Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtraße 1, W Oppauer Straße 8, Se Freiburger Straße 1 Neue Mannheimer Seitung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Remaze it Mannheim Eimzelpreis 10 N1 Angeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeiled 9, mm breite Re⸗ klamemillimeterzeile 50 3. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Bei Zahlungseinſtellung, Vergleichen oder Zahlungsverzug wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. GerichtsſtandMannheim Sonntags⸗Ausgabe A u. B Samstag, 5. Mai/ Sonntag, 6. Mai 1954 Die Bedeutung des Handelsvertrags Drahtb. unſ. Berliner Schriftleitung Berlin, 5. Mai. Miniſterialdirektor Sarnow, der Leiter der beutſchen Delegation bei den Handelsbeſprechungen mit Südſlawien, iſt geſtern nachmittag wieder in Berlin eingetroffen. Er wird heute den zuſtändi⸗ gen Regierungsſtellen über die Verhandlungen urd die Ergebniſſe ausführlich Bericht erſtatten. Es iſt damit zu rechnen, daß der Inhalt des deutſch⸗ſüd⸗ ſlawiſchen Handelsvertrages, deſſen Abſchluß vor einigen Tagen offiziell bekanntgegeben wurde, in den nächſten Tagen veröffentlicht wird. Bisher waren die wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen dem Deutſchen Reich und Südſlawien durch ein Proviſorium geregelt, durch das lediglich der Grundſatz der Meiſtbegünſtigung für die gegenſeitige Wareneinfuhr feſtgelegt worden war. Am 6. 10. 1927 war ein deutſch⸗ſüdſlawiſcher Handels⸗ und Schiff⸗ fahrtsvertrag abgeſchloſſen worden, den Deutſchland kündigte, ſo daß am 7. März v. J. ein vertragsloſer Zuſtand zwiſchen beiden Ländern eintrat. Dieſer ver⸗ tragsloſe Zuſtand wurde vom 1. Auguſt 1933 an durch das Proviſorium abgelöſt. Im September wurde noch eine Zuſatzvereinbarung unterzeichnet, die Süd⸗ ſlawien Zollkontingente für Backpflaumen und Karpfen einräumte. Anfangs dieſes Jahres wurden dann Verhandlungen über einen endgültigen Handelsvertrag eingeleitet, die jetzt erfolgreich ab⸗ geſchloſſen werden konnten. Gleichzeitig wurde in Belgrad von den Vertretern der beiden Regierungen ein Konſular⸗Vertrag unterzeichnet, der eu⸗ ſammen mit dem Handelsvertrag wirkſam wird. Deutſchland behält durch den neuen Handelsver⸗ trag die Möglichkeit, in verſtärktem Umfang ſeine in⸗ duſtriellen Produkte in Südſlawien abzuſetzen. Das iſt beſonders bedeutſam, weil Südſlawien zum gro⸗ ßen Teil noch der induſtriellen Erſchließung harrt und ſich dadurch, ſoweit die notwendigen ſinanziellen Voransſetzungen geſchaffen werden können, hier ein ausſichtsreiches Betäligungsfeld für die deutſche In⸗ duſtrie bietet. Deutſchland hat ſich zum Ausgleich bereit erklärt, in größerem Maße als bisher die Hauptprodukte Südſlawiens einzuführen. Dazu ge⸗ hören in erſter Linie Mais, Weizen. Pflaumen, Aepfel und Speck. Dieſer Import iſt möglich, ohne daß dabei der deutſchen Laudwirtſchaft große Opfer zugemutet werden müſſen. „Der Abſchluß des Handelsabkommens mit Süd⸗ ſlawien liegt alſo, wie man erkennt, im Sinne der meuen deutſchen auf wirtſchaftliche Groß⸗ räume gerichteten Wirtſchaftspolitik, die nach einer ſinnvollen Ergänzung und einem für alle Teile befriedigenden Ausgleich der einzelnen Na⸗ tionalwirtſchaften ſtrebt. Auch mit dem neuen Han⸗ delsvertrag wird verſucht, die wirtſchaftlichen Be⸗ giehungen mit den Ländern enger ou geſtalten, die nicht nur imſtande, ſondern auch bereit ſind, deutſche Induſtrieprodukte aufzunehmen. Auf der anderen Seite iſt Deutſchland dafür bereit, ſoweit es irgend möglich iſt, die Bedürfniſſe ſeiner Einfuhr bei dieſen Staaten du decken. Beneſch zur europäiſchen Politik Meldung des DNB. — Paris, 5. Mal. Der Prager Sonderberichterſtatter des„Petit Pariſten“ hatte eine Unterredung mit Außenminiſter Beneſch. Dieſer hält die Frage des Anſchluſ⸗ 5 s Oeſterreichs im Augenblick nicht für aktmell. egen die italieniſchen Beſtrebungen im Donan⸗ becken habe die tſchechoſlowakiſche Regierung nichts einzuwenden, ſolange ſie vor allem nicht die Be⸗ lange der Kleinen Entente ſchädigten. Es müſſe auf alle Fälle vermieden werden, daß ſich an der Donan feindlich gegenüber⸗ ſtehende Blocks bildeten. Ueber die Beziehungen der Kleinen Entente zu Rußland und den Eintritt Rußlands im den Völkerbund äußerte ſich Beneſch dahin, daß die Normaliſierung der gegenſeitigen Beziehungen ſei⸗ ner Auffaſſung nach nicht unvereinbar mit dem franzöſiſch⸗ruſſiſchen Bündnis ſei. Der Beitritt Ruß⸗ lands zum Völkerbund würde vorausſichtlich die heikle Frage der ſtändigen Sitze wieder aufwerfen. Die beſte Löſung, um Reibungen zu ver⸗ meiden, beſtünde darin, die verſchiedenen Arten von Sitzen ganz abzuſchaffen und eine Gruppe von 16 bis 18 Mitgliedern in den Rat aufzunehmen, die entweder eine Reihe von Ländern oder eine be⸗ ſtimmte Gruppe von Ländern vertreten. Der Reichskanzler beim Reichspräſidenten — Berlin, 5. Mai. Reichspräſident v. Hinden⸗ burg empfing am Samstagvormittag den Reichs⸗ kauzler Adolf Hitler zu einer Beſprechung ſchwe⸗ bender Fragen. wirklich für Der Geijt des deutſchen Cozialismus iſchen Siegeleien erhöhen die Akkorolöhne um 45 v..-Beſondere Die oſtpreußiſchen Siegel——9 ee Drahkbericht unſeres Berliner Büros EᷓBerlin, 5. Mai. In früheren Reden und Verlautbarungen hat Dr. Ley als Ziel und Sinn der neuen Tarif⸗ geſtaltung wiederholt betont, daß die Arbeits⸗ front das beſtehende Tarifſyſtem nicht als Schema angeſehen wiſſen will. Es ſei nicht Sinn und Ziel des Nationalſozialismus, wenn aus der be⸗ ginnenden Wirtſchaftsbelebung ein neues Gewinnler⸗ tum herauswachſe. In ſolchen Fällen müſſe der Ge⸗ winn eine Auflockerung der Tarifverhältniſſe zu⸗ gunſten des Arbeitnehmers nach ſich ziehen. In ähnlichem Sinne hat ſich der Oberpräſident der Provinz Oſtpreußen, Gauleiter Erich Koch, in einem Rundſchreiben an die Betriebsführer der o ſt⸗ preußiſchen Ziegeleien geäußert. Durch den großzügigen Arbeitsbeſchaffungsplan des Oberprä⸗ ſidenten ſind beſonders die Ziegeleien in Oſtpren⸗ ßen ſtark beſchäftigt. In dem Erlaß betont der Ober⸗ präſident, daß dieſe guten Verdienſtverhältniſſe nicht 988 vor allen der Betriebsseſols⸗ ſcha Es iſt bezeichund für den Geiſt, der jetzt in Oſt⸗ preußen herrſcht, daß dieſe Aufforderung einen er⸗ freulichen Erſolg zu verzeichnen hat. Mehrere Ziegeleien haben ihre Akkord⸗ löhne heraufgeſetzt, ſo daß ein Mehrver⸗ dienſt von 40 bis 45 v. H. auf den Stundenlohn möglich iſt. Die Stundenlöhne ſind in vielen Fällen um d bis 10 v. H. erhöht worden. Familienväter wer⸗ den noch beſonders begünſtigt durch eine Fami⸗ lienzulage von 10 Mark monatlich und 5 Mark außerdem für jedes unverſorgte Kind. Einige Ziege⸗ leibeſitzer haben ganz hervorragende Beweiſe ihrer nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung gegeben, indem ſie außer einer fünfprozentigen Lohnerhöhung an den Stellen, an denen bisher Jugendliche beſchäftigt wur⸗ den, Verheiratete einſtellten. 9 Es iſt ſelbſtverſtändlich dafür geſorgt, daß dieſe Lohnerhöhungen nicht eine Erhöhung der allein den Betriebsführern zugute kommen dürfen,! Ziegelpreiſe nach ſich ziehen. 55 Sͤar,Abitämmmungsvorbereilungen mindeſiens 10 Monale! Meldung des DNB. — Bern, 5. Mat. Der„Bund“ in Bern ſetzt am Freitag in einer Zuſchrift aus Saarbrücken ſeine Mitteilungen über die Beſchlüſſe des Juriſtenausſchuſſes über die Saarabſtimmung fort. Bekanntlich hatte das Blatt ſchon am 9. April Einzelheiten über dieſe Beratungen mitteilen können. Die Beſug⸗ niſſe der Abſtimmungskommiſſion— ſo wird in dem Bericht ausgeführt— müßten von denen der Regierungskommiſſion ſcharf abgegrenzt werden. Die Abſtimmungskommiſſion dürfe nicht in Regierungsgeſchäfte eingreifen. Dagegen gehöre alles, was unmittelbar mit der Abſtimmung ſelbſt zu⸗ ſammenhänge, in das Gebiet der Abſtimmungskom⸗ miſſion, ſo z. B. die Aufſtellung der Wahlliſten, die Feſtſetzung der Wahlmethoden, die Einſetzung von Wahlkontrolleuren, die Entgegennahme von Prote⸗ ſten u. a. m. Ihre Sache ſeien auch alle Pro⸗ zeſſe, die durch den Wahlkampf notwendig werden könnten. Da die ſaarländiſche Richterſchaft hier Partei ſei, müßten neue, nur für die Abſtim⸗ mungszeit geltende Berordnungen zur Straf⸗ prozeßordnung erlaſſen werden. Gleichzeitig ſei es nötig, beſondere Abſtimmungsſtraf⸗ kammern zu ſchaffen, die ſich aus neutralen Strafrichtern zuſammenſetzen würden. Ueber die Zu⸗ ſammenſetzung dieſer Kammern werben dann weitere Einzelheiten mitgeteilt. In dem Bericht heißt es dann weiter, daß die Vorbereitung der Volksabſtimmung nach dem Urteil zuſtändiger Stellen mindeſtens zehn Monate dauern werde. Als Maximum würden 12 Monate gerechnet. Man müſſe bedenken, daß allein die Ueberprüfung der Wahlunterlagen, beſonders die Aufſtellung der Wahlliſten, fünf bis acht Monate in Anſpruch nehmen werde. Der Wahlakt ſelbſt könne nicht eher vorge⸗ nommen werden, als bis der letzte Zweifel behoben ſei. Die Saarbevölkerung werde ſich deshalb gemein⸗ ſam mit Deutſchland, Frankreich und dem Völker⸗ bund in Geduld üben müſſen.(Es ſcheint außer⸗ ordentlich fraglich, ob der Abſtimmungsausſchuß ſich eine mit den Vertragsbeſtimmungen nicht zu vereinbarende Verzögerung der Ab⸗ ſtimmung ausſprechen wird, die mit techniſchen Schwierigkeiten keinesfalls begründet werden könnte. Die Schriftleitung.) In der„Zuſchrift aus Saarbrücken“, bie, wie es ſcheint, von einer Stelle ausgeht, die der Regierungs⸗ kommiſſion nicht fernſteht, wird dann eine Lanze für den Präſidenten Knox gebrochen, der in ungerechtfertigter Weiſe verdächtigt werde. Knox ſei mit Recht der Meinung, daß die aus dem Saar⸗ gebiet rekrutierte Polizei für die Aufrechterhal⸗ tung der Ruhe nicht genüge. Allerdings ſei die Saarregierung hinſichtlich der Rekrutierung eines internationalen Polizei⸗ und Gendarmeriekorps ge⸗ teilter Meinung. Völlig abwegig ſei die deutſche Anſicht, die Ruhe und Ordnung lediglich durch ein Zuſammenarbeiten der Saarregierung, der Abſtim⸗ mungsbommiſſion und der politiſchen Parteien ſicher⸗ zuſtellen.(Wichtiger erſcheint es, daß außer den an einem reibungsloſen Verlauf der Abſtimmung in⸗ teveſſierten Abſtimmungsberechtigten keiwe irgend⸗ einer Partei angehörenden Perſönlichkeiten in der ſaarländiſchen Polizei beſchäftigt werden. Frango⸗ ſen wie Emigranten werden nicht den Anſpruch auf Objektivität erheben dür⸗ fen und wären daher, ebenſo wie nichtabſtimmungs⸗ berechtigte Reichsdeutſche, auf alle Fälle von jeder polizeilichen Tätigkeit im Saargebiet auszuſchließen. Die Schriftleitung.) Zum Schluß wird ausgeführt, daß der Abſtim⸗ mungskommiſſion und dem Abſtimmungsgericht ſchwere Aufgaben zuſtünden. Es wäre die Frage zu prüſen, ob man nicht allen nichtſtimmberechtigten Perſonen die Beteiligung am Wahlkampf unterſagen ſolle. In der Preſſe ſeien heute eine große Anzahl von Schriftleitern tätig, die zum erheblichen Teil erſt in jüngſter Zeit aus Deutſchland geſchickt worden ſeien. Allen hergereiſten Agſtatoren müſſe das Recht abgeſprochen werden, in den Wahlkampf eintzugreifen.(6ier ſcheint der Verfaſſer dieſes Berichtes, der in ſeiner Geſamtrich⸗ tung gegen die Deutſche Front gerichtet iſt, zu vergeſſen, daß es ja gerade die aus Deutſchland zugereiſten Emigranten ſind, die das Land nicht zur Ruhe kommen laſſen, und daß der Führer der Saarverräter, Matz Braun, ſelbſt nicht abſtimmungsberechtigt iſt. Die Schriftltg.). Moskau ſoll Seehafen werden Berlin, 5. Mai. Die Sowjetregierung nimmt jetzt, wie die in die⸗ ſen Dingen zumeiſt gut unterrichtete„Deutſche All⸗ gemeine Zeitung“ mitzuteilen weiß, ein großes Kanalbauprojekt in Angriff, deſſen Ziel es iſt, die Hauptſtadt Moskau zu einem Seehafen zu machen. Der Plan, für deſſen techniſche Durchführung Sta⸗ lin eine beſondere Kommiſſion eingeſetzt hat, ſieht den Bau des großen Moskau⸗Kanals, des Wolga⸗ kanals und einer Reihe anderer Kanäle vor, die die Wolga mit Meer ver⸗ nden. Der große Schiffahrtsweg ſoll auch für Schiſfe von über 10000 Tonnen befahrbar ſein. Der Kanal ſoll vor allem die Induſtrialiſierung Moskaus, die wegen mangelhafter Rohſtoffzufuhr nur ſehr langſam fortſchreitet, beſchleunigen und die Mangel⸗ haftigkeit der Eiſenbahnverbindung ausgleichen. Die Sowjetunion ſucht, nach der gleichen Quelle, auch amerikaniſche Konzerne für das Projekt zu intereſſieren. Im übrigen iſt beabſichtigt, Moskau nicht nur zu einem Seehafen, ſondern auch zu einem Kriegs⸗ hafen zu machen. Das Kriegskommiſſariat be⸗ ſchäftigt ſich mit dem Plan der Schaffung einer Kriegsflotte auf den ruſſiſchen Flüſſen. Man denkt dabei an Kriegsſchiffe beſonderer Bauart, die dann auch auf den großen ſibiriſchen Flüſſen eingeſetzt wer⸗ den können. 3 Anſer Handel mit Südſlawien 145. Jahrgang— Nr. 205 Die Arbeilslöfikeik in Rußland (Von unſerem Moskauer Sonderberichterſtatter.) Moskan, Ende Aprkl 1094. Am 11. Ortober 1980 wurde durch einen Feher⸗ ſtrich des Arbeitskommiſſars der Sowietunion eine der wichtigſten„Errungenſ der Revolution“, die Arbeibsloſenunterſtützung, beſeitigt. Das gleiche Dekret hob die Arbeitsbörſen auf und erklärte lakoniſch, eine Arbeitsloſigkeit beſtehe in der Sowjetunion nicht mehr, vielmehr ſei großer Mangel au Arbeitskräften zu verzeichnen. In den folgenden Jahren hat die Sowjetpreſſe immer wieder mit größ⸗ tem Stolz geſchrieben, während in der„kapitaliſtiſchen Umwelt“ die Zahl der Erwerbsloſen ins Unermeß⸗ Mannheimer Mai-Rennen Vorschau und Voraussage im Sportter SE—————————————————— liche ſteige, ſei im„Staate ber Arbeiter und Banern“ als einzigem Lande der Welt die Arbeitsloſig⸗ keit reſtlos und endgültig beſeitigt wor⸗ den. 8 Dieſe ſtolzen Behauptungen der Sowjetpreiſe haben niemals den Tatſachen entſprochen und die letzte Entwicklung in Rußland lieſert direkke Anzeichen dafür, daß das Arbeitsloſenprob⸗ Lem im Sowjetſtaat bald zu den akuteſten Fragen werden wird. Etwa ein Jahr vor der Aufhebung der Arbeitsloſenunterſtützung ſchätzte man die Zahl der Erwerbsloſen auf rund 3 Millionen. 68 handelte ſich dabei allerdings nur um die von den Arbeitsbörſen regiſtrierten Arbeitsloſen, während die von Fabriktor zu Fabriktor wandernden, vom Lande in die Städte ſtrömenden Arbeitskräfte von den Ar⸗ beitsbörſen überhaupt nicht erfaßt wurden, ſo daß die tatſächliche Arbeitsloſenzahl im Jahre 1920 erheblich höher geweſen ſein muß als 3 Millionen. In den Jahren des erſten Fünffahrese planes ſind dieſe Arbeitsloſen zum großen Teil zweifellos von der Sowjetinduſtrie aufgeſoge worden. Dieſe Tatſache bedeutete indeſſen wielfach keine danernde Einſchaltung in den Pro⸗ duktionsprozeß. Wegen der ſchlechten Ausbildung der ruſſiſchen Arbeitskräfte und der daraus herrüh⸗ renden Unkenntnis der Maſchinen und Ausrüſtungen in jedem Fabrikationsabſchnitt und an jeder Maſchine ſind weitaus mehr Arbeiter tätig geweſen, als unter normalen Verhältniſſen beiſpielsweiſe in Weſteuropa. Hand in Hand mit der, allerdings nur in ſehr beſchei⸗ denem Rahmen, erfolgten Erhöhung der Qualifika⸗ tion der Sowjetarbeiter und der Inbetriebſetzung neuer Maſchinen haben dieſe überſchüſſigen Arbeiter in vielen Fällen wieder ihre Stellungen verloren. 8 Aus welchen Quellen wird die Arbeitsloſigkeit in der Sowjetunion geſpeiſt? Eine bedeutende Rolle ſpielte früher die ſogenannte„unſichtbare Ar⸗ beitsloſigkeit.“ Dabei handelt es ſich nahezu ausſchließlich um, wie es im neuruſſiſchen Sprach⸗ gebrauch grauſam heißt;„ehemalige Leute“l, d. h. um alte zariſche Beamte, hohe Offiziere, In⸗ tellektuelle, ehemalige Großkauflente, Induſtrielle, Bankangeſtellte und ſonſtige„Ueberreſte der Bour⸗ geoiſie“, mit ihren Frauen und Kindern, wobei die letzteren im Zuſammenhang mit der„klaſſenmäßigen Ausleſe“ ebenfalls zumeiſt keine Ausſicht auf Arbeit beſaßen. Dieſe Kategorie von Arbeitsloſen iſt durch Hunger, Epidemien, Selbſtmorde, aber auch durch Verbannung und Hinrichtung ſtark dezimiert wor⸗ den. Hinzu kommt der natürliche Abgang, der bei dieſen zumeiſt den höheren Altersſtufen angehören⸗ den Perſonen beſonders groß war. Immerhin Hürfte die Zahl dieſer Menſchen heute noch einige Hundert⸗ tauſend erreichen. Seit Ende 1932 wird in Rußland ein Abbau der Sowjetbeamten und ⸗Angeſtellten vorgenommen, der immer gewaltigeren Umfang annimmt. Im Jahre 1933 wurden in der Sowjet⸗ union insgeſamt 300 000 Beamte und Angeſtellte der Sowjetbehörden und Wirtſchaftsorgane abge⸗ baut. Bei den Behörden ſind 18,5 v. H. der Beam⸗ ten, bei den Wirtſchaftsorganen ſogar 24,8 v. H. der Angeſtellten abgebaut worden, wobei die Verwal⸗ tungskoſten des Sowjetſtaates um 725 Mill. Röbl. herabgeſetzt wurden. In einzelnen Gebieten war der Beamtenabbau beſonders radikal Surchgeführt wor⸗ den, ſo beiſpielsweiſe im Leningrader Ge⸗ biet, wo 1933 22,4 v. H. der Beamten abgebaut wurden, nachdem bereits im Jahre 1932 25 v. H. entlaſſen worden waren. Für das Jahri 1934 iſt ein weiterer Beamten⸗ und Angeſtell⸗ tenabbau um 10—15 v. H. vorgeſehen, wobei die Verwaltungskoſten wiederum um 753 Mill. Rbl. ge⸗ ſenkt werden ſollen. Dieſer Abbau iſt bereits in vol⸗ lem Gange, den Behörden und Wirtſchaftsorganen —— ————— ———— 2. Seite/ Nummer 205 Neue Maurheimer Zeitung“ Sonttags⸗Ausgabe 100 Samstag, 5. Mai/ Sonntag, 6. Mai 1034 iſt für die Durchführung des Abbaus eine Friſt von nur vier Wochen geſetzt worden, in einigen Fällen ſollen die Entlaſſungen ſogar binnen einer Zeit von zehn Tagen durchgeführt werden. Berückſichtigt man die ſonſtigen Beamten⸗ und Angeſtelltenentlaſſungen im Zuſammenhang mit dem immer wieder vorgenommenen Umbau verſchiedener Sowjetbehörden und Wi,iſchaftsorgane, ſo gelangt man— ſelbſt bei vorſichtigen Berechnungen— zu einer Schätzung von über 1 Million ar⸗ beitsloſen Beamten und Angeſtellten gegen Ende 1933. Die Lage dieſer Abgebauten iſt geradezu kataſtrophal: Arbeitsloſenunter⸗ ſtützung wird nicht gezahlt, die Entlaſſenen verlieren ihre Lebensmittel⸗ und Induſtriewarenkarten und ihre Dienſtwohnungen. Seit einigen Jahren führt die Sowjetregierung einen eiſrigen Kampf gegen„überſchüſſige Arbeitskräfte“ in der Induſtrie. Da die Be⸗ triebsleiter von oben immer wieder zu größter Spar⸗ ſamkeit gedrängt werden, ſo ſind ſie ſehr leicht ge⸗ neigt, ſolche„überſchüſſige Arbeiter“ auch dann zu entlaſſen, wenn dieſe Arbeitskräfte in Wirklichkeit nicht zu entbehren ſind. Solche großen Arbeiter⸗ entlaſſungen haben beſonders in der erſten Hälfte 1933 in der Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie ſtatt⸗ gefunden. Hinzu kommen die Entlaſſungen wegen Arbeitsverſäumnis, wobei viele Arbeiter in der Jagd nach Lebensmitteln ihre Arbeit zwangsläufig verſäumen müſſen und infolgedeſſen völlig unverſchuldet entlaſſen werden. Eine ſteigende Rolle auf dem Gebiete des Arbeitsloſenproblems ſpielen auch die durch die Kollektivierung, die „Säuberung“ in den Kollektivwirtſchaſten, den Kampf gegen die Kulaken(Großbauern) und dergleichen landlos gewordenen Banern. Dieſe Ele⸗ mente werden von der..., allerdings in immer ſtärkerem Maße zu Kanal⸗ und Straßenbauten her⸗ angezogen, wobei es ſich um ganz ausgeſprochene Zwangsarbeiten handelt. Alles in allem kann man die Zahl der Arbeits⸗ loſen in der Sowjetunion zur Zeit bereits auf einige Millionen ſchätzen, wobei ſelbſtverſtänd⸗ lich genaue Zahen nicht angegeben werden können. Da vom Staat nur Beſchäftigte geſpeiſt werden, ſo ſind dieſe Millionen von Arbeitsloſen, ganz abge⸗ ſehen von der Kleider⸗ und Wohnungsfrage, völlig ihrem Schickſal überlaſſen. Württembergiſches Schulhaus während des Anterrichts eingeſtürzt — Stuttgart, 5. Mai. In Winterbach(Oberamt Schorndorf) ſtürzte am Samstag vormittag kurz nach 10 Uhr während des Unterrichts das alte Schulhaus ein. Unter den Toten, die aus den Trümmern hervor⸗ gezogen wurden, beſinden ſich Hauptlehrer Kohnle und acht oder neun Schulkinder. Zu dem Einſturz wird noch gemeldet: Am Samstag vormittag gegen 10 Uhr ſtürzte unter donnerähnlichem Krachen der Mittel⸗ teil des alten Schulhauſes in Winterbach zuſammen. In den Schulzimmern befanden ſich die Lehrer und Kinder, die nicht mehr alle den Ausgang gewinnen konnten. Von allen Seiten eilte die beſtürzte Ein⸗ wohnerſchaft herbei, um die erſte Hilfe zu leiſten. Der Schorndorfer Autolöſchzug ſowie die Sanitäts⸗ kolonne vom Roten Kreuz waren ſchnell zur Stelle, ebenſo die Aerzte. Unter größter Lebens⸗ gefahr mußte an die Bergung der Ver⸗ ſchütteten gegangen werden. Von den Getöteten konnten bisher der 40 Jahre alte Hauptlehrer Kohnle und die Schüler Hermann Renz(12 Jahre alt), Walter Beu⸗ telspacher(10 Jahre), Walter Schlierer (9 Jahre), Hermann Günther(0 Jahre), Maria Uetz(10 Jahre) und Lore Käfer(10 Jahre) ge⸗ borgen werden. Vermißt wird der Schüler Alfred Eiſemann, von dem angenommen werden muß, daß er noch unter den Trümmern liegt. Außerdem ſind fünf Kinder, von denen eines im Sterben liegt, ſchwer verletzt worden. 12 leichter verletzte Kinder befinden ſich in ärztlicher Be⸗ handlung. Insgeſamt waren in dem Schulhaus 120 Schulkinder und 3 Lehrer untergebracht. Dank an die SA Zum erſtenmal ſeit Beſtehen der Gruppe Südweſt nimmt ihre SA das Recht einer öffentlichen Spendenſammlung für ſich in Anſpruch. Sie tut es in dem Bewußtſein, jeder⸗ zeit ihre Pflicht gegenüber Volk und Vaterland getan zu haben. Die Allgemeinheit ſieht heute nunmehr Erfolge der SA und erfreut ſich am Glanz ihrer Aufmärſche. Nicht viele wiſſen, welche Mühen und Opfer der Sieg, den wir verdanken, erforderten. ausſchließlich der alten Garde der Bewegung Die SA, die den inneren Zuſammenbruch des Volkes überwand, ſichert heute den Be⸗ ſtand und die Zukunft des Reiches. Sie ruht nicht auf ihren Lorbeeren aus. Erreichte, hat ſie ſich neue, große und ſchwere Ziele geſteckt. Stolz auf das Allein im Verband der Gruppe Südweſt erfüllen 200 000 SA⸗Männer Woche für Woche und Monat für Monat unverdroſſen und in aller Stille ihre freiwillig übernommene Mühe und Laſt kommen ſie zuſammen, opfern Pflicht. Nach des Tages und des Berufes ihre freien Stunden, um unter Einſatz ihrer ganzen Kraft Deutſchland zu dienen. Zehntauſende von tapferen Frauen entbehren am Feierabend und an Sonntagen ihre Männer, die Kinder ihren Vater. Unzählige SA⸗ Männer ſparen groſchenweiſe von ihrem kargen Gehalt ihr einfaches und beſcheidenes Braun⸗ hemd zuſammen. Nicht alle der alten Garde konnten Führer werden. Mauch einer ſteht noch wie vor —6 Jahren heute als Mann im Gliede. Aber er fehlt nie. So, wie er früher gegen die Kommune ſtand, erfüllt er heute mit derſelben Hingabe die von andern Umſtänden geſtellten Aufgaben. Und das alles ohne Sold und Lohn, ohne jeglichen beſonderen Vorteil. Deutſcher Volksgenoſſe, an all das erinnere Dich am 5. und 6. Mai. Dann wirſt Du verſtehen, daß an dieſem Tag die SA das Recht hat, nicht Dich um ein Almoſen zu b itten, ſondern zu fordern, daß auch Du durch Deine Gabe mithilfſt, ein neues, großes und freies Deutſchland zu ſchaffen. Der Führer der SA⸗Gruppe Südweſt: (gez.) Lndin, Gruppenführer. Frankreichs zweijährige Dienſtzeit Ein zweideutiges Dementi des franzöſiſchen Kriegsminiſteriums Drahtb. unſ. Pariſer Korreſpondenten 500 V Paris, 5. Mai. Den Preſſenachrichten, daß die franzöſiſche Regie⸗ rung eine Rückkehr zur zweijährigen Dienſtzeit in Frankreich vorbereite, ſetzt das Kriegsminiſterium erwartungsgemäß ein Dementi entgegen, das aber etwas ſchwach aus⸗ gefallen iſt. Es heißt darin lediglich, daß der Kriegs⸗ miniſter, Marſchall Pétain, den Dienſtſtellen im Kriegsminiſterium„nur den Auftrag gegeben habe, den Heeresetat von 1935 auf der Grundlage der bis⸗ herigen Heeresorganiſation vorzubereiten“. Dieſes„5weideutige Dementi“— wie es die radikale Zeitung„Notre Temps“ nennt— ſtreitet alſo lediglich ab, daß bereits ein Geſetzentwurf für die zweijährige Dienſtzeit ſertig oder in Vorberei⸗ tung ſei. Deshalb bleibt aber die Tatſache beſtehen, daß ſowohl in der Regierung wie auch in den zuſtän⸗ digen Parlamentskommiſſionen über den Gedanken ſelbſt bereits eingehend beraten worden iſt. Auch läßt es ſich nicht leugnen, daß gerade die regierungs⸗ trene Preſſe in den letzten Wochen ſchon eine große Propaganda für die Erbohung der Dienſtzeit eingeleitet hat. Mehrere der Regierung naheſtehende Beikungen friſchen die hiſtoriſche Erinnerung auf, daß einſt Barthou als Miniſterpräſident im Jahre 1914 die öreijährige Dienſtzeit in Frankreich durchgeſetzt habe. Heute ſeien allerdings weder Barthon noch Doumevaue noch auch der Marſchall Pétain„vorläufig“ für eine Verlänge⸗ rung der Dienſtzeit zu haben. Der Plan gehe viel⸗ mehr vom Oberkommandierenden, dem General Weygand, und dem Großen Generalſtab aus. In der Regierung hätten ſich Tardien und in gewiſſem Maße auch Flandin als Wortführer dafür aufgeworfen. eeeeeee, zmmer neue Brandfatkeln über den rumänijchen Wäldern Meldung des DRB. — Bukareſt, 5. Mai. Infolge der ungewöhnlichen Trockenheit ordnete das Landwirtſchaftsminiſterium eine Be⸗ ſtandsaufnahme der in den Mühlen und bei den Kaufleuten und Landwirten lagern den Ge⸗ treidevorräte an. Die Präfekten wurden an⸗ gewieſen, die Beſtände zu rationaliſieren und die Bevölkerung zur größten Sparſamkeit im Verbrauch anzuweiſen. Gleichzeitig wurde ein Verbot er⸗ laſſen, Futterſtroh wie bisher als Brenn⸗ material zu verwenden. Die ſtaatlichen Wälder ſollen als Weideplätze zur Verfügung geſtellt werden, um die eigentlichen Viehweiden zu ſchonen, von denen nur das Allernotwendigſte für die Füt⸗ terung verwendet werden darſ. Weitere Anweiſungen regeln die nene Ansſaat an Stelle der durch die Hitze vernichteten. In erſter Linie ſollen Mais, Wicken und Hirſe verwendet werden. Die Nachricht, überhaupt zu verbieten, hat ſich noch nicht beſtätigt, möglicherweiſe iſt aber mit einem Teilverbot zu rechnen. Die Walöbrände in Rumänken nehmen immer größeren Umfang an, zum Teil wur⸗ den ſie von den Bauern ſelbſt angelegt, die dadurch Weidegelegenheit für das Vieh ſchaffen wollen, das unter der Trockenheit ſchwer zu leiden hat. Im Bezirk Kronſtadt ſtehen wieder vier Wäl⸗ der in Flammen. 50 Bauern wurden verhaftet. Sie ſind geſtändig, die Brände angelegt zu haben. Bei Targul Jiu ſteht der Wald in einer Ausdeh⸗ nung von 10 Quadratkilometern in Flammen. Sie⸗ ben Waldbrände, die zumeiſt auf Selbſtentzündung oder Unvorſichtigkeit der Hirten zurückzuführen ſind, wüten im Bezirk Campulang. Die Löſchar⸗ beiten geſtalten ſich infolge der Unzugänglichkeit der Gebirgswälder ſehr ſchwierig. Ueberall wurden ſtarke Militärkräfte eingeſetzt. „Die Oſt-Studenten ziehen nach Königsberg Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 5. Mai. Heute werdoͤen die erſten Teilnehmer an dem Oſtſemeſter der deutſchen Studentenſchaft in geſchloſſenem Zuge Berlin verlaſſen, um ſich zum Studium nach Königsberg zu begeben. Die Deutſche Studentenſchaft hat, wie erinnerlich, im Einvernehmen mit dem Reichsinnenminiſterium und dem preußiſchen Kultusminiſterium zu einem frei⸗ willigen Oſtſemeſter aufgerufen. Zur wirt⸗ ſchaftlichen Unterſtützung des bedrängten deutſchen Oſtens und ebenſo ſehr zur Vertiefung der kulturel⸗ len Verbindungen zwiſchen ihm und dem übrigen Reich ſollen danach alle deutſchen Studen⸗ ten ein oder zwei Semeſter an den Uni⸗ verſitäten des Oſtens, alſo in Königsberg, in Breslau und in Danzig, ſich immatrikulieren laſ⸗ ſen. Die Meldungen zu dem jetzt beginnenden erſten Oſtſemeſter ſino erfreulich zahlreich geweſen. Für Königsberg haben ſich über tauſend Teilnehmer angemeldet, die Zahlen für Breslan und Danzig ſind etwas geringer. Die Studenten⸗ ſchaft wird für den Gedanken des Oſtſemeſters aber auch weiterhin mit dem größten Nachdruck werben. Schon in den frühen Morgenſtunden herrſchte in der Bahnhofsvorhalle lebhaftes Treiben. Auf dem Bahnſteig ließ die Kapelle des Deutſchen Luft⸗ ſportverbandes luſtige Marſchweiſen ertönen. Der, Reichsfachſchaftsführer der Deutſchen Studentenſchaft, Standartenführer Dr. Stäbel, wurde bei ſeinem Eintreffen ſtürmiſch begrüßt. Die Studenten und Studentinnen traten vor dem Sonderzug an und der Reichsführer ſchritt öie Front ab. An den Litzen⸗ aufſchlägen der SA⸗Uniformen konnte man erken⸗ nen, daß alle deutſchen Gaue, beſonders auch Bayern, vertreten waren. Punkt 11.05 Uhr rollte dann der lange Sonderzug aus der Bahnhofshalle, begleitet von den Klängen des Liedes„Muß i' denn; muß i' denn“ und den Heilrufen der Zurückbleiben⸗ den.— In Schneidemühl werden die Studenten vom Oberbürgermeiſter empfangen werden. In Marienburg werden am Samstagabend eine große Kundgebung und ein Fackelzug ſtattfinden, bei dem Gauleiter Koch und Reichsführer Dr. Stäbel ſprechen werden. Schreckenstat eines Greiſes —Berlin, 5. Mai. In einem Anfall von Geiſtes⸗ geſtörtheit ſtürzte ſich der 75jährige Rentner Frie de rich Kokowſki mit einem Taſchenmeſſer auf ſeine Frau, brachte ihr mehrere Stichwunden bei und bearbeitete ſie außerdem mit einem Hammer, ſo daß ſie ſchwer verletzt liegenblieb. Der Raſende ſtach ſich darauf ſelbſt in den Kehlkopf und in die Bruſt und ſprang aus einem Fenſter ſeiner im drit⸗ ten Stockwerk im Nordoſten Berlins gelegenen Woh⸗ nung auf die Straße. Mit zerbrochenen Gliedern blieb Kokowſki tot liegen. In Schleswig⸗Holſtein wütet ein Pferdemörder! — Nenmünſter, 5. Mai. Seit einigen Wochen wer⸗ den die Bauern der Umgebung von Neumünſter durch einen unbekannten Pferdemörder in Auf⸗ regung verſetzt. In regelmäßigen Abſtänden wurden bisher nicht weniger als ſechs junge wert⸗ volle Pferde an verſchiedenen Stellen auf der Wieſe erſt ochen aufgefunden. Weitere Pferde wurden mit gefährlichen Stichwunden aufgefunden⸗ Bei den getöteten Pferden wurde jeweils ein tiefer Stich in der Bruſt feſtgeſtellt. Die Bauern des be⸗ troffenen Gebietes haben einen Selbſtſchutz einge⸗ richtet. Man vermutet, daß der Täter ein guter Pferdekenner iſt. ——————.———————— eeeeee ieee ——————————————————————————————.— Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner,*5*— verreift(Stellvertreter Kurt Ehmer)-Verantwortlich für Politik i B. und für den Handels⸗ teil: Kurt Ehmer ⸗Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart ⸗Lokalen Teil: Gench Sch önfelder ⸗Sport: Willy Müller⸗Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil. Curt Wilhelm Fennel⸗ Anzeigen und geſchäft⸗ liche Mitteilungen: Jacob Faude, ſämtlich in Mannheim⸗ Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, Mannheim, R 1,—6 Schriftleitung in Verlin: Eckart Peterich, W 85. Viktoriaſtraße 42 Durchſchnittsauflage im April 21750 8 Für unverlangte Beiträge keine Gewühr Rückſendung nur bei Rückporto SSS————————————————————————————————————————————— eeeeee eeeeeeeeee Theater und Muſik in Karlsruhe Karlsruhe, Anfang Mai. Nach der vor eineinhalb Jahren in Dresden er⸗ folgten Uraufführung ſeiner Oper„Was Ihr wollt“ hat Arthur Kuſterer eine teilweiſe Umarbeitung des Shakeſpearſchen Luſtſpiels und der Muſik vorgenommen, die dem Werk unzweiſelhaft zum Vorteil gereicht. Er hat vor allem jetzt auch dem aufgeblaſen⸗verliebten Hofmann Malvolio einen, wenn auch nicht wie im Luſtſpiel maßgebenden, ſo doch wirkſamen Platz eingeräumt und damit den volks⸗ tümlichen Charakter ſeiner Oper unterſtrichen. Es Darf feſtgeſtellt werden, daß unter den Neuheiten die⸗ ſes Winters Kuſterers Werk einen hervorſtechenden Platz einnimmt. Die Wahl des Stoffes iſt glücklich, die Bearbeitung des Luſtſpiels für die Opernform dͤurch den Tonſetzer ſelbſt im allgemeinen gelungen und das Muſikaliſche iſt von ſtarker Eigenart, kräftig in der Erfindung, oftmals von ſprühender Launig⸗ keit und treſſſicher in der Humoreske. Was noch mangelt, iſt die umfaſſende Einheitlichkeit eines muſi⸗ kaliſchen Geſamtbildes. Die Karlsruher Aufführung unter Kapellmeiſter Keilberth kam den Wünſchen des Tonſetzers in jeder Richtung entgegen. Der Beifall war ſtürmiſch. Im übrigen vermittelte die Oper in den vergan⸗ genen Wochen zwei beachtenswerte Gaſtſpiele, und zwar ſang der Münchner Paul Bender die Titel⸗ rolle im„Barbier von Bagdad“ und Ruth Joſt⸗ Arden vom Kölner Opernhaus die Venus in einer „Tannhäuſer“⸗Aufführung. Die mit der Neuein⸗ ſtudierung des„Fliegenden Holländer“ aufgegriffene Uebung, die muſikaliſche und die ſzeniſche Leitung in einer Hand zu vereinigen, und zwar ſie dem Gene⸗ valmuſikdirektor zu unterſtellen, wurde bei den letz⸗ ten Wiederholung auch auf den„Tannhäuſer“ und„Lohengrin“ ausgedehnt. Da hier jedoch noch ältere Dekorationsbeſtände Verwendung fanden, iſt man über gewiſſe Halbheiten nicht hinausgekommen. Das Schauſpiel huldigte dem Andenken Herr⸗ mann Bahrs durch die Neueinſtudierung ſeines Luſtſpiels„Das Konzert“, das auch heute noch recht unterhaltſam iſt. Am Geburtstag des Führers wurden wir mit dem Schauſpiel Burggrafs„Alle ge⸗ 4 gen einen, einer für alle“ bekanntgemacht,. In den Konzertſälen bildete die Aufführung von Otto Jochums Oratorium„Der Jüngſte Tag“ ein beſonderes Ereignis. Jochum verfügt über eine meiſterhafte Beherrſchung des Techniſchen, wie ſie gerade aus der choriſchen Behandlung her⸗ vortritt. Seine Orcheſterſprache iſt noch etwas ſtumpf und wo ſie ſich nicht gerade in klanglicher Unter⸗ malung des Textes ergeht, ohne ſonderliche perſön⸗ liche Note. Der Karlsruher Bachverein hat mit der Wiedergabe des ſchwierigen Werkes eine mit herz⸗ lichem Dank zu begleitende Tat vollbracht. Das 6. Sinſonie⸗Konzert der Staatskapelle ſtand unter Leitung von Hans Pfitzner, der weniger mit Stücken aus ſeiner Oper„Das Herz“ als mit der Cis⸗Moll⸗Sinfonie ſtärkeren Eindruck weckte. Im 7. Sinfonie⸗Konzert brachte Guſt av Havemann in techniſcher Vollendung und geiſtiger Beherrſchung das Brahmsſche Violinkonzert zu Gehör. St. Klavierabend Paul Eiſenhauer Unter den muſikaliſchen Begabungen Mannheims iſt der junge Pianiſt Paul Eiſenhauer als viel⸗ verſprechendes Talent aufgefallen, als er vor weni⸗ gen Jahren als Brahmsſpieler ſich der Oeffentlichkeit vorſtellte. Wir hatten ihn in der Jugendmuſikbewe⸗ gung tätig geſehen und waren geſtern Zeuge, wie er ſein pianiſtiſches Können erfolgreich auf Bach, Schumann, Reger und Julius Weismann aus⸗ dehnte. Schon in der B⸗Dur⸗Partita von Bach, die gern und viel geſpielt wird, entfaltete Eiſenhauer eine wohltuende Leichtigkeit im Anſchlag, wie er übe rhaupt den zarten, ſpieleriſchen Charakter der Partita glücklich herausarbeitete. Sein ausgeſproche⸗ ner Sinn für Rhythmus kam vor allem der Con⸗ rante, das perlende Paſſagenſpiel der Allemande und Gigue zu gute. 98 Eine hervorragende Leiſtung vollbrachte der Pia⸗ niſt mit ſeiner überzeugenden Wiedergabe der C⸗ Dur⸗Phantaſie von Rob. Schumann. Abgeſehen von der tadelloſen Ueberwindung aller techniſchen Schwierigkeiten zeigte ſich Eiſenhauer dem poetiſchen Inhalt der drei ausgedehnten Sätze und dem Reich⸗ tum an Stimmungen vollauf gewachſen. Es berührte beſonders erfreulich, den Mittelſatz energiſch ange⸗ packt zu hören, ohne die leider vielfach übliche Ver⸗ hetzung des Zeitmaßes und Verwiſchung der Kon⸗ turen. Unter Mitwirkung von Hans Bruch bot Eiſenhauer zu Beginn der Vortragsfolge eine Par⸗ tita für 2 Klaviere des bekannten Freiburger Ton⸗ ſetzers Julius Weismann(Op. 107). Die Partita, die ſich in den Eckſätzen an die Sonatenform an⸗ lehnt, bietet beiden Spielern dankbare Aufgaben. Weismann überraſcht durch ein ganz hervorragen⸗ des Können— u. a. türmt er zwei Fugen verſchie⸗ denen Charakters gleichzeitig auf und bietet Klang⸗ ſtudien von ausgeſprochen pianiſtiſchem Feinge⸗ fühl. Vorgeſchrittene, modern gerichtete Spieler werden es nicht bereuen, ſich mit der Partita von Weismann eingehend zu beſchäftigen. Den Abſchluß des Programms bildeten die im⸗ poſanten Variationen mit Fuge von Max Reger über ein Thema von Beethoven für zwei Klaviere, ein großartiges Werk, worin Reger deine über⸗ ragende Meiſterſchaft in der unerſchöpflichen Er⸗ findung kunſtreicher Veränderungen über ein von Haus aus ziemlich anſpruchsloſes Thema entfaltet. Eiſenhauer und ſein künſtleriſcher Mentor, Hans Bruch, beide dͤen Schwierigkeiten des gewaltigen Werkes in jeder Hinſicht gewachſen, überraſchten insbeſondere durch ein äußerſt genaues Zuſammen⸗ ſpiel und durch gegenſeitige Einfühlung, zwei Fak⸗ toren, die die unumgängliche Vorausſetzung für die wirkungsvolle Darbietung bilden. m⸗ eeeeeee eee. Zum Saarland⸗Renntag:„Die Fledermaus“ Aus Anlaß des Saarland⸗Renntages wird morgen im Nationaltheater„Die Fledermaus“ als Feſtvorſtellung gegeben. Die an dieſem Tage in Mannheim weilenden Regierungsmitglieder und Ehrengäſte der Staoͤt Mannheim wohnen der Auf⸗ führung bei. Von der ſtädtiſchen Hochſchule für Muſik und Theater. Aus der Geſangsklaſſe von Frau Wolf⸗ Dengel und der Opernſchule wurde Joſef Richard Wagner an das Stadttheater Ko⸗ blenz als lyriſcher Tenor und Opernbuffo ver⸗ pflichtet. Drei weitere Schüler der Geſangsklaſſe von Frau Wolſ⸗Dengel und der Opernſchule, Fräu⸗ lein Maria Mitteldorf, Frau Helene Schmen⸗ ger und Herr Theo Salmon beſtanden die Büh⸗ nenreifeprüſung. Bakterienfreſſer als Heilmittel. Seit einiger Zeit arbeitet die mediziniſche Forſchung an der Fortführung der dem franzöſiſchen Bakteriologen 'Herelle im Jahre 1917 gelungenen Entdeckung einer Ultramikrobe, die dieſer Bakteriophag, das iſt Baßillenfreſſer, genannt hat und die zunächſt bei dem erſten gelungenen Verſuch Ruhrbazillen unſchädlich machen konnte.'Herelle konnte ſolche Bakterienfreſſer auch bei vielen anderen Bazillen nachweiſen und kam ſchließlich zu dem Schluß, daß es ſich um ein faſt unſichtbares Kleinſtlebeweſen handeln müſſe, an dem die Bazillen erkranken, wie wir an ihnen. Seine Größe wird für die verſchie⸗ denen Arten zwiſchen 8 und 75 Millionſtel Milli⸗ meter berechnet. Prof. Otto vom Inſtitut für In⸗ fektionskrankheiten Berlin berichtet in der Zeit⸗ ſchrift für mediziniſche Fortbildung, daß der Bak⸗ teriophag nach der Anſicht vieler Forſcher nicht ein Lebeweſen, ſondern ein Ferment ſei, das von er⸗ krankten Bazillen ſelbſt geliefert werde. Dieſes Fer⸗ ment wirke wieder wie ein Löſungsmittel und ver⸗ nichte ſchließlich die erkrankten Bakterien ganz und gar. Danach gäbe es alſo Seuchen unter den Bazil⸗ len, deren Urſache nicht noch kleinere Bazillen, ſon⸗ dern gewiſſe chemiſche Stoffe ſind. Intereſſant ſind Heilungsverſuche, die unter anderem Prof. Sonnen⸗ ſchein in Hamburg unternommen hat. Prof. Son⸗ nenſchein hat bei Ruhr, Typhus und Paratyphus ſolche Bakteriophagen den Kranken teils einge⸗ geben, teils unter die Haut geſpritzt. Es iſt ihm in vielen Fällen gelungen, daöͤurch den Krankheits⸗ verlauf erheblich abzukürzen. ( Liſzt⸗Brieſe nicht gefragt. Bei einer Verſtei⸗ gerung in London erzielten 386 wertvolle Briefe von Franz Liſzt nur den Preis von 175 Pfund Sterling. Es handelt ſich um Briefe aus den Jahren 1871—1886, die an die Baronin Olga von Meyendorff, die Schweſter der Madame de Sthel, gerichtet ſind. Die Briefe geben ein vollſtändiges Bild der letzten ſechzehn Lebensjahre des großen Muſikers. In dem letzten Schreiben, datiert vom Juli 1886, beklagt ſich Liſzt, daß ihn ein nicht enden⸗ wollender Huſten plage. Zwei Wochen ſpäter iſt er dann in Bayreuth geſtorben.— ——— * 8 Samstag, 5. Mai/ Sonntag, 6. Mai 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Sountags⸗Ausgabe 8. Seite Nummer 208 Das pompöse Spielkasino von Monte Carlo Die Tatſache, daß vor kurzem eine ſchaft deutſcher in Nizza weilte, wo ſie an dem Internatio⸗ nalen Reitturnier teilnahm und dort ſehr gute Erfolge erzielt hat, lenkt die Aufmerkſamkeit auf dieſe Metropole des Luxus an der blauen Küſte und richtet gleichzeitig viele Blicke auf das benach⸗ barte paradieſiſche Fürſtentum von Monaco, in dem man ebenſo eifrig wie friedlich bemüht iſt das über⸗ flüſſige Geld aus den Taſchen der reichen Leute in die Treſors der Spielbank zu leiten. Wir bringen nachſtehend eine Bildreportage unſeres Redaktions⸗ mitgliedes, die nicht nur die Küſte des Feſtlandes, ſondern auch die reizvollen ſpaniſchen Inſeln im Mittelmeer, die Balearen, aufzeigen ſollen. „ Mann⸗ De Autobus, der über die wundervolle, zwiſchen Meer und Seealpen gebaute Straße faſt unhörbar dahingleitet, der durch eine Welt von aquarell bun⸗ ten kleinen Städten und Hafenorten ſauſt, ohne daß ſein wackerer Lenker dem Ungeſtüm des Wagens be⸗ ſonderen Widerſtand entgegenſetzt, trägt uns, die wir unbeſchwert von der Sorge um viel Gepäck und eine dicke Brieftaſche vergnügt im wippenden Fond ſitzen, immer weiter nach Oſten. Toulon, die⸗ ſer Hafen, aus dem die Republik eine Feſtung aller⸗ erſten Ranges und die Hauptſtation der franzöſi⸗ ſchen Mittelmeerflotte gemacht hat, liegt bereits hin⸗ ter uns. Verflogen der maleriſche Zauber ſeiner engen Straßen, verweht die Muſik einer Marine⸗ Des poüohtige Panorama von MHonte Cardo —— auf dem von Platanen umrauſchten Place 'Armes grelle Märſche ſchmetterte, vorüber das bunte, bewegte Bild hübſcher Mädels, dunkelhaari⸗ ger Lebhafter Kavaliere und flotter Seebadetten, die zu den Klängen der Muſik auf und ab promenier⸗ ten. Der Wagen jagt weiter. Es iſt ein Gewimmel von Billen, unerhört farbig wie die Blumen, die in den Gärten unter der Glut der Sonne faſt zu ſchmel⸗ zen ſcheinen. Villen, die mal im mauriſchen, anſchei⸗ nend aus Algier und Marokko bezogenem Geſchmack, mal im ſchwülſtigen katalaniſchen Stil erbaut ſind, Reichswehroffiziere Villen, die man leicht mit engliſchen Cottages und niedlichen Schweizer Häuſern verwechſeln kann und die alles, wirklich alles, aber nur keinen fran⸗ zöſiſchen Charakter beſitzen, von denen jede dritte zu vermieten, wahrſcheinlich um ein Butterbrot zu verkaufen iſt. Dieſer luxuriöſeſte Landſtrich der Welt, der wie eine ſchimmernde Perlenſchnur ſich an dem blaueſten aller Meere entlangzieht, iſt von der Kriſe, die durch die ganze Welt geht, die die Photos E. W. Feunel Börſen durch piele ſchwarze Freitage erſchüttert, die zahlreiche Rivierafreunde, amerikaniſche Millio⸗ näre, ſpaniſche Granden und braſilianiſche Zucker⸗ barone in einer Nacht zu Bettlern gemacht hat, be⸗ ſonders hart erfaßt worden. Was Wunder, daß man die tollen Preiſe, die man einſtmals in Hotels und Reſtaurants verlangte, längſt von den Liſten geſtrichen hat. Man hat lernen müſſen von Deutſch⸗ land und den nordiſchen Ländern. Zu unſerer Linken ſteigt jetzt das Eſterel⸗ Gebirge auf. Es iſt blau und rot und golden, es Südlich-reizvoll empfängt uns die Bucht von Palma de Mallorca Bunte Bilder vom Mittelmeer ſteckt voll Porphyr und Gneis und beſitzt trotz ſei⸗ ner eigentlich geringen Höhe von 300 bis 600 Meter einen faſt alpinen Charakter. Die Dame neben mir, deren feudale maſſiv⸗ lederne Koffer mit den prächtigen Etiketten teuer⸗ ſter kaliforniſcher Hotels und den verſchnörkelten Initialen im Leder ſie als eine franzöſiſche Her⸗ zogin legitimieren, die von einem Amerikatrip nach Fvankreich zurückgekehrt iſt, beginnt jetzt ihrer bis⸗ lang im Zaum gehaltenen Redeluſt die Zügel ſchie⸗ ßen zu laſſen.— „Sehen Sie,“ ſagt ſie und tippt mir mit ringge⸗ ſchmücktem ſchmalen Finger auf die Schulter, daß ich herumſauſe,„dieſe Villa dort hinten gehörte einem guten Freund von mir“. Sie deutet auf ein Haus älterer Bauart, das in einem wunderſchönen, etwas ungepflegten, mit Palmen und Zypreſſen be⸗ ſtandenen Garten gelegen iſt.„Jawohl, einem gu⸗ ten alten Freund, einem Mann, der viele Millionen beſeſſen hat und den ſie 1919 drüben in Rußland er⸗ ſchoſſen haben wie einen Hund. Er hat ſein kleines Paradies nie wiedergeſehen, der arme Graf Bogul⸗ doff. Seine über alles geliebte Beſitzung in Laſſa⸗ poule. Alljährlich bam er hierher, um hier faſt im Angeſicht von Cannes den Winter zu verleben und ganz den Paſſionen ou huldigen, an denen er als Mann von Welt hing. Heute iſt das Haus in Ver⸗ fall. Der neue Beſitzer kann es nicht halten. Es zerfällt, wie ſo viele alte ſchöne Beſitzungen an der Riviera. Ah, Monſienr, la Criſe, la Cataſtrophe mondiale“, und ſie tut börbar einen herzoglichen Seufzer, während der Chauffeur ein Konzert mit ſeiner Brüllhupe veranſtaltet, dieweil der Wagen durch St. Raphael brummt und dann an den glän⸗ zenden Faſſaden der Luxushotels von Cannes vorbei, durch Juan⸗les⸗Pins und das enggaſſige Antibes ſauſt, um Kurs auf Nizga zu nehmen. Es iſt faſt Abend geworden, vom Firmament tropft es herab wie flüſſiges Gold. Der Golf, aus dem amphitheatraliſch die Metropole der Riviera aufſteigt, breitet ſeine Arme aus, hat ſich mit hun⸗ dert Farben geſchmückt, gleißt und glitzert wie ein weitgeöffneter Schrein von koſtbaren Inwelen. Und gegen den Strand, auf dem Hotelpaläſte ſtehen, ſpült leiſe das immer blaue, immer herrliche, immer Wenn die Sonne an der Blauen Küsté untergeht Unser Bildstreiten zeigt von oben nach unten: Die Promenade des Anglais in Nizaa Das Schloß des Fürsten von Monako Monegassische Kinder spielen zwischen Kanonen⸗ kugeln Im Schloßpark von Monako Mittag im provenzalischen Dork Ueber dem Hafengewimmel blockt sich die Kathedrale von Palma auf 4. Seite /Nummer 205 Neue Maunheimer Zeitung/ Sountags⸗Ausgab⸗ Samstag, 5. Mai/ Sonntag, 6. Mai 1034 Die Stadiseiie Mannheim, den 5. Mai. Ich will dich hüten, meine Seele Leiſe wiegt ſich der Wind in jungen Blättern. Die Luft flimmert von Friſche und Sonne eines Sonn⸗ tagmorgens. Viele Menſchen ſind hinausgeflogen, um draußen in der Einſamkeit der Natur, in der Abgeſchiedenheit eine Waldwinkels oder auf dem grünen Teppich einer Wieſe ihre Sonntagsfeier zu halten, umtönt von den Glocken naher Dörfer, die in das ſtille Atmen des Gottesgartens hinein⸗ klingen. Rätſelhaft iſt die Menſchenſeele. Niemand kann ſie ausdenken, ſo ſehr wir ſie zu erklären verſuchen, denn unſer ganzes Sinnen und Trachten iſt ja im Grunde nichts weiter, als ein ewiges Fragen danach, was die Seele iſt und will. Soll ich ſieſi mit dem Weiher vergleichen, in dem ſich nicht nur das Ufer, ſondern auch der entfernte Wald abſpiegelt? Nähe und Ferne zieht der blanke Spiegel in ſich hinab, hält alles feſt, was er erreichen kann und verändert es eigenwillig nach den ihm innewohnenden Geſetzen. Meine Freunde erkenne ich in meinem Innern wieder, aber auch für ganz fremde Menſchen habe ich Verſtändnis. Durch ein Mitfühlen ſind ſie mir nahegerückt und ein Stück von mir ſelbſt geworden. Iſt es nicht unſer gutes Recht, wenn wir zu den Menſchen Bruder und Schweſter ſagen, weil auch ſie eine Seele in ſich tragen? Strömt uns nicht ein Hauch der Ewigkeit entgegen? So unverſtändlich das iſt, es wird doch Gewißheit durch das Gefühl, das ſich nicht zurückdrängen und unterdrücken läßt. Wer es nicht fühlt, der wird es nicht erjagen. Und dann iſt die Liebe zur Natur ſo ſtark. Wo die Men⸗ ſchen fehlen, genügt ſie oft und erſetzt dir vieles. Gehe mit ſtürmiſcher Seele hinaus und du findeſt draußen deinen Frieden. Du haſt deine ſtille Stunde, meine Seele, auch wenn die Glocken nicht läuten. Du horchſt in dich hinein und haſt alles, was du brauchſt. Rätfelhaft biſt öͤu und tief. Ich will dich hüten, meine Seele. E. S. Muttertag 1934 Letzter Tag für die Anmeldung bedürfti⸗ ger Mütter im Alter von über 60 Jahren iſt Montag, 7. Mai. Bis dahin können ſich auch bedürf⸗ tige Mütter, ohne Rückſicht auf das Alter, deren Männer oder Söhne im Krieg gefallen ſind, melden. u Das S A⸗Spendenabzeichen, das am I. und 6. Mai verteilt wird, iſt, wie wir erfahren, von arbeitsloſen SA⸗Kameraden her⸗ geſtellt worden. Es beſteht aus Kartonpapier, auf dem ſich das SA⸗Abzeichen befindet und iſt dem Zweck der Sammlung entſprechend ſehr einfach gehälten. Trotzdem werden alle Volksgenoſſen gebeten, es am Samstag und Sonntag zu tragen, um damit ihrem Dank und ihrer Verbundenheit zur SA Ausdruck zu verleihen. Mannheimer Maimeſſe Ein Stimmungsbild aus der kleinſtäötiſchen Zeit vor hundert Jahren Kaum beginnt der Tag zu grauen und die Sonne ihre erſten Strahlen zu ſenden, ſo ſtrömt es auch ſchon, zu Fuß und zu Roß, im Karoſſen und Karren, in eleganten Gefährten und auf Strohwagen ſitzend, in Glas⸗ und Landkutſchen an allen Barrieren und Toren der freundlichen und reinlichen Stadt Mannheim herein. Von Speyer und Landau, Frankenthal und Worms, Schwetzingen und Heidelberg, Seckenheim und Ladenburg, Weinheim und Schriesheim, Käfertal und Heppenheim und allen umliegenden Dorfſchaften kommen Schönheiten und Häßlichkeiten, Kaufleute und Bauern, Studenten und Philiſter, Geiſtliche vom Land und Pferdeliebhaber, aufgedonnerte Damen vom Lande und einfache Land⸗ mädchen, elegante Modedamen und altmodiſche Jung⸗ fern, alle mit kauf⸗ und ſehluſtigem Sinn, zu Hun⸗ derten an. Jetzt füllen ſich nach und nach die Hallen unter dem Kaufhaus. Anfangs kann man noch ziemlich bequem unter den nicht ſehr geräumigen Arkaden wandeln und die ganze Tour in wenig Minuten zurücklegen. Je näher aber die Mittagsſtunde heraneilt, je mehr drängt und füllt es ſich, ſo daß man zuletzt wohl eine Stunde braucht, um einmal herumzukommen. Oefter drängt es ſich ſo, daß man weder rückwärts noch vorwärks kommen kann, ſondern auf einen Geviertſchuh Raum gebannt iſt. Inzwiſchen haben ſolche Stockungen für den Beobachter und Phyſiognomiker gewiß ihr Ange⸗ nehmes, beſonders wenn ſich zufälligerweiſe in ſeiner Nähe oder gar dicht neben ihm ein allerliebſtes, nied⸗ liches Geſichtchen, dem reizenden Töchterchen irgend⸗ eines Erb⸗ und Oberförſters, oder ſonſt jemand an⸗ gehörend, befindet. Ein ſolches Perſönchen plappert und ſchnattert, gerade ſo wie ihm der Schnabel ge⸗ wachſen iſt; allerdings iſt eine ſolche Hemmung noch angeneh⸗ mer, wenn ſie in der Nähe einer recht feinen, verſchleierten Stadtſchönen ſtattfindet, deren ſen⸗ rige Angen von Zeit zu Zeit verſtohlene, die Her⸗ zen entzündende und verwundende, Blicke ſchießen. Da möchte man den ganzen Tag nicht von dieſem Fleck weichen. Doch kaum iſt man in das Anſchauen einer ſolchen verklärten Schönheit verſunken, ſo wird man durch einen gewaltigen Impuls, was man auch einen der⸗ ben Rippenſtoß nennt, etwas unſanft aus ſeinem Traum geweckt. Und ehe da, drei bis vier Heidel⸗ berger Herren, vulgo Studenten genannt, machen ſich mit Fäuſten und Ellenbogen Platz und Luft, treten recht mittelaltermäßig mit klirrenden, ſechs Zoll langen Sporen auf die Quaderſteine, in einen Nim⸗ bus von Tabaksqualm gehüllt, und mit Augen, denen man das Erſtaunen anſieht, daß ſich die Reihen nicht von ſelbſt vor ihnen öffnen, wobei manchem zier⸗ lichen Damenfüßchen mehr als einmal der ſeidene Schuh niedergetreten wird. Wenn es dieſen gewal⸗ tigen Helden gelungen, ſo eine Maſſe geſprengt zu haben, laſſen ſie gewönlich hinterher ein trium⸗ phierendes Gelächter erſchallen, und freuen ſich der außerordentlichen Tat, gleich einem Kinde, dem es gelungen, eine Mücke zu fangen. Indeſſen macht ſe⸗ der Einkäufe von Pfeffer⸗ und Honigkuchen, Tü⸗ chern und Bändern, ſo billig als ſie manchen kann, und an allen Buden wird gefeilſcht und gehandelt. Verlaſſen wir nun auf einige Zeit das Kauſ⸗ haus und begeben wir uns läugs den Plan⸗ ken auf den Pferdemarkt. Hier ertönt der Orgeln buntes und disharmoniſches Geleier von allen Seiten, links und rechts ſprengen Reiter auf Mähren, blinden, einäugigen und durch⸗ ſichtigen Gäulen, die meiſt ungezäumt und ungeſat⸗ telt ſind, in den bizarrſten Aufzügen daher. Ein je⸗ der ergießt ſich in Lobeserhebungen über das unter ihm keuchende Tier und preiſt deſſen herrliche Qua⸗ litäten, deſſen ausgezeichnete Talente und Fähigkei⸗ ten, dem danach lüſternen Käufer an. Da iſt auch nicht ein Roß, und ſelbſt wenn es lahmt und blind, gleich einem Schatten, daherhinkt, und an einem Strick einen Halfter repräſentieren“ geführt würde, was cricht makellos wäre. Bauern und Händler wiſ⸗ ſen in Beredſamkeit zu wetteifern, und die Jahre auf die unverſchämteſte Weiſe zu Halbdutzenden herabzu⸗ lügen. Will man aber etwas Beſſeres vom edlen Ge⸗ ſchlechte der Pferde ſehen, ſo muß man eine Wande⸗ rung durch die Ställe machen, deren Inhalt nur auf Verlangen herausgeführt wird. Hier gilts ſein betrügen und ſchwarz auf weiß geben zu können, hier feiern Pfiffe und Kniffe, Ränke und Schwänke ihren höchſten Triumpf. Wie mancher, ſelbſt hellſehend, hat ein blindes Roß für ſehend und ein Paar Rappen, die ſich in kurzer Zeit in Grauſchimmel oder Kohlſüchſe verwandelten oder deren Füße nach zehn Tagen weiß wurden, gekauft und, ſich nachher mit der Fauſt an die Stirne ſchlagend, einen gewaltigen Eſel tituliert! Eilen wir wieder nach ͤͤem Kaufhaus zurück, denn es iſt inzwiſchen Mittag geworden und die Wagen der Fremden haben ſich vor dem gaſtlichen„Pfälzer⸗ hof“ ſo gehäuft, daß ſie karawanenweiſe vor ihm auf⸗ gefahren ſind und faſt die ganze Breite Straße ſper⸗ ren. Unter den Hallen iſt es jetzt etwas leerer ge⸗ worden, denn alles, was gewohnt iſt, um 12 Uhr ſeinen Appetit zu ſtillen, hat ſich in ein Speiſehaus oder in die Wohnung eines Bekannten begeben und mur noch die elegante Welt ziert die hohen Arkaden und möbliert die Putz⸗ und Modemagazine des Mannheimer Palais Royal oder Braunfelſes. Freier und ungeſtörter iſt jetzt die Bewegung der Luſt⸗ wandelnden, bis dieſe den Zurückkommenden, wohl reichlich überſättigten Gäſten wieder Platz machen. So dauert dies nun ununterbrochen fort, bis gegen Abend andere Vergnügungen und Un⸗ terhaltungen verſchiedenſter Art einen jeden nach ſeinem We— ſeiner Liebhaberei ocken. Die einen nehmen ihren Richtweg nach dem Theater, die anderen ſehen lieber dem wilden Kampf der Dame mit dem zahmen Wolf zu, andere wieder zie⸗ hen es vor, die Geſchicklichkeit der Indianer oder Geiſtererſcheinungen zu beſtaunen. Viele wagen ſo⸗ gar dͤie gefährliche Hütte zu betreten, wo ein Zau⸗ berer Menſchenköpfe wie Taubenköpfe mir nichts dir nichts abſchneidet und ſie wieder aufſetzt. So mancher erbolt ſich von der Strapaze des Tages am Abend bei der Weinflaſche oder beim Bierkrug und berechnet dͤen Nutzen, den ihm die Mannheimer Meſſe gebracht hat. Klio. Das Abzeichen für Kinderreiche Die Plakette, die der Reichsminiſter des Innern im Einvernehmen mit der Reichsleitung der NSDAc für den Reichs⸗ bund der Kinderreichen genehmigt hat. Beiſetzung von Malermeiſter Schmid Die ſtarke Beteiligung an der Abſchiedsſtunde des im Alter von 62 Jahren nach kurzer Krankheit ver⸗ ſtorbenen Malermeiſters Wilhelm Schmid zeigte die Wertſchätzung, deren ſich der Verſtorbene erfreuen durfte. Mit dem„Sanctus“ von Schubert und mit dem Chor„Ueber den Sternen“ umrahmte der Män⸗ nergeſangverein Lindenhof die Einſegnungsfeierlich⸗ keit, bei der Stadtvikar Staubitz unter Zugrunde⸗ legung des Bibelwortes„Nun aber iſt Chriſtus auf⸗ erſtanden von den Toten“ Troſt ſpendete. Bei der Kranzniederlegung am Grabe durch den Bezirksver⸗ ein Mannheim der Maler⸗Pflichtinnung und des Landesverbandes Badiſcher Malermeiſter wurde zum Ausdruck gebracht, daß mit Wilhelm Schmid ein überaus tüchtiger Handwerksmeiſter dahingegangen iſt, dem es gelungen war, ſein Geſchäft aus kleinen Anfängen heraus zu achtunggebietender Größe em⸗ porzuarbeiten. Der Männergeſangverein Lindenhof betrauert den Verluſt eines Freundes des deutſchen Männergeſanges, der ſeit mehr als drei Jahrzehnten in den Reihen des Vereins ſtand, deſſen Ehrenmit⸗ glied er ſeit 20 Jahren war. Weitere Kränze ließen die Maler⸗Einkaufsgenoſſenſchaft und die Gehilfen umd Lehrlinge des Geſchäfts niederlegen. — z Für den Verkehr zum Rennplatz und zurück am., 8. und 13. Mai hat das Polizeipräſidium fol⸗ gende Regelung getroffen: a) Anfahrt: Auguſta⸗ Anlage, Seckenheimer Anlage, Pappelallee, Renn⸗ platz; b) Abfahrt: Weg hinter der Stadtgärtnerei Stadt. ak Die Städtiſche Sparkaſſe Mannheim weiſt im Anzeigenteil darauf hin, daß am 8. Mai(Maimarkt⸗ dienstag) die Sparkaſſe und die Zweigſtelle geſchloſſen. uu Die Neckarſchiffahrt Gmbc., Heilbronn/., er⸗ öffnet zu Himmelfahrt(Donnerstag, 10. Mai) die Perſonenfahrten durch das herrliche Neckartal und den ſchönen Odenwald bis nach Heidelberg und wieder zurück. Jonne, Saſmen und Oelpſiine (Fortſetzung von Seite 9) betörende Meer, auf dem ſeit Jahrtauſenden die Ge⸗ ſchicke vieler Nationen entſchieden worden ſind. Die Promenade des Anglais, die berühmteſte Strandzeile von Nizza, nimmt uns auf, dieſe Straße, die von einem Kinoarchitekten erbaut ſein könnte, in der ſich Marmor, Beton, Metall, Glas, Palmen und Meer miteinander vermählen. Hier blocken ſich die großen Karawanſereien auf, die eigentlich nur für Millionäre beſtimmt zu ſein ſcheinen und die heute unter dem Druck der Kriſe ihre Pforten auch für den gewöhnlichen Sterblichen, der nicht über ein ſagenhaftes Guthaben bei irgendeiner trans⸗ ozeaniſchen Bank verfügt, geöffnet haben. Da liegt das Negrescso, in das die Regiſſeure internatio⸗ maler Tenorfilme mit Vorliebe elegante geſellſchaft⸗ liche Begebniſſe hineinverlegen. Als wir den Platz Maſſena kreuzen, ſchluckt unſeren braven Autobus das lärmende großſtädtiſch⸗ſüdländiſche Getriebe. Es iſt ein Strudel, der ſich ewig erneuert, der ewig kreiſt und tobt und lärmt, ein Strudel von Metall und Kautſchuk, ein Wogen von Automobilen aller Größen, von gewaltigen Omnibuſſen, die nach Monte Carlo und Monako hinüberfahren oder die zurückjagen nach Juan les Pins, nach Cannes oder Antibes und die immer neue Menſchenmaſſen aus⸗ ſpeien oder aufſaugen. Es iſt ein Geſchrei um uns herum wie auf einem ſpaniſchen Markt und daran ſind nicht zuletzt die Jungens ſchuld, die für die verſchiedenen, ſich hart⸗ näckig bekämpfenden Omnibusgeſellſchaften werben. Endlich aber auch die Zeitungs⸗, die Los⸗ und Stroh⸗ hutverkäufer, die unter den ſchattigen Arkaden der großen Bankgebäude und Warenhäuſer ſtehen und auf der Kundenjagd ſind. Am liebſten möchten ſie einen jeden Vorübergehenden mit dem Laſſo ein⸗ fangen, und ſie bedauern wahrſcheinlich in tiefſtem Herzen, daß ſie ſich ſolcher Wild⸗Weſt⸗Methoden zur Geſchäftsbelebung nicht bedienen können. Doch das Auge des Geſetzes wacht allüberall. Die eine Hand am weißen Knüppel, der läſſig im Gurt hängt, promenieren die Poliziſten ſtraßauf, ſtraßab. Vor den hypereleganten Schaufenſtern, die ganz den Ge⸗ ſchmack und das Parfüm von Paris atmen, ſteht und geht ein lebhaftes Völkchen hin und her. Zwiſchen geſtikulierenden Südfranzoſen, zwiſchen heftig dis⸗ kutierenden Italienern ragen einſam, ſtoiſchen Ge⸗ ſichtes die Angelſachſen aus Großbritannien und USA, deren einzige überzeugende Waffen der Baedeker und die Kamera ſind.. In den Kino⸗ paläſten laufen deutſchſprachige Filme oder ſolche aus Neubobelsberg, die franzbſiſch ſyuchroniſiert ſind, neben Filmen, die in Paris oder in Hollywood gedreht wurden. Die göttliche Garbo oder Raguel Meller ziehen noch immer... Und in den kleinen Korbſtühlen auf den Bürgerſteigen räkelt ſich am Nach⸗ mittag halb Nizza und das Ausland, das ſich hier Rendezvous gibt, ſitzt Europa und Nord⸗ und Süd⸗ amerika einträchtig beiſammen und ſchlürft ge⸗ nießeriſch ſeine Limonade oder ſeinen Eiskaffee, ver⸗ folgt die Rennberichte der Zeitungen oder das bunte, abwechſlungsreiche Kino des Straßenbildes. Am andern Tag fahren wir hinüber nach Monte Carlo, fahren an phlegmatiſchen Briten vorbei, die auf der blendend ſchönen, weißſthimmernden Pro⸗ menade des Anglais im Angeſicht ihres Firſt Klaſſe Hotels unter ſchmetterlingsbunten Sonnenſchirmen den geliebten Tee trinken, fahren vorüber am maleriſchen Marktbummel der Altſtadt, ſchlängeln uns durch enge, faſt italieniſch anmutende Straßen und Gaſſen und laſſen uns dann über felſige Höhen⸗ wege fahren, während Palmen ihre breiten Blätter ſaſt in die weiten Fenſter des Wagens hineinzu⸗ ſchieben drohen. Es iſt ein unerhörter Zauber um eine ſolche Fahrt, die plötzlich das paradieſiſche Nizza zu Füßen liegen läßt und die einen ganzen Wagen von ſonſt recht nüchternen Reiſenden zu Ausbrüchen heftigen Entzückens hinreißt. Das Claxon unſeres wackeren rot und blau lak⸗ kierten Omnibuſſes ſtößt unaufhörlich ſein heiſeres Bellen aus und der Chauffeur denkt nicht daran, das Tempo zu öͤroſſeln, obwohl es ſtändig durch ſchmale Kurven geht und dann wieder hinab durch die Gaſſen der kleinen Kurorte und Villenkolonien, die einmal Villefranche, einmal Beaulieu, mal:. Laurent heißen. Und die ſämtlich ſo unerhört male⸗ riſch liegen, daß jeder von uns, ſelbſt die fiſch⸗ blütigen Skandinavier ſich in ſeligem Entzücken wiegt. Blauer als auf der bunteſten Poſtkarte iſt das Meer und rot und gelb der Blumenflor, der über den Buchten gaukelt und heftig mit den far⸗ bigen Tupfen der zahlloſen Villen konkurriert, die in Palmen⸗ oder Zypreſſenhaine gebettet ſind. Steil⸗ ragen die Berge zu unſerer Linken in den bren⸗ nenden Himmel empox. Automobile, die bereits zu einem guten Teil die italieniſche Nummer zeigen, heulen an uns vorüber. Sie jagen Nizza entgegen, wo ſich die amüſierbedürftigen Italiener ein luſti⸗ ges Wochenend zu bereiten cheinen. Feſtungen ſollen auf dieſen ſteilen Kuppen ſein, die Hunderte von Metern über dem Meer ſtehen und über die mehrere Galerien von Straßen laufen. In dieſem rot und braun funkelnden Geſtein mögen die rieſi⸗ gen Kanonen dräuen, die Frankreich hier in Sperr⸗ forts ſtationiert hat, um für alle Gefahren, die ihm von der italieniſchen Seite her, grohen könnten, ge⸗ wappnet zu ſein. Daß wir durch eine grenz⸗ nahe Zone fahren, wird immer deutlicher. Im⸗ mer mehr Gendarmen ſtehen in den kleinen Ort⸗ ſchaften ooͤer patrouillieren auf den engen Brücken, über die ſich die Wagen ſchwingen müſſen. Grens⸗ atmoſphäre, in dieſer paradieſiſchen Landſchaftl Dann iſt auf einmal das Ländchen erreicht, von dem ſo viele Mittel⸗ und Nordeuropäer und unge⸗ zählte Süd⸗ und Nordamerikaner ſchwärmen: das Fürſtentum Monacol Zuerſt niedrige blaſſe Häuſer mit unverkennbar italieniſchem Charakter, kleine Gaſſen, die in geheimnisvolle Dunkelheit müden, eine Altſtadt, die unfaßbar ſchön auf dem weit ins Meer vorſtoßenden Felſen thront. Oben das Schloß des Fürſten, das herriſch auf dem quadratiſchen Platz ſteht, auf dem ſelbſt außer dieſem Palaſt nur noch eine Kaſerne der Leibwache, einige verſchlafene Reiſeandenkenläden und billige ſchlechte Kneipen liegen. Unten der betörende Zauber des Hafenbeckens, hinter dem die Luxusfaſſade Monte Car⸗ los ſteht. Ein Amphitheater von Hotelpaläſten rieſigſten Ausmaßes. Und ganz im Hintergrund immer wieder die ſteinerne Landſchaft der Seealpen. Die Sonne knallt auf Gummipflaſter und Aſphalt, ſie lodert von Beton und Glas auf und man findet ſelbſt unter den Palmen kaum erfriſchende Kühle. Aber das alles macht nichts, für die Hitze wird man hundertprozentig durch dieſe eines Tonfilms wür⸗ dige Häuſer⸗ und Luxuslandſchaft entſchädigt. Hin⸗ ter mächtigen Palmen, umſchmeichelt vom Scharm des Mittelmeers, liegt das prunkvoll aufgedon⸗ nerte Gebäude, das das klaſſiſchſte aller beſtehenden Spielkaſinos birgt. In dem in rieſigen Sälen dem Roulette, dem Trente et quarante und dem Baccarat mit Leidenſchaft gehuldigt wird. Die alten feudalen Spielergenerationen ruſſiſcher und polniſcher Provenienz ſind hinweggeſtorben und heute tummeln ſich in dieſen herrlichen Räumen, die ein ſeltſam anmutender Abglanz des glücklichen Vorkringseuropas ſind, viel Neureichtum aus Frankreich und Italien, viel dunkle Nabobs aus der Levante, viel engliſcher Mittelſtand und zahl⸗ reiche ſchweizeriſche Geſchäftsleute.„Oh, Monte iſt längſt nicht mehr das, was es vor dem Kriege warl“, ſeufzt einer der alten würdigen Portiers, der wie ein Ueberbleibſel des vorigen Jahrhunderts an⸗ mutet, als ich ihn ein wenig ausfrage. Auch die Einſätze ſind billiger geworden. Man kann bereits mit 10 Franken ein Spiel machen. Das wäre früher im goldenen Zeitalter Monte Carlos einfach eine glatte Unmöglichkeit geweſen. Wieder auf dem Schiff, wieder im weichen Rhyth⸗ mus der Motore, auf den leuchtenden Wellen des ewig ſchönen Mittelmeers, umgeben von lüſtig tan⸗ zenden Delphinen, während hinten die Küſte von Frankreich immer blaſſer wird, immer mehr im Waſſer verſinkt. Was ſind es doch für drollige Tiere dieſe Del⸗ phine, Clowus der ſüdlichen Meere, die noch jeden amüſiert haben, der ihrem Spiel von der Reling aus zuſah. Noch drolliger und ſeltſamer aber als die Begleiter des Schiffes iſt der menſchliche Inhalt der „Dimala“. So heißt nämlich unſer wackere! Fracht⸗ kahn mit der ſchmutzigen Rauchfahne, die ſtändig auf dem Spiegel des Himmels liegt. Da ſind Marſeiller, denen man unſchwer ihre Herkunft aus nicht ſehr an⸗ mutigen Vierteln dieſes gewaltigen Schmelztiegels am Mittelmeer anſieht. Da ſind litauiſche Auswan⸗ derer mit Kurs auf Marokko, da liegen eiſerſüchtige⸗ Spanier auf den glühenden Planken des Sonnen⸗ decks der dͤritten Klaſſe und bewachen mit rollenden Augen ihre bereits ziemlich korpulent gewordenen Sennoritas vor den allzu zudringlich erſcheinenden Blicken der Marſeiller Jungens und der Matroſen, in deren Adern ein wildes Miſchblut rollt. Oh, es iſt ein ſeltſames Schiff, das nicht nur ſelt⸗ ſame Menſchen, ſondern auch ſeltſame Tiere birgt, ſo Kampfſtiere, die für eine Corrida in Palma de Mallorca beſtimmt waren, ſo Pferde, edelſtes eng⸗ liſches Vollblut, die am nächſten Sonntag in Algier beim Rennen um den Preis von Nordafrika ſtarten ſollen. Aber außer dieſen Tieren ſind noch andere bedauernswürdige Paſſagiere im Zwiſchendeck. Ver⸗ lauſte Araber und ſchmuddelige Balkaneſen, die nach Nordafrika hinüber wollen, und nur ſoviel Geld in der Taſche hatten, daß ſie in der vierten Klaſſe, d. h. im Stall neben dem Getier kampieren konnten. Am anderen Morgen ruft es„Land!“ Ein Karſt⸗ gebirge ſteigt aus der Bläue des Waſſers, eine Fata Morgama, die immer wirklicher wird, immer näher kommt und ſich als die herrlichſte der ſpaniſchen Baleareninſeln, als Mallorca entpuppt. Buchten wie von Götterlaune geſchaffen, lieblich mit üppiger Vegetation, Palmenhainen, Orangegärten oder aber verlaſſen, ſterile nackte Felsſchluchten im Bergmaſſiv. Um die Grate des Gebirges hängen dünne Wol⸗ kenſchleier und dann und wann taucht ein Leucht⸗ turm auf in dieſer bezaubernd ſchönen Märchenland⸗ ſchaft. Dann iſt Palma da, die Stadt, die von unge⸗ zählten Hochzeitreiſenden mit Vorliebe als Flit⸗ ter wochendorado auserkoren wird, die Stadt⸗ von der Süße eines Paſtellbildes mit dem unerhört bunten und ſüdlichen Gewimmel ſeiner Segel⸗ und Dampfſchiffe. Mit einer altehrwürdigen Kathe⸗ drale und vielen ſehr, ſehr ſpaniſch anmutenden Häuſern, auf denen die Mittagsſonne brütete. Auf den Höhen romantiſche Schlöſſer, Ruinen. Im Häuſermeer Kirchtürme, die mauriſchen Minaretts gleichen und oben auf den Wohnhäuſern kleine Gärten, in denen dunkelhaarige Frauen wie im Serail promenieren. Viele Hotels, viele lärmende Kaffeehäuſer, viele Parks und Palmenalleen, ein Strudel von Automobilen und eine Menge gutan⸗ gezogener und ebenſo gelaunter Leute, die einen kataloniſchen Dialekt reden. Das iſt Palma auf Mallorca, die Hauptſtadt einer glücklichen Inſel, auf der ſich die ganze Magie des Mittelmeers am reiz⸗ vollſten offenbart. Mallorca! Ein Land der Sehn⸗ ſucht aller Nordländer, dem jeder verfällt, der es ein⸗ mal geſehen. C. W. Fennel. zur Seckenheimer Anlage, Seckenheimer Straße zur Rheinau nur bis 12 Uhr für den Publikumsver⸗ kehr geöffnet ſind. Nachmittags bleiben die Kaſſen * 9 Samstag, 5. Mai Sonntag, 6. Mai 1934 5. Seite„Nummer 205 Mairennen im neuen Staat Die traditionellen Mannheimer Mai⸗Pferderennen fallen diesmal auf den., 8. und 13. Mai. Dank der Aktivität des neuen Staates werden die Rennen zu ihrer großen Volkstümlichkeit zurückgeführt, die ihnen zur Vorkriegszeit zukam. Gerade beim Pferde⸗ rennen muß und wird in Zukunft die echte Volks⸗ verbundenheit zum Ausdruck kommen. Pferderennen ſind und bleiben erforberlich als Prüfungsſtätte für das Zuchtmaterial, das nur auf langer Diſtanz der Rennbahn oder über deren Hinderniſſe den Beſten aus dem Feld erküren kann. Deshalb iſt auch der Reunſport eine na⸗ tionale Aufgabe, die im Wiederaufbaugedanken unſeres Volkskanzlers nicht nur von der Regierung, ſondern vom ganzen Volk unterſtützt und gefördert werden muß. So wie der edle Vollblüter nur durch ein ſchnelles Rennen auf der Flachbahn auf Herz und Nieren und Ausdauer geprüft werden kann, ſo muß der Reitergeiſt wieder gefördert werden, der alle Hinderniſſe, die bei den ſchweren Jagöſprüngen in die Quere kommen, mit friſchem Mut und nie verſiegendem Draufgängertum nimmt. Ein Renn⸗Nachmittag bietet Abwechſlung und Spannung in Fülle. Da werden die Pferde geſattelt, dort werden ſie im Führring vorgeführt. Die Reiter ſteigen auf und machen eine kurze Parade, bei der die Schönheit und der Bau der einzelnen Pferde ſtudiert werden könne. Das Feld wird aufs Geläufe hinausgeführt, zu einem kurzen Aufgalopp entlaſſen und dann unter Star⸗ ters Order geſtellt. Wie ſpannend ſetzt nun der Ver⸗ lauf des eigentlichen Rennens ein, wenn ſich das Rudel verſchiebt, der Favorit zurückkommt und der Außenſeiter die Führung übernimmt, wenn die Pferde im ſchnellſten Tempo vor oͤen Zuſchauerplätzen vorbeiſchnellen oder wenn von der letzten Einlaufs⸗ hürde ab im Endkampf der bis dahin zurückliegende Zweite oder Dritte ſich immer mehr nach vorne ar⸗ beitet und vielleicht mit kurzem Kopf den Sieg nach Hauſe trägt, Begeiſterung in den Zuſchauermaſſen auslöſend, die die Würze des ſchönen Nachmittags in der freien Natur iſt. Dieſen ſportlichen Genuß ſollte niemand verſänmen, zumal es bei den ſtark ermäßigten Eintrittspreiſen jedermann ermöglicht iſt, den Rennen beizuwohnen. Da die Spitzen der Regierung und der Stadt ein eindeutiges Intereſſe für die Pferderennen kund⸗ gegeben haben, darf von den weiteſten Bevölkerungs⸗ ſchichten erwartet werden, daß zum großen Meeting eine Maſſenwanderung zum Rennplatz, dem herr⸗ lichen Eiland an der Stadtperipherie Mannheims, einſetzt und damit die echte Volkstümlichkeit und Volksverbundenheit zum Ausdruck kommt, die in dem bevorſtehenden Regierungsbeſuch zu erkennen iſt. Feier des erſten Mai durch die Mannheimer Verſicherungsgeſellſchaft Der Führer und die Gefolgſchaft der Mannheimer Verſicherungsgeſellſchaft verſammelten ſich um 10,30 Uhr im großen Sitzungsſaale des Geſellſchaftsgebäu⸗ des zur Feier des 1. Mai und Vereidigung der Ver⸗ trauensräte. Betriebszellenobmann Pg. Wolff⸗ gang eröffnete die Verſammlung und erteilte Pg. Steinkönig Kreisleiter der NSBoO Ludwigs⸗ hafen⸗Land, das Wort. Der Redner ſprach in kla⸗ ren Worten über die Rechte und Pflichten des Füh⸗ rers und der Vertrauensräte. Hiernach ergriff der Führer des Betriebes, Generaldirektor Dr. Weiß, das Wort zu einer kurzen Anſprache, in der er des Feiertages des ſchaffenden deutſchen Volkes im ein⸗ selnen und der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchau⸗ ung im allgemeinen im Gegenſatz zum demokratiſchen Syſtem gedachte. U. a. ſagte er der Gefolgſchaft für die nächſten Tage einen Kameradſchaftsabeng ſowie für den Lauf des Sommers einen gemein⸗ ſamen größeren Ausflug an. Der Führer des Betriebes übergab im Anſchluß an ſeine Ausführungen der ein wunder⸗ bares Originalbild Adolf Hitlers in Le⸗ bensgröße, gemalt von dem bekannten Berliner Hof⸗ maler Profeſſor Arthur Fiſcher. Ein gleiches Ge⸗ mälde iſt bei dem Künſtler als Geſchenk Adolf Hit⸗ Lers an den italieniſchen Duce in Auftrag gegeben. Den Schluß der Feier bildete die Verpflichtung des Führers des Betriebes und der Vertrauensräte. Mit Worten des Dankes ſchloß der Betriebszellenobmann nach Abſingen des Deutſchland⸗ und des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes die Ver⸗ ſammlung. Hierauf formierten ſich Führer und Ge⸗ ſolgſchaft zum Anſchluß an den Feſtzug. u Die Vorbereitungen für den Empfang der Deutſchen aus dem Banat und für den anläßlich die⸗ ſes Beſuches im Nibelungenſaal am Fronleichnams⸗ tag ſtattfindenden Deutſchen Abend ſind nicht nur recht gut gediehen, ſondern begegnen auch aller⸗ ſeits größtem Intereſſe. Der Empfang wird nicht, wie zuerſt vorgeſehen, am Schloß, ſondern am Hauptbahnhof ſtattfinden. Nach der Begrüßung, die eine würdige Ausgeſtaltung erfährt, bildet ſich ein Zug, der ſich durch die Bismarckſtraße, am Schloß vorbei, durch die Breite Straße, über die Planken nach dem Friedrichsplatz bewegt. Am Waſſerturm findet anſchließend ein Standkonzert ſtatt, bei dem auch die Leuchtfontäne ihr Farbenſpiel zeigen wird. Der Deutſche Abend im Nibelungenſaal iſt ebenfalls ſchon in allen Einzelheiten vorbereitet und verſpricht ein Ereignis zu werden. ———— eke SA und Wirtſcha SA und Wirtſchaft ſind eng miteinander verbunden. Die SͤA, die viele Jahre unter der Leitung unſeres Führers kämpfte, litt und ſiegte, iſt die Garautie des neuen Reiches. Sie hat den Boden des Wiederaufbanes Deutſchlands vorbereitet und leiſtet dauernde Ge⸗ währ für die Weiterentwicklung Deutſchlands im Sinne der nationalſozialiſtiſchen Welt⸗ anſchauung. Verachtet, verſpottet und bekämpft, iſt die SA nicht irre geworden an ihrem unver⸗ rückbaren Ziel der Aufrichtung eines großen und einigen Deutſchland. Deutſchland iſt der Boden, auf dem eine geſunde Wirtſchaft gedeihen kann. Nur ein ſolches Die badiſche Wirtſchaft aber, die an der äußerſten Südweſtmark des Reiches ſteht und die ſich noch lebhaft des kommuniſtiſchen Aufruhrs im Wieſental vor etwa einem Jahrzehnt erinnert, hat be⸗ ſonderen Aulaß, der SA ihre Dankbarkeit zu beweiſen. Ich richte daher an die badiſche Wirtſchaft die Aufforderung, nicht zurückzuſtehen am Ehrentag der SͤA und ſich nach Kräften an den Spenden für die bedürftigen SA⸗Kameraden zu beteiligen. Heil Hitler! (gez.) Dr. Keutrup, Präſibent der Badiſchen Induſtrie⸗ und Handelskammer. Rennſtallbeſuch in Haßloch Pferdeyflege und Training, Turfſprache und Zuchtintereſſe Rund herum in der Pfalz zu beiden Seiten des Rheins gibt es noch immer kleine Rennplätze, wie Herxheim, Erbach, Billigheim, Zweibrücken. Viele ſind eingegangen im Laufe der trüben Nachkriegs⸗ jahre, aber man kann hoffen, daß der neue Geiſt der Naturnähe, des Reiter⸗ und Züchterſtolzes die be⸗ ſtehenden mindeſtens wieder aufleben läßt. Zu den Plätzen, die ganz beſonders wieder hegende Sorgfalt der Liebhaber und freundlich⸗handgreifliche Unter⸗ ſtützung des Stagtes genießen ſollten, gehört vor allem Haßloch. Es hat eine gute Lage, nah bei der Großſtabt, zentral in der Pfalz, guter Boden mit weit⸗ geſtreckten Anlagen und nicht zuletzt: Tradition. Da wurde in den achtziger Jahren vom bayert⸗ ſchen Staate ein Fohlengeſtüt angelegt. Von Lan⸗ dau und Saarbrücken kamen die Offiziere, von Köln und Berlin die Sortsleute, und alsbald war auch ein Rennplatz eröffnet. Da ſitzt z. B. ſeit 1914 Jgnat⸗ zeck, der Trainer aus Schleſien, der ſich kurz vor Kriegsausbruch den Rücken beim Reiten ſchwer ver⸗ letzte, ſich jetzt herumrollen läßt und nach wie vor von Pferden und Rennen eine Menge verſteht. Seine Tochter Erna iſt eine begeiſterte Anhängerin von Damenrennen und meint mit Recht, daß darin eine ganz beſondere Zugkraft liege. In Bad Harzburg und anderwärts hat ſie ſchon oft mitgemacht. Im ſelben Haus hat Regier, der Bayer, ein paar Pferde ſtehen. K. Hild(Ruchheim) beſitzt zwei, Herr Zeck auf dem Fohlenhof eine ganze Reihe. E. Beck, der mit dem Holzbein reitet und gewinnt, iſt auch eine bekannte Größe. Aber an der Spitze ſteht Bob Wortmann mit zehn Pferden, ergrauter alter Fachmann mit viel Temperament, anerkannter Erfahrung und Reitkunſt. Wir haben uns durch das Gewinkel der Stra⸗ zen von Bayerns größtem Dorf unter Füh⸗ rung von Loßmann, dem bekannten Jockey, hindurchgefunden. Drüben am Waldrand, ein gutes Stück vom Bahn⸗ hof entfernt, liegt der Rennplatz, immer noch eine hübſche Anlage. Die Arbeiter ſind dabei, ſie für den Himmelfahrtstag herzurichten. Die Franzoſen haben auch etwas dran gearbeitet. Und ſo haben ſie einmal etwas Gutes bei ihrem unerwünſchten Beſuch geleiſtet haben ſogar kleine effektvolle Hinderniſſe eingeführt, wie z. B. das platſchende luſtige Ueberqueren eines Baches. Was Bob Wortmann gerne übernehmen möchte, denn das Publikum ſieht nun einmal gerne was fürs Geld. Eckig und ernſt ſtrecken ſich die Kie⸗ fern. Der Ginſter wird in acht Tagen in voller Blüte ſtehen. Da und dort leuchtet eine zarte Birke heraus. Dieſes unverbildete, halbgepflegte Durcheinander von Wald und Feld, weit entfernt von unſerer wohlerhal⸗ tenen ſaftig grünen Rennwieſe, gibt dem Haßlocher Rennplatz ſeinen beſonderen Reiz. Es iſt eigentlich verwunderlich, daß die heimiſchen Reiter nicht öfters hinfahren. Mit dem Kraftwagen wird es kaum eine halbe Stunde dauern, um dann hinüber bis nach Neuſtadt und in die Haardtberge hinein zu reiten. Ein Reitinſtitut, das Vollblüter vermietet, müßte hier theoretiſch, in guten Zeiten, Zu⸗ kunft haben. Die Stimmung, die von früher her gegen Feudalität und angeblichen Luxus der Reitpferdehaltung im Volke war, verfliegt allmählich. Die Grenze zwiſchen gutem und ſchädlichem Luxus iſt ſchwer zu beſtimmen. Reitpferde haben ritterliche Tradition, Naturver⸗ bundenheit und hohe Gedanken von Zucht und Tier⸗ liebe für ſich. Die richtige Härte und Ausdauer liegt in der Raſſe. Wer aber die Raſſe will, muß die Spitzenleiſtungen den zähen Willen zur Ausleſe durch Kampf und Sieg wollen. Das ſind Gedanken, die der Nationalſozialismus gefördert hat. Darum ſind Luxuspferde, Rennreiter und Züchter nicht aus der Welt zu ſchaffen, ſolange gute Pferde in der Welt gebraucht werden. Daran glauben auch die Haßlocher auf den kleinen Höfen rund um den Rennplatz. Hier wird aus dem Volke gezüchtet. Da wird endlos geredet und ge⸗ Speſen ſind damit gedeckt. prieſen mit hehren Namen, die in Rennkreiſen gut bekannt ſind. Pferde, die vermöge ihrer Zuchtqua⸗ litäten ihren Rennbahnruhm Jahrzehnte überdauern und inſofern die Berühmtheit mancher Bühnengröße oder Sportkanone ſchlagen. Da iſt die Rede von „Metis“ und„Royale“, von„Le Gerfaut,“ von„Or⸗ densjäger“ und„Widerhall“. Da ſieht man den Großwater durchſchlagen, da iſt die kleine Zwei⸗ jährige geradezu hyſteriſch von der Mutter her, aber ſonſt geradezu ideal. Ein Bieſt, eine Ziege, ſage ich ihnen. Geſtern hat ſie ſchon wieder den Jungen heruntergeſchmiſſen; aber ſonſt, eine Form...! Auch „Sternblume“ iſt ein Name von Klang in der Ge⸗ gend. Mit der einen Zuchtſtute hat Weber⸗Nonnen⸗ hof drüben in Bobenheim augefangen. Jetzt hat er an die vierzig Pferde in ſeinem Stall. Das iſt derſelbe Nonnenhof, der ſeinerzeit im Main⸗ zer Ruderverein ſo ein berühmter Sculler war. Darum ſind auf ſeinen Paradedecken als Stallabzei⸗ chen heute noch immer zwei gekreuzte Ruder zu ſehen. Ueberall verſtreut in der Pfalz ſitzen die unverbeſ⸗ ſerlichen Pferdeliebhaber. Sie hängen an den Tie⸗ ren, ſie verkaufen ſie und möchten ſie wiederhaben, ſchätzen ſie nüchtern ein danach, was ſie alles ſchon verdient haben, und ſprechen liebevoll von ihren Lau⸗ men, Tugenden und Fehlern, wie kaum ein Bräuti⸗ gam von der Braut. Wird aber ein Tier krank, ſo wird gewacht, gewickelt, beobachtet und nach uralten Geheimrezepten behandelt. Der letzte Pfennig wird oͤrangeſetzt und zwiſchendurch mit Liſt und Tücke an einen Anfänger verkauft. In Musbach ſitzt Herr Buchmüller, eigentlich ſeines Zeichens Wein⸗ händler, aber er iſt außerdem Sportsmann. Der hält ein paar Pferde, ſchickt ſie da⸗ und dorthin. Die Er hat die Freude und kkaun ſich unter Umſtänden noch eins dazukaufen. Da iſt Herr Zimmermann in Ludwigshafen. Wie war er doch voriges Jahr ſorgeerfüllt wegen ſeiner „Minſtinguette“, die ſo ſchlimm lahmte. Er pflegte ſie. Trainer Wortmann gab guten Rat hinzu. Inzwiſchen hat ſie wieder gutes Geld geholt. Bob Wortmann zieht mit acht Pferden auf die Bahn. Erſt ein wenig ſpazierengehen vor dem Stall. In⸗ zwiſchen wird der Stift hergenommen, der etwas nervös iſt, weil ſein Kollege gepurzelt iſt, ohne Schaden zu nehmen natürlich, aber es ſieht halt ſehr gefährlich aus. Er kriegt es geſagt in der rauhen wunderbaren Turfſprache, die kräftig und anſchau⸗ lich iſt. Er ſoll die Zügel lang machen, ſich in den Bügeln dagegen ſtemmen und mal ein bißchen mit den Waden knuppen. Es ſieht ja auch komiſch aus, wenn ſo ein Würmchen auf einem EGlefanten ſitzt und doch recht behalten ſoll. Aber es geht. Nach vorne drücken geht immer gut. Das Pferd iſt ver⸗ ſammelt, der Bub wird gelobt und iſt glücklich.„Je früher deſto beſſer“, ſagt Wortmann,„man muß mit den Pferden aufwachſen. Mit vierzehn Jahren ler⸗ nen, wie die meiſten Jockeys, iſt viel zu ſpät.“ Mag er recht haben. Leichtes Antraben. Hell leuchtet die Stallfarbe, rot mit braunen Aermeln, über Ginſtergebüſch, wiegend am Waldrand entlang. Zwiſchendurch gibts mal wieder einen kleinen harmloſen Sturz, wie die nervöſe Stute beim Aufſteigen ſeitwärts abſpringt. Folgt der Arbeitskanter. Wacker führen die Aelteren die Zweijähri⸗ gen, bis es genng iſt. Zu Hauſe dürfen ſie ſich im Sand wälzen, offenbar ein ganz beſonderer Hochgenuß, zu urteilen nach der galoppierenden Eile, mit der die Gäule durchs Tor auf die Koppel gehen und nachher vor Freude und Wohlgefühl ſchnaufend ſich richtig dreckig ma⸗ chen. Wortmann will einen wieder einfangen, ein unruhiger Teufel, der ſpieleriſch hin und her zot⸗ telt. Jetzt zeigt ſich die Macht der Rede: Wortmann ſchimpft und flucht und droht ihm mit ausgeſuchten Strafen:„Dich krieg' ich noch!“ ſagt er,„dir verhau ich das Leder, das gewöhn ich dir ab...“ Schon hat er ihn, blinzelt gemütlich herüber. Es war garnicht GEine Gedenk⸗Plakette für den„Tag der nationalen Arbeit Eine Porzellan⸗Plokette, von Stegmund Schütz entworfen, hat die Staatliche Porzellan⸗Manufaktur in Berlin zur Erinnerung an den 1. Mai 1934 geſchaffen. Kü rPPPPPPPPPPPPPPPPPPPP0T0T0TT0T7TTT..0. 1 ſo bös gemeint. Es war nur der Ton, den ſie gerne haben und gut verſtehen. Aber Wortmanns Bruder macht wieder Oroͤnung in den Gemüſebeeten. Auch er iſt nicht weiter böſe; denn ſo feinfühlig ſind die guten Pferde, daß ſie nie dort hintreten, wo ſie Schaden anrichten. Das hat man ja auch bei zahl⸗ reichen Stürzen ſchon beobachtet. Oben in der Wohnung zeigt Wortmann noch ein⸗ mal, wieviel Nachdenken und Kopfrechnen dazu ge⸗ hört, um bei den verzwickten Handicaps und Ge⸗ wichtsbeſtimmungen die Ausſichten klarzulegen. Die Rennkalender und Startprogramme ſind überſät mit ſeltſamen Hieroglyphen, die ſicher für den Fachmann wertvolles Material darſtellen. Aber unſereins kann nur reſigniert ſagen: es iſt doch ein ſchwerer Beruf und ein ſchwieriger Sport, ſich auszukennen zwiſchen Stammtafeln und Ber⸗ erbung, Krankheit und Pflege und gewiſſenhaftem Training, Wetter⸗ und Bodenbedingung, Gewicht und Handicap für frühere Siege, und obendrein ſelber noch die Knochen hinhalten, wie es der Trat⸗ ner und Jockey doch täglich tun. Ein ſchwieriger Sport, aber von großem Reiz und mit der beſten Vergangenheit. Sollte einer in der kommenden Woche einiges Geld darüber verlieren, ſo iſt es für eine gute Sache geſchehen. Und was das beſte daran iſt: er wird es mit Recht für ſich behalten, daß er nichts von den Feinheiten verſteht und darum Hereingefallen iſt. Dr. H. r Deutſcher Caritas⸗Volkstag Vom 5. bis 11. Mai wird die Caritas in ganz Deutſchland(mit Ausnahme von Bayern, wo eine Sonderregelung getroffen wurde) eine Hausſamm⸗ lung und zumeiſt auch eine Straßenſamm⸗ lung abhalten. Sie ſoll der im Deutſchen Caritas⸗ verband zuſammengeſchloſſenen kirchlichen Liebes⸗ tätigkeit der deutſchen Katholiken die Mittel bereit⸗ ſtellen, die ihr Dienſt an den bedürftigen und notlei⸗ denden Volksgenoſſen mit den dazu geſchaffenen zahl⸗ reichen Einrichtungen erfordert. Die Reichsregierung hat in Erkenntnis des Wer⸗ tes chriſtlicher Liebestätigkeit und in Berückſichtigung der Leiſtungen dieſer Organiſation ihre Genehmigung zu der Sammlung gegeben. Ebenſo entſchieden ſich die Landesregierungen. Der Leiter des Amtes für Volkswohlfahrt bei der oberſten Leitung der PO der NSDAP, Pg. Hilgenfeldt, hat den Amtswaltern der NSvon dieſer Genehmigung Kenntnis ge⸗ geben. Der Deutſche Caritasverband iſt Mitglied der erſt kürzlich zuſtandegekommenen Arbeitsgemein⸗ ſchaft der Spitzenverbände der freien Wohlfahrts⸗ pflege Deutſchlands, deren Aufgabe es iſt, die Erfah⸗ rungen der ganzen freien Wohlfahrtspflege zuſam⸗ menzufaſſen und ihre einheitliche und planwirtſchaft⸗ liche Geſtaltung im nationalſozialiſtiſchen Staat ſicherzuſtellen. Caritas iſt Nächſtenliebe aus religiö⸗ ſem Antrieb, die in der Not der Zeit zur planvollen Tat wird. Sie erſtreckt ſich auf alle Menſchen, die in irgend eine religiöſe, ſittliche, geiſtige, wirtſchaftliche oder geſundheitliche Not geraten ſind. Aus dem Bereich caritativer Arbeit ſeien nur ein paar Zahlen genannt: Ueber 1600 Anſtalten dienen der Geſundheitsfürſorge, ungerechnet die über 6000 Pflegeſtationen, die in anderer Weiſe dieſe Aufgabe erfüllen. Faſt ebenſo zahlreich ſind die Heime für Mütter und heranwachſende Jugend, die im vergan⸗ genen Jahre über 150 000 junge Menſchen aufnahmen. So iſt die Arbeit der Caritas auch zugleich Arbeit für das Volk und ſeine Zukunft. Wenn ſie in dieſen Tagen durch ihre Sammler und Sammlerinnen um eine Spende bittet, wird ſich kein Volksgenoſſe ihrer Bitte verſchließen: „Tuet Gutes allen!“ eine Säule unſerer volkswirtſchaft— die ebensvetſ ——————— —— Rund Is Millionen Lebensverſicherungen üiͤoer eine geſamte verſicherungsſumme von rund17 MilliardenMark beſtanden Endel933 in deutſchland · der beſte Beweis für das ver⸗ trauen, das die deutſche Lebensverſicherung ſich in mehr als 100 Jahren erworben hat. Ueber 4 Milliarden Mark beteug Ende 1933 das von den Lebensverſicherungs⸗ Unternehmungen für ihreverſicherten an⸗ geſammelte und in mündelſicheren Werten angelegte vermögen. dieſes Kapital be⸗ fruchtet die ganze deutſchevolkswirtſchaſt. Semeinſchaſt zur pfiege des Lebensverſicherungsgedankens An verſicherte und deren hinter⸗ bliebene wurden im Jahre 1033 3 runò Soo Mill. M. ausgezahlt. JIn zahlloſen Fällen wurden dadurch Familien vor Not bewahrt, Exiſten⸗ zen gerettet und neu geſchaffen. S 685 A ie 53 B. Seite/ Nummer 205 Vorbild zu nehmen hat. —* Reue Maunheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe Samstag, 5. Mai/ Sonntag, 6. Mai 100 Generalmuſikdirektor und Fliegerkapitän Es war ein Zufall, daß Generalmuſikdirektor Rudolf Schulz: Dornburg, der mit ſeinen 70 Muſikern am Montag im Nibelungenſaal ein Kon⸗ Fert gibt, an einem⸗Ruhetag im benachbarten Wein⸗ heim weilte und ſich ſo Gelegenheit bot, in einem Interview die Frage aufzuwerfen, was der deutſche Luftſport mit der Muſik zu tun hat. In General⸗ muſikdirektor Schulz⸗Dornburg begegnete man einem Manne, der von ſeiner Idee durchdrungen iſt und der ohne Zweifel durch ſeine Fähigkeiten und durch den Willen ſein geſtecktes Ziel erreichen wird. Das„Reichsorcheſter des Deutſchen Luftſports“ will keinesfalls Enſemblereiſen, wie z. B. die Banda faſciſta, ausführen und will auch nicht mit einem Starprogramm aufwarten. In erſter Linie ſoll im Auftrag der Reichsregierung und des Luftfahrtmint⸗ ſteriums für die deutſche Fliegerei geworben werden. Gleichzeitig wird gezeigt, daß in der Fliegerei das Kulturelle eine Mitbetonung findet. Die politiſch und zu menſchlicher Sauberkeit erzogenen jungen Veute ſollen nicht nur gute Flieger und gute Deutſche ſein, ſondern ſollen auch am kulturellen Leben her⸗ vorragenden Anteil nehmen. Der junge Menſch von heute möchte die Muſik in einer Form hören, die ihm Freude macht. Die Konzerte des Reichsorcheſters des Deutſchen Luftſports ſollen keine Konkurrenz für die üblichen großen Konzerte darſtellen. Es gilt zunächſt, der jungen Generation zu helfen, die Bei⸗ ſpiel geben will. Wenn das Reichsorcheſter jetzt Kon⸗ zertreiſen veranſtaltet, dann iſt das nur der Anfang einer Sache, die über die Einzelarbeit hinausgehen wird. Der kulturelle Aufbau in der Fliegerei wird mit allem Nachdruck betrieben werden und zu dieſem Zweck ſoll in Kürze in jeder Landesgruppe des De ein Orcheſter gegründet werden, das ſich das Reichsorcheſter des Deutſchen Luftſports zum Das Reichsorcheſter hat bisher überall mit größ⸗ tem Erfolge und unter lebhafteſter Anteilnahme der ganzen Bevölkerung konzertiert. Es darf erwartet werden, daß die Muſiker auch in Mannheim ein voll⸗ beſetztes Haus und die ihnen gebührende Aufnahme finden. Eingeſandt Briefmarkenautomaten für den ſüdlichen 5 Lindenhof Die Bewohner des ſüdlichen Lindenhofs— Emil⸗ Heckel⸗Straße—Rheinkaffee—Pfalzplatz— bitten die Poſtverwaltung am Fernſprechhäuschen vor dem Altersheim Briefmarkenautomaten. anzu⸗ bringen, damit ſie auch nach 19 Uhr ihren großen Briefmarkenbedarf decken können. Zur Zeit ſind die nächſten Automaten viel zu weit weg(Windeck⸗ ſtraße mit Briefkaſten ohne Spätpoſtleerung). Ein Japan⸗Film mit Annabella „La Bataille“ in der„Alhambra“ Ein mit ſauberen und bemerkenswert künſtlert⸗ ſchen Mitteſn der Regie, der Kamera und der Dar⸗ ſtellung gemachter Film. Ein Film, der, wie es eigentlich immer ſein müßte, in erſter Linie durch das Billd zum Beſchauer ſpricht und aus ſolcher Bilöhaftigkeit große Wirkungen zieht. Es wird we⸗ nig geſprochen, es gibt Strecken, die völlig ſtumm laufen, und dennoch loder gerade deshalb) ſtarken Eindruck hinterlaſſen. Das iſt immer ein gutes Zei⸗ chen. Die Seele Aſiens und des Aſiaten wird durch eine einfach und ſchlicht ſich entwickelnde Handlung und mehr noch durch ausgezeichnete ſchauſpielexiſche Leiſtungen aufſchlußreich belichtet. Das Verhältnis zwiſchen Mann und Frau in Japan, die Einſtellung des Japaners gegenüber Europa und die an Fana⸗ tismus grenzende Vaterlandsliebe der gelben Inſel⸗ bewohner ſind die ideellen Grundzüge der Handlung, in die eine kriegeriſche Aktion der japaniſchen Ma⸗ rine hineinſpielt. Der Marquis Poriſaka hat als Befehlshaber einer Schlachtſchifflotte in einem Seetrefſen den Feind zwar in die Flucht geſchlagen, ihn aber nicht vernich⸗ ten können. Yoriſaka weiß, daß taktiſche Fehler ge⸗ macht worden ſind, und er weiß auch, daß Japan ſich nur dann in der Welt behaupten wird, wenn es ſich die Methoden der hochentwickelten europäiſchen Kriegskunſt bis ins Kleinſte anzueignen und für ſich auszunutzen verſteht. Der Japaner ſchließt deshalb Freundſchaft mit dem engliſchen Hauptmann Fer⸗ gan, der von ſeiner Regierung als neutraler Beob⸗ achter auf dem Schlachtſchiff Noriſakas ſtationiert iſt und von dem der japaniſche Befehlshaber weiß, daß er über alle Mängel der japaniſchen Kriegsführung einen ſachverſtändigen Bericht nach London erſtattet⸗ Von glühender Vaterlandsliebe getrieben, ſetzt Nori⸗ ſaka alles daran, dieſen Geheimbericht des Englän⸗ ders in ſeinen Beſitz zu bringen. Der vaterländiſche Zweck heiligt ihm alle Mittel: er wird zum Einbre⸗ cher bei Hauptmann Fergan und ſetzt ſogar die Ehre ſeiner bezaubernd ſchönen Frau aufs Spiel, indem er beginnende Liebesbeziehungen zwiſchen ihr und dem engliſchen Hauptmann, blutenden Herzens zwar, aber immer mit dem feſten Blick auf ſein Ziel, begünſtigt. So kommt er endlich zur Erreichung dieſes Zieles, erringt in der nächſten Schlacht einen vollſtändigen Sieg über den Gegner und gibt ſich, nachdem er ſo die große vaterländiſche Aufgabe ſeines Lebens er⸗ füllt ſieht, vor dem Bilde ſeiner noch immer gelieb⸗ ten Gattin den Tod. Der aus franzöſiſcher Produktion ſtammende, in den Bavaria⸗Ateliers in München ſynchroniſierte Film erhält ſeine beſondere Bedeutung einmal durch die meiſterliche Regiekunſt Nicolas Farkas', S Wäſche: und zum anderen durch die ſehr hochſtehende ſubli⸗ mierte Darſtellungskunſt der Annabella und ihrer Partner Charles Boyer und John Lo⸗ der. Das Spiel dieſer Drei iſt auf Feinnervigkeit und Stille abgeſtimmt. Es iſt reich erfüllt von ir⸗ realen ſeeliſchen Zwiſchentönen, von mit Bedeutung Annabella in„La Bataille⸗ Ungeſagtem. Aus Stummheit, Blick, Gebärde und fernöſtlichem Lächeln weht den Beſchauer der Hauch des geheimnisvollen Aſiens dämoniſch an. Anna⸗ bella und Charles Boyer machen das meiſterhaft. John Loders engliſcher Marineattaché ſteht als euro⸗ päiſches Element zwiſchen den beiden Aſiaten, ohne durch ſchauſpieleriſches Uebergewicht die Grundſtim⸗ mung zu ſtören. Als grandioſe Regieleiſtung ſtehen der inneren Verhaltenheit des Handlungsverlaufes die realiſtiſchen Koloſſalwirkungen der ſchon erwähn⸗ tent modernen Seeſchlacht und die flatternde Bunt⸗ farbigkeit rieſiger japaniſcher Volksſzenen kontraſt⸗ reich gegenüber. In Summa: ein Film von künſt⸗ leriſchem Wert. e. o. e. zu beweiſen. 50 Fahre Hufbeſchlagſchule in Baden Eine Einrichtung des Staates, von der die Oeſ⸗ fentlichkeit nur geringe Kenntnis hat, kann heute auf ein halbes Jahrhundert ihres Beſtehens zurück⸗ blicken. Durch die großherzogliche Verordnung vom 5. Mai 1884 wurden die vier badiſchen Huf⸗ beſchlagſchulen in Mannheim, Karlsruhe, Freiburg und Meßkirch errichtet, in denen allein die Ausbildung von Hufſchmieden erfolgen darf. Gerade vor wenigen Tagen iſt an der hieſigen Hufbeſchlag⸗ ſchule wieder einer der vier Monate danernden Kurſe zu Ende gegangen. Jeder der jungen Huf⸗ ſchmiede mußte am lebenden Pferd ein bis zwet Hufe beſchlagen, wobei kein Fehler vorkommen darf. Es ſind ja auch keine Neulinge, die da plötzlich auf die wertvollen Tiere losgelaſſen werden ſollen, ſon⸗ dern jeder Prüfling muß, um überhaupt in die Huf⸗ beſchlagſchule aufgenommen zu werden, eine drei⸗ jährige Lehrzeit in einer Schmiede mit Hufbeſchlag nachweiſen, ferner eine dreijährige Geſellenzeit. Dazu kommt endlich der Kurſus an der Hufbeſchlag⸗ ſchule, die, unter Leitung eines tüchtigen und be⸗ währten Huſſchmiedemeiſters ſtehend, die Kenntniſſe des mindeſtens ſechs Jahre im Hufbeſchlag tätig ge⸗ weſenen jjungen Mannes zu vervollkommnen und ſchulmäßig abzuſchließen hat. Es iſt übrigens keine Seltenheit, daß noch 30⸗ bis 40jührige und ſelbſt älter Männer an den Kurſen teilnehmen. Nachdem alle Prüflinge in der Technik des Huft⸗ beſchlages geprüft ſind, haben ſie in der theoretiſchen Prüfung ihre Kenntniſſe von der Anatomie des Tierkörpers, insbeſondere über den Bau des Fußes, die Stellung der Gliedmaßen und die Form der Hufe Zwiſchendurch müſſen ſie als weitere Aufgabe je zwei normale und zwei anormale Huf⸗ eiſen ſchmieden. Gerade für Hufe, die durch Wuchs oder Krankheit nicht die normale Form haben, gilt es, paſſende Eiſen herzuſtellen. Der Prüfling hat in gwei Hitzen zu ſchmieden, das heißt, das Eiſen darf nur zweimal glühend gemacht werden, dann muß es fertig ſein. Die Leitung der Prüfung obliegt dem Referenten für Pferdezucht und Hufbeſchlag⸗ weſen im Miniſterium des Innern, Oberregierungs⸗ vat Reu(Karlsruhe), und dem zuſtändigen Be⸗ zirkstierarzt. Schließlich wird den jungen Hufbe⸗ ſchlagmeiſtern noch die Urkunde zugeſtellt, die ſie berechtigt, den Hufbeſchlag ſelbſtändig auszuüben. W. N. inn Der Reichéäverband Deniſcher Dentiſten, der unter der tatkräftigen Führung des Reichsführers Pg. Schaeffer, Schwandorf, ſteht, hat aus den Reihen ſeiner Mitglieder für öas Winterhilfs⸗ werk und die Arbeitsbeſchaffung bisher mehr als 300 000 Mark aufgebracht. Auch auf dem Gebiete der Arbeitsbeſchaffung und der Unterbrin⸗ gung arbeitsloſer Berufsgenoſſen ſind gute Erfolge erzielt worden. Henfo Waſch- und Bleich⸗Sodal Vertreten auf der Ausstellung„Erste Braune Messe“ in den Rhein-Neckar-flallen(rlaupthalle). 2 Der Henkel Stand wird Ihre besondere Aufmerksamkeit finden. 8* — Samstag, 5. Mai/ Sonntag, 6. Mai 1984 Aus Baden Murgtäler Holzhauer wieder daheim * Forbach, 5. Mai. Die Murgtäler Holz⸗ hauer mit Förſter Bittmann ſind aus Berlin zurückgekehrt. Die Feier in Berlin, die ganze Zeit ihres dortigen Aufenthaltes und die Deutſch⸗ landfahrt mit der Schwarzwälder Rieſentanne wurde ihnen zu einem unvergeßlichen Erlebnis. Am Mitt⸗ woch abend trafen die Holzhauer und Förſter Bitt⸗ mann froher Stimmung wieder in ihrer Heimat in Förbach ein, überaus herzlich begrüßt und emp⸗ fangen von der Heimatgemeinde und den Arbeits⸗ kameraden. Für die Holzhauer, die in in Berlin weilten, ſprach Holzhauer Herrmann, Hunoͤsbach, der in ſchlichten Worten für ſeine Kameraden, die mit ihm in Berlin weilten, die Freude und auch zugleich den Dank be⸗ kundete. Der Empfang habe ihnen Freude gemacht und alles, was ſie in Berlin und auf der Fahrt er⸗ leben durften, bleibe ihnen unvevgeßlich, und wenn ſie die Tage des Berliner Aufenthaltes an ſich vorüberziehen laſſen, ſo gelte ihr Gedenken, ihr Dank immer dem Führer und dem neuen Deutſchland, deſſen Mittelpunkt ſie ſelbſt ſchauen konnten. Und trotz allem: ſie ſind auch wieder gerne in der Schwarz⸗ waldheimat und wollen mit Freude wieder Holz hauen. Der Reichsſtatthalter in der Grenzſtadt * Weil a. Rh., 5. Mai. Reichsſtatthalter Robert Wagner weilte dieſer Tage zum erſten Mal zu einem offiziellen Beſuch hier in der Grenzſtadt Weil am Rhein, um in einer großen Grenzlandkundgebung zu ſprechen. Etwa 6000 bis 7000 Denſchen hatten ſich eingefunden, um den Reichsſtatthalter zu begrüßen und ſeine Rede zu hören. Neben den örtlichen Be⸗ hörden waren die Kreisleitung, die Führer der Fach⸗ ſchaften, Landrat Häußner, die Vertreter der übri⸗ gen Behörden, ſowie die Bürgermeiſter der um⸗ liegenden Ortſchaften vertreten. Reichsſtatthalter Wagner traf pünktlich ein und begab ſich auf den Feſtplatz, von der Menge lebhaft begrüßt. Vor dem Aufgang auf die Tribüne wurde ihm ein Blumen⸗ gebinde überreicht, ſowie von drei Markgräflerinnen etne Markgräfler Puppe. Auf dem Podium wurde dann der Reichsſtatthalter von der Lokaldichterin Helene Zapf in Begleitung von örei Markgräflerin⸗ men mit einem Gedicht begrüßt. Nach den üblichen muſikaliſchen und geſanglichen Darbietungen entbot Bürgermeiſter Hennes den Willkommengruß der Grenzlandbevölkerung. Der Redner betonte die Verbundenheit der Grenzlandbevölkerung mit ihrem Führer und wies auf die freundnachbarlichen Bezie⸗ hungen der Bevölkerung zur Schweiz hin. * Oberndorf a.., 5. Mai. Am vergangenen Mittwoch war der Tag, an dem vor 100 Jahren Wilhelm Mauſer, der Erfinder des Geweh⸗ res, zur Welt kam. Da die Feier mit einer Denk⸗ malseinweihung erſt am Ende des Monats ſtattfin⸗ det, war von einer Kundgebung abgeſehen worden. Am der geſchmückten Grabſtätte der Familie Wilhelm Mauſer aber hatten ſich Nachkommen aus Schram⸗ berg, Freudenſtadt und Stuttgart eingefunden, um des Toten zu gedenken. * Pforzheim, 5. Mai. Ecke Hohenzollern⸗ und Anshelmſtraße zwei Kraft⸗ rüber guſammen. Die Fahrer beider Räder wurden au Boden geſchleudert und blieben mit ſchweren Ver⸗ letzungen liegen. Der 23 Jahre alte, ledige Konditoz Werner Wacker von hier, der einen ſchweren Schädelbruch erlitten hatte, iſt geſtorben. Der andere Verunglückte, der 30 Jahre alte, ver. heiratete Elektrokaufmann Oskar Schäfer, liegt mit einem Oberarmbruch und einem Kieferbruch be⸗ denklich darnieder. Nach den polizeilichen Feſt⸗ ſtelkungen trifft die Schuld den tödlich verunglückten Fahrer, der falſch um die Ecke gebogen war. *Baden⸗Baden, 5. Mai. Zum 52. Male tagt im Baden⸗Badener Kurhaus die Ferienſonder⸗ zugskonferenz. In Anweſenheit von Geheim⸗ rat Knebel und Reichsbahnrat Leuger finden Be⸗ ſprechungen über die diesjährigen Ferienſonderzüge ſtatt. Die Tagung, die am 3. Mai ihren Anfang nahm, wird bis zum Samstag, den 5. Mai, dauern. * Kehl, 5. Mai. Dieſer Tage wurde in Freiburg eine Frauensperſon aus Kehl bei der Ausgabe von Falſchgeld betroffen und feſtgenommen. Auf Grund der Feſtſtellungen wurde nunmehr in Kehl eine ganze Anzahl von Perſonen beiderlei Geſchlechts verhaftet, die alle mehr oder minder in dieſe Falſch⸗ geldſache verwickelt ſind. * Seunfeld bei Adelsheim, 5. Mai. Ein be⸗ dauerlicher Unglücksfall, dem ein junges Menſchen⸗ leben zum Opfer fiel, hat ſich nachmittags hier er⸗ eignet. Der im 23. Lebensjahr ſtehende Schreiner Karl Daſpelgruber war beim Verladen eines Eiſenbahnwagens behilflich. Durch die drückende Hitze wurde er von einem Unwohlſein, vermutlich Hitzſchlag, befallen und ſtürzte plötzlich, ohne daß es ſeine Arbeitskollegen verhindern konnten vom beladenen Wagen zu Boden. Durch den Sturz erlitt er ſchwere Verletzungen, die am Donnerstag ſeinen Tod herbeiführten. Abends ſtießen an der Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe Fliederzauber im Schloggarten— Spargel und kein Ende— Fremde ante portas Jetzt iſt die Zeit gekommen, wo ſich Schwet⸗ zingen in ſeiner ganzen beglückenden Anmut offenbart. Flieder und Spargel regieren das Städtchen. Beide ſcheinen die ſtärkſten Magnete zu ſein, die es beſitzt. Denn es ſind ganze Karawanen von Kraftfahrzeugen und Omnibus⸗ ungetümen, die Schwetzingen zum Ziel ihrer Reiſe erkoren haben. Gleich Heidelberg und Baden⸗Baden iſt es ein Anziehungspunkt allererſten Ranges ge⸗ worden. Auf den Feldern arbeiten Männer und Frauen in der brütenden Sonne dieſes bereits hochſommer⸗ lich heißen Frühlings. Morgens und mittags wer⸗ den die langen Haufenreihen der Aecker abgeſchritten und die aus dem Sand herausguckenden Spargel ausgeſtochen. Das ganze Land lebt jetzt vom Spargel! All die kleinen Dörfer, die ſich wie ein bunter Kranz um Schwetzingen legen, ſind Spargel⸗ orte, und die Bantern ſind jetzt ganz damit beſchäf⸗ tigt, dieſes köſtlichſte aller Gemüſe zu ernten. Ihre Frauen wandern dann mit ſchweren Körben nach Schwetzingen oder fahren mit dem Zug nach Mann⸗ heim, wo ſie die Erzeugniſſe des Bodens auf dem Markt feilbieten. 2500 Zentner Spargel werden alljährlich in Schwetzingen geerntet und dieſe 2500 Zentner wandern zu einem guten Teil nach Norddeutſchland und reiſen im Flugzeug nach Amſterdam und Lon⸗ don, wo ſie lukulliſche Erleſenheiten auf den Tiſchen allererſter Hotels darſtellen. Schon in den Straßen der kleinen Stadt, die noch heute den Scharm des Zeitalters Karl Theodors widerſpiegelt, drängen ſich die Automobile und die großen Ausflugswagen, die nicht nur aus Mann⸗ heim, aus der Pfalz, aus Heidelberg und Karlsruhe, ſondern zu einem guten Teil aus Stuttgart, Frank⸗ furt, ja ſelbſt aus Köln, Berlin und Hamburg kom⸗ men. Abends iſt in manchen Lokalen kein Platz mehr zu finden, ſo gepfropft voll ſind die Räume, in denen maſſive Portionen von Schinken, Spargel und Pfannkuchen verabreicht werden und viele Becher ſüffigen Pfälzer und Badener Weines in heiterer Runde kreiſen. Durch das Tor des weinroten Schloſſes der Kur⸗ fürſten von der Pfalz ziehen die Beſucher in dichten Scharen. Viele Ausländer ſind darunter. Nordamerikaner und Engländer, die den unvermeid⸗ lichen Photoapparat kriegeriſch wie eine Waffe ſchwingen, und manche wuchtige holländiſche Figur er⸗ blickt man, die nicht den Eindruck macht, als ob ſie von der Weltkriſe auch nur im geringſten erſchüttert worden wäre Man gibt ſich ganz den Reizen des herrlichen Schloßparkes hin, man begeiſtert ſich am üppig blühenden Flieder, der lila auflodert und mit ſeinem ſtarken ſüßen Duft die ganze Luft verzuckert und eigentlich an das Parfüm erinnert, das einſt die eleganten Damen und die galanten Kavaliere des lebensfrohen Hofes eines Karl Theodors auf Batiſt und Seide getragen haben mögen. In dieſem Jahr hält Schwetzingen und ſein rühriger Verkehrsverein beſondere Attrak⸗ tionen bereit, um ſeine Gäſte zu unterhalten und immer wieder aufs neue anzulocken. Da ſteigt be⸗ reits am 26. Mai eine Sommernacht im be⸗ leuchteten Schloßgarten“. Tauſende von Lampions werden magiſch erglühen und Tempel, Moſchee und Schloß wird ein bengaliſches Feuer umloöern. Jüngerinnen Terpſichores werden am großen Weiher ihre graziöſe Kunſt zeigen, und der Beſucher ſelbſt wird das Tanzbein ſchwingen kön⸗ nen und ſechs Kapellen ſorgen dafür, daß dieſe Maiennacht eine luſtige ſein wird. Bald darauf am 3. Juni findet das althiſtoriſche große Heimatfeſt der Stadt„Der Spargeltag! ſtatt, allwo mit⸗ ten beim hiſtoriſch aufgezogenen Volksfeſt auf den Schloßplanken Sereniſſismus Karl Theodor höchſt ſelbſt erſcheinen wird, um huldvollſt unter allem Volke den Spargel aus dem Topf zu verzehren. Abends werden wieder Feuerwerkskörper Der ewig⸗ſchöne Schloßpark in Schwetzingen —————————————— ⏑—⏑———————⏑——————— ꝓ—————— Weibliche Falſchmünzerbande am Werk! * Freiburg, 5. Mai. An einem der letzten Tage verſuchte eine Frau in einem hieſigen Kaufhaus ein falſches Fünfmarkſtück in Zahlung zu geben. Die Kaſſiererin prüfte eingehend das ihr verdächtig vorkommende Geldſtück, worauf die Frau das Ge⸗ ſchäft eiligſt verließ, auf der Straße aber von einem Angeſtellten des betreffenden Geſchäfts eingeholt und der Polizei übergeben wurde. Die Unbekannte ſtammte aus Kehl, in ihrem Beſitz befanden ſih noch dreizehn falſche Fünfmarkſtücke. Am gleichen Nachmittag wurden in Freiburg von zwei weiteren Frauen Einkäufe mit falſchen Fünfmarkſtücken vor⸗ genommen. Die Vermutung, daß auch dieſe beiden Frauen in Kehl anſäſſig ſeien, erwies ſich als zu⸗ treffend. Die Kehler Polizei nahm ſie bei ihrer An⸗ kunft am dortigen Bahnhof feſt, beſchlagnahmte die eingekauften Waren und das auf die Falſchſtücke her⸗ ausgegebene Wechſelgeld. Die in Kehl Verhafteten ſtanden mit der in Freiburg feſtgenommenen Frau in Verbindung, es ſcheint ſich demnach um eine weibliche Bande zu handeln, die falſches Geld gewerbsmäßig in Umlauf ſetzte. Ob die Falſchſtücke in Kehl ſelbſt hergeſtellt oder von auswärts bezogen wurden, bleibt noch zu klären. Die Falſchſtücke tra⸗ „gen die Münzzeichen K, G und F und die Jahreszah⸗ len 1928 und 1932; ſind hauptſächlich an dem bleifar⸗ bigen Ausſehen und an der ſchlechten Randriffelung zu erkennen. Allongeperücken gegeben wurden, Die Moſchee Karl Theodors knattern und den Himmel mit feurigen Wolken färben. Auch ein hiſtoriſcher Feſtzug iſt vorgeſehen, bei dem einige hundert Perſonen in hiſtoriſchen Ko⸗ ſtümen das Schwetzingen der Rokokozeit und die Geſchichte des berühmten Spargels aufleben laſſen. Daß übrigens die Organiſation„Kraft durch Freude“ Schwetzingen mit in ihr Ausflugspro⸗ gramm aufgenommen hat, ſei noch erwähnt. Bis heute iſt bereits eine ganze Anzahl von Sonder⸗ zügen aus Mainz und aus der Frankfurter Gegend, aus Karlsruhe und aus dem Schwabenland ange⸗ kündigt. Der werktätige Mann und die ſchaffende Frau aus dem Volke werden ſo ebenfalls in den Genuß der Schönheiten der Reſidenz und des Park⸗ Weltwunders geſetzt. Schlendert man an der Rückſeite des Schloſſes über die leuchtenden Parkwege, ſo ſieht man über⸗ all Handwerker an der Arbeit. In den Zirkelhäuſern werden Säle renoviert, Wände, Decken und Bodenbelag erneuert. Auch im Schloß⸗ theater wird emſig gearbeitet. Der Saal, in dem einſt glanzvolle Vorſtellungen vor einem Parkett von ſoll zu neuem Leben erwachen. Schwetzingen iſt alſo gerüſtet! Es lockt und wer könnte dieſem Sirenengeſang widerſtehen...2 cwft. „Die große Chante“ Ein neuer Terra⸗Film im Aniverſum⸗Theater Freundlich, muſikaliſch, niedlich arrangiert, von einem Feuerwerk komiſcher Einfälle überſtrahlt, ſo iſt dieſer Terra⸗Film, der jetzt im Univerſum⸗Theater gezeigt wird. Mag auch manches oft etwas zu zuckrig wirken, ſo retten doch Darſtellung und letztlich im⸗ mer wieder der Witz des Regiſſeurs das Ganze. Es iſt eigentlich der übliche Kliſchee⸗Roman der ſich hier abrollt, denn es iſt bei Gott nichts Neues daß das ach ſo verwöhnte Töchterchen eines ſorgengeplagten Generaldirektors die tollſten Kapriolen ſchlägt, daß ſie im Flugzeug Spritztouren unternimmt, vor Eiſenbahnſchranken landet und ſich dabei heftig in den Sohn einer armen Glockentürmerswitwe ver⸗ liebt. Das alles wäre ja durchaus nicht neu und nicht frei von manchen kitſchigen Zügen. Aber, wie geſagt, die Darſteller und der Regiſſeur ſteuern dieſes ſommerleichte Filmchen auf ein glück⸗ liches Gleis, wo es luſtig dahingleitet, dieweil das Publikum mit fröhlichem Behagen zuſieht. Daß der Sohn der armen Witwe plötzlich ein großer Erfinder iſt und mit dieſer ſeiner epochalen Erfindung auftrumpfen kann, nimmt nicht weiter wunder, wie es ebenſowenig überraſcht, daß er zum Schluß die Millionenerbin als Braut heimführt. Ganz im Vordergrund der Darſtellung: Hans Söhnker, der ſcharmante Künſtler, der ſich be⸗ reits als„Zarewitſch“ ſo beliebt gemacht hat. Dies· mal gibt er mit flotten, eleganten Strichen den jun⸗ gen Mann mit der Bombenerfindung, der plötzlich die große Chance hat... Ihm zur Seite Camilla Horn, ſehr blond, ſehr lieb, und, wenn es ſein muß, auch ſehr temperamentvoll. Im zweiten Rangt Hanſi Nieſe, die leider ſo jäh verblichene groß⸗ artige Schauſpielerin mit dem goldenen Weaner Lachen als treuſorgende immer optimiſtiſche Mutter. Sehr humorig iſt Jakob Tiedtkes Schrankenwär⸗ ter, der es mit der hohen Philoſophie hat. Außer⸗ dem bemerkenswert als Finanzgewaltige, wie ſie der Tonfilm zu ſchildern beliebt, Walter Steinbeck, Hubert von Meyerinck und Alfred Haaſſe. Trude Heſterbergs exzentriſche, liebesbedürftige Dame der Geſellſchaft vermag zu amüſieren. Im Beiprogramm neben einem anmutigen Bildſtreifen der oberrheiniſchen Landſchaft, der beſon⸗ ders das Badner Land ſchildert und der Ufa⸗Wochen⸗ ſchau iſt beſonders wertvoll und aktuell der Ufa⸗ Filmbericht vom Feiertag der natio⸗ nalen Arbeit in der Reichshauptſtadt, der die Begeiſterung widerſpiegelt, die Hunderttauſende von Berlinern erfüllte, die den Führer ſahen und hörten. cwWH. Mgsniemalszloſe Er ſchmeckt ausgezeichnet, ſchafſt raſch Cinderung und kräſtigt den förper. 8. Seite/ Nummer 205 Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe Der erſte Tag der Mannheimer Rennen Klaſſepferde am Ablauf— Der Große Preis des Saarlandes Der engen Verbundenheit des Saarlandes mit dem Deutſchen Reich iſt bereits des öfteren wirkungsvoll Aus⸗ bruck gegeben worden. Um die unlösbare Verbundenheit des Saarlandes mit dem Reich zu bekunden, iſt der erſte diesjährige Renntag des Badiſchen Rennvereins in Mann⸗ heim als nationaler Renntag gehalten, in deſſen Mittelpunkt der Große Preis des Saarlandes ſteht. Es iſt nicht zu bezweifeln, daß der Verein den Er⸗ jolg auf ſeiner Seite haben wird. Für die nach verſchie⸗ denen ſaarländiſchen Städte benannten Rennen haben die füdweſt⸗ und norddeutſchen Ställe ſtark gerüſtet und ſomit ihrerſeits für den der bedeutſamen Veranſtaltung gebüh⸗ renden ſportlichen Erfolg Sorge getragen. Die Mann⸗ heimer Rennwieſe darf alſo heute zur Eröffnung mit gro⸗ ßem Beſuch rechnen. Eingeleitet wird der Tag durch das Horſt⸗Weſſel⸗ Rennen, eine nichtöffentliche 1200⸗Meter⸗Prüſung, in der nur Pferde im Beſitz der Reiterſtürme zugelaſſen ſind. Mit ſeiner für SA⸗ und Ss⸗Reiter ſehr kurzen Entfer⸗ nung dürſte das Rennen vorwiegend eine Startſache ſein. Der Halbblüter Marſchall verfügte immer über einige Schnelligkeit und iſt auch die beſte Klaſſe im Rennen. Sein Stall kann ſich auch noch auf Prinz ſtützen, der allerdings htsher noch nicht viel gezeigt hat. Der Vollblüter Saros und Pfalzgraf, der früher in Halbblutprüfungen des öfteren ſiegreich hervorging, ſollten hinter Marſchall die Plätze be⸗ ſetzen. Der Sieg eines anderen Teilnehmers wäre eine Ueberraſchung. Da für dieſes nichtöffentliche Rennen auch Wetten abgeſchloſſen werden, geben wir ſomit Marſchall als vorausſichtlichen Sieger an. In dem darauffolgenden St. Jngbert⸗Rennen(1450 Meter) kommt der Derbyjahrgang an den Start; ͤͤrei ältere Pferde werden hier mit ſieben Dreijährigen um die Sieges⸗ palme kämpfen, und zwar: Frhr. K. v. d. Bottlenbergs Praſſer, 63½ Kg.(A. Lommatzſch), Hilds Auretta, 55½(), Schmeers Fa⸗ tra, 605(Beſ.), Fr. Buz' Adept, 52(L. Regier), Delius“ Lebensleid, 53(Vinzenz), Früchtnichts Sterndeu⸗ ter, 52(), Mayers Famaſino, 56(), Frfr. S. Alfr. v. Oppenheims Bambus, 51(W. Printen), Gebr. Rös⸗ lers Roſelli, 51½(E Stoch) und Silbernagels Oſter⸗ Inzet, 50(Göbl). Praſſer, der letzthin in Neuß einen Halbſieg feiern konnte, muß eine Menge Gewicht weggeben; ſeine Aufgabe iſt alſo alles andere denn leicht. Bambus und Oſterluzei, die im vergangenen Jahre nur ein Rennen mit negativem Erfolge beſtritten, führten ſich vor kurzem bei ihrem erſten diesjährigen Start recht anſprechend ein. Der erſtere ſchlug in Köln ein Feld von ſieben Pferden, darunter Löffelmann und Pfalzgraf. Oſterluzei gab in Frankfurt Grasfroſch, Raugräfin und weiteren neun Pſerden leicht das Nach⸗ ſehen. Beide gehen diesmal wieder mit guten Ausſichten an den Start. Der Weſtdeutſche Roſelli kann auch einen ganz guten Strich galoppieren. Lebensleid ebenfalls, der bei ſeinen diesjährigen Starts nur bei den vorderen Pſer⸗ den zu finden war. Auch Famaſino wäre nicht unmöglich. Ein ganz offenes Rennen. Wir nehmen Lebensleid auf unſere Seite vor Bambus und Oſterluzei. 9. Saarbrücker Jagdrennen(3700 Meter). Das erſte Hindernisrennen des Tages könnte ebenfalls alle noch ſtehengebliebenen Pferde an den Ablauf bringen. Als vor⸗ ausſichtliche Starter gelten hier: Buchmüllers Reichsmark, 66 Kg.(R. Andrle), Ne⸗ mos Schumi Mariza, 61½(Xk), Claſſens Droſt ei, 64 (), Stall Fehrbellins Meerjunge, 64(Dieteh, Fleck⸗ ſteins Adelbert, 60/(Beſ.)⸗ O. v. Mitzlaffs Cam⸗ pagna, 59(Flieth), Mätzigs Raugräfin, 60(L. Schmeer), Lt. Muſys Nabucho, 66(Beſ.), G. Völls Enthuſiaſt, 66(§5. Janzen), Silbernagels Vicky, 67 (E. v. Moßner). Campagna gewann guletzt ein Jagdrennen in Frank⸗ furt, das über 3200 Meter führte, leicht gegen Raugräfin und Mika und gewann damit ihr drittes Rennen hinter⸗ einander. Sie geht nach dieſer Form mit allererſten Aus⸗ ſichten an den Start. Enthuſiaſt war in Köln und gleich darauf in Frankfurt ſiegreich, er iſt hier auch ſehr gut möglich. Vicky wußte letzthin in Niederrad zu gefallen. Dagegen verſagte Reichsmark in Neuß, zuvor beſetzte die Stute zwei achtbare Plätze. Adelbert und Raugräfin ſind ſonſt noch chancenvoll. Wir gehen mit der friſchen Form und erwarten Cam⸗ pagna vor Enthuſiaſt und Vicky.“ Der mit 9000 ausgeſetzte Große Preis des Saarlandes (2000 Meter) vereinigt nach der letzten Ratenzahlung noch ſieben Pferde. Jedoch erſcheinen nur ſechs Pferde an den Start, da der vierjährige Calva des Stalles Halma für den Großen Preis von Hamburg friſch gehalten wird. Somit werden folgende Pferde am Ablauf erwartet: Stall Landswerths Laotſe 62 Kg.(§. Blume); Her⸗ ren A. u. C. v. Weinbergs Gregor ovius 59 Kg. (O. Schmidt); J. D. Delius Wolkenflug 56/ Kg.()3 A. Wagners Roſenfürſt 54½ Kg.(E. Böhlke); Frfr. S. Alfr. v. Oppenheims Ideolog 52 Kg.(W. Printen); Gebr. Röslers Gryllos 51 Kg.(J. Pinter). Hier iſt die Wahl nicht leicht; doch möchten wir Roſen⸗ fürſt unſer Vertrauen ſchenken, da der ſchwarze Hengſt nach ſeinen beiden diesjährigen Erfolgen in Krefeld und Köln wieder auf der Höhe ſeiner Form zu ſein ſcheint. Der ehemalige Weinberger Gryllos konnte zwar zu Be⸗ ginn der diesjährigen Saiſon auch zwei Rennen gewinnen, lief aber in Köln recht mäßig. Von Gregorovius kommen gute Arbeitsberichte. Nach vorjähriger Geſamtform müßte der Weinberger alle ſchlagen. Auch Ideolog hat gute Ar⸗ beit verrichtet, ſo daß er ebenfalls in blendender Kondition am Ablauf erſcheint. Laotſe, der vor wenigen Tagen in Hoppegarten ſein erſtes diesjähriges Rennen beſtritt, ſoll unter H. Blume mit dem Höchſtgewicht von 62 Kg. das wertvolle Rennen beſtreiten. Der Heegſt kann wohl einen hölliſchen Strich gehen, jedoch hat er im Vorjahre ſeine Rennen nur bis zu 1600 Meter gewonnen. Dagegen paßt Wolkenflug dieſe Strecke beſſer. Der ehemalige Schlender⸗ haner ſollte durch ſein Hamburger Laufen gefördert ſein, und heute weit beſſer abſchneiden. Wir glauben an einen neuen Sieg von Roſenfürſt, den wir vor Gregorovins und Ideolog im Ziel erwarten. 5. Neunkirchen⸗Jagdrennen(3000 Meter). Spata trifft hier keine ſehr viel beſſere Geſellſchaft, als die, die ſie in Köln ſchlug. Zu ſchaffen machen könnte ihr am eheſten Georgia, wenn die Stute ſo gut läuft wie in Neuß. Eini⸗ ges Können haben ſodann noch Fahrewohl und Cornz für ſich. Wir nennen Spata vor Georgia und Fahrewohl. Am Start werden vorausſichtlich erſcheinen: Buch⸗ müllers Georgia 71 Kg.(R. Andrle), Fr. Wortmanns Spata 66(H. Janzen), Stall Fehrbellins Fahrewohl 69%(), Hülſemanns Corax 72½(Broda), Schweigers Galfox 61(S. Roll). 6. Homburg⸗Rennen(1600 Meter). Miſtinguette iſt fragliche Starterin. Stahleck zeigte bei ſeinem Frank⸗ furter Sieg, daß er ſich jetzt im Vollbeſitz ſeiner Mittel befindet, und ſollte der ehemalige Weiler auch trotz des Aufgewichts auch hier wiederum die erſte Rolle ſpielen. Indes wird ſich Mogul, der zuletzt über 2000 Meter hinte⸗ Argliſt und Fantaſie gut abſchnitt, vorher jedoch in Neuß ein größeres Feld ſtark nützlicher Pferde ſicher ſchlug, be⸗ ſtimmt eine ſcharfe Klinge ſchlagen u. weiter auch Tarquinia ein ernſtes Wörtchen beim Ende mitreden, da die Alte in Frankfurt hinter Stahleck recht chancenvoll im Rennen Iag. In die Gruppe der ausſichtsreichen Bewerber gehören — nationale Reitturnier Kampf gegenüber. weiter Heidekönig, der in dieſer Saiſon nur bei den vor⸗ deren Pferden endete, ſowie Ruſtioa. Nicht zu überſehen iſt Viſier, falls der Hengſt am Platze. Wir ſchenken auf Grund der friſchen Form Stahleck unſer Vertrauen und erwarten hinter ihm Mogul und Tarquinia auf den nächſten Plätzen. Im abſchließenden Saarlouis⸗Rennen über 1200 Meter kommen mäßige Pferde an den Start, die im Vorjahre und heuer weder ein Rennen von 1000“ noch in Summ 3000/ gewonnen haben. Falls Grasfroſ chan den Ablauf kommt, ſollte er der Sieger ſein, da der Hengſt in Frank⸗ furt nur gegen Oſterluzei und Raugräſin den kürzeren zog, aber bei dieſer Gelegenheit ein ſtarkes Feld hinter ſich ließ. Viel haben wir auch für Scapaflow übrig, der zu⸗ letzt zweimal im Gelde war. Sehr ſchnell iſt auch Piano; die Stute konnte im Vorjahr ein ähnliches Rennen auf gleicher Bahn gewinnen. auch Generaliſſimus und Fichtennadel ſchlagen. Vielleicht ſetzt ſich diesmal Grasfroſch gegen Scapaflow und Generaliſſismus durch. Anſere Vorherſage für den erſten Tag Horſt⸗Weſſel⸗Rennen: Marſchall—Saros—Pfalzgraf. . St.⸗Ingbert⸗Rennen: LebensleidBambus—Oſterluzei. Saarbrücker⸗Jagdrennen: Campagna—EnthuſiaſtVicky. Großer Preis des Saarlandes: Roſenfürſt-—Gregoro⸗ vins—Ideolog. „Neunkirchen⸗Jagdrennen: Spata-—Georgia—Fahrewohl. . Homburg⸗Rennen: Stahleck—Mogul—Tarquinia. „ Saarlonis⸗Rennen: Grasfroſch—Scapaflow-—Generaliſ⸗ ſimus. 222 SSn Eine ſcharfe Klinge werden aber Samstag, 5. Mai( Sonntag, 6. Mai 1984 DB-Auswahllurs in Duisburg 38 Anwärter Vom 7. bis 9. Mai hält der Deutſche Fußball⸗Bund im weſtdeutſchen Verbandsheim zu Duisbung einen letzten großen Vorbereitungskurſus für die Weltmeiſterſchafts⸗ Enöſpiele in Italien ab. Hierbei ſoll zunächſt die Aus⸗ wahl für die Mannſchaften getroffen werden, die die vier Kämpfe gegen die engliſchen Berufsſpieler von Derby County(om 10. Mai in Frankfurt⸗Main. am 13. Mai in Köln, am 16. Mai in Düſſeldorf und am 18. Mai in Dort⸗ mund) beſtreiten. Außerdem dient der Kurſus einer letz⸗ ten Sichtung unſeres beſten Spielermaterials für die Welt⸗ meiſterſchaftskämpfe in Italien. Da die Spieler der an den Endkämpfen um die Deutſche Meiſterſchaft beteiligten Vereine für die Begegnungen mit Derby County nicht zur Verfügung ſtehen, wird den Leuten von Schalke 04, VfL Benvath, S Waldhof, Eimsbüttel uſw. in einem zehn⸗ tägigen Kurſus unter Leitung von Otto Nerz und Her⸗ berger noch beſondere Gelegenheit geboten ihr Können zu beweiſen. Für Duisburg wurden folgende 38 Spieler aus⸗ gewählt: 5 Torhüter: Jakob⸗Jahn Regensburg, Kreß⸗Dresöner SC, Buchloh⸗VſB Speldorf. Verteidiger: Hund⸗Schwarz⸗Weiß Eſſen, Haringer⸗ Bayern München, Stührk⸗Eimsbüttel, Dienert⸗VfB Mühl⸗ burg. Buſch⸗Duisburg 1900, Schwarz⸗Viktoria Hamburg, Schäfer⸗München 1860. Läufer: Janes⸗Fortung Düſſeldorf, Cielinſki⸗Union Hamborn, Gramlich⸗Eintracht Frankfurt, Bender⸗Fortuna Düſſeldorf, Glöde⸗Homburger SV, Oehm⸗1. FC Nürnberg, Streb⸗Wacker München, Goldbrunner⸗Bayern München, Szepan⸗Schalke 04, Münzenberg⸗Alemannia Aachen, Rod⸗ zinſki⸗Hamborn 07. Stürmer: Billen⸗Hamborn 07, Albrecht⸗Fortuna Düſſeldorf, Lehner⸗Schwaben Augsburg, Lachner⸗München 1860, Wigold⸗Fortuna⸗Düſſeldorf, Krumm⸗Bayern Mün⸗ chen, Conen⸗ FV Saarbrücken, Langenbein⸗VfR Mannheim, Hohmann⸗Bfs Benrath, Rohwedder⸗Eims⸗ büttel. Siffling⸗SV Waldhof, Noack⸗Hamburger Der Sport am Sonntag Neben dem fünften Spieltag in den deutſchen Fuz⸗ ball⸗Meiſterſchafts⸗Endſpielen, der wahrſcheinlich die erſte Entſcheidung bringen wird, enthält das Sportpro⸗ gramm des Sonntags noch zwei wichtige Ereigniſſe im Raſenſport, und zwar Länderkämpfe unſerer Hockey⸗ und Rugbyſpieler. Im Hockey gehr es in Stuttgart gegen die Schweiz und im Rug by iſt unſere National⸗Fünfzehn Gaſt der tſchechiſchen Natio⸗ nalmannſchaft in Prag. In den übrigen Sportarten gibt es gleichfalls einige Höhepunkte.⸗Das erſte größere Tennis⸗ ereignis des Jahres iſt das internationale Turnier in Wiesbaden, bei dem Deutſchlands erſte Klaſſe am Start erſcheint, ein weiteres Großereignis im Motorſport iſt das Marienberger Dreiecksrennen, in Rom wird das inter⸗ mit deutſcher Beteiligung abge⸗ ſchloſſen und außerdem bringt der Sonntag noch zahl⸗ reiche Veranſtaltungen im Radſport, in der Leichtathletik, im Schwimmen und im Pferdeſport. Fußball Die Spiele um die Meiſterſchaften der Gau⸗ gruppen nähern ſich ihrem Ende. Für die Hartnäcktg⸗ keit der Kämpfe und die Gleichwertigkeit der teilnehmen⸗ den Mannſchaften ſpricht die Tatſache, daß auch am vorletz⸗ ten Spieltage noch nicht damit gerechnet werden kann, daß alle Entſcheidungen fallen. Unter den Teilnehmern aller Gruppen befindet ſich nur ein ſicherer Favorit, und zwar wird Viktoria Berlin, ſofern ſie am Sonntag in Danzig wenigſtens unentſchieden ſpielt, Meiſter der Gruppe Oſt. In den übrigen Gruppen ſteht aber noch ein ſehr ſpannender Enoͤbampf bevor. Es ſpielen: Gruppe Südweſt: Sp Köln⸗Mülheim— S Waldhof; Union Böckingen— Kickers Offenbach. Gruppe Mitte: 1. Fé Nürnberg— Boruſſia Fulda; Wacker Halle— Dresdener Sc. Gruppe Nordweſt: Vfe Benrath— Eimsbüttel; Schalke— Werder Bremen. Gruppe Oſt: Preußen Danzig— Viktoria Berlin; Viktoria Stoly— Beuthen. Neben den Meiſterſchaftsſpielen bringt der Sonntag noch eine Hochflut von weiteren Fußballereigniſſen, an der Spitze einige Repräſentatipſpiele. Zum 15. Male ſtehen ſich in Berlin im Städteſpiel Berlin— München die Auswahlmannſchaften beider Städte im In Kaiſerslautern kommt der Gaukampf Südweſt— Württemberg zum Aus⸗ trag. Zum erſten Male wird in der Barbaroſſaſtaöt ein Repräſentativſpiel größeren Ausmaßes durchgeführt. Württemberg iſt am Sonntag übrigens nach zwei Fronten hin beſchäftigt, ͤenn in Augsburg gibt es noch ein Nach⸗ wuchs⸗Treffen Bayern— Württemberg. Da⸗ mit iſt aber das Fußballprogramm des Sonntags noch nicht erſchöpft. Neben den Aufſtiegsſpielen in den Gauen Süd⸗ weſt, Bayern und Mittelrhein gibt es auch noch zahlreiche Freundſchaftsſpiele. Handball Im Meiſterſchaftsbetrieb gibt es zwiſchen der Vor⸗ und der Zwiſchenrunde einen Ruhetag. Er wird aus⸗ genutzt zu zahlreichen Freundſchaftsſpielen und außerdem werden im Gau Südweſt zwei rückſtändige Punktetreffen der Gruppe Saar⸗Pfalz nachgeholt. Es ſpielen: TV Mal⸗ ſtatt— Pfalz Ludwigshafen und T 61 Kaiſerslautern— TV Oggersheim. Rugby Prag iſt der Schauplatz des zweiten Länderkamp⸗ fſes Tſchechoſlowakei— Deutſchland. Der erſte Kampf fand vor drei Jahren in Leipzig ſtatt und wurde von den deutſchen Vertretern mit 38:0 gewonnen. Der tſchechiſche Rugbyſport iſt noch nicht weit genug, um für uns eine ernſthafte Konkurrenz darzuſtellen. Man wird alſo auch in dieſem Kampfe, für den der Deutſche Rugby⸗Fußballverband eine Mannſchaft aus Spielern von Hannover, Berlin und Leipzig gemeldet hat, mit einem deutſchen Siege rechnen können. Hocken Zum vierten Male findet ein Länderkampf Deutſchland—Schweiz ſtatt. Der Schauplatz die⸗ ſes Kampfes iſt die„Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn“. Länder⸗ kämpfe gegen die Schweiz haben ſeit acht Jahren nicht mehr ſtattgefunden. Die bisherigen drei Treffen wurden von Deutſchland mit:2,:1 und:2 gewonnen, alſo ver⸗ hältnismäßig ſicher und auch für das vierte Treffen iſt mit einem Sieg der deutſchen Mannſchaft zu rechnen, Leichtathletik In der Leichtathletik wird es jetzt auf den Laufbahnen lebendiger. Eine recht gut beſetzte Bahnveranſtaltung führt der Reichsbahnſportverein Frankfurt im Stadion im Rahmen einer großen Sportkundgebung durch. Der Sonn⸗ tag bringt auch bereits zwei Groß⸗Staffelläufe und zwar „Quer durch Halle“ und den Hamburger„Alſterlauf“. Hier muß man allerdings bedauern, daß die gute Abſicht der DoSB, alle Staffelläufe an einem Tag— 3. Juni— durch⸗ zuführen, oͤurchkreuzt wurde. In Berlin ſteigt das alljährliche Laufen und Gehen „Quer durch Berlin“, das eine internationale Beteiligung erhalten wird. Auch die Turner ſind in Berlin mit einer Straßenveranſtaltung beſchäftigt und zwar wird dort der gauoffene Jahn⸗Staffellauf von der Deutſchen Turnſchule zur Haſenheide abgewickelt. „RNadſport In Hannover gibt es großbeſetzte Bahnrennen, in deren Mittelpunkt der Start der deutſchen Nationalmann⸗ tuung aufgenommen wurde. N* 2 ſchaft der Bahnfahrer ſteht. Auch die Dauerrennen ſind recht gut beſetzt. Neben kleineren Bahnrennen in Lud⸗ wigshafen ſind nur Rennen aus dem Ausland, und zwar aus Paris, Budapeſt, Herne⸗Hill uſw. zu erwähnen. Groß iſt wieder das Programm im Straßenrennſport. Die Elite der deutſchen Straßenfahrer— Berufsfahrer und Amateure— iſt diesmal beim Rennen„Quer durch Württemberg und Baden“ beſchäftigt. Die 270,3 Kilometer lange Strecke führt mit Start und Ziel in Stuttgart über Mühlacker, Pforzheim, Karlsruhe, Mann⸗ heim, Heidelberg und Heilbronn. An der Fahrt nehmen rund 900 Fahrer teil. Morgens um 9 Uhr erwartet man die Ankunft der erſten Fahrer beim Mannheimer Flugplatz. Motorſport Ein Motorradrennen größter Bedeutung iſt das Marienberger Dreiecksrennen in Sachſen, das als Meiſterſchaftslauf für Solo⸗ und Seitenwagenmaſchinen ausgeſchrieben iſt. Ausgefahren werden drei große Rennen, für die insgeſamt 190 Meldungen abgegeben wurden, darunter von beſten deutſchen Fahrern und Fabriken. Schwimmen Neben Schwimmveranſtaltungen in Frankfurt und Stuttgart ſtehen als wichtigſte Ereigniſſe die Olym⸗ pia⸗Prüfungsſchwimmen der Gangebiete Weſt in Ohligs und Nord in Altona als wichtigſte Ereigniſſe auf dem Programm. Pferdeſport Ein großes Programm bringt der Pferdeſport. Die Mannheimer Rennen ſtehen im Zeichen einer Saar⸗ kundgebung. Weitere Rennen gibt es in Karlshorſt, Dresden, Düſſeldorf und Hannover. Das in⸗ ternationale Reitturnier in Rom ſindet am Sonn⸗ tag ſein Ende, Aus dem Lager Eine neue Enttäuſchung Hower gibt gegen Gaſtanaga auf Im Mittelpunkt der Berufsboxkämpfe im Berliner Spichernring ſtand am Freitag abend bei vollem Hauſe der Kampf zwiſchen dem deutſchen Schwergewichts⸗ meiſter Vinzenz Hower⸗Köln und dem aus Amerika gekommenen Spanier Gaſtanaga. Der Spanier recht⸗ fertigte die auf ihn geſetzten Hoffnungen und man kann ihn getroſt zu den kommenden Leuten im Schwergewicht rechnen. Er beſitzt eine ſehr ſtarke Schlagkraft, gegen die der Kölner trotz aller Tapferkeit nicht beſtehen konnte, zu⸗ mal der Spanier mit ſeinen 185 Pfund gegenüber den 176 Pfund Howers ſchon alle körperlichen Vorteile für ſich hatte. In der erſten Runde gab es einen harten und erbit⸗ terten Schlagwechſel, ſo daß die Zuſchauer in Begeiſterung gerieten. In der zweiten Runde mußte Hower zu Boden; als er ſich wieder erhob, taumelte er benommen durch den Ring, wurde erneut angeſchlagen und nur der Gong rettete ihn. Erſtaunlich friſch erſchien der Kölner wieder zur drit⸗ ten Runde, die er gut durchſtand; in der vierten Runde kam aber das Ende. Hower mußte in der Nähe ſeiner Ecke zu Boden und als er ſich erhob, gab er das Zeichen zur Aufgabe, da er wegen einer ſpäter vom Ringarzt beſtätig⸗ ten Mundverletzung nicht mehr weiterkämpfen konnte. In den beiden Rahmenkämpfen gab es Punktſiege von Leopold⸗Berlin im Leichtgewicht über Köhler⸗Hamburg und von Müller⸗Gera im Mittelgewicht über Paul Richter⸗Berlin. Martel Thil nicht zu ſchlagen Roth⸗Belgien verliert im Weltmeiſterſchaftskampf über 15 Runden nach Punkten. Um die Weltmeiſterſchaft im Mittelgewichtsboxen kämpf⸗ ten am Donnerstagabend im Pariſer Sportpalaſt dex Titel⸗ halter Marcel Thil⸗Frankreich und ſein Herausſorderer Guſtave Roth⸗Belgien. Unter den Zuſchauern befonden ſich zahlreiche Belgier, die es ſich nicht hatten nehmen laſſen, ihren Landsmann zu dem„Kampt ſeines Lebens“ nach Paris zu begleiten. Der Beſuch des Kampfabends ließ aber im allgemeinen doch etwas zu wünſchen übrig. Mareel Thil erfocht einen klaren Punktſieg. Der bel⸗ giſche Europameiſter kannte nicht das Stehvermögen und die Widerſtandskraft auſbringen, die nötig geweſen wären, um dem Weltmeiſter über eine ſo lange Diſtanz gleich⸗ wertig zu ſein. Schon bald nach den erſten Runden zeigte ſich die beſondere phyſiſche Ueberlegenheit des Franzoſen. Thil ſtoppte alle Angriſſe des Belgiers oder nahm die er⸗ haltenen Schläge ohne Wirkung zu zeigen hin. In der 6. Runde gelang es Rath ſeinem Gegner das linke Aage anzuſchlagen, aber ſelbſt dieſer Trefſer ſchwächte Thil in ſeiner Kampfkraft nicht. Er ſammelte weiter tüchtig Punkte, um nach der 10. Runde ſchon ganz klax im Vorteil zu liegen. Roth war von der 11. Runde an ſchon ſchwer erſchüttert. In der letzten Runde konnte er ſich kaum mehr auf den Beinen halten. zugeſprochen, der von den Zuſchauern mit lebhafter Genug⸗ Aber auch Roths tapfere Leiſtung wurde anerkannt. In den Rahmenkämpfen hotte der deutſche Holbſchwer⸗ gewichtsmeiſter Adolf Witt den guten Franzoſen Le⸗ brize zum Gegner. Witt erhielt nach Ahlauf der zehn Runden ober nur ein Unentſchieden zugeſprochen, obwohl er in ſaſt allen Runden klar überlegen war. Bei der Urteils⸗ verkündung ſetzte ein großes Pfeifkonzert des Publikums kommenden Sonntag auf dem Thil erhielt einen einſtimmigen Punktſieg SW, Richard Malik⸗Beuthen 09, Kuzorra⸗Schalke 04, Ko⸗ bierſki⸗Fortung Düſſeldorf, Politz⸗Hamburger SB, Heide⸗ mann⸗Bonner FV. Kurpfalz deutſcher Tiſchtennismeiſter Die Endſpiele um die deutſche Tiſch⸗Tennis⸗Mannſchafts⸗ Meiſterſchaft brachten dem Kreiſe Mannheim zum Saiſon⸗ abſchluß noch einmal einen glänzenden Erfolg. Die Damen⸗ mannſchaft des TTé Kurpfalz Mundenheim, die nachein⸗ ander die Kreis⸗, Gau⸗ und ſüddeutſche Meiſterſchaft errun⸗ gen hatte, konnte ſich auch bei den Enoſpielen in Erfurt er⸗ folgreich durchſetzen und damit die Deutſche Mannſchafts⸗ Meiſterſchaft bei den Damen gewinnen. Der weſtdeutſche Meiſter DSC Hagen wurde von Kurpfalz 6ꝛ3 geſchlagen und im Endſpiel unterlag der norodeutſche Meiſter Blau⸗ Gelb Hannover mit dem gleichen Reſultat. Um den 2. Platz mußte ſich dann Hagen knapp 415 geſchlagen bekennen. Kurpfalz ſpielte in der Aufſtellung: Fahlbuſch, Schwei⸗ kert, Knüttel, Schreiber, Heene, Hübner. Gegen Hagen en⸗ deten die Einzelſpiele 3ꝛ3, jedoch wurde durch Gewinn ſämt⸗ licher Doppelſpiele der Sieg ſichergeſtellt. Gegen Braun⸗ ſchweig brachten die Einzel bereits eine:2⸗Führung, da nur Fr. Knüttel und Fr. Schweikert verloren. Bei den Herren wurde der Titelverteidiger Riel im End⸗ ſpiel von Berlin geſchlagen. Um den 3. Platz verlor der ſüddeutſche Meiſter Mainz überraſchend hoch:9 gegen Bonn. Vorher war Mainz gegen Kiel nur 316 unterlegen, während Berlin Bonn 910 beſiegt hatte. Die Ergebniſſe: TTC Kurpfalz Mundenheim— DSc Hagen. Einzel: 12:11 Sätze,:3 Punkte; Doppel::2 Sätze,:0 Punkte. Zuſammen: 21:13 Sätze,:8 Punkte.— TC Kurpfalz Mundenheim— BTC Blau⸗Gelb Braunſchweig. Einzel: 14:8 Sätze,:2 Punkte; Doppel::6 Sätze,:1 Punkte. Zu⸗ ſammen: 20:14 Sätze,:3 Punkte. Bei Schwimm⸗Höchſtleiſtungen muß künftig die Beſchei⸗ nigung eines amtlichen Vermeſſungsbürcs eingereicht wer⸗ den, aus der ſür die maßgebenden Stellen des Deutſchen Schwimm⸗Verbandes einwandfrei die Maße der betreffenden Schwimmbahn zu erſehen ſind. Der Vielseitige Sport der NMZ berichtet schnell über alle Sportarten. Diesmal stehen die Gaugruppen- meisterschaften im Fußball (Sp. V. Köln-Mülheim- Sv. Wald- hoß) und die Mannheimer Mai- Rennen im Vordergrund. Ausführ⸗ liche Berichte hierüber in der Sportausgabe, die Sonntag abends ab.8 Uhr im Straßenverkauf zu haben ist. Trotz der umfassenden Berichte nur 10 Pfg. der Berufsboxer ein, das mit dieſer Entſcheidung abſolut nicht zufrieden war und die gute Leiſtung des Deutſchen beſſer zu wür⸗ digen verſtand. Ringtennis in Mannheim Obgleich in Mannheim bisher ſchon immer großes In⸗ tereſſe für den ſeit etwa ſünf Jahren in Deutſchland ein⸗ geführten Ringtennisſport beſtand, iſt es noch nicht gelun⸗ gen, dieſes Intereſſe zu ſammeln und die Vorbedingungen für eine ſportgemäße Weiterentwicklung dieſes ſchönen, wahrhaft volkstümlichen Spieles zu ſchaffen. In unſerer Nachbarſtadt Karlsruhe beſtehen ſeit Jahren mehrere große Vereine, unter deren Mitgliedern ſich die beſten deutſchen Spieler befinden. Auch in Frankfurt, Stuttgart, Breslau, Hamburg und vielen kleineren deutſchen Städten herrſcht ſchon ein lebhafter Spielbetrieb; neuerdings hat ſich auch Berlin in die Reihe der Ringtennis ſpielenden Städte ge⸗ ſtellt. Um den Ringtennisſport in Mannheim allgemeiner be⸗ kannt zu machen, werden nun am kommenden Sonntag, dem 6. Mai, vormittags, im ſtädtiſchen Luft⸗ und Sonnen⸗ „bad einige der erſtklaſſigſten deutſchen Spieler und Spie⸗ lerinnen aus Karlsruhe, das Spiel in vollendeter Form vorführen. Am gleichen Tage wird auch ein Ausbildungs⸗ kurſus für Schiedsrichter und ein Klubkampf zwiſchen Mannſchaften aus Mannheim und Karlsruhe zur Durchführung gelangen. Es iſt zu erwarten, daß der Ringtennisſport gerade im tennisfreudigen Mannheim einen günſtigen Boden antref⸗ fen wird, zumal im kleinſten Winkel eines Sport⸗ oder Turnplatzes, eines Luftbades oder Schulhofes ein Ring⸗ tennisſpielfeld mit geringſten Mitteln angelegt werden kann und da dieſes Spiel am angenehmſten und gefahr⸗ loſeſten die Möglichkeiten zur ſportlichen Betätigung auch —. darbietet, die bisher dem Sport noch ferngeſtanden ind. Werbeſyiele auf dem BfR-Platz Während die Ligamannſchaft des VſR Mannheim dieſen Samstag eine achttägige Reiſe nach der Schweiz unter⸗ nimmt, um in zwei Spielen gegen führende Schweizer Elubs die Kräfte zu meſſen und hernach in Konſtanz bet einer Grenzlandweranſtaltung mitzuwirken, herrſcht am Plotze an den Brauereien reges ſportliches Leben. Den Reigen der ſportlichen Ver⸗ anſtaltungen wird bereits am Vormittag die Jungliga⸗ mannſchaft— eine ſportliche Neugründung im Bſh—, in der ſich nur junge und talentierte Nachwuchsſpieler be⸗ finden, in einem Spiel gegen die ſpielſtarke Privat⸗ mannſchoft des M C Phönix eröffnen. Der Nachmittag iſt gusgefüllt mit Fußball⸗ und Hand⸗ ballſpielen. Zuerſt ſpielt die Erſatzligamannſchaft des Vſht gegen die ſpielſtarke erſte Mannſchaſt des Sportklubs Nannheim⸗Neckarſtadt. Dann wird die Ligahand⸗ ballmannſchaft dem Handballmeiſter der Gruppe Pfalz⸗Srar, 179 30 13, dem Turnverein Frieſenheim, gegenüber⸗ reten. Den Schluß dieſer Sportreranſtaltungen bildet ein Freundſchaftsſpiel der Privatligamannſchaft des Platz⸗ vereins gegen die ſpielſtarke erſte Mannſchaſt der Spiel⸗ vereinigung 7 Mannheim der es erſt vor kurzem in den Verbandsſpielen der Bezirksligaklaſſe gelang, die ſpielſtarke 1. Mannſchaft des Sportvereins Altrip auf deren Gelände einwanofrei zu ſchlagen. In der Privatligamann⸗ ſchaft des ViR werben ut a. frühere bekannte Ligaſpieler wie Bleß, Gerlinger und Schmidt mitwirken. — u goounzc ee uvag uougc uie eien een eeig igeates ahn hen eeen i ienn en eeinn ie eine e poznlada ne zonloggeg zeudgonanegn zdſug eighnlg oibeilct ag ag Indaſeg aouslcpvauach ue gog da quinhes uid diat Avl chil urz vach eun Snondh al anu goyv dypegnachl SvS Iiinee een eine ie ieen iee een ieei ie e Fiscaglog gnoufgog äcüu Ihn gago unzh gaic lunen baz ohgdach Pou uscor dleoc ibpaſ auvc urchpchch ud0 0 Ah ci na Soc einch SLiahvhogen die unde aval 9188 umaz Aeacovur 19j0 nd ave uc du doudagna nc“ Udfungg uolnvj vog ude ui ojuungog mouyileg mould gat'olgguhvg luv achnagenvejguloch anl igun oimavath) e aj vungoac aohouch ie ei en ihee in igge uuns zdgussolada um ou ool„gosgoneg Soges“ ubunjhimn aescho oaght vach 00 Mee 4* „1½ Poutchloch utouieut ohvu nv Hahohudvobius ch uode uucſé 4d0 Avo usmnvc udc anu diS uohvg aun uvnuatozc e eiee eieneen c ee ien iee“ ie eee ſie 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dipna ingugdges 2088 euych uecudinng dig un eih emmeige eeen nn ch uem ud in uſ uime un eeee ehmeiengee e em eie ude zaa chu uvm dipng uidg zca ueluvch uogoas 91c0 uoönaz no Anguadedd udunc vnuds moougga uogo znenL egaoohgichang uſd vbunzeg gemfioſuuvzg udnnz ade irg⸗gbojunos ———————— Sonntags⸗Blatt der Neuen Mann heimer Zeitung neuer, weicher Zug? Leiſe ſtrich ſie über die Hand des Mädchens, als ſie ſtadtwärts fuhren. „Du haſt ſo Großes erlebt, Kind,“ ſagte ſie zärtlich.“ Ach Gott, nun wurde Muttſch gefühlsvolll Oft kriegte ſie ſo was nicht, aber heute hielt ſie es wohl für erforderlich. „Die Welt iſt nicht darüber aus dem Leim gegangen, daß die Glevin und der Kapellmeiſter ſich gefunden haben,“ lachte Ly. „Und du biſt glücklich?“ Eva fand die Frage ſelbſt ein wenig unpaſſend, aber in ge⸗ fühlsſchweren Augenblicken verſagen die Worte am eheſten. Lys Augen blitzten.„Raſend verliebt ſind wir beide! Der Georg beſonders. Es tat ihm furchtbar leid, daß er dich nicht mit empfangen konnte, aber er hat zu dirigieren. Ausgerechnet „Zar und Zimmermann', den ruhig jemand anders hätte über⸗ nehmen können, aber er wollte nicht abſagen. Nicht um die Welt! Obgleich ich ihn bat. Wo es um ſeinen Beruf geht, iſt er ſtörriſch wie ein Mauleſel. Aber er kommt nach der Borſtellung noch zu uns. Es kann elf Uhr werden. Iſt dir das nicht zu ſpät nach der langen Reiſe? Sieh, da drüben wohnt er— Nummer vier!“ unterbrach ſie ſich, als das Auto verlangſamt in die Goetheſtraße einbog. So nahe alſo, daß man ſich beinahe aus dem Feuſter verſtän⸗ digen konnte! Reizend ſchien das. Ich werde mich wohl zuſammen⸗ nehmen müſſen, daß ich nicht jeden Tag hinüberſchlüpfe! dachte Eva. 2 Dann hielt der Wagen, und in der Haustür ſtand, weiß be⸗ ſchürzt, Berta, die Zofe.„Man ſchön, daß gnä' Frau wieder hier ſind.“ Auch Brun, der Bernhardiner, erging ſich in Freudenſprüngen und wünſchte Berückſichtigung. Im Wohnzimmer ſah Eva ſich mit glückſtrahlenden Augen um. „Himmliſch iſt das, wieder daheim zu ſein und bei dir, mein Herzl Aber hör mal, welche Verſchwendung!“ Sie ſtand vor einem wundervollen Roſengebinde, das in einer Kriſtallſchale ſeine Schönheit ordentlich prahleriſch zur Schau ſtellte. Der ſüße Duft erfüllte das ganze Zimmer. „Von Georg natürlich. Er will ſich bei dir anſchuſtern,“ ſagte Ly übermütig, während Eva mit ſpitzen Fingern einen der zarten Kelche in die Höhe hob. Eine Karte lag daneben. „Georg Rosladin ſeiner verehrten Schwiegermutter zur Be⸗ grüßung!“ Das war nun das erſte Zeichen des fremden Elements, das jetzt im Mittelpunkt ihres Lebenskreiſes ſtand und nächſt Ly die wichtigſte Rolle darin ſpielen würde. Ließe er uns wenigſtens heute abend noch allein! dachte Eva mit einer ſonderbaren Scheu, die zu ihrem ruhig⸗ſicheren Weſen nicht paßte. Aber es half nichts; in einer Stunde, kurzen ſechzig Minuten, würde er hier ſein, hatte Ly geſagt. Sehr ſchweigſam geworden, ſaß Eva am Abendtiſch, n Berta mit ihren beſten Kochkünſten beſtellt hatte, aber um ſo lebhafter erzählte Ly. Vom Theater und ſeinen Kuliſſenintrigen, von der erſten Begegnung mit Rosladin, von ſeiner Perſönlichkeit, von ſeiner beſtimmt großen Laufbahn, von der Schwärmerei der Frauen. „Er könnte jede haben, Mama, aber jede! Von der Frau des Regierungspräſidenten bis zur letzten Ballettratte.“ „Um Gottes willen, Kindl Legt er's etwa darauf an?“ Ly lachte.„Beruhige dich, Muttſchi! Er gehört mir. Mir allein. Aber ich möchte auch keinen Mann haben, nach dem niemand ſich umſähe.“ „Darauf würde ich nun gar keinen Wert legen.“ „Na ja: du!“ ſagte Ly mit der vollen Gönnerhaftigkeit der Jugend.„Hoppla“, unterbrach ſie ſich,„Georgs Hupe! Er hat ſich alſo wirklich beeilt.“ Sie ſtürmte hinaus. Jetzt das Klappen der Wagentür, Kichern und Flüſtern im Hausflur. Eva ſaß regungslos, die Hände im Schoß gefaltet. Leiſes nervöſes Fröſteln lief ihr den Rücken hinunter. Dann in der Tür das Brautpaar, Rosladin im Frack, der ſeine ſchlanke Figur aufs vorteilhafteſte zeigte, Ly mit lachenden Augen, die Arme, um ihn zu verdecken, ein wenig ausgebreitet. „Mir iſt der ehrenvolle Auftrag geworden, einen Sohn ſeiner Mutter, eine Mutter ihrem Sohn zuzuführen“, rief ſie mit ihrer klingenden Stimme.„Und nun— der Vorhang fällt!“ Eva hatte ſich erhoben, Rosladin trat einen Schritt vor, ſtutzte. „Nein doch,“ riefen beide wie aus einem Munde. 8 „Sind Sie das wirklich, gnädige Frau?“ Sie lächelte.„Ich bin's wirklich. Aber was für ein Zufall!“ Er beugte ſich tief über ihre dargebotene Hand.„Nun emp⸗ ſehle ich mich doppelt Ihrem Wohlwollen, gnädige Frau. Möchte ich alles halten, was Sie berechtigt ſind, von mir zu erwarten,“ ſagte er ernſt. Ly ſah vom einen zum andern.„Kennt ihr euch denn? Was für einem Geheimnis komm' ich auf die Spur?“ „Das iſt eine merkwürdige Geſchichte,“ ſagte er„Wir traſen uns im Sommer in Tirol, regneten auf der Ulmer Hütte ein und ſtiegen am anderen Morgen zuſammen nach Sankt Anton ab. Nun treffen wir ums hier gewiſſermaßen als Mutter und Sohn.“ „Und habt euch nicht vorgeſtellt?“ „Nicht meine Schuld. Ich zückte ſchon ſozuſagen die Beſuchs⸗ karte, aber die gnädige Frau wünſchte es anders.“ „Hätte ich geahnt,“ daß ich meinem künftigen Schwiegerfohn gegenüberſtünde, ſo hätte mich Ihre Beſuchskarte heftig inter⸗ eſſtert; ſo aber fand ich dieſe Namenloſigkeit ganz reizvoll. Wiſſen Sie noch, ich ſagte Ihnen:„Was hätten Sie davon, wenn Sie wüßten, daß ich Schmitt hieße?) Das war die reine Wahrheit.“ „Auf das Nächſtliegende kommt man eben immer zuletzt.“ „Es war aber doch verkehrt,“ ſagte ſie nachdenklich.„Mit Ihrem Namen hätte ich dann auch Ihren Wohnort erfahren und wäre nun mit ſehr viel leichterem Herzen über den Atlantiſchen Ozean gefahren.“ Ly lachte.„Sehe einer unſere Muttſch! Solchen romantiſchen Einfall hätt iſt ihr gar nicht zugetraut. Beinahe wie aus der alten Komödie.“ Rosladin legte ihr leicht die Hand auf die Schulter.„Ein ſchauderhaftes Wort, dies Muttſch, Liebling.“ „Oh, daran iſt ſie gewöhnt. Ich ſage meiſtens Muttſch“ oder ,alte Dame'.“ „Eius paßt ſo wenig wie das andere. Wir müſſen notwendig was Beſſeres finden.“ „Darüber können wir auch im Sitzen verhandeln. Fürs erſte nehmt mal Platz, Herrſchaften! Haſt du übrigens ſchon geoeſſen, Georg? Du haſt dir ja drei Stunden lang den Taktſtock aum die Ohren geſchlagen.“ Er lächelte zärtlich über ihre Fürſorge.„Danke, ich ließ mir im Zwiſchenakt etwas holen.“ „Ich werde trotzdem verſuchen, was aufzutreiben, um den Ruf des Hauſes zu wahren. Muttſch hat die Zügel des Regiments noch nicht wieder in der Hand,“ ſagte Ly und huſchte hinaus. Rosladin und Eva ſahen ein Weilchen ſchweigend auf die Tür, durch die ſie verſchwunden war. 5 „Sie iſt doch goldig!“ Dann, zu Eva gewandt:„Ich danke Ihnen innig, gnädige Frau, daß Sie ſie mir anvertrauten,“ ſagte er mit einem weichen Leuchten in den Augen, das ſein Geſicht ſehr gewinnend machte. Eva ſeufzte leicht.„Was hätte ich zu beſtimmen? Aber ich geſtehe Ihnen: Ich freue mich— freu mich ſehr!“ ſagte ſie, ihm die Hand hinhaltend. „So hatten Sie mich nicht ganz vergeſſen?“ „Gewiß nicht. Sie gehörten für mich mit zu der Erinnerung an einen grauen und einen ſonnigen Tag in Tirol, und wenn ich mir die ſchönen, feierlichen Berge um Sankt Chriſtoph ver⸗ gegenwärtigte, dachte ich auch an Sie. Sie erzählten damals von einer Kompoſition— wie ſteht es damit? Sie nannten ſie die „Alpenkantate'.“ „Daß Sie das auch noch wiſſen! Ich ſpiele Ihnen ſpäter mal daraus vor,“ ſagte er lebhaft. Er erinnerte ſich jetzt wieder genau des ſtarken Eindrucks, den ſie damals auf ihn gemacht hatte, und es ſchien beinahe unglaub⸗ lich, daß er ſie ſpäter ſo ganz vergaß. Dennoch mußte ihm in ſeinem Unterbewußtſein etwas lebendig geblieben ſein, das ihn zuweilen in Lys Stimme und Blick wie eine ferne und unerklär⸗ liche Aehnlichkeit berührte. Ly kam jetzt zurück mit Wein, Gläſern und kleinem Gebäck. „Wenig, aber mit Liebe“, rief ſie luſtig.„So, Georg, ſchenk ein und laß uns trinken!“ „In Iſoldens Sinne nicht mehr nötig. Den Liebestrank hab ich längſt erhalten“, ſcheröte er. Sie erhoben die Gläſer, ſahen ſich heiter an. „Eine Rede, Georg.“ „Ein andermal, Schatzi. Ich bin ſonſt nicht auf den Mund ge⸗ fallen, aber heute fürchte ich mich vor Redensarten, gerade weil mir das Herz voll iſt. Meine verehrte neue Mutter— Iſt das ſo recht? Nein, es kommt mir ſelbſt wunderlich vor. Alſo nur ganz kurz und bündig: Ihr Wohl, Frau Eva, und Dank für Ihre Güte!“ 5 Sonntags⸗Blatt der Neuen Mannheimer Zeitung —————————————————————————— Sie ſaßen in einer behaglichen Ecke am Kamin, Buchenſcheite knackten, ein Kanarienvogel zwitſcherte verſchlafen. „Hier lob ichs mir“, ſagte Rosladin.„Meine Eltern ſind lange tot, Geſchwiſter habe ich nicht. Dieſe familienhafte Molligkeit iſt mir ganz was Neues. Solche Ecke müſſen wir uns auch ein⸗ richten, Ly.“ „Sie haben einen merkwürdigen Namen,“ bemerkte Eva.„Ich hörte ihn noch nie.“ 8 „Das hat man mir ſchon oft geſagt. Meine Familie ſtammt aus Schweden. Mein Urahn fiel als Oberſt unter Guſtav Adolf bei der Belagerung von Stralſund. Uebrigens habe ich auf der Schule deswegen viel Neckerei aushalten müſſen. Die Bengels nannten mich mit Vorliebe Rosmarin.“ „Mir gefällt er“, ſagte Ly.„Ich werde ihn ohne weiteres gegen Schmitt eintauſchen.“ Eva hatte ſich tief zurückgelehnt. Im Licht der hohen Stehlampe ſchimmerte ihr Haar metalliſch; die biegſame Geſtalt war voller fraulicher Anmut und doch ganz jugendlich. Und Rosladin dachte zum wievieltenmal: Faſt unglaublich, daß ſie Lys Mutter iſt. „Dar biſt ſo ſtill, alte Dame? Sag doch was! Unterhälſt du dich nicht bei uns?“ rief Ly. Eva ſchreckte auf.„Wenn man geradeswegs von Neuyork kommt, hat man am Ende Anſpruch auf ein bißchen Mübigkeit“. ſagte ſie mit gezwungenem Lächeln, aber was auf ihr laſtete, war nur ein ſonderbarer ſeeliſcher Druck. Ihr Heim ſchien ihr ver⸗ ändert, ihre Tochter verändert und dazu dieſer Fremde, dem ſie im gewiſſem Sinne Mutter ſein ſollte. Man wurde nicht ohne wei⸗ teres mit der Lage fertig. Rosladin beugte ſich vor.„Liebe Frau Eva,“ ſagte er in dem liebenswürdigen Ton, dem ſich ſo leicht niemand verſagte,„ich weiß, wir ſollten Ihnen heute noch Ruhe gönnen, aber wir ſind wie Kinder, die den Mund nicht halten können. Wir haben näm⸗ lich ein Attentat auf Sie vor.“ „Ein Attentat? Das klingt gefährlich.““ Ly war aufgeſtanden, ſetzte ſich auf Rosladins Armlehne und wippte zierlich mit dem ſchmalen Fuß. „Mein Vögelchen“, ſagte er zärtlich, indem er verſtohlen den Arm um ſie legte. „Die Sache iſt ganz einfach die, Muttſchi, daß wir heiraten möchten, ſobald die Anſprüche des verehrlichen Standesamts be⸗ friedigt ſind: alſo ſpäteſtens heute in drei Wochen. Warum ſollen wir erſt noch viel älter werden?“ „Ums Himmels willen!“ fuhr Eva auf. „Unſere Papiere ſind alle beieinander“, ſagte Rosladin.„Ich wollte natürlich den Aushang nicht veranlaſſen, bevor ich mich Ihnen vorgeſtellt hatte; aber morgen— hoffe ich— ſteht der Sache nichts mehr im Wege. Sehen Sie nicht ſo entgeiſtert aus, liebe Frau Eva! Iſts denn ſo ſchlimm?“ Er ſah ihr ſchelmiſch lächelnd in die Augen.„Muß denn durchaus vorher eine Lori von Tiſch⸗ tüchern und Handtüchern umgeſäumt werden?“ Eva lachte hellauf.„Hat ſo ein unpraktiſcher Künſtler eine Ah⸗ nung! Als ob eine Wirtſchaft aus Tiſchtüchern und Handtüchern beſtünde.“ Er lachte auch.„Unpraktiſch“ ſagen Sie? Ich habe ſogar in bezug auf den Hochzeitstag einen ganz hervorragenden Gedanken gehabt. In drei Wochen nämlich ſpielt hier Paul Wegener mit eigener Truppe, nachher gibt es Luſtſpiele und Operetten, und am darauffolgenden Sonntag dirigiert der Kollege die„Butterfly“. Ich kann mir alſo ruhig acht Tage Urlaub nehmen. Später geht es nicht, denn da beginnen die Proben zum„Ring“. Alſo...“ (Fortſetzung folgt.) eeee eeeee Der Federnhut 3 Von Julius Es war am Tage Chriſti Himmelfahrt des Jahres 1626, daß bie aufſtändiſchen Bauern des oberöſterreichiſchen„Landls“ den verhaßten Statthalter Herberſtorf bei Peuerbach ſchlugen. Um 2 Uhr nachmittags war der Statthalter von Waizenkirchen her mit ſeinen Kroaten und ſonſtigen Kriegsknechten angerückt, war in die Mulde der Lederwieſe vor Peuerbach eingebogen, nicht ahnend, daß er geradewegs in die Falle ging. Denn kaum drangen ſeine Kroaten zum Angriffe vor, ſo regte es ſich rechts und links von den bunklen Schwärmen der Bauern, die ſich im jungen Korn, im friſchen Laubwerk des Nußbaumer Wäldchens, in der gedeckten Biegung des Tales verborgen gehalten hatten. Todesmutig brachen ſie vor und bald ſtoben Reiter und Fußvolk vor den hagel⸗ dichten Streichen ihrer eiſenbeſchlagenen Prügel zu entſetzter Flucht auseinander. Der Statthalter ritt zwei Pferde zuſchanden, bis ihn endlich das dritte durch das haſtig geöffnete Stadttor von Linz in Sicherheit brachte. Die Bauern, von der Verfolgung, zu der ſie den Fliehenden todbringend nachgeſtoßen waren, zurückkehrend, ſahen ſich als Herren des zertretenen Schlachtfeldes. Gleichſam klagend hielt der Boden die achtlos hin und wider taumelnden Spuren der Strei⸗ tenden feſt. Getrümmer von Waffen, Fetzen zerriſſener Fahnen entſtellten ihn. Da waren, aus ihrer Lage gebracht und hilflos verſchoben, die Kanonen des Statthalters, müßige Zuſchauer nur deis Kampfes, da die Bauern. die ſie heranbringen ſollten, gleich zu Anfang des Treffens die Stränge der Geſpanne durchſchnitten hatten. Da war auch die Kaleſche des Henkers, der den Statt⸗ halter auf ſeinem übermütigen Feldzug begleiten mußte, um an den Rebellen nach ihrer vermeintlichen Niederlage ein ſchnelles Gericht zu halten. Die Stricke und Haken, deren er ſich bedienen ſollte, fanden ſich noch, aber der Henker war auf eilig ausgeſpann⸗ tem Wagenpferde entritten. und die Aeſte der Bäume, die den Weg ſeiner Flucht überſchatteten, griſſen frei und unbeugſam ſn die Höhe und weigerten ſich der ihnen zugedachten ſchmählichen Laſt. Verwundete ſtöhnten, Tote lagen umher. Man gilig daran, an Waffen und Rüſtungsſtücken zu ſammeln, was etwa tauglich ſein mochte zu weiterem Widerſtand. Denn an Waffen und Kriegs⸗ zeug gebrach es den Bauern von Anſang an, ſie hatten nicht genug Eiſen, ihren Mut damit zu bewehren. So ging es ans Beutemachen. Sie hielten auch darin auf eine gewiſſe Ordnung, daß nichts zerſtreut und verwüſtet werde. Zu⸗ erſt ward das ſeindliche Pulver ſamt den Lunten und Kugeln bei⸗ ſeite gebracht; der Statthalter hatte nicht weniger als zwei Wagen dieſer köſtlichen Gottesgabe mitzunehmen vergeſſen. Dann ſchickte man die Buben über das ganze Feld, die mußten nach ver⸗ ſchoſſenen Kugeln ſuchen, jedes zerriſſene Bandelier und jeden zer⸗ ſplitterten Degen ſorgſam zuſammentragen. Denn ſo offenbar die Niederlage des Statthalters ſein mochte, ſo hatten doch die Bauern ein dunkles Gefühl, daß der Kampf noch lange dauern konnte und daß das Schlimmſte noch nicht überſtanden war. Da hieß es ge⸗ rüſtet ſein. Sie ſtanden am Anfang, den hatten ſie nun gemacht. Und alles war gut gegangen. Gott war auf ihrer Seite. Nun durften ſie keinen eiſernen Splitter verlieren von ihrem Sieg, denn wer konnte ſagen, ob ſie nicht ſpäter einmal auf jeden halb zerbrochenen Büchſenlauf noch anſtehen würden? In der Mitte des Feldes hatte ſich eine Gruppe berittener Bauern geſammelt, zu der dann und wann ein weiterer ſtieß, ſowie er von der Verfolgung des Gegners, zuweilen ein Beute⸗ ſtück tragend und es den übrigen weiſend, zurückkehrte. Zuweilen löſte ſich auch einer von der Gruppe und ritt langſam prüfend, da und dort Weiſungen gebend, über das Feld. Es waren offen⸗ bar die Führer oder doch die angeſehenſtem die gewichtigſten Män⸗ ner, die ſich hier, auf ihren kräftigen Ackergäulen ſchwankend, zu Beratung und Umblick vereinigt hatten. Und es war ihnen, daß man das verſtreute Gut des Schlachtfeldes zuſammentrug. An ihrer Seite, ſaſt von den gewaltigen Hufen der Gäule geſtreift, wuchs der Haufen aus Spießen, Hellebarden und Pulverflaſchen empor. Zuweilen wies einer nach dieſem und jenem Stück, ließ es ſich wohl auch reichen und nickte, wenn er es tauglich fand. Da geſchah es, daß ein Knabe an ſie herandrängte, der trug in ſeiner Hand ein ſeltſames Ding. Zum mindeſten mußte es den Berittenen ſeltſam erſcheinen. Denn als der Knabe rufend herbei⸗ Uef, löſteé ſich ihre Brüpte und biidete einen halben Kreis. und alle ſahen auf den Gegenſtand, den der Knabe zeigte. Und doch war es keine Waffe, überhaupt nichts eigentlich Kriegeriſches. Eher ein Ding des Friedens, zum Stolzieren mit vornehmen Damen oder zu fröhlichem Ritt. Es war ein Hut, ein ſchwarzer Samthut mit breiter Krempe und mit zwei wallenden Straußen⸗ federn, einer weißen und einer blauen. Ein Federnhut. Ein ſeines⸗ ein adliges Ding. Denn wer hätte je gehört und geſehen, daß ein Bauer ein ſolches Ding auch nur berührt hätte? Für die war Samstag, 5. Mai/ Sonntag, 6. Mai 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe U 11. Seite/ Nummer 205 Der Weltmeister spielt simultan Als Abschluß der ersten Phase des Weltmeister⸗ schaftskampfes in Baden-Baden gab Dr. Aljechin eine Simultanvorstellung an 47 Brettern. Er er⸗ reichte das Ergebnis von + 41,— 3, 3. Bei dieser Leistung ist allerdings zu berücksichtigen, daß die Teilnehmer lediglich gute Durchschnitts⸗ Kklasse darstellten. Trotzdem zeigte die Vorstellung, daß Dr. Aljechin auch ein glänzender Simultan- spieler ist; besonders ſiel uns seine unglaubliche Sicherheit in verwickelten Stellungen auf. Auch hier bewies er wieder sein hohes taktisches Kön- nen, das ihn vor allem gegen Schluß noch manche verlorene Partie retten ließ. Wir zeigen heute un⸗ seren Lesern eine seiner Glanzpartien, bei deren Zustandekommen— wie immer in solchem Falle— natürlich auch der Gegner kräftig mitgeholfen hat. Weiß: Dr. Aljechin. Schwarz: P. Fischer (Baden-Baden). 1. e2—e4,—05. 2. dz-dd, e7—e6. 3. d4-d5, e6cd5. 4. e4&Kd5, SgS—f6. 5. Sb1—6c3, d7—d6. 6. Lf1—55½, Sb8—d7. 7. Sg1—13, a7—a6. 8. Lb5—dg. Eine kleine Ungenauigkeit, der Läufer gehört nach e2. 8..., Sd7—56. 9.—0. Ein kühnes Bauernopfer, das nicht stichhaltig sein dürfte(vgl. den 10. Zugl). Der Gegner glaubt es ihm aber. 9...„Lf8S—e7. 10. Ld3—e2, LcS—g4. 11. h2-h3, Lga4—h5. 12. a2—a4, Tad—c8. 13. a4—a5, Sb6—a8? Ein grober Fehler, der 8S mußte selbstverständ- lich nach d7. Auf a8 spielt er für den Rest der Partie nur noch die traurige Rolle eines Statisten. Nach diesem Fehler ist die Partie so gut wie ent⸗ schieden. 14. Tf1—el, b7—h6. 15. Sf3—h4, Lhöce2. 16. Ddi e2, g7—g6. 17. S4—f3, TS8—07. 18. b2-bz, Te7-—d7. 19. Lei—b2,—0. 20. De2—dz, KgS—h7. 21. Tai—a41 Nun beginnt der Generalangriff. 2„ e Droht rasche Vernichtung durch Des, f6. Sg5”1 hg. 885½, Khö. Th4-, Kgö:. Dg3-E nebst Matt. 22... 17—15. 23. Dde—c3, Le7—16. 24. Sf3—g5-Eʃ, Kh/—hS. 25. Se4Kf6, DdSscf6. 26. Tadt-ha, Df6c3. Auch bö hilft nicht mehr: h5. Thö--, gh. Df3 Dba:. Dhö-, Shé! Dh6-, Kgs. Tes(droht Tg6-, ... Dh/at), Tg7. Tg6l, Tf7. Dh7, Kfs. Dhs-, Ke7. Te6-t, Kd7. Das: und das Matt-Treiben wird bald beendet sein. 27. Lbꝛxca3. Aufgegeben. Aus dem Mannheimer Schachleben Die Vereine bzw. Ortsgruppen, die der Schach- gemeinschaft Kreis Mannheim angehört haben, sind, soweit sie auf Mannheimer Gebiet liegen, zum Mannheimer Schachklub übergetreten und bilden selbständige Ahteilungen von ihm unter gemein⸗ samer Mannheimer Führung. Es handelt sich um die Ortsgruppen Käfertal, Waldhof, Sandhofen, Neckarau, Rheinau, Seckerheim und Wallstadt. Die Mitglieder der Mannheimer Ortsgruppe„Turm“ sind unmittelbar zum Mannheimer Klub über⸗ getreten. Zum Vereinsleiter des erweiterten Mann⸗ heimer Schachklubs ist mit Einverständnis des Landesverbandes bis auf weiteres Herr J. Wey, zu seinem Stellvertreter Herr E. Wolber bestimmt Worden.— Der erweiterte Mannheimer Schachklub kührt als erste größere Veranstaltung ein„Eröff⸗ nungsturnier“ durch, das am 14. Mai beginnt. Ge⸗ spielt wird in 4 Klassen,—D, und zwar 5 Runden nach dem Schweizer System. Austragungsort ist die„Harmonie“, D 2, 6. Das Problemlösungsturnier, das der Mannheimer Schachklub in zwei Gruppen durch- geführt hat, ist beendet. In Gruppe B(24 Teil- nehmer) ist der Schlußstand:.—3. Eißinert, Staab und Veit je 78 Punkte(= Maximum). 4. Blümmel 77 Punkte. .—6. Dees und Laux je 76 Punkte. 7. Guth 75 Punkte. 8. Waldenberger 74 Punkte usw. In Gruppe A(12 Teilnehmer. zu lösen) ist das Ergebnis: 1 Heger 30 Punkte Maximum). Nur Zweizüger Einen Problem-Wettkampi trug die Problemgemeinschaft Waldhof gegen Harburgſwil⸗ helmsburg aus. Es waren von jeder Problemabtet- lung 5 bauernlose Zweizüger zu komponieren, deren endgültige Rangfolge und damit das Ergebnis des Wettkampfes der Preisrichter R. Büchner be⸗ stimmte. Eine Harburger Aufgabe schied wegen Inkorrektheit aus; trotzdem gelang es Harburg, ein Unentschieden von 27:27 Punkten zu erzielen. Wir werden unsere Leser nächstens mit der einen oder anderen guten Arbeit dieses Wettkampfes 2. L. Fuchs 28 Punkte usw. bekanntmachen. ...„Lb6: 2. Ses-⸗ Problemschach 8 P 1 N 6 1. 7 d2. 2. Dbi-- Ein schwieriges Stück! 1. Dpl? L461 P. Keirans(Riga) 1. Preis„Latvis“ 1931. 9 3 5 . 13 e, 3. 0 5 + 6 11 Matt in 3 Zügen. Lösungseinsendungen an die Schachredak⸗ tion der NMzZ. erbeten. *Loäsungsbesprechung Problem Nr. 59(Dr. Kraemer): 1. Dbl droht 2. Db4 e ..„ Lf6. 2. Dda — E— 0⁰ —— 8 — Problem Nr. 59 Or. Kraemer): 1. Leß! Lhi(um sich durch g2 patt zu setzen, aber dagegen war der 1. weiße Zug gerichtet, des- halb ging der L ausgerechnet nach es:) 2. Lgs: 3. Lel. Die um einen Zug verkürzte, daher ökono- mischere Darstellung einer alten Idee von Kohtz und Kockelkorn. Problem Nr. 58(A. S. Studch: 1. La2l droht 2. Les5-- ..„ Kcs. 2. Le5- 18 5 Kch. 2. Te6-. 1. 2„ Ked. 2. f3 1.„„Ib2: 2. 13⸗. .1 Sdö. 2 Lbür 1 2 el. 2. Dg- Ein Variantenproblem, das konstruktiv viele Schwierigkeiten bot. Mannheimer Schachkluh. Klublokal„Harmonie“, D 2, 6. Montags und Donnerstags Klubabende, täg- Uich Spielgelegenheit. Gäste willkommen! W. L. NMorgot Künzel or med. cent ENuõrd Eberhard Verlobte Schwetzingen Hurfürstenstr. 29 Mennheim 0 7. 1 C Brown, Boveri& Cie. Aktiengeselischaft Mannheim. Wir geben bierdurch bekannt, daß die in unſerer Bekanntmachung im Deutſchen Reichsanzeiger Nr. 32 vom 7. 2. 34 feſtgeſetzte Umtauſchfriſt für die Ein⸗ reichung unſerer Aktien bis zum 20. Auguſt 1934 einſchließlich verlängert worden iſt. Mannheim, den d. Mai 1934. Brown, Boveri& Cie. Aktiengeſellſchaft. 22222222222222222222222222222 fädliche Spartase Mausheim Am 8. Mai 1934(Maimarktdienstag) sind die Sparkasse u. die Zweigstelle Rheinau nur bis 12 Uhr für den Publikumsverkehr geöffnet. Am Nachmitiag bleiben die Kassen wegen des Maimarkts geschlossen. 322 22 222228822 Unsere Zahlstellen in allen Stadtteilen und Vororten sind während der üblichen Geschäftsstunden geöffnet und werden zur regen Benützung empfohlen eeeee SSSSSeeeeseeeeseeeeeee 32363 922 0 90 ſehen. wird in der altbekannten Weise weitergeführt. Mannheim-Luzenberg. 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R.„Wie iſt es zu erklären, daß die Sonne beim Auf⸗ und Untergang größer erſcheint als am Mittag?“—— Das Haus meiner Eltern hatte auf einem Nebengebäude eine große Terraſſe. In der Nacht war die Terraſſe die Verſammlungsſtätte muſizierender Katzen der Nachbarſchaft, die nach dem üblichen Ende ihrer ſchauerlich ſchönen Geſänge mit kratzenden Pfoten über die Ziegel der anſtoßenden Dächer ſchliffen. Für mich Buben war die Terraſſe die Gelegenheit zu verwegenen Kletterpartien auf den nach finſteren Höfen jäh abfallenden Mauern, der Aufbewahrungsort für allerhand Getier, das in Holzkäſten und in großen Gläſern ein kümmerliches Daſein friſtete und ſchließlich am Abend meine Sternwarte. Wie oft ſah ich von hier den roten Glut⸗ ball der untergehenden Sonne hinter den Umriſſen der ſernen Vogeſen verſinken oder am Oſthimmel die faſt erſchreckend große Scheibe des Mondes neben der durchbrochenen Pyramide des herrlichen Mün⸗ ſters meiner Vaterſtadt emporſteigen! Je mehr der Mond vom Turm des Münſters und von den Bäu⸗ men des Schloßberges ſich ablöſte, deſto kleiner wurde er und nach wenigen Stunden hing er als recht un⸗ bedeutende Kugel am Himmelsgewölbe. Dieſe auf⸗ fallende Größenänderung der Mondſcheibe vom Auf⸗ gang bis zur Kulmination war für mich Jungen eine erſtaunliche Tatſache, aber noch kein Problem, das mir Kopfzerbrechen gemacht hätte. In den vie⸗ len Jahren, die ſeitdem vergangen ſind, kam nun das Collegium logicum des Gymnaſiums, des wiſſen⸗ ſchaftlichen Studiums und des Lebens:„Da wird der Geiſt euch wohl dreſſiert, in ſpaniſche Stiefeln eingeſchnürt, daß er bedächtiger ſo fortan, hinſchleiche die Gedankenbahn, und nicht etwa, die Kreuz und Quer, irrlichteliere hin und her.“ Als Wiſſenſchaftler darf ich heute die Meinung, daß Sonne oder Mond beim Aufgang und Untergang größer ſeien als zu anderen Zeiten, nicht mehr gelten laſſen. Ja, ich muß ſogar die gegenteilige Behauptung aufſtellen. Mißt man mit einem Theodoliten den vertikalen Durchmeſſer des Mondes oder der Sonne, wenn dieſe Geſtirne in der Nähe des Horizontes ſtehen, ſo findet man ihn merklich kleiner als zur Zeit ihrer höchſten Stellung am Himmel. Die Lufthülle der Erde wirkt wie eine kugelige Linſe, deren Brechungs⸗ vermögen nach innen zunimmt. Die Strahlen⸗ brechung in dieſer Luftlinie hebt die Geſtirne um ſo mehr, je näher ſie dem Horizont ſtehen. Der untere Rand des Mondes wird mehr gehoben als der obere, der vertikale Monddurchmeſſer alſo ver⸗ kürzt. Gleiches gilt für die Sonne. Von dieſer Ver⸗ kürzung bemerkt man freilich mit freiem Auge kaum etwas, weil ſie uns aus denſelben Gründen auf⸗ gehoben erſcheint, die auch die Vergrößerung der Die Ver⸗ größerung der Mond⸗ und Sonnenſcheibe bei ihrem Aufgang und Untergang iſt nur eine ſcheinbare. Sie verſchwindet ſofort, wenn man dieſe Geſtirne im Fernrohr betrachtet, ſie alſo völlig iſoliert und jeden Vergleich mit irdiſchen Gegenſtänden unmöglich macht. Unſer Sehen iſt nicht ein rein phyſikaliſcher Vorgang. Das auf der Netzhaut entſtehende Bild iſt nur die Vorlage, nach der das Gehirn unter Heran⸗ ziehung der in ihm regiſtrierten Erfahrungen und Erinnerungsbilder arbeitet, um die Sinnesempfin⸗ dung zuſtandezubringen. Wenn die aufgehende Mond⸗ ſcheibe faſt ein Drittel der Turmpyramide bedeckt, wenn ſie die Bäume und Gebäude auf dem Kamm des dahinterliegenden Bergzuges weit überragt, ſo übertragen wir die Erſahrungstatſache von der wirk⸗ lichen Größe des Turmes, der Gebäude und der Bäume unbewußt auf die Mondſcheibe und über⸗ ſteigern ſo das Bild, das uns das Auge von ihr liefert. Je höher der Mond ſteigt, deſto mehr fallen Vergleichsmöglichkeiten und Uebertragungen von Erinnerungsbildern auf ihn weg. Wir ſehen immer objektiver und geben ſchließlich dem hochſtehenden Mond die ihm wirklich zukommende Größe. Bei Mondhöhen über 45 Grad tritt ſogar die entgegen⸗ geſetzte Wirkung, d. h. eine ſcheinbare Verkleinerung des Mondbildes ein. Durch Zurücklehnen des Kopfes und Aufwärtsdrehen der Augen vermögen wir das Mondbild nicht mehr in das zentrale Gebiet der Netzhaut zu bringen. Gegenſtände, die aber nur mit den Randteilen der Netzhaut geſehen werden, er⸗ ſcheinen in ihren Ausdehnungen merklich verkürzt. Die ſcheinbare Vergrößerung des Durchmeſſers von Mond und Sonne und das„Auseinanderziehen“ der Sternbilder in der Nähe des Horizontes iſt demnach eine phyſiologiſche und pſychologiſche Erſcheinung. Fernrohr und photographiſche Platte laſſen nichts davon übrig. Bei all den trockenen Feſtſtellungen, die ich als Wiſſenſchaftler zu dieſen Fragen machen muß, verbleibt mir doch eines: die Freude an den Naturdingen, ſo wie wir ſie mit unſeren Augen ſehen, das Sehnen nach vergangenen Tagen der Jugend, nach der Terraſſe des alten großen Hauſes, nach dem glutroten Sonnenball am Weſthimmel und der erſtaunlich großen, ſilbernen Mondſcheibe über den Tannenwäldern der ſchönen Heimat. Filmliebling.„Ich weilte dieſer Tage im Schwarz⸗ wald und hörte, in einem benachbarten Hotel wohne die Filmſchauſpielerin Renate Müller. Sie ſei, ſo wurde mir geſagt, krank, weil ſie eine Abmagerungs⸗ kur gemacht habe. Stimmt das?“—— Man machte Ihnen falſche Angaben; es iſt ein leeres Gerede, wenn geſagt wird, die Schauſpielerin habe eine Ab⸗ magerungskur durchgemacht und ſei daran erkrankt. Renate Müller war infolge Ueberanſtrengung er⸗ holungsbedürftig, aber heute iſt ſie wieder mobil. Hören Sie, was Ihnen unſer Vertreter aus Berlin von Renate Müller berichtet und dann urteilen Sie ſelbſt: Aber Tauſende von Berlinern atmen in dieſen Tagen, in denen der Frühling„ganz groß“ einzieht, auf, wenn ſie mit der Bahn den letzten, von Großſtadtſtaub umwirbelten Häuſerblöcken ent⸗ ronnen, die Helle des jungen Laubes und die Flut der Sonne auf den Gärten von Dahlem⸗Dorf ſehen. In dem breiten, von den Regimentern der Grune⸗ waldkiefern beſchützten Tale ſcheint ſich der Frühling ſelbſt zu am wohlſten zu fühlen. Er allein hat das Wort, und deshalb iſt es in den Villen und Garten⸗ häuſern ſo ſtill. Außer wenn am Vorabend zum 1. Mai die erſte Gartengeſellſchaft der neuen Som⸗ merzeit vonſtatten geht. Dann herrſcht auf den Ter⸗ raſſen und in den Gärten am Bachſtelzenweg, am Kuckucksſteig und wie der romantiſchen Namen mehr ſind, fröhliche Geſelligkeit. Man erneuert ſeinen Bund mit der Natur ja am beſten da, wo ſie ſelbſt es am leichteſten macht, und bekräftigt das Schlag 12 Uhr Mitternacht mit der jubilierenden Feſtſtel⸗ lung:„Der Mai iſt gekommen...“ Das iſt die harmlos heitere Walpurgisnacht von Dahlem⸗Dorf. Was Wunder, wenn ein Gaſtgeber in ſolcher Stunde noch unerwartet Beſuch bekommt von jemand, der ſich zu Luſtigkeit noch in letzter Minute hingezogen fühlt. So ging es auch uns; wir ſaßen luſtig beiſam⸗ men, da erſchien plötzlich ein merkwürdiges Fabel⸗ weſen, ſpielend und ſpringend, ſchnuppernd und wedelnd, und im Zwielicht der bunten Gartenbeleuch⸗ tung war nicht ohne weiteres auszumachen, ob es ſich etwa um einen weißen, ſeidenhaarigen Pudel oder etwa gar um ein ausgelaſſenes Lämmchen han⸗ delte. Unſere Meinungen waren feindlich geteilt. Unter den Schlachtrufen„Hie Pudel“ und„Hie Lamm“ ſtreiften wir bereits das alte Erbübel der Parteibildung, als ſchlichtend ſich die Herrin des um unſeren Streit gräßlich unbekümmerten Tieres ein⸗ fand. Sie trat ſchnell herzu und ſtellte mit einem An⸗ flug von Gekränktſein feſt:„Aber nicht doch, das iſt doch ein echter Badmington⸗Terrier!“ Sobald aber die Herrin mitten unter uns ſtand, galt die Aufmerkſamkeit gar nicht mehr dem Pudellämmchen, Verzeihung, Badmington⸗Terrier, ſondern ihr, denn alle riefen:„Guten Abend, Renate ⸗Müllerl“ Sie war es nämlich, wirklich und leibhaftig. Sie war es allen in den letzten Wochen zu leſenden und zu hörenden Behauptungen zum Trotz, die davon wiſſen wollten, daß es ihr gar nicht gut gehe und ſie krank ſei. Sie kam aus ihrem Nachbarhaus, um unſeren Gaſtgebern Guten Abend zu ſagen und auch wohl, um nachzuſehen, was für eine Kumpanet bei dieſen eingefallen ſei. Und nun ſaß ſie unter uns, und ſämtliche Viktore riefen: Hurra Viktoria! Wir haben in unſerer Runde die über ſie umgehenden falſchen Angaben im Wege der feierlichen Verdam⸗ mung einſtimmig als Greuelmärchen erklärt. Damit war die Bahn frei für eine frohe Plauderſtunde, die der Höhepunkt unſerer Maiweihe wurde. Renate Müller war ſo natürlich und lebendig wie nur je in ihren Filmen. Sie ſpaßte genau ſo vergnügt und aufgeräumt, wie jeder ſie kennt, nur daß wir uns hier, wo ſie„höchſt perſönlich“ dabei war, noch viel nachdrücklicher von ihrer Geſundheit, die ja ſchließ⸗ lich zuletzt eine Aeußerung des Weſens iſt, über⸗ zeugen konnten. Sie iſt lediglich nach all der Film⸗ arbeit, die die Kinobeſucher ſich viel leichter vor⸗ ſtellen, als ſie tatſächlich iſt, überanſtrengt geweſen, und deshalb hat ſie nach allzuviel ſich rächendem Fleiß einmal ausruhen müſſen, um für ihre Nerven etwas zu tun. Das iſt inzwiſchen geſchehen. Aber von einer Abmagerungskur kann keine Rede ſein. Nun geht es ihr wieder prächtig, und in den näch⸗ ſten Tagen fährt ſie nach England— die Filmarbeit geht munter weiter. S. S. 33.„Muß man Volksdienſt machen, wenn man magenleidend iſt? Wo iſt hier in der Nähe eine Stoffabrik, von der man Stoff für Anzüge beziehen kann? Wenn man 26 Wochen wieder voll arbeitet, kommt man da in die Arbeitsloſenverſicherung, wenn man vorher in der Fürſorge war? Wird der 1. Mai bezahlt, auch wenn man nicht mitmarſchiert, da man leidend iſt?“—— Ob Sie im Volksdienſt arbeiten müſſen, wenn Sie leidend ſind, kann nur der zuſtän⸗ dige Arzt entſcheiden; wenn Sie arbeitsunfähig ſind, wird man von Ihnen keine Arbeit verlangen. Stoff⸗ fabriken gibt es in der Nähe von Mannheim eine ganze Anzahl. Vielleicht ſprechen Sie einmal bei unſerer Werbeabteilung vor, wo man Ihnen die gewünſchten Adreſſen angeben kann. Da Sie die Vor⸗ ausſetzungen für die Arbeitsloſenunterſtützung er⸗ füllt haben, erhalten Sie die Unterſtützung wieder. Wenn Sie am 1. Mai wegen eines Leidens nicht mitmarſchieren konnten, erhalten Sie ſelbſtverſtänd⸗ lich Bezahlung. Wenn Sie ſich für die Schreib⸗ maſchine mit 28/ abfinden ließen, kann der Wert nicht mehr ſo groß geweſen ſein. Eine Anzeige hat heute keinen Zweck mehr. Die reſtlichen 3 können Sie einklagen. Ueber die Arbeitsfrage kann Ihnen nur die zuſtändige Berufsgruppe Auskunft geben. Wenn Sie für laufende Beſchäftigung eingeſtellt worden ſind und dann vielleicht wegen Arbeits⸗ mangel entlaſſen werden ſollen, können Sie das Arbeitsgericht anrufen. Sperrmark.„Ich bitte um genaueren Aufſchluß über den Begriff der Sperrmark. Mein in Nord⸗ amerika weilender Bruder berichtet mir, daß der Dollar mit.20 Sperrmark bewertet wird. Wie iſt die Verwertung dieſer Geldſorte denkbar? Vor einiger Zeit ſtand in einer illuſtrierten Zeitung, daß bei Abnahme von ſog, Ferngüterverkehrskraftwagen die Herſtellerfirmen den Unternehmern in jeder Art und Weiſe entgegenkommen. Wie iſt das zu ver⸗ ſtehen? Welches Betriebskapital wäre nötig, um einen Ferngüterverkehr aufzubauen, und welche Auflagen werden von der Behörde, die für die Zu⸗ laſſung zuſtändig iſt, geſtellt? Meiner Anſicht nach iſt dieſes Gewerbe bereits heute überſetzt und wird es bei Fertigſtellung der Fernbahnen erſt recht ſein.“ ——Sperrmark iſt ein Sammelbegriff für beſtimmte Reichsmarkguthaben des Auslandes in Deutſchland, über die auf Grund der deutſchen Deviſengeſetz⸗ gebung zur Sicherung der deutſchen Goldwährung grundſätzlich nur mit Genehmigung der zuſtändigen Deviſenbewirtſchaſtungsſtelle und lediglich in ganz beſtimmten Formen verfügt werden darf. Zu den Sperrmarkguthaben rechnen 1. als Altguthaben die vor dem 16. Juli 1931 entſtandenen und nicht unter das Stillhalteabkommen fallenden Forderungen des Auslandes; 2. als Effektenſperrmark die nach dem 11. November 1931 aus Wertpapierveräußerungen des Auslandes herrührenden Guthaben; 3. die Kre⸗ ditſperrmark aus der Veräußerung inländiſcher Ver⸗ mögensanlagen durch Ausländer; 4. die Noten⸗ ſperrmark als Gegenwert für nach dem 19. Februar 1932 nach Deutſchland verbrachte ausländiſche Zah⸗ lungsmittel; 5. die Regiſterſperrmark als unter das Kreditabkommen von 1933 fallende Auslandsgut⸗ haben; 6. Konventionsſperrmark, deren Verfügbar⸗ keit durch das Transfermoratorium(Reichsgeſetz vom 9. Juni 1933) abgegrenzt wird. Von den Auto⸗ mobilfabriken wird bei Anſchaffung eines Laſtzuges das Entgegenkommen(Ratenzahlung) gewährt, das handelsüblich iſt. Das Betriebskapital ſchwankt je nach der Größe und Art des anzuſchaffenden Laſt⸗ zuges und dürfte im allgemeinen zunächſt zwiſchen 4000 und 10 000/ zu liegen kommen. Notwendig iſt für den beim Bezirksamt zu ſtellenden Antrag ein guter Leumund und der Nachweis, daß der An⸗ tragſteller verantwortungsvoller Unternehmer iſt. Zur Zeit iſt die Konzeſſionierung von Reichs wegen geſperrt, jedoch nicht wegen Ueberſetzung des Ge⸗ werbes, ſondern bis zur endgültigen Regelung der ganzen Fernverkehrsfrage und des Verhältniſſes zwiſchen Reichsbahn und Fernverkehr. H. O.„Gibt es auch in Deutſchland Erdgas?“ Deutſchland hatte eine Erdgasquelle bei Neuen⸗ gamme in der Nähe von Hamburg. Sie wurde im Jahre 1910 bei der Suche nach Trinkwaſſer in 247 Meter Tiefe erbohrt. Der Druck dieſer Quelle ſoll 27.—28 Atmoſphären betragen haben. Die ausſtrömen⸗ den Gaſe wurden in Röhren aufgefangen und jahre⸗ lang verwendet. 1613 wurde Erdgas bereits in Japan gefunden. Es folgten ſpäter England und Weſt⸗ virginien. Amerika benutzte das Erdgas bereits 1841 zur Beheizung von Sudpfannen. Das Erdgas, ein Nebenprodukt der Erdölgewinnung, findet ſich faſt immer bei Erdölquellen. Der Wert der iährlichen Erdgasproduktion wird auf 20 Millionen/ geſchätzt. J. H.„Was ſteht einem Lehrling im Elektro⸗ inſtallationsfach im., 2, 3. und 4. Lehrjahr für Lohn zu?“—— Die Lohnſätze für einen Lehrling im Elektro⸗Inſtallationsfach ſind: Im 1. Halbjahr.50. im 2. 2 /, im 3..50, im 4..50 /, im 5. 5 l, im 6. 6 /, im 7. 7 und im 8. Halbjahr.50 1 wöchentlich. A. M.„Müſſen Spaziergänger beim zufälligen Vorbeimarſch einer SA⸗Truppe die mitgeführte Fahne grüßen, auch wenn es keine Parteimitglieder ſind?“—— Jede Fahne, die im geſchloſſenen Zug mitgeführt wird, iſt ſelbſtverſtändlich von jedem Deutſchen zu grüßen. A. B. 100.„Iſt der Mann, wenn eine Frau nach jahrelangen körperlichen und geiſtigen Mißhandlun⸗ gen das Haus verläßt und dadurch ein Zuſammen⸗ leben unmöglich iſt, verpflichtet, für den Lebens⸗ unterhalt zu ſorgen?“—— In einem ſolchen Fall wird es ſich empfehlen, die Scheidung einzureichen. Der Mann iſt unterhaltspflichtig. J. L.„Könnten Sie mir nicht eine Perſönlichkeit namhaft machen, die roulettewiſſenſchaftliche Kennt⸗ niſſe beſitzt? Es käme nur eine ſolche in Frage, die hier in Maunheim oder nächſter Umgebung wohnt (nicht etwa in Baden⸗Baden).“—— Eine ſolche Perſönlichkeit iſt uns nicht bekannt. G. Sch.„Am 17. Auguſt 1934 bin ich 29 Jahre verheiratet. Meine Möbel bedürſen einer Auf⸗ friſchung und Neubeſchaffung. Hierzu benötige ich ungefähr 300“. Ich bin Beamter und vom 1. April d. J. in den Ruheſtand verſetzt. Als ſolcher erhalte ich von meiner Behörde keinen Gehaltsvorſchuß wie aktive Beamte. Da ich dem Handwerk dieſe Arbeit übertragen kann, brauche ich 300/ zur Arbeits⸗ beſchaffung. Wo kann ich dieſe 300/ gegen nicht zu hohe Zinſen erhalten? Ich bin nicht Mitglied einer Bank, ſondern erhalte mein Ruhegehalt von meiner Behörde.“—— Da Sie ja als Ruhegehalts⸗ empfänger jeden Monat einen beſtimmten Betrag erhalten, wird es möglich ſein, mit dem Handwerker ein Abkommen zu treffen, daß Ihnen die Arbeiten gegen Ratenzahlungen ausgeführt werden. Wenn Sie dieſe Art der Abzahlung nicht wollen, bleibt Ihnen nur die eine Möglichkeit, gegen Verpfändung Ihres Ruhegehaltes ein Darlehen aufzunehmen, das Sie aber auch ratenweiſe zurückzahlen müſſen. Wir würden Ihnen ſchon das direkte Geſchäft mit dem Handwerker empfehlen. Mieter und IOomung Aufwertungshypothek.„Im Dezember 1931 war dem Schuldner eine Aufwertungshypothek gekündigt worden. Durch Verfügung des Herrn Reichspräſi⸗ denten wurde der Heimzahlungszeitpunkt aber auf 31. Dezember 1934 hinausgeſchoben und gleichzeitig der Zinsfuß auf 6 v. H. feſtgeſetzt. Beide Beſtim⸗ mungen wurden von dem Gläubiger und dem Schuldner ſchriftlich freiwillig gutgeheißen und als bindend übernommen. Da der Gläubiger das Geld auf Neujahr 1935 nötig hätte, bittet er um Auskunft, ob er nochmals kündigen muß und wann dies ſpäte⸗ ſtens eventuell geſchehen müßte, oder ob die ver⸗ längerte Kündigungsfriſt ohne weiteres am 31. Dez. 1934 abläuft und das Kapital dann heimbezahlt wer⸗ den muß; 2. welchen Zins der Schuldner bis dahin zahlen muß. Er will nämlich den Zinsfuß eigenmäch⸗ tig herabſetzen, obwohl er für das Haus mit Anzah⸗ lung und Aufwertungshypothek noch kein Drittel des heutigen Wertes bezahlt hat und der Verkäufer kein Kapitaliſt iſt, ſondern auch alles durch Arbeit und Sparſamkeit ſauer verdient hatte und in der Inflation faſt alles verlor.“—— Aus Ihrer An⸗ frage erſehen wir, daß Sie gemäߧ 2 des Geſetzes über die Fälligkeit und Verzinſung der Aufwer⸗ tungshypotheken vom 18. Juli 1930 nach dem In⸗ krafttreten dieſes Geſetzes ſchriftlich mit Jahresfriſt gekündigt haben und daß Sie ſich gemäß 8 2 des Geſetzes über die Zahlungsfriſten in Aufwertungs⸗ ſachen vom 12. Juni 1933 über die Fälligkeit derart geeinigt haben, daß dieſe am 31. Dezember 1934 ein⸗ treten ſoll. In dieſem Falle iſt u. E. eine neue Kün⸗ digung nicht mehr nötig, weil die urſprüngliche Kündigung die Fälligkeit ſeinerzeit herbeigeführt hat, dieſe Fälligkeit aber lediglich auf einen beſtimm⸗ ten Termin hinausgeſchoben wurde. Was den Zins⸗ ſatz angeht, ſo richtet er ſich auch heute noch nach § 3 des Kapitels III der Notverordnung vom 8. Dezember 1931 und beträgt demnach 6 v. H. Zur eigenmächtigen Herabſetzung des Zinsſatzes iſt der Schuldner natürlich ebenſowenig berechtigt wie er dies wäre, wenn es ſich nicht um eine Aufwertungs⸗ hypothek, ſondern um eine ſpätere Hypothek handeln würde, für die der Zinsſatz auf Grund der gleichen Notverordnung ebenfalls nicht unter 6 v. H. geſenkt worden iſt. eines Fachmannes wahrzunehmen. Brieffasten der NNME Jurxistisgſię Sragen N. Z.„Ich habe 1887 geheiratet und 1908 mit meiner Frau einen Gütergemeinſchaftsvertrag ab⸗ geſchloſſen. Vor einiger Zeit haben wir unſer An⸗ weſen auf zwei unſerer Kinder übereignet. Bei dieſer Gelegenheit riet mir der Notar, wir ſollten die Gütergemeinſchaft aufheben, da wir ſonſt kein Teſtament machen könnten, was ich als Ehemann aus gewiſſen Gründen ablehnte. Der nun hergeſtellte Uebereignungsvertrag iſt eigentlich eine Schenkungs⸗ urkunde, denn es iſt immer von geſchenkt und Schen⸗ kung die Rede, nicht von Erbe. Durch dieſen Vertrag ſind nun gewiſſermaßen mehrere meiner Kinder be⸗ nachteiligt. Um dies einigermaßen auszugleichen, möchte ich dieſen je 500/— wir beſitzen nur noch Barvermögen— mehr nach unſerem Lebensende zu⸗ kommen laſſen. Die Uebergabe kann aber erſt dann ſtattfinden, weil wir den Zins zum Lebensunterhalt brauchen, was im ganzen nur 900/ aus allem Kapi⸗ tal ſind. Ich frage deshalb, da wir ohne Aufhebung der Gütergemeinſchaft kein Teſtament machen dürfen, ob ich das durch Schenkung, indem meine Frau und ich gemeinſchaftlikch unterſchreiben, oder ſonſtwie ge⸗ ſetzlich unanfechtbar machen können?“—— Die Mög⸗ lichkeit, ein Teſtament zu errichten, beſteht, jedoch muß ein gemeinſchaftliches Teſtament errichtet wer⸗ den, das heißt alſo, die letztwilligen Verfügungen müſſen von beiden Ehegatten gemeinſchaftlich getrof⸗ ſen werden. Zweckmäßig erſcheint es, daß zwiſchen den Ehegatten ein Erbvertrag geſchloſſen wird, wo⸗ nach dieſe ſich zunächſt gegenſeitig als Alleinerben einſetzen und Verfügungen über den Nachlaß nach dem Tode des Längſtlebenden treffen. In dieſen Verfügungen könnte der Ausgleich für die Beträge erfolgen, die die zwei Kinder jetzt durch Schenkung des Grundſtücks erhalten haben. Die Uebertragung des Barvermögens durch Schenkung erſcheint nicht ratſam, beſonders, da ja die Nutznießung bis zum Tode des Längſtlebenden den Schenkungsberechtigten verbleiben ſoll. Die Form des gemeinſchaftlichen Teſtaments und die Verfügung, die den Ausgleich für die Schenkungen der bevorzugten Kinder ent⸗ halten ſoll, wird am zweckmäßigſten mit Hilfe eines Notars angeſertigt, dͤer die Form dieſer Verfügung einwandfrei fertigen kann. Seaerfragen Einheitswert J. A.„Wenn man von einem be⸗ bauten Grundſtück, von einem Haus, die halbe Gie⸗ belmauer und den dazu gehörigen Boden verkauft, wird dann auch das betreffende Haus niederer in den Steuerwert eingereiht? Ich habe ein Haus im Steuerwert zu 56 000 /, erbaut wurde es 1908. Um die gleiche Zeit wurden links und rechts die Häuſer erbaut; das rechts von mir wirft im Jahre un⸗ gefähr 100—4120% mehr Miete ab und hat noch einen Bauplatz von 130 Metern. Das Haus wurde geſchätzt auf 67 000 /. das andere Haus hat auch noch einen Bauplatz und wurde auf 57 000/ geſchätzt. Nach dem Krieg wurde gegenüber von uns eine Gießerei erbaut, die Häuſer wurden dadͤurch minderwertiger. Die beiden genannten Grundſtücke wurden jedes um 7000/ niederer in den Steuerwert eingereiht. Ich habe auch darum nachgeſucht, es war aber alles ver⸗ gebens; dann, als der Einheitswert bam, dachte ich Gerechtigkeit zu finden. Ich wurde aber ſchwer ent⸗ täuſcht, mein Haus, das 11000/ niederer im frühe⸗ ren Steuerwert war, iſt heute um 200/ höher im Einheitswert, und das andere, das um 1000/ höher war, iſt um 2600/ niederer im Einheitswert als das meinige. Seit 7 Jahren verſuche ich alles bei allen Stellen, aber alles ohne Erfolg. Wo ſoll ich mich jetzt hinwenden, um Gerechtigkeit zu erlangen?“ —— In Baden gibt es für Gebäudegrundſtücke zwei Steuerwerte: 1. den ſogenannten badiſchen Steuerwert, der maßgebend iſt für die Grundſteuer und die Gemeinde⸗ und Kreisſteuer; 2. den Einheits⸗ wert(zuletzt 1931), der nur für die Vermögenſteuer in Betracht kommt. Der badiſche Steuerwert iſt für Ihr Grundſtück jedenfalls ſchon im Jahre 1908 feſt⸗ geſetzt worden. Ob er in der Zwiſchenzeit ver⸗ ändert worden iſt, können wir aus Ihrem Schreiben nicht erſehen. Anſcheinend haben Sie verſucht, eine Herabſetzung zu erreichen, weil die benachbarten Grundſtücke im Steuerwert herabgeſetzt worden ſind. Ihr Gedanke, daß der Steuerwert eines Grunoͤſtücks mit demjenigen gleichartiger Grundſtücke in gleicher Lage übereinſtimmen müſſe, iſt ganz richtig und auch im Geſetz ſelbſt vorgeſehen. Nachdem Sie aber bereits wiederholt beim Finanzamt und ſelbſt beim Mini⸗ ſterium vergeblich Ihre Anträge geſtellt haben, ſcheint es, als ob nach dieſer Richtung hin ein geſetz⸗ licher Grund zur Herabſetzung des Steuerwertes nicht vorliege. Nach den recht eingehenden Vor⸗ ſchriften des badiſchen Miniſteriums über die Be⸗ richtigung der Grundſteuerwerte wegen Nichtüber⸗ einſtimmung mit denjenigen gleichartiger Grund⸗ ſtücke, die früher vielleicht von den Finanzbehörden nur zögernd angewandt worden ſind, die aber heute ſicher dem Steuerpflichtigen unſchwer zur Verfügung ſtehen, müßte es unter allen Umſtänden möglich ſein, eimwe Herabſetzung zu erreichen, wenn tatſächlich ein Mißverhältnis zwiſchen dem Steuerwert Ihres Grundſtückes und denjenigen gleichartiger Nachbar⸗ grundſtücke beſtehen würde. Wir empfehlen Ihnen, den Fall unter genauen Angaben einem Steuer⸗ berater vorzutragen. Der Einheitswert der Grund⸗ ſtücke wurde 1931 nach dem Mietertrag oder dem Mietwert der Grundſtücke feſtgeſtellt. Wenn alſo Ihre Nachbargrundſtücke im Einheitswert herab⸗ geſetzt worden ſind und das Ihrige vergleichsweiſe höher eingeſchätzt worden iſt, ſo muß unbedingt der Mietwert Ihres Grundſtücks, der ſich aus der tat⸗ ſächlichen Miete oder aus dem Nutzwert der von Ihnen ſelbſt benützten Teile ergibt, höher geweſen ſein, als der der Nachbargrundſtücke. Da der Ein⸗ heitswert praktiſch für die ſteuerliche Belaſtung zur Zeit noch ſehr wenig ins Gewicht fällt, raten wir Ihnen nicht, des Einheitswertes wegen Rechtsmittel zu ergreifen, zumal ſolche Rechtsmittel heute wahr⸗ ſcheinlich nicht mehr möglich ſind, Auf 1. Jan. 1935 ſoll der Einheitswert ſämtlicher Gebäudegrundſtücke erneut feſtgeſetzt werden, und wir raten Ihnen, als⸗ dann Ihre Intereſſen am beſten durch Zuziehung Samstag, 5. Mai/ Sonntag, 6. Mai 1934 Neue Maunheimer Zeitung“ Sonntags⸗Ausgabe 13. Seite Nummer 205 Sonntagsdienſt der Mannheimer Aerzte und Apotheken am Sonntag, 6. Mai. Aerzte: Dr. Bettag, Kaiſerring 18, Tel. 435 72, Dr. S UO(6, 18, Tel. 291.61, Dr. Wegerle, Otto, N 6, 2„Tel. 230 28, Dr. Weber, Lange Rötter⸗ ſtraße 47, Tel. 522 18, Dr. Pixis, Max⸗Joſeph⸗ Straße 2, Tel. 531 35. Zahnärzte: Dr. George, O 7, 26, Tel. 303 03. Dentiſten: Meyer, Karl, Rennersboſſtraße 11, Tel. 275 94. Apotheken: Adler⸗Apotheke, UI 7, 1, Tel. 227 82, Einhorn⸗Apotheke, R 1, 2/3, Tel. 2712 25, Mohren⸗ Apotheke, O 3, 5, Tel. 303 59, Roland⸗Apotheke, Mittelſtraße 103, Tel. 595 84, Roſen⸗Apotheke, Schwetzinger Straße 77, Tel. 418 77, Sonnen⸗Apo⸗ theke, Lange. Rötterſtraße 60, Tel. 527 76, Lindenhof⸗ Apotheke, Lindenhof, Gontaroͤplatz, Tel. 224 44, Storchen⸗Apotheke, Neckarau, Neue Schulſtraße 17, Tel. 485 70, Luzenberg⸗Apotheke, Waldhof, Stol⸗ berger Straße, Tel. 531 74. Hinweiſe Deutſche Schule für Volksbildung. Montag: Kreispropagandaleiter R. Fiſcher:„Ausgewählte Fragen aus der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchau⸗ ung“. Dr. Schwarz:„Raſſiſche Aufartung und Vererbungslehre“. Dr. Teske:„Deutſche Volks⸗ bräuche in Vergangenheit und Gegenwart“. Dr. Nagel:„Deutſche Sprecherziehung“.— Diens⸗ tag: Wegen Maimarktdienstag fallen die Arbeits⸗ kreiſe aus.— Mittwoch: Prof. Lacroix:„Die Idee der Ganzheit“. Carola Landſittel:„Farbe umd Heimgeſtaltung“. Donnerstag: Chriſti Him⸗ melfahrt.— Freitag: Pfarrer Kölli:„Fragen des religiöſen Lebens“, nachm.—.30 Uhr. Eliſa⸗ beth Stieler:„Laienrezitation“, 20.15—22 Uhr. Gartenbaudirektor Pertl:„Gartenkultur⸗ und Pflanzenpflege“. Reinhild Schwerd:„Gymnaſtik“, 21—22 Uhr.— Sonntag: Photo⸗Ausflug der Photo⸗Arbeitsgemeinſchaft mit den Fahrrädern. Ab⸗ fahrt 7 Uhr Adolf⸗Hitler⸗Brücke, Neckarſtadtſeite, nach Ladenburg.— Die Teilnahme am erſten Abend iſt unverbindlich. Was hören wir? Sonntag, 6. Mai Saar⸗Tag Reichsſender Stuttgart .00: Reichsſendung: Weckruf von der Saar.— .15: Rei 00 sſendung: Hafenkonzert aus Hamburg.— .40: Die Saar. Ein Dreigeſpräch.—.00: Aus der Schloß⸗ kirche Saarbrücken: Evang. Morgenfeier.—.30: Glocken⸗ geläute alter ſaarländiſcher Kirchen.—.35: Reichsſen⸗ dung: Feierſtunde der Schaffenden an der Saar.— 10.15: Aus der Chriſtkönig⸗Kirche Saarbrücken: Kath. Morgen⸗ feier.— 10.50: Reichsſendung: Allerlei Muſik.— 12.00: Blasmuſik der ergwerkskapelie St. Ingbert.— 13.00: Kleines Kapitel der Zeit: Das Märchen von den 150 000 Saarfranzoſen.— 13.15: Von Gluck bis Wagner (Schallpl.).— 13.45: Der Bergwanderer, 10 Lieder von R. Schädler.— 14.15: Kinderſtunde. Kaſperl reiſt an die Saar. — 14.45: Weckruf. Sinfoniſches Vorſpiel.— 15.00: Reich s⸗ ſendung: Große Kunoͤgebung in Saarbrücken.— 16.30: Ringſendung der Weſtdeutſchen Sender.— 18.00: Ausländer ſprechen über die Saar.— 18.20: Hockey⸗ länderſpiel Deutſchland— Schweiz. Die letzten 20 Minuten. — 18.40: Neue Schallplatten.— 19.30: Reichsſen dung: Feſtliche Abendmuſik.— 20.45: Reichsſen dung: Jakob Johannes. Ein Schickſal an der Saar. Hörſpiel von W. Schäferdiek.— 22.40: 80 bunte Minuten. Gemeinſchafts⸗ abend Stuttgart— Frankfurt.— 24.00: Nachtmuſik. Reichsſender Frankfurt 13.15: Schallplatten⸗Automat. Wunſchyrogramm.— 18.20: Fröhliches Zwiſchenſpiel.— 18.45: Heiter und froh durch Völker und Groh(Schallpl.). Reichsſender Köln 13. 15: Mittagskonzert— 14.00: Bauernfunk.— 19.00: Zweimal Sport. Reichsſender München .30: Kammermuſik.— 13.15: Unterhaltungskonzert.— 18.00: Der Heiratskrieg. Schwank von R. Trefny. Deutſchlandſender .15: Stunde der Scholle.— 14.00: Aus der des Saargebiets.— 18.40: Plautermann meint.— 19. Kleines Schallplattenkonzert.— 22.25: Schallplatten. Wien 19.05: Fronz⸗Schubert⸗Liederſtunde.— 19.45: Aus Rom: Hörbericht vom Internationalen Reitturnier.— 20.10: Der Herr Profeſſor. Operette von Bela v. Ujj.— 22.45: Tanz⸗ muſik(Schallpl.). Fageoaleudeꝛ Sonntag, 6. Mai Nationaltheater:„Die Fledermaus“, Operette von. Johann Strauß, 19.30 Uhr. Roſengarten:„Die Metzelſuppe“, Komödie von A. Hinrichs, U 20 Uhr. Rhein⸗Neckar⸗Hallen: Braune Meſſe mit Sonderſchau„Die deutſche Revolution“, 10 bis 19 Uhr. Rennwieſen: Mannheimer Pferderennen, Saarlands⸗Renn⸗ tag, 14.30 Uhr. Städt. Schlacht⸗ und Viehhof: Mannheimer Mai⸗Markt. 9 Uhr Prämiierung der angemeldeten Pferde. Meßplatz: Mannheimer Maimeſſe. Friedrichspark: Großes Mannheimer Blütenfeſt, 20.90 Uhr. Chriſtuskirche: 20 Uhr Feſtliche Abendmuſik. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors; 17 Uhr Vorführung mit Lichtbildervortrag„Sternhaufen und Nebelflecke“. Apollo: 20.15 Uhr Operette„Die erſte große Liebe“. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Tanz⸗Kabarett; 20.15 Uhr „Das große Meſſeprogramm“. Pfalzbau⸗Kaffee: 20 Uhr Kabarett und Tanz. Waldparkreſtaurant Stern: Großes Gartenfeſt mit Tanz. Tanz: Palaſthotel Mannheimer Hof. Kaffee Vaterland: Konzert und Tanz. Lichtſpiele: Univerſum:„Die große Alhambra:„Lo Bataille“.— Roxry: dick und dünn“.— Schanburg: nach Dir“.— Palaſt und Glorio: eines äroßen Mannes“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſenm: Sonderausſtellung:„Kaiſerdome am Mittelrhein“. Geöffnet von 11 bis 17 Uhr. Naturalienkabinett im Schloß: Geöffnet von 11 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Sonderausſtellung„Mannheimer Architekten“ und Wettbewerbsentwürfe„Meiſterbrieſe und Ehrenurkunden“. Geöffnet von 11 bis 13.30 und von 15 bis 17 Uhr. Manuheimer Kunſtverein L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 11 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Chance“.— „Mit dir durch „Mein Herz ruſt „Die Freundin Getraute: April 1994 Schmied Alois Schimmer— Lino Frieda Schnörr Schriftſetzer Otto Prieſter— Wilma Wolff Mechaniker Eöuard Alfred Stahl— Roſa Helfrich Rottenmſtr. Friedr. Karl Matting— Paula Anna Schwab Ing. Klaus Richard Lenel— Erna Eliſabeth Philipp Spengler Auguſt Eſſig— Gertrud Johanna Baumeiſter Kellner Kurt Herzog— Ella Liſette Maulbetſch Techniker Andreas Dippelhofer— Elfriede Roſa Volz Weinhändler Adolf Traub— Hedͤwig Schwarzſchild Kaufmann Johannes Hoch— Marie Luiſe Scheler Verwalt.⸗Angeſtellter Otto Friedrich Jäger— Pauline Kath. Weller Ankerwickler Gg. Paul Kreuzer— Bertha Veronika Walz Berufsfeuerwehrmann Arth. Walter— Johanna Amal ia Kummer Landgerichtsdirektor Dr. jur. Otto Weiß— Emilie Berg Packer Friedr. Winnewißer— Kath. Pfeiſer geb. Fabian Arbeiter Georg Riebold— Erika Lucie Wettges Spengler Cbemens Wieder— Emilie Thereſia Schmid Arbeiter Hch. W. Bornhäuſer— Eva Margareta Schmitt Ing. Gg. Marquard— Hilda Luiſe Frieda Wetterauer Diakon Oskar Hermann Pertſch— Gertrud Helſen Poſtſchaffnen Ernſt Wilhelm Friedrich Merkle— Berta Bollenbacher Kaufmann Peter Mefſert— Roſa Wilhelmina Müller Dipl.⸗Ing. Th. Adrian Haehl— Marg. Martha El. Jäger Dek.⸗Maler Joſ. Friedr. Kindbeiter— Kath. Adehshauſer Karolino Kraftwagenführer Alfred Otto Ballmann— Egenolf geb. Stein Arbeiter Ludwig Schäfer— Luiſe Kohl Möbelſchreiner Johann Stich— Eliſabeth Forrer Reiſender Emil Butz— Wilhelmine Henninger Schloſſer Joſef Willi Trunk— Johanna Elſa Jakob Hilfsarbeiter Karl Rob. Kochner— Erna Rachel Zanella Bäcker Karl Konrad Barth— Eliſabeth Kath. Altenbrand Heizer Nikolaus Eiſen— Martha Gabel Schreiner Otto Schuhmaſcher— Wilhelmina Kunz Ocerpoſtſchaffner Joſef Speierer— Marg. Gieß Tapezierer Karl Greulich— Paula Lina Strauß Maler Hans Hugo Kiefer— Erna Margareta Stock Feinmechaniken Michael Kremer— Erna Hilda Wilh. Güthruf Metzger Otto Back— Quiſe Specht Eltſabeth Chriſt. NI De1 aul Fhesiandsdarlehen! Günstige Angebote bei: Dierrich, E5, 11 Filialen: Schwetzingen— eeeeee —— April 1934 Bäcker Karl Erny— Emilie Rier Prakt. Arzt Dr. med. Johann Foßler— Emma Merkel Elektr.⸗Ing. Wilh. Honold— Eliſabetha Kühlwein Sachbearb. Dr. rer. pol. Otto Kruſt— Ludwina Winz Maler Karl Mayer— Maria Klein Packer Karl Mehner— Kreſzenz Meixner Kaufmann Walther Oldenbürger— Luiſe König Poliz.⸗Wachtmſtr. a. D. Auguſt Weiß— Anna Schulpp Holzbildhauer Arno Wenzel— Marie Hintz Dachdecker Karl Nohe— Liſette Uebelhör Haufmann Alfred Franck— Luiſe Pfiſter Schneider Louis Biſſon— Joſefine Krähmüller Werkzeugſchl. Franz Kritter— Roſa Brenner Friſeur Albert Groß— Hildegard Imig kaufmann Alfred Finzer— Maria Holſte Poſtſchaffner Adam Münch— Anna Leier Arbb. Erich Herrmann— Hilda Helfmann geb. Vaber Arbeiter Karll Zimnoſch— Helene Röth Kaufm. Paul Hosfeld— Johanna Lauer geb. Leutz Angeſt. Emil Wormer— Antonie Axtmann Elektr.⸗Mont. Joſ. Heß— Herta Becker geb. Kaltenbach Kaufmann Johannes Mackenheimer— Margareta Fehrer Schmied Anton Guthmann— Maria Farrenkopf Bäcker Gottlieb Oſtermaier— Frieda Weidner Werkz.⸗Schloſſer Robert Roſchal— Dora Haar Kaufmann Otto Greiff— Erna Ramſpeck Schloſſer Walther Maſchur— Emma Doth Schloſſer Harl Eiſemann— Philippine Maas Angeſtellter Friedrich Auguſt Jännemann— Maria Hock Maſch.⸗Schloſſer Karl Büttner— Maria Haug Maurer Adam Hofmann— Helene Schöll geb, Müller Kaufmann Siegfried Ruben— Ilſe Fürſt Techn. Angeſt. Roland Kirchberger— Julliana 7 1 Händler Anton Wäſcher— Emma Köhler Angeſt. Johann Joſt— Bertha Hildebrand Stadtoberſekretär Hermann Becker— Eliſabetha Lang Schneider Friedrich Weiß— Lina Bühler Bäcker Joſef Moſer— Kath. Pflüger geb. Schlotterbeck Spengler Frieör. Weingärtner— Margareta Laudenklos Lagerverwalter Rudolf Huber— Anna Maria Weger Fabrikant Edmund Marg. Güthler Kaufmann Karl Frieß hriſtina Mackemull Kaufmann Emil Ernſt— Luiſe Muſiklehrer Hermann Pfautz— Hella Müller Lanoͤgerichtsdirektor Dr. jur. Otto Weiß— Emilie Berg Schloſſer Philipp Barth— Roſa S Schuhmacher Wilhelm Klein— Lydia Killinger geb. Stech Arbeiter Auguſt Löſch— Paula Krützberg Lehramtsaſſeſſor Heinrich Bender— Elſe Kraug Bauunternehm. Adolf Hennings— Karoline Hauck Bankbeamter Richard Weba— Irma Maier Geſchäftsf. Guſtay Heuſer— Maria Müller Mechaniker Heinrich Horſt— Dina Schmitt Metzger Anton Denninger— Anna Händler Albert Hellinger— Roſa Kri Kaufmann Wilhelm Weber— Maria Krieg Buchdrucker Rudolf Lübke— Luiſe Corbet Bauſchloſſer Otto Klemm— Eliſabetha Adler Haufmann Willy Rompe— Frieda Freyler Kinovorführer Julius Schuck— Eya Eder Kaufm. Helmuth Spitzenberger— Lieſelotte Börſtinghaus Kaufmann Egon R— Luiſe Kiefer Straßenbahn⸗Ober⸗Schaffner Guſtay Genzwürker— Pauline Reichert Geborene: April 1934 Agent Philipp Jakob Schmitt 1 S. Philipp Kurt Arbeiter Wilhelm Joſef Schaller 1 S. Adolf Friedrich Eiſenbahnſchaffner Friedrich Moll 1 T. Doris Druckereibeſitzer Ernſt Wilhelm Stählin 1 S. Paul Ernſt Bäckermeiſter Fr. Wilh. Reinhard 1 T. Gudrun Wilhelma Kaufmann Julius Schuſter 1 S. Manfred Adolf Chriſtian Eiſendr. Otto Robert Ziehm 1 S. Otto Hermann Guſtav Zementeur Richard Rothfuß 1 T. Marianne Dr. med. Joh. Jak. Hch. Gräff 1 S. Heinrich Hans Jolob Lederarbeiter Friedrich E. Moll 1 S. Friedrich Emil Chemigraph Joſef Eugen Grimm 1 S. Karl Heinz Former Ernſt Theodor Held 1 S. Werner Michael Schloſſer Wilhelm Hermann 1 T. Jrene Alida Eiſendreher Ludwig Waibel 1 S. Ludwig Karl Bauarbeiter Johann Heinrich Baumann 1 T. Eliſabeth Flaſchenbierhändler Alois Seubert 1 S. Horſt Adolf Schloſſer Philipp Schroth 1 S. Edͤgar Adolf Tierarzt Dr. med. vet. Wilhelm Manz 1 S. Dieter Hein⸗ rich Georg Metzgermeiſter Karl Herrmann 1 T. Margarita Eliſabeth Kaufmann Albert Haas 1 T. Brigitte Joh. Charl. Maria Schloſſer Willi Bonn 1 S. Peter Fuhrmann Wilhelm Schramm 1 S. Karl Kſm. Ludw. Friedrich Fertig 1 S. Rudi Friedrich Ludwig Bäcker Franz Anton Baumann 1 S. Richard Franz Kaufmann Richard Otto Lucas 1 T. Ulrike Eſther Arbeiter Wilh. Heinrich Hildebrandt 1 S. Erich Arbeiter Franz Joſef Frank 1 T. Ingeborg Lore Schloſſer Karl Friedrich Schieck 1 T. Giſelo Schloſſer Gg. Karl Friedr. Mehler 1 T. Sigrid Eliſabeth Kranenführer Hch. Andreag Schütt 1 S. Heinrich Helmut Kaufmann Albert Hermann Feldkamp 1 T. Renate Expedient Karl Friedrich Freund 1 T. Doris Sofie Dipl.⸗Ing. Karl Guſtav Müller 1 T. Renate Ilſe Henny Mechaniker Adolf Wacker 1 S. Rudolf Heinrich Wolſgang Friſeur Otto Kechler 1 T. Sonja Anita Juſtizrat Karl Friedr, Konr. Schuhmacher 1 S. Walter Günter Magazinier Georg Math. Jehle 1 T. Inge Elſe Roſa Prokuriſt Georg Anton Joſ. Brauß, 1 S. Helmut Georg Hubert Bäckermeiſter Wilhelm Brand 1 S. Willy Horſt Magazinier Guſtav Abele 1 S. Emil Jakob Schloſſer Johann Valentin Mechler 1 T. Chriſta Maria Verſ.⸗Beamter Richard Kaub 1 T. Renate Maſch.⸗Schloſſer Johannes Beikert 1 T. Johanna Hilde⸗ gard Erna Maſch.⸗Schloſſer Albert Adam Gropp 1 T. Anita Marga⸗ reta Thereſia Schloſſer Karl Heß 1 T. Maria Irmgard Zeichner Friedrich Auguſt Schäfer 1 S. Gerd Egon Kaufmann Anton Karl Haag 1 S. Hans Günter Bäcker Wolf Maria Ekkehard Trimpin 1 T. Urſula Arbeiter Otto Ludwig Lukas Heckler 1 S. Otto Ludwig Kaufmann Peter Paul Jakob Blümel 1 T Maria Geſtorbene: April 1934 Wilhelm Fiſcher. 2 M. 9. T. Katharina Luiſe geb. Kühnle, Ehefrau des Zollſekretärs Friedrich Wilhelm Umhauer, 58 J. 1 M. Betriebstechniker Wilhelm Kratzmann, 39 J. 11 M. Barbara geb. Franck, Witwe des Schneidermeiſters Joh. Georg Nikolaus Hartmann, 59 J. Maler Ferdinand Morgenſtern. 27 J. 5 M. Ernſt Karl Proß, 3 M. 11 T. Walter Franz Breunig, 19 J. 6 M. Thereſia geborene Leh, Ehefrau des Schneidermeiſters Valentin Baſſauer, 51 J. Eliſabeth geborene Job, 901 Ehefran des Monteurs Emil Bieleke 63 J. 10 M Amalie geborene Trapold, Witwe des Küſers Johannes Heiter, 71 J. 7 M. Ledige Kontoriſtin Hilda Maria Wolf, 21 J. 3 M. Heinrich Ludwig Peter Becker, 4 M. 28 T. Kaſſierer Johann Heinrich Steck, 50 J. Margot Schmidt. 5 M. 10 T. Eva geborene*3 Ehefrau des Packers Heinrich Mittel⸗ ſtädter, 55 J. 7 M. Ledige Lehrerin Rofa Sauter, 90 9 M. Helga Maria Lautersbach, 7 M. Ledige Rentenempfängerin 63 5 Nobe. 45 8 Reichsbahnoberinſpektor Albert Blamberger 52 J. 11 M. Marktſtellen Heinrich Adam Klinger, 67 J. 6 M Luiſe Karoline 2 Schmoll, Witwe des Poſtſekret. 8 Stroh, 57 J. 5 M. 95 Kaufmann Wilhelm Batton, 76 NJ. Ehefrau des Drehers Franz Diefen⸗ Johanna geborene Maas, des Saree Maximilian Neubauer, 58 J. 4 Feinmechaniker Eduard Alfred Ssb 27 J. 2 Karolina geborene Schwing, Ehefrau des Genterers Karl Fr. Wilh. Eugen Waizenegger 54 J. 10 M —— at Dekon Jakob Ub, 61 8 M. Giſella Noe, 8 J. 2 0 Margareta Berta e Laengin, Witwe mannes Karl Wilhelm Rittelmann, 55 J. 11 Horſt Friedrich Roland Körner, 3 M. 11 T. Arbeiter Georg Striehl, J. 3 M. Elektrotechniker Emil Bernhard 2 20 J. 11 M. Inge Maria Schönfelder, 5 M. Lediger prakt. Arzt Dr. meö. Sabwt Detzel, 42 J. 4 M. Barbara geborene Faber Ehefrau des Schiffsnieters Georg Piton, 48 J. 7 M geborene R* des Kaufmanns Franz Michael Kern, 30 J. 7 M Fabrikant Adolph Bernard Sulius Maier, 74 J. 1 M Kaufmann Paul Kurt Weber, 36 J. 7 M. dedes Mädel, jeder Bu' Lobt und preist den„Surri“-Schuh.—— Speglalhaus f. Kinder- u. Jugendschuhe S 2. 2 2. 2 Steinmetz-Brot! Weil es seit Jahrzehnten bekannt ist als das Brot aus gewaschenem und enthülstem Getreide. Alleiniger Hersteller: L. Eisinger, Mannheim, B 2, 16 Nur echt mit dem Namen He de für Gas u. Kohle. Oofen Qualitätsware J. Börner& Co., E 3,! Zugelass. f. 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Zahnbehandlung Hohe Zuschüsse zu Krankenhausverpflegung und sonstigen Heilmitteln, Wochenhilfe u. Sterbegeld. Niedtigste Beittage bei höchsten Leistungen. Auskunft: im Hauptbüro RI,.8 u. den Vorortfilialen ionet Mal kostenlose Autnahme — Samstag, 5. Mai/ Sonntag, 6. MHai 1934 der Neuen Mannheimer Zeitung HANDRIS- oο WIRTSCHAFTS-ZHTUNO Sonntags-Ausgabe Nr. 205 Heraus aus dem wirischafilichen Engpaß! Forischritie im Innern/ Aui dem wege zur Lösung des Transferproblems Der iniernaiionale Handel in seinen eigenen Neten Der Feſtjubel des Tages der gationalen Arbeit itt verklungen. Aus dem Munde des Kanzlers nahm das deutſche Volt einen Rechenſchaftsbericht entgegen, auf den jedermann ſtolz ſein darf. Der Führer beſchränkte ſich aber nicht darauf, Rück⸗ ſchau zu halten, vielmehr ließ er die Zuhörer auch einen Blick in ſeine künftigen Pläne werfen. Als Sohn des Volkes kann es für ihn kein höheres Ziel geben, als auch die letzte ruhende Hand in den Dienſt nutzbringender Tätigkeit ezu ſtellen, ſ. h. die Arbeits⸗ und was noch viel wichtiger iſt, die Erwerbsloſigkeit zu beſeitigen. Von außerordentlichem Intereſſe war es weiterhin, zu vernehmen, daß das Verhältnis zwiſchen Staats⸗ führung und privater Initiative nicht verſchoben werden darf. Den Anſtoß zur Wirtſchaftsbelebung hat das Reich gegeben; in naher Zukunft muß ſich aber jeder einzelne ſchöpferiſch regen und in eigener Verantwortung für das geradeſtehen, was ihm bisher die Regierung abge⸗ nommen hat. Der Reichswirtſchaftsminiſter ergänzte in einem Interview die Auffaſſung des Volkskanzlers, indem er auf Einzelheiten der deutſchen Wirtſchaftspolitik einging. Eine Inflation, ja ſelbſt eine Wäh⸗ rungsentwertung(Devalvation) lehnt Dr. Schmitt mit der gleichen Energie ab, wie dies zuvor ſchon andere Mitglieder des Reichskabinetts getan haben. Selbſt der Gedanke an ſie erweiſt ſich als abwegig, weil die Reichsregierung Löhne und Preiſe in der Hand hat und dafür Sorge trägt, daß keine Steigerungen ein⸗ treten. Lediglich auf dem Gebiete der landwirtſchaft⸗ lichen Erzeugniſſe ließ man kleine Korrekturen zu, um dem Bauern auf die Beine zu helfen. Beſonders lehrreich waren die Ausführungen des Reichswirtſchaftsminiſters über die Arbeits⸗ beſchaffung. Dr. Schmitt machte den Verſailler Vertrag und die wirtſchaftliche Unvernunft der an⸗ deren Länder dafür verantwortlich, daß Deutſch⸗ land in die Depreſſion hineingezwungen wurde, ſie beſonders hart zu fühlen bekam und ſich aus ihr nur mit Hilfe künſtlicher Arbeitsbeſchaffung zu befreien vermag. Die Ankurbelungsmaßnahmen der Reichs⸗ regierung hätten unter dem Einſatz„beſcheidener Mittel“ einen großen Erfolg erzielt. Mit dem Hinweis, daß die zweite große Aufgabe darin be⸗ ſtehen müſſe, der Wirtſchaftsbelebung eine geſunde natürliche Grundlage zu geben, bekannte ſich der Reichswirtſchaftsminiſter zu der Auffaſſung, die Arbeitsbeſchaffung könne nicht belie⸗ big fortgeſetzt werden. Die Möglichkeit für einen organiſchen Aufſtieg der Konjunktur hält Dr. Schmitt durchaus für gegeben, weil nach ſeiner Meinung Anzeichen dafür vorhanden ſind, daß es vorwärts geht. Das, was wir heute an wirtſchaft⸗ lichen Erfolgen ſehen, ſei ſchon lange nicht mehr das Produkt künſtlicher Ankurbelung, ſondern be⸗ reits eine tatſächliche Belebung. Die in Berlin zur Zeit ſtattfindenden Trans⸗ ferverhandlungen mit den deutſchen Aus⸗ landsgläubigern ſind ohne Zweifel einen Schritt vor⸗ wärts gekommen. Hüben und drüben werden nun⸗ mehr Pläne entwickelt, die dazu berufen ſein ſollen, das Transferproblem wenigſtens für einen längeren Zeitraum zu regeln. Alle Wünſche Deutſchlands werden wohl kaum in Erfüllung gehen. Es iſt an⸗ zunehmen, daß Deutſchland eine Atempauſe er⸗ halten wird und die fälligen Zins⸗ und Tilgungs⸗ raten im weſentlichen durch Hergabe neuer Schuldtitel(keine Scrips) aufbringen kann. Wenigſtens gehen zur Stunde die Beſprechungen nach dieſer Richtung. Die Vorwürfe der Gläubiger⸗ vertreter oder richtiger ausländiſcher Intereſſenten über verſteckte Deviſen Deutſchlands erwieſen ſich als haltlos. Daß die Konverſionskaſſe und die Golddis⸗ kontbank geringere Mengen ausländiſcher Zahlungs⸗ mittel beſitzen, war allgemein bekannt; ebenſo daß die privaten deutſchen Notenbanken Goldbeſtände ihr eigen nennen. Wer es nicht wußte, konnte es in je⸗ dem Ausweis dieſer Inſtitute leſen. Nach dem Fortfall der weſentlichſten Zahlungen von Zinſen in Deviſen auf die deutſche Auslands⸗ ſchuld wird hoffentlich Raum geſchaffen, um die Roh⸗ ſtoffläger auf einer gewiſſen Höhe zu halten. Dabei erſcheint es allerdings notwendig, daß man für die Serips⸗Exporte neue Aus⸗ fuhrmöglichkeiten ſchafft, damit hier nicht eine Lücke entſteht, die eine geſunde Entwicklung von vorn⸗ herein verſchüttet. Alle anderen Fragen, die ſich um dieſes Problem ranken, müſſen Schritt um Schritt gelöſt werden. Der neue deutſch⸗ſüdſtawiſche Handelsvertrag iſt ein weiterer Schritt zur gegenſeitigen Befriedung der Völker, er ſtellt aber auch einen neuen Erfolg der deutſchen Handelspoli⸗ tik dar, die nach dem Rezept arbeitet:„Kaufe bei deinem beſten Kunden!“ Der Reichswirtſchafts⸗ miniſter ließ es ſich nicht nehmen, die Frage, wie weit auf die Dauer die Arbeitsloſen durch die private Wirtſchaft beſchäftigt werden könnten, dahin zu be⸗ antworten, dies hänge ſelbſtverſtändlich davon ab, in⸗ wieweit es möglich ſein wird, einen Weg zu finden, der Schuldnern und Gläubigern, Lieferanten und Ab⸗ nehmer wieder das Wirtſchaften und Leben ermög⸗ licht. Es entſpricht nicht der geiſtigen Einſtellung des heutigen Deutſchland, ſich in Illuſionen zu wiegen. Die Vernunft beginnt zwar hier und da in der Welt ſchon wieder zu ſprechen, aber noch glaubt man das Uebel an den Symptomen kurieren zu können. Ein Blick nach den Vereinigten Staaten lehrt, wie verfahren dort die Lage wieder iſt. Die Seideninduſtrie der UsSA befindet ſich erneut in Not; 900 Fabriken mit 30 000 Arbeitern ſchließen für acht Tage, weil die Ueberproduktion nicht mehr unterzubringen iſt. Davon beeindruckt, mußte das Kunſtſeidengewerbe der Union ſeine Preiſe radikal ſenken, um ſich der Konkurrenz der Naturſeide zu erwehren. Auch die Automobilinduſtrie, die in den Vereinigten Staaten einen Wirtſchafts⸗ faktor allererſten Grades bildet, zeigt Ermüdungs⸗ erſcheinungen. Sieht man ſich den induſtriellen Sektor der USA im ganzen an, dann kommt man ſehr ſchnell zu dem Reſultat, daß die künſtliche Ankurbelung und das Hineinpumpen von Milliardenbeträgen ein Fehlſchlag war, da Produktionsſteigevung und Kaufkraft ſtatt ſich zu nähern, immer mehr ausein⸗ anderklaffen. Selbſt wenn die USA das Produktions⸗ volumen des Jahres 1929 wieder erreichen, wofür im Augenblick wenig Ausſicht vorhanden iſt, werden noch—8 Millionen Menſchen ohne Arbeit und Brot bleiben. Solange ein Heer von Arbeitsloſen in ſol⸗ chem Umfange durchgeſchleppt werden muß, iſt ein natürlicher Konjunkturaufſtieg undenkbar. Die Ad⸗ miniſtration in Waſhington wird alſo nach einem Ventil ſuchen müſſen, um Luft zu ſchaffen. Die er⸗ höhte Aktivitätdes Silberblocks im Bun⸗ desparlament, der es auf eine Rehabilitierung dieſes Metalls abgeſehen hat, deutet darauf hin, daß man den Zeitpunkt für günſtig hält, den Präſidenten in neue Abenteu er zu ſtürzen. Dabei hat ihm gerade heute das Finanzkomitee des Senats die Vollmacht erteilt, die Zolltarife bis zu 50 v. H. nach oben und unten abzuändern. Macht Rooſevelt hier⸗ von baldigen Gebrauch und ſtellt er die internatio⸗ nalen Handelsbeziehungen der Union auf eine neue Baſis, dann nützt er ſeinem eigenen Lande nicht weni⸗ ger als den anderen. Auch Großbritannien, Goldblocks und Japan ſchaftliche Sorgen. England verſichert Japan zwar dauernd ſeine Freunoͤſchaft, das hindert freilich nicht, dem wirtſchaftlich unbequemen Verbündeten mit Prohibitivzöllen und Kontingenten zu drohen, falls die Textilverhandlungen zwiſchen beiden Län⸗ dern zu keinem Ergebnis führen. Einzelne Staaten des Goldblocks haben wieder ausgiebig mit der Berteidigung ihrer Währung zu tun, und man hört von Beſtrebungen, dieſen Pakt enger zu geſtalten, damit die Stabilhaltung der betreffenden Währungen leichter durchführbar iſt. Wenn man noch erwähnt, daß die japaniſchen Banken im Auftrage der Regierung 80 Millionen Men der Wirtſchaft zur Verfügung geſtellt haben, damit ſie Erwerbsloſe einſtellt, ſo wird er⸗ ſichtlich, wie hoch in jedem Lande die Sorgen ge⸗ ſtiegen ſind. Die Zeit ſcheint reif, einen Strich unter die Vergangenheit zu ziehen und nach neuen wirk⸗ ſamen Methoden Ausſchau zu halten, die größere Erfolge verſprechen. Autarkie und Nationalwirt⸗ ſchaft ſind Behelfsmittel für Kriſenperioden, einen idealen Zuſtand ſtellen ſie nicht dar. Die deutſche Wirtſchaft hat Anſpruch auf die Welt und die Welt auf Deutſchland. die Länder des Deuischland ohne geheime Devisenvorräãie * Berlin, 5. Mai. Gewiſſe ausländiſche Kreiſe glauben immer wieder im Zuſammenhang mit den Trans⸗ ferſchwierigkeiten Deutſchlands auf das Vorhanden⸗ ſein verheimlichter Deviſenbeſtände der Reichsbank und der Golddiskontbank hinweiſen zu müſſen. Die Haltloſigkeit dieſer Gerüchte beſtätigen ſowohl die Reichsbank als auch die Golddiskontbank. Auf eine Anfrage über die Höhe der nicht⸗ deckungsfähigen Deviſen ſeit Jahresſchluß teilt die Reichsbank mit, daß der Beſtand an nichtdeckungs⸗ fähigen Auslandoͤswechſeln ſich am 30. April auf 149 Mill.% ſtellte gegenüber 189 Mill./ am 31. Dezember 1933. Die⸗ ſer Betrag ſetzt ſich aus Wechſeln zuſammen, die auf fremde Währung lauten und die zwiſchen 14 Tagen und drei Monaten fällig werden. Dieſe Wechſel ſtellen nichts anderes dar, als Ziehungen auf Grund ausgeführter Wa⸗ ren, deren Bezahlung im Laufe der nächſten Wochen und Monate in ausländiſcher Währung erhofft wird. Mit an⸗ deren Worten handelt es ſich nicht um bare greifbare Deviſen, ſondern um die buch⸗ mäßige Vorwegnahme zukünftiger Devi⸗ ſeneingänge. Dieſe Wechſel ſind, da ſie zur Noten⸗ deckung nicht herangezogen werden können, in dem gewöhn⸗ lichen Wechſelbeſtand der Reichsbank enthalten und werden üblicherweiſe nur in dem jeweiligen Jahresbericht aus⸗ gewieſen. Die Deutſche Golddiskontbank teilt mit, daß ihr gegenwärtiger Deviſenbeſtand einſchließlich der lom⸗ bardierten Deviſen ſich auf 60 Mill./ ſtellt. Von dieſem Betrag entfallen auf Auslandswechſel mit einer Laufzeit bis zu ſechs Monaten 32 Mill.%, mit längerer Laufzeit 7 Mill und auf lombardierte Aus⸗ landswechſel 8 Mill. /; der Reſt ſind Valutavorſchüſſe an deutſche Exporteure. Soweit es ſich bei dieſen Beſtän⸗ den um Wechſel handelt, ſtellen ſie Kreditinſtrumente auf der Grundlage getätigter Ausfuhren dar, bei denen erwar⸗ tet wird, daß der Erlös erſt nach Ablauf einer Reihe von Monaten in Deviſen eingeht. * Waldhof Holzhandels⸗Geſellſchaft mbß, Mannheim. Die Firma— eine Tochtergeſellſchaft der Zell⸗ ſtoff Waldhof— hat zum Gegenſtand des Unterneh⸗ mens den Handel mit Holz und die Bewirtſchaftung von Wäldern. Das Stammkapital veträgt 500 000 /. Ge⸗ ſchäftsführer iſt Franz Hedermann(Tilſit), Direktor W. Brandenburg(Berlin) ſtellvertretender Geſchäfts⸗ führer. Den Herren H. Stadler(Berlin) und Fritz Peisker(Berlin) wurde Prokurg derart erteilt, daß jeder von ihnen in Gemeinſchaft mit einem Geſchäfts⸗ führer oder einem anderen Prokuriſten zeichnungsberechtigt iſt. Das Geſchäftslokal befindet ſich in Mannheim⸗Waldhoſ. Bergmann Elekirizifäiswerke AG. Berlin Dividendenloser Gewinnabschluß Die Geſellſchaft, die im Vorjahr eine Sanierung vor⸗ nahm, weiſt für 1933 einen Gewinn von ungeſähr 110 000/ aus, der vorgetragen werden ſoll. Die Entwick⸗ lung der Geſellſchaft war in den erſten vier Monaten des laufenden Jahres umſatzmäßig günſtig. Man hofft, daß ſich das inanzielle Ergebnis in Zukunft dementſprechend geſtalten wird. Die Gefolgſchaft konnte um etwa 50 v. H. vergrößert werden. Aus dem Vorſtand iſt in freund⸗ ſchaftlichem Einvernehmen Carl Krecke ausgeſchieden, um in den Vorſtand der Berliner Kraft und Licht AG ein⸗ zutreten. In der Ausſſichtsrotsſitzung wurden Dr. Erich Dürks und Richard Schwarzer zu ſtellvertretenden Vor⸗ ſtandsmitgliedern ernannt. * Württ. Transportverſicherungs⸗Geſellſchaft Heilbroun, Das Reichsaufſichtsamt für Privatverſicherung hat durch Verfügung vom 5. 9. 1933 der Geſellſchaft die Aufnahme des Geſchäftsbetriebes der Fahrradverſicherung geſtattet. (.Dr. Luer Vorſitzender des Verbandes mitteldentſcher Induſtrieller. Frankfurt a.., 5. Mai.(Eig. Meld.), Auf der ordentl. Jahreshauptverſammluno des Verbandes mitteldeutſcher Induſtrieller mit dem Sitz in Frankfurt/ M. legte der bisherige verdienſtvolle und langjährige Vor⸗ ſitzende, Dr. Waldemar Braun, ſein Amt nieder. Auf ſeinen Vorſchlag wurde der Präſident der Induſtrie⸗ und Handelskammer für das rhein⸗mainiſche Wirtſchaftsgebiet, Dr. Karl Luer, einſtimmig von der Mitglieder⸗Ver⸗ ſammlung zum neuen Vorſitzenden gewählt. haben ſchwere wirt⸗ Abschlũsse deuischer Akiiengesellschafien Die Konjunkiur im Spiegel der Bilanzen Eine von dem Stat. Reichsamt angeſtellte Unter⸗ ſuchung der Jahresabſchlüſſe von 244 Börſen⸗ und Millionen⸗ Geſellſchaften, deren Bilanzſtichtag zwiſchen dem 1. Juli und 30. September 1933 liegt, kommt für die erfaßten Aktiengeſellſchaften u. a. zu ſolgenden, im ganzen gebeſſerten, jedoch ziemlich ungünſtigen Ergebniſſen. Zum Teil liegt das daran, daß bei der Unterſuchung ſolche Geſchäftszweige im Vordergrund ſtanden, die bis Mitte oder Herbſt 1939 noch keinen nennenswerten Nutzen aus der Konjunkturbewegung ziehen konnten. Deutlich erkennbar iſt der Wunſch der meiſten Geſellſchaften nach Erhöhung ihrer Liauidität. Hierzu wurde, wie aus einzelnen Abſchlüſſen hervorgeht, die Lagerhaltung eingeſchränkt, beſonders bei dem Fertigwarenlager. Ferner wurden die Außenſtände nach Möglichkeit eingetrieben, wobei ſich gleichzeitig die Bankguthaben erhöhten. Schließlich wurde die langfriſtige und kurzfriſtige Verſchuldung ſo weit wie möglich abbezahlt. Vor allem ſuchten ſich die Unternehmungen von Bankſchulden zu entlaſten(Rückgang, ſoweit ſeſtſtellbar, ſaſt ein Drittel des Vorjahrbeſtandes). Die Beteiligungskon⸗ ten ſind nur wenig geſtiegen, Erſatzinveſtitionen wurden bei den erfaßten Geſellſchaften nur in geringem Umfang durchgeführt. 6 Unterſuchung erſaßt dem Nominalkapital nach 1,4 Milliar⸗ den J, das ſind 7 v. H. des Nominalkapitals aller vor⸗ handenen Aktiengeſellſchaften) hat ſich nur wenig vermin⸗ ͤͤert. Die Gewinne haben ſich ein wenig erhöht(von 42,6 auf 53,6 Mill.. Die Verluſte ſind dagegen ſtärker zurückgegangen. Sie betrag n im Geſchäftsjahr 1932/33 nur noch 25,4 gegen 81,5 Mill. im Jahr zuvor. Dadurch hat ſich für die Geſamtheit der Geſellſchaften der Verluſtſaldo des Vorjahres von 2,1 v. H. in einen Gewinnſaldo von 1,8 v. H. verwandelt. Entſprechend der geringen Zunahme der Gewinne haben ſich ſuch die Dividendenzahlungen nurx wenig erhöht. Sie betrugen durchſchnittlich 3,3 v. H. des divi⸗ dendenberechtigten AK gegenüber 3 v. H. im Vorjahr. Die Dividendenſumme betrug in der Induſtrie der Grunoſtofſe 4,2 Mill., in der verarbeitenden Induſtrie 34,2, davon bei Brauereien und Mälzereien 19,7 Mill.. Insgeſamt war die Dividendenſumme auf 44,6(i. V. 40,4) Mill. 4 geſtiegen. * Stand der Badiſchen Bank am 30. April 1934. Aktircr Goldobeſtand 8 778 231(unv.) deckungsfähige Deviſen—(—), ſonſtige Wechſel und Schecks 17 925 101(17 494 312), deutſche Scheidemünzen 9 961(20 316), Noten anderer Banken 304 710 (556 660), Lombardforderungen 2 219 646(2 212 596), Wert⸗ papiere 12 009 870(11 982 532), ſonſtige Aktiva 30 068 281 (35 956 617).— Paſſiva: Grundkapital unv. 8 300 000, Rücklagen unv. 3 500 000, Dividenden⸗Ergänzungsfonds unv. 1 000 000, Betrag der umlaufenden Noten 18 658 70⁰0 (19 988 000), ſonſtige tägl. fällige Verbindlichkeiten 10 066 781 (16 613 104), an eine Kündigungsfriſt gebundene Verbind⸗ lichkeiten 28 404317(26 221 461), ſonſtige Paſſiva 1 386 002 (1. 378 693) /, Verbindlichkeiten aus weiter begebenen im Inlande zahlbaren Wechſeln 140 004(156 261) l. * Maunheimer Verſicherungsgeſellſchaft Mannheim. Der Geſellſchaft wurde dͤurch Senatsverfügung vom 7. Dezem⸗ ber 1933 die Aufnahme des Geſchäftsbetriebes der Mon⸗ tageverſicherung, Maſchinengarantieverſicherung und der Verſicherung von Maſchinen, maſchinellen Einrichtungen und Apparaten geſtattet. O Unveränderte Dividende bei der Gladͤbacher Verſiche⸗ rungsgruppe Eſſen, 4. Mai.(Eig. Tel.) Die Verwaltufg der. Gladbacher Feuer verſicherungs⸗A6., Gladbach ſchlägt für das Geſchäftsjahr 1933 die Vertei⸗ lung einer Dividende von wieder 8 v. H. auf das mit 50 v. H. eingezahlte AK. von 3,56 Mill.„ vor. Die zur gleichen Gruppe gehörende Gladͤbacher Rückverſiche⸗ rungs⸗AG wird für 1933 eine Dividende von wieder 4 v. H. auf das eingezahlte AK verteilen. O Kapitalkürzung und ⸗Erhöhung der Chemiſche Werke vormals H. u. E. Albert, Mainz⸗Amöneburg. 5. Mai.(Eig. Meld.) Der AR. beſchloß, der GVam 2 Juni vorzuſchla⸗ gen: Der Reingewinn aus 1933 von 433 592/ leinſchl. 292 265% Gewinnvortrag aus 1932) wird auf neue Rech⸗ nmung vorgetragen. Ferner wird das Grund⸗ kapital:2 herabgeſetzt und der reſtliche Ge⸗ ſchäftsanteil der Dr. Kurt Albert G. m. b.., Chemiſche Fabrik, teils gegen bar, teils gegen Hingabe von jungen Aktien zum Nennbetrag von 1,3 Mill. erworben, um den das herabgeſetzte Grundkapital wieder erhöht wird. * Odenwälder Hartſteininduſtrie AG, Darmſtadt.— 5(0) v. H. Dividende. Aus einem nach 181715(106 368)/ Ab⸗ ſchreibungen verbleibenden Reingewinn von 123418 ¼ wird die Verteilung von 6 v. H. Dividende auf die VA und won 5(i. V. 0) v. H. auf die StA vorgeſchlagen. OVeith AG., Sandbach bei Höchſt i. O. 5. Mai.(Eig. Meld.) In der GB., in der 371 900/ StA und 18 000%/ VA. vertreten waren, wurden die Regularien für das Geſchäftsjahr 1932/33 mit 6(5) v. H. Dividende auf die StA. und mit 7 v. H. auf die VA. genehmigt. Emil Buſch AG, Optiſche Induſtrie, Rathenow. 5. Mai.(Eig. Dr.) Das G 1933 ſchließt mit einem Ge⸗ winn ab, der zur Verminderung des Verluſtvortrogs von 641 000/ benutzt werden ſoll. Eine Herabſetzung des AK von 3,2 Mill.„ iſt nicht beabſichtigt. Der Beſchäftigungsgrad iſt zur Zeit befriedigend. 22 3 2 it Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten 4 5 5. 4. 8 5 Rurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung n u dun I. Ser, 5 4 5 8 4 3 8———— KEchubſad— 99. 78.37 72.,5 Freiverkehrs-Kurse 2 9 4 ynamit Tru 68.— 69.— inge uhfabr. 0 Maſch.. mannheirmeer üfehtonbSrte inchee-en kgeg Bei, 5 is SBte Berse H..B Slg Heck, ves rei S fe e e, S Kate St. A. 37.50 87.50—— Bergbau 47 Tellus Bergbau.——Dortm. Unionbr.———.— Mansfelder Aki. 67.— 67.— DeſteregelnAlkal 1065 107,0Deutſche Petrol.—— 76.50 8% Bad. St.⸗A. 27 85.— 95, Konſernen Braun—.——.— Aſchaff. Aktienbr.—.— 77.50 Klein, Sch. K Beck. 50.— 50.— Khein Braunkohl. 216 0 216.00 BK u. Laurahütte 19.— 69.— 3 Maſchlu⸗uterr. 42,50 42,— Weſtf. Eiſen 55 Burbach Kali 19.75 18,75 %.Kom.(60d. 90,50 99.50 Kudwigah Aebr...— 99.— Dortm. Ritterbr. 67, 68,50 Knorr Heilbronn 195,0 195,0 Kbeinſtabl... 69.25 66.— Ver. Stahlwerke 30.75—.— Elektr. Lieferung. 97.— 97.— Markt⸗ u. Kühlh.—.— 75.50 Wiſſener Metall, 90,— 80,— Diamond———.— 87%.„„ 90.50 90.50——— 98—— nninger St. K. 104,0 104.0 Konſerven Braun 36,— 36,— Elktr. Licht u. K. 101.7 1010 Maſch⸗Buckau⸗W.—— 16.50 Zellſtoff Verein,—.—————— 800% Shafen St. 83.— 88.— Pfälz. Müßlenw. 27.80 2750 Lwen München 204.0 284.0 gahmener. 1130—.— 3 erli er BE6 Engenperdi 78.15., Natimil.⸗Hütte 1410 141.5 Reuſeeſ ad of.I2 4075 Pecarſula.Fabrz—.——.— S% Mhm. Gold 86.— 86,— 9 Preßhefe. 2070 155 Mainzer Brauer. 00. 60/ Lechwerke 87,50 88.— in Börse näinger union,—.— 25.50 Merkur Wolw.—,— 62,— Deutſch⸗Oſtafrika 41,25—.— Slaman Salpeter———— 95 6h.for 88 lebe. Abelun. 2 Schn erh Bindg. 158.5 155.0 Ludwigsh. Walz.—.——.—Festwerzinsliche Werte Dresbner Bank. 60,25 58.-. ee des Sohne..—.— Neu⸗uineg...——.— Südſee Phosphat———.— —— 2— 55 8 r.——— 1800 10 8 wartzstorchen Mainkraftwerke.———.— 95.12 94.67 Meiningerhoyppk 7¹,75—.— 2 752 + 75 Miag⸗Mühlen.— 60, Otavi Minen 13,62 13,97Ufa⸗Film —— 5864 10, 160 Sae 64.— 64.——. 2 605— 80.— 79,50 Dlgch Ablbi.1 9450 95 f 506 et. 575 7570 128.9— 65 Mimoſa. 178,0 Brem.⸗„ 5 9„ r—»„* ⏑ 7• 0 ne—.—. S eichs 8 5„—. 88.—.—— e 1 c—— Forhautonde Melhorungen Gchlunb Benz.. 44.— 23. Südd. Juger.. I0o ſib.0 Mfchaf. Bunzoax. 59,50 49,50 in..— 4250ö— 650 Niederlarſ Kohe.———4. 1725 168.5 Daulſche Lnel.: 5e.— 2450 Serehriſc del 1059 10 5 ſ Brl.———— EE— Lcheee Crn:— S Serr 4.——.— Kn.: 805„ Gaurahle,, 1980 Durlacher Hof.. 60.— 60.— Weſtereg. Alkali. 42 0 46.50 Baſt Rürnberg—.— 15⁵ 3* St. A..— 92,506½9% do. Com. 1 85.87 85.— Industrie-Aktien Gelſenk. Bergwr. 59,87 59,67 Sberſchl. Koksw. Aſch Elektr. Geſ. 83 22.62 Leopoldgrube... 26.62—,— Eichbaum Werger 78.— 72.— Zellſtoff Waldhof 47. ekula. 7½ 128.0] Rheinmetall... 1229 141,260%.Od.Pfdb. 19 94.20 84.50 Gentchow& Co.—.— 52.— Rr Aſchaffenb. Zell. 39.75—,—[Mannesmannrö. 62.75 62.75 Enzinger Union 72,.— 13,50 Badiſche Bank. 118,0 113.0 Semberg..... 93,12 84.— Rütgerswerke.. 52,12 52.—6%„„ 2 84.— 94.50 Accumulatoren 0—98 Germ. Porkld.⸗Z. 70.— 64.— Orenſt.& Koppel 7— 46.75 91 K Mot.⸗W. 126,0—,— Mansfeld.⸗G. 67.25 61,— Sarbenahnſgie. 120.0 159/Piſch. Prn, Pig. 68 60.— Prem⸗Beiig. Pei.— 16.— Sachtleben. ½, 20.— 81.— Run Tier-.- 28.28 250 Perresbein Glas 4743 48,50 Pobnpſowergban—.— 16.25.emberg. 4115— Maſchnenbar⸗-K 2—.— arbeninduſtrie.—— Pfölz. Hypoth. B. 68,— 69.— Brown Boveri 3 Schnellpr. Irkthl. 750..5% Mexikaner.—.———Allg. Elektr.⸗G...— 73.— Geſ, f. elektr. Unt 96,57 55,75— 2 55 Wagg.—.——.— Ful, Berger Tiefb. 111.5—. Maximiliansh..———.— %Grkr. M. BA. 120,0 120.0 Rh. Hypoth. Bk.—.— 107.5 CFement Heidelbg. 102.[Schramm Lackf.. 33.— 33.— 4½% Oeſt. Schag, 94.— 36.25 Ammendorf Pap. 66,— 63,50] Boedhardt Gebr..— r 4 155 er Wagg. 92,50 92.500 Berlin⸗Karler. J. 95.— 92,.87 Metalgeſellſchaft—— 60.— Kleintein Hdlbg. 90.—.—Bad. Affecuranz. 90.— 38.[ Karſtadt 115,0 115. SchuckertRürnbg. 57.25 86.75 4%„„ Goldrenke 22.——.— Anhalt Koblenw. 30.0 88,70] Goldſchmidt. Th. 61,.— 56,50 Rheinfeld ucraft 2150 2176 Berliner Maſch.—.——.—Montecatini“..— 5. Knork... 192.0 155,01 Mannh. Verſich., 20.— 20,— Ehemiſche Albert 55.— 52,62 Seilinduſt. Wolff—.— 88.— 4½„ Kronen.—.——.—Aſt 0. P. 60. 500 Gritner Maſch. 21.— 22.— bein. Cerian 25 300 Praunk. u. Erik.———.— Sberſchl. Noksw. 98 8157 Cbade.... 146 140 Stenens u. Halstie 131,5 137.044% cond, Riente 030 00 Uugsb,A. Maſch. 200 15 59 Gebr. Großmann—.——.— Rbein, Elektriait. 00 Bremer Woll⸗Kä. e Src. Hrenſtein& Ropp 63.—— Frankfurter Börse Fontt Gummt- 1942 4612[Südd. Jucker. 110 4%„ Silb.- K.————[Salke Mafchinen 12)9 125.0, Crün& Bilfinger—.—.— Kyeinſieht.. 69.87 60.25 Ouderus Ciſenw. 2,42.80—————— FPestverzinsliche Werte] Bank-Akti Daimler..... 194 145 Thür. Sief. Gotha 75,50 75,50 4/% ,, Pap.⸗R.—.——.—BayerMotorenw 1271 168,00 Gruſchwi 92.— 92,— Rhelnt⸗.Kalk. 09.— 76,— Charlott. Waſſer 62,.— 81,25 Polophonwerke. 17.——.— Sstverains— te Banke- n Dt. Atlant.⸗T. 1093 5 Tiez, Leonhard. 17,50 16.75 4% Türk Ab,Anl.—.——.— Baßr Spiegelglas—.— 120 3] Guanb⸗Werke. 61.— 60.50 Raſiger Zucker*3 Sotne Comp. Hiſpano. 150.5—.— Kh. Sraunk. u. Br.—.— 218,6 7 Wertb.(Gold) 24.50 24.75 Ang. D. Credit. 45,.— 44,50] Dt. Erdöl. 162.8 182.2 Per. Chem. Ind.—.——.—J0e, Saab⸗C.M———.—Seknia... 67.75 63,— Hacethal..—.— 54.— Rücforth, Ferd. 52.50 80.15] Cont, Gummi⸗W. 141.0——] Rhein. Glektr...—— /% Reichsanl.. 96.50 99.80 Sant Bank„ 113.5 112,5 D. Gold. u. S. Anſt. 85 55 Ber. deutſch. Delf. 90,— 90,— 4%, unif. Anl.—.——.—f. P. Bemberg 16.— 16.50 Haleſche Maſch.—.——.— Kütgerswerke 52.J5 Continentalesin.—,— Rh, Stahlmerke 90,25 89.75 69%0 8 91.50 91.50 Sank f. Brau.. 80.80 87.— Dt. inoleum.. 55.— 54,75 Per. Glanzſtoff.——.—%,Bollobl.1911—.——,— Bergmann Elekt. 15.— 15,500 Hammerſ. Spinn.———— Sachſenwerk 59 75 50,25 Daimler Benz„ 48,75 43,120 Kh.⸗Weſtf.Elektr. 95.——— 200 Hoahaa 90.29 90.20, Barr. Hopp b. 6850 655, St. Berlag 45.— 46.— Ber- Zelſt Berlin———.— 700 r 980.50 Perkir⸗Gubeger 94.—.50 Daun. M. Ege.——. Salsdefurih. 7 0 1671“Heutſch. Allant., 116,7 e Rütaer 5280 52.75 .%/, Hounganl. 90. 98— 65,25 89.50] Dresd. Schnellpr. 70.— 46,— Poigt& Häffner———.— 4½½ Ung. Str.18.5 720 Berl. Karls, Ind. 70.— 75,— Harburgch 1. B56 2487 24.50] Sarotti... 74.— 74.50 Deſſauer Gas 122,0 118,5 Salzdetfurth Kali—.— 181,5 Ablöſungſch.. 8 90[Som. u. Privätb. 42,.— 40,— Dürrwerke 83 86·50 Bolth. Seil. u. K. 36,.— 86.— 5½%„„ 14 745—.— Berliner Maſchb. 17// 1707[Harkort St⸗ Pr.—.——,— Schl. El, u. Gas 5,——.— Deutſche Erdöl„ 110.2 100.5 Schleſ. Bergb... 31.50—.— Susg. Pue 19.10 19.— Deutſchedisconto 78 51,50 Fockerd.e Widm, 105——.—4% Ung. Gölör. 740.50 Sraunk. u. Brikett 191.)—. Harpener Bergb. 80.— 86.— Soh Schneider.——.— Deutſche Kabel.—.——.— Schleſ. El. u. Gas 122,0 120.7 Saaees.. 680 875/S.-Aſtetiſche B, 180— Cl, irn 90.— 301. Nefeoechfrn 30.50 20.50 4/, Kranenr. das 05 Sraunfchw.. G. 76, 76— Fedwigshüte..——.— Schöſferhef Prau. 107 72,(Deuiſche Linol...7..— Schuber Salzer—.— 1800 Zolltürken. 60.75 D. Effekten⸗Bani 77,— 75.—Elektr. Lieferung 96,— 96,— Zellſtoff chlg· 39,50 39.59 4½½ Knat. S.-I1 30.20 80,12 Br.⸗Beſigh. Oelf. 28,„[Hilpert Maſch..—.——.— Schubertc Salzer 150.2 150,0J Deutſcher Eiſenb. 56.75 55,— Schuckert& Co.—.— 86,— 6% Sabdoee 25 78.50 74.50 D. Hup. u. Bbk.—.— 71.50 Enzinger⸗üünion 74,— 75.— Wemiel, r 29.7 4½½—— Srente n 1670( Pindrichs 4 Auf.—.——.— Schuckert& Co. 877 86.— Dertin unte- 170.0 1770 Schulth.⸗Patenh. 101.1—— % Fudwigeb. 2 88.— 63.— D. Ueberſee⸗Banj—.— 37.— Eßlinger Maſch. 94.— 35.—„ Waldhol 49.50 40.57 5% Teh.Röt. Kail.———— Bremer Wolle—.— 1620Hirſch Kupfer 55 1 1008 97,500 EintrachtBraunk. e gce Siemens KHalske—— 1310 8% Mhm. Gd. 28 66,— 90,—Dresdner Bank 60,— 56,— 53,.— 52.50 Ufa(Freiverk.). 28.— 28.— 0 Brown, Bov.& C. ½ 7·ᷓ 7*„TSchultheiß.% 92, Elektrizitäts⸗L.. 96,25 94.50 Stöhr, Kammg.—.——.— Scben ze 16.— Frauff vank 83 S Ghen dicr 1407—— malter Wahg. 680 650/ Transport· Aktlon Suderus Eſſenrs. 24,.— 21.24——— P5.87 27½5 Sinner U G. 85— 61.30 El. Licht u. Kraff 129 10i.0 Stelberger Zink.—.——.— en—— 95 eere 140,.7—.— 0 2 558 9 0——Südd. 7 See— 20 Pfah, 50P⸗Sk.. 9 5 P,.0. Geben., 140 E000 Ac., Perkehrn, 98 J6 462, JBChenet Baſel 1815 J4i Selhmam, Bhil. 5450 61,. Sioche Kawing. 1005 1068 en 0 280 Söir- Gas.— 300 Seet Su. 21—.——.— Reichsbank.; 1805 14590She, Bonds 26 1160 1169/1 1011 Allg. Lok. u. Kraft 99,50 80,62 4— eyden. 76/67 75,12 845 Vergban.. 18½5 188.0 Steiterger Frarb. 7s 32.0 eldmüble Pap. 59.78 99.25 Leonhard Tieg! 17.50 1662 8——— 770 20 Abein Sub⸗ör,,— 164— eeer.— 4— ontan· A 25* Haltn 0 G——=ſchen. Gelſent 65.— 8— Kabke Wosgeän—5 Stes. 26.25.— Jelten 4 Gulll. 96,75 62.50 Per. Stahlwerke 40.25 30,75 o Südd. Feſtw idd. ume 54.— 54— Buderus Eiſen. 72.— 71,878 7„—Cbem. Albert 9,7 72,Kahla Porzellan 15.— 18. 7 61,50 59.50 Bogel Telegr... 76,.——.— SSS0 e e kr. M. abg. 86.— 86. Wü.61.— 59.—. Bergw. 59.— 8. nti⸗Gummi ibi Tb.—.— 556,87 Hellſt—.— 47.— —— 69.52 67.500Ntan, tene. 2435 238,5 Brisner R. Durl.—— 1,——— Bergw,.— 88.50 Hanſa Dichiff.. 5½, Conti Sinoleum 88.5—,. Klbänerwerte. 00,78 50.75 Tietz, Seonzard 17.12 10687 Sau SSS % Bab. Kon Gd. 91.25 80,25 Manng. Berk⸗G. 22.— 22.— Hrün& Büfinger———.. Jiſe Genuß.. 110,5—.— Norbd. Slond„ 24,50 22,22 Daimler Motoren 47,75 42787 C. 5. Knorr..—,——Transradio..—.——7 Sargen Sepuas 89,50 87.75 Bank für Brau., 97.75 97.25 89/ Pfälzer--5 94,50 84.50 albn n 75— 5 Jiie Bab. St..—— 1852 Diſch.⸗Atlant.T. 111.5 1165[Kohmar gSourd.—.——.— Korztner Papier 12,42 12.12 Hoeſch Köln—.— 70.— Reichsbank..... 14/½/ 1477 5¹⁶ 90 8 Lig. 96.50 93.62 Transport-Alctien anrberk Fiſſen 22.— 2,75 Nali Lhemie Bank- Aktien Deſſcuer Gas. 110,5 160.0 Sölſch Fölzer⸗We.— 75.— B.———— Solzmann Pö.:—— 68.25 U. G. für Berkehr 64,50, 52.80 5% br.B. Sid.—.— 80.75 Ac., Berkehrsw. rar, Haniwerk Füſſen.—.25 Sall Aſchersleben 105,0 103,2 Sank. f. el. Werte 65,7— 68,2W5 Deutſche Erdör: 1105 100,7 Kötlzer Kunſtleb. J7.— 25,— B. Diſch Nickelw.—— 99.50 otelbetriebsgeſ.—.— 7 Allqem. Lokalb...— 99.87 69%o Rh. Hpp.-9 01,— 91.— Allg. Lokalu-Fraft 100.0 09,17 Heſſ.⸗Naſſau Gas 78.— 18.— Sali Solzdeifurth drr Bankf. Brauerei, 96,50—.—Deutſche Habelw. 65,52 84,5 Krauß& Cie. Lok. 44.—.— BV. Glanzſt. Elbf. 112.0 110,0 Slſe Bergbau..—.— 186.0 D. Reichsbahn V. 11241 1120 6%„„10.11 91.— 91.— Di. Reichsb. Borg 112.7 112,1 Hilpert Armatur.—,—, Kali Weſteregeln 105,5 107.5 Berl. Handelsgeſ. 85.— 85.— Deutſche Linol. 54 50 54.7/5 Kronprinz Met..— 84.— V. arz Portl.⸗Z. 94.— 98,25 Ilſe Genubſch.„110.5 112.0 Hapag... 19,37 21,25 6%„„ 12-13 91.— 91.— ag.. 23,25 19.75 Hindrichs⸗Auffer. 62.— 61.— Klöckner... 61.— 60.—Com. u. Privibk. 40,— 20 3— 1008 103,0 K9 ſokuſer Hütte— 795.S6.8.., Bebr. Junghans 37,.— 5,50 Hamburg Süd. D.—.— 20,50 5/% Meining L. 90.50 90.500 Nordd.——. 26,37 28,— Hirſch Kupf.u. M..% Mannesm. Röhr. 62.62 62.—, Dt. Aſiatiſche J.—.——.— Deutſch. Eiſenhdl. 56.50 54.—Lahmeyer K Co, 117,1 990 Ver. Stahlwerke 39.87 39,37 Kali Chemie—.—— Hanſa Dampfſch.—.——.— 5½% Rhein. Lig. 90.25 90.75 Schantungckiſent 98 50 39.50Hochtief.⸗G.„ 106.5 106.0 Mansfelder„„ 67.75 60.37] Deulſche disconto 52.50 51,75 Dresd. Schnellpr.—.— 106 0 Saurahütte.. 19.12 10,70 V. Stahl..d. Zyp..——.—[Kali A chersleben 105,5 104,0 Nordd. Sfopd. 25.— 23.25 5½½ Südbo. Sia. 84.75 85.— Sübd Uſonbasn 88 50 56.50Solamann, Pbil, 64.— 60,50(Sberbedarf...—(Sichieberſee 8k. 36.75 8612 Dütener Metal 103.0—.— JCinde'sEismaſch, 64.— 85.50 Ker. Ultram——- ᷑Klöckner Werke—,— 60.—Otavi Minen—.— 13.75 Das eingezahlte Nominalkapital(die⸗ ———— Samstag, 5. Mai/ Sonntag, 6. Mai 1904 15. Seite Nummer 205 Alle Maßnahmen der Arbeitsbeſchaffung, die ſeit dem 1. Mai 1933 eingeleitet worden ſind, gingen, wie das In⸗ ſtitut für Konjunkturforſchung in ſeinem Wochenbericht ausführt, von dem Grundgedanken aus, daß der„automatiſche Anpaſſungs⸗ und Heilungsprozeß“ der Wirtſchaft nicht imſtande ſei, die Wirtſchaft aus der Erſtar⸗ zung zu löſen, in die ſie durch mehr als drei Jahre Kon⸗ lunkturrückgang und Deflation geraten war. Staailiche Eingriffe allein konnten der Wirtſchaft über den toten Punkt binweghelfen. Das Schwergewicht aller Arbeitsbeſchaffungs⸗ maßnahmen lag darin, die Inveſtitionstätigkeit der Wirt⸗ ſchaft, vor allem die Bautätigkeit, wieder in Gang zu brin⸗ gen. Der Einſatz der konjunkturpolitiſchen Maßnahmen an Rieſen einzelnen Stellen der Wirtſchaft konnte natürlich nicht die ganze Wirtſchaft gleichmäßig befruchten. Seit Anfaug 1933 hat die Produktion in den Zwei⸗ gen der Jnduſtrie, die unmittelbar durch die Ar⸗ beitsbeſchaffung gefördert worden ſind, um 94 v. H. zugenommen, während die Produktionsſteigerung in den übrigen Zweigen nur etwa 17 v. H. betrug. Von den„Arbeitsbeſchaffungsinduſtrien“, den Induſtrie⸗ zweigen, welchen die Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen un⸗ mittelbar zugute kamen, ſind vor allem die Bauin du⸗ ſtrie und Bauhandwerk hervorzuheben. Ende März 1934 waren bei den Arbeitsämtern nur noch rd. 235 000 arbeitsloſe Bauarbeiter(Fach⸗ und Hilfsarbeiter) gemel⸗ det gegenüber 810 000 im Vorfahr und 950 000 Ende März 1932. Im Tiefbau hat die große Zahl der begonnenen und in Durchführung begriffenen Straßen⸗ und Brückenbauten, Meliorationen, Flußregulierungen, Hochwaſſerſchutzanlagen uſw. den Beſchäftigungsgrad ſtändig erhöht. Anfang April 1934 waren, nach Meldungen der Berufsgenoſſenſchaft, rund 324 000 Arbeiter und Angeſtellte, das ſind etwa doppelt ſo viel wie im Frühjahr 1992, beſchäftigt. Damit iſt der Höchſt ſtand der Hochkonjunkturjahre 1927/ 1929 wieder erreicht worden. Neben dem Tief⸗ ban iſt auch der Hochbau durch die ſtaatliche Arbeitsbeſchaf⸗ fung weitgehend gefördert worden. Der Wohnungsbau wird durch Reichsbaudarlehen und Reichsmitteln für die Errichtung vorſtädtiſcher Kleinſiedlungen angeregt. In den Gemeinden mit mehr als 10 000 Einwohnern iſt ſeit Anſang 1934 der Bau on rund doppelt ſo viel neuen Wohnungen begonnen worden wie zur gleichen Zeit 1933. Die Ausſichten für den weiteren Verlauf der Saiſon ſind günſtig. Man rechnet damit, bereits Ende Mai die Arbeits⸗ loſigkeit im Bangewerbe vollſtändig beſeitigt zu haben. Im Hochbau wirken ſich gegenwärtig noch die Reichs⸗ zuſchüſſe für Inſtandſetzungen und Umbauten ſowie die Reichsbandarlehen und die Reichsmittel für die Errichtung vorſtädtiſcher Kleinſiedlungen aus. Dem Tiefban ver⸗ bürgen die aus dem bisherigen Arbeitsbeſchaffungspro⸗ gramm noch verfügbaren Mittel einen Arbeitsvorrat, der größer iſt als die Geſamtheit der bisher im Rahmen der Arbeitsbeſchaffung fertiggeſtellten Tiefbauten. Mit dem Hoch⸗ und Tiefbau haben ſich auch die Ban⸗ ſtoffinduſtrien ſtärker belebt. Die Läger des Bau⸗ ſtoffhandels und der Bauſtoffproduzenten ſind weitgehend geleert. Vielfach kann die Produktion die Nachfrage nur unter Einräumung verlängerter Lieferfriſten befriedigen. Eine große Anzahl ſtilliegender Produktionsſtätten iſt wie⸗ der in Betrieb genommen worden. Vor allem hat ſich der Auftragsbeſtand der Lieferanten des Tiefbaues ſtändig er⸗ höht. Der Zementabſatz war im erſten Vierteljahr 1934 rund dreimal ſo hoch wie Anſang 1932. Auch in den Bauſtoffinduſtrien hat ſich die Belebung mehr und mehr verbreitert. So war die Erzeugung von Eiſenträgern im erſten Vierteljahr 1934 dreimal ſo hoch wie im Vorjahr. Die Beſchäftigung in den Mauerziegeleien hat ſich ſeit Anfang 1934 mehr als verdoppelt. Die Kapagitäts⸗ ausnutzung der Dachziegeleien iſt gegenüber 4938 um 67 v. H. geſtiegen. Produktion und Beſchäftigung der übrigen Inveſtitionsgüterinduſtrien haben ſeit dem Früh⸗ jahr 1933 kräftig zugenommen. Die Indexziffer der Inveſtitionsgütererzeugung iſt von März 1933 bis März 1934 um rund 57 v. H. geſtiegen. Im ganzen iſt die volkswirtſchaftliche Anlagetätigkeit gegenwärtig wieder annähernd ſo groß wie Ende 1939. Die Arbeitsbeſchaffung hat dazu geführt, daß die Inveſti⸗ tionsgüterinduſtrien nunmehr in erſter Linie ihre An⸗ triebskräfte wieder aus dem Inlands⸗ geſchäft nehmen. Ein immer größerer Teil des Geſamt⸗ abſatzes von Eiſen verbleibt gegenwärtig auch nach end⸗ gültiger Verarbeitung im Inland. Im Gebiete der eiſen⸗ ſchaffenden Induſtrie iſt im Laüfe des vergan⸗ genen Jahres, d. h. bis zum März 1934, bei der Roh⸗ eiſe nherſtellung eine Steigerung um 53 v.., bei ber Rohſtoffherſtellung eine ſolche von 64 v. H. zu verzeich⸗ nen; die Walzeiſen erzeugung hat in der gleichen Zeit Neue Mannheimer Zeitung“ Sonntags⸗Ausgabe Ein Jahr Arbeiisbeschaffung in der Indusirie um 59 v. H. zugenommen. Die geſamten Inlandsbeſtellun⸗ gen in der Maſchinen induſtrie ſtiegen im Verlauf des letzten Jahres um nicht viel weniger als das Dreifache. Demgegenüber bleibt die Zunahme der Beſchäftigung in der Eiſen⸗ und Stahlwar en induſtrie(im ver⸗ gangenen Jahr knapp 25 v..) beträchtlich zurück, Von März 1938 bis März 1934 ſind von den Inveſtitionsgüter⸗ induſtrien allein rund 600 000 Mann in den Produktions⸗ prozeß wieder eingegliedert worden. Am Aufſchwung der deutſchen Wirtſchaft im ver⸗ gangenen Jahr war die Kraftfahrzeuginduſtrie in vorderſter Reihe beteiligt. Der günſtige Verlauf der Automobilausſtellung dürfte den Abſatz der Kraftfahrzeugwirtſchaft auch in den kommenden Monaten noch anregen. Seit Mitte 1933 wurden die Hausrat⸗ und Mö⸗ belinduſtrien durch die Gewährung der Eheſtands⸗ darlehen wirkſam gefördert, ſo daß gegenwärtig etwa ein Viertel mehr Arbeiter beſchäftigt ſind, als vor einem Jahr. Im Februar 1934 lagen die Hausrat⸗ umſätze um über ein Drittel höher als im Februar 1933. In der Rundfunkinduſtrie wurden im Jahr 1933 rund 50 v. H. mehr Empfangsapparate abgeſetzt als im vorangegan⸗ genen Jahr. Von der Arbeitsbeſchaffung nur mittelbar betroffen worden iſt die Textilwirtſchaft. Freilich haben die Hauſſe in Fahnentuchen vor einem Jahr, die Uniformierung und dergl. der Textilproduktion ſtarke „Impulſe gegeben. Doch iſt im ganzen erſt dann eine— Dauer verſprechende— Belebung in der Textilwirtſchaft eingetreten, als das Einkommen und damit auch der Ver⸗ brauch vom Aufſchwung erfaßt wurden. Die Textilproduk⸗ tion hat erheblich ſtärker zugenommen, da die Lager im vergangenen Jahr erhöht worden ſind. Im erſten Viertel⸗ jahr 1934 hat die Belebung weiter angehalten. Die Pro⸗ duktion lag um rö. 22 v.., die Beſchäftigung um 19 v. H. über Vorjahrshöhe. Etwa von März 1933 an nahm die Ge⸗ ſchäftstätigkeit in der Lederinduſtrie wieder zu. Während die Lederproduktion jedoch im Durchſchnitt der erſten neun Monate des Jahres 1933 um 8 v.., die Markt⸗ verſorgung mit Schuhen um 9 v. H. größer war als in der gleichen Zeit des Vorjahres, war der Schuhverbrauch der Menge nach nur um 4,5 v. H. gewachſen. Seit Herbſt 1933 ſtehen Leder⸗Produktion und ⸗Ver⸗ 5 brauch wieder beſſer in Einklang. Es iſt gelungen, die Läger zu vermindern. Die Verbrauchs⸗ belebung hält weiter an. Die Entwicklung der Lederindu⸗ ſtrie in den nächſten Monaten wird durch die zu erwartende ſaiſonübliche Belebung ſowie durch die konjunk⸗ turelle Zunahme der Einkommen begünſtigt. Die Kapazität der Betriebe der Nahrungs⸗ und Genußmittelinduſtrien wurde im März 1934 zu etwa 10 v. H. mehr ausgenutzt als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Die Proöuktion der papiererzeu⸗ genden In duſtrie hat ſeit April vorigen Jahres unter geringen, jahreszeitlich bedingten Schwankungen zu⸗ genommen. Bei der Aufwärtsbewegung der Kraftſtoff⸗ erzeugung haben die von der Produktionswirtſchaft ab⸗ hängigen Induſtrien— der Steinkohlenbergbau, die Elek⸗ trizitätswerke und die Mineralölwirtſchaft— ſtärker und ſchneller zugenommen als die mehr von der Verbrauchs⸗ wirtſchaft abhängigen Energiewirtſchaftsgruppen wie der Braunkohlenbergbau und die Gaſtwirtſchaft, die ihre Er⸗ zeugniſſe überwiegend an die Haushaltungen abſetzen. Im Durchſchnitt der Monate Mai 1933 bis Februar 1934 waren in der Holzinduſtrie 25,5 v. H. mehr Arbeiter beſchäftigt als in der gleichen Zeit 1932/3. Anhalſende Lusflosigkeii am Effekienmarki Zurücchaliung von Publikum und Kulisse iroß günsſiger Wirischaffsmeldungen Pfandbrieſe ſreundlicher/ Schluſs allgemein etwas erholt Mannheim luſtlos Die Börſe ſteht nach wie vor unter dem Einoͤruck der Transferkonſerenz, deren Ende bisher noch nicht abzuſehen iſt. Auffallend wor der erneute Kursrückgang des Reichs⸗ anleihe⸗Neubeſitzes bis 14,80 v. H. Der übrige Rentenmarkt war davon jedoch kaum beeinflußt, Reichsanleihealtbeſitz ſo⸗ gar gegen geſtern um v. H. höher. Stadtanleihen und Goldpfandbriefe kaum verändert. Am Aktienmarkt hält die Geſchäftsunluſt weiter an und Kursſchwankungen halten ſich in mäßigen Grenzen. J6 Farben büßten ½ v. H. ein, ebenſo Dt. Linoleum. Daimler⸗Benz um 1 v. H. ab⸗ geſchwächt, ſchwächer lagen Bankaktien. Deutſche Bank 50 nach 52,5 v. H. Frankfurt ſchwächer Die Börſe war auch am Wochenſchluß ſowohl am Aktien⸗ wie am Rentenmarkt ſchwächer, da dem in kleinem Aus⸗ maße herauskommenden Material mangels jeglicher An⸗ regung keine Aufnahme gegenüberſtand, zumal die noch in Gang befindlichen Transfer⸗Verhandlungen die Unterneh⸗ mungsluſt lähmten. Die Kuliſſe war nahezu untätig, während von der Kundſchaft meiſt kleine Verkäufe vor⸗ lagen. Im Verlaufe hielt die Geſchäftsſtille zwar auf der ganzen Linie an, die Kurſe erwieſen ſich jedoch gegen⸗ über noch vorliegendem Angebot widerſtandsfähiger. Am Rentenmarkt erreichten Neubeſitz vorübergehend 15 bis 15½ v.., wichen aber wieder auf 15 v.., 9 Berlin ſchwach Zu den erſten Kurſen lag heute auf den meiſten Gebieten Angebot vor, das teilweiſe aus Händen der Kuliſſe und aus Publikumskreiſen ſtammte. Die Eröff⸗ nung war trotz des geringen Angebotes faſt allgemein ab⸗ geſchwächt, da die Käufer ſich in Erwartung weiterer Mittetlungen über die Transſerbeſprechungen abwartend verhielten. Nachdem das-Augebot auf ermäßigtem Niveau zuntergebracht worden war,⸗war die Ten den zbehaup⸗ „teit. Durch weiter ſeſte Haltung fielen Rheinbraunkohlen auf, die 4 v. H. höher bezahlt wurden. Die zuverſichtlichen Nachrichten aus der Wirtſchaft blieben auf die Kursfeſt⸗ ſetzung im allgemeinen einflußlos. Einen ſtärkeren Ab⸗ ſchlag erlitten Deſſauer Gas minus 3/, Schubert u. Salzer minus 2/, Eintracht 2, Forben rö. 1½, Kaliwerte 1½, Schultheiß 2 v. H. BeW gaben 2½ v. H. nach. Am Ren⸗ tenmarkt ſtörte ein erneuter Rückgang der Neubeſitz⸗ anleihe um 70 Pfg., dagegen Altbeſitz wieder 20 Pfg. höher. Im Verlaufe ergaben ſich teilweiſe noch weitere kleine Abſchwächungen. Neubeſitz gingen auf 14,80, alſo um 1 v. H. zurück, waren aber ſpäter wieder mit 15 zu hören. Kaſſarenten waren wenig verändert. Pfand⸗ briefe und Kommunalobligationen lagen teilweiſe etwas freundlicher. Reichsſchuldbuchforderungen behaupteten ſich. Die umgetauſchten Reichsmarkobligationen gaben um A— v. H. nach. Der Kaſſamarkt war überwiegend ſchwächer. Von Steuergutſcheinen erhöhte ſich die 1934er Fälligkeit auf 103,40, die ſpäteren Jahrgänge blieben un⸗ verändert. Von Reichsſchuldbuchforderungen notierten u. a. Emiſſion 1 Zöer 100, 37er 101,12, 40er 96,12—97,12, 28er 9494,75, 44er/ a8er 93,87—94,75, Emiſſion 2 Wer 100 ., 40er—, 43er 95,12 Br., 44er 95,12 Br., 4/48er—, Wie⸗ deraufbauanleihe 44/45 und 46/48 54,25-55,62. Der Schluß war angeſichts der beſſeren Veranlagung am Pfandͤbrieſ⸗ markt erholt. Farben konnten ſich um 76 v. H. befeſtigen und lagen ſogar etwas über dem Anfangskurs. Neubeſitz ſchloſſen dagegen unter 15. Elektr. Lieſerungen konnten 1 v. H. zurückgewinnen. Nachbörslich war die Hal⸗ tung wenig verändert. Man nannte im allgemeinen die Schlußkurſe. Am Geldmarkt war die Tendenz unverändert. Der Satz für Blanko⸗Tagesgeld für erſte Adreſſen ſtellte ſich wie geſtern auf 4,25—4,5 v. H. In Privatdiskonten lag bei unv. 376 v. H. kleine Nachfrage vor, das Geſchäft in den neuen Schatzanweiſungen war ſehr ruhig. * Steuergutſchein⸗Notierungen vom 5. Inni.(Eig. Dr.) Fälligkeit 1034 103,4; 1935 101,62; 1996 98,50, 1937 93,87; 1938 92,25; Durchſchnitt 97,9. Berliner Devisen Diskontsatz: Heichsbank 4, Lombard 5, prwat%8 v. H. Amtlich in Rm. Dis⸗] Parität 4. Mai 5. Mai ütr kont M. Geld J Brief Geld] Brief Uegypten 1ägypt. Pfd.— 20,953 13,155] 13,185 13,125 13,155 Argentinien 1P.⸗Peſo 7 1,872 0,578] 0,582 0,863] 0,567 Belgien.. 100 Belga 3 58,37 58,41 58.5658,9958,52 Braſilien„ 1Milreis]—.502.211.218.201 0,218 Bulgarien. 100 Leva 8 3,088 3,047].053.047.053 Canada ikan. Dollar 4,198.195 2,203 2,497 2,508 Dänemark 100Kronen3 112,50 55,04 57,1656,89] 57.01 Danzig.100 Gulden 3 8¹,72 81,64 81,80 81,67 81.80 England.„ 1Pſund 2 20,429 12,77512.80512,7 12,775 Eſtland. 100 eſtn. Kr. 5½/ 112,50 68,43 68.5768,43[68,57 Finnland 100finnl..] 5½ 10,537.644.656 5,644].646 Frankreich 100 Fres. 3 16.44 16.50 16,5416.50 16,54 Griechenland 100 Dr. 7¼½ 5,45.473] 2,477].478] 2,4 Holland. 100 Gulden3½ 166,739 169.53 169,97 169,53169,87 Island.„ 100 isl. Kr.— 57.79 5791 57,64[57.76 Italien————* 299280 21,30—760 Japan ⸗19en. 755„757[/O. Jugoſlavienioo dinar 7½] 81,00 4.676 F, 5,576 Lettland.. 100 Latts 78,9279,08 78.92 79.08 Litauen.. 100 Litas 7 41,98 41,96[ 42,0441,8642,04 Norwegen 100Kronen 3½ 112,50 64,19 31 6404 64.16 Oeſterreich 100Schill. 5 59.07 47.20 47.30 47.20 47.30 Portugal 100Escudo 6 458,57 11.6311,65,11,61 11.63 Rumänien.. 100 Lei 8.511 2,476] 2,492 2,489 2,402 Schweden.. 100 Kr.[3[112,24 65,88 66,0265,7865,87 Schweiz ⸗100Franken 2 81,00 81,08]61,24 81.00[81.16 Spanien. 100Peſeten 6. 8¹,00 34,2534,31 34,25 34,31 Tſchechoſlowakeil00K 3½ 12,438 10,4210,44 10,42[10,44 Türkei.. Itürk. PfdB.7 18,456.018].022[.018].022 Ungarn. 100Pengo 4½ 78,421—.——. Urüguan 1 Goldpeſo— 443 1049] 1051] 1042] 1051 Ver. Staaten 1Dollar 1½“ 4,198( 2,490] 2,499 2,4981 2,497 Pfund ſchwächer Am Valutenmarkt lag das Pfund heute allge⸗ mein ſchwächer. In Paris ging der Kurs auf 77,17½, in Zürich auf 15,71 und in Amſterdam auf 7,52 zurück. Lon⸗ don gegen Kabel ſtellte ſich auf 5,1136. Der Dollar war international wenig verändert. Die nordiſchen Valuten ſchloſſen ſich der Pfundbewegung an. Die Marr wurde unverändert aus dem Auslande gemeldet. Weizenscheine weiter ſesi O Berliner Getreidegroßmarkt vom 5. Mat.(Eig. Dr.J Die erneuten Preisſteigerungen für Weizenexporte ſcheine gaben dem Getreidemarkt am Wochenſchluß das Gepräge. Das Angebot war äußerſt knapp, während die Nachfrage für Roggenſcheine ſich kaum gebeſſert hatte. Für Brotgetreide war die Stimmung bei keineswegs ſtar⸗ kem Angebot ſtetig, die Verwertungsmöglichekiten an den außerhalb Berlins gelegenen Plätzen waren verhältnis⸗ mäßig günſtiger als am Markte. Das Mehlgeſchäft ſpielte ſich auf Baſis der neuen Beſtimmungen langſam ein. Das Offertenmaterial in Hafer hatte ſich nicht nennens⸗ wert verſtärkt, die Forderungen lauteten unverändert hoch. Für In duſtriegerſte beſtand weiter Kaufluſt, For⸗ derungen und Gebote waren aber ſchwerer als bisher in Einklang zu bringen. Weizenexportſcheine: Mai 1546, Juni 120/½, Juli 121/, alles erzielbar; Roggenexport⸗ ſcheine: Mai 11994, Juni 12055, Juli 121/, alles Brief. Amtlich notiert wurden: Märk. Weizen ab Station geſ. Erzeugerpreis Wö 2 188(Handelspreis 194); W 3191(197%/ Wä4 199(190) ſtetig; dto. Roggen R2 157(163); R 3 160 (166); R 4 162(168) ſtetig; Gerſte: Brau, gute frei Bün. 172—176(ab märk. Stat. 163—167); Sommer mittl. Art und Güte 164—167(155—158) ſtetig; Märk. Hafer 159—164 (150—155) feſter; Weizenmehl mit 15 v. H. Ausl. W..⁵ 4 Aufgeld; mit 30 v. H. Ausl.⸗W. 1,50/ Aufgeld II. 25,257 III. 26,70; IV. 27, zuzüglich 0,75 Frachtausgleich; ſeinere Typen über Notiz, ſtetig; Roggenmehl Baſis Type 815 LI. 22,5, III. 22,70;, IV. 23,00, zuzüglich 0,50/ Frachtaus⸗ gleich; kleinere Typen über Notiz, ſtetig; Kleie: Weizen 11,90; Roggen 10,20 ſtetig; je 50 Kg. notierten Erbſen: Vikt. 20—225; kleine 14—17, Futter 9,5—11; Peluſchken—8,5 Ackerbohnen 8,10—8,90; Wicken 7,70—7,90; Lupinen, blaue, 5,50—6,00 Oto. gelbe 7,40—7,90; Seradella neue 7,75—8,75; Trockenſchnitzel 5,10; Kartoffelflocken 7; oto. Blu. 73, auß⸗ ſchließlich M3 notierten Leinkuchen 67 Erdnußkuchen 4,05, Erdnußkuchenmehl 5,10; Extrah. Sojabohnenſchrot ab Ham⸗ burg 4,55;§to. ab Stettin 4,65. 8 * Liverpooler Getreidekurſe vom 5. Mai.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz ſtetig; Mai 4,296, Juli 4,49“; Okt. 4,6/4 Dez. 4,096.— Mehl(280 lb.] Liver⸗ pool Straights 20; London Weizenmehl 15—22,50. Schluß: Weizen 100 lb.) Tendenz ſtetig; Mai 4,27, Juli 4,4/; Okt. 4,694; Dez. 4,86. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 5. Mai. 08 Dr.) Mai, Juni je 3,80 B 3,50 G, Juli 3,80 B 8,60 G; Auguſt 3,90 B 3,70 G; Sept. 4,00 B 3,80 G; Okt. 4,10 B 3,900 G; Dez. 4,20 B 4,00 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis per Mai 32,15 u. 32,25: Tendenz ruhig, heiter. * Allgäuer Butterpreiſe vom 5. Mai.(Eig. Dr.) Deutſche Markenbutter Tonnenware 1,23;, Deutſche Allgäuer ſeine Molkereibutter 1,20, Deutſche Allgäuer Molkereibutter 1,17; Deutſche Allgäuer Landbutter einſchl. Vorbruchbutter ent⸗ ſprechend niedriger. 3 * Badiſche Spargelmärkte. Schwetzingen; Zufuhr 50—60 Ztr., Preiſe 30—40, 20—25 und 15 Pfg. Markt⸗ verlauf lebhaft.— Graben: Zufuhr 85 Ztr., Preiſe 40—45, 25—30 und 10—15 Pfg. Marktverlauf lebhaft. Knielingen: Preiſe 40, 30 und 15 Pfg. Marktver⸗ lauf lebhaft.— Eggenſtein: Zuſuhr 12 Ztr. Preiſe 40, 30 und 15 Pfg. Marktverlauf lebhaſt.—— * Weiſenheimer Obſtgroßmarkt. Anlieferung 15 Ztr, Preiſe: Spargel 1. Sorte 27—34, 2. Sorte 15—18 Pfg. * Nürnberger Hopfenmarkt vom 5. Juni.(Eig. Dr.) Keine Zufuhr, 55 Ballen Umſatz, Hallertauer 185—200 l. Tendenz unverändert. * Hamburger Schmalz⸗Notierungen vom 5. Mai.(Eig. Dr.) Schmalz: Tendenz ſtetig; amerik. Steamlard tranſ. ab Kai 14 Dollar; Pure Lard verſch. Standardmarken raffn. p. 4 Kiſten mit je B Kilo netto tranſ. ab Kai 16,50—47 Dollar; Hamburger Schmalz in Dritteltonnen, Morke Kreuz, verzollt ab Zollſtadt 154 l. * Bremer Baumwolle vom 5. Mai.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) lozo 13,05. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 5. Mai.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Mödol. Anfang: Juli 579; Okt. 573; Jan.(95) 570—571; Mar 569; Juli 571; Tages⸗ import 8500; Tendenz ruhig, ſtetig.— Schluß: Mai, Juni je 583; Juli584; Auguſt 582; Sept. 580, Okt. 578; Nov. 494 bis Okt.(35) ie 576; Jan.(36) 577; Loko 609, Tagesimport 8500; Se 8 13 „Berkiner Metall⸗Notierungen vom 3. Maf.(Eig! Di⸗) Im Freiverkehr notierten in 1 per 100 Kilo: Elektrolyt⸗ kupfer(wirebars) prompt 46,75; Raffinadekupfer loko 46,25 bis 46,75; Standardkupfer„ko 41,75—42,25; Originalhüt⸗ tenweichblei 16,50—17; Standaroͤblei per Mai 16—16,75, Originalhüttenrohzink ab nordd. Stationen 20,25—20,75) Standardzink 19,50—20; Banka⸗, Straits⸗, Juni 318. Auſtralzinn per Oas Roman von Carola v. Crailsheim 30 Hatte ſich der Portier je ſo höflich erwieſen? Welche Etikette der Anſprache! Welche Tiefe der Verbeugungen! „Steht das Auto ſchon draußen?“ 5„Noch nicht, gnädigſte Frau Baronin, aber es kann jeden Augenblick vorfahren.“ Es kann, es kann... es kann auch nicht. Unabläſſig kamen Menſchen die breite Hotel⸗ treppe herab. Fortgeſetzt ſchrillten Telephone, gell⸗ ten Klingeln. Kellner ſtürzten vorbei, Zimmerſchlüſ⸗ ſel wurden geholt oder abgegeben. Fragen nach Poſt, nach Zugverbindungen, nach Bekannten ſchwirren um Andri. Meine Rechnung habe ich doch bezahlt, dachte ſie. Ja doch, ſie hatte es getan. Vor ihren Augen tanzen die leuchtend bunten Farbenflecken der künſtlichen Tulpenbeete, das Dunkel der Klub⸗ ſeſſel, das Grün der Palmen. Drüben vor der Por⸗ tierloge ſtand in weinroter Livreen ein kleiner Hotelpage mit noch ganz kindlichem Geſicht. Ihn hatte Andri beauftragt, ihr öͤas Auto zu melden. Doch bflieb er noch immer unbeweglich vor ihrem Blick, indes über ſeinem Haupt die große Uhr ein⸗ geſchlafen zu ſein ſchien. Jetzt ſah Andri den Portier wieder den Telephonhörer abnehmen, hörte ihn ſprechen, auf unhörbare Fragen antworten. „Jawohl, Herr Doktor, ſie iſt unten!“ hörte Andri. 325 Ihr Herz, jagte. Im nächſten Augenblick war ſie aus der Halle, draußen im Freien, Hinter ihr der kleine Page. „Das Auto....“ „„Noch nicht—“ Gelöſchein.„Ich gehe ſo⸗ Der Kleine neigte ſich, graziös und weich wie ein Mäochen. Habe ich auch ordentlich„Sie“ zu ihm geſagt, überlegte Andri und begab ſich ein wenig weiter nach links, dort, wo ſie nicht ſofort im Schatten zu erkennen war, wenn ſie geſucht werden ſollte. Ach, Unſinn, dachte ſie blitzſchnell, Sie finden mich ja doch ſogleich. Ihr Blick hob ſich, taſtete lange, helle Fen⸗ ſterreihen ab. Iſt Maresberg noch oben? Ja, ja, er zieht ſich noch an. Er will ſicher heute beſonders ge⸗ fallen, zieht ſich vielleicht gerade den Scheitel. Oder wählt unter dem Schatz ſeiner Krawatten jene, die imſtande wäre, mein Herz zu erweichen. Surrte da nicht etwas? Bog da nicht etwas um die Ecke? Licht fiel über den Schnee, neues Licht, Und wirklich, o unnennbare, o unausdenkbare Befreiung— da war das Auto, ſchon lief der wein⸗ roté Page, lachte ſie an. Wegen des Geldes von vor⸗ hin oder weil ſie plötzlich ein ſo frohes Geſicht machte. Die anderen Fahrgäſte ſtiegen bereits ein. Noch einmal galt es nach vorn zu kommen, mitten hinein in das tageshelle Licht des Hoteleinganges. Wenn die große ſchwere Glastüre, hinter der Hände im Rücken wartende Kellner ſtanden, jetzt aufginge — wwenn jetzt im allerletzten Augenblick Maresberg herausſtürzte, ihrer habhaft werden würde— un⸗ ausdenkbare Vorſtellung— barmherziger Himmel, ſchon klang dumpf und ſo laut, als ſollten die ſchwei⸗ genden, ruhenden Schneewälder aus ihrem Schlaf geriſſen werden, das Gongzeichen zum Souper. Wilhelm Ernſt, dachte Andri hilfeflehend. Und lief, lief durch den zertretenen Schnee. Atemlos lief ſie auf ihren Platz, vernahm das Zuſchlagen der Autotür, erhaſchte noch einmal die weinrote Sil⸗ houette des kleinen mädchenhaften Pagen, ſah als letztes vom ganzen Hotel das kindlich weiße Kinn, unter dem die Mützenbänder zuſammenliefen, und vergaß alles vor dem beglückenden Sauſen des Mo⸗ tors, dem freudevollen Anblick ſchneebedeckter, im ſtarken Lichtglanz der Scheinwerfer vorbeijagender Chauſſeebäume. Der Mitfahrenden Geſpräch erreichte Andris Ohr. Sie ſprachen über die Jugend. Nach dem Kriege ſei ſie ſelbſtſicherer, rückſichtsloſer und her⸗ genug ſtehen mochte. Eine Dame, weder ſchön noch häßlich, gab irgendwie Antwort. Was ging Andri die Unterhaltung an? Sie ſchaute aus dem Fenſter in das Schneeland, Tal und Hügel. Erkannte enge, von dͤunklen Fachwerkbauten dicht begrenzte Dorfſtraßen, hörte Hunde bellen, ſah hinter hellen, vorhangloſen Scheiben in Bauern⸗ ſtuben hinein, Tiſch, Bett und ſchwarzwäldiſche Kuckucksuhren tauchten ſekundenſchnell auf, wohl auch hier und dort die gelaſſene Ruhe einer Bäuerin, die im Kreis der Ihren den Abendkaffee trank. Dann wieder blieb das ganze Dorf mit allem Zu⸗ behör an Bild und Geräuſch dahinten, es ging berg⸗ an, bergab, und wo es ganz einſam war, glaubte Andri den Wind im Gebſtſch aufrauſchen zu hören. Der Herr dozierte jetzt über den Unterſchied zwiſchen deutſcher und däniſcher Butter. Ein Butter⸗ händler alſo, dachte Andri und vernahm, unentrinn⸗ bar, wieviel England von dieſer wichtigen Ware ein⸗ führte. Das Thema, den Welthandel nahe berührend, brachte ihr Maresberg in Erinnerung. Ich ſehe ihn nicht wieder, dachte Andri voller Beruhigung. „Sollten dies ſchon die Lichter von Karlsruhe ſein? Der Butterhändler beſtätigte es. Unweit des Käͤrlsruher Bahnhofs fand ſich ein großes Hotel, in das Andri flüchtete. Schade eigent⸗ lich, daß die Schwarzwaldreiſe am Ende noch einen ſo trüben Abſchluß erhielt, dachte ſie. Am Anfang machte ſie ſich ſo angenehm. Marsberg war der beſte Sportkamerad, dem ſie je begegnet. Käme nur nicht immer dieſe„ſogenannte“ Liebe, die doch ganz etwas anderes iſt. Sie begab ſich ſrüh zur Ruhe. Strich unter den Schwarzwald, dachte ſie als letztes. Morgen geht's nach Heidelberg zurück an den Schreibtiſch und zur Arbeit. Aber Andri Dennſtedts Weg begab ſich am Tage darauf durchaus nicht nach Heidelberg. Sondern nach— Tübingen. Wohin ſie mit keinem Gedanken beabſichtigt hatte ſich zu begeben. Was war Tübingen? Eine kleine, fremde, ſicherlich hübſche, doch ihren Intereſſenkreis in nichts berührende Univerſitätsſtadt. Mechaniſch ſtiger Umnachtung dahingegangen, die Hölderlin zu durchleiden beſtimmt waren.— Andri Dennſtedt be⸗ gab ſich alſo nach Tübingen. Unbeabſichtigt, unge⸗ plant. Ungewollt und doch im ſtärkſten hingeriſſen. Denn ſo iſt das Leben: es tut, als habe es einen vergeſſen, als kenne es einen nicht, bis es dann plöͤtz⸗ lich, eines Augenblicks ſich umwendend, aus Milliar⸗ den Harrenden den einen emporhebt, zu Schickſal und Erleben. 91 So aber hatte ſich alles begeben:*3 Andri war an jenem Tag in einem fremden Hotelbett erwacht, war noch eine Weile liegen ge⸗ blieben, hatte wieder an Maresberg gedacht, ärger⸗ lich diesmal und reichlich verſtimmt über ſeinen In⸗ ſtinktsmangel, hatte weiſe und nur ſcheinbar ablie⸗ gende Betrachtungen an die ganze Situation ge⸗ knüpft: die verhängnisvolle Teeſtunde, das ſchreck⸗ liche, peinliche, ängſtliche Warten auf das Auto waren abermals vorbeigezogen. Angſt und Ver⸗ legenheit kommen wieder aus dem Gefühl eigener Unzulänglichkeit, hatte ſie erwogen. Dann, ganz un⸗ bewußt, dieſes unerquickliche Schwarzwaldgebiet verlaſſend, gingen ihre Gedanken zu Wilhelm Ernſt und zugleich, vermiſcht und ſeltſam zuſammenge⸗ hörig, zu Heinrich Walram. Und wie immer, wie tauſendmal vorher, floß ihre Anhänglichkeit, ihre Dankbarkeit, auch ein ganz Teil warmer, beſeelter Verbundenheit Wilhelm Ernſt zu, ihre Leibenſchaſt aber, das Dunkelſte in ihr, ſtrömte zu Heinrich Der viele Sport der letzten Zeit hatte ſie wohltätig aus⸗ geglichen. O, wie war ich reizbar gegen Wilhelm Ernſt, dachte ſie wieder, wie ſie es oft getan; die Wartezeit auf das Kind und dann ſpäter der Schmerz um den Verluſt, ließen ſich meiner eelbſt vergeſſen. Sie wußte im Innerſten, Wilhelm Ernſt wartete auf ihre Heimkehr, und wenn dies je ſein ſollte, wenn ihre Nähe ihm wieder zufiel, ſo ſagte ſie ſich, ſo würde dann Raum für das Wiedergut⸗ machen deſſen ſein, was ſie verſäumt. Aber jetzt, jetzt im Gegenwärtigen in dieſer Spanne Zeit bis zu be⸗ endetem Studium, durfte ſie noch einmal über ſich verfügen, die Straße ſuchen, die zu oder von Wil⸗ helm Ernſt führte. Wie unendlich wenigen Frauen war ſolche Friſt vergönnt! Wie unendlich wenigen 9 8 5 1 0 8 Frauen iſt noch einmal die Gnade der Freiheit ge⸗ uch er erhielt einen ausfordender aufgetreten als die frühere Genera⸗ brachte das Gedächtnis den Begriff des Tübinger ane N 60 wenig auf und al, Bitte holen Sie tion, meinte ein dicker Herr, der allerdings ſeinem Stifts hervor, in dem einſt Mörike ſtndiert. In Tü⸗ wenn ſie gewähl t haben. muich, wenn es ſoweit iſttg kenurrigen Alter nach den Jungen von heute fern lbingen waren auch die langen bitteren Jahre gei⸗ Fortſetzung folgt. * 8 5 TIr 18. Seite/ Nummer 205 Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe Samstag, 5. Mai Sonntag, 8. Mai 1934 Besuchl die vom.—15. Mai am Adolf-Hitler-Ufer Verkaufs- un ſeschürr-Mesze Bevorzugen Sie bei Ihren Einkäufen die christlichen Beschäfte (Weißer Sancd) probieren Sie auf dem Meßplatz Günthers Spszialitäten Indtsch dAülchkokosnüsse, neuest. Erute. Anauas im Aufschnitt. so- wie Frucht-Nougat u. 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Uur PE SEMSATIUAS. * erstogrobelEBE nur noch 98 Gasispiel H der Liebling des Berliner Metropoltheaters Edith Salta/ Louise Loeff/ W. Fels u. a. Die Mannheimer Presse schreibt: „Kurt von Möllendorft als armer Dichter er⸗ oObert die Herzen der Zuschauer.—„Be⸗ zaubernd und frech Louise Loeft... Man muß es sehen, wie das schlanke Blondinchen über die Bretter wirbelt“(Hakenkreuzbanner) „Die Ueberraschung des Abends war Edith Salta. voluminöses.Sie erinnert an Vera Schwartz!. 5 Golann- heimer eee Achtung! Ausschneiden! Nur für die Leser der Neuen Mannheimer Zeitung. Heute, Sonntag ,‚Montag und Dienstag gegen Vorzeigung dieses Abschnittes 50% Bropaganda- Ermäßigung auf alle Plätze! 4404 [Messerfurniere Nußbaum Mittel- und Bütett-Türen quer ſurnierte Leisten gedümpfte Rotbuchen, 12—80 mm 3 Ernst Langheinz Vera Spohr- Marx— Eva Bubat— Erwin Linder oseph Renkert— Karl Hartmann Klaus W. Krause MatonalThealer Sonntag. den 6. Mai 1934 Vorstellung Nr. 293 Außjer Miete Letzte Vorstellung im National- theater vor dem Umbau: Festvorstellung aus Anlaß des Saarland-Renntages: Die Fledermaus Operette in 3 Akten nach Meilhac und Halévy Musik von Johann Straub Musikalische Leitung: Philipp. Wüst Regie: Friedrich Brandenburg Anfang 20 Uhr. Ende nach 23 Uhr Mitwirkende: Max Reichart— Hedwig Hillengag Heinrich Hölzlin— Nora Landerich Albert v. Kühwetter— Karl Busch- mann— Karl Mang— Elsi Bodmer Lucie Rena— Hugo Voisin— Franz Bartenstein- Eugen Fröhlich- Karl Zöller— Hans Karasek— Hans Schmidt-Röm Römer Heues F Iheater Rosengarlen Sonntag. den 6. Mai 1934 Vorstellung Nr. 20 33 Die Metzelsuppe Bauernkomödie in 3 Akten von August Hinrichs Regie: Hans Carl Müller Anfang 20 Uhr Ende 22,15 Uhr Mitwir ken de: Karl — Hans Finohr Morgen: Das Nachtlager inbranada Anfang 19,30 Uhr Deutsches Haus c1. 101 Jeden Sonntag abend ab 7 Uhr TANZ. Pappelschnittware, 25- 30 mm, alles Ia Ware Rudlolf Droste, Furnier- u. 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