Neue Mannheimer Seil Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Remazert Mannheim walttaten. Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtraße 1, W Oppauer Straße 8, Se Freiburger Straße 1 Einzelpreis 10 M. 718 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile9g 3, 70mm breite Re⸗ klamemillimeterzeile 503. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheitsanzeigen beſondere Vreiſe. Bei Zahlungseinſtellung, Vergleichen oder Zahlungsverzag wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. GerichtsſtandMannheim Abend⸗Ausgabe A Freitag, 18. Mai 1934 145. Jahrgang— Nr. 224 10 Fahre Zuchthaus Meldung des DNB. 0— Berlin, 18. Mai. Ueber den heutigen Verhandlungsverlauf liegt folgender Bericht vor: Im Prozeß wegen des Handgranatenanſchlages am 21. März d. J. verkündete der Vorſitzende des Berliner Sondergerichtes am Freitag folgendes Urteil: Der Angeklagte Erwin Schulze wird wegen Verbrechens gegen§ 5 des Sprengſtoffgeſetzes in Verbindung mit Vergehen gegen das Geſetz zur Ab⸗ wehr politiſcher Gewalttaten in Tateinheit mit ge⸗ fährlicher Körperverletzung zu insgeſamt 10 Jah⸗ ren Zuchthaus und den Koſten des Verfahrens verurteilt. Der Angeklagte nahm das Urteil ruhig entgegen. Schulze geſteht enoͤgültig Zu Beginn des dritten Verhandlungstages im Prozeß wegen des Handgranatenanſchlages Unter den Linden am Freitag gab es ſofort eine Sen⸗ ſation. Der Vorſitzende wendete ſich an den Au⸗ geklagten und ſagte: „Nun, Schulze, will ich Sie auch heute noch ein⸗ mal fragen, ob Sie bei dem bleiben, was Sie bisher geſagt haben?“ Der Angeklagte ſchwieg längere Zeit und erklärte dann unter großer Bewegung: Ich habe es getan, ich habe die Granate auf dem Dachboden gefunden. Ich weiß nicht, wie ich dazu gekommen bin. Ich habe an der Granate herumgeſpielt und be⸗ kam dann Augſt, daß ſie zerknallen könnte, und hatte nur den einen Gedanken, hinaus damit ins Freie. Da habe ich ſie zum Fenſter hinausgeworfen. Borſitzender eindringlich: Das iſt das rich⸗ tige wahrheitsgemäße Geſtändnisd Angeklagter: Ja, ich habe eben geſpielt, ich war neugierig wie immer, ich baſtle eben ſo gern. Und da habe ich auch eben die Handgranate in die Hand genommen. Der Vorſitzende erteilte dann dem Vertre⸗ ter der Anklage das Wort zu ſeinem Schlußvortrag. Der Staatsanwalt ſpricht Staatsanwalt Dombrowſki führte in ſeinem Plaidoyer u. a. aus: Nachdem der Angeklagte in der heutigen Verhand⸗ Iung ein Geſtändnis abgelegt hat, kann ich mich ſehr kurz faſſen. Der Sonderkommiſſion der Berliner Kriminalpolizei, die mit außerordentlichem Eifer und Geſchick arbeitete, gelang es, Schulze als Täter zu ermitteln. Der Angeklagte wollte offen⸗ bar einer Verärgerung, die er nach der Rede des Führers empfunden hat, Luft machen. Der Widerruf ſeiner Geſtändniſſe iſt darauf zurückzuführen, daß er als alter Kommuniſt eine politiſche Beurteilung ſeiner Tat fürchtete und alaubte, mit ſeinem Kopf für ſein Verbrechen büßen an müſſen. Die Frage, ob hinter der Tat noch andere Perſonen oder politiſche Gruppen ſtehen, glaubte der Anklagevertreter verneinen zu können. Es ſei erwieſen, daß der Angeklagte ſich des Spreng⸗ ktoffvergehens ſchuldig gemacht und auch des Verbre⸗ cheus gegen das Geſetz zur Abwehr politiſcher Ge⸗ Ferner habe er ſich des verſuchten Totſchlages ſchuldig gemacht, weil ihm als alten Soldaten die Wirkung einer Handgranate bekannt ſein mußte. * Bevor der Staatsanwalt dann zum Strafmaß Stellung nahm, gab er eine Erklärung ab, die ſich an diejenigen richtete, die noch heute im Auslande das nationalſozialiſtiſche Deutſchland verleumden, begeiſern und mit Schmutz übergießen. »Ich habe um ſo mehr Anlaß zu dieſer Erklä⸗ rung— ſo betonte der Staatsanwalt mit erhobener Stimme— weil wir die Verhandlungen vor dem Sondergericht durchführen, das durch die Regierung der nationalen Erhebung zur Bekämpfung von Greuelnachrichten eingeſetzt worden iſt. In aus⸗ ländiſchen Zeitungen und im ausländiſchen Rund⸗ kunk wurde nach der Tat die Behauptung aufgeſtellt, daß ſie einem öſterreichiſchen Induſtriellen Oliver gegolten habe. Dieſer öſterreichiſche Induſtrielle hat in der Verhandlung hier als Zeuge unter ſeinem Eid bekundet, daß er keineswegs mit der Tat in Verbindung ſtehen könne.“ Frauenſeld freigelaſſen — Wien 16. Mai. Der frühere Gauleiter der NSea für Oeſterreich, Alfred Eduard Frauen⸗ feld, der ſeit dem 8. Januar im Konzentrations⸗ lager Wöllersdorf interniert war und nach ſeiner Ruhrerkrankung in das Franz⸗Joſeph⸗Krankenhaus zeſchafft wurde, iſt in den Abendſtunden des Don⸗ nerstag nach Abgabe einer Erklärung, keinen Flucht⸗ verſuch zu unternehmen, von der Polizei auf freien Euß geſetzt worden. 5 Die Pfingſttagung des VDA Dieſe gewaltige Volkstum-Kunogebung hat heute in Mainz und Trier begonnen Meldung des DNB. — Mainz, 18. Mai. In Saarbrücken, einer Stätte tauſendjähriger deutſcher Kultur, wollten die Träger des volks⸗ deutſchen Gedankens zuſammenkommen, um vor aller Welt die enge Verbundenheit aller Deutſchen der ganzen Welt in einem glühenden Bekenntuts abzulegen. Die volksfremde Regierung des Saar⸗ landes hatte aber anders beſchloſſen und die Abhal⸗ tung der diesjährigen Haupttagung des Volksbundes für das Deutſchtum im Auslande in Saar⸗ brücken verboten. Nun wird gewiſſermaßen vor den Toren des Saavlandes— in den ehrwürdi⸗ gen Städten Mainz und Trier mit ihrer hiſto⸗ riſchen Vergangenheit— die Kundgebung mit größ⸗ ter Wucht und eindringlicher Kraft ſtattfinden und wie noch nie zuvor die Gemeinſchaft aller Deutſchen im In⸗ und Auslande zum lebendigen Ausdruck brin⸗ gen. Und das deutſche Volk an der Saar, izu dem der VDa nicht kommen durfte, wird nun nach Mainz und Trier zum VDaA kommen. Die Beteiligung an den Veranſtaltungen des VDA wird nie geſehene Ausmaße haben. Während in Mainz vor allem die heſſiſche Jugend erſcheinen wird, haben ſich für Trier neben Tauſenden von deutſchen Männern und Frauen etwa 40 000 Jugendliche angeſagt. Wäh⸗ rend für Mainz die Arbeits⸗ und Fachtagungen vor⸗ geſehen ſind, werden in Trier die öffentlichen Kund⸗ gebungen im Vordergrund ſtethen. Vizekanzler von Papen und Reichsinnenminiſter Dr. Frick wer⸗ ſprechen. Zahlreiche Behörden werden vertreten ſein. 0 8 Unſere Brüder und Schweſtern aus allen Ganen des Reiches, aus den Grenzländern und aus dem Auslande, ſo aus Nordſchles⸗ wig, aus dem Baltikum, aus Polen, den Sudetenländern, aus Südſlawien, Ungarn, Rumänien, Rußland, Danzig, Oeſterreich, Südtirol, aus dem romaniſchen und aus dem angelſächſiſchen Ueberſeegebiet werden für die Geſchloſſenheit des Deutſchtums in aller Welt beredtes Zeugnis ablegen. Eine Weiheſtunde für die Saar, veranſtaltet von den V/DA⸗Frauengruppen in dem prächtig mit den Fahnen des Dritten Reiches, ſchwarz⸗weiß⸗roten Bannern und den blauen Wimpeln des VDA ſowie mit Blumen geſchmückten Rheingoldſaal der Stadt⸗ halle, leitete die VDA⸗Tagungen am Freitag ein. Nach Begrüßungsworten der Reichsleiterin des Fauendienſtes des'dA, Frau Marie Rabl⸗Leip⸗ zig, hielt die Leiterin der Weiheſtunde, Fran Helene von Vopelius⸗Sulzbach an der Saar, einen Vortrag über„Die Frauenarbeit im Volkstums⸗ E. amp 07 Der gemeinſame Chor des Mainzer Stadtthea⸗ ters und der Hochſchule für Muſik brachte aus den „Meiſterſingern“ den„Wacht auf“⸗Chor zum Vor⸗ trag. Begrüßungsanſprachen hielten dann Frau Sabine Koepke⸗Darmſtadt, die Landesleiterin des Frauendtenſtes des V˖DA in Heſſen, und die Füh⸗ rerin der Frauengruppe Mainz, Frau Lieſel Leh⸗ ner. Einen eingehenden Vortrag über„Die Wege und Ziele franzöſiſcher Saarpolitik“ hielt dann Pro⸗ feſſor Dr. Steinbach⸗Bonn. Nach einem Schlußvortrag von Fräulein Lotte Kuhn⸗Sulzbach über„Praktiſche Arbeit an der Saar“ ſang der Chor der Schulgemeinſchaft der Studienanſtalt Mainz das Saarlied. Der BꝰA an den Reichskanzler Meldung des DNB. — Mainz, 18. Mai. Der Reichsführer des Volksbundes für das Deutſchtum im Ausland, Dr. Steinacher, hat zu Be⸗ ginn der Saarbrücker Tagung, die in Mainz ihren Anfang nahm, folgendes Telegramm an den Reichs⸗ kanzler Adolf Hitler in Berlin gerichtet: „Der Volksbund für das Deutſchtum im Aus⸗ lande gedenkt auf ſeiner Jahrestagung im deutſchen Weſten voller Dankbarkeit des Kanzlers und Füh⸗ rers, durch deſſen entſcheidende Kraft ſich auch die Frucht volksdeutſcher Arbeit vervielfältigt hat. Am Beiſpiel des Führers iſt in Begeiſterung und neu erkannter Pflichterfüllung gegenüber dem deutſchen Geſamtvolk der Opferglaube wieder erwacht. Im Gelöbnis treueſter Gefolgſchaft und tiefſter Ehr⸗ erbietung gez. Dr. Hans Steinacher, Reichsführer des VDA.“ eeeeerne Autoritäre Staatsführung auch in Lettland Von unſerem Berliner Büro ◻Berlin, 18. Mai. Die jüngſten Vorgänge in Lettland ſind für die deutſche Oeffentlichkeit außerordentlich intereſſant. Um was es ſich handelt, das iſt am deutlichſten aus dem ſymboliſchen Vorgang in Riga zu erkennen. Dort hat man die Fahne der Sozialdemokratie vom marxiſtiſchen Volkshauſe her⸗ untergeholt und ſtatt deſſen die lettiſche Staats⸗ flagge gehißt. Lettland iſt dabei, aus der Entartung des Parlamentarismus, von der es genug zu ſpüren bekommen hat, die Folgerungen zu ziehen; an die Stelle der Herrſchaft der Parteien tritt ein auto⸗ ritärer Kurs. Wohl heißt es in dem Aufruf der Regierung, daß von einer Preisgabe der Demo⸗ kratie in Lettland nicht die Rede ſein könne; in Wirk⸗ lichkeit iſt aber praktiſch die autoritäre Staatsfüh⸗ rung begründet worden, und allen Aeußerungen der lettiſchen Preſſe zufolge iſt dieſer Vorgang durchaus volkstümlich. Für ſechs Monate iſt zunächſt ein Ausnahmezuſtand verhängt worden. Das ſozialdemokratiſche Volkshaus in Riga iſt von Polizei, Schutzwehr und Militär be⸗ ſetzt worden. Die Sozialdemokraten hatten einige Türen verbarrikadiert, aber ſie leiſte⸗ ten doch nur geringen Widerſtand, als es eruſt wurde. Die Drahtzieher auf ſozialdemokratiſcher Seite ſchei⸗ nen allerdings beabſichtigt zu haben, dieſes Volks⸗ haus zu einer Art Baſtion auszubauen, etwa wie es das Karl⸗Liebknecht⸗Haus in Berlin einſt geweſen iſt, und daß im Zuſammenhange mit der Verhaftung von ſozialdemokratiſchen Abgeordneten Waffen⸗ lager gefunden wurden und geflüchtete öſter⸗ reichiſche Schutzbündler gefaßt werden konn⸗ ten, iſt ſehr vielſagend. Die Regierung erklärt dem⸗ zufolge, daß das Land am Rande des Bürgerkrieges geſtanden habe. S 0 Litwinow in Genf — Genf, 18. Mai. Soeben wird in Völkerbundskreiſen bekannt, daß der ruſſiſche Außenminiſter Litwin ow heute früh in Genſ eingetroffen iſt. Er ſoll ſchon heute nachmittag eine Unterredung mit dem franzöſiſchen Außenminiſter Barthon haben. * Dieſes überraſchende Eintreffen Litwinows in Genf gibt natürlich zu unzähligen Gerüchten und Vermutungen Anlaß. Es erſcheint nicht ausgeſchloſ⸗ ſen, daß der ruſſiſche Außenminiſter wegen eines etwaigen Eintritts Sowjetrußlands in den Völkerbund ſondieren wird, wobei be⸗ kanntlich Frankreich und Rußland ſeit langem zu⸗ ſammenſpielen. Gleichzeitig hat Rußland natürlich auch an dem Schickſal der Abrüſtungskonferenz und an allen Abrüſtungsfragen ſchon im Hinblick auf Japan das ſtärkſte Inter⸗ eſſe. So öürfte der Gedanke eines Großmachtaus⸗ ſchitſſes, der gewiſſermaßen eine Fortſetzung der Ab⸗ rüſtungskonferenz bilden ſoll, das beſondere Inter⸗ eſſe Rußlands erwecken, da es zweifellos Mitglied dieſes Ausſchuſſes zu ſein wünſcht. — 2 Die neue Sitzung des Völkerbundsrate — Genf, 18. Mat. Der Völkerbundsrat iſt heute wieder zu einer Sitzung zuſammengetreten, auf deren Tagesord⸗ nung die Chaco⸗Frage, die Hilfeleiſtung für Siberia und ſchließlich die Petition der deutſchen Minderheit in Polen wegen der Schankkonzeſſionen ſtehen. Nach kurzer Ausſprache wurde in der Angele⸗ genheit des Chaco⸗Konfliktes beſchloſſen, den geſtri⸗ gen Vorſchlag des engliſchen Vertreters Eden, wonach die Nichtmitglieder des Völkerbundes zur Beteiligung an einem Waffenausfuhrver⸗ hot aufgefordert werden ſollen, einem juriſtiſchen Ausſchuß zur Prüfung zu überweiſen. Damit wird eine Behandlung der Frage veröögert. Der Präſident der deutſch⸗amerikaniſchen Handelskammer 7 — Neuyork, 18. Mai. Der Präſident der deutſch⸗ amerikaniſchen Handelskammer und der General Eyeſtuff Corporation, Hermann A. Metz, iſt im Alter von 66 Jahren geſtorben. Worauf es ankommt Eine Kundgebung des Kyffhäuſerbundesführers Der Bundesführer des Kyffhäuſerbundes, Oberſt⸗ landesführer Oberſt a. D. Reinhard, veröffentlicht ſoeben in dem Reichsblatt des Kyffhäuſerbundes einen Aufſatz, in dem es u. a. heißt: 5 „Als Führer des Kyffhäuſerbundes betone ich, daß ſeine Verbände und Vereine niemals irgend⸗ wie und irgendwann anſtreben werden, etwa Auf⸗ gaben zu erfüllen, die allein nur Aufgaben der aktiven SͤA ſind und ſein können. Der Kyffhäuſer⸗ bund wird ſich nicht aus falſchem Ehrgeiz in Sonder⸗ gebiete hineinbegeben die er mit Rückſicht auf das Durchſchnittsalter der ehemaligen Soldaten nicht er⸗ füllen kann und die das alleinige Vorrecht der SA bleiben. Seine Aufgaben liegen parallel den Aufgaben der SA, vor denen er immer die höchſte Achtung der Kameradſchaft und Dankbarkeit haben wird. Aber im Ziel ſteht er gemeinſam mit der geſamten SͤA unlöslich verbunden bis ins letzte Dorf zum letzten Mann: Ehr' und Wehr Deutſchland. Wir ringen gemeinſam für unſer Volk und Vater⸗ land, ob im Braunhemd oder in Bundestracht, Wehrgeiſt iſt unſere Willenseinheit, und einer einzigen Zukunft leben wir zu, ob Solda⸗ ten Adolf Hitlers oder Soldaten unter den Kyffhäu⸗ ſerfahnen— der Zukunft Deutſchlands. Dieſe Zukunft muß erkämpft werden. Daher ge⸗ hören nicht feige Memmen in unſere Bundesreihen, ſondern Soldaten, Männer, die man nicht ſo weil ſie Uniform tragen, ſondern weil ſie es ſin Es kommt nicht auf den Rock an, nicht darauf, ob du alt oder jung, reich oder arm biſt, Ka⸗ merad, ob du führſt oder Untergebener biſt— es kommt darauf nur an, ob du mit deiner dentſchen Geſinnung daſtehſt als ein ganzer Kerl, auf den man bauen kann. Solange ich an der Spitze des Kyffhäuſerbundes ſtehe, werden ſeine drei Millionen Soldaten im gleichen Schritt und Tritt mit der SͤA marſchieren. Ich verlange von jedem einzelnen, daß er ſo handelt, bewußt der Pflicht, die wir durch die Unterſtellung unter den Führer übernommen haben. Nicht unter⸗ — und liebedieneriſch, ſondern als aufrechter Mann.“ Empfangsabend bei Stabschef Röhm Meldung des DNB. — Berlin, 18. Mai. In der Wohnung des Stabschefs Röhm fand Don⸗ nerstag abend ein Empfang für einen Kreis diplo⸗ matiſcher und politiſcher Gäſte ſtatt. Unter den di⸗ plomatiſchen Vertretern des diplomatiſchen Korps bemerkte man u. a. den apoſtoliſchen Nuntius, den japaniſchen Botſchafter, den ſpaniſchen Botſchaften, die Geſandten von Schweden, Bolivien, Rumänien, Perſien, die Marineattaché's von Italien und Ja⸗ pan, die Militärattachées von Frankreich und Spa⸗ nien, den Luftattaché von Großbritannien uſw. Von den Mitgliedern des Reichskabinetts waren anweſend: Reichswehrminiſter von Blom⸗ berg, Reichsinnenminiſter Dr. Frick, Reichsernäh⸗ rungsminiſter Darré und Reichsjuſtizminiſter Gürt⸗ ner, ferner bemerkte man den Chef der Heereslei⸗ tung, General von Fritſch, den Chef der Marinelei⸗ tung, Admiral Raeder, Staatsſekretär Müller, Staatsſekretär Dr. Meißner, Legationsſekretär von Mumm uſw. Im übrigen war eine große Anzahl von Auge⸗ börigen des Führerkorps der SA und Ss zugegen. Die Neueinſtellungen bei Krup, Von unſerm Londoner Vertreter London, 18. Mai. Ein Sonderberichterſtatter der„Morning Poſt“, der das Ruhrgebiet bereiſte, berichtet über eine Un⸗ terredung mit Profeſſor Paul Goerens, der ihn in Vertretung von Dr. Krupp von Bohlen und Halbach empfangen habe. Profeſſor Goerens habe u. a. die im Auslande verbreiteten Gerüchte für unrich⸗ tig erklärt, daß die Einſtellung von 7000 Arbei⸗ tern im April dieſes Jahres mit Beſtellungen für die Ausrüſtung von 200000 neuen Reichs⸗ wehrfoldaten in Zuſammenhang ſtehe. Die Firma habe keine Beſtellungen für einen ſolchen Zweck erhalten. Sie hätte auch gar nicht die geeigne⸗ ten Maſchinen, die für einen ſolchen Zweck nötig wären, da auf Grund des Verſailler Vertrages das ganze Maſchinenmaterial zerſtört worden ſei und ein Erſatz dieſer Maſchinen Jahre beanſpruchen würde. Die Einſtellung der neuen Arbeiter hänge lediglich mit den Regierungsmaßnahmen zur Er⸗ höhung der Erzeugung zuſammen. ———————— —— Er SS * auf der Baßlaute. 2. Seite/ Nummer 224 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Freitag, 18. Mai 193⁴ Ausſchreitungen bei der Kriegsſüheung — London, 18. Mai. Der diplomatiſche Mitarbeiter des„Daily Tele⸗ graph“ meldet, Sir John Simon habe die britiſchen Vertreter in La Paz und Aſuncion beauftragt, nach⸗ drückliche Vorſtellungen wegen Ausſchreitun⸗ gen beider kriegführenden Mächte zu er⸗ heben. Die Bolivianer ſeien beſchuldigt worden, un⸗ verteidigte Städte in Paraguay mit Bomben beworfen zu haben; die Paraguayer ſollen angedroht haben, zur Vergeltung einen Teil der in ihren Händen beſindlichen bolivianiſchen Ge⸗ fangenen hinrichten zn laſſen. Die britiſche Regierung laſſe beide Regierungen auf die entſpre⸗ chenden Beſtimmungen der verſchiedenen Haager Konventionen hinweiſen. Kunogebung gegen den Boykott deutſcher Waren in AS Neuyork, 18. Mai. Die Freunde des neuen Deutſchland, die ver⸗ einigten deutſchen Geſellſchaften und der„Dawa“ (Deutſch⸗Amerikaniſcher Wirtſchaftsausſchuß) hielten am Donnerstag abend im Madiſon Square Garden eine große Maſſenkundgebung gegen den Boykott deutſcher Waren in Amerika ab. Dieſe Veranſtaltung, die erſte ihrer Art, war völlig ausverkauft. An ihr nahmen über 2000 Führer des Deutſchtums in Amerika ſowie viele Amerikaner teil. In den Reden wurde darauf hingewieſen, daß durch den Boykott der Wiederaufbau der Wirtſchaft der Vereinigten Staaten auf das ſchwerſte geſchädigt wurde, da Deutſchland doppelt ſoviel aus den Ver⸗ einigten Staaten einführe, wie die Vereinigten Staaten aus Deutſchland bezögen. Letzten Endes würde der Boykott deutſcher Waren, der auch verfaſſungswidrig, ungeſetzlich ſei und gar⸗ nicht dem Weſen des Amerikaners entſpreche, vom amerikaniſchen Arbeiter bezahlt. Als der Name des Führers der jüdiſchen Boykottbewegung, Samuel Untermeyer, erwähnt wurde, brach die Ver⸗ ſammlung minutenlang in ſtürmiſche Pfuirufe aus. George Silveſter Viereck wies in ſeiner Rede nach, daß hinter der Boykottbewegung dich die dunk⸗ len Machenſchaften internationaler Genoſſen verber⸗ gen, und daß der Ertrag der„Dollarfeſteſſen“, auf denen Einſtein auftrete und die angeblich zugun⸗ ſten der„aus Deutſchland vertriebenen Juden“ ſtatt⸗ finden, in die Kaſſe der Neuyorker Kommuni⸗ ſten fließt(). Dex Redner der Dawa gab bekannt, daß der Deutſch⸗Amerikaniſche Wirtſchaftsausſchuß bereits in allen Staaten der USA organiſiert ſei und die Errichtung eigener Verkaufsſtellen plane. Selbſtmord eines Wiener Krankenhausleiters — Wien, 17. Mai. Der Leiter des Wiener Kaiſer⸗ Franz⸗Joſeph⸗Krankenhauſes, der Univerſitätsprofeſ⸗ ſor Oskar Weltmann, hat durch Einnahme von Cyankali Selbſtmord begangen. Das Kaiſer⸗Franz⸗ Joſeph⸗Krankenhaus iſt in letzter Zeit häufiger ge⸗ nannt worden, weil zahlreiche von den in den Kon⸗ zentrationslagern Kaiſerſteinbruch und Wöllersdorf an Ruhr erkrankte Nationalſozialiſten dorthin über⸗ geführt worden waren. von Ribbentrop bei Muſſolini — Rom, 18. Mai. Am Freitag vormittag wurde der Beauftragte der Reichsregierung für Ab⸗ rüſtungsfragen, von Ribbentrop, von Miniſterprä⸗ ſident Muſſolini im Palazzo Venezia zu einer Be⸗ ſprechung empfangen. Unmenſchliche Schreckenstaten in Mexiko — Nenyork, 18. Mai. Nach einer Meldung der Aſſociated Preß aus Veracrnz[Mexiko) hat dort ein Farmer ſeine Frau an einen Baum gebunden und verbrannt. Die Nachbarn des Farmers banden darauf den Mörder an den gleichen Baum und brachten ihn auf die gleiche Art ums Le⸗ ben. Das iſt der erſte Fall von Lynchjuſtiz im Staate Beracruz. Alußenpolitijche Ausjyrache im Unterhaus Was geſchieht, wenn die Abrüſtungskonferenz ergebnislos auseinanderfällt? Drahtbericht unſ. Lon doner Vertreters minloſen Vertagung. § London, 18. Mai. Mit ganz beſonderer Spannung wird von der engliſchen Oeffentlichkeit die für heute angekündigte Rede Sir John Simons während der außen⸗ politiſchen Debatte im Unterhaus erwar⸗ tet. Die geſtern von Genf verbreitete Meldung, daß die Großmächte übereingekommen ſeien, die Abrü⸗ ſtungskonferenz in der Form zu beenden, daß ſie cuf vorläufig unbeſtimmſe Zeit vertagt werde, hat eine außerordentliche Verwirrung geſchaffen. Die Nachrichten der Londoner Blätter widerſprechen ſich in allen entſcheidenden Punkten vollkommen. Während die meiſten Blätter die Nachricht von der terminloſen Vertagung dementieren, geben die„Times“ aber dennoch zu, daß eine „akademiſche Diskuſſion“ darüber ſtattgefun⸗ den habe, was im Falle eines vollkommenen Verſagens der geſchehen olle. Die Tatſache, daß zumindeſt theoretiſche Beſpre⸗ chungen ſtattgefunden haben, zeigt, daß die ge⸗ ſtrigen Dementis höchens formal richtig ſind. Da die engliſche Preſſe obendrein Einzelheiten dieſer akademiſchen Diskuſſion aufführt, wird man anneh⸗ men dürfen, daß dieſe angeblich rein theoretiſchen Pläne doch bereits eine erhebliche Ausſicht haben, demnächſt konkret verwirklicht zu werden. Für den Fall, daß die Generalkommiſſion eine Fortſetzung der bisherigen Beſprechungen für nutzlos hält, ſoll, wie die„Times“ mitzuteilen wiſſen, das Mandat der Abrüſtungskonferenz an den Völkerbundsrat zurückgegeben wer⸗ den. Der Rat würde dann die Konferenz vertagen, zugleich aber ein Komitee von Vertretern der Haupt⸗ mächte ernennen, die in ſtändiger Verbindung unter⸗ einander bleiben ſollen, um, wenn möglich, die Grundlage zu neuen Verhandlungen zu finden. Da dieſes Komitee aus den offiziellen Vertretern der Mächte zuſammengeſetzt werden ſoll, würde damit praktiſch Henderſon aus der offiziellen Abrüſtungs⸗ diskuſſion ausgeſtoßen werden. Daß man in England auch offiziell mit dem Zu⸗ ſammenbruch der Konferenz rechnet, zeigt der Kommentar, den der diplomatiſche Koreſpondent der„Times“ den Genfer Ereigniſſen wiöͤmet. Er beſtreitet die Richtigkeit der Meldung von einer ter⸗ Er ſchreibt, daß die engliſche Regierung ihrem Genfer Vertreter keinerlei der⸗ artige Anweiſungen gegeben habe, aber dennoch ſei man ſich in amtlichen Kreiſen darüber klar, daß keine der drei Mächte, England, Frank⸗ reich und Italien, eine genügende Unterſtüt⸗ zung für ihre jeweiligen Abrüſtunsgpläne er⸗ halten würden. Infolgedeſſen werde England noch eine letzte An⸗ ſtrengung machen, um wenigſtens, wie der„Daily Telegraph“ es nennt, das„Gerippe einer Konven⸗ tion“ zu erreichen. Dieſe Vereinbarung ſoll einen rein humanitären Charakter haben und nur den chemiſchen und bakteriologiſchen Krieg verbieten. Gegenüber dieſem ſehr beſcheidenen Plan glaubt der diplomatiſche Korreſpondent der liberalen„News Chronicle“ darüber unterrichtet zu ſein, daß England doch noch verſuchen werde, eine Luftkonven⸗ tion zuſtandezubringen. Wenn es richtig iſt, was die„News Chroniele“ ſchreibt, ſo würde das eine bedeutſame Aenderung der bisherigen engliſchen Haltung in der Sanktionsfrage bedeuten. England wünſcht das völlige Verbot des Bom⸗ ben⸗Kriegs und ſoll ſofort bereit ſein, den Teufel mit Beelzebub auszutreiben, d.., jeden Staat, der gegen das Bombardement⸗ verbot verſtößt, unverzüglich als Konventions⸗ brecher zuſammen mit allen unterzeichneten Mächten mit Bomben zu belegen. „Mit beſonderer Spannung wartet man in London jetzt ab, welche Haltung England in Genf jetzt ein⸗ nehmen wird. Wie der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ mitteilt, will Frankreich von der Anrufung des Artikels 213 des Verſailler Ver⸗ trags, der eine Inveſtigation gegen Deutſch⸗ land vorſieht, abſehen. Weiterhin ſei es unwahr⸗ ſcheinlich, daß England und noch weniger Italien zur Ausarbeitung eines Abkommens in Deutſch⸗ lands Abweſenheit von Genf bereit ſeien. Man glaubt in engliſchen Kreiſen, daß Frankreich einen derartigen Vorſchlag hauptſächlich deswegen machte, um eine Zurückweiſung dieſer Abrüſtungs⸗ konvention durch Deutſchland zu provozieren, um dadurch die Schuld am Zuſammenbruch der Genfer Beſprechungen abzulenken. Die italieniſchen Be⸗ Deutſchlanoͤflug des Seppelinluftſchiffes Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 18. Mai. Der Tempelhofer Flughafen bereitet ſich auf den Empfang des„Grafen Zeppelin“ am Samstag vor. Das Luftſchiff überfliegt auf einer großen Schleife durch Deutſchland die Strecke Stuttgart, Mann⸗ heim, Rhein⸗Ruhr⸗Gebiet, Bielefeld, Braunſchweig, Magdeburg, und dann landet es in Berlin⸗Tempel⸗ hof, wo 250 Flieger der Berliner Ballonſtürme den Luftrieſen betreuen werden. Der Aufenthalt des Zeppelins in Tempelhof geht im Rahmen eines Volksflugtages vonſtatten, bei dem u. a. Ernſt Udet und Wolf Hirth ihr kunſtfliegeriſches Können zeigen wollen. Wolf Hirth iſt vor kurzem aus Südamerika zurückgekehrt, wo er eine Zeitlang als Fluglehrer gewirkt hat. Er will in Berlin ſeinen Weltrekord mit 80 Loopings beim motorloſen Flugzeug vorführen. Hoffentlich ſind die Windverhältniſſe günſtig. Bekanntlich hat Wolf Hirth vor wenigen Muſik mit alten Inſteumenten Ein Kampfbundabend in Ludwigshafen Es war wie ein Serenaden⸗Abend jener angeb⸗ lich guten alten Zeit, da noch der junge Mozart und ſeine Freunde mit dem Klavierchen oder andern zartbeſaiteten Inſtrumenten unterm Arm vor das Haus einer Schönen rückten, um ihr ein Ständchen darzubringen. Solch ein Bild mochte im verſchleier⸗ ten Licht des Ludwigshafener Kunſtſälchens vor den Beſuchern des Konzerts erſtehen, das alte Muſik auf Originalinſtrumenten bot. Dafür, daß das Alte wahrhaft„neu und mit Be⸗ deutung auch gefällig ſei“, ſetzte ſich die einheimiſche Pianiſtin Marcelle Bächtold und ihr auf häus⸗ liches Muſizieren vortrefflich eingeſpielter Kreis jüngerer Mannheimer und Ludwigshafener Künſt⸗ ler ein. Inſtrumentale Muſik des galanten 18. Sä⸗ kulums und Geſänge aus den beiden vorangehenden Jahrhunderten ſtellte die Konzertgeberin ſehr ge⸗ ſchmackvoll zuſammen. Den Grundklang beſtimmte das Klavicembalo. Sein ſilbernes Vibrieren verſchwiſterte ſich innig mit hellen Streich⸗ und Zupf⸗ inſtrumenten: der hochſtimmigen Violine und Biola'amore, ſodann der Gambe, deren Korpus ja weniger umfangreich als der des artver⸗ wandten Violoncellos iſt, und endlich mit der Baß⸗ laute. Aber die Cembaliſtin, die das orgelhaſte Spielwerk ihres prächtigen Inſtruments mit ſeinen zwei Manualen, koppelnden Pedalen und Regiſter⸗ zug virtuos beherrſcht, ließ es auch im Forte auf⸗ rauſchen. Wenn Fräulein Bächtold mit der fein⸗ nervigen Geigerin Claire Diochon lebens⸗ und kraftvoll Händels Sonate in A ſpielte oder von drei Streichern begleitet, Dittersdorfs Cembalonkonzert, in deſſen Finale der ganze Jahrmarkt zu Plunders⸗ weiler ausbricht, dann erkannte man auch das zweite Geſicht jener Uebergangszeit: das revolutionäre. Mit gleichem Temperament wurden die übrigen Schöpfungen der Rokoko⸗ und„Zopf“⸗Muſtk ange⸗ gangen: ein Trio des„engliſchen“ Joh. Chr. Bach, ein Divertimento von Haydn, eine Sonate Kaver Hammers für Viola'amore, deren Spieler Joſef Imhof ſich auf ihren ſieben Saiten ſthon ebenſo meiſterlich auskennt wie ſeine künſtleriſch feinfühli⸗ gen Genoſſen Fritz Sommer auf der Gambe(So⸗ nate von Aug. Kühnel) und Helmut Schowalter Dies häufigſte Begleitinſtrument der Sänger kam ſchön zur Geltung in einem Wiegen⸗ lied Mariae, das Frau Elſe Hieber neben andern Volksliedern aus dem 16. Jahrhundert ſowie Arien des Eiſenacher Joh. J. Löwe mit innigem Verſtänd⸗ nis ſang. In den Ritornellen— Vor⸗ und Zwiſchen⸗ ſpielen— zu den Arien erfreute der Volkston alter „Gaſſenhawerlin“, während der Text noch nicht ſo weit über die kunſthandwerkliche Meiſterſingerproſa hinausgeſchritten iſt wie die Muſik.— Dem Kampf⸗ bund für deutſche Kultur Dank für einen ungewöhn⸗ lichen Genuß! f⸗ Der Kuß auf der Bühne Von Emil Pirchan Ueber den Kuliſſenkuß gibt ein 100 Jahre altes Theaterlexikon„Handbuch für Bühnenkünſtler, Dilettanten und Theaterfreunde“ eine beſondere Auskunft: „Das Kütſſen auf der Bühne muß mit äußerſter Dezenz geſchehen, in ſeltenen Fällen auf den Mund lan mancher Hofbühne geſetzlich verboten!), meiſt auf die Stirn und Wange, nur hörbar und ſo oft wie möglich ſcheinbar. Das franzöſiſche Theater erlaubt dem Mann den Kuß auf Hals und Nacken der Frau, ſtreng verpönt iſt der Kuß auf den Mund... In England wird der Kuß ſo viel als möglich auch ſchon von den Dichtern vermieden.“ 1831 veröffentlicht das Brünner Städtiſche Theater eine Vorſchrift, nach der„das Küſſen auf der Bühne zwiſchen Mitgliedern beiderlei Geſchlechts unterſagt wird“.—„Liebe und Freundſchaft ſind nur durch Umarmungen auszudrücken.“ Und weiter heißt es: „Jede üble Gewohnheit, als das Kratzen, das Ein⸗ ſchieben der Hände in die Beinkleider, das ſtete Be⸗ nutzen der Schnupftücher iſt zu vermeiden.“ Dies erinnert an die„Regeln für Schauſpieler“, die der Theaterdirektor Goethe ſchon 30 Jabre vorher bekanntgegeben hat:„Der Schauſpieler laſſe kein Schnupftuch auf dem Theater ſehen, noch weniger ſchnaube er die Naſe, noch weniger ſpucke er aus.“ Er verlangt für die Haltung der Hände:„Die zwei mittleren Finger ſollen immer zuſammen bleiben, der Daumen, Zeige⸗ und kleine Finger etwas ge⸗ bogen hängen.“ Ein Anfänger ſoll„ſeinen Ellen⸗ bogen ſo viel als möglich am Leibe behalten,“ was man auch ſymboliſch deuten mag. Aber über die Kunſt des Küſſens zwiſchen den Kuliſſen hat Exzel⸗ —— Geheimrat keinen beſonderen Paragraphen er⸗ aſſen! Jahren ein ſchweres Motorradunglück gehabt und dabei ein Bein verloren. Seiner Meiſterſchaft im Segel⸗ und Motorflug hat das keinen Abbruch ge⸗ tan. Der„Hauptſchlager“ dieſes Flugtages in Tem⸗ pelhof wird die Zuſammenarbeit zwiſchen Luftſchiff und Segel⸗ flugzeug ſein. Der Zeppelin ſtartet mit abgedroſſelten Mo⸗ toren nach etwa einſtündigem Aufenthalt, und in einigen hundert Metern Höhe wird dann das Se⸗ gelflugzeug, das er an einer Klinkvorrichtung mit hochgetragen hat,„ausgeklinkt“, und das Segelflug⸗ zeug fliegt dann eine Schleife über dem Flughafen. Danach ſetzt der Zeppelin ſeinen Deutſchland⸗Flug fort. Er wird gegen acht Uhr abends in Stettin geſichtet werden können, wenn alles fahrplanmäßig verläuft, und dann führt der Kurs weiter die Küſte entlang nach Königsberg, wo das Luftſchiff Pfingſtſonntag früh 6,30 Uhr landen wird. Der Rückflug geht über Danzig, Breslau, Sach⸗ ſen, vielleicht noch über die Rhön, zurück nach Friedrichshafen. mühungen zur Rettung der Konferens werden eng⸗ liſcherſeits durchaus anerkannt. Rom verſuche ſtändig, heißt es, Deutſchland zur baldigen Rückkehr nach Genf zu ver⸗ anlaſſen, und einige Blätter wollen ſogar wiſſen, daß der italieniſche Delegierte Baron Aloiſi von der Woh⸗ nung des deutſchen Generalkonſuls in Genf geſtern telephoniſch mit Berlin geſprochen habe, um ſich noch einmal über den dͤeutſchen Standpunkt unter⸗ richten zu laſſen. Eine heftige Gegnerſchaft gegen die Vertagung von Genf dürfte von Henderſon, der dabei mit der Unterſtützung der Kleinen Mächte rechnen kann, ausgehen. Nach Angaben des ſozialiſtiſchen„Daily Herald“, der beſonders enge Beziehungen zu Hen⸗ derſon unterhält, ſoll der Präſident der Abrüſtungs⸗ konferenz geſtern erklärt haben: Die Beſprechungen müſſen weiter geführt werden, und ſie müf⸗ ſen auch zu einem Erfolg gebracht werden. Gerade weil Henderſon ſich ſo ſtark für die Abrüſtungskon⸗ ferenz einſetzt, iſt ja auch der Plan aufgetaucht, ihn völlig auszuſchalten. Ueber die vorgeſtrige Kabinettsſitzung, die ſich wiederum einmal mit der Abrüſtungsfrage be⸗ ſchäftigt hat, ſind nähere Einzelheiten bisher nicht bekannt geworden. Jedoch will die„Daily Mail“ wiſſen, daß die von Lord Hailsham geführte Ka⸗ binettsmehrheit endgültig den Sieg davon getragen habe. England will bei der am 29. Mai beginnen⸗ den Sitzung der Generalkommiſſion im Endeffekt der terminloſen Vertagung zuſtimmen. Das entſpricht nach den Angaben der„Daily Mail“ dem Wunſch der Kabinettsmehrheit und wird für England zugleich eine Gelegenheit ſein, ſeine eigenen Rüſtungen, insbeſondere ſeine Luftflotte, zu verſtärken. In einer Rede, die Sir John Simon auf einer großen Frauenkundgebung gehalten hat, hatte er ſich noch einmal zum alten engliſchen Abrüſtungsplan bekannt und die Verſicherung gegeben, daß England doch noch alles tun werde, um„ein Abkommen, das wir wünſchen,“ zu erreichen. Der Beginn der Ausſprache — London, 18. Mai. In der letzten Diung des Unterhauſes vor Pfingſten eröffnete der Arbei⸗ terparteiler Cripps die außenpolitiſche Ausſprache. Er verwies zunächſt auf die Tätigkeit Japans in den vergangenen Jahren, die er als eine ernſte Ge⸗ fahr für den Frieden im Fernen Oſten und der gan⸗ zen Welt bezeichnete. Maſchinengewehre als Tee nach Frankreich geſchmuggelt — Paris, 18. Mai. Der„Jour“, der ſchon vor einiger Zeit aufſehenerregende Enthüllungen über den umfangreichen Waffenſchmuggel von Belgien nach Frankreich gemacht und in dieſem Zu⸗ ſammenhang behauptet hatte, dieſe Waffen ſeien für die marxiſtiſchen Verbände in Frankreich beſtimmt, erklärt heute, daß ein größexrer Teil dieſer geſchmuggelten Waffen in Teekiſten nach Frank⸗ habs eine größere begiſche Ausfuhrfirma 130 Kiſten reich gekommen iſt. Vor etwa zwei Monaten „Tee“ nach Paris geſchickt, von denen aber nur 90 Kiſten Tee enthielten, während die anderen 40 mit zerlegten Maſchinengewehren gefüllt geweſen ſeien. DDr.....——.—.——————.— auptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner(Stellvertreter Kurt Ehmer) erantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner- Handelsteil: Kurt Ehmer⸗Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart-Lokalen Teil: Richard Schönfelder⸗ Sport: Willy Müller⸗Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht. und den übrigen Teil: Curt Wilhelm Fennel Anzeigen und geſchäft⸗ liche Mitteilungen: Jacob Faude, ſämtlich in Mannheim ⸗Herausgeber: Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, Mannheim, R 1,—6 Schriftleitung in Berlin: Eckart Peterich, W 36, Viktoriaſtraße 40 Durchſchnittsauflage im April 21750 Kür unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗ Rückſendung nur bei Rückporto Immer wieder werden heute Bühnenkünſtler um ihre Bühnenküſſe befragt, ob Fräulein Julia Herrn Romeo, Triſtan Iſolde, Eiſenſtein und Adele, einander wirklich oder wirklich nur ſcheinbar küſſen. Doch dazu kurſiert eine recht ernüchternde Anekdote: Ein Petruchio fragte ſein ihm eben ſtürmiſch um den Hals gefallenes Kätchen während des langen Kuſſes: „Herrgott, wie iſt mein Stichwort, wie geht denn der Text weiter???“ Nicht alle Bühnenküſſe ſind und bleiben nüchtern⸗ ſachlich, platoniſch⸗proſaiſch, aus manchen in ekligie gegebenen Kuliſſen⸗Küſſen wurden echte Küſſe, und aus ihnen ſind viele mehr oder minder glückliche, dauerhafte oder nur ganz kurze Künſtlerehen ent⸗ ſtanden. 55—— Ein Bauer findet einen Nayoleonbrief Von Georg Telberg Ein Bauer, Leon Guilbert, der in der Nähe von Cailais lebt, hat durch Zufall einen kleinen Schatz in Geſtalt eines bisher unbekannten Briefes Napoleons gefunden. Er bekam beim Aufräumen ein altes, von ihm kaum beachtetes Buch in die Hand, das ſeit vielen Jahrzehnten ein verſtaubtes Daſein in der Bodenkammer geführt hatte. Es hieß:„Die Reiſen und Erinnerungen des Grafen Benpawſki, Magnaten des Ungariſchen Reiches und von Polen“. Guilbert blätterte in dieſen alten Memoiren, als beim Aufklappen des Buches ein vierfach gefalzter Brief auf den Boden fiel. Der Bauer, der annahm, einen vergeſſenen Geſchäfts⸗ oder Liebesbrief ſeines Urgroßvaters in die Hand zu bekommen, war ſehr erſtaunt, als er die Unterſchrift„Napoleon“ ſah. Mit großem Intereſſe las er: „Mein Bruder, ich habe Deinen Brief erhalten. Die Stellung des Feindes an der unteren Elbe ſollte keinen Einfluß auf Deine Operationen aus⸗ üben. General Poniatowſki hat eine günſtige Stel⸗ lung bei Penig bezogen, die es ihm geſtatten dürfte, Chemnitz zu beſetzen. Die ganze Schleſiſche Armee unter Kommando des Generals Blücher iſt in oͤie Richtung Wittenberg abmarſchiert, ſo daß in Dresöden niemand übrig geblieben iſt. Wir haben bis Camenz und Königsbrück rekognoſsiert. Dein Dich liebender Bruder Napoleon. Dresden, den 6. Oktober 1913, 3 Uhr morgens. An den König von Neapel“— Guilbert ließ den Brief von Sachverſtändigen prüfen, die von ſeiner Authentität überzeugt ſind, Beſonders, da er von Napoleon mit eigener Hand geſchrieben iſt, dürfte ſeinen Wert ſtark erhöhen. Wie eine kürzliche Auktion in Paris bewieſen hat, werden zur Zeit gute Preiſe für Napoleon⸗Andenken be⸗ zahlt. Guilbert dürfte 5000 Mark für dieſen kleinen Brief erzielen. Intereſſant iſt das Datum des Brie⸗ ſes, der 6. Oktober 1819, eine Woſte, ehe die gewal⸗ tige Völkerſchlacht von Leipzig begann, in der Napo⸗ leon von den Verbündeten ſo geſchlagen wurde, daß ex ſich über den Rhein zurückziehen mußte. Der von ihm erwähnte General Poniatowſki ertrank beim Rückzug ſeines Korps am 19. Oktober durch vor⸗ zeitige Sprengung der Elſterbrücke vor Leipzig. OGeneralprobe in Oberammergan. Oberammer⸗ gau hat mit der Generalprobe den großen Auftakt des Jubiläumsjahres erlebt, deſſen Pro⸗ gramm zwiſchen dem 21. Mai und 23., September insgeſamt 33 Aufführungen der Paſſion vorſieht. Auf den Straßen des Paſſionsdorſes entwickelte ſich am Donnerstag ſchon von 7 Uhr morgens an ein außerordentlich lebhafter Verkehr. Der erſte von 8 bis 11 Uhr vorm. durchgeführte Teil der muſikaliſch⸗ darſtelleriſch und bühnentechniſch in allen Teilen aus⸗ gezeichneten und tief eindrucksvollen Aufführung er⸗ ſtreckte ſich vom Einzug Jeſu in Jeruſalem über die Anſchläge des Hohen Rates, die Vertreibung der Händler aus dem Tempel, den Abſchied zu Bethania, das Abendmahl und die Oelbergſzene bis zum Ver⸗ rat und zur Gefangennahme Jeſu. Als Prologus wirkt der langjährige hervorragende, in aller Welt bekannte frühere Jeſusdarſteller Anton Lang, wäh⸗ rend Guido Diener als Vorführer des aus 30 Sän⸗ gerinnen und 18 Sängern beſtehenden Chores der Schutzgeiſter ausgezeichnet hervortrat. Nachmittags ging bei kaltem aber trockenem Wetter die Generar⸗ probe zu Ende. Auf die düſtere Tragödie des Kreuzestodes folgte der Triumph der Auferſtehung. In jubelnden Akkorden flutet der Halleluja⸗Geſang des Chors durch die Halle und in einem den Welt⸗ erlöſer verherrlichenden traumhaft ſchönen Schluß⸗ bild klang das Spiel aus. 63 — 9 9 3 8 * 3. Seite /Nummer 224 Die Stadtseiie Mannheim, den 18. Mai. Storchenmahlzeit Was ſpeiſen die Störche denn alle Tag? So hat mich neulich Klein⸗Hänschen gefragt. Eidechſenrücken mit Käferſalat Und Mäuſebraten, fein delikat. Doch Froſchragout iſt ihr Leibgericht, Auch Schlangen und Molche verſchmähen ſie nicht. Ein Schneckenpudding noch obendrein, So tafelt Meiſter Stelzenbein. Ja, bei den Störchen, das iſt bekannt, Da lebt man wie im Schlaraffenland. Iſt ihnen allzeit der Tiſch gedeckt, Kann einer ſchmauſen, ſoviel ihm nur ſchmeckt. Und wenn du Luſt haſt, ſo halte mit. Wünſche geſegneten Appetit! Ich meinerſeits, ich leiſte Verzicht, Und böten ſie mir gar ihr Leibgericht. A. W. Polizeibericht vom 18. Mai Verkehrsunfall. Bei einem Zuſammenſtoß zwi⸗ ſchen einem Lieferkraftwagen und einem Kleinkraft⸗ rad, der ſich geſtern nachmittag an der Seckenheimer Anlage ereignete, erlitt der Kraftradfahrer Prellungen und Hautabſchürfungen. Er fand Auf⸗ nahme im Thereſienkrankenhaus. Gefährdung der Verkehrsſicherheit. Ein ſtark angetrunkener Fuhrmann, der in der geſtrigen Mittagszeit mit einem Pferdefuhrwerk in der Oppauer Straße fuhr und zur Führung ſeines Fahrzeuges nicht mehr imſtande war, wurde vor⸗ läufig feſtgenommen. Ausſchreitungen. In einem Kaffee in der Breiten Straße kam es in vergangener Nacht zwiſchen meh⸗ reren Gäſten zu Auseinanderſetzungen und zu Tät⸗ lichkeiten. Der herbeigerufene Notruf ſtellte die Ruhe wieder her und nahm einige der Beteiligten vorläufig feſt. Aus politiſchen Gründen wurden im Laufe des geſtrigen Tages zwei Perſonen feſtgenommen, dar⸗ unter eine wegen Verbreitung unwahrer Gerüchte. Wegen Tierquälerei wurde ein Fuhrmann ange⸗ zeigt, der geſtern vormittag auf der Fahrt zum Schlachthof ſeinem Pferde etwa 60 Peitſchenhiebe verſetzte, ſo daß das Tier am ganzen Körper mit Striemen bedecktt war. Eutwendet wurden anfangs Mai aus einer Wohnung in E 5 zwei Reiſekoffer, einer aus Schweinsleder 25 zu 45 zu 90 Zentimeter, der an⸗ dere aus Rindleder, 35 zu 55 zu 120 Zentimeter groß, ſowie ein Paar Herrenhalbſchuhe, Größe 43,5. Maikäfer, Schnaken und Motten Verführeriſch brennt eine Lampe auf dem Bal⸗ kon. Die Inſekten ſchwirren an.„Sieh nur, Mut⸗ ter, die vielen Motten!“ ſagt Kindchen. Der ältere Bruder belehrt die Kleine, daß das nur Nachtfalter ſind, keine Motten. Die Mutter iſt bei dem Wort Motte zuſammengefahren, ſie denkt an ihre Pelz⸗ ſachen. Unwillkürlich hat ſie die Hand zum Schlage erhoben. Der Junge denkt: es könnten lieber Mai⸗ käfer ſein, denn die ſammelt er. Der Maikäfer iſt durch die paar kalten Tage recht verkühlt und verſchnupft. Er hatte ſich in den jun⸗ gen glashellen Blättern breit gemacht und ent⸗ wickelte die ſprichwörtliche Gefräßigkeit. Da fing es an zu regnen, es wurde eiſig, ihm froren die ſtarren Beine, und er plumpſte hinunter. Seht nur an, wie die Spatzen mit den Maikäfern auf dem Boden raufen; ſie ſind Feinſchmecker und nehmen nur das Beſte, das andere laſſen ſie liegen. Maikäfer ſind gutmütig, Schnaken ſind läſtig, Motten ſind bösartig. Die Schnake kann unaus⸗ ſtehlich ſein. Kaum hat man ſich einmal zur Ruhe geſetzt, zur recht gemächlichen Ruhe, da kommt ſo ein lebendes Flugzeug angewimmert. Das Vieh⸗ zeug kennt gerade die empfindlichſten Stellen. Un⸗ heimlich ſchwirrt es am Ohr vorüber, macht ſich in der Nähe der Augen zu ſchaffen und will ſich dann unbedingt auf die Naſe ſetzen. Der innere Wächter läßt ſich nicht ſo leicht übertölpeln. Die Rachſucht wacht. Geflügelte Worte können einen ſcharfen Stachel haben, aber die Schnaken ſind Teufels⸗ viecher! „Nein, die Motten ſind doch am widerlichſten!“ ſagt die Großmutter und erzählt zum ſoundſovielten Male die Geſchichte, wie ſie einmal die ganzen Woll⸗ decken zerfreſſen haben. Dabei kreiſt es unaufhör⸗ lich um den Lampenſchirm herum⸗ bald als Motte, bald als Schnake, bald als Nachtfalter, und wenn es paßt, taumelt auch ein plumper Maikäfer herein. Böſes Nachtgeſindel, laßt uns in Ruhe! EiS. Erhebung der Kirchenſtener Durch Verordnung des Kultusminiſters werden als Steuergrundlagen für das Kirchenſteuerjahr 1934 beſtimmt: I. bei den Lohnſteuerpflichtigen— unbe⸗ ſchadet der Steuerpflicht der veranlagten Steuer⸗ pflichtigen nach Ziffer I1—, die gemäߧ 81 des Ein⸗ kommenſteuergeſetzes für das Kalenderjahr 1934 feſt⸗ geſtellte Einkommenſteuer— mangels einer Feſt⸗ ſtellung im Jahre 1934 aber die für 1933 feſtgeſtellte Einkommenſteuer, 9 II. im übrigen 1. für die Erhebung der Landeskirchen⸗ ſteuer bei der Einkommenſteuer und bei der Grund⸗ und Gewerbeſteuer die im Kirchenjahr 2934 erfolgenden Urſteuerzahlungen— dabei iſt bei der Steuer vom landwirtſchaftlichen Grund⸗ die ungeſenkte Urſteuer Steuergrund⸗ age, 2. für die Erhebung der Ortskirchen⸗ ſteuer die Urſteuerſollbeträge an Einkommen⸗ und Körperſchaftsſteuer für im Kalenderjahr 1934 zu Ende gehende Steuerabſchnitte und die Grund⸗ und Gewerbeſteuerveranlagung für das Rech⸗ nungsjahr 1934. III. Bis zur Feſtſtellung dieſer Steuergrundlagen und Fertigſtellung der endgültigen Hebeliſten gelten als vorläufige Steuergrundlagen für die Erhebung der Landes⸗ und Ortskirchenſteuer im Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe HuncE Deutsche im Hexenkessel amerikanischer 11 (Schluß) Anna erzählt:„Der arme Jonathan war ein Deutſcher. Wir kennen aber nur ſeinen Spitznamen „Jonathan“. Er ſoll einmal ſehr reich geweſen ſein und hat dann an der Börſe an einem Tage ſein gan⸗ zes Vermögen verloren. Er wurde Hauſierer und ſchlug ſich recht und ſchlecht durch. Dieſe Villa hat er ſich vor einem Jahr eingerichtet. Er war ein altes, gemütliches Haus und hat manchen Abend gemütlich bei uns verbracht. Vor 14 Tagen wurde er krank. Wir pflegten ihn hier in ſeiner„Löwenhöhle“, wie er dieſe komfortable Wohnung nannte, aber er wurde immer kränker. Schließlich blieb nichts übrig, als ihn ins Spital zu bringen. Lungenentzündung. Alt und kraftlos wie er war blieb wenig Hoffnung. Er wußte wohl, daß er ſterben müſſe, und als wir ihn vor drei Tagen beſuchten gab er uns den Schlüſſel zu ſeiner„Löwenhöhle“ und ſagte, daß wir ſie irgendeinem armen Teufel geben ſollten, wenn er ſtürbe... Heute iſt er geſtorben..“ Wir übernahmen dankbar die Löwenhöhle und fühlten uns wirklich als ob wir plötzlich eine reiche Erbſchaft gemacht hätten Wir beſaßen ein Heim! Ein richtiggehendes Heim! Gold! Monate wohnten wir in dieſem Heim. Die bei⸗ den Mädels waren treffliche Kameraden und wenn ja, wenn wir Geld oder Arbeit gehabt hätten, ſo hätten wir ſie ſicher vom Fleck fort geheiratet. Trotzdem... die Löwenhöhle brachte uns Glück. Hier und da bekamen wir jetzt einmal aushilfsweiſe Arbeit und wir ſchlugen uns, wenn auch ſchlecht, ſo doch recht durch. Wir halfen uns gegenſeitig wo wir konnten. Im allgemeinen aber herrſchte in dieſer Armutsſiedlung wenig Kameradſchaft. Jeder hielt ſich ganz für ſich. Der eine wußte kaum etwas vom anderen. In Deutſchland wäre das anders geweſen. Eines Tages kamen die beiden Mädles zu uns in die Löwenhöhle. Sie hatten einen Brief von einem ent⸗ fernten Verwandten bekommen, der in Denver ſchon ſeit vielen Jahren lebte. Auch er war arbeitslos ge⸗ weſen, aber er ſchrieb uns jetzt, daß ganze Heere von Arbeitsloſen von Denver aus jetzt wieder in die alten Goldfelder um Denver herum gewandert ſeien, um nach Gold zu graben. Ja, Goldgräberſiedlungen, die ſchon vor Jahren wegen Unergiebigkeit verlaſſen wor⸗ den wären, ſtänden jetzt wieder in voller Blüte. Zwar holten die meiſten nicht mehr als täglich für 2 bis 3 Dollar Gold aus dem Sand, aber zur Not ließ ſich davon leben. Beſſer, als in den Groß⸗ ſtädten zu hungern. Die Arbeit ſei mühſelig und ſchwer und doch... es ſei doch wenigſtens Arbeit. Am Schluſſe ſeines Brieſes aber erging er ſich in Wir ſtiegen über den Zaun. ſchloſſen, und wir ſahen durch ein Fenſter in das geheimnisvollen Andeutungen über ein beſonderes Glück, das er gehabt habe, und die beiden Mädchen möchten ſo ſchnell wie möglich nach Denver kom⸗ men, da ſie ja die einzigen Angehörigen ſeien, die er noch habe....! Einen Geldbetrag fügte er bei. „Nun wollt ihr alſo noch Denver?“ ſagte ich ⸗ Ich ſagte dies ſicher ſehr gepreßt und auch Jim machte plötzlich ein trauriges Geſicht. Die Mädels zu verlieren, wurde uns ungeheuer ſchwer. Wir waren beide richtiggehend in ſie verliebt. Jim in Anna und ich in Hilde. Die beiden Mädels lachten laut au. „Laſſet die Köpfe nicht hängen! Wir nehmen unſere Lizzy und fahren zuſammen. Boys, da könnt ihr auch nach Gold graben und vielleicht haben wir alle noch Glück!“ Wir ſahen uns an und wir wußten alle, worin unſer Glück beſtehen würde Gangsier überall Onkel Theodor Bellmanns Hütte ſollte glei⸗h hinter Laketown bei Denver liegen. Er hatte eine Photographie mitgeſchickt und genau die Route ve⸗ ſchrieben, Das war nötig in jener einſamen Gegend hinter Denver. 14 Tage waren wir mit Lizzy un⸗ terwegs bis Denver. Es war eigentlich eine rechr gemütliche und luſtige Fahrt und wir waren alle voller Hoffnung, daß nun vielleicht eine beſſere Zeit für uns alle anbrechen würde. Hinter Denver wuede es ſehr einſam, aber trotzdem ſtießen wir überall auf kleine Goldͤgräberſiedlungen, in denen eifrig ge⸗ buddelt und gewaſchen wurde. Als wir hinter Denver den South⸗Platte⸗River entlang fuhren, kam uns ein Cheprolet mit zwei Männern entgegen, die uns frugen, ob wir am Ufer des Fluſſes ein Motorboot hätten liegen ſehen. Ja, wir hatten eines liegen ſehen, und zwar in einer kleinen Bucht hinter dem Polizeiwachthäuschen der Flußpolizei. Vielleicht zehn Minuten von hier. Die Männer dankten und fuhren weiter. Eine Vierter⸗ ſtunde ſpäter ſtießen wir auf ein Blockhaus, das ſicher Onkel Theodors Blockhaus ſein mußte. Wenig⸗ ſtens nach der Photographie zu urteilen. Wir hup⸗ ten und machten einen Höllenkrach, damit Onkel Theodor herauskommen ſollte. Aber niemand kam. Die Pforte war ver⸗ Blockhaus. Ich fuhr zuſammen, denn ich ſah einen Mann am Boden liegen. War ein Unglück paſſiert? Wir ver⸗ ſuchten die Tür auszubrechen aber das ging nicht. Wir ſchlugen das Fenſter ein und Jim und ich ſtie⸗ gen zuerſt ein. Die Mädels aber folgten ſofort. Die Mädels erkannten ſofort in dem am Boden liegen⸗ den ihren Onkel. Er war gefeſſelt und hatte einen RN Nx Arbeitsnot— Ein Tatsachenbericht von Alexander von Mohl Copyright by Metionsler Pressedlenst, Berlin& 58 ERIKa Knebel im Munde. Er rollte fürchterlich mit den Augen und ſtieß unartikulierte Töne aus. Wir be⸗ freiten ihn und entfernten den Knebel. In fliegen⸗ der Haſt erzählte er uns, daß zwei Männer im Clieprolet vor der Blockhütte vorgefahren ſeien, und ihn um etwas Autoöl gebeten hätten. Er ſei in die Hütte gegangen um es zu holen. Die Männer ſeien ihm nachgekommen und hätten ihn mit dem Revol⸗ ver in der Hand gezwungen ſein Geld herauszu⸗ geben. Er Narr hätte gerade am Tage vorher einen beträchtlichen Goldfund, den er gemacht hätte, in Denver zu Geld gemacht. Mehrere tauſend Dollar. In ſeiner Angſt vor der Unſicherheit der Banken in den letzten Jahren habe er das Geld keiner Beus anvertrauen, ſonbern lieber bei ſich verbergen wol⸗ len. Die Kerle mußten ihn ſchon in Denver belauert haben und führten nun heute ihren Schlag aus. Onkel Theodor war kein mutiger Mann und in der Angſt um ſein Leben lieferte er öͤas Geld aus. So⸗ weit hört ſich Jim die Erzählung an. Dann packte er mich und ſchrie: „Los! Das ſind die beiden Burſchen die nach dem Motorboot gefragt haben. Mit dem Motorboot wollen ſie den South⸗Platte⸗River herunter.. Wir müſſen ſie erwiſchen...“ Schon ſauſten wir los und Lizäy mußte hergeben, was ſie hergeben konnte. Auf der Polizeiſtation fanden wir nur einen Fluß⸗ poliziſten, der gemütlich in einem Polizeiboot ſaß und ſeine Pfeife rauchte. Er hatte das Motorbooht geſehen, das ſtromaufwärts fuhr.„Kommt mit Jungens!“ ſagte er und wir ſprangen in das Boot. Er ſetzte ſich an das Steuer und in raſender Fahrt ging es den Fluß herauf. Nach faſt einer Stunde bekamen wir das Boot in Sicht.„Das iſt es!“ ſagte er und ſchweigend wies er auf einige Gewehre, die im Boot lagen.„Paßt auf, ſie werden uns blaue Bohnen zu koſten geben! Wirklich pfiffen wenige Minuten ſpäter die erſten Kugeln uns um die Ohren.„Jetzt gebt es ihnen!“ ſchrie unſer Policemann. Jim lag vorne am Bug und pfefferte zu den zwei Burſchen hinüber. Ich ſaß auf dem Deckaufbau und ſchoß. Wir hatten Glück. Der eine der beiden Burſchen wurde ſofort verwundet. Der zweite verlor die Nerven und hob die Hände in die Luft. Der Füh⸗ rer ihres Bootes ſtoppte. Damit war eigentlich der Kampf ſchon zu Ende, ehe er recht begonnen hatte. Onkel Theodor Bellmann bekam ſein Geld alſo wieder und war ein anſtändiger Kerl! Er erfüllte unſeren heißeſten Wunſch. Ich will nur noch ſagen, daß wir heute in Neu⸗ hork ſitzen und auf die Rückfahrt der„Bremen“ nach Deutſchland warten. Natürlich nicht allein. Hilde und Anna fahren mit. F Die großſtäbtiſche Ecke Mannheims Schade, daß wir dieſes Jahr keine Mannheimer Verkehrswoche geübt haben. Wir haben eine Ecke im Auge, da kann man was lernen. Zwiſchen N und 0 am Kaiſerring, Broſienhaus auf der einen, Wellen⸗ reutherkaffee auf der anderen Seite, liegt die Kunſt⸗ ſtraße mit der exemplariſchen Verkehrsdichte, dem großen Gedränge der Kraftwagen und Radſahrer, mit dem wirklich großſtäötiſchen Charakter. Dieſer bemerkenswerte Charakter wurde ſchon oft gefeiert mit Lichtbildern, Hochhaus und Rathaus im Hinter⸗ grunde, oder auch mit beißenden Epigrammen auf das Hupenunweſen. Mit mundartlich⸗gemütlicher Verklärtheit äußerte ſich der feuchtgeſtimmte Be⸗ trachter, wenn er an lauen Sommerabenden zwiſchen der konkurrierenden Muſik zweier Gartenlokale hindurchſchritt, Er prüfte neidlos die Eigenart der vielen blanken Wagen vor dem Univerſum, froh ſich dünkend im Augenblick der Erwartung, das Mäd⸗ chen im Anmarſch, der geſtirnte Himmel nebſt Mond über uns allen... Ratſch! quietſchten die Bremſen, tönten die Klingeln, trompeteten die Hu⸗ pen, die Gemütlichkeit war weg. Bei gutem Wetter am Abend mag die Ecke zeit⸗ weilig nett ſein, aber die Mehrzahl der Menſchen erlebt ſie bei Tage, zwiſchen zwölf und eins, wenn es heim geht vom Geſchäft und manchmal auch der Aſphalt glitſchig iſt. Dann erſt wird es offenbar, daß der kleine Straßenabſchnitt Gefahren in ſich birgt. Aufregend wachſen die Opelchen zu Ungetümen und beinbruchverur achenden Tanks. Da hilft keine Ab⸗ rundung der O⸗Ecke mit vier Ausrufezeichen. Da gibt es nur ein„Durch“ oder ſtilles Beiſeiteſtehen. Nur wenn der Schutzmann kommt, iſt Sicherheit für Leib und Leben einigermaßen gewährleiſtet. Die Sache hat natürlich ihren pſychologiſchen Hintergrund. Da kommt der Kraftfahrer aus der Innenſtadt, verſtört und ermüdet durch vieler Qua⸗ drate Ecken und Bremszwang. Endlich ſieht er eine lange, ungeſtörte Gerade vor ſich. Beſeligt gibt er dem Drange nach, aufs Pedal zu treten, nichtahnend, daß die Sache unten kitzlig wird. Denn, ach, die freie Bahn wird immer ſchmäler, zur Rechten und zur Linken bauen ſich Lieferwagen, ſchwere Röſſer mit Spedition oder Brauereierzeugniſſen auf, aus Toreinfahrten kommen ganz ſchwere Zehntonner, Ellenbogen⸗ und Wendungsfreiheit heiſchend, und zwiſchen allem klingelnd, fuchtelnd, beinebewegend das Volk der Radfahrer mit der Meinung, daß Vor⸗ drängen glücklich macht. Endgültig verſtopft aber iſt aller Verkehr, wenn eins von den Pferdefuhrwerken ſich in Gang ſetzt und gemächlich die Gäule zu ziehen anfangen. Dann gibt der eilige Mann das Gasgeben auf und guckt in den Rückſpiegel, beſorgt um ſeine eigenen Glieder. Tatſächlich: es häufen ſich ſchon Leidensgenoſſen hin⸗ ter ſeinen Stoßabwehrſtangen. Gottergeben läßt er die Hände ſinken und hupt nicht mehr. Die beruhi⸗ gende Zigarette wird entzündet. So lähmend wirkt die Fülle der verkehrsdichten Tatſachen aufs Ge⸗ müt, daß ſelten harte Worte in dieſer Gegend ge⸗ hört wurden. Nur wenn gelegentlich mal wohlge⸗ launte Gäſte in den flankierenden Gartenwirtſchaften ſitzen, wird ein aufreizendes Wort riskiert.„Menſch, gib's ihm doch mal mit deiner Gummiſtoßſtange, probier ſie doch mal!“—„Alla, drick em an die Wand!“—„Wie kann man nur ſo ſchüchtern ſein, ſo viel PS und ſo wenig Courage!“ Beſonders Da⸗ men wird die Durchfahrt verſalzen. Höflich wird ihnen empfohlen, auf den ſtädtiſchen umzäunten Raſenplätzen zu warten, bis der Mittagsverkehr vorüber iſt. Es iſt und bleibt eine eklige Ecke, eine Gemüts⸗ und Gummibelaſtung, ein Kupplungsverderber und Zerſtörer aller guten Fahrlaune. In Schlangenlinie ſich zwiſchen zahllos parkierenden Wagen durchzu⸗ winden, iſt kein Spaß mehr. Und wenn man dann auch noch. rückwärts fahren muß, wo man doch ſo wenig ſieht und die Steuerung ſo komiſch iſt... Der amtierende Schutzmann beſieht ſich die Sache und ſchüttelt den Kopf. Alle Wagen auf eine Seite ſtellen iſt nicht gut möglich. Wie leicht ſind die Leute be⸗ leidigt und wie oft haben ſie ſchon gemeckert, als man ſie davon abbringen wollte, vor dem Kaffee zu par⸗ ken. Es iſt zwar eine imponierende Ecke vom Ver⸗ kehrsſtandpunkt betrachtet und ſieht mächtig nach was aus; man hätte hier ſtundenlang mit Rittern vom Steuer vorbildlichen Verkehr üben können. Aber vorläufig bleiben wir unvorbildliche Menſchen, größtenteils obendrein noch Radfahrer, ſtill wartend auf den Plankendurchbruch. Dr. H. Kirchenſteuerſahr 1934 die gemäß Verordnung vom 1. April 1933 für das Kirchenrechnungsjahr 1933 feſtgeſtellten Steuergrundlagen. Die Religionsgeſellſchaften ſind berechtigt, auf Grund der vorläuſigen Steuergrundlagen Vor⸗ auszahlungen für das Kirchenſteuerjahr 1934 zu erheben. an Sein abjähriges Ehejubiläum begeht morgen Zimmermeiſter Jakob Rohn, F 3, 13a, mit ſeiner Gattin Luiſe geb. Höllmüller. 3 un Eine Regelung bezüglich der Steuerdelikte hat der Reichsfinanzminiſter getroffen, nachdem das Begnadigungsrecht und das Recht zur Niederſchla⸗ gung von Strafverfahren allgemein auf das Reich übergegangen iſt. Für den Straferlaß oder die Niederſchlagung von Steuerdelikten iſt, wie das 'ꝰDa⸗Büro meldet, in Zukunft grundſätzlich der Reichsfinanzminiſter zuſtändig, auch wenn es ſich um Steuern der Länder, Gemeinden oder Gemeindever⸗ bände handelt. Die Verordnung, die auf Grund des Geſetzes über den Neubau des Reiches erlaſſen worden iſt, beſtimmt im einzelnen, daß, ſoweit Finanz⸗ und Zollämter zur Entſcheidung über Steuerzuwider⸗ handlungen zuſtändig ſind die Steuern der Länder, Gemeinden oder Gemeindeverbände betreffen, die Befugnis, von der Einleitung oder Durchführung eines Verwaltungsſtrafverfahrens abzuſehen, dem Reichsfinanzminiſter zuſteht. Ihm ſteht ferner die Befugnis zu, Strafen zu erlaſſen, auf die wegen ſol⸗ cher Steuerzuwiderhandlungen im Verwaltungsſtraf⸗ verfahren erkannt worden iſt. zek Die überſeeiſche Auswanderung iſt nach einene Bericht des Deutſchen Auslands⸗Inſtituts im Jahre 1933 wieder geſtiegen. Insgeſamt wanderten im Jahr 1933 12 786 Deutſche nach überſeeiſchen Ländern aus gegenüber 10 325 im Jahre 1932; das ſind 2461 oder 24 v. H. mehr. Seit 1927 hat ſomit zum erſten Mal die Zahl der Auswanderer wieder etwas zuge⸗ nommen. Sie bleibt aber noch hinter der Zahl von 1931(13 644) um 858 zurück und beträgt nur ein Fünftel des Standes von 1926(65 280). Von den 12 786 Auswanderern gingen 5920 über Hamburg und 6519 über Bremen. 347 benutzten ausländiſche Häfen. Nach Bremen(93 auf 100 000 Einwohner) und Hamburg(63,7) iſt Württemberg(49,1) am ſtärkſten beteiligt. Es folgt Baden(35,6), Hannover(80,9), Bayern(26,1), Schleswig⸗Holſtein(26). Der Reichs⸗ durchſchnitt betrug 19,6. 7537(58,9 v..) Auswan⸗ derer waren weiblichen und 5249(41,1 v..) männ⸗ lichen Geſchlechts. zun Ueber den Stichtag für das Einſetzen der ſo⸗ zialen Ehreugerichtsbarkeit hat ſich der Reichsarbeits⸗ miniſter geäußert. Es war beſonders Unklarheit darüber entſtanden, ob vor dieſen Ehrengerichten auch in Betracht kommende Delikte verhandelt wer⸗ den könnten, die ſchon einige Zeit zurückliegen. Der Miniſter verneint dieſe Frage. Er verweiſt darauf, daß im Falle dieſer Ehrengerichtsbarkeit ſinngemäß der§ 2 des Strafgeſetzbuches zu beachten ſei, wonach eine Handlung nur dann mit einer Strafe belegt werden könne, wenn die Strafe geſetzlich feſtgelegt war, ehe die Handlung begangen wurde. Es könn⸗ ten alſo vor den ſozialen Ehrengerichten nur Delikte geſühnt werden, die nach dem Inkrafttreten des Ge⸗ ſetzes zur Oroͤnung der nationalen Arbeit, alſo nach dem 1. Mai 1934, begangen wurden oder noch be⸗ gangen werden. 1 5— 25 in der roi-weiſden * geht die Milchnie qus. eskoklre 9 ——————— ———— —— RR — 3 —* —4 1 4. Seite /Nummer 224 Neue Mannheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe Freitag, 18. Mai 1034 Arbeitseinſatzlage für Angeſtellte auch im April günſtig Nach den Beobachtungen der Stellenvermittlung der Deutſchen Angeſtelltenſchaft geſtaltete ſich die Be⸗ ſchäftigungslage für Angeſtellte auch im April günſtig. Die Enlaſtung bleibt allerdings noch immer hinter der des Arbeitseinſatzes von Arbeitern zu⸗ Tück. Das gilt hauptſächlich für kaufmänniſches Per⸗ ſonal. Techniker werden verhältnismäßig ſtärker angefordert. Bei den Werkmeiſtern iſt die Lage noch uneinheitlich. Mehr als offiziell bekannt, wer⸗ den Vorarbeiter als Werkmeiſter eingeſetzt. An⸗ dererſeits finden Werkmeiſter, die in der Zeit wirt⸗ ſchaftlichen Niederganges bei ihrer Firma als Fach. arbeiter Beſchäftigung fanden, jetzt wieder in Werk⸗ meiſterſtellungen Verwendung. Von den verſchie⸗ denen Frauenberufen wird, hauptſächlich für ſehr junge Verkäuferinnen und Kontoriſtinnen eine ver⸗ hältnismäßig hohe Zahl offener Stellen gemeldet. Auch jetzt, im Zeichen allgemeiner Belebung der Wirtſchaft, hat das Problem der älteren An⸗ geſtellten nichts von ſeiner Tragik verloren. Aufträge auf Vorlage von Bewerbungspapieren ſind immer noch mit Bedingungen hinſichtlich des Alters der Bewerber belaſtet, die ſozial nicht zu vertreten, oft auch hinſichtlich der Anforderungen an die beruf⸗ liche Leiſtungsfähigkeit des geſuchten Perſonals nicht zu verantworten ſind. Bemerkenswerte Unterſchiede in der Beurteilung der Arbeitseinſatzlage der An⸗ geſtellten ſind in regionaler Hinſicht z. Zt. kaum zu beobachten. Leöiglich die Ausfuhrzentren, insbe⸗ ſondere die Hafenſtädte, müſſen ſtellenvermittlungs⸗ mäßig immer noch als Notſtandsgebiet bezeichnet werden. In fachlicher Beziehung waren Ver⸗ mittlungsmöglichkeiten am günſtigſten im Bau⸗ gewerbe— hier weniger für kaufmänniſches als für techniſches Perſonal—, im Eiſen⸗ und Metallwaren⸗ geſchäft, und zwar haupſächlich für Kaufmannsgehil⸗ Spendenfür das HilkswerkBuggingen können eingezahlt werden auf: 1. Konto„Hilfswerk Buggingen der NS“ bei der Badiſchen Bank in Karlsruhe oder 2. Poſtſcheckkonto Nr. 1260„Hilfswerk Buggin⸗ gen der NSV“ beim Poſtſcheckamt Karlsruhe. fen. Etwa gleichmäßig günſtig war die Arbeitseinſatz⸗ lage für techniſches und kaufmänniſches Perſonal in der Maſchinen⸗, namentlich der Elektro⸗Starkſtrom⸗ Induſtrie ſowie im Kraftfahrzeug⸗ und Motorenbau. In der Gruppe der Landwirtſchafts⸗ und Gärtnerei⸗ erzeugniſſe fanden kaufmänniſche Angeſtellte geſtei⸗ gerte Beſchäftigungsmöglichkeiten. Auch die Tertil⸗ induſtrie und der Textilhandel konnten in größerem Umfange Einſtellungen vornehmen. Das gleiche gilt vom Bank⸗ und Verſicherungsgewerbe. In den kaufmänniſchen Beſchäftigungsgruppen fehlen z. Zt. tüchtige Verkäufer der Spe⸗ zialbranchen. Das Prinzip,„Anfängerinnen“ als Verkäufer anzunehmen, anſtatt Lehrlinge auszu⸗ bilden und Junggehilfen zu beſchäftigen, beginnt ſich zu rächen. Technikerberuf fehlen Kulturbau⸗ und Vermeſſungstechniker. Umſchulungsmaßnahmen für Hochbautechniker ſind ſeitens der Deutſchen Ange⸗ ſtelltenſchaft eingeleitet. Anſtellungen erfolgten im April auffallend häufig nicht feſt, ſondern„zur län⸗ geren Aushilfe“, mit der Ausſicht auf ſpätere Feſt⸗ anſtellung. In den Perſonaldispoſitionen mancher Firmen iſt eine gewiſſe Zurückhaltung zu beobachten, die in der tatſächlichen Entwicklung der Wirtſchaft keine Begründung findet. Bevölkerungspolitik und Wirtſchaft Der Bericht des Preußiſchen Statiſtiſchen Lan⸗ desamtsüber diee Bevölkerungsbewegung im Jahre 1933 gibt einen ſehr aufſchlußreichen Einblick in die bevölkerungspolitiſche Strukturwandlung. Das weitaus intereſſanteſte Kapitel iſt die unter ſtaat⸗ lichem Schutz geförderte Entwicklung der Ehe⸗ ſchließungen. Das erſte Jahr der national⸗ ſozialiſtiſchen Revolution weiſt 399 613 Eheſchließun⸗ gen, alſo 77 327 oder 24 v. H. mehr als im Vorjahre auf. Alle Anzeichen ſprechen dafür, daß dieſe Ent⸗ wicklung auch in Zukunft andauern wird. Neben der wichtigen Aufgabe der Erhaltung eines lebens⸗ ſtarken deutſchen Volkskörpers geben uns dieſe Zah⸗ len auch Veranlaſſung, ihre wirtſchaftliche Auswir⸗ kung kurz zu beleuchten. In erſter Linie bedeutet eine Erhöhung der Eheſchließungen einen ſozialen Fortſchritt. Bei den rund 400 000 Eheſchließungen des Borjahres werden etwa in faſt 300 000 Fällen weibliche Arbeitskräfte aus dem Beruf gezogen wor⸗ den ſein, an deren Stelle männliche Arbeitskräfte in den Wirtſchaftsprozeß eingeſchaltet werden konn⸗ ten. Vor einigen Monaten erklärte Staatsſekretär Reinhardt in einer Berliner Sportpalaſtkund⸗ gebung, daß noch etwa 600 000 weibliche Arbeitskräfte im Berufsleben ſtänden, die durch Maßnahmen der Reichsregierung herausgenommen werden müßten. Man kann aſſo feſtſtellen, daß nach Erfüllung dieſes einen Teiles des Reinhardtſchen Programms etwa eine Million weiblicher Arbeitskräfte einer beſſeren Zweckbeſtimmung zugeführt wird und an ihre Stelle verheiratete oder heiratsfähige männliche Ar⸗ beitskräfte geſtellt werden können. Das iſt die ſoziale Seite. In wirtſchaftlicher Hinſicht ſei ſchließlich dar⸗ auf hingewieſen, daß die bereits erfolgten 400 000 Eheſchließungen und die zu erwartende noch größere Ziſſer erhebliche Auswirkungen gezeigt haben und weiter zeigen werden. Die von der Reichsregierung ausgegebenen Eheſt andsdarlehen haben in beachtlichem Maße zur Ankurbelung der Wirt⸗ ſchaft beigetragen. Wenn man ferner berückſichtigt, daß der überwiegende Teil der neu geſchloſſenen Ehen nicht kinderlos bleiben wird, ſo ergeben ſich weitere verheißungsvolle Anzeichen einer inner⸗ deutſchen Marktbelebung. Hierüber laſſen ſich begreif⸗ licherweiſe im Augenblick noch keine überragenden Zahlen nennen. Sonntas Pfingst-Wontas Dienstag SA-Kapelle Bad Dürkheim Dieſe für beide Teile wichtigſte Frage — Herrlicher Ausf Der Einheitsmietvertrag Was muß der Mieter von ihm wiſſen? (Schluß des Artikels in Nr. 223) Der§ 7 behandelt die Benützung der Mieträume und Untervermi etung. Zif⸗ fer 1 entſpricht voll den Auffaſſungen unſerer Zeit, wenn er die gegenſeitige Rückſichtnahme der Mieter untereinander beſonders betont. Entſprechend des § 549 des BGB ſieht auch der DEMV die Zuſtim⸗ mung des Hauswirts für Untervermietung vor. Es entſpricht den Bedürfniſſen der Pragis und den Er⸗ fahrungen des täglichen Lebens, daß dann die Er⸗ laubnis als„ein für allemal erteilt“ gilt. Der Vermieter hat aber die Möglichkeit, der Aufnahme eines beſtimmten Untermieters zu widerſprechen oder ſeine Zuſtimmung zu widerrufen, wenn z. B. dem Hauseigentümer die Duldung gerade dieſer Perſon in ſeinem Hauſe aus beachtlichen Grün den nicht wohl zugemutet werden kann. Die Ziffer 5 des 87 iſt nicht völlig klar gefaßt, wird aber im Kommentar wie folgt erläutert: Der Hauswirt darf im Falle unrechtmäßiger Untervermietung dem Mieter nicht ſofort ohne Friſt kündigen, ſondern er muß ihm zuvor Gelegenheit geben, den Untermieter zum nächſtmöglichen Termin aus den Mieträumen zu entfernen. Natürlich können auch hier die Parteien eine andere Vereinbarung treffen. Ein! Untermietzuſchlag iſt im RMV. nicht vorgeſehen. Er iſt auch in der heutigen Zeit nicht mehr zu billigen, da erſtens ſehr ſchwer unter⸗ zuvermieten iſt und zweitens die Untermietzinſen ſehr gedrückt ſind. Der§8 regelt die Verpflichtung der Mieter, während der Mietdauer die Vornahme bau⸗ licher Arbeiten zu dulden. Die Duldungs⸗ pflicht beſteht bei notwendigen Arbeiten unbe⸗ ſchränkt; bei nur zweckmäßigen, aber nicht unbedingt notwendigen Arbeiten beſteht ſie nur ſoweit, als der Mieter in ſeinem Mietgebrauch nur unweſentlich beeinträchtigt wird. Ob dieſe letzteren Voraus⸗ ſetzungen vorliegen, richtet ſich nach den Umſtänden des einzelnen Falles. Ebenſo kommt es auf den Grund der verurſachten Beläſtigung und deren Zeit⸗ dauer an, ob der Mieter wegen damit verbundener erheblicher Beeinträchtigung des Mietgebrauchs Schadenerſatzanſprüche geltend machen kann. Un⸗ bequemlichkeiten vorſchützen gilt nicht. Der§ 9 bringt eine Reihe von Beſtimmun⸗ gen über die Inſtandſetzung der Mieträume. iſt im DEM nicht eindeutig gehalten. Es mag das als ein Mangel angeſehen werden, aber der Kommentar führt hierzu wie folgt aus:„Die Verhältniſſe ſind nicht nur in den einzelnen Gegendͤen und hinſichtlich der einzelnen Raumgruppen, ondern auch innerhalb des gleichen Ortes und der verſchieden, daß eine einheitliche, von dem Regelfall ausgehende Norm nicht aufgeſtellt werden konnte. Den Parteien muß es überlaſſen bleiben, das For⸗ mular inſoweit durch Ausfüllung des§ 16 ſachent⸗ ſprechend zu ergänzen, z. B. durch die Beſtimmung, daß der Mieter die ſog. Schönheitsrepara⸗ turen zu tragen habe. In dieſer Beziehung wer⸗ den namentlich bei Gewevberäumen regelmäßig ge⸗ nauere Vereinbarungen erforderlich ſein. Aus dem Geſagten ergibt ſich, daß, wenn die Parteien in dem DEM keine abweichenden Beſtimmungen treffen, die Inſtandhaltungspflicht und die Haftung für Mängel der Mieträume dem Vermieter obliegt. (Siehe§ 537 BGB). Im übrigen regelt der§ 9 die Haftung des Mieters für Schäden, bie während der Miet⸗ zeit in den Mieträumen entſtehen, in einer gleichen Raumart ſo Weiſe, die zu Gunſten des Mieters ſtark von der in vielen früheren Mietverträgen vorge⸗ ſehenen Regelung, die den Mieter für alle, auch die nicht verſchuldeten Schäden, haftbar machte, abweicht. Es muß auch als ſelbſtverſtändlich betrachtet wer⸗ den, daß dem Mieter nicht die Haftung für jeden durch höhere Gewalt entſtandenen Schaden aufge⸗ bürdet wird. Der§ 10, der das Pfandrecht der Vermie⸗ ter an eingebrachten Sachen regelt, erſcheint für die heutige Zeit etwas hart. Man darf wohl an⸗ nehmen, daß im Zeichen der Volksgemeinſchaft von der Ausführung dieſes Paragraphen insbeſondere dann Abſtand genommen wird, wenn der Mieter in Arbeit ſteht. Nach§ 12 ſoll es fortan nicht mehr möglich ſein, daß der Vermieter den Mieter im Vertrage verpflichtet, die Einrichtungen, mit denen der Mieter während der Mietzeit die Räume verſehen hat, ohne jede Entſchädigung zu⸗ rückzulaſſen. Vielmehr ſoll dͤer Vermieter, ſo⸗ fern er nicht wieder die Wiederherſtellung des frü⸗ heren Zuſtandes verlangt, oder dͤie Sachen dem Mie⸗ ter belaſſen muß, weil ſie für dieſen ein beſonderes Intereſſe haben, dem Mieter für die zurückgelaſſe⸗ nen Einrichtungen und Anlagen ſoviel zahlen, wie zur Herſtellung neuer Einrichtungen abzüglich einer angemeſſenen Abnützungsgebühr erforderlich wäre. Als unmoraliſch wird auch angeſehen, wenn der Mieter verpflichtet wird, bei vorzeitiger Löſung des Mietverhältniſſes den Mietzins für die geſamte Mietzeit auch dann zu zahlen, wenn der Vermieter die Räume anderweitig vermietet oder ſie ſogar bis zum Ablaufe des Vertrags einem Dritten unent⸗ geltlich überläßt. Es bedarf keiner beſonderen Her⸗ vorhebung, daß für alle Räume, die noch den Vor⸗ ſchriften des Reichsmietengeſetzes und des Mieter⸗ ſchutzgeſetzes unterworfen ſind, die Beſtimmungen des DEM ſoweit keine Geltung haben, als ſie von den geſetzlichen Vorſchriften abweichen. Zum Schluſſe iſt noch zu erwähnen, daß die dem Vertrag anzuhängende Hausordnung als ein Beſtandteil des Vertrages zu betrachten iſt. Von einer generellen Aufſtellung für das geſamte Reichsgebiet iſt Abſtand genommen worden, weil in ihr nur die örtlich begründeten verſchiedenen Einzel⸗ verhältniſſe feſtgelegt werden ſollen. Hier müſſen alsbald die örtlichen Organiſationen der Mieter und Vermieter eingreifen und verſuchen, eine den jewei⸗ ligen Bedürfniſſen entſprechende vernünftige Rege⸗ lung zu treffen. Die Hausordnung ſoll die zur Auf⸗ rechterhaltung der Sicherheit, Ruhe und Ordnung im Hauſe notwendigen Ordnungsvorſchriften ent⸗ halten und darf keine Beſtimmungen feſtlegen, die dem DEMe zuwiböerlaufen. So iſt der Deutſche Einheitsmietvertrag als ein Inſtrument der Verſtändigung und der Verſöhnung gedacht und ſoll zu ſeinem Teil mitbeitragen zur Ueberbrückung der Gegenfätze und zur Wahrung und Feſtigung des inneren Friedens. Wie bei jeder Gelegenheit eines Vertragsabſchluſ⸗ ſes, gilt es auch hier, nichts zu unterſchreiben, was man nicht genau geleſen ooͤer nicht ganz verſtanden hat. Deshalb ſei noch einmal der Hinweis geſtattet, daß ſich jeder Mieter im Zweifelsfalle, oder noch beſſer überhaupt vor dem Abſchluß des DEMV vor⸗ her auf der Geſchäftsſtelle der Mietervereinigung Mannheim E. V. J 2, 8, beraten läßt. Da inzwiſchen der DEMs ſchon in der Preſſe erſchienen iſt, glau⸗ ben wir mit der auszugsweiſen Wiedergabe des Kommentars jedem Leſer gedͤient zu haben. eeeeeeeeeee. Fremdes Geld in die eigene Taſche Anehrlicher Steuerberater von der Großen Strafkammer ins Gefängnis geſchickt 1 Jahr 7 Monate Gefängnis haben den 1887 in Karlsruhe geborenen, in Mannheim wohnhaften ver⸗ heirateten Steuerberater und Bücherreviſor nicht ge⸗ warnt: er hat ſich in ſeinem Beruf wieder an frem⸗ den Geldern vergriffen. Die Strafe erhielt er, weil er in den Jahren 1928—91 ſeine Kunden um 44 000 Mark ſchädigte. Nun hat er in der Zeit von Januar bis November 1933 1161 Mk. unterſchlagen. Von ſeinen Kunden erhielt er Geldbeträge, auch einige Fettgutſcheine, die er zur Zahlung der Steuern und ſonſtigen Gebühren und Gemeindeumlagen an die öffentlichen Kaſſen in Mannheim, Schwetzingen und Bruchſal abführen ſollte. Sollte.. aber unterſchlug! Die Kunden ſtammen aus Mannheim, Alt⸗ und Neu⸗ lußheim, Reilingen, Hockenheim, Oberhauſen, Philippsburg und Wieſental. Mit den Steuergut⸗ ſcheinen machte er es ebenſo. Er gab vor, ſie bei der Reichsbank zu hinterlegen und ſie bei guten Kur⸗ ſen loszuſchlagen, er löſte ſie aber ſofort ein und ſteckte das Geld in ſeine Taſche. Aber auch dieſe nicht unerheblichen Beträge langten noch nicht. Er erſchwindelte auch Darlehen. Ein Gärtnereibeſitzer in Wieſental gab ihm 200 Mk., ein Bäckermeiſter in Altlußheim 15 Mk., ein Bäckermeiſter in Hockenheim 156 Mk. Immer unter einer anderen erlogenen An⸗ gabe. Der Angeklagte iſt In valide, hat im Kriege den linken Arm verloren und bekommt Kriegsrente. Es ſoll ihm furchtbar ſchlecht gegangen ſein, als er aus dem Gefängnis kam. In der ſechsköpfigen Familie habe es immer Krankheiten gegeben, die Frau ſei operiert worden. Jusgeſamt habe er mit 180 Mark auskommen müſſen. Er ſelbſt ſieht friſch und geſund aus. Der Vertreter der Anklagé, Erſter Staatsanwalt Dr. Winder, packt ihn ſcharf an, weil er wegen derſelben Delikte wieder erſcheint und er beantragte eine Gefängnisſtrafe von zwei Jahren und Unter⸗ Freinsheimer Hahneniest EFEEEK ERUnrrrrrnrr lug nach Forsthaus Lindemannsruhe ſagung der Berufsausübung auf die Dauer von fünf Jahren. Das Gericht ſprach ein Jahr aus und ſchloß ſich in bezug auf den zweiten Antrag dem Staatsanwalte an. Hart an der Sicherungsverwahrung vorbei„„ 2„ Die Große Strafkammer läßt Milde walten Der 28 Jahre alte Schuhmacher Oskar K. von Mannheim⸗Neckarau erſcheint in der Strafanſtalts⸗ uniform vor der Großen Strafkammer. Er verbüßt in Bruchſal zwei Jahre wegen Diebſtahls und Mein⸗ eibs, die erſte Strafe wurde mit einer Strafe wegen Meineids in einem Eheſcheidungsprozeß zuſammen⸗ gezogen. Seit dem 18. Lebensjahr immer Diebſtahls⸗ ſtrafen. Nur kurz die Freiheit! Einmal drei Jahre Gefängnis. Er beteiligte ſich an öͤen noch in Erinne⸗ rung befindlichen Plünderungen. Der Vertreter der Anklage will ihn in Dauer⸗ verwahrung genommen haben. Im ganzen hat er in der Nachkriegszeit zehn Wochen gearbeitet. In einem Briefe an das Gericht proteſtierte er: „Ich lehne es ab, mich zum gefährlichen Gewohn⸗ heitsverbrecher ſtempeln zu laſſen. Sechs Millionen Erwerbsloſe ſind vom Staat unterſtützt worden, ich nicht. Lieber will ich in die kranzöſiſche Fremden⸗ legion gehen.“ Der Anſtaltsdirektor von Bruchſal und der hie⸗ ſige Gefängnisarzt wiſſen über ſeine Führung nur Gutes zu ſagen. Medizinalarat Dr. Götzmann be⸗ zeichnet ihn als einen Verbrecher aus Stärke, nicht aus erblicher Veranlagung. Er kann durch ſeinen Willen ſich zum Guten oder Böſen entſcheiden. Er gebe ihn nicht verloren. Sein Vater— er iſt eines von zehn Kindern—, ein 72 Jahre alter braver Mann, der ſein Leben 0 Am Pfingſtſamstag erſcheint nur eine Ausgabe der NMz3, und zwar gegen 11 Uhr vormittags. Wir bitten, Anzeigen für dieſe Ausgabe bis ſpäteſtens 9 Uhr vormittags aufgeben zu wollen. lang in einer Fabrik zugebracht hat, will ihn, den ſeit 1932 Verheirateten, der nicht wiſſe, wo ſich ſeine Frau aufhält, wieder zu ſich nehmen. Man ſolle ihn doch nicht dauernd einſperren. Der Vertreter öͤer Anklage bleibt auf ſeinem An⸗ trage beſtehen, es ſei ja in das Belieben geſtellt, ihn in einem oder zwei Jahren wieder zu entlaſſen, ſo lange ſolle man ſeinen Willen ſtärken. Das Gericht lehnte den Antrag des Staatsanwalts ab auf Grund der Gutachten der Sachverſtändigen und da nach ſei⸗ ner Entlaſſung für ſeine Unterkunft geſorgt iſt. Als ein gefährlicher Gewohnheitsverbrecher könne der Angeklagte nicht angeſehen werden. Aeberalterung im Hanowerk In den Veröffentlichungen der NS⸗Hago befaßt ſich Werner Bonn mit dem Altersaufbau der ſelbſtändigen Handwerker, wobei er auf Grund der neueren Erhebungen zu der Feſt⸗ ſtellung kommt, daß es um große Gebiete des Hand⸗ werks noch weitaus ungünſtiger beſtellt iſt, als am die allgemeinen Altersverhältniſſe im deutſchen Volk. Von den 1,4 Millionen ſelbſtändigen Hand⸗ werkern entfallen auf die Jahrgänge bis 30 Jahre 200 000 oder 14 v. H. Zwiſchen 31 und 40 Jahre alt ſind 300 000 oder 22 v.., zwiſchen 41 und 50 Jahre 350 000 oder 25 v.., zwiſchen 51 und 60 Jahre 340 000 oder 24 v. H. und über 60 Jahre 210 000 oder 14 v. H. Daraus ergibt ſich, daß die höchſte Al⸗ tersſchicht, über 60 Jahre, nahezu doppelt ſo ſtark beſetzt iſt wie in der geſamten deutſchen Wirt⸗ ſchaft, wo ſie nur etwas über 8 v, H. ſämtlicher Er⸗ werbstätigen beträgt. Beim Vergleich der einzelnen Gruppen ergibt ſich, daß der Anteil der über 50 Jahre alten Handwerker nicht weniger als 39 v. H. beträgt und damit höher iſt als der Anteil ſämtlicher Jahrgänge bis zu 40 Jahren. Die höchſte Altersgruppe iſt ſogar größer als die niedrigſte. Der Nachwuchs iſt alſo im Ver⸗ gleich zu den älteren Jahrgängen ungenügend ver⸗ treten. Der Referent weiſt darauf hin, daß in einer Wirtſchaftsgruppe wie beim Handwerk, wo der Stand auf die perſönliche Arbeit Einzelſchaffender abgeſtellt iſt, jede Verwüſtung in der ſtrukturellen Zuſammenſetzung der Wirtſchaftsträger doppelt ſo ſchwer wiegt. Die Behandlung vieler Fragen, die für die Wiederaufrichtung. des Handwerkerſtandes entſcheidend ſind, werde an den Tatbeſtand der ab⸗ normen Altersſchichtung der ſelbſtändigen Hand⸗ werker nicht achtlos vorbeigehen können. Hinweis Aus der Kunſthalle und dem Zeughausmuſeum⸗ Die Kunſthalle und das Zeughausmuſeum ſind am Pfingſt⸗Sonntag(20. Mai) geſchloſ⸗ ſen. Am Pfingſt⸗Montag(21. Mai) ſind die Be⸗ ſuchszeiten von 11 bis 13.30 und 15 bis 17 Uhr. Der Leſeſaal des kunſtwiſſenſchaftlichen Inſtituts der Kunſthalle bleibt an beiden Feiertagen geſchloſſen. Was hören wir? Samstag, 19. Mai Reichsſender Stuttgart .55: Frühkonzert(Schallpl.).— 10.10: Zur Unterhak⸗ tung.— 10.30: Mundharmonikakonzert.— 10.50: Zum Wochenend(Schallpl.).— 12.00: Schallplatten.——— Mittagskonzert.— 14.30: Hitler⸗Jugendfunk.— 15.10: Morſen.— 15.30: Caruſo ſingt(Schallpl.).— 18.00: Prak⸗ tiſche Winke für Bauluſtige.— 19.00: Beſuch im Thespis⸗ karren. Heitere Stunde.— 20.15: Hinaus in die Ferne. Hörſpiel.— 22.95: Zum Tanz.—.15: Alte frohe Heimat. Schwäbiſche Pfingſten.—.45: Nachtmuſik. Reichsſender Fraukfurt 14.30: Fröhliches Wochenend.— 15.45: Quer durch die Wirtſchaft.— 18.00: Stimme der Grenze.— 18.20: Der Polizeigräſident ſpricht.— 18.30: Stegreiferzählungen.— 19.00: Virtuoſe Cellomuſik.— 19.20: Hunsrück. Hörbild. Reichsſender Köln .05: Schallplatten.—.05: Schallylotten.—.): Deutſche Mode.— 11.00: Schulfunkfeierſtunbe.— 12.)0: Unterhaltungskonzert.— 13.00: Mittagskonzert.— 14.00: Wochenend(Schallpl.).— 15.00: Kinderſtunde.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 17.00: Volk erzählt.— 17.15: H0 ſingt und muſiziert.— 18.00: Griff ins Leben. Bunte Stunde.— 19.00: Heiteres Wochenende. Tanzmuſik.— 20.10: Kammerkonzert.— 22.20: Tanzmuſik. Reichsſender München .45: Schallplatten.—.25: Schallplatten.— 12.09: Mättogskonzert.— 13.25: Wochenend Schallyt).— 14.20: Orgelkonzert.— 14.45: Schachfunk.— 15.15: Unbekanntes von Eberl.— 16.00: Bunter Nachmittag.— 17.25: Von der Klugheit der Tiere.— 17.45: Housmuſikſtunde.— 18.05: Jugendſtunde.— 18.30: Wanderung durch die Fränkiſche Schweiz.— 19.00: Boten ſendet aus der Mai. Bunte Stunde. 20.10: C. M. von Weber⸗Kenzert.— 21.15: Ach⸗ tung! Tonfilmſchlager!— 23.00: Zum Tanz. Deutſchlandſender 520. Frühkonzert.— 10.30: Fröhlicher Kindergarten.— 79—5 Leichte Muſik und ſchöne Stimmen(Schadipl,).— .00; Wochenend(Schallpl.).— 15.15: Kinderbaſtelſtunde. 5 15.45: Wirtſchaftswochenſchau.— 16.00: Unterhaltungs⸗ + 18.00: Sportwochenſchau.— 18.15: Zeitſunk.— .25: Joh. Brahms: Liebeslieder⸗Walzer.— 19.00: Volks⸗ komiker und Volksinſtrumente.— 20.10: Zum Feierabend Tanz und Frühlingsfreude.—.20: Ein Kameraoöſchafts⸗ abend der Sportler.— 23.00: Tanzmuſik. Wien 10.15: Liederſtunde.— 20.05: Das Land des Lächelns Operette von Fr. Lehar.— 22.95: Tanzmuſik(Schallp). 5 Kutnaus u. Hundseck ben Gastlol, im Schwatzwald, 900 P Prelswert FFCFCFCCCCCCCCCCCCöCC000ö Auf dem Eestplatz: Freinsheimer Winzerverein Großse Halie Besitzer: Karl Warth-Freinsheim Ausschank naiurreiner Weine Frankenthaler Brauhaus-Sier Freitag, 18. Mai 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 5. Seite Nummer 224 Aus Baden Fünf Verhaftungen in Pforzheim * Karlsruhe, 18. Mai. Aus amtlicher Quelle erfahren wir, daß zur Klärung der Schuld⸗ frage nach dem Eiſenbahnunglück in Pforz⸗ heim vier Angehörige der Reichsbahn, und zwar der Lokomotivführer des Unglückszuges, Brand, der Reſervelokomotivführer Brugger, die Bahnwärter Wüſt und Boeres verhaftet wurden. Außer⸗ dem wurde der Karlsruher Lokomotipführer, der den Arbeiterzug von Mühlacker führte, zu ſeiner Verneh⸗ mung in Haft genommen. Kraſtwagen überſchlägt ſich * Muggenſturm bei Raſtatt, 18. Mai. Am Orts⸗ eingang von Muggenſturm wurde ein aus Richtung Gernsbach kommender, mit allzugroßer Geſchwindig⸗ keit in eine Kurve einfahrender Perſonenkraft⸗ wagen aus der Fahrbahn geſchleudert. Der Wagen riß einen Randſtein um, überſchlug ſich und kam wieder auf die Räder zu ſtehen. Der Führer des Wagens, Lokomotivführer Mack aus Karlsruhe, und ſeine Ehefrau mußten mit ſchweren Verletzungen in das Karlsruher Kraͤnkenhaus ge⸗ bracht werden. Der mitfahrende 11jährige Sohn der beiden kam mit dem Schrecken davon. Der Kraft⸗ wagen wurde ſchwer beſchädigt und mußte abgeſchleppt werden. * * Bruchſal, 18. Mai. Nachmittags ereignete ſich an der Ecke der Württemberger⸗ und Augarten⸗ ſtraße ein ſchwerer Unfall. Der Bejährige Möbelhändler Fr. Hettmannsperger kam mit ſeinem Kraftrad aus der Augartenſtraße und wollte nach Heidelsheim in die Württemberger Straße einbiegen. Gleichzeitig kam ein Perſonen⸗ kraftwagen von Heidelsheim und erfaßte den Kraft⸗ radfahrer. Hettmannsperger wurde derart zur Seite geſchleudert, dͤaß er bewußtlos und ſchwer ver⸗ letzt in das Spital gebracht werden mußte. Sein Zuſtand iſt bedenklich. * Heidelberg, 16. Mai. Durch die NS⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“ werden tauſend Ar⸗ beiter aus Südhannover und Braunſchweig in das Neckartal reiſen und dort in den Tagen vom 27. Mai bis 3. Juni eine Urlaubszeit verbringen. Die Urlauber werden bei ihrer Ankunft am 27. Mai am Bahnhof begrüßt und fahren dann weiter in ihre Standquartiere. Es kommen 300 Mann nach Eberbach, 200 nach Neckargemünd, 100 nach Zwingen⸗ berg, 340 auf den Winterhauch und 60 nach Neckar⸗ gerach. Vor-Pfingſten in Vaden-Vaden Maienzauber an der Oos- Grock und die leichte Kunſt- Internationale Turniere A. H. Baden⸗Baden, Mitte Mai. Eine franzöſiſche Memoiren⸗Schreiberin, Marie Colombier, Mitglied der Comédie francaiſe, hat in ihren amüſanten Erinnerungen als erſte auf Baden⸗ Baden das an ſich ſchon viel hundertjährige Worr des wackeren Sannazaro angewandt, das ſeitdem oft wiederholt wurde:„Un pezzo di cielo, caduto in terra“—„Ein Stück Himmel, auf die Erde gefallen“. Und über wen in dieſen vorpfingſtlichen Tagen die erregende Maienſchönheit dieſer gebenedeiten Land⸗ ſchaft ſtürzt, wird es gläubig nachſprechen. Es ſchwingt etwas wie ein ſeliger Jubel über dieſe rote, weiße und violette Pracht der Rhododendron, über den zärtlichen Flieder, über den flammenden Rot⸗ dorn, oͤͤie vornehme Farbigkeit der Azaleenbüſche, die verſchwenderiſche Fülle des Goldregens, die hier eine ganze Stadt in einen blühenden Garten ver⸗ wandeln und das feſtliche junge Grün der könig⸗ lichen Lichtentaler Allee mit heiterer Buntheit durch⸗ wirken. 4 Auch jetzt zu Pfingſten hat ͤͤie Spielbank wieder ein großes Gala⸗Diner vorbereitet, bei dem, wie bei ihren früheren Veranſtaltungen, die erſten Varieté⸗Größen und blendenoͤſten Tänzerin⸗ nen aus aller Welt ihre Kunſt zeigen. Wie über⸗ haupt auf dem Gebiete der artiſtiſchen„Kleinkunſt“ die Kurdirektion alle Minen ſpringen läßt. Sie kann das umſo mehr, als nach der jetzt glücklich durchge⸗ führten Vereinigung von Bäder⸗ und Kurverwal⸗ tung in ihren Händen ſich eine nicht geringe Macht⸗ fülle zum Vorteil eines einheitlichen Wirkens be⸗ findet. So wurde für die ganze Sommerkurzeit ein beſonderes Kurhaus⸗Kabarett prominenter Kräfte verpflichtet, das alltäglich das Entzücken der Beſucher iſt. So rief die Kurverwaltung in dieſen Tagen keinen geringeren wie den Weltmeiſter aller Kleinkunſt und Clowukomik, den unübertroffenen Grock herbei. Auch die Schauſpielbühne trägt dem Wunſche der internationalen Kurfremden nach einer in dieſen leicht beſchwingten Maientagen auch leich⸗ ter bekömmlichen Koſt Rechnung. Die hier zum erſten Male aufgeführte engliſche Komödie,„Wei⸗ ßer Flieder“ von George Lennox, hält jeden⸗ falls mit der Suche nach dem Mörder eines jungen Lebemanns den ganzen Abend das Publikum in atemloſer Spannung und weiß es zugleich in ge⸗ ſellſchaftlich flüſſigem Plauderton überraſchend von Möglichkeit zu Möglichkeit zu führen. Richard Eggarter, der erfolgreiche Spielleiter, hat nicht 555 Die Eisheiligen haben nicht geſchadet! w. Heidelberg, 18. Mai. Der ſtarke Kälterückfall der letzten Tage hat glücklicherweiſe der Landwirtſchaft und dem Obſtbau an der Bergſtraße und in der Ebene nichts anhaben können. Die Blüte wär bereits vor⸗ bei und die Früchte„abgehärtet“ genug, um keinen Schaden zu nehmen. Wie wir aus den Kreiſen der Bergſträßer Land⸗ wirtſchaft erfahren, iſt mit einer ſelten frühen Früh⸗ obſternte zu rechnen. Birnen, Kirſchen und Aprikoſen haben ausgezeichnet angeſetzt, die Frühkirſchen ſind ſchon rot und in acht Tagen etwa können an der Bergſtraße bereits die erſten Kirſchen erwartet wer⸗ den. Auch die Birnen ſtehen prachtvoll und ver⸗ ſprechen eine ergiebige Ernte. Das Frühobſt wird, hervorgelockt durch das warme Frühjahrswetter in dieſem Jahre 2 Wochen früher reif werden, als ſonſt. Fachkundige Beurteiler rechnen mit einer Rekord⸗ obſternte an der Bergſtraße und in der Ebene, vor⸗ ausgeſetzt, daß der Wettergott nicht launiſch wird. Man muß in dieſem Zuſammenhang aber auch die ſegens⸗ reichen Auswirkungen der organiſierten Schädlings⸗ bekämpfung hervorheben. Die Gemeinden unſeres landwirtſchaftlichen Bezirks haben ſeit Jahren auf die Ungezieferbekämpfung auf den Obſtbäumen größ⸗ ten Wert gelegt und die Obſtbaumbeſitzer angehalten, ihre Bäume zu beſpritzen und ſonſt gegen Ungeziefer zu ſchützen. Man iſt vielfach mit Motorſpritzen dieſen Schädlingen zu Leibe gegangen, Auch die Reben an der Bergſtraße ſtehen ſehr gut. Sie ſind groß geworden und ſehr geſund. So wie ſie jetzt ſtehen, rechnet man in Fachkreiſen mit einem Vollherbſtt. Das Gemüſe verſpricht ebenfalls reichen Er⸗ trag. Die Erdͤbeerkulturen an der Bergſtraße und in der Ebene ſtehen gut und bald werden die erſten dieſer köſtlichen Früchte auf den ſtädtiſchen Märkten auftauchen. Auch Johannisbeeren und Himbeeren laſſen auf eine gute Ernte hoffen. Die Himbeerkul⸗ turen ſind in den letzten Jahren bedeutend vergrößert worden. Der Stand des Getreides kann im allgemeinen als recht gut bezeichnet werden; mitunter hat der Winterweizen durch frühen Froſt gelitten und mußte umgepflügt werden, die Saat iſt aber jetzt gut aus⸗ gekeimt. Der Roggen hat ſich gut gehalten. Hoffentlich bleibt das Wetter der Reife des Obſtes, des Getreides und der Reben weiterhin günſtig, da⸗ mit der Obſtgarten Südweſtdeutſchlands, die Berg⸗ ſtraße, ihrem Namen wieder Ehre machen kann. umſonſt in ſeinen Mannheimer Künſtlertagen den Sinn für feinſte Wirkungen geſchärft. Alles iſt auf einen überaus gefälligen Geſellſchaftsſtil geſtellt, wo⸗ bei O. M. Bruckner als Rechtsanwalt und Eliſa Hellmer als deſſen reizvolle Gattin, mit dem ausge⸗ zeichneten Diener Carl Paulſens im Mittelpunkt des Intereſſes ſtehen. Von internationalem, geſellſchaftliche Brücken bauendem Werte— wie der Kurdirektor in ſeiner Anſprache betonte— erwieſen ſich auch die von Frau Ilſe Heyn vorbereiteten und geleiteten Bridge⸗ Wettkämpfe, in denen die franzöſiſchen Paare gegenüber den deutſchen gut abſchnitten und wo namentlich das große Contract⸗Turnier für Spiel und Leiter eine hervorragende Leiſtung bedeu⸗ tete. Um dieſelbe Zeit war es, wo das einſtmals von England importierte Golfſpiel in einer Tee⸗ Veranſtaltung für die Preſſe neue Freunde zu den alten fand. Baden⸗Baden, die erſte deutſche Stadt, die ſeit 1895 einen Golfklub aufweiſt, hat ehedem auf dem alten Ooſer Golfplatz ſchon die größten Wettſpiele austragen laſſen und ſich früh der Gunſt der engliſchen und amerikaniſchen Sportsleute hierfür erfreut. Seit einigen Jahren beſitzt es nahe der Thiergartenſtation der Straßenbahn in wunderſamſtem landſchaftlichen Ge⸗ lände den herrlichſten Voll⸗Golfplatz, der dort oben auf lockender Bergeshöhe immer wieder das Ent⸗ zücken aller in⸗ und ausländiſchen Sportler iſt. Hier das Golfſpiel wie in England zu einem Volksſpiel zu machen, iſt jetzt das Beſtreben der Klubleitung, nachdem bisher in Deutſchland das Publikum mit Unrecht das Golfſpiel immer noch für„exkluſive Kreiſe“ vorbehalten ſah. Nach ſolcherlei von In⸗ und Ausland bevorzugten Turnieren wird man zugeben müſſen, daß Baden⸗ Baden ſeinen alten Erbanſpruch, im Vordergrund aller geſellſchaftlichen internationalen Sommerver⸗ anſtaltungen zu ſtehen, wieder mit Erfolg anzu⸗ ſtreben weiß. Um ſo mehr, als auch die kürzlich voll⸗ endete Umgeſtaltung der großen Bäder⸗Anla⸗ gen den neuzeitlichen Anſprüchen der Heilbedürfti⸗ gen von nah und fern nicht minder erfolgreich ent⸗ gegengekommen iſt. So ſprudeln hier die Quellen für die Heilung von aller Breſthaftigkeit des Leibes nicht weniger lebendig. wie für die Erfriſchung des Gemüts von dem grauen Staub des Alltags. A. H. Blick in das Schwetzinger Rathaus c5 Schwetzingen, 18. Mai. Aus der letzten Ge⸗ meinderatsſitzung iſt zu berichten: Die Ver⸗ legung eines Kabels durch das Kraftwerk Rheinau in der Hebel⸗ und Zeyherſtraße wurde unter den üblichen Beoͤingungen geſtattet.— Straßenteerarbei⸗ ten wurden vergeben.— Die Reſtbeſtände der im Wirtſchaftsjahr 1933 auf ſtadteigenen Grundſtücken geernteten Kartoffeln werden der NS⸗Volkswohl⸗ fahrt zur Verfügung geſtellt.— Dem Verein der Hundefreunde Schwetzingen wurde anläßlich der Hundeſchau am 10. Mai 1934 ein Ehrenpreis bewil⸗ ligt.— Der Dienſt des Bademeiſters im ſtädtiſchen Schwimmbad wurde hilfsweiſe dem Buchdrucker Karl Kahrmann hier übertragen.— Auf Grund der Reichsverordͤnung zur Aenderung der Beſtim⸗ mungen über die Vegnügunsſteuer vom 1. Juni 1933 bezw. vom 22. Dezember 1933 wurden die Beſtim⸗ mungen der Vergnügungsſteueroröͤnung der Stadt⸗ gemeinde Schwetzingen vom 229. September 1926 ent⸗ ſprechend geändert.— Ein Geſuch um Erlaubnis zum Verkauf von Zucker⸗ und Rauchwaren auf dem Schloßplatz wurde abgelehnt. — * Donaneſchingen, 18. Mai. Heute mittag wurde in Anweſenheit des Reichsſtatthalters ſowie von Vertretern der Reichsbahndirektion Karlsruhe und des badiſchen Wirtſchaftsminiſteriums der offizielle Baubeginn zu der großen Bahnüberführung in Donaueſchingen mit einer kleinen Feier eingeleitet. Aus der Pfalz Der Mord eines Sonderlings * Bad Dürkheim, 18. Mai. Wie zu der entſetz⸗ lichen Bluttat in Ungſtein berichtet wird, hat die Sektion der Leiche der ermordeten Marie Koch er⸗ geben, daß ein Sexualverbrechen nicht vor⸗ liegt. Das Meſſer, mit dem Henn die töolichen Stiche gegen oͤen Hals des Mädchens führte, gehörte der Familie Koch und wurde ſeit einigen Tagen ver⸗ mißt. Henn, der als fleißiger Arbeiter galt, aber als Sonderling bekannt war, muß die Mors⸗ waffe entweder verſteckt gehalten oder bei ſich ge⸗ tragen haben. Mit dem Raſiermeſſer, das Henn von ſeiner Dienſtherrſchaft zum Geſchenk bekommen hatte, brachte er ſich nach der Tat die tödlichen Wunden bei. Swei badiſche Brückenzufahrtsſtraßen nd. Speyer, 17. Mai. Im Zuſammenhang mit dem Bau der neuen Speyerer Rheinbrücke werden für die Zukunft auch weſentlich beſſere Zufahrtsmög⸗ lichkeiten geſchaffen. Es werden auch zwei vorzüg⸗ liche Brückenzufahrtsſtraßen gebaut. Die Arbeiten ſind teilweiſe ſchon in Angriff genommen. Die Bahnlinie zwiſchen Speyer und Schwetzingen wird nicht mehr in nördlicher Richtung über den hie⸗ ſigen Rheinbahnhof führen, ſondern weiter ſüdlich verlegt und bedingt auch den Bau eines neuen Rheinbahnhofes. Der Eiſenbahnverkehr wird ſich aber auch in Zukunft nur eingleiſig abwickeln, weil die Beanſpruchung dieſer Bahn keine anderen Vorkehrungen bedingt. Für den allgemeinen Ver⸗ kehr ſind jedoch die neuen Zufahrtsſtraßen von ver⸗ kehrstechniſcher Wichtigkeit. Beſonders viel darf man ſich von der neuen Autoſtraße zwiſchen Schwetzingen und Speyer verſprechen, die zwiſchen Hockenheim und Ketſch ihren Weg nehmen wird und künftig den gro⸗ ßen Reiſeumweg über Ludwigshafen—Mannheim ausſchaltet. Schwetzingen erhält ſonach endlich auch eine direkte Straßenverbindung mit der Südpfalz, in die auch noch die zur Zeit im Bau befindliche neue Umgehungsſtraße zwiſchen Ober⸗ und Niederhochſtadt einbezogen werden kann. Wirtſchaftlich wird Baden und die Pſalz durch das Rheinbrücken⸗ und Straßenbauprojekt viel enger verbunden werden. * Speyer, 18. Mai. Biſchof Dr. Ludwig Seba⸗ ſtian trat geſtern vormittag die Reiſe nach Rom an, wo zu Pfingſten zur Heiligſprechung des Bruders Konrad von Parzham alle deutſchen Erzbiſchöfe und Biſchöfe verſammelt ſein werden. Ebenſo begaben ſich geſtern verſchiedene Speyerer Herren und Da⸗ men auf die Reiſe nach der Ewigen Stadt. Reichsbahn-Waiſenhort in Freiburg eingeweiht Freiburg, 17. Mai. Die Reichsbahn⸗Wat⸗ ſenhortſtiftung, die den hilfsbedürftigen Kin⸗ dern von verſtorbenen Bedienſteten der Deutſchen Reichsbahn Beihilfen und Unterſtützungen gewährt, weihte am Donnerstag ihr neues Erziehunds⸗ heim in Freiburg ein. In der Reihe der zu dieſer Feier Erſchienenen ſah man den ſtellvertretenden Ge⸗ neraldirektor der Deutſchen Reichsbahn Kleinmann, den Präſidenten der Reichsbahndirektion Karlsruhe Dr. Roſer, den Landeskommiſſär Schwörer, den Frei⸗ burger Oberbürgermeiſter und Kreisleiter Dr. Ker⸗ ber, den Leiter der NSB Hilgenfeld und deſſen Ver⸗ treter Althaus. * Brennet bei Säckingen, 18. Mai. Als die Spar⸗ maßnahmen auch bei der Deutſchen Reichsbahn immer tiefer in den Verkehr eingriffen, wurde auch der Bahnhof in Brennet geſchloſſen, und die vielen Wanderer, die früher von hier aus den Hotzenwald und den Bergſee erreichten, mußten entweder in Wehr oder in Säckingen ausſteigen. Im Zeichen der Belebung der Wirtſchaft hat nach mehrjährigem Dornröschenſchlaf nun auch der Brenneter Bahnhof wieder ſeine Betriebs ⸗und Perſonen⸗ räume geöffnet. Mit Muſik wurde der erſte hier haltende Zug empfangen. 8 Elise geb. Müller Paula Bendheim Heute abend ist unsere liebe unvergefliche Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter und Tante Dedeer.. Plötzlich im 83. Lebensjahr sanft entschlafen Mannheim(Tattersallstr. 30), den 17. Mai 1934 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Anna u. Wilbelin Maier-Deder Tante, Fräulein im 75. Lebensiahre V Die Beisetzung findet auf dem israel. Friedhof in Mannheim am Sonntag, den 20. Mai 1934, 5½ Uhr nachmittags statt. Beileidsbesuche dankend verbeten Heute nachmittag entschlief sanſt nach langem, schwerem Leiden unsere liebe, herzensgute Schwester, Schwägerin und Altritt Mannheim(L 7, 6a), Leipzig, den 17. Mai 1934 Kunigunde Cuisckard geb. Altritt Framz-August Altritt Dr. med. Wilhelm Cuischard Cornelia Luiierbedc geb. Guischard In tiefer Trauer: Die Beerdigung findet im Sinne der Verstorbenen in der Stille statt. Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. *692 Danlesagung ten Gatten und Vaters. Mannheim(Holzstr. 10), den 18. Mai 1934. Im Namen der Familie Maria Hramer“Ve. Wir danken von Herzen für alle die erwiesene liebevolle Teilnahme beim Heimgang weines gelieb- 4810 —————ATöln————————— Trauerkleidung FTrsuerhüte— Treuerschieler erholten Sle bel Antut Nr. 27651 sOfort für jede Figur in allen preislegen zur Ausweh! rsise, für 942 Preise für Amateure! — 10² :9 1 15 N2 405 .9 ilrn den“ 6·9 Fümpdc0 6 507 auᷣ 92 Wute os Absüge kochglanz 12 .9 Absüge Hochglana 103 Beste fachmänn. Ausführung. 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Mai 1934 HANDELS.- Gο WIRTSCHAFTS-ZETTUNG der Neuen Mannheimer Zeitung Abend-Ausgabe Nr. 224 Verein deutscher Oellabriken hiannheim Behaupieier Geschãſisgang Die Heutige GB, in der 8898 Stimmen vertreten waren, ſetzte die Dividende auf 5(i. V. 6) v. H. feſt und wählte ein ausſcheidendes AR⸗Mitglied wieder. Ueber die Ausſichten wurde auf Anfrage mitgeteilt, daß ſich die Umwandlung der nationalen Fettwirtſchaft noch nicht voll⸗ zogen habe, ſo daß ſich noch nicht überſehen laſſe, welche Wege im neuen Geſchäftsjahr zu beſchreiten ſind. Die vergangenen Monate laſſen aber erkennen, daß der Ge⸗ ſchäftsgang ſich ungefähr im Rahmen des letzten Jahres bewegt. * * Carl Schmitt u. Cie AG. Pforzheim.— Dividendenlos. 18. Mai.(Eig. Dr.) Dieſes der DD⸗Bank maheſtehende Inſtitut weiſt für 1993 einen Reingewinn von 30 178 624 746) aus, doch wird eine Dividende auf 600 000 Mk. Kapital nicht ausgeſchüttet(i. V. 4 nach 5 v..) und der Gewinn ſamt Vortrag mit 35739/ auf neue Rechnung übernommen. Die offenen Rücklagen vermindern ſich um 100 000 /, die für innere Rückſtellungen im Kontokorrent BVerwendung finden. Nach dem Bericht hat ſich der Pforz⸗ heimer Platz am wirtſchaftlichen Umſchwung noch nicht be⸗ teiligen können wegen der Einſeitigkeit der Luxusinduſtrie. Im Exportgeſchäft trat eine weitere Verſchlechterung ein. Auf dem deutſchen Markt war dagegen hie und da eine Belebung verſpürbar. Immerhin herrſche der Eindruck vor, daß auch für die Pforzheimer Induſtrie der Tiefpunkt erreicht und teilweiſe überſchritten ſei. Aus der Bil a n z . Außenſtände 1,79(2,04) flüſſige Mittel 0,82(0,93), Gläubiger 1,54(1,84), Rücklagen 0,130(0,230) ill. L. Zs v. H. Dividende bei Fahlberg⸗Liſt Ach Chemi Fabriken Magdeburg. 18. Mai.(Eig. 935 Der 5 32 ſchloß der GV am 15. Juni die Verteilung einer Divi⸗ dende von 8 v. H. nach reichlichen Abſchreibungen auf Anlagwerte in Vorſchlag zu bringen. Das Kapital war i. V. von 7,5 auf 1,875 Mill. zuſammengelegt worden. Deuische Dunlop Gummi Comp. AG. 6 VH. Dividende O Hanau/ Main, 18. Mai.(Eig. Dr.) Die Geſellſchaft konnte infolge der Regierungsmaßnahmen zur Belebung der Kraftverkehrswirtſchaft in 1933 einen nicht unerheblichen Mehrumſatz erzielen. Die Verkaufspreiſe waren aller⸗ dings, beſonders bei den Fahrzeugfabriken, im Hinblick auf die geſtiegenen Rohgumminotierungen nicht durchaus gün⸗ ſtig. Die Preiſe im Handel ſchufen einen gewiſſen Ausgleich. Nach 1,03(1,09) Mill./ Abſchreibungen entſtand ein Ge⸗ winn von 1,77(0,53) Mill. /, der ſich um den Ver⸗ luſtvortrag aus 1932 auf 787 161 ¶4 vermindert(i. V. wurde der Gewinn zur Verringerung des Verluſtvortrags auf 0,98 Mill.„ verwandt). Aus dem Gewinn werden It. Beſchluß der bereits abgehaltenen GV. 6 v. H. Divi⸗ dend e verteilt, je 50 000/ an die geſetzliche Reſerve und das Wohlfahrtskonto überwieſen und 147 161 41 vorgetra⸗ gen. Perſonalaufwendungen ſtiegen infolge der auf 2 300 (2 000) Mann vermehrten Belegſchaft. In der Bilanz ſind Bankſchulden(i. V. 2,16 Mill.) nicht mehr aufgeführt. Dagegen hat ſich das Bankguthaben auf 2,23(2,14) Mill. erhöht. Forderungen belaufen ſich auf 3,24(1,62), Vorräte infolge des geſteigerten Umſatzes 2,96 (4,92) Mill. /. Für das laufende Jahr ſei kaum wieder mit einem ähnlichen Reſultat zu rechnen, da der fort⸗ laufenden Steigerung der Gummi⸗ und Baumwollpreiſe eine nicht unerhebliche Ermäßigung der Verkaufserlöſe gegenüberſteht. Die Umſatzziffer 1934 könne bisher als be⸗ friedigend bezeichnet werden. Heidelberger Zemenikonzern In den in München abgehaltenen Generalverſammlun⸗ gen der zum Heidelberger Zementkonzern gehörenden bayeriſchen Zementwerken wurden die Abſchlüſſe für 1933 einſtimmig genehmigt. Bei der Bayer. Portland⸗ zementwerk Kiefersfelden Ac6. wird der Ge⸗ winn von 20 225/ zur teilweiſen Abdeckung des Verluſt⸗ vortrages von 30 956/ verwendet, 10 731/ Reſtverluſt verbleiben zum Vortrag. Bei der Bayer. Portland⸗ zementwerk Marienſtein AG. wird der Verluſt von 48 097 zuzüglich 171.601 Vortrag auf neue Rech⸗ nung übernommen. Die Portlandzementwerk Burglengenfeld A6. verwendet 476 Reingewinn zur Abdeckung des Verluſtvortrages von 14581 /. Dr. F. Schott ſcheidet am 1. Juli 1934 aus dem AR. aus, Dr. Ing. W. Brans tritt in den Vorſtand von Heidelberg ein. Bei der Südd. Portlandzementwerk Mün⸗ ſingen AG. ermäßigt ſich der Verluſtvortrag von 25 433 Mark um 15 693/ auf 9 740. Auch hier ſcheidet⸗ Dr. F. Schott aus dem AR. aus. Der Betrieb konnte 1933 noch nicht wieder aufgenommen werden. Philipp Holzmann AG. Frankfuri Höchstzahl der beschäffigien Arbeiſer 2 Frankfurt, 18. Mai.(Eig. Dr.) Die Geſellſchaft, die bekanntlich für 1933 aus 403 56 ½% Reingewinn li. V. 3695/ Verluſt) 6 v. H. Dividende auf die Val für 1932 und 1933 verteilt, ihre 1281 Mill./ Stä ober ohne Dividende läßt, berichtet von einer Höchſt zahl der beſchäftigten Arbeiter von rund 6600 in 1933 gegen rund 2760 i. V. Immerhin waren durchſchnittlich nur etwa 25 v. H. der Kapazität ausgenutzt, was ſich angeſichts der gedrückten Preiſe nachteilig auf das deutſche Geſchäft auswirkte. Das Baugewerbe ſtrebe ſchon ſeit geraumer Zeit danach, daß Arbeiten, vor allem ſeitens der Behörden, zu angemeſſenen Preiſen vergeben werden. Die Bemühungen des Unternehmens, im Auslands⸗ geſchäft einen Ausgleich für die ungenügende Beſchäf⸗ tigung im Inlond zu finden, blieben im weſentlichen er⸗ folglos. Auch der Beſchäftigungsgrad der ausländiſchen Vertretungen ging ſtark zurück. Die Forderungen ſind im Ausland nur ſchwierig ein⸗ zutreiben. Der Geſamtumſattz verbeſſerte ſich wert⸗ mäßig gegen 1932 um 11 v.., beträgt aber immer erſt 25 v. H. des Umſatzes in 1930. Die ſüdamerikani⸗ ſchen Tochtergeſellſchaften blieben ohne Divi⸗ dende. Sie litten unter Währungsverluſten. Von den inländiſchen Beteiligungen hat die Aic Hellershok, Frank⸗ furt a.., 4½ v. H. Dividende ausgeſchüttet. Die übrigen Beteiligungen brachten keine nennenswerten Gewinne. Im Berichtsjahr beteiligte ſich das Unternehmen mit 5000/ an der Deutſch⸗Türkiſchen Wirt⸗ ſchafts⸗Verkehrs⸗G. m. b..,,„ ͤ die mit einem Stammkapital von 110 000/ ausgeſtattet iſt. Auf die Be⸗ teiligungen wurde eine größere Abſchreibung vorgenommen, die ſich infolge des Abſinkens des argen⸗ tiniſchen Peſoskurſes als notwendig erwies. Das Konto Wertpapiere hat ſi chdurch Uebernahme eines größeren Poſtens Reichsbahnanleihe von 1931 und durch Zugang von Steuergutſcheinen erhöht. In der Bilanz ſind Verbindlichkeiten mit 3,30(3,91) Mill. ausgewieſen. Dagegen ſteht das Anlagevermögen mit 4,43(5,04) zu Buch. Beteiligungen betragen 1,97 (2,18), Vorräte 1,27(1,16), Forderungen 7,14(7,24), Kaſſe und Bankguthaben 4,50(5,56). GV. am 1. Juni. * Wolldeckenfabrik Zoeppritz AG., Mergelſtetten. Der Verkaufserlös ſtellte ſich 1933 auf 2,33(1,95) Mill. K. Nach 0,23(0,12) Mill. Abſchreibungen auf Anlagen und 0,15(0,03) Mill. ſonſtigen Abſchreibungen ergibt ſich nach Abzug aller Unkoſten uſw. ein Reingewinn von 117 469(9 811) 4, um den ſich der Verluſtvortrag weiter auf 70 619 (187 489) M vermindert. Freundlicher Effekien-Wochenschluß Nach anſãnglicher Zurücchaliung im Verlauf ſesier/ Schluſ ſreundlich, Nachbörse ruhig Mannheim behauptet Die letzte Börſe vor der Feiertagspauſe war ſtill, aber behauptet. Farben notierten 133,25, Waldhof 46, Cement Heidelberg 102. Exkl. Dividende waren Ludwigsh. Walz⸗ mühle 84 v.., Schlink 70 v. H. Von Nebenwerten waren Enzinger auf den Abſchluß feſt mit 90 G. Angeboten blie⸗ ben Oelverein mit 83 B. Bankaktien waren kaum ver⸗ ändert. Von Verſicherungswerten wurden Aſſekuranz mit 38„ per Stück gehandelt. Am Rentenmarkt zog Neu⸗ beſitz auf 17,75 an, Altbeſitz auf 95,50. Kommunalanleihen waren vernachläſſigt. Goldpfandbriefe aut behauptet. Frankfurt freundlich An der letzten Börſe vor der langen Unterbrechung durch èie Pfingſtfeiertage waren ͤie Umfätze wie üblich ſehr gering, die Kursentwicklung jedoch ausgeſprochen freundlich. Man erwartet noch vor den Feiertagen einen günſtigen Abſchluß der Transfer⸗Verhandlungen. Im übrigen wirkten ſich die freundlichen Berichte über Eiſen⸗ und Kohlenmarkt und die verſchiedenen Geſellſchaftsab⸗ ſchlüſſe kursſtützend aus. Im Verlaufe blieb die Hal⸗ tung bei allerdings geringen Umſätzen freundlich und für einzelne Spezialpapiere traten neue Beſſerungen bis zu % v. H. ein. Gold⸗ und Liquidationspfondbriefe unver⸗ ändert, Kommunalobligationen teilweiſe bis 74 v. H. be⸗ feſtigt. Staats⸗ und Stadtanleihen nur unweſentlich ver⸗ ändert. Am Geldmarkt beſtand etwas Nachfrage und Tagesgeld wurde um 74 auf 4 v. H. erhöht.— Die heutige Abendͤbörſe fällt aus. Berlin kaum verändert Die Börſe war kursmäßig kaum verändert, da ſich Publi⸗ kum und Kuliſſe angeſichts der dreitägigen Unterbrechung des Börſenverkehrs vollkommen zurückhielten. Die Grundſtimmung blieb weiter freundlich, wozu heute in erſter Linie die günſtigen Berichte aus ber Eiſen⸗ und Kohleninduſtrie, insbeſondere die Entwicklung am Ruhrkohlenmarkt und die 85proz. Steigerung der Roh⸗ ſtahlgewinnung gegenüber dem Vorjahre beitrugen. Auch die Erhebung über die Lage der Baumwollwebereien und ⸗ſpinnereien beſtätigte die fortſchreitende kon⸗ junkturelle Beſſerung in faſt allen Indu⸗ ſtriezweigen. Nach den erſten Kurſen wurde die Hal⸗ tung etwas feſter, wobei Hoffnungen der Börſe auf einen befriedigenden Abſchluß der Transferbeſprechungen mitſprachen. Am Montan aktienmarkt waren ſpeziell Buderus gefragt und 1/4 höher, lediglich Stolberger Zink verloren gegenüber der letzten Notiz 296. Rhein, Braun⸗ kohlen gewannen 3. Auch Kali⸗ und chemiſche Werte waren überwiegend gebeſſert. Auch Renten waren wenig verändert; während Altbeſitz 10 Pfg. höher lagen, gaben Neubeſitz um 10 Pfg. nach. Weiter feſt lagen Stahlobligationen(plus 70). Im Verlauf trafen kleine Publikumsaufträge ein, ſo daß die Kurſe etwas anzogen. Neubeſitz konnten den Kurs von 18 auf 20 Pfennig überſchreiten. Kaſſarenten waren beihauptet und eher freundlicher. Pfandbrieſe und Kommunalobligationen waren bis auf wenige Ausnahme bis v. H. höher. Schutzgebietsanleihen lagen etwas ſeſter. Induſtrieobligationen waren meiſt beſeſtigt. Am Kaſſamarkt überwogen die Kursbefeſtigungen. Von Steuergutſcheinen wurde die g4er Fälligkeit mit 103,75 und die Z8er mit 93,00 feſter. Für die 37er Fälligkeit konnte bei unverändertem Kurs nur ein Teil der Kauforder zuge⸗ teilt werden. Von Reichsſchuloͤbuchforderungen notierten u..: Ausgabe J1: 35er: 100,37—101,12, 42er: 94,62—95,37, 43/48er: 94,3795,12. Ausgabe II: 35er: 99,87., 43/48er: 94,25—95,12. Wiederaufbauanleeihe: 44/45er: 54,37—55,12, 46/48er:—. Der Schluß war freundlich aber ohne beſonderes Geſchäft. Lediglich Neubeſitz bröckelte wieder ab und gingen auf 17,85 zurück. Weiter feſt lagen Stahlobligationen, die ihren Gewinn auf 2 v. H. erhöhten. Nachbörslich wurden kaum Umſätze bemerkt, man nannte Farben mit 133,50 und Neubeſitz mit 17,85. Am Geldmarkt hält die ſtarke Flüſſigkeit an, ſo daß heute bereits vereinzelt unter dem Satz von 4 bis 4,25 v. H. anzukommen war, ſoweit es ſich um erſte Aoͤreſſen handelt. Aus dem erwähnten Grunde macht ſich auch wieder Nach⸗ frage für Privatdiskonte bemerkbar, die im Satze unver⸗ ändert blieben(3/6 v..) Dollar und Gulden abbröckelnd Im internationalen Deviſenverkehr lag heute das engliſche Pfund wieder ſchwächer und wurde in Paris mit 77,20, in Zürich mit 15,67 und in Amſterdam mit 7,51¼ notiert. Auch der Dol lar war etwas leichter; man nannte ihn in Paris mit 15,10 und in Zürich mit 3,06½ v. H. Von den Goldvaluten zeigte der Schweizer Franken anziehende Tendenz; gegen Paris kam er mit 4,93 zur Notiz. Dagegen bröckelte der holländiſche Gulden erneut leicht ab. Die nordiſchen Valuten waren angeſichts der Pfundabſchwächung ebenfalls billiger. Späterhin ver⸗ mochte ſich das engliſche Pfund geringfügig zu erholen, während der Dollar und auch der holländiſche Gulden weiter abbröckelten. Berliner Devisen Diskontsatz: Reichsbank 4, Lombard 5, Privat 3/8 v. H. Amtlich in Rm. Dis⸗] Parität 17. Mai 18. Mai für kont M. Geld J Brief Geld Brief Uegopfen Lägypt.Pfb.—20,959 13,138 13,165 13,125 13,185 .872 0,58 0,84 0,5800 0,584 58,37 558,44[ 58,56 38,44 302.211 0,213 0,2116.213 3,083.047].053 047 112200 5002 5705 5600 5501 Dänemark 100Kronen 25„94 1 5 Danzig ⸗100 Gulden 3 81,/ 8158 5174 681.6,61475 England.. 1Pfund2 20,429 12.755 12,785 12,745 12,775 Eſtland. 100 eſtn. Kr. 5½ 112,50 63.43 68,57 68,4369.57 Finnland 100finnl. MW. 5¼ 10,5875.6445.656.644] 5,856 Frankreich 100 Fres 3 16,44 16.5016,54[16.50 5⁴ Griechenland 100 Dr. 7¼ 5,45.473 2,477[.473.477 olland„ 100 Gulden 3½ 168,789 169,53 169,87 169,58 169,87 sland. 100 isl. Kr.——.— 57.7957.91 57,64576 talien.„ 100Lire 4 22,094 21,28 21,32 21,2621,92 Fapan. 1en 3,65 2,092[.756 0,758..756 0,758 Fugoſlavien00 Dinar 7½] 81,00.664.664 78000 Vettl. 8 att, 9 0 Se 5 100 Sttas 7 41.98 42,12 42,.2042,12 42,20 Norwegen 100Kronen 3½ 112,50 64,09 64.21 644 64316 Oeſterreich 100Schill. 5 59,07 47.20 47.30 Argentinien 1P.⸗Peſo7 Belgien.. 100 Belga 3 Braſilien„ 1Milreis— Bulgarien 100 Leva 8 Canada 1kan. Dollar 3 6—4 11.61 11,63 11,60 11.62 Numäglen 10091 44 245 240 24850 252 Schweden. 100 Kr. 11224 65.78065,9265.00 69%82 Schweiz 100 Franken 2 81. 81,1661,34 27 61.43 Spanien. 100Peſeten 6 81,00 34,2734,38 84.27 02 — 5 — * 8 — S 85 — — — E Tſchechoſlowakei!00K Türkei. Itürk. Pfd. Ungarn. 100Pengö 40 73,421—.——.——.— 4,43 1,099] 1,101 0,9990.001 Uruguay ⸗ 1Goldpeſo 1.196 2. 2. 24071 2,506 Ver, Staaten 1Dollar Berliner Meiallbörse vom 18. Mai Kupf.Kupf.]Kupf.[ Blerſ Blei Blei Zink[Zint Zink . Brief Gelde bez. Brief Geldbez. Brief Geld Januar.]—.— 45.25 44 25—.— 17,50 17.—.— 22,25 21,50 ebruar——— 17.50 17.——.— 24,0 21,75 März.—.— 17.75 172[—, 22.50 22.— April—.— 18.7517.25—.— 22.7522.25 Muii—.— 16.50 15.75—.— 20,.— 19,50 Juni—,— 16.50 16.—[—. 2025 19.50 Juli—— 16.75 16.25— 20.75 19.75 Auguſt—.— 16.75 16.25—.— 1, 20.— Septr.—.— 17.— 16.50—.— 21,2520,25 Oktober—.— 17.— 16.50—,— 71,5 20,50 Novembſ—.—.— 17.25[16.75—.— 21.75 20,75 Dez. 45,— 44.—[——17,25 16.75—.— 22.— 21.25 * Berliner Metall⸗Norierungen vom 18. Mai.(Eig. Dr.) Amtlich notierten in/ per 100 Kilo: Elektrolytkupfer (wirebars) prompt 47,25; Originalhüttenweichblei 16,50 bis 16,75; Standard⸗Blei per Mai 15,75—416,50; Original⸗ hüttenrohzink ab nordd. Stationen 19,75—20,25. Standard⸗ zink 19,25—20; Originalhüttenaluminium 98—99proz. in Blöcken 160) desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 164; Rein⸗ nickel 98—99proz. 295; Antimon⸗Regulus 42—45; Silber in Barren ca. 1000 fein per Kilo 27,50—40,50. Londoner Reiallbörse vom 18. Nial Metalle Eper To. Platin(E per 20 Ounces) Silber(Pence per Ounce Kupfer, Standard 82.95 Zinn, Standaro 233 0] Aluminium. 3 Monate 1⁵ 3 Monate. 229,5] Antimon Settl. Preis 32.65 Settl. Preis 222,7 Queckſilber Elektrolyt. 36.25 Banka...—Platin beſt ſelecied 36.50 Straits..——] Wolframerz ſtrong ſheets—.— Blei, ausländ.. 10.85 Nickel El'wirebars 86 251 Zink gewöhulich 14.65 Weißblech Kleines Produkiengeschäfi OBerliner Getreidegroßmarkt vom 18. Mai.(Eig. Dr.) Die Lage im Berliner Getreideverkehr hat ſich kaum ver⸗ ändert; das Geſchäft war in Anbetracht der bevorſtehen⸗ den Feiertage weiter klein, jedoch hielt ſich auch das An⸗ gebot überwiegend in engen Grenzen. Von Brotgetreide fand Roggen zu guten Preiſen ſowohl in der Provinz als auch bei den Berliner⸗Mühlen laufend Unterkanft, während Weizen reichlicher offeriert und ſchwerer pla⸗ cierbar war. In Hafer lag nur geringes Offertenmaterial vor, jedoch zeigte ſich zu den unnachgiebig hohen Forderun⸗ gen kaum Aufnahmeneigung. Gerſte hatten ſtille, aber ſtetige Marktlage, Mehle lagen unverändert, Export⸗ ſcheine ruhiger. Weizen: Mai 159,5, Juni 159,75. Rog⸗ genſcheine: Mai 116, Juni 116,25, alles Br. Amtlich notiert wurden: Märk. Weizen ab Stat. geſ. Erzeugerpreis W 2 188(Mühlenpr. 194); Wͤ' 3 191(197); '4 193(199); dto. Roggen R 2157(163); R 3 160(166); R 4 162(168) ſtetig; Gerſte: Brau, gute frei Berlin 172 bis 176(ab märk. Station 163—167); Sommer mittl. Art und Güte 167—171(157—162) ruhig; Märk. Hafer 171 bis 176(162—167) feſter; Weizenmehl mit 15 v. H. Ausl.⸗W. 0,75/ Aufg.; mit 30 v. H. Ausl.⸗W. 1,50% Aufg.; Type 0,700 II 26,25, III 26,70; IV 27; zuzügl. 0,50/ Fvacht⸗ ausgl., feinere Typen über Notiz, ſtetig; Roggenmehl Ba⸗ ſis Type 815 II 22,50; III 22,95; IV 23,25, zuzügl. 0,50% Frachtausgl. feinere Typen über Notiz, ſtetig; Weizenkleie 14,75; Weizengrießkleie⸗Bollmehl plus 0,75/ ruhig; Rog⸗ genkleie 10,20, Roggen⸗Grießkleie plus 0,75/ feſt; per 50 Kg. notierten Erbſen: Vikt. 20—22; kleine 14—17; Futter 9,5—11; Peluſchken—8,25; Ackerbohnen 8,10—8,90; Wicken 7,50—7,90; Oupinen, blaue 5,85—6,25; dto. gelbe 7,50 bis 8,30; Seradella neue 7,75—8,75; Trockenſchnitzel 5,20; Kartoffelſlocken 6,90—7; dto. Blu. 7,30; Miſchfutter einſchl. MZ 7,75, ausſchließlich MZ notierten Eroͤnußkuchen 4,75 bis 4,80; Extr. Sojabohnenſchrot ab Hamburg 4,55; dto. ab Stettin 4,65. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 18. Mai.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kile) Mai 290: Juli 3,02/; Sept. 3,15, Nop. 3,%.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Mai 49,50; Juli 55; Sept. 55,50, Nov. 56,25. * Liverpooler Getreidekurſe vom 18. Mai.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz ruhig; Irli 4,56 bez. u. verk.; Okt. 4,8% bez. u. verk.; Dez. 4,96 verk.— Mitte: Tendenz ruhig; Juli 4,57“ verk.; Okt. 4,8/½ W; Dez. 4,996 W.— Schluß: Weizen(Tendenz ſtetig) Mai 4,3,%; Juli 4,5½; Okt. 4,8: Dez. 4,9/4.— Mais(Tendenz ruhig) Mai 16,4½ verk.; Juni 16,494 verk.; Juli 16,4% bez. u. verk. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 18. Mai.(Eig. Dr.) Mat, Juni je 3,80 B 3,50 G; Juli 3,80 B 3,60 G; Auguſt 3,90 B 3,70 G; Sept. 4,00 B 3,80 G; Okt. 4,00 B 3,900 G; Dez. 4,10 B 4,00 G, Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 32; Mai 32,15 u. 32,20 u. 32,25; Juni 92,40; Tendenz ruhig; Wetter heiter. * Bremer Baumwolle vom 18. Mai.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Miodl.(Schluß) loko 13,48. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 18. Mai.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Midol. Anfang: Mai 598: Juli 598; Okt. 594—595; Dez. 592; Jan.(35) 591—592; März 592; Mai 591; Juli 591; Okt. 591; Tagesimport 21 500 Tendenz ſtetig.— Mitte: Mai 598; Juli 598; Okt. 594, Dez. 592; Jan.(35) 592; März 593; Mai 592; Juli 591; Okt. 591; Jan.(86) 592; März 592; Loko 623; Tendenz ruhig, ſtetig. * Badiſche Spargelmärkte. Schwetzingen: Zufuhr 40—45 Ztr.; 1. Sorte 30—40, meiſt 85; 2. Sorte 20—25, meiſt 20; 3. Sorte 15 Pfg. Marktverlauf langſam.— Graben: Zufuhr 70 Ztr.; 1. Sorte 45, 2. Sorte 25; 3. Sorte 10 Pfg. Marktverlauf lebhaft.— Knielingen: 1. Sorte 30; 2. Sorte 20; 3. Sorte 10 Pfg. Markiverlauf ſehr lebhaft.— Eggenſtein: Zufuhr ca. 5 Ztr., 1. Sorte 45, 2. Sorte 30, 3. Sorte 25 Pfg. Marktverlauf ſchnell. * Spargelgroßmarkt Weiſenheim am Sand. Es koſteten Spargeln I. 32—36, II. 12—18, Erdbeeren 60 Pfg. * Hamburger Schweinemarkt vom 18. Mai.(Eig. Dr.) Beſte Fettſchweine, Speckſchweine 50, vollfleiſchige 37—88, mittelſchwere Ware 36—37; Mittelware 35; gute leichte Ware 32—34; leichte Ware 25—28; Sauen, beſte ausgeſ. 38, 28—31; Handel gut; Zufuhr 3015; nächſter Markt 23. Mai. * Hamburger Schmalz⸗Notierungen vom 18. Mai.(Eig. Dr.) Schmalz(Tendenz ſtetig) amecikaniſches Steamlard tranſ. ab Kai 14 Dollar; Pure Lard verſch. Standardmar⸗ ken raffn. p. 4 Kiſten je 25 Kg. netto tranſ. ab Kai 16,50—17 Dollar; Hamburgex Schmalz in Dritteltonnen, Marke Kreuz, verzollt ab Zollſtadt 154 l. Verlängerung der Rohsfoffeinkauiverboie O Berlin, 18. Mai.(Eig. Dr.) In der nächſten Num⸗ mer des Reichsgeſetzblattes wird eine 7. Durchführungsver⸗ ordnung zu dem Geſetz über den Verkehr mit induſtriellen und Halbfabrikaten vom 18. Mai 1934 veröffent⸗ licht. In ihr werden die beſtehenden Einkaufs⸗ verbote für Textilien, Raffinadekupfer, Häute und Felle ſowie das Verbot neuer Abſchlüſſe über Halbzenge aus Kupfer und Kupferlegierungen bis zum 31. Mai 1934 verlängert. Die 7. Durchführungsverordnung euthält ſerner eine Ergänzung der Strafvorſchriften des Geſetzes über den Verkehr mit induſtriellen Rohſtoffen und Halb⸗ fabrikaten vom 22. März 1934. * Steuergutſchein⸗Rotierungen vom 18. Mai.(Eig. Dr.) Fälligkeit 1994 103,7, 1935 101,62, 1930 98,5; 1937 94,87 rep.; 1998 93; Durchſchnitt 98,25 * —— Kurszett 1 75 80 7 8 2 itu Aktien und Austandsanleihen in Prozenten 17. 18.. 3580 E SEr Stlen Snran Eimer El ng bel Stücke-NMotierungen in Mark ſe Stück Dürkoppwerke——(Carl Lindſtröm i 8 17. 136. 7——.— Singel Schubfabr. Mannheimer Etfextenbörse uu. 14 Tocerheff 4 Bi5 1u— f6.— Maftene 8. 17. 18. Industrie-Aktien Jung Erlangen. 28.— 27.— Otavi⸗Minen.14— 15.50 Salzw. Heilbr.—.——.—Dortm. Aetienbr.——— Mannesmann 8/ Bad. St.⸗A. 27 95.— 95,— Konſerven Braun 42.— 43— Junghaus Sr. A..— 37.50 Phönix Bergbau 41.75—Tellus Bergbau.—.— Dortm. Unionbr.—.——.— Mansfelder Aki. 9 65. 80.75 80.75 8 8 Aſchaff. Aktienbr... Klein, Sch. K Beck. 86.— 86.— RheinBraunkohl. 216,0 218 5 BKu. Laurahütte 19.— 19.— Elertr. Li 97.— 97.50 Maſchin.⸗Untern, 60% 928 90.75 90.75 Lud igs Wal 388 Dortm. Ritterbr. 00.— 69.50Knorr Heilbronn 195.0 195.0 Rheinſtahl... 90,— 90.12] Ver. Stahlwerke 40.75 41.50 E e ieferung. 103.5 1030 Markt u. Kühlh vesenet 688 4 8 gfe Küene.— kr—wen aeunhen 250 2660 Soee. 115 Eageheht„. 48.— 26— Rari e 1100 110 wen München 210. 8 152 55 aximil.⸗Hütte 38... 39 25 90.— Berliner Börse 8080% Mhm. Gold 86.— 86,— P 808)% Pf.Hy Pfdb 94.25 94.25 Rh. Elektr..⸗G. 93.— 93. 50% Rh.5yfdb fälz. Preßhefe. 110.0 110.0 Mainzer Brauer. 450 4175 Lildebe⸗Mheinm. 1.— 41.— Schwonr Storchen 50 Semwigeh, Wais. kestwerainslicne werte 4— 83,50[Mainkraftwerke!. 72.— 72.— Beenod er 103—, 184 Salzw. Heilbronn 3669 36.0 Kucher Brauerei, 65—..— Metallg. Frankf. 75.25 70,67 60, Reichsanl. 27 05.80 85.64 Brem.⸗Beſigh.Oel 78,— 78, Brown, Boveri. 13 50 13,50 Seilind. Wolff„ 31,50 31 50 Aku Sementw. Heidelb 193,0 102.0 Sinner... 60, 80.— A. E. G Daimler⸗Benz.. 47.— 47. Südd. Zucker.. 172.0 172, Aſchaff. Buntparp. Bd. Maſch. Durl. 15 165,0 0 0 St. A. 93 25 93,25 6½% do. Com. 1 65,70 85.70 üg ö... 66.50 86—Rütgerswerke.. 41.25 40,67 60 Gebr Fahr... 107.0 105.0 Dtſch. Bk. u. Disc. 53.— 53.50 Brem.⸗Beſig. Oel 78.— Sachtleben— 600„„ 20 91.— 91.—Ak Brown Boveri. 13,80 13.50 Schnellpr. Irkthl.—.— Deutſche Linol.. 59,75 58,75 VereinDtſch. Oelf. 84.— 93.— Durlacher Hof.. 60,— 60.— Weſtereg. Alkali. 109.0 109.0 Eichbaum⸗Werger 70.— 70.— Zellſtoff Waldhof 46,50 46.— Enzinger Union—.— 90.— Badiſche Bank 110,0 119 0 Bemberg arbeninduſtrie. 132.5 238.2 Pfälz. Hypoth. B. 70, 70.— Schwartz Storch. 86.— 61.—Werger .16. 71—Mez Söhne 50,0 Miag, Mühlb...—.—— Diſch. Ablöſgſch. 1 95.62 95.40 0, lehhne 174 16.05 24.25 24,5 Moenus St. A. 67.— 69. D. Schutzgebiete. 6,90.— 9 30/50 Montecatini:..——.— 5% Roggenrentb..60 6,60 22,0 122.00Kheinelektrac.A. 101.0 1010 6¼% P Eir.Bd. 1 90,20 90.— 132.7 132. Rüeinmetall... 121.2 121.0 60/ P. Ld⸗Pfdb. 19 04.20 9— 5% Mexikaner 5 0% Grkr. M. BA. 129,0 120,0 Rh. Hypoth. Bk. 103.0 108.0 Cement Heidelbg— inlei Ibg.· ISchramm Lackf.. 32,50 32804½0 9. 32,20 32,50 Ereredlbg. 1630(Sad. Afſeeuranz. 5— 5 Karſtabt—.— 1200 Schnnertmürnhg 83.50 56. 4% l. Goldrenke 2460 28,80 S 6. Knore... 163.0 19,0 Mannz. Berſich.. 20.— 20.— Chemiſche Albert 51. 8 Seilinduſt. Wolf—.—— 4%„ Kronen.—,— 0688 Frankfurter Börse Festverainsliche Werte] Bank-Aktien 161, 169 0Siemens u. Halste 132.9 134.5 4%„conv. Rente—.— 0,350 Chade 1675 4750 Süidd. Juckee 164 750—104½%- Lilh.—— 40 De. Atkant... 105, 140,0 Thür.- Fe, oa 10 co4, Par. Tietz, Leonhard. 1725 17.804% Türt-Ad. Anl.— D. Wertb.(Gold) 74.— 14. Aug, D. Credit. 44.75 44.75. Erdöl 113.5 115.0 90 555 Reichsank... 89.8) Badiſche Bank.—.—.n e Auſt. FP 400 95 ſ.Soganze, 92. 6. Pant.Srgg.25 Di. Sincleum.. S. 58 S0 120Ber. Bengftoft.———.— 4 geeli k6— 4% D. Schatzanw. 94.—„Bayr. Hyp. u. Wb. 64.25—.— Dt. Verlag.. 8„400⸗Ir ⸗Los 680.80 Ver. Zellſt. Berlin———.— 5/% Dounganl, 91.90 91,60 Berl. andelsgeſ. 94.50 84.75 Dresd. Schnellpr. 47.50 47.— Voigk& Häffner ie mns Sir 4d.60 84 Ablöfungſch.. 503 25,4 Com. u. Privatb. 43.50 45.25 Dürrwerke —1 64.7, Polth. Seil. u. K.————%½ 14.70.65 „ ohne 11.90 16,0 hecdi 23,50 53.75] Dyckerb.& Widm., 0 S Sepusg. 16.,.-Aſiaeiiche Br. 1680 1840 E. Sicht u. Kraft 103,2 106 W. Wolff. e menenr- 989 000 Zolltürken.„675„.75 D. Effekten⸗Bani 74,50 74.30 Elektr. Lieferung..— 96.2 Zellſtoff Aſchffog. 41.37 40, 4/ Anat.S.Ii 29.70 30,37 6% Hedrologt 26.50 2926 D. Sad. u. Bot,.—— Enfinger-imien emeh,.80 44%%„e i———.— 8½% Ludwig.26 82.50 82.80 D. Ueberſee⸗Banj 38,— 87.— Eßlinger Maſch. 34.50 84.50% Waldhol 45.50.— 50/ Peh. Not Ratl. 8% Mhm. G5. 20 66,— 66,— Dresdner Bau 61.— 61.70 — Frankf. Bank.— aber& Schleich. .6. Cbem Baſv. 169,5 Raſtakter Wagg..—.—Transport-Aktien .50 92.500 Ufa(Freiverk.). 29.— 29. ———— 80 66.— leere 14% 140,0 So e K6hl 26 1320 13 80 Pfatz Pr.S 00— J. G. Parben, 3 30 Acg., Vertehrw. 65.— 64.95 80% Pfets 0.———.— Reichsbank.. 1802 150.00 h. Bonds 26 io 1194/ Montan-Akti Allg. Lok u Kraft 99.— 99.50 50% Rhein H9p. 24 5 Rhein Hyp.⸗Bk. 108.0—.— Feinmech. Jetter ontan-Aktien Südd. Eiſenbahn 523 5% Südd Feſtwb..65.65 Süldd Boden.⸗G 61 6120J Felt. Guilleaume 3 89% Fft. Hyv. GPf. 8—— Vereinsbk Hamb* 63.50 G0 203 Sanbi S..— 7467 Sie. Lotenbk 4490 290 Ceietee E Ken, i. 61.—.“ onz Jt. J. 20.— 20. Hrün Bünger 150 0 159* Pfätzer..6 4,25 94.25 Mannb. Verſ⸗G. Hafenmühlek— f. 18ʃ 1 Haid& Neu. 2250 22.50 Saefatzer.-5 5¹ älz. Lig. 98 84 B..L10 93.37 Transport-Aktien Buderus Eiſen 22.75 73.75 Baltimore Ohio—.— eSſchel Bernw. 2760 280 Pareg 4 24 275 Gelſenk. Bergw. 61.— 60,75 anſa Pöſchi— Harpener Hergw. 68 50 90— Nordd. Nond 2450 25,62 lie Bgb. St. u. 30. 1285 0 ali Chemie 108 5 103 0] Sank-Aktien .5. ia. 60,50 90.290Ach.. Verkehrsw..—— Hanfwerk. Füſſen 36.25—. Kali Aſchersleben.— 109,5 Sank. f. el. Werte 64.50 66,0 89% Rh. Hyp.-9 91.50 91,75—— Se 75.— 75.— Kali Salzdetfurth 145.0 148.0 Sank f. Brauerei. 99.75 99,29 D„ 10411.50 84,75 Dt. Reichsb. Borz 109 0 109,1Hilpert Armatur.—,—— Kali Weſteregeln 149, 108 0Berl. Handelsgeſ. 89.— 85.— %„„ 12-13.50 9175 Hapag.— 150 S 60,— 60.75 Klöcner... 63. 63 9½ Com. u. Privtbk. 43,50 49.45 % Weining S. 125 90,67 Kordd. Lioyd. 24.50 25.— Hirſch Kupf. u. M.—— Mannesm. Röhr. 67,35 68.7 Dt. Aſiatiſche.. 5½% Rhein. Lig. 0 50 91.— SchanfungEiſent 38 50 39— Hochtief.⸗G.. 108 0 109.[Mansfelder.. 66.— 69.— Deutſche Disconto 53.50 58,75 Südbo Lic..— 88.— Südd Eiſenbabr 56 50 58.80 HHolzmann, Pbil. 63.— 62, Bberbedarf...—,——.— Dtſch. lieberſee Bk. 56.37 36,50 Dresdner Bank. 61, 61.50 MeiningerHypbk 67.50 67.— Oeſterr. Creditbk.—,—. Reichsbank.. 150.5 150,0 ahlb., Liſt K Co. arbenind. J. G. 162.6 133,5 M eldmühle Papier 92,25 93.— f ix& Geneſt Allianz Allg... 2260 226.0 Felten& Guill.. 54,— 59,50 5 180—— 5 i 215.0 2160Ford Motoren.—.— 57.— M Allianz Leben 0 Gebhard Tertil. 8020 87.— 4, e Gehe E Co.. 4578 51.02(Oberſchl. C. Bed. industrie-Aktien Gentchow& Co. 55.—— Accumulatoren 7,—— 15 Germ. Portld.⸗g. 77—— Allg. Eielür-C. 24.37 74.75 Gerresceimrilas 93.37 69,37 Polophon. 8,— Ammendorf Pap. 64 Anhalt.Koblenw. 84, 84.— Goldſchmidt. Th. 81.— 62.— i Aſchaffbg Jellſt.—.— 38.12 Gri ſch. 22.——.— Rhein. Braunk. Augsb.A. Plalch.———.— Gebt. Groheen—.— Gbein, Clekrist. Balte Maſchinen 181½2 1307 Grün& Bilfinger 200.0 200,0 Bayer. Motorenw 5 130.7 Gruſchwitz Textil 90,12 00,37 Bayr. Spiegelglas 36.25— ſch 8 5 Bekula 7[Guano⸗Werke 62,— 61,80 Roſitzer Zucker 39 6 0„68.— 66.— Hackethal.. 60,.— 61.— Rückforth. Ferd. J. P. Bemberg halleſche Maſch.—.—— Rütgerswerke Bergmann Elekt.„ 557———.— Sachſenwerk 8 1205 1210 aun——— Salsbeiiurtg Berlin⸗Gubener 4 Berl. Karls. Ind 93.92 99.50 HarburgG u. Bhö 26.— 25.— SCarotti. Seaint 10 eie S— Schl. C. u 6 raunk. u. Harpener Bergb. 6 1956 79,.— Hedwwigshütte. .⸗ Beſt 5 Hilperk Maſch.. Fee ene e e Sroton, Bop⸗&G. J48 1829 e mee Buderus Eiſenw. 3. Sohepohe⸗ er 44— 33 Charlott. Waſſer 165.5 160 1 Schuckert 4 Sinner A⸗G. hem. Heyden 5.—[Gebr. Junghans 38.— 8 Pherr.——.— 5250 Kahla Porzellan 15.— 15.12 Südd. mnee il Cb. Hiſp.(Chade) 161,2 1620 Kaliwk. Aſchersl. 106,0 109, er Conti⸗Gummi 151,1 1920 Karſabt..%Thürles ver. Oele Conti Linoleum 8. 86.75 Klöcknerwerke. 63,.— 64,15 Tietz, Leonhard 4650 47,75 C. H. Knorr.—„ Transradio Daimler Motoren 1067 107.5 Dtſch.⸗Atlant.⸗T. 1435 129.3 Kollmar KJourd.——— 7 .— 75,R. hem. Charlott Kötitzer Kunſtled. 76.„B. Diſch Nickelw. V. Glanzſt. Elbf. Deſſauer Gas⸗ 9Kölſch Fölzer⸗We Deliche Crsl: t 76.— Deutſche Kabelw. 60), 8050 Krauß g Eie Lor.——.— Deutſche Linol. 96,7e 56 75 Kronprinz Mei. 65,—— —.— V. Harz Portl.⸗ Dtſche. Steinzeu⸗ r JKoffhäuſer Hütte 2 V. Schuhf. B.& „Eiſenhdl. 80 575, Lahmever 4 Co 1162 115,1Per, Stahlwerke Deutſch. Eiſenh ah 10—,.Stahl.d. 35, Dresd. Schnellpr. 104.0 105.0 Laurahütte Dürener Meiall—.——.— JLinde'sEismaſch 83——. Enzinger Union.——.— Uw. Eſchw. Bergwerk—.——.— Mes Eöhne 496 —.—[Miag⸗Mühlen imoſa Gelſenk. Bergwr. 60 25 61,62 Sberſchl. Koksw. Orenſt-& Koppel Phönix Bergbau 87 96,37 72.75 Geſ. f. elektr. Unt 99.37.7 Rathgeber Wagg. Goedhardt Gebr. 65,— Bheinfeldeneraft L980 Schneider öfferhof Brau. Schuberte Salzer Schultheiz. Siemensc Halske Holzmann, Phil, 6,,50 82,.25 Stoehr Kammg. GChemie Baſel Stolberger Zinkh. N 2. Jche erghau 130—0 Steitiner Eam. Ver. Ultramarin.—.——.— Kliz 17. 16 17. 10, 17. ———.— Vogel Telegraph. 78.50 79,50 Freive 8 ee ee. aeffner.. J.—— 83 63.25 Walderes Arke 102.0 102 5 Ruſſenbank..— 50 69,25 WeſteregeinAlkal 107,0 107.5 Deutſche Petrol.—.— 76. 44,— 44,87] Beſtf. Eiſen.. 97,50 97.— Burbach Kali 20.75 20,87 ———— BViſſener Metall. 94,.— 94,— Diamondd 77.50 77.— Hellſtoſ Waltt———.—[Hochfrqeuenz..— 149.0 142.0 Zellſtoff Waldhof—.— 46.50Neckarſulm. Fahrz 15,75 15,75 —.——.—Deutſch⸗Oſtafrika 39.— 40.— Sloman Salpeter—.——. — Neu⸗Guinea... 120,5 120 5] Südſee Phosphat——— 0 1355 Otavi Minen„. 14,— 14,— UUfa⸗Film.. Forilaufende Noterungen(Schlus) 8 SAccu. 168,5 169.5 Lahmener& Co.—— 115.0 7 8 Lenpolpnt..—.— 19,87 —— Te— Aag. Clettr. Geſ. 2 8 eopoldgrube.... ——.— Aſchaffenb. Zell. 43— 55 62.62 62,75 80] Bayer. Mot.⸗W. 5 ansfeld.⸗G.—.—— 405 107/ J. P. Bentherg. 866) 60 48 Maſch nenbau⸗.——— ul. Berger Tieſp. 119 1100 Maximiliansh..—— 25 Berlin⸗Karlsr. F.— 25Berli Montecatini., 24% 2197 Praunk u B48l. 17/5 1777 Pberſchl. Rolsw. 90,62 95,25 1 63.25 61.75 Brem 8—[Orenſtein& Kopp 63. 97.— 90.62 Prberus— 72.— 74.25 Phönix Bergbau 47.12 48.— — 70.— Chariott. Waſſer 95.75 85.50 Polyphonwerke. 15,— 15.75 Comp. Hiſpano 161.2.—Rh. Braunk. u. Br.—,— 219.9 72.— 68 50 Sontfc ⸗. 151.0 151,8] Rhein Elektr..—.— 94.50 40.75 41.— Continentalegin.—,——. Rh. Stahlwerke..— 90.62 91.75—.—Daimler Beng. 46,37 46,7] Rh.⸗Weſtk.Elektr. 91.52 97.50 144.5 144.8 Deutſch. Atlant., 104,0 105.0] Kütaerswerke 4112 414e 76,— 70.— Deſſauer Gas 126,5 128/2 Sa erg 142.0 144.3 —— 61„115,7 115.3 Schleſ. Bergb..3. 31,50— 80—.— Dealſch Kabelw:, 88 Sch le. E.c00 1435 247 ———— Deutſche Linol.. 58.67 89.75 Schubert& Salzer—.—— 1525 153.5 Deutſcher Eiſenh. 5850 54, Schuckert e Eo. 99,50 90, 69.25 67 90 Dortm.Union.⸗B, 166.0 Schulth.⸗Patzenh. 101.2 102,0 174.7.— Siemens KHalske—,— 131,7 1020 182.60Eintrachtraunk 96.50 96,75 Stöhr,———— 520 El ich n Kraft 68.8, Siolberzer Jnk—.— 4442 10%½2 107,00 Engelh Brauerei 331 1337 Südd. Zucker...—.——.— 600. 133,1 133.50 Thür. Gas. d 2 eidwüble Pap. 62.5 88.42 eonhard rich! 18 1750 — Felten& Guill. 60.75 88.14 Ver. Stahlwerke 41,37 4,87 — 173,5Gelſenk. Bergwk. 01,, 60.50 Bogel Telege.—.——. 77— 77 Geffürel 7 95.75 05,3 WeſteregelnAlkall—.—. * 1750J Golbſchmidi Th. 02— 1,3, Fellſtoff Waldhof 47.— 46.— 25 46— Hambg. Eler. 1140 114 2 Bank eiektrWerte 68.— 66,50 425 18.—Harpen. Bergbau 88,50 90.560 Bant für Brau.. 101,5 10.62 10.75 Hoeſch Köln... 82 12.— Reichsbank..... 150 1452 —.— Holzmann Pö.. 620 68.—. G. für Bertebr 63,45 64,57 107,0 108 5—.——.— Allgem. Lokalb. 99,.——.— 340 55 S Persben,.—.— 1182 5 B. 9170 2097 amburg Süd. D.—.——.— —(Gebr. Junghans 87550—.— 41.— 46 25 Kali Sheunte.—.—— Hanſa Dampffth. 7 ————(Kali Aſchersleben—.——. Nordd. Lloyd, 23.75 25.87 ckner Werke 653.50 63,62]Otavi Minen 14,10—.— lſe Genußſch. 112. 92 . e ———— 0 * 7. Seite/ Nummer 224 Freitag, 18. Mai 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Olympiſche Feſttage in Athen Nationaler Sport auch außenpolitiſch ſtark Eine Rede des Reichsſportführers Der Reichsſportführer, SA⸗Gruppenführer von Tſcham⸗ mer und Oſten, ſprach am Donnerstagmittag in einer Zuſamanenkunft der Berliner Freunde der Deutſchen Akademie im Kaiſerhof über die Weltgeltung des deutſchen Sports. Der Reichsſportführer betonte eingehend, daß er nicht beabſichtige, alte Fehlerhaftigkeiten auföatzeichnen, ſondern vielmehr von Dingen zu ſprechen, die die poſitive Auſbouarbeit innerhalb der deutſchen Turn⸗ und Sportbewegung aufzuzeichnen in der Lage wären. Der Reichsſportführer wies dabei beſonders auf die in dem letzten Jahre hergeſtellten ſportlichen Beziehun⸗ gen zu anderen Nationen hin und betonte, daß der deutſche Sport eigentlich noch niemals ſo intime Beziehungen zu anderen Nationen gehabt hätte wie augenblicklich. Wörtlich ſagte er u..: „Man hat immer geſagt, ein nationaler Sport bann keine außenpolitiſchen Beziehungen anknüpfen. Ich glaube Haß dies ſtark zu wiederlegen iſt. n ſt Der auch im Ausland als Begründer einer volks⸗ und ſtaatsgebundenen und erzieheriſch wirkenden Leibesübung bebannte Friedrich Ludwig Jahn hat in ſeinen theoretiſchen Begrün⸗ dungen der Turnkunſt wiederholt den Nachweis geführt, daß überhaupt erſt dann eine Form der Leibesübungen Wert haben könne, wenn ſie auf den ewigen Wurzeln der Volkskraft aufgebaut wurde. Eine ſtreng volksgebundene Form der Leibesübung muß daher, da ſie ja die volkstüm⸗ lichen und charakterlichen Verſchiedenheiten der Völker anerkannt, auch die Form der Leibesübung eines anderen — achten und zu ihr in achtungsvollem Verhältnis ehen“. Der Reichsſportführer betont dann weiterhin, daß er als Soldat Adolf Hitlers es niemals über ſich bringen würde, in dieſen Beziehungen zu fremden Nationen irgenoͤwie zu heucheln. Er ſteht auf dem Standpunkt, daß letzten Endes ja auch leoͤiglich öie Leiſtung von Wert ſei aund Anerkennung finde. Er möchte daher auf die große Forſchungsarbeit hinweiſen, die den deutſchen Seibesübungen im Auslande Achtung und Geltung ver⸗ ſchafft hat. Dieſe Arbeit ſei nur möglich, wenn im deut⸗ ſchen Volke nicht nur das Wiſſen, ſondern auch die Kraft Geltung habe. Das hätte in ſeiner Stuttgarter Rede Adolf Hitler zum Ausdruck gebracht, und nach dieſem Grundſatz er im nationalſozialiſtiſchen Staat den Sport zu hren. Der Reichsſportführer gab dann einige Zohlen aus der deutſchen Sport⸗ und Turnbewegung bekannt, und kam aum Schluß ſeiner Ausführungen auf die Olympiſchen Spiele und deren Bedeutung für die guten Beziehungen des deutſchen Sports zu dem Internationalen zu ſprechen. Avus⸗Rennen glänzend beſchickt Die ONs hatte die Vertreter der Preſſe ins Haus der deutſchen Preſſe geladen, und ONS⸗Preſſechef Sturmhaupt⸗ führer Krenzlin und Stabschef von Bayer⸗Ehrenfeld hiel⸗ ten Vorträge über bevorſtehende Avusrennen. Es wird mpfe geben, wie ſie auf europäiſchen Sportſtrecken kaum e geboten worden ſind! Dank der Initiative des Führers wurden die neuen deutſchen Rennwagen der Autounion und von Mercedes⸗Benz geſchaffen. Sie werden hier erſt⸗ malig zeigen können, wie weit deutſcher Rennwagenbau nach den langen Jahren zwangsläufiger Ruhe ent⸗ wickelt hat. Sechs Nationen werden am Sonntag, 20. Mai, ab) Uhr nachmittags auf der Avus in den Kampf gehen. m Rennen 1(Rennwagen bis 174 Liter), dos über 10 Avus⸗Runden 196,.551 Km. führt, werden fünf Na⸗ tionen am Start ſein, Fahrer aus Deutſchland, Italien, Frankreich, England und der Tſchechoſlowakei. Beſonders geſpannt darf man auf das Erſtouftreten der neuen deut⸗ ſchen Zoller⸗Zweitakt⸗Rennwagen ſein, die von G. Macher, Ernſt von Delius und Günther Wimmer gelohren werden. Der Zoller⸗Motor, der in den Neuen a e und der ſchon r⸗Stand der letzten Berliner Autoſchau ſehen war, ſoll über 200 8 Aiehin berufen, revolutionierend im Sportmotorenbau zu wirken. Ernſt Günther Burgaller ſtartet nicht für die Auto⸗ union, ſondern hat ſeinen 1/Liter⸗Bugatti gemeldet. Der Franzoſe Veyron, der Burgaller im letzten Avusrennen um knapp 50 Meter ſchlug, wird die gleiche Bugatti⸗Type ſteuern.. Revanche gilt! André Vagnietz iſt ein ſporterprobter Fränzoſe; er meldete 1500 cem Maſerati. arl Howe, Vetter des engliſchen Königs, will an beiden Avusrennen teilnehmen; in der kleinen Klaſſe auf ſeinem U⸗Liter⸗Delage. Beſonders intereſſant wird die Teilnahme von Robert Kohlrauſch auf dem Mch⸗Magig⸗Rekordwagen. Zwei andere engliſche MG's werden von Brudes und von orck geſteuert werden. Im Wettbewerb der 800⸗cem⸗ Wagen dürften die weſtfäliſchen Gebrüder Bäumer, die 750er⸗Auſtin⸗Wagen fahren werden, zu den ausſichtsreich⸗ ſten Bewerbern gehören. Der Münchener Stößer hat einen eigens gebauten Wagen 6⸗Zyl.⸗B PiS leiſten. Er wäre mithin für die Weltmeiſterſchaft angefordert. Servette teilte dem, Bexband jedoch mit, Jaß dieſe Spieler wegen„Urloubs⸗ mäßigt iſt, fordern ſchärfſte Sanktionen gegen Servette. Motor mit Kompreſſor, 1100 cem. 75 PS Bremsleiſtung. Der Wagen ſoll 190 Km. Tempo erreichen. 1½⸗Liter⸗ Maſerati⸗Wagen werden auch von Erneſto Maſerati und von Hraf Caſtelbarco an den Start gebracht wer⸗ den. Der Deutſche Briem wird auf Amilcar, Seibel (Dietz) auf Bugatti am Kleinwagenwettbewerb teilnehmen. In der großen Klaſſe bedeutet der Start der Dreiſchaften der Autounion und von Mercedes⸗ Benz die Senſation des Tages! Die Wagen ſind nach der neuen Grand⸗Prix⸗Formel gebant. Was ſie leiſten, haben ſie beim Avus⸗ und Nürburg⸗Training ſchon gezeigt. Für die Autounion fahren Stuck und Prinz Leinin⸗ gen, für Mercedes⸗Benz Manfred v. Brauchitſch und der Italiener Faggioli. Der dritte Fahrer jeder Mannſchaft iſt noch nicht endgültig genannt. Bugatti läßt Benoiſt auf dem neuen 29⸗Liter⸗Typ ſtarten, Drey⸗ fuß, Vimille und Brivio auf den ſtarken, ſchnellen 4,9⸗Liter⸗Wagen. Die Seuderig Ferrari bat ſoeben Mel⸗ dung von 3 Wagen(Alfa Romeoſ abgegeben, die voraus⸗ ſichtlich von Varzi, Chiron und Moll gefahren wer⸗ den. Maſerati iſt offiziell mit 2 Wagen vertreten, die von Zehender und Tartufſi ins Rennen gebracht werden. Der bekannte Schweiger Rüſch und der Ita⸗ liener Sieng werden gleichſolls Maferati⸗Monopoſto fahren. Daß Nuvolari, von ſeinem Sturz wieder⸗ hergeſtellt, einen g⸗Liter⸗Maſerati gemeldet hat, war bereits veröffentlicht worden. GEarl Howe will im Rennen der großen Wagen einen 3⸗Liter⸗Maſerati ſteuern. Einziger Deutſcher dieſes Rennens, der einen Auslandswazen fährt, iſt der Schwarzwälder Pietſch; ſein Wagen iſt ein 2,7 Liter⸗Alfa⸗Romeo. Das Training beginnt am Donnerstag, 2. Mai um 10 Uhr und endet um 16 Uhr, ebenſo am Freitag. Am Samstag, 26. Mai, findet von 14 bis 17 Uhr im Avus⸗ Eichenwäldchen die Fahrzeugabnahme ſtatt. Beim Vortragsobend erfuhr man, daß die Verbeſſerung der Avpns, die am Samstag d. W. wieder auf beiden Strängen fahrbar ſein wird, der Initiative des Obergrup⸗ venführers Hühnlein zu danken iſt. Die Zahl der Steh⸗ plätze iſt auf 80000, die der Tribünenplätze von 8000 auf 12 400 erweitert worden. Die Motor⸗SA wird die Ab⸗ ſperrung übernehmen. Die Zäune der Avus wurden ver⸗ ſtärkt. Und das kann als ſicher vorausgeſagt werden: Geſchwindigkeiten werden erreicht, Zeiten gefahren wer⸗ den, wie noch nie! S. D. Mannheimer Turngeſellſchaft in Pirmaſens Bereits am kommenden Sonntag tragen die Leichtath⸗ leten der Mannheimer Turngeſellſchaft einen weiteren Klubkampf gegen den F K Pirmaſens aus. Trotz der Niederlage gegen Saarbrücken war der Eindruck, den die Mannheimer im Stadion machten, äußerſt günſtig und es iſt wohl anzunehmen, daß dieſer Mannſchaftkampf einen Sieg bringt. Zu einem intereſſanten und ſchönen Kampf wird der 100⸗Meter⸗Lauf werden, bei dem der — Gärtner auf den bekannten Sprinter Hornberger rifft. Feierliche Eröffnung des 50C-Kongreſſes Die Vertreter der dem Internationalen Olympiſchen Komitee angeſchloſſenen Länder trafen etwas verſpätet in Athen ein. Sie hatten in Rom Station gemacht, wo ſie vom italieniſchen olympiſchen Komitee dem Duce vorgeſtellt wur⸗ den. Die Weiterreiſe verzögerte ſich dann etwas, ſo daß das Programm einige Aenderungen erfahren mußte. In⸗ folgedeſſen ging die feierliche Eröffnung der 31. Vollſitzung des.O. C. erſt am Mittwoch abend vonſtatten, nachdem die deutſchen Vertreter, Staatsſekretär z. D. Exz. Lewald, Herzog Adolf Friedrich von Mecklenburg und Dr. Ritter von Halt, begleitet vom Grafen Schulenburg, dem Referenten des Reichsſportführers und Präſidenten des Deutſchen Olympiſchen Komitees von Tſchammer und Oſten ſowie dem Generalſekretär Dr. Diem und Baron Le Fort, am Kai von Geſandt⸗ ſchaftsrat Häberlein erwartet und in Empfang genommen waren. Es war vorauszuſehen, daß die aus Anlaß des 40. Fah⸗ restages der Wiedererweckung des olympiſchen Gedankens veranſtalteten Feierlichkeiten ein bedeutendes Ausmaß er⸗ reichen würden, dennoch waren die Teilnehmer allein ſchon von dem bis jetzt in Athen Gebotenen überwältigt. Die Gröffnung in der Athener Akademie ging in An⸗ weſenheit des Präſidenten der Republik Griechenland, Ale⸗ xander Zaimeis, des griechiſchen Außenminiſters Maximos, des Miniſters für Wohlfahrt Macropoulos, Vertretern der ſtädtiſchen und kirchlichen Behörden und des Diplomatiſchen Korps vor ſich. Eine Kompagnie„Evzones“, griechiſcher Nationalgardiſten, erwies den Teilnehmern militäriſche Ehren, worauf Staatspräſident Zaimis die Eröffnung des Kongreſſes verkündete. Athens Bürgermeiſter Kotzias ent⸗ bot den Erſchienenen ein herzliches Willkommen und rich⸗ tete einen beſonders freundlich gehaltenen Gruß an den nicht anweſenden Baron Pierre de Coubertin, den Ehren⸗ bürger der Hauptſtadt Griechenlands, der vor vierzig Jah⸗ ren dem Gedanken der Wiedererſtehung der Olympiſchen Spiele Geiſt und Geſtalt verliehen habe. Der Präſident des Griechiſchen Olympiſchen Komitees, Jean Droſſopoulos, verſicherte nach Dankesworten Coubertin gegenüber, ſeine Landsleute würden alles verſuchen, im panathenäiſchen Stadion ein getreues Spiegelbild alter helleniſcher Spiele zu geben, und er ſei überzeugt davon, daß die Kongreß⸗ teilnehmer neue Eindrücke gewinnen würden, die ſie in dem Gedanken beſtärken würden, die Jugend noch mehr an die Olympiſche Idee feſſeln zu müſſen. Dann ergriff der Prä⸗ ſident des J. O.., Graf Baillet⸗Latour, das Wort. Er wies auf den Edelmut des Mäzens Aweroff hin, der durch die Bereitſtellung bedeutender Mittel die Freilegung des an⸗ tiken Olympiſchen Stadions und ſo die Durchführung der Spiele 1896 überhaupt erſt ermöglichte. Weiter wies er auf die Verdienſte des Königs Konſtantin, des großen Ge⸗ lehrten Spyrdoim Lambros, des Vaters der Gatti⸗ des Miniſterpräſidenten Tſaldaris, des jetzigen Staatspräſiden⸗ ten Alexander Zaimis und der Mitglieder des erſten Grie⸗ chiſchen Olympiſchen Komitees, Vikelas, Mercati, Politis, Bolanacki uſw. hin, Leute, die ſchon damals ihr Intereſſe für das bewundernswerte Werk Pierre Coubertins bekun⸗ det und auch durch Opfer bewieſen hätten. Der Gedanke des Sports habe in der Zwiſchenzeit rieſenhafte Fortichritte Krach um Servette Der Genfer Club verweigert ſeine Spieler für die Weltmeiſterſchafts⸗Mannſchaft Ein Krach mit intereſſanten Hintergründen iſt im Fuß⸗ Pallſport der Schweiz entſtanden. Der ſchweizeriſche Fuß⸗ ball⸗Verband hatte vom Landesmeiſter Servette Genf die Spieler Söchehaye, Guichard, Kielholz und Paſello, alſo bewährte Kräfte der Nationglmannſchaft, ſchwierigkeiten“ nicht abkommen könnten. Die goitze ſchwei⸗ zeriſche Sportwelt iſt durch dieſe Abſage, in eine ſchwer zu ſchildernde Aufregung geraten, die Handlungsweiſe des Genfer Clubs, der ſeinen Verband in einer der bedeutend⸗ ſten Stunden ſchmählich im Stich läßt, wird äußerſt ſcharf beurteilt und ſelbſt Blätter, deren Tonart ſonſt ſehr ge⸗ Die Erregung der ſchweizeriſchen Oeſfentlichkeit— nicht nur der Sportwelt— wird völlig begreiflich, wenn man einmal einen Blick hinter die Kuliſſen dieſes Skandals wirft. Von den vier genannten Spielern üben nur Pa⸗ ſello und Kielholz einen bürgerlichen Beruf aus, Söche⸗ haye und Guichard gelten als Berufsſpieler, ſollen aber aus ſteuerlichen und anderen Gründen als Angeſtellte der Verſicherungs⸗Agentur Charles Kellermüller eingetragen worden ſein. Auch Kielholz iſt Angeſtellter Kellermüllers, während Paſello im Geſchäft ſeines Vaters tätig iſt. Man kann ſich um ſo weniger vorſtellen, daß Paſello⸗Vater und Kellermüller in einer derartig wichtigen Angelegenheit, wie es nun einmal die Vertretung der Schweiz bei der Fuß⸗ ball⸗Weltmeiſterſchaft iſt,„Urlaubsſchwierigkeiten“ machen würden, wenn man erfährt, daß der Arbeitgeber Keller⸗ müller der Manager von... Servette iſt. Die „Urlaubs⸗Schwierigkeiten“ ſind mithin glatt erfunden, um dem Verband Schwierigkeiten zu machen. Fragt man, wieſo nun Servette bzw. ſein Manager Kellermüller zu ihrem eigenartigen Verhalten kommen, ſo findet man ſchließlich die Löſung darin, daß es ſich hier um einen Racheakt am Verband wegen des „Falles Rohr“ handelt. Servette Genf hatte bebannt⸗ lich vor kurzem, nachdem der Genfer Club das Pokal⸗End⸗ ſpiel und ein Meiſterſchaftsſpiel gegen die Grashoppers Zürich verlor, die Spielberechtigung des deutſchen Mittel⸗ ſtürrmers Rohr angezweifelt und einen förmlichen Proteſt eingelegt. Der ſchweizeriſche Verband lehnte aber den Proteſt Servettes ab. Dieſer Entſcheid zugunſten des Züricher Rivalen hat dann die Genſer ſehr ver⸗ mupft. Servette wird unter dem Druck der öffentlichen Mei⸗ nung und unter der Androhung von ſchweren Sanktionen nachgeben müſſen, aber es iſt immerhin intereſſant genug, Haß es noch Verbände gibt, in denen derartige Dinge mög⸗ lich ſind. gemacht, es gäbe jetzt internationalen Hochſchulſport, deſſen Jünger ſich zuletzt in Turin, einer Stadt des zur Sport⸗ Großmacht gewordenen Italien, ein Stelldichein gegeben hätten, Britiſche Weltreichſpiele in London, Mittelamerika⸗ niſche Spiele in San Salvador, Fernöſtliche Spiele in Manila uſw. Alle dieſe Treffen ſeien wieder Wegbereitsr für die XI. Olympiſchen Spiele und gleichzeitig der beſte Beweis für die Eroberung der Welt dͤurch den Sport. Am Schluß ſeiner Rede gelobte Baillet⸗Latour, weiter an der Verbreitung des Sportgedankens zu arbeiten. An Baron Pierre de Coubertin wurde ein Gedenktelegramm gerichtet, das die Glückwünſche und den Dauk der Helleniſchen Nation dem greiſen Neu⸗ ſchöpfer der Olympiſchen Idee gegenüber zum Ausdruck brachte und von Alexander Zaimis, dem Staatspräſidenten Griechenlands, gezeichnet war. Leichtathletiſche Großveranſtallung des Bfe Reckarau Nachdem nun die Saiſon der Leichtathletik begonnen hat, ſind ſämtliche ſporttreibenden Vereine daran, ihre Leute zu den kommenden großen Veranſtaltungen vorzubereiten. Auch beim VfL Neckarau ſind die Leichtathleten ſchon ſeit Wochen dabei durch hartes Training ihre vorjährige Form zu erreichen und zu verbeſſern. Ihre ausgetragenen Klubkämpfe und Teilnahme an internationalen Sport⸗ kämpfen im vorigen Jahre hat gezeigt, daß ſich wirkliche gute und große Könner in den Reihen der Leichtathletik⸗ Abteilung des Bi befinden. Am 10. Juni findet in Neckarau eine leichtathletiſche Großveranſtaltung ſtatt, die für Mannheim ein Ereignis erſten Ranges ſein wird. Zu dieſer Großveranſtaltung wird Deutſchlancds beſte Klaſſe erſcheinen. Städte wie Karlsruhe, Freiburg, Stuttgart, Frankfurt, Darmſtadt uſw. werden mit ihren Beſten am Start in Neckarau er⸗ ſcheinen. Teilnahmeberechtigt an dieſer Großveranſtaltung ſind alle Turn⸗ und Sportvereine, ſowie die SS, SA, Ar⸗ beitsdienſt aund die DaK. Wir in Maunheim wollen auch in den Veranſtaltungen anderer Städte in der Leicht⸗ athletik nicht zurückſtehen, denn nur durch ſolche Groß⸗ Veranſtaltungen können wir unſeren guten Nachwuchs für die Zukunſt ſtählen und verbeſſern. Mannheim muß auch in der Leichtathletik mitführend werden. Damit auch die Jugend zu ihrem Rechte kommt, ſind am Dage vorher Wettkämpfe vorgeſehen. Auch hier werden außer unſeren Einheimiſchen gute leichtathbetiſche Jugend⸗ kämpfer von auswärts antreten. Es iſt alſo auch hier für nur erſtklaſſige Kämpfe Sorge getragen. Keine überflüſſige Begleitung bei Sportreiſen Der Reichsſportführer nimmt die Beobachtung, daß Reiſen von Mannſchaften irgendwelcher Sportart im In⸗ land ſowie ins Ausland verſchiedentlich von einem Troß von Führern begleitet ſind, der manchmal größer ſei als die Mannſchaft ſelbſt, und daß unter den Begleitern mehrfach auch deren Frauen ſich befänden, zum Anlaß folgender Anordnung: „Ich wünſche nicht, daß, wenn eine Mannſchaft auftritt oder nur eine Reiſe unternimmt, dieſe auch noch von Frauen begleitet wird. Soldatiſches Auftreten der Maan⸗ ſchaft verlangt ebenſolches, wenn nicht noch höheres und konzentriertes Auftreten ͤer Führer. Ich werde mit äußerſter Schärfe eingreifen, wenn ich in Zukunft die Feſt⸗ ſtellung machen muß, daß die Begleitungen unſerer aktiven Mannſchaften im Inland wie im Ausland zu ſtark auf⸗ gebläht an Zahl ſind oder in der Begleitung nicht die von mir gewünſchte Form aufweiſen kann. Bedenken wir, daß unſere jugendlichen Kämpfer nunmehr zu Soldaten er⸗ zogen werden ſollen und nicht zu Naturen, die von Damen nächſter Umgebung angehimmelt werden. Nationalſozia⸗ liſten ſind hart und unerbittlich; wir wollen es im Sport⸗ leben auch auf dem Gebiet einer einwandfreien Repräſen⸗ tation ſein.“ Man kann dem Reichsſportführer nur dankbar für eine ſolche Anordnung ſein, die unbedingt jedermanns Zuſtim⸗ mung finden bürfte. Eine deutſche Rugby⸗Auswahl ſpielt am 1. November in Lyon gegen eine dortige Auswahlmannſchaft. Am 4. November findet dann in Barcelona ein Länderſpiel Kato⸗ lonien— Deutſchland ſtatt. Ein ſchnelles Ende ſand am Mittwochabend der Titel⸗ kampf um die deutſche Halbſchwergewichts⸗Meiſterſchaft zwi⸗ ſchen dem Titelverteidiger Adolf Witt⸗Kiel und ſeinem Herausforderer Ernſt Piſtulla⸗Berlin. Der Berliner wurde bei dem in Hamburg abgewickelten Kampf bereits in der erſten Runde ausgezählt. Sieben Nationen werden beim Internationalen Avus⸗ Rennen am 7. Mai am Start vertreten ſein. Aus Deutſch⸗ land, Italien, Frankreich, England, Amerika, der Schweiz und der Tſchechoſlowalei liegen 39 Meldungen vor. Zur Unterstützung der Leser unseres Blattes bei Auistellung ihrer Reisepläne Verabreichen wir völlig kostenlos in unserer Haupigeschäftsstelle am Marktplatz Prospekte von Kurverwaltungen, Badedirektionen, Verkehrsvereinen Hotels, Gasthöfen, Pensionen und Erholungsheimen Bei schriftlicher Anforderung ist Rückporto erwünscht. nnn ———————— EER Slahinmer in poliert und eiche. moderne Formen Mobnximmer in all. Größen und Preisen Tochtenümmer Umodern(469 in Schleiflack Küchen natur und in elfenbein Elnzelmöbel Zur Zeit liegen aus folgenden Orten Frospekte auf. kaufen Sie immer gut bei Reichenhall in Bayern aglaſt neuer B719 Motoeezt Wranl 200 cem, 140, Bad Aibling in Bayern Altglashütten lmorbach im Odenwald Baden⸗Baden im Schwarzw. adenweiler im Schwarzwald Bayriſch Zell Benediktbeuren(Bayern) ernbach i. Schwarzw. 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Schwarzw. Schenkenzell i. Schwarzw. Schluchſee Schönwald i. Schwarzw. Schopfloch i. Schwarzw. Schriesheimer Hof Schwäbiſch Hall i. Württemb. Schweinfurt in Bayern Bad Steben in Bayern Sulz am Neckar(Schwarzw.) Todtnaubera i. Schwarzw. Bad Tölz in Bayern Unteruhldingen am Bodenſee Velden am Wörtherſee BVillingen Vorderhindelang Bulpara/ Engadin Waſſerburg am Bodenſee Wertach(bayer Allgäu) Wertheim am Main Wiesbaden Bad Wieſſee Wildbad im Schwarzwald Wörishofen in Bayern Würzbach Zuflucht im Schwarzwal Zwieſelbera i. Schwarzw. Bwingenberg am Neckar angenommen. neuw., oin. zu verkauf. SeckenheimerStr, Crom-Rüder f. Mäner Rurt.9 Bodarisdeckungs- Schelne werden Photo Agfa 99 17 Lichtſt.—4,5, Compur u. Zub. Nr. 50, 3 Tr. Iks. —580 Alleinverkauls telle Zubehörteile Das Geſchäft iſt mit Aktiven und bruts Motorbrüter für Löchveibappirälfsse Erer 2 mr komplett, 30. Art 63 980 Seckenheim, Frei⸗ hillig abaugeben. burger Str. 47. 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Tee⸗, Kaffee⸗& Kakao⸗Import Marie Hoppe& Co., Mannheim. Der Geſellſchafter Franz Joſef Bitſchnau iſt am 30. Auguſt 1932 geſtorben; dadurch wurde die of⸗ fene Handelsgeſellſchaft aufgelöſt. Paſſiven und ſamt der Firma über⸗ gegangen auf die ſeitherige Geſell⸗ ſchafterin Kaufmann Gerhard Honpe Witwe Marie geborene in Mannheim. nappold. 6 2, 14 Amtsgericht F. G. 4 Mannheim. 2 —————— Qual 1 S çu.. 74 ist entscheidend- qercde beim Sporicmzuql Derum kaufen Sie ihnbei uns- Sioffe, Verctbeitung, Sitz und Preis werden Sie vollquf zufriedenstellenl Aus unserer reichen Auswechl: 2 SPott-Anzüge 4 teilig 18. 55. 69- Sport-Anzüge 2 teiie 28.— 38.— 48.— Sboft-Saccos einzeln 25. 28.— 32. Golfhosen 550 750 125⁰ Sport-Güſtel, Hützen, -Hemden, Strümpfe O S K 69„„ α— ſi 8. Seite/ Nummer 224 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Verein deutscher Oelfabriken Bilanz zum 31. Dezember 1933 Grundkapital. Reſervefonds: —* 0 4 a) geſetzlicher Reſervefonds. b) andere Reſerven Rückſtellungen Anzahlungen von Kunden 9 Verbindlichkeiten auf Grund von Wa Leiſtungen 55 Sonſtige Verpfl ichtungen * Poſten, die der Rechnungsabgrenzung dienen Gewinnvortrag aus 1932 Gewinn dieſes Jahres. Bürgſchaften RM. 15 000.— Aktiva Grunbfkücke 5 run SSS 4 555 7² Gebände 5 a) Geſchäfts⸗ und Wohngebäude 42573.61 — Abſchreibung 4933.55 37 640,06 b)—— u. and. Baulicheiten 1 273 569.80 r Zugänge 5 176 224.67 4 1 449 794.47 — Abſchreibung 3— 266 050.03 1183 744,44 Maſchinen und maſchinelle Anlagen 1280 536.08 r Sudänge 00049 1767 143.27 — Abgänge 38 150.50 1706 902.77 — Abſchreibunnn, g. 230.880.13 1536112,64 Betriebs⸗ und Geſchäftsinventar 48 629.82 SFPPPPPPPPPC000P0001 215.40 59 845.22 — Abſchreibung„21238.— 38 607,22 Zj——F— F 2474 884,69 Tertige Erzengniſſũſe J1078 402,59 —P— 268 330.89 PPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPTTPT0T0TVTTTT0T'T0TT————— 98 263.— Eigene Aktien nom. RM. 2 350 000.— 1447 600,— CPPPPP——PPPPPGPTTPTTTGCT0TdTCTk?:——r r 2² 968,31 Anzahlungen für Steuern und Lieſerantn 142 812,55 Forderungen auf Grund von Warenlieferungen und —PT—PTTPTPTPTPTTTTTT—T0T——TTT 826 049,59 Wechſel 575fPPCC00000000000. 101 628,34 Kaſſenbeſtand einſchließl. Guthaben bei Notenbanken, „SSPP0GG00 00T0TPTPTPTbTbb 53 318,89 Audere Bankguthaben 1992.592.52 Poſten, die der Rechnungsabgrenzung dienen 70 175,96 Bürgſchaften RM. 15 000.— 12 101 004,59 ———————— 30 RM Söhne und Gehälter FC 6 Soziale Anfwendungen: a) geſetzliche Abgaben„„ RM. 94 096.22 bh) beſondere Aufwendungen RM. 33100.— 127 196,22 Abſchreibungen auf Aulagenn Andere Abſchreibungen 536900005 Beſitzſtenern Alle übrigen wendungen für Roh⸗, Hilfs⸗ und Betriebsſtoſſe Gewinnvortrag aus 1932. R Gewinn dieſes Jahres M. 386 858.36 . RM. 197 328.49 2002 568,65 583 681,85 00„03 20 00 99904 Aufwendungen mit Ausnahme der Auf⸗ 4837 934,33 —— Nach pflichtgemäßer Prüfung auf Grund der Bücher und Schriften der Geſellſchaft ſowie der vom Vorſtand erteilten Auf⸗ klärungen und Nachweiſe beſtätigen wir, daß die Buchführung, der Jahresabſchluß und der Geſchäftsbericht den geſetzlichen Vor⸗ ſchriften entſprechen. Mannheim, den 2. Mai 19g4. Söddeuische Revisions- und Treuhand- Akilen- Gesellschaff Kappes ppa. Dr. R. Herr mann öfkentl. best. Wirtschaftsprüfer. öffentl. best. Wirtschaftsprüfer. .RM. 386 358. . RM. 197 323.49 renlieferungen u. Passlva N◻ 5 6 800 000,— 474 107,22 0 1062 201,55 5 455 484,10 15 209,02 1436 293,58 1154 748,90 119 278,37 36 583 681,85 Gewinn-· und Veriust-· Rechnung zum 31. Dezember 1933 Vortrag aus 1932 Erlös nach Abzug der Auf und Betriebsſtoſſe— Zinſen, ſoweit ſie die Aufwandsz Außerordentliche Erträge Mannh Verein deuischer Oeliabriken. In unſerer heutigen Generalverſammlung wurde für das Geſchäftsjahr 1933 die Verteilung einer Dividende von 5 9⁵ be⸗ ſchloſſen. Die Dividendenſcheine Nr. 47 unſerer ſämtlichen Aktien werden demnach mit RM. 20.—, abzüglich RM..— Kapitalertrag⸗ wendungen für Roh⸗, Hilfs⸗ inſen überſteigen * ———————— —— 12 101 004,59 K 386 358,36 4421 815,31 34,32 29 726,34 * eim, im April 1934. Der Vorsiand: E. Koilmar Dieh! ſteuer, alſo netto RM. 18.— eingelöſt, und zwar: Bei unſerer Geſellſchaftskaſſe in Maunheim bei der Deutſchen Bank u. Disconto⸗Ge bei dem Bankhaus E. Ladenburg, Frankfurt a. M. bei der Deutſchen Bauk u. Disconto⸗Geſe bei der Bremer Bank, Filiale der Dresdner Bank, Bremen. Mannheim, den 18. Mai 1934. Der Vorsiand: E. KoHmar Dien! ſellſchaft, Filiale Maunheim, llſchaft, Filiale Stuttgart, 4837 934,33 ————— Schön e -Zim.-Wokng. zum 1. 7. zu ver⸗ mieten. 4273 Näheres bei Frank, Rhein⸗ häuſerſtraße 11. 2 Zim. u. Küche Badahnſchl., i. gt. Haus(Neubau) an ſolv. Mieter z. 1. 6. zu verm. 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