44 Reue Mannhel Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Mannheimer General-Anzeiger Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtraße 1, W Oppaner Straße 8, Se Freiburger Straße 1 Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazerr Mannheim er * Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeileg 3, 70mm breite Re⸗ klamemillimeterzeile 50 3. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Bei Zahlungseinſtellung, Vergleichen oder Zahlungsverzz wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen u. für fernmündlicherteilte Aufträge. GerichtsſtandMannheim Mittag⸗Ausgabe „Böswillig und tendenziös“ Meldung des DNB. Genf, 17. Mai. Der Völkerbundsrat hat am Donnerstag abend erneut mit den Mitgliedern der Regierungskommiſ⸗ ſion des Saargebietes verhandelt. Dabei hat es ſich, wie es ſcheint, vor allem um die Indiskretionen und Entſtellungen gehandelt, die am Donnerstag früh im „Journal des Nations“ zu leſen waren. Die⸗ ſes Blatt hatte vor allem die Ausführungen des ſaar⸗ ländiſchen Mitglieds der Regierungskommiſſion Coßmann vollkommen verdreht und hatte verſucht, ſie in eine Stellungnahme für den Staͤnd⸗ punkt der Gegner Deutſchlands umzufälſchen. Gleich⸗ zeitig hatte das Blatt den Rat ſelbſt und vor allem den Vorſitzenden des Dreierkomitees, den Bericht⸗ erſtatter in der Saarfrage, Baron Aloiſi, in ſehr übler Weiſe angegriffen. Es hatte u. a. die falſche Behauptung aufgeſtellt, daß der Rat und der Bericht⸗ erſtatter bis zum 16. Mai 1934 es nicht für nötig be⸗ funden hätten, die Regierungskommiſſion des Saar⸗ gebietes ſelbſt zu hören. In einer Mitteilung an die Preſſe werden dieſe Behauptungen als unzutreffend und irreführend bezeichnet; es heißt weiter darin, der Völkerbundsrat bedauert, daß der ge⸗ heime Charakter ſeiner geſtrigen Tagung nicht beachtet worden iſt. Er hat im übrigen feſtgeſtellt, daß die veröffentlichten Informa⸗ tionen böswillig und tendenziös waren. Im beſonderen ſind die Erklärungen, die durch ein hieſiges Blatt dem ſaarländiſchen Mitglied der Re⸗ gierungskommiſſion in den Mund gelegt werden, vollkommen entſtellt. Schließlich ſtellt der Rat feſt, daß der Präſident der Regierungskommiſſion des Saargebietes während der letzten Ratstagung im Januar ausführlich vor dem Rat berichtet hat, und daß er ſeitdem ebenſo wie andere Regierungsmit⸗ glieder wiederholt vom Dreierausſchuß befragt wor⸗ den iſt. Vom deutſchen Standpunkt aus, iſt zu dieſem Streit zu ſagen, daß der Völkerbunds⸗ rat und ſeine Organe in einer höchſt einſeiti⸗ gen Weiſe die Mitglieder der Regierungskommif⸗ ſion des Saargebietes und vor allem ihren Präſi⸗ denten ſtets als wichtigſte Informationsquelle be⸗ nutzt haben, während die wahre Vertretung der Saarbevölkerung ſehr viel weniger beachtet wurde. Der Völkerbundsrat hat ſich im übrigen heute auch noch ausführlich mit der Chaco⸗Frage be⸗ faßt, die gegenwärtig zu gewiſſen Entſcheidungen drängt und alle Staaten lebhaft intereſſiert, die mit Südamerika Beziehungen haben. Dadurch ſind heute die praktiſchen Arbeiten in der Saar⸗A b⸗ ſtimmungsfrage etwas verzögert worden. Es wird heute ziemlich allgemein angenommen, daß die Tagung des Völkerbundsrates über die Saar erſt am Samstag ſtattfinden wird. Ob bis dahin eine Etnigung über die wichtigſten Punkte erfolgen wird, iſt noch in keiner Weiſe zu überblicken. Der franzöſiſche Außenminiſter Barthou hat ſich Donnerstagabend vor der franzöſiſchen Preſſe einigermaßen vorſichtig, aber im ganzen doch opti⸗ miſtiſch geäußert. Er hat geſagt, er hoffe, daß der Völkerbundsrat im Laufe des Samstag„die Ele⸗ mente einer zufriedenſtellenden Löſung in der Saarfrage“ in Händen haben werde. Der Vizekanzler auf einer Saarkundgebung des FAD Meldung des DNBB. — Birſtein(Vogelsberg), 18. Mai. In Birſtein, der Hauptſtadt des preußiſchen Vogelsbergbereiches, fand am Donnerstag abend eine große Saarkundgebung des Freiwil⸗ ligen Arbeitsdienſtes ſtatt. Rund 1000 Ar⸗ beitsdienſtwillige waren im Hof des fürſtlichen Schloſſes aufmarſchert. Nach dem Eintreffen des Vizekanzlers von Papen, der von Fürſt Frans Joſeph zu Iſenburg⸗Birſtein begrüßt wurde, leitete ein Fackelzug zu der eigentlichen Kundgebung über, der Tauſende von Volksgenoſſen der Umgebung bei⸗ wohnten. Nach der Meldung durch des Gauführers des Arbeitsdienſtes Neuerburg nahm Vizekanzler von Papen das Wort. Der Bize⸗ kanzler wies einleitend darauf hin, daß dieſe Kund⸗ gebung dem Führer und Schöpfer des neuen Vater⸗ landes gelte. Dem Führer werde er ſagen, wie die Herzen hier im Lande ſchlügen und was er erleb! habe. Für ihn als alten Soldaten ſei es ein groß, Erlebnis, die Lager des Freiwilligen Arbeitsdienſt zu beſichtigen. Im Arbeitsdienſt habe ſich Gehorſa Treue, Diſziplin, Gottesfurcht und Glaube verk pert. Der Redner 55 e en ee Oberſtfeldmeiſter Sandte r⸗Büdingen u. einer Begrüßungsanſprachee Freitag, 18. Niai 1934 iuter die Genſer Kuliſlen Der deutjſchfeindliche Herr Knor Er hat Dr. Goebbels Rede in Zweibrücken auf Schallplatten aufnehmen laſſen, die er jetzt dem Völkerbund übermittelt 42 Meldung des DNB. — Genf, 18. Mai. Das Völkerbundsſekretariat veröffent⸗ licht geſtern nachmittag auf Antrag des Präſidenten der Regierungskommiſſion des Saargebietes und zur Information einen vom 12. Mai 1934 datierten Brief des Präſidenten Knox, der ſich mit der Zwei⸗ brücker Rede des Reichsminiſters Goebbels be⸗ ſchäftigt. Dieſe Rede, die in der ganzen Welt das weiteſte angetan. Er fühlt ſich nämlich bemüßigt, in ſeinem Brief„die ernſteſte Aufmerkſamkeit des Rates“ auf die Zweibrücker Kundgebung lenken zu müſſen. Knox macht die Begründung in noch nie dageweſener Art: Er hat die Rede Dr. Goebbels auf Schall⸗ platten aufnehmen laſſen und fügt die zahlreichen Schallplatten„als Anlage“ ſeines Brie⸗ fes„für die Archive deis Sekretariats“ bei. Wie der Dank des Rates für dieſes freundliche Geſchenk ausgefallen iſt, wird allerdings noch nicht Echo fand, hat es Herrn Knox ſcheinbar beſonders(berichtet. — Einheitliche Nationalerziehung der deuljthen Fugend — Berlin, 17. Mai. beiden aufeinanderfolgenden Erlaſſe des Reichspräſidenten und des Reichskanzlers iſt nunmehr das Reichsminiſterium für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung im Rohban geſtaltet. Das Bedeutſame an dem Erlaß des Reichspräſidenten iſt darin zu ſehen, daß dͤurch die feſtgelegte Per⸗ fonal⸗Union in der Leitung der Erziehungs⸗ behörden Preußens und des Reiches der umfang⸗ reiche, in jahrzehntelanger Arbeit angehäufte Er⸗ Durch die fahrungsſchatz des Preußiſchen Kultusminiſteriums und die in dieſem Miniſterium ſeit der Macht⸗ ergreifung geleiſtete ſchöpferiſche völkiſche Aufbau⸗ arbeit der neuen Reichsbehörde zugute kommt. Der Erlaß des Reichskanzlers gibt dem neuen Reichsminiſterium ſeinen lebensnotwendigen Inhalt, indem ihm die Hauptzuſtändigkeiten auf dem Ge⸗ biete von Wiſſenſchaft und Hochſchule, Schule und Er⸗ ziehung überhaupt zugeführt werden. Damit iſt endlich, erſtmalig in unſerer Ge⸗ ſchichte, die Möglichkeit einer einheitlichen Nationalerziehung der geſamten deutſchen Jugend von der Volksſchule bis zum Aka⸗ demiker im Prinzip geſichert. Ein bedent⸗ ſamer Schritt in der Entwicklung der Reichsreſorm Die Betätigungsmöglichkeit der Länder wird durch die Schaffung des neuen Reichsminiſteriums nicht lediglich auf das Gebiet der Ausführung beſchränkt ſein, es iſt vielmehr der ausdrückliche Wille des Reichsminiſters Ruſt, bei der kommenden Reichs⸗ geſetzgebung alle ſchöpferiſchen Kräfte der Kultus⸗ miniſterien der Länder heranzuziehen, um die⸗ dort im engeren Brauchtum der Heimat und Landſchaft geſammelten Erfahrungen dem Ge⸗ ſamtwerke uneingeſchränkt nutzbar zu machen. Das Preußiſche Kultusminiſterium wird verwar⸗ tungsrechtlich gegenüber dem Reichsunterrichtsmini⸗ ſtexium zunächſt als ſelbſtändige Landesbehörde be⸗ ſtehen bleiben. Das Reichsminiſterium für Wiſſen⸗ ſchaft, Erziehung und Volksbildung wird aber nicht zuſammenhanglos über dem Preußiſchen Kultus⸗ miniſterium ſchweben, ſondern die organiſche Ver⸗ bindung, die durch die Perſonal⸗Union des Reichs⸗ miniſters Ruſt als Chef beider Behörden vorgezeich⸗ net iſt, weiter vertiefen. Ueber die Organiſation und den Arbeitsplan des Reichsminiſteriums für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung können heute einzelne Richtlinien ſelbſtverſtändlich noch nicht bekanntgegeben werden. Zur gegebenen Zeit werden hierüber der Oefſentlichkeit ausführliche Mit⸗ teilungen zugehen. kam daun auf die Saar zu ſprechen und er⸗ klärte, daß das Saarland unabänderlich ge⸗ bunden ſei an das Deutſche Reich. Die Volks⸗ abſtimmung ſei eine rein aktenmäßige Ange⸗ legenheit. Mit ihr werde bewieſen, daß der Verſailler Vertrag ein Unrecht ſonderglei⸗ chen war. 9 Nicht umſonſt ſei das neue Deutſchland aufge⸗ ſtanden und habe der Welt geſagt, daß es ſeine Ehre wiedergefunden habe und daß es ſich niemals wieder knechten laſſen werde. Wir wüßten, daß die Saar am Abſtimmungstage ihre Pflicht tun werde, deshalb ſei es gut, diß Kinder der Saar im neuen Deutſchland weilten und ſein Leben und ſeinen Rhythmus kennenlernten. Der Führer der Deutſchen habe geſtern betont, daß das große Ziel der Volkwerdung nur dann erreicht wer⸗ den könne, wenn wir alle den Sinn der wirblichen Arbeit begriffen hätten. Danach müßten wir alle ſtreben. Der Sinn des Freiwilligen Arbeitsdienſtes ſei die Erziehung zur Arbeit und zur Kameraoſchaft, die alle zuſammenſchweißen, damit aber auch ein Vorbild geben ſolle, wie es im deutſchen Volk ſein Auf der deutſchen Jugend ruhe unſere Zukunft, daher ſei hier eiſerne Pflichttreue und Diſziplin vonnöten. Nicht das eigene Ich, ſondern Deutſch⸗ land müſſe immer die Hauptſache ſein. Hinter Deutſchland und der Pflicht, es zu fördern, müſſe alles zurücktreten. In jeder Lage, in jeder Not hätten wir immer dem Führer zu folgen. Der Vize⸗ kanzler ſchloß mit einem dreifachen Sieg Heill auf Deutſchland, den Reichspräſidenten und den Führer. Nach der Hymne„Deutſch iſt die Saar“ und dem großen Zapfenſtreich ſang die Menge das Deutſch⸗ landlied und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied. —————— Staatsminiſter Eſſer vor der engliſchen Preſſe — Oberemmergan, 17. Mai. Am Abend der Ge⸗ neralprobe des Paſſionsſpieles gab Staatsminiſter Hermann Eſſer den zahlreichen engliſchen Journa⸗ ſten, unter denen ſich die Vertreter der bedeutend⸗ en Zeitungen Großbritanniens befinden im Hauſe 2s Ehriſtusdarſtellers Alois Lang ein Cen, in deſs⸗ n Verlauf der Miniſter zu längeren ſrundſätz⸗ lichen Ausführungen das Wort ergriff. Gelegenheit auch Warum dieſe Lügen? Meldung des DNB. — Berlin, 17. Mai. Wie erinnerlich, hat der deutſche Dampfer „Dresden“ vom Norddeutſchen Lloyd, der ſich zur Zeit mit deutſchen Arbeiterurlaubern auf hoher See befindet, vier Inſaſſen eines franzöſiſchen Marinewaſſerflugzeuges unter den ſchwie⸗ rigſten Umſtänden aus Seenot gerettet. Zu dieſer Rettung hat das franzöſiſche Nachrichtenbüro Havas einen Bericht verbreitet, in dem die Behaup⸗ tung aufgeſtellt wird, daß die Inſaſſen des Waſſer⸗ flugzeuges zwar von einem Rettungsboot der „Dresden“ aufgenommen worden ſeien, daß dieſes Rettungsboot dann jedoch ſelbſt in Schwierigkeiten geraten und von dem franzöſiſchen Schlepper „Pingouin“ gerettet worden ſei. Demnach habe der ſranzöſiſche Schlepper die franzöſiſchen Flieger ſowie die Beſatzung des Rettungsbootes, fünf deutſche Ma⸗ troſen, an Bord genommen. Gegenüber dieſer Dar⸗ ſtellung teilt, wie der„Deutſche“ meldet, die nautiſche Abteilung des Norddeutſchen Lloyds in Bremen mit, daß die franzöſiſchen Marineflieger von dem Ret⸗ tungsboot an Bord der„Dresden“ gebracht worden ſind und ſich gemeinſam mit den deutſchen Arbeiter⸗ urlauvern a: Bord des deutſchen Damp⸗ fers befin den. Die„Dresden“ trifft am Frei⸗ tag mittag in Bremerhaven ein und wird bei dieſer zie geretteten franzöſiſchen Marine⸗ flieger an Land ſetzen. Ein„techniſcher Uebermittlungsfehler“ Zu dem im„Deutſchen“ veröffentlichten Bericht, der ſich mit der geſtrigen Havas⸗Meldung über die Rettung der franzöſiſchen Marineflieger beſchäftigt, wird von der Agence Havas mitgeteilt: Die irrtüm⸗ liche Meldung, das Rettungsboot der„Dresden“, das die Inſaſſen des in Seenot geratenen franzöſiſchen Marinewaſſerflugzeuges geborgen hatte, ſei von dem franzöſiſchen Schlepper„Pengouin“ über⸗ nommen worden, ſei auf einen techniſchen Uebermittlungsfehler bei der Weitergabe der Meldung von Dünkirchen nach Paris entſtanden. Der bedauerliche Irrtum ſei aber noch geſtern nach⸗ mittag von der Havas richtiggeſtellt worden. baren Beoͤingungen zu haben war, ihr die Handelsbilanz mit der Sowjetunion, 145. Jahrgang— Nr. 223 Rußlands Handelspolitik Von Dr. B. Gregory, Moskau Die handelspolitiſchen Utopien, das Jonglieren mit den Milliardenziffern ruſſiſcher Aufträge, die die Wiederaufnahme der diplomatiſchen Beziehungen Rußlands zu Amerikas begleitet haben, ſind wie Spreu vor dem Winde zerſtoben. Reales, nüchternes Denken beginnt ſich wieder durchzuſetzen, und damit beginnt ſich auch die Linie wieder klar abzuzeichnen, auf der ſich der ruſſiſche Außenhandel der Zukunft bewegen muß. Für ein Land wie Rußland, deſſen Währung kei⸗ nen internationalen Wert beſitzt, deſſen handelspoli⸗ tiſche Beziehungen mit der politiſchen Hypothek be⸗ laſtet ſind, gibt es überhaupt nur zwei Wege zur Durchführung ſeiner internationalen Handelsbe⸗ ziehungen. Der eine Weg beſteht darin, daß die ruſ⸗ ſiſche Einfuhr immer durch die ruſſiſche Ausfuhr be⸗ zahlt werden muß, wobei die Spitzenbeträge durch die ruſſiſche Goldproduktion— deren Wert heute auf 100 bis 150 Millionen Rubel angegeben wird— ausge⸗ glichen werden. Denn Gold iſt ja heute die einzige Ware, die zollfrei und ohne Einfuhrſchwierigkeiten jede Grenze paſſieren kann. Die zweite Möglichkeit beſteht darin, daß Rußland, wenn ſeine Handelsbilanz paſſiv wird, Anleihen oder zumindeſt Kredite gewährt werden, die dieſe Paſſivität ausgleichen. Nun ſchließt aber die erſte Möglichkeit, die Mög⸗ lichkeit einer ausgeglichenen Handelsbilanz, die Un⸗ möglichkeit einer ſtarken Induſtrialiſierung in ſich. Denn die Inveſtitionen, die eine Induſtrialiſierung dedingen, können entweder nur aus erſpartem Volks⸗ einkommen fließen— und dieſem Ziele dienen die inneren Zwangsanleihen, die Rußland immer wie⸗ der von neuem zwangsweiſe der Bevölkerung auf⸗ erlegt— oder aus Auslandskrediten finanziert werden. Der erſte Fünfjahresplan iſt in ſeinem entſchei⸗ denden Teil mit Auslandsgeldern finan⸗ ziert worden. Ende 1932 betrug trotz forcierter Dumping⸗Ausſuhr, trotzdem die Bevölkerung not⸗ leiden mußte, um Exportgüter zu beſchaffen, die Auslandsverſchuldung Rußlands, und zwar eine kurzfriſtige Auslandsverſchuldung, nach Stalins eige⸗ nen Angaben mehr als 1400 Millionen Goldrubel, Ende 1933 mußte unter dem Eindruck der Autarkie⸗ beſtrebungen der einzelnen europäiſchen Länder von dieſen kurzfriſtigen Krediten rund eine Milliarde Rubel zurückgezahlt werden. Dieſe für Rußland rieſige Summe wurde zurückgezahlt, und wieder war es die Bevölkerung, die mit ihren Leiden und Ent⸗ behrungen dieſe Rückzahlung erkaufen mußte. Ge⸗ genwärtig betragen die ruſſiſchen Auslandsverpflich⸗ tungen etwa 400 Millionen Rubel, aber an eine Erhöhung dieſer Summe iſt kaum zu denken. 5 Denn weil gegenwärtig für Rußland alle Export⸗ märkte geſperrt ſind, würden kurzfriſtige Waren⸗ kredite nicht abgedeckt werden können. Beſonders der engliſche Markt hat nach dem neuen britiſch⸗ruſ⸗ ſiſchen Handelsvertrag, der für Rußland kaum noch Exportüberſchüſſe läßt, ſeine frühere Bedeutung ein⸗ gebüßt. Es iſt nicht mehr möglich, ſich hier für Ruß⸗ 3 land die Deviſen zu beſorgen, die Rußland zur Be⸗ zahlung ſeiner anderswo, beſonders in Deutſch⸗ land. eingegangenen Verpflichtungen benötigt. Rußland iſt alſo gezwungen, mit jedem einzelnen Land ſo zu verhandeln, daß die ruſſiſche Ausfuhr in ein Land der ruſſiſchen Einfuhr aus dieſem Lande annähernd gleichkommt. Dazu kommt, daß der bequemſte ruſſiſche Exportartikel, Erdöl, im nächſten Jahr einen großen Teil ſeiner Bedeu⸗ tung für ſein natürliches Abſatzgebiet im Mittel⸗ meer verliert. Denn bereits im nächſten Jahr fließt das Oel von Moſſul in den fertiggeſtellten Rohrleitungen nach Haifa und Alexandrette ans Mittelemeer, und dieſes Oel liegt ſowohl produk⸗ tionstechniſch wie frachttechniſch günſtiger als die ruſſiſchen Oelvorkommen in den Gebieten um Baku und um Grosny. Die ruſſiſche Handelspolitik beſitzt alſo, wenn es nicht doch noch gelingt, langfriſtige Anleihen zu be⸗ kommen— und die Erfahrung mit dem ſchwediſchen 100⸗Millionen⸗Kronen⸗Kredit, der nur zu untrag⸗ laſſen das ſehr zweifelhaft erſcheinen— nur den Spielraum, den ruſſiſche währt. Die 100—150 Millionen Goldrubel, die aus dieſer Produktion ſtammen, werden aber zu politi⸗ ſchen Zwecken dringend gebraucht. Denn wenn man die Anerkennung der Kleinen Entente haben will, wenn man es durchſetzen will, daß Polen keinen Widerſpruch gegen die Zuteilung eines muß man Polen und den kleinen Ententeſtaaten handelspolitiſch etwas bieten, Und das, was man ihnen bieten kann, iſt einzig und allein eine aktive die nur mit Teilen der ruſſiſchen Goldproöuktion bezahlt wer⸗ den kann. Das wäre an ſich noch für die Sowjetunion unbe⸗ denklich, wenn Rußland nicht bei ſeinem Import⸗ Golöͤproduktion ge⸗ 5 ſtändigen Ratsſitzes für Rußland im Völkerbund erhebt, ſo * 8 —— —— ——— R * 2. Seite/ Nummer 223 Nene Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 18. Mai 1934 bedarf in großem Umfang an ſeine bisherigen Lie⸗ feranten, insbeſondere an Deutſchland, gebun⸗ den wäre. Denn trotzdem man aus den verſchieden⸗ ſten Gründen verſuchte, den Import aus Deutſch⸗ land zu droſſeln, ſo ergab ſich doch, daß an unbe⸗ dingt benötigten Erſatzbeſtellungen in Deutſchland für mindeſtens 30 Millionen Rubel Aufträge ge⸗ geben werden müſſen, wenn nicht die neu errichteten Werke vollſtändig zugrundegehen ſollen. Deutſch⸗ land hingegen iſt auf den Bezug ru ſſiſcher Produkte in keiner Weiſe angewieſen, da Rußland keine für Deutſchland unentbehrlichen Beltmonopole beſitzt. Inſofern iſt alſo bei allen deutſch⸗ruſſiſchen Handelsverträgen nicht Rußland, ſondern Deutſchland heute derjenige Vertragspart⸗ ner, der ſich in der taktiſch günſtigeren Situation be⸗ findet. Nur einen Vorteil könnte der ruſſiſche Außen⸗ —— aus der veränderten Weltſituation ziehen. ie Sperrung der Grenzen, die das Verhältnis von Einfuhr zu Ausfuhr zu einem Objekt der Handels⸗ verträge gemacht hat, hat nämlich nicht nur die Er⸗ folgsausſichten, ſondern auch die Notwendigkeit eines Preisdumpings weſentlich herabgemindert. Die nach oben gerichtete Preistendenz der wichtigſten Welt⸗ marktgüter kommt dem entgegen. Rußland hat da⸗ her die Möglichkeit, ſeine Waren zu beſſeren Preiſen abzuſetzen als früher und ſo ſeine Einfuhr mit einem geringeren Quantum von Exportgütern zu be⸗ Zahlen als in den vergangenen Jahren. Theoretiſch würde damit die Möglichkeit einer beſſeren Verſor⸗ gung des ruſſiſchen Inlandsmarktes gegeben ſein, da die Bevölkerung nicht mehr wie bisher auf jedes irgendwie exportfähige Produkt zu verzichten ge⸗ zwungen werden müßte. Aber die ſchlechten Ernte⸗ ausſichten, die infolge des mangelnden Regens be⸗ ſtehen. machen in Verbindung mit dem deſolaten ruſſiſchen Transportweſen dieſe theoretiſche Möglich⸗ keit illuſoriſch und geben kaum Hoffnung auf eine balbige Verbeſſerung des ruſſiſchen Lebensſtandards. Das Schlagwort von der Autarkie Meldung des DNB. — Berlin, 17. Mai. Das Mitglied des Sachverſtändigenbeirats der NeB0 in der oberſten Leitung der PO, Dr. Frei⸗ herr von Hodenberg, ſetzt ſich in einer Ver⸗ öffentlichung der Deutſchen Arbeitsfront mit dem Schlagwort von der Autarkie auseinander. Er betont, daß dieſes Schlagwort in führenden nationalſozialiſtiſchen Kreiſen niemals angewendet worden ſei. Der Nationalſozialismus wolle keine Autarkie, aber eine National⸗ wirtſchaft auf der Grundlage von Blut und Boden des deutſchen Volkes. Eine derartige Nationalwirt⸗ ſchaft führe zur Schaffung erſter Qualitätsgüter, die notwendig ſeien, um im Wettkampf mit anderen Ländern der Welt konkurrenzfähig zu bleiben und unſeren Export zu heben. Wenn dieſer Qualitätsgedanke beim Export von den Wirtſchaftsführern nicht genügend beachtet werde, ſo ſeien ſie im nationalſozialiſtiſchen Sinne entſpre⸗ chend zu lenken oder, wenn ſie ſich nicht lenken laſſen, als Schädlinge der Wirtſchaft auszumerzen. Auf⸗ gabe einer nationalſozialiſtiſchen Wirtſchaftspolitik künne es aber auch ſein, für irgendwelche Güter ein ſofortiges Ausfuhrverbot zu erlaſſen, falls dies im Intereſſe der Volkswirtſchaft erforderlich erſcheine. Ebenſo könne der Fall eintreten, daß ein Land für irgendwelche Güter aus zwingenden nationalwirt⸗ ſchaftlichen Gründen ein Einfuhrverbot erlaſſen müſſe. Der internationale Kapitalismus werde naturgemäß ſtets verſuchen, nationalſozialiſtiſche Wirtſchaftsbeſtrebungen als Autarkie anzuſprechen. Der Kapitalismus werde aber allmählich in der gan⸗ zen Welt von der Idee des Nationalſozialismus verdrängt werden, und es werde eine neue Wirt⸗ ſchaftsordnung entſtehen, zugleich aber auch eine neue Weltwirtſchaft, die ſich nicht mehr nach den Geloͤbeutelintereſſen weniger Großkapitaliſten, ſon⸗ dern nach den Bedürfniſſen der einzelnen Völker gelöſcht. Die Entſtehungsurſache iſt noch nicht be⸗ Schulze bleibt bet Der Hanogranaten-Anſchlag Anter Meldung des DNB. — Berlin, 17. Mai. Im weiteren Verlauf der Donnerstag⸗Verhand⸗ lungen im Prozeß wegen des Handgranatenanſchla⸗ ges Unter den Linden erſtattete der medtziniſche Sachverſtändige Medizinalrat Dr. Schlegel ſein Gut⸗ achten. Ueber den Zeugen Noack, deſſen Aus⸗ ſage von beſonderer Bedeutung iſt, ſagte der Sach⸗ verſtändige, daß Noack als Zeuge zuverläſſig und glaubwürdig ſei. An irgendeinem geiſtigen Defekt leide Noack nicht. Der Sachverſtändige ging dann zur Beurteilung des Angeklagten Schulze ſelbſt über. Schulze habe, erklärte er, die Kenntniſſe eines Durchſchnittsmenſchen. Von irgendwelchen Wahn⸗ ideen, Sinnestäuſchungen uſw. ſei bei ihm nichts zu erkennen. Es komme daher für ihn der Schutz des § 51 nicht in Betracht. Auch verminderte Zurech⸗ nungsfähigkeit ſei nicht feſtzuſtellen. Die Geſtäudniſſe Schulzes halte er für durch⸗ aus ernſthaft. Zu ſeinem Widerruf ſei der Angeklagte wahrſcheinlich deshalb gekommen, weil er große Angſt vor einer politiſchen Be⸗ urteilung ſeiner Tat habe. Gerade dieſe Furcht aber ſpreche dafür, daß poli⸗ tiſche Momente tatſächlich eine Rolle geſpielt haben können. Andererſeits hielt es der Sach⸗ verſtändige auch für möglich, daß Schulze an der Handgranate herumgeſpielt habe und ſie dann aus Angſt davor, daß ſie nun zerknallen könnte durch das Fenſter ins Freie beförderte. Es ſolgten ſodann die Gutachten der Zünd⸗ and Sprengſtoffſachverſtändigen. Pro⸗ feſſor Celle gab an, daß die Zünoſchnur einer Handgranate gewöhnlich eine Brenndauer von 5% Sekunden habe, doch kämen hier auch Ausnah⸗ men vor. Bei der vorliegenden Handgranate han⸗ ſeinem Widerru den Linden vor dem Sondergericht dele es ſich um ein Modell 1915, das nur bis zur Beendigung des Krieges hergeſtellt wurde. Der Schießſachverſtändige Profeſſor Brün ing betonte, es ſei als großes Glück zu bezeichnen, daß die Handgranate an jenem Nachmittag des 21. März nicht in eine Menſchenmenge oder auf das Dach eines Kraftwagens aufgeprallt ſei; die Folgen wären dann unabſehbar geweſen. In der Fortſetzung der Beweisaufnahme wurden dann noch eine große Reihe von Zeugen über das politiſche Vorleben und die privaten Verhältniſſe des Angeklagten gehört. Ein Schriftſteller Jäger, der ſich als Gründer der„Nationalkommuniſtiſchen Partei“ bezeichnet, mit der auch Schulze nach ſeinem Austritt aus der KPꝰD ſympathiſierte, ſagt aus, daß Schulze während ſeiner Mitgliedſchaft bei der KPD einer der zuverläſſigſten Genoſſen war. Im allge⸗ meinen ſei er ein verſchloſſener Menſch geweſen, der nur in angetrunkenem Zuſtande aus ſich heraus⸗ ging und dann zu Exzeſſen neigte. In einem Falle wollte er ſeine kommuniſtiſchen Genoſſen überreden, nun endlich zu Tätlichkeiten überzugehen und ein SA⸗Lokal zu ſtürmen. Am Schluß der Beweisaufnahme richtete der Vor⸗ ſitzende noch einmal an den Angeklagten die Mahnung, ob er ſich nun zu ſeiner Tat und zu ſeinen ſrüheren Geſtändniſſen bekennen wolle. Mit hoch⸗ rotem Geſicht und in großer Erregung rief der An⸗ geklagte laut in den Gerichtsſaal:„Im Angeſicht meiner Frau und im Gedenken an meine Kinder er⸗ kläre ich nochmals, ich habe die Handgranate nicht geworfen. Beſtrafen Sie mich für meine Lüge, aber die Handgranate habe ich nicht ge⸗ worfen.“ Am Freitag vormittag wird der Staatsanwalt ſein Plädoyer halten. 000 0TPTTPPPTPTPTPTPP7PTPTPTPTPTTPTPTPPTPTPTPPPTPTPTPTPTTTPTPPTPTTTP Miniſierpräſident Göring in Athen Meldung des DRB. — Athen, 17. Mai. Miniſterpräſident Göring iſt von Belgrad kom⸗ mend um 3,30 Uhr MEz im Flugzeug in Athen eingetroffen. In ſeiner Begleitung befinden ſich Juſtizminiſter Kerrl, die Staatsſekretäre Körner und Milch, Prinz Philipp von Heſſen und Major Jakobi. Zur Begrüßung der Gäſte hatten ſich auf dem Flugplatz u. a. ein Vertreter des grie⸗ chiſchen Miniſterpräſidenten, General Jaliſtras vom griechiſchen Luftfahrtminiſterium und die Direktoren ger griechiſchen zivilen Flugverkehrsgeſellſchaft ein⸗ gefunden. Von deutſcher Seite war erſchienen der deutſche Geſandte Dr. Eiſenlohr in Begleitung des Geſandt⸗ ſchaftsrates Häberlein und der Leiter der NSDAP, Gruppe Griechenland, Karl Kudorfer, der den Mini⸗ ſterpräſidenten in einer Anſprache begrüßte. Ein Hitler⸗Junge überreichte einen Blumenſtrauß. Auf der Fahrt vom Flughafen nach Athen wurden Miniſterpräſident Göring und ſeine Begleitung von der griechiſchen Bevölkerung durch Zurufe freudig begrüßt. Die deutſchen Nationalſozialiſten in Grie⸗ chenland werden den Miniſterpräſidenten am Abend einen feierlichen Empfang bereiten. Zerknall in einer Faßfabrik— Zehn Verletzte — Würzburg, 17. Mai. Im Maſchinenhaus einer Faßfabrik in Heidingsfeld bei Würzburg brach am Mittwoch abend Feuer aus. Als die Feuerwehr mit den Löſcharbeiten beſchäftigt war, zerknallte ein eiſer⸗ nes Oelfaß, das noch etwa 30 Liter Oel enthielt. Durch das brennende Oel erlitten zehn Perſonen mehr oder weniger ſchwere Verletzungen. Unter den Verletzten befinden ſich zwei Polizeibeamte und drei Sanitäter. Der Brand wurde im Laufe der Nacht kannt. Peinliche Runofunkſtörung Meldung des DNB. —Paris, 17. Mai. Anläßlich der Hundertjahrfeier des Todestages des franzöſiſchen Generals Lafayette, der ſich bei den amerikaniſchen Befreiungskämpfen einen Namen ge⸗ macht hatte, wollte Barthou eine Rede halten, die nach Amerika übertragen werden ſollte. Die offiziellen amerikaniſchen und fran⸗ zöſiſchen Perſönlichkeiten, die im Rockefeller⸗ Remter in Neuyork verſammelt waren, wo man anläßlich der Uebertragung der Rede Rieſenlautſpre⸗ cher aufgeſtellt hatte, hörten nun auſtatt der Worte der franzöſiſchen Außenminiſters einige Phraſen einer franzö⸗ ſiſchen Operette, aus denen hervorgeht, daß ein Liebespaar ſich zankte. Dieſe Panne hat naturgemäß in Amerika und in Frankreich großes Aufſehen erregt, und der franzö⸗ ſiſche Poſtminiſter hat ſofort eine ſtrenge Unter⸗ ſuchung eingeleitet. Es hat ſich herausgeſtellt, daß ein Kühlrohr des franzöſiſchen Kolo⸗ nialſenders, der die Uebertragung vornehmen ſollte, geplatzt war. Da der Sender aber gleich⸗ zeitig eine Operette„Die kleine Schokoladenverkäu⸗ ferin“ auf einer anderen Welle nach Amerika über⸗ trug, hörten die in Neuyork verſammelten Perſön⸗ lichkeiten einige Stellen aus dieſer Operette. Dieſer immerhin peinliche Zwiſchenfall wird in der franzö⸗ ſiſchen Preſſe ſcharf kritiſiert, weil er das Anſehen Frankreichs im Auslande ſchädigte. Ein franzöſiſcher Marineballon verunglückt — Paris, 17. Mai. Ein Freiballon der franzö⸗ ſiſchen Kriegsmarine iſt bei ſeiner Landung 15 Kilo⸗ meter weſtlich von Chateauroux durch einen plötz⸗ lichen Windſtoß zu Boden gedrückt worden. Von den ſechs Inſaſſen wurden drei Maate ſo ſchwer verletzt, daß ſie ins Krankenhaus übergeführt werden muß⸗ ten. Angetreuer Bürgermeiſter verurteilt Emden, 18. Mai. Die Große Strafkammer Aurich verurteilte an Donnerstag abend nach dreitägiger Verhandlung den früheren zweiten Bürgermeiſter und Finanzdezer⸗ nenten der Stadt Emden, Wilhelm Harding, zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt wegen paſſiver Beſtechung. Der Verurteilte wurde ſofort in Haft genommen. Harding hatte ſeit dem Jahre 1926 die Stadt Em⸗ den mit Hilfe der demokratiſch⸗marxiſtiſchen Männer in eine Schuldenlaſt von 21 Millionen Mk. geſtürzt, indem er Anleihen, hauptſächlich von der jüdiſchen Bankfirma Jaffa und Lewin in Berlin aufnahm. Da⸗ mals ſind von den 53 Anleihen, die die Stadt erhal⸗ ten hat, 85 nicht von der Aufſichtsbehörde genehmigt worden. Harding hat dabei der Firma unverhältnis⸗ mäßig große Vorteile zukommen laſſen. Der Stadt Emden ging ein größerer Betrag verloren, als die Firma, deren Inhaber ſich ſämtlich im Auslande be⸗ finden, in Konkurs geriet. Erſt nach der Machtüber⸗ nahme durch die NSDAP gelang es, eine Unter⸗ ſuchung durchzuführen, die zu dem Ergebnis führte, daß bei der Firma Jafſa u. Lewin ein Deckkonto auf den Namen der verheirateten Tochter des Harding entdeckt wurde, über das der Angeklagte 20000 Mrk. Beſtechungsgelder erhalten hatte. Brandunglück in Windau — Rig, 17. Mai. Die Stadt Windau iſt von einem großen Brand⸗ unglück betroffen worden. Große auf der linken Seite des Windaufluſſes befindliche Sägemühlen ſtehen ſeit der Nacht zum Donnerstag mit allen Holzlagern in Flammen. Durch die ungehenre Glut haben ſich auf der anderen Flußſeite bereits zahl⸗ reiche Häuſer entzündet. Nähere Nachrichten fehlen noch. Das Feuer greift weiter um ſich, da die Feuerwehr am Ende ihrer Kräfte iſt. Die Urſache des Brandes iſt auf das Abbrennen von Sägeſpänen zurückzuführen. Ein ganzes Stadtviertel iſt unmittel⸗ bar vom Feuer bedroht. Einbruchsdiebſtahl— 11000 Mk. geſtohlen — Nürnberg, 17. Mai. Am Donnerstagvormittag wurden im Verwaltungsgebäude der Tucherſchen Brauerei aus einem fachmänniſch aufgeſchweiß⸗ ten Geldͤſchrank über 11000 4, darunter 3000 4 in Silber und 5000& in gebündelten 20K,Scheinen, geſtohlen. „Stürmer“ beſchlagnahmt — Berlin, 17. Mai. Auf Beſehl des Reichs⸗ kanzlers wurde die Sondernummer des„Stürmer“. Nürnberg, Mai 1934, betitelt„Ritualmord⸗ nummer“, wegen eines Angriffes gegen das chriſt⸗ liche Abendmahl beſchlagnahmt. von Ribbentrop in Rom — Ro m, 17. Mai. Der deutſche Beauftragte für Abrüſtungsfragen, von Ribbentrop, iſt zur Fort⸗ ſetzung ſeiner informatoriſchen Beſprechungen über die Abrüſtungsfrage zu einem kurzen Aufenthalt in Rom eingetrofſen. 53 Todesopfer in Mons — Brüſſel, 17. Mai. Wie aus Mons gemeldet wird, hat man beſchloſſen, den Stollen der Unglücks⸗ ſtätte, in dem ſich am Donnerstag das zweite Schlagwetterunglück ereignete, unter Waſſer zu zu ſetzen. Die Rettungsarbeiten, die den ganzen Nachmittag unter ſchwierigſten Anſtrengungen und unter größter Lebensgefahr fortgeſetzt wurden, ſind eingeſtellt worden. Die Bilanz des granenhaſten Bergwerksunglücks beträgt 53 Tote und 17 Ver⸗ wundete. n Hans Alfred Meißner(Stellvertreter Kurt Ehmer) exantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner ⸗Handelsteil: Kurt Ehmer ⸗Feuilleton: Carl Onno Eiſenbari⸗ Lokalen Teil: Richard Schönfelder ⸗Sport: Willy Müller-Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Curt Wilhelm Fennel ⸗Anzeigen und geſchäft⸗ liche Mitteilungen: Jacob Faude, ſämtlich in Mannheim- Herausgebert Drucker und Verleger:——— Haa—93 Mannheimer Zeitung, annheim.„4— Schriftleitung in Berlin: Eckart Peterich, W 85, Biktoriaſtraße 4 Durchſchnittsauflage im April 21750 Bür unverlangte Beiträge keine Gewähr-Rückſendung nur bei Rückvorto richtet. =——————————————— ꝓ————————————— ᷓ——————— ꝓ—————————— Aus„Lügenmünchhauſens“ Familiengeſchichte Von Börries Freiherr von Münchhauſen Hieronymus, Freiherr von Münchhauſen, der als„Lügenmünchhauſen“ Weltruhm erlangte, iſt am 11. Mai 1720 im alten Schloſſe zu Bodenwer⸗ der an der Weſer geboren. Nach alten Akten hat nun Börries von Münchhauſen die Geſchichte ſeines Geſchlechtes rzählt.(Geſchichten aus der Geſchichte, Philipp Reclam jun. Verlag, Le ipzig.) Ueber Münchhauſen als Erzähler haben wir drei Quellen, nämlich die Erinnerungen meines Urgroß⸗ vaters, der von 1772 ab das unweit von Bodenwer⸗ der gelegene Amt Springe am Deiſter als Ober⸗ hauptmann verwaltete und alſo noch durch lange Jahre ſein Nachbar und Zeitgenoſſe war. Dann die Aufzeichnungen meines Großvaters in der Fort⸗ ſetzung zu Treuers Geſchichte unſeres Geſchlechts, und endlich eine kurze Lebensbeſchribung, die aus der Zeit ſeines Todes zu ſtammen ſcheint und in Podi⸗ lau aufbewahrt wird. Dieſe berichtet:„Faſt nur im vertrauteſten Kreiſe von Freunden und Bekannten war er zum Erzählen zu bringen, gewöhnlich nur nach dem Abendeſſen, nachdem ſein ungeheurer Meer⸗ ſchaumkopf mit kurzem Rohr in Rauch geſetzt war und ein dampfendes Glas Punſch neben ihm ſtand. Fing das Geſpräch an, lebhafter zu werden, ſo wir⸗ belten auch die Wolken ſeiner Pfeife immer dicken empor; ſeine Arme wurden immer unruhiger, das kleine Stutzperückchen fing an, durch die Hände auf dem Kopf herumzutanzen, das Geſicht ward lebhafter und röter, wußte dann bei einer lebhaften Einbildungskraft alles völlig bildlich vorzumalen. Mein Großvater erzählt, daß Hieronymus mit ſeiner Gabe„ſo wenig irgend zudringlich als je öurch Wiederholungen langweilend“ bot, oder, wenn er von ſeiner Geſellſchaft, beſondere bei und nach der Tafel, in richtiger Weiſe hinein⸗ geführt ward, zum Vorſchein, aber ſie verließ ihn auch, trotz aller Niedergeſchlagenheit der letzten Jahre, bis zu ſeinem Sterbebett nicht. Als wenige geſehen hatte, daß an ſeinem Fuße zwei Zehen fehl⸗ Eisbär auf der Jagd abgebiſſen...“ dafür größtenteils wirklich verſtändnisvolle Ge⸗ und der ſonſt ſehr wahrhafte Mann vormitlag und nachmittag die meiſt ſchon in den Ta⸗ geweſen ſei. Seine Gabe kam nur bei Gelegenheiten, die der Augenblick Tage vor ſeinem Ende die Haushälterin Frau Nolte, die Frau ſeines letzten treuen Jägers, beim Zudecken ten— ſie waren ihm in Rußland erfroren und abge⸗ nommen— rief ſie ganz erſchreckt aus:„Ach, Herr Baron, was iſt denn das?“ Und der Greis mit den brennenden Augen unter den ſchlohweißen Brauen richtete ſich mühſam auf:„Die hat mir einmal ein Später mag die luſtige Quelle ſpärlicher gefloſſen ſein, und der Siebenundſiebziger wird dem Schickſal! ſeiner Jahre ſo wenig entgangen ſein wie irgendein anderer. Der Vater jenes Dr. Elliſſen, der 1849 die erſte ausführlichere Nachricht über Hieronymus in der Einleitung zur ſechſten deutſchen Originalaus⸗ gabe(Göttingen, Dietrich), brachte, ſah und ſprach in ſeiner Jugend den alten Münchhauſen in deſſen Garten zu Bodenwerder. Er nennt ihn einen abge⸗ ſtumpften, mißtrauiſch und wortkarg gewordenen Greis, vernahm aber von dem dortigen Paſtor Clau⸗ dius, der bei dem Gutsherrn ſehr in Gunſt ſtand, die volle Beſtätigung alles deſſen, was von ſeinem „Capitaltalente“, wie er es hätte früher leuchten laſſen, nur immer in der Welt verlautete. Münch⸗ hauſen habe ſeine Geſchichten wahrhaft freiherrlich, mit ſoldatiſchem Nachdruck und Feuer, aber mit der leichten Laune des Weltmanns zum beſten gegeben, als Sachen, die ſich von ſelbſt verſtehen. Kunſtauktion im Schloß Der künſtleriſche Nachlaß von Proſeſſor Süs Sind auch die Zeiten der beſinnlichen Zuwendung zu guter Kunſt nicht ſonderlich geeignet, ſo ſand die angekündigte Verſteigerung der hinterlaſſenen Werke unſeres heimiſchen Meiſters und letzten Mannheimer Galeriedirektors Wilhelm Süs dennoch recht er⸗ freulichen Widerhall. Eine zwar nicht große, aber meinde, in deren Kreiſen manches bekannte Geſicht auftauchte, war in den ſchönen alten Wohnräumen des rechten Schloßflügels verſammelt, um geſtern gen der Vorbeſichtigung ausgewählten Stücke zu er⸗ ſtehen. Für etwa ſechzig der über zweihundert Oelgemälde, Aquarelle und nur teilweiſe aufgeführ⸗ ten Handzeichnungen lagen bereits Vorgebote von Privatſammlern und auch Galerien vor, ſo daß da⸗ mit die Preisbildung von vornherein— mindeſtens für die wichtigeren Bilder— eine angemeſſene Grundlage hatte. So erzielten das reizende, an Thoma erinnernde bens— bei „Kind zwiſchen Blumen“ 240 Mk,, eine große kor⸗ ſiſche Landſchaft 250 Mk., der farblich ſehr ſtarke „Rhein bei Hochwaſſer“ 200 Mk., während es der be⸗ kannte„Knappe mit Pferd“ trotz einſtweiliger Zu⸗ rückſtellung auch beim zweiten Ausbieten ebenfalls nur auf 200 Mk. brachte. Die meiſten kleineren Bil⸗ der lagen im Preis um fünfzig Mark; bei man⸗ chen Geboten konnte man ſich deshalb eines leiſen Verwunderns nicht erwehren, da hier im Vergleich zu den ſonſtigen Preiſen unverhältnismäßig hohe Be⸗ träge erzielt wurden. So brachte eine Kopie nach Ru⸗ aller Feinheit der Ausführung doch immerhin den liebenswürdigen Süs'ſchen Origina⸗ len nicht vergleichbar— 80 Mk. Ein außerordent⸗ lich dekoratives Gemälde„Hahnenkampf“ vom Va⸗ ter, Conrad Süs, dem bekannten Düſſeldorfer „Hühnerſüs“, erreichte kein annähernd wertentſpre⸗ chendes Gebot. Lebhafter, wenn auch nicht viel ein⸗ träglicher wurde der Markt, als es an das Ausbieten der Handzeichnungen und ſonſtigen loſen Blät⸗ ter ging. Hier konnte man teilweiſe um ein Spott⸗ geld ungerahmte Oelgemälde recht großer Güte, Aquarelle und die ob ihrer zeichneriſchen Sicherheit berühmte Süs'ſche Graphik erwerben. Reges Inter⸗ eſſe fand auch die alte und neue Keramik, vor allem die Erzeugniſſe der Majolika⸗Manufaktur Karlsruhe nach Entwürfen von Prof. Süs und Thoma. M. S. Nationaltheater Mannheim. Die beiden Vor⸗ ſtellungen der Pfingſtfeiertage im Neuen Theater finden außer Miete ſtatt. Am Sonntag gelangt die Operette„Marlenes Brautfahrt“(nach dem erfolgreichen Luſtſpiel„Heimliche Brautfahrt“ von Leo Lenz) von H. R. von Nack zur Erſtaufführung. Am Montag wird eine der erfolgreichſten Operetten dieſer Spielzeit,„Das Schwarzwaldmädel“, wiederholt. ONach Saarbrücken verpflichtet. Agathe Bo⸗ matſch, die ihre Studien ausſchließlich in der Ge⸗ ſangs⸗ und Opernſchule König⸗Bomatſch in Lud⸗ wigshafen a. Rh. abſolvierte, hat die Prüfung für die Eignung zum Bühnenberuf in Frankfurt a. M. beſtanden. Die junge Sängerin wurde kurz darauf als Koloraturſoubrette an das Stadttheater Saarbrücken verpflichtet. Umban des Altonaer Stadttheaters. Das Al⸗ tonger Stadttheater ſoll einen großzügigen Umbau erfahren. Dieſer Umbau, der bereits im Juni be⸗ ainnen wird, ſoll während der Dauer von 2 bis 3 Monaten von innen nach außen erfolgen. Der Bühnenraum wird um ca 50 qm vergrößert. Außer⸗ dem wird das Bühnenhaus um 10 m und der zurück⸗ verlegte Rundhorizont um 16,5 m erhöht. Nach Be⸗ endigung der Arbeiten ſoll eine Drehbühne von 12,5 Meter Durchmeſſer eingebaut werden. Ebenſo wird die Außenfaſſade des Theaters umgebaut. ODas Polarlicht als nützbare Kraftquelle. Wäh⸗ rend man bisher annahm, daß das Polarlicht in einem Abſtand von 90—120 Kilometer von der Erd⸗ oberfläche ſichtbar wird hat die neue Nordlicht⸗For⸗ ſchung feſtgeſtellt, daß ſich vielfach das Nordlichtband auch unterhalb des Zyrrusgewölkes hinzieht, alſo bis zu 2000 Meter herunterxeicht. Man nimmt jetzt an, daß ſich infolge der Achſenöͤrehung der Erde durch Erdmagnetismus elektriſche Ströme entwickeln, die leuchtend werden, ſobald ſich für das Licht ein ge⸗ eigneter materieller Träger findet. Dieſe Beſtäti⸗ gung wird insbeſondere durch die Ergebniſſe der Forſchung während des Internationalen Polarjahres auf Island gewonnen. Es wird daher jetzt auch der Vorſchlag gemacht, auf Island eine ſtändige Ver⸗ ſuchsſtation zu errichten, die die Aufgabe hat, die Größe dieſer elektriſchen Kraft zu beſtimmen und den Weg zu finden, ſie nutzbar zu machen. 2 Freitag, 18. Mai 1934 Neue Manubeimer Zeitüng'“ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 223 Mannheim, den 18. Mai. Aufforderung an die Hausbeſitzer! Der Reichsluftſchutzbund verteilt in dieſen Tagen Fragebogen an alle Hausbeſitzer ſowie an alle Haushaltungen. Der Fragebogen ſoll die Grund⸗ lage für die Weiterarbeit des Reichsluftſchutzbundes bilden. Genaue Beantwortung der Fragen und Ausfüllung des Fragebogens bis zum 25. Mai ſind erforderlich. Der Polizeipräſident gez. Dr. Ramſperger. Wohin reiſt man an Pfingſten? Odenwald, Pfalz und Schwarzwald werden bevorzugt Wer ſich nicht darauf verſchworen hat, die Pfingſt⸗ feiertage in Mannheim zu verbringen, hat zweifel⸗ los ſchon ſeine beſtimmten Pläne, wohin die Reiſe gehen ſoll. Und wenn das Reiſeziel heute noch nicht feſtliegt, dann weiß man doch ſchon ungefähr, wohin die Fahrt führen wird. Wenn man ſich in dieſen Tagen einige Zeit im Reiſebüro des Verkehrsvereins aufhält und ſeine Beobachtungen anſtellt, dann muß man ſich nicht nur darüber wundern, wie ſehr die Auskunftsbeamten beſchlagen ſind und auf alle nur denkbaren Fragen Antwort geben können, ſondern man muß auch darüber ſtaunen, wie vielfältig die Wünſche ſind. Ganz genau geſehen, reiſt man mit den beſtehen⸗ den Reiſevergünſtigungen dieſes Jahr an Pfingſten nach dem ganzen deutſchen Vaterland, wenn man der Zeit der Schulferien in Einklang gebracht wor⸗ den iſt. Nach dem Auslan d wird verhältnismäßig wenig gereiſt. Man ſcheint allmählich doch dar⸗ auf gekommen zu ſein, wie wichtig und wie reizvoll es iſt, die engere Heimat kennen zu lernen. Nur ganz vereinzelt werden die Schweiz oder Italien als Reiſeziel gewählt. Von Intereſſe dürfte der Hinweis ſein, daß über die Pfingſtfeiertage während der Gel⸗ tungsdauer der Feſttagsrückfahrkarten, alſo vom 17. Mai 00.00 Uhr bis 24. Mai 24.00 Uhr, für Reiſen nach dem Saargebiet bis zur Grenze auf deutſcher Strecke eine Ermäßigung von 6674 v. H. ge⸗ währt wird! Aber nicht nur für Reiſen mit der Bahn beſteht Neigung, ſondern es werden auch ſehr viele Mann⸗ von ein paar Gegenden abſieht, die ganz beſonders Jheimer ihre Pfingſttage auf dem Waſſer zubringen. Freitag, 18. Mai, 20 Uhr, im Nibelungenſaal des Roſengartens Große öfſentliche Kundgebung für den deutſchen Luftſchutz! Eintritt frei! Die Mannheimer Bevölkerung beweiſt durch Be⸗ ſuch der Kundgebung, daß ſie die Notwendigkeit des Luftſchutzes begriffen hat. Wieder Bomben über Mannheim Die vorgeſtern von dem Lehrtrupp der Mann⸗ heimer Ortsgruppe des Reichsluftſchutzbundes durch⸗ geführte Werbefahrt mit Sprechchören und Bom⸗ benabſchüſſen iſt nur eine kleine Generalprobe für die Werbefahrt geweſen, die geſtern mit großem Schwung durchgeführt wurde. Wiederum erklangen die Hornſignale durch die Straßen, mächtig brauſten die Sprechchöre und mit gewaltigem Krach zerplatzten die Bomben, aus denen die Flugzettel über die ganze Stadt verſtreut wurden. Auch ſonſt ſparte man nicht mit Flugzetteln, ſo daß eine große Anzahl von Volksgenoſſen aufgefordert wurde, dem Reichsluft⸗ ſchutzbund beizutreten, damit dieſer ſeine Aufgaben erfüllen kann. Die Werbewoche wurde, wie uns nachträglich mit⸗ geteilt wird, am Dienstag mit einer Beſprechung in der Aula der Handelshochſchule eingeleitet, an der über 500 Amtsträger teilnahmen. Or tsgrup⸗ penführer Frey erteilte nach Begrüßung Oberlehr⸗ truppführer Cornelius das Wort zu einer eng⸗ gedrängten programmatiſchen Erklärung über die wichtigen Aufgaben der Amtsträger des Reichsluft⸗ ſchutzbundes. Die Markttermine haben durch die bevor⸗ ſtehenden Feiertage Veränderungen erfahren. In⸗ folge der Pfingſtfeiertage fällt der Kleine Markt am Strohmarkt aus. Der Neumarkt über dem Neckar und der Lindenhofmarkt beim Altersheim werden am Dienstag, 22. Mai, abgehalten. Am Donnerstag, 31. Mai(Fronleichnamstag), fallen die Märkte aus. Der Hauptmarkt G 1 wird auf Mittwoch, 30. Mai, vorverlegt. ak Den Maunheimer Grünanlagen wurde für die Pfingſtfeiertage ſelbſtverſtändlich ganz beſondere Aufmerkſamkeit zugewendet. Die Beete am Fried⸗ richsplatz und am Paradeplatz wurden mit neuen Blumen geſchmückt. Das erſte Gras wurde auch ſchon geſchnitten, um dem Raſen ein ſchönes Ausſehen zu verleihen. Zur Vervollkommnung der Ausſchmückung iſt man geſtern auch daran gegangen, die Blumen⸗ körbe unter den Rathausbogen aufzuhängen. Die Körbe ſelbſt hat man wieder wie in den letzten Jah⸗ ren mit Geranien in verſchiedenen Farben beſetzt. Hakenkreuzbanner Neue Mannheimer Zeitung Mannheimer Tageblatt Neues Mannheimer Volksblatt Durch Anordnung des Reichsverbandes der Deutſchen Zeitungs⸗Verleger(Fachverband der Reichspreſſekammer) müſſen mit dem 1. Juni ds. Is. ſämtliche Vergünſtigungen im Bezugs⸗ preis(auch für Erwerbsloſe) in Wegfall kommen. Die Bezugspreiſe der Mannheimer Tages⸗ Zeitungen betragen ab 1. Juni 1934 alſo: RM..70 RM..00 RM..70 NM..80 RM..70 RM..80 2 x tãglich 1* täglich 2 x täglich 1* tãglich 1 Ktäglich 1x täglich i. A. der Mannheimer Zeitungs⸗Verleger EEEEE bevorzugt werden. Du iſt zunächſt der uns aur nächſten liegende Odenwald und in faſt gleichem Maße auch die Pfalz, die beide an Pfingſten ſehr viele Mannheimer bei ſich ſehen werden. Auffallend groß iſt der Zuſtrom nach dem Schwarzwald, vor allem nach dem ſüdlichen Teil, der offenbar einen Teil der Urlauber aufnimmt, die ſonſt nach dem Allgäu gefahren ſind. Vor dem kleinen Walſertal, ſonſt eine beſondere Liebe der Mannheimer, ſcheint man etwas Scheu zu haben, da man anſcheinend nicht gerne in die Gegend geht, in der man befürchten muß, Anſtände wegen ſeiner nationalſozialiſtiſchen Geſinnung zu bekommen. Die weiter ab von der Grenze liegenden Orte erfreuen ſich zwar einigen Zuſpruchs, doch haben ſie auch unter dieſer Einſtellung zu leiden. Auffallend viel Fahr⸗ karten werden nach dem Harz verlangt, wie über⸗ haupt mit Deutlichkeit zu erkennen iſt, daß die Ur⸗ laubsreiſen ſchon in vollem Umfang eingeſetzt haben. Noch nie war an Feſttagen der Prozentſatz der Reiſenden, die mit Urlaubskarten fahren, ſo groß, wie dieſes Jahr an Pfingſten. Die Feſttagsrückfahrkarten werden faſt gar nicht verlangt, was in erſter Linie darauf zu⸗ rückzuführen iſt, daß ihre Gültigkeitsdauer nicht mit Die Nachfrage nach Fahrten der Köln⸗Düſſel⸗ dorfer Dampfſchiffahrts⸗Geſellſchaft iſt ſehr rege und zwar wollen die Leute nicht nur von Mannheim aus auf dem Rhein fahren, ſondern in verſtärktem Maße von Mainz aus. Neben den Streckenfahrten ſind mit anderen Schiffen Fahrten nach und die Haſenrundfahrten nicht vergeſſen. men ebenfalls nicht zu kurz, denn die einzelnen Mannheimer Omnibus⸗Verkehrsgeſellſchaften haben für Pfingſten einen Plan aufgeſtellt, der allen Wün⸗ Worms, S üdesgei 56 rte, Nr. 59 012 wird in der erſten Abteilung in Achteln E 9 2 3 4 er. 5 9 1 4 4— 223 F in Berlin in der zweiten Abteilung, ebenſalls in Die Freunde von Großkraftwagenfahrten kom⸗ Achteln, in Heiſſ en⸗Naſſau geſpielt. ſchen Rechnung tragen dürfte. Wer nicht zwei Tage ſchen Luftpoſtdienſt nach Südamerika. Zu den Fahr⸗ lang nach Würzburg und Rothenburg o. d. Tauber fahren will, der kann ſich an einer der Tagesfahrten beteiligen, die nach verſchiedenen Gebieten des nörd⸗ lichen Schwarzwaldes und nach der Nahe und Eifel führen. Für diejenigen, die ganz hoch hinaus wollen, ſei der Flugplatz empfohlen, von dem aus über die Pfingſtfeiertage in verſtärktem Maße Rundflüge über Mannheim und nach beſonderen Wünſchen über die engere und weitere Heimat ausgeführt werden. Auf dieſe Weiſe kann man in kürzeſter Friſt entweder in der offenen Maſchine im 120⸗km⸗ Tempo oder in der Limouſine im 160 km⸗Tempo Am Pfingſtſamstag erſcheint nur eine Ausgabe der NMz3, und zwar gegen 11 Uhr vormittags. Wir bitten, Anzeigen für dieſe Ausgabe bis ſpäteſtens 9 Uhr vormittags aufgeben zn wollen. große Stücke des deutſchen Vaterlandes kennen⸗ lernen. An Auswahl fehlt es ſomit über die Pfing⸗ ſten wirklich nicht. Jetzt wollen wir nur alle den Daumen halten, daß auch der Wettergott zu allen Plänen ein freundliches Geſicht macht! 1. un Eine Sternfahrt nach Mainz unternimmt am Pfingſtmontag die NS⸗Hago aus Baden mit 400 bis 500 Kraftwagen zur großen Saarkundgebung. Sam⸗ melpunkte ſind am Pfingſtmontag früh der Karl⸗ Reiß⸗Platz und die angrenzenden Straßen. Die Ab⸗ fahrt erfolgt um 4 Uhr früh geſchloſſen. ** Sein erſtes Filmband hat, wie noch nicht allzu bekannt ſein dürfte, der gegenwärtig in Mannheim weilende und in der„Alhambra“ und„Schauburg“ auftretende Erfinder des Films, Max Sklada⸗ nowſky, von Mannheim bezogen. Nach ſeinen Angaben goß die Rheiniſche Gummi⸗ und Cellulbidfabrik in Neckarau das erſte Cellu⸗ loidband für den Film, während von der Mann⸗ Trockenplatten⸗Fabrik Matter die licht⸗ iche Emulſion aufgetragen wurde. Somit iſt nheim mit an der Wiege des Films ge⸗ ſtaudey ind nicht unweſentlich an der Erfindung be⸗ teiligt. Darauf dürfen wir ſtolz ſein, nachdem der Film zu einer Weltmacht geworden iſt. u* Das Standkonzert, das die Karlsruhern Polizeikapelle geſtern nachmittag auf der Ter⸗ raſſe des Waſſerturms gab, übte bei dem ſchönen Wetter eine große Anziehungskraft aus. Hunderte ſtanden auf der Friedrichsplatzſeite und lauſchten mit großer Befriedigung den flotten Weiſen, die unter Muſikdirektor Heiſigs Leitung geſpielt wurden. Die abwechflungsreiche Vortragsfolge, die ſich aus klaſſiſchen Muſikſtücken und Märſchen zuſammen⸗ ſetzte, wurde durch mehrere Zugaben vermehrt, zu denen der lebhafte Beifall herausforderte. Die Mannheimer ſind immer ſehr erfreut, wenn ſie Ge⸗ legenheit haben, der ausgezeichneten Kapelle zu lau⸗ ſchen, zumal unter der Leitung des Muſikdirektors, mit dem die Grenadierkapelle in den Weltkrieg zog. Es darf deshalb die Hoffnung ausgeſprochen werden, daß die Karlsruher Polizeimuſiker recht bald wieder in Mannheim Einkehr halten. Wie wäre es mit einem Konzert zu ganz kleinen Eintrittspreiſen im Friedrichspark oder Ballhausgarten? *e In der geſtrigen Ziehung der Preußiſch⸗Süd⸗ deutſchen Staatslotterie fielen zwei Gewinne zu ſe 100000 Mark auf die Nr. 59 012, zwei Gewinne zu je 10000 Mark auf die Nr. 380 405, in der Nachmit⸗ tagsziehung zwei Gewinne zu je 50000 Mark auf Nr. 118 726, zwei Gewinne zu je 5000 Mark auf Nr. 244584.(Ohne Gewähr).— Das Glückslos N. an Die Fahrten des Luftſchiffs„Graf Zeppelin“ im Rahmen des deutſchen Luftverkehrs mit Süd⸗ amerika beginnen am 26. Mai. Von dieſem Tage an ändern ſich Flugplan und Poſtſchlüſſe für den deut⸗ ten des Luftſchiffs wird die Deutſche Lufthanſa AG Anſchlußflüge von Berlin über Stuttgart nach Fried⸗ richshafen ausführen; Poſtſchluß am Abfahrttag des Luftſchiffs in Berlin bei dem Poſtamt C 2 um 11.30, in Stuttgart bei dem Poſtamt 9 um 13.30 und bei dem Poſtamt in Friedrichshafen um 18.00 Uhr. Dieſelben Poſtſchlußzeiten gelten nach dem 26. Mai auch für den Südamerika⸗Flugdienſt der Deutſchen Lufthanſa AG. der dann nicht mehr in Stuttgart, ſon⸗ dern in Berlin beginnt. Auskunft über Abflug⸗ und Abfahrttage, Gebühren uſw. erteilen die Poſt⸗ anſtalten. 8 N * — 0 8 u S N Hün 9 S*2 S„ N SS 9 8 8 ——— * * ———— ————— 4. Seite/ Nummer 223 ee. Neue Mannheimer S Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Freitag, 18. Mai 1934 Vollmacht und Berantwortung Unter dieſer Deviſe rief die Berufsgemein⸗ ſchaft der Kaufmannsgehilfen in der Deutſchen Angeſtelltenſchaft in den grö⸗ ßeren Städten vor einiger Zeit diejenigen ihrer Mit⸗ glieder, die in leitenden Stellungen ſind, auf zur Mitarbeit an den vom Führer geſtellten großen Auf⸗ gaben. Der Ruf bewirkte in Mannheim, daß am 14. Mai ſich im Saale des Deutſchen Hauſes etwa 60 Angeſtellte in leitender Stellung verſammelten. Als der Vertrauensmann der Berufsgemeinſchaft der Kaufmannsgehilfen in Mannheim, Pg. Struck, die Anweſenden begrüßt und den Leiter der Gruppe, Dr. Fauſt, vorgeſtellt hatte, ereiff dieſer das Wort zu einem Bortrag über„Die deutſche Deviſen⸗ Wirtſchaft“. Seine Ausführungen, die in klarer und gut verſtändlicher Weiſe das ſchwierige und vie⸗ len recht unbekannte Gebiet darſtellt, zogen eine lebhafte Ausſprache nach ſich. Im zweiten Teil des Abends ſprach dann der Leiter des Unterbezirkes Nordbaden der Deutſchen Angeſtelltenſchaft, Pg. Griesbach, über die Aufgaben, die den leitenden Ange⸗ ſtellten im Rahmen der Geſamtarbeit der An⸗ geſtelltenſchaft geſtellt ſind. Ausgehend davon, daß jede berufliche Erziehungs⸗ arbeit kommen muß von einer idealiſtiſchen Grund⸗ haltung, iſt es, ſo führte er u. a. aus, den Männern, die im Betriebe an verantwortlicher Stelle ſtehen, in die Hand gegeben, von ſich aus gute Erziehungs⸗ arbeit an ihren Untergebenen zu leiſten. Die alten Vorurteile, die den Unternehmer und Vorgeſetzten vom Arbeiter und Angeſtellten ſchieden und eine Kluft zwiſchen beiden ſchafften, müſſen verſchwinden. Es bedarf dazu viel guten Willens von beiden Seiten, wird aber nicht ſchwer fallen, wenn man ſich zu der Ueberzeugung durchgerungen hat, daß Wirt⸗ ſchaft und Kapital da ſind, dem Volke zu dienen und daß Vorgeſetzte und Untergebene nicht mehr in zwei getrennten Welten leben dürfen, ſondern in ge⸗ meinſamer Zuſammenarbeit den ihnen geſtellten Aufgaben gerecht werden müſſen. Es gibt auch im Ablauf der täglichen Arbeit viele Gelegenheiten, bei denen ſich leitende Angeſtellte einſchalten und ver⸗ möge ihrer Stellung im Betriebe Einfluß ausüben können. Schaffung von Arbeitsmöglichkeiten, Wah⸗ rung der notwendigen Preisdiſziplin, Wachſamkeit darüber, daß auch jeder Menſch in ſeiner Arbeit ge⸗ wertet und gewürdigt wird und daß ihm, falls er die Fähigkeiten zeigt, auch der Aufſtieg innerhalb eines Betriebes ermöglicht wird. So manche Mißſtände der letzten Jahre, wie die Untergrabung der Exiſtenzſicherheit durch Dauer⸗ und Kettenkündigungen, können durch das tätige Eingreiſen leitender Angeſteilter ſchnell aus der Welt geſchafft werden. Der Prokuriſt oder Bevollmächtigte, der ſich auch mal für die Arbeit intereſſiert, die ſeine Angeſtellten in den Abendſtunden in Arbeitsgemeinſchaften oder Uebungsfirmen leiſten, wird ſchnell erkennen, daß ſich hier für ihn die Gelegenheit bietet, durch Vor⸗ träge und Mitarbeit die jungen Kaufleute in ihrer Berufsausbildung zu unterſtützen. Bei ſolcher Zu⸗ ſammenarbeit wird dann bald die gegenſeitige Ach⸗ tung wachſen und ſo der Boden für die reine Volks⸗ gemeinſchaft vorbereitet werden. Dann wird auch eine neue Wirtſchaftsgeſinnung ſich entwickeln, die Leiſtung wird wieder anerkannt und im Mittelpunkt allen Wirtſchaftens wird das ſtehen, was uns das Höchſte ſein muß: unſer Volk und Vaterland.⸗ Der reiche Beifall am Schluß der Ausführungen zeigte, daß es nur dieſes Abends bedurfte, um einen guten Teil unſerer Volksgenoſſen, die durch ihre be⸗ rufliche Stellung in eine gewiſſe Iſoliertheit geraten waren, aus dieſer herauszuholen. Einmütig in dem Willen zur ehrlichen Mitarbeit, erhob man ſich, als Pg. Griesbach den Abend mit einem„Sieg Heill“ 4 auf den Führer ſchloß. Welche Orden und Ehrenzeichen dürfen getragen werden? Das vom Reichskabinett beſchloſſene Ergänzungs⸗ geſetz zum Geſetz über Titel, Orden und Ehrenzeichen liegt jetzt im Wortlaut vor. Außer den nach Maß⸗ gabe des neuen Geſetzes verliehenen Orden und Ehrenzeichen dürfen danach, wie das VdZ⸗Büro meldet, nur die nachſtehend aufgeführten ſtaatlichen und ſtaatlich anerkannten Orden und Ehrenzeichen getragen werden: 1. Orden und Ehrenzeichen, die von einem ehe⸗ maligen Landesherrn bis zum 10. Auguſt 1919 ver⸗ liehen ſind, 2. Orden und Ehrenzeichen, die von der Reichs⸗ regierung oder der Regierung eines ehemals ver⸗ bündeten Landes für Verdienſte im Weltkriege ver⸗ liehen ſind ſowie das ſchleſiſche Bewährungsabzeichen (Schleſiſcher Adler) und das Baltenkreuz, 3. Orden und Ehrenzeichen, die von einem aus⸗ ländiſchen Staatsoberhaupt oder einer ausländiſchen Regierung verliehen ſind, wenn die Genehmigung zur Annahme erteilt worden iſt, 4. Orden und Ehrenzeichen, die von einer Landes⸗ regierung oder mit deren Genehmigung verliehen ſind, 5. das Ehrenzeichen des Deutſchen Roten Kreuzes. Zugelaſſen ſind ferner die vom Reichskanzler beſtimmten Ehrenzeichen der nationalſozialiſtiſchen Bewegung ſowie die von der Reichsregierung ge⸗ nehmigten Sportehrenzeichen. Mit Gefängnis bis zu einem Jahr und mit Geld⸗ ſtrafe oder mit einer dieſer Strafen wird beſtraft, wer unbefugt inländiſche oder ausländiſche Amts⸗ oder Dienſtbezeichnungen, Titel oder Würden führt. Das gilt auch für das unbefugte Führen von Amts⸗ oder Dienſtbezeichnungen, Titeln oder Würden der Religionsgeſellſchaften des öffentlichen Rechtes. Ebenſo wird beſtraft, wer unbefugt inländiſche oder ausländiſche Orden oder Ehrenzeichen trägt, oder wer Abzeichen, die den zugelaſſenen Orden Ehrenzeichen ähneln, trägt, herſtellt oder, ſonſt in den Verkehr bringt. Großes Sängerfeſt in Leipzig im nächſten Fahre! Auf dem Sängertag des Gaues Sachſen in Bautzen berichtete der Vorſitzende des Arbeitsaus⸗ ſchuſſes, Dr. Teichmann, über die Vorbereitungen zum 2. Sächfiſchen Sängerfeſt in Leipzig. Die Veranſtaltung wird vom 6. bis 8. Juli 1935 und — Der Einheitsmietvertrag Was muß der Mieter von ihm wiſſen? Von der Mietervereinigung Mann⸗ heim wird uns geſchrieben: Man begegnet oft der erſtaunten Frage, welchen Zweck eigentlich heute noch eine Mietervereinigung habe, da doch alles, was irgendwie für die Mieter zu tun iſt, von der Regierung veranlaßt werde. Mit demſelben Recht und dem gleichen Argument könnte man auch das Beſtehen der Haus⸗ und Grundbeſitzer⸗ vereine in Frage ſtellen. Die Frage ſtellen, heißt ſie bejahen. Der Bund Deutſcher Mieter⸗ vereine, in dem als der Spitzenorganiſation alle noch beſtehenden Mietervereine reſtlos organiſiert ſind, wurde bei der Neugeſtaltung von der Regie⸗ rung anerkannt. Dieſe Tatſache beweiſt, daß die Regierung die Tätigkeit der Mietervereine im Rahmen ihres Aufbauprogramms als Mitarbeiter betrachtet, zur Befriedung der Parteien, nämlich der Mieter und Vermieter und zur endgültigen Schaf⸗ ſung eines ſozialen Miet⸗ und Wohnrechts. Wie ſehr es der Regierung ernſt iſt mit dem ge⸗ meinſchaftlichen Zuſammenarbeiten Aller zum Beſten, des Ganzen, beweiſt der kürzlich veröffentlichte neue Einheitsmietvertrag. Dieſer Vertrag, der unter der Zuſtimmung des Reichsjnſtizminiſteriums durch Verein⸗ barung der Spitzenvertretungen der deutſchen Mieterſchaft und des Zentralverbandes Deut⸗ ſcher Haus⸗ und Grundbeſitzervereine ge⸗ ſchaffen wurde, hat wohl noch kleine Schön⸗ heitsfehler, enthält aber zum erſtenmal klare Beſtimmungen für das geſamte Deutſche Reich. Er vermeidet eine beſondere Intereſſenvertretung und will beide Parteien auf einer mittleren Linie zuſammenführen. Unverkennbar ſind in ihm die Ge⸗ dankengänge maßgebend geweſen, die in der Ein⸗ leitung des nationalſozialiſtiſchen Programms, herausgegeben von Staatsſekretär Feder, nieder⸗ gelegt ſind. Dort heißt es wörtlich: „Die Tätigkeit des einzelnen darf nicht gegen die Intereſſen der Allgemeinheit verſtoßen, ſondern muß im Rahmen der Geſamtheit und zum Nutzen aller erfolgen.“ Demnach iſt in dem Vertrag ſchon eine gewiſſe Grundeinſtellung zu einem ſozialen Mietrecht unverkennbar. Zum DEMV iſt von Miniſterialrat Dr. Brandis im Reichsjuſtizmini⸗ ſterium ein Kommentar veröffentlicht worden, der in dankenswerter Weiſe manche noch beſtehende Un⸗ klarheiten beſeitigt. Wir wollen es deshalb nicht verſäumen, aus ihm das weſentliche und für jeden Mieter und Leſer ſonſtwie Beachtenswertes zur all⸗ gemeinen Kenntnis zu bringen. Gemäߧ 1 findet dͤer Vertrag nicht nur Miet⸗ verhältniſſe über Wohnungen, ſondern auch über Geſchäftsräume und dergl. Anwendung. Bei letzteren Mietverhältniſſen werden die erforderlichen Ergän⸗ zungen unter§ 16 untergebracht(6. B. Waſſerver⸗ brauch für gewerbliche Betriebe, Benutzung von Wa noͤflächen des Hauſes für Werbezwecke uſw.). Der Vertrag kann ſowohl für Räume unter Mieterſchutz, wie für mieterſchutzfreie Räume angewendet werden. Der§ 2 ſieht die Dauer des Vertrags nach zwei Arten vor, wie ſie die§§ 564 und 565 BGB be⸗ ſtimmen. Gebräuchlich in der Praxis iſt eine Mittel⸗ löſung, nämlich ein Vertragsverhältnis auf eine beſtimmte Zeit, das ſich von ſelbſt ver⸗ längert, wenn es nicht recktzeitig von einer der beiden Parteien gekündigt wird. Daß für die Rechtsgültigkeit der Kündigung der Zeitpunkt der Ankunft des Kündigungs⸗ ſchreibens und nicht deſſen Abſendung maß⸗ ſtattfinden und ſoll als ein Treffen ganz großen Stils zu einem gewaltigen Bekenntuis zum deut⸗ ſchen Liede werden. Leipzig bietet dafür als Muſik⸗ ſtadt außerordeentlich günſtige Vorausſetzungen. Auch rein örtlich und organiſatoriſch hat die Stadt nicht zu unterſchätzende Vorteile. Es braucht keine beſon⸗ dere Feſthalle gebaut zu werden. Die Halle 7 des Meßgeländes als größte freiliegende Halle Europas. wird neben 15000 Sängern noch 20000 bis 25 000 Zuhörer faſſen. Zur Löſung der Wohnungsfrage ſteht die Organiſation des Meßamtes zur Verfü⸗ gung. Weitere Mitteilungen galten der Ausgeſtal⸗ tung des Feſt zuges, bei dem man ſich die Er⸗ fahrungen früherer Jahre zunutze machen wird. Den Abſchluß wird eine gewaltige Kund⸗ gebung am Bölterſchlachtdenkmal bilden. Der Gau Sachſen umfaßt nicht weniger als 91000 Sänger und Sängerinnen, die ſich auf 2274 Vereine verteilen. Man kann demnach, da ſich die Mitglieder auf einen verhältnismäßig kleinen Raum verteilen, mit einer Teilnahme von minde⸗ ſtens 70 000 bis 80 000 rechnen. Auch aus den benach⸗ barten Gauen wird ſtarker Beſuch erwartet. Wenn nicht alles täuſcht, wird das 2. Sächſiſche Sängerfeſt alle deutſchen Sängerbundesfeſte an Beſucherzahl übertreffen— mit Ausnahme des großen DeB⸗ Feſtes in Wien 1928, das von 120 000 beſucht wurde. Das nächſte Feſt des Deutſchen Sängerbundes fin⸗ det in Breslau im Jahre 1937 ſtatt. Es bildet gleich⸗ zeitig die Feier des 75jährigen Beſtehens der 5 des. BK. Der Kyffhänſerbund meldet erneut 12000 Freiplätze für die Hitlerſpende. In einem Schrei⸗ ben an den Kyffhäuſerbund bringt die Oberſte SA⸗ Führung, Abt. Fürſorge, im Namen des Führers und des Stabschefs für die außerordentlich große Anzahl von Freiplätzen, die durch dieſe Organiſation dem Führer anläßlich ſeines Geburtstages für ſeine SA geſpendet wurden, ihren Dank zum Ausdruck. Nach Mitteilung ſchen Reichskriegerbund„Kyffhäuſer“ ſchon unge⸗ fähr 12000 Plätze gemeldet worden, nachdem im Vorjahr bereits 25000 Freiplätze zur Verfügung geſtellt worden ſind. Der Bundesführer des Kyff⸗ häuſerbundes, Oberſt a. D. Reinhard, hat das anerkennende Schreiben der Oberſten SA⸗Führung erbundes zur Kenn⸗ den Gliederungen des nis gegeben mit dem Wunſche, daß die Erwartung der Oberſten SA⸗Führung auf weitere Meldungen zahlreicher Freiplätze ſich dank weiterer tatkräftiger Mitarbeit aller Kameraden erfüllen mag. ſind. aber erſt einen Monat der Oberſten SA⸗Führung ſind innerhalb zweier Monate für dieſes Jahr vom Deut⸗ gebend iſt, iſt wohl für den Juriſten ſelbſtverſtänd⸗ lich, war es aber nicht immer für manchen Laien, wie die Mietgerichtspraxis erwieſen hat. Im§ 3 ſteht unter anderem der Satz:„Die Frie⸗ densmiete beträgt...“ Hier ſei darauf hingewieſen, daß nach ſtändiger Rechtſprechung die tatſächliche, nicht aber eine angenommene Friedensmiete maß⸗ gebend iſt. Der§ 4 ſieht die Vorauszahlung des Mietzinſes als Regelfall vor. Hier, wie auch in§ 2 legt der Vertrag die Verhältniſſe zugrunde, wie ſie ſich tatſächlich im größten Teil Deutſchlands mit der Zeit entwickelt haben. Die Parteien ſino aber dadurch keineswegs gehindert, in den Gegen⸗ den, wo es üblich iſt, wie auch ſonſt in jedem einzel⸗ nen Falle, wo ſie es für zweckmäßig halten, nach⸗ trägliche Mietzahlung zu vereinbaren. Nicht mehr darf es künftig vorkommen, daß das geſetzliche vor⸗ zeitige Kündigungsrecht im Falle des Todes des Mieters oder der Beamtenverſetzung eingeſchränkt oder ausgeſchloſſen wird. Der 8§ ö behandelt die Feſtſetzung der vom Vermieter beim Vertragsabſchluß zugeſagten Arbeiten in den Mieträumen; ſie müſſen im einzelnen genau aufgeführt ſein. Wird Mannheimer Kunſtverein L. 1, 1: Geböffnet von 10 bis 16 dieſer Paragraph im Vertrag nicht ausgefüllt, ſo wird angenommen werden können, daß der Mieter die Mieträume, ſo wie er ſie bei der letzten Beſich⸗ tigung vor dem Vertragsabſchluß vorgefunden hat, als ordnungsmäßig befunden und gebilligt hat. Der§ 6 beſagt, daß grundſätzlich zur Aufrechnung Minderung und Einbehaltung der Miete zugelaſſen nach vorheriger Ankündigung geltend gemacht werden dürfen. Es erleichtert die Beweiskraft, wenn die Parteien handſchriftlich im Vertrag vereinbaren, daß die An⸗ kündigung ſchriftlich erfolgen ſoll. Hier ſei erwähnt, daß in ſaſt allen früheren Mietformularen das Auf⸗ rechnungsrecht, trotzdem es dem Mieter nach dem BGyB an ſich zuſtand, ausgeſchloſſen war. Die Miete war trotz erheblicher Mängel des Mietraums voll zu zahlen. Eine Gegenforderung konnte erſt in einem beſonderen Prozeß eingeklagt werden. Dieſer Modus wurde von den an der Schaffung des Vertrags Be⸗ teiligten als unſozial abgelehnt. Selbſtverſtändlich muß auch der Vermieter vor Schaden geſchützt wer⸗ den, weshalb die pünktliche Zahlung des Mietzinſes durch den Mieter als Vorbedingung einer oroͤnungs⸗ mäßigen Hausbewirtſchaftung notwendig iſt. Mithin ſieht§ 6 unter Ziffer 2 die friſtloſe Kündigung des Mietverhältniſſes vor, wenn der Mieter trotz Zahlungsaufforderung mit mehr als der Hälfte des fälligen Betrages länger als zehn Tage(alſo bis 12. des betreffenden Mo⸗ nats) im Rückſtand bleibt. Zahlt aber der Mieter, wenn auch erſt nach Ablauf dieſer Friſt, aber unbe⸗ dingt noch vor der Erklärung der friſtloſen Kündi⸗ gung, dann kann ihm nicht mehr gekündigt werden. Auch dann iſt eine Kündigung unwirkſam, wenn der Mieter aufrechnen kann und deswegen alsbald nach der erfolgten Kündigung eine diesbezügliche ſchrift⸗ liche Erklärung abgibt. Der Kommentar zu dieſem wichtigen Teil des Vertrages ſieht weiter vor, daß dort, wo nach dem Geſagten der Vermieter das Recht zur friſtloſen Kündigung hat, er davon doch nur in den Fällen Gebrauch machen ſoll, in denen er über⸗ zeugt iſt, daß der Mieter trotz guten Willens die ordnungsmäßige Mietzahlung nicht möglich geweſen iſt, oder wenn er den Verluſt der Miete mit den Be⸗ dürfniſſen einer ordnungsmäßigen Bewirtſchaftung des Hauſes nicht mehr vereinbaren zu können glaubt. (Schluß folgt.) NSDAP-Mifieilungen Aus partetamtlichen Sehenntmachungen eninommen BdM Alle Ring⸗ und Gruppenführerinnen von Mannheim und den Vororten Seckenheim, Ilvesheim, Feudenheim und Käfertal beſtimmen, ſoweit dies noch nicht geſchehen, für das Grenz⸗ und Auslandsreferat Referentinnen für Ring, Gruppe und Schar für heute, Freitag abend. Die nächſte Woche auch für die Schaften. Grenz⸗ und Ausland. Gruppe J ſowie alle inzwiſchen ernannten Mädels kommen heute, Freitag, pünktlich 20 Uhr nach E 5, 16 zum erſten Schulungsabend. Jungmädelgruppe Neckarſtadt⸗Oſt und Humboldt ſucht für Abhaltung ihrer Heimabende verſchiedene leere Zimmer oder eine mehrere Zimmer⸗Wohnung. Aeußerſte Preis⸗ angebote an Anne Grein, P 4,—5. BdM Neckarſtabt⸗Oſt. Die zwei Heimabende, Samstag, den 19. Mat, 16—18 Uhr und 18—20 Uhr, fallen aus. Heim⸗ abend wieder am Samstag, 26. Mai. Beiträge bringen. NSBO Schwetzingerſtadt. Wir haben unſere Geſchäftsſtelle von Augartenſtr. 44 verlegt nach Amerikanerſtr. 1, Hof, 1 Tr. Sprechſtunden: Dienstags und Donnerstags von 18—19 Uhr. NS⸗Hago, Kreisamtsleitung Die Ortsamtskaſſenwarte werden erſucht ſofort die ihnen 3 571 Eintrittskarten für die„Braune Meſſe“ auf der Geſchäftsſtelle, I. 4, 15, 4. Stock, Zimmer 9, ab⸗ zurechnen. Deutſche Arbeitsfront Reichsbetriebsgemeinſchaft 8„Druc“. Samstag, 0. Mai, 20 Uhr, im F 3, 18 a, Spor⸗ tenverſammlung für die Buchbinder.„Von der Oſtſee zum Eismeer“. Sonntag, 27. Mai, Beſichtigung der Lundlow⸗Anlage der Firma Walbkirch, Ludwigshaſen Uumtsſtraße 8, von den Maſchinenſetzern. Treſſpunkt:.45 Uhr vorm. vor der Firma. Amt für Volkswohlfahrt Jungbuſch. Das Büro der Ortsgruppe Jungbuſch des Amtes für Bolkswohlſahrt der NN beſtnoet ſich ma: Beilſtraße 15. Sprechſtunden: Dienstags, Mittwochs und Donnerstags von—12 und von 15—17 Uhr. R Ans der SA Die Oberſte SA⸗Führung teilt mit: —.—— Ober 999 tägl eine große Anzahl von Anträg des Ehrenzeichens von 1928 ein, die die vorgeſchriebenen Bedingungen nicht erfüllen. Anträge auf Verleihung des Ehrenzeichens können nur von ſolchen ehemaligen Angehörigen der SA, des Bundes Oberland und der Reichskriegsflagge geſtellt werden, die aktiv bei einer dieſer Einheiten in München oder in der aller⸗ nwächſten Umgebung Münchens eingeſetzt oder durch Marſchbeſehl nachweisbar nach München beordert waren, durch Polizeigewalt aber verhindert waren ſich dort einzufinden. Städtiſche Kunſthalle: Städtiſche Schloßbücherei: mit⸗ Alle Anträge, die obige Bedingungen nicht erfüllen ſind völlig zwecklos und können nicht beantwortet werden. Parteibücher, Urkunden und ſonſtige Beweisſtücke ſind ohne Aufforderung nicht einzuſenden, da jegliche Haftung dafür abgelehnt wird. Der Chef des Zentralamtes: gez. Seydel, Gruppenführer. Dageokaleucleꝛ Freitag, 18. Mai Roſengarten:„Schwarzwaldmädel“, Operette von Leon Jeſſel, Deutſche Bühne, 19.30 Uhr. Plauetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Autobusſonderfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Weinheim— Bensheim— Gadernheim— Lindenfels— Fürth— Mörlenbach— Birkenauer Tal— Weinheim— Mann⸗ heim. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Buntes Programm mit Gaſtſpiel Winſtons. Pfalzbau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. Tanz: Palaſthotel Mannheimer Hof. Kaffee Vaterland: Konzert und Tanz. Lichtſpiele: Univerſum:„Die Töchter ihrer Excellenz“. — Alhambra:„Der Meiſterboxer“.— Schau⸗ burg:„Die vertauſchte Braut“.— Scala:„Die weiße Schweſter“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Sonderausſtellung:„Kaiſerdome am Mittelrhein“. Geöffnet von 10 bis 13 und von B bis 17 Uhr. Sonderausſtellung„Mannheimer und Wettbewerbsentwürfe„Meiſterbriefe Architekten“ Geöffnet von 11 bis 13 und von und Ehrenurkunden“. 15 bis 17 Uhr. und von 15 bis 17 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 17 bis 19 Uhr. Von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr Leſeſäle; von 11 bis 13 und von 17 bis 19 Uhr Ausleihe. Städtiſche Muſikbücherei L 2, 9: und von 16 bis 19 Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle im Herſchelbad: Geöffnet von 11 bis 1 Buch⸗ ausgabe von 10.90 bis 12 und von 16 bis 19 Uhr. Leſe⸗ halle geöffnet von 10.30 bis 13 und von 16.30 bis 21 Uhr. Möhlblock, Weidenſtraße 16: Geöffnet von 14 bis 10 Uhr. Jugendbücherei R 7. 40: Geöffnet von 15 bis 19 Uhr. Wettertarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarte Oonnelstag Gem I. ai 70u Owonemos. O nener. O nad dececrt οα edect o Regen TSchnee& Craupein nebel E Gewittgr Ghinastine.⸗Os zehr teichter O& massiger Sbosο. s Stürmiezchet gorcwesd die pteiſe ſuegen mit gem winde oie dercen Stauonen stenengen Zar. ten geden die Temperatur an. Oie Linien verdinden Orie mit gleichem auf Reeresaiveau umgerecnneten Luftorucs Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle Frank⸗ furt a. M. vom 18. Mai: Durch den Einbruch kalter polaxer Luftmaſſen, die in der vergangenen Nacht in ungünſtigen Lagen Abkühlung bis zu leichtem Froſt brachten, iſt über dem Kontinent ein Hochdruckgebiet entſtanden. In ſeinem Bereich kann zunächſt mir überwiegend heiterem Wetter gerechnet werden, doch wird wieder zunehmende ſtärkere Er⸗ wärmung ſpäterhin Gewitterneigung bedingen. Vorausſage für Samstag, 19. Mai Vielfach heiter, mittags recht warm, Neigung zu vereinzelten gewittrigen Störungen, meiſt öſtliche und ſüdliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 17. Mai + 17,5 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 18. Mai 4,6 Grad; heute früh 8 Uhr 18,4 Grad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Mai Ahein⸗Wegel 14. 15. 16.17 18. Neckar⸗Vegel 15. 10. 17 18. Ryeinfelden 2,19.2,172,162,192,190 77 75 Breiſach...14.4e/ J,18,1,19.14 Pannem...559.700.85 Kehl.. 2,422.322.322.352.32 Jeſbien Marau.. 3, 37 3,J2 5,1.47/ Seoionen!.120,09,0090˙09 Mannheim“ 2735,2.32 2,202,312.31/ Plochingen- 0,120 9 Kaub 1,38.35.34 1,34 Diedesheim. 0,50 0,54 Köln.291,191.12 1061,01 nt! RIBociER.MBith BP6˖ Freitag, 18. Mai 1934 5. Seite Nummer 2²³ Aus Baden Zwei Schädlinge der Pforzheimer Induſtrie verhaſtet * Pforzheim, 18. Mai. Im Einvernehmen mit dem Geheimen Staatspolizeiamt in Karlsruhe wur⸗ den am Mittwoch in Pforzheim zwei Bijou⸗ terievertreter verhaftet und ins Bezirks⸗ gefängnis eingeliefert. Die Verhafteten hatten die Pforzheimer Induſtrie durch von Muſtern ins Ausland geſchädigt. Bei den beiden, die auf Veranlaſſung von Handelskammer⸗ präſident Pg. Barth von der hieſigen Polizei feſt⸗ genommen wurden, handelt es ſich um den in den Anfang der 40er Jahre ſtehenden Bijouterievertreter Oskar Schmid und den 27 Jahre alten Hans Stölze. Schmid war der Vertreter einer bedeutenden Schmuckwarenfirma in Gablonz in der Tſchecho⸗ ſlowakei, die etwa 400 Leute beſchäftigt. Dieſer Firma hat Schmid, wie der„Pforzheimer Anzeiger“ meldet, laufend Muſterſtücke und Zeichnungen von Pforz⸗ heimer Schmuckwaren geſchickt, damit ſie dort nach⸗ gemacht werden konnten. Da Schmid als Vertreter der tſchechiſchen Firma ſelbſt in Pforzheim keinc Muſter erhalten hätte, bediente er ſich des Stölzle, der als Entwurfsvertreter tätig war, zur Beſorgung von Muſtern und Zeichnungen. Bei mehreren Pforz⸗ heimer Firmen hat Stölzle ſich unter falſchen An⸗ gaben Muſterſtücke beſchafft. Die Angelegenheit kam anläßlich einer Hausſuchung ans Licht, die bei Schmid in einer anderen Sache wegen Muſterverſchleppung im Auftrage der Handelskammer vorgenommen wurde. Auf unmittelbare Weiſung des badiſchen Innenminiſters Pflaumer wurden die beiden ver⸗ haftet. „Das Arteil im Pforzheimer Genoſſenſchafts Prozeß * Pforzheim, 18. Mai. In dem Prozeß wegen der Gemeinnützigen Baugeſellſchaft Pforz⸗ heim wurde jetzt folgendes Urteil gefällt: Direktor Baumann erhielt vier Monate, Geſchäftsfüh⸗ rer Linck zwei Monate Gefängnis. Der Bankprokuriſt Bayer wurde freigeſprochen. Mudau ſtellt den letzten Arbeitsloſen ein! * Mudau im Odenwald, 17. Mai. Dieſer Tage wurde hier der letzte Arbeitsloſe ein⸗ geſtellt.— Der Arbeiter Karl Straub, der in Jahre 1893 bei der Firma Link Sohn als Säger ein⸗ getreten iſt, erhielt vom Badiſchen Staatsminiſterium für treue und gewiſſenhafte Arbeitsleiſtung eine Ehrenurkunde überreicht.— Anläßlich des St. Florianstags, des Schutzfeſtes der Freiwilligen Feuerwehr, wurde eine Anzahl Wehrmänner aus⸗ gezeichnet. Für 25jährige treue Dienſtleiſtung wur⸗ den geehrt: Gottfried Berberich, Emil Binger, Theo⸗ dor Bucher, Alfred Frankenbach, Branz Grimm und Heinrich Henn. * Karlsruhe, 17. Mai. In der Kurve bei Marx⸗ zell im Albtal hat ſich geſtern abend gegen 20 Uhr ein ſchweres Kraftradunglück ereignet. Der Motorradfahrer, Polizeiwachtmeiſter Althammer, wurde dabei ſchwer verletzt. Sein Mitfahrer, Rottenmeiſter Schmidt, erlit bei dem Sturz wahr⸗ ſcheinlich einen Schädelbruch; er war auf der Stelle tot. * Ettlingen, 18. Mai. Die Diphtherie und die nunmehr noch aufgetretenen Maſern haben zu einſchneidenden Maßnahmen in der Stadt Ettlingen gezwungen. Alle Schulen und Kinderſchu⸗ len ſind geſchloſſen und ſämtliche Veranſtaltungen von Vereinen, öffentlicher und interner Art, müſſen unterbleiben. * Eberbach, 17. Mai. Reichsbahninſpektor Jakob Zwingler konnte ſein 40⸗jähriges Dienſt⸗ jubiläum begehen. Verſchleppung Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe * Pforzheim, 18. Mai. Von den bei dem Eiſenbahnunglück Schwerverletzten ſind zwei weitere Reiſende, der verheiratete Maler Ernſt Kuhnle aus Eutingen und die verheiratete Anna Lang aus Eutingen inzwiſchen im Krankenhaus geſtorben. Wie weiter gemeldet wird, iſt auch die 27 Jahre alte ledige Kontoriſtin Hedwig Lehrer aus Oetis⸗ heim(OA. Maulbronn) im ſtädtiſchen Krankenhauſe ihren ſchweren Verletzungen erlegen. Damit er⸗ höht ſich die Zahl der Todesopfer auf ſieben. Eine Weiche falich geſtellt? Die Rangierlokomotive war eine ſog. Tender⸗ lokomotive. Von dieſen Lokomotiven hat der Lokomotipführer einen ſehr ſchlechten Ueberblick, ſo daß die Vermutung naheliegt, daß er die Gefahr nicht früh genug erkannte. Der Lokomotivführer ſtand rechts, während der Zug links angefahren wurde. An dieſer Unglücksſtelle entgleiſte vor eini⸗ gen Jahren ſchon einmal ein Güterzug, da ſich hier die Gleiſe im ſpitzen Winkel ſchneiden. Es liegt die Vermutung nahe, daß die Rangierlokomotive rechts abbiegen wollte und die Weiche nicht richtig geſtellt war. Der Führer der Rangierlokomotive wird als äußerſt zuverläſſig geſchildert. In ſeiner langjähri⸗ gen Dienſtzeit hat er noch nie Anlaß zu einer Be⸗ ſchwerde gegeben. Ueber die Schuldfrage erfährt man von der Staatsanwaltſchaft bis jetzt noch nichts Genaues. Die Aufräumungsarbeiten Bahngelände wurden ſofort nach dem Wegſchaffen der Toten und Verletzten aufgenommen. Um.19 Uhr, alſo 40 Minuten nach dem Unglück, traf ein Hilfszug aus Karlsruhe mit den Vertretern der Reichsbahndirektion Karlsruhe ein, die die Ar⸗ beiten leiteten. Die Hilfszugseinrichtungen wurden jedoch nicht benötigt, da genügend örtliche Einrich⸗ tungen und Hilfskräfte zur Verfügung ſtanden. Um den Verkehr nicht zu ſtören, richtete man auf den Gütergleiſen eine Notverbindung her, ſo daß nach 20—30 Minuten Unterbrechung, der Zugsverkehr auf der Strecke Stuttgart—Karlsruhe weitergeführt werden konnte. und Arbeiterinnen, die unverletzt geblieben auf dem Bereits ſieben Todesopjer in Pforzheim Das ſchwere Eiſenbahnunglück ſordert neue Oyfer— Jahnen auf Halbmaſt In den Betrieben der Pforzheimer Edelmetall⸗ induſtrie, der faſt alle Inſaſſen des Arbeiterzuges angehörten, herrſchte am Donnerstag begreiflicher⸗ weiſe große Aufregung. Diejenigen Arbeiter waren, kamen zum Teil ganz außer Faſſung zur Arbeit, wieder andere waren durch die erlittene Aufregung außer Stande, in den Vormittagsſtunden die Ar⸗ beit aufzunehmen. Einige verloren die Beſinnung und mußten ſich in ärztliche Behandlung begeben. Wie von einem mächtigen Meſſer aufgeſchlitzt ſtanden die Wagen im Pforzheimer Bahnhof! Den ganzen Vormittag über wurde in den Pforz⸗ heimer Betrieben und in den Krankenhäuſern von auswärtigen Angehörigen, Eltern, Frauen und Kindern, angerufen, ob Vater, Bruder oder Sohn heil und geſund geblieben ſeien. * Miniſterpräſident Köhler beſucht die Verunglückten * Pforzheim, 18. Mai. Anläßlich des ſchweren Eiſenbahnunglücks weilte geſtern nachmittag der badiſche Miniſterpräſident in unſerer Stadt. In ſei⸗ ner Begleitung befanden ſich Stabsleiter Röhn und ſtellvertretender Brigadeführer Bernet. Die Herren beſichtigten die hieſigen Krankenhäuſer und beſuchten die Verwundeten. Sie konnten ſich von den vorbild⸗ lichen Einrichtungen überzeugen, die ſofort in den Krankenanſtalten getroffen woroͤen waren. Der größte Teil der Verletzten befindet ſich in einem An⸗ bau des ſtädtiſchen Krankenhauſes. Die Stadt Pforzheim hat zum Zeichen der Trauer Halbmaſt geflaggt. 5 Juſammenſtoſt 8 im Karlsruher Rangierbahnhof! Ein Lokomotivführer tödlich verunglückt * Karlsruhe, 18. Mai. Am Donnerstag nach⸗ mittag gegen halb 2 Uhr ſind im Rangierbahnhof Karlsruhe am Fuße des Ablaufweges zwei Rangierabteilungen zuſammen⸗ geſtoßen. Dabei iſt eine Lokomotive umgefallen. Der Lokomotivführer Stein bach ans Karlsruhe, der im letzten Augenblick von der Lokomotive ab⸗ geſprungen war, iſt dabei unter die Maſchine ge⸗ kommen und totgedrückt worden. Von den Rangier⸗ abteilungen ſind acht Wagen entgleiſt und zum Teil umgefallen. Feierliche Immatrikulation in Heidelberg Eine bedeutſame Anſprache Profeſſor Eruſt Kriecks Heidelberg, 18. Mai. In der Aula der neuen Univerſität fand am Donnerstag abend die erſte feierliche Imma⸗ trikulation der neuen in den Verband eintre⸗ tenden Studenten und Studentinnen ſtatt, an der im Gegenſatz zu früheren Jahren nicht allein die Ver⸗ treter des Lehrkörpers teilnahmen, ſondern auch die Führer der Sͤ und SS, darunter Brigadefüh⸗ rer Heidenwang ſowie die Vertreter der NSBO, des Arbeitsdienſtes und des NS⸗ Wehrbundes. 99 Nach dem Einzug der Ehrengäſte unter dͤen Klän⸗ gen eines von der Standartenkapelle geſpielten Mar⸗ ſches ſprach zunächſt der Führer der Univerſität, Rektor Profeſſor Dr. Groh, der darauf hinwies, daß nach der grundlegenden Neugeſtaltung der Uni⸗ verſitätsverfaſſung nunmehr die innere Reſorm im Geiſt des Dritten Reiches durchzuführen ſei. Er be⸗ grüßte dann die neu in den Lehrkörper der Univer⸗ ſität eingetretenen Dozenten und teilte mit, daß der Reſerent für das Hochſchulweſen, Eugen Fehrle, unter Beibehaltung dieſes Amtes zum ordent⸗ lichen Profeſſor in der piloſophiſchen Fakul⸗ tät ernannt worden ſei. Mit ganz beſonderer Herzlichkeit begrüßte er zuletzt den alten Vor⸗ kämpfer des Nationalſozialismus auf Deutſchlands Hochſchulen, Profeſſor Ernſt Krieck und dankte ihm für ſeinen Entſchluß den Heidelberger Lehrſtuhl an⸗ zunehmen. Hierauf ergriff Profeſſor Ernſt Krieck, ſtürmiſch begrüßt, das Wort zu einer großangelegten Anſprache an die Studenten, in der er zuerſt ſeinen eröffnet habe. Er wies dann auf den inneren Zwie⸗ ſpalt hin, in dem Univerſitäten wie Heidelberg mit ihrer ſtolzen altehrwürdigen Tradition ſtehen. Feder einzelne, ſo führte er aus, muß ſich entſcheiden, ob er beim Herkommen oder bei der Revolution ſtehe, ob ex alt oder jung ſein, in die Vergangenheit oder in die Zukunft ſchauen wolle. Der Stolz auf Tradition und Brauch, auf überlieferte Haltung aller Art iſt nicht, auf eine Linie zu bringen mit dem Willen zu einer radikglen Erneuerung. Dieſen Zwieſpalt muß der Dozent wie der Student in ſich ſelbſt zum Aus⸗ trag bringen. Die echte Jugend aus Studentenſchaft und Dozentenſchaft aber wird der Stoßtrupp ſein, der den inneren Zwieſpalt überwindet in einer neuen Geſtalt und Sinnesrichtung des Ganzen, wie es durch die Idee des National⸗ ſozialismus vorbeſtimmt iſt. Zum Kampf um die Weltanſchauung aber bringen wir die ſoldatiſche, die militaniſche Wiſſenſchaft. Eine neue Wiſſenſchaft aber ſetzt einen langen Gong durch zahlreiche Einzelſchöpfungen voraus. Sie kann nur von ſolchen Männern vollbracht werden, die von Stolz darüber ausdrückte, der Univerſität anzuge⸗ hören, die ihm vor elf Jahren durch Verleihung des Ehrendoktors die Hochſchullaufbahn überhaupt erſt der Idee voll ergriffen ſind. Der Studentenſchaft erwächſt damit eine ſchwere, verantwortungsreiche Aufgabe, die mit der Romantik und der Studenten⸗ poeſie von Alt⸗Heidelberg endgültig aufräumt. Der Student muß ſich unter die Zucht einer national⸗ ſozialiſtiſchen Wiſſenſchaft ſtellen. Die Möglichkeit wiſſenſchaftlicher Schöpfung iſt gegeben, wenn wir eine aktive menſchenformende Theorie ſchaffen, die am Geſchehen tätig und entſcheidend teilnimmt und nicht mehr auf Inſeln vermeintlich reiner Beſchau⸗ ung abſeits ſitzt. 5 Den deutſchen Univerſitäten des Weſtens fällt außerdem die Aufgabe einer kräftigen Aus⸗ ſtrahlung deutſchen Geiſtes nach dem Weſten hin zu. Wir wiſſen, daß die deutſche Revo⸗ lution ſich in ſehr weiten Kreiſen auswirken wird. Wenn, ſo ſchloß Profeſſor Krieck ſeine oft von ſtür⸗ miſchem Beifall unterbrochene Anſprache, das deut⸗ ſche Volk nur ſich ſelbſt treu bleibt, wenn es ohne Zagen ſeinem Ziel entgegenſchreitet, dann iſt es zur Führung unter den Völkern befähigt und berufen. Nachdem noch der Führer der Studentenſchaft, Guſtap Adolf Scheel, den Dank aller für dieſe Worte ausgeſprochen und die Studentenſchaft er⸗ mahnt hatte, alles hinzugeben für Volt und Be⸗ wegung, fand mit der Verpflichtung der neuen Studierenden durch den Führer der Univerſität die erſte feierliche Immatrikulation ihr Ende. * Adelsheim, 17. Mai. Auf der Herbolzheimer Landſtraße verlor der Hauptlehrer Monanni aus Sieglingen die Herrſchaft über ſein Motorrad, fuhr auf die Böſchung und rannte einen Chauſſee⸗ ſtein um. Dabei trug Monanni ſo ſchwere innere Verletzungen davon, daß er alsbald ſtarb. Aus der Pfalz 60 Fahre Kurzſchriſt in Ludwigshafen r. Ludwigshafen, 18. Mai. Die deutſche Steno⸗ graphenſchaft Ludwigshafen beging die 60. Grün⸗ dungsfeier des örtlichen Vereins für Kurz⸗ ſchrift. Als Gabelsbergerſcher Stenographenverein 1874 ins Leben gerufen, iſt er beſonders unter der Leitung Karl Federles, des bekannten Heraus⸗ gebers von Lehrbüchern der Kuröſſchrift, zum ſtärkſten Verein der Pfalz herangeblüht. Der Gründungs⸗ feier ging eine Tagung der Kreisvertreter voraus. Bei dem Feſtakt am Abend, den der Ortsgruppenfüh⸗ rer Gunzer leitete, betonte Studienprofeſſor Dr. Schneider⸗Neuſtadt, daß die Kurzſchrift nun Pflichtfach in den Schulen geworden iſt, nachdem vor zehn Jahren durch den Zuſammenſchluß der beiden größten Schulen die deutſche Einheitskurzſchrift die Wege zu dieſem Fortſchritt gebahnt hat. Weiter übermittelten Glückwünſche Oberbürgermeiſter Dr. Ecarius als Vertreter der Stadt Ludwigshafen, Dr. Walter von der Induſtrie⸗ und Handelskam⸗ mer, Direktor Pfeufer⸗Frankenthal, der um den Verein verdiente frühere Schriftführer Karl Schef⸗ fel⸗Mannheim und der Gaureferent Stadtſchulrat Neſſel⸗Ludwigshafen. Die Kalmitſtraße bis 1. Juli fertig * Maikammer, 18. Mai. Die Gemeinde Maikam⸗ mer baut ſeit drei Jahren an der neuen Auto⸗ ſtraße nach der Kalmit, dem mit 683 Meter höchſten Berg der Haardt und zweithöchſten in der Pfalz. Die Straße iſt, wie bereits gemeldet, bis auf den letzten Abſchnitt und den Parrplatz unterhalb des Gipfels fertiggeſtellt und bereits befahrbar. Die Uebergabe der fertiggeſtellten Straße zum allgemei⸗ nen Verkehr ſoll am 1. Juli erfolgen. * Neuſtadt a.., 18. Mai. Der erſte Urlau⸗ berzug der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ für die Pfalz trifft, wie der Landesverkehrsver⸗ band Rheinpfalz mitteilt, mit 1000 Teilneh⸗ mern am Pfingſtdienstag ein. Er bringt Arbei⸗ ter aus Naſſau und Kurheſſen, die in der Pfalz die verdiente Erholung ſuchen. Sie werden in der Vorderpfalz, von Bergzabern bis Grünſtadt, untergebracht. Der Aufenthalt iſt für eine Woche vorgeſehen. Am Dienstag, den 30. Mai, verlaſſen die heſſiſchen Gäſte wieder die Pfalz. Einer herz⸗ lichen Aufnahme können ſie überall verſichert ſein. Nachbargebiete Brief aus Lampertheim i Lampertheim, 18. Mai. Am 15. Mai war es ein Jahr, ſeit Bürgermeiſter Dr. Köhler nach Lam⸗ pertheim beordert wurde. Mit der ihm eigenen Tat⸗ kraft und Energie verſtand er es, den richtigen Kon⸗ takt mit allen Kreiſen der Bevölkerung herzuſtellen und ſich aller Zuneigung zu erwerben. Dr. Köhler hat ſchon recht erſprießliche Arbeit in unſerer wirt⸗ ſchaftlich nicht gerade auf Roſen gebetteten Gemeinde geleiſtet. Außerdem hat er ſich in der Unterbringung von Arbeitsloſen in den Induſtriebetrieben der Nach⸗ barorte erfolgreich durchſetzen können. Es iſt der Wunſch der geſamten Einwohnerſchaft, daß Dr. Köhler recht bald vom kommiſſariſchen zum end⸗ gültigen Bürgermeiſter beſtätigt wird.— Bei dem Kritikſingen in Bürſtadt waren auch Lampertheimer Vereine vertreten, bei den Maſſenchören wirkten ſogar fünf Vereine mit. An dem Kritikſingen beteiligten ſich folgende Vereine: „Sängerbund Sängerroſe“,„Liedertafel“,„Euterpia“ und„Cäcilia“. Wie immer, wenn unſere Lampert⸗ heimer Geſangvereine ſich im edͤlen Wettſtreit meſſen, wurden auch heuer ihre Leiſtungen lobend anerkannt. — Abends veranſtaltete die hieſige Ortsgruppe der Freiw. Sanitätskolonne vom Roten Kreuz einen Nachtalarm. Gegen 11 Uhr abends wurde die Kolonne in Alarm geſetzt mit der Meldung, daß am Altrhein ſich ein ſchweres Schiffsunglück ereignet habe. Unglücksſtelle am Waſſerſportplatz der SA. In kaum 15 Minuten war die Kolonne mit vollſtän⸗ diger Ausrüſtung, Bahren und Verbandskäſten zur Stelle. Die Aktion klappte vorzüglich, ſo daß man 5 0 im Ernſtfalle mit der Hilfe der Kolonne rechnen ann. Michelſtadt i.., 16. Mak. Wir wir vor kur⸗ zem berichteten, kann der älteſte Holzfach⸗ werkbau Deutſchlands, das Rathaus in Michelſtadt i.., in dieſem Jahre auf ſein 450⸗ jähriges Beſtehen zurückblicken. Wie verlau⸗ tet, ſoll an den Pfingſttagen im Rahmen des traditio⸗ nellen Licht⸗ und Brunnenfeſtes eine Beleuchtung dieſes einzigartigen Bauwerkes ſtattfinden. * Wertheim, 17. Mai. In Naſſig iſt der Rech⸗ ner der Spar⸗ und Darlehenskaſſe, der Landwirt Heinrich Kunkel IV., durch Freitod aus dem Leben geſchieden. * Nürnberg, 17. Mai. In ſeiner Sitzung am Mitt⸗ woch beſchloß der Nürnberger Stadtrat, für die Hin⸗ terbliebenen der beim Bergwerksunglück in Buggin⸗ gen ums Leben gekommenen Bergleute auf Antrag des Oberbürgermeiſters Liebel, den Betrag von 1000% zur Verfügung zu ſtellen. ſocſE E 964 durch den 3½ pfennige täglich für Ihre Beſu N blittbildenden, leichtverdaulichen ndheit! Trinkon auch Sie ihn täglich! —————r nun Seite“ Rummer 223 Nene Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 18. Mai 1934 Veumlschtæs — Die Vorarbeiten des jungen belgiſchen Phyſi⸗ kers Max Coſyns für einen neuen Stratoſphärenflug ſind inzwiſchen zu Ende gegangen. Man beginnt jetzt mit dem Einbau der wiſſenſchaftlichen Inſtru⸗ mente, was noch einmal einen Monat Zeit in An⸗ ſpruch nimmt. Immerhin wird Mitte Juni oder Anfang Juli der neue Stratoſphären⸗Aufſtieg oor ſich gehen können. Ob dabei neben den wiſſenſchaft⸗ Aichen Aufgaben auch noch der Rekord, den die frei⸗ lich dabei zu Tode gekommenen Ruſſen aufſtellten. gebrochen wird, läßt ſich nicht überſehen. Max Coſyns iſt ein ganz vorzüglicher Phyſiker, der Prof. Piccard auf ſeinem zweiten Aufſtieg begleitete. Der Ballon, mit dem der dritte Aufſtieg gewagt wird, iſt der gleiche und trägt wie damals die Zeichen F. N. R. S.(d. h.„Nationalfonds für wiſſenſchaftliche Forſchung“ in der Ueberſetzung). Coſyns iſt alles andere als ein Rekordjäger. Ihn intereſſieren nur die kosmiſchen Strahlen, deren Erforſchung ja auch Piccards großes Ziel war. Nach ſeinen Ideen wurde auch die neue Gondel gebaut, die im ver⸗ gangenen Jahr um die gleiche Zeit ſchon einmal vollendet war, aber dann bei einer Druckprobe zer⸗ ſprang und einen Arbeiter tötete. Diesmal ſind alle Vorproben vorzüglich verlaufen, ſo daß in dieſer Hinſicht mit keinerlei Ueberraſchungen gerechnet zu werden braucht nach menſchlichem Ermeſſen. Im Intereſſe der Genauigkeit der wiſſenſchaftlichen Ar⸗ beit muß Coſyns einen Aſſiſtenten mitnehmen. Er hat zu dieſem Zweck unter den Phyſikſtudenten in Brüſſel Umſchau gehalten. Dabei hat er ſich fuür einen 2jährigen N. Vanderelſt entſchieden, der übrigens zur Zeit der beſte Schüler Prof. Piccards iſt. Bei dieſer Gelegenheit wird man ſich erſtaunt fragen, weshalb Piccard nicht ſelbſt an dem Aufſtieg teilnimmt. Nun, die Urſache iſt die, oͤaß ſeine Gattin es ihm nicht erlaubt. Beim erſten Aufſtieg machte ſie die Bedingung— nie mehr. Später gab ſie nach. Aber nach dem zweiten Aufſtieg hat ſie ihm den Eid abgenommen, nie mehr in die Stratoſphäre hinauk⸗ zuſteigen. Wenn auch ſchweren Herzens hat Prof. Piccard ſich entſchloſſen, dieſen Eid zu halten. * — In dieſen Tagen wird eine Frau die Reiſe nach Guyana, der Teufelsinſel, antreten, um dort das Schickſal ihres Sohnes, der zu lebenslänglichem Aufenthalt auf der Teufelsinſel verurteilt worden iſt, zu teilen. Es iſt Frau Germaine Davin, die Mutter von Guy Davin, der in Paris vor zwei Jahren nach einem Senſationsprozeß wegen Mordes an einem reichen Amerikaner dieſe Strafe erhielt. Im September des vorigen Jahres wurde der Ver⸗ urteilte auf das Sträflingsſchiff gebracht. Frau Davin ſtand am Landungsſteg und ſah mit Tränen in den Augen zu, wie ihr Sohn ſchwer gefeſſelt das Schiff betrat, um zuſammen mit 500 Leidensgenoſſen ſein Vaterland für immer zu verlaſſen. Schon da⸗ mals war es ihr Wunſch, den Sohn, der ſeine Tat im Affekt begangen hatte, in die tröpiſche Hölle zu begleiten. Aber wohin ſie ſich auch wandte, überall wurde ihr Geſuch abſchlägig beantwortet. Es nutzte ihr nichts, daß ſie erklärte, ſie wolle ſelber alle Ver⸗ antwortung für ihr Leben und ihre Geſundheit über⸗ nehmen. Man ſtellte ihr immer wieder die vielen Krankheiten vor, denen die Gefangenen auf der Teu⸗ felsinſel ausgeſetzt ſind und die auch ihr drohten, wenn ſie ſich dort anſiedelte. Aber die tapfere Frau ließ ſich nicht beirren. Sie kämpfte unverzagt wei⸗ ter und endlich gelang es ihr, die Einwilligung zu ihrer Reiſe durchzuſetzen. Die franzöſiſchen Behörden geſtatten ihr, ſich auf eigene Koſten auf dͤer Teufels⸗ inſel eine Farm anzulegen. Glückſtrahlend iſt jetzt Frau Davin abgereiſt. Ihrem Sohn iſt erlaubt wor⸗ den, außerhalb des Sträflingslagers in einer frem⸗ den Farm zu arbeiten. So wird er Knecht in der Farm ſeiner Mutter werden, die damit ihren ver⸗ lorenen Sohn zurückgewinnt. In Paris nimmt man an den Plänen der Frau Davin, die ſich aus heißer Mutterliebe den ſchwerſten Gefahren ausſetzt, leb⸗ haften Anteil. Zum Lcallenlclan OxcanEu0 Der italieniſche Fliegeroffizier Sabelli(links) und der amerikaniſche Pilot Pond in threm Flugzeug„Leonardo da Binci“, mit dem ſie dieſer Tage von Neuyork nach Europa geflogen ſind. Infolge dichten Nebels irrten die Flieger von der besbſichtigten Fluglinie ab und landeten bei der iriſchen Ortſchaft Moy, von wo ſie den Flug nach ihrem urſprünglichen Ziel, Rom, fortſetz eu. Hollywood eine Festung— Marlene Dietrich verlegt ihren Wohnsitz Wohin iſt die ſchöne Zeit, in der man durch das] trouilliert dͤurch und um das Haus. Mit einem ähn⸗ prächtige, ſonnige, frohgelaunte Hollywood ſpa⸗ zieren konnte und ſchönen Frauen und gutgekleide⸗ ten Männern begegnete! Heute iſt die Film⸗ ſtadt eine große Feſtung. Bei jedem Schritt trifft man auf energiſch ausſehende Männer, deren Röcke in Höhe der Hüften ſonderbare Abdrücke zei⸗ gen. Man ſieht es den ſcharf geſchnittenen Geſich⸗ tern an, daß dieſe Männer ſich nicht in lange Wort⸗ geplänkel einlaſſen, daß ihre Hände es gewöhnt ſind, ſehr ſchnell nach hinten zu fahren und einen Revol⸗ ver herauszuziehen. Hollywood hat ſich gegen die Entführer geſichert. Seit in der vorigen Woche der bekannte Oelmil⸗ lionär William F. Gettle faſt vor den Augen der Filmſtars entführt wurde, ſind dieſe Filmſtars von einer Entführungsfurcht befallen, die in den Staaten ihresgleichen zu ſuchen hat. Es wurde eine große Verſammlung einberufen, in der einzelne berühmte Filmgrößen zu Wächtern beſtimmt wurden. Wenn man heute die Studios von Hollywood betreten will, ſo muß man drei Wachen paſſieren und jeder ſeinen Sonderausweis vorzeigen. Der Leiter dieſer Filmſtar⸗Polizeitruppe iſt Bing Erosby. Er bekleidet das Amt eines Sheriffs. Wenn Moe We ſt zu ihrer Arbeit geht, ſo begleiten ſie zwei der Männer mit den ſonderbar ge⸗ wölbten Röcken, von denen vorher die Rede war. Dieſe Wächter tragen aber außerdem noch jeder ein Schnellfeuergewehr unter dem Arm, ſolange die Filmſchauſpielerin bei ihnen iſt. Eine ähnliche Garde bringt und holt Ann Har⸗ ding's Tochter zur und von der Schule. Richard Dix hat einen Wächter angeſtellt, der in dem Kin⸗ derzimmer ſeines Hauſes ſeine Tage und Nächte verbringt. Eiſerne Gitter und vier ſchwerbewaffnete Männer ſchützen das Kinderzimmer im Hauſe Ha⸗ rold Lloyds. Marlene Dietrich, die von Kidnappern ſchon bedroht wurde, hat ihr Heim ge⸗ wechſelt. In ihrem neuen Haus iſt ein vaffiniert an⸗ gebrachtes Alarmſyſtem. Schwere Gitter decken die Fenſter, und eine ganze Armee von Wächtern pa⸗ lichen Alarmſyſtem iſt die Wohnung Eöward G. Robinſons umgeben. Seine Wächter ſind nicht bewaffnete Männer, ſondern rieſige, bösartige Hunde. Nur zwei bekannte Menſchen in Hollywood laſſen ſich nicht bewachen. Es ſind John Weismüller und Lupe Velez. Die temperamentvolle Mexika⸗ nerin hat ſich ſelbſt mit zwei Schnellfeuerpiſtolen be⸗ waffnet, die ſie Tag und Nacht bei ſich trägt. Johnny Weismüller begnügt ſich mit zwei Brownings. Die Filmſchauſpieler Al Jolſon, Warner Baxter, George Raft, Helen Twelvetrees und Conſtance Bennett machten aus ihren Häuſern kleine Feſtungen, indem ſie an jedes Fenſter ein Maſchinengewehr ſtellten. Außer dieſen Privatſicherungen quartierte ſich der Polizeichef James E. Davis mit fünfhundert Mann im Los⸗Angeles⸗Coliſeum, dort, wo 1932 die Olym⸗ piſchen Spiele ſtattfanden, ein. Die Polizeitruppe befindet ſich in ſtändiger Alarmbereitſchaft. Sie iſt mit Maſchinengewehren und Schnellfeuergewehren bewaffnet; außerdem ſtehen ihr Panzerwagen zur Verfügung. Kein Mann dieſer großen Schutzgarde darf ſein Gewehr aus der Hand laſſen. Selbſt während der Schlafſtunden muß er es bei ſich haben. Nach neueſten Meldungen wurde jetzt der Bandit Fred Kelly in ſeinem Heim in Los Angeles ver⸗ haftet. Man überraſchte ihn dabei, als er mit einem Sekretär des entführten Oelmagnaten Gettle tele⸗ phonierte und eine Summe nannte, die das Löſegeld für Gettle ſein ſollte. — Die Vorgänge im Gran⸗Chaco⸗Gebiet und die Kämpfe zwiſchen Bolivien und Paragnay ſind wie⸗ der mal Gegenſtand einer Unterſuchung des Völker⸗ bundskommiſſion geworden. Nach den eingetroffe⸗ nen letzten Berichten aus der Kampſsone tobt der Krieg mit unverminderter Heftigkeit fort, und es beſtehen keinerlei Anzeichen, die auf einen baldigen Friedensſchluß deuten laſſen. Wie die Ermittlungen ergeben haben, ſind geheime Mächte hinter den Ku⸗ liſſen am Werk, um jeden Verſuch einer Verſöh⸗ nungsaktion im Keime erſticken zu laſſen. An einer endloſen Fortſetzung der Feindſeligkeiten iſt vor ale lem die internationale Rüſtungsinduſtrie ſtark inter⸗ eſſiert. England, Frankreich und Amerika ſind die Hauptlieſeranten von Kriegsmaterial an die ſich be⸗ fehdenden Länder. Die Heere Boliviens und Para⸗ guays ſind mit den neueſten Errungenſchaften der modernen Kriegführung ausgerüſtet. Schwere Ar⸗ tillerie, Handgranaten und Minen gehören zu den gebräuchlichſten Waffen. Daneben natürlich Kampf⸗ flugzenge und Tanks. Neuerdings ſpielt das Gift⸗ gas eine entſcheidende Rolle. Wie verlautet, begegnen die Bolivianer immer größeren Schwierigkeiten bei der Rekrutierung ihrer Truppen. In allen Teilen des Landes ſind Stellen eingerichtet worden, um Freiwillige für das bolivia⸗ niſche Heer anzuwerben. Es liegt die Vermutung nahe, daß die indianiſche Bevölkerung wenig Luſt verſpürt, ſich in das Heer einreihen zu laſſen. We⸗ nigſtens laſſen aus La Paz eingetroffene Meldungen den Unwillen der Indianer für das Kriegshandwerk deutlich erkennen. Eine Abteilung bolivianiſcher Offiziere war in das Innere des Landes ausgeſandt worden, um die Rekrutierung von Fretwilligen un⸗ ter den Indianerſtämmen vorzunehmen. Die Offi⸗ ziere kehrten jedoch nicht wieder zurück, und das Kriegsminiſterium hegte Beſorgnis. Eine eingehende Nachforſchung enthüllte das tragiſche Los der Offi⸗ ziere. Die Offiziere hatten tatſächlich vermocht, eine Anzahl Indianer anzuwerben. Die Stammes⸗ häuptlinge lehnten ſich jedoch gegen die Rekrutie⸗ rung auf und verhinderten den Abtransport der Freiwilligen. Darüber hinaus nahmen ſie die Boli⸗ vianer gefangen und töteten ſie in ihrer unmenſch⸗ lichen Weiſe. Nach uraltem Indianerbrauch ſchlach⸗ teten ſie ihre Opfer ab, um ſie daraufhin am Spieß zu braten und das Fleiſch zu verzehren. Die boli⸗ vianiſchen Behörden haben eine ſtrenge Unter⸗ ſuchung eingeleitet und eine ſtrenge Beſtrafung die⸗ ſei Menſchenfreſſer in Ausſicht geſtellt. * — Die Seeleute unſerer Kriegsſchifſe ſind außer⸗ ordentlich tierliebend. Solange es eine Reichsmarine gibt, haben Tiere an Bord eine Rolle geſpielt. Da iſt der berühmte Ziegenbock der weiland„Viktoria Luiſe“, von dem Korvettenkapitän a. D. Fritz Otto Buſch im„Daheim“(70. Jahrgang Nr. 32) erzählt, daß er bei jeder Seekadettenbeſichtigung durch den Kaiſer die wohlwollend hingehaltene gefüllte Ziga⸗ rettentaſche mit einem eleganten Schwung ſeiner Zunge leerte, da iſt der Affe des alten Segelſchiffs „Charlotte“, Jumbo genannt, der bei der Sonntags⸗ predigt den Pfarrer ſo täuſchend in ſeinen Bewe⸗ gungen nachmachte, daß die Beſatzung nur mit Mühe die Ruhe wahrte.— Kapitän Buſch ſelbſt beſaß einen Dobermann auf S. M. S.„Regensburg“, bei Muſte⸗ rungen ſaß der Hund bei„Stillgeſtanden!“ eiſern mit geſpitzten Ohren neben dem linken Flügelmann. Wie die alte Marine, hat auch die junge Reichsmarine ihre Bordtiere. Auf der„Heſſen“ waren es lange Zeit zwei ſehr luſtige Naſenbären die überall herum⸗ turnten und nur beim Gefechtsdienſt in ihren großen Käfig auf dem Mitteldeck eingeſperrt werden mußten. Unſere Auslandskreuzer bringen regelmäßig ein Tier mit, das ſo lange an Bord bleibt, bis es zu groß und zu ungebärdig wird. Sehr beliebt ſind Bären, die beſonders gerne mit den Matroſen ſpielen, tanzen und ringen. Die Tiere an Bord haben ihren beſon⸗ deren Pfleger, meiſt einen Matroſen aus dem Bauernſtand, der mit Tieren umzugehen verſteht und nun in ſeiner Freizeit für ſeinen Schutzbefohlenen ſorgt. Jedes Schiff iſt beſonders ſtolz auf„ſein“ Bordtier, an dem die ganze Beſatzung mit rührender Liebe hängt. Kafſee IDEE der veredelte reine Bohnenkaffee C¹ Roman von Carola v. Crailsheim 353BBS—————— 10 Und wie vieles tauchte vor dem rückwärts ge⸗ wandten Blick wieder auf! Worte, die Wilhelm Ernſt bei dem und jenem Anlaß geſprochen. Anſichten, die er bekundete, Geſichtspunkte, von denen er geurteilt. Sie kramte alte Photos hervor, halb verblichene darunter, ſtockfleckige dazwiſchen, auf denen Wilhelm Ernſt als Kind, als Knabe, als Student zu ſehen war. Und erſchrak nachträglich vor dem Zug des Auf⸗ſich⸗geſtelltſeins, den jedes einzelne dieſer Photos offenbarte. Vor der Einſamkeit dieſer Bilder, die nichts mit Zufälligkeit zu tun hatte, ſondern tief be⸗ gründet um den Mund, im Blick der Augen, auf der aufſtrebenden, hohen ſchmalen Stirn lag. Vielleicht, dachte ſie dann wohl manchmal, wäre unſer Kind auch ſo geworden, ſo einſam und allein auf ſich ge⸗ ſtellt, ſo außerhalb der Dinge und zugleich ihnen leidenſchaftlich verbunden wie all dieſe Lauten, Welt⸗ lichen, Viel⸗zu⸗vielen. In einer ſchweren Stunde, Monate erſt nach Wilhelm Ernſts Heimgang, entſchloß ſie ſich, ſeinen Schreibtiſch zu durchforſchen, den ſie damals nur oberflächlich zuſammen mit Karl Lud⸗ wig geöffnet. Seine ſorgfältige, faſt pedantiſche Ord⸗ nung ſtarrte ſie an. Warfen in ihr eine Traurigkeit hoch, die ſie faſt hätte aufſchreien laſſen, herzzer⸗ reißend einſam wie ſie war, hier vor dem Schreib⸗ tiſch des Toten. Sie fand ein koſtbares Buchmeſſer, das er gern benutzt einen Kalender mit ſpärlichen Notizen. In einer Ledertaſche, ganz für ſich liegend, den Geburtsſchein des verſtorbenen Bübleins. Die Schublade wieder aufziehend, gewahrte ſie, ſauber ge⸗ bündelt, die Briefe, die ſie ſelbſt Wilhelm Ernſt ge⸗ ſchrieben. Ein Photo ſeiner Mutter kam in ihre Hände, das er ihr einmal gezeigt und das er be⸗ ſonders geliebt. Und endlich als Letztes— halb ver⸗ borgen, einen Brief, an ſie ſelbſt von Wilhelm Ernſts Hand geſchrieben. Bebend hielt ſie ihn— brachte es nicht übers 85 die weiße Glätte des Umſchlages zu zer⸗ reißen. Ein Brief von einem Abgeſchiedenen. Sonder⸗ bares Gefühl! Wie viele Monate ſind verfloſſen, ſeit ſie dich hinaustrugen, Wilhelm Ernſt? Iſt es nicht ſchon länger als eine Jahreszeit? Jetzt— jetzt reißen die Finger doch am Umſchlag! Entfalten den datumloſen Bogen. „Liebe Andri, wenn ich einmal nicht mehr bin—“ Ihre Augen trübten ſich. Kamen nicht weiter. Er⸗ hellten ſich wohl wieder. Aber das gequälte Hirn faßte den Sinn der einzelnen Worte nicht mehr. Es dauerte lange, bis ſie um den Inhalt des Briefes wußte. Er beſtand aus Liebe, lauter Liebe. Zartem Troſt, unausgeſprochener Sorge.„Du kannſt nicht allein bleiben—“ ſtand darin und weiter unten „. Hüber den Toten ſchwebe ein Traum—“ Das bedeutete, ſie ſeien entrückt und es ſei keineswegs un⸗ dankbar oder, wie die Menſchen dies hießen, Abſtand von denen, die gingen, zu gewinnen, ſondern vielmehr Gottes Oroͤnung. Andri küßte den Brief, barg ihn an ihrem Her⸗ zen. Regen flutete herab. Zaghafte erſte Sonne zog herauf. Tage voller Nebel waren, in denen das Gothaer Land wie Meeresbrandung lag, ſo weiß und geheimnisvoll bewegt. Eines Morgens ſchrien die Stare. Wo iſt jener Frühling, da Wilhelm Ernſt mir Veilchen pflückte? ſann Andri tränenüberſtröm⸗ ten Geſichts. Als die Himmelsſchlüſſel golden in den grünen Wieſen prangten, hielt ſie Katerine Tump⸗ ſens und Bobbys Verlobungsanzeige in den Hän⸗ den.„Wir heiraten bald,“ hieß es in dem fröh⸗ lichen Brief, der beilag.„Und erwarten Sie am Edinburgher Bahnhof, ſo oft ein Zug aus England kommt.“ Wider Willen mußte Andri bei der Vorſtellung lachen. Einmal kam auch eine Poſtkarte von Kon⸗ rad Lenn. Aus dem Hafen von Buenos Aires. Und viel ſpäter, um die Zeit der Jasminblüte, traf aus Oslo ein Brief ein von Heinrich Walram. Ein Zu⸗ fall ſetzte ihn in Kenntnis von Wilhelm Ernſt Denn⸗ ſtedts Ableben, ſtand darin. Er ſei zutieſſt er⸗ ſchrocken. Andri in ſo viel Traurigkeit zu wiſſen, bitte ſie, vollſtändig über ihn zu verfügen. Und wenn ſie allein ſei, ob Charlott und er ſie dann nicht bitten dürften, eine Zeitlang zu ihnen zu kommen. Andri las die guten Zeilen, in denen nichts ande⸗ res ſchwang als der Drang, ihr zu helfen, ihr ſeine Freundſchaft zu beweiſen. So habe ich denn vergeſſen, ihm ſeinerzeit Wil⸗ helm Ernſts Tod anzuzeigen, ſagte ſie ſich in Unbe⸗ greifen. Und antwortete ſofort an Charlott, wie dankbar ſie ihre Teilnahme empfinde. Erſt als der Brief ſchon abgeſchloſſen, ſiel ihr ein, daß ſie gar keine Er⸗ wähnung der Einladung getan hattte, weder in be⸗ jahendem noch verneinendem Sinn. Aber war ihr auch plötzlich, vielleicht durch Heinrichs Zeilen, der Drang nach Mitteilung und Kameradſchaft, der nach Menſchen wieder erwacht, nichts trieb ſie in das Haus, in dem ihre Leidenſchaft einſt begonnen und mit ihr ſo viel Schweres. Du kannſt nicht allein bleiben, hatte Wilhelm Ernſt geſchrieben? Es war, als begreife ſie erſt jetzt nach Monaten dieſen einen Satz. Frühlingstage voller Melancholie folgten nun. Dieſes wachſende Begreifen, daß ſie, Andri Denn⸗ ſtedt, noch lebe, daß ſich in ihr noch etwas wie Sehn⸗ ſucht rege. Dieſe Mahlzeiten, allein am großen Eß⸗ tiſch ſitzend, allein Wilhelm Ernſts leerem Stuhl gegenüber, Antons ſtille Bewegungen hinter, neben ſich, wenn er die Speiſen auftrug, abſervierte, dieſe rührende Fürſorge, in der er ſich nie genug tat und die ſo beklemmend in ihrem Zuviel wirkte. Oh, dieſe Teeſtunden, in denen der Laut des Löffels, der an die Taſſe ſtieß, ſo erſchreckend nach⸗ klang. Oh, dieſe Abende, in denen Andris Hand über die Taſtatur des Klaviers glitt und nichts fand als Erinnerungen...! Du kannſt nicht allein blei⸗ ben, Andri? War es dies? Tage, Wochen, Monate. Die Schmetterlinge des Sommers flatterten durch die Bläue. Wieviele Meilen durchſegelt ihr!, dachte Andri, ihnen nachſchauend. Dann lief ſie plötzlich, holte Atlanten, Karten, Kursbücher. Dachte: ich will rei⸗ ſen, Ich will Schweden ſehen, von dem Wilhelm Ernſt mir erzählt hat, und Südfrankreich. Ich will durch die Rue julice coeur gehen und die zwei Marien ſchauen. Heinrich war es wohl, der ſie mir geſchildert. Und Charlott ſprach von den Platanen⸗ ſtraßen der Provennee Ich bin ja frei, überkam es Andri, als habe ſie dies nie bedacht, kann gehen, wohin es mich treibt, fahren, wohin ich Luſt habe. Niemand vermißt mich. Ich kenne auch noch ſo wenig von der Welt. War ich denn ganz verſunken? Das einzig Schwierige war nur: wohin gehe ich zuerſt? Nach Süden? Nach Weſten? Anton war erfreut, daß Andri das Auto beſtellte. Er war ſchon drauf und dran geweſen, ihr zu ſagen, ſie müſſe manchmal ausfahren. Sich nicht mehr ſo ganz abſchließen. Es ging nach Gotha. Zum Photographen. Ein Paßbild wurde aufgenommen. Ein paar Tage dar⸗ auf fuhr Anton ſeine Herrin nach Frankfurt. Sie bedurfte dringend einiger leichter Sommerſachen, Kleider, Wäſche, Schuhe. Wie lange war ich in keiner Stadt mehr! ver⸗ wundert ſich Andri, das flutende Leben der Großſtadt betrachtend. Wie lange aß ich in keinem eleganten Reſtaurant mehr! Und wie lange iſt es her, daß ich einen Laden betrat! Die Paßformalitäten für eine weite Reiſe wie die geplante verzögerten ſich etwas. Und ſeltſam: Andri war es ganz recht. Jetzt, wo es galt, Abſchied von der Faſanerie zu nehmen, mochte ſie ſich plötzlich nicht mehr trennen. Die Roſen taten ihr leid, die aufblühen würden, ohne daß ein anderes Auge als das des Gärtners ihre Schönheit genoß. Ebenſo die Levkojen, deren Duft Wilhelm Ernſt beſonders geliebt. Und den ſurren⸗ den Laut der dengelnden Senſen im hohen Mittag. Sie dachte: wo werde ich ſein, wenn die Hagebutten rot ſind und die Pflaumen blau? Sie ſchlenderte durch den ſtillen Garten, den erſten Stern erwartend, wie ſie es ſo oft mit Wilhelm Ernſt getan. Hinter ihr lief, erhitzten Geſichts, die kleine Elvira mit einem Telegramm. Fortſetzung folgt. Sreiec Nene Maunheimer Zeitung“ Mittatß⸗Ansgabe 7. Seite Nummer 223 Eine aufſchlußreiche Niederlage Geſetzt den Fall, der deutſche Sturm hätte in dieſem öritten Spiel gegen Derby County wiederum fünf Tore erzielt: zweifellos hätten ſich die 20000 Zuſchauer im prächtigen Rheinſtadion zu Düſſeldorf ebenſo gefreut, wie ſich die Frankfurter und die Kölner zu freuen allen Anlaß hatten. Allein, es war vielleicht ganz gut, daß es dies⸗ mal ſo gekommen iſt. Dieſe überraſchende, aber nach der Leiſtung der deutſchen Elf durchaus verſtändliche Nieder⸗ lage, hat zunächſt einmal der da und dort feſtzuſtellenden, allzu roſaroten Beurteilung unſerer Ausſichten für Ita⸗ lien einen kleinen Dämpfer aufgeſetzt, Es kann nichts ſchaden, rechtzeitig daran erinnert zu werden, daß im Fuß⸗ ball theoretiſche Erwägungen auch dann von unberechen⸗ baren Größen ſtark beeinflußt werden, wenn die Rechnung einfach und richtig erſcheint. Sie hat ferner Aufklärung über die Beſetzung verſchiedenr Poſten in der deutſchen Mannſchaft gebracht, was in negativer Hinſicht mindeſtens ebenſo begrüßenswert iſt wie in poſitiver. In dieſer Be⸗ ziehung hat gerade dieſes dritte Spiel wertvolle Finger⸗ zeige gegeben. Es handelt ſich an erſter Stelle um die Beſetzung des Mittelläuferpoſtens. Daß dabei die bereits in unſerer Betrochtung zum Frankfurter Derby⸗County⸗Spiel ein⸗ gehend beſprochene„engliſche Methode“ eine weſentliche Rolle ſpielt, iſt ebenſowenig verwunderlich wie die Tat⸗ ſache, daß dieſes„Nerzſche Syſtem“ auch in dem Düſſeldor⸗ ſer Spiel ſtark zur Diskuſſion ſtand. Zwar hauptfächlich nur als Geſprächsſtoff ouf allen Rängen, indeſſen ließen ſich auch diesmal Uebereifrige nicht durch den in der Preſſe bekanntgegebenen Wunſch des Bundestrainers von Zu⸗ rufen wie„Szepan vor“,„Söepan mitſpielen“ und„Szepan angreifen“ abhalten. Was den letztgenannten Zuruf an⸗ geht, ſo erſcheint er unbedingt berechtigt, denn es war mitunter erheiternd mitanzuſehen, wie der„dritte Ver⸗ teibiger“ Szepan vor dem anrückenden Stürmer immer mehr in bedrohliche Tornähe zurückwich, anzugreifen. So war die Anweiſung beſtimmt nicht ge⸗ meint... Berüchſichtigt man ferner, daß Szepan im Nah⸗ kampf oft den kürzeren zog und daß er kaum einen ver⸗ wertbaren Abſchlag herausbrachte, ſo läßt ſich leicht er⸗ meſſen, daß er an den Erfolg Münzenbergs in Frankfurt und Benders in Köln bei weitem nicht heranreichen konnte. Man muß ihn— wie von uns erwartet— als ein Opſer der Defeſivtaktik betrachten, doch bleibt die Wahl nur zwi⸗ ſchen Münzenberg und Bender! Offen mag dabei für den Augenblick die Frage bleiben, ob es zweckmäßig war, über die ganze Spieldauer an dieſer Taktik feſtzuhalten, obwohl das Spiel von der 15. Minute ab:0 verloren ſtandl) 8 Die zweite Erkenntnis war das Ausſcheiden des Münch⸗ ner Wackeroners Streb. Es beſteht wohl kein Zweiſel darüber, daß dieſer Spieler bei aller Veranlagung auſ allzu raſchem Wege und ohne die erforderliche kritiſche Prüfung andere Kondidaten wie Appel⸗Berlin, Größle⸗ Mannheim u. a. überholt hat! Oehm und der Hamborner — rangieren weit vor ihm. Im gangen war die äuferreihe, da auch Janes unter Form ſpielte, derart ſchwach, daß darauf zum großen Teil die Erfolgloſigkeit des Angriffs zurückzuführen war, denn in fünf Fällen ging das Zuſpiel viermal zum Gegner. Der Angriff hatte eine unerwartete Beſetzung ge⸗ funden; es iſt nicht erſichtlich, weshalb man nicht Conen ſpielen ließ oder für ihn einen andern Mittelſtürmer zwi⸗ ſchen dem Waldhöfer Siffling und dem Benrather Hohmann den Sturm führen ließ oder in der Halbzeit entſprechend änderte. Siffling kam zwar ſo zu Sturmführerehren, in⸗ deſſen zwiſchen zwei Verbindern und vor einer Läuferreihe, daß es ein Kunſtſtück geweſen wäre, zum Erfolg zu kom⸗ men!(Das eine Tor allerdings hätte er unbedingt machen müſſenſ) So blieb dieſer Sturm ein zuſammenhangloſes Gebilde, das ſelten zu erfolgverſprechenden Angriffen kam und außerdem noch verſchiedene klare Ausgleichsmöglich⸗ keiten verſchenkte, nachdem da vorne keiner mehr von dem allgemeinen Strudel des Mißlingens einfachſter Stärmt⸗ handlungen verſchont blieb. Angeſichts der im ganzen müßi⸗ en Leiſtung des deutſchen Sturmgefüges ſoll ein allzu ſtrenger Maßſtab an die, Einzelleiſtungen nicht gelegt werc⸗ den. Wollte man dies tun, ſo müßte man ſagen, daß der Wormſer Fath ſchon ganz andere Spiele gezeigt hat, als dies Kobierſki biesmal(und Politz in Frankfurt) gelang. Es darf und muß aber geſogt werden, daß Siffling dem Sturm in Frankfurt als Verbinder weit mehr nützte, als diesmal als Mittelſtürmer und daß das ungemein zügige Spiel Conens in der deutſchen Elf kaum vermißt werden kann. Da Noaks Stellung in der erſten Beſetzung des Sturms überdies ſtark erſchüttert erſcheinen muß, hätte das letzte Spiel in Dortmund in erſter Linie über die urſprünglich vorgeſehene Aufſtellung Siffling— Conen— Hohmann Aufſchluß zu bringen, da dies nach wie vor die gegebene Löſung zu ſein ſcheint. 5 Böllig geklärt erſcheint die Froge der Verteidigung: der Hamburger Viktorianer Schwarz lieferte die beſte Partie in Her deutſchen Elf und verfügt über ſolche Vorzüge eines Verteidigers, daß in ihm der gegebene Partner Haringers zu erblicken iſt. Auch Kreß hat ſeinen Poſten mit ſeiner Leiſtung in Düſſeldorſ allem Anſchein nach befeſtigt. „Aebermüdete deutſche Mannſchaft“ Das Urteil nach der Düſſeldorfer Niederlage Die deutſche Auswahlmannſchaft hat im Düſſeldorfer Spiel gegen Derby County enttäuſcht. Die Fachleute urtei⸗ len aber allgemein dahin, daß dieſes Verſagen nicht tragiſch zu nehmen ſei, denn es habe offenſichtlich triftige Gründe gehabt. Der größte Teil der in Düſſeldorf verwendeten deutſchen Spieler ſei völlig übermüdet geweſen. Leute wie Janes, Noack, Siffling, Haringer abſolvierten innerhalb von ſechs Tagen ihr öͤrittes ſchweres Spiel, damit aber nicht genug, ſie waren in der Zwiſchenzeit auch noch einer an⸗ ſtrengenden Kurſustätigkeit unterworfen. Schließlich konnte es auch nicht von Schaden ſein, wenn die Mannſchaft ein⸗ anſtatt beherzt mal eine kalte Duſche erhielt, allzu leicht hätte ſie ſonſt in eine gewiſſe Selbſtüberſchätzung und Sorgloſigkeit geraten können. Süddeutſche Elf für Saarbrücken geändert In der ſüddeutſchen Fußball⸗Mannſchaft, die am Pfingſt⸗ ſonntag in Saarbrücken gegen Weſtdeutſchland ſpielt, hat es einige Aenderungen gegeben. Die Verteidigung ſpielt jetzt mit Konrad⸗Kaiſerslautern und Schmoll⸗VfR Mannheim, Größle⸗Neckarau wird auf dem Poſten des linken Läufers durch den Waldhöfer Kiefer erſetzt und im Sturm ſteht an Stelle von Theobald⸗VfR Mannheim der Feuerbacher Förſchler linksinnen. Paulſen tödlich verunglückt Ein alter Internationaler des deutſchen Fußballs Bei einem Zuſammenſtoß zwiſchen einem Perſonenkraft⸗ wagen und einem Straßenbahnzug iſt in der Nacht zum Donnerstag in Halle a. S. der bekannte ehemalige Inter⸗ nationale des Deutſchen Fußball⸗Bundes, Paulſen, tödlich verunglückt. Paulſen, deſen bürgerlicher Name Kemp⸗ ner war, erlitt als Inſaſſe des Kraftwagens eine ſchwere Verletzung der Halsſchlagader und iſt bald nach ſeiner Ein⸗ lieferung ins Krankenhaus geſtorben. Kempner nahm in einer Zeit, als auf den Schulen den für den Fußballſport begeiſterten Jungens vielfach noch Schwierigkeiten gemacht wurden, den Decknamen Paulſen an. Er ſpielte unter ͤͤieſem Namen zunächſt in Weißenfels, zeigte aber ſchon als Schüler ſo hervorragende Leiſtungen, daß ihn Wacker Halle für ſeine erſte Mannſchaft ent⸗ deckte und nach Halle holte. Später ging Paulſen dann zum BfB Leipzig. Paulſen war ohne Zweifel zu ſeiner Zeit einer der befähigſten deutſchen Fußballſpieler. Er ſpielte mit gleichem Erfolg Mittelſtürmer und Linksaußen. Zahlloſe Male ſtand er in Leipziger Stadt⸗ und mittel⸗ deutſchen Verbandsmannſchaften. Der Deutſche Fußball⸗ Bund ſtellte ihn abee auch ſechsmal in die Nationalmann⸗ ſchaft. In den Jahr 1 1924/5 wirkte Paulſen in den Spie⸗ len gegen Schweden(zweimal), Italien, Schweiz, Holland und Finnland mit. Paulſen war aber nicht nur ein⸗ ſeitig Fußballſpieler, er galt auch als ausgezeichneter Leicht⸗ athlet und hat auf dieſem Gebiet vor allem im Weitſprung ſchöne Erfolge erzielt. Ueber die menſchlichen Qualitäten des auf ſo trogiſche Weiſe ums Leben gekommenen Kemp⸗ ner⸗Paulſen hört man nur die beſten Urteile. Woher kommt die Länge unſerer Laufſtrecken? Warum wir 400 und 800 Meter laufen? In der deutſchen wie auch in der internationalen Leicht⸗ athletik ſind ſeit dem Entſtehen dieſes Sports als allgemein gebräuchliche Laufſtrecken folgende üblich: 100 Meter, 200 Meter, 400 Meter, 800 Meter und 1500 Meter, zu denen dann ſpäter die langen Strecken über 5000 Meter und 10 000 Meter gekommen ſind. In dieſen Strecken werden unſere Meiſterſchaften wie auch die faſt aller Länder und auch die Weltmeiſterſchaften bei den Olympiſchen Spielen zum Aus⸗ trag gebracht; nur England mit ſeinen Dominions hält noch an den Hardsſtrecken feſt, nachdem die Vereinigten Staaten von Nordamerika auch ſeit dem vorigen Jahre zu den Meterſtrecken übergegangen ſind. Wenn man ſich den Urſprung der Länge dieſer Strecken überlegt, die über doch eigentlich ganz ungewohnte und un⸗ gebräuchliche Entfernungen gehen, wie das für 400, 800 und 1500 Meter zweifellos der Fall iſt, dann liegt die Annahme nahe, daß die Länge unſerer Laufbahnen, die mit 400 Meter am allgemeinſten und zweckmäßigſten bemeſſen iſt, dieſe Länge der Laufſtrecken verurſacht habe. Dem iſt jedoch nicht ſo. Dieſe Länge unſerer Laufbahnen hat ſich erſt viel ſpäter durchgeſetzt, als dieſe Strecken ſchon all⸗ gemein gelaufen wurden, ja die 400 Meter⸗Bahn iſt eigent⸗ lich erſt nach dem Kriege die allgemein⸗gültige Normalbahn geworden. Bei den wenigen Bahnen, die vorher gebaut worden ſind, gab es noch gar kein Syſtem, keine Richtlinien. So hatte z. B. die 1913 gebaute Bahn des Deutſchen Sta⸗ dions bei Berlin, der erſten großen Kampfbahn in Deutſch⸗ land, die jetzt in die Olympia⸗Kampfſtätte umgewandelt wird, eine Länge von 600 Meter. Als die Leichtathletik bei uns noch in den Kinderſchuhen ſteckte und allmählich begann, ein feſtes Gefüge anzunehmen, beſtimmte Regeln zu er⸗ halten, gab es überhaupt noch keine Laufbahnen bei uns, es wurde auf den Fußballplätzen gelaufen, auf denen eine behelfsmäßige Bahn abgekreidet oder mit Bändern abgeſteckt wurde. Die Länge unſerer Lauſſtrecken hat einen anderen Ur⸗ ſprung. Unſere Lehrmeiſter in den leichtathletiſchen Uebungen waren bekanntlich die Engländer. Es war nur ganz natürlich und ſelbſtverſtändlich, daß dieſe auch in Deutſchland die Laufwettbewerbe über die bei ihnen ge⸗ bräuchlichen Strecken austrugen. Maßgebend für ſie iſt die Meile, ſie iſt die Einheit, von der ſie ausgehen. Dieſe beträgt nach unſerem Maßé 1609,92 Meter. Davon wurde die halbe Meile und weiter die Viertelmeile abgeleitet, alſo die Strecken über 804,66 Meter und 402,33 Meter. Dieſe waren es, die, zuſammen mit der über 100 Hards, was 91,44 Meter entſpricht, zuerſt bei uns gelaufen wurden, wobei die ganze Meile die lange Strecke bedeutete; längere Entfernungen wagte man noch nicht zu nehmen. Sogar die erſten deutſchen Meiſterſchaften, wenn ſie dieſen Waſſerballübungsſpiele der Nationalmannſchaft Vfingitkurſe in Frankſurt und Darmſtast Die geplanten Uebungsſpiele der deutſchen Waſſerball⸗ Nationalmannſchaften ſind nun für die Pfingſtfeiertage zu⸗ ſtandegekommen. Dank dem Entgegenkommen der Frank⸗ furter Stadion G. m. b. H. kann an den beiden Tagen im Frankfurter Schwimm⸗Stadion ein Olympia⸗Vorbereitungs⸗ kurſus für die A⸗ und B⸗Mannſchaft durchgeführt werden. Sicherlich werden dieſe Spiele ſtark zur Weiterbildung unſerer National⸗Sieben beitragen. Vom Verband wurden 18 Spieler eingeladen. Mit der Teilnahme folgender Leute kann gerechnet werden: Heiko Schwartz⸗Köln, Gunſt⸗Hannover, Dr. Schürger und H. Lemp(Nürnberg), Kleis und Schrag(Ludwigsburg), Hein⸗ richs, H. Schulze, Reulecke, Heins, P. Günther, Amann und J. Rademacher(ſämtlich Magdeburg). UünDie Teilnehmer wohnen ſämtlich im Schwimmſtadion und werden nicht nur in bezug auf ihr Waſſerballkönnen, ſondern auch ſchwimmeriſch auf Herz und Nieren geprüft. Do gibt es an beiden Tagen Schwimmwettkämpfe über 100, 200 und 400 Meter, an denen noch die bekannten Olympia⸗ Kandidaten Witthauer, Schrag(Ludwigsburg), Lorey⸗ Frankfurt, Struck⸗Offenbach, Heinrich und Franz(beide Frankfurt) beteiligt ſind. Für die Waſſerballſpiele ſind als Gegner einerſeits die beiden Gaumannſchaften des Gaues XIII des DS and der DT vorgeſehen, andererſeits eine Frankfurter und eine Darmſtädter Stadtmannſchaft. Am Montag vormit⸗ tag werden die beiden deutſchen Auswahl⸗Mannſchaften in Darmſtadt zwei Spiele gegen die Darmſtädter Sie⸗ ben im Hochſchul⸗Stadion durchführen.— Weitere Kurſe ſind noch in Hannover am 2. und 3. Juni und in Weſt⸗ deutſchland für 9. und 10. Juni geplant. Sämtliche Kurſe ſtehen unter der Leitung von Verbands⸗Waſſerballwart Hoffmann⸗Nürnberg. Schweizer Fußhall-Elf probte Weſtham United mit:1(:0) geſchlagen Die Schweiz beſtritt ihre Generalprobe für die Fuß⸗ ball⸗Weltmeiſterſchaften mit einem Spiel ihrer Internatio⸗ nalen gegen die engliſche Profeſſional⸗Mannſchaft Weſtham United(II. Klaſſe). Das Spiel fand auf dem Grashoppers⸗ Platz vor 10 000 Perſonen ſtatt. Die Briten zeigten die beſſere Technik und waren auch im Feldͤſpiel überlegen. Aber die Eioͤgenoſſen brachten die größere Durchſchlagskraft auf und ſiegten ſchließlich auch mit einigem Glück:1. Die erſte Halbzeit verlief torlos. Nach einer Umſtellung ge⸗ wann das bis dahin wenig befriedigende Spiel der Schwei⸗ zer etwas an Qualität. Zwar konnten die Briten in der 12. Minute durch ihren Mittelſtürmer in Führung gehen, aber ſchon 10 Minuten ſpäter kamen die Schweizer durch turnier bei„Rot⸗Weiß“ Berlin an den Start. einen Zufallstreffer von Abegglen II zum Ausgleich. Abegglen II und Jaeggi ſorgten dann im Endſpurt für den Sieg der Schweiz. Bei den Eidͤgenoſſen fehlten die guten Kräfte von Ser⸗ vette Genf. Auſchließend Tribünen⸗Brand Auf dem Grashoppers⸗Platz in Zürich hatte am Mittwoch abend das Probeſpiel der ſchweizeriſchen Nationalmann⸗ ſchaft gegen Weſtham United ſtattgefunden. Noch in der gleichen Nacht, Donnerstag früh 2 Uhr, iſt dann die große Tribüne des Platzes in Brand geraten. Innerhalb einer Stunde war die Tribüne mit ihrer geſamten Inneneinrich⸗ tung bis auf die Grundmauern abgebrannt. Der Schaden iſt beträchtlich, aber durch Verſicherung gedeckt. Man ver⸗ mutet, daß eine Brandſtiftung vorliegt. 88 Frankreichs Auswahl in Tarbes 10:4 geſchlagen „Deutſchlands Boxſtaffel, die vor wenigen Tagen bei ihrem erſten Frankreich⸗Start in Toulouſe eine 519⸗Nieder⸗ lage hinnehmen mußte, blieb am Mittwochabend in der ſücfranzöſiſchen Stadt Tarbes, wo abermals eine franzö⸗ ſiſche Auswahl den Gegner abgab, mit 10:4 Punkten erfolg⸗ reich. In der franzöſiſchen Stoffel betätigten ſich auch dies⸗ mal wieder drei Landesmeiſter, die jedoch mit einer Aus⸗ nahme glatt geſchlogen wurden. Spannagel und Fluß ſchlugen im Bantam⸗ bzw. Leichtgewicht Fayot 1 und Longlaney, dagegen kommt die neuerliche Niederlage von Europameiſter Otto Käſtner doch etwas überraſchend. Die Ergebniſſe vom Fliegengewicht aufwärts wa⸗ ren: Foyot 2 ſchlug Rannſilber⸗Deutſchland n.., Span⸗ nagel⸗Deutſchlond ſchlug Fayot 1 n.., Walter ſchlug Otto Käſtner⸗Deutſchland n.., Fluß⸗Deutſchland ſchlug Lon⸗ graner n.., Prodel⸗Deutſchland ſchlug Corneille n.., Stein⸗Deutſchland ſiegt durch Disqualifikotion über Oget, Fice⸗Deutſchland ſchlug Garcia nach Punkten. —— Beſte Tennisklaſſe geht bei dem bebeutonellen, Pfgrel. er delt⸗ ſchen Spitzenklaſſe der Domen und Herren ſteht ein ſtarkes ausländiſches Aufgebot gegenüber. U. a. haben der Ita⸗ liener Palmieri, Rogers⸗Irland, Vodicka⸗Prag, die Auſtra⸗ lierinnen Frl. Hartigan und Fr. Hopmann und die Kali⸗ fornierin Elizabeth Ryan gemeldet. Eine glänzende Beſetzung hat die Saarbrücker Ruder⸗ regatta am 25. und 27. Mai gefunden. 55 Vereine aus allen Teilen des Reiches haben 254 Boote mit 1998 Rude⸗ rern gemeldet, ſo daß zahlreiche Rennen geteilt werden —5 09 und insgeſamt 42 Entſcheidungsrennen ausgefahren werden. Titel ſchon verdienen— 1892 in Berlin— wurden nach dieſen engliſchen Maßen ausgetragen. So waren die Lauſſtrecken bei den allererſten Sport⸗ feſten, die auſ deutſchem Boden in den neunziger Jahren abgehalten wurden, bemeſſen, und daher erklärt ſich die Länge unſerer jetzigen Laufſtrecken, denn dieſe uns Deut⸗ ſchen doch zu unbequemen Maße wurden bald auf 400 und 800 Meter abgerundet, während man für die ganze Meile die unſerem metriſchen Syſtem beſſer ent⸗ ſprechenden 1500 Meter nahm. Beſonders wichtig war es, daß bei den erſten Wettlämpſen von internationaler Be⸗ deutung, bei den erſten Olympiſchen Spielen, die 1895 veranſtaltet wurden, ſich das metriſche Maß dank des Schiw⸗ fers dieſer Spiele, des Baron de Coubertin, der ja Franzoſe war, durchſetzte. So iſt es gekommen, daß nicht nur Deutſchland, ſondern die ganze Welt nach dieſen Maßen ihre Lauſwettbewerbe durchführt, anſtatt der uns und faſt allen Ländern doch eigentlich beſſer liegenden Strecken von 500, 1000, 2000 Meter. Bei den langen Strecken, die ſehr viel ſpäter dazu gekommen ſind— erſt bei den Olympiſchen Spielen von 1912 wurden ſie aufgenommen—, kam gleich von vorn⸗ herein das metriſche Syſtem auf, wie es ja bei der 5000⸗ und 10 000⸗Meter⸗Strecke zum Vorſchein kommt. Vorher, ſeit 1910, gab es bei uns eine 7500⸗Meter⸗Strecke, die das Maß für eine deutſche Meile iſt. 1918 wurde darin die letzte deutſche Meiſterſchaft ausgetragen. Seit 1919 haben wir dafür deutſche Meiſter im 5000⸗ und 10 000⸗Meter⸗ Lauf, den international gültigen Strecken. Dr. 0. Pferdeſport Hoppegarten(17. Mai) 1. Vollmond⸗Rennen. 3450 Mk., 1200 Meter: 1. P. Winfrida(Varga); 2. Ideolog; 3. Lonſky. 92 2. Dorn⸗Rennen. 2350 Mk., 1400 Meter. Dreij. Maiden. Lehrlingsreiten: 1. Geſt. Erlenhofs Inland(H. Thiel); 2. Ixia; 3. Feldſoldat. Toto: 50; Platz: 16, 183, 51. Fer⸗ ner: Geländeritt, Augur, Jagdſprung, Liſa. 3. Potrimpos⸗Rennen. 2950 Mk., 1600 Meter: Ausgl. 2: 1. R. Samſons und O. Blumenfelds Raſputin(Grabſch; 2. Blaſon; 3. Herzober. Toto: 37; Patz: 16, 13, 12. Fer⸗ ner: Heimwehr, Leidensweg, Atmann, Heuchler, Amön. 4. Preis der Nachtigall. 3450 Mk. 2000 Meter: 1. F. H. Lampes Bittſteller(O. Schmidt); 2. Roſenfürſt; 3. Her⸗ 205. Toto: 67; Platz: 34, 24. Ferner: Widerhall, La⸗ redo, Eligius. 5. Botſchafter⸗Rennen. 4050 Mk., 1800 Meter: 1. Freifr. v. Oppenheims Blinzen(W. Printen); 2. Medikus; 3. Farneſe. Toto: 16. 6. Peter⸗Rennen. 2350 Mk., 2400 Meter. Verkaufs⸗ rennen: 1. A. Horaleks Marcus Antonius(Osw. Müller); 2. Marie; 3. Peraſperum. Toto: 20, Platz: 12, 18. Fer⸗ ner: Radetzki, Eroica, Melampos. 7. Pumpernickel⸗Rennen. 2950 Mk., Ausgl. 3, 1600 Meter: 1. Geſtüt Ebbeslohs Kaſtroper Huſar(R. Zach⸗ meier); 2. Honorius; 3. Roman. Toto: 160; Platz: 30, 23, 19. Ferner: Loe, Valentin, Lerchenau, Oſaka, Senator, Parzenländer, Jawort. Doppelwette: Raſputin— Bittſteller 304:10. Literatur *„Auf in den Harz— zum Hexenſabbat“. Unter dieſer bezeichnenden Ueberſchrift bringt die neueſte Nummer der „Deutſchen Sport⸗Illuſtrierten“ eine inter⸗ eſſonte Reportage ihres Motorſport⸗Mitarbeiters über die Dreitagefahrt im Harz, die nach übereinſtimmendem Urteil unerhörte Anforderungen an Fahrer und Material ſtellte. Die Leichtathletik⸗Berichterſtattung wird mit einer Inter⸗ nationalen Rundſchau, die ſich vor allem mit den„Fabel“⸗ Leiſtungen der Amerikaner beſchäftigt, eingeleitet. Einer kritiſchen Würdigung aus fachmänniſcher Feder iſt das Er⸗ gebnis des Schmeling⸗Paclino⸗Kampfes in Barcelona unterzogen. Höhepunkͤte der Fußball⸗ und Handball⸗Saiſon gab es am Sonntag mit der Ermittlung der Teilnehmer an den Vorſchlußrunden um die Deutſche Meiſterſchaſt eine ſtattliche Zahl, über die in Bild und Wort alles Wiſſenswerte zu leſen iſt. Schließlich trennen uns von der Fußball⸗Weltmeiſterſchaft in Italien nunmehr nur noch reichlich zehn Tage, es iſt daher ſelbſtverſtändlich, daß den Uebungsſpielen der DiFB⸗Elf gegen Derby County ein breiter Raum zur Verfügung ſteht. Die„Deutſche Sport⸗ Illuſtrierte“ iſt bei allen Buch⸗ und Zeitſchriftenhändlern —— Sport⸗Verlag, Stuttgart⸗W., Auguſtenſtr. 15, erhältlich. * Begleitmuſik zur Körperſchulung, 36 Muſikſtücke für Klavier von Reinhard Schneider, Format 2027 Zenti⸗ meter. Wilhelm Limpert⸗Verlag, Berlin SW. 68, Ritterſtraße 75. Die vorliegenden Muſikſtücke ſollen als Begleitmuſik im Dienſte einer kraftvollen Kör⸗ perſchulung ſtehen. die verſchiedenen Bewegungen ſtützen und zu ſtraffer, willensbildender Ausführung antreiben. Die Aufgabe der Körperſchulung iſt, Hemmungen in einem oft durch ungeſunde Lebensgewohnheiten verbildeten Kör⸗ per zu überwinden und durch natürliche und lebendige Formen den Perſönlichkeitswert zu ſteigern, der vor allem in Haltung und Gang ſein deutſches Gepräge erhält. Die geſchickte Anoroͤnung nach Marſch— Schwung— Sprung — Laufen und Hüpfen läßt erkennen, daß beim Geſtalten der Muſik der Praktiker auch das Einleben in die ein⸗ zelnen Bewegungsformen vorzüglich verſtand. Der mit Unrecht vernachläſſigte 4⸗Marſch hat den Vorzug vor dem -Marſch, daß bei ihm vor allem bei Gehübungen die be⸗ tonte Bewegung gleichmäßig auf beide Körperſeiten ver⸗ teilt wird. Die Stücke zum Schwung ſind meiſt breiter und herber gehalten als der vielgebrauchte Walzer, der oft große Zugeſtändniſſe im Tempo machen muß wenn ein weites Sichausſchwingen erzielt werden ſoll. Den kräftigen Schwungübungen mit oder ohne Belaſtung iſt die wuch⸗ tigere Art dieſer Muſikſtücke angepaßt. In den Stücken zum Sprung wird dieſer durch die gehaltenen Schläge aus⸗ gelöſt. Die kleinen Tänze ſollen zur Anwendung gelernte Bewegungsformen anregen und Freude bringen. Dieſ⸗ neue Notenbuch wird ſicherlich eine wertvolle Bereicherung 3 unſeres Muſikſchatzes ſein. Vollschutz gibt immer den Ausschleg, s0 auch beim Aurodl- Essolub bietet᷑ Vollschutz und lcostet trotzdem nicht mehr als Teil- schutz. Werum aber mit reilschutz zufrieden sein, wenn Vollschutz nicht mehr kostet? Teilschutz o Vollschutz ⁊ * Whtentnens Oeln Cele aus verplombten Ver- koufseinrichtungen! 5 — S Freitag, 18. Mai 1934 Beichsbank Mannheim im Jahre 1933 4,547 Rird. Umsaß gegen 4,729 Nird. im Vorjahr Wenn man den ſoeben der Oeffentlichkeit übergebenen Berwaltungsbericht der deutſchen Reichsbank für dus Jahr 1689 durchblättert, findet man neben den bereits bekannten allgemeinen Ausführungen eine Reihe bemerkenswerter Angaben über die Umſatzgeſtaltung bei den ein⸗ zelnen Reichsbankſtellen bzw. Hauptſtellen. Ihre Zahl iſt im vergangenen Jahre durch Aufhebung der Anſtalt Glatz von 101 auf 100 verringert, während die der Reichsbanknebenſtellen auf 355 geſtiegen iſt. Weiſt der Geſamtumſatz der Reichsbank auch im Jahre 1933 noch einen Rückgang um 33,6 auf 644,7 Milliar⸗ den Mark auf, ſo zeigen ſich doch in Auswirkung der Wirtſchaftsbelebung ſehr deutlich die Tendenzen zum Auf⸗ ſtieg. Während nämlich im Jahre 1932 ſämtliche Reichs⸗ bankſtellen fallende Umſätze zu verzeichnen hatten, ſind im Fahre 1933 unter Einwirkung der Regierungsmaßnahmen bei nicht weniger als 26 Reichsbankſtellen Umſatzſteigerun⸗ gen feſtzuſtellen. Bei der Reichsbank Maunheim, zu deren Bezirk die Unteranſtalten Heidelberg und Weinheim gehören, be⸗ lief ſich der Geſamtumſatz aus Giro⸗Wechſel, Deviſen⸗ und Lombardverkehr im Jahre 1933 auf 4347,2 Millionen gegenüber 4729,6 Millionen im Vorjahr. Das bedeutet mithin einen Umſatzrückgang um 382,4 Mill. /. Im einzelnen geſtaltete ſich die Entwicklung in den ein⸗ zelnen Geſchäftszweigen unſerer Reichsbank wie folgt: Der Hauptanteil der Umſätze entfiel wie bei allen Zweig⸗ anſtalten auf den Giroverkehr(einſchließlich der nicht zu Laſten eines Girokontos ausgeführten Fernüberwei⸗ ſungen). Er betrug im Jahre 1933 3936,1 Millionen 4 gegenüber 4322,5 Millionen im Vorjahr. Weſentlich ge⸗ ringer ſind die Umſätze im Wechſelverkehr(In⸗ Landswechſel und ⸗ſchecks), die ſich auf 183 Millionen be⸗ liefen, während ſie im Fahre 1932 mit 247,5 Millionen 1 feſtgeſtellt wurden. Der Deviſenverkehr hat in Auswirkung der Lage am Exportmarkt keine einheitliche Entwicklung genommen. Bei unſerer Reichsbank ſtieg er von 121,8 Millionen im Vorjahr auf 172,1 Millionen 4 im abgelaufenen Berichtsjahr. Im Lombardverkehr kam der heimiſche Reichsbankbezirk auf 56 Millionen Um⸗ ſatz gegen 37,8 Millionen im Jahre 1932. Unter den 100 Reichsbankſtellen bzw. Hauptſtellen findet man ihrem Umſatz nach die Reichsbank Mannheim im letzten Jahre an 15. Stelle, ſie hat damit trotz des Umſatz⸗ rückganges ihren Tabellenplatz innerhalb der Organiſation der Reichsbank behauptet. * Schön u. Cie. AG, Pirmaſens. Dieſe mit 8 000 4 AK arbeitende Schuhmaſchinenfabrik erzielte in 1993 nach 38 451(20 023)/ Abſchreibungen einen Rein⸗ gewinn von 11880(3234). Der Rohertrag beziffert ſich auf 625 322(618 877), während Generalunkoſten 575 991 (586 067) erforderten. Die Debitoren haben ſich mit 441 842(422 131) etwas erhöht, während andererſeits die Gläubiger von 106 866 auf 163 774 zunahmen. * Kochs⸗Adlernähmaſchinen⸗Werkeuc, Bielefeld.— Ver⸗ lnſtvortrag von 150 000 faſt getilgt. Der GB am 21. Juni wird vorgeſchlagen, den nach Abſchreibungen von 183 057 (i. V. 141 7760„, auf Anlagen und 84 504/ auf Waren⸗ forderungen(i. V. 27 169)/ Abſchreibungen für Diskont und Skonto auf Wechſel und Debitoren) ſich für für 1933 ergebenden Reingewinn von 142873 /, zur teilweiſen Deckung des Verluſtes aus 1932 von 146 843/ zu verwen⸗ den und den Reſtverluſt von 3972/ vorzutragen. Gewinnabſchluß der Steffens u. Nölle AG., Berlin⸗ Tempelhof. Die Geſellſchaft weiſt für 1933 einen Rein⸗ gewinn von 195 122 4 aus(i. V. Verluſt von 167 003 ½, durch den der beſtehende Verluſtvortrag von 167 003 4 ge⸗ deckt wird. * Wieder 5 v. H. bei der Emil Uhlmann AG., Chemnitz. Der GV. am 11. Juni ſoll die Verteilung einer Dividende von wieder 5 v. H. vorgeſchlagen werden. 4* Metallglas Ac, Offenburg. Der Bruttogewinn ſtieg 1933 auf 26.252(232 431) /, andererſeits die Löhne ouf 156 243(134 465/. Nach 9439 16236/ /ͤ Abſchreibungen auf Anlagen und 3202(6689)„ anderen Abſchreibungen konnte ein Gewinn von 4611(1168/ Verluſt) erzielt werden, ſo daß ſich der Verluſtvortrag auf 13 874/ bei 200 000„ Akttenkapital verringert. In der Bilanz ſtehen. 112 721(118 148) Kreditoren u. a. 100 030(94883) 4 Debitoren, 107 043(108 957)„ Immobilien und 59 872 (58 462)„/ Mobilien gegenüber. Die Fertigwarenbeſtände ſind mit 6978(13 9890)„ nahezu balbiert. *Gebrüder Himmelheber Ac, Karlsruhe. Dieſe Möbel⸗ ſabrik erzielte 1993 einen Rohgewinn von 52519(37 782) Mark. Nach Abzug der Unkoſten ergibt ſich ein Betriebs⸗ verluſt von 10014(24 500) 4, wodurch der Geſamtver⸗ Uuſt einſchließlich Wertberichtigungen auf 141 843(127 892) Mark bei 400 000 Ax ſteigt. Aus der Bilanz: Hyzo⸗ theken unv. 112000, Kreditoren 13 752(9439). andererſeits Vorräte 140 239(147 873), Debitoren 19 108(17 019), Kaſſe, — 9596(14 910), Grundſtücke, Gebäude 215 285 2¹5 516). * Viſtra⸗ und Schappeſpinnerei Gmbch, Zell i. W. Die Geſellſchaft hat ihr Stammkapital um 130 000 auf 150 000 4 erhöht. Zurzeit werden 160 Arbeiter beſchäftigt. Der techniſche Leiter der früheren Firma Zimmerlin, Forcart u. Co., Rud. Gutzwiller⸗Baſel erhielt Geſamtprokura. -UND WIRTSCHA. der Neuen Mannheimer Zeitung Der deuische Außenhandel im April Wellere Sieigerung der Rohsiofleinfuhr als Folge der Binnenkonjunkiur/ Ausfuhr Stärker als saisonüblich gesunken Die deutſche Einfuhr betrug, wie im geſtrigen Abend⸗ blatt ſchon kurz gemeldet, im April 398 Mill. 4. Sie war damit ebenſo hoch wie im Vormonat. Nach der Saiſonten⸗ denz war eher eine Steigerung der Einfuhr zu erwarten. In der Rohſtoffeinfuhr hat ſich dieſe Tendenz auch durchſetzen können; trotz einer ſtarken Steigerung in den vorangegangenen Monaten hat die Rohſtoffeinfuhr im April nochmals um etwa 3 v. H. zugenommen. Die Ende März erlaſſenen Ein kaufsverbote für eine Reihe von Rohſtofſen haben ſich in der Einfuhr des Monats April noch nicht ausgewirkt. Die Einfuhr hat gerade bei einigen der von dieſen Verboten betroffenen Waren wieder ſtärker zugenommen, ſo insbeſondere bei Wolle und Me⸗ tallen. Die Erklärung hierfür iſt im weſentlichen darin zu ſuchen, daß zwiſchen Einkauf und Einfuhr nach Deutſchland bei den aus Ueberſee bezogenen Rohſtoffen regelmäßig eine Friſt von mehreren Wochen oder gar Monaten liegt. Nach der anhaltenden Steigerung in den letzten Monaten hat die Rohſtoffeinfuhr mengenmäßig im April eine Höhe erreicht, die nur noch wenig hinter dem Stand im gleichen Monat von 1928 zurückbleibt. Der Erhöhung der Rohſtoffeinfuhr ſteht ein etwa gleich gro⸗ ßer Rückgang bei Lebensmitteln gegenüber. Dieſer ſtellt im weſentlichen eine Rückwirkung auf die ver⸗ hältnismäßig ſtarte Zunahme dar, die bei Lebensmitteln im Vormonat— entgegen der Saiſontendenz— eingetreten war. Die Fertigwarenein fuhr hielt ſich auf der Höhe des Vormonats. März April Jan./April Warengruppen E Ausf Einf Ausf, Ercf“ Kutf. 1. Lebende Tiere.7 0,51.9 0 1 6 2. Sebensmittel und Getrünke 87.5 13,4 70.0 104 34 4474 8. Rohſtoſſe und Halbfabrikate 244.7 721/258,0 65.7 3] 266,7 4. Ferrigwaren 53,0.7 850,3 61,8 815,1 68,6 289,5 287,½ Reiner Warenverkehr 8 98,2815, Gold und Ellber 400 1440 375 527 128 3464 Die Handelsbilanz, die im März ungefähr aus⸗ geglichen war, ſchließt alſo im April mit einem Ein⸗ fuhrüberſchuß von 82 Mill. ab. Im einzelnen ſind im Außenhandel des Monats April folgende Veränderun gen hervorzuheben: Der Rück⸗ gang der Lebensmitteleinfuhr entfällt im weſentlichen auf Süofrüchte(— 2,2 Mill. 40), Fiſche— 1,8 Mill. ½, Fleiſch(— 1,5 Mill.) und Butter(— 1,2 Will. ꝰ. Die Erhöhung der Rohſtoffeinfuhr beruht auf einer Zunahme der Einfuhr von Wolle(plus 10,3 Mill. 40, Eiſenerzen (plus 2,7 Mill.), Kupfer(plus 2,4 Mill. 0, Mineral⸗ ölen(plus 2,2 Mill.) und Zink(plus 1,6 Mill.). Die⸗ ſen Steigerungen ſtehen Rückgänge gegenüber bei Oelfräch⸗ ten und Oelſaaten(— 6,0 Mill.), Fellen zu Pelzwerk (— 3,1 Mill.%) und Thomasphosphatmehl(— 1,7 Mill. Mark). In der Fertigwareneinfuhr ſind nennenswerte Veränderungen nicht eingetreten. An dem Rückgang der Geſamtausfuhr um 85 Mill. ſind Fertigwaren mit 76 Mill. beteiligt. Die Ausfuhr war hier bei faſt allen Gruppen rückgängig. Beſonders her⸗ vorzuheben iſt die Verminderung der Ausfuhr von Textil⸗ fertigwaren(— 16,1 Mill.), chemiſchen und pharmazeu⸗ Die monailiche Bewegung des Außenhance's Cegenwarxtzwerte in M I. M. Rein Warenverkehr Gegenwartswerte in Mill. RM. Mona Lebensmitt. ſ i Eimf, Ausf, n 88 Persietwaren Pas- J Einf Ausf] Einf. Ausf Einf.] Ausf Monats⸗ durchſchn. 1929 1120 970— 66]348 659,8 600,4210,5189,27543 dto 1920 866 1057 + 137316,4 40 0/ 459,0.204, 11 149,8 753,1 bto. 1931/ 550 800 230134,1 29,9 269,8 151,1J 102,1 615,1 dto 1932 88 478 f— 90124,4 17,0 201,0 86 6 60,6 74, 1 dto 1933 1850.3 405.9— 55 90 2 14,3 201,7 75,3 55 81 315.6 Faunar 2. T e r eBC ehruar. 441 536 97132,915,6 229,9 86,6 75,5 473,3 März 364 527½ 163ʃ112,8 15,6 188 4] 92,8 60,3 417,0 April. 427 461 + 54143,0 15.4 219,9 92,0 61.8372 4 Mai. 381 44“ 961115.9 12 0/175,9/ 77.9J 56,8355,8 Juni 364 454+ 90126.2 11.4 176,1 78,8 57,9 361,9 SuRB 866 432—(66128,9 12,0 178,8 79,91 56.4 340, Auguſt. 381 428 97104,8/ 146/1744 78.8] 49,7 833.9 September..360 444(. 84/106,7 219194,4 61 55,4340,8 Oktober. 398 482 + 684/128.0 23,2206 8/ 66,7 5,2371,2 November..393 475 55 82116,1 21.6 214.6] 61.7] 59.4371,1 Dezember. 22— 691127.41 18.0 231,8] B4 41 60 4187,8 Fcnuar e7 Februar.347 374 5 27 92, 14,2J200•2] 74. ˖ 51,½ 264 März. 362 426 64 101.6 11,3 200,4] 76,2 56,5397,1 Aprill 32 882 +E 61( 65˙7 10,/177.5/ 66.5 55,4801,8 Mai 333 422— 69/ 87711,189/8 75.9 54.03338 Juni..4356 384—+— 28 84, 12,1212.1] 72,4] 56.3292,3 0.. 4360 385 + 25 81,7 10 4/217,8 75,9 86,2298,4 uguſt: 340 412 65/ 60,7 13,5J 205,8 78,1J 58,8220.1 Septe ber 387 432 95 74.7 18,0 201.0 7/.3] 58,0336 4 Okt ober. 347 445 98 89,0 19,0 195.3] 62 6J 59,9342.9 November. 351.43913 481 99.717.21195,1 73.91 58,5302,5 Dezember 7⁴4 423 8— 103.8 18.1J 208.11 78.7L 59 91331,4 Fcnudr 7T P e e, Februar 77.9 849 8— 35J 79.2 11.6 238.0 71.4] 56,9 259,7 Närz 7½7 404, 1/. 4 27.5 13,4244./ 721 61/8 515,1 April... 393,2 515.8— 621 70,0 10,4 2580] 69,7 63,8 239,5 Geireide- und Niehlvorräie In zweiſer Hand Uliimo April Die Getreidevorräte der zweiten Hand haben im April allgemein abgenommen, erſtmals auch die Beſtände an Weizen. Leoiglich bei den Mühlen iſt eine weitere Zu⸗ nahme der Weizenvorräte zu verzeichnen. Die Weizen⸗ vorräte der Lagerhäuſer haben ſich dagegen beträchtlich vermindert. Die Geſamtrorräte an Weizen be⸗ trugen 1,309(1,32) Mill. To. In Mühlen lagerten Hiervon 9,685 Mill. To., ö. ſ. 52(40) v. H. der geſamten Weizenbeſtände der 2. Hand. Die Vorräte an Roggen gingen insgeſamt auf 0,872(0,943) Mill. To. zurück. von denen ſich 54(59) v. H. in den Mühlen befanden. Er⸗ heblich war der Rückgang der Beſtände an Hafer und Gerſte, die ſich um 30 bzw. 33 v. H. verringerten. Die Mehlvorräte nahmen um 11 bzw. 20 v. H. ab. Die Verarbeitung von Brotgetreide hat im April infolge der Herabſetzung des Vermahlungskon⸗ tingents beträchtlich abgenommen. In den Mühlen mit mehr als 3 To. Tagesleiſtung wurden 270000(325 000) To. Weizen und 272 000(339000) To. Roggen verarbeitet. Hiervon waren 1300 bzw. 82 000 To. für Futterzwecke be⸗ ſtimmt. Erhehung bei den Landwirien Die Winterweizenbeſtände haben ſich um 4 v. H. auf 13 v.., die Sommerweizenbeſtände um 8 auf 21 v. H. verringert. Da die Pflichteinlagerungsmengen nach der Feſtſetzung der endgültigen Kontingente etwas größer ſein werden als die bisherige Pflichteinlagerung. und da außerdem mit einer gleichmäßigen Geſtaltung des Mehlabſatzes zu rechnen iſt, muß der Abſatz der in in der Landwirtſchaft vorhandenen Weizenmengen als geſichert gelten. Beim Roggen war eine Abnahme um 6 v. H. auf 17 v. H. feſtzuſtellen. Die Unterbringung der noch vorhandenen Beſtände wird bis Ende des Wirtſchaſts⸗ jahres reibungslos vox ſich gehen. Auch die Abnahme Her Futtergetreidebeſtände vollzieht ſich in den er⸗ warteten Ausmoßen. Die Wintergerſtebeſtände haben um 4 v. H. auf 11, die Sommergerſtebeſtände um 10 v. H. auf 14 v.., die Haferbeſtände um 11 auf 20 v. H. abgenommen, die Gerſtenbeſtände ſind gegenüber dem Vorjahre noch um 170 000 To. höher, die Haferbeſtände etwa gleich groß. Die Kartoffelbeſtände ſind um 14 v. H. auf 14 v. H. zurück⸗ gegangen. * Bühler Erdbeermarkt. Der diesjährige Erdbeermarkt wurde um—10 Tage früher eröffnet. Die Anſuhr betrug 9 Str. Preiſe 60—70 Pfg., für Frühkirſchen 25—90 Pfg. Die Nachfrage war rege. * Zuchtviehmarkt in Sinsheim. Dem 8. Zuchtpiehmarkt der Fleckviehzuchtgenoſſenſchaften des Elſenzgaues waren 76 Tiere zugeführt, darunter 24 Farren, 21 Kühe, 19 Kal⸗ binnen und 12 Rinder. Es wurden insgeſamt 523/ Prä⸗ mien zuerkannt. Mannheim— Neutrallard⸗Schweinemarkt. Zu den zu Neutrallard⸗Schweinemärkten beſtimmten ge⸗ hören in Südweſtdeutſchland Fronkſurt a.., Mann⸗ heim, Würzburg und Stuttgort. * Schwetzinger Schweinemarkt. Auſtrieb: 109 Milch⸗ ſchweine, 61 Läufer. Preiſe: Milchſchweine 20—23, Läufer 36—50 das Paar. Ein Drittel Ueberſtand bei lebhaftem Marktverlauf. * Landauer Viehmarkt. Zufuhr: 89 Stück Großvieh, 20 Kälber. Marktverlauf: Schlachtvieh flott, Nutz⸗ und Zucht⸗ vieh ruhig. Preiſe für Schlachtvieh ſteigend, für Kälber —35 Pfg. je Pfund Lebendgewicht. Markt geräumt. Am Schweinemartk waren zugeführt 447 Ferkel(202 Läufer, 245 Milchſchweine). Preiſe: Läufer 35—50, Milchſchweine 28—45, pro Paar. Marktverlauf ſehr flott, unbedeuten⸗ der Ueberſtand. * Kandeler Schweinemarkt. Zufuhr: 100 Läufer, 151 Milchſchweine. Preiſe. Läufer 35—42 J, Milchſchweine 32—36 pro Paar. Marktwerlauf lebhaft, Ueberſtand bei Läufern klein. Eine Anordnung des Neichsführers des Handeis Der Reichsführer des Handels, Präſident Dr. Carl Lüer, hat unter dem 16. Mai 1934 folgende Anordnung erlaſſen: Ich oroͤne hiermit an, daß ſich alle Vereine un d Verbände, die ſich der Bearbeitung pon Groß⸗ handelfragen wiomen, bei dem von mir beſtimmten Reichsbeauftragten für den Großhandel, Wilhelm Rumpf Berlin W. 30. Mackenſenſtraße 10, zu melden haben. Die Anordnung betriſft fachliche, regionale und ſonſtige Organiſationen, ferner auch Ein⸗ und Verkaufs⸗ geſellſchaften und Gemeinſchaften des Großhandels. So⸗ weit die Organiſationen unmittelbar dem Reichsverband des Deutſchen Groß⸗ und Ueberſeehandels(RDäue) an⸗ geſchloſſen ſind, erſolgt die Meldung durch den RDGue, der hierüber nähere Anweiſungen gibt. Die Meldung hat gemäß Zimmer 1 unter Ausſtellung von Fragebogen zu erſolgen, die in Berlin W. 90, Mackenſenſtraße 10 RöDGue anzuſordern ſind. Die Verbände und Einkaufs⸗ eſellſchaften haben auf Anforderung alle vom Reichs⸗ Unterlagen zur Verſügung zu ſtellen. Die Meldung hat unverzüglich bis 27,5 1934 zu erfolgen. berichtigungen enthalten, eauftagten für den Großhandel für notwendig gehaltenen tiſchen Erzeugniſſen(— 16,1 Mill.), Maſchinen(—10,2 Mill.), Eiſenerzeugniſſen(— 7,9 Mill.), Papier und Papierwaren(— 3,6 Mill./ und elektrotechniſchen Er⸗ zeugniſſen(— 2,7 Mill.). Die Verminderung der Roh⸗ ſtoffausſuhr um insgeſamt 6,4 Mill./ liegt vorwiegend bei Kaliſalzen(— 2,2 Mill. //, Sämereien(— 1,8 Mill. 65) und Textilrohſtoffen(— 1,3 Mill. /. Geſtiegen iſt hier die Ausfuhr von ſchwefelſaurem Ammoniak(plus 2,8 Mill.). Der Rückgang der Lebensmittelausfuhr verteilt ſich auf eine größere Zahl von Lebensmittelgruppen. Soweit ſich jetzt ſchon überſehen läßt, war die Einfuhr aus der Mehrzahl der Bezugsländer nur wenig verändert. Stärker geſtiegen iſt der Warenbezug aus Britiſch Indien und Schweden. Abgenommen hat die Ein⸗ fuhr insbeſondere aus Großbritannien und Rußland. Die Ausfuhr betrug im April 316 Mill. /. Gegen⸗ über dem Vormonat iſt ſie um 85 Mill.%, d. h. 21 v.., geſunken. Nach der Saiſontendenz war von März zu April mit einem Rückgang der Ausfuhr zu rechnen, da dieſe bisher regelmäßig im April abgenommen hat. Im April d. J. war die Verminderung jedoch mindeſtens dop⸗ pelt ſo ſtark wie im Durchſchnitt der vergangenen Jahre. Bei der Beurteilung dieſer Entwicklung iſt zu berückſich⸗ tigen, daß die Ausfuhr im März ſtärker zugenom⸗ men hatte, als es der Saifontendenz entſprach Die Ver⸗ minderung im April iſt hiernach zum Teil ſicherlich als eine Rückwirkung auf die verhältnismäßig ſtarke Ausfuhrſtei⸗ gerung im März zu betrachten. Es iſt möglich, daß der au ſich im März regelmäßig eintretende Auftrieb des Ausfuhr⸗ geſchäfts biesmal durch die frühzeitige Lage des Oſter⸗ feſteis verſtärkt wurde und daß infolgedeſſen auch der jahreszeitliche Rückſchlag im April um ſo ſtärker in die Erſcheinung treten mußte. Ob der Ausfuhrrückgang darüber hinaus noch als Wirkung neuer Abſatzhemmnieſe zu deuten iſt, wird ſich erſt in den nächſten Monaten über⸗ ſehen laſſen. Soweit ſich jetzt ſchon feſtſtellen läßt, hat die Ausfuhr nach faſt allen Ländern abgenommen Beſon⸗ ders ſtarke Rückgänge ſind im Export nach Großbritannien und den Niederlanden zu verzeichnen. Unbedeutende Er⸗ höhungen weiſt lediglich die Ausfuhr nach Britiſch Indien, Japan, der Türkei und Braſilien auf. Zellsioſi und Papier Aschafienburg Die Bilanz für 1923 weiſt nach 1,02(4,44) Mill./ Ab⸗ ſchreibungen einen Reingewinn von 2773 419 aus, durch den ſich der vorjährige Verluſtvortrag von 5742.333 ¼ auf 2368 974 vermindert(i. B. wuchs der Verluſtvortrag um 4,12 Mill.„an). Die AGfür Zellſtoff⸗ und Papierfabrika⸗ tion, Memel, erzielte in 1923 nach angemeſſenen Ab⸗ ſchreibungen li. V. 0,84 Mill. Lit.) einen Gewinn von 17 183 Lit.(i. V. 1,44 Mill. Lit. Verluſt). Um Hieſen Be⸗ trag vermindert ſich der Verluſtvortrag aus 1932 von 983 435 Lit. auf 966 252 Lit. S Ac6 für Cartonnageninduſtrie Ach., Dresben. Kleiner Gewinn nach der Sanierung. 17. Mai.(Eig. Tel.) Nach der vorjährigen Sanierung legt die Geſellſchaft für 1933 einen Abſchluß vor, der einen kleinen Gewinn von 6441 aufweiſt(i. 2 3 504/ Verluſt), was ledig⸗ lich auf ab. Exträge non 285 540(1379)/ zurückzuführen ſei. Hierin ſind auch die im Vorjah: beſchloſſenen Wert⸗ die für die urſprünglich vor⸗ geſehenen Zwecke nicht beubtigt wurden. Die Umſätze erreichten im Berichtsjahr faſt wieder die des Jahres 1931. Die erſten Monate des neuen Jahres haben ſich günſtig geſtaltet. Aus der Bilanz: Vorräte 1,696 1,370), Warenforderungen 2,000(1,675), langfriſtige Bankdarlehen unv. 1,0, Warenverbindlichkeiten 0,555(0,599), Akzept⸗ verpflichtungen 1,579(0,999), Bankverbindlichkeiten 0,920 (0,970), AK. unv. 2,650 Mill. /. An der ſchäftsſtille. ſtehenden längeren Pauſe Zurückhaltung, zumal Anregun⸗ gen fehlten, während bie Kunöſchaft mit Aufträgen dem Abendbörſe herrſchte weiteſtgehende Ge⸗ Die Kuliſſe üßte angeſichts der bevor⸗ Markt volltommen fernblieb. rungen lagen behauptet. ſchen 17,85—17,95, Farben zwiſchen 132,75—133,25 v. H. Bemberg waren auf den dividendenloſen Abſchluß an⸗ geboten und erſchienen mit minus⸗minus⸗Zeichen. Die Taxe bewegte ſich aui der niedrigeren Berliner Baſis. Im erlaufe ſtagnierte das Geſchäft vollkommen und inſolgedeſſen bröckelten die Kurſe meiſt ab. Bemberg kamen ſchließlich 2 v. H. ſchwächer zur Notiz. Außerdem verloren Daimler Motoren 4 v. H. Farben⸗ induſtrie und Mannesmann je 7 v.., andererſeits lagen Reichsbankanteile v. H. feſter. Deutſche Anleihen bröckelten ebenfalls ab, und zwar Neubeſitz um 10 Pfg. und Altbeſitzanleihe um 15 Pfg. Es notierten u..: Neubeſitz 17,807 Altbeſitz 95,37—95,25; Monopol Rumänien 31; Gelſenkirchener 60,5, Phönix Bergbau 48, Bekula 132,75; Dt. Gold⸗ und Silzer⸗Scheide⸗ anſt. 188,5; JG Farben 192,75; Goldſchmibt 60,5, Schuckert Nürnberg 88,75, Nordd. Lloyd 24,5. An der Nachbörſe nannte man Neubeſitz mit 17,80, Farbeninduſtrie mit 182,75 und Bemberg mit 62 Brief. Uebersee-Geireide-Noſierungen Neuyork, 17. Mai.(Eig. Dr.) Schluß(in Ceuts per Buſhel, Lokopreiſe) Weizen Manitobg Nr. 1 80; roter Sommer⸗Winter Nr. 2 101; dio. hard 1026; Mais neu ankommende Ernte 56,25, Roggen Nr. 2 fob Neuyork 5656; Gerſte Malting 58,50; Mehl Spring wheat elear⸗ (per 196 lb.) 620—650; Fracht unverändert. Chikago, 17. Mai.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per Die Berliner Schlußnotie⸗ Neubeſitz zewegten ſich zwi⸗ Buſhel, Terminpreiſe) Weizen(ſtetig) Mai 89/ Juli 89,75; Sept. 90,50 Mais(aut behauptet) Mai 48; Juli 50,25; Sept. 52;, Hafer(unxegelmäßia) Man 359“, Juli 94%; Sept. Zu: Roggen lunregelmäßig) Mat 56, Juli 57,50; Sept. 50,25.— Lokopreiſe: Werzen nicht notiert; Mais gelber Nr. 2 51,50; dto. weißer 56,25, Hafer weißer Nr 2 32, Ger ſte Malting 45.80. Winnipeg, 17. Mai.(Eig. Dr.) Schluß(Tendenz kaum ſtetig) Weizen per Mai 70,25; Juli 71,25, Okt. 7,75; Hafer per Mai 3476; Juli 35,50; Okt. 5576, Roggen per Mai verſt.; Juli 47/6; Okt. 499: Gerſle per Juli 30,,25; Okt. 41,25; Leinſaat per Mai 1565,75; Juli 157,25; Okt. 156,25 Manitoba⸗Weizen loko Nor⸗ thern 1 70,25, dto. 2 67,25; dto. 3 64,25. „Bnenos Aires, 17. Mai.(Eig. Dr.) Schluß(in Popier⸗ peſo per 100 Kilo) Weizen per Juni 5,81, Juli 582 Auguſt 5,92; Mais per Juni 4,79, Juli 4,86; Auguſt 4,93, Hafer per Juni 3,85; Leinſgat(ſtetig) per Juni 14,17; Juli 9432, Auguſt 14,50. Roſario, 17 Mai.(Eig. Dr.) Schluß(in Papierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Juni 5,65, Juli 5,70; Mais per Juni 4,55, Juli 4,65; Leinſaat per Juni 13,95; Juli 14,15. * 8 Rotterdam, 17. Mai.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen (in Hfl. per 100 iKlo) Mai 2,95, Juli.07/; Sept. 3,2½; Noy. 3,25.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Mai 51; Juli 55,25; Sept. 56; Nov. 56,75. 5 Liverpool, 17. Mai.(Eig. Dr.) Schluß(in Schilling und Pence) Weizen(100 lb.) Tendenz ſtetig; Mai 4,4, Juli 4,574; Okt. 4,84; Dez. 49.— Mais(100 1b.) Tendenz ſtetig, Mai 16,4 verk.; Juni 16,4½ bez. u. verk.; Juli 16,4% verk. Amerikanische Schmalz- und Schweinemärkie Neuyork, 17. Mal.(Eig. Dr.) Schluß lin Cents per 100(.) Schmalz und Talg unverändert. Chikago, 17. Mai(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per 100[.) Tendenz ruhig; Schmalz per Mai 615 Br.;, Juli LruNG Mittag-Ausgabe Nr. 223 Der Auiomarki im Aprii Der ſtarke Aufſchwung des Kraftwagengeſchäfts ſetzte ſich, wie es im Wochenbericht des Inſtituts für Kon⸗ junkturforſchung heißt, im April fort. Nach den vorläufigen Zulaſſungsergebniſſen wurden in dieſem Mo⸗ nat über 12500 fabrikneue Perſonenkraſt⸗ wagen und faſt 1700 fabrikneue Laſt⸗ und Lieferkraftwagen abgeſetzt. Je Arbeitstag wurden mehr Perſonenkraftwagen zugelaſſen als jemals ſeit 1928. Auch die Belebung des Laſtkraftwagengeſchäftes hat weiter erhebliche Fortſchritte gemacht. Die Zulaſſungen von La ſt⸗ kraftwagen lagen im April um 100 v. H. über dem Vorjahr und haben damit den Stand von 1930 zum erſtenmal überſchritten. Die Entwicklung auf dem Kraft⸗ wagenmarkt ging weit über die Erwartungen hinaus. Die Fabriken waren nicht in der Lage, der ſtür⸗ miſchen Nachfrage zu folgen ſo daß bei einzelnen Firmen erhebliche Lieferſchwierigkeiten eingetreten ſind. Die im letzten Monat getätigten Verkäufe werden deshalb zum Teil erſt in den nächſten Wochen und Monaten zur Auslieferung kommen und entſprechend in der Zulaſſungs⸗ ſtatiſtik in Erſcheinung treten. Für den Verlauf der Saiſon iſt mit einem ſtarken Anſtieg der Zulaſſungen zu rechnen. * * Daimler⸗Benz AG, Stuttgart⸗Untertürkheim. Der AR hielt, wie wir hören, am 16. Mai eine erſte Beratung über das abgelaufene Geſchäftsiahr ab. Die endgültigen Be⸗ ſchlüſſe des AR über die Jahre 1932 und 1933 werden in einer demnächſt ſtattſindenden Sitzung gefaßt werden. * Sauierungsvorſchläge bei der Auſtro Daimler⸗Puch⸗ werke AcG. Die Geſellſchaft wird der o. GV am 2. Juni die Abſchlüſſe für die Geſchäftsjahre 1930 bis 1932 ein⸗ ſchließlich verlegen und zur Deckung des Verluſtes aus 1932 die erabſetzung des A K von 3800 000 auf 76 000 Schilling beantragen. Durch Ausgabe neuer Aktien ſoll das Kapital danach wieder auf 4 Mill. S. erhöht werden. * Meyer Kauffmann Textilwerke Ac, Wüſtegiersdorf Schl. Die Geſellſchaft hat in 1933 ihre Belegſchaft um 550 Perſonen bei voller Beſchäftigung erhöhen können. Er⸗ zeugung und Umſatz ſtiegen erheblich. Die Beſchäftigung wird als anhaltend befriedigend bezeichnet. Der Ab⸗ ſchluß weiſt für 1933 einen Gewinn von 0,096(0,041) Mill. Mark aus, von dem 10 000/ für ſoziale Zwecke zurück⸗ geſtellt werden, die verbleibenden 0,086 Mill./ ſollen vor⸗ getragen werden, ſe daß ſich der Gewinnvortrag auf 0,128 Mill.% erhöht. Die Anlagen haben einen Zugang von 0,21 Mill./ erfahren und ſtehen nach Abſchreibungen von 0,35(0,21) Mill./ mit 3,41(3,56) Mill. zu Buch. Um⸗ laufrermögen und Rechnungsabgrenzungspoſten betragen bei vorſichtiger Bewertung der Beſtände 4,16(3,98) Mill.&. Hypothekenſchulden ſind um 0,141 auf 2,577 Mill.& zurück⸗ gegangen. Verbindlichkeiten einſchließlich Rechnungsab⸗ grenzungspoſten werden mit 1,73(1,66) Mill. 4 ausgewie⸗ ſen. Bei den in dieſen Zahlen enthaltenen Stillhaltekre⸗ diten wurde die Valutaentwertung nicht berückſichtigt. * Ac für Seidenwerte, Zürich. Aus 360 923(448 545) ſir. Reingewinn wird eine von 10 auf 8 v. H. ermäßigte Dividende ausgerichtet. *E. H. Knorr Ac Heilbronn.— Wieder 10 v. H. Der AR beſchloß, Ser GVam 8. Juni die Verteilung einer Di⸗ vidende von wieder 10 v. H. vorzuſchlagen. * Beſprechungen in der Diamanteninduſtrie. Zwiſchen Vertretern der belgiſchen und der deutſchen Dio⸗ manteninduſtrie fanden in Luxembura Beſpre⸗ chungen über die Anwendung des Scrips⸗Verfah⸗ rens ſtatt. Die belgiſchen Vertreter legten Vorſchläge vor, die auf eine Beſeitigung der Serips und Vereinheit⸗ lichung der Arbeitsbedingungen in den beiderſeitigen In⸗ Huſtrien abzielen. Die deutſchen Vertreter behielten ſich naturgemäß ihre Stellungnahme vor. * Die Kautſchukausfuhrquoten für 1934. Das Inter⸗ nationale Kautſchuk⸗Regulierungs⸗Komitee ſetzte die mo⸗ watlichen Ausſuhrquoten für das Jahr 1934 wie folgt feſt: fitr Jumi und Juli auf je 100 v. H. des Grundkontingents, für Auguſt und September auf je 90 v., für Oktober umd November auf je 80 und für Dezember auf 70 v. H. Das Komitee hat die Möglichkeit, dieſe Sätze gegebenen⸗ falls einer Reviſion zu unterziehen. i 622,50; Sept. 645; Bauchſpeck(tr. geſ.) per Mai 805; Juli 825; Schmalz lolo 617,50; lechte Schweine n. Pr. 940, h. Pr. 365; ſchwere Schweine n. Pr. 345, h. Pr. 365; Schweinezufuhr in Chikago 23 000, im Weſten 87 000. Geld- und Devisenmarkt Zürich, 17 Ha Cchlug amtlieh) Ronstaufin. 250 Paris 20 31½ L Spaniev 42.10— prag 12,88[ Bukarest 30⁵ Loadon 15.69— J Hollaud 208.60— Warschau 53.15[Off. enkd. 2 euyork 307.25 Berlis 121.62 ½ Budepesk-. Caid 1 Pelgien 71.90 JPien okt...—.— Belgrai.00 Sonstsged“— lialen 46.17— Soflg—.— Lſten.92¼ Sorasgeld“— Paris, 17. Mat Gchluß amilich). London 77,24—Spanien 207.25 Kopenbazen 844.50[ Wien— Lemof 15.124½ kin 128.50 Roln 1026 Fin 500 kelgen 354.— Scheiꝛ 492.% Stockhoim 398.50 Wan 286,25 Amsterdam, 17. Mei Gchuß amtlic). Perlin 58 26 Belgien 34.47— 0elo 37.80— f P9 6¹ London 752.0 Schweiz 47.94½[ Koperhagen 33.60— Priadx. 1½ Reuyox 147/ lielien 12.56— Sockhom 88.80— Tägl. Cd ½ patſs 973.7[ Kadrid 20.22½ J Wien—.— I1 Honatsg.— London. 17. Mai Cchlug amtlith) Rewyok 511¼ Fopenhagen] 22.89.— Roskau 867./ ISchmbi 1/881 Hontel 10.18, Siockuim 19.80/, Sungein 5,11, Pothn 1/428 Amsterdam 751.75 0sl0 10 90, 50 Konstantn. 630 As irs ien 125½ peris 77.21— lissabon 110.% Athen 5 85 Mexiko 18.50 Srüssel 21.981½J kRelsingtors 226.75 Wian 28.— Hosfevies 18.50 ltabten 59.96— prag 122¾ Warschaa 27.— alparas-.— Berlin 12.90— Budapest 25.50, Buezos Ares 36,37 Bbenos Schweiz 15.69/% Belgrad 225 50 Pio de Jad..12 Auf Londan] 25. dpanlen 87,28 Solia 440,— Hongkong 1,518 Südatrika* Neuyorl, 17. Mat Schlub amtlidi) 9 ankakz Rerlin 39.54 J Wien 19.92 Stockhom 26.38—(6019. 10* Londou-Meb.“.10½ Buleperl 29.80, J BrAssel 23.40 dto. erie'“ /6 2, bö-.-W..10% Prag 4,18% Satril 18.73 Lägl. bela 1 Paris 662.250 Belgras.49½ Montreat 100.15 Prflande Sw. cwelz 32.58— Marschas 13,40— fig.pap peso 34.08 nisdr. 1 .en.58—090 25.72—[Patelaneito.65 Gia. hüust.“ 1½ Holland 68,00— Kopenhagen 22.86— Japan 30.37 Klber 955 Hamburger Meiallnofierungen vom 17. Mal 1934 HuBfer Prier bele Miek J beld, Rpezahltf brief! Ceid Ibezaalt kaburr. 49.04.45—— tenrcn. 20.529.— kebruar 48,75 45.25—.-feaskber(K. p.)).. 417.25 Har, 448.5046,25—.——. Feingoid(Sl.. r...8252,780 Aprd. 47.— 46,2/—..-ItPlarn(bgb0 Reil..c425—,.15,00, rrepr.(kl. p. gr.).. 2,86 2,60 155 8 8 41.75—.— 5. Techn reines Pistin 3 35 „25—,.615,— betailnr,(K. p. gr. 358. Sugus! 48,242,75/—321.0140— Sepemb 48.743,25——321,½314.—.— Loto, Abled Olicber 44.2543.—. 321½14,0—. Antümon Gegulus düves.(S 10).5 31.— Moremb, 44.(44,250—, huechallber(L per flasche) 11. 11.— Derem. l4, 20044 75[„- Woliramerz dlines.(in.)—. 45.— * Pforzheimer Edelmetall⸗Kurſe vom 18. Mai.(Mit⸗ geteilt von der Deutſchen Bank und Disernto⸗Geſollſchaft Filiale Pforzheim]: Platin icchniſch rein 3,30 je Gramm; dto. 4 v. H. Polladium 3,25 je Gramm; dto. 4 v. H. Kupſer 8,15 je Gr.; Feingold 2825 je Kilo; Feinſilber 40,60—42,40 ie Kilo; je nach Abnahme von 50 Kilo bzw.—9 Kilo. Die deuische Rohsfſahlgewinnung im April Die Rohſtahlgewinnung im deutſchen Zollgebiet betrug im April 1934(24 Arbeitstage) 976 818 To. gegen 929 987 Tonnen im März 1934(26 Arbeitstage). Arbeitstäglich wurden im April durchſchnittlich 40 701. To. hergeſtellt gegen 35 760 To. im März 1034, H. h. 13,8 v. H. mehr. Auf Süddeutſchland entſiel eine Preduktion von 24.100 To. gegen 25 237 To. im Mürz und 12 689 To. im April 1933. ——— Frachienmarki Duisburg-Ruhrori 17. Mai Die Nachfrage nach Leerraum für talwärts war an der heutigen Börſe etwas reger. Eine Frachtveräuderung fand nicht ſtatt. Für bergwärts wurde nichts angenommen. Die Schlepplöhne blieben unverändert. —— Neue Maunheimer Zeitung/ Mitiag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 23 Freitag, 18. Mai 1934 —9„„ 444 sie zu beseitigen, broucht mon eine Creme, die tief in diè Haut eindringi. Ein solches Mittel ist Frucht's Schwenenweiß Es hilh immer, cuch in horinöckigen und veroltefen föſlen Tobs.60, Oose.15 Schönheltswesser Aphredite mocht die Hout zort und rein Niederlagen: Nizza-Parfümerie, D 1 Drog. Ludwig& Schütthelm O à. 3 und Friedrichsplats 19 Hirsch-Drog. u. Parf. H. Schmidt) O 7. 12 Heidelberger Straße 3 Noer A sot„ 0 2 Heute mittag verschied unerwartet im Alter von* en 2U. 8 d 8 8 liebe Mutter, Se 9 SN ain S 5 0¹ 2 0— 2 2 mutter und Großmutter, 82„———— 555 ———————— Solher nicht? Margareihe Weyland geb. Vosselmann Mannheim(Sandhoferstr.), den 17. Mai 1934. In tiefer Trauer: Karl Weyland 1. Angehörige. Die Beerdigung findet am Serustag, den 19. Mai. 11.30, von der Beichenhalle des Hauptiriedhoſes aus statt. E 25 ANNL ONDR in ihrer, alles begeisternden Doppelrolle Seifenhaus am Markt Parf. H. Weiß, Meerfeldstr. 39 Parf. O. Hoffmann 8340 U 1. 9, Breite Straße Rudoli Beriram. Meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwieger⸗ in. ich mutter, Schwägerin und Tante, Frau Laupin Clome Tägli 4 B Und Seifeſrrische Räähner nna Bertram ugug, dant, lahnen Pflegemittel, ſei Keb. Schmies Jahr bewährt b. Ponlarden ist heute vormittag im 58. Lebensiahre nach langem Flechie schwerem Leiden sanft entschlafen. Haui Enten 7 * Mannheim(Collinistr.), den 17. Mai 1934. aufjucken Tauben„ Im Namen der Trauernden: 92 Michaelis⸗Droge⸗ rie Fr. Becker G 2, 2.— Drog. Th. v. Eichſtedt. N 4, 13/14. Storchen⸗Droge⸗ rie A. Goßmann, ZTicklein Fr. Walier Tattersallstrage 24 Fernspr. 45067 Die Beisetzung findét am Samstas, vorm. 10½ Uhr, vom Hauptfriedhof aus statt. Von Beileidsbesuchen bitte ich Abstand zu nehmen. 89e, Marktpl., H 1, 16 0 ———— Dieses reizvolle 8 25 1 Neue Ouecksilber Verwechslungs + 1 8 TR AUR N 0 0 0 10 Sommer- Malta kindlich, less Komödie voll 1 + joe. 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Odemar; Otto Wenicke n deta- 0⁰ SeI Szer Auggener Schäf Ltr..30 RM. 1. 20—flüüssig, Flasche RM. 90 Si. SEReeND7 Dazu das lustige Beiprogramm: 8* d 5 astlichem *3* f„ Karl Valentin i ein 29er Achkarr er Schlofberg EFriedr. Becker artin Lochor Es knallt“ mit Niei Karletadt Nen Glich ist 3 Tokayer Auslese tr..30 Michaelisdr 1 92.2 0 Adele Sandrock pfic SUzlich 5 aellsdrogerie, nur 8 N2, 12.m. b H. 8 vein Ucht KUEN ZER, D 1, 10 26271 Ersatzteile sowie i———— 5 Jewris en U Das Haus der Bacdischen Weine. Gummi billigst Begirin: 300,.00,.607 8* 5 en, EBRR ch oM zuuiche ktrõbl ein op · t guten W oh 98 · nec0 Sinepelüige N Annahmeschluß für die Mittag⸗ 3090t 46 cο — riche von 100 mm je mm Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die ouch 5 6 Pig. Stellengesuche je mm4Pig. Abend-Ausgabe nachm. Uhr vnd Sperich- ic“ an g elsenid;/ noch · 4 5 5 8 5 R. en 29 Schöne 9 3 t0U o Belegenkeits-Soft nauer, weißf gcraumige(Seh. eer. Zin it volloe 4553 lackierter 4275/ 33 9e mn. Elektr., Waſf t M chwogss9 Kauf! 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Schuster Wachen in der lustigen Schlager-Operette 4** TANZ ac en D 1 81 e 2 6 4 6 5 Bei ungünstiger Witterung Hinden die Militär- heimer E E EO E E E 3 555 Neuberg Gewohnte Preise.80 bis.—. Vorverkauf eröffnet. Für die FEIERTA6G EI 105 FBezinn der Vorskelſüngen iien auceden 753 Peiden Teier2 22 0 S30 Unr empfehle meinen erstklassig. Lileril. 0. 6l. *** Mittagstisch.00 hei zivilen Preisen. Eintritt zum Mittagessen freil Siüür die Seiertage empfieſaſt: (aus Maimarktprämiierung) nur Qualitätswaren in 766 Für den Herrn: Katten Nachm. 40 Pfg, abends 6654 50 Pfg. bei Verkehtsverein, Mu- 7 Sporthemden mit ſestem Kragen 2 75 sikhaus'lanken, Völkische J 43* einterkig Popeline blau, beige, weiß eeeeeeee Sporthemden mit ſestem Kragen 1 weiß, crépeartige Stoflfe.50.95 Adktung! Achtung! IU berung ee Kalb⸗ Popeline-Oberhemden mit ganzer Woh⸗ u. Schweine- 1 Habt Ihr schon auf die Umstellung in der nungseinrichtun⸗ e.75 Ken,Aeviere, e, Popeline-Gberhemden mit Doppelmanschetten u. 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