Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ns Fiſcherſtraße 1, W Oppauer Straße 8, Se Freiburger Straße 1 2 4. Mannh elmer Generar-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Rummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim 2 Eimzelyreis 10 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeileg 3, 79:mm breite Re⸗ klamemillimeterzeile 50 3. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Bei Zahlungseinſtellung, Vergleichen oder Zahlungsverzug wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. GerichtsſtandMannheim Abend⸗Ausgabe Montag, 7. Mai 1954 145. Jahrgang⸗ Nr. 207 Englands Weltreichsängſte Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters VParis, 7. Mai. Nachdem der Jubel der erſten Tage über die wie⸗ dererweckten Freundſchaften mit Polen und der 2 Tſchechoſlowakei verklungen iſt, ſickern allmählich wweniger optimiſtiſche Darſtellungen über den Erfolg der Reiſe Barthous durch. Wie verlautet, ſei Bar⸗ thou mit der neuen Ruſſenpolitik, Steckenpferd der franzöſiſchen Außenpolitik, nicht nur in Warſchau aufglatten Widerſtand ge⸗ ſtoß en, ſondern habe auchin Pragnur Zwei⸗ fel und Skepſis angetroffen. Beneſch ſoll ſich ſogar ſein letztes Wort über die Anerkennung dem Rußlands und ſeinen Eintritt in den Völkerbund vorbehalten haben, und zwar mit dem Hinwei auf Rumänien. Da die Kleine Entente außenpolitiſch als Einheit aufzutreten vorgibt, hatte Beneſch damit einen gülti⸗ gen Vorwand gefunden, um der franzöſiſchen Außen⸗ politik vorläufig abwartend gegenüber zu ſtehen. Bei einer zweiten Staatsreiſe nach Bukareſt wird ſich alſo Barthou bemühen müſſen, dieſe Hinderniſſe aus dem Wege zu räumen. Deun Frankreich legt großen Wert auf die ruſſiſche Rückverſicherung, die ſeine Poſition gegenüber Deutſchland wie auch den Völker⸗ bund ſtärken ſoll. Inzwiſchen geht wie üblich das Werben Frankreichs unt die engliſche Unterſtützung weiter. Trotz aller engliſch⸗franzöſiſchen Freundſchafts⸗ kundgebungen ſieht man jetzt in Paris mit einiger Beſorgnis dem engliſchen Vorſtoß in der Abrüſtungsfrage entgegen. Man glaubt er⸗ warten zu können, daß dieſer Vorſtoß erneut auf den Abſchluß einer Abrüſtungskonvention hinſteuert, die threrſeits wiederum für Frankreich die unangenehme Forderung nach einer Reduzierung ſeiner Rüſtungen in den beſonders kraſſen Punkten mit ſich bringen müßte. Inzwiſchen treffen auch aus Lon don recht un⸗ liebſame Meldungen über die Haltung Englands in der Abrüſtungsfrage ein. Wie das„Echo de Paris“ behauptet, ſei England nunmehr endgültig entſchloſſen die von Frankreich geſorderten allgemein gültigen und automatiſchen Sicherheitsgarantien abzu⸗ lehnen, und zwar aus zwei Gründen: Es fürchte einmal, daß es damit eventuell in einen Konflikt mit den Vereinigten Staaten über die Freiheit der Meere kommen könnte, dann aber, daß derartige Sicher⸗ heitsgarantien zum Verfall des Britiſchen Reiches führen könnten, weil die fernliegenden engliſchen Dominions allzuleicht geneigt ſein könn⸗ ten, ſich bei einem Konflikt eher den neukralen Ver⸗ einigten Staaten anzuſchließen, als dem zur Inter⸗ vention gezwungenen engliſchen Mutterland. In London ſei man nämlich der Anſicht, daß„bei einem in Europa provozierten Konflikt mit Deutſch⸗ land ſich unvermeidlich ein Synchronismus im Fer⸗ nen Oſten in Geſtalt einer japaniſchen Offenſive ergeben würde.“ Mit anderen Worten geſagt, heißt das alſo: England fürchtet, durch ſeine Ga⸗ rantieleiſtung an Frankreich in die Lage zu kommen, die franzöſiſche Ruß⸗ land⸗Politik mitmachen zu müſſen. Flugzeuobeſtellungen in England Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters § London, 6. Mai. Eine höchſt eigenartige Begleitmuſik zu den Ab⸗ rüſtungsbeteuerungen mancher Staaten ſind die Aufträge, die die engliſche Flugzeuginduſtrie in den letzten Tagen erhalten hat. So hat die finniſche Regierung einen beträchtlichen Auftrag von Einſitzer⸗Kampfflugzeugen nach England vergeben. Es handelt ſich bei dieden Flugzeugen um einen auch jüngſt in der engliſchen Luftflotte einge⸗ führten Typ, der über 300 Stundenkilometer zu fliegen imſtande iſt. Er iſt mit zwei Maſchinen⸗ gewehren ausgerüſtet und obendrein hat er Vorrich⸗ tungen zum Bombenabwurf. Gleichzeitig mit Finnland hat auch das auſtra⸗ liſche Verteidigungsminiſterium einen Auftrag für 24 Waſſerflugzeuge allerneueſten Typs an die bedeutendſte engliſche Flugzeugfirma erteilt. Der auſtraliſche Auftrag umfaßt eine Summe von über fünf Millionen Mark. Neben dieſen beiden großen Aufträgen ſind kleinere aus Portugal und Dänemark eingetroffen. Wie verlautet, ſoll die engliſche Regierung eine wedentliche Verſtärkung lit. ſchen Rüſtungen, hauptſächlich ihrer Luftrüſtun⸗ gen, für den Fall ins Auge faſſen, daß Frankreich ſeine Abſicht, die Abrüſtungskonferenz auf der Hauptausſchußſitzung am 29. Mai endagültig zu been⸗ Eigen, zu verwirklichen imſtande ſein ſollte. ihrer militäri⸗ „Fraukteichs Regiine iſt alt geworden Deutliche Worte eines franzöſiſchen Frontkämpferführers Meldung des DNB. Paris, 7. Mai. Der Abgeordnete Jean Goy, der eine führende Rolle im Nationalverband der ehemali⸗ gen Kriegsteilnehmer(...) ſpielt, er⸗ innerte in einer Rede auf der Departementstagung der UNC in Viviers ſur Rhöne daran, daß Doumer⸗ gue ſeine verantwortungsvolle Aufgabe als Miniſter⸗ präſident nur für eine begrenzte Zeit übernommen habe, und daß man die unter ſeiner Regierung einge⸗ tretene Ruhe benutzen müſſe, um die Zukunft vorzu⸗ bereiten. Es würde nichts nützen, die Menſchen zu erſetzen, wenn die Einrichtungen nicht reformiert würden. Unſer Regime, ſo führte der Abgeordnete u. a. aus, iſt alt geworden. Die Diſziplin hat nachgelaſſen, und dadurch konnten ſich auf die Wege, die zur Macht füh⸗ ren, Leute einſchleichen, die ihren eigenen Intereſſen dienten und die Lehren der Ehre und Rechtſchaffen⸗ heit vergeſſen hatten. Die Korruption, die ſchon ſo lange latent vorhanden war, hat ſich ſchließlich in ſo brutaler Weiſe offenbart, daß das franzöſiſche Gewiſ⸗ ſen ſich gegen ſie aufgelehnt und Sanktionen gefordert hat. Es würde aber nicht ausreichen, wenn man die Schuldigen fortjagte, man müſſe Maßnahmen treffen, um das Regime zu erneuern. 5 5 Die gegenwärtige Kammer könne dieſe Aufgabe Hicht erfüllen. Neuwählen ſeien notwendig, aber auf Grund eines neuen Wahlgeſetzes. Der Redner ſchloß mit einem Hinweis darauf, daß die Forderungen der UNé in Metz, wo die Ländes⸗ tagung vom 11. bis 13. Mai ſtattfindet ausgearbeitet werden würden. 8 2 35 Am Frankreichs Dienſtzeit Paris, 6. Mai. Ueber die Einführung der zweijährigen Dienſtzeit in Frankreich erfährt man aus mehreren Preſſe⸗ artikeln und gegebenen Interviews nähere Einzel⸗ heiten. Darnach hat der Oberſte Kriegsrat unter dem Vorſitz des Generals Weygand bereits im vergangenen Jahr unter dem Kabinett Daladier mit zehn zu drei Stimmen die Verlängerung der Dienſtpflicht gefordert. Der Marſchall Pétain und der Generalſtabschef Gamelin hätten ſich aber von Daladier umſtimmen laſſen und hätten ſich nach lan⸗ gen Verhandlungen damit zufrieden erklärt, daß der Rekrutenausfall in den Jahren 1935 bis 1939 durch eine Verſchiebung des Militärpflichtalters und durch Erhöhung der Zahl der techniſchen Truppen ſowie durch ſchärſere Rekrutierung in den Kolonien und in der Fremdenlegion ausgeglichen werde. Nun aber habe„angeſichts der Rüſtung Deutſchlands und auch Italiens ſowie der di⸗ plomatiſchen Iſolierung Frankreichs“ habe der General Weygand einen neuen Vorſtoß unter⸗ i N nommen. Der Erfolg der Weygand⸗Offenſive hänge aber eben⸗ ſo ſehr von der Außenpolitik wie von der Innen⸗ politik ab. Die Regierung ſei angeblich entſchloſſen, abzuwarten, ob die innenpolitiſche Beruhi⸗ gung unter dem Regime der nationalen Union an⸗ dauere, um eine vorzeitige Auflöſung der Kammer vermeidbar zu machen. In dieſem Falle könnte man es dann wagen, dem Parlament das höchſt unpopu⸗ käre Geſetz über die Wiedereinführung der zweijäh⸗ rigen Dienſtzeit vorzulegen. Im anderen Falle aber müßte man verſuchen, ob ſich die Neuwahlen auf der Plattform„eines Regreſſiments“, das heißt alſo einer verſchärſten Rüſtungspolitik, organiſteren laſſen. Rücktritt des bulgaxiſchen⸗ Eiſenbahnminiſters — Sofia, 6. Mai. Eiſenbahnminiſter Koſtur⸗ koff, dem am Freitag im Parlament das Miß⸗ trauen ausgeſprochen wurde, hat Samstag mittag ſeinen Rücktritt erklärt. Miniſterpräſident und Außenminiſter Muſchanow iſt durch königliches De⸗ kret mit der vorläufigen Führung der Geſchäfte des zurückgetretenen Miniſters beauftragt worden. Der Zag von zweibrütken im Urteil der franzöſiſchen Prejje Pariſer Korreſpondenten WParis, 7. Mai. Der große Saartag in Zweibrücken unter Führung des Reichsminiſters Dr. Goebbels hat dem franzöſiſchen Abgeordneten Fribourg, dem be⸗ kannten Wortführer der franzöſiſchen Saarpropa⸗ ganda, willkommene Gelegenheit gegeben, ſich eben⸗ falls mit der Saarfrage zu beſchäftigen. Frankreichs Ziel im Saargebiet ſei, ſo erklärte Fribourg, die Freiheit der Bevölkerung zu verteidigen.„Ich bin überzeugt“, fügte er hinzu,„daß ſich 1935 eine Mehr⸗ heit für die Aufrechterhaltung des status quo aus⸗ ſprechen wird. Aber wenn wider Erwarten etwa doch das Saargebiet zum Reiche zurückkehren ſollte, wenn wir die Saargruben und unſere Beſit⸗ zungen und Guthaben wieder herausgeben müſſen, ſo muß man wiſſen, daß wir Bar⸗ zahlung dafür fordern.“ Fribourg ſchloß mit der Erklärung, daß Frankreich bereit ſei, dem Saargebiet alle wirtſchaftlichen Vor⸗ teile zuzugeſtehen, zumal es 60 v. H. ſeiner Produk⸗ tion nach Frankreich verkaufe.„Aber man habe nicht die Hoffnung, von uns Konzeſſionen zu erhalten, wenn die Saarländer das Regime des Völkerbundes ablehnen.“ In der Pariſer Preſſe findet die Saarkundgebung in Zweibrücken naturgemäß ſtarke Beachtung. Die Boulevard⸗Blätter hatten Sonderkorreſponden⸗ ten nach Zweibrücken entſandt und ſchildern die Feier in großer Aufmachung. „Paris Soir“ vergleicht die Kundgebung mit der⸗ jenigen, die in Bingen 200 000 Deutſche und Saar⸗ länder vereinigt hatte. Das Blatt bemüht ſich im übrigen krampfhaft, den Eindruck zu erwecken, als ſei die heutige Kundgebung ein Anzeichen, daß Deutſchland eine Propaganda für die Rückkehr des Saargebiets für notwendig halte. Die nationaliſtiſche„Liberté“ ſpricht von der Eröffnung der großen nationalſozialiſtiſchen Offenſive an der Saar. Das rechtsſtehende„Journal des Débats“ be⸗ merkt im Hinblick auf den Aufmaſrch in Zweibrücken, daß Deutſchland mit allen ihm zur Verfügung ſtehen⸗ den Miiteln die Abſtimmung vorbereite. Der„Intranſigeant“ erklärt, daß alle Kund⸗ gebungen an der fraußöſiſchen Haltung, die bereits feſtgelegt ſei, nichts ändern könn⸗ Drahtb. unſ. ten. Frankreich wolle, daß die Abſtimmung ohne jeglichen Druck vonſtatten gehe und habe außexdem 1berechtigte Intereſſen an verteidigen. * Von Intereſſe iſt der Sonderbericht des„Paris Midi“, der hervorhebt, daß die Kundgebung ſich in vollſter Ruhe vorbereitete. Der Berichterſtatter hat ſich von einem Mitglied der Deutſchen Front er⸗ klären laſſen, daß alle Mitglieder der Deut⸗ ſchen Front ſich für eine Rückkehr zu Deutſchland entſchieden hätten. Der franzöſiſche Preſſevertreter beſtätigt von ſich aus, daß dieſe Auffaſſung wahrſcheinlich richtig ſei, da er ſich auch davon überzeugen konnte, daß hier die Menge, die er in Zweibrücken beobachtet habe, von Vaterlands⸗ geiſt beſeelt ſei. „Matin“ und„Echo de Paris“ kennzeichnen die Rede Dir. Goebbels als„heftig“. Der „Petit Pariſien“ erklärt, die Rede habe nur aus Angriffen gegen die Regierungskommiſſion und gegen die Emigranten beſtanden.(1) Der Berliner Korreſpondent des„Echo de Paris“ ſtellt die unſinnige Behauptung auf, die Kundgebung ſei ein Miß er folg geweſen. In einem Artikel beſchäftigt ſich das„Echo de Paris“ weiterhin mit dem Saargebiet und verlangt, die Volksabſtimmung möge aufge⸗ ſchoben werden, wenn ſie„im Jahre 1935 nicht regelrecht und frei vonſtatten gehen könne.“ Der„Figarv“ ſchreibt, nach der geſtrigen Kund⸗ hen habe die franzöſiſche Regierung etwas zu agen. Im Syiegel der engliſchen Preſſe Meldung des DNB. — London, 7. Mai. Die machtvolle Kundgebung der Saarländer in Zweibrücken ſindet in der Preſſe große Be⸗ achtung; die Rede von Dr. Goebbels wird aus⸗ führlich wiedergegeben. Beſonders werden die Worte der Rede unterſtrichen:„Die Saar iſt deutſch und wird deutſch bleiben!“ Im Bericht des Berichterſtatters der„¼Times heißt es, es könnten wenig Zweifel an der politiſchen Geſinnung der Menſchenmenge be⸗ ſtehen, zu der Herr Goebbels ſprach. „Jede Bezugnahme auf den Völkerbund, auf die Re · gierungskommiſſion der Saar und die ſogenannten Autonomiſten wurde mit leidenſchaftlichen Pfuirufen aufgenommen. Hinweiſe auf die Lei⸗ ſtungen Hitlers und des nationalſozialiſtiſchen Re⸗ gimes dagegen riefen begeiſterte Zurufe hervor. Der Führer an den dberbürgermeiſter von Saarbrücken Meldung des DNB. — Berlin, 7. Mai. Reichskanzler Adolf Hitler hat an den Oberbür⸗ germeiſter Dr. Neikes in Saarbrücken folgendes Telegramm gerichtet: „Die mir oͤurch die Stadt Saarbrücken am Tage der nationalen Arbeit zuteil gewordene Ehrung hat mich hoch erfreut. Ich nehme oͤas Ehrenbürger⸗ recht der Stadt, die ſich auch in ſchwerſten Zeiten von keiner anderen an deutſcher Treue übertreffen ließ, mit aufrichtigem Dank an. Schaffendes Volk an der Saar kann vom Tage der Wiedervereinigung ab meiner Fürſorge gewiß ſein! 8 Reichskanzler Adolf Hitler.“ * Die Abſtimmungsberechtigten an der Saar — Saarbrücken, 7. Mai. Die Deutſche Front teilt mit: Um Unklarheiten vorzubeugen, wird noch⸗ mals bekanntgegeben: Nach kaum acht Wochen um⸗ faßt die Deutſche Front 455.174 Mitglie⸗ der, wovon rund 92 v. H. abſtimmungsberechtigt ſind, und dieſe verkörpern heute ſchon mehr als 98 v. H. aller im Saargebiet lebenden Abſtimmungs⸗ berechtigten. Deſterreichs Legitimiſten an der Arbeit Meldung des D N B. Wien, 6. Mai. In der letzten Zeit mehren ſich die Zeichen, daß die legitimiſtiſche Propaganda für eine Habsburger Wiederherſtellung der Monarchie in Oeſterreich im In⸗ und Ausland el Trentteiche Jreunsen- mit großem Nachdruck und mitgroßen Mit⸗ teln betrieben wird. wird die Auffaſſung vertreten, daß unter den gegen⸗ wärtigen politiſchen Verhältniſſen die Wiederherſtel⸗ lung der Habsburger Monarchie die einzige Möglichkeit bilde, die ſich der Regierung zur Sicherung der Unabhängigkeit Oeſter⸗ reichs biete. Man vertritt die Auffaſſung, daß inter⸗ nationale Schwierigkeiten von erheblichem Umfang nicht beſtehen, daß vielmehr die Großmächte, allem Frankreich und damit die Kleine Entente ſowie Italien und England, die Zweckmäßigkeit und Not⸗ wendigkeit einer Wiederherſtellung der Habsburger Monarchie in Oeſterreich in baldiger Zeit einſähen und ihren bisherigen Widerſtand aufgeben würden. In Regierungskreiſen wird nach außen an dem bisherigen Standpunkt feſtgehalten, daß die Frage als nicht aktuell anzuſehen ſei; jedoch verlautet in unterrichteten Kreiſen, daß der legitimi⸗ ſtiſche Gedanke in letzter Zeit auch in Regierungs⸗ kreiſen ſtark an Boden gewonnen habe. Bezeichnend für das Anwachſen der legitimiſtiſchen Bewegung iſt eine Mitteilung der Preſſe, nach der Kronprinz Otto bereits die 50. Ehrenbürgerernen⸗ nung in Oeſterreich erhalten hat. Allgemein be⸗ merkt wird ferner, daß die neue öſterreichiſche Bun⸗ in monarchiſtiſcher desverfaſſung eine Aenderung Richtung keineswegs ausſchließt. Rußland hängt an Balten⸗Garantie In legitimiſtiſchen Kreiſen Meldung des DNB. — Riga, 6. Mai. Das in außenpolitiſchen Dingen meiſt gut unter⸗ richtete Rigaer Blatt„Jaunakas Sinas“ meldet aus der Diplomatie naheſtehenden Kreiſen, daß Sow⸗ jetrußland ſich mit der Ablehnung des ruſſiſchen Baltikumgarantievorſchlages durch Deutſchland nicht zufrieden gebe. Daher habe ſich die Sowjetregierung in Paris mit der franzöſiſchen Regierung in Verbindung geſetzt, um eine Garantie der baltiſchen Staaten in die Wege zu leiten. Aehnliche Verhandlungen ſoll Rußland auch in Lon ⸗ don zu führen beabſichtigen. Nach der Auffaſſung des Blattes ſollen für eine Garantie der baltiſchen Staaten außer Rußland noch Polen, Frankreich, England und die ſkandinaviſchen Staaten herangezogen werden. Einé Beſtätigung dieſer Nachricht aus Kreiſen des lettländiſchen Außenminiſteriums iſt nicht erfolgt, Die baltiſchen Staaten ſollen, wie es heißt, erſt dan von der Angelegenheit unterrichtet werden, falls ſich die Weſtmächte bereit erklären ſollten, dem ruſſiſchen Vorſchlag einer Garantie zu folgen. Mitgliederſperre auch für die Auslands⸗ organiſation der NS DAP — München, 6. Mai. Der„Völkiſche Beobachter“ bringt folgende Bekanntgabe des Reichsſchatzmeiſters der NS DAP, Schwarz: Aus gegebener Veranlaſſung wird mit ſofortiger Wirkſamkeit die bereits beſtehende Mitglieds⸗ ſperre auch auf die Auslandsorganiſ ation aus⸗ er Seitung vEr woran ſich eine 2. Seite /Nummer 207 Reue Mänuhelmer Zeilung“ Abend⸗Ausgabe Montag, 7. Mat 1084. Fahresverſammlung des Deutſchen Muſeums Gedenkfeier für Oskar von Miller — München, 7. Mai. Am 6. und 7. Mai hält das Deutſche Muſeum ſeine herkömmliche Jahresverſammlung ab. Unter dem Eindruck des ſchweren Verluſtes, den das Mu⸗ ſeum vor wenigen Wochen durch den Tod ſeines genialen Schöpfers Oskar von Miller er⸗ litten hat, wird bei der diesjährigen Tagung von ieder Feierlichkeit abgeſehen. Den Auftakt zu der Jahresverſammlung gab Sonntag vormittag die Gedenkfeier im Ehren⸗ ſaal des Deutſchen Muſeums. Eine große Verſamm⸗ lung von Freunden und Förderern des Muſeums, von Vertretern der Behörden und der Kunſt mit Miniſterpräſident Siebert an der Spitze füllte den Raum. Die Gedächtnisrede hielt Geheimrat Dr. Zen⸗ ne ck, der den großen Toten als Elektrotechniker, als Schöpfer des Deutſchen Muſeums und als Menſchen 8* Muſik ſchloß die eindͤrucksvolle Weihe⸗ ſtunde. Vizeadmiral Matuſita in Berlin Meldung des DNB. — Berlin, 7. Mai. Der Chef des zur Zeit im Mittelmeer weilenden japaniſchen Schulſchiffgeſchwaders, Vi⸗ zeadmiral Matuſita, traf heute vormittag gegen 9 Uhr auf dem Bahnhof Friedrichſtraße zu einem offiziellen Beſuch in Berlin ein. In ſei⸗ ner Begleitung befanden ſich die Kommandanten der Schulkreuzer„Aſama“ und„Iwate“ ſowie mehrere Herren ſeines Stabes. Zu ſeiner Begrüßung hatten ſich der japaniſche Marineattaché in Berlin, Hen do, der erſte Botſchaftsſekretär Sugiſaita ſowie zahl⸗ reiche Mitglieder der japaniſchen Kolonie eingefun⸗ den. Von deutſcher Seite bemerkte man Kapitän Brückner von der Marineleitung des Reichswehr⸗ miniſteriums ſowie Admiral Behncke und Dr. Hack als Vertreter der deutſch⸗japaniſchen Geſell⸗ ſchaft. Die japaniſchen Gäſte werden im Hotel„Kai⸗ ſerhof“ Wohnung nehmen. Der Admiral und ſeine Offiziere machten im Laufe des Vormittags dem Chef der Marineleitung, dem Reichswehrminiſter und dem kaiſerlich⸗japani⸗ ſchen Botſchafter ihre Aufwartung und wurden um 12 Uhr vom Reichspräſidenten, Generalfeldmarſchall von Hinden burg empfangen. Um 2 Uhr folg⸗ ten ſie einer Einladung des Chefs der Marinelei⸗ tung, Admiral Dr. h. e. Raeder, zu einem Früh⸗ ſtück. Am Abend findet ein Eſſen beim japaniſchen Botſchafter ſtatt. Dienstag vormittag werden die japaniſchen Seeoffiziere vom Reichskanzler Adolf Hitler empfangen. Es folgen Beſuche beim Reichs⸗ außenminiſter und beim Reichsluftfahrtminiſter, feierliche Kranzniederlegung am Ehrenmal Unter den Linden anſchließt. Nach einem Tee⸗Empfang treten die Gäſte abends die Weiter⸗ reiſe nach London an. Der Schulhauseinſturz in Winterbach— Acht Tote und 40 Verletzte — Winterbach, 7. Mai. Zu dem Schulhaus⸗ einſturz in Winterbach wird noch berichtet, daß der vermißte Schüler Karl Eiſenmann jetzt bei den Aufräumungsarbeiten tot unter den Trümmern ge⸗ funden wurde. Im ganzen ruhen neben dem toten Hauptlehrer Kohnle ſieben Kinder in Särgen. Die Beerdigung der Todesopfer findet am Dienstag ſtatt. Sehr groß iſt die Zahl der Verletzten, man zählt etwa 40, darunter zehn ſchwerverletzte Kinder. Schulen ſchließen wegen Diphtheriegefahr — Senſtenberg, 7. Mai. Wegen Diphtheriegefahr wurden mit dem heutigen Tage ſämtliche Lehranſtal⸗ ten der Stadt Senftenberg geſchloſſen, nachdem be⸗ reits vor einigen Tagen einzelne Klaſſen den Unter⸗ richt eingeſtellt hatten. feneralarm gegeben. Entjpannung zwiſchen Danzig und Polen Wiederaufnahme der Wirtſchaftsverhandlungen Danzig, 7. Mai. Die Preſſeſtelle der Danziger Regierung teilt mit: „Die Zoll⸗ und Wirtſchaftsverhandlun⸗ gen zwiſchen Danzig und Polen werden am Diens⸗ tag, den 8. Mai, in Warſchau foctgeſetzt. Die Danziger Abordnung verläßt Danzig am Mon⸗ tag abend“. Dieſer amtlichen Danziger Mitteilung waren in den letzten Tagen folgende Vorgänge vorausge⸗ gangen: Am Freitag hatte ein Vertreter der Danziger Regierung dem diplomatiſchen Vertreter Polens, Miniſter Papee, ein Aide mémoire überreicht, das begründete Beſchwerden Danzigs wegen verſchiede⸗ ner Zwiſchenfälle enthielt, dͤie ſich in den erſten Mai⸗ tagen in Danzig ereignet hatten. Daraufhin ſuchte am Samstag Miniſter Papee den Danziger Senats⸗ präſidenten Dr. Rauſchning auf, der ihn zu einer längeren Ausſprache empfing. Augenſcheinlich ſind die von Danziger Seite vorgetragenen Beſchwerden in dieſer Ausſprache zur beiderſeitigen Be⸗ friedigung geklärt worden. Aus dem Wieder⸗ beginn der Danzig⸗polniſchen Wirtſchaftsverhand⸗ lungen, der gleichfalls am Samstag in der Aus⸗ ſprache verabredet wurde, dürfte erſichtlich ſein, daß ſich Möglichkeiten für eine Weiterführung der bis⸗ herigen Danzig⸗polniſchen Politik ergeben haben. —————————— Der bisherige Verlauf der Transferbeſprechungen Meldung des DNB. — Berlin, 6. Mai. Der Unterausſchuß der Transfer⸗ konferenz hat ſowohl am Samstag und ebenſo auch am Sonntag vormittag getagt. Der Unter⸗ ausſchuß wird am Montag vormittag und am Mon⸗ tag nachmittag erneut zuſammentreten. In Beantwortung von Fragen hinſichtlich des bisherigen Verlaufs der Konferenz machte der Vorſitzende folgende Angaben: „Die Transferkonferenz, die ſich aus den Gläubi⸗ gervertretern und den Vertretern der Reichsbank zu⸗ ſammenſetzt, wurde am 27. April d. J. nachmittags eröffnet. Sie trat ſofort in eine allgemeine Dis⸗ kuſſion über die herrſchende Lage und über die Grundzüge ein, unter denen die Lage geprüft wer⸗ den ſollte. Bisher ſind zwei Konferenz⸗ abſchnitte zu unterſcheiden. Der erſte Abſchnitt, nämlich derjenige der Prüfung und Tatſachenfeſtſtellung iſt prak⸗ tiſch beendet. Der zweite Abſchnitt, in dem wir uns nunmehr befinden, iſt der, Löſungsmög⸗ lichkeiten des Problems ſowohl vom Gläubiger⸗, als auch vom Schuloͤnerſtandpunkt zu erwägen. Dies iſt der Zweck des gegenwärtigen Unterausſchuſſes, der an die Vollkonferenz berichten wird. Der dritte Abſchnitt wird der ſein, zu unterſuchen, ob irgendeine der angeregten Löſungsmöglichkeiten in der Praxis angewandt werden kann. Während der Periode der Prüfung und Tatſachen⸗ feſtſtellung wurden zwei Ausſchüſſe beſtellt, die der Vollkonferenz Memoranden für Diskuſſionszwecke unterbreitet haben. Ein Ausſchuß wurde eingeſetzt, um die Verwendung von Sperrmark und das diesbezügliche Verfahren zu prüfen. Der andere prüfte ſtatiſtiſche Angaben und Zahlen über die gegenwärtige und vorausſichtliche Deviſen⸗ lage. Die Arbeit über die ſchwierigen Probleme geht ſchneller vonſtatten, als ich annahm. Es findet ein voller und freier Meinungsaus⸗ tauſch ſtatt und jede der verſchiedenen intereſſierten Parteien macht alle Anſtrengungen, um die Lage und die Schwierigkeiten der anderen Parteien zu ver⸗ ſtehen. —— Großfeuer in den Vayeriſchen Motorenwerken Meldung des DNB. — München, 7. Mai. Aus bisher unbekannter Urſache brach am Sonn⸗ tag morgen in einem Holszſchuppen einer Be⸗ triebsanlage der Bayeriſchen Motorenwerke Feuer aus. Im Nu ſtand der Schuppen in einem Ausmaß von 10 mal 50 Meter vollkommen in Flammen. Dabei ſtiegen mächtige, weithin ſichtbare Rauchwolken empor. Soſort wurde mit Rückſicht auf die zahl⸗ reichen Benzinleitungen und Benzinfäſſer Groß⸗ Die Feuerbekämpfung war nicht nur wegen des Umfanges des Brandes, ſondern bauptſächlich auch wegen der zahlreichen, ſich in den Schuppen befind⸗ lichen vollen Benzinfäſſer, von denen auch einige zerknallten, ſehr ſchwierig. Auf der Südſeite des Schuppens wurden ſofort Strahlrohre eingeſetzt und zur Bekämpfung des brennenden Benzins ein Schaumgenerator. Von der Nordſeite aus erfolgte der Angriff mit ſechs Strahlrohren. Ferner mußten zur Erhöhung des Waſſerdrucks drei Motorenſpritzen in Tätigkeit treten. Das Hauptaugenmerk der Fenerwehr richtete ſich auf den Schutz der zu beiden Seiten an den Schuppen au⸗ ſtoßenden Schuppen. Nach etwa einer Stunde waren die Löſcharbeiten ſoweit gediehen, daß die Gefahr als beſeitigt gelten konnte. Nur dem Umſtand, daß Ein Teil der Wehren ſich bei Ausbruch des Brandes in der Nähe auf einer Uebung befand und ſo im Berein mit der Werksfenerwehr das Feuer bekämp⸗ ſen konnte, iſt es zu verdanken, daß größerer Schaden vermieden werden konnte. 60 Häuſer und 100 Scheunen eingeäſchert — Prag, 7. Mai. In der etwa 30 Kilometer von Roſenberg entfernt liegenden Ortſchaft Nizni Re⸗ vuca brach— wahrſcheinlich aus Unvorſichtigkeit— ein Feuer aus, das mit raſender Geſchwindigkeit um ſich griff. Etwa 60 Häuſer und 100 Scheunen wurden eingeäſchert. Das Feuer ſprang auf den in der Nähe des Dorfes gelegenen Wald über, der in einem Umkreis von 27 Kilometer vernichtet wurde. Dorfbrand in Mittelſerbien — Belgrad, 7. Mai. Im Dorfe Koſtotzo in Mittelſerbien brach ein Brand aus, der in kurzer Zeit 25 große Wohn häuſer mit allen Neben⸗ gebäuden einäſcherte. Das Feuer wurde durch ſpie⸗ lende Kinder verurſacht. Der ſtarke Wind und die Dürre begünſtigten die Ausbreitung des Bran⸗ des, durch den eine Anzahl reicher Bauern an den Bettelſtab gebracht wurde. Rieſenfener in einer polniſchen Kleinſtadt— 2000 Perſonen obdachlos — Warſchan, 7. Mai. Das Städtchen Wlodzi⸗ mierzan an der ſowjetruſſiſchen Grenze iſt von einer Feuersbrunſt faſt völlig eingeäſchert worden. Morgen, Maimarkt⸗Dienstag erſcheint die Neue Mannheimer Zeitung wie alle anderen Mannheimer Zeitungen nur in einer Ausgabe. Anzeigen für dieſe Ausgabe bitten wir, bis ſpäteſtens halb 9 Uhr vormittags auf⸗ geben zu wollen. Unſere Bezugs⸗ und Offertenſchalter bleiben bis 2 Uhr geöffnet. Nur einige Verwaltungsgebäude konnten gerettet werden. Insgeſamt ſind 200 Wohnhäuſer mit Nebengebäuden in Aſche gelegt worden. Ueber 2000 Perſonen ſind obdachlos. Der Brand konnte erſt nach Aſtündiger Dauer am Sonntag vormittag endgültig gelöſcht werden. Das Feuer konnte nur deshalb einen ſo großen Umfang an⸗ nehmen, weil die meiſten Häuſer aus Holz gebaut waren und ſo das Feuer mit größter Schnelligkeit um ſich greifen konnte. Der ſüöſlawiſche Eiſenbahnſkandal zieht weitere Kreiſe — Belgrad, 6. Mai. Wie erinnerlich, waren vor einiger Zeit in Zu⸗ ſammenhang mit der Lieferung von Eiſen⸗ bahnbaumaterial durch eine ausländiſche Firma ſchwere Vorwürfe gegen das ſüd⸗ ſlawiſche Verkehrsminiſterium erhoben worden. Die Polizeipräfektur in Belgrad iſt dieſen Beſchuldigungen, die ſich auf Korruptionsvorgänge zuungunſten des ſüdſlawiſchen Staates bezogen, nach⸗ gegangen und hat bei verſchiedenen Perſonen Haus⸗ ſuchungen durchführen laſſen, die anſcheinend ſtark belaſtendes Material zutage gefördert haben. Jedenfalls hat der Staatsanwalt daraufhin gegen eine Reihe von hohen Beamten, näm⸗ lich den Univerſitätsprofeſſor Novakowitſch, den Kaſſationsgerichtsrat im Ruheſtand Iwano⸗ witſch, den Polizeikommiſſar Chochkit ſch und den Sektionschef im Verkehrsminiſterium Lontkr⸗ iewitſch ſowie gegen drei Rechtsanwälte eine Unterſuchung eingeleitet, die zur Zeit noch nicht abgeſchloſſen iſt. Der Gelſenkirchener Knabenmord aufgeklärt — Gelſenkirchen, 7. Mai. Der Mord an dem 13⸗ jährigen Jungvolkangehörigen Fritz Walken⸗ hor ſt hat am Samstag nachmittag ſeine Aufklärung gefunden. Als Mörder wurde der noch nicht 14⸗ jährige Mitſchüler des Ermordeten, Heinz Ehriſten, ermittelt und feſtgenommen. Nach an⸗ fänglichem Leugnen geſtand Chriſten ein, Fritz Wal⸗ kenhorſt in einer Sandgrube ermordet und verſcharrt zu haben. Chriſten wurde am Sonntag nachmittag zum Tatort geführt. Er legte nicht die geringſte Reue an den Tag. Als man ihn darauf hinwies, er⸗ klärte er, Walkenhorſt habe ihn oft genug geärgert. „Tödlicher Abſturz eines Segelfliegers — Münſter, 7. Mai. Bei den Segelflugwettbe⸗ werben in den Borkenbergen ereignete ſich am Sonn⸗ tag ein tödlicher Abſturz. Der 27jährige Segelflie⸗ ger Schmidt hatte ſich durch ein Motorflugzeug bis auf 1000 Meter Höhe ſchleppen laſſen, worauf er aus⸗ klinkte. In etwa 400 Meter Höhe verlor Schmidt anſcheinend die Gewalt über ſein Flugzeug und ſtürzte ab, wobei er tödliche Verletzungen erlitt. Die Wettbewerbe wurden nach dieſem Zwi⸗ ſchenfall ſofort abgebrochen. DD ZZB Z—B——————————————— Alfred Meißner, zur Zeit verreiſt(Stellvertreter urt Ehmer)-Verantwortlich für Politik i V. und für den— teil: Kurt Ehmer ⸗Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart ⸗Loka Richard Schönfelder ⸗Sport: Willy Müller⸗Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil Curl Wilhelm Fennel⸗Anz eigen und geſchäft⸗ liche Mitteilungen: Jacob Faude, ſämtlich in Mannheim⸗ Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, Mannheim, R 1,—6 Schriftleitung in Berlin: Eckart Petertch, W 35, Viktoriaſtraße 42 Durchſchnittsauflage im April 21750 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr-Rückſendung nur bei Rückporto Aus Mannheims Konzertſälen Klavierabend Karl Oehler Die Muſe der Klavierdichtung muß ſich an⸗ ſcheinend immer mehr ins Privatleben zurückziehen. Das heutige Geſchlecht, das in die Oeffentlichkeit drängt und dieſe auf Aetherwellen gar noch ins „ſtille“ Kämmerlein hereinruft, meidet' und verkennt die Erlebniswerte der pianiſtiſchen Selbſtoffen⸗ barung, die freilich ein anſtrengendes innerliches Mitſchaffen beim Hörer vorausſetzt... Unter ſo er⸗ ſchwerten Bedingungen darf nur ein erprobter, be⸗ deutender Kämpe den Schauplatz des geiſtigen Rin⸗ gens betreten. Unſerem Mannheimer Konzertpianiſten Karl Oehler, der als tüchtiger Lehrer an der Muſikhoch⸗ ſchule ſchon manche Begabung herangebildet hat, eignet die Macht perſönlichen Geſtaltens. Während faſt zweier Stunden wußte er ſeine in der„Har⸗ monie“ zuſammengekommene Gemeinde zu feſſeln. Alle Hochachtung vor der nie verſagenden Gedächt⸗ nisleiſtung! Seine blutvolle Auffaſſung der Sendung sines Muſikers gibt Oehler ſchon in ſeiner Vorliebe für die Romantik zu erkennen. Genau ein hal⸗ bes Jahrhundert dieſer Kunſtſtrömung umfaßten die fünf an dieſem Abend vorgetragenen Großwerke der Meiſter Schubert, Schumann, Brahms und Chopin. Virtuos ſpielte er zu Beginn Brahms' Varia⸗ tionen Opus 35, die ein Thema von Paganini of⸗ fenbar mit allen geigeriſchen Fertigkeiten wie Springbogen, Gliſſandi uſw. auf dem viel ſpröderen Klavier abwandeln wollen und nur ſelten von „Taſtenlöwen“ ganz gemeiſtert werden. Eine glück⸗ liche Naturanlage: die große, kräftig⸗gelenkige Hand erleichtert es Herrn Oehler, die weitgriffigen Span⸗ nungen und Akkordbrechungen des Brahmsſchen Klavierſatzes ſicher zu faſſen. Wenn hier das Zier⸗ werk durch das Pedal mitunter verſchleiert wurde, ſo ließ man ſich in Schuberts Es⸗Dur⸗Sonate die Erwärmung des Klangs durch reichliche Aufhebung der Dämpfung gern gefallen. Das Hauptthema er⸗ hielt ſo die ſchlichte Sinnigkeit einer Schubertſchen Liedmelodie; dagegen hätten metriſche Einſchnitte, wie ſie durch verdämmernde Pianiſſimi hervorge⸗ 4 werden, das Schlußrondo lebendiger geglie⸗ ert. In Schumanns Tokkata, die leicht zur Etüde verunſtaltet werden kann, vergaß man über dem farbenfrohen Anſchlag die handwerklichen Schwierig⸗ keiten, die dieſer Künſtler hervorragend bezwang. Schumanns Kinderſzenen formte er mit plaſtiſchem Anſchlag zu Charakterſtücken. Der männlich⸗kraftvolle Anſchlag Oehlers und die Durchformung aus einem Guß machten Chopins H⸗Moll⸗Sonate zum ſtärkſten Erlebnis des Abends. Wie er die große Linie im Hauptſatz herausmeißelte und das Laufwerk im Scherzo und Finale perlen ließ, das rechtfertigte den ſehr lebhaften Beifall, mit dem die Hörer ihre Dankespflicht abſtatteten. ⸗k⸗ Abenoͤmuſik in der Chriſtuskirche Mit ſeiner letzten geiſtlichen Abendmuſik griff Kirchemuſikdirektor Landmann wieder zu den Werken neuzeitlicher Tonſetzer und trug ſeinerſeits zum Gedenken Bruckners bei. Bruckner ſelbſt hat, obwohl er meiſterhaft auf der Orgel improviſierte, nichts für Orgel geſchrieben, aber gerade durch ſei⸗ nen Einfallsreichtum einen jungen Tonſetzer, der päter zu ſeinem Schülerkreis gehörte, nachhaltig befruchtet. Es war auf einem Spaziergang durch Bayreuth, als Bruckner in eine Kirche eintrat und den Komponiſten Friedrich Kloſe neben ſich am Spieltiſch Platz nehmen hieß. Der erſte raketenartig aufſchießende gebrochene Septimenakkord, mit dem Bruckner ſeine Improviſation eröffnete, blieb Kloſe unvergeßlich und bildete die Keimzelle zu einem groß angelegten Präludium mit Doppelfuge, wobei Kloſe den Septaakkord in reizvoller Weiſe auch im Fugenthema verarbeitet. Die Krönung des Ganzen bildet ein Choralthema, das wirkſam durch einen ausgedehnten Orgelpunkt vorbereitet, alle Kräfte der modernen Konzertorgel entfeſſelt. Man würde Kloſe Unrecht tun, wollte man hierin eine Anlehnung an Bruckner ſehen; dazu war Kloſe viel zu ſelbſtändig. In ihm ſchlummerte eben eine Ver⸗ anlagung, die ſich durchaus ſelbſtändig, wenn auch auf ähnlichen Pfaden wie Bruckner, äußerte. Voran gingen ein freundliches, paſtoral gehalte⸗ nes Präludium mit Fuge von Reger ſowie ſehr klang⸗ freudige Variationen von Enrico Boſſi, dem aus⸗ gezeichneten italieniſchen Orgelmeiſter. Für Boſſis Schafſensweiſe iſt kennzeichnend eine hervorragende Beherrſchung der modernen Orgel, die Auflockerung der ſtarren Klangfarben und eine ſüdländiſche Freude am Klang bei blühender Phantaſie. Seine Variatio⸗ nen ſchließen ſich ziemlich enge an das Thema an. Den leider ſehr ſpärlich erſchienenen Zuhörern bot ſich Gelegenheit, den ganzen Klangreichtum der herrlichen Orgel der Chriſtuskirche, ſowie dank Land⸗ manns ausgeſprochener Virtuoſität die Fülle der Wirkungen kennen zu lernen, deren die heutige Kon⸗ zertorgel fähig iſt. Dr. Ch. „Die Flebermaus' Feſtvorſtellung zum Saarland⸗Renntag Aus Anlaß des Saar⸗Renntages wartete das Nationaltheater am Sonntag abend mit einer feſt⸗ lichen Aufführung der„Fledermaus“ auf. In der großen Mittelloge wohnten Reichsſtatthalter Wagner, Miniſterpräſident Köhler, Gruppen⸗ führer Wagenbauer und einige andere Karls⸗ ruher Herren, ſowie Kreisleiter Dr. Roth und Oberbürgermeiſter Renninger der Aufführung bei. Intendant Brandenburg empfing und be⸗ grüßte die Gäſte, die ihr lebhaftes Intereſſe an der von Generalmuſikdirektor Wüſt geleiteten ſchmiſſi⸗ gen Vorſtellung bekundeten. Alle Mitwirkenden lie⸗ ßen Witz und Laune nach Kräften die Zügel ſchießen, ſo daß die übermütige Champagnerſtimmung auf den ſehr raſch auf das dichtbeſetzte Haus über⸗ griff. Neben den bewährten einheimiſchen Darſtellern ſtand diesmal an Stelle der erkrankten Nora Lande⸗ rich Frl. Strack⸗Darmſtadt als Orlofſey im En⸗ ſemble. Die von früheren Gaſtſpielen her vorteil⸗ haft bekannte Künſtlerin erfreute vor allem durch eine ausgezeichnete geſangliche Wiedergabe der Partie. Menge Beifall am Schluß. 9 Die Theoter⸗Ausgrabung auf Kreta beendet. Das einzige bisher bekannte Theater auf der Inſel Kreta iſt jetzt vollſtändig ausgegraben worden. Vie“!⸗ leicht handelt es ſich dͤabei um den älteſten Theater⸗ bau der Welt überhaupt, denn nach der Anſicht der Archäologen iſt dieſer Bau annähernd 2000 Jahre vor den älteſten griechiſchen Theaterbauten entſtan⸗ den. Aus den Darſtellungen der im Bau aufgedeck⸗ ten Wandgemälde! ſchließt Profeſſor Pernier, daß in Der franzöſiſche Phyſiker Pierre Curie, der zuſammen mit ſeiner Gattin 1898 die Elemente Radium und Polonium entdeckte, wurde am 15. Mai vor 75 Jahren geboren. Der Forſcher, deſſen her⸗ vorragende Arbeiten mit dem Nobelpreis belohnt wurden, ſtarb bereits im Alter von 44 Jahren. dieſem Theater choriſche Feſtwerke, daneben aber auch Tänze, akrobatiſche Akte und Tierkämpfe vorgeführt wurden. Eine Richard⸗Strauß⸗Biographie hat der Züricher Muſikhiſtoriker Profeſſor Fritz Gyſi zum 70. Geburtstag von Strauß verfaßt. Dieſes iſt das erſte große Werk, das neben einer Darſtellung des äußeren Werdeganges des Künſtlers eine umfaſſende Analyſe ſeines Werkes gibt. Das Buch erſcheint in der Reihe„Die großen Meiſter der Muſik“ im Athenaion⸗Verlag in Potsdam. Unbekannte Schubert⸗Brieſe aufgefunden. In Palanka in Rumänien ſtarb kürzlich ein junger Mu⸗ ſiker namens Franz Schubert. Erſt nach ſeinem Tode ſtellte ſich heraus, daß er ein direkter Nachkomme des großen Franz Schubert war; man fand in ſeinem Nachlaß nämlich einige bisher unbekannte und wert⸗ volle Briefe Schuberts aus dem Jahre 1820, aus denen man Neues aus dem Leben des Komponiſten erfährt. Die Briefe ſollen demnächſt veröffentlicht werden. * en Teil:, 8 3. Seite /Nummer 207 Die Stadiseite Mannheim, den 7. Mai. Am Montag auf dem Maimarkt Daß der Mannheimer Maimarkt ſeine alte An⸗ diehungskraft nicht verloren hat, bewies der Beſuch am heutigen Vormittag, der zwar zahlenmäßig nichr ganz ſo ſtark war wie in früheren Jahren, aber doch zeigte, daß man in der näheren und weiteren Um⸗ gebung dem Maimarkt immer noch die Treue hält. Die hohen Beſuchsziffern konnten nicht erreicht wer⸗ den, da der Hauptmarkt auf den Dienstag verlegt iſt und für den Montag lediglich der Pferdemarkt und der Ausſtellungsmarkt für das Maſtvieh verbleibt. Es war ein richtiges Maimarkttreiben, das ſich heute früh bei ſchönſtem Sonnenſchein entwickelte und das auch dann noch ſeinen Fortgang nahm, als es gegen 11.30 Uhr vom Himmel zu ſprühen anfing. Als aber wenige Minuten ſpäter der Himmel kräf⸗ tig ſeine Schleuſen öffnete und einen Platzregen her⸗ abſandte, da unterbrach man alle Vorführungen und jeden Handel, um Schutz vor den Waſſermaſſen zu ſuchen. Der Regen bereitete auch dem Joͤyll unter den blühenden Kaſtanienbäumen ein Ende. Die Schützenkapelle Seezer, die hier konzertierte, mußte aufhören. Schlimm erging es den Händlern, die nicht raſch genug ihre Habſeligkeiten und ihre nicht auf Näſſe geeichten Waren in Sicherheit brin⸗ gen konnten. Als aber der Regen wieder nachließ, entwickelte ſich raſch wieder das gewohnte Maimarkt⸗ treiben. Ein Blick auf den Viehmarkt beſtätigte den Ein⸗ druck am Sonntag, daß nur hochwertiges Vieh als auszeichnungswürdig befunden worden war. Vor allem konnte man feſtſtellen, daß die Züch⸗ ter größten Wert auf eine gute Maſt gelegt und ſomit dem begrüßenswerten Grundſatz gehuldigt hat⸗ ten, daß Güte wichtiger als Menge iſt. Waren doch einige ganz prächtige Tiere zur Schau geſtellt, die auch das Entzücken der Nichtfachleute hervorriefen. Die Metzger nützten den Vorkauf des prämiierten Viehs aus. Bald waren die beſten Tiere in feſten Händen und die Beſchriftung mit dem Namen des Käufers oder das Einſchneiden des Namens mit der Schere konnte beginnen. In dich⸗ ten Scharen umdrängten Fachleute und Laien die Ausſtellungsſtände, um die preisgekrönten Tiere zu bewundern. Noch lebhafter ging es auf dem Pferdemarkt zu, auf dem eine ganz außergewöhnliche Anfuhr zu verzeichnen war. Der Bedarf an Reitpferden iſt gegenwärtig ziemlich groß, ſo daß die Nachfrage nicht ganz befriedigt werden kann. Daß ſich unter dieſen Verhältniſſen die Preiſe nicht niedrig geſtal⸗ teten, war ſelbſtverſtändlich. Polizeibericht vom 7. Mai Tod durch Verbrühen. Geſtern ſtarb im ſtädti⸗ ſchen Krankenhaus ein 4 Jahre altes Kin d, welches am Tag vorher in der Küche der elterlichen Woh⸗ nung in eine mit heißem Waſſer gefüllte Badöͤewann⸗ gefallen war und ſich ſchwere Verbrühungen zuge⸗ zoͤgen hatte. Vermutlicher Freitod. Am 4. Mai, früh 4 Uhr, wurde auf dem ſüdlichen Gehweg der Rheinbrücke ein Herrenrock und Mütze gefunden. Der Eigentümer, ein auswärtiger Schauſteller, hat offenbar den Tod im Rhein geſucht. Beſchreibung: 55 Jahre alt, 1,68 Meter groß, Glatze, dunkler Schnurrbart, Trauring, gez. H.., dunkle Hoſe, blaugeſtreiftes Hemd, ſchwarze Halbſchuhe. Sachdienliche Mitteilungen er⸗ bittet die Kriminalpolizei L 6, 1, Fernſprecher 35851. Verkehrsunfall. Ein angetrunkener Fuß⸗ gänger, der in der Nacht zum Sonntag beim Ueberqueren des Gontardplatzes in die Fahrbahn eines Laſtkraftwagens geriet, wurde angefahren und erlitt an der Stirne eine klaffende Wunde. Der 9 85 fand Aufnahme im Heinrich⸗Lanz⸗Kranken⸗ us. Unfall. Samstagnachmittag ſtürzte auf der Breite Straße ein 10 Jahre alter Schüler beim Spielen gegen den Randſtein, wobei er ſich den rechten Un⸗ terſchenkel brach. Der Verunglückte fand Aufnahme im Allg. Krankenhaus. Wegen Ruheſtörung und groben Unfugs wurden in den beiden letzten Tagen 18 Perſonen angezeigt. Entwendet wurden in letzter Zeit hier folgende Perſonenkraftwagen, die bis jetzt nicht beigebracht werden konnten: Am 6. April 4 Sitzer⸗Opel, polizet⸗ liches Kennzeichen II 4930, Fabriknummer 8090, Motornummer 8232, am 28. April 4 Sitzer⸗Oper Limouſine, rehbraun, polizeil. Kennzeichen IVB 7594b, Fahrgeſtellnummer 14 12 969, Motornummer 13018, am 4. Mai gelbe 2⸗Sitzer⸗Opel⸗Limouſine mit 2 Not⸗ ſitzen, polizeiliches Kennzeichen 110 132 259, Papiere befinden ſich im Wagen. Anhaltspunkte über den Verbleib der Wagen ſind zu richten an das Polizei⸗ präſidium, L 6, Zimmer d5. Ein Fubiläum im Turnverein Neben der Ausbildung der körperlichen Kräfte kommt im Turnverein Mannheim 1846 auch die Pflege der Tonkunſt zu ihrem Recht. Wieder⸗ holt iſt die Muſik⸗Riege mit ſehr anſprechenden Vorführungen vor die Oeffentlichkeit zetreten. Sie hat ſich in den 15 Jahren ihres Beſtehens ſo erfreu⸗ Bist Du schon förderndes Migied der chutzetaffele Keue Raunheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe HuncER i1te ——————————————— Deutsche im Hexenkesseſamerikanischer Arbeitsnot— Ein Tatsachenbericht von Alexander von Mohl 3 Ja, man iſt wohl ein Verbrecher. Irgendwie trifft mich ein Hieb des Gummiknüppels an der Schulter. Ich brülle auf vor Schmerz... ſtürze aber weiter brülle weiter... tobe. Neben mir hat ein Burſche jetzt einen Revolver in der Hand. Ich ſehe wie er ihn auf einen Poliziſten richtet und.. ich ſchlage im gleichen Augenblick ihn⸗ den Revolver aus der Hand. Irgendwie bin ich plötzlich ernüchtert „Damned fooll, brülle ich ihn an. Ich bekomme von dem Burſchen eine ins Geſicht. Er iſt ein kräftiger Kerl und ich taumele unter dem Schlag. Jetzt erſt merke ich wieder, wie aufgepumpt ich bin. Trotzdem... mein Junge, den Schlag be⸗ kommſt Du zurück. Aber es kommt nicht dazu, denn plötzlich höre ich die Maſſe aufbrüllen. „Tränengas! Tränengas!“ Das iſt hölliſch.. und da iſt es auch ſchon... Ich verliere die Luft, meine Augen brennen wie die Hölle. Tränen! Tränen! Aber das iſt nicht genug. In dieſem Augenblick bekomme ich einen Schlag auf den Kopf. Ich weiß nicht woher. Ich weiß nur, daß mir der Boden unter den Füßen wegſinkt und ich irgendwie ins Uferloſe ſtürze. Iim! Nichis als JIim..! Als ich wieder zu wir komme, erkenne ich zu mei⸗ nem Erſtaunen, daß ich auf dem Boden eines Laſten⸗ aufzuges ſitze. Der Laſtenaufzug befindet ſich auf dem Hof eines großen Gebäudes, und er hängt in dieſem Augenblick in einer Höhe von 12 Stockwerken. Mir wird ganz ſchwindlig, wenn ich hinunterblicke. Oder iſt mir noch ſchwindlig von dem Schlag? Das alles iſt ſeltſam, aber ebenſo ſeltſam iſt, daß neben mir ein junger Mann ſitzt, der gerade dabei iſt ſich eine Zigarette zu drehen. Als ich ihn erſtaunt anblicke, ſagt: er plötzlich: „Pſt!“ und legt den Finger an die Lippen. Er zeigt dann in die Tiefe. Dort ſind einige Poliziſten, die den Hof abſuchen. „Suchen nach Demonſtranten! Möchten noch einige Berhaftungen vornehmen!“ ſagt er leiſe. Zu uns blickt keiner herauf. Der junge Mann an meiner Seite bändig, als die Poliziſten verließen. „Wie komme ich hierher?“ Der junge Mann lächelt und plötzlich kommt er mir irgendwie bekannt vor. Ich muß ihn ſchon irgendwo geſehen haben.„Bekamſt eins auf den Däzt, Fielſt um! Brachte Dich hierher! Hätten Dich ſonſt vielleicht verhaftet! Hier auf dem Hof mit Aufzug 12 Etagen hoch! Gute Luft, nicht wahr?“ Er grinſt und ſpuckt ein Stück Kaugummi auf den Hof. Jetzt beſah ich ihn mir näher. Er war groß und breitſchultrig. Gut gekleidet. Halt, mit Einſchränkung. Ich ſah mit dem Blick des Kenners, daß ſein Kragen ebenfalls umgekehrt war. Seine Hoſen waren ſicher lange nicht gebügelt. Das Hemo nicht gerade übermäßig ſauber. Zum Teufel, auch er hatte den Haut goüt des Arbeitsſoſen an ſich. Und auf einmal wußte ich auch, warum er mir ſo bekannt vorkam. Er war jener Mann, der mit mir neben dem Schaufenſter des Reſtaurants geſtanden hatte und den Koch„Damned Dog“ genannt hatte. Ich murmelte meinen Namen. Meinen ganzen Namen. Er ſagte nur„Jim!“ Und als er mein fragendes Geſicht ſah, grinſte er nur wieder und ſagte: grinſt un⸗ kopfſchüttelnd den Hof „Jim! Nicht mehr!“ „Arbeitslos?“ fragte ich, ſchwören können. „Natürlich! Wie Du! Alſo auch Jim beſaß die nötige Menſchenkenntnis um in mir ſofort den Arbeitsloſen zu erkennen. Ganz plötzlich griff er in die Taſche und holte ein Paket mit Feigen hervor, die er mir zuſchob. „Iß!“ Ich war verblüfft. Dieſer Jim war eigentlich gar nicht amerikaniſch. Denn das Märchen von der großen Kameradſchaftlichkeit der Amerikaner iſt eben nur... ein Märchen. Schon daß er mich Ohnmächti⸗ gen hierhergeſchleppt hatte. Jetzt wieder die Feigen. Und er war doch ſelbſt arbeitslos und vielleicht faſt ebenſo hungrig wie ich. Ich ſchämte mich faſt, die Feigen von ihm zu nehmen. Aber ſchon der Anblick dieſer Handvoll Feigen ließ mich den Hunger wieder derart ſpüren, daß ich einfach nicht widerſtehen konnte. Ich aß und aß. Seit 24 Stunden hatte ich ja überhaupt nichts gegeſſen. Und die Tage vorher? Das war auch für die Katz geweſen Ich betrachtete Jim nachdenklich, während ich die Feigen futterte. Nein, Amerikaner war er ganz be⸗ ſtimmt. Und ſogar ein 100prozentiger Amerikaner. Er hatte ein offenes friſches Geſicht, aber kantig und ſcharf ausgeprägt. Die Augen hell und beweglich. Die Backen waren allerdings auch ſehr eingefallen und die Kleidung, die er trug, war beſtimmt reich⸗ lich weit. Früher mochte ſie ihm gepaßt haben. Aber dann war ſicherlich Arbeitsloſigkeit und Hunger ge⸗ kommen... Als ich die Feigen aufgefuttert hatte ſprang Jim auf. denn ich hätte es be⸗ Die Lufi isi rein „Die Luft iſt rein. erſt gehörig ſatteſſen....“ „Wieſo, die Feigen, die ich eben erſt...!“ „Quark. Kleine Vorkoſt. Menſch, man ſieht Dir ja an, daß Du abſchrammſt, wenn Du nicht bald was Ordentliches in den Magen bekommſt. Du brauchſt mir gar nichts erzählen. Natürlich haſt Du keine Bleibe und pennſt nachts irgendwo auf Neubauten, Plätzen oder in irgendeinem Kellerloch. Seit Wochen haſt Du ſicher nicht recht was in die Knochen be⸗ lommen. ſpüre jetzt füttern...!“ Jetzt wollen wir uns mal auch Hunger. Alſo los.. gehen wir Jetzt war ich völlig erſchlagen über ſeine Men⸗ ſchenkenutnis, bbgleich ſie im Grunde genommen vielleicht gar nicht ſo groß war, denn Millione von Arbeitsloſen friſten in der gleichen Art das Leben, wie ich. Schlafen in Kellern, unter Brücken, auf, Neubauten, in Warteſälen, auf Höfen, in Ställen. Hunger! Hunger! Hölliſches Daſein! „Haſt Du Geld? Eſſen gehen?“ fragte ich ver⸗ blüfft, während er den Fahrſtuhl runterſauſen liez. Er lachte laut auf. „Menſch, wenn ich Geld hätte. Aber das iſt doch kein Grund, um zu hungern oder ſchlecht zu ſchlafen!“ Das mit Schlafen verblüffte mich faſt noch mehr wie ſeine Theorie über das Eſſen eines Arbeits⸗ loſen. Wo wollen wir denn eſſen gehen? Wer gibt uns ſchon was?“ „Suppenküche!“ ſagte er kurz. Ich verzog das Geſicht. Ich fand dieſe Erklärung von ihm nicht gerade klug. Oeffentliche Wohlfahrts · ſpeiſungen gibt es ja drüben nicht, aber es gibt eine lich entwickelt, daß ſie jetzt über einen großen In⸗ ſtrumental⸗Körper verfügt. Nur einige wenige Kräfte, namentlich in den Bläſern, mußten hinzu⸗ gezogen werden, um die Riege auf die Höhe eines vollkommen beſetzten ſinfoniſchen Orcheſters zu brin⸗ gen. Seit kurzem unterſteht die Muſikriege einem neuen muſikaliſchen Leiter, Muſiklehrer Curt Mül⸗ ler, der ſich im Samstag⸗Konzert als energiſcher, umſichtiger Führer zu erkennen gab. Schon in dem Vorſpiel zur„Cavalleria rusticana“ trat die or⸗ cheſtrale Diſziplin erfreulich zutage. Herr Col⸗ morgen erwies ſich in wichtigen Soloſtellen als tüchtiger Celliſt mit vollem Geſangston. Auch die Fantaſie nach Motiven aus„Rigoletto“ ſowie das Potpourri aus der„Cſardasfürſtin“ wurden ſehr gut gebracht, wobei in Hinkunft verſchleppte Zeit⸗ maße zu vermeiden ſind. Sehr viel Beifall fanden der melodiöſe Walzer„Am ſchönen Rhein“ von Ké⸗ ler⸗Béla ſowie die recht ſchmiſſig vorgetragene Ou⸗ vertüre zu„Marinarella“ von Fucik. Man kann die Erwartung ausſprechen, daß ſich Leiter und Orcheſter noch beſſer einfühlen und an Elaſtizität gewinnen. Herr Eugen Schleich ſtellte ſich, am Scharf⸗ und Hauk⸗Flügel von Frl. Trudel Leux anſchmiegſam begleitet, mit Opern, Arien und Geſängen aus der Straußſchen Operette„Eine Nacht in Venedig“ ein und fand dank ſeiner ſchönen tragfähigen Tenor⸗ ſtimme, ſowie ſeiner unverkennbaren Begabung für wirkſamen Vortrag ſoviel Beifall daß er zwei Zu⸗ gaben, darunter das bekannte„O sole mio“, geben mußte. Der Führer des Turnvereins, Herr Thum, würdigte in ſeiner Anſprache die Leiſtungen der Muſikriege, ſowie insbeſondere des Leiters Müller, dem im Namen der Mitglieder der Muſikriege ein Blumenſtrauß überreiſcht wurde. ch. * 2* 93 8 9 N* Darüber lachte man einſt In Mannheim befand ſich früher das größte Teleſkop der Welt. Sehr viele Entdeckungen ſind mit ihm von der Wiſſenſchaft gemacht worden, ſo daß das Inſtrument lange Jahre der Zielpunkt Tauſender von Menſchen von nah und fern war. Eines Tages reinigte der Wärter die großen Linſen des Fernrohres. Unbemerkt aber geriet ein Kater plötzlich in das Rohr und wählte es als trauliches Verſteck aus. Das Teleſkop war vorher auf den Mond eingeſtellt worden, weil einige Wiſſenſchaft⸗ ler am Abend beſtimmte Vorgänge beobachten wollten. Der Kater ſeinerſeits hatte in gewiſſem Sinne die Vorhand bei dem Spiel, denn er ſah den Himmelskörper bereits viel früher, deſſen Licht ſich in den Linſen phantaſtiſch brach und den Kater mit großem Schreck erfüllte. Angſtvoll rannte das Tier, durch das Rohr hin und her, das Teleſkop aber ge⸗ riet durch dieſes Rumoren des Katers ins Schwan⸗ ken und ſtürzte mit ungeheurem Krach in die Tiefe des Turmes, wo es in tauſend Stücke zerſchlagen unten liegen blieb. Sonderbarerweiſe kam der Kater mit einigen Hautabſchürfungen davon. Mit der Be⸗ ſichtigung durch die auswärtigen Gäſte wurde es nichts. Wenigſtens konnten ſich dieſe nur den Reſt einſtiger Herrlichkeit anſchauen. Die weniger luſtige als tragiſche Geſchichte um das Mannheimer Te⸗ leſkop aber ging als Scherz durch die ganze dama⸗ lige Welt und wurde viel belacht. —2. *e Das Wohltätigkeitsfeſt des Frauenvereins vom Roten Kreuz in Waldhof übte am Sonntagabend ſo ſtarke Anziehungskraft aus, daß viele Gäſte im NxERIKa Scheibenkleiſter! Das geht nicht ſo. Ich »Poliziſt kommt herbei. Copyright by Netionaler Pressedlenst, Berlin N Maſſe privater Speiſungen, ſogenannte Suppen⸗ küchen. Ja, die gibts, aber es iſt ein Kunſtſtück, eine Frei⸗ karte für die Speiſung zu bekommen. Entweder ge⸗ hört man nicht gerade der richtigen Sekte an, die die Speiſen ausgibt, oder man iſt in einem falſchen Staat geboren oder man kann nicht nachweiſen, daß man die beſtimmte Anzahl von Monaten arbeitslos iſt, oder Du mußt eine Frau und mindeſtens ein Dutzend rotznäſiger Bangen haben, oder Du haſt nicht der richtigen Gewerkſchaft angehört oder. oder oder... Tauſend„Oder“ verbauen Dir den Weg zur Suppenküche. Der Teufel ſolls holen. Hunger allein legitimiert Dich nicht. Und wenn Du wirklich eine Freikarte ergatterſt, ſo ſtehſt Du drei Stunden Schlange bis Du an die Reihe kommſt und dann Proß Mahlzeit! Eſſen iſt alle. Morgen wiederkom⸗ men. Aber läßt ſich Dein Magen ſo einfach bis morgen vertröſten? Du bisi ein Greenhorn Alſo ich hatte ein Grauen vor dieſen Suppen⸗ küchen. Sagte es auch Jim. Jim lachte. Du biſt ein Greenhorn...!“ „Na hör mal, ich bin ſchon...!“ „Ich weiß... weiß. Du biſt ſchon zehn Jahre in den Staaten Trotzdem biſt Du ein Greenhorn als Arbeitsloſer. Kannſt Du umfallen...2“ Ich ſah ihn verblüfft an. „Umfallen! Wieſo?“ „Ich will Dir einen Trick ſagen. Wenn Du in einer Suppenſchlange ſtehſt und vor Hunger umfällſt und ohnmächtig wirſt, ſo wird Dich der Poliziſt, der bei der Schlange ſteht, hübſch aufrichten. Dir viel⸗ leicht etwas Waſſer in die Gurgel gießen und Dich weiter warten laſſen, bis Du an die Reihe kommſt. Uebrigens hat er recht, er muß ſo handeln, denn wenn man den Ohnmächtigen jetzt bevorzugen und vorher etwas zu eſſen geben wollte, ehe er an der Reihe iſt, ſo würden die Kerle am nächſten Tage zu Hunderten daliegen. Immer einer hübſch neben dene andern. Alſo das iſt ein ſchlechter Trick. Er iſt ver⸗ ſucht und da er nicht mehr zieht, wird er nicht mehr angewandt. Aber anders iſt es, wenn Du gar nicht zu der Suppenküche gehörſt und dann ganz in der Nähe ohnmächtig wirſt... Na, paß auf. Du wirſt ſehen..,“ „Aber En 388 „Kein Aber,“ Menſch! Dir ſteht das Verhungert⸗ ſein ja auf dem Geſicht. Du fällſt um. Auflauf. Der Ich nehm Dich auf den Arm! Quatſch mächtig viel, daß Du vor Hunger um⸗ gefallen biſt. Mache Anſpielung auf die Suppen⸗ küche und Du ſollſt mal ſehen, wie das geht. Der Poliziſt wird uns ſelbſt in die Suppenküche bringen. Habe es geſtern mit meinem Freund Billie Stone in der Suppenküche Twelfth Street ſo gedreht. Vor⸗ geſtern bei der Eſſenausgabe für Arbeitsloſe in Franks Hotel. Und heute gehen wir zum Broadway. Die Chriſtian Science dort gibt tadelloſes Eſſen. Komm!“ Jim nahm mich einfach unterm Arm und zogen los. Ehrlich geſagt, hatten die Feigen erſt mein Hun⸗ gergefühl richtig aufgewühlt. Ich war hungrig wie ein Wolf und der bloße Gedanke an warmes Eſſen trieb mir die Tränen in die Augen. Ich fand den Schwindel zwar für ein wenig ver⸗ werflich, aber mein Magen fand die Idee großartig und in dieſem Augenblick beherrſchte mich eben völlig mein Magen. Fortſetzung folgt. wir Hauptſaal keinen Platz fanden. Der erfreuliche An⸗ drang kam der Weinſtube zugut, wo die reichlich g ſtifteten Vorräte an Eß⸗ und Trinkbarem ſich raſ verminderten. Der heutige Schlußabend verſprich ſich mit ſeiner bereits erwähnten Vortragsfolge den beiden Vorgängern würdig anzuſchließen. uk Maßnahmen zum Schutze der Fiſchereiwirt⸗ ſchaft wurden bald nach der Machtübernahme durch die nationalſozialiſtiſche Regierung in Kraft gefetzt, die durchaus erfolgreich geweſen ſind. Die Entwick⸗ lung dͤer Fangergebniſſe der verſchiedenen Zweige der Seefiſcherei zeigt die günſtige Wirkung des Zollſchutzes auf die heimiſche Fiſcherei. Der Wert des Fangergebniſſes liegt um mehr als 6 Mill. Mk. über dem des Jahres 1932. Das mengenmäßige Fangergebnis iſt um nahezu 500 000 Doppelzentner höher. Der Referent des Reichsernährungsminiſt riums teilt mit, dͤaß die Einfuhr an Fiſchen und Fiſchwaren um 260000 Doppelzentner und um 18 Mill. Mark zurückgegangen iſt, ein Rückgang, de mengenmäßig durch die Steigerung der deutſche Erzeugung reichlich wettgemacht werden konnt Der Verbrauch an Fiſchen und Fiſchwaren i Deutſchland iſt von 8,9 auf 9,3 Kg. je Kopf geſtiege der Ballhaus-carten Im Blutenschmuck! Eine Erholungsstätte ſur zung u- alt Wenn nioht, Cann wendg Dich 4 1 1 7 2 0 2 1 6 ————————— * 4. Seite/ Nummer 207 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Kameraoſchaſtsabend der Stinnes⸗Betriebe Im Anſchluß an den großen Aufmarſch auf dem ehemaligen Exerzierplatz marſchierten ſämtliche Zu⸗ gehörige zu den Betrieben Hugo Stinnes Mannheim und.⸗Rheinau ſowie Math. Stinnes, Rhein. Kohlen⸗ X Brikett⸗ werke und Bernauer& Co., Mannheim geſchloſſen zum Kaſino, wo man ſich in den auf Ver⸗ artlaſſung des Betriebsführers gemieteten Räumen verſammelte, um in erſter Linie als Einleitung die durch das neue Arbeitsſchutzgeſetz vorgeſehene Ber⸗ eidigung der Betriebsvertrauensräte vor vollzählig verſammelter Belegſchaft vorzuneh⸗ men. Herr Hch. Mintrop, der allen genannten Firmen als Führer vorſteht, erledigte ſich dieſer Aufgabe in einer Weiſe, die die geſamte Gefolgſchaft mit neuer Hoffnung und Vertrauen in die Zukunft blicken läßt. In ſeinen Ausführungen hob er her⸗ vor, daß er ſelbſt ſein Beſtes dazu beitragen wolle, im Sinne unſeres Vorbildes Adolf Hitler, die Ver⸗ bundenheit und Gemeinſchaft zum Wohle des Be⸗ triebes und ſeiner Angehörigen und damit auch unſeres Volkes und Vaterlandes zu fördern. Freu⸗ dig wurden dieſe Worte von der Gefolgſchaft aufge⸗ nommen. Stürmiſchen Jubel löſte die durch Herrn Mintrop vorgenommene Ehrung des Heizers K. Zutavern aus, der in dieſen Tagen ſein 25jähri⸗ ges Arbeitsjubiläum im Werk Rheinau begeht. Anſchließend nahm man gemeinſam bei einem friſchen Trunk das Abendbrot ein. In fröhlicher Stimmung blieb man einige Stunden, die durch die Darbietungen einer Sängerriege verſchönt wurden, gemütlich beiſammen. Der 1. Mai 1934 wurde damit auch hinſichtlich dieſes Kameradſchaftsabends, wie er in dieſer verbindenden Weiſe das erſte Mal veran⸗ ſtaltet wurde, zum Erlebnis. Eine eindringliche Rede des Arbeitskameraden Weber klang aus in die Mahnung, immer nach den Richtlinien unſeres Füh⸗ rers Adolf Hitler zu leben. Betriebszellenobmann Kamerad Th. Mechler nahm Gelegenheit, dem Betriebsführer herzlichen Dank zu ſagen Denn nicht zuletzt war es ſeiner Initiative zu verdanken, daß der Abend einen ſo ungewöhalichen Verlauf nahm. Der Redner wies auch ſeinerſeits noch ein⸗ mal auf die Ziele und Beſtrebungen der Reichsregie⸗ rung hin und ſchloß daran den Appell, jeder an ſeinem Poſten nach allen Kräften an der Verwirk⸗ lichung mitzuarbeiten. Bevor die Fidelitas endgül⸗ tig Platz griff, wurde Betriebsführer Mintrop die wohlverdiente Ehrung durch Herrn Camphau⸗ ſen zuteil, der mit herzlichen Worten ein Blumen⸗ gebinde in den rot⸗weißen Farben der Firma über⸗ reichte. J. Schr. Tanzturnier im Blau-Golö-Klub Zum erſten Male ſeit ſeinem einjährigen Beſtehen wagte ſich am Samstag der Blau⸗Gold⸗Klub mit Erfolg an die Oeffentlichkeit. In der Har⸗ monie verſammelte man ſich; die ſehr erfreuliche Kapelle Renkert(Schwetzingen⸗Heidelberg) ſpielte, in einer Ecke ſtanden beochtenswerte Preiſe in Ge⸗ ſtalt von zahlreichen Sektflaſchen und einem Wander⸗ pokal, der für dieſe Gelegenheit geſtiftet wurde. Herr Stumpf, der Führer des Klubs, hielt die⸗ Begrüßungsrede, aus der hervorging, daß man weder die geſellſchaftlichen Formen über Gebühr pflegen, noch die Geſelligkeit über dem Tanz⸗ training vernachläſſigen wolle, mit einem Wort: der Gemeinſchaftsgeiſt ſolle auch hier wieder zu Ehren kommen. Beſonderer Dank wurde dem Klublehrer Herrn Lamade abgeſtattet. Alsdann ging man daran, die Klubmeiſterſchaft auszukämpfen. In der Gäſteklaſſe erhielten Geiß⸗ ler—Walter den erſten Preis, wie zu erwarten war. Herr Bluſt, der mit Frl. Ramberger zum erſtenmal ſtartete, zog ſich gut aus der Affäre, führte gut und holte den zweiten. Dritter wurde das Paar Zwerger—Reinhardt.— In der Klub⸗ meiſterſchaft traten eine Reihe Paare an, aus denen ſich alsbald zwei erſtklaſſige herausſchälten. Die Gruppierung war bald klar und kam durch die Entſcheidung der Punktrichter einwandfrei zum Ausdruck: 1. Häfner—Eckard mit einer blen⸗ denden Technik, 2. Schmidberger—Spieß, die nicht viel nachſtanden, und ſchließlich Neukert Kinzinger. Fahnenweihe des SA-Reſerbeſturms -17 Ludwigshafen Die Saalwände des§.⸗Hauſes entlang leuch⸗ tete das Blutrot der unzähligen Fahnen des Dritten Reiches. Als flammendes Mahnmal erhob ſich auf mit künſtleriſchem Geſchmack geſtalteter Bühne die überlebensgroße Büſte des Führers. Die Stimmung des Raumes war erfüllt vom Geiſte des neuen Va⸗ terlandes und der Kameradſchaft der SA⸗Männer. Eine bunte Folge von wertvollen Darbietungen deklamatoriſcher und geſanglicher Art leitete den Abend ein. Das Marſchlied„Wohlauf Kameraden“ auf den Lippen, zog der Sprechchor des Sturmes in den Saal. Dem Feuerſpruch und dem Vortrag von Hitlerworten aus Reden und Schriften ſchloß er den Trutzſpruch„Deutſchland ſtirbt nicht!“ an, deſſen Worte„Im Glauben an Deutſchland werden wir das Schickſal meiſtern!“ von der Gemeinſchaft der Anweſenden als Gelöbnis nachgeſprochen wurben. Das gemeinſam geſungene Vaterlandslied vom „Gott, der Eiſen wachſen ließ“ bildete den Ueber⸗ gang zum Höhepunkt des Abends. Unter den Klängen von„Preußens Gloria“ mar⸗ ſchierte der Sturm hinter ſeinem Führer ein, feier⸗ lich begrüßt. Zu beiden Seiten der Bühne waren die Fahnenabordnungen mit der alten und der zu weihenden neuen Sturmfahne poſtiert. Der Beauftragte der Standarte wandte ſich in ſeiner Anſprache insbeſondere an die un⸗ gedienten SA⸗Kameraden, denen er die Be⸗ dentung der Fahne als heiliges Symbol vor Augen hielt. Der ſoldatiſche Fahnenträger und die Helden unſerer ſtolzen Bewegung haben, ſo führte er u. a. aus, die Pflicht, die Fahne jederzeit mit ihrem Leibe zu be⸗ ſchützen. Dieſe Fahne um ſo mehr, als in ihr die tauſendjährige Sehnſucht unſeres Volkes nach dem Deutſchen Reich der Einigkeit und Freiheit ver⸗ ankert iſt. Dem Sturmführer nahm er ſodann den Eid auf die Fahne ab, der ſeinerſeits gelobte, ſie allzeit hoch in Ehren zu halten. Ueber den gedämpften Wogen des Deutſchland⸗ liedes erklang während der Vereidigung der ein⸗ zelnen Sturmkameraden der Weiheſpruch aus dem Kameradſchaftstreſfen der ehem. 113er Stimmungsvoller Begrüßungsabend im Kolpinghaus Auläßlich ihrer Bundestagung trafen ſich die Ka⸗ meraden des ehemaligen 5. ba diſchen Infan⸗ terie⸗Regiments 113 aus allen Gegenden Süddeutſchlands am Samstagabend zur Begrü⸗ ßungsfeier. Der mit den Flaggen des Dritten Reichs geſchmückte Saal war dicht beſetzt. Von der geſchmackvoll mit einem überlebensgroßen Bruſt⸗ bild unſeres Volkskanzlers(von Plakatmaler An⸗ dreß) ausgeſtatteten Bühne herab muſizierte die Kapelle Becker in tadelloſer Salonorcheſter⸗ beſetzung. Die bei Veranſtaltungen mit militäriſchem Gepräge ſonſt übliche Vortragsfolge verſtand ſie mit Opernmuſik und Operettenfantaſien in gewohnter Güte zu bereichern. Vereinsführer Ebert nahm mit freudiger Ge⸗ nugtuung Gelegenheit, die Kameraden, die ſich zur Bundestagung eingefunden hatten, unter ihnen ins⸗ beſondere Landrat Neumayer in Vertretung von Landrat Dr. Jeſenbeckh, den Landesführer des Kyffhäuſerbundes, Landesverband Baden, Major Häußler, den Bundesführerring, an der Spitze Bundesführer von Langsdorff, die Vereins⸗ führer und Kameraden der dem Gau angeſchloſſenen Militärvereine und ſämtliche Abordnungen der 113er⸗Vereine Süddeutſchlands, zu begrüßen. Nach dem erfreulichen Anwachſen des Vereins innerhalb eines Jahres, ſo führte er u. a. aus, und dem je⸗ weils ſtarken Beſuch der Monatsverſammlungen trete der 113er⸗Verein erſtmals an die Oeffentlich⸗ keit. Der Beſuch dieſes Begrüßungs⸗ und Kamerad⸗ ſchaftsabend mit ſeinen vielen Gäſten überzeuge ihn davon, daß die 113er in Mannheim nicht unbekannt ſind. Gottſeidank dürfen wir durch die große Tat Adolf Hitlers wieder behaupten, daß die zwei Mil⸗ lionen Kameraden nicht umſonſt für ihr Vaterland geſtorben ſind. Für den Heldentod unſerer Kame⸗ raden, die dafür ihr Leben gaben, damit wir leben, wollen wir aus tiefſter Seele dankbar ſein. Gleich⸗ zeitig wollen wir aber auch der Helden der Braunen Armee unſeres Führers in Ehrfurcht geöͤenken. Er⸗ heben wir uns und geloben, ſie nie zu vergeſſen! Beide haben unter Einſatz von Blut und Gut das Volk geſchützt und jeder auf ſeinem Platz den Weg zu einem neuen, großen und freien Deutſchland, das unſer heiliges Vaterland iſt, geebnet. Wir alten Frontſoldaten wollen, ſowie wir draußen im Schlach⸗ tendonner der Granaten, im Blut und Schlamm der Schützengräben unſere Pflicht getan, auch heute uns jederzeit für unſeres Vaterlandes Wiederaufſtieg einſetzen unter der genialen Führung unſeres ehe⸗ maligen Frontkameraden und heutigen Volks⸗ kanzlers Adolf Hitler und unter der Schirmherr⸗ ſchaft unſeres greiſen Feldmarſchalls von Hinden⸗ burg. Der ſtumme Gruß an die toten Helden unſeres Volkes war von der gedämpft durch die Herzen der Anweſenden ſchwebenden Weiſe gom guten Kame⸗ raden getragen! Obarſtleutnant von Langsdorff appellierte an das ausgeprägte Kameradſchaftsgefühl der 113er und den vortrefflichen Geiſt, der Gemein⸗ gut der Kameraden ſei. Dieſe militäriſchen Tugen⸗ den mögen wir wieder von neuem üben und als Vorbilder jederzeit vorleben. Kanzler und Reichs⸗ präſidenten haben wir die neue Freiheit in unſerer Heimat zu danken. Wir wollen ihnen und damit unſerem Vaterlande aufs neue unverbrüchliche Treue geloben! Das Deutſchlandlied erklang im Anſchluß hieran, als Bekräftigung dieſes Gelöbniſſes von den Anweſenden gemeinſchaftlich angeſtimmt. In buntabwechſelnder Folge ſetzte der unterhal⸗ tende Teil des Abends mit Liedern für Sopran, von Frau E. Papsdorf anſprechend geſungen, am Flügel von Frl. Erl ausgezeichnet begleitet, ein. Unter ſeinem Dirigentenſtellvertreter Offſeß trat der Geſangverein der Polizeibeamten Mannheims in Chordarbietungen recht an⸗ genehm in Erſcheinung. Unſerem beliebten Lokal⸗ humoriſten Fritz Fegbeutel gelang es natürlich, ſofortige Berbindung mit dem Publikum herzuſtellen, das ſich nach ſeinem zweiten Auftreten nicht mehr beruhigen wollte. Der inzwiſchen eingetroffene Gauführer des Rhein⸗Neckar⸗Militär⸗Gau⸗ verbandes, Dr. Hieke ergriff die Gelegenheit zu einigen Worten freudiger Begrüßung der vielen Kameraden. Kamerad Häußler geſtattete ſich in zarter Aufmerkſamkeit eine Lobrede auf die deutſchen Frauen. Zwiſchen weiteren Darbietungen, die vom Doppelquartett des Geſangsvereins„Flügelrad“ der Eiſen⸗ bahner, Frau Paysdorf al Sopraniſtin und dem unverwüſtlichen Fegbeutel mit großem An⸗ klang beſtritten wurden, erklang des öfteren das von den alten 5er⸗Kameraden gemeinſam geſungene öer⸗Lied. Den Dankesworten des Vereinsführers an alle Mitwirkenden und dem Schlußmarſch der Ka⸗ pelle folgte der Tanz bis nach Mitternacht. hgn. Feſtkommers- Chargenausfahrt— Ball Das 10 jährige Stiſtungsfeſt des Stuöentenvereins„Wartburg“ In dieſen Tagen beging der Techniſche Studenten⸗ freundete Korporationen, Verein„Wartburg“ an der Rhein. Ingenieur⸗ ſchule ſein 10jähriges Stiftungsfeſt mit Feſtkommers, Chargenauffahrt, Ball, Couleuraus⸗ flug und ſtillen Abtrunk ſowie all den anderen reſpek⸗ tablen Formalitäten, die in der ſtudentiſchen Tradi⸗ tion ſeit Jahrhunderten feſtliegen. Der offizielle Feſtkommers im Parkhotel litt ein wenig unter der Konkurrenz des SA⸗Propa⸗ gandamarſches, erhielt aber wieberum eine beſondere Weihe durch die Rede ihres Ehren⸗Alten⸗Herrn Pfarrers Kölli. Er ſprach über die Zuſammenhänge von Technik und Kultur in jener univerſal⸗humaniſtt⸗ ſchen Weiſe, die man bei ſeinem gelegentlichen und leider auch ſeltenen Auftreten ſo ſehr ſchätzen gelernt hat. Die Griechen ſchon in der Prometheus⸗Sage gaben der„techniſchen“ Beherrſchung des Feuers einen heroiſch⸗unheilvollen Anſtrich. Die Großen unſeres chriſtlichen Kulturkreiſes wußten Technik und Kunſt, Zweck und Harmonie zu vereinigen, und ganz iſt dieſe Fähigkeit nie verſchwunden, man denke an den Kraftwagenbauſtil der verſchiedenen Länder. Auf jeden Fall: nicht die Technik als ſolche iſt böſe, ſondern der Geiſt, der ſie beherrſcht und verwendet; denn man kann Waffen und Fahrzeuge zu Ver⸗ brechen, Hilfeleiſtung oder zum Kriege gebrauchen. Der„Sündenfall der Technik“ geſchah im Kapitalis⸗ mus. Dieſe Erkenntniſſe wandte Pfarrer Kölli nun auf die Entwicklung des Studententums und der Jugend in der Vorkriegszeit an, wußte traditionelle Erſtar⸗ rung und Wandervogelbelebung zu werten und ſtellte für die Zukunft auf charaktervolle Perſönlichkeit als bewußt mitarbeitendes Glied im Volksganzen ab. Der Führer der Wartburg, Adolf Zink, ließ den einen cantus nach dem andern ſteigen, kommandierte die Füchſe, begrüßte die Gäſte, unter denen ſich be⸗ Landrat Veſenbeckh, die Herrn Profeſſoren der Ingenieurſchule, Em⸗ melmann, Guckes, Pechau und Thele ſowie auch der ſtellvertr. Führer der Mannheimer Stu⸗ dentenſchaft, Federheil, befanden. Mehrere Gäſte, u. a. auch Landrat Veſen beckh, richteten ſinnige rück⸗ und vorwärtsblickende Gratulationsanſprachen an den Jubilar. Dann war man allmählich am Ende des offiziellen Teils. Dr. Pechau übernahm das Präſidium, die Chargen marſchierten ab mit Fahnen und Schlägerklingen und die allgemeine Fidelitas ging los. Am Samstagabend ſtieg dann der„Feſtkommers mit Damen“ und nachfolgendem Feſtball. Das Bild im Saale war bunt, die Unterhaltung vom Fleck weg angeregt. Unter den Gäſten Direktor Heuſer von der Ingenieurſchule und E. A. H. Prof. Stofferan. Bundesſchweſter Frl. Dillmann überreichte eine hübſch geſtickte Bannerſchleife. A. H. Caeſar gab einen kleinen Rückblick auf die Geſchichte der Korpo⸗ ration. Der Führer Zink ſprach über den Ehrbegriff, der eine Grundbedingung der Volksgemeinſchaft ſei. Für die Ehre muß man mit der Wafſe ein⸗ treten können; denn ihre Beſchmutzung kann nur mit Blut abgewaſchen werden. Freilich iſt damit weder eine Kaſten⸗ und Standes⸗ ehre alter Zeit gemeint noch ſoll dem Raufbold Schutz und Vorteil gewährt werden. Fräulein Gantner brachte noch verſchiedene Lieder von Brahms, Blech u. a. zum Vortrag, erntete viel Beifall und erhielt einen großen Blumenſtrauß. Auf den Führer wurde ein Ehrenſalamander gerieben. Den Uebergang zum Feſtball bildete eine Polonaiſe unter Führung von Tanzlehrer Knöller. Zum Tanze ſpielte die Lud⸗ wigshafener Kapelle Bruckner, die ſich auch ſonſt als Unterhaltungskapelle und„Bierorgel“ beſtens bewährte. 8 ee 223— 8 hellen Kindermunde eines BdM⸗Jungmädels. Das alterprobte herrliche Kampflied unſeres unvergeß⸗ lichen Horſt Weſſel brauſte durch die Menge und wurde vom dreifachen Heilgruß an den Führer ab⸗ gelöſt. Die neue Fahne voran, verließ der Sturm den Saal. Während der geſamten Feierlichkeiten ſtanden die Anweſenden erhobenen Armes zu ſtummem Gruß. Nochmals ſchwebte die Kinder⸗ ſtimme des Jungmädels zu einem Huldigungsſpruch auf unſeren ehrwürdigen Reichspräſidenten durch den Raum. Dem Feſtakt folgte das kameradſchaftliche Zuſammenſein. Chorlieder des Doppelquartetts der Regimentsver⸗ einigung der 23er Baritongeſänge und Opernlieder der Herren Hartmann und Schöffel, von Frl. Moos am Flügel begleitet, Heiteres Allerlei des Sturmführers Robert Wagener, Pfälzer Mund⸗ artgedichte und fröhliche Dinge durch Herrn Willy Rettelbach dargeboten, ſchmückten dieſen Teil des Abends und verſetzten die anweſenden Kameraden einige Stunden in fröhliche Stimmung. Ganz be⸗ ſonders trug hierzu der Muſikzug Hahn des SA⸗ Sturmbannes 1V/17 bei, der unermüdlich um das Wohlergehen ſeiner Kameraden und deren An⸗ gehörigen beſorgt war. un Für den gehobenen mittleren nichttechniſchen Dienſt bei der Deutſchen Reichsbahn werden ſeit 1. Mai, wie der Beamten⸗Nachrichten⸗Dienſt meldet, wieder Dienſtanfänger angenommen und eingeſtellt. Sie dürfen, ſo heißt es in der ent⸗ ſprechenden Verfügung der Hauptverwaltung der Deutſchen Reichsbahn, die Altersgrenze von 40 Jah⸗ ren nicht überſchritten haben.(Ausnahmen für Ver⸗ ſorgungsanwärter werden genehmigt.) Bei der Aus⸗ wahl der Zivilſupernumerare iſt beſonderer Wert darauf zu legen, daß ſie den Gedanken der Volks⸗ geeminſchaft voll in ſich aufgenommen und ihn auch bereits in die Tat umgeſetzt haben. Vor der An⸗ nahme des Bewerbers iſt deshalb zu prüfen, ob er dieſer Anforderung gerecht wird. Der Nachweis iſt durch Beſcheinigungen über die erfolgreiche Teil⸗ nahme an ſolchen Einrichtungen zu erbringen, bei denen junge Leute aller Volkskreiſe zum Zwecke der Erziehung zur Volksgemeinſchaft im nationalſozia⸗ liſtiſchen Sinne zuſammengeführt werden. Bewer⸗ ber, die z. B. den Nachweis erbringen, daß ſie bereits längere Zeit der Ss oder SA angehören oder im Freiwilligen Arbeitsdienſt geſtanden und ſich darin bewährt haben, ſind deshalb bevorzugt zu berückſich⸗ tigen. Die Geſamtzahl der zuzulaſſenden Zivil⸗ ſupernumerare, Reichsbahn⸗Aſpiranten und Auf⸗ ſtiegsbeamten ſowie der als Erſatz für ausgeſchiedene Verſorgungsanwärter einzuſtellende Nachwuchs be⸗ trägt 1121. Filmrunoſchau Roxy:„Mit dir durch dick und dünn“ Ein richtiger Sorgenbrecher iſt dieſer in Münche⸗ ner Künſtlerkreiſen ſpielende Film, bei dem Frauz Seitz die Regie führte. Es iſt zwar nicht das erſte Mal, daß uns Franz Seitz in die Gebilde des Lä⸗ Curitne Scumlung S HRaixt chelns führt, denn über ſeine Einfälle durften wir ſchon manchmal lachen. Aber man darf feſtſtellen, daß Seitz bei dieſem Jubiläumsfilm— auf ein vol⸗ les Hundert Filme hat er es gebracht— ſich ſelbſt übertroffen hat und alle Regiſter eines ſprühenden Humors zog. Ueber die Handlung etwas zu verra⸗ ten, hieße Köſtliches vorwegnehmen. Nur ſo viel ſei geſagt, daß zwei junge Münchener Küuſtler ſich in eine Verwechſlungsgeſchichte verwickeln und durch dick und dünn gehen müſſen, ehe die Irrungen auf⸗ geklärt werden können und ſich alles in Wohtgefal⸗ len auflöſt. Wenn man auch hinter die Wahrſchern⸗ lichkeit der Handlung ein Fragezeichen ſetzen muß, ſo hat man an dem Inhalt doch ſeine Freude. Die ſtärkſten Stützen des Filmes ſind die Dar⸗ ſteller, die ein paar ausgezeichnete Typen verkör⸗ pern. Paul Kemp geſtaltet glaubhaft den ewig in Verlegenheit befindlichen aber ſtets das Schickſal mit Humor meiſternden Bildhauer. Neben ihm ver⸗ dient Joe Stoeckel genannt zu werden, deſſen Original⸗Münchener Dienſtmann, nicht beſſer hätte ſein können. Dazu noch die unverwüſtliche Lis l Karlſtadt, und man wird ſich ſchon denken kön⸗ nen, was dabei herauskommt. Die übrigen Mit⸗ wirkenden treten neben dieſen„Kauonen“ ziemlich in den Hintergrund, wobei es ihnen aber doch mög⸗ lich iſt, ihr Können unter Beweis zu ſtellen. j. Wetterkarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarte Soimlaq en E. Mai gs,& Uh., calb- Owoemos. O nener. O na degecxt vom-se Odedecrt okRegen * Schnee& Ccaupein cneder K Seuntzr Onasume. O. Selt telchter ost massiger Susi ẽ e Stormtscher Norowesd die preue ſiegen mit dem minde oie dercen skänonen stenenden Z6ft tew'geden qie remperatur an, bie Cinien verdingen orte mit oleichem auf Neeresaweau umgerechneten Cuftarucs Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle Frank⸗ furt a. M. vom 7. Mai. Die ſtarke Erwärmung führte am Sonntag auch innerhalb unſeres Bezirks zu ver⸗ breiteten Wärmegewittern. Zur Zeit dringen von Weſten her unter kräftigem Luftdruckanſtieg kühlere ozeaniſche Luftmaſſen nach dem ſich heute wieder ſtär⸗ ker erwärmenden Mitteleuropa vor. Bei ihrem Ein⸗ dringen werden bei uns vorausſichtlich noch im Lauſe des Montags ſtarke Bewölkung und teilmeiſe gewitt⸗ rige Niederſchläge aufkommen. Die Geſamtentwick⸗ lung wird jedoch eine weitere Verbreiterung und Verſtärkung des nordoſteuropäiſchen Hochdruck⸗ gebietes zeitigen. Vorausfage ſür Dienstag, S. Mai Nach anfänglicher ſtarker Bewölkung und teilweiſe gewittrigen Niederſchlägen wieder vielſach aufhei⸗ ternd, bei ſüdweſtlichen Winden friſcher. Höchſttemperatur in Mannheim am 6. Mai + 24d,6 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 7. Mai 4 13 Grad; heute früh 8 Uhr 14,9 Grad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Mai ——— 3 9 7 Nedar-Begel 4 5 6 7. infeld 7 E 3 0595 995 54 19/ P Mannbeln..07/2,00 2,1302.20 Kebl....20 2,10.122.38,2,30 Jagſifeld.. 0,529.500—.38 Maxan.58 3,54 3,50 3,73 3,71 Heilbroun..*231.200—.22 Mannheim..10 2,112,112.17235 Plochingen 0,179.20— 0,13 aub**-231.24½1.26 120 Diedesheim. 60 Köln 1,131,09..051,071124 Aus Baden Feuer in einem Kaliſchacht! Müllheim, 7. Mai. In dem Schacht 812 des Kali⸗Werkes Buggingen iſt unter Tag ein Brand ausgebrochen, über deſſen Umfang ſich Ge⸗ naues nicht feſtſtellen läßt. Die Leitung des Werkes gibt vorerſt keine Auskunft. Die Sanitätskolonne Müllheim iſt nach Buggingen angefordert. 8 Wie zu dem Großbrand weiter berichtet wird, iſt durch Knicken eines Pfeilers eine elektriſche Leitung durchſchlagen worden. Es entſtand Kurzſchluß. Der größte Teil der Belegſchaft konnte ſich noch ſofort retten, doch beſinden ſich noch 80 Mann im Schacht. Wegen der ſtarken Rauch⸗ entwicklung hat man Grund zu Befürchtungen über das Schickſal der Eingeſchloſſenen. BVrrief aus Toötmoos * Todtmoos, 7. Mai. Zur Braunen Meſſe in Mannheim fuhren am Freitag die Todtmooſer in der maleriſchen Tracht ihrer Vorväter. Die Koch⸗ löffelmacher zeigen drunten in der Großſtadt die Entſtehung des Löffels. Ihre Holzwaren fanden großen Anklang, nicht minder auch das Kirſchwaſſer und der Speck. Mit viel Sonne, Muſik auf allen Höhen und Böllerſchießen zog der erſte Mai— der baumes auf dem Löwenplatz, war ein vielbeſtauntes Ereignis. Nach der Uebertragung aus dem Luſt⸗ garten zu Berlin zogen Jungvolk, Hitlerjugend, SA, SAR, Feuerwehr und viel Volk hinauf in unſere alte Wallfahrtskirche. Auf dem Löwenplatz unter dem Maibaum erfolgte die Verleihung von Ehren⸗ zeichen an verdiente Feuerwehrkameraden für 25⸗, 20⸗ und 10⸗jährige Dienſtzeit und heim zum Rathaus flaggten Straßen. Das Abendkonzert mit Beleuch⸗ tung im Kurpark war ſtark beſucht und darnach trat in verſchiedenen Sälen das Tanzbein in ſeine Rechte ein. Ein wunderbarer Tag war verklungen. Am Sonntag war St. Florianstag, des Schutzheili⸗ gen oͤes Feuers Feiertag. 5 1. Sinsheim, 7. Mai. Seinen 70. Gebutstag feierte hier Kaufmann Julius Laubis eine ſtadt⸗ und bezirksbekannte Perſönlichkeit. In den Kriegs⸗ jahren als ſtellv. Bürgermeiſter und viele Jahre auch als Gemeinderat tätig, ſetzte er ſich immer für das Gemeinwohl ein. 20 Jahre gehörte er dem Ver⸗ waltungsrat der Spar⸗ und Waiſenkaſſe Sinsheim und 34 Jahre dem Auſſichtsrat der Vereinsbane Sinsheim an; als Rechner der Sparkaſſe für Land⸗ gemeinden, Heidelberg, entfaltete er eine reiche und fruchtbare Tätigkeit. Langjähriger Kolonnenführer des Freiw. Sanitätskolonne, langjähriger zweiter Vor⸗ ſitzender des Militärvereins, langjähriges Mitglied des Turnvereins und langjähriges Mitglied des „Liederkranz“— bei den beiden letzten Vereinen iſt der Jubilar Ehrenmitglied— kennzeichnen die volks · verbundene Haltung des Jubilars aufs beſte. * Lörrach, 5. Mai. In Obertüllingen brach abends eine etwa 58 Jahre alte Frau auf der Straße zu⸗ ſammen und verſchied in wenigen Minuten an den Folgen eines Heröſchlags. Wie feſtgeſtellt wurde, war die Frau mit dem Zug von Frankfurt am Main 3 nach Baſel gefahren, wo ſie jemand beſuchen wollte. 13 Da ſie aber keinerlei Papiere bei ſich trug, ließen ſie 9 die Zollbeamten natürlich nicht paſſieren. Es wurde ihr geraten, nach Lörrach zu fahren, und dort das Eintreffen eines Paſſes abzuwarten. Die Frau fuhr dann merkwürdigerweiſe nach Weil am Rhein und lief von hier aus mit ihrem Gepäck zu Fuß über Tüllingen nach Lörrach. Auf dem Wege dorthin er⸗ eilte ſie nun der Tod. Nach den bisherigen Feſt⸗ ſtellungen vermutet man, daß es ſich um eine Metz⸗ gersfrau aus Frankfurt a. M. handelt. Feſttag der Arbeit— herauf und ſchon die Einbrin⸗ gung und Aufſtellung der großen Tanne des Mal⸗ begleitete man die neue Sturmfahne durch die be⸗ Ein Todesopfer, ein Schwerverletzler trug eine Frau leichte Kopfverletzungen davon. *— Neue E Mannheimer Zeitung/ Abend . 8* * 8 SS ⸗Ausgabe Bti den Pionieren des Pfälzer Waldes Eindrucksvolle Hauptverſammlung des Pfälzer-Walövereins in Bergzabern * Bergzabern, 7. Mai. Die Hauptverſammlung des Pfälzer⸗ waldvereins am Sonntag vormittag hatte einen überaus zahlreichen Beſuch aufzuwei⸗ ſen. 60 Ortsgruppen der Pfalz, des Saargebiets und aus Rheinheſſen waren durch Abordnungen ver⸗ treten. Beſonders ſtark war die Beteiligung aus Eine Straße im maleriſchen Bergzabern dem Saargebiet, allein die Ortsgruppe Höchen war mit 60 Perſonen zur Tagung erſchienen. Die Beo ſucherzahl betrug insgeſamt etwa 300. Der Leiter der Hauptverſammlung, Miniſterial⸗ direktor Erb, gab ſeiner beſonderen Freude über den zahlreichen Beſuch Ausdruck und lenkte zu Be⸗ ginn der Tagung die Gedanken der Teilnehmer auf die am gleichen Tage in Zweibrücken ſtattfindende Saarkundgebung und verband damit die erneute Verſicherung des Pfälzerwaloͤvereins, die Brüder und Schweſtern des Saargebiets in ihrem End⸗ kampfe um die Heimkehr zum Deutſchen Reich tat⸗ kräftig zu unterſtützen. Aus dem Jahresbericht war zu entnehmen, daß der Pfälzerwaldverein im erſten Geſchäftsjahr des neuen Deutſchland ſein Ziel und ſein Streben er⸗ füllt ſah: Deutſchland ſei einig geworden. Die Wandervereine, unter ihnen beſonders der Pfälzerwaldverein, ſeien ſchon immer Schrittmacher der Volksgemeinſchaft geweſen, die im Dritten Reich verwirklicht ſei. Im Hauptvorſtand habe keine beſondere Gleich⸗ ſchaltung ſtattzufinden brauchen. Die Wandertätig⸗ keit ſei im letzten Jahre dehr rege geweſen, 2408 goldene Ehrenabzeichen, 126 Ehrenwanderſtäbe, 101 Ehrenabzeichen für zehnjährige, 26 für fünfzehn⸗ jährige, 8 für zwanzigjährige und vier für 25jäh⸗ rige Wandertätigkeit konnten verliehen werden. Die meiſten Abzeichen erhielten die Orts⸗ gruppen Ludwigshafen und Mannheim. Die Tätigkeit der Ortsgruppen ſei im Berichtsjahr trotz der knappen Geloͤmittel eine umfangreiche und vielfältige geweſen. Ludwigshafen⸗Mannheim hat die Kalmit⸗ hütte zu einem Höhenhaus und Hambach die Hohe Loog⸗Hütte ausgebaut; Lambrecht hat die Lampertskreuzhütte zu einem muſtergültigen Waloͤhaus geſtaltet und auch ſonſt wurden eine Reihe von Wegverbeſſerungen vorge⸗ nommen und eine neue Wegebezeichnung der ſüd⸗ pfälziſchen Grenze entlang geſchaffen. Das weitere Beſtehen der Kalmit⸗Wetterwarte ſei geſichert. Als Ort der Hauptverſammlung 1935 wurde Saar⸗ brücken und als Ziel des Hauptausfluges 1935 Lam⸗ brecht beſtimmt. Die Verſammlung ſtimmte noch einer Satzungsänderung zu, die das Führerprinzip für den Pfälzerwaloͤverein vorſieht. Regierungs⸗ ſchulrat Hartmann, der von ſeinem Amt zurück⸗ getreten iſt, wurde zum Ehrenmitglied des Vereins ernannt. Miniſterialdirektor Erb wies die Vereins⸗ führer an, Fühlung zu nehmen mit der Organi⸗ ſation„Kraft durch Freude“ und ihr die reichen Er⸗ Gräßliches Verkehrsunglück in Syeyer! * Speyer, 7. Mai. Sonntag abend gegen 6 Uhr ereignete ſich auf der Dudenhofener Straße bei der Einmündung der Oberen Langgaſſe in die Adolf⸗Hitler⸗Straße ein ſchweres Verkehrs⸗ unglück. Der 2zjährige SA⸗Mann Wilfried Sauter und ſeine Braut Elſa Stroh, beide aus Kirrweiler, fuhren mit dem Kraftrad in Richtung Dudenhofen, als ihnen ein Omnibus des Kraftver⸗ kehrs Waldſee entgegenkam. Der Kraftradfahrer ver⸗ ſuchte noch vor dem Autobus vorbeizukommen und die Landſtraße zu gewinnen. Dabei wurde er von dem Autobus erfaßt. Das Kraftrad geriet unter das Vorderrad des Autobus, der gegen einen Baum fuhr. Die Beifahrerin wurde unter das zer⸗ malmte Kraftrad gepreßt und erlitt ſo ſchwere Kopf⸗ und Lungenxverletzungen, daß ſie ſofort tot war. Dem Kraftradfahrer wurde das linke Bein abgequetſcht, außerdem erlitt er Verletzungen am anderen Bein und an der Hand. Er wurde in ſchwer verletztem Zuſtand ins Vinzentins⸗Kranken⸗ haus gebracht. Von den Inſaſſen des Omnibus, etwa 25 Mitglieder der Ns⸗Frauenſchaft Altrip, Die Ogoersheimer Bluttat Noch ein zweites Todesopfer nd. Oggersheim, 7. Mai. Das Familien⸗ drama im Hauſe der hieſigen Bäckereheleute Un⸗ angſt hat nun doch zu einem zweiten Todes⸗ * Ludwigshafen, 7. Mai. Dem Beiſpiel anderer Warenhausdiebe folgend, die teils ſchon verurteilt ſind, zum Teil ihrer Verurteilung entgegenſehen, taten ſich im Frühjahr 1933 die 36jährige Ehefrau Maria Jung, die 26 Jahre alte Ehefrau Paula Wittig und die Z3jährige Ehefrau Eliſabeth Steiner, alle aus Ludwigshafen, zuſammen. Sie unternahmen eine Reihe von Raubzügen in Mannheimer Warenhäuſern und machten Diebesſahrten nach Mainz, Wiesbaden, Karlsruhe und Stuttgart, wobei ſie ſich eines Autos bedienten. An den auswärtigen Diebſtählen war auch der 33⸗ jährige Fabrikarbeiter Adolf Berberich beteiligt und bei drei Autofahrten der 26 Jahre alte Kauf⸗ mann Phil. Burkard; deſſen Ehefrau Fran⸗ ziska und der Ehemann der Angeklagten Jung, Johannes Jung, hatten von dem geſtohlenen Gut, deſſen Herkunft ihnen bekannt war, verkauft. Die Menge der geſtohlenen Waren war außerordentlich groß, was ſchon daraus hervorgeht, daß mehr als 80 Käufer feſtgeſtellt werden konnten. Gegen die Diebesbande ſprach das Schöffengericht nachſtehendes Urteil aus: Maria Jung wegen fortgeſetzten Bandendiebſtahls drei Jahre zwer Monate Zuchthaus und drei Jahre Ehrverluſt, Paula 5 5 Gefäheliche Warenhausdiebe vor Gericht Die Hauptangeklagten zu Zuchthaus verurteilt Wittig und Eliſabeth Steiner je zwei Jahre Gefäng⸗ nis; wegen fortgeſetzten einfachen Diebſtahls Adol) Berberich ein Jahr, Phil. Burkard zwei Jahre Ge⸗ fängnis; wegen Hehlerei Johannes Jung ein Jahr, Franziska Burkard vier Monate Gefängnis, letztere mit Bewährungsfriſt. Für die übrigen Angeklagten, die zumeiſt geſtändig waren, wurde Haftfortdauer angeoroͤnet. Noch einmal St. Ingberter Sparkaſſenſkancal * Augsburg, 7. Mai. Die Verhandlung gegen den Augsburger Großkaufmann Johann Pircher brachte erſt in den ſpäten Abendſtunden das Urteil, das im Gegenſatz zu dem Erſturteil vor einem Jahr auf Freiſprechung von der Anklage eines Ver⸗ gehens der Anſtiftung und der Beihilfe zu einem Vergehen der Untreue lautete. Bei Pircher ſei zwar, ſo heißt es in der Begründung, mindeſtens ſchwere Untreue anzunehmen und verſchiedene ſtark bela⸗ ſtende Momente ſprächen für ſeine Mitſchuld. Doch habe der Nachweis nicht erbracht werden können, daß Raſtatt. Pircher wußte, daß er nicht nur das Sparkaſſengeſetz, ſondern auch das Strafgeſetz verletzt habe. opfer geführt. Die von ihrem Ehegatten ſchwer verletzte, 66 Jahre alte Frau Anna Unangſt, geborene Kunell, iſt an den Folgen ihrer Verletzun⸗ gen im St. Marienkrankenhaus geſtorben. Frau Unangſt war von ihrem Manne lebensgefährlich zu⸗ gerichtet worden. Sie trug bei dem Moroͤverſuch eine ſchwere Schädelverletzung davon, gab zwar Hofr⸗ nung auf Beſſerung, und wurde jetzt dͤoch das Opfer einer gleichzeitig erfolgten Gehirnverletzung. Der 63jährige Ehemann Karl Auguſt Unangſt wurde unter überaus zahlreicher Beteiligung der Bevölke⸗ rung zu Grabe getragen. Einbrecher in geſtohlener Aniform * Pforzheim, 7. Mai. Wie der Polizeibericht mel⸗ det, konnte hier ein langgeſuchter Einbrecher und Betrüger feſtgenommen werden. Es handelt ſich dabei um einen 27 Jahre alten ledigen Schreiner aus Schw.⸗Gmünd, der unter den verſchiedenſten Namen hier und auswärts aufgetreten und Einbrüche, Dieb⸗ ſtähle und Betrügereien begangen hat. So hat er ſich z. B. vor einigen Tagen bei einer Familie in Heil⸗ bronn unter einem falſchen Namen eingemietet, in einem unbewachten Augenblick dem Sohn der Familie, welcher Truppführer der SA iſt, die voll⸗ ſtändige Uniform geſtohlen und angezogen und fuhr mit einem Kraftwagen nach Pforzheim, wo er feſtgenommen wurde. Anerbengerichtsbezirke geändert * Karlsruhe, 5. Mai. Die Preſſeſtelle beim Staats⸗ miniſterium teilt mit: Für die Amtsgerichtsbezirke Baden⸗Baden, Gernsbach und Raſtatt war ſeither ein Anerbengericht beim Amtsgericht Raſtatt gebildet. Mit Rückſicht auf die geringe Zahl der Erbhöfe in dieſen Amtsbezirken wurde das Anerbengericht Raſtatt aufgehoben und ſein Bezirk mit dem Bezirk des Anerbengerichts Karlsruhe vereinigt. Das beim Amtsgericht Karlsruhe gebildete Anerbengericht um⸗ faßt daher jetzt die Amtsgerichtsbezirke Karlsruhe, Baden⸗Baden, Durlach, Ettlingen, Gernsbach und * Ladenburg, 7. Mai. In der Nähe des Stau⸗ wehrs iſt der 5jährige Sohn der Familie Emil Krauß beim Spielen in den Neckarkanah ge⸗ fallen und ertrunken. Die Leiche wurde bald darauf geborgen. Wiederbelebungsverſuche waren ohne Erfolg. * Waldshut, 5. Mai. Das Bad. Zollamt Schaff⸗ hauſen teilt mit, daß die Aufhebung der Auf⸗ enthaltsſteuer für private auslän diſche Kraftwagen nunmehr auch auf Geſellſchaftsreiſe⸗ wagen und Laſtwagen ausgedehnt worden ſei. Da⸗ durch kommt für ſämtliche ausländiſche Kraſtfahr⸗ zeuge in Deutſchland die Aufenthaltsſteuer in Weg⸗ fall. Den ausländiſchen Fahrern iſt auch die zoll⸗ freie Mitnahme von Betriebsſtoff bis zu einem be⸗ ſtimmten Quantum geſtattet. Für den eigenen Ge⸗ brauch können zehn Stumpen und 25 Zigaretten pro Perſon ebenfalls zollfrei von Ausländern eingeführt 955 ſchung der Urſache des Rehſterbens unter⸗ Völlig unſchädliche und angenehm einzunehmende Nat Halle 5, Stand 183. 5. Seite/ Nummer 207 kentniſſe und Erfahrungen im deutſchen Wanderleben zur Verfügung zuſtellen. 0 Die Verdienſte des nun 70jährigen Profeſſors Dr. Häberle und des durch ein Krankenlager behin⸗ derten Ausſchußmitgliedes, Kommerzienrat Heinrich Kohl um den Pfälzerwaldverein erfuhren durch der Führer des Vereins eine beſondere Würdigung. Die Verſammlung beſchloß, ihrer mit einer Dankes⸗ adreſſe zu gedenken.— Direktor Kederer⸗Lud⸗ wigshafen nahm vie Gelegenheit wahr, um den Füh⸗ rer des Hauptvereins zu ſeiner Ernennung als Miniſterialdirektor Glückwünſche zu übermitteln und deſſen Verdienſte während ſeiner ſechsjährigen Vor⸗ ſtandstätigkeit zu würdigen. Ein kräftiges Sieg⸗ Heil auf den Reichspräſidenten und den Führer Adolf Hitler beſchloſſen die Tagung. 5 Das Lindelsbrunnhaus eingeweiht Nach der Hauptverſammlung begaben ſich die Teilnehmer nach dem Lindelbrunnhaus, das, im Wasgau gelegen, als neuer Stützpunkt für Was⸗ gauwanderungen vom Hauptverein mit einem Koſten⸗ aufwand von 30 000 Mk. exrichtet und nun ſeiner Be⸗ ſtimmung übergeben wurde. Die Zahl der hier zur Einweihung zuſammengekommenen Wanderer war überaus groß, wohl über 1000 Wanderfreunde mögen es geweſen ſein. Das Haus war zur allgeminen Be⸗ ſichtigung freigegeben. Es iſt dreiſtöckig gebaut. Die Schlafzimmer, zugleich Wohnzimmer, tragen die Na⸗ men der Ortsgruppen, die deren Einrichtung zur Verfügung ſtellten. Es gibt ein Bergzaberner⸗, ein Kaiſerlauterner⸗, Landauer⸗, Neuſtadter⸗, Pirmaſen⸗ ſer⸗ und ein Speyerer⸗Zimmer.* —— Rehſterben in der Pfalz * Landan, 7. Mai. In pfälziſchen Jägerkreiſen hatte man ſich in letzter Zeit eingehend mit dem ver⸗ heerenden Rehſterben beſchäftigt. Nach einer Reihe von Berichten wurden in dieſem Frühjahre in vielen pfälziſchen Jagdrevieren außerordentlich viel Falr wild angetroffen. Im Revier von Offenbach be Landau fand man allein 20 verendete Rehe auf. Auch 9 in den angrenzenden Jagdrevieren Rohrbach, Stein⸗ weiler, Insheim und Herxheim ſind durchſchnittli 5 bis 6 verendete Rehe aufgefunden worden. Auch im Gebirge fand man einzelne gefallene Rehe auf Neuerdings wird auch aus den Eiſenacher Revie⸗ 5 zahlreiches Fallwild gemeldet. Der Pfälziſche Jagd⸗ ſchutzverein hat inzwiſchen Schritte zur Erfor⸗ — nommen. Man ließ einzelne gefallene Rehe ſezie⸗ ren, um den anatomiſchen Befund der Sterbekrank⸗ heit der Rehe feſtzuſtellen. Zunächſt kam* keinem Ergebnis. Man knickte deshalb 9 lebendes ſchwerkrankes Reh und bei deſſen Sektion nahm man wahr, daß ſich in der Bauchhöhle maſſen⸗ haft Würmer vorfanden, ſolche teils auch im Magen, der Leber und der Lunge. Mit ſicherer Wahrſchei lichkeit wird angenommen, daß eine Wurmſeuche durch Nahrungsaufnahme auf das Wild übergi bei der es ſich um die Verbreitung ſogenannter Ascariden handelt. Auch wird die Annahme ni fehl gehen, daß das Rehſterben hauptſächlich dort a getreten iſt, wo Jagoͤreviere an Wieſen grenzen, mit Menſchendung genährt wurden. Man hat ſofor auch eine Abwehrmaßnahme ergriffen und bringt nun in allen Revieren ſogenannte Kupferſalz⸗ lecken zur Aufſtellung, die ſich für den Schutz vor der Seuche hervorragend bewähren ſollen. 9 * Kaiſerslautern, 5. Mai. Profeſſor Dr. Danie! Häberle, wiſſenſchaftlicher Mitarbeiter am Geo logiſchen Inſtitut der Univerſität Heidelberg, beg am 8. Mai ſeinen 70. Geburtstag. Geborener Pfäl⸗ zer, hat er ſein ganzes Lebenswerk in den Dienſt der pfälziſchen Landeskunde und Heimatforſchung geſtellt Viele wiſſenſchaftliche Geſellſchaften haben Häberle in Anerkennung ſeiner hervorragenden Leiſtung zum Ehrenmitglied oder korreſpondierenden glied ernannt. Neuerdings hat die Univerſität H delberg ihm einen Lehrauftrag für pfälziſche Landes⸗ kunde auf geologiſcher Grundlage erteilt und ihn zum ordentlichen Honorarprofeſſor ernannt. B bei Schwäche⸗ und Reizzuſtänden, leichter Erregbarkeit, ſtreutheit, Gedächtnisſchwäche, Unluſtgefühl, nervöſer Schlo loſigkeit, nerv. Kopfſchmerzen, Migräne, nervöſen Herz⸗*3 beſchwerden, Herzklopfen, uuregelm. Herztätigkeit, Krampf⸗ zuſtänden, nervöſ. Magenleiden, Blutarmut und anderen Folge⸗ und Begleiterſcheinungen iſt unſer bekannter Philippsburger Herbaria⸗ Herzkräuter⸗We Flasche.50 RM., 3 Flaschen 6.— RM) d 922 8 erzkräuter⸗Tee (Paket.— KM., 3 Pakete.50 RM.) ein von faſt allen Verbrauchern bezeiſtert gelobtes Hei und Stärkungsmittel, das zugleich beruhigend auf die⸗ erz⸗ nerven und das Zentralnervenſyſtem einwirkt, die E barkeit herabſetzt und eine Geſundung des Blutes bewi * kräutermittel. Auch in Oblatenkapſeln(Schachtel g. und Tabletten(200 Stück.—./) lieferbar. Vie⸗ willige Dankſchreiben! Erhältlich in Apotheten oder unſere Verſandapotheke, ab 3 Packungen ſpeſeafrei. 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Eine Ueberraſchung, daß im belebteſten Gebiet(Dom⸗ bereich) der alten Rheinmetropole weder Schutzleute noch Dienſtmänner wußten, wo der Platz des K. Sp. C. 99, auf dem das Spiel gegen Mülheim ausgetragen wurde, liegt. Auch Plakate und Zeitungen ließen den von auswärts Kommen⸗ den im Stich. Obwohl prächtig gelegen und gepflegt, ließ der Platz wegen ſeiner beſchränkten Ausmaße beim erſten Anblick doch Bedenken aufkommen. Waldhof hat zu Hauſe anderen Spielraum. Zum Spiel ſelbſt: Nach außen hin wird auch die⸗ ſes neuerliche Unentſchieden kaum Begeiſterung erwecken; um aber dieſen Kampf von vornherein zu charakteriſieren, muß geſagt werden, daß der vorletzte Sonntag im Mann⸗ heimer Stadion weit eher hätte einen Sieg der Waldhöfer bringen müſſen, als der jüngſte Gang nach Köln. Mag es nun daran liegen, daß die Mülheimer durch die ſcharfe:2⸗ Abfuhr durch die Böckinger einen außerordentlichen Anlaß zur Rehabilitierung als Gruppenteilnehmer ſahen, ſei es, daß ſie die ſchwachen Leiſtungen von Mannheim— Heil⸗ bronn zu Hauſe mindeſtens verbeſſern wollten— ſo viel ſteht wenigſtens feſt, daß die Mülheimer in dieſem Spiel tatſächlich zu einer weit beſſeren Geſamtleiſtung als aus⸗ wärts aufliefen, vor allem mit einem Einſatz, einem Löwen⸗ mut kämpften, der bei der beſonders nach Halbzeit ein⸗ ſetzenden ungeheuren Unterſtützung durch die Zuſchauer ſich auswirken mußte. Damit ſoll das Abſchneiden Waldͤhofs in keiner Weiſe bemäntelt werden, da bei dem gerechten Ausgang des Spiels immer noch der moraliſche Erfolg auf ſeiten der Mannheimer iſt. So ſchlecht wie es ſchien, iſt Mülheim doch nicht, denn es kann nun einmal nicht an der Tatſache gerüttelt werden, daß es keinem der Gruppe gelang, die Kölner zu Hauſe zu ſchlagen. Die Sache ſing mit einem Dominieren Waldͤhofs an, das 20 Minuten einen meiſterhoften Fußball hinlegte, der die Führung auch reichlich verdiente. Als aber dann Kiefer den Fehler beging, einen Ball als bereits aus zu be⸗ trachten les wurde wenigſtens nicht gepfiffen), und infolge⸗ deſſen der Halbrechte Göke zu einem Flankenball kam, den der Linksaußen Ziskoven unter Beihilfe der Verteidi⸗ gung einköpfte, war die Wende des Spiels ſchon für die zweite Hälfte langſom vorbereitet. Durch den bis zur Pauſe durch dieſen Erfolg dann wirkſam gehaltenen:1⸗ Stand wuchs der Wille der Mülheimer ins ungemeſſene und ſie brachten es ſogar fertig, ganz kriſenhafte zehn Minuten für Waldhof nach Seitenwechſel heraufzubeſchwö⸗ ren. Dieſe wurden von Mannheim glücklich überſtanden, die Ruhe und Sammlung kehrte wieder, ſo daß Mannheim überwiegend den Gang der Dinge dirigierte— ohne nach dem koloſſalen Tempo und bei ſehr mitnehmender Temperatur und ihrer begreiflichen Auswirkung den Sieg erlangen zu können, der allerdings auch diesmal im Bereich der Mül⸗ heimer lag. Etwas mag aber auch der Umſtano mit eingewirkt haben, daß Peters⸗München⸗Gladbach zweimal offenſichtliches „Hand“ im Mülheimer Strafraum überſah. Aber es ſoll auch geſagt werden, daß gerade bei dieſem ſchweren Kampf wieder die Waldhoſſchwächen zutage tra⸗ ten, die zu dem trotz allem nicht ganz erwarteten Ablauf der Gruppenkämpfe weſentlich mit beitrugen: So war Kie⸗ fer, der trotz der oben erwähnten Selbſttäuſchung der beſte Mann der Mannheimer mit Rihm, dem eigentlich letzten Endes das Unentſchieden zu danken iſt, denn in ein⸗ zelnen Großparaden, die an die Grenze der ſportlichen Wag⸗ halſigkeit gingen, verhütete er todſicher erwartete Erfolge der Mülheimer. Auch Kiefer ſchlug einmal in Abweſenheit Rihms auf der Torlinie noch ab. Aber bei den Vorderleuten Rihms fing es ſchon an. Hier werden die Bälle zu kurr z geköpft oder abgeſchlagen, ſo daß die Gefahr nie ganz ge⸗ bannt iſt, dazu aber auch die Läuferreihe unnötig belaſtet wird(letzten Endes auch der Torwart). Leiſt findet eher noch periodiſch den befreienden Abſchlag. Als Ganzes wäre über die Läuferreihe nicht zu klagen, wenn auch Brezing Zeiten hatte, in denen er ſchwamm. Er machte es wieder wett. Im Sturm findet ſich dann die weitere Fortſetzung der hinten vorliegenden Schwächen. Mag ſein, daß Wolz neben ſeinem alten Kameraden Pennig eine beſſere Partie liefert. Vor der Pauſe war er ſehr gut, um ſpäter mit dem ſtarken Abfallen von Engelhart wieder in Mitleidenſchaft gezogen zu werden. Siffling neigt bei anerkanntem Können doch ſtark zu Mißſtimmung, was das Spiel natürlich hemmt. Heermann verſiel nach der Pauſe mit dem geſamten Innen⸗ ſturm(teilweiſe auch vor ͤer Pauſe) ins Fummeln; jeder erwartete den Schuß des andern, man ſchob das Leder hin und her, anſtatt beherzt aufs Tor zu knallen. Weidinger ſpielte noch om ungehemmteſten, erhielt aber auch reichlich ungenaue Vorlagen. Alles in ollem bleibt an der Waldhof⸗ leiſtung noch manches zu runden. Vor allem nicht den Geg⸗ ner zum Dazwiſchenfahren kommen zu laſſen, ſondern recht⸗ zeitig abzuſpielen oder zu ſchießen. A. M. Olympia⸗Vorbereitungen der Schwimmer Irl. Genenger ſchwimmt Höchſtleiſtung Olympiaprüfung in Ohligs Im Beiſein des Verbandsführers Georg Hax⸗Berlin wurde die weſtdeutſche Gebiets⸗Olympia⸗Prüſung vor aus⸗ verkauftem Haus in Ohligs abgewickelt. Auf der mittel⸗ ſchweren und rekordfähigen 25⸗Meter⸗Bahn gab es durch⸗ weg glänzende Leiſtungen und als Beſtes auch einen neuen deutſchen Rekord, den Frl. Martha Genenger⸗Neptun Kre⸗ ſeld über 200 Meter Bruſt mit 3,04 Min. erzielte. Die alte Rekordzeit war:04,1 Min. von Frl. Dreyer⸗Düſſel⸗ dorf, die in dieſem Rennen glatt geſchlagen blieb. Die Ergebniſſe: Herren: Kraul, 200 Meter: 1. Lenkitſch⸗Aachen 06 :18,2 Min.; 2. Haas⸗Poſ. Köln:20,7 Min.; 3. Lamberts⸗ Pof. Köln:26,4 Min.— Bruſt 200 Meter: 1. Heina⸗ Glacbeck 13:50,2 Min.; 2. Ohligſchläger⸗Trier:52 Min.; 3. Meurer⸗Köln⸗Worringen:52,4 in.— Rücken 100 Meter: 1. Simon⸗Gladbeck:12,2 Min.; 2. Nordmeier⸗ Mühlheim⸗Ruhr:16,2 Min.; 3. Hermann⸗Polizei Köln :16,5 Min.— Kraul 100 Meter: 1. Lenkitſch⸗Aachen:01 Min.; 2. Schwarz⸗Poſeidon Köln:03 Min.; 3. Trocha⸗ Aachen:02,2 Min.— Kunſtſpringen: 1. Plumanns⸗Sparta⸗ Köln 135,43 P.— Kraul 400 Meter: 1. Peters⸗Gut Naß Elberfeld:15 Min.; 2. Hülſewiſche⸗Sparta Köln:19,2 Min.— Waſſerball: Gau Niederrhein— Gau Mittelrhein: 15:10(:). Damen: Kraul 100 Meter: 1. Ohliger⸗D Solingen :19,4 Min.; 2. Lohmar⸗Waſſerfreunde Bonn:15 Min., 3. Schröder⸗Germania Dortmund:16,4 Min.— Bruſt 200 Meter: 1. Genenger⸗Neptun Krefeld:04;(neuer deutſcher Rekord); 2. Dreyer⸗Düſſeldorf 98:09 Min.; 3. Woll⸗ ſchläger⸗DSC Duisburg:21 Min.— Rücken 100 Meter: 1. Stolte⸗Düſſeldorf 98:23,6 Min.; 2. Rupke⸗Ohligs 04 :240 Min.; 3. Saſſerath⸗Düſſeſdorf 98:26,9 Min.— Kraul 400 Meter: 1. Arens⸗Germania Dortmund:23,6 Min.; 2. Köſter⸗Rote Erde Hamm:27,2 Min. Der Kölner Deiters war aus beruflicher Verhinderung nicht am Start. O lympiaprüfungswettkämyfe der Schwimmer Man t nicht zu weit, wenn man behauptet, daß man am 19. Mai im Herſchelbad in Mannheim, die vom hwimmverein Mannheim durchgeführten Prüfungswett⸗ der Gaue 12 bis 16 als inoffizielbe Süd⸗ deutſche Meiſterſchaften anſieht. Da den Star⸗ kenden Pflichtzeiten vorgeſchrieben ſind, kommen ſaſt nur die Meiſter der einzelnen Gaue in Frage. Seit Jahren dürften in Mannheim derartige Leiſtunen im Schwimmſport nicht geboten worden ſein. Die erſte Deutſche Springerſchule von München hat ſich bereits mit ihren 5 Beſten unter Führung von Refer an⸗ geſagt. Großes Intereſſe dürften die Waſſerballſpiele der einzelnen Gaue beanſpruchen, die bereits oͤurch Auswahl⸗ ſpiele die beſte Mannſchaft zuſammenzuſtellen ſuchen. Die Schwimmbahn im Herſchelbad wird auf 25 Meter hergerichtet, da wie wir erfohren, verſchiedenen zur Zeit beſtehenden Bahn⸗ und Staffelhöchſtleiſtungen zu Leibe ge⸗ angen werden ſoll. Im Mannheimer Schwimmſport dürfte er 19. Mai das Ereignis des Jahres 1934 geben. Olympiatraining der Waſſerballer Uebungskurſe in Frankfurt, Berlin und Hannover Von allen Sportlern haben es wohl die Waſſerballer am ſchwerſten, ihre Nationalmannſchaft für 1936 richtig ein⸗ zuſpielen. Im Winter ſcheitert ein planmäßiges Ueben an dem bedauerlichen Mangel an großen Schwimmhallen mit genügend großen Spielfeldern und im Sommer iſt die ohnehin kurze Zeit meiſtens noch durch Meiſterſchaften, Länderkämpfe und andere Veranſtaltungen ausgefüllt. Der DSw verſucht aus dieſem Grunde, die kurze Vorſommer⸗ ſaiſon für die Vorbereitung der Waſſerball⸗Nationalmann⸗ ſchaft auszunutzen. So ſollen zu Ende Mai und Auſang Juni jeweils zweitägige Olympia⸗Uebungskurſe in Frank⸗ furt, Berlin und Hannover angeſetzt werden, zu denen immer die deutſche A⸗ und B⸗Mannſchaft eingeladen wird. Die bereits voreilig angezeigten Kurſe Braunſchweig finden dagegen nicht ſtatt. Südweſt— Württemberg:3(:1) Knapper aber verdienter Sieg Bor ungefähr 5000 Zuſchauern lieferten ſich die Vertre⸗ ter des Gaues Südweſt und des Gaues Württemberg einen ſpannenden und dramatiſchen Kampf. Leider waren die beiden Mannſchaften nicht in der urſprünglich vorgeſehenen Aufſtellung angetreten. Bei Südweſt fehlte Conen, der vom Diß nicht freigegeben wurde. Dafür übernahm in Bremen und Hörnle⸗Ludwigshafen die Sturmführung und Lutz⸗FK Pirmaſens den Verbinderpoſten. Bei den Gäſten fehlte der rechte Läufer Wurzer und der Halbrechte Koch. Dafür ſpielte Hanke rechter Läufer und Schuſter⸗Ulm 94 kinker Läufer. Halbrechts wirkte Schmitt⸗Stuttgarter Sp. Fr. Die Südweſtmannſchaft kam zu einem knappen Ergeb⸗ nis, was vom einheimiſchen Publikum ſelbſtverſtändlich mit großer Begeiſterung aufgenommen wurde. Der Schiedsrichter Dehn⸗Durlach war dem Spiel ein gerechter Leiter. 6 Nach einem Schülerſpiel traten beide Mannſchaften an. »Nach kurzer Begrüßung durch den Gaufachwart Zimmer be⸗ gann ſofort der große Kampf. Die Südweſtmannſchaft er⸗ öffnete mit wuchtigen Angriffen, und ſchon in der erſten Minute verwandelte der Halbrechte Reichmann eine Vor⸗ lage Hörnles zum Führungstreffer. aus dem Hinterhalt kamen die Gäſte in der 14. Minute durch Förſchler zum Ausgleich. In der 35. Minute gab der rechte Verteidiger Konrad eine weite Vorlage, der Gäſte⸗ hüter lief dem Ball entgegen, aber Hörnle war ſchneller und ſchoß ins leere Tor zum:1. In der Folge mußte Lutz ver⸗ letzt ausſcheiden und Schaub ſprang dafür ein.— Nach dem Wechſel ließ das Tempo etwas nach, aber trotzdem ſah man noch einen hervorragenden Kampf. Bei einem Straſſtoß Hergerts fauſtete der Gäſtehüter den Ball zurück, Fath war zur Stelle, wurde aber unfair gelegt; der Elfmeter wurde von Hergert zum dritten Treffer verwandelt. Die Gäſte gaben ſich aber noch nicht geſchlagen; ſie konnten durch ein Mißverſtändnis in der Südweſt⸗Verteidigung durch den Halbrechten Schmitt einen Treffer aufholen und wenige Minuten ſpäter durch Förſchler ausgleichen. Der Sieges⸗ treffer für Südweſt fiel durch Theobald, der einen durch die Gäſte verſchuldeten Händeelfmeter verwandelte. —— BfR Mannheim ſiegt in der Schweiz FC Luzern— VfR Mannheim:3 Die badiſche Gauligamannſchaft Vfg Mannheim gaſtierte am Samstag in der Schweiz beim FC Luzern. Die Mann⸗ heimer konnten mit ihrer techniſchen Spielweiſe gut gefal⸗ len und mit:2 einen zwar knappen, aber verdienten Sieg erringen. Gottfried v. Cramm, der deutſche Tennis⸗Spitzenſpieler, wurde im Enoͤſpiel der tſchechiſchen Meiſterſchaften in Prag von dem Deutſchböhmen Roderich Menzel mit:6, 611, :3,:2 geſchlagen. Durch einen Schuß Marienberger Dreiecksrennen Rüttchen-Erkelenz(NS) Schnellſter des Tages Zu einem Rieſenerfolg geſtaltete ſich am Sonnlag Sachſens bedeutendſtes motorſportliches Ereignis, das Marienberger Dreiecksrennen über 17,3 Km. von Marien⸗ berg nach Wolkenſtein und zurück. Beſondere Bedeutung erhielt die diesjährige Veranſtaltung dadurch, daß zum erſten Male in dieſem Jahre für die deutſche Meiſterſchaft gewertet wurde. 120 000 Zuſchauer umſäumten die Strecke. Im Rennen der Lizenzfahrer triumphierten die deutſchen Neukonſtruktionen. Drei Chemnitzer DaW⸗ Fahrer machten in der 250er⸗Klaſſe das Ende unter ſich aus. Winker konnte ſeinen Erfolg aus dem Eilen⸗ riede⸗Rennen in ſchönſter Weiſe wiederholen, ebenſo der Frankfurter Norton⸗Fahrer Joſef Klein in der Klaſſe bis 350 cem. In der Halbliter⸗Klaſſe fiel der große Favorit Bauhofer wegen Motorſchadens bereits in der erſten Runde aus, dafür ſprang ſein Martengenoſſe Roſe⸗ meyer auf DW erfolgreich in die Breſche. Einen ganz überlegenen Sieg feierte in der großen Klaſſe Rüttchen⸗Erkelenz auf NSu. Das Rennen geſtaltete ſich von Beginn an zu einem Zweikampf zwiſchen Roſemeyer und Rüttchen. Rüttchen hatte bis zur achten Runde die Spitze, die er jedoch bald wieder abgeben mußte. In der vorletzten Runde mußte Roſemeyer„bauen“ und für ſeinen Gegner war damit der Weg zum Siege frei. Rüttchen erzielte mit 128 Stoͤkm. neuen Strecken ⸗ rekord. Die alte Marke Bauhofers von 127,7 Stoͤkm. wurde damit um ein Geringes verbeſſert. Auch die in den anderen Klaſſen erzielten Zeiten bedeuten neue Rekorde. Leider ereigneten ſich auch zwei Todesſtürze, denen der Kaſſeler Bertram Rübſamen auf DaW und Hans Zeune⸗Heilbronn auf Neu zum Opfer fielen, Die Ergebniſſe: Lizenzfahrer:(207,6 Km.) bis 250 cem: 1. Winkler⸗ Chemnitz(DKW):48:46,4(114,5 Stoͤkm.); 2. Geiß⸗Zſchopau (DaW).54:29,3; 3. Müller⸗Zſchopau(DK)). Bis 350 cem: 1. Klein⸗Frankfurt⸗Main(Norton):43:59(119,8 Stokm); 2. Loof⸗Godesberg(Imperia):44:07,1; 3. Schanz⸗Heders⸗ leben(Imperia):47:14,1. Bis 500 cem: 1. Roſemeyer⸗ Lingen(DW):38:04(127,5 Stokm.); 2. Kohlus⸗Bayreuth (Ruoge):38:57,4; 3. Steinbach⸗Neckorſulm(NSu):40:02,4 Ueber 500 cem: 1. Rüttchen⸗Erkelenz(NSat) 137:59,1(128 Stoͤkm.)(Streckenrekord, beſte Zeit des Tages); 2. Agſten⸗ ——(BMW):40:08; 3. Röſe⸗Düſſeldorf(BMW) :45:33,1. Seitenwagenmaſchinen bis 350 cem: 1. Loof⸗Godesberg (Imperia).25:42,2(96,8 Stokm.); 2. Schneider⸗Düſſeldorf (Verlocette):31,16,4. Bis 600 cem: 1. Schumann⸗Nürnberg (NSüt).22:01,2(101,2 Stökm.); 2. Dettert⸗Nürnberg (NSu):22:50,2; 3. Schneider⸗Weßling(auf Norton) :24:58,2. Bis 1000 cem: 1. Weyres⸗Aachen(Harley Daviöſon(:21:01,1(102,3 Stoͤkm.); 2. Möritz⸗München (Viktoria):23:03; 3. Stell⸗Stolberg(Harley Daviöſon) :24:08,3. Ausweisfahrer:(86,5 Km.) Bis 250 cem: bauer⸗Zwickau(Puch) 58:20,1(88,8 Stoͤkm.). Bis 350 cem: 1. Ernſt⸗München(BMW) 45:29,2(114,1 Stökm.). Bis 500 cem: 1. Näther⸗Zſchopau(DRW) 45:12,3(114,6 Stokm.). 35—— cem: 1. Fuchs⸗Breslau(BMW) 44.28,2(116,6 Stoͤkm.). 1. Dommel⸗ Am die Fußball⸗Weltmeiſterſchaft Deutſchland— Belgien in Florenz.— Neue Aus⸗ tragungsorte Für vier Spiele der erſten Runde zur Fußball⸗Welt⸗ meiſterſchaft ſind neue Austragungsorte beſtimmt worden. Der Kampf zwiſchen Belgien und Deutſchland findet in Florenz ſtatt. In Bologna wird nunmehr das Spiel Argentinien— Schweden ausgetragen. Braſilien und Spa⸗ nien treffen in Genua zuſammen und Italien trifft in Rom auf den Sieger des Ausſcheidungsſpiels USA gegen Mexiko. Auch die Austragungsorte für die weiteren Run⸗ den ſtehen bereits wie folgt feſt: Zweite Runde in Mailand: Belgien oder Deutſchland gegen Argentinien oder Schweden; in Turin: Holland oder Schweiz gegen Tſchechoſlowakei oder Rumänien; in Bologna: Frank⸗ reich oder Oeſterreich gegen Ungarn oder Aegypten; in Neapel: Braſilien oder Spanien gegen Italien oder Sieger Amerika— Mexiko. Die Vorſchlußrunde führt die Sieger des oberen Tabellenviertels in Rom, die des unteren Tabellenviertels in Mailand zuſammen. Das Endſpiel findet am 10. Juni in Rom ſtatt. Sum Abſchluß noch ein Sieg Rittm. von Barnekow ſiegt im„Preis vom Lido“ Der Schlußtag des großen internationalen Reit⸗Tur⸗ niers in Rom ergab für die deutſchen Farben noch einen glänzenden Erfolg. In Anweſenheit von König Viktor Emanuel ſowie des Kronprinzen und ſeiner Schweſter er⸗ rang Rittmeiſter von Barnekow im Preis vom Lido auf Wange den Sieg. Auch Oblt. Schlickum zeigte mit Benno einen ſchönen Ritt und belegte unter 104 Teilnehmern den zweiten Platz. Im Ganzen waren 20 ſehlerloſe Ritte zu verzeichnen. Zunächſt lag der italieniſche Oberſt Forquet auf Liberia mit 0 Fehlern und einer Zeit von:31,2 in Front, bis dann Oblt⸗ Schlickum auf Benno mit der glei⸗ chen Leiſtung aufſchloß. Erſt ganz zum Schluß erzielte Rittmeiſter von Barnekow die beſte Zeit. Auch im König⸗s⸗Preis, zu dem 28 Pferde geſattelt wurden, ſah es lange Zeit nach einem deutſchen Siege aus. Rittmeiſter von Salviati führte auf Großfürſt mit Feh⸗ lern und der guten Zeit von:29,4. Erſt ſpäter gab es noch drei ſehlerloſe Ritte, ſo daß Großfürſt nur den vierten Platz hinter Cocklite unter Centurio Keckler, Naſello unter Major Philipponi und Treveux unter Lt. de Maupébu be⸗ legte. Tora machte trotz aller Vorſicht von Oblt. Brandt vier Fehler und gelangte nur auf den ſiebten Platz, während die übrigen Pferde, durch die ſchnell herein⸗ brechende Dunkelheit behindert, zahlreiche Fehler machten und nicht in die Entſcheidung gelangten. Immer noch Otto Peltzer In der Leichtathletik gab es oͤurchweg ſchöne Reſultate. Zum 400⸗Meter⸗Lauf muß bemerkt werden, daß die Strecke um 20 Meter zu lang war, woraus ſich die mäßige Zeit erklärt. Den größten Beifall fand wieder der Zäjährige Dr. Otto Peltzer, der im 1500⸗Meter⸗Lauf noch einmal ſeine jüngere Konkurrenz ſchlug. Die Ergebniſſe: 400 Meter(420 Meter): 1. Helmle⸗J6G. Frankfurt 54,4 Sek.; 2. Huſch⸗JG. Frankfurt 56,7 Sek.; 3. Fath⸗ Offenbach. 1500 Meter: 1. Dr. Peltzer⸗Stettin 4109,1 Min.; 2. Helber 1⸗Stuttgart:10,8 Min.; 3. Dehm⸗FSV Frankfurt:11,9 Min. 5000 Meter: 1. Helber 1Stuttgart 15:48,3 Min.; 2. Bertſch⸗Stuttgart 15:49,4 Min.; 3. Adorf⸗ Wiſſen 16:05,6 Min.; 4. Haag⸗Darmſtadt. Weitſprung: 1. Haſſinger⸗Poſt SB Frankfurt 6,85 Meter; 2. Witte⸗FSV Frankfurt 6,55 Meter; 3. Finke⸗Opladen 6,52 Meter. Kugelſtoßen: 1. Berg⸗JG. Frankfurt 14,57 Meter; 2. Maier⸗ JG. Frankfurt 14,41 Meter. 20⸗Km.⸗Gehen: 1. H. Wied⸗ Reichsbahn/ TSB Frankfurt:54,4 Std.; 2. Schoſtag⸗Berlin :54,38 Std.; 3. Paul Sievert⸗Berlin:56,10 Std. Diskus: Handball Freunoſchaftsſpiele VfR— TVFrieſenheim:6 Für oͤen Sonntagnachmittoag wurden auf dem ViR⸗Platz Werbeſpiele angekündigt. Als Gegner war der Pfalz⸗ Saarmeiſter des Gaues 13 angekündigt. Man war alſo auf ein intereſſantes und nettes Spielchen geſpannt. Die we⸗ nigen Zuſchauer erlebten aber eine Enttäuſchung, denn die Gäſte waren nicht allzu meiſterlich geſtimmt. Die Pfälzer boten im Sturm wenig. Leoiglich die Wurſkraft des Mittelſtürmers war überragend. Sonſt war da wenig zu ſehen. Der Linksaußen, meiſt ungedeckt, wurde überhaupt nicht bedient. Die Läuferreihe war ſchon etwas beſſer. Sehr gut der Torhüter der Gäſte, während die Verteidigung reichlich hort ſpielte. Im Geſamten ge⸗ nommmen haben die Gäſte nicht gehalten, was ſie ver⸗ ſprachen. 3 V' R war nicht in überragender Form, aber doch weſent⸗ lich beſſer. Beſonders der Sturm war in guter Spiellaune. Trotz des Fehlens von Sornberger und Kees gab es gauz nette Kombinationen zu ſehen, wobei Fiſcher wieder einige ſchöne Tore erzielen konnte. Die Läuferreihe befriedigte in dem gleichen Maße. Heck war in der Verteidigung beſſer als Schöpfe. Schwach wor Mäntele im Tor. Die Raſenſpieler können faſt über die gonze Spielzeit eine leichte Ueberlegenheit herausſpielen. Fiſcher(4) und Meier bringen für ViR 6 Erfolge zu Wege, denen die Gäſte durch Handel nur zwei entgegenſetzen können. Mit •2 werden die Seiten gewechſelt. Nach der Pauſe holt Frieſenheim Tor um Tor auf. Bei:4 gibt es hüben und drüben einen Platzverweis; wenig ſpäter muß ein weiterer Pfälzer hinter die Barriere. Dennoch kann Frieſenheim mit 20⸗Meter⸗Würfen ausglei⸗ chen. Vict übt ſich in Lattenwürſen, kommt aber noch im Enöſpurt zu einem verdienten:9⸗Sieg. Schuhmacher⸗ Phönix leitete das Spiel. MaC. Phönix— DiK. Lindenhof:4(:2) DaiK. Lindenhof, der Tabellenzweite der Bezirksklaſſe, gaſtierte beim§C. Phönix. Die Lindenhöfer konnten nicht die Form der Verbandsſpiele erreichen und waren be⸗ ſonders im Strafraum hilflos, während gerade Phönix vor * dem Tor ſeine größte Gefährlichkeit entwickelte. Unter Soldner.,§C. 08, kam zunächſt Linden⸗ hof in Front. Den von Kortmann erzielten Treffer hat Phönix durch Harder bald aufgeholt. Schuch und Repp er⸗ höhen auf 4: 1, bis Merz für den Gaſt ein Tor aufholen kann. Bei dieſem Stand werden die Seiten gewechſelt. Die zweite Hälfte bringt verteiltes Spiel, wobei Harder und Repp für Phönix noch drei Tore erzielen können. Zwei Gegentreffer der DoK., die Merz erzielt, bringen mit:4 den verdienten Sieg des Platzvereins. Das Vorſpiel ge⸗ wann die Reſervemannſchaft der Gäſte mit:11. Die„Deutſche Turnzeitung“ im neuen Gewand Die„Deutſche Turnzeitung“, die amtliche Zeitſchrift der Deutſchen Turnerſchaft, die jetzt im 79. Jahrgang er⸗ ſcheint, zeigt ſich erſtmalig im neuen Gewand einer Tages⸗ zeitung. Die Turnerſchaft wollte nach dem urſprünglichen Plan die Zeitung jedem Mitglied der De gegen eine ge⸗ ringe Gebühr liefern, damit die Führer zu jedem Turner im Lande ſprechen können, aber dieſer Plan konnte inſolge geſetzlicher Veroronungen über den Pflichtbezug nicht durchgeführt werden. Der Führerſtab der DT hat ſich des⸗ halb darauf beſchränken müſſen, die„Deutſche Turnzeitung“ wenigſtens zu einem gewiſſen Hundertſatz an jeden Verein gelangen zu laſſen. Vorausſetzung war dafür eine erheb⸗ liche Verbilligung, die in erſter Linie durch den Uebergang von der Zeitſchrift zur Zeitung erreicht worden iſt. Das Blatt erſcheint jetzt in einer Auflage von 120 000 Stück, und es gibt keinen Verein der De mehr, in dem nicht wenig⸗ ſtens 3 Stück des amtlichen Organs den Mitgliedern zur Verfügung ſtehen. Das Ziel, daß die„Deutſche Turn⸗ zeitung“ in die Hand eines jeden Turners und jeder Tur⸗ nerin kommen muß, bleibt beſtehen; durch fleißiges Werben hofft man ihm immer näher zu kommen. Druck und Ver⸗ lag befinden ſich jetzt in Berlin. 1. Rödl⸗München 42,03 Meter; 2. Baß⸗Reichsbahn Frank⸗ furt 37,28 Meter; 3. Maier⸗JG. Frankfurt 37,26 Meter. amal 100 Meter: 1. JG. Frankfurt 44,4 Sek.; 2. Poſt S 44,5 Sek.; 3. Pol. Frankfurt 44,6 Sek. 25⸗Km.⸗Gepäck⸗ marſch: 1. Abteilung(Sportler): 1. Schropp⸗Reichsbahn München:01,20 Std.; 2. Locke⸗Karlsruhe:09,21 Std.: 3. Norrmann⸗Frankfurt:10,13 Std. 2. Abteilung(andere Verbände): 1. Herfel⸗SS Grünſtadt:50,10 Std.; 2. Ham⸗ mersfahr⸗Se Frankfurt:59,06 Std.; 3. König⸗Sa 7/1 Frankfurt:21,44 Stö. Hocken Tbd Germania III— TVö Schwetzingen 1:1 Der ſchöne Hockeyſport hat nun auch in unſerer Nach⸗ barſtadt Schwetzingen feſten Fuß gefaßt. Die Anhänger des immer weitere Kreiſe ergreifenden Mannſchaſtsſpiels ſind in einer Hockeyabteilung dem T Schwetzingen angeſchloſ⸗ ſen. Um ein ausgeglichenes Spiel zu gewähren und den Gäſten durch Gegenüberſtellung einer allzu ſtarken Mann⸗ ſchaft keine Enttäuſchung zu bereiten, ſtellte der Tbd Ger⸗ mania am Samstagnachmittag an den Rennwieſen ſeine dritte Mannſchaft. Die Gäſte ſtrengten ſich mächtig an: denn was ihnen an Technik fehlte, mußte durch Eifer aus⸗ geglichen werden. Auf der Seite Germanias hätten die Leiſtungen, gemeſſess an der größeren Spielerfohrung und Technik viel beſſer ſein müſſen. Der verdiente 211⸗Sieg der Mannheimer hätte höher ausſallen können, wenn ihr Spiel vor dem Tor nicht ſo durchſichtig geweſen wäre und dadurch der Verteidigung, dem beſten Mannſchaftsteit der Gäſte, die Zerſtörungsarbeit erleichterte. Blauweiß Speyer— Tbd Germania(Damen):5 Die Damen des Tbd Germania weilten am Sonntag zu Gaſt bei den Blauweißen und konnten wie im Vorſpiel zu einem eindeutigen, verdienten Siege kommen. Deutſcher Rugbyſieg gegen Tſchechei Die deutſche National⸗Fünfzehn gewinnt in Prag 17:9 Die Rugby⸗Nationalmannſchaften von Deutſchland und der Tſchechoſlowakei ſtanden ſich am Sonntag in Prag gegenüber. Die deutſche Mannſchaft konnte, obwohl nur zweitklaſſig beſetzt, einen ſicheren 17:9(:3) Sieg erringen. Die Tſchechen gaben ſich große Mühe und es muß auch an⸗ erkannt werden, daß ſie ſeit ihrem letzten Kampf gegen uns, den ſie vor drei Jahren mit 38:0 verloren, allerhand dazugelernt haben. Die deutſche Mannſchaft war von Anfang an klar über⸗ legen. Trotzdem dauerte es 25 Minuten, bis der erſte Verſuch gelegt werden konnte. Schon fünf Minuten ſpäter kamen die Tſchechen zum Ausgleich. Marcus ſtellte mit einem weiteren Verſuch den 613 Halbzeitſtand für Deutſch⸗ land her. Nach dem Wechſel machte ſich die deutſche Ueberlegenheit ſtärker bemerkbar. Marcus kam gut durch, legte zum Ber⸗ ſuch und erhöhte dieſen auch. 11:3 für Deutſchland. Mar⸗ cus war es auch, der wenig ſpäter einen neuen Verſuch anfügte. Das 17:3 ſchaffte dann Heinicke nach ſchönem Lauf. Die Tſchechen kamen in den letzten Minuten ſtärker auf, ihre Angriffe wurden durch zwei Verſuche belohnt. Endergebniſſ 17:9 für Deutſchland, Was hören wir? Dienstag, S. Mai Reichsſender Sktuttgart .10: Frühkonzert(Schallpl.).— 10.10: Schulfunk.— 10.35: Muſik des Heutſchen Rokoko.— 10.50: Kompoſitionen von Matthäus Koch.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.20: Moderne Operette(Schallpl.).— 14.00: Bauernmaſik (Schallpl.).— 15.40: Lieder.— 16.00: Nachmittagskenzert.— 17.30: Landwirtſchaftsfunk.— 17.45: Aus alten Lauten⸗ büchern.— 18.00: Der neueſte Stand der Heufieberforſchung — 18.15: Wirtſchaftsbericht.— 18.25: Italieniſch.— 19.00: Tonzmuſik.— 20.10: Der Verleger. Hörſpiel.— 21.00: Klavierkonzert.— 21.15: Inſtrumentalkabarett.— 23.00: Muſik am kurfürſtlichen Hofe Karl Theodors. Die berühmte Mannheimer Schule.— 24.00: Nachmuſik. Reichsſender Frankſurt 10.45. Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus.— 14.40: Stunde der Frau.— 15.50: Wirtſchaftsbericht.— 17.30: Die Madonna vom Breidenbocher Hof.— 17.45: Kleine Stücke für Cello und Klavier.— 18.50: Das Leben ſpricht.— 19.00: Unterhaltungskonzert.— 20.10: Alexander von Humboldt. Zu ſeinem 75. Todestag. Hörſpiel. Reichsſender München .05: Schallplatten.—.05: Blasmuſik.— 10.10: Schul⸗ junk.— 10.30: Wir und die Welt.— 12.00: Schallplatten⸗ Erſtaufführungen.— 13.00: Mittagskonzert.— 15.00: Kinderſtunde.— 15.40: Frauenſtunde.— 16.00: Schalk und Laune.— 17.15: Nachmittogskonzert.— 168.00: Jugend⸗ ſtunde.— 19.00: Abendmuſik.— 20.10: Düſſeldorf. Hörbild. — 21.00: Vergilbte Notenblätter.— 22.30: Nachtmuſik. Reichsſender Köln .45: Schallplatten.—.25: Schallplatten.— 12.00: Mit⸗ togskonzert.— 13.35: Schallplatten.— 14.20: Kompoſitionen von Wilhelm Jerger.— 14.50: Stunde der Frau.— 15.30: Wilderer.— 16.00: Veſrerkonzert.— 17.30: Kanſt und Volksſeele.— 17.50: Alte Lieder aus dem 18. Jahrhundert. — 18.10: Junge Generotion.— 18.30: Tanzmuſik.— 19.09: Neue Unterhältungsmuſik.— 20.10: Meier Helmbrecht. Volksdrama.— 21.15: Fliegerbomben. Kurzhörſpiel.— 21.90: Liederſtunde.— 23.00: Nachtmuſik. Deutſchlandſender .20: Frühkonzert.— 10.10: Ferdinand v. Schill. Hör⸗ ſpiel.— 11.30: Kleine Stücke für Violine und Klavier.— 12.10: Schallplatten.— 14.00: Querſchnitt durch die Oper André Chénier von Giordano(Schallpl.).— 15.15: Berg⸗ mannsfrauen.. Hörfolge.— 15.40: Erzieherfragen.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 17.00; Jugenoſportſtunde.— 17.20: Reiſe vor 150 Jahren.— 17.40: Lieder von H. Wolk. — 18.35: Politiſche Zeitungsſchau.— 19.00: Eine Stunde Tanz.— 20.15: Violinkonzert von Beethoven.— 21.00: Tageszeiten der Liebe. Luſtſpiel.— 22.00f Kammermuſik. „HaNmnEIS- n Montag, 7. Hai 1934 Die allgemeine Herabminderung der Ar⸗ be its1 oſigkeit hat ſich auch in der Stadt Mannheim gün ſtig ausgewirkt und der heimiſchen Wirtſchaft neuen Auftrieb gegeben, wenn auch wegen der hier vorherrſchenden beſonderen Wirtſchaftsnot nicht in gleichem Maße wie ſonſt. Der geſamte einſeitige Umſatz betrug bei der Städtiſchen Sparkaſſe im abgelaufenen Jahre 203,005(205,16) Mill. /, die Bilanzſumme ſtieg von 67,745 auf 69,738 Mill.. Die örtliche Geſchäftsbelebung und das unter national⸗ ſozialiſtiſcher Staats⸗ und Wirtſchaftsführung wieder er⸗ ſtarkte Volksvertrauen kamen auch im Spareinlagenverkehr zum Ausdruck. 16,36(14,736) Mill./ Ein⸗ ſtanden 17,324 (23,338) Mill./ Rückzahlungen gegenüber. Der Aus⸗ zahlungsüberſchuß hat ſich von 8,601 auf 0,965 Mill. Mark vermindert, wobei zu berüchkſichtigen iſt, daß 0,798 (1,141) Mill./ aufgewertete Spareinlagen zurückgezahlt wurden. Unter Berückſichtigung des Zinſenzuſchlages er⸗ gibt ſich eine Vermehrung des Spareinlagen⸗ beſtandes um 1,022 Mill. auf 60,091 Mill. gegenüber einer Verminderung um 6,079 Mill. i. V. Der Durchſchnittsbetrag eines Spar⸗ buches hat ſich von 584 auf 598% erhöht. 85,47 v. H. des Geſamtbeſtandes der Sparbücher lauteten auf Beträge unter 10⁰⁰ A. Auch im Kleinſparweſen zeigten ſich An⸗ ſätze einer langſamen Beſſerung. Der Geſamtinhalt der 6 836(7 683) entleerten Heim ſparbüchſen betrug 177 000(156 900). Die Umſätze im S check⸗und Spar⸗ giroverkehr haben poſtenmäßig eine Steigerung, be⸗ tragsmäßig jedoch einen kleinen Rückgang von 132,642 auf 129,859 Mill./ erfahren. Die Ausleihzinſen wurden im Jahresverlauf zweimal freiwillig geſenkt, ab 1. April 1934 iſt eine weitere Senkung um ½ v. H. eingetreten. Im Effektengeſchäft haben die Umſätze eine Stei⸗ gerung erfahren. Ab Mai 1933 wurde das kurzfriſtige Kre⸗ ditgeſchäft e r ſo nalkredit) wieder aufgenommen, am Jahresſchluß waren 550(477) mit 867 100(888 800) /½ gewährt worden. Hypothekendarl ehen beſtanden in Höhe von 45,458(46,141) Mill., darunter 17,103 Mill. Mark Darlehen für Wohnungsneubau. Ende 1933 waren. 131 Zwangsverwaltungen und 22 Zwangs⸗ verſteigerungen anhängig, davon 85 bzw. 21 bei Alt⸗ bauhypotheken. Die 3 inseingänge haben ſich gebeſſert, wenn auch im Geſamtdarlehensgeſchäft eine Erhöhung auf 818 400 (755 900) eintrat. Das Bruttovermö gen der Spar⸗ kaſſe ſtellte ſich Ende des Jahres auf 69,788 Mill., die ge⸗ lamten Schulden einſchl. 2,080 Mill. Rücklagen auf 65,629 Mill. 4, das Reinvermögen auf 4,109 Mill. 4. Der Rein⸗ gewinn von 177 700(42 300)/ diente wiederum zur Stär⸗ kung der geſetzlichen Rücklage, die damit die vorgeſchriebene Höhe von rd. 4,100 Mill./ wieder erreicht hat. Der Per⸗ ſonalbeſtand der Kaſſe hat ſich ſeit März 1933 um 29 ver⸗ mehrt. i 1 .“ Leipziger Transport⸗ und Rückverſicherungs⸗AG, Leip⸗ ig.— Wieder 6 v. H. Der Abſchluß füs 1053 ergibt 99180 eingewinn von 30831(30 296)“. Der GV om 1. Juni wird die Verteilung von wieder 6 v. H. Divi⸗ dende vorgeſchlagen. Die Geſamtprämienein⸗ nahmen ſtellten ſich auf 1,64(1,75) Mill.“, Prämien⸗ einnahmen für eigene Rechnung auf 0,99(0,94) Mill.. Die Prämienſchrumpfung konnte gegen Ende des Jahres aufgeholten werden; in einigen Verſicherungszweigen hobe ſich bereits wieder eine Steigerung gezeigt. Der Schadens⸗ verlauf war günſtig. Auf die Beſtände an fremoen Wäh⸗ rungen wurden 85 000& als Kursverluſt abgeſchrieben. Ahschluſß im Sulzer-Konzern Die Sulzer⸗unternehmungen Ac, Win⸗ ter thur ſchließt das Jahr 1983 mit einem Ver luſt von 5,427 Mill. Schw. Fr. ab, ſo daß ſich einſchließlich P50 trag von 3,595 Mill. Schw. Fr. ein Paſſiv⸗Saldo vo 9,022 Mill. Schw. Fr. ergibt. Der Verwaltungsrat heantragt, den Reſerveſonds von 2,350 Mill. Schw. Fr. zur teilweiſen Deckung heranzuziehen und den Reſtverluſt von 5,772 Mill. Schw. Fr. neu vorzutragen. Die Stammgeſell⸗ ſchaft Gebr. Sulzer Ac6., Winterthur hatte ein be⸗ ſonders ungünſtiges Ergebnis zu verzeichnen(Geſamtver⸗ Iuſt einſchl..137 Mill. Schw. Fr. Vortrag 4,328 Mill. Schw. Fr.) die 1931 im Hinblick auf die Ludwi gshafener Riſiken ausgewieſene Sonderrücklage von 5(fünf) Mill. Schw. Fr. iſt angeſichts der fortdauernd unbefriedigenden Lage dieſes Unternehmens zu vollſtändigen Abſchreibungen der Ludwigshafener Beteiligung, einſchließlich des mit 1999 aufgelaufenen Verluſtes verwendet worden. * Deutſche Steinzengwarenfabrik für Kanaliſation und chemiſche Induſtrie. Mannheim⸗Friedrichsfeld. Auf der O der zum 26. Mai einberufenen G ſteht neben dexr Ge⸗ nehmigung des Abſchluſſes ſür 1993(bekanntlich Wieder⸗ aufnahme der Dividendenzahlung) auch die Beſchlußfaſſung üher die Genehmigung der Neufaſſung des Inter⸗ eſſengeme inſchaftsvertrages mit der Deutſche Ton⸗ und Steinzeug Werke Ach Berlin⸗Charlottenburg. Der bisher beſtehende JG⸗Vertrag datiert noch aus 1923 und ſah bekanntlich eine Gewinnpoolung vor. (D Wiederaufnahme der Dividendenzahlung bei der Halleſchen Salzwerke AG. 7. Mai.(Eig. Meld.) Das GJJ. Bulgaxien. 100 Leva 1933 weiſt einen Reingewinn von 104.600 aus, der ſich um den Vortrag auf ſchlägt der GV. vor, daraus 3 gegen 0 v. H. Divi⸗ Während das Salzgeſchäft nach wie vor als nicht befriedigend anzuſehen iſt, wird die Beſchäf⸗ tigung bei der Chemiſchen Fabrik Kalbe als einigermaßen gut gehalten bezeichnet. Pfälzische Mühlenwerke AG. Mannheim Wieder 7 WH. Dividende genehmigt Die heutige GP, in der 6 Aktionäre 2844.600 StA vertraten, ſetzte die Dividende aus dem nach 202 091(i. V. dende zu verteilen. rund 246 000 4 TSCHAFTS-ZE der Neuen Mannheimer Zeitung Städiische Sparkasse Mannheim Ende 193 204 618) 4 Abſchreibungen einſchließlich des Vortrages ſich ergebenden Reingewinn von 565 510(557 394) /, auf wieder 7(wie i..) v. H. feſt. Auf neue Rechnung wer⸗ den 109 510(101 394)/ vorgetragen. In der anſchließenden GB der Ach für Mühlen⸗ betrieb in Mannheim, deren geſamtes Aͤ von 200 000“ ſich im Beſitz der Pfälziſchen Mühlenwerke be⸗ findet, wurde die Dividende aus 79 956/ Reinge⸗ winn, der ſich einſchließlich 39 054/ Vortrag ergibt, auf gleichfas 7 v. H. feſtgeſetzt. (9 7(o) v. H. Dividende bei der Conrad Tack u. Co., Berlin und Burg. Berlin 7. Mai(Eig. Dr.) Der AR beſchloß, im Hinklick auf das befriedigende Ergebnis des Geſchäftsjahres 1934 der GV die Verteilung einer Divi⸗ dende von 7 nach 9 v. H. i. V. für das GJ 1933 vor⸗ zuſchlagen. 0 iickkaufe der Kulisse Kauiauiträge des Publikums/ Allgemein beſesfigtes Kursniveau/ verlaul weiter Zum Wochenbegi wohl Aktien wie R holun g, wofür börſentechniſch in der letzten Zeit Vorausſetzungen vorhanden ſind. Im weſentlichen iſt die zuverſichtlichere Beurteilung über den weiteren Verlauf der Trausfer⸗Verhandlungen ge⸗ geben, dann liegen günſtige Fachberichte über die Montan⸗ ind Auch die Rede Dr. Schachts an⸗ läßlich der Grundſteinlegung zum neuen Reichsbankgebäude regte an. Am Rentenmarkt unterlag Neubeſitz immer noch Schwankungen zwiſchen 14,95 bis 15, gehalten. Späte Reichsſchuldbuchforderungen und Reichs⸗ mark⸗Obligationen lagen ruhig und unverändert. Im Verlaufe blieb die Stimmung freundlich und die Mehrzahl der Kurſe war nochmals um durchſchnittlich — v. H. höher, die Umſätze waren aber recht klein. Am Rentenmarkt ſchwankten Neubeſitz auch ſpäterhin, und zwar zwiſchen 15.20 und 15.40— 15.30— 15.40. Stahlvereinbonds mit plus 136. ändert. Am Pfandbriefmarkt war die Lage etwas freundlicher und die Kurſe blieben gut behauptet. Stadt⸗ anleihen und fremde Werte Umſätze und meiſt unverändert. Berlin allgemein befeſtigt Mit Beginn der neuen Woche hatte die Re oliſa⸗ tionsneigung bei Publikum und Kuliſſe ſo gut wie auſgehört. Auf Grund zuverſichtlicher Berichte über die Transferbeſprechungen ſetzte die Börſe bei Rückkän⸗ ſen der Kuliſſe allgemein beſeſtigt ein. Im Vorder⸗ grund ſtand der Montanaktienmarkt, wo eine Großbank für Rechnung ihrer Depoſitenkundſchaft als Käufer erſchien. Die erſten Kurſe waren ſaſt durchweg 1 v. H. beſeſtigt, wobei das Geſchäft an einzelnen Marktgebieten etwas leb⸗ hafter wor. Auch aus Publikumskreiſen waren Kauforders eingetroſſen, ſo daß die Erholung nach den erſten Kurſen weitere Fortſchritte machte. wurden 4 v. H. höher bezahlt, Dividendenvorſchlog von wieder 8 v. H. erwartet. Auch der R enten markt zeigte auf der ganzen Linie ein freund⸗ liches Ausſehen., Altzund Neuheſitz waxen ze hüher Ohli⸗ gaktonen gewannen—½ v. H. Re N 0 Berliner Devisen — skentsatz:-Reichsbauk 4, Tombärd 8, Priuat 8/ V... und Eiſeninduſtrie vor. Stadtauleihen 20, Altbeſitz knayp Altbeſitz waren unver⸗ waren ohne nennenswerte Tagesgeld 3½6 v. H. Conti Gummi es wird für morgen ein Reichsbahnvorzugsaktien in Nim. Srs⸗ ü kont Aegypten 1 ägypt. Pfd. Belgien.. 100 Belga Braſilien. 1 Milreis Canada fan. Dollar Dänemark 100Kronen 100 Gulden England.. 1Pfund: Eſtland. 100 eſtn. Kr. Finnland 100finnl. M. Frankreich. 100 Fres Griechenland 100 Dr. Holland. 100 Gulden Island.. 100 iel. Kr. Italien.„ 100Lire 4 Japan...„ 19en.65 Jugoſlavient00 Dinar Lettland.. 100 Latts Litauen. 100 Litas Norwegen 100Kronen Oeſterreich 100Schill. Portugal 100Escudo Rumänien.. 100 Lei Schweden..(0 Kr. Schweiz 100 Franlen Spanjen„100Peſeien Tſchechoſlowakei 00 K Türkei.. Itürk Pfd. Ungarn. 100Pengö Urüguay. 1Goldpeſo Ver. Staaten Dollar Kurszettel der Neuen Mann annheimer Effektenbörse . 75 5. 65 lndustrie-Aktien 8 Bad. St.⸗A. 27 95.— 95.— Konſerven Braun—.— 36.— Aktienbr. 77.50—.— Klei jeck. 80%% om Gd. 6050 9050 Fudigeh, Kör..—..— Pbsenl. Ritkerbr. 66 50.88 8 90.50 90.50 Ludwigs. Walzm. 90.— 90.— Söen St. K.— 104.0 Konſerven Braun ü.0 205.0 8U8 0 80.— 66.— 9 0 Preßhefe. 1070 107.0 Se Ee 60.— 61.— Lahmeverr 84090/% Sipfen St. 68.— 88.— Pfalz Mihlenw. 67.50 87.0 868)% Pf.Hy Pfdb 94.50 94.s Brem.⸗Beſigh.Oel 76,—— 77.—S Brown, Boveri. 13,50 13.50 Sellid⸗ Wolff. 33— 38,— 3— eidelb 5 5 Sinner 85.— 1 A. aimler⸗Benz.. 43.— 44,— Südd. Zucker„ 170,0 170,0A. Deutſche Linol., 54,50 55,— SeraSe4 98.— 88.— 2 2 „Durlacher Hof.. 60.— 60.— Weſtereg. Alkali. 105.5 104.0 Bd. Ferdenuee: 8 1289 arbeninduſtrie. 2/ 5 613. H N G/srkr.M. Bä. 120.0 1200 Nh 55th.. 105 80 Kleinlein Hdlbg. 66.— 66.— Bad. Aſſecuranz. 38.— 38,— Festverzinsliche Werte] Bank- Alctien , Wertb.(Gold) 44. 24.59 Allg. D. Credit, 44,50 44.50 Dt. Erdl 0 92,90 99.0 Hank f. Brau. 87.— 98,— Dt⸗ 9 Aku E. G. ſch. Surl. Eichbaum Werger 72.— 72.— Sellſtoff Waldhoj 46.30 47.— Baſt Nürnberg Gebr er ünien 160 1175 Sediſche Bane. 1130 1130 Bemberg 0 Diſch. Bk. u. Dise. 50.— 51.50 Brem.⸗Beſig. O „ 7. chnellpr. Schramm 115.5 115,5 1 C. H. Knorr... 195,0 185.01 Mannh. Verſich““ 20.— 20.— Ghenüiche Ulbert 52,62 40 75 SchuckertNürn Frankfurter Sörse Cenet Gurn 2. 2 S —18 43.— 78.— Ver. Zellſt. Berlin de, Deunganl. 30.50 60.8, Perl. Hapeiogel. 40.50 8650] Dresd. Schneüpr, 48.— 70.— Volgt c Ablöfungſch.„4,75 94.87 Com. u. Privd ohne 4% Schutzg. 14..— 0,30 8% Heidelbg. 23 77.50 75.— 5 6% Kabwi 30.20 8 D. Pod u. t.—..— E5 Dresdner Ba 27 84,50 84.50 rankf. Bank... G. Chem. 0 2 Baden 26 fälz. Hyp. 21—.——.— Pfälz. Hyp.⸗Bk. 8/ Rheit Sp. 21—.——— Reichsbank l470 1420 86.— 86.— Verein a 5 5⁰ 83 Württ. Rotenbk 190,0 100.0 69% Fft.up. G Pf. 60/ Grkr. M. 05 Ger. Stahlw P 90.J5 80.75 Le Pfeiter 2 85 „„ 7 älz. Lig. 98.62 93.50 Tran 5 1 aid& Neu 6/ Ga 3. Lia. Sport Aletien 9 8 AG.f. Verkehrs 60% Rh. Hyp.,5,9 9 91.— 10.11* Dt.9 eichsb. Vorz 112.1—-. „„„ 12-18 91 91.Hapag 19.75 21.— ½0%½ Rhein. Lig. 90.75 ntungẽi 9 50 88 8 Südbo.ig. 68.— 95.— Südd Eiſenbaby 58.50 40.— 40,25] Dürrwerke 19.— 19.300 Seutſchedisconto 580 825 Dpcerh. e Widim Ls.50 1 875 07½5 D. Aftiſche Bk..— J80 Ei, Kich u Kraſt deis 106/ Weiß. D. Effekten⸗ani 1170 7078 Elehr, kitferung 50.— 99,75 Sellkoff Achſfg · 33— 37— 70 inger⸗Union* 29 Saln501 6% Mhm. Gö. 20 80,— 68.— DtenbnelBank 23.— 86.— F en feg. 2260 fe ee 8%—9 7950 215.—.— 15⸗.0 Kaſtalter 60% Nhm. Köhl2 13.70 13.80 F§5 60, 00, J,G. Parben 9%„ Bonds 25 einmech. Jetter inger Maſch. 80 84..-Geſfürel. 1000 100 00 Goldſchurdi T5. .— Bolth. Seil. u. K. ilpert Armatur.—,——, Kali Weſterégeln indrichs⸗Auffer 61.— 61.— Klöckner 900 Kupf. u N Ran esm. 0 500 61 75/Söerke Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten 5 7 del Stücke-NMotlerungen in Mar je Stück 2 Sr Zeitung 8 Otavi⸗Minen. 18.75 18.50 e r Rheinſtabl. 8 iner Börse Enzinger Union 75.50 76.———— erl Eſchw. Bergwerk—.——. e Söhne —-[Niag⸗Mühlen h. Elektr..⸗G. 91.50 91.— öfferh. Bindg. 165.0 165.0 Lechwerke Geh archpidd 91 61.—Sildebr⸗Rheinm. 71.— 71.——.— 66, Fudwigsb Walz. (oHrarbenbds 23 116.0 116,0 Salzw. Heilbronn 186.0 166.0 Tucher Brauerei. 84.— 84.— Werallg. Srankf. wart Storch, ga.— 84.— Werger.. 12.— 72 75/Mez Söhne Dresdner Bank. 58.— 88,— Meiningeröypbk—.— 71,— Fahlb. Liſt Co..— Beſterr. Ereditbk.———,— Farbenind J. G. 727)2 128, Mimoſa FFCS 8 0 8 Allianz Seben: 2470 248 0/Pord Motoren. 50, Festverzinsliche Werte 80% Reichsanl. 27 84.87 Diſch. Ablöfgſch. 1 85, „ ohne 14. D. Schuggebieie 5% Roggenrentb. 6/0% P Cir. Bd. 1—— 90.— 1 6% P. S8.Pfdb. 19 21 Mainkraftwerke 50.50 50.— Miag, Mühlb. 02* Moenus 104. K. 8 ſc9. Wl. 1220 1220——— — St. 1260 120,9 Piteinmetall. . 08.— 85.65 Rütgerswerke Bronn.6,5 76.— 10. Sahgeor rown Boveri 757 Hopoth. Bk. 107.5 105 00 Cement Heidelbg. 102. 108.9 9½0/o Oeſt. Schag. 0 4%„ Kronen 40%„conv. Rente — 7 Siemensu. Halste Conti Gummi“, 1410 145,0 Südd. Zucker Daimler... 41e 664, Thür-gief. Gotha Bayer. Motorenw 125,0 126.7 Gruſchwi E.. 116,5 115,7 5 Dt. Atlant.⸗T. 109 Tietz, Leonhard. ayr.Spiegelglas 40 40,— Guano⸗Werke 60,50 81.— Roſitzer Zucker 45—421087—— 120³ Rocſerrd, Ferd. 8 6% Keichsanl., 340 9030 Sanſſde Sank 125 1125/S.Geldues Anſt. 16 Teh Per Weeſch Ber 0 5 i 5 35.50 80% D. Schatzanw. 81.50 92.— Bayr. Hyp. u. Wb. 9/.——.— Ot. 54.7 Ber. Glanzſtoff 40/ Türk. Ad. Anl. 8 C. Klũ 4%„Zollobl. 1911 5000 Ung. Str. 16 er, Ber Berliner Maſchb. 4¼% Anat. S.-II 430 Brown, Bop.& C. Transport-Aletien Ach. f. b. 64.25 64,25 Uce, Eer aft 062 100. Süßd. Eiſenbahn—— Charlott. Waſſer 8 N GChemie W0ʃ4 hem. Heyde Chem. Gelf 9 Ge Chen. Alberk — Hiſp.(Chade) 1130 116,5 ko Akti 38.57 3030 Montan-Aktien 5% Südd. Feſtwb. 2/0.70 Rhein. Hyp.⸗Bk.“ 106.5 Felt Guluenunte 4 31— e 95,50 86,75 Eſchweil. Bergw. 58,.— 59.50Gelſenk. Bergw. Allianz.... 288.5 238.0— 21,——.—Harpener Berzw. 50 Mannb. Verſ.⸗G. 22.— 22.— Hafenmühle 8753—2 2 1—6 0 39 22.— 22.— 8 w..—— Hanfwerk. Füſſen 96.75 38.—Kali Aſchersleben Lokalu, Kraff(69.12 100,5 Gas 78.— 77.—Kali Salzdetfurth ali Chemie Bank. f. el. Werte Bank f. Brauerei. Deutſche Kabelw. 6 Deutſche Linol „ 89, Diſche. Stein— Deutſch. Ei 905 5 Bürener? etal anziehend/ Schluß und Nachbörse freundlich Mannheim freundlicher Die Börſe eröffnete die Woche mit freunolicher Tendenz. Farbne zogen auf 129 an, Daimler notierten 44 v.. Waldhof 47. Etwas niedriger waren Beſteregeln mit 104 G. Sinner exkl. Div. 81 G. Banko'tien waren vernochläſſigt. Verſicherungswerte ohne Umſatz. Am Rentenmarkt zog Neu⸗ beſitz auf 156 an, Altbeſitz notierte 95 G. blieben vernachläſſigt, Goldpfandbrieſe. Frankfurt befeſtigt un lag die Börſe freundlich. So⸗ enten zeigten bereits Anſätze zur Er⸗ nach den ſtarken Rück⸗ wurden 4 v. H. höher bezahlt. Ausländiſche Renten lagen eher ſtill und eher abbröckelnd. Im Verlaufe konnten Neubeſitz bis 30 Pſg. anziehen, gaben aber ſpäter ihren ganzen Gewinn wieder her. Am Aktienmarkt machte die Befeſtigung Fortſchritte. Die Börſe ſchloß in freundlicher Haltung und vielfa⸗h zu den höchſten Tageskurſen. Neubeſitz zogen auf 15,62 an. Von Stahlvereinswerten notierten Phönix mit 40 nach 47,25 bei der letzten Schluß⸗Notierung. Auch nachbörs⸗ lich war die Haltung freundlich. Farben waren mit 129,25 zu hören. Von Steuergutſcheinen waren die 38er Falligleiten bei 31 v. H. Repartierung 0,12 höher. Die übrigen Fälligkeiten kamen unverändert zur Notierung Von Reichsſchuldbuchforderungen notierten: Emiſſion 1: 35er: 100,37—101,25, 40er: 96,12—96,87, 43/48er: 93,87—94,75. Emiſſion 2: 35er: 100—100,75, 40er: 95,12 bis 95,87, 43er: 93,62—94,75, 44er: 93,87—94,62, 45er: 94 bis 94,75, 46/48er: 94,75 Br. Wiederaufbauanleihe 4/5er: 54,37—55,37, 46/48er: 54,37—55,25. * Steuergutſchein⸗Notierungen vom 7. Mai.(Eig. Dr.) Fälligkeit 1934 103,5 rep.; 1935 101,62; 1996 98,5; 1937 93,87; 1988 92,37; Durchſchnitt 97,9. Ruhiger Deyiſenmarkt Im internationalen Deviſenverkehr ergaben ſich heute nur unweſentliche Veränderungen. Das engliſche Pfund murde in Zürich mit 15,73 und in Paris mit 75,23 genannt. Pfunde⸗Kabel ſtellten ſich auf 5,12—5,114. Der Dollar gab eher etwäs nach und notierte in Zürich 3,07/ und in Paris 15,08/. Die Goldvaluten wurden auf Sams⸗ tagsbaſis gemeldet. Die Reichsmark lag ſtetig. Haier ſesi * Berliner Getreidegroßmarkt vom 7. Mai.(Eig. Dr.) Die Marktlage für Brotgetreide hat ſich gegenüber der Vorwoche nur wenig verändert. Auf Baſis der Mühlen⸗ einkaufspreiſe war das Offertenmaterial ausreichend, das Geſchäft war im allgemeinen weniger ſchleppend als bisher, allerdings fand Roggen verhältnismäßig leichter Unterkunft als Weizen, der in der Hauptſache in hochwertigen Qualitäten etwas gefragt war. Die Preiſe für Brotgetreide waren gut behauptet. Am Markt fü⸗ Exportſcheine war eine leichte Beruhigung feſtzuſtellen. Weizen⸗ und Roggenmehle wurden in Lokoware für den laufenden Bedarf aufgenommen. In Hafer lag nur vereinzelt Angebot zu weſentlich erhöhten Forderungen ⸗vor, die der Konſum im Hinblick auf ſeine Vexſorgungs⸗ lage, wenn auch zögernd, bewilligte. Gerſten in Indu⸗ ſtrieorten bei mäßigem Angebot gut behauptet. Weizen⸗ (ezportſcheine: Mai 1560, Juni 155, Juli 158, Rog genexportſcheine: Mai 1197/, Juni 120, Juli 121, alles Br. Amtlich notiert wurden: Märk. Weizen frei Berlin 19g9; oto, ab Station geſ. Erzeugerpreis'e 2 188(Htndelspreis 194); Wͤ' 3 191(197);'ö4 193(199) ohne Geſchäft; Märk. Roggen frei Bli. 168; dto. ab Station geſ. Erzeugerpreis R 2 157(Handelspreis 163); R 3 160(166); R 4 162(163) ohne Geſch.; Gerſte: Brau, gute frei Bln. 172—176(ab märk. Station 163—167);, Sommer, mittl. Art und Güte 166 bis 169(157—160) ruhig; Märk. Hafer 161—165(152—153) feſter; Weizenmehl mit 15 v. H. Ausl.⸗W. 0,75 0 Aufgeld; mit 30 v. H. Ausl.⸗W. 1,50 auſgeld; Weizenmehl Type 0,790 I1 26,25; III 26,70 IV 27, zuzüglich 0,50 Frachtaus⸗ gleich, ſtetig; feinere Typen über Notiz, Roggenmehl Baſis Type 815 II. 22,25; III 22,70; IV 23,00; zudüglich 0,50 /1 Frachtausgleich ſtetig; ſeinere Typen über Notiz; Kleie: Weizen 11,90; Roggen 10,20 ſtetig; per 50 Kg. hotierten Erbſen: Vikt. 20—22, kleine 14—17; Futter 9,5—11; Peluſch⸗ ken—8,25; Ackerbohnen 8,10—8,90;, Wicken 7,40—7,90; Lu⸗ pinen, blaue 5,50—6,00; dto. gelbe 7,40—7,90 Seradella, neue 7,75—8,75; Trgckenſchnitzel 5,10; Kartoffelflocken 7: oͤto. Blu. 7,3; ausſchließlich MZ notierten Leinkuchen 6 Erdnußkuchen 4,95; Erdnußkuchenmehl 5,10; Extr. Soja⸗ bohnenſchrot ab ⸗Hamburg 4,55; dto. ab Stettin 4,65.— Speiſekartoffeln, weiße 1,40—1,50; rote 1,50—1,60; gelbe außer Nieren 1,80—1,90. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 7. Mai.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen lin Hfl. per 100 Kilo) Mai.77½; Jult 2,95, Sept. 3,15; Nov. 3,1270.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Mai 49,75; Juli 55; Sept. 55,25 Nov. 86. Engelhardt.. 79.— 78.50 Gentchow& Co. 52,.——.— Aecunullatoren 189,5 160.0 Gernt Portid.. 61.— 75.— Srenſt. 4 Koppei 41.. 4,50 Saner. Mof.-W..— S, Mansfeld.C. Aug kektr 76* 22.50 28.75 Gerres— 46.50 46.50 Pelhr 0 1828 1725 10 16 Gef. f. elektr. Unt 95,75 97.— 5 nhalt.Koblenw. 88,„—Goldſchmidt. Th. 58,50 80,75 Rpeinfeld nerra e e ...25 91.—Buderus Eiſenw. 71.50 72.— Phönig Berghau a aſchinen S 8 Kbein. Kalk: 76.——.— Charlott. Waſſer 61.25 6168 Polophonwerke. 62—— Goedharbt Gebr.—.— 67.— Gebr. Großmann—,— .—Kageinai. 84—— orth. in⸗Gubener Hann. M. Egeſt Braunſ w. L G. 76.———Hedwigshüttee—.——.— erneen a Se e Bremer Wolle birſch Kupfer.—.——.— Schultheig erus Eiſenw. ohenlohe⸗Werke 27.25 olzmann, Phil. 61, „135.0 ebr. Junghans 5 Kablok. Kſcherel. 103,2 aliw r. 0 Karſtadt— ucker onti⸗Gummi Klöcnerwerte 59,75 Tietz, Leonhard 8 C. G. Knorr.——5 204.0— Dtſch.⸗Atlant.T, Koumar sJourd.———. er Pae Deſſauer Gas. Kölſch Fölzer⸗We„ B. Chem. Charlott 944 55 8 Sa 75,— 77.—B. Diſch Rickelw. &Cie. Kronprinz Miet, 84,—— .Kyffhäuſer Hütte—.—.— 5Lahmeyer& Co. 115,0 117,8 — Saurahie 9. Sta JLinde sEismaſch, 65,50 86.— LSer. Ultram E S 35 Dürkoppwerke.—.———Carl Lindſtröm 3 K. Soceſe* 69.— 68.50—.———18 yckerho girus.⸗G. Leue E 166.0—6 Dortm. Actienbr.——[Mannesmann 62,87 64,25] Wanderer Werke 105.2 100,0 Ruſſenbank Tellus bau.— 1— Dortm. Unionbr.———.—Nansfelder Akt. 67.— 68.75] WeſteregelnAlkal 107.0 106,5] Deutſche Petrol. Ber. Sablrente—.— 10 75 Elettr, ieſerung. P7.— 98 75 Ralgt.. itn. 150 Peſt. Eiſtr.—. irba alk 9 Elktr. Licht u. K. 1010 7610 Raſch Bucen. 75.50—.— Wiſſener Metall. 90,— 90,25 Diamond 75 Mix& Geneſt.—.——, e —— erlauſ. 323 Gebhard Textil. 68.50 70.— Nordd. Eiswerke—.— 69.——2 Gehe& Co... 45,75 48,— Sündustrie- Aktien Galegt,Sersre, 577 475 Sberſgt. Kelew..—.— Kfgaffrt. gel,.— 30,120/ Sanmesmne —— ber Wagg.—. ein. Braunk 217.6 ein. Elektrizit. 90,50 Hoeſch Eiſen.. 70,— 70,87 Siemens Saiste 132 162.5 Elektrizitäts⸗L.. 94.50—,— Stöhr,* —.——3 5 G. 61 dehr Kammg. 83 Stolberger Zinkh. 42,50 42,50 J. G. Farben.. 1280 128,2 36,25 Stettiner Cham. 36.— 35,03 Idmühle Pap. 99.25 101.0 15.— 18.25 Südd. Immobil.—.——.— Felten& Guill. 82.50 53,75 Ver. Stahlwerke 103,7 62,75 Tpörrs ver. Oels 7 77.— * 44.— F. Glanzit. Eiok. 11ö. 9 „98.25—— 5 Genußſch. 1120 110.7 Abend-Ausgabe Nr. 207 Mannheimer Großmarli für Geireide und 3 Fuiiermitiel(amilich)/ 7. Mai Offiziell per 100 Kilo waggonfrei Mannheim bei Waggonbezug— netio Weizen, inl., 76/77 Kg frei Weizenkleie ſein m. Sack 10,60 990 thein— grob m. Sack 4449 8 Roggenkleie 11.50 ezirk 9 per Mai.. 19,90 Weizenfuitermehhl 114.75 Bezirk 10 per„.. 2010 Roggenfuttermehhl 12,25 Bezirk 11 per„.„ 20, 40 Welzennachmehll. 15,50 Mühleneinkaufspreis aus⸗ desgleichen 49 16.50 ſchl. Zuſchl.f. Rich Bez. 9 20.80 Erdnußkuchen prompt. 16,25 desgleichen Bez.10 20,50 Soyaſchrot, prompt... 15,25 desgleichen Bez.11 20. Rapskuchen. 13,50 Sommerweizen 80 Kg.———— 66*„„„ 5 2 oOkoskuche—222„»„ 9 We Seſamkuchen„ 11, Leinkuchen. 1,29/ Pefer 8 Siertteber mit Sack Seiat, ve. 10 Soenichizet ub Foörik 03 Mühleneinkaufspreis aus- Robmelaſſe 5 8 99 85 Steffenſchnitze⸗ 255 5 3 11,25 5 Bez. Wieſenhen loſes 6,—640 Sommergerſte, inl.... 17.75/18,25 Rotkleeher 680/8,50 Pfälzergerſte.. 16,/19,50 Luzernkleeheu 50/½,80 Juttergerſte 4 13* 16,50/17,— Preßſtroh, Rogg., Weizen 2,20/,40 35 Wintergerſte, neue* Hafer, 6. 206 14001.00 inl.. 17,—/17.50 Geb.Stroh, Rogg⸗Weizen 1,0/15 Heats mu Sie 1,/10,50]“ Hafer, Gerſte 172040 * Mehlnotierungen: Weizenmehl: Tendenz: ruhig, Weizenfeſtpreisgebiet 11 Type 503 Inlauo(0 Spezial) 29 Sie plus 0,50; Weizenfeſtpreisgebiet 10 Type 50 Inland(0 Spezial) 28,90, Frachtausgleich plus 6,507 Weizenſeſtpreisgebiet 9 28,50 plus 50 Pfg. Frachtausgleich; Beizenſeltbreisgebiet 7 28,60 plus 50 Pfg. Frachtaus⸗ gleich. Aufſchlag für Weizenmehl mit 15 v. H. Aus⸗ landweizen 75 Pfg. mit 30 v. H. Auslandweizen 1,0„½, Frochtausgleich 50 Pfg. für 15⸗To.⸗Ladungen. 2— Rog⸗ genmehl: Tendenz ruhig, Feſtpreisgebiet 9 Type 610 Roggenmehl Eoproz. 35,50, Frachtausgleich vlus 050 Feſtpreisgebiet 8 Type 610 Roggenmehl 60proz. 25, Frachtausgleich plus 050. Abſchläge für Type 700(65proz. Ausmahlung) 50 Pfg., für Type 815(70proz. Ausmahlung) 14 Tendenz: Roggen und Hafer ſeſt, Mühlennochprodurte ſtetig, ſonſt alles ruhig. 8 * Liuerpooler Getreidekurſe vom 5. Mai.(Eig.“ Dr.) Anfang Weigen(100 lb.) Tendenz ſtetig; Mai 4,37 Juli 4,4/; Okt. 4,76 Dez. 4,8.— Mitte: Tendenz ruhig; Mai 4,296; Juli 4,776; Okt. 4,76; Dez. 4,8½. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 7. Mai.(Cig, Dr.) Mai, Juni je 3,80 B 3,50 G; Juli 3,80 B 8,60. G, Auguſt 3,90 B 3,70 G; Sept. 4,00 B 3,80 G; Okt. 4,10 8 3,90 G; Dez. 4,20 B 4,00 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis per Mai 32,15, Tendenz ruhig; Wetter heiter. * Nürnberger Hopfenbericht vom 7. Mai.(Eig.*. Keine Zufuhr, 50 Ballen Umſatz, Hallertauer 190—220 Tendenz unverändert.*—* Spargelmärkte. Graben: Aufuhr etwa 40 Zentn., Preiſe: 1. Sorte 30—35, 2. Sorte 20—25, 3. Sorte 10 Pig. Marktverlauf lebhaft.— Knielingen: Preiſe: 1. S. 45, 2. Sorte 35, 3. Sorte 20 Pfg.— Eggenſtein: Anfuhr etwa 15 Ztr. Preiſe: 1. Sorte 40, 2. Sorte 25, 3. Sorte 10 Pfg. Markt geräumt.— Schwetzingen: Anſuhr 40 Str. Preiſe: 1. Sorte 35—40, 2. Sorte 20—25, 3. Sorte (Suppenſpargel) 15 Pfg. Marktverlauf lebhaft. * Frankfurter Viehmarkt vom 7. Mai.(Eig. Dr.) Amt⸗ lich. Auftrieb: 1244 Rinder, darunter 476 Ochſen, 113 Bul⸗ len, 355 Kühe, 300 Färſen, 541 Kälber, 25 Hammel, 3716 Schweine. ſe: bis 83, 27—80; Bullen 31—32, 8 20—31, 26—28, 22—25, 17—21; Färſen 35,„ 8092, 26—20; Kälber 50—52, 47—49, 40—46, 28—89; Lämmer 9 ſtrichen; Hammel b1 35—96; Schafe geſtrichen; Schwe 846 at) 50, 42) 40—43, 6) 40—42, e) 39—42, 0) 37—41, e) und geſtrichen; gi) 95—39, ge2) 32—85. Marktverlauf: J Gattungen mittelmäßig, ausverkauft. * Hamburger Schmalz⸗Notierungen vom 5. Mai. Dr.) Schmalz: Tendenz ſtetig; amerik. Steamlard tran ab Kai14 Dollor:⸗Pure Lard perſch. Standardmarken raf p. 4 Kiſten mit je 0 Kilo netto tränſ. ob Kat Dollar; Hamburger Schmalz in Dritteltonnen, Kreuz, verzollt ab Zollſtadt 154 /. * Bremer Baumwolle vom 7. Mai.(Eig. Dr.) Ame; Univerſal Stand. Middl.(Schluß) lokv 12,95. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 7. Mai.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Midol. An: Juli 580—581 Okt. 576—577; Dez. 569; Jan.(35) 57 43 15 600; Tendenz ſtetig.— Mitte: 575; Dez. 574; Jan. 185) 573; März, Mai, Juli, Okt., (36), ie 574; März 575; Loko 606; Tendenz ruhig, ſtetig. * Berliner Metall⸗Notierungen vom 7. Mai.(Eig. Amtlich notierten in 4 per 100 Kilo: Elektrolytkupf (wirebars) prompt 46,75; Raſſinadekupſer loko 4,25—45,75 Standardkupfer loko 41,75—4225; Originalhüttenweichblei 16,50—17; Stondard⸗Blei per Mai 16— Originalhit⸗ tenrohzink ob nordd. Stationen 20—20,50: Standardzink 19,50—20; Originalhüttenaluminium 98—90proz. in Blöcken 120; deögl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 164; Banka⸗, Straits⸗, Auſtrolzinn 318; Reinnickel 98—99prog. 305½ Anti⸗ mon⸗Regulus 90—41; Silber in Barren etwa 1000 fein per Kilo 35,75—38,75.* Londoner bieiallbörse vom 7. Mai Metalle Gper To. Piatin(per 20 Ounces) Silber(Pence per 0065 Kupfer, Standard ſ52,25 Zinn, Standaro 2343] Aluminium 100. Monate. 32 50 8 Monate 232.3] Antimon 443.— Settl. Preis 32.25 Settl. Preis 234.5 Queckſilber. Elektrolyt. 88.25 Banka. 238.7 Platin beſt ſelected 86.25 Straits.. 236,1] Wolframerz ftrong ſheets 62.— Blei, ausländ., 11,15 Nickel El'wirebars 135,75 Zink gewöhulich 14,95 Weißblech 938 ———Vogel Telegraph. 72.8 72.50-Kurse Raſc. PrslverltshrsKurse —.——.— Befgt& Haeffner—.——.— Petersb. F. Habk.— 76.50 78.—.——, 141.5 142.5 Zellſtoff Waldhof 46.75 47.50 Neckarſulm. Fahrz— 82,— 80,50 Deutſch⸗Oſtafrika—.— 42.50 Sloman Sa beie— 66—— Sfusae 1657— Phosphat—— — +Otavi Minen.. 18,„%% Ufa⸗Film..— 1780 160bbb. 7 Fortlaufende Notlerungen(Schl 159.5—,—[Lahmeyer& Co. Laurahütte — 94 0 Verein.—[Hochfrqeuenz..— affenb. Zell.—.— 39,12 Mannesmannrö. 3 65.— 67,75 Maſchinenbau⸗U. l. Sper Pe. 6 Merateel 735 . eriin-KarlbrJ. 84.87 64.50 Weialgeſellſgaft 4 70 Berliner Maſ—.——,.Montecatini“. Braunk. u. 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