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Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Eiuzelpreis 10 N. n8 Mittag⸗Ausgabe R Samstag, 28. April 1954 145. Jahrgang- Nr. 195 Deutſ Sehr offene Worte Neuraths Meldung des DNB. — Berlin, 2. April. Reichsaußenminiſter Freiherr von Neurath hielt am Freitag abend vor einem Kreis von Ver⸗ tretern der deutſchen Preſſe eine Rede, in der er u. a. folgendes ausführte: Die ſeit mehr als ſechs Monaten geführten Ver⸗ handlungen zwiſchen den hauptſächlich beteiligten Großmächten ſind von Frankreich brüsk ab⸗ gebrochen worden, und zwar mit einer Begrün⸗ dung, die die ſchwerſten Beſchuldigungen gegen Deutſchland in ſich ſchließt. Die in der franzöſiſchen Note gegen Deutſchland gerichteten Angriffe und Vorwürfe ſachlich im ein⸗ elnen zu entkräften, ſcheint mir allerdings kaum erforderlich zu ſein. Es iſt ja leicht zu ſehen und iſt ſicherlich nicht nur in Deutſchland erkannt worden, daß die wahren Gründe für den ſchwerwiegenden 8 Entichluß der franzöſiſchen Regierung in anderen Dingen liegen als den von ihr jetzt beanſtandeten Zahlen unſeres letzten Wehretats. Muß es nicht von vornherein einem jeden, der die Dinge natürlich und einfach ſehen will, in Erſtaunen ſetzen, daß eine Regierung, deren eigene Wehrausgaben ſich im letzten Jahre auf über 16 Milliarden Franken be⸗ liefen, Alarm ſchlägt wegen des auf 890 Mil⸗ lionen Reichsmark bezifferten Wehretats ihres Nachbarlandess? Iſt es nicht befremdend, wenn die franzöſiſche Regierung die diesjährige Erhöhung des deutſchen Wehretats um etwa 220 Millionen Reichsmark als eitte Friedensbedrohung brandmarken will, obwohl der größte Teil dieſer Summe für die gerade von Frankreich geforderte Umwandlung unſerer Reichswehr in Ausſicht genommen worden iſt? Hat nicht Frankreich ſelbſt ſeine Wehrausgaben in den letzten Jahren trotz der ſchwebenden Abrü⸗ ſtungsverhandlungen wiederholt ſprunghaft erhöht? Und kann eine Macht, die über die gewaltigſte mili⸗ täriſche Luftrüſtung der Welt verfügt und ihre eigene hochentwickelte Zivilluftfahrt mit den größten Mit⸗ teln unterſtützt, wirklich ernſtlich in Sorge darüber ſein, daß Deutſchland, um ſeine Zivilbevölke⸗ rung durch beſondere Einrichtungen in den Ort⸗ ſchaften gegen feindliche Luftangriffe zu ſchützen, den Betrag von 50 Millionen und daneben für die Re⸗ organiſation der ſeit Jahren darniederliegenden Zi⸗ villuftfahrt den Betrag von 160 Millionen Reichs⸗ mark in ſeinem Etat bereitſtellt? Man braucht nur die von der engliſchen Regierung veröffentlichte 8 Denkſchrift vom 16. April dͤieſes Jahres, die die Das auntliche Programm der Beranſtaltungen am 1. Mat letzte deutſche Stellungnahme kurz zuſammenfaßt, der gleich darauf veröffentlichten franzöſiſchen Note an England gegenüberzuſtellen, um zu erkennen, daß das Verhalten Deutſchlands nicht den ge⸗ ringſten ſtichhaltigen Grund für die plötzliche 8 Flucht aus den Verhandlungen darbot. Die franzöſiſche Regierung will den entſcheidenden Geſichtspunkt für die Beurteilung des deutſchen Wehretats allein aus der Tatſache entnehmen, daß die Verſailler Vertragsregelung noch durch einen anderen Vertrag erſetzt ſei. Ich verzichte darauf, dieſen Standpunkt durch den Hinweis darauf zu widerlegen, daß die militäriſchen Klauſeln des Ver⸗ ſailler Vertrages überhaupt nichts über die Höhe des deutſchen Wehretats enthalten, und daß die etat⸗ mäßige Bereitſtellung von Mitteln noch nicht mit ihrer tatſächlichen Verausgabung gleichbedeutend iſt. Denn weit wichtiger iſt es, ſich klar zu machen, was der franzöſiſche Standpunkt im Prinzip beſagt. Er läuft darauf hinaus, daß die Behandlung der Abrüſtungsfrage in freiem Belieben der hochgerüſte⸗ ten Staaten ſteht, daß Deutſchland dagegen geduldig abzuwarten hat, was ſie beſchlie⸗ ßen, und daß es ſelbſt dann kein Recht hätte, etwas zu fordern und zu tun, wenn die anderen Mächte nach den bisherigen acht Jahren noch weitere zwei oder fünf oder zehn Jahre ergebnislos verhandeln und dabei ihre eigenen Rüſtungen fortgeſetzt ſtei⸗ gern. Ich geſtehe offen, ich habe es nicht für möglich gehalten, daß eine Regierung bei dem jetzi⸗ gen Stande der Dinge und angeſichts der ganzen Art, in der wir die Verhandlungen mit ihr geführt haben, heute noch ernſthaft mit einer ſolchen Theſe hervortreten könnte. Sie ſtellt das ganze Fundament der Abrü⸗ ſtungsfrage nicht nur in rechtlicher, ſondern auch in politiſcher und hiſtoriſcher Beziehung 8 einſach auf den Kopf. Die Signatarmächte ſind ſeit langem nicht mehr frei, in der Abrüſtungsfrage nach belie⸗ bigem Ermeſſen und Gutdünken zu handeln. Sie haben in den Verträgen von 1919 dem Problem ſeine konkrete Form dadurch gegeben, daß ſie einer⸗ ſeits die Zentralmächte zur reſtloſen Entwaffnung gezwungen, daß ſie an⸗ * dererſeits aber dieſe außerordentliche Maßnahme vertraglich als erſten Schritt zur Durchführung der Neue Erklärungen Litwinows Zur deutſchen Ablehnung eines Garantiepaktes für das Baltilum Meldung des DNB. — Moskau, 27. April. Die Telegraphenagentur der Sowjetunion bringt heute ebenfalls die Meldung von dem ruſſiſchen Vor⸗ ſchlag eines deutſch⸗ſowjetiſchen Protokolls über die Unabhängigkeit und Unverſehrtheit der baltiſchen Staaten und die Nachricht, daß Deutſchland dieſen Vorſchlag abgelehnt habe. Zugleich veröffentlicht ſie Erklärungen Litwinows dazu. Litwinow bringt zu⸗ nächſt ſein Bedauern über den ablehnenden Beſcheid zum Ausdruck. Er führt weiter aus daß die von der deutſchen Regierung gegebenen Erläuterungen die Be⸗ deutung der Ablehnung des Vorſchlages nicht 0 abſchwächen könnten. Sein Vorſchlag ſei im Sinne der Friedensliebe der Sowjetunion und der Wiederherſtellung vertrauens⸗ voller Beziehungen zwiſchen Deutſchland und der Sowjetunion gemacht worden. Es ſei nicht zutref⸗ fend, daß die Sowjetregierung der polniſchen Regie⸗ rung ein ähnliches Protokoll vorgeſchlagen habe. Die Sowjetregierung habe nur eine gemeinſame polniſch⸗ ruſſiſche Erklärung vorgeſchlagen, in der die Ent⸗ ſchloſſenheit zum Schutze der Verteidigung des Frie⸗ dens im Oſten Europas bekanntgegeben, und die Notwendigeit der vollkommenen wirtſchaft⸗ lichen und politiſchen Unabhängigeit der neuen politiſchen Gebilde anerkannt werden ſollte, die ſich von dem früheren ruſſiſchen Reich losgelöſt haben. Eine Verletzung des Friedens im Oſten Europas würde ein Vor⸗ ſpiel zum Weltkriege ſein. Die Sowjetregierung ſei um die Wahrung des Frie⸗ dens beſorgt. Das Protokoll wäre das beſte Mittel für die Beſeitigung von Verdächtigungen über das Beſtehen einer Gefahr für die baltiſchen Staaten geweſen. Herr Litwinow beſtreitet, daß aus dem Protokoll ein Protektorat herausgeleſen werden könne. Die Tatſache, daß man einem Lande die Sicherheit garantiere, ſei nicht mit einem Protek⸗ torat zu vergleichen. Es handele ſich vielmehr um eine freiwillig übernommene Verpflichtung, die Unabhängigkeit und Unverſehrt⸗ heit anderer Staaten zu achten. Der Vor⸗ ſchlag würde bei den intereſſierten baltiſchen Staaten ſicher wohlwollend aufgenommen werden. Litwinow betont, er habe ein Mittel für die Beſeitigung oder Milderung der Entfremdung zwiſchen Deutſchland und der Sowjetunion vorgeſchlagen, dieſes Mittel werde von Deutſchland ohne überzeugende Begrün⸗ dung abgelehnt. Zum Schluß begrüßt er die Bereit⸗ ſchaft der deutſchen Regierung zu freundſchaftlicher Fühlungnahme mit der Sowjetregierung, die den Zweck habe, Uebereinſtimmung über die beide Län⸗ der betreffenden politiſchen und wirtſchaftlichen Fra⸗ gen zu ſichern und die vertrauensvollen Beziehun⸗ gen wiederherzuſtellen. Die deutſche Regie⸗ rumg habe keine Wege gewieſen, wie dies geſchehen ſolle. 4*— Die Ausführungen des ſowjetruſſiſchen Außen⸗ kommiſſars enthalten kein Argument, das geeignet wäre, die deutſche Auffaſſung zu widerlegen. Auch on ſowjetruſſiſcher Seite kann nicht beſtritten wer⸗ den, daß die Sicherheit der baltiſchen Staaten von keiner Seite beoͤroht iſt und daß daher nicht der ge⸗ ringſte Anlaß zu einem derartigen deutſch⸗ſowjet⸗ ruſſiſchen Pakt vorliegt. Außerdem iſt feſtzuſtellen, daß der ſowjetruſſiſche Vorſchlag vertragliche Ab⸗ machungen bezüglich dritter Staaten bezweckt, ohne daß dieſe Staaten dies gewünſcht hätten oder auch nur gefragt worden wären. Daß die politiſchen Ideen der Regierungen der baltiſchen Staaten ſich in ganz anderer Richtung bewegen, ergibt ſich mit aller Deutlichkeit aus den Nachrichten über die Auf⸗ nahme des ſowjetruſſiſchen Vorſchlages. Der lettiſche Miniſterpräſident Ulmanis hat in einem Preſſeinterview ſeine Ueberraſchung über die von Sowjetrußland eingeleiteten Verhand⸗ lungen zum Ausdruck gebracht. Wir glauben auch zu wiſſen, daß bei den Regierungen der übrigen in⸗ tereſſierten Länder volles Verſtändnis für die deutſche Auffaſſung herrſcht. Die deutſche Stellungnahme zu dem ſowjetruſſiſchen Vorſchlag ändert ſelbſtverſtändlich nichts an dem Wunſche der deutſchen Regierung, mit der Sowjetregierung freunoͤſchaftlich und für beide Teile nutzbringende Beziehungen zu unterhalten. Eine gleiche Ein⸗ ſtellung in Moskau, die nur eine Frage des politi⸗ ſchen Entſchluſſes iſt, dürfte oͤas beſte Mittel ſein, zu einer Wiederherſtellung vertrauensvoller Beziehun⸗ gen zwiſchen beiden Ländern zu gelangen. 3 Meldung des DNB. — Berlin, 28. April. Das Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda veröffentlicht ſoeben das folgende amt⸗ liche Programm der Veranſtaltungen am na⸗ tionalen Feiertag des deutſchen Volkes: 1. Mai⸗Höhenfeuer auf dem Brocken, Beginn 30. April, 23.45 Uhr. Maiſingen der Hitler⸗Jugend. Rede des Reichsjugendführers B. v. Schirach. 2. 9 Uhr Jugendkundgebung im Luſtgarten. Chor aus den Meiſterſingern„Wacht auf“, Leitung: Profeſſor Dr. Fritz Stein. Rede des Reichsminiſters Dr. Goebbels. Horſt⸗Weſſel⸗Lied. Anſprache des Führers. Deutſchlandlied. Vorbeiziehen des Feſt⸗ zuges. 3 3. 12 Uhr: Empfang der Arbeiterabord⸗ nungen aus dem Reich in der Reichs⸗ kanzlei. Reichsminiſter Dr. Goebbels und der Führer der Deutſchen Arbeitsfront, Sabn, er der PO Dr. Robert Ley, ſtellen die Arbeiter dem Führer vor. Die Arbeiter ſammeln ſich bis 11.30 Uhr auf dem Pariſer Platz und fahren von da geſchloſſen zur ſind, das eine iſt dadurch do Reichskanzlei. Prof. Heger. 4. 14 Uhr: Feſtſitzung der Reichskultur⸗ kammer in der Staatsoper Unter den Linden. Feſtliches Präludium von Strauß. Rede des Präſi⸗ denten der Reichskulturkammer, Reichsminiſter Dr. Goebbels, und Verkündung des Film⸗ und Buch⸗ preiſes 1933. Feſtmuſik aus Lohengrin von Wagner. Es ſpielt die Staatskapelle Berlin unter Leitung von 5. 16 Uhr: Staatsakt auf dem Tempel⸗ hofer Feld. Ankunft des Führers. Chor„Wo gen Himmel Eichen ragen“. Eröffnung: Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels. Rede des Führers. Horſt⸗ Weſſel⸗Lied. Großer Zapfenſtreich. Deutſchlandlied. Schlußwort: Stabsleiter der Deutſchen Arbeitsfront, Staatsrat Walter Schuhmann. Es ſpielen fünf Muſikkorps der Reichswehr unter Leitung des Heeresmuſikinſpizienten Prof. Schmidt. Es ſingen 2000 Sänger des Berliner Sängerbun⸗ des unter Leitung des Bundeschormeiſters Studien⸗ rat Miesner. 9250 6. 19.15 Uhr: Schlußkundgebung im Luſtgarten. Rede des preußiſchen Miniſterpräſidenten General Hermann Göring. 155 Es ſpielen fünf Muſikkorps der Reichswehr unter Leitung des Heeresmuſikinſpizienten Prof. Schmidt. allgemeinen Abrüſtung feſtgelegt haben. Die Leiſtung Deutſchlands iſt bis zum letzten Buchſtaben des Vertrages erfüllt worden. Die ſeit Jahren fällige Gegenleiſtung, die Durchführung der allgemeinen Abrüſtung, ſteyt vollſtändig aus und nirgends iſt ein Auhaltspunkt dafür gegeben, daß ſie in ab⸗ ſehbarer Zeit bewirkt werden würde. Das iſt die wirkliche Grundlage des Abrüſtungs: 9 problems. Es hat lange genug gedauert, bis endlich die Ab⸗ rüſtungskonferenz zuſammenberufen wurde. Aber ſie iſt doch ſchließlich zuſammenberufen worden, und ſo fruchtlos ihre Verhandlungen auch geblieben ch wenigſtens gegenüber der jetzt von Frankreich beliebten Theſe klargeſtellt und zur allſeitigen Anerkennung gebracht worden, daß nämlich eine Fortdauer des Zuſtandes ein⸗ ſeitiger Entwaffnung Deutſchlands inmitten ſeiner hochgerüſteten und auch in ihren künftigen Rüſtungs⸗ maßnahmen unbeſchränkten Nachbarn eine flagrante Rechtswidrigkeit und eine politiſche Unmöglichkeit ſein würde. Ein einfaches Verbleiben Deutſchlands bei dem ihm in Verſailles aufgezwungenen Rüſtungsregime wäre deshalb nur dann in Frage gekommen, wenn die anderen Mächte ſich entſchloſſen hätten, ihre Rüſtungen auf das gleiche Niveau herabzuſetzen. Aber dieſe Forderung iſt kategoriſch abgelehnt wor⸗ den und ſeitdem konnten ſich die Verhandlungen, ſo⸗ 3 N weit ſie Deutſchland betrafen, nur noch um die Frage bewegen, auf welche andere Weiſe die deutſche Gleichberechtigung zu verwirklichen wäre. Das iſt in der bekannten Fünfmächteerklä⸗ rung vom Dezember 1932 ausdrücklich und bindend feſtgelegt und durch die ſeitherigen Abrüſtungsver⸗ handlungen, ſo ergebnislos ſie auch ſonſt verlaufen ſind, beſtätigt worden. Mit Recht hat deshalb die deutſche Regierung in ihrem an die franööſiſche Regierung gerichteten Memorandum vom 13. Märg d. J. es als eine ſelbſtverſtändliche, von allen Seiten längſt anerkannte Tatſache hingeſtellt, daß für Deutſchland unter keinen Umſtänden mehr ein Rüſtungsſtand in Betracht kommen könne, wie er in Verſailles feſtgelegt wurde. Will man aber ſchon nach rein formalrechtlichen Grundſätzen urteilen, dann ſollte man ſich die Frage vorlegen, wem wohl das beſſere Recht zur Seite ſteht, ob Frankreich, wenn es die Theſe ſeiner letzten Note vertritt, oöͤer Deutſchland, wenn es jetzt etwa darauf beſtehen wollte, ſeine Gleichberechti⸗ gung ſofort und uneingeſchränkt bis zu dem Maße verwirklicht zu ſehen, das dem Rüſtungs⸗ ſtande der hochgerüſteten Staaten, vor allem Frank⸗ reich, entſpräche?— Deutſchland hat dieſen Anſpruch nicht erhoben. Es hat zwar an der Gleichberechtigung als Grund⸗ fatz und an ſeiner Verwirklichung als dem künftigen Endziel feſtgehalten, hat ſich aber in nüchterner, real⸗ politiſcherr Würdigung der gegebenen Verhältniſſe dazu verſtanden, für die erſte Abrüſtungskonvention ein Regime zu akzeptieren, ͤͤas nur einen äußerſt beſcheidenen Teil jenes Endzieles in die Tat umſetzt. Wir haben an dieſem maßvollen Standpunkt auch dann feſtgehalten, als ſich immer deutlicher heraus⸗ ſtellte, daß mit irgendwelchen erheblichen Abrüſtungs⸗ maßnahmen der hochgerüſteten Staaten, insbeſondere Frankreich, nicht zu rechnen war. Wir haben auf alle Angriffswaffen von vornherein verzichtet. Wir haben erklärt, daß wir jede auch noch ſo weitgehende Rüſtungsbeſchränkung für Deutſchland annehmen würden, wenn das auch ſeitens der anderen Mächte geſchieht. Wir haben es alſo in die Entſchließung der anderen Mächte geſtellt, welche Waffenarten künftig überhaupt noch allgemein als zugelaſſen gel⸗ ten ſollen. In der beſonderen Frage der Luft⸗ rüſtung haben wir, wie ſich aus dem ſchon er⸗ mähnten Statement der engliſchen Regierung ergibt, auch hinſichtlich der Quantität unſerer Forderungen die weitgehendſten Zugeſtändniſſe gemacht. Daneben haben wir uns mit der Einführung einer wirkſamen Kontrolle einverſtanden erklärt und haben alle denkbaren Garantien angeboten, um den nicht⸗ militäriſchen Charakter der politiſchen Organiſatio⸗ nen in Deutſchland ſicherzuſtellen. Iſt es angeſichts dieſes überall bekannten Sachverhalts überhaupt noch verſtändlich, wenn in der letzten franzöſiſchen Note der Vorwurf erhoben wird, Deutſchland wolle den anderen Mächten ſeinen Entſchluß auf⸗ zwingen, ſeine Aufrüſtung auf allen Gebie ten und in einem von ihm allein zu beſtim menden Umfange fortſetzen? Wir ſind bis an die äußerſte Grenze desjenigen gegangen, was noch mit unſeren vitalen Intereſſen zz vereinbaren war. Auch jetzt ſind wir zur Verſtändigung jederzeit bereit. Noch letzthin iſt, wie Sie wiſſen, zur Erleichterung und Förderung der internationalen Verhandlungen vom Herrn Reichspräſidenten ein beſonderer Be⸗ vollmächtigter für die Abrüſtungsfrage er⸗ nannt worden. Es war niemals unſer Ziel, Frage des künftigen deutſchen Rüſtungsregimes einfach durch einſeitige Entſchlüſſe und Maßnahmen gzu löſen. Die Reichsregierung iſt ſich ſtets der Tat⸗ ſache bewußt, geweſen und iſt ſich ihrer auch heute bewußt, wie ſegensreich ſich gerade eine Einigung über das Abrüſtungsproblem für die Wiederherſtel⸗ lung des Vertrauens und für die politiſche u wirtſchaftliche Zukunft aller Länder auswirken würde. Deshalb wünſchen wir nach wie vor das bal⸗ dige Zuſtandekommen einer Konvention. An den Vorſchlägen und Zugeſtändniſſen wie wir ſie zuletzt gemacht haben, halten wir feſt. Alle Behauptungen, als ob wir uns nicht nur auf die Vorbereitung einer defenſiven Aufrüſtung, ſondern auf die Aufrüſtung mit Angriffswafſen eingeſtellt hätten, verweiſe ich auf das entſchiedenſte in das Reich der Fabel. 85 Unſere Vorſchläge und Zugeſtändniſſe aber zum Inhalt eines Vertrages zu machen, das ſteht je nicht mehr bei uns, ſondern bei den anderen Mä ten. Nachdem die franzöſiſche Regierung den von uns eingeſchlagenen, nach unſerer Anſicht allein zweckmäßigen Weg durch ihren plötzlichen Entſchluß verbaut hat, kann es nicht unſere Sache ſein, ihn von neuem zu eröffnen.— Wir ſind uns über den Ernſt und die Schwierigkeiten der Lage, die durch den 8 letzten franzöſiſchen Schritt entſtanden iſt, im 85 2. Seite/ Nummer 198 Samstag, 28. April 1984 klaren. Unſer Standpunkt iſt aber in recht⸗ licher, moraliſcher und politiſcher Beziehung zu ſeſt begründet, als daß wir der weiteren Entwicklung der Dinge etwa mit Angſt ent⸗ gegenſehen müßten. Die deutſche Regierung ſteht glücklicherweiſe nicht allein mit ihrer Ueberzengung, Die engliſche und italieniſche Regierung haben ihre Auffaſſung über die anzuſtrebende Lö⸗ ſung ſeit langem bekanntgegeben, eine Auffaſſung, die in den entſcheidenden Grundlinien mit unſerer eigenen übereinſtimmt. Au ch die neutralen Mächte haben ſich neuerdings mit Nachdruck für die Notwendigkeit des baldigen Abſchluſſes einer A b⸗ r üſtungskonvention ausgeſprochen, die dem Grundſatz der Gleichberechtigung Rechnung trägt. So können wir erwarten, daß ſich die Geſetze der Vernunft und der Billigkeit, die in dieſem Falle ſo klar zutage liegen, ſchließlich doch Geltung verſchaffen werden. Die Reichsregierung hat dafür, ſoweit es an ihr liegt, alle Vorausſetzun⸗ gen geſchaffen. Nur ein gegen Angriffe geſichertes Deutſchland kann die Friedensfunktion erfüllen, die ihm im Zentrum Europas obliegt. Ein wehrloſes Reich müßte nach allen Geſetzen der Geſchichte ſchließlich zu Machtkämpfen und zur Zerrüttung des Kontingents führen. Mögen die anderen Re⸗ gierungen die große Chance benutzen, die ihnen die Reichsregierung unter ihrer ſtarken und ſicheren Führung bie⸗ tet. Unſere Hand bleibt auch weiterhin zur Ver⸗ ſtäudigung ausgeſtreckt, und ich wiederhole, was ich ſchon öfter erklärt habe: Es kommt nur auf den Entſchluß der anderen Regierungen an, dieſe Hand zu ergreifen. Antikriegspakt amerikaniſcher Staaten — Buenos Aires, 28. April. Die Vertreter von zwölf amerikaniſchen Staaten unter⸗ zeichneten am Freitag einen Antikriegspakt, der eine Ergänzung zu den im Oktober 1938 von den ABC⸗Staaten ſowie Paragnay, Mexiko und Uru⸗ guay unterzeichneten Verträgen darſtellt. Die Staa⸗ ten, die den jetzigen Pakt unterzeichneten, ſind die Vereinigten Staaten Bolivien, Cuba, Ecnador, Sal⸗ vador, Guatemala, Venezuela, Panama, Nicaragua, Honduras, Coſta Rica und Haiti. Die Anregung zu den Paktverhandlungen ging von dem argentiniſchen Außenminiſter aus. Die Melchett-Meboaille für Vergius — London, 28. April. Die Melchett⸗Medaille für wiſſen⸗ ſchaftliche Leiſtungen wird in dieſem Jahre dem deutſchen Gelehrten Profeſſor Dr. Bergius in Heidelberg verliehen. Die Verleihung der Medaille an Dr. Bergins iſt eine Anerkennung für die wertvollen Dienſte, die er der ganzen Welt ge⸗ leiſtet hat, beſonders auf dem Gebiete der Verflüſſi⸗ gung von Kohle. Dr. Bergius wird im Oktober die Melchett⸗Vorleſung in London halten. Hierbei wird die Ueberreichung der Medaille erfolgen. Finanzminiſter Samper mit der ſpaniſchen Kabinettsbildung beauftragt — Madrid, 28. April. Nachdem der Präſidenk der Republik im Laufe des geſtrigen Vormittags noch⸗ mals Beſprechungen mit den Führern der wichtig⸗ ſten politiſchen Gruppen gehabt hatte, beauftragte er den bisherigen Finanzminiſter Samper mit der Regierungsbildung. Das Kabinett ſoll möglichſt den gleichen Charakter haben wie das zu⸗ rückgetretene. Schwerer Gaszerknall in Amerika — Neuyork, 28. April. Nach einer Meldung aus EChicopee(Maſſachuſetts) ereignete ſich dort ein ſchwerer Leuchtgaszerknall. Das ausſtrö⸗ mende Gas entwich in einem Wohnhaus, das völlig zerſtört wurde. Drei Nachbarhäuſer wurden in Brand geſetzt und 15 Häuſer der Umgebung beſchä⸗ digt. Das Unglück forderte 18 Opfer. Eine Frau wurde getötet, 15 Perſonen wurden verletzt, zwei Perſonen werden vermißt. Acht Verletzte mußten in ein Kranenhaus gebracht werden. Neue Ptaunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Wirkithaſtsjriede ſichert politiſchen Frieden Der amerikaniſche Sondergeſandte Waſhburn Chilo vor der deutſchen Preſſe Berlin, 28. April. „Die amerikaniſche Botſchaft veranſtaltete geſtern mittag anläßlich des Eintreffens des vom Staatsſekretär der Vereinigten Staaten in beſonde⸗ rer Miſſion auf eine europäiſche Rundreiſe entſandten Sondergeſandten Waſhburn Child einen Empfang für die Vertreter der deutſchen Preſſe. Der Sondergeſandte hatte noch im Laufe des Donnerstag dem Reichsminiſter des Auswärtigen Freiherrn von Neurath einen Beſuch abgeſtattet. Er und Freiherr von Neurath haben zu gleicher Zeit in Rom als Botſchafter gewirkt und ſind, wie gelegentlich des Preſſeempfangs hervorgehoben wurde, ſeit dieſer Zeit perſönlich befreundet. Im Laufe des Tages hatten Herr Child außerdem noch Beſpre chungen mit mehreren Vertretern der Bank⸗ und In⸗ duſtriewelt gehabt und dem Reichswirt⸗ ſchafts miniſter in Begleitung des amerikani⸗ ſchen Geſchäftsträgers White einen Beſuch abge⸗ ſtattet. Herr Child beabſichtigt, in Berlin bis zum kom⸗ menden Mittwoch zu bleiben. Er beabſichtigt, auch mit weiteren Vertretern des ſtaatlichen und wirt⸗ ſchaftlichen Lebens Deutſchlands in Fühlung zu tre⸗ ten. Im Anſchluß daran iſt unter Umſtänden der Beſuch einiger Mittelpunkte der deutſchen Induſtrie in Ausſicht genommen. Es wurde hervorgehoben, daß im Anſchluß an die Londoner Weltwirtſchaftskonſerenz im wirtſchaft⸗ lichen Gefüge Europas zahlreiche Ver⸗ Lagerungen eingetreten ſind. Infolgedeſſen Habe Staatsſekretär Hull, der Präſident der Weltwirt⸗ ſchaftskonferenz geweſen iſt, ebenſo wie die geſamte Regierung ber Vereinigten Staa⸗ ten es für wichtig gehalten, die europäiſchen Wirtſchaftsverhältniſſe zum Gegenſtand einer nenen beſonderen Unterſuchung zu machen. Herr Child unterſtrich heute noch einmal, daß es nicht ſeine Aufgabe ſei, Verhandlungen zu führen oder Vorſchläge zu machen. Die Abſicht ſeiner Re⸗ grerung ſei es, ihre Kenntnis von den Hinder⸗ niſſen, die ſich ſowohl in anderen Ländern wie in Amerika dem regelmäßigen Fließen der Handels⸗ beziehungen in den Weg ſtellten, zu vertiefen. Dieſes ungeheure Problem könne nur gelböſt wer⸗ den auf dem Wege gemeinſchaftlicher Ar⸗ beit. Es gäbe keinen Diktator, der eine neue Welt⸗ wiriſchaft erzwingen könne. Es ſei ihm bekannt, daß ſowohl in England wie in Deutſchland vielſach die Auffaſſung vorherrſche, es müßten erſt alle inneren politiſchen und wirtſchaft⸗ lichen Fragen ins Gleichgewicht gelangt ſein, ehe nor⸗ male internationale Finanz⸗ und Handelsbeziehun⸗ gen wieder geſchaffen werden könnten. Indeſſen müſſe die Welt in vollem Umfange begreifen, öaß nur eine planmäßige Weltwirtſchaft mit eini⸗ ger Wahrſcheinlichkeit uns von der rückläu⸗ figen Bewegung befreien könne, dͤie dahin gehe, daß immer kleinere und kleinſte Wirt⸗ ſchaftseinheiten auf der Baſis der Autarkie zu leben verſuchten. Die Beſprechungen, die er bis fetzt ge⸗ habt habe, hätten nur dazu beigetragen, dieſe Auf⸗ faſſung zu bekräftigen. Nach meiner perſönlichen Meinung, der ich ſchon ſeit vielen Fahren anhänge, ſo erklärte Herr Child, würde die Schaffung eines neuen wirtſchaft⸗ lichen Friedens wahrſcheinlich allenfalls mehr dazu beitragen, Kriege zu verhüte n, als die Abrüſtung und der Abſchluß von Verträgen. In der Zukunft wird deshalb die wichtigſte Aufgabe der Diplomatie gerade darin zu ſuchen ſein, daß dem Gewebe der Weltwirtſchaft neue Fäden hinzu⸗ gefügt werden. Herr Child lehnte es ab, ſich über die Lage in Deutſchland irgendwie zu äußern, ſolange er ſte noch nicht aus eigenem habe beobachten können. Wie ſchließlich bekanntgegeben wurde, beabſichtigt er am 1. Mai dem Staatsakt auf dem Tempelhofer Feld beizuwohnen. Varihou und Beneſch ſind ſich einig Der gemeinſame Aufmarſchweg für Genf feſtgelegt Meldung des DNB. Prag, 28. April. Als Abſchluß der zweitägigen Konferenz der bei⸗ den Außenminiſter wurde nachſtehende amtliche Mitteilung ausgegeben: In den drei langen Unterredungen, öie Bar⸗ thou und Dr. Beneſch am 26. und 27. April hat⸗ ten, gingen die beiden Außenminiſter ſämtliche Ta⸗ gesfragen der internationalen Politik durch. Ins⸗ beſondere das Problem Mitteleuropa und die wirtſchaftliche Zufammenarbeit zwiſchen den Donauſtaaten und die Zuſammenarbeit der Donauſtaaten mit den anderen intereſſierten Staa⸗ ten waren Gegenſtand eines eingehenden Gedanken⸗ austauſches. Die beiden Miniſter ſtellten das voll⸗ kommene Einvernehmen feſt. Sie beſtätig⸗ ten weiter die Entſcheidungen, die ihre Regierungen in dieſer Angelegenheit getroffen haben und über welche die Welt eine Erklärung in ihren jüngſten Kunödgebungen, insbeſondere ſoweit es ſich um das Abkommen von Rom handelt, erhielt. Die übrigen Fragen, beſonders der Balkan⸗ vertrag hinſichtlich der Politik der Kleinen Entente, die Frage oͤͤes Bölkerbundes und vor allem der Komplex der Abrüſtungsfragen, ge⸗ ſehen vom Standpunkt des bevorſtehenden Zuſam⸗ mentritts der Konferenz für die Herabſetzung und Beſchränkung der Rüſtungen, wurden in die Er⸗ wägungen einbezogen. Die allgemeine Prüfung der Beziehungen der Länder der Kleinen Entente zu ihren Nach⸗ barn und zu Frankreich ermöglichten den beiden Will, der Moslite/ vo, Oonen Spemem Die Fregatten des Cäpten Watling ſchaukelten in der leichten Briſe, die vom Feſtlande Südamerikas wehte. Der alte Freibeuter hatte die Küſten der neuſpaniſchen Beſitzungen tüchtig gebrandſchatzt und ſich ſeit Monaten mit den Schiffen der Spaniolen herumgeſchlagen. Jetzt wollte er ſich einmal gründ⸗ lich ausruhen und ſteuerte Juan Fernandez an. Das war ein richtiges Paradies für ſeinesgleichen. Dort konnten ſeine Matroſen die müden Knochen aus⸗ ſtpecken, die wilden Ziegen jagen und die beiden Indianer von der Mosquitoküſte, der Will und der Robin, für ſie Fiſche fangen. Einer dieſer geſchickten Burſchen konnte die ganze Beſatzung, alle hundert Mann, verſorgen. Da tauchten ſchon die ſpitzen Felſenberge der In⸗ ſel vorwärts auf, die Segel gingen runter, die An⸗ ker plumpſten, und bald hatten die Piraten nach all der Hatz enoͤlich wieder einmal feſtes Land unter den Füßen. Hier waren ſie ſicher vor den verflixten Spaniolen. Jungens, war das ſchön. In der Ferne blauten die Gipfel, grün legten ſich die Wälder wie ein Gürtel um ihren Schoß. An den Bäumen hingen leckere Früchte, und die wilden Ziegen, die der Ent⸗ becker dieſer Inſel, Juan Fernandez, dort angeſiedelt hatte, ſprangen zu Hunderten herum. Der ſpaniſche King hatte damals dieſe Inſel nicht haben wollen, ſie war ihm zu winzig. Schafskopf, knurrte Watling. Jetzt können wir ihn von hier aus brandſchatzen. Aber das wußten die Spanier auch ſchon. Sie waren den Kaperſchiffen längſt auf der Spur. Wo ſollten ſie wohl anders ſtecken als auf der Piraten⸗ inſel ſüdlich des Wendekreiſes des Steinbocks? Und eines Tages ſah der alte Freibeuter ihre Segel im Weſten auftauchen. Er blies Alarm und bald ſtan⸗ den die Fregatten wieder unter Segel. Kampf wäre ſinnlos geweſen, denn die Spanier kamen mit großer Uebermacht, und mit der kräftigen Briſe kamen die Fregatten gerade noch in die rettende hohe See. Nur einer war zurückgeblieben, der Moskite, mit dem engliſchen Namen Will. Er war gerade auf der Ziegenjagd geweſen, und als er zurück kam, ſah er die Spanier in der Bucht landen. Da die Kerls ſofort auf ihn ſchoſſen, ließ er ihnen ſeine Ziege und verkroch ſich im Dickicht. Tagelang ſuchten ſie ihn, er aber kannte alle Schlupfwinkel. Dann ſegelten ſie ab. Will war allein auf der Inſel, aber er fand ſich mit der Sorgloſigkeit und Geſchicklichkeit ſeiner Raſſe bald mit einer Lage ab, die jeden anderen zur Ver⸗ zweiflung gebracht hätte. Er verſchoß ſein bißchen Pulver und Blei und machte ſich aus dem erbeuteten Ziegenfell ein Schutzdach gegen Regen und Sonne. Da nun die Flinte nichts mehr wert war, ſagte er ſich, daß in dem langen Rohr alles ſteckte, was er brauchte: eine Lanzenſpitze, eine Harpune, ein Angel⸗ haken. Er war findig und bald hatte er ſich ſeine Werkzeuge angefertigt. Als ſein Anzug zerriſſen war, lief er eben ohne Kleider umher. Er war wie⸗ der ein richtiger Indianer geworden, der den An⸗ flug der Kultur abgeſtreift hatte. Als es zum dritten Male Frühling geworden war, ſah der Indianer eines Tages ein Segel überm Horizont auftauchen und bald erkannte er, daß es ein Engländer war. Man hat mich nicht vergeſſen, redete er ſich ein, und voll Genugtuung darüber ſtieg er ſeelenruhig in die nahen Berge und tötete drei Ziegen. Die ſchmorte er und bereitete dazu ein tüch⸗ tiges Gericht Palmkohl. So empfing er die Englän⸗ der. Es waren Freibenter unter dem Kapitän Cooke, die die neuſpaniſchen Küſten heimgeſucht hat⸗ ten. Und als er ſich umſchaute, ſah er unter den Ruderern auch ſeinen Landsmann Robin, der früher mit ihm auf Watlings Kaperſchiff geſeſſen hatte. Es gab ein freudiges Wiederſehen. Robin warf ſich Will zu Füßen und auch andere Matroſen, die unter Watling geſegelt hatten, erkanuten ihn wieder. Das war am 22. März 1684. Nach wenigen Tagen ging der Moskite Will mit ſeinen alten Kameraden zu neuen Kreuzfahrten unter Segel. 25 Jahre nach dieſer Begebenheit wurde der ſchottiſche Piraten⸗Matroſe Alexander Selkirk nach vierjähriger Einſamkeit auf derſelben Inſel unter ähnlichen Umſtänden befreit, und der engliſche Pu⸗ bliziſt, Feuerkopf und Revolutionär Daniel de Foe ſchrieb 1718 ſein Buch, das die Menſchheit in Atem ſetzte, einen Roman der Zeit, in dem er des India⸗ Baetke. Miniſtern, die gegenſeitig ihre Informationen aus⸗ tauſchten, ihre Aktionen im Hinblick auf die fried⸗ liche Zuſammenarbeit in Mitteleuropa und Oſt⸗ ehropa in Einklang zu bringen. Beneſch und Barthou konnten ſich einander zu den glücklichen Ergebniſſen ihrer freund⸗ ſchaftlichen Unterredungen, die ununterbrochen in abſoluter Uebereinſtimmung geführt wurden, beglückwünſchen.“ Außenminiſter Barthou empfing am Freitag abend die Vertreter der tſchechoſlowakiſchen und der ausländiſchen Preſſe. Ausgehend von ſeiner Reiſe nach Polen ſagte er nochmals, daß das Verhält⸗ mis zwiſchein Frankreich und Polemherz⸗ lich bleibe. Das Abkommen Polens mit Deutſch⸗ land habe Frankreich nicht überraſcht und nicht er⸗ ſchreckt, berühre es doch in keiner Weiſe den franzö⸗ ſiſch⸗polniſchen Bündnisvertrag. Barthou verlas dann die über ſeine Beſprechungen mit Beneſch ausgegebene Mitteilung, die er erläu⸗ terte. Unſere Beſtrebungen, ſo erklärte er, betreffen vor allem das wichtige Problem der Ordnung Mitteleuropas. Unſer Einvernehmen in die⸗ ſer Frage ſei diplomatiſchen Zentralen. Frankreich habe nicht gezögert, den Anſtoß zu geben, das gemeinſam mit Großbritan⸗ nien und Italien neuerdings die Notwen⸗ digkeit der Erhaltung der Unabhängigkeit Oeſterreichs betont werde. ners Will und des Schotten Selkirk Erlebniſſe ver⸗ ſchmolz und dem Kind ſeiner Phantaſie den Namen des dritten gab: Robinſon. Ein Zeitwerk, das Ewigkeitswert gewann, weil es ein Hymnus auf die Arbeit iſt, die den Menſchen unbezwinglich und dum Herrn über die Natur macht, allen Fortſchritt er⸗ wingt, ihm Heil und Glück bedeutet. Nationaltheater Mannheim. Morgen, Sonn⸗ tag, Erſtaufführung der Komödie„Konjunktur“ von Dietrich Loder. Am kommenden Sonntag, 6. Mat, wird Johann Strauß' Meiſteroperette„Die Fledermaus“ als Feſtvorſtellung aus Anlaß des Saarland⸗Renntages gegeben. Muſikaliſche Leitung: Philipp Wüſt, Regie: Friedrich Brandenburg. In der kommenden Woche wird eine Reihe von Vorſtellun⸗ gen, die nicht in das Neue Theater übernommen wer⸗ den können, zum letzten Male gegeben: am Montag„König Heinrich IV.“ von Shakeſpeare, am Donnerstag„Arabella“ von Richard Strauß, am Freitag„Parſifal“. Die„Königshalle“ zu Lorſch wirb wieder her⸗ geſtellt. Im Rahmen des Arbeitsbeſchaffungspro⸗ gramms wird die ſogenannte„Königshalle“, einer der wenigen Reſte des 763 gegründeten Be⸗ nediktinerkloſters zu Lorſch, zwiſchen Worms und Bensheim, in ihren früheren Formen wiederhergeſtellt. Drei große romaniſche, in ihrer Formebung noch an römiſche Tradition anklingende Bogenöffnungen, die mit ihren roten und weißen Mauerſteinen moſaikartig anmuten und im Mittel⸗ alter zugemauert wurden, will man von dem ſtö⸗ renden Mauerwerk befreien und ſo die urſprüng⸗ liche, offene Halle wiederherſtellen. Der ehrwürdige Bau, der als eines der bedeutendſten Kulturdenk⸗ mäler des frühen, karolingiſch⸗deutſchen Mittelalters rechts des Rheins gilt, war jahrhundertelang Mit⸗ telpunkt reicher Sagenbildung. Auch mit dem Ge⸗ ſchehen der Nibelungenſage wird er in Zuſammen⸗ hang gebracht. ————— „Feſte der Arbeit“. Von Fritz Irwahn.(Kart, .— Mk. Hamburg, Hanſeatiſche Verlagsanſtalt. „Deutſches Volkstum und evangeliſcher Glaube“. Von Prof. Emanuel Hirſch.(10 Mk. Hamburg, Hanſeatiſche Verlagsanſtalt.) „Art und Glaube der Germanen“. Von Walter (Kart. 2 Mk. Hamburg, Hanſeatiſche Ver⸗ Lansanſtalt.) vollſtändig. Die öſterreichiſche Frage bilde den Gegenſtand von Erwägungen aller Auch mit dem Abkommen Vor, kkom haho er, Barthou ſich mit Beneſch beſchäftigt. Es ſel! un⸗ zweckmäßig, zwei gegeneinanderſtehende Staaten⸗ blocks, hier die Kleine Entente und dort Oeſter⸗ reich und Ungarn, zu bilden. Eine Einigung der intereſſierten Staaten ſei notwendig. Der Balkanvertrag laufe den Richtlinien der Kleinen Entente nicht zuwider. Der Vötkerbund ſei ein notwendiges Inſtrument des Friedens. Die franzöſiſche Antwortnote an England in der Abrüſtungsfrage ſei der einmütige Aus⸗ druck ganz Frankreichs. Die Stellungnahme Frankreichs und der Tſchechoſlowakei zur Ab⸗ rüſtungsfrage werde in Genf die gleiche ſein. Der Standpunkt Frankreichs werde hierbei von Klarheit und Dauer ſein. Außer der Kleinen Entente würden in Genf auch noch andere Freunde dieſen Standpunkt unterſtützen. In Prag habe es ſich um eine geradezu vorbildliche Zuſammenkunft gehandelt. Man ſei keinen Schwierigeiten aus⸗ gewichen. Am Schluß bezeichnete ſich Barthou als ein Miniſter des Friedens. Fraſer Vorſitzender der Transferkonferenz — Berlin, 28. April. Die Konferenz zwiſchen den Vertretern der Gläubiger der lang⸗ und mittelfriſtt⸗ gen deutſchen Auslanösſchulden und den Vertretern der Reichsbank iſt am Freitag um 15,00 Uhr zuſam⸗ mengetreten. Léon Fraſer, der Präſident der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in JBaſel, wurde einſtimmig zum Vorſitzenden ge⸗ wählt. Zum Sekretär wurde Direktor Bleſſing von der Reichsbank ernannt. Es fand vorläufiger Gedankenaustauſch über das Transferproblem ſtatt, der zur Bildung von zwei Unterkomitees mit techniſchem Charakter führte, die ihre Arbeiten ſofort aufnehmen. Die Konferenz wied ihre Ausſprache heute um 11 Uhr fortſetzen. Eug!!, e Vorſtellungen in Berlin — London, 28. April. Die engliſche Abendpreſſe meldet in großer Auf⸗ machung, daß die engliſche Regierung durch ihren Botſchafter in Berlin ihre Beſorgniſſe über eine mögliche Anwendung eines Transferauf⸗ ſchubs für die Dawes⸗ und Noucrganleihe ausgedrückt habe. Ein großer Teil der franzöſiſchen Preſſe weiſt auf die Bedeutung der engliſchen Vorſtellungen hin, denen ſich angeblich auch die franzöſiſche Regierung angeſchloſſen hat, und ſpricht von einer„Warnung“, die Deutſchland erteilt wor⸗ den ſei. Ueber den Verlauf, den die Transferkonfe⸗ renz nehmen werde und die etwaigen Folgen, die ſich daraus ergeben könnten, iſt man vorläufig ſehr zurückhaltend. Die Gläubiger Deutſchlands ſeien angeſichts einer Erklärung, daß Deutſchland den Transfer ſeines Schuldendienſtes einſtellen wolle, entſchloſſen, ſehr ernſte Einwände geltend zu machen. Volle Jahlung des Arlaubslohnes im Ruhrbergbau — Münſter, 28. April. Der Bezirksleiter der Deutſchen Arbeitsfront Weſtfalen teilt in einer Be⸗ kauntmachung mit, daß entſprechend der Erklärung des Führers der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Ley, die Deutſche Arbeitsfront die reſtlichen 30 v. H. des Urlaubslohnes für die Ruhr⸗ bergarbeiter zahlen wird. Dr. Ley hat befohlen, daß alle Vorkehrungen ge⸗ trofſen werden, um bereits am 30. April mit der Auszahlung der entſprechenden Urlaubsgelder be⸗ ginnen zu können. Berückſichtigt werden alle Mit⸗ glieder der Deutſchen Arbeitsfront. Bombenanſchlag auf ein Madrider Theater — Mabdrid, 2. April. In der Nacht zum Sams⸗ tag wurde ein Bombenanſchlag auf ein im Zentrum der Stadt gelegenes Theater verübt. Die Exploſion verurſachte bedeutenden Sachſchaden. Die Täter konnten unerkannt entkommen. Das Mannheimer Brucknerfeſt Zweiter Einführungsabend Der zweite Einführungsabend gum Bruck⸗ nerfeſt brachte die Erſchließung der der Weſenheit der achten Symphonie, ſoweit Worte überhaupt imſtande ſind, der wuchtenden tragiſchen Dämonie der Achten, der Unſagbarkeit ihres Uebermenſchliches kündenden Ringens einer Seele aus Nacht zum Licht begriffliche Deutung zu geben. Prof. Grünin⸗ ger fand in Dantes„Göttlicher Komödie“ den geiſtigen Parallelwert zu Bruckners achten Sym⸗ phonie, und es war nicht ohne Reiz, Gemeinſames dieſer Großen aufgeſpürt und das innere und äußere Antlitz beider in Beziehung zueinander geſetzt zu ſehen. Im übrigen iſt den höchſten und erhabenſten Aeußerungen der Brucknerſchen Muſe mit rethori⸗ ſchen Erläuterungen nicht beizukommen, und ſo be⸗ ſchränkte ſich denn der Redner klugerweiſe auf mög⸗ lichſt knappe analyſierende Hinweiſe, indem er Gliederung und Aufbau der einzelnen Sätze der Symphonie prägnant erklärte und das Werk oder wenigſtens ſeine weſentlichſten Teile durch den Vor⸗ trag an zwei Klavieren zum Erklingen bringen ließ. Der Hörer erhielt ſo immerhin einen Begriff von der inneren Gewalt und den rieſenhaften Aus⸗ maßen der Symphonie, die am Montag abend als gewaltiger Ausklang des Brucknerfeſtes unter der Leitung von Sigmund Hausegger im Roſen⸗ garten aufgeführt werden wird. Das Publikum dankte dem Reöner und den beiden Heidelberger Pianiſtinnen Eliſabeth und Klara Ernſt, die ihre Aufgabe mit großer Bravour löſten, außer⸗ ordentlich herzlich..O. E. Heute, Samstag nachmittag um 4 Uhr wird das Dritte Brucknerfeſt im Konfer enzſaal des Schloſſes mit einer feierlichen Feſt veramm⸗ Lung eröffnet werden. Das Programm ſieht eine Begrüßung der Gäſte durch die Stadt Mann⸗ heim(Oberbürgermeiſter Dr. Rennin ger), den Badiſchen Brucknerbund(Prof. F. Grüninger) und die Internationale Brucknergeſellſchaft(Prof. Auer) vor. Die Feſtrede hält Oskar Lan g⸗ München über das Thema„Bruckners geiſtes⸗ geſchichtliche Stellung“. geſchaffen hat. die Blüten Die Stadtseite Mannheim, den. April. Anſer Stadtoberhaupt und das Fugendherbergswerk Die Heimat ruft Dich, deutſcher Junge, deutſches Mädel, hinaus in den Wald, in die Berge und in die Täler. Sie will Euch, die Ihr des Volkes neue Hoff⸗ nung ſeid und ſeine Zukunft in Euch tragt, zeigen, welche Schönheit und welche Schätze ſie birgt. In⸗ dem Ihr unſer ſchönes deutſches Vaterland durch⸗ zieht, ſollt Ihr erkennen lernen, wie das deutſche Volk, vielgeſtaltig in ſeinen Stämmen, einig in ſei⸗ nem Wollen, nach Jahren des Kummers und des Leids auf Euch und Eure friſche Kraft vertraut. Ihr ſeid erfüllt von dem Mut und der Begeiſte⸗ rung der Jugend. Eure Lieder ſollen durch die Berge ſchallen, Euer Gleichſchritt künden von Eurer Kameradſchaft. Eure jungen Herzen ſollen entbren⸗ nen von einer heiligen Liebe für Euer Vaterland, das Euch gebar, das Euch mit Liebe umgibt und das die hohen Ziele, die unſer Führer Adolf Hitler ihm geſteckt hat, nur erreichen kann, wenn es durch⸗ ſtrömt iſt von dem leidenſchaftlichen Willen der Ju⸗ Rauft Lose der Grenzmark-Lokleriel Letzte Gelegenheit— Ziehung am 30. April gend, mit Ausdauer und Fleiß dem hohen Ziele zu⸗ zuſtreben, damit unſer Deutſchland wieder hochge⸗ achtet unter den Völkern ſeine großen Aufgaben er⸗ füllen kann, die ihm geſtellt ſind. Mit ſolchen Gedanken werdet Ihr das deutſche Vaterland durchwandern, in Euren Jugendͤherber⸗ gen ſollt Ihr raſten. Dieſe aber in genügender Zahl zu errichten und auszuſtatten, muß unſere Aufgabe ſein, damit Euch das Wandern auch ermöglicht wird. Und darum ergeht mein Wunſch an Alle: Mit freudigem Herzen und offener Hand Helft unſerer Jugend draußen im Land. Helft ihr, daß ſie der Heimat Schönheit erkennt, damit ſie in Liebe zu Deutſchland entbrennt, Helft ihnen, die nach uns das Banner tragen, Damit ſie nie der Heimat entſagen, Und daß ihnen niemals die Kraft gebricht Zur frohen Erfüllung ihrer Pflicht: Für Deutſchlands Ehre und Größe zu ſtreiten In frohen und in trüben Zeiten. gez. Renninger. Weihe der Kyffhäuſer⸗-Flaggen! Die im Rhein⸗Neckar⸗Militär⸗Gauverband zuſam⸗ mengeſchloſſenen militäriſchen Vereine nehmen, wie mitgeteilt, am morgigen Sonntag, nachmittags 2,30 Uhr, im Schloßhofe die Weihe der auf Befehl des Deutſchen Reichskriegerbundes„Kyffhäuſer“ ange ſchafften Kyffhäuſer⸗Flaggen vor. Die Feier ſelbſt wird durch Lautſprecher übertragen. Die⸗ Weihe der Flaggen wird vollzogen durch Stadtpfar⸗ rer Horch und Pfarrkurat Strigel. Beide Geiſt⸗ liche waren Feldzugsteilnehmer. Ferner wird ein Vertreter des erkrankten Führers des Landesver⸗ bandes Baden des Deutſchen Reichskriegerbundes „Kyffhäuſer“ einige Worte an die Kameraden richten. Die Kameraden der militäriſchen Vereine ſam⸗ meln ſich auf den ihnen von ihren Vereinsführern angegebenen Plätzen. Der Sammelplatz ſämtlicher Vereine iſt in den Straßen um den Zeughausplatz. Nachdem die Feier im Schloßhof beendet iſt, ſetzt ſich der ganze Zug mit den nunmehr entrollten Flaggen in Bewegung durch die Breite Straße, Kunſtſtraße, um den Friedrichsplatz. Vor dem Roſengarten haben inzwiſchen die Ehrengäſte Aufſtellung genom⸗ men. Hier findet ein Vorbeimarſch ſtatt. Der Zug marſchiert dann weiter durch die Roſengarten⸗, Lamey⸗, Viktoria⸗, Werder⸗ und Moltkeſtraße, zwi⸗ ſchen M und N bis zur Breite Straße nach dem Schloßhof, woſelbſt die Auflöſung des Zuges erfolgt. Anſchließend werden die ehemaligen Mili⸗ tärmuſiker im Ballhausgarten konser⸗ tieren. Die von auswärts gekommenen Kameraden werden aufgefordert, nach der Feier die Braune Meſſe zu beſuchen. Der Flieder blüht Lange habe iſt ihn beobachtet. Der Strom der Entwicklung ging unaufhaltſam weiter. Wo heute e en in Unmenge ſitzen, zeigte er grüne Pünktchen. Nun blüht der Flieder. Ueber Nacht iſt er aufgabrochen. Morgens ſchaut man das überquel⸗ lende Wunder. Das ſaftign Grün der großen, herz⸗ förmigen Blätter wird übertrumpft von dem Rot der zahlreichen Blütenſträuße, die ſich aufrecht ge⸗ ſtellt haben und wie rötliche Lämpen in die Gegend leuchten. Dort im Garten ſteht ein Strauch, der mit weißen Blüten überſät iſt. Man glaubt, friſcher Schnee ſei auf das Grün gefallen. Ein enkzückendes Bild der Reinheit, der Unſchuld. Etwas ganz Beſonderes bietet der Trianon⸗ Flieder mit ſeiner blauvioletten Farbe. Seine Blü⸗ tenkinder ſtehen dicht zuſammen, als ob ſie ein aus⸗ erleſenes Geheimnis zu bewahren hätten. Sicher ſind ſie ſtolz darauf, daß die Kunſt des Gärtners ſie Urſprünglich kannte man nur den rötlich und weiß blühenden Flieder. Aus dem Süd⸗ oſten Europas unter anderen klimatiſchen Verhält⸗ niſſen hat man ihn in unſere Landſtriche gebracht. Man hat es verſtanden, ihm hier eine neue, eine zweite Heimat zu bieten. Aus dieſen beiden Arten hat man eine Menge von Spielarten gezüchtet, wie ſie heute das Auge entzücken. Dem Menſchen wird's wärmer ums Herz, wenn er den Flieder blühen ſieht. Doch noch mehr, was ihn zu ſeinem Freunde erklärt, iſt vorzüglich der Umſtand, daß er einen berauſchenden Duft ausſtrahlt. Stelle dich unter den Wuſt des Blütenmeeres und ziehe in Andacht dieſen Duft ein. Er liegt dir noch lange in der Naſe. „Wenn der weiße Flieder wieder blüht“, ſingen funge Mädchen. Das Herz ſchlägt den Takt dazu. 5 ſein werden. Das Nation Der 1. Mai in Mannheim Man rechnet mit weit über hunderttauſend Teilnehmern am Feſtzug In einer Preſſebeſprechung konnte geſtern nach⸗ mittag Kreisleiter Dr. Roth nunmehr den end⸗ gültigen Plan für den Verlauf des 1. Mai in Mannheim mitteilen. Es kann nicht der geringſte Zweifel darüber beſtehen, daß der kommende 1. Mai, der Feiertag der nationalen Ar⸗ beit, noch ein weit größeres Bekenntnis der deutſchen Arbeitsmenſchen zur Volksgemeinſchaft bringen wird, als dies im Vorjahre der Fall geweſen iſt. Vor allem wird der Feſtzug noch erheblich größer ſein, oͤenn man rechnet mit weit über 100 000 Teil⸗ nehmern. Die eigentlichen Feiern beginnen bereits am Vorabend mit der Einholung des Moibaumes als Symbol des deutſchen Frühlings und des deutſchen Volkwerdens. Der für Mannheim beſtimmte Maibaum wurde bei Schriesheim gefällt. Hitler⸗Jugend und BdM holen am Nachmittag des 30. April dieſen Maibaum ein, um ihn abends um 7 Uhr am Waſſerturm dem Obermeiſter, den Meiſtern, Geſellen und Lehrlingen der Zimmerer⸗Innung zu übergeben. Nach Dunkel⸗ werden wird auf dem Friedrichsplatz ein großes Feuerwerk abgebrannt, für das bereits umfang⸗ veiche Vorbereitungen getroffen wurden. Es wird erwartet, daß ſich die Mannheimer Einwohnerſchaft recht zahlreich zu dieſem Feuerwerk einfindet. Kar⸗ ten ſind nicht nur bei allen Parteiorganen, ſondern auch in der Völkiſchen Buchhandlung, P 4, bei der Deutſchen Bühne, Rathausbogen 37, bei H. Fuchs, O 3, 4, J. Daut, F 1, 4, W. Bergdolt, H 1, 5 und bei der NSDAP⸗Ortsgruppe Friedrichspark, D 4, 8, zu haben. Im Laufe des Abends wird der Maibaum nach dem zum Feſtplatz beſtimmten ehemaligen alten Exerzierplatz hinter den Kaſernen gebracht und zur Mitternachtsſtunde aufgerichtet. Die Hitler⸗Ju⸗ gend wird bei dieſer nächtlichen Feierſtunde ange⸗ treten ſein und hierbei Gelegenheit haben, die Rundfunkübertragung vom Harz zu hören, wo Reichsjugendführer Baldur von Schirach auf dem Brocken zur deutſchen Jugend ſpricht. Der 1 Maj ſoll nicht nur ein Feiertag für die Männer und Frauen ſein, die einen Beruf ausüben, ſondern auch ein Tag der deutſchen Jugend. Die erſte Kundgebung am Dienstag findet wieder auf dem Feſtplatz(Exerzierplatz) ſtatt, und zwar für die geſamte Mannheimer Schuljugend, die unter der Führung der Schulleiter und der Leh⸗ rer ſich verſammeln wird. Um 9 Uhr begiant die Uebertragung einer Feier aus Berlin, bei der Ver⸗ treter der Regierung ſpechen werden. Zur gleichen Zeit nehmen die an dem Feſtzug teilnehmenden Volksgenoſſen bereits an verſchiedenen Stellen in der Stadt und in den rorten Aufſtellung. Ein frühzeitiges Sammeln und ein rechtzeitiger Ab⸗ marſch ſind unerläßlich, da um vier Uhr der Auf⸗ marſch auf dem Exerzierplatz bereits be⸗ endet ſein muß. Der Zug wird nach berufsſtändi⸗ ſcher Gliederung zuſammengeſtellt. Arbeiter und Angeſtellte marſchieren mit ihren Betriebsbelegſchaf⸗ ten, Handwerker mit ihren Innungen, die Angehöri⸗ gen der freien Berufe mit ihren Berufsſtänden und die Erwerbsloſen, die keinen Stand bilden, ordnen ſich in die Gruppen der Stadtteile ein, in denen ſie wohnen. Der Feſtzug Um den Auſmarſch glatt durchführen zu können, wird während der Aufmarſchzeit und während des Anmarſches zum Feſtplatz der geſamte Straßen⸗ bahnbetrieb ſtillgelegt. Nur wo es an⸗ gängig iſt, ſoll ein Pendelverkehr eingerichtet werden. Die Spitze des Aufmarſches bildet der Feſt⸗ zug, der von Herolden der SA, SS, PO und H ein⸗ geleitet wird. Anſchließend folgen Ehrentruppen der SͤA, SS, PO, Arbeitsdienſt und Politei, denen ſich die Träger der Standortfahnen anſchließen. Weiter⸗ hin werden die Gruppen der Berufsſtände und der Innungen eingereiht. In dem Feſtzug werden die Wagen der Maienkönigin mit Gefolge, der NS⸗Ge⸗ meinſchaft„Kraft durch Freude“, der Sieger der Reichsberufswettkämpfe, der Berufsſtände und In⸗ nungen und die Wagen der verſchiedenen Mann⸗ heimer Induſtriezweige beſondere Aufmerkſamkeit beanſpruchen dürfen. Nicht alle Gruppen können auf dem gleichen Weg zum Exerzierplatz marſchieren, da der Zug trotz Gliederung in Zwölferreihen ſonſt weit über zwölf Stunden dauern würde. Um 4 Uhr beginnt die Uebertragung aus Ber⸗ lin, nachdem die Feier mit einer kurzen An⸗ angeſehen hat, keine Bezahlung für ihr Spiel ſprache durch Kreisleiter Dr. Roth eingeleitet worden iſt. Für eine gute Uebertragung des geſprochenen Wortes durch Lautſprecher iſt Sorge getragen. Ein gemein⸗ ſamer Rückmarſch ſteht im freien Ermeſſen der ein⸗ zelnen Betriesgemeinſchaften, ſo daß die Möglichkeit beſteht, die einzelnen Gruppen ſofort nach Beendi⸗ gung der Feier aufzulöſen. Die Belegſchaften und Betriebsgemeinſchaften werden am Abend Veranſtaltungen zur Durch⸗ führung bringen, an denen auch die Familien⸗ angehörigen teilnehmen ſollen. Die Ausgeſtaltung der Veranſtaltungen bleibt den Betrieben überlaſſen. Ohne Einſchränkung kann dem Maitanz gehuldigt werden, den man auch durch Aufhebung der Polizeiſtunde zeitlich nicht be⸗ grenzt hat. Das kameradſchaftliche Zuſammenſein am Abend wird auch zur Ehrung der Arbeits⸗ veteranen benützt werden, die den Marſch am Mittag nicht mitmachen konnten. Der Vereidi⸗ gung der Vertrauensräte. die ebenfalls für den 1. Mai vorgeſehen war, findet in den einzelnen Betrieben erſt am 2. Mai ſtatt. Die Bevölkerung wird aufgefordert, am Feſttag der nationalen Arbeit reich zu flaggen und die Häuſer mit friſchem Grün zu ſchmücken. Zahlreiche Forſtämter ſind in Tätigkeit geſetzt wor⸗ den, um für Mannheim Grünſchmuck zu liefern, der auf 30 Laſtwagen angefahren wird. Die Verteilungs⸗ ſtellen für den Grünſchmuck werden noch bekannt⸗ gegeben. Ehrenpflicht jedes Volksgenoſſen muß es ſein, das Abzeichen zu tragen, das für den 1. Mat geſchaffen wurde. Der Geſamt⸗Bruttoerlös wird dem Führer reſtlos für Arbeitsbeſchaf⸗ fung und für die Opfer der Arbeit zur Ver⸗ fügung geſtellt. Es wird Wert darauf gelegt, daß diejenigen Volksgenoſſen, die es finanziell ermög⸗ lichen können, mehrere Abzeichen erwerben und dieſe Erwerbsloſen ſchenken, damit am 1. Mat niemand ohne die Plakette iſt, die in der Anzahl der Wahlberechtigten hergeſtellt wurde. Es darf noch erwähnt werden, daß die Muſik, die den Feſtzug am 1. Mai begleiten wird, es als ihre Ehrenpflicht out nehmen. 3 * Der Feſtzug für die Stadtteile Rheinan, Neckarau, Schwetzingerſtadt, Oſtſtadt bewegt ſich, wie uns das Polizeipräſidium mitteilt, am 1. Mai von mittags 122 Uhr ab vom Fried⸗ richsplatz durch Heidelberger Straße, Planken, Paradeplatz, Breite Straße, über die Friedrichs⸗ brücke, durch Lange Rötterſtraße, Kronprinzenſtraße nach dem Exerzierplatz. Die Ortsgruppen der Innenſtadt ſchließen ſich von ihren Sammelplätzen aus dieſem Feſtzug an. Die Stadtteile nördlich des Neckars marſchieren direkt zum Exerzierplatz. Die Straßenba hn wird, ſoweit möglich, den Betrieb aufrechterhalten. Während die Züge mar⸗ ſchieren, iſt jedoch nicht mit Sicherheit mit einer Das Parken von Fahrzeugen iſt nur auf den polizeilich zuge⸗ Beförderung zu rechnen. laſſenen Parkplätzen geſtattet. 0 5 Die Polizeiſtunde am 1. Mai Der Miniſter des Innern hat die Bezirksämter und Polizeiverwaltungen angewieſen, für die am Feiertag der nationalen Arbeit ſtattfindenden ge⸗ bührenpflichtigen Veranſtaltungen Maitanz⸗ Polizeiſtundenverlängerung uſw. außer den baren Auslagen keine ſonſtigen Koſten zu er⸗ heben. Soweit ein Bedürfnis beſteht, können die Bezirksämter die Polizeiſtunde auch über drei Uhr hinaus verlängern. * Schulfrei zur Einholung des Maibaums Am Montag, 30. April, wird nachmittags in allen Orten der Maibaum durch die Hitler⸗Jugend und den BdM feierlich eingeholt. Der Miniſter des Kultus, Unterrichts und Juſtiz hat angeordnet, daß dieſer Nachmittag ſchulfrei bleibt. An der Kundgebung am Morgen des 1. Mai werden ſämt⸗ liche Schüler und Schülerinnen der höheren Schulen, Fachſchulen, Volks⸗ und Fortbildungs⸗ ſchulen teilnehmen, ſoweit ſie elf Jahre alt ſind. Vor der Uebertragung der Kundgebung aus dem Berliner Luſtgarten wird der Schulleiter eine kurze Anſprache halten. Wie oft haben ſie es hören laſſen, da man gebannt war in des Zimmers düſtere, beklemmende Enge! Jetzt iſt der Traum erfüllt. Meiſt ſteht er allein. An Wegrändern, im Garten entfaltet er ſeinen Zauber. Es verleiht einen ganz koſtbaren Reiz, in einer Allee von blühendem Flieder zu wandeln. Die Bienen haben in dieſen Tagen alle Hände voll zu tun. Da die enge Blütenröhre in ihrem unteren Teile mit Honig gefüllt iſt, tragen ſie emſig das ſüße Gut in ihre Wohnungen. Dabei beſtäuben ſie die Blüte. In kalten Tagen, an denen ſich dieſe treue Helferin nicht einſtellen kann, tritt Selbſt⸗ beſtäubung ein. Die Frucht iſt eine Kapſel, die ſich bei der Reife mit zwei Klappen öffnet. Der Wind ſtreut die Samen in die Weite. Es ſind ſehr ſinnig konſtruierte Gebilde, die von einem Flügelrande bei ihrer Leichtigkeit weit wie ein kleines Luftſchiff in die Ferne getragen werden. „Es fallen Blüten auf alle Pfade, es weht von Düften durch alle Welt.“(K. Vanſelow.) Dr. K. W. ** Zum Saarland⸗Reuntag am 6. Mai und zum Badenia⸗Renntag am 8. Mai wird die Stadt Mann⸗ heim eine Reihe/führender Perſönlichkeiten begrüßen können. Bis jetzt haben ihr Erſcheinen zugeſagt: Vizekanzler von Papen, Reichsſtatthalter Wa g⸗ ner, Miniſterpräſident Köhler, ſowie die Mi⸗ niſter Pflaumer und Dr. Wacker. Am Abend des Saarland⸗Renntages(6. Mai) wird das Natio⸗ naltheater als Feſtvorſtellung„Die Fleder⸗ maus“ geben, bei der die genannten Gäſte anweſend i i ſeater nimmt Kart n⸗ beſtellungen für dieſe Feſtvorſtellung jetzt ſchon ent⸗ gegen. ** Ueber die Feiern der Fortbildungsſchüler und zſchülerinnen am 1. Mai orientiert eine Anzeige des Stadtſchulamts in dieſer Nummer. Wir machen auch an dieſer Stelle darauf aufmerkſam, daß ſämtliche Fortbildungsſchülerinnen, ſoweit ſie nicht in der Hauswirtſchaft oder in lebenswichtigen öffentlichen Betrieben unabkömmlich ſind, zu erſcheinen haben. un Sämtliche ſtädtiſchen Flußbäder im Rhein werden, wie wir erfahren, am morgigen Sonntag in Betrieb genommen. u Sein 25jähriges Arbeitsjubiläum bei der Fa. Gebr. Röchling, Ludwigshafen, begeht heute Buch⸗ halter Wilhelm Eggert, Feudenheim, Talſtr. 80. * Ihren 80. Geburtstag begeht morgen im Lau⸗ rentianum Frau Eliſabeth Lannert Wwe. in kör⸗ perlicher und geiſtiger Friſche. a Ein geriſſener Unterſtützungsbetrüger, der ſchon einige Zeit auch im Badiſchen ſein Unweſen trieb, konnte jetzt in Lin dau i. B. gefaßt werden. Es handelt ſich um den 27 Jahre alten Schneider Auguſt Tolksdorf aus Osnabrück, der nach ſeiner Feſtnahme eingeſtand, daß er während der letzten drei Monate ſeinen Lebensunterhalt lediglich mit Gaunereien beſtritt. T. hat bei SA⸗Formationen, Kaſſenſtellen und bei SA⸗Führern ruhe und Mannheim, laufend Unterſtützung er⸗ ſchwindelt. Er gab ſich fälſchlicherweiſe als Sͤäa⸗ Mann aus und machte überall glauben, daß er bei einem nationalſpzialiſtiſchen Aufmarſch in Wien durch usgewieſen ſe in mehreren Städten Süddeutſchlands, auch in Heidelberg, Karls⸗ Meſſerſtiche ſchwer verletzt und nun aus Oeſterreich Erst in der Wahl und G staltung seiner engsten Um ensch gebung zeigt der M 5 wahre Niveau seiner Kultur, seines Geschmackes. Und wo die Lebenshaltu einen wahrhaft hohen Sta erreicht, findet man die v nehme Zigarette, der ver- feinertes Kennertum eir eigene Note gegeben he und die daher mit Recht 4 4. Seite/ Nummer 195 Neue Manuheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 28. April 1934 Syargelbeförderung Um den Uebergang der umfangreichen Spargel⸗ ſendungen aus der Lampertheimer Gegend nach dem Rheinland und Ruhrgebiet auf den Durchgangs⸗ eilgüterzug 5079 ſicherzuſtellen und eine ſachgemäße Verladung in die direkten Eilgutkurswagen bei die⸗ ſem Zug zu gewährleiſten, wird das Gut verſuchs⸗ weiſe von Bahnhof Lampertheim mit Reichsbahn⸗ güterkraftwagen nach Bahnhof Ingelheim überführt. Die Spargelſendungen werden in Ingelheim ſo früh⸗ zeitig angebracht, daß ſie den Anſchluß an DE 5079 er⸗ reichen. Der Reichsbahnkraftwagen ſteht um 17 Uhr in Lampertheim Güterabfertigung ladebereit und fährt ſpäteſtens um 18 Uhr ab, ſo daß er um 20 Uhr in Ingelheim eintrifft. Die Spargelſendungen ſind bereits am frühen Morgen des folgenden Tages in Köln ſowie auf den größeren Plätzen im Wupper⸗ und Ruhrgebiet zum Marktbeginn greifbar. Damit iſt eine weſentliche Erleichterung und Verbeſſerung in der Beförderung der Spargeln auch aus der Lampertheimer Gegend geſchaffen. Die Maßnahme wird beſonders von den Spargelzüchtern und Aufkäufern auf das lebhafteſte begrüßt. Großdeutſcher Verband der Feuerbeſtattungsvereine anerkannt Der Reichsminiſter des Innern hat an Prof. Dr. Zeiß vom Hygieniſchen Inſtitut der Univerſität in Berlin, Bevollmächtigter für das deutſche Feuer⸗ beſtattungsweſen, auf deſſen Bericht über die Gleich⸗ ſchaltungsaktion ein Schreiben gerichtet, nach dem der Großdeutſche Verband der Feuerbeſtat⸗ tungsvereine als die alleinige Organiſation der Feuerbeſtattungsbewegung in Deutſchland anerkannt wird. Von den ungezählten Anhängern der Feuer⸗ beſtattungsbewegung umfaßt der Großdeutſche Ver⸗ band allein über eine Million Mitglieder, die in den Bereinen uſw. zuſammengeſchloſſen ſind. Die Verwendung von Schallplatten in Krematorien hat in Muſikerkreiſen Anlaß zu Berärgerungen gegeben. Schallplattenmuſik in Kre⸗ matorien ſollte in der heutigen Zeit wirtſchaftlicher Not mit größter Zurückhaltung verwendet werden und nur da, wo man ſtellungsloſen Sängern und Muſikern nicht die Verdienſtmöglichkeiten nimmt. Deutſchland iſt mit ſeinen 109 Krematorien füh⸗ rend in der Feuerbeſtattungsbewegung. Auf der Bahn des Verbrechens Ein Mann, der von Strafe zu Strafe wanderte, vor dem Schöffengericht Es iſt ein trauriges Bild, das dieſer blaſſe ſchmale Menſch, der den Stempel vieler Zuchthaus⸗ jahre auf der Stirne trägt, vor dem Mannhei⸗ mer Schöffengericht entrollt. Dieſer Karl Wilhelm Sch., der aus Stuttgart ſtammt, aber ſei⸗ nen ſchwäbiſchen Tonfall völlig verloren hat, iſt eigentlich ſeit ſeinem 17. Jahr ſtändig von einer Straftat zur anderen, von einem Strafvollzug zum anderen gegangen. Es mögen die unglücklichen Fa⸗ milienverhältniſſe mit dazu beigetragen haben, daß aus dem jungen 17jährigen Burſchen der heute 32⸗ jährige Gewohnheitsverbrecher geworden iſt, den ein unheilvoller Hang, Diebſtähle und Ein⸗ brüche zu begehen, immer auf die ſchiefe Bahn ge⸗ ſchleudert hat. Man kann ihm ein gewiſſes Mitleid nicht verſagen, denn ſein ganzes Verhalten vor Ge⸗ richt, ein rückhaltloſes, uneingeſchränktes Geſtänd⸗ nis ſeiner ganzen Straftaten laſſen darauf ſchließen, daß in der ſeeliſchen Tiefe dieſes Mannes doch noch ein guter Kern zu finden iſt, der allerdings immer wieder durch Leichtſinn, böſe Neigungen günſtige Umſtände verſchüttet wurde. Er hat jung begonnen, vom geraden Weg abzu⸗ gehen. Schon während des Krieges verſuchte er ohne Fahrkarte und ohne Paß und natürlich auch ohne Geld über die Schweizer Grenze zu kommen, wurde dabei erwiſcht und hinter Schloß und Riegel geſetzt. Als er nach dem Krieg wegen verſchiedener kleinerer Diebſtähle ins Bezirksgefängnis in Mannheim ein⸗ gelieſert worden war, und un⸗ gelang es ihm, zuſammen mit einigen ande⸗ ren Häftlingen, aus dem Gefängnis auf aben⸗ teuerliche Weiſe zu entfliehen. Mit ihren Löffeln hatten die Gefangenen in einer Zelle ein Loch in den Fußboden gegraben, einen Balken, der darunter lag, weggeräumt und waren dann über ein Dach entflohen. Wieder began⸗ nen die Diebſtähle. Als Sch. in ſein Elternhaus zurückkehren wollte, wurde er von ſeinem Vater, der eine zweite Frau geheiratet hatte und der kein Ver⸗ langen mehr nach ſeinem mißratenen Sohn ver⸗ ſpürte, vor die Türe geſetzt. Wie der Angeklagte ſelbſt ſchildert, geriet er damals zum erſtenmal in Verbindung mit einer berüchtigten Mannheimer Einbrecherkolonne und be⸗ gann damals ſeine erſten„ſchweren Dinger“ zu drehen. Er wollte aus Mannheim fliehen, begab ſich Gaskskälte der Aklienbrauerei Iudwigshafen Ein neuer Anziehungspunkt der Nachbarstadt Wenn man ſich in Mannheim, Ludwigshafen und anderswo umſchaut, ſo wird man finden, daß jede Brauerei einen Ausſchank ihres Erzeugniſſes ange⸗ gliedert hat. Bei der Aktienbrauerei Lud⸗ wigshafen war dies bisher nicht der Fall. Vor drei Jahren iſt es der Initiative des Direktors Dr. Feil gelungen, einen Garten⸗ und Hallenausſchank zu ſchaffen, von dem gern Gebrauch gemacht wurde. Die Erfahrung hat gezeigt, daß ein ergänzender Aus⸗ bau unbedingt notwendig war. Wer die neue Gaſt⸗ ſtätte, die heute nachmittag ihrer Beſtimmung über⸗ geben wird, beſichtigt, wird die Ueberzeugung ge⸗ winnen, daß ſie für Ludwigshafen ein Gewinn iſt. Regierungsbaumeiſter Herberger, der bei München im Ruheſtand lebende Schöpfer des Reſtau⸗ rants, verfügt als jahrzehntelanger leitender Archi⸗ tekt der JG.⸗Farbeninduſtrie auf dem Gebiet des Gaſtſtättenbaues über reiche Erfahrungen. Er hat u. a. das Ludwigshafener Beamtenkaſino der JG. Farben umgebaut, ſowie die Vereinshäuſer in Lud⸗ wigshafen, Merſeburg und auf dem Limburger Hof und ſaſt die ganze Wohnſiedlung der JG.⸗Farben⸗ induſtrie errichtet. Schon ſehr früh machte er Dr. Feil auf die Möglichkeit aufmerkſam, aus den gar zu fabrikmäßigen Gerſtenaufbewahrungsräumen, die gegenüber der„Lumpenzwick“ ein recht langweiliges Daſein führten, etwas Nützliches für die Allgemein⸗ heit zu geſtalten. Nach ſeinen Entwürfen und unter ſeiner Leitung iſt daher auch der Neubau vorgenom⸗ men worden. Seit Ende Dezember haben etwa hundert bisher arbeitsloſe Leute Beſchäftigung gefunden. Aber auch der Künſtlerſchaft war Gelegenheit geboten, ihr Kön⸗ nen zu zeigen. Belonders erwähnenswert ſind die Leiſtungen des Bildhauers Theo Siegle, der den „Bierbrauer“ an der Ecke der Kaiſer⸗Wilhelm⸗ und Schiller⸗Straße geſchaffen hat, ferner des — Kunſtmalers Hans Fay, Neuſtadt a.., der den einen Saal mit einem großen Wandgemälde ſchmückte das alte Germanen bei der Herſtellung und beim Genuß ihres Metbieres darſtellt, und ſchließlich der und Schug aus Ludwigs⸗ hafen, die die beiden Kegelbahnen im Untergeſchoß Kunſtmaler Weber mit Bildern ausgeſtattet haben, die ſo humorvoll auf die Zweckbeſtimmung dieſer nach den ſportlichen Beſtimmungen geſchaffenen Räume hinweiſen, daß es auch ihnen nicht an Zuſpruch fehlen wird. Un⸗ nach Berlin, wurde dort wegen eines kleineren Dieb⸗ ſtahls zu einigen Monaten Gefängnis verurteilt, kam dann zurück nach Mannheim, wo er völlig mit⸗ tellos wieder in den Bann ſeiner gefährlichen Freunde, der ſchweren Jungen mit dem Schrank⸗ werkzeug, geriet. Als er jetzt erwiſcht wurde, gab es ſchon eine Zuchthausſtrafe. Aber auch im Zuchthaus verſuchte man trotz ſeines halsſtarrigen Weſens einen beſſeren Menſchen aus ihm zu machen. Als das Ende ſeiner Strafzeit faſt gekommen war— 27 Tage trennten ihn nur noch davon—, erbat er ſich einen Tag Hafturlaub, um eine Erfindung, die er in der Einſamkeit ſeiner Zelle gemacht hatte, einem Pa⸗ tentanwalt in Mannheim vorzuführen. Aber dieſer Urlaub wurde ihm, den man bereits für einen end⸗ lich gebeſſerten Menſchen hielt, dem man eine ſolche Vergünſtigung gewähren konnte, zum neuen u. größ⸗ ten Verhängnis. Denn in Mannheim hatte Sch. an⸗ geblich ſeinen Anwalt aufgeſucht und ihn nicht an⸗ getroffen und darauf nichts Eiligeres zu tun, als ſich in eine berüchtigte Spelunke zu begeben, wo ihm ſein Geld ſchnell von einem „leichten Mädchen“ abgeknöpft wurde. In ſeiner Verzweiflung darüber will er in der Nacht umher⸗ geirrt ſein und endlich, als ihm nichts Beſſeres ein⸗ fiel, beging er von neuem einen Einbruch, kehrte am andern Tag auch nicht wieder in die Strafanſtalt zurück, ſondern blieb in der Freiheit, um dieſe zu neuen ganz ſchweren Einbrüchen zu mißbrauchen. Wieder gefaßt, wieder Zuchthaus, dann wieder ſrei, wieder vor allen Türen, an die er um Unterſtützung bittend anklopfte, zurückgeſchickt, wieder ein klei⸗ nerer Diebſtahl, dann Gefängnis und jetzt vor dem Schöffengericht, das unter Amtsgerichtsdirektor Dr. Luppold tagte, wo ſich entſcheiden ſollte, ob Sch. als gefährlicher Gewohnheitsverbrecher endgültig in Sicherungsverwahrung genommen werden ſollte. Er iſt, wie aus ſeinem ganzen Geſtändnis hervor⸗ geht, ein intelligenter Menſch, der ſich zweifellos über alle ſeine Verbrechen im Klaren geweſen iſt. Daß er ſeine Diebſtähle mit dem Wort„etwas Ver⸗ dienen gehen“, zu bezeichnen beliebt, entſpricht durchaus dem Gebaren und der Pſyche dieſer Men⸗ ſchen, die auf der Bahn des Verbrechens wandeln. Das Gericht ſchloß ſich trotz der Einwände des Ver⸗ teidigers dem Antrag des Staatsanwalts auf Siche⸗ rungsverwahrung an. 1 Der junge Mann, dem die Finger jucktn Erſt 19 Jahre iſt dieſer angehende Kaufmann Pfl. aus Mannheim alt und doch hat er es bereits fertig gebracht, bei ſeiner Lehrfirma Unterſchla⸗ gungen in Höhe von rund 1000 Mark zu begehen. Beim Einkauf von Briefmarken fälſchte er die Belege, außerdem änderte er auf verſchiedenen Quittungen die Zahlen zu ſeinen Gunſten. Da der Angeklagte ſelbſt bisher noch unvorbeſtraft iſt und da außerdem ein Teil ſeiner ſtrafbaren Hand⸗ lungen noch in die Zeit fällt, wo er unter die Ju⸗ gendlichen zählte, ſo konnte das Gericht Milde wal⸗ ten laſſen und ihn wegen Betrugs und Urkunden⸗ fälſchung zu einer Strafe von nur 9g Wochen Ge⸗ fängnis verurteilen. Hinweiſe Brucknermeſſe in der Hl. Geiſtkirche. Die für Sonntag vorgeſehene Aufführung der Großen Meſſe in d⸗Moll von Anton Bruckner im Hochamt durch den Cäeilienchor der Hl. Geiſtpfarrei muß mit Rück⸗ ſicht auf die Morgenfeier in der Harmonie verlegt Fageolaleacles Samstag, 28. April Nationaltheater:„König Heinrich IV.“ von Shakeſpeare, Miete 4 24, 19.90 Uhr. Roſengarten: Brucknerfeſt— Feſtverſammlung im Konſe⸗ renzſaal des Schloſſes, 16 Uhr.— 1. Symphonie⸗Konzert im Muſenſagl des Roſengarten, 20 Uhr. Leitung: Kapell⸗ meiſter Dr. Ernſt Cremer, Mannheim. Rhein⸗Reckar⸗Hallen: Braune Meſſe mit Sonderſchau„Die deutſche Revolution“, 10 bis 19 Uhr. Planetarium: 15 und 17 Uhr Filmvorführungen; 20 Uhr 13. 75 Erwerbsloſe, 20 Uhr. Apollo: 20.15 Uühr: Vartetö. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Blütenfeſt. Gaſtſpiel Dücker. Friedrichspark: 20.90 Uhr großer Feſtabend mit Tanz. Pfalzban⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. Odeon⸗Kaſſee: Konzert(Verlängerung). Tanz: Palaſthotel Mannheimer Hof. Lichtſpiele: Univerſum:„Pippin der Kurze“.— Alhambra:„Die vertauſchte Braut“.— orn½ „Der Doppelgänger“.— Schauburg:„Gold“.— Gloria:„Skandal in Budapeſt“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſenm: Gebifnet von 11 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: 9 bis 13 Uhr Leſeſäle; 11 bis 13 Uhr Ausleihe. Städtiſche Kunſthalle: Sonderausſtellung„Mannheimer Architekten“ und Wettbewerbsentwürfe„Meiſterbrieſe und Ehrenurkunden“. Geöffnet von 11 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. eingeſchränktes Lob verdient auch Kunſtſchmied La⸗ walot aus Kirchheimbolanden, der das große künſtleriſche Wirtshausſchild gehämmert hat, dem in ſeiner Zierlichkeit nicht anmerkt, daß es fünf Zentner ſchwer iſt. Die Firma Baſler in Lud⸗ wigshafen hat mehrere Wanduhren in künſtleriſcher Ausführung geliefert. Die aus zwei großen Sälen und einem Neben⸗ zimmer beſtehenden Gaſträume, die durch geſchmack⸗ volle Beleuchtungskörper eine beſondere Note er⸗ halten haben, ſind in ihrer überaus anheimelnden Ausſtattung ſo einladend, daß ſie ſicherlich gern auf⸗ geſucht werden. Beſonders anziehend iſt das Neben⸗ zimmer, das vollſtänoͤig getäfelt wurde, mit ſeinem gemütlichen Erker und der noch gemütlicheren Ofen⸗ bank, die ſich an einen grünen Kachelofen ſchmiegt, Hat man den Haupteingang in der Schillerſtraße Lir ſaden zur Er õ 1 Fnung unseres neuen Brauerei-Ausscianfes (Ecke Kaiser-Wilhelm- Straße und Schillerstrage) und unseres amsamstag, den 28. Apri171934, aben ds 6 Uhrein. A u—— h a K: Prima Märzenbier vom Fag. Gute. und ꝑreiswerte bürgerliche Küche betreten, ſo kann man entweder in den Saal zur Linken gehen, der mit ſeinen Tonnengewölben an Münchener Vorbilder erinnert, oder in den gleich⸗ großen Saal zur Rechten, deſſen bisherige Dach⸗ konſtruktion hinter einer Balkendecke verſchwunden iſt. Wenn wir feſtſtellen, daß ſich hier auch das Büffet befindet, ſo liegt die Frage nahe, mit welchem Wirt man es zu tun hat. Mit der Leitung der Gaſt⸗ ſtätte iſt Herr Karl Dünauer betraut, der jahre⸗ lang die Poſtkantine Ludwigshafen in zufrieden⸗ ſtellender Weiſe geführt hat. Da Herr Dünauer den Ehrgeiz hat, in ſeinem Lokale das Beſte preiswert zu bieten, kann die Beantwortung der Frage, ob ſich die ruhige Gaſtſtätte rentabel geſtalten wird, der Zu⸗ kunft überlaſſen werden, zumal die Lage mit dem Marktplatz als Nachbar nicht ungünſtig iſt. Die Aktienbrauerei hat oͤurch die rationellere Ausnützung eines bisher brachliegenden Teiles ihres faſt 19 000 Geviertmeter umfaſſenden Anweſens auch zur Ver⸗ ſchönerung der Schillerſtraße und zur Verbeſſerung der Gaſtſtättenverhältniſſe in dankenswerter Weiſe beigetragen. Die Vertreter der Ludwigshafener und Mann⸗ heimer Preſſe hatten geſtern vormittag, ehe ſie ſich im Nebenzimmer zu einer Probe des Erzeugniſſes der Aktienbrauerei niederließen, Gelegenheit, unter Füh⸗ rung des Braumeiſters Abb den Werdegang des Bieres von den Rohmaterialien Gerſte, Hopfen, Waſſer und Hefe bis zum Ablaſſen in die Verſandt⸗ fäſſer kennen zu lernen. Herr Abb zog in ſeiner Gewiſſenhaftigkeit zwar die Führung ſehr in die Länge, aber man folgte ihm gern treppauf, treppab. Auf jeden Fall waren es zwei lehrreiche Stunden, die die Beſichtigung in Anſpruch nahm. Wenn alle Biertrinker in der Lage wären, ſich davon zu über⸗ zeugen, welch hohen Stand die Brautechnik erreicht hat, dan würden ſie manchmal mit mehr Reſpekt das Erzeugnis prüfen, dͤas ihnen kredenzt wird. Schon die Behandlung der Gerſte von ihrer Einlieferung bis zur Bierherſtellung iſt ein überaus lehrreiches Kapitel, das auf imponierenden fachwiſſenſchaftlichen Erfahrungen beruht. Auf jeden Fall muß aber die Legende zerſtört weroͤen, daß außer den erwähnten Rohmaterialien werden. verwendet Sch. etwaige Chemikalien Samstag abend ab 6 Uhr und Sonntagnachmittag ab 4 Uhr Konzert aKTIENBRAUEREI LUOWISSHAFEN AM RREIN vielen Samstag, 28. April 1934 Aus Baden Feierliche Aebergabe öͤes Maibaumes an die Reichshauptſtadt * Karlsruhe, 28. April. Die 43 Meter hohe Rieſentanne hat, wie bereits gemeldet, den mit techniſchen Schwierigkeiten verbunden ge⸗ weſenen Weg aus dem Hunobachtal bei Forbach in die Reichshauptſtadt hinter ſich. Die feierliche Ein⸗ holung und die Uebergabe des Maibaums findet am Samstag ſtatt. Mit einem Großwaggon der Reichsbahn wird der Transport zum Luſtgarten nachmittags.30 Uhr vom Anhalter Güterbahnhof aus erfolgen. Seinen Weg nimmt der erſte Mai⸗ baum, den Berlin ſieht, über die Hermann⸗Göring⸗ Straße durch das Brandenburger Tor, Unter den Linden zum Luſtgarten. Er wird be⸗ gleitet von Muſikkapellen, Abordnungen der Lands⸗ mannſchaft der Badener in Berlin und Jungarbei⸗ tern des Reichsbundes Volkstum und Heimat. Nachmittags.30 Uhr findet die Uebergabe des Maibaumes an Reichsminiſter Dr. Goebbels und den Führer der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Ley, in Anweſenheit des Berliner Oberbürgermei⸗ ſters Dr. Sahm ſtatt. Der badiſche Miniſter⸗ präſident Walter Köhler hat ſich zu dieſem Zweck nach Berlin begeben. In ſeiner Be⸗ gleitung befinden ſich der badiſche Landesforſtmeiſter und der Leiter der Landesſtelle Baden⸗Württemberg des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda, Moraller, die mit der Auswahl und Lieferung des Maibaumes beauftragt waren. Montag nacht zwiſchen elf und zwölf Uhr wird der Maibaum im Luſtgarten unter den Klängen der Ka⸗ pelle der Leibſtandarte Adolf Hitlers, die einen gro⸗ ßen Zapfenſtreich veranſtalten wird, aufgeſtellt. * Neulußheim, 28. April. An der Kreuzungs⸗ ſtraße kam es nachmittags zu einem Zuſammen⸗ ſtoß zwiſchen einem Kraftrad und einem Kraft⸗ wagen. Während die Inſaſſen des Wagens, der ſich dreimal überſchlug, mit leichten Verletzungen davonkamen, mußte der Kraftradfahrer mit inneren Verletzungen nach Heidelberg gebracht werden. * Plankſtadt, 27. April. Dieſer Tage fand im „Badiſchen Hof“ eine gut beſuchte Mitgliederver⸗ ſammlung der Freiwilligen Sanitätskolonne ſtatt, welche vom erſten Vorſitzenden Herrn Philipp Bähr eröffnet und geleitet wurde. Der ſeitherige erſte Kolonnenführer Jakob Meiſter hat ſein Amt aus Geſundheitsrückſichten zur Verfügung geſtellt. Als deſſen Nachfolger wurde der zweite Kolonnenführer Georg Eduard Wolf vom Vorſtand zum erſten Ko⸗ lonnenführer ernahnt. Der Vorſtand ſprach auch gleichzeitig dem aus dem Amt Scheidenden den auf⸗ richtigſten Dank für die ſeither treu und verantwor⸗ tungsvoll geleiſteten Dienſte aus, die ſtets opfer⸗ bereit getan wurden. Die zwei noch zu beſtimmen⸗ den Gruppenführer, zur Unterſtützung dͤes Kolon⸗ nenführers werden noch ernannt. * Buchen, 28. April. Auf der Straße von Mudau nach Amorbach ſtürzte der Gaſtwirt Köhler aus Kirchzell an einer abſchüſſigen Stelle mit dem Fahr⸗ rad und blieb bewußtlos liegen. Ein vorbei⸗ kommendes Auto fand den Verunglückten in einer Blutlache liegend auf. Mit ſchweren Verletzungen wurde Köhler in das Krankenhaus überführt. In der notleidenden„Golöſtadt“ werden Plaketten für die Maifeier hergeſtellt Von allen badiſchen Bezirken iſt Pforzheim immer noch derjenige, der am ſtärkſten unter der Erwerbsloſigkeit leidet. Die Urſache dieſer Er⸗ ſcheinung liegt auf der Hand, denn die kraftvollen Bemühungen der nationalſozialiſtiſchen Regierung überall zur Arbeitsbeſchaffung können gleichzeitig auswitken. Der kataſtrophalen Lage der Pforzheimer Schmuckwareninduſtrie, bis zu ihrer natürlichen Wiederbelebung, durch zuſätzliche Auf⸗ träge zu ſteuern, iſt deshalb die ſtete Sorge aller verantwortlichen Stellen des Staates und nicht zu⸗ letzt der Partei. ſich nicht So wurde es mit dankbarer Freude aufgenom⸗ men, als bekannt wurde, daß von den Maipla⸗ ketten ein Auftrag über 5,6 Millionen in Anbetracht der beſonderen Notlage nach Pforz⸗ heim gegeben wurde. Ein Akt großartiger Ar⸗ beitsbeſchaffung war damit vollbracht. Die aus den Erforderniſſen der Schmuckwarenherſtellung ent⸗ ſtandenen Nebenbetriebe, wie Preſſereien, Stanz⸗ werke, Metalldrückereien, Lackierwerkſtätten uſw. waren zunächſt der Sorge um Arbeit enthoben. Wie die Landesſtelle Baden⸗Württemberg des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Pro⸗ paganda mitteilt, fanden 1580 Arbeiter und Arbei⸗ terinnen lohnenden Erwerb beim Gravieren der Prägeformen, der Herſtellung der Prägewerkzeuge, dem Ausſtanzen, Preſſen, Beizen, Färben, Spritzen und Verſand der Abzeichen. Nicht weniger als 495 Erwerbsloſe konnten im März neu eingeſtellt wer⸗ den. 70000 Kilo Meſſingblech waren zur Herſtel⸗ lung der Maiplaketten allein in Pforzheim erfor⸗ derlich. In 580 Kiſten iſt der Rieſenauftrag nun z um Verſand gekommen. Durch die fein⸗ maſchige Organiſation der NSDAP geht der Strom der Plaketten bis hinaus inst kleinſte Dorf. 1,5 Millionen davon hat der Gau Baden der NSDAP zu vertreiben und es kann als ſicher betrachtet wer⸗ den, daß kein Stück davon übrig bleibt. Wenn der Feiertag der nationalen Arbeit 1934 in wenigen Ta⸗ gen angebrochen iſt, wird jeder Volksgenoſſe, ob Mann ob Frau, ob alt oder jung, ſeine Bruſt damit geſchmückt haben. Jedermann weiß, daß er damit nicht nur ſeine freudige Anteilnahme am Feſt der Nation bezeugt, ſondern daß er auch eine großzügige Hilfsmaßnahme für den noch am ſchwerſten leidenden badiſchen Induſtriezweig unterſtützt. Jedermann weiß weiter, daß er damit auch ſein Scherflein beiträgt, zu der vom Führer ins Leben gerufenen„Spende für die Opfer der Arbeit“, denn aus den Erträgniſſen des Plakettenverkaufs wird 1 Mill. Mk. dem Führer für die Opfer der Arbeit zur Verfügung geſtellt wer⸗ den. Pflicht aller wirſchaftlich Beſſergeſtellten iſt es, den Armen und Bedürftigen, die es ſich anders nicht leiſten können, ein Mai⸗Abzeichen zu ſpenden. Da⸗ mit es wahr werde: Jeder Deutſche trägt das Sym⸗ bol der nationalen Einigkeit, das Hoheitszeichen des Nationalſozialismus, den Adler, der Hammer und Sichel, die Werkzeuge der Arbeit und zweier Stände, die ſich einſt fanatiſch bekämpften, kraftvoll verbindet im Zeichen des alles befruchtenden deutſchen Geiſtes. ⁴J Td7u777T077T7PPPPPPPPPPPPPPPTTTbT———— * Eberbach, 28. April. Der badiſche Innenmini⸗ ſter hat den Ortsgruppenleiter der NSDAP Eber⸗ bach, Oberſturmbannführer C. Engelhardt, zum Bürgermeiſter der Stadt Eberbach be⸗ rufen. Pg. Engelhardt entſtammt einem badiſchen Pfarrhaus und ſteht im 33. Lebensjahr. Seit 1. März 1927 gehört er der Partei und der SA an. * Külsheim, 28. April. Nachdem Kreisleiter Ulmer, der bisherige Bürgermeiſter von Külsheim, ſchon ſeit einiger Zeit als Bürgermeiſter in Buchen wirkt, wurde als neues Ortsoberhaupt der Landwirr Pg. Joſeph Grimm vom Reichsſtatthalter ernannt und durch Lanbrat Binz in ſein Amt eingeführt. ee eee Wie Karlsruhe ſeinen Fehlbetrag vermindert * Karlsruhe, 28. April. Der Oberbürgermeiſter Jäger gab einem größeren Kreiſe eingeladener Intereſſenen im Bürgerſaale des Rathauſes Er⸗ länterungen zum Haushaltsplan. Er wies darauf hin, daß der Städtiſche Haushalt keine Erhöhung der Steuern und Gebühren bringt, daß er aber belaſtet iſt mit der Abdeckung eines Wirtſchaftsfehlbetrages von 418 000 Mk. aus dem Jahre 1932. Es iſt gelungen, dieſen Fehlbetrag durch Inanſpruchnahme des Reſervefonds auf 225 700 Mark zu vermindern. Die Maßnahmen der Regie⸗ rung in der Arbeitsbeſchaffung begründen die Hoff⸗ nung, daß der tatſächliche Verlauf des Wirtſchafts⸗ jahres auch dieſen Reſtbetrag noch abdecken wird und zwar ohne Kürzung irgendwelcher Aufwendungen, die ſich mit einer geſunden Wirtſchaftsführung nicht vereinbaren laſſen. An Schulden ſollen getilgt wer⸗ den 1341470 Mk., das ſind gegenüber 1932 440 000 Mk. mehr. Gemeſſen am Geſamtſchuldendienſt am 1. April 1034 mit 58 345 000 Mark beträgt die Tilgung 233 v. H. Das ſtändige Anwachſen der Verſorgungs⸗ gebührniſſe wird für die öffentlichen Körperſchaften nachgerade eine drückende Sorge und es iſt zu be⸗ fürchten, daß die Steigerung infolge des ungünſtigen Altersaufbaues der Beamtenſchaft noch weiter an⸗ hält. Bemerkenswert iſt eine Beſſergeſtaltung der Einnahmen der Städt. Straßenbahn. Der Rhein⸗ hafen befindet ſich in ſtändiger Aufwärtsentwick⸗ lung, ſo weiſen die Märzziffern wieder einen Re⸗ kordſtand des Umſchlagsverkehrs auf. Der weitaus wichtigſte Poſten des Haushaltsplanes iſt derjenige des geſamten Wohlfahrtsweſens, der mit einem Zuſchuß von 7134 440 Mk. gegen 7 358 400 Mk., alſo um 223 960 Mk. beſſer abſchließt. Die Geſamtzahl der Unterſtützungsfälle hat ſich im abgelaufenen Rechnungsjahre um 2079 Parteien, alſo um 14,5 v. H. ermäßigt. Der äußerte ſich dann über die Maßnahmen zur Bele⸗ bung der Wirtſchaft. Es werden Verhandlungen ge⸗ führt über die Bebauung des Ettlinger Tor⸗Platzes und über die Errichtung eines Baublocks von Klein⸗ wohnungen am Alten Bahnhof. U Oberbürgermeiſter Der Lörracher Kokain-Schmuggel * Lörrach, 28. April. Er ging durch die badiſche und ſchweizeriſche Preſſe, verurſachte eine ſcharfe Un⸗ terſuchung der Kriminalpolizei nach allen Richtungen hin und ſtellte ſich ſchließlich als ein plumpes Manöver zweier 19 und 24 Jahre alter Burſchen heraus. Dieſe hatten vier große Flaſchen, die Etiketten für Rauſchgifte trugen, mit Seifen ⸗ pulver und Soda gefüllt. Sie ſuchten nun einen Dummen, der dafür mehrere tauſend Mark bezahle. Die Etiketten waren bei der Fabrik La Roche in Grenzach entwendet worden. Der 19 Jahre alte Wilhelm Sp. aus Rot wollte ſie in der Dunkel⸗ heit zu ſeinem 24 Jahre alten Vetter, dem Kauf⸗ mann Wilh.., in der Palm ſtraße bringen, dabet wurde er von einem Beamten angehalten, der in ſeiner Ladung Zucker vermutete, und ſo konnte wei⸗ terer Unfug verhütet werden. Wegen verſuchten Vergehens gegen das Rauſchgiftgeſetz erhielt der Letztgenannte zehn Monate Gefängnis, der Erſtge⸗ nannte ſieben Monate Gefängnis. * Schriesheim, 28. April. Ein bei einem Mann · heimer Meiſter tätiger Bäckerlehrling von hier hat ſich im Neckar ertränkt. * Ueberlingen, 27. April. Der Laſtwagen des Baugeſchäfts Mühlherr in Stockach, mit dem Frucht von Unteruhldingen nach Stockach transportiert wurde, fuhr nachts in der Nähe des Weſtbahnhofs gegen einen Baum. Der Fahrer erlitt ſchwer⸗ Bauch⸗ und Bruſtquetſchungen, der Beifahrer leichte Kopfverletzungen. Es handelt ſich dabei um den ver⸗ heirateten Karl Grath von Zizenhauſen, Vater von vier Kindern, und den 21 Jahre alten Kaufmann Schulz aus Stockach. Beide ſind ins hieſige Kran⸗ kenhaus eingeliefert worden, das Schulz ſchon in einigen Tagen wieder verlaſſen kann. Der vordere Teil des Wagens wurde durch den Anprall ſchwer beſchädigt. 28. Aoril bis 73. Nal 1534 . Braune Messe Mannheit Heute Eröffnung! EHxrertspgkis: 40 Pfe., 50 pfg.(SA, SS bezu, Unfocmſenel, 20 pfe. keinder Veranstalter: Institut für Deulsche Wirkschaftspropaganda und Ms-Nago Rreisamisleilung Mannheim —— 5. Seite Nummer 195 Aus der Pfalz Ludwigshafens Jeſtprogramm am 1. Mai r. Ludwigshafen, 28. Mai. Das Feſtpro⸗ gramm des 1. Mai ſieht für Ludwigshafen vor: am Vorabend: Konzert und Feuerwerk im Hinden⸗ burgpark bei freiem Eintritt. Am 1. Mai:.30 Uhr: Böllerſchießen, Weckruf und Marſch ſämtlicher Mu⸗ ſikkapellen durch innere Stadt und Vororte. 8 Uhr: Zug der HJ, des BM und der Arbeitsfront⸗ jugend durch Nord⸗ und Süoſtadt zum neuen Marktplatz. 9 Uhr hier große Kunogebung, darnach Verteilung der Preiſe aus dem Reichsberufswett⸗ kampf durch den Führer der HJ, 8,30 Uhr Feſt⸗ gottesdienſte. 10 Uhr Feſtzug mit Ehrenabteilungen der Behörden, Feſtwagen der Innungen, umgeben von Begleitmannſchaften in Arbeitstracht. In der Mittagszeit: Pflichtantreten der Belegſchaften in ihren Werken. Dann Anmarſch der Belegſchaften in ſieben Marſchgruppen zum Neuen Marktplatz; hier 15 Uhr Feier mit Reden der örtlichen Führer. 16 Uhr Uebertragung der Reichskanzlerrede. Abends Werkgemeinſchaftsabende in den größten Sälen der Stadt, Volksbeluſtigung und Tanz. Wieder einmal derSchwarze Herrgott“ * Grünſtadt, 28. April. Der Weinkommiſſionär St. aus Kirchheim a. E. hatte, weil er fortgeſetzt vor⸗ ſätzlich Weine unter falſcher Bezeichnung ange⸗ boten und verkauft haben ſoll, durch Strafbefehl eine Geldoͤſtrafe von 3000 RM. bezzw. 100 Tage Ge⸗ fängnis erhalten. Es handelt ſich dabei um 522 Fuder„Zeller Schwarzer Herrgott“, die zum Teil als„Schwarzer Herrgott“, zum Teil als „Schwarzer Herrgott und andere Lagen“ verkauft wurden. In der Berufungsverhandlung vor dem Amtsgericht betonte der Anklagevertreter, das der Angeklagte als langjähriger Weinkommiſſionär wiſ⸗ ſen müſſe, daß der„Schwarzer Herrgott“ nicht in den von ihm verkauften Mengen wachſen könne. Der Verteidiger plädierte auf Freiſprechung bezw. we⸗ gen der in Frage kommenden irreführenden Ein⸗ tragungen auf eine geringe Geloͤſtrafe. Das Urteil ergeht am 2. Mai. Die Rheinpfalz ſtellt in München aus * München, 28. April. Am Samstag vormittag wird im Weißen Saal des Polizeipräſidiums in München die Ausſtellung„Die Pfalz im neuen Reich“ durch Miniſterpräſident Stebert und Gan⸗ leiter Bürckel eröffnet werden. Der Miniſter⸗ präſident, der als geborener Ludwigshafener ſelbſt Pfälzer iſt, hat das Protektoriat über die Ausſtel⸗ lung übernommen. * Neuſtadt a.., 28. April. Der von der Oſt⸗ mark zum Zeichen der Verbundenheit der Weſtmark geſtiftete Maibaum wird am heutigen Samstag, nachmittags 4 Uhr, feierlich eingeholt. Der geſamte Stadtrat, alle Gliederungen und Verbände, die Hitlerjugend, der BDM uſw. werden ſich an der Einholung beteiligen. * Waldſee, 28. April. Auf der Straße nach Speyer löſten ſich aus unbekannter Urſache zwei Anhänger eines Laſtzuges vom Motorwagen und fuhren über eine 2 Meter hohe Böſchung gegen einen Nußbaum. Die Begleiter ſprangen in letzter Se⸗ kunde aus dem Bremſerhäuschen und entgingen ſo dem ſicheren Tode. Das Bremſerhäuschen wurde durch dͤen Anprall vollkommen zertrümmert. * Germersheim, 27. April. Der neue Gene⸗ ralkonſul in Schanghai, Oberſtleutnant Her⸗ mann Kriebel iſt von Geburt ein Pfälzer. Er wurde als Sohn des Generalmajors Kriebel am 20. Januar 1876 in Germersheim geboren. L Schwetzingen, 26. April. Die Freiw. Feuer⸗ wehr hielt dieſer Tage ihre Generalver⸗ ſammlung ab. Den Tätigkeitsbericht erſtattete Kommandant⸗Stellvertreter Glotzbach, den Kaſſen⸗ bericht Rechner Dörſam. Finanziell wirkt ſich der Wegfall der Anteile aus den Bürgerantrittsgebüh⸗ ren— weil die Stadt jetzt 10000 Einwohner über⸗ ſchritten hat— für die Wehr nachteilig aus. Es wurde beſchloſſen, den Kreisfeuerwehrtag in Laden⸗ burg zu beſuchen und am Florianstag(6. Mai) mit der Wehr des Reichsbahnausbeſſerungswerkes eine kombinierte Uebung abzuhalten. Aus den älteren Wehrmännern und ſolchen, die den Anſprüchen des aktiven Dienſtes nicht gewachſen ſind, wurde eine Reſervemannſchaft, die zu Abſperrzwecken verwendet wird, gebildet. Für den zur Reſerve übergetretenen Hauptmann Althaußer wurde Rößler zum zweiten Hauptmann ernannt. 55 4 6. Seite/ Nummer 195 Neue Maunheimer Zeitung 7 Miklag⸗Ausgabe Samstag, 28. April 1934 Veumioclitæs e In Patersdorf(Kreis Heiligenbeil, Oſtpreu⸗ hen) verſchied dieſer Tage im Alter von 74 Jahren der Fleiſchermeiſter Franz Sudermann, der letzte Bruder Hermann Sudermanns. Die Sudermanns ſind in Oſtpreußen eine alteingeſeſſene Familie. Hermann und Franz Sudermann waren in ihren Jugendjahren, die ſie zuerſt in Heydekrug(im heuti⸗ gen Memelgebiet) verlebten, ſehr aufeinander ange⸗ wieſen. Ihr Vater beſaß dort eine Brauerei. Wäh⸗ rend ſich die Brüder Hermann Sudermanns zumeiſt mit praktiſchen Dingen beſchäftigten, lebte Hermann ganz in ſeiner geiſtigen Welt. Franz Sudermann hat ſpäter in einem Aufſatz„Mein Bruder Hermann Sudermann“ über die Lebensgewohnheiten ſeines be⸗ rühmten Bruders in den Jugendjahren amüſant ge⸗ plaudert. Zeit ſeines Lebens erinnerte ſich der jetzt verſtorbene Franz Sudermann daran, daß ihn ſein Bruder einmal ſogar vom Tode des Ertrinkens ge⸗ rettet hat. Später trennten ſich die Lebenswege der Brüder. Hermann Sudermann ging zu den Schriftſtellern. Franz Sudermann aber erlernte bei einer Königsberger Firma das Fleiſcherhandwerk. Hermann Sudermann hing mit zärtlicher Liebe an ſeiner oſtpreußiſchen Heimat. Oſtpreußen— das waren für ihn die Kindheitserinnerungen, die rau⸗ ſchenden Wälder, die ſpiegelblanken Seen. Als ſich Franz Sudermann ſpäter in Heiligenbeil ſelbſtän⸗ dig machte, erhielt ſelbſtverſtändlich Hermann die BVerbindung zu ihm aufrecht. Franz Sudermann ſchrieb ſpäter über das Verhältnis der beiden Brü⸗ der:„Mein Bruder Hermann und ich haben einan⸗ der ergänzend, unſere Lebensaufgabe jeder nach ſeiner Weiſe erfüllt. Während es meinem Bruder vorbehalten geblieben iſt, durch ſeine Werke unſeren Namen der Nachwelt zu überliefern, habe ich durch einen männlichen Sproß für die Erhaltung unſeres Geſchlechtes ſorgen können.“ Die Familientraditio⸗ nen der oſtpreußiſchen Sudermanns führt jetzt Otto Sudermann weiter, der als Sportſchriftleiter an einer angeſehenen Zeitung ſich bereits einen Namen gemacht hat. *. — Mit welcher Sicherheit ein Menſch den heran⸗ nahenden Tod vorausſehen kann, das beweiſt ein Fall, der ſich vor einiger Zeit in Löffelbach bei Har⸗ berg in der Oſtſteiermark ereignet hat. Dort er⸗ zählte der 64jährige, penſionierte Eiſenbahnbeamte Anguſt Alleſch ſchon ſeit Tagen allen ſeinen Freun⸗ den und Nachbarn, daß er wohl nicht mehr lange mitmache, denn er fühle das Ende herankommen. Sie lachten ihn alle aus, wenn er von ſeinen Todes⸗ ahnungen ſprach, indem ſie auf ſein trotz ſeines Alters blühendes Ausſehen hinwieſen. In der Tat erfreute ſich Alleſch bis zur letzten Stunde allerbeſter Geſundheit, und der große, breitſchultrige Mann ging trotz ſeiner 64 Jahre nach wie vor aufrecht durch die Straßen. Am vergangenen Sonntag, in aller Herrgottsfrühe, erſchien Alleſch nun ganz plötzlich und unangemeldet bei dem Bürgermeiſter von Löf⸗ felbach und hat dieſen, er möge ihm doch raſch beim Aufſetzen des Teſtaments behilflich ſein. Er kenne ſich dabei nicht ſo recht aus, und die Sache ſei ſehr eilig. Der Bürgermeiſter brummte zwar ein bißchen in Anbetracht der Störung zu ſo früher Stunde, da er aber Alleſch gut kannte, erklärte er ſchließlich ſeine Bereitwilligkeit. Die beiden Männer ſetzten ſich alſo an den Schreibtiſch, und nun diktierte der Penſionär dem Bürgermeiſter in gleichmütigen ruhi⸗ gen Worten ſeine letztwilligen Verfügungen. Das Häuschen, das Alleſch ſein eigen nannte, vermachte HSas Plantom von Veu,- Vonk Es mordet durch lautlose Schugwaffe Zu den vielen Dingen, die die Neuyorker Be⸗ völkerung beunruhigen, iſt dieſer Tage noch etwas Unheimliches hinzugekommen. Seit dem 8. April werden täglich völlig unſchuldige Perſonen auf offener Straße von Kugeln hingeſtreckt. Es iſt nicht zu ermitteln, wer die Todescchüſſe ab⸗ gefeuert hat. Ein Schütze wurde bisher niemals ge⸗ ſehen. Irgendein Knall oder ein ſonſtiges Geräuſch wurde nicht gehört. Das erſte Opfer war ein Mit⸗ glied des Golfklubs von Douglaston, ein gewiſſer Ellentruck. Um 8 Uhr abends verabſchiedete ſich der Unglückliche von ſeinen Freunden und verließ den Golfplatz, um nach Hauſe zu fahren. Am näch⸗ ſten Morgen fand man ihn unweit des Golfplatzes. erſchoſſen auf. Eine kleine faſt unſichtbare Einſchuß⸗ öffnung zeigte den Weg, den die Kleinkaliberkugel genommen hatte. Ein Lungenſchuß hatte den 21jäh⸗ rigen jungen Mann getötet. Die Polizei war über das ungewöhnlich kleine Kaliber der benutzten Waffe erſtaunt. Sie vermutete aber im übrigen einen Racheakt einer der vielen Gangſterbanden, die jedes frühere Mitglied, falls es ihrer Gemein⸗ ſchaft den Rücken kehrt, mit erſchreckender Grau⸗ ſamkeit über den Haufen ſchießen. Da derartige Morde ſehr häufig in der Siebenmillionenſtadt vor⸗ kommen, nahmen die Zeitungen von dieſem Vor⸗ fall keine allzu große Notiz. Am darauffolgenden Montagvormittag, den g. April, wurde eine Bäckerfrau, die ſich mit einer Kundin vor der Ladentür ein wenig unter⸗ hielt, durch eine Kugelgetroffen. Ein Herz⸗ ſchuß hatte die 40jährige Yetta Einhorn, eine Mut⸗ ter von drei Kindern, getötet. Die Straße, in der der Mord geſchah, iſt ſehr ſchmal, ſo daß die Polizei zuerſt das Naheliegendſte machte, und die Wohnun⸗ gen in der gegenüberliegenden Häuferzeile gründ⸗ lich öͤurchſuchte. Es wurde aber trotz aller Bemühun⸗ gen nicht das Geringſte gefunden, was zu irgend⸗ welchen Verdachtsmomenten hätte Anlaß bieten können. Zu alldem kam noch hinzu, daß man wäh⸗ rend des Mordes keinen Knall oder irgend⸗ ein anderes Geräuſch gehört hatte, was vielleicht einen Hinweis hätte geben können. Die beiden Frauen ſtanden dicht nebeneinander. Mitten im Geſpräch ſchrie die Bäckersfrau auf und rief:„Ich glaube, ich bin angeſchoſſen!“ Bei öͤer vorgenomme⸗ nen Obduktion fand man ein Kleinkalibergeſchoß, das in der Form und in ſeinen Abmeſſungen genau dem glich, mit dem man den 21jährigen Ellentruck hingemordet hatte. Die Polizei war eifrig bemüht, das Geheimnis des unſichtbaren und unhörbaren Schützen zu er⸗ gründen. Zwei Tage lang arbeiteten 30 der befähig⸗ ſten Neuyorker Detektive an der Sache und am dͤrit⸗ ten Tage, am Mittwoch morgen, meldeten die Zei⸗ tungen noch zwei weitere Morde, die unter den gleichen Umſtänden ausgeführt worden waren. Einer der Erſchoſſenen, der 24jährige Chauffeur Wil⸗ liam Valetta, lebte noch bei ſeiner Einlieferung im Krankenhaus und brüllte immer wieder, bis er das Bewußtſein verlor:„Oh, ich habe doch keine Feinde, keine Feinde!“ Das zweite Opfer dieſer Nacht, ein gewiſſer Michael Macagnoni war 21 Jahre alt. Er war kein unbeſchriebenes Blatt mehr. Vor wenigen Tagen hatte man ihn aus dem Sing⸗Sing⸗Gefängnis entlaſſen, wo er wegen Räu⸗ bereien eine zweijährige Strafe verbüßen mußte. Mit Ausnahme des Macagnoni hatten alle er⸗ ſchoſſenen Perſonen einen ſehr guten Leumund. Ein Racheakt einer Gangſterbande kann alſo nicht vor⸗ liegen. Es wird angenommen, daß es ſich um einen irrtinnigen Erfinder handeln könne; der eine neuartige Schußwaffe konſtruierte und ſie nun mit einer beiſpielloſen Kaltblütigkeit und Grauſam⸗ keit gebraucht. Die Bevölkerung Neuyorks iſt ſehr erregt und hofft, daß es der Polizei ſchnell gelingen wird, den geheimnisvollen Schützen ausfindig zu machen. er einem Freund, der in Wiener⸗Reuſtaoͤt anſäſſig war. Auch ſonſt traf er ſeine Anordnungen bis in alle Einzelheiten, genau wie ein Hausvater, der ſein Haus beſtellt, bevor er eine große Reiſe antritt. Kaum war die Niederſchrift des Teſtaments beendet, da lehnte ſich Alleſch mit den Worten:„So, jetzt habe ich alles geſagt!“ in ſeinen Seſſel zurück. Im näch⸗ ſten Augenblick fiel ſein Kopf zur Seite, denn ein Herzſchlag hatie ſeinem Leben ein Ende geſetzt. Zwei oder drei Tage vorher hatte Auguſt Alleſch übrigens auch ſeinen Hund ſchon vergiften laſſen, weil er nicht wollte, daß„das arme Tier allein auf der Welt bleibt und in fremde Hände gerät wenn er einmal nicht mehr da ſei“. de — Die Zahl der Hunde in der franzöſiſchen Hauptſtadt hat ſich in den letzten Jahren verdreifacht. Die Zunahme iſt zurückzuführen auf die immer be⸗ drohlicher werdende öffentliche Unſicherheit einerſeits, die den Schutz durch Hunde erheiſcht und die gegen⸗ wärtig ſtark in Modegunſt ſtehenden Luxushündchen der Damenwelt andererſeits. Die Pförtner von Paris haben den Hunden beider Gattungen den Krieg er⸗ klärt, wie auf einer Verbandsſitzung der Pförtner beſchloſſen wurde. Man ſtellte feſt, daß das Ueber⸗ handnehmen der Hunde zu einer wahren Landplage geworden iſt, die ernſtliche Gefahren für die Rein⸗ haltung der Straßen und die öffentliche Hygiene in ſich birgt. Die Verunreinigungen der Trottoirs und Hausflure, deren Sauberhaltung den Pförtnern ob⸗ liegt, haben ein ſolches Ausmaß angenommen, daß ſich die Pförtner veraulaßt ſahen, eine Delegation zum Polizeipräſidenten zu entſenden. Dort wieſen ſie auf eine Polizeiverordnung vom Jahre 1911 hin, die wohl die öffentliche Ordnung der Fußgänger regelt, den Hunden aber freien Lauf läßt und keine Beſtimmung über deren Betragen enthält. Die Aktion der Pariſer Pförtner hat nun den Erfolg ge⸗ habt, ſtrenge Geſetze zum Schutze der Trottoirs be⸗ ſchloſſen zu ſehen. — Die Londoner„Daily Mail“ veröffentlichte eine angeblich nicht retuſchierte Photographie des Ungeheners von Loch Neß, die der Londoner Arzt Dr. Wilſon in der Nähe von Invermoriſtan aus nur 17 Meter Entfernung aufgenommen haben will. Das Bild beſtätigt die Angaben, daß das Tier ſei⸗ nen kleinen, nur wie eine verdickte Fortſetzung des langen dünnen Halſes wirkenden Kopf hoch— Dr. Wilſon verſichert: über ein Meter hoch— über die Waſſerfläche erhoben habe. Die„Daily Mail“ bringt auch bereits Aeußerungen ſchottiſcher Zoolo⸗ gen über die Photographie. Dieſe bekunden, daß das abgebildete Tier mit keinem der ihres Wiſſens in engliſchen und ſchottiſchen Seen und Flüſſen leben⸗ den Tieren irgendwelche Aehnlichkeit aufweiſe. Es zam Kaiſerdamm in Berlin gezeigt wird. Die groͤßte Glühbirne Größer als ein kleines Kind iſt die Glühlampe, die auf der großen Schau„Deutſches Volk— Deutſche Arbeit“ Ihre Leiſtung beträgt 50 Kilowatt und ihre Lichtſtärke iſt 2750mal größer als die einer gewöhnlichen Haushalts⸗Glühlampe. eee muß jedoch betont werden, daß die Photographie mit der Mehrzahl der bisher veröffentlichten Augen⸗ zeugenberichte über das Ungeheuer von Loch Neß nicht übereinſtimmt. * — Bei der ärztlichen Unterſuchung von Schulkin⸗ dern in Emercompascu bei Emmen(Holland) wurde eine erſchreckende Feſtſtellung gemacht. Von 50 Schülern der erſten Klaſſe wurden 40 Schüler als hochgradig tuberkulös befunden. Wahrſcheinlich handelt es ſich um einen Fall von Maſſenanſteckung. Wie die Ermittlungen ergaben, iſt Ende 1933 ein Mäodchen in die Klaſſe aufgenommen worden, das an offener Tuberkuloſe litt. Es wurden Maßnah⸗ men getroffen, um die erkrankten Kinder in Spe⸗ zialbehanoͤlung zu nehmen. Berliner Brief Der Teeladen der Königin Luiſe— Grock und die Stiefelſchlacht— An den Wiegen der SA— Nen⸗ regelung im Theaterleben Berlin, im April. In der Breiten Straße am Schloß befindet ſich neben dem modernſten Kraftwagen⸗Laden eines der inter⸗ eſſanteſten Altgeſchäfte von Berlin: der Laden, den der Teehändler der Königin Luiſe gegründet hat. Er hieß Prietzker, hatte ſeinen erſten Laden in der Scharrenſtraße und hatte die Hof⸗ küche Friedrich Wilhelms III. zu beliefern. Im Beſitz ſeiner Familie befinden ſich noch Zettel, auf denen die Königin Luiſe Beſtellungen an Prietzker notiert hat. Prietzker war ein unternehmungsluſtiger Mann. Er mietete zu ſeinem Geſchäft noch einen Laden in der Breiten Straße hinzu, gleich am Königlichen Marſtall und richtete ihn ſtilvoll ein. Gerade am 16. März 1848 war die Einrichtung fertig, der Laden ſollte eröffnet werden, da gab es einen zeitgemäßen Zwiſchenfall: die Berliner Revolution brach aus. Die Revolutionäre drangen in das Geſchäft ein, hol⸗ ten die Ladeneinrichtung heraus und brauchten ſie zum Barrikadenbau. Aber der alte Prietzker war ein mutiger Mann. Nachts ging er mit zwei beherz⸗ ten Angeſtellten und holte ſich die Einrichtung wie⸗ der in ſeinen Laden zurück. Da ſteht ſie noch heute wie einſt— ein Ladentiſch und vier Regale, die die alte Berliner Bürgerrevolution geſehen haben! Die Käſten in den Regalen ſind mit Blei ausgelegt, ſo hält ſich das Aroma der Teeblätter beſſer. Die Kupferwaage im Laden iſt 130 Jahre alt, ſie hat ſchon den Tee der Königin Luiſe gewogen! Außer Tee wird in dem Laden nur ein einziges anderes Fabri⸗ kat gehandelt, das iſt Kölniſches Waſſer. Sein Ge⸗ brauch hatte ſich am Berliner Hofe gerade eingeführt, als Prietzker ſeinen Laden in der Breiten Straße eröffnete. Prietzker war ein Weltmann. Wenn die Hofdamen der Königin ihr Teegebäck bei ihm kauf⸗ ten, nötigte er ihnen gleichzeitig ein Fläſchchen Köl⸗ niſches Waſſer auf und verdiente dabei mehr als an dem von weither bezogenen Tee. Nun gibt es hier in der Nähe keine Hofhaltung mehr, im nahen Mar⸗ ſtall und dicht dabei ſind Büros untergebracht, aber die alte Teeſtube hat immer noch ihre Kundſchaft. * In Berlin iſt jetzt Stiefelſch hacht. Eine großzügige Werbung iſt veranſtaltet, um für die bedürftigen Angehörigen der Berliner Süneue Stiefel anzuſchaffen. Im Wintergarten ſpielt zu⸗ gunſten der SA der alte Grock ſeine klaſſiſchen Scherze und Prinz Auguſt Wilhelm ſpricht von der Bühne des Wintergartens herab zu den Berlinern. Der Zollernſproß, der um Mitternacht mit dem be⸗ kanmten Künſtler für die Stiefel der Berliner SA kämpft— es iſt ein Zeichen der neuen Verbunden⸗ heit, die dieſes Zeitalter geſchaffen hat. Wenn ein⸗ mal ſeine Geſchichte geſchrieben wivd, wird die Ent⸗ wicklung der Berliner SͤA eins ſeiner ſarbigſten Kapitel bilden. Ihre Eckpfeiler waren die Sturm⸗ lokale, kleine verlorene„Budiken“, in denen die alten Kämpfer der SA von Urberliner Gaſtwirten und ihren Frauen, deren mütterliches Herz berühmt iſt, in hellen und trüben Tagen betreut wurden. Da iſt in der Schöneberger Hauptſtraße die „Ameiſe“. Wenn einer der Führer der SA hier vor⸗ beifährt und ſich irgendwie ein paar Minuten Zeit abſtehlen kann, läßt er hier halten und bietet dem Wirt ſeinen Gruß, der durch hiſtoriſche Verdienſte mit der SA verbunden iſt und dafür tragiſche Opfer gebracht hat. Sein Sohn erhielt im Kampfe mit den Kommuniſten eine Kopfverletzung, wurde dadurch gehirnkrank; er erſchoß im Irrſein ſeine Mutter. Der älteſte nationalſozialiſtiſche Wirt iſt Kunze und hat ſein Gaſthaus in der Landsberger Straße. Ein alter Frontkämpfer, hatte er ſchon 1920 im roteſten Berlin ſeine Gaſtſtätte eröffnet, an der am Eingang zu leſen war:„Willſt du in dieſen Räumen wan⸗ deln, mußt deutſch du denken, fühlen und handelnl“ Später zog Kunze vom Prenzlauer Berg nach der Landsberger Straße, wo er ein altes verlaſſenes Gebäude vorfand, Er ſäuberte es und baute es mit ſeinen kleinen Erſparniſſen um zum„Deutſchen Vereinshaus“. Es wurde der erſte Treffpunkt von Horſt Weſſel und ſeinen Leuten. Hier iſt das Horſt⸗ Weſſel⸗Lied von ſeinem Dichter zum erſtenmal ſei⸗ nen Kameraden vorgeſungen und ⸗geſpielt worden. Im Berliner Theaterleben bereitet ſich eine Neuordnung vor. Neben den preußiſchen Thea⸗ tern, die der preußiſche Staat lenkt, bekommen wir nun Reichstheater. Die einſtige Berliner Staatsoper, die beiden einſtigen Reinhardt⸗Bühnen, das Deutſche Theater und das Große Schauſpiel⸗ haus ſowie die Volksbühne werden von der neuen Spielzeit ab vom Reiche aus betreut. Das Deutſche Theater führte zuletzt der Sohn des bekannten JG.⸗Farben⸗Mannes Duisberg, der als Schauſpieler unter dem Namen Achaz bekannt iſt, das Große Schauſpielhaus wurde von der Deutſchen Arbeits⸗ front verwaltet. Jetzt iſt die Leitung des Deutſchen Theaters dem Regiſſeur Heinz Hilpert über⸗ tragen worden, der in dieſem Hauſe ſchon früher unter Reinhardt gewirkt hat. Das Große Schau⸗ ſpielhaus wird Walter Brüggmann führen. der ſich hier mit der Inſzenierung des Volksſchau⸗ ſpiels„Die Pfingſtorgel“ eingeführt hat. Brügg⸗ mann und Hilpert ſind Vollbluttheatermenſchen, ſind ſchöpferiſche Naturen, die auch Dichter anregen kön⸗ nen. Das iſt das Entſcheidende. Von den vielen neuen Dichtern, die in dieſer Spielzeit auch auf den Berliner Theatern herausgekommen ſind, haben nur ganz wenige länger dauernde Erfolge gehabt. Es fehlte ihnen der Theaternerv. Sie brauchen den Erzieher zum Theater, der nur der geborene Theatermann ſein kann— Brüggmann und Heinz Hilpert können den jungen Dichtern berufene Hel⸗ fer werden. Für die Reichsoper wollte man den eben erſt nach Dresden verpflichteten Generalmuſikdirektor Dr. Böhm gewinnen. Die Dresdner hätten ihn nicht gern verloren und haben ſich an den Reichs⸗ kanzler gewandt, mit der Bitte, ihnen Dr. Böhm für die Dresdner Staatsoper zu belaſſen. Ihre Bitte iſt erfüllt worden, und nun iſt die Reichsoper bemüht, ſich eine andere muſikaliſche Spitze zu ſuchen. Für junge Talente iſt Raum geſchaffen. Der Berliner Bär. China, Land und Leute Vortrag im Verein für Naturkunde Direktor Dr. Fahrenhorſt⸗Ludwigshafen, der übrigens nunmehr auch ſelbſt dem Vorſtand des Vereins für Naturkunde angehört, hat während zweier großer Oſtaſienreiſen durch Japan, Korea, die Manoͤſchurei in den Jahren 1929/0 und 1931/32 auch das große, ferne Reich der Mitte in all ſeinen gegenwärtigen kriegeriſch⸗politiſchen Wirren ſehr gründlich kennen gelernt. Was er in einem faſt zweiſtündigen Reſerat den Mitgliedern des Ver⸗ eins für Naturkunde und der Geſell⸗ ſchaft für Erd⸗ und Völkerkunde darüber zu berichten wußte, war eine mit größter Gewiſſen⸗ haftigkeit zuſammengeſtellte Umſchau auf chineſiſche Geſchichte, Kultur, Wirtſchaft und Politik, auf Land⸗ ſchaft und Menſchen: ein Geſamtüberblick von ſolcher Fülle des Stofflichen, daß ſchon aus dieſem Grunde das unmittelbare Erlebnis, die Wiedergabe eigener Erfahrungen und was man ſich ſonſt noch unter den angekündigten„Reiſeeindrücken“ vorſtellen mochte, zugunſten der allgemeinen, man möchte faſt ſagen: eeeee eeeee akademiſchen Betrachtungen ſehr in den Hintergrund trat. Auch die Aufteilung der intereſſanten Dar⸗ legungen in einen größeren lichtbildloſen und einen kleineren, mehr anhangweiſen Lichtbilderteil iſt er⸗ fahrungsgemäß zumindeſt für die Hörer meiſt keine ganz glückliche Löſung eines ſolchen, mit hoher ſozio⸗ logiſch⸗wiſſenſchaftlicher Fracht beladenen Vortrags⸗ abends, denn es gehört dazu ein Maß an geiſtiger Friſche und Aufnahmefähigkeit, wie es der von ſeiner Tagesarbeit kommende Beſucher um dieſe Stunde vielfach nicht mehr zur Verfügung hat. M. S. Franzöſiſche Lehrer reiſen durch Deutſchland. Auf Anregung der deutſchen Schule in Paris unter⸗ nimmt eine Gruppe franzöſiſcher Lehrer Anfang Juli eine 25tägige Studienfahrt durch Deutſch⸗ land. Die Lehrer werden von dem Vorſteher der Deutſchen Schule in Paris geführt. Sie fahren durch den Schwarzwald nach Heidelberg, Worms, Wies⸗ baden, Koblenz, beſuchen Frankfurt, Würzburg, Re⸗ gensburg und München und kehren über das Allgän und den Bodenſee nach Paris zurück. Es lacht immer weil es gut ernährt wird. ſſiutter.gib Deinom fiinde tüg· lich den wohlſchmeckenden, blut- und muskelbildenden 5FFFC Snütechtein ee EEF S 7. Seite/ Nummer 108 —— Beginn der Ringer⸗Europameiſterſchaften Syerling ſiegt, Gehring und Ehrl geſchi Die Ringer⸗Europameiſterſchaften im griechiſch⸗römi⸗ ſchen Stil nahmen am Donnerstag in Rom ihren Anfang. Der erſte Tag verlief wenig befriedigend. Die Organi⸗ ſation klappte ſchlecht, ſo daß ſich die Kämpfe bis ſpät nach Mitternacht hinzogen. Dazu kam noch, daß die Punkt⸗ richter bei den zahlreichen Arbeitsſiegen keine allzu große Sachkenntnis verrieten und oft einen nach Anſicht des Publikums einwandfrei Beſiegten zum Sieger erklärten. In einem Falle hatten auch die deutſchen Ringer unter der Subjektivität der Punktrichter zu leiden. So kam der Münchener Olympia⸗Zweite Ehrl um ſeinen ganz ein⸗ wandfrei verdienten Erfolg im Federgewicht gegen den italieniſchen Olympiaſieger Gozz i. Ehrl war ſtändig im Angriff, doch ließ ſich der Italiener nicht erwiſchen und rettete ſich ſtets außerhalb der Matte. Trotzdem wurde Gozzi der Punktſieg zuerkannt. Einen ſehr ſchönen Kampf lieferte im Bantam⸗ gewicht der Süoddeutſche Gehräing⸗Frieſenheim gegen den zweifachen Europameiſter Thuveſſon⸗Schweden. In den erſten 10 Minuten im Standkampf waren ſich beide Gegner ziemlich gleichwertig, der Deutſche war je⸗ doch anſcheinend dadurch ſtark benachteiligt, daß der Schwede ſeinen Körper vorher mit Oel entſprechend„prd⸗ pariert“ hatte. Im Bodenkampf erwies ſich Gehring als der beſſere Techniker, doch hatte er Pech, als der Schwede nach 15 Minuten ihn im Ueberſchlag feſthalten konnte und auf beide Schultru zwang. Den einzigen deutſchen Sieg gab es im Welter⸗ gewicht durch Sperling⸗Nürnberg, der ſeinem tſchechiſchen Gegner Herda ſtets überlegen war und ſchließlich auch den einwandfreien Punktſieg erhielt. Deutſcher Sieg im Weltergewicht Schäfer⸗Schifferſtadt ſchlägt den Tſchechen Samee nach Punkten Die Europameiſterſchaften der Ringer wurden am Frei⸗ tagvormittag in Rom mit den Weltergewichts⸗ kämpfen fortgeſetzt. Dabei kam unſer deutſcher Ver⸗ treter Schäfer⸗Schifferſtadt zu einem erfreulichen Er⸗ folge. Er war ſeinem Gegner, dem Tſchechen Somee, ſtändig überlegen und erhielt zum Schluß auch den beifällig aufgenommenen Punktſieg zugeſprochen. Zu Schulterſiegen kamen der finniſche Titelverteidiger Nordling, der den Franzoſen Cloverie ſchon nach:40 Mi⸗ nuten durch Hammerlock warf, der Schwede Gunnar Glans nach 14 Minuten über den Polen Reiniak und der Ungar Matura nach 12 Minuten durch Nackenhebel über den Belgier E. de Saenen. Weitere Arbeitsſiege erhielten: HGodtred Jenſen⸗Dänemark über Mesacros⸗Rumänien, Aegypten über Hegi⸗Schweiz. Weitere deutſche Siege Im Mittelgewicht wurde Neuhaus⸗Eſſen überlege⸗ Rer Punktſieger über den Franzoſen Pigeot. Siebert⸗ Darmſtadt wurde gleichfalls hoher Punktſieger über den Schweden Cadier, der im letzten Jahr Europameiſter — Mittelgewicht war. Im Schwergewicht beſiegte Horn⸗ tiſcher⸗Nürnberg den Polen Cuciati in 49 Sekunden durch Schleudergriff. Frankreichs Dabispokal⸗Vorbereitungen Die Vorbereitungen des franzöſiſchen Tennisverbandes für die kommenden Davispokal⸗Kämpfe ſind diesmal, für uns von ganz beſonderem Intereſſe; muß doch Deutſchland, Arild Dahl⸗Norwegen über Muſil⸗Oeſterreich u. Ibrahim⸗ Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe agen— Unbefriedigender Auftakt in Rom ſofern Frankreich vom 18.—20. Mai das Vorrundentreſſen gegen Oeſterreich gewinnt, vom.—10. Juni in Paris zur zweiten Runde gegen Frankreich antreten. Zur engeren Wahl ſind ſechs Spieler, im einzelnen Jean Borotra, Jacques Brugnon, André Merlin, Chriſtian Bouſ⸗ ſus, Marcel Bernard und Paul Martin⸗Legeay, geſtellt worden, die ſich unter Auſſicht der beiden Berufs⸗ ſpieler Tiſſot und Eſtrabeau einem eingehnden Training zu unterziehen haben. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß Bo⸗ rotra, wenigſtens gegen Oeſterreich und Deutſchland, die Einzelſpiele beſtreitet, obwohl er ſich ſeit Jahren beharrlich weigert, an Einzelſpielen teilzunehmen. An Doppelkom⸗ binationen probieren die Franzoſen zunächſt die Paare A. Merlin— M. Bernard und Martin/ Legeay— Leſueur aus. Zu den franzöſiſchen Davispokalvorbereitungen gehört fer⸗ ner die Entſendung von Chr. Bouſſus und A. Merlin zu den engliſchen Hartplatz⸗Meiſterſchaften, die am 30. April in Bournemouth ihren Anfang nehmen. Reichsorcheſter des Deutſchen Luftſport⸗Verbandes Das Orcheſter iſt erſtmolig im Februar dieſes Jahres mit einem Kontert in der Berliner Philhormonie an die Oeſſentlichkeit getreten. Dabei offenbarte es unter Leitung ſeines Dirigenten, Generalmuſikdirektors und Fliegerkapi⸗ täns Rudolf Schulz⸗Dornburg Leiſtungen, die die Berliner Kritik und das geſamte muſikaliſche Deutſchland aufhorchen ließen. Gegenwärtig iſt dieſes Orcheſter auf einer Konzertreiſe durch 20 der größten deutſchen Städte begriffen. Ueberall findet die Werbung dieſes jungen, 70 Mann ſtarken, Symphonie⸗Orcheſters für eine neue hohe Muſikkultur und für den deutſchen Luftſport begeiſter⸗ ten Widerhall. Das am 7. Mai im Nibelungenſaal des Roſengartens ſtattfindende Konzert muß jeder beſuchen, der Sinn für den deutſchen Luftſport und Freude an wirklich guter Muſik hat. Walter Neuſel, der weſtdeutſche, in Amerika weilende Schwergewichtler, hat jetzt das Training für ſeinen am 4. Mai in Neuyork ſtattfindenden Kampf gegen Tommy Longhran auſgenommen. Neuſels Trainingslager befindet ſich in Lompton Lakes(New⸗Jerſey). Das Eifelrennen auf dem Nürburgring am 3. Juni wird als Meiſterſchaftslauf für Motorräder mit und ohne Beiwagen und für Wagen gewertet. Insgeſamt ſtehen für das Rennen Preiſe in Höhe von 30 850/ zur Verfügung; gefahren wird auf der 22,810 Km. langen Nordſchleife. Zum Vereinsführer des wiedergeeinten Turn⸗ und Sportvereins von 1860 München wurde Dipl.⸗Ing. Sturm⸗ bannführer Fritz Ebenböck gewählt. Engliſche Ruderer werden in dieſem Jahre an der Gro⸗ ßen Grünauer Regatta in Berlin teilnehmen; es handelt ſich um die Mannſchaft der Cardiff⸗Univerſität in Wales. Fünf Nationen, und zwar Deutſchland, Frankreich, Po⸗ len, Portugal und Italien, haben zu dem jetzt beginnenden Reitturnier in Rom 197 Einzelmeldungen abgegeben. Eine einheitliche Führung ſoll jetzt auch der öſterreichiſche Sport erhalten. Zum Führer des geſamten Sportweſens ſoll der Bundesführer des Heimatſchutzes, Fürſt Starhem⸗ Einspaltige Kleinanzeigen bis zu einer Höhe von 100 mm je mm SPig. Stellengesuche je mmApPig. Hebrad m. F. 29.50 „Wolst-Ball. 22.15 „. Chtomräd.34 935 Der Schule entlaſſenes, ehrliches, braves und fleißiges * 6s Möbeſas Das große Möbelhaus“ 2281889 Die Suche nach dem unbekannten Voxer Olympia-Turnier der unterbadiſchen Amateur-Voxer Daß nach der Suche des unbekannten Sportmannes die deutſchen Amateur⸗Boxer nicht zurückſtehen dürfen, iſt auf Grund der führenden Stellung, die der deutſche Boxſport nicht allein in Europa, ſondern auch in der Welt einnimmt, eine Selbſtverſtändlichkeit. Gilt es doch für die kommenden Olympiſchen Spiele 1936 in Berlin wohlgerüſtet zu ſein. Wie im ganzen Reiche in allen Gauen am 29. April durch den Führer des Deutſchen Amateur⸗Box⸗Verbandes, Rüdiger, Ausſcheidungskämpfe unter den vermutlichen Talenten zur Austragung gelangen, wird auch der Gau XIV Baden Ausleſe in ſeinem Gebiet halten. Wäh⸗ rend in Mittel⸗ und Oberbaden Karlsruhe, Frei⸗ burg, Lörrach und Singen Austragunngsſtätten dieſer Kämpſe ſind, wird der Bezirk J Unterbaden durch den Verein für Körperpflege von 1886 Mann⸗ heim am kommenden Sonntag die Suche nach dem un⸗ bekannten Boxer aufnehmen. In der alten, ruhmreichen Mannheimer Boxkampfſtätte, dem Kaſino⸗Saal, werden nicht weniger als über 60 Kämp⸗ fer, Neulinge, Anfänger, Fortgeſchrittene und Meiſter im Ring erſcheinen, um im Bezirk Unterbaden den Beſten in jeder Gewichtsklaſſe zu ermitteln. Daß hierbei jeder Beteiligte ſein beſtes geben wird, dafür iſt dͤie Gewähr gegeben, als dem Sieger ja die vom Reichsſportführer vorgefehene Ehrung zuteil werden wird. Der Bezirk Unterbaden verbindet mit den Kämpfen des unbekannten Boxers gleichzeitig ſein erſtes Olym⸗ pia⸗Ausſcheidungsturnier, deſſen Sieger nach erfolgreichem Beſtehen des Gau⸗ und Gruppenturnieres ſtartberechtigt zu den Kampfſpielen in Nürnberg ſind. Zu dieſen ſicherlich intereſſanten und ſpannenden Kämpfen werden ſich die beſten Boxer von Mannheim erneut ein Stelldichein geben. Kämpfe eines Mayer, Köhler, Lutz, Bolz, Theilmann, Bauſt, Huber und Metzger werden ſicherlich wie immer voll befriedigen und die Zuſchauer in ihrem Bann halten, zumal deren Gegner, meiſt die zweiten der diesjährigen Gaumeiſterſchaften, nicht gewillt ſind, ſo ohne weiteres die Segel zu ſtreichen. Der Samstag Abend wird den Vorkämpfen der Neulinge und denen des Olympia⸗Turniers vor⸗ behalten bleiben. Das Wiegen beginnt bereits am frü⸗ hen Abend, ſo daß um 19 Uhr die erſten Treffen ſteigen Kleine Sport-Nachrichten berg, ernannt werden. Die öſterreichiſche Regierung hofft, durch die Zuſammenfaſſung des Sportes einen entſcheiden⸗ den Einfluß auf die politiſche Geſinnung der öſterreichi⸗ ſchen Sportler ausüben zu können. Auffahrt der Segler-Bereinigung Am 29. April eröffnet die Segler⸗Vereinigung Mann⸗ heim ihre diesjährige Saiſon mit einer gemeinſamen Bootsauffahrt. Die Segel⸗ und Motorboote ver⸗ ſammeln ſich um 15 Uhr an der Ausmündung des Neckar⸗ kanals in den Neckar. Die Geſchwaderfahrt führt neckar⸗ abwärts bis in die Nähe der Hindenburgbrücke und zurück zum Ausgangspunkte. Bei günſtiger Witterung wird dieſe Runde mehrmals wiederholt. 5 Da der Segelſport eine der jüngſten Sportarten Mannheim iſt, ſoll der Bevölkerung und insbeſondere den Freunden des Segel⸗ und Motorbootſportes Gelegenheit geboten werden, von den Neckarpromenaden aus das bunte und ſchmucke Bild einer Geſchwederſahrt zu verſolgen. Durch den beachtlichen Aufſtieg im Motorboot⸗ und Segel⸗ bootſport in unſeren heimiſchen Gewäſſern wird für Mann⸗ heim die Veranſtaltung der Segler⸗Vereinigung Mannheim ein beſonderes waſſerſportliches Ereignis ſein. in Marienfeier, Friedenau, Monika, Alarad. werden. Aber wie immer werden dieſe Vorkämpfe an Samstag manche Ueberraſchungen bringen. So iſt im Bantamgewicht der Neuling Bauſt zu nennen, der den beiden Boxringlern Batker und Bol⸗ länder einen harten Kampf liefern wird. Nicht min⸗ der hart geht es im Federgewicht her. Nicolai und Hoffmann vom VfR. ſollten große Mühe haben. einen Meiſter Huber und einen glänzenden Nachwuchsboxer Falk zu ſchlagen. Klaſſekämpfe erwarter man im Leichl⸗ gewicht. Köhler, Lutz und Lerch ſind große Könner, die alle drei zu kämpfen verſtehen, wobei jedoch Meiſter Köh⸗ ler die Oberhand behalten ſollte. Das Weltergewicht iſt eine Boxring⸗Angelegenheit, die Wurth gegen Stolz für ſich entſcheiden ſollte. Das Mittelgewicht ſieht den VfR.⸗Mann Mayer als Favoriten, dem auch Bolz und Layer nichts anhaben können. Theilmann im Halb⸗ ſchwergewicht ſollte, falls ſeine Verletzung von Ulm ausgeheilt iſt, gegen Keller, VfR., Ganter, VfK. 86 und Handſchuh, Ladenburg ſicher als Turnierſieger hervorgehen. Große Schlachten erwartet man im Schwergewiche⸗ Metzger vom Boxring iſt zwar der techniſch beſte und ſtärkſte Boxer, jedoch Döhring, VfK. 86 und Gabler, VfR., wollen erſt geſchlagen ſein. Den Rahmen dieſes Olympia⸗Turniers werden, wie ſchon erwähnt, die Kämpfe nach dem unbekannten Boxer bilden. Hier darf man die Erwartungen jedoch nicht all zu hoch ſchrauben, denn Boxen iſt eine Kunſt, und nicht immer wird man dieſe von den Boxjüngern zu er⸗ warten haben. Groß werden die Schlachten wohl ſein, man wird auch etliche K. o. ſehen und vielleicht auch dieſen oder jenen Neuling als techniſch gut veranlagten Kämpfer ent⸗ decken, was ja ſchließlich die Hauptſache dieſer Kämpfr ſein ſoll. Alles in allem verſpricht dieſer Tag des unbe⸗ kannten Boxers Kämpfe nach Gefallen des Publikums zu bringen. Hamburg⸗Horn(28. April) 1. Haſſelbrooker⸗Rennen. Verkaufsrennen. 1800 1600 Meter: 1. W. Wartenbergs Nofretete(Großkampf/ 2. Maiflieder; 3. Medikus. Toto: 40; Platz: 20, 28. Fer⸗ ner: Peiracava, Turnierfehde. 2. Jungfern⸗Rennen. Dreijährige. 2100 Mk., 1200 Meter: 1. R. Haniels Ebro(Ludwig); 2. Renvers; 9. Chian Toto: 20; Platz: 16, 13, 15. Ferner: Confuzius, Gork, 3. Eröffnungs⸗Rennen. 2100 Mk., 1400 Meter: 1. Dr. v. Kleefelds Wanderlied(Grabſch); 2. Siſi; 3. Toto: 37; Platz: 139, 15. 14. Ferner: Lachteufel, Viſier, Markheld, Irrtum. 4. Hammonia⸗Ausgleich. Ausgleich 8. Ehrpr. u. 2500 R‚„ 1800 Meter: 1. P. Mülhens Pontiſer(Varga); 2. Roter⸗ berg; 3. Machthaber. Toto: 215, Platz: 71, 30, 22. Ferner; Lyſias, Wolkenlos, Chinafeuer, Natango, Comödiank, Edela weiß. 5. Barmbeker⸗Jagdrennen. Amateurreiten. Ehrpr. und 1400 Mk., 3200 Meter: 1. Fr. Hüners Buſchwindröschen (Oblt. v. Klitzing);; 2. Mappe; 3. Mangold. Toto: 30; Platz: 24, 20. Ferner: Hatto, Fidelia, Praeter Propter. 6. Dreijährigen⸗Ausgleich. Ausgleich 3. 2100 Mk., 1400 Meter: 1. P. Mülhens Sonnenfalter(Staroſta); 2. Früh⸗ lingsfee; 3. Hurrikan. Toto: 70; Platz: 24. 23. 48. Ferner: Parſenn, Micky, Galgenvogel, Perlenkette, Freiländer, Johanniter. 7. Freitags⸗Ausgleich. Ausgleich 4. 2100 Mk., 1000 Meter: 1. R. Haniels Conte(Böhlke); 2. Soll und Haben; 3. Arbogaſt; 4. Onega. Toto: 124; Platz: 35, 18, 15, 27. Ferner: Amönenwarte, Perlmuſchel, ADR, Meiſterpolier, Pati, Graf Nici, Henriette, klus, Altpreuße. Einen„Sport⸗Dichter⸗Preis“, der als private Vorberei⸗ tung für den Olympiſchen Kunſtwettbewerb 1986 anzuſehen iſt, hat die ſeit 1931 beſtehende Zeitſchrift„Der Aktive“, die in Frankenthal von E. Metzner herausggeben wird, aus⸗ geſchrieben. Wintermärchen, Patro⸗ Annahmeschluß für die Mittag- Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr 4 Zimmerwohnung mit Bad, prt., zum 1. 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Der Antragszugang beim Nordſtern weiſt vor allem in den erſten Monaten des neuen Jahres eine weſentliche Steigerung gegenüber dem Vorjahre auf. Die Geſellſchaft überweiſt nach Vornahme größerer Dotierungen der freien Rücklagen aus dem Ueberſchuß 3,10 (8,18) Mill. an die Gewinnrücklage der Verſicherten. Als Aktionärdividenden ſind vorgeſehen 154 000(rund 93 000)— 4,40 /%(4,34%) je Aktie. Durch Zuweiſung von 1d. 67 000„ aus dem Reingewinn wird die Einzah⸗ Lung auf das AK. erhöht auf 1,40 Mill.— 35 p. H. vom Nennwert. Der Penſions⸗ und Unterſtützungsrücklage wer⸗ den 125 000 4 überwieſen und außerdem für Zuwendungen an die Gefolgſchaft 45 000 4. Zum Vortrag auf neue Rech⸗ nung verblieben hiernach 29 555(28 303)“. Die Garantie⸗ mittel der Geſellſchaft haben ſich erhöht von 127 auf 131 Mill. Geselischafi für chemische Indusirie Basel Aus Anlaß des 50jährigen Beſtehens der Ge⸗ ſellſchaft für Chemiſche Induſtrie, Baſel, trug die 50. GV. der Geſellſchaft, auf der 72 Aktionäre mit 10194 Stimmen vertreten waren, einen beſonders feſtlichen Charakter. Sie fand aus dieſem Grunde auch im neuen Verwal⸗ tungsgebäude ſtatt. Den ſchweizeriſchen Techniſchen Hochſchulen und Univerſitäten wird ein Jubiläumsbetrag von 100 000 Fr. überwieſen, an die Baſler Univerſität 100 000 Fr. in Geſtalt einer Ciba⸗Stiftung zur Förderung von Chemikern und Medizinern. Aus dem Rein gewinn von 3,360(3,331) Mill. Fr. kommt wieder eine Divi⸗ dende von 10 v. H. zur Verteilung. Die ausſcheiden⸗ den Aufſichtsratsmitglieder wurden wiedergewählt. In ſeinen Erläuterungen zu Bilanz und Jahresrech⸗ nung, führte Dr. Brodbeck u. a. aus, daß bei der Ver⸗ teilung des Jahresergebniſſes in erſter Linie darauf ge⸗ achtet wurde, die Lage der Geſellſchaft, die als das bedeu⸗ tendſte ſchweizeriſche Werk der Teerfarbeninduſtrie daſtehe, mit ihren weitverzweigten Fabrikations⸗ und Verkaufs⸗ organiſationen zu feſtigen. Dr. Brodbeck trat dann weiter für eine Verbilligung der Lebenshal⸗ tungskoſten ein, da dies eine Exiſtenzfrage der ſchweizeriſchen Exportinduſtrie ſei. Für die ſchweizeriſche Induſtrie gebe es nichts anderes als ein§eſt⸗ halten an der Goldwährung, da eine der Haupt⸗ grundlagen ihres Aufſtiegs die Billigkeit der Zinsſätze war, in welchen Inveſtitionskapitalien in der Schweiz von jeher erhältlich waren. Die Zeit für Abwertung ſei auch ſchon vorüber, denn die Rohmaterialienpreiſe hätten bereits wiederum eine ſtabilere Entwicklungstendenz aufzuweiſen. Abschluß Gesfürel-Loewe Das Ergebnis des Jahres 1933 der Geſellſchaft ür elektriſche Unternehmungen— Ludwi Lpewe u. Co. Ach Berlin ſtellt ſich auf 4,07(4,08) Mill. Mk. und erhöht ſich durch den Vortrag auf 5,15(5,14) Mill. Mk. Es geſtattet die Ausſchüttung von wieder 5 v. H. Dividende auf das 80 Mill./ betragende AK. In den Loewe⸗Fabriken iſt beſonders in der letzten Hälfte des Berichtsjahres eine ſtarke Belebung des Auf⸗ tragseinganges eingetreten. In den erſten drei Monaten des Jahres 1934 iſt eine ſehr ſtarke Steigerung ſowohl der Auftragseingänge als auch der Ausbringung zu beobachten, obwohl die Geſchäfte mit Rußland vollſtändig aufgehört hahen. Bei der Typogra ph G m b H ſind die Umſätze im Jahre 1993 geenüber dem Vorjahr etwas ge⸗ ſtiegen. Die Norddeutſche Kabelwerke Ac6 Ber⸗ lin war gut beſchäftigt. Auch im neuen Geſchäftsjahr iſt der Beſchäſtigungsgrad unverändert gut, ſo daß teilweiſe nrit Doppelſchichten gearbeitet werden muß. Bei den Be⸗ trieben war im Gasperkauf noch immer ein geringer Rück⸗ gang zu verzeichnen, während der Elektrizitätsverkauf leicht angezogen hat. Bereinigte Strohſtoffabriken arbeiten z. Z. in drei Schichten. Dresden, 27. April.(Eig. Dr.) In der GB die den Abſchluß für 1933 genehmigte(Gewinnvortvag 20 020 0) wurde mitgeteilt, daß die erſten drei Monate des neuen Geſchüftsfahres zufriedenſtellend verlaufen ſeien. Beide Edelſtrohſtoffwerke würden voll ausgenutzt. Gegen⸗ wärtig werde in drei Schichten gearbeitet. wieder kleine Broigeireideumsähe Ospireußen will Roggen nur noch ſob Königsberg anbieien/ Weizenscheine lebhafi * Mannheim, 26. April. An den überſeeiſchen Weizenmärkten voll⸗ zogen ſich große Umſätze in Manitoba⸗Weizen, ſowohl nach England als nach anderen Ländern. Die geſteigerte eng⸗ liſche Nachfrage wurde mit beſſerem Mehlgeſchäft und ge⸗ ringen Vorräten der Mühlen begründet. Die Cif⸗Preiſe waren im Wochenverlauf trotzdem zur Schwäche geneigt, weil Chikago, das mit dem Ergebnis der Getreide⸗Kon⸗ ferenz von Rom nicht zufriedengeſtellt iſt, ſtarke Abgaben vornahm. Man rechnet aber auch mit ſehr großen Ver⸗ ſchiffungen kanadiſchen Weizens von den Häfen des Lorenz⸗Stromes bei Wiedereröffnung der dortigen Schiff⸗ fahrt. In der Zwiſchenzeit verſchifft auch Ar gentinien von Woche zu Woche große Mengen nach Europa und außer⸗ enropäiſchen Ländern. Der Oberrhein nahm Ein⸗ deckungen mäßigen Umfanges, überwiegend in Manitoba⸗ Weizen beſſerer Grade und in naher Ware, vor. Dabei nannte man zuletzt die 100 Kg.: Manitoba I, hard, Atlantie, April/1. Hälfte Mai, 4,75; Manitoba I, Atlantic, 4,45; Bahia Blanca, 80 Kg., ſeeſchwimmend, 3,27%½ hfl., alles eif Mann⸗ heim. Am Markt für Weizen⸗Ausfuhrſcheine hat ſich gegen die Vorwoche ſtimmungsmäßig ein vollſtändiger Um⸗ ſchwung vollzogen. Die vorerwähnten Käufe von Mami⸗ toba⸗Weizen haben ſowohl am Ober⸗ wie am Niederrhein zu ſtärkerer Nachfrage für dieſe Scheine geführt und deren Preis hat ſich infolgedeſſen befeſtigt. Verlangt wurden zu⸗ letzt per Mai 145,00, per zweite Hälfte Mai 145,75, per Juni 146,00—146,50 /4. Dem Vernehmen nach ſoll auch etwas Plata⸗Weizen gehandelt worden ſein, weil ſich dieſer, unter Berückſichtigung der Qualität, noch etwas billiger als deutſcher Weizen ſtellt, weshalb die Mühlen beſtrebt ſein ſollen, das 30proz. Kontingent für Auslandsweizen aus⸗ znutzen. Die Nachrichten über den Saate nſtand in Deutſch⸗ Land wie in den anderen Ländern des Kontinents hauten günſtig, da der Hitzewelle in Deutſchland Niederſchläge ge⸗ folgt ſind. Es haben ſich deshalb oie Ausſichten für Weizen, ebenſo wie in Frankreich, auf Regen und warmes Wetter weiter gebeſſert. Der deutſche Bro tgetreidemarkt Flieb ſtetig. Größere Veränderungen waren nicht zu er⸗ warten, weil nach Ausdehnung der Feſt⸗Preiſe auf die Mühlen dieſe in der zweiten März⸗Hälfte(wie an dieſer Stelle berichtet wurde) große Käufe zu den damals noch niedrigeren Handelspreiſen vornahmen. Da inzwiſchen eine 2proz. Verkürzung des Ausmahlungskontingentes er⸗ folgt iſt, ſind ſie nicht nur in ihrer Prooͤnktion ſtark ge⸗ droſſelt, ſondern bei überfüllten Lagern(am Oberrhein wird zuy Unterbringung des im Mühlenbeſitz befindlichen Brotgetreides immer noch Schiffsraum benötigt) auch noch auf längere Zeit hinaus verſorgt. Die Handel Spreiſe, meiſt für Ware der zweiten Hand, liegen größtenteils noch unter den Feſtpreiſen. Man verlongte zuletzt für die 100 Kg., eif Mannheim, für mitteldeutſchen Sachſen⸗Sagle⸗ Weizen, Mai⸗Lieferung, 20,00, Inni⸗Lieſerung 20,10, zweite Hülfte Juni⸗Lieferung 20,15 /; für pommeriſch⸗märkiſchen und für ſchleſiſchen Weizen ſtellten ſich die Forderungen für die gleichen Lieferungstermine um 5 bzw. 15 Pfg., pro 100 Kg., niedriger. Auch in Roggen vollzog ſich etwas Geſchäft, allerdinge nicht nach der Pfalz, mit dem gegenwärtigen Einkaufspreis von 17,40 /, ſondern mehr nach Heſſen und nach der Frank⸗ furter Gegend hin, wo der Einkaufspreis für die 100 Kg. Roggen 17,10/ beträgt. Verlangt wurden für pommeriſch⸗ märkiſch⸗ſchleſiſchen Roggen, 73—74 Kg., Mai⸗Abladung, 17,00, Juni⸗Abladung 17,15. Oſtpreußiſcher Roggen war zu Wochenbeginn noch mit 16,55—16,00 A, pro 100 Kg., cif Mannheim, angeboten, nachdem letzte Woche noch bei 16,40 Mk. anzukommen war. Seit den letzten zwei Tagen will der oſtpreußiſche Handel nicht mehr cif Mannheim oſſe⸗ rieren. weil er das Qualitätsriſiko nicht übernehmen will, d. h. er möchte nur noch ſob Königsberg verkauſen. Unter dieſen Umſtänden muß das Geſchäft in oſtpreußiſchem Rog⸗ gen nach dem Oberrhein überhaupt als erledigt angeſehen werden, weil die Käufer nicht bereit ſind, das genannte Ri⸗ ſiko für 72—73 Kg.⸗Ware zu tragen. R oggen⸗Scheine koſteten per Mai 119,00, per Juni 120,00“. Hafer lag ſehr feſt, weil das Angebot klein blieb, na⸗ mentlich aus Baden, Württemberg und Bayern Offerten⸗ material überhaupt kaum noch herauskam und weil Norddeutſchland ſeine hierher gellegten Offerten erhöht hatte. Je nach Herkunft wurden heute 16,75—17,50(zu Wo⸗ chenbeginn: 16,50—16,75 und Vorwoche: 16,25—16,50) 4 für die 100 Kg., franko Mannheim, gefordert. Für Braugerſte waren Käufer nicht vorhanden. Die Mälzerei⸗Kampagne iſt beendet. Auch der Abſatz in In⸗ Kuſtriegerſte iſt ſchwierigen geworden, weil ſich der dafür geforderte Preis infolge der feſten Hafer⸗Preiſe auf 17,25 per 100 Kilo erhöht hat Die Frühjahrskonjunkſur 5 Das Inſtitut für Konjunkturforſchung gibt in ſeinem neueſten Vierteljahresheft auf Grund einer eingehenden Unterſuchung folgende zuſammenfaſſende Dar⸗ ſtellung der Wirtſchaftslage im Frühjahr 1934 in Deutſchland und in der Welt: „Die Anfwärtsbewegung in Deutſchland hält an; auf Teilgebieten hat ſie ſich ſogar verbreitert und verſtärkt. Dies gilt vor allem für Beſchäftigung und Gütererzeugung. Die Zahl der Arbeitsloſen war Ende März nur noch halb ſo groß wie zur gleichen Zeit des Borjahrs, und beträchtlich geringer als zu Beginn des vergangenen Winters. Mit der weiteren Steigerung der Produktion und der Umſätze hat die(reguläre“ und„zu⸗ ſätzliche“') Beſchäftigung von 14,2 Millionen im vier⸗ ten Vierteljahr 1933 auf beinahe 15 Millionen im März 1934 zugenommen. Im Bereich der Produktionswirtſchaft be⸗ hauptet die Inveſtitionsgruppe nach wie vor die Führung; die Verbrauchsgütererzengung iſt aber in den vergangenen Monaten ſcharf nachgerückt: im Zuſammenhang damit, das das Arbeitseinkommen ſtärker geſtiegen iſt als in der er⸗ ſten Zeit des Wirtſchaftsanſtiegs. Die Lage der Landwirtſchaft hat ſich infolge ſt ei⸗ gender Erlöſe weiter gefeſtigt. Freilich harrt die Frage der Zins⸗ und Steuerrückſtände noch immer der Löſung. Die volkswirtſchaftliche Umſatzbewegung zeigt er⸗ hebliche Streuungen. Während der Güterverkehr und öke Geſamtumſätze der Induſtrie mit der allgemeinen Be⸗ ſchäftiguugszunahme ungeſähr Schritt halten, bleiben die Einzelhandelsumſätze noch zurück. Die Effektenumſätze bewegen ſich auf niedrigem Stand; die Kursſteigerungen haben ſich ſeit Ende März micht mehr fortgeſetzt. die Spareinlagen haben zwar zugenommen, dagegen hat ſich der Einlagenbeſtand ber den Kreditbanken nur wenig erhöht. Die Wirtſchaftskre⸗ dite der Notenbanken haben in jüngſter Zeit ahgenom⸗ men. Die Darkehensgewährung der Kreditinſtitute nimm: nur noch ſchwach zu. Die ſteigende Rohſtoffeinfuhr bei im ganzen ſtagnierender Ausfuhr und der unverändert hohe Zins⸗ und Tilgungsdienſt für die deutſchen Auslandsſchulden ha⸗ den zu weiteren Goldabgaben der Reichsbank geführt und Maßnahmen zur Regelung der Rohſtoffeinfuhr ſowie eine Berſchärfung der Deviſenbewirtſchaftung notwendig ge⸗ macht. Fortgang des Konjunkturanſtiegs hängt zu⸗ nächſt noch von dem Einſatz konjunkturpoli⸗ tiſcher Maßnahmen ab. In der Weltwirtſchaft gaben ſich die um die Jahreswende ſichtbar gewordenen Zeichen einer neuen Belebung vermehrt und verſtärkt. Entſcheidend hierfür iſt vor allem, daß in den Vereinig⸗ Deuischland brauchf den Einsatz neuer konjunkiurpoliſischer iaſinahmen ten Staaten von Amerika der Konjunkturrückſchlag, der im Spätſommer 1933 eingeſetzt hatte, gegen Ende des Jahres überwunden wurde und die Wirtſchaft in eine neue kräftige Aufwärtsbewegung eingetreten iſt. Dieſer Umſchwung hat(zumal ſich in wichtigen f anderen Län⸗ dern, wie in Deutſchland und Großbritannien, der Kon⸗ junkturanſtieg ſtetig fortſetzte) wichtige weltwirtſchaftliche Entwicklungsreihen erneut nach oben gerichtet. Die In⸗ duſtrieproduktion der Welt iſt, gemeſſen am In⸗ dex des Inſtituts für Konjunkturforſchung(1928 100), von 80,2 im November auf ſchätzungsweiſe 89 im März geſtiegen, das Preisniveau der wichtigſten international gehandelten Nahrungsmittel und Rohſtoffe hat ſich von November bis Mitte Februar um etwa 10 v. H. in Dollar und um rd. 5 v. H. in Gold erhöht, und die Aktien⸗ und Rentenkurſe haben, wie aus den internationalen Kurs⸗ indices des Inſtituts für Konjunkturforſchung hervorgeht, im allgemeinen kräftig angezogen. An den internationalen Rohſtoffmärkten tit dieſe Aufwärtsbewegung in den letzten Wochen allerdings wieder ins Stocken geraten, ja teilweiſe ſogar einer leich⸗ ten Abſchwächung gewichen. Es ſcheint aber, als ſei dies lebiglich darauf zurückzuführen, daß die Spekulation durch das amerikaniſche Börſenkontrollgeſetz, durch die erneut auftauchende Ungewißheit über die Reſtriktions⸗ und Valoriſierungsmaßnahmen bei einigen wichtigen Rohſtof⸗ ſen und ähnliche Einflüſſe zum Rückzug veranlaßt wurde, ſo daß die Nervoſität, die augenblicklich die inter⸗ nationalen Börſen beherrſcht, nicht ohne weiteres als Zeichen einer beginnenden Konjunkturermattung ge⸗ wertet werden muß. So verheißungsvoll alſo auch die weltwirtſchaftliche Be⸗ lebung der letzten Monate ſein mag, es darf doch nicht überſehen werden, daß ſie noch immer„hinkt“: wichtige Wirtſchaftsgebiete, wie die Mehrzahl der Goldwährungs⸗ länder, nehmen an ihr nicht teil, der Welthandel ſtockt, und die Privatinitiative iſt vielfach weiter ſchwach. Zweifellos liegen hierin gewiſſe Gefahren⸗ punkte oder doch wenigſtens Entwicklungshemmungen des weltwirtſchaftlichen Aufſchwungs. Seine Fortdauer ſetzt namentlich voraus, daß in dem weltwirtſchaftlich führenden Land, den Vereinigten Staaten von Amerika, die kon⸗ junkturpolitiſche Linie der letzten Monate innegehalten wird, was aber je länger je mehr erfordert, daß auch die private Wirtſchaftstätigkeit veger wird. Für das Tempo und den Umfang der Weltwirtſchaftsbele⸗ bung wird aber auch zunehmende Bedeutung erlangen, mie ſich die Konjunktur der Goldwährungs⸗ länder entwickelt, und ob der Welthandel ſich alk⸗ mählich der Belebung der Binnenwirtſchaften anſchließt. Beides iſt mit den Entwicklungstendenzen der internatio⸗ nalen Währungslage und der Handelspolitik eng ver⸗ bunden. 0 10 248— Mehl lag bei unveränderten Preiſen ruhig. Neue Abſchlüſſe erſolgten nur ganz vereinzelt, der Abruf iſt dabei klein geblieben und hat ſich erſt in den allerletzten Tagen etwas gebeſſert. Die nord⸗ und oſtdeutſchen Müh⸗ len haben an ihren hierher gelegten Offerten feſtgehalten und Untergebote abgelehnt. Von Futterartikeln lagen Weizen⸗ und Roggen⸗ kleie ſowie Futtermehle feſt, weil das Angebot infolge der Leiſtungsverkürzung der Mühlen in Weizenkleie klein blieb und in Roggenkleie Angebote kaum herauskamen. Da die Mühlen als Abgeber nicht im Markte ſind und die von ihnen genannten Preiſe alſo weiterhin nur nominelle Bedeutung haben, hat die zweite Hand ihre Forderungen Hurchweg erhöht und verlangt heute etwa 15—25 Pfg. über den Mühlenforderungen liegende Kleie⸗Preiſe. Man glaubt ober feſtſtellen zu können, daß die Kaufneigung nicht ganz ſo groß iſt wie in den Vorwochen. Dies zeigt ſich nament⸗ lich für Brauereiabfall⸗Produkte, von denen Biertreber und Malzkeime ſelbſt bei ermäßigten Preiſen nur ſchwer unter⸗ ubringen ſind. Auch Erdnuß⸗ und Rapskuchen waren 2⁵ Pfg. billiger zu haben. Rauhfutter hatte ſtetigen Markt. Georg Haller. * Sofina⸗Hauptverſammlung. Die G der Sofina ge⸗ nehmigte einſtimmig den bekannten Abſchluß für 1033. Auf verſchiedene Anfragen von Aktionären, die u. a. Aus⸗ kunft wünſchten, wie es mit den deutſchen Beteili⸗ gungen ſtünde, erwiderte der Vorſitzende, daß ſich unter den neuen Verhältniſſen nichts geändert hätte und daß die Verträge völlig unberüh ut geblieben ſeien. Was den Prozeß der Gründeranteile betreffe, ſo wurde nochmals betont, daß die Geſellſchaft keine Reviſion einbringen werde. Waren und Märkie Weinversieigerung Mußbach J. Mußbach, 28. April. Die Mitglieder der Vereinig⸗ ten Weinbergbeſitzer an der Mittelhaardt, Sitz Mußbach, aus Mußbach, Haardt, Gimmeldingen und Königsbach, verſteigerten geſtern 5400 Liter 1988er, 22630 Liter 1933er Weißweine(natur), 2500 Liter 1933er Weißweine(gez.) und 1300 Liter 133ger Rotweine(gez.) Bei mäßigem Beſuch nahm die Verſteigerung einen ſchlep⸗ penden und ungünſtigen Verlauf. Verſchie⸗ dene Nummern erhielten keinen Zuſchlag, da die Spanne zwiſchen Gebot und Eigentaxe zu groß war. Nur bei den letzten Nummern der 1933er Weißweine konnten die Preiſe befriedigen. Es koſteten je 1000 Liter 1932er Weißweine natur: Mußbeeber Biſchofsweg 540; Katzenhauer 580; Eſelshaut 580, 600; Gimeldinger Motz 600 zurück.— 193er Weiß⸗ weine natur: Mußbacher Naulott 620, 600; Eſelshaut 580 zur.) Katzenhauer 580 zur.; Stecken 650 zur., Längs 650; Glockenzehnt 620 zur.; Königsbacher Nöckel Rsel. 800; Mußbacher Hohlbaum 670; Stecken und Räppel 630 zur., Eſelshaut 700; Räppel 720, 740; Gimmeld. Kieſelberg Räl. 790; Meerſpinne 820; Mußb. Biſchofsweg 760; Hundert⸗ morgen 750; Stecken Rsl. 810; Gimmeld. Satz und Kieſel⸗ berg 760, 730 zur.; Haardter Herzog Rsel. 9¹07 Mußbacher Emmeswaſen 810; Räppel 790, 780; Königsbacher Nöckel Rsl. 1030.— 1933er Weißweine gez.: Mußb. Spiegel 600.— 1933er Rotwein e gez.: Mußb. Schießmauer 440 Naulott 480. * * Wormſer Börſe für Getreide und Futtermittel vom 27. April.(Eig. Dr.] Weizen 20,30 Feſtpreis, ausſchließlich Zuſchlag für RiG; Roggen 17,10; Hafer 15,50—16, Gerſte Theinh. 17,25—17,75; Ried 16,75—17,25; Pfälzer 17,50—18; Futtergerſte 15,50—15,75; Weizenmehl Spez. 6 30j5 Roggen⸗ mehl 60proz. 25,25; dto. 70proz. 24,25; Weizenfutter⸗ und Nachmehl 14,75—16,25; Roggenſutter⸗ und Nachmehl 12 bis 16,75; Weizenkleie grobe 11—11,25; feine 10,50—10,75; Roggenkleie 11—11,75, Biertreber 14,75—15,25;, Malzkeime 13,80—14,25; Mais 20,50; Maisſchrot 21,50; Erdnußkuchen 17—17,25; Sojaſchrot 16—16,25; Trockenſchnitzel 10,25; Kar⸗ toffeln Inoͤuſtrie 5,70—5,80; gelbe 5,60—5,70; weiße und rote 4,60—4,80, Luzernheu—8,20 dto. gebündelt 8,40—8,60; Wieſenheu loſe 6,60—6,80, gebündelt 77,40; Roggen⸗ Weizenſtroh bindf. 1,20—1,30; dto. drahtgepr. 1,40—1,60; Gerſten⸗Haferſtroh 1,10—1,20; dto. drahtgepr. 1,30—1,40. * Schifferſtabter Gemüſeauktion. Spargel 1. Qualität 87—40, do. 2. Qualität 25, do. 3. Qualität 15—18, Spinat 24—4, Lattich 4½—57, Rhabarber—5, Kartoffeln 3,30 bis 3,5, Schlangengurken 31—40, Lauch 3,5, Mairettich—7, Radies 1,5—2. * Spargelmärkte. Schwetzingen: Zufuhr 40—45 Zentner. Preiſe: 1. Qual. 35—45, meiſt 35, 2. Qual. 20—25, meiſt 20, 3. Qualität 15 Pfg. Marktverlauf lebhaft. Sandhauſen: Anfuhr—8 Zentner. Preiſe: 1. Qual. 30, 2. Qual. 15 Pfg. Markt ſchleppend. Allgäuer Butter⸗ und Käſebörſe vom 27. April.(Eig. Dr.) Deutſche Markenbutter(Tonnenware) 123(123), deut⸗ ſche(Allgäuer) ſeine Molkereibutter 120(120), Deutſche Allgäuer Molkereibutter 117(117), Landbutter entſprechend nieoͤriger. Nürnberger Hopfenmarkt S. Nürnberg, 27. April.(Eigenbericht.) Die Geſchäftslage des Hopfenmarktes hat ſich im Verlaufe der Berichtswoche weiter gebeſſert. Be⸗ ſonders gegen Wochenende machte ſich rege Nachfrage meiſt nach Hallertauer Hopfen geltend, ſo daß wieder ein Wo⸗ chenumſatz von nahezu 700 Ballen erreicht wurde. Hauptkäufer iſt immer noch der Exporthandel, der fortgeſetzt Aufkäufe für Amerika tätigt. Das Znlands⸗ geſchäft blieb auch in dieſer Woche wieder belang⸗ los. Die Prei ſe ſind bei ſtetem Vorrücken der Farben und Qualitäten feſt. Wochen zuſuhr 50 Ballen. Bei Wochenſchluß notierten nach amtlicher Feſtſtellung: Haller⸗ tauer von ſchwachmittel bis gutmittel 190—220, prima 225 bis 320, Spalter, gutmittel bis prima, 220—255, Gebirgs⸗ hopfen, gutmittel bis prima, 190—210 und ebenſo Tettnan⸗ ger 245—260 je Zentner.— Bei anhaltender Nachfrage Stimmung freundlich. Auch am Saazer Markt entwickelte ſich eine rege Nach⸗ frage. Das Hauptintereſſe beſtand für Mittelſorten. Die Preiſe ſcheinen ſich ſtabiliſiert zu haben. Notierungen von 1300—1550 Kronen.— Weſtliche Märkte ſehr ruhig und meiſt ohne Geſchäft. Nominelle Notierungen von 1100 bis 1125 Franes. Uebersee-Geireide-Noſierungen Neuyork, 27. April.(Eig. Dr.) Schluß lin Ceuts per Buſhel, Lokopreiſe) Weizen Manitoba Nr. 1 73,50; dto. roter Sommer⸗Winter Nr. 2 88,25: dto. hard 89,25; Mars neu ankommende Ernte 51,75, Roggen Nr. 2 ſob Neu⸗ vork 49½; Gerſte Malting 51/ Mehl Spring wheat clears(per 196 lb.) 550—500; Fracht nach England und Kontinent unverändert. Chikago, 27. April.(Eig. Dr.) Schluß lin Cenis per Buſhel, Terminpreiſe) Weizen(feſt) Mai 76/⁵ Juli 70,75; Sept. 776: Mais(kaum ſtetig) Mai 43,75; Juli 46,50 Sept. 48/6; Hafer(ſtetig) Mai 2778; Juli 88,25 Sept. 28,75; Roggen(ſtetig) Mai 59c Juli 54,75—6 Sept. 56,50.— Lokopreiſe. Mais gelber Nr. 2 47, dto. weißer 4,5; Hafer weißer Nr. 2 31,75; Gerſte Mal⸗ ting 4080. Winnipeg, 27. April.(Eig. Dr.) Schluß(Tendenz ſtetig) Weizen per Mai 6456, Juli 65,75; Okt. 6776 Hofer per Mai 32, Juli 32,25, Okt. 34,75; Roggen per Mai 4176, Juli 4325, Okt. 4,½5, Gerſte ver Mai 36; Juli 37/; Okt. 3996; Leinſadt per Mai 148,75; Juli 150,25; Okt. 148,50 Manitoba⸗Weizen Loko Nor⸗ thern 1 64,50; dto. 2 61,50; dto. 3 59/. Buenos Aires, 27. April.(Eig. Dr.) Schluß(in Po⸗ pierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Mai 5,78; Juni 5,96; Juli 5,77 Mais per Mai 4,52; Juni 4,60; Juli 4,69; Hafer per Mai 3,60: Leinſoat(Tendenz ſtramm) Mai 13,10; Juni 13,30, Juli 18,47. Roſario, 27. April.(Eig. Dr.) Schluß lin Papierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Mai 5,63; Juni 5,88; Mats ver Mai 4,40; Juni 4,45; Leinſaat per Mai 19,05; Juni 13,20. Frankfurier Abendbörse Bei Eröffnung der Abendbörſe war die Umſatztät i g⸗ keit mangels nennenswerter Anregungen ſehr klein. Das Intereſſe erſtreckte ſich faſt nur auf die neuerliche Ab⸗ wärtsbewegung der Neubeſitzanleihe, die bei größerem An⸗ gebot auf 17,45 nach 17,70 am Berliner Schluß zurückging. Die übrigen Märkte wurden hiervon jedoch nicht berührt und die letzten Kurſe blieben zumeiſt gut behauptet. Für Geffürel zeigte ſich auf den günſtigen Abſchluß Nachfrage und der Kurs zog um 7 v. H. auf 977⁴ v. H. an. J. G. Farbeninduſtrie etwa 138—138/4. Auch im Verlaufe er⸗ fuhr das Geſchäft keine Belebung. Man vierhielt ſich all⸗ gemein abwarten d. Das Kursnivean war im Ver⸗ gleich zum Berliner Schluß etwas uneinheitlich bei aller⸗ dings nur kleinen Abweichungen. Neubeſitzanleihe waren um etwa 10 Pfg. erholt. U. a. notierten: Nounganleihe 92, Ver. Stahlbonds 70,25, Dresdner Bank 61, Pfälz. Hyp.⸗Bauk 72,5, Reichsbank 148,25, Mannesmann 66,25, Aku 60,75, Holzmann 69, Rüt⸗ gerswerke 55, Schuckert 91,5, Neubeſitz 17,45—17,50 b.., Altbeſitz 95,5. Nachbörſe: J. G. Farben 13876, Nen⸗ beſitz 17,50—17,60. D Auflöſung der Krefelder Stahlwerke AG. Köln, 27. Bortk. 8 Stahlwerke AG Kre⸗ felo, die zum Intereſſenbereich der Klöckner u. Co. und Thyſſen u. Co. gehört, wird in der auf den 23. Mai ein⸗ berufenen o. GW ihre Abſchlüſſe für 1932 und 1933 vor⸗ legen und einer im Anſchluß an die GB ſtattfindenden ao. GV den Antrag auf Auflöſung der Geſelr⸗ ſchaft unterbreiten. Bei 6 Mill./ Acs wies die Geſell⸗ ſchaft nach dem letzt veröffentlichten Abſchluß per 31. De⸗ zember 1931 einen Verluſt von 3,16 Mill. aus. Rotterdam, 27. April.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen (in Hfl. per 100 Kilo) Mai 2,65; Juli 2,80 Sept. 2,07 Nov. 3,073.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Mai 47; Juli 53,25; Sept. 54,50; Nov. 55,50. Amerikanische Schweine- und Schmalz- Noſierungen Neuyork, 27. April.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per 100 lb.) Schluß: Schmalz prima Weſtern loko 635 dto. mioͤdle Weſtern 620—630; Talg ſpezial extro 402; dto. extra loſe 375; dto. in Tierces 412. Chikago, 27. April.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per 100 1b.) Tendenz kaum ſtetig; Schmalz per Mai alt 507,50, neu 562,50 G; Juli 580 G; Sept. 602,50 Br.; Bauch⸗ ſpeck(tr. geſ.) per Mai 690; Juli 787,50; Schmalz loko 562,50 leichte Schweine niedrigſter Preis 360, höchſter Preis 890; ſchwere Schweine niedr. Preis 350, höchſter Preis 380; Schweinezufuhr in Chikago 8 5 85 im Weſten 82 000. * Leinſaat⸗ und Terpentin⸗Notierungen vom 27. April. Amſter ͤdam:(in fl. je 100 Kilo) Leinöl loko 14,75 (—) April⸗Mai 11,25—11(11½5); Mai⸗Auguſt 11,50—1196 (1160; Sept.⸗Dez. 11,75(11,75); Rüböl loko 23,50—)0.— Antwerpen: Terp. franz. 390(390) Fré, 100 Kilo.— London: Leinſaat⸗Pl. April⸗Mai 10(9/6); dto. Klk. 1176(unv.); Leinſaatöl loko 20(19,50); dto. April 10,25 (18,75]; dto. Mai⸗Auguſt 19,50(19); Baumwollöl ägypt. 12,50 (12,50); Baumwoll⸗St. ägypt. April 4½(unv.).— Neu⸗ vork: Terp. 57,50(57,75).— Savannah: Terp. 52,50. * Die Lage am Jutemarkt. Nach dem Marktbericht der Intereſſengemeinſchaft Deutſcher Jute⸗Induſtrieller, Gmbh., Berlin, lag der Rohjutemarkt ſehr ruhig. Firſts koſten: April/ Mai⸗ und Mai/ Juni⸗Verſchiffung 16,5/— Pfd. St. je To., Juni/ Juli⸗Verſchiffung 16,/ Pfd. St. je To. Auch der Fabrikatemarkt in Dundee verkehrte in ruhiger Hal⸗ tung. Am deutſchen Markt war das Geſchäft in Garnen und Geweben zufriedenſtellend. Geld- und Devisenmarki Zürich, 27. Aprii Gchluß amilich) Konstantin. 250 peris 20.37— Spapien 42.20— phag 12,885 Bukarest 80⁵ Londan 15.74— Holland 208.85 PVarschaa—.— ff. Paud. 2 Reuyork 306.50 Berlin 121.42½[ Budapest—.— Tägl. Celd* Belgien 72.17%½ Wien off. K. 73,27 Beigrad.00 Monatsgels“— alien 26.27— Sofie—.— ten 2,92— SMonafsgedé— Paris, 27. April Cchlus amtlici). London 77.29.—] Spenien 207.½ L Kopenhagen] 344.— f Vier— Rlehork 15.05 ¾ Halien 129.— Hoilaod 1025.25 Ferlin 894 Belgien 354.25 Schwei 400.75 Stocbol 399.— Parschu 28625 Amsterdam, 27. April Gchlus amilict). Perlin 5617.50 J Peigien 84.54.—08ʃ0 37.90— Prag 6¹⁵ London 753.75 Schweir 47.80% Ropenbsgen 38.75— Priratük. 2 Reuvork 144./ Itaſien 12.8¼ Stockholm 38.90— 2 beld 1˙⁰ parit 975.50 L Hadrid 20.20— J Wien—.— II Monatsg.] 2 London, 27. April(Schlus amtlick) keuro. 513.08 J Ropephagen] 22,39— Morkan 891,25 Schabu 1/403 Monfreal 512.25, Siockhom 19.39¾ Fumäbien 5,11 Väkohama 1/216 Amsterdam.54½ Osl0 1990, 41 Roostantin. 730 Autralien 124¼ Peris 77.36— lissabon 110.— Aſhen.40 Meiko 8,.25 Brüssel 21.77 226.75 J Wien 28.—[Honterido 20.50 19 1525 Helien 60.06— 123—[Wenthan 27,12 Veiparairo— Berlin 13.20— Mulkpe 24.75 Buevos Airas] 26,.— Bacnos Kchweie 15.75½ 108 223.50 fio de au..12 auf Londonf 26.25 Sallen 57.55 Sie 416.— ngong 1,595 Sütafibs 99/87 Neuyorłc, 27. April Schlub amtlict) Benkekzepie Berlin 39.69 J Wien 19.15 Stockholm J 26.55—(9019.) 6. London-Hab..14½ Rudapert 90.20[Brüssei 23.57 Ito. Erieff/ 27 60-.-.“.12¾ Prag 4,20% L adkid 13.78 l. Ceid 1 Peris.68¼% Belgrad.29— Nontrell 100.81 Prflandeisw. Schweir 32.66— Warschau 19,05— Lrg. pep Peso 34.20 niadx. 1 eſien.56— 0110 25.87— fiodelenso.70 Gis. höchst. 1½ Hollaadd 68,21— Repenhagen 23.00— Iapan 30.48 Sllber 5 Hamburger Neiallnofierungen vom 27. April 1934 Hupfer Fanez- u. Sraſis-Zinn brief Cold Brief:] Celd, Ibezahltſ Prief] Celd Abezahlt Januer. 45,75/4,25—,— Hüttenrohzik.. 21,2520,50 fabruar 46,2545.50 keinsilber(l. p. Kv).. 69.7586,25 Härz. 46,7546,25 Feingold(M. p. gr. 25 2,790 ArH„—— AitPlatin(Abfalle) Rai. 43.—42.5042. Cirrapr.(fll. p. fr.).„ 2,80 2,80 Juni. 48.2543,——.[16,0—.— Leähn. reines Pfefin Juli. 43.2549.— 48,—922.017.0——J Deaihr,(ü. p. Rr.. 18.85 3,.85 Augusk 44.—43,25—,921.00315.—.— Sepiemb.44.—43,75——320,00816,0.— Toco/ Tblad Okiober 4 2544—(„. Antimon egulus chünes.(L 10.]81.—27,50 Lorenb.44.7548,25. busdaaliber(S per 3 90 10,¼10./ Letemn. 145,— 45.—145.——.—l——- Wolframerz dines.(in.)—.— 39.— * Pforzheimer Edelmetallkurſe vom 28. April.(Mit⸗ geteilt von der Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchuft, Filiale Pforzheim): Platin techniſch rein 3,30 je Gramm; dto. 4 v. H. Palladium 3,25 je Gramm; dto. 4 v. H. Kupfet 3,15 je Gr.; Feingold 2825 je Kilo“ Feinſilber 98,90—40,70 ie Kilo; je nach Abnahme von 50 Kilo bzw.—9 Kilo. * Verbrauchsregelung für Kupfer, Blei, Zink und Zinn. Die Ueberwachungsſtelle für unedle Metalle er⸗ läßt eine Anorönung, wonach die Verarbeiter von Kupfer, Blei, Zink und Zinn im 2. Vierteljahr 1934 die Berech⸗ tigung haben 100 v. H. berjenigen Mengen in dieſen Me⸗ tallen zu verarbeiten, die ſie im erſten B ierteljahr 1994 verarbeitet haben. Eine Ueberſchreitung dieſes Satzes von 100 v. H. iſt nur mit ausdrücklicher Genohmi⸗ gung der Ueberwachungsſtelle für unendle Metalle zuläſſig und zwar nur in beſonders gelagerten Ausnahmefällen. Dieſe Verordnung erfaßt nur die erſte Vorbereitungsſtufe der genannten Metalle. Nicht erſaßt werden die Verarbeiter der zweiten Stuſe, alſo diejenigen Betriebe, die Halbfabri⸗ kate weiterverarbeiten. Meiallpreisindex Die Preisindexziffer der„Metallwirtſchaft, Metallwiſſen⸗ ſchaft, Metalltechnik“ ſtellte ſich am 25. April 1994 auf 49,0 gegen 49,5 am 18. April(Durchſchnitt 1909⸗13 gleich 100), ſtieg alſo um 0,8 v. H. der Ziffer vom 18. April.— Für die einzelnen Metalle wurben nach dem Preisſtande vom 25. April ſolgende Einzelinderziffern errechnet: Kupfer 35,8(am 18, April 36,0), Blei 51,6(40,2), Zink 42,1(41,6); Zinn 86,5(84,9), Aluminium 111,1(unv.), Nickel 99,8 (unv.), Antimon 59,8(unv.). Frachienmarhi Duisburg-Ruhrori/ 27. Aprii Die Nachfrage nach Leerraum war heute wiederum ſehr gering. Die Frachten erfuhren berg⸗ wie talwärts ebenſo wie die Schlepplöhne keine Aenderung. * 9. Seite/ Nummer 105 Wetterkarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarte tag Cpri. 0 Ovonemos O nener O nem deceent O vο Schner& CKraudem enedei K dewutgr. Gwinastine.On Se kelenter o massicer Soassore B Kiormscher gorcwesd dic piene ſegen am dem ende. oie der oen Sauonen zienenoen uü- ten geden die Temperatue anoe tinien vervingen orte au gtelenen an Reeresnifeau umgerrchneten Cuflruces Sdeceen afegen Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle in Frankfurt a. M. vom 28. April: Infolge allge⸗ meinen und kräftigen Luftdruckanſtiegs füllt ſich der über Südengland liegende Wirbel raſch auf. Auch entwickelt ſich über Nordeuropa ein kräftiges Hoch⸗ druckgebiet. Die Geſamtwetterlage verſpricht daher für die nächſte Zeit eine durchgreifende Beſſerung. Doch machen ſich anfänglich noch ſchwache Ausläufer des Nordſeetiefs ſtörend bemerkbar, Vorausſage für Sonntag, 29. Ayril Vielſach aufheiternd und nur noch ganz ver⸗ einzelt etwas Regen, Tagestemperaturen wieder etwas höher anſteigend, nachts friſch, abflauende Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 27. Aprit + 19,5 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 28. April 49,5 Grad, beute früh 8 Uhr 10 Grad. Waſſerſtaudsbeobachtungen im Monat Ayril— Ahein⸗Begel 24. 25. 26. 27.28.[ Necar⸗Begel ——— Ryeinfelden 2,182,242,152,09 2,01 S80 40. 5 94095 *»»* 8 Maxau.78⁸ 93 3,80*— 3˙70 Nellbeng„1,20ſ1,26 1,251,23 Manuheim! 24 2,42.43,2,45 2,30 l Plechinden- 9,180, 89.959,83 Kaub. 1,461.46 1,45 1,451,40J Diedesheim, 0/69 o,a8f0.801.06 Köln. 1,10.201,19..26.1,35 Das grönie und besie Konzerſkelee Hannhe ims .Ta R Stets billig und schön Be4.* v O 4, 1 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe NSDͤAP-Miiieilungen Aus partelamilichen Sekanntmachungen eninommen Anordnungen der Kreisleitung Die Grenzland⸗Arbeitsbeſchaffungs⸗Lottexieloſe ſind bis ſpäteſtens Montag, den 30. April 1934, vormittags 9 Uhr, in der Kreisleitung, I. 4, 15, Abteilung Kaſſe, Zimmer Nr. 11 abzurechnen. Die Abrechnungsfriſt iſt pünktlich ein⸗ zuhalten, da am gleichen Tage die Ziehung ſtattfindet. Kreiskaſſenverwaltung: gez. Wilh. Hotz. PO Friedrichspark. 1. Mai ab 20 Uhr im Friedrichspark Maifeier. Feubenheim. Der vorgeſehene Sprechabend für die Zellen 4, 4a, 5 und 6 am heutigen Samstag, 28. April, fällt aus. Neuer Termin wird bekanntgegeben. Neckarau und Rheinau. Sämtliche politiſchen Leiter, morgens.30 Uhr, auf dem Sportplatz am Waldweg in Neckarau. Sanbhoſen. Zur Flaggenhiſſung am 1. Mai 1934 auß dem Horſt⸗Weſſel⸗Platz iſt für ſämtliche PO, NSBO, NS⸗ Hago, SA, SS, SSR, Ko,.30 Uhr Antreten am„Adler“. NS⸗Frauenſchaft Sämtliche Parteigenoſſen und Parteigenoſſinnen wer⸗ den gebeten, durch Bücherſpenden die Einrichtung einer Bibliothek der NS⸗Frauenſchaft zu ermöglichen. Abzu⸗ geben im Heim der Frauenarbeitsſchule, L 9, 7. Sandhoſen. Montag, 30. April, von 19—20 Uhr Sprechſtunden und von 20—22 Uhr Heimabend. Unſere Ratſelecke Kreuzworträtſel f E ſe 7 110 5 1 1 1⁴ 1⁵ 10 1 1⁰ 28 7 28 2⁰ 2 38 Bedeutung der einzelnen WVörter⸗ von links nach rechts: 1 Stadt am Bottni⸗ ſchen Meerbuſen, 6 Mineral, 7 Fluß in Oſtpreußen, 9 Hohlmaß, 12 Stimmlage, 14 Vorbild, 16 8 Göltin, 17 japaniſche Münze, 18 Landbeſitz, 19 portu⸗ gieſiſche Kolonie in Vorderindien, 20 männlicher Vor⸗ name, 23 nordiſche Gottheit, 25 Gründer eines ruſſi⸗ ſchen Reiches, 27 Brotbeigabe, 29 Verbandmaterial, 31 altgermaniſches Literaturdenkmal, 32 Nebenfluß des Rheins, 33 ländliche Veranſtaltung; b) von oben nach unten: 1 Eigentum, 2 Flug⸗ Paee 3 Titel, 4 indiſches 5 aus Goethes Egmont, 6 Gruppenbegriff, 8 Stabt in Württemberg, 10 Inſelbewohner, 11 A gatzuſtand des Waſſers, 13 das Unverfälſchte, 15 8 melsbote, 21 Ruhelager, 22 Nebenfluß der Wolga, 23 Kloſtervorſteher, 24 das Unſterbliche in uns, 26 Maler religiöſer Motive, 28 mittelalterliche Reichs⸗ ſtrafe, 30 Getränk. 3801⁰ Fernsprecher 23334 auch Nichtuniſormierte, treffen ſch Sonntag, 29. April, ſtabe zu ſtreichen un ſetzen, daß wieder bekannte R entſtehen. Die neuen Buchſtaben ergeben, in geleſen, ein Sprichwort. aldriangewächs, B M Schwetzingerſtadt. Sonntag, 29. Aprtl, treten ſümt⸗ liche Mädels um 7 Uhr am Gabelsberger Platz an. 10 Pſg. ſind mitzubringen.— Montag, 30. April, treten ſämtliche Mädels um 19,30 Uhr am Gabelsberger Platz an.(Reichs⸗ einheitliche Kleidung.) Deutſches Eck und Strohmarkt. Der Ausflug am Sonn⸗ tag fällt au. Dagegen treten ſämtliche Mädels(Pflicht) am Montag, 19,15 Uhr, in 81, 9 an. Reichsuniform mit Söckchen. Mitzubringen ſind die nicht verkauften Loſe zu 50 Pfg. Lindenhof. Die geſamte Gruppe tritt Montag, den 90. April, um 19 Uhr, am Gontaroplatz in reichseinheitlicher Tracht an. Jene Mädels, die im Beruf ſtehen, kommen bis 8 Uhr an den Meßplatz. Deutſche Arbeitsfront Deutſcher Arbeiterverband des graph. Gewerbes. Heute, Samstag, 28. April, 20 Uhr, im Geſellſchafts⸗ haus, F 3, 13a, Spartenverſammlung der Buchbimder. Thema:„Aus der Geſchichte des Bucheinbandes“.— Sonntag, 20. April, Werkbeſichtigung der Firma Brown Boveri& Cie. Treffpunkt.90 Uhr vor dem Fabriktor (Halteſtelle Scheibenſtraße). NS⸗Hago Schwetzingerſtabt. Mitgliederverſammlung zuſammen mit der NS⸗Frauenſchaft am 2. Mai 1934, 20.30 Uhr, Lokal „Jugendheim“, Schwetzingerſtr. Redner Pg. Lehlbach. Seckenheim. Mitgliederverſammlung zuſammen mit der Ortsgruppe Ilvesheim und NS⸗Frauenſchaft beider Orts⸗ gruppen am 3. Mai 1934, 20.30 Uhr, Lokal„Schloß“, Seckenheim. Redner: Pg. Lehlbach. Röſſelſprung duld friſch daskraft lede de und ben auch] in dem wiß ter die ge nen ſie ge un herz] neden dulb kühn] lauf ziel ſiein ei wie nicht 1 bas ee boe kritt] ſie kennt dar ber i1. genden den ſinkt] oft mut gann der ſte auf iſt ob laſt] de ſiedebt riß gedet die ſie weg ſie dervoll] win iheihr auf nendieendet ſne ſie en in actt bet dah ſaht Buchſtabenrätſel. N. Sobr Terer— Sae e 3—— Kur— Hinſicht— Vieleck— Minna— Tau— Ilſe. In jedem der 103— n Wörter iſt ein beſtimmter Buch⸗ durch einen anderen ſo zu er⸗ er angegebenen Folge 18117 Geographiſches Gitterrätſel d o, e e e e e, 111 7, E N. Il, n n n n, o o o„ rrrr, 6 6 f t, u Die Buchſtaben ergeben, rich ⸗ tig eingeſetzt, waa erecht 5 fee die gleichen Wörter olgender Bedeutung: 1. vor⸗ eraſiatiſcher Staat, 2. Stadt Jaſeb irn Subſſchen Send. 88 Neet. Naturreine Weine Alfenidges, U 5, 16 gegenüber dem 110er Denkmel iechen-Bien/ Welde-Brau Bekanni gule und preiswerie Küche NS⸗Hago— G66— DAx Schwetzingerſtabt. Aufnahmen für die Deutſche Arbeité⸗ front(G56) werden Montags und Donnerstags von 19 bis 20 Uhr in der Geſchäftsſtelle, Seckenheimer Str. 9a⁵ entgegengenommen. Mittwoch, 2. Mai 1034, 20.15 Uhr, im Lokal Städt. Schlachthof, Sechenheimer Anlage 6, Verſammlung der NS⸗Hago, G90 in Verbindung mit der NS⸗Frauenſchaft. Erſcheinen aller Mitglieber iſt Pflicht. Die Frauen der NS⸗Hago⸗ und G5G⸗Mitglieder ſind ebenfalls eingeladen. Referent: Organiſationsleiter der Kreisamtsleitung Vg. Lehlbach. Kreisbauernſchaft Mannheim Bauernſchaft Saubhofen⸗Scharhof. Heute, Samstag, 21 Uhr, im„Adler“ Verſammlung. Erſcheinen iſt Pflicht. Der Ortsbauernführer. NesB(Amt für Erzieher) Dienstag, 1. Mai, treten alle uniformierten Mit⸗ glieder.15 Uhr zur Abholung der Fahne vor dem Stabt⸗ ſchulamt an. Die Nichtuniformierten ſind.30 Uhr zum Abmarſch am Gockelsmarkt angetreten. ——————.——— Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner Stellvertreter Kurt Ehmer) Verantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner ⸗ Handelsteil: Kurt Ehmer ⸗Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart⸗ Lokalen Teil: Richard Schönfelder⸗Sport: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Curt Wilhelm Fennel Anzeigen und geſchüft⸗ liche Mitteilungen: Jacob Faude, ſämtlich in Mannheim- Herausgeber: Drucker und Verleger: Manabee K Haas, 2 Mannheimer Zeitung, ann 4— Schriftleitung in Berlin; Eckart Peterich, W. 836, Viktoriaſtraße 4 5 Durchſchnittsauflage im März 21750 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗ Rückſendung nur bei Rückporto Geographiſches Silbenrätſel K au— che— che— dei— du— e— n — erl— fort— gatt— il— ir— kat— land— land— lei— ly— ma— na— ne — ra— rai— reth— ri— ro— see— see— spe— stein— ster— ster— stre— te— tou — traun— uk— 24— 2i Aus vorſtehenden 39 Silben ſind 14 Wörter zu bilden, deren Anfangs⸗ und Endbuchſtaben, beide von oben nach unten geleſen, ein Wort von Schiller ergeben(ch ein Buchſtabe). Bedeutung der einzelnen Wörter: 1. Ausläufer der Nordſee, 2. See in der Holſteiniſchen Schweiz, 3. bibliſcher Ort, 4. italieniſcher Kriegshafen, 5. oberbayriſches Bad, 6. weſteuropäiſche Inſel, 7. däniſche Inſel, 8, franzöſiſche Landſchaft, 9. Höhen⸗ ug bei Hannover, 10. Balkanlandſchaft an der Adria, II. ſpaniſche Landſchaft, 12. Stadt in Frankreich, 13. Weinſtadt in Ungarn, 14. Stadt in England(Käſe). 32877 —— Auflöſungen aus voriger Nummer. Kreuzworträtſel: a) 1 Poem, 4 Aloe, 7 Agto, 8 Reim, 9 Sofia, 12 Sue, 14 Eos, 16 San, 17 Ginſter, 18 Bar, 19 Eid, 21 Hel, 23 Lenau, 25 Amor, 26 Stil, 27 Suſa, 28 Tell;— b) 1 Parze, 2 Eis, 3 Moos, 4 Arie, 5 Lca, 6 Emden, 10 Fueſſen, 11 Nogat, 13 Paris, 15 Sir, 16 570 18 Begas, 20 Drill, 21 Hera, 22 Laſt, 23 Los, 24 Ute. Silbenversrätſel: O Glück, wo biſt du? Eine typiſch menſchliche Erſcheinung/ Iſt das ſtete Schweifen in die Ferne,/ Denn die meiſten Menſchen ſind der Meinung,/ Grade, was ich nicht hab', hätt' ich gerne./ Wer daheim iſt, ſinnt auf Abenteuer,/ Sehnt ſich ſtür⸗ miſch fort vom warmen Herde,/ In der Fremde iſt ihm nichts ſo teuer/ Wie die gute, alte Heimaterde. Wer ein Junggeſelle blieb hienieden,/ Fühlt ſich einſam und will ſchier verzweifeln,/ Ward er Eh'mann, iſt er unzu⸗ frieden/ Und wünſcht ſeine Frau zu allen Teufeln. Winter weckt die Sehnſucht nach dem Lenze,/ Und im Sommer 931 man ſich nach Kühle,/ Stets verlockt, was e jenſeits t der Grenze,/ Der Kontraſt nur zeitigt Wü eh le. te herzogliche Reſidenz: Braunſchweig. Nur dann! Vorwitz.— 555 iſt des Winters Macht: Tau⸗ etter.— Verwandlung: Steglitz, Stieglitz. 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Strauß Anfang 19.30, Ende 22.45 Uhr Freitag, den 4. Mai.— Miete P 5, Sondermiete F 14. Zum letzten Male: „Parſifal“ von Richard Wagner. ch. Weber MANNH E IM 16,—4 Auto-Batterien Osram Autolampen loh trinke meinen guten Machmittagskattee in Condikorel-Café Gmeiner unter den Arkaden, Friedrichsplat 12 Täglich hervorragendes Gebäek nur mit Butter hergestellt Castige K 0 Pickel, Warzen, Haaraustall, —(Eintauſch von Gutſcheinen auf⸗ gehoben.)— Anfang 18.00, Ende 22.45 Uhr Samstag, den 5. Mai.— Miete E 25: „Schwarzwaldmädel“, Operette von Leon Jeſſel. Anfang 19.30, Ende 22.15 Uhr Sonntag, den 6. Mai. Letzte Vorſtellung im Nationaltheater, außer Miete: „Die Fledermaus“, Operette von Johann Strauß. Anfang 20.00, Ende 28.00 Uhr Im Neuen Theater im Rosengarten Freitag, den 4. Mak. Für die Deutſche Bühne— Ortsgruppe Mannheim— Abt.—3, 76—81, 109—111, 183—135, 145—147, 150—152, 176—188, 314—918, Gruppe D Nr.—400:„Zähmung der Widerſpenſtigen“, Luſt⸗ ſpiel von Shakeſpeare. Anfang 20.00, Ende gegen 22.15 Uhr Sountag, den 6. Mai:„Die Metzel⸗ ſuppe“(„Krach um Jolanthe“), Ko⸗ mödie von Auguſt Hinrichs. Anfälng 20.00, Ende 22.15 Uhr Montag, den 7. Mai.— Miete 0 25, Sondermiete C 13:„Das Nacht⸗ lager in Granada“, Oper von Konradin Kreutzer. Anfang 19.30, Ende.45 Uhr Gesichisrbie Tätowierung entfernt(keine Elektrolyse!) Dr. phil. Peter Mannheim. 0 6,-11 Sprechstunden: tüglich—6 Uhr Täglich Künstler-Konzert SS S DD— Tuchhaus FEITE Beste Bezugsquelle für engros u. Detallversand leinste deuische Tuchwaren zu bililgsten Preisen Stets iiiige Fabrikreste Partelamtiich zugelessen für Untkormtuche u. Bleue Ferttagranzuge O 2, 2, Paradeplatz, neben Hauptpost 1 Treppe hoch Telephon 238 87 Arno Hänsel Iſnunumimiuneeeeneeeeeeeeee Amertkanerstr. 1 Tel. 43180 Automobil- Werkstötten, tar lIcht, Zundung und Notor Varta- Dienstg FPE LLLLL „Eludes“- Frühstückstee(Familientee) KEart. Mk..-, fördert den Stoffwechsel und verhindert Fettansatz des“. 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Besinn. 3, 5, 7..20 Uhr, So. 2,.20,.20,.30 Uhr LHAMBRA MalionalThealer IHML Groge Resse in.Mioll. Verstärktes National-Theater- Orchester. Gemischter Chor des L Mannheim.'hafen. Solisten ler, Heinrich Kuppinger, Heinrich Hölzlin. General-Musikdirektor Philipp Wüst. Eintrittskarten: RM..50,.— und 50 Pfennig. ehrergesangvereins Erika Müller, Irene Zieg- Leit.: 4008 Mannheim SECEENHEINAERSTR13 Samstag, den 28. April 1934 Sonniag leizimals! Vorstellung Nr. 285 Miete ANr. 24 TEmisa Gnaif Uebermorgen, 30. April, 19,30 Uhr, Musensaal Ouvertüre in-Moll u. VIll. Symphonie in C- Noll. Verstärktes National- Theater-Orchester. Leitung: Ge- heimrat Dr. Sigmund v. Hausegger, München. 2*— 2 König Heinrich IV. Eintrittskarten: RM..—,.—,.— und 30 Pfennig. von 53— e Mannheim: Derkehrsverein, N 2, à. Tel. Neu übertragen und für eine Auf- Heckel, 0 3. 10. Kel. 31102, Dr. Tiilmann. P 7, 19. kahruns beider Teile an einem Abend in Tel. 20327: Bfeißer, N 3. 3, Tel. 32235. 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Z. am Mittag Ein beglückender Film 8 Film- Kurier Einer der schönsten Kulturfilme, die ist eine Spielhandlung, wie sie der Völk. Beobachter 10⁵* aberglauben. eenee eeeeeeeree Sahen. Das 8 5 Flr Jugendliche verboien! Obeflue. W O e un, fulla ffpr SSF mit ihrem 5 8le R Karten im Vorwerkauf. Auch telefon.: 33219 wlfaäebi— Kragen, Krawatten Weltstadt— programm 5 N Patentrost 5 e 1 Wi dint Preiswerte Naturweine! billig zu verkauf. q e t. finden 808 in alehster N W 0 VB 50 2 1 f dr im„Preisangeb. unt. u õ w a** N 32er Wachenheimer Altenburg Adr, in d. Ge„. Sechccde 5 dei 88˙/ Sonntag nachmittag Uhr.. Reince 110 ſchäftsſtelle. 9027 5.65 a0 tn————— 14 Blattes. 28942————— E 6 Flemdenvorstellung Sier fiertheimer Goldber 130 Radio——— +— Smann 5 ͤ jmmelrei 4 Röhr. Batterie⸗Fene rp, Maus, 925 15 Seeee e zu halben Preisen ter Saee 0 empf,, Siewens, Nälllg Bobl. Rodeſ 1 lter-——— Piasche o. Gl..O00/m. Lautſpr., Akku zu Höchſtpreiſen. 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