0 Neue Mannheimer Seitihic Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pig. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ bofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtraße 1, W Oppauer Straße 8, Se Freiburger Straße 1 2 7 2 WMannh elmer Generar-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Remazerr Mannheim Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 3, 79 mm breite Reklamemillimeterzeile 50 3. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Bei Zwangs⸗ vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr fürAnzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe A Oienstag, 29. Mai 1934 145. Jahrgang— Nr. 238 Rede in Frankfurt Meldung des DNB. — Frankfurt a..,. Mal. „Anläßlich des 155jährigen Beſtehens der In⸗ duſtrie⸗ und Handelskammer Frankfurt a. M. hielt Wirtſchaftsminiſter Dr. Schmitt eine Rede, in ver ex u. a. ausführte, wir ſeien dabei, eine einheit⸗ liche, ſtarke zentrale Reichsgewalt zu ſchaffen, deren Wille ſich bis in die entfernteſten Teile des Reiches unverfälſcht durchſetzen müſſe. Das ſchließe aber keineswegs ein ſtarkes, geſundes örtliches Eigenleben aus. Genau ſo ſei es im Wirtſchaftsleben. Wir könnten nur eine Wirtſchaftspolitik betreiben und dieſe beſtimme die Reichsregierung. Der Staat müſſe durch gute Führung der Staatsgeſchäfte, vor allen Dingen durch ſparſame innere Verwaltung, allen Volksgenoſſen den Lebenskampf erleichtern, aber ab⸗ nehmen könne er ihn ihnen nicht. Das Problem be⸗ ſtehe darin, in jedem die in ihm liegenden Kräfte zu eutwickeln, und der Sinn der nationalſozialiſtiſchen Volksgemeinſchaft wäre der, daß ſich ihre Träger gegenſeitig achten. Als gemeinſame Forderung an alle dürſe man nur die eine aufſtellen: Untadeligkeit der Geſinnung und des Charakters. Dieſe Grund⸗ ſätze müßten unſer wirtſchaftliches und ſoztales Leben beherrſchen. So bürften wir uns nicht gegen beſondere Be⸗ triebsformen wenden, weil beſtimmte Kreiſe kurzſich⸗ tigerweiſe meinten, daß ihre Beſeitigung ihnen helfen könne. Die Regierung werde alles tun, um die kleinen Betriebe, insbeſondere die Handwerker⸗ betriebe, zu fördern. Sie wiſſe aber auch, daß vom binnenwirtſchaftlichen, vor allen Dingen jedoch vom exportwirtſchaftlichen Standpunkt aus unſere Großunternehmungen nicht entbehrt werden könnten. Aus dieſer Grundeinſtellung heraus habe die Regierung die Geſetze über die Organiſation der Wirtſchaftsführung und der nationalen Arbeit geſchaffen. Die Regierung wiſſe genau, daß dieſe von ühr zielbewußt befolgte Linie noch keineswegs überall reſtlos eingehalten würde. Das deutſche Volk ſtehe ſo ſeſt und dankbar zu ſeinem Führer, daß es ganz beſtimmt und unter allen Umſtänden über alle Schwierig⸗ keiten und Hemmniſſe hinweg ſeine Ernene⸗ rung durchführen werde. Das müſſe insbeſondere auch dem Auslande geſagt werden. Es ſei nicht nur gerechter, ſondern auch im Intereſſe der Geſundung der Weltwirtſchaft richtiger, wenn man im Auslande erkennen würde, welch gigantiſche Anſtrengungen das deutſche Volk und ſein Führer machten, um ſich aus ſeiner großen Not emporzureißen. Es wäre richtiger, nicht das Schein⸗ werferlicht auf angebliche Fehler und Mißſtände zu lenken, ſondern mitzuhelfen, um durch die Wieder⸗ aurfrichtung eines geſunden Deutſchland der Welt⸗ wirtſchaft einen klaren Impuls zu geben. Denn nur eine Belebung der Weltwirtſchaft werde Deutſch⸗ land in den Stand ſetzen, ſeine Schulden zu bezahlen. Es ſei ſicher verkehrt, wenn ſich die Völker jetzt gegenſeitig die Schuld zuſchieben, ſtatt Hand anzu⸗ legen, um endlich ſchrittweiſe vorwärts zu kommen. Nicht durch gegenſeitige Abdroſſelung oder gar die heimliche Freude, daß es dem anderen ſchlechter gehe, werde die Welt geſunden, ſondern nur, wenn tat⸗ kräftig alles getan werde, um die wirtſchaftlichen Möglichkeiten in allen Ländern wieder zur Entfal⸗ tung zu bringen und damit die Kaufkraft in der gan⸗ den Welt zu heben. Nur ſo werde auch der Schuldendienſt zur Befriedigung der Weltgläubiger wieder in Gang kommen. Wir hätten auf eine Löſung von außen nicht war⸗ ten können, da Deutſchland inzwiſchen habe zugrunde gehen können. Wir hätten dem Auslande infolge unſerer Wirtſchaftsbelebung erheblich mehr Roh⸗ ſtoffe abgenommen. Es ſei nur natürlich, daß in dem gleichen Maße unſer Export gehoben werden müſſe. Verſchlöſſen ſich dieſer einfachen Schlußfolgerung die ausländiſchen Märkte, ſo könnten wir die Zahlung unſerer Schuldenzinſen nicht fortſetzen, und man würde außerdem wieder weniger Rohſtoffe an uns verkaufen können. Deutſchland werde deshalb ge⸗ naẽn ſo ſeinen Weg gehen müſſen. Es werde Mittel und Wege finden, die aus der Not eine Tugend machten. Es ſei aber ſicher, daß bei dem heutigen Stand unſerer Technik es ſich dann nicht um eine vorübergehende Behelfsmaß⸗ nahme, ſondern um eine dauern de Umſtel⸗ tung mit ungeheuren Rückwirkungen auf die Weltmärkte handeln würde. Gewiß werde nicht verkannt, daß große Schwierigkeiten zu überwinden ſeien, daß nur Arbeit und nochmals Ar⸗ beit aus der Not herausführen könne, daß aber der Glaube und das Vertrauen zum Führer ſo groß eien, daß ſie über alles hinweg zum Ziele führen müßten. Reugeſtaltung in organiſcher Entwicklung Aklicalevroble Ausführungen des Frankfurter Handelskammeryräſidenten Meldung des DNB. — Frankfurt a.., 28. Mai. Auf der Feſtſitzung der Induſtrie⸗ und Handels⸗ kammer Frankfurt a. M. anläßlich ihres 125jährigen Jubiläums ſprach der Präſident der Kammer, Dr. Luer, über die Neuordnung der deutſchen Wirt⸗ ſchaft. Er führte u. a. aus, das Gefüge der Wirt⸗ ſchaft ſei ein fein veräſtelter Organismus, aus dem man nicht ohne weiteres Teile entfernen oder wan⸗ deln könne, ohne damit das Ganze zu beeinträch⸗ tigen. Jeder verantwortliche Staats⸗ oder Wirt⸗ ſchaftsführer muß daher in erſter Linie Sorge tra⸗ gen, daß die organiſche Entwicklung durch die Neugeſtaltung nur ſoweit geſtört werde, als es unbedingt erforderlich und für die Wirtſchaft ſelbſt und die Volksgemeinſchaft tragbar ſei. Für die vorgeſehene Neuordnung der Wirt⸗ ſchaft ſri die Innehaltung der organiſatoriſchen Grundſätze unbedingt notwendig. Als oberſter Grundſatz jeglicher Organiſation müſſe, wenn ſie zum optimalen Erfolg führen ſolle, die Ein⸗ heitlichkeit ſowohl in bezug auf die Durchfüh⸗ rung als auch auf die weitere Betätigung ſtehen. Es ſei notwendig, daß jede Organiſation elaſtiich geſtaltet ſei. Eine geſunde Organiſation müſſe auf dem Prinzip der Perſönlichkeit, der Initiative und der Verantwortung aufgebaut ſein und dieſe Ver⸗ antwortung muß von der oberſten Spitze bis in die unterſten Organe gewährt und bewahrt ſein. Eine weitere Vorausſetzung für die Stetigkeit und Dauer⸗ haftigkeit jeder Organiſation iſt, daß ſie auch wirt⸗ ſchaftlich geſtaltet ſein müſſe, das heißt, daß auf die Dauer und im Durchſchnitt geſehen der Aufwand nicht höher ſein ͤürfe als ihr Ertrag. Auch die Einfuhr müſſe früher oder ſpäter einer geregelten Ordnung unterworfen wer⸗ Vertretung beſitzen. lich⸗rechtliche wie auch die ſachliche Vertretung der den. Ihre Förderung ſei nur möglich durch Erhöhung der Ausfuhr, deren Entwicklung Gebot der Stunde ſei. Nicht in negativen Einfuhr⸗ und Deviſenbeſchränkungen liegt die Löſung, ſondern in poſitiver richtiger Export⸗ förderung. Die Organiſation der Wirtſchaft werde ſich nach zwei Geſichtspunkten zu gliedern haben und zwar horizontal und vertikal. Die horizontale oder regio⸗ nale Gliederung ſei deshalb erforderlich, weil die Zuſammenſaſſung aller Intereſſen in einer Spitze zu einer Zentraliſation führen werde. Vertikal ge⸗ ſehen, werde eine Durchgliederung der geſamten Wirtſchaft nach zwei Geſichtspunkten notwendig ſein: nach fachlichen und nach öffentlich⸗recht⸗ lichen. Die fachliche Gliederung bzw. die fachliche Organiſationsgruppe werde den Intereſſen der ein⸗ zelnen Stände zu dienen haben. Die öffentlich⸗ rechtlichen Organiſationen ſeien zunächſt Träger von Aufgaben kraft Auftrages der Staatsverwaltung. Weiterhin erfüllten ſie Aufgaben der Selbſtverwal⸗ tung. Um die Durchführung dieſer Aufgaben zu ermög⸗ lichen, müſſe an der Spitze des organiſchen Aufbaues eine Kammer ſtehen, die ſouverän über den einzelnen ſregionalen Landes⸗ oder Gebietswirtſchaftskammern ſtehe. Jeder Stand müſſe in dieſen Kammern eine Ferner müſſe ſowohl die öffent⸗ Gebietswirtſchaftskammern ſowöhl nach oben, nach der zentralen Reichswirtſchaftskammer, wie auch nach unten direkte Verbindungen beſitzen, die in einzelnen Fachgruppen und in Bezirksſtellen ihren Ausdruck finden könnten. Bei dem Aufbau einer ſolchen Or⸗ ganiſation ſollten die Induſtrie⸗ und Handelskam⸗ mern in erſter Linie Berückſichtigung ſinden. Vorher hatte der Führer der deutſchen Wirtſchaft, Keßler geſagt, die Probleme, die in oͤer öͤeutſchen Wirtſchaft heute und in der Zukunft zu löſen wären, ſeien ſchwierig, denn außer der Arbeitsloſigkeit bewegten noch andere Probleme die deutſche Wirtſchaft. Wenn wir keine Rohſtoffe hätten, könnten wir die Men⸗ ſchen nicht beſchäftigen. Es ſei deshalb notwen⸗ dig, daß wir genügend Rohſtoffe herein⸗ bekämen. Der Güterverkehr müſſe in Gang ge⸗ halten werden. Das ſeien Dinge, die ſehr ſchwierig ſeien in einer Zeit, in der die Länder ſich gegeneinander abſchlöſſen. Je ſchwerer⸗ die Aufgabe ſei, um ſo mehr ſei es notwendig, daß die Menſchen ſich zur Ge⸗ meinſchaftsarbeit zuſammenfänden. Der Na⸗ tionalſozialismus gebe uns den Boden für dieſe Ge⸗ meinſchaftsarbeit. Es komme darauf an, daß die Wirtſchaft gut arbeite, d. h. daß ſie mit einem be⸗ ſcheidenen Ertrag arbeite. Wenn ſie mit Verluſt arbeite, würden die Menſchen, die in ihr arbeiteten, wieder auf die Straße geſetzt werden. Viele „Betriebsführer hätten Menſchen in ihre Betriebe aufgenommen, ohne gleich Beſchäftigung für ſie zu haben, um ſie von der Straße wegzubringen. Das dürfe keine Epiſode ſein, ſondern das müſſe immer ſo bleiben. Mit 389 Stundenkilometer durch die Lujt Wie in Frankreich das Intereſſe der Vevöllerung für die Luftfahrt erhöht wird Von unſerem Vertreter in Paris WParis, 28. Mai. Von Tag zu Tag mehren ſich die Beſtrebungen der franzöſiſchen Fliegerei und damit, ſo muß feſtgeſtellt werden, vor allem auch der franzöſiſchen Regierungs⸗ kreiſe, einmal das Intereſſe der franzöſiſchen Bevöl⸗ kerung für das Flugweſen weitgehend zu erhöhen und dann auch irgendwelchen Rekord für die franzöſiſche Fliegerei herauszuholen und im Verfolg dieſer Bemühungen neue Erfahrungen zur weiteren Vervollkommnung der franzöſiſchen Appa⸗ rate zu erwerben. Vor wenigen Tagen ſprach der General Vuillemin in der Aula der Sorbonne unter dem Präſidium des Präſidenten der Republik und der Anweſenheit faſt aller hohen Würdenträger über ſeinen Flug durch Nordafrika. Sonntags⸗Flugveran⸗ ſtaltungen in Vincennes ſind ſchon Selbſtverſtändlich keiten geworden. Nun ſind geſtern morgen, ohne daß die Oeffentlichkeit dovon wußte, die beiden franzöſiſchen Rekordflieger Codes und Roſſi zu einem neuen Langſtreckenflug geſtartet. Sie wollen den atlantiſchen und dann ſogar noch den amerikaniſchen Kon⸗ tinent überfliegen und im Non⸗ſtoy⸗Flug von Paris nach Santiago in Kalifornien gelangen. Um.55 Uhr verließen die beiden Flieger bei Cherbourg das europäiſche Feſtland. Um 11.45 Uhr — nach ſieben Stunden Flugzeit— hatten ſie bereits 1400 Kilometer zurückgelegt. Heute nachmittag fand währenddeſſen auf der Strecke von Etampes nach Chartres das zweite Flugrennen um den decla⸗ Meurthe⸗Pokal ſtatt. Die Fachkreiſe waren daran nicht weniger ſtark intereſſiert als die Oeffentlich⸗ keit, weil nur Acht⸗Liter⸗Motoren zugelaſſen waren und mit dieſer Stärke noch keine hinreichenden Ge⸗ ſchwindigkeitsergebniſſe vorlagen. Während im letzten Jahr noch eine Höchſt⸗ geſchwindigkeit von nur 320 Kilometer erreicht worden war, brachte es heute der Sieger Ar⸗ noux mit einem 310⸗PS.⸗Motor der Rüſtungs⸗ firma Renault auf über 425 Kilometer und auf eine Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 389 Kilo⸗ meter. Dieſes Flugrennen gab dann auch noch zu einem hiſtoriſchen Ereignis Anlaß, denn der Präſident der Republik, der daran als Zuſchauer teilnahm, nahm zum erſtenmal in der Geſchichte der dritten Repu⸗ blik in einem Flugzeug Platz und ließ ſich von Etampes nach Paris zurückbefördern. Codos unb Roſſi gelandet — Neuyork, 28. Mai. Wie aus Waſhington gemeldet wird, iſt bei der Flottenleitung eine Mel⸗ dung der Küſtenwache eingegangen, wonach die bei⸗ den franzöſiſchen Flieger Codos und Roſſi um 16 Uhr MéEz in Maſſachuſetts in der Nähe von Norih Truro gelandet ſind. Wie ergänzend mitgeteilt wird, ſind die beiden Flieger um.32(Ortsnormalzeit) über dem Floyd⸗ — eingetroffen und kurze Zeit darauf gelandet. Heute Sitzung der Trausferkonferenz — Berlin, W. Mai. Die Transferkonferenz teilt mit:„Da die holländiſchen, ſchweizeriſchen und frau⸗ zöſiſchen Vertreter nicht in der Lage waren, vor Dienstag nach Berlin zurückzukommen, wurde die Sitzung, die auf Montag nachmittag feſtgeſetzt wor⸗ den war, auf Dienstagnachmittag vertagt. Saargebiet vorhanden ſind. 1* Genf und die Saar Von Dt. h. c. Herm. Röchling, Völklingen(Saar) Dex bekannte Vorkämpfer für die deutſche Saar iſt ſoeben von den Genfer Saarverhandlungen die⸗ rückgekehrt. Hinter uns liegen acht Tage Saarverhandlungen in Genf. Das Ergebnis iſt die übliche Genfer Ver⸗ tagung; ſie war von Anfang an das Ziel der Fran⸗ zoſen. Aber es kam keine Vertagung bis zur Rats⸗ tagung im September heraus, ſondern nur bis zum 30. Mai. In der Atmoſphäre der ſterbenden Ab⸗ rüſtungskonferenz, die im beſten Falle als eine Auf⸗ rüſtungskonferenz wiederauferſtehen wird, ſollen die Saarverhandlungen weitergeführt werden. Das Streben der Franzoſen geht eindeutig dahin, Deutſchland in der Frage der Aufrüſtung, die doch nur eine Folge ihres eigenen eklatanten Bruchs des Verſailler Vertrages wäre, der Vertragsverletzung zu zeihen und den Verſuch zu machen, ein Weltwaih⸗ geſchrei über uns zu entfeſſeln. In dieſer abſichtsvoll herbeigeführten Kriſenſtimmung will man unſerem unbeſtreitbaren Recht auf baldige Löſung der wichtig⸗ ſten Saarfragen— der Vorbereitung der Volksabſtim⸗ mung, der Feſtſetzung der Abſtimmungsmodalitäten und vor allen Dingen des eindeutig durch den Ver⸗ ſailler Vertrag feſtgelegten Datums— hindernd in den Weg treten. Die Volksabſtimmung der Saarbevölkerung iſt bekanntlich am 10. Januar 1935 fällig. Bis dorthin ſind allerhand Vorbereitungen zu treffen. Die wichtigſte iſt die Aufſtellung der Abſtimmungs⸗ liſten, zu denen die Unterlagen fein ſäuberlich(vom Beauftragten des Völkerbundes verſiegelt) hier im Es wivd alſo für die ſogenannte Abſtimmungskommiſſion doch nicht ſchwie⸗ rig ſein, in einigen Wochen einwanofrei feſtzuſtellen, wer abſtimmungsberechtigt iſt. Dann müſſen die Liſten aufgelegt werden, und es muß ferner über die Beanſtandungen entſchieden werden, die gegen die Richtigkeit und Vollſtändigkeit der Liſten erhoben werden. Und dann muß noch eine ausreichende Zeit vorhanden ſein, um den Abſtimmungsberechtigten, die heute zum Teil in fernen Ländern wohnen, die Möglichkeit zu geben, zum Abſtimmungstermin zur Stelle zu ſein. Der Saarausſchuß des Völkerbundsrats, dem außer dem Italiener, Baron Aloiſi, ein Argentinier und ein Spanier angehören, hat in außerordentlich fleißiger Arbeit die erforderlichen Vorarbeiten für die Ratsentſcheidungen geleiſtet und die techniſchen und juriſtiſchen Grundlagen geklärt. Die Abſtimmung ſoll unter der Verantwortung einer Abſtimmungs⸗ kommiſſion(beſtehend aus Perſonen, die weder aus Deutſchland noch aus Frankreich ſtammen) und eines Abſtimmungsgerichts vor ſich gehen. Die Re⸗ gierungskommiſſion iſt damit für die Volksabſtim⸗ mung ausgeſchaltet; ihre Verwaltungstätigkeit bleibt ſelbſtverſtändlich unberührt. Die Zuſtändigkeits⸗ frage zwiſchen der Abſtimmungskommiſſion und dem Abſtimmungsgericht iſt in dem Vorſchlage des Dreierkomitees ſo gelöſt, daß die Abſtimmungskom⸗ miſſion in erſter Linie die Aufgabe hat, die Volksab⸗ ſtimmung zu organiſieren, während das Abſtim⸗ mungsgericht in letzter Inſtanz über die Einſprüche hinſichtlich der Einſchreibung in die Abſtimmungs⸗ liſten und die Gültigkeit der Wahlhandlungen zu entſcheiden hat. Im übrigen iſt da eine ſehr diplo⸗ matiſche Formulierung für eine Erweiterung der Aufgabe des Abſtimmungsgerichtes eingefügt, die in der Ueberſetzung etwa lautet: Das Abſtimmungs⸗ gericht hat ſichmit allen Verſtößen gegen die Abſtimmungsverordnungen zu befaſſen. In dieſer gewollt undeutlichen Genfer Formulie⸗ rung verbirgt ſich die Möglichkeit, dem Abſtim⸗ mungsgericht eine Strafgerichtsbarkeit in allen politiſchen Vergehen während der Zeit der Vorbereitung und der Abſtimmung zu übertragen. Dieſe Formulierung iſt dem Sonder⸗ bericht des franzöſiſchen Mitgliedes der Regie⸗ rungskommiſſion, des Herrn Morize, entnom⸗ men, der gleichzeitig mit dem letzten Vierteljahres⸗ bericht der Regierungskommiſſion überreicht worden iſt.— einem Berichte, der von ungerechten Angrif⸗ fen gegen die ſaarländiſche Juſtiz ſtrotzt. Herr Mi⸗ niſter Koßmann, das ſaarländiſche Mitglied der Regierungskommiſſion, hat ſich ebenſo wie die Ver⸗ treter der Deutſchen Front im Saargebiet und die deutſche Regierung gegen dieſe Sondergerichtsbar⸗ keit gewandt, die mit der uns im Verſailler Ver⸗ trage zugeſicherten Aufrechterhaltung unſerer ein⸗ heimiſchen Rechtsſprechung(lediglich der internatio⸗ nal zuſammengeſetzte Oberſte Gerichtshof in Saar⸗ louis iſt als Ausnahme geſtattet) nicht in Einklang zu bringen iſt. Der Präſident der Regierungskommiſſion und die drei ausländiſchen Mitglieder haben ſich die For⸗ derungen auf Erweiterung der Funktionen des Ab⸗ ſtimmungsgerichtes und auf Sicherung der Abſtim⸗ mung durch eine internationale Polizei zu eigen gemacht. Schon ſeit Monaten hatte Herr Knox, der Präſident der Regierungskommiſſion, immer wieder letztere Forderung erhoben mit der Begrün⸗ J dung, daß die ſaarländiſche Polizei unzureichend und —————— — ———— 2. Seite/ Nummer 238 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 29. Mai 1994 nicht zuverläſſig genug ſei. Knox verſuchte auch durch Einreihung von deutſchen Emigranten die ſtaatliche Polizei in Saarbrücken zu korrumpieren. So hat er ein übles Subjekt namens Machts, der im Kriege Spezialiſt für Selbſtverſtüm⸗ melung war, zum faktiſchen Leiter der ſtaatlichen blauen Polizei in Saarbrücken gemacht. An dem guten Geiſt unſerer einheimiſchen Sicherheitsbeam⸗ ten ſind dieſe Korrumpierungsverſuche geſcheitert. Um ſo auffälliger war das offenſichtliche Genfer Zu⸗ ſammenſpiel der Regierungskommiſſion mit der franzöſiſchen Regierung auf Schaffung einer fremd⸗ ländiſchen Abſtimmungspolizei. Wir haben eine ſoſche nicht notwendig; denn unſere einheimiſchen Polizeikräfte haben unter ſchwierigen Umſtänden ihre Aufgabe, Ruhe und Ordnung im Saargebiet aufrechtzuerhalten, bisher reſtlos erfüllt. Im übri⸗ gen würde eine fremde Polizeitruppe einen Ver⸗ ſtoß gegen den Verſailler Vertrag dar⸗ ſtellen, der im§ 30 des Saarſtatuts lediglich die Errichtung einer örtlichen Gendarmerie geſtattet. Aber auch ſeitens der ſaarländiſchen Sepa⸗ ratiſten und der Emigranten war die Gen⸗ ſer Tagung planmäßig vorbereitet. Dieſe Leute ſind zwar nicht zahlreich ldie ihnen gegenüberſtehende Deutſche Front im Saargebiet umfaßt heute ſchon weit über 93 v. H. der Abſtimmungsberechtigten) und ſie ſind zum allergrößten Teile auch nicht abſtim⸗ mungsberechtigt. Aber ihre mit fremdem Gelde reich⸗ lich bezahlte Schundpreſſe iſt außerordentlich regſam in der Verbreitung von Greuelmärchen über den im Saargebiet herrſchenden Terror. Das Beſtreben dieſes Separatiſtenge⸗ ſchmeißes iſt darauf gerichtet, für alle diejenigen, die aktiy Vaterlandsverrat im objektiven Sinne(nicht im Verſailler juriſtiſchen Sinne) begangen haben und auch weiterhin begehen wollen, einen Freibrief für jede Schandtat zu erhalten. Demgemäß war auch die Entwicklung der Genfer Verhandlungen beherrſcht durch das deutſch⸗franzö⸗ ſiſche Geſpräch unter Vermittlung von Baron Aloiſi über die ſogenannte Sicherheitsfrage, d. h. die Be⸗ handlung derjenigen Abſtimmungsberechtigten nach der Rückgliederung, die ſich gegen die Rückkehr des Saargebietes zum deutſchen Vater⸗ lande aktiv betätigt haben. Von der vor⸗ herigen Löſung dieſer Sicherheitsfrage machte Frank⸗ reich die Feſtſetzung des Abſtimmungstermins ab⸗ hängig. Die Reichsregierung war bereit, die Zu⸗ ſicherung zu geben, daß von ihr keine Repreſſalien gegen dieſe Leute ergriffen werden würden. Als man am letzten Tage zu einer Einigung zu kommen ſchien, verlangten die Franzoſen plötzlich, daß Deutſchland auch der Einführung einer inter⸗ nationalen Polizeitruppe und der Ueber⸗ tragung der politiſchen Gerichtsbar⸗ keit vor und während der Abſtimmungsperiode auf das Abſtimmungsgericht zuſtimmen ſolle. Die Erfüllung dieſer Forderung würde zu der ganz unmöglichen Lage führen, daß im deutſchen Saar⸗ gebiet Polizeikräfte tätig wären, die unſere Sprache nicht kennen und die naturgemäß dieſe Unkenntnis durch das Schießen mit blauen Bohnen gegen unſer abſolut friedliebendes Volk verdecken würden. Ein Völkerbund, der mit der Mehrbeit ſeiner Ratsſtimmen ſeine Zuſtimmung zu einer ſol⸗ chen Gewaltlöſung gäbe, würde ſich ſelbſt den Todesſtoß geben. Denn das iſt heute der ganzenn Welt klar, daß das Saargebiet deutſch iſt und nichts als deutſch ſein will. Die Erklärungen über die Stärke der Deutſchen Front, die in Zweibrücken gemacht und in Genf durch unſeren Landesführer Pirro dadurch unterſtrichen wurden, daß die Deutſche Fronk bereit ſei, auf ihre Koſten durch einen Genfer Journaliſten unter Zu⸗ ziehung eines vereidigten Notars die Nachprü⸗ fung unſerer Mitgliederzahlen zu geſtat⸗ ten, hat ſo außerordentlichen Eindruck bei der Welt⸗ preſſe gemacht, daß das Geſchwätz der Saarſepara⸗ tiſten keinen Widerhall mehr fand. Die Stärke unſe⸗ rer Poſition iſt derart eindrucksvoll, daß wir keine Veranlaſſung haben, uns durch das ungeſchickte und brutale Verhalten der franzöſiſchen Delegation in Genf bange machen zu laſſen. Das deutſche Volk an der Saar wird Diſziplin halten und ſich durch keine Machenſchaften von der Gegenſeite aus ſeiner Ruhe bringen laſſen. Meldung des DNB. — Geuf, 29. Mai. Die Sitzung des Präſidiums der Abrüſtungs⸗ konferenz, die am Montag nachmittag um.30 Uhr begann, dauerte nur wenig mehr als eine halbe Stunde. Sie war zum größten Teil ausgefüllt von einer Erklärung Henderſons, der über die letzten internationalen Verhandlungen und über die Lage ſeit der franzöſiſchen Note vom 17. April berichtele. Er wandte ſich dabei gegen die„Defaitiſten“ und trat für die Fortſetzung der Konferenzarbeiten ein. Meldung des DNB. Genf, 28. Mai. Während der Nachmittagsſitzung des Präſidiums der Abrüſtungskonferenz führte Henderſon nach einer chronologiſchen Aufzählung der in der letzten Zeit gewechſelten Noten u. a. aus: „Angeſichts der in dem franzöſiſchen Memoran⸗ dum vom 17. April zum Ausdruck gebrachten Mei⸗ nung ſchien es, daß die diplomatiſchen Verhandlun⸗ gen zwiſchen den Mächten kaum irgendwie weiter⸗ geführt werden könnten. Um eine deutlichere Vor⸗ ſtellung von den Meinungen der verſchiedenen Re⸗ gierungen zu gewinnen, hatte ich im Mai in Lon⸗ don Beſprechungen mit Sir John Simon und Eden, mit dem italieniſchen Unterſtaatsſekretär Suvich und dem italieniſchen Botſchafter Grandi. Anſchlie⸗ ßend hatte ich in Paris verſchiedene Unterredungen mit dem franzöſiſchen Außenminiſter Barthou. Dieſer wies darauf hin, daß die franzöſiſche Politik unverändert geblieben ſei, ſeit die Konferenz ihre politiſche Tätigkeit eingeſtellt und die direkten Be⸗ ſprechungen begonnen hätte. Er beſtätigte mir ferner den Inhalt der franzöſiſchen Note vom 17. April, die er als eine natürliche Ausgeſtaltung ſeines an mich gerichteten Schreibens vom 10. Februar be⸗ trachtete und deren weſentliche Stelle lautet: „Die franzöſiſche Regierung kann keine ſo⸗ fortige Herabſetzung ihrer Rüſtungen an⸗ nehmen, wenn gleichzeitig eine quali⸗ tative Aufrüſtung der durch die Militär⸗ beſtimmungen der Verträge verpflichteten Staaten erſolgt.“ Henderſon ſchloß ſeine Rede mit ſolgenden Wor⸗ ten:„Es iſt jetzt Sache des Präſidiums, die Lage zu prüfen und zu beſchließen, daß das Verfahren angeſichts der jüngſten Ereigniſſe dem Hauptaus⸗ ſchuß bei ſeiner morgigen Sitzung empfohlen wer⸗ den ſoll. Das Präſidium mag es als ratſam betrach⸗ ten, die Erklärungen derjenigen, die an den pri⸗ SGroßer Erfolg der deuiſchen Verkehrswerbung i, Meldung des DNB. — Berlin, 29. Mai. In dem Internationalen Wettbewerb für das beſte Verkehrswerbungsplakat, der anläßlich der zur Zeit in Paris tagenden Generalverſammlung des Conſeil Central du Tourisme Juternational abgehalten wurde, erhielt Deutſchland den erſten Preis. Der Preis, der aus einem von König Fuad von Aegypten geſtifteten wertvollen Goldenen Pokal be⸗ ſteht, wurde Deutſchland zuerkannt für das von dem Münchener Maler J. Wierz entworfene Werbe⸗ plakat der Reichsbahnzentrale für den Deutſchen Reiſeverkehr für die Paſſionsſpiele in Ober⸗ ammergan 1934. An dem Wettbewerb beteilig⸗ ten ſich 10 Nationen. Den zweiten Preis erhielt Hol⸗ land, den dritten Oeſterreich. Belrüchtliche Luſtloſigkeik“ in Genf Henderſon bemüht ſich um die Fortführung der Abrüſtungsbeſprechungen Nach ihm ſprach der franzöſiſche Außenminiſter Barthou, der ebenſo wie Henderſon die Notwendig⸗ keit der Kontinuität der Arbeiten hervorhob und den guten Willen Frankreichs zur Mitarbeit betonte. Wei⸗ tere Wortmeldungen erfolgten nicht, wie überhaupt ſchon heute allgemein der Eindruck einer beträcht⸗ lichen Luſtloſigkeit beſteht. Mit größerem Intereſſe ſieht man der morgen nachmittag im Hauptausſchuß abzugebenden neuen Erklärung Henderſons ſowie den gleichfalls für morgen angekündigten Reden von Norman Da⸗ Upis und Litwinow entgegen. Erklärungen Henderſons und Barthous vaten Verhandlungen aktivy beteiligt geweſen ſind, im Hauptausſchuß abzuwarten und erſt dann einen künftigen Arbeitsplan zu empfehlen. Geſtatten Sie mir zum Schluß noch ein Wort: Ueber die Zu⸗ kunft der Konferenz ſind zahlreiche Erklä⸗ rungen in Umlauf geſetzt worden, darunter einige, die einen defaitiſtiſchen Charakter zu haben ſcheinen. Ich wage zu hoffen, daß das Präſidium es dem Hauptausſchuß nahelegen wird, daß der Ernſt der Lage mehr denn je unbeugſame Entſchloſſen⸗ heit fordert, unſere Bemühungen zur Herbeiführung einer Konvention gemäß dem der Konferenz erteil⸗ ten Auftrage fortzuſetzen. Ueber die Erklärung in der Sitzung des Präſidiums der Abrüſtungskon⸗ ferenz wird in der amtlichen Verlautbarung noch mit⸗ geteilt, Barthou habe Wert auf die Feſtſtellung ge⸗ legt, daß die Haltung Frankreichs ſeit der Unterbrechung der politiſchen Tätigkeit der Ab⸗ rüſtungskonferenz, ja ſogar ſeit Beginn der Konferenz unverändert geblieben ſei. Die Abrüſtungs⸗ konferenz, ſo ſchwierig auch die gegenwärtige Lage ſei, dürſe nicht als eine erledigte Angelegenheit be⸗ trachtet werden. Man müſſe darauf hinarbeiten, daß ſie zum Erfolg gelange. Im Namen der franzöſiſchen Regierung erkläre er, daß er ſich mit ſeinem ganzen Willen und ſeiner ganzen Ueberzeugung den vom verlangten Bemühungen anſchließen werde. Zum Schluß der Sitzung legte Henderſon das Schweigen der übrigen Delegierten dahin aus, daß ſie ſich den Aeußerungen des Präſi⸗ denten und des franzöſiſchen Außenminiſters anſchlöſ⸗ ſen. Unter dieſen Umſtänden ſei es am beſten, die Er⸗ klärungen abzuwarten, die im Hauptausſchuß abge⸗ geben werden. Dann werde es möglich ſein, daß das Präſidium oder ein anderes Organ über das weitere Verfahren beſchlöſſe. Syrenoſtoffanſchlag in Felökirch — Bregenz, 28. Mai. In der vergangenen Nacht würde von einem noch unbekannten Täter in Feldkirch auf dem Dach des gegenüber dem Biſchofspalais gelegenen Mes⸗ nerhauſes ein Sprengkörper zur Entzündung ge⸗ bracht. Durch die Wucht der Sprengung wurde eine große Lücke in das Dach des Mesnerhauſes geriſ⸗ ſen. In dem gegenüberliegenden Biſchofspa⸗ lais wurden 56 Fenſterſcheiben zer⸗ trümmert, im Pfarrhaus 13 Scheiben. Im Apothekerhaus und den gegenüberliegenden Häu⸗ ſern, ferner auf dem Dach des erzbiſchöflichen Pa⸗ lais wurde großer Schaden angerichtet. Wie man hört, nimmt die Polizei an, daß es ſich um einen Anſchlag auf den Biſchof von Feldkirch ge⸗ handelt habe. Der Deutſche Turnverein in Bregenz wurde aufgelöſt und das Vermögen polizei⸗ lich beſchlagnahmt. Erleichterung des Perſonalkredits für den Einzelhandel Auf Veranlaſſung des Präſidenten der Haupi⸗ gemeinſchaft des deutſchen Einzelhandels, Paul Freudemann, fanden wichtige Arbeitstagungen in Berlin ſtatt, die der betriebswirtſchaftlichen Förde⸗ rung des mittelſtändiſchen Einzelhandels galten. Die enge Zuſammenarbeit mit dem Bund Nationalſozia⸗ liſtiſcher Deutſcher Juriſten ergab, daß frühere Ge⸗ genſätzlichkeiten zwiſchen Bücherreviſoren und Buch⸗ ſtellen endgültig überwunden ſind. Die Buchſtellen ſollen nicht nur Treuhänder der von ihnen betreuten Einzelhändler, ſondern ebenſo auch des Staates ſein. Daher werde Sorge getragen, daß perſönlich und ſachlich nicht geeignete Perſonen hier keine Betäti⸗ gungsmöglichkeit mehr finden. Die zweite Arbeits⸗ tagung betraf die Frage der Kreditverſor⸗ gung des Einzelhandels. Sie ließ erkennen, daß gerade durch die Einſchaltung von Buchſtellen der, Einblick in Geſchäftslage, Rentabilität und Liquidi⸗ tät von kreditſuchenden Einzelhandelsgeſchäften, den die Banken fordern, vermittelt werden kann. Durch die Aufſtellung von Richtlinien ſei dafür ge⸗ ſorgt, daß nur zuverläſſige Perſonen mit ſolchen Arr⸗ gaben betraut werden. Die Reichsfachverbände des Einzelhandels würden Vorkehrungen treffen, um vom fachlichen Geſichtspunkt aus zu jedem Geſuch um Perſonalkredite gutachtlich Stellung zu nehmen. Es wurde vereinbart, die notwendigen Schritte einzuleiten, um dieſe Arbeiten möglichſt ſchnell in der Praxis zu verwirklichen. Geheimrat Dr. Groß⸗Pforzheim geſtorben — Pforzheim, 28. Mai. Unmittelbar nach Voll⸗ endung ſeines 85. Lebensjahres und nach Rückkehr von der Pfingſttagung des VDaA iſt der Geheime Oberregierungsrat Dr. Wilhelm Groß, ein Mit⸗ begründer des BDu, in Pforzheim geſtorben. Trotz ſeines Alters nahm er bis in die letzten Lebenstage tätigen und regen Anteil an der Entwicklung des VDA. Die letzte Hauptverſammlung in Mainz be⸗ reitete ihm noch eine beſondere Ehrung. 5 General Teſchner Sonderbevollmächtigter der NSDAP — Berlin, 29. Mai.(Funkmeldung der NM3). Zum Sonderbevollmächtigten zur Prüfung der Be⸗ ſchwerdefälle gegen Angehörige des NS Deutſchen Frontkämpferbundes(Stahlhelm) hat der Bundes⸗ führer, Reichsarbeitsminiſter Seldte, den General⸗ major a. D. Teſchner ernannt. Die Dienſtgeſchäfte des Sonderbeauftragten wur⸗ den am Dienstag aufgenommen. Das Geſchäfts⸗ zimmer befindet ſich im Bundesamt des NS Deutſchen Frontkämpferbundes(Stahlhelm), Berlin 'ö35, Tiergartenſtraße 4a. Der Adlerſchild für Geheimrat Hergeſell — Berlin, 29. Mai. Reichspräſident von Hinhen⸗ burg hat dem Geh. Regierungsrat Prof. Dr. Her⸗ geſell⸗Berlin anläßlich ſeines 75. Geburtstages den Abdlerſchild des Reiches mit folgender Widmung per⸗ liehen: Luftſchichten, dem Förderer der deutſchen Luftfahrt. Der Reichspräſident zum 29. Mai 1934.“ In dem Glückwunſchſchreiben des Reichspräſidenten werden die hervorragenden Verdienſte Hergeſells um die Erforſchung der Luftſchichten, um den Flugwetter⸗ dienſt und um die Verkehrsluftfahrt hervorgehoben. Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner Stellvertreter Kurt Ehmer) Srenec für Politik Hans Alfred Meißner ⸗ Handelsteil: Kurt Ehmer-Feuilleton: Carl Ouno Eiſenbart„Lokalen Teil: Richard Schönfelder⸗Sport: Willy Müller ⸗ Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: i. V. Rich. Schönfelder Anzeigen und geſchäft⸗ liche Mitteilungen: Jacob Faude, ſämtlich in Mannheim ⸗ Herausgeber, W und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, Mannheim R1,—6 Schriftleitung in Berlin: Eckart Durchſchnittsauflage im Upril 21 750 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto §˙²ͤ——En— nr—————————————————————— Hochzeit an Bord. Von Otto Berlram Hinrich war Schiffsjunge auf der„Fortuna“. Pfiffig und gewandt wie er war, hatte der Kapitän ihn zu ſeinem Faktotum erhoben. In dieſer Eigen⸗ ſchaft entdeckte er eines Tages die Weinkiſte des „Alten“. Glück muß man haben und eine Braut, dachte Hinrich, dann läßt es ſich aushalten. Und wenn man aber erſt einmal mit einer ſolchen Braut verbunden iſt— er dachte dabei an die gefüllten Weinflaſchen—, dann muß doch das Glück vollkom⸗ men ſein. Eigentlich ſollte ich heute gleich Hochzeit machen, meinte er. Mit einem kühnen Griff nahm er eine Flaſche Wein, entkorkte ſie und beſtellte ſofort auch das Aufgebot. Mit ſtrahlendem Geſicht ſtand er vor dem Spiegel, die„Braut“ in der Rechten, und begann: Hinrich Thomas Piemkäs, gebürtig aus Schellerbeck, gegenwärtig, iſt gewillt, mit Jungfras Roſine Sonnengold aus Rüdesheim, ebenfalls gegen⸗ wärtig, ſich zu verehelichen. Die Genannten werden hiermit aufgeboten zum erſten, zweiten und dritten Male. Erfolgt kein Einſpruch, dann kann die Ehe⸗ ſchließung ſofort erfolgen. Darauf erhob er die Flaſche Wein und„ver⸗ mählte“ ſich mit dem Inhalt. Nach dieſem feier⸗ lichen Akt verſchwand er ſo ſchnell wie möglich und verbrachte ſeine Brautnacht ſchnarchend in ſeiner Hängematte. Solche Eheſchließungen feierte Hinrich in der fol⸗ genden Zeit wiederholt. Der Kapitän ſah mit Stannen die ſich täglich mehrenden leeren Flaſchen. Eines Tages erſchien Hinrich wieder. Ergriff eine Flaſche und ſtreichelte ſie mit den Worten:„So, mein Fräulein, nun wollen wir uns wieder mal verehelichen. Worauf die feierliche Handlung in üblicher Weiſe vor ſich ging. Dieſem Akt wohnte der auf der Lauer liegende Kapitän als ſtummer, unſichtbarer Trauzeuge bei. Ich will dich lehren, fremde Weine trinken!— dachte er. Du ſollſt auch deinen Schwiegervater ken⸗ nenlernen! Er nahm ein Tauende und ſchnitt ſich ſo viel davon ab, als er für die nächſte Trauung brauchte. Dann rief er den Schiffsjungen. Als Hin⸗ rich erſchien, eröffnete ihm der Kapitän mit grim⸗ migem Humor: „Höre mal, Hinrich, ich will dich verehelichen. (Der Angeredete ſchielte klopfenden Herzens nach dem Tauende.) Keine Angſt, mein Junge, es ſoll alles ganz ordentlich vor ſich gehen. Alſo:— er faßte den Jungen mit feſtem Griff am Kragen— Hinrich Thomas Piemkäs, gebürtig aus Schellerbeck, gegenwärtig, iſt gewillt, mit Jungfrau Barbara Brenner aus Hanſhauſen, ebenfalls gegenwärtig, ſich zu verehelichen. Die Genannten werden hiermit Erfolgt kein Einſpruch, ſo kann die Eheſchließung ſofort ſtattfinden.“ In dieſem Augenblicke holte der Kapitän zum Schlage aus. „Halt, Kapitän,“ ſchrie der Schiffsjunge,„ich er⸗ hebe Einſpruch, ich bin nämlich ſchon längſt ver⸗ heiratet!“ „Das iſt's ja gerade, du Schlingel,“ erwiderte der Kapitän,„elfmal, ſchlecht gerechnet. Da kommt es aufs zwölfte auch nicht an. Und dieſe neue Braut ſoll mit dir ſo lange den Hochzeitsreigen tanzen, bis dir der Trauungsrock platzt.“ Das Verheiraten hat Hinrich von dieſem Tage unterlaſſen. — eeeeeeeeeeee. Schülervorſpiel Karl Rinn Das Schülervorſpiel der Klavierklaſſe Karl Rinn machte die Zuhörer teils mit jungen Begabun⸗ gen bekannt, teils ließ es an Schülern, die ſchon öfter hervorgetreten waren, erfreuliche Fortſchritte erkennen. Joſef Eisler erfreute durch eine ſehr ſaubere Wiedergabe eines ziemlich ſchwierigen Prä⸗ ludiums und einer Fuge von J. S. Bach aus dem Gedächtnis. Die Verzierungen wurden genau wie⸗ dergegeben, in der Fuge traten die führenden Stim⸗ men mit aller wünſchenswerten Klarheit hervor. Auch in den Stücken aus Schumanns„Kinderleben“ ließ ſich ein geſundes muſikaliſches Empfinden bei guter Tonbildung feſtſtellen. Ebenſo verriet Gertrud Schulz eine gute Begabung ſowohl in techniſcher wie in geiſtiger Hinſicht. Kurt Altmann, der ſeine Kräfte an einer Bearbeitung von Hinze⸗Reim⸗ hold über die---H⸗Fuge erprobte, ſchnitt erſolg⸗ reich ab, indem er die anſpruchsvolle Kompoſition in friſch zupackender Art vortrug und den Aufbau des ganzen Tonſtückes auch in den verwickeltſten Stimm⸗ führungen klar zutage treten ließ. Walter Daab, den Hörern der Rinnſchen Kla⸗ vierabende als poetiſch empfindender vorgeſchrittener Spieler bereits bekannt, hatte ſich mit dem„Car⸗ neval“ von Schumann eine außerordentlich ſchwierige Aufgabe geſtellt. Seine gut durchgebildete Technik, ſowie eine gute Einfühlungsgabe kommen der Inter⸗ pretation Schumannſcher Klavierwerke ſehr zugute. Andererfeits gekällt ſich Herr Daab in einer ſubiektio zugeſpitzten Auslegung ſowie agogiſchen Freiheiten die gerade bei den idealiſierten Ballſzenen des„Car⸗ neval“ nicht immer angebracht ſind und einer ſtren⸗ geren Auffaſſung Platz machen ſollten. Eine vorzügliche Leiſtung bot hingegen Helmut Schlemmer, der die ausgedehnte Wanderer⸗Phan⸗ taſie von Schubert aus dem Gedächtnis vortrug, wo⸗ bei es ihm hoch anzurvechnen iſt, daß er ſich keine wie immer geartete Erleichterung geſtattete. Der junge, vopzüglich veranlagte Pianiſt, der in ſtraffer Selbſt⸗ zucht an ſich gearbeitet hat, brachte gleich den erſten Satz mit ſeinem energiſchen Rhythmus zu der von Schubert intendierten fortreißenden Wirkung, die auch im„Scherzo“ und Finale ihren Eindͤruck nicht verfehlte. Auch der getragene Satz mit der Voraus⸗ nahme des Liedes„Der Wanderer“ geriet —— 19 Proſeſſor Krieck lieſt auch in Frankfurt. Der nach Heidelberg berufene ordentliche Profeſſor Dr. Ernſt Krieck gibt ſeine Frankfurter Lehrtätigkeit nicht auf. Er wird im laufenden Semeſter an der Univerſität Frankfurt die Philoſophie und die Päd⸗ agogik vertreten. „Der deutſche Narr“, eine Komödie von Käthe Oswald⸗Bayer wurde im Bergwaldthea⸗ ter Weißenburg i. B. uraufgeführt. Der Held des Spiels iſt Till Eulenſpiegel, der geniale Poſſen⸗ reißer mit dem tragiſchen Herzen, der weder Tod noch Teufel fürchtet. Till, der Deutſche, erſteht in dieſer Dichtung als einer, der keine Hintertüren aufgeboten zum erſten, zweiten und dritten Male. Prof. Hugo Hergeſell, der große deutſche Gelehrte, der für die Metereologie Bahnbrechendes geleiſtet hat, vollendet am 20. Mai ſein 72. Lebensfahr. Durch die Konſtruktion von Beob⸗ achtungsinſtrumenten und die Verbeſſerung von Beob⸗ achtungsverfahren hat er Hervorragendes für die Luft⸗ ſchiffahrt geleiſtet. Als Mitarbeiter des Grafen Zep⸗ pelin hat er einen weſentlichen Anteil an dem hohen Grade der Vervollkommnung, die die deutſche Luft⸗ ſchiffahrt erreicht hat. EE0C00TPT0TPTPPPTPTPPPTGT0TGTTTTTTT kennt, der wahr und frei Menſchen und Schickſal ins Antlitz ſieht, deſſen witziges Wort gegen typiſche deutſche Schwächen ſcharf iſt wie das Schwert. Das Stück iſt männlich ſtark, derb in Bild und Wort, auf⸗ recht und ſtolz in der Geſinnung, wirkſam und pak⸗ kend in den erzieheriſchen Abſichten und errang ſich einen ſtarken Erfolg. 3 pf. Das Doppelquartett des Berliner Lehrergeſang⸗ vereins in Neuyork. In der überfüllten Neuyorker Tonhalle fand das erſte Konzert des Doppelquartetts des Berliner Lehrergeſangvereins ſtatt. Lebhafter Beifall erzwang immer neue Zugaben. Generalkonſul Dr. Borchers begrüßte die Sänger und nannte ſie die„Dolmetſcher des deutſchen Lie⸗ des“. Das Konzert wurde umrahmt von den Maſſen⸗ chören der vereinigten deutſchen Sänger von Neu⸗ vork. Die deutſchen Lehrerſänger werden weitere Konzerte in Baltimore, Philadelphia, Waſhington und St. Louis ſowie anderen Städten geben. „Hugo Hergeſell, dem verdienten Erforſcher der eterich, W ss, Bittoriaſtraße aa — 3 ———ñ— — Dienstag, 29. Mai 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 238 ——————————— Mannheim, den 29. Mai. Kunogebung der Hitlerjugend Die Hitlerjugend veranſtaltet am heutigen Dienstag um 20 Uhr im Roſengarten eine Kund⸗ sebung, in der Gebietsführer Friedhelm Kem⸗ ver ſowie Innenminiſter Pflaumer ſprechen. Wir fordern die Bevölkerung Mannheims auf, ſich an dieſer Kundgebung zahlreich zu beteiligen, um der Verbundenheit mit ihrer Jugend ſichtbar Aus⸗ druck zu verleihen. Ebenſo richten wir an alle Juhaber von Geſchäf⸗ ten und Werkſtätten die Bitte, den Mitgliedern der J und des Boq, die an dieſer Veranſtaltung teil⸗ nehmen, rechtzeitig freizugeben. Der ſtaatliche Dienſt an Fronleichnam Wie die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium mit⸗ teilt, hat der Miniſterpräſident folgenden Erlaß her⸗ ausgegeben: In den Gemeinden, in denen der Fronleichnams⸗ tag nicht als allgemeiner Feiertag gilt, iſt den katho⸗ liſchen badiſchen Staatsbeamten, ſtaatlichen Angeſtell⸗ ten ſowie Arbeitern in den ſtaatlichen Betrieben Ge⸗ legenheit zur Teilnahme an dem Hauptgottesdienſt und der anſchließenden Prozeſſion zu geben. Das Dorf Guttenbrunn Das Dorf Guttenbrunn, aus dem unſere der O Kentlichkeit ſchon des öfteren angekündigten Gäſte, ſtammen, iſt eine von den etwa hundert d gutſchen Gemeinden, die deutſche Bauern und Handwerker im Laufe der Schwabenzüge im 18. Jahrhundert im Banat gegründet haben Es liegt nicht im weſtlichen Teile des Landes, der„Haad“ oder„Heed“(wir wiſſen, daß dieſe mundartlichen Wörter nichts anderes bedeuten als Heide), die ſich als eine flache baumloſe Ebene bis zur Theiß und Maroſch ausdehnt, ſondern im Oſten des Landes gegen Siebenbürgen zu im„Heckeland“, wie die⸗ ſes von kleinen Höhenrücken und anmutigen Tal⸗ furchen durchzogene Gebiet heißt. Das Dorf hatte ſeinen Namen von einer Quelle, dem„Guten Brunnen!, den nach einer in der Gemeinde umgehenden Ueber⸗ lieferung die Einwanderer aus dem Reiche in der neuen Heimat gefunden haben ſollen. In zäher Arbeit, in unabläſſigem Ringen mit dem unwirtlichen Boden, mit Sumpffieber und Seuchen, mit Räubern und Kriegsgefahr haben die Gutten⸗ brunner, die das Schickſal in fremde Erde verpflanzt hatte, ihr Dorf Kulturpioniere wertvollſten Schlages erwieſen. Davon wird jeder ſich ſtaunenden Auges überzeugen können, den der Weg nach Guttenbrunn führt. Er wird eine ſchmucke Gemeinde finden, deren ſtattliche, peinlich ſaubere Höfe, deren ſorgſam gepflegte Fel⸗ der, Ackerfluren und Weingärten ihm auf Schritt und Tritt künden, daß hier ſeit Jahrhunderten deutſche Bauern am Werke waren und in unverwüſtlicher Kraft dem Boden, den ſie mit ihrem Schweiße und ihrem Blute düng⸗ ten, ein deutſches Geſicht gegeben haben. Es erfüllt uns mit lebhafter Freude, daß unſere Volksgenoſſen aus Guttenbrunn gerade in dieſen Tagen völkiſcher Erneuerung die alte Heimat auf⸗ ſuchen und uns die Hand zu treuem Gruße reichen. Wir wiſſen zu würdigen, was ſie und alle Brüder außerhalb des deutſchen Kernſtaates für uns bedeu⸗ ten und bieten ihnen ein herzliches deutſches Willrommen! zur Blüte gebracht und ſich als Volkstultur im heimatlichen Dorf Freilichtaufführung in Jlvesheim „Ein Volk kommt aus dem hohen Norden: aus Erdekraft und Licht geworden!“ Die beiden Lebensſtröme hat hier der Dichter ge⸗ ſchaut, die zuſammenmünden im kulturellen Schaf⸗ fen des deutſchen Volkes. Der Lebensſtrom der hei⸗ matlichen Erde iſt ͤer eine. Er quillt aus der Scholle, die dereinſt die Väter zur Heimat erkürten und die ſie heiligten mit ihrem Blute als geweihtes Ver⸗ mächtnis an die kommenden Geſchlechter. Der Lebensſtrom aus der Lichtferne iſt der andere, aus der Ferne, wo über alles erhaben das Schickſal den Völkern ihr Weſen verleiht, ihren Grundcharakter, mit dem ſie auf der Erde ihren Weg beginnen und der ihnen gleichzeitig Ziel und Richtung iſt in alle Zukunft hinein. So ſind von Anfang an die Heimatnatur und der ſchickſalhafte Grundcharakter vermählt als die beiden Grundkräfte des kulturellen Schaffens unſe⸗ res deutſchen Volkes. Heilig ſind dieſe beiden Grund⸗ kräfte als die Quellen, aus denen ſich unſer Volks⸗ tum immer wieder erneuert und zu denen es nach Zeiten notvoller Irrſal immer wieder zurückfindet in ſeinem Selbſtvollendungsdrang. Heimatnatur und Volkseigenart ſind die un⸗ treunbaren Elemente der deutſchen Volkskultur. Eine Kluft war aufgeriſſen zwiſchen den Grund⸗ kräften deutſcher Volkskultur. Und über dieſer Klukt ſchritt das deutſche Volk den ſchweren Gang der letz⸗ ten Jahrzehnte: entſchollt und ohne innere wurzel⸗ hafte Teilhabe am Kulturſchaffen. Schritt dahin, his ihm die Stunde der Erweckung ſchlug: eine der Stunden, die die Hochzeiten unſeres völkiſchen Wer⸗ dens ankündigten. In ſeiner Heimatnatur und in ſeinem Grundcharakter will nun das Volk wieder heim zu ſich ſelbſt, zu den Urkräften ſeines kulturel⸗ len Schaffens. Heim zur Muttererde! klingt der Sehnſuchtsruf der deutſchen Seele aus der Irre, in die ſie geraten. Heim zur Mutter Erdel ruft mit dem Munde des Führers der deutſche Menſch. Heim zur Heimatſcholle! iſt die Gefühlskraft, die nun als geſtaltungsträchtiger Impuls hinter allem praktiſchen Sieddlungswerk wirkt und ſchafft. Wer feine Ohren hat, das Wachſen jener bäuer⸗ lichen Volkskultur zu vernehmen, der vernimmt es auch in der Heimatlandſchaft rings um unſere Groß⸗ ſtadt Mannheim. Er ſchaut die Viernheimer Freilichtſpiele und er erlebte das Feſt mit, das die Flvesheimer am vergangenen Sonntag auf dem Anger vor dem Dorfe geſtalteten. Weſſen Denken und Fühlen nicht mehr ſo verkrampft iſt, daß er alles Feſtefeiern auf dem Dorfe nur als dilettantiſche Nachahmung großſtädtiſcher Betrieb⸗ ſamkeit betrachtet, der ſpürt den neuen Hauch, der hier weht. Er fühlt: hier iſt der deutſche Menſch am Erwachen zu ſeiner Heimaterde und zu ſeiner Eigenart. Mag dieſen Pflänzchen, die aus neuem Boden empor⸗ ſprießen, noch einiges anhangen vom Tand und Flitterwerk großſtädtiſcher Faſſadenkultur: in ihnen bricht dennoch ein neuer Menſch ſich Bahn ans Lich:. Es iſt der deutſche Menſch, der hier aus ſeiner Ver⸗ lorenheit in der eben verſinkenden Zeitepoche zu ſeiner Ewigkeit erwacht. Er erwacht zu den ewigen Kräften ſeines Volkstums, er erwacht zu ſeiner Hei⸗ matnatur, er erwacht zu ſich, er geſtaltet ſich ſelbſt im; Spiel auf dem Anger vor dͤem Dorf. Das war nach unſerem Gefühl das Entſcheidende beim Maienſeſt im Ilvesheimer Park, das die Jugend des Dorfes geſtaltet und das alle Dörfler als ihr Feſt erlebten. Heimatnatur und der Geſtaltungsdrang des deutſchen Menſchen waren die Grundkräfte der abendlichen Feier. Und von„Volk und Heimat“ kündete das Freilichtſpiel, das ſich da vor unſeren Augen abſpielte. Iſt ein braves Spiel, geboren aus einem bäuerlichen Herzen, das durch alle Zeitläufte ſeines Lebens verwurzelt ge⸗ blieben iſt in der Scholle der Väter. Trägt den mitreißenden jugendlichen Schwung der Begeiſterung in ſich, greift in echt deutſcher Weiſe mit packenden Worten ans Herz. Iſt geſchrieben— Reinhold Flamm iſt der Verfaſſer— aus häuerlich geblie⸗ bener Seele für das bäuerliche Volk, das ſich heute ſeines Bauerntums nicht mehr ſchämt. Schollever⸗ wachſen iſt auch dͤͤer Leiter des Spieles, der mit ſeiner Spielſchar das Spiel geſtaltet. Jakob Barth verſtand es, die Aufgaben ſo zu verteilen, daß jeder das zu tun bekam, was ſeiner Art gemäß iſt. Er verſtand es, aus ſeiner Verbundenheit mit der heimatlichen Landſchaft und mit der Bevöl⸗ kerung heraus Anlagen zur Entfaltung zu bringen, die im Volkstum ſchlummern. Alle waren unter ſeiner Führung auf dem Poſten, drum haben alle auch teil am gelungenen Werk. Mit einem Marſch der braunen Jngend mit lodernden Fackelbränden kreuz und quer durch die dörflichen Straßen und Gaſſen be⸗ gann das Feſt. Manch ein verträumter Winkel mag hier aufgeweckt worden ſein aus ſeiner Verträumtheit von den Fackelbränden der Jugend. Dann ging draußen das Spiel über die Naturbühne. Die Nacht hat ſich über das Land gebreitet. Hinter ſchleierigen Wol⸗ ken lugt dann und wann der Mond hervor. Im Lichtkegel der Scheinwerfer klagt die deutſche Heimat, klagt der Bauer, anklagt der Arbeiter: unfrohe Menſchen. Und der Haß, der triumphiert und das Parteientum. Ueber die Bühne mit dem ragenden Baum, mitten über den blumigen Wieſenteppich ſchreitet grau und gelaſſen die Sorge und herrſcht über die Menſchen. Jungvolk ſchreitet über die weit⸗ räumige Bühne: hier, dort, immer mehr. Sie finden ſich alle im endloſen Zug: aus zweihundert Kehlen ruft die deutſche Jugend in die Maiennacht hinaus, daß ſie nicht ſterben, ſondern leben will. Die deutſche Mutter ſchreitet durchs Land: in ihren Worten ſteigert ſich alles Bekennen zum Symbol. Symbolhaft wird das ganze Spiel, das ganze Feſt: Volkstum wurzelt wieder im Boden der Heimat. Neugeweiht iſt die deutſche Erde vom Glaubensmut ſchaffender Jugend. Sie wird zum Baumeiſter der kommenden Welt! Das war auch Sinn und Inhalt der kurzen flammenden Reden, die Stabsleiter Egenlauf als Abſchluß hielt. Der Zauber der Maiennacht lag über den reifenden Feldern. Im fahlen Licht des Mondes ſchimmerten die alten Dächer und Türme Seckenheims herüber. Drunten klingt der Neckarwellen leiſes Lied. Die Seele der Landſchaft iſt wieder erwacht, will eins wieder wer⸗ den mit der Seele des Volkes, deſſen Jugend ſich ſelbſt beſinnt auf ihren heiligen Beruf: Fackelträger zu ſein in eine leuchtende Zukunft hinein. F. H. * Ernannt wurden Kanzleiaſſiſtent Karl Schu⸗ bert beim Amtsgericht Mannheim zum Kanzlei⸗ ſekretär und Kanzliſtin Liſette Zorn beim Amts⸗ gericht Mannheim zur Kanzleiaſſiſtentin. un Verſetzt wurden die Kanzleiaſſiſtenten Rudolf Gmelin beim Landgericht Mannheim zum Amts⸗ gericht und Valentin Maier beim Amtsgericht Mannheim zum Landgericht. u Zurruhegeſetzt auf Antrag wurde Juſtizober⸗ inſpektor Philipp Helmſtädter beim Landgericht Mannheim. a Mit der Leitung der Kreispflegeanſtalt Wein⸗ heim wurde vom Kreisrat Mannheim der praktiſche Arzt Dr. Bock⸗Schwetzingen beauftragt. Der neue Direktor wird ſeide Tätigkeit am 1. Juni auf⸗ nehmen. u* Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert am heutigen Dienstag Werkmeiſter Valentin Ziemer mit ſeiner Gattin Anna geb. Hofer. zk Seinen 75, Geburtstag feiert heute in körper⸗ licher und geiſtiger Friſche Mineralwaſſer⸗Fabrikant Chriſtoph Rüdinger, Krappmühlſtraße 5. Herr Rüdinger iſt ſchon 25 Jahre Bezieher der NMz. ae Die Angeſtelltenführer wurden am Donners⸗ tag mit Gauleiter Albert Forſter an der Spitze von dem Stellvertreter des Führers, Pg. Rudolf Heß, empfangen, der ſich von einer Reihe alter Kämpfer der Bewegung über die Verhältniſſe im Reich und über ihre Aufbauarbeit berichten ließ und abſchließend zum Ausdruck brachte, daß er an der Weiterentwicklung der deutſchen Angeſtelltenſchaft als einem weſentlichen Teil der arbeitenden Volks⸗ gemeinſchaft regſten Anteil nehmen werde. Weller⸗ Aussicht 8 8 N§ —————— Wettertarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarte onν ,, S4. Aai 2939. 10 LSlen- TE K. 1 Q. 0— 0— Ovonemos O nener o ha deoeent. οmα o dedecxt aRegen * Schnee a Cubein e nedet K Sewitter. Sumostine. Os Sel teichter O& maͤsstger Suosdowẽest Stürmtzcher dorowesz ole pieue ſuegea mit qem vinοe die der oen Siationen stenenoen Ze ten geden die ſemperstur an. Die Linten verbingeo orie mut gieichem aut Reeresae,αο umα r eenneen cuftoruca Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle Frank⸗ furt a. M. vom 29. Mai: Während Süddeutſchland überwiegend unter dem Einfluß hohen Luftdrucks ſteht, machen ſich von Norden her bis nach Mittel⸗ deutſchland hinein Tiefausläufer geltend, die dort Unbeſtändigkeit, aber meiſt nur unerhebliche Nieder⸗ ſchäge verurſachen. Das Hochdruckgebiet wird zu⸗ nächſt ſeinen Einfluß in Deutſchland wieder verbrei⸗ tern, ſo daß mit der Fortdauer der Trockenheit zu rechnen iſt. Vorausſage für Mittwoch, 30. Mai Vielfach aufgeheitert, trocken, nachts friſch, tagsüber mäßig warm, um Nord ſchwankende Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 28. Mai + 21,0 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 29. Mai 4 11,7 Grad; heute früh 18 Uhr 12,7 Grad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Mai Sbein⸗Pegel 26. 27 28. 29. Neder-Benel] 26. 27 2 P. Ryeinfelden 2,102,072,14/2,13/2,00 Sreiſach**9 1501 1700 1,06/.09 1,06 Mannheim. 2,132,02/2,05 2,08 Kehl. 2,22,.2,20/ 2,18. 2,18 2,15] Jagſtfeld..38— 0,200.24 Maxau. 3,63/3,57 3,56.583,57 Heilbronn. 1,25— 1,271,20 Mannheim.202,21 2,14/ 2,14 2,16 Plochingen..04— 0,920.03 Kaub.26/1.23 26 1,18.15/J Diedesheim. 0,400, 400,320,34 öln 0,84/0,820˙78 0,740,73 chcr L1iiiieeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeͤeeheieei4444444711444 4 44UAlUuAd/4(iIIIAf11114½% 2 2 2 7 +7 4 2 111/v⁰◻, * SS 9 iieieeeeeeeeeeeeee 8 45, 7, ünieiin Eumnüömm SPATUESE-FERNTEN Iiiiiiiieiieiiiiieieiieiiiiiiiiiiieiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiſieiieiieiiiiiiiiiieiiieiieieiiiieieiieieeeieeieieiieeeeeeiieeiiieiiieieiiiiiiiiiiiiieieiieieiiieieiiiiiiieiieiiiiii W 0 8 2 - + Das is wie ein, Fulies Werlerselut mif einem lieben gulen Heunde: „KIIRMARE“ SV wieclen dla, Ein. von. Millionen. lang ert⸗ belufer Genuuss Sr wieder er⸗ scluuigliclu, denn. die neue „KURMARKR“ Kosfef jekt nur 1052 ——————— Nrin Mn NMümmuenm 4 J3 0 5 Kein. Worr gesagl. Hubiæren. Se die neue, KIRWARKZu. 33 IfE Sie werclen. uberrasdit undl. gbickklidr sein. 1 eieeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee Miiiiunminninmnmnennin N — Lobes sei luer , 8 8 Leeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee n 2 7„ , ————— * 33— ——— S S SMDRS S — ο 2 SEn Soe 6f 4. Seite /Nummer 238 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 29. Mai 1934 Vergeßt nicht die Kraſtoroſchken Zu den Gewerben, die noch unter den Nachwehen der vergangenen Jahre zu leiden haben, gehört das Kraftdroſchkengewerbe. Die Auto⸗Zentrale, bei der in Mannheim die Kraftdroſchtenunternehmer vereinigt ſind und die für eine gerechte Verteilung der Aufträge ſorgt, mußte die betrübliche Feſtſtellunz machen, daß gegenüber 1928 der Beſchäftigungsgrad im Jahre 1933 nur noch 17,25 v. H. betragen hatte. Bei den Anruffahrten war ein Rückgang von 66,92 v. H. feſtzuſtellen:— 1928 1933 Januar 16 500 6 79² Februar 16 500 6 141. März 16 000 5 345 April 14 582 4884 Mai 13 504 5243 Juni 13 672• 4 911 Juli 15 680 4939 Auguſt 14 632 4 908 September 15 168 3944 Oktober 15 723 4584 November 15 842 4 387 Dezember 20 193 6115 Den 187 996 Fahrten des Jahres 1928 ſtehen ſomit im Jahre 1933 nur noch 62 193 Fahrten gegenüber. Die Kraftdroſchkenunternehmer haben von ſich aus ſchon alles getan, um der Notlage in ihrem Ge⸗ werbe zu ſteuern. Ein großes Opfer haben ſie da⸗ durch gebracht, daß ſie den in der Zeit der Schein⸗ blüte der deutſchen Wirtſchaft begangenen Fehler der übergroßen Erteilung von Konzeſſionen wieder gutzumachen verſuchten und ihre Fahrzeuge zu einem Drittel ſtillegten. Von den 97 in Mannheim zugelaſſenen Kraftdroſchken wird jedes Fahrzeug nach zwei Tagen Fahrt am dritten Tag aus dem Verkehr gezogen. Dadurch wird wenigſtens erreicht, daß ſich die geringen Einnahmen auf einen kleine⸗ ren Perſonenkreis verteilen. Die Erſparniſſe an ſich ſind nicht beſonders groß, denn früher brauchte ein Kraftöroſchkenunternehmer, der ſein Fahrzeug tagein, tagaus laufen ließ, keine Garage, während er heute eine benötigt, um am dritten Tag ſeinen Wagen einſtellen zu können. In Anbetracht der obengenannten Zahlen wird es wohl kaum noch notwendig ſein, darauf hinzu⸗ weiſen, daß es Pflicht jedes einzelnen Volksgenoſſen iſt, nach beſten Kräften einen Berufsſtand zu unter⸗ ſtützen, der bis jetzt die Auswirkungen der Beſſerung unſerer Wirtſchaftslage nur in geringem Ausmaße zu ſpüren bekam. Dieſe Unterſtützung wird wirklich dadurch leicht gemacht, ͤaß die Fahrpreiſe für die Benützung der Kraftdöroſchken ſo niedrig an⸗ geſetzt ſind, daß es keines Hinweiſes mehr bedarf, wie gut man beraten iſt, wenn man ſich dieſer der Oef⸗ fentlichkeit dienenden Einrichtung bedient. Abenöſeier in der Trinitatiskirche Unter Mitwirkung der ſingenden Gemeinde fand eine Abendfeier der Trinitatiskirche ſtatt, die eine grundlegende Abkehr von der reinen Konzertform bedentete. Ein figurenreiches Orgelvorſpiel von J. S. Bach eröffnete die Feier und leitete zum erſten Gemeindegeſang über. Dem ernſten Charakter der Andacht war die C⸗Moll⸗Sonate für Violine und Klavier von Heinrich Biber, der wohl als der be⸗ rühmteſte deutſche Geiger des Barock anzuſehen iſt, vorzüglich angepaßt. Der Violinpart birgt ganz reſpektable Anforderungen, namentlich bezüglich der Doppelgrifftechnik in ſich. Käte Back, die junge Geigerin, zeigte ſich den Schwierigkeiten des ge⸗ dankenreichen Tonſtückes nicht nur vollauf gewachſen, ſondern ſand überdies Gelegenheit, ihren vollen, energiſchen, faſt männlichen Ton und ihre gute Bogenführung in vorteilhafter Weiſe zu entwickeln. Mit geſchickt gewählten Arien von Bach und Händel hatte ſich Frau Kläre Frank⸗Deuſter eingeſtellt, deren klangvoller Sopran ſich in dem großen Raum gut entfaltete. Fritz Nagel, der verdienſtvolle Or⸗ ganiſt der Trinitatiskirche, erwies ſein hochent⸗ wickeltes Können nicht nur durch die geſchmackvolle und diskrete Begleitung der verſchiedenen ſoliſtiſchen Einlagen, ſondern in geſteigertem Maße in ſeiner ſorgfältig ausgeſeilten Wiedergabe anſpruchsvoller Orgelwerke von Bach.— Eindrucksvoll trug Herr Pfarrer Kölli Worte der heiligen Schrift vor. ch. Arteile des Badiſchen Condergerichts Die Ausſage verweigert— Freiſpruch In einer Familie in Altenbach ſind die Schwie⸗ gereltern und der Schwager nicht mit dem 24 Jahre alten Robert Leibach, dem Tochtermann aus Lau⸗ terbach, zufrieden. Der Schwiegervater geht eines Tages zur Gendarmerie und läßt protokollieren, der Schwiegerſohn habe die Regierung beleidigt und her⸗ abſetzende Aeußerungen über die Urheberſchaft beim Reichstagsbrande und die Rolle der bei dem Pro⸗ zeſſe angeklagten Bulgaren getan. Der Angeklagte beſtreitet die Aeußerung. Der Schwiegervater ſei als geiſtig nicht intakt ſchon einmal in der Anſtalt geweſen. Schwiegermutter und Schwager ſeien ihm ſeindlich geſinnt. Beide verweigern das Zeugnis. Der Anzeiger iſt nicht geladen. Der Vertreter der Anklage glaubte, die Ausſage nor dem Gendarmeriebeamten genüge für eine Verurteilung. Das Gericht folgte jedoch dem Antrage der Verteidigung und ſprach den Angeklagten frei. . Das gefälſchte Horſt⸗Weſſel⸗Lied Der 26 Jahre alte Guſtav Schuppiſer von Wieſenthal ſang am 22. Auguſt v. J. das Horſt⸗Weſſel⸗ Lied mit einem kommuniſtiſchen Text, daß es die Nachbarſchaft hören mußte. Damit man über den „Inhalt nicht im Zweifel zu ſein brauchte, übte er zu⸗ erſt ſeine Sangeskunſt an der Roten Internationale. Und abends— es war am 22. Auguſt— verzapfte er in einer Wirtſchaft ſeine Weisheit bei einem Ge⸗ ſpräch über die Arbeitsloſigkeit. Meinte zu einem SA⸗Mann, die das Geld ins Ausland gebracht hät⸗ ten, das ſeien Leute von ſeiner Sorte. Das Singen gab der Angeklagte zu, aber die Aeußerung habe ge⸗ lautet, es gäbe auch in den Reihen der SͤäA Leute, die noch Geld im Ausland hätten. Der Vertreter der Anklage ſieht nicht bloß einen groben Unſug in der Singerei, ſondern eine freche Verhöhnung. Er beantragte für beide Fälle 8 Monate Gefängnis. Das Gericht ſprach 5Monate ab 2 Monate Unter⸗ ſuchungshaft aus. Noch einmal das dumme Gerede über den Reichstagsbrand. Auch der 27 Jahre alte verheiratete Philipp Treiber von Eppelheim iſt mit ſeiner Frau we⸗ gen einer Liebelei übers Kreuz gekommen. Und nun muß er das verantworten, was er in ihrer und der Kuſine Gegenwart über den Reichstags⸗ brand geſagt hat. Er war in der franzöſiſchen Frem⸗ denlegion von 1924 bis 1928, weil er Urſache hatte, wegen zahlreicher Diebſtahlsgeſchichten auszurücken. Nach über vier Jahren Dienſt deſertierte er. Auch die als Belaſtungszeugin erſchienene Kuſine ſagte wie ihr geſchiedener Ehemann, er habe jedesmal ge⸗ ſchimpft, wenn ſie zu Beſuch gekommen ſei. Das Urteil lautete auf 1 Jahr Gefängnis ab 1 Monat 3 Wochen Unterſuchungshaft. * Am Neckarſtrand rollen die Köpſe und er ſpielt damit Fußball Ganz in Blut waren die Rachegedanken des 50 Jahre alten Karl Platz aus Wertheim, wohn⸗ haft in Heidelberg, getaucht, als er mit ſeiner neuen Untermieterin in der Rohrbacher Straße ins Ge⸗ ſpräch kam. Ja, wenn die Kommuniſten ans Ruder kommen, dann werden die Köpfe nur ſo am Neckar herumfliegen und wir ſpielen mit ihnen Fußball. Berlin wird reſtlos abgeſchlachtet. Die Franzoſen und die Ruſſen werden uns helfen. Bomben wer⸗ den ſauſen. Wohnte er an der Grenze, er würde den Franzoſen alles verraten... Er war ein ge⸗ lehriger politiſcher Schüler des abgebauten Loko⸗ motivführers Fiſcher in Heidelberg, der dieſer Tage verhaftet worden iſt. Der Kopf des Angeklagten ſelber ſcheint nicht mehr richtig angewachſen, ſo trüb⸗ ſelig und kleinmütig läßt er ihn hängen. Er gibt alles zu. Es genügt, was der politiſche Fahndungs⸗ beamte ſagt:„Ein großer unverantwortlicher Schwätzer, ein Nachäffer, der ebenſo gegen die Kom⸗ muniſten ſchimpfen würde, wenn man ihm es vor⸗ macht.“ Urteil: 8 Monate, ab 5 Monate Unter⸗ ſuchungshaft. Wie ein begoſſener Pudel geht der Angeklagte ab. E Ein kleines Kolleg über Bibelforſchung Durch Landesverordnungen wurde die Inter⸗ nationale Vereinigung für ernſte Bibelforſchung in Preußen, Baden und Heſſen verboten. Eine für das ganze Reich beſtehende Verordnung des Reichs⸗ präſidenten vom 28. Februar 1933 findet aber An⸗ wendung in der Anklage gegen den 53 Jahre alten Sigmund Salomon aus Hirſchhorn, der aus der jüdiſchen Religion zu den Bibelforſchern übertrat. Er gab am 4. April einem Kraftwagenführer in Saarbrücken zwei Pakete, enthaltend 47 Exemplare „Scheidung der Menſchen“ und 60„Wartturm“ nach Mannheim mit, die hier an die„Geſchwiſter“ ver⸗ teilt werden ſollen. Sie werden zu den ſtaats⸗ und religionsfeindlichen Schriften gerechnet, da die Bibelſorſcher ſich als„Zeugen Jehovas“ als allein maßgebend in der Auslegung der Bibel im Gegen⸗ ſatz zu den Vertretern der evangeliſchen Kirche be⸗ finden. Von der Anklagebank hört man ein kleines Kolleg über die Lehre der Bibelforſcher. Frage des Vorſitzenden über ͤͤas Verhalten zum Staat verweiſt der Angeklagte auf das Bibelwort: „Du ſollſt untertan ſein der Obrigkeit.“ Der An⸗ geklagte iſt ſehr beſchlagen. In Baden iſt das der erſte Fall, daß man auch gegen die Bibelforſcher vor⸗ gehen muß, Darmſtadt hat ſchon ein Urteil gefällt. Der Staatsanwalt verweiſt darauf, daß es ſich um keine unter Schutz ſtehende Religionsgeſellſchaft, ſon⸗ dern nur um einen religiöſen Verein handle, unter dem ſich auch Kommuniſten tarnen könnten. Der entgegengeſetzte Standpunkt des Verteidigers drang nicht durch. Der Angeklagte wurde zu 2 Monaten Gefängnis verurteilt, ab 1 Monat Unterſuchungs⸗ haft. Es handelte ſich um einen„Grenzfall“, d.., die Pakete wurden an der Grenze angehalten. Nächtliche Raubzüge auf Hühner Es waren nicht mehr Notdiebſtähle, dͤie von vier Angeklagten, einer aus Viernheim, die anderen aus Mannheim, begangen wurden. Denn es blieb nicht bei einem oder zwei Hühnern, ſondern die Ställe wurden direkt ausgeraubt, die Drahtzäune durch⸗ ſchnitten. Der Viernheimer liebte das abgekürzte Verfahren. Unweit von ihm am Viernheimer Weg war eine Hofreite, der er viermal nächtlichen Beſuch abſtattete, wobei er insgeſamt 16 Hühner ſtahl. Die Hühner ſollen ausgerechnet alle nicht innerhalb des Drahtzaunes geweſen ſein, während ein Fräu⸗ lein des Hauſes behauptet, es ſeien nur zwei gewe⸗ ſen. Wer ſoll es ihm beweiſen, daß er eingebrochen iſt? Im Muggenſturmer Hof ſtahlen die Diebe 18 Hühner, am Weinheimer Weg bei Sandhofen 11 und auf der Frieſenheimer Inſel ſogar 21. Teilweiſe handelte es ſich um wertvolle Zuchthühner. Abneh⸗ mer war eine Frau, die mit ihrem 70 Jahre alten Manne wegen Hehlerei auf der Anklagebank ſaß. Dieſer hatte Beöarf für Drahtrollen zur Umfrie⸗ dung ſeines Gartens, die der Sohn und ein Rück⸗ fälliger in einer Fabrik ſtahlen. Seine Frau war ͤͤurch ihre billigen Lieferanten in der Lage, eine förmliche Geflügelhandlung aufzuziehen und an Billigkeit alle Geflügelhandlungen aus dem Felde zu ſchlagen. Aber heute bekommen die Hühner noch einen ſehr unangenehmen Preisaufſchlag in Geſtalt von ganz erheblichen Gefängnisſtrafen, namentlich bei dem rückfälligen A.., der wegen Diebſtählen in vier Fällen vom Schöffengericht zu einer Ge⸗ fängnisſtraſe von 2 Jahren verurteilt wird und A. A. aus Viernheim, gegen den das Gericht 1 Jahr 2 Monate ausſpricht., W. A. E. aus Spöck wurde zu 2 Monaten Gefängnis verurteilt, die Ehefrau Th. F. aus Nußloch zu 3 Monaten 10 Tagen Gefängnis, ihr Ehemann zu 2 Wochen der Jugendliche F. zu 3 Wochen. Auf die Reichsautobahn unter der Riedbahn Die Einmündung der Reichs⸗Autobahn in die Auguſta⸗Anlage macht die Unterführung der Straße unter die Riedbahnſtrecke zwiſchen Ausſtellungshalle und Flugplatz notwendig. Hier führen vier Gleiſe auf der Strecke, die oberen, öſtlichen, nach dem Mann⸗ heimer Rangierbahnhof und die unteren, weſtlichen, nach dem Perſonenbahnhof. Am Sonntag wurde auf dem Damm vor der Blockſtelle Rennplatz lebhaft gearbeitet, gebuddelt, Schienen auf Schotter gebettet. In der Frühe um halb fünf Uhr wurde angefangen und gegen hasb drei Uhr hatten die 250 Mann Eiſenbahnarbeiter ihr Werk vollendet und der zweite Rheingold konnte bereits wieder die Strecke befahren. Von den zwei Paar Schienenſträngen, wurde jeweils der weſtliche ſtillgelegt und der öſtliche in Betrieb genommen, nachdem bisher wegen der Unterführungsbauten der Autobahn die öſtlichen ſtillgelegt waren. Aber dieſes Verlegen auf die andere Seite war nicht einfach, denn die Schienen mußten höhergelegt werden, um ſich den bereits gebauten Unterführungsbrücken an⸗ zupaſſen. Von dieſen ſind bereits vier vorhanden, je zwei öſtlich und weſtlich, 13 Meter breit, da⸗ zwiſchen 22 Meter Zwiſchenraum, wie er dem Mittel⸗ ſtück der Auguſta⸗Anlage entſpricht. Das ſind die Betten für zwei Schienenſtränge. Es fehlen nun noch die für die zwei reſtlichen, je ein Gleis für die Rangierbahnhoſſtrecke und für den Perſonen⸗ bahnhof. Dieſe beiden mittleren kommen jetzt an die Reihe und werden unterführt. Die geſamten Unter⸗ führungsarbeiten dürften im Auguſt beendet ſein, ſo daß dann ͤie Autobahn unter der Riebbahnſtrecke durchgeführt und Verbindung mit der Auguſta⸗An⸗ lage hat. Um die Gleisarbeiten ſtörungsfrei durchzuführen, wurden die Perſonenzüge am Vormittag in Käfer⸗ tal aufgehalten und Perſonen und Reiſegut mit Großkraftwagen nach Mannheim gebracht, während die Güterzüge umgeleitet wurden. Die Arbeiten wurden techniſch und zeitlich programmäßig durch⸗ geführt; ſie ſtanden unter der Leitung des Reichs⸗ bahnbetriebsamtes Mannheim I. Oberbahnrat Schnittſpahn, der mit einem Stab Techniker den Fortgang der Arbeiten überwachte. O Verurteilte Schwarzhörer Im Vierteljahr Januar bis März 1934 ſind we⸗ gen der Errichtung und des Betriebs nichtgenehmig⸗ ter Funkanlagen 176 Perſonen(gegenüber 213 im gleichen Zeitraum des Vorjahres) verurteilt worden. In 171 Fällen wurde auf Geldſtrafe(bis zu 150 Mk.) und in fünf Fällen auf Gefängnisſtraſen (bis zu 3 Wochen) erkannt. Wegen Beihilfe oder Mit⸗ täterſchaft ſind 8 Perſonen verurteilt worden. an Annahmen an Kindes Statt ſind nach einer Mit⸗ teilung des Reichsfinanzminiſteriums wiederholt vorgekommen, um auf dieſem Wege Steuern, ins⸗ beſondere Erbſchaftsſteuer und Grunderwerbsſteuer, zu ſparen. Um feſtzuſtellen, ob die Vorausſetzun⸗ gen für eine Verſagung der Beſtätigung aus ſteuer⸗ lichen Gründen vorliegen, ſollen ſich deshalb, wie das VdZ⸗Büro meldet, die höheren Verwaltungs⸗ behörden in zweifelhaften Fällen vor Abgabe ihrer Stellungnahme gegenüber dem Gericht int dem Fi⸗ nanzamt in Verbindung ſetzen. Der Reichsfinanz⸗ miniſter hat ferner die Steuerbehörden angewieſen, wenn die Vermutung begründet erſcheint, daß eine ſchon früher erfolgte Annahme an Kindes Statt nur zur Erſparnis von Steuern erfolgt ſei, bei der höhe⸗ ren Verwaltungsbehörde die Stellung eines Antra⸗ ges auf Feſtſtellung der Nichtigkeit des Annahme⸗ vertrages anzuregen. Erel Leckrem adann in die Sonne Niemand findet eine ſofortige Antwort. Die Aelteren, die da zuſammenſitzen, kommen ſich plötzlich komiſch vor. Sie wiſſen ſelbſt nicht ſo genau warum. Vetter Jockel, jünger als die andern, überdies nicht ſo ganz„zugehörig“ und Nell ſehr kameradſchaftlich zugetan, gibt ſchließlich breiten Mundes Auskunft: „Bir verheiraten dich hier gerade...“ Nell macht eine unbewußte Geſte voll Verachtung. Sie geht zum Sofa hinüber, ſchiebt Vaters gute Schlafdecke achtlos beiſeite und legt Hut und Mappe ab:„Ach ſooo...“ Sofort dreht ſich Onkel Karl mitſamt ſeinem Stuhl zu ihr herum. Vielleicht klappt's, daß Nell jetzt klipp und klar erklärt, daß es ihr nicht einfällt, den Franz Horn zu heiraten. Dann braucht er nichts herzu⸗ geben.„Willſt wohl gar nicht?“ fragt er freundlich, und der Ton, in dem er es ſagt, legt ihr gewiſſer⸗ maßen das Nein direkt in den Mund. Nell ſieht ihn aufmerkſam an:„Ich will ſchon. Aber es muß ja nicht Knall und Fall ſein. Wenn ich heirate, heirate ich in'ne ordentliche Sache rein. Aber bloß zum Standesamt rennen und weiter für fremde Leute ſchuften— nee. Da hab ich's ja allein für mich immer noch beſſer.“ Sie ſetzt ſich neben ihre Mappe aufs Sofa und er⸗ wartet eine Flut von Vorwürfen. Das Thema wird ja nicht das erſtemal beſprochen. Seit einem guten halben Jahr geht das ſo. Erſt hat es geheißen: ein anſtändiges Mädchen hat keinen Freund. Dann: ein anſtändiges Mädchen hält einen jungen Mann, der es ehrlich meint, nicht ſo lange hin. Nachher: Du könnteſt uns das Leben ſehr erleichtern, wenn wir wüßten, daß du untergebracht biſt. Schließlich: es wäre viel billiger, wenn ihr heiraten würdet. fühlt ſich offenbar nicht ganz wohl bei dem ganzen, und die zerfällt in einzelne Gruppen. Die vier Damen Kühn ſtecken plötzlich über Tante Lottchens Strickzeug die Köpfe zuſammen, Jockel döſt in die Luft hinein, mit breit aufgeſtützten Ellenbogen, Karl malt kleine Hampelmänner auf den Rand der Abendzeitung und nickt nur ſehr reſerviert zu dem, was der neben ihm ſtehende Bruder Johann ihm halblaut an den Fingern vorrechnet. Nell ſitzt ver⸗ laſſen wie auf einer Inſel und wundert ſich. Wie komiſch das iſt— da ſitzen ſieben Menſchen ſehr vorgerückten Alters und reden über ihre, Nells Heirat. Und wie ſie reden! Von„untergebracht“ und„gehört ſich ſo“ und„Ehe iſt immer noch das Beſte für euch Mädels...“ Aber wenn's nachher ſchief geht mit der vielgeprieſenen Ehe, dann will keiner dazu geraten haben... Dann heißt's plötzlich „gleich Bedenken gehabt“ und„viel zu jung geweſen“. Aber auszubaden, ſo oder ſo, hat immer nur ſie ſelbſt die Geſchichte! Nell ſpringt auf und geht zum Tiſch hin. In ihrem Geſicht dominiert jetzt abſolut die Naſe.„Ich will euch mal was ſagen; obgleich eigentlich gar kein Grund dafür da iſt, daß ich euch in meine Angelegen⸗ heiten gucken laſſe. Alſo— den Franz heirate ich. Das iſt klar. Aber nicht eher, als bis er'nen eigenen Laden anfangen kann. Vorher— ich aus dem Hauſe und für fremde Leute ſchuften und er aus dem Hauſe und für fremde Leute ſchuften— nee. Nachher wird eins von uns gekündigt und dann langt's vorn und hinten nicht, und der andere muß für zwei ſchuften und der Chef kann jeden Tag ſagen: wenn Sie nicht woll'n wie ich ſage, dann werden Sie auch noch ent⸗ laſſen.. ausgeſchloſſen. Auf'm Pulverſaß heirate ich nicht. Und wenn ich als verheiratete Frau über⸗ haupt noch arbeiten muß, dann nur noch fürs eigene Geſchäft..“ „Und dann geht's pleite und du biſt erſt recht auf dem Trockenen...“ wirft Onkel Karl, der wieder Oberwaſſer wittert, ein. Aber Nell hört darüber hinweg.„Fürs eigene Geſchäft, wiederholt ſie,„da weiß man, warum man ſchuftet und— na— und wenn's wirklich mal mies geht, dann iſt das immer noch anders als von andern abhängen und gekündigt werden und aus.“ Nell macht eine lange Pauſe und ſucht ſich für ihre Augen einen Ruhepunkt an der Wand aus, ehe ſie weiterſpricht. Das hat ſie ſchon in der Schule ſo ge⸗ macht— da ſpricht ſich's ſo hübſch geſammelt und ge⸗ ordnet. Dann kommt der Angriff. „Wenn ihr euch aber partout herſetzt und beſchließt über meinen Kopf weg ich ſoll heiraten, dann be⸗ ſchließt bitte auch gleich mit, woher ich das nötige Kleingeld nehmen ſoll für den eigenen Laden. Wenn ihr das aber nicht könnt, dann laßt mich meinen Kram alleine machen. So. Und nun will ich die Herrſchaften nicht länger ſtören.“ Sie marſchiert zur Tür wie ein Feldwebel. Und Jockel findet wieder Urſache, laut aufzulachen und ſich klatſchend auf das runde Knie zu ſchlagen. Die übrige Familie betrachtet vorwurfsvollen Blickes die Eltern: nettes Rübchen, eure Tochter. Haare auf'n Zähnen, die Göre. Sieh an... Und der Familienrat droht aufzufliegen. Aber Vater Kühn weiß ſeine Leute zu behandeln. Er beruhigt die beleibigten Gemüter mit ſelbſtfabri⸗ ziertem Kirſchſchnaps, und dann geht die Verhand⸗ lung weiter. Sie geht jetzt nur noch ums Geld. Und unter wahrhaft begeiſterter Beteiligung aller wird Onkel Karl ſchließlich noch vor dem Abendeſſen gezwungen, die notwendigen Fünſhundert flottzu⸗ machen. Zum Abenbbryt erſcheint Nell wieber. Aber die freudige Nachricht, daß Onkel Karl klein beigegeben habe und ihr fünfhundert Mark zu bloß drei Prozent leihe, ſcheint zunächſt keinen allzugroßen Eindruck auf ſie zu machen. Ihr Dank an den Onkel fällt ſehr windig aus. Um ſo ausgezeichnetere Laune zeigt Vater Kühn.„Alſo, Kinder,“ ſagt er befriedigt, indem er die große Schüſſel Kartoffelſalat herumreicht,„da können wir ja beinahe heute abend ſowas wie kalte Verlobung feiern. Und gleich morgen werde ich mir den jungen Horn ranholen und ihm die entſprechen⸗ den Vorſchläge machen. Wird ſich freun, der junge Mann. Wem wird denn auch heute noch ſo der Weg bereitet“ Da ſetzt Nell mit Nachdruck die Teekanne hin, „Laß man, Vater. Mit Franz rede erſt mal ich! Ich bin es ja ſchließlich, die heiratet. Und das laß dir geſagt ſein: Franz iſt gar nicht ſo ſcharf drauf, von meiner Familie Geld zu kriegen. Da kommk er ja auch bloß in ne neue Abhängigkeit. Denn nachher wollt ihr alle mit in unſerm Laden rum⸗ meckern. Ich weiß noch gar nicht, ob Franz darauf⸗ hin auch wirklich heiraten will... Und überhaupt— wenn jetzt nun ſchon geheiratet wird, will ich's ihm ſelber beibiegen.“ Kopfſchüttelnd betrachtet Vater Kühn ſeine Toch⸗ ter:„Ich höre immer beibiegen— iſt das'n Aus⸗ druck, wenn's um'ne Ehe geht?“ Nell zuckt nur die Achſeln und macht ſich energiſch über den Kartoffelſalat her. Von ſo was verſteht Vater nichts. Natürlich iſt's ganz ſchön, ſich vorzu⸗ ſtellen man hat einen eigenen Laden, man zieht ſo richtig an einer Karre und bringt's zu was, und hat eine Bleibe ganz für ſich, zu zweit allein— prima, ſo was— „Kinder, ſchreit Nell plötzlich und haut mit der kleinen Hand krachend auf den Tiſch,„ihr werdet lachen, heute trink ich mir noch einen an! Solch gutes Geſchäft will begoſſen werden!“ und ſchluckt im Schreien ein kleines Schluchzen mit runter, das nicht hierher gehört. Die acht Kühns hocken verdrießlich und ſind em⸗ pört: Hat man ſo was ſchon erlebt. Sieht ſo ein anſtändiges junges Mädchen ſeiner Eheſchließung entgegen? Zweites Kapitel „.. und kurz und gut, Franz, wenn wir alſo wollen...“ Franz baſtelt bedächtig weiter an ſeiner Trans⸗ formation.„Schmeiß mal den Tüll rüber, Nell.“ Nell gehorcht, reicht den Tüll hinüber. Eine Weile ſieht ſie aufmerkſam zu, wie Franz ihn über den Holzkopf ſpannt. „Kriegſte das extra bezahlt?“ Franz, die Nadel zwiſchen den Lippen, ſchüttelt den Kopf. „Siehſte— und wenn du ſelbſtändig wärſt, könnteſte nebenher deine Poſtiche⸗Arbeiten machen und viel Geld verdienen. So ſchluckt das nur der Chef. Und drum hat Vater ja auch recht. Wenn wir heiraten und Onkel Karl will das Geld vor⸗ ſtrecken...“ (Fortſetzung folgt.) C — Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 288 eu * — 19 Förderung der Gartenkultur Aebergabe der Nutzwaſſerverſorgung für Heidelberg⸗ Hanoſchuhsheim * Heidelberg, 28. Mai. Mit Mitteln der Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen des Reiches, des Landes und der Stadt Heidelberg wurde in der Gemarkung Handſchuhsheim für die ſehr unter Waſſermangel leidenden Betriebe der Gärtnerſchaft eine Nutzwaſſerverſorgung erſtellt, deren Uebergabe am Sonntag in Anweſen⸗ heit des badiſchen Miniſterpräſidenten Köhler er⸗ folgte. In den Vormittagsſtunden hatte der Mi⸗ niſterpräſident eine Beſichtigung der vorläufig 15 000 Ar Gartenland lerweiterungsfähig um weitere 30 000 Ar) verſorgenden Nutzwaſſerleitung ſowie mehrere neuzeitlich eingerichteter Gartenbaubetriebe und des Pumpwerkes am Neckarkanal vorgenommen. Am Nachmittag fand in dHer feſtlich geſchmückten Großmarkthalle Handſchuhsheim ſowie in einem an⸗ ſchließend errichteten Feſtzelt das Richtfeſt ſtatt, das mit ſeinem überaus ſtarken Beſuch aus allen Kreiſen der Bevölkerung ſich zu einem richtigen Volksfeſt geſtaltete. Miniſterpräſident Köhler wurde bei ſeiner Ankunft mit dem Badenweiler Marſch begrüßt. In ſeiner Begleitung befanden ſich Oberbürgermeiſter Dr. Neinhaus, Landrat Naumann, Polizeidirektor Henninger, Bür⸗ germeiſter Amberger, der ſtellv. Kreisleiter der NSDaAP, Stadtſchulrat Seiler, Landwirtſchafts⸗ rat Bruckner, Kreisbauernſchaftsführer Schank, Stadtoberbaurat Treiber und Obergruppenfüh⸗ rer Stoll vom FAD. Gartenbauortsgruppenleiter Bechtel gab bei der Begrüßung ſeiner beſonderen Freude Ausdruck über die Anweſenheit des Mini⸗ ſterpräſidenten, die wiederum die innige Verbun⸗ denheit der Führer und der Regierung mit dem Volke beweiſe. Im Auftrage der Handſchuhsheimer Gärtnerfachſchaft überreichte er dem Miniſterpräſi⸗ denten einen mit den edelſten Sorten neuzeitlicher Gemüſe⸗ und Obſtzucht angefüllten Geſchenkkorb ſowie eine künſtleriſch ausgeführte Mappe mit Wid⸗ mung und Bild von Handſchuhsheim. Der Heidel⸗ berger Oberbürgermeiſter dankte der Re⸗ gierung für die tatkräftige Unterſtützung des Hilfs⸗ werkes. Die bis heute erſtellte Nutzwaſſerverſor⸗ gung ſei erſt ein Teil aus dem großen Aufbauwerk der heimiſchen Landwirtſchaft zur Behebung des Bodenmangels der Bauern⸗ und Gärtnerſchaft. Miniſterpräſident Köhler ‚gab ſeiner Freude über den Abſchluß dieſer Arbeit als Stützungsmaß⸗ nahme der auf knappem Boden zwar, aber mit gro⸗ ßer Tatkraft um die Entwicklung und Hebung der heimiſchen gärtneriſchen Erzeugniſſe ringenden Be⸗ völkerung Handſchuhsheim Ausdruck. Arbeit in die⸗ ſem Geiſte ſei nach dem Willen des Führers, ſei nationalſozialiſtiſcher Tatwille, der in den Zeiten des liberaliſtiſch⸗marxiſtiſchen Regimes aus dem Volks⸗ leben leider gewichen war. Der Geiſt der Selbſt⸗ hilfe, der alle Schwierigkeiten zu meiſtern bereit ſei, ſowie der Einſatz aller Kräfte jedes einzelnen ſei jedoch notwendig, wenn das große nationale Aufbauwerk zum glücklichen Gelingen geführt wer⸗ den ſoll. Allen am Werk Beteiligten ſprach der Miniſterpräſident ſeinen herzlichen Dank aus, ins⸗ beſondere dem Freiwilligen Arbeitsdienſt. Der ſtellv. Kreisleiter Seiler ſchloß mit einem begeiſtert aufgenommenen Sieg Heil! auf den Volks⸗ kanzler Adolf Hitler die Feierſtunde, die mit dem Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied ausklang. Die Handſchuhsheimer Gartenbaufachgruppe hatte mit der Uebergabe der Nutzwaſſerverſorgung eine Werbeſchau für deutſches Obſt und Ge⸗ müſe verbunden, die in überzeugender Weiſe von den auf hoher Stufe ſtehenden Leiſtungen des hei⸗ miſchen Gartenbaues Kunde tat. Aus Baden Grunoſteinlegung der Heidelberger Thingſtätte 4 Heidelberg, 29. Mai. Die Preſſeſtelle der Reichs⸗ feſtſpiele Heidelberg teilt mit: Reichsſtatthalter Gau⸗ leiter Robert Wagner wird am Mittwoch, 30. Mai, 17.45 Uhr die feierliche Grundſteinlegung der Thingſtätte auf dem Heiligen Berg vornehmen. Außer dem Reichsſtatthalter und ſeinem Stab werden zahlreiche Ehrengäſte aus allen deut⸗ ſchen Gauen an dieſer Feierſtunde teilnehmen. Neben allen am Bau der Thingſtätte beteiligten Arbeits⸗ dienſtmännern und zahlreichen Mitgliedern der HS werden Ehrenſtürme der SͤA, SS, der PO und Ab⸗ ordnungen aller anderen NS⸗Organiſationen anwe⸗ ſend ſein. Gaukapelle und Muſikzug der FAD ſowie Fanfarenbläſer der H werden zur Ausſchmückung der Feier beitragen. Nach verſchiedenen Begrüßungs⸗ anſprachen wird ein Sprechchor der FAD auf dem Arbeitsfeld ertönen. Sobald das Arbeitsdienſtlied perklungen iſt, wird Reichsſtatthalter Robert Wag⸗ mer zu einer Anſprache das Wort ergreifen. Deutſch⸗ land⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied werden die Feierſtunde beſchließen. Eröffnung des Schlageter-Gedächinis⸗Muſeums * Karlsruhe, 29. Mai. Am Sonntag wurde in der Ausſtellungshalle das Schlageter⸗Gedächt⸗ nis⸗Muſeum eröffnet, das einen ergreiſenden Einblick in Deutſchlands Leidensweg und Befrei⸗ ungskämpfe der Nachkriegsjahre gewährt. Anweſend waren die Spitzen der Partei und der Behörden. Eine große Menſchenmenge umſäumte den Platz vor der Eingangshalle. Die Formationen der NSDA ſtellten Ehrenſtürme. Nach einem ſtimmungsvollen Choral, geſpielt von der Kapelle des FAD, hielt Kreisleiter Dr. Roth, Mannheim, eine tief⸗ empfundene Anſprache. Er erinnerte in markanten Worten baran, wie 1919 Tauſende von Soldaten des Weltkrieges freiwillig, nur einem inneren Be⸗ fehl gehorchend, dem Bolſchewismus entgegentraten und das Vaterland vor dem Zerfall bewahrten. Sie wurden damals nur von wenigen verſtanden, von vielen verlacht und verſpottet. Als dann die Todes⸗ nachricht von Albert Leo Schlageter durch die deut⸗ ſchen Lande eilte, da bemerkten Millionen, daß der Kampf um Deutſchland nicht umſonſt ſein kann. Sie ſahen darin nicht nur einen Mahnruf, ſondern das Signal zum inneren Aufbruch. Sie ſuchten einen Füh⸗ rer und fanden ihn in Adolf Hitler. Wir wiſſen, ſo ſchloß der Redner, daß die Erlöſung der deutſchen Nation nur den Millionen zu verdanken iſt, die ior Leben hingaben. Das Kreuz auf den Kriegergräbern und auf der Golzheimer Heide ſind Golgathaſtätten der Nation. Alle ſtarben den Opfertod, damit das deutſche Volk ewig lebe. Während ſich die Fahnen denkten, ſpielte die Kapelle das Lied vom guten HWameraden. Dann ſprach Fabrikant Rees für die Ortsgruppe Karlsrube des Deutſchen Luftſportver⸗ bandes, worauf Kreisleiter Worch die Ausſtellung für eröffnet erklärte, mit der eine luftſport⸗ liche Sonderſchau verbunden iſt. — 4 Hockenheim, 27,. Mai. Bei den Erdbewegungs⸗ arbeiten zur Kraichbachregulierung ſtieß man in etwa zwei Meter Tieſe unter einer Torfſchicht auf ein merkwürdig geſormtes Stück Eiſen. Es handelt ſich um einen Eiſenbarren, der vorn und binten ſpitz ausläuft. Das Fundſtück ſtellt, wiſſen⸗ ſchaftlich betrachtet, eine Etſenlubbe(Roherzbarren) aus der La⸗Tene⸗Zeit lum 500 v. Chr. und kurz nach Ehr.) dar. Etwas Aehnliches oder Gleichartiges ——5 im Kreis Mannheim bis heute noch nicht ge⸗ unden. * Freiburg, 29. Mai. Wie gemeldet wird, wird im Rahmen der großen Propagandaaktion gegen die Miesmacher Reichsminiſter Dr. becs am 15. Juni in Freiburg ſprechen. Goeb⸗ Aus der Pfalz Tödlicher Kraftwagenunfall * Wilgartswieſen, 29. Mai. Auf der Heim⸗ fahrt von einer Tagung in Nenſtadt a. H. rannte in den frühen Morgenſtunden des Sonntag der Per⸗ ſonenkraftwagen des Molkereiverwalters Jgnatz Schalber aus Pirmaſens auf der Staatsſtraße zwiſchen Rinnthal und Wilgartswieſen gegen einen am Straßenrand ſtehenden Baum. Dabei überſchlug 3 der Wagen und ein Inſaſſe, der 40 Jahre alte lebige Molkereiverwalter und SA⸗Obertruppführer David Gaubatz, wurde auf die Straße geſchleu⸗ dert und blieb mit einem Schädelbruch tot liegen. Der Kraftwagenführer blieb unverletzt. Der Wagen iſt zertrümmert. Bisher iſt die Urſache des Unfalls noch nicht bekannt. Der Lenker des Unglückswagens, Molkereiverwalter Schalber, iſt vorläuſig in Haft genommen worden. Die beiden hatten, wie ſeſtgeſtellt wurde, auf der Rückkehr von der Neu⸗ ſtadter Genoſſenſchaftstagung noch einige Wirtſchaf⸗ ten beſucht. Schifferſtadt, 28. Mai. Aus Anlaß der Geburt ihres achten Kindes, das auf den Namen Paul Adolf getauft wurde, bedachte der Reichspräſident die Schik⸗ ferſtadter Familie Georg Hoffmann mit einem Geldgeſchenk. * Germersheim, 27. Mai. Der ehemalige Feſtungs⸗ kommandant von Germersheim, Generalleutnant a. D. Friedrich Conradi, iſt auf einer Italien⸗ reiſe in Venedig geſtorben. 1911 wurde er zum Generalmajor befördert und zum Kommandanten der Feſtung Germersheim ernannt. Nahezu 3 Jahre hatte er dieſen Poſten inne⸗ 1913 wurde er in Ge⸗ nehmigung ſeines Abſchiedes mit Penſion zur Dis⸗ poſition geſtellt. Der Ausbruch des Weltkrieges führte ihn wieder in die Pfalz, gunächſt als Ab⸗ ſchnittskommandeur, dann als ſtellvertretender Gou⸗ nerneur der pfälziſchen Feſtung. Nach zwei Jahren zwangen ihn Geſundheitsverhältniſſe zum Rücktritt von dieſer Stellung. bb. Gommersheim, 27. Mai. Das landwirtſchaft⸗ liche Anweſen von Peter Mayer brannten oLl⸗ ſtändig nieder und zwar eine aroße Scheuer mit allen landwirtſchaftlichen Geräten, die Stallungen und Schuppen. Das Wohnhaus konnte gerettet werden. Die ſofort ſeitens der Gendarmerie angeſtellten Er⸗ mittlungen nach der Brandurſache zeitigten ein überraſchendes Ergebnis. Als Brandſtifter wurde ein erſt 14 Jahre alter Burſche feſtgeſtellt, der vorher in einer Erziehungsanſtalt war und dann von einer hieſigen Bauernfamilie beſchäftigt wurde. Er ge⸗ ſtand die Brandlegung ſoſort ein. Er hat vor zwei Jahren ſchon einen Brand gelegt. * Pirmaſens, 29. Mai. Wie von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, hat der kürzlich vom Zweibrücker Schwurgericht zum Tode verurteilte Robert Bol⸗ lenbach gegen das Urteil Reviſion einlegen laſſen. Dopyelſelbſtmord * Worms, 28. Mai. Hente ſrüh wurden auf der Rheinwieſe oberhalb des Marineheims bei Stromkilometer 274 der 19jährige Gaſtwirtsſohn Franz Straub und der 28jährige Georg Her⸗ wehe erſchoſſen aufgefunden. Beide hatten ſich Kopfſchüſſe beigebracht, die den ſoſortigen Tod her⸗ beigeführt haben müſſen. Herwehe hatte einen Brief hinterlaſſen, in dem er die Abſicht änßerte, freiwillig aus dem Leben zu ſcheiden. Der Grund zur Tat iſt nicht bekannt. * Wöllſtein(Rheinheſſen), 28. Mai. Wagnermei⸗ ſter Franz Fiſcher war an ſeiner Bohrmwaſchine be⸗ ſchäftigt. Dabei kam er mit dem Halstuch der Bohr⸗ kurbel zu nahe, ſie erfaßte ihn und zog ihm den Hals zu, wodurch der Tod eintrat. Der 38jährige Ver⸗ unglückte war Vater von ſechs Kindern. Saarkundgebung— Ausgezeichnete Leiſtungen— Mannheimer Sieg im Anſänger-Zweier Der 1924 gegründete Ludwigshafener Kanu⸗Club ver⸗ anſtaltete am geſtrigen Sonntag auf der Strecke Speyer— Ludwigshafen eine Kanu⸗Langſtreckenfahrt, zu der die beſten Vereine Süddeutſchlands ihre Meldungen abgegeben hatten. Eingeleitet wurde die Veranſtaltung bereits am Vormittag mit einer eindrucksvollen Saarkundgebung, die am Bootshauſe des LKC an der Ludwigshafener Pegeluhr im Beiſein zahlreicher Vertreter des Gaues Südweſt und der Stadt Ludwigshafen ſtattfand.(Wir haben hierüber bereits berichtet). Die Kundgebung zeigte wieder einmal deutlich, daß das Zuſammengehörigkeitsgefühl der Saar zu dem deutſchen Mutterland größer denn je iſt. Groß ſind wohl die Schwierigkeiten des Kampfes der Sgarländer für ihr Deutſchtum, aber unentwegt wird dieſer Kampf immer weiter geführt, denn das Saarland kennt nur ein Ziel: deutſch zu ſein und deutſch zu bleiben. Die ſportlichen Wettkämpfe wurden am Nachmittag auf der 22 Km. langen Strecke von Speyer bis Ludwigshafen ausgetragen. Die Beteiligung war in faſt ſämtlichen Rennen ſehr gut und auch die ſportlichen Leiſtungen konn⸗ ten ſich ſehen kaſſen. Da zudem eine überraſchend große Zu⸗ ſchauermenge erſchienen war, dürfte die wohlgelungene Veranſtaltung eine gute Propaganda für den Kanuſport geweſen ſein. Die Rennen wurden ausgetrogen für Senioren, Ju⸗ nioren, Anſänger, Jugend und Damen, wobei die beiden letzteren Klaſſen ihren Start bei Altrip hatten. Im Einer der Senioren war der Sieg dem ſüd⸗ deutſchen Meiſter Eberle(Stgt. Paddler⸗Gilde) nicht zu nehmen. Rottmüller(Ludwigshafener KC) konnte vor Engel(Fft.) noch einen guten 3. Platz belegen. Der Zweier der Senioren ſah den Kanu⸗Club Mainz vor der Mannheimer Kanu⸗Geſ.(Zohn⸗Kleiber) und dem Waſſer⸗ ſportverein Maxau erſolgreich. Einen ſchönen Erfolg errang die Kan u⸗Geſell⸗ ſchaft Neckarau(Axel⸗Kolb) im Zweier⸗Faltboot für Anfänger. Unter 10 Bewerbern gelang ihnen ein ſicherer Sieg vor Frankfurt, Saarbrücken, Hanau und Biebrich. Die intereſſanteſten Kämpfe lieſerten ſich die In⸗ nioren. Im Faltboot⸗⸗Einer konnte Groß(Saar⸗ brücker KC) erſt im Endſpurt ſeinen einzigen Gegner Rei⸗ chert Saaxlouis) überholen und knapp gewinnen, während im Zweier ſich der Poſtſportverein Frankfurt gerade noch mit einer halben Länge vor dem Mainzer KB 1922 ins Ziel retten konnte. Dieſe knappen Entſcheidungen über⸗ raſchen um ſo mehr, wenn man bedenkt, daß vorher eine Strecke von 22 Km. zu überwältigen war. Der Zweikompf der beiden erſten Boote im Junioren⸗Zweier über die ganze Strecke hatte auch bewirkt, daß in dieſer Klaſſe mit etwa 80 Minuten die beſte Zeit des Tages erreicht wurde. Der Sieger im Senioren⸗Zweier brauchte beinahe 2 Min. mehr, während überraſchenderweiſe die Anfänger eine Zeit von nur knapp über 81 Minuten erreichten!! Bei den Einern erzielte der ſüddeutſche Meiſter Eberle, der Gewinner des Senioren⸗Einers, mit etwa 86 Minuten die beſte Zeit, obwohl er ziemlich überlegen gewann. Anſchließend fonden die Rennen der Damen und der Ingend ſtatt, die auf verkürzter Strecke bei Altrip losgelaſſen wurden. Bei den Damen(Anfänger) ſicherte ſich F. Bellmann(Kanu⸗Gilde Saarbr.) im Endſpurt einen klaren Vorſprung vor J. Eicher(Ludwigshafener Kanu⸗ Elub, die Suſ. Becker(Waſſerwanderer Saarbr.) auf den 3. Platz verweiſen konnte. Einen Mainzer und einen Karlsruher Sieg brachten die abſchließenden Zugend⸗Rennen. Sämtliche Boote folgten ohne großen Abſtand, wobei im Einer KC Mainz 1922(H. Reinſ vor KC Undine Saarlonis(K. Trautvpetter), Saarbrücker KC und K Hanan ſiegte, während der Zweier an Rheinbrüder Karlsruhe vor Frankfurter KC, Ludwigs⸗ hafener KC und Frankenthaler KC fiel. Borſport⸗Jugendtreffen in Syeyer Die rührige Box⸗ und Gymnaſtikſchule Speyer veran⸗ ſtaltete am Sonntag ein Jugendboxtreffen, zu dem die Schüler und Jugendlichen vom 13. und 14. Gau eingeladen waren. Wider Erwarten waren die Meldungen ſehr ſpär⸗ lich eingegangen. Es war verwunderlich, daß der Veran⸗ ſtalter von ſeinem Gau 13 nicht beſſer unterſtützt wurde. Nur Worms und die Mannheimer Vereine Boxring und BfR. kamen der Einladung nach, die mit dem Veranſtalter zuſammen 39 Bewerber ſtellten Es waren 13 Vor⸗ und Zwiſchenkämpfe nötig, um die Endkampfteilnehmer zu ermitteln. Bei dieſen Kämpfen ſtellten die Teilnehmer des Boxring Mannheim ihre kämpferiſchen Fähigkeiten ſchon unter Beweis. Zu weniger Erfolgen kam der junge Nachwuchs vom BVfR. Mannheim. Betrachtet man das rein boxeriſche Können der Jungen von beiden Mannheimer Vereinen, ſo braucht es Mann⸗ heim für die Zukunft um ſeinen Boxſport nicht bange zu ſein. Die Entſcheibungskämpfe am Nachmittaa Schülerklaſſe: Franz Schopp⸗Speyer— Meitzner⸗Speyer. Sieger durch Aufgabe in der 1. Runde Franz Schopp.— Geibeg⸗Speyer wird über ſeinen Klubkameraden Müller Punktſieger— Schülerklaſſe C: Loy⸗Speyer— Sattler⸗ Worms. Sieger Loy⸗Speyer.— Schülerklaſſe B: Gott⸗ mann I⸗Boxring— Kienel⸗Worms. Gottmann demonſtriert als Schüler wahre Boxkunſt. Sein Sieg war ein⸗ eutig.—* Jugend 42 Gräder⸗Boxring— Ziegler⸗VſR. Ziegler ſetzt ſich tapfer zur Wehr, muß aber Gräder, der mit Gottmann als der beſte Kämpfer des Tages bezeichnet wird, den Punktſieg überlaſſen.— Jugend B: Treber⸗VfR. Mannheim— R. Müller⸗Worms. Das Treffen wirkt ſehr anſängeriſch. Mon erwartet den BſR.ler als Sieger. Dos Kampfgericht entſcheidet jedoch zu Gunſten von Müller. Ingend⸗Fliegenklaſſe. Götz⸗VfR.— Bölfling⸗Speyer. Nach Verletzung am Auge von Götz, ging Wölflin aus ſich heraus, und landete einen Punktſieg. Sieger nach Punkten Wölfling. Ingend⸗Weltergewicht: Wol f⸗Speyer— Hau ckBox⸗ ring. Aufgabe von Wolff in der 2. Runde. Jugend A. Neubert⸗Speyer— Stetter⸗Boxring. Der körperlich unterlegene, aber techniſch beſſere Stetter holt ſich in der 3. Runde einen Vorſprung, der ſeinen Sieg ſicher⸗ ſtellte. Iugend⸗Bantam: Kronauer⸗Speyer— Herberger⸗Box⸗ ring. Die größere Erfahrung von Herberger ſetzt ſich durch, er wird klarer Punktſiege.— Jngendleichtgewicht: König⸗ Speyer— Plitt⸗Boxring⸗Mannheim. Aeußerſt flottes und hartes Treffen, das König für ſich entſcheiden konnte. Jugend⸗Weltergewicht: Kurz⸗Speyer— Groß⸗Boxring. Dramatiſch wirkte ſich dieſes Treffen aus. Der Pfälzer körperlich ſtarke Vorteile hat, wird in der erſten Runde durch Geſichtstreffer auf 6 und 7 zu Boden geſchlagen. In der zweiten Runde zeigt ſich Kurz überlegen und ſchicke ſeinen Gegner mit einem rechten Geraden aufs Kinn, bis 8 auf die Bretter, Da Groß beim Hochkommen ſtark ange⸗ ſchlagen iſt, bricht der Kampfrichter vernünftigerweiſe den „Kampf zu Gunſten von Kurz ab.— Mittelgewicht: Englerts⸗Boxring— App⸗Boxring. Kaum hatte der Kampf begonnen, ſaß auch Englerts auf einen Kopfſchwinger ſchon auf dem Boden und zog es vor, ſich durch Aufgabe aus der Affäre zu ziehen. Süddeutjche Mannſthaftsmeiſterjchaft im Gewichtheben Ken Germania Oggersheim verliert gegen KSV 95 Stuttgart Für die Endausſcheidung um die Süddeutſche Gruppen⸗ meiſterſchaſt im Mannſchaftsgewichtheben haben ſich 1860 München, Sp. C. Auguſta Augsburg, KSB 95 Stuttgart und KS Germania Oggersheim qualifiziert. Der Meiſter vom Gau 14, KS Germania Oggersheim empfing am Sonntag den Vertreter des Gaues 15, KSV 95 Stuttgart. Dieſes Treffen, das im Programm des Kurpfälziſchen Schützenſeſtes abgewickelt wurde, geſtaltete ſich für den Kraftſport werbend, waren doch 4000 Zuſchauer von den ſchwerathletiſchen Uebungen ſehr begeiſtert. Wie bekannt wurde, daß Oggersheim ohne ſeinen Rekorö⸗ mann Eid an den Start gehen muß, waren die Gewinn⸗ chancen für die Pfälzer nicht mehr groß, als dann noch ihr Halbſchwergewichtler Tremmel im beidarmigen Stoßen drer Mal verſagte, demnach für dieſe Uebung keine Wertung bekam, war die Niederlage für Oggersheim beſiegelt. Stuttgart brachte die ausgeglichenere Mannſchaft und konnte die ausezeichnete Leiſtung im olympiſchen Fünfkampf lein⸗ armig Reißen und Stoßen, beidarmig Reißen, Drücken und Stoßen) von 5000 Pfund erzielen. Die Schwaben haben mit dieſer Leiſtung erneut bewieſen, daß ſie für den Sieger aus dem Kampf Auguſta Augsburg und 1860 München ein ſehr ernſt zu nehmender Gegner ſind. Kraftſport⸗Verein 95 Stuttgart Bantamgewicht: Broghammer einarmig Reißen, 105, Stoßen: 140, beidarmig Reißen: 130, Drücken: 125, Stoßen: 170; Federgewicht: Wagner 195, 160, 160, 155, 210; Leicht⸗ gewicht: Kiener 195, 140, 155, 155, 205; Mittelgewicht: Jor⸗ dan 155, 170, 170, 180, 250; Haͤlbſchwergewicht: Sigloch 135, 150, 180, 190, 255; Schwergewicht: Schnabel 140, 165, 175, 175, 230. Zuſammen 5000 Pfd. KS Germania Oggersheim Bantamgewicht: Jutzi einarmig Reißen: 90. Stoßen: 110, beidarmig Reißen: 100, Drücken: 120, Stoßen; 150; Feder⸗ gewicht: Schweitzer 105, 130, 125, 140, 180; Leichtgewicht: Appel 110, 150, 158, 145, 210; Mittelgewicht: Hoſſmann 120, 150, 140, 160, 200; Halbſchwergewicht: Tremmel 150, 170, 170, 170 Schwergewicht: Fahrnbach 160, 180, 160, 200, 275. Zu⸗ ſammen 4425 Pfoö. Schifferſtadt geſchlagen Untertürkheim ſiegt:8 Das erſte Treſſen in der Runde um die ſüddentſche Mei⸗ ſterſchaſt im Mannſchaſtsringen brachte eine große Ueber⸗ raſchung, gelang es doch den Untertürkheimern ihren pfäl⸗ ziſchen Gäſten eine knappe:8⸗Niederlage beizubringen. Wegen Gewichtsſchwierigkeiten konnte Schäfer im Wel⸗ tergewicht nicht ſtarten, dafür wurden aber die Zuſchauer burch einen Herausſoderungskampf in dieſer Gewichtsklaſſe zwiſchen dem deutſchen Meiſter Grehl⸗Untertürkheim und dem Pfälzer entſchädigt, der unentſchieden endete. Im Meiſterſchaſtstreffen waren die Pfälzer in den leichteren Gewichtsklaſſen überlegen, in den ſchweren Klaſſen kamen aber die Einheimiſchen auf und wurden knapper Geſamt⸗ ſieger. Im einzelnen ſiegten: Kolb III⸗Schifferſtabt im Bantamgewicht Punktſieger über Kächele; Feder: Stein⸗ hauſer⸗Untertürkheim— Lochnel nunentſchieden; Leicht: Grehl II unterliegt Kolb II⸗Schifſerſtabt nach Punkten; Welter: Adolf Grehl⸗untertürkheim Sieger nach 2 Minuten über Loes; Mittel: Schäſer⸗Schifferſtadt ſchlägt Helfinger; Halbſchwer: Wallenmaier⸗ Untertürkheim ſchlägt Lamb: Schwergewicht: Lägeler⸗Untertürkheim ſchlägt Kolb J. Vootstaufe beim Ruderverein Baden Am Sonntag verſammelte der Mannheimer Ruder⸗ verein Baden ſeine Mitglieder um das neu beſchaffte Einer⸗ boot, das erſt vor wenigen Tagen von Berlin eingetrofſen iſt, um es ſeiner Beſtimmung zu übergeben. Das nur 80 Pfd ſchwere, von der altbekannten Berliner Bootswerft„Deutſch“ erbaute Boot, ſtellt ein Meiſterwerk deutſcher Bootsban⸗ kunſt dar und ſollte ſeinem Beherrſcher, dem ausſichtsreichen Juniorſkuller Karl Schäfer in den am nächſten Sonntag be⸗ ginnenden ſchweren Kämpfen gute Dienſte leiſten. Der Vereinsführer Peter Schuſter nahm in kurzen, kernigen Worten Veranlaſſung, in beſonderer Weiſe auf die Bedeutung einer ſolchen Feierſtunde bei den Ruder⸗ vereinen im allgemeinen hinzuweiſen. Er dankte nicht nur dem Erbauer des Bootes für die hervorragende deutſche Werkmannsarbeit, ſondern auch allen denen, die zur Be⸗ ſchaffung desſelben ihr Teil beigetragen haben. Fräulefn Krumm taufte darnach in poetiſcher Form das ſchlauke „Skiff“ auf den Namen„Forelle“. Deutſchland⸗ und Horſt⸗ Weſſellied gaben der Feier einen erhebenden Abſchluß. Sommerſyiel⸗Rückrunde im Turnkreis Mannheim Bei den in Hockenheim von der Sübgruppe ausgetro⸗ genen Fauſtballſpielen ergaben ſich folgende Reſultate: A⸗Klaſſe: TV Schwetzingen 14 Punkte, Gruppenſieger, „TV Hockenheim 12, TV'Neulußheim 10, Töd Hockenheim 4, Germania Reilingen 0 Punkte. In der B⸗Klaſſe wurde die Tgde Ketſch mit 16 Punkten erſter Sieger vor Tbd Oftersheim mit 6, Tg Oftersheim mit 4, an zweiter zweiter Stelle ſteht der TV Schwetzingen mit 8 Punkten. Die Klaſſe C zeigte den TV Hockenheim mit 11 Punkten als Sieger. Ketſch folgte mit 9, Tbd Oftersheim und Tbo Hockenheim mit je 2 Punkten. In der Altersklaſſe 2 38⸗ bis 39jährige heißt der Meiſter T Rheinau mit 12 Punkten vor Tbd Hockenheim mit s, TV Hockenheim mit 4 und Töd Oftersheim mit 0 Punkten. Der Gruppenſieger bei der A⸗Jugend, Tböd Hockenheim -Mannſchaſt, erzielte 10 Punkte vor der A⸗Mannſchaft mit 9 und Tg Oftersheim 3, an letzter Stelle Tob Rei⸗ lingen mit 2. Auf dem Platze des TV Sanohoſen traſen ſich eu den Rückſpielen im Fauſtball die Altersklaſſe 2 von T Viern⸗ heim, die Sieger mit 16 Punkten wurden. Es folgen Sandhofen B mit 11, Tſchft Käſertal mit 6, TB Waldhof mit 6, TV Sandhofen C1 Punkt. Die B⸗Klaſſe ergab als Sieger den T Sandͤhofen mit 10 Punkten vor Reichsbahn⸗ Turn⸗ u. Sportyerein mit 8. Jahn Neckaxau mit 6 und Waldͤhof ebenſalls mit 6. Dle Ergebniſſe von den übrigen Plätzen tragen wir nach. Auch die 20. Partie des Schach⸗ weltmeiſterſchaftskampfes remis Die 20. Partie des Schachweltmeiſterſchaftskampſes, die in Nürnberg am Sonntag zum Austrag gelangte, endete ebenfalls wie die 19. unentſchieden. Dr. Aljechin wählte in ſeiner Eröſſnung abermals das beliebte Damengambit. Der Kampf, der nur zweieinniertel Stunden beanſpruchte, ge⸗ langte bald in das Endſpiel, wobei Weiß(Dr. Aljechin) eine etwas beſſere Stellung erzielte, die jedoch zu einem Gewinn nicht ausreichte. Schon nach 43 Zügen ſand damit die 20. Partie ein unentſchiedenes Ende. Nach dieſer 18. Remispartie des Schachweltmeiſterſchafts⸗ kampfes iſt der Stand ſolgender: Dr. Aljechin 12½ Punkte — Punkte. Die 21. Partie beginnt am Dienstag abend „Germania“ in Karlsruhe. 8 im Hotel SR eeeee eee eee * 9999 e eeee eeeee ee e e S S —5 —9 S 2 O Negs 9 S 99 ————— —— — SSr SG 98 228892 6. Seite/ Nummer 238 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 29. Mai 1984 Seit Jahrzehnten bemühte man ſich, auch für die Reichshauptſtadt ein jährlich wiederkehrendes großes Volksfeſt zu ſchaffen. Berlin ſollte nicht hinter München, das das Oktoberfeſt beſitzt, hinter Dresden mit ſeiner„Vogelwieſe“ und Hamburg mit ſeinem „Dom“ zurückſtehen. Der Reichsverband der Deut⸗ ſchen Artiſtik, die amtliche Vertretung des artiſtiſchen Berufsſtandes in der Reichstheaterkammer, hat jetzt im Einvernehmen mit den ſtädtiſchen und ſtaatlichen Behörden einen großen Organiſationsplan für ein Berliner„Deutſches Voksfeſt“ ausgearbeitet. Das „Deutſche Volksfeſt“ ſoll nicht nur den Charakter einer Volksbeluſtigung tragen, ſondern wird im Stile einer Weltausſtellung aufgezogen werden. Die Deutſche Arbeitsfront, die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, und ſelbſt Propagandaminiſterium und Auswärtiges Amt werden mitarbeiten. Die Veranſtaltung wird ſich in eine Reihe von Sonder⸗ abteilungen gliedern und Ausſchnitte aus dem Volks⸗ leben der einzelnen deutſchen Gaue zeigen. Unter Betonung aller eigentümlichen Merkmale werden auf dem Tempelhofer Feld, das zur„Feſtwieſe“ aus⸗ erſehen iſt, Volksbräuche und Legenden vorgeführt werden, ſo der Rattenfänger von Hameln, der Münchener Metzger⸗Sprung, der Kölner Karneval und die Baumblüte von Werder. Neben den Rieſen⸗ zelten der Münchener, Würzburger und Berliner Brauereien werden ein großer Zirkus, eine exotiſche Tierſchau, Varietee und Theaterbauten zu ſehen ſein. Sportliche Wettkämpfe, Bundesſchießen, Rit⸗ terfeſtſpiele, flugſportliche Veranſtaltungen, mili⸗ täriſche Vorführungen der Reichswehr, Kapellen⸗ und Sängerwettſtreite und humoriſtiſche Veranſtal⸗ tungen werden miteinander abwechſeln. Man hofft, daß Berlin während der vom 15. Aug. bis zum 15. September feſtgeſetzten„Volksfeſtzeit“ einen erheblichen Fremdenzuſtrom zu verzeichnen haben wird. Der ſtärkere Fremdenverkehr und die für die Veranſtaltungen auszuführenden Arbeiten werden Handel und Gewerbe beleben. Auch der Reklamemarkt und die öffentlichen Verkehrsmittel von der Reichsbahn bis zur Berliner Verkehrsgeſell⸗ ſchaft werden die günſtigen Auswirkungen ver⸗ ſpüren. Die Mittel zum Aufbau und zur Geſtal⸗ tung des Werkes werden aus dem Göring⸗Plan zur Bekämpfung der Berliner Arbeitsloſigkeit zur Ver⸗ fügung geſtellt. — Ein mehrfach vorbeſtrafter Einbrecher, Paolo Gomez, der im Gefängnis zu Vigo eine längere Frei⸗ heitsſtrafe zu verbüßen hatte, flüchtete vor wenigen Tagen aus der Anſtalt. Gomez hatte die Gitterſtäbe des Zellenfenſters durchſägt und war unerkannt ent⸗ kommen. Dieſes an ſich alltägliche Ereignis erhielt jedoch durch ein zurückgelaſſenes Schreiben des ent⸗ wichenen Sträflings eine heitere Note. Gomez drückt darin ſeine tiefe Dankbarkeit über die ihm zuteil ge⸗ wordene Behandlung und Obhut aus. Sein un⸗ widerſtehlicher Freiheitsdrang mache ihm aber ein längeres Verbleiben im Gefängnis unmöglich. Von früheſter Jugend an harte Arbeit gewöhnt, ſei ihm das unfreiwillige Nichtstun zur Qual geworden. Er ſei ein gelernter Bauarbeiter, der ſein Fach verſtünde und kein eitler Müßiggänger. Darüber hinaus be⸗ unruhige ihn die Sorge um ſeine Familie. Eine brave Frau und 2 kleine Kinder würden unverſchul⸗ det in Not geraten, wenn er nicht bald eingreiſe. Sein Pflichtgefühl gegenüber ſeinen Angehörigen gehe allen anderen Bedenken voraus. Dieſem Im⸗ puls gehorchend, wolle er ſich ins Ausland begeben, um dort als freier Mann redlich ſeinem Handwerk nachzugehen. Der Direktor des Gefängniſſes, dem das Schreiben vorgelegt wurde, war nicht wenig er⸗ ſtaunt über den ungeahnten Familienſinn eines no⸗ toriſchen Schwerverbrechers. Lediglich die Frage, welches„Handwerk“ der entkommene Sträfling im Auslande auszuüben beabſichtigt, bleibt unbeant⸗ wortet. Der Tiefdecker des amerikaniſchen Flieger⸗ majors de Seversky über den Wolken⸗ kratzern von Neuyork. Mit dieſem Flugzeug will Seversky die Strecke London—Auſtralien in neuer Rekordzeit zurücklegen ⸗ Das Encle ucn„VLolkæsgenαi M. 20 Wie der„weibliche Dillinger“ erledigt wurde— So soll es auch Oillinger ergehen Wie bereits kurz gemeldet, wurde in der Nähe von Gibſon in Texas der berüchtigte Gangſter Clyde Barrow, den die Polizei als„Volks⸗ feind Nr. 2“ bezeichnet hatte, und ſeine Geliebte Bonnie Parker, der„weibliche Dillinger“, erſchoſſen. Im folgenden wird berichtet, wie es der Polizei gelang, das Mörderpaar unſchädlich zu machen. Einige Kilometer vor der Stadt Gibſon in Texas liegt ein einſames Haus, in dem es in der letzten Zeit ſehr lebhaft zugegangen war. Die Polizei von Texas, die ſeit Monaten den Verbrecher„Volks⸗ feind Nr. 2“ und ſeine Begleiterin, den„weiblichen Dillinger“ verfolgt, ſchöpfte Verdacht und ließ das Haus in aller Heimlichkeit bewachen. Schon am nächſten Tage kehrte der Späher in das Polizeiquar⸗ tier zurück. Er hatte das geſuchte Verbrecherpaar von ſeinem Verſteck aus deutlich beobachten und er⸗ kennen können. Der Sheriff ſammelte ſeine Leute um ſich.„Jetzt gilt es ganz raſch zu handeln,“ er⸗ klärte er,„wir müſſen die beiden überraſchen, ehe ſie Wind bekommen, daß wir ihren Schlupfwinkel kennen! Darum müſſen wir ſie überliſten. Wir werden ſie alſo in dem Glauben wiegen, daß die ge⸗ ſamte Polizeitruppe in einer ganz anderen Gegend Jagd auf ſie macht!“ Gleich darauf wurden die Tore des Quartiers geöffnet und unter Hupenlärm und lautem Rufen raſten die Polizeiwagen heraus. Neugierigen wurde erklärt, man habe Volksfeind Nr. 2 und ſeine Bande in einer Stadt etwa 50 Meilen entfernt geſehen, und fahre jetzt aus, um ihn zu fangen. Die Wagen ſchlugen denn auch die bezeichnete Richtung ein. Nur vier Poliziſten, unter ihnen der Sheriff waren zu⸗ rückgeblieben. Sie verließen nacheinander das Quar⸗ tier und trafen ſich vor der Stadt an einem, vorher vereinbarten, entlegenen Platz. Auf Umwegen ſchli⸗ chen ſie ſich an das verdächtige Haus heran. Noch ehe ſie angekommen waren, ſahen ſie von dort ein Auto abfahren.„Das ſind Clyde Barrow und Bonnie Parker!“ fluchte der Sheriff, indem er den Feldſtecher ſinken ließ,„aber die werden ſchon wiederkommen.“ Hinter einem Gebüſch, ganz dicht an der Straße, ſchaufelten die Männer eine ſchmale Grube, in der ſie ihre Maſchinengewehre in Stellung brachten. Ein Poliziſt, ausgerüſtet mit einer Maſchinenpiſtole verſchanzte ſich etwa 200 Meter entfernt neben der Straße. Er hatte den Auftrag, die Rückkehr der beiden Verbrecher zu melden und deren Aufmerk⸗ ſamkeit auf ſich zu lenken. Mehrere Stunden vergingen. Die Männer im Hinterhalt rührten ſich nicht. Plötzlich wurde das Motorengeräuſch eines ſchnellfahrenden Automobils hörbar. Die drei Poliziſten ſprangen an die Ma⸗ ſchinengewehre. Noch war nichts zu ſehen. Die Spannung wurde unerträglich. Da...! Eine Ma⸗ ſchinenpiſtole begann zu vattern. Im nächſten Au⸗ genblick tauchte das Auto auf. Eine Frau ſtand im Fond und zielte mit einem Maſchi⸗ nengewehr nach rückwärts, zu dem einzel⸗ nen Poliziſten hinüber, der ſoeben paſſiert worden war.„Feuer!“ kommandierte der Sheriff, als ſich das Auto bis auf 30 Meter genähert hatte. Drei Maſchinengewehre brüllten auf und ſpien ihren Kugelhagel auf die Ueberliſteten. Ein durchdringender Schrei. Die Frau ſank zuſammen. Aber das Auto raſte weiter. Der Sheriff ſprang vor und ſchoß hinterher. An einer Straßenbiegung ſtieß der ſchwere Wagen gegen einen Baum und überſchlug ſich. Noch feuernd liefen die Poli⸗ ziſten heran. Die beiden Inſaſſen, es waren wirk⸗ lich Volksfeind Nr. 2 und der„weibliche Dillinger“ lagen unter den Trümmern des Autos begraben. Ihre Leichen wieſen unzählige Schußwunden auf. Der Mann hatte am Steuer geſeſſen und war offen⸗ bar ſchon von den erſten Kugeln getötet worden. Der Wagen war dann ſteuerlos weitergeraſt. Der Sheriff und ſeine dͤrei Begleiter, werden von der Bevölkerung ſehr gefeiert. Aus ganz Amerika laufen Telegramme ein, in denen man ihnen du ihrem großen Erfolg Glück wünſcht, und die Hoff⸗ nung ausſpricht, daß es Volksfeind Nr. 1 recht bald ebenſo wie Volksfeind Nr. 2 ergehen möge. — Wie die Chirurgen neuerdings feſtgeſtellt haben, kann man gelähmte und ſchwer geſchädigte Körpermuskeln unter Umſtänden durch eine einge nähte Stahlſeder recht gut erſetzen, Es gibt verſchie⸗ dene ſchwere Krankheiten, die mit dauernden Muskellähmungen einhergehen und zu ſchweren Ver⸗ unſtaltungen des Körpers führen können. Wenn z. B. am Bein eine beſtimmte Muskelgruppe ge⸗ lähmt iſt, dann bekommen die geſunden Bein⸗ muskeln plötzlich das Uebergewicht. Sie bringen das teilweiſe gelähmte Glied in eine einſeitige Beugeſtellung, verkrümmen es unter Umſtänden und halten es dauernd in dieſer Lage, weil ihre Gegenſpieler, die gelähmten Muskeln, keine Kraft mehr beſitzen. Man hat nun verſucht, kräftige ela⸗ ſtiſche Stahlfedern an die Stelle der gelähmten Muskeln einzunähen und däamit das urſprüngliche Gleichgewicht der Kräfte wieder herzuſtellen. In der Tat konnte man damit ausgezeichnete Erfolge erzielen. Die Stahlmuskeln heilten gut ein, um ſie herum bildete ſich in dem umgebenden Fleiſch all⸗ mählich ein Gleitmantel, und es dauerte nicht lange, bis der neue künſtliche Muskelerſatz richtig arbeitete. 2* — Das kleine bayeriſche Dorf Sachrang an der öſterreichiſchen Grenze beſitzt einen großen Vieh⸗ beſtand, aber keinen Tierarzt. Als vor kurzem eine Kuh erkrankte, wollte man den nächſten Tierarzt, der auf der anderen Seite der Grenze wohnt, holen. Aber infolge der verſchärften Grenzübertritts⸗ beſtimmungen wäre dieſe„Krankenviſite“ zu koſt⸗ pielig geworden. So kam man auf den Gedanken, die Kuh an den weißen Grenzſtrich heranzuführen, wobei man gut aufpaßte, daß ſie ihn nicht über⸗ ſchritt. Auf der anderen Seite des Striches nahm der Tierazt Stellung, unterſuchte das Tier und verſchrieb ein Heilmittel, das den gewünſchten Erfolg hatte. Dann wünſchte man ſich von einem Land ins andere hinüber einen guten Abend und ging befrie⸗ digt nach Hauſe — Dieſer Tage konnte man in der ganzen Pro⸗ vinz Brandenburg eine ungewöhnlich ſchöne Natur⸗ erſcheinung beobachten. Die Sonne war von zwei farbenprächtigen regenbogenartigen Ringen um⸗ geben, und zwiſchen dieſen ſtrahlten rechts und links zwei„Nebenſonnen“. Dieſe Erſcheinung, von den Wiſſenſchaftlern Halo genannt, beruht darauf, daß ſich die Sonnenſtrahlen in den Eiskriſtallen beſon⸗ ders hochſchwebender Eisnadelwolken brechen. Dies Naturſchauſpiel iſt ͤͤurchſchnittlich 70⸗ bis 8omal im Jahr zu ſehen, doch zeigte es ſich ſelten mit einer ſolchen Leuchtkraft wie diesmal. Der Landesbevöl⸗ kerung gelten Halonen als Künder bevorſtehender Regenfälle. — Vor über 12 Monaten war die Tochter eines Kolonialwarenhändlers aus Rennes, Nvette Gardet von einer ſeltſamen Krankheit befallen worden Sie ſchlief ohne Unterbrechung, kam während eines Ta⸗ ges höchſtens 10 Minuten zu ſich, mußte künſtlich er⸗ nährt werden, und alle ärztliche Kunſt verſagte gegenüber dem Dauerſchlaf, für den man auch keine Erklärung wußte, Jetzt iſt Nvette Gardet aus ihrem Dauerſchlaf wieder erwacht, hat nicht die ge⸗ ringſte Erinnerung an das verſchlafene Jahr und lieſt ohne Unterbrechung Zeitungen,, um die ver⸗ ſäumten Geſchehniſſe nachzuholen — Um die Geburtenzahl zu erhöhen, iſt eine „Heiratsverſicherung“ in Italien eingeführt worden. Den Brautpaaren wird eine„Heiratspolice“ zu ſehr günſtigen Bedingungen angeboten, die nicht nur die Zukunft der Familie ſicherſtellen, ſondern auch Kin⸗ derreichtum prämiieren ſoll. Nach der Geburt des ſechſten Kindes erhalten die Eltern einen Geldpreis, außerdem aber wird ihnen der Geſamtpreis der Po⸗ lice ſofort ausbezahlt, der andernfalls erſt am ſil⸗ bernen Hochzeitstage oder beim Tode des Ehegatten fällig wird. ——————— U UUU UU««««UUUNPͤ——————————— NSDAP-Miſieilungen Nua pertetamtlichen Bekanutmachungen enmommen PO Friedrichspark. Dienstag, den 20. Mat, 20,30 Uhr, im„Ballhaus“(Schloßgarten) Ortsgruppen⸗Schu⸗ tungsabend für ſämtliche Parteigenoſſen und Mitglie⸗ der der Sondergruppen. Redner: Dr. A. Heddaeus. Thema:„Raſſenhygiene und Bevölkerungspolitik“. Waldhof. Sämtliche pol. Leiter, NSBO⸗ und NS⸗Hago⸗ Amtswalter treffen ſich Dienstag, 29. Mai, vor 20 Uhr bei der Geſchäftsſtelle Sandͤſtraße 15. Sandhofen. Mittwoch, 30. Mai, 21 Uhr, im„Adler“ Beſprechung für ſämtliche Amtsleiter, Zellenwarte und Blockwarte der PO, NSBO und NS⸗Hago. Neuoſtheim. Donnerstag, den 31. Mai, 20,30 Uhr, Schlachthof⸗Reſtaurant, öffentliche Kundgebung gegen das Miesmachertum. Es ſpricht Kreispropagandaleiter Pg. Fiſcher. NS⸗Frauenſchaft „Neckarau. Mittwoch, 30. Mai, 20 Uhr, Heimabend im Evangel. Gemeindehaus. Wichtige Beſprechung. Rheinan. Mittwoch, 30. Mai, 20 Uhr, Heimabend im „Bad. Hof“. Achtung! Mittwoch, 30. Mai, 17 Uhr, Beſprechung der Frauen der Abteilung 5(Lehrlingsbetreuung und Wer⸗ bung) im Sitzungszimmer der NS⸗Volkswohlfahrt. Untermann 1/171. Dienstag, 29. Mai, 19.15 Uhr, ſtehen die Gefolgſchaften und der S3 auf dem Gockels⸗ markt. Einlaßkarten oder 10 Pfg. ſind mitzubringen. Die Flugſchar des Bannes 171 ſteht am 20. Mai, 10 Uhr, im Hofe der Ortskrankenkaſſe(Hitler⸗Brücke). Der Unterricht für Dienstag fällt daher aus. Eintritts⸗ karten mitbringen. Bann 171. Die Prüfung des Kurſes Dr. Linke findet nicht am Dienstag, ſondern am Donnerstag, 31. Maꝛ, 20.30 Uhr, ſtatt. Die Feldſcher des Banns 171 treten Dienstag, 29. Mai, 19.30 Uhr, am Hauptportal des Roſengartens an. Deutſches Jungvolk Stämme Altſtadt, Emden, Hochuſer. Donnerstag, 81. Mai, 17—19 Uhr, Stadion. Lauf, Spiel und Boxen. Aus jedem Fähnlein haben drei Führer oder ſportbegabte Jungens anzutreten. Sportkleidung. BdM Sämtliche Ring⸗ und Gruppenführerinnen ſowie Ring⸗ und Gruppenſozialreferentinnen von Mannheim lohne Vororte) treffen ſich nach der Kundgebung am 29. Mai in der Wandelhalle des Roſengartens. Die Gruppen haben geſchloſſen mit der ſtellv. Gruppenführerin abzurücken. Dienstag, 29. Mai, treten ſämtliche BdM⸗Gruppen geſchloſſen um 19 Uhr am Platz der Heilig⸗Geiſt⸗Kirche au. 10 Pfg. mitbringen. Dienstag, 29. Mai, treten ſämtliche Unterſamarite⸗ rinnen 19.30 Uhr am Roſengarten an. Tennis. Dienstag, 20. Mai, von 743—/½6 Uhr Tennis, Friedrichsplatz. Humboldt. Dienstag, 20. Mai, 19.15 Uhr, treten ſämtliche Mädels in Uniſorm auf dem Meßplatz au. (Schillerlinde). Rheintor. Heute tritt die geſamte Gruppe um 1915 Uhr am Morktplatz zur Teilnahme an der Jugendkund⸗ gebung im Roſengarten an. Der Heimabend der ehem. Schaft Stammer hetzt Schlatter) findet Mittwoch, 30. Mat, im Haus der Jugend ſtatt. Deutſches Eck und Strohmarkt. Zur Teilnahme an der Kundgebung im Roſengarten treten ſämtliche Mädels in Reichsuniform, 19.15 Uhr, Dienstag, 20. Mai, in 81, 9 an. 10 Pfg. für Einlaßkarte mitbringen. Die für dieſen Abend angeſetzte Probe für die Volkstänze fällt aus. Neckarſtadt⸗Oſt. Antreten zur Kundgebung am 29. Mas, 19.15 Uhr, hinterm Tennisplatz in Uniform. 10 Pfennig. Schwetzingerſtabt. Die Gruppe tritt Dienstag, 29. Mai, 19 Uhr, auf dem Gabelsbergerplatz zur Kund⸗ gebung an. Sämtl. BöM⸗Gruppen bringen morgen abend zur Ver⸗ anſtaltung die Wimpel mit. Neckaran. Dienstag, 29. Mai, Antreten ſämtlicher Mädels 18.90 Uhr Marktplatz Neckarau. 10 Pfg. mitbringen. BdMIJ Sämtliche Führerinnenbeſprechungen der Jungmädel⸗ führerinnen fallen aus. Sämtliche Jungmädelführerinnen treten um 19 Uhr mit Wimpel am Heilig⸗Geiſt⸗Platz an. Die Jungmädelgruppen: Rheintor, Friedrichspark, Stroh⸗ markt und Jungbuſch treten um 19,30 Uhr am Waſſerturm gruppenweiſe an, um Spalier zu ſtehen. Jungmädelgruppe Rheintor: Das Turnen fällt aus, die Mädels treten 18,45 Uhr in reichseinheitlicher Uniform am K⸗B⸗Platz an. Ring Mannheim Süd. Sämtl. Jungmädelsführerinnen treten Dienstag, 19 Uhr, an der Heiliggeiſtkirche an. Antreten Pflicht. Die Führerinnenbeſprechung für Neckarau muß auf Donnerstag, 20 Uhr, verlegt werden, die Kaſſiererinnen und Referentinnen müſſen auch kommen. Neckarſtadt⸗Oſt. Die beiden Samstag⸗Heimabende wer⸗ den dieſe Woche verlegt auf Mittwoch, 30. Mat, 18 Uhr, Adolf⸗Hitler⸗Brücke(Perſiluhr). Beiträge nicht vergeſſen. Neckarau. Dienstag, 29 Mai, iſt im Trika⸗Jor⸗ dan⸗Heim eine Führerinnenbeſprechung der Jungſchar Neckarau. Lindenhof. Sämtliche Führerinnen beider Gruppen kom⸗ men Mittwoch, 30. Mai, 20 Uhr, in die Lindenhofſtr. 88 zu einer wichtigen Beſprechung. Jede Führerin bringt ihre Kaſſiererin mit. Rheintor. Dienstag, 29. Mai, 16,30 Uhr, Antreten ſämtlicher Mädels auf dem K⸗ö⸗Platz zum Turnen. Turn⸗ zeug mitbringen. NSBO Sandhoſen. Mittwoch, 30. Mai, 21 Uhr, im„Adler“ Beſprechung für ſämtliche Amtsleiter, Zellenwarte und Blockwarte(PO, NSBO, NS⸗Hago). KDA Dienstag, 29. Mai, 17—19 Uhr, Sprechſtunde im Zimmer Nr. 6, für Mitglieder und Nichtmit⸗ glieder. Donnerstag, 31. Mai, 17—18.00 Uhr Sprechſtunde im Parkhotel, Zimmer Nr. 6, für Mitglieder und Nicht⸗ mitglieder Ab 18 Uhr Fachgruppenleiterſitzung NSKO Waldhof: Dienstag,. Mai, 20 Uhr, im Geſell⸗ ſchaftshaus Brüchl, Oppauer Straße 9, Pflichtmit⸗ gliederverſammlung. Auch die Kriegsbeſchädigten⸗Kameraden ſind eingeladen. Deutſche Arbeitsfront Dieutſche Angeſtelltenſchaft. Berufsgemeinſchaft der weib⸗ lichen Angeſtellten. Seer S Link: Mitt. woſcch, 30. Mai, 20 Uhr, Heim N 4, 17„Kampf in den Grenzmarken des Reiches“. Parteiamtliche Bekanntgaben Der Leiter der Hilfskaſſe: Der Leiter der Hilfskaſſe gibt bekannt: Achtung Ortsgruppenleiter! Nach wie vor ereignen ſich unzählige Unfälle und Todes⸗ fälle im ehrenamtlichen Parteidienſt(Kraftrad⸗ und Kraft⸗ wagenunfälle, Verkehrsunfälle uſw.); es wird daher auf die Pflicht zur vorſchriftsmäßigen Meldung und Beitrags⸗ überweiſung nachdrücklich hingewieſen. Bis zum 22. Juni 1934 müſſen ſämtliche Hilfskaſſen⸗ beiträge für den Monat Juli 1934 auf das Spargirokonto Nr. 5000 der Hilfskaſſe der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei München bei der Bayeriſchen Gemeindebank (Girozentrale) München überwieſen werden. Frauen der In Ausnahmefällen kann die Beitragszahlung auf das Poſtſcheckkonto München 9817 Hilfskaſſe der Nationalſoztali⸗ ſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei erfolgen. Die Ortsgruppenleiter werden dringenb erfucht, ſur rechtzeitige und vollſtändige Einziehung der Beiträge von allen denjenigen, die der Hilfskaſſe zu melden ſind(ſämt⸗ liche Parteimitglieder, SA⸗, SS⸗Männer einſchließlich An⸗ wärtern, Mitglieder des NSK) zu ſorgen, ebenſo wie die ſorgfältige Nachzahlung aller etwaigen Rückſtände vor⸗ zunehmen iſt. Die Beitragszahlung zur Hilfskaſſe iſt laut mehrfach er⸗ gangener Anordnung Adolf Hitlers Pflicht aller Mitglieder, München, den 25. Mai 1934. gez.: Geißelbrecht. Dienstag, 29. Mai Roſengarten:„Schwarzwaldmädel“. Operette von Leon Jeſſel, Deutſche Bühne— 10.30 Uhr. elungenſaal: Kundgebung der Hitlerjugend. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. — Nenoſtheim, Harrlachweg: Geöffnet v. 16—20 Uhr. Köln⸗Düffeldorfer⸗Rheinfahrten: 14.90 Uhr Speyer— Ger⸗ mersheim und zurück. Autobusſonderfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Heidelberg — Hirſchhorn— Waldmichelbach— Siedelsbrunn— Gorxheimer Dal— Weinheim— Mannheim. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Buntes Programm mie Gaſtſpiel Winſtons. Pfalzban⸗Kaffee: Kabarett und Tanz. Palaſthotel Mannheimer Hof: Tanz. Kaffee Vaterland: Konzert und Tanz. Odeon⸗Kaffee: Konzert. Lichtſpiele: Alhambra:„Der Schimmelreiter“.— Univerſum:„Freut Euch des Lebens“.— Roxy: „Pappi“.— Schauburg:„Der Doppelgä⸗— Gloria:„Die Nacht der großen Liebe“.— Capitol „Schleppzug M 17“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Sonderausſtellung„Kaiſerdome am Mittelrhein“ Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Städt. Kunſthalle: Geöffnet von 11—13 und 15—47 Uhr. Mannheimer Kunſtverein L 1. 1: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 15 bis 17 Uhr. Städt. Schloßbücherei: 11—13 und 17—19 Uhr Ausleihe, —13 Uhr und 15—19 Uhr Leſeſäle. Städt. Muſikbücherei L 2, 9: Geöffnet von 11—13 und 16 bis 19 Uhr. HaNbms.- o WIRTSCHATFTS-ZMTUNG Dienstag, 29. Hai 1934 der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag-Ausgabe Nr. 238 Agarrenſabriken Gebr. biayer AG Mannheim Verringerier Verlustvorirag Die Geſellſchaft, die in 1932 ihr AK um 200 000/ auf 1,0 Mill. erhöhte, weiſt für das abgelaufene Geſchäfts⸗ jahr 1933 nach 28 214/(22 710)/ Abſchreibungen aux Anlagen und 8603(12 577)/ anderen Abſchreibungen einen Reingewinn von 1542/ aus, um den ſich der Ver⸗ Iuſtvortrag aus dem Vorjahr auf 27 776„ ermäßigt. Erlöſe nach Abzug der Aufwendungen für Roh⸗, Hilfs⸗ und Betriebsſtoffe erbrachten 2113 015(1084 995) 4 und ab. Erträge 25 083(13 063) /. Dagegen erforderten Löhoꝛe und Gehälter 708 698(643 076) /, ſoziale Abgaben 58 335 (48 327) //, Zinſen 43977(47 149) /, Beſitzſteuern 17 982 (26 522) /, ſonſtige Steuern, Zölle und Banderolen 1046 029 (i. V. Generalunkoſten 301 049 l. 5 Aus der Bilanz(in Mill. /: Anlagevermögen unv. 0,76, Roh⸗, Hilfs⸗ und Betriebsſtofſe 0,54(0,46), fertige Er⸗ zeugniſſe 0,27(0,26) Warendebitoren 0,56(0,45); anderer⸗ ſeits Darlehen und langfriſtige Kreditoren 0,19(unv.), Barenkreditoren 0,2(0,09), Verbindlichkeiten für Zoll und Banderole 0,44(0,35) Akzeptverbindlichkeiten 0,17(0,140, Bankſchulden 0,35(0,37). * Badiſche Tabakmannfaktur„Roth⸗Händle“ AG., Lahr/ aden.— Verluſtabſchluß. Erlöſen einſchl. berechneter Steuerzeichen von 2 562 496(896 810) // und 27 131 1 ao. Erträgen ſtehen 480 551/ Löhne und Gehälter, 30 885%4 ſoziale Abgaben, 64 190/ Zinſen, 56 277 4 Beſitzſteuern, 1584 985/ Zölle, Ausgleichs⸗, Material⸗ und Tabakſteuern ſowie 339 984/ übrige Aufwendungen gegenüber.(J. V. wurden die Unkoſten mit 682 071 ausgewieſen, zu denen noch 82 566/ Kürzungen und Skonto ſowie 19 191 4 De⸗ viſenverluſte traten). Abſchreibungen auf Anlagen erfor⸗ derten 57 834 und andere Abſchreibungen 129 235(i. B. zuſammen 105 734„. Es errechnet ſich ſomit ein Jah⸗ resverluſt von 153 775 /, der ſich um den i. V. durch 7 258„/ Gewinn ermäßigten Verluſtvortrag von 177 531 4 auf 324 048„ erhöht. Aus der Bilanz(in Mill.: Anlagevermögen 1,35(1,08), Roh⸗, Hilfs⸗ und Betriebs⸗ ſtofſe 0,94, halbfertige Erzeugniſſe 0,03, fertige Erzeugniſſe 0,17(i. V. zuſammen 1,34), Warendebitoren 0,18, Forderun⸗ gen an abhängige Geſellſchaften 0,, do. an Mitglieder des Vorſtandes 0,01(i. V. zuſammen 0,598), andererſeits Aktien⸗ kapital unv. 2,0, Rückſtellungen 0,07, Verbindlichkeiten 1,20 (i. V. Gläubiger und Rückſtellungen 1,51). Neu ausgewie⸗ ſen wird ein Wertberichtigungspoſten mit 861 877 4. eLackfabrik Forrer AG., Mannheim. Nach 11170(4 725) Mark Abſchreibungen erzielte die mit 100 000% AK. arbei⸗ tende Geſellſchaft in 1933 einen Reingewinn von 12 406 Mark, der ſich noch um den Vortrag aus 1932 von 506& er⸗ höht. Warengewinne erbrachten 170 299(166 691) 4, Du⸗ bioſeneingänge 2855/ und Eingang aus Delkredere 5 280 Mark. Demgegenüber erſorderten Löhne und Gehälter 73 909, ſoziale Abgaben 4878, allgemeine Unkoſten 44 977 4◻ (i. V. zuſammen 121 798), Zinſen 10 625(—), Dubioſe 9 489 (11 849) /, Wertberichtigung der eigenen Aktien 384(—) T. Aus der Bilanz: Grundſtück 25 275(unv.), Gebäude 48 286(49 418), Fertigfabrikate 36 396, Rohſtoffe 36 503(i. V. zuſammen 75 887), Kunden⸗Debitoren 106 189(105 60a), Kontokorrentdebitoren 52 203(43 127)„, dagegen laufende Schulden 57 034(59 806), Bankſchulden 10 387(—), bean⸗ ſpruchte Kredite 95 847(119 684) l/. 4* Wiederaufnahme der Dividendenzahlung bei der Köl⸗ niſchen Gummifädenfabrik. Die Kölniſche Gummifäden⸗ fabrik vorm. Ferd. Kohlſtadt u. Co., Köln, erzielte im GB 1939 nach 85 049(71071)/ Abſchreibungen auf Fabrik⸗ anlagen und Einrichtungen einſchl. 4153/ Vortrag einen Reingewinn von 70 655 K. Der GB. am 30 Juni ſoll die Wiederaufnahme der Dividendenzahlung in Höhe von 4 v. H. vorgeſchlagen werden(i. V. 224 668„ Gewinn, wo⸗ von 220 515/ zur Deckung des Verluſtvortrags aus 1931 verwendet wurden). der⸗ Caſtellengo⸗Gewerkſchaft übernommen, Wieder Verlusi bei Oberbedari Nach 1, 40(0,75) Mill. Abschreibungen neuer Verlusi von 1,32 Pill. Rm. Polnische Beieiligungen noileidend Die Oberſchleſiſche Eiſen bahn bedarf⸗AG. legt einen Abſchluß vor, der wieder mit Deutlichkeit darauf hinweiſt, wie ſchwer ſich die Wirtſchaftskriſe gerade bei den polniſchen Beteiligungsgeſellſchaften ausgewirkt hat. Der Geſchäftsbetrieb der Geſellſchaft beſchränkt ſich zur Zeit im weſentlichen nur noch auf die Verwaltung der Beteiligungen und die Abwicklung der verbliebenen Verpflichtungen. Erſt durch weiteſtgehende Sanie⸗ rungsmaßnahmen ſowohl betrieblicher als finanziel⸗ ler Art könne die Grundlage für ein erfolgverſprechendes Arbeiten gefunden werden. Nennenswerte Erträgniſſe ſind der Geſellſchaft von den polniſchen Beteiligungen nicht zu⸗ gefloſſen. Vielmehr habe ſie neue Belaſtungen in deren Jutereſſe auf ſich nehmen müſſen. Den Haupteinnahmepoſten bildet nach wie vor die Ausbeute auf die 328 Kuxe der Ge⸗ werkſchaft Caſtellengo⸗Abwehr. An Erträgniſſen aus Beteiligungen werden ausgewieſen 0,78(0,98), an ao. Erträgniſſen 0,77(0,78) Mill. Sie ſtam⸗ men aus freigewordenen Rückſtellungen ſowie aus Aufwer⸗ tung von Wertpapieren und Forderungen, die bisher auf eine Reichsmark abgeſchrieben waren. Zinſen konnten in⸗ folge des Stillhalteabkommens mit den Banken auf 0,61 (0,88) Mill./ ermäßigt werden. Nach 1,39(0,75) Mill/ Abſchreibungen auf Beteiligungen, Wertpapiere und For⸗ derungen und nach 0,87(0,20) Mill. ſonſtigen Auſwendun⸗ gen, worin eine Rückſtellung von 0,62 wegen de er Steinkohlengewerkſchaft enthalten iſt, ergibt ſich 39 einſchließlich 0,13 Mill. Verluſtvortrag ein Geſantver⸗ Uẽn ſt von 1,46 Mill. er ſoll teilweiſe unter Inanſoruch⸗ nahme der geſetzlichen Rücklage von 0,75 Mill. gedeckt und mit dem Reſt von 0,70 Mill. vorgetragen werden. Der Verkauf der Reſtbeteiligung von 0,80 Mill.„ Ober⸗ hütte⸗Aktien an die Gewerkſchaft Caſtellengo⸗Abwehr im Vorjahr wird nochmals erwähnt. Bei der Friedens⸗ hütte könne nach der vorfährigen Sanierung mit einer Konſolidierung der Verhältniſſe in den nächſten Jahren ge⸗ rechnet werden. Die Ferrum AG., Kattowitz, brachte wieder keinen Ertrag. Die Einleitung durchgreifender Sa⸗ nierungsmaßnahmen könne nicht mehr länger hinausgeſcho⸗ ben werden. Bei der Rudaer Steinkohlengewerkſchaft ſind Umſtellungsmaßnahmen begonnen und Verhandlungen mit den Gläubigern zur weitgehenden finanziellen Ent⸗ laſtung eingeleitet. Oberbedarf wurde wieder aus Bürg⸗ ſchaften, die zugunſten der Friedenshütte und der Ferrum übernommen waren, in Anſpruch genommen. Die verbürg⸗ ten Beträge ſeien auf Oberbedarf umgeſchuldet worden. Es handelt ſich dabei um 3,70 Mill., für die bereits Rückſtel⸗ lungen getroffen waren. In Ausführung des früheren Stillhalteabkommens wurden zur Sicherung der Gläubiger 51 Caſtellengo⸗Kuxe und 15,11 Mill. Zloty der Friedens⸗ hütte der Deutſchen Treuhandgeſellſchaft übergeben. Nach der Bilan z haben ſich die Rückſtellungen von 4,26 auf 1,48 ermäßigt infolge von Umbuchungen von Rückſtel⸗ lungen für verbürgte Kredite als direkte Bankſchulden. Die Verpflichtungen ſind insgeſamt auf 8,36 7,59) Mill. geſtiegen; ſie enthalten 1,05(1,21) Mill. Anleihen, ferner 5,87(2,50) Mill. Bankſchulden und 1,07(0,23) Mill. Konzernverpflichtungen. Die vorfährige Kaufpreisſchuld an die Mitteldeutſchen Stahlwerke für die Ober⸗ hüttenaktien von 3 Mill. iſt verſchwunden. Sie wurde von deren dadurch neu entſtehende Forderung zum größten Teil durch Ver⸗ rechnung des Kaufpreiſes für Oberhüttenaktien ausgeglichen wurde. Oberbedarf wurde aus der Bürgſchaftsverpflichtung von 8 Mill. für Caſtellengo⸗Abwehr entlaſſen. Die For⸗ derungen ſtellen ſich auf 1,03(7,36). Der Rückgang iſt eine Folge der Ausbuchung der in Aktien umgewandelten Nordsſern-Abschlüsse Nordſtern Allgemeine Verſicherungs AG. 1933 iſt bei der Nordſtern Allgemeine das Er⸗ gebnis als befriedigend, teilweiſe ſogar als günſtig zu be⸗ zeichnen. In der Feuer verſicherung hat die Schrumpfung der Prämieneinnahme noch angehalten. Infolge der ge⸗ beſſerten Lage in der Landwirtſchaft war eine Minderung der Brände zu verzeichnen. Das ausländiſche Geſchäft hat ſich zufriedenſtellend entwickelt. In der Einbruchs⸗ diebſtahls verſicherung hat die nachhaltige Bekämpfung des Verbrechertums dem ungünſtigen Verlauf des Vorjah⸗ res ein Ende gemacht. Die Waſſerleitungsſchä⸗ den verſicherung verlief zufriedenſtellend, ebenſo die Glas⸗ verſicherung. In der Unfall verſicherung dürfte in Zu⸗ kunft die Erhaltung des Beſtandes beſonders ſchwierig ſein. Die Haftpflichtverſicherung iſt in ihrem Ergebnis noch befriedigend, dasſelbe trifſt auf die Autokasko verſiche⸗ rung zu. In der Tiransportverſicherung verdient bei der Geſellſchaft der Auslauf des indirekten und hier wie⸗ derum des engliſchen Geſchäftes der früheren Jahre beſon⸗ dere Beachtung. Das direkte Geſchäft hat gute Ergebniſſe gezeitigt. Die Prämieneinnahmen betrugen 32,8(36,78), die Geſamtſchäden 16,34(19,46) Mill. 4. Aus 592 487 (571 777) Reingewinn werden bekanntlich 8(7) v. H. Dividende vorgeſchlagen. Im meuen Geſchäftsjahr war der Schadenverlauf bisher normal. Nordſtern Lebeusverſicherungsbank Im Bericht wird betont, daß mit der Beſſerung der all⸗ gemeinen wirtſchaftlichen Lage ſich auch für die Lebensver⸗ ſicherung neue gute Ausſichten eröffneten. Der Zugang an neuen Verſicherungen hat ſich von Monat zu Monat ge⸗ ſteigert. Einſchl. der als unerledigt aus dem Vorjahr über⸗ nommenen Anträge lagen im Berichtsjahr 10 098 Anträge über 32,6 Mill. Kapital und 139 965 Rente zur Er⸗ ledigung vor. elner Tochter zelgen hocherfreut àn Dk. Stsegmülter und Frau Emmi geb. H ———— Dle glückliche Gebuft T Err E R Oas Tynziol⸗ AGroßß Nochfolger Narletpiatz F2& Luiuui u. Borummoolluoauun Der geſamte Zugang an neuen Verſicherungen einſchl. der wieder in Kraft geſetzten Verſicherungen betrug 9 335 über 20,2 Mill. Kapital und 139 965/ Rente. Der geſamte Abgang durch Tod, Rückkauf, Herabſetzung der Verſicherungsſumme und Verſall belief ſich auf 16 540 Ver⸗ ſicherungen über 68,3 Mill./ Kapital und 260 968/ Rente. Durch die Entwertung der nordamerikaniſchen Währung gegenüber der Reichsmark verringerten ſich die Dollar⸗ verſicherungen in ihrem Werte um 3,9 Mill./ Kapital. Es verblieben als Beſtand am Ende des Berichtsjah⸗ res 157 839(165 044) Verſicherungen über 459,456(502,513) Mill. Kapital und 2,460(2,587) Mill./ Rente. Wäh⸗ rend die Selbſtmord fälle im Berichtsjahr bedeutend abgenommen haben, iſt eine ſtarke Vermehrung der tödlich verlaufenen Motorradunfälle zu verzeichnen. An Verſicherungsbeiträgen wurden insgeſamt 20,86 (gegenüber i. V.— 1,7) Mill. vereinnahmt. Bei Abſchrei⸗ bungen von 0,75(1,33) Mill.„ wird ein Reingewinn von 259 961(270 108)/ ausgewieſen. Auf das gewinn⸗ berechtigte Aktienkapital ſoll eine Dividende von 4,40(4,3 4)/ je 100-Aktie gezahlt werden. * Trierer Weinverſteigerung. In der ſeit Jahrzehnten erſtmalig wieder durchgeführten Verſteigerung des Fried⸗ rich⸗Wilhelm⸗Gymnaſtums zu Trier wurden 32 Fuder Faß⸗ weine und etwa 20 000 Flaſchen 1932er, 1931er und 1091er Weine ausgeboten. Von 39 Fudern 1932er Moſelweine wurden 14 zugeſchlagen mit einem Geſamterlös von 11 469 und einem Durchſchnittsfuderpreis von 820„“. Für 1982er Flaſchenweine wurden 0,80—1,35 /, erlöſt, die 1931er wurden zurückgezogen, von 1921ern erbrachten 150 Flaſchen Falkenſteiner Hofberg hochfeine Ausleſe 4 4, 100 Flaſchen Edelbeerenausleſe 8. Der Geſamterlös der Ver⸗ ſteigerung betrug 16 917“. Mit dieſer Verſteigerung ſind die Trierer Weinverſteigerungen für die erſte Jahreshälfte 1984 abgeſchloſſen. Verkäufe Heue Möbel JGeschätts⸗ Aerſc ach. Verkäufe Gekalle Wacfoſder-Saf dei Nieren⸗, Blaſen⸗, Darm⸗ und agenleiden. 1 Pfd.⸗Glas 4.40. Slorchen-Drogerie Marktplatz H 1, 16. s“ 3 3 emmei Riennheim, 28. Fiel 1954 1 K ee el-Bestucke eeee eeeeeeee clirekt aus Solingen Massiv Silber, sowie mit 100 g Kataſog— upverbindl. kostenſos, Daul Schwahlen Solingen- Höhscheid Die Beiläge Hauobeimer Frauen-Titunoscrrs S elscheint jeden Nittvyoch! 62.—, Schrei 65.— Auszieht. Obſt⸗ u. Südfr.⸗ Stühle.—, Klei“ Geſchäft w. Weg⸗ derſchr., 1⸗, 2⸗ u. zug zu verk. 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Sucht Arbeit Pveiſe konkur⸗ an die Geſchſt. *1210 Forderungen an die Friedenshütte ſowie des Ausgleichs der Kaufpreisforderung an Caſtellengo⸗Abwehr für die Oberhütten⸗Transaktion. An Oberhütten ſind noch 0,46 Mill., an die Friedenshütte 0,20 und an die Ferrum 0,48 Mill. zu fordern. Von Beteiligungen ſind 12,26 Mill. als Sicherheit verpfändet und 2,51 Mill. verhaftet auf Grund der allgemeinen Bankbedingungen. Im neuen Jahr ſind erhebliche Aenderungen ein⸗ getreten. Gegen Uebernahme eines Betrags von 0,62 ſoll Oberbedarf im Zug der Sanierungsmaßnahmen aus den ſämtlichen Bürgſchaftsverpflichtungen zugunſten der Rudaer Steinkohlengewerkſchaft entlaſſen werden. Dadurch tritt eine erhebliche Minderung des Bürgſchaftsobligos ein, das in der Bilanz noch mit 15,91 Mill. verzeichnet iſt. Die For⸗ derung gegen die Ferrum AG. von 1,61 Mill. Zloty wurde in Aktien umgewandelt. Die bisherige Beteiligung von 8,50 Mill. Zloty wurde auf nominell 0,18 Mill. Zloty zu⸗ ſammengelegt. Die Beteiligungen ſowohl bei Ruda wie bei Ferrum ſtehen jetzt erheblich unter Nennwert zu Buch. Weitere Abſchreibungen behält ſich die Geſellſchaft noch vor. Der polniſche Staat hat inzwiſchen ſein Options⸗ recht auf nom. 13 Mill. Zloty Frtedenshütte⸗ aktien ausgeübt, den dabei entſtehenden Buchverluſt hat Oberbedarf bereits im alten Geſchäftsjahr abgeſchrieben. Das Geſchäftsjahr ſoll übrigens auf die Zeit vom 1. April bis 31. März verlegt werden unter Einſchaltung eines Zwi⸗ ſchengeſchäftsjahres vom 1. 10. 84 bis 81. 3. 35. * Gebr. Dopy Maſchinen⸗ und Waagenfabrik AG., Ber⸗ lin. Für 1933 Verluſt von etwa 10 000 4. Die Ge⸗ ſchäftslage war in der erſten Jahreshälfte außerordentlich ſchlecht, beſſerte ſich dann jedoch. Dieſe Beſſerung hält auch im laufenden Jahr au. Rund 11 Miill. Wechselumlaui in Deuischland Der Wechſelumlauf in Deutſchland ſtellte ſich, errechnet aus dem Aufkommen an Wechſelſtempelſteuer im März d. J. auf 10,09 Mrd. gegen 10,55 Mrd./ im Februar und 10,20 Mrö. im Jannar 1934. Der Umlauf im März 1938 betrug 8,43 Mrd. 4; in Jahresfriſt iſt er alſo um 2,56 Mrd. Mark geſtiegen. Während die Zahl der Finanzwechſel klei⸗ ner geworden iſt, dürfte die der Warenakzepte in Einklang mit der erhöhten Beſchäftigung von Handel und Gewerbe gewachſen ſein. Gleichzeitig treten die Arbeitsbeſchaffungs⸗ wechſel mehr und mehr in Erſcheinung und ſie ſtellen auch das Hauptkontingent der Neuproduktion dar. In dem am 6. März d. J. erſchienenen Jahresbericht der Reichsbank war geſagt worden, daß ſich von den Arbeitsbeſchaffungs⸗ akzepten erſt eine halbe Milliarde im Beſitz der Noten⸗ bank befände; wie man hört, iſt der Beſitzſtand der Zentral⸗ bank an ſolchen Wechſeln inzwiſchen auf annähernd 1 Mrd. Mark geſtiegen. * Allgemeine Reutenanſtalt und Renten⸗ und Lebens⸗ verſicherungs AG, Stuttgart.— Angeſtellten⸗Gratifikation. Die GV wurde mit dem Hinweis eröffnet, daß die Verwal⸗ tung in Anbetracht des günſtigen Ergebniſſes beſchloſſen habe, den Angeſtellten eine Gratifikation von einem Drittel des Monatsgehalts zu zahlen. In längeren Ausführungen behandelte dann Dr. Hafner die nach der Entwertung des engliſchen Pfundes von der Anſtalt ihren Verſicherten gegenüber empfohlene Umſtellung der Verſicherungen auf Feingoldmark. Damals ſeien 40 v. H. des Beſtandes umgeſtellt worden. Heute be⸗ trage der Beſtand an Dollar⸗Mark⸗Verſicherungen nur noch 2 Mill. J. Im Laufe des newen Jahres habe ſich das Geſchäft nicht unweſentlich gebeſſert.— Die Gs erledigte oͤte Regularien, wonach aus 1707 9990 Reingewinn au die Verſicherten ein Betrag von 1533 240 /„ gezahlt wird, während an die Aktionäre wiederum eine Dividende von 10 v. H. verteilt wird. PPã0TPTGTGPTPTPPPPPPTPPPGTGTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPT0T0T0T0TGTGTGT———TT——TTXT Uebersee-Geireide-Noſerungen Neuyork, 88. Mai.(Eig. Dr.) Schluß(Lokopreiſe in Cents per Buſhel) Weizen Manitoba Nr. 1 88, Sto. roter Sommer⸗Winter Nr. 2 10736 dto. hard Nr. 2 109%6 Mars neu ankomm. Ernte 63,75; Roggen Nr. 2 ſob Neuyork 69,50; Mehl und Fracht unwerändert. Chikago, 28. Mai.(Eig. Dr.) Schluß(Terminpreiſe in Cents per Buſhel) Weizen(ſtramm) per Mai 98,25; Juli 9656; Sept. 97,50; Mais(ſtramm) per Mai 55,25; Juli 57,25, Sept. 50, Hafer(feſt: per Mai 4076; Juli 4076; Sept. 41,25;(feſt) per Mai 6196, Juli 69,75; Sept. 6496.— Lokopreiſe: Weizen hard Nr. 2 9756; dto. hard Winter⸗Sommer Nr. 3 105,75; Mais, ge⸗ miſchter Nr. 2 55,75. Winnipeg, 28. Mai.(Eig. Dr.) Schluß(Tendenz ſtramm) per Mai 78; Juli 7016; Okt. 81; Hafer per Mai 2776; Juli 38,75; Okt. 306; Roggen per Mai 51/; Juli 53, Okt. 5476; Gerſte per Mai 40,75; Juli 42/6; Okt. 44, Leinſaat per Mai 170,50; Juli 169; Okt. 168. Buenos Aires 28. Mai.(Eig. Dr.) Schluß(in Pa⸗ pierpeſo per 100 Kiko) Weizen per Juni 5,85, Juli 5,89, Aug. 5,05; Mais Juni 4,68; Juli 4,84; Aug. 4,97 Haſer Juni 3,95; Leinſaat(ſtetig) per Juni 15,52; Juli 15,61; Auguſt 14,78. Roſario, 28. Mai.(Eig. Dr.) Schluß lin Papierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Juni 5,70; Juli 5,75; Mais per Juni 4,60; Juli 4,70; Lein ſaat per Juni 14,40; Juni 14,50. * Rotterdam, B. Mai.(Eig. Dr.) Schluß(in Hfl. p. 100 Kilo) Weiz en per Mai 3,02/; Juli 3,10; Sept. 3,25; Noy. 3,90, Mais lin L Hſl. v Juli 56,50, Sept. 56,75; Nb. 57,50. Liverpool, 28. Mai.(Eig. Dr.) Schluß Weizen (100 lb.) Tendenz ſtetig per Mat 4,596; Juli 4,7,—; Okt. 4,10,.—; Des. 4,116; Mais(ſtetig) cif Plate(480 1b.) per Mai 16,7½; Juli 16,7½ Okt. 16,9,—. Amerikanische Schmalz- und Schweinemärkie Neuyork, B. Mai.(Eig. Dr.) Schhuß(in Cents per 100 lb.) Schmalz prima Weſtern loko 690; dto. middle Weſtern 675—685; Talg ſpezial extra 494; dto. loſe 9,50; dto. Tierces 370. Chikago, W. Mai.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per 100 bb.) Schmalz(feſt) per Mai—, 615 nom.; Juli 617,50 B; Sept. 640, Bauchſpeck(tr. geſ.) per Mai 897,50; Juli 842,50; Schmalz loko 617,50; leichte Schweine niedrig⸗ ſter Preis 915; höchſter Preis 350; ſchwere Schweine nie⸗ Hrigſter Preis 340; höchſter Preis 355, Schweinezufuhr in Chikago 37 000; im Weſten 126 000. * * Schifferſtadter Gemüſeanktion. Erdbeeren 35—45; Kir⸗ ſchen 14; Spargel 20—25 und 10—12,5; Erbſen 15; Wirſing —·7,5; Spinat—8; Blumenkohl 28—30 und 18—20; Ober⸗ kohlrabi—6,5, Kopfſalat—3,5; Rettich Stück 1,5—3,5; Kꝛ⸗ 9 8 4,5—6; Rettich, Bündel 3; Grünes Bündel g. * Wolfacher Ferkelmarkt. Auftrieb 22 Ferkel, Preiſe 20 bis 36/ je Paar. * Die ſüddeutſche Zuckererzengung 1934. Bei der vom 9. bis 19. Mai 1934 ͤͤurchgeführten Rübenzuckerſtatiſtik⸗Er⸗ hebung gingen aus Süodeutſchland 8 Antworten ein. Vorausſichtlich werden 1994⸗35 alle acht Fabriken (wie i..) in Betrieb kommen. Der Rübenanbau iſt mit 25 026(22 539) Hektar um 11,03 v. H. größer als in 1933. Rübenbau für Futterzwecke wird diesmal in Süd⸗ deutſchland nicht betrieben(t. V. waren 100 Hektar hierfür beſtimmt geweſen). * Errichtungsverbot von Aulagen zur Herſtellung von Waren aus glaſiertem Ton und Steinzeng. Die von der Steinzeuginduſtrie auf freiwilliger Grundlage eingeleiteten Verhandlungen über eine Vereinigung des Markts für Waren aus glaſiertem Ton und Steinzeug konnten erfolg⸗ reich abgeſchloſſen werden. Die Marktbereinigung hat zu einer teilweiſe nicht unbeträchtlichen Herabſetzung der Preiſe für Steinzeug geführt. Um zu verhindern, daß die Marktbereinigung durch die Errichtung von neuen Be⸗ triebsſtätten gefährdet wird, hat der Reichswirtſchaftsmini⸗ ſter die Errichtung neuer ſowie die Erweiterung beſtehen⸗ Die hilligen Laſt 2000 Kg.) per Mai⸗ 597 der Unternehmungen dieſer Branche unterſagt. Für Heſon⸗ dere Fälle ſind Ausnahmen möglich. Geld- und Devisenmarki Türich, 28 Mai(chluß amilich) Ronstanfin. 250 Paris 20.29% J Spanien 42.10— Prag 12,805 Bukarest 8⁰⁵ lün 18.65“ f 208.50— Maun 58.10 bfk., 2 Lepo 309.75 Berin 120.30— Buit—— Ticl. Gel, 1 71.92— Jiien otk. l.—.— Beai 2,00 L rnatspels“— Lallen 26.15— Sofia—.— HAtben 293.50 J ZMonategelll— Paris, 28. Mal Gchlull amllich). London 77,12— 8 207.25 J Rapenhagen—.— JVien Reuyork 25.16¼ Italien 128.9 J kolland 1027.25 Berlin 59⁵ Belgien 354. 0 Schwi 492.75 J Kioccholm 897.— Wanchen—.— Amsterdam, 28. Mai Gchlug amtlicth. erlin 57 71. Bagien 3451— 0lo 32.78— f png 6¹ London 750.75 fSchwelr 47.97 Hoperhagen 88.55— Privaidick. /1 euyorx 147.5¼ Helien 12.55— Siodchelm 38.74½ Tigl. Celd* E 573.80 L Kar 20.22% Mn.— f s. 1 London, 28. Mai Cchlull amtlich) Heuyok 508 ¾ Kopenhagen] 22,39— Moskau 888.—[Schaubei 1/850 Montreal 507.25 Siocchalm 19.40— Fumänien.09 Vckohams 1/25 Umsterdem 750.75 0l 1990,75 Roustantin. 6˙25 Au-traſen 125¼ Paxis 77.09— Lissabon 110./6 l Athen.83 Hexiko 18,50 Brülssel 21.75% Helsiagfars 226.75 Wien 27.62 Montevideo 19.50 Hallen 59.84— prag 122½ Warschan 28.93 Vaiparass- Berlin 12.99— Budapett 25.50 Buenos Aires] 25,06 Buches Schweiz 15.65— Belgrad 223 50 f Rio de Iau..12 auf London 25.12 Spanien 87,21 Soiia 425,— Hongkong 1,/518 Süͤdafrik 99.87 Neuyork, 28. Hai Sdilul amilici Eenkekzeple Buln, 89.25, Jfen. 1895 fSotboin J 28.27—(6019) 0 1% Lobdon-Kch..9. Fadepen. 29.80 brüse! 23.40— e „ b0⸗T.-V..00— Prag 4,16 Kadrid 13.69 Lägl. Geledd 1 B 660.25 Balg.28— enresl 100.28 Prftencklev. ch 32.54— Wafca 18.91- g. pep paso 38.95 niacr. Itilien.51— 0l0 25.60— Riadelanelto“.58 dto. höchst. 1 Hellano 67.81— Kopenhagen 22.74— Japan 30.25 Kllber— Hamburger hieiallnofierungen vom 28. Mai 1934 NRupfer I benes- u. Brief Celd Prief J Celd Iberehltſ Brief] Celd berahlt, Januar. 45,2544.7544. 7. Hüttenrohziuk. ͥ 20,75/29,25 kebruar 45,7545.25—.— Feinsilber(Eu. p. K9)). 41.2537 75 Kün. 46.2545,75— keingrid(I. p. K.. 2,628.780 Aprl. 46.75146,25—.— Alt-Platin(Abialle) 5 Mai.—.—441.——, Circapr.(Kl. p. gr.).. 2,80 2,60 Juni 41,7541,2541.25 Techn. reines Plstin Juli 42.25/41,7541.75„ Detailpr,(A. p. r....35 3,35 Augus!] 42.7542.280——819.0812.—— Lepiemb 43.2542,7542,76319,00812.00—.— Loco Ablad Okiober 43 75/49.25—, 819.6812,0—, annmon fiegulus chines.(S 1b.)]84. 29,.— Movemb J44.25/48,75—,—[. Guedesflber(L per fiasche) 11.28/11,25 Lereme. 144.7544. 2 44.26—-—[—„-H Molframerz ines.(in Sh.)— 46.— * Pforzheimer Edelmetallkurſe vom 29. Mai. Mit⸗ eteilt von der Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchaft Giltale Pforzheim]: Platin techniſch rein 3,30 ſe Gramm; dto. 4 v. H. Palladium 3,25 je Gramm, dto. 4 v. H. Kupfer 3,15 je Gr.; Feingold 2885 je Kilo; Feinſilber 40,40—42.25 ie Kilo; je nach Abnahme von 50 Kilo baw.—9 Kilo. Meiallpreisindex Die Preisindexziffer der„Metallwirtſchaft, Metall⸗ wiſſenſchaft, Metalltechnik“ ſtellte ch am 28. Mai 1934 auf 48,9 gegen 49,3 am 16. Mai(Durchſchnitt 1909/13 100), fiel alſo um 0,8 v. H. der Ziffer vom 16. Mai. Für die ein⸗ zelnen Metalle wurden nach dem Preisſtande vom 23. Mat folgende Einzelindexziffern errechnet: Kupfer 35,0(am 16. Mai 35,6), Blei 50,8(51,6), Zink 40,6(40,6), Zinn 84,1 (8416 Aluminium 111,1(111,1), Nickel 90,8(90,8), Antimon 63,5(65,5). Frachienmarki Duisburg-Ruhrori/ 28. Mai Das Geſchäft war im großen und ganzen ſtill. Eine Frachterhöhung war trotz des ſtark fallenden Waſſers nicht durchzudrücken, weil tal⸗ wie bergwärts unverändert ab⸗ geladen wurde, und zwar für Rotterdam und Antwerpen Gent auf 2,10 Meter und zu Berg auf 1,70 Meter. Die Talfracht notierte mit 1,10—4,30 nach Rotterdam und 1,60/ nach Antwerpen—Gent, die Bergfracht mit 1,40 bzw. 1,60 Baſis MainzMannheim. Der Bergſchlepplohn no⸗ tierte 80—90 Pfg. nach Mainz und 90 Pfg. bis 1/ Baſis Mannheim. Der Talſchlepplohn beträgt 8 Pfg. für größere beladene Kähne ab hier nach Rotterdam. 15 am Segeljole Die komplette xiauung Die schönsten Modelle Die prachtvoll. Küchen beste Qualitäten größte Auswahl kinden Sie im Möbelhaus Wumermaun 1 4, 20 Drucksachen lefert schnell Druckerei Dr. Haas unid lüchen. 11 e 2 Rakteten 5 4590 es. Hauigeleuerheit! 1 Küche Büſfett m. Uhr u. Kühlkaſten, Tiſch, 2 Stühle, Hocker, Schemel, 130.— Küchen Einzelmöbel „Tiſche, Stühle, See, ene üchenbänke.—, Putzſchr. ſ. billig, 1 Tochterzim. elfenb., formſch., praktiſch Modell, Wäs Schrank, Friſ.⸗ Kommode, Bett, ſow Nachttiſch 135.—. Hl. Baumann, in all. Ausfüh⸗ rungen u. laaen ubehör norm billia eparaturen Beſte fachmän⸗ niſ Ausführg. Jetzt J2, 8 Mober lnäbel, Mohe Schlafzimmer u. 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Badiſches Bezirksamt. scheltet bei Selbsttötig hütet B S Des elektrlsche automatische Bügeleisen — Uberhitzung dus und ver- ndfölle eues Ihealer 220— 232, Gruppe D Nr. 301—400 und Gruppe E Nr. 66-130, 161-2 00: Anfans 19,30 Uhr Rosengarten Dienstag, den 29. Mal 1934 Vorotellung Nr. 316 Deutsche Bühne, Ortsgr. Mannheim Abt. 21—24, 34—36, 52—5ʃ, 121—129 Schwarzwaldmädel Operetie in 3 Akten von Auxust Neidhart Musik von Léon Jessel Regie: Walter Jooß Ende 22,15 Uhr Mit wirkende: Karl Buschmann— Vera Spohr Elsi Bodmer- Hugo Voisin- Lucie Rena— Hedwig Hillengas— Max Reichart— Albert v. Küßwetter Hermine Ziegler— Bum Krüger Joseph Oflenbach · Frans Bartenetein Musikalische Leitung: Karl Klauß f Das neue herrliehe Uea-Lustspiel Von der Zugspitze bis zum Zuschauerraum eine einzige Woge der Heiterkeit! 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