Verſiche⸗ rung gegenſeitiger freundſchaftlicher Beziehungen. Das hat aber die engliſchen Staatsmänner nicht gehindert, Suvich wiſſen zu laſſen, daß ſie im Grunde den Muſſolini⸗Plan als unpraktiſch betrachten und daher zu⸗ rückweiſen müßten. Suvich ſcheint urſprünglich mit den Vollmachten ausgerüſtet geweſen zu ſein, die baldige Wiederauf⸗ nahme der diplomatiſchen Beſprechungen zwiſchen den vier europäiſchen Großmächten zu betreiben. In England hat man dem italieniſchen Vertreter nicht verhehlt, daß man ſich im Augenblick nichts von derartigen Verhandlungen, insbeſondere nichts von neuen konkreten Vorſchlägen an Frank⸗ reich, verſpricht. Ueberhaupt hat man in England die Frage der Durchführungsgarantien zunächſt einmal völlig zurückgeſtellt und will, wie der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ mitteilt, abwarten, welche Zugeſtändniſſe Frankreich in der Abrüſtungsfrage zu machen be⸗ reit iſt. Die Saarregierung verfügt Schärfſtes Verbot aller Schulfeiern am 1. Mai — Saarbrücken, 27. April. Wie uns mitgeteilt wird, hat dieſer Tage die Schulabteilung der Regierungskom⸗ miſſion eine Verfügung an die Direktoren der höheren Schulen des Saargebietes, der gewerblichen Berufsſchulen und an die Kreisſchulleiter gerichtet, in der darauf hingewieſen wird, daß der 1. Mai im Saargebiet weder geſetzlicher noch kirchlicher Feiertag ſei, und daß deshalb an dieſem Tage in allen Schulen ordnungsmäßiger Unter⸗ richt ſtattfinden müſſe. Die Regierungskommiſſion verbietet weiterhin alle über das normale Maß hinausgehenden Beurlaubungen von Lehrern und Schülern. Memelſtatuts Baden in der Verkehrswerbung voran Fahrestagung des badiſchen Verkehrsverbandes (Eigener Drahtbericht) Karlsruhe, 27. April. Im großen Sitzungsſaal des früheren badiſchen Landtages wurde heute vormittag um 11 Uhr eine eindrucksvolle Kundgebung für den badiſchen Frem⸗ denverkehr abgehalten, die unter Leitung des Präſi⸗ denten Gabler ſtand. Die ſtaatlichen Behörden waren durch den Reichsſtatthalter Robert Wagner, Miniſterpräſidenten Köhler und Innenminiſter Pflaumer vertreten, außerdem hatten Reichsbahn, Reichspoſt und ſämtliche Verkehrsvereine aus Baden ihre Vertreter entſandt. Aus Mannheim waren Bei⸗ geordneter Dr. Bartſch und Dr. Hildebrandt von der Lufthanſa anweſend. Der Preſſechef der badiſchen Regierung, Fran Moraller, begrüßte die Erſchienenen und betonte, daß im Zeitraum eines Jahres aus dem früheren Intereſſentenhaufen des Badiſchen Verkehrsverban⸗ des eine Organiſation geworden ſei, die ſich tatkräftig für das badiſche Fremdenverkehrsweſen einſetze. Das ſei vor allem oͤem Präſidenten Gabler zu verdauken, der als Fachmann an dieſem Neuaufbau in vorder⸗ ſter Linie mitgearbeitet habe und wofür ihm der Dank des Badiſchen Verkehrsverbandes gebühre. Dann berichtete Präſident Gabler in längeren Darlegungen über„Ein Jahr Verkehrsar⸗ beit imenationalſozialiſtiſchen Deutſch⸗ land“. Der Redner ſtellte voran, daß er ſich an die Deviſe gehalten habe, duß aktives Handeln auf Grund ſeiner Erfahrungen wichtiger ſei als theore⸗ tiſche Beratungen. Es ſei vor allem nötig geweſen, ſich des badiſchen Beherbergungsweſens anzunehmen, das im vorigen Jahr in eine finanziell und wirt⸗ ſchaftlich ſehr ungünſtige Lage gekommen ſei. Durch ſteuerliche Maßnahmen, die von der badiſchen Regie⸗ rung unterſtützt wurden, ſei es möglich geweſen, über den toten Punkt hinwegzukommen. Es ſei vor allen Dingen erreicht worden, daß ſämtliche Beherber⸗ gungsbetriebe in Baden nunmehr ſteuerpflichtig ge⸗ worden ſeien, daß die Subventionen für Regie⸗ betriebe wegfallen und Grund⸗ und Gebäudeſonder⸗ ſteuerermäßigungen eingeführt werden konnten, ſo daß in dieſer Hinſicht das Land Baden vorbildlich für ganz Deutſchland geworden iſt. Notwendig ſei vor allem eine leiſtungsfähige Gaſthofkultur, wobei das Volkstum und die Bodenprodukte des Landes in erſter Linie berückſichtigt werden müßten. Der Präſident gab dann eine Reihe von intereſſan⸗ ten Werbemaßnahmen für den badiſchen Fremden⸗ verkehr im Laufe des Jahres bekannt. So wird zunächſt ein Sommerproſpekt herausgegeben mit dem Titel„Das gaſtliche Baden“, der auch einen gaſtronomiſchen Bilderbogen von ganz Baden ent⸗ hält, wobei die Erzeugniſſe des Landes in anſchau⸗ licher und künſtleriſcher Form aufgezeichnet ſind. Weiterhin iſt ein Proſpekt vorgeſehen, betitelt: „Romantiſches Burgenland“ mit dem Mit⸗ telpunkt in Heidelbero, der das ganze Gebiet weſtlich der Haardt bis ins Frankenland hinein umfaſſen ſoll. Im Schwarzwald iſt durch den Ausbau der Höhenſtraßen und die Verbindung untereinander nunmehr eine Schwarzwaldhöhenſtraße für den Autoverkehr geſchaffen, eine Genießer⸗ ſtraße, wie der Präſident ſagte, für Autofahrer, die nunmehr von Bayern herüber über den Schwarzwald zum Bodenſee an der Schweizer Grenze führt. Der Weg ſoll genannt werden„Der deutſche Höhen⸗ weg“ und dürfte in ſeiner Reichhaltigkeit kaum von anderen Landesteilen übertroffen werden. Für den Sommer ſind eine Reihe ausländiſcher Reiſebürobe⸗ amter eingeladen, ſo aus Holland, aus der Schweiz, aus Frankreich, aus Dänemark ſowie aus England. Die klimatiſchen Vorzüge des badiſchen Landes, der Frühling und der Herbſt vor allem, ſollen beſonders propagiert werden, um Fremde nach dem deutſchen Süden zu bringen. Abgeſchloſſen wurde die Kundgebung durch eine Anſprache des Reichsſtatthalters Robert Wagner, der auf die beſondere Lage Badens als Grenzland im Fremdenverkehr hinwies und die Notwendigkeit einer großzügigen Propaganda betonte. Das Be⸗ herbergungsgewerbe müſſe aber auch eine Steige⸗ rung ſeiner eigenen Leiſtungsfähigteit erreichen. Als beſonbere badiſche Spezialität müſſe auch das Kunſtgewerbe mehr herausgeſtellt werden. Die badiſche Regierung werde jedenfalls alle Be⸗ ſtrebungen zur Hebung der Gaſtlichkeit tatkräftig unterſtützen. An die eigentliche Kunoͤgebung ſchloß ſich dann eine geſchäftliche Tagung des Landesverkehrsver⸗ bandes an, die auch unter der Leitung von Präſi⸗ dent Gabler ſtand, dem von ſeiten des Hotelgewer⸗ bes und der Gaſtwirtsbetriebe des badiſchen Landes der beſondere Dank für ſeine Bemühungen um die Hebung des Fremdenverkehrs und damit um die Steigerung der Befucherziffern der Hotels und Gaſtſtätten ausgeſprochen wurde. Präſident Gabler hob in ſeinen Schlußworten hervor, daß eine Propa⸗ ganda ohne gleichzeitige Leiſtungsfähigkeit öes Be⸗ herbergungsgewerbes keinen Sinn habe. Mancher frühere Dilettantismus auf dieſem Gebiete müſſe endgültig verſchwinden. Er ſchloß die Kundgebung mit einem„Sieg Heil!“ auf den Führer. eeeeeeneee. Litauens Terror im Memelgebiet Drahtbericht unſeres Berliner Büros JBerlin, 27. April. Das Verhalten der litauiſchen Regierung gegen die deutſche Bevölkerung. des Memel⸗ landes wird immer unerträglicher. Man arbeitet, wie ſich das erſt kürzlich in der widerrechtlich gegen den Landespräſidenten des Memelgebietes Dr. S chreiber verhängten Geldſtrafe gezeigt hat, mit den kleinlichſten Schikanen und verſucht, die dem Memelgebiet im Memelſtatut einge⸗ räumte Autonomie in jeder Hinſicht einzu⸗ engen oder ganz zu beſeitigen. Dieſes Verhalten iſt um ſo unverſtändlicher und bedauerlicher, als Deutſchland von jeher beſtrebt war, gute Beziehungen mit dem litauiſchen Nachbarſtaat aufrecht zu erhalten. Die Reichsregie⸗ rung hat, wie bekannt iſt, im Laufe der vorigen Jah⸗ res wiederholt verſucht, eine gütliche Löſung der be⸗ ſtehenden ſtrittigen Fragen zu finden. Ein Ein⸗ vernehmen wäre jederzeit ohne große Schwierig⸗ keit möglich geweſen, wenn die litauiſche Regie⸗ rung den Grundſatz der Autonomie, den zu beachten das Memelſtatut zu ihrer Pflicht gemacht hat, auch in der Praxis befolgen würde. Zeitweiſe trat auch während des letzten Sommers eine gewiſſe Beruhigung der Verhältniſſe ein. Grundſätzlich ſtellten ſich jedoch die Kownoer Machthaber auf den Standpunkt, daß die Aus⸗ legung der einzelnen Beſtimmungen des ihre Sache ſei. Ueber die Rechtmäßigkeit der von der litauiſchen Regierung ergriffenen Maßnahmen könne man ſich ja hernach vor den maßgebenden Inſtanzen, vor allem vor dem Völkerbund in Genf, auseinanderſetzen. Die Reichsregierung hat es natürlich nach⸗ drücklich abgelehnt, Litauen das Recht zu einer willkürlichen Auslegung des Statutes zuzuerkennen. Eine Mitwirkung des Völkerbundes an dieſen Er⸗ örterungen iſt jedoch, entſprechend dͤͤer allgemeinen deutſchen Haltung, abgelehnt worden. Litauen erließ dann im Laufe der Monate das Gerichtsverfaſſungs⸗ geſetz, das Staatsſchutzgeſetz, beſondere Beſtimmun⸗ gen über die Handhabung des über das Memel⸗ gebiet immer noch verhängten Kriegszuſtandes, die Ausweiſungen deutſcher Beamten und ähnliche Maßnahmen, die alle eine Verletzung und teilweiſe eine völlige Aufhebung der autonomen Rechte des Memeldeutſch⸗ tums mit ſich brachten. Die Reichsregierung hat in Kowno, beim Gouverneur des Memellandes, wie auch bei den Signatarmächten des Memelſtatutes wiederholt ge⸗ gen dieſes Vorgehen der litauiſchen Regierung pro⸗ teſtiert. Leider hat ſich Litauen bisher nicht zu einer weſentlichen Aenderung ſeiner Politik im Me⸗ melgebiet beſtimmen laſſen. Wie ſich die Dinge weiter entwickeln werden, iſt im Augenblick noch nicht abzu⸗ ſehen. Eines jedoch ſteht feſt: Legt Litauen Wert auf ein gutes politiſches und wirtſchaftliches Verhältnis zu Deutſchland, wird es ſich bereit finden müſſen, die klaren und ein⸗ deutigen Richtlinen des Memelſtatuts über die rechtliche verwaltungsmäßige und kulturelle Auto⸗ nomie des Memeldeutſchtums zu beachten. Hält die litauiſche Regierung an ihrer engſtirnigen und terroriſtiſchen Politik des Rechtsbruches feſt, wird ſie die Möglichkeit einer Wiederkehr guter Be⸗ ziehungen zu Deutſchland für immer aufs Spiel ſetzen. 8 5 e,Dauerſitzung⸗ des Wiener Paxlaments Engliſch-italieniſche Kolonialverhandlungen Von unſerm Vertreter in London W. A. London, Ende April. Muſſolinis berühmte Rede vom 18. März und insbeſondere die Stelle, in der er davon ſpricht, daß die große Aufgabe Italiens darin liege, Afrika in den Kreis der europäiſchen Kultur zu ziehen, hat nicht nur die lebhafteſte Aufmerkſamkeit Frankreichs geweckt, ſondern wird nicht minder eingehend in England beſprochen. Daß Muſſolinis Worte im weſentlichen an Frankreich gerichtet ſind, weiß man auch in London. Andererſeits iſt England in kolo⸗ nialen Dingen eiferſüchtig genug, um in den italie · niſchen Ausdehnungsbeſtrebungen nicht auch eine ge · wiſſe Gefahr für England zu erkennen. Als Muſſolinis Rede in London bekannt wurde, als in italieniſchen Zeitungsbeſprechungen immer wieder darauf hingewieſen wurde, daß der be⸗ kannte Londoner Geheimvertrag vom 28. April 1915, der der letzte Anlaß für den Eintritt Italiens in den Krieg an der Seite der alliierten Mächte war und in dem Italien u. a. angemeſſene Gebietszu⸗ teilungen in Afrika verſprochen wurden, nicht ein⸗ gehalten worden ſei, konnte man in London darauf hinweiſen, daß zum mindeſten England ſeinen Ver⸗ pflichtungen nachgekommen ſei. Es ſoll hier nicht unterſucht werden, ob die Zugeſtändniſſe, die Eng⸗ land Italien gemacht hat, wirklich die Verſprechun⸗ gen des Geheimvertrages in vollem Ausmaß erfül⸗ len. Aber immerhin hat England an Italien das Jubaland abgetreten, hat ihm die Hoheit über die Oaſe von El Djarabub verſchafft und hat endlich, wenn auch nach langem Zögern, in der internationa⸗ len Zone von Tanger den Italienern den gleichen Stand wie den engliſchen Staatsangehörigen zuge⸗ ſtanden. In Italien betrachtet man dieſe Zugeſtändniſſe na⸗ türlich als ungenügend. England aber fühlt ſich ſeiner Verpflichtungen von 1915 ledig, und wenn der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegr in einer Beſprechung der Muſſolini⸗Rede ſchrieb, daß es einigermaßen phantaſtiſch anmute, wenn Muſſolini über Tunis hinausblicke, ſo entſpricht dieſer Satz nicht nur der amtlichen Londoner An⸗ ſicht, ſondern wird darüber hinaus auch völlig von der engliſchen öffentlichen Meinung geteilt. Eine franzöſiſche Quelle will wiſſen, daß es in der zweiten Hälfte des vergangenen Monats zu einem engliſch⸗italieniſchen Kolonialzuſammenſtoß gekom⸗ men ſei. Angeblich ſollen die Italiener die Süd⸗ grenze von Lybien überſchritten haben und eine 2¹ Kilometer ſüdlicher gelegene Oaſe beſetzt haben, die als ein höchſt wichtiger Punkt für ein Weiterrücken zum Tſchadſee betrachtet wird. England ſoll dieſen Vormarſch mit Gegenmaßnahmen beantwortet haben. Vor einigen Wochen kam es um die Oaſe von El Awenat(ſüdlich von Kufra) zu engliſch⸗italie⸗ niſchen Verhandlungen. Die Südgrenze von Tripo⸗ lis zum Sudan hin iſt rein gedankenmäßig; ſie ver⸗ läuft theoretiſch auf dem 22. Breitengrad. Als kürz⸗ lich nun endlich regelrechte Grenzvermeſſungen vor⸗ genommen wurden, eutſtand Streit darüber, ob die Oaſe von El Awenat Lybien oder dem Sudan zuge⸗ teilt werden ſollte. Die Italiener beanſpruchten die Oaſe für ſich und die Engländer taten dasſelbe. Es iſt anzunehmen, daß die franzöſiſche Meldung über engliſch⸗italieniſche Reibereien ſich auf die Grenz⸗ ſtreitigkeiten um dieſe Oaſe beziehen. 5 Merkwürdigerweiſe wird in England amtlich, wenn auch in zurückhaltender Form, beſtritten, daß irgendwelche engliſch⸗italieniſchen Kolonialverhand⸗ lungen ſtattfinden. Wie wir jedoch aus ſicherer Quelle erfahren, ſind ſeit einiger Zeit Beſprechungen zwi⸗ ſchen Rom und London im Gange, die über die Oaſe El Awenat hinaus auf alle anderen engliſch⸗italie⸗ niſchen kolonialen Berührungspunkte Bezug haben. Wir glauben weiterhin verſichern zu können, daß dieſe Verhandlungen, trotzdem es beſtritten wird, be⸗ reits ein Stadium erreicht haben, in dem eine fried⸗ liche Regelung aller Zweifelsfragen in baldiger Aus⸗ ſicht ſteht. Beide Seiten ſcheinen zu Zugeſtänd⸗ niſſen bereit zu ſein. Italien wird von allen Verſuchen zur Durchoͤringung des Sudan abſtehen. Es will ſo auf den Beſitz der ſtrittigen Oaſe El Awenat, die ein wertvoller Ausgangspunkt für einen weiteren Vorſtoß nach Süden ſein könnte, verzichten und iſt ebenſo bereit, ſeine Pläne auf ein Eindringen in den Sudan von Weſten, von Eriträa her, aufzugeben. Italien ſcheint ſogar zu noch weitergehenden Zu⸗ geſtändniſſen bereit. Der italieniſche Kolonialmint⸗ ſter hat bereits jüngſt Anweiſung gegeben, den Bau einer Eiſenbahn, die beſtimmt iſt, den Südſudan und —— * beſonders gern nicht erſchwert worden. 7* Sie haben nicht die Grablinigkeit nordiſcher 2. Seite/ Nummer 194 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Freitag, 27. April 1984 Nordabeſſinien mit dem Roten Meer, Maſſaua, zu verbinden, einzu⸗ ſtellen. Da England alle Anſtrengungen macht, den Verkehr von Nordabeſſinien über den Sudan nordwärts zu leiten, kommt dieſem italieniſchen Zugeſtändnis eine erhehliche Bedeutung zu. Welche Gegenleiſtung bietet nun England? Da England jede Durchdringung des Sudans durch Otalien verhindern will, alſo weder an den Grenzen von Tripolis oder Eriträa Zugeſtändniſſe machen will, bleibt als dritte Möglichkeit nur italieniſch Somalil an d. Es beſteht Grund zur Annahme, Haß über dieſes Gebiet ſeit faſt einem Jahr zwiſcher Rom und London Verhandlungen gepflogen werden. Obwohl engliſche Regierungskreiſe auch dies be⸗ ſtreiten. In Erfüllung des Londoner Geheimverirages bat England an Italien bereits das Jubaland, einen breiten Grenzſtreifen zwiſchen Kenya und dem ita⸗ Iieniſchen Somaliland, an Italien abgetreten. Es iſt Aunwahrſcheinlich, daß England jetzt zu weiteren HLandabgaben bereit iſt, obwohl auch von dieſer Möglichkeit gelegentlich geſprochen wurde. Um aber der italieniſchen Kolonialausdehnung eine Möglich⸗ keit zu geben, will England Italien in dem dem Jubaland angrenzenden Teil von Kenya ein ko⸗ Ioniſatoriſches Betätigungsfeld einräumen. In Ita⸗ lien betrachtet man Somaliland in immer ſtärkerem Grade als den aufbaufähigſten Außenbeſitz. Land⸗ wirtſchaftliche Siedlungsmöglichkeiten in Kenya wür⸗ den in einem Italien ſehr erwünſchten Maße da⸗ zu beitragen, das italieniſche Bevölkerungsproblem in gewiſſem Umfang zu erleichtern. möglich, daß England Italien einen größeren Ein⸗ fluß in Südabeſſinien zugeſteht. Wenn England wirklich zu ſolchen Zugeſtänd⸗ niſſen bereit iſt, dann wird es von Italien mehr fordern wollen, als nur einen Verzicht auf ein Ein⸗ dringen in den Sudan. Bekanntlich hat man in England ſchon ſeit langem den Plan, ſeine oſtafri⸗ kaniſchen Beſitzungen, einſchließlich des Tanganjika⸗ Protektorats(ehemaliges Deutſch⸗Oſtafrika) zu einer engeren Einheit, vielleicht ſogar zu einem o ſt afri⸗ kaniſchen Dominion, zuſammenſchließen. Die Tatſache, daß Deutſch⸗Oſtafrika nur engliſches Mandatsgebiet iſt, ſtört England dabei nicht. Von anderen Schwierigkeiten abgeſehen, iſt dieſer Zu⸗ ſammenſchluß bisher auch deswegen nicht zuſtande⸗ gekommen, weil Italien ihm in ſchärfſter Form ent⸗ gegengetreten iſt. Italien dürſte aber, wenn es Sied⸗ lungsmöglichkeiten in Kenya erhält, bereit ſein, die⸗ ſen Einſpruch aufzugeben. Das iſt der Stand der Verhandlungen, wie er ſich heute darſtellt. Eine engliſch⸗italieniſche Einigung in Nordafrika wird gewiß nicht ohne Einfluß auf die italieniſch⸗franzöſiſche Rivalität im Mittelmeer hleiben. Eine italieniſche Kolonialvereinbarung mit England muß zwingend Italiens Stellung Frank⸗ reich gegenüber ſtärken. In der tuneſiſchen Frage hält ſich England vorſichtig zurück. Man wird aber nicht gerade behaupten können, daß die Vertauſchung der franzöſiſchen Schutzherrſchaft über Tunis mit einer italieniſchen von England gerade geſehen würde. Die italieniſchen Anſprüche auf Tunis ſind nur allzu eng mit den italieniſchen Anſprüchen auf Malta verknüpft. Noch ſtärker als heute Eng⸗ Iand durch ſeinen italieniſchen Hafen am malteſiſchen Beſitz das Mittel⸗ Weer in zwei Hälften abteilen kann, würde die Ver⸗ bindung Sizilien—Malta— Tunis das Mittelmeer ab⸗ riegeln können. Italien würde zum unbeſtrittenen Be⸗ herrſcher des Mittelmeeres werden. England muß daher, was Malta betriſſt, unnachgiebig ſein und iſt bis in die jüngſte Zeit hinein auch völlig unnach⸗ giebig geblieben. Die gegenwärtigen engliſch⸗italieniſchen Ver⸗ handlungen ſind durch die malteſiſche Frage auch Aber eine andere Schwie⸗ rigkeit iſt aufgetaucht, die den engliſch⸗italieniſchen Unterredungen vielleicht eine wöllig andere Wen⸗ dung gibt: hinter den zwiſchen Rom und London gepflogenen Beſprechungen reckt ſich, worauf wir be⸗ reits ausführlich hingewieſen haben, in ſtändig wach⸗ ſendem Ausmaß das Geſpenſt einer japaniſchen Aus⸗ breitungspolitik in Afrika, der überraſchende Vorſtoß des japaniſchen Imperialismus nach Abeſſinien! Von Joſef Maguns Wehner Das Meer ruht ſchwarz in ſeiner Tieſe Kaum ſichtbar wölben ſich die Maſſen der Kraterberge um mein Landhaus auf der Spitze von Salvatore. Im⸗ mer ſchwächer wird die leiſe Brandung des Unter⸗ gangslichtes im Weſten. Unendliche Stille auf dieſer Inſel. Nur aus der Pyramide des Stromboli blu⸗ tet eine rote Jeuerſonne, Herzblut der Erde, das aum Lichte will. Ich gehe in den Garten zu meinem Mandelbaum. Er ſchläft in tauſend Blüten und ſchimmert noch im Traume. Dann gehe ich auf die Pergola, die mit Beinreben überſpannt iſt... ſehe den Saſt des Weinſtocks, der geſtern beſchnitten wurde, zur Erde tropfen Da auf einmal: Ueber dem Monte Guardia, dem Aralten Wachberg, glänzt magiſch ein Stern. Weiße Strahlen ſchießen von ihm aus und erhellen den We⸗ ſten. Er ſtebt gerade über der Kappe des Berges, die die Form einer ſarazentſchen Kuppel hat. Ruhig brennt der Stern im Magneſtumlicht, Jupiter, mein Geburtsſtern, und ich denke an all die Toten, die unter dem ſchwarzen Boden dieſer Inſet ſchlum⸗ mern, an die Griechen, die verborgenen Sarkophage trusker, an die Mauren und Römer, die um der ihre Inſel kämpften und ſtarhen. Und nun wird im ganzen Himmel dunkelblauer Samt. Allüberall dieſes ieſe, luſtvolle Blau, das den Raum, den unendlichen, körperhaft fühlen läßt. Es wogt und ruht wie Meer über mir. Und in dieſem Grunde erlebe ich das Wunder der ſüblichen Ster⸗ nennacht; die vertrauten Sternbilder treten gold⸗ braun und ſtark aus dem Himmel, einzelne fühlbar und nahe als hingen ſie unmittelbar über meinem kilder, ſondern ſchwingen in ſüßer a e dex Kontur zueinander und bilden nicht Flächen, ſondern körperhafte Geſtalten, als ſeien behender Künſtlerhand geſchaffen. Und das zweite Ungeheure dieſes Himmels; Es gibt keine Milchſtraße mehr. Wo ſich im Norden Icher fabelhafte Nebelſtrafen hinzieht, brennen Mil⸗ liarden goldbrauner Blüten; in Schwärmen, fun⸗ Keind und glühend, rollen ſie, einzeln erkennbar in Es iſt weiterhin e eben von Warum Rußland den Balkenpakt wollir Der Weg für eine Entſpannung der deulſch⸗ruſſiſchen Veziehungen iſt frei Drahtbericht unſeres Berliner Büros D Berlin, 27, April. Das wichtigſte Ergebnis der ruſſiſchen Bemihungen, Deutſchland für den Beitritt ait dem Garantieabkommen für die Unverletz⸗ lichkeit der baltiſchen Staaten zu gewinnen, liegt ohne Zweifel in der amtlichen Erklärung, in der die Reichsregierung die Ablehnung des rTuſſiſchen Vorſchlages begründet hat. In dieſer Erklärung iſt klar und unmißverſtändlich ausgeſprochen worden, daß das Deutſche Reich nicht die geringſte Neigung hat,„die Unabhängigkeit und Unverſehrtheit“ der baltiſchen Staaten in irgend einer Weiſe anzutaſten. Ja, es iſt ſogar zum Ausdruck gebracht worden, daß die Achtung vor der Selbſtändigkeit der Rand⸗ ſtaaten ſo ſtark iſt, daß ihre Bekräftigung durch ein beſonderes Garantieabkommen für Deutſch⸗ land geradezu widerſinnig erſcheinen mußte. Nicht ohne Feierlichkeit wird ſo in der amtlichen deutſchen Verlautbaxung jede offenſive Ab⸗ ſicht des Reichs im Baltikum als ausge⸗ ſchloſſen bezeichnet. Mit dieſen offigiellen Be⸗ kräftigungen hat Deutſchland ſeine Haltung in der Frage der baltiſchen Mächte eindeutig feſtgelegt. Herr Litwin ow iſt alſo durchaus berechtigt, feſtzuſtellen, daß im Grunde ſein Wunſch ſich erfüllt hat, wenn auch die Reichsregierung auf ſein beſon⸗ deres Projekt, den Abſchluß eines Garantiepaktes, nicht eingegangen iſt. Daraus geht auch hervor, daß die Sowjetregierung keinen Anlaß hat, nun irgendwelche Verſtimmungen gegen Deutſch⸗ land zu hegen. Im Gegenteil: das, was Herr Litwinow auf jeden Fall alg poſitives Ergebnis ſeiner Bemühungen buchen kann, ſollte zu einer Entſpannung der deutſch⸗ ruſſiſchen Beziehungen führen, die in den letzten Monaten unnötig mit Reſſentiments und Mißſtimmungen belaſtet waren. Es braucht kaum nochmals betont zu werden, daß Deutſchland eine ſolche Entwickung aufrichtig begrüßen und gern fördern würde. Wir haben hier bereits darauf hingewieſen, daß der ruſſiſche Außenkommiſſar Ende vorigen Jahres eine Garantie des baltiſchen Status im Verein mit Polen erzielen wollte. Daß Litwinow nach dem Feblſchlag dieſer Beſtrebungen nach verhältnismäßlg kurzer Zeit das gleiche Anſinnen an Deutſchland ſtellte, zeigt ſicherlich, daß recht gewichtige Gründe in dieſer Angelegenheit für ihn maß⸗ gebend waren. Man geht vielleicht nicht fehl, wenn man den letzten Anſporn zu ber Aktivität in der baltiſchen Frage in der gegenwärtigen ruſſiſchen Beörängnis auf dem oſtaſiatiſchen Schauplatz ſieht. Die dortigen Auseinander⸗ ſetzungen haben in den Kreiſen der Moskauer Ver⸗ antwortlichen eine gewiſſe Nervoſität hervorgerufen. Schon ſeit geraumer Zeit arbeitet Rußland an einer Befriedung und Feſtigung ſeiner europäiſchen Be⸗ ziehungen, vor allem an der Stabiliſterung ſeiner Weſtarenge. Der Wunſch nach einer beſonderen Beſitzgarantie für die balkiſchen Staaten, dem Jurch die deutſche Erklärung in verhältnismäßig großem Umfang genügt wird, iſt unzweifelhaft von den glei⸗ chen Erwäungen beſtimmt worden. Barthou als Unterhänoler der Hochfinanz Drahtbericht unf, Pariſer Vertreters VParis, 27. April. Der Beſuch Barthous in Warſchau ſcheint auch zu finanziellen Abmachungen geführt zu haben. Wie das„Oeuvre“ berichtet, ſoll der Bau der neuen Eiſenbahnlinie von Oberſchleſien nach Gͤingen beſchloſſen wer⸗ den. Zu dieſem Zwecke ſoll die gweite Tranche der dazu nötigen Bauanleihe in Höhe von einer Milliarde demnächſt am Pariſer Markt aur Emiſſion kommen. An dieſer Bahn ſind bekanntlich die franzöſiſche Schwerinduſtrie und die Rüſtungs⸗ firma Schneider⸗Creuzot beſonders ſtark in⸗ tereſſiert. Wie man gelegentlich der Warſchauer Reiſe Barthous erfahren hat, werden die finanziellen Jntereſſen der franzöſiſchen Induſtrie auf rund eine Milliarde Goldzloty geſchätzt. Prager Blätter zum Beſuch Varthous — Prag, 27, April. Der Beſuch des fransöſiſchen Außenminiſters Barthou in Prag wird von der tſchechiſchen Preſſe ſelbſtverſtändlich in den kEräf⸗ tigſten Farben geſchildert, wenn die Blätter auch im allgemeinen eine eigene Stellungnahme ver⸗ meiden. Das Blatt des iſchechoſlawaliſchen Miniſterprö⸗ ſidenten, der tſchechiſch⸗agrariſche„Venkor“, ſchreibt u.., Barthon habe ſeine Sendung in Warſchau vollkommen erfüllt. Er habe gründlichſt alle deutſchen Pläne durchkreuzt, die mit einem offenen Zwieſpalt zwiſchen Polen und Frankreich gerechnet hätten(). Barthous Anweſenheit in Prag erfülle ebenfalls eine wichtige Aufgabe, ſie ſeꝛ ein ſichtbarer Beweis für alle, daß die franzbſiſche Politik von einem neuen Geiſt belebt ſei, der mit Tatſachen rechne. Die marxiſtiſchen Blätter ſind von dem Beſuch Barthous erklärlicherweiſe begeiſtert. Der Prager„Sogialdemokrat“ überſchreibt die Trinkſprüche Barthous und Beneſchs mit dem Titel und machen das Auge trunken mit N bräunlichen Golde. as dritte U eure offenbart ſich nun den w der der dunkle Raumſamt iſt nicht ein Tuch, an dem Sternenflammen haften— geheimnisvoll flutet es auch noch hinter den Ster⸗ nen, pulſt heran und läßt mnerſchöpflichen Raum ahnen hinter dem goldenen Kein Riß klafft mehr zwiſchen hier und dort, keine Wand ſteht mehr zwiſchen dem Unendlichen und mir: meine Bruſt hebt ſich warm in dieſes Blau und Gold, und könnte ich jetzt hinuntertauchen in die hohe Tiefe, dann würde ich Götter fehen in goldener Vielgeſtal⸗ tigkeit, die Kuppeln tragen, in Kugeln ruhen und kreiſen in Bildern um den ungeheuerſten Lichtgrund, den ich erſt jetzt, aus dem Antlitz dieſer Nacht, ſeh⸗ nend ahne. —— Schülerkonzert Hanni Werber-Römer Eines der wichtigſten Unterrichts⸗Ziele iſt es, die Schüler zur liebevollen Vertiefung in die Werke der großen Meiſter heranguführen. Die ſeeliſche Einſtellung, die der Schüler den klaſſiſchen Meiſter⸗ werken gegenüber einnimmt, läßt ſich in vielen Einzelzügen ſeiner Wiedergabe erkennen, Betrachtet er ernſte Muſik als läſtiges Unterrichtspenſum oder gar als notwendiges Uebel, dann wird die Wiedergabe ztemlich trocken ausfallen. Empfindet er aber die Berſenkung in die Tonſprache der Klaſſiker als ſeeliſche Bereicherung, als ein Erlehnis, dann wird auch ſeine Darbietung inneres Mitſchwingen erkennen laſſen, das auch den Zuhhrer in ſeinen Bann zieht. Ein ſolches freudiges Miterleben ließ ſich dei den meiſten der vorſpielenden Schüler, der Klavierklaſſen von Frau Hanni Werber⸗ Römer beobachten. Mit glücklicher Hand hatte die Pädagogin in den Lehrſtoff auch Werke von ſonſt weniger geſpielten Tonſetzern einbezogen. So hörten wir zu Anſang ein friſches Rondo des verdienſtvollen Pädagogen des 18. Jahrhunderts Türk, ferner Stücke des außexordentlich fruchtbaren Telemann. Man freute ſich, beobachten zu können, wie die Eleven unter ſicherer und zielbewußter Führung heranxeiſen und eigenes ſtilvolles Geſtalten erkennen laſſen. So bot Urſula Großhenny eine Sonatine von Kuhlau in „Unſere Ideale“. Vom Standpunkt der Demokratie daß Frankreichs Einfluß in gemindert werde. müſſe man wünſchen, Europa nicht weiter Muſchanoff in Bubapeſt — Bnubapeſt, 27. April. Amtlich wird mitgeteilt: Der bulgariſche Mini⸗ ſterpräſident, Muſchanoff, der ungaxiſche Mini⸗ ſterpräſident Gömbös und Außenminiſter von Kanya trafen geſtern im Miniſterpräſidium zu einer Beſprechung zuſammen. Im Verlauf der freundſchaftlichen Ausſprache wurden ſämtliche wirt⸗ ſchaftlichen und politiſchen Fragen, die beide Länder beſonders intereſſieren, beſprochen. Die Miniſter baben, durchdrungen vom Geiſte der Gerechtigkeit und des Friedens, die Gleichheit ihres Standpunktes in allen obigen Fragen feſtgeſtellt. Sie habben zu⸗ gleich die Notwendigkeit der gegenſeitigen Vertie⸗ fung der wirtſchaftlichen Beziehungen feſtgeſtellt. Eine neue chineſiſche Erklärung Der Vertreter des chineſiſchen Außenminiſteriums hat in einer neuen Preſſebeſprechung erklärt, daß die Behauptung Japans, China rüſte zu einem Krieg gegen Japan, Anrichtig ſei. Die chi⸗ neſiſche Regierung ſei damit beſchäftigt, das chine⸗ ſiſche Heer zu reorganiſieren, da es bis⸗ her nicht ausreichend geweſen ſei, China vor Bandi⸗ ten und Kommuniſten zu ſchützen. Sämtliche chine⸗ ſiſchen Heeresbeſtellungen, wie auch die Einſtellung von ausländiſchen Militärberatern im chineſiſchen Staatsdienſt ſeien eine Notwendigkeit, die mit der vollkommenen Umgeſtaltung der chineſiſchen Wehr⸗ macht zuſammenhänge. Wenn Japan verſuche, ein Protektorat über China zu errichten, würde es von der chineſtſchen Regierung auf das ſchärfſte bekämpft werden. Die Verantwortung für die Folgen überlaſſe China dann der japaniſchen Regie⸗ rung. derſbrügge faßte eine Sonate von Hayoͤn unge⸗ mein sierlich an, wobei ihr das Handablöſen ſichtlich Freude bereitete, Helmut Enoͤlich entwickelte in einer anderen Sonate von Haydn unleugbares Ge⸗ ſchick in der Tonabſtufung des Akkoroſpieles, ſehr ſauber bot Irmgard Neſſeler das bekannte Rondo D⸗Dur von Mogsart. Bei Maria Bauer ſiel die liebevolle Ausarbei⸗ tung der Paſſagen auf, die durch An⸗ und Abſchwellen dem ausdrucksvollen Spiel angenähert wurden. Un⸗ verkennbare Fortſchritte traten ſerner bei Maria Gebhardt C⸗dur⸗Rondo) von Beethoven zutage, ebenſo bei Werner Mandel, der für Schumanns „Aufſchwung“ außer jugendlichem Impuls auch ſehr viel pianiſtiſches Feingefühl im Hervorheben aller thematiſch wichtigen Linien mitbrachte. liebevoll ausgefeilter Wiedergabe, Lieſelotte Vor⸗ Suchthausſtrafen für Deviſenſchieber — Darmſtadt, 27. April. Die große Straf⸗ kammer Darmſtadt fällte nach zweitägiger Verhandlung das Urteil gegen vier Angeklagte wegen Deviſenſchiebungen. Die beiden Bank⸗ beamten Norbert und Hermann Franck, beide Schweizer Staatsangehörige, hatten jahrelang Effekten, die noch nicht von der Deviſenbewirtſchaf⸗ tungsſtelle erfaßt waren, erworben und über die Schweiser Grenze verſchoben. Im Auguſt v. J. gelang es, den beiden auf die Spur zu kommen und ſie zu verhaften. Mitangeklagt war der Kraft⸗ wagenvermieter Karl Stark und der Kaufmann Siegfried Dahlerbuſch. Beide hatten Konten für die Gebrüder Franck unterhalten und Effekten für ſie verkauft. Das Gericht erkannte gegen Nor⸗ bert Franck auf ſechs Jahre Zuchthaus und 112 000 Mk. Gelodſtrafe, erſatzweiſe elf Monate Zuchthaus und zwei Monate Gefängnis, gegen Her⸗ mann Franck auf ſieben Jahre Zucht⸗ haus und 140 000 Mk. Geldſtrafe, erſatzweiſe ein Jahr Zuchthaus, gegen Dahlerbuſch auf ein Jahr Gefängnis. Stark wurde mangels aus⸗ reichenden Beweiſes freigeſproechn. Der Ausſcheidungskampf im Reichsberufswettkampf hat begonnen — Berlin, 27. April. Reichsjugendführer Bal⸗ dur von Schirach eröffnete heute im feſtlich ge⸗ ſchmückten Preußenhaus den Ausſcheidungs⸗ kampf der Bezirksſieger im Reichsberufswett⸗ kampf. 500 Jungarbeiter, kaufmänniſche Lehrlinge, Handwerkslehrlinge und Jungbauern waren aus allen Teilen des Reiches zuſammengekommen, um im friedlichen Berufsſtreit ihre Kräfte zu meſſen. Der Reichsjugendführer begrüßte die jugendlichen Sieger als die Berufselite der deutſchen Jugend. Dieſe Stunde ſei ein neuer Beweis, daß ganz Deutſchland eine Aubeiterbewegung geworden ſei, daß gans Deutſchland im Banne des deutſchen Ar⸗ beiters und ſeiner freien Fahne ſtehe. Dann wurden die Aufgaben für die theoretiſche aund weltanſchauliche Prüfung erteilt. Am Samstag ſolgen die praktiſchen Prüfungen, die in einer Reihe von großen Berliner Betrieben durchgeführt wer⸗ den. Die Sieger aus dieſen Ausſcheidungskämpfen werden am 30. April bei einer Feſtveranſtaltung der Reichsjugendführung geehrt, während die 15 Reichs⸗ ſieger am 1. Mai vom Führer empfangen werden und die Ehrenpreiſe erhalten. . Machado unauſſindbar — Neuyork, 27. April. Der von der kubaniſchen Regierung wegen Mordes angeklagte frühere kubaniſche Präſident Machado wurde am Donnerstag in fünf Staaten der Union geſucht. jedoch war leine Spur von ihm zu entdecken. Die Grenze nach Kanada wird ſcharf überwacht, da man annimmt, daß Machado ſich nach Kanada wenden wird. Aus Havanna wird gemeldet, daß die kubaniſche Regierung die Auslieſerung Machados von jedem — verlangen würde, das der frühere Präſident vete. Ernſte Zuſammenſtöße im Bombayer Spinnereiſtreik — Bombay, 27. April. Im Bombayer Spinnerei⸗ ſtreik kam es zu ernſten Zuſammenſtößen zwiſchen Streikenden und Polizei, im Verlaufe deren die Polizeibeamten ſogar von der Schußwaffe Gebrauch machen mußten. Eine Gruppe von etwa tauſend ſtreikenden Spinnereiarbeitern hatte Ar⸗ beitswillige überfallen. Die Polizei ſchritt ein und verſuchte, die Menge mit Stöcken auseinanderzu⸗ treiben. Hierauf eröſfneten die Streikenden einen Hagel von Steinen und anderen Wurfgeſchoſſen, ſo daß fünf Polizetbeamte erhebliche Verletzun⸗ gen davontrugen. Die Polizei gab munmehr eine Salye ab, worauf die Menge nach allen Seiten aus⸗ einanderſtob. Verletzt wurde hierbei jedoch niemand, Die Polizei nahm fünf Verhaftungen vor. Einen wichtigen Faktor bei den durchweg erfreu⸗ lichen Darbietungen bildete außer der Wiedergabe aus dem Gedächtnis der künſtleriſche Pedalgebrauch, Erſt das Nachtreten des Pedals, das Eintretenlaſſen nach einem Akkord verleiht dem Spiel künſtleriſche Rundung und Fülle und trägt zur Belebung des ſtar⸗ ren Klaviertones viel bei, wie man bei den meiſten der vorſpielenden Schüler eine geſchickte Pedaliſie⸗ rung wahrnahm. Faſt die ganze zweite Programmhälſte war den Klavierwerken von Schubert vorbehalten, darunter auch weniger Bekannten, wobei ſich die Geſtaltungs⸗ kraft der Schüler glücklich entfalten konnte. Auch dem vierhändigen Spiel war Platz eingeräumt und öwar kamen nur Werke zum Vortrag, die von den Komponiſten von vornherein für vier Hände be⸗ ſtimmt waren. ch. 555 Erich Hallſtroem ſingt in Berlin. Erich Hallſtroem, der Heldentenor des National⸗ theaters, iſt von der Intendanz des Deutſchen Opernhauſes in Berlin zu einem Gaſtſpiel als „Tannhäuſer“ eingeladen worden. Sioli wird Oberſpielleiter in Danzig. Gene⸗ ralintendant Erich Orthmann in Dangig hat den bisherigen Intendanten in Aachen, S. F. Sioli, zum Oherſpielleiter nach Danzig berufen. Sioli, der bekanntlich früher in Mannheim Intendant war, ſchied in Aachen aus, weil ſich Mißſtimmigkeiten mit dem dortigen Verwaltungsrat ergeben hatten. D Abgeſagtes Gaſtſpiel Otto Wallburgs. In Pforzheim wurde nach einem ausführlichen Be⸗ richt der„Pforzheimer Rundſchau“ in letzter Minute das Operettengaſtſpiel Otto Wallburgs abge⸗ ſagt, das in den verſchiedenſten deutſchen Städten be⸗ reits ohne jede Störung ſtattgefunden hatte. Als Grund dafür wird angegeben, daß von der Schriſt⸗ leitung einer Pforzheimer Tageszeitung angefragt worden ſei, ob Wallburg Jude ſei; auf eine bejahende Auskunft hin ſei erklärt worden, es würde zweck⸗ mäßiger ſein, den Theaterabend nicht ſtattfinden zu laſſen. Die„Pforzheimer Rundſchau“ zitiert in die ⸗ ſem Zuſammenhang die ſehr freundliche Kritik, welche z. B. der„Weſtdeutſche Beobachter“ ſein amt⸗ liches Organ der NSDAP) dem Gaſtſpiet Wallhurgs in Köln gewidmet hat, und ſie erinnert weiter haran, daß Otto Wallburg Mitglied ber⸗ Reichstheaterkam⸗ mer ſei und daß er als Frontkämpfer die Genehmi⸗ gung habe, im In⸗ und Auslande zu ſpielen. Jahrestagung der Shakeſpeare⸗Geſellſchaſt. Den Beginn der Hauptverſammlt ung der Deut⸗ ſchen Shakeſpeare⸗Heſellſchaſt, die traditionsgemäß in Weimar ſtattfand, bildete ein Vortrag des Göttin⸗ ger Univerſitätsprofeſſors Dr. Hans Hecht üher das Thema„Shakeſpeare und die deutſche Gegen⸗ wart“. Den Hauptvortrag hielt Prof. Dr. Max Wundt über die Stellung der deutſchen Philoſo⸗ phen(u. a. Gaxve, Fichte, Schelling, Hegel, Schopen⸗ hauer und Nitzſche) zu Shakeſpeare. Der geſchäftliche Teil der Tagung erbrachte u. a. die Wiederwahl Prof. Dr. Deetjens(Weimar) zum 1. Vorſitzen⸗ den der Geſellſchaft. Als Nachfolger des nach Wies⸗ baden vergogenen Intendanten v. Schirach wurde Geheimrat Krauſe(Weimar) zum Geſchäftsführer berufen. Des weiteren iſt Reichsdramaturg Dr. Rainer Schlöſſer gebeten worden, in den Vor⸗ ſtand der Shakeſpeare⸗Geſellſchaft einzutreten. Als Abſchluß der Tagung brachte das Deutſche National⸗ theater Shakeſpeares Königsdrama„Richard 11“ in einer neuinſzenierten Feſtaufführung heraus. Mein Heimatland. Blätter für Volkskunde, Heimat⸗ und Naturſchutz, Denkmalpflege, Familienforſchüng, t. A. des Londesvereins Bagiſche Heimat. von Si Eris Buſſe, Freiburg i. Br.(öeſt unt 9. S Freitag, 27. April 1934 Neue Maunheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe 3. Seite(Nummer 194 Die Stadiseiſe Mannheim, den 2. April. Daheim iſt Großputz Kurz vor und nach Oſtern bricht der Putzteufel in die friedlichen Wohnungen ein. Die Fachfrauen ſind ſich nicht ganz einig, ob es richtiger iſt, den ganzen Zauber hintereinander zu machen oder nach und nach, vorſichtig in kleinen Doſen verteilt, damit die gute Laune des Hausherrn nicht zu großen Schaden leide. In beiden Fällen gehört der Großputz zu den notwendigen Uebeln. Der Mieter von unten merkt es in der Frühe, daß oben der Hausputz losgeht. Auf ſeinem Kopf rennen ſtändig Füße hin und her. Ruhe iſt da nicht zzu erwarten. Am beſten, man verläßt die ungaſtliche Stätte. Mit Klopfen fängt es an, auf dem Balkon und im Hof das bekannte Patſch⸗Patſch⸗Konzert. Wenn die Teppichfarben wieder hervorkommen und die Staubwolken hoch auffliegen, iſt die Hausfrau befriedigt. Am beſten wird dieſes Ziel durch Klopfen auf dem Raſen erreicht, was in den Wohnblocks Uebung wird, die an unbebautes freies Gelände an⸗ ſtoßen. Wenn die Kinder auf den Straßen ſingen„es muß ſich alles, alles wenden“— dann werden in den Wohnungen die Matratzen gewendet, die Polſter⸗ möbel bearbeitet, die Möbel von der Wand gerückt, es wird geſaugt, gebürſtet und geſchrubbt. Der Höhe⸗ punkt iſt erreicht, wenn die Wohnung in Waſſer und Seife ſchwimmt, neuerdings in Terpentin und Wachs. Manche Hausfrauen meinen, wenn immer richtig geputzt würde, brauchte man nicht groß zu putzen, aber dieſer Stich prallt an dem Gemüt der tüchtigen Hausfrau ab, die ſich freut, wenn ſich beim Groß⸗ putz auch etwas vorfindet, was die Mühe lohnt. Der Hausherr iſt in dieſen Tagen überflüſſig. Das Eſſen iſt, wenn überhaupt gekocht und nicht nur „aus der Hand“ gegeſſen wird, lieblos behandelt. Der teure Gatte ſieht ſich daher lieber nach einer außer⸗ häuslichen Eßſtelle um. Der Großputz erzeugt auch leicht Gewitterſtimmung, zumal wenn das Wetter unzuverläſſig iſt und die ausgehängten Betten naß werden. In dieſer kritiſchen Situation empfiehlt es ſich, weit vom Schuß zu bleiben, zumal ſich an ſolchen Tagen, wo alles drunter und drüber zugeht, auch noch Beſuch einzuſtellen pflegt. Aber auch dieſe Tage haben einen Abend. Der heimkehrende Ehemann, der am Morgen gemurmelt hatte, daß das Ganze überflüſſig und alles in Ord⸗ nung wäre, tut gut daran, ſofort in ein Loblied aus⸗ zubrechen. Ausnahmsweiſe möge er mal nicht ſeine Sorgen auspacken und von Hinz und Kunz erzählen, ſondern ſich umſchauen und erklären, daß man die geleiſtete Arbeit merkt, daß es förmlich riecht nach Großputz. Das iſt dann der Frühling im 93 0 Polizeibericht vom 27. April Verkehrsunfälle. Ein 6 Jahre alter Junge, der geſtern mittag auf der Rathausſtraße in Neckarau in die Fahrbahn eines Kleinkraftrades geriet, erlit: über dem linken Auge eine klaffende Wunde.— Um die gleiche Zeit ſtießen auf einem Weg in der Nähe des Hundeaſyls zwei Radfahrer zuſammen. Einer brach ſich beim Sturz den linken Arm und erlitt noch ſonſtige Verletzungen. Verkehrsprüfung. Bei einer geſtern vormittag auf dem Parkring vorgenommenen Prüfung des Kraftfahrzeugverkehrs wurden 3 Führer von Laſt⸗ kraftwagen, die ihre Fahrzeuge erheblich überlaſter hatten, angezeigt. Wegen techniſcher Mängel wur⸗ den 9 Fahrzeuge beanſtandet. Aus politiſchen Gründen wurden im Laufe des geſtrigei Tages drei Perſonen feſtgenommen. Leichenländung. Am 25. April wurde beim Kraft⸗ werk Mannheim⸗Feudenheim, aus dem Neckar, die Leiche eines 15 Jahre alten Bäckerlehrlings von Schriesheim geborgen. Der Verlebte wird ſeit 18. April vermißt. Eine Ahr, die von der Luft lebt Das Perpetuum mobile, nach dem ſeit Jahrhun⸗ derten die Erfinder ſtreben, iſt zwar noch nicht er⸗ funden worden, aber es iſt jetzt gelungen, eine Uhr zu bauen, die ewig ohne Federwerk geht. Mit dieſer„Atmos“⸗Uhr, die in der Mittelvitrine des Spezialhauſes Feſenmeyer in P1 BBreite Straße) ausgeſtellt iſt, wurde ein ganz neues Prin⸗ zip in der Uhreninduſtrie eingeführt: Verwen⸗ dung der Atmoſphäre als motoriſche Kraft! Unter Nutzbarmachung phyſikaliſcher Geſetze hat es Fxe nksoldalen abenteuenn durch diewell Seltsame deutsche Schicksale in fernen Zonen“ Von Fregattenleutnant a. D. Rudolf Cerny ————————— P———PPP66PPPPP—————— 4 Eckehardt vertraute ſeinem guten Stern, der ihn bis nach Guatemala geführt hatte und ſchrieb ſeiner Mutter nach Deutſchland um ſeine Papiere, denn ohne die konnte er keine Ehe ſchließen. Da man aber die Poſt der alten Dame in Deutſchland überwachte, erfuhren die Behörden den Aufenthaltsort des Flüchtlings. Die Folge war ein Auslieferungsbe⸗ gehren der deutſchen Regierung bei dem Staate, in dem Eckehardt Aſylrecht genoß. Eines Tages wurde er verhaftet und in das Staatsgefängnis von Gua⸗ temala eingeliefert. Sieben Monate ſchleppten ſich die Verhandlun⸗ gen hin, die auf dieſes Auslieferungsbegehren ſtattgefunden hatten. Zum Erſtaunen der ganzen Welt lehnte das Miniſterium von Guatemala die Auslieferung des Flüchtlings mit der Begründung ab, daß Eckehardt die ihm zux Laſt gelegten Hand⸗ lungen nur aus reiner Vaterlandsliebe begangen habe. Dieſe Tatſache verdient feſtgehalten zu werden. Der Miniſterpräſident von Guatemala war ein Voll⸗ blutindianer, und dieſer Indianer hat den Herren des November⸗Syſtems den Begriff„Vater⸗ landsliebe“ beigebracht. Endlich, nach ſieben Monaten, wurde Eckehardt aus der Haft entlaſſen. Die deutſchen Behörden lehnten es weiter ab, dem Flüchtling die nötigen Pa⸗ piere zum Heiraten auszuſtellen. Erſt die Hindenburgamneſtie, bei der der greiſe Feldmarſchall ſich ſeiner Frontkameraden erinnerte, befreite Eckehardt von der ſchweren Laſt, die er ſo lange herumtragen mußte. Eckehardt kam nicht zurück in die Heimat, er führte ſeine Braut, die treu und brav auf ihn ge⸗ wartet hatte, heim. Aber auch dieſer ſchwergeprüfte Mann iſt heute noch fern von der Heimat ein Pio⸗ nier Deutſchlands und ſteht auf keinem verlorenen Poſten. Urwaldsiedler in Brasilien Nach wochenlangem, mühſamem Marſche, erreichte ich die deutſche Urwaldſiedlung Macha Cruz im Staate Parana. Eine winzige Inſel im endloſen Meer der Ur⸗ wälder iſt dieſe kleine Anſiedlung, wo einige Dut⸗ zend deutſche Familien eine neue Heimat gefunden hatten. Die Not der Zeit hat dieſe Menſchen in die Ferne getrieben, da ſie in der Heimat keine Lebens⸗ möglichkeiten mehr finden konnten. In jeder Hütte fand ich herzlich Gaſtfreundſchaft, war es doch das erſte Mal ſeit Beſtehen dieſer Anſiedlung, daß ein Deutſcher in ihre Nähe kam. Man darf nicht glau⸗ ben, daß eine Urwaldſiedlung einem deutſchen Bau⸗ erndorfe gleicht. Im Umkreis von zirka 30 Klm. ſtehen die Blockhäuſer der Koloniſten zerſtreut und wenn ſie alle zuſammenkommen, dann muß mancher, um den Zuſammenkuaftsort zu erreichen,—5 Stun⸗ den wandern, um dies bewerkſtelligen zu können. Schöne Tage verlebte ich bei meinen Landsleuten, die mich gar nicht weiterziehen laſſen wollten. Bei jedem der Koloniſten mußte ich einige Tage zu Gaſte bleiben. Ganz am Rande der Anſiedlung lernte ich einen näheren Landsmann, einen Oeſterreicher kennen. Rittmeiſter a. D. Dachs hat es auch nicht ausge⸗ halten in der Heimat, in der er alles was ihm lieb und wert war verloren hatte. Er ſtammte aus einer alten öſterreichiſchen Offiziersfamilie. Seine El⸗ tern waren ſchon früh geſtorben, und während des Krieges verlor er zwei Brüder, die auf dem Felde der Ehre geblieben ſind. Er ſelbſt diente bei den vierer Dragonern, machte den ganzen Feldzug mit, und als er zurückkam aus dem Felde, ſtand er auf ſich ſelbſt angewieſen mit einer kleinen Penſion, die zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel war. Dachs war ein aufrechter Deutſcher, dem das Ge⸗ ſchick ſeines Vaterlandes beſonders am Herzen lag, er konnte ſich in der neuen Umgebung, unter dem neuen Geiſt, der nach dem Kriege in Oeſterreich ein⸗ kehrte, nicht mehr zurechtfinden. Er beſchloß, die Heimat zu verlaſſen, um Urwaldſiedler zu werden. Eine hochherzige Frau folgte ihm auch in dieſe frei⸗ willig erwählte Verbannung. Ihr der Tochter eines alten bekannten öſterreichiſchen Generals, fiel es nicht ſchwer, mit dem geliebten Manne Freud und Leid zu teilen. Niemand würde vermuten, daß dieſe Frau, die man täglich mit Hacke und Spaten ſchaffen ſieht, einſt eine gefeierte Schönheit am öſter⸗ reichiſchen Kaiſerhofe geweſen iſt. Ich konnte mir die Frage nicht verſagen, ob ſie nitht manchesmal Sehnſucht nach der Geſellſchaft hat, die ſie ſo ein⸗ fach verlaſſen hat, um ihrer Liebe zu folgen. Sie lachte mich nur aus.„Sehe ich denn ſo unglücklich aus!“ war die liebenswürdige Antwort. Wo es meinem Manne gefällt, da bin auch ich zu Hauſe, da gefällt es auch mir.“ Ich weiß nicht, wer von den beiden mehr zu bewundern iſt, der Mann, oder die Frau. Unter ganz veränderten Verhältniſſen, durch ſchwere körperliche Arbeit, mußten ſich dieſe beiden Menſchen ein Daſein gründen. Mit Stolz führte mich der ehemalige Rittmeiſter in ſeinem ſelbſt ge⸗ ſchaffenen Blockhaus, das einem Schmuckkäſtchen glich, herum. Auch in ſein Heiligtum, in ſein Ar⸗ beitszimmer, in das er ſich immer zurückzieht, wenn er der Vergangenheit gedenkt, führte er mich. An den Wänden dieſes aus maſſiven Baumſtäm⸗ men verfertigten Raumes, ſah ich Erinnerungen aus der Militär⸗ und beſonders aus der Kriegszeit des Rittmeiſters. In der Mitte der Stirnwand hing das Bild des deutſchen Feldmarſchalls Macken⸗ ſen, umrahmt von Säbeln und Piſtolen. Dachs war während des rumäniſchen Feldzuges zum General⸗ ſtab des Armeeführers Mackenſen kommandiert und war infolgedeſſen längere Zeit in nächſter Nähe die⸗ ſes von ihm verehrten Heerführers. Damals habe ich kennengelernt, was es heißt, auf alles, was die Welt bietet, verzichten zu lernen. Dieſe beiden wunderbaren Menſchen, die den Kampf mit den Widerwärtigkeiten des Lebens ſo tapfer aufnahmen und das Schickſal gemeiſtert haben, wer⸗ den mir ſtets ein leuchtendes Vorbild ſein, und wenn ich ſchwere Stunden durchzumachen hatte, dann dachte ich an Dachs und ſeine Frau, das war das beſte Mittel, um wieder Mut und Lebenswillen zu bekommen. Kapiſän aui einem Amazonas- Dampfer Fünf Wochen waren wir ſchon unterwegs durch die Urwälder des Amazonengebietes, als wir die Stadt Manaos an der Mündung des Rio Negros erreichten. In Paolos hatte ich mich einer braſi⸗ lianiſchen Fieberexpedition angeſchloſſen, um das wenig vom Europäer beſuchte Amazonengebiet ken⸗ nenzulernen. Die Beſchwerden der Reiſe in dieſer wilden unwirtlichen Gegend veranlaßten mich, auf die Weiterreiſe zu verzichten. Ich nahm Abſchied von den Mitgliedern der Expedition und beſtieg einen Flußdampfer, der mich wieder an die Mündung des größten Stromes der Erde zurückbringen ſollte. Zu meiner größten Ueberraſchung ſtellte es ſich heraus, daß der Kapitän des Schiffes ein Lands⸗ mann war. Gleich nach der Abfahrt ſuchte mich der See⸗ mann auf, um mich zu begrüßen. Jede dienſtfreie Minute verbrachte der Führer des Amazonendamp⸗ fers in meiner Geſellſchaft. Es kommt ja nicht alle Tage vor, daß ein Deutſcher ſich in dieſen entlegenen Weltwinkel verirrt. Seit langer Zeit war ich wieder der erſte Deutſche, der ſeinen Fuß auf die Planken des Dampfers„Commandante Frasconcelos“ ſetzte. Bei einer Flaſche guten Rheinweines ſaßen wir beiſammen, und dabei erfuhr ich den Lebensweg dieſes intereſſanten Mannes, der viel Gutes und Schlechtes im Leben durchgemacht hatte, bis er die Krönung ſeiner Lebensarbeit als Kapitän auf dem Amazonendampfer fand. Mit 14 Jahren trat Scharf, ſo iſt der Name des deutſchen Kapitäns, als Schiffsjunge in den Dienſt der deutſchen Handelsflotte. Drei harte Lehrjahre als Schiffsjunge ließen den jungen See⸗ mann früh die Mühen des Lebens kennenlernen. Dann Leicht⸗ und Vollmatroſe auf verſchiedenen Handelsſchiffen. Alle Meere lernte er in der Folge kennen, und als er des Kaiſers blauen Rock anzog, da war es ihm ein Leichtes, Unteroffizier zu werden und als Oberbootsmann aus dem Militärdienſt zu ſcheiden. 5 der Schweizer Erfinder J. L. Reukter verſtanden, ein ewig gehendes Uhrwerk zu ſchaffen, das durch ſeine hervorragende Genauigkeit des Ganges bisher unerreicht für ſerienmäßig hergeſtellte Uhren war. Angetrieben wird das Werk der Uhr lediglich durch Temperaturſchwankungen. Ein Temperaturunter⸗ ſchied von einem Grad Celſius genügt ſchon, um die Uhr 120 Stunden lang in Gang zu halten. Das Antreibſyſtem beſteht aus einem U⸗Rohr, das mit Queckſilber, flüſſigem Glas und dem damit geſättig⸗ ten. Dampf gefüllt iſt. Die eine Seite des U⸗Rohres wird durch eine Iſolierglocke bei möglichſt gleich⸗ mäßiger Temperatur erhalten, während die andere Seite der Luft und den Temperaturſchwankungen ausgeſetzt iſt. Die Temperaturunterſchiede zwiſchen beiden Seiten des U⸗Rohres verurſachen verſchieden⸗ artigen Druck, ſo daß das Queckſilber auf die Seite mit dem geringeren Druck getrieben wird. Dadurch wird eine Bewegung des Gehäuſes hervorgerufen, die ſich durch ein Zahnrad auf das Uhrwerk auswirkt. z Eine ſtarke Zunahme der Zahl der Mitglieds⸗ vereine wird aus allen Gauen des Deutſchen Sän⸗ gerbundes gemeldet. Die Gaue haben zum Teil ihre Mitgliedszahlen verdoppelt. Ganz beſonders auf⸗ fallend iſt der Zuwachs im Gau Niederſachſen, deſſen Gauführer Dr. Langemann in dem letzten Heft ſeines Mitteilungsblattes rund 62000 Sänger und Sän⸗ gerinnen in 1780 Vereinen feſtſtellt. Die Beſtands⸗ erhebung des Vorjahres ſchloß mit 25000 Sängern und Sängerinnen ab. münzen. ar Ein allgemeines Ausfuhrverbot für Reichs⸗ durch die Beſchaffung von Wimpeln und Mützen in marknoten(Reichsbanknoten, Rentenbankſcheine und Privatbanknoten) und inländiſche Goldmünzen hat, wie mitgeteilt, die Reichsregierung kürzlich zur Er⸗ haltung der Deviſenbeſtände der Reichsbank erlaſſen. Danach dürfen Reichsmarknoten und inländiſche Goldmünzen überhaupt nicht mehr in das Ausland, in das Saargebiet oder aus dem Inland in die ba⸗ diſchen Zollausſchlußgebiete verſandt oder überbracht werden. Die bisher noch zugelaſſenen Verſendungen von Geldſorten in Poſtſendungen beziehen ſich nicht mehr auf Reichsmarknoten und inländiſche Gold⸗ Poſtſendungen, die Reichsmarknoten und inländiſche Goldmünzen enthalten, werden künftig von der Annahme ausnahmslos ausgeſchloſſen. Die Annahmebeamten der Poſtanſtalten werden die Auf⸗ lieferer von Wertbriefen, Wertkäſtchen und verſie⸗ gelten Wertpaketen nach dem Ausland künftig bei der Befragung nach dem Inhalt der Sendung ſtets auch auf das Verbot hinweiſen. zk Im Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit har der Gauführer des Gaues Niederſachſen, Dr. H. Langemann, Hannover, einen Aufruf erlaſſen, in dem er ſeine Vereine auffordert, nach Kräften an der Arbeitsbeſchaffung mitzuhelfen. Das ſoll auf verſchiedene Weiſe geſchehen. Zunächſt iſt jeder Ver⸗ ein verpflichtet, für ſeine Fahne ſofort einen Haken⸗ kreuzwimpel zu beſchaffen. Weiter ſind für alle Veranſtaltungen blauer Anzug und Sänger⸗ mütz e vorgeſehen. Kein Sänger darf künftig an öffentlichen Kundgebungen uſw. mehr ohne dieſe Mütze teilnehmen. Der Gauführer erklärt, daß Niederſachſen viele tauſend Mark in Umlauf geſetzt und eine ſtarke zuſätzliche Arbeitsbeſchaffung erreicht würde. Bei dem Bruderfeſt im Juni in Hannover darf keine Fahnenabordnung ohne blauen Anzug und Sängermütze erſcheinen. uu* Die Gültigkeit der Wertquittungen für die geſamte Kohlenverſorgung im Reiche läuft mit dem 2. Mai 1934 ab. Die Kohlengutſcheine der letzten Ausgabe Serie„“, welche von den Kohlen⸗Klein⸗ händlern bis zum 10. April nicht bei den zuſtän⸗ digen Ortsgruppen des.H. W. abgerechnet wurden, ſind verfallen. Die bis zum 10. April ausgeſtell⸗ ten Wertquittungen ſollten bis zum 20. April von den Kohlen⸗Kleinhändlern bei den Kohlen⸗Groß⸗ händlern in Zahlung gegeben ſein. Die Kohlen⸗ Großhändler hatten dieſe Wertquittungen bis zum 25. April bei den Syndikaten einzureichen. Der Einreichungstermin der Syndikate bei der Reichs⸗ führung iſt der 2. Mai. Seit dem 20. April hat der Kohlen⸗Kleinhändler, ſeit dem 25. April der Kohlen⸗ Großhändler keinen Anſpruch mehr darauf, daß ihm eine Wertquittung abgenommen wird. Wenn ein Kohlen⸗Großhändler trotzdem nach dem 20. April oder wenn ein Syndikat nach dem 25. April noch eine Wertquittung annehmen, ſo tun ſie das auf eigene Gefahr, da die Reichsführung nach dem 2. Mai grundſätzlich keine Wertquittungen mehr ent⸗ gegennimmt. Es wird nochmals nachdrücklichſt dar⸗ auf aufmerkſam gemacht, daß von der Reichsführung nach dem 2. Mai keine Wertquittungen mehr ange⸗ nommen werden. RR. FEFEE cicceeeeeeeeeeeee Meannhelm J1, 5 Breitestr. 4. Seite/ Nummer 104 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Freitag, 27. April 1934 Die Fenſter des Schloſſes Die Fenſter am Schloß machten ſchon lange einen recht verwahrloſten Eindruck; ſie hatten eine tief⸗ gegerbte, haltbare Graufarbe, wie man ſie an alten Blockhäuſern findet, je nach der Wetterſeite mit einem kleinen grünlichen Einſchlag. Der Kitt war jedenfalls im Eroͤgeſchoß, wo unſer ſpazierengehen⸗ des Auge mühelos hinreicht, vielfach herausgefallen, oder ſaß nur noch loſe, wartend auf den nächſten Winoſtoß. Nun ſoll ſolche proſaiſche Feſtſtellung beileibe kein Gegenſtand fingerweifender, ſtirnrunzelnder Kritik ſein. Vielmehr kann man durchaus der An⸗ ſicht ſein, daß es wichtigere Dinge für öffentliche Ausgaben gibt als die Glasſcheiben im Schloß, je⸗ denfalls ſolange ſie nicht den Mitbürgern auf den Kopf herunterfallen. Auch ſoll ein Schloß von re⸗ ſpektablem Alter durchaus ein wenig Patina und Grünſpan anſetzen. Es tut der ſtädtiſchen Sauber⸗ keitsehre keinen Abbruch, wenn ein ſtaatliches Schloß ein etwas verſchoſſenes Kleid trägt, ſich graue Fäden in den roten Haarſchopf miſchen. O nein, der Fremde vernimmt es mit größerer Ach⸗ tung, daß einſtmals hier fröhliches Becherſchwen⸗ ken und Tanzen herrſchte, wenn ihn altersgraue Fenſter melancholiſch anblinzeln, und ſinnend wird er den alten Spruch murmeln: ſic tranſit Aber Adel und Harmonie des zart angedeuteten Berfalls wurde neuerdings dadurch geſtört, daß man mit Staunen überall an verſchiedenen Stellen ver⸗ teilt weiße Fenſter, wohlgekittet, prangen ſah. Es wohnen ja ſchließlich noch Leute im Schloß, kleine und große Beamte, andere auch, die da juriſtiſch in Büros arbeiten und vielleicht ſchon manche Ein⸗ gabe über unerträglichen Zug verfaßt haben. Aber merkwürdig iſt die Verteilung der reparierten Fen⸗ ſter. Dort eine Reihe: das ſind die Gerichtsſäle. Oben die kleinen Fenſter: das ſind Wohnungen. Auch im rechten Flügel ein paar Fenſter: aha, das iſt die Gendarmerie untergebracht. Hingegen die Fenſter des Schloßmuſeums, ob Front oder Ehren⸗ hof, die müſſen darben, ebenſo die von Bibliothek und Gemäldegalerie, dieſe ſowieſo durch ihre brau⸗ nen Läden die Harmonie des Faſſadenbildes zer⸗ ſtörend. Nachdenklich blickt der Nachbar, Rechts⸗ anwalt, Richter, Spaziergänger zum liebgewordenen Bau empor. Er ſieht geradezu geſcheckt aus, ein ärgerliches Durcheinander. Wer mag daran ſchuld ſein? Nun, der Kenner gibt ihm Auskunft. Einſtmals wurden wir von einem Büroinhaber auf den Gegenſatz von Stadt und Staat innerhalb der Korridore des Schloſſes aufmerkſam gemacht, der ſich ſcharf markiert oͤurch einen Strich dem Auge darbot: auf der einen Seite rein gefegt, gekälkt, auf der anderen Staub und Spinneweb'. Nein, wir verraten nicht, welche Seite Stadt und welche Staat innehatten, obwohl es ſchon lange her iſt. Aber nun hat der Gegenſatz auch auf die Faſſade übergegriffen. Und da fällt er mehr auf. Die Stadt wird als Mieterin, wie das im Mieter⸗ leben ſo oft vorkommt, der Meinung ſein, die In⸗ ſtandſetzung der Fenſter ſei Sache des Eigentümers. Hingegen der Staat iſt auch auf Schonung ſeines Sätkels bedacht und behauptet das Gegenteil. In⸗ zwiſchen hat das Schloß ein äußerſt mangelhaftes Ausſehen. Die Stadt aber, auf deren Anſehen dieſes mangelhafte Ausſehen zurückfällt, wird ſich entſchlie⸗ ßen müſſen, klein beizugeben oder zu prozeſſieren; denn ſo wie jetzt kann es nicht weitergehen. Es iſt eben Pech, wenn eine Stadt nicht ihr eigenes Schloß beſitzt und nachweisbare Unterſchiede in der pfleg⸗ lichen Behandlung ſo wenig anmutig hervortreten. Wie wäre es, beim Denkmalsſchutz Befehl und Er⸗ laß zu erwirken die weiß geſtrichenen Fenſter müß⸗ ten künſtlich wieder grau und grünſpanig gemacht werden? Das würde jedenfalls auf der Linie der bisherigen Politik liegen.. Der alte gute Ru/ „Einigkeit tut not!“ wird jedenfalls wenig fruchten; denn hier liegen Kompetenzen miteinander im Streite. Welches Machtwort wird ſie erlöſen und zum Frieden rechtskräftig, faſſadenverſchönernd, ar⸗ beitsbeſchaffend ermahnen? Dr. H. 7 Die Schwalben ſind zurückgekehrt Als die Schwalbe heimkehrte, flog ſie in weitem Bogen über die Straßenzeilen, ſenkte ſich auf die Fluren nieder, ſtreifte mit ihrem Flügel den blan⸗ ken Weiher und zwitſcherte dann vor ihrem Neſt, das im Winter unbewohnt geweſen war. Vielleicht hatte ein Spatz vorübergehend darin genächtigt. Die Schwalbe nahm ihre alten Wohnungsrechte wieder ein. Männchen und Weibchen zwitſchern unter dem Dach und ſingen ihr Lied. Wollt ihr wiſſen, wie es heißt? Ich will es euch in unſere Sprache übertragen, ſo gut ich kann. Das Männchen ſang:„Von braunen Menſchen kommen wir her. Hatten auch dort unſere Freunde; ihr müßt nicht glauben, daß ſie uns gern ſcheiden ließen. Nur ſind ſie es ſo gewöhnt, wie ihr es gewöhnt ſeid, wenn der Herbſt kommt. Sie können uns nicht hal⸗ ten und ſtehen auch und blicken hinter uns her, wenn wir davonreiſen. Sie ſind lebhaft und rufen, viel lebhafter als ihr ſeid, und winken uns Ab⸗ ſchiedsgrüße zu, die wir euch nun mitbringen. Merkt ihr nicht, daß unſer Lied anders klingt? Wir müſ⸗ ſen uns erſt wieder daran gewöhnen, daß wir es euch deutſch ſingen. Die deutſchen Kirchtürme und efeuumrankten Hausgiebel geben ein anderes Bild als die Pyramiden und die gelben Hütten mit den verſtaubten Palmen in ſengender Mittagsglut. Habt nur Geduld; unſer Lied wird wieder deutſch und traulich, wenn wir euch morgens im Halbſchlummer ſingen.“ Und Frau Schwalbe zwitſcherte:„Verſchleierte Frauen habe ich geſehen. Sie ſaßen in einſamen Gärten. Manchmal lüfteten ſie den Schleier. Ihre Kinder erzählten ihnen, wie es draußen in der Welt iſt. Sie ſelber dürfen nicht hinaus. Es iſt auch heute noch nicht Sitte bei ihnen. Vielleicht kommt es aber anders. Hauch der Fremde mit. Der Deutſche liebt ja das Fremde ſo, darum liebt er wohl auch uns Schwal⸗ ben. Iſt es ſo?“ Und ein Dichter ſchrieb in ſein Tagebuch:„Die Schwalben ſind wieder da. Mir iſt, ich wäre mit ihnen weit fort geweſen und nun heimgekehrt. Habe ich geträumt? Der Frühling hat uns die Schwalben neu geſchenkt.“ E. S. An den deutſchen Herd bringen wir einen Menſchen wohnen hat. Aufgabe: klärungsarbeit zu leiſten über die eigentlich weitge⸗ kein Wort von Mannheim! Friedrichsfelder Allerlei Dieſes Jahr können wir mit dem ſonſt ſo launi⸗ ſchen April wirklich zufrieden ſein. Von dem ſchnell wechfelnden Aprilwetter hat er uns bis jetzt wenig vorgeführt. Mit ſanfter Steigerung brachte er uns im Anſang ſommerliche Wärme die unſerer Natur ſehr zuſtatten kam. Die Obſtbäume, beſonders die Kirſchen⸗ und Pfirſichbäume, haben eine Blüten⸗ pracht entfaltet, wie man ſie ganz ſelten beobachten kann. Die Blütezeit verlief ohne Regen, ſo daß den Bienen genug Gelegenheit gegeben war, ihrem Befruchtungsgeſchäft nachzugehen. Kirſchen, Pfirſiche und Zwetſchgen haben bereits geblüht. Und nun zeigen die Birnen⸗ und Apfelbäume ihren weißen Blütenſchmuck. Auch den Feld⸗ und Garten⸗ früchten hat die Wärme ſehr gut getan. Das Korn zeigt bereits eine Höhe von einem halben Meter und ſchlüpft bald„aus den Hoſen“, d. h. der Halm be⸗ ginnt, ſich in die Höhe zu ſtrecken. Jetzt fehlt nur noch der vom Bauer erſehnte Regen, denn die bis jetzt niedergegangene Regenmenge reicht bei weitem nicht aus, das Erdreich auf größere Tiefe zu be⸗ feuchten. Auch die Obſtbäume brauchen zum Aufbau ihrer Früchte kräftige Nahrung, da ſonſt infolge Trockenheit die Früchtchen abfallen. Alſo nur noch für etliche Tage einen kräftigen Regen, und wir wer⸗ den eine Rekordernte an Obſt erleben. Der Friedrichsfelder Turnverein von 1922 veranſtaltete am vergangenen Sonntag ſein dies⸗ jähriges Früh jahrs⸗Schauturn en. Die Geſamtleitung lag in den Händen des Ober⸗ und Jugendturnwarts Bäckermeiſter Guſtav Kampf⸗ henkel, während der muſikaliſche Teil und die Begleitmuſik zu den verſchiedenen Uebungen von der Kapelle Mayer beſtritten wurden. Nach der Eröffnung des Abends durch einen ſtrammen Marſch folgte ein von einer Turnerin vorgetragener Vor⸗ ſpruch, ſowie die Begrüßungsanſprache des Stellver⸗ treters des Vereinsvorſtandes Karl Wehe. Er hieß alle Anweſenden herzlich willkommen und wünſchte gute Unterhaltung. Den rührigen Turnwarten ſprach er ſeinen Dank für die geleiſtete Arbeit aus. Mit einem dreifachen Gut Heill auf die Turnerei und einem Sieg Heill auf den greiſen Reichspräſi⸗ denten und den tatkräftigen Kanzler beendete er ſeine Rede. Und nun folgte die Hiſſung der DT.⸗Fahne, die unter dem Geſang des Liedes„Unſre Fahne ſlattert uns voran“ vonſtatten ging. Zur Einleitung der reichhaltigen, abwechſlungs⸗ reichen Unterhaltungsfolge wurden einige lebende Bilder geſtellt, die als Figuren eines laufenden Brunnens großen Beifall fanden. Einen Einblick in das Leben und Treiben einer wandernden Dr.⸗ Gruppe gab das Bild„Zeltlagerleben“. Alles krab⸗ belt am frühen Morgen aus dem Zelt und dann beginnt die Morgengymnaſtik. Mädels und Buben verſuchen ͤͤurch kräftige Muskelarbeit den noch vor⸗ handenen Schlaf aus den Augen und Gliedern zu vertreiben. Daß es auch für die Kleinſten genügend geeignete Uebungen zur Stärkung und Geſunderhal⸗ tung des Körpers gibt, bewieſen die zahlreichen Vor⸗ führungen, die manche Salve der Heiterkeit auslöſten. Beifällig aufgenommen wurden wieder die Stab⸗ und Keulenübungen, weil die Gleichmäßigkeit und Eleganz derartiger Darbietungen immer wieder be⸗ geiſtern. Den größten Erfolg hatte die„Pferdchen⸗ gruppe“ zu verzeichnen, denn ſie mußte ſich zu einer Wiederholung bequemen. Den Höhepunkt jeglichen Männerturnens bildeten die Uebungen an Barren und Reck. Hier wurde konzentrierteſtes Muskelſpiel im Verein mit Mut, Kraft und Geiſtesgegenwart vorgeführt, das um ſo höher zu bewerten iſt, wenn von einem blinden Turner die ſchwierigſten Dinge vorgeführt werden. Den Abſchluß bildete eine ſymboliſche Dar⸗ ſtellung des erwachenden Deutſchlanoͤs, worauf die Anweſenden begeiſtert in das Horſt⸗Weſſel⸗Lied ein⸗ ſtimmten. Zum Schluß gab Herr Wehe der Hoff⸗ nung Ausdruck, daß das Vorgeführte vollauf befrie⸗ digte. Er gab weiter bekannt, daß von nun an eine neue Sportart, das Ringen, in den Turnplan auf⸗ genommen wird und bat, recht zahlreich zu erſcheinen, um dieſes Kampfſpiel zu erlernen.—8— 555 Mannheim im Runofunk Endlich war es auch der Mannheimer Hitler⸗ Jugend einmal vergönnt, in einer Jugendſtunde des Reichsſenders Frankfurt vor dem Mikrophon zu ſte⸗ hen, um das zu ſagen, was die jungen Mannheimer auf dem Herzen hatten. Für die unter dem Motto: „Am Neckar und am Rheine“ ſtehende Sen⸗ dung gab die Frankfurter Sendeleitung eine Vor⸗ notiz heraus, in der es u. a. hieß:„Der Mann⸗ heimer kann auf vieles ſtolz ſein! Zwar iſt bekannt, daß Mannheim einer der größten Binnenhäfen iſt und die Königin zweier Flüſſe: vom Neckar nämlich und vom Rhein. Doch weiß nicht jeder, das Mann⸗ heim im Umkreis von 25 Kilometern eine Million So erhält die Sendung der Mannheimer Hitler⸗Jugend dadurch ihre beſondere Für ihre Vaterſtadt zu werben und Auf⸗ ſpannte Bedeutung der größten badiſchen Stadt.“ Wie weiter bekannt war, ſollten unter der Führung des Bannſchulungsleiters Ewald Hibbeln einige Ka⸗ meraden der HJ, und zwar ein junger Arbeiter, ein Kaufmann, ein Künſtler, ein Schüler u. ein Sports⸗ mann, das Wort ergreifen und einen aufſchlußreichen Einblick in die Welt ihrer beſonderen Berufserfah⸗ rung bieten, zugleich aber ein lebendiges Zeugnis für die Bedeutung ihrer Vaterſtadt erſtatten. Un⸗ umwunden muß zugegeben werden, daß nach der mit kräftigen Strichen gezogenen Einleitung der erſte Teil der Sendung in vollem Maße gelungen war, denn man ließ den jungen Arbeiter reden, wie ihm der Mannemer Schnabel gewachſen war und man hörte von dem Kaufmann aus den Lanzſchen Wer⸗ ken intereſſante Einzelheiten, die auch den Fern⸗ ſtehenden intereſſieren mußten. Was der Künſtler über Kunſt und Unkunſt, über Künſtler und Nicht⸗ künſtler zu ſagen hatte, konnte man voll und ganz unterſtreichen, denn es waren grundſätzliche Aus⸗ führungen über die Kunſt im neuen Staat und Er⸗ wägungen darüber, wie es möglich iſt, die ſchöpferi⸗ ſchen Kräfte in den Dienſt der Aufbauarbeit einzu⸗ ſpannen. Man wurde aber den Eindruck nicht los, daß dieſe trefflichen Ausführungen nicht von der Jugend geformt waren, ſondern von älteren kunſt⸗ befliſſenen Leuten ihre Niederlegung gefunden hatten. Man vermißte den ſprühenden Geiſt der Ju⸗ gend, denn die Redewendungen waren zu ſehr abge⸗ klärt und vor allem zu allgemein gehalten. Man, hätte es durchaus begrüßen müſſen, wenn die Hit⸗ lerjugend über die Beziehungen der Kunſt im neuen Staat zu unſerer Vaterſtadt geſprochen hätte. Aber Im Verhältnis zu den beiden erſten Interviews waren die Darlegungen über Kunſt zu lang geraten und vom Schüler ſowie vom Sportsmann hörte man überhaupt nichts. Schade, denn wir glauben beſtimmt, daß dieſe Jun⸗ gens auch noch etwas ſehr Lebendiges hätten geben können. Eine Mannheimer Sendung, wie wir ſie uns wünſchen, war die als Auftakt zum dritten deutſchen Bruckner⸗Feſt gedachte Darbietung, die durch das Kergl⸗Quartett mit dem Andante adagio aus dem.Dur⸗Quintett von Bruckner eingeleitet wurde. Oberbürgermeiſter Renninger führte dann aus, daß Deutſchland in den letzten zwanzig Jahren wenig Freunde in der Welt gehabt habe. Es entbehrt nicht einer gewiſſen Fronie, ſo ſagte Ober⸗ bürgermeiſter Renninger, daß die Deutſchen als Barbaren verſchrien wurden, während man gleich⸗ zeitig ſich an den Schöpfungen ihrer Genies gütlich tat. Ein Volk kann nicht barbariſch ſein, ſo lange es Männer wie Goethe, Schiller, Schopenhauer, Wagner, Mozart und Bruckner hervorbringt. Die Zeit kann nicht mehr fern ſein, in der ſich die Zei⸗ tungsmänner ſchämen müſſen, die ein Volk ſchlecht machten, das ſolche Geiſtesgrößen hervorgebracht j hat. In der Neuentwicklung der Wirtſchaft erſchöp⸗ fen ſich die Aufgaben des Nationalſozialismus nicht nur in der Schaffung von Arbeit und Brot für die Hungrigen, ſondern es iſt notwendig, dafür zu ſor⸗ gen, daß die höchſten ſeeliſchen und geiſtigen Kräfte Allgemeingut des Volkes werden. Wir erheben Männer auf unſern Schild, damit wir erkennen ler⸗ nen, oͤaß wir ein Anrecht haben, ſtolz auf die Män⸗ ner zu ſein, die Führer in Gedͤankenkreiſen des gan⸗ zen Volkes geworden ſind. Zu dieſen Männern ge⸗ hört Anton Bruckner, der einer der ganz großen, begnadeten Männer war. Er gab überreich aus der Fülle ſeines Schaffens und fühlte ſich als Mittler deſſen, was ein Menſch zu ſpenden vermag. Mit Bruckners Werken wandert deutſcher Geiſt in aller Herren Länder. Wer mit reinem Willen dem deut⸗ ſchen Volke gerecht werden will, verſuche ſich in die herrlichen Werke Bruckners zu verſenken. Erfreu⸗ lich iſt es, öͤͤaß dem 3. Brucknerfeſt in Mannheim aus Deutſchland und auch aus dem Ausland großes Intereſſe entgegengebracht wird.— Mit dem Scherzo aus dem-Dur⸗Quintett klang die Sendung aus, mit der für die Mannheimer Ver⸗ anſtaltungen würdig und zu richtiger Zeit geworben wurde. Eine angeſetzte Sendung der Singſchule Heidelberg„Zum Lob der deutſchen Stände“ wurde abgeſetzt und dafür ſangen dann im Mann⸗ heimer Senderaum abends um 11 Uhr() Singkreiſe der Mannheimer Volks⸗ ſchule verſchiedene Lieder, die unter dem Thema „Volk und Vaterland“ zuſammengefaßt waren. Die Stimmen klangen recht gut und ließen eine ſichere Schulung erkennen. Die techniſche Wiedͤergabe war, wie alle die öͤrei angeführten Mannheimer Sendun⸗ gen weniger gut, doch kann dafür nicht die Pro⸗ grammleitung verantwortlich gemacht werden, ſon⸗ den man muß dieſen Uebelſtand auf den Frankfur⸗ ter Gleichwellenbetrieb zurückführen. Nicht uner⸗ wähnt ſoll bleiben, daß die Werbeſendung für das Brucknerfeſt, die ſich an weiteſte Kreiſe und auch an das Ausland richtete, nur vom Reichsſender Frank⸗ furt übertragen wurde. 0JPT0PPP0PPPGPPPPPPPPPPPPPGPGG0G0GGPPPGPGGGGGGGGGGGP00G0G0GGGGGGGöoööGGöGP——cccocPccP—————— Die ſoziale Aufgabe des DSB Auf einer Tagung rheiniſcher Sänger in Duis⸗ burg ſprach Oberbürgermeiſter Meiſter, Herne, der nunmehr endgültig mit der Führung des Deut⸗ ſchen Sängerbundes beauftragt iſt, über„Weſen und Ziele des Deutſchen Sängerbundes“. Einleitend hob er hervor, daß er bei ſeinen Bemü⸗ hungen um eine endgültige und eindeutige Klärung der Lage des DSB. bei der Reichsmuſikkammer gro⸗ ßes Entgegenkommen gefunden habe. Erreicht ſei, daß die Selbſtändigkeit des DSB. in vollem Umfange erhalten bleibe, noch wichtiger aber ſei, daß der DSB. nunmehr faſt die Totalität des geſamten deutſchen Chorgeſangweſens verkör⸗ pere. Sein Kampf gehe aber noch weiter, denn es gehe nicht an und entſpreche auch nicht den Gedͤaanken des Führers, daß Menſchen mit gleichen Aufgaben und gleichen Zielen getrennt in verſchiedenen Lagern ſtünden. Alle Splitterorganiſationen würden dem⸗ nach in Bälde der Vergangenheit angehören. Ins⸗ beſondere der Weſtdeutſche Chorverband und der Bund der Lobeda⸗Sänger würden am 15. Mai auf⸗ hören zu beſtehen. Denn es gehe im nationalſoziali⸗ ſtiſchen Staat auch nicht an, daß ein beſtimmter Stand ſich zum Singen zuſammenfinde, weshalb ſeine erſte Forderung auch geweſen ſei, daß das Wort„Ar⸗ beiter⸗Geſangvereine“ endgültig verſchwinde. Oberſtes Ziel des DSB. müſſe ſein die Verkör⸗ perung der deutſchen Volksgemeinſchaft im wahrſten und edelſten Sinne. Denn nur daraus könne die Kraft geſchöpft werden für ein erfolgreiches Wirken im Sinne des nationalſozialiſtiſchen Staates. Die Ver⸗ bundenheit aller Schichten des Volkes auf der Grund⸗ lage einer tiefen Liebe zu Heimat und Vaterland gebe der Pflege des deutſchen Liedes erſt den rechten Wert. Es ſei deshalb auch notwendig, daß jene alten bodenſtändigen Heimat⸗ und Volkslieder wieder mehr gepflegt würden, was unter dem vergangenen Sy⸗ ſtem bei gewiſſen Gruppen nicht beliebt geweſen z wei wäre. Der DSB., der in ſeinem Weſen immer deutſch geweſen, ſei berufen, mit ſeiner mehr als einer Mil⸗ lion Sänger durch das Lied den Glauben an eine neue deutſche Zukunft in das 60⸗Millionen⸗Vole hineinzutragen. SBK. Wanderbuch und Fugenoͤwohlfahrt Das Organ des Deutſchen Gemeindetages ſtellt, wie das VDD3⸗Büro meldet, in grundſätzlichen Dar⸗ legungen über die kommunale Sozialpolitik feſt, daß bis zum Januar 1933 die Wohlfahrtsäm⸗ ter in den größeren Städten die Tummelplätze einer maßloſen kommuniſtiſchen Agitation waren, daß heute aber wieder Ruhe und Ordnung in den ſozialen Verwaltungen herrſche. Eine enge Zu⸗ ſammenarbeit der Gemeinden mit der unter Füh⸗ rung der NS zuſammengeſchloſſenen Freien Wohl⸗ fahrtspflege ſei eine oͤringende Notwendigkeit. Die Mittel der öffentlichen Fürſorge müßten in erſter Linie für die Erhaltung der wertvollen Volksgenoſſen eingeſetzt wer⸗ den. Hinſichtlich der körperlich⸗geiſtig und mora⸗ liſch Minderwertigen ſolle nach Möglichkeit die Freie Wohlfahrtspflege in einfachſter Form Hilfe leiſten. Gegen Ausnutzung der öffentlichen Kaſſen und ſon⸗ ſtige Mißbräuche werde mit allen Mitteln vorge⸗ gangen. Bereits jetzt ſeien die Städte, aber auch das flache Land faſt völlig geſäubert von Bettlern und Landſtreichern. Die Wanderer drängten in die Wanderarbeitsſtätten. Die geſetzliche Ein⸗ führung des Wanderbuches ſollte nicht länger auf ſich warten laſſen. Daneben ſei der Er⸗ laß eines Bewahrungsgeſetzes als Ergän⸗ zung der im Oktober 1933 eingeführten Sicherungs⸗ verwahrung für die verwahrungsbedürftigen, noch nicht kriminell gewordenen Perſonen notwendig. Eine grundlegende Umgeſtaltung des Rechtes der Jugendwohlfahrt bleibe dem Jahre 1934 vorbehal⸗ ten. Zur Durchführung der Wohlfahrtsaufgaben ſeien gut ausgebildete, mit dem Ideengehalt des Nationalſozialismus erfüllte Kräfte notwendig. Ueberall würden Schulungskurſe durchgeführt. Ne⸗ ben den freien Helfern brauche man berufliche Für⸗ ſorger und Fürſorgerinnen. Zu viel Schweine Die große Zunahme der Schweinebeſtände, die bei der allgemeinen Viehzählung Ende 1933 feſtgeſtellt wurde, ließ es angebracht erſcheinen, die vierteljähr⸗ lichen Schweinezwiſchenzählungen wieder aufzu⸗ nehmen, um einen beſſeren Ueberblick über die Ent⸗ wicklung der Beſtände zu erhalten. Infolgedeſſen wurde am 5. März wieder eine Zählung vorgenom⸗ men, die gleichzeitig den Beweis erbrachte, daß eine genaue Beobachtung der Bewegung der Schweine⸗ beſtände im Intereſſe der Landwirte dringend not⸗ wendig iſt. Die Ergebniſſe der Schweinezählung zeigen, daß die Warnung vor einer Aufblähung der Schweine⸗ haltung auch in der badiſchen Landwirtſchaft nicht den notwendigen Widerhall gefunden hat. Der Schweinebeſtand iſt ſeit dem Dezember vorigen Jahres durch die üblichen Schlachtungen zwar um mehr als 80 000 auf 486 714 Stück zurückgegangen, er iſt aber noch um 3,5 v. H.(16 649 Stück) größer als um die gleiche Zeit des Vorjahres. Mit Aus⸗ nahme der Eber, deren Zahl ungefähr gleichgeblieben iſt, iſt dieſe Zunahme gegenüber der März⸗Zählung 1933 bei allen Altersgruppen zu beobachten. An. ſtärkſten iſt der Zuwachs bei den Ferkeln mit 72 v. H.(7320 Stück) und den trächtigen Sauen mit 4,4 v. H.(833 Stück). Auch Jungſchweine wurden 4468, d. ſ. 1,8 v.., mehrfeſtgeſtellt als vor Jahresfriſt Es haben demnach gerade die Gruppen wieder zugenommen, die für die künftige Vermeh⸗ rung der Schweinebeſtände ausſchlaggebend ſind. Anſtatt alſo die Schweine länger zu halten und ſtärker auszumäſten, werden immer noch mehr Ferkel erzeugt, während bei der Zulaſſung von Sauen die größte Zurückhaltung am Platze wäre. Auch für die badiſchen Landwirte hat ſomit die Stellungnahme des Sachverſtändigenausſchuſſes beim Reichsminiſterium für Ernährung und Land⸗ wirtſchaft zu den Ergebniſſen der letzten Schweine⸗ zählung Bedeutung, die in dem Satze gipfelt:„Die ge⸗ forderte Umſtellung auf die Produktion von Fett⸗ ſchweinen verlangt eine Verringerung des gegenwärtigen Sauenbeſtandes um ein Drittel. Dies muß durch Selbſtdiſziplin der Sauen⸗ halter erreicht werden.“ un An den Kameradſchaftsbund Deutſcher Polꝛ⸗ zeibeamten hat, wie das VoͤZ⸗Büro meldet, der Reichsinnenminiſter ein Schreiben gerichtet. Darin kommt zum Ausoruck, daß die Auflöſung des Kameradſchaftsbundes notwendig geworden ſei, da es nach den Anordnungen des Führers für alle Beamten im Reichsgebiet grundſätzlich nur eine Einheitsorganiſation geben ſolle, und da es außer⸗ dem im ſtaatlichen Intereſſe liege, die Bereitſchafts⸗ polizei ebenſo wie die Soldaten der Wehrmacht von der Zuſammenfaſſung in einer Beamtenorganiſation, gleich welcher Art, auszunehmen. Mitglieder des Kameradſchaftsbundes, die nicht der Bereitſchafts⸗ polizei angehören, könnten in den„Reichsbund der Deutſchen Beamten“ eintreten, wo ſie in der Fach⸗ ſchaft„Polizeibeamte“ zuſammengefaßt werden ſollen. eeeeeee rr Wenn Du älter wirſt- was dann? Denke daran, lebe danach- trinke Kathreiner heute ſchian] aupiſchriſtleiter: Hans Alfred Meißner Stellvertreter Kurt Ehmer) exantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner-Handelsteil: Kurt Ehmer ⸗Feuilleton: Carl Ouno Eiſenbart-Lokalen Teil: Richard Schönfelder ⸗Sport: Willy Müller-Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil! Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchäft⸗ liche Mitteilungen: Jacob Faude, ſämtlich in Mannheim-Herauegeber: Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, Mannheim, R 1,—6 5 Schriftleitung in Berlin: Eckart Peterich, W 35, Viktoriaſtraße 42 Dure im März 21750 Für unverlangte Beiträge keine Gewühr⸗ Rückſendung nur bei Rückporto Freitag, 27. April 1934 Aus Baden Neues aus dem Bruchſaler Rathaus * Bruchſal, 27. April. Der Stadtrat beſchloß, die Finanzierung zur Anſchaffung von Volks⸗ empfängern nach Maßgabe der von den verei⸗ nigten Elektrizitätswerken in Verbindung mit der Reichsrundſunkkammer aufgeſtellten Bedingungen einheitlich zu regeln. Die Bezieher können die An⸗ ſchaffung in 18 Monatsraten betätigen, welche durch die ſtädt. Werke beim Einzug der Stromrechnungen miterhoben werden.— Für die Erweiterung des Stadtwaldes wird wieder ein Grundſtück angekauft. Der franzöſiſche Unterricht in der Volksſchule ſoll allmählich abgebaut werden, nachdem ein wirklicher praktiſcher Vorteil für die Schüler nicht erzielt, ſondern nur eine unnötige Be⸗ laſtung betätigt wird.— Am 3. Juli wird wieder ein Kreiszuchtziegenmarkt in der ehem. Reit⸗ halle hier abgehalten, wozu der übliche ſtädt. Beitrag gewährt wird. Brief aus Wiesloch r. Wiesloch, 27. April. Hier bewegte ſich ein großer Trauerzug auf den Friedhof, bei dem be⸗ ſonders die NS⸗Bauernſchaft der Stadt und Abord⸗ nungen aus dem Bezirk ſtark vertreten waren. Der Landwirt Friedrich Engelhorn im Alter von 38 Jah⸗ ren wurde zu Grabe getragen. Die Ortsbauernſchaft Wiesloch, deren Gründungsmitglied er war, legte einen Kranz auf ſeinem Grab nieder.— Die Aemter der Kreisbauernſchaft Wiesloch ſind nun endgültig wie folgt beſetzt: Kreisbauern⸗ führer Emil Schweinfurth, Walldorf, Stabschef der Kreisbauernſchaft Diplomlandwirt Konrad, Wiesloch, Hauptabteilungsleiter 1(Betreuung des Bauern und ſeiner Familie) Kreisbauernführer Schweinfurth, Hauptabteilungsleiter II für Be⸗ ratung in techniſchen Fragen Diplomlandwirt Kon⸗ rad, Hauptabteilungsleiter III für Genoſſenſchafts⸗ weſen Lagerhausverwalter Sauer, Wiesloch, Haupt⸗ abteilungsleiter IV Handel mit landwirtſchaftlichen Erzeugniſſen und Erzengungsmitteln Landwirt und Kaufmann Dangel. Preſſewart Diplomlandͤwirt Schmider, Wiesloch. ———— * Brühl, 27. April. Bei der kürzlich im Lokal zum Ochſen ſtattgefundenen Kundgebung für die Arbeitsbeſchaffung machte nach einem einleitenden Vortrag von Bürgermeiſter Dr. Reu⸗ ther⸗Ladenburg, Bürgermeiſter Pg. Kammerer⸗ Brühl der großen Bürgerverſammlung von den Arbeitsbeſchaffungsplänen der Gemeinde Brühr Mitteilung. In greifbarer Nähe liegt die Verlegung des Leimbachs mit 10 000 Tagewerke, d. i. Arbeit von 200 Tagen für 50 Woglfahrtserwerbsloſe. Einen großen Plan bildet die Zuſchüttung der bereits aus⸗ gefiſchten Fiſchweiher. Dies geſchieht, um die Aus⸗ zahlung der Wohlfahrtunterſtützungen produktiv an⸗ zulegen und dabei eine Fläche von 42 Hektar anbau⸗ fähigem Land zu gewinnen. Somit können viele Halbbauern wieder Land erhalten und davon leben. ◻L Weinheim, 27. April. Zwiſchen dem Führer des Weinheimer Scé und dem Führer des Rudol⸗ ſtädter Sc wird der Zuſammenſchluß derſbei⸗ den Verbände in der Form beſchloſſen, daß der RSc im Wec aufgeht. Auf Grund dieſer Ueber⸗ einkunft, der eine eingehende Beſprechung mit maß⸗ gebenden Herren beider Verbände voranging, geht der RSc unter Aufgabe ſeines Namens geſchloſſen in den WecC über. Ccluuerʒengen im Zeicllen des dpœgels Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Betrieb auf dem traditionellen Spargelmarkt auf den Schloßplanken Bezirkstag Ludwigshafen an der Arbeit Ausgeglichener Haushaltplan 1934— Arbarmachung des Maudacher Vruches Ludwigshafen a. Rh., 27. April Der Bezirkstag Ludwigshafen trat am Donnerstag nachmittag zur Beratung des Haushaltsplanes 1934 zuſammen. Der dies⸗ jährige ordentliche Etat ſchließt in Einnahmen und Ausgaben mit 490 000 Mart ab. Unter den Einnah⸗ men ſind Steuern, Abgaben und Umlagen mit 345 192 Mark angegeben. Das Bau⸗, Wohnungs⸗ und Straßenweſen erfordert 273320 Mark Aus⸗ gaben, das Geſundheitsweſen 90 602 Mark, die Ver⸗ mögens⸗ und Schuldenverwaltung 67 000 Mark Aus⸗ gaben. Das Steuerſoll der ſtaatlichen Ertragsſteuern im Rechnungsjahr 1934 beträgt insgeſamt 770 000 Mark gegenüber 600 000 Mark im Vorjahre. Auf den Staotbezirk entfallen 690 000 Mark, auf den Landbezirk 80000 Mark. Die Bezirksumlagen für 1934 ergeben im Staoͤtbezirk Ludwigshafen 311 017 Mark, im Landbezirk 132 675 Mark, zuſammen alſo 443 692 Mark gegenüber 354 500 Mark im Jahre 1933. Die Bezirksumlagenhundertſätze ſind mit 145 Prozent die gleichen wie im Vorjahr. Der außerordentliche Haushalt ſchließt in Ein⸗ nahmen und Ausgaben mit 300 000 Mark ab. Die Ausgaben werden ausſchließlich für Straßenverbeſ⸗ ſerungen und ⸗herſtellungen verwendet. Drei Pro⸗ jekte, die zuſammen 140 000 Mark beanſpruchen, wer⸗ den zunächſt zur Ausführung gelangen und zwar: l. Entwäſſerung und Urbarmachung des Maudacher Bruches(40000 Mark); 2. Aus⸗ bau und Verbreiterung der Bezirksſtraße Frieſen⸗ heim—Oggersheim 632000 Mark, davon 16000 Mark bereits 1933 verausgabt); 3. Straßenbau Rheingön⸗ heim.—Schießhaus(84 000 Mark). Beim Hereinbrin⸗ 55 Wie arme Sparer betrogen wurden Die tolle Wirtſchaft der Heidelberger Heimſtätten-Geſellſchaft * Heidelberg, 27. April. Im weiteren Verlauf des Heimſtätten⸗Pro⸗ zeſſes trug das Gericht all die betrügeriſchen Machenſchaften und Lügen zuſammen, mit deren Hilfe man Aufſichtsbehörde und Oeffentlichkeit Mo⸗ nate hindurch über den tatſächlich längſt vorhandenen Bankerott der Kaſſe täuſchte. Sämtliche Bilanzen waren gefälſcht. Ein Stammkapital von 50 000 Mk. wurde nur durch fingierte Buchungen ausgewieſen, und als das Reichs⸗ aufſichtsamt die Zulaſſung der Kaſſe von einer Er⸗ höhung des Stammkapitals um 100 000 Mk. abhängig machte, unternahmen die Angeklagten großzügige Vorbereitungen, um auch dieſe Rieſenſumme in die Bücher zu zaubern. Laufende Informationen über die Entwicklung des Betriebs, die man an die Behör⸗ den, Auskunfteien und Vertreter erteilte, ließen Ge⸗ ſchäftsumfang und Leiſtungen ins Unermeßliche ver⸗ größert erſcheinen. So ſprach man z. B. von einer Verwaltungskoſtenreſerve von 2000 000 Mk., während in Wirklichkeit nur Schulden vorhanden waren. Auf der anderen Seite machten eine vieſige Reklame mit eigener Zeitſchrift, zahlloſe Rund⸗ ſchreiben und Proſpekte den Intereſſenten märchen⸗ hafte Verſprechungen, ſo daß in der kurzen Zeit des Werbezettel erhalten hat. Beſtandes der Kaſſe Spater mit einer Geſamtab⸗ ſchlußſumme von 40 000 000 Mk. gewonnen worden waren. Zunächſt ſchilderte man die Kaſſe auf Grund der gefälſchten Unterlagen als ſicherſte Kapitalanlage; dann ſicherte man unter Hinweis auf die angeblich vorhandenen fremden Mittel aus dem öffentlichen Kapitalmarkt bei Entrichtung einer zehnprozentigen Sonderleiſtung Zuteilung bereits nach zehn bis zwölf Monaten zu. Von der Einlöſung dieſer Verpflichtung drückte man ſich nachher mit Hilfe aller möglichen Ausreden oder unter Berufung auf verſteckte Klau⸗ ſeln und Hinterhalte in den Verträgen. Syo erklärte man dem erſtaunten Sparer z.., daß Zuteilung noch lange nicht Auszahlung ſei. Das Gericht hat von den in die Hunderte gehen⸗ den einzelnen Betrugsfällen 52 ausgewählt, die ein⸗ zeln beſprochen werden. Die dabei als die Geſchädig⸗ ten auftretenden Zeugen ſind meiſtens Arbeiter und Handwerker aus allen Teilen des Reiches. Den An⸗ fang machte ein ſchwerkriegsbeſchädigter Invalide, der für mehr als 1000 Mk. Einzahlung wie die mei⸗ ſten Sparer nichts als Zeitſchriftenmakulatur und gen weiterer finanzieller Mittel ſind Straßenbau⸗ arbeiten mit einem Aufwand von insgeſamt 160 000 Mark vorgeſehen. Für das allgemeine Geſundheits⸗ weſen werden 1934 43 000 Mark ausgegeben gegen⸗ über 39 000 Mark im Vorjahr. Der Bezirkstag wurde von Oberamtmann Schick, dem Vorſtand des Bezirksamts Ludwigs⸗ hafen, eröffnet. Die Feſtſetzung des Haushalts⸗ planes 1934 wurde nach einer Ausſprache auf eine weitere Sitzung in den nächſten Tagen verlegt. Da⸗ gegen beſchäftigte man ſich längere Zeit mit der Ent⸗ wäſſerung und Urbarmachung des Maudacher Bruchs. Der Leiter der VS der Pfalz Dr. Lederle ſagte zu, daß bei einem entſprechenden Geſuch des Bezirkstags die Ve 40000 Mark zur. Verfügung ſtellen würde, ſo daß durch die Finanzierung dieſe bedeutungsvolle Arbeit im Laufe des Jahres vor⸗ genommen werden kann. Dadurch ſind entſprechende Mittel für den Ausbau und die Verbreitung der Bezirksſtraße Frieſenheim—Oggersheim, für den Straßenbau Rheingönheim—Schießhaus bei der Gartenſtadt Ludwigshafen ſowie für die Neu⸗ befeſtigung der Bezirksſtraße 4 bei Schanernheim bis Dannſtädter Höhe vorhanden. Aus der Betriebsrücklage iſt noch eine Summe von 10000 Mark vorhanden, die der Stadt Oggers⸗ heim für den Durchbruch bzw. die Beſeitigung der lebensgefährlichen Kurve beim Eingang von Og⸗ gersheim verwendet werden ſollen. Dieſe Arbeit liegt im Intereſſe des Bezirks Ludwigshafen. Es wurden auch einige Perſonalfragen erledigt. An die Tuberkuloſe⸗Facharzt⸗Stelle wurde der Oberarzt Dr. Münchbach⸗Friedrichsheim(Baden) ab 1. Mai 1934 berufen. Als Baukontrolleur wurde der Baufachmann Hans Heeger eingeſtellt. Der Haushaltylan des Bezirks Speyer * Speyer, 27. April. Der Bezirkstag Speyer trat am Donnertag vormittag im Sitzungsſaal des Bezirksamtes zu einer Hauptverſammlung zuſam⸗ men, die ſich mit der Feſtſetzung des Bezirks⸗Haus⸗ haltsplanes für 1934 befaßte. Bezirksoberamtmann Dohn, unter deſſen Vorſitz die Verſammlung ſtand, erwähnte, daß der Bezirk Speyer in der glücklichen Lage ſei, auf der Schuldenſeite ſeines Etats nur einen, gegenüber anderen Bezirken, lächerlich klei⸗ nen Poſten von 11000 Mk. führen zu müſſen. Das Geſamtvermögen beziffert ſich heute auf 441000 Mk. Der Bezirksetat ſchließt in Einnahmen mit 78 089 Mk., in Ausgaben mit 78 402 Mk. Der ao. Haushalt ſchließt in Einnahmen und Ausgaben mit 71967 Mark ab. Glückwünſche für Waltershauſener Verteidiger *M Schweinfurt, 27. April. Dem Verteidiger des Angeklagten Karl Liebig im Waltershauſener Mordprozeß, Dr. Deeg⸗Schweinfurt, iſt in dieſen Tagen eine außerordentlich große Zahl von Glückwunſchſchreiben zugegangen. Darunter befindet ſich auch ein Schreiben des Frankenführers Julius Streicher. * Bad Wimpfen, 26. April. Die Perſonen⸗ ſchiffahrt auf dem Neckar wird am 10. Mai wieder aufgenommen. hafen wegen des 72•— 5. Seite“ Nummer 194 Aus der Pfalz Die Pfalz räumt mit dem Wohnungselend auf * Neuſtadt, 27. April. Gauamtsleiter Kniſſel teilt mit: Der Gauleiter hat heute die Genehmi⸗ gungsbeſcheide für 29 Gemeinden und Städte unter⸗ zeichnet und damit den Befehl erteilt, über 100 Wohnhäuſer mit einer Geſamtbaukoſtenſumme von 420000 Mark zu errichten. Nach der Fertig⸗ ſtellung dieſer Wohnhäuſer ſind die gleiche Zahl Barackenwohnungen zu beſeitigen. Die Baukoſten mit 420 000 Mark werden aus Mitteln der Volksſozialiſtiſchen Gemeinſchaft bezahlt. Die Wohn⸗ häuſer der V. S. werden für die Gemeinden und Städte unter der techniſchen Leitung des Architekten Pg. Fritz Köhler⸗Kaiſerslautern errichtet. Dieſe erſte Verteilung ſtellt den Anfang dar, und es darf damit gerechnet werden, daß nach Ahlauf von zwei Jahren der Wunſch des Gauleiters erfüllt ſein wird, fämtliche Baracken und Elendswohnungen der Pfalz beſeitigt zu haben. Bei der erſten Verteilung finden folgende Ge⸗ meinden und Städte Berückſichtigung: Breitenbach, Brücken, Burrweiler, Germersheim, Göllheim, Gries, Frankenthal, Hermersberg, Heßheim, Hitſchen⸗ hauſen, Impflingen, Kuſel, Mittelbrunn, Mohr⸗ bach, Landſtuhl, Neideufels, Neuſtadt, Nieder⸗Hoch⸗ ſtadt, Niederkirchen, Ludwigshafen, Ottersheim, Schauernheim, Steinwenden, St' Julian, Wachen⸗ heim, Waldſee, Speyer, Pirmaſens und Zweibrücken. Neue Warnung für Darlehensſuchende * Ludwigshafen, 27. April. Als Vertreter von Finanzierungsgeſellſchaften hatte der 27jährige Elek⸗ trotechniker Friedrich Reiſſinger aus Oggers⸗ heim eine ganze Anzahl von Darlehensſuchen⸗ den, meiſt kleine und unerfahrene Leute, hinein⸗ gelegt und ſie im Einzelfalle um 25 bis 90 Mark geſchädigt. Zur Aburteilung kamen etwa 30 Fälle, ber denen ſich Reiſſinger, der ſich erſt in der Pfalz, dann auch in Baden im Wieſenthal betätigte, wo er ſich als Bezirksdirektor Karl Huber von zwei fingierten Geſellſchaften ausgab, insgeſamt 1000 Mark er⸗ ſchwindelte. Wegen fortgeſetzten Betrugs erhielt der bisher noch unbeſtrafte Angeklagte vom Amts⸗ gericht Ludwigshafen ein Jahr neun Monate Gefängnis zudiktiert. Große Deviſenſchiebung aufgedeckt? * Landau, 27. April. Am Freitag vormittag wur⸗ den durch Beamte der Zollfahndungsſtelle Ludwigs⸗ Berdachts eines Vergehens gegen die Deviſenverordnung der Lan⸗ desproduktenhändler Edmund Trauth aus Herx⸗ heim, deſſen Buchhalter Dilg, die Brüder Gib aus Herxheim bzw. Kaiſerslautern und Rechtsanwalt Dr. Kaufmann aus Landau vorläufig feſtgenom⸗ men. Näheres kann im Zntereſſe der Unterſuchung vorerſt nicht geſagt werden. * Neuenburg, 27. April. Vormittags überſchritten wieder mehrere deutſche Staatsangehörige bei Neu⸗ enburg die Grenze, die aus der franzöſiſchen Fremdenlegion zurückkehrten. Einer von ihnen, der von einer deutſchen Gerichtsbehörde ge⸗ ſucht wird, wurde von der Gendarmerie verhaf⸗ tet. * Plankſtadt, 27. April. Dieſer Tage verſchied nach langem ſchwerem Leiden im Alter von 61 Jahren Bäckermeiſter Peter Doll. Der Verſtorbene genoß überall hohes Vertrauen und allgemeine Achtung. Zur Beerdigung hatte ſich eine große Trauerge⸗ meinde eingefunden.— Die letzte Generalverſamm⸗ lung des Militärvereins eröffnete Vereinsführer Heinrich Seßler. Er gedachte der verſtorbenen Kameraden und erſtattete den Kaſſenbericht. Die Vermögenslage des Vereins iſt geſund. Die von den Kameraden Artur Gaa und Karl Sieber geprüfte Kaſſe wurde in Ordnung befunden. Den Geſchäfts⸗ bericht gab Schriftführer Johannes Müller. Viele alte Mitglieder ſind zum Verein zurückgekommen und außerdem ſind 63 Neuaufnahmen zu verzeichnen. Der Vereinsführer gab bekannt, daß er als Führer vom Gauverband Schwetzingen beſtätigt iſt und er⸗ nannte zu ſeinem Stellvertreter Philipp Hoffmann, als Kaſſierer Gg. Heid 2, deſſen Stellvertreter Joh. Nik. Auguſtin. Zum Schriftführer Karl Seßler, deſſen Stellvertr. Joh. Müller. L Altlußheim, 27. April. Unter dem Vorſitz des Vereinsführers Engelhorn hielt der Militär⸗ und Kriegerverein eine Sitzung ab, in der die Kyffhäuſerabzeichen ausgehändigt wurden; ferner wurde beſchloſſen, ſich am 10. Juni an der 60⸗Jahr⸗ feier des Kriegervereins Sanohauſen zu beteiligen. Ueber die Verſetzung des Kriegerdenkmales von der Kirche nach dem Friedhof wurde geſprochen und eine Regelung dieſer Frage in Ausſicht genommen. 6 HANDELS- Gn WIRTSCHAHETS-ZEHTTUNG Freitag, 27. April 1934 der Neuen Mannheimer Zeitung Abend-Ausgabe Nr. 194 Nordsiern Allgemeine Versicherung Dividendenerhõhung O Berlin, 27. April.(Eig Tel.) Das Ergebnis der einzelnen Verſicherungszweige war im Geſchäftsjahr 1933 8 uf riedenſtellend. Der Stillſtand der rückläufigen Beſtandsbewegung konnte noch nicht erreicht werden, ein erneuter Beweis dafür, daß wirtſchaftliche Schwankungen ſich immer erſt nach und nach in der Verſicherung aus⸗ wirken. Die Prämieneinna hmen betrugen 32,3 686,8) Mill. 4. Der Schadensverlauf war in allen Zweigen befriedigend. Die Geſellſchaft hat bis jetzi ihre Gefolgſchaft um 18 v. H. erhöht. Nach Zuweiſung von 375 000„/ an die Steuerrücklage, 500 000 4 für Penſionsverpflichtungen, 50 000 an den Wohl⸗ fahrtsfonds für die Gefolgſchaft und 150 000 4 zur Verfügung des Vorſtandes für die Ge⸗ folgſchaft verbleibt ein Ueberſchuß von 592 43? (878 777) 4, aus dem lt. AR.⸗Beſchluß der GV. am 29. Mai die Ausſchüttung einer Dividende von 8(7 v. H. vorgeſchlagen werden ſoll. Im neuen Jahr war der Verlauf des Geſchäfts bisher günſtig. * 6(5) v. H. Dividende bei Pittler? Die Bilanzſitzung der Pittler Werkzeugmaſchinenfabrik A G, Leipzig⸗Wahren, wird am 2. Mai ſtattfinden. Es liegt durchaus im Bereich der Möglichkeit, daß für das Geſchäftsjahr 1933 eine Erhöhung der Dividende von 5 auf 6 v. H. pvorgenommen werden kana, do der aus dem Vorfahre vorgetragene Teil des Rein⸗ gewinnes rund 920 000 beträgt. Die Geſellſchaft glaubte im Voriahr, trotz der Möglichteit, aus dem ausgewieſenen Reingewinn einſchl. Vortrag von 503 758/ eine höhere Dividende zu verteilen, mit Rückſicht auf die im Früh⸗ jahr- 1933 noch ſehr unüberſichtliche Wirtſchaftslage nur eine Dividende von 5 v. H. verantworten zu können. * Ernente Sanierung der Schmidt, Kranz u. Co., Nord⸗ hänſer Maſchinenfabrik Ac. Die GV. am 7. Mai wird u. a. über eine Kapitalzuſammenlegung im Verhältnis:1 auf 150 000 4 und eine anſchließende Wiedererhöhung auf 200 000& durch Umwandlung von 50 000/ Darlehensforderungen in Aktien Beſchluß zu faſſen haben. Bereits 1933 wurde eine Kapitalherabſetzung durchgeführt. * Schnellpreſſenfabrik Koenig u. Baner AG, Würzburg. Im Geſchäftsbericht für 1939 wird geſagt daß der er⸗ kaufsumſatz gegenüber 1932 ſich um rund 50 v. H. ge⸗ ſteigert habe und daß damit wohl der Tiefpunkt in der wirtſchaftlichen Entwicklung überſchritten ſei. Unter Aus⸗ dehnung der Kurzarbeit iſt die Zahl der Arbeiter um 26 v.., die Zahl der Angeſtellten um 18 v. H. vermehrt wor⸗ den. Andererſeits war die Geſellſchaft bemüht, die größten Härten, welche Entlaſſungen und Arbeitskürzungen mit ſich bringen, durch die Einführung des Krümperſyſtems, bei den Angeſtellten durch Einführung von Tauſchpaaren zu mildern. Der Reingewinn beträgt 98 620, um den ſich der Verluſtvortrag aus dem Vorjahr auf 1027 584 4 vermindert. Q Deutſche Telephon⸗ und Kabelinduſtrie AG, Berlin. — Dividendenlos. 27. April.(Eig. Dr.) Für 1092⸗33 weiſt die Geſellſchaft nach ausreichenden Abſchreibungen und Rückſtellungen einen Reingewinn von 88 706& aus, der lt. AR⸗Beſchluß vorgetragen werden ſoll. J. V. verblieb unter Berückſichtigung von 205 604/ Gewinnvor⸗ trag ein Verluſt von 186 721 4, der aus dem Reſervefonds gedeckt wurde. Im neuen Jahr iſt eine weſentliche Umſatzſteigerung zu verzeichnen. Einige hundert Arbeiter konnten neueingeſtellt werden. * Hugo Schneider AG. Leipzig.— Umſatzverlagerung nach dem Binnenmarkt. Bei der Geſellſchaft iſt der Ge⸗ ſamtumſatz 1933 wertmäßig um 40 v. H. geſtiegen, die Umſätze in der Metallwarenfabrik um 28 v.., im Meſſing⸗ werk um 63 v.., wobei eine beachtliche Verlagerung des Umſatzes vom Export auf den Binnenmarkt feſtzu⸗ ſtellen war: 1932 entfielen noch 40 v. H. des Geſamtumſatzes auf den Export, 1933 dagegen nur 30 v. H. Im erſten Bierteljahr 1934 ging der Exportanteil weiter auf 22 v. H. zurück. Um dieſer Umlagerung Rechnung zu trogen, werden 250 000“ aus dem Betriebsüberſchuß zur Durchführung der Umſtellung einer Sonderrücklage zu⸗ geführt. Der Abſchluß weiſt nach Abſchreibungen von 0,19 (0,19) Mill. einen Reingewinn von 61630(1817) 4 aus, der vorgetragen wird. * Johs. Girmes u. Co. AG, Oedt(Rheinland).— Wieder dividendenlos. Das GJ 1933 ſchließt mit einem kleinen Reingewinn von einigen tauſend/ ab, die vorgetragen werden ſollen(i. V. 10349 Gewinn⸗ vortrag). Eine Dividende kommt alſo wieder nicht zur Verteilung. Wie mitgeteilt wird. iſt das verfloſſene Ge⸗ ſchäftsjahr im allgemeinen befriedigend verlaufen, wenn auch der Umſatz gegenüber dem Vorjahr noch um rund 20 v. H. zurückgeblieben iſt. Der Ausfuhranteil konnte jedoch gehalten werden. * Unveränderte Dividendenzahlung von 6 v. H. bei der Eſag. Nach dem Geſchäftsbericht der Elektrizitäts⸗ werk Sachſen⸗Anhalt A., Halle a.., betrug die Stromabgabe im Berichtsjahr 345 Mill. kWh und über⸗ ſtieg diejenige des Vorjahres um 5,6 v. H. Nach Zuführung von 1,70 Mill. in eine Wertminderungsrücklage für An⸗ lagen und von 0,40 Mill. in eine Sonder⸗Wertminde⸗ rungsrücklage für Anlagen ſowie unter Berückſichtigung von 0,18(1,77) Mill./ Abſchreibungen auf Anlagen und 0,089(0,059) Mill./ anderen Abſchreibungen verbleibt einſchl. 90 846(8 997)„ Bortrag ein erhöhter Rein⸗ gewinn von 1185 907(1 068 268), aus dem der GB. am 24. April die Verteilung von wieder 6 v. H. Divi⸗ dende auf 16 Mill. AK. vorgeſchlagen wird. Zum Vor⸗ Schwankender Mannheim ſrenndlicher Die Börſe war heute freundlicher geſtimmt, wenn dies auch kursmäßig nur wenig zum Ausdruck kam. Forben zogen auf 138,75. Von Nebenwerte waren Bremer Oel nach Pauſe 75 G, Ludwigshaſener Walzmühle 90 G. Bank⸗ und Verſicherungswerte geſchäftslos. Am Rentenmarkt war Neubeſitz weiter feſt mit 18,50, Altbeſitz 96, Mannheimer Altbeſitz 88. Von Goldpfanobriefen lagen die Emiſſion der Rhein.⸗Hypothekenbank 74 v. H feſter. Frankfurt etwas ſeſter Die Börſe hatte heute eine feſtere Entwicklung. Nach der Schachtſchen Rede wird ein beſſeres Verſtändnis unſerer Auslandsgläubiger und damit ein Erfolg der Transfer⸗Verhandlungen erwartet. Außenpolitiſch iſt die jüngſte Entwicklung zu einer beſſeren Beurteilung in den großen Fragen der Abrüſtungspolitik uſw. geneigt. Zu den Anregungen aus der deutſchen Wirtſchaft kommt der Kurserholung die markttechniſche Situation der Börſe zu⸗ ſtatten, da die ſchwachen Poſitionen der letzten Tage erledigt ſind. Die Anlagekäufe der Bank⸗ kundſchaft ſowie die Rückdeckungen der Mitläuſerſchaft konnten bei ziemlich ruhigem Geſchäft allgemein nur zu erhöhten Kurſen befriedigt werden. Der Neubeſitzmarkt lag weſentlich ruhig und hatte zunächſt 6 v. H. Kursgewinn. Altbeſitz 4 v. H. Stahlvereinbonds 1 v. H. gebeſſert. Reichsmark⸗Oliga⸗ tionen ½ bis% v. H. höher verlangt. Späte Schuld⸗ bücher gut gehalten. Von fremden Werten Anatolier ½ v. H. höher. Im Verlaufe blieb die Umſatztätigkeit auf allen Marktgebieten recht klein, das Kursbild war gegen den Anſang ſogut wie unverändert. Einzelne Mon⸗ tanpapiere zogen noch leicht an und auch die wenigen noch ſpäter notierten Werte lagen meiſt um 74— v. H. freund⸗ licher. Am Rentenmarkt waren Neubeſitz bei größe⸗ ven Umſätzen bis auf 18,55 nach 18,25 v. H. erhöht, ſpäter ließen ſie dann auf etwa 18,40 v. H. nach. Altbeſitz⸗ und an⸗ dere Reichswerte lagen unverändert, für Reichsmark⸗An⸗ leihen zeigte ſich weiter kleine Nachfrage zu letzten Kurſen. Stadt⸗ und Staatsanleihen lagen ruhig und unverändert. Auch der Pfandbriefmarkt zeigte im weſentlichen gut behauptetes Kursniveau. Tagesgeld zwar zu 854 v. H. nach geſtern 4 v. H. wieder etwas leichter. 0,07(0,059) Mill. zur geſetzlichen Reſerve und 0,10(90 Mill. zur Fürſorgerücklage. In den erſten drei Monaten des laufenden Jahres konnte eine Steigerung des Stromabſatzes gegenüber dem Vor⸗ jahre um etwa 20 v. H. feſtgeſtellt werden. Die Entwicklung des Unternehmens wird günſtig beurteilt. * Metallpapier⸗, Bronzefarben⸗Blattmetallwerke AG, München. Das Jahr 1033 ſchließt mit einem Verlu ſt von etwa 69 000(i. V. 109 000) /, der wieder aus der Rücklage gedeckt werden ſoll. Auf Anlagen wurden 183 000(151 00⁰ Mark abgeſchrieben und auf eine amerikaniſche Beteiligung rund 65 000 /, die aus der Sonderrücklage entnummen wurden. Die Geſellſchaft hat ſich zuſammen mit dem Epfin⸗ der für eine neugegründete Geſellſchaft intereſſiert, die ein ausſichtsreiches Verfahren auf dem Gebiet der Farbenphoto⸗ graphie auswerten will. * Schorch⸗Werke AG, Rheydt.— Belebung des Inland⸗ geſchäfts. Die zum Deſſauer Gas⸗Konzern ge⸗ börende Geſellſchaft erzielte 1932/3(50. Juni) einen klei⸗ nen Gewinn von 2388 /, um den ſich der Verluſtvor⸗ trag auf 16 699 vermindert. In das neue Geſchäftsjahr iſt das Unternehmen mit einem angemeſſenen Auftrags⸗ auf Vorjahrshöhe, obwohl der Umfang der Ruſſen⸗ geſchäfte ſtark nachgelaſſen hat. Im neuen Jahr iſt zudem eine erhebliche Belebung des Inlan d abſatzes eingetreten, über deren finanzielle Auswirkung ſich aber noch nichts ſagen läßt. O Wieder 4 v. H. Dividende bei der Beton⸗ und Mo⸗ nierban AG, Berlin. 27. April.(Eig. Dr.) Der Aql beſchloß die Verteilung einer Dividende von wieder 4 v. H. AG Lignose Berlin Umsatzerhöhung um 13,5 WI. im Jahre 1933 Nach 167 693(177 569)/ Abſchreibungen auf Anlagen und 305 612(333 801) 4 anderen Abſchreibungen ergibt ſich ein Gewinn von 292 803 /, der ſich um den Gewinnvor⸗ trag auf 306 728„ erhöht(i. V. 435 145/ Reingewinn ab⸗ züglich 265 828/ Verluſtvortrag). Die GV. ſetzte gemäß den Vorſchlägen der Verwaltung dͤie Dividende auf 10(6) v. H. feſt. Wie ausgeführt wurde, iſt darin nur eine ſormale Dividendenerhöhung zu erblicken, da das divi⸗ dendenberechtigte AK. inzwiſchen von 3,343 Mill./ auf 2,700 Mill.“ herabgeſetzt wurde; eine übertriebene Vorſicht iſt nach Anſicht der Verwaltung heute nicht am Platze. Zur Abrundung des AK. genehmigte die GV. ferner die Ern⸗ ziehung von 10000(eigenen Aktien. Im Geſchäftsjahr 1933 hat ſich eine Umſatzſteige⸗ rung um 13,3 v. H. ergeben. Das laufende Geſchäfts⸗ jahr entſpricht dem vergangenen. In der Bilanz erſchei⸗ nen die Verbindlichkeiten mit 0,610(0,878) Mill.&, die Vor⸗ Zu Beginn Kauſinieresse der Kundschafi und Neuengagemenis der Kulisse/ Im Vexlauſe neuer Kursrückgang/ Schluß und Nackbörse Slagnierend ——————————————— beſtand eingetreten. Die Umſatzzahlen hielten ſich weiterhin Börsenverlaui Berlin lebhaft bei anziehenden Kurſen Nachdem die Verkaufswelle ſchon geſtern ſtark abgeebbt war, und ſich wieder Kaufintereſſe bemerkbar ge⸗ macht hatte, ſetzte heute auf der ganzen Linie das Geſchäft recht lebhaft ein. Das Publikum hatte erſtmals wieder im größeren Ausmaße den Banken Kauforders er⸗ teilt, die ſich ziemlich gleichmäßig auf alle Markt⸗ gebiete erſtreckten. Auch die Kuliſſe, die ſich weit⸗ gehend entlaſtet hatte, ſchritt angeſichts des vorliegenden Publikumbedarfs ebenfalls zu Neuanſchaffungen. Der Grund für den Stimmungsumſchwung dürfte einmal in einer günſtigeren Beurteilung der Berliner Transſer⸗ beſprechungen zu ſuchen ſein. Aus der Wirtſchaft lagen im übrigen ebenfalls anregende Momente vor. Das Kursnivean zeigte an den Aktien märk⸗ ten eine durchſchnittliche Steigerung von etwa 1 v. H. Stärkeres Intereſſe fanden Montane unter Führung von Hoeſch und Klöckner mit je plus 16 v. H. ſowie Laura⸗Hütte mit plus 1656 v..; Deutſche Erdöl(plus 1½ v..) lebhaft gefragt; der Bedarf konnte nicht immer befriedigt werden. Farben, Goldſchmidt und Chemiſche Heyden eröffneten je v. H. höher. Conti⸗ Gummi ſetzten ihre geſtrige Aufwärtsbewegung um 156 v. H. fort. Am Elektromarkt waren lediglich Schuckert weiter leicht gedrückt. Von den übrigen Märkten ſind Maſchin en werte mit Kursſteigerungen bis 1½, Auto werte mit ſolchen bis 2 v. H.(BMW) zu erwähnen. Am Textilmarkt kamen Stöhr um 3½ v. H. höher an. Gut erholt waren Reichsbankanteile, die 1 v. H. höher eröff⸗ neten und bald nach dem erſten Kurs auf 148 anzogen. Der Rentenmarkt blieb zunächſt noch unentwickelt, aber auch hier machte der eingetretene Tendenzumſchwung wei⸗ tere Fortſchritte, zumal Neubeſitz eine weitere Erholung um etwa 40 Pfg. aufzuweiſen hatte. Stahlvereinsbonds kamen 76 v. H. höher zur Notiz und blieben weiter an⸗ ziehend. Nach Erleoͤigung der anfangs vorliegenden Tauſchauſ⸗ träge wurde das Geſchäft ſehr ruhig. Die höchſten Tagesnotierungen konnten ſich nicht überall behaupten, da die Kuliſſe angeſichts eines neuen Kursrückganges räte mit 0,447(0,518) Mill. und die Warenforderungen mit 2,893(2,895) Mill.. — *„Keramag“ Keramiſche Werke Ac Bonn.— Kapital⸗ einzug. Die auf 14. Mai nach Mannheim einberufene GB. die den Abſchluß für 1933 der bekanntlich einen Gewinn ausweiſen wird, zu genehmigen hat, wird vorgeſchlagen, nom. 15 700 eigene Aktien zur Herabſetzung des Abe von 5 500 000/ auf 5 484300% einzuziehen, ferner nom. 194 300/ weitere zum Zwecke der Einziehung erworbene Aktien zu einer weiteren Kapitalsermäßigung auf 5 850 000/ zu verwenden. 8 * Fr. Feiſtkorn AG, Gera.— Wieder 10 v. H. Divi⸗ dende. Die Geſellſchaft— Spinnerei und Strickerei— ſchlägt der HV am 9. Mai für 1933 die Verteilung von wieder 10 v. H. Dividende aus 68316(67892) ¼ Reingewinn vor. In der Bilanz ſtehen den 0,52(0,61) Mill. Vorräten und 0,49(0,47) Mill. Schuldnern an Ver⸗ bindlichkeiten 0,16(0,25) Mill./ gegenüber. Die Ausſich⸗ ten für das neue Jahr werden in bezug auf die Beſchäfti⸗ gung günſtig beurteilt. * AcG. für Tabakhandel Mannheim⸗Seckenheim. Die mit 25 100/ AK, arbeitende Geſellſchaft ſchließt das Geſchäfts⸗ jahr 1938 abermals mit einem Verluſt von 1354% (i. V. 2901 4 Verluſt, der vorgetragen wuröde). Bearbei⸗ tungskoſten erbrachten im Berichtsjahre 35000(16 981) /, während die Einnahmen aus Grundſtück⸗ und Gebändever⸗ waltungen von 4014 i. V. auf 118 4 zurückgingen. Löhne erforderten 16 446(4 201), Gehälter 22000(1 050), Fuhr⸗ löhne 3 984(2 668), Steuern 3836(6 938), Handlungs⸗ unkoſten 5 359(5 091) und Abſchreibungen 1200(1 792) /. O Frankfurter Hof AG, Frankfurt a. M. 2. April. (Eig. Dr.) Die GBgenehmigte den Abſchluß 1933, der einen neuen Verluſt von 105 000/ ausweiſt, welcher aus der Reſerve zu decken iſt. Bei der Vorfahrsſanierung durch die Kapitalherabſetzung von 3,6 auf 2,3 Mill. ent⸗ ſtand ein Buchgewinn von 866 000 /, der zar Deckung des Borfohresverluſtes von 0,48 und zu 0,92 Mill.„ Abſchrei⸗ bun⸗en ſowie zur Erhöhung der Reſerve auf 83000 4 verwendet wurde. Aus der letztjährigen Einziehung von 200 000 nom. eigenen Aktien entſtand ein Buchgewinn von 131 250, der mit 95 384/ der geſetzlichen Rücklage über⸗ wieſen wird. Bei der Abſchlußgenehmigung ſowie bei der Entlaſtung der Verwaltung enthielt ſich Bankdirektor Schwarz mit 210000“ vertretenen Sta und 5000 4 Ba der Stimme. Der bisherige AR bleibt beſtehen. Neu hinzugewählt wurde das bisherige Vorſtandsmitglied Georg Gottlob, wobei ſich der Aktionär Schwarz ebenfalls der Stimme enthielt. Gegen die Wahl der Bremer Treuhand⸗ Geſellſchaft(bekanntlich liegt die Aktienmehrheit der Fronk⸗ furter Hof AG im Beſitze von H. Boemers in Bremen) Berliner Devisen Ulskontsatz: Relchshank 4, Lombard 5, Privat 3¼ v. H. als Bilanzprüfer ſtimmte Dir. Schwarz. Amtlich in Rm. Dis⸗] Parktat 70. Npril 27. Tpril e en 1ägypt. Pfd.— 20, 5„205 1⁵ Sereten W fe 7.872 0,587 0,591 0,585 0,589 Belgien.. 100 Belga3 59,97 56,495.61 58,4458,56 Braſilien.„ 1Milreis—.502.214] 0,216 0,214 0,.216 Bulgarien. 100 Leva 8 8, 3,047] 3,058.047].,053 Canada 1tan. Dollar— 4,198 2,493] 2,497 2,488 2,492 Dänemark 100Kronen 3 112,50 57,09]57,21[ 56,94[57,06 Danzig ⸗100 Gulden 3 8¹,72 8¹.57 91,73 81.59 8¹.75 England.. 1Pfund 2 20,429 12,795 12.82512,755 12,785 Eſtland. 100 eſtn. Kr. 5½ 2,50 68,43 68,57 68,4366.57 Finnland 100finnl. M. 5¼ 10.537.649].661 5,634 5,48 Frankreich. 100 Fres. 3 16,44 16.50 16,54 16.50 16,54 Griechenland 100 Dr. 7¼ 5,.485.489.478 2,477 olland. 100 Gulden 3¼ 168,739 169,33 169,67 169,33 169,67 sland. 100 iel. Kr.——.— 57.8958.6157.68 88,81 talien... 100Lire 4 22,09421,28 21,32 2¹,28 2¹.82 apan. 19en 3,65 2,092—— 8 88 lavienioo Dinar 7½'] 81,00 4 Sahnb de ee eee, e 8 78.96 Litauen.. 100 Litas 7 41,98 42,11[42,1942,01 42,09 Norwegen 100fkronen 3½ 112.50 64,29] 64.41 64.09 64,21 Oeſterreich 100Schill. 5 59,07 47.20 47.30 47.20 47.30 Portugal 100Escudo 6 459,57 1,63 11,65 11.62.03 Rumänien.. 100 Lei 8.511 2,488] 2,492].488 2,49 Schweden. 100 Kr. 3 144 6588 6597 66,75 66,12 Schweiz, 100granken 2 6¹.00 599 61,15 80,99 61.15 Spanien, 100Peſeten 6 800 24.233420 34.2834.20 Tſchechoſlowakeito0oK 8½] 12,488 10,38 10,40 10,38 10,40 Türkei.. 1türk. Pfd. 70——.021] 2,0252.080.034 2 5 2—— Hetauns i1s 44 140 1181 14 1481 Ver. Staaten 1Dollar 1½! 4,198 0 2,494] 2,498(.4881 2,492 Pfund und Dollar ſchwach Am Valutenmarkt lagen Pfunde und Dol⸗ lar heute ſchwach. Das Pfund ging in Parts auf 77,16, in Zürich auf 15,74 und in Amſterdam auf 7,54 zu⸗ rück. In Paris gab die amerikaniſche Valuta auf 15,02%5 nach. Die Mark konnte ihre Erholung ſortſetzen und ſtieg in Zürich auf 121,45 und in Amſterdam auf 58,276. Die nordiſchen Valuten lagen in Uebereinſtimmung mit der Pfundbewegung ebenfalls ſchwächer. Später traten keine weſentlichen Veränderungen mehr ein. Zürich mel⸗ dete eine leichte Erholung für Pfund und Dollar. Die Dänen⸗Krone ging weiter auf 70,30 zurück. DRBBB————————————————————————————————rrerrr der Neubeſitz um 60 Pfennige auf den geſtrigen Stand Glattſtellungen vornahm. Kaliwerte lagen unregelmäßig. Farben büßten gegen den Anfang 7 v. H. ein, Erdöl waren in gleichem Ausmaß gedrückt. Am Rentenmarkt waren Hypothekenpfandbriefe, Kommu⸗ nalobligationen und Liquidationspfandbriefe gut gehalten und vereinzelt um 4 v. H. feſter. Stadtanleihen waren faſt auf der ganzen Linie gut erholt. Staatsanleihen waren um v. H. ſeſter. Gegen Schluß der Börſe waren bet immer mehr ſtagnierendem Geſchäft kaum noch nennenswerte Kursver⸗ änderungen feſtzuſtellen. Farben bröckelten erneut um 0,12 auf 138 ab. Siemens büßten insgeſamt 0,75 v. H. ein. Dagegen konnten ſich Schuckert gegen den Anfang weiter um 0,50 v. H. erholen. Völlig vernachläſſigt blie⸗ ben Neubeſitz, die mit 17,70, d. h. 55 Pfennige niedriger als am Anfang ſchloſſen. Nachbörslich waren kaum noch Kurſe zu hören, da Umſätze nicht zuſtande kamen. Am Gelödmarkt verknappten ſich die Sätze weiter. Blankotagesgeld für erſte Adreſſen erſorderte 4,12 bis 4,87. Privatdiskonte waren angeboten. Steuergutſcheine blieben unverändert. Von Reichsſchuldbuchforderungen notierten u..: Emiſſion 1: Ser 100,37, 40er 96,62, 48er 94,62—95,50. 44 bis Ser 94,50—95,37.— Emiſſion 2: 3er 99,87, 40er—, 4ger —, 44—45er—, 46—47er 94,87—05,75, 48er 94,84—95,62. Wie⸗ deraufbauanleihe: 44—45er bzw. 46—48er 55,25—56,00. Berliner Meiallbörse vom 27. April Nüpf. Tupf Fupf Bler Ber Bie Iint ar rut bez. Brief Geld J bez. Brief Geld]dez. Brief Geld anuar.[—.— 4625 45 50—.—17.75 17.——.— 22,2522,.— ebruar]—.— 46.5046.75—.—18.2517.—[—.— 22,0 22,25 März.—— 47,— 47.——.—18.50 17.20—.— 2275 22.25 April—— 2————116.7516.— 20.— 20.25 19.7 Mui.—— 42.2542.— 16,5016,50 16.25—.— 2C,25 20.— uni.—.— 43.—42.50—,— 11.—16.50—. 20 50 20,25 uli. 43,5048.—[—.—17.—16,50—.— 20.75 20,50 Auguſt—.— 44.—43.50——17.2516.75—.— 21.— 20,25 Septr.—.— 44.50 48,75—,— 17,2816,75.— 21,5021.— Oktober—— 44.75 44.25—.—170 16,75—.— 2175 21,25 Novembſ—.— 45.28 44.75—.—17.56 17.—-[—.— 22,— 21,50 ez.. I—, 146,75 45.——.—17,75 17,.——.— 28,— 21.75 *Berliner Metall⸗Notierungen vom 27. April.(Eig. Dr.) Amtlich notierten in/ per 100 Kilo: Elektrolytkupfer (wirebars) prompt 47,75; Raffinadekupfer loko 48—48.50, Standardkupfer loko 43—43,50, Originalhüttenweichblei per 16,75—17,5; Standaroͤblei per Arril 16,25—16,75; Original⸗ hüttenrohzink ab nordd. Stationen 20,25—20,75; Standard⸗ fink 20—20,25; Originalhüttenaluminium 98—99proz. in löcken 100; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 164; Banka⸗, Straits⸗, Auſtralzinn per Juni 322; Reinnickel—— 305; Antimon⸗Regulus 39—41; Silber in Barren etwa fein per Kilo 35,75—98,75. Londoner Riefallbörse vom 27. Apriſi Metalle Cper To. Platin(Eper 20 Ounces) Silber(Pence per Ounce Kupfer, Standard 88,85] Zinn, Standaro 237.7 Aluminium 8 Monate. 69.15 8 Monate. 235,5 Antimon Settl. Preis 32,85 Settl. Preis 238,0 Queckſilber. Elektrolyt„ 36.50 Banka 2lauün beſt ſelerted 36,75 Straits.. 240,2 Wolframergz —= ſheets——J Blei, ausländ., 1135 Nickel4 'wirebars 186,50 Zink gewöhulich 14,851 Weißblech 1 trag für 1994 verbleiben 55 909 nach Zuweiſung von SSSSSZBBZBBZZZZZ—————————————————————————————————————————————————————————————————————————.—.—— Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten 9 h imer 2 itun del Stocke-Notlerungen in Merk je Stöck. 8 26. 27, 26. 27, 26. m, 6 Dürkoppwerke.—.——.—Farl Kindſtröm—.——.—Voger 1. Rafg. 74.— 7450 Freiverkehrs-Kurse Mannheimer Etrentenbörse SSEE yckerho— agiru„.———. 0 ae N l„J. NR * 26. 27.Industrie-Aletien Inag Erlangen,..25Otavi⸗Minen. 1425————Dortm. Actienbr.———.— Mannesmann? 65,— 80,37 Wanderer Werke 104,—.—Ruſſenban!.. —— 8 undhans Lt. d. 87.50 38 75 Pönis Berabau 50 50 5028 Fellus Bergbau 7„dee Dortm. Unionbr.—.——.—[MRansfelder Art. 70.— 70,500 Weſteregenndllkak 106,0 106. 5 Deutſche Petrol. SS Sten 95,— 90.— Konſerven Braun—.——.— Aſchaff. Uktienbr..—.— Rlein, Sch. 4 Beck. Rein 180 6150/ B Se 4237 20 70Ckektr. at.— 99,12 Maſchin.⸗Untern. 48,.— 46,120 Beſtf. Eiſen..—.——.— Hurbach Kali. 25.75 24.50 0 60—. anwigs Walnn. f0.—.— Senin0r,.B. 1005 1065 Sunfe Bn reun Rbeinftabl... 91.50 94.25J Ber.Stabltnerke 487 43.45 Elktr gichten. 8. 204.5 204.3 Markt, u. Kiühh. 7714 7720] Wäſlener Segad. 52.5 92.— Saceneen,———— 2-80.— 9„90..IHenninger. 5Konſerven Vraun 1— Maſch Buckau⸗W. 62 50 62.75 Zellſtoff Verein.—,——.— Hochfrgeuenz..— S0 ihel Golg 68.70 65.55 Pfäts. Pießhefe. 1070 1050 Pien, München 200 204.0ſgahm i Eugluher inten.—.— Matzlt Fiine 1450 16a.8 elfiof Walthef 24.— 48.52 Nedlrſeä chez 175— 90 a Gl 85.75 65,75 Pfälz. Preßheſe. 107.0 1070 Mainzer Brauer. 56.— 59.— Ler Berliner Börse Enzinger Union—.——.— Merkur Wollw.—,—,— Deutſch⸗Oſtafrika 44,— 44.— Sloman Salbeier———.— 99 ſds 85.— e, A. Gleke⸗.eG. 91.80.50[Schöfſerh. Bindg. 166.0 166 U Suhwigsg. Walz. gestverzinsiiche Werte Dresdner Bank, 60.— 61.— Eſchw. Berawerk—.—— Miez Söhne..—..— Neu⸗ Ge. 1230—.— Südſee Phosphat——— 900% Rb.Hycfdb 92.— 92,50 Hildebr.-Rheinm. 71. Schwargstorchen 83.— 83.— i 9 1 7 Fahlb., Liſt....— Miag⸗Mühle 75 67 i Mi i——.— Hhſoherbenobs.28 1150 118.0 Salzw. Heilbronn 186.0 186.00Tucher Brauerei.—.——.— Melade Sran 6% Reichsanl. 27 5,90 96.00 160 5.6. 1361 230.5 441— 0 7 99 405 Otavi Minen„ 14,50 14,50 HUfa⸗Film..——:, Brem.-Beſigh.Oel—,— 75.— Schivarz Storch. 98.— 90.—Werger 74.78 74.— Mez Söhne Diſch. Ablöfgſch. 99.10 98.60Reichsbank 146.0 145,0 Feldmühle Papier 105,0 101.5 0 4 Brown, Boveri 14.— 14.— Seilind. Wolff. 34.— 34— 61.— 60.500 Mi ühlb. hne 17.40 15,45. 235. 0[Felten& Guill.. 54,50 55,75 Mir& Genoſt. r Fortlaufende Notierungen(Schlus) Semeniw. Heidetd 190.5 100.5 Sinner..... 68.— 88.—fC. 6 2550 25,20——— D. Schutzgebiete..—.10———* 260.00Porb Motoren:—.— 60.— Pühibeim Perz. 8850—.— Dautiter Senz. 38.—.50] Füdd. Hucker 380 J Kichgſ. Buntpah. 10,— 40,. Nontecatink...—, 5% Roggenrentb. 643 645 Sephord Lertil. 71.— 67 75 Norke. Eſewerle—.——— 8— Sarice el.. 53— 8 30 Sereiſc Pef, 10 107(Bb. Seſch. Sus. 1250 1240 Rhelnekettrech. 1020—.— 6½0 P Eir.Bb.1 90.— 80.— Gehe e Go.. r 3326 Sberſchl, C. Bed. 12.— 12.— Alg, Clektr. Ge 250 237) Leupabite 2013 2087 —— Hof 2 altef Walnoi——— 8. Nürnberg. 12675 1200 Pe t. A.. 91,756½% öo. Com. 1 85.— 685.—Industrie-Aktien Gelſenk. Bergwk. 63.71 64.— Sberſchl*— 22,„ Aſe affeb. 9 ent 9— 3 lichbaum⸗Werger 73. 5 ellſto oſ 48.— 48.— 8 20. i 9 19—.— 84.— 54.50 57..Zell. 41.25 nnesmannrö. 65, 8 22 Anken 1650 Seg Bert 1905 u6g ertes 5 f Bigeke. 3— 35—%%— 94— Erraleteren f48 0 frt 7150 e Sen, Bergban 08 2087 P..ue. J. 55 dö4e Mafgenga. 4617 4085 ebr Jahr. 199,0 199,0 Otſch. Bk. u. Disc.).— 45,25 Prem.⸗Beſig. Oel 75.— 75.— SSS— 91.—fltu... 25 99.J5 Gerresheim.Glas 46,25 47.,50 5 3/J.,B. Bemberg. 05, 5 0 ⸗l. 45, arbeninduſtrie. 138.0 236. Bibb Hypoth. B. 73,— 75.— Srown Bobert 14⁰⁰ ꝗ14,5 Schnelor. ett l. 750.50 5 N— DAIg. Elextr.och.. 45.25 45.25 Geſ.f. Aertr. Unt 96.— 9762( Polhphon... 18.59 12,87 Jui, Berger Tieſb. 120.0 3205 Rakimttiansh.—.— 0% Grkr.M. BA. 129.0 120.0 Fth. Hypoth. Bk. 1090—.— Cement Heidelbg. 1182 165 Soheanen Lackf.. 32.— 31504¼ Oeſt Schag.— 30.20 Pap. 1200 Goedhardt Gebr.—.—— Pehſede nra—— 8455 9 arlsr. J. 96,62 98. 90.— 80.— Kleinlein Hdlbg. 66.— 66.— Bad. Affecuranz, 30.— 86.— Karſtabt 116, 0 SchuckertRürnbg. 91.— 91.37 4% Goldrenie 22.20 22¼700 Anhalt Koblenw. 45.75 46.50] Goldſchmidt. Th. 61.25 62,75 Rbeinfeldenkeraft 94,— 91,50 Derliner Maſch. 1 eeaiue„—. .. 192.0 192,0, 70.— 20.— 5375 54,— hu 91— 91.87/4%„ 9,45 Aſchaffbg. Zellſt. 40.25 48.50 ſch. 25.——.— Rhein. Braunk. 214.0 2170] Braunk. u. Brik. 175.x0—.— Oberſchl. Koksw.—.——— C. H. Knorr Mannh. Verſich.. 20.—*3*—— 1610 995 Seee.— 895 Augsb.R. Maſch. 62,— 63,50 8 0 0—.— Röein. Elettrüit.—,— 80,50 Bremer Won⸗Kä.—.——.— Orenſtein K Kopp—— 88.25 Frankfurter Börse Conti Bummi 188 141,7 Südd, Zucker.——4½%„ Silb.⸗R. 118—,— Balke Maſchinen 20650 1275 Grün& Bilfinger—,— 2185,0] Rheinſtahl.. 90,75 91.75 Buderus Eiſenw. 71.75 72.12 Phönig———.— 50.62 Dalnler. 1170 1190[Thür. gieſ. Gotha 77.—.— 40½e, Pan.-M..—.— Bayer Motoxenm 1452 127,50 Gruſchwig Teßtil 90.— 8160 hein.⸗W. Kalk.—.——Charlott. Waſſer 61.75 92,87] Polyphonwerke 17.— Festverzinsliche Werte] Sank-Aktien Dr. Atlani... 11,0 118,9 Tiez, Leonhard. 10.0 19.25 40% Türk.Ad. Anl..15—. Bayr. Spiegelglas 40.— 41,.— Guano⸗Werle 60.50 62.50 Roſitzer Zucker 68.— 69.— Comp. Hiſpano..——Rh. Braunk. u. Br. 214.0 216,5 D. Wertb.(Gold)—.— 75,— Ang. D. Credit. 45,— 45,.— Dt. Erdöl 112.0 113.5 3 40% Bagd.⸗E. Kil.70 6,50 Bekula 65.50 65.7 ackethal... 57,25 59.— Rückforth. Ferd. 72.— 73.75 Cont, Gummi⸗W. 138.7 148,——— 8 65ſe Reichsanl.., 965.J5 680.50] Badiſche Bank.—.— 110.Gold. u. S. Anft. 181.6 162.0 Ver“ deutſch. Belf. 91.— 91.— 4%, unif. Anl..50.25 J. P. Bemberg 69.50 65, Haleſge Maſch..——,— Rütgerswerke. 54,37 55.62 Continentalevin. 54.75 55,37Rh. Stahlwerke 90,75 91. 8 85 2—0 8—.—— 4057c 100 2 St. Linoleum.. 55.25—.— Ver. Glan ſtoff.—— 1465 4%„Zollobi. 1911 850——— 16.2 15.75 Hammerſ. Spinn.———. 2283 1770„ 46.75 46.75 515 95.50 „D⸗Schatzanw. 9½ 92 Bayr. Hyp. u. Wb. 67.25 66,50 Dt. Perlag. Ver. Zellſt. Berlin—.—„400⸗Fr ⸗Los.60 6,60 Berlin⸗Gubener 80 98˙—[Hann. M. Egeſt———.— Salzdetfurth 00Deutſch. Atlant.. ½e* 79+ 2— .%, Nounganl. 92.25 92,20 Berl. Sandelsgeſ. 86.— 85,75 Dresd. Schneltpr. 50.— 50.—Rer.——.— Berl, Karls. Ind. 95.50 98.ͤ— Harburg Gu. Phö—Sarotti.. 74.50 74.— Deſſauer Gas„. 123.0 124,0 Salzdetfurth Kali— Abltganelc. I 68 90 Eent. L. Biva. 4025 4945 Direserte.. 2— 2— Bolct Se 5½ Ung. Str.10.58—.— Berliner Maſch. 7587 78.— Se 25.— 26,— Schl. Cl. u Gs— Pelliiche Ebor: 1120 1130 Schieſ.Bergö..3. 81,75 32.25 ohne 17.50 168,30 57.— 57.— Dyckerh.& Widm. 8/.——.— Woktb, Sell.. K. 94. 88% 762—.— Braunk. u. Brikett 7 17/5 Harpener Vergö 90.— 90,62] Hugo Schneider 55.25 54.50 Deutſche Kabelw.—.——,— Schleſ. El. u. Gas 120,7—.— Sle, Schugs. 14. 94 9444 Sehch Ek Kch u. Kraft 1041 1046 W. Wolf W n 035—.— Braunſchw. A. G. 102 104.5 Hedwigsbutte 1070—.— Lchberhen Brar.——Seutſche Linol., 86.37 86,07 Schubert4& Salzer 159,0—.— Zolltürken 662.62 D. Effekten⸗Bani 77.50 77.50 Elektr. Lieferung 90.50 67,20 Zellſtoff Mofies 41ů25 41.—%0 Anat.S 1I1 29.60—.— Br.⸗ 122 10 Delf. 77.— 26,— Hilpert Maſch.—,— 36,50] Schuberte Salzer 156.0 1570] Deutſcher Eiſenh. 56,25 56,50—.—& Co. 3 5—.0 8% 883 29 85.— 90,—D. Hup. u. Wök.—.— 70.— Euzinger⸗Union 72.——.— Memie 90.50.— 4½70% 1ii——.—[Sremer Nulkan—.——.— Hindrichs& Auff.—,——.— Gchuckert 4& Co. 91.30 81800 Dortm. Union.⸗B-.— 37— 16 P8. 576 1845 SS ee 75—.— Dresdner Bank 60.— 61.— 938 5 uderns Eifen. 71.37 71.75 Hoeſch Eiſen.. 7162 73,62, Siemensc Halske 134.0 134, it 101—Stobbe RR 60/„27 84.75.— Frankf. 8—.— 89.—.G. Chem Baſ.v. 159.7—,— Raſtatter Wagg..—.— Transport-Aktien Buderus Eiſenw. 7187 71.75 E 91.— 81.— Ei A 0 96,75—.— El. Licht u. Kraft 103,1—.— Stolberger Zin—— 26.. 60.— 80,—Frankf. Bank. 77— leere 137.5 137, 61,75 63.25 Hohenlohe⸗Werke 61,— 81. Sinner A G. 45 55 80,——.— Südd. Zucker... 168,0 167,5 e gee e, 8% Pfäts. Hyp. 21———.— Keichsbank. 146, 147.5 9½„ Bonds 25 119,0 1190 9 105“en, Hraft 00. 101.8/Chem, Heyden i„ 300 25 feldmühie Pap. 160.5 101,7 Leonhard Tiet. 19.25 10, ———— Röeite Oub⸗ör. 1035 110%0 Nehanec, Setter— Montan · aletien Füpd. Eiſendadn—.——.— Chem. Heſſent 575 54.50 Rabla Poraüns 1675 100 Stäb. Immonll..25 25/Pelten 4. Gulk- 8, 59,30 Mer, Saohlwerrt 4257 498 F. Sit.Ser.6f. er20 g170 Füdd. Peren⸗a 265 88— Geie 350 f. F Ce. Biht.Kehedc) 160.0 W. Kabzor, Kicherel. 100 10/e P, Buee. jc0 3000 Seſſeret et s da, Seter geh 053— „Firbop-Gcpf..50 8 Vereinsbk.Hambe 84.50§8,— ce 7 P5 e. 90§. Südamexika“, 23,— 23,30Co. Hiſz, e) 139,5 142,7] Karſtabt.— Thörbs der, Deie 7, 9,Seſhiret Iu. 61.62 6215 Seüſtoff Waldhof— 43.— 8———— 69.37.5 Württ. Notenbk—99 3 65 Geiser B. Srr. 33—— 28425—— 99962 6. anſa Dichiff.—, Touh——, Flöcknerwerke 61,25 63,— Tietz, Leonhard 18.50 20 e*0. 1130 113,2 Bank elertr. Werte 65,— 65.25 6% Bad.— Gd. 60.50 E0.7— 0—— 22 Srün& Blifinger 221·0 22100 Fiſe Genuß. 111.0—.— Nordd. Slond. 29,12 29.— Daimler Matoren 46.75 46,87 C. H. Knorr Transrabio...— 80—— Bergbau 69.—*3—— 8 7475 135 älzer-.9 48*—2 2. St. A.—.— 1680 S 1, EJourd. 70,25—.—9—◻ 12.— Se 12.75 Reichsbank..... 146,7 149.7 S e. 25 625 Transport-Aktien Fai9 8—. 23.— 28.— 105 Whemie 4 100 9 San-Akiien Deſſerer Gas.. 1210 U192 iſch Felr⸗Wr—.hen-Pre S8 28.— eilmann PB.: 6875 68,50 Aee dene G 8650 % Ur.B. Lia. 67. 995, Achef, Verkehrsw 93.— 60,—(Haufwerk Füſſen.— 56.50 Sall Accherskeben 105,0 106s Hank. f. el. Werte 68. 61,— Deliiſche Erdöl, 1120 114 7/ Kötizer Kunftled⸗ 46.— 2,00P. P ſch Nigelip. I0 2340 Henelbetriebsgel.———.—2 Reichsbabn U. 1048 103.7 8ü/e Rh. Hyp..9.— 62.50 Allg. Lokalu.Fraf, 09.— 101.1 Heſſ.⸗Maſſan Gas 48.— 78.— Kali Salzdetfuri)—.— Bank f. Brauerei..50—.— Deutſche Kabelrd..50 90.70] Krauß 4 Cie, Lor 4e. 86,— F. Glanzſt. Elöf. 55.50.500Jiſe Bergbau...Reichsbabn B. 1126 112.6 „„„ 1011.— 950 Di. Reichab.Borz 1123 112,7 Hilpert Armatur. 38.——.— Kalt Weſteregeln 107,0 107.0 Vert. Handelsgeſ. 45.50 66.50 Seutſche Linol. e 50 96.0 Kronprinz Met. 32.— b6,— B. Harz Hortl.⸗J. 57.— 57.— Jlſe Genußſch.. 1110 112,50 Hapag...... 27.— 20,12 9%„„ 12-13 9— 97 50 Hapag 46.50 25.25 Hindrichs⸗Auffer 61.— 62.— Klöckner... 60.5 63— Fon. u. Priptbk. 45,25 44.25 Diſche. Steinzeug—.— 100,00 Kyffhäuſer Hütte—.——.—.Schuhf..K..— Bebr. Junghans 37,37 38,75 Hamburg Süd. D.———.— %0% Meining.L. 61.25 97,25 Nordd. Sloyd.. 20.25 30,—Hirſch Kupf. u...— Mannesm. Röhr, 64,75 66,37 Dt. Aſiatiſche Bk.—„— Deutſch,Eiſenhdl.—— 56,.— Lahmever K Co 11/—, Ber. Stahlwerke 42.62 43.— Kali Ehemie..—.—„eHanſa Dampfſch.—.——— 84½200% Rhein ia. 92.— 91.25 Schantungéiſent———— Hochtief.⸗G.. 105.5 1057 Mansfelder..—., Deutſche disconto 57.— 57.— Dresd. Schnellpr.—.——.— Laurahütte 20.12 21.——— 70,0 8. Kali Aſchersleben—.— 106.0 Nordd. Kloyd„. 29.12 29.50 %% Südbo. Lia. 95,— 99,— Südd. Eiſenbahr 58,.— 98,75 Holsmann, Pbil. 68 50 69,— Oberbedarf... 12,— 12 37JDtſch. lieberſee ök. 36.— 34 50 Sürener Meiall 102,5 100 0J Einde'sEismaſch. 89.— 89.—[Per. Ultramarin— 58,50Klöckner Werke. 94.75 66,621 Otavi Minen 14.50 14.62 Freitag, 27. April 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 7. Seite“ Nummer 14 Ruhrkohlenabsaß im März Im ersien Ouarial Sieigerung gegen das Vorjahr um 20,85 VII. Nach den Feſtſtellungen des Rheiniſch⸗Weſtfäli⸗ ſchen Kohlen⸗Syndikats erreichte der Geſamt⸗ abſatz(Koks und Briketts in Kohle umgerechnet) im März 7 203 135 To. gegen 6779887 To. im Vormonat. ar⸗ veitstäglichen Geſamtobſatz, der 277044(Februar 22 405) To. betrug, ergab ſich allerdings eine leichte Abſchwä⸗ chung gegenüber dem Vormonat(um 1,93 v..), während gegen den März 1933 eine Abſatzzunahme um 28,28 v. H. feſtzuſtellen iſt. Von dem Geſamtabſatz entfielen auf den eigentlichen Syndikatsabſatz(auf die Verkaufsbeteiligung in Anrechnung kommend) 5018 046(Vormonat: 4811 848) To. und hiervon wiederum auf das unbeſtrittene Ge⸗ biet dagegen 2301 114(2 228 765) To. Der Anteil des un⸗ biet dagegen 2 301 114(2 229 765) To. Der Anteil des un⸗ beſtrittenen Gebiets hat ſich alſo weſentlich ſtärker erhöht als die Lieferungen ins beſtrittene Gebiet. Im Werkſelbſtverbrauch(auf die Verbrauchs⸗ beteiligung in Anrechnung kommend), der für die Beſchäf⸗ kigung der Eiſeninduſtrie ſo überaus kennzeichnend iſt, ent⸗ ſielen im Berichtsmonat 1 471851(1307 232) To. ſo daß ſich gegen den März 1939 eine Steigerung um 35,77 v. H. ergibt, während in der Vergleichszeit des Vorjahres der Abſatz über Verkaufsbeteiligung nur um 29,4 v. H. ge⸗ ſtiegen iſt.— Der Zechenſelbſtverbrauch betrug 700 230(652 973) To. Für das erſte Vierteljahr 1934 ſtellt ſich damit die Geſomtziffer auf 2,67 Mill. To. bzw. arbeitstäglich auf 287 005 To. Gegenüber dem vorhergehenden Viertel⸗ jahr beträgt die Steigerung arbeitstäglich 1,02 v.., gegenüber dem gleichen Quartal des Vorjahres aber 20,85 v. H. An der Steigerung iſt in erſter Reihe der Hütten⸗ ſelbſtverbrauch mit einem Satz von 10,66 v. H. bzw. 29,84 v. H. beteiligt. * * Die badiſche Kohlenproduktion im März 1934. In Ba⸗ den wurden im Monat März 22699 To. Preßkohlen aus Steinkohlen gewonnen, ſo daß die bisherige Jahresproduk⸗ tion 1934 auf 75 275 To. anſt eigt. * Die pfälziſche Kohlengewinnung im März 1934. Im Bereich des Berginſpektionsbezirkes Zweibrücken wurden im Monat März 1934 insgeſamt 715 To. Steinkohlen ge⸗ — womit die Produktion des Jahres 1994 auf 2164 To. anſteigt. O Providentia, Allgemeine Verſicherungs AG., Berlin.— Wieder 8 v. H. 27. April.(Eig. Meld.) Der AR. ſchlägt vor, aus dem Gewinn des Geſchäftsjahres 1933 in Höhe von rund 314 000(300 000)/ zur Auffüllung des nicht⸗ eingezahten Teiles des AK. wie i. V. einen Betrag von 140 000/ zu verwenden und wieder 8 v. H. Dividende auszuſchütten. Das AK. wird ſodann mit 3674 v. H. ein⸗ gezahlt ſein. *Leipziger Allgemeine.— 6 v. H. Dividende. Am 26. April fand die G der Leipziger Allgemeinen Ver⸗ ſicherungs⸗AG ſtatt. Der Vorſtand erſtattete Bericht über den Verlauf des Geſchäftsjahreg 1933, das als außerordent⸗ lich günſtig bezeichnet werden kann. Der vorgelegte Re⸗ enſchaftsbericht wurde genehmigt und dem Vorſtand und Aſt Entlaſtung erteilx. Es wind eine Dividende in Höhe von 6 v. H. auf das eingezahlte AK. verteilt. * Pechelbronner Oelbergwerke. Dieſe elſäſſiſche Erdöl⸗ geſellſchaft weiſt für 1933 nach 4,41 Mill. fres. Abſchrei⸗ bungen einen Rohgewinn von 7,24(9,10) Mill. fres. aus. Dieſer Rückgang wird vor allem auf die ſtarke Preis⸗ baiſſe im erſten Halbjahr zurückgeführt. Die Produktion ſtieg von 74 120 auf 77 828 To. G. Kromſchröder AG, Osnabrück. Der HVam 6. Juni wird eine Dividende von 6 v. H.(i. V. 4 v..) vor⸗ geſchlagen. Das Geſchäftsjahr 1939 hat zwar noch nicht die erwartete Belebung gebracht, doch ſind im neuen Ge⸗ Anzeichen einer Beſſerung vor⸗ anden. 2 * Gebr. Rauch AG, Papierfabrik. Heilbronn.(Eig. Dr.) Die GB, in der das geſamte A&(8 Mill. /) vertreten war, genehmigte den Abſchluß für 1993(20 220 Rein⸗ gewinn, zu dem noch 9714% Vorbrag treten) und beſchloß die nach Verteilung von 4 v. H. Aividende verbleiben⸗ den 6985 vorzutragen. Fabrikant H. Brunke(Palaphot⸗ werke Heilbronn) wurde neu in den AR gewählt. (O0 Entſcheidung über Sarotti⸗Dividende erſt im Mai. Berlin, 26. April.(Eig. Meld.) AR. und Vorſtand der Sarotti AG. ſtehen den angeblich aus zuverläſſiger Quelle ſtammenden Preſſemeldungen über Bilanz und Dividende für 1933 fern. ie Abſchlußarbeiten werden erſt im Mai ſoweit gefördert ſein, daß die Bilanzſitzung wird ſtatt⸗ finden können. *4 65) v. H. Dividende bei der Riquet u. Co. AG, Gautzſch bei Leipzig. Der GV am 17. Mai wird unter Aufrechterhaltung der bisherigen Abſchreibungen(i. V. 115 745/ auf Anlagen und 31 938/ andere Abſchreibun⸗ gen) für das Geſchäftsjahr 1933 die Verteilung einer Divi⸗ dende von 4(5) v. H. Diwidende vorgeſchlagen. Broigeireide sielig, Fufiergeireide ſesier *Berliner Getreidegroßmarkt vom 27. April.(Eig. Dr.) „ Im Berliner Getreideverkehr war die Stimmung heute un⸗ verkennbar etwas freundlicher, wenn auch Brot⸗ getreide überwiegend zu unveränderten Preiſen umgeſetzt wird. Für Hafer lauteten die Forderungen unnachgiebig, jedoch waren dieſe ſchwer durchzuholen. Bei kleinem An⸗ gebot war die Tendenz aber weiter feſt. Größeres Inter⸗ eſſe fanden Gerſten, insbeſondere Brangerſte, für die 9,50 big 1 höhere Preiſe erzielt wurden. Durch feſte Hal⸗ tung zeichneten ſich ſerner Weizene xportſcheine aus, Vom„Grünen Korys“ Zum 19. Male jährte ſich am 22. April der Tag, an dem 1915 die Regimenter des Grünen Korps(26. Reſerve⸗Korps) in der Frühjahrsſchlacht in Flan⸗ dern in breiter Front ſiegreich die feindlichen Stel⸗ lungen durchbrachen. Damals wurde zum erſten Male im Weltkrieg Kampfgas aus eingebauten Fla⸗ ſchen gegen die feindlichen Stellungen abgeblaſen. Die von Engländern, Franzoſen und Kanadiern be⸗ ſetzten Höhen von Langemarck und Pilken ſowie die Brückenköpfe am Nſer⸗Kanal nördlich von Ppern fie⸗ len an dieſem Tag in unſere Hände, nachdem das Grüne Korps die ihm vom Armeeführer, Herzog Albrecht von Württemberg, übertragene Aufgabe ſchneidig und erfolgreich durchgeführt hatte. Uner⸗ wartet ſtark war die moraliſche und effektive Wir⸗ kung des Kampfgaſes geweſen; aber in außerordent⸗ licher Zähigkeit erfolgten auch die feindlichen Ge⸗ genſtöße, geführt von Foch, welcher damals zuerſt in ſeiner großen Bedeutung in Erſcheinung trat. Die Schilderungen dieſer Kämpfe bei Langemarck und der Taten der einzelnen Regimenter im Verlauf dieſer Schlacht durch Profeſſor Dr. Schatz (RIR 239) ſtanden im Mittelpunkt dieſes erſten Familienabends der Mannheimer Ortsgruppe vom Grünen Korps. Ueberaus zahlreich hatten ſich die Kameraden mit ihren Angehörigen im großen Saal des Deutſchen Hauſes eingefunden, wo der Führer der Ortsgruppe, Dr. Zeltner, nach herzlichen Worten der Begrü⸗ ßung der beſonderen Bedeutung dieſes Tages ge⸗ dachte ſowie unſeres großen Führers im Weltkriege, des Generalfeldmarſchalls von Hindenburg und unſeres Volkskanzlers Adolf Hitler, des ehemaligen Frontkameraden in Flandern. In ſeinen packenden Ausführungen wußte der Redner des Abends die Kameraden, die zum großen Teil an den damaligen Kämpfen beteiligt waren, in jene April⸗ und Maitage des Jahres 1915 zurückzu⸗ verſetzen. Der inhaltreiche Vortrag gab den alten Frontkriegern reichliche Anregung, im weiteren Ver⸗ lauf des Abends die alten Erinnerungen an jenen erſten Gasangriff in Langemarck und an Flandern überhaupt wieder wach werden zu laſſen. Flandern erſchien wieder vor unſeren Augen, mit ſeinem un⸗ ergründlichen Sumpf und dem regenſchweren Him⸗ mel im Herbſt und Winter, aber auch mit ſeiner herrlichen Blumenpracht im Frühjahr und Sommer. Ernſt und mahnend erſtand in unſerer Erinne⸗ rung das Bild unendlicher Kriegerfriedhöfe, in denen ſo viele unſerer beſten Kameraden ihre letzte Ruhe⸗ ſtätte gefunden haben. Es bedurfte daher ſchon einiger Mühe, wenn man die Aufmerkſamkeit für die anderen Mitwirkenden erbat, die ſich zur Verſchönerung des Abends in un⸗ eigennütziger Weiſe zur Verfügung geſtellt hatten. Vom Nationaltheater war es Fräulein Walker, am Flügel begleitet von Fräulein Schönau, die den Reigen der Darbietungen mit einigen Wiener und Walzer⸗Liedern eröffnete. Der reiche Beifall und die Blumen zeigten, daß die Sängerin mit ihrer friſchen, klaren Stimme allgemein geſiel. Das Söhnchen des Kameraden Leute trug mit jugend⸗ licher Begeiſterung ein den Flandernkämpfern ge⸗ widmetes Gedicht vor, womit er Stolz und Wehmut zugleich wachrief. Während die Kameraden Schö⸗ nau und Ludwig mit ſchneidig geſpielten Mär⸗ ſchen und altvertrauten Soldatenweiſen die Pauſen ausfüllten und den muſikaliſchen Teil des Abends beſtritten, ſorgten auch die Innzeller Schuh⸗ plattler(vom Gebirgstrachtenverein Waldhof) durch eine Reihe von Original⸗Schuhplattlern und ſonſtigen Tänzen für Unterhaltung und Stimmung. Neben dem Vortrag des Kameraden Schatz bil⸗ dete die Verleihung von 34 Langemarck⸗Kreuzen an Kameraden der Regimenter 238 und 239 den Höhepunkt des Abends. Kamerad Dr. Zeltner, welcher die mit Genehmi⸗ gung des Volkskanzlers geſtifteten Kreuze den Ka⸗ meraden aushändigte, erwähnte beſonders, daß dieſes äußere Zeichen der Zugehörigkeit zum Grü⸗ nen Korps jeden einzelnen in erhöhtem Maße ver⸗ pflichtet, den Geiſt von Langemarck auch künftighin weiter zu pflegen und vor allem auf die heranwach⸗ ſende Jugend zu übertragen. Nur zu ſchnell ver⸗ gingen die Stunden dieſes kameradſchaftlichen Zu⸗ ſammenſeins! Allgemein hörte man den Wunſch, daß derartige Zuſammenkünfte ſich noch oft wiederholen möchten. Auskunft jeder Art, insbeſondere wegen des Korps⸗Appells am 4. und 5. Auguſt in Koblenz mit anſchließender Flandernfahrt, erteilt Kamerad Dr. Stürmer, Auguſta⸗Anlage 29. Dr. St. man nannte prompt und Mai 145 Geld, Juni 146 Geld. Roggenexportſcheine April⸗Mai 119, Juni 119,75, Juli 120,50. Der Mehlabſatz hält ſich im Rahmen der letzten Tage. Amtlich notiert wurden: Märk. Weizen ab Stat. geſ. Erzeugerpreis Wö 2 184(Handelspreis 192); W 3 187(195); '4 189(197); öto. Roggen R 2 152(160); R 3 157(163) R 4 159(165); Gerſte: Bvau, gute frei Blu. 172—176(ab märk. Stat. 161—166); Sommer, mittl. Art und Güte 163 bis 167(152—157) ruhig; Märk. Haſer 155—161(140—152) ſtetig; Weizenmehl: Auszugs 32,60—39,60; Vorzugs 31,60 bis 32,60; Voll 90,60—31,00; Weizen 26,60—27,60 ruhig; Roggenmehl 22—23 ſtetig; Kleie: Weizen 11,75—11,90 ſtetig; Roggen 10,90—11,20 feſter; Erbſen: kleine 28—31; Futter 19—22; Peluſchken 16—16,50; Ackerbohnen 16,75 bis 17,75; Wickem 14,75—15,75; Lupinen blaue 11—12; dto. gelbe 14,75—15,50; Seradella, alte 16,50—18,50; dto. neue 15,75 bis 17,75; Trockenſchnitzel 10,10—10,20;, Kartoffelflocken 14; dto. Blu. 14,60; ausſchließlich MZ notierten Leinkuchen 12,10; Eroͤnußkuchen 10,10, Erdnußkuchenmehl 10,40; Extr. Sofabohnenſchrot ab Hamburg 9,10; dto ab Stettin 9,30. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 27. April.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen lin Hfl. per 100 Kilo) Mai 2,67%; Juli 2,8205; Sept. 3,00; Noy. 3,10.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Mai 47,25; Juli 53,25; Sept. 54,50; Nov. 55,75. N * Liverpooler Getreidekurſe vom 27. April.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz ſtetig: Moi 4,174 (unv.); Juli 4,%(unv.); Okt. 4,64(.674); Dez. 4,78 (unv.).— Mitte: Tendenz ruhig; Mai 4,176(4,14); Juli 4,394(unv.); Okt. 4,64 64,6500 Dez. 4,7 lunv.). * Walldorfer Spargelmarkt. Zufuhr 13 Zentner, 1. Sorte 35—45, Suppenſpargel 15 Pfg. * Nürnberger Hopfenmarkt vom 27. April.(Eig. Dr.) Keine Zufuhr, 140 Ballen Umſatz, Hallertauer 195—205 Tendenz freundlich. 3 * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 27. April.(Eig. Dr.) April, Mai je 3,90 B 3,50 G; Juni 3,80 B 3,0 G; Juli, Auguſt je 3,90 B 3,70 G; Okt. 4,10 B 3,40 G; Dez. Wikinger unſerer Zage (Von unſerem Stockholmer Mitarbeiter.) — Stockholm, im April. Wenn an der Bergſtraße bereits die Bäume blü⸗ hen, dann fährt man in Schweden noch in die Berge zum Schilaufen, zum Winterſport im hohen Schnee unter einem ſtahlblauen, klaren Himmel, zum Hö⸗ henſonnenbad der nordiſchen Natur in den Bergen. An den Küſten Schwedens aber, da iſt das Klima milder, da bereitet man ſich mit Beginn der berühm⸗ ten„hellen Nächte“ bereits auf den Vorſommer vor. Da werden die Boote geſtrichen und die Sommer⸗ häuschen neu gemalt, dieſe luſtig rotgeſtrichenen Holzhäuſer mit weißen Rändern, die der ſchwediſchen Landſchaft ſo oft den Charakter einer neulackierten Spielzeugſchachtel geben. Beſonders in der Nähe von Stockholm hat man dieſe Landhäuſer in allen Größen. Es braucht ja nicht gleich ein großer Herrenhof zu ſein, wie ihn ſich jetzt Greta Garbo auf eigenem Grund und Boden an einer der ſchönſten Buchten auf dem Wege nach dem bekannten Hafenort Nynäſhamn bauen läßt, es kann ja auch ein kleines Wochenendhäuschen ſein oder eines jener reinlichen und vollkommen fertig eingerichteten ſchwediſchen Bauernhäuschen, die man hier für 200 bis 400 Kronen für den ganzen Sommer mietet. Dort führt der Stockholmer im Sommer ein Schären⸗Piratenleben in den felſigen Buchten der ſchäumenden Oſtſee. Der nordiſche Wikinger, der längſt Stadtbewohner geworden iſt, findet dann wenigſtens noch einmal im Sommer zur freien Na⸗ tur zurück und lebt ſo einfach wie möglich, weit entfernt von der verweichlichenden Ziviliſation, ein Leben ohne Hotelannehmlichkeiten am eigenen primi⸗ tiven Holzherd, am Badeſtrand, im Fiſcherboot. Im Segelboot fährt er bis Finnland oder durch das Ge⸗ biet der Schären, den tauſend Felſeninſeln aus Ur⸗ * 40 der ſchwediſchen Feſtlandküſte vorgela⸗ ert ſind. Das iſt das Wikingerleben des Städters, aber es gibt auch noch das wirkliche Wikingerleben auf den äußerſten, ſchwer zugänglichen und einſamen Fiſcher⸗ inſeln der Schären. Auch dieſe nordiſchen Wikinger unſerer Tage leben noch ausſchließlich an und von der See mit gemeinſchaftlichen Booten und gemein⸗ ſchaftlichen Fiſch⸗ und Jagdzügen wie die Wikinger der ſagenhaften Vorzeit. Das Wort„viking“ wird ja von„vik“—„Bucht“ abgeleitet und Wikinger ſind dann alſo die Bewoh⸗ ner ſolcher Buchten und Schlupfwinkel. Auch unſere heutigen Wikinger leben noch an ſolchen natürlichen Buchten, denn zwiſchen den Tauſenden von Schären⸗ inſeln gibt es auch eine große Anzahl von natürlichen Häfen, die vollkommen nach allen Seiten gegen Wind geſchützt ſind, nie verſanden und oft ſo tief ſind, daß ſie den Panzerſchiffen der Flotte als Schlupfwinkel bei Uebungen dienen. Wenn bei einem ſolchen natürlichen Felſenhafen dann noch eine Quelle fließt, ein wenig kümmer⸗ liches Wieſen⸗ und Weidenland vorhanden iſt und etwas kärglicher Kiefern⸗ und Tannenwald, der ge⸗ rade zum Brennholz reicht, dann haben ſich an ſol⸗ chen Stellen ſchon zur Wikingerzeit kleine Gemein⸗ den gebildet, die bis auf den heutigen Tag erhalten geblieben ſind. Man heiratete untereinander und iſt eigentlich eine große Familie. Die Familiennamen enden alle auf ⸗ſon; Anderſon, Svensſon, Olofſon, Nilsſon, was alſo„Sohn des Anders“, des Sven, Olof oder Nils bedeutet. Seit Jahrhunderten iſt die Raſſe rein nordiſch geblieben, ſelten iſt einmal einer auf den Gedanken gekommen auszuwandern. Wenn ſich einmal die Raſſe mit einem Dunkeläugigen ge⸗ miſcht hat, dann iſt es, wie meiſtens in Schweden, ein Gefangener oder ein Nachkomme davon geweſen. So findet man denn heute noch in dieſen abgeſchloſ⸗ ſenen Fiſchergemeinden oft genug eine ſelten reine, nordiſche und ſtarke, aber auch harte Raſſe. Vor 300 Jahren konnten ſich derartige Gemein⸗ den, wie im übrigen auch einzelne Perſonen, frei⸗ kaufen, das heißt: ſie erlegten eine Summe, welche ein für allemal von allen Steuern und Abgaben befreite, und dann lebten ſie ganz für ſich, als kleiner freier Miniaturſtaat im Staate. Acker und Wieſenland, Fiſcherei und Jagd wurden und blieben ſeither gemeinſames Gut, nur der Erlös wurde nach 4,10 B 4,00 G.— Gemahl. Meblis per April 31,95 u. 92,00 u. 32,10; Mai 32,10; Tendenz ruhig; Wetter heiter. * Bremer Baumwolle vom 27. April.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middͤl.(Schluß) loko 12,79. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 27. April.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middol. Anfang: Mai 563; Juli 564—565; Okt. 558; Dez. 557; Jan.(35) 557; März 5585; Mai 557; Juli 556; Tendenz ſtetig. Mitte⸗ Mai 553; Juli 564; Okt. 558; Dez. 557; Jan.(35) 556; Mirz 557; Mai 556; Juli 556: Okt. 557; Jan.(36) 557; März 557; Loko 588; Tendenz ruhig, ſtetig. * Badiſche Viehmärkte. Donaueſchingen: Zufuhr: 27 Ochſen, 97 Kühe, 67 Kalbinnen, 142 Rinder, 46 Läufer, 776 Milchſchweine und 1 Farren. Verkauft: 22 Ochſen zu 250—380 /, im Mittel 320 /, 1 Farren, 72 Kühe 180—360 (250) 4, 58 Kalbinnen 300—410(330) /, 121 Rinder 100 bis 220(150) J, 46 Läufer 40—60(50)/ und 720 Milch⸗ ſchweine 23—34(28)„.— Freiburg. Zufuhr: 3 Far⸗ ren, 26 Ochſen, 56 Kühe, 27 Kalbinnen, 12 Rinder. Preiſe: Ochſen, junge, 220—280, ältere 320—400, Kühe, junge, 280 bis 320, ältere 150—250, Kalbinnen 250—400, Rinder 100 bis 180 /. Marktverlauf mittelmäßig, verkauft wurde ſtark die Hälfte.— Wolfach: Zufuhr: 29 Ferkel. Preiſe: 22. bis 36/ je Paar.— Schopfheim: Zufuhr: 80 Milch⸗ und 56 Läuferſchweine. Preiſe: Milchſchweine 10—155, Läufer 20—26/ je Stück. Handel lebhaft, doch Ueberſtand. * Hamburger Schweinemarkt vom 27. April.(Eig. Dr.) Beſte Fettſchweine(Speckſchweine) 50; vollfleiſch. Schweine 37—40; mittelſchwere Ware 34—26; Mittelware 32—24; gute geringe Ware 22—25; Sauen 25—33; Auftrieb 4113 Tiere; Handel mittel. * Hamburger Schmalz⸗Notierungen vom 27. April.(Eig. Dr.) Schmalz(Tendenz ruhig) amerikeniſches Steamlard tranſ. ab Kai 15 Dollar; Pure Lard verſch. Standardmarken raffn. p. 4 Kiſten je 25 Kilo netto tronſ. ab Kai 17—17,50 Dollar; Hamburger Schmalz in Dritteltonnen, Marke Kreuz, verzollt ab Zollſtadͤt 155 l. dem Verhältnis des damaligen Freikaufs von dem Dorfälteſten verteilt, der heute noch jeweils auf ein Jahr gewählt wird, ohne natürlich irgendwelche Vorteile für ſich ſelbſt davon zu haben. Privatgut ſind natürlich die Holzhäuschen und das Inventar, aber es iſt genau ſeſtgeſetzt, ob eine oder zwei Kühe auf einen Anteil am Ganzen kommen. Die Fiſcherei⸗ gebiete werden jedes Jahr neu verteilt und die Jagdͤgebiete wechſeln täglich. Das nächſte Städtchen auf dem Feſtlande wird nach ſtundenlanger Motorbootsfahrt erreicht, dort gibt es Handwerker, Poſt, Arzt und Hebamme— im Sommer iſt es eine ſchöne Fahrt zwiſchen den vielen Inſeln hindurch, im Winter iſt es ſchon beſchwer⸗ licher, wenn man die Strecke auf Schlittſchuhen. Schis oder mit dem Stoßſchlitten(ſparkſtötting) zurücklegen muß. Schlittſchuhe und Schis ſind ja hier im Norden nicht nur Sportgeräte wie bei uns, ſondern Beförderungsmittel, mit denen die ganze Bevölkerung von Kindesbeinen an vertraut iſt. Am ſchwierigſten iſt der Verkehr mit dem Feſtlande aber, wenn das Fahrwaſſer noch nicht eisfrei iſt und das Eis laum mehr trägt. Wenn die Hebamme dann geholt werden muß, iſt das ein lebensgefährliches Unternehmen. Zwei bis oͤrei Mann gehen dann im Abſtand von 50 Meter angeſeilt vorſichtig das Eis mit einem Eiſenſtab prüfend auf die ſtundenlange Wanderung und kommen ſelten hinüber, ohne ein paapmal im eiskalten Waſſer gelegen zu haben. Kein Wunder, wenn in dieſem Klima Kognak und Punſch eine größere Rolle ſpielen als bei uns. In dieſen abgeſchloſſenen Witingerneſtern geht die Zeitgeſchichte nur ganz langſam vorwärts. Nur gedämpft und ſehr viel ſpäter erreicht das Echo der Weltgeſchichte dieſen ſtillen Winkel, wo die Entwick⸗ lung an ganz anderen Dingen gemeſſen wird: da iſt der Vorderlader von ehedem gegen das Zünd⸗ nadelgewehr und ſpäter gegen die modernen ſchwe⸗ diſchen Büchſen umgetauſcht worden, der Bootsmotor war die nächſte große Etappe— aber damit ſind bereits die wichtigſten Aenderungen von Jahr⸗ hunderten genannt die Dorfflagge hoch oben in der friſchen Morgen⸗ Licht der Welt erblickt hat, und an einem ſtillen Abend, wenn das Meer noch einmal in den Farben 9 leichte Ware 36—32; leichte Wore—90; ſehr leichte und Opferwilligkeit der Eiſenbahner Trotz des auf breiteſter Baſis aufgenommenen Kampfes gegen die Arbeitsloſigkeit mußte damit ge⸗ rechnet werden, daß für den Winter 1933—34 noch eine Millionenanzahl von Volksgenoſſen erwerbslos bleiben würde. Die Regierung war nicht gewillt, ſie ihrem eigenen Elend zu überlaſſen. Sie hatte viel⸗ mehr den Plan gefaßt, in einem großen Hilfswerk ſchützend an ihre Seite zu treten. Sie rief deshalb das durch die NS⸗Volkswohlfahrt getragene Winter⸗ hilfswerk 1933—34 ins Leben. Jeder Deutſche ſollte dazu ein möglichſt großes Opfer bringen. Die Reichsbahnverwaltung ſorderte deshalb ihr Perſonal zu möglichſt großen Spenden auf. Dieſe wurden zentral an die Reichsleitung des Winterhilfs⸗ werkes abgeführt. Insgeſamt ſind dabei 6 200 000 Mark zuſammengekommen. Daneben haben die Selbſthilfeeinrichtungen des Reichsbahnperſonals noch über 650000 Mk. geſpendet, ſo daß insgeſamt an⸗ nähernd 7 Mill. Mk. abgeführt worden ſind. Daneben hat aber das Perſonal noch durch die Hausſammlungen und Straßenſammlungen einen auch in die Millionen gehenden Betrag geſpendet. Das Reichsbahnperſonal hat durch dieſe Beteiligung ſeine Opferbereitſchaft in hohem Maße bewieſen. — Was hören wir? Samstag, 28. Aypril Reichsſender Stuttgart .10: Frühkonzert(Schallpl.).— 10.10: Mundhaxmonika⸗ konzert.— 10.25: Liederſtunde. 10.50: Klänge zum Wochenend(Schallpl.).— 12.00: Mittagskonzert.— 13.20: Zupfinſtrumente(Schallpl.). 14.00: Eine Landportie (Schallpl.).— 14.30: Jugendfunk.— 15.10: Morſen.— 15.30: Hand harmonikakonzert.— 16.00: Nachmittagskonzert. — 17.30: Volkslied— Jägerlied— Hörnerklang.— 18.002 Tonzmuſik(Schallpl.). 19.00: Funk⸗Wettſtreit zwiſchen Frohſinn und Alltagsſorgen.— 20.05: Saarländiſche Um⸗ ſchau.— 20.15: Bunter Abend.— 23.00: Bunte Stunde. 24.00: Nachtmuſik. Reichsſender Frankfurt— 14.30: Fröhliches Wochenend. 15.50: Wirtſchafts⸗ Wochenbericht.— 18.00: Stimme der Grenze.— 18.20: Der Polizeipräſident ſpricht.— 18.30: Stegreiſſendung.— 15.00: Alte frohe Heimat. Reichsſender Köln .05: Schallplatten..00: Schallplatten.— 11.00: Schulfunk⸗Feierſtunde.— 12.00: Blasmuſik.— 13.00: Mit⸗ tagskonzert.— 14.00: Wochenendkonzert(Schallpl.).— 15.00: Jugendſtunde.— 14.25: Der Reichsbund der Kinderreichen und ſeine Bedeutung. 16.00: Nachmittagskonzert.— 17.00: Volk erzählt.— 18.00: Kriſtall der Zeit.— 19.00: Heiteres Wochenende.— 20.10: Tanzmuſik.— 20.45: Luſti⸗ ges Funkſpiel.— 22.40: Tanzmuſik. Reichsſender München .45: Schallplatten..25: Schallplatten. 12.00: Mittagskonzert.— 13.35: Zum Wochenend SSchallpl.).— 16.00: Veſperkonzert.— 17.50: Konzertſtunde.— 18.10: 'DM ſingt Frühlingslieder.— 19.00: Bunte Volksmuſik. — 21.00: Kunterbunt.— 23.00: Nachtmuſik. Deutſchlandſender .20: Frühkonzert.— 10.10: Kinderliederſingen.— 11.30: Marcel Wittrich ſingt(Schallpl.).— 11.45: Bücherſtunde.— 12.10: Feierſtunde. 14.00: Wochenend(Schallpl.).— 15.45: Wirtſchaftswochenſchau.— 16.00: Nachmittogskonzert. — 17.00; Gedanken am Feierabend.— 17.30: Rund um die Liebe(Schallpl.).— 18.20: Chriſtion fährt Langholz.—— 20.10: Gott grüß das ehrbare Handwerk.— 20.45: Aus⸗ tauſchkonzert Italien— Deutſchland.— 23.00: Tanzmuſik. — Wien 19.05: Chorkonzert.— 20.05: Der Gwiſſenswurm. Bauernkomödie von Anzengruber.— 22.20: Tanzmuſik. ——— hervorragend bewährt bei Rheume- Sichr Kopfschmerzen Ischias, Hexenschuß u Erkältunęs- kranlcheiten. Stark harnsäurelösend. bakterientõtendl Absolut unschäd- lichl Ein Versuch überzeugt! Frage Sie Ihren Arzt. Generationen kommen und gehen, einmal weht Porträt. Er hat auch kein ſolches erwähnt oder zur briſe, wenn ein neues Mitglied der Gemeinde das⸗ els Grundlage für ein Denkmal zu nennen. eines klaren Herbſtabends weit hinaus über das leiſe wogende Waſſer aufleuchtet, dann ſinkt die Fahne auf Halbmaſt, wenn wieder ein Fiſcher die Gewäſſer und Jagdgefilde dieſer Erde verlaſſen hat. Seit Jahrhunderten iſt es ſo geweſen und Jahr⸗ hunderte wird es wohl noch ſo ſein, der Kreislauf dieſer Menſchen vollzieht ſich ohne jede Beeinfluſſung von außen in engſter Gemeinſchaft mit der Natur. Dr. Hans v. Kessel. SDie Fachgruppe für Familien⸗ und Sippen⸗ kunde des Kampfbundes für deutſche Kultur in der Weſtmark, die vormalige Arbeitsgemeinſchaft pfälzi⸗ ſcher Familienforſcher, hielt eine Verſammlung in Ludwigshafen ab. Nach Begrüßungsworten des Schriſtſtellers Weckeſſer, der an die wohlgelungene familienkundliche Ausſtellung im Pfalzbau erinnerte, ſprach Oberſtudienrat Dr. Ledermann über die „Selbſtbeglückung der Familienforſcher“. Er ſchil⸗ derte aus reicher Erfahrung heraus die Freuden des Sippenforſchers, der zunächſt ſeinen eigenen Vor⸗ ſahren nachſpürt, um ſchließlich ſeine Studien auf das Volksganze auszudehnen. Der Vortragende gab 5 hier Fingerzeige über die bei ſolcher Arbeit, insbe⸗ ſondere bei der Anlegung von Stammbäumen, ein⸗ zuſchlagende Wege. Nach dem Vortrag überreichte der Ortsgruppenleiter Weckeſſer dem Regierungsrat Dr. Beck(vom Bezirksamt Ludwigshafen), aus deſ⸗ ſen Feder die pfälziſche Geſellſchaft zur Förderung der Wiſſenſchaften ein Buch über„Grundfragen des Wappenweſens“ herausgegeben hat, zu ſeinem 50. Ge⸗ burtstag eine Ehrenurkunde. Zum Schluß gab der Landesgruppenführer Renner⸗Speyer einen Ueber⸗ blick über den Ausbau der Fachſchaften für Familien⸗ und Wappenkunde in der Pfalz und im Reich. al⸗ EEin unbekanntes Schubertbildnis Schwinds In ungariſchem Adelsbeſitz iſt ein ſchlecht erhalte Gemälde aufgetaucht, das Franz Schubert da ſtellen ſoll, und von dem man behauptet, daß es von Moritz von Schwind ſtamme. Schwind hat zwar zahlreiche Bildnisſkizzen ſeines großen Freundes angefertigt, doch weiß man von keinem ausgeführte Verfügung geſtellt, als ſich in den ſechziger Jahr der Wiener Männergeſangverein mit der Bitte ihn wandte, ihm die beſten Darſtellungen Schuberts und deshalb heißen: Schalke 04, Neue Maunheimer Zeitung 7 Abend⸗Ausgabe Freitag, 27. April 1934 Merkwürdige Vorausſagen Wer kommt ins Enoſpiel der Deutſchen Fußball⸗Meiſterſchaft? Die„Vorſchau“ zu ſportlichen Wettkämpfen iſt ſeit jeher eine unterhaltſame Lektüre, dieweil darin die Fach⸗ und Sachkenner alle„Für“ und„Wider“ abzuwägen, den wahr⸗ ſcheinlichen Ausgang des Kampfes vorauszuſagen ver⸗ ſuchen. Mag man ihre Wirkung auf die Beteiligten wegen ihres zwangsläufig damit verbundenen kritiſchen„Vor⸗ Arteils“ auch oft für unzweckmäßig halten und ſich unlieb⸗ ſam daran erinnern, wie ſie ſchon ſo manches Mal der einen Partei den Mut abkaufte— ſie gehört nun einmal zum„Handwerk“. So wird es denn auch ſeit Beginn der Gruppenſpiele um die deutſche Fußball⸗ meiſterſchaft gehalten und ſo findet man Woche ſür Woche die„Wenn“ und„Aber“ aufgezeichnet, die in den er⸗ warteten Kämpfen nach menſchlicher Vorausſicht eine Rolle ſpielen werden. Eine ſolche Vorſchau wäre indeſſen nicht vollkommen, wenn aus dieſem Abwägen der Vor⸗ und Nach⸗ teile der beteiligten Mannſchaften und aus dieſer theore⸗ tiſchen Berechnung des vorausſichtlichen Ganges der Dinge nicht die naheliegende Folgerung gezogen würde: die Er⸗ gebniſſe vorauszuſagen! Und ſo kann man denn wei⸗ terhin ſeit Wochen in namhaften Fachblättern die Tips ſtudieren, in denen weiſe Männer ihre prophetiſche Gabe leuchten laſſen. Es iſt beſonders eindrucksvoll, wenn dann die Wirklichkeit dem Propheten den Gefallen getan hat, ſeine Ahnungen zu erfüllen; er freut ſich verdientermaßen, daß ſeine Rechnung geſtimmt hat. Kommt es anders, hat er auf den„falſchen Gaul“ geſetzt, nun, dann iſt es eben jene glorreiche Ungewißheit geweſen, die immer wieder auch die klarſten Favoriten einmal ſtraucheln läßt eine der erfreulichſten Beigaben in unſerm herrlichen Fußball bildet! So intereſſant alſo dieſe Prophezeiungen, bei aller Problematik, auch ſind: manchmal nehmen ſie geradezu wagehalſige Formen an! Der Weisſager be⸗ ſchränkt ſich dann nicht auf die unmittelbar bevorſtehenden Treffen, ſondern er verſucht darüber hinaus, ins Dun⸗ kel der ferneren Zukunft vorzuſtoßen und es entſpringt nur einer unvermeidbaren Notwendigkeit, däß dabei auch Faktoren vorausgeahnt werden müſſen, die eigentlich nicht in den Sternen geſchrieben ſtehen, ſondern die vermutlich ſchon fein ſäuberlich in den Dispoſitionen der weitblickenden und vorſorgenden Schlachtenlenker nie⸗ dergelegt ſind! Dazu gehören in allererſter Linie die vor⸗ ausſichtlichen Paarungen in den beiden End⸗ runden und es iſt höchſt reizvoll, zu leſen, wie man ſich in Kreiſen der Propheten die Entwicklung, einerſeits auf den Spielfeldern und andererſeits auf den Spiel⸗ plänen des„Generalſtabs“, ausmalt. Eine ſolche, über das übliche Maß der Vorſchautätigkeit hinausgehende Wahrſcheinlichkeitsrechnung ſtand in der vergangenen Woche, alſo vor jenem 22. April, an dem die erklärten Favoriten allen Propheten ein ſo neckiſches Schnippchen ſchlugen, in dem höchſt angeſehenen Sportteil einer weſtdeutſchen Tageszeitung. Die vier Mannſchaſten, die nach dieſer Berechnung in die Entſcheidung kommen, 1. Fé Nürnberg, Viktoria Berlin und Sp. V. Waldhof.(Bis hierher ſtimmt der Tip höchſtwahrſcheinlich auch heute, nmach dem 22. April, noch: die Niederlage der Schalker wird ſie im richtigen Augenblick aus dem Traum aufgeſchreckt haben, die Grup⸗ penmeiſterſchaft im Spaziergang machen zu können; eine geſunde Clubelf müßte den DeSc auch in deſſen„Oſtra⸗ gehege“ ſchlagen können und bei den Waldhöfern hat das:2 gegen Offenbach ohnehin nichts zu ſagen..) Aber jetzt— kommt der zweite Tip: die Paarung für den erſten der beiden K..⸗Sonntage wird wie folgt vor⸗ ausgeahnt: Schalke— Waldhof, Viktoria Berlin— Nürnberg, eine Annahme, die auf Vermutung beruhen kann, indeſſen, bei der Perſönlichkeit des Sportſchriftleiters beſagter Quelle, auch eine gewiſſe Kenntnis höherer Inten⸗ tionen nicht ausſchließt. Allein, was im nächſten Satz geſchrieben ſteht, kann niemand, können nicht einmal höhere und höchſte Stellen wiſſen: „Das Endſpiel beſtreiten Schalke 04 und 1. FC Nürn⸗ berg. Deutſcher Meiſter wird Schalke 9041— Aus!“ Dieſes große Wort, das der„Prophete rechts“ gelaſſen aus⸗ ſprach, ruft nun den„Prophete links“ auf den Plan. Die Berliner Fußball⸗Wochenſchrift vermutet nämlich eine andere Paarung für die Vorentſcheidung: Biktoria Berlin— Schalke, Nürnberg— Waldhof. Dabei wird von einer„reellen“ Ausſicht geſprochen, die der Berliner Meiſter gegen die„Knappen“ hätte. Und eine „erſtklaſſige“ Ausſicht wird errechnet für den Fall, oͤaß nicht Nürnberg, ſondern der Dresdner Sport⸗Ciub Gruppenſieger werden ſollte, ſo daß der Wunſch, in dieſem Falle den Meiſter der Gruppe Oſt gegen Berlin ſpielen zu, ſehen, verſtändlich erſcheint Von der dritten Möglichkeit, nämlich einer Anſetzung Viktoria Berlin— Waldhof, Nürnberg— Schalke wird indeſſen nirgen ds geſprochen. Der Leſer weiß ſchon, warum: das würde ja dem Ausgangspunkt und End⸗ ziel aller Berechnungen, einem Schlußſpiel Schalke 04— 1. FCé Nürnberg oder D. S. C. die Baſis entziehen..! Und nun müßte man eigentlich den Faden weiterſpinnen und die Ausſichten ausrechnen, die unſer Meiſter Waldhof hätte, wenn entweder die weſtdeutſche oder die Berliner Annahme am eheſten den Abſichten der Spiel⸗ leitung entſpräche. Denn daß die Waldhöfer die gleiche „reelle“ oder„erſtklaſſige“ Ausſicht haben wie Viktoria Ber⸗ lin, den Nordweſt⸗ oder den Oſtmeiſter zu ſchlagen, kann ja nicht beſtritten werden; ſchon der erwähnten„glorreichen Ungewißheit“ und der unerforſchlichen Launen Fortunas wegen nicht! Werden doch ſelbſt in dem Berliner Artikel die Sturmſtärken und die Verteidigungs ſchwächen der Schalker und der Walohöfer in Prallelen geſetzt(wobei übrigens über die, beſonders aus dem Frankfurter Spiel gegen Offenbach behauptete„Verteidigungsſchwäche“ der Waldhöfer noch mancherlei zu ſagen wäre.) Doch laſſen wir es dabei bewenden. Es mag genügen, ſolche weit in die ferne Zukunft(znach den Weltmeiſter⸗ ſchaften!!) leuchtende und ſtark ins einzelne gehende, glei⸗ chermaßen ſpürnaſige und waghalſige Prophetengaben ein⸗ mal zitiert zu haben. Wir unſererſeits ziehen es vor, an⸗ ſtatt den Waldhöfern ihre kleinen, mittleren und großen Ausſichten in den Endrunden vorzurechnen, ihnen nur einen einzigen„Tip“ zu geben: Nie war die Ausſicht, ins Endſpiel um die deutſche Fußballmei⸗ ſterſchaft zu kommen, größer als 19341 Auto⸗Rennſtälle rüſten Autounion und Konſtruktionsbüro Porſche einer⸗ ſeits und Mercedes⸗ Benz andererſeits ſind in gleichem Maße zufrieden mit den Ergebniſſen der Probe⸗ fahrten ihrer Rennwagen. Die Probefahrten werden fort⸗ geſetzt, denn es gilt noch allerhand Feſtſtellungen: Brenn⸗ ſtoffverbrauch, Reifenverſchleiß und Reifenbewährung, Hitz⸗ entwicklung und dererlei Entſcheidendes mehr. Weltrekord⸗ mann Henne— deſſen abſoluter BMW⸗Motorrad⸗Welt⸗ rekord übrigens nicht gebrochen iſt, ſondern nur der 500⸗cem⸗Weltrekord— iſt wieder wohlauf und befindet ſich in ſeiner Heimatſtadt München. Auch der Mercedes⸗Benz⸗ Rennwagen iſt wieder hergeſtellt. Ob Caracciola, der zwar für Mereedes⸗Benz ver⸗ pflichtet iſt, aus Geſundheitsrückſichten bisher aber das Training nicht aufnahm, überhaupt wieder Rennen fahren wird, wird ſich erſt im Laufe der nächſten Wochen ent⸗ ſcheiden. Schweizer Preſſemeldungen beſagen, Caracciola wolle überhaupt nicht mehr Rennen fahren. Wir können dazu mitteilen, daß Carratſch endgültigen Entſchluß darüber noch nicht gefaßt hat, wohl aber ums Monatsende einige Trainingsrunden drehen und ſeine Entſchlüſſe davon ab⸗ hängig machen will, wie ihm die Sportprobe bekommen und welche Eindrücke er vom Mercedes⸗Rennwagen haben wird. Daimler⸗Benz erhielt eine Fülle von Rennfahrer⸗ Angeboten, insbeſondere auch aus dem deutſchen Nachwuchs. Manfred von Brauchitſch, in großer Form befindlich, der Italiener Fagioli und Henne ſind zunächſt als das für die großen Rennen beſtimmte Mercedes⸗Benz⸗Dreigeſtirn in Ausſicht genommen. Auf Trainingsfahrten ſoll jedoch auch anderen bewährten deutſchen Fahrern und jungem deut⸗ ſchem Nachwuchs Gelegenheit geboten werden, ihr Können zu beweiſen. Daß Daimler⸗Benz und die Autounion die vielen Geſuche unbekannter Fahrer, die in Bewerbungen verſprechen,„bereit zu ſein, ihr Leben freudig für den Sieg des deutſchen Rennwagens zu laſſen“, ablehnen müſſen, iſt ia ſelbſtverſtändlich, weil die koſtbaren Rennwagen un⸗ Deutſchlands Vertreter für die Europameiſterſchaften der Ringer Von links nach rechts: Hornfiſcher⸗Nürnberg(Schwergewicht), Siebert⸗Darmſtadt(Halb⸗ ſchwergewicht), Neu h aus⸗Eſſen(Mittelgewicht), Schäfer⸗Schifferſtadt(Weltergewicht), Sper⸗ ling⸗Dortmund(Leichtgewicht), Ehrl⸗München(Federgewicht), Gehring⸗Frieſenheim(Bantam⸗ gewicht), R. Preuß, der Verbandsgeſchäftsführer. Am den Aufſtieg im Handball Es ſcheint, in Mittel⸗ und Nordbaden wenigſtens, bald überhaupt nicht mehy möglich zu ſein, die Runden⸗ ſpiele der Bezirksklaſſe zum Abſchluß zu brin⸗ gen. Als ein Glück iſt es zu bezeichnen, daß nun überall an der Tabellenſpitze die erſorderliche Klarheit geſchaffen iſt, damit wenigſtens die Aufſtiegsſpiele beginnen können. In Mittelbaden iſt die Entſcheidung inſofern ge⸗ fallen, als der TV Bruchſal nach einem 12:6⸗Sieg über den TV Durlach nunmehr als zweiter Verein feſtſteht, der neben der Turnerſchaft Beiertheim an den Aufſtiegsſpielen teilnimmt. Beide Vereine liegen nunmehr punktgleich an der Spitze. Bruchſal braucht nunmehr aus ſeinem letzten Spiel nur noch einen Punkt, um auch Gruppenſieger zu werden. Imnorbadiſchen Bezirkz iſt die Staffel 2 nicht weitergekommen. Wann die reſtlichen Spiele ausgetragen werden, ſteht noch nicht feſt. Am nächſten Sonntag wird dos Trefſen Polizei Heidelberg— Germania Neulußheim nach⸗ geholt nachdem Neulußheim wieder ſpielberechtigt iſt. Auch in der Staffel 1 iſt noch eine Reihe von Spielen rückſtändig. Die beiden am letzten Sonntag zum Austrag gekommenen, Sandhofen— Polizei:14 und 07— DaK :8. waren nur noch von untergeoroͤneter Bedͤeutung. Die augenblickliche Lage: Vereine Spiele gew. unentſch, verl. Tore Punkte Turnverein 1846.. 18 15 0 8 1577 30 DaK Lindenhof.. 18 12 4 29 11679 2 18 13 0 5 132.70 26 Ty Friedrichsfeld. 18 9 2 89 68 20 SS 17 9 1.5 82:78 19 NSC 8 7 1 10 85.114 15 Ty Rheinau 16 5 2 9 58.69 12 Jahn Neckarau.. 18 6 0 12 801101 12 SS 17 4 1 12 61112 9 Spyg Sandhofen.18 2 1 155 55,153 5 Die 4 Anwärter für die Gauklaſſe treten ſich erſtmols am 6. Mai gegenüber, um in einer einfachen Runde die zwei Mannſchaften zu ermitteln, die Frankfurter Pferderennen Nach den letzten Nennungsbeſtätigungen für die ſüd⸗ deutſchen Eröffnungsrennen, die am Samstag und Sonn⸗ tag in Niederrad gelaufen werden, wird die Beteiligung aus allen deutſchen Trainingsgebieten gut ausfallen. Die erſten Stall⸗Beſtellungen lagen bereits ſeit einigen Tagen vor. Inzwiſchen ſind ſie faſt vollſtändig geworden. Eine ganze Anzahl Trausporte von Rennpferden ſind in Nieder⸗ rad und anderen Stationen ſchon entladen worden oder für Donnerstag angemeldet. Die letzten ſtarken Güſſe haben das Geläuf unſerer Bahn ſo elaſtiſch gemacht, daß kein Bewerber mehr mit Rückſicht auf ſeine„Pedale“ im Stall bleiben muß. Die weiteſten Reiſen haben die Karlshorſter Pferde, von denen Elm und Campagna aus dem in der kurzen Rennzeit ſchon ein Dutzend Erfolge regiſtrie⸗ renden Stall v. Mitzlaff und die Pferde Lt Boths A ſt a und Cſarda, die ihr Beſitzer ſelbſt reiten wird, hinter ſich. Mit vier Pferden trifft die Kavallerie⸗ ſchule Hannover ein, die außer dem hervorragenden Tenor noch Mika, Kamerad und Coblenz auf den Weg gebracht hat. Zugleich iſt Lt. v. Klitzings Maientag abgegangen. Der Transport aus dem Rheinland enthält Frhr. v. d. Bottlenbergs Chevalier und Praſſer, J. Hoffmanns Danklied, F. Landlers Polarſtern und Mixer, H. Zim⸗ mermanns Maharadſcha, Monarchie und Roſenrot. An⸗ ſchließen dürften ſich hier P. Seiferts Aigan, K. Kellers Ne bögj, Georgette und Polka ſowie R. Wortmanns Enthuſiaſt und Spata. Von dem gleichen Trainer kommen aus Haßloch vorausſichtlich noch Strachan, Stronn, Order und Ruſtica. Weiterhin von dem Pfälzer Trainingsquartier J. Ignatzecks Lakai, Stahleck, Generaliſſimus, Spanga, K. Hilds Auretta und Vialta, H. Buchmüllers Laute und Siegfried, F. Zanders Sintflut, Rapps Eiſaine und J. Fleckenſteins Adelbert und Minos. Von Münchner Pferden iſt Tarquinia ſchon eingetroffen. A. Eichhorns Arnea, Galfox, Laudon jun. und What a Weil ſowie J. Regiers Adept und Bajuwarin dürften noch dazu kommen. Die Niederräder Pferde und die ſchon ſeit vier⸗ zehn Tagen hier arbeitenden ſieben Schweizer Pferde bilden mit den obengenannten Vollblütern den feſten Beſtand des Meetings, doch werden beſtimmt noch eine ganze Reihe weiterer Bewerber nachkommen.„ Berlins Olympia-Stadion Sporttechniſch eingeteilt Der Innenraum des im Bau beſtndlichen deutſchen Olympia⸗Stadions iſt nunmehr vom Deutſchen Leichtath⸗ letik⸗Berband ſporttechniſch eingeteilt und die Auslegung vom Internationalen Leichtathletit⸗Verband genehmigt worden. Die 400⸗Meter⸗Laufbachn entſpricht der Anlage von Los Angeles, d. h. eine Laufbahn mit zwei Rundbogenkurven von 36,50 Meter Radius. Die Laufbahn iſt 9,75 Meter breit und erweitert ſich auf der Zielſeite auf 10 Meter. In der Mitte iſt ein Fußballfeld von 70 mal 105 Meter vorhanden. Die Sprunganlagen beſtehen aus zwei Hochſprungſtellen und drei Weitſprung⸗ anlagen für Weitſprung, Dreiſprung und Stabhochſprung. In beiden Halbkreiſen beſindet ſich je eine Speerwurf⸗ Anlaufbahn, im öſtlichen Halbkreis liegen zwei An⸗ lagen für das Kugelſtoßen. Die Kreiſe für Diskus und Hammerwurf ſind ebenfalls im öſtlichen Halbkreis ſowie in der Mitte beider Längsſeiten angeordnet, ſo daß ſie je nach Wind und Sonne benutzt werden können. In der öſtlichen Außenkurve iſt der Graben der Hindernisbahn eingeſenkt. Im weſtlichen Halbkreis führen zwei Tunnelgänge zu den Umkleideräumen unter den Tribünen. Der Haupteingang öffnet ſich ebenerdig in 10 Meter Breite in der Mittelachſe der Weſtkurve. Das erſte Waſſerball⸗Länderſpiel der neuen Spielzeit trägt der Deutſche Schwimmverband am 1. Juli in Düſſel⸗ dorf gegen Holland aus. Schiedsrichter des Ländertreffens, das zum achten Male abgewickelt wird, iſt der Belgier M. Tenſen⸗Brüſſel. 3 N an Stelle von Polizei Karlsruhe und Tbd Durlach im Spätjahr oͤie erſte Hanoͤballklaſſe ergänzen. TV Mann⸗ heim von 1846, T 62 Weinheim, T Bruchſal, Tſchft Beiertheim werden ſich als leiſtungsſähige Vertreter ährer Bezirke und Staffeln den Rang ſtreitig machen. Für die Aufſtiegsſpiele zur Bezirksklaſſe entſendet der Kreis Mannheim den TBi9s Secken⸗ heiüm, der ſein weiteres Spiel beim T Brühl:4 ge⸗ wann und von ſeinen Mitbewerbern nicht mehr eingeholt werden kann. möglich in die Hände von Fahrern gegeben werden dürf die keinen Nachweis dafür erbringen können, daß ſie m ſo ſchnellen, hochraſſigen Wagen umgehen können. Die Hanſa⸗Lloyd und Goliath⸗ Werke (Bremen) geben, was in Ergänzung unſerer kürzlich ver⸗ öffentlichten Aufzählung der Sportbeteiligung deutſcher Automobilfabriken mitgeteilt ſei, ihre Abſicht bekannt, gleichfalls an den Großwettbewerben des NSͤKͤK. und DDuC. in dieſem Jahre teilnehmen zu wollen. Vorgeſehen iſt Beteiligung an der Oſtpreußenfahrt mit Laſtkraftwagen und an der 2000⸗Km.⸗Fahrt und an der Internationalen Alpenfahrt mit Perſonenwagen. Auch in den Konſtruktions⸗ Büros von Hanſa⸗Lloyd⸗Goliath iſt man eifrig am Weiter⸗ entwickeln. Internationales Eifelrennen Die Oberſte Nationale Sportbehörde(ONS) veranſtal⸗ tet am Sonntag, den 3. Juni, auf dem Nürburgring(Nord⸗ ſchleife) ein Rundſtreckenrennen für Krafträder mit und ohne Seitenwagen ſowie für Kraftwagen das Internatio⸗ nale Eifelrennen 1934. Mit der Durchführung und Organiſation iſt der DDAc betraut. Abſperrung und Sanitätsdienſt übernimmt das NSKͤ. Im Rennen I ſtarten Solo⸗Krafträder und Krafträder mit Seitenwagen, die 12 bzw. 10 Runden zu fahren haben. Das Rennen II iſt den Ausweisfahrern vorbehalten, die fünf Runden zurücklegen werden. Im Rennen III ſtarten die Kraftwagen bis 1500 cem.(12 Runden) und die großen Rennwagen über 1500 cem., die 15 Runden ⸗ 342,15 Km. zurückzulegen haben. Nennungsſchluß iſt der 22. Mai. Das Nenngeld beträgt für Wagenfahrer 25 Mk. und für Kraftradfahrer 10 Mk. Die offiziellen Trainingstage ſind vom 30. Mai bis 1. Juni. Neu iſt die Regelung, daß Krafträder als Betriebsſtoff nur ein Gemiſch aus 50 v. H. Benzin und 50 v. H. Benzol ver⸗ wenden dürfen. Bei Zweitaktmotoren dürfen der zu⸗ gelaſſene Betriebsſtoff und das zugelaſſene Schmieröl ge⸗ miſcht werden.— Rennleiter iſt Dr. Feuereißen vem DDAC, Sportkommiſſare ſind v. Bayer⸗Ehrenberg, Sport⸗ führer des NSͤKͤ, und Ewald Kroth, Sportpräſident des DDAC. An Preiſen ſind insgeſamt 25 550 Mk. ausgeſetzt.— Die Ausſchreibung iſt erſchienen und kann von der Sportabtei⸗ lung des DDAC, Berlin W. 35, Tirpitzufer 90, angefordert werden. Am 29. Ayril:„Tag des Kraftſports“ Großveranſtaltung der Mannheimer Kraftſportvereine Bei der Suche nach dem unbekannten Sportler kommen nach den Langſtrecklern am kommenden Sonntag die Schwer⸗ athleten zu Wort. In allen Orten Deutſchlands werden, auf Anordnung des Reichsſportführers Veranſtaltungen von Kraftſportvereinen durchgeführt, bei denen jedem deut⸗ ſchen Volksgenoſſen Gelegenheit gegeben wird, ſich im Ge⸗ wichtheben, Ringen, Boxen, Jin⸗Jitſu und Raſenkroftſport (Hammerwerfen, Gewichtwerfen, Steinſtoßen) zu beteiligen. In Mannheim werden die Kraftſportvereine am Sonn⸗ tagmittag auf dem Sportplatz des Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sportverein Mannheim an der Fabrikſtation mit einer gemeinſamen Veranſtaltung auf den Plan treten. Die Zuſchauer werden hierbei erſtmals einen Ein⸗ blick in die wertvolle Arbeit dieſer Vereine und die viel⸗ ſeitige körperliche Betätigung des heutigen Kraftſportlers in einem Querſchnitt durch einen kraftſportlichen Uebungsabend erhalten. Neben hochintereſſanten Treffen in den Kampf⸗ ſportarten werden erſtklaſſige Leiſtungen im Gewichtheben und den raſenkraftſportlichen Diſziplinen zu ſehen ſein. An die Formationen der SA, SS, H und IaD ſind Ein⸗ ladungen zur Teilnahme ergangen. Es wäre zu wünſchen, daß dieſe Veranſtaltung ſtark beſucht wird, zumal keinerlei Eintritt erhoben wird. Noch keine Entſcheioung im Fall Rohr“ Wie ſchon gemeldet, hatte Servette Genf einen Proteſt gegen die Teilnahme des ehemaligen Mittelſtürmers der deutſchen Nationalelf, Oskar Rohr, an den Meiſterſchafts⸗ ſpielen der Grashoppers Zürich eingelegt. Von ſeiten des ſchweizeriſchen Verbandes wird nun mitgeteilt, daß die Spielgenehmigung auf Grund von faſt 100 Präzedenzfällen, die im letzten Jahr zu verzeichnen waren, gegeben wurde. Es ſoll aber eine nochmalige Prüfung dieſes ſpeziellen Falles ſtattfinden. Aus der Deutſchen Turnerſchaft Der Arbeitsplan der DoT, ihrer Gaue und Kreiſe, für das Jahr 1934 läßt einen tieſen Blick tun in das immerwährende Wirken und Schaffen aller ihrer Glieder und Unterverbände. Eine ganze Reihe von Veranſtl⸗ tungen ragt aus dem Alltäglichen heraus. Neben den Deutſchen Kampfſpielen in Nürnberg, den Weltmeiſter⸗ ſchaften der Turner in Budapeſt ſind auch 3 Gauturnen im Jahre 1934 vorgeſehen. 10 und 11 in Aachen und das des Gaues 9 in Minden ſtatt. Das andere geht vom 20.—22. Juli vor ſich und zwar in Nürnberg; denn das Gauturnen des Gaues Bayern iſt zu⸗ gleich der Auftakt für die Deutſchen Kampfſpiele. Bevor die weiteren Vorbereitungen hierzu einen breiteren Raum einnehmen, treten die Turner⸗Weltmeiſterſchaften in den Mittelpunkt des Intereſſes. Die endgültige Zu⸗ ſammenſetzung der Deutſchen Nationalmannſchaft iſt erſt bis Mitte Mai zu erwarten. Mit welcher Aufmerkſamkeit man übrigens im Auslande, beſonders in der benachbarten Schweiz, die Vorarbeiten Deutſchlands verſolgt, läßt die Schweizer Turnzeitung erkennen, die allwöchentlich ſich mit den verſchiedenſten Fragen beſchäftigt. Die letzte Nummer nimmt zu den Ausführungen des D⸗Männerturnwartes Schneider bei den Ausſcheidungskämpſen in Leipzig Stellung, insbeſondere zu der Anſicht des Führers der Deutſchen Nationalmannſchaft über die zu erwartenden Leiſtungswertungen. „Was uns Schweizer anbetrifft ſchreibt das Zentral⸗ organ der Eidgenoſſen, ſo möge daran erinnert ſein, daß wir ſeit Paris 1924 für eine gerechte, von allem krank⸗ haften Nationalgefühl unbeeinflußte Beurteilung kämpfen. Wir hoffen zuverſichtlich, daß ſich in Budapeſt bereits die erſten Früchte dieſer Anſtrengungen zeigen werden. Wir hoffen aber namentlich auch, dahingehend in den Deutſchen aufrichtige Bundesgenoſſen zu erholten, erwarten, daß ſie, mit denen unſere Turner ſich in ſo manchem ritterlichen Kampſe gemeſſen, ſich mit uns für die Reinhaltung des Kampfrichterſchildes wehren werden. Ob der Maßſtab des Kompfgerichts ein ſcharſer ſei, mag fürs erſte gleichgültig ſein, ſoſern er für alle zur Norm genommen iſt. Haupt⸗ ſache bleibt, daß die Gerechtigkeit zur Richtſchnur gewählt wird; dann wird man ſich auch wit der Rangfolge abfinden kön⸗ nen, ob ſie ſooder ſo ausfalle. Auß alle Fälle wünſchen wir den Deutſchen daß ſie bei ihrem erſten Auf⸗ treten auf dem internationalen Parkett kein ſo hartes Lehrgeld zahlen müſſen, wie es unſeren Leuten ſeinerzeit aufenlegt war. Wir geben uns wenigſtens der Zuverſicht hin, daß ſich die Budapeſter Kämpfe unter beſſeren und würdigeren Auſpizien abwicheln werden als die früheren Veranſtaltungen des Internat. Turnerbundes. Dafür bürgt auch der Name eines Alphons Huguenin, des tech⸗ niſchen Leiters der Weltmeiſterſchaften, deſſen Rechtlichkeit über allen Zweifel erhaben iſt“. Dieſe Stimme aus der in interngtionalen Kämpſen er⸗ fahrenen Schweiz beweiſt, daß die Befürchtungen Deutſch⸗ lands nicht ohne Berechtigung ſind. Ebenſo erfreut Harf man aber auch ſein über das Beſtreben Abhilfe und Beſſerung zu ſchaffen. Der Unterſtützung Deutſchlands in dieſen Fragen Hürſen die Schweizer Turner gewiß ſein. In Budapeſt darf die Deutſche Riege einen ſtarken Rückhalt, wie es auch der Wunſch des Reichsſportführers iſt, durch ihre Landsleute erwarten. Die Anteilnahme in den Reihen der Deutſchen Turnerſchaft iſt ſo groß, daß heute ſchon aus den verſchiedenſten Gegenden Deutſchlands mehrere Sonderzüge geſichert ſind. Es werden So findet vom.—8. Juli das der Gaue 5000 Deutſche in Budapeſt erwartet. Der DT⸗Gau Sachſen führt zwei Sonderfohrten von Dresden ab durch. Der Gau Niederſachſen veranſtaltet eine ſolche von Hannover ausgehend. Eine ſüddeutſche Sonderfahrt, die in München beginnt, wird vom dortigen MTW vorbereitet. Zu dieſer liegen bereits An⸗ meldungen aus Mannheim und Pforzheim vor. Zu den Weltmeiſterſchaften erwartet man in Budapeſt 50000 Beſucher. Im Der⸗Gau Baden ſind am nächſten Sonntag die Kreisfücrer zu einer Tagung und die Kreisſchwimmwarte zu einem Lehrgang verſammelt. Auch in den Turnkreiſen ſteht die Schulungsarbeit im Vordergrund, ſo für das Frauen⸗ turnen im Kreis Karlsruhe in Ettlingen, ebenſo für den Bad. Neckarkreis in Heidelberg, für den Kraichturnkreis in Bruchſal. Turnwarteverſammlungen und Vorturnerſtunden für das Männerturnen finden für den Kreis Mannheim beim TV 46, für den Murgtalkreis in Gaggenau, für den Kreis Mittelbaden in Bühl und den Ob. Kraichturnkreis in Bretten ſtatt. Eine Spielwarteverſammlung des Kreiſes Schwarzwald in Villin⸗ gen. eine Schiedsrichterverſammlung der Untergruppe Mannheim, Gelände⸗ und Waldläufe der Ortenau in Heſſelhurſt, des Murgtalkreiſes in Langenbrond und des Turnkreiſes Mittelbaden in Bühlertal vervollſtändigen die Arbeitsordnungen der Turnkreiſe. Das Altersturner⸗Trefſen in Sandhofen vereinigt. am nächſten Sonntag nachm in der Turnhalle des TV Mannheim⸗Sandhofen wieder einmal mehr die älteren Jahrgänge der Turnvereine des Turnkreiſes Mannheim zur Pflege der Kameraoſchaft. Zwei Turn⸗ gänge, einer vom Elektrizitätswerk über die Frieſenheimer Inſel, der andere von Käfertal aus durch den Wald, geben Gelegenheit zu einem kleinen Nachmittags⸗Fußmarſch. Auf dem Rhein vom Bellenkrappen aus geht am nächſten Sonntag auch oͤie Auffahrt der Waſſerfahrer des Turnkreiſes Mannheim vor ſich. Dem Lanowirtſchaftsminiſterium unterſtellt Das Preußiſche Staatsminiſterium hat das Geſetz vom 30. Juni 1933 über die Geſtütsverwaltung aufgehoben. Da⸗ mit gehen die Geſtütsverwaltung einſchließlich der An⸗ gelegenheiten der Landespferdezucht und der Rennwett⸗ angelegenheiten wieder in die Zuſtändigkeit des Preußiſchen Land wirtſchaftsminiſteriums über. Die beim Preußiſchen Miniſterium des Innern beſtehende Abteilung für Geſtüre und Pferdezucht tritt zum Landwirtſchaftsminiſterium. In der verhöltnismäßig kurzen Zeit, in der die preu⸗ ßiſche Landespferdezucht und der Rennſport dem Janen⸗ miniſtexium und damit der direkten Auſſicht des preußi⸗ ſchen Miniſterpräſidenten General Göring unterſtanden, hoben ſie die denlbar größte Förderung und Unterſtützung erfahren. Daß der Miniſterpräſident auch weiterhin rei⸗ chen Anteil an allen Dingen der Landespferdezucht nehmen wird, iſt bei ſeinem bei jeder Gelegenheit gezeigten Inter⸗ eſſe für das eoͤle Pferd nicht zweifelhaft. So hat man die Aenderung der Zuſtändigkeitsfrage lediglich als rein orga⸗ niſatoriſche Maßnahme anzuſehen. 30 Nationen haben bisher ihre Meldungen zu den vom 10. bis 19. Auguſt in Leipzig ſtattfindenden Weltmeiſter⸗ ſchaften im Radfahren abgegeben. Freitag, 27. April 1034 Neue Mannheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe d. Seite/ Nummer 103 H.1 Bedienung denn wore die Bedienung nicht zufriedenstellend, wörden Sie nichi wieder 20 uns zurbckkehren. Die vielen treuen Anhänger unseres Geschäftes dörf- ten cuch för lhre gute ANZUGdE für Straße und Sport 25-38·45-55- Slpen in alſen Farben und Preislagen H 3, Bürge sein. 1 der trauernd Hinterbliebenen: Marie Weil geb. Schlamme Unseren Freunden die Nachricht, daß heute mein lieber Mann, treusorgender Vater Herr Leopold Weil im Alter von 63 Jahren verstarb. Ludwigshafen Ludwigstr. 34], 26. April 1934 Im Namen Die Beerdigung findet Soantag, den 29. April, vorm. 11 Une auf dem isr. Friedhof Eudwigshafen, Stätt Von hittet man Abstand au nehmen 3998 Bülxlanden und Bckenbaume preisvet Blumen-Freund 2 3 4 ſchön. 5 7955 aut Gut erh. Diwan Kinderkasienwa gen erhalt. 233 34 nt verk. Luiſen⸗ ſ. 15 zut verff. ring 62, Frey. Jeau⸗ Becker⸗Str. 8937 Nr. 11, 5. Stock. 8993 0 4, 1 ien 0 40 103K7 E Raten. Zur ſof. Zurückz, geliehen. Geldes benötige ich 300 500 NB. Zahle in monatl, p. 30—50 Mk. zurück. Si⸗ cherheit vorhand. Nieder. Zinsfuß erw. Angeb. u. + E 31 an Geſch. *8946 am Waſſerturm. 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Siemens⸗Schuckertwerke Aktien⸗ geſellſchaft, Zweigniederlaſſung Mannheim. Mannheim, Hauptſitz: Berlin. Kaufmann Dr. rer. pol. Wolf⸗Dietrich von Witzleben in Berlin iſt zum ſtellvertretenden Vorſtandsmitglied beſtellt. Die bis⸗ herigen ſtellvertretenden Vorſtands⸗ mitglieder Dr. Fritz Jeſſen und Dr. Erich Thürmel ſind zu ordent⸗ lichen Vorſtandsmitgliedern beſtellt. Joſeph Vögele Aktiengeſellſchaft, Mannheim. Dr. Ing. Hermann Hettner in Mannheim iſt zum or⸗ dentlichen Vorſtandsmitglied, Heinz Vögele in Mannheim iſt zum ſtell⸗ vertretenden. Vorſtandsmitglied be⸗ ſtellt. Die Prokuren von Hans Fuchs und Heinz Vögele ſind er⸗ loſchen. Rhenania Schiffahrts⸗& Spedi⸗ tions⸗Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Durch Geſell⸗ ſchafterbeſchluß vom 23. März 1934 wurde der Geſellſchaftsvertrag ab⸗ geändert und neugefaßt nach dem Inhalt der eingereichten notariellen Urkunde. Die Firma lautet künf⸗ tig: Rhenania Schiffahrts⸗ und Speditions ⸗ Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung. Gegenſtand des Unternehmens iſt jetzt: Der Be⸗ trieb von Schiffahrts⸗ und Spedi⸗ tionsgeſchäften aller Art, insbeſon⸗ dere Lagereibetrieb und Verfrach⸗ tung auf dem Rhein und allen ſonſtigen Waſſerwegen ſowie auf Landwegen. Die Geſellſchaft iſt be⸗ rechtigt, Zweigniederlaſſungen zu errichten, Unternehmungen ähn⸗ licher Art, Speditions⸗ oder Schiff⸗ fahrtsunternehmungen zu erwer⸗ ben, zu errichten oder ſich an be⸗ ſtehenden zu beteiligen und ſämt⸗ liche Geſchäfte zu betreiben, die geeignet ſind, die Unternehmungen der Geſellſchaft zu fördern. Sind mehrere Geſchäftsführer beſtellt, ſo ſind je zwei derſelben gemeinſam oder ein Geſchäftsführer gemein⸗ ſam mit einem Prokuriſten zur Vertretung der Geſellſchaft berech⸗ tigt. Der Geſchäftsführer Hermann Hecht hat jedoch das Recht der Einzelvertretung. Siegfried thal iſt als Geſchäftsführer au geſchieden. Ernſt Stempel, Direk⸗ tor in Duisburg. iſt zum weiteren Die bis⸗ herigen ſtellvertretenden Geſchäfts⸗ führer Max Frickert und Auguſt Knopf in Mannheim ſind zu or⸗ dentlichen Geſchäftsführern beſtellt worden. Die Prokuren von Fritz Weidenhammer und Ernſt Weiß ſind erloſchen. Funkdienſt Radio⸗Vertriebs⸗& Ueberwachungs⸗Geſellſchaft Göller & Schaber, Mannheim. Die offene Handelsgeſellſchaft iſt aufgelöſt, die Firma erloſchen. 63 Amtsgericht F. G. 4 Mannheim. Well man cit geringen Kosten eiu 9 2 damu leg leonm und dodurch einen schönen, ſugonlosen Fuboden erhölt, der sich 30 leicht reinigen läb wie elne Splegelscheibo und der voo jedem, der in lhr Haus kommt, bewundert wird. Sie können sich leicht hiervon dberzeugen, vie schõn Balotum ist, Wenn Sie aich in den Geschäften einmol die . Muster zeig lossen. Verlengen Sie aber stets Herstell.: Balotum ·Werke Nouß d. Rh.* Zim J. 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