keur Mannhelnier 9 9 amihemer enerar-umeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Friedrichſtraße 4, W Oppauer Straße 8. Se Freiburger Straße 1 Jeitung Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile9 3. 70mm breite Re⸗ klamemillimeterzeile 50 3. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Bei Zahlungseinſtellung, Vergleichen oder Zahlungsverzug wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen u. für fernmündlich erteilte AufträgeGerichtsſtandMannheim Einzelpreis 10 Pf. Sonntags⸗Ausgabe A u. B Samstag, 2. April/ Sonntag,.. April 1934 145. Jahrgang— Nr. 196 Englands Oruck auf die Gläubigerkonferenz Deutſche Abwehr einer überflüſſigen Note Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 28. April Die engliſche Regierung hat bekanntlich geſtern durch ihren Botſchafter in Berlin der Reichs⸗ regierung eine Note überreichen laſſen, in der gegen die Möglichkeit eines Moratoriums für die deutſchen Zahlungsverpflichtungen aus der Dawes⸗ und Younganleihe Stellung genommen wird. Die franßöſiſche Regierung hat, wie eben⸗ falls ſchon gemeldet, einen ähnlichen Schritt unter⸗ nommen. Das Vorgehen der beiden Regierungen wirkt einigermaßen befremdend. Die engliſche Regie⸗ rung hatte, wie man ſich erinnern wird, bereits im Dezember vorigen Jahres in mehreren Noten ihre Auffaſſung in dieſer Angelegenheit den verantwort⸗ lichen deutſchen Stellen zur Kenntnis gebracht. Die Reichsregierung iſt alſo bereits ſeit Monaten durchaus zureichend ja erſchöpfend über die eng⸗ liſche Meinung unterrichtet geweſen. Sachlich beſtand demnach kein Grund zu einer neuer⸗ lichen Information auf dieſem Gebiet. So entſteht der peinliche Eindruck, daß die engliſche Re⸗ ierung und auch das franzöſiſche Kabinett auf dieſe eiſe auf die zuſtändigen deutſchen Inſtanzen einen gewiſſen Druck ausüben wollen. Es iſt bezeichnend, daß man ſich hierzu gerade den jetzigen Zeitpunkt, an dem die Gläubigerverhand⸗ lungen in Berlin ſtattfinden, gewählt. Die Demarche Englands und Frankreichs wirkt umſo eigenartiger, als auch die beiden Regierungen ſich klar darüber ſein ſollten, daß an den harten Realitäten durch ein derartiges Vorgehen nichts geändert werden kann. Es handelt ſich bei all dieſen Fragen, ob es nun um die privaten Kredite oder um die Dawes⸗ und Pdunganleihe geht, ja nicht um das Zahlungsproblem. Deutſchland hat nicht einen Augenblick aufge⸗ hört, ſeinen Verbindlichkeiten in Reichsmark nachzukommen. Zur Diskuſſion ſteht einzig und allein die Frage, wie weit es möglich iſt, die in Reichsmark geleiſteten Beträge in fremde Währung zu übertragen. Und der Transfer hängt nicht von unſerem Willen, ſon⸗ dern von der Ausgeſtaltung unſerer Zahlungs⸗ bilanz und damit ſchließlich vom Export ab. An dieſem Punkt, beim Export, muß derjenige, der die Transferfähigkeit Deutſchlands erhalten und ſteigern möchte, angreifen. Mit diplomatiſchen Beſchwerden und War⸗ nungen iſt es nicht getan. Ueber dieſe Zuſammenhänge ſollten eigentlich inzwi⸗ ſchen auch die beteiligten Regierungen ſich blar ge⸗ worden ſein. Im übrigen kommt man zur Zeit in engliſchen Regierungskreiſen auf den alten Vorſchlag eines Clearingſyſtems für den Warenverkehr mit Deutſchland zurück. Die Engländer haben bei der⸗ artigen Erwägungen, die in der letzten Zeit wieder⸗ holt angeſtellt wurden, immer nur die Handels⸗ bilanz zwiſchen dem Vereinigten König⸗ reich und Deutſchland im Auge. Sie werden es natürlich im Ernſtfall nicht verhindern können, daß wir ſelbſt an die Handelsbilanz mit dem ge⸗ ſamten britiſchen Empire denken müßten. Mit dem Empire iſt unſere Handelsbilanz paſſiv. Wir haben noch im Jahre 1933 für rund 150 Millionen Mark Waren mehr dem britiſchen Weltreich abgenommen als wir ihm ver⸗ kaufen konnten. Es kann kein Zweifel darüber ſein, daß ein briti⸗ ſches Clearingſyſtem Deutſchland zu Abwehr⸗ maßnahmen zwingen würde. Wir wären ge⸗ zwungen, den Ankauf der für uns notwendigen Rohſtoffe und Lebensmittel mehr nach ſolchen Ländern zu verlagern, die von Deutſchland in entſprechendem Umfange auch Waren kaufen. Ein Clearingſyſtem, mit deſſen Ankündigung im gegen⸗ wärtigen Augenblick leider auch eine Drohung an die deutſche Adreſſe beabſichtigt zu ſein ſcheint, würde alſo für England als Schwert ſich erweiſen. Bekanntgabe der Regierungsumbildung in Wien erſt am 1. Mai — Wien, 28. April. Die Umbildung der Regierung wird nach einer halbamtlichen Mitteilung erſt zum 1. Mai bekannt⸗ gegeben werden. Der Bundesführer der Heimweh⸗ ren, Starhemberg, tritt als Vize kanzler ohne Geſchäftsbereich in das Kabinett ein. Er ſoll, ein zweiſchneidiges Transſer-Tagung in Berlin Großbankier Wallenberg, 4 der Vertreter der Reichsbankpräſident Schacht, 3 der ſchwediſche 1 Der Vizepräſident der Reichsbank 2 Gläubiger, Lever, 5 der Amerikaner fierre Say. Der Widerhall der Neurath⸗Kundgebung Zaube Ohren in Paris Meldung des DN B. — Paris, 28. April. Die Erklärungen, die Reichsaußenminiſter Frei⸗ herr von Neuratzh der Preſſe gegeben hat, wer⸗ den vorläufig nur von wenigen Blättern verzeich⸗ net. Das„Journal“ bezeichnet ſie als die An⸗ kündigung, daß Deutſchland nicht auf ſeinen Willen verzichtet, ſeine ſämtlichen Rüſt ungen zu erhöhen(). Der Berliner Sonderberichterſtatter des„Matin“ erblickt in den Erklärungen eine Ant⸗ wort auf die franzöſiſche Note an England. Dieſe Erklärungen ſeien um ſo intereſſanter, als man in ihnen die Schwierigkeiten, Sorgen und Hoffnungen der deutſchen Politik erkennen könne. Die geſamtpolitiſche Atmoſphäre Berlins werde beſtimmt durch den Wunſch, die Rückkehr des politi⸗ ſchen Fragenkomplexes nach Genf zu verhin⸗ dern, wenn dies noch möglich ſei. Man ſehe in Berlin„franzöſiſche Exploſionen“ voraus und be⸗ mühe ſich, ſie zu vermeiden, ohne zunächſt aber die erhoffte engliſch⸗italieniſche Einheitsfront gegen den franzöſiſchen Standpunkt verwirklicht zu ſehen. Das Echo des Beſuches Suvichs in Rom und Brüſſel ſcheine nicht dafür zu ſprechen. Es könne Frankreich⸗ gelingen, in Genf, abgeſehen von der Kleinen Entente, auch Polen und vielleicht Rußland für die franzöſiſche Politik zu gewinnen. An⸗ geſichts dieſer Lage verſuche Deutſchland einen letzten Vorſtoß. Wenn dieſer es nicht er⸗ möglichen ſollte, im letzten Augenblick ein Abkom⸗ men zu erzielen, werde dies wenigſtens die Vor⸗ bereitung für die Rechtfertigung des deutſchen Fern⸗ bleibens von der Abrüſtungskonferenz ſein. wie verlautet, auch zum oberſten Sportführer er⸗ nannt werden. Ferner wird allgemein damit ge⸗ rechnet, daß der Vizekanzler Fey zum Miniſter für das Sicherheitsweſen ernannt wird. Die Verſchiebung der Bekanntgabe der Kabinetts⸗ bildung wird in politiſchen Kreiſen darauf zurück⸗ geführt, daß Starhemberg aus der grundſätzlich ab⸗ lehnenden Haltung der Heimwehren gegenüber dem Parlamentarismus es abgelehnt haben ſoll, an der letzten Sitzung des Nationalrates am Montag be⸗ reits als Mitglied der Regierung teilzunehmen. Der Bundespräſident wird auf Grund der Er⸗ mächtigung des Nationalrates die feierliche Ratift⸗ zierung des Konkordats am Montag mitternacht gemeinſam mit dem päpſtlichen Nuntius vornehmen. Das Konkordat tritt gleichzeitig mit der Verfügung vom 1. Mai in Kraft. Keine Poſtzuſtellung am 1. Mai — Berlin, 28. April. Das Reichspoſtminiſte⸗ rium hat die Reichspoſtdirektion ermächtigt, am 1. ſtimmung mit Das Echo aus London — London, 28. April. Die engliſche Morgenpreſſe ſchenkt der außen⸗ politiſchen Rede des Reichsaußenminiſters v. Neu⸗ rath vor der deutſchen Preſſe weitgehendſte Beach⸗ tung. An eigenen Kommentaren fehlt es vorläufig noch. Die„Times“ bringt eine Inhaltsüberſicht der Rede unter der Ueberſchrift„Deutſchlan ds Antwort an Frankreich“ und veröffentlicht gleichzeitig einen ſehr ausführlichen Auszug unter der Ueberſchrift„Deutſchlands Rüſt ungspoli⸗ tik“. Zum Schluß des Berliner Berichtes wird be⸗ merkt: Deutſchland würde viel lieber in Ueberein⸗ ſeinen Vertragspartnern abrüſten, als zu einer gewiſſen Wiederaufrüſtung gezwungen zu ſein, und Deutſchland iſt daher ebenſo bemüht wie irgendein anderes Land, ein Abkommen zu er⸗ zielen. „Daily Telegraph“ hebt die Aeußerung von Neuraths hervor, daß die Tage der Ultimaten an Deutſchland vorüber ſind, und weiſt wie auch andere Blätter auf den„deutſchen Wink an Frankreich“ hin. Auch die„Daily Mail“ veröffentlicht einen Auszug der Neurathsrede. Der Berliner Bericht⸗ erſtatter des Blattes ſchreibt an der Spitze ſeiner Meldung:„Freiherr von Neurath erklärt, daß Deutſchland bereit iſt, jeden Augenblick zu einer Rüſtungsvereinbarung zu kommen. Der größere Teil ſeiner Rede beſtand aus einer ſehr ſcharfen Kri⸗ tik an der franzöſiſchen Note. Aber es hatte den An⸗ ſchein, daß ſein Hauptziel darin beſtand, zu zeigen, daß Deutſchland immer noch um eine Rüſtungsver⸗ einbarung bemüht iſt.“ Die Meldung der konſervativen„Morning Poſt“ erſcheint ebenfalls unter der Ueberſchrift „Deutſchlands Antwort an Frankreich“ und„Berlin immer noch zur Zuſammenarbeit bereit“. ĩͤ00GPGPGPGT0PGPGGPPbPPPPPPPPPPbPPTPTPTPTPTPTGTTGTGT'''''''T7T''''''T7T——-TbTb—'—'—'—'—————bbö—————ÄÄ1ÄÄ1Ä Mai, dem nationalen Feiertag des deutſchen Volkes, die Poſtzuſtellung ausfallen zu laſſen. Dadurch iſt auch den im Zuſtelldienſt beſchäftigten Angehörigen der Deutſchen Reichspoſt die Möglichkeit geboten, ſich an den nationalen Feiern zu beteiligen. Hinrichtung zweier Mörder — Berlin, 28. April. Wie der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt mitteilt, ſind heute morgen in Greifs⸗ wald die Mörder des Kaufmanns Wilhelm Erich und ſeiner Tochter Maria Erich, die Brüder Fritz und Kurt Exler, aus Kenz, Kreis Franz⸗ burg, hingerichtet worden. Sie waren von dem Schwurgericht in Greifswald am 17. November 1933 zum Tode verurteilt worden. Der preußiſche Mini⸗ ſterpräſident hat von dem Begnadigungsrecht keinen Gebrauch gemacht, weil die gegen einen Greis und ſeine Tochter mit großer Brutalität verübten Mord⸗ taten nach einem wohlvorbereiteten Plan und aus niedrigen Beweggründen ausgeführt worden ſind. Die Welt im Fieber * Mannheim, den 28. April. Fieberhafter politiſcher Hochbetrieb, wohin man blickt. Dabei iſt die Außenpolitik überall Trumpf. Sie iſt es ſchon deshalb, weil ſie faſt überall den Regierungen als eine willkommene Ab⸗ lenkung von den innenpolitiſchen und wirtſchaftlichen Schwierigkeiten erſcheint. So iſt es jedenfalls nicht nur in Europa, ſondern auch in Amerika. Eine Ausnahme macht nur Japan, das in wirtſchaftlicher Hinſicht bekanntlich auch in Europa mit ſeinen zu ſo konkurrenzlos billigen Preiſen angebotenen Waren immer mehr Boden gewinnt. Da es dieſe Waren keineswegs verſchenkt, ſondern damit infolge ſeiner faſt einzig in der Welt daſtehenden Produk⸗ tionsmöglichkeiten nach wie vor immer noch gut verdient, kann man nicht behaupten, daß ſeine Politik — dem unmittelbaren Druck wirtſchaftlicher Nöte ſteht. Doch das iſt ein Kapitel für ſich, das vorausſicht⸗ lich noch ſehr viele Fortſetzungen haben und Ent⸗ wicklungen von vorläufig noch gar nicht abzuſehen⸗ der Tragweite auslöſen wird. Die Politik Japans, die gerade in dieſer Woche den führenden Groß⸗ mächten der Welt wieder ſo viel Aufregung gebracht hat, wird in erſter Linie dadurch beſtimmt, daß Japan auch ein Volk ohne Raum iſt. Wenn bisher Japan in der Lage war, auch in der rauhen Welt der harten Tatſachen dieſe Politik in ſehr loh⸗ nender Weiſe praktiſch betreiben zu können, ſo kam ihm dabei die Uneinigkeit und Rivalität der im fernen Oſten intereſſierten Großmächte ſehr zuſtatten. Japan hätte ſich ſonſt auch nach dem Austritt aus dem Völkerbund nie erlauben können, ſich über die gemeinſamen Intereſſen Amerikas und Englands im fernen Oſten ſo völlig hinwegzuſetzen, wie es das in immer ſteigendem Maße dauernd geſchiehr. Aber ſchließlich wird es den klugen Japanern 12 auch kein Geheimnis geblieben ſein, daß, ganz ab⸗ geſehen von dem gegenſeitigen Mißtrauen zwiſchen John Bull und Uncle Sam, nicht einmal in England ſelbſt eine einheitliche Meinung über Japans Politik im fernen Oſten beſteht. Dieſer Tage erſt wurde von der in der ganzen Welt verbreiteten engliſchen Preſſe die auch von uns veröffentlichte Nachricht ge⸗ bracht, daß führende engliſche Marine⸗ EW eiſe mit ihren Sympathien viel mehr auf Seiten Japans als bei ihren Sprachverwandten in Amerika ſind Muß nicht ſolche Gefühlspolitik gerade bei den Engländern beſonders überraſchen, die man im all⸗ gemeinen als ſtets kühl ihren Vorteil abwägende Geſchäftepolitiker einſchätzt? Jedenfalls iſt dieſe Er⸗ ſcheinung auch ein ſehr gewichtiges Zeichen für das völlige Durcheinander und die immer auf Ueber⸗ raſchungen hinauslaufende Undurchſichtigkeit der weltpolitiſchen Verhältniſſe und Beziehungen. Dieſe Erkenntnis muß uns dauernd dazu veranlaſ⸗ ſen, die nächſte Entwicklung auf den weltenweiten Gefilden der Außenpolitik dauernd wachſam im Auge zu behalten. Wir dürfen nicht aufhören, uns immer wieder gegenſeitig darauf hinzuweiſen, daß jetzt alles darauf ankommt, unſeren politi⸗ ſchen Blickpunkt nach außen zu ver⸗ lagern. Es hatte ſchon ſeine guten Gründe, wenn den Staatsreiſen des franzöſiſchen Außenminiſters Barthou nach Warſchau und Prag ebenſo wie den Beſuchen des italieniſchen Staatsſekretärs Suvich in London und Brüſſel überall, auch in der deutſchen Preſſe, beſondere Beachtung beigemeſ⸗ ſen wurde. Noch wichtiger und aktueller ſind im Augenblick öwei andere politiſche Geſichtspunkte: Da iſt zunächſt der mit dem Notenwechſel zwi⸗ ſchen Berlin und Moskau wieder einmal in den Vordergrund der öffentlichen Erörterungen ge⸗ ſtellte Blickpunkt nach dem nahen Oſten, der naturgemäß uns unmittelbarer intereſſieren muß als die Entwicklung in Fernoſt. Von überragender Wichtigkeit iſt ferner die herzerfriſchend deutliche Antwort, die geſtern abend von unſerem Außenminiſter an Frankreich erteilt worden iſt. Herr von Neurath hat dazu die Form einer Unter⸗ redung mit Preſſevertretern gewählt. Der bisher übliche Notenwechſel, bei dem man jedesmal wochen⸗ lang auf die Antwort warten mußte, hat ſich offen⸗ bar einſtweilen totgelaufen. Auch ſo muß man die große Selbſtüberwindung bewundern, die unſere Diplomaten im dauernden Ringen um eine Ver⸗ ſtändigung mit Frankreich aufbringen müſſen. Alle unſere Bemühungen, alle unſere ehrliche Verſtändi⸗ gungsbereitſchaft, alle unſere großen Opfer waren bisher vergeblich. Frankreich war und bleibt uns gegenüber immer der Geiſt, der ſtets ver⸗ neint. Können wir nach den gemachten Erfahrungen überhaupt noch hoffen, daß in abſehbarer Zeit bei unſerem mächtigen Nachbarvolk ein Geſinnungs⸗ Die vorliegende Ausgabe unmant 24 Seiten „———TF——— —————————— 5B5üS——— 2. Seite/ Nummer 196 Neue Mannheimer Zeltung/ Sonntags⸗Ausgabe Samstag, 28. April/ Sonntag, 29. April 1934 umſchwung möglich iſt? Die Meiſten von uns wer⸗ den ohne weiteres Beſinnen dieſe Frage an das Schickſal mit einem glatten Nein beantworten. Dieſe alle müſſen ſich aber darüber klar ſein, daß wir nie zu einer wahren Befriedung Mitteleuropas und damit auch zu einer wirklich dauerhaften Wirt⸗ ſchaftsbelebung kommen können, bevor es nicht zu einem Ausgleich zwiſchen Berlin und Paris gekom⸗ men iſt. Aus dieſer Einſicht heraus bemühen ſich auch an⸗ dere Länder, wie England und Italien, und viele neutrale Länder, wie die Schweiz, Spanien und die nordiſchen Staaten, um eine Vermittlung in der brennendſten Frage, die es zwiſchen Deutſch⸗ land und Frankreich zu klären gilt, die Frage des Rüſtungsausgleichs. In dankbarer Genug⸗ tuung iſt geſtern auch von Herrn von Neurath anerkannt worden, daß wir in dieſem Kampf um unſere Gleichberechtigung nicht allein ſtehen. Auch unſere Regierung wird ſich jedoch vollkommen dar⸗ über klar dein, daß wir auf dieſe Unterſtützung nicht allzu ſehr bauen dürfen. Wir werden die anderen Regierungen nur ſo⸗ lange und inſoweit zur Unterſtützung bereit finden, als ſich ihre Intereſſen mit den unſeren decken. Andernfalls ſteht man uns völlig kalt und immer bereit zu„Gegenmaßnahmen“ gegenüber. Das gilt beſonders auch für England, auf das wir immer noch und wieder gewiſſe Hoffnungen ſetzen. Alle etwa aufkeimenden Illuſionen werden jedoch immer rechtzeitig genug durch eiskalte Duſchen gründlich beſeitigt. Ein dͤraſtiſches Beiſpiel dafür ſind die heute vorliegenden Meldungen der eng⸗ Iiſchen Preſſe über die internationale Konferenz der Auslandsgläubiger in Berlin und zu den bekannten Vorſchlägen unſeres Reichsbank⸗ Präſidenten Dr. Schacht. Selbſt ein Blatt wie die „Times“, die ſich ſonſt immer einer gemäßigten Sprache befleißigt, verſteigt ſich, obwohl ihr unſere finanzielle und währungspolitiſche Zwangslage doch durchaus bekannt ſein muß, zur Drohung mit Gegenmaßnahmen und ſchreibt, es beſtehe alle Ver⸗ anlaſſung zu der Hoffnung, daß Dr. Schacht noch nicht ſein letztes Wort geſagt habe. Es müßte ihm ſicherlich klar ſein, daß man von den Gläubigern Deutſchlands kaum erwarten könne, ein willkür⸗ liches Vorgehen zu dulden. Ferner„müſſe ihm klar ſein, daß eine glatte Verweigerung einer au⸗ gemeſſenen Regelung unvermeidlicherweiſe die Gläubiger zwingen würde, zu Gegen⸗ maßnahmen zu greifen“. Wie man ſieht, iſt die Lage nicht nur in außen⸗ politiſcher, ſondern auch in wirtſchaftspo⸗ litiſcher Hinſicht nach wie vor ſehr ernſt. Auch räumlich betrachtet, ſind wir nach wie vor nach Weſten wie nach Oſten gleichermaßen zu ge⸗ ſpannteſter Aufmerkſamkeit über die weitere Entwick⸗ lung der Verhältniſſe verpflichtet. Litwinows Vorſtoß wegen eines Garantiepaktes für die balti⸗ ſchen Länder konnten wir nach Lage der Dinge nur als einen unfreundlichen Akt betrachten. Die Ab⸗ fuhr, die ihm von Berlin aus erteilt werden mußte, waren wir unſerem Preſtige ſchuldig. Durch die dann folgende Erläuterung und Ergänzung dieſer erſten Antwort wollte Berlin zum Ausdruck brin⸗ gen, daß wir bei aller Wahrung unſeres Standpunk⸗ tes grundſätzlich aus tiefſter Friedensliebe heraus über alle Streitigkeiten hinweg immer wieder zur Verſtändigung und bereit ſind. Leider hat Litwinow für dieſe Bekun⸗ dung unſeres Friedenswillens nicht das richtige Verſtändnis. Seine heute veröffentlichte Erklärung können wir jedenfalls nur mit gemiſchten Gefühlen zur Kenntnis nehmen. Er hält es für angebracht. die Warnung auszuſprechen, daß„eine Verletzung des Friedens im Oſten Europas, ein Vorſpiel zum Weltkrieg ſein würde. Im übrigen meint er, daß es ſich bei dem von ihm vorgeſchlagenen Garan⸗ tiepakt für das Baltikum nur um„eine willig übernommene Verpflichtung“ handeln würde,„die Unabhängigkeit und Unver⸗ ſehrtheit anderer Staaten zu achten Ein ſolcher Standpunkt iſt für unſere Außenpoli⸗ tik eine Selbſtverſtändlichkeit, über die man weder große Worte macht und feierliche Pakte abſchließt. Wie aber wäre es, ſo fragen wir Herrn Litwinow, zu einem berechtigten Ausgleich „Japan zieht die Schraube an“ Engliſche Preſſeſtimmen über Japans Abſichten in China Meldung des DNB. — London, 28. April, In Londoner politiſchen Kreiſen rechnet man da⸗ mit, daß Sir John Simon am kommenden Mon⸗ tag eine eingehende Erklärung über die Aus⸗ wirkungen der japaniſchen Ehina⸗Politik auf England im Unterhaus abgeben wird. Der Be⸗ richt des engliſchen Botſchafters in Tokio iſt geſtern in London eingetroffen. Wie einzelne Blätter wiſſen wollen, iſt die Antwort, die der eng⸗ liſche Botſchafter von japaniſcher Seite erhalten hat, zufriedenſtellend. Japan ſoll ſich weiterhin an die Beſtimmungen des Neunmächtepaktes gebun⸗ den erklärt haben und auch nicht beabſichtigen, ver⸗ tragliche Zugeſtändniſſe von anderen Seiten zu ne⸗ gieren. Die Erklärungen, die der japaniſche Außenminiſter dem engliſchen Botſchafter gemacht hat, dürften be⸗ wußt formlos geſchehen ſein. Die engliſche Note war von vornherein ſo abgefaßt worden, daß ſie nur noch einmal auf die engliſche Note hinwies und im Grunde keine Antwort erwartete. Japan dürfte auch nicht die Abſicht haben, noch formell auf die engliſche Note zu antworten. Bei dieſer Sachlage gedenkt man in England das ganze Problem nicht weiter 8z u behandeln und jetzt keine Verſchärfung der Si⸗ tuation eintreten zu laſſen. Sir John Simons künf⸗ tige Erklärung dürfte alſo kaum mehr enthalten als eine Darſtellung der in den letzten Tagen gepflogenen Beſprechungen und eine Erklärung, daß England au⸗ friedengeſtellt ſei. Wenngleich die engliſchen Preſſekommentare er⸗ kennen laſſen, daß man mit dieſem Ergebnis des Gedankenaustauſches zwiſchen London und Tokio zu⸗ frieden iſt, ſo kann man doch aus den ſehr ſpärlichen Kommentaren die Beſorgnis herausleſen, daß man nicht unbedingt von der Aufrichtig⸗ keit der japaniſchen Erklärung überzengt iſt. Man weiſt zum Beiſpiel darauf hin, daß Japan zum Beginn des mandſchuriſchen Konflikts dem Völker⸗ bund verſichert habe, ſchnellſtens die Truppen wieder in die Eiſenbahnzonen zurückzuziehen. Wie dann Japan ſich an die Verſicherung gehalten habe, zeige die Weiterentwicklung in der Manoſchurei. Unter der Ueberſchrift„Fapan zieht die Schrauben an“ berichtet der diplomatiſche Korre⸗ ſpondent des„Daily Herald“ von der Abſicht Japans, von China die Regelung aller noch ausſtehenden Probleme zu verlangen. Praktiſch bedeute das die Errichtung einer pölligen Oberhoheit über China. Japan erhebe fünf Forderungen 1. die Anerkennung der Unabhängigkeit der Mandſchurei, 2. die Anerkennung von Japans „beſonderen Intereſſen“ in Nordchina und beſonders der Umgebung von Peking, 3. die Bürg⸗ ſchaft, daß China ohne Japans Zuſtimmung leine ausländiſchen Anleihen aufnehme, 4. die Bürgſchaft, daß China ſich der fapaniſchen Hilfe und Zuſammenarbeit bei ſeiner poli⸗ tiſchen und wirtſchaftlichen Wiederherſtellung bediene, 5. die Verſicherung, daß China keine aus⸗ ländiſchen Berater oder Inſtruktoren für ſeine Armee, Flotte oder Luftſtreitmacht einſtelle mit Ausnahme von Japanern. Der erſte Schritt zur Erreichung dieſer Forderung dürfte getan ſein, da der japaniſche Außenmini⸗ ſter geſtern den chineſiſchen Geſandten hat wiſſen laſſen, daß die japaniſche Regierung baldigſt die Er⸗ öffnung direkter Verhandlungen mit der chineſiſchen Regierung wünſche. Betlin freut ſch über den Malbaum aus bemethwarzwald Drahtbericht unſeres Berliner Büros DBerlin, 27. April. Niemand von der heutigen Generation in Berlin kann ſich erinnern, jemals in ſeinem Leben in Ber⸗ lin einen Maibaum geſehen zu haben. Um ſo grö⸗ ßer iſt die allgemeine Freude und Erwartung, mit der alle Kreiſe der Bevölkerung der Aufrichtung des großen Maibaums im Berliner Luſtgar⸗ ten entgegenſehen. Hier vollbringt das Reichsamt „Volkstum und Heimat“ wirklich eine ſchöne Tat, die wieder völkiſches Gemeinſchaftsleben im Zeichen alt⸗ deutſchen Brauchtums in die Reichshauptſtadt ein⸗ ziehen laſſen will. Der große Maibaum, ein 42 m hoher Schwarzwaldtannenſtamm, wird heute nachmittag zum Luſtgarten gebracht auf einem der neuen Wagen der Reichsbahn, die nicht auf Schienen angewieſen ſind. In den exſten Nachmit⸗ tagsſtunden ſammelt ſich am Anhalter Bahnhof der Feſtzug. Er beſteht aus einer Trachtenkapelle der Schwarwälder Abordnung und Lands⸗ mannſchaften aus Baden, Schwaben und der Pfalz. Der mit Grünlaub geſchmückte Stamm wird über den Potsdamer Platz, den Tiergarten ent⸗ lang zum Brandenburger Tor und dann— Triumph⸗ zug dieſes Frühlingsſymbols— über die Linden zum Luſtgarten zwiſchen Dom und Schloß gebracht. Dort nehmen ihn in feierlicher Weiſe Vertreter der Stadt Berlin in Obhut und gleichzeitig rückt eine Pionierkompanie des Reichsheeres an, die die ſchwere Arbeit der Aufrichtung des Maibaumes durchführen ſoll. Welche Vorbereitungen not⸗ wendig ſind, um den rieſigen Stamm hoch⸗ zubekommen und feſt in den Boden zu verankern, geht allein ſchon daraus hervor, daß am Dom⸗ ————————————————————————————————————— der um„die Notwendigkeit der vollkom⸗ menen wirtſchaftlichen und politiſchen Unabhängigkeit anderer Staaten“ ſo ſehr beſorgt iſt, wenn er auch Deutſchland ge⸗ genüber dieſen Standpunkt einnehmen und in der politiſchen Praxis bekunden würde? Weiter wol⸗ len wir nämlich nichts. H. A. Meibner. Zurückweiſung einer litauiſchen Zeitungslüge 9 3 Berlin, 28. April Der Leiter des Außenpolitiſchen Am⸗ tes der NSDAP, Alfred Roſenberg, veröffentlicht folgende Erklärung: „Im Zug eines konzentriſchen internationalen Jwiſchen Honolulu, Charbin und Moskau Prophezeiungen und Kriegsgeſpräche im Fernen Oſten Nowo⸗Sibirſk, im April. Nun ſitzt der Mann mit dem Kalmückengeſicht und dem nieſengroßen, vierkantigen Schädel eine Stunde da und erklärt mir, weshalb Rußland er⸗ ſtens kämpfen wird und zweitens ſiegen muß. „Heute iſt das alles ganz anders!“ ſagt er und don⸗ nert mit der mächtigen Tatze auf das kleine Tiſch⸗ lein, auf dem der„Ober“ des Sibirien⸗Expreß den Tee ſerviert hatte. Zucker hatte er keinen gebracht. Man nahm ein Stück Konfekt dazu, durch das man den Tee ſog. Jenes Konfekt, das man ißt, aber an dem man nicht riechen ſoll. „Damals, vor zwei oder drei Jahren, hätte ich nicht ſagen können, Rußland wird kämpfen und Rußland wird ſiegen. Heute kann ich es.“ Ex deutet hinaus. Draußen legen Sträflinge und Zwangs⸗ apbeiter letzte Hand an die Doppelgleiſe. Hier zwi⸗ ſchen Krasnofarſk und Nowo⸗Sibirſk wird das auto⸗ matiſche Block⸗Signal⸗Syſtem ſoeben ausgebaut. Damit wird die Leiſtungsfähigkeit der Strecke er⸗ höht. Mein Reiſegefährte iſt vielleicht der hundertſte mit dem ich die fernöſtliche Frage erörtere zwiſchen Honolulu, Tokio und Charbin, Krasnojarft und Nowo⸗Sibirſk. Und jeder dieſer Hundert hatte eine andere Meinung. Nur in einem waren ſich alle klar: daß es eines Tages geſchehen werde. Der Krieg im Fernen Oſten Aſiens. Die Auseinander⸗ ſetzung, 8 5 Der Filmreporter, der von Honolulu mit her⸗ überkam, glaubte, es werde ſchon im Herbſt los⸗ gehen. Der amerikaniſche Diplomat, der nach Tokio gebucht war, rechnete mit einer Beſchleunigung nach dem Ablauf des Naval⸗Agreement, alſo des großen Seeabkommens, das 1935 endet. Denn da würden ſich Fragen der„Gleichberechtigung“ auſwerfen, die nicht auf dem Verhandlungswege beizulegen ſeien. Die Botſchaſter Chinas, die im vergangenen Monat zu einer Konferenz nach Nanking berufen waren, um über die kommende Politik Chinas zu beraten, ſthätzten, wie einer der maßgebendſten Leute Chinas verriet, den Begiun des großen Ereigniſſes auf ſpä⸗ teſtens 1936 im Frühjahr. ee ee Die Engländer— ich ſprach einen in Singapore ſtationierten höheren Seeoffizier— glauben nicht, daß über den kommenden Sommer hinaus die fern⸗ öſtliche Frage ſich anders als kriegeriſch löſen laſſen wird. Die Japaner lächeln und ſagen nichts. Aber ſie betonen meiſt, daß die mandſchuriſche Frage für ſie nicht ſo brennend ſei, um ſchon jetzt einen Krieg zu wagen. Und die Ruſſen meinen:„Hof⸗ fentlich erſt in zwei bis drei Jahren!“ Für ſie iſt jede gewonnene Stunde eine Stärkung. E 8 In Wladiwoſtok merkt man die Kriegsgefahr auf Schritt und Tritt. Wer nicht im Kriegsdienſt aktiv iſt oder als Fremder durchreiſt, der iſt überflüſſig und wird abgeſchoben, ſofern er nicht gerade Spion iſt und erſchoſſen werden kann. Ein in Tokio militäriſch ausgebildeter Mandſchu⸗ ren⸗Offizier machte mir eine Rechnung auf, die in⸗ tereſſant genug iſt, um ſie(der Inhalt eines Zugge⸗ ſpräches in den Grenzgebieten) wiederzugeben: In Mandſchuria und jetzt auf dem Vormarſch in das Land der Mongolen ſind 100 000 Japaner, 90 000 Mandſchuren⸗Truppen und 10 000 Weißruſſen, die unter japaniſchem Kommando ſtehen. Dieſe Zah⸗ len ſtimmen ungefähr mit dem überein, was der myſteriöſe General Blücher ſagte, als er behaup⸗ tete, daß die Japaner 130000 eigene Truppen im Mandſchu⸗Gebiet hätten. Zuzüglich 110000 Mand⸗ ſchuren⸗Soldaten und 12000 Weißruſſen. Der gleiche mandſchuriſche Offizier ſagte, daß die Ruſſen zur Zeit nur 160 000 Mann in der Fern⸗ Oſt⸗Armee ſtehen hätten, einſchließlich 10000 Mann Kavallerie. Freilich kämen noch zwei Spezialkorps der GPU hinzu und eine Kavallerie⸗Diviſion für den Gebietsteil der Mongolet. So ſind die Figuren aufgeſtellt in dieſen Schach⸗ feldern. Jedem Gegner durch raffinierte Spionage genau bekannt. * Aber in dem Schachſpiel gibt es noch einen Fak⸗ tor, der allem ein anderes Geſicht zu gehen vermag: Die Luftwaffe.* e e** eeee lene ualfERur. Verleumdungsfelözuges gegen das Außenpolitiſche Amt der NSDApP und gegen meine Perſon iſt eine neue Lüge in die Welt geſetzt worden. Die litauiſche Zeitung„Lietuvos Zinias“ veröffentlicht ſogenannte Enthüllungen über einen angeblichen Gewaltſtreich zur Annexion des Memelgebietes durch Deutſch⸗ land. Dieſer Gewaltſtreich ſoll ein von mir ausge⸗ arbeitetes Projekt darſtellen. Ich ſtelle hierzu feſt, daß dieſe Meldung frei erfunden iſt. Das Außenpolitiſche Amt beſchäftigt ſich überhaupt nicht mit Gewaltmaßnahmen und Aufmarſchplänen, und ich habe niemals irgendeinen Gewaltſtreich gegen das Memelland beſprochen und vorbereitet. Die Hetze des litauiſchen Blattes hat offenbar nur den Zweck, durch Verleumdungen deutſcher Stellen von den Unterdrückungsmaßnahmen im Memelland ſei⸗ tens litauiſcher Kreiſe abzulenken gez. Alfred Roſenberg.“ Jener Kalmücke im Zug nach Nowo⸗Sibirsk meinte: „Der Krieg wird ſchwer für beide Länder. Aber das Riſiko iſt größer für Japan als für Rußland. Denn Japan kann niemals das Herz Rußlands er⸗ reichen. Aber— Rußland kann in wenigen Stunden das Herz Japans erreichen— mit dem Flugzeug! Die leichten Häuſer, die modernen Brandbomben!“ Wie ſagte doch kürzlich General Hayashi, der japaniſche Kriegsminiſter:„Rußland hat 300 Kriegs⸗ flugzeuge und Bombenmaſchinen bei Charbin kon⸗ zentriert“. Er ſchwieg über Wladiwoſtok, das einſt die Ruſſen im Falle eines Krieges räumen wollten. Aber er weiß, daß dort eine große Flugzeugbaſis iſt, er weiß, daß Wladiwoſtok heute kämpft und das Zentrum des Vorſtoßes nach Japan iſt— durch die Luft. 98 Kilometer ſind es von Wladiwoſtok bis nach Tokio. Zwei Stunden für eine der neuen Maſchinen. *. Inzwiſchen mühen ſich weiterhin jammervolle Zwangsarbeiter an den Doppelgleiſen nach dem und Wochen turemgemäuer Winden angebracht werden müſſen, damit mit Hilfe großer Seile die Auf⸗ richtung gelingt. Der Berliner Volksmund freut ſich bereits darüber, daß Oberbürgermeiſter Sahm, FEvon dem man zu ſagen pflegt, daß er buchſtäblich die Größe der Reichshauptſtadt verkörpere, von der Schloßrampe herab heute nachmittag den rieſigen Maibaum willkommen heißt. Am Sonntag wird der Strom der ſchauluſtigen Berliner, der ſich jetzt be⸗ reits alltäglich auf dem Tempelhofer Feld einfindet, ſich auch dem Luſtgarten zuwenden, um den Mai⸗ baum zu beſichtigen und am Montag wird dort vor⸗ ausſichtlich eine Art Volksfeſt ſich ſpontan entwickeln. Dann beziehen nämlich die Pioniere im Luſt⸗ garten ein Biwack mit Zelten und Feldküche, der Baum wird geſchmückt und aufgerichtet, wozu ein Platzkonzert einer Berliner NSBoO⸗Kapelle ſtatt⸗ findet. Am Montagabend ſingen Jungmannſchaften der Leibſtandarte des Arbeitsdienſtes, der NSB0 und der Reichswehr nach einem am Brandenburger Tor beginnenden Fackelzug den Mai ein. Pieoteſt gegen eine politiſche Verheiralung Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters § London, 28. April. Die Bedrohung, die die engliſch⸗italieniſche Stel⸗ lung am Roten Meer durch die Bemühungen Japans in Abeſſinien erfährt, hat zu einem erſten merkwürdigen Eingreifen geführt. Vor einiger Zeit hatte ſich ein abeſſiniſcher Prinz, der Neffe des gegenwärtigen Kaiſers, mit der Tochter eines Japaners aus dem Hochadel ver⸗ lobt. Es beſtand in beiden Ländern kein Zweiſel darüber, daß es ſich hier um eine politiſche Geſte handelt, durch die die japaniſch⸗abeſſiniſchen An⸗ näherungsbeſtrebungen gefördert werden ſollen. Dieſe Verlobung iſt jetzt, wie„News Chronicle“ auf Grund einer Nachricht aus Japan mitzuteilen weiß, durch den„Proteſt einer gewiſſen Macht“ aufgehoben worden. Da die„Oſaka Mainichi“ zu der Meldung von der Aufhebung der Verlobung hinzufügt, daß der ätiopiſche Geſandte in Rom die italieniſche Regierung offiziell davon unterrichtet habe, daß die Heirat nicht ſtattfinden werde, beſteht kein Zweifel darüber, wer dieſe„ge⸗ wiſſe Macht“ geweſen iſt. In Abeſſinien hat dieſes Vorgehen außerordent⸗ lich ſtark enttäuſcht. Man wird aber kaum an⸗ nehmen dürfen, daß dadurch die abeſſiniſch⸗italie⸗ niſchen Beziehungen gebeſſert werden. Weit eher iſt damit zu rechnen, daß Japan einen Weg finden wird, um dieſen italieniſchen Vorſtoß zu erwidern. (Vergleiche hierzu unſeren Leitaufſatz in Nr. 190 vom letzten Mittwoch. D. Schriftl.). Auf der Suche nach Dillinger — Neuyork, 27. April. Während die Suche nach Dillinger eifrig fortgeſetzt wird, ohne daß auch nur die geringſte Spur von der Bande gefunden werden konnte, wird jetzt bekannt, daß Dillinger und ſein Hauptgefährte John Hamilton an einem Bankraub in Carſon(Jowa) am 13. März teilnahmen. Dabei erhielten beide Schüſſe in die Schulter. Sie zwangen die Beamten des ſtädtiſchen Geſundheitsamtes in St. Paul, ihre Wun⸗ den zu verbinden. Ein Beamter ſagte jetzt vor Bun⸗ desjuſtizbeamten aus, daß am 15. März in ſeinem Büro drei Männer erſchienen ſeien, von denen einer unter ſeinem Mantel ein Maſchinen⸗ gewehr verborgen hielt. Die Männer hätten ihn aufgefordert, ſie neu zu verbinden, was er auch getan habe. Der Beamte hat, wie er ſagt, den Verwundeten geraten, am nächſten Tage wiederzukommen. Er habe inzwiſchen die Behörden benachrichtigen wollen. Später ſei er aber von ſeinem Vorhaben abgekam⸗ men, da die Männer nicht wieder erſchienen ſeien. Da⸗ mals habe er nicht gewußt, daß die Beſucher Dil⸗ linger und ſein Hauptgenoſſen Hamilton geweſen ſeien. Der Beamte hat jetzt ſelbſt Antrag auf Sus⸗ pendierung vom Amt geſtellt. Bei dem Bankraub wurden damals 52 344 Dollar erbeutet. Der Ueberfall wurde von ſieben Banditen, die zum Teil mit Maſchinengewehren bewaffnet waren, ausgeführt. Gehetzt von den Drohungen ihrer Fernen Oſten. 0 Aufſeher, der Leute von der GPu, die wenig Mit⸗ leid kennen. Die Siedler, die man nach dem Fernen Oſten gelockt hat und die zum Teil noch in ͤieſen Tagen an ihre Beſtimmungsorte verfrachtet werden, ſind die Nachhut der Roten Armee des Fernen Oſtens, die man auf Selbſtverſorgung ein⸗ richten will, damit ſie nicht vier Wochen nach dem Ausbruch eines Kampfes verhungert iſt. Auch die Fabriken, die man anlegt, dienen dieſen Zwecken. Eine rieſige, nur auf Krieg, nicht auf Frieden abgeſtellte Organiſation wird hier fieber⸗ haft geſchaffen. „Rußland wird kämpfen, wenn man es angreift!“ ſagt der Kalmücke im Sibirien⸗Expreß. „Japan wurde noch nie beſiegt!“ ſagt vorſichtig der Mandſchuren⸗Offizier, eingedenk deſſen, was man ihn auf der Kriegsakademie in Tokio zu ſagen lehrte. Der Weſteuropäer ſchweigt. Er wird es er⸗ Ieben Hermann Kaub. eeeeeee ENachlaßverſteigerung Proſeſſor Wilhelm Süs. In der erſten Maihälfte wird in ſeiner alten Woh⸗ nung im Schloß der künſtleriſch ſehr intereſſante Nachlaß des ehemaligen Mannheimer Galeriedirek⸗ tors und namhaften Malers Profeſſor Wilhelm Süs durch das Kunſthaus Ferdinand Weber zur Verſteigerung gelangen. Neben Sammlerſtücken ver⸗ ſchiedenſter Art: einigen hervorragenden echten Tep⸗ pichen, Möbeln, Fayencen aus der Zeit ſeiner Tätigkeit als Leiter der Karlsruher Majolikamanu⸗ faktur kommt eine große Zahl noch im Familien⸗ beſitz befindlicher Gemälde und Zeichnungen des Künſtlers, Bilder ſeines Freundes Thoma, vier alte Holländer des Jordaens⸗Rembrandtkreiſes und andere Werke von Rang zum Angebot. Furtwängler bei Muſſolini. Wilhelm Furtwängler wurde von Muſſolini empfangen, der ſich mit ihm längere Zeit über muſikaliſche Fra⸗ gen ausſprach. Anläßlich dieſer Audienz ſchreibt der „Tevere“, die beiden römiſchen Konzerte der Phil⸗ harmoniker, die eines der hervorragenoͤſten wenn nicht das hervorragendſte deutſche muſikaliſche In⸗ ſtitut darſtellten, gingen in ihrer Bedeutung über ein einfaches künſtleriſches Ereignis hinaus. Sie ſeien der Ausdruck einer der reichſten muſikaliſchen Traditionen, die es egeben könne. Der Beſuch Furt⸗ wänglers beim Duce bedeute daher höchſte Aner⸗ kennung und bezeuge das lebhafte Intereſſe, das der Duce für die führenden Männer und Ereigniſſe des muſikaliſchen Lebens immer bewieſen habe. 2 Schriftſtellertagung in Heidelberg. Die Reichs⸗ verbandsführung ruft in den zwei Tagen nach Pfing⸗ ſten ſämtliche Weſtgaue des Reiches zu einer Tagung in Heidelberg zuſammen. Sie ging dabei von der Erwägung aus, daß eine Arbeitstagung nur dann fruchtbringend ſei, wenn ſie diejenigen Verbands⸗ gaue dazu vereinige, die durch ein gemeinſames geiſtiges Intereſſe verbunden ſeien. Somit tritt in den geiſtigen Mittelpunkt den Tagung die gemeinſame Aufgabe der nördlichen und ſüdlichen Weſtmark gegenüber den Mächten des weſtlichen Liberalismus. Die Arbeitstagung des Verbandes findet unter Teilnahme aller erſchienenen Mitglieder am 23. Mai in dex Aula der Univerſität ſtatt. Um 11 Uhr ſolgt anſchließend ein Feſtakt, bei dem die Schriftſteller von Vertretern des Landes und der Stadt begrüßt werden. teue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 190 ⁶. Samstag, 28. April/ Sonntag, 29. April 1934 meiſtern wußte, plötzlich ungeahnte Mitteilungsmög⸗ anöhaben ovens Scherzo neigt oft heiteren Charakter ſeiner Scherzi. Er kann wahrhaft lichkeiten, die Anſtoß dazu gaben, den ſchon in reifem— 5 ein—— fröhlich ſein, weil er wahrhaft fromm iſt. Der Tanz⸗ 9 Mannesalter Stehenden endlich ſeiner eigentlichen Nicht weniger hinge⸗ der dem Brucknerſchen platz, der Platz der Volksfeſte und Volksfreuden, S VDas oͤriue in Nannheim vom 8 Brudinerſeſt 265. bis 50. Ayril 7959 SONDERBEILAGE DER NEUEN MANNHEIMER ZEITUNG Das Ethos Anton Brudeners Von Carl Onno Eisenbart⸗Mannfheim Der wird nie die ganze Tiefe der künſtleriſchen Weſensart Anton Bruckners ermeſſen können, wer ihn lediglich muſikgeſchichtlich, etwa von Wagner oder wie es törichterweiſe auch geſchehen iſt, von Brahms aus zu erfaſſen ſuchen wollte. Mit den Methoden der vergleichenden Kritik kommt man bei Bruckner nicht zum Ziel. Sie haben, auf dieſe überragende Erſcheinung angewendet, ſtets verwirrendes Unheil angerichtet und nur halbe und ſchiefe Ergebniſſe ge⸗ zeitigt. Will man ſchon den gigantiſchen Oberöſter⸗ reicher ſeiner inneren Bedeutung nach in irgend⸗ welche Parallele ſetzen, ſo wären ganz gewiß die Namen Bach und Beethoven— von dem ihn aller⸗ dings eine Weltanſchauung trennt— eher am Platze als jene, ſo ſehr auch das Muſikdrama Richard Wag⸗ ners die äußere Entwicklung Bruckners mitbeſtim⸗ mend, ja ſogar bis zu einem gewiſſen Grade ent⸗ ſcheidend beeinflußt hat. Wagner war es, der Bruck⸗ ner(rein techniſch freilich) den Weg wies zu einer neuen muſikaliſchen Ausdruckskunſt. Dadurch er⸗ ſchloſſen ſich Bruckner, der den unerſchöpflich klin⸗ genden Born ſeiner muſikerfüllten Seele kaum zu Beſtimmung, der Sinfonie, zuzuführen. So bedeu⸗ tungsvoll dieſer Vorgang zweifellos für den Auf⸗ ſtieg Bruckners als Sinfoniker geweſen iſt, ſo wenig nächtlicherweile inbäuer⸗ ſätzen Bruckners fanden nien. Die Tanzgeige des einſtigen Unterlehrers berührte er doch den Urquell ſeines muſikaliſchen iher Schenbe ſeinen die beiden Mittelſätze, bören wir aus ſo manchem Trio⸗Motiv. Andere 5 Weſens, das einmal von dem unerſchütterlichen Ge⸗ Landsleuten zum Tanz alſo der langſame Satz Trios ſind mehr ſinnende, träumeriſche, lyriſche Er⸗. fühl oberöſterreichiſcher Bodenſtändigkeit beherrſcht aufzuſpielen. Dem Zwan⸗ und das Scherzo, am güſſe. Ich erinnere an das der 8. Symphonie, wo wird und zum anderen tief verankert im Religiöſen ruht. Aus dieſen ethiſchen Wurzeln ſog Anton Bruckner die erſtaunlichen Kräfte ſeines Gei⸗ ſtes, und wer ſich nicht bemüht, bis in dieſen Urgrund des Brucknerſchen Kunſtwerkes hinabzuſteigen, wird vergeblich hoffen, daß ihm die Welt dieſes Großen wirklich zum Erlebnis werde. Allerdings gelingt es ſelbſt denen, die guten Willens ſind, nicht immer, ohme weiteres bis zu jener innerſten Weſenheit des Meiſters vorzudringen. Das zeigt ſchon die Tat⸗ phänomenalen Leiſtun⸗ Bauern⸗ und Handwerkerſtande zuzuzählenden Vor⸗ fahren wie ein ſelbſtverſtändliches Vermächtnis über⸗ kommen. Die lodernde Glaubensinbrunſt der gott⸗ ergebenen Landbevölkerung Oberöſterreichs, deſſen altehrwürdige Dome ſich ſeit Jahrhunderten in den breiten Fluten der Donau ſpiegeln, finden wir in Bruckners Weſen ſtark und unverfälſcht wieder. Un⸗ mittelbar daneben aber ſteht das Derb⸗Urwüchſige jenes Volkschavakters nach der weltlichen Seite hin. Schon als kleiner Junge fand Bruckner am„Predigt⸗ Spiel“ lebhaftes Gefal⸗ len. Er pflegte dann auf einen Tiſch zu klettern und in der Poſe des Geiſtlichen die Angehöri⸗ gen mit einfältigem Ge⸗ ſtammel zu ergötzen. Spä⸗ ter waren dem mit abgöt⸗ tiſcher Liebe der Muſik nachhängenden jungen Bruckner das Mitſingen im Kirchenchor und die erſten Verſuche, die Or⸗ bungsvoll war er bei der Sache, wenn es galt, zigjährigen öffnete ſich endlich das Stift von St. Florian, das ihn als Schulgehilfen aufnahm, um ihn nach drei Jah⸗ ren eifrigſten Studͤiums in Anſchauung ſeiner gen als Orgelſpieler zum Stiftsorganiſten zu Adagio und Scherzo bei Bruckner Von Prof. Dr. F. Grüninger, 1. Vorsitzender des Badischen Brucknerbundes Bruckner konnte von Herzen fröhlich ſein, luſtig bis zur Ausgelaſſenheit, weil er von Herzen beten konnte. Leicht ließen ſich aus der Muſikgeſchichte noch mehr ſolcher Beiſpiele finden. Ich erinnere nur an Haydn, Mozart, Schubert. Welche Späße, welche Poſſen werden von ihnen berichtet! Und auch Beet⸗ hoven: mit welch geſundem, derbem Humor trotzte er ein Leben des Leidens hindurch ſeinem tragiſchen Schickſal und den Dämonen der Leidenſchaft in ſeiner Seele! Beethovens kiefe Ver⸗ wandtſchaft mit Bruck⸗ ner beweiſt die über⸗ irdiſche Weihe der lang⸗ ſamen Symphonieſätze beider, nicht weniger aber auch die kraft⸗ ſtrotzenden Scherzoſätze, wenngleich dem feinen Beobachter in den letzte⸗ ren eine Weſensverſchie⸗ denheit ſich offenbart: der Humor in Beet⸗ Scherzo völlig fremd iſt. Von allen Symphonie⸗ eheſten Gnade bei den Hörern und eine ver⸗ hältnismäßig günſtigere Aufnahme als die Eck⸗ ſätze. Leicht erklärbar, denn im Scherzo hat Bruckner ſich am engſten an die hergebrachte Form angeſchloſſen: Trio, Scherzo(manchmal Scherzo, Muſik vom Meiſter gemeint iſt, verkündet die monu⸗ mentale Schlußſteigerung ſeines unmittelbar nach der Siebenten entſtandenen Tedeums: Non confundar in aeternum! Unſterblichkeitsglaube, Ewigkeitshoffnungl Der langſame Satz— charakteriſtiſch iſt, daß nur in der 2. und 4. Symphonie ein Andante, ſonſt überall Adagio ſteht— iſt alſo dem Brucknerſchen Weſen geradezu notwendig konform, er iſt der eigentliche Brucknerſatz. Auch die Wiedergabe der Eckſätze duldet kein Ueberhaſten, kein Allegro etwa im Sinne der alten Klaſſiker. Bruckner ſelbſt pflegte zu ſeinen Muſikern zu ſagen:„Daß Ihr mir's net zu ſchnell nehmt! Meine Sachen vertragen amal ka ſchnell's Tempo.“ Dirigenten, die Bruckners Werke überſtürzen, treffen ihn ins Herz, denn ſie zerſtören das tiefſte, heiligſte Geheimnis ſeiner Muſe. Die Adagio⸗Reinheit Bruckners adelt auch ſein Scherzo! Aus demſelben reinen Herzen wie das Adagio iſt das Scherzo gefloſſen, darum iſt auch dieſer Satz bei ausgeſprochener irdiſcher Luſt⸗ betonung völlig frei von allem Profanen. Nichts Unheiliges, geſchweige gar Gemeines, befleckt den liegt unmittelbar neben dem Gotteshaus. in Bruckners ſchöner Heimat, ſo in ſeinen Sympho⸗ So iſt es „der deutſche Michel ins Land hinaus träumt“. Die Scherzi der Erſten und Vierten ſind unmittelbar der lebendigen, ſprühenden Naturfreunde des echten Oberöſterreichers entſtrömt. Das iſt Kunſt geſun⸗ der Art, Ausdruck innigſter Verbundenheit mit der Heimat, geadelt durch vollendetes Können. Das iſt Kunſt aus der Volksſeele für das Volk. Es iſt nicht wahr, wie oft geſagt wird, Bruckner ſei für die mei⸗ ſten Menſchen zu ſchwer. Nein, er wurde dem Volte meiſt nicht nahe genug gebracht infolge ſeltener voͤer ſache, daß trotz des Feuereifers begeiſterter Für⸗ ernennen. Nun war Anton Bruckner mit Coda), und im lang⸗ ſchlechter Aufführungen, dooͤer ihm gar völlig vor⸗ ſtreiter unter den zeitgenöſſiſchen Konzertdirigenten Bruckner in ſeinem Ele⸗ ſamen Satz war man ſchon enthalten. von Ruf Bruckner noch heute vielen ein ungelöſtes ment. Ganz auf die Kirchenmuſik eingeſtellt, bei den Klaſſikern eine gewiſſe Freiheit der Formge⸗ Auf eine Stufe höherer Geiſtigkeit führen die Problem bedeutet. Immerhin iſt wohl zu erwarten, daß angeſichts der mannigfaltigen Anzeichen freudi⸗ ger Brucknerbejahung in deutſchen Landen der end⸗ gültige Sieg dieſes Sinfonikers in nicht zu ferner Zukunft liegt. Es bedarf beſonderer ſeeliſcher Ein⸗ und Umſtellungsfähigkeit, ſich aufnahmebereit zu ſtimmen für das hohe Gut der Brucknerſchen Muſe, und zwar jeweils um ſo mehr, je größer der Ab⸗ ſtand iſt zwiſchen dem um das Verſtändnis des Mei⸗ ſters ſich Bemühenden und der myſtiſch⸗ekſtatiſchen Weltanſchauung Bruckners mit ſeiner Ethik der wi⸗ derſpruchsloſen Gläubigkeit. Denn alles was Bruck⸗ ner ſchrieb, iſt Weltanſchauungsmuſik eines naiv⸗genialen Menſchen, der nicht von außen her durch tiefgreifende Erziehungs⸗ und Bildungsein⸗ berrlichung geſchrieben. agleichſam der Schritt, mit dem der Meiſter die Erde Sätze, ſo möchte ich es dennoch rechtfertigen, weil flüſſe ſeine geiſtige Prägung erhielt, ſondern ſozu⸗ In Meſſen und Kantaten von teilweiſe erſchüt⸗ durchſchreitet, gehört zu den tieſſten Symbolen ſeines es der pſychologiſchen Tatſache entſpricht, daß ein ſagen im Urzuſtand ſeeliſcher Verfaſſung beharrte und, der göttlichen Primitivität machtvoller Empfin⸗ dungen inſtinktiv nachgebend, ſeinen Weg wandelte, völlig unbekümmert darum, ob er ſich mit ſeiner Mit⸗ und Umwelt in Uebereinſtimmung befand oder nicht. Das kirchlich⸗religiöſe Moment ſpielte in Bruck⸗ ners Leben von früher Kindheit an eine man möchte faſt ſagen ſchickſalbeſtimmende Rolle. Eine tiefe un⸗ komplizierte Frömmigkeit war ihm von ſeinen dem Rudigier entwickelte er ſich immer mehr zum genialen Beherrſcher der Königin unter den Inſtrumenten. Sein Spiel hatte wahrhaft himmelſtürmende Gewalt und ergriff ſpäter in Linz, wohin Bruckner inzwiſchen als Domorganiſt berufen worden war, den Biſchof dermaßen, daß er den bekannten Ausſpruch tat:„Wenn Sie Orgel ſpielen, vermag ich nicht zu beten!“ Wie ſehr dieſe hohe Bewunderung des Orgelſpielers Bruckner berechtigt war, beweiſen die aufſehenerregenden Erfolge, die dͤer Meiſter auch im Auslande. beſonders in Paris und London ein⸗ heimſen durfte. Zahlreiche Kompoſitionen kirchlicher Werke ſind in der Linzer Zeit entſtanden, alle„aus Dankbarkeit gegen Gott“ und„dem Höchſten zur Ver⸗ ternder Größe und Tiefe ergoß Bruckner den ſingen⸗ den Strom ſeines gläubigen Herzens, bis unter jenem Einfluß Wagners die große Wendung ſeines Lebens zur Sinfonie eintrat. Streng genommen war freilich der Sprung von der Meſſe zur Sinfonie bei einem ganz und gar auf abſolute Muſik gerich⸗ teten Genie ewie Bruckner nichts weiter als ein folgerichtiges Fortſchreiten auf der Bahn ſeiner Ent⸗ wicklung. Nachdem Bruckner durch Wagner die un⸗ geahnten neuen Ausdrucksmöglichkeiten erkannt hatte, nachdem es ihm offenbar geworden war, daß es einen Weg gab, alles, was des Menſchen Herz be⸗ wegt, in Tönen zu ſagen, ohne ſich vom Ballaſt programmatiſcher Worte beſchwert zu ſehen, konnte es für ihn nichts anderes mehr geben als die ſin⸗ foniſche Form. Aber ſelbſt hier nerleugnet ſich nie der Kirchenkomponiſt, weder nach außen noch nach innen, und oft will es den Hörer beim Erklingen der Sinfonien Bruckners bedünken, als rauſchten über ihn die brauſenden Harmonien einer gewal⸗ tigen Orgelkompoſition dahin. Das kindlich gläu⸗ bige Verhältnis des Meiſters zu ſeinem Gott bildet gleichſam den Grundakkord auch aller Sinſonien Bruckners, deren letzte unvollendete bekanntlich offiziell„dem lieben Gott“ gewidmet iſt, obwohl ſie durchaus nicht in allen Sätzen das Kennzeichen frommer Demut trägt. Im Gegenteil, wer einmal das erdentrückte, von ſpukhaft⸗phantaſtiſcher Schalk⸗ haftigkeit ſpieleriſch beflügelte Scherzo dieſer Sin⸗ fonie in ſich aufgenommen hat, wird ſich eines ver⸗ ſtändnisinnigen Lächelns über die ergötzliche Unbe⸗ fangenheit nicht erwehren können, die Bruckner hier im Verkehr mit ſeinem Herrgott an den Tag legt. „Alles zur höheren Ehre Gottes!“— dies war ſtaltung gegenüber dem typiſchen Aufbau des erſten und letzten Satzes gewohnt. Man verübelte alſo dem Meiſter die ihm ſo oft vorgeworfene„Formloſigkeit“ und„Weitſchweifigkeit“ weniger als in den beiden Eckſätzen. Zudem war, wie geſagt, der Weg von Beethoven zu Bruckner in den Mittelſätzen am gang⸗ barſten. Vielleicht führte eben dieſe hier am meiſten auf⸗ fallende Verwandtſchaft zur Prägung des— irre⸗ leitenden— Schlagwortes: Bruckner ein zweiter Beethoven! Dieſes Wort wurde für das Verſtändnis des Brucknerſchen Weſens geradezu verhängnisvoll! Denn wie grundverſchieden iſt der Pulsſchlag des Blutkreislaufes der Muſik beider! Das Tempo, Weſensgrundes. Nun, wie etwa das Allegro con kuoco Earl Maria von Webers das Weſen des Mei⸗ ſters mit plaſtiſcher Deutlichkeit vor unſer geiſtiges Auge ſtellt, ſo auch das trotzig dahinſtürmende Allegro, Vivace, presto Beethovens und ebenſo das Adagio, „langſam feierlich“,„misterioso“,„breit“,„nicht zu ſchnell“ Bruckners. Indes die Adagio⸗Ruhe Beethovens durch heiße Seelenkämpfe errungenen Frieden nach dem Kampfe bedeutet, ſtrahlt aus Bruckners Weſen der Adagio⸗ Friede über ſeine geſamte Tonwelt. Beethovens Muſik ringt ſich empor aus den Regionen der Leiden⸗ ſchaft mit Rieſenkraft zur Reinheit. Bruckners Kampf beginnt ſchon auf einer höheren Stufe über⸗ perſönlicher Sphäre, er führt empor, ähnlich wie Calderon im„Standhaften Prinzen“, vom Reinen zum Allerreinſten, zu Gott. Die Rieſenſteigerungen des Adagios der 7. und 8. Symphonie führen zu Höhepunkten, die in der geſamten Tonwelt unerhört ſind. In dieſen beiden Werken liegt der Schwerpunkt in der Höchſtſteige⸗ rung der Tonmaſſen der Adagioſätze. In dieſen Symphonien werden die monumentalen Finalſätze alſo von den Adagios an triumphaler Höhe noch überragt. Ein Symbol, das den Entwicklungsgang ſeines Genius nicht deutlicher kennzeichnen könntet Sein auf dem Wege zur Höhe reſtlos fortſchreitender Geiſt iſt ſeinem Ziele immer näher gekommen, dem Ziele, nach welchem tiefes Sehnen ſeine ſchon von früher Jugend von Gottesheimweh durchbebte Seele erzittern machte. Im Adagio der Neunten, ſeinem Schwanengeſang, iſt ſeine Seele dem Ewigen ſchon ſo innig verbunden, daß ein Finale nach dieſer der Wahlſpruch Bruckners, dem er während ſeines Offenbarung nichts Erhabenderes mehr ſagen ganzen reichen Lebens treu geblieben iſt. Er war könnte. kein von Zweifeln geplagter Gottſucher, trug er doch, deſſen war er ſich tief bewußt, die lebendige Gottheit im Herzen ſein Leben lang. Es blieb ihm ſomit nur das eine: Diener und Lobpreiſer des Herrn zu ſein. Das Gottfürchten und Gottlieben war ihm letztes Erdenziel, und da er ſich gut ange⸗ ſchrieben wußte, durfte er ſich gelegentlich ſogar einen kleinen Spaß mit dem Herrgott erlanben, ohne daß dieſer es ſeinem großen gläubigen Kinde je hätte übelnehmen können. Uebrigens fehlt es auch nicht an einem Kommen⸗ tar, einem künſtleriſchen Geſtändnis der Bedeutung deſſen, was er im Adagio verkünden will. Das 7. Adagio ſagt es klar. Unter der Vorahnung des Todes Richard Wagners, ſeines„Meiſters aller Meiſter“, entwand ſich ſeinem kummervollen Herzen das düſtere Cis⸗Moll⸗Thema. Aber ſchon im zweiten Teil des Hauptthemas ſtrahlt göttlicher Troſt dem iſn Harmonicauſſtieg E, Fis, Gis ſymboliſierten, auſwärts gerichteten Auge. Was hier in abſoluter Scherzi der 5. bis 9. Symphonie. Sie widerſpiegeln nicht mehr nur die heimatliche Scholle des Meiſters mit dem auf ihr ſich abſpielenden Leben und Trei⸗ ben des Volkes, ſondern da poltert's und kracht's, gals ob alle gigantiſchen Naturkräfte im Verein mit den geheimnisvollen Mächten romantiſcher Geiſter⸗ welt losgelaſſen ſeien. Wie die ſpäteren Adagioſätze an Tiefe, ſo wachſen die letzten Scherzi weit über die Heimat Bruckners hinaus und werden zum Ausoͤruck des Weltſchau⸗ platzes. Stellen die 4 Symphonieſätze als Geſamtheit ein Lebens⸗ und Weltbild dar und duldet daher ſtreng künſtleriſche Einſtellung kein Auseinanderreißen der Adagio oder ein Scherzo Bruckners ſehr wohl auch einzeln aufgeführt werden kann. Denn wie in zwei hell ſtrahlenden Brennpunkten erſcheinen in dieſen beiden Sätzen zwei Weſenszüge des Meiſters und zugleich auch aller Menſchen, die ihr geſundes Seelen⸗ leben bewahrt haben: Irdiſche Luſt und Himmels⸗ ſehnſucht, Tanz und Gebet, erlöſende Freude und myſtiſches Verſunkenſein in Gott, kurz: Himmel. Erde und * 4. Seite/ Nummer 196 Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe Samstag, 28. April/ Sonntag, 29. April 1034 Die Sta diseiie Mannheim, den 28. April. Achtung, Grünſchmuck für die Häuſer! Wir geben hiermit bekannt daß wir für die Be⸗ völkerung eine große Menge Grünſchmuck(Birken und Nadelholz) zur Verfügung ſtellen. Ausgabe am Montag, den 30. d.., in der Zeit von 2 bis 6 Uhr nachmittags an folgenden Stellen: Deutſches Eck: Friedrichſchule, Feudenheim: Feu⸗ denheimſchule, Friedrichspark: Gewerbeſchule, Hum⸗ boldt: Humboldtſchule, Jungbuſch: K⸗ö⸗Schule, Kä⸗ ſertal: Albrecht⸗Dürerſchule Lindenhof: Lindenhof⸗ ſchule, Neckaran: Kirchgartenſchule, Neckarſtadt Oſt: Wohlgelegenſchule, Neuoſtheim: Schule Oſtſtadt: Peſtalozziſchule, Rheinau: Rheinanſchule, Secken⸗ heim: Schule, Schwetzingerſtadt: Lniſenſchule, Stroh⸗ markt: L⸗Schule, Waldhof: Schule, Friedrichsfeld: Schule, Sandhofen: Schule Wallſtadt: Schule. Heil Hitler! Die Kreispropagandaleitung. Alte Solbaten! Verſammelt euch am morgigen Sonntag nachmit⸗ tag bis um.45 Uhr vollzählig auf dem Zeughaus⸗ platz zum Abmarſch nach dem Schloßhof zur Weihe der 48 Kyffhäuſerflaggen. Es iſt eine Ehrenpflicht aller alten Soldaten, ſich an dieſer Kund⸗ gebung unter allen Umſtänden zu beteiligen. Nur Krankheit, Arbeit oder Reiſe entbinden vom Er⸗ ſcheinen. Mit der Teilnahme ſoll vor allem bekun⸗ det werden, daß die militäriſchen Vereine reſtlos hin⸗ ter der Regierung Adolf Hitler ſtehen. Möglichſt dunkler Anzug iſt erwünſcht. Orden und Ehren⸗ zeichen ſind anzulegen. Mehr Sitzbänke im Luiſenpark Eine Vergrößerung oͤer Zahl der Sitz⸗ bänke im vorderen Luiſenpark haben die Beſucher dieſer Erholungsſtätte in den letzten Tagen dankbar verzeichnen können. Gegenüber dem vor dem Planetarium liegenden Springbrunnen hat man ſechs tadellos neue, ſchön geſtrichene Bänke ange⸗ bracht, die an ſchönen Tagen immer ihre Liebhaber finden. Man kann ruhig ſagen, daß die Vermehrung der Sitzbänke um ein halbes Dutzend einem Bedürj⸗ nis entſprach, denn an ſchönen Sommertagen konnte man immer wieder beobachten, daß Parkbeſucher, die nicht gleich in den frühen Nachmittagsſtunden den Park betraten, vergeblich nach einer Sitzgelegenheit Umſchau halten mußten, waren, und zwar beſonders in der Nähe des Spring⸗ brunnens. Daß dieſer in den letzten Jahren nicht mehr ſei⸗ ner urſprünglichen Beſtimmung diente, die Spazier⸗ gänger durch den in die Höhe ſprudelnden Waſſer⸗ quell zu erfreuen, iſt ein offenes Geheimnis. Unſere Jugend, erfinderiſch, wie ſie iſt, benutzte den Spring⸗ brunnen einfach als Planſchbecken. Zuerſt ſchritt man gegen die jugendlichen Uebeltäter ein, dann aber drückte man beide Augen zu und ließ der Jugend ihren Spaß, ſehr zum Vergnügen der er⸗ wachſenen Zuſchauer, die an den Waſſerſpielen der Kleinſten unſerer Kleinen ihre Freude hatten. Jetzt ſcheint man aber den Springbrunnen wieder ſeiner urſprünglichen Beſtimmung zuführen zu wollen, denn man hat die ganze kreisrunde Anlage mit einem aus Stacheldraht beſtehenden Zaun umgeben und damit ein Betreten des Beckens zu einer Un⸗ möglichkeit gemacht. Außerdem iſt noch ein großes Warnungsſchild angebracht, das das Betreten der den Springbrunnen umgebenden Grasfläche ver⸗ bietet. Ob's aber nützen wird? Damenmoden Mendel Die Damenkonfektions⸗Abteilung des bekannten Modehauſes Gebrüder Wirth, Heidelberger⸗ Straße, O 6, 7, iſt mit dem heutigen Tag an Herrn Theo Mendel, einem erfahrenen Fachmann auf dem Gebiete der Damenmoden, übergegangen und umgeſtellt worden. Eine neuzeitliche Paſſage führt zu den ſchönen überſichtlich geſtalteten Verkaufs⸗ räumen. Der Umbau wurde nach den Plänen des Architekten J. Fr. Morkel ausgeführt. Dadurch fand eine große Anzahl hieſiger Geſchäftsleute und Handwerker lohnenden Verdienſt, was im Sinne des Arbeitsbeſchaffungsprogrammes ſehr zu begrü⸗ ßen iſt. Das Geſchäft wird von Herrn Mendel unter der Firma Damenmoden Mendel in der bis⸗ herigen gediegenen Weiſe weitergeführt. Sonntag Kantate Es war im Spätherbſt des Kriegsjahres 1917. Nahe bei der zerſchoſſenen Stadt Soiſſons bewegten ſich, eingepfercht hinter einen doppelten Drahtverhau, die grauen Geſtalten deutſcher Kriegsgefangener. Tagelang waren ſie in Feuer gelegen, bis die Ueber⸗ macht ſie gezwungen hatte. Nun ſind ſie ſchon den dritten Tag im Drahtkäfig, durchnäßt, durchfroren, halbverhungert, ohne Decken, viele auch ohne Mänter ohne ein Dach über dem Kopf, ſchutzlos bei Tag und Nacht dem endloſen Regen preisgegeben. Erſchöp⸗ fung, Stumpfheit und Verzweiflung ſtand in den Geſichtern. Fluchworte und Verwünſchungen wur⸗ den laut. Da traten einige Kameraden zuſammen. Aus ihrer Mitte leuchtete ein junges, bleiches Ge⸗ weil alle Plätze beſetzt Eröfjnung der Erſten Braunen Meſſe in Mannheim In Anweſenheit des Miniſterpräſidenten Köhler und zahlreicher weiteren Ehrengäſte Mannheim, 28. April. Die Ausſtellungsleitung der Braunen Meſſe hatte ſchon dafür geſorgt, daß die erſte Braune Meſſe in Mannheim nicht lautlos eröffnet wurde. An dreißig verſchiedenen Stellen der Stadt ging mit dem Glockenſchlag zwei Uhr eine größere Anzahl Signalbomben in die Höhe. Werbezettel flatterten in Mengen auf die Erde nieder und die überall be⸗ reitſtehende Jugend ſtürzte mit großem Gebrüll auf die Zettel los, in der Hoffnung, eine Freikarte er⸗ gattern zu können, von denen 300 in den verſchiede⸗ nen Bomben verteilt waren. Nicht weniger Jagd wurde auf die Hakenkreuzwimpel gemacht, die ſich beim Zerplatzen der Bomben entfalteten und an Fallſchirmen langſam ſich niederſenkten. In dem großen Zelt hatten ſich inzwiſchen die ge⸗ ladenen Gäſte zur Eröffnungsfeier eingefun⸗ den. Man ſah in der erſten Reihe neben den Ver⸗ tretern der Staatsregierung die Vertreter der ſtaat⸗ lichen und ſtädtiſchen Behörden und Aemter. Der Landesbeauftragte für Wirtſchaftspropaganda für Baden, Württemberg und die Pfalz, Herr Ru etz⸗ ler, eröffnete die Ausſtellung mit Begrü⸗ ßungsworten an die Vertreter der Staatsregierung, des Wirtſchaftsminiſteriums, den Leiter der Arbeits⸗ front Südweſtdeutſchland, die Vertreter der Handels⸗ kammern, der Handwerkskammern, der öffentlichen Körperſchaften, der Abteilung für Ausſtellungsweſen, der SA, der SS, der Polizei, des Miniſteriums für Wirtſchaftspropaganda, der NS⸗Hago, der Frauen⸗ ſchaft, oͤer Induſtrie, des Handwerks und des Han⸗ dels, wobei er ſeiner Freude Ausdruck verlieh, daß eine Ausſtellung zuſtandegekommen ſei, wie ſie in dieſem Ausmaße in Süddeutſchland noch nicht zu ſehen geweſen wäre. Pg. Theinig überbrachte die Grüße der Reichs⸗ regierung und der Gauleitung und betonte, daß es nicht ohne Grund geſchieht, wenn die Partei zur Eröff⸗ nung der Braunen Meſſe einen Vertreter entſendet. Die Braunen Meſſen ſind für den Mittel⸗ ſtand geſchaffen, ſo führte der Redner aus, und ſie ſind auch für das Handwerk, für den Handel und für das Gewerbe geſchaffen. Gilt es doch, die deutſche Wirtſchaft zu beleben und die deutſchen Erzeugniſſe in den Vordergrund zu ſtellen. Die Volksgenoſſen müßten aufgefordert werden, deutſche Waren zu kaufen und deutſchen Er⸗ zeugniſſen den Vorzug zu geben. Die Braunen Meſſen ſind Veranſtaltungen, die ſich nicht nur auf die Ausſteller beſchränken, ſondern die alle Schichten und jeden Stand erfaſſen. Nachdem jetzt der Anfang gemacht und der Rahmen der Braunen Meſſen vorhanden iſt, gilt es das Ge⸗ ſchaffene ſo lange zu erweitern und auszubauen, bis die Meſſen das ſind, was wir gedacht und ge⸗ wünſcht haben. Noch liegt ein gutes Stück Weg vor uns. Wir wollen nie vergeſſen, daß die Braunen Meſſen ein Beſtandteil der Deutſchen Ar⸗ beitsfront ſind. Die Grüße der Kreisamtsleitung der NS⸗Hago und des Deutſchen Handwerks überbrachte Hand⸗ werkskammerpräſident Stark, der nicht verſchwieg, daß man mit gemiſchten Gefühlen an die Arbeit her⸗ angegangen ſei und daß man ſich nicht getraut habe, das große Riſiko einer Braunen Meſſe auf ſich zu nehmen. Im Vertrauen auf die Regierung und auf die Treue zu Adolf Hitler habe man aber doch den Mut aufgebracht und den Gedanken in die Tat um⸗ geſetzt. Erfreulicherweiſe ſei der Ruf nicht verhallt, ſondern mit Freuden aufgenommen worden, ſo daß eine Braune Meſſe zuſammengekommen wäre, wie man es ſich nicht hätte träumen laſſen. Zweifellos würde die Ausſtellung ſich ſo aus⸗ wirken, daß viele Volksgenoſſen wieder in Arbeit und Brot kommen. Somit ſei die Braune Meſſe ein Stein am Aufbau des deutſchen Vaterlandes, zugleich aber auch ein Be⸗ weis dafür, was handwerkliches Können und kauf⸗ männiſcher Geiſt zu leiſten vermögen. Kreisleiter Dr. Roth wies in ſeiner Anſprache auf die Wichtigkeit der Qualität der deutſchen Waren hin. Es würde die Hauptaufgabe des deutſchen Volkes ſein, Waren herzuſtellen, die im Ausland begehrt ſind. Der Redner hofft, daß die Braunen Meſſen dazu dienen, das deutſche Handwerk und die deutſche Induſtrie nicht nur dafür zu erziehen, daß möglichſt viel Waren produziert werden, ſondern daß möglichſt viel wertvolle Erzeugniſſe auf den Markt kommen. Damit wird man das Anſehen des deutſchen Volkes im Ausland ſtärken. Die Braunen Meſſen müſſen auch ein Erziehungswerk des Mittel⸗ ſtandes untereinander ſein, ſie müſſen weitere An⸗ regungen bringen, damit wir in die Lage kommen, allen deutſchen Menſchen wieder Arbeit zu ſchaffen. Der Redͤner ſchloß im Namen der nationalſozialiſti⸗ ſchen Bewegung mit den beſten Wünſchen für einen vollen Erfolg der Meſſe. Dr. Ruck, Sturmbannführer aus Berlin über⸗ brachte die Grüße des Leiters des Werberats der Witſchaft. Er bemerkte, daß wir alle auf Jahr⸗ zehnte hinaus arbeiten, opfern und kämpfen müſſen, um den Beſtand unſeres Volkes für alle Ewigkeit zu garantieren. Er ſchloß ſeine Ausführungen mit dem Ruf„Nichts für uns, alles für Deutſchlandl“ Gaukulturwart Kaiſer aus Karlsruhe, der im Auftrag der Landesſtelle für Volksaufklärung und Propaganda ſprach, verwies insbeſondere auf den Zweck der Revolutionsſchan und auf die benachbarte Ausſtellung der Be⸗ zirksgruppe Mannheim der bildenden Künſt ler, die zeigen ſoll, was auf dem Gebiet der bildenden Kunſt geblieben iſt, nachdem die bisherige ſogenannte Kunſt mit ſtarker Hand ausgeſchaltet wurde. 4** Snn N Oberbürgermeiſter in Renninger wies ſeinen Ausführungen darauf hin, daß der Staat nach anderen Braunen Meſſen gezeigt Möge auch die erſte Braune Meſſe in Mannheim da⸗ üduſtrie, Handel und Gewerbe in wie vor die Vorausſetzung für das Gedeihen der Wirtſchaft iſt. Wenn der Staat zerſchlagen iſt, wenn der Staat nichts mehr unter den Völkern gilt, dann haben wir den Kampf nicht gewonnen. Wir müſſen bereit ſein, für den Staat zu bluten, zu opfern und zu ſterben. Damit leitete er über zu einer kurzen Würdigung des Mannes, dem wir alles verdanken, unſerem. Volkskanzler Adolf Hitler. Als der Oberbürgermeiſter die Ausſtellung für eröffnet erklärt hatte, wurde unter den Klängen der SA⸗Standarten⸗ kapelle der erſte Vers des Deutſchland⸗ und Horſt⸗ Weſſel⸗Liedes geſungen. Damit ſchloß die eindrucks⸗ volle Feier. Die Feſtgäſte begaben ſich alsdann aus der Zelthalle der Mannheimer Brauereien in die Ausſtellung zum üblichen Rundgang. Geleitworte zur 1. Braunen Meſſe Kreisleiter Dr. Roth Der Kampf des Nationalſozialismus um die Förderung der deutſchen Wirtſchaft und damit um die Beſeitigung der Millionen von Arbeitsloſen er⸗ fordert die Beſchreitung aller Wege und die Anwen⸗ dung vielgeſtaltiger Methoden. Die„Erſte Braune Meſſe“ in Mannheim wird in unſerer Grenzmark den Beweis liefern, daß Induſtrie und Handwerl nicht nur die Zahl der Beſchäftigten ſteigert, ſondern auch die Qualität ihrer Erzeugniſſe im Laufe der Zeit eine weitgehende Verbeſſerung erfahren haben. Die Braune Meſſe wird allen Schichten unſeres Volkes veranſchaulichen, daß es nicht allein darauf ankommt, eine möglichſt große Produktion in Deutſchland zu erzielen, ſondern auch möglichſt hochwertige Erzeugniſſe zu ſchaffen. Wenn beide Aufgaben Hand in Hand gelöſt werden, wird die Lage der deutſchen Wirtſchaft und damit auch die wirtſchaftliche Exiſtenz unſerer Volksgenoſſen weiter gefeſtigt werden. Möge die erſte Braune Meſſe dazu beitragen, daß ſie uns dieſem Ziel näherbringt. gez. Dr. R. Roth, Kreisleiter der NS DAP, M. d. R. Dr. Fritz Reuther Mannheim, das Wirtſchaftszentrum des Süd⸗ weſtens, erlebt ſeine erſte Braune Meſſe. Früher zentraliſiert in einigen wenigen Meſſeſtädten, hat die nationalſozialiſtiſche Wirtſchaftsführung mit Erfolg verſucht, auch in kleineren Wirtſchaftsgebieten durch Veranſtaltung von Meſſen die deutſche Wirtſchaft neu zu beleben. Dieſer Weg iſt, wie die Ergebniſſe der haben, richtig. zu, beitragen, unſerer Vaterſtadt neuen Auſſchwung zu verleihen. gez. Dr. Fritz Reu,ther. FFEE——————————PPP——————PPPP—PPPPPPPP——PPP——————PPPPPPPPPPPP—————————————————PF——PPPPP————BPBPPPPP————————————HH——— ſicht und mit einem Mal fing ein Singen an. Sehn⸗ ſüchtig und zart klangen die lieben deutſchen Lieder im fremden, feindlichen Land und von der nahen Front her gab das Rollen des Geſchützendonners eine öumpfe Begleitung. Die anderen ſtanden und lauſchten. Die Heimat grüßte in den Tönen des Lie⸗ des, Hoffnung blühte, für eine kurze Spanne Zeir war aller Jammer verſunken, bis die Wächter das Singen verboten. Dieſe kleine Erinnerung zeigt treffender als lange, wohlerwogene Ausführungen es vermöchten, welch hohe, edle Gabe uns Menſchen zuteil wurde, da Gott uns die Gabe des Singens verlieh. Das Lied erhebt und befreit. Nichts lebt im Menſchen, das nicht Ausdruck fände im Geſang. Was das Herz froh und traurig ſtimmt, was es weinen und jauch⸗ zen macht, alle Regungen und Gefühle des Gemüts können im Herzen nicht bleiben, ſie ringen ſich los und gewinnen Geſtalt und Sprache im Lied. Wes das Herz voll iſt, des gehet der Mund über. Das Lied tröſtet und erquickt. Der Menſch iſt auf der tiefſten Stufe der Troſtloſigkeit angekommen der nicht mehr den Balſam der Töne empfindet. Ja, eine hohe, edle Gabe iſt uns gegeben, da Gott, der Geber aller guten Gabe, uns die Gabe des Ge⸗ ſanges verlieh. Sollten wir dieſe Gabe nicht dem zurückgeben, der ſie uns ſchenkte? Sollte nicht unſer Singen ein Dankopfer ſein für Gott, der uns die Stimme ver⸗ lieh? Das iſt der Sinn der Sonntags⸗Kantate: Singet! Der Tag iſt dem Lied der Chriſtenheit ge⸗ widmet. Und gerade wir als deutſche Chriſten kön⸗ nen mit Stolz und Freude auf ein Jahrtauſend chriſtlichen Singens zurückſchauen. Unerſchöpflich iſt der Reichtum geiſtlichen Liedergutes. Die zarteſten und wunderbarſten Blüten finden wir im geiſtlichen Volkslied. Die Menſchen, die dieſe Verſe und Wei⸗ ſen fanden, müſſen tief ergriffen geweſen ſein; denn beim Hören und Singen dieſer Lieder wird es uns ganz klar: Wes das Herz voll iſt, des geht der Mund über. Auf alten Notenhandſchriften finden wir häufig die Buchſtaben S. D. G.— Soli Deo Gloria, zu deutſch: Gott allein die Ehre! Als Diener und Sprecher Gottes haben ſich die Meiſter gefühlt. Und wir, die wir heute ihre Werke auf uns wirken laſſen, ſollten es tun und müßten es tun in der einzig mög⸗ lichen Haltung, die uns den ganzen Reichtum und die ganze Tiefe religiöſen Liedergutes erſchließt: Gott allein zur Ehre! Dr. Sch. Sparen oder Kaufen? Die Frage„Sparen oder kaufen?“ muß nüchtern und ohne Leidenſchaft behandelt werden. Man kann auch keinesfalls die Antwort ſo erteilen, oͤaß man entweder nur ſparen oder kaufen ſollte. Gegenwärtig gilt es jedoch, das z. Z. volkswirtſchaftlich Wichtigere in den Vordergrund zu ſtellen, und das iſt zweifel⸗ los das Kaufen. Für den größten Teil des Volkes iſt allerͤings die Möglichkeit, Erſparniſſe zu machen, entweder überhaupt nicht vorhanden oder ſehr ge⸗ ring. Alle die Millionen arbeitsloſer Volksgenoſſen können nur das zum Leben Notwendigſte kaufen, und wenn ſie wieder Arbeit finden, werden ſie zu⸗ nächſt den aufgeſtauten Bedarf durch Kaufen befrie⸗ digen und können lange Zeit hindurch nicht ans Sparen denken. Für dieſen Teil ſcheidet alſo die Ueberlegung„Kaufen oder ſparen“ vollkommen aus. Anders ſteht es mit den glücklicheren Volks⸗ genoſſen, die trotz der Notzeit in der Lage geblieben ſind, einen feſt umriſſenen„Haushaltsplan“ aufzu⸗ ſtellen und durchzuführen, alſo in erſter Linie alle Feſtbeſoldeten und Angehörigen ſolcher Wirtſchafts⸗ zweige und freier Berufe, die unter der Wirtſchafts⸗ kriſe weniger ſtark zu leiden hatten. Sie werden die Frage„Kaufen oder ſparen“ ſchon häufig geprüft haben. Wohl iſt es richtig, daß auch geſparte Gelder in Form von Krediten ſofort wieder der Wirtſchaft zufließen, aber es bleibt dabei immer zu bedenken, daß ſolche Kredite von den Banken und Sparkaſſen immer nur den mehr oder weniger kriſenfeſten Unternehmungen gegeben werden können, nicht aber den Betrieben, die von der Kriſe ſo hart betroffen wurden, daß ſie in Not geraten ſind und zum größ⸗ ten Teil ihre Subſtanz eingebüßt haben. Hierzu gehören leider auch viele Handwerksbetriebe. Des⸗ halb iſt nach wie vor die Frage„Sparen oder kau⸗ ſen!“ beſonders aktuell. Es gilt, einem notleidenden Berufsſtand zu helfen, indem man Aufträge erteilt. Beileibe ſoll nichts gegen den geſunden Sparſinn unſeres Volkes geſagt werden. Es iſt ſelbſtverſtänd⸗ lich, daß Erſparniſſe, die für Alter und Invalidität, zur Ausbildung von Kindern uſw. beſtimmt ſind, gemacht werden müſſen. Darüber hinaus aber Gel⸗ der aufzuſparen, anſtatt ſie dem Kreislauf der Wirt⸗ ſchaft durch Käufe ooͤer Beſtellungen zuzuführen, wäre völlig verfehlt. Geradezu verantwortungslos aber iſt es, die Gelder etwa in dem Sparſtrumpf aufzubewahren. Wenn man dem„Kaufen“ vor dem„Sparen“ das Wort redet, ſo bedeutet das keinesfalls eine Benach⸗ teiligung der Banken und Sparkaſſen, denn die Ge⸗ ſchäftsinhaber ſtehen im täglichen Geſchäftsverkehr mit den Geldinſtituten. Wenn man aber kauft und beſtellt, ſo kurbelt man die Wirtſchaft unmittelbar an, ermöglicht die Beſchäftigung von Meiſtern, Ge⸗ ſellen und Lehrlingen und dient damit dem Ziele unſeres Volkskanzlers Adolf Hitler, alle Volks⸗ genoſſen in Arbeit zu bringen. Kauft aber in den Betrieben des Handwerks und des Mittelſtandes! u Die Abnahme des Gelöbniſſes der Ver⸗ trauensräte erfolgt, wie wir unter Bezugnahme auf unſeren Bericht im heutigen Mittagsblatt feſtſtel⸗ len, in Mannheim im allgemeinen in den Betrie⸗ ben am 1. Mai. u Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht heute Baumeiſter Heinrich Löb mit ſeiner Gattin Hilda geb. Schmieg, Nuitsſtraße 18. kk Bei einem Zuſammenſtoß, der ſich geſtern vor⸗ mittag in der Kunſtſtraße zwiſchen zwei Kraft⸗⸗ rädern ereignete, erlitt eine Mitfahrerin, die zu Boden geſchleudert wurde, eine Gehirnerſchütterung und eine Beule am Hinterkopf. Eine Kraftdroſchke brachte die Verletzte in ihre Wohnung. za Zweite Tagung des Mannheimer Schwur⸗ gerichts. Am Montag, 30. April, beginnt die 2. Ta⸗ gung 1934 des Mannheimer Schwur⸗ gerichts. Zur Verhandlung kommen fünf Fälle, und zwar: Montag, 30. April Eliſe Singer aus Mainz und Marie Klingle geb. Fritz aus Todtnau⸗ berg, wegen Meineids; Mittwoch, 2. Mai, Richard Bartſch aus Nordhauſen, wegen Totſchlagsverſuchs; Donnerstag, 3. Mai, Wilhelm Gruhnwald aus Schwerin wegen Meineids; Freitag, 5. Mai, Ernſt Ruh aus Mannheim⸗Neckarau wegen Körperver⸗ letzung mit Todesfolge. Die Verhandlungen begin⸗ nen jeweils 9 Uhr vormittags. z Mit den erſten Schwalben iſt auch das erſte Schwalbenpärchen wieder gekommen, das ſeit Jahren im Sommer ihr Neſt in die Gaſtſtube der Wirtſchaft Dehus auf der Frieſenheimer Inſel baut. Zuerſt erſchien das Männchen und begehrte durch lebhaftes Zwitſchern Einlaß in das Zimmer, in das es dann auch nach Oeffnen des Fenſter ohne Scheu flog. Ohne ſich an den zahlreich anweſenden Gäſten zu ſtören, flog die Schwalbe einige kühne Runden und ließ ſich dann auf dem gewohnten Platz oberhalb des Eingangs nieder. Zwei Tage ſpäter traf auch die Schwälbin ein, ſo daß das alte Idyll wieder aufleben kann, das alljährlich das Staunen der Beſucher und die Freude der Vogelfreunde her⸗ vorruft. Nun kann es an den Neſtbau gehen und au die Gründung der Familie! für mutter und find und die ganze Familie täg- lich oin Frühſtück aus den blutbildendon, nahrhaſten von ſeinem. nußartigom Geſchmack ide der Schniftetin fjafer⸗ *. —— 4 Samstag, 28. April/ Sonntag, 29. April 1934 * Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe „Seite /Nummer 196 Der Frühjohrs-Hut Wann verfloſſe iß der Winter kricht die Menſchheit neue Mut un wann's Wetter werd gelinder braucht dein Fraa en Frühjohrs⸗Hut, Zwar hot ſie dir'mol verſchbroche „des Johr kummt nix Neues her“ doch des war vor ſiewe Woche un des denkt ihr heut nit mehr. Jetzt ſächt ſie mit ſüßem Schnütche daß ſie immer ſchbarſam ſei, doch ſie braucht e Frühjohrs⸗Hütche, des bringt ſie dir ſchonend bei. Ja, dein Fraa, die hot Verwendung for dein ſchwer verdientes Geld, dann ſchun kummt die Muſchterſendͤung die ſie heemlich hot beſchtellt. Zwanzig Hüt, die neu'ſchte Mode, werre dir jetzt präſentiert, un jetzt guckſcht du zu, du Schode, wie ſie jeden uffprowiert. Un du rührſcht dich nit vum Fleck'l du haltſcht aus, du armer Trobb, bis ſie all die zwanzig Deck'l balanziert hot uff'm Kobb. Dir werd bang un noch viel bänger, ſchtundelang ſchun iß ſe dran, doch es dauert noch viel länger dann ſie fangt vun vorne an. Bis ſie endlich ſich entſchloſſe, bis vorbei die Deckel⸗Not iß der Nachmittag verfloſſe, un's iß Zeit zum Abendbrot. Jetzt ſchtreckſcht du die müde Glieder, un du denkſcht,'s iß alles gut, ſei norr ſchtill, bald kummt ſe wieder, dann braucht ſie en Summer⸗Hut. Jakob Frank, Mannheim! In dieſem Schuljahr kein numerus clausus für die höheren Schulen Unter Hinweis auf das Geſetz gegen die Ueber⸗ füllung deutſcher Schulen und Hochſchulen betont, wie das VdZ⸗Büro meldet, der preußiſche Kultusminiſter in einem Erlaß, daß er für das bevorſtehende Schul⸗ jahr davon Abſtand nehme, beſondere zahlenmäßige Beſchränkungen für die einzelnen Anſtalten oder Auf⸗ ſichtsbezirke von ſich aus vorzuſchreiben. Der Mi⸗ niſter vertraue darauf, daß die Anſtaltsleiter ſich ihrer Verpflichtung bewußt ſeien, durch ausreichende Anforderungen die gebotene Ausleſe unter den Anmeldungen vorzunehmen. Die zur Ausführung des Reichsgeſetzes ergange⸗ nen Erlaſſe wegen der Aufnahme von Nichtariern blieben ſelbſtverſtändlich auch weiterhin in Geltung, und zwar ſowohl für öffentliche als auch für private Anſtalten. Zur weiteren Durchführung beſtimmt der Miniſter, daß auch bei der Neuaufnahme von Nicht⸗ ariern, die den Beſchränkungen des genannten Reichs⸗ geſetzes unterworfen ſind, die Abſtammung angemeſ⸗ ſene Berückſichtigung zu finden habe. Unter den An⸗ meldungen iſt, ſo ordnet der Miniſter an,„ſoweit die hinreichende Begabung für einen erfolgreichen Be⸗ ſuch einer höheren oder mittleren Lehranſtalt⸗ anzu⸗ erkennen iſt, den Nichtariern mit nachge⸗ wieſenem ariſchen Bluteinſchlag der Vorzug vor reinen Nichtariern und den Kindern aus ſeit längerer Zeit in Deutſchland ein⸗ geſeſſenen Familien der Vorzug vor den Kindern erſt ſeit kürzerer Zeit, insbeſondere ſeit 1914, eingewan⸗ derter nichtariſcher Familien zu geben.“ Beim Man⸗ gel an Plätzen dürfen Kinder ariſcher Abſtammung auf keinen Fall hinter ſolchen nichtariſcher Abſtam⸗ mung zurückgeſetzt werden. u* Anträge auf Bewilligung einer Zinsbeihilſe aus den Mitteln des Reiches zur Stützung des Neuhausbeſitzes 1924 bis 1930, alſo für Wohn⸗ gebäude, die in der Zeit vom 1. April 1924 bis 31. März 1931 bezugsfertig geworden ſind, können, worauf die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium noch⸗ mals aufmerkſam macht, nur bis 1. Mai 1934 bei dem Bürgermeiſteramt des Bauortes geſtellt werden. Später eingehende Anträge können keine Berückſich⸗ tigung mehr finden. Für die Antragſtellung ſind Vordrucke vorgeſchrieben. Nähere Auskünfte er⸗ e die Bürgermeiſterämter und Wohnungsver⸗ ände. Seckenheimer Familienchronik Von Hellmuth Möſſinger Die Anweiſungen des Unterrichtsminiſters zu vermehrter Pflege der Heimatkunde einſchließlich der Familienforſchung in der Schule ſind zweifellos von Lehrern und Schülern freudig aufgenommen und mit Begeiſterung in die Tat umgeſetzt worden. Denn es iſt klar, daß ein Geſchichtsunterricht, der an dem Kind greifbar vor Augen ſtehende Gegenſtände oder an altvertraute Namen ankanüpft, erheblich leichter fällt und beſſere Ergebniſſe erzielt, als wenn der Lehrer von gänzlich unbekannten und unverſtänd⸗ lichen Namen und toten Zahlen ausgehen muß. Man las ja auch in dieſen Tagen von dem wunderbaren neuen„Nürnberger Trichter“: die Stadt Nürnberg hat für ihre unterſte Schulklaſſe ſich ein eigenes neues Leſebuch geleiſtet mit dem ſtolzen Titel:„Bei uns in Nürnberg“. Dieſes Leſebuch bringt nur Dar⸗ ſtellungen und Bilder, die jedes Nürnberger Kind auch wirklich intereſſieren. Das Buch wird alſo von den Kindern förmlich verſchlungen und die erfolge ſind verblüffend. Trotz aller Begeiſterung wird aber der Unterricht in Heimatkunde mit ſeiner Anregung zuxr Familien⸗ forſchung örtlich ſehr verſchiedene Ergebniſſe zeitiger müſſen, weil eben der verfügbare Stoff ſeiner Menge nach die größten Unterſchiede aufweiſt. Der Stadtteil Lindenhof z.., der noch keine 50 Jahre alt iſt, ver⸗ mag nicht mit einer eigenen Geſchichte aufzuwarten, wie etwa der Stadtteil Seckenheim, deſſen Geſchichte ſoweit zurückreicht, wie diejenige von ganz Mann⸗ heim, und vor der Gründung der Stadt Mannheim vielleicht mehr und bemerkens⸗ wertes bietet als die Erinnerung an das kleine Fiſcherdorf Mannheim. Die Arbeitsgemeinſchaft der Lehrer in Secke uberm, die für die Beſchäftigung mit der Heimatkunde ſchon ſeit einigen Jahren beſteht, braucht alſo Bicht erſt nach urkundlichem Stoff zu ſuchen. Er liegt ſehr vielfältig vor, z. B. in der Frage der Flurbereini⸗ gung, wo es ſogar eine eingehende gedruckte Dar⸗ ſtellung über die„Renovation der Mallau“ vor über 100 Jahren gibt. Der Asxbeitsgemeinſchaft werden auch zahlreiche in privatem Beſitz beſindliche Quellen zugänglich gemacht. Sie kann ſich faſt darauf be⸗ ſchränken, den allzu reichlich vorhandenen Stoff zu ſichten und in eine handliche Form für den Unter⸗ richt zu bringen. In Seckenheim gibt es heute noch nur wenige Familien, die allein ſtehen und nicht mit andern Familien am Orte verſippt ſind. Es iſt aldo hier nicht unmöglich, daß ein Schulkind durch den Ver⸗ kehr mit ſeinesgleichen oder mit Verwandten und eine kleine Nachfrage beim Standesbeamten ſeine Ahnentafel ſelbſt aufſtellt, ohne ſeine Eltern mit Fragen beläſtigen zu müſſen. Auf dem Lindenhof dagegen werden die Familien mit verwanotſchaft⸗ lichen Beziehungen am Orte ſehr in der Minderzahl ſein und die Aufſtellung einer nur auf dieſen Stadt⸗ teil beſchränkten Ahnentafel darf als ausgeſchloſſen gelten. Lehr⸗ ———— Die Eigenart Seckenheims als einer heute noch wirtſchaftlich und familienmäßig recht geſchloſſenen Einheit hat mir auch die Auf⸗ ſtellung meiner Seckenheimer Familien⸗ chronik ſehr erleichtert. Von der Suche nach den eigenen Vorfahren aus⸗ gehend, konnte ich ſo ziemlich alle Geſchlechter der evangeliſchen Gemeinde in den erſten zwei Jahr⸗ hunderten der Kirchenbuchführung, einſchließlich der heute verſchwundenen, namentlich aufführen. Von ſelbſt ergab ſich dabei ein Einſchnitt durch die Ver⸗ wüſtung der Pfalz zu Melaes Zeiten. Vor dieſer Zeit liegen die Familien Blanche*, Böhles, Frey, Hartmann, Herbſt“*, Hofmann, Hörner, Kern, Klumb,„Maas, Obermaler, Reiß*, Volz, dazu die Einwanderer Karl aus Lothringen und Wiederhold“ aus Franken. Von Schweizer Einwanderung ſind zu verzeichnen Ding, Hagenbuch“, Koller“ und Lutz, wobei das Zeichen leöiglich bedeutet, daß der Name heute in Seckeuheim niz mehr zu finden iſt. In der Zeit nach dem gedachten Einſchnitt kam die Zu⸗ wanderung faſt ausſchließlich aus den Nachbardör⸗ fern der Pfalz und zwar in zeitlicher Ordnung noch im 17. Jahrhundert: die Seitz aus Oftersheim, Bühler und Treiber aus Ilvesheim, Sponagel aus Keffertal, Weißling aus Schriesheim, Zahn aus Hockenheim, ſpäter Gehr aus Oberhofen, Gruber aus Weilmünſter, Erny und Dehouſt aus Fried⸗ richsfeld, Marzenell und Sturm aus Mannheim, Söllner aus Ladenburg. Die Auswanderung aus Seckenheim war nie be⸗ deutend. Erſt 1891 und 1898 wanderten ſieben bäuer⸗ liche Familien Hörner, Sponggel, Frey, Seitz und Erny nach dem Oſten, um von der Anſiedlungskom⸗ miſſion Güter in Lowenitz und Schlehen in der Pro⸗ vinz Poſen zu übernehmen. Dort lernte auch Pro⸗ feſſor Sohnrey, der bekannte Schriftſteller, Alt⸗ meiſter der ländlichen Heimatkunde und Betreuer bäuerlicher Art, die Seckenheimer in ihrer Eigenart kennen und dermaßen ſchätzen, daß er zu weiteren Studien auch nach Seckenheim kam. Das Ergebnis iſt in ſeinem vergnüglichen Buch„Das lachende Dorf“ mehrfach zu finden, wenn auch der Name Seckenheim nirgends vorkommt. Mit dem Diktat von Verſailles wurde Schlehen polniſch und die dortigen Secken⸗ heimer mußten wohl oder übel weichen. Ihr Verſuch, anderswo gemeinſam unterzukommen, iſt nicht geglückt. Und ſo ſitzen ſie heute auf neuen Siedlungen zerſtreut in Pommern. Brandenburg und Mecklenburg, während ein Nachkomme als Lehrer hierher zurückfand. Die Arbeitsgemeinſchaft Lehrer hat von meiner Familienchronik gerne im Unterricht Gebrauch gemacht. In einer Art„ange⸗ wandter Familienforſchung“ haben Schüler zu Weih⸗ nachten 1933 dieſen beinahe polniſch gewordenen Sek⸗ kenheimern in der Fremde einen Gruß geſandt, der allenthalben ſehr beifällig aufgenommen wurde, und ſo die Verbindung mit der alten Heimat wieder her⸗ geſtellt hat. ———— Weitere 20000000 Hörer in der Welt A. R. Burrows der Direktor des Internatio⸗ nalen Rundfunkbüros in Genf, macht in„World Radio“ Ausführungen über die Rundfunkhörer⸗ zahlen, denen wir folgendes entnehmen. Die Rundfunkhörerzahl der Welt iſt im Jahre 1933 um ungefähr 20000 000 geſtiegen und erreichte damit rund 180 000 000. Es wurden weitere fün! Millionen Empfangsgeräte in Betrieb genommen. Dieſe Hörerzunahme um 20 Millionen iſt keine willkürliche Schätzung. Die Berechnung gründet ſich auf Zahlen, die dem Internationalen Rundfunkbürs von verantwortlichen Stellen aus allen Teilen der Welt zugegangen ſind. Einige dieſer Zahlen ſind Schätzungen auf Grund des Umſatzes, die Mehrzahl jedoch ſtammt aus amtlichen Aufzeichnungen über die erteilten Rundfunk⸗Genehmigungen. Der Kampf im Wettlauf um den Rundfunk zwiſchen Europa und Nordamerika wegen des„kontinentalen guten Rufs“ geht weiter. Wenn wieder einmal Nordamerika die Führung übernehmen dürfte, ſo iſt dies auf die Begeiſterung zurückzuführen, die Nordamerika bei der Ausrüſtung der Privatautos mit Rundfunkempfangsgeräten ent⸗ faltet, und auf den Mangel an genauen Zahlen über die Lage des Rundfunks in Rußland. Aus zuverläſſiger Quelle wird berichtet, daß ſich die Amzahl der Rundfunkempfangsanlagen in Kraft⸗ wagen Ende 1933 in USA auf annähernd eine Million belief. Nordamerika hatte am 31. Dezember 1939 annähernd 20 500 000 Empfangsgeräte in Betrieb. Europa(Rußland ausgenommen) beſaß nach den Genfer Schätzungen annähernd 18 Mil⸗ lionen, und Rußland Ende 1932 2½ Millionen. Achtzehn Millionen und 2 Millionen machen auch 20% Millionen— deshalb hängt in dieſem Wettlauf zwiſchen Europa und Nordamerika alles von den neuen amtlichen Berichten aus Rußland ab. Unſtreitig hat aber Europa die Führung in der Zunahme⸗Tendens, vorausgeſetzt, daß Zunahme an Geräten gleichbedeutend iſt mit Zunahme an Teil⸗ nehmern. Es ſind Anzeichen dafür vorhanden, daß ſich dieſe Situation behaupten wird, da Groß⸗ britannien und Deutſchland zuſammen nicht weniger der als 530 000 Zugänge bei der Geſamtzahl der Ge⸗ nehmigungen für die Monate Januar und Februar zählten, und von Frankreich(das neuerdings zu dem Genehmigungsverfahren übergegangen iſt) im Januar noch 66 000 hinzukommen. Aſien ſtand Ende 1933 an dritter Stelle. Dies iſt faſt ausſchließlich Japan zuzuſchreiben, das unter den aſiatiſchen Ländern die Bedeutung und Möglichkeiten des Rundfunks allein wirklich er⸗ kannt zu haben ſcheint. Der japaniſche Rundfunk zeigt eine ſtetige Hörerzunahme. Die Kurve zeigt zwar ſaiſonbedingte Schwankungen, im ganzen ge⸗ nommen ſteigt ſie jedoch beſtändig. Voriges Jahr dieſes Jahr ungefähr 7200. Für die Entwicklung des Rundfunks in Aſien, ſelbſt mit Rückſicht auf die „atmoſphäriſchen Störungen“ und die Eingeborenen⸗ Bevölkerung, ſind außergewöhnliche Möglichkeiten vorhanden. An vierter Stelle unter den Kontinenten ſteht Südamerika. Es iſt der Kontinent, von dem es am ſchwierigſten iſt, genaue Zahlen zu bekommen. der haben das Genehmigungsverfahren angenom⸗ men, und es gibt unzählige Hinderniſſe, wenn man eine annähernd genaue Aufſtellung machen will. Argentinien berichtet von annähernd 450 000, während Chile eine Schätzung von 200 000 ein⸗ ſandte. Danach würde Chile die höchſte Hörerdichte (auf tauſend 46) des ſüdamerikaniſchen Kontinents aufweiſen. Braſilien, von dem in dieſem Jahr leine amtliche Schätzung da iſt, wird auf nicht weni⸗ ger als 150 000 Hörer geſchätzt. Auſtralien ſteht unter den Kontinenten mit der gegenwärtigen Hörerzahl an fünfter Stelle. Die Zunahme der Hörerzahl in den Staatenbünden von Auſtralien und Neuſeeland iſt zufriedenſtellend. Auſtralien ſcheint die Führung in der Hörerdichte der Kontt⸗ nente zu übernehmen. Afrika iſt wie Aſien augenblicklich ein„Ein⸗ land“⸗Kontinent, ſofern es ſich um Rundfunk handelt. Das„Einland“ iſt die ſüdafrikaniſche Union, in der voriges Jahr eine merkliche Zunahme zu verzeich⸗ nen war. In dieſem Jahr rechnet man mit weiterer Zunahme. Neuerdings wird der Rundfunk auch in Marokko volkstümlich. Algier und Tunis haben voriges Jahre ihre Hörerzahl beinahe verdop⸗ pelt. Aegypten wird in einigen Wochen mit regel⸗ mäßigen Rundfunkſendungen beginnen. In Mexiko— um nach Nordamerika zurück⸗ zukehren— zählt man 800 000 Empfangsgeräte. Ob in Nordamerika Mexiko oder Kanada an öweiter Stelle ſteht, kann noch nicht geſagt werden. Man erzählte mir, daß man ſich beſonders in Großbritannien dem„Sättigungsgrad“ nähere. Vom „Sättigungsgrad“ hörte ich ſchon einmal und habe mich dabei ſtrafbar gemacht, als ich vor einem Jahr darauf hinwies, daß man in Dänemark vom„Sätti⸗ gungsgrad“ nicht weit entfernt ſei. noch viele Millionen in der Welt, die lernen müſſen, wie ſehr ſich das, was nachts ungehindert durch die Wände ihrer Wohnungen dringt,„lohnt“, d. h. wie notwendig und wertvoll es iſt, Rundfunkhörer zu ſein. Ueber den„Sättigungsgrad“ können wir viel⸗ leicht im Jahre 1940 anfangen nachzudenken. Der Genuß der Speiſelorchel, Frühlingslorchel (Helvella oder Gyromitra esculenta), die meiſt als Morchel bezeichnet wird, verurſacht im Frühjahr faſt ſchädliche erforder⸗ Minuten und die⸗ Einſaches lich verlaufende Erkrinkungen. Um die Wirkung dieſes Pilzes zu vermeiden, iſt es lich, die zerkleinerten friſchen Pilze fünf abzukochen, das Kochwaſſer wegzuſchütten Pilze auf einem Sieb abtropfen zu laſſen Abwaſchen iſt nutzſos. vor Erkrankungen. Größere Mengen als ein Pfund zubereiteter friſcher Lorcheln ſollten von einer Per⸗ ſon bei einer Mahlzeit nicht genoſſen werden. Auch iſt zu vermeiden, eine zweite Lorchelmahlzeit kurz nach der erſten einzunehmen. Getrocknete Lorcheln, keit verloren und bedürfen keiner beſonderen Vor⸗ behandlung. heitsamtes 19288.0 JN⏑ Was Fonnenglanz im Leben verſchö int, S S macht! ik1 5 den Dugeni im—— NOIEIM, —— —— 255 * ,,, ——— —— —————— . E. , 79 — ,,,,,* — ++⏑ zum e für G Hergeſtellt in den Perſil⸗Werken. und Reinigen; eſchire und alles Hausgerät! EL 4 D Das Sauberkeit ſpendende, Licht und Helle verbreitende iſt die zeiigemäße Reinigungshilfe von unerreichter Wirkung. Verrreten auf der Ausstellung„Erste Sraune Messe“ in den Rhein- Neckar-Hallen(Haupthalle). Der HenkelStand wird ihre besondere Aufmerksamkeit finden. errechnete man eine wöchentliche Zunahme von 6150, Nur wenige Län⸗ Denn es gibt Vorſicht beim Genuß der Speiſelorchel alljährlich zahlreiche, in einzelnen Fällen ſogar töd⸗ Auch Abbrühen ſchützt nicht wie ſie im Handel erhältlich ſind, haben ihre Giftig⸗ (Vgl. 8 180 Reichsgeſund⸗ 6. Seite/ Nummer 196 Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe Muſik und Schmuck in Lokalen Kaffee Vohmann, vom Erfolg des dekorationsreichen Bockbierfeſtes er⸗ freut, hat den Kunſtmaler Willi Weber ſchon wie⸗ der beauftragt, die Wände auf neuartige Weiſe anzu⸗ pinſeln. Dieſer, wie immer ſeine Aufgabe mit Ge⸗ ſchick und Geſchmack erledigend, brachte ungefähr 22 Landſchaften aquarelliſtiſch zu Papier die weit aus⸗ gebreitet die Felder zwiſchen der Täfelung bedecken, garantiertes Beſtwetter für den Fremdenverkehr, Sternwarte und Jeſuitenkirche, Rhein mit Brücke And Fiſcherboot, Waldpark und Waſſerturm, um nur die bekannten Ecken zu nennen. Nun iſt aber die Aufgabe, alle Landſchaften, Durchblicke, Ruinen, Flüſſe zu erkennen und das Ergebnis bei Vohmann abzugeben. Wer richtig rät, gewinnt was. Der Gambrinus hat ſich auch ſchmücken laſſen. Dekorateur Hirtz hat humoriſtiſche Situationen im Grünen an die Wand geworfen, bei denen das Baden, der Amor, Adam und Eva und der Frühling im allgemeinen eine hervor⸗ ragende Rolle ſpielen. Als Neuerung tritt noch das Pfälzer Bauernduett„Zwei Erickſens“ auf, die richtiggehende Mannheimer ſind, aber auch in kölniſch und münchneriſch ihre humoriſtiſchen Spe⸗ zialitäten haben. Ihre beſte Nummer iſt eine Ge⸗ richtsſitzung mit Frau Quatſchbach und die„Hofſän⸗ ger vun Mannem“. Im übrigen ſind die Singvögel vom Walchenſee gut bei der Arbeit. Beſonders das Terzett mit der Jodlerin und den luſtigen Spiegel⸗ fechtereien des gewaltigen Chefs und Tonangebers iſt erfreuliche Beigabe. Wer für das Intime iſt, der gehört ins Ring⸗ Kaffee. Da ſpielt die Kapelle Kronberger, ſicher geführt und klangvoll, die Sachen der Saiſon. Kronberger kommt auch ſchon mal hinter dem Klavier hervor, ſingt den Refrain und ſpielt das Akkordeon. Für Violinſolis ſorgt Herr Sauer, den der eine oder andere vom Parkhotel in Erinnerung haben mag; und ſchließlich mit einem ſo ſoliden Celliſten wird natürlich auch die ſchwerere Muſik gepflegt. Dag Palaſt⸗Kaffee„Rheingold“ verblüffte am letzten Montag ſeine Stammgäſte mit der Nachricht: Wegen Renovierung einen Tag ge⸗ ſchloſſen! Drinnen entfalteten Tüncher und Maler eine emſige Tätigkeit. Tatſächlich gelang es der Firma Neu dörfer, die erſtaunliche Leiſtung zu vollbringen: von Sonntag nachts 2 Uhr bis Diens⸗ tag früh um 9 Uhr die Säulen zu waſchen, die Decke friſch zu kalken, und die Wände des ganzen unteren Raumes friſch zu ſtreichen. Jetzt prangen muntere Kreiſe, Halbkreiſe und Würfel in Rot und Gold auf weißem Grund. Der Raum iſt weiter und luftiger geworden und der fröhliche Stammgaſt beſtellt noch ein Helles vor lauter Wohlbefinden. Aber in vier⸗ zehn Tagen kommt der Wintergarten dran. Das Beſte an dieſem Renovierungstage war freilich der Ausflug, den Herr Höfer im Namen des Ge⸗ dankens„Kraft durch Freude“ ſeinen ſämtlichen An⸗ geſtellten gratis und franko zukommen ließ. Mit Florians Muſik ging es morgens zum Tore hinaus. Am Rhein lag das wartende Motorboot. In Ger⸗ mersheim wurde betrüblichen Wetters wegen Sta⸗ tion gemacht. Sonſt wäre die Fahrt noch weiter ge⸗ gangen. Aber im übrigen ließ man ſich vom Wetter nicht anfechten, ſondern lebte vergnügt in den Tag hinein. Wer eine Ahnung hat, wie Gaſtſtättenange⸗ ſtellte, die doch jederzeit zur guten Stimmung anderer nur Zuſchauer ſind, nach ſolcher Ausſpannung hun⸗ 's Pälzer Ließche ſchreibt Neiſchtadt an de Haardt, Ende April. Ihr liewe Nochbre iwerm Rheiln)! Mer ſagt als, mer ſoll nit vum Wedder redde. Awer des fin ich nit richtig. Warum dann nit? 's Wetter is doch ſo en wichtige Fakdor in unſerm Lewe, der unwillkierlich unſer Stimmung, unſer ganzi Verfaſſung bſchtimmt, ob mer will oder nit. Un warum ſoll mer nit dodevun redde? Ich ſchteer mich jedenfalls nit dodran, am wenigſchte im April. Der hot jo mit unſrer Palz mol grad widder ge⸗ macht, was er gewollt hot: Zuerſcht an Oſchtre, do hot de Himmel gſchtrahlt un die Sunn gelacht. Kee Menſch wollt do deheeme bleiwe, es war eé rechter Oſchterſege: wie's de Kalenner vor dut ſchreiwe, e Wetter grad zum Eierlege.* Na ja, des hen mer jo aach munner beſorgt ins ſcheene, griene Gras, ſin froh ghubſt in de Garde nunner zu unnerſchtitze ſo de Has. 0 Wie dann die Kinner hawen gfunne des viele Sachs in ihrem Neſcht, hot mittags während froher Schtunne, mer ſich vergniegt dann noch uffs Beſcht: Mer war ſchbaziere, war beim Schbort, mer war aach mol in ſeim Verein, mer war an manch weiln)ſelgem Ort un hot gepetzt manch Treppel Weiln). Do muß halt denke ich, Ihr Leit, 's is doch ſehr wichtig ganz beſchtimmt, daß mer in ſeiner freie Zeit aach ſchtets des Richt'ge unnernimmt. In der Beziehung hot jedi Gegend, jo oft jeder Ort ſei Schbezialidäte. Z. B. werd in Biedes⸗ heim eifrigſcht Schach gſchbielt.'s werd dort ſo⸗ gar in de Schul gelehrt, glaab Denken nor, in Biedesheim ſchbielt jeder Zeh! Schach. Liewe Leit, jetzt ſagen los, is ſo ebbes nit famos? 8 werd de Geiſcht uffs Beſcht trainiert, un e großi Schlacht ausgfiehrt; awer's Scheenſchte an der Sach: mer hot uffm Brett nor Krach! Jawohl, ſo e biſſel Gehirngymnaſtik muß jeder treiwe, ob er drum Biecher lieſt, Vorträg heert oder — Schach ſchbielt. Awer daß dodenewe aach unſer Körpererziehung nit vernochläſſigt werd, dofor ſorgt unſer Pälzer Turnverein. De.T. entwickelt werklich bei uns reges Lewe. Mancherorts. z. B. in Alſenz, is widder friſch e Ortsgrupp ins Lewe gerufe worre. Recht ſo! Dann Turne halt dich jung un gut, gibt Geſundheit, Kraft un Mut un de ſchteifſchte Kerl der werd 23 dodurch widder ſchee allert. Hoſcht du iwerfliſſ'ge Schbeck, geht er fei dorchs Turne weg. Biſcht zu ſchwach degege du, werſcht dͤu breeter un nemmſcht zu, weil doch's Turne kräftigt ſehr un macht Hunger hinnerher. Wann du dagsiwer viel denkſcht un ſehr deiln) Gehirn aln)ſchtrengſcht, werſcht oͤu turnend widder friſch un ſo munder, wie en Fiſch. Hoſcht du kerperlich zu tue, ſollſcht denoch du biſſel ruhe, awer dann zum Turne geh, des entſchbannt dich dann ſo ſchee un bringt widder dich in Schwung, du kummſcht in Begeiſchterung. Korz: ob jung du biſcht, ob alt, Ob's drauß warm is, oder kalt, ob du dinn biſcht oder dick, Turne, des is ſchtets dei Glick. Jeſſes, was bin ich vum Thema abkumme! Mach Brobaganda fors Turne u wollt doch vum April⸗ wedder verzeehle. Alſo: noch Oſchtre is' immer wärmer un wärmer worre. Des war uns ſchließ⸗ lich doch zu viel. Mir Pälzer ſin jo bewegliche Leit, awer ſo ſchnell hawe mer uns doch nit umſchtelle kenne. Mer hawen drum ganz eefach de Summer widder fortgſchickt. Was braucht der aach ſo vor⸗ witzig zu ſei? Er ſoll waarte, bis er draln) kummt. Aweil fiehrt de Friehling ſei Regement. Dunner⸗ wetter, un was ſor eens! S blieht un grient iwerall in wunnerbarer Pracht. Mer mecht am liebſchte de ganze Dag ſchbaziere laafe. Awer Peife⸗ deckell Dozu hawen mer kee Zeit. Leeder— oder gottſeidank, wie mers nemmt. Dann mer wollen froh ſei, daß mer ebbes zu ſchaffe hawen. Ich hab Eich jo neilich vun all unſere Projekte verzeehlt, wiſſener noch? Aach de Bahnbau Kuſel—Türkismühl hab ich ſellmols erwähnt. Do muß ich Eich noch e Schtickel dezu berichte: Die„Pfälziſche Preſſe“, die in Kaiſerslautre gedͤruckt werd, hot kertlich de Bahnbau Kuſel—Türkismühl uff die korz Formel „Ku⸗Tü“ gebrocht. Die Kuſeler Zeitung hot dodruff ſchlagartig wertlich erwidert:„Wir folgen gleichen Pfaden, indem wir ein ähnliches Silbenrätſel auf⸗ geben und das langatmige Wort Kaiſerslautern künftig mit„Kalau“ überſetzen, wobei wir nicht im Zweifel ſind, daß die bekannte Urquelle geſunden Witzes ſich auf dieſe Löſung kaum etwas einbilden wird.“ Ihr Leit, ſo lang hochdeitſch reoͤde, des hot mich aln)gſchtrengt; drum Schluß. E herzlich Gedenke vun Eierm Pälzer Ließche. Heinz Rühmann ee als„Pipin der Kurze“ Neuer Afa-Film im Aniverſum-Theater ſationsfigur der ganzen Stadt geworden iſt, zum Zweimal Anny Onbra in„Die vertauſchte Braut“ Die Krankenverſicherung will billiger werden In dem Zentralblatt für Reichsverſicherung und Reichsverſorgung werden, wie das VZ⸗Büro mel⸗ det, durch Alfved Hertel neue Vorſchläge zur Koſtenſenkung in der Krankenverſiche⸗ rung gemacht. Da die Krankenſcheingebühr und der Arzneikoſtenanteil vor allem eine Erziehungsmaßnahme für die Verſicherten waren, werde es im weſentlichen von dem Verhalten der Verſicherten abhängen, ob die Herabſetzung eine dauernde ſein könne. Bei der Frage, welche weiteren Mittel zur Koſtenſenkung der Kaſſen angewandt werden könnten, ohne das Verſicherungsgut anzu⸗ taſten, tritt der Referent u. a. für die Einſchaltung des ehrenamtlichen Glementes durch Einführung der ehrenamtlichen Krankenüberwachung ein. Der Krankenbeſucher ſolle dabei der gute Freund oͤes Kranken ſein, der auch die Verbindung mit dem Betriebsführer aufnehmen ſoll, um zu er⸗ veichen, daß dem noch nicht wieder völlig hergeſtellten Gefolgſchaftsangehörigen zunächſt eine leichtere Tä⸗ tigkeit überlaſſen werde, womit gleichzeitig eine Entlaſtung der Kaſſen eintreten könnte. Das wirkſamſte Mittel, die Krankenhauskoſten zu ſenken, ſei die Hauspflege. Die Beſtimmung, daß die Kaſſe mit Zuſtimmung der Kranken Hilfe durch Krankenpfleger uſw. in der Hauspflege ge⸗ währen kann, ſei in der Vergangenheit ſchwer durch⸗ führbar geweſen, weil bei der damals herrſchenden Zerſplitterung des deutſchen Volkes immer Streit darum entſtand, von welcher Organiſation die Pfle⸗ ger zu ſtellen ſeien. Daher habe man damals in vielen Fällen nicht ſtatt der teuren Krankenhaus⸗ pflege die oft noch beſſere und viel billigere Haus⸗ pflege anwenden können. Dieſe Schwierigkeit ſei nun gleichfalls ausgeräumt. Man könne weiter nun auch die Krankenhausbehandlung weſentlich abkür⸗ zen, da dem verantwortlichen Krankenhausarzt die Gewißheit gegeben werden könne, daß der Kranke zu Hauſe zweckmäßig und hygieniſch einwanoͤfrei weitergepflegt werden kann. Dabei erwachſe ins⸗ hochsiand, Magen- und Darmerkrankungen, Siuhlversiop- Mk. 144.-, inkl. verpſlegung bik. 134.- bis Pik. 211. lung, Nieren-Blasenleiden, nheuma, Gichi, Zucker, krauen- 4wöchige Kur exlel. Verpflegung von ik. 150.- bis Mk. 196.—, Inkl. Verpſlegung Mk. 212.— bis MKk. 293.— 3 So ausgiebig Gelegenheit, ſeinem großen komi⸗ 5 — ſchen Talent jede Eldbagenffrihet zu gewähren, ſeine[Liebling aller verſtandenen und unverſtandenen beſondere der NS⸗Frauenſchaft ein ideales Auf⸗ luſtigen Minen ſpringen zu laſſen, ſeiner Kunſt Frauen, das iſt 894 recht 8 5 1 5 9 en und 4 0 n. rößte ſzeniſche Wirkungen abzugewinnen, hat türlich beendet ein happy en e Geſchehniſſe, müſſe noch heute vielſach wegen ungeeigneter Arme und Kinderreiche zuerſt aus ie Rühmann, der en Erſtle— ſich Beinahe⸗Tragiſches mit Allzukomiſchem] Wohnungsverhältniſſe die Ueberweiſung ins Kran⸗ der Großſtadt als einer der„Drei von der Tankſtelle“ ſo beliebt] miſchte. Wenn auch die Farben mitunter etwas kenbaus erfolgen. Da könne man in Geſtalt von gewordenen Ufa⸗Darſteller wohl kaum gehabt. Die aufgetragen waren und man der Regie letzlich den Krankenſtuben und Leichtkrankenhäuſern beſonders 2 Ueber die im Jahre 1934 in Deutſchland weiter⸗ ſeltſamen Abenteuer eines Kaſſterers, der mit dem Vorwurf nicht erſparen kann, daß ſie Dehnungen der auf dem Lande Abhilfe ſchaffen und die Kranken⸗ 55 zuführenden Siedlungsmaßnahmen, die vor allem noch ſeltſameren Namen Auguſt Pipin behaftet iſt, Haadlung nicht vermieden hat, vermag doch das bauskoſten weſentlich mindern. auch im Intexeſſe einer Steigerung der Volksgeſunde ziehen über die Leinwand und bereiten eitel Freude[Ganze als gelungenes, nettes und leichtbeſchwingtes Endlich gelte es, Reformen auf dem Gebiete der heit kiegen, wird bereits in allernächſter Zeit größere und Wohlgefallen im Publikum Luſtſpiel gelten. Und auch die Melodien darin ſind Geneſungsheimpflege durchguführen. Ein⸗ Klarheit geſchaffen werden durch den neuen Reichs⸗ ſo, daß man ſie bald von Kaffeehaus⸗ und Tanzkapel⸗ zelne Betriebe oder einzelne Menſchenfreunde könn⸗ haushaltsplan. Die erhebliche Bedeutung der Auf⸗ leit hören wird. Neben Heins Rühmanns fa⸗ ten Patenſtellen in den den Krankenkaſſen gehörigen lockerung der Großſtädte durch Anſiedlung wird, wie moſer Type eines Kaſſierers, neben der wie immer Heimen errichten. Sicherlich gebe es auch eine große das VdZ⸗Büro meldet, in dieſem aktuellen Zeitpunkt mondänen Hilde Hildebrandt, die ihrem Scharm der Anzahl verſicherter Männer und Frauen, die ſich im für Bevölkerungspolitik und Raſſenpflege unter⸗ Figur eines Revueſtars leiht, ſind Paul Heide⸗ Wege einer Sparzuſatzverſicherung von vielleicht ſtrichen. Die Geſundheitsſchäden der Großſtädte ſeien manu, Hans Funckermann und Charlott wöchentlich einer Reichsmark die halben Koſten an ſtatiſtiſch einwandfrei auch durch Luftanalyſen nach⸗ Serba in luſtigen Chargen erwähnenswert. der vierwöchigen Geneſungsheimkur ſparen, wenn gewieſen. Es ſei feſtgeſtellt, daß dieſe Schäden wert⸗ Im Beiprogramm ein Kurzluſtſpiel, das viel Ver⸗ ihnen die andere Hälfte entweder von einem Ver⸗ volle Raſſenſubſtanz vernichten und ſchließlich den gnügen macht, ein Kulturfilm aus Skandinavien und ſicherungsträger als Prämie oder wom Betrieb als Willen zur Familie und zum Kinde völlig abſterben die neueſte Ufa⸗Tonwoche, die diesmal beſonders Beihilfe gegeben werde. Nur geringe geſetzliche Heßen. 21 intereſſant und reichhaltig iſt und die u. a. Bilder Aenderungen ſeten nötig, um dieſe der Verbilligung Wenn wir eine geſundheitlich und zahlenmäßig vom Geburtstag des Führers und von der großen der Krankenverſicherung dienenden Vorſchläge mit kräftige Raſſe heranziehen wollten, dann müßten vor ationalen Schau„Deutſche Arbeit“ in Berlin bringt. dem erforderlichen Rückhalt zu verſehen. allem die Armen und Kinderreichen cWI. aus der Großſtadtherausgeführt 8 Aerztliche Senoͤboten ſchaffen werden. Der Staat, der die Ausſiedlungen fördere. 8 Aufklärun über Raſſen fi 4 ſtelle Kapital von 2500—3000/ je Stelle zur Ver⸗ Alhambra:„Die vertauſchte Braut“ 9 flege fügung. Dazu kämen noch die Leiſtungen von Ge⸗ Diesmal kommt ſie uns gleich zweimal, die blonde Ausgehend von der Notwendigkeit, alle deutſchen meinden, Wirtſchaftsunternehmungen uſw. Der Til⸗ Anny Ondra: als kleines Mädel aus der Vor⸗Aerzte durch eine genügende Kenntnis der Bevölke⸗ 30 gungsplan für derartige Stellen ſehe monatliche Heinz Rühmann als Auguſt Pipin ſtadt und große Lady, und es iſt ſchwer zu ſagen, in rungspolitik und Raſſenpflege beſſer geeignet zur 9 Laſten von nur 10—18/ vor, ein Betrag, für den welcher Rolle ſie ſich beſſer gibt. In ihrer bekannten] Mitarbeit am geſundheitlichen Wiederaufbau des 4 man in den Städten überhaupt keine Wohnung be⸗ 98 Art wirbelt ſie über die weiße Wand, wirft die Volkes zu machen, haben, wie das Vö⸗Büro meldet, 3* komme. Dabei enthalte jede dieſer Wohnungen min⸗ Was dieſer Wackere, deſſen Korrektheit bereits zur Beine, rollt die Augen, ganz gleich, ob ſie nun das] die in Betracht kommenden Regierungsſtellen und deſtens drei Wohnräume und ein bis zwei weitere[Manie geworden iſt und deſſen ganzes Gehaben be⸗ urwüchſige, nicht auf den Schnabel gefallene Vorſtadt⸗ Vertretungen der Aerzteſchaft eine großzügige Schu⸗ Räume für Familien mit über vier Kindern. Auch reits leichte Züge der Bertrottelung trägt, an Aben. mädel, oder die erzentriſche große Dame mimt Und lungsmaßnahme beſchloſſen. In einem vom Reichs⸗ 1 ein Grundſtück von rund 1000 Quadratmetern ſei teuern erlebt, weil ihm plötzlich 00 Mark an der nur ihrem Spiel iſt es zu verdanken, daß die dünne ausſchuß für das ärztliche Fortbildungsweſen ver⸗ 6 in den meiſten Fällen vorhanden und damit ein Ne⸗Kaſſe fehlen und er nicht weiß, wohin ſie geraten und reichlich abgenutzte Handlung ihren Sinn erhält anſtalteten Schulungskurſus wurden über 200 geeig⸗ benerwerb durch Gewinnung von Nahrungsmitteln ſind, das aufzuseigen, hat ſich die Regie, die von und man gut aufgeräumt von dannen geht. nete, beſonders ausgewählte und auch 5 75 e und Kleinviehzucht gegeben. Die Veröffentlichungen Karlheinz Wolff betreut iſt, recht witzig und einfalls⸗ Der Film iſt von Anfang bis Ende ganz auf die deutſche Aerzte aus allen 8 geſchult 5 ſie des Aufklärungsamtes äußern die Hoffnung daß im reich bemüht. Ondra eingeſtellt, auf ihren Liebreiz, auf ihre Komiknach dem Sendbotenprinzip nunmehr alle ihre Kolle⸗ nenen Jabre mit einem Betrage von mehr als 100 Denn die Abenteuer des Herrn Pipin beginnen und ihr Temperament, und ihre Verehrer werden gen im Reiche entſprechend ausbilden können. Die 46 3 Mark etwa 50—80000 neue derartige mit einem von ihm ebenfalls mit ſauberer Korrekt⸗ auch diesmal ihre Freude an ihr haben. Ein Unter⸗ Senoboten werden die einzelnen Aerztevereine auf⸗ Siedlungen geſchaffen werden würden. heit vorbereiteten Selbſtmordverſuch, der allerdings haltungsfilm, der ſeinen Zweck erfüllt. Adolf Wohl⸗ ſuchen, um dort vor allem deutſchen Aerzten die an der Tücke der Objekte und an dem Brandeifer brück gibt den zwiſchen zwei Frauen ſchwankenden Grundzüge der Bevölkerungspolitik und Raſſenpflege 10 un Die Leiche eines neugeborenen Kindes mäun⸗ eines nächtlicherweiſe auf Senſationen lauernden Liebhaber mit vornehmer Zurückhaltung, und man darzulegen. Die Gauleiter des NS⸗Aerztebundes, lichen Geſchlechts iſt aus dem Rheinhafen bei Gref⸗ Zeitungsreporters ſcheitert. Auf der Redaktion eines verſteht ihn, wenn er die liebende und rührend naive der jeweilige Bevollmächtigte des Reichsärzteführers 40 fern geborgen worden. Die Feſtſtellungen ergaben, Skandalblättchens/gelandet, wird Pipin dazu aus⸗ Anny der verwöhnten und exzentriſchen Anny vor⸗ und die Vertrauensleute des Aerztevereins⸗Bundes daß das Kind wahrſcheinlich, nachdem es das Licht erſehen, den Don Juan im Reklamemanöver eines zieht. In den Nebenrollen ſind noch zu erwähnen treffen die techniſchen Vorbereitungen. Die Send⸗ der Welt erblickt, lebend in den Rhein geworfen in eine junge, bisher unbekannte Tänzerin heftig]Fritz Odemar und Otto Wernicke. boten werden ihre Ausführungen in Vorträgen von wurde. Die Leiche hat etwa zwei bis drei Wochen im verſchoſſenen Großkaufmannes abzugeben. Was ſich Eine luſtige Geſchichte iſt das Spielchen„Es einer Geſamtdauer von etwa ſechs Stunden machen. 165 Waſſer gelegen. Von der Rabenmutter fehlt noch daraus entwickelt, wirkt unbedingt erheiternd und knallt“ mit Karl Valentin und Liesl Karſtadt, die] Der Reichsärzteführer legt beſonderen Wert auf dieſe 3 iede Spur. Die Leiche des Kindes ſoll vor der Ber⸗ kitzelt leicht die Zwerchfelle. Wie Pipin vom Ehef beide ihren altbekannten Münchener Humor ſpielen]Vorträge. Nur ganz zwingende Gründe ſollen ein 3 gung ſchon auf franzöſiſcher Seite im Talweg der ſeiner Firma mit Elan hinausgeworfen wird, und laſſen. Außerdem ein reizender Naturfilm aus Ausbleiben der einzelnen Aerzte rechtfertigen können. 16 Gemarkungen Herlisheim und Druſenheim geſichtet wie dann der gleiche Gewaltige ihn wieder einſtellen Aroſa, und die aktuelle Wochenſchau mit der An⸗ Dieſe Gründe müſſen dem Vorſitzenden ſchriftlich mit⸗ worden ſein. muß; wie Pipin, der Korrekte, plötzlich zur Sen!ſprache Dr. Schachts. geteilt werden. 3 8 7 MAI— MNI Das ibEALE HEHNSas RAuschal KUnEM-ür--orrontn 53 Feiſleibigkeit, Herzleiden. Bluidrucksteigerung, Zwerchiell- zwöchige Kur exkl. Vernülegung von Pik. 112.— bis 0 1 0 K8 q 0 0 U Neue Mannheimer Zeitung jedet Art liefertbilligst R 1.—6 R 1.—6 —— leiden, Biuiarmui, Basedow.- Auskünſie im siädi. Kurami. * 8 „Europa⸗Pokol“. * Reue Maunhelmer Zeilung! Sonutags⸗Ausgabe — 7. Seite“ Nummer 10⁰ Im Mittelpunkt des umfangreichen Sportprogramms des Sonntags ſtehen die Kämpfe um deutſche Meiſterwür⸗ den in örei Arten des Raſenſportes. Im Fußball ſteigt Ger vierte Sonntag der Spiele um die erſte Etappe auf dem Wege zum höchſten Titel, die Meiſterſchaften der Gaugrup⸗ pen, im Handball treten ſechzehn Männer⸗ urd fünf⸗ zehn Frauenmannſchaften in allen Teilen Deutſchlands zur Vorrunde um die deutſche Meiſterſchaft an und im Rugby ſtehen zwei Spiele der Zwiſchenrunde, gleichfalls um den höchſten deutſchen Titel, auf dem Programm. Damit iſt eoͤbch das Programm des Sonntags noch nicht erſchöpft. m Hockey gibt es in Zürich ein Treffen einer ſüd⸗ deutſchen Nachwuchs⸗Elf mit der ſchweizeriſchen National⸗ mannſchaft, die Radfahrer erleben einen Höhe⸗ punkt mit dem Großen Straßenpreis von Frankfurt, bei den Europomeiſterſchaften im Ringen in Rom bewerben ſich ſieben Deutſche um den Titel, unſere Amat eurboxer beſtreiten in Poſen einen Sänderkampf mit Polen und weitere Ereigniſſe in der Leichtathletik, im Tennis, Rudern, Schwimmen und im Pferdeſport umrahmen die aufgeführten Spitzenveran⸗ ſtaltungen. Fußball Die deutſchen Meiſterſchafts⸗Endſpiele, bzw. die ſie einleitenden Gaugruppen⸗Meiſterſchaftsſpiele erreichen den vierten Spieltag und damit ihr entſcheidendes Stad ium. In der Gruppe Südweſt liefern ſich die beiden Tabellenerſten, SV. Waldhof und Kickers Offenbach, in Mannheim das Rückſpiel. Im zweiten Spiel zwiſchen Union Böckingen und dem Mülheimer SV. erwartet man Böckingens erſten Punktgewinn. Die Gruppe Mitte ſieht die beiden Tabellenführer auf eigenem Platz, bzw. im heimatlichen Gaugebiete ſpielen. Die führenden Dres⸗ dener ſollten zu Hauſe mit Boruſſia Fulda trotz des onzu⸗ erkennenden Eifers und Könnens der Nordheſſen ebenſo ſicher ſiegen, wie der„Club“ in ſeinem Treffen über Wak⸗ ker Halle. Hier wird die Entſcheidung erſt im Rückſpiel zwiſchen„Club“ und DSC. fallen. In der Gruppe Oſt treffen Viktoria Berlin und Preußen Danzig zu Hauſe guf Beuthen 00 bzw. Viktorig Stolp und man kann beide Gaſtgeber auch als Sieger erwarten. Der überraſchende Sieg des Bfe. Benrath am letzten Sonntag üher Schalle hat die Lage in der Gruppe Nordweſt wieder ofſener werden laſſen. Die beiden Gegner des letzten Sonntags ſollten diesmal die Sieger ſein; Benrath in Düſſeldorf —— Bremen und Schalke in Hamburg über Eims⸗ ttel.— Neben den Meiſterſchaftsſpielen gibt es zwei inteve ſante Repräſentatipſpiele, im Gaukampf R ſen gege— dweſt in Kaſſel werden die Intereſſen des Gaues Südweſt von einer Saarmannſchaft vertreten, mit dem Spiel wird eine eindrucksvolle Saarkundgebung verbunden ſein. Ein„kleines Länderſpiel“, Weſtdeutſch⸗ landgegen Luxemburg, findet in Trier ſtatt, wo⸗ bei man den Weſten als Sieger erwartet. Aus der Reihe der Freundſchoftsſpiele nennen wir einige intereſſante Paarungen. Bayern München weilt in Ebingen und bei den Stuttgarter Kickers, die Münchener „Löwen⸗ ſind in Deſſau und bei Viktoria 96 Magdeburg zu Gaſt. Weitere Spiele: Eintracht Frankfurt— BfR. Rannheim(Sa.), Freiburger FC.— SC. Freiburg, BfB. Mühlburg— Boruſſia Neunkirchen, SB. Wiesbaden— Bfe. Neckarau, BC. Sport— Hermannia Kaſſel(Stadt⸗ meiſterſchaft). Ein Rieſenprogramm verzeichnet auch der internationale Fußball. Hier marſchiert das engliſche Pokalendſpiel zwiſchen Portsmouth und Mancheſter Eity am Samstag an der Spitze. Der Sonntag bringt dann vier Länderſpiele von denen die egegnungen: Rumänien— Sücſlawien in Bukareſt, Belgien— Holland uin Antwerpen und Ungarn— Bulgarien in Budapeſt zur Weltmeiſterſchafts⸗Ausſcheidung gehören; Ungarns Garnitur ſpielt in Prag gegen die Tſchechoſlowakei um den e Am Start zur erſten deutſchen Meiſterſcha ſtehen ſämtliche gemeldeten Gaumeiſter der—— 550 Frauen. Von den Meiſtern des Vorjahres ſind die beiden DeSB.⸗Meiſter, Woldhof und Charlottenburg(Frauen) vertreten, während die beiden.⸗Meiſter, Gera und NST. Breslau, in ihren Gauſpielen ſchon ſcheiterten. Der Spielplan bringt folgende fünfzehn Treffen: Männer SBV. Waldhof— TV. Algenroöt(in Mannheim), TSV. Eßlingen— Spog. Fürth(Stuttgart), DV. Wetzlar— Pol. Dormſtadt(Wetzlar), TV. Neufahrwaſſer— Pol. Mag⸗ deburg(Danzig), Hindenburg Minden— Ask. TBV. Berlin (Minden), Greif Stettin— Pol. Hamburg(Stettin), Bor. Carlowitz— Spfr. Leipzig(Breslou), Tura Barmen— 1010 Simmer(Barmen), Frauen: Vici Mannheim— Stadt⸗ SW Frankfurt(Mannheim), DB. Cannſtatt— Spvg Fürth (Stuttgart), Mülheimer SB.— Duisburg 48(Köln), TB. Danzig⸗Ohra— Sc Charlottenburg(Danzig), Preußen Stettin— Magdeburger Frauen SC.(Stettin), SV. Sta⸗ belwitz— Fort. Leipzig(Breslau), Turnklub Hannover— Spyg. Eimsbüttel(Hannover). Rückſtändige Gauliga⸗ ſpiele finden in Württemberg und Noroͤheſſen ſſatt. Rugby Nach dem Ausſcheidungsſpiel am vorletzten Sonntag, das Tennisboruſſig Berlin über Dresden gewann, findet am Sonntag die Zwiſchenrunde zur deutſchen Meiſterſchaft ſtatt. Unſer ſüddeutſcher Meiſter, die Heidelberger R.., trifft in Hannover auf Hannover Linden, während Tennisboruſſia Berlin in der Reichshaupt⸗ ſtadt den Titelverteidiger, Vſgt. Hannover, zu Gaſt hat. Die HDeutſche Meiſterſchaft wird in dieſem Jahr zum 20. Male ousgetragen, die Ausſichten unſeres füddeutſchen Vertre⸗ ters ſind nicht beſonders günſtig, der deutſche Altmeiſter, Heidelberger R. K. hat vor zwei Wochen in einem Privat⸗ ſpiel ſchon das beſſere Können der Norddeutſchen aner⸗ kennen müſſen, die ſich auch gegen die Ruderer durchſetzen ſollten. Immerhin beſteht zwiſchen den beiden Mannſchaf⸗ ten kein Klaſſenunterſchied und ſchließlich kann auch einmal das Glück bei den Südoeutſchen ſein, die in den letzten Jahren genug vom Pech verfolgt waren. Der Sport am Sonntag fährt. Hocken Im Hinblick auf den am 6. Mai in Stuttgart ſtatt⸗ ſindenden Länderkampf Deutſchland—Schweiz verdient ein Spiel beſonderes Intereſſe, das am Sonntag eine ſüd⸗ deutſche Nachwuchsmannſchaft in Zürich mit der Schweizer Ländermannſchaft zuſammenführt. In Südweſtdeutſchland gibt es in den Haupt⸗Hockeyzentren regen Privatſpiel⸗ betrieb, aus dem Ausland nennen wir den Länderkampf Holland— Belgien in Amſterdam. Radſport Nach„Berlin-—Kottbus—Berlin“ und„Rund um Köln“ ſteigt das dritte der großen Berufsfahrer⸗Rennen mit dem Großen Straßenpreis von Frankfurt über 260 Kilometer, dem zweiten Lauf zur deutſchen Meiſter⸗ ſchaft der Berufsfahrer, gleichzeitig wird die National⸗ mannſchaft der Straße wieder an den Start gehen. Frank⸗ furt ſteht ganz im Zeichen des Radſportes. Im Stadion, wo ſich das Ziel des großen Rennens befindet, gibt es anſchließend Bahnrennen. Weitere Bahnrennen bringt der Sonntag in Pforzheim, Mannheim, Breslau, Halle, Baſel und Paris. Weitere Straßenrennen von Be⸗ deutung ſind:„Rund um Krefeld“,„Berlin—Halle“,„Rund um die Dresdener Heide“ und„Paris—Tours“. Ringen Rom iſt vom 26. bis 29. April der Schauplatz der Europameiſter ſchaften im griechiſch⸗römiſchen Ringkampf. Deutſchland iſt bei den Kämpfen durch fol⸗ gende ſtarken Kräfte vertreten: Gehring(Bantamgewicht), Ehrl(Feder), Sperling(Leicht), Schäfer(Welter), Neu⸗ haus(Mittel), Siebert(Halbſchwer), Hornfiſcher(Schwer⸗ gewicht). Im ganzen ſind in Rom die Vertreter von neun⸗ zehn Nationen verſammelt. Der Sonntag iſt in Deutſch⸗ land der„Tag des unbekannten Schwerathle⸗ ten“, wo nach dem Muſter der Langſtreckler und Rad⸗ fahrer geeigneter Olympianachwuchs ermittelt werden ſoll. Boxen Die deutſchen Amateurboxer beſtreiten in Poſen ihren fünften Länderkampf gegen Polen. Von den bisherigen vier Kämpfen wurden drei von Deutſchland gewonnen, einer— 1931 in Poſen— ging verloren. Die deutſche Mannſchaft boxt, vom Fliegen⸗ bis Schwergewicht, in folgender Aufſtellung: Spannagel⸗Barmen, Ziglarſki⸗ München, O. Käſtner⸗Erfurt, Schmedes⸗Dortmund, Campe⸗ Berlin, Hornemann⸗Berlin, Pürſch⸗Berlin, Runge⸗Elber⸗ feld. Pferdeſport Die Frankfurter Rennbahn öffnet am Wochen⸗ ende ihre Pforten. Weitere Rennen finden in Karls⸗ horſt, Hamburg⸗Horn und Krefeld ſtatt. Nach dem Reitturnier in Nizza ſind die deutſchen Reiter— hoffentlich mit mehr Glück und Erfolg— beim Turnier in Rom verſammelt. Ernſt Winters Arteil über Budapeſt Einer der beſten Kunſtturner iſt Ernſt Win⸗ ter. Er gehört der Nationalmannſchaft an, die am 91. Mai an den Weltmeiſterſchaftskämpfen in Budapeſt teilnimmt. Ueber die Ausſichten der Mannſchaft befragt, erklärte Ernſt Winter folgendes: „Wir können mit ruhigem Gewiſſen ſagen, daß die deutſche Mannſchaft mit guten Ausſichten nach Budapeſt Die ſchwerſte Frage iſt die: Wie ſindet ſich die deutſche Mannſchaft in die gegebenen Verhältniſſe des internationalen Turnens ein und wie wird man unſer Eruſt Winter beim einarmigen Handſtand am Barren. deutſches Turnen aufnehmen und begutachten? Die ein⸗ zigen Anhaltspunkte geben uns die in letzter Zeit ſtatt⸗ Mannſchaftskämpfe gegen unſere Schweizer urnbrüder, die aber noch nicht häufig genug ausgetragen worden ſind, um ein klares Bild zu geben. Die Stim⸗ mung innerhalb der deutſchen Mannſchaft iſt gut. Wir Die Große Mai⸗Rennwoche in Mannheim Mit einem Schlage hat ſich Mannheim in die Zeit ſeiner großen rennſportlichen Geſchichte der Vorkriegsjahre zurück⸗ verſetzt und dͤurch ſeine aufſehenerregende diesjährige Renn⸗ woche in den Mittelpunkt rennſportlichen Geſchehens im neuen Deutſchland geſtellt. Mit ſeinen großzügigen Aus⸗ ſchreibungen bewies der Veranſtalter, daß es ihm Ernſt iſt mit dem Aufbau des deutſchen Rennſportes. Sein Ruf iſt nicht ungehört verhallt, der Nennungsſchluß bewies die überwältigende Freude, die dieſe Tat ausgelöſt hat. Es haben ſchlechtweg alle großen Ställe Nennungen abgegeben, ſo daß neben den berühmten deutſchen Geſtüten alle Renn⸗ ſtälle von Bedeutung ihre Farben in den heiß umſtrittenen Prüfungen auf der Rennwieſe zeigen werden. Ebenſo wer⸗ den alle die Jockeis und Amateur⸗Reiter, die man in Mann⸗ heim dem Namen nach nur kannte, im Sattel ſein, denn die Rennwieſe wird in dieſen Tagen Mittelpunkt der deutſchen Rennwelt ſein. Die Ställe A. u. C. von Weinberg, Frfr. A. S. v. Oppenheim, Butzke, Lanöswerth, Nemo uſw., die ſtets an führender Stelle ſtehen, werden neben den anderen bekannten in die Ereigniſſe eingreifen. Das Material iſt an Klaſſe in den Hauptprüfungen nicht zu überbieten. Auch das Ausland hat ſich lebhaft für die Ren⸗ nen intereſſiert. So wurden aus Belgien Max Hals, Karachi und Maſter Cherry genannt, aus der Schweiz Cheſt⸗ nut und Nabucho. Auch dee vorjährige Derbyſieger Oeſter⸗ reichs, Suntime, wurde verpflichtet. Für die„Badenia“ und einige andere Ausgleiche ſind nunmehr die Gewichte erſchienen. Das Höchſtgewicht von 77 Kg. bekam der diesjährige Oſterpreis⸗Sieger von Karlshorſt, Eyklop, dann folgt Liebeszauber, der beſte Steepler Weſtdeutſchlands. Mit 71 Kilo folgen dann Osram, Staroſte, Hykſos und Verräter. Der Ausgleich ſcheint beſtens gelungen, denn all dieſe ſportlichen Größen haben vor einigen Tagen das Gewicht angenommen, wer⸗ den alſo in die Ereigniſſe eingreifen; Brioche, die in zwei Ausgleichen II genannt iſt, hätte im Maimarkt⸗ Preis 73 Kilo erhalten und iſt damit 8 Kilo über Miſſouri geſtellt worden, der mit 65 Kilo hinter der beſten Stute Deutſchlands folgt. Ein Kilo weniger als Miſſouri erhielt Bittſteller. Dieſe drei Kanonen ſind wegen des hohen Handicapgewichtes im Maimarkt⸗Preis aus⸗ geſchieden, behielten aber im„Großen Preis des Saarlandes“, einem Altersgewichtsrennen, ihre En⸗ gagements, wo ſie nur Brioche 60ʃ, Miſſouri 59, Bittſteller 54 Kilo zu tragen haben. Der öſterreichiſche Derbyſieger, Suntime, erhielt 55 Kilo, was ein ſtarkes Entgegenkommen eigt. 1 Wieder hat ein Pferd, das auch im„Großen Preis des Saarlandes“ genannt iſt, und beim vorgeſtrigen zweiten Einſatztermin im Engagement belaſſen wurde, eine große Leiſtung gezeigt, gewann doch Seni vom Stalle der Frfr. S. A. v. Oppenheim am Sonntag den Großen Frühjahrs⸗ Ausgleich von Köln gegen den gleichfalls hier engagierten Miſſouri ſicher. Seni, der neben feinem Stallgefährten Idevlog den„Großen Preis des Saarlandes“ beſtreitet, muß nach dieſer Leiſtung dieſes Rennen zu einer Senſation geſtalten. Bekanntlich ſpielen am Sonntagvormittag unſere bei⸗ den Gaumeiſter auf dem VfR⸗Platz um den Eingang in die Zwiſchenrunde. In unſerer Mittwoch⸗ und Freitag⸗ ausgabe haben wir ſchon die Ausſichten der Mannheimer erörtert. Heute wollen wir kurz die Mannſchaften vor⸗ ſtellen, die für ihre Farben antreten werden. Stadtſportverein Frankfurt, einer der Ausſichtsreichſten für den Titel, ſpielt mit roter Hoſe und weißer Bluſe. Folgende Damen tragen den weiß⸗roten Dreß: Hofmann, Noack, Biedenknapp, Ober, Kreß, Lippert, Ungemach, Schu⸗ chart, Bormann, Ausmann und Faſchaner. VfR bringt, in blauer Spieltracht ſpielend: Simon, Graß, Müller, Wagner, Hauk, Bonnacker, Schleicher, Kehl, Förſter, Egger und Degen. Den ſchwarzen Dreß trägt bei dem Zuſammentreffen obiger Mannſchaften Fritz Golde vom TB Stuttgart. Die Algenrodter Elf trägt weiße Hoſe und blaues Hemd. Wenn wir die Namen der Spieler leſen fällt auf, daß drei Familien beinahe die Mannſchaft ſtellen. Es ſind dies: Schneider, A. Alt, A. Conradt, H. Riſch, K. Riſch, K. Alt, P. Riſch, H. Alt, K. Krieger, P. Biegel und O. Krieger. Unſer Meiſter SV Waldhof kommt in den bekannten, gefürchteten und geliebten blauſchwarzen Farben mit: Wei⸗ gold, Müller, Schmitt, Rutſchmann, Kritter, Rathgeber, Zimmermann, Engelter, Spengler, Herzog und Lang. Von der alten Meiſterelf fehlt alſo nur Schmidts für den Lang aus der Reſerve ſtürmt. Den Unparteiiſchen in dieſem Spiel ſtellt der F. Sp. B. Frankfurt; ſein Name iſt Laux, ein in Mannheim nicht unbekannter Pfeifenmann. Mannheim ſteht in Erwartung der Vorrunde. Gute Leiſtungen auf dem Felde— noch beſſerer Beſuch des Spie⸗ les und darüber ſtrahlender Sonnenſchein ſind die Fae⸗ toren, die zum Gelingen des Hanoͤballſonntags notwendig ſind. Das Fuß ballſpiel im Stadion S Waldhof— Kickers Offenbach Der erſte badiſche Gaumeiſter, SV Waldhof, der bis jetzt bei den Gaugruppenſpielen ſehr gut abgeſchnitten hat, empfängt am Sonntag im Mannheimer Stadion Kickers Offenbach zum erſten Rückſpiel. Die Offenbacher konn⸗ ten am vergangenen Sonntag im Frankfurter Stadion gegen Waldhof unentſchieden 22 ſpielen und ſo Waldhof einen wertvollen Punkt abnehmen. Das Spiel hat gezeigt, daß Offenbach eine außerordentlich harte Kampfmannſchaft iſt, die ein Spiel erſt mit dem Schlußpfiff verloren gibt. Die Spielweiſe der Offenbacher liegt Waldhof nicht. Das kraftvolle und manchmal etwas zu harte Dazwiſchenfahren der Offenbacher ließ die ſeinen Kombinationszüge von Waloͤhof nicht aufkommen. Die erſte Halbzeit in Frankfurt zeigte deutlich die Klaſſe der Walohofſpieler und den Unter⸗ ſchied im Können der beiden Mannſchaften. Wenn Waldͤhof ſeinen Stil öͤurchgeſpielt hätte, würden die Offenbacher das Sieg Lamp Spiel eindeutig verloren haben. wollen nach Budapeſt fahren und unſeren ausländiſchen Turnbrüdern zum ehrlichen Wettkampf die Wir werden kämpfen für unſer deuiſches urnen und micht zuletzt für das Anſehen unſeres neuen deutſchen Staates.“ Ernſt Winter iſt 27 Jahre alt, 1/2 Meter groß und ſehr ſchlank, Sein Körper iſt wenig fürr Kraſtübungen geeignet und doch turnt er ſie, denn die Budapeſter Ringe⸗ übung verlongt es ſo. Doch ehe Winder als einer der beſten deutſchen Geräteturner bezeichnet werden konnte, mußte er dͤurch eine ſehr harte Lehre gehen. Oft genug iſt er zum Wettkampf der Beſten angetreten, ohne den davon ſen. eiſterſchaft wurde er zweimal Zweiter. Auch beim Deutſchen Turnfeſt in Stuttgart belegte er nur den zwei⸗ ten Platz. Immer fehlten zwei oder drei Punkte, immer war er dem Siege ganz nabe, bis dann ein Griff daneben⸗ ging und er wieder zurückſiel auf den zweiten Platz. Aber gerade darin iſt der heißblütige Rheinländer⸗ gan deutſch. Er wägt nicht ängſtlich ab, en turnt friſch drau los mit Mut und Schneid. So kommt es denn auch, daß Winter wohl nicht der ſicherſte wohl aber der beſtechenoͤſte Turner iſt. Kein anderer, ſelbſt Krötzſch nicht, turnt mit Am die Deutſche Handballmeiſterſchaft Die 46 Spieler in Mannheim Kampf um die Deutſche Zehn⸗ gleicher Eleganz wie Winter. Gtraßenrennen Quer durch Die Preſſeſtelle des Bezirks 1 Mannheim im Deutſchen Radfahrer⸗Verband E. V. ſchreibt uns: Großes Straßenrennen„Quer durch Württem⸗ berg und Baden“ führt durch den Bezirk Unterbaden. Im Rahmen des weit über 300 Straßenwettbewerbe um⸗ faſſenden diesjährigen Programms des DRV findet am 6. Mai das 4. Rennen, reichsoffen für Berufsfahrer und Amateure, unter obigem Titel ſtatt. Das Rennen wird vom Gau XV Württemberg, Bezirk 1 Stuttgart, aus⸗ gerichtet, wo ſich auch Start und Ziel befindet. Die Strecke felbſt führt über Zuffenhauſen, Vaihingen a. d.., Mähl⸗ acker, Pforzheim, Durlach, Eggenſtein, Graben⸗Neudorf, Wieſental, Hockenheim, Schwetzingen, Mannheim⸗Neckarau, Mannheim⸗Flugplatz, Edingen, Heidelberg, Neckargemünd, Meckesheim, Sinsheim, Heilbronn, Bietigheim, Stuttgart, alles in allem rund 270 Km. über Täler und Höhen. Bald nach dem Start ſind die erſten Steigungen zwiſchen Zuffenhauſen und Vaihingen zu überwinden, die ihre Fort⸗ ſetzung im Gebiet um Pforzheim finden. Der langgeſtreck⸗ ten völlig ebenen Tour von Durlach bis Neckargemünd ſolgt dann eine Serie von Steigungen im Elſenzgebiet, hinter Sinsheim bis Heilbronn und wieder ab Lauffen bis kurz vors Ziel. Die Möglichkeiten zu Ausreißever⸗ ſuchen, aber auch dieſe zum Wiederaufholen, ſind alſo in reichſtem Maße gegeben. Da auch die Straßen durchweg in beſter Verfaſſung ſind, können die mit der Strecke ver⸗ trauten Fahrer aus Süddeutſchland ihre Chancen voll aus⸗ nützen. Außer den 8 Berufsfahrer⸗Mannſchaften der Fahrrad⸗ werke: Diamant, Dürkopp, Göricke, Opel, Phänomen, Preſto, Seidel u. Naumann und Wanderer nimmt die neue National⸗Mannſchaft der Landſtraße im DRV und eine große Zahl von Amateuren hieran teil. Die Ritter oͤer Landſtraße ſind durch alle Fahrer mit Namen von gutem Klang vertreten. Aus den drei erſten Rennen „Berlin—Kottbus-—Berlin“,„Rund um Köln“ und dem „Großen Straßenpreis von Frankfurt“ ſind erwähnens⸗ wert: Die Berufsfahrer Stöpel, Sieronſki, Kroll, Thier⸗ bach, Siegel, Buſe, Geyer, Hoffmann, Huſchke, Wolke, Arents, Giebler, Steger, Altenburger, Stach, Tadewald, Umbenhauer, Siebelhoff, Ickes neben vielen gleichſtarken Kräften, dann die Amateure Löber, Hupfeld, Rade, Weiß, Schultenjohann, Seidel, Moritz, Wirtz, Böhme, Bauer aus der neuen National⸗Mannſchaft. Möglich iſt auch, daß einige in hieſiger Gegend wohlbekannte Bahnamateure wie Oſter⸗Neunkirchen und Maile⸗Iggelheim an den Start gehen, welche ſich als B⸗Fahrer beim erſten Rennen Ber⸗ lin-—Kottbus-Berlin als 1. und 5. placierten. Auf alle Fälle iſt mit einem Maſſenfeld in Stärke von weit über 100 Fahrern zu rechnen. Der Oronungsdienſt über die Strecke des Bezirks Un⸗ terbaden(von Waghäuſel⸗Neulußheim bis zur württem⸗ bergiſchen Grenze hinter Sinsheim bei Kirchardt⸗Fürfeld) wird durch die in der Nähe beheimateten Radfahrervereine Unterſtützung gebeten. Die Durchfahrtszeit wird z. B. bei daß auch ſehr viele Motorſportanhänger aus dem Auslande bereits Ftalien eine Geſellſchaftsfahrt von 200 Motorr 1verſehen. Da deren Zahl nicht ausreicht, werden die Sport⸗ iHrergssen Das Spiel in Frankfurt war für Waldhof eine Lehre für die reſtlichen Spiele. Der gefährlichſte Gegner von Wald⸗ hof in der Gruppe Südweſt iſt Offenbach. Wenn Waldhof am Sonntag ſiegt, iſt es von den übrigen Vereinen nicht mehr einzuholen und der Weg zur Vorſchlußrunde iſt frei. Im Stadion werden die flinken Waldhofſtürmer am Sonntag ihr Spiel vorführen und ſich durch den Kampfgeiſt der Offenbacher nicht ſtören laſſen. Wie groß der Kampf⸗ geiſt der Waldhöfer ſein kann, ſah man im Spiel gegen VfR. Läßt ſich am Sonntag Waldhof durch nichts beirren, dann iſt an ſeinem Sieg nie zu zweifeln. Wachenburg⸗Vergrennen am 10. Mai Seit zehn Jahren erſtmals wieder Autorennen in Mannheims Umgebung Das Wachenburg⸗Bergrennen bei Weinheim am Chriſti⸗ Himmelfahrtstag erhebt den Anſpruch beſonderer Bedeu⸗ tung. Auf Anregung unſeres badiſchen Miniſterpräſidenten Köhler, der ſeine Anweſenheit für dieſen Tag beſtimmt zugeſagt hat. ſtellt dieſes Rennen die Krönung der Feier⸗ lichkeit für eine mit dem gleichen Tag dem Verkehr zu übergebenden neuen Au toſtraße dar. In links⸗ und rechtswendigen Serpentinen erklettert ſie den zweihundert Meter anſteigenden Höhenzug der Wachenburg und bildet erſtklaſſige, ſtaubfreie Rennſtrecke von 27 Kilometer änge. Das Rennen ſelbſt iſt nach den nationalen Sportgeſetzen der ONS für Motorräder mit und ohne Seitenwagen, für Sport⸗ und Rennwagen organiſiert und wird vom Nationalſozialiſtiſchen Kraftſahrkorps(RSceh) KW 53 in Gemeinſchaft mit dem Deutſchen Automobil⸗ Elub(DDac) Gau 14, Baden, veranſtaltet. Meldeſchluß iſt der 4. Mai. Nennberechtigt ſind in erſter Linie Teil⸗ nehmer, die ihren Wohnſitz im Gau 14 haben. Die Fahr⸗ zeuge werden in zwölf Wertungsgruppen eingeteilt; die Solomaſchinen fahren in vier Gruppen, Seitenwagen⸗ maſchinen in zwei, Sport⸗ und Rennwagen in je drei Gruppen. Bei geringerer Meldezahl als drei Konkur⸗ renten fällt die betreffende Gruppe aus. Die Wertung in den einzelnen Gruppen erſolgt getrennt nach Ausweis⸗ und Lizenzfahrern. Maßgebend iſt ausſchließlich die geſahrene Fahr Bei Zuſammenſchluß von je drei Fahrern der gleichen ahrzeugart zu einer Mannſchaft wird die gefahrene und durch drei der insgeſamt zuſammengezählt geteilt. Die Anerkennung für erfolgreiche Teilnehmer bilden Ehrenpreiſe in Form von wertvollen künſtleriſchen Diplomen. Die Zeiteinteilung ſieht für Mitewoch, den 9, Mai, die Abnahme der Fahrzeuge und Trai⸗ ning auf der Rennſtrecke vor. Dem Rennen ſelbſt geht am Donnerstag die Nachabnahme von. Fahrzeugen poraus. Der Beginn des Rennens iſt auf 10 Uhr feſtgeſetzt. Mit dieſem in einem Umkreis von 100 Km. um Mann⸗ heim nun ſeit zehn Jahren erſtmals wieder ſtattfindenden Autorennen leiten unſere badiſchen Behörden eine neue Motorſportära in unſerer Heimat ein. Schon am 29. Juli findet auf dem Hock enheimer Ring ein ganz groß angelegtes Internationales Autorennen ſtat. Sämtliche inländiſchen Renn ahrer, von Klaſſe werden gegen beſte internationale Gegnerſchaft deutſche Qualitätserzeugniſſe der Kraftfahrzeuginduſtrie unter Beweis ſtellen. Dieſes Rennen wird einen um⸗ faſſenden Vergleich unſerer Fabrikate mit erſten auslän⸗ diſchen Erzeugniſſen zulaſſen und unſerer Induſtrie zeigen, ob und inwieweit die ketzten Jahre des Stillſtands uns auf dieſem Gebiet zurückgeworfen haben. Für dieſen Fall . es jedoch den Anſporn zu ſchwungvollem Auftakt bedeuten. Die Mannheimer Radrennen verſchoben Die Radrennen, die am Sonntag auf der Phönix⸗Rad⸗ rennbahn ſtattfinden ſollten, wurde wegen der Spiele um die Deutſche Handballmeiſterſchaft und wegen des Spiels SB Waldhof— Offenbacher Kickers auf den A. Mai(Pfingſtmontog) verſchoben. Saharafahrt der Gebrüder Auffermaun Von den Gebrüdern Auffermann ging aus der Sahara folgender Funkſpruch ein:„Trotz heftigſter Sand⸗ ſtürme bei über 40 Grad Hitze 1000 Kilometer Sahara⸗ fahrt in Nordſüdrichtung bereits hinter uns, Sonntag Ghardaia paſſiert. An Bord alles o. ke Von 600 Meldungen, die zur ADAC⸗Dreitagefahrt im Harz abgegeben wurden, können nur 206 berückſichtigt wer⸗ den, weil durch eine zu große Teilnehmerzahl die einwand⸗ freie Abwicklung der Prüfung in Frage geſtellt würde. Würtlemberg und Vaden“ kameraden der übrigen Gattungen, ebenſo die dienſtfreien Mannſchaften der SA, SS und übrigen nationalen Ver⸗ bände, beſonders die Sanitätsmannſchaften, hiermit um Waghäuſel zwiſchen 8,30 bis 9,45 Uhr, Mannheim Rheinau bis Mannheim⸗Flugplatz zwiſchen 9,90 bis 10,45 Uhr, Heidelberg 10,15 bis 11,15 Uhr, Sinsheim 11,15 bis 12,30 Uhr liegen. Beim Flugplatz Mannheim iſt eine Verpflegungs⸗Kontrolle vorgeſehen und nur innerhalb dieſer iſt den teilnehmenden Fahrern die Entgegennahme von Erfriſchungen und Lebensmitteln ge⸗ ſtattet. Als ſolche kommen in Frage: Milch, Kaffee, Tee, Mineralwaſſer, u.., belegte Brötchen, Schokolade, Aepfel, Bananen, Orangen und ähnliche Früchte friſch oder getrock⸗ net. Radſportfreunde, die ſich an Spenden genannter beteiligen wollen, ſind hochwillkommen und werden deren Anmeldung bei der Bezirksgeſchäftsſtelle des DRV⸗Mann⸗ heim, F. 7, 163, gerne entgegengenommen. Bei dem in Aus⸗ ſicht ſtehenden großen ſportlichen Ereignis iſt mit lebhafter Anteilnahme der Bevölkerung zu rechnen, weshalb nech Möglichkeit um Freihaltung der durchzufahrenden Straßen gebeten wird.—ehr—- Motorſport-Kongreß in Rom Die dreitäige Tagung des Internationalen Motorrad ſport⸗Verbandes(Fédération Internationale des Clubs Motocyeliſtes) fand am Donnerstag in Genf ihren Ab⸗ ſchluß. Die Verhandlungen leitete der Präſident der FJCM, Graf A. Bonocaſſi⸗Italien. Im Vordergrund aller Fragen 85 ſtand die Beſprechung über die Organiſation der Sechstage⸗ fahrt, deren Durchführung in dieſem Jahre bekanntlich Deutſchland übertragen wurde. Die Fahrt ſoll vom 27. Auguſt bis 1. September in Garmiſch⸗Parten kirchen durchgeführt werden. Die von deutſcher Seite machten Vorſchläge über die Einzelheiten und Durch üh⸗ rung der großen Prüfung fanden den Beifall aller 16 Na⸗ tionen und alle im Motorradſport führenden Länder habe bereits ihre Beteiligung zugeſagt. Es ſteht zu erwarten, als Zuſchauer nach Partenkirchen kommen. So kündig fahrern an. Der Vorſchlag Deutſchlands, Motorrabſport die ſonſt nur bei Automobil⸗Rennen bräuchlichen Farben zur Unterſcheidung der Nationalit der Fahrer einzuführen, fand lebhafte Zuſtimmung. A an der Neuorganiſation des deutſchen Kraftfahrſports im neuen Deutſchland nehmen die ausländiſchen Vertreter regſten Anteil. Beſondere Beachtung fand es, daß im G genſatz zu früher der deutſchen Kraftfahrſport heute dur einen Führer repräſentiert wird, hinter dem in abſoluter Geſchloſſenheit die Geſamtheit aller organiſierten deutſchen Kraftfahrer ſteht. Dem Antrag der deutſchen Delegierten, den nächſten Frühjahrs⸗Kongreß in Deutſchland abzuhalten, wurde zugeſtimmt. Als Tagungsort wurde Berlin feſt⸗ geſtellt. 100 9655 0⏑H 8. Seite/ Nummer 196 Neue Mannheimer Zeitung/ Sountags⸗Ausgabe Spannung am Roulettetisch. — unterwegs ſpürt man, daß Baden⸗Baden, das anmutige Weltbad an der Ooe, eine magiſche Anziehungskraft beſitzen muß. Denn über die Straße, die von Mannheim nach Süden vorſtößt, brummen bei Beginn des Wochenendes in dichter Folge Kraftwagen aller Zylinderklaſſen. Beſetzt mit Menſchen, die frohe Geſichter zeigen, die ſich ganz der Freude hingegeben haben, in Baden⸗Baden in den Bezirken Fortunas genußreiche Stunden zu verbringen. Es ſind nicht nur deutſche Wagen, die dorthin ſteuern, ſondern in Raſtatt erkennt man bereits vor den Türen einiger ſchöner Gaſt⸗ ſtätten, daß das Ausland wieder erfreulicherweiſe dazu neigt, Baden⸗Baden als Ausgangsziel zu be⸗ trächken. Da ſtehen ſchnittige Wagen mit Züricher und Baſeler Nummerſchildern, da parken Auto⸗ mobile, die man an ihrer Linie unſchwer als Fran⸗ soſen erkennt, da heulen kleine Rennwagen vorbet, in denen muntere ſonnenverbrannte engliſche Jun⸗ gens ſitzen und da wuchten mammutförmige Omni⸗ buſſe vorüber, die, von Holland kommend, der Bäder⸗ ſtadt zuſtreben. Wohl noch nie ſeit Kriegsende hat das badiſche Weltbad eine ſo erfreuliche Bilanz ſeines Fremden⸗ verkehrs aufweiſen können, wie in dieſem Frühling, über dem ein azurfarbener Himmel ſteht. Dieweit es in den herrlichen Parkanlagen in der Lichtentaler Allee üppig grünt, dieweil herrliche Blütenwunder ſich unaufhörlich von neuem gebären und Blüten⸗ kaskaden von den Wäldern herab ins Tal ſpringen, klappern in den Büros der Kurverwaltung nervös die Schreibmaſchinen, raſſeln die Telephone, fliegen Briefe und Depeſchen auf die Tiſche, ſtapeln ſich zu Heachtlichen Bergen an. Anfragen kommen aus aller Welt. Telephongeſpräche laufen ununterbrochen ein... Berlin, Hamburg, Amſterdam, Straßburg, Zürich und Paris am Apparat... Zimmer werden beſtellt, Auskünfte eingeholt, Preisliſten eingeſor⸗ dert... Es iſt wieder Mode geworden, nach Baden⸗Baden zu fahren. Und die Geſichter in der Verwaltung des Bades und die Mienen der Hoteliers und Gaſtwirte erhellen ſich, nachdem ſie jahrelang recht finſter und verdrieß⸗ lich geweſen waren. Der Fremdenſtrom fließt wie⸗ der. Dann iſt alles gut. Damn iſt die Hotelinduſtrie, dann iſt Baden⸗Baden wieder überm Berg. Der heißerſehnte Wiederaufſtieg iſt alſo endlich wieder gekommen, nachdem das Vorjahr be⸗ reits wieder beſcheidene Anſätze zu einer Beſſerung erkennen ließ. Ein Blick in die Fremoͤenliſte der Kurverwaltung genügt, um davon zu überzeugen. In der Zeit vom 1. Januar bis zum 31. März 1934 hielten ſich in Baden⸗Baiden 9700 Fremde auf, im gleichen Zeitraum des Vorjahres wurden aber nur Es herrscht wieder Betrieb in Baden-Baden— Nachmittagsstunde vor dem Kasino 4 3400 Beſucher gezählt, das bedeutet alſo ein Plus von 6300 Perſonen. Davon waren allein 3600 Aus⸗ länder. Die Oſtertage hatten bereits gewaltige Maſſen von Beſuchern aus ganz Baden, aus Württemberg, aus Frankfurt, den rheiniſchen Großſtädten, ja ſelbſt eine erkleckliche Anzahl von Berlinern ins Oostal gelockt. Auch Straßburg und Zürich hatten bereits ſtarke Beſucherkontingente entſandt. So voll waren Hotels und Reſtaurants, waren Kaffeehäuſer, Bars, Kur⸗ und Spielſäle ſeit langem nicht mehr geweſen. Und auch die Zeit nach Oſtern hat nur ein ge⸗ ringes Abflauen der Beſucherfrequenz gebracht. All⸗ gemein herrſcht Beſſerung auf der ganzen Linie! Zu einem großen Teil muß man natürlich dieſe Wendung auf die Spielbank mit ihren Ver⸗ lockungen zurückführen. Das deutſche Monte Carlo, und das iſt Baden⸗Baden nun einmal wie⸗ der geworden, übt geradezu eine magnetiſche Wirkung auf all die Beneidenswerten aus, die noch Geld ge⸗ mug in der Brieftaſche haben, um es im Tempel Frau Fortunas am Roulette⸗, am Baccarat⸗ oder Klonoͤyke⸗Tiſch zu wagen. Die Glücksgöttin, die nach Beendigung des 7oer Krieges aus Baden⸗Baden vertrieben war, iſt be⸗ kanntlich im vergangenen Jahr wieder zurückgekehrt. Nach 52 Jahren wurde die Spiel⸗ bank wieder eröffnet und man kann heute bereits behaup⸗ ten, daß die Wiederaufrichtung des Glüchſpielbetriebes allen Mies⸗ machern zum Trotz zu einem glänzenden Werbeerfolg für Ba⸗ den⸗Baden geworden iſt. Schon auf den Parkplätzen er⸗ ſicht man, daß es gelungen iſt, Baden⸗Baden wieder zu einem internationalen Trefſpunkt aller⸗ erſten Ranges 3u machen. Die Wagen, die hier ſtehen, tragen nicht nur die Nummernſchil⸗ der ſüddeutſcher und rheiniſcher Großſtädte, ſie ſind nicht nur mit dem ſonſt hier unten im Süsd⸗ weſten ſo ſeltenen Ja oder H H geſchmückt, ſondern ſie nennen franzöſiſche Städte, wie Straß⸗ burg, Metz, Chalons, Verdun und Paris, ſie präſentieren ſich als Züricher, Bafler oder Berner und ſie brüſten ſich ſtolz damit, in London, Amſter⸗ dam oder in Kopenhagen beheimatet zu ſein... Der Parkwächter iſt eigentlich einer der geeignetſten Männer, die über das Auf und Ab des Fremden⸗ verkehrs Auskunft geben können, und er tut es gern. wenn man ihn darum bittet, und wohlgefällig gleiter dabei ſeine Blicke über die raſſigen Limouſinen und hochtourigen Sportwagen, die hier ſich zu einer ele⸗ ganten Geſellſchaft vereinigt haben. Auch die Droſchkenkutſcher haben wieder ihre alte ſon⸗ nige Heiterkeit zurückgewonnen, denn mit den zahl⸗ 7 Auch die Droschkenkutscher können lachen reichen Fremden, die der Zauber des Roulettes an⸗ gezogen hat, ſind auch wieder Kunden für ſie ge⸗ kommen und überall auf den herrlichen Parkwegen hört man das melodiſche Klappern der Droſchken⸗ gäule und das leiſe Surren der hohen Wagenräder. Die großen Hotels, die der Baedecker achtungsvoll nennt, beherbergen beinahe wie in Friedenszeiten neben vielen deutſchen Beſuchern wieder ausländiſche Gäſte, die durchaus den Eindͤruck machen, als ob der Preis ihres Aufenthaltes eine nur ſehr untergeord⸗ nete Rolle ſpiele. Da ſind wieder däniſche Aoͤlige, japaniſche Botſchaftsattachés, holländiſche Wirtſchafts⸗ kapitäne, engliſche Aerzte und franzöſiſche Vergnü⸗ gungsreiſende. Es iſt bereits ſchwierig geworden, an einem Sonntag im prächtigen Roten Saal des Spiel⸗ kaſinos und in den übrigen im Geſchmack der 6oher Jahre des vorigen Jahrhunderts eingerichteten Räume, wo die Roulettekugel rollt und das Baccarat⸗ ſpiel die Köpfe erhitzt, einen freien Stuhl an den langen Tiſchen zu finden, über denen am Tag wie am Abend mächtige Lampen erglühen. Deutſche, Franzoſen, Schweizer und Luxembur⸗ ger, gewichtige holländiſche Mynheers und ſmarte ſchlanke Briten drängen ſich in Maſſe um die Spiel⸗ tiſche, nachdem ihre Päſſe oder Autoführerſcheine von befrackten Kontrolleuren einer ſehr eingehenden Prit⸗ fung unterworfen worden waren und ſie den galo⸗ nierten Zerberus am Eingang zu den eigentlichen Spielſälen paſſieren durften. Neben der deutſchen iſt die franzöſiſche Sprache die dominierende im Koſino geworden. Und das iſt eigentlich auch nicht weiter erſtaunlich, wenn man be⸗ denkt, wie nahe der Badeort an der franzöſiſchen Grenze liegt, wenn man bedenkt, daß man in einer guten halben Stunde, ſo der Wagen die nötige Mo⸗ torenſtärke beſitzt, die Douane in Straßburg paſ⸗ ſieren kann, und wenn man bedenkt, daß der größte Teil der Croupiers aus den franzöſiſchen Kaſinos der Riviera, aus Monaco oder aus Belgien kommt. Allerdings lernen dieſe ſehr romantiſch ausſehenden Herren langſam die deutſche Sprache. Während ſie Aus Baden Freiburg, auf Welle Welt. * Freiburg i. Br., 28. April. Auf Veranlaſſung der Reichsſendeleitung hat die Univerſität Freiburg eine Hrfolge zur Verfügung geſtellt, ͤie das Aus⸗ land, vor allem Amerika und den Fernen Oſten mit den hieſigen Verhältniſſen bekannt machen ſoll. Die Wiedergabe erfolgt in der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai.15 bis 1 Uhr von Wachsplatten durch den deutſchen Kurzwellenſender. Die Anfrage eines jungen Amerikaners:„Soll ich in Freiburg ii. Br. ſtudieren?“ wird in der Form beantwortet, daß der Betreffende auf einem Rundgang durch Freiburg geführt wird, der mit einem Ausflug auf den Schau⸗ insland endet. Der von Profeſſor Aly verfaßte Hörbericht ſchließt mit Worten des Oberbürgermei⸗ ſters Dr. Kerber. Die Aufnahmen der einzelnen Hörbilder leitete Ernſt Brugger.— Brief aus Mosbach Mosbach, 28. April. Als letztes Stück im Win⸗ terplan der„Deutſchen Bühne“ Ortsgruppe Mosbach, gingen„Die deutſchen Kleinſtädter“ von Kotzebue, ausgeführt vom Rhein⸗Mainiſchen Künſt⸗ lertheater, über die Bretter. Die Schauſpieler voll⸗ brachten wie immer eine glänzende Leiſtung. Zum erſten Male war es der Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ gelungen, eine Anzahl Plätze für die Mitglieder der Arbeitsfront bereitzuhalten. Wie man erfährt, ſind für die Pfingſtzeit zwei weitere Aufführungen von Shakeſpeare geplant.— In der Zeit vom 12 bis 19. Mai werden ſich ebenfalls durch Vermittlung der Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ 300 Arbeitskameraden aus Hamburg in unſerer Stadt aufhalten, um ſich zu erholen.— Mitten in der Arbeit iſt der hier und in der ganzen Umgegend beſtens bekannte Korbmacher Karl Joß in ſeiner Werkſtatt an einem Schlaganfall geſtorben. Joß, der Junggeſelle war und ein Alter von 67 Jahren erreichte, war ein Stadtoriginal voll goldenen Hu⸗ mors und heiterer Lebensphiloſophie. Wertheim, 28. April. Schon ſeit einigen Mo⸗ naten finden in Baden Bürgermeiſter⸗Schulungs⸗ kurſe ſtatt, in denen die verantwortlichen Führer der badiſchen Gemeinden ſowohl ſachlich als auch weltanſchaulich für ihren Beruf geſchult werden. Dieſe Kurſe fanden ſeither in Schönwald im Schwarzwald ſtatt. Nunmehr iſt es gelungen, dieſe Kurſe auch einmal in Wertheim ſtattfinden zu laſ⸗ ſen. So werden nun vorausſichtlich in der Zeit vom 6. bis 13. Mai d. J. etwa 120 bis 130 badiſche Bür⸗ germeiſter in Wertheim weilen und an den Schu⸗ lungskurſen teilnehmen. nd. Eberbach, 28. April. Hier wurden kürzlich zur Nachtzeit zwei Güterwagen beraubt. Beide Wagen ſind gewaltſam aufgebrochen worden. Die Täter ſchafften Pakete daraus fort, die einen größeren Poſten Schürzenſtoffe, Kleiderzwirn, Zefir enthielten, und entkamen unerkannt. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß in dieſe ſchwere Dieberei auch ge⸗ wohnheitsmäßige Hehler verwickelt ſind. Roulettezauber in Baden-Baden im vergangenen Winter noch ſämtliche Spielkom⸗ mandos auf franzöſiſch gaben, haben ſie jetzt bereits zu ſagen gelernt:„Maken Sie Ihr Spiel!— Nichts geht mähr!“ Es ſind ſämtlich Croupiers, die von der Pike auf ihr ebenſo intereſſantes wie nerven⸗ verbrauchendes Metier gelernt haben. Es ſind ſogar manche unter ihnen, deren Väter bereits vor mehr als 50 Jahren in Baden⸗Baden Frau Fortuna als Croupiers treu gedient haben. Damals, als man in einem Jahr unter 62 000 Fremden allein 16 000 Fran⸗ zoſen zählte, als der franzöſiſche Schriftſteller Guinor in einem Buch die ſchmeichelhaften Worte ſchrieb: „Europg hat nur zwei Hauptſtädte, für den Winter Paris, für den Sommer Baden⸗Baden“, als die Könige von Sachſen, Württemberg und Hannover, der König von Preußen, Napoleon III., der Groß⸗ herzog von Baden und andere hohe Perſönlichkeiten des damaligen Europas in mancher Saiſon hier weilten. Es verdient übrigens Erwähnung, daß die ausländiſchen Croupiers langſam durch Deutſche erſetzt werden. Das Verhältnis wird in Zukunft 80(Deutſche): 20(Ausländer) ſein. Eine von der Kaſinoleitung eingerichtete Croupierſchule ſürgt für den erforderlichen deutſchen Nachwuchs! Auch jetzt iſt wieder viel blaues Blut, ſind wieder bekannte Induſtriekapitäne aus dem In⸗ und Aus⸗ land und namhafte Sportsleute in den Spielſälen zu finden. So war vor kurzem erſt der König von Schweden, der auf ſeiner Rückkehr von der Riviera den Markgrafen Berthold von Baden beſucht hatte, éine Stunde lang Gaſt der Spielbank. Der große hagere Schwedenkönig bereitete nicht nur durch ſein Erſcheinen im Roten Saal, ſondern auch durch ſeine ätberraſchende Glücksſträhne beim Roulette allen Be⸗ ſuchern eine Senſation. Es itt ſelbſtverſtändlich, daß heute eine erkleckliche Anzahl paſſionierter internationaler Spieler, die ſonſt in Monte Carlo, in Biarritz, in Trouville oder Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe In Celuaxauac Alugen dlte&xu Maleriſcher Kirchgang unter Blütenbäumen im Elztal Hetzt ſtehen die deutſchen Gaue wieder im Schmuck der Obſtblüte. Milliarden weißer Blütenſterne haben ſich entfaltet und über Gärten und Hänge ein duftiges Zaubergewand gebreitet. Schimuigglerkönig wandert ins Gcjünante Er hatte einen ins rieſige gehenden Zigarettenvayier-Schmusgel betrieben Mainz, 28. April. Die Zollfahndungsſtelle gibt ſich wohl ſeit Jahren die größte Mühe, dem Schmuggel von unverzolltem und unverſteuertem Zigarettenpapier aus dem Loch im Weſten einen Riegel vorzuſchieben, aber immer wieder gelingt es den Schmugglern auf alle mögliche Art und Weiſe, ihr unſauberes Handwerk auszu⸗ üben. So wurde der Zollfahndungsſtelle in Mainz“ vertraulich mitgeteilt, daß der 20fährige Schloſſer Heinrich Stuckert in Kelſterbach einen ſchwung⸗ haften Handel im Großen mit unverſteuertem Zi⸗ garettenpapier treibe. Am 26. September v. J. wurde überraſchend eine Hausſuchung in der Wohnung des St. und ſeiner Familie vorgenommen und dabei 3148. Büchelchen Zigarettenpapier beſchlagnahmt. Die weiteren Feſtſtellungen ergaben, daß St. 3500 Büchelchen von dem als Schmugglerkönig be⸗ kannten 25jährigen Kaufmann Karl Hechler in Münchwies an der Saargrenze angekauft hatte. Hech⸗ ler hatte mit dem 24jährigen Kraftwagenführer Fritz Bievinger in Wiebelskirchen unter Benutzung von deſſen Autodroſchke nicht weniger als 55 000 Büchelchen Zigaret⸗ tenpapier nach Deutſchland eingeſchmuggelt. — in La Baule das Glück zu korrigieren verſuchen, in Baden⸗Baden auftauchen. Und es iſt ebenſo ſelbſt⸗ verſtändlich, daß dieſe Herren, meiſt Franzoſen oder Italiener, denen das Spiel im Blut liegt, — auch ein paar ſpielwütige Angelſächſinnen ſind darunter— hier nach ihren„totſicheren Syſtemen“ arbeiten. Da ſind manche, die regel⸗ rechte graphiſche Darſtellungen anfertigen, Loga⸗ rithmentafeln zu Rate ziehen und mit Zirkel, Kreis und anderen mathematiſchen Geräten arbeiten, um im Rouletteſpiel zu ſiegen. Was Wunder, daß hin⸗ ter ihren Stühlen ſich immer eine Menge Neugieri⸗ ger ſtaut, ſchöne Frauen mit viel Rouge auf den Lippen und ſchweren Ringen an den ariſtokratiſchen Fingern, und Männer, die das Monokel in das Auge geklemmt. haben und die überlegen, ob ſie nicht auch mal in das Spiel einſpringen ſollen, da⸗ mit ihnen dieſer Nachmittag oder Abend im Kaſino eine Verſtärkung ihres Portefeuilleinhalts bringt. Daß dͤaneben geſchickte Konjunkturritter die Gelegen⸗ heit benutzen, durch Inſerate ihre„erfolgreichen“ Rouletteſyſteme an den Mann zu bringen und daß ſich allerlei zweifelhafte Elemente mit„blendenden Tips“ in Baden⸗Baden einfinben, iſt ebenſo ſelbſt⸗ verſtändlich. Aber das alles wird das Baccarat⸗ und Klondͤyke⸗ Spiel nicht beeinträchtigen können. Das alles wird den Siegeslauf der Roulettekugel nicht aufhalten. Immer mehr Fremde treffen ein. Die Frequenz des Bades ſteigert ſich von Woche zu Woche, und die Hauptſaiſon, in die auch verſchiedene große ſportliche Veranſtaltungen fallen, ſo die 2000⸗Kilometerfahrt des NSKK, dürfte geradezu eine Lawine von Be⸗ ſuchern ins Hostal entſenden. Aber nicht nur in Automobilen, im Rheingold⸗Expreß, in Schnellzügen und Reiſeomnibuſſen kommen ſie, ſondern es gibt heute bereits wohlhabende Ausländer, die im eigenen Flugzeug im Zollflughafen von Baden⸗Baden landen. So ſcheint ein günſtiger Stern über dieſem inter⸗ wationalſten aller deutſchen Kuxorte zu ſtehen, und das hat nicht zuletzt Frau Fortuna bewirkt. SS Eine Hausſuchung bei dem Bieringer förderte noch 3148 Büchelchen zutage. Hechler und Bieringer wur⸗ den verhaftet und auf Grund ihres ſpäteren Geſtänd⸗ niſſes außer dem obengenannten St. noch weitere elf Perſonen ermittelt, die von dem geſchmuggelten Zi⸗ gaxettenpapier angekauft und abgeſetzt hatten Nicht weniger als 14 Perſonen hatten ſich wegen Schmuggels und Stenerhehlere-i zn perantworten. Hechler und Bieringer wurden zur Aburteilung aus dem Unterſuchungsgefängnis vorgeführt. Nach ein⸗ tägiger Sitzungdauer erhielten Hechler 10 und Bie⸗ ringer ſechs Monate Gefängnis, beide je 47630 Mk. Geldſtrafe und 15 555.60 Mk. Werterſatzſtrafen, Die übrigen Angeklagten, unter ihnen drei Frauen, erhielten empfindliche Geld⸗ und zum Teil auch Gefängnisſtrafen. Die Kraftdroſchke des Bieringer, die zum Trans⸗ port des geſchmuggelten Zigarettenpapiers benutzt wurde, ſowie das beſchlagnahmte Zigarettenpapier wurden eingezogen. Segelfliegertreſſen auf der Hornisgrinde * Achern, 23. April. Nach den Ergebniſſen bis⸗ heriger Segelflüge und dem Bericht der Studien⸗ kommiſſion des Forſchungsinſtituts für Segelflug iſt das Bergmaſſiv und die Kuppe der Hornisgrinde in Mittelbaden zur Ausführung von Segelflugſtarts und daran anſchließend längere Strecken⸗ und Hö⸗ henflügen für erfahrene Segelflugzeugführer“ ſehr geeignet. Die Startſtellen werden in den nächſten Wochen vollſtändig entſteint; der größte Teil iſt be · reits in Ordnung. Um den jungen Kräften Gelegen⸗ heit zum Ueben mit Leiſtungs⸗Segelflugzeugen zu geben, iſt für die Pfingſtwoche eine gemeinſame Uebung aller geeigneten Segelflieger mit C⸗ Prüfung angeſetzt worden. Die Leitung liegt bet der Fl.⸗Landesgruppe Baden in Mannheim. Es wird mit einer Beteiligung aus Mannheim, Hei⸗ delberg, Karlsruhe, Bühl, Achern, Freiburg, Do⸗ naueſchingen, Lörrach und Pforzheim gerechnet. Auch ſteht zu erwarten, daß für große Leiſtungen im Segelflug von der Hornisgrinde aus Stiftun⸗ 98 von flugſportintereſſierten Kreiſen gemacht werden. * Pforzheim, 28. April. Pg. Dr. Bezler, der wie ſchon berichtet zum Bürgermeiſter in Pforzheim ernannt worden iſt, wird ſein Amt am 1. Mai antreten. * Lörrach, 28. April. Drei junge Berliner, ein Werkſtudent, ein Friſeur und ein Kaufmann, die kürzlich von der Baſler Polizei ſchlafend in einem deutſchen Kraftwagen aufgefunden wurden, das auf nicht ganz ſaubere Weiſe in ihren Beſitz kam, wurden mitſamt dem Auto an die Grenze geſtellt und von der deutſchen Kriminalpolizei in Empfang genommen. Vom Lörracher Amtsgefängnis aus wurden ſie nach Nürnberg weiter transportiert, wo das Auto herſtammt. Die drei machen einen ver⸗ hältnismäßig guten Eindruck und ſcheinen mehr aus Abenteurerluſt gehandelt zu haben. In Baſel hatten ſie in einem Hotel übernachtet und für die Zeche dem Wirt einen Koffer zurückgelaſſen. Als die Polizei ihn öffnete, fand ſie darin einige ſonſt vor dem, Hotelfenſter ſtehende Blumentöpfe und ein Kopf⸗ 38 Ufähigkeit und Tauglichkeit des Bootes erwies. kiſſen vor. 0 9. Seite(Nummer 196 Nachbargebiete Ein entmenſchtes Elternpaar &* Heilbronn, 28. April. Vor dem Schwurgerichk Heilbronn kam am Mittwoch ein ſcheußliches Verbrechen zur Verhandlung. Die Angeklagten waren das Ehepaar Friedrich und Anna Dreſch⸗ ner aus Hall, 28 und 23 Jahre alt, er 19mal wegen verſchiedener Vergehen, ſie wegen Bettels vorbeſtraft. Anfang dieſes Jahres wurde ein Kind der Ange⸗ klagten in einem geradezu bejammernswerten Zu⸗ ſtand in das Krankenhaus in Hall eingeliefert. Trotz⸗ dem im Krankenhaus alles verſucht wurde, das Kind am Leben zu erhalten, trat bald nach der Ein⸗ lieferung der Tod ein. Als Todesurſache wurde eitrige Hirnhaut⸗ und eine noch hinzugetretene Lungenentzündung feſtgeſtellt. Die Angeklagten ha⸗ ben fünf Kinder, unter denen das verſtorbene die Rolle des Prügelknaben ſpielte, weil es „Bettnäſſer“ war. Die unmenſchlichen Eltern glaub⸗ ten, durch beſtialiſche Züchtigungen und Nahrungsentzug die Krankheit des armen Geſchöp⸗ fes„heilen“ zu können. Das Urteil lautete gegen Friedrich Dreſchner auf 7 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrverluſt wegen Körperverletzung mit Todesfolge, gegen Anna Dreſchner wegen Ver⸗ letzung des Erziehungsrechts auf 1 Jahr Gefängnis Däniſche Reiſefachleute in Deutſchland * Frankfurt a.., 28. April. Eine über Hamburg gekommene Geſellſchaft von Beamten däniſcher Reiſebüros ſind zur Zeit auf einer Studienreiſe durch Deutchland begriffen. Die zwölf Tage umfaſ⸗ ſende Beſichtigungsreiſe, die auf Einladung der Reichsbahnzentrale für den Deutſchen Reiſeverkehr erfolgt, führt zunächſt nach Köln, darauf den Rhein entlang nach Godesberg, Koblenz und andere Städte rheinaufwärts. Als weitere Aufenhalte ſind Heidel⸗ berg und Baden⸗Baden vorgeſehen. Von Baden⸗ Baden aus führt eine Kraftwagenfahrt durch den Schwarzwald über Wiloͤbad und Freudenſtadt. Von Stuttgart aus führt die Bahnreiſe nach München. Hier iſt ein Abſtecher nach Oberammergau und Par⸗ tenkirchen vorgeſehen. Am 4. Mai trifft die Geſell⸗ ſchaft wieder in Berlin ein, von wo die Rückkehr nach Kopenhagen am 5. Mai erfolgen wird. Verbrechen gegen das Volksverratsgeſetz * München, 27. April. Das Sondergerichk befaßte ſich zum erſtenmal mit einer Anklage we⸗ gen Verbrechens gegen das Volksver⸗ ratsgeſetz. Angeklagt war eine Lederhändlers⸗ witwe aus Vilshofen, ſowie deren Tochter, weil ſie Vermögenswerte in Auslandsdeviſen, die ſchon zu Zeiten erworben waren, als dies noch er⸗ laubt war, nicht angemeldet hatten. Es han⸗ delte ſich um insgeſamt 20000 Schweizer Franken. Die Mutter gab die Verfehlungen zu, macht aber Notſtand und die„Angſt vor dem Fi⸗ nanzamt“ geltend. Die Tochter, die der Nichtanzeige eines auf ihren Namen lautenden Kontos angeklagt war, beſtritt, über das Konto ein Verfügungsrecht gehabt zu haben, was auch von der Mutter beſtä⸗ tigt wurde. Das Gericht ſprach die Tochter frei, die Mutter erhielt jedoch trotz Zubilligung mildernder Umſtände wegen Verbrechens gegen das Volksver⸗ ratsgeſetz ein Jahr ſechs Monate Zuchthaus, ſowie zwei Jahre Ehrverluſt. Der Staatsanwalt hatte drei Jahre Zuchthaus beantragt. * Lampertheim, 28. April. Ein ſeltenes Alters⸗ jubiläum können hier zwei langjährige Arbeits⸗ kollegen begehen, welche am Samstag, 28. April, ihre Geburtstage haben. Es ſind dies unſere Mit⸗ bürger Eduard Maurer, welcher 85 Jahre alt wird, und Fr. Filſinger, welcher den 78. Geburtstag feiern kann. Beide waren in langen Jahrzehnten als treue und gewiſſenhafte Arbeitsmänner auf dem Hofgut Kirſchgartshauſen tätig. Beide haben ſich die hohe Wertſchätzung ihrer Direktion und der vielen Mitarbeiter erworben. * Darmſtadt, 27. April. Nach der am Donners⸗ tag in Wiesbaden erfolgten Amtseinführung des Landesbiſchofs Dr. Dietrich durch den Reichsbiſchof Ludwig Müller erfolgte heute in Darmſtadt die An⸗ nahme des entſcheidenden Kirchengeſetzes über die Uebertragung der Befugniſſe des Landeskirchenrates und der Landesſynode der Evang. Landeskirche Naſſau⸗Heſſens auf die Deutſche Evangeliſche Kirche. Der erſten Tagung der Landesſynode wohnten Reichsbiſchof Müller und der Rechtsverwalter der Deutſchen Evangeliſchen Kirche, Miniſterialdirektor Dr. Jäger, gleichzeitig als Vertreter der preußiſchen Regierung bei. L. Bad Rappenau, 28. April. Die Arbeiten für das kommende Kriegerdenkmal ſchreiten rüſtig vorwärts. Bildhauer Fritz Linder ſteht mitten in der Arbeit für das gewaltige Monument, das mit acht Meter Höhe und 500 Zent⸗ nern Gewicht ſchon äußerlich einen imponierenden Eindruck macht. Die Umgebungsmauern, wie das Fundament ſind bereits fertiggeſtellt.— Gendar⸗ merieoberwachtmeiſter Heiler und Frau konnten hier ihr ſilbernes Ehejubiläum begehen.— Zwei hieſige jjunge Leute, die Gebrüder Roſer, verfertigten hier ein Floſſenruderboot, das ſie dieſer Tage auf dem Eisweiher ausprobierten, wobei ſich die Schwimm⸗ Sie fordern nicht ein Kopfwasser, ein gutes Kopfwasse ein Hocrpflegemittel, ein gutes Hacrpflege⸗ mittel, sondern Sie fordern 1„ Warum?— Sebalds bocrtinktur hat sick seit über 60 Jahren bewöhrt, wird von Millionen benutzt und ols vorzöglich anerkonnt. Sie enthäölt alle die Rohstoffe, die zum Aufhou und zur Erheltung des Hocres erforderlich sind, und ist nicht zu öbertreffen. N 4,2 Millionen. 10. Seite/ Nummer 196 Neue Mannheimer Zeitung/ Sonutags⸗Ausgabe Samstag, 28. April/ Sonntag, 29. April 1934 Briefkasten der NM2 Die Schriftleitung übernimmt für die erteilten Auskünfte nur die preßgeſetzliche Verantwortung. AUgemeines H.., Sandhofen.„Wann war der letzte Aus⸗ bruch des Beſuvs in Italien?“— Der letzte Aus⸗ bruch erfolgte im Frühjahr 1929, aber ohne größe⸗ ren Schaden anzurichten. Der Veſuv iſt der einzige noch tätige Vulkan des europäiſchen Feſtlandes, er liegt zehn Kilometer ſüdöſtlich von Neapel und hat zwei Gipfel. Der ſüdliche Gipfel, 1186 Meter hoch, iſt der eigentliche Veſuv, der mit einer Neigung von 10 Grad aufſteigt und mit einem Aſchenkegel von 30—35 Grad Neigung gekrönt iſt. Der Gipfel des Veſuvs iſt wegen der Kraterausbrüche großen Ver⸗ änderungen unterworfen, der Durchmeſſer des Gipfelkraters beträgt jetzt 500—700 Meter. Der Juß des Berges iſt dicht bevölkert und mit Fruchtbäumen und Weinbergen bedeckt. Der furchtbare Ausbruch von 79 n. Chr. zerſtörte die Städte Hereulaneum, Pompeji und Stabiae. Seit dieſem Ausbruch waren die Ausbrüche zahlreich, ſie erfolgen 203, 472, 512, 685, 982, 1036, 1139, 1631, 1638, 1660, 1669, 1680 und bis 1790 eine ganze Reihe. 1794 zerſtörte ein Aus⸗ bruch Torre del Greco und forderte 25000 Men⸗ ſchenleben. Es folgten dann weitere Ausbrüche 1804, 1810, 1822, 1828, 1831, 1834, 1839, 1850, 1855, 1856, 1857, 1858, 1868, 1872. Vom Juli 1895 bis Juli 1898 ergoſſen ſich über 10 Millionen Kubikmeter Lava in das Atrio del Cavallo und bildeten einen 100 Meter hohen Hügel. Beim Ausbruch 1906 litt die ganze Umgebung durch mehrtätigen Aſchenregen, Boscot⸗ recaſe wurde zum Teil zerſtört. Kleinere Ausbrüche erfolgten ſeitdem 1913, 1926, 1927, im Herbſt 1928 und im Frühjahr 1929. Der Ausbruch am 18. 12. 1631 koſtete 20000 Menſchen das Leben. Furchtbar war der Ausbruch im März 1169. Die Lava ergoß ſich in einer Breite von 4300 Meter nach Süden und drückte durch einen Strom die Stadtmauer von Catania ein und floß ins Meer, wodurch der Hafen teilweiſe aufgefüllt wurde. 12 Orte wurden zerſtört und 25000 Menſchen getötet. Beim Ausbruch im November 1928 wurde die Stadt Mascali vollkom⸗ men vernichtet. Städte.„Welches ſind die größten Städte der Erde?“—— Die größte Stadt öͤer Erde iſt ſeit Jahr⸗ zehnten Groß⸗London mit 7,0 Millionen Einwohner. London mit Bororten beherbergt alſo mehr Men⸗ ſchen als Bayern mit 7,4 und die Rheinprovinz mit 7,3 Millionen. An zweiter Stelle folgt Neuyork mit rund 7 Millionen, dann kommt Groß⸗Tokio mit 5,4 Millionen. Das eigentliche Tokio hat 2 Millionen Einwohner; durch Eingemindung von 80 Ort⸗ ſchaften, Oktober 1932, rückte es an die dritte Stelle. Tokio iſt heute größer als Sachſen mit 5 Millionen Einwohner. Die viertgrößte Stadt iſt Berlin mit Berlin hatte in den letzten Jahren, keinen Geburtenüberſchuß mehr, es hatte nur noch Zugänge durch Zuzug vom Land. Nach Berlin kommt Chicago mit 3,4 Millionen; 1910 zählte dieſe Stadt erſt 22 Millionen Einwohner. An ſechſter Stelle folgt Shanghai mit rund 3,2 Millionen Ein⸗ wohner, dann Paris mit 2,9 Millionen. An achter Stelle ſteht die japaniſche Stadt Oſaka, die 2,5 Millio⸗ nen Einwohner zählt. Oſtern.„Warum iſt Oſtern ein bewegliches Feſt und richtet ſich nach dem Mond? Auf welches Datum fiel Pfingſtmontag im Jahre 1889? Bleibt der jetzige Reichstag, da er nur aus einer Partei beſteht, auf unbeſtimmte Zeit oder wird er zeitlich wie bisher wieder gewählt?“—— Eine genaue Feſtlegung des Oſterfeſtes war bis jetzt nicht möglich. Das erſte Konzil von Nicäa im Jahre 325 beſtimmte, daß Oſtern auf den erſten Sonntag nach dem erſten Frühlings⸗Vollmond, früheſtens auf den 22. März, ſpäteſtens auf den 25. April, fallen ſollte, wobei als Frühjahrsanfang immer der 21. März gilt. Nach Einführung des Gregoreaniſchen Kalenders ſtellte man Oſterformeln auf. Neuerdings wird beſonders aus wirtſchaftlichen Gründen eine endgültige Feſt⸗ legung des Oſterfeſtes gefordert. Die Feſtlegung iſt aber nur durch internationale Verſtändigung und nicht ohne die Kirchen möglich. Die Zuſtimmung der evangeliſchen Kirche iſt geſichert, die des Papſtes ſehlt noch. Pſingſtmontag 1889 war am 10. Juni. Der Reichstag iſt wie bisher auf 4 Jahre gewählt. 2. J. 666.„Im Katechismus ſteht: Im alten Bunde feierte man den Sonntag oder ſiebenten Wochentag als Ruhetag... Dies iſt wohl ein Druckfehler, denn es muß doch ohne Zweifel ſtatt „Sonntag' heißen: Sabbat' oder„Samstag'. Jeder Bibelkenner weiß, daß man im alten Bund nicht den Sonntag, ſondern den Samstag feierte. Es Hürfte auch kaum einen Katechismus geben, der die Behauptung aufſtellt, man habe im alten Bund den Sonntag gefeiert.— Das Konzil von Laodicäa wird in mehreren maßgebenden kirchengeſchichtlichen Wer⸗ ken erwähnt, und zwar nicht nur die Tatſache, daß es ſtattgefunden hat, ſondern auch die einzelnen Be⸗ ſchlüſſe ſind bekannt. Es handelt ſich in dieſen Be⸗ ſchlüſſen meiſt um die Regelung der Frage, ob die Gläubigen noch, wie die erſten Chriſten, die Apoſtel und wie Chriſtus ſelbſt den Sabbat(ſiebenten Tag) als göttlichen Ruhetag feiern ſollen oder den aus vem römiſchen Sonnenkult übernommenen Sonntag (dies solis). Kirchengeſchichtliche Werke, die über das Konzil zu Laodicäa ſchreiben, ſind u. a. folgende: Biſchof Hefeles Konziliengeſchichte I. 762, 767, 772; Müller, Kirchengeſchichte 1. Band, Seite 159; Kirch⸗ licher Handlerikon von Meuſel, 4. Band, Ausgabe 1894, Seite 172; Conradi, Geſchichte des Sabbats, S. 375. Aus den Berichten dieſer Kirchengeſchichts⸗ ſchreiber geht hervor, daß die Synode von Laodicäa zwiſchen 343 und 381 ſtatfand.“ O. M.„Können Sie mir genaue Aufklärung über die Bedeutung der Wörter Koſt und Koſten geben?“ —— In den Wörtern Koſt und Koſten berühren ſich zwei Wortſippen, ja ſie durchdringen ſich zum Teil, und beide Sippen haben einen ganz verſchiedenen Urſprung. Luther hat das Wort„Koſten“ noch en der Einzahl gebraucht. Er ſchreibt:„Wer iſt aber unter Euch, der einen Turm bauen will, und ſitzt icht davor, und überſchlägt die Koſt, ob er es habe hinauszuführen?“ Da haben wir nun„die Koſt“ in einem ganz verſchiedenen Sinn. Die Worte ſtammen aus verſchiedener Sippe. Die Koſten(urſprünglich die Koſt, auch: der Koſt)= Geld, und koſten— im Preiſe ſtehen, ſind Wörter aus urſprünglich fremdem Stamm: ſie ſtammen aus dem Italieniſchen, woher wir ja ſo viel Ausdrücke des Bank⸗ und Geldweſens haben. Quanta costa? Wieviel koſtet das? Wir haben alſo ein urſprüngliches Fremdwort, das ein Lehn⸗ wort geworden iſt, und wohl infolgedeſſen ſchwankt der Gebrauch, und wir wiſſen nicht, ob wir ſagen ſollen, es koſtet mich viel Geld oder es koſtet mir viel Geld. Die germaniſche Sippe: koſten= prüfend kennen lernen iſt in ihrem Urſprunge edler. Was verſuchet ihr mich, heißt althochdeutſch„waz chostõt ir mih?“ Was koſtet, d. h. was prüfet ihr mich. Dieſes„koſten“ geht mit„kiefen“, prüfend wählen, auf eine gemeinſchaftliche Urwurzel zurück. So be⸗ deutet denn auch die Kuſt im Mittelhochdeutſchen Wahl und Wertſchätzung. Die Koſt iſt alſo eigentlich ein erleſenes Eſſen, das man gekoſtet hat. Heißt es nun: das koſtet dir dein Leben oder das koſtet dich dein Leben? Das koſtet mir eine Stange Geld oder es koſtet mich eine Stange Geld? Urſprünglich iſt koſten mit dem vierten Fall(mit dem Akkuſativ) verbunden worden, ſo bei Luther und noch im 17. Jahrhundert. Die Aufklärung hat dann in ver⸗ ſtandesmäßiger Ableitung von costare, lateiniſch constare(zu ſtehen kommen) den Dativ eingebür⸗ gert, und der überwiegt immer mehr. Der vierte Fall hatte ſich beſonders in der Wendung das koſtet mich viel(3. B. Ueberwindung) erhalten. Heute, wo wir in ſo manchem wieder auf alten deutſchen Brauch zurückgehen, fangen wir wieder an, beſonders in übertragenem Sinn den vierten Fall zu bevorzugen: Es koſtet dich dein Glück, es koſtet dich dein Leben. Es iſt Gefühlsſache. Die Verbindung der Tätigkeits⸗ wörter mit dem vierten Fall iſt unmittelbar: ich Iiebe dich. Kraftwagen.„Welchen Einfluß hat die Bauart eines Kraftwagens auf die Ueberwindung des Luft⸗ widerſtandes?“—— Wie die Eiſenbahn, ſo haben auch die Kraftwagenbauer die Erfahrung gemacht, daß bei den heutigen hohen Geſchwindigkeiten der Luftwiderſtand eine erhebliche Rolle ſpielt; oder mit anderen Worten, daß man mit derſelben Betriebs⸗ ſtoffmenge bei windſchnittigen Wagen eine größere Geſchwindigkeit erzielen oder bei derſelben Geſchwin⸗ digkeit mit weniger Betriebsſtoff auskommen kann. Dieſe Erkenntnis wird man in dieſem Jahre in erhöhtem Maße in die Tat umgeſetzt ſehen. Um einen Begriff zu geben, wie ſehr die Form eines bewegten Gegen⸗ ſtandes den Luftwiderſtand beeinflußt, wollen wir eine runde Platte ſenkrecht zu ihrer Fläche mit 100 Kilometer Geſchwindigkeit durch die Luft bewegen, deren Größe dem Querſchnitt eines Kraftwagens ent⸗ ſpricht. Nehmen wir an, ſie habe den Widerſtand 100: Dann hat ein gewöhnlicher Kraftwagen etwa die Hälfte, ein ſtromlinienförmiger Körper aber nur den Widerſtand 6,3, ein dem Luftwiderſtand in ſeiner Form angepaßter Kraftwagen etwg den Widerſtand 28. Man ſieht alſo, daß durch die Anpaſſung der Form allerhand Betriebsſtofferſparniſſe erzielbar ſind. Nun wird zwar immer geſagt, die Stromlinienform werde erſt bei einer Geſchwindigkeit von 80 Kilometer in der Stunde vorteilhaft, weil ja der Luftwiderſtand dreimal ſchneller wächſt als die Geſchwindigkeit. Er iſt alſo bei Geſchwindigkeiten unter 80 Kilometer noch verhältnismäßig gering. Dabei iſt aber zu be⸗ denken, daß ja zur Geſchwindigkeit des Wagens bei Gegenwind auch die Windgeſchwindigkeit hinzuzu⸗ zählen iſt. Beträgt dieſe z. B. 5 Meter in der Se⸗ kunde— das iſt durchaus noch kein ſehr ſchlimmer Wind—, ſo kommen faſt 20 Kilometer dazu. Ein mit 60 Kilometer Geſchwindigkeit fahrender Wagen hat alſo dann im bezug auf die Luft ſchon 80 Kilo⸗ meter Geſchwindigkeit. Man wird alſo zweckmäßig die Stromlinienform auch ſchon bei geringeren Ge⸗ ſchwindigkeiten anwenden. Zuerſt ſetzte man den Luftwiderſtand nur dadurch herab, daß man die Wind⸗ ſchutzſcheibe nach hinten neigte. Wirkungsvoller war natürlich das Tieferlegen des ganzen Wagenkaſtens, weil ſich daoͤurch der dem Wind entgegenſtehende Querſchnitt des Wagens erheblich vermindert. Weni⸗ ger wirkſam iſt das Schrägſtellen des Kühlers und der Schlitze in der Motorhaube, beſonders wichtig aber iſt ein ſpitzes Wagenende, damit die Luft hinter dem Wagen wieder ohne Bildung eines Unterdrucks und von ſtörenden Wirbeln zuſammengeführt wird. Die Vermeidung aller vorſtehenden Teile vermindert den Luftwiderſtand beträchtlich. Man wird deshalb z. B. die Winker nicht außen am Wagen anbringen dürfen, ſondern ſie in eingeklapptem Zuſtand in Winkertaſchen verſchwinden laſſen; ebenſo müſſen die Laternen eingebaut werden. Quer zur Fahrtrichtung ſtehende Nummernſchilder erhöhen den Luftwider⸗ ſtand beträchtlich. Die Beſtimmungen hierüber müſ⸗ ſen geändert werden. Die tiefe Lage des Wagenauf⸗ baues hat natürlich auch beträchtliche Schattenſeiten. Die Wagenkaſten liegen zum Teil heutzutage ſo tief, daß man mit den Wagen auf ſchlechten Wegen nicht mehr fahren kann, über Gräben überhaupt nicht. Bei Straßenausbeſſerungen und den damit verbundenen Umleitungen wird dies vielfach unangenehm fühlbar. Es kommt z. B. vor, daß Oel enthaltende Teile be⸗ ſchädigt werden, ſo daß das Oel ausläuft und man mit dem Wagen feſtſitzt. Das iſt natürlich ſehr unan⸗ genehm, ganz abgeſehen von den in ſolchen Fällen gewöhnlich ſehr hohen Inſtandſetzungskoſten. Poſtſtempel.„Wie lange beſteht der deutſche Poſt⸗ ſtempel?“—— Im April 1934 konnte der älteſte uns bisher bekannte deutſche Poſtſtempel ſein 200⸗ jähriges Jubiläum feiern. Man kann ihn gewiſſer⸗ maßen als Vorläufer, in ſeinen Franko⸗Formen auch als Konkurrenten der Briefmarke anſehen. Während Frankreich und England ſchon früher Poſt⸗ ſtempel kennen, findet der Poſtſtempel in Deutſch⸗ land erſt im 18. Jahrhundert Eingang. Die weit⸗ blickenden Reichsgrafen von Thurn und Taxis, die bereits im 16. Jahrhundert Poſtverbindungen bis nach Spanien und Untekitalien unterhalten und im Jahre 1615 die erbliche Generalpoſtmeiſterwürde er⸗ halten, erkennen als erſte den Nutzen des Poſt⸗ ſtempels. Wann der Poſtſtempel in Deutſchland er⸗ ſchienen iſt, läßt ſich nicht genau feſtſtellen. Wir kön⸗ nen aber den nunmehr 200 Jahre alten Stempel von 1734 mit Recht als den erſten deutſchen Poſt⸗ ſtempel anſprechen, da trotz eifrigen Suchens kein älterer gefunden worden iſt. Der genannte Stem⸗ pel iſt auf einem Mannheimer Brief gefunden wor⸗ den. Bezeichnenderweiſe trägt er außer dem Orts⸗ namen noch den überflüſſigen franzöſiſchen Zuſatz „de“(von), wie man ja noch recht lange an fremd⸗ ſprachlichen poſtaliſchen Ausdrücken feſthält. Erſt die franzöſiſche Revolution und die Napoleoniſche Weltherrſchaft bewirken eine größere Verbreitung des Poſtſtempels in Deutſchland. Namentlich die Freien Reichsſtädte machen ſich den Vorteil des Poſt⸗ ſtempels zunutze und bringen es nach ihren franzöſi⸗ ſchen und engliſchen Vorbildern bald zu recht voll⸗ kommenen Stempeln. In Preußen führte man erſt im Jahre 1817 Stempel ein. Es ſind einfache Lang⸗ ſtempel, die nur den Ortsnamen und das Tages⸗ und Monatsdatum zeigen. Nach Einführung in allen deutſchen Staaten gelangt der Poſtſtempel all⸗ mählich bis zur heutigen Vollkommenheit, jedoch tritt er nach Erſchaffung der Briefmarke für Jahr⸗ zehnte völlig in den Hintergrund. Erſt in unſeren Tagen erlangt er als Werbe⸗ und Franko⸗Stempel neue Bedeutung und wird ſogar zum Sammelobjekt. Jäger.„In meiner freien Zeit möchte ich gerne Jagd auf Spatzen, Elſtern, Raben und ſonſtiges ſchädliches Raubgetier machen, ohne in die Rolle eines leidenſchaftlichen Jägers zu verfallen, was mir auch zu teuer wäre. Wie könnte ich auf billigſte Art zu meinem er⸗ ſehnten Vergnügen kommen?“—— Auf dieſe An⸗ frage ſchreibt uns ein alter Leſer, der als Tier⸗ freund bekannt iſt:„Wenn dieſer„Jäger“ ſchießen will, dann ſoll er ſich eine Dauerkarte auf der nun eintreffenden Maimeſſe in einer Schießbude nehmen. Er bann ſich auch als Mitglied bei einem Klein⸗ kaliber⸗Schützenverein anmelden. Er kann aber auch in ſeinem Hof oder beſſer Garten eine Schieß⸗ ſcheibe mit aufgemalten Tieren aller Art aufſtellen und drauflosſchießen. Dort richtet er keinen Schaden an und kann„für ſein Geld“ ſeine Schieß⸗ wut austoben laſſen.— Vielleicht folgt dieſer „Jäger“ dieſem Nat.“ Th. A.„Mein Spirituskocher brennt rotgelbweiß, nur dicht am Behälter brennt der Spiritus blau. Gibt es Kocher, auf welchen man mit blauer Flamme kochen kann, wie auf den Gasherden? Ich brauche ſo viel Spiritus für meinen Frühkaffee und möchte da ſparen. Ich habe einen gewöhnlichen, bil⸗ ligen Kocher für 50 Pfennig. Vielleicht iſt die Entfernung von 2,5 Zentimeter zwiſchen Spritbehäl⸗ ter und Topf zu groß, wodurch zu viel Sauerſtoff aus der Luft verbrennt. Wiſſen Sie mir da einen Rat, wenn man keinen Gasanſchluß hat?“—— Laſ⸗ ſen Sie ſich in einem Spezialgeſchäft beraten, dort wird man Ihnen ſagen, wie Sie ſich zu verhalten haben. Ueber die Angelegenheit mit dem Hund konnten wir nichts in Erfahrung bringen. L. St.„Ich habe einen Gasherd mit einer ge⸗ ſchliffenen Platte. Dieſe ſauber zu halten, koſtet viel Zeit und Kraft. Gibt es nicht in Mannheim ein Emaillierwerk, das die Platte ſeuerfeſt emallie⸗ ren würde? Wo iſt ein ſölches Werk und wie teuer würde die Arbeit ungefähr kommen?“—— Wenden Sie ſich an die Mannheimer Emaillierwerke in Mannheim⸗Neckarau, Heinrich⸗Hertz⸗Straße—12. Frau E. C.„Mein Mann iſt im Kriege 1914 ge⸗ ſallen. Ich heiratete dann wieder im Jahre 1917 einen Witwer. Ich lebte mit dieſem 16 Jahre, aller⸗ dings nicht glücklich. Meine Ehe war ein Irrtum. Es gab immer Streitigkeiten, bis zum Schluß alles in die Brüche ging. Ich bin jetzt geſchieden und lebe in ſehr ärmlichen Verhältniſſen mit meiner Tochter aus erſter Ehe nebſt Enkelkind. Kann ich die Kriegs⸗ rente, die ich bezogen habe und durch dieſe zweite Ehe verloren habe, wieder erhalten? Ich bekomme keinerlei Unterſtützung und will noch bemerken, daß ich keine Abfindungsſumme, wie jede andere Frau ſie bekommen hat, erhalten habe.“—— Große Aus⸗ ſicht auf Wiedererlangung der Rente beſteht nicht. Wir empfehlen Ihnen, ſich an die Geſchäftsſtelle der Nationalſozialiſtiſchen Kriegsopferorganiſation zu wenden. F. F. 10.„Ich möchte in einer größeren Zeitung in Amerika eine Anzeige erſcheinen laſſen. Wo ſoll ich mich hinwenden?“—— Die größte Zeitung dürfte die New Nork Times ſein. Es gibt aber auch einige deutſche Zeitungen wie Herald, Staatszeitung, Volkszeitung. F. S.„Zwei Gegner ſpielen Cingeenk. Der eine ſpielt die erſte Karte aus, der andere meldet 50. Er hat noch keine Karte darauf gelegt und ſieht, daß er einen Fuß hat und will denſelben nachmelden. Es gibt natürlich Meinungsverſchiedenheit. Gelten nun die 50 oder der Fuß?“—— Unſeres Wiſſens gilt, wenn noch keine Karte e iſt, der Fuß, im anderen Falle nur die 50. Frau K.„Ich ſtellte in meinem dunklen Matt⸗ Krepp⸗Kleid Waſſerflecken feſt. Wie kann ich dieſe wieder entfernen?“—— Verſuchen Sie durch Dämpfe die Flecke wegzubekommen. Sie müſſen ein feuchtes Tuch auflegen und mit dem Bügeleiſen gleichmäßig dämpfen. Frau M. B.„Was bedeutet das Wort„Bodega“?“ — Bodega iſt ſpaniſch und bedeutet Keller, Wein ſchenke und Warenlager in Seehäfen. Jxistiscſie Sragen B. N.„Ich leite eine Metzgereifiliale. Durch den geringen Verdienſt, den ich habe und der noch nicht mal für den Lebensunterhalt reicht, bin ich in Schul⸗ den geraten und konnte dadurch meinen Verpflich⸗ tungen nicht nachkommen. Ich bekomme in nächſter Zeit Geld und werde dann die Schulden bei meiner Firma reſtlos begleichen. Dies habe ich meiner Firma geſagt. Jetzt hat ſich ein Pächter für die Filiale eingeſtellt und meine Firma will mich friſt⸗ los entlaſſen, damit der Pächter die Filiale über⸗ nehmen kann, gibt aber als Grund die Schulden an. Mein Vertrag lautet vom 1. April 1933 bis 1. April 1935, alſo zwei Jahre, von da ab gibt es dann eine vierteljährliche Kündigung. Kann mich meine Firma plötzlich auf die Straße ſetzen, ohne den Vertrag einzuhalten und ohne Kündigung?“—— Wenn Sie mit den Pachtzahlungen im Rückſtand ſind, iſt der Verpächter berechtigt, die Räumungsklage gegen Sie zu erheben. Es wird ſich aber empfehlen, daß Sis im Räumungsverfahren Ihre Einwendungen vor⸗ bringen und verſuchen, mit Hilfe des Gerichts ſich den Laden zu erhalten. Die Verpächterin iſt nicht verpflichtet, die Beendigung des Pachtvertrages ab⸗ zuwarten, wenn Sie mit den Pachtzahlungen im Rückſtand ſind. M. E. 100.„Wie ich bereits mündlich erwähnte, ging ich gerichtlich vor, jedoch ohne Erfolg, die Mö⸗ bel waren bereits verpfändet und das Gehalt iſt nicht zu pfänden, wurde mir geſagt. Ich beſitze ein Ur⸗ teil. Wäre es jetzt möglich, daß ich das Gehalt pfänden könnte, wenn es 165 Mark überſteigt?“— — Wenn Sie nachweiſen können, daß das Gehalt über 165 Mark iſt und ſonſt noch Pfändbares vor⸗ handen iſt, können Sie das Urteil vollſtrecken laſſen. Kraftfahrzeug.„Eine Perſon, die in der Nähe von Kaiſerslautern bei den Eltern und in Mann⸗ heim als Untermieter eine Wohnung hat, beſitzt ein Kraftrad, das bei der zuſtändigen Polizeibehörde in Kaiſerslautern angemeldet bzw. zugelaſſen iſt (Nr. II D...). Für den Fall, daß dieſe Perſon ihren Wohnſitz für dauernd nach Mannheim verlegt, iſt ſie alsdann verpflichtet, das Kraftrad bei der Polizeibehörde anzumelden? Kann das Kraftrad in Mannheim mit der Pfälzer Nummer unterhalten werden oder muß es neu zugelaſſen werden?(Nr. IV. B..). Falls das Kraftrad(mit der außerbadiſchen Nummer) ſchon längere Zeit in Mannheim gehalten wird, ohne jegliche Ummeldung bei den Behörden, iſt dies irgendwie zu beanſtanden? Iſt eine Ver⸗ ſäumnis aus Unkenntnis wegen der etwaigen Um⸗ meldung ſtrafbar?“—— Wenn Sie Ihren Wohnſitz dauernd nach Mannheim verlegen, müſſen Sie das Kraftrad in Kaiſerslautern ab⸗ und in Mannheim neu anmelden. Wenn Sie das Kraftrad nicht an⸗ melden, machen Sie ſich ſtrafbar. Unkenntnis ſchützt nicht vor Strafe. Bei Abnahme der Fahrerprüfung dürften Sie über dieſen Punkt ſicherlich befragt wor⸗ den ſein. L. H.„Iſt ein ſelbſtgeſchriebenes Teſtament auch ohne Notar in allen Teilen rechtskräftig?“—— Wenn das Teſtament vollkommen eigenhändig ge⸗ ſchrieben und unterſchrieben iſt, hat es auch ohne notarielle Beglaubigung Gültigkeit. Mumatfehen umd Darlenen G. J. Eine geſetzliche Verpflichtung für die Hypo⸗ thekenbank, Ihnen Zinſen mit Rückſicht auf eine In⸗ ſtandſetzungs⸗, Umbau⸗ oder ſonſtige Arbeit an dem Haus zu gewähren, beſteht u. W. nicht. Die Bank wird im allgemeinen ſolche Stundung nur gewähren, wenn der Hauseigentümer neben dem ſtaatlichen Zu⸗ ſchuß auch Zinsvergütungsſcheine auf Grund der Verordnung vom 21. September 1933 erhält, und ſie wird in dieſem Falle ſich durch die Uebertragung die⸗ ſer Zinsvergütungsſcheine ſichern. Wenn Ihr Fall ſo liegt, daß Ihnen Zinsvergütungsſcheine nicht be⸗ willigt worden ſind, ſo glauben wir nicht, daß gegen die Hypothekenbank etwas unternommen werden kann, vor allem dann nicht, wenn die von Ihnen aus⸗ geführten Arbeiten eine Werterhöhung des Hauſes oder ſeiner Erträgniſſe nicht zur Folge haben. K. S.„Wie viel darf ich in öͤer Woche verdienen, daß man mir Alimente abziehen kann, wenn ich ver⸗ heiratet bin?“—— Bei Alimentforderungen gibt es keine pfandfreie Grenze. H. K.„Gibt es eine ſtaatliche Stelle, die eine eingefrorene ausgeklagte Forderung(nicht dubios), welche für meine Verhältniſſe in kleinen Raten ge⸗ tilgt wird, beleiht voͤer ankauft, wenn ich dieſen Be⸗ trag für Autokauf oder Neubau verwende?“—— Eine ſtaatliche Stelle gibt es nicht. Verſuchen Sie es bei einer Bank oder Sparkaſſe. Allerdings wird von dieſen die Beleihbarkeit und die Sicherheit geprüft werden, die allein ausſchlaggebend für das Zuſtande⸗ kommen des Geſchäftes ſind. Exſbsciaſtsangeſegenſieiten N. H.„Kann eine Mutter ihr ganzes Vermögen der jüngſten Tochter vermachen? Die älteſte Tochter hat mit 18 Jahren geheiratet, ſie hat nichts bekom⸗ men als eine leere Küche im Wert von 150 /, ob⸗ wohl ihr die Ausſteuer verſprochen wurde. Ihre 5⸗Zimmer⸗Wohnung hat angeblich die Mutter eben⸗ ffalls der jüngſten Tochter verſchrieben, obwohl dieſe ſtudiert hat und Lehrerin und ich zu Hauſe Haus⸗ haltungsarbeit geleiſtet habe. Was kann ith als Mann tun, kann meine Schwiegermutter die älteſte Tochter enterben, obwohl dieſe ſich nichts hat zu⸗ ſchulden kommen laſſen?“—— Die Mutter kann durch Teſtament über ihr Eigentum frei verfügen. Unbeſchadet davon bleibt jedoch das Recht Ihrer Frau, ihr Pflichtteil zu verlangen. Eine direkte Ent⸗ erbung iſt nicht möglich, wenn ſich Ihre Frau gegen⸗ über ihrer Mutter nichts hat zuſchulden kommen laſſen. Wohl aber kann die Mutter Ihre Frau auf Pflichtteil ſetzen und den geſamten übrigen Nachlaß ihrer anderen Tochter vermachen. Eine Möglichkeit, eine derartige Verfügung ſeitens der Mutter zu verhindern, iſt nicht gegeben. Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner(Stellvertreter Kurt Ehmer) Berantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner Handelsteil: Kurt Ehmer„Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart ⸗Lokalen Teil: Richard Schönfelber⸗Sport: Willy MüllerSüdweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Curt Wilhelm Fennel„Anzeigen und geſchäft⸗ liche Mitteilungen: Jacob Faude, ſämtlich in Mannheim-Herauegeber: Drucker und Verleger: Drückerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, Mannheim, R 1,—6 Schriftleitung in Berlin: Eckart Peterich, W a5, Viktoriaſtraße 40 Durchſchnittsauflage im März 21750 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr-Rückſendung nur dei Rückporto Pauluskirche Samstag, 28. April/ Sonntag, 29. April 1934 Neue Manuheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe 11. Seite /Rummer 190 Mit dem Scheckheft der Mutter geflüchtet Die gemeine Handlungsweiſe zweier Söhne— Ein Arteil des Schöffengerichts In der langjährigen Praxis des Berichterſtatters am Gerichte ſteht der vorliegende Fall einzig da, was Herzloſigkeit und Verworfenheit gegenüber einer Mutter anlangt. Nicht etwa ungebildete Men⸗ ſchen ſind die 34 und 28 Jahre alten Brüder Wilhelm und Walter J. von hier, wie man nach ihrer Tat annehmen ſollte, ſondern Kaufleute, die eine gute Erziehung genoſſen haben. Die Mut⸗ ter bezog Penſion von der Beamtenbank und hatte ein neues Scheckbuch beſtellt. Die beiden fertigen in Schreibmaſchinenſchrift ein„Rundſchreiben“ der Bank an, um den Anſchein zu erwecken, das Schrei⸗ ben gehe an alle Mitglieder und ſpielen es der Mutter in die Hände. Danach ſollte eine Verzöge⸗ rung in der Verſendung der Scheckhefte durch einige Aenderungen entſtanden ſein. Tatſächlich erfolgte aber die Sendung zur rechten Zeit: es gelang dann beiden Söhnen, das überſandte Scheckbuch an ſich zu bringen, Wilhelm nahm den Aushändigungsſchein in Empfang und Walter fälſchte im anſtoßenden Zimmer der Mutter Namen. Sie riſſen ſämtliche 50 Blatt heraus und ſchrieben auf jeden eine Summe von 100 Mark mit dem gefälſchten Namen der Mutter. Die Schecks machten ſie dann bei den Zweig⸗ ſtellen der Bank zu Geld. Wilhelm fuhr nach Frankfurt und Weinheim und brachte dort 29 Schechs unter, Walter in Ludwigs⸗ hafen und Heidelberg 19. In Heidelberg trafen ſie zuſammen und ſchrieben von dort aus der Mutter, ſie kämen nicht wie beabſichtigt, am 12. Mai zurück, ſondern erſt anderen Tages. So hatten ſie Zeit zur Flucht gewonnen. Zuerſt Halt in Offenburg, dann Fahrt nach Kehl, Straßburg, Baſel. Dort ſenden ſie einen Brief an die Bank, in dem ſie ſich ſelbſt dieſes Schwindels bezichtigen und die Unverfrorenheit be⸗ ſitzen, den Briefträger als den Schuldigen hinzuſtel⸗ len, der ihnen im guten Glauben an ihre Ehrlichkeit den Brief eingehändigt hatte. Und mit unverſchäm⸗ ter Offenheit geſtehen ſie, daß ihnen ihre ſchändliche Handlungsweiſe durch die Bank erleichtert worden ſei, weil unter 100 Mk. keine nähere Prüfung der Schecks ſtattfindet. Sie geben an, nach Liechtenſtein, dem bekannten Doradd vieler Kapialſchieber, die et⸗ was auf dem Kerbholz haben, zu fahren. Sie bitten, von einer Verfolgung abzuſehen,„bis wir unſere Ar⸗ beit erledigt haben und aus moraliſchen Gründen“. Aber der Geiſt der Gebrüder Rotter wirft ſeine Schat⸗ ten: ſie fahren nach Luxemburg, nach Brüſſel, ſie fühlen ſich nicht ſicher. In Paris iſt es ſo ſchön, ſchreibt Wilhelm von dort,„die ganze Nacht nichts als Weiber“. Seinem hieſigen unter Vormunoſchaft ſtehenden Buſenfreund K. gibt er Direktiven. Er ſolle eine„Süwag“(Südd. Waren⸗en⸗gros⸗Geſell⸗ ſchaft) in Deutſchland organiſieren mit einer von ihm verwalteten Zentrale in Paris und verlangt von ihm die Einzahlung von 1500 bis 3000 Mark Viel Arbeit hat er:„Wir fliegen mit dem Nacht⸗ flugzeug nach Madrid, dort haben wir einige Tage zu tun.“ Dann tauchen ſie in Szegedin auf, in Süd⸗ Aawien. 5 Ueberall iſt es ihnen zu breuzlich. In der Tſchechoſlowakei werden ſie ausgewieſen und ſie gelangen glücklich über die dentſche Grenze. Da das Geld zur Neige gegangen iſt, verſuchen ſie. die beiden noch nicht verwerteten Schecks einzulöſen. In Dresden gelingt es ihnen mit dem 49ſten, aber in Leipzig werden ſie angehalten und verhaftet, als der letzte noch zu Geld gemacht werden ſoll. Beide Angeklagte zeigen vor Gericht wenig Reue über ihre gemeine Tat. Sie leugneten anfangs be⸗ harrlich, dann, als die Beweiſe ſich häuften, geſtan⸗ den ſie allmählich die Tat ein. Trotzdem ſie ſich an der Mutter ſo ſchwer vergangen, ſchrieb dieſe nach Liechtenſtein, man ſolle den Reſt des Geldes an dte Bank ſchicken und ſie ſollten ihr nicht noch weiter Sorgen machen, weil ſie für alles einſtehen müſſe. „In mütterlicher Liebe...“ Aber noch ein dritter hat dieſe mütterliche Liebe wenig gelohnt: der Bru⸗ der Heinrich, der wegen Begünſtigung zu 2 Monaten Gefängnis verurteilt wurde, weil er von dem ganzen Schwindel wußte und ſich Deviſen von den beiden Brüdern ſchicken ließ. Sie ſelbſt haben am 9. Fe⸗ bruar eine Gefängnisſtrafe von je 3 Monaten und 9000 Mark Geloͤſtrafe wegen Deviſenverſchiebung erhalten. 5 Wilhelm J. hatte in Frankfurt ein Lebensmittel⸗ geſchäft gegründet. Obſchon er das Geld geliehen. eröffnete er noch eine Filiale und bald waren beide Geſchäfte verkracht, als er noch ſeinen Bruder von Mannheim hatte kommen laſſen. Beide lagen dann vom 1. Juli 1932 an, wo das Geſchäft unter den Hammer kam, der Mutter in Mannheim zur Laſt. Sie verſuchten heute dem Gericht den Schwindel glauben zu machen, der Streich wäre nur geſchehen, um Geld für die Ausbeutung der Erfindung von Wilhelm J. zu beſchaffen. Geheimnisvoll ſpricht dieſer von einer ganz neuen Idee. Ein Apparat ſoll es ſein, der in jeder Küche gebraucht werden könne. Der Vertreter der Anklage, Erſter Staatsanwalt Dr. Schmitz, kam nach eingehenden Darlegungen und Kennzeichnung der ruchloſen Tat zu einem An⸗ Was hören wir? Sonntag, 29. April Reichsſender Stutigart .15: Hafenkonzert aus Bremen.—.00: Evang. Mor⸗ genfeier.—.45: Amor Dei.— 10.15: Kath. Motgenfeier. — 11.00: Aus Mannheim: Eröffnung des 3. deutſchen Brucknerfeſtes. Das Kergl⸗Quartett. 11.30: Reichs⸗ ſendung aus Leipzig: Motette von Joh. Seb. Bach.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.00: Kleines Kapttel der Zeit. — 13.15: Was man in den Bergen ſingt und ſpielt(Schall⸗ platten). 14.10: Virtuoſe Balalaikamuſik. 14.40: Bauernfunk.— 15.00: Kinderſtunde.— 16.09: Nachmittags⸗ konzert.— 17.30: Eduard⸗Möricke⸗Stunde.— 17.15: Aller⸗ hand Leut im Volkslied.— 19.10: Schallplatten im Früh⸗ ling.— 20.00: Alt⸗Heidelberg. Schauſpiel von Wilh. Meyer⸗ Förſter.— 21.30: D' Baure⸗Muſik ſpielt.— 22.40: Tanz⸗ muſik.— 24.00: Nachtmuſik. Reichsſender Frankfurt .45: Choralblaſen.— 13.15: Das Neueſte auf Schall⸗ platten.— 14.20: Stunde des Landes.— 17.00: Alte Tauz⸗ muſik.— 18.00: Der Himmel im Mai.— 18.20. Fröhliches Zwiſchenſpiel.— 18.45: Singendes Grenzland.— 19.25: Volksmuſik.— 20.00:— 22.20: Hörbericht von den Europameiſterſchaften im Amateurringen in Rom. Reichsſender Köln .00: Evang. Morgenfeier.—.45: Kammermuſik.— 10.00: Kath. Morgenfeier.— 11.00: Von deutſcher Art und Kunſt.— 12.00: Fliegermuſik.— 14.00: Zur Unterhaltung. — 15.15: Eltern und Kinder.— 15.40: Bauernfunk.— 16.00: Kinderſtunde.— 16.45: Nachmittagskonzert.— 17.30: Der neue Monat.— 18.00: Funkparade des 7. Armeekorys. trag auf 3 Jahre Gefängnis leinſchließlich der Devi⸗ ſenſtrafe) für jeden der Angeklagten. Das Urteil lautete auf eine Gefängnisſtrafe von je ͤrei Jah⸗ ren und einem Monat Gefängnis unter Einrechnung der am 9. Februar erkannten Gefäng⸗ nisſtrafe von 3 Monaten. Die Geldſtrafe bleibt be⸗ ſtehen. Die bürgerlichen Ehrenrechte wurden den Angeklagten auf drei Jahre abgeſprochen. Das Ge⸗ richt nahm nur Abſtand von der Erkennung einer Zuchthausſtrafe, weil die Angeklagten noch jung und unbeſtraft ſind. Ein ſozialer Schädling verurteilt Zu dem in unſerer Abend⸗Ausgabe vom 26. April unter obiger Ueberſchrift erſchienenen Bericht über die Betrugsmanöver eines Maklers B. aus Neulußheim iſt berichtigend nachzutragen, daß das von ihm eingerichtete Sparkaſſeninſtitut nichts mit den auf abſolut reeller Baſis arbeitenden Zweckſparkaſſen zu tun hat, die durchaus ſolide Inſtitute darſtellen. Lediglich das Un⸗ ternehmen des B. wurde in dieſer Verhandlung als Schwindelunternehmen gebrandmarkt. * Frankenthal, 27. April. Vor dem Landgericht Frankenthal wurde geſtern der Berufungsan⸗ trag der Mundenheimer Wirtseheleute Herrn und Frau Kalker(Wirtſchaft„Zur Linde“) verhandelt und zwar mit dem Erfolg, daß ſowohl Herr Ferdinand Kalker als auch Frau Eliſabeth Kal⸗ ker freigeſprochen wurden.(In Ludwigshafen war beiden eine Gefängnisſtrafe zudiktiert worden.) Die geſtrige Verhandlung vor dem Landgericht in Frankenthal ergab die völlige Haltloſigkeit der gegen⸗ über den Eheleuten Kalker erhobenen Vorwürfe, ſo daß die Anklage nicht aufrecht erhalten werden konnte. Die Mundenheimer und alle diejenigen, die gerne in der„Linde“ Erholung und Erfriſchung geſucht haben, ſreuen ſich, daß die Eheleute Kalker vollſtändig rehabilitiert aus dem Berufungsprozeß her⸗ vorgegangen ſind. Man hatte von Anfang an es auch ſo erwartet. — 20.15: Das Paradies und die Peri. Oratprium.— 29.00: Tanzmuſik. Reichsſender München .45: Deutſcher Sang aus alter Zeit.—.20: Hörfolge deutſcher Arbeitsdichtung.— 10.00: Kath. Morgenfeier. 10.50: Sonntagsleſung.— 12.00: Stondmuſik.— 13.00: Mittagskonzert.— 14.30: Muſik verſchiedener Zeiten.— 15.90: Für die Kinder.— 16.00: Konzert.— 17.50: Liede:⸗ ſtunde.— 18.15: Finſtere Begebenheiten aus dem Tier⸗ und Menſchenreich.— 20.00: Zar und Zimmermann. Oper von Lortzing.— 22.35: Nachtmuſik. Dentſchlandſender .00; Stunde ber Scholle.— 11.00: Gebete der Demut. 12.10: Muſik zum Mittag.— 14.00: Kinderliederſingen. 14.30: Kinderfunkſpiele.— 15.05: Viertelſtunde Schach. 15.20: Stunde des Landes.— 16.00: Nachmittagskonzert. 17.15: Unterhaltungsmuſik.— 18.50: Heitere Frühlingshör⸗ folge aus der Vogelwelt.— 20.00: Fröhlicher Sonntag⸗ abend.— 23.00: Tanzmuſik. Sageokaleucleꝛ Sonntag, 29. April Nationaltheater:„Konjunktur“, Komödie von D. Loder, Miete H 23, 19.30 Uhr. Harmonie: Brucknerſeſt— Morgenfeier im Harmonieſaal, 11 Uhr. Roſengarten: Große Meſſe in F⸗Moll im Nibelungenſaal des Roſengartens, 20 Uhr. Leitung: Generalmuſikdirek⸗ tor Ph. Wüſt. 5 deutſche Revolution“, 10 bis 19 Uhr Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors; 17 Uhr Vorführung mit Vortrag:„Sonne und Leben“. Apollo: 16 und 20.15 Uhr Varieté. Libelle: 20.15 Uhr Blütenfeſt. Dücker. Rhein⸗Neckar⸗Hallen: Braune Meſſe mit Sonderſchau„Die Gaſtſpiel Der Vielseitige Sport der NMZ. berichtet schnell über alle Spor tarten. Diesmal stehen die Gaugruppen- meisterschaften im Fußball SV. Waldhof-Kick. Offenbach) und die Spiele um die Deutsche Handball- Meisterschaft(.f. R. Frauen- Stadt- SV. Frankturt SV. Waldhof- TV. Algenrodt) im Vordergrund. Ausfuhrliche Berichte hierüber in der Sportausgabe, die 2 Sonntag abends ab.8 Uhr 30 im Straßenverkauf zu haben ist Trotz der umfassenden Berichte nur 10 Pig. 55——— Friedrichspark: 20.30 Uhr großer Feſtabend mit Tauz. Pfalzbau⸗ affee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. Tanz: Palaſthotel Mannheimer Hof. Lichtſpiele: Univerſum:„Pippin der Kurze“. Alhambra:„Die vertauſchte Braut“.— 9 „Der Doppelgängex“.— Schouburg:„Gold“,— Gloria:„Skandal in Budapeſt“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 11 bis 17 Ur. Kalurlſenkabinet im Schloß: Geöffnet von 11 bis 18 und Stsdhiſhe Aunfheler Senberaugſel Manubeimer Städtiſche unſthalle: Sonderausſtellung„Mannt 15—„Meiſterbrieſe Architekten“ und Wettbewerbsentwürſe und Ehrenurkunden“. Geöffnet von 11 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. 5 Mannheimer Kunſtverein L 1, 1: Geöffnet von 11 dis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ Allnet von 11 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonntagsdienſt der 9 78 Mannheimer Aerzte und Apotheken am Sonntag, 29. April 8 Aerzte: Dr. Bender, O 7, 16, Tel. 268 70, Dr. Türk, O 2, 7a, Tel. 242 07, Dr. Ruoff, Fratrelſtr. 5, Tel. 529 05, Dr. Bartz, Langſtraße 390, Tel. 528 87. Zahnärzte: Dr. Boſſert,., P 4, 12, Tel. 328 75. Deutiſten: Löb, Johann, Mittelſtraße 12, Tel. 515 32. Apotheken: Apotheke am Waſſerturm, P 7, 17, Tel. 283 83, Brückentor⸗Apotheke, U 1, 10, Tel. 227 97, Fortuna⸗Apotheke, Kronprinzenſtraße, Tel. 509 10, Hof⸗Apotheke, C 1, 4, Tel. 307 68, Keppler⸗ Apotheke, Kepplerſtraße 41, Tel. 441 67, Luiſen⸗Apo⸗ theke, Luiſenring 23, Tel. 228 07, Neckar⸗Apotheke Langſtraße 41, Tel. 527 25, Stephanien⸗Apotheke Lin⸗ denhof, Tel. 31232, Marien⸗Apotheke, Neckarau, Marktplatz, Tel. 48403, Waldhof⸗Apotheke, Waldhof, Oppauer Straße 6, Tel. 594 79. —— Gottesdienſt-Orbnung Evangeliſche Gemeinde Sonntag, den 29. April 1934 Trinitatiskirche:.30 Frühgottesdienſt, Vikar Schumacher; 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Kiefer; 11.15 Kindergottes⸗ dienſt, Vikar Werner; 8 kirchliche Abendmuſik. Neckarſpitze: 10 Hauptgottesdienſt, Vikar Schumacher; Kindergottesdienſt, Vikar Schumacher. Konkordienkirche: 10 Hauptgottesdienſt, Vikar Dörſam; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Dörſam; 6 Abendgottes⸗ dienſt, Vikar Brenner. Chriſtuskirche: 8 Frühgottesdienſt, Vikar Staubitz; 10 Haupt⸗ gottesdienſt, Vikar Zeilinger(Bachchor); 11.15 Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Zeilinger. Nen⸗ Oſtheim: 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrvikar Staubitz; 11.30 Kindergottesdienſt, Pfarrvikar Staubitz. Friedenskirche:.30 Uhr Gottesdienſt, Pfarrvikar Weber (Kirchenchor). Johanniskirche:.30 Frühgottesdienſt, Vikar Ochs; 10 Uhr Hauptgottesdienſt, Pfr. Emlein(hl. Abendmahl), Kirchen⸗ cor; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Ochs; 8 muſikaliſche Abendfeier anläßl. des 30jähr. Beſtehens d. Kirchenchors. 11 Lutherkirche: 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Walter(Kirchen⸗ chor); 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Höfer. Gemeindehaus Eggenſtr. 6: 9 Gottesdienſt, Pfr. Frantzmann. Melauchthonkirche: 10 Hauptgottesdienſt, arrer Heſſig; 11.15 Kindergottesdienſt, Bilar Gemeindehaus Zellerſtraße:.30 ttesdi i (chur 948. Einakkelſesf. Gottesdienſt, Pfr. Heſſig Neues Städt. Krankenhaus: 10.30 Gottesdienſt, Pfr. Haas. Diakoniſſenhaus: 10.30 Gottesdienſt, Pfarrer Scheel. Hch.⸗Lauz⸗Krankenhaus: 10.30 Gottesdienſt, Pfarrer Kölli. Fendenheim:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Kammerer; 10.45 Kindergottesdienſt, Bikar Kehr; 10.45 Chriſtenlehre für Knaben, Pfarrer Kammerer; abends 8 Liturgiſche Abendfeier, Pfarrer Kammerer. Friedrichsfelb:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Schönthal; 10.30 Kindergottesdienſt, Pfarrer Schönthal; 1 Chriſten⸗ lehre, Pfarrer Schönthal. Käfertal: 10 Hauptgottesdienſt(Kirchenchor), Pfr. Schäfer; 11.15 Kindergottesdienſt, Pfarrer Schäfer;.30 Ehriſten⸗ lehre für Mädchen, Pfarrer Schäſer; 11.15 Kindergottes⸗ dienſt in Käfertal⸗Süd. 9 Matthäuskirche Neckarau:.45 Hauptgottesdienſt(Kirchen⸗ chor), Vikar Kehr; 10.45 Chriſtenlehre der Südpfarrei, Vikar Kehr; 11.45 Kindergottesdienſt der Südpfarrei, Vikar Kehr; nachm. 1 Kindergottesdienſt der Nordpfarrei, Pfarrer Gänger. Gemeindehaus Speyerer Straße 28:.90 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Gänger; 10.30 Kindergottesdienſt, Pfr. Gänger. Rheinau: 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Vath, 11 Chriſten⸗ lehre für Mädchen, Pfarrer Vath; 11.30 Kindergottes⸗ dienſt, Pfarrer Vath. Pfingſtberg: 9 Gottesdienſt, Pfarrer Vath; 10 Chriſtenlehre, Vikar Henninger. Sandhofen:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Jungmann; 11 Ehriſtenlehre, Vikar Jungmann; 11.30 Kindergottesdienſt, Vikar Jungmann. Seckenheim:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Enderle, 12.30 Kindergottesdienſt, Vikar Enderle; 1 Chriſtenlehre für Knaben, Vikar Enderle. Waldhof:.45 Chriſtenlehre Nordpfarrei, Pfr. Clormann;.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Clormann; 11 Kindergottesdienſt, Pfarrer Clormann. uptgottesdienſt, fürrge Meun el; 10.90 11 Ki Ha Sgfe rrer Münzel; ndergottesd —*5 Tag der nationalen Arbeit, 1. Mai Trinitatiskirche: vorm. 8 Predigt, Pfarrer Kiefer. Konkordienkirche: vormittags 8 Predigt, Pfarrer Horch. Ehriſtuskirche: vormittags 8 Predigt, Pfarrer Dr. Weber. Neuoſtheim: vormittags 8 Predigt, Pfarrvikar Staubitz. vormiitags 8 Predigt, Pfarrer Zahn. Johanniskirche: vormittags 8 Predigt, Pfarxer Joeſt. Lutherkirche: vorm, 8 Prebigt, Pfr. Frantzmann(Kirchen⸗ chor). Melauchthonkirche: vorm. 8 Predigt, Vikar Wallenwein. Neues Städt. Krankenhaus: vorm. 10 Predigt, Pfr. Haas. Feudenheim: vormittags 8 Predigt, Pfarrer Kammerer. Käfertal: vormittags.30 Predigt, Pfarrer Schäfer. Matthäuskirche Neckarau: vormittags.30 Feſtgottesdienſt, Pfarrer Gänger. Rheinau: vormittags.15 Predigt, Pfarrer Vath. Pfingſtberg: vormittags 8 Predigt, Vikar Henninger. Sandhofen: vormittags 9 Predigt, Pfarrer Bartholomä. Pauluskirche Waldhoſ: vorm. 8 Predigt, Pfarrer Lemme. 6 Wochengottesdienſte Trinitatiskirche: Mittwoch vormittag 7 Morgenandacht. Konkordienkirche: Donnerstag ab. 8 Andacht, Vikar Dörſam. Johanniskirche: Donnerstag abend 8 Andacht, Pfr. Joeſt. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften Euangl. Verein für innere Miſſion A.., Stamitzſtraße 15 (Inſp. Stöckle): Sonntag.00 und Donnerstag.15 Ver⸗ ſammlung.— Schwetzingerſtraße 90: Sonntag.00 und Dienstag.15 Verſammlung.— K 2. 10(Stadtmiſſionar Keidel): Sonntag 8 und Donnerstag.15 Verſammlung. Freitag 8 Bibelſtunde für Männer und junge Männer.— Neckarau, Fiſcherſtraße 31(Stadtmiſſionar Welk): Sonn⸗ 80.00 und Dienstag.15 Verſammlung.— Rheinan, Däniſcher Tiſch: Sonntag 8 u. Mittwoch.15 Verſamm⸗ lung.— Pfingſtberg, Herrenſand 42: alle 14 Tage Don⸗ nerstag.15 Verſammlung.— Bellenſtr. 52: Sonntag 8 u. Freitag.15— Seckenheim: Donners⸗ tag 8 Verſammlung.— Sandhofen, Kinderſchule: Sonn⸗ tag.00 und Mittwoch.15 Verſammlung.— Waldhof: Freitag.45 Verſammlung.— denheim, unt. Kinder⸗ ſchule: Sonntag.00 und Dienstag.15 Verſammlung.— Käfertal, Gemeindehaus: Sonntag.00 Verſammlung. Laudeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda⸗ Heim“, I. 11. 4. Sonntag 2 Kinderſtunde; 4 Jugendverein abends.15 Gemiſchte Dienstag.15 Männerſtunde. zugl. 8 Evangeliſationsvortrag Schillerſchule Almenhof. Mittwoch.15 Gebetſtunde, zugleich.90 Evangeliſations⸗ vortrag Sandhofen⸗Scharhof(Schulſaal). Donnerstag 4 Frauenſtunde;.15 Evangeliſationsvortrag Pfingſtberg, Oſterſtraße 30. Freitag abend 8 Evangeliſationsvortrag Neckarau, Kirchgartenſchule. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Haus Salem“, K 4 Nr. 10. Sonntag nachm. 2 Sonntagsſchule; 4 Jugendbund E..; 8 Evangeliſationsvortr.; 2 Kinderſtunde; 3 Verſamml. in Käfertal, Sonnenſchein B. Dienstag.00 Gebetſtunde. Mittwoch 6 Kinderbund; 8 Bibelſtunde für Männer;.00 Jugendbund für E. E. 8 Uhr Evangeliſation Almenhof, Streuberſtraße 46. 8 Verſammlung An den Kaſernen 12. 8 4 Frauenſtunde; 8 Blaukreuzverſammlung; 8 Freudeskreis für Mädchen. Freitag 8 Verſammlung in Sandhofen bei Niebel, 297. Landeskirchl. Gemeinſchaft u. Jugendbund für entſchiedenes Chriſtentum, Lindenhofſtr. J4. Sonntag 8 Evangeliſation (Gem.⸗Pfleger Montag 8 Frauenſtunde. Mitt⸗ woch 8 Miſſionsſtunde. Samstag.15 Männerbibelſtunde. Jugendbund für E.., a) junge Männer: Sonntag.30 b) Jungfrauen: Sonntag 4 und Donnerstag 8. Sams⸗ tag 5,30 Bibelkreis für Knaben von—14 J.— Neckar⸗ ſtadt, Holzbauerſtraße 7: Donnerstag 8 Bibelſtunde. ienſt, .Sellig⸗Ge e, hl. Siemeſe mi rer ge 80 Prehiel Evangeliſche Freikirchen Methodiſten⸗Gemeinde, Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Augartenſtr. 26. Sonntag vorm..45 Kantatefeier und Predigt, Prediger F. W. Müller; 11 Sonntagsſchule; abends.30 Predigt, Prediger F. W. Müller.— Montag 8 Feſtgottesdienſt, Prediger F. W. Müller. 5 Ey. Gemeinde Chriſten(Baptiſten! Maun⸗ heim. Maz⸗Joſeph⸗Straße 12. Sonntag vorm..30 Uhr Gottesdienſt. Predigt über Offbg. 3,—6:„Scheinchriſten⸗ tum!“, Pred. Würfel; 11 Sonntagsſchule; abends 8 Ver⸗ ſammlung. Thema:„Jeſus und die Frommen“, Prediger Würfel. Donnerstag nachm. 3 Frauenverein; abends 8 Miſſionar W. Schirrmacher aus Afrika erzählt Miſſions⸗ erlebniſſe. Evangeliſche Gemeinſchaft, Mannheim, U 3. 23. Sonntag vorm. 10 Kindertag; abends.30 Predigt, Pred. Sautter. Mittwoch abend 8 Vorbereitungsgottesdienſt z. heiligen Abendmahl, Prediger Sautter. onnerstag nachm..90 Frauen⸗Miſſionsſtunde. Samstag nachm..30 Mädchen⸗ und 4 Uhr Knabenſtunde. Blaukreuzverein Mannheim I, Meerfeldſtraße 44, Hths.: Montag abd. 8 Bibel⸗ u. Gebetſtunde. Mittwoch nachm. 4 Hoffnungsbund; abends 8 Blaukreuzſtunde. Die Sceme, 0 1. 15. Sountag vorm..30 Heiligungs⸗ verſammlg.; 11 Kinderverſ.; nachm..30 Stephanienufer; 8 Heilsverſ., Thema:„Vom Bettler zum Königsſohnl“. Mittwoch nachm. 5 Kinderverſ.; abends 8 Heilsverſamml. Donnerstag abend 8 Heimbund. Freitag abend 8 Uhr Heiligungsverſammlung. Advent⸗Gemeinde Mannheim, J 1. 14. Sonntag abend 8 Vortrag:„Der Fels des Chriſtentums“. Mittwoch abd. 8 Bihelſtunde. Samstag vorm. 9 Sabbatſchule; 10 Predigt; nachm. 3 Kindergottesdienſt. Kirche Jeſu Chriſti, der Heiligen der letzten Tage Sonntagsſchule(f. Kinder u. Erwachſene) vorm. 10.30—12; 10; Predigtverſammlung. Mittwoch 19.30 Fortbildungs⸗ verein, Mannheim, L 4. 4, 2. Stock. Neu⸗Apoſtoliſche Kirche Maunheim⸗Stadt, Kirche Ecke Langerötter⸗ u. Moſelſtraße. Sonntag vorm..30 u. nachm..30 Gottesdienſt. Mittwoch abd. 8 Gottesdienſt. M S 16: Sonntag vorm..90 u. nachm. 9 Gottesdienſt. ittwoch abend 8 Gottesdienſt.— Mannh.⸗Neckarau, Gießenſtr. 1: Sonntag nachm..30 Gottesdienſt. Mittwoch abend.45 Gottesdienſt.— Mannh.⸗Friedrichsfelb, Neudorfſtr. 68: Sonntag nachm. 3 Gottesdienſt. Mittwoch abend 8 Gottes⸗ dienſt.— Mannheim⸗Seckenheim, Kloppenheimerſtr. 37: Gottesdienſt. Die Chriſtengemeinſchaft, l. 2, 11 Bewegung zur religiöſen Erneuerung. Sonntag vorm. 10 Menſchenweihehandlung mit Predigt; 11.15 Sonntagsfeier für Kinder. Mittwoch vorm. 9 Uhr Menſchenweihehandlung. Donnerstag abd..15 Vortrag Doflein:„Leben und Sterben der erſten Chriſten“. Katholiſche Gemeinde Sonntag, den 29. April(vierter Sonntag nach Oſtern) Obere Pfarrei(Jeſuitenkirche): Von 6 an Beichtgelegenh.; 6 Frühmeſſe;.45 hl. Meffe;.80 Singmeſſe mit Predigt; .30 Kindergottesdienſt m. Predigt;.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt und Amt; 11 hl. Meſſe mit Predigt; nachm. .30 Andacht mit Segen. St. Sebaſtianuskirche— Untere Pfarrei: 6 Frühmeſſe und Beginn der Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hauptgottesdienſt mit u. Amt; 11 Kinder mit Predigt; nachm..30 Andacht zur* erz⸗Jeſu⸗Kirche Neckarſtadt⸗Weſt: 6 Frühmeſſe und Beicht⸗ 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt,.80 Preöigt und Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt: 2 Chriſtenlehre für Jünglinge;.30— Liebfrauenpfarrei: Von 6 an Beichtgelegenheit;.30 Frü meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Am 11 Singmeſſe mit Predigt;.30 Oſterandacht. 9 Katholiſches——.30 Singmeſſe mit Predigt; 10 Gymnaſiumsgottesdienſt. 3 St. Seteel, Linbenhof: 6 Uhr Beichtgelegenheit, hl. Meſſe; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt; 9 Kindergottes⸗ dienſt; 10 Predigt u. Amt; 11.30 Singmeſſe mit Pred abends 7 Andacht zum hl. Joſeph. St. Bonifatinskirche: 6 Frühmeſſe und Beichtgelegenhe 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hochamt m Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt; nachm..30 Andacht zu Ehren der Hl. Familie. St. Peter: 6 Beichte; 7 Frühmeſſe, 8 Singmeſſe m. Predigt .30 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt nachm..30 Veſper. St. Jakobus⸗Pfarrei Neckarau: 6 hl. Meſſe;.45 Früh⸗ meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt; 9 Chriſtenlehre für die Jünglinge;.30 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt; abends? Beſper. St. Franziskuskirche Waldhof: 6 Beichte; 7 Kommunio meſſe mit Frühpredigt; 8 hl. Meſſe und Predigt in der Waldkapelle;.15 Amt und Predigt in der Kapelle der Spiegelfabrik;.30 Amt und Predigt; 11 Singmeſſe und Homilie in der Kapelle der Spiegelfabrik; 11 Schüler⸗ gottesdienſt mit Predigt u. Singmeſſe;.30 Chriſtenlehre 5 für Jünglinge und Veſper;.30 Sonntagabendandacht mit Segen. 8 St. Peter und Paul, Fendenheim:.30 hl. Beichte;.90 Frühmeſſe;.30 Kommunion⸗Singmeſſe;.30 Hauptgottes⸗ dienſt; 11 nachm. 2 Oſterandacht. St. Antoninskirche Rheinau: 6 hl. Beichte; 7 Frühmeſſ 9 Amt mit Predigt; 10.15—11 Chriſtenlehre; 11 Schülen gottesdienſt mit Predigt; abends 8 Andacht mit Segen. St. Laurentius, Käfertal: 6 hl. Meſſe u. Beichte;.15 Früh⸗ meſſe mit Anſprache; 9 Predigt und Amt; 11 Schüle gottesdienſt mit Predigt;.30 Chriſtenlehre für Mädchen; 2 Andacht in allgemeinen Nöten und Anliegen. St. Bartholomäuskirche Sandhofen:.30 Beichtgelegenheit; 7 Frühmeſſe; 9 Hauptgottesdienſt mit Predigt und Sin meſſe; 11 Schülergottesdienſt mit Predigt u. Singmeſſe; nachm. 2 Oſterandacht. 4 St. Aegidius, Seckenheim:.30 Beichigelegenheit; 7 Früh⸗ meſſe;.30 Kindergottesdienſt;.40 Hauptgottesdienſt; nachm..30 Oſterandacht. 5 St. Thereſia vom Kinde Jeſu, Pfingſtberg:—.30 Beichte; .30 Frühmeſſe mit Predigt;.30 Amt mit Predigt und Chriſtenlehre; nachm. 1 Andacht. St. Paul, Almenhof: 7 Frühmeſſe;.30—.90 Beichte;.30 Singmeſſe mit Predigt;.30 Chriſtenlehre; 11 Singmeſſe mit Predigt nachm. 2 Veſper. 8 St. Bonifatiuskirche Friedrichsſeld:.30 0 7 hl. Kommunion;.30 Frühmeſſe;.30 Predigt, Ehriſtenlehre nachm..30 Oſteranbacht. Pfarrkuratie St. Nikolaus: 6 Beichtgelegenheit; 7 Früh⸗ meſſe;.30 Kindergottesdienſt mit Predigt; 10 Haupt⸗ gottesdienſt mit Predigt, anſchließend Chriſtenlehre für Jünglinge; nachm..30 Andacht mit Segen; abends.30 Sonntagabendandacht. Neues Thereſien⸗Krankenhaus:.30 hl. Meſſe; 8 Singme mit Predigt. 5 Alt⸗Katholiſche Gemeinde(Schloßkirche) Sonntag vorm..30 Uhr hl. Meſſe in deutſcher Sprache mit Predigt.— Dienstag, 1. Mai, vorm. 8 Uhr hl. Meſſe in 42 deutſche 3 ge. Freireligiöſe Gemeinde 5 tagsfei i 2 e in ger Dr. Karl W a Sonntag 3 —— ——— 3 SSS 8 K 12. Seite/ Nummer 196 55 Rosengarten, 8 Einziges Konzert des eidsorchesters des Deuischen Luiisportverbandes ve Musiker ereeee Schule Dernhurg Frühklassische Blasmusik Sinfonische Musik/ Klassische und neuere Volksmusik. 883 80 Pig. bis.50 in d.'h. Konzertdirektion. O 7, 16, b. Heckel, O 3, 10, Bhdlg. Dr. Tillmann, P7. 19, im Verkehrsverein. Blumenhaus Lindenhof, Buch- handlung Schenk. Mittelstrage 88 klieger 3 Klavierabend Harmonie, D 2, 6, abends 8 3 Aarl eſiſer Werke von Brahms, schubert, Schumann, Chopin. Katuuwoin,ersteigerung! Lie Miuzrgenossenschafkec..uk, Macenheim Rueiapi. versteigert am Donnersiag, den 3. düal 1954, miſiags 1 Unr, im eig. Saale zu Wachenheim a/H.: 9 ück. THalbiüd. 3 Piertestac 95Zer und lSfuch, 2 Halbstacz, 5 Vierteistuc 10Zer Batarwrigwein der mittleren und besten Lagen Wachenheims und Forst. Probetage: Am 19. April 1934 und am Ver- NOMene ao Lur. im Wettrõsten der Rundfunksender. Aber der Telefunłen- sper„Nanen in Edelholze behölt trotz allem die super- Scharfe Wellentrennung und den vollen Wett. Das neue Laowaonaaaaooao 5 Gleichzeitig Ausſtellung von NMaſchinen MNMetzgergewerbe, ſowie Allgemeine Ausſtellung Programm u. Auskunft durch die Direktion des steigerungstage im eigenen Hause Listen zu Diensten. Vei1 Fernruf: Bad Dürkheim Nr. 200 ſfanmeſmer ſſalmart „ 7. und 8. 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Rüdesheimer Siraße, Käferial-Sud heute. Samstag, den 28. April 1934, nachm. 4 Uhr, verbunden mit großem Schlachtiest neu eröfnen werden. Ab abenas 6 Unr Streichhonzert. BEs kommer zum Ausschank: Riere der Durlacher Hoforauerel und bestens gepflegte Weine. Wir werden uns die größte Mühe geben, unsere verehrlichen Gäste in jeder Besiehung auſmerksam und freundlichst au bewirten und in besug auf tlüche und Heller das Beste au bieten.— Unsere der Neuseit entsprechenden schönen Wirtschaſtsräume mit Neben- airamer bieten ihnen einen behaglichen und gemütlichen Aufenthalt. Auf unsere schön gelegene Gartenwirtscheſt weisen wir ebenfalls hin. Zwei erstklassig eingerichtete Hegelbahnen sind noch günstig für einige Wochentage au vergeben.— KAm 1. Mai 1931 bietet sich mnen ebenfalls Getegerheit. uns einen Besuch abaustatten, da unser festaueant in wenigen Ninuten vom Festplatz aus au erreichen ist.— bait der Straßenbahn von der Stadt aus bequem mit Pinie 10 und 6 au erreichen. Haltestelle Scheibenstraße. 10⁵6 Wir laden Sie heralichst ein und empfehlen uns mit deutschem Gruß Hermann Uhrig und Frau Clara geb. Guiharig Mumanapunamaaunauaananounaaͤuawaua Mannheim Sonntag, den 29. April 1934 Vorstellung Nr. 286 Miete H Nr. 23 Sondermiete HNr. 13 Zum ersten Male: Konjunktur Eine Revolutionskomödie aus dem Frühiahr 1933 in drei Akten von Dietrich Loder Regie: Karl Vogt Anf. 19,30 Uhr Ende etwa 22 Uhi Mitwirkende: Hans Finohr— Vera Spohr— Karl Zistig— Hans Simshäuser— Ernst Langheinz- Joseph Renkert- Klaus W. Krause— Joseph Offenbach Erwin Linder- Karl Marx- Walter ſooß- Karl Hartmann- Armin Hegge Morgen: König Heinrich IV. Anfang 19,30 Uhr Deutsches Haus c 1. 100f1 Jeden Sonntag abend ab 7 Uhr TANZ. Ias SPerialgesdatr flrHeneusfte von S64 hefindet sich S 2, 1, Tr. hoch Stammhaus Duriacher Hai 3,2 8 5,2/)3 Heute Samstag Groſser S0NDER-ABEND Montag, 30. April 8814 Ehren- und Abschiedsabend des Universal-Komikers Lambert van Dery mit seinen Solisten Dienstag, 1. Mai, 4 Uhr nachmittags Groſes FEST- KONZZERT der Rhein. Stiumungs- Kapelle Pitt Lämmersdort ⸗ St. Jakobs⸗ ass . T. n 1 Marke c Farber Wasser, Licht und Radio G. m. b. H N 2, 10 Tel. 205 55 Bäder-Bampen. Radioapparate Gasherde Waschtische Umsugsarbeiten Umbauten Wohnungs⸗ teilungen Instandsetzungs⸗ arbeiten. Dem Ratenkauf- abk. der Städt. Werke und der B. B. Bank an⸗ geschiossen. Bedarſsdeck.- Scheine Ehestandsbei- hilfe werden ange- 8⁰⁰ nommen. Bel Wunden allerRrt namentlich bei off. Beinen u. Krampfabern verw. man mit Erfolg ündur Haarboden- kürkung den Brennes- Selsatt, Pl. RM..80 u..40 verwenden. er&. 1. wüeg. Stutigart, Gymnasiumstfabe 21 a. In Mannheim zu haben bei der Storchendrogerie, Alb. Gossmann H 1. 16, Marktplatz u haben in allen potheken. Schti. 1. Stadt- Sowie fern-Umzüge mit bel⸗Auto G und fach⸗ gemäß bei billig. 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Wie wir bereits mitteilten, iſt die Meſſe weit über die Rhein⸗Neckar⸗Hallen hinausgewachſen. An der öſtlichen Längsſeite mußten zwei weitere Hallen er⸗ richtet werden, von denen die eine die Kraft⸗ wagenſchau aufgenommen hat, die als Spezial⸗ ausſtellung weit über Baden hinaus von größter Bedeutung iſt. Eine dritte Zelthalle befindet ſich vor den Rhein⸗Neckar⸗Hallen zur Rechten des Park⸗ platzes. Hier iſt der Ausſchank ſämtlicher Mannheimer Biere. Wie hier, ſo tritt auch in der ſtändigen großen Halle der Gemeinſchafts⸗ geiſt beſonders auffallend in Erſcheinung. Sämt⸗ liche Mannheimer Innungen haben innerhalb ihres Gewerbezweiges gemeinſam ausgeſtellt, eine Neue⸗ rung, die, wie ſchon ein flüchtiger Blick in die Stände zeigt, als ſehr glücklich bezeichnet werden darf. Hat man den Eingang paſſiert und wendet ſich zunächſt der kleinen Halle zu, die in den Saal aus⸗ läuft, in dem heute nachmittag die Ausſtellung er⸗ öffnet wurde, ſo wird man ſofort auf die Weſens⸗ art der Meſſe durch die feſtliche Ausſchmückung des Vorraumes mit einer großen Hitlerbüſte im Mittel⸗ punkt aufmerkſam gemacht. Für den Beſuch des nächſten Raumes muß man ſich beſonders viel Zeit laſſen, weil jede Einzelheit lehrreich iſt. Wir meinen die Sonderſchau„Die deutſche Revolution“, die die Landesſtelle Baden⸗Württemberg des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Pro⸗ paganda veranſtaltet. In der Mitte weiſt eine Zu⸗ ſammenſtellung von Schieß⸗, Stich⸗ und Schlag⸗ waffen eindringlichſt darauf hin, wie die kommu⸗ niſtiſchen Mordbanden ausgerüſtet waren. Ein Muſeum des roten Terrors iſt hier zuſammen⸗ getragen, das nur mit dem Gefühl des Schreckens und Grauens betrachtet werden kann. Ebenſo man⸗ nigfaltig iſt das ausgeſtellte Werbematerial. Neben Remmeles Spitzelzentrale, mit der er im Karls⸗ ruher Miniſterium die Geſpräche„verdächtiger“ Beamten abhörte, ſteht der Seſſel, von dem aus er das badiſche Volk regierte. Eine Vitrine enthält u, a. das Strafregiſter unſeres badiſchen Miniſter⸗ präſidenten und andere Dokumente der November⸗ Regierung. Charakteriſtiſch ſind auch die auf⸗ gehängten Stofftransparente aus Wahlzeiten. Wie geſagt: der Anſchauungsunterricht, den man in dieſer Sonderſchau genießt, iſt ſo nachhaltig, daß man ihr eine beſondere Stunde widmen muß. Ueberſehen darf auch der nationale Kitſch nicht werden, der, wie eine reiche Kollektion zeigt, manchmal geradezu grotesk wirkt. Hier merkt man erſt ſo recht, wie notwendig die Bekämpfung dieſer Auswüchſe iſt. Ein großes Bild Dr. Goebbels macht auf den Leiter des Reichsminiſteriums für Propaganda aufmerkſam, das den Feldzug gegen den nationalen Kitſch ſo überaus erfolgreich durch⸗ ührt. Dem Arbeitsamt Mannheim begegnen wir im Weiterſchreiten. In anſchaulicher Weiſe iſt graphiſch dargeſtellt, welche Maßnahmen in der Arbeitsbeſchaffung und Arbeitsvermittlung in Mannheim ergriffen worden ſind und wie er⸗ folgreich ſie ſich ausgewirkt haben. Gegenüber zeigt die NS⸗Volkswohlfahrt, was bisher in Mannheim in der Betreuung notleidender Volks⸗ kraft wird auch die Ausſtellung der Luftbild⸗ abteilung der Badiſch⸗Pfälziſchen Luft⸗ hanſa ausüben, die mit einer Ausleſe ihres Bild⸗ materials zeigt, welche Fortſchritte die Luftbildauf⸗ nahme in den letzten Jahven erzielt hat. Man wird genoſſen geleiſtet wurde. Eine große Anziehungs⸗ Ninisterpräsident TDaſter Nöſler Widerstände dienen nicht dazu, daß man vor ihnen kapituliert, sondern daß man sie bricht. Die Wahrheit dieses Ausspruches offen bart sich am ehesten demjenigen, der sich den S0 außerordentlich großen Schwierigkeiten des von uns Badnern im Grenzland geführten Kampfes um die Erhaltung der Märkte, um die Entfaltung der wirtschaftlichen Kräfte der süd- westlichen Grenzecke des Reiches klar bewußt wird. Trotz der Abtretung Elsaß-Lothringens. die den Verlust eines für Baden als besonders wertvoll zu betrachtenden Absatzmarktes be⸗ dingte, und trotz der steten Erschwernisse im internationalen Güteraustausch regen sich in Baden die Kräfte, die geeignet sind, das Ringen um die wirtschaftliche Belebung des so not⸗ leidenden Grenzgebietes erfolgreich aufzunehmen. Die Uberzeugung, daß Gott nur demjenigen seine hilfreiche Hand leiht, der aus sich selbst heraus die Kräfte zur Uberwindung der Not aufzubringen vermag, soll die Richtschnur unseres Handelns sein. Die Braunen Märkte müssen als hilfreiche Führer für den Wieder⸗ anstieg der Wirtschaft unseres Grenzlandes bétrachtet werden. Auf ihnen soll jeder Stand und jeder Beruf seine Vertretung finden, und es soll dem Mittelstand die Möglichkeit gegeben werden, dem Abnehmer die Erzeugnisse vor Augen zu führen, die Fleiß, Leistungsfähigkeit und Geschicklichkeit hervorgebracht haben. Möge der Ersten Braunen Messe in Mannheim Ein voller Erfolg beschieden sein, möge sie zeigen, daß der Widerstandswille des Grenz-“ landes Baden ungebrochen ist. Ich grüße die Erste Braune Messe in Mannheim! Der Wunsch, sie zum Erfolg zu führen, wird für ihr Ergebnis von entscheidendem Einfluß sein. gez. Walter Köhler. — ieeeeeeeneee Oberbürgermeister Earf Nenninger Wenn der Nationalsozialismus eine„Braune Messel veranstaltet, dann soll sie mehr sein als eine Warenschau, zu der Kauſlustige kommen. Sie soll ein Bekenntnis sein der zahl- reichen Aussteller, die aus den Kreisen der Industrie, des Handwerks, des Handels und des Gewerbes zusammengekommen sind, um mit ihren besten Kräften daran mitarbeiten zu wollen, die Wirtschaft wieder in Gang zu bringen. Ein Jahr ist erst verflossen, seitdem der Nationalsozialismus die Zügel ergriffen hat und den Staatswagen lenkt. Wir alle hören noch die Worte des Führers, die er mit erhobenen Händen seiner Brust entrang: Gebt mir vier Jahre, innerhalb deren ich die deutsche Wirt⸗ schaft erretten will. Es war eine der Sternenstunden des deutschen Volkes, als es ihm sein grenzenloses Vertrauen aussprach und ihm gelobte, ihm auf seinem Wege zu folgen. Und sofort begann das Vertrauensverhältnis zwischen dem deutschen Volk und seinem von ihm selbst erwählten Führer seine reichen Früchte zu tragen. Jeder wahrhafte Deutsche fühlt in sich den Drang, mitzuarbeiten an dem gigantischen Werk, das nichts anderes be- deutet, als die Errettung unseres Volkes aus Schmach und Zerstörung, aus Knechtschaft und Verfall. Die Männer und Frauen, die vorher niedergeschlagen und hoffnungslos dreinschauten, werden wie durch eine magnetische Kraft zur Mitarbeit hingezogen. Neue Hoffnung, frischer Arbeitsgeist, ein freudig bejahender Impuls durchzieht das Volk in allen seinen Schichten. So entsteht ein neuer Mut, Unternehmungslust und ein Tatendrang, wie wir ihn seit Jahren nicht mehr kannten. Unser Führer, der sich vier Jahre erbat, um sein ungeheures Programm durchzuführen, ist beglückt, zu sehen, wie Millionen unserer Volks- genossen wieder Arbeit finden, wie ein jeder beseelt ist von dem Wunsche, auch mit seiner eigenen Kraft an dem Neubau unseres Staates mitzuwirken. Ein Gefühl der Befreiung durch- zieht unser Volk, ein glückhaftes Empfinden, sich nun auf dem richtigen Wege zu wissen, an dessen Ende ein großes, herrliches, glückliches Deutschland erscheint. Geeint im Führer, durch ihn zu einer kraftvollen, entschlossenen Nation zusammenge· schweißt, durchlebt unser Volk zum erstenmal einen Frühling, der ihm die kraftvolle Uber⸗ zeugung bringt: Hitler is unser Retter. Mit solchen Gedanken kommen unsere Aussteller zur Braunen Messe, kommen aber auch alle, die mithelfen wollen, jeder nach seinen Kräften, damit aus dem, was Vertrauen und Glaube für unser neues Deutschland schuf, eine gesegnete Saat ersprießen möge. 3* gez. Renninger, Oberbürgermeister. hier gern einen Flugſchein erſtehen, der für Er⸗ wachſene 5 Mk. und für Kinder 3 Mkk. koſtet. Die Ortsgruppe Mannheim⸗Ludwigshafen des Deutſchen Luftſportverbandes wirbt hier gleichzeitig für ihre Beſtrebungen und fordert zum Eintritt auf. Die Lichtbild⸗Ausſtel⸗ lung der Kreispropagandaleitung wird ebenſo große Beachtung finden wie die Bezirks⸗ aruppe Mannheim der Reichskammer bildender Künſtler mit Oelgemälden und Plaſtiken. Im Zwiſchengang hat ſich in der rechten Ecke die Blumentombola der NS⸗Volks⸗ wohlfahrt niedergelaſſen, die dͤer Aktion„Mutter und Kind“ zugute kommt. In der Haupthalle Ehe wir die in die Haupthalle hinabführenden Stufen hinunterſchreiten, laſſen wir uns davon unterrichten, daß das geräumige Holzhaus, das nahezu den ganzen Raum unter der Galerie ein⸗ nimmt, für die Holzſchnitzer und Schneffler aus Todtmoos und Bernau, die uns ja auch die Löffel für den Eintopfſonntag geliefert haben. Ein Holzſchnitzer zeigt, wie die mannigfachen Holzwaren hergeſtellt werden. Wenn die Ausſtellung dieſes Erwerbszweiges im hohen Schwarzwald dazu bei⸗ trägt, in Mannheim und weit darüber hinaus neue Freunde zu gewinnen, iſt ihr Zweck erfüllt. Ift man im Parterre angelangt, ſo bleibt man unwill⸗ kürlich vor einer wundervollen Kakteen⸗Aus⸗ ſtellung ſtehen, die die rechte Ecke mit Beſchlag belegt hat. Mannheimer Induſtrieerzeugniſſe wech⸗ ſeln mit den Sammelausſtellungen der Mannheimer Innungen in langer Reihe ab. An der rechten Längsſeite haben Fleiſcher⸗ und Bäckerinnung komplette Läden eingerichtet, die Muſterbeiſpiele neu⸗ zeitlicher Lebensmittel⸗Verkaufsräume ſind. Die Mannheimer Innungen ſind zu einem Ehren⸗ hof vereinigt, der auch in der äußeren Geſtaltung anſpruchsvollen Geſchmacksrichtungen gerecht wird. In der rechten hinteren Ecke hat ſich die Kondi⸗ toren⸗Innung niedergelaſſen, die u. a. einen rieſigen blühenden Kaktus ausgeſtellt hat, der wie bei der Herſtellung von Glaswaren geblaſen wurde, ein neues Verfahren, wie man uns ſagte, das über⸗ raſchend ſchöne Kunſtwerke aus Zucker erſtehen läßt. Eine Reihe Fäſſer weiſt auf die Wein⸗ probe des Mannheimer Weinhandels hin. Es wird nur badiſcher Wein ausgeſchenkt. Dem Mannheimer Textilhandel wurde eine beſondere Straße eingeräumt, wieder eine Ausſtellung für ſich, die die tauſenderlei Textil⸗ waren vereinigt hat, die für den Kulturmenſchen un⸗ entbehrlich ſi⸗?. Das Bild des Führers, 96 Geviertmeter groß, iſt über dem Eingang zur Auto⸗Sonderſchau angebracht, mit der ſich die Vereinigung des Kraftfahrzeughandwerks, zhandels und ⸗gewerbes e. V. Mannheim beſondere Ver⸗ dienſte um die Ausgeſtaltung der Braunen Meſſe erworben hat. Mit wachſender Bewunderung ſchreitet man von Wagen zu Wagen und von Kraft⸗ rad zu Kraftrad und ſagt ſich mit Stolz, daß unſere Kraftwagen⸗ und Kraftradinduſtrie ſich die führende Weltſtellung zurückerobert hat. Eine Kraftfahrzeug⸗ Ausſtellung in dieſer Größe und Güte war hier noch nicht verſammelt. In der nächſten Halle ſind wieder in langen Reihen alle möglichen Firmen aus Mannheim, Ladenburg und Weinheim untergebracht, Daimler-Benz.-., Verkaufsstelle Mannheim: Verkaufsräume und Büro — Vertretungen: Bensheim: Auto-Saurer, Inh. Otto Mosbach: Ludwig Spitzer ir.; Neustadt a, d..: Herm Saurer; Heidelberg: Gebr. Mappes; Kaiserslautern: Torpedo-Garage G. m. b ann Kettinger Aatemobl- Verkkuis-60a. m. b..; Pirmasens: C. Louis Bähr; 0 7, 10, Fernruf 324 55, Garage und Tankstelle Schwetzinger Straße—8, Fernruf 442 29. .; Landau: Dipl. Ing. H. Kaul& Co.; Worms: Auto-Saurer, Inh. Otto Saurer. 8— —— 8B————————— 14. Seite/ Nummer 196 Neue Mannheime Zeitung/ Sonntags⸗Ausgave Samstag, W. April /Sonntag, 29. April 1984 Die Auto-Aussiellung auf der Braunen Niesse Bet TRUMPF JUNIOR Die letzten konstruktiven Errungenschoſten sind bei diesem Volkswagen verwirklicht. CeTJe. lektezCVer RM 2650. 720 V PP.5 und 1,7 Liter. Dos Vorbild des europöischen Wogens. Der Sieger 1933 mit neven, vollendet schõnen Kcrosserien. PR U M 60⏑ ,5 und J,7 Utr. Der Reprösentont bester Adler-Tradition. rioher Gebrouchswert, gesteigert durck neue fohroufbauten. D· p1O MA 3 Ur. 6 Zylinder. Ein neuet Adler modernster Souweise, hoher Kultut, reprõsentativ, geräumig, Wirtschafflich. AD 1 8 2 8 4 liter. Ein Wogen der großzen Weltklasse in Adler-Oudlitöt. Kroftvolle Zuverlössigkeit, formvollendete Korosserien ADLER LAST- uuo LIEFENWAGEN 0,4 bis 2,5 t Trogföhigkeit. Speziolfohrzeuge und Sonderousföhrungen föt jeden Zweck. Eil- und Schneſſieferwogen, Kronkentransport- und Kombinotionswogen. Wir bitten um lhien Besuch auf der 1. BRAUNEN NMESSF Helle: 4 Stönd: 7— 238. April bis 13. Nei 1034 iliale Mannheim: Ausstellung N 7, 4 Reparaturwerk Neckarauer Strage 150162 FERNSPREECHER 4205/52 Verkaufsstelle Kaiserslautern: Münistragse 9 und Ludwigstrage 53 Untervertretung Worms: Gaustrage 53. Vertragswerkstätte Heidelberg: Ardie- und Horex- General-Vertretung: Islinger E. Reiss Moſorrad-Veririeb Krappmönistr. 32[Rähe Schlachthotf) Lieferwagen Kleinwagen Moſorräder Tel. 407 56 senader à Aumic Augartenstr. 37 Tel. 44163 eouewsl BNIW. Vertretung: Teiss& SchwWärzel 7,22 Mannheim Tel. 26345 Samtliche Modelie xõnnen Sie auf der Braunen Messe besicnigen BMW- Motorräder der inbegritf deutscher Aualitätsarbelt —7 7 3150- Cbrolef PE 4050- iisl Speziolmolor je N S00-fehrpreis Jeie Bestbewährten raonr uMousiue erng 1655 804. 1865 astiensk4z38 4. Cobrio · lmousine 18 b5 . 990 onr noοre cABαο Recossmen 20 bs *1ᷓè2250 KEeRKIAS3E 34 4SKz. Cobrio- Umousine 20 85 24.2495 Fonosaxt4zsE 1001 . s Cbrio · limousine 26 P8 9 24.2650 0oERK1481“ Uimousine viertorig 26 P8 *.ᷓͥ 4e895 SCRWESEKIA15E wpabemiebenun, leht Cch/oUn 288 f .3150 8 0* DKW- Vertretung: G. ERNST Käfertaler Str. 162 fgrauerei] Tel. 510 00 Besteingerichtste Reparaturwerkstätte— Kundenülenst CHINE HNETL“ TRIUNO WEBEE NUENBEREG AG ——— —————— das ſich ere ee e ike eba — eITROEN aurones4· SERTLIN.-- Korn Besuchen Sie uus auf qer Autoschau der Braunen Messe Hauptvertretung: in Laldn Automohil- Ges. m. b. H. Werftstr. 23-25 Tel. 213 19 Aufornobilfabrik LAD ENBU R 6G vertretung: Kolbenfabrikation aus allen — Werkstoffen Leies 2 Schwärzel— Neulagerungen 6 22 Kannheim fel. 26345 E Ari LUwenicn Ersatztelle Samuliche Modelle xönnen Sie auf der Byaunen Messe besichugen seit 15 Jahren Kraftfahrzeuge D3, 7, Planken Feräspr. 228 35 Präzisions- Zylinder und Kurbelwellen- Schleiferei Reparaturen aller Art Automobile-Motorräder Ein Seleitwort des Candespbeamftragten Landesbeauftragter Robert Rützler Die erſte Braune Meſſe in Mannheim, verbun⸗ den mit einer Deutſchen Woche, hat nicht nur ört⸗ liche Bedeutung, ſondern findet weit über die Stadt⸗ greuzen Mannheims hinaus Beachtung. Gerade dieſe Stadt am Neckar und am Rhein iſt durch ihre vielgeartete Wirtſchaft auf das engſte mit der Wie⸗ deraufbauarbeit Deutſchlands verbunden. Schwere Jahre liegen hinter dieſer ausgeſproche⸗ nen Induſtrieſtadt. Unmittelbar an der Grenze des beſetzten Gebiets gelegen, hat ſie die wirtſchaftliche und ſeeliſche Not der Beſatzungszeit aus erſter Hand erfahren. Inflation, Wirtſchaftskriſe und nicht zu⸗ letzt das zerſtörende Treiben des Kommunismus und Marxismus haben dem Wirtſchaftsleben dieſer Stadt weitere Wunden zugefügt. Aber ſtets haben uner⸗ ſchütterlicher Wille und Glaube an eine beſſere Zu⸗ kunft auch in ſchwerſter Zeit gegen dieſe vernichten⸗ den Kräfte angekämpft. Und dafür gebührt den Führern von Induſtrie, Handel, Handwerk, Ge⸗ werbe und Landwirtſchaft und nicht zuletzt der Ar⸗ beitnehmerſchaft aller Berufsgruppen beſonderer Dank. Eine neue Zeit iſt angebrochen! Nichts wäre aber falſcher, als eine ſofortige Beſſerung zu erwarten. In zähem Ringen und unter Einſatz aller Kräfte muß das Fundament des Dritten Reiches neu geſchaffen werden. Und einer dieſer Banſteine dazu iſt die Braune Meſſe— Deutſche Woche in Mannheim. Möge ſie mit dazu beitragen, dem Wirtſchafts⸗ leben Mannheims neuen Auftrieb zu geben und das Aufbauprogramm der Reichsregierung zu fördern. gez. Robert Rützler, Landesbeauftragter für Südweſtdeutſchland für Ausſtellungs⸗ und Meſſeweſen. EFEEPP 0PPPPGPGPPPPPPPPPPTPTPTTTTPTTTTTTT———————— ebenſo in der Halle im Vorhof. Man wird unwill⸗ kürlich an die Frankfurter Meſſe erinnert, wenn man die Reihen durchſchreitet. Jeder Stand zeugt in Aufmachung und Anordnung von der Sorgfalt und dem Geſchmack, die in dem Beſtreben aufge⸗ wendet wurden, die erſte Braune Meſſe in Mann⸗ heim zu einem Ereignis zu geſtalten. Dies iſt in vollem Maße gelungen. Sch. Hockenheim aui der Braunen Miesse Die Stadt Hockenheim, 10 000 Einwohner zählend, in allernächſter Nähe Mannheims und in deſſen In⸗ duſtrie⸗ u. Wirtſchaftsgebiet gelegen, hat in den ver⸗ gangenen drei Jahren viel von ſich reden gemacht. Seine Motorxadrennbahn, errichtet in wirtſchaftlicher „Notlage des ganzen Volkes und des Darniederlie⸗ gens der Gemeinden, hat der Stadt erſt richtig einen Namen gemacht. Viel wird heute von den großen Motorſportveranſtaltungen auf der Hockenheimer Straßenrennſtrecke geſprochen, der ſchönſten in Deutſchland. Intenſive Werbeaxbeit war nötig und kann auch in Hinkunft nicht enthehrt werden in dem Beſtreben, der Stadt und ihrer Einwohnerſchaft, ins⸗ beſondere aber der anſäſſigen Induſtrie und der Landwirtſchaft, neuen Auftrieb zu geben. Dies gilt nicht nur für die Stadt als ſolche oder für ihre In⸗ duſtrie; in erhöhtem Maße kommt dies einer fleißigen und ſtrebſamen Arbeiterſchaft zugute, die in den ver⸗ gangenen Jahren hundertprozentig die Folgen fal⸗ ſcher Politik auszukoſten hatte. Einer weitſichtigen Stadtverwaltung fiel es in Erwägung der Vorteile großzügiger Werbemaßnah⸗ men deshalb auch nicht ſchwer, den Entſchluß zu faſ⸗ ſen, die„Braune Meſſe“ zu beſuchen. In Halle III, Stand 66 der„Braunen Meſſe“ Mannheim iſt als Erfolg dieſes Entſchluſſes nun auch die Ausſtell⸗ lung der Stadt Hockenheim mit ihren In⸗ duſtriebetrieben und ihrer Landwirtſchaft zu finden. Neben den Erzeugniſſen des Bodens, die mit Spar⸗ gel und Tabak vertreten ſind, ſind die Erzeugniſſe der Sägen⸗ und Werkzeugfabrik Gebr. Neuſchä⸗ fer vertreten. Die Hauptinduſtrie Hockenheims, das als Raucherparadies den Freunden einer guten Zi⸗ garre ſchon längſt bekaunt iſt, zeigt Zigarren in jeder Form.„Glimmſtengel“ für den einſachſten Geſchmack bis zur„Havanna⸗Importe“ des verwöhnteſten Rau⸗ chers werden da von vier Zigarrenfabriken ausge⸗ ſtellt. Stumm, aber deutlich, gibt dieſe Ausſtellung Aufſchluß über die Handfertigkeit der Arbeiterſchaft Hockenheims, während gleich nebenan die Schränk⸗ Schleifmaſchinen der Firma Gebr. Neuſchäfer ihr Lied ſingen von Genauigkeit und Güte. Ganze Maſſen von Sägen in jeder Form, von der 0,1 Millimeter breiten Elfenbein⸗ und Laubſäge bis zur breiten Hand⸗ und Maſchinenbandſäge ſind vertreten. Hockenheim iſt als Arbeiterwohngemeinde zu be⸗ trachten. Seine Landwirtſchaft treibende Bevölke⸗ rung jedoch ſtellt ein Großteil der Einwoͤhnerſchaft dar. Und dieſe Landwirtſchaft zeigt im gleichen Stand neben der Induſtrie ihre Erzeugniſſe im Spar⸗ gel⸗ und Tabakbau. Hockenheimer Spargel werden in Maſſe in alle Richtungen verſchickt. Sie ſind ob ihrer Güte bevorzugt gegenüber ſolchen aus anderen Anbangebieten und haben ſich dank dieſer Eigenſchaft ohne Inanſpruchnahme großer Werbetrommeln einen Namen geſchaffen. Inwieweit der Hockenheimer Tabakbau und die Zigarreninduſtrie miteinander verquickt ſind, darüber mag der Raucher entſcheiden. Bleibt noch die vorzügliche Rellame der auch in Mannheim beſteingeführten G roß waſcher ei Schü tz zu betrachten. Die Ausſtellung der Stadt Hockenheim zeigt das beſte Bild guten Einvernehmens zwiſchen Stadtper⸗ waltung, Induſtrie und Bauernſchaft. Wünſchen wir dieſer jedenfalls einzigartigen Aufmachung vollen Erfolg. Die Adlerwerke vorm. Ich. Kleyer .-., Filiale Mannheim die ein großzügig und modern eingerichtetes Repa⸗ raturwerk in ber Neckarauer Straße 150/162 unter⸗ balten und deren Ausſtellungsräume ſich in der Kunſtſtraße, N 7, 4, befinden, haben in der Halle 4 der Braunen Meſſe ausgeſtellt. Es werden aus dem umfangreichen Bauprogramm der Adlerwerke fol⸗ gende Fahrzeuge gezeigt: je ein 7/38 PS Trumpf⸗ Besichtigen Sie auf der Braunen Friedrichsfelder Strage 51 Messe die Weltmarken Audi und Wanderer eueee WOL F& DIEEENBACH Fernsprecher Nummer 424 33 und 437 15 63 Messe Nummer 41087 * 8 Samstag, 28. April/ Sonntag, 29. April 1934 15. Seite Nummer 196 Cabriolet mit Frontantrieb, viertürige Trumpf⸗ Limouſine und aus der Klaſſe der ſtärkeren Fahr⸗ deuge ein 12/60 PS—5⸗Sitzer⸗Cabriolet, Type „Diplomat“. Jedes dieſer Fahrzeuge fällt durch ſeine elegante und raſſige Linienführung, durch die Sorgfalt der Abarbeitung und durch die glückliche Wahl der Far⸗ bengebung auf. Der neue Typ„Diplomat“ wird ſicherlich auch den großen Kreis von Freunden fin⸗ den, den ſich der Adler⸗Trumpf auf dem deutſchen und ausländiſchen Markt durch ſeine überragende Qualität und Preiswürdigkeit und ſeine Fahreigen⸗ ſchaften ſeit langem geſichert hat. Aus dem Bauprogramm der Liefer⸗ und Laſt⸗ kraftwagen werden gezeigt: ein Primus⸗Lieferungs⸗ Kaſtenwagen für 400 Kg. Nutzlaſt und ein! 2,5⸗To.⸗ Chaſſis. Auch hier hat man den Eindruck, daß die Adler⸗Tradition Qualität und Präziſion verkörpert. Als beſonders intereſſantes Objekt iſt der neu entwickelte Luftſchutzwagen zu ſehen, der ſicher⸗ lich größte Beachtung bei Behörden und Großbetrie⸗ ben finden dürfte. Der Adler⸗Stand zeigt, daß die deutſche Automobil⸗Induſtrie durch den Fleiß des deutſchen Arbeiters der Stirn und der Fauſt wieder den Platz erobert hat, der ihr zukommt, nämlich den, führend in der Welt zu ſein! Audi& Wanderer ſind die beiden mittelſtarken Wagen der Auto⸗Union AG. Beide ausgerüſtet mit dem Sechszylinder⸗ Wanderer⸗Motor, der von dem weltberühmten Konſtrukteur Dr. Porſche entworfen iſt. Die Be⸗ ſonderheit: Auswechſelbare Zylinderbüchſen aus Spezialſtahl. Bei dieſem Motor gibt es auch nach langer Zeit kein Ausſchleifen der Zylinder mehr. Vielmehr werden lediglich die Büchſen ausgewech⸗ ſelt, eine Arbeit, die in ſehr kurzer Zeit und bei ge⸗ ringen Koſten ausgeführt werden kann. Weitere intereſſante konſtruktive Einzelheiten: Hängeven⸗ tile, ſiebenſache Lagerung der Kurbelwelle, Schnell⸗ ſtartvergaſer u. a. m. Der moderne Motorenbau hat in bezug auf Laufruhe, Leiſtung, unbedingte Zu⸗ verläſſigkeit und Wirtſchaftlichkeit nichts Hochwerti⸗ geres zu bieten. Ueber die ſonſtige Ausſtattung des Audi u. Wanderer ſei noch geſagt: Der Wanderer: Der verwindungsſteife Tiefrahmen mit ſeinem ungewöhnlich günſtigen Verhältnis von Spurweite und Raòͤſtand und die Schwingachſe gewährleiſten eine Fahrſicherheit, die ſprichwörtlich iſt. Hinzu kom⸗ men noch die Oeldruckbremſen mit ihrer hervor⸗ ragenden Wirkung und ihrem idealen Ausgleich, ſo⸗ wie die hervorragende Schraubenlenkung, die höchſte Sicherheit in Kehren verleiht. Neben dem hohen techniſchen Komfoxt, den das Leichtſchaltgetriebe mit zwei geräuſchloſen Dauerfahrgängen, die weiche Kupplung und Lenkung bieten, iſt bei drei Meter Radſtand eine auch für einen mittelſtarken Wagen ganz ungewöhnliche Bequemlichkeit für die Inſaſſen geboten. In dieſem Wanderer haben überdimenſio⸗ nale Menſchen bequem Platz. Und was die Ausrü⸗ ſtung anbetrifft, ſo gehört dieſer Wagen ohne Zwei⸗ ſel zu den reichlichſt ausgeſtatteten Typen ſeiner Klaſſe. Ohne in geſchmackliche Extreme zu verfallen, haben die Schöpfer der Wanderer⸗Karoſſerien eine an die Stromlinie angelehnte neuzeitliche, flüſſige Linienführung als Grundnote gefunden, die ſeit Er⸗ ſcheinen des Wagens bereits Schule gemacht hat. Nicht um jeden Preis billiger, aber auf jeden Fall beſſer! Das war die Loſung in den Wanderer⸗ Werken, als dieſer Wagen entſtand. Die Beſonderheit des Audi Der bislang unbekannte Grad von Fahrſicherheit durch Frontantrieb. Selbſt in den tollſten Situatio⸗ nen kann kein Unſicherheitsgefühl aufkommen, ſo überlegen zeigt er ſich jedem Fahrboden auf glatte⸗ ſter Bahn, in engſten Kehren und völlig vereiſtem Boden. In der übrigen techniſchen Ausgeſtaltung und geſchmacklichen Ausbildung ſtellt der Audi⸗Front ein würdiges Gegenſtück zum Wanderer dar, nur, daß er eine noch ſchönere Note hat, eine noch ſchnit⸗ tigere Linie. Er iſt in jeder Hinſicht als Vertreter der letzten Entwicklungsſtufe im modernen Autobau anzuſehen. Die BMW-Moiorrad-Modelle 1934 Die Bayeriſchen Motoren⸗Werke, die auch für 1934 ihr bewährtes Programm beibehalten haben, bringen zwei 200 cem⸗, ein 400 cem⸗, gzwei 750 cem⸗Touren⸗ und ein 750 cem⸗Sport⸗Modell heraus, die beiden erſteren als Einzylinder mit obengeſteuerten Hochleiſtungsmotoren, die 750 cem⸗ Maſchinen mit querliegenden Zweizylinder⸗Moto⸗ ren und alle Modelle natürlich mit dem bekannten Preßſtahl⸗Doppelrahmen, der Blattfederung und dem in elfjähriger Pionier⸗Arbeit vervollkommneten Kardanwellen⸗Antriebe. Die 200 cem⸗Maſchinen zeichnen ſich durch völlige Kapſelung aller beweglichen Teile und große Zuverläſſigkeit aus, wodurch ſie das gegebene, führerſcheinfreie Kraftrad für jene Fahrer ſind, die auf größte Wirtſchaftlichkeit bei langer Lebensdauer Gewicht legen. Die Mannhei⸗ mer BMW.Vertretung zeigt alle Modelle auf der Braunen Meſſe. Citroën-Krafiwagen „Die Konſtruktionen der Citroeén⸗Werke hal⸗ ten auch in dieſem Jahre an den bewährten Prin · zipien feſt, die Geräumigkeit, Fahrkomfort, Lebens⸗ dauer und insbeſondere Sicherheit der Inſaſſen ber außergewöhnlich niederen Preiſen zu gewährleiſten. Die Haupttype iſt der volkstümliche 1,4⸗Liter⸗Wagen. Die Geräumigkeit des Wagens, die ihn vor allen Erzeugniſſen dieſer Klaſſe auszeichnet, iſt ein Vor. teil, der gerade in Deutſchland hochgeſchätzt wird wo Fahrten mit größeren Familien häufig ſind. Der Fahrkomfort wird vor allem durch den ſchwebenden Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe HANA 500 Mk. 1680.— ab Werk LINDE! FMannheim Meerfeldstr. 9/11 OFGARAGE Tel. 32166 . 25 10 1034 letzi suiurt licierhar Goneravertreiung B L A U TM, Uhlandstr. 3 s0800. FUR EbS Se El. U. 1 TANSTACT SRAPHISCtik Vörken RUDER N N 1729—TEl. 5075 Bis Ersparnis und mehr mit 0 N 23 9 0 pelers pneu-Renova 9 Hulo-Reifen 7 Seneral-Vertrotund: EMH. 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Seite/ Nummer 196 Neue Mannheimer Zeitung Sonntags⸗Ausgabe Samstag, 28. April/ Sonntag, 29. April 1934 Motor gewährleiſtet, deſſen verblüffende Eigenſchaf⸗ ten zu bekannt ſind, um noch ein beſonderes Lob zu verdienen. Die„Vollaero“ Bereifung, die ſich er⸗ ſtaunlicherweiſe in Deutſchland im Gegenſatz zum Ausland bisher noch nicht ſehr durchgeſetzt hat, ſchafft in Berbindung mit dem ſtarren und verwindungs⸗ freien Kaſtenrahmen und den doppelt wirkenden Stoßdämpfern eine Abfederung, die auch unter un⸗ günſtigen Verhältniſſen jeder anderen Konſtruktion gleichwertig iſt. Die Lebensdauer des Citroén iſt ſchon faſt eine ſprichwörtliche Eigenſchaft geworden. „Die vorbildlich einfachen Konſtruktions⸗Prinzipien und der bewußte Verzicht auf jede nicht reſtlos er⸗ probte Neuerung verhelfen den Wagen zu dieſem verdienten Rufe. Auf der Ausſtellung werden folgende Fahrzeuge gezeigt: 1,4⸗Liter(66/30 PS Vierzylinder⸗Motor) ganz deutſch, fünfſitzige Limouſine, vierfenſtrig, viertürig, braunbeige Lackierung zum Preiſe von 3150 Mk., Cabriolet, Karoſſerie Papler, Köln, zweifenſtrig, zweitürig, mit Stoffpolſterung in hellgrüner Lackie⸗ rung zum Preiſe von 4050 Mk. Die Buchhandlung für die Frau Die Frau, die ein gutes Buch wünſcht, wenn ſie abends in ſtillen Dämmerſtunden Ablenkung und gute Unterhaltung ſucht, findet alles in dem Spezial⸗ hauſe der Firma Emma Schäfer, M 7, 24. Dort hat die Mannheimer Hausfrau ſchon ſeit Jahren Zeitſchriſten, Schnittmuſterbogen und gute Bücher in großer Auswahl erſtanden. Da die bisherigen Geſchäſtsräume nicht mehr ausreichten, wurden ſie in geſchmackvoller Weiſe unter der Leitung des Architekten Hermann umgebant. Wenn die Mannheimerin ein neues Kleidmodell ſucht, ſo kann ſie nunmehr in Ruhe und Behaglichkeit die ver⸗ ſchiedenen Schnittarten und Fachzeitſchriften ein⸗ ſehen. Auch alle Modezeitungen ſind vertreten. An⸗ läßlich der Mannheimer Braunen Meſſe hat die Firma in der Textilſtraße einen großen Stand auf⸗ gebaut, deſſen Beachtung ſich lohnt. Der Lichſbild-Spezialhändler Auch die Mannheimer Lichtbild⸗Spe⸗ zialhändler zeigen die von ihnen vertretenen Geräte und Artikel in einem gutgelegenen, wenn auch nicht gerade großen Stand. Es ſollte nur in ge⸗ drängter Form die außerordentlich hohe Stufe ge⸗ zeigt werden, die heute die deutſche photographiſche Induſtrie(Kamerabau, Optik, Negativ⸗ und Poſitiv⸗ material), die in vielem die führende der Welt iſt, erreicht hat. Die Photographie iſt ſchon lange All⸗ gemeingut des Volkes geworden.„Wer photogra⸗ phiert, hat mehr vom Leben!“ Die Pioniere dieſes edlen Sportes(oder darf man nicht ſagen dieſer eoͤlen„Kunſt“?) genannt zu werden, dürfen die Lichtbild⸗Spezialhändler für ſich in Anſpruch nehmen. Haben wir doch in Mannheim Vertreter dieſer Branche, die ſchon ſeit nahezu vierzig Jahren im Dienſte der Lichtbildkunſt ſtehen. Alſo zu einer Zeit, wo im Vergleich zu anderen Ländern in Deutſchland der Lichtbildſport noch wenig verbreitet war, ihn populariſiert haben. Welch ein gewaltiger Fortſchritt, gedenkt man der ſchwarzen, plumpen „Photographenkäſten“, die jetzt nur noch im Deutſchen Muſeum in München anzutreffen ſind und ſieht heute dagegen ſolch wunderbare Geräte, wie ſie eine Con⸗ tax, Leica, Rolleiflex u. a. und auch die guten Kameras der billigen Preislagen darſtellen. Deutſcher Erfin⸗ dungsgeiſt und deutſche Präziſionsarbeit haben Ge⸗ waltiges geleiſtet und die Namen deutſcher Erzeug⸗ niſſe ſind zu internationalen Begriffen höchſter Voll⸗ kommenheit geworden! Ein Wermutstropfen allerdings fällt in den Becher der Freude, die der Lichtbild⸗Spezialhändler über das Blühen, Wachſen und Gedeihen ſeines Faches empfin⸗ det: das Hereindrängen von der Photobranche ur⸗ ſprünglich fernſtehenden Geſchäften und die Ver⸗ wiſchung der Grenzen zwiſchen den einzelnen Spar⸗ ten. Der Spezial⸗Fachhändler iſt gezwungen, ein großes, reichſortiertes Lager in Apparaten, Negativ⸗ und Poſitivmaterial uſw. zu unterhalten, ſtets die letzten Modelle zu führen(worin ein großes Riſiko begründet iſt)— im Vertrieb der Filme, Platten uſw., die jeder Branchefremde ohne weiteres ver⸗ kaufen kann, die aber das„tägliche Brot“ des Ge⸗ ſchäftes bilden, macht ihm der Auchhändler ſchwerſte Konkurrenz. Um dieſe Verwiſchung der Grenzen zwiſchen den einzelnen Geſchäftszweigen zu illuſtrie⸗ ren und der Kurioſität halber, möchten wir die Tat⸗ ſache anführen, daß man in dem Schaufenſter einer Drogerie in einer Nachbarſtadt— Roſenſtöckchen (50 Pfg. das Stück“) und Blumenzwiebeln ſehen kann. Sind Roſenſtöcke und Blumenzwiebeln Dro⸗ gen? Oder ſind es nicht vielmehr Artikel, die von Gottes⸗ und Rechtswegen in die Blumen⸗ und Samengeſchäfte gehören, welche gerade jetzt im Früh⸗ jahr damit ein Geſchäft zu machen hoffen. Daß dieſe Zuſtände auch auf dem Arbeits⸗ markt ſich auswirken, iſt ohne weiteres klar! Denn die Fachgeſchäfte, welche durch Nebenhändler geſchä⸗ digt werden, die ihrerſeits wieder ohne Vermehrung ihres Perſonals den Nebenartikel vertreiben, ſind gezwungen, Perſonal zu entlaſſen. Unſere Regie⸗ rung will, daß jeder Volksgenoſſe ſein Auskommen hat und daß keiner, der ſein Brot hat, es einem an⸗ deren wegnimmt. Wir alle wollen, ſollen und müſſen leben. Es iſt mehr im Intereſſe der Volksgemein⸗ ſchaft gelegen, daß möglichſt viele ihr Auskommen haben, als daß einzelne durch An⸗ſich⸗Reißen von immer mehr Artikeln anderer Branchen auch deren Verdienſt zu dem ihres eigentlichen Geſchäftszweiges ſchlucken! Das wollten die Lichtbild⸗Spezialhändler ſich einmal vom Herzen reden. Das gute alte deutſche Sprichwort ſagt kurz und bündig:„Schuſter bleib' bei deinem Leiſten“ und die Deviſe des„Schwarzen Adlerordens“ lautet: Suum cuique.—„Jedem das Seine!“ H. K. 0e li- Karlsruher Majolika Auf 3 08 HEIMATFABRIKAT DaS KONSTLERISCHE GESCHENK e FUR LUUxUS UNpο GESRAUCH IN GROSSER AUSWAHI Sie die neuesten u. praktischsten UND ALLEN PREISLAGEN. Waschmaschinen sehen. Verlangen Sie unseren neuen Prospekt! 0 5 T U A 1 1 4 C 4 E R 4 0 1. 7 K A⸗ MANUFAKTUR KaRISRUHE ——— — Industrie, Landwirtschaft Zu beziehen durch das gute Spezialgeschäft und Sport der Rennstadt vertreten! NMochtenſieimer Ppargel. 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Ly lachte. Ihr machte die naive Taktloſigkeit eigentlich Spaß. „Das ſind die Schattenſeiten des Größentums. Aber wenn ſich niemand nach dir umſähe, wär's mir auch nicht recht.“ „Ich finde, wir ſollten der alten Dame ein Kabeltelegramm ſchicken“, meinte ſie, als ſpäter der Kaffee kam. „Was für eine alte Dame?“ „Natürlich doch meine Mutter. Deine Schwie—ger—mut-ter, mein Freund, Jawohl, nun haſt du eine. Aber nur keine Bange! Sie iſt eine liebe alte Dame und eine ganz moderne Mutter. Nie hat ſie mir etwas in den Weg gelegt, obgleich nach ihrer ganzen Veranlagung—— na, ja: Immer hat ſie in mir das Recht der Perſönlichkeit geachtet. Das muß ich ſchon ſagen.“ „Wie könnte deine Mutter auch anders ſein als liebenswert?“ ſagte er zärtlich.„Ich habe auch den allerbeſten Willen von der Welt, mich ihr angenehm zu machen.“ „Dann wird ſie ſich freuen; es iſt nämlich tatſächlich ſehr leicht, mit ihr umzugehen. Aber nun gib mal ein Blatt aus deinem No⸗ tiöbuch! Ich formuliere gleich.“ Sie ſchob die Taſſe zurück und ſchrieb mit geneigtem Kopf, daß die ſchwarzen Locken dicht und ſeidig vor ihr Geſicht fielen:„Mrs. Eva Schmitt. c/o Mers. Woltereck, Neuyork. Manhattan. 96 Ma⸗ conſtreet. Kapellmeiſter Georg Rosladin, Ly Schmitt Verlobte.“ —„So, fertig!“ „Du fällſt ſehr mit der Tür ins Haus, Liebling.“ „Für ſogenannte ſchonende Mitteilungen eignet ſich das Kabel nicht.“ „Weiß deine Mutter überhaupt irgendwas von mir?“ „Na, ich habe vielleicht mal erwähnt, daß du ein ſehr— hm wenig hübſcher Mann und ein ſehr wenig bedeutender Dirigent biſt“, ſagte ſie und ſah unter den langen Wimpern verſchmitzt zu ihm auf. * Zur vorſchriftsmäßigen Zeit erſchien die Mitteilung in Man⸗ hattan, 96 Maconſtreet, wo Lys Großmutter, Mutter und Onkel mit Mr. Charles Newman, einem Freund des Hausherrn, fried⸗ ſam am Teetiſch ſaßen. Draußen tobte amerikaniſcher Straßen⸗ lärm in den wildeſten Tonarten. „Ein Telegramm aus Deutſchland, Eva!“ ſagte Fritz Wolter⸗ eck, ſeiner Schweſter das Blatt hinhaltend. Eva Schmidt wurde blaß.„Für mich? Von Ly? Um Gottes willen, Fritz!“ „Nun ja, was iſt da weiter? Nur keine ungeſunde Aufregung! Ich wette: Ly hat ſich verlobt oder verheiratet.“ „Es wäre gerade genug.“ Wottereck lächelte. In dieſem Punkt glich Eva ihrer alten Mutter: Sie hatte Angſt vor Telegrammen. „Soll ich für dich nachſehen?“ „Nein, danke, ich kann ſelbſt“, ſagte ſie, aber ihre Hände zitterten, wie Mr. Newman teilnehmend feſtſtellte, während die Großmutter unbehaglich die ſchmalen Hände aneinanderrieb. Nur keine Aufregung, nur keinen Aerger! Man hatte ſeit dem Kriege gerade genug davon gehabt. Frau Eva lehnte ſich mit einem kleinen nervöſen Auflachen zurück.„Du haſt recht, Fritz“, ſagte ſie mit ſchimmernden Augen, und der Schreck zitterte noch ͤͤurch ihre Stimme. „Na, alſo!“ Newman rührte nachdenklich in ſeiner Teetaſſe. Er hatte ſich bisher in ſeiner Haut als Junggeſelle immer ganz behag⸗ lich gefühlt, aber in den letzten Monaten war das anders ge⸗ worden, ſchien ihm der ledige Stand mangelhaft. Die Bibel hatte ſchon recht: Es war nicht gut, daß der Menſch allein ſei. Und wenn er ſo weit in ſeinen Erwägungen gekommen war, fragte er ſich, ob es wohl möglich ſei, Frau Eva in Amerika feſt⸗ zuhalten. Aber er verwarf den ſchönen und verlockenden Gedanken immer wieder. Sie ſchien eine ſo zärtliche Mutter zu ſein; für amerikaniſche Begriffe faſt ein wenig zu weich in ihrer Liebe. Um Lys Tun und Laſſen, Lys Kunſt, Lys Zukunftspläne drehten ſich alle ihre Gedanken. Sie würde beſtimmt nicht dauernd den Ozean zwiſchen ſich und die einzige Tochter legen wollen. Nun kam ihm dieſe Verlobung äußerſt gelegen. Ein wahrhaft gottgeſegnetes Ereignis. „Ich gratuliere Ihnen und Miß Schmitt“, ſagte er vergnügt. „Danke ſehr. Einſtweilen liegt mir ja die Sache in ihrer Plötzlichkeit noch ein wenig auf den Nerven. Ich weiß nicht einmal, ob wirklich Grund zur Freude vorliegt.“ Die Großmutter ſchaute von der Depeſche auf.„Wer iſt denn dieſer Kapellmeiſter Rosladin?“ Eva zuckte die Achſeln.„Das iſt's ja eben: Ich habe keine Ahnung, und dabei ſoll ich ihm mein Kind geben.“ Sie war aufgeſtanden, ging unruhig im Zimmer hin und her. „Du mußt mir eine Schiffskarte beſtellen, Fritz. Heute nochl“ „Heute geht's nicht mehr. Die Kontore ſind ſchon geſchloſſen.“ „Dann gleich morgen früh.— Mit dem erſten beſten Schiff fahre icht“ Fritz Woltereck lachte:„Sah man je ſolche Mutter? Aufgeregt wie ein Huhn. Bedenk doch: Ly iſt einundzwanzig; ſie wird ſchon wiſſen, was ſie tut. Schließlich iſt ſie es doch, die mit dem Mann Ieben ſoll, nicht du. Wieviel Geld er mit ſeinem Taktſtock ver⸗ dient, iſt allerdings eine andere Sache; aber nach allem, was du immer von ihr erzählt haſt, halte ich Ly für geſchäftstüchtig.“ „Schauderhaftes Wort, wenn es ſich um die Ehe handelt.“ „Warum? Die ſogenannte Liebe in der Hütte' iſt nur theore⸗ tiſch ſchön.“ „Die Welt wird mir immer fremder“, ſagte die Großmutter. „Wenn ich mir denke, daß in meiner Jugend ein junges Mädchen ihre Mutter derartig vor eine vollendete Tatſache geſtellt hätte.“ „Der ewige Selbſtbetrug der älteren Generation, liebe Mama. Verzeih, es gab auch in deiner Jugend ſchon Verliebte, die einfach von Hauſe ausriſſen!“ „Das leugne ich nicht; aber es galt als große und tadelnswerte Mache. Dagegen heute? Gibt es denn noch irgendwas, woran man ernſtliechn Anſtoß nimmt?“ „B Wenn die alte Dame auf dieſen Gegenſtand kam, tat man am beſten, zu ſchweigen. Woltereck wandte ſich an die Schweſter. „Warte doch erſt den Brief ab, Eval Bis du nach Europa kommſt, können die beiden ſchon verheiratet oder geſchieden ſein.“ Sie errötete ärgerlich.„Du biſt ſchrecklich mit deinem Gewitzel, Fritz!“ „Und ſo bald ſchon?“ klagte die alte Dame.„Du hatteſt mir verſprochen, du wollteſt bis zum neuen Jahre bleiben, Kind.“ „Ja, aber dies konnte ich nicht vorherſehen.“ „Die Verlobung eines ſehr hübſchen Mädels iſt immer vorher⸗ zuſehen!“ ſagte der Bruder. Ich habe aber keine Ruhe mehr; mein Platz iſt bei Ly. Ihr müßt mir das nachfühlen können. Mr. Newman, ſo ſagen Sie doch auch mal ein Wort!“ „Ich verſtehe Sie beide: Aus Ihnen beiden ſpricht die Liebe der Mutter“, ſagte er in ſeiner ruhigen, nüchternen Art.„Ich ſchlage, ſolgendes vor: Sie werden jetzt nach Europa fahren, Mrs. Schmitt, und wenn Sie ihre Tochter wohl verſorgt wiſſen, kehren Sie zu uns zurück. Wir werden dann alle ſehr glücklich ſein und verſuchen, Ihnen Ihr Vaterland zu erſetzen.“ „Ich werde mal ſehen“, ſagte Eva Schmitt, mit weit abſchwei⸗ fenden Gedanken. Abſichtsvoll Vergeſſenes wurde lebendig. Mit neunzehn hatte ſie den um achtzehn Jahre älteren Staatsanwalt Schmitt geheiratet und ſich ſpäter oft gefragt: Warum eigentlich? Aus Unerfahrenheit? Aus geſchmeichelter Eielkeit? Auf Zureden der Eltern? Die Töchter der alten hanſeatiſchen Familien hatten immer nur„gute“ Partien gemacht, und der Staatsanwalt Schmitt war eine gute Partie. Mit träumender Seele und unge⸗ weckten Sinnen ging ſie in die Ehe mit einem paſchahaften Pedan⸗ ten von tadelloſer Vergangenheit. Nie lernte ſie den flammenden Glücksrauſch kennen, der ſelbſt ſpätere dürre Jahre noch vergol⸗ den kann. Von Anfang an war alles brave Nüchternheit, Recht⸗ haberei, Philiſtertum. Das bedeutete einen Mangel, den nichts wieder gutmachen konnte und der zuweilen ihrem von Natur hei⸗ teren Weſen einen leiſen Anflug von Schwermut gab. Der frühe Tod des muſterhaften Gatten verhinderte gerade noch, daß die Ehe nicht ausgeſprochen unglücklich wurde. Die anmutige Witwe wurde viel umworben, aber vor dem letz⸗ ten bindenden Wort wich ſie jedesmal zurück, brachte den Ent⸗ ſchluß nicht auf. „Ich will meiner Tochter keinen Stiefvater geben“, ſagte ſie, aber in Wahrheit fürchtete ſie die Enttäuſchung einer zweiten Ehe. Gebranntes Kind ſcheut das Feuer. Sie hatte ja viele Freunde, eine kultivierte Geſelligkeit, und ſie hatte Ly. Das Mädelchen ent⸗ wickelte ſich zu einer kleinen Zigeunerſchönheit, nach der man ſich auf der Straße umſah. Die blonde Mutter und das⸗ dunkle Kind bildeten einen feinen Gegenſatz. Sonntags⸗Blatt der Neuen Mannheimer Zeitung Die Schuljahre verhuſchten, und eines ſchönen Tages war Ly erwachſen. Sehr energiſch und ſelbſtbewußt, unbedingt ſicher und ſehr kritiſch. Das erwachſene Mäbdchen beſchäftigte Evas ſorgen⸗ des Sinnen noch mehr als das Schulkind. Sie hätte ſie weicher gewünſcht, anſchmiegender. War vielleicht allzuviel von ihres Va⸗ ters nüchtern⸗verſtandesmäßiger Art in ihr? Dann wieder meinte ſie eine heimliche Wärme zu ſpüren, die dieſe Beſorgnis unnötig machte. Auf jeden Fall bezauberte Lys Anmut und leichte Lie⸗ benswürdigkeit. Eva zuckte jedesmal ein wenig, wenn andere Frauen ihr ſag⸗ ten:„Wir müſſen uns in die Rolle der Mutter Glucke finden, die Entenküken ausgebrütet hat: daß unſere Töchter als fertige Per⸗ ſönlichkeiten neben uns ſtehen und ihre eigenen Wege gehen.“ — dem Herzen noch lange nicht ein. 8 Das mochte richtia ſein, aber was der Berſtand zugibt, leuchtet Alſo Ly ging ihre eigenen Wege. Sie hatte ihre eigenen An⸗ 25 ſichten, ſie beſtand darauf, ihre Stimme auszubilden, um zur Bühne zu gehen, obgleich Eva von dem Erfolg keineswegs über⸗ zeugt war. Sie hatte Freunde, die ſie wechſelte, und von denen Eva nie erfuhr, einen wie breiten Raum ſie im Leben ihrer Toch⸗ ⸗ ter einnahmen.„Iſt es meine Schuld, daß ſie ſich mir nicht mehr erſchließt, oder iſt es nur der Geiſt einer anderen Generation?“ es tat gelegentlich ſogar Sie hatte ſich manches anders gedacht ein wenig weh; aber die Mutterliebe fand ſich damit ab. Fortſetzung folgt.) 2 ——— Die hühnerſuppe /. eine Kelegserinnerung von Joſef Sceb-Monshein Faſt volle acht Tage war das junge Regiment nun dauernd im Gefecht gelegen und hatte, weil es nach ſeiner nicht viel länger als zwei Monate währenden Ausbildung ſofort mit den im Gegen⸗ fatz zu ihm in der Ausnutzung des Geländes beſonders erfahrenen altengliſchen Kolonialſoldaten zuſammenſtieß, ganz erhebliche Ver⸗ Huiſte erlitten. Darum wurden auch jetzt die Bataillone von Vize⸗ ſeldwebeln geführt, und bei den einzelnen Kompanien war man froh, wenn man noch einen gedienten Unteroffizier hatte. Heute, im erſten Morgengrauen, war es endlich zum erſtenmal aus der vorderen Linie zurückgezogen und als Korpsreſerve in den von den Landeseinwohnern meiſt ſchon geräumten, weil im Bereich des Artilleriefeuers liegenden Häuſern und Gehöften zwi⸗ ſchen Poelcapelle und Weſtroſebeeke untergebracht worden, ſoweit ſich darin nicht ſchon höhere Stäbe mit ihren Ordonnanzen, Pfla⸗ ſterkäſten und beſonders Kolonnen breitmachten. Das war aber matürlich bei allen, die noch halbwegs unter Dach und Fach ſtanden, der Fall, wie man maulend feſtſtellte, mangels genügender Er⸗ fahrung vom ganz natürlichen Geſetze der umgekehrten Propor⸗ tionalität zwiſchen den Anſprüchen und Bedürfniſſen der Front und alle dem, was ſich weiter hinten herumtrieb. Da jedoch tod⸗ müde Infanteriſten, beſonders wenn ſie aus behelfsmäßigen Schützengräben mit nie verſiegendem flandriſchen Grundwaſſer kommen, recht geringe Anſprüche auf dem Gebiet des Wohn⸗ luxus' ſtellen, wie ſich im Verlauf des Krieges immer wieder aufs neue zeigte, wenn man nach einem Großkampf heraus⸗ gezogen wurde und es ſtets neidlos mitanſehen konnte, daß die beſten Quartiere in Hand von Etappenleuten waren, fanden die einzelnen Korporalſchaften in den zerſtreut liegenden Gebäulich⸗ keiten immer noch ihren beſcheidenen Unterſchlupf. Als vollends kurz nach dem Eintreffen an Ort und Stelle das zweite Bataillon gleich wieder in Marſch geſetzt wurde zur Unterſtützung des be⸗ drängten Nachbarregiments, konnte man ſich ohne Gewiſſensbiſſe und eigentlich recht wenig geplagt von Mitgefühl mit den fluchend wieder nach vorne Rückenden, auch in deren Quartieren ausdehnen und die Unterkunftsfrage war ſomit ganz zufriedenſtellend ge⸗ regelt. Das bißchen innerer Dienſt, die körperliche Säuberung und die Reinigung des Gewehrs, der Braut des Soldaten, nahm nicht allzuviel Zeit in Anſpruch. So machten ſich denn gar bald, da ein Soldatenmagen eigentlich ſtets hungrig iſt, ſolange ſein Träger keine ganz beſtimmte Aufgabe hat, und da andererſeits die Feldküchen vor dem Spätnachmittag nicht erwartet werden konnten, zwei, drei Mann von jedem Quartier zu einer eingehen⸗ deren Unterſuchung des umliegenden Geländes auf eß⸗ und trink⸗ bare Vorräte hin auf den Weg. Viel kam bei dieſen Erkundungs⸗ ſtreifen jedoch nicht heraus. Ob daran wieder die Kolonnen ſchuld waren? Jedenfalls legte alles gelegentlich einmal irgendwo hinter Buſch und Strauch auftauchende Federvieh eine gantz unbegreifliche Scheu vor allem feldgrauen Tuch an den Tag und beantwortete auch das zarteſte Locken, weil es offenbar nicht in der ihm ver⸗ trauten Landesſprache erfolgte, ſtets mit ſofortiger, wild aufkrei⸗ ſchender Flucht. Daß es trotz alledem dem konzentriſch geführten Angriff von drei Kriegsfreiwilligen des vorhin hier angekommenen Regiments gelang, nach manchen Fehlſchlägen eine allerdings ſchon erheblich abgekämpfte ſchwarze Henne überhaupt„aufzutun“ und ihr dann ein Kannä zu bereiten, wirft ein ſtrahlendes Licht auf die taktiſch⸗ ſtrategiſchen Fähigkeiten dieſer Säuglinge am Buſen der Kriegs⸗ göttin. Wenn je ein Soldat, dann trugen dieſe den künftigen Marſchallſtab im Torniſter! Wie ſiegreiche Marſchälle ſtanden ſie auch da, als das Huhn, von allen Seiten umſtellt, unter einem letzten, markerſchütternden Kampfruf dem ſachkundig von Fritzchen Hörners Händen geſchleuderten roten Ziegelſtein erlag. Nicht um⸗ ſonſt hatte er alſo— Fritzchen, nicht der Ziegelſtein!— einſt in Heidelberg die Blüte ſeiner jungen Jahre auch gelegentlich, wenn— er nicht gerade die Kollegs ſchwänzte, der Erforſchung der phyſi⸗ laliſchen Geſetze vom freien Fall und Wurf geopfert und über dieſes Spezialthema ſogar eine Doktorarbeit geſchrieben. Wenn dieſe auch damals nicht gerade bahnbrechend in der Wiſſenſchaft geweſen war, ſo hatte ſie doch jetzt, in der Praxis des Lebens, eine ſichtbare und, wie es ſchien, recht erfreuliche Frucht getragen. Zwar ſcheute ſich Fritzchen noch, dieſe Frucht, die, ein wenig aus der Form geraten unter der Laſt des Steines, vor ihm im Graſe Lag, völlig zu pflücken, das heißt, ſie aufzunehmen. Aber ſein Kriegskamerad und alter Bundesbruder vom Neckarſtrand, als Altphilologe durch das Studium Caeſars und anderer antiker Kriegsſchriftſteller an Mord und Blut theoretiſch gewöhnt, emp⸗ fand keinerlei Hemmungen, ſie an dem einen der mehrfach ge⸗ brochenen Ständer in die Höhe zu angeln und, wenn auch nicht Päan ſingend, ſo doch freudig gehobenen Fußes ſich an die Spitze des von Siegesgöttinnen umſchwebten Jagdzuges zu ſetzen und mit der beutebeſchwerten Hand den Marſchrichtungspunkt anzu⸗ geben: das Quartierl Es war dies die winzige Kate eines ſicherlich ganz armen Taglöhners, die, etwas abſeits von den behäbigen Gehöſten der fetten Bauern dieſes fetten Landes, in einer kleinen Mulde lag, umbuſcht von Holunder und Rotdorn und faſt darunter begraben. Darum hatte ſie auch von allen den Soldaten hier erſt das horn⸗ bebrillte und an den alten Bukelikern für Idylliſches geſchulte Auge des Altphilologen—„Sieh da! die Hütte von Philemon und Baucis!“— rief er aus— hatte ſie vorhin entdeckt, als er mit Fritzchen und zwei anderen Kameraden, die ebenfalls auf dem Rückmarſch von vorn von der Kompanie abgekommen und dem⸗ nach verſpätet am Sammelplatz angekommen waren, als er mit ihnen bald eine Stunde lang von Quartier zu Quartier gezottelt und überall auf Ueberfüllung geſtoßen war. Auf die Entdeckung war die Beſitzergreifung gefolgt. Dann hatten ſie Gewehr und Torniſter abgelegt und ſich in den zwei vom Kriegsgreuel ſo gut wie unverſehrten Puppenräumen einzurichten verſucht. Lebkücher. der gefühlsſelige und ſchwärmeriſch angehauchte junge Kaufmann und deshalb wohl auch der Rekordempfänger von Liebesgaben⸗ päckchen aus der Heimat, die ſtets von zarten Damenhänden be⸗ aufſchriftet waren, wurde ermächtigt, während des Erkundungs⸗ vorſtoßes der gemütsroheren Zeltgenoſſenſchaft ſeine angeborene feminine— wie man das gröblich bezeichnete— und ſonſt nicht angebrachte Phantaſie jetzt einmal zügellos walten zu laſſen und das Loch ſo„heimelig“ zu machen, als empfange er nachher darin eine ſeiner zahlreichen Bräute. Er hatte auch tatſächlich, obwohl er auf dieſe rohe Verſpottung ſeiner zarteſten Gefühle nur mit einem ſeelenvollen Augenauſſchlag nach der niedrigen Decke hin zu antworten wußte, in der Zwiſchenzeit nicht nur gefegt, geputzt. geſcheuert, die ſpärlichen Möbel nach eigenen, raumkünſtleriſchen Ideen neu zurechtgerückt, ſondern er hatte auch ein blütenweiße⸗ Tiſchtuch irgendwo gefunden und über den wackeligen Tiſch ge⸗ breitet. Sogar ein paar halbverwelkte Blumen hatte er in einer Jahrmarktsvaſe in die Mitte des Tiſches geſtellt und in dem ſon⸗ derbaren belgiſchen Herd bereits ein kullerndes Feuer angeſteckt. Es ſah beinahe„wie zu Hauſe“ aus, meinten die Jäger, als ſie 8 die Schwelle überſchritten, und der volksliederkundige Junglehrer * 5 3 S Schreiner Peter Mohr— Eliſabeth Gottlieb Verkündete: April 1934 Schloſſer Karl Heß— Maria Münd Laborant Willi Bayerle— Mathilde Gomringer Heizer Karl Brugger— Karolina Flickinger Kfm. Heinrich Müller— Luiſe Schäffner Kellner Kurt Herzog— Ella Maulbetſch Gärtner Karl Hoffmann— Anna Böckel Kfm. Valentin Baro— Sofie Ruckenbrod Küfer Kaver Pillmeier— Frieda Darmſtädter Schiffsgimmermann Wilhelm Kraus— Erna Weber Former Philipp Klein— Martha Geis Feinmech. Michael Kremer— Erna Guthruf Händler Anton Barczylowſki— Maria Wöhr Laborant Heinrich Schenk— Annelieſe Bemm Arbeiter Wilhelm Schnepf— Barbara Kurz Schloſſer Mactin Franz— Anna Häußler Schmied Karl Grund— Sophia Steidl 0 Facharzt Dr. med. J. Ferbert— Margareta Walter Schloſſer Georg Merath— Gertrud Putzke Arbeiter Friebrich Hochſtätter— Luiſe Sutter Schieferdecker Theobald Kippdorf— Erna Hill Apotheker Jakob Suzen— Luiſe Ganſert Schloſſer Albert Bruch— Anna Grünzinger Elektromonteur Alfred Loſer— Johanna Meuſer Tüncher Hch. Schilbarth— Eliſe Marx geb. Tavernier Lehramtsaſſeſſor Friedrich Herrgott— Gertrud Hoch Elektromonteur Wilhelm Bauermann— Meta Schad Hilfsarb. Karl Schmitt— Marie Freiberger geb. Kampp Kraftwagenführer Ferdinand Späth— Johanna Schuſt Kaufmann Heinrich Trefz— Sophia Foſhag Schloſſer Arthur Ruppert— Anna Müller Schloſſer Karl Brunn— Katharina Enger Eiſendreher Erwin Neudörfer— Agnes Karges Kaufmann Otto Leiſter— Heoͤwig Arnold Friſeur Erich Held— Erna Bauer Kellner Kurt Stern— Maria Funk Müllermeiſter Robert Luther— Frieba Hornberger Kraftfahrer Jakob Grunewald— Helena Grunwald Veslobte Besichtigen sie bitte das Haus der schönen Möbei 206. 7 Friedrichsplatz 8 unter den Arkadenz Sie werden angenehm überrascht sein! Sockenhaltfer Gürtel— Manschettenknöpfe— Hosenträger bei Saenene en SREUMTESTRASSE: O1.5 Warum Steinmetz-Brot Weil es seit Jahrzehnten bekannt ist als das Brot aus gewaschenem und enthülstem Getreide. ——Alleiniger Hersteller: L. Eisinger, Mannheim, B 2 16 Nur echt mit dem Namen Steinmetz! Lobt und preist den„Surri“-Schuh. Spezialhaus f. Kinder- u. 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Schmidt Heizer Georg Ehr. Arnold— Hedwig Gramlich Schreiner Johann Wittenmaier— Paula Müßig Ingenieur Karl Joſ. Hübner— Maria Roſa Kaufmann Maler Alois Probſt— Pauline Ritzert Küfer Frz. Xav. Pillmeier— Frieda Maria Darmſtädter Bäcker Martin Haas— Marig Joſ. Spreng Arbeiter Friedrich Large— Bertha Maria Müller Kraftwagenführer Daniel Max Lichtenſtein— Mar. Darſtein Schloſſer Kurt Specht— Hilda Margareto Maier Elektromonteur Herm. Alfr. Ritter— Magdalena Dell Kaufm. Heinr. Karl Osk. Reichel— Anna Spengmann Kohlenhändlen Franz Simon Weniger— Gertrude Brüggemann Berufsfeuerwehrm. Friedrich Sommer— Mina Hörner Eiſendreher Karl Brech— Paulina Roſina Friedel Arbeiter Joſef Schäfer— Emma Hohenecken Bäckermſtr. Peter Diefenbach— Hermine Anna Vogel Elektrotechn. Hch. W. Albert— Juliana Kath. Auguſtin Kriminal⸗Kom. Joſef Nafz— Anna Jungsberger Schloſſer Alfred Mich. Körner— Monika Schmitt Schloſſer Chriſtian Wetzel— Gertrud Roſa Hammer Händler Haus Hausmann— Karoline Walter Kfm. Kurt Hons Max Scheringer— Joh. Elfr. Senta Drechsler Artiſt Rudolf Althoff— Marie Auguſte Rautenberg Kaufmann Johannes Hirt— Margarete Wenninger Schloſſer Karl Jul. Bürgin— Elſa Kraus Schloſſer Georg Ludw. Becherer und Hedw. Emma Schulz Schloſſer Karl Scheuermann— Antonia Gärtner Kaufm. Emil Fiſcher— Silvia Niculesen Arbeiter Ludwig Marcon— Roſa Reuther Eiſendreher Erich Pfiſter— Anna Joſefine Diebold Rottenmſtr. Friedr. W. Brandt— Magdalena Moſemann Maſchinenformer M. Schmelzinger— Anna Maria Zang Arbeiter Alois Hallauer— Maxia Eiſenhaner Monteur Willi Anton Rothermel— Eliſabetho Bruſt Elektromechaniker Karl Herm. Schmitt— Luiſe Erna Schneider Maler Jakob Osk. Lippler— Maria Magdalena Ludwig Buchdrucker Karl Maus— Eliſe Germann Sattler Otto Minhofer— Eliſabeth Kath. Sperber Kontoriſt Ludwig Ant. Letz— Erna Spreng Schloſſer Ludw. Leonh. Frank— Marie Jehn geb. Rieker Modellſchreiner Willi Metzger— Eliſabethe Pfläſterer Schuhmacher Alois Ehrhardt— Frieda Bieber Tüncher Heinrich Geiſt— Karolino Fütterer Kaufm. Ludwig Zietſch— Karola Eliſabeth Fleig Elektromont. Gg. Friedr. Bühl— Maria Klara Schäfer Arbeiter Wilhelm Reineck— Suſanna Stahl Schloſſer R. W. Hohmann— Eliſe Erng Friedg Scharfe Schuhmacher Willi Stupp— Paula Eliſabeth Dörſam Geborene: April 1934 Arbeiter Karl Diez 1 T. Gertrud Margarete Hilfsarbeiter Adolf Krämer 1 T. Edeltraud Katharina Handlungsgehilfe Bernhard Schmitt 1 T. Renate Käte Dr. phil. nat. Robert Walther 1 S. Manfred Bruno Former Adam Rothermel 1 S. Klaus Adam Keſſelſchmied Adam Kaltd. Erſte 1 T. Luzia Mario Berufsfeuerwehrm. Herm. Konr. Geng 1 S. Horſt Karl Kaufmann Fronz Mich. Kern 1 S. Heinz Karl Hermann Buchdrucker Nik. Winkler d. Sechzehnte 1 S. Karl Heinz Buchhalter Joh Heinr. Rüſchen 1 S. Herbert Joh. Hch. Fachlehrer Theodor Karch 1 S. Bernhard Theodor Arbeiter Jakob Albrecht 1 T. Emma Modellſchrein. W. Hch. Schmidt 1 T. Doris Maria Käthe Arbeiter Ludw. Auguſt Goltz 1 S. Ludwig Hermann Werkführer Karl Guſtav Erwin Groß 1 T. Irmgard Frieda Annemarie Arbeiter Albert Karl Werner 1 S. Eoͤgar Bezirksbetriebsgruppenleiter Alois Schmidt 1 S. Win⸗ fried Rudolf Arbeiter Friedrich Staß 1 T. Roſa Maria Buchdruckereibeſitzer Karl Joſ. Müller 1 S. Karl Harald Friſeur Karl Schmetzer 1 S. Anton Emil 8 Bankbeamter Johann Val. Schmelzer 1 S. Hans Valent. Handlungsgehilfe Arthur Doll 1 S. Rudolf Robert Expedient Ernſt Kaiſen 1 T. Ingeborg Luiſe Schloſſer Wilhelm Kieborg 1 T. Julchen Magazinarbeiter Peter Braun 1 S. Herbert Kaufmann Friedrich Lenz 1 T. Marianne Kaufm. Joh. Ludw. Schäfer 1 S. Hans Eberhard Friedr. Buchhalter Chriſt. Karl Brunſt 1 T. Marianne Johanna Schloſſer Franz Joſef Alois Schäfer 1 T. Helga Werkzeugdreher Auguſt Robert Mall 1 T. Ingeborg Roswitha Anna 0 Elektrotechniker Friedrich Buhl 1 T. Sigrid Angelica macher Paul Blümmel 1 S. Günther Hans ätkermeiſter Johannes Helfrich d. Siebente 1 T. Ma⸗ 8 Schauſpielex Alexander Eduard Theod. Günther Weigand 1 S. Günther Walter Rolf Elektromonteur Heinr, Joh. Reinhard 1 T. Roſelieſe Sofie Anna Arbeiter Heinrich Hammer T. Irmgard Anngn S 1 S. 990 Adolf r rmgard Babette Prokuriſt Friedr. O. K. Kircher 1 S. Gert, Fritz Reinhart Ingenieur Max Rud. Rieger 1 S. Rudolf Erheber Karl Hummel 1 T. Eliſabeth Margarete Erheber Karl Hummel 1 S. Ernſt Friedrich Schloſſer Joh. Georg Herold 1 S. Werner Ernſt Elektr.⸗Monteur Hermann Seitter 1 S. Gerhard Elektr.⸗Monteur Hermann Seitter 1 S. Herbert Rentenempf. Jakob Schlienz 1 T. Agathe Metzgermeiſter Ernſt Ott 1 S. Ernſt Friedrich Johann Kaufmann Raimund Osk. Rud. Grieſer 1 S. Gerd Hans Kreispropagandaleiter Richard Fiſcher 1 T. Mechthild Elektr.⸗Techn. Franz Englert 1 S. Franz Karl Eugen Schuhmacher Siegfr. Otto Breunig 1 S. Siegfried Adam Dreher Albert Hauck 1 T. Margot Dina Kaufmann Wilh. Herm. Fiſcher 1 S. Helmut Ludwig Max Karl Huſcher 1 S. Adolf Franz B. Geſtorbene: April 1034 Anna geb. Tröppl, Ehefrau des prakt. Arztes Doktor med. Auguſt Becker, 69 J. 3 M. Johanng Eliſabeth Weiler, 2 Tage 9 Sto. Katharine Pauline geb. Wolf, Ehefrau des Schloſſers Friedrich Höhr, 64 J. 10 M. Katharina Gertrude geb. Schumacher, Ehefrau des Kauf⸗ manns Wilhelm Burkardt, 30 J. Sophie geb. Beigel, Ehefrau des Metzgermeiſters Va⸗ lentin Greulich, 65 J. 3 M. Handlungsgehilfe Oskar Bauer, 59 J. 8 M. Bremſer a. D. Franz Kaver Stumpf, 61 J. 3 M. Babette geb. Boehner, Witwe des Zimmermeiſters Georg Lehmann, 80 J. 8 M. Led. Fahrſtuhlf. Franz Friedrich Karl Flaig, 26 J. 6 M. Marie Chriſtine Friederike geb. Lenz, Witwe des Mine⸗ ralwaſſerfobrikanten Paul Rud. Schäfer, 67 J. 4 M. Anna Maria Luiſe, geb. Krieg, Witwe des Taglöhners Johann Bernhard Müller, 61 J. Gipſer Johann Jakob Boxheimer, 53 J. 6 M. Milchhändler Karl Wolf, 68 J. 1 M. Viktoria Luiſe Käte Stumpf, ledig und o.., 19 J. 7 M Luiſe geb. Knauber, Witwe des Schloſſers Franz Schäfer, 58 Jahre 11 Monate. Heinrich Winkler, 1 J. 8 M. Anna Reinhardt, 7 M. 24 Tage Maria Anna, geb. Kieſer, Witwe dͤes Hafenarbeiters Jo⸗ hannes Wiedmann, 68 J. 3 M. Eliſe geb. Woerns, Ehefrau des Weidner, 55 J. Gärtner Hermann Löchner, 34 J. 2 Pe. Katharina Magd. Juliana Hornig⸗Küchler geb. Küchler, Witwe des Buchdruckers Karl Wilhelm Hornig⸗Küchler 67 J. 6 M. Wirt Emil Metz, 67 J. 6 M. Vertreter Karl Maier, 73 J. 10 M. Ingenieur Ernſt Otto Böhm, 78 J. 2 M. Edith Mina Kempf, 2 Monate 18 Tage Leö. berufsloſe Johanna Kalter, 77 J. 6 M. Rentenempfänger Wolſgang Jünger, 69 J. Led. berufsloſe Emilie Bürkel, 72 J. 9 M. Franzisko Katharina geb. Oelſchläger, Witwe des Stra⸗ ßenbahnſchaffners Hch. Auguſt Friedr. Riff, 65 J. 8 M. Hannelore Dick, 9 Tage Lediger Schloſſer Wilhelm Heckmann, 33 J. 1 M. Direktor Rudolf Wilhelm Waurich, 57 J. 4 M. Kaufmann Konrad Weißling, 70 J. 6 M. Anna geb. Gimber, Witwe des Eiſengießers, Paul Owart, 70 Jahre 7 Monate Bürsgehilte Leonh. Michoel Schneckenberger, 56 J. 5 M. Malermeiſter Georg Roßnagel, 65 J. 8 M. Karolina geb. Brunnehild, Eheſrau des Kaufmanns Pe⸗ ter Hirſchfeld, 60 J. 8 M. Eliſabetha, geb. Hör, Ehefrau des Werkmeiſters Karl Behrens, 53 J. Pauline geb. Melzer, Ehefrau des Geflügelhändlers Johann David Schürle, 47 J. 3 M. Bäckermeiſter Anton Strobel, 66 J. 2 M. Eliſa geb. Eppſteiner, Ehefrau des Privatmannes Dago⸗ bert Roſenberger, 70 J. 6 M. Privotmann Franz Joſef Knopf, 75 J. 10 M. Margaretha geb. Buchert, Witwe des Aufſehers Franz Armbruſt, 82 J. 2 M. Kaufmann Heinrich Adolf Karl Richter, 36 J. 10 M. Kaufmann Abraham Goldmann, 83 J. 9 M. Günther Theodor Reitermann, 4 J. Lediger Schloſſerlehrling Friedr. Wilh. Haſel, 18 J. 10 M. Karoline geb. Metzger, Witwe des Arbeiters Konrad Ettingshauſen, 78 J. 6 M. Eliſobetha geb. Roßrucker, Ehefrau des Zugführers Phi⸗ lipp Auguſt Schwab. 57 J. 1 M. Helmut Hans Müller, 6 M. 10 Tage Kauſmann Max Seelig, 54 J. 1 M. Katharino Eliſabetha geb. Roos, Ehefrau des Schreiners Karl Bolz, 55 J. 8 M. Karl Heinrich Martin Rogler, 10 J. 1 M. Henriette geb. Levi, Witwe des Kaufmanns Iſack Hano⸗ ver, 88 J. 4 M. Katharina geb. Mühlbaier, Jakob Kraus, 75 J. 6 M. Roſa Jordan, 4 Tage 18 Stunden Prokuriſt Ludwig Wilhelm Hofmann, 79 J. 5 M. Eleonore Scherrer, 6 M. 16 Tage Ledige Gottliebine Gottſchalk, 69 J. 4 M. Stadtarbeiter a. D. Karl Baromäus Mayer, 56 J. 6 M. Julchen Kieborz, 7,5 Stunden Kaufmann Julius Peter Seb. Geiſt, 75 J. 9 M. Led. Haushälterin Klara Marg. Bartholomai 58 J. 2 M. Miagdalena geb. Gottſchalk, Ehefrau des Stukkoteurs Friedrich Bohn, 50 J. 5 M. Erna Elfriede Freßler, 1 J. Lanöwirts Valentin Witwe des Hilfswagmeiſters Fridolina geb. Burger, Ehefrau des Oberſtraßenbahn⸗ ſchaffners a. D. Philipp Rebel, 65 J. 6 M. Johanna Wilhelmina geb. Knott, Witwe des Poſtſekretärs Philipp Stubenvoll, 51 J. 4 M. Poſtinſpektor Fritz Waldecker, 64 J. 5 M. Heinz Willi Littig, 1 M. 26 Tage Herbert Emil Mathes, 7 J. 3 M. Küfer Karl Chriſtian Schneck, 68 J. 8 M. Katharina geb. Göttert, Witwe des Steuermanns Karl Theodor Windolf, 69 J. 3 M. 8 Ledige Schneiderin Aug. Magdalena Bopp, 47 J. 2 M. Schleifer Karl Wilh. Stelbrecht, 63 J. 9 M. Kellner Franz Kaver Nick, 44 J. 7 M. Kaufmann Eugen Klein, 44 J. 2 M. Dieter Joachim Schad, Stunde 4 Emmy Eliſabeth geb. Schuhmacher, Ehefrau des Tech⸗ nikers Wlibelde 1 M. Hedwig geb. Wieſer, Ehefrau des Poſtſchaffners Ot Weber, 36 J. Herbert Seitter, 8 Stunden Gerhard Seitter, 174 Stunden. Ledige Karoline Schmelzle, 59 J. 5 M. * Verkündete: April 1934 Ingenieur Alfons Nowag— Herta Kalinke Kaufmann Ludwig Wittemann— Lina Sennholz Kaufmann Karl Horn— Anna Gärtner Schreiner Paul Held— Thereſia Thoma Former Jakob Weber— Anna Schäfer Maler Oskar Johannes— Eliſabetha Nöth Bäcker Karl Jäger— Bertha Miſch Fabrikant Karl Schmitt— Anno Edin Apotheker Johann Eberth— Emma Müller geb. Reinecke 9 Feinmech. Karl Zorn— Elſo Beiersdörfer Verw.⸗Inſp. Franz Wellenreuther— Irmgard Eiſele Kaufmann Friedr. Lehr— Emma Arnold Müller Paul Lindinger— Eliſabeth Schneider geb. Heintzelmann Elektr.⸗Mont. Karl Ehret— Maria Speth Spengler Emil Sievers— Erna Hartmann Kaufmann Alfons Bachmor und Antonie Honikel Poſthelſer Wilhelm Kuhn— Anna Häffele Eiſendreher Fritz Heiſe— Eliſabeth Künſtler Arbeiter Heinrich Lederer— Margareta Vogl Maurer Gotthilf Baumann— Paula Baumann Gaſtwirt Auguſt Reber— Emilie Meier Mech. Emil Sinn— Herta Dürrenberger Kaufmann Walter Ankenbauer— Margarethe Otto Eiſendreher W. Hettinger— Eliſe Ebert geb. Gerſtner Kaufmann Martin Hoffmann— Emma Hilda Vögeler Muſiklehrer Otto Ruhe— Anng Bianchi Kaufmann Sally Stein— Liſa Hirſch Stadtarb. Otto Geier— Pauline Möger Friſeur Albert Meier— Anna Herd Tüncher Ferdinand Rimmelſpacher— Elfriede Kurt Friſeur Friedrich Falkner— Lydia Schulle Schloſſer Eugen Herrmann— Franzisko Bähr Schloſſer Friedrich Löſch— Elſe Seizinger Ingenieur Paul Rapp— Anna Armbruſter Kaufmann Wilhelm Baitter— Marta Mayer Bäckermſtr. 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April 1934 der Neuen Mannheimer Zeitung HAFTS-ZETTUNG Sonntags-Ausgabe Nr. 196 7 Das unerbifiliche Geseß Das Beispiel der deuischen Schuldenzahlungen begründei die naſionalsozialisſische Wirischafislehre Wenn in dieſen Tagen die Gläubiger Deutſchlands ſich die Frage vorzulegen haben. welche Beſchlüſſe ſie ihrerſeits faſſen wollen, um der Anbeſtreitbaren Tatſache der Unmöglichkeit, weitere Schuldenzahlungen in ausländiſche Währungen zu überführen, Rechnung zu tragen, ſo muß man ſich dieſe Entwicklung in erſter Linie in ihren inne⸗ ren Zuſammenhängen klarmachen. Die Milliardenziffern unſerer Verſchuldung als ſolche ſind nämlich im Gegenſatz zu den gerade jetzt wieder allgemein erfolgten Erinnerungen nicht das Weſentliche. Tatſächlich hat ſich ja auch der Nenn⸗ wert unſerer Verſchuldung im Laufe der letzten 2% Jahre recht fühlbar vermindert, beſonders, wenn man den verbliebenen Nennwert auf den wirklichen Währungswert umrechnet. Es genüge, zu wiederholen, daß die Reichsbank die Langfriſtigen Schulden zum Ende Juli 1931 mit 11,5 Milliarden Mark angab, während ſie Ende September 1933 7,44 Milliarden betrugen. In Wirklichkeit iſt die Schuldſumme heute niedriger, einmal, weil ſich Dollar und Pfund inzwiſchen noch um faſt 5 v. H. weiter entwertet haben, zum anderen, weil in den letzten Monaten im Zu⸗ ſammenhang mit der Umſchuldung von deutſchen Auslandsanleihen auf dem Wege des Tauſches und des Zuſatzausfuhrverfahrens erhebliche Anleihe⸗ beträge nach Deutſchland zurückgefloſſen ſind. In noch ſtärkerem Ausmaße haben ſich bekanntlich die den Stillhalteverträgen unterliegenden kurzfri⸗ ſtigen Schulden vermindert, nämlich auf rund 2 Milliarden gegen 6,3 Milliarden beim erſten Still⸗ haltevertrag. Aber, wie geſagt, dieſe Milliardenziffern ſtehen heute gar nicht im Mittelpunkt der Verhandlung; es iſt im Gegenteil von den amtlichen Stellen noch⸗ mals ausdrücklich betont worden, daß Deutſchland den Nennbetrag ſeiner Auslandsverſchuldung nicht zur Erörterung ſtellt. Die Hauptfrage iſt vielmehr die, daß— es klingt gegenüber der in der Oeffentlichkeit meiſt beachteten Milliarden⸗ ſchuldſumme faſt lächerlich— wir nicht in der Lage ſind, monatlich um die 30 Millio⸗ nen Mark in Deviſen zu bezahlen, alſo aufs Jahr umgerechnet an die 400 Mill. Was das bedeutet, geht aus einem Vergleich mit früheren deutſchen Zahlungen hervor. Unſere Höchſt⸗ leiſtung war im Jahre 1929; damals zahlten wir im Saldo, alſo nach Abzug unſerer Einkünfte im Ausland, in Form von Reparationen, Zinſen und Tilgungen etwa 3,8 Milliarden. Zwiſchen 1926 und 1931 hielten ſich unſere Nettozahlungen immer bei —3 Milliarden und ſtiegen 1931 und 1932 ganz er⸗ heblich darüber hinaus. Es iſt alſo eine ganz grund⸗ legende Aenderung eingetreten, die nicht vorüber⸗ gehender Art ſein kann. Mit ſeinen bisherigen Schuldenzahlungen hat Deutſchland den gewaltigſten Anſchauungs⸗ Anterricht über die Unmöglichkeit der zur Kataſtrophe gewordenen kapitaliſtiſchen in⸗ ternationalen Wirtſchaftsordnung ge⸗ liefert. für die nationalſozialiſtiſche Wirtſchaftslehre iſt man ſich noch nicht allgemein klar geworden, aber in ſpäterer Zeit wird das deutſche Zahlungsbeiſpiel einmal der Schulfall im Studium und in der Begründung der von Deutſchand aus mit beſonderer Ueberzengung und Energie verbreiteten neuen Wirtſchaftslehre ſein. An einem Punkte ſei der Unterſchied zwiſchen der heutigen Auffaſſung und der liberaliſtiſchen gezeigt: im Syſtem der auf un⸗ gehemmten internationalen Warentauſch und auf das Spiel der Goldwährungen und Kapitalſtrö⸗ mungen abgeſtellten automatiſchen Ausgleichung von auftretenden Spannungen galt jede Zahlung eines Landes an das Ausland als möglich. Es gibt heute noch, beſonders in unſerer Finanzwelt, Ver⸗ treter der Auffaſſung, daß bei freier Zahlungsmög⸗ lichkeit, alſo Goldwährung und freien Ausfuhrmög⸗ lichkeiten, ſowohl unſere Reparations⸗ wie privaten Schuldzahlungen möglich geweſen ſeien. Das ſtimmt bis zu einem gewiſſen Punkte. Solche gewaltigen Ueber dieſe grundſätzliche Bedeutung auch Zahlungen drücken nämlich im kapitaliſtiſchen Syſtem die Herſtellungskoſten der Aus⸗ fuhrwaren ſo weit herunter, daß die Ausfuhr des Schuldnerlandes jede ausländiſche Konkurrenz ſchlägt. Aber— und das iſt der entſcheidende Punkt — das bedeutet einen unerhörten Druck auf die Lebenshaltung des Volkes, vor allem der Arbeiter. Der Kapitalismus machte ſich dar⸗ um allerdings keine beſonderen Sorgen, die Haupt⸗ ſache war, daß der Kapitalſtrom funktionierte. Mit dieſem Syſtem bricht der Nationalſozialis⸗ mus vollkommen:: der Menſch iſt kein untergeord⸗ netes Rädchen in einem Syſtem von Kapitalin. tereſſen, ſondern umgekehrt, und ganz natürlicher⸗ weiſe muß der Kapitalſtrom wirtſchaftslibe⸗ raliſtiſcher Praxis da ins Stocken kommen, wo der Menſch ſich nicht mehr zum Sklaven des Kapitals machen läßt. Alle früheren Kriſen wurden letztlich auf dem Rücken des Menſchen ausgetragen, damit das automatiſche Syſtem der in⸗ ternationalen Kapitalwanderungen nicht in die Brüche ging. Eigentümlich: es war gar nicht einmal ſo ſehr der Menſch ſelbſt, der ſich gegen die Schuldzahlun⸗ gen aufgelehnt und ſie ſchließlich unmöglich gemacht hat, jedenfalls nicht der Menſch des Schuldnerlan⸗ des, ſondern umgekehrt der Menſch der Gläu⸗ bigerländer hat ſich dagegen gewehrt, daß der Schuldner mit gedrückter Le⸗ benshaltung große Zahlungen leiſte, die ihm ſelbſt wieder die Arbeit rauben mußten. Daß es ſo war, daß das ganze Syſtem der Schuldzahlungen in Wirklichkeit von der Gläu⸗ bigerſeite zum Einſturz gebracht worden iſt, beweiſt, O Frankfurt a.., 28. April.(Eig. Meld.) In der heu⸗ tigen o. GV. wurde der bekannte Abſchluß für 1933 mit wieder 7 v. H. Dividende genehmigt. Nach einigen zuſammenfaſſenden Erläuterungen zu ein⸗ zelnen Poſten der Bilanz gab Geheimrat Schmitz folgenden Bericht über das erſte Vierteljahr 1934 und über die ſozialen Aufwendungen im Jahre 1933 be⸗ kannt. Die J. G. Farbeninduſtrie kann auch für die erſten Monate 1934 eine Belebung des Geſchäftsganges auf ihren Arbeitsgebieten feſtſtellen. In der Berichtszeit wurden in der J. G. einſchließlich Gruben rund 9000 Ar⸗ beiter und Angeſtellte neu eingeſtellt. Der Umſatz der Farbenſparte iſt nach wie vor zufrie den⸗ ſtellen d. Das Chemikaliengeſchäft zeigte eine weitere leichte Umſatzſteigerung. Auch im Düngeſtickſtoffabſatz iſt eine Belebung feſtzuſtellen. Die Abrufe verteilten ſich im Gegenſatz zu den letzten Jahren gleichmäßig über einen größeren Zeitraum. Der Auslandsabſatz hat ebenſalls eine gewiſſe Steigerung erfahren. Im Zuſammenhang mit der Abſatzlage für Stickſtoff konnte die J. G. die Produktion ihrer Stickſtoffanlagen erheblich erhöhen und die Inlandsvorräte während der Hauptabſatz⸗ periode entſprechend vermindern. Unſere Benzinpro⸗ duktion iſt weiter erhöht worden. Mit den Er⸗ weiterungsbauten für unſere Hydrieranlage in Leuna wurde planmäßig begonnen. Unſer pharmazeutiſches Ge⸗ ſchäft in Deutſchland hat ſich günſtig entwickelt, der Erport hingegen hatte weiter unter den bekannten Schwierigkeiten zu leiden. Im Photogeſchäft konnte der Umſatz etwas er⸗ höht werden. Ueber die anderen Arbeitsgebiete der Agfa⸗ Viskoſeſeide, Viſtrafaſer und Acetat⸗Kunſtſeide können wir recht zuverſichtlich berichten, ſoweit der innerdeutſche Markt in Frage kommt. Die JG einſchließlich Merſeburg, Kalle u. Co. ſowie Knapſack, haben 1933 an geſetzlichen Soziallei⸗ ſtungen 12,12(11,5) Mill./ entrichtet. Dazu kommen 9,9(10,8) Mill. 4 freiwillige Wohlfahrtsausgaben und ſatzungsgemäße Beiträge zur Penſionskaſſe, ferner ein Betrag von 27,7(28,5) Mill. für freiwillige Unterſtützungen, Penſionen und Abfindungen an ausgeſchiedene Arbeiter und Angeſtellte. Insgeſamt wurden 1933 alſo 49,8(50,8) Mill. 4 oder 698(767,50) pro Kopf der Gefolg⸗ ſchaft verausgabt. Von dieſer Summe entfallen auf ge⸗ ſetzliche Sozialverſicherungsbeiträge 171 /. Der Reſt von päiſchen welche natürliche Geſetzmäßigkeit in der Mitwirkung des Menſchen an den wirtſchaftlichen Entwicklungen liegt, eine Geſetzmäßigkeit, welche der liberaliſtiſche Kapitalismus zu ſeinem eigenen Verderben trotz aller klaſſiſchen Wirtſchaftslehren nicht erkannt hatte. Es hatte ſeine ſehr tiefen Zuſammenhänge, daß der Wirtſchaftsliberalismus im beſonderen von Eng⸗ land aus entwickelt worden iſt, das dieſe Auffaſſun⸗ gen beſonders gut vom Stande ſeines eigenen Wirt⸗ ſchaftsbereiches aus gebrauchen konnte. Es wird um⸗ gekehrt die geſchichtliche Bedeutung des National⸗ ſozialismus werden, daß er die bloße Ablehnung von Tributen an das Ausland und den Nachweis ihrer tatſächlichen Unmöglichkeit durch eine natür⸗ lich und organiſch aufgebaute neue Wirtſchaftslehre erſt begründet hat. Die Folge müßte eigentlich ſein, daß für die Zukunft dem deutſchen Geiſte die Füh⸗ rung in der wiſſenſchaftlichen Darſtellung, Zuſam⸗ menfaſſung und Erklärung einer neuen National⸗ ökonomie zufiele, die dann wirklich das iſt, was ihr Name wörtlich bedeutet: eine Nationalwirt⸗ ſchaftslehre. Wenn man dieſe Zuſammenhänge von ganz gro⸗ ßen Geſichtspunkten aus betrachtet, dann erkennt man die weitreichende Bedeutung der ganzen Schul⸗ denfrage, in der die augenblicklichen Berliner Verhandlungen nur ein Kapitel ſind, ein Kapitel einer ſpannenden Entwicklung, deren Ende mit unerbittlicher Strenge aus naturgegebener Geſetzlichkeit heraus vorgeſchrieben iſt. Das letzte Kapitel iſt es noch nicht. Es werden ja überhaupt zum erſtenmal die Gläubiger der langfriſtigen Kre⸗ dite zu Verhandlungen gebracht, und bei ihnen ſind, wie ſich aus der ausländiſchen Finanzpreſſe erſehen ließ, vielfach die Erleuchtungen noch nicht ſo weit vorgeſchritten wie bei den Stillhaltegläubigern. Aber die Zeit iſt mit uns, wenn wir mit Um⸗ ſicht und einiger Geduld die Schwierigkeiten des Augenblicks zu meiſtern in der Lage ſind. Anhaliende Geschäſisbelebung bei 16 Farben Kein Exporieinbruch/ Erhõhie Jahresprämien für äliere Miiarbeiier 527/ ſtellt die freiwillige Leiſtung pro Kopf der Geſolg⸗ ſchaft dar. Um die Penſionskaſſe weiter aufzufüllen und auch die entſprechende verſicherungstechniſche Deckung, die bisher infolge der freiwilligen Zuwendungen der Firma nicht vorhanden war, herzuſtellen, wird dem Penſio u1 5⸗ fonds(50 Mill. J) ſeitens der Firma eine einmalige Zuwendung von 11,2 Mill./ geleiſtet. Für das vergangene Jahr wird an unſere Mitarbeiter mit einem Einkommen bis 7200/ wieder eine Jahres⸗ prämie ausgeſchüttet werden, deren Höhe in Anlehnung an die Dividende nach dem Dienſtalter der Empfänger be⸗ rechnet wird. Die Berechnungsgrundlagen wurden für die⸗ ſes Johr neu feſtgeſetzt, wodurch eine weſentliche Erhöhung der Prämie, vor allem für ältere Arbeiter und Angeſtellte, eingetreten iſt. Danach wurde gemäß Verwaltungsantrag die Her⸗ abſetzung des Grundkapitals mit 190 Mill./ beſchloſſen. Ebenfalls einſtimmig genehmigt wurde die be⸗ dingte Erhöhung des Grundkapitals um 176 869 000 Mark Bezugsſtammaktien. Auf Anfrage eines Aktionärs Schnitzler oͤahin, öaß die japaniſche Farbeninduſtrie eine gewiſſe Ausdehnung genommen habe. Die Geſellſchaft ebenſo wie die übrigen kontinentalen Farbenfabriken, mit denen beſonders in Oſtaſien eine Zuſamenarbeit beſtehe, werden von dieſer Seite her bedrängt. Auf den euro⸗ Märkten fürchtet man eine Farbenkon⸗ kurrenz nicht in dieſem Ausmaße, da ſich die japaniſchen Sortimente nicht ohne weiteres für Europa eignen. Außer⸗ dem werde man ſich durch gewiſſe Mittel, insbeſondere han⸗ delspolitiſcher Art, dieſer Konkurrenz zu wehren wiſſen. Zur Exportfrage führte Geheimrat Schmitz auf An⸗ frage aus Aktionärkreiſen noch aus, daß ein Einbruch im Exportgeſchäft nicht zu verzeichnen ſei. zielleicht aber in einzelnen Ländern. Der Geſellſaft ſei es Jurch Zuſammenfaſſung aller in Frage kommenden Spar⸗ ten gelungen, einen Ausgleich hierfür zu erzielen. äußerte ſich Dr. von O Deutſche Eiſenbahn⸗Betriebsgeſellſchaft. Berlin, 28. April.(Eig. Meld.) Der AR. beſchloß die Wiederauf⸗ nahme der Dividendenzahlung mit 3 v. H.(GV. am 29. Juni.) * Wiederaufnahme der Diridendenzahlung bei der Erd⸗ mannsdorfer Flachsgarnſpinnerei. Der GV am 28. Mai wird vorgeſchlagen, neben der Dividende von 6 v. H. auf oͤte VA eine Dividende von 4(0) v. H. auf die StA auszu⸗ ſchütten. Preuſengrube AG. Berlin Wieder 5 VH. Dividende Die Preußengrube AG, Berlin, ſchließt das GI 1033 mit Roheinnahmen von 7,31(7,04) und Zinserträgen von 0,57(0,60) Mill./ ab. Nach 0,41(0,82) Mill. 4 Abſchrei⸗ bungen ergibt ſich einſchl. 1355(2265) Vorjahresvortrag ein Reingewinn von 602 524(601 355) /, woraus wieder 5 v. H. Dividende ausgeſchüttet und 2524 1 vorgetragen werden. Die Geſamtförderung erhöhte ſich auf 0,88(0,78) Mill. To., die Haldenbeſtände wuchſen um rd. 60 000 To. uf 146 160 To. Im Untertagebetrieb wurden die Aus⸗ und Vorrichtungsbaue»lonmäßig weitergeführt. Von der Geſamtproduktion der Ziegelei von 1,33 Mill. Steinen ver⸗ blieb am Fahresſchluß ein Beſtand von 0,89 Mill. Steinen. Aus der Bilanz(in Mill.): Grundkapital unv. 12,0; Reſervefonds unv. 1,20; Rückſtellungen 0,71(0,59); Waren⸗ verbindlichkeiten 1,75(1,74); dagegen Roh⸗, Hilfs⸗ und Be⸗ triebsſtoffe 0,30(0,25), Wertpapiere 4,5(1,43). Warenfor⸗ derungen 2,96(6,21), Bankguthaben und Kaſſe 1,00(0,13). GV 9. Mai. ——— * Norddenliche Affinerie, Hamburg.— Gewinnabſchluß. Bei der Norddeutſche Affinerie ergibt ſich unter Berück⸗ ſichtigung des vorjährigen Verluſtvortrages von 5787/ für 1933 ein verfügbarer Reingewinn von 25 097 A. Von dͤer Verteilung eines Gewinns wird abgeſehen und vor⸗ geſchlagen, je 50000/ an den Penſionsergänzungsfonds und an die Penſionskaſſe zu überweiſen. Der Reſt von 115 037/ ſoll vorgetragen werden. 8 * Hüttenwerk Eiſengießerei und Maſchinenfabrik Michel⸗ ſtadt(Heſſen). Bei der Geſellſchaft ſtieg der Inlandsumſritz im zweiten Halbjahr 1933 an, vor allem in Dreſchmaſchinen und Rohguß, doch konnte der ſchlechte Geſchäftsgang im erſten Halbjahr nicht wettgemacht werden, ſo daß wieder ein Verluſt entſtand. Zur Tilgung desſelben ſowie zum Aus⸗ gleich des Kapitalentwertungskontos wurde das AK von 300 000 auf 200 000 herabgeſetzt, die Reſerve von 30 000 auf 20000/ vermindert. Aus der Bilanz: Verbindlich⸗ keiten 0,234(0,206), andererſeits Außenſtände 0,110(0,062), Vorräte 0,108(0,118) Mill. l. Neckarwerke EBlingen AG. Die Geſellſchaft verzeichnet für 1933 Betriebserträgniſſe von 6,21(5,92), Mill. /, die ſich um Erträgniſſe aus Betei⸗ ligungen auf 6,7(i. V. einſchl. ſonſtige und außerordentliche Erträge 6,367) Mill./ erhöhen. Es ergibt ſich einſchl..14 (0,155) Mill./ Vortrag aus dem Vorjahre ein Reingewinn von 1,36(1,33) Mill.. Hieraus werden 60 867„ dem Reſervefonds überwieſen, unverändert 5 v. H. Dividende auf 22,5 Mill. dividendenberechtigtes Aktienkapital aus⸗ geſchüttet und 0,15 Mill./ auf neue Rechnung vorgetragen. Nach dem Bericht des Vorſtandes wies das Jahr 1933 eine Zunahme des Stlromabſatzes von 21 v. H. gegen⸗ über 1932 auf. Insgeſamt wurden im Berichtsjahr 134,93 (113,86) Mill. kWh Strom erzeugt, bezogen, davon 109,38 (90,38) Mill. kWh nutzbar abgegeben. In der Bilanz per 31. Dezember 1933 iſt ͤas geſamte Anlagevermögen mit 41,41, das Umlaufsvermögen mit 2,02 Mill.“ eingeſetzt, während auf der Paſſivſeite bei unv. 30 Mill./ Kapital 2,55(2,494) Mill. geſetzliche Reſerve und 9,05(8,121) Mill. Abſchreibungs⸗ und Erneuerungsfonds die Ver⸗ bindlichkeiten mit 9,31 Mill. /, davon 7,5(7,586) Mill. 4 Obligationsanleihe von 1926. O Kraftübertragungswerke Rheinfelden.— Wieder 5 v. H. 28. April.(Eig. Dr.) In der AR⸗Sitzung wurde beſchloſſen, der GV am 29. Mai wieder§ v. H. Divi⸗ dende ſowie eine Ermäßigung des AK. mittels Ein⸗ ziehung von 1 Mill. StA vorzuſchlagen. Der Stromabſatz — im laufenden Geſchäftsjahr eine leichte Belebung er⸗ ennen. O 5 v. H. Dividende der Neue Baugeſellſchaft Wayß n. Freytag AG., Frankfurt a. M. 28. April.(Eig. Meld.) Der AR. beſchloß, der GV. am 16. Mai nach reichlichen Abſchrei⸗ bungen und Rückſtellungen(i V. 0,014 Mill. bzw. 0,39 Mill. /) die Ausſchüttung einer Dividen de von 5v. H. vorzuſchlagen.(J. V. wurden 61 000/ Gewinn vor⸗ getragen). * Die neue Speyerer Luftfahrzeugbau⸗Geſellſchaft. Das neue Flugzeugwerk, die„Deutſche Luftfahrzeug⸗ bau A“, oie ſich in den Fabrikräumen der ehemaligen Speyerer Flugzeugwerke niederließ, hat ſich geſellſchaftlich nun feſt konſtituiert. Das neue Unternehmen arbeitet mit einem Grund kapital von 250 000/ in 250 Aktien zu je 1000/ die alle von den Gründern erworben wurden. Die Gründer ſind: Kaufmann Joh. Statz⸗Köln, Bau⸗ rat Dr. h. e. Hugo Len tz⸗Berlin, cand. med. Hans Joachim Meitner⸗Berlin, Kaufmann Rud Schmitz⸗Berlin und Ing. Alfred Hauſer⸗Berlin⸗Neukölln. Vorſtands⸗ mitglied iſt Ing. Otto Brinckmann⸗Köln. Der AR beſteht aus: Reichsminiſter a. D. Treviranus⸗ Berlin⸗Wannſee, Prof. Dr. Ing. Krell⸗Berlin⸗Dahlem und Dipl.⸗Ing. Endras⸗Augsburg. * Zuckerpreisregelung in Rheinland und Weſtfalen.—39 ſeit Fahren beklagten Mißſtänden in der Zuckerpreisfeſt⸗ ſetzung hat der Regierungspräſident Weſtfa⸗ lens daourch ein Ende gemacht, daß mit Wirkung vom 7. Mai 1934 für die beiden billigſten Sorten ein Feſtpreis beſtimmt worden iſt, der für Kriſtallzucker oder Mehlis 8 Pfg. und für gemahlenes Raffinade als Höchſt⸗ und Mindeſtpreis beträgt. Preisnachläſſe auf alhe Arten Zuſchauer ſind in Zukunft verboten. Der Regie rungspräſident konn bei hartnäckiger Zuwiberhandlung „gegen ſeine Anoroͤnung zur Betriebsſchließung ſchreiten. eee eeee-.........—— K 5 2— Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten ttei e L N 27. 23. u. 25 21. 15, n. — je Stück, Urszettel der Neuen Mannheimer Zeitung e cierancen in Mart f gece e, eee eenee e Mannheimer Effektenbörse 27, 28. 20 Sodern 2 10 5— 975 Packe0.—.————— 955 f& Wi Magirus.⸗G.—.——, Boi—.— 838, J. 8*Q— 3 27. 28. Industrie-Aktien Inag 0 55 Otavi⸗Minen 14.50 95 75 83 Dbrlm, Aetkende———9 ae 66.80 66,12 Wanderer Werke 57— 83 —.— 90 0 S keln.Sch Khec 8 Rhen 8 0 2460 216 2 ci 29.0 2955—— 9 Maschlneikagern. 1942 200 Beſff Eiſen*— Burbach Kalk. 2450 275 .Kom.Gd. 99.— 8050(Sudwigeh u Br..— 60.— Dortm. Ritterbr. oase 66,50 Knort Heilbronn—.— 135,0 Kbeinſtabl... 51.25 61.—[Ver. Stablwerze 43.25.25 Elktt Bichtenng⸗ 99,12 98,500 Markt⸗ in Kühlh. 77.50 7750 Wiſſener Metall, 92.— 92.—*—*.——◻ ochfrgeuenz.——— G9e% Spafen St. 84.50 84.— Pfälz. Mühlenw, 85.— 85.— —* 950 95 Hildebr.⸗Rhei .59.— ebr.⸗Rheinm.—.——.— SPeeree 28 J160 1460 Salgw. Heilbronn L800 186.0 Tuher Brem.⸗Beſigh.Oel 75,— 75,— Schwarz Storch. 63.— 63.— Werger 74.— 74.— 9 Dtſch. Ablöſgſch. 1 95.60 95, Drown, Boveri 14.— 14.— Seilind. Wolff. 84.— 24.——555—.6050 61.25 Miäg, Muhlb. 3893— 8.45 17.45 Semeniw Heidelb 1005 1905 Sinner... 05, 65.— A. E... 25.50 25,25 Moenus A. 67.— 67.— D. Schutzgebieke..10.— Daimler⸗Benz— 5 Südd. Zucker 166.0 170,0 Ajcha„Buntpap. 40.——,— Montecatini..—.— 39.505% Roggenrentb..45 6,45 Sarlt 60 80 50 Peeenſ e. 1070 1690 E. Aeſeh Dul. 1280 120 Rheindektracäl..e..e P Crep.J 20.— 00 Durlacher Hof.. 60.— 60. Kichbaum⸗Werger 78.75 73.75 Zellſtoff Waldhof 48.— 48.50 Enzinger Union 72,.— 72,.— Gebr 4 ——— uſtrie. 488.7 Pfälz. Hypoth. B. 75.— 69, ein Holbg. 66,— 66.— Bad. Aſſecuranz, 38.— Frankfurter Börse Festverzinsliche Werte] Bank-Aktien D. Wertb.(Gold) 75.— 75,— Alg. D. Credit, 45.— 6l. 113.5 113,0 Reichsanl.-.50 88.75 Pabiſche Bant 1140 1140.GelbenE Unt SPP An 725 620 0 5 99,50 86.30 Bank f. Brau. 1002 100.0 Di. Linoleum..———.—(Ser. Wölalcht. 117r.— 4½„Selobl. 1011—— 650 SSaganm. 9. 9. Davs. Pop. u, Wb. 8880 66.75 Dt. Verlag...—.— Per. eün Bofin 1———„260.544 560— S eee. 20 54.87 Serl. Sandelsgeſ. 89.5 de.30 Dresd. Schneilör, 20.— 50.— Boig Hafner—.—.—— 4½% ung. Str.10—.— 72 Wlöfungſch. U. 98,80 85.0, Com. u. Privatb, 45.25 44.25 Dürrwerle..„. 27— 27.— Bolfh. S S , hne 10.40.07 Deutſchedisconto 27.— 80.500 Dpckerd.& Widin.. 7cWrkb. Seil. u. K. 46,— 38.— 4% Und. Göldr.—.— 155 4% S00 14.—55 2.⸗Aſiatiſche Bk.———. El. Licht u. Krafi 104.6 104.6] W.%„Kronenr.—— 033. Hatbelo) D. Effekten⸗Bani 71.50 77,50 Elektr. Lieferung—.— 99,50Zellſtoff Mollog 44.——. 4½½ Rnat.S.-I1—.— 30.— 616—— 64.— 84.— D. Ueberſee⸗Banj 37.—.— 0*— rntf. Den r——— 0 .24 475 ae 89%.596.21—— 822.25 Reichsbank... 141 143.8 ——— 2⁵ 2770 Mbein. Hop.-Sr. ee eeSe 6% Grkr. M. abg. 87.22 87.— Württ. Notenb Shw, Oel. Jc7 7042 Allianz. 64,— 64.— 85.— 65.— Geſfürel Br.— Transport-Aktten a Pr..B. Lia. 90., 99,50 AG. f. Verkehrsw. 66.— Saſe Rh. Hyp..90 9780 02,— Allg Lokalu. Fraft 101.1, 105. 10 Dt. Reichsb. Borz,— 112˙2 1 APag 5 S eeWelning.L. Oi.28 61.25 Kordb. S059. 30.——.— 5½9% Rhein. Lig. 91.25 91.75 Schantun Ludwigs Walzm. 90.— 90. K St. K. 106,5 106,5 Konſerven Vraun.—— 5 Serliner Sörse Festverzinsliche Werte 69% Reichsanl. 27— 95.67 ü 40 204.0— e.75 86.— Pfal. Prehhefe. 100 1070 Piatrner Bruchen 29— 50. Sahmeoer 94.— Rh. Elektr..⸗G. 91.50 91,50 Schöfferh. Bindg. 168.0 168.0 Lubwigsh. Walz⸗ Storchen 83.— 64,—Mainkraftwerke uuuerei, 9„ u. Wök. 70.— 71.50 Enzinger⸗Uunion—.——, R Sabene Sae. 86.— 28.— Dresd 61.— 61,— Faber eich. 58.— 58,— ———..Chem—— 1600 ehatter Wagg- J. G. Farben... 1 863 119.0 698 110,0 109.6 umech. Jetter—,— 40, Geinerl.e. 5 60.0 Siterng ilen, 4303.25 Habag 2012 280 e 8 2—.——9 229 160.0 100.0 Goldſchmidi Th. 63,25 62.12 38 63,75§. Südamerika. 23.50 23,50 285,0 231,0 Sn 25,25 arpener Bergw. 90. E5 5 05 80,50 Mannb. Berſ⸗G. 28.— 28.— 35—— d& Nen 23,.— 22.25—— 65.75 Hanfwerk. Füſſen 36,50 88.— Kali Aſchersleben 105,5— Heſſ.⸗Naſſau Gas 78,— 48.— Kalt Salzdetfurth Hilpert Armatur.—— 2. Hindrichs⸗Auffer 62.— 62.— Klöckner Hirſch Kupf. u. M. 72 ſenb———— Hochtief.⸗G.. 5 5½% Südbo.Sia. 95.— 05,— Südd. Eiſenbahp 96.75 59.—1Holzmann, Phil. 60.— 69 75D5 Lechwerke Metallg. Frankf. 90.5 Weſtereg. Alkali. 107.0 109.0 Baſt Nürnberg St. A. 91/75 91.37 6½% do. Com. 1 85.— 65,.25 Belula... 1260 120,2 Rheinmetall... 12,2 142.0 6% P. S8-Pfdb. 19 94.— 94.28 1600 1100 Badiſche Bane. 1440 1140 Semberg..5 68. 60% „ 109, 5 Dtſch. Bk. u. Disc. 45,25 57.— Brem.⸗Beſig. Bel 5 7 3 Brown Boveri. 14,, 14.— ——— 120.0 129,0 Rh. Hypoth. Bk.—.— 110.0 11785 101.0 Schramm Lackf. 3150 32,50 4½% Oeſt. Schaz. 30.20 30.75 9 arſtabt 1140— ürnbg. 9².2 6. H. Knorr.. 192,0 192.0Mannh. Verſich., 20,— 20.— Chemiſche Albert 54,— 34.50 Selinbut W1 3•Si*2 4%„ 8 1447 1447 Siemens u Halsie 1340 133.5%„eonv. Rente Daimler Rütgerswerke.„ 55.— 55,25 Sachtleben Schnellpr. 1 5 rkthl..505% Mexikaner Sübd. Zucker..—. 434 15 Lpur.gie. Gotha 77.— 76.— 1 Ufa Freiverk)„29.— 28 Transport-Aktien Montan-Aktlen Allg. Lok u. K 87.— 88,0Eſchweil. Bergw. Gelſenk. Bergw. 6,80 8 8——— alt hene 0 e Sanle· Axtien 8.— Bank f. Brauerei. Kali Weſteregeln 107,0 1106 Berl. Handelsgeſ. Riane 66.7 65, Süun a ee e eu. bebarf.. 1287——Dich 20 91,.— 91—Ak 4%„ Goldrente 22,70 23.— 4⁰„ 6,45—.— Aſchaffbg. Zellſt. 48.50 50.12Gritzner Maſch. Augsb.N. Ralch. 66.50 94.28 Gebr. Gro 0—.——— Balke Maſchinen 29,50] Grün K Bilfinger 216,0 220,0 Bayer. Motorenw 100 7 Füs⸗ K.—— 14 6% Pap.⸗R.—.——. Dt. Atlant.⸗T... 119,0 119, Tietz, Leonhard. 19.25 19.50 90 Türk. Ad-Anl.—.—— Berlin⸗Gubener 5 9 ½10 11 Walbpol.— 48.2 0 Kebmätkell.—.——.— . Verk 66.97 69.25 A1 6 t 101.6 1015 Sütdd. Eiſendahn———.— Chem. Geiſen Chem. Albert Co. Hiſp.(Chade) Lontt Aicle on noleum 295 Daimler Motoren 46,37 46.65 Dtſch.⸗Atlant.⸗T. Deſſauer Gas Deutſche Erdöl. anſa Diſchiff,———— ordd. Sloyd. 29.— 27,50 61,— 66.62 Bank. f. el. Werte—— 1000 Deutſche Linol, Diſche. Steinzeu 00 resd. Schnellpr... Dürener Metall 1000 101.0] Sinde'sEismaſch, 89.— 64.J 8 44,25 44,25 t. Aſiati 94— 8050 eberfee Bk 240 Engelhardt.. 92.— 81550 Enzinger Union Rhein. Gruſchwitz Textil 91,50 92.— 41.— 41.— Guano⸗Werke. 62,50 62,50] Roſitzer Zucker ekula.... 88˙37 88/Hackethal... 59.— 57,25 8. P. Bemberg 75 Halleſge Maſch.— 59.— Rütgerswerke ergmann Elekt. 19, 2 Hammerſ, Spinu.———.— Sachſenwerk. Hann. M. Egeſt 54.—Gebr. Junghans 39,75—5 160.0 Kaliwk. Aſchersl. 107,5 S 55.50 Klöcknerwerke 5 C. H. Knorr ,—— 119, Kollmar cJourd.—. 119, 128.5 Kölſch Golher⸗e e 112 7 115,0 Kötiter Kunſtled. 76,50 50,75 56 87 91000% 58.— 59,— Kronprinz Met. Kyffhäuſer Hütte.—— Lahmeyer& Co.—,— Laurahütte 89.75 Per. Uitrama 59 4 Elktr. Licht u. K. 104,5 104 0 Maſch Buckau⸗W. 32.75 82 75 Heuftof Verein—.— Maximil.⸗Hütte Merkur Wollw. —Röein. Elektrizit. 90.50 90,75 Bremer Woll⸗Kä.—.— t Rheinſtayl... 91.75 91650 Budexus Eiſenw. 72.12 72.— 9 15 Bergbau 50.62— Rhein.⸗W. Ralk!—.— Charlott Waſſe⸗ Waſſer 82.87 62,50 Polvphonwerke. Rückforth. Ferd. 72.15 73.— 169,0 170.0 9 5 Bergwk. 96.75 83,— 38,.— H. Harz Portl.⸗Z. 11766 A 2040.Steht. Sal 1060 1005 Nordd. Aoyd treme. 5680 Klucnee Werke.— Mi „ er 144.5 143,0 —, Deutſch⸗Oſtafrika 44.——.— Sloman Salpeter— euſtoff Waldhof.02 70,25 Neckarſulm. Fahrz——— —.— Eſchw. Bergwerk—,— 240,0 0—9 1 Süd 5 61.— 61.— 5[Mez Söhne..——,Neu⸗Guinea....——Südſee Phosphat— Nieiningerbopbt 70.— 1,50 Raterend 5. 1885 1885 Rinten.— 1456/ent Miten. 2 14,50 14.50 Ufa-Film....—— Oeſterr. Creditbk.. eldmühle Papier 9 imoſa„„„ hle Papier 101.5 101,04,— üten, ug.: 2320 J640(Pelten.l. 38 8 2o,12 Ri e Genge:—— 164e Fortlaufende Notlerungen(Sehlush 5 5 250.0 2480 Ford Motoren. 60.—— Mühlheim Berg.———. 0 Allianz Leben. 280. Gebhard Tetil. 67.75—.— Niederlauſ Kohle———.—Lecu:..8 878[Lahmeger& Co.„. Gehe 10 Con.45.25 45,75 Nordd, Eiswerke——.— Aku. 61,12 61,25 Laurahütte.... 20.87 19.50 ie· Akti Gelſenk 905 vk. 64.— 63,37 Oberſchl. E. Bed. 12,.——,— Allg. Elektr. Geſ. 25.37 25,25 Leopoldgrube... 20.— 28.— industrie-—0 108.99 15* 9 570— Zell. 5— 66,— 66,25 Accumulatoren 3. 71.— 70, 1 5 7 5025] Saver. Mot.⸗W. 12/8—.—[Mansfeld.⸗G. ½% uü.. 60 6 S 6675 715 Phönix Bergbau. P. Bemberg. 65,—.— Maſchſgenban,. 46,25—.— Allg. Elektr⸗G.. 25.25 26,12 Geſ. f. elektr. Unt. 97.62 96.25 Polpphon... 1787 1. Jul. Berger Tieſb. 120.5—.—[Maximiliansh..—— Anenendorf ar. 9650 67.— Gocpharde Geor. n, e, Röeintelbeneeraſt 91.80 50 Periiner kag.— 79.6/ Pionteetn.—.— 40.48 — 35˙/,•8) RheinfeldenKraft 91.50 N, erliner.— 75.—Montecatini“..—— 40,7 Anhalt.Koblenw. Goldſchmidr. Th. 62,7 65,5 Braunk. 2170 219,0 Braunk. u. Bilk.—— 178.0 Sberſchl. Koisw.—. —,— Orenſtein& Kopp 65,25—— 69,.— 70.—Comp. Hiſpano.——Rh. Braunk. u. Br. Senteh n 143, 142,5 Rhein. Elektr..— Continentalexin, 55,37 Rh. Stahlwerke 55.62 55,25 50 Daimler Benz. 46.75 46.,65 Pih,⸗Weſtf,Elektr. 95,50 96.75 Salhdetfurkh:: 137,0 50.0 Heutſch. Atlant. ,— 119.2 Kütgerewerke..———.— Berl. Karls. Ind, 98.— 90.75 0 6 26.— 2625 Sarotti 74,.— 75,75 Deſſauer Gas.. 127,0 123,]Salzdetfurth Kali—r Sarltter Heoſch, 158 1750 Sartenete be, 26.- 88s Scee 0 Fece Kr: 10 1145 S6 00— Braunk. u. Brikett 157.5 3 Harpener Bergb. g0,62 90.— S0c Schneider 54.50 Deutſche Kabelw. 58 h9 11 4 1217 Braunſchw. A. G. 102,5 103,0 Hedwigshütte.——— Schöfferhof Brau.— 109.0 Deutſche Linol.. 86/87 57.— Sch 100 580 alzer—,— 156.5 Br.⸗ Beſigh. Oelf. 78.—.— Hilpert Maſch. 36,50—.— Schuberic Salzer 15/0 168.0 Deuiſcher Eiſenh. 56,50 59, Schucert e Co, 91.62 92,25 Premer Pulkan—— 1030 Lindrichs& Auff.—.—), 0 Schuckert& Co. 91 50 92,12 Dortm. Union.⸗B 5 S 104“2 1944 Bremer Wolle— Hirſch Kupfer 929— 8 Schultheiß.. 104,0 104.8 EintrachtBraunk. 167,5 90•50 Stöhr 5 e 3— 95 Suberle Uſfchw. 716 129 950 ilene, Jt6r 26 8 Siener.. 240 1840/C Sich raft— 104 Sialbirſer 930 50 Hohenlohe⸗Werke 31.——,— Sinner A⸗G..—.——.— Cl. Siod — el 1000 70 Phil. 93 69.37 Stoehr Kammg. 110,5 1110 1660 1367— 1675 12⁰ Them. Hepben. 76.— 76.— Oise BSergbar.. 13070 160,0 Steitinge Ghart. 37,25 30.50 Teidn ap. 101.) 100.5 Feonhard Tieh? 19,37 19.— S 1 7 eld ühl* 9 Siünmer 425.50 Selten 4 Gulk. 5,30 20.50 Per. Stahlwettz 42.78 720 Kahla Porzellan 16.50 16,6 Südd..25 Thörb's ver. Oele 79. 9 69,37J Tietz, Leonhard 19,25 16,62 Transradio 70.— Barziner Papier 12.— 12.— Hoeſch Köln, 72,75 78.— Reichsbang. 96.— 9650 5 45 Dt ickelw. Deutſche Kabelmd. 6/.50 69,25Kraußc Eie, Lok— 47.50 P. Glanzſt. Elbf. 87— 55,25 Bergbau 0 63.— 63.50 Vogel Telegr... 74,50 73,5 10.Geſfürel 96.65 WeſteregelnAlkalf—.— 109,5 19.5 Goldſchmidi Th. 15 6275 Venteſrsdei 48. 480 42·50 Hambg. Elek.. 118,2 116.2 Hanz eiektr. Werte 65.25— 5 0 0 Bergbau 90,62 90,— Bank für Brau. 6 A. G. für Verkehr 66,50 101 1168 115,2 Augent, Bokelbe 101.7 20 9 „—.— 136.0 D. Reichsbahn B, 112.6 112,5 „——.— Ilſe Genußſch,. 112.5—. Hapag..... 26,12 29.— — 3675 40,— Hamburg Süd d.—.— 43.— 48.— Kali Chemie Hanſa Dampfſch. 5 7700 —.— erke— 68,35 Stani Minen. 14.52— Samstag, 28. April/ Sonntag, 29. April 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe 21. Seite/ Nummer 106 Das Inſtitut für Konjunkturforſchung 4 nimmt in dem ſoeben erſchienenen Vierteljahres⸗Heft Stel⸗ lung zu der brennenden Frage der Devi ſenbewirt⸗ ſchaftung und Transferregelung. Die Paſſi⸗ vierung der deutſchen Handelsbilanz ſeit Anfang 1934 hat danach neue, weitreichende Maßnahmen in der Deviſen⸗ geſetzgebung erforderlich gemacht. In den vergangenen Jah⸗ ren hatten Reichsbank und Reichsregierung verſucht, durch 3 ein immer enger gezogenes Netz von deviſenwirtſchaftlichen Beſtimmungen dem Abſchmelzen der Deckungs⸗ beſtände Einhalt zu bieten. Ein notwendiges Korrelat dieſer hauptſächlich für Auslandszahlungen im Warenverkehr und für Deviſenflucht geltenden Beſtimmun⸗ gen bildeten die Vereinbarungen über die Zins⸗ und Til⸗ gungszahlungen der Auslandskredite. Hierdurch iſt es ge⸗ iungen, den Rückzahlungsmodus zu über⸗ wachen und unvermutet auftretende Gefahren für die Zahlungsbilanz zu vermeiden. Dennoch hat der Wettlauf mit dem immer raſcher wer⸗ denden Rückſtrom der Auslandsguthaben und mit der Verſchlechterung der Handelsbilan z nicht zu dem gewünſchten Ziele geführt; die Verringerung der Deckungsbeſtände der Reichsbank hat nunmehr zu einſchnei⸗ denderen Maßnahmen gezwungen als ſie bisher angewen⸗ det wurden. Bereits Anfang Mär z ſah ſich die Reichs⸗ ſtelle für Deviſenbewirtſchaftung genötigt anzuordnen, daß die Genehmigung, die für Auslandszahlungen im Warenverkehr erteilt worden waren, nur bis zu 35v. H. in Anſpruch genommen werden durften. Im April ſind die Deviſenkontingente weiter gekürzt worden und betra⸗ gen gegenwärtig nur 30 v. H. Die hieraus erwartete Deviſenerſparnis wurde auf 30 Mill./ monatlich, alſo etwa ſo hoch wie der Paſſipſaldo der Handelsbilanz im Januar 1934, veranſchlagt; doch ſollte öͤieſe Maßnahme zu⸗ nächſt weniger eine Droſſelung des Verbrauchs darſtellen als ein Palliativmittel, das infolge ſtarker Lager⸗ eindeckungen der Importeure bzw. der erſten Verarbeiter notwendig geworden war. Tatſächlich wurde eine fühlbare Entlaſtung Hierdurch nicht erreicht, zumal von der Kürzung der Deviſenzuteilung zunächſt nicht die im Rahmen des Stillhalteabkommens gewährten Rembourskredite betroffen wurden. Die verfügbaren offenen Kreditlinien für dieſe Zwecke ſind auf 140 Mill. geſchätzt worden— ein Betrag freilich, der wohl die untere Grenze der prak⸗ tiſch erforderlichen Rembonrskredite darſtellt. Von der Kürzung der Deviſenkontingente wurde ferner nicht die Einfuhr aus den Ländern betroffen, mit denen Verrechnungsabkommen geſchloſſen worden ſind. Dieſe Abkommen fußen auf der Errichtung von Sonder⸗ konten bei den Notenbanken; auf dieſe Konten leiſten die (beiderſeitigen) Importeure Zahlungen für die Waren⸗ einfuhr, ſobald das zugeteilte Deviſenkontingent erſchöpft iſt. Die Notenbanken verrechnen die gegeneinander beſtehen⸗ den Guthaben und Forderungen. Alle dieſe Maßnahmen haben den engbegrenzten Zweck, für den ſie gedacht waren, erfüllt; den Schwund der Deckungsbeſtände vermochten ſie jedoch nicht aufzuhalten. Die Zuſpitzung der Verhältniſſe nötigt nunmehr zu weitergehenden Schritten. Dieſe erſtrecken ſich einmal auf die Ueberwachung der Rohſtoff⸗ einfuhr, zum anderen auf die Regelung des Ka⸗ pitaldienſtes der Auslandsſchulden. Ob es auf dem Wege der Rohſtoffüberwachung gelingen wird, die aus der gegenwärtigen Deviſenſituation erforderlichen Maßnahmen mit dem konjunkturell ſteigenden Rohſtoffbedarf der In⸗ duſtrie in Uebereinſtimmung zu bringen, läßt ſich noch nicht überſehen. Auch für den Zins⸗ und Tilgungsdienſt der Auslandsſchulden müſſen neue Wege gefunden werden. Da es als ausgeſchloſſen gelten muß, daß im laufenden Jahr über die Handelsbilanz Deviſeneingänge zu erwarten ſind, da ferner eine Manbprierfähigkeit der vorhandenen Deckungsbeſtände praktiſch nicht mehr beſteht, bleibtein völliger Transferaufſchub zeitweiſe kaum zu umgehen. Dies bedeutet ſelbſtverſtändlich nicht eine Unterbrechung der Aufbringung, ſondern lediglich ein Aus⸗ ſetzen der Uebertragung, die zum entſcheidenden Teil durch die währungs⸗ und handelspolitiſchen Maßnahmen der Gläubigerländer ſelbſt heraufbeſchworen worden iſt. Abeichungsplan in der Nheinschifiahri exledigi In dem ſpeben erſchienenen Heft 10 der Wirtſchaftshefte der„Frankfurter Zeitung“, das der Arbeitsbeſchaffung ge⸗ wioͤmet iſt, befaßt ſich Generaldirektor Welker⸗ Duisburg auch mit dem Rheinſchiffahrtsproblem. Gene⸗ raldirektor Welker befaßt ſich hierbei auch mit dem Problem einer Verminderung des Schiffsraumes. Eine Abwrackung hält er hiernach für undurchführbar, die Teilſtillegung ſei wegen der ungeheuren Schwierigkeiten abgelehnt worden, über den ͤritten Plan, der ernſtliche Erörterung auch in der Zentralkommiſſion fand, führt er u. a. aus: „Dieſer Plan iſt von der Reichsregierung aufgegriffen und der Zentralkommiſſion für die Rheinſchiffahrt in Straß⸗ ſonders der Elektro markt burg zur Prüfung und Beſchlußfaſſung unterbreitet worden. Er wurde aber im Laufe der Verhandlungen derart ab⸗ Devisenbewirischaſſung und Transferregelung geändert, daß die Reichsregierung ſelbſt den abgeänderten Entwurf abzulehnen genötigt war. Damit dürfte auch die⸗ ſer Plan wohl endgültig von der Bildfläche verſchwunden ſein.“ —— * Veithwerke AG. Sandbach⸗Höchſt i. Odenwald. Weun auch im GJ. 1932/33 der wertmäßige Umſatz dieſer Gu mmi⸗ reifenfabrik etwas zurückging, ſtieg der mengen⸗ mäßige Umſatz erfreulich. Der Inlandsumſatz war wert⸗ mäßig feſt gehalten, der Umſchlag nach dem Ausland gab dagegen um etwa 77 v. H. nach. Die Produktion von Mo⸗ torrad⸗ und Kleinautoreifen ſowie von techniſchen Artikeln wurde weiter ausgebaut. Auf 30. 9. 33 verbleibt nach 0,073 (0,107) Mill. Abſchreibungen auf Anlagen und 0,017(0,051) Mill. auf Debitoren einſchl. 0,035(0,025) Mill. 4 Vortrag ein Reingewinn von 123 266(43 742) /, der bekannt⸗ lich zur Ausſchüttung von 6(5) v. H. Dividende auf Effekſenmärkie anziehend Eröfinung zögernd bei freundlicher Grundiendenz/ verlauf bis zum Schluſ überwiegend beiesſigi/ Schlußkurse nachbörslich meisi Geld Manheim abwaratend Die Börſe ſteht unter dem Einfluß der Verhandlungen über die Transferfrage, ſo daß die Tendenz gegen geſtern baum Veränderungen aufzuweiſen hatte. Im allgemeinen überwogen leichte Kursbeſſerungen am Aktienmarkt. Zell⸗ ſtoff Waldhof 48½ nach 48 v. H. Je 2 v. H. gewannen Süddeutſche Zucker und Weſteregeln. Farben mit 138/&—½ v. H. abgeſchwächt. Banken und Verſicherungen kaum vere ändert. 8 Renten gut behauptet. Reichsalt⸗ und Neubeſitzanleihen um Bruchteile eines Prozents ermäßigt. Frankfurt ſehr ſtill An der Wochenſchlußbörſe kam das Geſchäft nur zögernd in Gang, da von der Kundſchaft Aufgaben ſo⸗ wohl nach der einen als auch der anderen Seite faſt völlig fehlten, während die berufsmäßige Spekulation er⸗ hebliche Zurückhaltung bekundete. Starke Be⸗ achtung fanden der engliſch⸗franzöſiſche Vorſtoß hinſichtlich der Behandlung der Dawes⸗ und Pounganleihe und zum anderen die große Rede Neuraths über das Abrüſtungs⸗ problem. Wenn auch die Umſätze ſehr klein und die Zahl der zunächſt zur Notiz gelangenden Papiere ſehr gering war, ſo war doch eine unverkennbar freundliche Grundſtimmung feſtzuſtellen, die ihren Niederſchlag auch in günſtigen Wirtſchaftsnachrichten fand. So lag be⸗ feſter, wobei der günſtige Abſchluß der Geſfürel dem Geſamtmarkt eine Anregung bot. Der Renten markt zeigte für Reichsanleihen eben⸗ falls ſehr geringes Geſchäft bei Erhöhungen bis z v. H. Auch in der zweiten Börſenſtunde blieb die Umſatztätigkeit ſehr klein, das Kursniveau war ſo gut wie unverändert. Lediglich Schiffahrtsaktien lagen ſchwach und 1 v. H. niedriger. Die ſpäter notierten Werte lagen unein⸗ heitlich bei Abweichungen von 4— v. H. nach beiden Sei⸗ ten. Neubeſitz waren etwas lebhafter und mit 18 v. H. um 30 Pfg. höher, im übrigen lagen die Anfangskurſe behaup⸗ tet. Von Reichsmark⸗Obligationen waren beſonders RWGE auf die bevorſtehende Verloſung hin gefragt und mit 8½ v. H. um 1 v. H. feſter. Pfandbriefe, Staats⸗ und Stadtanlei⸗ hen waren ruhig und nahezu unverändert. Fremde Werte lagen ſtill. Tagesgeld blieb zu 394 v. H. unverändert. Berlin überwiegend freundlicher Im Hinblick auf den früheren Börſenbeginn lagen vom Publikum größere Orders kaum vor, ſo daß bereits kleinſte Beträge das Kursnipeau nach der einen oder anderen Seite zu beeinfluſſen vermochten. Nichtsdeſtoweniger blieb aber⸗ der Grundton weiter freundlich, da man die heute praktiſch beginnenden Transferverhandlungen ſelbſt nach Vorliegen des engliſchen Memorandums zuverſichtlich beurteilt. Starke Beachtung fand an der Börſe auch die Rede des Reichsaußenminiſters. Im großen und ganzen zeigte das Kursniveau keine ſtärkeren Veränderungen. In Mon⸗ tan werten bemerkte man nach der Aufwärtsbewegung der letzten Tage heute Realiſationsbedürfnis. Feſt veranlagt waren Kaliwerte unter Führung von Aſchersleben mit plus 3½ v. H. Auch chemiſche Papiere waren begehrt. Nicht ganz einheitlich lagen Elektro werte. An den übri⸗ gen Märkten bemerkte man eher feſtere Kurſe. Verkehrs⸗ werte litten unter geringem' Abgabedruck, Renten blie⸗ ben weiter freundlich veranlagt. Neubeſitz vernachläſſigt, vermochten ſich aber auf dem geſtrigen Schlußkurs von 17,70 zu behaupten. Bei weiter kleinem Geſchäftsumfang blieb die Tendenz im weiteren Verlaufe anziehend, Reichsbank ge⸗ wannen nochmals /, Rheiniſche Braunkohle 2. Auch Montane waren erholt und Mannesmann um 956, Rhein⸗ ſtahl um 7% v. H. gebeſſert. Farben, die vorübergehend bis auf 13836 v. H. angezogen hatten, bröckelten ſpäter auf 138½ ab. Auch Schiffahrtswerte waren vernachläſſigt, * 26 Als ſie endlich wieder heimwärts fuhr, den drei Gleichen entgegen durch die alte feierliche, ſtolze Allee, ſchüttelten die Linden ſchon ihre goldenen Herzöblätter über ſie aus. Schweigend, mit einer Bewegung, gemiſcht aus Wehmut und Wiederſehensfreude, geleitete Wilhelm Ernſt Andri ins Schloß. Wieder atmete ſie den her⸗ ben Wacholderduft in den Zimmern, ging traurig an all den Dingen vorbei, die ſie, Freude im Herzen, vor Wochen verlaſſen hatte. So war denn alle Qual umſonſt geweſen, fuhr es durch ſie hin. Und dann: ziellos, ſinnlos, geht das Leben weiter. Sie ſaß, wie früher, in Wilhelm Ernſts Zimmer, unter Alix' Porträt, zwiſchen den vielen dunkel ſchimmernden Bücherreihen. „Wilhelm Ernſt— ich kann mich nicht mehr hier zu Hauſe eingewöhnen.“ 9 Ungewollt, unbeabſichtigt drangen die Worte über ihre Lippen. Er erſchrak. Er erſchrak ſo ſehr, daß es ihr einen Stich gab.„Was kann ich dazu tun, mein Liebling? Er hatte ſie nie ſo genannt Was beſagte das Wort. Hielt es ſie? Gab es ſie frei? Oh, wenn er wüßte, wie wenig ihr die Faſanerie plötzlich bedeu⸗ tete! Wenn er ahnte, wie ſelbſt jener ſtarke Drang gum Beſitz in ihr gelöſcht erſchien! „Willſt du reiſen?“ fragte er mühſam „Reiſen? Nein.“ Sie betrachtete ſeine tiefliegen⸗ den hellen grauen Augen. Solche Augen hätte mein Kind gehabt, ſpäter— merkwürdig, nie bedachte ſie, daß es auch ſein Kind geweſen Roman von Carola v. Crailsheim „Was ſoll denn geſchehen, Andri?“ Sie beſann ſich. War ſich aber auch nicht ſelbſt klar darüber, merkte ſie mit einem Male. Wenn i ch Heinrich Walram wiederſehen könnte, flog es ſie hin. Und gleich darauf, ſonderbar, beängſtigend: ſtarb mein Kind, weil ich ihm ſeinen Namen geben wollte? Andri kam es vor, als gingen ſie beide wie Ge⸗ fangene durch das Schloß. Starr und tot ſah ſie an Wilhelm Ernſt vorbei, wenn ſie ſich zufällig unter Tag traſen, auf den Gängen, bei den Lärchen im Park, vor dem ſchönen kleinen Gartenhaus. Sie teil⸗ ten die Mahlzeiten, ſaßen ſich aber wie Schemen gegenüber. Da mein Kind fort iſt, muß ich auch nicht hierbleiben, überkam es Andri, und ſie ließ den Ge⸗ danken in ſich wachſen, reiſen. Schon waren die Singvögel fort— ſchon nahte der Herbſt. Die Traurigkeit, die Einförmigkeit des Winters ertrage ich hier nicht mehr, ſagte ſich Andri. Dennoch, ſo widerſpruchsvoll dies klingen mag, tat ihr Wilhelm Ernſt leid. Wie einſam bliebe er zu⸗ rück, wenn ich gingel ſann ſie. Wiederum auf der anderen Seite, oft von Augenblick zu Augenblick wechſelnd, war ſie ohne eigentlichen beſtimmenden Grund aufgebracht gegen ihn, ſo als ſei er allein an ihrem Zuſtande ſchuldig. Das beſte iſt, ich gehe fort, ſagte ſie laut vor ſich hin. Und ging in ſein Zimmer, es ihm mitzuteilen. Es war leer. Wilhelm Ernſt mochte beim Inſpektor drüben ſein. Auf ſeinem Stuhl lag ein aufgeſchlagenes Buch. Was lieſt er, dachte ſie, und nahm neugierig den Band auf. „Wiſſet Ihr nicht, Madame,“ las ſie,„daß es hier in der Welt eine geheime Sozietät gibt, ſo man die Kompanie der Melancholiſchen nennen könnte? Das ſind Leute, denen von Geburt an eine andere Natur und Beſchaffenheit gegeben iſt als anderen, ſie haben ein größeres Herz und hurtigeres Blut, ſie lechzen und verlangen nach mehr, begehren ſtärker und ihre Sehnſucht iſt wilder und brennender, als ſie bei dem gemeinen Adelshaufen iſt...“ Weiß Wilhelm Ernſt dennoch mehr von mir, als ich annahm, dachte ſie, und all ihr offenbaren, ſchwand zu nichts. Doch an einem der nächſten Abende ſchnitt er Mut, ſich ihm zu ſelbſt das gemiedene Geſpräch wieder an: „ 0,6 Mill./ StA. und wieder 7 v. H. auf die VA. verteilt und 0,09 Mill. zu Sonderabſchreibungen verwandt werden ſollen. Der Auftragseingang iſt zufriedenſtellend und gewährleiſtet die Beſchäftigung der angeſtammten Be⸗ legſchaft. * Geſellſchaft für Lindes Eismaſchinen AG. in Wies⸗ baden. Die in München abgehaltene GV. erledigte die Regularien. Danach kommen aus 1215 565(1041 913) Mark Reingewinn 5(4) v. H. Dividende auf die Inhaber⸗ aktien, wieder 6 v. H. auf die Namensaktien zur Vertei⸗ lung. Je 100 000(80 000)“ werden dem Beamtenpenſions⸗ fonds und an den Unterſtützungsverein überwieſen und 209 460(215 808)/ auf neue Rechnung vorgetragen. Großhandels-Index O Berlin, 28. April.(Eig. Dr.) Die Richtzahl der Groß⸗ handelspreiſe ſtellt ſich für den 25. April auf 95,6; ſie iſt gegenüber der Vorwoche(95,7) wenig verändert. Die Zahlen der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe 90.0 (minus 0,2 v..), induſtrielle Rohſtoffe und Halb⸗ waren 90,5 lunverändert) und induſtrielle Fertig⸗ waren 114,7(unverändert). Hapag gaben um 1, Nordd. Lloyd um 17 gegen den An⸗ fang nach. Am Rentenmarkt ſetzte ſich die Erholung weiter fort. Hypothekenpfandbriefe kamen um—1 v. H. höher zur Notiz, auch Kommunale und Liuqidationspfand⸗ briefe wieſen anziehende Kurſe auf. Von Stadtanleihen überwiegend freundlicher. Für Schutzgebietzertifikate, die heute erſtmals notiert werden ſollten und zwar auf der Baſis der effektiven Umſätze, war ein Kurs noch nicht zu erhalten. Staatsanleihen kaum verändert. Neubeſitz ver⸗ mochten ſich um 40 Pig. gegen den Anfang zu erholen. Auch Altbeſitz kamen im Verlauf um 96 v. H. höher mit 90 zur Notig. Induſtrieobligationen blieben weiter unein⸗ heitlich. Der Kaſſamarkt lag teilweiſe kräftig gebeſſert. Steuergutſcheine unverändert. Von Schuldbuchfor⸗ derungen notierten u..: Emiſſion I: 35er: 100,25 bis 101.12, 40er: 96.62—97.37, 44er—48er: 94.37—95.257 Emiſ⸗ ſion II: 35er: 99.87., 40er:—, 44—48er:—, bis auf 48er: 95.5 Brief. Wiederaufbauanleihe 44—45er und 46—48er: 55.25—56.12.— Die Aktienmärkte verkehrten zum Schluß der Börſe in freundlicher Haltung bei weiter anziehenden Kurſen. Farben erholten ſich nach der Abbröckelung im Verlauf auf 138—4, Reichsbank gewannen nochmals bis v.., Geſfürel v. H. Nachbörslich wurden die Schlußkurſe meiſt Geld genannt. Die Verſteifung am Geldmarkte machte zum Ul⸗ timo weitere Fortſchritte. Der Satz für Blanko⸗Tages⸗ eld für erſte Adreſſen zog auf 4,25—4,50 v. H. an. In Privatdiskonten lag erhebliches Angebot vor. * Steuergutſchein⸗Notierungen vom 28. April.(Eig. Dr.) Fälligkeit 1934 103,25; 1035 101,62; 1990 98,50; 1987 93,87; 1938 92,25; Durchſchnitt 97,9.* Berliner Devisen Diskontsatz: Reichshank 4, Lombard 5, Privat 37/ v. H. Umtlich in Rm. Dis⸗] Paritat 27. April 20. April fütr fkont M. Geld ief Geld Brief Uegypten 1ägypt.Pfb.— 20,953 13,185] 13,165 13,155 13,165 Argentinien 1P.⸗Peſo7.872 0,565 0,589 0,593] 0,597 Belgien.. 100 Belga 8 58,37 58,44 58,5656,4658.58 Braſilien„ 1Milreis—.502 0,2144 0,216.214.216 Bulgarien. 100 Leva 8 3,083 3,047] 3,053] 3,047.058 Canada 1kan. Dollar— 4,198 2,488] 2,492 2,493 2,497 Dänemark 100Kronen 8 112,50 56,94 57,96] 57.04 57.16 Danzig. 100 Gulden 3 8¹,72 81.59 81.75 81,66[81,82 England. 1Pfund2 20,429] 12,755] 12,78512,775 12,805 Eſtland 100 eſtn. Kr. 5½ 2,50 68,48 68,57 66,43 68,57 Sranträch 100 ees. 3/ 1844 41880. 184, 180 195 rankreich, 100 Fres.. 16. 0 Griechenland 100 Dr. 7½.45,.478].477.473] 2,477 Holland. 100 Gulden 8¼ 166,789 5655 6961 335 70 Island„. 100 fel. Kr.— I Naales 100Sire 4 22003 9——— 83 Japan.. 19en 955— 7 0 96 8—5 Sa e 2 3 5 709 7982 8005 Lettla 5 Latts, 5 195 Sticuen 100 Litas 7. 4¹,98 42,01 42,09 42,01[42,09 Norwegen 100Kronen 3½ 112,50 64.00 64.21 64,19 64.81 Oeſterreich 100Schill. 5 59,07 47.20] 47.30 47.20] 47.30 Portugal 100Eseudo 6 458,57, 11.6 11.041164. 11.0 Rumänien.. 100 get 11 286 2492 486 29 ,, Sohnten. 100Peſen 8 100 34.2 340 844 420 oflowakeii00K 3½“ 12,438 10,38 10,40 10,38 10,40 Tſchechoſlo Türket. Uctk Pld., 0——034.030 2035 ——4 6% e e e 8 icelbche 9* 4,43 1,149 1,151] 1,149] 1,151 Ver. Staaten 1Dollar 1½1 4,198 k.4681 2,492( 2,490] 2,494 Pfund erholt Am Valutenmarkt waren die angelſächſiſchen Va⸗ luten heute erholt. Das Pfund konnte in Paris auf 77,37 anziehen. Der Franken lag gegenüber den Gold⸗ valuten etwas ſchwächer, die Mark befeſtigte ſich in Paris auf 596. Der Dollar war in Zürich und Amſterdam wenig verändert. Gegenüber dem Pfund ſchwächte er ſich auf 5,15 ab, während er in Paris auf 15,04½ anzog. Die Londoner Börſe lag uneinheitlich. Lebhaſtes Geſchäft entwickelte ſich wieder in deutſchen Bonds, die weiter anzogen. Die Dawes⸗Anleihe ſtieg auf 77 und Exporischeine fesi Berliner Getreidegroßmarkt vom 28. April.(Eig. Dr.J Ausgehend vom Markt der Exportſcheine, für die ſich be⸗ achtliche Preisbeſſerungen ergaben, nachdem durch die geſt⸗ rigen Beſchlüſſe neues Material kaum noch anfällt, war die Grundſtimmung im Getreideverkehr zum Wochen⸗ ſchluß allgemein feſter. Von Brotgetreide begegnete na⸗ mentlich Roggen etwas beſſerer Nachfrage, während Weizen zei den Mühlen zunächſt noch ſchwer unterzubringen war. Die Preiſe für Weizen und Roggen waren gut behauptet. Am Mehlmarkt hat das Geſchäft noch keine Belebung erfahren. Das Angebot in Hafer hielt ſich im Rahmen der letzten Zeit, die Forderungen waren weiter erhöht und wurden bei Bedarfsdeckungen auch z. T. bewilligt. Indu⸗ ſtriegerſten weiter etwas gefragt. Weizenexportſcheine: Mai 146.5, Juni 147.25, Juli 148; Roggenexportſcheine: Mai 119, Juni 119.5, Juli 120, alles Geld. Amtlich noriert wurden: Märk. Weizen ab Station geſ. Erzeugerpreis W 2 184(Handelspreis 192); W3157(195); 'ö4 189(197); dto. Roggen R 2 152(160); R 3 157(163) R 4 159(165)) Gerſte: Brau, gute frei Blu. 172—175(ab märk. Station 161—166); Sommer, mittl. Art und Güte 163 bis 167(152—157) ruhig; Märk. Hafer 155—161(146—152 ſtetig; Weizenmehl: Auszugs 32,60—33,60; Vorzugs 31,60 bis 82,60; Voll 30,60—31,60; Weizen 26,60—27,60 ruhig; Rog⸗ genmehl 22—23 ſtetig; Kleie: Weizen 11,75—14,90 ſtetig: Roggen 10,90—11,20 feſter; Erbſen: kleine 28—34; Futter 19—22; Peluſchken 16—16,50; Ackerbohnen 16,75—17,75 Wicken 14,75—15,75; Lupinen, blaue 11—12; dto. gelbe 14,/ bis 15,50; Seradella, alte 16,50—18,50; dto. neue 15,75 bis 17,75; Trockenſchnitzel 10,10—10,20; Kartoffelflocken 14; dto. Berlin 14,60; ausſchließlich MZ notierten Leinkuchen 12,10 Erdnußkuchen 10,10; Erdnußkuchenmehl 10,40, Extr. Soja⸗ bohnenſchrot ab Hamburg.10; dto. ab Stettin 9,30. 0 * Rotterdamer Getreidekurſe vom 27. April.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen lin Hfl. per 100 Kilo) Mai 2,707 2,82; Sept. 3,00; Nov. 3,10.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Mai 47,50: Juli 53,50; Sept. 54,75; Nov. 55,75. 5 * Liverpooler Getreidekurſe vom 28. April.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz ruhig; Mai 4,18 (4,16); Juli 4,4(4,374); Okt. 4,6(4,676]/: Dez. 4,7 (4,76).— Schluß: Tendenz ruhig, ſtetig; Mai 4,18 Juli 4,4%(4,394); Okt. 4,674(4,696); Dez. 4,7% (4,756) 8 * Nürnberger Hopfenmarktbericht vom 28. April.(Eig. Dr.) Keine Zufuhr, 110 Ballen Umſatz, Hollertauer 185—-290 Mark, anhaltende Nachfrage. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 28. April. Hakk Dr.) April, Mai 3,80 B3,50 G; Juni 3,90 B 3,60 G; 9,90 B 3,70 G; Auguſt 3,90 Bü 3,70 G; Okt. 4,10 B 9,00 G. Dez. 4,10 B 4,00 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis 2 und 32,10; Tendenz ruhig; Wetter heiter. « Obſtgroßmarkt Weiſenheim a. Sd. Anfuhr 18 Zenter. Preiſe: Spargel 1 Qual. 38—89, 2 Qual. 15—22, Rhabarber 4 Pfg. Badiſche Spargelmärkte. Schwetzingen: fuhr 95—40 Str., Preiſe: 1. S. 40, 2. S. 25, 3. S. 20 Pfg. kt⸗ verlauf lebhaft.— Graben: Zufuhr 60 Ztr. Preiſe: 1. S. 45—50, 2. S. 80, 3. S. 15—20. Marktverlauf ſehr leb⸗ haft. Eggenſtein: Zufuhr 12—13 Ztr. Preiſe: 1. S. 45, 2. S. 90, 3. S. 20 Pfg. Marktverlauf ſehr lebhaft. — Knielingen: Zufuhr 8 Ztr. 1. S. 40, 2. S. 30, 3. S. 15—20 Pfg. Marktverlauf lebhaft. Frankenthaler Ferkelmarkt. Zufuhr 12 Ferkel. Preiſe 15—18/ pro Stück. * Wieslocher Schweinemarkt. Zufuhr 60 Milchſchweine 17 Läufer. Preiſe: Milchſchweine 19—50, Läufer 32—3&4 pro Paar. Verkauft wurden 65 Stück.*3* * Durlacher Viehmarkt. Zufuhr: 44 Kühe, 8 Kalbinnen, 9 Kälber. Preiſe: Milchkühe 320—450, Zuchtkühe 300—425, Kalbinnen, trächtig, 310—360, Kuhrinder 90—116 4. Ver⸗ kauft wurden 32 Kühe. 5 Kalbinnen, 9 Kälber. * Crailsheimer Schweinemarkt. Zufuhr: 12 Läufer, 908 Milchſchweine. Preiſe je Paar 62—78 bzw. 26—40. Markt⸗ verlauf lebhaft. 8 * Hamburger Schmalz⸗Notierungen vom 28. April.(Eig. Dr.) Schmalz(Tendenz ruhig) amerikoniſches Steamlard tranſ. ab Kai 15 Dollar; Pure Lard verſch. Standardmarken raffn. p. 4 Kiſten je 25 Kilo netto tranſ. ab Kai 17—17,50 8 ollor; Hamburger Schmalz in Dritteltonnen, Marke Kreus,, verzollt ob Zollſtadt 155 l.* * Bremer Baumwolle vom 28. April.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Micddl.(Schluß) loko 12,98. 80 *Liverpooler Baumwollkurſe vom 28. April.(Eig. Dr.)— Amerik. Univerſal Stand. Middl. Anfang: Mai 571. F1 573; Okt. 565—566; Jan.(35) 563—564; März 5057 571 li 52—564; Tendenz ſtetig.— Schluß: Avril 571; Mai ; Juni 571; Juli 572; Auguſt 570; Sept. 568; Okt. 566, Nov. 565, Dez. 565; Jan.(35) 564; Febr. 504; März 565; Mai 564; Juli 564; Okt. 564: Jan.(36) 565, März 5⁵; Loko 595; Tagesimport 200; Tendenz ruhig, ſtetig. * Berliner Metall⸗Notierungen vom 28. April.(Eig. Dr.) Im Freiverkehr notierten in per 100 Kilo: Elektro⸗ lẽĩitkupfer(wireb ers) prompt 47,50; Raffinodekupfer loko 47 bis 47,50; Standarökupfer leko 42—42,50; Originalhütten⸗ weichblei 16,50—17,25; Standard⸗Blei per April 10,5 bis 16,50; Originalhüttenrohzink ab nordd. Stationen 20,25 bis 20,75; Standardzink 20—20,25. SGroße Tube Inrus wand er auch dies. Wenn ihr Zug zur Jugend geht, die Pounganleihe auf 49. „Biſt du dir über deine Wünſche klarer geworden, Andri?“ fragte er mit ſcheuem Blick.„Wie immer bin ich bereit, mich dir in allem zu fügen,— ſelbſt— wenn..., ſelbſt wenn es für mich ſchwer ſein ſollte, hatte er ſagen wollen. Sie unterbrach ihn. Dies ewige alte Lied. Sie konnte es einſach nicht mehr hören. Es wurde ihr übel davon. Und unbeherrſcht ſchrie ſie:„Ich ertrage deine Rückſicht nicht mehr. Ich bin böſe und undank⸗ har, ich weixß; Er ſah ſie an. Unbeweglich und doch wie ſich vor ihr zurückziehend— antwortete ihr nichts. Keine Silbe. Keinen Laut. Verließ auch nicht den Raum, obwohl es eine Sekunde ſo ausgeſchaut hatte. Er rührte ſich nicht. Vielleicht wartet er, bis ich gehe, dachte Andri benommen. Und ſuchte ihr Bett auf, Vergeſſen und Schlaf Wilhelm Ernſt Dennſtedt aber wachte. Er ſaß ſichtlich gealtert an ſeinem Schreibtiſch, rückte geiſtes⸗ abweſend die Dinge um ſich zurecht, obwohl ſie be⸗ reits in Reih und Glied gelegen hatten. Ihn fror. Die Uhr war elf. Ob er ſich noch ein Feuer anmachen ließ? Anton vernahm erſtaunt den Befehl. Er ſchüt⸗ telte ſogar den Kopf darüber. Ganz unmerklich, ver⸗ ſteht ſich. Als die Holzſcheite praſſelten, wurde es Denn⸗ ſtedt eine Spur wohler. Ihm war, als könne er plötzlich wieder denken, als löſe ſich eine Erſtarrung, in die Andris Schrei ihn geſtoßen. Sie war jung und er war alt. Wie einfach lag doch im Grunde alles! Sie ſehnte ſich hinaus. Und er— er war ſehr müde. Er konnte nicht kämpfen. Ihn verlangte nach nichts auf der ganzen Welt ſo ſehr als nach Ruhe. Sie war nicht böſe, nicht undank⸗ bar, wie ſie ſich ſelbſt bezichtigt. Das ließ er nicht gelten. Nach allem Leiden um das Kind machte ſich in ihr eine Reaktion zum Leben geltend. Er konnte ſich ja ſo gut in ſie hineindenken. Er hatte ſie ja ſo lieb.„Ich habe dich ja lieb, Andri, lieb. Ich werde dich immer lieb haben, auch wenn du von mir fort⸗ gehſt,“ flüſterte er vor ſich hin. Denn es faßte ihn jählings Traurigkeit. Ich hatte geglaubt, du würdeſt um mich ſein, wenn ich ſterbe, dachte er. Dann über⸗ längſt fort aus der Sphäre der Eiſerſu 5 N 45 5 8 3 ſann er weiter— ſo mußte er ſie freigeben. Er war ſ 3 8 9— Hie Zahufteinlsſende Zahnpaſta 505%0 Er ſuchte nach einem Bogen Schreibpapier. Wie ſteif ſeine Hände waren! Wenn Andri doch bei mir bliebe, dachte er wieder und horchte hinaus in den Nachtwind, als könne er ihm gute Botſchaft über die Zukunft bringen. Er verſank in Brüten, erinnerte ſich, wieder zu ſich kommend, er habe Schreibpapier geſucht. Gut, da war es. Was wollte er damit? Ja ſo, Andr ſchreiben. Natürlich, natürlich. Iſt das nicht kitſ überlegte er. Aber da er wußte, es ihr mündlich zu ſagen, was ſie erſahren ſollte, würde ihm ſauer fallen, vielleicht nicht einmal ganz ſicher und zu⸗ verläſſig über ſeine Lippen kommen, ſo blieb wohl keine andere Wahl. Die Feder glitt über die glatte Fläche.. ſchrieb — ſein Zutun Worte, die er nicht geſucht e. „Carita fiorita— Du biſt frei, Andri!“ Mühſam und erſchöpft malte er die Anſangs⸗ buchſtaben ſeines Namens darunter. 9 Carita fiorita— ſiu wußte, was der Begriff b deutet. Erſt vor kurzem, erinnerte er ſich, ihn ihr klärt zu haben.„Der italieniſche Volksmund nenr ein Almoſen, das ein Armer einem noch Aermen gibt, Carita fiorita““ hatte er geſagt. Und ſie hatte ihn angeſchaut, groß und betroffen. 9 „Wilhelm Ernſts Gedanken wanderten weiter. Eklat wird Andri nicht machen. Sie weiß die Form zu wahren. Sie könnte vielleicht zuerſt in ein Bad gehen. Das wäre eine Formel vor der Umwe Er ſelbſt konnte ſich vielleicht auch einmal grü lich unterſuchen laſſen. Es ſtand geſundheitlich nicht ſehr günſtig um ihn, fühlte er, obwohl keine beſondere Beſchwerden plagten. Andri brauchte das nicht zu wiſſen. Sie bliebe ſonſt ſicher bei ihm. Er wollte kein Almoſen. So wenig, wie ſie eins an⸗ nehmen würde. Schon war der Brief zerriſſen. neu geſchrieben.„Du biſt frei,“ ſtand diesmal darin. Nichts weiter. So war es beſſer, fühlte er. Er dankte ihr ſo viel. Sie hatte ihm ein Jahr des Glückes geſchenkt. Er hatte es ſchon vergeſſen ge⸗ habt, wie ſüß ſo ein junger Mund zu küſſen weiß Wie zauberhaft es iſt, wenn zwei weiße junge Arme ſich um einen ſchlingen. Lange war es ihm aus dem Gedächtnis gekommen, wie ſchön ein jun⸗ ger Frauenkörper iſt— all dieſes Weiche, Weiß (Fortſetzung folgt.) 8 * 8 — ——— ——— — — e% JJJ 2 22. Seite/ Nummer 196 Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe Samstag, 28. April/ Sonntag, 29. April 1934 Einspaltige Kleinanzeigen bis zu Siner Höhe von i00mm je mm SPi. Stellengesuche je mm 4 Pi. Offene Stelle Vegen Hegzug des jelzigen Vertreiers isk sofoEL an neutralen, reinen Provisiens- Vertreler Las810 Gauerſtellung) ſofort geſucht. Kaution/ 200. erforderl.— An⸗ gebote u. V E 81 an d. Geſchäfts⸗ *9082 tttelle. Jetzt wieder oͤrch. flliaaungen Verdienſtmöglich⸗ keir? Aufkl. Bro⸗ ſchüre gratis! H. v. Falkenhayn Generalvertretung an erſt. Fachmann z. günſt. Beding. zu vergeb. Angebote mit Erfolgs⸗ nachw. an„Fides“ Zweckſpar.., Berlin W 35, Str. 27. 4²⁸ Bedeutende, leiſtungsfähige Pinseliabrik ſucht bei Drogen⸗ u. Farben⸗Groß⸗ u. Kleinhandlungen gut eingeführt. Vertreter Herren mit Auto bevorzugt. An⸗ gebote mit Ref. erb. unter A 1922 durch Ann.⸗Exp. Schramm& Co., Tüehlie Snozial-Verkäufarin alsbaldigen Eintritt geſucht. Gute Empfehlung und Gewandtheit im Verkehr mit feiner Damenkunoͤ⸗ ſchaft Bedingung. 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Zu den Schulfeiern verſammeln ſich am Morgen des 1. Mai 1. die Fortbildungsſchüler aus dem Zanzen Stadtgebiet, ſofern ſie nicht innerhalb ihrer Betriebe an der allgemeinen nachmittägigen Feier teilnehmen, am Dienstag vormitt. 7½ Uhr in der Knaben⸗ jortbildungsſchule U 2 zum Marſch nach dem Maifeld; 2. die Fortbildungsſchülerinnen aus der Altſtadt zur gleichen Zeit im Hof der Uhlandſchule, Lange Rötterſtraße, zum Marſch nach dem Miifeld; 3. die Fortbildungsſchülerinnen aus Käſertal, Waldhof, Feudenheim und Wallſtadt nach Weiſung der Schulleiter in ihren Schulhäuſern zum Marſch nach dem Maifeld; 4. die Fortbildungsſchülerinnen aus Neckaran, Rheinau, Sandhofen, Seckenheim und Friedrichsfeld nach Weiſung der Schulleiter in ihren Schulhäuſern zur Beteili⸗ gung an den um.50 Uhr dort beginnendenörtlichen Schulfeiern. Zu erſcheinen haben ſämtliche Fortbildungsſchülerinnen, ſoweit ſie nicht in der Hauswirtſchaft oder in lebenswichtigen öffentlichen Be⸗ trieben in den Vormittagsſtunden durchaus unabkömmlich ſind. 28 Stadtſchulamt. J Gänzlich konkurrenzloſes, junges, ausbaufähiges Geſchäft, 300 Mar monatlicher Reinverdienſt ſof. zu verkaufen. Zuſchriften unter 16 366 Anzeigen⸗Heuboch Heidelberg. V55 Kchtung! Wellblechhalle la, ſehr gut erhalten, mit Holzfußboden, innen verſchalt m. Nut⸗ u. Federbrettern und Bülroeinteilung, für Wohn⸗ zwecke, Bürbeinrichtg. uſw. billig zu verkaufen. Näheres: S161 Abbruch Gummifabrik, Mannheim, Schwetzinger Str. 117, Tel. 430 12. 93 Fahrräder beurteilt man nicht nur noch dem Aus- 9 sehen. Wer immer zufrie- den sein will, legt Wert cuf gute Herkunft. der Nome Opel hürgt för Quclitötsmateriol, er- probte Konstrvktion und Zoverlässigkeit. 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