—————— Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ bofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Mannheimer enetalAmzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Ne Friedrichſtraße 4. W Oppauer Straße 8, Se Freiburger Straße 1 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mann heim Plätzen u. Ade Familien⸗ und Zahlungseinſtellung, mmten Ausgaben, an beſonderen kilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim Oienstag, 22. Mai 1934 145. Jahrgang-Nr. 226 Morgen⸗Ausgabe Au.B Rieſige Sachſchäden Meldung des DNB. — Wien, 20. Mai. ZIn verſchiedenen Orten wurden Eiſenbahnanſchläge verübt. Auf der Mittenwaldſtrecke von Innsbruck nach Garmiſch⸗Partenkirchen wurde die Bahnlinie an drei Orten unterbrochen, und zwar bei Hochzirl, Völs und im Martinswandtunnel. In die⸗ ſem Tunnel wurden die Gleiſe auf eine weite Strecke aufgeſprengt. Auf der Strecke Kufſtein—Innsbruck wurden die Gleiſe bei Volderes geſprengt. Auch auf der Oſtbahnſtrecke wurden Anſchläge durchgeführt. Soweit man jetzt überblickt, wurden ſämtliche Fernſtrecken nach Wien mit Ausnahme der Franz⸗Joſeph Bahn durch Eiſenbahnanſchläge unter⸗ brochen. Ein amtliches Kommuniqué beſchränkt ſich auf die Feſtſtellung der Tatſache, daß in der Nacht vom 18. auf den 19. im Bundesgebiet mehrere Sprengſtoffanſchläge auf Bahnhöfe ausgeführt wurden. Ein Betrag von 10 000 Schilling zur Ermittlung der Täter wurde ausgeſetzt. Am Schluß des Kommuniqués heißt es, die Eiſenbahn⸗ verwaltungen und die Sicherheitsbehörden hätten be⸗ ſondere Maßnahmen zur Sicherung und Überwachung der Eiſenbahnanlagen in noch höherem Ausmaße als bisher getroffen. Das reiſende Publikum könne verſichert ſein, daß die vom Bundesminiſterium für Handel und Verkehr als Eiſenbahnbehörde und von den Bahnverwaltungen im Einvernehmen mit den Sicherheitsbehörden nunmehr getroffenen Sicherheits⸗ vorkehrungen die vollſte Gewähr dafür bieten, daß ſol S eten in Zuknuft wirkſam begegnet werden werde. 80 Nähere Einzelheiten Meldung des DN B. — Wien, 20. Mai. Augenblicklich läßt ſich der Umfang der ganz zweiſellos von radikaler ſozialdemokra⸗ tiſcher Seite ausgehenden Auſchlagsverſuche noch nicht überſehen. An der Weſtbahn wurden in der Nähe von Wien drei Anſchläge ausgeführt, und zwar bei Tullner⸗ bach⸗Preßbaum, bei Amſtetten und bei Purkersdorf. Bei Purkersdorf ſoll die Eiſenbahnbrücke ſchwer be⸗ ſchädigt ſein. Abteilungen des Bundesheeres wur⸗ den entſandt und halten die ganze Gegend beſetzt. Bei der Station Hochzirl in der Nähe von Innsbruck an der Mittelwaldbahn, wurde eine Eiſenbahnbrücke in die Luft geſprengt und vollkommen zerſtört. Die Gleiſe hängen in der Luft. Pioniere haben einen vorläufigen Unterbau her⸗ geſtellt, ſo daß gegen 10 Uhr vormittags der erſte Zug wieder die Anſchlagſtelle paſſieren konnte. Weitere Anſchläge auf der Weſtbahn werden aus dem Lande Salzburg gemeldet, und zwar hat der größte in Aigen ſtattgefunden. In der Nähe der Stadt Salzburg wurden zwei Maſten der Ueber⸗ land⸗Starkſtromleitung geſprengt, ſo daß die Stadt zwei Stunden ohne Licht war. Auf der Südbahn wurde je ein Anſchlag bei Baden, bei Mödling und bei Bruck an der Mur ausgeführt. Von der Oſt⸗ bahnſtrecke ſind bisher zwei Anſchläge bekannt ge⸗ worden, und zwar bei Himberg und bei Ulrichs⸗ kirchen. An mehreren Stellen wurden auf dem Eiſenbahnkörper Sprengpatronen gefun⸗ den, die nicht zur Entzündung gekommen waren. Der Umfang der Anſchläge läßt ſich noch nicht überblicken. Es ſteht feſt, daß Menſchenleben bisher nicht zu beklagen ſind; es wurde lediglich Sachſchaden angerichtet. Der Zugverkehr erlitt inſolge der An⸗ ſchläge in ganz Oeſterreich ſtarke Unterbrechungen. In vielen Städten wurden die Garniſonen in Alarm geſetzt und haben den Schutz der Bahnlinie übernom⸗ men. Von den Tätern fehlt bisher jede Spur. Die Arbeit der Sicherheitsbehörden iſt wegen der außerordentlich großen Zahl der Anſchläge ſehr erſchwert. JInsgeſamt 15 Anſchläge auf die öſterreichiſche Eiſenbahhn Melduna des DNB. — Wien, 20. Mai. Abſchließend wird zu den Eiſenbahnanſchlägen von Samstag nacht noch erklärt, daß bisher 15 Au⸗ ſchläge bekannt wurden. Es beſteht natürlich die Vermutung, doß noch zahlreiche kleinere Anſchläge bzw. Anſchlagsverſuche unternommen wurden, die nicht bekannt wurden, zumal die Behörden ſelbſt über Sorenoſteſ Auſch „Kabinett der ſtarken Fand“ in Gofia In Bulgarien vollzog ſich überraſchend ein Regierungswechſel Meldung des DNB. — Sofia, 21. Mai. Ueber einen Regierungswechſel in Bulgarien werden folgende Einzelheiten bekannt: Die Ernen⸗ nung des neuen Kabinetts der ſtarken Hand vollzog ſich unter außerordentlichen Siche⸗ rungsmaßnahmen, die von Polizei und Militär durchgeführt wurden. In der Nacht zum Samstag um 1 Uhr wurden ſämtliche Offiziere der Garniſon Sofia in ihre Kaſernen beordert. Um.30 Uhr be⸗ ſetzten die alarmierten Truppen, unterſtützt von Po⸗ lizei, die geſamte Stadt, und ſtellten an den wich⸗ tigſten Kreuzungspunkten Maſchinengewehre auf. Vor der Sobranje, den übrigen öffentlichen Gebäu⸗ den und den Geſandtſchaften waren ſtarke Wachpoſten aufgeſtellt. Vor dem deutſchen Geſandt⸗ ſchaftsgebäude, das an einem wichtigen Stra⸗ ßenknotenpunkt liegt, wurden vier Maſchinengewehre in Stellung gebracht. Gleichzeitig überkreuzten Flugzeuggeſchwader in niedriger Höhe die Stadt. Die nähere Umgebung des Schloſſes war mit einer dich⸗ ten Kette von Soldaten abgeſperrt. In den elf Stun⸗ den des Ausnahmezuſtandes der um Punkt 12 Uhr mittags wieder aufgehoben wurde, durfte niemand die Wohnung verlaſſen. Der Verkehr in den Straßen ſowie der Tolephon⸗ und Telegraphen⸗ verkehr waren vollkommen unterbrochen. Die bulgariſche Kammer iſt durch einen Erlaß des Königs aufgelöſt worden. Die neue bulgariſche Regierung F Sofia, 20. Mai Die Bulgariſche Nachrichtenagentur teilt mit: In einem Augenblick cchärfſter wirtſchaftlicher Kriſe hat der König, um die ſchwierige innenpoli⸗ — alle Einzelheiten der verſchiedenen Anſchläge in ihren Mitteilungen außerordentlich zurückhaltend ſind. Die Anſchläge ſind ſo ziemlich alle um die gleiche Zeit zwiſchen 1 und 3 Uhr morgens ausgeführt wor⸗ den. Es iſt klar, daß eine große einheitliche Aktion vorliegt. Die Nachforſchungen nach den Tätern werden mit fieberhafter Eile betrieben, jedoch haben ſich bisher noch ſehr wenig Anhaltspunkte er⸗ geben, wie ja auch bei den meiſten auderen Anſchlä⸗ Außenminiſterium ſowie die tiſche Lage zu beheben und eine ſtarke natio⸗ nale Regierung ſicherzuſtellen, am Samstag unter Hinzuziehung des Heeres eine neue Regie⸗ rung ernannt, die von dem früheren Eiſenbahn⸗ miniſter Kimon Georgieff als Miniſterpräſident geleitet wird. Die Namen der übrigen Miniſter ſind: Peter Midileff, General a. D. und Vizepräſident der Vereinigung der Reſerveoffiziere, ferner die früheren Miniſter Peter Todoroff und Profeſſor Hanaki Molloff, General Petko Zlateff, der frühere Gouverneur der Nationalbank Koſta Boyadjieff und der frühere Vizepräſident der Kammer Micolas Za⸗ charieff. Die Außenpolitik der neuen Regierung iſt von dem Geiſte beſeelt, mit allen Mächten Frieden und gute Beziehungen zu unterhalten, vor allem mit den benachbarten Staaten. In ihrer Innenpolitik hat die Regierung den Willen, den Frieden im In⸗ nern und die nationale Einigung ſicherzuſtellen. Sie wird ſich nach Kräften bemühen, die ſchwere wirtſchaftliche und moraliſche Kriſe zu vermindern und zu überwinden, unter der Bulga⸗ rien leidet. Im ganzen Lande herrſcht Ruhe und Orönung. * Die Preſſedirektion beim amtliche Bulgariſche Telegraphenagentur haben den Sofioter Vertreter des DNB. ermächtigt, die von Europapreß verbrei⸗ tete Meldung aus Budapeſt, wonach König Boris nach dort vorliegenden Gerüchten ermordet wor⸗ den ſein ſoll, als eine haltloſe Erfindung zu demen⸗ tieren. Der König befindet ſich wohlauf. — Sofia, 21. Mai. gen, die ſich in der letzten Zeit ereignet haben, die Täter nicht ermittelt werden konnten. Die Behörden haben ganz außerordentliche Sicherheitsvorkehrungen getrofſen, um weitere Anſchläge zu verhindern. Das Bundesheer wurde größtenteils auf⸗ geboten. Außerdem werden bereits abgerüſtete Schutzkorpsleute wieder einberufen. Auch ſie ſollen für die Sicherung der Bahnſtrecken herangezogen werden. Auto mit 54 Arbeitsdienſtireiwilligen verunglückt Drei Tote, 30 Schwerverletzte Funkmeldung der N M 3. — Hirſchberg(Rieſengebirge), 21. Mai. Am Pfingſtſonntag, vormittags gegen 11 Uhr, ver⸗ unglückte in Alt⸗Schönau bei Hirſchberg ein Laſtauto mit Anhänger mit 54 Arbeitsdienſtfreiwilligen vom Arbeitsdienſtlager Sprottau, die ſich auf einer Fahrt nach Bad Flinsberg befanden. Wahrſcheinlich inſolge zu ſchnellen Fahrens auf der ſtark abſchüſſigen Straße verlor der Führer die Gewalt über den Wagen, die⸗ ſer ſchlug um, während der Anhänger abgeriſſen wurde. Sämtliche Inſaſſen beider Wagen ſtürzten heraus und wurden verletzt. Einer war ſofort tot, zwei ſtarben nach der Einlieferung ins Krankenhaus in Hirſchberg, 30 erlitten erheb⸗ liche Verletzungen; zwei der Schwerverletzten ſchweben noch in Lebensgefahr. Die Verletzten wur⸗ den ſämtlich in das Krankenhaus in Hirſchberg ge⸗ ſchafft. Gewaltiges Brandunglück in Chikago Funkmeldung der NM3. — Chikago, 21. Mai. Das Chikagoer Viehhofviertel iſt von einem Brand⸗ unglück heimgeſucht worden, wie es die Stadt ſeit dem von 1871 nicht mehr erlebte. Elfgroße e⸗ bände ſind völlig eingeäſchert worden, ungezählte Viehmengen verbrannt. Die ſtädtiſche Feuerwehr bekämpfte mit heroiſcher Aus⸗ dauer das immer weiter um ſich greifende Feuer. Bis jetzt zählt man drei Tote und über 150 Verletzte. Das Feuer brach in einer Scheune im Viehhof⸗ viertel vermutlich durch eine fortgeworſene Zigarette aus. Die Löſcharbeiten werden beſonders dadurch erſchwert, daß infolge der großen Trockenheit der letzten Tage der Waſſerbruck erheblich nachgelaſſen hauſer iſt ihren Verletzungen erlegen. hat. Der Schaden wird auf10 Millionen Dollar geſchätzt. Man ſürchtet jedoch, daß er 50 Millionen erreichen wird, da neben den Gebäuden unzählige Stück Vieh in den Flammen umgekommen ſind. 8 200 Wohnhäuſer eingeäſchert Wie weiter gedrahtet wird, ſind dem Brand außer den elf Viehhofgebäuden über 200 Wohnhäuſer zum Opfer gefallen. Es handelt ſich in erſter Linie um Häuſerblocks, die von Angeſtellten des Viehhofs bewohnt waren. Ueber eine Quadratmeile des Stadtbodens iſt dem Erdboden gleichgemacht wor⸗ den. Die Zahl der Todesopfer ſteht noch nicht ſeſt. Es werden 25 ſchwerverletzte Perſonen gemeldet, darunter 11 Feuerwehrmänner. Ein Feuer⸗ wehrmann hat 4 Perſonen aus den Flammen geret⸗ tet und ſich dabei ſo ſchwere Brandverletzungen zu⸗ gezogen, daß er unmittelbar darauf ſtarb. Eine noch größere Ausdehnung des Feuers wurde nur durch ein plötzliches Umſchlagen des Windes verhindert. Blutige Ehetragödie — Salzburg, 20. Mai. Vor dem Bezirksgerich Hallein wurde in einem Eheſcheidungsprozeß, den Frau Paula Neuhauſer gegen ihren Gatten, den Schneidermeiſter Michael Neuhauſer, wegen ſchwerer Mißhandlung angeſtrengt hatte, ein Sühnetermin abgehalten, der ergebnislos verlief. Da Frau Neu⸗ hauſer einen Racheakt ihres Mannes befürchtete, ließ ſie ſich von ihrem Rechtsanwalt nach Hauſe be⸗ gleiten. Als beide das Gerichtsgebäude verließen, lauerte Neuhauſer ihnen auf und gab einen Schuß ab, durch den Frau Neuhauſer in den Hinterkopf getroffenͥ zu Boden ſtürzte. Der Rechtsanwalt, auf den Neuhauſer angelegt hatte, kam unverletzt davon, da die Waffe verſagte. Neuhauſer richtete die Piſtole ſchließlich gegen ſich ſelbſt und durchſchoß ſich die Lunge. Er wurde in hoffnungsloſem Zu⸗ ſtande ins Krankenhaus eingeliefert. Frau Neu⸗ einzelnen oder im ganzen errechlſche Bahnen Am Englanòds Stimme! Von Staatsſekretär a. D. Frhr. v. Rheinbaben Die„Times“ bemüht ſich ſeit einigen Monaten, dem neuen Deutſchland gegenüber ſachlich zu ſein. Sie iſt ein großes, unabhängiges Blatt, das ſich leiſten kann, Aeußerungen wiederzugeben, die die Regierungspolitik kritiſieren. Sie hat ferner die beachtenswerte Einrichtung, daß ſie neben den üblichen Leitartikeln der Schriftleitung ſogenannte „Brief« an den Herausgeber“ abdruckt, die mit Namen gezeichnet ſind und zuweilen bedeutſame Auffaſſungen wiedergeben, aus denen man die wahren Strömungen der engliſchen Politik beſſer erkennen kann als aus Parlamentsverhandlungen. So iſt es erklärlich, daß bei der augenblicklichen kritiſchen Zuſpitzung, die der Kampf um die Ab⸗ rüſtung und um die endgültige Haltung Eng⸗ lands erfahren hat, auch in der„Times“ hierüber in den letzten Tagen recht verſchiedene Anſichten zur Geltung gekommen ſind. Worum geht es dabei? Es iſt in der ganzen Welt kein Geheimnis mehr, daß Frankreich hinter ſeiner unnachgiebigen Haltung gegenüber der Anerkennung einer deutſchen Verteidigungsrüſtung das ſeit 1919 zäh verfolgte Ziel verbirgt, etwas Aehnliches wie ein militäriſch⸗ politiſches Bündnis mit England zu bekommen. Mindeſtens ſoll zeit am 8. April 1904 bei der Gründung der„En⸗ tente Cordiale“ der Fall war. Sprache überſetzt bedeutet das: Frankreich will hei jeder Art ernſten politiſchen Druckes und ganz ſicher bei jeder Art künftiger Anwendung von Waffen⸗ gewalt England an ſeiner Seite haben. Wie ſtellen ſich nun die Einſendungen an den Herausgeber der „Times“ zu dieſer franzöſiſchen Abſicht? Die beiden wichtigſten Briefe, die ich im Auge habe, ſtammen von Lord Lothian, früherem langjährigen Pri⸗ vatſekretär von Lloyd George und jetzigem Heraus⸗ geber der angeſehenen Zeitſchrift„Der runde Tiſch“ und Prof. Murray. jetzigen europäiſchen Kriſe in dem franzöſiſchen Streben, die Verſailler Vorherrſchaft und das Ueber⸗ gewicht über Deutſchland aufrechtzuerhalten, gegen das ſich natürlicherweiſe Deutſchland wendet. Nach Lothian befindet ſich Europa in einer Ueber⸗ gangszeit und muß zunächſt in ſich wieder eine Art Gleichgewicht bekommen, England ſoll, ähnlich wie in der Zeit des„europäiſchen Gleichgewichts“, ſich ſelbſt nicht feſt binden— abgeſehen von Locarno — und ſoll freier Schiedsrichter ſein. Um dieſe Tätig⸗ keit ausüben zu können, muß es ſtets das Weltreich und Amerika auf ſeiner Seite haben, und Seemacht und Luftmacht müſſen die erſten Vorausſetzungen zur Aufrechterhaltung einer neuen, langen Feſtigung der Machtverhältniſſe ſein. Lothian iſt daher ein Geg⸗ ner jeder Art von engerer Bindung an Frankreich führen müſſe. Anders urteilt der Oxforder Profeſſor Gilbert Murray, eine Säule der großen eng⸗ liſchen Völkerbundsvereinigung. Er iſt ein echter Vertreter der Anſicht, daß nur möglichſt allgemeine und weltumſpannende Bindungen im Rahmen des Völkerbundes einen künftigen Angreifer von ſeinem böſen Werk abſchrecken werden. Er wünſcht ſich ſo 8 enge gegenſeitige Sicherungen, daß ſie jede beabſich⸗ tigte Verletzung einer Rüſtungsbegrenzung ſchon allein durch Androhung von Gewalt im Keime zu erſticken vermögen. Der dritte Briefſchreiber von Format iſt der viel ſchreibende und redende Abgeord⸗ nete General Spears, im Kriege engliſcher Verbindungsofſizier beim franzöſiſchen Oberkom⸗ mando, und in ſeiner ganzen Nachkriegstätigkeit ein Verfechter engſter engliſcher Bindungen an Frank⸗ reich.(Ich habe perſönlich gelegentlich ſeiner Betäti⸗ gung auf dem interparlamentariſchen Kongreß in Waſhington 1925 aus den Reihen der engliſchen Ab⸗ oroͤnung den Ruf vernommen:„Aber der vertritt ja die Sache Frankreichs!“) Er ſteht der bekannten An⸗ ſicht rechtskonſervativer Kreiſe und beſonders von Churchill nahe, wonach das„beſte Bollwerk für den europäiſchen Frieden in der ſtarken franzöſiſchen Armee zu finden“ ſei! Ich vertrete die Auffaſſung, daß es außenpolitiſch in bezug auf die deutſche Zukunft zur Zeit kaum etwas Beachtenswertes gibt, als den Klärungsprozeß der engliſchen öffentlichen Meinung und die uf fußenden künftigen Beſchlüſſe der amtlichen engli⸗ ſchen Politik in bezug auf die Frage, inwieweit England tatſächlich demfranzöſiſchen Drän⸗ gen nachgeben und klar gegen Deutſch⸗ land gerichtete vertragliche Bindun⸗ gen eingehen ſoll. Ich wendͤe mich mit aller Macht gegen die Anſicht, daß es für uns gleichgültig ſei, welche Bindungen möglicherweiſe Frankreich und England unter ſich eingehen. Wie man auch im träge denken mag— damals hat die deutſche Betei⸗ ligung an jenen Verhandlungen des Frühiahrs 1920 etwas Geſchriebenes mit nahezun gleichem Inhalt feſtgelegt werden, wie dies ſeiner⸗ In die einfache Lothian ſieht die Wurzel der und behauptet, daß eine ſolche früher oder ſpäter ebenſo wie die Entente Cordiale von 1904 zum Krieg darauf über die Locarno⸗Ver⸗ 3 —— — 8 .0 8. he 10 Au ——— 2. Seite /Nummer 228 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Dienstag, 22. Mai 1904 Die Pfingſttagung des VDA em Mittelpunkt der Kundgebung ſand die Rede des Reichsinnenminiſters Meldung des DNB. — Mainz, 20. Mai. Reichsminiſter Dr. Frick hielt auf der VDA⸗ Tagung eine Anſprache, in der er u. a. ausführte: Zur„Saarbrücker Tagung“ an Rhein und Moſel überbringe ich Ihnen allen, die Sie im VDu deutſche Volkstumsarbeit leiſten, die herzlichſten Grüße des Herrn Reichspräſidenten und der Reichsregierung. Vom monarchiſtiſchen Staat der Vorkriegszeit über die liberaliſtiſche Weimarer Republik iſt das Deutſche Reich nun ein wahrer Volksſtaat geworden. Aber die deutſche Nation iſt größer als die Maſſe der Volksgenoſſen, die im Kernſtaat der Deutſchen, im Deutſchen Reich, lebt. Von den nahezu 100 Mil⸗ lionen Deutſchen in der Welt ſiedeln nur 64 Millionen Volksgenoſſen im Reichsgebiet. Wenn man von den 10 Millionen Schweizern und Oeſterreichern abſieht, die in ihren eigenen Staaten leben, muß man feſt⸗ ſtellen, Daß darüber hinaus noch rund 25 Millionen Deutſche als Grenz⸗ und Auslandsdeutſche diesſeits und jenſeits der Meere in Staaten nichtdeutſcher Herrenvölker wohnen. Der'DA hat ſich frühzeitig als ein wahrer Volks⸗ kumsverband insbeſondere als ein Betreuer des deutſchen Schulweſens im Auslande betätigt und er iſt ſeit den Tagen der nationalen Erhebung zu noch größerer Bedeutung herangewachſen. Der VD A hat nichts mit machtpolitiſchen Beſtre⸗ bungen oder mit Grenzfragen zu tun, er iſt und ſoll nichts anderes ſein als die Sammel⸗ ſtelle aller kulturellen deutſchen Volkstumsbeſtre⸗ bungen unſerer Volksgenoſſen auf der ganzen Erde. Dieſe Zielſetzung wird von uns ganz eindeutig unter⸗ ſtrichen und daher hat auch der Stellvertreter des Führers dem VꝰDA ſeine volle Unabhängigkeit von Staat und Bewegung beſtätigt. Die geiſtige Men⸗ talität des vergangenen Jahrhunderts, aus der her⸗ aus man glaubte, vielleicht aus Polen und Franzoſen Deutſche zu machen, iſt uns genau ſo fremd, wie wir uns leidenſchaftlich gegen jeden umgekehrten Verſuch wenden. Wir ſehen die europäiſchen Nationen um uns als gegebene Tatſachen. Franzoſen, Polen und andere ſind unſere Nachbarvölker und wir wiſſen, daß kein geſchichtlich denkbarer Vorgang dieſe Wirk⸗ lichkeit ändern könnte Klar und eindeutig geht aus dieſen Worten hervor, daß das im Deutſchen Reich vereinigte Volk unb ſeine Staatsführung ſich jeder imperia⸗ liſtiſchen Politik enthalten wollen, daß ſie fremdes Volkstum achten und wünſchen, mit den Nachbarn in 3—— und Freundſchaft zu leben. Wenn es irgendeine Gemeinſchaft zwiſchen dem Reich und dem VDA gibt, dann iſt es die Gemeinſchaft und Uebereinſtimmung in dieſen Fragen. Wenn überall in der Welt die Achtung vor frem⸗ dem und die Liebe zum eigenen Volkstum liegen, dann kann die treue Anhänglichkeit und Liebe zum deutſchen Volkstum kein Hindernis ſein, auch die ſelbſtverſtändlichen Bürgerpflichten Grunde wünſchen wir auch, daß der VDA ein über⸗ ſtcatlicher, unabhängiger, allgemein⸗deutſcher Ver⸗ band bleibe, der keinerlei machtpolitiſche Ziele ver⸗ zum anders⸗ nationalen Herbergsſtaat zu erfüllen. Aus dieſem folgt. Der Nationalſozialismus iſt der Hüter des volksdeutſchen Gewiſſens im Reiche: Darum wird kein Nationalſozialiſt ſich den Anforderungen entzie⸗ hen, die der VDa als Mittler und Treu⸗ händer der Volksgemeinſchaft aller Deut⸗ ſchen an das deutſche Volk ſtellen muß. Die Träger und Führer des nationalſozialiſtiſchen Staates haben in der klaren Erkenntnis, daß die Grundlagen des Deutſchen Reichs im Volkstum wur⸗ zeln, dem Volksbund für das Deutſchtum im Ausland die Möglichkeit gegeben, in groß⸗ zügiger Weiſe an der Erziehung des geſamten deut⸗ ſchen Volkes und vor allem der deutſchen Jugend zu volksbewußtem Handeln und Denken mitzuwirken. In der großen Familie der deutſchen Nation nimmt das Saardeutſchtum gerade im gegen⸗ wärtigen Augenblick eine beſondere Stellung ein. In zähem Kämpfe hat das Saardeutſchtum um ſein Recht und ſeine Freiheit gerungen. Mancherlei An⸗ feindungen und mancherlei Verſuchungen war der Deutſche an der Saar ausgeſetzt, aber unbeirrt iſt er ſeinen Weg gegangen. Der deutſche Bergmann an der Saar, fremdländiſchen Arbeitgebern unterſtellt. hat bei kläglichem Auskommen einen ſtillen heroiſchen Kampf um Volkstum und Leben gekämpft und das ganze deutſche Land an der Saar hat ſich in dieſen harten Prüfungsjahren gezeigt. Am Sonntag in Trier Trier, 20. Mai. Am Sonntag wurde die Pfingſttagung des VDA in Trier fortgeſetzt. Bei der Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal am Langemarckufer(Moſelufer) ſprach nach dem Reichsführer des VDA, Dr. Steinacher, der Regimentsverbandsführer des ehemaligen Reſ.⸗ Inf.⸗Reg. 237, P. Blenkner. Am Nachmittag ſprach im Saal dͤes Evang. Bürgervereins Studien⸗ direktor i. R. Rudolf Treu t⸗Berlin/ Neuyork über „Gegenwartsprohleme des Deutſchtums in den Ver⸗ einigten Staaten“. Einorucksvoller Abſchluß in Mainz Meldung des DNB. — Mainz, 20. Mat. Den glanzvollen Abſchluß der Veranſtaltung des VDA in Mainz bildete Samstag abend eine gewal⸗ tige volksdeutſche Kundgebung auf dem Adolf⸗Hitler⸗Platz vor der mit Fahnen, Girlanden und Blumen reichgeſchmückten Stadthalle. Fahnen⸗ abordnungen zogen auf, die Muſik ſpielte den Baden⸗ weiler Marſch und der ſtellvertretende Bezirksführer Rhein—-Main des VDA Georg Wittig eröffnete den Abend mit einer Begrüßungsanſprache. Die Mainzer Sängerſchaft brachte Heinrichs„Mahnung“ zum Vortrag. Dann ſprachen der Borſitzende des Deutſch⸗Sächſiſchen Volksrates für Siebenbürgen Dr. Jickeli⸗ Hermannſtadt, ein Vertreter der „Saararbeiterſchaft und Dr. Henun ings aus Ka⸗ 0 4. 0 Mit erhobener Hand und entblößten Häuptern ſang man zum Abſchluß der feierlichen Veranſtaltung das Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied. PPPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTT7TbTTTTTr0.0T0T0TbTPTPPTPTGTPT'Tbk'''TbTbTbuTuT'TPT—TuTGTGTPT''—'—'—bkb——'——'TuTu——'—'—-—-——————————XvÄv—vÄvÄÄÄ1Ä1Ä1ͤ1Z1Z1Z1Ä1⁊1˖1Z111ꝛZ ſchließlich dazu geführt, ͤaß der engliſche Außenmini⸗ ſter Chamberlain feierlich und formell erklärte: Die Locarno⸗Garantie Englands iſt nicht von vorn⸗ herein gebünden, ſie wird nach dachlicher Prüfung demjenigen(Deutſchland oder Frankreich) zuteil werden, der von dͤem anderen angegriffen wird. Die Frage iſt alſo jetzt, ob unter dem Druck Frankreichs eine grundſätzliche Wandlung in dieſer„freien Hand“ Englands eintreten und England an die 83 Frankreichs und damit gegen Deutſchland tre⸗ ten ſoll. Glücklicherweiſe gibt es vorläufig trotz Spears, Churchill und den Kreiſen der„Morning Poſt“ oder dem Sonderkurs der„Daily Mail“ keine ernſthaften Anzeichen dafür, daß die franzöſiſche Politik ihr Ziel erreichen wird. Gewiß, es gibt auch heute noch und heute wieder ſehr viele gemeinſame Belange Eng⸗ Lands und Frankreichs. Beide Sieger wollen die Er⸗ haltung des„Friedens“. Aber der eine, Frankreich, wünſcht die Erhaltung des Berſailler„Friedens“ oder, wenn das nicht möglich ſein ſollte, ſeinen Erſatz durch ein um Italien und Rußland verſtärktes Bünd⸗ nis⸗ und Freundſchaftsſyſtem der franzöſiſchen Vor⸗ herrſchaft, das ſelbſtverſtändlich im Kern der Dinge gegen Deutſchland gerichtet iſt. Der andere Sieger, England, wünſcht die Erhaltung des Friedens etwa in dem Sinne der Aeußerung des einſtigen Reichs⸗ kanzlers Fürſt Hohenlohe:„Nur keine inneren Kri⸗ ſen!“ England wünſcht wegen ſeiner weltweiten In⸗ texeſſen und wegen ſeiner tieſen Abneigung gegen ein Hineingezogenwerden in einen europäiſchen Streit, daß„Frieden“ in Europa herrſche. Aber dieſer Frie⸗ den ſoll nicht in ſtarre Formeln und ſtarre Bindun⸗ gen eingepreßt werden, ſondern er läßt Raum für Fortentwicklung. Seine Loſung iſt:„Warten und ſehen!“ Hier kommen wir zur großen und grundſätz⸗ lichen Möglichkeit der Parallelſchaltung mit den Zie⸗ len der deutſchen Außenpolitik. Schwerlich wird ſich die amtliche engliſche Politik am Ende der gegenwür⸗ tigen kritiſchen Auseinanderſetzungen aus irgendwel⸗ chen Gefühlsregungen gegen das franzöſiſche Werben und zugunſten deutſcher Zukunftsforderungen aus⸗ ſprechen. Sicher aber iſt, daß das, was England aus eigenem Intereſſe wünſchen muß, mit der allge⸗ meinen deutſchen Zukunftsrichtung in bezug auf Erſatz des Verſailler Syſtems durch ein ausge⸗ glicheneres Machtſyſtem in Europa übereinſtimmt, das den Frieden und die dauernde Befriedung beſſer gewährleiſtet als der bisherige Zuſtand. Und weil das ſo iſt, wird Englands Stimme bei den kommen⸗ den außenpolitiſchen Entſcheidungen wieder einmal ausſchlaggebende Bedeutung haben. Haftbefehl gegen den Prinzen Windiſchgrätz zurückgezogen 3 — Bubapeſt, 20. Mai. Windiſchgrätz vom Budapeſter Gerichtshof erlaſſene Haftbefehl iſt zurückgezogen worden. Der gegen den Prinzen Verſchleypung der Saarfrage in Genf Meldung des DRB. — Genf, 20. Mai. Der Völkerbundsrat hat am Samstag nachmit⸗ tag die Saarfrage auf ſeine nächſte Sitzung, d. h. auf die für den 30. Mai anberaumte außerordentliche Tagung, verſchoben. Der Beſchluß wurde ohne jede Ausſprache gefaßt, nachdem der italieniſche Delegierte Aloiſi lediglich mitgeteilt hatte, daß der Bericht des Dreier⸗Ausſchuſſes noch nicht fertig ſei. Der Ratspräſident bemerkte im Auſchluß hieran, daß die Befugniſſe des Dreier⸗Komitees ernenert ſeien. Fuldaer Biſchofskonferenz vom 5. bis 7. Juni — Fulda, 20. Mai. Die diesfährige Biſchofskon⸗ ferenz wird vom 5. bis 7. Juni wie üblich in Fulda ſtattfinden. Die Arbeitsloſenziffer in Frankreich —Paris, 21. Mai. Die amtliche franzöſiſche Ar⸗ beitsloſenſtatiſtik, die nur die Unterſtützung empfan⸗ genden Arbeitsloſen ausweiſt, gibt die Zahl der Be⸗ ſchäftigungsloſen für den 12. Mai mit 330 166 gegen 883 211 in der Vorwoche und 200 914 am entſprechen⸗ den Stichtag des Vorjahres an. der Väter würdig Englijches Wettrüſten in der Luft Nach Londoner Melöungen will jetzt England 700 neue Flugzeuge bauen Von unſerm Londoner Vertreter 3§ London, 20. Mai. England wird in nächſter Zeit ſeine Luftflotte erheblich vergrößern. Alle notwendigen Vor⸗ bereitungen dazu ſind bereits getroffen. Das iſt die Qinteſſenz deſſen, was Baldwin, wie bereits kurz gemeldet, in der außenpolitiſchen Debatte des Unter⸗ hauſes erklärte. Er hat bisher noch keine Einzelhei⸗ ten des engliſchen Planes bekanntgegeben. Auch be⸗ darf ſeine Rede noch in manchen anderen Punkten näherer Erläuterungen, die aber gewiß im Laufe der nächſten Zeit zu erwarten ſind. Ueber das Ausmaß, welches die künftige engliſche Luftflottenrüſtung annehmen wird, geben bereits einige Blätter Auskunft. Die Pläne des Luftfahrtminiſteriums ſollen ſchon vor Wochen dem engliſchen Kabinett zur Beratung vorgelegen haben. Man ſoll ſich darauf geeinigt haben, das Bauprogramm be⸗ weglich zu geſtalten, ſo daß man es der jewei⸗ ligen Sitnation anpaſſen kann. Es iſt vorgeſehen, daß die im Grund auf vier Jahre ausgedehnte Bauperiode auf zwei Jahre verkürzt werden kann. Auf jeden Fall dürfte die engliſche Re⸗ gierung aber dennoch nicht willens ſein, ſofort in ein Rüſtungswettrennen einzutreten. Das erſte, was jetzt gemacht werden ſoll, iſt die Auswahl und Vorbereitung neuer Flugplätze. Angeblich ſollen an der Südoſtküſte im Ge⸗ heſimen bereits neue Flugplätze ange⸗ legt ſein. Der augenblickliche Mangel an geſchulten Piloten, der zur Zeit noch das ſtärkſte Hindernis für einen ſofortigen Aufbau einer vergrößerten Luft⸗ flotte iſt, ſoll durch beſchleunigte Ausbil⸗ dung von Perſonal behoben werden. Nach Maßgabe der Anzahl ausgebildeter Piloten ſollen auch ſchrittweiſe erſtlinige Apparate in Dienſt ge⸗ ſtellt werden. Stärker noch als bisher will die Re⸗ gierung künftig der zivilen Luſtfahrt thre Aufmerkſamkeit ſchenken und ſie in jeder Weiſe unterſtützen. Der ſozialiſtiſche„Daily Herald“ glaubt zu wir⸗ ſen, daß in der Praxis die engliſche Luftflotte ver⸗ doppelt werden ſoll. Er will darüber unterrichtet ſein, daß das neue Bauprogramm die Schaffung von nicht weniger als 700 neuen Apparaten vorſehe. Bis zum Ende dieſes Jahres dürfte England bereits eine Luftflotte von 890 erſtlinigen Maſchinen haben[die entſprechende Zahl für Frankreich iſt 1650). England legt aber nicht nur Wert auf eine groze Zahl von Flugzeugen, ſondern will darüber hinaus alles tun, um auch in den Beſitz der beſten Apparate zu kommen. So hat die engliſche Regierung jetzt unter den beoͤeutendſten Flugzeugfabriken eine Kon⸗ kurrenz für das beſte Kampfflugzeug ausgeſchrieben. 3 Wie ſehr man in Citykreiſen mit dem Zuſammen⸗ bruch der Abrüſtungskonferenz und der darauf fol⸗ genden engliſchen Aufrüſtung rechnet, zeigt die Tat⸗ ſache, daß Flugzengaktien in den letzten Tagen nicht unbeträchtlich geſtiegen ſind. Die engliſche Regierung ihrerſeits hat im Verlauf der außenpolitiſchen Unteryausdebatte, wenn auch nicht mit direkten Worten, ſo doch mittelbar deutlich erkennen laſſen. daß für ſie die Genfer Abrüſtungs⸗ konferenz im Grunde eine erledigte Angelegenheit iſt. Sir John Simon erklärte im Schlußteil ſeiner Rede, daß die engliſche Regierung jede Gelegenheit wahrgenommen habe, um die auseinandergehenden Anſichten über die Abrüſtung doch noch zu vereini⸗ gen. England werde jetzt nach Genf gehen, um ſich die Anſicht der übrigen Nationen anzuhören. Es habe aber nicht die Abſicht, erneut die Initiative zu ergreifen. Natürlich hat Sir John Simon den Zuſammenbruch der Konferenz beklagt, hat aber gleich hinzugefügt, daß dieſer Zuſammenbruch kei⸗ neswegs das Ende aller Dinge ſei. Wenn es wirk⸗ lich zum Abbruch der Genfer Beſprechungen komme, dann würde England dennoch weiterhin ſeine Ab⸗ rüſtungsbemühungen fortſetzen. Auch Baldwin hat in ſeiner Rede ſtändig erklärt, daß, ganz gleich, was in Genf geſchehe, kein Grund zur Panik vor⸗ handen ſei. Von größerer Bedeutung als Sir John Simons Rede wird man wohl die Ausführungen Baldwins zu werten haben. Seine Erklärung, daß alle Vorberei⸗ tungen für einen Ausbau der Luftflotte getroffen ſeien und daß, wenn es jetzt in Genf wirklich zu Ende ginge, man ſagen dürfe, daß kein Tag zur Erreichung der engliſchen Luftflottengleichhett ver⸗ loren gegangen ſei, wird von der engliſchen Preſſe in ganz großer Aufmachung mitgeteilt und, von ver⸗ ſchwindenden kritiſchen Aeußerungen abgeſehen, ein⸗ mütig begrüßt. Baldwins Rede hat eine Reihe von Fragen aufgeworfen. Während die meiſten Blätter ſich mit ſeinen Worten begnügen, daß das Land der Regierung vertrauen ſoll, fragen die„Times“ doch, ob die Regierung auch weiterhin noch zu ihrem im Abrüſtungs⸗ memorandum gemachten Vorſchlag ſtehe, daß eine zweijährige Unterſuchung über die Mög⸗ lichkeit einer Abſchaffung der Kriegsflugzeuge wie der Internationaliſierung der zivilen Luftſchiffahrt ſtattfinden ſolle. Sie fragen weiter, wie Macdonalds Erklärung, daß die Luftſchiffahrt unbedingt zu einer modernen Flotte gehöre, mit der Erklärung Baldwins, daß die beſte praktiſche Politik eine Rüſtungsbeſchränkung ſei, in Einklang gebracht werden könne. Und weiterhin wollen die„Times“ wiſſen, welche Möglichkeiten die zur Garantierung einer neuen Konven⸗ ion ſehe. Der Pfingſtflug des„Graßen zeyyelin“ Mit dem Zeppelin flog das Segelflugzeug„Präſident“ Drahtbericht unſeres Berliner Büros E◻Berlin, 20. Mai. Der Zeppelin⸗Beſuch in Berlin hat einen groß⸗ artigen Verlauf genommen. Es war ein herrlicher Auftakt zum Pfingſtfeſt. Tauſende, Zehntauſende von Berlinern fanden ſich in den erſten Nachmittags⸗ ſtunden auf dem Gelände am Flughafen ein, ſchließ⸗ lich mögen es mehrere Hunderttauſende, Männer, Frauen, Kinder, Hitler⸗Jugend, Jungvolk und Mädel geweſen ſein. Die rieſige Menge freute ſich des ſchönen Tages, Die Veranſtaltung auf dem Flughafen war glänzend organiſiert. Das Reichs⸗ orcheſter des Deutſchen Luftſport⸗Verbandes ſorgte für Unterhaltung. Dann begannen die Kunſtflüge von Ernſt Udet mit ſeinem „Curtis“⸗Flugzeug, einer Maſchine mit ſtarkem Motor, die über aus⸗ gezeichnete Flug⸗ und vor allem Steigeigenſchaften perfügt. Udet, der ſeine Berliner ja ſchon ſeit Jahren kennt, wußte ſein Publikum packend zu feſſeln, mit Sturzflügen aus 300 0 Meter Höhe bis dicht über den Boden und dann im Steilflug gleich wieder hinauf in ſchwindelnde Höhen. Wolf Hirth, der Segelflieger, der erſt vor kurzem aus Südamerika heimgekehrt iſt, folgte dann als nächſter im Programm. Er zeigte mit ſeinem Segel⸗ flugzeug, das er ſich von einer Motormaſchine nach Berlin hatte ſchleppen laſſen, Kunſtflüge, wundervolle Schauſtücke eines meiſterlichen Könnens. Der Lautſprecher hielt das Publikum auf dem laufenden über den Flug deg Zeppelins. Kurz vor 6 Uhr wurde mitgeteilt, daß der Luſtrieſe über der Reichshauptſtadt geſichtet worden ſei, und nun ſuchten die Hunderttauſende den Himmel ab. Es Wideritände gegen Rutlands Aufnahme in den Bölkerbund Drahtbericht unſ. Pariſer Vertteters 885 5 VParis, 21. Mai. Die plötzliche Ankunft Litwinows in Genf, ſeine kurze Ausſprache mit Barthou und ſeine ebenſo plötz⸗ liche Abreiſe bilden das Hauptthema der politiſchen Kommentare in der Pariſer Preſſe. Die Blätter geben offen zu, daß in der ſeit der Rußlandreiſe Her⸗ riots eingeleiteten franzöſiſch ⸗ ruſſiſchen Freundſchaftspolitik große Schwierig⸗ keiten aufgetaucht ſind. Selbſt die Berufs⸗ diplomaten des Quai d Orſay ſehen dieſe neue Rich⸗ tung in der franzöſiſchen Außenpolitik nur mit wenig Freude an. Nach der Weigerung Polens, einen Pakt zur gegenſeitigen Hilfeleiſtung mit Ruß⸗ land abzuſchließen, hat ſich nun auch Rumänien dieſer Weigerung angeſchloſſen. 4 Die Zulaſſung Rußlands zum Völkerbund werde ſowohl vom Völterbundsſekretoriat wie auch von zahlreichen Mitgliedsſtaaten be⸗ kämpft. Die Schweiz ſei in ihrer Abneigung gegen Rußland ſoweit gegangen, daß ſie Lit⸗ winom jetzt nur unter größten Schwierigkeiten die Einreiſeerlaubnis zu ſeiner Genfer Zu⸗ ſammenkunft mit Barthon gegeben habe. Polen und Belgien machten ebenfalls ſtarke 5 Bedenken geltend, wobei Polen aufs energiſchſte für ſich einen ſtändigen Ratsſitz in Anſpruch nehme. Zahlreiche neutrale Staaten hätten geltend gemacht, daß der Eintritt Rußlands in den Genfer Bund die Schwierig⸗ keiten mit Japan noch weiter erhöhen müßte. Denn Rußland werde früher oder ſpäter den Völ⸗ kerbund mit einem ruſſiſch⸗japaniſchen Konflikt be⸗ laſten. Außerdem mache man geltend, daß Rußland mit ſeinem Eintritt in den Völkerbund doch wohl nicht gut am Internationalen Arbeitsamt oder am Haager Gerichtshof mitarbeiten könnte, da das wohl etwas allzu ſehr mit ſeinen kommuniſtiſchen Programmforderungen in Widerſpruch ſtünde. So iſt man denn in Paris allgemein zu der Ueberzeu⸗ gung gekommen, daß die neue franzöſiſch⸗ruſſiſche Politik für den Augenblick wenigſtens keinerlei Er⸗ folge bringen kann. iſt rund ein Jahr vergangen, ſeit der„Graf Zeppe⸗ lin“ nicht in Berlin war. Punkt 6 Uhr erſchien dann der ſilberne Rumpf des Zeppelin über dem Häuſer⸗ meer der Innenſtadt und näherte ſich ſchnell und majeſtätiſch dem Flughafen, wo er von Tauſenden mit Begeiſterung, mit Heil⸗ und Hurra⸗Rufen, mit Tücherſchwenken und Händeklatſchen begrüßt wurde. Er zog ſeine Bahn zu einer Ehrenſchleiſe für den Flughafen Tempelhof, der am ſelben Tag auf ſein 10jähriges Beſtehen zurückblickte. Dann kam die Landung, die mit äußerſter Präziſion vonſtatten ging. Die Paſſagiere, unter ihnen der Berliner Gruppen⸗ führer Ernſt und ferner Gruppenführer Prinz Auguſt Wilhelm, wurden ausgetauſcht Die neuen Gäſte kamen an Bord für die Fahrt über Stettin nach Königsberg. Aller Augen waren auf das Feſtmachen des Segeflugzenges„Präſi⸗ dent“ hinter der des Luft⸗ chiffes gerichtet. Wie ein großer Wal ſein Junges mit ſich führt, ſo lag das Segelflugzeug geborgen unter dem rieſigen Luftſchiff. Das kleine Reklame⸗Luftſchiſf „Odol“ umkreiſte inzwiſchen den großen Bruder, den die Lande⸗Mannſchaften dͤer Fliegerſtürme am Boden gefeſſelt hielten. Nach einer einſtündigen Landungs⸗ dauer erhob ſich unter den Klängen des Deutſchland⸗ und dͤes Horſt⸗Weſſel⸗Liedes das Luftſchiff mit ab⸗ geſtellten Motoren langſam, völlig im Gleichgewicht ausgewogen, in herrlicher Sonnenbeleuchtung, bis auf etwa 800 Meter. Das Segelflugzeug „Präſident“ ſchwankte, leicht vom Winde bewegt, an ſeiner Seilbefeſtigung unter dem Rumpf des Luftſchiffes. Die Sonne übergoß den Silberleib des Luftſchiffes mit Abendgold. Der Zeppelin zog eine Schleife über dem Platz und erreichte dabet eine noch größere Höhe. Und— die Augen der Tauſende ſtarrten hinauf— in einer Höhe von 1200 Meter löſte ſich das Segelflugzeug aus ſeiner Klink⸗Vorrichtung, und der Pilot Wiegmeyer fing es ſofort ſeſt mit der Steuerung auf und zog ſeine Bahn eine kleine Weile neben dem Luftſchiff. Es war ein entzückendes Bild, wie das Prinzip „ichwerer als Luft“ des Flugzeuges und„leichter als Luft“ des Luftſchiffes ſo nahe nebeneinander her⸗ zogen. Das Gepacktſein der Zuſchauer erreichte ſei⸗ nen Höhepunkt, als das Segelflugzeug drei ſchnell aufeinanderfolgende Loopings neben der Gondel des Luftſchiffes ausführte. Dann zog der Zeppelin noch eine Ehrenrunde über dem Platz und verſchwand um.30 Uhr in Rich⸗ tung Stettin, während das Segelflugzeug noch eine Weile ſeine freiſchwingende Kunſt vorführte. auptſchriftleiter Hans Alfred Meißner Stellvertreter Kurt Ehmer) Serankonc für Politik Hans Alfred Meißner ⸗ Handelsteil: Kurt Ehmer ⸗Feuilleton: Carl Onno Giſenbart ⸗ Lokalen Teil: Richard —Sport: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Curt Wilhelm Fennel—Anzeigen und geſchäft⸗ liche—9 Jacob Faude, ſämtlich in Mannheim-Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, Mannheim R1,—6 Sorftemn u Srrt e Petesich, eo dtnotahraßzt 40 Durchſchnittsauflage im Sülr unverlangte Weilehe keine Gewͤör— Aicſendung nur bei Rückporto — nicht genügend gedacht. Trocknen heraushängen. ten; ein alter böſer Bau mit ſoldatiſcher Vergangen⸗ heit wird ſich durch die neuen Inſaſſen geehrt fühlen und in erneuertem Zuſtande aufrecht und würdig Intereſſen nicht zuwiderlaufen. Dienstag, 22. Mai 1034 Nene Maunheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe ————————— Mannheim, den 22. Mai⸗ Menſchenleere Großſtadt Wandern war die Parole, die zu Pfingſten all⸗ gemein ausgegeben war, und ſo konnte man die ſehr ſeltſame Feſtſtellung machen, daß Mannheim wie aus⸗ geſtorben dͤalag. Die Mannheimer hatten zum aller⸗ größten Teil den Wanderſtab ergriffen und wenn es nicht zu einer größeren Wanderung in die Berge reichte, ſo beſchränkte man ſich auf einen Spazier⸗ gang in die nähere Umgebung. Das Wetter ließ ſich verhältnismäßig gut an und man konnte wirklich damit zufrieden ſein, wenn es auch Querpfeifer gab, die es gerne noch ſchöner gehabt hätten. Die Eintrübung in der Frühe des erſten Feiertags war nur von kurzer Dauer, denn bald hatte die Sonne die Wolken wieder vertrieben. Die Temperaturen hielten ſich in erträglichen Gren⸗ zen, denn an beiden Tagen ging das Queckſilber nich über den 22⸗Grad⸗Strich hinaus. Das Strandbad hatte ebenfalls keinen Maſſenbeſuch aufzuweiſen und man geht wohl nicht fehl, wenn man die Beſucherzahl beider Tage jeweils mit 3500 Badegäſten annimmt. Einen großen Teil der Beſucher ſtellten die Spaziergänger, die meiſtens mit den Dampfern kamen. Staubwolken um die Dragonerkaſerne Die Dragonerkaſerne, ſoweit ſie noch erhalten iſt, bleibt, wie man weiß, ſtehen. Ein Neubau koſtet doch zuviel Geld, und warum nicht ein wenig Pietät wal⸗ ten laſſen? Aber immerhin wird das Haus grün d⸗ lich erneuert. Die Dachdecker klettern herum und legen friſche rote Ziegel auf. Im Innern wird gründlich mit der alten Muffigkeit aufgeräumt, der Verputz wird abgeklopft, um neuem Platz zu geben, und das Treppenhäuschen im Hof wird ſogar ganz abgebrochen. Bei dieſer Gelegenheit bemerkt man bedauernd was alles an früherer Flickaxbeit, au Ziegelſteinflecken zwiſchen Bruchſteinmauern, ge⸗ leiſtet wurde. Es war eben trotz ſeines imponieren⸗ den Alters kein feiner Bau. Wie oft hat man ſchon in Rede und Schrift auf ihn geſchimpft und die Her⸗ kunft aller Ratten, Mäuſe, Wanzen auf ihn bezogen. Die Kratzbürſtigkeit mancher früheren Bewohner war bekannt. Die lausbübiſche Beweglichkeit der Rangen im Hofe machte der ſoliden Bürgerwelt der Umgegend viel Kopfzerbrechen. Auch jetzt, da der Bau einer gründlichen Reini⸗ gung und das Innerſte erſaſſenden Umwandlung unterzogen wird, ganze Teile von ihm abfallen, mit dem Hammer zerſchlagen, mit der Schippe hinweg⸗ befördert werden, auch jetzt noch macht er der Nach⸗ barſchaft zu ſchaffen, pocht er auf ſeine leichtlebige Vergangeuheit, iſt er geneigt zu Foppereicund Aer⸗ gernis⸗Verbreitung. Zum Abſchlagen von Verputz, zum Abräumen von Schutt gehört nämlich Staub. Und dieſer Staub war ein Staub, der ins Auge ging. Er war fein und alt, drückte ſich durch die Ritzen, er ſchlich in den Hinterhof, er belegte die Schaufenſter und drang ſogar ins Klavier ein. Und noch dazu vor Pfingſten, wo man überall ſo ſchön ſauber geputzt hattel Ein gelber, häßlicher Staubſturm, der her⸗ übergefegt kam von den Hämmern der Handwerker, ganz ohne Achtung vor Kunſt, Autorität und geſchäft⸗ lichen Intereſſen. Wenn die Ladenbeſitzer vor die Türe traten, ſchimpften und drohend die Fauſt ſchüt⸗ telten, ſo fuhr er in Geſicht und Hals, machte die fluchende Zunge trocken und das kritiſche Auge blind. Es war eine ſchlimme Zeit, wenn ſie auch gottlob nicht ſehr lange dauerte. Denn alsbald ſagte man ſich, daß gegen windig⸗ Naturgewalten und eingefleiſchte Bosheit eines alten Hauſes kein Kraut gewachſen ſei; hingegen werden die handwerkenden Menſchen und erſten Beweger des Staubes mit ſich reden laſſen. Und ſiehe, natür⸗ lich: daran hatte man im Eifer der Abbrucharbeit Eine Spritze wurde beige⸗ bracht und der Staub zu Boden geſchlagen, ferner ſackleinene Tücher aufgeſpannt, um ihn nach Mög⸗ lichkeit feſtzuhalten, wenn er noch Fluggelüſte zeige. Nun hat auch der Wind abgeflaut. Alles iſt wieder zufrieden. Nur die Straßenfeger haben doppelte und dreifache Arbeit, wenn ſie all dieſe gelbliche Maſſe zuſammenhalten ſollen, die da von oben her⸗ unterkommt und ſehr zum Herumſpritzen neigt. Möge dies die letzte Prüfung ſein, die das Haus auf die Nachbarſchaft herabſchickt. Wohl wird wieder Jugend in Maſſen hier Einkehr halten; aber es wird eine wohlerzogene diſziplinierte, ſtaatserhaltende Jugend ſein. Bald werden helle Fenſter blinken und keine verſchiedenfarbigen Strümpfe mehr zum Das rote Dach wird leuch⸗ Dank dafür wiſſen, daß man ihn nicht wie ſeinen Brnderbau gegenüber ganz vom Eroͤboden ver⸗ tilgte. Dr. Hr. — Der Staat als Ehepartner Ueber die in Vorbereitung begriffene Reſorm wichtigſter bevölkerungspolitiſcher Fragen des bür⸗ gerlichen Rechts äußert ſich, wie das VdZ⸗Büro mel⸗ det, Dr. Scholz in den Veröffentlichungen der Deutſchen Arbeitsfront. Er betont, daß die Berei⸗ nigung des Familienrechts von fremden Rechtsideen in Ausſicht ſtehe. Die Reform des Eherechts werde mit einer Reform des Verlöbniſſes begin⸗ nen müſſen. Statt der bisherigen Formloſigkeit werde das Verlöbnis in Zukunft Formen haben, die den Erſchwerungen angepaßt ſind, denen die Ehe⸗ ſchließung im Intereſſe der erbbiologiſchen Zukunft unterworfen ſein werde. Die Eheſchließung ſelbſt werde von der Beibringung eines Ehefähig⸗ keitszeugniſſes abhängig gemacht werden. Körperliche und geiſtige Erbgeſundheit, Ehrenhaftig⸗ keit und wirtſchaftliche Unabhängigkeit ſollten Vor⸗ ausſetzungen der zukünftigen Ehe werden. Der Staat werde nur Ehen ſanktionieren, die ſeinen 4 ſchmucken Städte bei der Enthüllung der neugeſtalteten Pio⸗ Keppler, Schimperſtr. 21, ein treuer Leſer der Ab ins Grüne! war die Pfingſtparole Fahrt in die ſonnige Pfalz— Von Rablern und Autlern an den Pfingſttagen Eigentlich hätte man nicht jenſeits der Rhein⸗ brücke zu gehen brauchen, um feſtzuſtellen, daß auf den Landſtraßen in der Frühe des erſten Pfingſtfeiertages ein ganz ungewöhnlicher Betvieb herrſchte, denn auch auf den Straßen auf badiſchem Gebiete flitzten die Kraftwagen nur ſo da⸗ hin, während endloſe Radfahrerſchlangen das reg⸗ ſame Bild ſommerlicher Wanderluſt ergänzten. Drüben aber in der Pfalz nahm der Verkehr Formen an, wie man ſie ſchon lange nicht mehr beobachtet hatte. Schon auf der Rheinbrücke merkte man, daß die Verkehrswelle ſich nach dem Weſten be⸗ wegte und wer es auf der Brücke wagte, mit der zuläſſigen Höchſtgeſchwindigkeit von 25 Kilometer zu fahren, der wurde ununterbrochen überholt. In Ludwigshafen ſelbſt ging es noch einigermaßen, da man ſich auf verſchiedenen Straßen aus der Stadt hinausſchlängeln konnte. Erſt auf der Land⸗ ſtraße nach Oggersheim brandeten die Wogen des Radfahrer⸗ und Kraftwagenver⸗ kehrs zuſammen. In endloſer Reihe fuhren hier die Kraftwagen. In Oggersheim hatte man leider für die Pfingſttage eine Sperre der Durchgangs⸗ ſtraße nach Bad Dürkheim vorgenommen, ſo daß es zu ſtändigen Stockungen an der ſehr gefähr⸗ lichen Doppelkurve kam, weil es ſtets einige Zeit in Anſpruch nahm, bis man ſich über die Umleitung vergewiſſert hatte. Kam man dann glücklich wieder auf die Maxdorfer Straße hinaus, dann ging die Raſerei erſt recht los. Jeder Fahrer wollte zeigen, was er aus ſeiner Benzinkutſche herausholen konnte, und die Klein⸗ wagen nahmen ungehindert um die Verkehrs⸗ ſicherheit das Wettrennen mit den Sechszylindern und mit den Kompreſſoren auf. An ſich wäre das nicht weiter ſchlimm geweſen, denn faſt der geſamte Verkehr wickelte ſich in der Richtung nach Bad Dürkheim ab, während in umgekehrter Richtung nur ganz vereinzelt ein Fahrzeug auftauchte. Das Schlimmſte waren aber die Radfahrer, die nur in den ſeltenſten Fällen hintereinander oder zu zweit nwebeneinander fuhren. Meiſt ſchien es ſich um Vereine und Grüppchen zu handeln, die ſehr wichtige Beratungen zu pflegen hatten, denn es wurde gruppenweiſe gefahren. Daß man zu fünft, ſogar auch zu ſiebt nebeneinander fuhr, war gar keine ſo große Seltenheit. Die Kraftfahrer ſchimpften wie die Rohrſpatzen, weil die Radler ſelbſt auf die lau⸗ teſten Signale hin die Straße nicht räumten und ſie daher gezwungen waren, mit ihren Fahrzeugen ganz links zu gehen, wodurch wieder die entgegen⸗ kommenden Radler gefährdet wurden. Wer in Dürkheim nicht der großen Heerſtraße längs der Haardt folgte, ſondern geradeaus in den Pfälzer Wald hineinfuhr, konnte bald erleichtert auf⸗ atmen, da ſich die Verkehrswellen in Dürkheim ge⸗ brochen hatten und die Gruppen kleiner geworden waren, die ſich die Mühe machten ihre Räder bergnaf zu ſchieben. Dafür lebte außergewöhnlich ſtark der Verkehr von Kaiſerslautern her auf. Piſinoſtfreuden Bald jeder zweite entgegenkommende Wagen ſtammte aus dem Saargebiet! zeugten deutlich von der Einſtellung der Saarländer, die ſich zum größten Teil auf der Fahrt zur großen Mainzer Kundg ebung befanden. Die Pfälzer Dörſer und Städtchen prangten in reichſtem Flaggenſchmuck, den man teils wegen der durchkommenden Saarfah⸗ rer, teils wegen eigener Saarkundgebungen angelegt hatte. Allenthalben ſpannten ſich Trans⸗ parente über die Straßen, mit denen die Treue zur Saar zum Ausdruck gebracht und den Saarländern ein herzlicher Willkommengruß entboten wurde. Der Ausflugsverkehr auf den Landſtraßen war am Pfingſtmontag etwas geringer als am Vortage, um erſt gegen Abend in der Richtung Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen etwas ſtärker zu werden. Dagegen waren die gegen Mainz führenden Straßen in der Frühe des Sonntags geradezu verſtopft, da die Sternfahrer der NS⸗Hago, die aus allen Richtungen kamen, in geſchloſſenen Verbänden fuhren und jeweils die vorausfahrenden Laſtwagen und Omnibuſſe das Tempo beſtimmten. Auch im Neckartal Hochbetrieb Nicht nur in der Pfalz, ſondern auch im Neckar⸗ tal ſchlug der Verkehr höchſte Wellen. Auf allen Straßen orgelten die Motoren, brauſten Kraftwagen mit vergnüglichen Männlein und Weiblein dahin, knatterten Krafträder mit kanakenbraun gebrannter Beſatzung über den Aſphalt und kribbelten und krab⸗ belten auf allen Seitenwegen, über denen immer eine dünne Staubwolke hing, das Heer der Fuß⸗ wanderer. Der Neckar war belebt von vielen Flot⸗ tillen munterer Paddler, von bunten Segelbooten und tapferen kleinen Dampf⸗ und Motorſchiffen. In den Wäldern lagerten ganze Völkerſtämme von aus⸗ gewanderten Großſtädtern, die die Bruſt mit wür⸗ ziger Luft auf Vorrat vollpumpten, dieweil der jugendliche Anhang ſich damit vergnügte, dem edlen Wild der Maikäfer nachzupirſchen. Butterbrotpapiere und Wurſtpellen kennzeichneten jeweils die Lager⸗ plätze der Pfingſtausflügler. In den Ortſchaften am Fluß war ebenfalls der Ausflugsverkehr Trumpf. Alle Wirtſchaften profi⸗ tierten davon und die Geſichter der Wirte hatten das gleiche heitere Blinken wie der Frühlingshimmel über der bezaubernden Landſchaft. In Heidelberg brandete am Abend das Meer der Fahrer und Fuß⸗ gänger und man beobachtete beſonders viele ſaar⸗ ländiſche, Schweizer, franzöſiſche und belgiſche Auto⸗ mobile, die vor den großen Hotels und den Wirtſchaf⸗ ten parkten, aus denen der fröhliche Sang der in ech⸗ ter Pfingſtſtimmung befindlichen Ausflügler beacht⸗ lich Kang Daß die OEch und die Reichsbahn zu allen Stun⸗ den überfüllt waren, iſt nur zu ſelbſtverſtändlich Und auf der Straße donnerten ein Kraftwagen und ein Krafträd neben dem andern daher. Es war ein munteres Sauſen um die Wette, als die Sonne ſank und Pfingſten eigentlich zu Ende war. cWf. Mannheimer Pioniere fahren nach Speyer Hatte bereits um ſieben eine faſt tauſendköpfige Menge im herrlichſten Frühſonnenſchein auf dem Raddampfer„Willem III.“ die Pfingſt⸗ fahrt nach Rüdesheim angetreten, ſo wurden anderthalb Stunden ſpäter die rheinaufwärts ſtrebenden Gäſte von der ſchneeweiß, gleich einem Schwan heranrauſchenden„Beethoven“ in Empfang genommen. Dabei war die Zahl der Feiertagsaus⸗ flügler und fugendlichen Waſſerwanderer, denen auf dieſer ſogenannten„Paddlertour“ am Morgen die Mitnahme ihrer Boote erlaubt iſt, noch vermehrt um einen ſtattlichen Trupp ehemaliger Pioniere des 2. Bayr. Pionierbataillons. Denn mit Weib und Kind und ſehr viel guter Laune zogen die heute in Mannheim anſäſſigen alten Regiments⸗ kameraden nach Speyer in ihre frühere Garniſon, um dort gleich den Vereinsvertretungen anderer badiſcher nier⸗Gedächtnishalle im Speyerer Domgarten zugegen zu ſein und ſpäter dort im Feſtzug mitzumarſchieren. 3 Die Mannheimer Badeanſtaten und ſelbſt das Strandbad lagen noch menſchenleer, als es des niedrigen Waſſerſtandes wegen in etwas verlang⸗ ſamter Fahrt an den in Sonntagsruhe liegenden Schleppern und Kähnen vorbei dem freien Rheine zuging. Dafür herrſchte dann etwas weiter draußen an den Uferböſchungen um ſo regeres Leben: überall rechts und links des Weges grüßten ver⸗ gnügte„Gelegenheits⸗Randſiedler“, die hier in ſchönſter Naturnähe ihren Pfingſtmorgen feierten. Beſonders nett war das Treiben auf der Kolter⸗ Inſel, wo gut ein halbes Hundert luftiger Häuschen beieinanderſtand, deren Inwohner gerade unter anſcheinend ſehr ſachkundiger Leitung bei der Morgengymnaſtik waren und das vorbei⸗ ziehende Schiff mit„Radſchlagen in Gruppen“ er⸗ freüten. Angeregt durch ſolch ſportliches Tun, wurde an Bord nun ſogleich zu den ſchneidigen Marſchklängen eines Lautſprechers auch ein wenig „Familie Knorzebach“ geübt, ſo daß man nach dieſer Bewährung als Pioniere des Weges zu Kraft und Schönheit auch gleich mit dem richtigen Durſt in der fahnengeſchmückten Kaiſerſtadt landete. Doch blieb zu dem geplanten Frühſchoppen keine Zeit mehr, da bereits dichte Menſchenſcharen den noch mit rieſigen Hakenkreuztüchern verhängten Denkmals⸗ raum und die ihn flankierenden Pylonen umſäum⸗ ten, während Militärmuſik das Herannahen der Pionier⸗ und Verkehrstruppenvereine ankündigte. Der eigentliche Feſtzug, in dem die Mannhei⸗ mer als willkommene Ergänzung der zahlenmäßig ſehr ſchwachen Fahnenabordnung aus Karlsruhe alle Ehre einlegten und dem zuliebe die halbe Pfalz auf den Beinen zu ſein ſchien, fand dann erſt am Nachmittag ſtatt. Beſonderes Auffehen und vater⸗ ländiſche Begeiſterung erregte hier ein Trupp Ko⸗ lonialpioniere in echten Südweſtern und Khaki⸗Uniformen. 4 Trotz der beim Pfälzer Wein immer großartiger in Erſcheinung getretenen ſoldatiſchen Erinnerun⸗ gen, unter denen vor allem das mit jedem„Vier⸗ tele“ häufiger bewerkſtelligte Geſchäft des Brücken⸗ ſchlagens vom bayeriſchen zum badiſchen Ufer eine bedeutende Rolle ſpielte, war man zur Abfahrts⸗ ſtunde vollzählig zur Stelle. 3 8 „ D. —————.———————————————————— Schließlich ſei eine Reform der Eheſchel⸗ dung zu erwarten, wobei man drei Kategorten unterſcheiden ſollte, nämlich erſtens Ehen, an denen der Staat ein Intereſſe hat, zweitens ſolche, die völ⸗ lig zerrüttet ſind und ſchließlich Ehen, an denen der Staat kein Intereſſe hat. In den beiden erſteren Fällen würde die Frage der Aufrechterhaltung der Ehe Sache des Staates und nicht mehr Privatſache ſein können. an Abſchluß der Luftſchutz⸗Werbewoche. Als Ab⸗ ſchluß der Werbewoche des Reichsluftechutzbundes werden heute abend um 20 Uhr am Neckarufer bei der Hauptfeuerwache zwei Holzhaus⸗Attrap⸗ pen abgebrannt. Die Wirkung von Elektron⸗ Thermit⸗Brandſätzen bei Holz mit und ohne Im⸗ prägnierung durch Feuerſchutz ſoll damit augen⸗ ſcheinlich gemacht werden. e 60. Geburtstag. Herr Friſeurmeiſter Guſtav e Unfälle, die die Pfingſttage brachten. Ange⸗ fahren wurde am Pfingſtſonntag nachmittag an der Straßenkreuzung Luther⸗ und Langſtraße ein Kraft⸗ radfahrer von einem Perſonenkraftwagen, ſo daß er zu Boden geſchleudert wurde und dabei einen kompli⸗ zierten Unterſchenkelbruch und weitere Verletzungen am Kopf und rechten Arm davontrug, die ſeine Ueber⸗ führung in das Allgemeine Krankenhaus notwendig machten.— Ein weiterer Zuſammenſtoß zwi⸗ ſchen Perſonenkraftwagen und einem Kraftrad ereig⸗ Mittel⸗ und Bürgermeiſter⸗Fuchs⸗Straße. Der Per⸗ ſonenkraftwagen überſchlug ſich, während der Kraftradführer auf den Gehweg geſchleudert wurde. Der Autofahrer erlitt einen Bruch der rech⸗ ten Hand und fand Aufnahme im Allgemeinen Kran⸗ kenhaus. Der Kraſtradfahrer trug eine Prellung des rechten Fußes davon.— Auf der Landſtraße zwiſchen Seckenheim und Edingen ſtürzte eine Radfah⸗ rerin, die zu nahe am Gehweg fuhr, dadurch von ihrem Fahrrad, daß ein Jußgänger aus Verſehen mit ſeinem Spazierſtock in das Vorderrad kam. Die Radfahrerin erlitt bei dem Sturz eine Gehirnerſchüt⸗ NR., begeht heute in geiſtiger Friſche und Rüſtia ⸗ 1 iee teru die ihre Ueberführung ereſienkrankenhaus notwendig machten. Hakenkreuzwimpel an faſt allen Saarwagen nete ſich ebenfalls in der Neckarſtadt an der Kreuzung * nech ſeder Oberst- Zigerette das Verlangen nach der 63 sten. lhr Neutra-Popier het einen vorbildlichen Srand, 2s stört nicht das Aromo des Tabałks, vielmehr läßt e alle Feinheiten der milden vortreten. die einzige 3½ Pfennig- —— 1 Seite/ Nummer 226 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Dienstag, 22. Mai 10904 Ladenburg im Zeichen der kurpfälzijthen Feuerwehren Das große Pfingſttreffen— Luftſchutz, und Löſchübungen— Eindrucksvolle Saarkundgebung auf dem Markwlatz (Eigener Bericht der NM3.) 5 N. Ladenburg, 21. Mai Das ſeit Monaten vorbereitete Kurpfälziſche Fenerwehrtreſfen iſt über die Pfingſttage in einer Weiſe vonſtatten gegangen, die den Veran⸗ ſtaltern alle Ehre macht. Einige tauſend auswärtiger Feuerwehrmänner fanden gaſtliche Aufnahme und Verpflegung. Am Samstag vormittag wurden anf dem Friedhof die verſtorbenen und im Feld ge⸗ fallenen Kameraden durch Kranznieder⸗ legung geehrt, dann begann ſchon die Einholung der Fenerwehren am Bahnhof, die bis zum Abend an⸗ hielt. Währendeſſen fanden Tagungen des Kreis⸗ ansſchuſſes und der Delegierten des 9. Badiſchen Kreisfenerwehrverbandes in der ſtädtiſchen Turnhalle ſtatt; aus dem dort erſtat⸗ teten Bericht iſt lediglich zu erwähnen, daß die nächſte Kreisverbandstagung 1936 in Plankſtadt durchgeführt werden ſoll. Im weiteren Verlauf des Nachmittags wurde das Kreisbanner an der Neckar⸗ brücke eingeholt, dann traf man ſich beim Stand⸗ konzert auf dem Marktplatz. In dem großen Zelt auf dem Sportplatz beim Waſſerturm verſammelten ſich am Abend die Laden⸗ burger Feuerwehrmänner mit ihren Gäſten zum Feſtbankett. Als Regierungsvertreter war Landes⸗ kommiſſär Dr. Scheffelmeier anweſend, von der Polizeidirektion Mannheim ſah man Regierungs⸗ rat Dr. Leiber als Stellvertreter des Polizeiprä⸗ ſidenten, Oberſtleutnant Demoll und Hauptmann Huber, die Stadt Mannheim hatte Bürgermeiſter Dr. Walli und Beigeordneten Dr. Zeiler, den Referenten für das Feuerlöſchweſen, entſandt. Der Kreisvorſitzende, Kommandant Agricola⸗Laden⸗ burg, begrüßte alle Anweſenden mit herzlichen Wor⸗ ten, insbeſondere die bereits eingetroffenen 40 Ka⸗ meraden von der Saar, ſowie Branddirektor Brau⸗ bach⸗Gießen als Vertreter der heſſiſchen Feuerweh⸗ ren, den ſtellvertretenden Präſidenten des Pfäl⸗ ziſchen Kreisfeuerwehrverbandes, Branodirektor Schlamp⸗Speyer, und Kommandant Uhl⸗St.Ing⸗ bert(Saar). Sein beſonderer Gruß galt dem 80jäh⸗ rigen Ehrenpräſidenten des Deutſchen Feuerwehr⸗ Verbandes, Geheimrat Lan g⸗Landau. Branddirektor Friedrich Müller⸗Heidelberg dankte als Präſident des Badiſchen Landesfeuerwehr⸗ Berbandes für die freundliche Aufnahme und erin⸗ nerte an das 75jährige Beſtehen der Ladenburger Feuerwehr. Einen Ueberblick über die Entwicklung des Feuer⸗ löſchweſens gab Bürgermeiſter Dr. Reuter, der auch im Namen der Stadt Ladenburg willkommen hieß. Er würdigte vor allem das Wirken des Kom⸗ mandanten Agrieola, der nunmehr ſeit 35 Jahren an der Spitze der Ladenburger Wehr ſteht, Nachdem der„Liederkranz“ Ladenburg in ſinniger Weiſe das Lied„Flamme empor“ geſungen hatte, überreichte Kommandant Obländer⸗Edingen der Ladenburger Feuerwehr das Kreisbanner für die nächſten zwei Jahre. Mit einigen Anſprachen be⸗ freundeter Kommandanten fand das Feſtbankett um die Mitternachtsſtunde ſeinen Abſchluß. Der Sonntag begann mit Weckruf und Kirchgang. In der ſtädtiſchen Turnhalle trafen ſich zahlreiche In⸗ tereſſenten, um einen Vortrag von Branddirektor Mikus⸗Mannheim über Gas⸗ und Luftſchutz zu hören. Indeſſen trafen immer neue Feuerwehren aus allen Richtungen ein, ſo daß die nun folgenden Uebungen auf dem Marktplatz bereits vor einer gro⸗ ßen Menge ſach⸗ und fachkundiger Zuſchauer ſich ab⸗ wickeln konnten. Man ſah zuerſt Leibesübungen mit der Gasmaske, dann Brandbombenbekämpfung an verſchiedenen Stellen, Rettungsdienſt, durchgeführt von der Freiw. Feuerwehr der Zellſtoff⸗Fabrik Mannheim⸗Waldhof, und ſchließlich die Hauptübung, für die ein Großfener in der St. Galluskirche ange⸗ nommen war; es beteiligten ſich die Wehren von La⸗ denburg, Neckarhauſen und Schriesheim. Ein ſportlicher Feuerwehrwettkampf beſchloß die Uebungen; Sieger wurde dabei Adjutant Herrle von der Zellſtoff Waldhof, der ſeine Auf⸗ gabe am ſchnellſten durchführte. Unmittelbar anſchließend wickelte ſich die Saarkundgebung ab, die von der Feuerwehrkapelle St. Ingbert mit dem Saarlied eröffnet wurde. Der badiſche Innen⸗ miniſter Pflaumer, der auch den Uebungen bei⸗ gewohnt hatte, begrüßte herzlich die Brüder von der Saar und übermittelte ihnen den Gruß des Reichs⸗ ſtatthalters und der geſamten badiſchen Regierung. Durch einen Willkürakt habe man das Saargebiet vom Reich trennen und eine künſtliche Grenze ſchaf⸗ fen wollen. Heute verſuche man, aus der Saarfrage eine wirtſchaftliche Angelegenheit zu machen.„Wir aber erklären feierlich: Die Saarfrage iſt für uns eine Frage des Blutes und der Ehre! Das Saarvolk wird ſich in ſeiner übergroßen Mehrheit zu Deutſch⸗ land bekennen; es wird deutſch ſein wie ſeit tauſend Jahren.“ Feuerwehrkommandant Haffner aus Ludweiler (Saar) beſtätigte, daß das Saarvolk nicht allein da⸗ ſtehe, denn überall ſtehe das deutſche Vaterland zu ihm.„Die Saarregierung kann uns nicht wankel⸗ mütig machen; über neun Zehntel der Bepölkerung werden für Deutſchland ſtimmen. Wir Saarländer ſind deutſch und bleiben deutſch!“ In perſönlicher Unterhaltung mit dͤem Innen⸗ miniſter verſicherte der Sprecher der Freunde von der Saar:„Bei uns iſt alles in Ordnung.“ Die Feuerwehrleute aus dem Saargebiet konnten nur in verhältnismäßig kleiner Zahl erſcheinen, weil die franzöſiſche Grubenverwaltung verfügte, daß am Pfingſtſamstag gearbeitet werde. Es gebe auch noch einige Zweifler, und die habe man gerade mitge⸗ bracht, um ihnen zu zeigen, wie es im neuen Deutſch⸗ land ſteht. Der Sonntag nachmittag brachte den großen Feſtzug, der ſich durch die reichgeſchmückten Straßen der alten Stadt zum Feſtplatz bewegte. Fanfarenbläſer zu Pferd leiteten den hiſtoriſchen Teil ein; die verſchie⸗ denen Gruppen zeigten den Einzug des Kurfürſten, Jäger zu Pferd, kurpfälziſche Feuerwehr mit Feuer⸗ reitern, Waſſerträgerinnen und drei alte Feuer⸗ ſpritzen, deren größte noch beim Heidelberger Schloß⸗ brand im Jahre 1689 in Tätigkeit war. Die ledernen Eimer der Waſſerträgerinnen, das große Waſſerfaß und die Handwerkerfeuerwehr veranſchaulichten deut⸗ lich, mit welch einfachen Mitteln man in früheren Jahrhunderten das Feuer bekämpfte und wie deshalb große Feuersbrünſte entſtanden. Den langen Zug der Feuerwehren eröffneten Fahnenſchwenker und ein ſchön ausgeſtatteter„Wagen der Nächſtenliebe“. Aus dem Saargebiet waren 15 Feuerwehren vertre⸗ ten, aus der Pfalz etwa zehn, zum Teil in ſtattlicher Anzahl, mit Muſikkapellen und Fahnen; man ſah u. a. die Wehren von Ludwigshafen, Frankenthal, Speyer und Neuſtadt, ſowie verſchedene Fabrikfeuer⸗ wehren. Aus dem ſüblichen Heſſen hatten ſich eben⸗ falls faſt zwei Dutzend Wehren eingefunden, von denen die Viernheimer kurz vor dem Abmarſch des Zuges nach Hauſe gerufen wurden, da ein Waldbrand ausgebrochen war. Dann folgten etwa 60 Feuer⸗ wehren aus ganz Baden, vor allem aus dem nörd⸗ lichen Teil des Landes. Auf dem Feſtplatz löſte ſich der Zug auf. Nach Eintritt der Dunkelheit führte man den Gäſten eine Brücken⸗ und Flußbeleuchtung mit Bootkorſo und Feuerwerk vor. Der zweite Feiertag war vormittags einer Beſich⸗ tigung der Stadt und ihrer Altertümer gewidmet; in der Feſthalle traf man ſich zum Frühſchoppenkonzert. Nachmittags fand auf dem Marktplatz die Urauffüh⸗ rung des Heimatſpiels„Die drei Lilien“ von Cornel Serr ſtatt, über das wir noch berichten. Mit einem Volks⸗ und Kinderfeſt klangen die Ladenburger Pfingſttage aus. — Staotflucht auch Der lichte Lenzhimmel und die tröſtlichen Ver⸗ heißungen der Wettermacher bewirkten an Pfingſten eine lebhafte, glücklicherweiſe nur vorübergehende Stadͤtflucht. Mit bepackten Futterſäcken ent⸗ flohen die Ludwigshafener den Düften der Fabriken.“ War es doch bei dieſem linden Mailüfterl eine Wonne, über die blühenden Hügel der Haardt zu wandern. Die Reichsbahn hatte zur Bewältigung des am Vorabend und in der Frühe des Pfingſt⸗ ſonntags einſetzenden Verkehrs„vorgebaut“: näm⸗ lich einen Hilfsſchalter vor den Bahnhof. Hier und an den Hauptſchaltern waren diesmal beſonders Karten nach dem Saargebiet gefragt; konnte man dank des 50prozentigen Abſchlags auf die Sonntagskarten(alſo für 33 vom Hundert des gewöhnlichen Fahrpreiſes!) für 5 Mark und 20 Pfg. nach Saärbrücken und wieder an den Rhein zurück⸗ gelangen! Aber auch das Hahnenfeſt in Freinsheim und der Pioniertag in Speyer waren Richtpunkte ſür viele„Ziel⸗ fahrten“. Bei ſolcher Abwanderung und oͤer am Rhein wehenden leichten Briſe mieden manche„Waſſer⸗ ratten“ die Strombäder: am Stadtpark, der nun gachte nach der aufgeſchütteten Sanoͤbank im Fluß abfällt und mit einer Fahne das auch bei hohem Waſſerſtand zu benutzende Bad anzeigt, und den Strand bei Oppau. Hingegen pilgerten viele hinaus zum Hindenburgpark,; zwar ſteht ſeine Flora wegen des um vierzehn Tage verfrühten Pfingſtfeſtes noch nicht im Zenit des Frühlings. Aber auch Goldlack, Stiefmütterchen und Fingerhut⸗ blüten beleben feinfarbig die wohlgepflegten Beete. Und am Abend ſingt in den Büſchen eine Nachtigall; Schwäne pflügen ſilberne Furchen im dunklen Waſſer des Sees und der Leuchtſpringbrunn glüht wie ein zu Waſſer gewordener Hochzeitsblumenſtrau Am Abend des erſten Feiertags eröffnete das Pfalzorcheſter, über das wieder Rudolf Bo⸗ rupka fachkundig den Stab ſchwingt, die Soliſten⸗ konzerte. Eine Schülerin des Mannheimer Muſik⸗ direktors Bartoſch, Frau Elſe Juch⸗Maier, ſang, vom Orcheſter tadellos unterſtützt, die beiden Arien in Euswigshafen ldes Cherubim aus„Figaros Hochzeit“. Daß dieſe Sopranſtimme auch durch Kraft und Fülle bezwingen kann, bezeugte der Vortrag der Traumerzählung El⸗ ſas aus„Lohengrin“ und das Gebet der Tosca.— Im Sternkaffee ließ der Tenor Ralf Becker ſein klangvolles Organ„weit in die Lüfte ſchallen“. „Aus fernem Land“ kamen auch junge Ritter ge⸗ zogen: 300 Hitlerjungen aus dem alten Nürn⸗ berg. Sie benutzten einen Sonderzug, dem ſie am Sonntagabend frohgemut entſtiegen, um auf dem Rupprechtsplatz ein Pfingſtfeuer zu entzünden und dann in der Kaſerne der Landespolizei gaſtlich gebotenes Quartier zu nehmen. +. Das Hilfswerk Mutter und Kind Anträge auf Hilfe aus dem Hilfswerk „Mittter und Kind“ werden bei allen Gruppen⸗ geſchäftsſtellen der NS⸗Volkswohlfahrt entgegen⸗ genommen. Gewährt wird Hilfe: für die werdende Mutter, für die kinderreiche Mutter mit drei und mehr Kindern, für die verwit⸗ wete und geſchiedene Mutter, für die ledige Mutter und deren Kinder. Jede Bedürftige ſtellt ihren Antrag bei der Gruppengeſchäftsſtelle ihres Wohnbezirkes. Vorausſetzung für die Hilſe iſt Bedürftigkeit. Bedürftig iſt, wer weniger Einkommen hat als der doppelte Richtſatz der allgemeinen Fürſorge. Die Hilfeleiſtung iſt zuſätzlich. Das heißt, ſie wird nach Prüfung der Verhältniſſe zu den geſetz⸗ lichen Leiſtungen der Wochenhilfe und Wochenfür⸗ ſorge gewährt. Es werden nur Sachleiſtungen— kein Bargeld— gegeben. Sprechſtunden bei den Gruppengeſchäfts⸗ ſtellen zur Entgegennahme der Anträge jeweils Dienstags, Mittwochs, Donnerstags, vormittags von—12 Uhr, namittags von—5 Uhr. Anſchriften der Gruppengeſchäftsſtellen: Deutſches Eck: Sickingerſchule; Feudenheims Feudenheimerſchule; Friedrichsfeld: Friedrichsfel⸗ derſchule; Friedrichspark:-Schule; Humboldt: Hildaſchule; Jungbuſch: Beilſtraße 15; Käfertal: Käfertalerſchule; Lindenhof: Dieſterwegſchule, Turn⸗ halle; Neckarau: Germaniaſchule; Neckarſtadt⸗Oſt: Wohlgelegenſchule; Neuoſtheim: Dürerſtraße 2 Oſtſtadt: Mollſchule; Rheinau: Hildaſchule; Rhein⸗ tor: KV⸗Schule; Sandhofen: im Rathaus; Schwet⸗ zingerſtadt: Peſtalozziſchule; Seckenheim: Secken⸗ heimerſchule; Strohmarkt: Rathausbogen 61; Wald⸗ hof: Waldͤhofſchule. Zuſammenſchluß zur Freien Religionsgemeinſchaſt Am Sonntag vor Pfingſten fand in Offenbach a. M. eine Tagung des Verbandes Frei⸗ religiöſer Gemein den Deutſchlands ſtatt, auf der der engere Zuſammenſchluß zur Freien Religionsgemeinſchaft Deutſch⸗ lands beſchloſſen wurde. Die neugebildete, von anderen Organiſationen unabhängige Gemeinſchaſt iſt durch Beitritt weiterer Gemeinden, insbeſondere der„Freiproteſtantiſchen Religionsgemeinſchaft“, ge⸗ ſtärkt worden. Zu ihr gehören Gemeinden, die be⸗ reits ſeit 90 Jahren beſtehen. Die größeren unter ihnen ſind als Körperſchaften des öffentlichen Rech⸗ tes ſtaatlich anerkannt. Es handelt ſich hier um Spendenfür das Hilfswerk Buggingen können eingezahlt werden auf: 1. Konto„Hilfswerk Buggingen der NSB“ bei der Badiſchen Bank in Karlsruhe oder 2. Poſtſcheckkonto Nr. 1260„Hilfswerk Buggim⸗ gen der NSV“ beim Poſtſcheckamt Karlsruhe. Gemeinden, die unbeirrt ihren religibſen Charakter rein erhalten haben. Die Gemeinſchaft reicht von Südweſtdeutſchland, ihrem Hauptverbreitungsgebiet, bis nach Hamburg, Tilſit und München. Vorſteher der Gemeinſchaft iſt Prediger Dr. Georg Pick, Mainz, Ehrenvorſitzender Profeſſor Dr. Atthur Drews, Karlsruhe. Unter den führenden Per⸗ ſönlichkeiten ſind außerdem zu nennen: Prediger Dr. Karl Weiß, Mannheim, Pfarrer Clemens Taesler, Frankfurt a.., Pfarrer Rudolf Wal⸗ baum, Alzey, Pfarrer Max Gehrmann, Offen⸗ bach a. M. Die Gemeinſchaft bekennt ſich einmütig zu einer alle Gemeinden bindenden Grundgeſin⸗ nung, deren wichtigſte Sätze lauten: Der Frei⸗ religiöſe verſteht unter Religion die Ehrfurcht vor Gott als dem ewigen Urgrund alles Seins und Werdens. Er bekennt ſich zu dem Glauben, daß das Göttliche ſich als der unzerſtörbare Weſensgrund des Menſchen und als die ſchöpferiſche Kraft alles Daſeins offenbart. Unter Ablehnung einer dog⸗ matiſchen Bindung an das Chriſtentum in ſeiner kirchlichen Form will die Gemeinſchaft die poſitiven Werte des Chriſtentums im Sinne deut⸗ ſchen Weſens und im Einklang mit dem Geiſtes⸗ leben der Gegenwart weiterentwickeln. Als Symbol gilt das goldene Sonnenkreuz auf blauem Grunde. Das Organ der Gemeinſchaft iſt die Monatsſchrift „Freie Religion“, im 13. Jahrgang herausgegeben von Dr. Pick in Mainz. ——— kk Es brannte im Käfertaler Wald. Radſahrer im Käfertaler Wald entdeckten am Nachmittag des Sonntags einen Waldödbrand zwiſchen Lampert⸗ heim und Neuſchloß, zu deſſen Bekämpfung zu⸗ nächſt die Mannheimer Feuerwehr alarmiert wurde, dann aber doch durch die heſſiſchen Feuerwehren von Lampertheim und anderen Orten bekämpft wurde. Die Urſache konnte noch nicht feſtgeſtellt werden, dürfte aber in Unachtſamkeiten von Wanderern und Ausflüglern zu ſuchen ſein. Auch in der Nähe vom Waſſerwerk im Käfertaler Wald gab es einen kleinen Waldbrand, den die Mannheimer Feuerwehr bald eindämmte. Es kann nicht oft genug gewarnt wer⸗ den, im Käfertaler Wald zu rauchen oder abzukochen. Das trockene Laub und das ſonſtige leicht brennbare Unterholz kann leicht zu einem Waldͤbrand großen Ausmaßes führen. S 0 ,,,,,,,,, I J 2 9 T,. Hh, 7 75 4 W Y , O0 5 Zum Geſchierwaſchen, Spülen und Reinigen Henkel e eee Aucſn 2um lfucſmocſen, Oes MOSSE ſoſxuigſch bem Dienstag, 22. Mai 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 5. Seite(Nummer 228 Müelgemüsebau an der Bergstraße In Weinheim werden Feigen, In der wärmſten Gegend unſeres Heimatlandes, an der Bergſtraße, befindet ſich die erſte deutſche Südgemüſegärtnerei, die den Freilandanbau von ſüdländiſchen Gemüſeerzeugnif⸗ ſen in wirtſchaftlicher Weiſe betreibt und der Nach⸗ frage nicht im entfernteſten nachkommen kann. Eine⸗ uns vorgelegte amtliche Beſcheinigung des Wein⸗ heimer Bürgermeiſteramtes beſtätigt, daß hier der ehemalige bulgariſche Hofgärtner Dimi⸗ troff mit vier Arbeitskräften ein Gelände von zweihundert Ar Kulturland mit Südgemüſe be⸗ pflanzt, auf dem er jährlich ungefähr 3500 Stauden Auberginen, 7500 Stauden Süßpaprika, 2000 Stau⸗ den echte Artiſchoken, 2500 Stauden Finoci, 2500 Stauden Bleichſellerie, 35000 Wurzeln Cichorie, 9000 Stauden Zuckermais, außerdem 250 Miſtbeet⸗ fenſter Cantalupen(Zuckermelonen)— wo ſie ſich zur Zeit der amtlichen zwecks Abhärtung und Angleichung an die Außentempera⸗ tur befanden, um nachher ins Freiland ausgeſetzt zu werden— 25 Kübel friſche Feigen— bei jährlich zweimaliger Ernte tragen dieſe Bäume in drei Jahren je 250—300 Früchte— 500 Stauden Courgettes und zentnerweiſe Süßzwiebel und Schalotten erntet. Des weiteren wird hier Römer⸗ ſalat in Freikultur und Kakteenfeigen in Kübeln gepflanzt. Auch der verſuchsweiſe Anbau von orien⸗ taliſchen(ſüdbulgariſchen) Eeltabaken auf Freiland iſt ihm erſtmals im Jahre 1930 mit vollem Erfolg gelungen. Was bedeutet dieſe nüchterne Feſtſtellung? In drei Monaten des Jahres müßten ſeither nach Deutſchland von den ſogenannten nur wirklich„un⸗ entbehrlichen“ Südgemüſen für 150 Mill. Mk. eingeführt werden. Im Wirtſchaftsjahr 1932⸗33 belie ſich die Einfuhr von Obſt und Südfrüchten auf 285,9 Mill. Mk., ſo daß die Südgemüſeeinfuhr allein ungefähr 3 v. H. des Geſamtbetrages unſerer Einfuhr auf allen Wirtſchaftsgebieten dar⸗ ſtellt. Das gibt uns zweifellos die Berechtigung, ein⸗ mal auf die tatſächlich beſtehende Möglichkeit zur Be⸗ bauung deutſchen Ackerbodens mit ſüdländiſchen Ge⸗ müſearten hinzuweiſen. Zu betonen iſt aber, daß nur einige wenige ſolcher Kulturen an klima⸗ tiſch beſonders begünſtigte Gebiete unſerer Heimat gebunden ſind. Einige Verſuchsproben nach dem Dimitroffſchen Ver⸗ fahren, die von Gemüſezüchtern mit nur geringen oder gar keinen praktiſchen Spezialerfahrungen ge⸗ macht werden, ſind abei belanglos. Ebenſo bleiben die von den JG Farbenwerken zur Erprobung ihrer Nitrophoska und Stickſtoffdüngemittel angelegten Treibhauskulturen außer Betracht, da ſie der volks⸗ wirtſchaftlichen Seite unſeres Themas vorerſt nicht zu dienen vermögen. Aufmerkſamkeit erheiſchend auf ähnlichem Gebiet ſind lediglich die Van der Bel⸗ ſenſchen Blumenkohl⸗ und Cichoriefret⸗ landkulturen nach holländiſcher Zucht⸗ art in Frankfurt am Main, deren Erzeugniſſe dem holländiſchen Frühgemüſe in keiner Weiſe nach⸗ ſtehen. Von hier aus wird bereits mit einer täg⸗ lichen Menge von einigen Waggons die Einfuhr aus Holland gedroſſelt. Damit iſt grundſätzlich der Beweis erbracht, daß auch unſer deutſcher Bo⸗ den bei ſachverſtändiger Spezialbehandlung zum Ertrag ausländiſcher Gemüſearten im⸗ ſtande iſt. Dieſe ſachverſtändige Behandlung aber ſtützt ſich auf mehrjährige praktiſche Exrfahrungen der meiſt ausländiſchen Fachleute, aufgebaut auf den bereits in der Heimat angeeigneten Kultivierungskenntniſſen. Unſäglich mühſelige Kleinarbeit in der Be⸗ handlung des Samens bei der Akklimatiſie⸗ rung an Freilandkulturen in unſeren Klimaverhält⸗ Auberginen, Paprika und andere Südgemüse im Freiland gezogen deihen ſüdländiſchen Gemüſes auf deutſchem Boden für möglich erachteten, Ihre Zweifel mögen daher die Anregung zu allgemeiner Aufklärung hierüber eben⸗ falls als notwendig erſcheinen laſſen. Beſonders weſentlich iſt die in dieſem Projekt verankerte Handͤhabe zur Schaffung eines neuen Erwerbszweiges im Ackerbau, womit die Wiederinarbeitſetzung mehrerer tauſend erwerbsloſer deutſcher Gärtner verbunden ſein könnte. Dimitroff iſt nicht der Mann, der ſich mit ſeinen ſeit 1925 nach anfänglichen Jahren harter Entbehrungen und Uebervorteilungen ſeitens ge⸗ wiſſer Händler geſammelten und aufs beſte erprob⸗ N Deutsches„Südgemüse“ aus Weinheim Auberginen(Einfrucht), Paprika, Gourgettes, Zuek ermais und Zuckermelonen niſſen hat in vielen Jahren zum Erfolg geführt. Um die Ländereien voll auszunützen, werden ſie zwiſchen den einzelnen von den Südgemſearten beanſpruchten Jahreszeiten auch mit deutſchem Gemüſe be⸗ baut, während Dimitroff ſich in Weinheim mit Rück⸗ ſicht auf die anderen Züchter der Blumenzucht enthält. Die individuelle Bodenbehandlung geſtattet ihm alſo die jährlich dreifache Ausnutzung der Ländereien. Unſere beiläufige Frage nach dem Warum des Ge⸗ ſuches um Ausſtellung einer ſolchen amtlichen Be⸗ ſtätigung entrollte eine nicht unintereſſante kleine Ge ſchichte. Im Vorjahr unterlief Dimitroff auf den Großmärkten von Frankfurt und Stuttgart beidemale das Mißgeſchick, wegen des an ſeinen Waren ange⸗ brachten Schildes„Deutſches Erzeugnis“ ver⸗ haftet zu werden. Heilige Einfalt und trüber Kon⸗ kurrenzneid hatten ihn bei der Marktpolizei an⸗ zeigen laſſen, daß er ausländiſche Gemüſe als deutſche Ware bezeichnet haben würde. Erſt langatmige Auf⸗ klärungen des Sachverhaltes brachten die Dinge wie⸗ der in Oroͤnung. Es mag hieraus erſehen werden, mit welch geringer Wahrſcheinlichkeit, ja Ungläubig⸗ keit, ſelbſt gebildete Kreiſe unſeres Volkes das Ge⸗ ten Kenntniſſen hinter dem Eigennutz verſteckt. Er iſt vielmehr als verdienſtvoller Waffenbruder des Weltkrieges, den er teils in der deutſchen Armee mit⸗ machte, ſeit Jahren mit dem deutſchen Volkstum und ſeiner Ideenwelt verwachſen, er betrachtet es als freudige Pflicht ſeinem Gaſtvolk gegenüber, deſſen Gemeinwohl zu dienen. Zur volkswirtſchaftlichen Ausnutzung von Südgemüſekulturen in Deutſchland erklärt er ſich gern bereit, ſeine Erfahrungen und Spezialkenntniſſe zur Verfügung zu ſtellen, wenn der Anbau ſolcher Kulturen planmäßig von der Regie⸗ rung bzw. der Reichslandwirtſchaftskammer in die Wege geleitet werden würde. Damit wäre auch eine zweckdienlichere Ausnuntzung der beſten Ackerbodenverhältniſſe bedingt, da man für einzelne dieſer Südgemüſekul⸗ turen immerhin der beſten Bodenſtriche in klimatiſch geeigneten Gebieten bedarf. Aber auch in einem weniger günſtigen Klima, wie es das der Bergſtraße⸗ gegend iſt, ſind derartige Kulturen in Freiland mög⸗ lich(mit Ausnahme von Auberginen). Den Beweis hierfür erbrachte Dimitroff, der ſeine Kultivierungs⸗ arbeiten 1925 in Neckargemünd mit denſelben jemeils Erfolgen begonnen hatte. Er erinnert an das ameri⸗ kaniſche Bodenausnützungsſyſtem, das die Bebauung der verſchiedenartigen Landſtriche mit der jeweils dazu am beſten geeigneten Frucht zur Grundlage hat. Es müßte alſo auch in unſerem Vaterland er⸗ möglicht werden können, die wertvollen Acker⸗ ländereien mit der Zeit oͤurch Südgemüſe⸗ kulturen ertragbringender zu geſtalten und durch eine mehr beachtete Nutzbarmachung in⸗ folge Anbaus ſolcher Kulturen auf breiter Grund⸗ lage und unter ſachgemäßer Anleitung der bisherigen Einfuhr füdländiſcher Gemüſeerzeugniſſe nahezu vollkommen abzulöſen. Auf dem von dem Gräflich Berckheimſchen Schloßherrn gepachteten Gelände der erſten und ein⸗ zigen deutſchen Südgemüſegärtnerei wird ſüdländi⸗ ſches Gemüſe gezogen, das in Form und Geſchmack fremdländiſchen Er⸗ zeugniſſen in keiner Weiſe nachſteht. Mithin iſt die Grundlage dafür geſchaffen, dem deutſchlandreiſenden Ausländer ſeine gewohnten Gemüſeſpeiſen vorſetzen zu können, ohne daß er Eine Paprika⸗Freilandkultur fähig wäre, gegenüber den Erzeugniſſen ſeiner Hei⸗ mat auch nur den geringſten Unterſchied in Güte und Geſchmack feſtzuſtellen. Mit Stolz aber dürfen wir ihn nach beendeter Mahlzeit fragen: „Wie haben Ihnen dieſe Auberginen geſchmeckt? Sie ſind deutſches Erzeugnis!“ Hanns German Neu. NSDAp-Ififieilungen Aus Barteſamtlichen Sekanntmachunden entnommen Der Stellvertreter des Führers: Der Stellvertreter des Führers gibt bekannt: Um eine weitere Zerſplitterung auf dem Gebiet des Geſundheitsweſens zu vermeiden, wird ſolgendes verfügt: Für die geſundheitlichen Belange ſämtlicher Partei⸗ organiſationen— mit Ausnahme der SͤA und der SS— iſt mir allein verantwortlich mein Vertrauensmann für alle Frogen der Volksgeſundheit und Amtsleiter des NS Aerztebundes, Dr. med. Wagner. Sicherung des beſtmöglichen Geſundheitszuſtandes einheit⸗ liche, für ſämtliche Parteiorganiſationen verbindliche Wei⸗ ſungen herauszugeben. München, den 15. Mai 1934. 4 gez. Rudolf Heß. ¶¶¶QQQQQUBBBUUUCUCUCUBBBBBBBVUBU ĩNͤ——Q Pĩʃ᷑—T— H. R. von Nack:„Marlenes Brautfahrt“ Eine neue Operette im Roſengarten Die prunkvolle Hofhaltung des Kurfürſten Auguſt III. von Sachſen im Hintergrund, eine Kette von Verwicklungen, die zwei Liebende nach harten Kämpfen zum Ziele führt, dazu ein erfolgreiches Luſtſpiel als Vorlage— damit ſchienen alle Vor⸗ bedingungen für eine wirkſame Operette gegeben zu ſein. Schon einmal ſtand der allmächtige ränke⸗ volle Graf Brühl auf der Bühne und zwar in Paul Gräners auch in Mannheim aufgeführte Oper nach dem bekannten Roman von Brachvogel. Nun wiederholt ſich binnen Jahresfriſt der Vorgang, daß ein poetiſches Kunſtwerk, diesmal ein Luſtſpiel mit demſelben hiſtoriſchen Hintergrund eine muſi⸗ kaliſche Vertonung auf den Plan ruft, nur mit dem Unterſchied, daß nicht mehr, wie bis jetzt meiſtens üblich, zwei Librettiſten mit der Abfaſſung des Tert⸗ buches bemüht werden, ſondern— unſeres Wiſſens zum erſtenmal in der Geſchichte der Operette— Dichter und Tonſetzer eine Perſonal⸗Union ein⸗ gegangen ſind. Auf den erſten Blick ſcheint die Verbindung von muſikaliſcher ſchöpferiſcher Veranlagung mit libret⸗ tiſtiſcher Gewandtheit, wie ſie uns bei H. R. von Nack, einem homo novus, entgegentritt, viel für ſich zu haben. Nack, der offenbar eine leichte Feder führt und viel und gerne komponiert, hat aus dem Luſtſpiel viele Punkte herausgeſchält, wo ſich Muſik⸗ ſtücke einlegen laſſen. Es fehlt nicht an prunkvollen Aufzügen, an Märſchen, an ſtimmungsvollen Einzel⸗ und Zwiegeſängen. Rückt ſonach die Fülle der Muſik das neue Bühnenwerk in die Nähe des Sing⸗ ſpiels, ſo ſcheint die muſikaliſche Umformung doch nicht reſtlos gelungen, wenn man das Verhältnis von Geſangspartien und Sprechrollen beobachtet. Die Sprechrollen behaupten das Uebergewicht gegen⸗ über den ausgeführten Geſangspartien. Wohl iſt für Abwechſlung geſorgt, indem der perſonenreiche Theaterzettel eine Menge von ganz amüſanten und zum Teil überraſchenden Begegnungen herbeiführt, aber geſchehens ſteht auf ſchwachen Füßen. Seine heftige Zuneigung zur ſchönen Polin Sobieska hat den verwieſen, geächtet und ſoll verhaftet werden. die Motivierung des eigentlichen Bühnen⸗ jungen Fürſten Eberhard von Schönburg⸗Walden⸗ fels in eine heikle Lage gebracht. Er iſt des Landes Die Fürſtin Maxlene, deren Liebe Eberhardt aus⸗ geſchlagen hat, iſt willens, ihn zu retten und ſchließt ſich einer wandernden Theatertruppe an. Wohl oder übel muß ihr Eberhard folgen, obwohl er ſich in der aufgezwungenen Rolle äußerſt unglücklich fühlt. Der Zuſchauer erheitert ſich wohl an einer Reihe von Szenen mit dem pathetiſchen Theaterdirektor und ſeinem Faktotum, dem munofertigen Friſeur Treupel, aber die Gegenſpielerin Marlenes, die Sobieska, erſcheint niemals auf der Bühne. Damit fehlt eine der wichtigſten Vorausſetzungen für die Entwicklung der Handlung. Wieſo Eberhard der So⸗ bieska überdrüſſig wird und Marlenes Tatkraft und Opferbereitſchaft ſchätzen lernt, anſchaulich vorzu⸗ führen und glaubhaft zu machen, hat der Librettiſt verabſäumt. Die Muſik hat vor allem einen Vorzug, ſie hält gutes Niveau. Ohne im tiefſten Grunde originell zu ſein, weiſt ſie gute, mauchmal auch ſehr ſangbare Einfälle auf. Sie iſt leichtfüßig und bevorzugt wie⸗ der den Walzer. Sie liebäugelt nicht ſo ausgeſpro⸗ chen mit ausländiſchen Modetänzen wie die dünn⸗ flüſſigen Erzeugniſſe des Operettenmarktes der letz⸗ ten Jahre. Vor allem ſind zwei ſehr dankbare Geſangspartien geſchaffen, die der Marlene und des Fürſten Eber⸗ hard. Elſi Bodmer, geſanglich und darſtelleriſch den Anforderungen der umfangreichen Titelpartie gewachſen, ließ vor allem die Wandlung von der ſelbſtbewußten energiſchen Fürſtin von Schönburg zum liebevollen, opferwilligen Weib glaubhaft leben⸗ dig werden. Max Reichart entfaltete als Eber⸗ hard in den vielen Geſangsnummern den Reiz ſei⸗ ner weichen einnehmenden Tenorſtimme, die ſich mühelos auch in hohen Lagen bewegt und auch im piano ſehr angenehm anſpricht. Albert von Küß'⸗ wetter bot geſanglich und ſchauſpieleriſch mit ſei⸗ nem ſelbſtbewußten Schauſpieler Stotterbock eine tüchtige Leiſtung. Vera Spohr ſtattete ihre Lotte mit allen Vorzügen ihrer hohen ſchauſpieleriſchen Gewandtheit aus. Ungemein pathetiſch gab Ernſt Langheinz den Theaterdirektor Enterlein, dem Paul Paulſchmidt als Regiſſeur Sebaſtiano aſſi⸗ ſtierte. Joſeph Offenbach hatte als zungenfertiger Barbier die Lacher auf ſeiner Seite. Die Schau⸗ ſpielerin Henriette Möbius gab Lucie Rena Ge⸗ legenheit zur Entfaltung ihres Könnens in einer dankbaren Aufgabe. Von den vielen Epiſodenrollen ſeien mit Anerkennung genannt Hans Finohr als wohlwollender Kurfürſt Friedrich Auguſt III., ganz Grandſeigneur, Willy Birgel als gefürchteter Graf Brühl, Walther Jooß, Karl Zöller und Eugen Fröhlich, die den Hof von Schönburg⸗Lich⸗ tenau repräſentierten, Joſeph Renkert als ver⸗ ſchlagener Gaſtwirt, Klaus Krauſe als gewichti⸗ ger, dabei etwas dämlicher Wachtmeiſter. Auf die Vorbereitung der Neuheit war viel Mühe und Sorgfalt verwendet worden. Für die Regie zeichnete Intendant Brandenburg verantwort⸗ lich, der ſich auch in dieſer Sparte als erfahrener Fachmann erwies und dafür ſorgte, daß auf der Bühne immer„etwas los war.“ Die Bühnenbilder von Dr. Eduard Löffler unterſtützten die ſzeni⸗ ſchen Wirkungen in glücklichſter Weiſe. Als muſikali⸗ icher Leiter war Kapellmeiſter Karl Klauß auf den richtigen Operetten⸗Schmiß bedacht. Er brachte auch die Feinheiten der Inſtrumentation glücklich zur Geltung. Das Publikum war in beifallsfreudiger Stimmung und erzwang ſich einige Wiederholungen. Im Ganzen: ein freundlicher Erfolg, wenn auch keine Leiſtung, von der man ſich eine Neubelebung der Operetten⸗Kompoſition erhoffen kann. Dr. Ch. EGuſtarv von Moſers„Schnitzeljagd“ im Berliner Künſtlertheater. Wenn man ſich erinnert, daß Gu⸗ ſtav von Moſer Verfaſſer von über 100 Luſt⸗ ſpielen und Schwänken iſt, dann kann uns jetzt ein leichtes Gruſeln überlaufen, weil anſcheinend eine Ausgrabungsepoche Guſtav von Moſers im Berliner Theater beginnt: innerhalb von 14 Tagen nun be⸗ reits das zweite Stück! Den Titel„Schnitzel⸗ fagd“ ſucht man zwar vergebens in der Liſte der Ueberſchriften Guſtav von Moſers. Das Stück hieß eigentlich„Der Bibliothekar“ und war eine Anleihe beim„Barbier von Sevilla“. Jetzt iſt es von unge⸗ zu ſeinem Geld, ſondern auch zu Paul van Kempen, der Leiter der Deutſchen Muſikbühne in Dresden, wurde an die dortige Philharmonie verpflichtet, wo er der Nach⸗ folger des Generalmuſikdirektors Ladwig geworden iſt. PPPPPPPCPPPPPPPPPPPPP nannten Verfaſſern neu bearbeitet, zeitgemäß ge⸗ macht worden. Man hat die Situationskomik, auf der der Schwank beruht, mit neuen Witzen und Ein⸗ fällen aufgefriſcht und glaubt damit, zumal da man noch reichlich überflüſſige Muſik heranzog, das Som⸗ merpublikum befriedigen zu können. Auſpruchsloſe Gemüter haben denn auch tüchtig gelacht, als der edle Schneidermeiſter ſeinem Kunden, einem falſchen Bibliothekar aufs Land nacheilt und dort nicht nur einer Frau, der Gutsgouvernante kommt und ſogar noch die Verlo⸗ bung ſeines Kunden und anderer Perſonen miter⸗ leben muß. Der Regiſſeur, Dr. Hoffmann⸗ Har niſch, hatte für lebendiges Tempo geſorgt, und Elſe Elſter holte ſich als Gutsbeſitzerstochter einen Soloerfolg. Nach Verlaſſen des Theaters fragt man ſich allerdings ſchon, ob es wirklich not⸗ wendig iſt, die Sommerarbeit auf ſo leichte Ware zu ſtellen. H. M. F 4 nerven behalten! oernn der föcper verſagt, kräſtigen Sie ihn durch ztäglichen Genuß von ſchmackhaſt. fördert blut- und muskelbildung Er iſt berechtigt, zur —— SSc —— A. 8. Seite/ Nummer 226 Neue Maunheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Dienstag, 22. Mai 1984 Sentralſtelle deutſchen Frauentums Die Grundzüge der Zuſammenſaſſung der deut⸗ ſchen Frauenwelt wurden, wie das VDZ⸗Büro mel⸗ det, auf einer Arbeitsſitzung der Gauleiterinnen der NS⸗Frauenſchaften in Berlin durch den Amtsleiter der NS⸗Frauenſchaften, Hilgenfeld t, und die ſtellvertretende Führerin, Frau Scholtz⸗Klink, Die Führungsſtellung der NS⸗Frauen⸗ dargelegt. ſchaft werde jetzt allgemein anerkannt. Die Ne⸗ Frauenſchaft ſtehe als Dachorganiſation über den ge⸗ ſamten Frauenverbänden. Ihre Aufgabe ſei die kulturelle, geiſtige und politiſche Schulung der deut⸗ ſchen Frau. In einer Zentralſtelle ſolle die Leitung der NS⸗Frauenſchaft, des Deutſchen Frauenwerkes — des Frauenarbeitsdienſtes zuſammengefaßt werden. Dem Deutſchen Frauenwerk gehörten die nicht zur NS⸗Frauenſchaft zählenden Frauenverbände an. Frau Scholtz⸗Klink betonte, daß allen arbeits⸗ und aufbauwilligen Verbänden Gelegenheit zur Mit⸗ arbeit gegeben werden würde. In der neu zu ſchaf⸗ fenden Zentralſtelle würden die Frauenverbände durch ihre Geſchäftsführerinnen vertreten ſein. Auch ſolle in regelmäßigen Arbeitsbeſprechungen die per⸗ ſönliche Fühlung gewahrt werden. Der Frauen⸗ arbeitsdienſt unterſtehe weiterhin dem Reichsar⸗ beitsminiſterium. Frau Scholtz⸗Klink als Führerin der NS⸗Frauenſchaft, des Deutſchen Frauenwerks und des Frauenarbeitsdienſtes hoffe jedoch, durch dieſe Perſonalunion den Zuſammenhang der weib⸗ lichen Jugend mit den Frauenverbänden herſtellen zu können. Eine der erſten großen gemeinſamen Aufgaben der deutſchen Frauenverbände ſolle die Mitarbeit am Hilfswerk für Mutter und Kind ſein. Die Schulungskurſe für junge Mütter ſollten auf überkonfeſſioneller Grundlage aufgebaut werden, aber in Zuſammenarbeit mit den evange⸗ liſchen und katholiſchen oder anderen Fachverbän⸗ den, die bereits auf dieſem Gebiet gearbeitet haben. SZex 6 GERICHTSSBERICHTE Reif zur Sicherungsverwahrung Vom Mannheimer Schöffengericht verurteilt Der Fuhrmann, der in den letzten 15 Jahren 10 Jahre im Gefängnis verbrachte und ſich ſozuſagen gegen alle nur in Frage kommenden Geſetzespara⸗⸗ graphen vergangen hatte, hielt nach dem Antrage des Staatsanwaltes auf Sicherungsverwahrung eine längere Anſprache. Sie war geſpickt mit guten Vorſätzen, eine Gepflogenheit, die man faſt bei allen Angeklagten antrifft, denen dieſe Verwahrung be⸗ vorſteht. Aber es half ihm nichts, ſeine Haltloſigkeit iſt durch ſeine Vorſtrafen erwieſen, und das Schöſ⸗ fengericht verhängt antragsgemäß die Sicherungs⸗ verwahrung über den Angeklagten. Der zweite Fall betraf einen 36jährigen Gärtner mit 16 Vorſtrafen. Er iſt von Natur aus wil⸗ lens⸗ und geiſtesſchwach und hat bereits 5 Jahre im Zuchthaus zugebracht. Seine Diebſtähle waren ſehr mannigfaltig: er ſtahl Wurſtwaren, Hemden, Uhren, Bruſtbeutel von Landſturmleuten während des Krie⸗ ges, plünderte in der Inflationszeit Eiſenbahnwagen mit Kartoffeln, verſchob ſie und ſtahl auch Blumen in Friedhöfen. Er iſt vollkommen degeneriert und wurde auch nach dem neuen Erbgeſunoͤheitsgeſetz ſteriliſiert, aber zu ſpät, denn er hat nach ſeinen An⸗ gaben bereits eine Braut mit einem Kind. Er gibt ſeine Straftaten zu und bietet in ſeinem Schlußwort Polizeiauſſicht als Erſatz für die Sicherungsverwah⸗ rung an. 555 Fapan— in Heidelberg Der Mann, der Kiautſchau's Wälder ſchuf Am Heidelberger Panoramaweg, dem Schloß⸗ Wolfsbrunnenweg, gegenüber von Stift Neuburg, liegt ein Anweſen, das die Aufmerkſamkeit der Spa⸗ ziergänger in beſonderem Maße auf ſich lenkt. Ein Garten mit einer Fülle ſeltener Blumen umrahmt das Haus, eine Farbenſymphonie ungewöhn⸗ licher Art entzückt den Beſchauer und zwiſchen Bäu⸗ men verſteckt liegt ein Gartenhäuschen, das aber mehr iſt als ein Zierat: es iſt ein original japani⸗ ſches Wohnhaus, mit dünnwandigen hölzernen Schiebetüren und einem Strohdach. Von einem japa⸗ niſchen Gärtner errichtet, der vorübergehend dieſen Garten betreute. Wir ſind im japaniſchen Garten des Gärtners A. Unger, deſſen Lebenswerk mit der Entwicklungsgeſchichte von Kiautſchau eng ver⸗ bunden iſt. Sein Wohnhaus birgt eine Fülle von Erinnerungen an die Zeit ſeines Aufenthaltes in Japan im letzten Jahrzehnt dͤes vergangenen Jahr⸗ hunderts. Aber 0 wie kam er nach Kiautſchau? Unger wurde mit 23 Jahren von einer Erfurter Samenfirma nach Nokohama geſchickt und grün⸗ dete hier eine Landesprodukten⸗ und Forſtfirma. Im Jahre 1899 wurde er von deutſcher Seite um ſeinen · Rat über die Aufforſtung von Kiautſchau ange⸗ gangen und er zögerte nicht, ſeine Fachkenntniſſe zur Verfügung zu ſtellen. Unger empfahl die Anpflanzung von Kiefern, die auch in Japan in ähnlichen Lagen und gleich ungün⸗ ſtigen Wachstumsbedingungen ſich gut entwickelten. Im Jahre 1899 wurde die erſte Sendung von 1 Mil⸗ lion junger, zweijähriger Sämlinge nach Tſingtau geſchickt. Im Frühjahr des folgenden Jahres reiſte Unger ſelbſt nach dem deutſchen Pachtgebiet, um ſich hier von den Schwierigkeiten der Anpflanzung zu überzeugen und Ratſchläge zur Ueberwindung zu geben. Die Berge von Kiautſchau waren bis auf kleine Flächen von jedem Baumwuchs entblößt, denn die Chineſen kümmerten ſich nicht um forſt⸗ und holz⸗ wirtſchaftliche Grundſätze, die holten ſich ihr Holz, wie ſie es gerade brauchten. Auf den kahlen Berg⸗ rücken war die dünne Humusſchicht jedem Regen⸗ wetter ſchutzlos preisgegeben; die Sturzbäche ſchwemmten ſie erbarmungslos mit ſich fort und riſſen tiefe Schluchten in die Berge. Die Humus⸗ ſchicht mußte alſo zunächſt gegen das Abſchwemmen geſchützt werden. Man errichtete große Wälle und verſah die Pflanzenlöcher mit Eindämmungen. Außerdem wurden ſtrenge Forſtgeſetze erlaſſen und den Chineſen verboten, mit ihren ſcharfen Bambus⸗ rechen die kärgliche Grasnarbe wegzukratzen. Jetzt erſt konnte mit Ausſicht auf Dauererfolg die eigentliche Aufforſtung der Kiautſchauer Berge begonnen werden, deren Grundfläche etwa der vierfachen Ausödehnung des Heidelberger Stadt⸗ waldes entſpricht. Millionen von Kieferſämlingen, große Mengen Eichen und Erlen und andere Forſt⸗ pflanzen wurden von Unger aus Japan geliefert und in Kiautſchau von der deutſchen Forſtverwaltung unter den Gouverneuren Jäſchke und v. Tru p⸗ pel angepflanzt. Neben Hieſen ausgeſprochenen Waloͤbäumen wur⸗ den auch Akazien angepflanzt, die vorzüglich geoͤiehen und auch längs der Eiſenbahndämme Verwendung fanden. Hierbei ſcheint man ſich etwas zu weit vor⸗ gewagt und nicht mit den Ausdehnungstendenzen einer Akazienwurzel gerechnet zu haben, denn, wie Rückkehrer aus Kiautſchau erzählten, wurden ge⸗ legentlich Eiſenbahnſchwellen von dieſen Wurzeln aus dem Boden gehoben. Auch in der Stadt Tſingtau wurden in jenen Jahren Alleebäume gepflanzt. und hier lieferte Unger die berühmten japaniſchen Zierkirſchenbäume, die ſich prächtig entwickelten. Auch der Anbau von Obſtbäumen wurde berückſichtigt und die Chineſen über deren Anbau und Pflege unterrichtet. 1908 kehrte Unger nach Europa zurück und ſiedelte ſich in Heidelberg am Wolfsbrunnenweg an. Er denkt mit Stolz an jene Zeit zurück, als er mithalf. Kiautſchaus Berge aufzuforſten und freute ſich über die Berichte von Rückkehrern aus Tſingtau, die ihm von den Wäldern um Tſingtau erzählten, an deren Entſtehung er mitgeholfen hat. iw. AUS NAHUNO FEERN Es wird die Sicherungsverwahrung für ihn aus⸗ geſprochen und bei der Verkündung bekommt er einen Wutanfall und beſchimpft das Gericht in der übelſten Art und Weiſe. Er erhält oͤrei Tage Haft wegen Ungebühr und wird abgeführt. * Gefälſchte Beſtellſcheine Ein jugendlicher Hilfsarbeiter, der wegen Be⸗ trugs ſchon vorbeſtraft iſt, hatte für einen Leſezirkel einige Abonnenten geworben und um ſeinen Provi⸗ ſionsſatz aufzubeſſern, drei Beſtellſcheine gefälſcht. Die Perſonen, deren Namen er auf die Scheine ſchrieb, hatten keinerlei Beſtellung aufgegeben, aber der junge Mann leugnete die Fälſchung bis zur Hauptverhandlung. Hier bedurfte es der ſehr ein⸗ dringlichen Mahnung des Vorſitzenden, um den An⸗ geklagten zu bewegen, endlich einzugeſtehen, was durch die Zeugen unſchwer nachzuweiſen war, daß er die Namen gefälſcht hatte. Er will in Not ge⸗ handelt haben, aber es fällt ſtraferſchwerend ins Gewicht, daß er dieſe Fälſchung beging, nachdem er gerade einen Tag vorher wegen Betrugs zu einer Gefängnisſtrafe verurteilt worden war. Diesmal bekam er ſechs Monate Gefängnis. Er iſt vernünf⸗ tig genug, die Strafe ſofort anzunehmen. 0 Teuere Weiden— teuerer Ulk Drei Männer aus Ketſch ſitzen auf der An⸗ klagebank, zwei Brüder und ein Verwandter. Sie wurden angezeigt, einem anderen Ketſcher Einwoh⸗ ner nächtlicherweiſe ſechs Buſchel guter Weiden geſtohlen zu haben. Anfänglich gaben ſie den Dieb⸗ ſtahl auch zu, dann aber behaupteten ſie, ſie hätten dem anderen die Weiden nur geſtohlen, um ihn zu ärgern. Sie ſind alle drei ſchon vorbeſtraft, zumeiſt wegen Diebſtahls und da wiegen ſolche nachträgliche Angaben nicht allzu ſchwer. Sie bleiben auch bei der Hauptverhandlung zunächſt dabei, nur einen Ulk gemacht zu haben und der eine wendet ein: Herr Richter, wenn ich die Abſicht gehabt hätte, zu ſtehlen, hätt' ich ganz andere Sachen mitgenommen, als die Weiden. Da waren fünf Schinken da⸗ gehängt...“ Die Schinken ließen ſie alſo hängen, die Weiden nahmen ſie mit. Das Urteil lautet auf 10 Monate Gefängnis für den E.., der wegen Diebſtahls mehrfach vorbe⸗ ſtraft iſt, auf fünf Monate für J. W. und auf dͤrei Monate für A. W. Teuere Weiden und ein teuer bezahlter„Ult“. Was hören wir? Dienstag, 22. Mai Reichsſender Stuttgart .55: Frühkonzert(Schallpl.).— 16.10: Zither und Zieh⸗ harmonika(Schallpl.).— 11.05: Luſtiges aus allerlei Hand⸗ werk.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.20: Inſtrumental⸗ Soli(Schallpl.).— 14.00: Lucia di Lammermoor von Doni⸗ zetti(Schallpl.).— 14.30: Orgelmuſik.— 14.50: Blumen⸗ ſtunde.— 15.15: Paul Richter ein Siebenbürger Komponiſt. — 16.00: Nachmittagskonzert.— 17.30: Unbekonnte Schu⸗ mann⸗Lieder.— 17.50: J. v. Liebig. Ein deutſches Erſinder⸗ ſchickſal.— 18.20: Die gegenwärtige Rechtslage(Reichs⸗ juſtizkommiſſar Dr. Frank).— 18.35: Schallplatten.— 18.45: Stop! Heiterer Autoabend.— 20.15: Reichsſen⸗ dung aus Leipzig. Stunde der Nation. Die Söhne Joh Seb. Bachs.— 21.00: Fliegeralarm. Kurzhörſpiel.— 21.20: Unterhaltungskonzert.— 22.00: Deutſches Volks⸗ liederſpiel.— 23.00: Hiſtoriſches Konzert, Paris 1785.— 24.00: Nachtmuſik. Reichsſender Frankſurt 10.45- Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus.— 14.40: Stunde der Frou.— 15.50: Wirtſchaftsbericht.— 17.30: In Wald und Feld.— 17.45: Lieder.— 18.00: Wir trinken noch'ne Flaſche Wein.— 19.00: Der Rodenſteiner. Hörſpiel. Reichsſender Köln .05: Schallplatten.—.00: Schallplatten.— 10.10: Schulſunk.— 10.90: Wir und die Welt.— 12.00: Mittags⸗ kenzert.— 14.00: Szenen aus„Boheme“ von Pueeini 6 pl.).— 15.15: Was verſteht man unter Sperrmark? — 153.45: Für die Frau.— 10.00: Nachmittagskonzert.— 17.00: Ungedruckte Dichter.— 17.20: Veſperkongert.— 17.45: Fortſchritte in Technik und Wiſſenſchaft.— 18.002 Jugend muſiziert.— 19.00: Abendmuſik.— 21.25: Män⸗ nergeſang.—.20: Nachtmuſik. Reichsſender München .48: Schallplatten.—.25: Kammerquariett.—.nr Stunde der Hausfrau.— 12.00: Schallplatten.— 13.25: Muſikaliſches Kaleidoſkop.— 14.20: Konzertſtunde.— 14.50: Stunde der Frau.— 15.30: Spielkarten.— 16.00: Veſper⸗ konzert.— 17.30: Schichtwechſel der Nat'on.— 17.50: Lie⸗ der.— 18.10: Junge Generation.— 18.30: Künſtlerporträt. R. Bockelmann.— 19.00: Unterhaltungskonzert.— 21.00: Arbeitsbilder aus Bayern.— 21.40: Liederſtunde.— 22.25: Bericht von der Himalcya⸗Expeoitton.— 23.00: Kammer⸗ muſikſtunde. Deutſchlandſender .20: Feühkonzert.— 10.10: Das deutſche Volksl'ed (Schallpl.).— 11.45: Klaiermuſik der Romantik.— 12.10⸗ Schallplatten.— 15.15: Für die Mutter.— 15.30: Mutter und Kind.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 17.030: Jugend⸗ ſportſtunde.— 17.20: Bücherſtunde.— 17.35: Wunſchkonzert (Schallpl.).— 18.35: Politiſche Zeitungsſchau.— 19.00: Im Maien. Volksliederſpiel.— 21.00: Orcheſterkonzert. — 23.00: Nachtkonzert. Wien 19.15: Tänze von geſtern und heute.— 20.15: Kunterbunt. — 22.25: Prohaska: Streichquartett. Dienstag, 22. Mai Roſengarten:„Zähmung der Widerſpenſtigen“, Luſtſpfel von Shakeſpeare, Miete 6, 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 14.80 Uhr Speyer— Germersheim und zurück. Autobusſonderfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Heidelberg Neckargemünd— Neckarſteinach— Hirſchhorn— Ulfen⸗ bachtal— Waloͤmichelbach— Siedelsbrunn— Gorxheimer Tal— Weinheim— Mannheim. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Buntes Programm mit Gaſtſpiel Winſtons. Pfalzban⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. Tanz: Palaſthotel Mannheimer Hof. Kafſee Vaterland: Konzert und Tanz. Lichtſpiele: Univerſum:„Die Töchter ihrer Excellenz“. — Alhambra:„Der Meiſterboxer“.— Roxy': „Eliſabeth und der Narr“.— Schauburg:„Die ver⸗ tauſchte Braut“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Sonderausſtellung„Kaiſerdome Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis K. Städtiſche Kunſthalle: Ausſtellungen„Mannheimer Archi⸗ tekten“ und„Meiſterbrieſe und Ehrenurkunden“. Ge⸗ öffnet von 11 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Mannheimer Kunſtverein L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Muſikbücherei I. 2, 9: Geöffnet von 11 bis 13 und von 16 bis 19 Uhr. In modischer Vollendung prãsentiert sich stets die Herrenkleidung von uns! Mit unseren Anzü⸗ gen und Mäntein geben wir erneute Beweise uaserer Leistungs⸗ fäbigteit! Herren-Anzüge 35.— 48.—- 35.- 62.—- 69.— Herrer-Mäntel 28.— 28.— 45.- 38.— 65.— eee ee Manngeim 0 5, 4, Gegr. 1890 C Roman von Carola v. Crailsheim 42 „Ich ſah dich lange nicht, Andri—!“ Charlott redete und lachte.„Warum kamſt du auch nie zu uns?“ Wie blond ſie iſt, dachte Andri und konnte es nicht verhindern, daß ihre und Hein⸗ richs Augen ſich ernſt und lange trafen. Charlott, noch fülliger geworden, elegant wie im⸗ mer, das beruhigende Phlegma körperlicher Trägheit ausſtrömend, brach in Entzückungsrufen aus:„Nein, wie ſchön und vornehm es hier iſt, Andril“ Andri geleitete ſchweigend ihre Gäſte in ihre Zim⸗ mer. Charlotts Augen ſind alſo wieder verhältnis⸗ mäßig geſund, dachte ſie, ſich einer Mitteilung aus Heinrichs letztem Brief erinnernd. Lennart lief begeiſtert durch ſein Zimmer, das zwiſchen denen der Eltern und dem ſeines Fräuleins lag, ſpielte mit den roten Aepfeln, die Andri ihm aufgeſchichtet, Fangball und erkundigte ſich aufgeregt, ob er hier barfuß gehen dürfe? „Nicht wahr, Andri, du erlaubſt es doch?“ fragte er wichtig und beteuerte, er werde nie, nie Tante zu ihr ſagen, ſondern nur Andri.„Sag, iſt das ſchlimm, Andri?“ „Nein, durchaus nicht,“ lachte ſie zurück. Sie war ſo froh, daß ihre ſchwarzen Kleider ihn nicht erſchreck⸗ ten, daß er ſo zutraulich war... Und ſie konnte ſich des Gedankens nicht erwehren, wie gut Charlott es doch hatte, einen ſo friſchen Fungen zu beſietzen. Alles ließ ſich gut an. Walrams gewöhnten ſich nach kürzeſter Zeit auf der Faſanerie ein. Und wieder eine Weile war es faſt, als ſeien ſie immer hier geweſen. Heinrich ſaß viel oben auf ſeinem Zimmer und ſchrieb an ſeiner neuen wiſſenſchaft⸗ lichen Arbeit. Das nette ſaubere Fräulein zog mit Lennart ſchon in aller Frühe in den Park, wo Andri einen Sandhaufen zum Spielen hatte aufwer⸗ fen laſſen. Und Charlott und Andri ſaßen im Garten und plauderten wie einſt von der Jugend, dem Großvater, dem Sack mit Talern, dem Pony, kurz und gut eben von Arla und den Sommern der Kindheit.„Weißt du noch?“ ſagten ſie zu einander und lächelten und konnten ſtundenlang bei dem gleichen Thema bleiben. Geſellte ſich Heinrich zu ihnen, ſo wechſelten ſie das Thema, ſprachen von den Begebenheiten des Tages, der Zeitung, von irgendwelchen Dingen, die ihnen gerade in den Sinn kamen. Heinrich hatte und ſie alle mit ihm, vom Alltag, vom Gleich⸗ maß. Der Herbſt war ungewöhnlich mild und ſonnig. Und ſo hell, daß die Landſchaft ſich vor Andris Augen zu weiten ſchien. Sie hörte Charlotts Ge⸗ plauder zu, dachte: wir waren zuſammen jung. Du biſt und bleibſt ein Teil der Kinoͤheit für mich. Wie immer du dich auch inzwiſchen gewandelt haſt. Wie immer ſich heute unſere Wege, unſere Anſchauungen, unſere Einſichten voneinander entfernt haben mögen. Manchmal empfand Andri Charlotts Egoismus dankbar. So, wenn ſie kaum je Fragen nach Wilhelm Ernſt tat, nach dem, was geweſen. Sie konſtatierte in ihrer weltlich beurteilenden Art:„Du haſt eine ausgezeichnete Partie gemacht, Andril“ oder„Wie an⸗ genehm, daß die Faſanerie dir allein gehört, daß du ſie nicht mit dem Sohn teilen mußt!“ Ausrufe, zu denen Andri ſchwieg. Mehr ſagte ſie nicht zu Andris Lage. Es gab ja ſoviel von der eigenen zu reden. Von Zuhaus, vom Sanatorium, von Lennart, von Heinrich. Von den vielen Augenärzten, die ſie im Laufe der Jahre kennengelernt, und von denen ein paar ſehr reizend geweſen waren. Eharlottes Reden langweilten ſie keineswegs. Sie ſchwangen ja oft um Heinrich, beleuchteten das Dun⸗ kel, in dem ſein Leben gegangen, ſeit Andri es nicht mehr aus der Nähe geſehen, erzählten von dem Maß der Arbeit, das er täglich Jahr für Jahr bewältigte, von der Liebe zu ſeinen Kranken, von Erſolgen, die erzielt und die über das Sanatortum hinaus Auf⸗ ſehen erregt hatten. Klangen erſt ſtolz, dann klagend, auch das genau wie einſt. „Siehſt du, Andri, das alles iſt ſchön, ja gewiß. Aber ſchließlich, was habe ich davon? Nichts, ſogar weniger als nichts. Er hat nie Zeit für mich. Iſt immer unterwegs. Ich haſſe das Sanatorium, das ihm immer ruft, früh, wenn ich noch ſchlafe, und abends, wenn er kaum heimgekommen iſt. Ich haſſe dieſe ewigen ſchrecklichen Kongreſſe, dieſe Bücher, die er ſchreibt, die Privatkranken in aller Welt, die das Recht haben, ihn immer wieder kommen zu laſſen, ihn herbeizutelephonieren, wie man nach Roſen oder Kaviar drahtet, dieſes ganze Leben ſteter raſender Arbeit, dieſes Abgehetzte ohne Ende, dieſes telephon⸗ durchſchrillte, von Menſchen überanſpruchte Daſein, 10 dem er immer ſchweigſamer wird, immer verſchloſ⸗ ſener Sie hielt inne. Ihre glanzloſen Augen ruhten 8 deren Gebanken nicht nach Ausdruck ſuchten. „Wenn ich wieder auf die Welt komme, heirate ich einen Gutsherrn wie du,“ fuhr Charlott gereizt fort, „einen, von dem ich auch etwas habe—“ Anört wurde, wenn möglich, noch ſchweigſamer. Doch da kam der kleine Lennart gelaufen, einen Taubenvogel, den er eben gefangen, in der braunen, nicht ſehr ſauberen Hand. Doch was kümmerte Charlott ein Taubenvogel. 7 thn fliegen, mein Junge“ ſagte ſie gleich⸗ gültig. Sie riß das Kind an ſich, hätſchelte es, als ſei es eine Puppe. Rief unter Küſſen:„Ach, du, du wirſt mir nicht Arzt— bu nicht. Hörſt du?“ Und hatte plötzlich Tränen in den Augen, die Anbri ſo irritieren, daß ſie aufſtand und Mutter und Kind allein ließ. * An eben jenem Tage ſprachen Andri und Heinrich ſich zum erſten Male allein. Sie war an der offenen Tür des Gartenhauſes vorbeigegaugen, in dem er arbeitete, und er hatte ſie angerufen und ſie gebeten, ſich ein wenig zu ihm zu ſetzen. Indem ſie ſeinem Wunſch folgte, lächelte ſie un⸗ merklich vor ſich hin, über ſich ſelbſt und ihr Ahnungs⸗ vermögen, das dieſen Ort, dieſe winzige Stube von jeher mit ihm in Verbindung gebracht hatte. Zaghaft, mit gleichſam ſich ſelbſt überwindender Scheu, begann er von dem Verſtorbenen zu ſprechen, deſſen Namen Andri trug. Von den Jahren ihrer Ehe, dem Verluſt ihres Kindes. Sie empfand ſo⸗ gleich, daß er dieſes ihr Erleben nicht zum erſten Male vor ſich hinſtellte. Und ſo ſehr ſie bemüht war, ſich zu verbergen, ſich und ihre große Dankbarkeit, ſo wurde es ihr doch ſchwer genug, dieſe Haltung vor Heinrich zu bewahren. Sie ſah an ihm vorüber und hinein in das grüngoldene Gewoge der offenen Tür, in das Tanzen der Blätterſchatten und das Gleiten der Sonnenſtrahlen in dieſe huſchende, wehende Be⸗ wegung hinein, und ihr war, als höbe Heinrich alles, was ſchwer war, von ſeiner eigentlichen Baſis weg, empor in ein Lied, in deſſen ſtiller Melodie Unruhe und Leid ſich auflöſten. Wie lange ſie ſo nebeneinander ſaßen, Andri wußte es nicht. Sie wandte nicht den Blick vom lichten Tür⸗ ausſchnitt. Träumeriſch hingegeben, lauſchte ſie dem Lied ihres Lebens, das nicht Pans Flöte, nicht der eigenen Betrachtung entquoll. War dies wirklich Heinrichs Stimme, die es ſchuf? Unb neben ihr erwachte eine zweite Stimme. Die Wilhelm Ernſts. Sie ſprach von Rembrandt. Und ſagte ungefähr:„Rembrandt ſetzt das Licht auf eine Ofenkachel, ein Schmuckſtück, eine Hand, auf irgend⸗ ein Ding. Und wo dies Licht glänzt, verlieren ſich jenes Dinges Konturen, öffnen ſich, greifen über ſi binaus. Alſo geſchieht unnennbare Verwand⸗ lung—— Anbri Dennſtedt erhob ſich endlich, auch jetzt ſah ſie Heinrich nicht an. Sie ſchritt in das helle Herſt⸗ licht hinein, das glitzert wie Seide. Etwas unwahr⸗ ſcheinlich Schönes war ihr geſchehen. Etwas Namen⸗ loſes, nicht in Worte Faſſendes. Fortſetzung folgt. Morgen· Ausgabe 9 8 Mai 1934 7 8 cle 145. Jahrgang/ Nr. 226 Süodeutſcher Fußballſieg an Pfingſten Weſideutſchland in Saarbrücken mit:0(:0) geſchlagen— Süoddeutſchland beſſer— Guter Beſuch Es war am Pfingſtſonntag eine eindrucksvolle Kund⸗ gebung der Saarbrücker Sportbewegung auf dem„Kie⸗ ſelhumes“, der herrlich gelegenen Platzanlage des SC „Saar“ 05. Der leichtathletiſche Klubkampf zwiſchen dem DScC Saarbrücken und dem VfB Aachen, ein Aufmarſch aktiver Sportler ſowie die Begrüßung durch den bekannten Saarländer Sportführer Max Hempel leiteten den über⸗ raſchend zuſtandegekommenen Fußballkampf Süd gegen Weſt ein. Es konnten allerdings nicht die beſten Vertre⸗ tungen aufgeboten werden und beſonders der Weſten hatte verſchiedene Schwierigkeiten zu überwinden, bis er ſeine Mannſchaft beiſammen hatte, die denn auch eine Anzahl unbekannter Namen enthielt. Der badiſche Gauſportwart Pleſch⸗Karlsruhe der ſüddeutſchen Elf hatte die rechte Sturmſeite erſetzen müſſen, was allerdings mit Erfolg gelang. Das Spiel brachte— erwartetermaßen, angeſichts der vorgeſchrittenen Jahreszeit und der geradezu zementharten, ſtaubbildenden Spielfläche— zwar keinen ſonderlich hoch⸗ ſtehenden Sport, doch immerhin ein ſpannendes und wech⸗ ſelvolles Auf und Ab, das die Südoeutſchen in techniſcher Ueberlegenheit etwas ſtärker beherrſchten als die Rhein⸗ länder, ſo daß das Ergebnis ungefähr dem Spielverlauf entſpricht. Bei etwas weniger Schußunvermögen wäre in⸗ deſſen auch das Ehrentor für den Weſten verdient geweſen, allein ſchon wegen der gut gefallenden Außenſtürmertätig⸗ keit der Gebrüder Elbern aus Beuel. Aber im Ausnutzen — 5 war der Innenſturm auffallend ſchwach. Indeſſen, es war nicht die Schußſchwäche allein, die einen weſtdeutſchen Erfolg verhinderte. In weit ſtärkerem Maße war daran die ausgezeichnete Abwehrarbeit der Süd⸗ deutſchen ſchuld. Der Freiburger Müller zeigte ſich einmal mehr als ein außergewöhnlich befähigter Könner ſeines Fachs, der wachſam, entſchloſſen und einſatzbereit ſei⸗ nen Torraum beherrſchte. Er hatte zudem zwei Verteidiger vor ſich, mit denen er ſich von Anfang an gut verſtand(und dieſe mit ihm!). Neben dem ſtartſchnellen und trickreichen Schmoll ſtand in dem Kaiſerlauterner Conrad der beſter Spieler des Feldes, der in jeder Beziehung eine prächtige Leiſtung bot. Gutes Stellungsſpiel, raum⸗ greifender Abſchlag, wirkſames Kopfſpiel, Wucht und Ein⸗ ſatzwillen ſind jetzt ſchon bei dem erſt 19jährigen Verteidiger in außerordentlichem Maße vorhanden und er wird höchſt⸗ wahrſcheinlich ſeinen Weg nach oben machen. Die Läufer⸗ reihe des Südens hatte in Kamenzin ihre wirkſamſte Kraft; er beherrſchte das Mittelfeld und brachte mit langen Vorlagen ein äußerſt wertvolles Aufbauſpiel zuſtande. Kiefer und der Offenbacher Abt waren ſeine eifrigen und erfolgreichen Nebenleute, die den weſtlichen Angriffen ſtarken Widerſtand boten. Der ſüddeutſche Angriff bot keine geſchloſſene Leiſtung, weil der ſchmächtige Mittelſtürmer Grebe⸗Offenbach bei allem techniſchen Können gegen das harte Spiel der gegneri⸗ ſchen Abwehr ſich nicht öurchzuſetzen vermochte und weil der Feuerbacher Halblinke Förſchler zu ſehr am Ball klebte und ſich immer wieder feſtlief. Weſentlich beſſer ſpielte der Linksaußen Fath, obwohl er durch eine lange Bahnfahrt von Magdeburg(wo Wormatia Worms am Pfingſtſamstag gegen Fortuna:0 gewonnen hattel) ſichtlich ermüdet war. Der erfolgreichſte Teil des Sturms aber war der Neckarauer rechte Flügel Wenzelburger⸗Heſſenauer, der eine Reihe gefährlicher Angriffe durchführte. Vor allem Wenzelburger zeigte ſich von der beſten Seite, weil er nicht nur wirkungsvoll aufbaute, ſondern auch durch zwei un⸗ haltbare Prachtſchüſſe aus 20 Meter Torentfer⸗ nung für den eindrucksvollen Sieg ſorgte. Das dritte Tor erzielte Grebe nach einem Mißverſtändnis zwiſchen Tor⸗ wächter und Verteidiger. Die weſtdeutſche Elf, von Seppl Herberger betreut, hatte oͤas„W“ nicht nur auf der Bruſt, ſondern ſie ſpielte es auch, und man konnte auf der Tribüne in Saarbrücken hören, daß die Nerzſche Abwehrtaktik nicht nur dort das Geſprächsthema bildet, wo Derby⸗ County⸗Spiele ſtattfanden. Der weſtdeutſche Mittelläufer verließ jedenfalls keinen Augenblick Grebe, was in dieſem als Verantwortlicher und Begleiter Falle angeſichts des für den Weſten verlorenen Spiel⸗ ſtandes nicht gerade ſehr zweckmäßig anmutete. Die Arbeit der mit Abwehrpflichten überlaſteten Außenläufer reichte nicht aus, um den fehlenden Aufbau des Mittelläukers auszugleichen. In dieſer Hinſicht konnte auch von den Verbindern nur das junge Benrather Talent Lenzki einigermaßen befriedigen, während der ſonſt Mittelläufer ſpielende Kölner Euler auf halblinks nicht einmal im Aufbau genügte. Der Mittelſtürmer zeigte ſich im genauen Torſchuß beſonders ſchwach. In der Läuferreihe gefielen ſowohl der Mittelläufer Stephan, Eſſen, der im Ab⸗ ſchlag die Verteidiger übertraf, als auch rechts der bekannte Beurather Hoffmann. Die Verteidigung tat ihr mög⸗ lichſtes, um die zahlreichen ſüddeutſchen Angriffe abzuſtop⸗ pen, ohne dabei beſonderes Format zu erreichen. Selbſt der Torwächter Buchloh⸗Speldorf, der ſchon mehrfach den Nationaldreß trug, zeigte ſich wiederholt unſicher und nicht in Glanzform. Zu bemängeln war die Härte, mit der einzelne Spieler des Weſtens ihre Schwächen auszugleichen ſuchten und die dem Zweck der Veranſtaltung Gonz beſonders gilt dies für den ſchon häufig repräſentativ ver⸗ wendeten Spieler Euler, der gegen Kamenzin und Müller Unſportlichkeiten verübte, die nur durch die„Härte im Nehmen“ ſeitens der Betroffenen keine ernſten Folgen nach ſich zogen(was bei Kamenzin nicht einmal ſicher iſtl). Es wurde auf weſtdeutſcher Seite oft mit vorgeſtreckter Sohle gefährlich angegriſſen. Der als ehemaliger Mittelläufer des FVS beſtens bekannte Zeimett, der Aeltere, war dieſer Spielweiſe gegenüber als Schiedsrichter zu groß⸗ zügig, während er regeltechniſch ſehr gut leitete. 3000 Zu⸗ ſchauer wohnten dem Spiel bei. Es ſpielten: Für Süddeutſchland: Müller⸗Freiburger FC; Con vad⸗ Kaiſerslautern, Schmoll⸗Vfht Mannheim; Abt⸗Ofſenbacher Kickers, Kamenzin⸗VfkR Mannheim, Kiefer⸗S8 Waldhof; Heſſenauer, Wenzelburger(beide Viſe Neckarau), Grebe⸗ Offenbacher Kickers, Förſchler⸗Feuerbach, Fath⸗Wormatia orms. Für Weſtdeutſchland: Buchloh⸗Speldorf; Caſper⸗Krefeld, Gipka⸗Oberhauſen; Hoffmann⸗Benrath, Stephan⸗Schwarz⸗ Weiß Eſſen, Ibold⸗Duisburg 99; Elbern 1⸗Beuel, Lenzki⸗ Benrath, Haußmann⸗Speldorf, Euler⸗Viktoria Elbern 2Beuel. * Köln, Geſellſchaftsſpiele Eintracht Frankfurt— Boruſſia Fulda(Sa.):1; Stutt⸗ garter SC* Vi Mühlburg(So.):1; Vſ Neckavau— S Wiesbaden(Mo.):1. Aufſtiegsſpiele: Unterbaden:(2. FC 08 Mannheim 0 21. egen FV 09 Weinheim(Mo.) 0: Badern; Polizei München— LpBg Weiden(Mo.):2. Süddeutſche Vereine auf Reiſen Samstag: Union Hamborn— Bayern München 11; SC Erfurt— FSW Frankfurt:1; Fortuna Magdeburg— Wormatia Worms 0ꝛ8.— Sountag: Sülz 07— Bayern München:1; TV Eims⸗ büttel— Sportfreunde Saarbrücken:0; Hamburger SV gegen Bor. Neunkirchen⸗FV Saarbrücken:5; Bottrop— C Pforzheim 573. Montag: Hamburger SV— 1. FC Nürnberg:8. Ausland Kantonalelf Solothurn— Freiburger FC(So.) 925. Entſcheidung um den Auftieg zur Gaulig a 08 Mannheim verliert auf eigenem Platz:1 und iſt Meiſter von Anterbaden Mannheim 08— FV Weinheim 01(:0) In der breiten Oeffentlichkeit waren die hinter uns liegenden Kämpfe der Bezirksklaſſe Unterbaden⸗ Weſt vor dem wechſelvollen, ungemein feſſelnden Ringen in der Gauliga und in der Gruppe in den Hintergrund getreten, ſo daß eigentlich erſt heute ſo recht die Leiſtung der Lindenhöfer zum Bewußtſein kommt. Man darf nicht vergeſſen, daß im Bereich der 2. Klaſſe Gegner wie Viern⸗ heim, Sandhofen, Friedrichsfeld, Altrip uſw. ſtanden; daß Friedrichsfeld lange Zeit in einer ſolch geſicherten Poſition die Spitze beherrſchte, daß es faſt ausſichtslos ſchien, gegen ſolche Verhältniſſe anzurennen. Daß 08 nun doch in zähe⸗ ſtem Verfolg das Ziel erreichte, zeugt gleichermaßen von dem unbeugſamen Kampfgeiſt der Mannſchaft, wie von ihrem rein ſpieleriſchen Können. Mit dem vorſonntägigen Sieg über den Abteilungs⸗ führer Oſt⸗Nordbaden hatten die Mannheimer be⸗ reits das Tor zur Meiſterſchaft aufgeſtoßen; ſich bei dem Spiel hinter dem alten Gaswerk nur darum, endgültig dieſen Erfolg zu feſtigen und ſo mit den Meiſtern Mittelbaden und Südbaden in die Entſcheidung um den Aufſtieg zu treten. 88 In einem wenig überzeugenden, harten Kampf konnten die Mannheimer dieſes Ziel erreichen; ſchließlich auch ver⸗ dient nach der überwiegenden Feldbeherrſchung in der zweiten Hälfte. Vor rund 1500 Zuſchauern ſetzt das Spiel unter merk⸗ barer Nervoſität von 08 ein. Weinheim hat den Vorteil der Rückenſonne, aber die Mannſchaft zeigt auch größere Ruhe und Zielbewußtſein. Die Angriffe überwiegen von dieſer Seite. Dubronner ſchlägt dicht am Netz entſcheidend ob. Ein ſcharfer Flankenwechſel Wein⸗Vollmer führt zu ſcharfem Schuß des letzteren; der Ball geht knapp aus. Mit weiten Abſchlägen legt Schneider im Tor ſeine Bälle direkt in den Sturm, ſo die Läufer entlaſtend. Langſam kommt aber auch 08 mehr und mehr ins Spiel, doch fehlt dem Sturm der herzhaft gewagte, aber auch ſichere Schuß. Mäller plactert in guter Stellung das Leder direkt auf Weinheims Hüter, Zwei Ecken für 08 zeigen das Aufkommen der Mannheimer, doch die Tordeckung der Gäſte arbeitet gut. So wechſeln die Angriffe ohne eigentliche Spannungsmomente, bis kurz vor der Pauſe der ſonſt wenig zeigende Seiberling(W. Sturm⸗ mitte) durchſtößt und einen ganz gefährlichen Schuß an die Latte ſchießt. Die Serie der Nachſchüſſe beendet der Pauſen⸗ pfiff. Nach Seitenwechſel ſetzt Weinheim ſofort lebhaft ein; die Lage wird für 08 brenzlich und ſchließlich jagt Seiberling aus einem Gedränge das Leder in die rechte Ecke, 011. Fußball an Pfingſten ViL Neckarau gegen Sp. V. Wiesbaden:1(:0) Die mit einheimiſchen fußballſportlichen Ereigniſſen nicht gerade reichlich bedachten Pfingſten brachten uns ein Spiel zweier Vereine, welche in der Meiſterſchaftstabelle alles andere als glänzend placiert waren. Aber während es den Neckarauern gelang, noch in letzter Minute der Ab⸗ ſtiegsgefahr zu entrinnen, mußte ſein Gegner in den ſauren Apfel beißen. Beide Mannſchaften hatten für das Rückſpiel(das erſte Spiel ging unentſchieden aus), Erſatz einſtellen müſſen. Bei den Gäſten fehlten Kutterer und Schulmeyer, und Neckarau erſchien ohne ihre Spieler Größle, Dieringer, für den Lankel ſpielte, und ohne Möhler. Trotzdem ſahen wir einen netten und fair durchgeführten Kampf, in dem Neckarau in der erſten Halbzeit ſeinem Gegner etwas überlegen war, was ſich ſowohl im Eckenverhältnis als auch im Torergebnis ausdrückte. Nach der Pauſe aber waren beide gleichwertig, und wäre der Innenſturm der Gäſte nicht zu haſtig geweſen, hätte es wahrſcheinlich zum Ausgleich gelangt. Das Führungstor fiel in der 25. Minute durch Benner, der über den herausgelaufenen Torwächter hinweg ein⸗ ſchießen konnte. Schon nach kaum 15 Minuten erhöhte Klamm auf Nummer 2 und dabei blieb es bis zur Pauſe. Nach dem Wechſel dauerte es volle 30 Minuten, bis es den tapfer ringenden Wiesbadenern gelang, aus einem Gedränge heraus den Ball ins Neckarauer Tor zu lenken. Neckaraus Anſtrengungen, den alten Stand wiederherzuſtel⸗ len, waren jedoch dank der ausgezeichneten Verteidigung der Gäſte erfolglos, und mit dem knappen Ergebnis von 271 trennten ſich die Gegner. Der Schiedsrichter Wunder⸗ Viernheim leitete den fairen Kampf zur allgemeinen Zu⸗ friedenheit. Union Hamborn— Bayern München:1 Die Münchener Bayern gaſtierten am Pfingſtſamstag in Hamborn, wo die in der Bezirksklaſſe ſpielende Union der Gegner war. Bayern München fand in den Hambornern einen ſchwereren Gegner, als erwartet, wenn auch eine deutliche techniſche Ueberlegenheit der Süodeutſchen nicht zu verkennen war. Das Spiel war völlig offen. Vor der Pauſe noch erzielte der Linksaußen Hymon für die Bayern den Führungstreffer, der Hamhorner Halblinke Tarloyſki holte Mitte der zweiten Spielhälfte den Ausgleich. Union Hamborn ſpielte übrigens ohne den Läufer Zielinſki, der bekanntlich mit der deutſchen Nationalmannſchaft nach Ita⸗ lien fährt. 3000 Zuſchauer wohnten dem Treffen bei. Köln⸗Sülz 07— Bayern München:1 Vor nur 1500 Zuſchauern ſpielten am Pfingſtſonntag die Bayern in Köln gegen Köln⸗Sülz 07. Die Süd⸗ deutſchen boten eine weſentlich beſſere Leiſtung als am Vortage, ſie ſpielten aber zu überhaſtet, um ihre höhere Spielkultur in die entſprechende Trefferzahl umwandeln zu können. Heidkampf und Bader als Verteidiger waren der beſte Mannſchaftsteil der Bayern, Goloͤbrunner gab ſich offenſichllich nicht ganz aus. Das ſiegbringende Tor er⸗ zielte der Mittelſtürmer der Gäſte, Breindl, als die Ver⸗ dbeidigung der Kölner einen Fehler machte. VfB Bottroy— 1.§6 Pforzheim:8(:0) Bei gutem Beſuch kamen die Weſtfalen zu einem ver⸗ dienten Sieg. Durch ſtarken kämpferiſchen Einſatz glichen ſie die ſpieleriſche Ueberlegenheit der Süodeutſchen völlig aus. Mittelſtürmer und Halblinks holten bis zur Pauſe eine:0⸗Führung für Bottrop aug einem Elſmeter er⸗ zielte der Linksaußen gleich nach dem Wechſel einen öritten Treffer. Die Pforzheimer glichen zwar durch ihre beiden Halbſtürmer auf 313 aus, aber im Enoſpurt holten die Platzherren mit zwei weiteren Treffern dann doch noch den Sieg. Stuttgarter SG—ViB Mühlburg:1(:0) Der Stuttgarter Sportelub hatte ſich für den Pfingſt⸗ ſonntag die in Stuttgart beſtens bekannte Elf des VfB Mühlburg zu einem Freundſchaftsſpiel verpflichtet. 1200 Zuſchauern wurde ein ſpannendes, faires Spiel gezeigt, das beſonders vor dem Wechſel anſprechendes Niveau hatte. Techniſche Extraleiſtungen gaben allerdings beide Mann⸗ ſchaften, die ſich völlig zu Recht unentſchieden 111 trennten, nicht zum beſten. Der Sportelub⸗Sturm operierte zwar im gegneriſchen Strafraum zweckmäßiger als die Angriffslinie der Badener, aber die Hintermannſchaft des VfB hielt mit einer Ausnahme dicht. In der 10. Minute des Spieles holte der Linksaußen Staudenmeier für den Sportelub die Führung, erſt Mitte der zweiten Halbzeit gelang dem halblinks ſpielenden Ebert für Mühlburg der Ausgleichstreffer. Zahlreiche Torgelegen⸗ heiten wurden von beiden Sturmlinien ausgelaſſen, wobei ſich beſonders der VſB⸗Angriff hervortat. Roſſi⸗Stutt⸗ gart entledigte ſich ſeines nicht allzu ſchweren Amtes kor⸗ rekt und ſicher. es handelte Vöhringer(Linksaußen) und Zöllner(Mitte) haben vor⸗ übergehend die Plätze gewechſelt. Eine gute Flanke von links findet den Innenſturm Mannheims nicht in Stellung. Mannheim zeigt das techniſch fertigere Feloͤſpiel, aber der Durchſchlag fehlt. Einzelne Anſätze zu Durchbrüchen(Dorſt) bleiben an der ſchnellen Weinheimer Verteidigung hängen. Ein gefährlicher Strafball Müllers wird— obwohl aus der Richtung gelenkt— von Schneider auf der Linie famos ge⸗ halten. 08 ſchafft mächtig; die weitere Umſtellung Müller⸗ Aſſer ſcheint ſich bemerkbar zu machen. Einen Fehlball der Verteidigung klatſcht Schneider im Tor ab, Dorſt nimmt auf, ſchießt unmittelbar, doch Schneider meiſtert den kriti⸗ ſchen Moment auf der Torlinie. Kurz vorher konnte Eckel einen Schuß Seiberlings halten. Einen Strafball innerhalb des Strafraums ſchlägt Schneider ab. Allerdings hat auch Weinheim kaum mehr Ausſicht, das nötige Torergebnis herauszubringen. Schneider fordert weiter den Beifall durch glänzendes Halten eines Kopfballs heraus Auch die letz⸗ ten Minuten verrinnen, ohne den 08ern trotz des knapp ver⸗ lorenen Spiels die Meiſterſchaft nehmen zu können. Bei Mannheim 0s zeigte der rechte Broſe, der in eiſerner Ruhe den gegneriſchen Angriff unzählige Male abſtellte, wie auch den eigenen Angriff her⸗ vorragend ſtützte, gute Leiſtungen In der Läuferreihe konnte Dubronner lrechts) am meiſten befriedigen. Schie⸗ fer in der Mitte fehlte mitunter der rechte Druck nach vorne. Auch Zipſe arbeitete zufriedenſtellend. Der Sturm hatte eine ausgeſprochene Schußſchwäche; es war abex auch zu beobachten, daß die Leute vor dͤem wuchtigen, harten Spiel der Weinheimer Tordeckung— die körperlich den Heimiſchen weit überlegen— gewiſſe Angſt hatten. Jeden⸗ falls ließ der ſchwere Kampf mit ſeiner Bedeutung die ſonſtige Rahe und Sammlung nicht aufkommen. Solche Treffen gehen eben weniger in Schönheit auf, denn in Härt⸗ und reſtloſem Einſatz. Verteidiger Die Weinheimer, bei denen— rein techniſch ge⸗ ſehen—, das auffallend hohe Spiel zu bemängeln iſt, haben in erſter Linie ihrem ausgezeichnet arbeitenden Torwart Schneider zu danken, daß dieſes zweite Spiel nicht auch einen Sieg der Mannheimer brachte. Er meiſterte einige faſt ausſichtsleſe Momente. Seine Abſchläge in den Sturm vorbildlich. Auch die Verteidigung und Martine als linker Läufer hervorzuheben. Gumb, der den Ruf eines hervorragenden Mittelläufers genießt, verdient die⸗ ſen in bezug auf Auſbau und Ueberſicht zu Recht— doch ſein Deckungs⸗Stellungsſpiel iſt noch ſehr mangelhaft. Zwiſchen ihm und dem abzudeckenden Zöllner klaffte immer eine aroße Lücke, wie er überhaupt ſelten die Bedienung des gegneriſchen Innentrios zu hindern vermochte. Der Sturm(ohne Wieland)] hatte nur einen Schützen(Seiber⸗ ling Mitte), der aber in der ſonſtigen Führung des An⸗ griffs ausfiel. Auch Wein und Vollmer als Flügel nicht auf der erwarteten Höhe. Den Verbindern ging gleich⸗ falls der Schuß ab. Immerhin hatte man von Weinheim doͤch den Eindruck, daß es zu ſpielen vermag, aber ſo wenig wie 08 bei dieſem entſcheidenden und an die Nerven gehenden Kampf die eigentliche Form zu finden vermochte. Schlemmer⸗Karlsruhe hätte als Spielleiter von Anfang an ganz anders durchgreifen müſſen. Manche un⸗ liebſame Szene wäre vermieden und das Spiel in ein⸗ wanofreiere Bahnen gelenkt worden. Für den teilweiſe ausortenden Charakter trägt er die Verantwortung. Dem Meiſter Nordbadens die beſten Wünſche für die Aufſtiegstreffen. A. M. „Servette“ ſtellte ſeine Spieler Der„Krach um Servette“ iſt. wie nicht anders zu er⸗ warten war, für den ſchweizeriſchen Klub wenig ruhmpoll ausgegangen. Verband nachgeben und ſchriftlich erklären, daß ſie ihre Spieler für die Weltmeiſterſchaft zur Verfügung ſtellt. Die Syieler für Ftalien Eine Nachbetrachtung zum letzten Aebungsſpiel— Die deutſche Vertretung Dieſes Unentſchieden von Dortmund hat in der Liſte der Begegnungsſerie zwiſchen der deutſchen Kurſiſtenelf und der engliſchen Profimannſchaft gerade noch gefehlt und nimmt ſich als„verſöhnlicher“ Abſchluß ſehr gut aus. Dies um ſo mehr, als es dem Verlauf dieſes vierten und letzten Probeſpiels vor der Abreiſe der deutſchen Spieler zu den Weltmeiſterſchaften in Italien entſpricht und den beider⸗ ſeitigen Leiſtungen gerecht wird. Zwar war ein grober Fehler des deutſchen Schlußmannes erforderlich, um den Engländern zum Ausgleich zu verhelfen, aber dafür hatte ein geradezu unheimlicher Flachſchuß des engliſchen Rekord⸗ ſchützen Bowers nur um Zentimeter neben dem Pfoſten eingeſchlagen und der kleine hellblonde Verteidiger mit dem „unzutreffenden“ Namen Schwarz hatte ein ſicheres Tor auf der Linie verhindert, als Kreß ſchon geſchlagen war. Die Engländer haben mit dieſem Spiel in Dortmund ihre gute Leiſtung von Düſſeldorf noch zu ſteigern ver⸗ mocht und überzeugend bewieſen, weſſen die engliſchen Profis fähig ſind, wenn es darauf ankommt, etwas zu zei⸗ gen, oder, wie in dieſem Falle, zwei hohe und peinliche Niederlagen wettzumachen ſind. Sie entfalteten in Dort⸗ mund eine ausgezeichnete Mannſchaftsleiſtung, einheitlicher und geſchloſſener als die der Deutſchen und mit Beiſpielen hochſtehenden techniſchen Einzelkönnens geſpickt. Einige ſchwächere Punkte in der Elf ſchränken dieſes Urteil nur wenig ein. Ihr im Flugzeug vom Länderſpiel in Prag herbeigeeilter Rechtsaußen Ervoks vor allem zeigte eine Flügelſtürmertätigkeit, wie ſie in dieſer Vielgeſtaltigkeit, dieſem Einfallsreichtum u. meiſterhaften Durchführung nur ganz ſelten zu bewundern iſt. Die Art, wie er nach innen wechſelte und mit dem linken lalſo„falſchen“) Fuße un⸗ verhofft ſchoß, ſollte jeder Außenſtürmer geſehen haben. Auch der andere Spieler der engliſchen Nationalelf, der Verteidiger Cooper, der gleichfalls von Prag nach Dort⸗ mund geflogen kam, war eine außerordentliche Verſtärkung der Gäſte, ſo daß dieſes vierte Länderſpil mit der bisher beſten und kampfesfreudigſten Leiſtung von Derby County an die deutſche Elf wirklich hohe Anforderungen ſtellte. Im großen und ganzen beſtand die deutſche Mann⸗ ſchaft dieſe härteſte Probe gut. Dies gilt in erſter Linte für die Verteidiger. Während Haringer, der in drei Spielen ausgezeichnet ſpielte, nie umſtritten war, hatte der Hamburger Schwarz in Dortmund ſein Anſpruchs⸗ recht auf die erſte Beſetzung endgültig noch zu beweiſen. Es kann mit Freuden feſtgeſtellt werden, daß er die Probe glänzend beſtanden hat und auch jenſeits der Alpen ſeinen Mann ſtellen wird. Sein friſches, wuchtiges und ſchlag⸗ ſicheres Verteidigerſpiel iſt von großer Wirkſamkeit, die durch die Tatſache unterſtrichen wird, daß er gegen den beſten Rechtsaußen Englands ſich im Einzelkampf gut durchzuſetzen wußte. Der Duisburger Buſch wird Erſatzmann für dieſe Reihe ſein. Die Leiſtung von Kreß zeugte von mancherlei Unſicherheiten, nicht nur bei dem Ausgleichstor der Engländer; Eckbälle erreichte er nicht ein einziges Mal. Sein Spiel iſt wohl genialer als das von Jakob, der indeſſen über die größere Zuverläſſigkeit verfügt, ſo daß die Reihenfolge Jakob als erſte, Kreß als zweite Beſetzung verſtändlich erſcheint. Die Läuferreihe war im ganzen eine Ueberraſchung angenehmſter Art. Einmal Szepan, der Laien wie Fachleute zum größten Erſtau⸗ nen darüber brachte, daß er die Nerzſche Methode des „dritten Verteidigers“ vom Mittwoch bis zum Freitag in dieſem Ausmaße zu beherrſchen gelernt hatte. zuvor. Er trug ſich in überzeugender Weiſe in die Liſte der Italienfahrer ein, wenn auch nur als zweite Garnitur nach dem Fortunamann Bender, der ſich in Köln die Rangliſte„eins“ erkämpft hat. Die beiden Außenläuſer Cilinſki, Hamborn, und Appel, Berlin. zogen weſentlich friſcher und tatenfroher in den Kampf als ihre bisherigen Vorgänger. Sie warfen ſich mit wahrem Löwenmut ins Getümmel, ſteckten die diesmal energiſchen und harten Rempler der Engländer ein, ohne beſonderen Schaden an ihrer Ausdauer zu nehmen, und waren in erſter Linie dafür verantwortlich, daß friſcher Zug und Schwung durch die deutſche Elf ging. Ganz beſonders gilt dies von Cilinſki, der ſich den linken Läuferpoſten klar erobert hat, während es auf der rechten Seite bei Janes wegen ſeines beſſeren Aufbauſpiels bleibt. Appel oder Gramlich heißt der fünfte Läufer der Expedition, die einzige Frage, die bei unſerer Abreiſe in Dortmund noch ungeklärt war. (Der Vollkommenheit halber ſei vermert:. daß der Nürnberger Oehm in erſter Linie wegen Ur⸗ laubsſchwierigkeiten aus der Wahl ausſcheiden mußte.) Die Leiſtung des deutſchen Sturms war in dieſem letzten Spiel allerdͤings wenig zufriedenſtellend. Zunächſt iſt feſtzuſtellen, daß Ler doppelte Verſuch, den Benrather Hohmann als Halbrechten zu verwenden, als geſcheitert anzuſehen iſt. Sein Spiel iſt ſo verkünſtelt, ſo zielunklar, ſo unwirkſam, daß er für die Aufbautätigkeit auf dem Ver⸗ binderpoſten nicht in Betracht kommen kann. halb damit zu rechnen, daß der Innenſturm Frankfurter Beſetzung Noack— Conen— Siffling erſte Garnitur ſein wird. Die beiden letzten zeigten in Es iſt des⸗ Dortmund noch die beſteLeiſtung imSturm, wenn auch nicht in dem Maße wie in Frankfurt; doch dazu gaben ihnen die Engländer nicht mehr die Möglichkeit, nachdem ſie ihre Gegner kennenzulernen in den erſten Spielen genügend Gelegenheit hatten. Anſtrengung in den letzten zehn Tagen gerade bei Hieſe beiden Stürmern beſonders bemerkbar machen. Hohman⸗ reiſt als vierter Innenſtürmer mit. Beide Flügelſtürmer in Dortmund, Lehner und Kobierſki, zeigten auffallende Schwächen und brachten wenig Brauchbares zuwege. Auf dem rechten Flügel fällt daher die Wahl zwiſchen Lehner und Albrecht ebenſo ſchwer, wie auf dem linken Flügel zwiſchen Kobierſki und dem Bonner Heidemann, die alle vier am Pfingſtmontag in Singen den großen Mercedes⸗Reiſeomnibus zur Fahrt nach Italien beſtiegen haben. Damit iſt die Zahl achtzehn bei den Aktiven erreicht, die unter der Obhut der Herren Glaſer und Nerz die große und verantwortungsſchwere Reiſe über den Engadinpaß unternehmen werden wozu man ihnen gern„Frohe Fahrt“ und recht viel Glück wünſcht. „Servette“ mußte dem Schweizer Fußball⸗ Das war ein anderer Szepan als der in Düſſeldorf zwei Tage — in ſeiner Ueberdies mußte ſich die übergroße 75 9 ——E —— ————— Neue Mannheimer Zeitung/ Norgen⸗Ausgabe Dienstag, 22. Mai 1934 8. Seite/ Nummer 226 T62 Weinheim in der Handball Sauklaſſe To 46 Mannheim verliert abermals— To Bruchſal nicht angetreten Gigentlich wäre die Entſcheidung darüber, wer nunmehr 1. die erſte Handball⸗Gauklaſſe aufſteigt, gefallen. TB 62 Weinheim hat auch TB 46 Mannheim geſchlagen und das Ziel erreicht. Da der T Bruchſal gegen Tſchft Beiertheim nicht angetreten iſt, bleibt abzuwarten, wie das Spiel gewertet wird. Sollten die Punkte der Beiertheimer Mannſchaft kampflos zufallen, ſo wäre unſer Mannheimer Vertreter völlig ausgeſchaltet. Zunächſt gilt unſer Glück⸗ wunſch der tüchtigen Elf des TV 62 Weinheim, die auf Grund ihres Werdegangs und ihrer Leiſtung den Auf⸗ ſtieg in jeder Hinſicht verdient hat. Außer allem Zweifel, daß die Gauklaſſe in den Weinheimer Turnern einen neuen und würdigen Repräſentanten gefunden hat. Das letzte Aufſtiegsſpiel 4 TB 62 Weinheim— T 46 Mannheim 11:6(:4) das im letzten Augenblick noch auf den 1846er⸗Platz im neuen Luiſenpark verlegt wurde, hatte am Pfingſtſonntag, trotz kurzfriſtiger Umlegung, einen überraſchend zahlreichen Beſuch zu verzeichnen. Obwohl ſehr viel für beide Mann⸗ ſchaften von dem Ausgang abhängig war, darf dieſe Be⸗ gegnung als die ſchönſte und ritterlichſte aller Aufſtiegs⸗ bämpfe bezeichnet werden. Dazu kommt noch, daß in Schuhmacher⸗Phönix ein unparteiiſcher und ſicherer Spielleiter zur Stelle war, womit, im Gegenſatz zu den anderen Spielen, alle guten Vorausſetzungen erfüllt waren. Weinheim hat am letzten Ende das Spiel durch die beſ⸗ ſere Geſamtleiſtung verdient gewonnen. Bei Mannheem ſtellte der dreifache Erſatz wohl ſeinen Mann, im entſchei⸗ denden Spielabſchnitt jedoch machen ſich Umgruppierungen in dieſem Ausmaß bemerkbar. Es iſt ein Verhängnis, daß der TV 1846 in dieſen Aufſtiegsſpielen durchweg anf Kautzmann im Tor verzichten mußte. Geyer war auf dieſem Poſten keineswegs ſchlecht und tat voll und ganz ſeine Pflicht. Auch die beiden in Hockenheim herausgeſtell⸗ ten Leute waren gut erſetzt. Das Gefüge der Mannſchaft hat aber die gewohnte Einheit, als es galt, vermiſſen laſſen. Wie ſehr ſich die Mannheimer Turner der Wichtigkezt dieſes Spieles bewußt waren, beweiſt der Elan und An⸗ griffsgeiſt, mit welchem in der erſten Hälfte der:0⸗Rück⸗ ſtand nicht nur aufgeholt, ſondern in eine:3⸗Führung verwandelt wurde, ſo daß das Unentſchieden bei der Pauſe noch alle Hoffnungen offen ließ. Das beſſere Stehvermögen der Gäſte wendete aber bald das Blatt. Die Mannheimer Hintermannſchaft hielt dem Druck auf die Dauer nicht mehr ſtand, da die eigenen An⸗ griffserfolge ausblieben und ausbleiben mußten, weil die Stürmerreihe immer noch nicht gelernt, oder vielmehr ver⸗ lernt hat, daß man auch Flügelſtürmer zum Einſatz hat und braucht. Uebertriebenes Innenſpiel iſt meiſtens, bei einer guten Verteidigung wie ſie die Weinheimer beſitzen immer, zur Erfolgloſigkeit verurteilt. So konnte die zuſ⸗ ſtrebende Mannheimer Elf das entſcheidungsvolle Treffen nicht gewinnen. Dieſes Mal mußte die Niederlage ver⸗ dient durch einen beſſeren Gegner hingenommen werden. Unter den gegebenen Vorausſetzungen war daher auch der anderen Begegnung Turnerſchaft Beiertheim— T Bruchſal ousſchlaggebende Bedeutung, beizumeſſen. Daß das Spiel durch das Nichtantreten des TV Bruch⸗ ſal ausfallen mußte, bleibt mehr als bedauerlich. In vollem Verſtändnis dafür, daß beſondere Intereſſen eines geſam⸗ ten Vereins vor Belangen ſeiner einzelnen Abteilungen ſbehen, bleibt aber doch die Frage ofſen, ob eine Vereins⸗ wanderung in einem ſolchen Folle eine Spielverlegung oder einſach ein Wegbleiben, wenn einer ſolchen, unſeres Erachtens zu Recht nicht ſtattgegeben wird rechtfertigen. Sollte Beiertheim nach der Spielordnung in den Beſitz der Punkte kommen, was den Auſſtieg kampflos bedeuten würde, ſo müßte das als ein Härte bezeichnet werden, in welche ſich der Turnverein 1846 nicht ohne weiteres zügen könnte. Beiertheim trifft dabei ja keine Schuld. Es bleibt daher zunächſt die Entſcheidung der Spielleitung ab⸗ zuwarten. Deutſche Leichtathleten ſiegen in Vologna München gewinnt den Städtekampf mit 63:51 Punkten Im prachtwvollen Littoriale⸗Stadion zu Bologna kam es om Pfingſtſonntag zum erſten Leichtathletik⸗Städtekampf Bologna— München. Der Kampf geſtaltete ſich zu einem großen Erfolg für die Bayern. Die Münchener übertrafen die auf ſie geſetzten Erwartungen, ſie ſiegten im Geſamt⸗ ergebnis glatt mit 63:51 Punkten. Ausſchlaggebend waren vox allem die Siege unſerer Landsleute in den Staffeln. Schon beim Aufmarſch wurden die Deutſchen von oen 8000 Zuſchauern, die ſich trotz der großen Hitze eingeſunden hatten, ſehr herzlich begrüßt und ſtark war auch zum Schluß der Beifall, als die Münchener ſiegreiche Mann⸗ ſchaft noch einmal marſchierte. Die ſichtlich ſehr verärgerte italieniſche Mannſchaft ließ ſich hier allerdings nicht mehr ſehen. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Hoffmann⸗München 11,2 Sek.; 2. Gonelli⸗ Bologna 11,3 Sek.; 3. Hofbauer⸗München; 4. Mattioni⸗ Bologna. 400 Meter: 1. Badiali⸗B 51,3; 2. Mayr⸗M 52,0; 3. Weiß⸗ München 52,2 Sek.; 4. Marini⸗B. 1500 Meter: 1. Stadtler⸗M:03,3 Min.; 2. Gordoni⸗B Hanobreite zurück; 3. Hein⸗M.09,9 Min.; 4. Nenetti⸗B. 5000 Meter: 1. Furia⸗B 15:48 Min.; 2. Oſtertag 50 Meter zurück; 3. Schauer⸗M weitere 80 Meter zurück; 4. Baegi⸗B. Kugelſtoßen: 1. Vogel⸗M 13,93: 2. Kulzer⸗M 13,80; 3. Bononcini⸗B 13,50; 4. Biancana⸗B 12,76 Meter. Diskuswerſen: 1. Oberweger⸗B 46,00; 2. Würfelsdobler⸗ — 43,98; 3. Bononeini⸗B 43,50; 4. Vogl⸗M 35,84 eter. Hammerwerfen: 1. Vandelli⸗B 47,40; 2. Poggioli⸗B 46,41; 3. Mayr⸗M 44,28; 4. Kurz⸗M 42,99 Meter. Weitſprung: 1. Lipfert⸗M 6,65; 2. Würfelsdobler⸗M 6,59; 3. Tornani⸗B 6,49; 4. Cardella⸗B 6,45 Meter. Hochſprung: 1. Botti⸗Bologno 1,85: 2. Enreß⸗M 1,85; 3. Degli⸗B 1,80; 4. Lipſert⸗M 1,65 Meter. 4 mal 100 Meter: 1. München 43,9 Sek.; 2. Bologna 44,4 Sek. 4 mal 400 Meter: 1. München:25,3 Min.; 2. Bologna weit zurück. Ein Klub-Kampf in Kaſſel Vor einigen hundert Zuſchauern trafen am erſten Pfingſtfeiertag Heſſen⸗Preußen Kaſſel und JG⸗SV Frank⸗ furt, zwei der ſtärkſten ſüdweſtdeutſchen Leichtathletik⸗Ver⸗ eine auf der Kaſſeler Heſſen⸗Kampfbahn anfeinander. Die Vertreter aus der Main⸗Metropole kamen zu einem ver⸗ dienten 140,5:118,5 Punktſieg, womit ihnen für die im erſten Kampf erlittene Niederlage die Revanche glückte. Eine ſehr gute Leiſtung vollbrachte der Frankfurter Kugel⸗ ſtoßer Berg mit 14,31 Meter. Ueber 800 Meter ging auch Dr. Otto Peltzer an den Start. Er lief die Strecke außer Konkurrenz in:58,6 Min., während der eigentliche Sie⸗ ger, der Kaſſeler Wilhelm,:59,7 Minuten benötigte. Sehr gut war auch die Zeit von 50,3 Skunden, die Helmle⸗Frank⸗ furt für die 400 Meter brauchte. Die 5000 Meter wurden eine Beute von Walpert⸗Kaſſel wie auch die Sprinterſtaffel von den Kaſſeler mit 43,9 Sekunden gewonnen wurde, wäh⸗ rend Frankfurt die 4 mal 400 MeterStaffel an ſich brachte. Saarbrücker Leichtathletikſieg Anläßlich des Fußballſpiels Süd⸗ gegen Weſtdeutſchland am Pfingſtſonntag in Saarbrücken kam auch ein Leicht⸗ athletik⸗Klubkampf zwiſchen dem Deutſchen SC Saarbrücken und dem Deutſchen Sc Aachen zum Austrag. Die Saar⸗ brücker ſtellten in faſt allen Konkurrenzen den Sieger und ſiegten ſchließlich im Geſamtergebnis mit 91:56 Punkten. Frankreich ſiegte:0 Im Davispokalkampf gegen Oeſterreich Der Davispokalkampf Frankreich— Oeſterreich wurde am Pfingſtſonntag im Pariſer Roland⸗Garros⸗Stadion vor 1000 Zuſchauern abgeſchloſſen. Die Entſcheidung war fa ſchon am Samstag gefallen, als Frankreich eine:0⸗Füh⸗ rung erreicht hatte. Wenn die Oeſterreicher gehofft hatten, am letzten Tag wenigſtens den Ehrenpunkt zu machen, ſo ſahen ſie ſich getäuſcht. Der junge Merlin ſchlug Matejka ſicher mit:3,:6,:2,:2 und der in Hochform ſpielende Bouſſus ſertigte den Wiener Metaxa mit:5, 618,:9 ah, ſo daß alſo Frankreich im Geſamtergebnis auf:0 kam. In der nächſten Runde iſt nun Deutſchland der Gegner der ſiegreichen Franzoſen. Der Schweizer Davispokal⸗Sieg Britiſch⸗Indien:0 geſchlagen Genau den gleichen Verlauf wie in Paris nahm das Davispokalſpiel Schweiz— Britiſch⸗Indien in Luzern, mo auch die Gaſtgeber mit:0 triumphierten und ſo in die zweite Runde einzogen, wo die Eidgenoſſen nunmehr vom 8. bis 10. Juni in Rom auf Italien treffen. Der Samstag brachte zunächſt den Sieg der Schweizer im Doppel, was bereits für den Sieg entſcheidend war. Fiſher⸗ Steiner hatten in Brown⸗Bhandari wenig zu ſchlagen und ſiegten:3,:0,:1. Die beiden reſtlichen Einzelſpiele om Sonntag verliefen nicht anders. Zuerſt ſchlug Fiſher den bekannten Inder Sleem 614, 6·2, 6ꝛ4 und ſchließlich machte Ellmer den fünften ſchweizeriſchen Punkt durch einen:0,:2,:2⸗Erfolg über Bhandari. Vor den Entſcheidungen bei Rot⸗Weiß Als am Pfingſtſonntag bei Rot⸗Weiß⸗Berlin die Vor⸗ ſchlußrunden des internationalen Tennisturniers ausgetra⸗ gen wurden, da waren die Tribünen bei ſchönſtem Wetter dicht überfüllt. Der Sport des Tages war wieder aus⸗ gezeichnet, die Ergebniſſe entſprachen den Erwartungen. Im Herreneinzek ſetzten ſich der Deutſche Meiſter Gottfried v. Cramm u. der Italiener Palmieri für das Endſpiel durch. v. Cramm, der am Vortage noch den Tſchechen Vodicka 614, :6 geſchlagen hatte, beſiegte in der Vorſchlußrunde Hen⸗ kel II:0,.4,:2. Der Italiener kam durch ein:2,:4 über Nourney und einen nur hart erkämpften 316, 611, 618, :2⸗Sieg über Dr. Deſſart ins Enoͤſpiel.— In der Vor⸗ ſchlußrunde des Dameneinzels ſtand neben drei Aus⸗ länderinnen nur eine Deutſche, Marielouiſe Horn. Die Wiesbadenerin iſt dann aber doch durch einen ſchönen 9111, 6·3,:5⸗Erfolg über die ſtarke polniſche Meiſterin Jeorze⸗ jowſka ins Finale gekommen. Ihre Gegnerin iſt hier die Kalifornierin Miß Ryan, die über die Engländerin Har⸗ tigan leicht:3,:0 ſiegte. Die erſte Entſcheidung iſt im Nationalen Her⸗ ren⸗Doppel um den Preis des Reichspräſidenten v. Hindenburg gefallen. Hier triumphierte im Endſpiel das junge Paar Denker/ Henkel verdient mit:6, 613, 11:9,:4 über Nourney/ Kuhlmann. Weitere Ergebniſſe: Herren⸗Doppel: Vodicka/ Caska— Wilhelmy/ Nourney:1,:3, Vodicka/ Caska gegen PalmieriTüſcher:6,:5,:3, Frenz/ Dr. Deſſart— Hines/ Rogers:6, 816, 613. Gemiſchtes Doppel: Horn/ v. Cramm— Jedrzejowſka/ Vodicka:5,:4, Noel/ Lorenz gegen Molesworth/ Denker:6,:6, 6ꝛ4, Ryan/ Hines gegen Stuck/ Eichner:0, 618, Hartigan/ Rogers— Schneider/ Kuhl⸗ mann:5,:6, Horn/v. Cramm-—Noel/Lorenz 75,:2.— Damen⸗Doppel: Ryan/ Horn— Stuck/ Jedrzeiowſka :3,:1, Hartigan/ Molesworth— Noel/Peters 316,:5, 10:8. Irl. Horn und G. von Cramm Noch rechtzeitig vor der erſten großen Kraftprobe, dem Davispokalſpiel Deutſchland— Frankreich am kommenden Wochenende, hat der deutſche Tennismeiſter Gottfried von Cramm ſeine wahre Form zurückgefunden. Im Finale des Herren⸗Einzels beim Berliner Rot⸗Weiß⸗Turnier lieferte er jedenfalls dem Italiener Palmieri ſein bisher beſtes Spiel und ſiegte mit:0,:1, 715 ſicherer als erwartet. Der Italiener hatte nur im letzten Satz einiges mitzuſprechen. Im Damen⸗Einzel feierte Marielouiſe Horn einen ſchönen :2,:2⸗Erfolg über die Kalifornierin Elizabeth Ryan. Mit ihrer Endſpielpartnerin zuſammen konnte ſich Frl. Horn auch in der Schlußrunde des Damen⸗Doppels gegen die Auſtralierinnen Hartigan/ Molesworth mit 613,:1 be⸗ haupten. Das norddeutſche Paar Frenz/ Dr. Deſſart ver⸗ ſtand ſich im Finale des Herren⸗Doppel ausgezeichnet. Die Tſchechen Vodicka/ Caska hatten dem Können der Deutſchen nicht viel entgegenzuſetzen und verloren den Kampf mit 416, :6,:6. 239 km Segelſiug Eine neue Großleiſtung des Darmſtädter Segel⸗ fliegers Hans Fiſcher Der bekannte Segelflieger Hans Fiſcher der Akademi⸗ ſchen Segelfliegergruppe Darmſtadt, der in den letzten Tagen durch verſchiedene Fern⸗Segelflüge— darunter einem Flug mit vorbeſtimmtem Ziel von 120 Km.— erneut von ſich reden machte, flog am Pfingſtſonntag auf dem Segelflugzeug„Windſpiel“, der bewährten Konſtruktion der„Akaflieg“ Darmſtadt, von Darmſtadt nach Weimar. Dieſe Entfernung von 239 Kmä ſtellt die bis⸗ herige Höchſtleiſtung des Segelflugjahres 1934 dar. Pfingſtradrennen auf der Phöniebahn Weimer-Bürkle ſiegen im Zweiſtunden⸗Mannſchaftsfahren Dos am Pfingſtmontag auf der Phönixbahn ausgetra⸗ gene Radrennen hatte wie auch alle Vorgänger wieder eine ſehr gute Beſetzung Nicht nur die Mannheimer und die Fahrer der Umgebung hatten ihre Meldangen abgegeben, ſondern auch Fahrer aus Bonn, München, Köln, Stuttgart und Kaiſerslautern nahmen an den gut beſetzten Rennen teil. Schon das erſte Rennen, ein Hauptfahren über 1200 Meter, brachte mit 35 Fahrern einen ausgezeich⸗ neten Sport. Die Sieger der 6 Vorläufe waren Wiſſenbach (Radfahrer⸗Union Mannheim), Zacharias(Bonn), A. Wal⸗ ther(Ludwigshafen), Weimer(Stuttgart), Bürkle(Stutt⸗ gart), Kleine⸗Greſe. Der Hoffnungslauf, der alle Zweiten der Vorläufe zuſammenbrachte, ſah ſeinen Sieger in Mayr⸗ München, der vor Heidger übers Band fuhr und ſich damit die Beteiligung am Enblauf erkämpfte. Dieſer Endlauf brachte mit dem Sieger des erſten Vorlaufs, K. Wiſſenboch, eine große Ueberraſchung. Wiſſenbach führt bald nach Beginn und reißt in der Schluß⸗ runde aus und kann nach zähem Ringen ſeinen Vorſprung bis ins Ziel halten. Weimer⸗Stuttgart kommt vor A. Walther als Zweiter ein. Kleine⸗Grefe(Köln) kommt auf den vierten Platz. Das mit 13 Fahrern geſtartete Zugendfahren über 6000 Meter brachte nach je 4 Runden eine Wer⸗ tung. K. Walther⸗Frieſenheim konnte in überzeugen⸗ dem Stil ſämtliche 4 Wertungen für ſich gewinnen und mit 16 Punkten einen ſicheren Sieg heimfahren. Hauck(Mann⸗ heim⸗Waldhof) kam jedesmal als Zweiter ein und belegte mit 12 Punkten den zweiten Platz. Dritter wurde Marx (Köln⸗Hürth) vor Dobler⸗Frieſenheim. Im Ausſcheidungsfahren, in dem ſämtliche Nichtplazierte des Hauptfahrens teilnahmeberechtigt waren, ſtarteten 24 Fahrer, von denen bei jeder Runde der letzte Fahrer ausſchied. Die ſechs noch im Rennen liegenden Fahrer fuhren noch 3 Schlußrunden. Maile⸗Iggelheim holte ſich dieſes Rennen gegen Krämer(Köln⸗Hürth) und Eicreebeim, während Hilbert⸗Iggelheim als Vierter einkam. Nach einer halbſtündigen Pauſe wurde das Schlußrennen, ein 2⸗Stundenmannſchoftsfaßren geſtartet, das naturgemäß größtes Intereſſe fand. Die 14 Paare, die im Rennen lagen, legten ein ſcharfes Tempo vor, das bis zur erſten Wertung anhielt. Nach wenigen Runden ſtürzt Kircher und Hein wird in den Sturz hineingezogen und verletzt ſich ſchwer. Eine große Jagd wird von Mayer ent⸗ feſſelt. Weimer führt das Felö heran und reißt ſerbſt aus, aber das Feld ſchließt bald wieder auf. Die erſte Wertung holt ſich E. Walther in ſchönem Sport, vor Weimer⸗Stutt⸗ gart. Als Dritter geht Krämer vor A. Waäͤlther übers Band. Die zweite K die doppelte Punkte brachte, holt ſich Weimer in überzeugendem Stil vor Maile und K. Wiſſenbach. In der Geſamtwertung liegt nun Weimer⸗ Bürkle mit 23 Punkten vor E. Walther⸗Kleine⸗Greſe mit 17 P. und Heidger⸗Maile, die 13 Punkte erzielt haben. Die oͤritte Wertung bringt einen erbitterten Kampf zwi⸗ ſchen Weimer und E. Walther, die Weimer knapp für ſich entſcheiden kann. Frühbis⸗Walther kommt an dritter Stelle ein, gefolgt von Maile und Zacharias. Letzterer wachte mehrere Ausreißverſuche, aber immer wieder findet das Feld den Anſchluß. Dann geht Weimer los, Walther ſchließt mit Maile bald auf und das Feld bekommt wieder Anſchluß. Die Schlußvunde iſt naturgemäß hart umkämpft aber 10 Runden vor Schluß wird das Feld lebendig, dann wird das Tempo bis zu den drei letzten Runden etwas langſamer, die Fahrer ſchonen ſich zur Schlußrunde. Die letzte Wertung, die wieder doppelt zählt, holt ſich A. Walther überraſchend gegen Weimer und E. Walther. Geſamtſieger wurde Weimer⸗Bürkle vor E. Walther⸗Kleine⸗Grefe. Frühbis⸗A. Walther kamen dͤurch den Sieg A. Walthers auf den öͤͤritten Platz. Die Ergebniſſe: Hauptfahren über 1200 Meter: 1. K. Wiſſenbach⸗Rad⸗ fahrer⸗Union Mannheim; 2. Weimer⸗Stuttgart; 3. A. Walther⸗Ludwigshafen; 4. Kleine⸗Grefe⸗Köln. Jugendfahren über 6000 Meter: 1. K. Walther⸗Lud⸗ wigshafen⸗Frieſenheim 16.; 2. Hauck⸗Mannheim⸗Woldhof 12.; 3. Marx⸗Köln⸗Hürth 4., 4. Doppler⸗Frieſenheim 3 Punkte. Ausſcheidungsfahren: 1. Maile⸗Iggelheim; 2. Krämer⸗ Köln⸗Hürth; 3. Weiß⸗Iggelheim; 4. Hilbert⸗Iggelheim. 2⸗Stundenmannſchaftsfahren:(nach Sechstageart): 1. Weimer⸗Bürkle(Stuttgart) 33.; 2. E. Walther Eudwigshaſen)⸗Kleine⸗Greſe(Köln) 25.; 3. Frühbis Kaiſerslautern)⸗A. Walther(Ludwigshafen) 19.; 4. Heid⸗ ger⸗Maile(Igelheim) 19.; 5. K. Wiſſenbach⸗Knopf (Union Mannheim) 12., 6. Mayer⸗König(München) 6 Punkte. Tb. Germania— Reichsbahnſport⸗ verein München:0 Auf dem neuen Spielfeld des Germania⸗Platzes hatte am Sonntag der Turnerbund den Reichsbahnſportverein München zu Gaſt, der eine hohe Niederlage hinnehmen mußte. Die Mannheimer hatten von Beginn an das Spie! in der Hand und zeigten ſehr gute Leiſtungen. Ufer im Tor hatte nicht viel zu tun, erledigte dieſes aber mit großer Sicherheit. Bei den Verteidigern war Back der beſſere, wenn auch Huber ſich gut hielt. Bauſch war wieder der beſter Mann der Turnerelf, gut unterſtützt von Niebergak und Feſenbecker als Außenläufer. Die Angriffsreihe hatte ihre beſte Zeit in der erſten Hälfte; hier wurde oft beſtechend ſchön und auch erfolgreich geſpielt, vor allem war der rechte Flügel Hochadel⸗Wöber prächtig in Form. Dagegen ſtand Windirſch als Sturmführer auf falſchem Poſten, er fand ſich nie richtig zurecht. Gunkel glänzte manchmal durch tech⸗ niſche Feinheiten, war aber nicht immer im Bilde. Linder, der auf Linksaußen ſtand, litt natürlich darunter. Bei den Gäſten mangelte es an der nötigen Durchſchlagskraft des Angriffs; es wurde überhaupt viel zu weich geſpielt; da⸗ gegen eine ausgezeichnete Verteidigung, beſonders der linke Verteidiger ganz groß. Der Torhüter kam erſt mit der Zeit ins Spiel, dann wehrte er die ſchwerſten Bälle ſicher ab. Auch die Mittelreihe war ſehr gut beſetzt, Mittel⸗ ſowie rechter Läufer zeigten prächtige Leiſtungen. Die Sturmreihe war jedoch das Sorgenkind der Gäſte. Nur der Halblinke, der nach der Pauſe den Angriff führte, bot anſprechende Sachen, den anderen Spielern fehlte der nötige Torſchuß. Ueber den Spielverlauf iſt wenig zu ſagen. Hochadel ſchießt im Anſchluß an eine Strafecke zum Führungstrefſer ein; wenige Minuten ſpäter bricht Windirſch durch und ſchon heißt es:0. Wöber ſtellt die Partie mit einem ſchwa⸗ chen Schuß auf:0. Derſelbe Spieler ſchießt wieder auſs Tor, der Gäſtetorwart wehrt kurz ab, Hochadel erwiſcht den Ball und ſchon ſitzt der vierte Treffer in den Maſchen. Nach Wiederbeginn iſt das Bild weſentlich anders. Die Münchener haben ſich beſſer gefunden und haben mehr vom Spiel, aber ein Tor kann nicht erzielt werden, denn Uſer iſt auf dem Poſten. Dagegen ſind die Mannheimer glück⸗ licher, denn Hochadel kann eine Flanke von Linder aus vol⸗ lem Lauf ins Tor ſetzen, womit das Endergebnis feſtgeſtellt iſt. Zwei Herren der TG 78 Heidelberg leiteten das Tref⸗ fen zufriedenſtellend. Internationales Hockeyturnier in Bruchſal Das Internationale Hockeyturnier des Turnerbundes Bruchſal wies auch diesmal zu Pfingſten wieder eine ausgezeichnete Beſetzung auf. Leider ſehlten aber von den ausländiſchen Gäſten der TC Lyon, der durch ſeinen Ver⸗ band anderweitig in Anſpruch genommen wurde, ſowie die Damen des HC Bordeaux, denen die Reiſe doch zu weit und zu koſtſpielig war. Der TE Lyon hat mit dem Be⸗ dauern über ſeine Abſoge eine Einladung an den Tod Bruchſal ausgeſprochen, im Herbſt nach Lyon zu kommen. Als einziger franzöſiſcher Gaſt war Stade Francaiſe an⸗ weſend. Die Franzoſen wurden am Samstag vom Tc .⸗Gladbach:1 und am Sonntag vom Heidelberger HC :2 geſchlagen. Den Spielen des Sonntags— die burch⸗ weg guten Sport brachten— wohnten 1200 Zuſchamer bei. Die Ergebniſſe: Samstag: Stade Francaiſe Paris— Toc.⸗Glad⸗ ach 123. Sonniag: Normannia Gmünd—§cVillingen 073; SpVg Konſtanz— To Stuttgart(Damen] 01, Vf R Mannheim— THC.⸗Gladbach:1; Tbo Bruchſal— Eintracht Fraukfurt:1; Spg Konſtanz— TV 46 Heidel⸗ berg:3; TV 46 Mannheim— 7 Stuttgart:8; Stade Francaiſe— HE Heidelberg:4; MTB Stuttgart DVC Wiesbaden(Damen):5; Blau⸗Weiß Speyer— Toc Wiesbaden:5; Spᷓg Konſtanz— Tld Bruchſal 124; TW 46 Heidelberg— Fc Villingen:0. Waſſerball⸗Rationglmannſchaft in Frankfurt Ps Die Probeſpiele am Pfingſtſonntag Der Deutſche Schwimm⸗Verband hatte am Pfingſtſoun⸗ tag ſeine Waſſerball⸗Nationalmannſchaft ſowie verſchiedene gute Kräfte des Nachwuchſes im Frankfurter Stadion zu einem Training und einigen Probeſpielen zuſammengezo⸗ gen. Vormittags ſah man die Waſſerballſpieler Frei Stunden im Training, den Spielen des Nachmittags wohn⸗ ten dann 1500 Zuſchauer, dorunter auch ver Frankfurter Oberbürgermeiſter Dr. Krebs bei. Nach einem 400⸗Meter⸗ Kraulſchwimmen für alle Spieler, das aber nicht gewertet wurde, ſchlug zunächſt die Nationalmannſchaft eine Auswahl des Bezirks 3 im Gau Südweſt ganz überlegen mit 12:2 (:). Die Nationalmannſchaft, die recht gute Leiſtungen zeigte, trat dabei in der folgenden Aufſtellung an: Hein⸗ richs(Hellas Magdeburg); Dr. Schürger(Bayern Nürn⸗ berg), Amann(Hellas Magdeburg); Lemy(Nürnberg); Ake Rademacher(Hellas Magdeburg), Schwortz(Poſeidon Köln), Schulze(Mogdeburg 96). Eine National⸗B⸗Mannſchaft, die ſich aus Magdeburger Nachwuchsſpielern ſowie aus den beiden Ludwigsburgern Schraag und Kleis zuſammenſetzte, fertigte eine DN⸗Mannſchoft des Gaues Südweſt mit 913 (:0) ab. Den Abſchluß bildete ein Spiel zwiſchen der A⸗ und der B⸗Mannſchaft. Hier waren die älteren Natio⸗ nalſpieler doch noch klar überlegen, ſie fertigten den Nach⸗ wuchs hoch mit:1(:0) ab. * 25 Fahre RG Rheinau Am Himmelfahrtstage konnte die Rubdergeſellſchaft Rheinau auf ihr 25jähriges Beſtehen zurückblicken. Die Mannheim⸗Ludwigshafener Rudervereine haben der Jubi⸗ larin in eindrucksvoller Weiſe ihre Glückwünſche über⸗ kracht, indem ſie mit einer ſtattlichen Bootsflotte nach Rheinau ruderten und dort einige ſrohe Stunden im Kreiſe guter Kameraden verbrachten. In einer kurzen Feierſtunde, die eigentliche Jubelfeier wird erſt im Herbſt durchgeführt, gedachte der Vereinsführer der RG Rheinau der verfloſſenen 25 Jahre und der Männer, die ſich in all den Jahren uneigennützig in den Dienſt der guten Sache geſtellt haben. Er zeichnete die anweſenden Gründungs⸗ mitglieder Müller, Mintrop, Schneider, Schmitt, Groß, Schäfer, Engelhardt und Marzenell durch Ueberreichung Rund um Speſſart und Rhön Remold-Schweinfurt gewinnt das ſchwere Straßenrennen Die klaſſiſche Fernfahrt„Rund um Speſſart und Rhön“, die am erſten Pfingſttag ihre 19. Wiederholung erlebte, iſt eines der bedeutendſten und ſchwerſten ſübdeutſchen Straßenrennen geblieben. Zum Kampf auf der 280 Klm. langen Strecke hatten ſich auch in dieſem Jahre wieder namhafte Straßenfahrer, darunter Mitglieder der National⸗ mannſchaft, aus allen Teilen des Reiches eingefunden. Der Weg führte von Schweinfurt aus über 180 Klm. durch die zahlreichen Windungen des Maintals entlang bis Aſchaffen⸗ burg, als es dann zurück über die ſchweren Steigungen von Speſſart und Rhön nach Schweinfurt ging, da gab es erſt die eigentlichen Schwierigkeiten. Auf dieſer 100 Klm. langen bergigen Teilſtrecke wurden dann auch die letzten Gruppen des Fahrepfeldes geſprengt. Einzeln, höchſtens einmal in Grüppchen zu zweit oder dritt, erreichten die Fahrer das Ziel in Schweinfurt. Hier war die Freude der rieſigen Zuſchauermaſſe ſehr groß, als mit Joſef Remold, dem ehemaligen Berufsfahrer, ein Schweinfurter mit gro⸗ ßem Vorſprung das Zielband als Sieger überquerte. Re⸗ mold war ſchon auf den flachen Straßen im Maintal mehrfach vorgeſtoßen, aber erſt als die mit 8 Minuten Vor⸗ gabe geſtarteten B⸗Fahrer nach 120 Klm. eingeholt waren, ging er zuſammen mit dem Frankfurter Maes endgültig auf und davon. Nur fünf Fahrer kamen noch einmal vor⸗ übergehend zu den Ausreißern auf. Die Hauptgrupye der Verfolger wartete darauf, daß der Bielefelder Scheller die 9 01 Führung übernehmen werde, aber Scheller erlitt gerade im ungünſtigſten Moment Defekt und ſo konnte die Spitzen⸗ gruppe ſchnell einen größeren Vorſprung gewinnen. Als es hinter Aſchaffenburg in die Berge ging, ſetzte dann der enoͤgültige Zerfall der Gruppen ein. Dem mächtig nach vorn ſtürmenden Remold vermochte nur noch Wölkert zu folgen, aber auch er mußte am Berg bei Hammelburg Re⸗ mold ziehen laſſen. Mit über zwei Minuten Vorſprung erreichte Remold vor Wölkert das Ziel, der Dritte des Rennens, Kranzer⸗Nürnberg, lag ſogar ſchon zehn Mi⸗ nuten hinter dem Sieger. Der RB. 89 Schweinſurt hat mit der Ausrichtung der Fahrt einen neuen großen Erfolg zu verzeichnen gehabt. Die Organiſation war ausgezeichnet und auch der Werbe⸗ erfolg hätte nicht größer ſein können, denn auf dem ganzen Weg verfolgten viele Tauſende intereſſiert das Rennen. Das Ergebnis(A⸗ und B⸗Fahrer gemeinſam gewertet): 1. Remold ⸗RV 89 Schweinfurt:05,13 Std.; 2. Wölkert⸗ Schweinfurt:07,25 Std.; 3. Kranzer⸗Nürnberg:15,11 Std.; 4. Schellhorn⸗Schweinfurt:15,17 Stb.; 5. Anger⸗Berlin :18,55 Std.; 6. Maes⸗Frankfurt dichtauf; 7. Seufſerth⸗ Schweinfurt:19,58 Std.; 8. Dömeling⸗Schweinfurt:20,49 Stb.; 9. Ziegler⸗Schweinfurt:23,06 Std.; 10. Langemann⸗ Berlin:25,09 Std.; 11. Höhn⸗Schweinfurt dichtauf; 12. Heller⸗Schweinfurt:95,33 Std. der ſilbernen Ehrennadel aus. Die Herren Müller, Min⸗ trop und Schneider erhielten außerdem die Ehrennadel des Deutſchen Ruderverbandes. Aus der Geſchichte der Rudergeſellſchaft Rheinau iſt zu entnehmen, daß ſie am 10. Mai 1909 von einer kleinen Anzahl ruderſportbegeiſterter Männer gegründet wurde und der Anlaß dazu die für die Ausübung des Rnder⸗ ſportes geradezu idealen Waſſerverhältniſſe waren. Beretts am 16. Juni 1909 wurde vom Ludwigshafener Ruderverern ein Schulzweierboot erworben, das in einer Kantine unter⸗ gebracht wurde. Schon Ende Juni 1909 konnte der offizielle Ruderbetrieb aufgenommen werden. Die Mitgliederzahl wuchs zuſehends und mit ihr naturgemäß die Bootsflotte. Das Gründungsmitglied Direktor Müller als Ker Vorſitzender der RGR arbeitete mit einem kleinen Stobe Getreuer unermüdlich und uneigennützig am Wachſen und Werden der jungen Gemeinſchaft. Sie hatten die Freube und den Erfolg für ſich, daß ſich die Entwicklung nahh jeder Richtung in auſſteigender Linie bewegte. Im Jahre 1910 wurde das aus eigener Kraft erſtellte Bootshaus ſei⸗ ner Beſtimmung übergeben und von dieſem Zeitpunkte an datiert der ſportliche und geſellige Aufſtieg der Jubilarin. Wechſelten auch in den Anfangsjahren Freud und Leid einander ab, ſetzten auch hin und wieder Rückſchläge ein, ſo konnte dies jedoch dem alles überwindenden guten Geiſt der Rheinauer Ruderer nichts anhaben. Die führenden Männer wie Direktor Müller, der langjährige Vor⸗ ſitzende und heutige Ehrenführer H. Mintrop, Karl Schneider, Joſef Scholl und Kurt Fiſcher, haben es allezeit verſtanden, das Schifflein ihres Vereins allen Klippen und Fährniſſen zum Trotz in ruhige Bahnen zu lenken, und daß es immer ſo bleiben möge, iſt der RR nur zu wünſchen. Die Lage der RG Rheinau fordert geradezu zum Wan⸗ derrudern auf. Die grüne Flut des Rheins und die ſtillen Waſſer ſeiner Seitenarme haben es den Rheinauern immer ſchon angetan. Kein Wunder, daß ſich das Wanderrudern an erſte Stelle geſetzt hat. Aus ihm iſt der Drang nach Dauerleiſtungen geboren. Die Beteiligung am Dauer⸗ rudern iſt eine ausgeſprochene Domäne der Jubilarin. Aber auch dem Rennrudern widmet man ſeine Aufmerk⸗ ſamkeit und ſchon manch ſchöner Erfolg wurde von Regat⸗ ten und von Dauerruderkämpfen nach Hauſe gebracht. An der Schwelle ins zweite Vierteljahrhundert wünſchen auch wir der Ro Rheinan eine geſicherte und ruhige Weiterentwicklung zu ihrem eigenen Beſten, zum Wohle des deutſchen Ruderſportes und im weiteren Sinne auch zum Wohle der deutſchen Zugend und damit unſeres Vaterlandes, —— — 4 — 2 Dienstag, 22. Mai 1934 9. Seite Nummer 226 Nene Maunheimer Zeitung“ Morgen⸗Ausgabe Aus heimiſchen Trainingsquartieren Die Mannheim-Ludwigshafener Ruderer bei der Vorbereitung Wenn man jetzt, kurz vor Beginn der großen Regatta⸗ ſatſon, einen Streifzug durch die Bootshäuſer der Mann⸗ heim⸗Lubwigshafener Rudervereine unternimmt, zeigt ſich allüberall erfreulicherweiſe ein ſtarker Ruderbetrieb, nicht nur ganz allgemein, ſondern beſonders im Hinblick auf die Vorbereitungen zu den Wettfahrten. Sei es nun auf Rhein Neckar oder auf dem Mühlauhafen; wohin man die Schritte lenkt, ſieht man flinke Boote über die Waſſerfläche huſchen, gefolgt von den Motorbooten, begleitet von lauten Kom⸗ mndorufen der Trainer und Steuerleute. Die Ruder⸗ iugend arbeitet im Schweiße ihres Angeſichts, denn die Kunſt des Ruderns verlangt nun einmal reſtloſe Hingabe und vollen Einſatz aller körperlichen und auch geiſtigen Kräfte, will ſie im ritterlichen Kampfe mit dem ſtarken Geg⸗ ner den Sieg davontragen. Bei der Amicitia draußen am Neckardamm hat Ruder⸗ lehrer Gwinner alle Hände voll zu tun, um den An⸗ ſturm zu bewältigen. Er tut das mit der Ruhe des Kenners, wenn auch manchmal ein hartes Wort zur rechten Zeit den iugendlichen Elan dämpfen muß. Der Ruderer findet nichts dabei, denn er weiß, daß Diſziplin oberſtes Geſetz im Ruderſporte bedeutet. Rauh aber herzlich ſind die Um⸗ gangsformen, die man in der Ruderei pflegt, ſo wie es bei einem Sporte ſein muß, der ganze Männer verlangt und dieſe bis zum letzten benötigt. Juniorachter, Jungmann⸗ achter, Anfängervierer und Jungmanneiner gehen pünktlich jeden Abend zur feſtgeſetzten Stunde aufs Waſſer. Se⸗ nioren ſind nicht mehr vorhanden. Die alten Meiſterruderer haben ſich aufs Altenteil geſetzt und über⸗ laſſen es dem Nachwuchs, den alten Lorbeeren neue hinzu⸗ zufügen. Ruderlehrer Gwinner gibt ſich alle erdenkliche Mühe, ſeine fungen Schützlinge in die Form zu bringen, die er als verantwortlicher Leiter verlangen zu müſſen glaubt. Daß er darin eine ſichere Hand beſitzt, beweiſt die Art, wie ſeine Leute rudern. Der Juniorachter, körperlich ſehr gut veranlagt, zeigt ſich ſchon jetzt in einer vielverſpre⸗ chenden Form. Seine Arbeit iſt ausgeglichen und wir⸗ kungsvoll. Die Mannſchaft verſteht es, mit enormer Wucht ihr Boot vorwärts zu treiben, ohne daß die Körperhaltung darunter leidet, was fleißiges Ueben zur Vorausſetzung haben muß. Sie wird ſicherlich ihren Mann zu ſtellen wiſſen. Auch der Jungmannachter ſteht den Junioren in jeder Hinſicht nicht viel nach. Er iſt nicht ſo ſtark wie dieſe, aber von einem guten Geiſte beſeelt und das iſt ein weſent⸗ licher Faktor für den Enderfolg. Für die Mannheimer Regatta wird ein Anfängervierer vorbereitet, der auf Grund ſeiner derzeitigen Leiſtungen einen beachtenswerten Gegner abzugeben verſpricht. Neben dieſen iſt Hermann Kanold im Einer ſehr fleißig. Er wird die Fungmannrennen beſtrei⸗ ten und in dieſen gewiß keine ſchlechte Rolle ſpielen. Es iſt beabſichtigt, aus beiden Achtermannſchaften auch Vierer ſtarten zu laſſen, inwieweit dies allerbings geſchehen wird, von der Weiterentwicklung der Achter ab. Heint Erb betreut wieder die Rennmannſchaftet Mannheimer Ruder⸗Clubs. Auch hier hand im Werden. Zwar ſind die Schwierigkeiten bei der Durchführung der geregelten Trainingsfahrten nicht gering, denn auf dem Rhein ſteht die Schiffohrt als faſt unüber⸗ windliches Hindernis im Weg, ober man weiß ſich zu helfen und verlegt das Lager in den Mühlauhaſen. Dort werden jeden Abend die Uebungsfahrten ausgetragen und viel Schweiß vergoſſen. Da ſteht zunächſt ein ſtarker Senior⸗ vierer mit Kuhn, Zohn, Eichhorn und Strauß zur Ver⸗ fücung, der ſich bereits in eine vielverſprechende Form gerudert hat. Im Vierer wird ſich die Mannſchaft auf den Vierer mit Steuermann ſpeztaliſieren und zunächſt in der zweiten Seniorklaſſe ſtarten. Er ſollte dort einen Gegner abgeben, der nicht zu überſehen ſein wird. Durch Junio⸗ ren ergänzt, kommt auch ein„zweiter“ Seniorachter her⸗ aus, deſſen Zuſammenarbeit noch nicht ſo zu gefallen ver⸗ mag, wie der Seniorvierer. Eichhorn und Zahn, das er⸗ folgreiche Paor von 1992, hat ſich wieder im Riemenzweie⸗ vereinigt und erwartet in den nächſten Tagen ein neues Boot von der Berliner Werſt„Pirſch“. Ihre Arbeft hin⸗ Deulſche Rugbyniederiage in Frankreich terläßt einen zuverläſſigen Eindruck, iſt routiniert und formſchön; das Boot zeigt ſchönen und gleichmäßigen Fort⸗ gang. Ein Juniorvierer entwickelt ſich ganz zur Zufrieden⸗ heit und ſollte bei dauernd ſtarker Betonung ſchärfſter Waſſerarbeit im Kampf mit den Beſten etwas zu leiſten vermögen. Auch ein gut zuſammengeſpielter Jungmann⸗ vierer berechtigt zu ſchönen Hoffnungen. Des weiteren ein Leichtgewichtsvierer, der gemeinſam mit den Jungman⸗ nen einen Jungmannachter bilden wird. Dieſer Jungmann⸗ achter ſitzt erſt ſeit kurzem zuſammen und iſt techniſch naturgemäß noch am weiteſten zurück. Es ſteht jedoch zu erwarten, daß das gute Beiſpiel der anderen Mannſchaften anſpornend guf die weitere Entwicklung wirken wird. Mit einem Jungmannvierer und einem Jungmann⸗ einer kommt die Mannheimer Ruder⸗Geſellſchaft heraus, bei der die Leitung des Trainings in den Händen von Gerhard Sieber liegt. Der Jungmann⸗ vierer beſteht aus gutem Menſchenmaterial, das in der Lage ſein ſollte, beſte Leiſtungen zu vollbringen. Die Mannſchaft beherrſcht das Rennboot noch nicht ganz fehler⸗ frei und die Zuſammenarbeit zeigt noch einige Lücken, aber bis zur erſten Regatta in Heidelberg dürften die jetzt noch vorhondenen Mängel beſeitigt ſein. Helmut Schuſter verſucht ſich im Einer. Körperlich leicht, ober zäh und draufgängeriſch veranlagt, geht er mit Fleiß und großer Energie an ſeine Aufgaben heran. Wenn er es verſteht, mit ſeinen Kräſten hauszuhalten, ſollte er ſeinen ſtärkeren Gegnern ein Rätſel zu löſen geben. Die Rudergeſellſchaft Rheinan iſt auch in dieſem Jahe vom Pech verfolgt inſofern, als ihre Nr. 3 des Anfänger⸗ vierers jetzt beruflich nach auswärts verſetzt wurde und die ganzen bisherigen Vorbereitungen dadurch einen ſtar⸗ ken Rückſchlag erlitten. Amateurtrainer Fiſcher mußte wohl oder übel eine neue Kraft einſetzen und kann in⸗ folgedeſſen erſt bei der Karlsruher Regatta mit ſeiner Mannſchaft auf den Plan treten. Der Mannheimer Ruderverein„Baden“ hat für ſeinen Juniorſkuller Karl Schäfer ein neues Einerboot er⸗ worben. Schäfer hat den ganzen Winter über ſehr fleißig an ſich gearbeitet und gegenüber dem Vorfahre erhebliche Fortſchritte gemacht. Seine Technik fördert den Lauf des Bootes nach der günſtigen Seite und der allgemeine Ein⸗ druck iſt ſo, daß er in der Klaſſe der Junioren einen ernſthaften Bewerber abgeben dürfte. Walter Gaſteiger bildet einen Anfängervierer aus, der wohl erſt für die Mannheimer Regatta in Frage kommen wird. Die Mann⸗ ſchaft iſt noch im Entwicklungsſtadium, zeigt aber ganz nette Anſätze ſtilgerechten Ruderns. In Ludwigshafen herrſcht beim Ludwigshafener Ruder⸗ verein der meiſte Betrieb. Hier ſind Hermann Wilker für die Senioren und Karl Wahl für die Jungmannen als Inſtruktoren eingeſprungen. Altmeiſter Wilker bringt einen Sentor⸗Vierer und Achter heraus. Für den beruf⸗ lich verhinderten Kröwerath führt Maurmann den Schlag⸗ riemen. Der Seniorvierer mit einem Jungmannruderer auf dem Bugplatz iſt augenblicklich durch Erkrankung von Franz auf Nr. 3 erheblich benachteiligt, wodurch die Ent⸗ wicklung ſtark aufgehalten wird und ein Start in Saar⸗ brücken in Frage geſtellt iſt. Dasſelbe gilt für den Se⸗ niorachter, deſſen vier Ergänzungsleute Junioren ſind. Die Arbeit des Achters iſt flott und flüſſig, doch erſcheint uns die Waſſerarbeit nicht ausgiebig genug. Der Jung⸗ mannvierer entwickelt ſich planmäßig und wird mit einem Anfängernerer zuſammen für ſpätere Regatten zu einem Jungmannachter zuſammengeſetzt werden. Die Rudergeſellſchaft Ludwigshafen kann trotz mißlicher Umſtände durch Umzug und Bootshausumbau ebenfalls in die ſportlichen Ereigniſſe der nächſten Wochen eingreifen. Die alten Kämpen Gebrüder Barth, Scheuenpflug und Bertram haben ſich zu einem Seniorvierer zuſammen⸗ gemacht, der emſig bei der Arbeit iſt und ruderiſch keinen ſchlechten Eindruck hinterläßt. Auch ein Jungmannvierer iſt im Kommen, der die ſchwarz⸗gelben Farben vertreten wird. Jür den Herbſt iſt die Bildung eines Achters und zweier Dauerrudervierer beabſichtigt. Norofrankreich—Süodeutſchland 29:9(13:3) Am Pfingſtſonntag traf in Vichy eine ſüddeutſche Rugby⸗ Auswahlfünfzehn auf eine ſehr ſtarke nordfranzöſiſche Mannſchaft. Vor zahlreichen Zuſchauern erwieſen ſich die Franzoſen als die einwandfrei Beſſeren, wenn auch die Spieler Süddeutſchlands beſonders in der zweiten Spiel⸗ hälfte reichlich viel Pech hatten. Die Niederlage iſt mit 29:9 daher entſchieden um einiges zu hoch ausgefallen. Nach ſtändig mehr oder weniger überlegenem Spiel führten die Franzoſen bis zum Wechſel mit 13:3; den Verſuch der Süddeutſchen hatte der Flügeldreiviertel W. Pfiſterer ge⸗ legt. Nach der Pauſe wurden die Gäſte beſſer. Sie konnten allerdings nicht verhindern, daß die Franzoſen die Punkt⸗ ſkala auf 29 hinaufſchraubten. Gilbert(Heidelberg) und W. Pfiſterer(Heidelberg) kamen zwar auch noch je einmal durch, aber weitere Verſuche der Süddeutſchen ſcheiterten teils im letzten Augenblick. Am kommenden Sonntag werden ſich beide Mannſchaften zum Rückſpiel treffen. Das Spiel findet als Propaganda⸗ ſpiel in Zürich ſtatt. Teterower Bergringrennen Todesſturz des Hamburger Braband Der landſchaftlich außerordentlich ſchön gelegene Tetero⸗ wer Bergring war am erſten Feiertag wieder einmal Kampfſtätte des in der mecklenburgiſchen Schweiz ſo ſchnell beliebt gewordenen Teterower Bergringrennens, das nun ſchon zum neunten Male veranſtaltet wurde und wieder eine recht gute Beſetzung aufzuweiſen hatte. Vor rund 25 000 Zuſchauern gab es anſprechende Kämpfe. Leider wurde der Geſamteindruck durch einen Todesſturz des Hamburgers Braband empfindlich geſtört. Der Hanſeate, der für das Rennen der Ausweisfahrer über 3⁵⁰ cem. ſeine Sunbeam gemeldet hatte, ſtürzte beim Trai⸗ ning ſo unglücklich, daß er ſich einen ſchweren Schädelbruch zuzog, an deſſen Folgen er am Sonntag nachmittag erlag. Zu Ehren des Toten wurde Halbmaſt geflaggt. Schnellſter Fahrer des Tages war Waldecker Jungtow, der mit ſeiner 5ber Zündapp ein Stundenmittel von 77.224 Km. erreichte. Das Rennen der Beiwagen, das bei den Zuſchauern den meiſten Anklang fand, wurde natürlich eine Beute des Europabergmeiſters Johef Möritz ⸗München. Neuſel wieder in der Heimat Mit dem amerikaniſchen Dampfer„Waſhington“ iſt der weſtdeutſche Schwergewichtsboxer Walter Neuſel in Ham⸗ burg eingetroffen. Der Aufenthalt des Bochumers in der Heimat wird jedoch nur von kurzer Dauer ſein. Neuſel hat ſich von Hamburg aus zum Beſuch ſeiner Angehörigen nach Weſtdeutſchland begeben, von wo aus er nach ſeiner Pariſer Beſitzung in Enghien weiterfährt. Neuſel hat nicht die Abſicht in Europa Kämpfe ausgutragen, er darf es auch gar nicht, da er ſich in dieſer Beziehung an den Neuyorker Garden kontraktlich gebunden hat. Nach ſeinen letzten ein⸗ drucksvollen Siegen über King Levinſty und Tommy Loughran iſt Neuſel von der Neuyorker Garden⸗Geſell⸗ ſchaft für den 14. September feſt verpflichtet worden. Er ſoll an dieſem Tage entweber mit dem Schmeling⸗Beſieger Steve Hamas oder aber mit Max Baer in den⸗ Ring gehen, ſoſern Baer am 14. Juni gegen Carnera ge⸗ winnt und Weltmeiſter wird. In dieſem Falle wird der „Garden“ am 14. September einen Kampf Neuſel gegen Baer um bie Weltmeiſterſchaft aufziehen, von deſſen Einnahme Neuſel 12½ Prozent zugeſichert ſind. Iſt Hamas der Gegner, bekommt der Weſtdeutſche ſogar 25 Prozent der Einnahmen. Zum Weltmeifeerſchafts kampf 80 5 Carnera—Baer am 14. Juni will Neuſel wieder in Neu⸗ vork ſein. Segelflug Hornisgrinde—Nürnberg Hofmann(Mannheim) ſegelt 225⸗Km.⸗Rekord Eine ausgezeichnete Leiſtung vollbrachte am Pfingſiſonn⸗ tag der junge Mannheimer Segelflieger Hofmann. Von der Hornisgrinde aus gelang ihm ein Ueberlandflug von 225 Km., der ihn bis nach Nürnberg führte. Auf dem dor⸗ tigen Flugplatz ging der junge Segelflieger am Abend zu Boden, obwohl er noch 800 Meter Höhe hatte und gut und gern noch 100 Km. weiter hätte fliegen können. Dieſe Lei⸗ ſtung dürſte einen neuen Rekord für Flüge mit Gummi⸗ Schleppfeil bedeuten. Beſonders bemerkenswert iſt noch, daß Hofmann nicht etwa in einer Gewitterwand ſegeln konnte, ſondern durch Ausuntzung der Kumulus⸗Wolken⸗ winde allein dieſe Strecke bewältigte. Travertin ſiegt im Preis der Dreijährigen Rennen in Dresden(vom 19. Mai) Hauptereignis der Pfingſtrennen in Dresden war der Preis der Dreijährigen, ein mit 20 000 dotiertes Ren⸗ nen, über 2000 Mark. Neun Pferde des Derbyjahrganges hatten ſich zu dieſem ſchweren Rennen dem Starter ge⸗ ſtellt. Der Start verlief ſehr unruhig. Graf Almaviva und Ehrenpreis galoppierten zweimal um die Bahn, war⸗ fen dann ihre Reiter ab und konnten ſo am gültigen Ren⸗ nen nicht teilnehmen. Travertin unter E. Böhlte zeigte ſich ſeinen Altersgenoſſen das ganze Rennen durch⸗ weg überlegen und' ſiegte im Handgalopp mit 5 Längen leicht gegen Grandͤſeigneur und Horchauf, der eine weitere Länge zurück war. Mit der vorzüglichen Zeit von .07,5 iſt der Sieger Travertin wohl einer der ausſichts⸗ reichſten Bewerber um das Deutſche Derby. Die Ergebniſſe: 1. Anton⸗Rennen. 2500 /, 1600 Meter. 1. P. Mül⸗ hens' Palaſtherold(Staroſta), 2. Goldrubin, 3. Mitternacht. Ferner: Chrysler, Lampos' Sohn, Mattoni. Tot. 33, Pl. 14, 13. 2. Maximus⸗Rennen. 2460 /, 1200 Meter. 1. P. Mülhens' Grasſittich(Printen), 2. Lichtnelke, 3. Doppel⸗ ſprung. Ferner: Kohinor, Patent, Pera. Tot. 2, Pl. 14, 15. 3. Gregor⸗Ausgleich. Ausgleich 2. Ehrpr. u. 3700 4, 2000 Meter. 1. W. Palmers Adebar(Raſtenberger), 2. Bla⸗ ſon, 3. Novalis. Ferner: Tantris, Gardejäger, Wilberich, Lyſias. Tot. 55, Pl. 19, 20, 15. 4. Vichy⸗Rennen. Verkaufsrennen. 2400 /, 1200 Meter. 1. Joh. Gaidas Gebersberg(Osw. Müller), 2. Teifi, 8. Flauſe. Ferner: Winkelried, Dominikaner, Beryll. Tot. 88, Pl. 38, 22. 5. Preis der Dreijährigen. Ehrpr. u. 20 000 /, 2000 Meter. 1. R. Haniels Travertin(E. Böhlke), 2. Grand⸗ ſeigneur, 3. Horchauf. Ferner: Marke, Graf Almaviva, Tilly, Scolaro, Ehrenpreis, Airolo. Tot. 27, Pl. 14, 15, 25. 6. Palaſtpage⸗Ausgleich. Ausgleich 3. 2500 /, 1400 Me⸗ ter. 1. Frau J. v. Opels Arbois(Narr), 2. Altona, 3. Son⸗ nenfalter. Ferner: Gravor, Schönau, Edelweiß. Tot. 33, Pl. 23, 24. 7. Wiener Wald⸗Ausgleich. Ausgleich 4. 2400 /, 1600 Meter. 1. E. Clauß' Altpreuße, 2. Gori, 3. Loyal. Fer⸗ ner: Meiſterpolier, Immermein, Luffa, Vela, Monila. Tot. 20, Pl. 14, 23, 17. Sieg⸗Doppelwette Adebar— Gebersberg: 1854:10. Karlshorſt(19. Mai) 1. Luftikus⸗Jagdrennen. Lehrlingsreiten, 1800 Mark, 6200 Meter: 1. Frau Ramms Honeska(Stein); 2. Jam⸗ us; 3. Jvenhoe. Toto: 50; Platz: 15, 18. Ferner: Roxana, Al Raſchid. 2. Maiglöckchen⸗Flachrennen. 1800 Mk. 1600 Meter: 1. R. v. Skrbenſkys Vogelweid(Böhlke); 2. Komtur; 3. Ninon. Toto: 16; Platz: 11, 12. Ferner: Golckäſer, Greifer. 3. Preis von Neudeck. Jagorennen. 3000 Mk. 3500 Meter: 1. K. Beckers Nobel(Wolff); 2. Hylſos. Toto: 14 Ferner: Verräter. 4. Karlshorſter Heeres⸗ Jagdrennen. Offiziersreiten. Ehrpr. u. 3500 Mk. Meter: 1. Lt. v. Holteys Geri (Bef.); 2. Dalfin; 3. Edelſtein. Toto: 73, Platz: 2, 17, 34. Ferner: Merkur 2, Sieſta, Rheinart, Immerzu. 5. Leuz⸗Flachrennen. Ausgl. 4. Amateurreiten. 1600 Mk. 2000 Meter: 1. Frau A. v. Mitzlaffs Herero(S. v. Mitz⸗ laff); 2. Rivale; 3. Abendgeläut; 4. Peter Pock. Toto. 60; Wlatz: 19, 22, 25, 44. Ferner: Chilos, Figmetta Hein⸗ ſried, Els, Rheinſels, Federbriede, Matländer, Minen⸗ werfer, Teuſelskerl. 6. König⸗Lear⸗Jagdrennen. Verkaufsrennen. 2400 Mk. 3000 Meter: 1. O. v. P. 6 unt Geſt. Tzchechelns Inge(Unterholzuer) im toten Reſinen; 3. Oſtfranke. Toto: 80, 19(für Frag Papa), 11, 14(für Inge), 10. Ferner: Viei, Frechdachs, Gletſcher. 7. Erika⸗ Flachrennen. Dreijährige. 2100 Mk. 1200 Meter: 1. Frau Ch. Butzkes Talbot(Grabſch)); 2. Kaiſer⸗ parade; 3. Portepee. Toto: 35, Platz: 12, 10, 11. Ferner: Ancona, Johanniter, Vitellius, Wolke, Harietta. Siegboppelwette: Geri— Frag Papa: 664:10; Geri— Inge: 150:10. Magdeburg(19. Mai) 1. Ausſtellungspreis der Brannen Meſſe. Jagdrennen, Ausgleich 3, 1300 /, 8100 Meter: 1. J. D. Delius' Fa (Müſchen); 2. Lorenz; 3. Henriette. Toto: 30, Platz: 13, 14. erner: Corviglia, Fidelia. 2. Olearia⸗Flachrennen. Dreijährige, 1850 /, 1200 Me⸗ ter: 1. Stoll Weismanns Wölund(Pförtke); 2. Marien⸗ ſeier; 8. Peter Paul. Toto: 28, Platz: 16, 36, 17. Ferner: Jidutta, Inländer, Neapolis, Griſcha, Canonika, Ly, Frei⸗ länder, Proſina. 3. Fockenbach⸗Rennen. Ausgleich 4, Ehrenpreis und 1050 /, 1850 Meter: 1. O. Larpers A. D. R.(Ebert); 2. Wachau; 3. Mannit. Toto: 20, Platz: 14, 21. 14. Ferner: Violine, Aletſch, Kameradin, Alarad, Volte. 4. Ottonen⸗Preis. Jagdrennen, 1850“, 3100 Meter: 1. Stall Eilenriedes Mappe(Kreienbring); 2. Makarius; 8. Courtiſane. Toto: 58, Platz: 18, 11, 11. Ferner: Buſch⸗ windröschen, Prieſter, Hagebutte, Monſun. Deulſche Kampffpiele 1934 Das nationale Hochfeſt der deutſchen Sporhugend in Rürnberg Für die Deutſchen Kampfſpiele in Nürnberg ſind ketzt die Ausſchreibungen erſchienen. Als Führer des Deut⸗ ſchen Reichsbundes für Leibesübungen ruft hierin der Reichsſportführer zur Beteiligung an den gemeinſam mit der Stabt Nürnberg durchzuführenden 4. Deutſchen Kampf⸗ ſpielen vom 23.—20. Juli 1084 in Nürnberg auf. Die Kampfſpiele ſollen Ausdruck deutſcher Volkseinheit, deut⸗ ſcher Sitte, deutſchen Fühlens und der leiblichen Kraft und Geſundheit deutſcher Jugend ſein. Die Feier in Nürnberg ſoll als bie erſte der neuen Zeit das nationale Hochfeſt der turnenben und ſporttreibenden deutſchen Ju⸗ gend ſein, ein Bekenntnis zu Volk und Vaterland. Die Kampfſpiele ſollen das geſamte deutſche Volk erfaſſen. Jeder Deutſche, wo auf der Welt er auch immer wohnt, kann ſich an den Kampfſpielen beteiligen, ſoſern er die Amateur⸗Eigenſchaft nach den Beſtimmungen der zuſtändi⸗ gen Verbände beſitzt. Die Leitung hat der Reichsſportfüh⸗ rer. Melbeſchluß für alle Sportarten iſt der 10. Fult 1994. Olympia-Hockeyturnier erſt im Auguſt Das internationale Olympia⸗Komitee hatte ſich am Frei⸗ tag in Athen auch mit einem Antrag der Hockeyſpieler zu befaſſen. Der Internationale Hockey⸗Verband hatte den Wunſch ausgeſprochen, das Olympiſche Hockey⸗Turnier nicht im Rahmen der Olympiſchen Spiele 1930, ſondern bereits im Frühjahr dieſes Jahres auszutragen, da die Hockeyſpieler zu dieſer Jahreszeit durch Meiſterſchaftsſpiele uſw. bekanntlich ihre beſte Form erreichen. Dem Antrag wurde jedoch ſeitens der J06. nicht ſtattgegeben, ſo daß alſo ein Olympia⸗Hockey⸗Turnier nur bei den Olympiſchen Spielen im Auguſt 1086 vor ſich gehen kann. Saar-Sporiler in München Auch in München gaben an den Pfingſttagen einige be⸗ kannte Saar⸗Turner⸗ und Sportlermannſchaften ihre Kärte ab. Die erſten Spiele am Samstag brachten die folgenden Reſultate: 3 3 8 Fußball: MrV München—TV 48 Saarbrücken:1(:0) Handball: Me München—TV 48 Saarbrücken 1020(012 ccey: Ma München-Saar b5 Saarbrücken 811(1·0) wirklich keine Hinſicht fund Süpne Srgf 0 Am Sonntag ſpielte dann in Anweſenheit der Saar⸗ gäſte die Handball⸗Elf des MrV 70 München gegen TV Leipzig⸗Connewitz 14:8(:). Der Saar⸗Feſtabend in der MNV⸗Turnhalle geſtaltete ſich am Samstagabend in Anweſenheit des Reichsſtatthalters, General Ritter v. Epp, und des bayeriſchen Miniſterpräſidenten Siebert zu einem eindrucksvollen Bekenntnis für das neue Deutſchland. Der Reichsſtatthalter fand mit ſeinen Ausführungen zur Saar⸗ fvage großen Beifall. Turneriſche Vorführungen umrahmten ote einzelnen Abſchnitte des Feſtabends. Aus der Berliner Fußball⸗Gauliga Im dritten Spiel gegen den Spandauer BC erkämpfte ſich bei den Berliner Aufſtiegsſpielen der Polizet⸗S Berlin durch einen:0(120)⸗Sieg einen Platz in der erſten Fußballklaſſe des Gaues. Deutſche Hochſchul⸗Handballmeiſterſchaft Breslan ſiegt in der Zwiſchenrunde In ber Zwiſchenrunde der Spiele um die Deutſche Hand⸗ ball⸗Meiſterſchaft der Hochſchulen ſchlug am Pfingſtſamstag in Danzig die Mannſchaft der Univerſttät Breslau die Techutſche Hochſchule Danzig überlegen mit 18:5(:9. Kein Spiel von Klaſſe! Eintracht Frankfurt Fulda ſpielen :1:00 Dieſer Freundſchaftskampf am Pfingſtſamstag ſpielte ſich vor etwa auern ab, die aber alle enttäuſcht den 1 2 verlaſſen haben werden. Denn was von den beiden Mannſchaften an Leiſtungen geboten wurde, war laſſe. Nur ganz ſelten erhob ſich dag Spiel⸗ ſchehen auf ein höheres Nivean, in der erſten Viertel⸗ unde, als die Boxuſſen 8 im 10 P lagen und Leu⸗ gers einige Prachtſ osließ und dann kurz nach dem Wechſel bei einer Felbüberlegenheit der Eintracht. Sonſt ſah man meiſt planloſes Herumgekicke, das beiner der beiden Meiſtermannſchaften Ehre wachte. Zudem litt das Spiel noch unter einer für einen Freundſchaftskampf un⸗ angebrachten Härte. Auf beiden Seiten wurde in dieſer t. Der Schiedsrichter Schier⸗ e gerade noch. Werdrtennen im Reich 3 1. O. v. Mitzlaſfs Frag Papa G60 ey) und 7. Pendel(Frau Heckmann). 5. Magdeburger Pfingſtyreis. Ausgleich 2, 2800 K, 1600 Meter: 1. Stall Neuhauſens Sperling(Hiller); 2. Sgarfels; 3. Lonſky. Toto: 34, Platz: 14. 13. Ferner: Ginſterblüte, Amön, Judttta. 6. Erika⸗Flachrennen. Ausgleich 3, Ehrenpreis und 1850 Mark, 2100 Meter: 1. D. Krietes Machthaber(Zachmeier); 2. Graf Nici; 3. Kriegsflagge. Toto: 22; Platz: 11, 18. Ferner: Conſtable, Amed. 7. Ausſtellungspreis der Deutſchen Woche. Flachrennen, Klaſſe B, 700 J, 1600 Meter: 1. Stall Eilenriedes Perl⸗ ſtarb(Hemſoth); 2. Triduum; 3. Meine Freundin. Toto: 14 Platz: 90, 25. Ferner: Giebel, Murmel, Hoffnung. Siegdoppelwette: A. D. R.— Sperling 68:10. Neuß(20. Mat): 1. Preis von Weſterberg. 1650 4, 1000 Meter: 1. Frl. B. Bauers Schwarzwaldfürſt; 2. Lanzenſpitze; 8. Folcode. Toto: 14; Platz: 18, 14, 16. Ferner: Scholle, Mignonette, Patina, Menne, Lilla. 2. Rheintor⸗Jagdrennen. 1650, 8000 Meter: 1. A. Stocks ir. Harun; 2. Pralinee; 8. Roſenrot. Toto: 72; Patz:, 15. Ferner: Bodenbalz. 3. Preis von Ludenberg. 1650, 1400 Meter: 1. v. d. Bottlenbergs Praſſer(Lommatzſch): 2. Bacchantin; 3. Iby⸗ kus. Toto: 88; Plotz: 18, 12, 15. Ferner: Novität, Modeſta, Gemſe, Turnterfeier. 4. Pfingſt⸗Preis. 2900 4, 2000 Meter: 1. Gebr. Rös⸗ lers Curator(Pinter); 2. Rudolf; 3. Snatok. Toto: 16, Platz: 15, 18. Ferner: Gryllos, Löſegeld, Audi. 5. Preis von Burg Röttgen. Ausgleich 3, 1650 /, 1600 Meter: 1. H. Schiffers Letzter Sioux(Nickel); 2. Schwert⸗ knauf; 8. Schonzeit und Toller Junge im toten Rennen. Toto: 110; Platz: 85, 24, 10, 9. Ferner: Szegeban, Perl⸗ muſchel, Fix, Heldenſage, Monarchie. 6. Verloſungs⸗Rennen. Ausgleich 4, 2150 J, 2000 Meter: 1. H. Pudenz' Medinus; 2. Tpeuſchin; 3. Pfennigkomm⸗ ſchnell. Ferner: Fortis, Robinſon, Hatz, Mydling. 7. Hafen⸗Jagdrennen. Ausgleich 8, 1850 /, 9650 Meter: 1. Frau A. Keims Sons Pareil(Smolak); 2. Leithirſch⸗ 3. Eisſproſſe. Toto: 88; Platz: 16, 18. Ferner: Marbob, us. Sieg⸗Doppelwette: Curator— Letzter Sioux 816:10. Hoppegarten(21. Mat) 1. Slaby⸗Rennen. Dreijährige inl. Maiden. 2350 4, 1200 Mtr. 1. R. Haniels Graſſus(E. Böhlke); 2. Rückert; g. Marquis. Ferner lief: Maruka. Tot.: 12:10; Platz: 11, 22: 10. 2. Ignis⸗Rennen. Dreijährige. 2950 /, 1600 Meter. 1. R. Haniels Ebro; 2. Origenes; 3. Palander. Ferner liefen: Rücktritt, Renvers. Tot.: 23:10; Platz: 12, 13:10. 3. Seemärchen⸗Rennen. Ausgleich II. 2950 4, 1800 Mtr. 1. Frau E. Pahls Glasbläſer(H. Zehmiſch); 2. Immerfort; 3. Leidensweg. Ferner liefen: Paradiſe, Heimwehr, Tro⸗ janer, Heuchler, Irrigoyen. Toto: 32:10; Platz: 15, 16, 34210. 4. Kiſaſſzony⸗Rennen. Dreij. Stuten. 14 300 J, 1600 Mtr. 1. Freif. v. Oppenheims Schwarzlieſel; 2. Agalire; 8. Le⸗ gation; 4. Vockerode. Ferner liefen: Nemeſis, Mon Plaiſir, Irrtum, Forſythia, Lehnsherrin, Winfrida, Siſi, Gravina. Tot.: 66:10, Platz: 18, 24, 19, 34:10. 8 5. Jubiläums⸗Preis. 13 500 /, 2000 Mtr. 1. A. u. C. v. Weinbergs Janitor(G. Streit); 2. Athanaſius; 3. Far⸗ neſe. Ferner liefen: Arjaman, Caſſius, Unkenruf, Calva, Blitz. Tot.: 18:10; Platz: 13, 22, 80210. 6. Greif⸗Rennen. Verkaufsrennen. 2350, 1800 Mtr. 1. Frau H. Lippmanns Markgraf(M. Schmidt); 2. Mai⸗ flieder; J. Harald. Ferner liefen: Radetzki, Eroica. Tot.: 18:10; Platz: 16, 29.10. 8 7, Barkas⸗Rennen. Ausgleich III. 2350&, 1400 Mtr. 1. A. v. Borckes Baſtler(J. Raſtenberger); 2. Vergißmein⸗ nicht; 3. Roſella, 4. Proteſt. Ferner liefen: Kruzitürken, Panzerflotte, Reiſetaſche, Fteiin, Goldraute, Lugano, Eloys, Sarafan. Tot.: 59:10; Platz: 16, 20, 27, 21:10. Sieg⸗Doppelwette: 4. und 5. Rennen: 136:10. rr. Neuß(21. Mat) 1. Preis von Zoppenbroich. 1650 /, 1200 Meter: 1. L. Klaps Pfalzgraf(A. Dreiskämper); 2. Amalgam; 3. Fi⸗ noraerner⸗Alte Zeit, Auc. Toto: 60:10; Platz: 20, 43:10. 2. Preis von Mydlinghoven. 1650, 1600 Meter: 1. Frou L. Moslers Mogul(8. nzel); 2. Selim; 3. Baden. Fer⸗ eb Praſſer, Urfauſt Herrgeſell. Toto: 60:10; Platz: 20, .10% 3. Quirinns⸗Jagdrennen. 1650 /, 3200 Meter: 1. H. Berſés Maat(R. Naumann); 2. Steinbruch; 3. Ziska. Bodenbalz, Pralinee, Max Hals, Marbod. Toto: 4. Preis von Sittardhof. 1650, Ausgleich 4, 1400 Me⸗ ter: 1. L. Klaps Milotti(A. Dreiskämper); 2. Schon⸗ zeit; 3. Schwerthieb. Ferner: Pieta, Prachtmädel, Edina. Toto:.10; Platz: 15, 15:10. 5. Pfingſt⸗Jagdrennen. 2200 /, Ausgleich 2, 9650 Me⸗ ter: 1. Frau Dr. Arenz Laſſo(S. Sauer); 2. Roſenkrieg; 3. Fino. Ferner: Haudegen, Maſter Cherry, Utamaro, Jägermeiſter. Toto: 31:10. 8 Preis von Ravensberg. 1650 /, Ausgleich 9, 2400 Meter: 1. Frau A. Ohlmeiers Loſung(K. Buge); 2. Siſi⸗ lon; 3. Andreas Hofer. Ferner: Hatz, Nuſchy. Toto: 81:10 Platz: 31, 12, 12. 7. Stadtwald⸗Hürdenrennen. 1650 Mk., 2800 Meter: 1. E. Diltheys Bargello; 2. Sonny Boy; 3. Fantaſia. Ferner: Berna, Sintſlut. Toto::10; Platz: 45, 19:10. 8. Preis der Reiterſtürme(Klaſſe). 310 Mk., 1400 Meter: 1. H. Bayrs Weltmeiſter; 2. Patriotin; 3. Ange⸗ lore. Ferner: Schutzpatron, Damaſt, Lorbeerroſe, Solide, Pußta. Toto: 16:10; Platz: 12, 15, 33:10.—— Sieg⸗Doppelwette: 5. und 6. Rennen: 76:10. Se-Rerurnier in Seckenheim Der SS.⸗Reiterſturm 4 Mannheim hielt am Pfingſt montag auf der Wörtelwieſe in Seckenheim ein Spring⸗ und Fahrturnier ab. Das herrliche Wetter hatte eine außerordentlich ſtarke e e angelockt. Neben Jagdſpringen, Patrouillenſpringen ſewandheitsübungen, Dreſſurübungen, zeigten die SS⸗Reiter auch im Sulkh⸗ Trabfahren ſehr gute Leiſtungen.—— Aus das glänzend verlaufene Turnier kommen wir noch ausführlich zurück. Wiesbabener Reitturnier Der vierte Turniertag Der vierte Turniertag des Wiesbadener Reitturniers wurde mit der zweiten Einzelprüfung zur Military, einem Patrouillenritt über Km., eingeleitet. Bei dieſer Prüfung wurden an Roß und Reiter ſehr hohe Anf derungen geſtellt, es iſt daher nicht verwunderlich daß v 8 geſtarteten Teilnehmern zehn das Ziel nicht reichten. Den Wettbewerbern am Nachmittag wohnte auch Reichsſ⸗—— von Tſchammer und Oſten bei. In einem Zel ſpringen der Klaſſe M, das in drei Abteilungen durchgeführt werden mußte, holte ſich Fran Irmgard Opel auf Arnim in 75, Sekunden den Sieg vor Ax Holſt tuf Egly, der 76,8 Sekunden benötigte. Frau Frank⸗ ſiegte auf Bacharach in der Eignungsprüfung für Re pferde Klaſſe L, während Axel Holſt auf Eilbote in der Amateur⸗Dreſſurprüfung Klaſſe L den erſten Platz belegte Die Ergebniſſee: 5 Preis vom Reroberg, Zeitſpringen Klaſſe M: 1. Arn (Frau v. Opel) 75,2 Sek., 2. Egly(Axel Holſt) ch8 Sek,; 6. Ahnherr aſe Holſt) 78 Sek.— Eignungsprüfung für Reitpferde Klaſſe L: 1. Bacharach(Fran Franteſ: 2. Spitz⸗ Dub(Frl. Mülhens); 3. Magnet(Frau v. Becker), Doublette(§. Dinneweber); 5. Elevator(§. Bold Amateur⸗Dreſſurprüfung Klaſſe L: Stall Georgens Eilbot⸗ GA. Holſt); 2. Mafor a. D. Dr. Kavaus Packord(8 5 Franke); 3. Plakat(Frau Franke); 4. Iwo(Frau Franke 6. Prenzlau(Frau v. Becker), 6. Pardubitz(Frau Franbe Berunglückt iſt der vorjährige Straßenweltmeiſter der Amateure, der Schweizer Egly, der auf dem Heimweg vom Mailänder Kriterium von einem Perſonenkraftwagen angefahren wurde. Sein Beftnden iſt jedoch glücklicherweiſe nicht ernſt. Ungariſcher Fußballmeiſter der Profeſſional⸗Liga wurde wiederum der§7c(Ferenezvaros). Ein noch ausſtehen⸗ 8 an der Meiſterſchaft des FTc nichts mehr ——————— —— 7 5 10. Seite/ Nummer 226 Nene Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Dienstag, 22. Mai 1934 Der neue Broſi⸗Tunfiim Etka Tliale- Tbrodor Loos EunaMomna-RudolfKlein-Rogre-KaniPlaten in dem packenden 8 Regie: Thea v. Harbou Der Film der großen Leidenschaften mit Hertha Thiele der jungen deutschen Schauspielerin als Schwester Elisabeth Im lustigen Teil: [ꝑKloster-Dramaß Ein n ist und Bine 4 Heiterkeitserfolg denn Teig Serdl, der„Urbayer“ zwerchfellerschütternd IIm Vorprogramm erfreuen: 1.„Halb u. Halb“ 2. Am Oelhahn der Welt Reise dureh Euraeao 3. Neueste FOX-Woche durchbrausen unser Haus mit d. unvergleichlichen Komiker-Trio Paul Henokels, l. Junkermann euer bleibt tolle Posse Beg.: 3, 5, 7,.30 Uhr b fffenuaer ineburger Heide- Meueste Bavaria-Woche Beginn:.00,.00,.00,.30 Uhr. Verſteigerung des Gras⸗ erträgniſſes im Luiſenpark am Donnerstag, den 24. Mai, 8 Uhr(Zuſammenkunft am Goetheplatz) und im Schloß⸗ garten am Freitag, den 25. Mai, S Uhr(Zuſammenkunft an der Sternwarte) gegen Barzahlung. 8 Hochbauamt, Abt. Heute letzte Gelegenheit ihrer Doppelrolle: der Fröhlichkeit mit KarlValentin. Liesl Karl-F zum Lachen, über das u Quecksilber in Die vortauschte; Braut Bin Bustspiel von mitreißen- 8 Adolf Wohlbrück und Fritz Odemar 8 Vorher: adt. Adele Sandrock in 3 „ES kenallt“ 50..00..10. 8 40 Uhr, Reue; Inealer Kotengarlten Dienstag, den 22. Mai 1934 Vorstellung Nr. 300 Miete GNr. 26 Sondermiete GNr. 14 Tüumung der Wiaersnenstigen Lustspiel von William Shakespeare Uebersetzung von Hans Rothe Regie: Friedrich Brandenburg Anfang 20 Uhr Ende gegen 22,15 Uhr Mitwir ken de: Hans Finohr- Anne Kersten- Anne- marie Schradiek- Karl Marx- Fritz Schmiedel— Willy Birgel— Armin Hegge— Ernst Langheinz— Joseph Offenbach- Hermine Ziegler- Bum Krüger— Karl Hartmann— Hans Simshäuser- Joseph Renkert- Klaus W. Krause · Paul Paulschmidt- Eva Bubat Morgen: Die vier Grobiane Antang 20 Uhr Männer über 40 die ihre Kräfte ſchwinden fühlen, werden wieder friſch u. lebensfroh durch das bewährte„Sexurſan“. Lebenskraft u. Lebensfreude bis ins höchſte Alter. 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