Neule N Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 13, imer Seitun Wanheimer eneral-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſteule: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Drahtanſchrift: Remazeit Mannheim Einzelyreis 10 pr. Auzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeiled 3. 79mm breite Re⸗ klamemillimeterzeile 50 6. Für im Voraus zu bezablende Familien ⸗ u. Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Bei Zahlungseinſtellung, Vergleichen oder Zahlungsverzug wird keinerlei Nachlaß gewährt. 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Neben den alten Führern der Saarbevölkerung, unter denen Kommerzienrat Röchling beſonders bekannt iſt, wird diesmal auch der Führer der Deutſchen Front, Pirro, in Genf anweſend ſein. Im Gegenſatz zu früheren Tagungen iſt diesmal auch die Regierungskommiſſion des Saar⸗ gebietes vollſtändig eingetroffen. Präſident Knox, das ſaarländiſche Mitglied Coßmann und der ſüdſlawiſche Vertreter Joritſchitſch weilen ſchon in Genf. Das franzöſiſche Mitglied Morize wird heute ankommen und der Vertreter Finnlands in der Regierungskommiſſion, von Ehrenroth, wird Mitte oder Ende dieſer Woche in Genf erwartet. Die geheime Tagung des Völkerbundsrates hat um 10.30 Uhr begonnen. Den Vorſitz führt der frühere portugieſiſche Miniſter Vasconvellos. Der franzöſiſche Außenminiſter Barthou, der ja in Genf neu iſt, wurde bei ſeinem Eintreffen im Völker⸗ bundspalaſt natürlich beſonders beachtet. England iſt durch den Lordſiegelbewahrer Eden, Italien durch Baron Aloiſi vertreten. Die öffentliche Sitzung des Völkerbundsrates begann um 11.30 Uhr. Wie ergänzend gedrahtet wird, beſchloß der Völ⸗ kerbundsrat in ſeiner geheimen Sitzung, ſowohl die Klage der deutſchen Volksgruppe in Po⸗ len wegen ungerechter Handhabung der Zulaſſung für den Alkoholausſchank als die Klage Un⸗ garns wegen der Zwiſchenfälle an der ungariſch⸗ ſüdſlawiſchen Grenze auf ſeine nächſte Sitzung zu verſchieben. Dabei ſteht es noch nicht feſt, ob eine außerordentliche Tagung ſchon bald, etwa im Juni, ſtattfinden wird, wie es der ungariſche Ver⸗ treter bei dieſer Gelegenheit angeregt hat, oder ob alles bis zur großen Septembertagung des Rates verſchoben werden wird. Die Vertagung der ungariſchen Beſchwerde iſt vor allem auf die Weigerung des ſüdſlawiſchen Vertre⸗ ters zurückzuführen, dieſe Frage ſchon auf der heu⸗ tigen Tagung zu behandeln, da ſie erſt vergangenen Samstag eingereicht worden ſei. Südſlawien ſei zwar froh, eine Gelegenheit zu haben, den ungariſchen Anklagen entgegentreten zu können, aber auch hier⸗ für ſeien Rückfragen notwendig. In der öffentlichen Sitzung des Völkerbundsrates waren Barthou, Baron Aloiſi und Eden wie in der geheimen Sitzung als Vertreter der Großmächte an⸗ weſend. Der Rat erledigte im Eiltempo einige kleinere Fragen. Die Berichte fanden einſtim⸗ mige Annahme. „Die nächſte Sitzung des Völkerbundsrates findet morgen um 10.30 Uhr ſtatt. Gegen die miesmacheriſche Stimmung London, 14. Mai. Zum heutigen Zuſammentritt des Völkerbunds⸗ rates in Genf ſagt die„Times“ in einem Leitauf⸗ ſatz, die Abrüſtungsfrage ſtehe zwar nicht auf der Tagesordnung, werde aber beſtimmt privatim zwiſchen den Mitgliedern der Abordnungen erörtert werden, unter denen ſich Eden, Barthou und Aloiſi befinden. Es ſei dringend zu hoffen, daß nicht zuge⸗ laſſen werde, daß die miesmacheriſche Stim⸗ mung, die darauf hinausgehe, es könne jetzt gar nichts getan werden, die Oberhand gewinne. Die Hauptteilnehmer der Abrüſtungskonferenz ſeien ſich darüber einig, daß folgende Punkte von weſentlicher Bedeutung ſeien: Einrichtung eines Kontroll⸗ und Milizſyſtems, all⸗ mähliche Beſeitigung der ſchwerſten Waffen, Verbot der Bombenangriffe aus der Luft, Kontrolle der Ausfuhr von Kriegsmaterial. Wenn es in dieſen weſentlichen Punkten Ueber⸗ einſtimmung gebe, dann ſei es unentſchuldbar, ſo zu reden, als ob keinerlei Vereinbarungen erreichbar ſeien. Es ſei notwendig, überhaupt einmal einen Anfang zu machen. Großflugzeng„Generalfeldmarſchall v. Hinden⸗ burg“ in Budapeſt — Budapeſt, 14. Mai. Sonntag um 17.30 Uhr iſt das Großflugzeug D 2500„Generalfeldmarſchall von Hindenburg“ mit 14 Fluggäſten, aus Bukareſt kom⸗ mend, auf dem Matthiasfelder Flugplatz in Buda⸗ peſt gelandet. Miontag. 14. Mai 1934 Guſometkr⸗Eutzündung in gongkong Bisher 20 Todesopfer und etwa 100 Verletzte Meldung des DNB. — Hongkong, 14. Mai. Auf einer der weſtlichen Inſeln der Stadt flog ein Gaſometer in die Luft. Die Entzündung war ſo heftig, daß die Häuſer der Umgebung völlig zer⸗ ſtört wurden. Die Eutzündung hatte viele Brände im Geſolge, an deren Bekämpfung die Feuerwehr mit allen Kräften arbeitt. Das ſchwere Unglück hat bis jetzt 20 Tote ge⸗ fordert. Etwa 100 Verletzte liegen in den Kran⸗ kenhäuſern. Wie nunmehr feſtſteht, handelt es ſich um den größten Gaſometer von Südchina. Ueber die Urſache des Unglücks verlautet, daß ofſenbar der Gasdruck zu ſtark geweſen iſt, wo⸗ durch eine Platte des Gaſometers fortgeſchleudert wurde. Ein rieſiger Gasſtrom ergoß ſich nunmehr durch die Straßen, drang in die Wohnhäuſer und entzündete ſich am offenen Herdfeuer. Im Augenblick entſtand an mehreren Stellen ein Suel ee Brand, bei dem der Gaſometer ſchließlich in die Luſt flog. Die Wohnungsinhaber ſprangen aus den Fen⸗ ſtern, andere ſtürzten entſetzt auf die Straßen mit ſchrecklich verbranntem Geſicht und verſengten Haa⸗ ren. Unter den Toten, die zum Teil bis zur Unkennt⸗ lichkeit verbrannt ſind, befinden ſich zahlreiche Frauen und Kinder. Die Feuerwehren der ganzen Umgegend ſind an den Unglücksort gerufen worden. Anehrliche Handelsvolitik Frankreichs Drahtbericht unſeres Berliner Büros EBerlin, 14. Mai. Wie bekannt, läuft das deutſch⸗franzöſi⸗ ſche Handelsproviſorium am 20. Mai ab, gemäß der bei ſeinem Abſchluß aufgeſtellten Verein⸗ barung. In der Pariſer„Agence Economique“ iſt nun eine angeblich auf eine autoriſierte Quelle zu⸗ rückgehende Meldung enthalten, wonach die franzö⸗ ſiſche Regierung nach Berlin telegraphiert hat, um der Reichsregierung über den 20. Mai hinaus eine Berlängerung des Handelsproviſo⸗ riums bis zum 30. Juni vorzuſchlagen. Das Blatt ſchreibt dabei, die franzöſiſche Regierung verbinde die Frage der Wiederaufnahme der deutſch⸗ franzöſiſchen Handelsvertragsverhandlungen mit der Transferfrage, ſie ſei nämlich der Anſicht, daß erſt nach einer klaren Situation in der Transfer⸗ Angelegenheit von anderweitigen Wirtſchaftsver⸗ handlungen ein Nutzen erwartet werden könne. Da ſie glaube, daß das Transferproblem bis Ende Juni bereinigt ſein werde, ſchlage ſie bis zu dieſem Zeit⸗ punkt die Verlängerung des Handelsproviſoriums vor. 93 Der„Agence Economique“ muß die Verantwor⸗ tung für ihre angeblich autoriſierte Mitteilung über die franzöſiſche Anregung überlaſſen bleiben. Ob nun ein derartiger Vorſchlag an die Reichsregierung tatſächlich erfolgt iſt oder nicht, bleibe einſtweilen dahingeſtellt. Jedenfalls kann jetzt ſchon geſagt wer⸗ den, daß die Argumentierung, die ſich der Berbin⸗ dung der Transfer⸗ und der Handels⸗ zug der Pariſer Stellen und etwas weit hergeholt iſt. Naach unſerer Kenutuis der Dinge ſchiebt die franzöſiſche Regierung die Tranusferfrage lediglich in den Vordergrund, um zu ver⸗ decken, daß ſie in Wirklichkeit zunächſt den Handelsvertrag mit England fertigſtellen möchte, um daun danach, wenn ſie Klarheit darüber beſitzt, welche Kontingente ſie Deutſchland noch zur Berfü⸗ gung ſtellen kann, die Wirtſchaftsverhandlungen mit dem Reich in das entſcheidende Stadium eintreten zu laſſen. Frankreichs auswärtige Handelspolitik ſieht ſich zur Zeit in beſonderen Schwierigkeiten. Die mit England geführten Handelsverhandlungen, an denen man in Paris ein beträchtliches politiſches Ne⸗ benintereſſe hat, ſind ſeit Wochen nicht vom Fleck gekommen. Sowohl dem franzöſiſchen Handels⸗ miniſterium wie dem Quai'Orſay iſt aber daran ge⸗ legen, mit England wirtſchaftlich auf Grund neuer Vereinbarungen bald ins Geſchäft zu kommen, wie man andererſeits auf eine beſonders pflegliche Behandlung der politiſchen Beziehungen zu England beſonderes Gewicht legt. Angeſichis dieſer Sachlage berührt es ſonder⸗ bar, wenn man ſich in Paris den Anſchein gibt, als komme es in erſter Linie auf die Be⸗ reinigung der Transferlage an. Sicher iſt das eine Aufgabe von größter Verantwor⸗ tung für alle beteiligten Wirtſchaftsmächte, aber eben darum täte man in Paris beſſer, ſich ihrer nicht zu taktiſchen Ausreden, mit der ihr nicht geholfen iſt, zu frage bedient, offenbar ein taktiſcher Schach⸗ bedienen. Vertrauensvotum für Herriot Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters VParis, 14. Mai. Der Parteitag der Radikalen Partei in Clermont⸗Ferrand iſt erwartungsgemäß in ſchön⸗ ſter Einigkeit ausgegangen. Der Parteiführer und Staatsminiſter im Kabinett der Nationalen Union, Herriot, hat ein ein ſtimmiges Ver⸗ trauensvotum erhalten. Die Radikale Partei bleibt unter Herriots Führung der Nationalen Union durch dick und dünn treu. Auch Daladier und Chautemps haben ſich eindeutig für die Natio⸗ nale Union ausgeſprochen. Dabei forderte allerdings Daladier, daß die Militärdienſtzeit nicht etwa auf öwei Jahre verlängert werden dürfe. Frankreich verfüge heute über 560 000 Mann aktive Truppen, und das genüge, um die Grenze gegen alle Gefahren zu ſchützen. Zur Panik ſei alſo kein Anlaß. Chautemps ſeinerſeits forderte erwar⸗ tungsgemäß die Auflöſungund Entfernung aller„faſchiſtiſchen“ Vereine und Ver⸗ bände zur Rechten und zur Linken. Beide Forderungen wurden in die Schlußentſchließung des Parteitages aufgenommen. Zu einer Spaltung iſt es nur inſofern gekom⸗ men, als der Vizepräſident Cudenet und drei ſei⸗ ner Geſinnungsgenoſſen vom oppoſitionellen Flügel der Jungtürken aus der Partei ausgetreten ſind. Aber die vier Proteſtler konnten mit ihrem Schritt keinen großen Eindruck machen, denn ſie ge⸗ hören ja noch nicht einmal zu den parlamentsfähigen Mitgliedern der Partei. Unter der Parlamentsfraktion wurde von der Diſziplinar⸗ und Reinigungskommiſſion des Partei⸗ tages kräfttg aufgeräumt. 7 Abgeordͤnete wur⸗ den ſchimpflich aus der Partei ausgeſtoßen, und zwar Garat, Bonnaure, Prouſt, Bo⸗ nardi, Réné Renvult, Heeſe und Dali⸗ mier. Der Abgeordnete Hulin kam noch einmal mit einem blauen Auge davon. Der Abgeordnete Malvy, Vorſitzender der Regierungskommiſſion der Kammer, hatte ſich in einer höchſt dramatiſchen und pathetiſchen Ausſprache zu rechtfertigen. Malvy wurde nämlich beſchuldigt, daß er allzu ſtark zu dem Polizeipräfekten von Paris, Chiappe, gehalten habe, als dieſer bei ſeiner Verſetzung durch Daladier mit einer Revolte gedroht habe. Malvy verteidigte ſich damit, er könne es Chiappe niemals vergeſſen, daß Chiappe einſt bei dem von Clemenceau gegen ihn an⸗ geſtrengten Hochverratsprozeß, der mit ſeiner Ver⸗ bannung nach Spanien geendet hat, als einziger Be⸗ amter zu ihm geſtanden habe. Nachdem auch noch Herriot und der zweite von Clemenceau des Hoch⸗ verrats Angeklagte, Chailleaux, für Malvy gut geſagt hatte, wurde Malvy vom Kongreß ein⸗ ſtimmig freigeſprochen! ——————————————— Waffenſtillſtand zwiſchen Ibn Saud und dem Iman von Jemen — Loudon, 14. Mai. Nach einer Meldung aus Dſchibdah teilt die Regierung Ibn Sauds autlich mit, daß mit dem Imam von Jemen ein Wafſen⸗ ſtillſtandsabkommen zuſtandegekommen iſt. Der Imam habe ſich zur Annahme der Bedingungem. Ibn Sauds bereit erklärt. Verhandlungen über die Friedensbedingungen und die von Ibn Saud ge⸗ forderten Garantien ſollen bald beginnen 4000 Kilometer in 11 Stunden von einem amerikaniſchen Poſtflugzeug zurückgelegt — Neuyork, 14. Mai. Ein amerikaniſches Poſtflugzeug ſtellte einen neuen Flugrekord auf. Es durchfllog die rund 4000 Kilomoter lange Strecke Los AngelesNewark(New⸗Jerſey) in elf Stunden 31 Minuten mit einer Durchſchnitts⸗ geſchwindigkeit von 360 Km. in der Stunde. In Canſas⸗City machte es eine Zwiſchenlandung von er Hohenſiauſenkaher Frütrichl. Von unſerem römiſchen Vertreter S Rom, 12. Mai. Vor einiger Zeit erſchien ein italieniſches Buch, das Regierung und Perſönlichkeit des Hohen⸗ ſtaufenkaiſers Friedrich U. darſtellt und das dieſen Kaiſer, der zugleich König von Sizilien war, als italieniſchen Herrſcher für die natio⸗ nal⸗italieniſche Geſchichte beanſprucht.(Mommig⸗ liani, Frederico 11. di Spevia, 1933). Dieſe Auffaſ⸗ ſung Friedrichs verdient in Deutſchland Beachtung, denn es iſt noch nicht allzu lange her, daß Ernſt Kantorowicz den rätfelhaften ſizilianiſchen Hohen⸗ ſtaufen als übernationalen Weltkaiſer, der zugleich im deutſchen Volkstum wurzelte, begriff.„Fried⸗ 10 Minuten zur Aufnahme von Poſt und Brennſtojf. rich II., der letzte germaniſche Staatsgründer auf italieniſchem Boden, wurde der End⸗ und Erfül⸗ lungskaiſer der deutſchen Träume.“ Es iſt kein Zu⸗ fall, daß Kantorowicz ſich zum Kreiſe Stefan Geor⸗ ges bekennt, deſſen hiſtoriſche Anſchauung Bertram in ſeinem Nietzſchebuch als„Mythenſchau“ gekenn⸗ zeichnet hat. Nicht„wie es eigentlich geweſen iſt“, ſoll dargeſtellt werden, ſondern ein lebendiger Mythos ſoll aus dem Rieſenmaterial des Bergangenen herausgearbeitet werden. Ein Mythos wie der des ſchweizeriſchen Wilhelm Tell und der franzöſiſchen JFeanne d' Arc. Es bleibt Kantorowiczs Berdienſt, daß er von ſolcher Grundeinſtellung aus ein— im Einzelnen von öer Spezialforſchung umkämpftes, im Großen und Ganzen doch— wiſſenſchaftlich halt⸗ bares Buch geſchrieben hat. Was von Mommigliani nicht geſagt werden kann. Wir Deutſchen haben über fachwiſſenſchaftlich intereſſierte Kreiſe hinaus heute geradezu die Pflicht, uns auf ſolche Frageſtellungen zu beſinnen. Denn der Nationalſozialismus hat wie auf allen Lebensgebieten der Gegenwart und Zukunft, ſo auch in der deutſchen Vergangenheit eine gewaltige Um⸗ awertung alter Urteile vorgenommen. Er ſieht Karl den Großen und den Sachſenherzog Wi⸗ dukind, Friedrich Barbaroſſa und Hein⸗ rich den Löwen in einem anderen Verhältnis, als wir es bisher gewohnt waren. Wenn heute nun Friedrich ll. von Italienern als Italiener ange⸗ ſehen wird, ſo werden wir Deutſchen, die in Sage, Mythos und Wiſſenſchaft den Hohenſtaufen als Deutſchen zu betrachten gewöhnt ſind, uns nach der Berechtigung eines ſolchen national⸗italieniſchen Anſpruchs fragen müſſen. Wie tief Friedrich UI. im deutechen Bewußtſein verankert iſt, hat Karl Hampe nachgewieſen, indem er aufzeigte, daß die alte Bar⸗ baroſſaſage vom Kyffhäuſer urſprünglich ſich auf Friedrich II. als Sinnbild deutſcher Kaiferherrlichkeit und Größe bezog und erſt im Laufe ſpäterer Jahrhunderte ſich der Rot⸗ bart an die Stelle ſeines Enkels ſchob. 3 Wer war Friedrich ll.? Der Enkel Friedrich Barbaroſſas, Sohn der normanniſchen Konſtanza. König von Sizilien und römiſcher Kaiſer, der italie⸗ niſch dichtete, griechiſch philoſckhierte, arabiſch ſprach. ſich mit Lateinern und Juden umgab, mit dem Sul⸗ tan befreundet war und dem Gregor LX. das Wort von den drei großen Betrügern Moſes, Jeſus Chri⸗ ſtus und Mohamed zuſchrieb. Auf dem Staatsgenie ſeiner mütterlichen normanniſchen Vorfahren auf⸗ bauend, ſchuf er in ſeinem Erbland Sizilien in Recht⸗ ſprechung und Verwaltung, Ordnung der Stnats⸗ finanzen und Organiſierung von Heer und Marine den modernen Staat, den„Staat als Kunſtwerk“, wie Jakob Burchhardt geſagt hat. Der Freund Friedrichs, der Großmeiſter des deutſchen Ordens, Herrmann von Salzach, übertrug die abſolutiſtiſchen Staatsprinzipien auf den jungen Ordensſtaat im fernen Oſten. Was in blutigen Kreuzzugskämpfen die chriſtlichen Nationen Europas verſucht hatten, das gelang Friedrich durch diplomatiſche Klugheit. Der mit ihm befreundete Sultan El Kamil von Aegypten trat ihm Jeruſalem, Betlehem und Naza⸗ reth ab. In alle Weiten reichte ſein Geiſt, in alle Fernen ſeine Politik. Und Deutſchland? Im Bunde mit dem Franzoſenkönig Philipp nur konnte Friedrich ſeine Herrſchaft über Deutſchland errichten. Philipp ſchlug Friedrichs Gegner, den Welfen Otto IV., bei Bouvines. Die Reichstruppen wurden von den Franzoſen vernichtend geſchlagen.„Von dieſer Zeit an ſank der Ruf der Deutſchen bei den Welfen“, ſchrieb der Chroniſt von Lauterberg. Die⸗ ſer Schlacht dankt Friedrich die Herrſchaft über Deutſchland. Er wollte Deutſchland nur mittelbar beherrſchen durch die Gewinnung der Landesfürſten, denen er die kaiſerlichen Hoheitsrechte opferte. Ihm lag an ſeinem Weltreich. Er kämpfte mit den ober⸗ italieniſchen Städten, um im Norden der Halbinſel die alten Reichsrechte wieder zur Geltung zu brin⸗ gen, er feſtigte ſein Sizilien, er umtlammerte ſo den Kirchenſtaat und geriet zwangsläufig in den ſäku⸗ laren Kampf gegen den Statthalter Gottes auf Erden, in einen Kampf, der vielleicht noch furcht⸗ barer, unerbittlicher und tödlicher war, als der Inveſtiturſtreit, den die Salier durchgefochten hatten. Unmittelbar hat Friedrich für Deutſchland nichts geleiſtet und nichts leiſten wollen. Denn ſeine Ziele — 45 2. Seite/ Nummer 216 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 14. Mai 1934 waren univerſal. Das hat die deutſche Forſchung ſtets erkannt bis zu Kantorowicz.„Den feſten Zu⸗ ſammenſchluß der Deutſchen zu einem„deutſchen Staat“ hat Friedrich II. endgültig verhindert.“ Und dennoch ſteht dieſer Kaiſer als eine der größten deut⸗ ſchen Heldengeſtalten in der Geſchichte. Weil er letzt⸗ lich nichts anderes verſuchte als ſeine ſtaufiſchen Vor⸗ fahren, die ebenfalls die deutſchen Kräſte in den wer⸗ ten Raum des von ihnen geplanten Weltreichs lenk⸗ ten. Perſönliche Vorausſetzungen, Machtgrund⸗ lagen und andere Umſtände heben Friedrich II. aus der Reihe ſeiner Vorgänger. Aber die Zielrichtung war ihnen allen gleich. „Heftiger noch als ſeine ſtaatsmänniſchen Leiſtun⸗ gen und politiſchen Taten iſt Friedrichs Perſön⸗ lichkeit umſtritten. Seine normanniſche Mutter und ſeine in Sizilien verbrachte Jugend entfremdeten ihn der deutſchen Art. Er ſollte König von Sizilien werden; daß er dann doch nach Deutſchland zog und den Thron der römiſchen Kaiſer deutſcher Nation be⸗ ſtieg, war ſpätere Fügung. Wir wiſſen, daß er ara⸗ biſch ſprach, wie es um ſeine deutſchen Kenntniſſe ſtand, iſt ungewiß. In der ita⸗ lieniſchen Literatur⸗ und Sprachgeſchichte gilt ſein Hof als der Ausgangspunkt der modernen italieni⸗ ſchen Kunſtſprache. Der Kaiſer und ſeine Söhne dich⸗ teten im italieniſchen Volgare im Stil der ſüdfran⸗ zöſiſchen Lyrik. Die Troubadourdichtung wurde italie⸗ niſche Hofdichtung in Palermo. Der mittelalterlichen Philoſophie abgewandt, ging Friedrich über die reli⸗ giös gebundene Naturbetrachtung des Mittelalters hinaus zum Empirie und Tatſachenerfahrung über, die fortan die Methoden aller abendländiſchen Natur⸗ wiſſenſchaft werden ſollten. Seine modern anmutende Staatsauffaſſung— die freilich von den Normannen vorgebildet und grundſätzlich von den Herrſchafts⸗ begriffen Juſtinians abgeleitet war— das alles und vieles mehr hoben Friedrich ſo weit aus ſeiner Um⸗ gebung und ſeiner Zeit heraus, daß Jakob Burckhardt in ihm den Beginn einer ganz neuen Zeit, den„erſten modernen Menſchen auf dem Thron“ ſehen wollte. Von Friedrich und ſeinem ſizilianiſchen Staat nahm Burckhardts großartige Schilderung der Renaiſſance thren Ausgang. So iſt die Geſtalt dieſes Hohenſtau⸗ ſen auch in dem Kampf der Geiſter um Begriffsbe⸗ ſtimmung und Abgrenzung der Renaiſſance gezogen worden; als echter„Renaiſſancemenſch“ erſchien Friedrich einem Burckhardt. Ob die Korrekturen, die Konrad Burdach an dieſem Bild und an der geſamten Burckhardtſchen Renaiſſanceauffaſſung anbrachte, be⸗ rechtigt ſind, das kann hier nicht erörtert werden. Aber die Univerſalität der Bildung Friedrichs, an deren Beobachtung ſich dieſe Streitfragen knüpften, iſt nie umſtritten worden.„Der erſte Europäer nach meinem Geſchmack“ ſagt Nietzſche. Karl Hampe hat es abgelehnt, Friedrich in ſeine Schilderung deutſcher Herrſchergeſtalten des Mittel⸗ alters aufzunehmen, mit der Begründung, daß dieſer Kaiſer nicht eigentlich Deutſcher geweſen ſei. Bei dieſem Urteil wird es wohl bleiben. Vielleicht können die heutigen Italiener Friedrich mit mehr Recht als den ihrigen anſehen, obwohl auch das ge⸗ wollt und konſtruiert erſcheint. Der Beginn des 13. Jahrhunderts zeigt deutlich ſchon Abgrenzungen der europäiſchen Staaten und Hinweiſe auf ihre ſpä⸗ tere, immer mehr nationale Entwicklung. England nimmt mit der magna charta die Grundzüge ſeines ſtaatlichen Lebens an; in Frankreich bahnt ſich das für die weitere Entwicklung dieſes Landes ſo folgen⸗ reiche Bündnis des Königtums mit Städten und Bürgertum an. In Deutſchland endlich rundet ſich die Hoheit der Territorien immer mehr ab.(Der Ausdruck„Landesherr“ taucht jetzt zum erſtenmal auf.) Der deutſche Herrſcher aber iſt kein Deutſcher mehr. Wohl dem Blute nach, nicht aber in Sprache, Bildung und Geſinnung. Schließlich iſt es doch nur das Ende einer Entwick⸗ lung, die mit der Verflechtung der deutſchen Ge⸗ ſchichte mit dem römiſchen Imperium begonnen hat und die nun den letzten mittelalterlichen Kaiſer ſo⸗ weit aus Deutſchland herausgeführt hatte, daß er kein Deutſcher mehr war. Gewiß kein Deutſcher, aber auch kein Italiener! Denn die Uni⸗ verſalität ſeiner Perſönlichkeit, die wir uns ver⸗ gegenwärtigt haben, hindert doch auch ſeine Verwur⸗ Politik und Kapilal Rumäniſche Drohungen an die hartnäckigen franzöſiſchen Gläubiger (Von unſerem Berliner Büro) „Berlin, 14. Mai. Jedermann weiß, daß die franzöſiſche Po⸗ litik ſich in erheblichem Maße wirtſchaftlicher Mittel zu bedienen verſtanden hat, um die Baſallenſtaaten feſt in die Hand zu bekom⸗ men. Frankreich hat ſeine Goldſchätze in der gan⸗ zen Nachkriegszeit in dieſer Weiſe zu mobiliſieren gewußt, franzöſiſche Anleihegelder ſpielen in der Ge⸗ ſchichte der Nachkriegszeit, und hier vor allem bei den Balkanſtaaten der Kleinen Entente, eine große Rolle. Für dieſe Staaten hat ſich daraus eine ſtarke wirtſchaftliche wie politiſche Ab⸗ hängigkeit von Frankreichergeben, und was das für ein Land bedeuten kann, das ſieht man ietzt am Beiſpiel Rumäniens. Seit einiger Zeit verhandeln rumäniſche Bevoll⸗ mächtigte mit den franzöſiſchen Gläubigern, ohne daß bislang ein Ergebnis erzielt wurde, denn die Gläubiger beharren hartnäckig auf ihrem Standpunkt, daß Rumänien eine größere Zah⸗ lungsfähigkeit beſitze, als die rumäniſche Re⸗ gierung zugibt. Nun hört man, daß ſich die Entwicklung bei dieſen Verhandlungen ſo ſehr zugeſpitzt hat, daß der rumäniſche Außenminiſter Titulescu an den Bankdirektor Finaly herangetreten iſt, der dem Qttai d Orſay naheſteht und der Wortführer der franzöſiſchen Gläubiger⸗Gruppe iſt. Hier zeigt ſich die enge Verbindung zwiſchen franzöſi⸗ ſchen Kapitaliſtengruppen und der Lei⸗ tung der franzöſiſchen Außenpolitik an Hand der Perſon Finalys, den Titulesen aun zu Zu⸗ geſtändniſſen zu bewegen ſucht. Der„Völkiſche Beobachter“ läßt ſich aus Paris melden, aus zuverläſſiger Quelle verlaute, daß Ti⸗ tulescu ſoeben in einem Ferngeſpräch Finaly dar⸗ auf aufmerkſam gemacht habe, wenn die Gläubiger nicht nachgeben würden, ſo ſeien in Rumänien Pogrome— es han⸗ delt ſich auf franzöſiſcher Seite zum guten Teil um jüdiſche Gläubiger—, Diktatur uſw. zu erwarten. Man muß ſchon ſagen, daß hier die Kehrſeite der „wirtſchaftlichen Wohltaten“, wie jahrelang die franzöſiſchen Anleihegelder geprieſen wurden, in Form von ſtärkſter wirtſchaftlicher und politiſcher Knebelung kraß zutage tritt. Titulescu ſucht alles aufzuwenden, um Frankreich zur Nachgiebigkeit zu bewegen, und er tut es zwei⸗ fellos aus dem ſicheren Bewußtſein heraus, daß es in dieſer entſcheidenden Frage um den Beſtand der von ihm ſtets ſorgdam behüteten rumäniſch⸗franzö⸗ ſiſchen Freundͤſchaft und überhaupt um die Geltung ſeines außenpolitiſchen Kurſes geht. In der rumäniſchen öffentlichen Meinung zeigen zich mehr und mehr Merkmale dafür, daß man ſtatt ſoviel Abhängigkeit auf die Wiedergewinnung wirtſchaftlicher und politiſcher Selb⸗ ſtändigkeit hinaus möchte. Man wird dieſe er⸗ wachenden Stimmen nicht überſchätzen dürfen. Gleich⸗ wohl iſt es intereſſant, den derzeitigen außenpoliti⸗ ſchen Selbſtbehauptungskampf Titulescus und die weitere Entwicklung in den Verhandlungen mit den franzöſiſchen Gläubigern zu verfolgen. 55——— Der Thülmann⸗Prozeß konmmt vors Volksgericht Meldung des DNB. — Berlin, 12. Mai. Zu den großen politiſchen Prozeſſen, die in der nächſten Zeit in Deutſchland zur Durchführung kom⸗ kommen, gehört auch der Prozeß gegen den einſtigen Führer der Kommuniſtiſchen Partei Deutſchlands, Ernſt Thälmann. Es wird ſich hier vielleicht um den erſten großen Prozeß handeln, der vor dem neu⸗ geſchaffenen Volksgericht verhandelt wird. Schon jetzt hat die kommuniſtiſche Preſſe im Aus⸗ land eine große Entlaſtungsoffenſive für Thälmann begonnen, wobei die Unſchuld Thälmanns nachge⸗ wieſen werden ſoll. Die„Deutſche Wochenſchau“ iſt in der Lage, demgegenüber Dokumente zu veröffent⸗ lichen, die die Tätigkeit Thälmanns in weſentlich anderem Lichte erſcheinen laſſen. Unter der Ueber⸗ ſchrift Thälmann des Todes ſchuldig“ zi⸗ tiert das Blatt Originalſitzungsberichte des Exeku⸗ tivkomitees der 3. Internationale, die überraſchende Aufſchlüſſe über die ſchwere Mitſchuld Thälmanns am Rotmord in Deutſchland ergeben. So wird feſt⸗ geſtellt, daß Thälmann nach dem ſcheußlichen Blut⸗ bad in Altona nichts Eiligeres zu tun hatte, als mit dem Flugzeug nach Moskau zu fliegen, um die Bürgerkriegstaten ſeiner Mordgeſellen ganz offen zu verherrlichen und ſich hierfür Beifall zu holen. Auf der Seite 1340 der vom Exekutivkomitee herausgegebenen Sitzungsberichte, die in ſieben Sprachen verfertigt werden, ſtehen in einer Rede Thälmanns folgende Ausführungen: Das glänzende Beiſpiel unſeres antifaſchiſtiſchen Maſſenabwehrkampfes in Altona hat in ganz Deutſch⸗ land das lebhafteſte Echo unter allen Antifaſchiſten ge⸗ funden und hat die Bourgeoſie in Furcht verſetzt. In der Tat war die Verhinderung des faſchiſtiſchen Auf⸗ marſches der ſtundenlange heftige Feuerkampf in den Arbeiterbezirken ein leuchtendes Signal des anti⸗ faſchiſtiſchen Maſſenkampfes.— In dieſen Sitzungs⸗ protokollen finden ſich auch über die aktive Mitwir⸗ kung des Moskauer Generalſtabes der Weltrevolu⸗ tion an der Bolſchewiſierung Deutſch⸗ lands intereſſante Mitteilungen. So hat nach dem Protokoll Thälmann in bewegten Dankesworten ausgeführt:„Wir ſagen es ganz offen, daß die bol⸗ ſchewiſtiſche Mithilfe der Komintern, beſonders in der letzten Zeit, bei der ſchwierigen Problemſtellung in Deutſchland, uns viel geholfen und uns bolſche⸗ wiſtiſch geſtählt und geſtärkt hat.“ Dieſe Feſtſtellung iſt von beſonderem Intereſſe, da ſie von kömmuniſtiſcher Seite immer wieder in Abrede geſtellt wird. zelung im italieniſchen Volkstum. Und dieſe Uni⸗ verſalität ſeiner Perſönlichkeit iſt nur der Ausdruck der Univerſalität einer Zeit, deren Erbe und Vollen⸗ der Friedrich war. Walter von der Vogelweide kün⸗ det ſchon in ſeinen Liedern ein deutſches Bewußtſein an. Ueberall regen ſich, wie wir ſahen, die Keime der nationalſtaatlichen Entwicklung. Für Friedrich aber treffen nationalſtaatliche Geſichtspunkte noch nicht zu. Die Konſequenz der Entwicklung hatten dieſen letzten der deutſchen Kaiſer im mittelalterlichen Sinne aus Deutſchland ausgetrieben, hatte ihn Seltſames Schickſal/ Ootlrieb Kölwel Man möchte dieſe Geſchichte kaum für möglich halten, ſo zonderbar iſt ſie. Da ſteht Karl Jochem am Zaun ſeines weiten Gartens wie jedesmal, wenn der Dorn zu wuchern anfängt; er ſteht da wie im⸗ mer, auf breiten Füßen, ein Rieſe, um einen guten Kopf größer als andere Menſchen und mit einem Gewicht, das nur eichene Bänke ruhig zu tragen wiſſen. Er iſt hemdärmelig, hat die Baumſchere in der Hand und ſchneidet Zweig um Zweig von der grünen Fülle. Sein Hemoͤ iſt offen, ſo daß man die behaarte Bruſt ſehen kann, dein Geſicht iſt friſch ge⸗ rötet. Bisweilen, wenn er einige Augenblicke die Arbeit ausſetzt, werden ſeine Nüſtern weit und dann geht die Bruſt von der eingeſogenen Luft auf wie der Blasbalg örüben in der Dorfkirche. Karl Jochem ſieht in ſolchen Augenblicken meiſt ſtumm vor ſich hin, auf ſeinen Gaul, der frei im gro⸗ ßen Garten herumläuft. Es iſt ein Rappe, von mäch⸗ tigem Bau, mit glänzendem Rücken und leuchtenden Schenkeln. Wenn das Tier den Kopf zu Boden neigt, um zu weiden, zerteilt ſich die Mähne über dem Hals zu üppiger Fülle. Sein Schwanz ſchlägt dabei durch die blaue Luft, um die blutgierigen Fliegen und Bremſen wegzujagen. Manchmal ſchüt⸗ telt er ſich am ganzen Körper. Solch eine Roßkraft! denkt der große Jochem. Was iſt da ſchon ein Schwarm garſtiger, Fliegen? Nichts als eine ſchwache Teufelswolke! Und er greift in die Taſche, zieht ein Stück Zucker hervor und hält es dem Pferd entgegen. Der Rappe kennt dieſes weiße Blinken und kommt. Er wühlt mit ſei⸗ nen weichen Lefzen in die hohle Hand Jochems und ſeine Augen ſcheinen noch mehr zu glänzen, während er die Süßigkeit zwiſchen den Zähnen zermalmt. Schön iſt die Welt! denkt Jochem weiter. Wenn man geſund und ſtark iſt und der Magen keine Not hat, kann man hundert Jahre alt werden. Dabei fällt bereits wieder ein Zweig nach dem andern unter ſeiner Schere. Ganze Haufen liegen am Boden. Dicht daneben weidet der Rappe weiter, ſo nah neben Karl Jochem, daß dieſer dem Tier manchmal gutmütig auf die Schenkel patſchen muß, um ſich Raum für ſeine Arme zu ſchaffen. Holla, Schwarzer! Nicht aufhalten! Erſt muß die Arbeit fertig ſein! Der Zaun muß daſtehen wie eine grüne Mauer. Kein Zweig ſoll uns mehr nach den Augen kratzen! Aber dann wollen wir reiten. Reiten, mein Guter, daß die Funken unter deinen Hufen zu hüpfen anfangen. Reiten, durch das Tal, auf den Berg, bis ins Hochland hinaus! Alles bleibt hinter uns, unter uns, bis wir ganz oben ſind, oben, wo die Sonne jeden Tag noch ſcheint, wenn hier im Tal ſchon die Schatten hauſen. In drei Teufels Na⸗ men! Laufen müßteſt du können, du ſchwarzen Rie⸗ ſenkerl, wie die Sonne ſelber! Nachlaufen müßteſt du ihr, ehe ſie verſinkt, rund um die Erde müßteſt du laufen können, vom Abend bis zum Morgen, ſo daß wir immer Licht hätten, immer ſchönſtes Licht, ſo wie jetzt am hellen Nachmittag. Sieh nur, wie klar alles ringsum! Der Himmel iſt blau, kein Wölkchen traut ſich über den Horizont, jede Blume will ſich in ihrer Pracht ſehen laſſen und der Fluß iſt derart von Licht geſättigt, daß er es widerſtrahlt ährend Karl Jochem ſo, zu ſeinem Pferde ge⸗ wandt, die Erde betrachtet und noch feſter auf ſeinen breiten Füßen dazuſtehen ſcheint wie vorher, der Rieſe, der um einen Kopf größer iſt als andere Menſchen, der ein Geſicht hat, daß er jeden ſchwachen Stuhl unter ſich zerdrücken kann, ja, während dieſer Rieſe Jochem nichts feſter glaubt als dies: nach ge⸗ taner Arbeit, noch vor Ende des Tages auf dem Rücken des mächtigen Pferdes zu ſitzen, da geſchiehl etwas ganz anderes. Eigentlich geſchieht gar nichts, nur eine Biene, wie ein kleiner, faſt unſichtbarer Propeller, ſurrt durch das Blau. Was ſoll eine Biene auch anderes tun? Surren, fliegen! Denn wie ſollte ſie ſonſt Honig ſammeln können? Alſo fliegt ſie auch heute, nichts anderes im Sinn, als daheim die Waben mit goldener Sügigkeit zu füllen, Aber im ſelben Augenblick, als die Biene gerade über das ſchwarze Pferd hinwegfliegen will, ſchlagt Hieſes, wohl, weil es das Surren von Bremſen zu hören glaubt, mit dem Schwanz hoch. Die Biene, getroffen, iſt erboſt über dieſen Schlag, ſie fühlt ſich angegriffen obgleich das Pferd ſich nur gegen Bremſen wehren wollte, und im nächſten Augenblick ſtößt die Biene auch ſchon auf das Pferd menſchlich in das Land verpflanzt, dem jahrhunderte⸗ lang das politiſche Streben der Deutſchen gegolten hatte. Die Verbindung deutſchen und italieniſchen Weſens war im mittelalterlichen Imperium ſo eng geworden, daß heute ein deutſcher Kaiſer als Ita⸗ liener gelten kann. Freilich erſt, nachdem wir weit über den übernationalen Imperiumsgedanken des Mittelalters hinausgewachſen ſind und auch in der Geſchichte— gemäß unſerem eigenen Zeitgefühl— den nationalen Gedanken betonen. Dr. Heinz Holldack. Moröd an einem SA⸗Mann Selbſtmord des Täters — Lünen(Weſtfalen), 14. Mai. Die Kriminalpolizei teilt mit: Am Sonntag morgen gegen 6 Uhr fand ein Au⸗ wohner, als er ſeine Kühe in den Wald trieb, in Lünen⸗Horſtmar eine männliche Leiche und rief die Polizei. Kurze Zeit dangch fand ein anderer Fuß⸗ gänger, etwa einen Kilometer von genannter Stelle entfernt, eine weitere männliche Leiche. Beide Leichen wieſen Schußverletzungen auf. Nach 3 Uhr nachts waren von Anwohnern mehrere Schüſſe vernommen worden. Es handelt ſich bei den beiden Toten um den SA⸗Mann Erich Teßmer aus Lünen⸗Horſtmar und um einen gewiſſen Karl Frö⸗ lich, ebenfalls aus Lünen⸗Horſtmar. Die Ermitt⸗ lungen zur Aufklärung der Bluttat haben ergeben, daß SA⸗Mann Erich Teßmer von dem früheren KPid⸗Angehörigen Frölich durch fünf Schüſſe in den Rücken getötet worden iſt. Der Mörder hat ſich nach der Tat entfernt und dann ſelbſt gerichtet. Bei der Leiche des Fröhlich wurden zwei Piſtolen und eine Menge Munition gefunden. Rieſiger Petroleumbrand bei Iſtanbul — Fſtanbul, 14. Mai. Das im Laufe der Nacht ausgebrochene Groß⸗ feuer in den Petroleumlagern amoberen Bosporus hat inzwiſchen weiter um ſich ge⸗ griffen. Bei einer türkiſch⸗amerikaniſchen Petro⸗ leumgeſellſchaft ſind insgeſamt 10000 Tonnen Petroleum verbrannt. Außerdem ſind im benachbarten Lager des ruſſiſchen Naphtha⸗Syn⸗ dikates vier große Tanks zerſtört worden, darunter zwei durch Zerknall und zwei durch Ausbrennen. Wegen der furchtbaren Hitze iſt es nicht möglich, an den Brandherd heranzukommen. Das Feuer wütet weiter auf den Lagerplätzen. Die Feuerwehr beſchränkt ſich darauf, die Umgebung, be⸗ ſonders die in der Nähe am Ufer des Bosporus lie⸗ genden Depots anderer Petroleumgeſellſchaften, zu ſchützen. Einige kleinere Verwaltungsgebäude ſind bereits verbrannt. Menſchenleben ſcheinen nicht zu Schaden gekommen zu ſein, da ſich während der Nacht kein Menſch auf dem Grundſtück befand. Die Staatsanwaltſchaft iſt dabei, Erhebungen über die Urſache des Feuers anzuſtellen. Man vermutet Brandſtiftung. Zwei japaniſche Offiziere ermordet — Charbin, 14. Mai. Nach Meldungen aus Mulin, einer kleinen Ortſchaft am öſtlichen Teil der chineſiſchen Oſtbahn, wurden zwei japaniſche Offiziere von unbekannten Perſonen erſchoſ⸗ ſen. Mulin wird deshalb heute von japaniſchen Truppen beſetzt werden. Mandſchukuo⸗Dampfer von Sowjetbatterie beſchoſſen — Tokio, 14. Mai. Wie aus Tſitſikar gemeldet wird, wurde ein Mandſchukuo⸗Dampfer in der Nähe der Einmündung des Sungari⸗Fluſſes in den Amur von einer Sowjetbatterie be⸗ ſchoſſen. An Bord des Dampfers befanden ſich mehrere Paſſagiere, darunter ein japaniſcher Oberſt. Aus einem Telegramm an den japaniſchen Kriegs⸗ miniſter geht hervor, daß bei der Beſchießung des Manbſchukuodampfers lediglich ein Mann der Schiffsbeſatzung getötet und ein weiterer ver⸗ wundet wurde. auptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner(Stellvertreter Kurt Ghmer) erantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner ⸗ Handelsteil: Kuri Ehmer-geuilleton: Carl no Eiſenbari ⸗ Lokalen Teil: Richard Schönfelder ⸗Sport: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchäft⸗ liche Mitteilungen: Jacob Faude, ſämtlich in Mannheim ⸗Herausgeberz Drucker und Verleger: Menet* 9* 98 Mannheimer 3 g. annheim. 4— Schriktleitung in Berlin: Eckart Peterich, W 86, Viktorioſtrabe 40 Durchſchnittsauflage im April 21 750 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr„Rückſendung nur bei Rückporte zu und ſticht es in den kräftigen, lenchtenden Schen⸗ kel. Nun will ſich das Pferd wehren, ſelbſtverſtänd⸗ lich, und ſchlägt mit dem Huf aus. Der Huf trifft aber keinswegs die Biene, die wier davongeflogen iſt und, ihres Stachels beraubt, auf den Tod warten muß. Der Huf trifft vielmehr das, was er nicht treffen will, nämlich den Arm des ſtarken Jochem, trifft den Jochem gerade an dem Arm, mit dem er die große Baumſchere hält. Die Baumſchere klafft auf wie ein Schnabel und trifft den andern Arm gerade am Ge⸗ lenk, wo die Pulsader läuft. Nun iſt das Unglück fer⸗ tig und der ſtarke Jochem, aus dem das Blut heraus⸗ läuft wie aus einem vollen Faß, wird bald ſo ſchwach, daß er nichts mehr merkt von ſeiner Rieſenkraft und umſinkt wie ein ſchwacher Halm, ehe es möglich iſt, ihm Hilfe zu bringen. ———————————..——————————————————————————————— meeeeneeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee Mitten am hellen Nachmittag liegt er ſo plötzlich tot da auf dem grünen blühenden Grasboden, auf der ſchönen Oberfläche der Welt, wo das ſchwarze Pferd weiterweidet, und hat die Augen, die gen Him⸗ mel gewandt ſind, geſchloſſen. Er würde auch nichts ſehen, wenn er noch ſchauen könnte, der große Jo⸗ chem. Denn wo ſollte er die Schuld an ſeinem Tode entdecken? An der Biene, die ihm gar nichts wollte, an ſeinem treuen Roß, das nicht ihn, ſondern die Biene treffen wollte, an der Baumſchere, die nur für den Zaun beſtimmt war und nicht für ſeine Blutader, ja, wo ſollte da überhaupt ein Menſch die Schuld entdecken? Zu ſeltſam iſt dieſe Geſchichte, um ſie zu verſtehen, und doch wird der, der nicht gerade das Seltſame dieſer Geſchichte ſieht, die Welt nie verſtehen. 55 Saarkunſt in Euöwigshafen Die Ausſtellung„Kunſtſchaffen an der Saar“ im Ludwigshafener Geſellſchaftshaus gruppiert ſich um einen Ehrenſaal, der, wie im Vorbericht ſchon er⸗ wähnt, dem in der Saarpfalz geborenen Albert Weisgerber eingeräumt iſt. Dieſer im Welt⸗ krieg gefallene Führer der Münchener Sezeſſion feiert in Oelgemälden und graphiſchen Blättern, die das Pfälziſche Landesgewerbemuſeum in Kaiſers⸗ lautern und die Mannheimer Kunſthalle freundnach⸗ barlich überlaſſen haben, ſeine Auferſtehung als der erdverbundene Weſtricher, der fremdraſſige Einflüſſe (ſo Manets auf der Mannheimer Raſt im Walde) in kerndeutſchem Ringen mit Welt und Ueberwelt überwindet. Als Grüblernatur mit Weisgerber art⸗ verwanot erſcheint der gleichfalls frühverſtorbene Saarbrücker Richard Wenzel; auf ſeinem Kreu⸗ zigungsbild tauchen aus ſchwerem, erdigem Gelb⸗ braun flammengleich rote und blaue Farbtöne: Köpfe mit leidenden Augen und leidenſchaftlich zuckende Körper. Den Zug zum Großen und Religiöſen teilt mit beiden Malern Albert Bohn; ſeine Tempera⸗ ſtudien zu bibliſchen Szenen verraten einen ein⸗ drucksſtarken Jünger Haueiſens. Im übrigen ſpiegelt ſich in dieſer Rundſchan reiz⸗ voll das Doppelgeſicht der Saarlande: das„unter⸗ irdiſche“ der Bergwerke und der wahrhaft„aus dem Boden gewachſenen“ Induſtrie, wie auch das ober⸗ irdiſche mit den liebevoll geſchauten Zügen der wald⸗ und waſſerreichen Heimat. Fritz Zolnhofer zeigt arbeitsharte Männer, die gekrümmt von der Nachtfron im Morgendämmer heimkehren; das rußige Schwarzölau ſolcher Oel⸗ gemälde wird in den Aquarellen zu einem ſilber⸗ blauen Luftſchleier aufgelichtet, der Fluß und Fabrz⸗ ken duftig umhüllt. K. Hock ſchildert den Kumpel bei der Kohlenförderung, in der Halbſchicht und von ſchlagenden Wettern bedrängt, als Helden des All⸗ tags. In ihrer tieftonigen Haltung und ſchwung⸗ vollen Linienführung gefallen die von Rauchfahnen nerhangenen Saarkohlenhäfen und Frachtkähne Loy Walters. Aus dem weiteren Kreis der vierzig Künſtler ſeien noch ehrend herausgehoben: Edgar Jenne mit ſeinen raumſchmückenden, in ihrer Farhen⸗ akkordik wie Lautenſpiel erklingenden, nur etwas zu verſuchsmäßigen Oelbildern. Ferner als reife Kön⸗ ner Karl Aug. Jäger und Neufang, die kraft⸗ vollen Maler und Radierer, H. v. Rüden und Lüdecke(Zeichnungen zu Löns„Werwolf“), von Graphikern Fritz Grewenig und Bernſtein, von weiblichen Künſtlern: die formgewandte Karo⸗ line Klein(Frauenbildnis), Trude Werle⸗ Brück(Halbakt) und Lili Koenig(Tierplaſtiken). Die Biloͤhauer Fritz Claus und Walter Neu ſtellen ſich mit ihren prächtig modellierten Köpfen und ſicher geſtaltenden Zeichnungen ebenbürtig in die Reihe der Vorpoſtenkämpfer an der Saar. Man wünſcht ihnen auf ihrer Wanderfahrt durch deutſche Gaue von Herzen den verdienten Dank. el⸗ 9 0 Mannheim, den 14. Mai. Mutter Benz und Grock treffen ſich in Großſachſen In langer Reihe ſauſten am Samstagnachmittag aus allen Himmelsrichtungen moderne Kraftwagen nach Großſachſen. Selbſt zwei alte Vehikel aus dem vergangenen Jahrhundert knatterten mit ihrer Höchſtgeſchwinoͤigkeit von 30 Stundenkilometer, gro⸗ ßes Aufſehen erregend, dem gleichen Ziele zu. Bald riefen die in Großſachſen vor dem„Erbprinz“ par⸗ kenden Kraftfahrzeuge eine kleine Verkehrsſtockung hervor, die den ganzen Abend nicht mehr behoben werden konnte. Bei dem Zuſammenſein, das die Sektion Baden⸗Pfalz des Allgemeinen Deutſchen Schnauferl⸗Clubs anbexaumt hatte, ſah man, wie das auch gar nicht anders zu erwarten war, neben den Vertretern der heutigen kraftſportlichen Vereinigungen die Benz⸗Veteranen die ja bei ſolchen Anläſſen niemals fehlen, unter den Gäſten Bürgermeiſter Dr. Walli, Mannheim, und Bürgermeiſter Dr. Reuter, Ladenburg. Den Eh⸗ renplatz nahm jedoch Mutter Benz, die Fünfund⸗ achtzigjährige, ein, die mit ihren Familienmitglie⸗ dern erſchienen war. Nach einem Imbiß ſprach Baurat Dr. Nallin⸗ ger als Stellvertreter des leider immer noch nicht geneſenen Fritz Held einige launige Begrüßungs⸗ worte. Sein zum Schluß ausgebrachtes Schnauferl⸗ Heil galt dem Führer des deutſchen Reiches und dem Ehrenſchnauferlbruder Adolf Hitler. An der Aus⸗ geſtaltung des Abends beteiligten ſich neben dem Mannheimer Mundartdichter Jakob Frank eine Anzahl erſtklaſſiger Kräfte, zum großen Teil aus den Reihen der Daimler⸗Benz⸗Werke. Man hörte Resitationen, rheiniſche Lieder und lachte herzlich über die Parodie auf Marlene Dietrich und Cläre Waldoff. Geſpannte Erwartung lag über der frob⸗ geſtimmten Geſellſchaft. Hatte doch Grock, der große Muſikclown, der ſelbſt Schnauferlbruder iſt und gegenwärtig in Darmſtadt auftritt, ſein Erſchei⸗ nen verſprochen. Um die Wartezeit abzukürzen, ſchickte er aus ſeinem Enſemble zwei erſtklaſſige Nummern, die Stürme des Beifalls hervorriefen. Beſonders der Exzentric⸗Komiter, der als betrunke⸗ ner Dienſtmann von ſeiner Frau auf die Beine ge⸗ bracht werden ſollte, rief nicht endenwollenden Bei⸗ fall hervor. Als dann Herr Wettach alias Grock nach Schluß der Darmſtädter Vorſtellung ſelbſt kam wurde er herzlichſt durch Direktor Werner von den Daimler⸗Benz⸗Werken begrüßt. Ohne ſeine Maske anzulegen, gab Grock ſpäter einige Proben ſeines überragenden Könnens auf dem Akkordeon, begleitet von ſeinem Partner. Als ſich der Beifall nicht legen wollte, fragte Grock unter großem Ge⸗ lächter in ſeiner charakteriſtiſchen Art:„Sie wollen noch mehr hören? Sie ſein noch nich müde? Schötön!“ Nach ſeinem leider nur allzu kurzen Auftreten unter⸗ hielt ſich Grock längere Zeit mit Mutter Bentz und nahm dann an der frohen Tafelrunde teil. Natürlich wurde er um Autogramme beſtürmt. Die Schnau⸗ ferlbrüder gaben keine Ruhe, ehe er ſich in Ueber⸗ lebensgröße in ſeiner Maske gezeichnet hatte. Zwei Künſtler, die ſpäter auf der Bühne Grock parodier⸗ ten, riefen die Heiterkeit des Meiſters hervor. Beſonders verdient die Werkkapelle von Daimler⸗ Benz erwähnt zu werden, die unter der Stabführung von Herrn Finzer, ſeit wir ſie das letzte Mal ge⸗ hört haben, weitere Fortſchritte gemacht hat. Die Beſetzung mit den Streichern erwies ſich als beſon⸗ ders vorteilhaft. Die dargebotenen Muſikſtücke kamen in dem Saal zur vollſten Wirkung. Als Mutter Benz kurz vor zwei Uhr in der Frühe des Sonntags— alle Achtung vor der alten Dame!— das Feſt verließ, gingen die Wogen der Kamerao⸗ ſchaftlichkeit noch ſehr hoch.-tt · Polizeibericht vom 14. Mai Verkehrsunfälle. In der Vogeſenſtraße in Fried⸗ richsfeld ſtieß am Samstag vormittag ein Rad⸗ fahrer mit einem Laſtkraftwagen zuſammen, wobei er ſturzte und Verletzungen erlitt. Der Verunglückte mußte ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen.— In der Bismorckſtraße ſtieß am Samstag mittag ein Per⸗ ſopenkraftwagen mit einem Straßenbahnzug der OEch zuſammen. Das Kraſtſahrzeug, das hierbei umgeworfen und beſchädigt wurde, mußte abge⸗ ſchleppt werden. Perſonen wurden bei dem Zuſam⸗ menſtoß nicht verletzt.—— Kurz danach ſtießen in der Schloßgartenſtraße ein Perſonen⸗ und ein Liefer⸗ kraftwagen zuſammen, wobei beide Fahrzeuge ſo ſtart beſchädigt wurden, daß ſie abgeſchleppt werden mußten. Auch in dieſem Falle wurden keine Per⸗ ſonen verletzt.— Ein Radfahrer, der am Sams⸗ tag nachmittag am Neckarauer Uebergang von einem Perſonenkraftwagen angefahren wurde und ſtürzte, brach hierbei das linke Schultergelenk. Unfall. Ein junger Mann, der am Samstag vormittag-beim Baden im Neckar von einer Lan⸗ dungspritſche abſpringen wollte, ſtürzte hierbei auf ein an der Pritſche befeſtigtes Boot. Er erlitt ſtarke Hautabſchürfungen und eine ſtarkblutende Wunde. Der Sanitätskraftwagen brachte den Verletzten in das Allgemeine Krankenhaus. Verkehrsprüfung. Bei einer am Samstag vor⸗ mittag auf dem Luiſenring und am Adolſ⸗Hitler⸗Ufer vorgenommenen Prüfung des Kraftfahrzeugverkehrs wurden 4 Führer non Laſtkraftwagen angezeigt, weil ſie ihre Fahrzeuge erheblich überlaſtet hatten, und 3 weitere, weil ſie die erforderlichen Papiere nicht bei ſich führten. Wegen Ruheſtörung und groben Unſugs wurden in den beiden letzten Tagen 13 Perſonen angezeigt. Entwendet wurde vor D 7 ein Perſonen⸗ kraftwagen Marke Ford, dunkelblau mit grünen Streiſen, Sechsſitzer, Polizei⸗Kennzeichen IV B28021, Motornummer A 864839, im Wagen zwei Pakete mit Wäſche. k Der Reinzugang an Wohnungen betrug im Monat April 88(Zugang durch Neubau 24, durch Umbau 64). Von den neugeſchaffenen Wohnungen ſind 44 Wohnungen mit—3 Zimmern, 42 Wohnun⸗ gen mit—6 Zimmern und 2 Wohnungen mit7 oder mehr Zimmern. Es wurden 17 neue Wohngebſude von privaten Bauherren erſtellt. Darunter ſind 16 Kleinhäuſer mit—2 Vollgeſchoſſen und höchſtens 4 Wohnungen. Für 3 Neubauten, die zuſammen 3 Wohnungen ergaben, wurde eine Baukoſtenbeihilfe bewilligt. Für 36 Umbauten, welche 60 Wohnungen ergaben, wurde Reichszuſchuß bewilligt. kk Der Strandbadbeſuch des geſtrigen Sonntags wird mit 8000 Badegäſten angenommen, von denen die meiſten mit den Fahrrädern gekommen waren, denn etwa 5000 Fahrräder ſind in den Abſtellplätzen untergebracht worden, wobei man non dem gebühren⸗ freien Platz regen Gebrauch gemacht hat. Der Kraftwagenparkplatz wurde im Laufe des Tages von übex 100 Fahrzeugen in Anſpruch genommen. Die Sanitäter mußten in 19 leichteren Fällen hei⸗ fend eingreifen. z Ein Kraftrad geriet in der Rheingärtenſtraße in Neckarau am Sonntag mittag in Bran d. Stich⸗ flammen ſchlugen aus dem Benzintank und vernich⸗ teten die Bereifung des Vorderrades. Der Brand konnte von den Anwohnern gelöſcht werden, ſo daß die Feuerwehr, die mit einem Vöſchzug angerückt kam, wieder zur Wache zurückfahren konnte. Der Vorfall hatte eine große Menſchenanſammlung zur Folge. * Seinen 75. Geburtstag feiert heute der Gründer und Mitinhaber der Firma Wilh. Belz& Söhne, Herr Wilhelm Belz, Qu 7, 124, in voller Rüſtigkeit. Ehriſtus und das deutſche Voll Evangeliſcher Gemeindeabend im Nibelungenſaal Dem Ruf zum Gemeindeabend der Evan⸗ geliſchen Kirchengemeinde im Nibelungen⸗ ſaal wurde von den Gemeindegliedern in ſolchem Maße Folge geleiſtet, daß der Nibelungenſaal bis binauf zur Galerie beſetzt war. Nach einem Orgel⸗ vorſpiel durch Kirchenmuſikdirektor Eckert und dem, Gemeindegeſang„Allein Gott in der Höh ſei Ehr“, ſprach der Vorſitzende des Kirchengemeinde⸗ rates, Stadtpfarrer Kiefe„, die Begrüßungsworte. Er knüpfte daran einige Betrachtungen. Es ſei laut und deutlich geſagt, daß in der Art der Eutſcheidung unſeres Voltes für oder wider Chriſtus die Zukunft des deutſchen Volkes liegt. Unſere Kirche ſei ſchickſals⸗ mäßig verbunden mit dem Ergehen des ganzen Volkes. Ein Sprechchor leitete über zu der Auſprache von Oberkirchenrat D. Bender, Karlsruhe, der die Grüße des am Erſcheinen verhinderten Lau⸗ desbiſchofßs D. Kühlewein überbrachte und als früherer Geiſtlicher an der Friedenskirche ſeine fräiheren Gemeindeglieder beſonders begrüßte. Ober⸗ kirchenrat Bender betonte, daß die Mitglieder der Landeskirchenregierung den Gedanken der Evange⸗ Iiſchen Reichskirche von Anfang au begrüßt haben, Und daß es ihr ſehnlichſter Wunſch iſt, daß der Got⸗ tebfrieden, der aus der Ewigket d s Geiſtes fließt, uns in allen Teilen beſchert ſein moge. Von dem Lutherwinrt„Die Kirche iſt unſer eller Mutter“ aus⸗ gehend, verknüpfte der Geiſtliche tieſe Gedanken über den Muftertag und legte dar, wie die Kirche die geiſtige Mutter unſeres Volkes, die Führerin und Leiterin in unſerem Leben iſt. Die Hauptanſprache hielt Paſtor D. Engelke, Direktor des Rauhen Hauſes Hamburg und geiſtliches Mitglied der Reichskirchenregie⸗ rung, der über„Chriſtus und das deutſche Volk“ ſprach. Ueber Chriſtus zu ſprechen, ſo führte der Redner u. a. aus, heißt von der gewaltigſten Wirklichkeit zu ſprechen, die es auf dieſer Erde gibt. Chriſtus iſt der Inhalt der Menſchheitsgeſchichte. Die unheimlich⸗ Macht des Satans, alles durcheinander zu werfen haben wir an unſerem Volk erlebt. Darüber hinau⸗ erhebt ſich aber der Totalitätsanſpruch unſeres Got⸗ tes, der die Welt geſchaffen hat. Chriſtus hat den Satan gefeſſelt. Wir glauben, daß das, was geſchaf⸗ ſen wurde, auch für unſer deutſches Volk geſchaffen worden iſt, für das Volk mit ſeiner merkwürdigen Geſchichte in ſtändigem Auf und Ab, das auserſehen iſt, alle weſentlichen Kämpfe an ſeinem Leibe zu ver⸗ ſpüren. Wenn Chriſtus eingeht in ein Volk, dann wird es eine Gemeinde werden und aus einer Ge⸗ meinde wird eine Kirche werden. Wenn ein Volk die Wahrheit nicht annimmt, dann entſtehen die vielen Kirchen, die alle chriſtliche Kirchen ſein wollen. Es muß immer wieder geſagt werden, daß es nur eine deutſche evangeliſche Kirche gibt. Daher auch die Bitte: Miſcht Euch nicht ein in kirchenpolitiſchen Streit. Seid evangeliſche Männer und Frauen und haltet als Männer und Frauen zu Eurer Kirche, betet untereinander zuſammen für Volk und Kirche. Das iſt der beſte Aufbau für unſer Volk und unſere Kirche. Wir wollen eine Religion, die unſerer Raſſe und unſerem Blute artgemäß iſt. Der deutſche Chriſt wird ſich nur vor einem Gott beugen, der die Welt erſchaffen hat. Wer ſich einen eigenen Gott ſchaffen will, der ſoll ſich geſagt ſein laſſen, daß das nicht ariſch und nicht nordiſch iſt. Wenn etwas zum deutſchen Weſen gehört, dann iſt es das Ringen nach Wahrheit. Der deutſche Menſch will die Wahrheit, ſelbſt wenn ſie noch ſo unbequem iſt. Chriſtus und das deutſche Volt! Darum geht es, daß dieſer Chriſtus einmal wieder Gewalt gewinnt über die Seele des deutſchen Volkes. Komm Herr Jeſus, nimm unſer deutſches Volk, nimm unſere evangeliſche Kirche, komme auf unſere Kanzel, komme in unſere Häuſer, zu unſeren Vätern und Müttern, zu un⸗ ſerer Jugend. Die Vereinigten Kirchenchöre von Maunheim, die unter der Leitung von Kirchenmuſikdirektor Leon⸗ hardt mit dem Bach⸗Chor„Jeſu meine Freude“ die Feſtanſprache eingeleitet hatten, gaben ihr mit dem feſtlichen Tedeum von Harald Creutzburg einen wirkungsvollen Abſchluß. Mit dem Gemeinde⸗ jeſaug„Der Herr iſt noch und nimmer nicht, von einem Volk geſchieden“ klang der harmoniſch ner⸗ aufene Gemeindeabend aus. Bekanntmachung! Vor bald einem Zahrzehnt kaben Sie in der„KlIRMARK ein Fabrikal schälzen gelernł, das jeder kenner von UMTTATS-CICARETTEN als eine aussergewöhnliche Leistung anerkannke. Jahrelanꝗ haben gleidi ãhnen Millionen nur, KUBRMARK geraudit und sicdt Stels von neuem an der gleidimässigen Milde, dem reichen Aroma und der Bekömmlickkeit dieser Edel-(iqarette erfreul. Der Druck der wirlsckaftlicken Verhällnisse zwang auck Sie, sich diesen Genuss zu versagen. Nun aber können Sie wiederzu Ikrer, allen liebe zurückkehuen—. Die Muommung in Ceierbe halłuns in den Stand gesetzł, die in der alten, berühmten Qualilät Jelzt zum — * Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe 4. Seite Nummer 216 Der Ehrentag der Mannheimer Mütter Feſtliche Veranſtaltung der NS⸗Volkswohlfahrt im Roſengarten Frohe und ernſte Feierſtunden des Dritten Rei⸗ ches hat der fahnengeſchmückte Nibelungenſaal im Laufe des letzten Jahres geſehen. Vielmals iſt nach Worten der Mahnung zu Treue und wahrer Volks⸗ gemeinſchaft aus tauſenden Kehlen das Deutſchland⸗ lied in dem mächtigen Langrund erklungen. Aber kaum eine Veranſtaltung war ſo zu Herzen gehend, ſo rührend und erſchütternd zugleich, wie dieſe Nach⸗ mittagsſtunden voll Spiel und Tanz zu Ehren be⸗ dürftiger Mannheimer Mütter. In Gruppen zuſammengefaßt oder auch ein⸗ zeln kamen ſie: die Alten, die Aelteren und die ganz Alten; ſtattliche Matronen im ſonn⸗ täglichen„Schwarzſeidenen“ und gebrechliche Mütterchen mit dem Krückſtock in der Hand. Selbſt Krankenwagen ſah man vor dem Roſengarten anfahren, deren zarte Laſt ſogleich von kräftigen SA⸗ Männern zu den bereitgehaltenen Plätzen getragen wurde. Statt der blaulivrierten Roſengartendiener, die ſtrenge über die Abgabe der Einlaßkarten wachen, ſtanden freundliche Helferinnen der NS⸗Frauenſchaft an den Eingangstüren und verteilten aus immer neu gefüllten Körben Blumenſträußchen an die Aberhun⸗ derte von Gäſten, für deren Menge neben der übli⸗ chen Beſtuhlung des Nibelungenſaales noch Klapp⸗ ſeſſelchen zu Hilfe genommen werden mußten. Frau A. Roth, als Kreiswalterin der NS⸗ Volkswohlfahrt auch hier wieder recht eigent⸗ lich die Seele des ſchönen Feſtes und die un⸗ ermüdliche Sachwalterin aller Mühſeligen und Beladenen, faßte in einer kurzen Begrüßungsanſprache noch ein⸗ mal Sinn und Bedeutung dieſer Mannheimer Müt⸗ Serehrung zuſammen.„Liebe deutſche Mütter,“ ſo führte Frau Roth aus,„heute iſt Muttertag. Alljähr⸗ lich ſoll er als Ehrentag für alle deutſchen Mütter ge⸗ feiert werden. Hunderttauſende von Mannheimer Müttern, die ein ſchweres und entſagungsvolles Le⸗ ben hinter ſich haben, dürfen wir heute betreuen u. dür⸗ ſen heute für ſie ſorgen, um ihnen eine kleine Freude au bexeiten. Ich freue mich deshalb, Sie im Namen der Nationalſozialiſtiſchen Volkswohlfahrt hier auf das Herzlichſte begrüßen zu können. Sie haben in Ihrem Leben viel durchmachen müſſen: Krieg, Revo⸗ lution, Inflation, die ſchreckliche Zeit der Arbeits⸗ loſigkeit; all das hat an Sie große Anforderungen geſtellt und viele Sorgen mit ſich gebracht. Ihr Leben iſt ein Leben des Opferbringens geweſen. Größeren Lohn konnte man Ihnen nicht geben. Aber eine Gewißheit hat Ihnen der Nationalſozialis⸗ mus, faſt möchte ich ſagen: in letzter Stunde gebracht, daß alle Ihre Sorgen, Mühen und Nöte nicht umſonſt geweſen ſind. Denn Adolf Hit⸗ ler hat durch ſeine weiſe Staatsführung dafür geſorgt, daß wenigſtens die Jugend, unſere kommende Gene⸗ ration, Eure Söhne und Töchter, wieder eine ſichere Zukunft, Arbeit und Brot finden werden. Vielleicht iſt das der ſchönſte Dank, den Ihr deutſche Mütter für Eure Mühen erhalten könnt. Vielleicht iſt es der ſchönſte Abſchluß Eures Lebens, wenn Ihr ſagen könnt: unſere Kinder haben eine beſſere Zu⸗ kunft zu erwarten. Denn der Sinn unſeres Kampfes und Eure Mühen galten ja nicht der Gegenwart, ſon⸗ dern dem ſpäteren Leben unſeres Volkes. Gerade manche deutſche Mutter hat hierfür Opfer bringen müſſen, die man ſonſt wohl niemand zumu⸗ ten könnte. Mehr als hunderttauſend deutſche Müt⸗ ter mußten den Schmerz ertragen, daß ihre blühen⸗ den Söhne im Kriege ihr Leben laſſen mußten. Hunderttauſende von deutſchen Müttern mußten wiederum den Schmerz erfahren, daß ihre Männer aus dem Kriege nicht zurückkehrten und ſie allein ihren Kindern Ernährer und Erzieher ſein mußten. All' dieſe ſchweren Aufgaben haben die Frauen auf ſich genommen, ertragen, und ſind deshalb ganz be⸗ ſonders dankbar, daß unſer Volk in letzter Stunde von Adolf Hitler gerettet wurde. Den Dank an Euch alle können wir deshalb mit frohem Herzen abſtat⸗ ten. Weil aber die deutſchen Mütter immer für ihr Volk gelitten, geopfert und geſorgt haben, wird auch Adolf Hitler dͤurch ſeine Bewegung und zwar in dießem Falle durch die Nationalſozialiſtiſche Volks⸗ wohlfahrt, für die deutſchen Mütter ſorgen und ihnen nicht nur Ehre und Achtung erweiſen, ſon⸗ dern auch mit Rat und Tat zur Seite ſtehen.“ Nun begann die der Unterhaltung gewidmete Vortragsfolge, zu der die Standartenkapelle 171 unter Muſikzugführer Homann⸗Webau und Oper und Schauſpiel des Nationaltheaters unter Führung von Intendant Brandenburrg in bun⸗ tem Durcheinander vom Guten ihrer Kunſt das Beſte beiſtenerten. Doch nicht um den künſtleriſchen Rang der übrigens ausgezeichnet und echt volks⸗ tümlich zuſammengemiſchten Darbietungen geht es hier, ondern um die Mütter und ihre ſtrah⸗ lende Freude. Sie waren wirklich wie große Kinder, vor denen eine ganze Weihnachtsbeſcherung aufgebaut wird. Gab es doch ſelbſt unter dieſen geborenen Großſtädterinnen“ zwiſchen ſechzig und hun⸗ dert— eine 100jährige war tatſächlich auch darunter— gar nicht wenige, die zum erſten Male in ihrem Leben den Nibelungenſaal mit ſeinem Lichterglanz betreten hatten! Und wie nehmen ſie nun das alles in ſich auf: zuhörend, lächelnd, das gute, faltige Großmutter⸗ geſicht geradezu verklärt in Spannung und Vergnü⸗ gen. Manches Altchen ſummte wohl gar ſelbſtver⸗ geſſen ein wenig mit, wenn Alfred Färbachs Tenor ſein„Noch ſind die Tage der Roſen“ über ſie hinſchmetterte. Als Erika Müller ihre Schumann⸗ Lieder mit dem reizenden„Marienwürmchen“ ab⸗ ſchloß, da hatte man natürlich auch ſeinen Spaß und Hachte ſchnell mal ein bißchen an Kinder und Enkel⸗ kinder. Eliſabeth Stieler trug mit tiefer Empfin⸗ dung drei Muttergedichte vor, von denen beſonders das von Fritz Droop durch ſeinen echten und na⸗ türlichen Stimmungsgehalt anſprach. Trieloff mit ſeinen Loewe⸗Balladen erntete, wenn auch ein wenig irrkümlicherweiſe, ſogar Beifall„bei offener würdig zu beſchließen. und ſagte immer: Szene“. Jrene Zieglers wunderſchöne Altſtimme, Guſſa Heiken in all ihrer Friſche und Liebens⸗ würdigkeit, Herz, was willſt du mehr? Albert von Küßwetter, beſtrickend und beweglich wie immer, wußte es zu ſagen. „Ein Kuß im Frühling— wird niemals un⸗ 8 modern!“ verſicherte er mit gewinnendem Lausbubengeſicht und hatte damit natürlich im Handumdrehen auch die älteſten Jahrgänge auf ſeiner Seite. Sogar das ſtrenge, ſonſt ganz nach innen gekehrte Antlitz der Hundertjährigen wurde dieſer Vergnüglichkeit gegen⸗ über hell und aufgelockert. Und nach Ignaz Brülls reizendem„Sechſe, ſieben oder acht“, die nämlich der hoffnungsvolle junge Mann vor lauter Frühlings⸗ freude gleichzeitig in die Arme nehmen möchte, fand der Beifall kein Ende. Dennoch entfaltete ſich die Vortragsfolge zu immer reicheren Gaben: der Damen⸗Singchor des Nationaltheaters unter Karl Klauß, gleich den Sologeſüngen von Rolf Schickle am Klavier gewandt begleitet; und dann,— o Freude für Auge und Ohr— gar das in duftigen Spitzen⸗ wolken einherſchwebende Ballett mit Johann Straußens unverwüſtlichem„Kaiſerwalzer“.„Aus der Jugendzeit, aus der Jugendzeit,“ hatte es am Anfang einmal geheißen. Manche Mutter mußte verſtohlen ein Tränlein abwiſchen. Zum Schluß aber kam ein Stück Jugendzeit, über dem es des Lachens kein Ende gab: nämlich ein ganz richtiger Militärſchwank mit Friedensuniformen, einem richtigen ſchneidigen Leutnant in Liebes⸗ und Gel⸗ desnöten, zwei findigen Leutnantsburſchen und dem reichen Schwiegerpapa in spe. Linder, Schmie⸗ del, Offen bach, Marx: jeder Satz ein Schla⸗ ger, jede Situation ein doppelt genähter Knalleffekt. Nachdem Homann⸗Webaus ſchneidiger Vor⸗ wärts⸗Aufwärts⸗Marſch die wogende Begeiſterung am lieben Militär einigermaßen aufgefangen hatte, nahm Frau Kreisamtswalterin Roth nochmals das Wort, um mit einem dreifachen„Sieg Heil!“ auf den Führer den an Eindrücken ſo überreichen Nachmittag „Deutſche Frauen, deutſche Treue“ hallte es endlich im Chor. Und dann ſtrömte alles hinaus in den regenerfriſchten Maienſonntags⸗ abend: dankbar und froh das welkgewordene Blu⸗ menſträußchen hütend, als Andenken daran, wie „arg, arg ſchön“ dies Mütterfeſt geweſen war. M. S. Der Muttertag in Ludwigshafen Vielen von den Heldinnen des Alltags, die andern geholfen haben, ſich ſelbſt aber nicht helfen können. wurde am Muttertag in Ludwigshafen Freude be⸗ ſchert. Die NS⸗Frauenſchaft ſammelte die Mütter und erfreute beſonders die kinderreichen mit Liebesgaben. Allen bedürftigen Vorſteherinnen eines Haushalts aber ſchenkte die NS⸗Volkswohlfahrt Gutſcheine, mit denen Lebensmittel im Betrag von je zwei Mark erſtanden wurden. Die NS tat aber noch ein übriges zur„Herz⸗ ſtärkung“: ſie überſandte den kinderreichen Müttern eine freundͤliche Einladung zu einer erhebenden Morgenfeier im Pfalzbau. Durch ein blühendes Spalier des Bundes deutſcher Mädel, die grüßend die Arme erhoben, ſchritten die Mütter zu dem ſich dicht füllenden großen Theater⸗ ſaal. Von der Bühne herab, die mit Lorbeerbäumen und einem überlebensgroßen Gemälde von Mutter und Kind geſchmückt war, ſangen der Amtswalter des Kampfbunds für deutſche Kultur Ruch und ein Hitlermädel in Vorſprüchen das Hohelied der Mut⸗ terliebe. Den Sinn dieſer Erbauungsſtunde faßte der Leiter der Volkswohlfahrt Dr. Wittwer in einer gedankenvollen Anſprache zuſammen. Der Muttertag empfängt, ſo führte er u. a. aus, im neuen Reich eine eigene Weihe. Denn der neue Staat iſt auf die Opferbereitſchaft gegründet wie die Mutterſchaft. Kinderreiche Frauen ſind im heutigen Deutſchland kein Gegenſtand des Spottes mehr. Sie tragen die Laſt der Verantwortung für ein erb⸗ geſundes Geſchlecht, für das der Mann zu ſorgen hat, dem die Möglichkeit der Gründung einer Fami⸗ lie gegeben iſt. Im andern Fall beherzigt er freilich beſſer das Wort des Führers, daß es kein größeres Opfer gibt, als um des Volkswohles willen auf Kinderglück zu verzichten. Der Redner erinnerte weiter an die Fürſorge für die Kinderreichen in der Siedlungspolitik und ſchloß mit dem Gedenken an die treue Dankbarkeit ſo manches im Kriege gefalle⸗ nen Soldaten, deſſen letzter Seufzer der Mutter gali. Die Stimmung hoben das Pfal zorcheſter, das unter Leitung des Generalmuſikdirektors Prof. Boehe die Vorſpiele zu„Freiſchütz“ und„Zauber⸗ harfe“ ſpielte, ferner die Lie derta fel durch Män⸗ nerchöre, darunter die neue Schöpfung ihres Chor⸗ meiſters Bartoſch„Herr, ſchicke was Du willſt“, endlich der BdM durch einen Reigen. r. Mit dem erſten Jug ins Blaue Baden⸗Baden und Gernsbach als Siel Wir traten an,.10 Uhr, mit 550 Mann. Die Hei⸗ delberger waren diesmal ſogar ein wenig ſtärker mit der geſamten Bäckerinnung, und fuhren geſondert. Rätſelraten allenthalben, Stammtiſchwetten erneuert, gewaltiges Prahlen mit Verbindungen nach Poſt und Eiſenbahn, woher, zuverläſſige Informationen man zu haben vorgab. Aber erſt als es endlich los⸗ ging, hatten es alle längſt gewußt. Die Kleinausflüg⸗ ler für Heidelberg und Pfalz zeigten neidiſch nach un⸗ ſern tannenumrahmten Schildern, machten winke⸗ winke und weg war Mannheim. In Baden⸗Baden ſpielte eine SA⸗Ka⸗ pelle zum Empfang. ſchiert, es ging wie geſchmiert. Treffliche Reden wur⸗ den gewechſelt zwiſchen unſerm Führer Bühler, der auch des Muttertags gedachte, und Herrn Stei⸗ del für Baden⸗Baden, der auf baldiges Wiederſehen hoffte. Alsdann wurden wir in Gruppen mit den verſchiedenfarbigen Wappenſchildern zur Beſichtigung verteilt. Im Römerbad koſtete es zwar unvor⸗ hergeſehenerweiſe zehn Reichspfennig, aber es war doch die Senſation des Tages mit Geſchichten vom Hunnenkönig Attila und Hohlziegeln und drei Legio⸗ nen, die hier geheilt wurden. Dazu humorvolle Er⸗ mahnungen, auf den Kopf Obacht zu geben, alles für 10 Pfennig. In den Thermalbädern war es warm. Sehr erfreute man ſich ber eigenen Geſund⸗ heit, wenn man die Streck⸗ und Heilgymnaſtikappa⸗ rate zu ſehen kriegte. In der Trinkhalle wur⸗ den die Bilder von den romantiſchen Grafen erklärt. Man leiſtete ſich für 10 Pfg. ein Glas und trank es mit Duldermiene(Radiumwaſſer ſchmeckt beſſer). Zahlloſe Poſtkarten gingen in die Welt. Auch Stock⸗ nägel wurden aufmontiert. Aber das wirkliche Ah⸗Ah⸗Staunen ging erſt im Kurtheater und in den Spielſälen los, Das war ein Gold und eine Pracht, alles ſchon 80 Jahre alt und tadellos erhalten. Das Mannheimer Wappen ſogar an der Decke. fügen:„(— wenn man gewinnt.“ Hierauf hatten wir ein Stündchen frei für Kon⸗ zert. Die Baden⸗Badener kamen allmählich heran, im Hintergrunde Leute vom Mannheinr Schwarz⸗ Weißklub, die ſich bei einem Tanzturnier Preiſe ge⸗ holt hatten. Zögernd entfernen wir uns aus der noblen Gegend und nehmen das preiswerte Mit⸗ tagsmahl ein, das die Reichsbahn diesmal in den Fahrpreis einkalkuliert hatte. In der Folge waren die Leute ſichtlich luſtiger, trollten ſich mit Juchhu zum Leopoldsplatz, wo die Großkraftwagen warteten, ließen ſich als Mannemer Sprüchklopper in Wortgefechte mit den umſtehenden Baden⸗ Badenern ein, zogen an der Wagenklingel und be⸗ ſtritten ſtandhaft, mehr als ein kleines Helles ge⸗ trunken zu haben. Auf einmal war man hoch überm Murgtal. Auf Burg Eberſtein ſtanden die Kaffeetaſſen in langen Reihen bereit. Doch vorerſt Beſichtigung, liebenswürdige SA⸗Män⸗ ner als Führer zwiſchen Degen und Hellebarden, Rüſtungen und alten Bildern. Hier wohnte der Großherzog im Sommer. Uhland hat gedichtet. Im Rundfunk wird die Ballade vorgetragen, achtet mel drauf. Graf Eberhard der Greiner hat die Burg mal überſallen. Dort iſt ein Bild von Konradin, dem letzten Hohenſtaufen, mit dem Markgrafen von Baden vor der Hinrichtung in Neapel. Alle dräng⸗ ten und wollten ſehen. Aber der Kaffee ruft. Schild⸗ Aufgeſtellt und abmar⸗ Der Führer erklärte wird das zwei⸗, zwölf⸗, fünf⸗ unddreißigfache ausgezahlt“, vergaß nur hinzuzu⸗ macter und Ausſicht kann man auch von unten be⸗ wundern. Sogar Eberſteiner Riesling gibt es für die Luſtigen, die vorhin nur ein kleines Helles zu⸗ gegeben hatten. Bald geht's hinunter nach Gernsbach; denn neue Trupps drängeln nach und der Burqghof iſt eng. Doch im Walde lockert ſich die Diſziplin. Die Müden ſchwenken ab, die Naturfreunde ebenfalls, die Lieben⸗ den nicht minder. Um ſo beſſer verſtehen ſich die Häuf⸗ lein der Altertumsintereſſierten. Es gibt eine alte Kirche mit ragendem Feſtungsturm, einen Storchen⸗ turm mit Folterkammer, Stadtgarten mit Teich und Rehlein und goldigen Vögeln. Unentwegt belehren die wackeren Führer über alles Sehenswerte: Säge⸗ werk und Realſchule, Höhen der Umgegend und Wirtſchaften. Wir haben Zeit genug bis halb ſieben für Kaffee, gemiſchtes Eis oder weitere Helle. Das Wetter iſt herrlich, nur ein klein wenig ſchwül. Durch drei Tropfen laſſen wir uns nicht einſchüchtern. Dann gibts Standkonzert von der Kur⸗ kapelle, wieder freundliche Wechſelreden zwi⸗ ſchen Herrn Bühler und Bürgermeiſter Dr. Reidel, der als früherer Rechtsanwalt und Präſident der „Liederhalle“ vielen Mannheimern wohlbekannt iſt, und ſchließlich Abmarſch oͤurch Gernsbach. Grüßen und Winken aus allen Fenſtern mit einer Begeiſte⸗ rung, als wären wir des Großherzogs Leibgrenadiere. Ab nach Mannheim. Begrüßung der Heidel⸗ berger in Karlsruhe mit Lore⸗Lore. Ausgelaſſenheit in allen Wagen. Kein Nickerchen und kein Klagen über Kopfwehh mehr. In der Heimat angekommen der Beſchluß, noch übriggebliebenes Zehrgeld für einen Stein zu opfern. Dr. Hr. Neuerwerbungen der Stäotiſchen Bücher⸗ und Leſehalle Erzählende Schriften: Euringer: Deut⸗ ſche Paſſion 1933.— Beumelburg: Das eherne Ge⸗ ſetz.— Bochow: Schallmeßtrupp 51.— Caſtelle: Volk, das ich liebe..— Bunin: Im Anbruch der Tage. Gilbert: Drei Krieger.— Grimm: Lüderitzland.— Heye: Tiere, wie ich ſie ſah.— Grote: Führer vor⸗ aus...— Nordſtroem: Frau Kajſa.— Miegel: Gang in die Dämmerung.— Presber: Eine tüchtige Kraft.— Luhmann: Das hungrige Leben.— Tiefen⸗ bach: SS.— Weiolich: Felix contra USA.— Vege⸗ ſack: Herren ohne Heer. Aus verſchiedenen Gebieten: Schultz: Erbkunde, Raſſenkunde, Raſſenpflege. 1934.— Bergengruen: Deutſche Reiſe. 1934.— Banſe: Das Beduinenbuch. 1931.— Draſtrup: Grönlandfäger. 9 1983.— Der erſte Flug über den Mount Evereſt, Von Fellowes und anderen. 1934.— Hübeden: Be⸗ trieb und Pflege dͤes Kraftwagens. 1934.(Samm⸗ lung Göſchen, Bd. 1081). Leſehalle: Pfalzführer. 4* Die Buchausgabe in der Leſehalle Neckarſtadt iſt wieder geöffnet: Dienstags, Donnerstags, Samstags von 15—19 Uhr. Seeeed Eescee, In die blühende Welt! In hellen Scharen waren ſie am Himmelfahrtstag gekommen, die deutſchen Wanderer aus der Südweſt⸗ ecke des Reiches, um ſich auf der alljährlichen Stern⸗ wanderung ein Stelldichein zu geben im reben⸗ umkränzten Wein⸗ und Badeſtädtchen Dürkheim. Mit dichtgefüllten Sonderzügen und zahlreichen Groß⸗ kraftwagen kamen ſie vom Schwarzwald, vom Tau⸗ nus, aus dem Neckartal und dem Odenwald, aus dem Pfälzer Wald, dem Rheingau und von der Saar. Feſtlicher Empfang und jubelnde Begrüßung in den fahnengeſchmückten Straßen und Gaſſen des Städt⸗ chens waren der Auftakt zu einem wundervollen Wandertage, wie man ihn nur in der fröhlichen Pfalz erleben kann. Wir folgen der Ortsgruppe Maunheim⸗Ludwigs⸗ hafen des Odenwaldklubs. Dicke Wolken verhüllten die Sonne, graue Dunſt⸗ und Nebelſchleier die Erde, aber angenehm ließ es ſich wandern durch die von emſigem Winzerfleiß zeu⸗ genden, friſchgrünen Rebenhügel und Obſtgärten. Vom Flaggenturm, im Volksmund mehr treffend als ſchön mit dem proſaiſchen Namen„Kaffeemühle“ be⸗ zeichnet, bis zur Nolzruhe erfreuten die überaus reich behangenen Kirſchbäume neben dem ſchönen Stand der Reben das Auge des beſchaulichen Wanderers. Die jungen Triebe der Kiefern am Waldesrand ſtan⸗ den wie leuchtende Kerzen im fahlen Lichte der mit den Wolken kämpfenden Frühlingsſonne. Auf den ſanften Waldespfaden, oft unterbrochen von herrlichen Blicken in Dürkheims ſchöne Umgebung, ein faſt un⸗ unterbrochenes Begegnen mit Wandersleuten aus den verſchiedenſten Gebieten, freundliches Grüßen mit Waldheill und Friſchauf! Ueberall ſtrahlende Ge⸗ ſichter aus Freude an der Natur, am Wandern und der einzigartigen Schönheit des Pfälzer Landes. Langſam war man auf angenehmen Waldwegen zur ehrwürdigen Abteiruine Limburg gekommen. Hier hatte die goldene Sonne über die finſteren Wolken geſiegt. Einzig ſchön war die Raſt in den altersgrauen Reſten der einſtigen Abtei. Das ganze Kirchenſchiff gefüllt von maleriſchen Wandertrachten im freundlichen Strahl der Morgenſonne, ein farben⸗ prächtiges Bild, wie es die alten Kloſtermauern nur ſelten ſehen. Statt feierlichem Glockengeläute fröh⸗ liches Gläſerklingen. An Stelle ernſter Mönchslita⸗ nei ertönt das Pfälzer Lied. Julius Münch läßt die glänzende und doch ſo ſchickſalsſchwere Vergan⸗ genheit dieſes ſchönen Fleckchens Pfälzer Erde am Ugeiſtigen Auge vorüberziehen, ergänzt durch eine Sternwanderung der deutſchen Wander⸗ und Gebirgsvereine nach Baod Dürkheim humorgewürzte Erzählung über das Pfälzer Lied und ſeinen Dichter. Nur zu ſchnell war die Zeit rückſchauender Raſt und des Gedenkens einer ruhmvollen Vergangenheit entſchwunden. Man kehrte zur lebendigen Gegen⸗ wart ins Städtchen zurück. Ein nicht endenwollender Feſtaug von 5000 Wandersleuten bewegte ſich unter dem Jubel der gaſtfreundlichen Einwohner durch die reich geſchmückten Straßen und Gaſſen nach dem Schloßplatz. Hier nahmen die Fahnen und Standar⸗ ten und die charakteriſtiſchen landsmannſchaftlichen Kennzeichen der einzelnen Ortsgruppen Aufſtellung, begrüßt von den Spitzen der Behörden und dem Reichswanderführer. Der machtvollen Kundgebung für deutſches Wandern und deutſche Volksgemeinſchaft unter Adolf Hitlers Führung gab der Ver⸗ treter der Wandervereine von der Saar eine beſondere Weihe durch ſein begeiſtertes Treuebekenntnis des Saarvolkes zum dent⸗ ſchen Vaterland. Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied, zowie das Saar⸗ lied waren die Höhepunkte der eindrucksvollen Kundgebung. Ein echtes Pfälzer Wurſtmarkttreiben, wie es nur in Dürkheim möglich iſt, entwickelte ſich auf den Wurſtmarktwieſen und hielt die Wander⸗ freunde aus allen Gauen der Südweſtmark in echter Volksgemeinſchaft bis zur Abſchiedsſtunde zuſam⸗ men. Aber auch die Stillen im Lande, die Ruhe und beſchauliches Genießen der überſchäumenden Fröhlichkeit vorziehen, kamen auf ihre Rechnung. In den traulichen Schenken und Winkeln konnte man die Geheimniſſe um Schenkenböhl und Spiel⸗ berg, um Hochbenn und Fuchsmantel ergründen Als die rieſigen Sonderzüge wieder hinausroll⸗ ten ins Land, der Heimat zu, klangen Natur und Landchaft, Sage und Geſchichte, Pfälzer Lied und Pfälzer Wein in einem einzigen wunderſamen Ak⸗ kord zuſammen, dem Eduard Joſt begeiſtert Aus⸗ druck gegeben mit der Schlußſtrophe ſeiner Verſe: O Pfälzer Land, wie ſchön biſt Du. 400 Odenwald⸗ klübler waren mit dem Sonderzug nach Dürkheim gekommen, aber auch die Rhein⸗Haardt⸗Bahn ſtellte ein ſtarkes Kontingent, ſo daß die Geſamtzahl der Klubgenoſſen mit 480 nicht zu gering geſchätzt wird. Ein gutes Vorzeichen für die nächſte Wanderung, die am 3. Juni nach dem Winterhauch führt und Gaimühle, Wagenſchwend, Margarethenſchlucht und Nechargerach als Hauptpunkte berührt. 2 — 9 380 4 3 B.— Montag, 14. Mai 1934 5. Seite /Nummer 26 Mehr Freude durch Gymnaſtik Borführung der Schulen Paaſche und v. Oertzen Nicht nur die Freude an der Bewegung des Kör⸗ pers, ſondern auch die Fürſorge um die Geſund⸗ erhaltung unſerer Jugend ſprach aus den vielen Be⸗ wegungsformen, die liebevoll erdacht und den ver⸗ ſchiedenſten Entwicklungsſtufen angepaßt in der Vorführung der hieſigen Gymnaſtikſchulen Elsbeth Paaſche und Leni von Oertzen⸗Specht an den lebhaft intereſſierten Zuſchauern— meiſt Eltern und Verwandten— vorüberzogen. Auf den Gedan⸗ kengängen von Major Neumann⸗Neurode aufbauend, der mit ſeinen gymnaſtiſchen Uebungen ſich als erſter des Säuglings und Kleinkindes an⸗ mahm, hat Elsbeth Paaſche unter Mitwirkung von Leni von Oertzen⸗Specht ein reichhaltiges Syſtem von Uebungsformen angewandt, das bei den Drei⸗ jährigen beginnend über die kleinen Mädels und Buben bis zu den Schulmädels geſunde Körper kräftigt und bei Schwächeren ausgleichend und vor⸗ beugend wirkt. Uebungen im Schreiten, Laufen, Rumpfbeugen und ⸗heben ſowie Kriech⸗Uebungen, Marſchieren, Uebungen am Reck wirken zuſammen, um den jugendlichen Körper durchzuarbeiten und elaſtiſch zu erhalten. Eine gewiſſe geiſtige Reife und rhythmiſches Emp⸗ finden ſetzen die vielfältigen Betätigungsformen der zweiten, von Leni von Oertzen geleiteten Programm⸗ hälfte voraus, die die rhythmiſche Gymnaſtik in ſich begreift. Neben der metriſch gebundenen Körper⸗ ſchulung tritt die Ausbildung des rhythmiſchen Ge⸗ fühls und des Gehörs in ihre Rechte, wofür ein reich⸗ Haltiges Material vorliegt, um deſſen Bereicherung ſich Carl Orff(München) Verdienſte erworben hat. (Orff iſt dem Mannheimer Publikum durch ſeine Be⸗ arbeitung von Monteverdis„Orfeo“ und die Urauf⸗ führung einer Kantate aus dem„Werkbuch“ anläßlich der„Neuen Chormuſik“ in guter Erinnerung.) Mit Handtrommeln verſchiedener Größe, der Blockflöte und dem Kylophon als Begleitinſtrumenten laſſen ſich viele rhythmiſche Uebungen ausführen und durch Klatſchen mit den Händen und wechſelnde Be⸗ tonung bei den Schreit⸗Uebungen unendlich variieren. Die Gymnaſtik der Berufstätigen hat vor allem aus⸗ gleichende und vorbeugende Bewegungsformen im Auge, die auf Lockerung, Kräftigung und Beweglich⸗ keit abzielen. Mit einer Laufſtudie, die beim Schrei⸗ ten beginnend von den Telnehmerinnen in immer raſcherem Zeitmaß durchgeführt wurde, ſchloß die an⸗ regende, nahezu zweiſtündige Vorführung. Zur muſikaliſchen Untermalung war der treff⸗ liche jugendliche Pianiſt Erwin Schmieder(Mei⸗ ſterſchüler von Peter Seib) gewonnen worden, der bei untrüglicher rhythmiſcher Sicherheit ſeine Auf⸗ gabe glücklich löſte, indem er ſeine vorzüglich ange⸗ paßten Improviſationen auf deutſchen Volksliedern aufbaute. Auch die Begleitmuſik, die Herr W. von Oertzen am Klavier improviſierte, entſprach bei aller Zweckmäßigkeit durch ihren Gehalt ſtrengen muſikaliſchen Anforderungen. Bei den rhythmiſch⸗muſikaliſchen Uebungen hatten ſich auch Ellen Bueſchler und Lotte Troeltſch mit ihren Schülerinnen zur Mitwirkung bereit fin⸗ den laſſen.— Sämtliche, auch die anſpruchsvollſten, Uebungsformen wurden von allen Teilnehmerin⸗ nen mit ſichtlicher Freude am Gelingen— fern allem ſteifen Drill— ausgeführt. ch. uu Die Gebührenverrechnung durch Freiſtempler für Poſtwurſſendungen, die Ende Dezember 1933 verſuchsweiſe zugelaſſen wurde, hat ſich bewährt und wird daher endgültig eingeführt. un Die Schonzeit für Rehböcke wurde vom Miniſter des Innern mit Verordnung vom 11. Mai auf Grund des§ 26 Abſ. 3 des badiſchen Jagdgeſetzes bis einſchließlich 15. Juni verlängert, die Er⸗ legung der Rehböcke mit Kugelſchuß aber vom 16. Mai ab geſtattet. Dieſe Verordnung iſt zur Vorbereitung der endgültigen Einführung des Kugelſchuſſes auf Reywild, die demnächſt durch Geſetz erfolgen wird, erlaſſen worden. Jim klopft an die Tür. Er klopſt in einem be⸗ ſtimmten Rhythmus. Ich ſehe erſtaunt auf Jim. Er lächelt matt:„Das Seſam, öffne Dich! Dies Haus gehört der M...⸗Sekte. Ein Mitglied ver⸗ riet mir dies Zeichen.“ Tatſächlich öffnet ſich die Tür. Ich höre lauten Geſang. Wenige Minuten ſpäter ſind wir in einem großen Saal. Er iſt angefüllt mit Männern und Frauen. Sie ſingen geiſtliche Lieder. Ich bin erſtaunt über den Eifer, mit dem ſie ſingen. Wir ſingen mit. Zehn Minuten, zwanzig Minuten! Ein Lied nach dem anderen. Ein Vorſänger auf einer Kanzel be⸗ ginnt, die anderen fallen ein! 9„Wie lange ſollen wir noch ſingen?“ ſage ich zu im. Jim flüſtert mir zu:„Noch zehn Minuten!“ Wir ſingen weitere zehn Minuten. Dann hält der Vorſänger eine Rede. Vielleicht iſt es auch eine Predigt? Ich kann es kaum unterſcheiden, denn ſie iſt zur Hälfte religiös und zur Hälfte politiſch. Er ſchließt mit den Worten:„Let us pray for the unem⸗ ployed“(Laſſet uns für die Arbeitsloſen beten“). Das tun wir gern. Dann öffnet ſich eine große Flügeltür und ein mäch⸗ tiger Keſſel mit dampfender Haferflockenſuppe wird hereingetragen. Der Vorſänger, der wohl auch der Prieſter der Gemeinde iſt, tritt an den Keſſel und ruft laut:„Und wer in unſerer Gemeinde anbeitslos iſt, möge kommen und eſſen!“ Und nun geſchieht das für mich Verblüffende. Alle Gemeindemitglieder bleiben ſtehen. Alle reißen ſich um die Suppennäpfe, die aus⸗ gegeben werden. Und ſie eſſen.. ſie eſſen mit einer Gier, wie nur Arbeitsloſe eſſen können, denen dieſe Mahlzeit vielleicht die einzige Mahlzeit des Tages bedeutet. „Ich verſtehe das nicht?“ ſage ich ſpäter zu Jim, als wir das Haus verlaſſen hatten.„Das ſind doch alle Arbeitsloſe, beſteht denn dieſe Sekte nur aus Arbeitsloſen? Wer gibt denn das Geld für die Spei⸗ ſung...2“ Jim zuckt die Schultern.„Ich weiß nicht. Vielleicht irgendein Millionär mit einem goldenen Herzen. So etwas ſoll ja hier und da vorkommen in unſeren Staaten! Aber morgen iſt das Ding viel⸗ leicht ſchon geſchloſſen. Amerika iſt ein wunderliches Land!“ Irgend eiwas isi taul. Am Hudſontunnel finden wir an der verabredeten Stelle den Laſtwagen, der uns zu der Arbeitsſtelle bringen ſoll. Es ſtehen ſchon etwa dͤreißig Männer da herum. Sie ſcheinen mit zu dem Transport zu gehören. Ich weiß nicht, irgendwie geſallen mir dieſe Burſchen nicht. Arbeitsloſe jedenfalls ſind es nicht. Sie machen dazu einen zu robuſten Eindruck Sie wirken irgendwie frech und abſtoßend auf mich. Einer tritt auf uns zu. Ein langer, vertrocknet aus⸗ ſehender Kerl mit mächtiger Habichtsnaſe. „Alſo euch hat der Boß aufgegabelt?“ Er ſieht uns prüfend an. Bei Jim nickt er wie zufrieden mit dem Kopf. Mich ſieht er ein wenig mißtrauſch an. Vielleicht hat er Angſt, daß ich zu ſchwach bin, die geforderte Arbeit zu leiſten. „Ich habe Kräfte!“ ſage ich und verſuche meine Biceps zu ſpannen. „Um was für Arbeit handelt es ſich denn?“ fragt Jim jetzt. 5 „Wirſt ſchon ſehen, mein Junge!“ ſagt die Ha⸗ bichtsnaſe. Ich ſehe hier und da ein ſpöttiſches Lächeln. Irgendwie wird mir etwas mulmig zu Mute. Aber das iſt ja Blödſinn. Was es auch für Arbeit iſt. So dreckige Arbeit, daß wir ſie nicht machen würden, gibt es gar nicht. Alſo rauf auf den Laſtwagen. Abfahrt! Wir knattern durch den Hudſon⸗Tunnel. Es iſt immer noch kalt und jetzt wird auch dieſer feuchte Sprühregen immer ſtärker. Ich ſitze neben Jim. Wo ſteckt denn der Arbeitgeber? Bei dieſer Fuhre iſt er nicht! Die Burſchen um uns kennen ſich alle. Sie machen Witze und lachen. Uns betrachtet man wie mißtrauiſch von der Seite. Die meiſten überſehen uns ganz. „Irgend etwas iſt faul!“ flüſtert mir Jim zu. Der Meinung bin ich auch. Mein Nebenmann, ein vierſchrötiger Kerl mit Bulldoggengeſicht, ſtopft ſich ganze Ladungen von Ta⸗ bak in den Mund und kaut unabläſſig. Die Soße qualſtert er unbedenklich auf unſere Stiefel. Pfut Teufel. Trotzdem... ich frage, was für Arbeit wir machen ſollten und ob er ſchon einmal für Mr. Pen⸗ ford gearbeitet hätte. Er ſieht mich böſe aus ſeinen Froſchaugen an. Er ſagt nur ein Wort:„Schnauze...“ Der Wagen rattert die Newark⸗Avenue herunter. Wir fahren Stunde um Stunde. Mir tun ſchon alle Knochen weh. Wo geht bloß dieſe verfluchte Fahrt hin? Gegen Mittag machen wir vor einem Lokal halt. Herunter vom Wagen. Es gibt hier Eſſen. Gutes Eſſen und reichlich. Auf Koſten dieſer uns unbekannten Firma, für die wir arbeiten ſollen. Dann geht es wieder weiter. Gegen 5 Uhr wieder Station. „Und doch iſt hier irgend etwas mulmig..“ ſagt Jim. Whisky... Gratiswhisky für Arbeiter. Menſch, da ſteckt etwas hinter...“ Wieder drei Stunden Fahrt. Wir halten. Ich höre das Meer branden. Herunter zum Strand. Verdammt einſame Stille hier. Wir ſtehen alle am Strand und warten, und dann hören wir leiſe durch die Nacht das Pochen von Motoren. Zwei große Motorboote kommen an den Strand. „Los boys!“ Wir alſo in die Boote. Jim hat es ſo eingerichtet, daß er wieder auch im Boot neben mir ſitzt. „Ich ahne etwas“ flüſtert er mir zu. Mir ſchwant auch etwas und ich fühle mich verdammt nicht wohl in meiner Haut. Schifi in der Nachi Das Boot pocht auf die See hinaus., tock tock... tock.. Wir fahren und fahren, tock tock... tock.. Die Männer ſitzen alle lautlos ſtill. Die Sache beginnt direkt unheimlich zu werden tock., tock.. tock ein ſchwarzer Schatten empor. Ein Schiff. Alſo doch Güter umladen? Zum Teufel, aber warum in der Nacht? Neben dem Schiff liegen wohl noch ein Dutzend großer offener Motorboote. Sie ſind leer. Und in jedem Boot ein Mann am Steuer. Tolle, geheim⸗ nisvolle Sache das. Wir machen am Fallreep an. Dann trampeln wir alle das Fallreep herauf. Auf dem Schiff reges Leben bei mangelhafter Beleuch⸗ tung. 5 Ganze Berge von Fäſſern überall. Alſo Transport der Fäſſer in die Boote. Jim packt mich am Arm und zieht' mich hinter einen Deckaufbau. Er flucht.„Menſch, kapierſt Du jetzt? Alkoholſchmuggel. Wir ſollen die Fäſſer mit in die Boote laden. Wenn wir erwiſcht werden drei Aus der Nacht wächſt plötzlich Zum Abſchluß des Schaufenſter⸗Wettbewerbs Der Wettbewerb jener 1600 Schaufenſter, die, in Mannheimer Stadtfarben eingerahmt, die Kunſt der beutellockernden Schauſtellung zeigen ſollten, iſt zu Ende. Die Kommiſſionen haben gearbeitet, ſind her⸗ umgegangen, haben Hand über Auge gelegt,„Fern⸗ wirkung“ geprüft,„Augenarbeit“ des mutmaßlichen Beſchauers nachzufühlen verſucht und ihr Urteil in einem Formular abgegeben. Es muß eine Rieſen⸗ arbeit geweſen ſein, 50—60 Fenſter je Kommiſſion. Froh werden ſie ſein, daß ſie damit fertig ſind, und geſpannt warten die Teilnehmer auf die Kritik. Dieſe Kritik iſt denn auch zum Teil recht belehrend für den einzelnen Kaufmann wie für die Allgemeinheit. Da wird Beſchädigung an Fenſter bemängelt. Dort fehlt die Beſchriftung. Ein andermal iſt ſie zu verſchnörkelt.„Zu große Vielſeitigkeit“ iſt durchaus nicht vom Guten, weil ſie ermüdet, beſonders wenn die Ware unüberſichtlich angeordnet iſt. Man gibt an, daß der„Name an der Eingangstür heller geſtrichen“ werden muß. Man findet, daß das Fenſter„durch ſparſame An⸗ wendung von Atrappen gehoben werden könnte“ und tritt dafür ein, daß„die Spiegel nicht durch Bilder verdeckt“ werden. Einmal aber heißt es kurz und bündig:„Kann nicht als Schaufenſter an⸗ geſprochen werden.“ Mehrfach unterläßt man be⸗ wußt eine Ausfüllung des Bogens, weil ſo wenige Wapen ausgeſtellt ſind, daß man kein Bild von der Leiſtung gewinnen kann. Natürlich wird auch be: ſchönen Fenſtern kräftig gelobt mit jenen Worten. die uns allen ſchon auf der Schule ſo wohl taten: „ſehr gut“,„muſtergültig“,„ausgezeichnet“. Auch das wird ſeine Wirkung tun, wenn der Meiſter und Eigentümer dem Herrn Nachbar und Konkurrenten ſo eine feine Note unter die Naſe halten kann. In einigen Fällen hat man ſich die Arbeit aber auch leichter gemacht und einfach auf die Fragen nach Angebot, Aufbau, Firmenname uſw. Ja— Ja— Ja geſetzt, was wohl ſtimmen mag, aber doch noch nicht die eigentliche Kritik und Begründung bedeutet. Doch mag das zu Laſten der Ueberarbeit gehen. Ueberdies laſſen objektive Formulierungen in Kont⸗ miſſionen ſich ſowieſo ſehr ſchwer und umſtändlich erſt finden. Das eine oder andere iſt ja auch münd⸗ lich beſorgt worden, wie aus den Ausführungen von Herrn Lehlbach hervorgeht, der natürlich auch aus ſeinem Laden hevauskam, als er zufällig die Kom⸗ miſſion draußen ſtehen ſah. Soſort wurde er wieder verſcheucht, erzählt er.„Sie dürfen nicht dabei ſtehen, wenn wir hier arbeiten“, hat es kurz und bündig geheißen,„hinterher ſollen Sie hören, was los iſt.“ Und da waren ſie denn im allgemeinen recht zufrie⸗ den. Nur hätte oͤie weiße Vaſe nicht vor das weiße Schild der NS⸗Hago gehört. Das hatte er wohl ſelber auch gemerkt, aber er hatte halt keine andere. Im übrigen hat es auch Geſchäfte gegeben, die nun von ſich aus der Sache einen ganz beſonders originellen Anſtrich gaben, indem ſie etwa eine Spinnerin oder eine Töpferin ins Fenſter ſtellten, die dann geduldig und freundlich ihre Kunſt zeigte. Oder wie jener Franz Herren, der Schmeling⸗ Bildhauer, der im ſernen Seckenheim tätig iſt und dort den ganzen Nibelungenhort aufgebaut hat. „Gibt es nun auch ſo einen offiziellen Abſchluß?“ haben wir Herrn Lehlbach noch gefragt.„Ich glaube nicht, daß wir noch dazu kommen werden. Es iſt in dieſen Tagen ſo viel anderes los, daß wir kaum die Mitglieder noch einmal zuſammenfaſſen können. Außerdem iſt ja die Sache diesmal nicht als eigent⸗ licher Wettbewerb mit Wertung und Preisverteilung zu machen geweſen— das hat ſich ja recht bald ge⸗ zeigt— ſondern es ſollte mehr eine Anregung ſein, daß auch der kleine Kaufmann ſich nach den Erforder⸗ niſſen der Neuzeit richtet und erkennt, daß das Schaufenſter das Aushängeſchild der Firma iſt. Fachmann und Hausfrau ſollen zuſam⸗ men ihre Beſchwerden vorbringen, daß der Mann im Laden ſieht, woran es fehlt. Jeder Teilnehmer bekommt den Schein mit der Beurteilung zugeſchickt, außerdem ein Diplom mit Dank und Anerkennung für die Teilnahme.“— Wir bekommen ein Diplom zu ſehen und merken uns, daß auch das Wappen der Stadt, der Waſſerturm und das Hoheitsabzeichen 6505 in ſchmucker Weiſe mit hineinkomponiert wurde. „Welche Branchen haben wohl am beſten abgeſchnitten?“„Im großen ganzen die Ter⸗ tilbranche. Das iſt faſt immer ſo. Mit Stoffen und Gewändern kann man ja auch am beſten deko⸗ rieren. Sehr anerkennenswert war auch die Aus⸗ ſtellung der Metzger. Leider ſind die Kommiſſionen in einigen Fällen nicht mehr herumgekommen, weil den wohituenden. ſchmackhaſten und krüſtigenden GBei Störungen der verdauungsorgane mNur echt in blauen Deuisehe in Neranese AmerCABSCBT TBele EIn faHenbeTcHeee Schweinereil! ilJ geſchrieben. Vorläuſig verſieht Pfarber Dr. die empfindliche Ware nur zwei Tage ausgeſtellt ſein! mann die Amtstätigkeit. Copytight by Natloneler Pressedienst, Berlin x Jahre Gefängnis, wenn's gut geht.. Verdammte Ich fluche auch. er ſie bei uns die Prohibition ab, aber legen ſolche Zölle auf den Alkohl, daß Schmuggel noch immer das beſte Geſchäft iſt. Oh, die Herren Gang⸗ ſter müſſen ja zu leben haben. Wo bliebe ſonſt unſere gottbegnadete Korruption? Die Herren müſſen doch verdienen.. Da ſoll doch gleich...“ 8 In dieſm Augenblick ruft uns die Habichtsnaſe. Ich will ſchon hin, aber Jim hält mich zurück. „Kein Faß rühren wir an! Kein Faß! Arbeitslos iſt ſchlimm, aber Gefüngnis noch ſchlimmer. Darum ſo ſpendid, Mr. Penfold! Und er dachte, wenn wir erſt einmal hier mit auf dem Schiff ſind, müſſen wir mitmachen. Heute morgen... immer.. Können nicht mehr zurück. Ich werde ihm was huſten...!“ Die Habichtsnaſe ruft und flucht in rührender Abwechſlung Wir antworten nicht. Poriwein und blaue Bohnen „Wollen uns mal das Schiff ein wenig anſehen!“ ſagt Jim zu mir.„Es iſt ja ſo ſchön dunkel, daß wir uns leicht unter Deck ſchleichen können. Von der Mannſchaft iſt hier nichts zu erblicken. Die ſind alle an Deck. Fäſſer verladen! Mögen ſie!“ Wir entdecken eine kleine Kabine, die recht ge⸗ mütlich iſt. Nettes kleines Sofa, runder Tiſch. Licht aus einer hübſchen bunten Schale an der Decke. Schreibtiſch und eine Koje. Sicher der Raum irgend eines Offiziers. Jim findet auch eine Kiſte mit Zigarren ſowie ine Flaſche mit vorzüglichem Port⸗ wein. „Hier gehe ich nicht fort, ehe die Bande mit ihrem Verladen nicht fertig iſt und dann werde ich Herrn Habichtsnaſe meine Meinung ſagen... knurrt Jim böſe Sehr klug mag Jims Taktik nicht ſein, denn ich traue dieſen Burſchen wohl zu, daß ſie uns einfach „verſchwinden“ laſſen, wenn wir Sperenzchen machen. Andererſeits habe ich aber auch keine Luſt mich an der ſtrafbaren Arbeit zu beteiligen. Vorläufig ſtecken wir uns erſt mal eine Zigarre an und verſuchen den Portwein. Es ſitzt ſich ganz gemütlich auf dem Sofa. Himme wie gut es dieſe Burſchen haben. Verdienen ſich auch noch einen Batzen Geld bei dieſem Geſchäft? Ehrliche Kerle müſſen frieren und hungern. Ver⸗ dammt ungerecht in dieſer Welt, he? Wir haben ſchon die Flaſche Portwein aus und Jim ſucht nach einer zweiten.. Tatſächlich fin er die...! Ich bin ſchon etwas benebelt von Zeug. Wir hören hier deutlich den Lärm des Ver⸗ ladens, obgleich man ſicher ſo ſtill wie möglich arbeitet. Ruhe und wenig Licht. Es iſt ein Geſchäf der Nacht. Ueberall ſtreifen Patrouillenboote und unabläſſig kreuzen kleine Kanonenboote an der Küſt umher. „Jetzt ſind ſie aber doch verdammt laut da oben!“ ſagt Jim und lauſcht.„Wirklich ſie machen in dieſem Augenblick ziemlichen Lärm.„Was mag los ſein?“? „Vielleicht ſuchen ſie uns?“ ſagt Jim und ſchlägt der zweiten Flaſche den Hals ab. eUnd jetzt iſt es wieder verdammt ſtill dort oben? ſage ich jetzt. Wirklich, jetzt liegt völlige Stille über Schiff. Es iſt ſo ſtill, daß es uns auf die Nerven geht. Man hört nicht mehr das Rollen der Fäſſer. Keine Kommandos.„Mal nachſehen!“ ſagt Jim. Fortſetzung folgt. 3 durfte. Es kam ja auch gerade noch ein Sams dazwiſchen. Auf jeden Fall haben wir uns von NS⸗Hago über die eifrige Teilnahme und die L ſtungen gefreut. Es iſt beſtimmt mal eine Anreg — 9 5 vielleicht ſind wir nächſtes Jahr ein S weiter. Reichsyräſident beglückwünſcht Deutſchlands älteſten Pfier * Karlsruhe, 14. Mai. Der in Karlsruhe ſeit langem wohnende, aus Stettin gebürtige Mafor a. D. Kreßmann, der als älteſter deutſche Offizier kürzlich ſeinen 98. Geburtstag feierte erhielt aus dieſem Anlaß aus dem ganzen Rei herzliche Glückwünſche. Der Reichspräſident ſchickte folgendes Telegram Sehr geehrter Herr Major! Zu Ihrem 98. burtstage ſpreche ich Ihnen in dankbarer Erin rung an Ihre dem Reich in Krieg und Frieden leiſteten Dienſte meine herzlichen Glückwünſche au Mit kameradſchaftlichem Gruß! gez. v. Hindenburg⸗ Am Vorabend wurde dem Jubilar von der S belmkapelle ein Ständchen gebracht. Die Füh⸗ 8 95 Major Kreßmann ſeit ſeiner Gründung angehört, überbrachte önlich i Gluäwünſche chten perſönlich ih L. Neckarbiſchofsheim, 12. Mai. Die hi Pfarrſtelle iſt nach der Verſetzung von Sta pfarrer Hopp nach Blankenloch zur Beſetzung aus 6. Seite/ Nummer 216 Pen ee ⸗ Abend⸗ Akerube Aus Baden Die Eröffnung des Armee⸗Muſeums Ein Ergebenheitstelegramm an den Reichspräſidenten * Karlsruhe, 14. Mai. Anläßlich der Eröffnung des badiſchen Armeemuſeums hat der Reichsſtatt⸗ halter von Baden, wie die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium mitteilt, dem Herrn Reichs⸗ präſidenten folgendes Telegramm über⸗ ſandt: „Die zur Eröffnung des badiſchen Armeemuſeums verſammelten Soldaten der alten Armee und des aktiven Heeres gedenken zuſammen mit den zur Er⸗ öffnungskundgebung aufmarſchierten Verbänden der NisDAp des Führers der deutſchen Truppen im großen Krieg und übermitteln ehrfurchtsvolle Grütze, (gez.) Robert Wagner, Reichsſtatthalter in Baden.“ Ein junger Held des neuen Deutſchlands geehrt * Weinheim, 14. Mai. Der Stadtrat Wein⸗ heim beſchloß, die Schmuckanlage am Hauptbahnhof zu Ehren des Studenten Axel Schaffeld, eines Corpsburſchen des Corps Macaro⸗Viſurgia an der Techniſchen Hochſchule zu Hannover, der als Sturmführer des Sturmes 13 in Braunſchweig in der Nacht nach der Juli⸗Reichstagswahl 1932 auf der Heimkehr vom anſtrengenden Wahldienſt von Kom⸗ muniſten erſchoſſen wurde, Axel⸗Schaffeld⸗ Platz zu benennen. Mit ſeinem Beſchluß will der Stadtrat Weinheim in der hieſigen Bürgerſchaft d2s Gedächtnis wachhalten an Axel Schaffeld, einen jungen Helden des neuen Deutſchland, der als Corpsburſche des WSC auch in Beziehung zu unſe⸗ rer Stadt ſteht. L. Schwetzingen, 14. Mai. Auch dieſes Jahr ver⸗ anſtaltete am Himmelfahrtstage der Verein der Hundefreunde Schwetzingen eine große Hunde⸗ ſchau, bei der 122 Tiere zur Bewertung vorgeführt wurden. Den Ehrenpreis der Stadt Schwetzingen und zugleich den erſten Zuchtgruppenpreis fiel an den Rottweiler„Zwinger vom Felſenmeer“, Beſitzer Wagner von Ziegelhauſen.— Ein Heidelberger Student aus der Saar verlor hier ſeine Brieftaſche mit einem Inhalt von 550 Mk.— Der Schloßgarten wurde am Himmelfahrtstage von 4400 Perſonen be⸗ ſucht, darunter befand ſich auch der Verein ehem 111er Mannheim. 1. Wiesloch, 12. Mai. Ihre ſilberne Hochzeit konnte hier das Ehepaar Karl Wagner 4 begehen. Mühlacker, 14. Mai. Ein gräßlicher Unglücks⸗ fall ereignete ſich mittags auf dem hieſigen Bahn⸗ hof. In Erfüllung ſeiner Pflicht geriet ein Zug⸗ führer aus Stuttgart unter einen Zug. Die Räder gingen über den Leib, ſo daß der Tod ſofort eintrat. Bei dem tödlich Verunglückten handelt es ſich um den Zugführer Wilhelm Schweitzer aus Stuttgart. * Haslach i.., 14. Mai. Das wunderbare Frühlingswetter am Himmelfahrtstage war ſo recht einladend für eine Wanderung über die Tä⸗ Ier und Höhen des Schwarzwaldes. Kein Wunder war es daher, daß nahezu 5000 Perſonen an der dritten Sternwanderung des Schwarz⸗ waldvereins und des Schwäbiſchen Albvereins nach der ſchönen Hansjakob⸗Stadt Haslach i. K. teilnahmen. Das hübſche Städtchen bot in ſeinem reichen Flaggenſchmuck den Wanderfreunden einen herzlichen Willkomm. Mittags gegen 2 Uhr fand auf dem Marktplatz eine öffentliche Kundgebung ſtatt, die durch einen Muſikvortrag der Stadtkapelle Haslach und durch ein gemeinſames Lied der Ge⸗ ſangvereine Harmonie und Frohſinn verſchönt wurde. Bürgermeiſter Selz entbot den Will⸗ kommengruß der Stadt, worauf der Vorſitzende des Schwarzwaldvereins, Profeſſor Schneiderhöhn, in einer Anſprache die idealen Ziele und Beſtrebun⸗ gen der Wandervereine feierte. Bauexfete E die Zugginge 07 Der Gottesdienſt in der übe rfüllten Kirche zu Buggingen für die 86 Bergleute, die bei dem furcht baren Grubenunglück ums Leben kamen. Das Beileid des Papſtes * Freiburg i. Br., 14. Mai. Erzbiſchof Dr. Grö⸗ ber hat vom Päpſtlichen Nuntius in Berlin, Or⸗ ſenigo, folgendes Schreiben erhalten: „Exzellenz, Hochwürdigſter Herr! Habe mt tie⸗ fem Schmerz geleſen, was ſich in Buggingen er⸗ eignet hat und nehme lebhaften Anteil an dem Schmerz der vielen armen Familien, die ſo unver⸗ ſehen ihrer Lieben beraubt wurden. Ich habe den Heiligen Vater ſofort von oͤem ſchweren Unglück in Kenntnis geſetzt und er hat mir den ehrenvollen Auftrag gegeben, der Regierung ſeine Anteilnahme auszuſprechen und den vom Unglück heimgeſuchten Familien ſeinen väterlichen Segen zu übermitteln. Gleichzeitig überſende ich Euer Exzellenz 5000 Mark zur Verteilung an die bedürftigen, vom Unglück be⸗ troffenen Familien. Ich benütze die Gelegenheit, Euer Exzellenz den Ausdruck meiner tiefen Ver⸗ ehrung zu übermitteln. Unterſchrift,“ Heddesheims Ehrenmal wurde geweiht g. Hebdesheim, 13. Mai. Für ganz Heodesheim war dieſer Sonntag ein Feſt, wie man es hier ſelten erlebt hat. Die Einweihung des Kriegerehrenmals bot Gelegenheit zu einem Treffen des Gauver⸗ bandes„Bergſtraße“ der Militär⸗ und Kriegervereine, die ſich ſehr zahlreich mit ihren Fahnen eingefunden hatten. Man ſah die Ab⸗ ordnungen aus Weinheim und den meiſten Dörfern der Bergſtraße und des vorderen Odenwaldes, aber auch aus den Gemeinden der näheren Umgebung, aus Ladenburg, Wallſtadt und Käfertal. Am Sams⸗ tag leitete ein Feſtabend den großen Tag ein. Die Standartenkapelle 66, die Feuerwehrkapelle Heddes⸗ heim, die einheimiſchen Geſang⸗ und Turnvereine wetteiferten in der künſtleriſchen und unterhalten⸗ den Ausgeſtaltung der Vortragsfolge. Bürgermeiſter Linſin hielt eine Anſprache, in der er die Bedeu⸗ tung des Tages würdigte und ſeiner Freude darüber Ausdruck gab, daß ſo viele Kameraden herbeieilten, um an dem Ehrentag der Gemeinde Hedͤdesheim 6 teilgunehmen. Der Vorſitzende des Gaues„Berg⸗ ſtraße“, Kamerad Zinkgräf, Weinheim, hielt eben⸗ falls eine Anſprache, dann erfolgte die Weihe der Ortsgruppenfahnen der NSDaApP und ihre Ueber⸗ gabe durch Kreisleiter Friedrich an Ortsgruppen⸗ ———— Die erſte Woche deutſcher Technik Einorucksvolle Abſchlußkundgebung in Heidelberg * Heidelberg, 14. Mai. Die erſte Woche deutſcher Technik fand am Sams⸗ tga abend in der ſeſtlich geſchmückten Stadthalle in Heidelberg mit einer großen Kundgebung ihren wür⸗ digen Abſchluß. Nach einleitenden Worten des Be⸗ zirksleiters von Baden, Anſelm, und kurzen Be⸗ grüßungsworten von Bürgermeiſter Wetzel⸗Heidel⸗ berg ſprach Pg. Profeſſor Dr. Schu ltze⸗Naum⸗ burg, Weimar, über Aufgaben und Erziehung des deutſchen Architekten am Beiſpiel der Weimarer Kunſthochſchule. Der Redner führte u. a. aus: Die Erziehung des beutſchen Architekten muß auf zwei Pfeilern ruhen: auf dem Handwerk und dem Führertum. Der Archi⸗ tekt darf nie das Handwerk vergeſſen, aus dem er herausgewachſen iſt. Hat er aber die echte Fühlung mit dem Handwerk, ſo hat er den Anſpruch auf das Führertum, er wird der Führer des Handwerks. Aus dieſen beiden Elementen muß ſich die wahre Natur ſeines Weſens zuſammenſetzen. Die geſchichtliche Ent⸗ wicklung des Architekten⸗Berufes zeigt, daß der Archi⸗ tekt des Mittelalters bis zur Spätrenaiſſance Hand⸗ werker war. Erſt ſpäter wird er zum Führer eines ganzen Stabes von Handwerkern. Auch heute ſoll es nicht die Aufgabe des Archi⸗ tekten ſein, alles ſelbſt zu machen, ſondern er ſoll zum Führertum erzogen werden. Darauf ergriff der zweite Redner des Abends, Staatsſekretär Gottfried Feder zu dem Thema„Die Bedeutung der Technik im Aufbau des Dritten Reiches“ das Wort. Er ſagte u..: Das Antlitz der Erde iſt durch die Baukunſt der Inge⸗ nieure geſtaltet und geformt worden. Jahrtauſende künden uns die Baudenkmäler. Im liberaliſtiſchen Zeitalter wurde die Technik in der Wirtſchaft miß⸗ braucht. Heute aber gilt die Rangordnung: Das Primat hat der Staat. Das Führertum des Staates iſt das Entſcheidende. Der Staat iſt der Führer der Wirtſchaft und der Technik. Dieſe Totalität des Führertums ſchließt aus, daß der Staat ſelbſt in der produktiven Wirtſchaft ſich betätigt und in den Konkurrenzkampf mit der Pri⸗ vatwirtſchaft eintritt. Ausnahmen können und dür⸗ fen nur Muſterbetriebe bilden, die der allgemeinen Wirtſchaft zum Vorbild dienen ſollen. Der Staat iſt heute wirklich der Führer der Wirtſchaft geworden. Die Maßnahmen, die der Staat zur Belebung der ergriffen hat, haben ſich als richtig erwie⸗ en. Der Wegfall der Automobilſtener brachte eine ge⸗ waltige Aufwärtsentwicklung in der Automobil⸗ induſtrie. Gleichzeitig wurde mit dem Bau von Reichsautoſtraßen begonnen, um den Fahrzeugen arteigene Verkehrswege zu ſchaffen. Die Fahrzeuge benötigen aber Treibſtoff. Deutſche Erfinder ſchufen den deutſchen ſynthetiſchen Betriehsſtoff. Aber nicht genug. Deutſche Erdölſchätze begann man ſo ſchnell wie möglich auszuſchöpfen. Die nächſte Aufgabe der Regierung war die Wiederherſtellung des Althausbeſitzes, der eine gewaltige Belebung der Banin duſtrie hervorrief. Der Redner verbreitete ſich darauf über die Aufgaben des deutſchen Siedlungswerkes. leiter, Rahner. Miniſterpräſident Köhler bei der Enthüllung— Gaukriegertag der Bergſtraße Ein kameraoͤſchaftliches Beiſammen⸗ ſein vereinte die alten und jungen Kameraden bei Marſchklängen und Tanzweiſen bis zum Zapfen⸗ ſtreich. Die Veranſtaltungen des Sonntags wurden mit Wecken und Kirchgang eingeleitet. Nach einer Ver⸗ treterſitzung des Gaues„Bergſtraße“ marſchierten die Formationen zum Denkmal. Dort ſpielte die Standartenkapelle Beethovens„Die Himmel rüh⸗ men“ und der Mänergeſangverein 1862 brachte den Trauergeſang von Dietrich zum Vortrag. Hier ergriff Miniſterpräſident Walter Köhler das Wort. Er erinnerte daran, daß jetzt bald 20 Jahr, ſeit dem Kriegsausbruch verfloſſen ſeien, und kam kurz auf die Kriegsſchuldlüge zu ſprechen. Nur ein Volk, das um ſein Recht kämpft, könne ſo opfer⸗ freudig in den Tod gehen. Die Schmach des No⸗ vember 1918 und ihre Folgen haben nichts mit den toten Helden des Weltkriegs zu tun, ſie wären das Werk des Marxismus. Aber das Blutopfer war nicht umſonſt, denn es erſtand eine Bewegung, die im Begriffe iſt, das Reich wieder emporzuführen. Der Miniſterpräſident betonte beſonders den Friedens⸗ willen Deutſchlands. Am Schluß der Rede fiel die Hülle des Ehrenmals, wäh ꝛend das Lied vom guten Kameraden geſpielt wurde und die Fahnen ſich ſenk⸗ ten. Es folgten die Weiheanſprachen des katholiſchen und des evangeliſchen Geiſtlichen, worauf Bürgermeiſter Linſin das Denkmal in den Schutz der Gemeinde übernahm. Miniſterpräſident Köhler eröffnete die Reihe der Kranzniederlegungen namens der badiſchen Staatsregierung. Die Heddes⸗ heimer Fliegergruppe ließ durch ein Flugzeug einen Kranz abwerfen. Das Deutſchlandlied und das Horſt⸗ Weſſel⸗Lied beendeten die eindrucksvolle Feier. Innenminiſter Pflaumer, der urſprünglich ſein Kommen zugeſagt hatte, konnte wegen der Ein⸗ weihung des Armeemuſeums in Karlsruhe nicht an⸗ weſend ſein. Ein Volksfeſt, das hauptſächlich der Jugend gewidmet iſt, beſchließt am heutigen Montag die Reihe der Darbietungen. Das Ehrenmal iſt das Ergebnis eines Wett⸗ bewerbs. Der Entwurf des Architekten Dipl.⸗Ing. Sohm in Mannheim, von dem auch das Käfertaler Ehrenmal ſtammt, wurde an erſter Stelle ausgezeich⸗ net und zur Ausführung beſtimmt. Die Anlage hat ihren Platz beim Friedhof gefunden; ſie iſt aus den naturgegebenen und örtlichen Verhältniſſen ent⸗ wickelt und fügt ſich in dieſe zu einer organiſchen Ein⸗ heit. Die alten Baumreihen des Friedhofes führen auf das Denkmal hin und bilden ſeinen Hintergrund, während der Blick zu den Höhen des Odenwaldes freigehalten iſt. So entſtand ein hochgelegener, von niedrigen Mauern umſchloſſener Ehrenhof, in deſſen Mauern die ſteinernen Tafeln mit den Namen der faſt hundert im Weltkrieg gefallenen Söhne Heddes⸗ heims eingelaſſen ſind. Das Denkmal ſelbſt iſt ein hoher Granitpfeiler mit Querbalken, Sinnbild eines gen Himmel ragenden Rieſenſchwertes; ein tief ein⸗ geſchlagenes Kreuz ſchmückt die Seitenflächen. Und auf dem Querbalken iſt zu leſen: Unbeſiegt— Unvergeſſen Hebdesheim ſeinen geſallenen Söhnen. Montag, 14. Mai 1934 Nachbargebiete Bergmannstoò in einer Saargrube * Neunkirchen, Saar, 14. Mai. Am Samstag abend ging auf der Hüttenſohle der Grube Reden⸗ Fett ein Bruch nieder, durch den zwei Berg⸗ leute erſchlagen wurden. Der 38 Jahre alte Otto Jochum aus Heiligenwald und ſein 39jäh⸗ riger Kamerad Erwin Nauhauſer aus Wemmets⸗ weiler wurden von hereinbrechenden Geſteinsmaſſen vollkommen verſchüttet. Die Bergungsarbeiten ge⸗ ſtalteten ſich ſehr ſchwierig, da ein neuer Bruch niederging und große Geſteinsmaſſen mitriß. Die Leichen der braven Bergleute, die beide verheiratet ſind und ein böw. drei Kinder haben, konnten erſt im Laufe des Sonntags geborgen werden. * Lampertheim, 12. Mai. Auch hier iſt im Laufe des Monats April eine Verminderung der Arbeitsloſenziffer um weitere 154 einge⸗ treten. Wenn auch die Arbeiten am Bach und am Rußlachgraben beendet wurden, ſo ſtehen doch bei der Reichsautobahn, Feldbereinigung und Kanaliſa⸗ tion noch 193 Notſtandsarbeiter in Beſchäftigung. Bei den Kanalarbeiten dürften in den nächſten Tagen weitere 20 Arbeiter untergebracht werden. Auch für die Reichsautobahn kann bei Eröffnung weiterer Ab⸗ ſchnitte mit Neueinſtellungen gerechnet werden. Große Nachfrage beſteht nach landwirtſchaftlichen Arbeits⸗ kräften und außerdem hat die Induſtrie mehrere Ar⸗ beiter wieder eingeſtellt. Die Zahl der hieſigen Ar⸗ beitsloſen hat ſich im letzten Jahre gegenüber dem Höchſtſtand um etwa 45 v. H. ermäßigt. Aus der Pfalz Grunoſatztreue vor allem! Eine Rede des Gauleiters Bürckel * Ludwigshafen, 14. Mai. Gauleiter Bürckel hat am Samstagabend zu den alten Kämpfern des Gaues im Pfalzbau in Ludwigshafen geſprochen. In den Mittelpunkt ſeiner begeiſtert aufgenommenen Rede ſtellte er die Reinhaltung der Bewe⸗ gung und den kämpferiſchen Schwung der Partei. Welch weittragende Bedeutung der Gauleiter dieſen für die Schlagkraft und die Autori⸗ tät der Bewegung ungeheuer wichtigen Vorausſetzun⸗ gen beimißt, beweiſt die nachſtehende Verfügung, die er in der Verſammlung bekanntgab: Beim Gau wird ſofort ein Amt für Grund⸗ ſatztreue errichtet. Dieſes Amt hat die Aufgabe, alle dem Gauleiter unterſtehenden politiſchen Leiter in ihrer geſamten Lebenshaltung zu kontrollieren, beſonders in der Ausübung ihrer rechtlichen Befug⸗ niſſe gegenüber den ärmſten Bevölkerungsſchichten und in der Pflege der Kameraoſchaft mit allen Glie⸗ dern der Partei. Der Leiter der Abteilung„Führer⸗ korps“ hat eine Verpflichtung eingegangen, nach der er ſich ſelbſt als Schädling der Partei bezeichnet, falls er auch nur die kleinſte Unehrenhaftigkeit irgendeines Parteiführers unbeachtet läßt. Der Gauleiter ſelbſt hat ſich ſelbſtverſtändlich dieſem Amt unterſtellt. Desgleichen wird beim Gau ein Amt errichtet, das ſich mit den Eingriffen der Wirtſchaft in den nationalſozialiſtiſchen Staat beſchäftigt. Dieſes Amt iſt gegen Preistreiberei und Lohnſchinderei, Korruption und für die Wirtſchafts⸗ kameradſchaft im Sinne des Geſetzes zur Oroͤnnng der nationalen Arbeit errichtet. m neuen Deutſchland gelang das Werk Teilſtrecke der Bahnlinie Türkismühle—Kuſel eröffnet. * Kuſel, 14. Mai. In feierlicher Weiſe konnte heute, ein Jahr nach Baubeginn, die erſte Teilſtrecke der Eiſenbahn Türkismüble — Kuſel ihrer Beſtimmung übergeben werden, und zwar mit einer großen Kundgebung, die am End⸗ punkt der Teilſtrecke, in Wolfersweiler ſtattfand. Am Feſtplatz grüßten von hohen Maſten in weitem Rundbogen die Hakenkreuzfahnen. Etwa 100 Fah⸗ nenträger gruppierten ſich um die Tribüne, die von Tauſenden von Feſtteilnehmern umlagert war. Regierungspräſident Wilö⸗Birkenfeld eröffnete die Kundgebung mit Begrüßungsworten. Reichs⸗ bahnpräſident Dr. Sarter⸗Trier gab einen ge⸗ ſchichtlichen Ueberblick über den Werdegang des Bahnbaues, der 60 Jahre lang in den Amtsſtuben hin⸗ und hergeſchoben wurde und jetzt im Dritten Reich verwirklicht wird. Die Eiferſüchtelei dreier Bundesſtaaten hatte bis zur Kriegszeit den Plan nicht reifen laſſen. Erſt dem Druck der Bevölkerung und der Tatkraft giniger Männer gelang das Werk. Mit 700 000 Tagewerken, von denen bis jetzt 150 000 abgenommen ſind, iſt der Bahnbau Türkismühle Kufel die größte Arbeitsbeſchaffungsmaßnahme im Saargrenzgürtel, die 1400 Menſchen Arbeit und Brot brachte. Der offizielle erſte Zug fuhr dann über die Brücke in den Bahnhof ein, das zwiſchen den beiden Brückengeländern gezogene weiße Band durchſchneidend. Die Muſik intonierte den Baden⸗ weiler Marſch. L Forſt, 14. Mai. Der vor einigen Jahren nach Buggingen verzogene Artur Lackus, Sohn des Metzgermeiſters Thomas Lackus hier, iſt, wie eine Meldung aus Buggingen beſagt, ebenfalls unter den Eingeſchloſſenen. Der Tod des verhei⸗ rateten, jungen Mannes wird ob ſeiner tragiſchen Begleitumſtände allſeits beklagt. * Erlach bei Oberkirch, 14. Mai. Der 69 Jahre alte Farrenwärter Paul Panter wurde von einem jungen Stier ſo ſchwer gedrückt, daß er ins Achener Krankenhaus verbracht werden mußte, wo er unter furchtbaren Schmerzen ſtarb. Der Verunglückte war 41 Jahre Farrenwärter. 1 „HANDELS- Gο WIRTSCHAFTS-ZETTUNG Montag, 14. Mai 1934 der Neuen Mannheimer Zeitung Abend-Ausgabe Nr. 216 Der Abschluß der reichseigenen Beiriebe Weseniliche Umsahsieigerung bei sämilichen Viag-Konzernuniernehmungen Die Vereinigte Induſtrie⸗ Unterneh⸗ mungen AG., Berlin, die reichseigen i ſt, legt den Geſchäftsbericht für das am 31. März 1934 beendete Ge⸗ ſchäftsjahr vor. Bei ſämtlichen der Viag angeſchloſſenen Unternehmungen konnten in der Berichtszeit, wie ſchon kurz berichtet, die Umſätze weſentlich geſteigert werden. Infolge erhöhter Erzeugung und beſonderer Ar⸗ beitsbeſchaffungsmaßnahmen ſtieg die Zahl der Beſchäf⸗ tigten bei den Unternehmungen, deren Kapitalmehrheit im Beſitz der Viag iſt, von 18 342 auf 30 837. Im laufenden Geſchäftsjahr hat die Belebung in Auswirkung des großen Wirtſchaftsprogramms der Regierung weiter zugenommen. Bei den angeſchloſſenen elektrowirtſchaftlichen Unternehmungen ſtieg nach dem Rückgang in den Vorjahren die Stromerzeugung in 1933 erſtmalig wieder an. Sie betrug 2 859,9 gegenüber 2 596,3 Mill. kWh im Vor⸗ jahr. In den erſten drei Monaten des laufenden Jahres iſt der Stromabſatz weiter geſtiegen. Die Stromerzeugung betrug in dieſer Zeit 739,85 Mill. kWu gegen 659,05 KWh im erſten Vierteljahr 1933. Für das Berichtsjahr wird einſchlich 0,40(0,97) Mill. 4 Gewinnvortrag ein Reingewinn von 9,50(9,49) Mill. Mark ausgewieſen, aus dem wieder 5 v. H. Divi⸗ dende ausgeſchüttet werden. 0,46 Mill.& verbleiben zum Vortrag. Im einzelnen verzeichnet die Erfolgsrech⸗ nung lalles in Mill.): Erträge aus Beteiligungen mit 10,42(12,68), ſonſtige Kapitalerträge mit 1,11(1,88), Er⸗ träge aus Leiſtungen mit 0,04(0,05) und außerordentliche Erträge, die im weſentlichen durch Kursgewinne aus dem Umtauſch von Dollaranleihen in Reichsmark⸗Teilſchuldver⸗ ſchreibungen entſtanden ſind, mit 6,74(12,77). Auf der Aus⸗ gabenſeite erſcheinen als Hauptpoſten Abſchreibungen auf Beteiligungen, die auf ſolche Beteiligungen, deren Buchwert über den amtlichen Kurs am Bilanzſtichtag lag, und zum Zweck der Abrundung vorgenommen worden ſind, mit 2,18 (16,89) und ſonſtige Abſchreibungen mit 5,05(0,37). Letz⸗ tere ſtellen den Forderungsnachlaß gegenüber der Induſtrie⸗ anlagen Gmbh., der dieſer zum Zwecke einer Berichtigung der Anlagewerte gewährt worden iſt, dar. In der Bilanz haben ſich die Beteiligungen von 214,58 auf 236,81 infolge der im April vorigen Jahres durchgeführten Erhöhung des Aktienkapitals der Elektro⸗ werte AG. erhöht. Nach Vornahme der erwähnten Abſchrei⸗ bungen ſind die geſamten Beteiligungen vorſichtig bewertet; außerdem iſt von dem Geſamtbuchwert die ſchon in den ſrü⸗ heren Bilanzen enthaltene Reſerve von 6 Mill. abgeſetzt worden. Die Forderungen an abhängige Geſellſchaften haben ſich in entſprechendem Umfang dadurch vermindert, daß die Kapitalerhöhung der Elektrowerte durch Umwand⸗ lung einer Forderung an dieſe Geſellſchaft bewirkt wurde; ſie ſtehen nunmehr mit 17,35(51,20) ein. Die ſonſtigen For⸗ derungen, deren weitaus größten Poſten die Reſtforderung aus dem Verkauſ der Aktien der Mitteldeutſche Stickſtoffwerke A6. bildet, ſtehen mit 19,48(20,47) zu Buch. Das Konto Wertpapiere hat ſich auf 14,46(23,22) ver⸗ mindert; es enthält noch 8,51(11,62) Mill.& 6proz. Deutſche Reichsanleihe vom Jahre 1927 und 8,161(15,109) Mill. 4 7proz. Reichsbahnvorzugsaktien. Die Bewertung der Wert⸗ papiere iſt zu den vorjährigen Bilanzkurſen erfolgt. Bank⸗ guthaben ſind auf 3,23(9,47) zurückgegangen. Auf der Paſſivpſeite werden bei unverändertem Grundkapital und Reſervefonds von 180 bzw. 38,8 Rückſtel⸗ lungen erhöht mit 14,56(5,58) ausgewieſen. Dieſes Konto enthält vornehmlich Rückſtellungen der Kursgewinne aus dem Rückkauf eigener Schuldverſchreibungen, ſoweit ſie nicht bei planmäßiger Tilgung verrechnet ſind und der buchmäßi⸗ gen Kursgewinne aus Verbindlichkeiten gegenüber Banken und fremder Währung; ferner enthält der Poſten eine Del⸗ kredererückſtellung in Höhe von 1,0(i. V. 1,43). Von den langfriſtigen Anleihen wurden im Berichtsjahre wieder er⸗ hebliche Beträge zurückgekauft und der Buchwert der lang⸗ friſtigen Anleiheſchulden, bei dem der Dollar mit 4,20% eingeſetzt iſt, hat ſich von 51,90 auf 33,80 vermindert. Den inländiſchen Beſitzern der Dollaranleihen iſt be⸗ kanntlich ein Angebot auf Umwandlung der 6proz. bzw. 6½ proz. Dollarſchuldverſchreibungen in 47proz. bzw. AAproz. Reichsmark⸗Schuloverſchreibungen gemacht worden. Auch die ſonſtigen Verbindlichkeiten ſind beträchtlich zurück⸗ gegangen, und zwar von 32,24 auf 13,85. Die Ermäßigung entfällt vollkommen auf die Abnahme der Verbindlichkeiten gegenüber Banken, die nur noch mit 10,32(29,76) aufgeführt ſind, von denen 6,27(8,56) gegenüber der Reichskredit⸗Ge⸗ ſellſchaft beſtehen. Die Bewertung der in fremder Währung aufgenommenen Bankkredite iſt zum Kurs vom Bilanzſtich⸗ tag erfolgt. Die Bankverpflichtungen fallen ſämtlich unter die Stillhalteabmachungen des Deutſchen Kreditabkommens von 1934. Die mit 38,08(52,71) vor dem Strich ausgewie⸗ ſenen Bürgſchaften für Anleihen angeſchloſſener Unterneh⸗ mungen beziehen ſich auf Anleihen der Elektrowerke von 30,02(42,26) und auf die Anleihe des Oſtpreußenwerks vor 8,06(10,45), und zwar bei einer Umrechnung des Dollars von 4,20„J. Sonſtige Bürgſchaften für angeſchloſſene Un⸗ ternehmungen ſind in Höhe von 4,53(4,98) eingegangen. Kurszettei der Neuen Mannheimer Zeitu 12. 14. 12, Mannheimer 12. 14. 95,.— 95.— 90.75 90.75 92.50 86,.— 94.50 91.35 118.5 76,— 13.50 105,0 44.50 56,50 60.— 72.— 88.— 109,0 132.6 120.0 Ettektenbörse 3 4. 40.— Konſerven Braun Ludwigsh..⸗Br.—, Ludwigs. Walzm. 90.— Pial,—— 19 älz. Preßhefe. Rh. Elektr..0. 94.— Hildebr.⸗Rheinm. 71.— —— wa⸗ torch, 8 Selllud⸗ Wolf. 91,50 Sinnern 46. —9 Zucker 90 erein Dtſch. Oelf. 88.— Weſtere Uil. 109.0 Zellſtoff Waldhof 47.50 Badiſche Bank Ffi 59905 5 70 3. Hypoth. B. 70, Rh. Hypoth. Bk. 66.— 66,—]Bad. Aſſecuranz. 196.0 198,0 Mannh. Verſich.. 20.— Frankfurter Sörse Festverzinsliche Werte] Bank-Aktien 3(Gold) 35⁰ 98,62 Babiſche ichsanl... 95.50 95, adiſche Bank 6% Verts an. j 90,30 90,67 Bank f. Brau 92.— 92.—Bayr. Hyp. u. Wb. 65.25 91.55 Berl. Handelsgeſ. 94.7 Com. à. Privatb. 15,05 Deutſche disconto 95.— 7/.-Aſtatiſche Bk, 76.D. Efferten⸗i 6% Ludwigsh. 28 82.50 D. Fup. u. Wor, Ban) 9 frankf. Bank., Baden 28 7 6% Mhm. Kohl 28 al 36 8,%o Pfälz. Oop. 21——— Keichsban. %% Rhein. Hyp.24—.— Rhein. 5.1. 5% Südd Feſtwb. Sübd. 8 GſeFftrHorGt.——— 60% Grkt. M. abg.———— Bir, Stahlw. Oor. 90 /Adltanz. 228.0 %/ Bad.KRomGd. 60,75 Mannb. Verſ.⸗G..— 60 älzer--9 Sech wielz Liq. Transport-Aktien 6% Br. B. B. Lia. A16 ah—5 „-0 okalu. Kra 9 S. een Diehieſchss. Borg 109 100 ining⸗ ordd. Lloyd.—— Sueh Naengig. SchantungEiſent 33 50 24% Rhein. Lia. 813% Südbe, ic. Sübd Eiſenbabn 56.——— 60% Bad. St.⸗A. 27 808)%.Kom. Gd. (%8,„„ ()%'hafen St. wen 90 85 Gold 6080/ Pf. Hy Pfdb ()% Rh. HyPfdo 60% Farbenbds. 28 Brem.⸗Beſigh. Oel Brown, Boveri Cementw. Heidelb Daimler⸗Benz Deutſche Linol. Durlacher Hof. Eichbaum⸗Werger Enzinger Union Gebr Fahr arbeninduſtrie. 0% Grkr. M. BA. Kleinlein Hdlbg. C. H. Knor Tucher Aku — aff. 2169, 0 0 40% D. Schatzanw. 5/% Pounganl. Ablöſungſch. I. 85. 9 ohne 4% Schutzg. 14. Zolltürken 6% Heidelbg. 28 rrwerke Hochtief Industrie-Aktien Bſcafl. 5 ortm. Ritterbr. enninger St. K. 109,0 109,0 ünchen 208.0—. Mainzer Brauer. Schöfferh. Bindg. Schwartzstorchen—.— auerei. Werger 72. Buntpap. ſch. Zurl. 12 Baſt Nürnberg Bel ·——* Bemberg 8 Brem.⸗Beſig. Oel Brown Boveri. Cement Heidelbg. Sheniiche Ulbert em Chade„* Conti Gummi Daimler 4587 . ErdBül. .GeidnS Anfl. 30½ 3880 Dt. Linoleum Dt. Berlagg Dresd. Schnellpr. 757 112.5 Dü 25 Dpckerb.& Widim. 98 5 Srch Waet Elektr. Lieferung—, Enzinger⸗Union—.— 64.—— Eßlinger Ma 61.— G. Ghen B6 G. Chem Baſ. v. leere 19. J. G. Farben %8„ Bonds 20 ſeinmech. Jetter—.— Jelt. Guilleaume ſfürel Goldſchmidt Gritzner M. D„ Grün& Bilfinger—.——. Ilſe.112.0 .—.——.— Jiſe Sgb. St. A.—.— . eu 5 Hanfwerk. Füſſen 96,50Heſſ.⸗Naſſau Gas—.— Hilpert Armatur.—, Hindrichs⸗Auffer Hirſch 2 u. M. G. Holzmann, Phil, * Aachen⸗Leipziger Verſicherungs⸗AG Aachen.— Wiede 12 v. H. Der AR beſchloß, der E arr 4. Juni wi 0 L. K Pwibende volzuchiaen, art 4. Juni wieder Keramag, Keramische Werke Bonn In der heute in Mannheim unter Vorſitz von Direktor Dr. Fuld⸗Mannhe m abgehaltenen GV. wurde der be⸗ kannte Abſchluß per 31. Dezember 1933, der eine Ver⸗ ringerung des Verluſtvorteages um 204•4 anf 124670/ bringt, ein ſt immig genehmigt. Beſchloſſen wurde ferner die Einziehung von 15 700.4 eigenen Aktien, die ſchon länger im Beſitze der Geſellſchaft ſind, unter Herabſetzung des A K. von 5,50 Mill. auf 5 484 300“ ſowie eine weitere Ermäßigung von 134 00/ zum Zwecke der Einziehung erworbener Aktien unter ent⸗ ſprechender Verminderung des Grundkapitals auf 5,850 Mill.(bekanntlich iſt das Kapital bereits durch GV⸗Be⸗ ſchluß vom 20. Dezember 1933 auf 5,5 Mill. um 500 000 Mark herabgeſetzt worden, wobei der Buchgewinn von 140 000/ einer Sonderrücklage zugeführt wurde). Der bisherige Aufſichtsrat wurde wiedergewählt. Zum Bilanzprüfer wurde die Price Waterhouſe u. Co. wieder beſtellt. Ueber das neue Geſchäfts⸗ jahr wurde neben der im Bericht bereits feſtgeſtellten weiteren kräftigen Beſſerung der Umſätze mitgeteilt, daß das Exportgeſchäft 1933 auf gleicher Höhe wie i. V. ſtand, im laufenden Geſchäftsjahr ſei aller Vorausſicht ein wieder lohnendes Geſchäft zu erwarten. Bis zum Frühjahr jei eine Verminderung nicht eingetreten. Die liquiden Mittel der Geſellſchaft ſeien nach wie vor günſtig, etwa 2,6 Mill. flüſſigen Mitteln ſtehen nur etwa 0,197 Mill. Schulden gegenüber. Vertreten waren 4925 000 Aktien. Kleines Geschäſſ am Effekienmarki Kurse bei Börsenbeginn gedrüchi/ Im Verlauie etwas erholt/ Schluß gui gehalien Mannheim uneinheitlich Das Geſchäft am Wochenbeginn war klein, die Tendenz eber leichter. Farben gaben auf 192, Waldhof auf 46,50 nach. Feſt lagen dagegen Cement Heidelberg, ferner von Nebenwerten Enzinger, Knorr und Sinn'r. Bankaktien und Verſicherungswerte waren vernachläſſigt, von letztexen Mannh. Verſicherung angeboten. Am Rentenmarkt ging Neubeſitz auf 15,0 zurück, Altbeſitz unverändert 95. Gold⸗ pfanòdbriefe waren gut behauptet Fraukfuri ſtill und uneinheitlich Auch am Wochenanfang zeigte die Börſe ein ſtilles Ausſehen, zumal Anregungen fehlten. Daneben er⸗ teilte die Bankenkundſchaft nur in geringem Umfange Auf⸗ träge, während die Kuliſſe in ihrer Lethargie verharrte. Die Kursgeſtaltung war im Vergleich zum Samstags⸗ ſchluß uneinheitlich, wobei ſich Abſchwächungen und Beſſerungen die Waage hielten. Am Montanmarkt war die Haltung matt; ſtärker gedrückt lagen Klöckner und Mannes⸗ mann mit je minus 276 v.., andererſeits Rheinſtahl plus 1 v. H. Elektrowerte uneinheitlich, Schuckert feſt und 176 v. H. höher, ſonſt meiſt bis 7 v. H. niedriger. Farbenindu⸗ ſtrie J, Goldſchmidt 14 v. H. niedriger, Deutſche Erdöl ½ v.., Rütgerswerke 7 v. H. höher. Zellſtoffwerte bröckelten 1½ v. H. ab. Am Rentenmarkt beſtand in der Neubeſitzanleihe weiter Abgabeneigung(minus 40 Pfg.), auch Altbeſitz und ſpäte Schuldbücher je 6 v.., Stahlverein⸗Bonds 74 v. H. ſchwächer. Die zweite Börſenſtunde brachte eine weitere Geſchäftsſchrumpfung und infolgedeſſen bröckel⸗ ten die Kurſe überwiegend leicht ab. Montan⸗ werte blieben recht ſchwach, auch Kunſtſeide Aku gaben noch⸗ mals 7“ v. H. nach. Andererſeits lagen Reichsbank und Rheinſtahl 74 v. H. feſter. Deutſche Anleihen waren kaum mehr verändert, Neubeſitz hielten ſich bei etwa 15,80, Gold⸗ pfandbriefe und Kommunal⸗Obligationen blieben gut be⸗ hauptet, Liquidiationspfandbriefe bröckelten meiſt ab. Stadt⸗ anleihen lagen uneinheitlich, Staatsanleihen ruhig. Ta⸗ gesgeld 3½ v. H. Berlin eher ſchwächer*5 Nach dem ruhigen Verlauf der letzten Börſenverſomm lungen hielt die Zurückhaltung des Publikums auch heute an. Die Börſe bot das gleiche Bild wie in der Vor⸗ woche. Bei kleinſten Umſätzen waren die Kurſe überwiegend um Bruchteile von Prozenten gedrückt. Aus Publikumskreiſen lag vereinzelt etwas Angebot vor, während ſich die Kuliſſe weiter zurückhielt. Durch feſtere Haltung ſielen lediglich wieder Kaliwerte auf, von chemi⸗ ſchen Werten waren Koks⸗ und Rütgerswerke gebeſſert. Am Elektroaktienmarkt wurden Felten und Schuckert 4 v. H. höher bezahlt. Auch Bankaktien lagen überwiegend freund⸗ licher. Reichsbankanteile wurden ſogar im Verlauf 1/ v. H. über dem letzten Schlußkurs umgeſetzt. Mansfeld und Laura gefragt. Sonſt waren Rückgänge bis zu 1 v. H. zu verzeichnen, Klöckner und Mannesmann verloren ſogar 2 w.., Farben ſetzten v. H. niedriger ein, waren aber im Verlauf v. H. erholt. Renten neigten eher zur Schwäche, Neubeſitz gingen um 20 Pfennige zurück. Reichs⸗ ſchuldbuchforderungen waren teilweiſe 59 v. H. ſchwächer. Im Verlaufe wurden teilweiſe die Anfangsnotie⸗ rungen überſchritten, Phönix erholten ſich um 4. Am Elektromarkt waren Lohmayer befeſtigt. Von Spritwerten kamen Dortmunder Union 2/4 niedriger zur Notiz. Conti Gummi waren 144 ſchwächer. Am Rentenmorkt war die Tendenz etwas abgeſchwächt. Neubeſitz wurden v. H. unter der letzten Schlußnotierung gehandelt. Bon Kaſſa⸗ renten waren Obligationen meiſt /½ v. H. niedriger, Pfandbrieſe und Kommunalobligationen waren /1 bis 7½ v. H. gedrückt. Der Schluß war gut gehalten. Feſt lagen Mannesmann, die 2,12 gegen den Anfang gewannen. Schultheiß erholten ſich um 1,50, auch ſorgungswerte beſtand einiges Intereſſe. Neubeſitz konnten ſich erholen. Nachbörslich war die Haltung freund⸗ lich. Farben waren mit 132,62 geſucht. Ferner hörte man Neubeſitz mit 15,90 Geld. Am Geldmarkt blieb die Lage auch heute unver⸗ ändert. Blankotagesgeld war mit 4 bzw. 4,25 v. H. zu haben, obwohl ſich angeſichts des Medio in ſich eine geringe 14. 12. 14. 27.— 27.— 87.50 3/62 196,0 41,— W N .50 80 90.— 71.25 Erlangen unghans St. A. lein, Sch.& Beck. Knorr Heilbronn Konſerven Vraun Sahmeyer echwerke Ludwigsh. Walz. Mainkraftwerke. 90.—Metallg. Frankf. , K Miäg, hlb.. Moenus St. A. Montecatini Rheinelektra;. A. St. A.—.— 69.— 69.— Röbeinſtahl.. 89 gestverzinsliche Werte 90,% Rei 27 86.— 96.— 93.2400.1 95.— 95,.— 450 5405 e 8 .5⁰ 5 D. Schu ete. 8, 5 —.— 5% Rognenrentb..60 6¼90 P Eir.Bd. 1 90,5 Rheinmetalk.. 120 1200 —„„ 9 ]Rütgerswerke. 40.50 2 855 83 Sachtleben...—.—— 6 72⁵—.— 5% Merikaner. 48 Schnellpr. Frkthl. Schramm Lackf., 39,50 32 50 41e Oeit. Scha %0„ Sollaru—.— 80.—4 — Seilinduſt. Wolff—.— 51.50 4%„ Kronen 7Siemensu. Halsde 182,3 131,74%„conv. Rente—· Südd. Zucker.. 170.7 171.04½%„ẽ Silb.⸗R. 44•25 S ef. Gotha 18.75 75.75 4½%„ Pap.-R. %(Tiet, Leonhard. 1750 17,25 P e 670 650 Ber. Chem. Ind.—.——.—. Ban. Ler Sianeh: 2— geel l 800 *. ar 0off.———.— 00 85 e W. 804 oi ner———.—%¼% U. tr. 18 25.50 Polth. Seil. u. K.———.— 4 12 7⁰⁵ Wrofhufx 909 992700.35 Sue ae 1 Je 1— 11 Mamte%½ Leh. NötKall.———— ufa TFreiverk.) 5 168.3—,— Raſtatter Waag. Transport-Aktien 70.25 1 30.— 2 Montan-Aktien Buderus Eiſen. 7350 Fſchweil. Bergw. 236.0 elſenk. Bergw. 61,50 99,75 arpener Bergw, 99,75 88.— . Eifenbahn—.— 2323 „Slbomerika 5 nſa Diſchiff⸗ ordd. Lloyv Sank-Aktien — Berl. Handelsgeſ, 64.70 64.75 Cont. u. Privtbk. Dr. Aſiatiſche Bk. DeurſcheViscomto Diſch. Ueberſee Bt ali Chemie Kali Aſchersleben Kali Salzdetfurth Kali Weſteregeln Rlöckner„ 8t Mannesm. Röhr 63.75 Wiansfelder. 68.62—. Oberbedarf... .22—.— 20 105,5 145•0 1100 35.— 9 63.25 60 107.7 62,45 für einzelne Ber⸗ Aktien und Auslendsanleihen ia Prozenten del Stücke-NMotlerungen in Mark ſe Stück Otavi⸗Minen. 14.— 14.— 5 Rhein. Braunkoh 80 80.80 Berliner Börse 15,70 8 85,75 65,0 —.— 84.20 23,70 Anh oblenw. 85, Spinn.—.——. 0 SeeSrpeger 58 34% Pae e—— .00[Serliner Maſchb. 76.— A00.. 65475 9467 97.— 5 Baltimore Obis r 5170 41.75 Verſteifung bemerkbar machte. Auch in Privatdis⸗ konten kam infolgedeſſen leichtes Angebot heraus, das jedoch glatt auſgenommen wurde. * Steuergutſchein⸗Notierungen vom 14. Mai.(Eig. Dr.) Fälligkeit 1934 103,6; 1935 101,6; 1926 98,5; 1987 94,0; 1038 92,7; Durchſchnitt 98,1. Berliner Devisen Diskontsatz: Reichsbank 4, Lombard 5, Privat 3/ v. H. Umtlich in Nm. Dis⸗ Parſtät IZ. Mat IL Ral für kontſ M. Geld J Brief[ Geldſ Brief 9 2 5 25 55 8 10586 18960 rgentinien.⸗Peſo Belgien.. 100 Belga 3 56,37] 58,4058,52 558,42„54 ulgarien eva Canada ikan. Dollar— 4486.40 2,505.,500 Dänemark 100Kronen 3 112,505704 57,16504810 Danzig. 100 Gulden 3 61,12[81.58[81,74 81.74 England. 1Pfund 2 20,429 12,77512,80512,77 12,80 Eſtland. 100 eſtn. Kr. 5½ 112,50 63,43 66.57 68,43.57 Finnland 100finnl. M. 5½¼ 10,537[.649.561] 5,844] 5,656 Frankreich„100 Fres 316,44 16.50 16,54.16.50, 16,54 Griechenland 100 Dr. 7½ 5,45.473] 2,477.473..477 olland 100 Gulden3½ 1685,739 169,58 169.87 169,53 169,87 Kae„ 100 isl. Kr..——— 57.790 J57,81 57,70]57.91 Italienn en 8955 50 Japan... 19en 65„, e Lettland. a—11232 Litauen.. 100 Litas 7 4¹,98 42,06]42,14[42,06 42,15 Norwegen 100Kronen 3½ 112,50 64,1964,31 64.19 64.31 Oeſterreich 100Schill. 5 59.07 47.20 47.30 47.25 47.80 Portugal 100Escudo 6 459,5) 11.63.11,65 11.63[11.65 Rumänien.. 100 Lei 8 25112,488] 2,492] 2,488].492 Schweden.. 100 fr. 3 11224 65.92 60,07 65,88 66,02 Schweiz. 100 Franken 2. 81,00 81,02[81,18 61,10[81.26 Spanien. 100Peſeten 6 8¹,00 34,2434,30 34,24[ 34.80 Tſchechoflowakeilbon 3½ 12.438 10/4 10,44, 194219f43 Türtet. Meſd; 7 14421.020.024].011] 2015 Ungarn.. 100Pengö ½—— 53 10 4,43 1049] 1/051[.049] 1051 Wer Staaten 1So 1 ½.196 1.496] 2,504 28001 2606 Franzöſiſcher Franken ſchwächer Im internationalen Deviſenverkehr kam der Dollar bei Wochenbeginn eher etwas feſter zur Notiz und notierte in Paris 15,12/4, in Zürich 3,074. Der franz. Franken zeigte erſtmals wieder leichte Schwächeneigung, insbeſon⸗ dere gegen Zürich, wo er mit 20,33 notiert wurde. Die Reichsmark kam in Bürich etwas feſter zur Notiz. Im Verlaufe bröckelte der franz. Franken weiter leicht ab. Das engliſche Pfund neigte ebenfalls zur Schwäche. Im übri⸗ gen ergaben ſich kaum nennenswerte Veränderungen. Berliner Pielallbörse vom 14. Val Kupf. Kupf.[Rupf.[Blei Bler tei Zink Zint ink bez. Brief Geld ſbez. Brief Geldbez. rief Geld anuar—,— 45.5044 25—.—17.75 17.—-—— 21.50 24,25 ebruar[—.— 45.7544.50—.— 17.7517.—[—. 22,—21. 2 4— 46,— 45,—[—.— 18.— 17,25—.— 22,25 21.75 Apri—.— 46,50 45.25—,— 18.—11.501—-— 22.50 22.— Mui.——.—16.801,75—.—.— 18,25 —.— 42.75 42.——.—16.50 16.75—.- 20— 19.50 uli.— 43,— 42 25—,— 16,50 16,—, 20.25 20. Auguſt—.— 43.2542,50—.— 16.7516,—[—.— 20,50 20,25 Septr.—.— 43.7944.75——11.—16.25—.— 29,50 20,50 Oktober—,— 44.25 43.——.— 17.—16.25—,— 21.— 20.78 Novembl—.— 44,0 43.25—,— 17.25 16.50—.— 21.—20,75 Dez.. 45,— 44.[——17,50 16.751—.— 21.25 21.— * Berliner Metall⸗Notierungen vom 14. Mai.(Eig. Dr.) Amtlich notiert wurden in 4 per 100 Kilo: Elektrolytkupfer (wirebors) prompt 48,25; Originalhüttenweichblei 16,50 bis 1725; Standard⸗Blei per Mai 16—16,75; Original⸗ hüttenrohzink ab nordd. Stationen 20,25—20,75; Standard⸗ zink 19,75—20,25; Originalhüttenaluminzum 98—00proz. in Blöcken 160; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 164; Rein⸗ nickel 98—99proz. 295; Antimon⸗Regulus 41—44; Silber in Barren ca. 1000 fein per Kilo 36,50—39,50. Londoner Reſallbörse vom 14. Niai Metalle Eper To. Platin(E ver 20 Ounces) Silber(Pence per Qune Kupfer, Standard 33,15] Zinn, Standaro ſ283 2 Aluminium..100.0 B3 Monate. 33.85 Monate.43.— Settl. Preis 33.— Settl. Preis 233,5 25.— Elektrolyt. 36.50 Banka beſt ſelected 35.75 Straits Eieng ſheets 62.— Blei, ausländ.. 'wirebars 86 50 Zink gewöhulich Antimon Queckſilber. Wolframerg Nickel Weißblech 4226,0 14.65 17.45 Dürkoppwerke. Dynamit Truſt. —& Wid Dortm. Actienbr. Dortm. Unionbr. Elektr. Lieferun Elktr. Licht u. K. Engelhardt —— Union 84.— Eſchw. Bergwerk—.— J. Mez Söhne ——— 3 93—.—[Miag⸗Mühlen arbenind. J. G. eldmühle Papier 0 Belten& Guill. ord Motoren„ E6.— Gebhard T Gehe& En. Industrie-Aletien 3 —Gentchow. 55.— g. fäg. Eielir-.“, 570 24.50 Geſ. f. Kleltr. Une 88.87 64,8 S 72.50 55 40 0 9 5 olbſchmidt. Gritzner Maſch“ 29,87 22.— Gebr. Großmann—.— nger 205 86.— 3 Guale⸗erk..80— 15 5 ackethal... 59,— 59. F e e“.— Sagſn 12. 14. „ r.„—.—.— Leln Kroben OKu. Laurahütte 19.25 Ber. Stahlwerke 41.— 40.— Markt Dresbner Bank. 61,— Meinin 9 84 70,00 re—— Reichsbank.. 149.6 Hianz Allg... 283.0 Uian Leben„ 2260 2 S Drenſt le N 30— Zauer Rolchemmn Lbeh Bayr-Spiegeiglas 0, Bekula.„55 9. P. Dem 67.50 ergmann Elekt, 16,75 Rbein8. ein.⸗W. er Berl. Karls. Ind. 94.50 99.57——.— Braunk. u. Brikett—— T7 arpener Bergb. 89.75 — 79.— 79.— Hedwi 8—.— . 0„„„ 2 ——+ 70.——— Hintrich&Muf—— ᷣ50.— ere 4 Bremer Wolle hirſch Kupfer.—,——,— Schultheig S P e Charion. 1 w. ohenlohe⸗ 32.— 9 aſſer olzmann, Phil. 64.50 62, U 75⁵,50 805 Bergbau.. 1925 133.5 Chem. Geiſenk pr, Puadaun N— Lem. Albeet Kahla Porzellan—. Co. Hiſp.(&hade) R ComeBicnn——— C. H. Knorr Kollmar KJourd.———. Kölſch Fölzer⸗We 0 Kötitzer Kunſtled. Krauß 4& Eie. Lor.——:. Kronprinz Met.* r Kyffhäuſer Hütte Lahmeyer& Co. iemenss 2J Sinner A⸗ Stolberger Zin Sübd. umm Conti Linoleum 5 aimler Motoren tſch.⸗Ailant.⸗T. eutſche abelw. Deutſche Linol. Diſche. Steinzeug 72 Deutſch. Eiſenhdl. 58, B. Glan, V. Harz Portl.⸗ V. Schuhf. B.& .— 425 85,75 Laurahütte Dresd. N 0 5 Linde'sEismaſch 84 50 63.29 Dürener Metall Conrad Tack& Cie. AG. Berlin — Gebesserie Umsate In der GW wurde der Abſchluß mit der von 9 auf 7 v. H. geſenkten Stammaktiendividende genehmigt. Der Reingewinn betrug nach 259 768(322 908) 4 Abſchrei⸗ bungen 550961(724727) 4. Der Um ſatz ging im Be⸗ richtsjahr um nicht ganz 7 v. H. zurück. Der im April 1983 mit Einſetzen der Boykottbewegung eingetretene Umſatz⸗ rückgang konnte erſt in den letzten Monaten des Jahres nach der Gleichſchaltung der Firma aufgefangen werden. 1933 wurden zwei Gmb⸗Verkaufsſtellen neu errichtet, am Jahresſchluß beſtanden insgeſamt 121 Gmbc⸗Verkaufs⸗ ſtellen mit 1,025 Mill.„ Geſamtſtammkapital. In der Bilanz ſind die Forderungen an den Vorſtand unter Darlehen und ſonſtigen Forderungen(i. V. 0,240 plus 0,501 an Mitglieder des Vorſtandes), die mit 0,575 Mill. erſcheinen, enthalten, und im Zuſammen mit dem Uebergang der Majorität von der Firma Freuden⸗ berg übernommen worden. Die GW beſchloß ferner eine Herabſetzung der AR⸗Bezüge, die freiwerdenden Beträge ſind ſchon vor⸗ weg der Gefolgſchaft als Weihnachtsgabe überwieſen worden. Hinſichtlich der 7proz. Dividende wurde außerhalb der TO bemerkt, daß eine Barausſchüttung an den Großaktionär nicht erfolge, vielmehr eine Verrechnung. Das laufende Jahr wurde als Hurchaus befriedigend und normal bezeichnet, die Umſätze haben ſich in den erſten 3 Monaten gegenüber dem Vorjahr um eine Kleinigkeit gebeſſert. Alle Schäden und Schwierigkeiten aus jener Zeit, in der die Geſellſchaft ſich noch unter jüdiſchem Ein⸗ fluß beſand, können als reſtlos überwunden betrachtet erden. S Versicherungs-Abschlũsse * Magdeburger Feuerverſicherungs⸗Geſellſchaft, Magde⸗ burg.— Wieder 10 v. H. Dividende. Der Abſchluß der Geſellſchaft für 1933 hat bei einer Prämieneinnahme von brutto 18,06(20,01) Mill. einen Reingewinn von 526 806(620 794)“ ergeben. Der GV am 4 Juni wird vorgeſchlagen werden, auf die VA wieder 6 w. H. die Stü wieder 10 v. H. Dividende zu verteilen. Der ordentliche Reſerveſonds bleibt mit dem ſatzungs⸗ mäßigen Höchſtbetrage von 2,5 Mill. unverändert be⸗ ſtehen. Die Prämienreſerve beträgt 3,65(4,10), die Scha⸗ denreſerve 2,11(2,40) Mill. 4. * Wieder 12 v. H. Dividende bei Berliniſche Lebens⸗ verſicherungs⸗Geſellſchaft Ac. Der Zugang an Kapitak⸗ verſicherungen betrug 1933 69(46) Mill. Verſicherungs⸗ ſumme. Von dem Zugang entfallen 94 Mill./ auf die Großlebenswerſicherung, 35 Mill. auf Kleinlebens⸗ und Gruppenverſicherung. Der Abgang war noch recht Hoch, wenn ſchon geringer als im Vorjahre. Der geſamte Ber⸗ ſicherungsbeſtand betrug Ende 1088 512,(528,3) Mill.& Verſicherungsſumme. Aus dem Betriebsüberſchuß von 5 059 343(5 465 115)/ werden zunächſt der Gewinnrücklage der Verſicherungsnehmer 4636 000(4 955 000) 4 überwie⸗ ſen. Der GV am 6. Juni wird vorgeſchlagen, aus dem Reingewinn von 428 948(510 150)“ wie im Vorjahre eine Aktionärdividende von 12 v. H. zu verteilen. In der Kapitalverſicherung mit Gewinnbeteiligung gelan⸗ gen im Jahre 1635 die gleichen Gewinnſätze wie in den Jahren 1983 und 1994 zur Verteilung, und zwar für Ge⸗ winnplon A 44 v. H. und für Gewinnplan C 27 v. H. der gewinnberechtigten Jahresprämie, für Gewinnplan B 16 v. H. und für Gewinnplan E 3,9 v. H. der gewinnberech⸗ tigten Prämienſumme. Anläßlich des Abſchluſſes gelangt an die Angeſtellten des Innen⸗ und Außendienſtes der Geſellſchaft eine Sondervergütung von 40 v. H. eines Monatsgehalts zur Verteilung. * mmonia Allgemeine Verſicherungs⸗AG, Hamburg. — Wieder 10 v. H. Dividende. Der AR beſchloß, aus dem 1038 erzielten Reingewinn von 922 005(i. V. 318 127) Mark u. a. dem Reſervefonds wieder 60 000 zuzuführen, an die Aktionäre unv. 10 v. H. Dividende zu ver⸗ teilen und 79 225/ vorzutragen. Der Geſchäftsverlauf war durchweg befriedigend. Die Prämieneinnahme ging von 4 992 815 auſ 4 615 763 zurück, für eigene Rech⸗ nung von 2550 262 auf 2364 784 4. Für im Geſchäftsjahr anfallende Schäden wurden und zurückgeſtellt 2866 275 gegenüber 2 451 502 /, für eigene Rechnung 1 285 561(1 840 421) 4. Die Prämienxeſerven und Ueber⸗ träge betragen 1184874(1201 057), die Schadenreſerve 943 504(921 056) 4. Die Kapitalanlagen ſind auf 4267 517 (.109 906) geſtiegen. * Gute Beſchäftigung beim Bremer Vulkan. Der Auf⸗ tragsbeſtand des Bremer Vulkans hat eine weitere weſent⸗ liche Verbeſſerung erfahren. Die Werft hat in den letzten Tagen Auſträge auf zwei Fiſchdampfer für Weſermünder Rechnung hereinnehmen können. Es handelt ſich um Hoch⸗ ſeefiſchdampfer modernſter Bauart. Die Ablieferung ſoll gegen Jahresſchluß erfolgen. Auf Grund dieſer Aufträge kann mit einer weiteren beachtlichen Steigerung der Be⸗ legſchaft demnächſt gerechnet werden. Bewegung der Uniernehmungen Nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamtes wurden im April 1994 223 Geſellſchaft mit beſchr. Haft, 1175 Ein⸗ zelfirmen und Perſonalgeſellſchaften und 424 Genoſſenſchaf⸗ ten gegründet. Aufgelöſt wurden 417 Geſellſchaften mbc(darunter B von Amts wegen gelöſcht), 1007 Einzel⸗ firmen und Perſonalgeſellſchaften(darunter 71 von Amts wegen gelöſcht) und 170 Genoſſenſchaften. Ferner wurden 6 Aktiengeſellſchaften mit zuſammen 1 Mill. Nominal⸗ kapital gegründet. Außerdem wurden 17 Kapital⸗ erhöhungen um zuſammen 15 Millionen vorgenom⸗ men und 40 Kapitalherabſetzungen um zuſammen 20 Mill. /. 41 Aktiengeſellſchaften mit einem Nominal⸗ kapital von B Millionen wurden aufgelöſt, dor⸗ unter zwei wegen Konkurseröffnung. Der Kurswert der Rlain „—Lingel r. 8 Magixus.⸗G. —[Mannesmann Mansfelder Akk. 58.—- Maſchin.⸗Untern. 10 u. Kühlh. RaldeSe 145 il.⸗ Merkur Wollw. 83. Mimoſa. — 6.—4 8 m Riebebtauf. Kohe N Nordd. Eiswerke—. l. E. Bed.— l. Koksw. 4 K Kalk 5—* „44.50 Sachſenwerk 50.25 +2 „ 144.5 Serote 7880 7440 N0 Schneider 8850 El. Stoehr. 106.7 Stettiner Cham. 50.75 mmobil,—,— Sart* 62,50] Tietz, Leon Taaksrable„ 43 Vaxztner B. haxlott V. Diſch Nickelw. . Elbf. „„Ver. Stahlwerke V. Stahl..d. Zyp. Ver. Ultramarin gegen Barzahlung im Monat April ausgegebenen Aktien betrug 5 Millionen l. 12. 14, 12. —— Voger Lelegraph. 28.50 75,500 Freiverkehrs-Kurse Vogtländ. Maſch——. ———— WeſteregeinAkkat 110,5 110.0 Deuiſche Petrol—.— Weſtf. Eiſen.—. Burbach Kali. Wiſſener Metall. 93,— Diamond 1 — Bellſtoff Verein.—.——.— Hochfrgeuenz....— 7 ellſtoff Waldhof———— 0 —.—Deutſch⸗Oſtafrika—— 25 Leu⸗—.——* 125 Südſee Phosphat—.— Otavi Minen. 18,75 Ufa⸗Film. Fortlaufende Notlerungen(Schlus) —.— 1158 2480 Sancaf*—.— 19.62 4 Wannesmannzö..25 G1, Baper. Mot.⸗W. 130,0 126,00 Mansfeld.-G. 86.50 Sal Pge Pa. 10 Bz Rlasfean.— 4¹,50 Nad⸗ arler. J. 9430 88.52 Meiallgeſellſ aft 80. Serliner Maſch, 77.——.—Nontecalin. Braunk. u. Brik.———.————.7 önix Bergbau 48. —— 16,25—,. 14. —.—· —.— 62,50 S Atg.- Sleirk Ge. Aſ—˖ Zell. 86.50 2⁵.— Bremer Woll⸗Kä.—.— Buderus Eiſenw. Charlott. Waſſer 72.— 85.50 99.25— 3³—Eomp. Hiſpano. 7.———— Cont. Gummi⸗W. Rhein. Elektr. Continentaledin. ,— 7h. Daimler Beng 449.0 Deutſch. Atlant. Deſſauer Gas Sauſge Kabe. abelw. 8 Deuiſche Linol.. 56.75 58,75 Schu Deutſcher Eiſeng. 58.25—.— Schuckert& Co. 99 Dortm. Union.⸗«.——— Eintrachtgraunk.———*—— r, ammg. Ele itäts⸗S., Stolberger 8i.—.——.— Südd. Hucker.— Thür. Gas...% Leonhard Tietz Ver. Stahlwerke Vogel Telegr...—. Weſteregelidkikal, Zellſtoff Waldhof Bank elektr. Berte Bank für Brau. Reichsbanke A. G. für Berkehr Allgem. Lokalb. D. Reichsbahn V. Ferset R Hamburg Süd. Dd.—— Hanſa Dampfſch. Nordd, Lloyd Otavi Minen 80,14 80 50 0 106.5 le Pap. elten 4 Guill. Gelſenk. Bergwk. Gelbſchuii c. oldſchmidi Th. 110 54,.— Hambg. Elek. B Harpen. Bergbau 925 an Pö—** mann PB.— 104,0 onelbetriebsgeſ. 55 2— 1 Bergbau „—.— 8 72.— 17.87 95,.— 7Fie Genußſch. N ebr. Junghans—— 39ꝗ5 40.75 Kali Chemie 55 Kali Aſchersleben Albaner Werke 63.— 833* ———— 5 —— — ͤꝑ—Aüb4—————!!— Fe, 8. Seite /Nummer 216 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Montag, 14. Mai 1934 Mannheimer Großmarki für Geireide und Fuitermiſiel(amilich)/ 14. Nial Offtztell per 100 Kilo waggonfrei Mannheim— bei Waggonbezug- netto Weizen, inl., 76/77 Kg frei Weizenkleie fein m. Sack 10.60 Mannheiim grob m Sack 11.10 Erzen erpreis 3 Roggenkleie.. 1150 Be irk 9 per Mai.. 19,90 Weizenfuftermehl Besirk 10 per„ 20 10 Roggenfurtermehl.. 12,5 Beziek 11 per„ 20,40 Weizennachmehhl Nühleneinkaufspreis aus- desgleichen 49. 106,50 ſchl. Zuſchl. f. RſG Bez. 9 20,30 Erdnußkuchen prompt. 16.— desgleicen Bez.10 20, 50 Soyaſchrot, prompt... 15,25 desgleichen Bez.11 20.80 Rapskuchen Sommerweizen 80 Kg.— Palmkuchen „ 14 ſüdd. 7 i Kokoskuchen 106,75 *—— Seſamkuchen Erzeugerpreis aaf a— Leinkuchne 17,25,17.50 zirk 8 per Mai.. 17.— Biertreber mit Sack oper„ 17,50 Ma zkeine 12. Mühleneinkaufspreis aus⸗ Trockenſchnitzel ab Fabrik 4555 S. Saſchl. Ric0 Bez. S17,40 1,60 Aonmeiaſſee 35 asee, 7,010 Senen ammergerſte, inl.... 17.75/18,25 Rotlleehen 850/80 älzergerſte. 16,—/18.50 Luzernkleeheenrn.—,20 nergerſte 8 16580%.— Preßuroh, Rogg., Weizen 2,20/2,40 intergerſte, neue 8 Hafer, Gerſte 1,80/2.— 5 inl.. 17.50/18,.— Geb. Stroh, Rogg,, Weizen.40/1,60 Mais müt Sick.. 18,75/19.— J Hafec, Gerſte 1,20/140 * Mehlnotierungen: Weizenmehl: Tendenz: ruhig. Weizenfeſtpreisgebiet 11 Type 563 Inland(0 Spezial) 29, ——— plus 0,50; Weizenfeſtpreisgebiet 10 Type 563 wland(0 Spezial) 28,90 /,, Frachtausgleich plus 0,50; Weizenfeſtpreisgebiet 9 88,50 plus 50 Pfg. Frachtausgleich; Weizenfeſtpreisgebiet 7 28,60 plus 50 Pfg. Frachtaus⸗ gleich. Aufſchlag für Weizenmehl mit 15 v. H. Aus⸗ laudweizen 75 Pfg. mit 30 v. H. Auslandweizen 1,50 /, Frochtausgleich 50 Pfg. für 15⸗To.⸗Ladungen.— Rog⸗ enmehl: Tendenz ruhig, Feſtpreisgebiet 9 Type 610 oggenmehl oproz. 25,75„, Frachtausgleich plus 0,50; Feſtpreisgebiet 8, Type 610, Roggenmehl 60proz. 25,25, Frachtausgleich plus 0,50. Abſchläge für Type 700(65proz. * 50 Pfg., für Type 815(70proz. Ausmahlung) Tendenz: Weizen ruhig, Roggen und Hafer feſt, ſonſt albes ſtetig. Kleines Produkiengeschäfi O Berliner Getreidegroßmarkt vom 14. Mai.(Eig. Dr.) Die Umſätze am Getreidemarkte bewegten ſich am Wo⸗ chenbeginn in engen Grenzen. Das Angebot war im allgemeinen mäßig, andererſeits hatte ſich die Nachfrage kaum belebt. Die Wetterlage fand im Hinblick auf die Ent⸗ wicklung der Saaten weiter Beachtung. Von Brotgetreide war Roggen verhältnismäßig leichter abzuſetzen als Weizen, während, am Markt für Exportſcheine die Beizenſcheine feſter lagen. Weizenexportſcheine: Mai 156, 5 156%, Juli 157 1 G. Roggenſcheine: Mai 11794, uni 118, Juli 118/ Br. Am Mehl markte erfolgten kleine Bedarfskäufe, die Abrufe aus alten Kontrakten waren ziemlich flott. Das Angebot in Hafer hatte ſich nicht ver⸗ ſtärkt. Beſonders an der Küſte waren marktgemäße Offer⸗ ten ſchwer erhältlich, Amtlich notiert wurden: Märk. Weizen ab Station geſ. Erzeugerpreis Erzeugerpreis W 2 188(Mühleneink.⸗Preis 1033.'ͤ3 191(197); Wö 4 193(199); dto. Roggen R 2 157 6463), R 9 160(166); R 4 162(168); Gerſte: Brau, gute frei Berlin 172—176(ab märk. Station 163—167); Sommer, mittl. Art und Güte 166—170(157—161) ruhig; Märk. Haſer 168—173(160—164) feſter; Weizenmehl mit 15 v. H. Ausl.⸗W. 0,75 Aufgeld; mit 30 v. H. Ausl.⸗W. 1,50% Aufgeld; Type 0,790 I1 26,25; III 26,70; IV 27; zuzüglich %50 Frachtausgleich, feinere Typen über Notig, ſtetig; Rogenmehl Baſis Type 815 II 22,50; III 22,95; IV 25,25, l. 0,50 Frachtausgleich, feinere Typen über Notiz, Y Weizenkleie 11,90; Weizengrieskleie⸗Bollmehl plus 0,75 ruhig; Roggenkleie 10,20, Roggengrießkleie plus 0,75 4 ſtetig; je 50 Kg. notierten Erbſen: Vikt. 20—22; Meine 14—17; Futter 9,5—11; Peluſchken—8,25; Acker⸗ en 8,10—8,90; Wicken 7,50—7,90; Lupinen blaue 5,60 en 8,10—8,90; Wicken 7,50—7,90; Lupinen blaue 5,75 Bis.20; dto. gelbe 7,40—7,90; Seradella neue 7,75—8,75; Trockenſchnitzel 5,15—5,20; Kartoffelflocken 7; öto. Berlin 780; ausſchließlich M3 notierten Leinkuchen 5,75; Erdnuß⸗ kuchen 4,90; Erödnußkuchenmehl 5,05; Extrah. Sojabohnen⸗ ſchrot ab Hamburg 4,50; dto. ab Stettin 4,60.— Speiſekar⸗ toffeln weiße 1,30—1,40; rote 1,40—1,50; gelbe außer Nieren 1/75—1,85. O Frankfurter Produktenbörſe vom 14. Mai.(Eig. Tel.) Weizen 205, Roggen 178,50, Sommergerſte 17—173,50, Hafer 172,50—174, Weizenmehl Feſtpreisgebiet W 10 28,0 u. 50 Pfg. Frachtausgleich, Feſtpreisgebiet W 8 28,60 u. 50 Pfg. Frachtausgleich, Weizennachmehl 15,50, Weizen⸗ futtermehl 11,70, Weizenkleie, fein 10,60, mittel 10,85, grob 11,10, Roggenmehl Feſtpreisgebiet R 8 25,25 u. 50 Pfg. Frachtausgleich, Feſtpreisgebiet R 6 25,25 u. 50 Pfg. Fvachtausgleich, Roggenkleie 11,20, Roggennachmehl 16,50, Roggenfuttermehl 12—12,25, Sojaſchrot 15,50—15,65, Palm⸗ kuchen 18,90—14,10, Erdnußkuchen 16,20—46,40, Treber 13,90, Trockenſchnitzel 10,25, Heu 6, Weizen⸗ und Roggenſtroh drahtgepreßt 2, öto. gebündet 2, Tendenz ruhig. Rotterdamer Getreidekurſe vom 14. Mai.(Eig. Dr. Anfang; Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Mai 2,8277; Juli 2,9795; Sept. 3,10; Nov. 320.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Mai 51,50; Juli 56; Sept. 56; Now. 57,25. *Liverpooler Getreidekurſe vom 14. Mai. Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz willig; Juli 4,57 Kine Reiſe »von Mailand ſtatt. 23 Univerſitäten Italiens, Der Littore Italiens Studenten bilden den Sturmtrupp der italieniſchen Olympiamacht Alljährlich verleiht der Duce Italiens, Benito Muſſolini, an die Beſten der Studentenſchaft auf den Gebieten des Sports und der Wiſſenſchaft den Titel eines„Littore“. Träger des Rutenbündels zu ſein, iſt ſeitdem zu einem der begehrteſten Kampfziele des italieniſchen Studenten und der italieniſchen Univerſitäten geworden. Darum auch fin⸗ den die vom Guß, dem Verbande der faſchiſtiſchen Univer⸗ ſitätsgruppen, alljährlich veranſtalteten„Littoriali“ einen von Jahr zu Jahr ſich verſtärkenden Zulauf. Alle Univer⸗ ſitäten und Hochſchulen Italiens ſind dabei mit ihren Beſten vertreten.„Buch und Schwert“ ſind die Symbole, die Muſſolini ſelbſt den Studenten gegeben hat. Wiſſen und Macht, Student und Soldat ſind der Ausdruck dieſer Litto⸗ riali und ihrer Zielſetzung. In nichts wird dieſes Kämpfer⸗ tum deutlicher als im Schwur, der dem olympiſchen Eid angefügt wird: „Ich will kämpfen, um alle Proben zu beſtehen, überall zu ſiegen. Auf den Sportplätzen ſowohl, wie auf den Ge⸗ bieten des Geiſtes und der Wiſſenſchaft will ich kämpſen und ſiegen, ſiegen im Namen Italiens. Ich will kämpfen, wie es der Duce befiehlt. Dies ſchwöre ich.“ Aus dieſen Hochſchulſportlern erwächſt die neue olym⸗ piſche Streitmacht Italiens. Vor kurzem erſt fand die große Schau der diesjährigen Littoriali im prächtigen Stadion die Hoch⸗ ſchulen und höheren Lehranſtalten ſchickten die Blüte ihrer ſportlichen Jugend zum Start. Mit einem großen Auf⸗ marſch wurde die Feier eingeleitet. Nach dem Alter mar⸗ ſchierten die Univerſitäten auf, geführt von je vier Fan⸗ farenbläſern, die vor der Ehrentribüne Staraces die Hym⸗ nen ihrer Univerſitäten blieſen, den Fahnen und Banner⸗ trägern, die Studenten in den Farben ihrer Univerſitäten und Städte. Zu den binnenländiſchen Guf⸗Organiſationen geſellten ſich die des Auslandes zu einer einzigen großen Heerſchau des italieniſchen Studentenſports. Dann begannen die ſich auf eine Woche erſtreckenden Spiele und Wettkämpfe. Alle olympiſchen Diſziplinen waren vertreten und wieſen Maſſenfelder auf, ſo Leicht⸗ athletik, Schwimmen und Rudern, Boxen und Fechten, Rugby und Waſſerball, Tennis und auch Fußball. Die diesjährigen Spiele zeigten deutlich Leiſtungs⸗ ſteigerungen auf breiteſter Baſis, Rekorde purzelten über Rekorde. Beſonders die Leichtathletik brachte auf der ganzen Linie neue Beſtleiſtungen gegenüber den Littoriali⸗ Rekorden der Vorjahre. Die Früchte der jahrelangen olym⸗ piſchen Wettkampf⸗Propaganda unter der ſtudentiſchen Ju⸗ gend beginnen in den ſtarken techniſchen Verbeſſerungen und damit in den Leiſtungen die erſten Früchte zu tragen. Was dies beoͤeutet, kann man nur dann voll ermeſſen, wenn man weiß, daß gerade der italieniſche Hochſchüler vor Jahren am Sport vollkommen unintereſſiert war. Die ſtraffe Erfaſſung im Guf hat dieſer bisherigen körperlichen Gleichgültigkeit den Boden entzogen. Muſſolini will, daß der neue Student Wiſſender und Kämpfer werde. Gerade aus dieſer Willensgebung ſteht zu erwarten, daß Italien aus den kampfgeſchulten Scharen der Univerſitäten den Haupttrupp ſeiner Olympiakämpfermannſchaft ſtellen wird. Die heutigen Liktoren werden die morgigen Olympia⸗ kämpfer Italiens ſein! Hofmann fliegt von der Hornisgrinde nach Karlsruhe Am Sonntag nachmittag erlebte die Karlsruher Bevöl⸗ kerung das Schauſpiel eines wundervollen Segelflugs. Es war der Segelflieger Hofmann aus Mannheim, der gelegentlich der Segelflugſportveranſtaltung auf der Hor⸗ nisgrinde nachmittags 2 Uhr dort abgeflogen war und vom Winde begünſtigt, die Richtung nach Karlsruhe ein⸗ ſchlug, wo er in ungefähr 1000 Meter Höhe mehrere Schlei⸗ fen zog und dann in prachtvollem Gleitflug auf dem Karls⸗ ruher Flughafen niederging, wo um.58 Uhr die glatte Landung erfolgte. Die Strecke Hornisgrinde—Karlsruhe beträgt etwa 70 Kilometer. Beim 5. Georgi⸗Schwimmen in Stuttgart, das gleich⸗ zeitig als Olympia⸗Vorbereitung der Der galt und von den beſten deutſchen Schwimmern und Schwimmerinnen be⸗ ſchickt war, konnte Volk vom T V 46 Mannheim Kunſtſpringen mit 112,47 Punkten den zweiten Platz belegen. Cilly Auſſem und Denker blieben bei Blau⸗Weiß in Berlin Turnierſieger. In den Endrunden ſiegte Cilly Auſſem über Frau Schneider⸗Peitz:0,:8, während Denker Tüſcher mit:6,:5,:5 abſertigte. Im Fußballkampf Niederſachſen— Mittelrhein in Han⸗ 991 0 99 die Norodeutſchen vor 6000 Zuſchauern mit H. H. Sievert erzielte bei einem Sportfeſt in Gießen die folgenden guten Leiſtungen: Kugel: 15,20(außer Konkur⸗ —9 15,50 Meter), Diskus: 46,54 Meter, Speer: 60,25 eter. bez.; Okt. 4,776 bez.; Dez. 4,18 verk.— Mitte: Tendenz ruhig; Juli 4,576; Okt. 4,796; Dez. 4,876. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 14. Mai.(Eig. Dr.) Mai 3,80 B 3,50 G; Juni 3,80 B 3,60 G; Juli 3,90 B 3,70 G; Auguſt 3,90 B 3,80 G; Sept. 4,00 B 3,90 G; Okt. 4,10 B 3,90 G; Dez. 4,10 B 4,00 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis per Mai 22,25, Tendenz ruhig; Wetter unbeſtändig, kühl. * Nürnberger Hopfenbericht vom 14. März.(Eig. Dr.) Keine Zufuhr, 670 Ballen Gimſatz, Hallertauer 100—220, Spalter 210—235, Gebirgshopfen und Württemberger 100, anhaltend ſtarke Nachfrage, Tendenz feſt. * Spargelmarkt Weiſenheim a. S. Anlieferung 50 Ztr. Spargel 1. Sorte—92, 2. Sorte 10—416 Pfg. * Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 14. Mai.(Eig. Dr.) Amtlich. Zufuhr: 1364 Rinder, darunter 500 Ochſen, 123 Bullen, 397 Kühe, 344 Färſen, 889 Kälber, 30 Schafe, darunter 27 Hammel, 4533 Schweine. Preiſe: Ochſen 36, 34—35, 31—33, 27—30; Bullen 32—33, 30—31, 28—29, 20 bis 27; Kühe 90—32, 27—29, 22—26, 14—21; Färſen 35—96, 82—34, 20—31, 26—28; Kälber 51—54, 47—50, 41—46, 31—40; Hammel bt) Stallmaſt 34—36; Schweine at) 50, a2) 30—42, 39—42, 38—41, 30—41, 35—40,—, 35—39, 30—34. Marktverlauf: In allen Viehgattungen mittelmäßig, aus⸗ verkauft. * Hamburger Schmalz⸗Notierungen vom 14. Mai.(Eig. Dr.) Schmalz(Tendenz ſtetig) amerikaniſches Steamlard tranſ. ab Kai 14 Dollar; Pure Lord verſch. Standardmar⸗ ken raffn. p. 4 Kiſten je 25 Kg. netto tranſ ab Kai 16,50—17 Dollar; Hamburger Schmalz in Dritteltonnen, Marke Kreuz, verzollt ab Zollſtadt 154 l/. * Bremer Baumwolle vom 14. Mai.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) loko 13,15. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 14. Mai.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Midoͤl. Anfang: Mai 587; Juli 588—589; Okt. 582; März(35) 570; Mai 579; Juli 578; Tagesimport 8100; Tendenz ſtetig.— Mitte: Mai 586; Juli 587; Okt. 581; Dez. 578; Jan.(85) 578; März 578; Mai 578; Juli 577; Okt. 577; Jan.(36) 578; März 578, Loko 611; Tendenz ruhig. Großhandelsindex Die Indexziffer der Großhandelspreiſe ſtellt ſich für den 9. Mai auf 95,8; ſie hat ſich gegenüber der Vorwoche (95,0) wenig verändert. Die Indexziffern der Hauptgrup⸗ pen lauten: Agrarſtoffe 90,3(— 0,8 v..), induſtrielle Roh⸗ ſtoffe und Halbwaren 90,5(+ 0,2 v..) und induſtrielle Fertigwaren 114,8(unv.). Magdalenenhai-Spitzbergen Was hören wir? Dienstag, 15. Mai Reichsſender Stuttgart .55: Frühkonzert(Schallpl.).— 10.10: Schulfunk.— 10.35: Kammermuſik.— 12.00: Robert Schumann(Schallpl.). — 13.20: Mittagskonzert.— 14.40: Arien.— 15.00: Blumen⸗ ſtunde.— 15.30: Kompoſitionen von Ottmar Gerſter.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 17.30: Händel⸗Mozart⸗Konzert. — 18.00: Schiller gegen und für Goethe.— 18.15: Aus Wirtſchaft und Arbeit.— 18.25: Italieniſch.— 18.45: Fran⸗ zöſiſche Opernmuſik.— 20.15: Reichsſendung aus Frankfuct: Stunde der Nation: Klaſſiſche Tanzmuſik.— 21.00: Die Barberina tanzt. Hörſpiel.— 22.50: Tanzmuſik.— 24.00: Nachtmuſik. Reichsſender Fraukfurt 10.45: Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus.— 14.40: Stunde der Frau.— 15.50: Wirtſchaftsbericht.— 17.30: Zwei vom Schiff. Novelle.— 17.45: Tanzſuite.— 18.00: Gummi.— 19.30: Fünf Frankfurter Dragoner. Hör⸗ folge. Reichsſender Kölklklnnn .05: Schallplatten.—.00: Schallplatten.— 10.10: Schulfunk.— 10.30: Wir und die Welt.— 12.00: Unterhal⸗ tungskonzert.— 13.00: Mittagskonzert.— 15.40: Für die Frau.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 17.00: Die Natur⸗ heilbewegung als Weltanſchauung.— 17.15: Veſperkonzert. — 18.00: Jugendſtunde.— 19.00: Unterhaltungs⸗ und Tanz⸗ muſik.— 19.50: Aus Duisburg: Fußballtraining zur Welt⸗ meiſterſchaft.— 21.00: Funkbrettl.— 22.30: Nachtmuſik. Deutſchlandſender .20: Frühkonzert.— 10.10: Aus deutſcher Geſchichte.— 10.50: Fröhlicher Kinbergarten— 12.10: Mittagskonzert (Schallpl.).— 14.00: Aus„Carmen“ von Bizet(Schallpl.). — 15.15: Für die Frau.— 15.40: Erzieherfragen.— 16.00: Unterhaltungskonzert.— 17.20: Lebensformen auf anderen Planeten.— 17.40: SchallplattenBrettl.— 18.40: Politiſche Zeitungsſchau.— 19.00: Harzer Heimatſtunde.— 21.00: Muſikaliſches Kurzweil.— 21.20: Deutſches Bekenntnis. Kantate.— 22.30: Helft den deutſchen Jugendherbergen.— 23.00: Künſtler von Ruf. Wien 19.25: Uebertragung aus der Staatsoper.— 22.30: Tanz⸗ muſik. für die Leſer der Reichsſender München .45: Schallplatten.—.25: Schallplatten.— 10.192 Schulfunk.— 12.00: Mittagskonzert(Schallpl.).— 13.283 Mittagskonzert.— 14.20: Konzertſtunde.— 14.50: Stunde der Frau.— 15.30: Sebaſtian Kneipp.— 16.00: Veſperkon⸗ zert.— 17.30: PW 5152. Erinnerungen aus amerikaniſcher Kriegsgefangenſchaft.— 17.50: Fanfaren.— 18.10: Junge Generation.— 18.30: Das Lied der Mutter.— 19.00: An einem Tag im Frühling... Münchener Bilderbogen.— 21.00: Sinfonie⸗Konzert.— 23.00: Nachtmuſik. Wettertarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarte Sonn tag, den 45. Hai 295.&U Iun Rayen 79 0 en Schy, 7 1 Ola.—— 2 aris 8 5 7³ Seigg 1 Gl — 8 0 5 cer Lent 19 1⁰ 78 OwoRemos. O nene:. O nam degecat οα dececxt * Schnee o Copein eedel K bewitt. Svinastiue. O* Se telchter O& masziger Soosdwes! Sturmocher dorowess die pteue ſuegen m dem unnde oie der cen Siauonen ztenenden 245 ten geden die Temperatur an. Die Uinien verdinden orte mn gielchetd aut Reereznwea umerecnneten tulruαn Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle Frank⸗ furt a. M. vom 14. Mai: Während am Sonntag küh⸗ lere Ozeanluft bereits bis zum Taunus vorgedrun⸗ gen war, führte kräftige Erwärmung in Süddeutſch⸗ land mit Einſchluß der Rheinebene zu örtlicher Ge⸗ wittertätigkeit. Inzwiſchen iſt die kühlere Ozeanluft aber weiter ſüdwärts vorgeſtoßen und wird zunächſt durch noch kältere polare Meeresluft, die in Nord⸗ england ſogar Anlaß zu Schneefällen gibt, er⸗ ſetzt werden. Die Witterung wird auch weiterhin unbeſtändigen und wechſelhaften Charakter tragen. Vorausſage für Dienstag, 15. Mai Wechſelnde Bewölkung mit einzelnen Niederſchlags⸗ ſchauern, bei lebhaften weſtlichen bis nordweſtlichen Winden für die Jahreszeit zu kalt. Höchſttemperatur in Mannheim am 13. Mai + 13,1 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 14. Mai 1 125 Grad, heute früh 48 Uhr 13,2 Grad. Wer sein Mittag- oder Abend-Essen im Ballhaus-Garten einnimmt, fühlt sich wie in der Sommerfrische! Ein Versuch lohnt sichl nack den norwegiſchen Fiorden dem Mordkap und Bpitzbergen Neuen ſmannheimer Jeitung mit M. S. Monte Roſa, vom 6. bis 25. Auguſt ab Hamburg über Bergen, Olden/ Coen, Merok, Tromſö, Eisgrenze, Magdalenabucht, Königs⸗ bucht, Tempelbucht, Nordkap, hammerfeſt, Handalsnes, Balholm, Gudvangen und Eidfjord Fahrpreis von RM 210.- an einſchl. voller verpflg. Auskunit und Prospekte durch die Hamburg-Südamerikanische Dampischifiahrts-Gesellschait Generalvertretung in Mannheim: Adolf Burger, S1. 5, am Schalter der Neuen Mannheimer Seitung, R 1.-6 Montag, 14. Mat 1034 * 9. Seite! Rummer (Schluß.) Tatſachen und Anregungen Das Gros der erfolgreichen Motorradfahrer ſtellte die Induſtrie. Im Perſonenwagenwettbewerb war die Reichs⸗ wehr am Erfolg mit ihren Fahrern ſtark mitbeteiligt, und freudig ſtellen wir feſt, daß auch hier neue, bisher kaum bekannte Fahrer ſiegreich durchhielten. Im Laſtkvaftwagen⸗ wettbewerb teilten ſich Reichswehr, Reichspoſt, Reichsbahn und Induſtvie in die Ehren des Erfolgs. Mit Mannesmut und eiſernem Willen haben junge, friſche Kräfte von Motor⸗ SA und NecKK mitgefochten. Zum Sieg zwar hats nur in vereinzelten Fällen gereicht, aber es fällt bekonntlich bein Meiſter vom Himmel, und gerade die Harzfahrt ſollte ja fungen Nachwuchs des NSckck, der Motor⸗SA und SS mit den Tücken der Geländeſahrten vertraut machen. Das iſt geſchehen, der Nachwuchs hat ſich bewährt, und daß noch ſporilich unerprobte Fahrer beim Erſtlängsſtort nicht gleich den vielbewährten Meiſtern vom Lenkvad oder Motorſattel — ein Paroli bieten können, war von vornherein klar. In — Erwägung zu ziehen wäre allerdings die Frage, ob es künftig nicht ratſamer wäre, die Harzfahrt ausſchließlich als Hohe Schule der Fahrerelite durchzuführen, dafür aber in Thüringens. Schleſiens oder des Siegerlands Bergen, im Schwarzwald oder Erzgebirge, in der Rhön oder im Frankenwalo Nachwuchs⸗Geländefahrten zu veranſtalten. Harz höchſtens 150 Fahrer— 5 Mo⸗ torradſahrer, 50 auf Perſonenwagen, 25 auf Laſtkraft⸗ wagen... im Großwettbewerb für den Nachwuchs dann 900 und mehr Teilnehmer.. das ſchiene mir beſſer, auch für Heranzüchten des Nachwuchs wertvoller, weil ja dieſer ranzubildende Nachwuchs zunächſt einmal im Harz Zu⸗ ſchauer des Wettbewerbs der Elitefohrer ſein könnte und dabei ſicher manches lernen würde, was ihm jetzt, da er ja die Fahrtechnik der Konkurrenten nicht berbachten konnte, unbebannt blieb. Das ſoll kein Tadel an dieſer Harzfahrt ſein... keineswegs, denn ſie war makellos— aber eine Anregung, wie vielleicht die Harzſahrt noch wert⸗ voller geſtaltet und Kraftfahr⸗Nachwuchs gefördert werden könnte. Kameradſchaftsgeiſt Wie wars doch einſt, als das einige Deutſchland noch nicht beſtand? Da kämpfte einer gegen alle und jeder ſür ſich. Welch' andere Sportauſſaſſung heute! Es war herz⸗ erfriſchend, die Kameradſchaft der Dreiſchaftsfahrer, der SA, SS, NSKͤ⸗Leute, der Reichswehr, Schupo, Marine, In⸗ duſtrie untereinander beobachten zu können. Gewiß hätte manch' Mannſchaſtsfahrer beſſer abgeſchnitten, wenn er nur an ſich und ſeinen Eigenerfolg gedacht hätte. Als Mannſchaft gemeldet, galt es aber der Mannſchaft den Sieg zu bringen! Da ſattelte manch Motorradfahrer ab, wenn er das Ziel beſonders ſchwieriger Sonderprüfung erreicht hatte und lief, ſo ſchnell ihn ſeine Beine tragen mochten, zurück zum Schwerſtpunkt der Strecke, um ſeinem Team⸗ Genoſſen nötigenfalls Hilfe zu leiſten. Solch' Pech wie Keppler hatte diesmal kein anderer Fahrer. Zehn Kilometer vor dem Ziel rammte er auf der Schnellprüfung auf dem Truppenübungsplatz Goslar einen großen Stein ſo unglücklich, daß durch den Schlag von unten die Steuerung ausgeſchlagen wurde. Das bis dahin in der Induſtrie⸗Wertung am beſten liegende Mercedes⸗ Benz⸗Team war damit„geplatzt“..„Charlie“ war noch nie ſo gedrückt wie ob dieſes Zwiſchenfalls. Zwei„Amazonen“ haben bewieſen, was ſie können. Frau Ilſe Thouret⸗ Hamburg beendete— was kaum einer für möglich hielt— auf ihrer 245 cem. DRW⸗Ma⸗ ſchine dieſe ſelbſt für Männer unglaublich ſchwierige Fahrtl Und wenn auch 88 Strafpunkte... Glanzleiſtung war's doch. Den Wagenwettbewerb hielt zur allgemeinen Ueber⸗ Sportzweiſitzer nicht nur durch, ſondern bewies auf den Schwerſtſtrecken ſolch' fahreriſches Können, daß ſie in Zu⸗ Am den Das ſchmucke Weinheim war der Schauplatz eines wichtigen ſportlichen Ereigniſſes. Die Meiſtermannſchaften des Fußballvereins Weinheim und 08 Mannheim waren zum großen„Stechen“ angetreten, dem erſten Gang, der 3 den Glücklicheren von zwei wohl gleichwertigen Gegnern ermitteln helfen ſollte, dem es vorbehalten ſein wird, im Ringen mit den anderen badiſchen Meiſtern ſich die Gau⸗ liga zu erſpielen. Das Spiel hatte naturgemäß ein gro⸗ ßes Intereſſe erweckt und mehr als 1500 Zuſchauer den Weg zum Stahlbad finden laſſen, um dort, mit einer mäch⸗ tigen Anteilnahme, die durch den raſſigen Kampfverlauf noch mehr entfacht wurde, ihren Mannſchaften ein Mit⸗ 5 gehen zu leiſten, wie es wohl kaum noch überboten wer⸗ den kann. Die ſich zur Zeit in geradezu blendender Verfaſſung 3 befindlichen Mannſchaften lieferten ſich aber auch ein Spiel, getragen von ſo viel Begeiſterung, wie nur mit 9 einem hohen Ziel feſt vor Augen aufgebracht werden kann. Mit einer bewundernswerten Friſche und einem nie erlahmenden Rieſeneifer hielten die Mannſchaften trotz der ſommerlichen Witterung ein Höllentempo durch, das, da ſich das Treffen trotz ſeiner enormen Wichtigkeit ſtets in ritterlichen Bahnen bewegte, einer allererſten Anerken⸗ nung bedarf. Beim Wechſel ſtand das Treffen 111. Nach ber Pauſe drehte aber 08 einige Male mit dem Erfolg auf, dem Gegner 2 Treffer in den Kaſten jagen zu können, die den Enderfolg garantierten. 08 Mannheim hat das Vorſpiel auf des Gegners Gelände gewonnen und ſomit ſeine Ausſichten auf die Teilnahme an den Aufſtiegſpielen ſehr gefeſtigt. Der Sturm lag mit Ausdauer und einem gut im Angriff. eihe r entſchloſſen, aber nicht ſonderlich ſchußſicher. Mit vollendeter Behendigkeit ſpielten die S e ler und Aſſen, die ihre Flügel fein bedienten. Die Halſ⸗ reihe, in der nur Zipſe abfiel, betätigte ſich mit Ruhe und Ueberſicht und die Verteidiger Broſe ſowie Hermann wie⸗ derholt im Brennpunkt des Kampfes ſtanden, ſchlugen ſich trotz zeitweiliger Ueberlaſtung ſehr ſicher. Eckel im Tor ſchien einige Male reichlich langſam, aber ſeine Paraden waren doch imponierend ausgeführt. in den letzten Wochen große Fortſchritte in ſeiner Spiel⸗ kKärke verzeichnen kann, ſchlug ſich gut, aber durch Rieſen⸗ pech nicht erfolgreich. Der Angriff ſpielte mit großem Schneid und manchmal auch einer eindrucksvollen Ge⸗ ſchloſſenheit. Die Läuferreihe, in der Gumb infolge einer Verletzung nicht voll aktionsfähig war, ſchlug ſich ſo er⸗ folgreich als nur möglich. Eine enorme Schlagkraft zeich⸗ nete die Tordeckung aus, in der ſich der ſympathiſche Hüter Schneider, den an den Toren des Gegners kein Verſchul⸗ den trifft, ganz beſonders blendend hielt. Leider war zu dieſem Treffen der beſtellte Schiedsrichter nicht erſchienen. Nach langen Verhandlungen, die den Spielbeginn um faſt eine Stunde verzögerten, einigte man ſich auf Merkl⸗Wallſtadt, der ſich der Sache als gewachſen zeigte und zu vollſter Zufriedenheit ſicher leitete und ſomit bewies, daß das ihm entgegengebrach:e Mißtrauen in keiner Weiſe gerechtfertigt war. Schon nach 10 Minuten fiel das Führungstor für Weinheim. Torwart Eckel konnte, behindert, den Bull nur knapp fauſten, dieſer kam zu dem Halblinken Pfennig, der ihn flach in den Kaſten jagte. Auf beiden Seiten bagelte es in der Folge Eckhälle, die, reſtlos prächtig ge⸗ treten, an die Drei Tage Harzfahrt Das Geſamt-Ergebnis— Techniſch⸗ kritiſche Würdigung raſchung die Rennfahrerin Edith Friſch auf ihrem Opel⸗ Züllner führte ſeine Weinheim, das unter einem zielbewußten Training und korreki 100 000 Zuſchauern waren nur Tordeckung allerhand Anforderungen ſtell⸗“ Neue Mauuheinter Zeitung/ Abenb⸗Ausgabe verläſſigkeits⸗ und Geländefahrten eine ernſthaft zu neh⸗ mende Gegnerin darſtellt. Siegreiche Dreiſchaften Solch' Mannſchaftsſieg zu erringen, war ja beſonders ſchwierig. Alle drei Fahrer mußten gleichmäßig gut durch⸗ halten, keiner durfte am Start oder bei den Sonderprüfun⸗ gen oder auf der Strecke Pech haben... ſchon eine kleine Panne konnte durch Zeitverluſt den Sieg koſten. Beſon⸗ deres Lob und Anerkennung drum den erfolgreichen Mann⸗ ſchaftsfahrern! Mit Recht wurde unterſchiedlich gewertet: a) Mannſchaften der Formationen, b) Fabrikmannſchaften. Im Formationswettbewerb errang die ſport⸗ geſchulte Dreiſchaft des Kraftfahrverſuchsſtabs Döberitz, vom Reichswehrminiſterium gemeldet, aus den Fahrern Hauptmann Holger Halling, Oberleutnant Holtzhäuer und Unteroffizier Eckardt beſtehend, alle ͤrei auf Mereedes⸗ Benz, ausgezeichneten Erfolg. Mit ihr teilen ſich mit glei⸗ cher Wertung in die Ehre, beſte Teams wettbewerb zu ſein, die Mannſchaft der 2. Kompagnie der Kraftfahrabteilung 7(Würzburg), Fahrer Oberleutnant Görgmeier, Unterſeldwebel Büttner und Lang, alle auf Wanderer, und die Gruppenſtaffel Südweſt, Fahrer Em⸗ minger, Sommer und Briem, alle auf Mercedes⸗Benz. Dieſe drei Dreiſchaften haben je 3 Strafpunkte. An zweiter Stelle folgt mit nur 11 Strafpunkten die aus Fahrern Hauptmann Wimmer, Oberleutnant Wolff und Mildehrath, ſämtlich auf Adler, beſtehende Dreiſchaft des Kraftfahrverſuchſtabs Döberitz vor der Mannſchaft der 6. preußiſchen Fahrabteilung Wolfenbüttel auf Mercedes⸗ Benz. Hanomag ſiegte im Fabrikmannſchaftswettbewerb! Das ſympathiſche Hanomag⸗Team⸗Fahrer Butenuth, Pollich, Haeberle— fuhr mit Schulung und Erfahrung alterprobter Mannſchaftsfahrer. Geſamt⸗Laſtpunktzahl der Hanomag⸗ Dreiſchaft: 7 Punkte. An zweiter Stelle folgt die kurz vorm Ziel durch Kapplers Pech ins Hintertreffen geratene Mercedes⸗Benz⸗Mannſchaft, deren beide Fahrer Bernet jun. und Hirte ſtrafpunktfrei blieben, während Kappler (inſolge Ausſcheidens) mit 100 Laſtpunkten gebucht wird. An oͤritter Stelle rangiert das Stoewer⸗Team mit 202 Laſtpunkten. Reichswehr, Reichspoſt, Reichsbahn Das iſt die Reihenſolge im Mannſchaftswettbewerb der Gruppe„Laſtwagen“. Sie ſind in den Preſſeberichten im Verhältnis zu ihren Leiſtungen faſt zu kurz gekommen, die braven, unermüdlichen LW⸗Fahrer. Um ſo mehr iſt ihnen die Anerkennung zu gönnen, die ſie fanden! Beſt⸗ bewertete LKW⸗Dreiſchaft iſt die des Kraftfahrverſuchsſtabs Döberitz unter Führung von Oberleutnant Pgechter mit den Unterofizieren Luſchmann und Baiersdorff auf Krupp⸗ Wagen mit luftgekühltem Motor. Dies Team iſt ſtraf⸗ punktfrei. An Au Stelle folgt die Dreiſchaft der Reichs⸗ poſt(Fahrer ſch, Hoffmann, Michgel, ſämtlich Berlin) auf gleichfalls luftgekühlten Phaenomen⸗Wagen. Die erſt⸗ malig an einem Kraftfahrwettbewerb teilnehmende Reichs⸗ bohn verwandelte ihr automobiliſtiſches Erſtdebut durch die Technik ihrer Fahrer Wedlich(Stettin), Hilbrecht und Erich Schulz(beide Berlin) zu beachtlichem Erfolg: auf Büſſing⸗ NAG 3. Preis. Motorradfahrer, Meiſterqualität Sportlich, körperlich haben ſie die Großleiſtungen dieſes Dreitagekompfs vollbracht. Reſtlos ſtraſpunktfrei iſt ledig⸗ lich die Dreiſchoft der Motor⸗SA⸗Schule der Gruppe Ober⸗ bayern⸗Oſtmark(Fahrer Bergmüller, Hegendörfer, Sieber, auf Viktocia⸗Seitenwagenmaſchinen. Beſtbewertete Forma⸗ tions⸗Mannſchoft iſt das Berliner Schupo⸗Team Griſard, e und Fet rrtane auf BMid, mit insgeſamt 9 Punk⸗ n. Im Fa rikmannſchaftswettbewerb erkämpfte ſich die BiMW⸗Dreiſchaft(Fahrer Karl Gall, Alex von Falkenhau⸗ ſen und Xaver Gmelch) mit insgeſamt 5 Punkten den Sieg gegen die Mannſchaft der Fichtel K Sachs Ach(Fah⸗ Aufſtieg 08 Mannheim gewinnt das erſte Spiel gegen Weinheim:1 ten. Weinheim war jedoch im Felde etwas beſſer und ſetzte 08 ſehr zu, das wiederholt ſtark zu tun hatte, um greifbar nahe ſcheinende Erfolge des Gegners zu ver⸗ hindern. Das flache Spiel der 08⸗Mannſchaft, die ſich lange nicht finden konnte, begann ſich aber nach 20 Minu⸗ ten auszuwirken, ſo daß der erwartete Ausgleich, trotz prächtiger Paraden des Torhüters Schneider fällig ward. Nach Strafball erwiſchte Müller einen zu kurz gewehrten Ball, um ihn entſchloſſen zum 111 einzuſetzen. 0 Dem eifrigeren Weinheim blieben bis zur Pauſe aber die größeren Chancen, die aber infolge mangelnder Ball⸗ fertigkeit und Entſchlußfähigkeit der Stürmer keine Ver⸗ wertung fanden. Eine Strafballbombe von Gumb prällte an der Sperrmauer ab, um, im Gedränge nachgeſchoſſen, an der Querlatte zu enden. Wie üblich, hatte 08 in der zweiten Spielhälfte um⸗ geſtellt. Vöhinger ſtimmte in der Mitte und Zöllner auf Linksaußen. Eine glückliche Fußabwehr von Eckel im Tor, nach einer Strafballbombe von Gumb, rettete 08 vor einem näher ſcheinenden Erfolg. In der 53. Minute fiel etwas überraſchend das 2. Tor für den Gaſt. Dont brachte eine Flanke an, die Vöhringer entſchloſſen einſchoß. Dieſer Treffer ließ 08 ſicher und ruhig werden, ſo daßt die Bälle in exakter Weiſe geſpielt wurden. Weinheim nahm Martin in den Sturm, der ſeine Mannen nochmals mit ſich riß und ſo viele offenſive Momente ſchuf. Don als 08 12 Minuten vor Schluß durch eine prachtvolle Lei⸗ ſtung von Zöllner das 3. Tor geſchoſſen hatte, waren dem wackeren Weinheim die Felle davongeſchwommen. 8 im Formations⸗ rer Kaiſer, Kratzer und Knieß, alle Schweinfurt) auf Wanderer⸗Motorfahrrädern mit Sochs⸗Motoren. Mag hier eingeſcholtet ſein: daß dieſe Dreiſchaft es fertigbrachte, auf den ſo brennſtoffſparſamen Motörchen den gigantiſch ſchwe⸗ ren Wettbewerb durchzuhalten, iſt aller Anerkennung wert und beweiſt, was ſo kleine Maſchinen und großer Sport⸗ wille leiſten können. Das Ergebnis des Motorradwettbewerbs (Mannſchaftswertung) lautet: a] Formationen: 1. Lan⸗ despolizeiinſpektion Brandenburg⸗Berlin, Fahrer wie oben, 9 Punkte; 2. Kraftfahrverſuchsſtab Döberitz, Fahrer Oberlt. Billert, Unteroff. Bömmerlburg und Wehmeier auf BRW, 20 Punkte; 3. Schupo⸗Berlin, Fahver Steinick, Dubyis, Sommer, alle auf BMW, 67 Punkte; 4. Marinekommando Norödſee, Kiel, Fahrer Goede, Sauermann, Paul, alle auf MW, Punkte; 5. SS⸗Motorlehrſturm München „Braunes Haus“ Fahrer Weith, Berchthold, Greiderer auf NSu⸗D⸗Rad. Formationswettbewerb der Seitenwagenmaſchinen: 1. MiS A⸗Schule Bayern Oſtmark ſtrafpunktfrei; 2. MSA⸗ Schule der Gruppenſtaffel Hochland(München), Fahrer Mundhenke, Sensburg, Reindl, auf BMW, 213 Punkte; 3. Kraftfahrverſuchsſtab Döberitz, Oberlt. von Unold, Un⸗ teroſſizier Metſch und Krüger auf BMW, 500 Punkte. Straſpunktfreie Einzelfahrer ſind: Solo⸗Motorradwett⸗ bewerb: Oberlt. W. Kleinſchmidt(Leipzig) DarW, Joſ. Stelzer(München) BMiW; Herb. Kirchberg(Chemnitz) Dat; Bernd Roſemeyer(Zſchopau) W; Geiß(Zſcho⸗ Dai; Müller(Zſchopau) DaW; Stoltze(Erfurt) Pu Rugby in Auf dem RGhH⸗Feld ſtanden ſich am Sonntag in einem Auswahlſpiel die Mannſchaften der Gaugruppe Süd und Heidelberg gegenüber, das die Südmannſchaft in der vor⸗ geſehenen Aufſtellung nach ſchönem, Kampf für ſich entſcheiden konnte. Auf beiden Seiten hatte man den Mannſchaften aus Vereinen von Frankfurt und Heidelberg und Heidelberg⸗Neuenheim ein feſtes Gerippe gegeben; auf ſüddeutſcher Seite bewährte Spieler von Ru⸗ derklub, Rudergeſellſchaft, Sportklub Neuenheim, Sportklub 1880, Turnverein 1860 und Stadtſportverein Frankfurt, während auf der Gegenſeite den Kern der Heidelberger Stadtmannſchaft ebenfalls die vorerwähnten Heidelberger Vereine darſtellten. Die Auſſtellungen erwieſen ſich als ſehr geſchickt und haben nicht unweſentlich dazu beigetragen, daß trotz der hohen, feuchten Grasnarbe ein ſo hochwertiges Spiel zuſtande kam. Heidelberg überraſchte durch das aufopfernde Spiel, das von der Fünfzehn geboten ward. Die Spielweiſe war durch⸗ weg offen, ſo daß der von Krambs⸗Sp. Cl. Neuenheim gut geleitete Kampf, keine toten Momente aufwies. Von den Hinterleuten war die Dreiviertelreihe des Südens mit Loos, Landgraf, W. Pfiſterer, Flinſch⸗Haux, Kamm und Schaller, der nicht in beſter Form war, unbedingt die beſſere. Ihre Angriffe hatten Syſtem, und die meiſten ihrer Ver⸗ ſuche wurden durch ſchönes Paßſpiel errungen, wobei auch die Stürmer Gilbert, Forſtmeyer, Kocher, Metzger, Der⸗ leth ſich beſonders auszeichneten. Heidelberg war durch Som⸗ mer, der einen Straftritt verwandelte und durch Verſuche von Bayer, Kieffer und Groß erfolgreich, und wenn man die beiden ſchnellen Flügelläufer mehr eingeſetzt hätte, wäre das Endergebnis vielleicht noch knapper ausgefallen. Es mußte bei dieſem Spiel, das in drei Etappen zu je 25 Minuten Spieldauer durchckführt wurde, auf die Um⸗ ſtellungen und Auswechſlungen Rückſicht genommen wer⸗ den, um die betr. Spieler auf ihre Leiſtungsfähigkeit aus⸗ zuprobieren und jederzeit Erſatzleute zur Verfügung zu haben. Die endͤgültige ſüddͤeutſche Vertretung für Vichy und Zürich iſt wie folgt: Wolff⸗1880, Haux⸗80, Kamm⸗RGh, Schaller⸗Ruderkl., W. Pfiſterer⸗RG5, Loos⸗Ruderklb., Land⸗ graf⸗80, Forſtmeyer, Heuermann, Kocher⸗RGH., Gilbert⸗ Ruderkl., Liebmann⸗St. Sp. V. Frankfurt, Metzger⸗80, Der⸗ leth⸗1860, Eholt⸗Sp. Cl. Neuenheim, Flinſch, Kieffer⸗S0, B. Pfiſterer⸗RGH, Groß⸗1860. 8 Bon der Größe der Deulſchen Turnerſcha Jeder Deutſche, der ſich zu den Zielen der Deutſchen Turnerſchaft bekennt, kann entſprechend ſeiner Neigung und körperlichen Veranlagung in der Deutſchen Turnerſchaft Leibesübungen treiben. Legt man die erſt vor kurzem er⸗ mittelte Mitgliederzahl der Dr mit 1,76 Millionen zu Grunde, ſo ergibt ſich, daß jeder 37. oder 38. Deutſche ein Mitglied der Deutſchen Turnerſchaft iſt. Die Grundlage des Uebungsbetriebes bilden die all⸗ gemeine Körperſchulung und das Geräteturnen. Eine rieſige Ausdehnung hat das Spiel in ſeiner mannigfachſten Form genommen. Eine Zuſammenſtellung hat ergeben, daß im letzten Jahr in über 9000 Vereinen jährlich rund 3 340 000 Spieler und Spielerinnen in über 38 000 Mannſchaften ſich auf dem grünen Raſen getummelt haben. Es wurden 350 000 Wettſpiele ausgetragen, darunter 133 000 Pflicht⸗ ſpiele. Nicht weniger als rund 25 000 Kampfrichter waren notwendig, dieſe Spiele abzuwickeln. Fauſtball und die übrigen Sommerſpiele, insbeſondere Tennis, in aller⸗ ſtärkſtem Maße aber Handball, lockten Hunderttauſende von Turnern und Turnerinnen Sonntag für Sonntag hinaus ins Freie. 0 Nicht weniger gewaltig ſind die Zahlen, die den Schwimm⸗ betrieb in der Di betreffen. Im vergangenen Jahr betrie⸗ ben in 4600 Vereinen rund 95 000 Turner, 40 000 Tur⸗ nerinnen, 50000 Knaben und 36 000 Mädchen, alſo rund 225 000 Mitglieder dieſe geſunde Leibesübung und beteilig⸗ ten ſich an einem geregelten Schwimm⸗Uebungsbetrieb. 740 Mannſchaften wurden im Waſſerballſpiel gezählt. Das Ziel der Di iſt, daß jeder Deutſche ſchwimmen lernt und daß jeder Schwimmer ſich ſo weit ausbildet, daß er imſtande iſt, auch ein Retter vor dem naſſen Tod zu werden. Das volkstümliche Turnen oder, wie man es im Sport nennt, die Leichtathletik, hat eine ungeheure Ausdehnung im Uebungsbetrieb der Turnvereine genommen. Aus der hier geleiſteten Breitenarbeit erwuchſen die Spitzenleiſtun⸗ gen, mit denen zahlreiche Turner in der vorderſten Front dieſer Wettkampf⸗Diſziplin ſtehen. „Spaniſches Unentſchieden“ Schmeling beſiegt Vaolino nach Punkten, die Richter geben unentichieden Am Sonntaznachmittag ſtieg im Montjuich⸗Stadion zu Barcelona der in ganz Euxopa mit größter Spannung erwartete Boxkampf zwiſchen Exweltmeiſter Max Schme⸗ ling und dem Spanier Paokino. Der Kampf und das ganze Drum und Dran nehm ganz den gleichen Verlauf, wie man es ſich vorher ausgemalt hatte. Sportlich wurde Max Schmeling nach allen Regeln der Kunſt„verſchoben“. Er hatte von den zwölf Runden mindeſtens ſieben klar an ſich gebrachtund dabei den Spanier ſo ſchwer an⸗ geſchlagen, doß dieſer mehr als einmal„groggy“ war. Das aus drei Spaniern zuſammengeſetzte Schiedsgericht gab „Unentſchieden“, ein dem Kampfverlauf völlig widerſpre⸗ chendes Urteil. Um dieſes Kampfgericht hat es vorher übrigens ſchon einen Streit gegeben. Schmeling wollte mindeſtens einen neutralen Unparteiiſchen im Kampfgericht haben, während Paolino auf drei Spaniern beſtand. Bis 16 Uhr nachmittags war es noch nicht entſchieden, ob der Kompf überhaupt ſtattfinden würde. Schließlich einigte man ſich aber doch auf den Vorſitzenden des ſpaniſchen Box⸗ Verbandes, Inore, als Ringrichter. Vom„Drum und Dran“ iſt beſonders zu erwähnen, daß Schmeling und ſeinem Manager Joe Jacobs beim Wiegen die Brieftaſchen mit wert⸗ vollem Inhalt geſtohlen wurden. Anſcheinend brauchten die Veronſtalter das Geld Schmelings, um die rieſenhafte Pleite, die dieſer Kampf für ſie brachte, einiger⸗ maßen auszugleichen. Von den angekündigten und ſicherlich auch erwarteten 95 000 erſchienen. Die „Hunderttauſend“ warteten vor den Toren des Stadions auf das Ergebnis und lauſchten an den Loutſprechern dem N Kampſverlauf. Die Eintrittspreiſe waren zu hoch bemeſ⸗ ſen, das ſpaniſche Publikum, das ebenfalls unter der Kriſe leidet,— en erſten Schätzungen beläuft as Defizit auf rund 120 000 +——.—— Der Kampf 0 brachte dos übliche Abtaſten. Aber ſchon in der zweiten Runde drehte Max Schmeling auf. Paolino wurde mit gut gezielten Aufwärtshaken in die Enge getrieben und zeigte Wirtung. den beiden nächſten Runden holte Paolino etwas an Boden auf. Schmeling entzog ſich aber den Angriffen des Spaniers ſehr geſchickt. Die fünſte Runde brachte harten Schlagwechſel und wor ausgeglichen. In der ſechſten Runde kam Schmeling mit einem Haken gut ͤurch, die linke Augenbraue des Sponiers öffnete ſich. Paolino mußte nun ſchwere Brocken einſtecken, er ließ immer mehr nach. Schmeling konnte ihn aber nicht„um⸗ legen“. Die achte und neunte Runde gingen hoch an Schmeling. Auch die zehnte war noch für Schmeling. In den beiden letzten Runden hatte ſich Paolino wieder erholt. Er griff an und Schmeling, durch die ſtarke Hitze und das Tempo des Kampfes müde geworden, kam nicht mehr richtig mit. Trotzdem kann mon auch bei dieſem Endſpurt kaum von einem Rundengewinn des Spaniers ſprechen. Als das Urteil verkündet wurde, erhob ſich ein ohren⸗ betäubender Lärm. Die Spanier jihbelten und klatſchten ihrem Landsmann begeiſtert Beifall. Nur ein kleiner Teil der Zuſchauer— hauptſächlich Ausländer— proteſtierte gegen den Spruch. Die erſte Meldung über einen Punkt⸗ Reer Sce gab das Urteil des Kampſes, der dann glatt verſchoben wurde, richtig wieder. 8 Heidelberg Süddeutſchland-Heidelberg 24:12— Mannheimer Rugboklub- Heidelberg U:14 abwechſlungsreichem 6 Mätte wurde. begann um 18.5 Uhr. Die erſte Runde Julius von Krohn(Berkin 8(München) BMB; Unteroſſigier re 6 8 8 8 Perſonenkraftwagen(über 1200 cem): Bruns(B 3 dorf) Adler. PacW über 1200—2100 cem: Diehl(Mai Opel, Porſche jun.(Stuttgart) Wanderer; Rottenführek Simon auf Opel; Majunke, Brudeg und Guſe, alle Bress lau, auf Wanderer. Pa bis 1200 cem: Rasmuſſen, Hauptmann a. D. Hennig und Trägner auf DRW. E Laſtkraftwagen Fr. Metſch(Ulm) Magirus; Wilhelm iller—— Traiſer(Rüſſelsheim) el; W. ewes au upp. 8 ingeiſahrer mit je einem Strafpunkt, die gleichfalls die Goldplakette erhalten, ſind: Solo⸗Motorräder: Ron (München) BMW; Dörnböfer(Zſchopau) Dak, Gutha (Nürnberg) Triumph, Heimbucher(Nürnberg); Ardie Bark, Fleiſchmann(Nürnberg) Neli⸗D⸗Rad; Winkler Se Triumph; Stumfoll Paſſau) Puch; Karl Juri Puch)'h Perſonenwagen: Trübsbach(Chemnitz) Herc Sandizell⸗Sandizell auf Horch; Truppenführer Lötz Mercedes⸗Benz; Oberlt. Kohler auf Mercedes⸗Benz; Hu⸗ bert Simon(Wolfenbüttel) auf Mercedes⸗Benz; Carl von Guilleaume(München) Opel; Waldhaus(Rüſfelsheim, Opel; Schmitt(Rüſſelsheim) Opel; Bernhare Bau(Chem⸗ nitz! Wonderer; Pol.⸗Lt. Riemer(Berlin) Wandererz Kandt(Eiſenach) ByhW. Laſtkraftwagen: Motor⸗SA⸗Mann Lechte auf Büſſing⸗ NA; Obertruppführer Weiß auf Daimler⸗Benz. 8 Siegfried Doerschlag. — Zu dem Spiel des Mannheimer Rugbyklubs gegen eine Mannſchaft von Rudergeſ. u. Sp. GI. Neuenheim konnte Mannheim nicht mit ſeinem beſten Spielermaterial antreten und unterlag nach flott durch⸗ geführten Spiel mit 14:0 Punkten. Die erſtmals im Kampf ſtehenden Erſatzſpieler waren wohl ſehr eifrig bei der Suche, hatten aber noch nicht die nötige Wettſpielerfahrung. Das Spiel war durchweg auf Stürmerſpiel eingeſtellt, das nicht immer imponieren konnte. Außerdem wurden die Drei⸗ viertel, die manchen ſchönen Angriff vortrugen, zu wenig und zu zögernd eingeſetzt. Hinzu kam noch, daß während der erſten Halbzeit im ſtürmenden Gewitterregen geſdielt wurde, der wohl für die Betreffenden eine angenehme Er⸗ friſchung brachte, aber die Spielhandlungen ſtark beeinflußte. Es unterliegt keinem Zweifel mehr, doß der deutſche Rugbyſport ſich in einer auſſteigenden Linie bewegt. Die Spitzenvereine in Hannover, wie auch in Franlfurt, Hei⸗ delberg, Berlin, Hamburg, Leipzig, Köln, Düſſeldorf haben eine beachtliche Spielſtärke erreicht, was ſich in den Länderkämpfen gegen Frankreich Holland, Tſchechoſlowakei und in internationalen Klubſpielen bemerkbar machte. Der Führer des Daicn Hermann Meiſter, Heidelberg, ſowie der Kreisleiter W. Offenbach, arbeiten ruhig am Ausban und Aufbau des Verbandes, deſſen innere Organiſation ſtraffer zu ſaſſen und vor allem der Jugendpflege mehr wie bisher die gebührende Aufmerkſamkeit zu ſchenken. Die Sommermonate, die traditionelle Ruhepauſe der Rugby⸗ leute, werden zur Werbung benutzt. Der jüngſte Anhänger, der Mannheimer Rugbyklub, hat ſich durch ſeine eifrige Mitarbeit unter den Freunden dieſer roſſigen Sportart viel Sympathie erworben, ſo daß der Klub, wenn er das Training mit der gleichen Energie und Aufopferung weiter betreibt, dazu berufen ſein wiro, ſich im Herbſt an größere Aufgaben heranzuwagen. — Sehr zu begrüßen iſt es, daß in der kommenden Saiſon keine Meiſterſchaftsſpiele veranſtaltet werden, vielmehr leitet der DRe in Form von Blitzturnieren, zweitägigen Lehrgängen und Jugenoſpielen eine groß⸗ zügige Werbeaktion ein, bei der auch die deutſche National⸗ mannſchaft in Aktion treten wird und in Weſt⸗ů, Süd⸗ und Mitteldeutſchland, ſowie in Berlin ſpielen ſoll. Deutſchlands Rugby⸗Fünfzehn wird in Lyon zu einem Gaſtſpiel antreten und im Anſchluß hieran eine Reiſe durch Spanien unternehmen. Die ſüddeutſche Rugby⸗ Fünfzehn trägt in dieſem Monat noch zwei Spiele in Vichy und Zürich aus und tritt am 3. Juni d. J. in Köln gegen Weſt an. We.? Daneben werden alle anderen Arten von Leibesübungen gepflegt, ſo z. B. das Fechten, das in den Reihen der TT nicht weniger als 780 Vereine bzw. Abteilungen mit zu⸗ ſammen rund 14000 Fechtern und Fechterinnen betreiben. Auch das Segelfliegen erfreut ſich großer Beliebtheit. Im vergangenen Jahr zählte die D bereits 130 Turner⸗Segel⸗ fliegergruppen mit über 600 Mitgliedern, darunter 8 Tur⸗ nerinnen. Bahnbrechend iſt der MTV Grunau(Rieſen⸗ gebirge) geweſen. Immer ſtärker wird das Waſſerfahren in der Di gefördert. In über 1000 Turnvereinen gibt es bereits eigene Waſſerfahrer⸗Riegen, ebenſo groß iſt die Zahl der Zeltlagerplätze, die die einzelnen Vereine errich⸗ tet haben. Rund 160 feſte Bootshäuſer gehören bereits zum Beſitztum der DT bzw. ihrer Vereine.— Im Winter wird der Schneelauf überall dort, wo d natürlichen Vorbedingungen dafür günſtig ſind, von T nern und Turnerinnen eifrig betrieben; er iſt zu ein viel beachteten Uebungsgebiet geworden. Schätzungsweiſe kann man ſagen, daß rund 200 000 Turner und Turnerinnen in Kurſen und Lehrgängen im Schilauf ausgebildet worde ſind. Ebenſo findet der Eislauf in Turnerkreiſen ſtarke Beachtung. 3 5 Medenſpiele in Mannheim Grün⸗Weiß Mannheim— Harmonie 63 Auf der herrlich gelegenen Platzanlage des Grün⸗ Weiß⸗Klubs, wie ſie in Deutſchland wohl nicht ſchöner zu finden iſt, entwickelten ſich am Samstagnachmittag u Sonntag früh zwiſchen dem Platzherrn und der Harmonie ſpannende Kämpfe um die erſte Runde der Meden wettſpiele. Wenn guch der Grün⸗Weiß⸗Klub ſchließ⸗ lich mit 63 Punkten überlegener Sieger blieb, ſo muß doch geſogt werden, daß die Spieler der Harmonie einen unerwartet zähen Widerſtend leiſteten. Die Ergebniſſe: Einzelſpiele. Dr. Dürr— Haus Reutber 612, 2276, 4203 Bohn— O. Böhringer:6,:6; Cordes— Krebs 624, 6; Angern— Sillib.0,.4; Hildebrand— Mohr 0 8 226, 673,:2, Englert— Härle:6, 126. oppelſpiele: Dr. Dürr⸗Bohn— Böhringer⸗Reuther 24,:6,:1; Hildebrand⸗Cordes— Silib⸗Krebs 16, 4·67 Englert⸗Angern— Mohr⸗Härle 226, 46. 8 R SV. Waldhof— Union Böckingen In der Einleitung des Spielberichtes muß es natürlich heißen, daß jetzt Woldhof und Nürnberg die Inter⸗ eſſen des Südens vertreten, da ja Nürnberg auf Grund des beſſeren Torverhältniſſes Metſter der Gru ppe —0 Schluß der Pferderennen 3 . Fr rs⸗Jagdrennen. Ausgleich 3. 2200 Mk., s Metet: 1. B. Blumenſelds u. R. Samſons Jota ſchouſer); 2. Jvanhoe; 3. Marbod. Toto: 28, Platz: 18, 18. Fern S e e E .Mai⸗Au Ausgleich 3, Ehrenpr. m. 2150 M⸗ (Hiller); 2. F 3. Medikus. Toto: 52;: 18, 20, 18. Ferner: e 5 0 vom neuen Dentſchland. Klaſſe B. Ehrpr. u 600, Mk., 1900 Meter: 1. Götzes Lompabe fremen Golding; g. Taubneſſel. Toto: 20; Platz: 14, 28. Ferner: Perſea, Triduum. Siegdoppelwette: Napoleon— Partner 9210. 8. Mai⸗Ausglei 00 Ehror. Mai⸗Ausgleich. Ausgleich 3. Ehrpr. u. 2100 Mk., 1600 Meter: 1. W. Borchers Freiin(Nolte); 2. Carnap, 3. Turnierfehde. Toto: 65; Platz: 41, 16. Ferner: Lie⸗ dervater, Coſa, Amalgam. 9. Loreley⸗Rennen. Halbblutrennen. 1000 Mk., 1400 5* 2.— 3. Heimi. Toto: 173 2 8, 15. rner: ald, Tam Panther, Gratulant. 5 90 Siegdop do pelwette: Herero— Bittſteller 175:10. —— 4 —— 3 555————————ð 3 8 8 —— 10. Seite/ Nummer 216 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 14. Mai 1934 ſowie Anderes. Große Versielgeruns! im Casino, RI, i wegen Auflöſung dweier erſtklaſſiger moderner Zimmereinrichtungen: Speiſezimmer, Herrenzimmer, Modern, Speiſezimmer— Modernes Herrenzimmer, Renaiſſance⸗Stil— Elegant. Muſikſalon kompl.— Schlaf⸗ Renaiſſance⸗Stil. Eiche, Wohnungseinrichtungen Schleiflack, kompl. Stehlampen u. a. 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Juni 1934 von 16.30 bis 17.30 Uhr; 6. in Mannheim⸗Waldhof: im Franziskushaus, Speckweg, am 11. und 12. Juni 1934 von 16 bis 17 Uhr; 7. in Mannheim⸗Neckarau: Gaſthaus„Prinz Max“, Mapſtr. Nr. 1, am 28., 29. u. 30. Mai 1934 von 16 bis 17 Uhr; 8. in Mannheim⸗Rheinau: Räume„Zähringer Löwen“, Re⸗ Laisſtraße 11, am 1. Juni 1934 von 16 bis 17 Uhr. Die Nachſchau findet jeweils eine Woche nach der Impfung in denſelben Lokalen und zu den gleichen Tageszeiten ſtatt. Impflinge, für die eine beſon⸗ dere Aufforderung nicht ergeht, können zu einem der angegebenen Termine zur Impfung gebracht werden. Geimpft müſſen werden: 1. Jedes Kind vor dem Ablauf des auf ſein Geburtsjahr folgen⸗ den Kalenderjahres, ſofern es nicht nach dem vorzulegenden ärzt⸗ lichen Zeugnis die natürlichen Pocken überſtanden hat. „Biſchoff& Henſel, Elektrotech⸗ niſche Fabrik, Aktiengeſellſchaft, Mannheim. Die Generalverſamm⸗ lung vom 25. April 1934 hat die Herabſetzung des Grundkapitals um 13 000./“ durch Einziehung eigener Aktien gemäߧ 227 Abſ. 2 Ziffer 3 des Handelsgeſetzbuches beſchloſſen. Die Herabſetzung iſt durchgeführt, das Grundkapital be⸗ trägt jetzt 140 000.“. Durch Be⸗ 20 Jahren, für Zimmer⸗ u. Haus⸗ gutes Bügeln Beding. Adreſſe in der Geſchäftsſtelle d. Bl. 4576 Bügeln erfahrenes 2 Zimmermädchen tieneinteilung) geändert. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Das Grundkapital iſt jetzt einge⸗ Servier-. Ciche, Ewerbsare 93 10 Ludwig Koch, Mannheim. In⸗ Krgsbeſch. f. geſ haber iſt Ludwig Koch, Kaufmann, geſ Sn Se Mannheim. Geſchäftszweig: Groß⸗ K. Reiſen o! Hau⸗ K 2, 18. S. i. ied. Ort 1ſſofort geſucht. Schräuke, bafä Schmiüt kauſen. 8 er. —* Immob., I 3, 1. mit guten Zeugniſſen, nicht unter wegzugshalb. ſof. 41* arbeit in größ. Haushalt p. ſofort Adr. in der Ge⸗ geſucht. Kochen nicht erforderl., ſchäktsſt.236 Gut erhalt., pol. Niesen- Zum 1. 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Finanzamt Mannheim⸗Stadt und—— Lec, Eattung Neckarſtadt, be el 5 uſchlägigen Arbeiten bei dis⸗ Weinheim und Schwetzingen. kreter Behanblung. 4502 Eduard Steinlein, G 7. 35. perfekt im Maſchinenſchreiben und 3, 11 0 3, 11 die Geſchäftsſtelle d. Bl. B70⁰ 2. Aeltere impfpflichtige Kinde und Zöglinge, welche noch nicht oder ſchon ein⸗ oder zweimal, je⸗ doch ohne Erfolg geimpft wurden. Eltern, Pflegeeltern und Vor⸗ münder, deren Kinder und Pflege⸗ befohlenen dem Geſetze zuwider der Impfung entzogen bleiben, werden an Geld bis 150/ oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Für Kinder, welche von der Impfung wegen überſtandener Pocken oder früherer Impfung be⸗ freit ſein ſollen, oder z. Z. ohne Gefahr für Leben und Geſundheit nicht geimpft werden können, ſind die ärztlichen Zeugniſſe dem Impf⸗ arzt vorzulegen. Die geimpften Kinder müſſen bei Strafvermeiden zu der von dem Impfarzt bei der Impfung beſtimmten Zeit zur Nachſchau ge⸗ bracht werden. Aus einem Haus, in welchem auſteckende Krankheiten— Diph⸗ therie, Fleckfieber, übertragbare Genickſtarre, Keuchhuſten, ſpinale Kinderlähmung, Maſern, natür⸗ liche Pocken(Blattern), roſenartigeſ. Entzündungen, Scharlach oder Ty⸗ phus— herrſchen, dürfen Impf⸗ linge zum allgemeinen Termin nicht gebracht werden. Die Kinder müſſen zum Impf⸗ termin mit reingewaſchenem Kör⸗ per und mit reinen Kleidern er⸗ ſcheinen. 1 Mannheim, den 12. Mai 1934. Der Polizeipräſident. i. 304 78 ie Unabh. frau Haus- r. 50., ſucht Stelle Angestellte ſoll jed. Volks⸗ 0 ne ſam liebſten inſucht Stunden⸗ frawenl. Haush. od. Monatsſtelle nur 1.“ zuaute Zuſchr. u. L. M4 Anceb, u. L. W 500 cem, el. Licht tadelloſ. Zuſtand preisw. zu ver⸗ 10. a) U ſteuer ſü ril 1934* 23 102 65 f a) Umſatzſteuer für April 2 Servierfräulein geſucht. Zu erfr. an die Geſchſt. 4157 Crom-Rüder Alleinverkaulisstelle Zubehörteile Rappold. 6 2, 14 4 idi neemientochter 21., prot., mit Lyzeumsbildung, 83.8 beſonders an d. 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