9 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ Bofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Ne Friedrichſtraße 4. W Oppauer Straße 8, Se Freiburger Straße 1 eue Mannheimer Seitung Mannheimee General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Eimzelpreis 10 Pf Anzeigenpreiſe: 22 om breite Millimeterzeileg 3, 79mm breite Re⸗ klamemillimeterzeile 50 3. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Bei Zahlungseinſtellung, Vergleichen oder Zahlungsverzug wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. GerichtsſtandMannheim Abend⸗Ausgabe N Poſtſcheck⸗gonto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Donnerstag, 3. Mai 1954 145. Fahrgang Nr. 201 Eine deutliche Erklärung des Danziger Gauleiters Meldung des DNB. Danzig, 3. Mat. Die Büros der Zollkontrolle in Danzig blieben während des geſtrigen Tages geſchloſſen, ſo daß dich Danziger Kaufleute, die Einfuhrſtempel nach Polen für ihre Waren beſorgen wollten, un⸗ verrichteter Dinge umkehren mußten und die Einfuhr von Danziger Waren nach Polen praktiſch unterbunden war. Die polniſche diplomatiſche Vertretung in Danzig hat bisher keine Erklärungen für dieſe Maßnahme abgegeben. Inoffiziellen polniſchen Aeußerungen zufolge, hat dieſe Maßnahme aber angeblich folgende Vor⸗ geſchichte: Am 1. Mai hatte ein polniſcher Zoll⸗ kontrolleur in Danzig eine Auseinander⸗ detzung mit Privatperſonen, die durch ſofortiges Eingreifen eines Danziger Polizeibeamten ohne Tätlichkeiten beigelegt wurde. Die polniſchen Zoll⸗ kontrolleure haben gleichwohl dieſen, wie auch auf polniſcher Seite zugegeben wird, an ſich bedeutungs⸗ Loſen Vorfall zum Anlaß genommen, um ihre Bü⸗ ros am geſtrigen Tage zu ſchließen. Da morgen polniſcher Nationalfeiertag iſt, wird ſich erſt über⸗ morgen herausſtellen, ob der Aktion der polniſchen Zollkontrolleure eine Abſicht maßgebender polniſcher Stellen zu Grunde liegt oder nicht. 4 9* Der Danziger Gauleiter, Staatsrat Forſter, Bat in einer Rede auf der Danziger Maifeier grund⸗ ſätzliche Feſtſtellungen getroffen, die im Hinblick auf die neuerliche Verſchärfung der wirtſchaft⸗ lichen Beziehungen zwiſchen Danzig und Polen nur allzu berechtigt erſcheinen müſſen. Es erſcheint daher notwendig, dieſen Teil der Aus⸗ führungen des für die Haltung der Bewegung in Danzig verantwortlichen Führers beſonders hervor⸗ zuheben. Gauleiter Forſter ſtellte zunächſt unter ſtürmi⸗ ſchem Beifall der unter freiem Himmel verſammelten Maſſen ſeſt, daß man vor 15 Jahren die dentſche Stadt Danzig gegen ihren Willen aus dem deutſchen Wirtſchaftskörper, dem ſie blutsmäßig angehöre herausgenommen habe und ſie dem polniſchen Wirtſchaftskörper angeglie⸗ dert habe, dem ſie blutsmäßig nicht angehöre. Dan⸗ zig habe ſich gleichwohl auf den Boden der Verträge geſtellt und die Verträge loyal erfüllt. Nunmehr werde Danzig von Polen in wirtſchaft⸗ licher Hinſicht das Leben ſchwer gemacht. Die natio⸗ nalſozialiſtiſche Danziger Regierung ſei in den 10 Monaten ihrer Tätigkeit beſtrebt geweſen, eine Ver⸗ ſtändigung in der Zuſammenarbeit mit Polen zu er⸗ zielen. Danzig wolle den Frieden, aber es muß auch verlaugen, daß der ihm nun einmal aufgezwun⸗ gene Danzig⸗polniſche Wirtſchaftskörper nach einer einheitlichen Rechtsauffaſſung behandelt werde. Eine Zollunion, die nur auf dem Papier ſtehſe und in der Praxis entgegengeſetzt dem Ver⸗ tragsſinn ausgelegt werde, könne nicht dem Sinn derjenigen entſprechen, die ſie geſchaffen haben. „Man ſoll“, ſo fuhr Gauleiter Forſter unter wie⸗ derholtem ſtürmiſchem Beifall fort,„nicht glauben, daß die dentſche Weſensart in der Stadt, nach⸗ dem ſie politiſch und kulturell nicht zerſtört werden konnte, nunmehr wirtſchaftlich zerſtört werden kann. Wer das glaubt, befinde ſich in einem Irrtum. Dieſe Stadt war deutſch, iſt deutſch und wird deutſch bleiben. Mögen alle, die an dieſer Feier offiziell oder in⸗ offiziell teilnehmen, in die Augen der hier verſam⸗ melten 100 000 Danziger ſehen, die durch die An⸗ weſenheit ihr Deutſchtum bekunden. Die Verträge ſind für uns die alleinige Waffe, die wir be⸗ ſitzen. Wir haben keine andere. Wir ſind ganz macht⸗ und wehrlos, aber gerade deshalb müſſen wir auf die Einhaltung dieſer Verträge auch von der anderen Seite dringen. Man ſoll ſich nicht wundern, wenn andernfalls Danzig zu einer Verſelbſtändi⸗ gung ſeiner Wirtſchaft greift und wenn in⸗ ſolge der Ungerechtigkeiten, die man uns zufügt, die geſamte deutſche Bevölkerung die bereits beſtehende ſeeliſche innere Verbindung mit dem deutſchen Vater⸗ lande auch äußerlich wünſcht.“ Die Erklärungen des Gauleiters haben in Dan⸗ zig einen außerordentlich ſtarken Eindruck hin⸗ terlaſſen. Bereits vor drei Wochen anläßlich der Er⸗ öffnung der Danziger Braunen Meſſe und am ver⸗ gangenen Samstag hat der Danziger Senatspräſi⸗ dent Dr. Rauſchning darauf hingewieſen, daß Danzig neue Wege beſchreiten müſſe, falls Polen ſich nicht endlich bereit finde, den Dan⸗ ziger Warenverkehr nach Polen von den gegenwärti⸗ gen Feſſeln zu befreien. Wenn nunmehr auch der Gauleiter als Repräſentant der Bewegung und da⸗ Der arabiſche Krieg auf dem Köhryunkt Große Erfolge der Wahabiten— Revolution in Yemen? Meldung des DNB. London, 3. Mai. Zum Krieg in Arabien meldet der Vertreter der „Times“ in Aden: Nach hier vorliegenden Berichten haben die Wahabiten auf ihrem Vormarſch gegen Hodeida bereits drei kleinere Städte im Tehama⸗Gebiet zwiſchen Medid und Hodeida erobert. (Die Entfernung zwiſchen beiden Städten beträgt ungefähr 170 Kilometer.) Der Iman des Jemen hat die Räumung von Hodeida befohlen. Der leichte britiſche Kreuzer„Penzance“ und der bri⸗ tiſche Dampfer„Ayamonte“(845 Tonnen) beförderten Flüchtlinge nach der Inſel Kamaran. Die Trup⸗ pen von Jemen ſollen infolge Mangels an Sold und Material zu den Wahabiten übergehen. Ein hervorragender Führer der Jemen⸗Truppen Ibn Haig ſoll getötet worden ſein. Die Wahabiten 55 mit Panzerwagen und Funkapparaten ausge⸗ rüſtet. Der„Times“⸗Mitarbeiter in Kairo berichtet: Nach Meldungen aus Djedah iſt der Fall von Ho⸗ deida jeden Augenblick zu erwarten. Dagegen ſollen bei Sade(ungefähr 120 Kilometer öſtlich von Me⸗ did und 160 Kilometer nördlich von Saana) hef⸗ tige Kämpfe im Gange ſein, nachdem dort er⸗ hebliche Verſtärkungen der Jemen⸗Truppen einge⸗ troffen ſind. Eine der wenigen Jemen⸗Flugzeuge wurde dort abgeſchoſſen. Eine Beſtätigung der Mel⸗ dung vom Tode des Imam liegt bis jetzt noch nicht vor. * — London, 3. Mai. Wie Reuter meldet, ſoll in Jemen infolge der militäriſchen Niederlage eine Revolution ausgebrochen ſein. Der Iman ſelbſt iſt, wie das Gerücht behauptet, von ſeinen eigenen Untertanen getötet worden, nachdem ſein Palaſt in Saana von den Aufſtändiſchen geſtürmt worden war. „55 Das öſterreichiſche Konkordat Ganz außerordentliche Vermehrung der kirchlichen Befugniſſe Meldung des DNB. Wien, 3. Mat. Der Bundesminiſter für Kultus und Unterricht, Dr. Schuſchnigg, hat einem Vertreter der Poli⸗ tiſchen Korreſpondenz Mitteilungen über den In⸗ halt des Konkordats mit dem Heiligen Stuhl gemacht, das heute nacht unterzeichnet wer⸗ den wird. Man begreift aus dieſen Mitteilungen, daß man mit der Veröffentlichung bisher gewartet hatte. Es erſcheint ausgeſchloſſen, daß das vor⸗ liegende Konkordat im alten Parlament eine Mehr⸗ heit hätte finden können. Das Konkordat übertrifft an Ausmaß des kirch⸗ lichen Einſluſſes auf den Staat alle Erwartungen. Die ganze Jugenderziehung, das Schulweſen, wer⸗ den nach und nach der Kirche überantwortet werden. Die Biſchöfe und vor allem der Erzbiſchof erhalten eine ungeheure Macht; ſie ſind dem Staate gegenüber nicht nur verantwortlich, ſie ſind zu eigenen Be⸗ hörden geworden, die in den entſcheidenden Punkten ein Recht über das Staatsrecht hinaus bekommen. Aus den Einzelheiten der umfangreichen Verein⸗ barungen iſt beſonders hervorzuheben: einer der wichtigſten Punkte des Konkordats betrifft die Schule. Hier iſt in der Hauptſache vereinbart, daß die von Orden und kirchlichen Kongregationen er⸗ haltenen Schulen mit der Zeit und der Beſſerung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe einen ſtaatlichen Zu⸗ ſchuß erhalten ſollen, wenn ihre Frequenz eine Ent⸗ laſtung der ſtaatlichen Schule mit ſich bringt, mit einem Wort, es ſoll ein langſamer Uebergang zu rein konfeſſionellen, von Geiſtlichen geleiteten Schulen gefunden werden. Miniſter Schuſchnigg erklärte hierzu: Die Er⸗ läuterung, die dieſe Maßnahme im Konkordat er⸗ hält, iſt von grundſätzlicher Bedeutung; hierdurch ſoll nämlich nicht nur eine Förderung des katholiſchen privaten Schulweſens eintreten, ſondern es ſoll da⸗ mit auch die Vorausſetzung zur Entwicklung der öffentlichen konfeſſionellen Schule geſchaffen werden. Wenn demnach auch der gegenwärtige Charakter der öffentlichen Schule noch gewahrt wird, ſo iſt doch im Konkordat die konfeſſionelle Schule als die zu er⸗ ſtrebende Löſung bezeichnet. Mindeſtens ebenſo einſchneidend ſind die Kon⸗ kordatsbeziehungen bezüglich des Eherechts. Hier wird eine eigene kirchliche Gerichts⸗ inſtanz eingeführt. Die ſogenannte Eheſcheidung von Tiſch und Bett bei katholiſchen Ehen— im Deutſchen Reich Ghetrennung genannt—, die keiner Auflöſung der Ehe gleichkommt, bleibt weiter der zivilen Gerichtsbarkeit untergeoroͤnet; hingegen wird die Ehetrennung— in Deutſchland Eheſchei⸗ dung— das heißt die völlige Annullierung der Ehe mit der Möglichkeit der Wiederverheiratung in Zu⸗ kunft dͤen kirchlichen Gerichten überantwortet wer⸗ den, wobei es wenig ausmacht, daß der Oberſte Ge⸗ richtshof die kirchlichen Urteile für vollſtreckbar er⸗ klären muß. Da das katholiſche Eherecht nur die Trennung infolge Nichtkonſummation der Ehe, die längſtens einen Monat nach der Trennung ange⸗ wendet werden muß, kennt, iſt die katholiſche Ehe praktiſch weiter unauflösbar. Weiter iſt bemerkenswert, daß auch das Vetorecht der Regierung bei Beſetzung von freigewordenen Diözeſen in Zukunft aufgehoben werden wird. In Innsbruck wird die vorläufige Admini⸗ ſtration der Kirchenbezirke Innsbruck⸗Feldkirch durch den Biſchof von Salzburg— der Biſchofsſitz im alten Oeſterreich war Brixen, das heute zu Italien gehört— durch Schaffung einer eigenen Diözeſe, an deren Spitze ein Biſchof ſtehen wird, abgelöſt. Das gleiche geſchieht mit der vorläufigen Adminiſtration der Diözeſe Burgenland durch den Wiener Erz⸗ biſchof— das Burgenland gehörte bis zum Jahre 1918 zu der ungariſchen Diözeſe—. Ferner wird im Konkordäat feſtgelegt, daß Vereine, die katholiſchen Intereſſen dienen, einen Teil der katholiſchen Aktion bilden, nicht mehr der Gewalt des Staates unterliegen, ſondern der Gewalt des Diözeſanbiſchofs unterſtellt werden und volle Freiheit hinſichtlich ihrer Organiſation genießen. Dasſelbe gilt für die katholiſchen Jugend⸗ organiſationen. In Verwaltungsangelegen⸗ heiten erhält die Kirche das Recht, eigene Steuer⸗ umlagen vorzunehmen. Die bisherigen Leiſtungen des Staates, wie die Bezahlung der Prieſter durch den Staat, die ſogenannte Kongrua uſw., bleibt da⸗ neben weiter beſtehen. Das iſt nur ein Ausſchnitt aus der Fülle der Beſtimmungen, die, wie man ſieht, von der einſchneidendſten Bedeutung für das Land ſind. ⁰0¼0—..0000000P0P0PPPPPGçd᷑ü&zbã) P0PPPPPPPPPPPPPPPPPTTPTPP———TTT————TTTT mit in einmütigem Willen der Danziger Bevölke⸗ rung ſich veranlaßt ſieht, in ganz ſcharfer Form zur Frage der Bereinigung der Wirtſchaftsbeziehun⸗ gen zwiſchen Danzig und Polen Stellung zu nehmen, ſo geht daraus hervor, daß die Partei auf Grund der polniſchen Haltung eine Aenderung der bisherigen Danziger Außenpolitik in Ausſichtgenommen hat. Unter den obwal⸗ tenden Umſtänden wird man ſich auch in weiten Krei⸗ ſen dem Wunſche nicht verſchlieeßn können, daß auch die Danziger Regierung als ſolche ſich dieſer Forde⸗ rung möglichſt bald anſchließt. 8 Nationalfeiertag in Polen — Warſchau, 3. Mai. Am heutigen Donnerstag wird, wie alljährlich, im ganzen Lande der Gedenk⸗ tag der erſten polniſchen Verfaſſung von 1791 als Nationalfeiertag feſtlich begangen. Es finden Um⸗ züge, ſonſtige öffentliche Veranſtaltungen und eine Militärparade ſtatt. 55 kommuniſtiſche Hochverräter verhaftet — Schwerin, 3. Mai. Die Mecklenburgiſche Polizei hatte durch wochenlange Beobachtungen und umfangreiche Ermittlungen ſeſtgeſtellt, daß in zahl⸗ reichen Orten des Landes die Kommuniſtiſche Partei ihre illegale Arbeit durch Neu⸗ gründungen von Ortegruppen fortgeſetzt hatte. Nach ſorgfältiger Vorbereitung konnten ſämtliche Ortsgruppenleiter und Funktionäre der KPD, ins⸗ geſamt 55, in allen Städten des Landes feſtgenom⸗ men werden. Perſonenwagen ſtürzt in Untergrundbahnſchacht — Berlin, 3. Mai. Ein nicht alltäglicher Ver⸗ kehrsunfall ereignete ſich heute vormittag in der Belle⸗Alliance⸗Straße. Dort fuhr ein Privatkraftwagen beim Ausweichen vor einem Radfahrer gegen das Geländer des Unter⸗ grundbahnhofes und ſtürzte in den Schacht. Der Wagenführer kam mit dem Schrecken und leich⸗ teren Verletzungen davon. Diktatur und Verfaſſung in Oeſterreich (Von unſerem ſtändigen Vertreter) Wien, 2. Mai Der 30. April 1934 bedeutet in der innerpoli⸗ tiſchen Entwicklung Oeſterreichs zweifellos einen Wendepunkt. Er bildet den Schlußſtrich unter die demokvatiſch⸗parlamentariſche Periode ſeit dem Jahre 1848 und die Gegründung eines Zuſtandes, für den man gegenwärtig noch keine andere Be⸗ zeichnung hat, als den Namen Auſtrofaſchis⸗ mus“, denn er findet in dem italieniſchen Faſchis⸗ mus ſein offenbares Vorbild und ſein nächſtver⸗ wandtes Vergleichsobjekt. Der entſcheidende Markſtein der politiſchen Um⸗ wälzung in Oeſterreich iſt aber nicht die am 30. April durch Verordnung der Regierung publizierte Verfaſſung, denn ſie iſt ja noch garnicht in Kraft getreten, ſondern das vom öſterreichiſchen Rumpf⸗ parlament gegen den Proteſt der Großdeutſchen be⸗ ſchloſſene Ermächtigungsgeſetz, mit welchem das Parlament alle ſeine Rechte auf die Bundes⸗ regierung übertrug und gleichzeitig ſein eigenes Er⸗ löſchen ausſprach. Dieſer Wandel iſt umſo einſchnei⸗ dender, als bisher der Nationalrat als ge⸗ wählter Repräſentant des Volkes, gewiſſermaßen der Souverän in Oeſterreich war. Mit der Abdankung des Parlaments das diktatoriſche Regime in Oeſterreich begründet worden, wenn auch verſucht wird, dieſe Tatſache dadurch abzuſchwächen, daß man nur von einer„Uebergangsdiktatur“ ſpricht. Aller⸗ dings wird als erſtrebter Endzuſtand die gleichzeitig verkündete Verfaſſung verheißen. Aber wenn die öſterreichiſche Preſſe in befliſſenem Eifer den 1. Mai bereits als den„Geburtstag des neuen Oeſterreichs“ anzupreiſen verſucht, ſo eilt ſie damit zumindeſt den Tatſachen erheblich voraus. Denn die Beſtimmung des Zeitpunktes, an dem die neue Verfaſſung in Kraft geſetzt werden kann oder ſoll, iſt durch das Ermächtigungsgeſetz der Bun⸗ desregierung übertragen worden. Es liegt alſo in der Macht der Bundesregierung, das Inkrafttreten der eigentlichen Verfaſ⸗ ſung ſo lange es ihr beliebt hinauszuſchie⸗ ben und die Uebergangsdiktatur entſprechend zu verlängern. Früheſtens aber kann ſich Oeſterreich der verheißenen Verfaſſung nur in Etappen nähern, und zwar mindeſtens in zwei Etappen. Die erſte Etappe iſt die jetzt in Kraft getretene Ueber⸗ gangsdiktatur. Die zweite iſt durch den Artikel 182 der neuen Verfaſſungsurkunde angekündigt, in dem von dem ſpäteren Erlaß„eines Bundesverfaſ⸗ ſungsgeſetzes betreffend den Ueber⸗ gang zur ſtändiſchen Verfaſſung“ die Rede iſt. Es iſt anzunehmen, daß in dieſem zweiten Sta⸗ dium die Formen zwar bereits der endͤgültigen Ver⸗ faſſung angenähert werden ſollen, aber die Diktatur immer noch das maßgebende Regierungsprinzip ſein wird. Eine ſehr optimiſtiſche Auffaſſung erwar⸗ tet dann aber von dem Inkrafttreten der endgültigen ſtändiſchen Verfaſſung einen neuen Wandel der Staatsform, nämlich die Erſetzung der diktatoriſchen Uebergangs⸗ etappe durch eine neue Geſtalt des Konſti⸗ tutionalismus. Wir ſtehen dieſer erwarteten Entwicklung der Dinge ſehr ſkeptiſch gegenüber. Uns erſcheint die neue Verfaſſung eine Konſtruktion am grünen Tiſch, gewiſſermaßen ein Haus ohne Dach, dem außerdem noch die Fundamente fehlen. Die neue Verfaſſung iſt abſolut volksfremd, in keiner Weiſe bodenſtändig und offenbar nur ein Auskunftsmittel, um einer für lange Sicht geplanten Diktatur einen verfaſſungsrechtlichen Deckmantel um⸗ zuhängen. reichiſche Bodenſtändigkeit angeſprochen werden, daß der Ausban der neuen Verfaſſung auf die päpſtliche Enzykliha„Quaörageſimo anno“ geſtützt wurde und daß ſogar das Konkor⸗ dat in die Verfaſſung eingebaut wurde. Der in Oeſterreich jetzt herrſchende politiſche Katholizismus kommt auch darin zum Aus⸗ druck, daß man für dieſes mit allen Schwächen aus⸗ geſtattete Menſchenwerk den Namen Gottes als Aus⸗ hängeſchild benutzte. Bezeichnend iſt auch, daß ſich über die Auslegung derneuen Verfaſſung die heutigen Machthaber ſelbſt deutlich widerſprechen. Die Heimwehrführer erklären die Verfaſſung für die Grundſteinlegung des Faſchismus und für die Vernichtung der Demokratie. Der Ver⸗ faſſer der neuen Verfaſſung, der Verfaſſungsminiſter, Bundeskanzler a. D. und Landeshauptmann von Vor⸗ arlberg, Dr. Ender, aber hat dieſer Tage in einer vom Bundeskanzleramte veranſtalteten Preſſekon⸗ ferenz erklärt:„Wir ſind nicht ſo weit gegangen, wie es faſchiſtiſchen Ideengängen entſprochen hätte, und er habe ſich bemüht, bei der Verfaſſung die ihmals Vorarlberger in den Knochen ſitzende iſt offen Es kann wohl nicht als öſter⸗ 2. Seite/ Nummer 201 Meue Marhelmer geilung 7 Abend⸗alustabe Donnerskac,. Mat 1084. D emokratie nicht zu opfern.“ Dr. Ender hat auch erklärt, daß er eigentlich gar nicht zu den Optimiſten gehörte, die den Glauben hegten, es ſei möglich, etwa in ganz kurzer Zeit nun auf einmal die Geſellſchaft ſtändiſch aufzubauen. Die Grundlage, auf der die neue Verfaſſung auf dem Papier aufgebaut iſt, die Stände, exiſtiert alſo noch garnicht. Die Verfaſſung iſt eine Mixtur aus drei politiſchen Begriffen, dem autoritären, föderaliſtiſchen und ſtändiſchen Prinzip. Das autoritäre Prinzip iſt aber am ſtärkſten betonr und es ſpricht ſich darin, bezeichnenderweiſe, bereits ein unverkennbares Mißtrauen gegen das noch garnicht geborene ſtändiſche Prin⸗ d ip inſofern aus, daß den Ständen nur eine be⸗ ratende Mitwirkung eingeräumt und die Berechti⸗ gung zur Geſetzesinitiative und Geſetzeskorrektur verſagt wird. Zur Kritik dieſer Maßnahme darf man eine kirchliche Autorität zitieren, die den katholiſchen Machthabern Oeſterreichs doch eigentlich eine Autori⸗ tät ſein ſollte, Thomas von Aquinco, der für das Staatsleben den Satz geprägt hat„Non potest enim diu conservari, quod votis multorum repugnat“, in freier Ueberſetzung:„Nichts hat lange Beſtand, was dem Willen des Volkes widerſpricht!“ Zum Schluß noch eine kurze Prüfung der Frage, wie ſich das neue Regime in Oeſterreich zu ſeinen ehemaligen politiſchen Gegnern, insbe⸗ ſondere zu den Nationalſozialiſten, ein⸗ ſtellen wird. Wenig Vertrauen erweckend erſcheinen hier die Maſſenverhaftungen, die wieder in Wien und auch in ganz Oeſterreich anläßlich der Mai⸗ feier unter führenden oder bekaunten Nationalſozia⸗ liſten vorgenommen wurden. Bundeskanzler Dr. D ollfuß hat in ſeiner jüngſten Rede in Linz einen anderen Ton angeſchlagen, indem er erklärte: „Wir ſind bereit, denen, die in der letzten Zeit mit uns im Kampfe geſtanden ſind, als Oeſterreicher und Chriſten die Hand zu reichen, wenn ſie einſehen, daß ſie unvernünftig gehandelt haben. Dann wird auch die Zeit kommen, in der das unnatürliche Ver⸗ hältnis zum Bruderreich verſchwindet.“ Wir möchten aber mehr den Worten des Groß⸗ deutſchen Foppa in der Schlußſitzung des öſterrei⸗ chiſchen Nationalrats vertrauen, daß die Zeit kom⸗ men werde, die Lebensforderung des öſterreichiſchen Volkes zu erfüllen, die da heißt: Keine Löſung der öſterreichiſchen Frage ohne Deutſch⸗ land, keine Löſung des mitteleuropäiſchen Pro⸗ blems ohne Deutſchland!“ 8 Dr. Gr. Hamburger Rotmoroprozeß Acht Todesurteile — Hamburg, 2. Mai. Im großen Prozeß gegen die rote Marine vor dem hanſeatiſchen Sondergericht wurde am Mittwoch vormittag nach einer Verhandlungsdauer von faſt vier Wochen das Urteil wegen der vier großen kommuniſtiſchen Terrorakte in den Jahren 1932 und 1933 verkündet. Folgende acht Angeklagten wurden wegen gemeinſchaftlichen Mordes und Mordverſuches bzw. wegen ihrer Rädelsführerſchaft bei ſchwerem Land⸗ ſriedensbruch zum Tode verurteilt: Dettmer, Dreeſe, Ruhnow, Stockfleth, Wehrenberg, Hermann Fiſcher, Artur Schmidt und Richartz. 33 weitere Angeklagte erhielten Zucht⸗ hausſtrafen bis zu 15 Jahren, ſechs Angeklagte Gefängnisſtraſen bis zu drei Jahren. Ein Angeklag⸗ ter wurde freigeſprochen. Den zum Tode verurteil⸗ ten Angeklagten wurden die bürgerlichen Ehren⸗ rechte auf Lebenszeit und den übrigen Angeklagten auf Zeit aberkannt. Radek geht auf Reiſen — Reval, 3. Mai. Wie aus Moskau gemeldet wird, will Karl Radek demnächſt an der Spitze einer Preſſeabordnung nach Litauen, Eſtland und Lettland fahren, um den Beſuch der baltiſchen Preſſe zu erwi⸗ dern. Radek will in Kowno, Riga und Reval die führenden Politiker beſuchen, um ſich mit ihnen über die allgemeine politiſche Lage zu unterhalten. Ein Beſuch in Warſchau iſt zur Zeit nicht vorgeſehen. Der Einzelhandel im Wirtichaftsaufbau Stärkung des Fachhandels Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 3. Mai. Der Präſident der Hauptgemeinſchaftdes Deutſchen Einzelhandels, Paul Freude⸗ mann, berichtete vor Vertretern der Preſſe über Lage, Stellung und Aufgabe des Einzelhandels innerhalb der Geſamtwirtſchaft und faßte damit gleichſam die Ergebniſſe der Einzelhandelstagung, die kürzlich in Weimar ſtattfand, zuſammen. Unter dem Eindruck der Rede des Führers auf dem Tempelhofer Feld müſſe ſich jeder Berufs⸗ ſtand fragen, welche ſoziale Leiſtung er in der Volkswirtſchaft und in der Volksgemeinſchaft vollbringe. Einen wichtigen Maßſtab zur Beurtei⸗ lung dieſer Leiſtungen ſtelle die Entwicklung der Umſätze dar, weil ſie zeige, welche Beſchäfti⸗ gungsmöglichkeiten für die Produktion der Einzel⸗ handel mitgeſchaffen habe. Die Umſätze in der letzten Warenverteilung hätten ſich ſeit dem zweiten Halbjahr 1933 ſtetig gebeſſert, der ſtarke Aufſtieg des Fe⸗ bruarumſatzes, nämlich um 23 v. H. gegen⸗ über 1933, ſei bemerkenswert. Der Einzelhandel ſehe ſeinen eigenen Anteil in der Arbeitsbeſchaffungspolitik beſonders in der maßvollen Entwicklung der Verkaufs⸗ preiſe. Gegen den Fach⸗Einzelhandel ſei nicht ſelten in den letzten Jahren der Vorwurf er⸗ hoben worden, daß er in ſeinen Betrieben zuviel Leerlauf dulde, er habe dabei in einem Konflikt zwiſchen betriebswirtſchaftlichem Denken und ſozial⸗ wirtſchaftlicher Verantwortung geſtanden. Bei ra⸗ tionellſter Ausnutzung jeder Verkaufskraft hätte in der Kriſe der Einzelhandel mehr Mitarbeiter ent⸗ laſſen müſſen. Auf die Koſtenlage innerhalb des Einzelhan⸗ dels übergehend, ſchilderte Präſident Freudemann, was aus der Mark, die der Verbraucher im Laden bezahle, in ihrer Verwendung durch den Kaufmann wird. Im Durchſchnitt aller Branchen gehen 70 Pf. als Einkaufspreis an den Lieferanten, 30 Pf. blei⸗ ben beim Einzelhändler, und dieſe müßten zur Abgeltung ſeiner Betriebsunkoſten verwendet werden. Intereſſant iſt die Verteilung der Koſten der Einzelhandelsbetriebe, die ſich nach Angaben von Präſident Freudemann wie folgt beläuft: Perſonal⸗ koſten einſchließlich Sozialbeiträge 13,5 Pfg., Raum⸗ koſten 3,9 Pfg., Verderb der Ware 3,3 Pfg., Steuern und Abgaben 3 Pfg., Zinſen etwa 2,4 Pfg., Werbung 1,5 Pfg. und Reingewinn 2,4 Pfg. Der Koſtenanteil am Umſatz iſt im Einzelhandel von 1929 bis 1938 von 24 auf 80 v. H. geſtiegen. Die beſte Methode einer Senkung des Koſten⸗ druckes iſt die Hebung der Umſätze. Um dazu zu kommen, möchte der Einzelhandel für niedrige Preiſe zugunſten der Verbraucher und Herſteller arbeiten, aber auch um Verſtändnis bitten. wenn er ſich gegen Ausſchaltung des Fachhandels durch andere Formen der Warenverteilung wehre. Der Vorrang des Fachhandels in der Wa⸗ renverteilung ſei nicht zuletzt durch die in ihm liegenden ſozialen Aufſtiegsmöglichkeiten für den Jolgen der Hitze in Polen Swei Rieſenbrände— Acht Todesopfer— Ein Eiſenbahnunglück Meldung des DNB. — Warſchau, 3. Mai. Die Ortſchaft Pawlowice bei Kielce in Kon⸗ greßpolen iſt am Mittwoch durch eine Feuers⸗ brunſt faſt völlig in Aſche gelegt worden. Sieben Perſonen ſind in den Flammen umgekom⸗ men, außerdem haben mehrere Perſonen Verletzun⸗ gen davongetragen. 94 Gehöfte wurden völlig ver⸗ nichtet, 3000 Perſonen ſind obdachlos. Der Schaden iſt ſehr groß. In der Ortſchaft Grabow bei Thorn ſind einem Brand acht Gehöfte mit 26 Wirtſchaftsgebäuden zum Opfer gefallen. Ein 7jähriger Knabe hat in einem brennenden Hauſe den Tod gefunden. Außer⸗ dem ſind 85 Stück Vieh in den Flammen umgekom⸗ meu. Zehn Familien ſind obdachlos. In beiden Fäl⸗ len wird die Urſache des Brandes auf die herrſchende große Hitze zurückgeſührt, Bei Zamoſc in Kongreßpolen iſt am heutigen Vormittag ein Perſonenzug, der ſich auf der Fahrt nach Lublin beſand, entgleiſt. Der Ma⸗ ſchinenführer und ſein Gehilſe trugen ſchwere, einige Paſſagiere leichtere Verletzungen davon. Bemerkens⸗ wert iſt, daß als Urſache der Eutgleiſung ebenfalls Hitze angegeben wird, wodurch die Eiſenbahnſchienen ſich erweitert und an der Unglücksſtelle gelockert haben. Schwerer Wollenbruch in der Weſteifel * Trier, 3. Mai. Am Mittwoch nachmittag und im Laufe des Abends ging über dem Trierer Be⸗ zirk vornehmlich aber über der Weſteiſel und dem Saargan ein ſchweres Gewitter nieder. Ein Wolkenbruch entlud ſich über einem Seitental des deutſch⸗luxemburgiſchen Grenzfluſſes Dur in der Nähe von Dasburg. Große Hagelkörner praſ⸗ ſelten nieder. Der aus dem Seitental kommende Bach führte bald Hochwaſſer, das in die Hänſer eines Ortsteiles von Dasburg eindrang. Die Be⸗ wohner flüchteten auf Speicher und Dächer, da die tiefliegenden Wohnräume vom Waſſer durchflutet wurden. Mauern eines Neubaues ſtürzten ein und Möbelſtücke wurden vom Waſſer auf die Straße hinausgetragen; Gärten und Felder bieten ein Bild greuzenloſer Verwüſtung. In einem Garten ſtürzte ein Bienenſtand um, wobei ſämtliche Bienenvölker ertranken. Das Kleinvieh konnte nur mit Mühe und Not gerettet werden. Schwere Lawinenſtürze in Nordweſtitalien — Mailand, 3. Mai. Im nordweſtlichen Italien ſind an vielen Orten ſchwere Lawinen nieder⸗ gegangen. In Uſſeglio wurden drei Arbeiter aus einem in 1600 Meter Höhe liegenden Elektrizitäts⸗ werk von einer Lawine überraſcht und verſchüttet. Einer von ihnen konnte ſich nach faſt übermenſch⸗ lichen Anſtrengungen aus dem Schnee befxreien, die beiden anderen fanden den Tod. Die Straße Aoſta nach Cogne iſt von zwei rieſigen Lawinen gänzlich verſchüttet worden. Die eine der Lawinen iſt etwa 100 Meter lang und über 8 Meter hoch, die zweite 60 Meter lang und 3 Meter hoch. Der Verkehr iſt völlig geſperrt. Schwerer Wirbelſturm in Aſſam — London, 3. Mai. Ein ſchwerer Wirbelſturm hat, Meldungen aus Kalkutta zufolge, die Stadt Swylhet in Aſſam(Britiſch⸗Indien) heimgeſucht. 20 Perſonen ſollen getötet und viele verletzt worden ſein. Manche Holzhäuſer wurden von dem Wirbelſturm ergriffen und Hunderte von Metern weit durch die Luft ge⸗ tragen. Eine gleichzeitig wütende Sturmflut brachte mehrere Boote zum Sinken. Die Verbindungen mit der Stadt Swylhet ſind abgeſchnitten, ſo daß keine zuverläſſigen Berichte über die Kataſtrophe zu er⸗ halten waren. Kaufmannsgehilſen begründet. 35000 Mehreinſtel⸗ lungen habe der Einzelhandel im vergangenen Jahre auſweiſen können. Aber die vielleicht einzig⸗ artige ſoziale Leiſtung des Facheinzelhandels müſſe in der angeſtrebten Linie geſucht werden, den lei ſtungsfähigſten unter den Kaufmanns⸗ gehilfen den Weg zur Selbſtändigkeit zu eröffnen, alſo neue ſelbſtverantwortliche und zugleich fachkundige Wirtſchaftsexiſtenzen zu ſchaffen. Weiterhin gab Präſident Freudemann der Hoff⸗ nung Ausdruck, daß nach Ablauf des Einzelhandels⸗ ſperrgeſetzes für den Betrieb von Ladengeſchäften eine allgemeine Genehmigungspflicht eingeführt wird, die vorzüglich nicht an Bedürfmis⸗ merkmale und dergleichen geknüpft werde, ſondern Eignung. Eine Aktivierung der berufsſtändiſchen Selbſthilfe ſolle die ſozialen Beſtrebungen ergänzen und vertiefen. Gerade den aus dem Kaufmannsgehilfenſtand kom⸗ menden Unternehmern ſolle durch dieſe Hilfe bei der Bücherführung, der Werbung der Lieferanten und Kreditbeziehung zu voller Leiſtungsfähigkeit verhol⸗ ſen werden. Dazu gehöre auch die ſtändige Kon⸗ trolle und Befeſtigung der Berufs⸗ moral. mitteilt, in Magdeburg, dem Sitz des National⸗ ſozialiſtiſchen Deutſchen Frontkämpferbundes(Stahl⸗ helm), die erſte Führertagung des neuen Bundes ſtatt. Die Tagung beginnt mit einer internen Füh⸗ rerbeſprechung. Am Sonntag, 6. Mai, iſt für 8 Uhr morgens ein gemeinſamer Kirchgang angeſetzt, um 11 Uhr wird der Bundesführer Seldte in der Stadthalle vor den Führern des Frontkämpferbun⸗ des— Stahlhelm— eine programmatiſche Rede halten. Verhaftung eines Verdächtigen in Augsburg — Augsburg, 3. Mai. Die polizeilichen Ermitt⸗ lungen über den Brand in der Augsburger Sänger⸗ halle führten am Mittwoch früh zur Feſtnahme eines vor einiger Zeit nach Augsburg zuge⸗ reiſten kommuniſtiſchen Funktionärs⸗, Er ſteht im dringendſten Verdacht, den Brand gelegt zu haben. Die Feſtnahme eines Helfershelfers des mutmaßlichen Täters iſt bereits in die Wege ge⸗ leitet. Abkürzung von Zeitungsverboten — Berlin, 3. Mai. Der Amtliche preuß. Preſſe⸗ dienſt teilt mit: Das Geheime Staatspoljzeiamt hat das gegen die„Eſſener Volkszeitung“ und die„Köl⸗ niſche Volkszeitung“ verhängte Verbot in der Weiſe abgekürzt, daß beide Zeitungen am Donnerstag, dem 3. Mai, wieder erſcheinen dürfen. Schwerer Zerknall in einer Eiſenbahnwerkſtätte — Utrecht, 3. Mai. In den Werkſtätten der niederländiſchen Eiſenbahnen zerknallte „Mittwoch vormittag aus bisher noch nicht aufgeklär⸗ ter Urſäche ein Acetylen⸗Apparat. Der Zer⸗ knall, der in einem großen Teil der Stadt zu hören var, richtete große Verheerung an. Ein Ar⸗ beiter würde getötet, vier weitere Arbeiter wurden ſchwer und zehn andere leicht verletzt. Bergwerksunglück in Belgien— Fünf Arbeiter verſchüttet — Brüſſel, 3. Mai. Bei einem Stolleneinbruch in einer Kohlengrube bei Lombert wurden fünf Bergarbeiter verſchüttet. Die Rettungsarbeiten wurden ſofort aufgenommen. ————————— rr,————————————..————— Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner, zur Zeit verreiſt(Stellvertreter Kurt Ehmer)-Verantwortlich für Politik i V. und für den Handels⸗ teil: Kurt Ehmer-Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart ⸗Lokalen Teil: Gericht und den übrigen Teil. Curt Wilhelm Fennel⸗Anzeigen und geſchäft⸗ liche Mitteilungen: Jacob Faude, ſämtlich in Mannheim—Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, 7 Mannheim, R 1,—6 98 Schriftleitung in Berlin: Eckart Peter ich, W 35, Viktoriaſtraße 4 Durchſchnittsauflage im März 21750 Für unverlangteBeiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporto Die Träger der Nationalpreiſe Deutſche Vorgeſchichte Vortrag in der Deutſchen Schule für Volksbildung Im Muſenſaal hatte ſich eine ſehr zahlreiche Hörerſchaft eingefunden, um den Vortrag des Pri⸗ vatdozenten Dr. Hans Reinerth⸗Tübingen über„Altgermaniſche Kulturhöhe“ zu hören. Leider hatte dieſer Redner im letzten Augenblick abſagen müſſen. Für ihn ſprang ſein Schüler R. Ströbet ein und gab einen umfaſſenden Ueberblick über deutſche Vorgeſchichte, der die im Winter über dieſes Gebiet gebotenen Vorträge vorteilhaft ergänzte. Zunächſt wandte ſich der Redner gegen das Vor⸗ urteil, daß die alten Deutſchen überhaupt keine eigene Kultur gehabt hätten. Denn ſo gewiß ſie eine von anderen unterſcheidbare Raſſe bilden, müſſen ſie auch eine eigene Kultur gehabt haben, weil es keine nur übertragene Kultur gibt. Es iſt auch nicht ſo, daß wir von dieſer Kultur nur das wenige, von alten Schriftſtellern Ueberlieferte wiſſen, das daher reichlich unbeſtimmt und nicht geſichert wäre. Viel⸗ mehr können wir uns heute über die geiſtige und vor allem auch über die materielle Kultur der Ger⸗ manen ein ganz beſtimmtes Bild machen auf Grund dex Ergebniſſe, die uns die Wiſſenſchaft des Spatens mit ihren Ausgrabungen und deren Auswertungen ſchon geliefert habe. Bahnbrechend iſt hier der Alt⸗ meiſter der deutſchen Vorgeſchichte G. Koſſinna ge⸗ weſen mit ſeiner Ausdeutung der Siedlungsſtellen. Mit ihr wurde der Wohnſitz der Indogermanen und ihre erſte Wanderung, die ſie nach Griechenland, Kleinaſien und Indien führte, feſtgeſtellt. Alle die Völker, in denen ſie heute aufgegangen ſind, haben eine indogermaniſche Oberſchicht gehabt. Nur die um die urſprünglichen Wohnſitze an Nord⸗ und Oſt⸗ ſee ſitzenden Indogermanen haben ſich rein erhalten. und ſie ſind diejenigen, die unter dem Namen der Germanen in die Geſchichte eingriffen. In der Völkerwanderung, die ſchon lange vor Chriſti Ge⸗ burt begann, breiteten auch ſie ſich über ganz Europa aus. Die Stämme gingen in der Fremde mit ihrer Kultur größtenteils zugrunde oder wurden vom Chriſtentum und ſeiner Geiſteswelt aufgeſogen. Nur von den Norwegern ſind noch große Fahrten nach Amerika, Grönland und Spitzbergen bekannt. und die Gottesauffaſſung durch die bekannten Fels⸗ Richard Euringer Reichsminiſter Dr. Goebbels hat beim Feſtakt der Reichskulturkammer, der am 1. Mai in der Ber⸗ liner Staatsoper ſtattfand, die Verteilung der Nationalpreiſe für das beſte deutſche Buch und den beſten deutſchen Film bekannt⸗ gegeben. Den Buchpreis, der als Stefan⸗George⸗ Preis im Werte von 12 000 Mark ausgeſchrieben war, Guſtay Ueicky erhielt Richard Euringer(links) für ſein Werk „Deutſche Paſſion 1933“. Der Filmpreis wurde Guſtav Ucicky verliehen, unter deſſen Spielleitung der Albersfilm„Flüchtlinge“ ge⸗ dreht worden iſt. Durch dieſe hohen Auszeichnungen hat das Werk der im neuen deutſchen Geiſte ſchaffen⸗ den Künſtler zum erſtenmal ſeine verdiente Anerken⸗ nung gefunden. Die vorgeſchichtliche germaniſche Kultur erläuterte der Redner an Hand einer großen Zahl ſorgfältig ausgewählter Lichtbilder. Er begann mit der Be⸗ handlung der Toten, erläuterte leider nur knapp und daher unvollkommen die religiöſen Gebräuche bilder und den berühmten Wagen von Trundholm, kennzeichnete die germaniſche Kunſtgeſtaltung mit ihrem knappen und ſtrengen Ausdruck im Gegenſatz zur oſtiſchen und weſtiſchen Raſſe. Daran ſchloß ſich der Nachweis der ſelbſtändigen Entwicklung einer Bearbeitung der Werkſtofſe und Edelmetalle, deren Erzeugniſſe bis nach Aegypten gelangten, und der Kleidung und Wohnung in der vorgeſchichtlichen Zeit. Es war alſo eine faſt zu gewaltige Stoffülle, die der Redner in ſeine beinahe zweiſtündigen Aus⸗ führungen zuſammenpreßte. Man dankte ihm mit⸗ freundlichem Beifall. 686. OProfeſſor Heidegger tritt vom Freiburger Uni⸗ „Stuttgarter perſitäts⸗Rettorat zurück. Wie das Tagblatt“ meldet, hat der badiſche Kultusminiſter den Rücktritt des derzeitigen Rektors der Freibarger Univerſität, Profeſſor Dr. Heidegger, genehmigt und zum neuen Rektor den ordentlichen Profeſſor für Strafrecht und Prozeßrecht, Dr. Eduard Kern, ernannt. Der Tempel der Hera gefunden Eine Archäologin mit Mut und Ausdauer Schon Jahrhunderte hindurch ſuchte man in der ſumpfigen Umgebung des Fluſſes Silarus nach dem Tempel der griechiſchen Himmelsgöttin und Gefähr⸗ tin des Zeus„Hera“. Die alten Geſchichtsſchreiber Plinius, Plutarch und Strabo, nach deren Angaben über den Platz, an dem der verſunkene Tempel liegen ſollte, man ſich zu richten ſuchte, hatten dieſe Angaben ſo widerſprechend gemacht, daß ſie die Archäologen nur verwirrten. 55 Vor vpier Jahren begann ſich die Archäologiſche Geſellſchaft Groß⸗Griechenland für den Tempel der Hera ernſtlich zu intereſſieren. Sie ſandte Archäo⸗ logen aus, die aber ſämtlich ohne Erfolg arbeiteten und ſchließlich mutlos das Suchen einſtellten. Doch die Archäologiſche Geſellſchaft hatte Ausdauer. 8 Sie ſuchte immer neue Archäologen und fand end⸗ lich Frau Dr. Zancani⸗Montuoro, Archäologin, die den Mut nicht ſo leicht verlor und die auch noch viel Glück mitbrachte. Wochen ſchwer⸗ ſter Arbeit folgten, in einem Gebiet, in dem den Sümpfen entſtrömende Dämpfe Krankheiten aller Art verbreiten, in dem Moskitos dem Menſchen das Leben zur Hölle machen. Aber die Archäologin ließ ſich von all dem und von einigen Mißerfolgen nicht beeinfluſſen. Immer wieber feuerte ſie ihre Mit⸗ arbeiter an, ging ihnen mit gutem Beiſpiel voran und arbeitete unentwegt am Fluß Silarius. Und eines Morgens fanden die Forſcher auf einer erhöhten Stelle im Schlamm altgriechiſche Zie⸗ gelſteine. Sie ſuchten nun in der Gegend eifriger und fanden bald darauf eine Säule deren oberes überſchlammtes Ende aus dem Sumpf ragte. Damit war der Tempel der Hera gefunden. Allerdings ge⸗ lang es bis jetzt noch nicht, ihn vollſtändig ans Licht der Welt zurückzubringen, doch konnte man immer⸗ hin an 3000 Fragmente von Terrakotta⸗Figuren, die der Hochzeits⸗ und Himmelsgöttin geweiht waren, finden. Man wird jetzt daran gehen, die noch er⸗ haltenen Teile des Tempels freizulegn. an die Prüfung der fachlichen und perſönlichen Führertagung des Stahlhelm 0 — Berlin, 3. Mai.(Eig. Drahtb.) Am 5. und 6. Mai 1934 findet, wie der Frontkämpferpreſſedienſt Richard Schönfelder ⸗Sport: Willyh Müller⸗Südweſtdeutſche Umſchau, eine —— — Donnerstag, 3. Mai 1934 Neue Mannheimer Zeitung!“ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 201 Die Stadiseite Mannheim, den 3. Mai. Kameraden der Arbeitsfront! Wenn heute der Rückgang der Erwerbsloſigkeit ein fühlbarer iſt und Millionen von Volksgenoſſen wieder Arbeit und Brot haben, wenn ſich heute die Exiſtenz ſo vieler Handels⸗ und Gewerbetreibenden, Einzelhändler und Unternehmer gebeſſert hat und noch weiterhin beſſert, ſo iſt das das Verdienſt des rückſichtsloſen harten und brutalen Kampfes der NSDaAP gegen das alte liberaliſtiſch⸗marxiſtiſche Syſtem. Dieſer Kampf konnte nur dadurch durchge⸗ führt werden, daß ſich Tauſende und Abertauſende von SA⸗Kameraden unter Einſatz ihres Lebens dem Führer gur Verfügung ſtellten und dieſen Kampf durch Opfer an Gut und Blut ſiegreich zu Ende führten. Auf ewig iſt der deutſche Arbeiter der Stirne und der Fauſt dieſen Kämpfern zu Dank verpflichtet, und kein Opfer kann groß genug ſein, um den Dank auch nur einigermaßen abzuſtatten. Wenn die SͤA am 5. und 6. Mai 1934 eine Sammlung zugunſten mit⸗ telloſer SA⸗Kameraden durchführt, ſo iſt es eine ſelbſtverſtändliche Pflicht aller Arbeitskameraden, die in Arbeit und Brot ſtehen und ein einigermaßen aus⸗ kömmliches Einkommen haben, ihr Scherflein beizu⸗ tragen, um die Not alter Kämpfer der SA zu lindern. Heil Hitler! Heinz Hormuth, NSBO⸗Inſpekteur für Nordbaden. Steuerkalender für den Monat Mai 1934 (Mitgeteilt von der Städt. Preſſeſtelle) a) Stadtkaſſe: Bis zum 5. Mai: 1034. Bürgerſteuer, Ablieferung der von den Arbeitgebern an den Lohn⸗ und Gehaltszah⸗ lungen im April 1934 einbehal⸗ tenen Beträge. Bürgerſteuer, 2. Viertel der mit beſonderem Steuer⸗ beſcheid und 2. Hälfte der mit guſätzlichem Steuerbeſcheid für 1934 angeforderten Beträge. Gemeinde⸗ und Kreisſteuer, 1. Viertel 1934. Bürgerſteuer, Ablieferung der von den Arbeitgebern an den Lohn⸗ und Gehaltszah⸗ lungen in der Zeit vom 1. bis 15. Mai 1034 einbehaltenen Be⸗ träge, ſoweit die abzuliefernde⸗ Summe den Betrag von 200 /, überſteigt. Gemeindegetränkeſteuer f. April 1934. Gebühren für April 1934. 0 Gemeindebierſteuer für 1934. 8 Gemeinde⸗ und Kreisſteuer, Reſtzahlung für 1933. b) Finanzamt: Bis zum 5. Mai: Lohnſteuer, Eheſtandshilfe u. Arbeitsloſenhilfe für 16. bis 30. April 1934. Verſicherungsſteuer. Abſchlagszahlung der Viertel⸗ jahreszahler für April 1934. „„ 5.„ „ 18.„ Mai * * 8 SE 1934, b) Börſenumſatzſteuer für April 1934, c) Tilgungsbeträge auf Eheſtandsdarlehen. a) Einkommenſteuer nebſt Landeskirchenſteuerzuſchlag f. Landwirte. b) Vermögensſteuer II. Kalendervierteljahr 1934. Lohnſteuer, Eheſtandshilfe u. Arbeitsloſenhilfe für 1. Mai bis 15. Mai 1934. „„ 31.„ Verſicherungsſteuer der Monats⸗ zahler für April 1934. ** Ueber den tödlichen Verkehrsunfall, der ſich, wie mitgeteilt, am Montag in Wallſtadt ereig⸗ aete, iſt noch zu berichten: Die Frau wollte auf den Friebhof an das Grab ihres vor ſechs Wochen ver⸗ ſtorbenen Mannes, des Feldhüters Joſef Biereth. Die Frau wurde von dem Bulldog, deſſen Steue⸗ rung verſagt haben ſoll, dermaßen an die Wand eines Hauſes gedrückt, daß erſt der Kühler abmon⸗ tiert werden mußte, bevor die Verunglückte aus ihrer ſchrecklichen Lage befreit werden konnte. Zwei Vollwaiſen ſtehen an der Bahre ihrer Mutter. un Die Landesſtelle Thüringen des Reichsverban⸗ des Deutſcher Dentiſten E. V. konnte dem Reichs⸗ führer der deutſchen Dentiſten, Herrn Karl Schaef⸗ fer, Schwandorf, melden, daß ſeine Anordnung, alle Arbeitsloſen des deutſchen Berufsſtandes reſtlos unterzubringen, in Thüringen und dem Regierungs⸗ bezirk Erfurt vollzogen iſt. Ein beredtes Zeugnis ſür den ſozialen Sinn und die Opferbereitſchaft des Berufsſtandes. Von verſchiedenen anderen Landes⸗ ſtellen liegen gleichfalls ſehr günſtige Meldungen in dieſer Angelegenheit bereits vor. Gebäudeſonderſteuer für April a) Umſatzſteuer für April HunckER IN Nr- Copyright by Nationaler Pressedlenst, Berlin N 56 EEr re Deutsche im Hexenkessel amerikanischer Arbeitsnot— Ein Tatsachenbericht von Alexander von Mohl 16 Millionen Arbeitsloſe in USA. 3 Millionen Arbeitsloſe allein in Neuyork, Arbeitsloſendemonſtration in Chikago mit Trä⸗ nengas geſprengt. In San Franzisko ſteigt die Zahl der Selbſt⸗ morde von Tag zu Tag. Farmer bilden„Heugabel⸗Liga“ und ſetzen ſich verzweifelt gegen Verſteigerung ihrer Farmen zur Wehr. Verſteigerungen müſſen unter Schutz von Maſchinengewehren vorgenommen werden. Hunger! Hunger! Hunger! Amerika erſtickt am Ueberfluß und... verhungert! Sie meinen, das ſind Schlagzeilen! Bitte, nein! Das ſind Tatſachen.., bittere, aber wahre Tat⸗ ſachen...! Leſen Sie amerikaniſche Zeitungen! Und die Wohlfahrt? Und die Arbeitsloſenverſicherung? Hö! Höl So etwas gibt es nicht in Gottes eigenem Lande. Jeder für ſich und Gott für uns alle... Möge Gott ihnen helfen! Arbeitsämter gibt es auch nicht, ͤafür aber Stel⸗ lenvermittlungen. In jeder Straße eine. In man⸗ chen Straßen mehr als ein Dutzend. Wenigſtens in Neuyork. Natürliche private Unternehmung. Buſineß. Da kann man Stellen kaufen Kaufen? Natürlich kaufen, denn die Proviſion für die Vermittlung muß im voraus bezahlt werden. Ohne Geld keine Stellung. Menſch, was kannſt Du drüben ohne Geld haben. Nichts... nur den Tod. Aber wer auch die Proviſion aufbringen kann, kann Schlange ſtehen. Stundenlang... Stundenlang. Zweihundert Menſchen ſind vielleicht vor Dir und wenn Du Glück haſt, erwiſchſt Du einen Poſten als Tellerwäſcher, Gläſerſpüler, Packer. Für einen Tag. Zwei Dollar Gehalt. Am nächſten Tag ſtehſt Du wieder Schlange, aber an dieſem Tag iſt vielleicht überhaupt nichts. Auch am nächſten nicht und nicht am übernächſten. Nicht drängeln! Jeder will einmal heran. Und, Unverſchämter, haſt Du nicht erſt neulich 2 Dollar verdient? Trotzdem... die Läger ſind übervoll. Lebens⸗ mittelgeſchäfte berſten vor Ware. Hummer, Sekt, Kaviar... zum Teufel, warum kauft ihr denn nicht? Die Reklame brüllt, tobt, raſt lauter denn je. Kauft! Kauft! Kauft! Gebt den Arbeitsloſen Brot, indem ihr kauft! Menſch, tu Deine Pflicht als Patriot: Kaufl Aber irgend etwas iſt am Mechanismus entzwei. 18* 5 Niemand kauft. Die Läger bleiben gefüllt. Immer neuer Abbau von Angeſtellten, Arbeitern. Marſch, hinaus auf die Straße... Keine Arbeit! Keine Arbeitl... Was ſoll ich tun? 6 Was geht das uns an. Geh zur Hölle, wenn Du willſt. Viele gehen zur Hölle. Die meiſten auf jeden Fall durch ſie hindurch Da iſt zum Beiſpiel Peter Hagemann, ein junger Deutſcher, der vor Jahren nach„drüben“ kam um etwas von dem goldenen Ueberfluß der Staaten in ſeine Taſchen gleiten zu laſſen. Drei Jahre hat Peter Hagemann geſchuftet wie ein Nigger. Geſchwitzt wie ein Waſſerfall, in raſen⸗ dem Hetztempo gearbeitet, geſchuftet, gefront. Vom goldenen Ueberfluß hat er nichts gemerkt. Das Leben hat er gehabt. Keinen Dollar darüber. Er verflucht den Tag, wo er Deutſchland verlaſſen hat. Amerika. Land unbegrenzter Möglichkeiten. Ihm kann es geſtohlen bleiben. Nur ſtiehlt es ihm niemand. Er iſt daran feſtge⸗ klebt wie die Fliege am Fliegenfänger. Ohne Geld gibt es keine Paſſage nach Deutſch⸗ land. Und er iſt ohne Geld, denn er iſt ſchon ſeit einem halben Jahr ohne Arbeit. Auch keine Hoff⸗ nung, welche zu bekommen. Ausländer bekommen ſchon überhaupt keine Arbeit. Amerika den Ameri⸗ kanern. Den Hundertprozentigen. Ausländer ſind als Auswurf zu behandeln. Das iſt ſchon eine un⸗ ausgeſprochene, aber ſehr in die Tat umgeſetzte Deviſe Aber laſſen wir Herrn Hagemann ſelbſt erzählen: „Pack dich!“ Richtig gemein begann es mir erſt im Dezember 33 zu gehen. Bis dahin hatte ich wenigſtens noch immer hier und da einmal eine Aushilfsſtelle er⸗ wiſcht. Als Wäſcher oder Kellner oder Aufzugboy oder in irgendeinem öer hundert Berufe, die man dort drüben eben ausübt, wenn einem das Meſſer an der Kehle ſitzt. Man kann dort drüben eben alles. Jedenfalls tut man ſo, wenn man nachher manchmal auch ſehr ſchnell wieder herausfliegt, wenn es ſich heraus⸗ ſtellt, daß man blutiger Laie iſt. Aber bis das herauskommt dauert es oft Stun⸗ den, manchmal Tage. Wenn man dann auch im Bo⸗ gen fliegt man hat wenigſtens etwas„money“ ge⸗ macht. Aber ganz plötzlich begann meine Pechſträhne. Ich bekam keine Stellung mehr. Auch nicht zur Aus⸗ hilfe. Es war alles wie verhext. Ich lief von Warenhaus zu Warenhaus. Packer, Liftboy, Verkäufer, Korreſpondent. Meine Herren, Sie haben die Auswahl. Ich kann alles „Du kannſt zum Teuſel gehen!“ „Kannſt Du Hundeſohn nicht leſen, Arbeit nicht zu vergeben! Menſch, pack Dich!“ „Es iſt doch Weihnachtsſaiſon!“ „Raus!“ Alſo vaus. Weiter! Weiter! Treppauf.. Treppab! Ueberall das gleiche. Der Magen knurrt mir, daß ich meine, die Leute müſſen ſich nach mir umſehen. Natürlich tut das keiner. Und wenn mein Magen wie ein Löwe brüllen würde. Jeder hat ſeine eigenen Sorgen. Und— verflucht! — dies iſt nicht das Land des Mitleids. Dies iſt das Land der Härte, des Tempos, des Egoismus. Alſo Warenhäuſer iſt nichts, trotz Weihnachten. Alle Stellen ſchon beſetzt. Vielfach vorgemerkt. Gey zur Höllel Aber ich muß Arbeit haben muß muß... Ich will Euch die Wahrheit ſagen, ſeit drei Tagen habe ich keine Wohnung mehr. Rausgeſchmiſ⸗ ſen, weil ſeit 14 Tagen keine Miete gezahlt. Raus, marſch, fort! Koffer hinterdrein. Pack Dich! Noch anſtändig, daß ſie nicht den Koffer behielt, die rer⸗ Dame, Jeſſie Smith in der 14. Street in Man⸗ n. Ein Koffer, aber kein Heim Mit dem Koffer durch Manhattan. Wohin damit? Ich kann ihn doch nicht in die Weſtentaſche ſtecken, wenn auch nicht mehr viel darin iſt. Das meiſte iſt ja verſetzt. Wenigſtens das, worauf es noch etwas gab. Alſo Koffer zur Aufbewahrungsſtelle auf dem Grand Central⸗Bahnhof. Ob ich ihn bald wiederſehe? Wenn ich Arbeit bekomme! Ja, aber ich bekomme keine Arbeit. Seit drei Tagen ſchlafe ich in einem kalten Keller, in den ich mich des Abends heimlich ein⸗ ſchleiche. Avenue 8. Ein mufſiges feuchtes Loch. Ge⸗ ſchaffen wie zum Verrecken, aber was hilft es. Es iſt ein Dach über dem Kopf. Menſch, verſtehen Sie mich doch. Ich muß Arbeit haben.. muß... muß. Wollt ihr mich denn kre⸗ pieren laſſen... Aber dies Lied ſinge nicht nur ich. Es ſingen täglich Hunderte... Tauſende... Es iſt ein altes Lied. Niemand gibt einen Penny mehr davauf. Amerikas Geſicht iſt hart, dem ſind keine Tränen zu entlocken. Krepier, aber laß mich zufrieden. Ich kämpfe ſelbſt ums Leben... Täglich... ſtündlich Tür ſchlägt vor Deiner Naſe zu. Hier, dort, über⸗ Aber weiter die Jagd. Vielleicht in einem Büro. Himmel, es muß doch irgendwo etwas zu arbeiten geben. Iſt ja egal, was. Kontore ſäubern, Kiſten ſchleppen, Fenſter putzen, Adreſſen ſchreiben, tippen.. Der Teufel, da ſtehen doch dieſe mächtigen Dinger von Wolkenkratzern in der Lexington Avenue und der Madiſon Avenue. 44 Stockwerke, 50 Stockwerke. Fenſter an Fenſter .. tauſend Fenſter... hinter jedem Fenſter ein Bür9g Alſo rein! Herauf mit dem Expreß bis zur zehnten Etage. Raus! Verdammt leer ſind die Gänge Früher war das nicht ſo, aber trotzdem... hier muß was zu machen ſein. Ueberall die knalligen Firmeninſchriften, mächtige Goldbuchſtaben: Lucky Strike, General Motors, Sin⸗ ger, Wrigley Compagnie. Eule mii Kaugummi Taſchentuch heraus, Stiefel abgewiſcht. Kamm heraus, Scheitel nachgezogen. Kragen hat man heute umgedreht. Geht einigermaßen. Kravatte zurecht⸗ gezuft. Nun veinl Verdammt.. 4 Die Tür iſt geſchloſſen? Doch noch kein Bureauſchluß? Unmöglich. auch die nächſte Tür... und wieder die nächſte. Kopf an die Tür. Nichts zu hören. Totengeruch. Kein Schreibmaſchinengeklapper, kein Gepolter tot... tot. Jemand kommt aus einem anderen Bureau heraus. Sieht mich an. Grinſt.„Billie, die ſind doch pleite! Willſt Du die Räume mieten?“ Grinſen. Auch ich grinſe. Mein Magen bellt dabei Alſo andere Firma. Liegt hier ja Tür an Tür. Pain u. Barker! Alſo verſuchen wir es noch einmal bei Pain u. Barker. Dem Himmel ſei Dank. Die Tür iſt nicht verſchloſſen. Kleines Vorzimmer. Hinter dem Tiſch Gummi kauendes weibliches Weſen mit Hornbrille und Eulen⸗ geſicht. Sonſt niemand Sieht mich mit Eulenaugen gleichgültig an. Kaut weiter. Ich ſinge meine Litanei. „Irgendwelche Arbeit! Egal welche. Mache alles. Vielleicht beim Chef melden Sie kaut kauet Hört mich das verdammte Weib überhaupt „Hören Sie nicht... Egal was. Ich mache alles. alles.“ Sie kaut „Zum Donnerwetter..“ Die Eule zwitſchert ihren Kaugummi auf die Erde. Pfui Teufel! Aber wenn ſie doch ſprechen wollte Sie ſpricht:„Du biſt heute der 26. Hier ſieh ſelbſt.“ (Fortſetzung folgt.) Frühjahrs⸗Mitglieder⸗Verjammlung des Militärvereins Der große Harmonieſaal faßte nicht die Kamera⸗ den, die am Samstag abend zur Frühjahrs⸗ Mitgliederverſammlung des Militär⸗ vereins Mannheim E. V. gekommen waren. Daher mußten die Flügeltüren des Nebenſaales ge⸗ öffnet werden. Die Veranſtaltung war durch den angeſchloſſenen Unterhaltungsteil zu einem gemüt⸗ lichen Geſelligkeitsabend erweitert worden, zu dem eine Abteilung der Kapelle Becker trefflich auf⸗ ſpielte. Wo Kriegskameraden beiſammen ſind, fehlt es nicht an innerer Bindung, die alle unter dem Banner des Gemeinſchaftsgeiſtes vereint. Stets von neuem knüpft das große gemeinſchaftliche Kriegs⸗ erlebnis an ſolchen Abenden das Band der Kame⸗ radſchaft unlösbar. Rektor Ludwig Haas begrüßte in ſeiner An⸗ ſprache die Kameraden in herzlicher Weiſe und gab ſeiner Befriedigung über das Erſcheinen der Gau⸗ führung des Rhein⸗Neckar⸗Militär⸗Gauverbandes, des Kameraden Dr. Hieke und ſeines Stellvertre⸗ ters, Kamerad Voigt, wie auch des Führers der Gelben Brigade Mülhauſen, Kamerad Bertram, Ausdruck. Rektor Haas erſtattete anſchließend den in den Frühjahrsverſammlungen üblichen Tätigkeitsbericht für das abgelaufene Holbjahr. In einem umfaſſenden Rückblick ſtreifte er die Teil⸗ nahme an der Totengedenkfeier auf dem Ehrenfried⸗ hof, die Weihnachtsfeier mit der Beſcherung Be⸗ dürftiger und der Kinderbeſcherung im Ballhaus durch die Frauengruppe ſowie den Lichtbildervor⸗ tragsabend über die deutſche ſchwere Artillerie vor und während des Weltkriegs in Gegenüberſtellung zur gegneriſchen ſchweren Artillerie der Nachkriegs⸗ zeit. Als beſonders erfreulichen Markſtein in der Geſchichte des Vereins hob er den Tag der Ein⸗ gliederung in die nationalſozialiſtiſche Bewegung als SaA⸗Reſerve II hervor, der für den einzelnen Kameraden die neuerliche Verpflich⸗ tung bedeutete, die in vierjährigem Frontkämpfertum verankerte Pflicht zum Schutz von Volk und Heimat nun heute beim friedlichen Aufban im Jnnern ernent unter Beweis zu ſtellen und dem gro⸗ ßen Führer Adolf Hitler zu zeigen, daß er ſich auf ſeine alten Kriegskameraden zu jeder Stunde verlaſſen kann! Zu ehrendem Gedenken der gefallenen Kameraden und der Altveteranen erhob ſich die Gemeinſchaft mit ſtummem Gruß. Im weiteren Verlauf des Tätigkeitsberichtes ſtellte der Vereinsführer für die Zeit ſeit dem 1. November 1933 einen Mitglieder⸗ zugang von 107 Kameraden feſt. Um der Enger⸗ geſtaltung gegenſeitiger Fühlungnahme unterein⸗ ander die Wege zu ebnen, hatte die Vereinsführung die Unterteilung des Vereins in Bezirksvereine durchgeführt, deren Führern, wie allen Mitarbeitern überhaupt, Kamerad Haas für ihre Mühewaltung und geleiſtete Arbeit den Dank ausſprach. Kamerad Gauführer Dr. Hieke nahm alsdann die Ehrung verſchiedener Kameraden vor. In ſeiner Anſprache betonte er, daß er es als ſeine Pflicht anſehe, bei allen größeren Veranſtaltungen der Militärverbände perſönlich zugegen zu ſein. Allerdings erlaube ihm dies ſeine dienſtliche Bean⸗ ſpruchung nicht immer. Es gereiche ihm zur Freude, daß er heute wiederum verdienten Frontkriegern. die, wenn auch nicht beſonders ausgezeichnet, allein ſchon durch ihr Frontheldentum auch äußere Aner⸗ kennung verdienten, die Kyffhäuſer⸗Gedenkmünze überreichen dürfe. Sie wurde daraufhin den Kame⸗ raden Adͤler, Bruch, Eckel, Fiſcher, Horn, Kiefer, Dr. Narath, Dr. Selzle, Treib⸗ horn und Volz, von den übrigen Kameraden mit oͤreifachem Sieg Heill begrüßt, verliehen. Den Schlus des offiziellen Teils bildete der gemeinſchaftliche Geſang des Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Liedes, dem der dreifache Heilgruß an Reichspräſident und Volkskanzler voranging. Den unterhaltenden Teil beſtritten neben der Muſikkapelle Kamerad Bertram mit ausgezeich⸗ neten humorvollen Proben eigener Dichtung, wie auch Soldaten⸗ und Kriegswitzen ſowie Kamerad Toni Kunz mit der Darſtellung von Soldatentypen und anderen vortrefflichen Humordarbietungen, wie wir ſie von den beiden beliebten Humoriſten aufs beſte kennen. Gemeinſamer Geſang von Soldaten⸗ und vaterländiſchen Liedern zwiſchendurch ergab eine prächtige Stimmung, die die Stunden wie im Flug verrinnen ließ. hgn. ERIKA * 4. Seite/ Nummer 201 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 3. Mai 1934 Nachklänge zum Nationaljeiertag in Mannheim Das Mannheimer Gaſtwirtsgewerbe feierte geſtern den 1. Mai Foür die Inhaber und Angeſtellten der Gaſtſtät⸗ ten war der 1. Mai ein Arbeitstag, der die größten Anforderungen an jeden einzelnen ſtellte. Nicht ein Mann konnte entbehrt werden, denn es wurde ſo viel Bedienungsperſonal beanſprucht, daß ſämt⸗ liche Erwerbsloſe dieſes Berufsſtandes in Arbeit gebracht werden konnten. Um einen Ausgleich zu ſchaffen, veranſtaltete der Reichsein⸗ beitsverband für das Gaſtſtättenge⸗ werbe am Mittwoch im Friedrichspark einen Ka⸗ meradſchaftsabend, an dem ſich die Führer und die Gefolgſchaften der einzelnen Betriebe ſo zahlreich beteiligten, daß die Säle überhaupt nicht ausreichten, ſo daß ein Teil der Beſucher entweder im Freien Platz nahm oder wieder umkehrte. Selbſt die im Saal vorgeſehene Tanzfläche mußte bald mit Tiſchen und Stühlen beſetzt werden. Da die Be⸗ triebe durchweg um 11 Uhr ihre Pforten geſchloſſen hatten, ſetzte der größte Anſturm kurz nach 11,90 Uhr ein. Für Unterhaltung ſorgte inzwiſchen mit großem Schwung die Kapelle Maz, die auch nach Beendigung des offiziellen Teils recht fleißig ſpielte. Im Kernpunkt des offiziellen Teils ſtanden die Reden, die aus dem Berliner„Clou“, wo wie in ganz Deutſchland die Leute aus dem Gaſtſtättengewerbe verſammelt waren, über⸗ tragen wurden. Zuerſt ſprach Johannes Engel, der u. a. ausführte, daß auch das Gaſtſtättengewerbe dem Ruf des Füh⸗ rers gefolgt iſt. Von der Bilofläche verſchwunden ſind die verſchiedenen Verbändchen. An deren Stelle iſt ein großer Reichseinheitsverband des deutſchen Gaſtſtättengewerbes getreten, der vor wenigen Ta⸗ gen den erſten Jahrestag ſeiner Gründung feiern konnte. Das neue Geſetz zum Schutze der nationalen Arbeit gibt uns jetzt die Mittel in die Hand, das zu vollenden, was vor Jahresfriſt begonnen worden war. Es darf nicht überſehen werden, daß das Gaſt⸗ ſtättengewerbe zur Erfüllung großer kultureller und volkswirtſchaftlicher Aufgaben beſtimmt iſt. Es gilt ſo aufzubauen, wie es im Intereſſe der Betriebe und der Gefolgſchaften notwendig iſt. Der Reichseinheits⸗ verband iſt der Auffaſſung, daß in erſter Linie die Betriebe geſund gemacht werden müſſen. Der deutſche Kellner, der in die erſten Betriebe des Auslandes kann, muß wieder zur Geltung ge⸗ langen. Das deutſche Gaſtſtättengewerbe mit 20 000 Betrieben und 700 000 Perſonen iſt als Schlüſſel⸗ gewerbe berufen, große Aufgaben durchzuführen. Mit einem Milliardenumſatz ſteht es an der Spitze des deutſchen Warenumſchlages. Nachdem die deutſche Ausfuhr zurückgegangen iſt, iſt der internationale Fremdenverkehr als Deviſen⸗ quelle von größter Wichtigkeit. Es ſteht feſt, daß die Gaſtſtätten Spiegelbilder der Kultur eines Landes ſind. Dort empfängt der Fremde einen maßgebenden Eindruck, der wichtig für die Beurteilung des Landes iſt. Wenn dieſer Eindruck gut iſt, dann wird man eine vorher beſtandene ſchlechte Meinung über das Land beſtimmt ändern. Es gilt dem in Deutſchland reiſenden Ausländer Deutſchland ſo zu zeigen, wie es wirklich iſt, damit er die Ueberzeugung mit⸗ nehmen kann, daß Deutſchland das geordnetſte und ſicherſte Land der ganzen Welt iſt. Führer und Gefolgſchaft werden zuſammenarbeiten, bis das große Ziel erreicht iſt: ein ſauberes und wirtſchaftlich geſundes Gaſtſtättengewerbe in einem freien nationalſozialiſtiſchen Deutſchland. Anſchließend ſprach Hans Wolkerdörfer, der verkünden konnte, daß in ganz Deutſchland gaugenblicklich die letzte Nachtverſammlung abgehalten werde da man durch die neuen Vereinbarungen in Zukunft an Nachmittagen zuſammenkommen kann. Der Redner legte dann Rechenſchaft ab über de Aufbau der Fachſchaften und hob hervor, daß den Köchen, die eigentlich Künſtler ſeien, mit Recht eine beſondere Fachſchaft gegeben worden iſt, und daß man eine Geſellſchaft zur Förderung der deutſchen Kochkunſt ins Leben gerufen habe. Die deutſchen Köche und Kellner ſeien einſt neben den deutſchen Ingenieuren und Kaufleuten Kulturträger und Pio⸗ nierträger in aller Welt geweſen. So ſolle es wie⸗ der werden. Wenn der Gaſtwirtsangeſtellte dem Gaſt gegenüber höflich und zuvorkommend iſt, habe jener ein Recht darauf, ebenſo behandelt zu werden. Mit dem gemeinſam geſungenen Horſt⸗Weſſel⸗Lied klang die Kundgebung aus, die noch mit der Eh⸗ rung der älteſten Mitglieder Caſpari, Prel⸗ ler und Clormann verbunden war. Den unter⸗ haltenden Teil beſtritten Hedwig Erl(Sopran), Geſchwiſter Storck(Tänze) und der Humoriſt Frank. Die Künſtler konnten ſich bei dem durch die Ueberfüllung hervorgerufenen Lärm nur ſehr ſchwer oder gar nicht durchſetzen, was umſo bedauer⸗ licher war, als jeder einzelne Mitwirkende ſein Be⸗ ſtes gab. Die Geſamtleitung dieſer Nacht ohne Po⸗ lizeiſtunde lag in Händen von Fachſchaftswart Henn. Unter den Gäſten bemerkte man u. a. Kreisbetrieszellenwart Döring und Stadtrat Schneider. Bei dem Aufmarſch zur Kundgebung auf dem Exerzierplatz fiel, wie uns aus dem Leſerkreiſe geſchrieben wird, die Gruppe„Reichsverband Deutſcher Handelsvertreter und Geſchäftsreiſen⸗ der E. V. Mannheim“ in dreifacher Hinſicht angenehm auf. Die ganze Gruppe war mit Muſter⸗ taſchen, den ſogen. Sorgenmappen oder Gefechts⸗ taſchen als Symbol ihrer Tätigkeit ausgerüſtet. Dazu kamen gute Marſchdiſziplin und fröhliche Marſchlieder, die mit guter Stimmverteilung ſtän⸗ dig ſo flott geſungen wurden, daß die ſpalierbildende Bevölkerung unwillkürlich mit einſtimmte. Begeiſterte Beteiligung eines Schwerkriegs⸗ beſchädigten Von einer in der Neckarſtadt wohnenden Frau wird uns geſchrieben: Beim Aufmarſch der Arbeiter der Stirn und der Fauſt habe ich einen Mann bemerkt, der es ver⸗ dient, beſonders erwähnt zu werden und zwar muß es meiner Anſicht nach ein Schwerkriegsbe⸗ ſchädigter geweſen ſein, worauf die Auszeich⸗ nungen ſchließen ließen, die oͤer Mann auf der Bruſt trug. Ich machte meine Beobachtungen von der Kronprinzenſtraße aus und habe dabei feſtgeſtellt, daß der Mann mit ſeinem feſtlich geſchmückten In⸗ validenwagen, den er ſelbſt ſteuerte, trotz der großen Strapazen mit Begeiſterung bei der Sache war. Geſtern früh unterhielt ich mich mit noch einigen Frauen über den Feſtzug, wobei auch die Sprache auf den erwähnten Mann kam. Wir Frauen waren uns einig darüber, daß der Mann es verdient hat, von der Preſſe beſonders erwähnt zu werden, denn unſerer Anſicht nach hat er übermenſchliches geleiſtſet, oͤa er den ganzen Aufmarſch und die Kundͤgebung auf dem Exerzierplatz mitgemacht hat. „Hoch klingt das Lied vom braven Mann!“ muß man da ſchon ſagen, wenn man berückſichtigt, oaß es ſich um einen Menſchen handelt, der anſcheinend nicht laufen kann. Sein ſtrahlendes Geſicht ließ er⸗ kennen, daß der Mann aus der harten Schule des Krieges nun auch wieder mit Zuverſicht ins Neue Reich blickt. Maifeier in Frieoͤrichsfelo Da Friedrichsfeld für die große Maifeier auf dem. Mannheimer Exerzierplatz wegen der großen Ent⸗ fernung nicht in Betracht kam, veranſtaltete dieſer Vorort eine eigene Feier zum Tag der Arbeit. Schon am Samstag mittag wurden zur Ausſchmük⸗ kung der Häuſerfronten von großen Bauernwagen aus grüne Tannenzweige und ſaftiges Birken⸗ und Buchengrün, das im Schriesheimer und Grenzhöfer Wald geholt wurde, ausgeteilt. Am Montag mittag und abend war ͤͤann die ganze Bevölkerung damit beſchäftigt, die Häuſer zu beflaggen und Fenſter, Tore und Gartenzäune mit Grün zu ſchmücken. Die vorſtehenden Zahlen ſeben ja ſchließlich aus wie andere Zahlen auch! Aber was es alles mit ſich bringt, daß die Sonne nun ſchon vier Stunden nach Mitternacht aufgeht, das läßt ſich kaum in Worten, geſchweige denn in Zahlen ausdrücken! Es bedeutet die ſchönſte Jahreszeit, den vollen Sieg des Lichtes. Auf acht Stunden oder noch weniger iſt die ſonnen⸗ loſe Zeit des Tages zuſammengeſchwunden, und dabei ſagen wir ausdrücklich„ſonnenlos“, weil„dun⸗ kel“ nicht einmal richtig wäre; denn während des Lcad. Diuerte! SObollmond ¶ betætes Vierteè/ wenigſtens dann, wenn wir dieſen Begriff ſo weit faſſen, wie er in der Himmelskunde gewöhnlich ge⸗ faßt wird. Unter„aſtronomiſcher Dämmerung“ ver⸗ ſtehen wir ja die Zeit, während der ein wenn auch noch ſo ſchwacher Schimmer des Sonnenlichts übrig bleibt, ſo daß auch, abgeſehen vom Sternlicht, eine Steigerung der Dunkelheit möglich erſcheint. Dieſe aſtronomiſche Dämmerung dauert in den nördlich⸗ ſten Gegenden Deutſchlands gegen Ende des Monats ſchon die ganze Nacht. Wir werden uns alſo mit den helleren Sternen begnügen müſſen. Glücklicherweiſe iſt auch an ihnen kein Mangel! Da iſt vor allem der mächtige Jupiter, der als bei weitem erſter Stern in der Dämmerung zum Borſchein kommt, um dann auch den ganzen Abend⸗ und Nachthimmel zu beherrſchen. Man wird es ihm nicht übelnehmen können, daß er auch im Wonnemond bei der Jungfrau verweilt, größten Teils dieſer Zeit herrſcht Dämmerung, Beſonders wichtig hatte es am Montag die Schuljugend, die gegen Mittag den Einzug des längſt erſehnten Wonnemonats vollzog. Schon an Morgen erſchienen die Knaben in ihrer braunen HJ⸗Uniform und die Mädchen in der blau⸗weißen Tracht des BoͤM, manche auch in friſchen weißen und bunten Kleidchen, die mit Frühlingsgrün und Früh⸗ lingsblumen verziert waren. Auch im Haar trugen ſie Kränze, aus Blättern und Blumen kunſtvoll zu⸗ ſammengeflochten. Nach einer kurzen Geſangsprobe marſchierten die Oberklaſſen mit ihren Klaſſenlehrern in den Grenzhöfer Wald, um dort den Mai⸗ baum auszuſuchen. Unter Führung eines Forſtbeamten war der etwa⸗ 10 Meter hohe Baum bald gefunden und gefällt. Die unteren Aeſte wurden entfernt, der Baum auf den mitgeführten Wagen verladen, mit eiſernen Klam⸗ mern feſtgemacht und alsdann mit farbigen Papier⸗ bändern geſchmückt. In der Zwiſchenzeit verſammel⸗ ten ſich die reſtlichen Klaſſen im Schulhof und zogen mit Schulfahnen und Klaſſenwimpeln dem Maibaum entgegen. Der Rückmarſch zur Schule geſtaltete ſich zu einem richtigen Maifeſt. Mit Trommeln, Pfei⸗ fen und ſchmetternden Fanfaren des Spielmanns⸗ zuges der Hitlerjugend, mit Fahnen und Wimpeln und Blumen zog die freudige Kinderſchar nach Hauſe, von der Bevölkerung lebhaft begrüßt. Im⸗ Nu war der Maibaum von den Zimmerleuten aufge⸗ ſtellt und nun konnte der geſchmückte Baum mit dem Maienkranz von den erwartungsvollen Kinderaugen beſtaunt werden. Der kommiſſariſche Rektor der Friedrichs⸗ feldſchule, Herr Schmitt, ſchilberte in beredten Worten den Einzug des Wonnemonats Mai in der Natur und erinnerte an die alten deutſchen Maiſitten und ⸗gebräuche und an die alten Maiſagen, die einſt jedes germaniſche Haus, jeden Hof, Feld und Wald beherrſchten. Zum Schluß feierte er den „politiſchen Mai“, den Einzug einer neuen beſſeren Zeit, die es erſt jetzt wieder fertigbrachte, die Arbeit der Stirn und der Fauſt zu ehren und zu adeln. In ſinnvoller Weiſe wurde die Anſprache unterbrochen durch paſſende Chorgeſänge und Volkslieder, die un⸗ ter Leitung von Hauptlehrer Altfelix geſungen wurden. Die Mädchen feierten den Maitag durch Der Sternhimmel im Mai Sonnenaufgang von.30—.45 Uhr.— Sonnenuntergang von 19.25—20.10 Uhr.— Lichtgeſtalten des Mondes: Letztes Viertel am 6. um 8 Uhr, 1. Viertel am 21. um 16 Uhr, Vollmond am 28. um 23 Uhr. was zudem für den Sternfreund den Vorteil hat, daß er in dieſem wohlbekannten Sternbild leicht Richtſterne findet, die dazu dienen können, die Be⸗ wegung dieſes Wandelſterns durch Vergleich ſeſt⸗ zuſtellen. Trotzoͤem wird dieſe Beobachtung nicht leicht ſein, denn der Jupiter bewegt ſich nur ſehr wenig nach rechts(rückläufig). Links unter ihm ſteht als hellſter Fixſtern dieſer Himmelsgegend die Spira, und zwiſchen ihr und der Deichſel des Himmelswagens(im Großen Bären) ſteht der hellſte Fixſtern des Himmels, der rötliche Aretur. —— Der d 24 Sunmen won Mihr Rieine Bueh- Rücke vᷣir. Miuernacht eires Tages ent- Raltende Kreis und die dich punlrtierte Linie, der sogenünnte Horizont, sind ſest · Sꝛehenã ⁊u denxen. Der Sternhimmel drehi hich samt dem auf Mitternacht zcigenden Beramer Pſeil geroissermaßen dem Zei. ger der Himmelsuhr— in 23 Stunden und 66 Minuten im Sinne des gebogenen Eſeils einmal um seinen Mittelpunkt. Der eingereichnete Horizont umrahmt die zu der Stunde, auf die der gerade Eſeil zeigt, um die Monatsmitte sichts baren Sterne. Unsere Korte zeigt also den Zustand um Mitiernacht der Mo- natsmitte. Pill man zu einer anderen Stunde beobachten, 30 denke man sicſt den · Sterniimmel samt dem gerauen Eſeil so gedreht, daß dieser auf die Be · obacfuungsstunde zeigt: dadurch werden die zu dieser Zeit sichibaren Sterne in den nichit mitaudrehenden Horizont hin· eingedreht. Für je õ Tage vor der Mo- Ratsmitte ist der gerade Fſeil Stunda Effrülier, für je Tage nach der Monais- mitte 4 Stunde spũter au stellen. Man Vos vergleiche die nächste Monatslarte. Der Mond nimmi die gereichneten Siellun· Oupoier gen ein, wenn er die angedeutete Licht· SSoturn gestalt ꝛcigt. Dem Auge erſcheint er, zumal jetzt, wo er einen höheren Stand hat, etwas heller als die Wega, während dieſe ihres weißeren Lichtes wegen auf die Lichbildplatte ſtärker wirkt. Zwiſchen dem Arctur und der Wega iſt das halbkreisförmige Sternbild der Krone ſichtbar, ferner das des Herkules. Un⸗ mittelbar unter dieſem ſteht der„Schlangenträger“, deſſen Hauptſterne ein Trapez bilden, das den vor⸗ deren und den hinteren Teil der vom Schlangen⸗ träger getragenen Schlange voneinander trennt. Von den Wandelſternen wäre noch der Saturn zu erwähnen, der zuerſt gegen Morgen, dann ſchon bald nach Mitternacht, ſichtbar wird. ſcheint dann die Venus als Morgenſtern. Ob gegen Ende des Monats der Merkur zu ſehen iſt, iſt trotz deſſen großer Helligkeit ſeines ungünſtigen Standes wegen fraglich. Wir verſparen ihn uns alſo für den nächſten Monat. Später er⸗ alte deutſche Tanzreigen. Das Deutſchland⸗ und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied beendeten die eindrucksvolle Mai⸗ feier der Schule. In der Nacht zum Dienstag wurde dann der Mai⸗ baum der Schule vom Schulhof auf den Goetheplatz verpflanzt, wo die Hitlerjugend zu mitternächtlicher Stunde die Anſprache des Reichsjugendführers Bal⸗ dur von Schirach vom Brocken anhörte. Der eigent⸗ liche Maifeiertag wurde eingeleitet oͤͤurch großes Wecken. Nach dem Gottesdienſt begab ſich die Schuljugend wieder zum Schulhof, um die Ueber⸗ tragung der Kundgebung der Berliner Schuljugend im Luſtgarten anzuhören. Um 10.30 Uhr begann der große Feſtzug. Sämtliche Teilnehmer verſammelten ſich vor der Deutſchen Steinzeugfabrik und marſchierten von hier aus dͤurch die verſchiedenen Straßen des Vor⸗ ortes, die mit Fahnen und Waldesgrün reichlich ge⸗ ſchmückt waren. Der Zug wurde eröffnet von drei SS⸗Reitern, Ehrentruppen der SA und SS, ſowie dem Spielmannszug der Hitlerjugend und einer Muſikkapelle. Es folgten die Fahnen der Orts⸗ gruppe der NSDApP, der NS⸗Hago und NSB0O. Darauf kamen die Belegſchaften der Fabrikbetriebe, die z. T. Erzeugniſſe ihrer Hände Arbeit auf feſtlich geſchmückten Wagen mitführten. Auch der Volks⸗ dienſt und die Belegſchaft der Autobahn ſchloſſen ſich dem Zuge an. Handwerker und Gewerbetreibende in ihren Arbeitskleidern, die Bauernſchaft, die Lehrerſchaft, Reichsbahn und Reichspoſt beendeten den Feſtzug. Auf dem neuen Meßplatz angekommen, beſtieg der Führer der NSBO, Herr Wilhelm Ackermann, das Rednerpult. Er zog in ſeiner kernigen Anſprache einen Vergleich zwiſchen den Maifeiern der marxiſti⸗ ſchen Regierungen und denen der neuen nationalen Regierung. Keine Gummiknüppel fahren mehr auf Arbeiterköpfe herunter, Revolver und Dolch finden keine Anwendung mehr und die Krankenhäuſer blei⸗ ben frei von Maiverwundeten. Alles freut ſich ob des gewaltigen Erfolges des Führers. Nur durch Zuſammenarbeit aller Schichten des deutſchen Volkes könne das deutſche Volk wieder in die Höhe und da⸗ mit zu neuer Blüte kommen. In demſelben Sinn feierte auch der Orts⸗ gruppenleiter der NSDAP Friedrichsfeld, Herr Weſter, den diesjährigen Tag der Arbeit. Mit einem Sieg Heill, dem Deutſchland⸗ und Horſt⸗ Weſſel⸗Lied wurde die Feier beendet. Am Abend verſammelte ſich die Bevölkerung in den verſchiede⸗ nen Gaſtſtätten, um bei fröhlichem Umtrunk, bei Hu⸗ mor und Tanz den Tag der nationalen Arbeit zu beſchließen.— Der Schule Maifeier: Heimkehr zum Volk! Schon immer war der erſte Maientag der Freu⸗ dentag des deutſchen Volkes. Nach Urväter Brauch und Sitte grüßte die Jugend beim Wandern durch die ſternklare Nacht die Heraufkunft des Freude⸗ und Sonnebringers. Der Zauber der erſten Maiennacht hielt die Herzen gefangen. Und wenn auch die letz⸗ ten Jahre den duftigen Maienzauber mit gierigem Haſten durch eine entgötterte Welt zerſtörten: in der Jugend lebte trotz alledem Urväter Weistum weiter wie ein ewiger geheiligter Born, aus der Volkskraft utid Freude quillt. Hier und dort mag auch die Schule ausgezogen ſein zur Maienfahrt, zu Tanz und Spiel. Aber im Großſtadtlärm ward doch die Ankunft der Maien⸗ königin überſehen. Und wenn wohl auch hier und dort ein Trüpplein maifroher Kinder den Mai be⸗ grüßten mit Singſang und Reigen, ſo gingen die dünnen Stimmchen doch verloren im brauſenden Werktagslärm und die frohen Weiſen zerflatterten in der Luft. Wer ſollte auch acht haben auf der Schule Tun: waren doch Schule und Volksleben zweierlei, von denen jedes ſeine eigenen Wege ging. Im Bann toten lebensfremden Wiſſens ſtand die Schule. Mit Achſelzucken liefen die Glieder des Volkes an dem Gebäude des Wiſſens vorbei: zwi⸗ ſchen Schule und Volk aber ragten düſtere Wände. Nun aber ſind die Mauern niedergeriſſen. Wie eine Sturmflut brauſt des Volkes Leben hinein in die Schulräume. Wie eine Sturmflut brauſt die Lebensfülle der Jugend aus der Schule hinaus in das Leben. Des Volkes Schmerz wird zum Schmerz auch der Schule. Des Volkes Feier aber iſt die Feier der Schule. Nicht mehr abſeits vom völkiſchen All⸗ tagsleben ſteht die Schule, nicht mehr lebensfremd iſt dem Volke das Schaffen der Jugend. Volk und Schule ſind eins geworden. Drum wenn an des deutſchen Volkes Arbeits⸗ feiertag die Fanfaren laden zum Maifeld ein, wenn zum Blütenſchmuck des Wonnemondes der Menſch mit frohen Händen buntfarbige Fahnen mit Symbo⸗ len der Ahnen trägt, ſo war heuer an dieſem Freudentag der Aufmarſch des Volkes auch der Auf⸗ marſch der Schule. Den Großen gleich mar⸗ ſchierte die Jugend hinter wirbelnden Trommeln und flatternden Fahnen zum Maifeld. Als Teil des einen Volkes grüßte ſie zur ſelben Stunde mit er⸗ hobenem Wimpel landauf, landab überall auf deut⸗ ſcher Erde den Führer und lauſchte mit der tatfrohen Beigeiſterungsfähigkeit junger Herzen den zukunft⸗ weiſenden Worten. Ein großer Gleichklang ſchwingt nun durch Schule und Volk. Und in dieſem Sinne hat die Schule wieder heimge⸗ funden zum Volk, dem ſie fremd geworden war in der Abgekehrtheit ihres oft volksfremden Treibens. Ueber die Einmaligkeit eines Aufmarſches durch blühendes Land und über die Einmaligkeit eines frohen Bekenntniſſes zum Führer hinaus wächſt für die Schule der diesjährige erſte Maientag empor zum ragenden Symbol: zum Symbol für die Heimkehr der Schule zum Volk. Dem Gleichklang aber, der nun Schule und Volk als mächtiger einender Grund⸗ akkord durchſchwingt, hat der Führer ſelbſt das ſchönſte Wort geprägt: Heil Deutſchland! F. H. 9 Beſonoers empſolile icij kaltem Eine vorzügliche Gpargelſuppe Zutaten:/ Pfund Suppenſpargel, 1¼ Liter Waſſer, 2 Würfel Naggi's Königin⸗Suppe), Salz nach Geſchmack. Zubereitung: — Oen gut uſten und gewaſchenen Spargel in kurze Stücke MASGI' SUPPENCAZT denn Hab/ legt groſion lbort auf Qualilũt. I Püinſul nur ibopi. KenhzeicheH DerNdme MASGHund die gelbrote PckUnN aſſer glattrühren, unter Umrühren zum kochenden Spa gießen und bei kleinem Feuer in 25 0 Naber auch zu Maggi's Familien⸗, Frühling⸗ und Legi Suppe läßt ſich Bruchſpargel wie Wen 60—— inuten garkochen. — — SSSSS ———— 0 ——. —— 0 Donnerstag, 3. Mai 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 5. Seite /B Nummer 201 Polizeibericht vom 3. Mai Verkehrsunfälle. Auf der Seckenheimer Anlage ſtürzte geſtern nachmittag ein Radfahrer dadurch, daß eine an der Lenkſtange ſeines Fahrrades hän⸗ gende Aktentaſche in das Vorderrad geriet. Der Verunglückte, der Kopf⸗ und Schulterverletzungen er⸗ litt, fand Aufnahme im Allg. Krankenhaus.— Ein Lehrling, der geſtern nachmittag auf der Haupt⸗ ſtraße in Feudenheim beim Begleiten eines Hand⸗ wagens ſtürzte, wurde überfahren. Er brach hierbei den linken Oberſchenkel und erlitt eine Hüftquet⸗ ſchung. Der Verunglückte wurde mit dem Sanitäts⸗ kraftwagen in das Allg. Krankenhaus gebracht. Aus politiſchen Gründen wurden im Laufe des geſtrigen Tages fünf Perſonen feſtgenommen. Entwendet wurde: Aus einem Perſonenkraft⸗ wagen auf dem Parkplatz O 5 eine braune, zwei⸗ reihige Lederjacke mit 6 Knöpfen und grauem Futter, ſowie eine Aktentaſche mit Geſchäftspapieren der Firma.C. G. und einem Kontoauszug der ſtädt. Sparkaſſe Mannheim auf den Namen Sinn. Der Sommerflugylan in Kraft getreten Faſt unbeachtet durch dͤie gewaltigen Kundͤgebun⸗ gen am Tag der nationalen Arbeit iſt am 1. Mai der Sommerflugplan aller Luftver⸗ kehrslinien im In⸗ und Ausland in Kraft getreten. Für die Flieger und für die Beſatzungen der Flughäfen gab es keinen Feiertag, denn gegenüber den letzten Wochen erfuhr überall der Verkehr oͤurch den neuen Flugplan eine außer⸗ gewöhnliche Zunahme. In Mannheim war ſchon um 8 Uhr in der Frühe die erſte Maſchine der in Mann⸗ heim beginnenden Linie 44 über KarlsruheStutt⸗ gart nach München abgefertigt worden, während kurz nach 11.30 Uhr die Maſchine der Schwarzwaldlinie 49 den Mannheimer Flughafen als„Enoͤſtation“ er⸗ reichte. Faſt zur gleichen Zeit traf das erſte Flugzeug der Strecke 31 Baſel-Amſterdam ein und zwar die dreimotorige Ju 52. Dieſe ſchnellen Maſchinen, die eine Stundengeſchwindigkeit von über 250 Kilometer zu erzielen vermögen, ſind auf der internationalen Strecke Baſel—Amſter⸗ dam eingeſetzt worden, um allen Anſprüchen gerecht werden zu können und eine weſentliche Zeiterſpar⸗ nis herbeizuführen. Hatte doch die ruhig und ſicher auf den Platz hereinſchwebende-ABAN„Emi'r Thuy“ zur Bewältigung der Strecke Baſel-Mann⸗ heim nur 59 Minuten benötigt! Während die Polizei die Päſſe der Reiſenden prüfte und der Zollbeamte ſeine Pflicht erfüllte, hatte man kurz Gelegenheit, mit dem Flugkapitän Hans Lange zu ſprechen, der als alter„Lufthaſe“ ſeine Million Luftkilometer bald beiſammen hat. Er ſelbſt wie auch ſein weitgereiſter Boroͤfunker und ſein Boroͤmonteur waren auf dem Mannheimer Flughafen nicht ganz unbekannt. Sie verhehlten nicht ihre Freude darüber, daß ſie, die früher ſchon zuſammen geflogen waren, jetzt durch den neuen Flugplan wieder zuſammengekommen ſind. Raſch ließ man ſich die geheimnisvollen Zeichen auf den Flügeln erklären, denn man kannte das„-ABAN“ nicht, da man gewohnt war, ſtets auf den deutſchen Maſchinen Zahlen zu finden. Dieſe Buchſtaben⸗ bezeichnung iſt international. Deutſchland gehört zu den ganz wenigen Ländern, die ſich noch nicht die internationale Gepflogenheit angeeignet haben. Zwar war jeder Maſchine von Anfang an das Buchſtaben⸗ kennzeichen zugeteilt und im Funkverkehr wurden die Maſchinen auch ſtets nur unter ihrem Buchſtaben⸗ kennzeichen und nicht unter ihrer ſichtbaren Nummer angerufen. Jetzt gleicht man in Deutſchland die Maſchinen dem internationalen Brauch an, und zwar hat man mit den neuen Flugzeugen und mit den die internationalen Strecken befliegenden Maſchinen be⸗ gonnen. Nach und nach ſtellt man alles um, ſo daß wohl bis zum Herbſt keine Flugzeuge mit Nummern mehr zu ſehen ſein werden. Der am vorderen Teil des Rumpfes angebrachte Name„Emil Thuy“ iſt der eines im Weltkrieg ge⸗ fallenen erfolgreichen Jagofliegers. zu deſſen Ge⸗ denken die Maſchine getauft wurde. Ein Blick in das Flugzeug genügte, um ſich zu überzeugen, daß man mit der Ju 52 Maſchinen in den Dienſt geſtellt hat, die den verwöhnteſten Anſprüchen gerecht wer⸗ den dürften. Nach erfolgter Abfertigung ging der Flug weiter. Genau ſo ruhig, wie die Ju 52 ge⸗ Iandet war, erhob ſie ſich nach ganz kurzem Anlauf vom Boden, um ihrem nächſten Hafen Frankfurt zu⸗ zuſtreben, Ein Blick auf den Plan zeigte, daß die Maſchine nach einer Flugzeit von ſtark zwei Stunden bereits in Amſterdam fällig wurde. 225jähriges Geſchäftsjubiläum Die Firma F. Widmann u. Sohn G. m. b.., Aluminium⸗Apparatebau und Kupferſchmiede, Mann⸗ heim, feierte am Tage der nationalen Arbeit ihr 225jähriges Geſchäftsjubiläum. Be⸗ triebsführer und Geſolgſchafat verſammelten ſich um .90 Uhr im feſtlich geſchmückten Fabrikhofe. Be⸗ triebsführer Franz Heller begrüßte die Gefolg⸗ ſchaft in einer Anſprache, in der er auf die Beden⸗ tung des 1. Mai als nationalem Feiertag der Ar⸗ beit hinwies und Vergleiche zog zwiſchen den Mai⸗ ter. Sie verſchwieg, „Blitzjahrpläne“ und„Notbücher“ Der„Klub der Harmloſen“ vor dem Sondergericht Er wird immer erfinderiſcher. Jetzt ſchmuggelt man ſogar„Blitzfahrpläne“,„Mommſens römiſche Geſchichte“ und„Notbuch der ruſſiſchen Chriſtenheit“ über die elſäſſiſche und pfälziſche Seite des Rheines herüber nach Baden. Von außen könnte man mei⸗ nen, der gelbe Umſchlag ſei wirklich ein Fahrplan und die anderen Schriften könnten von dem guten alten Geſchichtsſchreiber Mommſen und das Notbuch von einem Kirchenmanne ſtammen; aber dreht man um, enthalten ſie die giftigſten kommuniſti⸗ ſchen Traktätchen. Der 32 Jahre alte Hilfs⸗ arbeiter Heinrich Wagenblaß aus Karlsruhe ließ ſich von einem Karl Seib verleiten, 300 dieſer Blitzfahrpläne im pfälziſchen Wörth zu holen und rechtsrheiniſch unter die Brücke zu verſtecken. Später holte er auch die„wiſſenſchaftlichen“ Bücher und brachte ſie herüber in einer noch größeren Anzahl Exemplare. Der Angeklagte beteiligte ſich auch früher an der Verbreitung kommuniſtiſcher Schrif⸗ ten. Der Staatsanwalt beantragte gegen ihn eine Gefängnisſtraſe von 1 Jahr 8 Monaten und das Gericht erkannte auf 1 Jahr 4 Monate. Mildernd kam in Betracht, daß der Angeklagte das Werkzeug Seibs war, gegen den im letzten Falle beſonders verhandelt wurde. Er gab rückhaltlos die Behaup⸗ tungen von Wagenbaß zu, aber auch er nennt den Ueberbringer nicht und auch nicht, wer die Schriften aus dem Verſteck geholt und verbreitet hat, er ſelbſt habe es nicht getan. Im Einverſtändnis mit dem Staatsanwalt verurteilte ihn das Gericht zu 1 Jahr 0 Gefängnis, ab 3 Monate Unterſuchungs⸗ aft. Die Uniform ſoll rein bleiben Das iſt der Wille des Geſetzgebers, und Dinge, wie ſie der 36 Jahre alte Kraftwagenführer Artur Moſer aus Freiburg Ende 1933 trieb, dürfen nicht ungeſühnt bleiben. Er mietete ſich in drei Fällen Zimmer in der Uniform eines Stahlhelmers und verließ ſie nach einigen Tagen wieder ohne Bezah⸗ Lung. Er war obdach⸗ und ſtellenlos und wollte nur ein Dach nachts über dem Kopfe haben. Seine 35 Vorſtrafen beginnen ſchon im Jahre 1916, und ein⸗ mal hat er ſchon unbefugt die Uniform der Reichs⸗ wehr getragen. Urteil: 6 Monate Gefängnis. Er kommt betrunken zum Gericht In Atzenbach ging der 44 Jahre alte verheiratete Bauarbeiter Auguſt Kohler aus Bühlertal mit einer gefälſchten Sammelliſte für die SA in Hauſen, ge⸗ ſchmückt mit den Abzeichen der NSDAP, herum. Noch ehe daß er etwas erhalten, wurde er von der Polizei angehalten. Drei Tage vorher, am 13. Okt., war er aus der Partei ausgeſchloſſen worden. Es war dem Vorſitzenden wegen des betrunkenen Zu⸗ ſtandes des Angeklagten unmöglich, ordͤnungsgemäß mit ihm zu verhandeln. Er behauptete, die Aus⸗ ſchlußmitteilung nicht erhalten zu haben, ſeine Frau habe ihm auch keine Mitteilung von einem einge⸗ laufenen Brief gemacht. Das Gericht hielt das für nebenſächlich, er ſei mit einer gefälſchten Liſte ſam⸗ meln gegangen. Das ſei ein Betrugsverſuch. Fünf Monate Gefängnis und, wie oben erwähnt, drei Tage Haft wegen Ungebühr vor Gericht durch Be⸗ trunkenheit. Wieder der bekannte Unbekannte Er ſoll dem 24 Jahre alten Taglöhner Ernſt Wunderle aus Baſel Ende April 1933 in Karlsruhe⸗ Mühlburg 50 kommuniſtiſche Flugblätter gegeben haben, als dieſer ihn in der Hardtſtraße zu ſich winkte. Ein Bekannter hatte den Angeklagten aus der Herberge zur Heimat herausgeholt, damit er die Flugblätter in Empfang nahm und auf der Straße verſtreute. Der Angeklagte gibt ſeine kommuniſtiſche Einſtellung zu. Das Gericht ſprach eine Gefängnis⸗ ſtrafe von 5 Monaten aus. Meineiò um die Vaterfrage Eine Vierundzwanzigjährige vom Schwurgericht zu Zuchthaus verurteilt Auf der Anklagebank des Schwurgerichts ſaß am Mittwoch nachmittag eine äußerlich unſcheinbare⸗ junge, verheiratete Frau aus Ludwigshafen wegen Meineids. Er wurde geleiſtet im Verlaufe einer Unterhaltsklage für das uneheliche Kind der An⸗ geklagten. Sie ſagte unter Eid aus, daß ein beſtimm⸗ ter junger Mann als Vater in Frage komme, aber nachträglich meldete ſich der zweite Mann, und die Staatsanwaltſchaft mußte Anklage wegen Meineids erheben. Die Angeklagte iſt ſehr frühzeitig zu den Män⸗ nern gekommen, ſehr wahllos und hemmungslos. Der Vater war tot, als ſie in die entſcheidenden Lebensjahre kam, die Schweſter hatte bereits ein un⸗ eheliches Kind und die Mutter war viel zu nach⸗ ſichtig gegenüber dieſer Tochter. Inzwiſchen wech⸗ ſelte die Tochter, damals 17jährig, ihre Liebhaber im bunten Wechſel und wurde mit 18 Jahren Mut⸗ wer der Vater war und erſt nachdem ſie geheiratet hatte, nach einigen Jahren, führte ſie eine Unterhaltsklage gegen einen jungen Mann dem ſie die Vaterſchaft zuſchob. Dieſer wehrte ſich von vornherein, konnte aber die Behauptung der Angeklagten, daß er allein in Frage komme, anfangs nicht widerlegen. Erſt nachdem er zur Zahlung verurteilt worden war, ge⸗ lang es ihm, einen zweiten Mann zu nennen, der nach längerem Zögern auch gegenüber der Unter⸗ ſuchungsbehörde zugab, mit dem Mädchen in der in Frage kommenden Zeit Verkehr gehabt zu haben. Bei der Verhandlung blieb die Angeklagte bei ihrer Behauptung, daß nur der junge Mann in Frage komme. Es wurde ihr von ſeiten des Gerichts die Liſte der übrigen Liebhaber vorgehalten, und die entſcheidende Wendung kam mit der Vernehmung eines Zeugen, deſſen Ausſage über ſeine Beziehungen zur Angeklagten davon überzeugten, daß er der Va⸗ ter des Kindes war. Dieſer Hauptzeuge wurde eid⸗ lich vernommen und mit ſeiner Eidesleiſtung war das Schickſal der Angeklagten entſchieden. Eid ſtand gegen Eid, und es lag für das Gericht nach Würdigung der Per⸗ ſönlichkeiten der Angeklagten und des Hauptzeugen keine Veranlaſſung vor, dem Zeugen nicht zu glauben. Oberſtaatsanwalt Dr. Bammesberger hielt die Angeklagte des Meineides für überführt und be⸗ antragte eine Zuchthausſtrafe von 1 Jahr 6 Monaten. Jetzt erſt wurde der 24jährigen Angeklagten ihre Situation klar, ſie erlitt einen Nervenzuſammen⸗ bruch und verzögerte durch einen Schreikrampf die Darlegungen ihres Verteidigers. In ihrem Schluß⸗ wort ſtammelte ſie ganz faſſungslos:„Ich habe das damals nicht gewußt. Warum hat er auch ſo lange gewartet und das nicht früher geſagt.“ Sie meinte damit den Hauptzeugen, aber ſie hätte bei ihrer damaligen Beeidigung dieſes Nichtgenauwiſſen durch Verweigerung des Eides zum Ausdruck bringen müſſen. Das Schwurgericht ſprach nach längerer Bera⸗ tung eine Zuchthausſtrafe von 1 Jahr drei Monaten aus unter Anrechnung von 3 Monaten Unterſuchungshaft. Außerdem 3 Jahre Ehrverluſt und dauernde Unfähigkeit, als Zeugin oder Sachver⸗ ſtändige eidlich vernommen zu werden. O 00000000PP00P0P0P0PPPGPPPPPGPPG00P00P0Pö0PP———— feiern des vergangenen Syſtems und den jetzigen Maifeiern der nationalen Regierung. Die An⸗ ſprache ſchloß mit der feierlichen Vereidigung des Vertrauensrates ab. Betriebszellenobmann Kör⸗ ner ſprach noch treffliche Worte zum 1. Mai und ließ ſeine Rede in einem dreifachen Sieg Heill auf unſeren Führer und Volkskanzler Adolf Hitler ausklingen. Nach Beendigung des Feſtzuges und Feſtaktes auf dem Exerzierplatz vereinigte der Abend Führer und Gefolgſchaft zu dem von der Firma veranſtal⸗ teten Jubiläumsabend im Stammhaus Eich⸗ baum. Nach einem gemeinſamen Eſſen eröffnete den Reigen der Reden Betriebsführer Heller mit der Geſchichte der Firma ſeit dem Jahre 1709 und über⸗ reichte jedem Mitglied der Gefolgſchaft ein Geld⸗ geſchenk zu der von der Firma geſtifteten DAc⸗ Mütze. Betriebszellenobmann Körner ſprach den Betriebsführern die Glückwünſche der Gefolgſchaft zum 225jährigen Jubiläum aus und überreichte durch den älteſten Kupferſchmied, der bereits über 36 Jahre bei der Firma iſt, mit einem großen Strauß weißen Flieders eine künſtleriſch ausgeſtat⸗ tete Ehrenurkunde. Für dieſe ſehr erfreuende Ueber⸗ raſchung dankte dem Betriebszellenobmann und der Gefolgſchaft der zweite Betriebsführer Hugo Dietz, der auch dem Zweitälteſten für die aus eigenem Garten geſtifteten Blumen dankte. Noch lange ſaßen Führer und Gefolgſchaft bei Muſik und Ge⸗ ſang geſellig beiſammen. Man trennte ſich mit dem Wunſche, recht bald wieder einen ſolch ſchönen ge⸗ meinſamen Tag zu verbringen. Männertanz Der Männertanz iſt eine ehemals in allen ger⸗ maniſchen Ländern verbreitete Sitte, die noch zu Beginn der Neuzeit in Deutſchland allgemeiner Brauch war. Auch heute noch iſt der Männertanz in einigen Gegenden Süddeutſchlands wie auch Eng⸗ lands lebendig. Es handelt ſich dabei um eine Aus⸗ drucksform männlicher Gemeinſchaften, die weder mit unſern modernen Tänzen noch mit den ſenti⸗ mentalen„Volkstänzen“ etwas zu tun hat. Viel⸗ mehr ſtellen dieſe Tänze, die ausſchließlich von ge⸗ ſchloſſenen Gemeinſchaften getanzt werden, den Aus⸗ druck einer männlichen Gemeinſchaft dar, die durch lange Jahre verloren war und erſt durch die Aus⸗ wirkungen der nationalſozialiſtiſchen Revolution wieder lebendig zu werden beginnt. Der Kampfbund für deutſche Kultur be⸗ abſichtigt von der nächſten Woche ab Uebungs⸗ ſtunden für Männertänze von wöchentlich einem Abend einzurichten. Die Teilnahme iſt allen, die da⸗ für Intereſſe haben, in geſchloſſenen Gruppen von mindeſtens ſechs Mann möglich. Einzelperſonen werden nur in Ausnahmefällen zugelaſſen. Anmel⸗ dungen ſind an die Geſchäftsſtelle des Kampfbundes für deutſche Kultur im Horſt⸗Weſſel⸗Haus, L 4, 15, zu richten, wo auch alle Einzelheiten zu erfahren ſind. Die Berliner Maifeiern die in ungezählten lebendigen Filmaufnahmen feſt⸗ gehalten worden ſind, konnten bereits am 2. Mai nachmittags in ganz Deutſchland in allen Ufa⸗ Theatern gezeigt werden. Durch Flugzeuge wurden die Filme von Berlin aus auf alle deutſchen Groß⸗ ſtädte verteilt, und ſo konnte man beiſpielsweiſe auch in Mannhein ſchon knapp 24 Stunden nach der Berliner Veranſtaltung deren Verlauf im„Uni⸗ verſum“ in Augenſchein nehmen. Der Kurszeitel der Hausfrau Der kräftige Regen am geſtrigen Abend hatte dem Marktbild nach Tagen laſtender Hitze ein ganz neues, friſches Ausſehen gegeben. Am auffälligſten machte ſich das heute beim Spinat bemerkbar, bet dem kein welkes Blatt zu ſehen war. Sein Preis blieb auf—7 Pfg. das Pfund. Dagegen haben Spargelf, die durch den warmen Regen und präch⸗ tigen Sonnenſchein in ungeahnter Fülle ſprießen, naturgemäß eine Verbilligung erfahren. 1. Sorte koſtete 35 Pfg., 2. Sorte Gemüſeſpargel gab es für 20 Pfg., Suppenſpargel zu 18—25 Pfg. In heftigem Wettſtreit mit der Fülle der Spargel ſtanden Rettiche und Radieschen. Beſonders groß mar das Angebot in köſtlichen Mai⸗ rettichen, das Bündel zu 6 Pfg.(letzte Woche noch 15 Pfg.). Zwei Bündel Rettiche mit Schwarzbrot und Butter und der ſtärkſte Mann kann ſatt ſein und hat ſeiner Geſundheit den beſten Dienſt erwieſen. Ganz gering waren noch Schwarzwurzeln(Pfund 15 Pfg.) angefahren; in Kürze werden ſie ganz verſchwunden ſein. Dafür erblickt man neben Erbſ en, das Pfund 30 Pfg. ſchöne Treibhauskohlraben, das Stück zu 20 Pfg. und feinſte Karotten von ſolcher Zartheit, daß man ſie nur 10 Minuten in But⸗ ter zu dämpfen braucht(vorher mit Salz abreiben), um ein ganz herrliches Frühgemüſe zu koſten. Aller⸗ dings war der Preis von 20 Pfg. hoch, aber gekauft wurden ſie doch. Gibt es für die erſte, feſte Kinder⸗ nahrung doch kaum etwas beſſeres als junge Karot⸗ ten. Blumenkohl gab es verſchwindend wenig. In Salaten überwog die Lattichaufuhr bei weitem jede andere Salatſorte. Der Preis ſchwankte zwiſchen 10—12 Pfg. das halbe Pfund. Kopfſalat hatte wieder einen kleinen Preisnachlaß erfahren; ſchöne feſte Köpfe(Mai⸗ königin) 18 Pfg. Tomaten hatten angezogen; beſte, feſte Ware koſtete 1 Mk. doch gab es auch in guter Beſchaffenheit zu 80 Pfg. das Pfund. S chnitt⸗ lauch ſollte jetzt weit mehr noch verwendet werden, ebenſo die geſunden kräftigen Wü rzkräuter (Kräuterpfannkuchen), um ſo mehr als Zwiebeln jetzt ſehr teuer ſind(das Pfd. 15 Pfg.). Bei den Fiſch⸗ und Geflügelſtänden war es das alltgewohnte Bild; die Kaufluſt bei Fiſchen etwas größer. Man vermißte noch immer die ſchönen Aale aus Rhein und Neckar, die gerade in den Vorſom⸗ mermonaten am ſchmackhafteſten ſind Ueberaus reich der Blumenflor; neben Flieder, deſſen Zeit bald vorbei iſt, viel Gold⸗ lack, Vergißmeinnicht und Maiblumen; neu leuchtend gelbe Ginſterzweige. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden ſol⸗ gende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Kartoffeln, alte 4,5—5; Rartoffeln, neue 20, Salatkartof⸗ feln—10; Weißkraut 15—18; Rotkraut 15—18; Blumen⸗ kohl, Stück 20—95, Karotten, Bſchl. 16—25; Gelbe Rüben 15 bis 16; Rote Rüben 15—20; Spinat—8; Mangold 18 Zwiebeln—15; Grüne Erbſen 22—35; Schwarzwurzeln 15 bis 20, Spargeln 15—45; Kopfſalt, Stück 1525; Feldſalat 80; Lattich 20—30, Oberkohlraben Stück 18—20; Rhabarber -10, Tomaten 60—100; Radieschen, Bſchl.—5, Rettich, Stück 10—20; Meerrettich, Stück 10—95, Schl.⸗Gurken(groß) Stück 40—65, Suppengrünes, Bſchl.—5; Peterſilie, Bſchl. —12; Schnittlauch, Bſchl.—5; Aepfel 15—35, Birnen 20 bis 50, Zitronen. Stück—5; Orangen 13—30; Bananen, Stück—103 Süßrahmbutter 145—160; Landbutter 125—130j Weißer Küſe 25—30; Eier, Stück 8,5—11; Barben 50—60, Karpfen 80—90; Schleien 120; Breſem 50—60; Backfiſche S5 bis 40, Kabeljau 25—40, Schellfiſche 50—60; Goldbarſch 35, Stockfiſche 30; Hohn, Kae Stück 150—400; Huhn, ge⸗ ſchbachtet, 180—400; Tauben, geſchlachtet, Stück 60—707 Gänſe, geſchlachtet, Stück 500—800; Gänſe, geſchlachtet 180 bis 140; Rinofleiſch 75; Kuhfleiſch 64; Kalbfleiſch 85—90; Schweinefleiſch 80. Bcaduel unscre Sdiauicnster Wänrcnd deT. Braunen Ncssc bie HeUesten NHoOdelle in großer Auswahl! u. Preiswürdigkeit gegenüber Universum 0 1. 1 0 1. 1 Efstll. Blelefelder Herrenhemden Unterwäsche— Hrawatten Uniiormen für Sa.). IV. BDA-tueidung Evertz& Lu. 4 200 D 2, B F 2,9 Beachten Sie unsere Schaufenster! 8 Teppiche ⸗Tapeten 5 60 linole um AuSW4aüh! zu den vorgeschriebenen Nindestpreisen M.& H. Schüreck jin teichster am Marlet oreibwaren 2 Geschäftsbücher Karteikasten ür privat- u. Bürobedarf Goldfüllhalter Beaohten sle bitte unsere Sohaufenster Fahrräder in allen Ausführungen und Preislagen finden Sie bei Frau Gabriele Lauth MizzaParfümerie Am Paradeplatz 0 1,.6 Jetzt 1 2, 8 Ferdinand Beck Kolonialwaren und Drogen 1J Za, 1 u. 2 — Seite/ Nummer 201 Aus Baden Zwei Pforzheimer Reichsſieger im Verufswettkampf * Pforzheim, 3. Mai. Am Mittwoch abend trafen die Reichsfachſchaftsſieger Pforzheims im Reichs⸗ berufswettkampf aus Berlin wieder in ihrer Heimat⸗ ſtadt ein. Sie wurden um.45 Uhr von der Hg⸗ Kapelle am Bahnhof abgeholt. Pforzheim hat in der Reichsfachſchaftsgruppe„Metall“ den größten Teil der Klaſſenſieger aufzuweiſen. Bei der Prüfung in der Reichshauptſtadt wurden zwei Pforzhei⸗ mer als Reichsſieger ermittelt. Der Beſte unter den Goldſchmieden iſt Adolf Wurer, der Beſte unter den Faſſern im Edelmetallgewerbe iſt Ewald Goſſenberger. Die beiden Reichsſieger treten am 15. Mai zur Belohnung ihrer Leiſtungen eine 14tägige Reiſe in die bayeriſchen Alpen an. * Karlsruhe, 3. Mai. Nach ſchwerem Leiden iſt der Direktor der Badiſchen Induſtrie⸗ und Handels⸗ kammer, Dipl.⸗Ing. Otto Do elle im 51. Lebens⸗ jahre geſtorben. Er war vor Errichtung des neuen Reiches als Gewerbeſchulaſſeſſor tätig und ein unermüdlicher entſchloſſener Kämpfer für die Idee Adolf Hitlers. Nach der Revolution hat er ſeine ganze Arbeitskraft zur Neuordnung der Wirtſchaft zur Berfügung geſtellt und als Mitarbeiter der Gau⸗ amtsleitung, als Kommiſſar der Badiſchen Hand⸗ werkskammer und ſpäter als Direktor der Badiſchen Induſtrie⸗ und Handelskammer dem badiſchen Wirt⸗ ſchaftsleben große unvergängliche Dienſte geleiſtet. L Hockenheim, 4. Mai. Am Tag der nationalen Arbeit konnte Bürgermeiſter Neuſchäfer folgende Wehrleute auszeichnen: Jakob Eichhorn für 40jähr., Johann Wirth ſowie Chriſtoph Eichhorn für 25jähr. treue Mitgliedſchaft. L Walldorf, 4. Mai. Am Tage der nationalen Arbeit wurde der Wehrmann Ludwig Bruckner I durch Landrat Schäfer für 25jährige Dienſtzeit aus⸗ gezeichnet und auch von der Stadtgemeinde mit einem Goldgeſchenk geehrt. I Wiesloch, 4. Mai. Im Verlauf der großen Mat⸗ kundgebung zeichnete Bürgermeiſter Bender die Arbeitsveteranen Dörner, Gerold, Nähr und Schmitt, die im Dienſte der Stadtverwaltung ergraut ſind, mit Dankesdiplomen aus. Ebenſo die Sieger im Reichsberufswettkampf: Marie Hölder, Marie Braun, Eliſabeth Harmann, Fritz Weisbrod, Pfeffer und Breiter, die in Anerkennung ihrer ge⸗ zeigten Leiſtungen mit Büchergaben erfreut wurden. L Sinsheim, 4. Mai. Im Verlauf der Maifeier konnte Landrat Strack folgende Mitglieder der Frei⸗ willigen Feuerwehr auszeichnen: Wilhelm Zieg⸗ ler für 40jährige, K. Reutlinger, Friedrich Petri, Wilhelm Hoffmann, K. Herzog für 25jährige Zu⸗ gehörigkeit. Im Namen der Stadt zeichnete Bürger⸗ meiſter Rieg dann noch die Wehrleute Ph. Illig, Johann Illig, Guſtav Köhl, Jakob Vögele und Hch. Schuppert für 20jährige Zugehörigkeit aus. Beſon⸗ dere Auszeichnung wurde dem Wehrmann Wilhelm Ziegler zuteil, dem Korpskommandant A. Kaufmann namens des Kreiskommandos die Goldene Medaille überreichte. 2* 5 NN * deulſche u 3 . ——* Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe deder ſoll mithelſen am Wirlſthaftsneubau Zwei bedeutſame Vorträge im Reichsſchulungslager der Volkswirte Heidelberg, 3. Mai. Wie wir bereits berichteten, haben am erſten Ar⸗ beitstag des in Heidelberg eingerichteten Reichs⸗ ſchulungslagers junger Volkswirte der Reichsamtsleiter der NS⸗Hago, Dr. von Rente⸗ len und der Gebietsführer Lorenz, zwei wirt⸗ ſchaftspolitiſche Führer, die ſeit Jahren in der Reichs⸗ leitung der NSDAP zuſammengearbeitet haben, Vorträge gehalten, die Richtung und Entwicklung der nationalſozialiſtiſchen Volkswirtſchaft aufzeigen wollen. Dr. von Rentelen warnte zunächſt die Wiſſen⸗ ſchaft ſich vom Leben des Volkes, von ſeiner natur⸗ haften, raſſiſchen, geſchichtlichen und willensmäßigen Beoingtheit loszulöſen. Uebergehend auf die Frage der realen nationalſozialiſtiſchen Wirtſchaftsgeſtaltung erklärte er, daß man heute nur zu oft erleben könne, wie der oder jener Unternehmer glaube, die unge⸗ heuren Anſtrengungen, die das ganze Volk aus aller Kraft zur Arbeitsbeſchaffung macht, dadurch zu nüt⸗ zen, daß er immer ſteigende Gewinne einſtreiche und ſeinen Eigennutz unter der Parole des Gemeinnutzes als Arbeitsbeſchaffung charakteriſiere. Für die Ge⸗ ſtaltung der nationalſozialiſtiſchen Volkswirtſchaft ſei einzig und allein des Volkes Charakter und Haltung ausſchlaggebend. Es ſei bekannt, ſo führte der Red⸗ ner weiter aus, daß die größte Gefahr für einen Volksorganismus, der einer Pyramide vergleichbar ſei, entſtände, wenn die Möglichkeit verſperrt würde, jeden Volksgenoſſen ſeinen Qualitäten entſprechend zur Spitze dieſer Pyramide hinaufſteigen oder auf deren Grund hinabſinken zu laſſen. Im Wirtſchaftsneuban werde darum die Stu⸗ fenleiter des ſozialen Aufſtiegs offen gelaſſen. Dann erklärte Dr. von Rentelen wörtlich: Die Löſung der ſozialen Frage, deren Beginn die Ver⸗ wirklichung des Rechtes auf Aabeit darſtellt, rollt alſo die Hauptfrage der Eigentumsſchich⸗ tung in einem Volke auf. Wir wiſſen, daß eine Volkswirtſchaft immer umſo geſünder, ſtabiler und widerſtandsfähiger iſt, je gleichmäßiger die Eigen⸗ tumsſchichtung ſich aufbaut, d. h. je größer die An⸗ zahl der Mittel⸗ und Kleinbetriebe in einer Wirt⸗ ſchaft ſind. So wie wir den Kampf gegen die Ar⸗ beitsloſigkeit aufgenommen haben und durchführen, ſo werden wir auch eine Schlacht gegen die Beſitz⸗ loſigkeit ſchlagen. Als erſte Maßnahme iſt ſchon der Schutz der kleinen und kleinſten Betriebe und Eigentumsformen durch zahlreiche Beſtimmungen und Erlaſſe des na⸗ tionalſozialiſtiſchen Staates eingeleitet worden, um das deutſche Volk vor einer weiteren Verproletari⸗ ſierung zu ſchützen. Ein weiterer mächtiger Hebel hierzu ſind die Formen der Ausſiedlung der Städte und der Kleinſiedlung, die vom Reichsſiedlungskom⸗ miſſariat gefördert und verwirklicht werden ſoll. Der Nationalſozialismus tritt bewußt für das Privateigentum ein, aber nicht, um es zum Vorrecht einiger wenigen Großen zu ſtempeln, ſondern damit möglichſt viele Volksgenoſſen teil⸗ haben am Privateigentum. Im Anſchluß ſtellte der Redner die Forderung auf, daß die jungen Völkswirte künftig, bevor ſie ſich wiſſenſchaftliche Kenntniſſe aneignen, praktiſch im Wirtſchaftsprozeß tätig ſind, ſomit bei Ein⸗ tritt in die Hochſchule das Erlebnis der national⸗ ſozialiſtiſchen Wirtſchaftsidee in ſich tragen. Gebietsführer Lorenz ging in ſeinem Referat „Neues Wirtſchaftsdenken“ von der Forderung aus, daß die neue Volkswirtſchaftslehre wieder die Ver⸗ bindung mit dem lebendigen Volke beſitzen muß. Die Wirtſchaft ſei kein toter Mechanismus, ſondern müſſe die Lebensäußerung der Volksgemeinſchaft ſein. Es gebe keinen homo öconomicus, der in der liberalen Theorie geſchaffen ſei, ſondern die wirt⸗ ſchaftenden Menſchen ſeien ſelbſtverſtändlich blutvolle, Brief aus Schwetzingen c5 Schwetzingen, 3. Mai. Am Samstag weilte Reichsſtatthalter Robert Wagner mit Frau in unſerer Stadt. In ſeiner Begleitung waren Innen⸗ Miniſterialrat Dr. Packheiſer.— Infolge der Flie⸗ derblüte im Schloßgarten herrſcht in Schwetzin⸗ gen jetzt Hochſaiſon. Im Sonntag konnte die Schloß⸗ gartenverwaltung rund 10 000 Beſucher des Schloßgartens feſtſtellen. Alle Wirtſchaften und Kaffeehäuſer waren überfüllt.— Am zweiten Kurs der Landesfeuerwehrſchule in Schwetzingen der jetz zu Ende ging, haben 27 Angehörige von Feuerweh⸗ ren aus der Gegend zwiſchen Karlsruhe und Offen⸗ burg teilgenommen.— Die Hebammen Bläß und Roſenkrantz können auf ihre 40jährige Berufsaus⸗ übung zurückblicken.— Der Händler Ludwig Str. hat aus dem Schwarzwald und vom Kaiſerſtuhl von Schwarzbrennern Branntwein bezogen, den er un⸗ verſteuert verkaufte. Er wurde feſtgenommen und in das Bezirksgefängnis Mannheim eingeliefert. Der Landauer Deviſenſchmuggel Auch mit 506-Jarben-Aktien wurde geſchoben nd. Lan da u, 3. Mai. Wie uns mitgeteilt wird, haben ſich die verhafteten B Beteiligten bei der hier aufgedeckten Deviſen⸗ ſchiebung ſchwer verfehlt und als Verbrecher am deutſchen Volksvermögen entpuppt. Bei einer Brief⸗ kontrolle durch die Zollbehörde konnte man das illegale Deviſen⸗Schmuggelgeſchäft auſdecken. Die ſofortige Weiterverfolgung der Angelegenheit klärte dann auf, daß ſfortgeſetzt auch J.⸗Aktien ver⸗ ſchoben worden ſind, die im Ausland und im Saar⸗ gebiet, deponiert, aber im Inlande nicht angemeldet waren. Inzwiſchen ſind nun einzelne Bankſperr⸗ konten ſowie auch wild kurſierte Aktien(Wertpapiere) beſchlagnahmt worden. Die Unterſuchung wird noch jortgeſetzt. Die Aktien ſtammen aus Beſtänden ausländiſcher⸗ Börſen und fanden ihren Weg durchs Elſaß in die Pfalz. Sie warfen den Käufern einen Gewinn von 20 bis 25 Prozent ab. Der Nennwert der verſchobe⸗ nen Aktien beziffert ſich auf rund 40000 Mark. Ein franzöſiſcher, in Scheibenhardt weilender Pfarrer hatte dieſe Aktien an der Amſterdamer Börſe er⸗ worben und an verſchiedene andere Abnehmer weiter⸗ verſchoben. Die Aktien wurden dann bei innerdeutſchen Banken zum höheren Kurs verkauft. Der mitver⸗ haftete Sparkaſſenangeſtellte Eoͤmund Gib betätigte ſich hauptſächlich an der Verwertung der Aktien von Rechtsanwalt Dr. Kaufmann aus Landau. Der franzöſiſche Pfarrer, der Hauptſchieber, ergriff noch rechtzeitig die Flucht. Nach den gemachten Wahr⸗ nehmungen zieht die ganze Angelegenheit doch noch weitere Kreiſe. Von den 5 Inhaftierten haben ein⸗ zelne bereits ein Geſtändnis abgelegt. Mehrere Schriftſtücke, die mit der Schieberaffäre in direktem Zuſammenhange ſtehen, ſind beſchlagnahmt worden. Das Aktienſchachergeſchäft verbreitete ſich ſelbſt bis nach Ludwigshafen, wo verbotswidrig ein⸗ geführte Wertpapiere ſowie ein Bankſperrkonto be⸗ ſchlagnahmt worden ſind. Eine merkwürdige Feſtſtellung wurde nach der Verhaftung von Rechtsanwalt Dr. K. gemacht, als man ein ganzes Bündel Eintrittskarten vorfand, die zum Eintritt in das Baden⸗Badener Spiel⸗ kaſino berechtigten. Fieberhaft ſetzten dͤie Beamten der Zollfahndungs⸗ ſtelle mit ihrer Fahndungsarbeit ein, um das illegale Aktienhandelsgeſchäft zu unterbinden. Der ganzen Sachlage nach erſcheint es auch nicht ausgeſchloſſen, daß noch weitere handelnde Schieber gefaßt werden und hinter Schloß und Riegel kommen. 100000 RM in die Schweiz verſchoben nd. Ludwigshafen, 3. Mai. Die hieſige Zoll⸗ fahndungsſtelle konnte während der letzten Zeit eine umfangreiche Kapitalverſchie⸗ hung in die Schweiz reſtlos aufklären. Es handelt ſich um eine ſchwere Deviſenſchiebungsver⸗ ſehlung, der ſich der in der Schweiz anfäſſige Leder⸗ händler H. ſchuldig machte.., gegen den jetzt auf den 3. Mai eine Verhandlung beim Schöffengericht Pirmaſens anberaumt iſt, hat es verſtanden, wäh⸗ rend mehreren Jahren fortgeſetzt erhebliche Geld⸗ beträge ins Ausland zu ſchaffen. Dies gelang ihm dadurch, daß er ſich als Inhaber einer inländiſchen Firma ausgab und ſich für das ins Ausland (Schweiz) gelieferte Leder in Wechſeln, Schecks und Bargeld bezahlen ließ. Die Schecks löſte H. im inneren Reichsgebiet ein. Als man ſeinem finanz⸗ ſchädigenden Treiben auf die Spur kam, zog er es vor, ſich in der Schweiz in Sicherheit zu halten. Zahl⸗ reiche Wechſel und auch erhebliche Bargeloͤbeträge wurden von ihm verbotswidrig in die Schweiz ver⸗ ſchleppt. Die noch im Beſitz befindlichen Wechſel ließ ſich H. in der Schweiz diskontieren. Auf dieſe Weiſe hat H. faſt 100 000 Reichsmark über die Grenze in die Schweiz verſchleppt. H. nahm ſich für ſeine Gaunergeſchäfte auch mehrere deutſche Vertreter zu Hilfe, gegen die jetzt ebenfalls ein Strafverfahren eingeleitet worden iſt. miniſter Pflaumer, HJ⸗Gebietsführer Kemper und Alte Artilleriſten treſjen ſich * Bühl, 2. Mai. Das Pfingſtfeſt am 20. und 21. Mai⸗wird alle in Baden und ſeiner Nachbarſchaft wohnenden ehemaligen Fußartilleriſten zu einem frohen und der Bedeutung der Feier ent⸗ ſprechenden großen Wieberſehen in Bühl und am Immenſtein⸗Denkmal der l4er vereinigen. Der Landesverband Baden des Waffenringes der Deutſchen Schweren Artillerie, welcher gleichbedeu⸗ tend iſt mit dem Bund des ehem. Bad. Fußartillerie⸗ Regiments Nr. 14, lädt zu dieſem ſeltenen Feſte nicht nur die ehem. 14er, ſondern auch alle Angehörigen — ehem. Fußartillerie⸗Regimenter herz⸗ ich ein. * Karlsruhe, 3. Mai. Dieſer Tage fand im Bürgerſaal des Rathauſes die Eröffnungs⸗ feier der Akademie für zahnärztliche Fortbildung, Landesſtelle Südweſtdeutſchland, ſtatt. Neben zahlreichen Kollegen waren auch Ver⸗ etreter der Behörden und der Mediziniſchen Fakultät Heidelberg erſchienen. Landesſtellenleiter der kaſſen⸗ zahnärztlichen Vereinigung Deutſchlands, Dr. Gärt⸗ ner, Freiburg, begrüßte die Teilnehmer und bezeich⸗ nete den Beruf des Zahnarztes als Dienſt an der Volksgeſundheit. Unter dieſem Geſichtspunkt ſei auch die Gründung der Akademie für zahnärztliche Fortbildung erfolgt, die dazu dienen ſolle, die in der Praxis ſtehenden Kollegen über die neuen Ergebniſſe von Wiſſenſchaft und Technik auf dem Laufenden zu halten. Der Leiter der Landesſtelle Südweſtdeutſch⸗ land der Akademie, Oberarzt Dr. Scheidt⸗Frei⸗ burg verbreitete ſich über die Organiſation, das We⸗ ſen und die Ziele der zahnärztlichen Fortbildung. * Achern, 3. Mai. Der Feiertag der nationalen Arbeit war zugleich ein Feſt⸗ und Ehrentag der Wattefabrik in Oberachern. Die genannte Firma, die ſich im Wirtſchaftsleben des Landes eines großen Anſehens erfreut, konnte auf 70 Jahre ihres Beſtehens zurückblicken. ——— Aus der Pfalz Die Bluttat von Oggersheim nd. Oggersheim, 3. Mai. Nach unſeren Erkundi⸗ gungen befindet ſich Frau Unangſt, die von ihrem Gatten mit dem Meſſer überfallen wor⸗ den war, jetzt wieder auf dem Weg der Beſſerung. Wenn keine Verſchlimmerungen eintreten, kann mit Wiedergeneſung gerechnet werden. Ueber das Motiv der Tat ſelbſt kann noch berichtet werden, daß es ſich bei der Bluttat des Ehegatten nur um eine Affekttat handelt, die ihren Urſprung in einem unheilbaren Leiden beider Ehegatten hat. Frau U. iſt ſchon viele Jahre krank und ſoll in ihren alten Tagen noch eine Beinamputation erleben. Sie war ſchon lange Zeit faſt ſtändig ans Bett gefeſſelt. Ihr Mann hatte ſehr viel unter chroniſchen Nerven⸗ depreſſionen zu leiden. Man hat ihn deshalb vor einem Jahre ſchon in eine Anſtalt bringen wollen. Sein Zuſtand ließ aber bisweilen nie eine Gemein. gefährlichkeit erkennen. Unter dem ſtarken ſeeliſchen Druck ſeines Leidens ſteigerte ſich der Mißmut bet ihm ſo, daß er ſich am Samstag früh entſchloß, ge⸗ meinſam mit ſeiner ebenfalls leidenden Frau ſo plötzlich aus dem Leben zu ſcheiden. Seine Leiche wurde am Samstag mittag nach der gerichtlichen Sektion zur Beſtattung freigegeben. E6 —** W ſchau? Donnerstag, 3. Mai 1934 lebendige Individuen mit einer Unzahl wirtchaft⸗ licher Intereſſen und Anlagen. Die Gelehrten hätten nicht gemerkt, daß ſie die lebendigen Menſchen in ihrer Wirtſchafts⸗ lehre vergeſſen hätten Daß mit dieſer Konſtruktion des ganze wirtſchaft⸗ liche Gedankengebäude zuſammenbrechen mußte, haben wir allein durch unſeren politiſchen Kampf be⸗ wieſen. Die lebendigen Kräfte der Menſchen, ihr Schwung, ihre Opferbereitſchaft, ihre Diſziplin und ihr Einſatz ſind mächtiger als alle die toten Reali⸗ täten, die nach oͤer Meinung der klugen Realpoliti⸗ ker der Hochſchule das politiſche und wirtſchaftliche Geſchehen beſtimmen. Sodann ſetzte ſich Dr. Lorenz im einzelnen mit der liberalen Wirtſchaftstheorie auseinander. Der von einem tiefen Wiſſen durchörungene Vortrag zeigte in meiſterhafter Weiſe die Verbin⸗ dungen von Politik und Wirtſchaft, als deſſen Er⸗ kenntnis Gebietsführer Lorenz den politiſchen Wirt⸗ ſchaftsführer fordert. Am Schluß ſeiner Ausführun⸗ gen erklärte der Reöner: Wir werden dafür Sorge tragen, daß die deutſchen Studenten nicht mehr von liberalem Gift verſeucht werden. Wir Jungen haben unſere Forderung nach Sozialismus auf dem Boden der Hochſchule ſelbſt zu erfüllen, nicht zu dem Zweck, von den Kathedern der Hörſäle neue Theo⸗ rien zu verkünden und Diskuſſionen zu entfeſſeln, ſondern um das deutſche Wirtſchaftsden⸗ ken im Sinne der Idee Adolf Hitlers zu erneuern. Der Leiter des Amtes für politiſche Erziehung und des Hauptamtes für Wiſſenſchaft der Deutſchen Studentenſchaft, Dr. Bran,, gab einen Ueberblick über die ſtudentiſche Erziehung im Sinne des Na⸗ tionalſozialismus. In der HJ, im Arbeitsdienſt findet die Ausleſe der künftigen Studierenden ſtatt. In der Kameradſchaftserziehung ſtehe der Stu⸗ dent in einer feſten Gemeinſchaft, außerdem gliedere er ſich durch den SA⸗Dienſt in die ganze Volksgemeinſchaft ein. Auf dieſer Grundlage erfolge dann die Fachſchafts⸗ arbeit. Die Studentenſchaft entwickle darin die Kräfte für die nationalſozialiſtiſche Hochſchule. Der Fachſchaftsleiter übt ein ſehr verantwortungsvolles Amt aus. Von ſeinem Amt, ſo erklärte Dr. Bran, ſeien ſieben Reichsfachgruppen eingerichtet worden, die auf ihren Gebieten den Zuſammenhang aller Hochſchulen im Reich herſtellen und für die neue Ausrichtung von Wiſſenſchaft und Beruf Sorge zu tragen hätten. Nach dieſem Referat erſtattete Dr. Hagen buch Bericht über die Fachſchaftsarbeit der Volkswirte. Anwetter über der Noropfalz * Grünſtadt, 3. Mai. Geſtern abend ging über Grünſtadt ein ſchweres Gewitter nieder, das von einem heftigen Regen begleitet war, der in den Gärten und auf den Feldern großen Scha⸗ den anrichtete. Auf der Leininger Bahnſtrecke unter⸗ ſpülte das Waſſer einen Teil der Gleisanlage, ſo daß Stollen des Bahn dammes frei in der Luft ſchwebten. Der Schaden wurde noch rechtzeitig ent⸗ deckt und in der Nacht noch von Streckenarbeitern be⸗ ſeitigt, ſo daß im Zugverkehr keine Unterbrechung eintrat. Die Fabrikwehr des Flieſen⸗Werkes mußte alarmiert werden, um die Waſſermaſſen, die in einen Keller des Wohnhauſes Flieſen eingedrungen waren, herauszupumpen. Auch aus den Orten der Umge⸗ bung kommen Meldungen über erhebliche Ueber⸗ ſchwemmungen, die auf den Feldern beträcht⸗ lichen Schaden anrichteten, ſo daß in vielen Fällen eine neue Feldbeſtellung notwendig wird. Die Fel⸗ der gleichen rieſigen Seen. Die Orte Aſſel⸗ heim, Mertesheim, Sauſenheim und Kleinkarlbach wurden ſchwer heimgeſucht. Der Tag der 200 000 in der Weſtmark * Zweibrücken, 3. Mai. Der in frichem Früh⸗ lingsgrün prangende Rennplatz des Zweibrücker Rennvereins, auf dem am kommenden Fonntag die große Saarland⸗Kundgebung mit Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels als Hauptredner abgehalten wird, iſt in der Pfalz und darüber hin⸗ aus als eines der ſchönſten Gelände ſeiner Art be⸗ kannt. Heuer werden es gerade 35 Jahre, ſeitdem hier Rennen gelaufen werden. Der Platz wird von zwei Seiten mit Alleen aus der Zweibrücker Her⸗ 59 88eit eingefaßt. In ſeiner unmittelbaren Nähe befindet ſich der berühmte Roſengarten, ſeine weſt⸗ liche Stirnfront bildet die in der Nachkriegszeit er⸗ richtete Feſthalle, von dͤeren Balkon herab der Mini⸗ ſter ſprechen wird. Der Feſtplatz iſt nach Norden von ſanften Hügeln umgrenzt, auf deren Hängen ſich Villen und Siedlungen hinziehen. Gerade jetzt im Frühling bietet der etwa 240 000 am umfaſſende Platz, überſtrahlt von goldenem Sonnenlicht, einen reizvollen Anblick, auf dem ſich Naturſchönheit, Ueberſichtlichkeit und Geräumigkeit aufs glücklichſte vereinen. Das Gelände gehört der bayeriſchen Staatsgeſtütsverwaltung und hat beſonders nach Aufbruch der Nation bereits gewaltige Kundgebun⸗ gen beherbergt. Die bisher größte Menſchenmaſſe wird der Platz am bevorſtehenden Maienſonntag ſehen, wozu bedeutende Verbeſſerungen und Ergän⸗ zungen durchgeführt wurden. Jedenfalls wird ſich die Sgarkundgebung zu einem der bedeutendſten Er⸗ eigniſſe geſtalten, die die Pfalz je geſehen hat. * Ludwigshaſen a. Rh., 3. Mai. Nachts wurde bei den Wohnbaracken in der Frankenthalerſtraße ein Radfahrer aus Oggersheim, der in Richtung Oggersheim fuhr, von einem in gleicher Richtung fahrenden Perſonenkraftwagen angefahren und verletzt. Der Autoführer fuhr unerkannt weiter, ohne ſich um den Verletzten zu kümmern. * Frankenthal, 3. Mai. Der ſeit 25. April ver⸗ mißte 30 Jahre alte Juſtizaſſiſtent Karl Michael Brückner wurde jetzt als Leiche aus dem hieſigen Kanal geborgen. * deeekee reee Ne 1 7. Seite /Nummer 201 Hochſpannung in der Jußballmeiſterſchaft Wo ſteckt der Meiſter?— Das Rätſelraten im Nebel— Die Hoffnungen am Rhein Die Neuordnung hat die Dinge im Reich des deutſchen Eußballs gehörig untereinandergerüttelt. Hatten ſchon die Kämpfe in den ſechzehn Gauen die blinkenden Schilder ſo mancher großer Vereinsnamen verblaſſen laſſen, neue Kräfte, neues Hoffen an's lange umkämpfte Tageslicht ge⸗ bracht, ſo iſt die abrollende Vorrunde der Deutſchen Meiſter⸗ ſchaft auf dem beſten Wege, aller Fachwiſſenſchaft ein Schnippchen zu ſchlagen. Daß bei den verſchiedenſten Be⸗ ſchwörungen der Geiſter, beim Suchen nach dem erſten Trä⸗ ger der Trophäe im neugeordneten Fußball die verſchieden⸗ ſten Ergebniſſe herauskommen, iſt menſchlich verſtändlich. Ginge es nach den Weisſagungen der Pulsfühler in den Gruppen— müßten eigentlich vier Deutſche Meiſter auf dem Plan erſcheinen; da das aber ſchlechthin unmöglich iſt, wird man ſich trotz aller eifrigen Beihilfen gedulden müſſen, was die nüchternen Tatſachen der hochfiebernden Spielfelder als Endergebnis an's Tageslicht befördern. Die Meiſterſchaft läßt ſich nun einmal nicht ſuggerieren und alles Taſten und Mühen, beim heutigen Stand der Dinge in einer Art Hypnoſe zu machen, gleicht dem Auf⸗ bau eines Luftſchloſſes im Nebel. Einſtweilen haben die nüchternen Tabellen das Wort. Ein flüchtiger Blick über dieſe zeigt mit Ausnahme der Gruppe Oſt, daß nach zwei Drittel der Abwicklung der Kämpfe nirgends Klarheit über den Ausgang der Dinge herrſcht. Wie wechſelvoll und ſchwankend die ſechzehn Gau⸗ meiſter ſich verhalten, erweiſt der Umſtand, daß nur noch vier Mannſchaften ungeſchlagen im Felde ſtehen: SCl. Dresden, Viktoria⸗Berlin, Waldhof und Kickers Offenbach. Jedenfalls ein Quartett, das man von der klarer gelagerten Südweſtgruppe ab⸗ geſehen— am wenigſten nach vier erledigten Terminen er⸗ wartete. Bei der Sondierung der herausgeſtellten Kräfte⸗ verhältniſſe der einzelnen Gruppen nimmt Viktoria⸗ Berlin kaum den Platz ein als die Führer der übrigen Gruppen; ſchon deshalb nicht, weil die Zuſammenkoppe⸗ lung Berlins mit dem von jeher ſchwächeren Bereich des Oſtens und Schleſiens, der Viktoria keine allzuſchwere Auf⸗ gabe ſtellte, was ſich vielleicht für die letzten Entſcheidungen nachteilig auswirken wird. Dem neuen Syſtem der Punktwertung in der Vorrunde iſt es zu dan⸗ ken, daß nicht ſchon Vereine im erſten Strudel der Schluß⸗ runden untergegangen ſind, die es heute noch in der Haud haben, ihre Ebenbürtigkeit, oder— wenn auch nur knappe— Ueberlegenheit in den beiden letzten Terminen vielleicht doch noch unter Beweis zu ſtellen.(Schalke, Nürnberg). „Eine Anſchauung bürfte allerdings allgemeinen Zuſam⸗ menklang haben: daß kein Verein im deutſchen Fußball eine ſolche Reife und Kampfkraft beſitzt, daß ihm auf ſeinen Ruf hin, wie auch auf Grund des heutigen Tabellenſtandes die Meiſterſchaft als ſicher— noch nicht einmal als wahr⸗ ſcheinlich— zugeſprochen werden könnte. Die geiſtig⸗ moraliſche Auswirkung der mit vielfachen Ueberraſchungen endenden Ga u meiſterſchaften zieht auch in den deutſchen Schlußrunden ihre Kreiſe; es bleibt, alles in allem, ein müßiges Unterfangen, heute ſchon mit einem Griff in die dunkle Urne, das große Los der Meiſterſchaft ziehen zu wollen. Die Hochſpannung im deutſchen Fußball, die Undurchſichtigkeit der wirklichen Spielkraftverhältniſſe, das Abhandenſein jeden ſicheren Maßſtabes, läßt aber natur⸗ gemäß ſämtlichen heute in Frage kommenden Bewerbern um das Quartett der vier Beſten für die Zwiſchenrunde, ſomit auch indirekt für den End⸗ kampf um die Deutſche Meiſterſchaft über⸗ haupt, die Ausſicht offen, womit es den betreffenden Ver⸗ einen ſelbſt in die Hand gegeben iſt, durch den heutigen Dreh des Rätſelratens einen Strich zu machen. Von dieſer zur Zeit einzig möglichen Baſis aus kann man— ohne ſich in den Kreis heimatlich beeinflußter Weis⸗ ſager zu begeben— auch dem langjährigen rheiniſchen Vertreier SV Waldhof keinesfalls die Möglichkeit abſprechen, entſcheidend in den Endkampf einzugreifen, beſonders dann nicht, wenn der Wiedereintritt Pennigs in die Mannſchaft noch recht⸗ Heitig erfolgen ſollte. Noch iſt das Gruppenringen Südweſt nicht voll entſchieden. Nach menſchlicher Vorausſicht ſollte aber Waldhof fähig ſein, in Mülheim am kommenden Sonntag zwei entſcheidende Punkte zu holen, wobei nicht außer acht gelaſſen werden ſoll, daß die zähen Kickers dort nur zu einem:4 kamen. Selbſt das letzte Spiel am 13. Mai gegen Böckingen darf nicht leicht genommen werden, es ſei denn, daß die Offenbacher in Böckingen zu weiterem, endgültig entſcheidendem Punktverluſt kämen, was gar nicht ſo unmöglich iſt, nachdem die Böckinger eine außer⸗ ordentlich ſcharfe Revanche(:21) an den Mülheimern nah⸗ men und ſo wohl wieder ſtark an Selbſtvertrauen gewinnen werden. Waldhof ſteht zur Zeit ungefähr in derſelben Lage wie in den Schlußſpielen der Ga u meiſterſchaft, wo ein letztes Aufrecken die auf des Meſſers Schneide ſtehende Sache noch wendete. Auch heute trauen wir der um letzte Ziele ſtets zähe und mit letztem Einſatz kämpfenden Mann⸗ ſchaft zu, nach Ueberwindung der ſchwerſten Phaſe, auch den Reſt mit Erfolg zu beſtehen. Hohe Achtung muß ein Verein albzwingen, der unter der Unzahl von Bewerbern im Reich heute auf der einzigartigen Sproſſe ſteht, die auf zwet Hauptſparten des Raſenſports, Fußball und Hand⸗ ball, den Blick auf höchſte Ziele freigibt. Eine ungeheure Belaſtung für einen Verein, die Hoff⸗ nungen eines ganzen Landesteils auf ſich gerichtet zu ſehen und damit eine Verantwortung für ſich zu übernehmen, die kaum einmal im deutſchen Sport einem Verein zuteil wurde. Gewiß tragen manche enttäuſchenden Groll in ſich herum, * daß die Mannheimer nicht in einem gewaltigen Sprung das Hindernis der Gruppe nahmen. Bleiben wir auf dem Boden der Tatſache, daß wir mit dem bisherigen Erfolg zu⸗ frieden ſein können und daß es keine Mannſchaft auf der Erde gibt, die ihren Anhängern und Freunden alles zur reſtloſen Zufriedenheit zu geſtalten vermag. Waldhof hat das Zeug in ſich, auch einmal die Blicke des geſamten deut⸗ ſchen Fußballs auf ſich zu lenken, wie es ja auch im Hand⸗ ball das gleiche erzwang. Hoffen wir, daß die beiden erfolg⸗ reichen Mannſchaften in ihren wechſelſeitigen Leiſtungen in eoͤlem Wettbewerb aneinander hinaufwachſen, und—— wenn der große Wurf fehlſchlagen ſollte, wollen wir nie an dem guten Willen der vollen Einſatzbereitſchaft der Kämpfer zweifeln; denn daß im Sport auch andere Faktoren als Wille und Einſatz am Werke ſind, haben wir u. a. auch am letzten Sonntag im Mannheimer Stadion geſehen. Es braucht auch Glück, das wir eben nicht zu zwingen vermögen. Aug. Müßde. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mannheimer Mai-Pferderennen Vizekanzler von Papen wird dem Badenia⸗Tag am Maimarkt⸗Dienstag, 8. Mai, beſtimmt beiwohnen, nach Möglichkeit auch dem Sgarlands⸗Tag, Sonntag, 6. Mai. Der Reichsſtatthalter in Baden, der Miniſterpräſident und die Miniſter haben für dieſe beiden Renntage ihre Anweſen⸗ heit zugeſagt; weitere Führer⸗Perſönlichkeiten ſind bei den großen Entſcheidungen zu erwarten. Die Rennen verſprechen zu einer ſportlichen Senſation zu werden haben ſich doch für den„Großen Preis des Saarlandes“, der am 6. Mai das Hauptereignis bildet, alle führenden Flachſtälle aus Berlin und dem Rheinland mit ihrem beſten Material eingeſchrieben. Die ſeit 1914 erſtmals wieder laufende„Badenia“(8. Mai) ver⸗ einigt die beſten deutſchen Steepler neben Ausländern und wird von Offizeren und Amateur⸗Rennreitern beſtritten. In den Saarlands⸗Tag wird ein Treue⸗Gelöhnis ſür die Saarbevölkerung eingeflochten. Jeder Tag wird durch ein SS⸗Reiterſturm⸗Rennen eingeleitet, am Badenia⸗Tag findet zuerſt ein Aufmarſch der SS⸗Reiterſtürme ſtatt. Zum Monnheimer Sagrlandstag hat die Stadtgemeinde Schwetzingen für den Trainer des ſiegenden Pferdes im„Großen Preis des Saarlandes“ ein Andenken geſtiftet. Es beſteht in einem großen Korb in der Morgen⸗ frühe des Saarlandstages friſch geſtochener Schwetzinger Spargeln, ausgeſtattet mit dem bekannten Flieder aus dem Schwetzinger Schloßgarten, alſo eine prächtige, und für den ſiegenden Trainer auch gewiß höchſt willkommene Ehren⸗ gabe die ſo recht der Volksverbundenheit Ausdruck gibt. Die prachtvollen Ehrenpreiſe, die zum Mannheimer Mai⸗ Pferderennen geſtiftet wurden, ſind im Schaufenſter von Reeichsſchwimmwoche in Mannheim Jeder irgenwie körperlich geeignete Volksgenoſſe ſoll für den edlen Schwimmſport gewonnen werden, um dadurch auf einfachſte Weiſe zur planmäßigen Körperertüchtigung angehalten zu werden. Insbeſondere aber ſoll jeder ſport⸗ lich und wehrſportlich tätige Volksgenoſſe in ſeiner vollen ſchwimmeriſchen Vollendung ſoweit kommen, daß er einen fertigen Rettungsſchwimmer abgibt. Erſchreckend groß iſt heute noch die Zahl derer, die beim Baden im Freien im blühendſten Alter den furchtbaren naſſen Tod über ſich ergehen laſſen müſſen— dabei ſind es nicht ein⸗ mal die ſchlechteſten Schwimmer. Andererſeits ſtehen die Olympiſchen Spiele 1036 in Ber⸗ lin vor der Tür, wo der deutſche Schwimmſport neue Lor⸗ beeren zu ernten hofft. Wie in allen anderen Sportarten, ſo ſoll in Verbindung mit der großzügig geplanten Reichs⸗Schwimmwoche vom 17—24. Juni 1094 mit der Verbreitung des Schwimmgedankens auch der un⸗ bebbannte Schwimmer geſucht werden, der vielleicht hie und da noch ſein Daſein im verborgenen Dunkel dahinvegetiert. Hier in Mannheim, wo wir kilometerweit von Fluß⸗ läufen umgarnt ſind, kommt der Reichs⸗Schwimmwoche doppehte Bedeutung zu! Es iſt daher inzwiſchen der zur Bewältigung der rieſigen Arbeit erforderliche Ortsaus⸗ ſchuß gebildet worden, an deſſen Herr Blan k⸗SV Mannheim als Bezirksführer ſteht. In enger Zuſammen⸗ arbeit mit der DT und ihrem Waſſerfachmann Aug. Lang, der Deutſchen Lebensrettungsgeſellſchaft mit Herrn R. Bauer, den Vereinsführern der waſſerſporttreibenden Vereine ſowie den Führern von Polizei, Feuerwehr, Sa⸗ nitätskolonnen, Schulen uſw., gilt es nun, der Reichs⸗ Schwimmwoche in Mannheim zu dem zu verhelfen, was ihrer großen Bedeutung zukommt. In der dieſer Tage abgehaltenen Sitzung des engeren Komitees wurde das Programm in großen Umriſſen feſt⸗ gelegt. Großzügige Neckarveranſtaltungen ſteigen, wofür für jeden Tag ein Verein die Verantwortung übernimmt. Jeden Abend werden Herſchelbadveranſtaltungen ſtattfin⸗ den, am Rhein und Neckar werden in den privaten und ſtädtiſchen Badeanſtalten einſchließlich Strandbad Herren und Damen ſich in Aufklärungsvorträgen praktiſch und theoretiſch in den Dienſt der Sache ſtellen, ſo daß Mann⸗ heim am allen Ecken und Kanten erfaßt wird. Fußball im Bezirk Südheſſen Der VfR Bürſtadt hatte den SC Käfertal za Gaſte und gewann überraſchenderweiſe:1. Dieſe Nieder⸗ lage fiel etwas reichlich aus, denn ſo ſchlecht waren die Mannheimer Vorortler nun doch nicht.— TVLampert⸗ heim hatte Saarländer Beſuch, und zwar den T V 1848 Saarbrücken. Bereits am Samstag fand eine große Kundgebung zu Ehren der Gäſte ſtatt, an welcher faſt die geſamte Einwohnerſchaft teilnahm. Der darauffolgende Tag war den Spielen gewidmet. Die Gäſte brachten eine flinke Mannſchaft mit, die den Lampertheimern tüchtig zuſetzte. Auf die Dauer mußten die Saarländer jedoch die Segel ſtreichen, und Lampertheim blieb mit:2 Sieger. Olympia Lampertheim weilte bei der Amicitia Viernheim unoͤ ſpielte dort unentſchieden:1. Dieſes Spiel war keine Offenbarung. Der Schiedsrichter hätte weſentlich früher eingreifen müſſen, um die Unfaineß zu unterbinden. Der Meiſter, Polizei Darmſtadt, benutzte den ſpielfreien Sonntag, um ſeine Kräfte mit Wormatia Worms zu meſſen. Die Darmſtädter waren gut in Schuß und konnten bis zum Wechſel die Partie:0 halten. Gegen Ende ſetzte ſich die größere Spielerfahrung der Wormſer durch, die einen knappen 211⸗Sieg erringen konnten. —4— Europas Boxſtaffel für die Amerikareiſe iſt nochmals geändert worden. Aus Deutſchland machen Europameiſter O. Käſtner⸗Erfurt(Federgewicht), Pürſch⸗Berlin(Halb⸗ ſchwergewicht) und Schmedes⸗Dortmund als Erſatzmann im Weltergewicht die Reiſe mit. Starke Männer in Deutſchland Athleten werden gewogen Auch unter den deutſchen Schwerathleten— unter den Ringern, Jiu⸗Jitſu⸗Kämpfern und Gewichthebern— wurde jetzt die Suche nach dem„unbekannten Sportmann“ fortgeſetzt. Hornfiſcher⸗Nürnberg ſiegte bei den Europameiſterſchaften der Ringer in Rom im Schwergewicht gegen außerordent⸗ lich ſchwere Gegner. Engelhorn& Sturm ausgeſtellt. Unter den wertvollen Stücken fällt zunächſt die große ausgebuckelte Silberſchrle mit Kriſtalleinſatz auf, die der Saarbevollmächtigte des Rei⸗ ches, Vizekanzier von Papen, für den im„Großen Saarlands⸗Preis“ ſiegenden Beſitzer geſtiſtet hat, ferner die Rieſen⸗Majolika⸗Vaſe(660:30 Zentimeter) mit ſilberner Plakette, die Ehrenpreis⸗Stiftung des Reichsſtatthalters in Baden, nach künſtleriſchem Entwurſ hergeſtellt in der Staat⸗ lichen Majolika⸗Manufaktur Karlsruhe, und für den ſiegen⸗ den Beſitzer der„Badenia“ beſtimmt. Dem ſiegenden Reiter oͤer„Badenia“ fällt der große vergoldete Pokal zu, den der Ehrenvorſitzende des Rennvereins, Geheimrat Augu ſt Röchling, für die 50jährige Jubiläums⸗Badenia 1917 hat anfertigen laſſen, die wegen des Krieges aber nicht ge⸗ laufen wurde. Der handgearbeitete Pokal iſt eine genaue Nachbildung des„Howard Grace Cup“ London 1555, eines der berühmteſten Prunkſtücke, die der engliſche Silberſchatz aufzuweiſen hat. Ein prachtvoller Silberbeſteck⸗Kaſten iſt die Stiftung der Geſellſchaft„Räuberhöhle“ für den ſiegenden Beſitzer im „Preis der Stadt Mannheim“, eine Kriſtall⸗Keksdoſe mit Silberdeckel die des Reiter⸗Vereins Mannheim für den „Frühjahrs⸗Preis“, das längſte Flachrennen des Meetings. Ein Silberleuchter in modernem Stil wird von den Ver⸗ anſtaltern des Maimarktes für den„Maimarkt⸗Preis“ ge⸗ geben. Je eine Silberplatte in verſchiedenem Stil bildet die äußere Anerkennung im„Saarbrücken⸗Jagdrennen“ und im„Schwarzwald⸗Jagoͤrennen“. Jedem ſtartenden Beſitzer im„Großen Preis des Saarlandes“ wird ein ſilberner Er⸗ innerungsbecher mit Gravierung gegeben. Probegalopp der Leichtathletik⸗ Trainingsgemeinſchaft Das war das richtige Wetter für die Leichtathletik! Wol⸗ kenlos der Himmel, ſatt von der Sonne durchwärmt iſt die Luft; Sehnen und Muskel werden geſchmeidig. Was braucht der Leichtathlet noch mehr? Eine Aſchenbahn, Sprung⸗ anlagen, Wurfgelände und—— jetzt kommt das Problem: die Zuſchauer. Tauſende, ja Zehntauſende ſtanden am ver⸗ gangenen Sonntag im Stadion beim Fußballwettſpiel Wald⸗ hof— Offenbach. Und vor dieſem breiten Forum führte die Trainingsgemeinſchaft während der Pauſe einige Lauf⸗ wettbewerbe durch und legte Zeugnis ab von der ſeit eini⸗ gen Wochen geleiſteten Arbeit. Wir ſind aufrichtig genug und ſagen dem„großen Bruder Fußball“ Dank, daß er uns zu dieſer kurzen Vorführung für unſere Arbeit Gelegenheit gab; wir haben aber Hoffnung, daß Mannheims Sport⸗ anhänger in dieſem Jahr auch der Leichtathletir einmal die Beachtung ſchenken, die ihr ſchon lange gebührt. Wenn während der Wintermonate Fuß⸗ und Handballſpiele das Hauptintereſſe beanſpruchen, ſo iſt es auf der anderen Sette nicht mehr wie recht und billig, während des Sommers die Aufmerkſamkeit den Leichtathleten zuzuwenden. Die Leichtathletik ſoll und darf nicht das fünfte Rad am Wagen ſein. 8 Die kritiſche Betrachtung der bei den einzelnen Läufen erzielten Zeiten muß zweierlei in Rechnung ſtellen. Wir ſtehen erſt am Beginn der Saiſon, von einigen Ausnahmen abgeſehen, haben ſämtliche Athleten nur ein zu kurzes Training hinter ſich um heute ſchon an gute und beſte Lei⸗ ſtungen heranzukommen. Weiterhin war der aufß der Ziel⸗ geraden herrſchende Oſtwind ſtark genug, um die Leiſtungs⸗ fähigkeit der einzelnen Leute beträchtlich zu beeinfluſſen, und wenn trotzdem der Geſamteindruck ſpeziell beim 100⸗Meter⸗Lauf äußerſt günſtig iſt, ſo zeigt das, daß wir auf dem richtigen Wege ſind und die Arbeit auf fruchtbaren Boden fällt. Es ſteht heute ſchon feſt, daß ſich im Jaufe des Sommers zu unſeren anerkannt beſten Kurzſtrecklern eine Reihe junger Nachwuchsläufer geſellen, die mächtig nach vorne ſtreben. Nicht zu vergeſſen ſind natürlich die von den Siegern beim 400⸗Meter⸗ und 1500⸗Meter⸗Lauf erreichten Zeiten, die ebenfalls recht anſprechend ſind. Der Erfolg einer Veranſtaltung hängt nicht zuletzt von ihrer Ausrichtung ab und gerade der Organiſation eines leichtathletiſchen Sportfeſtes kommt erhöhte Bedeutung zu. Man muß den Zuſchauern etwas bieten, für ihr Geld wollen die Leute etwas ſehen und.. auch hören. Es genügt nicht, daß dort 5 Athleten die Bahn runter ſauſen, andere Hammer werfen oder hochſpringen. Jeder der hinter der Barriere ſteht will auch wiſſen, wer läuft, dort den Hammer wirft und hochſpringt; auch Ergebniſſe müſſen be⸗ kannt gegeben werden. Bei einer Anlage wie ſie das hie⸗ ſige Stadion darſtellt iſt es beſtimmt unmöglich mehrere tauſend Zuſchauer durch ein Sprachrohr zu verſtändigen und Erklärungen zu geben. Mit einem Wort: das Mann⸗ heimer Stadion braucht eine Lautſprecheranloge, wie ſie andere Großſtädte(Frankfurt. Stuttgart, Nürnberg) ſchon lange beſitzen. Wie bereits bekannt ſein dürfte, ſinden die Meiſterſchaften ͤes Gaues Baden hier in Mannheim ſtatt man hört auch von anderen Großveranſtaltungen auf leicht⸗ athletiſchem Gebiet— und dann ſoll es nicht heißen, wir hätten nicht alles getan um der Veranſtaltung zu einem ganzen Erſolg zu verhelfen. Aufruf an die deutſchen Kraſtfahrer Der Führer hat die Kraftfahrt in den Vordergrund des Aufbauprogramms geſtellt. Mehr als anderen Volks⸗ genoſſen obliegt uns Kraftfahrern die Aufgabe, Deutſchlands Motoriſierung zu fördern. Der Deutſche Automobilclub, Sitz München, als die größte Orga⸗ niſation dieſer Art auf dem europäiſchen Kontinent, ſam⸗ melt und betreut die deutſchen Kraftfahrer mit beiſpielloſem Erfolge. Angeſichts ſeiner Leiſtungen ſteht der DDAc heute überall im Zeichen des Aufſtiegs. Je größer und einflußretcher er wird, um ſo wirk⸗ ſamer vermag er ſich für die Belange und die Entwicklung dͤer geſamten Kraftfahrt eimzuſetzen. Jeder deutſche Kraftfahrer handelt deshalb im nen wie im allgemeinen Intereſſe, wenn er ſich dem DDAc anſchließt. Getreu dem Gemeinſchaftsgeiſt ergeht daher an alle der Ruf: Schließt die Reihen! Der Präſident des DDAC: Freiherr von Egloffſtein. Gleichzeitig hat ͤͤas Präſidium des DiDAC beſchloſſen, daß ſchwerkriegsbeſchädigte Kraftfahrer künftig nur den halben Beitrag zu zahlen haben, ebenſo zahlen NSKK⸗Männer ermäßigte Beiträge. Nähere Auskunft über Beitritt zum DDacC erteilt die 8 Mannheim des DDDAC, Friedrichsplatz 3, Tele⸗ on»433 76. Eine weitere Automobilhöchſtleiſtung errang der Fran⸗ zoſe Marchand mit ſeiner Mannſchaft bei ſeiner Rekordjagd auf der Pariſer Rennbahn Linas⸗Montlhéry. Diesmal unterbot er den 20 000⸗Meilen⸗Rekord mit 289.07.30,50 Std., Se Durchſchnittstempo von 134,649 Kilometern ent⸗ ſpricht. L ——— 221718 —3 — 21* 8— — * 7 8 8— 33. 225 ——— 7 * SS——————— —** famiso Ocuc erne eue moderd. Kunstseide, u em breit, Muster, Ca. Metet — 3 2 — — — 4 9* Donnerstag, 3. Hai 1934 der Neuen Mannheimer Zeitung Abschluß der Poriland-Cemenfwerke Heidelberg-Hianheim-Siuiigari Die Portland⸗Cementwerke Heidelberg⸗ Mannheim⸗Stuttgart A6. beſtreitet die Wie⸗ deraufnahme der Dividendenzahlung mit 4 v. H. aus einem Reingewinn von 1,47 Mill. 4 gegenüber einem Vorjahresverluſt von 99 750 4. Die Ab⸗ ſchreibungen blieben mit 1,26 Mill.„ unverändert. Die im Bericht mitgeteilte Abſatzſteigerung der Zement⸗ induſtrie um 31 v. H. ſpiegelt ſich auch in der Erfolgsrech⸗ nung wider. Für Löhne und Gehälter wurden 2,21(1,82), für ſoziale Abgaben 0,25(0,19), für Steuern 0,97(1,2) und für ſonſtige Aufwendungen 1,28(1,16) Mill.& verausgabt. Neben ao. Erträgen von 0,33(0,25) und Zinſen von 0,13 (0,16) verbleiben Betriebserträge von 6,67(5,04) und Er⸗ träge aus Beteiligungen von 0,3(0,11) Mill. I. Die Belegſchafts⸗ und Lohnaufwendungen wurden um 32 v. H. erhöht. Aehnlich entwickelten ſich auch die Kon⸗ zernwerke. Der Zementabſatz ſtieg von 304 600 i. V. auf 392 100 To. Die Betriebsdauer der einzelnen arbeitenden Werke ſtellte ſich auf 6,6 bis 8,6 gegenüber 3 bis 6,5 Mo⸗ naten i. V. In der zweiten Jahreshälfte wurde damit be⸗ gonnen, auch erhebliche Mittel in den noch ſtilliegenden Werken zu inveſtieren. Der Bericht erwähnt ſodann die bekannte vorläufige Einigung der deutſchen Zementverbände mit den Außenſeitern. Die deutſche Zementausfuhr fiel auf 24 v. H. zurück. In der Bilanz erſcheint das AK. infolge der durch GBV.⸗Beſchluß vom 6. 12. 1933 eingezogenen 3 Mill./ StA.(Ankaufskurs 85 v..) mit 27,1 gegen 30,1 Mill. 4. Die daraus entſtandene Einziehungsreſerve erſcheint mit 0,463 neben der unv. geſetzlichen Reſerve von 1,878 Mill. A. Die Verbindlichkeiten ſind auf 2,37(1,97) angewachſen, wo⸗ bei die Verbindlichkeiten gegenüber den Verkaufsverbän⸗ den um 0,3 zurückgingen, während die Verbindlichkeiten gegenüber abhängigen und Konzerngeſellſchaften um über 0,6 Mill. ſtiegen. Auf der anderen Seite erſcheint das Anlagevermögen mit 10,47(11,08) kaum verändert. Beteiligungen betragen 13,16(13,20) Mill. 4. Beim Umlaufsvermögen ſind die Vorräte auf 3,97(4,44) ermäßigt. Eigene Aktien ſind mit 0,02 Mill. unverändert. Steuergutſcheine werden mit 0,19 Mill./ geſondert ausgewieſen(i. V. Wertpapiere 0,53). Darlehen an Vorſtandsmitglieder ſind wieder mit 0,125 Mill./ verbucht. Die Außenſtände ſtiegen auf 2,64 (1,59), darunter beſonders ſolche an Verkaufsverbände von 0,56 auf 1,11. Ferner erſcheinen Bankguthaben mit.99 (2,91) Mill. /, während der letztjährige Poſten„Feſtgeld⸗ guthaben bei Verkaufsverbänden“ von 1,04 Mill./ ver⸗ ſchwunden iſt. Die Mitglieder des Vorſtandes bezogen 165 000 /, die elf Mitglieder des Aufſichtsrates 12 500 4. Vorausſagen für das neue Geſchäftsjahr ſind im Bericht nicht enthalten; ſie ſollen offenbar in der am 15. Mat ſtattfindenden GV. gemacht werden. Von den Tochtergeſell⸗ ſchaften erzielte die Portland⸗Cementwerke Burglengenfeld AG. nach 69 377 Abſchreibungen einen Reingewinn von 15057„/ gegenüber einem Verluſt von 14581/ im Vorjahre(AK. 1,0 Mill.). Das Werk Kiefersfelden(Kapital 0,8 Mill.) weiſt einen Ge⸗ winn von 20 225„/ aus(30 926 4 Verluſtvortrag), während die Gewerkſchaft Wetterau Lengfurt a. M. (Kuxe 1,6 Mill.) einen Reingewinn von 37 368 29 gegenüber einem Verluſt von 34 938/ aufzuweiſen hat. Die Vereinigte Portland⸗Cementwerke Marienſtein hat noch einen Verluſt von 48 076 J, ſo daß ſich der Geſamtverluſt auf 219 697/ erhöht. Die Ge⸗ werkſchaft Marienſtein verzeichnet ebenfalls einen Berluſt von 20 556 /, um den der Verluſtvortrag auf 116 012/ ſteigt. Die Süddeutſche Portland⸗ Cementwerke AG., Münſingen, hat mit einem Reingewinn von 15 698 4 gearbeitet. Wochenausweis der Reichsbank SO Berlin, 3. Mai.(Eig. Dr.) Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 30. April 1934 hat ſich in der Ultimowoche die geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Wertpapieren um 450,2 auf 3 971,4 Mill.„ erhöht. Im einzelnen haben die Beſtände an Handelswechſeln und ⸗ſchecks um 347,1 auf 3 139,6 Mill. /, diejenigen an Reichsſchatz⸗ wechſeln um 47,1 auf 53,2 Mill. und an Lombard⸗ forderungen um 68,3 auf 139,6 Mill./ zugenommen, da⸗ gegen die Beſtände an deckungsfähigen Wert⸗ papieren um 11, auf 310,1 Mill. abgenommen. Die Beſtände an ſonſtigen Wertpapieren zeigen mit 329,1 Mill.„ eine Abnahme um 0,8 Mill.. An Reichsbanknoten und Rentbankſcheinen zu⸗ ſammen ſind 347,1 Mill./ in den Verkehr abgefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 332,4 auf 3 640,1 Mill., derjenigen an Renkenbankſcheinen um 14,7 auf 355,7 Mill.„ erhöht. Der Umlauf an Scheide⸗ münzen nahm um 121,8 auf 1478,2 Mill./ zu. Die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen haben ſich auf 53,2 Mill.“, diejenigen an Scheidemünzen unter Be⸗ rückſichtigung von 11,6 Mill./ neu ausgeprägter und 1,5 Mill. wiedereingezogener auf 194,3 Mill. er⸗ mäßigt. Die fremden Gelder zeigen mit 515,4 Mill. eine Zunahme um 6,4 Mill. J. Rurszettel der Neuen NMannheimer Zeitung 8. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben ſich um 13,4 auf 211,8 Mill./ ver⸗ mindert. Im einzelnen haben die Gold beſtände um 14,3 auf 205,0 Mill. abgenommen und die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 0,9 auf 6,8 Mill./ zu⸗ genommen. Die Deckung der Noten betrug am Ultimo 5,8.H. gegen 6,8 v. H. am 23. April d. J. Gewinnvorirag bei Th. Goldschmidi Essen 4(0) VH. Dividende bei Buckau In der AR⸗Sitzung der Th. Goloͤſchmidt AG, Eſſen wurde die Bilanz für das Geſchäftsjahr 1933 vorgelegt, die mit einem Reingewinn von 362 071(17 631)/ ab⸗ ſchließt. Der auf den 12. Juni einzuberufenden GB ſoll vorgeſchbagen werden, den Gewinn vorzutragen. In der AR⸗Sitzung der Chemiſchen Fabrik Buckau, Ammendorf, wurde mitgeteilt daß der Gewinn für das Jahr 1933 377 278(83 390)„ beträgt. Der auf den 12. Juni einzuberufenden GW ſoll die Verteilung einer Dividende von 4(0) v. H. vorgeſchlagen werden. Kunsiseidenfabriken in USA geschlossen * Neuyork, 3. Mai. Angeſichts der Ueberzen⸗ gung in der amerikaniſchen Kunſtſeideninduſtrie, die die Mehrheit der Unternehmungen zwingt, mit Verluſt zu ar⸗ beiten, hat die Code⸗Behörde für die dritte Mat⸗ woche die Einſtellung der Betriebe angeordnet. 990 Fabriken mit 30 000 Arbeitern werden davon betroffen. Normalerweiſe würden 50 000 Arbeiter zur Untätigkeit ge⸗ zwungen, doch iſt bereits durch freiwillige Betriebsein⸗ ſchränkungen, die vor einiger Zeit erfolgten, die Zahl der Arbeiter um 20 000 herabgeſetzt worden. *Pittler Werkzeugmaſchinenfabrik AG. Leipzig⸗Wahren. Der GW am 29. Mai wird die Verteilung einer Dividende von 7 v. H.(i. V. 5 v..) vorgeſchlagen. Weiler abwariende Effekſenmärkie Bei freundlicher Grundsfimmung hielt die Transfer-Zurückhaliung weiier an Verlaui sſill/ Rückkäufe gegen Schluß Mannheim uneinheitlich Bei weiter ſtagnierendem Geſchäft war die Tendenz heute uneinheitlich. Farben gaben auf 129,75 nach, Waldhof auf 47, Daimler auf 44. Bankaktien waren ebenfalls über⸗ wiegend leicht rückgängig. Von Nebenwerten waren Pfälzer Mühlenwerke Aktien 1½ v. H. höher geſucht. Verſiche⸗ rungswerte ohne Umſatz. Am Rentenmarkt notierte Neu⸗ beſitz 16 G, Altbeſitz 95 B. Mannheimer Altbeſitz war mit 88 geſucht. Goldpfanoͤbriefe gehalten. Frankfurt ſehr ſtill, uneinheitlich Die Börſe wird zur Zeit von einer kaum noch zu überbietenden Geſchäftsſtille beherrſcht, wobei die ſchwebenden Transfer⸗Verhandlungen Hauptgrund hierfür ſein dürften. Das Publikum erteilte kaum Aufträge und auch die Kuliſſe hielt ſich weiterhin ſtark zurück. Einige günſtige Mitteilungen aus der deutſchen Wirtſchaft blieben daher faſt ohne Wirkung. Ein freundlicher Grund⸗ ton war indeſſen nicht zu verkennen, wenn auch die Kursgeſtaltung wieder ein uneinheitliches Bild bot. Neu⸗ beſitz gewannen 20 Pfg(167“ v..), Altbeſitz um 76 v. H. feſter. Später bröckelten die Kurſe aber auf Grund der Geſchäftsſtille wieder ab. Am Aktienmarkt litten einige Werte noch unter Entlaſtungsbedürfnis, ſo Reichs⸗ bankanteile(minus 1/ v..), Siemens(minus 174 v..), Farbeninduſtrie(minus 1 v..) u. Buderus Eiſen(minus 14 v..) Auch in der zweiten Börſenſtunde blieb die Ge⸗ ſchäftsſtille groß, die Kurſe erfuhren aber kaum eine Ver⸗ änderung von Belang. Sie hielten ſich größtenteils auf dem Anfangsniveau. Merklich feſter lagen am Kunſtſeide⸗ markt Bemberg mit plus 27 v. H. Farbeninduſtrie bröckel⸗ ten um 7 v. H. auf 129,25 ab. Am Rentenmarkt war das Geſchäft ebenfalls ſehr klein. Neubeſitz ſchwankten zwt⸗ ſchen 15,80 und 16 v.., Altbeſitz gingen um v. H. auf 94,75 zurück. Stadtanleihen gaben überwiegend um“ bts % v. H. nach. Goldpfanoͤbriefe lagen gut behauptet, da⸗ gegen tendierten Liquidationsgoldpfandbrieſe und Kom⸗ munalobligationen uneinheitlich bei Abweichungen von — v. H. nach beiden Seiten. Tagesgeld unver⸗ ändert 374 v. H. 0 Berlin überwiegend leichter Die Börſe eröffnete nach den Rückgängen des Vor⸗ tages wieder in luſtloſer Haltun g. Die Banken hatten nur kleine Publikumsorders zu erledigen, ſo daß auch die Kuliſſe weiteſtgehende Zurückhaltung übte. Nach wie vor ſind es die zur Zeit in Berlin ge⸗ führten Transferverhandlungen, die eine jede Unterneh⸗ mungsluſt hemmen, da bisher über den Stand der Be⸗ ſprechungen Verlautbarungen noch nicht erfolgten. Poſi⸗ tives wird vom Anfangsſtadium der Beratungen wohl auch kaum zu melden ſein. Der letzte Reichsbankausweis dürfte die Notwendigkeit eines Entgegenkommens der Auslands⸗ gläubiger erneut unterſtreichen. Im allgemeinen gingen die Abſchwächungen an den Aktienmärkten in den ſelten⸗ ſten Fällen über 1 v. H. hinaus. Von Montanen waren lediglich Mannesmann und Stolberger Zink 1 v. H. ge⸗ beſſert. Verhältnismäßig widerſtandsfähig und zum Teil ſogar feſter eröffneten Elektropapiere, da günſtige Berichte aus der Elektrizitätswirtſchaft anregend wirkten. Auch Kunſtſeidewerte zeigten nach der geſtrigen Abſchwächung heute wieder höhere Anfangsnotierungen, Aku um 1,25, Bemberg um 1,5 v. H. Am Rentenmarkt machte ſich für Neubeſitz auf der geſtrigen Baſis Rückkaufneigung bemerkbar, ſo daß der Kurs gegen den Berliner Schluß um etwa 43 erholt war. Induſtrieobligationen waren dagegen bis N v. H. gedrückt, auch ausländiſche Renten blieben ver⸗ nachläſſigt. Im Verlaufe hielt die Geſchäftsſtille an den Aktien⸗ märkten an, die Kurſe bröckelten überwiegend weiter ab. Farben gegen den Anfang minus 0,62 v.., Siemens ver⸗ loren von dem zuerſt ausgewieſenen Gewinn wieder 0,50 v.., Reichsbank waren um weitere 0,75 v. H. ge⸗ drückt. Lediglich Berger vermochten ſich um 1,75 v. H. zu erholen. Auch der Rentenmarkt hatte kaum nennens⸗ wertes Geſchäft zu verzeichnen. Hypotheken⸗Goldpfandbriefe knapp gehalten, Stadtanleihen überwiegend ſchwächer. Neu⸗ beſitz ging im Verlaufe zunächſt unter dem Eröffnungskurs um, zog dann aber bis auf 16,75 an. Von Induſtrie⸗ Obligationen waren die variabel gehandelten Stahlverein⸗ Bonds bis 0,50 v. H. feſter, Farben⸗Bonds 0,75 v. H. höher, dagegen büßten Krupp von 1927 1,25 v. H. und Braubank 1,12 v. H. ein. Auf der im Verlaufe weiter ermäßigten Baſis ſetzten gegen Schluß der Börſe teilweiſe Rückkäufe ein, die in einigen Werten Kurserholungen zur Folge hatten. Geſfürel gewannen gegen den Verlauf, Rheinſtahl ins⸗ geſamt und Zellſtoff Waldhof 36 v. H. Nur JG Farben haben zum Schlußkurs bis auf 129,37 nach. Neubeſitz ſchloſſen bei 16,05 und büßten alſo gegen den Anfang 8 Pfg. ein. Nachbörslich kamen Umſätze kaum zuſtande. Der Geldmarkt lag unverändert. Eine weitere Ent⸗ ſpannung trat angeſichts der anhaltenden Lombard⸗Rück⸗ zahlungen an die Reichsbank noch nicht ein. Der Satz für Blankotagesgeld für erſte Adreſſen ſtellte ſich auf unverändert 4,37 bis 4,62. Privatdiskonte waren zu unv. 3/6 v. H. etwas geſucht. In Schatzanweiſungen war das Geſchäft ruhig. * Steuergutſchein⸗Notierungen vom 3. Mai.(Eig. Dr.) Fſlligkeit 1934 103.37; 1935 101,62; 1936 98,50; 1037 92,87; 1938 92,25; Durchſchnitt 97,90. Berliner Devisen Diskontsatz: Reichsbank 4, Lombard 5, Privat 3¾8 v. H. Amtlich in Rm. Dis⸗ Parität 2. Mai 8. Mai für kont M. Geld J Brief Geld] Brief Aegypten 1 ägypt. PfdB.— 20,95313,095 13,12513,185 13,165 Argentinien 1P.⸗Peſo.872 0,588] 0,592 0,583] 0, 587 Belgien.. 100 Belga 58,3758,41 58,51 58,42[58,54 Braſilien. 1Milreis.50 E 3 Bulgarien. 100 Leva8 3,033 3,047] 3,053 3,.047].053 Canada 1kan.Dollar— Dänemark 100Kronen3 Danzig. 100 Gulden3 England. 1Pfund 2 20,429 12,714J 12,74512,755 12,765 Eſtland. 100 eſtu. Kr. 5½ 112,50 66.43 68,57 68,43 656,57 Finnland 100fiunl. M. 5½ 10,5875.619.628 5,629 B,641 Frankreich. 100 Fres. 3 16,44 16.50 16,54 16.50 16,54 Griechenland 100 Dr. 7/.45 N Holland. 100 Gulden 3¼ 168,789 16953 169,87 169,48 169,82 Island„„ 100 isl. Kr. 18 x Italien... 100Lire 4 22.094 21,28[ 21,32 21,29 21,33 e, e Jugoſtapieni00 Dinar7/ S81, 5 5, 5, Lettland.. 100 Lattsz- 1982 00.96 79.4 70.59 Litauen.. 100 Litas Norwegen 100Kronen Oeſterreich 100Schill. Portugal 100Eseudo Rumänien.. 100 Lei Schweden.. 100 Kr. Schweiz 100Franken Spanien 100Peſeten TſchechoſlowakeilooK Türkei. Itürk.Pfd. % ie irdanng 00orto 44.J40.45 790 3101 Ger.Staaten 1Dollar 1½1 4,198 2,494] 2,496.4951 2,499 3½ 12,438 10,40 10,4210,41 10,43 * Maunheimer Kleinviehmarkt vom 3. Mai. Zufuhr: 360 Ferkel, 499 Läufer. Preiſe: Ferkel bis 6 Wochen 12—14, über 6 Wochen 19—23 /, Läufer 24—27 /, Kälber a) 46 bis 49 /, b) 43—48. Marktverlauf: Kälber mittel, Ferkel und Läufer ruhig. Nächſter Kleinviehmarkt am 9. Mai. * Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 3. Mai.(Eig. Dr.) Auftrieb 48 Rinder, darunter 16 Ochſen, 5 Bullen, 19 Kühe, 8 Färſen, 1162 Kälber, 15 Schafe, darunter 10 Hämmel, 594 Schweine. Marktverlauf: Kälber, Ham⸗ mel und Schafe mittelmäßig, ausverkauft, Schweine lang⸗ ſam ausverkauft. Preiſe: Kälber: 49—50, 46—48, 88—45, 27—37; Hämmel: bt) 39; Schweine al)—, 42)—, b) 40 bis 43, 37—42. Der Schlachtviehmarkt vom Donnerstag, den 10. Mai(Himmelfahrtstag) wird bereits auf Mittwoch, den 9. Mai, vorverlegt. HaNbms⸗ UuN WIRTSCHAFTS-Zirux G Abend-Ausgabe Nr. 201 Broigeireide behaupiei, Fuiiergeireide ſesi * Berliner Getreidegroßmarkt vom 3. Mai.(Eig. Dr.) Im Berliner Getreidewerkehr war heute das Geſchäft auf der ganzen Linie auch nur gering, jedoch blieb eine Befeſtigung, namentlich in Haßer und Gerſt e, unverkennbar. Brotgetreide lag bei kleinem Angebot gut behauptet. Der Handel hielt ſich in Erwartung der Aus⸗ wirkung. der Neuordnung der Mühlenwirtſchaft in engen Grenzen. Hafer wurde nur minimal offeriert, der Kon⸗ ſum fehlte immer noch faſt vollkommen, ſo daß es ſich bei den Anſchaffungen überwiegend um Meinungskäufe han⸗ delte. Es wurden erneut höhere Preiſe erzielt, namentlich an der Küſte zeigte ſich Intereſſe. Gerſt en waren freundlich und wurden verſchiedentlich gleichfalls höher be⸗ zahlt. Mehle unverändert. Exportſcheine feſt. Wei⸗ zenexportſcheine prompt und erſte Hälfte Mai 1527/, zweite Hälfte Mai 152, Juni 153, Juli 15394, Roggenexport⸗ ſcheine prompt und erſte Hälfte Mai 120, zweite Hälfte 120/4, Juni 1204, Juli 12½, alles Brief. Amtlich notiert wurden: Märk. Weizen ab Station geſ. Erzeugerpreis Wͤ' 2 188(Handelspreig 194); Wᷣ'3 191(197) 'ö4 193(199); dto. märk. Roggen R 2 157(163); R 3 160 (166); R 4 162(168); Gerſte: Brau gute frei Blu. 178—176 (ab märk. Stat. 163—167); Sommer, mittl. Art und Güte 163—167(159—168) ſtetig; Märk. Hafer 157—162(148—153) ſtetig; Weizenmehl: Auszugs mit 1590 ausl. Weizen 0,75 Aufgeld; Weizen 2 20,25; dto. 3 26,70; dto. 4 27 ſtetig; Rog⸗ genmehl Geb. 2 22,55, dto. 3 2,70; Baſis Typ 815 4 28; zuzügl. 0,50/ Frachtausgleich, ſtetig; Kleie: Weizen 11,90, Roggen 10,20 ſtetig; je 50 Kg. notierten Erbſen: Viktoria 20—22, lleine 14—17; Futter 9,5—11, Peluſchken—8,25; Ackerbohnen 8,10—8,90; Wicken 7,4—7,9; Lupinen blaue 5,5 bis 6; dto. gelbe 7,4—.9; Seradella alte—; dto. neue 7,75 bis 8,75; Trockenſchnitzel 5,10; Kartoffelflocken 7; dto. Bl. 7¹3; cüsſchließlich MZ notierten Leinkuchen 6; Erdnuß⸗ kuchen 5; Erdnußkuchenmehl 5,15; Extr. Sojabohnenſchrot ab Hamburg 4,55; öto. ab Stettin 4,65.— Speiſekartoffeln weiße 1,40—1,50; rote 1,50—1,60; gelbe außer Nieren 1,70 bis 1,80. * Rotterdamer Getreibekurſe vom 3. Mai.(Gig. Dr) Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Mai 2,67½7 Juli 2,85, Sept. 2,97%: Nov. 3,05.— Mais lin Hfl. per Laſt 2000 Kilo) 46,25; Juli 53; Sept. 54,50; Nov. 54. * Liverpooler Getreidekurſe vom 3. Mai.(GEig. De) Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz ruhig; Mai 4,1967 Juli 4,996; Okt. 4,676; Dez. 4,7.— Mitte: Teudeng ruhig; Mai 4,14, Juli 4,4; Okt. 4,6%; Dez. 4,776. * Nürnberger Hopfenbericht vom 3. Mai.(Eig. Dr.) fuhr 0, Umſatz 35 Ballen. Hallertauer 190—295„l. R⸗ denz unverändert. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 3. Mai.(Eig. Dr.) Mai, Juni 3,80 B 3,50 G; Juli 3,80 B 3,60 G; Auguſt 3,90 Bü 3,60 G; Sept. 4,00 B 3,80 G3 Okt. 4,10 B 3,90 G; Dez. 4,20 B 4,00 G; Tendenz ſtetig.— Gemahl. Mehlis per Mai 32,15; Tendenz ruhig; Wetter heiter. * Bremer Baumwolle vom 3. Mai.(Eig Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Miodl.(Schluß) 12,82. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 3. Mai.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Midol. Anfang: Mai 556, Juli 558; Okt. 561; Jan.(35) 559—560, März 561; April 560; Tagesimport 9200; Tendenß ſtetig.— Mitte: Mai 572; Juli 573; Okt. 566; Dez. 564; Jon.(35) 564; März 567; April, Mai je 564, Juli, Okt., Jan.(36), März je 565; Loko 597; Tendenz ruhig, ſtetig. Berliner Neiallbörse vom 5. Mai Nupf. upf Rupf. Bier Dlerer mF i Iit bez. Brief Geldeſ bez. Brief Geldbez. Brief Geld Januar.]—.— 45.25 4425—.—18,.— 17.50—.— 22,50 21,75 Fehruar[—.— 45.754475—.— 18,.— 17.50—,— 22,75 22,.— März.—.— 46.25 45,59—.— 16,25 17,75—, 23,— 22,25 * Berliner Metall⸗Notierungen vom 3. Mai.(Eig. Dr.) Amtlich notierten in per 100 Kilo: Elektrolytkupfer (wirebars) prompt 47,25; Raffinadekupfer loko 46,50—47; Stanoͤaroͤkupfer loko 44,75—42,25, Originalhüttenweichblei 16,50—17; Standarò⸗Blei per Mai 16,25—16,50; Original⸗ hüttenrohzink ab nordd. Stationen 20,25—20,75; Standard⸗ zink 19,75—20,25; Originalhüttenaluminium 98—99proz. in Blöcken 160; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 164, Rein⸗ nickel 98—99proz. 305; Antimon⸗Regulus 30—41; Silber in Barren ca. 1000 fein per Kilo 35,50—38,50. Londoner Meiallbörse vom 3. Mai Metalle Sper To. Platin(Pper 20 Hunces) Silber(Pence per Ounce Kupfer, Standard 32,65 Zinn, Standaro 238,7 Aluminium 4. 3. Monate.32.85 3 Monate.231,7] Antimon Settl. Preis 32,65 Settl. Preis 223,7 Queckſilber. Elektrolyt. 35,65 Banka. 238.0 Platin beſt ſelected 35,25 Straits.. 236,0 Wolframerz ſtrong ſheets[62.— Blei, ausländ.. 11.65 Nickel. El'wirebars 36.— Zint gewöhulich 11,75 Weißblech 4 O Deutſche Baumwoll AG, Osnabrück.(Eig. Dr.) Aus einem Reingewinn von 1,866 Mill./ einſchl. 0,274 Mill.„ Vortrag wird auf 23,68 Mill./ dividendenberech⸗ tigtes Kapital eine Dividende von 7 v. H. aus⸗ geſchüttet. 208 581 verbleiben zum Vortrag auf neue Rechnung. Die Beteiligungserträgniſſe werden mit 1,745 — — Mill./ ausgewieſen, die ſonſtigen Erträge mit 0,029 Mill. Mark. GW am 17. Mai. 2. 2, 3, R Stück 8 2. 6 2. 8. e cke-Motierungen 2 2 Dürkoppwerke.—.—— Carl Lindſtrönm—„—BVogel Telegraph. 74.50 73,— . e. Spgerhef Wd 85, 8500 Wagee 6.—— Bofgt ef— e Kurse erho ag 0oi, aeffner——— etersb. J. Habk.—.— 7— 5—.— 166.0 Actienbr.—.— 0 5 8835 f 106,0 105.5—— ellus Bergbau.—„ Unionbr.———.— Mansfelder„69.„75WeſteregelnAlkal—.——.— Deutſche Petrol.—.— A anrabſttte I8.18 20.— Saen Mnteuf Eiſen.— Burbach Kalte, 70.50 Mannheimer Eftektenborse nag Erlangen. 27.— 2. Htavi⸗Minen. 14. Rae. A. 39.50 30.50] Phönir Bergbau 40.50 50.50 80/ Bad. St.⸗A.27 95,— 95,—Konſerven Praun—.——.— Aſchaff. Aktienbr. 7 Klein, Sch. K Beck. 50.— 504 Rhein. Braunkohl. 2150 216,5 86/ B. Kom. Gd. 90,50 99.50 Ludwigsh..⸗Br.— 9— Dortm. Ritterbr. 68,50 67,50 Knorr Heilbronn 195,0 195,0 Rheinſtahl..—— 69.— 0—.—— 2— 90.50 Piche Rüblew. 90.— 90.——4— 05 83 Konſerven Vraun—,.— wen ünchen. ne 5,5 8080% Bhm. Gold 56.— 86,— Pfatz Preßhefe. 107.0 15 Mainzer Brauer. 60.— 60.50 87.— Berliner Börse 0 Kh. Elektr.G. 91.50 91. 8 187 158 5 festverzinslichs werte 60% garbenbbs. 23 1190 116,0 Salzw. Heilbronn 186,0 186.0 Tucher Brauerei⸗ 66,— 65,— Metallg. Frankf. 50,50 60,50 6% Reichganl. 27 Brem.⸗Beſigh. Hel 75.— 76,— Schrparz Storch..— 43.— Werger......75 50.50 Mes& Alu..5 59.500 Miag, Mühlb..—.— alz. Mühlenw. 85.— 99.50 90% Pf.00 Pfdd 94.— 03.— S9 Rh.Oob 92.— s Lildebr⸗Aheſnm. 71 f1 Brown, Boveri. 14.— 14.— Sellind. Wolff. 33.— 33.— C. Heideld 150.5 101,5 Sinner.... 55,— 65, U. — 46,75 44.— Südd. Zucker 170,0 170,0 Aiche„Buntpay. 39.25 90,25 Montecatini..—.——,— bſo Roggenrentb. 96— Lechwerke. Mainkraftwerke.—.— 95,30 94.75 1— 40.— Dtſch. Ablöſgſch. 1 95.— 94.50 Püus 40.— 40.— iſch⸗ Ablöſg 9 15,00 15,90 —.—„ ohn 25.37 29.50 Moenus St. Nl. 66.— 66.16 D. Schutzgebiete,.90 87 Deutſche Sinol. 56,50 58,— BPerein Ftſch Heif. 15— 5 Bb. Maſch. Burl. 132,0 122.0 Rheinelektrach. A. 104.2—.— 6// P Cir.Bd. 1 90.—.— Durlacher Hof.. 60.— 60.— Weſtereg⸗ Alkali. 109.0 Nürnberg 75 U.——-6½9/ do. Com. 1 85,70 Ba 9 EichbaumWergei 78.75 J8.— Zellſtoff Waldhoj 46.50 41.— 5 14½5 Rheinmetall... 122.5 123,0 6%..Pfdö. 19—.——.— Enzinger Union 72,.— 72.— Bapiſche Bank. 113.0 143.00 Bemberg 0 8 Brem⸗Beſig. Hel 70.— 79.,Sachtleben...——.—60 Gebr Fahr. 1100 110.0 Diſch. Br. u. Disc. 57.— 55.— rbeninduſtrie. 139.2 429.7 Pfälz. Hypoth. B. 69,— 65.— Brown Boveri„ 13. Setr i, Sl. 1200 120.0 fl 5h. Pr. 1150 107.0 Cemen Sedelbg- 1019 1930 0 9 0 38.„ Karſtabi 1100 115.0 SchuckertRürnbg. 90.37 89.5040„„ Goldrente—— 26.25 Chemiſche Albert 56.25—,— Seilinduſt. Wolff 33.50 33,50 400„ Kronen.— Chade....½ 7½5 Siemens u. Halste 184,7 133,74%„conv. Rente.30—.— Conti Gummi, 142½ 145/2 Südd. Zucker„ 110,5 4½/„ Silb.⸗R.—.—.— Zaimler. 140 119.0 Thür-Kief. Hosha 75,0 75504%, Pav-R.———.— Dt. Atlant.... 120.9 44590 Di, Erdbö 23 1 e Bank„ 113,5 113 5 D. Gold..S. Anſt. 56.— 655,25 Per. beüttſch.Helf. 50.— 27.— Kleinlein Holbg. 66.— 66.— Bad. Aſſecuranz. 38.— E. C. Krork. 163.0 630 Mannb- Perſch: Frankfurter Börse Festverzinsliche Werte] Bank-Aktien D. Wertb.(Gold) 75.— 75.50 Sa D. Eredit. 45, 600 Reichsanl... 95.50 Badiſ B 925⁰ 9 Dane F d8b. 0080 6750 Pi. Barkag 40% D. Schatzanw. 92,50 92.— Bayr. Hyp. u. Wh. 66,. Verlag J Houn egl. Gordeisgef. 96,25 68.49 Dresd. Schneügr: Ublöfungſch. 11. 85.25 95.— Com. u. Privatb. 42.— 41.250 Dürrwerke, 5½% Hounganl. 90.75 90,25 Berl. 16.20 15.35 Deutſchedisconto 55.— 55,— Sbchicht u. Kraft 102.7 101.5 P5. Wolf. Elektr. Lieferung—,— 97,.— Bellſtoff Aſchffbg. ohne„ 4% Schutzg. 14..40.50.⸗Aſiatiſche Bk. 159.0—.— Satürten.. 612 882 P. Cfekun⸗Beni 77,.— 76. 8% Heidelbg. 25—.— 29.50 D. Hyp. u. Wbk.—.— 73. Eafinger⸗ mion 84.— 34.— 5 Eßlinger Maſch. % Böwigk. 76 66.— 36.— D. Uaberſe, Bauj.— 50.5 Feber e Scheſc. 53.—.— ue TFrewerk)“ 26 Fresdner Bank 80.— 8,0.G. Chem Baſev. 161.0 181,1 Raſtatter Wagg. 6 leers 13.5 188,0 6% Mhm. Gd. 26 66,— 86,— 26„47 69.— 10.— Frantf. Bank 1— 61— en 360 19,— 79.— 3 8 Sſe geht25 1675—.— Ffat, 50P-5t.. 0985 6— J,C. S0rh S Pe.2———— „„ alz. 50.Sk.. 60.25 60, lichsbonk.., 1805 1480 9 en. 1 1400 99 0 Montan-Alctlen 63.50 Rütgerswerke.. 54.— 53.—%—„„ A 94.— 94.— 0 1 14.— 18,500Schnellpr. Frkthl. 750 750 5% Mexikaner...29 Schramm Lackf.. 33,50 33.— 4¼% Oeſt. Schag. 31,20 91.50 111.50Tieh, Seonharb 18.7 18.— 99 6——.— 111¹. Ver. Chem. Ind⸗ 4%„Bagd.⸗E.-U—, 8 82.1 40%„, unif. Anl..50—.— — Der. Glanzſtoff 4%„Zollobl. 1011 6,50 6,50 50.— Per. aai Berlin—„ 00⸗Fr.⸗Los.0— 77.— 8 8 169—5 8 9 olth. Seil. u. K. 2/9 e„„ 5* Gſdin, 68.50 6050 40½ Ung. Goldr.—.—.25 %„ Kronenr..35—.— 40/0 — 4½½ Anat.S.-I1 30.40 80,— e 5% Teh. Nat.Rail.———. Transport-Aktien AG. f. Verkehrw. 6,— 64,12 1180 1165 Allg. ft 10b,0 100,1 Südd. Eiſenbahn———.— ————„ Meme Waldhof 5% Rhein Hyp.e4— hein. Hyp.⸗ök.— 106.0 9 r Güieaume 82.28 54. Puberus giſen. J4— 7280 Sabam⸗ 40 750 27— 5/ Südd Feſtwb..70 2,70 Südd. Boden.⸗C. 64.— 60% Fft. 59p. GPf. 91.25 91,25 usbk. Hamb %e Grte. M. abg. E5 50 50 Söuetn. Rbte Ber. Stahlw, Obl. 69.25 66.62 Allianz 64.50 64.50 Beſfürel..... 3050 2750 Eſchweil. Bergw. 285.0 270 S. Pub ü Goldſchmidt Th. 62.— 61,—[Gelſenk. Bergw. 62,— 61,50H. Südamer⸗ Württ. Riotenbs 2840 100,0 Sene 25.— 263,.— 65— 5 90.— 90.— Hanſa Diſchiff Grün& Bilfinger—.— NS f ka, 21,— 21,— lſe Genuß.. 1115 110.3 Nordd, Slond. 25,87 25.25 91.25 91,25 5 22.— 8 94.5 Mannb. Verſ.⸗G 8 Hafenmühle.„ Ilſe Bab. St...—— Bank-Aktien 57½0½% Pfälz. Lia. 93.75 88.50 Transport-Aktien haid& Neu.. 22.— 22.— Kali Chemie 1030—.— 90 8 Br..B. Lid. 90,— 689.75 A6 f. Verkehrsw. Hanfwerk. Füſſen 99.— 39.— Kali Aſchersleben 106,0—,— Bank. f. el. Werte 65,— 989 40 66 8 e f0 Ae 2007, J,0 Sal Dentgt, 8. 8%„„ 10.J1.50 64.75 Dt. Reichsb⸗ Borz 11 62.— 62.— Klöcner.. 62387 67.50 Com. u. Privtbk. 40.— 41.28 1245 90 1 Sevag. 54 2 Seoemelnin L. 91,.— 00,50 Korbh. Sloyd.,, 26.87 25.50 5½0% Rhein. Lig. 91.— 90.50 Schantungé'iſend 38 50 30 50 5½% Südbo.Lig, 95.ĩ— 05.— Südd Eiſenbahv 58 50 58,— —.——.—Nannesm. Röhk. 65.25 63.75 Dt. Aſiatiſche Bk.—.— 157.0 106.5—. Mansfelder 92 70.— 69.50 Seuſche een 55.— 95,— 68,.— 65,50[Oberbedarf.„.——.— Otſch.leberſee Bk, 36,50 87.25 Elektr. Lieferung. 99.50 97.50 Ver. Stahlwerke 41.50 41.37 Elktr. Licht u. 9. Dresdner Bank. 60,25 59.— 85—Fahld. Sit Seſterr. Ersoltok— Parberind,.S. 803 10 N* 45,— 44,50 Weſtf. 8 102.2 102.0 Mar 78.— 76.87 Wiſſener Metall. 93,.— 91,50 Diamond MaſchBuckau⸗W. Engelhardt?. 80.——. Maximil.⸗Hütte Enzinger Union—.— 75.500 Merkur Wollw. Sichm Bernmerl. tes Söhne.—..— Neu⸗Guinea— We„67.— 67.— Otavi Minen. 13,87 13,62 UUfa⸗Film.. 62.——— Heſtoff Walrh„—.——.—[Hochfrgeuenz.—. 142,0 142,0 Zellſtoff Waldhof 40,25 47.— Peckarſulm. Fahrz 17.— —.——,—[Deutſch⸗Oſtafrika—.— 42.— Sloman Salpeter—.— — Sübſee Phosphat—.— 56 1472[Selbmühle Papier 59,57 97.75 Recchben 2888 230 Feleen K Gulkl. 84.12 8475 Mir a Geneß. 1020 Forüaufende Motlerungen Gchius) Allianz Allg... 231.5 239,0 Allianz Leben. 248.0 245.0 Ford Motoren—.— Industrie-Aktien Gelſenk. Bergwk. 61.15 61,50 Pber Accumulatoren 179,0 59.45 59,50 Gerresheim. Glas 1¹ Allg. Elektr.⸗G. Anhalt.Koblenw. 86,, 96,50 Goldſchmidt. Th. 61,50 61,— 40.37 39.75 75 ſein. Braunk.— Niceh. ellſt. Gritzner Maſch. 25.— 2825 Rhein. Elekrtat, S6. Bremer mn-. 90— Srenſtein S Renp Augsb. N. Maſch.—,— 60.50 Gebr. Großmann—.——.— Nieberkauf, Koblr—.—— 9 Co. 1160 117 —— Niederlauſ. Kohle—.——.—U.„„ Lahmeger& Co. 116,0 5 Gebhard Tertuu!?—.— 4875 Norbd. Eiswerke 68.80 69.— 5—— Gehe& Co..—,„ 8————— Ag. Clettr. Geſ. 83—.—Leopoldgrube... 28,50 27.50 85 oksw..——. Aſchaffenb. Zell. S 1430 Gerut Jorttpeg. 70.— 8425 9 0 64,— 69.2 Bayer. Mot.⸗W. 1250 126,00 Mansfeld.⸗G. 79.30 69,75 24,25 28.75 Gef. f. elektr. Unt 9737 96,500 Poluphon.. 12.87—.— Ammendorf Pap. ,— 74,18 985 8 91.— Berlin⸗Karkör. J. 94.50.— Metallgeſellſchaft 80.50—.— 60,50——Laurahütte.... 20. Mannesmannrö. 65.— 64,.— 62,75 65,— Maſchinenbau⸗U. 46,50 45,— Maximiliansh. — — — 4 1 49.— 47.62 1 0 P. Bembe 17.87 17,50 Jul Ver erieſb. —Berli 75,25—.—„Montecatini“..—. 2155 Praunk. u. 61k. 1760—.— Pberſchl. Koksw. 96.75.25 —.— 69.37 Buderus Eiſenw. 73.——.—[Phönix Bergbau 49.37 48.25 inen—— 28.50 Grun& B1——— 80. Balke Maſchinen Grün& Bilfinger—, 8 Rbein—.——.— Charlott. Waſſer 82.— 81,75 Polophonwerke. 1750—. Bayer.Motorenw 129,0 127,7 Gruſchwitz Textil—.— 92,— 8 118 llas—.— 41,50 ula....„ 88˙8 83˙39] Hackethal...—.— 56,50 J. P. Bemberg 65.50 7 Elckt. 16.25 16,— Berlin⸗Gubener 5 5 Guano⸗Werke.—.— 61,50 Roſitzer Zucker Rü orth. Ferd. alleſche Maſch,—.——. Seeee 53,.— anm. Ii Eeet——— Saltleiſreig:: 1400 1670 Seniſc ant.: 450i0 115,7 Biiorerte 46.— ———.— Comp, Hiſpano, 150,5—.—Rh.Braunk.u. Br. 214.0—.— 72.— 70.— Cont. Gummi⸗W. 141,7 142,5] Rhein. Elektr... 92.—— Continentalesin,—.——.Rh. Stahlwerke 90.— 90.25 Daimler Benz„4450 44,12 Rh.⸗Weſtf. Elektr. 86.25 95.75 „Ind.—— 94,75 0 0 De Gas., 128,0—.— Salzdetfurth Kali 140.0—.— Berliner Moſch, 78,87 75.25 Hartorg Ele M.—.— 25.— Sch. C. u. S48 8175 24. Selliche Erdok: 110—— S9 E.04 125 70 Braunk. U. Brikett 176,5—.— Harpener Bergb. 90 ugo Schneider 56.50 55.50 Deutſche Kabelw. 69,25—.— Schleſ.El u. Gas 122.0 124.7 Braunſchw. A. G. Hebwigshülle Salhee r 1502 1840 Deutſche 90 8—— i.— 78,—[Hi rt&. eutſcher nh. 57.—„8⁰— Br.⸗ Beſigh. Oelf. Hilpert Maſch.. 23—— 8 C0. 90— 25 Sr 5 Bremer Vulkan r Hindrichs& Auff. Bremer 4 irſch Kupfer. ov. e ee Aue Eiſenw. 73.— 72.25 5 Charlott. Waſſer 62.75 61,255 enlohe⸗ 5 GEhemie Baſel 161.0 160.8 Holzmann, Phil. hem. Heyden. 78,.— 76.50 846 Bergbau Chem. Gelſenk. ebr. Junghans Chem. Albert 54,— 55.— 8 Porzellan Co. Hiſp.(Chade) 161.0 152,0 Kaliwk. Aſchersl. Conti⸗Gummi—,— 149,5 Karſtadt —.——.—FKlöcknerwerke Conti Linoleum C. H. Knorr Daimler Motoren 45.25 44,— Otſch.⸗Atlant.⸗T. 119,3 119.2] Konmar KSourd. Deſſauer Gas.„ 128.2 121, Kölſch Fölzer⸗We Deutſche Erdöl. 112.2 111.2Kötitzer Kunſtled. Deutſche Kabelw. 69,25 67,25 Krauß K Cie. Lok, Deuiſche Linol. 56.— 55,37 Met. Dtſche. Shenens—— 105,0 Kyffhäuſer Hütte Deutſch. Eiſenhdl. 58,— 56.— Lähmeyer 4 Co. Dresd. Schnellpr.—.— 41.75 Saurahütte. 0 Dürener Metall—.———JLinde'sEismaſch, 84 62 86,— Ver. Ultrama ucker U. Schuhf..& Schultheiß... 103.0 103,0 achte Elektrizitäts⸗L.. Sae Stoehr Kammg. 110,5 109,0 Steitente Gern.——.— Janmiie Bap. 900 ner Cham.———.— S4“ 5 ill. 54,.— 54.50 Ver. Stahlwerke 41,25 41.— Südd. Immobil.—.—— e e 61,75 61.25 Se Telegr... 73,50—.— e Ver. tahlwerke V. Stahl. v. d. Zyp.— r. 8 9— Klöcner Werle. 66,——,— Otavi Minen 13.67 18.50 169,5——Siemens KHalske 132,5 133,2 EintrachtBraunk. 96.50 9725 Stöhr, 10 130 8 78,25—„— Südd. Zucker.. 1420—.— S Prben 130,3 125,8 Thür⸗Gas—.— 90.— Leonhard Tiey! 18.50 1762 * .—.— 170,5Gelſenk. Bergwk. ſteregelnAlxalſ 1060—.— 5 4 700 0. 55 2„ 185 115 Golbſchmii Th. 61.75 61,50 Jellſtoff Waldhof 46,7 4750 Transradio..—.——Hambg. Elek.. 114,0—.— Bank elektr. Werte 65,75 66.— Harpen. Bergbau 90,75 90.37] Bank für Brau..—.— Varziner Papier 1242 12,12 Hoeſch Köln.. 71.50 ,— Reichsbank.....—.— 143.0 V. Chem. Charlott 45.—. Holzmann Ph.„ 65,62—.—.G, für Verkehr.— P. Diſch Nickelw. 1160 99.50§ B. Glanzſt. Elbf. 55.— 1140 V. Harz Portl.⸗Z.—.— 94.— 9 otelbetriebsgeſ.—.——.— Allgem. Lokalb.. 99,.— 100.5 lſe Sergbent*—.——.—.Keichsbahn V. 112.3 112.0 e Genußſch.. 111.0—.Hapag... 22,50 20,87 3 ſebr. Junghans 99,.——.— amburg Süd. D. 41.12 41.— Kali Chemie.. 103.0—,— Hanſa Dampfſch.—,— —— Fali Aſchersleben 106,5—,— Nordd. Kloyd„, 25,62 29.25 April—— 46.30 45.75—,— 18.5017.75“—.—.25 22.50 Mui.42,— 42,— 41.75]—,— 16.7516.25—,— 20,25 19,50 Juni.—.— 42.5042.———17.—16,50— 22— 19.75 Juli. 43,— 42.50 17.—17,2516.75—,— 20.5020.— Auguſt—.— 43.25 42,75—.— 1725 17.—.— 20,75 20,2 Septr. 43,25 43.50 43.25—,— 17.5017.——.— 21,25 20,75 Oktober—, 43.75 48.50—,— 177/5 17.25—,— 7150 21.— Novembſ 44.— 44.25 43.75——17.7517.25—.— 21,7521,25 Dez...— 44,75 44.—[——17,75 17,25—.— 22,25 21.50 — —— 8 2.NI 8 (Donnerstag, 3. Mat 1934 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Die neue Mehlpreisnofierung 92 In einer Sitzung zwiſchen Vertretern der Wirtſchaft⸗ kchen Vereinigung der Roggen⸗ und Weizenmühlen, der Hauptabt. IV des Reichsnährſtandes, ſämtlichen Vorſitzen⸗ den der Getreidegroßmäkte Deutſchlands wurde beſchloſſen, ab 1. Mai 1934 eine neue Art der Mehlpreisnotierungen vorzunehmen. 1. Ab 1. Mai werden die Mehlpreisnotierungen nur on ſolgenden deutſchen Großmärkten vorgenommen: München und Würzburg für die Bezirksſtelle 1 der WV. Stuttgart für die Bezirksſtelle 2 der WV. Mannheim und Frankfurt a. M. für die Bezirks⸗ ſtelle 3 der WV. Köln und Dortmund für die Bezirksſtelle 4 der WBV. Kaſſel für die Bezirksſtelle 5 der WV. uſw. Die übrigen Märkte haben die Mehlnotierungen obiger Großmärkte ihrer Bezirke zu übernehmen(alſo Karlsruhe und Worms die von Mannheim⸗Frankfurt a. M. D. Red.). 2. Die Notierungen werdͤen bei allen vorgenannten Hauptmärkten durch eine Kommiſſion vorgenommen, welche unter Leitung des Vorſitzenden des Börſenvorſtandes des Getreidegroßmarktes ſteht und welcher außer dieſem der eLiter der Bezirksſtelle der WV. und ein Vertreter des Mehlhandls angehören. Für jeden dieſer 3 Herren iſt ein Vertreter zu beſtellen. In Streitfällen über eine Notierung entſcheidet der Vorſitznde. 8. Für die Zukunſt werden nach den Vorſchriften der WV ͤnur folgende Mehlſorten von den Mühlen hergeſtellt: für Roggenmehl: , 61 815 ◻ 070 v.., 700——65 =.-60 v.., 1370=—85 v.., 1800 0 bis 97 5. H. für Weizenmehl: 700 41—70 v.., 690 0 big 73/75 v. H. 509—70 v.., 502—65 9.., 405 —41 v.., 1700-97 v. H. und 1600 6575 p. H. 4. Die Notierung ſoll ſo erſolgen, daß nur eine Roggen⸗ und Weizenmehltype an dem betreffenden Großmarkt no⸗ tiert wird, und zwar ſoll für jeden Bezirk die Type gewählt werden, die von den marktgängigſten als billigſte anzuſehen iſt(3. V. Spezial 0 für Süddeutſchland). Dieſe Notierung bildet die Baſis für die Errechnung der Preiſe der anderen Sorten. Es werden von der Wo die Zuſchläge bzw. Ab⸗ ſchläge feſtgeſetzt werden, die für beſſere bzw. geringere orten(Backſchrote) zu der Grundnotiz hinzuzurechnen bzw. abzuziehen ſind. 5. Die Notierungen erſolgen für jedes Feſtpreisgebiet ge⸗ ſondert. Da teilweiſe einzelne Bezirke der Wᷓ mehrere Feſtpreisgebiete umfaſſen, ſo muß an dem für die Bezirks⸗ ſtelle maßgebenden Hauptmarkt für jedes Feſtpreisgebiet beſonders notiert werden. Wenn alſo eine Mühle nicht an das eigene ſondern an ein fremdes Feſtpreisgebiet lie⸗ fert, ſo ſind für die Verkäufe die Preiſe des Empfangs⸗ gebietes maßgebend. 6. Die Notierung erſolgt für jedes Feſtpreisgebiet ab zuzüglich eines Frachtenausgleiches von 7. Eine Unterſchreitung ͤarf erſolgen, aber nur bis zu 0,20/ je Dz. Höhere Unterſchreitungen werden beſtraft, es ſei denn, daß es ſich um gewiſſe Mühlengruppen handelt, denen aus beſonderen wirtſchaftlichen Gründen Preisunter⸗ ſchreitungen in gewiſſer, noch zu beſtimmender Höhe zu⸗ Reſtanden werden. Unabhängig von ͤieſen Beſtimmungen wyrden durch einen beſonderen Ausſchuß die Mehlverkaufspreiſe vom 1. Mai 1934 an die Bäcker feſtgeſtellt. Mehlhändler, Müh⸗ len, Bäckereigenoſſenſchaften ſowie ſonſtige Verteiler ſind verpflichtet, die feſtgeſetzten Bäckerpreiſe einzuhalten. Wei⸗ terhin tritt der neue Reichsmühlen⸗ und Bäckerſchlußſchein am 1. Mai 1934 in Kraft. Allen Geſchäften zwiſchen Müh⸗ Uen⸗ und Verteilungshandel ſowie Großverbrauchern ſind die Bedingungen des Reichsmühlenſchlußſcheines zugrunde⸗ zulegen, für die Bäcker und Kleinhändler gilt der Bäcker⸗ ſin Verbindung mit dem Reichsmühlenſchluß⸗ Weiſenheimer Obſigroßmarkt. Anſuhr 2n Ztr. Preiſe: Sppgel 1. Sorte 28—94, 2. Sorte 15—20 Pfg. * Spargelmärkte. Ketſch: Die Spargelgenoſſenſchaft brachte am Montag ungeſähr 55, am Dienstag 50 Ztr. zum Frauenturnen. Abendkonzert.— 28.00: Franz Lehar(Schalpl.). Verſand.— Schwetzingen: Zuſuhr 80—90 Ztr.: 1. S. 30—35, meiſt 35; 2. S. 20—25, meiſt 25; 3. S. 15 Pfg. Marktverlauf lebhaft.— Graben: Zufuhr 20 Ztr.; 1. Sorte 35; 2. Sorte 25; 8. Sorte 15; Markt geräumt.— Knielingen: 1. Sorte 45—50; 2. Sorte 90, 3. Sorte 20 Pfg. Markt mittelmäßig.— Eggenſtein: Zufuhr 20 Ztr.; 1. Sorte 35, 2. Sorte 20, 3. Sorte 10 Pig. Markt geräumt. * Schwetzinger Schweinemarkt. Zufuhr 143 Ferkel. Preiſe: Milchſchweine 24—33, Läufer 38—55„ pro Pnar. Marktyerlauf lebhaft, etwa ein Drittel Ueberſtand. * Pforzheimer Schlachtviehmarkt vom 3. März.(Eig. Dr.) Zuſuhr: 11 Ochſen, 5 Bullen, 12 Kühe, 48 Färſen, 219 Kälber, 304 Schweine. Preiſe: Ochſen 38, 27, Bullen 20—31, 26—28; Kübe 25, 20, 15; Fürſen 33—35, 30—92, 24—28; Kälber—, 49—52, 45—48,—44; Schweine—, 42—44, 40—42,—,—, 84. Marktverlauf mäßig be⸗ ebt. * Hamburger Schmalz⸗Notierungen vom 3. Mai.(Eig. Dr.) Schmalz: Tendenz ſtetig; amerik. Steamlard tranf. ab Kai 15 Dollar; Pure Lard verſch. Standardmarken raffn. per 4 Kiſten pro 25 Kilo netto tranſ. ab Kai 17—17,50; Hamburger Schmalz in Dritteltonnen, Marke Kreuz, ver⸗ zollt ab Zollſtadt 155 /. Was hören wir? Freitag, 4. Mai Reichsſender Sinttgart .10: Frühkonzert(Schallpl.).— 10.10: Brahms⸗Lieder. — 10.40: Serenade von Tſchaikowſky.— 11.05: Flötenmuſik. — 12.00: Mittagskonzert.— 13.20: Franzöſ. Impreſſioniſten (Schallpl.).— 14.00: Schollplatten.— 14.30: Schulfunk.— 15.40: Klingender Lenz. Frühlingslieder.— 16.00: Nach⸗ mittagskonzert.— 17.302 Klavierkonzert.— 18.00: Hitler⸗ Jugendfunk.— 18.25: Zahnpflege in der Kinderſtube.— 19.00: Kabarett im Moi.— 20.00: Politiſcher Kurzbericht.— 20.15: Reichsſen dung aus München: Stunde der Na⸗ tion: Werke von Hans Pſitzner zum 65. Geburtstag des Komponiſten.— 21.25: Auf zum Tanz.— 23.00: Euro⸗ päiſches Konzert aus Stockholm.— 24.00: Nachtmuſik. Reichsſender Frankfurt 14.40: Frauenſtunde.— 15.50: Wirtſchaftsbericht.— 17.90: Fünf Fahre mit Indianern auf dem Kriegsfuß, II. — 17.45: Kleine Unterholtung.— 18.00: Stunde der Jugend. — 18.25: Zum„Geopolitiſchen Geſchichtsatlas“.— 18.35: Neun Jahre Flugleiter.— 19.40: Hönbericht von der Rhein⸗ mainiſchen braunen Meſſe.— 21.25: Der Mai iſt gekommen. Hörfolge. Reichsſender Köln .15: Schallplatten.—.00: Schallplatten.— 10.10: Schulfunk.— 10.30: Wir und die Welt.— 12.00: Blos⸗ muſik.— 13.00: Mittagskonzert.— 15.45: Frauenfunk.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 17.00: Wanderung an der unteren Ruhr.— 17.20: Veſperkonzert.— 18.00: Jugend⸗ ſtunde.— 19.00: Friſch geſpielt und froh geſungen.— 21.25: Mutter und Kind. Hörſpiel.— 24.00: Der deutſche Menſch. Reichsſender München .45: Schallplotten.—.95: Bunte Konzertſtunde.— 10.10: Schulfunk.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.35: Schall⸗ platten.— 14.50: Stunde der— 16.00: Weſperkonzert. — 17.50: Vier Geſänge für Frauenchor.— 18.10: Raum. Betrachtung eines Oſtafrikaners.— 18.30: Frauen in Ton⸗ filmen.— 19.00: Tanzmuſik.— 21.25: Aus den Lausbuben⸗ geſchichten von L. Thoma. Deutſchlandſender .20: Frühkonzert.—.00: Volkslicberſingen.— 12.10: Schallplatten.— 14.00: Schallplatten.— 15.15: Fürs deutſche Mädel.— 15.40: Der Rufer des Mai.— 16.00: Nachmit⸗ tagskonzert.— 17.00: Wanderung durch deutſche Landſchoft. — 18.00: Kammermuſik.— 18.45: Die Wiſſenſchaft meldet. — 19.00: Die Rückkehr zur Natur. Volksſtück.— 21.20: Nacht ohne Pauſe. Tonmontage.— 22.30: Das deutſche Wien 20.90: Europöiſches Konzert aus Stockholm.— 21.30: . Seite/ Nummer 204 Meiſterſchafts⸗Regatta in Mainz Die dͤiesjährige Mainzer Regatta wird Frei Tage um⸗ faſſen, vom 20.—22. Juli. Sie wird als Deutſche Mei⸗ ſterſchafts⸗Regatta, Deutſche Kampfſpiel⸗ regatto und 50. Internationale Mainzer Regatta in die Erſcheinung treten. Die vom Deutſchen Ruderverband genehmigte Rennfolge umfaßt 39 Rennen. Die Vorrennen und erſorderlichen Zwiſchenläufe für die Meiſterſchafts⸗ und die Kampfpielrennen finden am 19. Juli und wenn erforderlich bereits am 18. Juli ſtatt. Der erſte Tag der Entſcheidungsrennen beginnt am 20. Juli, 5 Uhr, Nachmittags. Er iſt ſo eingeteilt daß alle erſten Rennen für internationalen Wettbewerb offen ſind. Der zweite Tag, in deſſen Verlauf ebenſo wie am erſten die untergeordneten Rennen der ſeitherigen Mainzer Regatten eingeſtreut ſind, umfaßt ſechs Meiſterſchaftsrennen für alle Bootsgattungen, die zugleich als Kampfſpiel⸗Rennen gelten. Die Klaſſiſizierung der untergeordneten Rennen iſt wohldurchdacht. Für Studierende ſind zwei Rennen oſſen, das erſte als Jungmann⸗Vierer gemäß einer aus Studen⸗ tenkreiſen mehrfach geltend gemachten berechtigten Wün⸗ ſchen, das andere erſtklaſſig um den Wanderpreis. Für Frauenrudern iſt ein Rennen vorgeſehen und zwar als Kampfſpielwettbewerb und Stilſchnellrudern im Gig⸗ doppel⸗Vierer über 1000 Meter, alle übrigen Rennen der dreitägigen Regatta gehen über eine Strecke von 1950 Meter in ſtillem Waſſer und ſind ausſchließlich für beſte Boote offen. Mit der Durchführung dieſer in ungewohntem Um⸗ fang vorgeſehenen erſtklaſſigen Regatta wird der Mainzer Regatta⸗Ausſchuß ein ſchweres Stück Arbeit zu bewältigen haben. Nach der Art und Weiſe der Durchführung der ſeit⸗ herigen Mainzer Regatten darf man annehmen, daß er auch dieſe zu einem vollen Erfolge geſtalten wird. Reitturnier in Rom Oblt. Momm wurde Fünfter Im Mittelpunkt des oͤritten Tages beim internationalen Reit⸗Turnier in Rom ſtand das über 14 ſchwere Hinderniſſe führende Jagoͤſpringen um den Premio Pincio. Der Kurs barg für Reiter und Pferde die ſchwerſten Hinderniſſe, eine ganz beſonders ſchwierige Aufgabe bedeutete die Ueberwin⸗ dung des Doppelgatters. Unter den wenigen fehlerloſen Pferden befand ſich auch Baccarat unter Oblt. Momm, der den Kurs in:45 Minuten zurückgelegt hatte. Sieger mit einer 10 Sekunden beſſeren Zeit wurde der italieniſche Major Lequio auf Pagaeſo. Oblt. Momm teilte ſich mit Gonzales⸗Portugal auf Arlette in den fünften atz. Die deutſchen Kegler für Neuyork Nach einem letzten Ausſcheidungsturnier in Berlin wur⸗ den jetzt die deutſchen Kegler, die beim internationalen Turnier in Neuyork anſongs Juni die deutſchen Fawben auf der JBahn vertreten, ermittelt. Es ſind dies: Hart⸗ mann⸗Frankfurt, Eggert⸗Stuttgart, Muck⸗Dres⸗ den, Damm⸗Hamburg, äſer⸗Schwenningen, Kurzenberger⸗ München, Riedel⸗Hamburg, Pinkel⸗Frankfurt a.., Herrmann⸗Frankfurt und Zöttel⸗München. — 5 wurde Walther⸗Stutpgart er⸗ mittelt. Reichsſportführer von Tſchomurer⸗Oſten, der dem letzten Ausſcheidungsturnier beiwohnte, ermahnte in einer kurzen Anſprache die Kegler, ſich wor Augen zu halten, daß ſie nicht nur als Vertreter des deutſchen Sports, ſondern auch als Vertreter des neuen Deutſchlands über den Ozean reiſen würden. Sie müßten bemüht ſein, im Geiſte unſeres — Führers Adolf Hitler den Sieg an die beutſchen ahnen zu heften. Startverbot für die Nationalmannſchaft der Boxer Um eine Ueberanſtrengung der Mitglieder der Nativnal⸗ mannſchaft durch allzu häuffge Storts zu vermeiden, hat der deutſche Boxführer E. Rüdiger⸗Berlin mit ſofortiger Wirkung angeordnet, daß die vier Erſten jeder Gewichts⸗ klaſſe aus dem Stuttgarter Ausſcheidungsturnier nur noch mit beſonderer Genehmigung in den Ring gehen Hürfen. Unter dieſes fürſorgliche Staxrtverbot fallen folgende 32 Boxer, die bekanntlich auch für die Deutſche Meiſterſchaf⸗ 4ten bei den Kampſſpielen in Nürnberg qualifiziert ſind: 6 Eeſuft. Fliegengewicht: Spannagel⸗Barmen, Brofazi⸗Hannoven, Rappſilber⸗Frankfurt Bruß⸗Berlin. Bantamgewicht: Zig⸗ larfki⸗München, Wilke⸗Hannover, Liwowſki⸗Magdeburg, Miner⸗Breslau. Federgewicht: O. Käſtner⸗Erfurt. Schwa⸗ ger⸗⸗Dortmund, Aring⸗Osnabrück, Dieſelt⸗Berlin. Leicht⸗ gewicht: Schmedes⸗Dortmund Frey⸗München, Fluß⸗Köln. Häuſſer⸗Böckingen. Weltergewicht: Campe⸗Berlin, Kartz⸗ Oberhauſen, Murach⸗Schalke, Mollin⸗Hamburg. Mittel⸗ gewicht: Blum⸗Altena, Bernlöhr⸗Stuttgart, Hornemann⸗ Berlin, Schmittinger⸗Würzburg. Halbſchwergewicht: Pürſch⸗ Berlin, Figge⸗Elberfeld, Pietſch⸗Leipzig, Vogt⸗Hamburg. Schwergewicht: Runge⸗Elberfeld, Kohlhaos⸗Münſter, Eck⸗ ſtein⸗Lübeck, Baoͤſtübner⸗Planitz. Von 11,12 Mir. auf 16,80 Mir. Zum neuen Weltrekord im Kugelſtoßen Wie von uns bereits gemeldet, erreichte der Amerikaner Jack Torrance bei einem Leichtathletik⸗Feſt der Drake Univerſität mit der Kugel die phantaſtiſche Weite von 17,05 Meter. Die Meldung iſt noch nicht beſtätigt, allerdings auch noch nicht dementiert worden. Wir bringen nun im ſolgenden die Weltrekordliſte, beginnend mit der Eintragung vom Jahre 1867: 1867 Stone⸗England 11,12 Meter 1868 Stone⸗England 1155„ 1870 Mitchell⸗England 58S„ 1871 Mitchell⸗England 1239 1872 J. Bor⸗England 12.99„ 1883 Lamprecht⸗USA 18,10„ 1885 Me. Kinnon⸗Schottland 81i 1888 R. G. Gray⸗Kanada 13,68„ 1893 R. G. Gray⸗Kanada 8 1894 Horgan⸗Irland 14,96„ 1905 W. Coe⸗USA 15,08„ 1908 Ralph Roſe⸗lbSA 15,17— 1909 Ralph Roſe⸗luSA 2854 1928 J. Kuck⸗USR 186 1928 Hirſchſeld⸗Deutſchland 15,70* 1928 J. Kuck⸗USA 87 1928 Hirſchfeld ⸗Deutſchlond 15.87„ 1028 Hirſchfeld ⸗Deutſchlond 16,045„ 1992 Douda⸗Tſchechei 16,05„ 1932 L. Sexton⸗USA 16,06* 1932 L. Sexton⸗USA 18,14„ 1932 L. Sexton⸗USA 16,16 5 1932 Douda⸗Tſchechei 16,20„ 1994 J. Torrance⸗uSA 16,30„ 1934 J. Lyman⸗US A 16,48„ 1934 J. Torrance⸗AuIS A 16,80„ Am die Schachweltmeiſterſchaſt Die 12. Partie am Mittwoch war die erſte im Verhauf des Wetthampfes, in welchem eine Buchvariante gewählt wurde. Doher wurden die erſten Züge ſehr raſch geſpielt. Der Woltmeiſter hatte beiſpielsweiſe beim 20. Zuge erſt 18 Minuten Bedenkzeit verbraucht. Der deutſche Meiſter hatte ſich für die Anlage der Partie etwas mehr Zeit ge⸗ laſſen und ſeine Stellung hatte darum auch ein beſſeres Ausſehen. Dr. Aljechin verſtand aber, vorübergehend ſeinen Nachteil durch ein Bauernopſer auszugleichen, doch gab Bogoljubow ſeinen Mehrbauern zurück und erlangte das überlegene Spiel. Da der Weltmeiſter dann unver⸗ mittelt und jedenfalls verfrüht mit einem Freibauern vor⸗ ging, bekam das Spiel ſehp ſcharfen Charakter, doch ver⸗ ſtand es der deutſche Meiſter ſeinen großen Gegner ein⸗ zuengen, ſo daß dieſer die Damen tauſchen mußte. In der Abbruchsſtellung hat der Weltmeiſter vielleicht nicht das Beſte getroffen und bei der Wiederaufnahme der Partie am Donnerstag rechnet man allgemein, daß der deutſche Meiſter einen Zähler buchen wird. 25⸗Km.⸗Gepäckmarſch in Erfurt Der mehrfoche deutſche Gehermeiſter Karl Hähnel⸗ Erfuxt gewann am National⸗Feiertag in Erfurt einen B. Km.⸗Gepäckmarſch in der guten Zeit von:32,45 Stunden mit einer Minute Vorſprung vor dem SS⸗Mann Hentſchel⸗ sprachen in der Zeit vom 16, April bis 3. Mai über die Werbung des Einz elhändlere Geschmeckvolle Neuheiten treffen Tog für Teg àus unseren Fabriken bei uns ein. Doher bieten wir lhnen in Gördinen 6 Anzeigen haben in den letzten Wochen gezeigt, worauf es bei einer guten Werbung ankommt und wie jeder— auch der kleinste Einzelhändler— er⸗ folgreich werben kann. 6 Anzeigen— 6 Ratschläge! Hören Sie noch einmal die wichtigsten Winke: 1. Machen Sie sich mit der Notwendigkeit der Werbung vertrauter; wenn Sie neue Kunden gewinnen wollen, —— 5 —— dann müssen Sie eben werben. Stores und 2. Rechnen Sie stets von vornherein mit den Werbungs⸗ Nöbelstoffe 9 kosten und schaffen Sie sich einen Werbefonds. Gute Nior.50 kostef dieser Pollcver Werbung macht sich immer bezahlt. 8 Se füe e 3. Bevorzugen Sie auch bei der Werbung das Beste und wie Bins, Voile. ardulsette, Cretonne und S. Lohnen 1 W 0 werben Sie deshalb vor allen Dingen durch die Zei- Kemendmuek eibt innen die Gewett, für dosenrock u. Zzum Jockenbleid tragen tungsanzeige, die täglich vielen Tausenden Ihrer leden Beum die flchtiee Fensterdekoreon 4 Kollegen Eriolg bringt. in unserer bekannten Quslitst 9 Damenpullover + und öuberst preiswert keufen zu können. Mmit ½ 7 Pbetedg Formen in Mott⸗ 4. Werben Sie beständig und auf lange Sicht. Fangen orn m. klein. Kragen odl. in reiner Wolle in i 1 i 553 55 RS 2⁵8 Sie getrost klein an, aber machen Sie überhaupt erst 625 Damenpullove 55 ugen en ner S. Ver mit ½ Arm, in mocdernen Hökelsfoffen ocler 5. Achien Sis Sorgiältis het der Anzeigen und dech. Webetei SotdineSofobtiten elegont. Mottkunstseice, in vielen oporten 3 sagen Sie immer nur das, was auch tatsächlich den— 5 Formen, in gröſserem Forbsortiment 95 Käufer zu Uüberzeugen vermag. p 4, 1 ANVNHEIR p 4. 1 e e eee 47 5 6. Richten Sie sich niemals allein nach Ihrer Konkurrenz.——„. 81 935 0 Kch.————— Setzen Sie sich Ihr eigenes Ziel. Das ist erfolgreicher! 2 Usenfdct e en So und nur so werden Sie den erwünschten Eriolg Wer ſertigt erſtrtaniie. 6 mit leingem Arm, in schönen Farben 7 8 Photioarbeiten hondorbeitartig gestrickt, qus gutem rein- haben! Werbung ist kein Problem, das nur für einen für gutgeh. Drogerie an? Angeb. mocht oſte Kleſder neu! Reinigt und Wollenem Meteridlte 5 95 Teil der Geschäftswelt da ist und das der andere Teil, unter J C 127 an die Geſchäftsſt,entglanzt!.— in Orogerlen 7 P. K b besonders der kleinere Geschäftsmann,— encdbenpullover einlach mit einer Handbewegung abtun kann. Auch Sie Ain 8. 8 in SrSſzen 35.50 mit Kragen und mussen werben! Darum nochmals: Folgen Sie den Rat- Lagchdtsesbfane Ind 10 fouun in gedeckten 135 schlägen dieser 6 Anzeigen, denn sie sind aus der leer 9 9 Mäcch Praxis und fur die Praxis geschrieben. zurückgehender Der Mannheimer Einwohnerschaft zur 25 en pullover 0 Waben Kennnie 140 fn in der n14 Mmit ½ Arm, aus neuortigem Mortgarn in. 8 2 0 moclernen Posteſſforben. 8 35 75 von Dortmund NAIene isschküche + 20% Steigerung nach Mannheim en Eh verpflichte mich,* 89 1 hesucht. 99 Wwaschen D e 5 8 Angebote unter[ Keine Pfund-Wäscherei, Stunden-Maschinen⸗ J A 125 am die] betrae Mk..20.— Lade sämtliche Haus- 2 Geſchäftsſtelle krauen zur Ueberzeugung bei mir ein. * Das erfolgreiche Mannheimer Anzeigenblatt Blattes. 39466 Hochachtungsvoll 2 WIh. Zeli und Frau. Lauaauuuuama dene konfektion geſucht. 10. Seite/ Nummer 201 3 Ein NHädei Sicni im Fensier und arbeitet mit dem ROTOl Wie rasch u. einfach es geht u. wie sauber die Drucke aus- Sehen, das mũssen Sie sich an- Sehen imSchaufenster d. Firma Ffiedmann& Seumer Mannheim, au 7, 1 wo vom 2. Mai bis 5. Mai 1934 der ROTOWVervielfältiger vorgeführt wird. Bitte kommen Sie zum — ROrOl Cefesf Bofnerwochs undt Höcluhefre cεοe Srm-. 4O co. Ito Dose , 75 co.?teDOSe Orn..4,0 Nompson liente cun PüsEIcor Kassenzahnärztliche Vereinigung Frl. Dr. Johanna Hoffmann Zahnarzii Groge Merzelstr.2(Bismarekplatz) Tel. 43984 ist ab 1. Mai 34 zu den hiesigen Kranken⸗ kassen zugelassen Bezirksstelle Mannheim Deutschlands 42⁴⁰ bei Lampen-däger Raten Ausverkauf ehr billige Wohn- Zimmer-lampen Auch 20 Gasw.- 03.4 Hineubne M. Wie der Seckenhelmer Str.8(gegenüb. d. Heilig-Geirt-Rirche) Fernspr. 48822 Berufstät. Herr ſucht gut bürgerl. Pension mögl. Nähe Meß⸗ platz. Angeb. m. Preis u. VX84 an die Geſchſt. vorabend 7 vormittags 9 Jugendgottesdienſt 3 abends.35 An d. Wochentagen: morgens.45 abends 7 In der Clausſynagoge: vorabend.30 vormittags.45 u. 8 Jugendgottesdienſt 3 nachmittags 7 abends.8 Kaufgesuche Kaamau Kaufe gebrauchte Möbel zu Höchſtpreiſen. Heinrich Freinkel F 2 Nr. 8 r. Fernſpr. 323 15. B6²8 Hama Gebrauchte, gut erhaltene emaill. Batewanne nebſt Waſchbecken (60 em), mit 2 Hahnen, zu kſm. geſuucht. Angeb. u. V J 70 an d. Geſchſt.*9468 Werbedamen zum Berben von Privat⸗ kunden für gutgehende Konſumartikel gegen Tagesspesen und angemeſſ. Vergütung pro Kunde geſucht. Keine Lagerhaltung, keine Be⸗ triebsmittel notwendig. Angebote unt. H M 111 an die Geſchäftsſt. V234 ſcinderpflegerin geſucht. Lyzeumsbildung, evangl., geſund, für 2 Mädels v. 5 u. 12 J. ſowie ſelbſtänd. Säuglingspflege, Mithilfe im Haushalt, ev. Garten, Bügeln und Nähen. Bewerbungen mit Lebenslauf und Lichtbild an Fran Dir. Chriſtians, Villa Bruch⸗ hänſer Weg, Schwetzingen. 4312 —— Lehrmädchen mit guter Figur, für Damen⸗ B669 P5 Nr. 11. Nebenverdienst wird durch Uebertragung von In⸗ kaſſo geboten. Bewerber, die Sicher⸗ heit leiſten können, wollen unter Angabe von Referenzen ihre Be⸗ werbung unter V M 78 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle d. Bl. einreichen. 4314 Zum 15. 5. kin⸗ derlieb., ſauber., fleißig. Mädchen das kochen, büg., etwas nähen k. u. an ſelbſt. Avb. gew. iſt, nicht Unt. 20., geſ. Lebensmiiiel- geschäft mit 2⸗Zim.⸗Woh⸗ nung, Tageskaſſe 50—60 /, weg. Auswanderg. f. 1800—2000 Mark Guie Zeugn aus zu verkf. 49498 Privathaushall] B. Webe. Beding. 3891 Immobil., U 5, 1 Adr. i. d. Geſch.—— eune 30 0 J 3 age 2* od. junge unabh. Frau geſucht. Gute Zeugniſſe Bedſing. Waldparkſtr. 4, 1 Treppe links. Sooοe Verkäufe Piano Krotriau Pieiuweg vorzügl. erhalt., m. Garantie bill. zu verkauf. S61 b. Kauk, Pianolager, 1, 2, am Schloß. Billig Zu Werkaufen: Flurgarderobe, Empire⸗Sofa m. 2 Stühlon, ar. Büroſchreib⸗ tiſch, Chaiſelong. mit Decke, neu⸗ wertig. Zimmer⸗ Eſchofen mit Wandbekl. und Zubeh. 9369 Kleiſtſtr. 9, 4. St. links. *95060 8 „I. Ckromrad.34.95 Hebtad 33.75 Hebrad-Ball.-Frl. u. ahre Garant.37.50 Hebrad-Chrom.- Ballon.. 39.75 J, 1, Heitestrabe H. MOHRER behen palast-Rino. 872 belegenheits- kauf! Plügel Blüthner ſchwarz poliert. neu, noch nicht geſchielt, ſehr hillig! Weit unter Liſten⸗ preis! Garan⸗ tie und Rateln⸗ zahlung. Piano nehme in Zah⸗ lung.*9472 Ohnesorg N2, 1, gegen⸗ —— 9221 24 Samstag, 5. Mai Mincha.30 abends.35 An d. Wochentagen: morgens.30 Kirchen⸗ Anſagen Was koſten r. Gemeinde 9 Deutſche Hauptſynagoge: 4 Wie man wohnt; ſo lebt man Behaglichkeit iſt nun mal ein Stück Leben ⸗ ſchaffen Sie ſich deshalb ein gemütliches Heim. Kuch wenn Sie wenig ausgeben wollen, wird Ihnen unſere Ruswahl mancherlei Mög⸗ lichkeiten seigen. Unſere Kusſtellung gibt Ihnen Ruregungen, die anſchaulich machen, Deutſche Nretonne Deutſche Wertarbeit weſche Bedeutung einer hübſchen Feuſterdetoration für die Behaglichkeit Zukommt. Aretonned Schon jür Mk..25 erhalten Sie das Meter, dabei herrliche kleine Blumenmuſter in gejchmackvollen Far⸗ ben, farbecht und dazu noch J50 Zentimeter breit. Nehmen Sie ſich die Zeit, beſichtigen Sie unſere Kusſtellung, ohne jeden Saufzwang, wir Seigen die ſchönſten Erzengniſje deutjcher Wertarbeit Die Kusſtellung befindet ſich in der 2. Etage 2 Fahrſtuhle ——— billig abzugeben. Exiſtenzfähiges Zu verkaufen: Mehrere Mietgesuche Sctleckürucker, ferner: IWM-Kafioemaschine in tadelloſem Zuſtand. Anfragen erb. unter F 4 W 4036 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. Va Sehr gut erhaltene 8/ Sber Strickmaschine *9469 Eichendorffſtraße 8, 3. Stock links. Eismaſch., 3 Lit., Alexanderwerk, National-Kassen' mögl. Zentrum, Oststadt 4²⁴⁸ fülln J. In.- Auna-Auhnuun bevorzugt. Miete im Voraus. Erbitte auskührliche Angebote mit Preis unter H S 117 an die Geschäftsstelle ds. Bl. od. Waldpark mit allem Zubehör oder entſprech. Einfamilien⸗Haus, Waldpark oder Neuoſtheim geleg., z. 15. 6. od..7. zu mieten geſucht. Angebote unter V O 75 an die Geſchäftsſt. 9478 fä0 Weckapp. m. ca. 100 Gläſ., kleine Nudelmaſch., all. aut erh., bill. zu verkauf.*9464 L. 3. Za, 1 Tr. Holzbett mit Roſt u. Roß⸗ haarmatr., Steil., ſbällig zu Herbf. Zu erfr. 9494 P 6, 9, Laden. Auato- Verham urid 3188 Reparatur-Werkstätte A.& 6. Seckenheimerstr.132— Tel. 430 34 Schöne, Sonnige-.⸗Wohnung -Zim.-Wohng. 8 mit all. Zubeh., mit Bad, in guter Wohnlage, von ruh. Familie z. 1. 7. geſucht. Miet⸗ preis bis&4 95.—. Angebote unter VK 71 an die Geſchäftsſt. 39470 2 ält. Damen ſuchen in ruh., gut. Hauſe Lindenhof 432²⁰ 2 Schlalzimmer m. Badben., ev. auch Penſ., für ca. 4 Wochen. Angeb. dch. Tel. 313 43. EE Kinderloſ. Ehe⸗ paar ſucht eine 2- his-Lim.- Wchnung mit Bad(nicht einger.) Zuſchr. u. V H 69 an d. Geſch. 19468 44444444462• von ruhig. Mie⸗ ter zum 1. Juli Hesucht. Angebote unter V V 82 an die Geſchäftsſtelle d. Blattes. 9496 Benzin 32 Pig.— Oel 70 Pig. an LAadwerkstätte Luto-Aattorion H ficher Schanzenstr, ga über Kaufhaus Lichi Mere.⸗ Limousine 5 7/32 PS., neuw., ſof. verkfl. Ang. unter VR 78 an Faſt neues Transport⸗ Dreirad zu verk. 9487 Bürgermeiſter⸗ Fuchs⸗Straße 34. .40 Opel⸗ Limousine ſchonend gefahr., einwandfrei, ver⸗ ſteuert u. zugel., günſtig zu verkf. Dietrich⸗Eckart⸗ -Zim.⸗Wohng. mit Bad. v. Be⸗ amten, 3 Erw., zum 1. 7. od. ſw. geſucht. Schloß⸗ mähe bevorzugt. Angeb. u. VIL72 an d. Geſchäfts⸗ ſtelle.*94 7 Städt. Handwerk. ſucht 2 hroſte oler 8 Zin. u. Küche zum 1. 6. Miete 45—48 /. Angeb. unt. V U 81 an d. Geſchſt. 39492 Aelt. penſ. Bwe⸗ ſucht 1 gr. Zim. od. kl. Zimm. u. Küche in gutem Hauſe. Angeb. u. Au Straße 7, Almen⸗ ſiedlung. 9467 V P 76 an die Geſchſt.*9480 Seeeeeeeeree 2 Zin. u. Küche event. m. Bad, außerh. d. Stadt, ſofort zu mieten gesucht. Angebote unter V T 80 an die Geſchäftsſtelle d. Bhattes.*9491 EPEPER Mäbl. Zinnner hell, fröl., 2 Bet⸗ ten, in aut. Hs., ſof, auf 14 Tage geſucht, eytl. mit Garage. Ang. u. V2 86 an Geſch. *9509 Immobilien unts 79 011 Bauplätze Wallſtadt, aute Lage preisw. zu verk. Gefl. Zu⸗ ſchriften u. U H Nr 59 an Geſch. Woln- oder Leschäftxhaus in nur guter Lage, m.—5⸗ .⸗Wohnumgen, bei groß. An⸗ zahlung Zul Kaufen gesucht. Angebote unter H U 119 an die Geſchäftsſt. d. Blatt. 3869 — mit Bad, Zentralheizg. u. Warm⸗ waſſerverſ., hochpart., zum 1. Juli zu vm. Näh. b. Hausverw. Weigel, Richard⸗Wagner⸗Straße 33. B668 Sohöne-Zimmer- Wohnung 2 Treppen, Holzſtraße Nr. 3 zu vermieten. 949 Qu 5. 18/19, 1 Treppe: B667 Sonnige-Zimmer-Wohnung Bad, Speiſek. nebſt Zubehör, zum 1. Juli zu verm. Näh. 2 Treppen. -Zimmer-Woknung mit Bad U 6. 10(Friedrichsring) part. zum 1. Juli zu verm. Näh. part. rechts. 29500 Mucmer ohnung Badezimmer, Zentralheizung, als⸗ bald oder ſpäter zu vermieten. Hausmeiſter Haag, Meerfeld⸗ ſtraße 56/58. 4032 Feutlenheiml Mehrfam.-Haus mit Laden, ſehr gut rentier., mit 6000% Anzahlg. billig zu verff. Angeb. u. VW 83 am d. Geſchäfts⸗ ſlelle.*9497 -Zinn.-Wohng. müt u. oh. Mäd⸗ chenhammer und Zuſbe hör zu ver⸗ mieten.(Neubau) Heßner. Moſelſtr. Nr. 2. Ecke Langerötter⸗ ſtraße(59). k9422 3 Zim. u. Küche Zu vermieten. Näheres 9513 Große Wallſtatt⸗ Schöne 3899 -Zimm.-Wohng. ſof. zu verm. Zu erfr. Gartenfeld⸗ ſtr. 10, Heffner. Timmer u. 4 N KRüche (Manſarde) für 2 Perſonen paſſ., zum 15. 5. zu vermieten. 9476 1 34, ö, Laden Straße 48, 2. Stock rechts. but möbl. Zin. per ſof. zu ver⸗ mileten. 1900⁰ U 5. 28. 3. St. r. gut möbl. Zim. ſofort zu ver⸗ mieten. 39485 Rheinvillenſtr. 10 part. rechts. Sonnige -Zim., Küche Fkl. Keller, 5. St., Sehr Seſöe. An-ainung zum 1. Juni an 1 od. 2 Perſ., zu vnt. Preiis 22.50. Spelzeuſtraße 17. 2. Stock. 9502 hr. leeres Zim. Innenſtadt, an berufstät. Frau od. Frl. zu vm. 00S 6, 10, 5. Stck. *9479 Leeres Zimmer ſep. Eing. el.., an alleinſt. Per⸗ ſon, mtl. Vor⸗ auszahlung, ſof. wuu verm. Anzuſ. ab 19.30 Uhr. Maier, T 1. 14. *9499 but möhl. Zim. in beſt. Dage zu verm. Rupprecht⸗ ſtraße 4, 1 Tr. links. 9495 Gut möbl. Zim. Nähe Bahnhof, bell. zu vermiet. Gr. Wallſtattſtr. 3 4. Stock. b. Sch. *9475 inn Kantun Gr. hübſch möbl. Zimmer zu um. Cu 7, 13, 3. St. 9460 Richard⸗Waguer⸗ Straße 21, 1. St. S Schön möhl. Z. ſofort zm verm. *9507 Ml. möhl. Zim. ſof. zu vermiet. N 3. 11, 4 Trepp. 9508 zu günſtigen Bedingungen. ie Bautätigkeit kann ſofort beginnen. Keine Bauſparkaſſe. Baugenoſſenſchaft Mannheim, P 1. 3, Tel. 247 13. S137 Auszahbungs⸗ reifer B657 Bausnarbrief über 5000 RMk. abzugebent. Näh. umt. X F. 42 an die Geſch. d. Bl. lalienisch. Untarich für Fortgeſchritt. geſ.— Ausführl. Angeb. m. Preis w. H 2 124 an die Geſch. 3897 Auslands-Deutscher in guter Situation, in Straßburg⸗ Elſaß lebend, 35 J. alt, repräſ. Er⸗ ſcheinung, wünſcht die Bek. mit einem netten deutſchen Mädel zw. Heirat. Ausf. Bildzuſchr. erb. unt. J B 126 an die Geſchäftsſt. *9473 EE Penſion. Staats⸗ beamter ſuucht w. Heirat Fväullein oder kinderloſe Wwe., Richt) über 40 Jahre, mit etwas Verymögen. Ver⸗ ſchwiegenheit ſelbſtverſtändlich. Zuſchriftem un⸗ ter V N 74 an d. Geſchäftsſtelle diiſeſes Bhattes er⸗ beten.*9477 + eaèW Nettes ja. Mäd⸗ chen, 22 Jahre, ſport⸗ u. Datur⸗ Lielbe, ſuucht gheich⸗ geſinnten Kame⸗ radew zwecks Heirat. Zuſchriſtem unt. X W 58 an die Geſchſt.*942⁴ ce eshalb ein- BAUGSEIDO —