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Einzelpreis 10 VPi. Mittag⸗Ausgabe R Oonnerstag, 31. Mai 1934 145. Jahrgang— Nr. 242 Sir Fohn Simon und Barthon ſprechen in Genf Alle ſprechen von Deutſchland Neldung des DNB. — Genf, 91. Mai. Da der geſtrigen Sitzung des Hauptausſchuſſes ker Abrüſtungskonferenz ſchilderte der engliſche Außenminiſter Sir John Simon zunächſt den Ernſt der Lage, in welcher ſich nicht nur die Abrüſtungskonferenz, ſondern das ganze Syſtem der Zuſammenarbeit, des ſeit dem Kriege die Grundlage der internationalen Politik geweſen ſei, und mit dem die Ausſichten auf einen fortdauuernden Frie⸗ den in der Welt ſo eng verbunden ſeien, befinde. Es komme nun darauf an, genau feſtzuſtellen, wo die Konferenz wirklich ſtehe, um ſich über die weſent⸗ lichen und entſcheidenden Tatſachen klar zu werden. Als wichtigſte Tatſachen der Verhandlungen der letz⸗ ten ſechs Monate bezeichnete Simon erſtens das engliſche Memorandum vom 29. Januar, zweitens die Beſuche Edens in Paris, Berlin und Rom, drittens die ſchriftliche Aufzeichnung der deut⸗ ſchen Regierung, die England im Hinblick auf jene Abänderungen im engliſchen Memorandum erhielt, die Deutſchland bereit war anzuneh⸗ men und welche das Zugeſtändnis an die ſchwer⸗ gerüſteten Staaten enthielt, daß es in den erſten fünf Jahren einer auf zehn Jahre abgeſchloſſe⸗ nen Konvention keine Abrüſtung geben ſollte, viertens die Anſtrengungen, die England gemacht habe, um feſtzuſtellen, ob dieſe Vereinigung von Vorſchlägen zur Grundlage einer Verſtändigung ge⸗ macht werden könne. Zu Norman Davis gewandt, dankte der bri⸗ tiſche Außenminiſter dem Bevollmächtigten der Ver⸗ einigten Staaten für das, was er geſtern über die Bedeutung der engliſchen Bemühungen geſagt habe. Aber alle dieſe Bemühungen hätten keine Grundlage für eine Verſtändigung ge⸗ geben und der Präſident der Konferenz habe geſtern ja betont, daß im Hinblick auf die Meinung, die in dem franzöſiſchen Memorandum vom 17. April aus⸗ gedrückt ſei, man heute den Eindruck habe, daß die diplomatiſchen Verhandlungen zwiſchen den Mächten ſchwerlich weitergeführt werden könnten. „Bei dieſer Lage“, ſagte Sir John Simon weiter,„müſſen wir hier im Hauptausſchuß der wirklichen Lage ins Geſicht ſehen. Wir müſſen das tun ohne Vorwürfe und ohne Selbſtgerechtigkeit, denn die Lage iſt viel zu ernſt, um einen derartigen Geiſteszuſtand er⸗ träglich zu machen.“ Der britiſche Außenminiſter beſchäftigte ſich dann nochmals mit den diplomatiſchen Verhandlungen der letzten Monate. Man habe zu ihnen greifen müſſen, da Deutſchland von Genf abweſend geweſen ſei und man eine Methode habe finden müſſen, um mit ihm in Fühlung zu bleiben, immer in der Hoffnung, Deutſchland zurückzubringen. „Wir haben“, ſo fuhr Sir John Simon fort,„die einfache und klare Tatſache ins Auge zu faſſen, daß eine internationale Verſtändigung über Rüſtungen notwendigerweiſe unter anderen Dingen in ſich ſchließt, daß Deutſchland daran teil hat. Ich er⸗ innere aber den Hauptausſchuß daran, daß das fran⸗ zöſiſche Memorandum vom 19. März ſich aus einem früheren engliſchen Memorandum den Satz zu eigen machte, daß eine Verſöhnung des Standpunktes Frankreichs und Deutſchlands die wichtigſte Vorbereitung für eine allgemeine Verſtändi⸗ gung iſt und die franzöſiſche Retzierung ſchloß ſich ausdrücklich dieſer Meinung an. Welcher Art ſind die hauptſächlichſten Gegen⸗ ſätze zwiſchen beiden Ländern, wie ſie aus den Dokumenten hervorgehen? In ihrer Aufzeichnung vom 16. April hat die deulſche Regierung die Wiederbewaffnung klargelegt, die ſie in der vorgeſchlagenen Konvention wünſcht, während ſie gleichzeitig erklärte, daß ſie der Rüſtungsverminderung der anderen Mächte bis nach Beendigung des fünften Jahres der zehnjährigen Konvention zuſtimmte. Wenn deshalb— hier hob Sir John Simon die Stimme— eine internationale Verſtändigung erreicht werden ſoll, ſo muß entweder dieſe Forderung abgeändert oder ſie muß erfüllt wer⸗ den. Man mag der Meinung ſein, daß Deutſchlands Rückzug von der Konferenz ungerechtſertigt war und daß Deutſchlands Haltung in der Rüſtungsfrage ſeit dieſer Zeit die Lage noch weiter erſchwert hat. Aber all das ändert nichts an der Art unſerer Entſchlüſſe. Wenn wir wirklich wünſchen, in der Abrüſtungskon⸗ ferenz Arbeit zu leiſten, ſo iſt es weſentlich, daß dieſe Lage klar erfaßt wird und daß diejenigen, die es vor allem angeht, auch Stellung dazu nehmen. Deutſchland fordert, daß die Konvention, wenn ſie den allgemeinen Linien —.— die ſchon durch den Hauptausſchuß gebilligt worden ſind, einen deutſchen Rüſtungsſtand billige, Beim Geſpräch in einer Verhandlungspauſe der Genfer Konferenz, die am 29. Mai begonnen hat— von links: Der Generalſekretär des Völkerbundes, Aven ol; der franzöſiſche Budgetminiſter Piétri und Außenminiſter Barthou. Barthon beſchuldigt Deutſchland Deulſchland ſoll Schuld an der Berſchärfung der Lage ſein Nach Sir John Simon ſprach der franzöſiſche Außenminiſter Barthou, der ſich in freier Rede zunächſt mit ſeinem Vorredner auseinanderſetzte, dann die Haltung Deutſchlands kritiſierte und ſchließlich den geſtrigen Ausführungen Litwi⸗ nows über die Sicherheit zuſtimmte. Barthou be⸗ gann mit einem Bekenntnis zum Völkerbund, mit einer lobenden Bezugnahme auf ſeinen großen Vor⸗ gänger Briand und mit der Betonung der Kontinui⸗ tät der franzöſiſchen Politik. Er erklärte, die Zeit der halben Andeutungen, der Gefälligkeiten und viel⸗ leicht auch der Kompromiſſe ſei vorüber. Henderſon habe geſtern von der Notwendigkeit der Einſchrän⸗ kung des Wettrüſtens in der Luft geſpro⸗ chen. Vielleicht gäbe es Regierungen, die wegen eines Luftangriffes beſonders beſorgt ſeien, aber der Luftkrieg ſei nicht der einzige, der die franzöſiſche Regierung beſchäftige. Es gäbe Länder, die zu Lande und in der Luft und auf der See bedroht ſeien und gegen dieſe drei Gefahren müſſe die Konferenz Vorkehrungen treffen. Immer der Dispoſition der geſtrigen Rede Hender⸗ ſons folgend, kam Barthou ſodann auf die Frage des Waffenhandels zu ſprechen. Er erklärte, Frank⸗ reich habe die Konvention von 1925 ratifiziert und wende ſie an. Als England am 13. Auguſt 1933 anregte, daß den durch die Verträge entwaffneten Ländern kein für militäriſche Zwecke geeignetes Material gelie⸗ fert werden ſolle, habe Frankreich dem zugeſtimmt. Barthou zitierte ausführlich die Erklärung Simons vom 14. Oktober 1933, indem er betonte, daß man vom 14. Oktober ausgehen müſſe, um die Lage zu verſtehen. Damals habe Simon von der unruhigen Lage in Europa geſprochen. Sei ſie es heute, am 30. Mai 1934, nicht noch mehr als damals? Simon der höher iſt als jener, der in den Friedensverträgen feſtgelegt iſt und in dem Maße wie es in dem Dokn⸗ ment vom 16. April angedeutet wird. Die Frage iſt nun die: Iſt das die mögliche Grundlage für eine internationale Verſtändigung? Auf der anderen Seite ſcheint aus dem Dokument hervorzugehen, daß Frankreich ſich an die Gren⸗ zen zu halten wünſcht, die bei der Tagung des Prä⸗ ſidiums am 14. Oktober letzten Jahres feſtgelegt worden ſind mit den Abänderungen, die in dem fran⸗ zöſiſchen Memorandum vom 1. Januar enthalten ſind. Die Vorſchläge vom Oktober ſehen eine Grund⸗ lage vor, die Deutſchland keine ſofortige Wiederaufrüſtung gewährt haben würde, mit Ausnahme einer quantitativen Vermehrung der Waffen im Verhältnis zu der allmählichen Umfor⸗ mung der Reichswehr. Deutſchland hat dieſen Bor⸗ ſchlag zurückgewieſen und der Gegenſatz zwiſchen die⸗ ſem Vorſchlag und den formulierten Forderungen Deutſchlands vom 16. April iſt ganz deutlich. Wir müſſen alſo im Hinblick auf die Vorſchläge vom letz⸗ 1 habe ferner mit Recht geſagt, daß keine ſofortige Aufrüſtung der abgerüſteten Länder ſtattfinden dürfe. Deutſchland habe das damalige Programm abgelehnt, und weil Deutſchland ablehne, wolle Si⸗ mon eine andere Löſung ſuchen. Die franzöſiſche Note vom 17. April habe die Türe für Verhandlun⸗ gen nicht zugeſchlagen, aber in dem Augenblick, als Frankreich mit England über Ausführungsgaran⸗ tien verhandelte, ſei das deutſche Budget mit einer ſtarken Erhöhung der zugegebenen Rüſtungsziffern — um von den anderen gar nicht zu reden— er⸗ ſchienen. 4 Barthon verſuchte hier die ganze Schuld auf Deutſchland abzuwälzen, das, wie er er⸗ klärte, brüsk und brutal die Konferenz ver⸗ laſſen habe, aufrüſte und jetzt der Konſerenz ſeinen Willen aufzwingen wolle. Innerhalb Deutſchlands, dem Lande, dem auch er ſeine Bewunderung nicht verſage, habe der preu⸗ ßiſche Geiſt die Oberhand gewonnen und wolle auch Frankreich kommandieren. Barthou ſtellte dann die Frage, wer bebroht Deutſchland? Frankreich habe durch die Ver⸗ träge das erhalten, worauf es Anpruch hatte, und bei den jetzigen Saarverhandlungen gehe es jetzt in verſöhnlichem Geiſte vor.(?) Sein Plan zur Begrenzung aller Rüſtungen ſei das Memorandum vom 1. Januar 1934. Zur Sicherheitsfrage übergehend, erklärte Barthou, das Problem der Sicherheit ſei nicht ge⸗ löſt, ſondern nur aufgeworfen. In der geſtrigen Rede Litwinows ſeien Stellen, denen er nicht ohne weiteres zuſtimmen könne, aber der Sicherheits⸗ wille durchdringe die ganze Rede. Man brauche nicht ſehr weit in der Organiſierung der Sicherheit zu gehen, wenn man weitergehe als Sir John Simon. Seit der Rede Litwinows habe die Idee der Sicherheit aber Fortſchritte gemacht. ten Oktober dieſelbe Frage ſtellen: ſind dieſe Vor⸗ ſchläge in der heutigen Lage eine mögliche Baſis für ein internationales Abkommen? Ich habe dieſe grundſätzliche Frage ganz offen vor Sie hingeſtellt, weil es keinen Zweck hat, daran vorbeizugehen. Die einzige Sache, auf die es jetzt ankommt, iſt eine Verſtändigung. Die einzige Sache, die zählt, iſt, herauszufinden, ob man irgend⸗ wie eine Brücke bauen kann zwiſchen den verſchiebenen Standpunkten. Die engliſche Regierung hat als Brückenbauer ihr beſtes getan. Am Ende dieſer Generaldebatte wer⸗ den wir vorausſichtlich ſehen, wo die Fundamente für eine derartige Brücke gelegt werden müſſen, wenn der Graben überbrückt werden ſoll. Wir ſehen heute ſchon, wie unerhört ſchwer⸗ wiegend die Folgen ſein müſſen, wenn nach all dieſen Anſtrengungen und endloſen Debatten keine Brücke gebant werden kann. (FCortſetzung auf Seite 9) Ehrliche Bezieherwerbung Von der Reichspreſſekammer wird auf folgendes hingewieſen: Durch eine Anordnung der Reichspreſſekammer vom 28. Januar 1034 wurden den ſogenannten Be⸗ gieherwerbern für die Ausübung ihrer Tätigkeit be⸗ ſtimmte Verpflichtungen auferlegt, um An⸗ ſehen und Würde der deutſchen Preſſe zu wahren. Die Werber ſind nach der genannten Anordnung verpflichtet, in höflicher und taktvoller Form die Leiſtung und Vorzüge der angebotenen Druckſchrift darzulegen und genauen Auſſchluß über Preiſe, Ver⸗ pflichtungsdauer und Kündigungsfriſten zu geben. Sie ſollen alle Fragen, die mit der Bezugsbeſtellung zuſammenhängen, gewiſſenhaft und erſchöpfend beant⸗ worten, ſie dürfen keine unwahren Behaup⸗ tungen auſſtellen oder den an ſie geſtellten Fragen ausweichen. Es iſt ihnen ferner auferlegt, den vor⸗ geſchriebenen Ausweis der Reichspreſſekammer auf Verlangen vorzuzeigen und dem Beſteller eine Durchſchrift des Beſtellſcheines auszuhändigen. Dem Bezieherwerber iſt ſtrengſtens unterſagt, bei der Werbung andere Zeitungen und Zeitſchriften oder im Wett⸗ bewerb ſtehende Unternehmungen im Anſehen herabzuſetzen, zur Abbeſtellung eines anderen Blattes aufzufordern oder Abbeſtellungen zu ſammeln. Er darf ſchließlich in keiner Hinſicht auf den zu werben⸗ den Bezieher einen Zwang oder Druck ausüben, insbeſondere nicht irgendwelche Nach⸗ teile, gum Beiſpiel perſönlicher, wirt⸗ ſchaftlicher, beruflicher oder ſonſtiger Art, für den Nichtbezieher einer Zei⸗ tung oder Zeitſchrift androhen. Es gibt leider trotz ſcharfer Ueberwachung immer noch eine Reihe von Bezieherwerbern, die glauben, ſich über dieſe Vorſchriften, die an ſich Selbſtver⸗ ſtändlichkeiten bedeuten, hinwegſetzen zu dürfen und die damit das Anſehen der Zeitungen und Zeit⸗ ſchriften, die ſie vertreten, ſchwer ſchädigen. Solche Werber beweiſen damit, daß ſie untüchtig ſind, und gehören deshalb mit Recht von der weiteren Betätigung ausgeſchloſſen. Nachdem die Ver⸗ ſuche, durch forſches, drohendes Auftreten Bezugs⸗ beſtellungen zu erzielen und damit die Proviſion zu verdienen, zum größten Teil unterbunden ſind, glau⸗ ben ſolche Elemente mit anderen Mitteln die von ihnen aufgeſuchten Perſonen, insbeſondere die Frauen in Abweſenheit ihrer Ehemän⸗ ner, einſchüchtern zu ſollen. Sie miß⸗ brauchen den Ausweis der Reichspreſſekammer, indem ſie angeben, ſie kämen im Auftrage dieſer Behörde. Sie geben ſich den Anſchein von Amtsperſonen, denen beſtimmte Fragen zu be⸗ antworten ſeien uſw. Zur Aufklärung ſei bemerkt, daß von der Reichs⸗ preſſekammer niemand beauftragt iſt, Volks⸗ genoſſen, die nicht der Standesgemeinſchaft der Reichspreſſekammer angehören, in ihren Privatwoh⸗ nungen aufzuſuchen. Schwindlern oder Betrügern, die auf ſolche Weiſe ſich zunächſt einmal Eingang in die Wohnung zu verſchaffen ſuchen, weiſe man von vornherein die Tür oder benachrich⸗ tige das nächſte Polizeirevier. Das gleiche gilt für Fälle, in denen mit dem ſo⸗ genannten Studententrick gearbeitet wird. In der Ueberzeugung, bei einer ſauberen Arbeitsweiſe, die allein auf einer Darlegung und Erklärung der an⸗ gebotenen Leiſtung, d. h. des Wertes der angebotenen Zeitung oder Zeitſchrift beruhen kann, keine Erfolge zu erzielen, verſucht man auf die Tränendrüſen durch mitleiderregende Erzählungen zu wirken. Es wird vorgetragen, daß man gezwungen ſei, um ſein Stu⸗ dium fortſetzen zu können oder um es zu beenden, dͤurch den Vertrieb von Zeitſchriften ſich die Mittel zu beſchaffen. Man ſchreckt nicht davor zurück, ſeine eigene Tätigkeit als ſtandesunwürdig, als Notbehelf zu bezeichnen und ſchändet dadurch die ehrliche Arbeit, wie ſie tagtäglich von anſtändigen Berufs⸗ genoſſen geleiſtet wird. Sowohl die Betzieherwerber als auch die Studentenſchaft lehnen es ab, mit dieſen Leuten ſich irgendwie verbunden zu fühlen. Ihnen wäre es gut, wenn ſie erſt einmal ehrliche und anſtändige Arbeit kennenlernen würden. Man ſchädigt geradezu alle Beſtrebungen, die dem Auf⸗ bau dienen, wenn man ſolchen„Werbern“ einen Auftrag erteilt. Wer mit einem ſolchen oder ähn⸗ lichen Trick ſich einzuführen verſucht, beweiſt von vornherein, daß er wirklich Wertvolles nicht anzubie⸗ ten vermag; man weiſe auch ihm ohne weiteres die Tür. ——————— ——— „ 490 ⏑ 1320 R —— Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 31. Mai 1994 2. Seite/ Nummer 242 Die Reden in Genf (Fortſetzung von Seite.) Sir John Simon betonte, daß nach der Meinung der engliſchen Regierung der Macdonald⸗Plan immer noch als die beſte Löſung erſcheine. Da ſich ſeine Regierung darüber klar geworden iſt, welche Folgen ein Fehlſchlag haben müſſe, habe ſie auf Grund ihrer eigenen Erfahrungen und Sondie⸗ rungen den Plan ſoweit abgeändert, als das vor⸗ teilhaft erſchien, um ſo eine Baſis für eine Verſtän⸗ digung zu ſchaffen. Die ſtarke Annäherung zwiſchen dem britiſchen Memorandum und der hier erwähnten deutſchen Erklärung zeige, daß die Gegenſätze verringert worden ſeien. Zu dem Litwinowſchen Vorſchlag, die Konferenz zum Zwecke Her Ausarbeitung irgend⸗ eines Sicherheitspaktes fortzufetzen, erklärte Si⸗ mon, es müſſe berückſichtigt werden, daß ſchon im Jahre 1924 bei der Beratung über das ſogenannte Genfer Protokoll das Inkrafttreten einer Sicher⸗ beitsvereinbarung nur für den Fall des Zuſtande⸗ kommens eines Abrüſtungsabkommens in Ausſicht genommen worden ſei. Nach Artikel 21 jenes Pro⸗ tokolls ſei dieſes Protokoll durch das Nichtzuſtande⸗ kommen einer Abrüſtungsvereinbarung nach einer gewiſſen Zeit hinfällig geworden. Außerdem beruhe der Wert von Sicherheits⸗ pakten nicht auf der Tatſache des Verſpre⸗ chens, ſondern auf der Gewißheit, daß die Unterzeichner im Ernſtfalle ihn poſitiv er⸗ füllen. Unter dieſen Geſichtspunkten könne in einer be⸗ grenzten Garantieverpflichtung, wie im Locarno⸗ vertrag, größerer praktiſcher Wert liegen als in irgendeiner neuen unbegrenzten weltumſpannenden Zuſicherung; und was Locarno beträfe, ſo⸗ beſtehe doch wohl Einverſtändnis darüber, daß die britiſche Regierung erfüllen werde, was ſie verſprochen habe. Wir haben, ſo fuhr Simon fort, zu wählen zwiſchen der verbleibenden Ausſicht auf eine Vereinbarung in dem von mir an⸗ gegebenen Rahmen und einem völligen Zu⸗ ſammenbruch dieſer umfaſſenden Anſtrengung mit der Folge eines unbegrenzten Wettrüſtens und unüberſehbaren Gefahren für die Zukunft der Welt. Während wir reden, ſteht die Welt nicht ſtill. Die britiſche Regierung iſt entſchloſſen, ihre ganze Tatkraft und ihren ganzen Einfluß dafür einzu⸗ ſetzen, daß ein allgemeines internationales Abkom⸗ men über die Rüſtungen zuſtandekommt. Wir werden uns nicht hergeben zu der endloſen Fortſetzung verſchwommener und zielloſer Erörte⸗ rungen, die nur durch die ſanguiniſche Hoffnung ge⸗ rechtfertigt wären, daß trotz allem noch irgendeine Art Löſung auftauchen wird. Wir ſind überzeugt, daß ein derartiges Verfahren dem Völkerbunde und dem ganzen Begriff wirkſamer internationaler Ak⸗ tionen großen und zunehmenden Schaden zufügen würde. Der Völkerbundsgedanke hat ſchon ſchwer gelitten durch die Veranſtaltung totgeborener Konferenzen, und das notwendige Werk des Völkerbundes kann jetzt und in Zukunft nur getan werden, wenn die Staaten und die Völker der Welt davon überzeugt ſind, daß die hieſige Ar⸗ beit in einem praktiſchen Geiſte geführt werde. Am Schluß ſeiner Rede regte Simon an, auf jeden Fall, einige Punkte, die dazu reif ſind, in die Form eines Abkommens zu bringen, nämlich 1. den chemiſchen Krieg, 2. die Offenlegung der Feſtungsausgaben, 3. die Einſetzung einer ſtändigen Abrüſtungskom⸗ miſſion.“ Er gab zu jedem dieſer drei Punkte eine kurze Begründung mit dem Hinweis auf die bereits fort⸗ geſchrittenen Vorarbeiten und erklärte zu dem letz⸗ ten Punkt, wenn man dieſer Abrüſtungskommiſſion auch nicht alle urſprünglich in Ausſicht genommene Verantwortung aufbürden könne, ſo wäre doch als ſofortiger Erfolg der Konferenzarbeiten etwas ge⸗ leiſtet. Sir John Simon begrüßte ferner den geſtrigen Vorſchlag von Norman Davis hinſichtlich der Her⸗ ſtellung und des Handels mit Waffen und Munition. Er regte in dieſem Zuſammenhang an, daß zunächſt die Konvention von 1929 ſofort ratifiziert und in Kraft geſetzt werde. Barthon nimmt Korrektur vor Meldung des DNB. — Genf, 90. Mai. Barthou hat ſeine Rede vor dem Hauptausſchuß der Abrüſtungskonferenz nach wenigen Stichworten, die er in der Hand hielt, frei gehalten. In der ſehr viel ſpäter verteilten ſchriftlichen Faſſung der Rede ſind einige Milderungen der Ausdrucks⸗ weiſe enthalten, auch iſt die Rede an einer wichtigen Stelle im ſchriftlichen Wortlaut geändert worden. Barthon hat in ſeiner Rede mit lauter und leiden⸗ ſchaftlicher Betonung geſagt, daß„Preußen Deuiſch⸗ land zu beherrſchen ſuche“ und hat im Zuſammen⸗ hang damit das Wort Mirabeaus zittert:„Daß der Krieg die nationale Induſtrie Preu⸗ gens ſei!. Dieſe Sätze fehlen in der ſchriftlichen Faſſung der Rede vollſtändig... An der betreffenden Stelle im ſchriftlichen Wortlaut iſt eine weiße Stelle ſichtbar. Statt mit der Beſchimpfung Preußens ſchließt Barthou hier mit den Worten: Wer bedroht —— Frankreich ſicherlich nicht, meine rren. Vertagung auf Freitag Genf, 30. Mai Vom Präſidenten der Abrüſtungskonferenz wurde am Mittwoch abend mitgeteilt, daß eine Anzahl De⸗ legationen ihn gebten habe, ihnen etwas Zeit dur Prüfung der gegenwärtigen Lage zu geben, und daß er infolgedeſſen beſchloſſen habe, daß der Hauptausſchuß erſt wieder am Freitag nachmit⸗ tag zuſammentreten ſoll. Schon zu Beginn der heu⸗ tigen Sitzung hatte Henderſon übrigens an die De⸗ legationen den Appell gerichtet, dich alsbald in die Rebnerliſte eintragen zu laſſen, da ſonſt die Ent⸗ wicklung und die Dauer der Ausſprache nicht über⸗ ſehen werden könnte. Der Reichskanzler wieder in Berlin — Berlin, 30. Mat. Reichskanzler Adolf Hitler iſt am Mittwoch nachmittag von ſeinem Dresdener Beſuch wieder nach Berlin zurückgekehrt. Reithominiſter Or. Frick gegen Kritikaſter und Nörgler Meldung des DNB. — Dresden, 30. Mai. Mit einer Rieſenkundgebung wurde am Mittwoch abend auf der Hilgenkampfbahn in Dresden der von der Reichsregierung proklamierte Kampf gegen die Miesmacher und Kritikaſter eröffnet. Die Hauptrede hielt Reichsminiſter Dr. Frick. Das große Ge⸗ heimnis der Staatskunſt Adolf Hitlers, ſo führte er aus, beſtehe darin, daß ſein ganzes Denken und Han⸗ deln beherrſcht werde von dem Leitſatz„Alles mit dem Volk, durch das Volk, für das Volk“. Es gibt auch bei uns Leute, die niemals zufrieden ſind, weil ſie nicht bereit ſind, poſitiv mitzuarbeiten. Aber dieſe Schädlinge werden wir ausmerzen. Dies be⸗ deutet jedoch nicht, daß wir jede Kritik ablehnen. Wir ſind im Gegenteil dankbar für jede Kritik, die beſ⸗ ſernd und aufbauend wirken will. Selbſt unſere Geg⸗ ner werden zugeben müſſen, daß wir unter der Re⸗ gierung Hitler das möglichſte getan haben, um die Verhältniſſe zu beſſern. Es mag ſein, daß es hier und da ungeeignete oder unwürdige Leute gibt, die als Konjunkturritter unter Mißbrauch der Autorität des Führers den nationalſozialiſtiſchen Grundſatz „Gemeinnutz geht vor Eigennutz“ umgehen. Solche Verbrecher an der Nation müſſen kaltgeſtellt und un⸗ ſchädlich gemacht weroͤen. Es mag auch ſein, daß manche Organiſationen an die Volksgenoſſen zu hohe Anforderungen an Kraft, Zeit und Geld ſtellen und daß dadurch ein gewiſſer Ueberdruck erzeugt wird. Was bedeuten aber alle dieſe Kleinigkeiten und perſönlichen Unannehmlichkeiten gegenüber den großen Dingen, die wir in dieſer Zeit erleben. Der Miniſter ging dann auf verſchiedene Probleme ein, die Nörglern und Mies⸗ machern Geſprächsſtoff gegeben haben. Wenn man uns vorwirft, ſo erklärte Dr. Frick, daß wir, um die Arbeitsbeſchaffung zu ermöglichen. Wechſel auf die Zukunft zögen, ſo iſt zu ſagen, daß es weit beſſer iſt, mit dem Geld arbeitsloſe Volksgenof⸗ ſen wieder in Arbeit und Brot zu bringen, ſtatt ſie ſpazierengehen zu laſſen. Wenn die Kritikaſter ſag⸗ ten, unſer Export gehe zurück, ſo könne man er⸗ widern, daß dies eine weſentliche Folge des Welt⸗ iudenboykotts gegen Deutſchland ſei. Auch die Schwierigkeiten des mangelnden Exports und des Rückgans der Deviſen werde man zu überwin⸗ den wiſſen. Man werde gegebenenfalls zu einem reinen⸗Tiſch⸗Verkehr kommen müſſen oder aber die bisher aus dem Auslande bezogenen Rohſtoffe durch die Kraft des deutſchen Genies im Inlande zu er⸗ zeugen verſuchen müſſen. Hinſichtlich der im letzten Jahre in der Kirche entſtandenen Unruhe müſſe der Staat darauf be⸗ ſtehen, daß eine klare Entſcheidung eintrete zwiſchen dem, was des Staates, und dem, was der Kirche ſei. Die katholiſchen Jugendorganiſationen könnten beſtehen bleiben, ſollten ſich aber auf das kirchliche Leben beſchränken. Die Streitigkeiten in der evan⸗ geliſchen Kirche ſollten von den maßgebenden Ver⸗ tretern der Kirche ſelbſt erledigt werden. Es werde ſcharf darüber gewacht werden müſſen, daß ſich po⸗ litiſch dunkle Elemente die Kirchenſtreitigkeiten nicht zunutze machten. Auch werde mit aller Kraft da⸗ für geſorgt, daß Staat und Partei für alle Zeit eine Einheit bildeten. Der Miniſter ſtellte ſich weiter ſchützend vor das Berufsbeamtentum und bezeichnete es als vollkom⸗ men unſinnig, daß es hier und da als entbehrlich bezeichnet werde. Der Naitonalſozialismus ſei die Verkörperung des Leiſtungsprinziys. Ein Beamter müſſe nicht nur guter Geſinn ſein, ſondern auch die notwendigen Fähigkeiten aufweiſen. Dr. Frick ging zum Schluß noch auf außen⸗ politiſche Probleme ein. Niemals, ſo ſagte er, kehre Deutſchland nach Genf zurück, ſolange ihm nicht völlige Gleichberechtigung zugeſtanden ſei. Auch in der Saarfrage müſſe Recht Recht bleiben. Das ganze Deutſchland brenne darauf, daß der Völ⸗ kerbund jetzt endlich den Abſtimmungstermin für die Saar feſtſetze. Wir rufen unſeren Brüdern an der Saar zu:„Haltet aus und bleibt feſt, der Sie⸗ gespreis kann uns nicht fehlen!“ Der Miniſter ſchloß mit einem von den Maſſen begeiſtert aufgenommenen dreifachen Sieg Heill auf den Führer. eeeeeee eieee Der deutſche Arzt im neuen Staat Meldung des DNB. Weimar, 23. Mai Der Reichsführer der deutſchen Aerzteſchaft und Beauftragte der NS DAc für Volksgeſundheit, Dr. Wagner⸗München, hielt am Sonntag in Weimar vor der thüringiſchen Aerzteſchaft eine zielweiſende, groß angelegte Rede über die Entwicklung des Ge⸗ ſundheitsweſens im Dritten Reich, die auch vom Rundfunk übernommen wurde. Dr. Wagner führte u. a. aus: Geſunde Seele, geſunder Geiſt und geſunder Kör⸗ per ſind die Tragpfeiler des neuen Reichs und der deutſchen Zukunft. Wir nationalſozialiſtiſchen Aerzte wiſſen, daß der Arzt ſeine Aufgaben im Dritten Reich nur erfüllen kann, wenn er in ſeiner inneren Einſtellung, in ſeiner Berufsauffaſſung und in dei⸗ nem Handeln von anderen Vorausſetzungen äus⸗ geht als der Arzt der Vergangenheit. Der National⸗ ſozialiſtiſche Deutſche Aerztebund hat dieſen geiſti⸗ gen Umſchwung ſeit langem vorbereitet. Wir haben uns von jeher nicht als Angehörige eines„Stan⸗ des“, als Beſitzer akademiſcher oder ſonſtiger Vor⸗ rechte gefühlt, ſondern als zum Dienen beruſene Glieder unſeres Volkes, als Träger einer unerhört großen ſittlichen Verantwortung. Zwei Tatſachen ſind es, die außerhalb unſerer Grenzen eine höchſt unnötige und von den Emigran⸗ ten künſtlich geſchürte Erregung hervorgerufen haben: Die Ariergeſetzgebung und das Beſtreben, unſere männliche und weibliche Jugend zu kraftvollen, kör⸗ perlich, geiſtig und ſeeliſch widerſtandsfähigen deut⸗ ſchen Menſchen zu erziehen. Nicht Raſſenhaß, ſondern der einfache nackte Selbſterhaltungstrieb hat das deutſche Volk dazu gezwungen, die Grenzen ſeines völkiſchen Werdens und Lebens ſo abzuſtecken, daß wir deutſchem Weſen, deutſcher Sinnesart, deut⸗ ſchem Charakter und deutſcher Lebens⸗ und Weltauf⸗ faſſung, wieder zu ihrem Rechte verhelſen können. Wir laſſen die Frage ganz offen, ob wir raſſiſch wert⸗ voller ſind als die Gäſte unſeres Volkes, aber wir ſind eben anders als ſie und lehnen es ab, durch die zu enge Berührung oder gar durch die Vermiſchung mit ihnen in einen ſeeliſchen Zwieſpalt zu geraten, der die Grundlagen unſeres völkiſchen Daſeins und Bewußtſeins zerſtört. Es iſt eine bösartige und bewußte Entſtel⸗ lung, wenn man uns nachſagt, wir wollten den Hilfsbedürftigen, den Siechen und Schwa⸗ chen die Hilſe des Arztes und der Geſund⸗ heitspflege vorenthalten. Es iſt für jeden deutſchen Arzt höchſtes ſittliches Gebot, menſch⸗ liches Leben zu ſchützen und jedes Mittel an⸗ zuwenden, um Leiden zu lindern und dem Kranken und Schwachen zu helſen. Noch höher ſteht uns völkiſch bewußten Aerzten aber die Pflicht, die am ganzen Volkskörper zehren⸗ den Schäden zu beſeitigen. Die Geſundheitsführung in Deutſchland befindet ſich heute wieder in den Händen von Männern, die unſeres Blutes und Geiſtes und entſchloſſen ſind, Geſundheitspolitik im nationalſozialiſtiſchen Sinne zu treiben. Seit Jah⸗ ren arbeiten wir nationalſozialiſtiſchen Aerzte ehrlich zund verſtändnisbereit mit den anderen Heilberufen zuſammen. Einer. glücklichen Entwicklung des Ge⸗ ſundheitsweſens im Dritten Reiche dienen wir am beſten, wenn wir uns im Geiſte der Volksgemein⸗ ſchaft die Hand reichen, künſtlich errichtete Schran⸗ ken umſtoßen und jeglichen Standesdünkel als überlebten Klüngel zum alten Ei⸗ ſen werfen. Wir halten es auch für unſere Pflicht, den Zielen der Arbeitsweiſe und den Heil⸗ methoden des nicht wiſſenſchaftlich vorgebildeten Heilkundigen unſere Aufmerkſamkeit zu ſchen⸗ ken, die Grenzen ihrer Leiſtungsfähigkeit zu ſuchen und die Heilpraktiker ſoweit zu fördern, wie es mit dem Volkswohle und einer ſicheren Geſundheitsfüh⸗ rung vereinbar iſt. Ich glaube ſagen zu dürfen, daß die Mitwirkung der Aerzteſchaft in der Geſundheits⸗ politik des neuen Reiches bereits gute Früchte ge⸗ tragen hat. Die Krönung der Eingliederung in den neuen Staat ſteht freilich noch bevor. Der Erlaß einer Reichsärzteordnung und die Errichtung einer Reichsärztekammer, die den Arzt aus der Gewerbeordnung befreit, die Berufsangehörigen in ihrer Geſamtheit umfaßt und an die Stelle der heutigen verſchiedenartig ge⸗ ſtalteten Aerztekammern der einzelnen Länder ein einheitliches, ſtraff gegliedertes, von einer Hand ge⸗ führtes Gebilde ſetzt. Die Kaſſenärztliche Vereini⸗ gung Deutſchlands wird Beſtandteil der Reichsärzte⸗ kammer ſein. Wir werden auch für eine Reform des ärztlichen Stu diums Sorge tragen, die den praktiſchen Bedürfniſſen des Arztes und den Notwendigkeiten nationalſozialiſtiſcher Geſundheits⸗ politik entſpricht. Der Arzt ſoll wieder zu biolo⸗ giſchem Denken und zur Ehrfurcht vor den Heil⸗ kräften der Natur erzogen werden. Mehr als jeder andere müſſen wir Aerzte um die Seele unſeres Volkes und um ſein Vertrauen ringen. ————————....((—— Ein Brief Knor an den Völkerbund Meldung des DNB. — Genf, 30. Mai. Der Generalſekretär des Völkerbundes übermit⸗ telte am Mittwoch dem Völkerbundsrat und den Mitgliedern des Völkerbundes einen Brief des Präſidenten der Regierungskommiſſion des Saar⸗ gebietes, Knox, den dieſer gleichzeitig mit einer Beſchwerde der verſchiedenen induſtriellen und wirtſchaftlichen Organiſationen der Saar dem Se⸗ kretariat zugeſtellt hat. In dieſer Beſchwerde, die ſeinerzeit ſchon in Deutſchland veröffentlicht wurde, war auf die ſchwerwiegenden Folgen einer Verſchleppung der Entſcheidun⸗ gen über die Saarabſtimmung für das wirtſchaft⸗ liche Leben im Saargebiet hingewieſen worden. Präſident Knox äußert in ſeinem Begleitſchreiben dazu folgendes: Die Regierung verkennt keineswegs den niederdrückenden Einfluß, den die mit der gegen⸗ wärtigen Lage verbundene Ungewißheit auf die Wirtſchaft des Saargebietes ausübt; da in⸗ deſſen die Feſtſetzung des Datums der Volksabſtim⸗ mung einzig von den Entſchlüſſen abhängt, die der Völkerbundsrat ſpäter faſſen wird, ſo kann die Re⸗ gierungskommiſſion dieſe Forderung nicht einſach unterſtützen, da ſie nicht in der Lage iſt, die tiefe⸗ ren Grün de zu beurteilen, die den Völkerbunds⸗ rat bei ſeinen Beſchlüſſen leiten können.() ——— Aufhebung der diplomatiſchen Sondervertre⸗ tungen Preußens und Bayerns beim Hl. Stuhl —. Berlin, 30. Mai. Amtlich wird mitgeteilt: Nachdem durch das Geſetz über den Neuaufbau des Reiches vom 30. Januar 1934 die Hoheitsrechte der Länder auf das Reich übergegangen ſind, iſt auch das Geſandtſchaftsrecht, das ihnen nach ber Reichsver⸗ faſſung vom 11. Auguſt 1919 für den Verkehr mit dem Heiligen Stuhl noch verblieben war, erloſchen. Damit entfällt die rechtliche Grundlage für die fer⸗ nere Aufrechterhaltung der diplomatiſchen Sonder⸗ vertretungen Preußens und Bayerns beim Heiligen Stuhl. Die Reichsregierung hat daher mit Wir⸗ kung vom 31. Mai d. J. die bayeriſche Geſandtſchaft beim Heiligen Stuhl aufgehoben und die Son⸗ derbeglaubigung des deutſchen Botſchafters beim Heiligen Stuhl als Geſandter Preußens zum gleichen Zeitpunkt zurückgezogen. Das Deutſche Reich wird demnach ſeiner Vereinheitlichung entſprechend, künftig auch beim Heiligen Stuhl ausſchließlich durch ſeinen Botſchafter vertreten ſein. SA⸗Brigabeführer Wasmer töblich verunglückt — Donaneſchingen, 90, Mai. Durch einen Un⸗ elücksfall kam heute mittag der Führer der SA⸗ Brigade 54, Brigabeführer Joſeph Wasmer, in der Nähe von Donaueſchingen ums Leben. Skagerrak Von Vizeadmiral a. D. von Trotha, Preußiſcher Staatsrat Je weiter wir abrücken von den unmittelbareg Eindrücken des Weltkrieges, je beſtimmter dies ge⸗ waltige Geſchehen ſich in die Weltgeſchichte einglie⸗ dert, um ſo mehr zeigt ſich die Skagerrakſchlacht als eine Tat des Admirals Scheer, die nicht nur das unvergleichliche Heldenringen unſeres Volkes in ſeiner weltgeſchichtlichen Bedeutung bis in den fernſten Erdenwinkel fühlbar machte, ſon⸗ dern die mit der ſieghaften Ueberlegenheit unſerer iungen Flotte zugleich eine Forderung des Frie⸗ dens vor die Welt ſtellte, ohne deren Löſung ein Ausgleich in der Weltentwicklung nicht möglich iſt: Die Forderung der Gleichberechtigung für die Deut⸗ ſchen auch auf dem Weltmeer. Wohl war die ganze Welt mit ihren Kräften an⸗ geſpannt, um unſer Volk zu erdrücken, da man es nicht beſiegen konnte. Aber die Flotte am Himmel⸗ fahrtstage 1916 zeigte dieſer Welt, daß man dem ſchaffenstüchtigen, das nach einer ſchickſalschweren Geſchichte mit neuem Lebenswillen vor die Welt trat, das freie Recht auf das Weltmeer nicht vorenthalten darf. Weltfrieden iſt der achtungsvolle Ausgleich zwi⸗ ſchen den Lebensbedürfniſſen der Völker, eine Ge⸗ genüberſtellung, die ſich ſtändig ändert und immer neue vorausſchauende Sorge verlangt, Wertfaktoren der Völker und die Zuſammenhänge der Welt ſich ſtändig ändern und verſchieben. Wenn Intereſſengegenſätze ſich dahin auswirken, eine naturgegegebene Entwicklung abzulenken, aufzu⸗ halten oder zu unterbinden, wird die Kraft des vor⸗ wärtsſtrebenden Volkes gezwungen, ſich mit ſeinem Lebenstrieb und ſeinem Einheitswillen gegen alle entgegenſtehenden Schwierigkeiten Achtung fordernd zu bewähren und durchzuſetzen. Ueber vier Jahre hatte das deutſche Volk dieſe Probe in einer Heldenhaftigkeit beſtanden, wie ſie die Welt noch nicht geſehen hatte, und in der Skagerrak⸗ Schlacht hat es ſich auch gegen die überwältigende Uebermacht der Großbritanniſchen Weltmacht dur See ſieghaft behauptet. Dann kam die furchtbare Zeit, wo der zehrende Hunger und die zerſetzende Wühlarbeit unſer Volk zuſammenbrechen ließen, und der triumphierende Feind alle Mittel des Haſſes und Vernichtungswillens anwandte, um unſere ſchaffende Kraft von Grund aus zu zerſtören und den Einheitsgedanken zu zerbrechen. Da ließ der Tag von Skapa Flow die Sie⸗ geskraft der Flotte wieder hell auffleuchten. Die unter dem Feuer des überraſchten Feindes verſin⸗ kende deutſche Flotte nahm den hohen Preis, den Scheer am Skagerrak⸗Tage ſeſt in der Hand gehalten hatte, das freie Recht der Deutſchen auf dem Welt⸗ meer, mit hinab auf den Meeresgrund in die Obhut all der Treuen, die auf allen Weltmeeren ihr Leben hergegeben haben für ein einiges freies Deutſchtum. Dann trafen uns Jahre tiefſter Schmach und Er⸗ niedrigung. Immer mehr fielen wir in Tributver⸗ ſklavung gegenüber dem Ausland, immer zerriſſe⸗ ner klaffte unſer Volk in Parteien und Geldgruppen auseinander. Marxiſtiſche Wühlarbeit machte den deutſchen Arbeiter ehrlos und zerſtörte deutſche Le⸗ benskraft bis in ihre Wurzeln. Erſt der einzigarti⸗ gen Leiſtung Adolf Hitlers und ſeiner unver⸗ gleichlichen Bewegung gelang es das deutſche Volk vor dem Abgrund zu retten. Dieſe gewaltige Tat wird einſt mit ehernen Lettern in der Geſchichte unſeres Volkes geſchrieben ſtehen. Die Kraft des Führers hat uns im Nationalſozialiſtiſchen Staat zur Einheit der Deutſchen und zur inneren Freiheit unſeres Volkstums emporgeriſſen. Mit der Forde⸗ rung der Gleichberechtigung für das Deutſchtum hat der Kanzler auch das Vermächtnis der Braven, die am Skagerrak⸗Tage ihr Leben zum Opfer gegeben haben, beherrſcht vom Friedenswillen, in den Opfern beſiegelten Friedensforderung deutſcher Lebenskraft auf der ſalzigen Nordſeeflut und natio⸗ nalſozialiſtiſcher Staatsführung, die in friedlichem Auskommen mit allen Völkern den Anſpruch auf Gleichberechtigung und Gleichbehandlung in der Welt erhebt. In dieſem Geiſte ſtellt auch der vor kurzem ins Leben gerufene Reichsbund deutſcher See⸗ geltung ein Inſtrument dar, durch das die in ihm mit dem Salzwaſſer in Berührung ſtehenden lebendigen Kräfte der großen Friedenspolitik des Führers eingeorduet werden ſollen. So geben wir uns am Skagerrak⸗Tage in treker Gefolgſchaft zu Adolf Hitler und in unauslöſchlicher⸗ Dankbarkeit gegen die gewaltige Tat der Flotte Scheers, geſtützt auf die ungebrochene, durch den nationalſozialiſtiſchen Geiſt verjüngte Schaffenskraft unſeres Volkes dem Einſatz hin für die Gleichberech⸗ berechtigung der Deutſchen zwiſchen den großen Völ⸗ kern und auf dem weiten Meer, für den Friedens⸗ willen, der endlich die Spannungen löſen muß, die über der Welt liegen. * iel, 31. Mai. Am geſtrigen Vorabend des 18. Jahrestages der Seeſchlacht beim Skagerrak fand in der Reichsmarineſtadt Kiel ein großer Zapfen⸗ ſtreich ſtatt, der von der erſten Marineartillereiabter⸗ lung auf dem mit Fahnen reichgeſchmückten Adolf⸗ Hitler⸗Platz ausgeführt wurde. An der Feierſtunde beteiligte ſich eine große An⸗ zahl ehemaliger Kameraden der Großkampfſchiffe orittes Geſchwader), die aus allen Teilen des Rei⸗ ches gekommen waren. Familientragödie— Vier Tote — Freiburg i. Br., 30. Mai. Der 48jährige Gemeindevorſteher und Leiter der Poſthilfsſtelle in dem hohenzollernſchen Ort Habsthal erſchoß in der vergangenen Nacht ſeine Frau, ſeine Schweſter und ſeine 13jährige Tochter. Daun richtete er die Waffe gegen ſich ſelbſt. Man nimmt an, daß er die Tat in geiſtiger Umnach⸗ tung begangen hat. tſchriftleiter: Haus Alfred Meißner Stellvertreter Kurt Ehmer Hernkaen für Politik Hans Alfred Meißner- Handelsteil:— Ehmer„Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart- Lokalen Teil: Richarb er-Sport: Willy Müller⸗ Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den ührigen Teil: i. B. Rich. Schönſelder⸗ Anzeigen und geſchäft⸗ liche—9 Jacob in Mannheim ⸗Herausgeber. Drucker und leger: Druckerei Haas, Neue Mannheimer Zeitung, R 1,—6 Schriftleitung in Berlin; Eckart eterich, W 35, Viktori 42 Durchſchnittsauflage ril 21 750 0 chſ im 1 2¹ Für unperlangte Beiträge keine Gewähr ⸗ Rbſendung nur bei Rückporto lebenskräftigen deutſchen Volke, weil die reiner Klarheit vor die Welt geſtellt. So ſpannt ſich der große Bogen zwiſchen der unerhörten, mit bluten⸗ ο 2 43 —————— „8 4 F5C Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 242 ————— Waanhein, den 31. Mai. Fronleichnam Der Fronleichnamstag zählt unſtreitig zu den hehrſten und ſinnvollſten Feſten des geſamten katho⸗ liſchen Kirchenjahres. Wenn Weihnachten an die Menſchwerdung Gottes, Oſtern an die wunderbare Auferſtehung, Pfingſten an die Ausgießung des Hei⸗ ligen Geiſtes erinnern, ſo gedenken wir am Fron⸗ leichnamsfeſte des ſüßeſten Geheimniſſes unſerer Religion, an die Einſetzung des Allerheiligſten Altar⸗ ſakramentes. Der Heiland liebte die Seinen. Da er nun aus der Welt als Menſch ſcheiden mußte, tat er eine geheimnisvolle Stiftung, auf die er ſchon wiederholt hingewieſen hatte. Wohl verſtanden ihn ſeine Fünger nicht, wie ſie oft als Angehörige von niederen Stän⸗ den ihn nicht ſaſſen konnten. Doch glaubten ſie an ſein Verſprechen. Er hat es eingelöſt, da er mit ihnen nach der Fußwaſchung zum letzten Male im Saale zu Jeruſalem zuſammenſaß. Hier verwan⸗ delte er kraft ſeiner Allmacht Brot und Wein in ſein heiliges Fleiſch und Blut und ſprach für alle Zeiten die verpflichtenden Worte:„Tut dies zu meinem Andenken!“ Was er getan, das wird zu allen Zeiten von den Prieſtern des Neuen Teſta⸗ ments vollzogen. Den Heiland machte es traurig, daß er von ſeinen Jüngern und all denen, die an ihn glauben, Abſchied nehmen mußte. Doch mußte es ſein, um das Werk ſeiner irdiſchen Sendung zu vervollſtändigen. Um immer unter ihnen zu ſein, hat er dieſes heilige Sakrament eingeſetzt. Er will ſich für ſie allezeit und immerdar opfern, nachdem ſie die Wandlung vorgenommen, um ihnen dann in der Kommunion ſich ihnen als Speiſe darzureichen. Die Dreiteilung der heiligen Meſſe geht auf ſeinen Willen und ſeine unermeßliche Weisheit zurück. Zuerſt feierte man dieſe Erinnerung am 24. März. Späber nahm man den Gründonnerstag, den Ein⸗ ſetzungstag des ſüßeſten aller Geheimniſſe. Eine Feier paßt jedoch nicht in die Tragik der Karwoche, wo wir faſten müſſen, wo wir uns der Betrachtung ſeines Leidens und Sterbens hingeben ſollen. Daher verlegte man dieſe Feier auf den Donnerstag nach dem Dreifaltigkeitsſonntag. An ihm braucht man ſich keine Einſchränkung aufzuerlegen. Eine ſinnvolle Feier kann gehalten werden. Erlaubte Freude ſoll und muß und kann zu ihrem vollen Rechte kommen. Die Natur ſteht in voller Blüte. Sie hat ſich ge⸗ ſchmückt. Dadurch iſt die Szenerie geſchaffen, um dem ganzen Feſte den rechten Hintergrund zu ver⸗ leihen. Das Jahr geht ſeinem Höhepunkt entgegen. Es bietet Blätter und Blüten in Fülle Birken ſäu⸗ men die Straßen, durch die die Prozeſſion zieht. Mäd⸗ chen, in unſchuldvolles Weiß gekleidet, ſtreuen Blu⸗ men auf die Wege. Ernſt auf den Geſichtern der Männer, die an ihr teilnehmen. Andacht liegt in den Mienen der vielen Frauen, die heute nicht fehlen wol⸗ len. Geſang aus friſchen Kehlen brauſt in die Räume der Natur und verebbt in der Ferne. Klänge der Muſikkapelle unterſtreichen die hübſchen Melodien, die für alle Zeiten geſchaffen ſind. Unterm Himmel wird das Allerheiligſte getragen. Männer mit brennenden Kerzen begleiten es. So werden die vier Stationen erreicht, wo die vier verſchiedenen Evangelien geleſen werden. Die Kirche, die ſtolz auf ihre Liturgie ſein kann, tritt an dieſem Tage aus dem Innern ihrer Gottes⸗ häuſer heraus. In feierlicher Prozeſſion verehrt ſie dieſes heilige Vermächtnis. Der ganzen Welt will ſie dieſe Tatſache vor Augen führen. In innerer Er⸗ griffenheit ſtehen viele Menſchen an den Seiten der Straßen, durch die dieſe gewaltige katholiſche Kund⸗ gebung zieht. Man muß die tiefe Ergriffenheit in ihren Seelen bewundern, die Sammlung, das Intereſſe, mit dem ſie das augenfällige Verehren verfolgen. Aus manchem Saulus iſt ſchon ein Paulus gewor⸗ den. Oft war gerade dieſes gläubige Bekennen Anlaß, ſich mit den Geheimniſſen der katholiſchen Religion etwas näher zu befaſſen. Der ſchöne, ſinn⸗ volle Brauch, dieſes Feſt zu feiern, iſt auf die fromme Juliana von Lüttich zurückzuführen. Auf ihre Veranlaſſung wurde von 1246 an das Feſt in dem Bistum Lüttich begangen. Papſt Urban IV. ordnete die Feier 1264 für die ganze katholiſche Ehriſtenheit an. Ueberall, wo katholiſche Herzen ſchlagen, begeht man es in gegtemender Weiſe. Ueber⸗ all wird mannhaft der Glaube äußerlich bekannt. „Das Geheimnis ſei geprieſen. Dr. K. W. Wechſel im Berkehrsverein Bon der Städt. Preſſeſtelle wird uns geſchrieben: „Ab 1. Juni d. J. tritt Pg. Johann Böttcher als Verkehrsdirektor in den Verkehrsverein ein. Pg. Böttcher iſt den alten Parteigenoſſen be⸗ kannt aus ſeiner Tätigkeit als Gauredner in den Kampfiahren und den Mannheimern als Gruppen⸗ führer des Arbeitsdienſtes. Gleichzeitig ſcheidet Herr Direktor Hieronymi aus dem Verkehrsverein 5 Zu dieſer Mitteilung iſt ergänzend zu bemerken: Der neue Direktor des Verkehrsvereins, ein 50⸗ jähriger übernahm im April 1933 den Arbeitsdienſt in Mannheim und wurde Ende Juni 1933 auf die Reichsführerſchule Spandau berufen, um im Auguſt in die Gruppenführung nach Karlsruhe verſetzt zu werden. Schon im Oktober kehrte er nach Mann⸗ heim zurück, um wiederum den Freiwilligen Ar⸗ beitsdienſt zu leiten. Da Pg. Börtcher auch her⸗ vorragende organiſatoriſche Eigenſchaften beſitzt, be⸗ rechtigt der Wechſel in der Leitung des Verkehrs vereins zu den beſten Hoffnungen. e Seinen 60. Geburtstag feiert heute Herr Auguſt Rove, Mitinhaber und techniſcher Leiter der Firma Bernhard Roos.⸗G., Schuh⸗ und Gamaſchenfabrik Speyer. Herr Roos, ein langjähriger Bezieher unſe⸗ res Blattes, beſitzt in Mannheim einen großen Freundeskreis. Unter ſeiner Führung hat die Firma B. Roos.⸗G. in der Anferkiguna von Rahnen⸗ ſch und orthopädiſchem Schuhwerk Vorbildliches geleiſtet und nimmt eine führende Stellung hierin ſowie in der Herſtellung von Leder⸗ und Tuch⸗ gamaſchen ein. Dem Jubilar wird weiterhin erfolg⸗ Axeiche Betätigung bei beſter Geſundheit gewünſcht. Eigener Bericht der„Neuen Mannheimer Zeitung“ Fahnen wehen in reicher Fülle an Fenſtern und auf Giebeln im benachbarten Heidelberg, das im Sonnenglanz des klaren lichtüberfluteten Maien⸗ tages ſeine ganze Schönheit offenbart. Feſtes⸗ freude liegt über Straßen und Plätzen und die lan⸗ gen Kolonnen der Jugend, die durch die Straßen marſchieren und in den Wäldern jenſeits des Nek⸗ kars verſchwinden, laſſen großes Geſchehen ahnen. Weit im ganzen Lande weiß man es: der Grund⸗ ſtein zur Thingſtätte auf dem Heiligen⸗ berg wirdgelegt! * Zu früher Mittagsſtunde hat ſich im Rathaus zu Heidelberg die Preſſe verſammelt, um von den Männern, deren Wort etwas gilt, zu erfahren, was die Reichsfeſtſpiele ſein ſollen und ſein werden, um mit den Grund⸗ zügen vertraut gemacht zu werden, die in den näch⸗ ſten Wochen Richtſchnur ſein ſollen. Der Leiter der Landesſtelle Baden des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda, Moraller, weiſt bei der Begrüßung darauf hin, daß die Reichs⸗ feſtſpiele keine Angelegenheit des Landes Baden, ſondern des ganzen Reiches ſind. Intendant Ehr⸗ lich ſpricht Allgemeines über das Programm der Reichsfeſtſpiele und auch Karl Wilhelm Gerſt, der Beauftragte des Präſidenten der Reichsfeſtſpiel⸗ kammer, weiß von allgemeinen Geſichtspunkten zu berichten. Dazwiſchen ergreift Dr. Niedecken⸗ Gebhardt, der Regiſſeur der Reichsfeſtſpiele, das Wort, um darzulegen, was man ſpielen wird, daß mit Euringers„Deutſche Paſſion“ die Thingſtätte ihre Weihe erhält. Ein neuer Aufführungsſtil wird angewandt, der das Spiel zu einer kultiſchen Feier, zu einer völkiſchen Lithurgie werden läßt. Der An⸗ marſch zum Spiel erfolgt von einer Bannmeile aus, ſoll einer Pilgerſchaft gleichkommen und Einſtim⸗ mung der Menſchen erzielen. Nach Einbruch der Dunkelheit werden die Sprecher unter Muſik ein⸗ ziehen und unverändert auf ihren Plätzen ſtehen bleiben. Den Chören wie auch der Muſik wird eine beſondere Rolle in dem Spiel zufallen. Nach dieſer Beſprechung verſammeln ſich die Amtswalter der Organiſation„Kraft durch Freude“. Ihnen ſagt man das gleiche und man macht ſie auch mit ihren Pflichten und Auf⸗ gaben vertraut, die ihnen für die große Sache auf⸗ erlegt werden. * Aus allen Richtungen ſind inzwiſchen Kraftwagen angekommen. Die roten und gelben Zettel mit dem großen„Th“ im Kreis auf den Winöſchutz⸗ ſcheiben ſichern ihnen freie Fahrt auf allen Straßen bis hinauf zum Heiligenberg. Polizeipoſt und SA⸗ Männer weiſen den Weg zur Höhe. Auf den Wald⸗ wegen hat eine Wallfahrt zum Heiligenberg Staatsakt teilzunehmen, bei dem die Grund⸗ ſteinlegung zur Norobadiſchen Thingſtätte er⸗ folgt. Beim Ausſichtsturm auf dem Heiligenberg parkt eine unüberſehbare Kraftwagenſchlange, auf allen Wegen ſtrömt das Volk herbei, vorüber an den aufgeſtellten Kolonnen der Männer vom Ar⸗ beitsdienſt, die mit ihrer Muſik beim Reſtaurant Die Sicherungsverwahrung iſt eine guſätzliche Maßnahme, die ſeit dem 1. Januar dieſes Jahres über Gewohnheitsverbrecher nachträglich verhängt wird, vor die die Allgemeinheit auf längere Zeit hinaus geſchützt werden ſoll. Für die Anwendung des Geſetzes ſind beſtimmte Vorausſetzungen vor⸗ geſchrieben, die das Vorſtrafenregiſter erfüllen muß. Der Hermann Lerch im Falſchmünzerprozeß vergan⸗ gene Woche kam gerade noch einmal um die Siche⸗ rungsverwahrung herum, weil zwiſchen der Rechts⸗ kraft der letzten Strafe und dem Begehen einer neuen Tat über fünf Jahre verfloſſen waren. Bei den Maunheimer Gerichten dürften in den vergangenen fünf Monaten etwa 25 bis 90 Sicherungsverwahrungen über Gewohn⸗ heitsverbrecher verhängt worden ſein, wobei zu beachten iſt, daß es ſich um nachträgliche Verhängungen handelt, alſo für Straftaten, die vor dem 1. Januar 1934 begangen worden ſind. Es waren in der Hauptſache Diebe, Betrüger und Sitt⸗ lichkeitsverbrecher, eine Galerie wenig ſchöner Zeit⸗ genoſſen, die reif für Sicherungsverwahrung ſind. Die abſchreckende Wirkung dieſes Gewahrſams liegt auf der Hand. Es war eine große Befriedigung, aus den Kreiſen der Mannheimer Polizei und der Gerichte zu hören, daß die Sicherungsverwahrung auch auf die Mannheimer Gewohnheitsverbrecher lähmend gewirkt und ſie ſämtlicher Hoffnungen, ge⸗ legentlich mit einem blauen Auge davonzukommen, beraubt hat. Wir wollen auch nicht übertreiben: wir ſind nach uuſerer mutmaßlichen Anſicht und nach digen Polizeibehörden wirklich keine Stadt mit Unterwelt“. Wir haben keinerlei Ehrgeig, es den Großſtäbten gleichzutun und gefallen uns ganz gern darin, Provia, eu ſein, Renn, ſchon mal ein geoßes ina gedreht wird, dann ſind die Herren Verbrecher ge⸗ wöhnlich aus Berlin. Trotzdem gibt es natürlich eine Reihe von Ge⸗ wohnheitsverbrechern kleineren Formats, die in daß man von organiſierten Verbrecherkreiſen oder Ringvereinen ſprechen kann. Mannheim war eine Zeitlang ein gern betretenes Pflaſter für Zuhälter, denen wir in den letzten Monaten häufig bei den Gerichten im angeklagten Zuſtand begegneten. Ihnen drohen die verſchärften Strafbeſtimmungen eingeſetzt, denn das Verlangen iſt groß, an dem Mannheim und Umgebung beheimatet ſind, ohne „Dem Deulſchen der Ewigkeit ſei dieſe Thingſtätte geweiht! Grundſteinlegung der Thingſtätte auf dem Heiligenberg Schieß unterhalb der Thingſtätte den halter erwarten. Auf dem hohen Baum in der Lich⸗ tung iſt ein Fahnenmaſt errichtet, an dem gemein⸗ ſam die beiden Fahnen des Reiches flattern und weithinein in die Ebene von dem feſtlichen Ge⸗ ſchehen künden. In die Ebene hinein, die ausgebrei⸗ tet vor den Augen liegt, aus der das Silberband des Neckars heraufſchimmert. a* Weiter oben auf dem Thingplatz eine feſtlich ge⸗ ſtimmte Menge. Bis hoch hinauf in den Wald ſtehen die Jungen und die Alten Kopf an Kopf und harren der kommenden Dinge. Wehende Fahnen überall, doch auf höchſtem Maſt die Fahne des Ar⸗ beitsdienſtes. Auf dem Platz der Grundſteinlegung ſind neben den Ehrengäſten aus allen Gauen des Landes die Ehrenſtürme der verſchiedenen Forma⸗ tionen und die Abordnungen der Organiſationen angetreten. Kameramänner arbeiten fieberhaft, knip⸗ ſen in weiter Runde und halten auch die Urkunde im Bilde feſt, die dem Grundſtein mit einverleibt wird, In der Mitte des Platzes leuchtet auf einem Sockel das Modell der Thingſtätte Der Wind weht einzelne Muſikklänge vom Gaſt⸗ haus herauf: Reichsſtatthalter Wagnner iſt angekommen und wird in dieſem Augenblick durch den Arbeitsführer, den Oberbürgermeiſter der Stadt Heidelberg, dem ſtellvertretenden Kreisleiter will⸗ kommen geheißen. Die Spannung ſteigt und genau wie vorgeſehen betritt dann um 6 Uhr der Reichs⸗ ſtatthalter mit ſeinem Gefolge den Thingplatz, be⸗ grüßt von ſchmetternden Fanfaren. * Als erſter ergreift Oberbürgermeiſter Dr. Neinhaus das Wort: mit weithin ſichtbaren Werken verleibe das Volk ſei Sein dem Sinn großer deutſcher Zeiten ein. Mit dem Ehrenfriedhof verewige man die im großen Krieg gefallenen Söhne, mit der Thingſtätte be⸗ ſchwöre man den Geiſt alter heldiſch⸗germaniſcher Vorzeit herauf. Ehrenfriedhof und Thingſtätte ſeien in Heidelberg beide auf freier Bergeshöhe gelegen, in Gottesnähe zum volkhaften Erleben hingeſtellt. Mit vollem Bewußtſein präge die Stadt ihrem ſchick⸗ ſalsvollen Geſicht neue heldiſche Züge ein. Wo das Heldiſche ſpricht, verſtumme das nur Nützliche. Die Borliebe einzelner für die Stille der Berge habe zu⸗ rücktreten u. ſich dem Empfinden unterordnen müſſen“ dem dieſes Werk gewidmet ſein ſoll. Wie der Berg zu uns zu reden beginne, ſo werde auch die Ebene lebendig: Speyer und Worms und weiterhin die ſtammesver⸗ wandte, engverbundene Saar. Aus dem roten Sand⸗ ſtein des Berges werde eine Stätte geſchaffen, in der kämpferiſch nationalpolitiſche Erziehungsarbeit dich⸗ teſter Gegenwart geleiſtet würde. Dank und Gruß des Schirmherrn der Reichsfeſt⸗ ſpiele Heidelberg 1934, des Präſidenten der Reichs⸗ theaterkammer, Miniſterialdirektor Neubinger, über⸗ bringt K. W. Gerſt: Es ſei ein Glück, jung zu ſein, um das neue Kulturelle mit aufbauen zu können. Hier entſtehe eine Thingſtätte des einigen Volkes als ſein Hort, als ſeine Ehre, ſeine Freiheit, ſeine Verbundenheit mit Blut und Boden in dem unaus⸗ Sicherungsverwahrung Ein wirkſames Abſchreckungsmittel für Gewohnheitsverbrecher und die Sicherungsverwahrung, wenn ſie nach dem 1. Januar 1034 auf friſcher Tat ertappt werden. In dieſen Kreiſen iſt die abſchreckende Wirkung der Sicherungsverwahrung wenn auch natürlich nicht unmittelbar nachweisbar, aber doch gefühlsmäßig am ſtärkſten feſtzuſtellen. Die Mannheimer Polizei und die Gerichte haben ſchon ein Gefühl dafür, wenn die Aktivität in gewiſſen Verbrecherkreiſen anfängt, einer Paſſivität und Unſicherheit Platz ou machen. Es iſt nicht nur verſchärſtes Aufpaſſen, ge⸗ ſteigerte Liſt und Schlauheit, um nicht erwiſcht on werden, es iſt einfach die Furcht vor dem———— den die Sicherungsverwahrung pro⸗ chen werden kann. Sie kann nämlich grundſätzlich auf Lebenszeit verhängt werden. Da überlegt es ſich mancher wer⸗ dende Zuhälter, Dieb oder Einbrecher, ob hier der Einſatz ſich lohnt. Der Gewohnheitsverbrecher kennt ſchon die Vor⸗ ausſetzungen für eine Sicherungsverwahrung. Er ſtudiert neben der Polizei und der Juſtiz vielleicht am eingehendſten jede neue Verordnung, die eine Verſchärfung der beſtehenden Strafbeſtimmungen bringt und er weiß, daß jetzt auch der Verſuch einer verbrecheriſchen Tat härter be⸗ ſtraft wird als früher, und alle mildernden Umſtände wegfallen. Wir ſind in letzter Zeit in Mannheim verſchont geblieben von größeren Ein⸗ brüchen und ſonſtigen Kapitalverbrechen. Es hat ſich in den Kreiſen der Gewohnheits⸗ ——— umgeſprochen, daß der rungsver⸗ wahrung nicht zu ſpaßen iſt. Nicht umſonſt wohnen die„Abordnungen“, die Freunde mancher Angeklagten, ben Prozeſſen ſehr aufmerkſam bel. Es iſt ſchmerslich, nicht zu wiſſen, wie lange man nachträglich in Sicherungsverwah⸗ rung verbringen muß. Man kann da ſo ſchlecht dis⸗ ponieren. Die Entmannung wurde bei den Mann⸗ heimer Gerichten bisher nur vereinzelt ausgeſpro⸗ chen. Rechtskräftig geworden iſt ſie wohl nur in einem Falle. Es gibt einſichtige Strafgefangene, die ſich freiwillig einer Steriliſation zur Berfügung ſtel⸗ len. Für die Allgemeinheit iſt es jedenfalls beſſer, wenn unter den Strafgeſangenen die Sicherungsver⸗ wahrung zum Geſprächsthema wird, als daß unter der Stadtbevölkerung das Thema eines Kapitalver⸗ brechens die Runde macht. J. W. Reichsſtatt⸗ es grüßen herauf die Kaiſerdome von löſchlichen Treuegelöbnis zu unſerem Führer Adotz Hitler. * Landesſtellenleiter Moraller nimmt die Urkunde für den Grundſtein:„So hört den Inhalt der Urkunde“. Weithin, durch Lautſpre⸗ cher verbreitet, hallen die Worte, die hier mit dem Dokument dem Grundſtein einverleibt werden. Die ſtolze Fahne des Arbeitsdienſtes, eine Armbinde der⸗ nationalſozialiſtiſchen Bewegung und die Abzeichen ſömtlicher Organiſationen ſind die Beigaben der Hülſe, die verſenkt und vermauert wird. Die Stein⸗ platte ſchließt die Oeffnung ab, Reichsſtatthalter Wagner ergreift den Hammer:„An dieſer Stätte hole ſich unſer Volk Rat, Kraft und Glauben für ſei⸗ nen gemeinſchaftlichen Kampf ums Daſein“. Nach dem Reichsſtatthalter ſpricht Oberbürger⸗ meiſter Dr. Neinhaus die Weiheworte, dann Landesführer Moraller und ſchließlich der Vertreter des Reichsarbeitsführers. Weihevoll ertönt von allen Seiten her im Wechſel⸗ geſpräch der Sprechchor des Arbeits⸗ dienſtes, beſchloſſen von dem Arbeitsdienſtlied. Als Stille wieder eintritt, ſpricht Reichsſtatthalter Waguer: Wir ſind heute in eine ſchwere Zeit hineingeſtellt. Zwei deutſche Staaten ſind unter der Laſt dieſer Zeit zuſammengebrochen und einen dritten Staat ſehen wir heute entſtehen. Was in dem einen Jahr, in dem der neue Staat im Entſtehen begriffen iſt, für unſer Volk geleiſtet werden konnte, wäre niemals durch die Träger der alten Staaten möglich ge⸗ weſen. Die Kräfte ſind zu ſchwach und zu ſchlecht geweſen, um die großen Aufgaben löſen zu können, die für unſer Volk gelöſt werden müſſen, wenn es beſtehen ſoll. Wir ſind entſchloſſen, dieſe Kräfte nicht noch einmal Einfluß auf die deutſche Schickſals⸗ geſtaltung gewinnen zu laſſen. Was geleiſtet worden iſt, wäre aber nie möglich geweſen ohne die neuen aufſteigenden Kräfte des Nationalſozialismus. Mit dem Willen ſind Kräfte ausgelöſt worden, die das Edelſte und Erhabenſte ſchaffen können. Mit dem Willen und mit dem Glauben ſind jene Lebens⸗ kräfte unſeres Volkes lebendig gewor⸗ den, die wir als deutſchen Idealismus ken⸗ nen. Dieſem Idealismus blieb es vorbehalten, die Sünden und die Vergehen ganzer Jahrhunderte wieder gutzumachen. Mit dem neuen Idealismus iſt auch ein neuer Menſch geboren worden, ein Menſch, der mit den Trägern der Vergangenheit ge⸗ brochen hat. Thingplätze werden errichtet, daß das deutſche Volk durch den neuen nationalſozialiſtiſchen Menſchen zu neuer Gemeinſchaft aufſteigen kann. Politik und Kunſt werden in engſtem Zuſammen⸗ wirken den neuen Menſchen und das neue Volk geſtalten. Es gilt die Kräfte neu zu geſtalten, die durch den Nationalſozialismus lebendig geworden ſind. Wir glauben, daß aus der gemeinſamen Ar⸗ beit der Politik und der Kunſt jenes Deutſchland entſtehen wird, das ſich über alle Schwächen und Fehler der Vergangenheit hinaus erhebt zu neuer Lebenskraft, zu neuer Größe. Wir glauben, daß das Deutſchland der Einigkeit entſteht. Dem Deutſchland der Ewigkeit ſei dieſe Thingſtätte geweiht! * Das Schlußwort ſpricht der ſtellvertretende Kreisleiter Seiler, der an die Worte anknüpft „Niemals wird das Reich zerſtöret, wenn es einig iſt und treu“ und der ſagt, daß die Thingſtätte mit daan dienen ſoll, die Weltanſchauung des Nationalſozia⸗ lismus in alle deutſchen Herzen einzubrennen. Wir würden unſere Blicke zu dem Manne lenken, der uns den Glauben gegeben hat. Niemals wird ein Thing auseinandergehen, ohne daß man des Führers ge⸗ denkt. Das erſte„Sieg Heill“ auf den Führer brauſt viel“ tauſendfältig über die Thingſtätte und bricht ſich acr den Berghängen. Das Deutſchlandlied und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied braufen auf als Gelöbnis und Beſchluß der Weiheſtunde. Der Grundſtein iſt ge⸗ legt.. die Arbeit kann beginnen.. Fanget an! —— Der Weg zur Arbeitsdienſtyſlicht Auf der Arbeitstagung der Unterrichtsleiter aller 80 deutſchen Arbeitsgaue und der Leiter der 18 Be⸗ zirksſchulen des deutſchen Arbeitsdienſtes in Pots⸗. dam ſprach Reichsarbeitsführer Staatsſekretän Hierl über die Ziele und Aufgaben des Arbeits⸗ dienſtes, die ſeit vier Jahren unverändert die glei⸗ chen geblieben ſeien. Wir ſtimmen dem Reichs⸗ arbeitsführer darin zu, daß bei der eventuellen Ein⸗ führüng der Arbeitsdienſtpflicht der Boden bereits für ſeine Durchführung geebnet ſein muß. Die bis⸗ herigen Maßnahmen des Arbeitsdienſtes, wie bei⸗ ſpielsweiſe die Schaffung eines Arbeitspaſſes, ſind ſchon als Uebergangsſtadium zur Arbeitsdienſt⸗ pflicht zu bezeichnen. Gilt doch dieſes Papier in viel umfaſſenderer Weiſe als jeder andere Befähigungs⸗ nachweis als ein Zeugnis moraliſcher und charakter⸗ licher Würdigung der betrefſenden Perſönlichkeit, dis ſelbſtlos durch den praktiſchen Sozialismus Dienſt an der Nation getan hat. Die neue Wertung der Ar⸗ beit, die als ein Adel der Menſchen gilt, erzeugt eine ſeeliſche Strukturwandlung, die die Vorausſetzung für eine nationalſozialiſtiſche Volks⸗ und Wirtſchafts⸗ gemeinſchaft iſt.„Daß es eine Selbſtverſtändlichkeit iſt, auch bäuerliche Bevölkerungskreiſe durch die Schule des Arbeitsdienſtes zu ſchicken, bedarf keiner Debatte, da der nationalſozialiſtiſche Staat den Gegen⸗ ſatz owiſchen der Stadt⸗ und Landbevölkerung nur dann überwinden kann, wenn die innere Abhängig⸗ keit und Verbundenheit dieſer beiden Volksteile—. nur theoretiſch propagiert, ſondern praktiſch erlebt wird. Der Weg zur Arbeitsdienſtpflicht iſt keine künſtliche Konſtruktion, ſondern der Ablauf einer organiſchen Entwicklung zur Volksgemeinſchaft, wie —— Nationalſozialismus fordert und verwirklichen eeeeeeeeeeneee e Eine Bratpfanne mit Fett geriet geſtern in U, 15 in einem Backofen durch Ueberhitzen 7a Brand. Beim Eintreffen des Löſchzuges der Beruf. feuerwehr war die Gefahr bereits beſeitigt. 3 8 1 4 S— —————————————— ————— 3 Srerrerrrrerr * e 9 9 94 4. Seite /Nummer 242 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 31. Mai 1934 Flaggenhiſſung Zum Gedenken an die Skagerrak⸗Schlacht zogen beute früh die Angehörigen des Marineſturme vor der Wache der SA⸗Standarte auf, um den SA⸗ Poſten abzulöſen und durch einen Poſten des Marine“ ſturms zu erſetzen. Unter Vorantritt der SA⸗Stan⸗ dartenkapelle marſchierte man dann mit einer Ehren⸗ abordnung der SA, der SS und mit dem Marine⸗ verein nach dem Waſſerturm, wo Marineſturm⸗ führer Kapitänleutnant Kraus eine kurze An⸗ wprache hielt, in der ausführte, daß man heute die Flagge hiſſe zum Gedenken an die größte Seeſchlacht aller Zeiten, zum Gedenken an die vielen Tauſende von gefallenen Kameraden und zum Gedͤenken, daß Deutſchland ein Recht auf die See und ein Recht auf Kolonialbeſitz hat. Unter den Klängen des Präſen⸗ tiermarſches gingen an den am Eingang zum Fried⸗ richsplatz errichteten beiden Fahnenmaſten die Flag⸗ gen der ehemaligen kaiſerlichen Kriegsmarine hoch. Das Deutſchlandlied und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied bil⸗ deten den Ausklang der Flaggenhiſſung. Mit Muſik ging es dann zurück zur Wache der Standarte, wo die Fahnen des Marineſturms und des Marinever⸗ eins während des Tages aufbewahrt zu werden. Frühlingsfeſt der Beamtenſchaft Bis hinauf zur Galerie war die Nibelungenſaal beſetzt, als am Mittwoch abend mit einem ſchneidi⸗ gen Marſch die SS⸗Standartenkapelle gemeinſam mit dem Fachſchaften⸗Orcheſter unter der Leitung von A. Sonntag das Frühlingsfeſt des Amtes für Beamte im Reichsbund der Deutſchen Beamten eröffnete. Kreisamtslei⸗ ter Mutter konnte in ſeiner Begrüßungsanſprache die Vertreter ſämtlicher Mannheimer Behörden will⸗ kommen heißen und ſeiner Freude über den ſtarken Beſuch Ausdruck verleihen. Er betonte weiter, daß der Abend kein ausgeſprochenes Feſt ſein, ſondern nach dem Willen des Führers Gelegenheit geben ſolle, die Kameradſchaft zu pflegen und die Volks⸗ gemeinſchaft zu fördern. Gerade die Beamtenſchaft ſei in erſter Linie verpflichtet, im Sinne des Führers mit gutem Beiſpiel voranzugehen. Im Laufe des Abends konnte Kreisamtsleiter Mutter dann noch Vertreter der Gauamtsleitung, der Gauleitung und der Kreisleitung willkommen heißen, die es ſich nach der Heidelberger Thingſtätten⸗Grundſteinlegung nicht — nehmen laſſen, zu dem Feſt zu eilen. Zur Ausſchmückung der Bühne hatte man die würkfame Weiß⸗Röſſel⸗Dekoration herangezogen. Und ſo war neben großen Blumenverziehrungen an den Säulen ſchon ein ſtimmungsvoller Rahmen für die mit viel Geſchmack zuſammengeſtellte Vortragsfolge gegeben, deren Leitung man in die Hände von Joſeph Offenbach vom Nationaltheater gelegt hatte, wie man überhaupt gut beraten war, daß man verſchie⸗ dene Künſtler vom Nationaltheater zur Mitwirkung heranzog. Von Rolf Schickle begleitet, ſang Alfred Färbach„Wenn der Frühling in die Berge ſteigt“ von Becker, Der, Frühling zog ein“ von Heines und ſchließlich„Der Lenz“ von Hildach. Herzlicher Bei⸗ fall dankte dem Künſtler für ſeine Darbietungen. Alfred Wohlgemut(Bariton), eebnfalls von Rolf Schicklelbegleitet, erfreute mit dret Schübertlie⸗ dern, die mit großem Geſchmack vorgetragen wurden, während Dore Tramer(Soprauj mit Liedern von Lepncavällo und Hildach von der Ausgeglichenheit ihrer Stimme überzeugte., Der Sängerin war Jula Kaufmann eine gewandte Begleiterin. Die Lacher auf ſeiner Seite hatte Joſeph Offen⸗ ba ch, der mit Mundartdichtungen aus verſchiede⸗ nen deutſchen Gauen aufwartete. Hatte ſchon der Volkstanzkreis Ludwigshafen mit ſeinen Volkstänzen einen ſtarken Beifall erzielen können, ſo erreichte der Beifall faſt Siedegrade, als das Na⸗ FSSGSESS unter Gertrud Steinwegs Leitung den„Frühlingsſtimmen⸗ walzer“ tanzte. Das begeiſterte Publikum gab keine Ruhe, bis die ausgezeichnete Darbietung wieder⸗ holt wurde. Den Beſchluß der Vortragsfolge bildete dann ein Luſtſpiel aus der Biedermeierzeit„Einer muß heiraten“. Joſeph Offenbach und Walter Jooß ſpielten die ehefeindlichen Brüder. Friedel Dann gab eine glänzende energiſche Tante ab und Lilo Dietrich ergänzte das Quartett. Ankunjt der Landsleute aus dem Banat Herzliche Empfangskundgebung auf dem Bahnhofsplatz Ausgezeichnet vorbereitet war der Empfang der Guttenbrunner. Wir Mannheimer dür⸗ ſen uns in dieſem Falle ſelbſt loben, nachdem alles ſo trefflich geklappt hat. Rechtzeitig ſtanden geſtern abend auf dem Bahnhofsplatz, der durch die Polizei abgeſperrt war, die verſchiedenen Vereine und Ver⸗ bände mit ihren Fahnen. Auf dem Bahnſteig 1 hat⸗ ten ſich die Vertreter der Behörden eingefunden, um den Gäſten den erſten Willkommgruß zu entbieten. Man ſah vor allem die Vorſtandſchaft des Odenwald⸗ klubs, Dr. Graff vom VꝰDA, Profeſſor Dr. Leu⸗ pold vom Verein Badiſche Heimat, Landgerichts⸗ direktor Dr. Schörlin als Vertreter der Stadt, Po⸗ lizeihauptmann Seiz, Stadtoberſchulrat Lohrer und den neuen Direktor des Verkehrsvereins, Haupt⸗ mann Böttcher. tung einlief, ſchmetterte die Kapelle Becker einen flot⸗ ten Marſch. Das Heilrufen wollte kein Ende nehmen. Nachdem die 22 Banater den Zug verlaſſen hatten, hieß Verkehrsvereinsdirektor Böttcher die Gäſte in Mannheim mit herzlichen Wor⸗ ten willkommen. Ein Banater dankte für den Willkommensgruß und betonte, daß es nicht möglich ſei, die Gefühle zum Ausdruck zu bringen, die ſie beſeelen. Was ſie ietzt ſchon erlebt hätten, das hätten ſie niemals geahnt. Zum Schluß hob der Sprecher die Stammesverbun⸗ denheit hervor und verſprach, die Deutſchen ebenſo zu empfangen, die das Banat beſuchen. Nachdem man noch den ganz beglückt dreinſchauen⸗ den Frauen, die zum Teil in Tracht gekommen waren, Blumenſträuße in den Arm gedrückt hatte, begann draußen auf dem Bahnhofsplatz die offizielle Begrüßung, die mit dem vaterländiſchen Chor„Lied des Volkes“, geſungen von der Mannheimer Sänger⸗ ſchaft unter Leitung von Kreischormeiſter Adam, eröffnet wurde. Die Anſprache hielt Dr. Graff vom Volksbund für das Deutſchtum im Ausland, der u. a. ausführte: Einen Tag ſtolzer Freude und tiefen, inneren Erlebens begehen wir in dieſer feierlichen Stunde, denn wir haben die große Freude, eine Anzahl deutſcher Volksgenoſſen aus dem Banat hier begrüßen zu dürfen. Ihnen hat es keine Ruhe mehr gelaſſen, den geweihten deutſchen Boden mit eigenen Augen zu ſchauen, auf dem ihre Ahnen einſt Haus und Hof beſaßen, ehe ſie ſich fern im Oſten eine neue Heimat gründeten. Wir wiſſen, welch hartes Los die Ausgewanderten in der erſten Generation zumeiſt traf und wie mit zäher Aus⸗ dauer in deutſcher Art gearbeitet werden mußte. Als dieſen ohne Zuſammenhang mit der Heimat leben den, von fremdem Volkstum umbrandeten deutſchen Volksgenoſſen im Banat in der langen Zeit der Jahre ihr Volkstum verloren zu gehen ſchien, da ſchenkte die Vorſehung den Banater Schwaben, den beſten ihrer Söhne, oͤen 1852 in Guttenbrunn ge⸗ borenen deutſchen Dichter und volkstümlichen Er⸗ zähler deſſen Urabnen aus Sü und Als der Schnellzug mit Verſpä⸗, Mörlenbach ſtammen. Adam Müller⸗Guttenbrunn wußte das einſchlummernde deutſche Bewußtſein in den Herzen ſeiner Banater Schwaben von neuem zu entflammen. Und ſo ſehen wir die Früchte ſeiner Arbeit darin, daß wir heute und morgen eine An⸗ zahl deutſcher Volksgenoſſen aus dem rumäniſchen Banat als liebe Gäſte hier begrüßen dürfen. Dr. Graff forderte dann auf, die Verbundenheit mit unſeren Banater Gäſten durch eine rege Teil⸗ nahme an der Denkmalsweihe am 3. Juni in Fürth zu bekunden, ehe er den Gäſten nochmals einen beſonderen Willkommensgruß zurief und ihnen ſagte, wie ſehr das deutſche Volk den aufrichtigen Wunſch hat, mit allen Völkern in einem ehrenhaften Frieden zu leben. Ein dreifaches Sieg Heil! auf den Führer, das Deutſchland⸗ und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied beendeten die Anſprache, die mit einem auf dem Poſtgebäude angebrachten Großlautſprecher weithin verſtändlich gemacht wurde. Mit dem von der Sängerſchaft vorgetragenen Volkslied von Silcher „Hab oft im Kreiſe der Lieben“ wurde die Kund⸗ gebung beſchloſſen. Unter Vorantritt der SA⸗Standarten⸗Kapelle mit einem Spielmannszug der Hitler⸗Jugend ſetzte ſich dann der Feſtzug in Bewegung, deſſen Spitze die militäriſchen Vereine mit ihren Fahnen bildeten. Ihnen folgte mit der Jungvolk⸗ kapelle die VdA⸗Jugend und die Schuljugend. In acht Kraftwagen, die von der Firma Daimler⸗Benz zur Verfügung geſtellt worden waren, fuhren dann die Gäſte, denen man anmerkte, wie freudig ſie über⸗ raſcht über den herzlichen Empfang waren. Nach den Gäſten marſchierten unter Vorantritt der Kapelle Becker die Sänger mit ihren Fahnen, die landsmannſchaftlichen Vereine, die Sportvereine und ſchließlich die feſtgebenden BVereine Odenwaldklub, BVDA und Badiſche Heimat. In den ſtattlichen Zug eingereiht waren auch noch der Spielmannszug des Militärvereins und die Kapelle Schönig. Die Bevölkerung bereitete den Gäſten an vielen Stellen einen wirklich innigen Empfang. Durch die Bismarckſtraße, am Schloß vorbei, über den Parade⸗ platz und durch die Planken bewegte ſich der Feſtzug, der am Waſſerturm aufgelöſt wurde. Während auf dem Friedrichsplatz ein Standkonzert ausge⸗ führt wurde, ſprühten die Farben der Leuchtfontäne. Der warme Abend veranlaßte die Mannheimer, recht lange auszuhalten, ſo daß es rund um den Friedrichsplatz außergewöhnlich lebhaft zuging. Man merkte etwas von der„lebendigen Stadt“ und freute ſich, daß die Mannheimer aus ihrer Zurückhaltung herausgekommen waren. Im Roſengarten machte man die Gäſte mit ihren Quartiergebern bekannt. Als es mit dem Kraftwagen in die Quartiere ging, bereiteten die VDA⸗Mädels den Banatern immer wieder Ovationen. Einige der Gäſte nahmen unter Führung von Dr. Maenner, der die Banater nach Mannheim geleitet hatte, an dem Frühlingsfeſt der Beamten im Nibelungenfaal teil, ehe ſie ihre Unterkünfte aufſuchten. 1. vor iiec konnte man den Saal aus⸗ räumen und zum Tanz übergehen, zu dem die SS⸗ Standarten⸗Kapelle unter Muſikzugführer Lange aufſpielte. e. In Sicherungsberwahrung Eutſcheidung der Großen Strafkammer Mannheim Das alte Lied von Schuld und Fehle der Eltern an den Kindern. Die aus Krammel in der Tſchecho⸗ ſlowatei ſtammenden Eltern des 1904 geborenen Joſef Piller zogen nach Neckaran, als das Kind 3 Monate alt war. In ſeinem 13. Lebensjahr ſtarb die Mutter. Einen Vater hatte er nur dem Namen nach. Er ſtarb im Jahre 1924. Eine Stiefmutter kam ins Haus. Schon mit dem 14. Jahre wurde er aus dem Hauſe gejagt. Schon als Jugendlicher ſtiehlt er, ſogar bei der Stiefmutter. Vier Geſchwiſter ſind verheivatet in Neckarau und Plankſtadt, ein Bruber iſt, weil Epileptiker, in einer Anſtalt. Wegen der fortwährenden Diebſtähle wird der Tunichtgut des Landes verwieſen. Der Vater hatte nicht das Ein⸗ bürgerungsrecht. Aber der Hunger treibt Piller wieder zurück. Weder Arbeit noch Unterſtützung be⸗ kommt er in ſeinem Geburtsland. Wird abermals fortgeſchickt und kommt wieder hierher. Die Schwe⸗ ſter darf den Bannbrüchigen nicht mehr aufnehmen. So wurde der Hin⸗ und Hergeſtoßene, was er heute iſt: ein unverbeſſerlicher Verbrecher, der de⸗ reits ſieben Vorſtrafen hat. Von Juli v. J. datieren die 13 Diebſtähle und Einbrüche ſchwerer und ſchwer⸗ ſter Natur. Mit einer kleinen Sache, einem Rad⸗ diebſtahle an dem Schiffsreſtaurant an der Silber⸗ pappel begann er. Dann folgen Einbrüche in einem Hauſe der Hertzſtraße, wo ihm Bargeld und Wert⸗ gegenſtände in Höhe von 200 Mark in die Hände fallen, in ͤer Jungbuſchſtraße, der Bunſenſtraße, wo er einem unbemittelten Lagevarbeiter einen Licht⸗ bildapparat, Bargeld im Werte von 120 Mk. entwen⸗ det. Vornehmlich hat er es auf Einfamilien⸗ und Preis 50 Pig. Uberail zu haben! Rleines Kurskuch für Baden, Pfalz und Hessen mit Anschlũssen nach alien Richtungen Wichtige Kraftpostlinien in Baden, Hessen und Pfalz Sommer Ausgabe 1934 Siedlungshäuſer abgeſehen, wenn er ſie an Sonn⸗ tagen verlaſſen weiß. Wahllos iſt er, ob er bei einem Armen oder einem Reichen gewöhnlich mit einem Sperrhaken eindringt. Einem Privatier in der Liebermannſtraße in Ludwigshafen ſtahl er Schmuck⸗ und Wertſtücke aus ſeinem Einfamilienhauſe im Be⸗ trag von 1500 Mark. Als er eine Uhr aus dieſem Diebſtahl in Mannheim abſetzen wollte, faßte man ihn. Bei einem Diebſtahl war es beim Verſuch ge⸗ blieben. Noch 12 Diebſtähle ſind unaufgeklärt. Zwei⸗ fellos wurden auch dieſe von ihm begangen. Drei Perſonen, darunter die Geliebte des Ange⸗ klagten aus Plankſtadt, die Mutter eines Kindes von ihm wurde, als er bereits im Gefängnis ſaß, ſeine Schweſter und ein Bekannter Pillers, ſind der Hehlerei angeklagt. Die Geliebte bekam Schmuck⸗ ſtücke als Geburtstagsgeſchenk. Die Verhandlung ging überaus ſchnell vonſtatten, da der Angeklagte geſtändig war. Bei dem ganzen Vorleben war der Ausgang der Verhandlung vorauszuſehen. Nach Feſtſtellung des objektiven Tatbeſtandes beantragte der Vertreter der Anklage, Staatsanwalt Schrade, die Sicherungsverwahrung nach Verbüßung von 5 Jahren Zuchthaus. Verteidiger Lud⸗ wig ſuchte das Schlimmſte von ſeinem Klienten ab⸗ zuuwenden. Das Gericht entſprach dem Antrage des Staatsanwalts. Die übrigen oͤrei Angeklagten wur⸗ den freigeſprochen, da das Gericht nicht als erachtete, daß ſie von dem Diebſtahle wußten. Radfahren im Luiſenpark verboten Daß das Radfahren im Luiſenpark verboten iſt, ſcheint noch nicht hinreichend bekannt zu ſein, deun zimmer wieder kann man die Beobachtung machen, daß einzelne Radfahrer männlichen oder weiblichen Ge⸗ ſchlechtes die Spazierwege der Anlagen befahren. Für den hier Erholung Suchenden bedeutet dieſes Rad⸗ fahren eine Beläſtigung, da immer der Sandbelag aufgewirbelt wird. Auch für die ſpielenden Kinder, von denen die Anlagen wegen ihrer Sandſpielplätze aufgeſucht werden, ſtellen dieſe Radfahrer, die ſich über das Verbot hinwegſetzen, eine Gefahr dar. Da⸗ her erſcheint es angebracht, auf das Radfahrverbot im Luiſenpark hinzuweiſen. Ausgenommen von dieſem Verbot iſt die am Kutzerteich vorbeiführende Straße. Es mußten geſtern verſchiedene Perſonen, meiſtens jugendliche, verwarnt werden. Eine andere Begebenheit, die erfreulicherer Na⸗ tur iſt, iſt die Tatſache, daß nunmehr auch im Luiſen⸗ park in der Nähe des Planetariums ein Eichhörn⸗ chen aufgetaucht iſt, das zum Ergötzen von Kindern und Erwachſenen von Baum zu Baum und von Aſt zu Aſt hüpft. Da in den letzten Tagen auf den Wie⸗ ſen des Parks eifrig gemäht wurde, ſchwankt ſchwer beladen der Wagen, voll des duftenden Heues, auf den Anlagenwegen heimwärts. 9 Bedda Vesfenberger Dabei— das Geſchäft geht doch glänzend. Buch⸗ ſtäblich vom erſten Tag an ſind Kunden gekommen. Am zweiten Tag waren es ſchon zwölf bei Franz und ſieben bei ihr. Mehr kann man doch nicht ver⸗ langen. Und am letzten Samstag haben ſie ſogar zwei hinter geſchloſſener Tür bedient, mit erhöhtem Preis, weils nach Ladenſchluß war. Na— und wenn man ſich das mal überſchlägt— an jedem Tag zwan⸗ zig Kunden, jeder Kunde ſechzig Pfennig, macht „Au, Fränulein, paſſen ſe doch en bißchen auf, ja Jetzt haben Sie mir ſchon zweimal verbrannt!“ Nell fährt zuſammen und entſchukdigt ſich viel tauſendmal. Wenn nur Franz nichts gehört hat! Franz iſt ſo ſchrecklich ehrgeizig. Lächerlich ehrgeizig geradezu. So, bitte ſchön, gnädige Frau Vielleicht noch ein Haarwaſſer zum Minebmen? Wir haben hier ganz was Neues, Eau de Aber die Dicke iſt Nell fühlt es ganz genau, wie ſie hinter ihr her zur Kaſſe geht. Man muß noch irgendwas tun— „Vielleicht noch einen Blick in den Spiegel, gnä' Frau?“ „Nee, Fräulein. Aber wenn's nicht hält, denn geh ich wieder bei mein' alten Friſeur. Denn mit'n billigen Preis alleine Dann rauſchte ſie davon. Nell ſchließt aufatmend hinter ihr die Tür. „Mittag!“ ruft Franz und ſteckt den Kopf hinter dem Vorhang hervor.„Laß dir's ſchmecken, Nell.“ „Ja, Franz,“ verſtohlen macht ſie eine Kußhand, greift zum Hut und rennt los. Halb eins ſchon. lieber Himmel. Und Mutter hat geſagt, Punkt zwölf. Trotzdem verlangſamt ſie ſehr bald ihren Schritt. Es iſt ja auch Unſinn, zu rennen. Soll Mutter mit ihren Kartoffelklöſen eben gefälligſt warten. Was kann ſie dafür, daß fünf vor zwölf noch eine Kundin kommt? Es geht eben nicht, daß ſie ſo auf die Minute Schluß macht, Mutter muß das begreiſen lernen. Aber das iſt es ja: Mutter hat von ſo was keine Ahnung. Muttter iſt nie ins Geſchäft gegangen, ſie kennt das gar nicht. Und denkt immer noch, das Wichtigſte auf der Welt iſt ihr Kochtopf. Außerdem ſcheint ſie ſich gar nicht bewußt zu ſein, daß Nell jetzt eine verheiratete Frau iſt. Wenn Nell eine nach ihver Meinung zu gute Bluſe ins Geſchäft anzieht, regt ſie ſich noch genau ſo auf wie früher, und wenn Nell nach dem Abendeſſen mit ihrem Mann ins eigene Zimmer will, heißt es ſofort: Du könnteſt deinen alten Eltern ganz gut noch'ne Stunde opfern, Cornelia. Nell darf gar nicht darüber nachdenken, wie unge⸗ mütlich alles iſt. Dann könnte ſie losheulen, wie ſie da geht und ſteht. Was hat ſie denn nnn von ihrer Ehe? Und vom eigenen Geſchäft? Geſenkten Kopfes ſteigt Nell die Treppe hinauf. Abſichtlich langſam. Schritt für Schritt, mit laut klappernden Abſätzen. Und im Grunde wünſcht ſie ſich jetzt ſehnlichſt eine Gelegenheit herbei, mit ihrer Mutter ſo recht von Herzen Krach zu ſchlagen. Aus⸗ zupacken mit ihrem Aerger. Oben iſt die Tür ſchon angelehnt. In der Küche klappert die Mutter mit dem Geſchirr, im Wohn⸗ zimmer dreht Vater am Radio herum. Nell wirft die Tür mit Schwung ins Schloß und marſchiert in die Küche. „Gibts was zu eſſen? Tag Mutter.“ Frau Kühn ſieht ſich klagend um.„Ach Gott, da biſt du ja. Warum kommſte denn ſo ſpät? Ich ſagte doch: gegen zwölfe. Jetzt kleben die Klöße wieder. K mir von Pech'n Kaffee mitgebracht?“ „Nee. „Aber ich hab' es dir doch noch nachgerufen, heute —Na ja und ich habe eben trotzdem vergeſſen. Kommt doch vor, nich?“ Schweigen. Nell greift die Suppenteller auf und wandert ins Wohnzimmer, wo das Radio pfeift. Sie nickt dem Vater zu und ſetzt ſich an den Tiſch. Gleich darxauf kommt Frau Kühn mit der Suppenterrine. Unter den Klängen des Hohenfriedbergermarſches klappern die Löffel. Fränzthen, denkt Nell zärtlich, armer Kerl, jetz hat er ſchon ſolchen Hunger und muß warten, bis ich zurück bin. Und ſtürzt dann halbkalt ſein Eſſen hin⸗ unter „Wer hat denn eigentlich fängt Frau Kühn auf einmal an und ſie ſchreit ein bißchen, weil doch der Hohenfriedberger das ganze Zimmer füllt,„wer hat eigentlich die beiden Kiſſen von eurem Lederſofa weg⸗ genommen?“ „Na, wer ſchon,“ ſagt Nell gereizt,„ich natürlich.“ „Und haſt ſie ins Geſchäft geſchleppt— „Natürlich. Weil ich ſie dort brauche und weil ſie hier den Franz doch nur geſtört haben.“ „Es waren aber nicht eure Kiſſen, ſondern meine, liebe Cornelia.“ „Na— aber ob ich ſie hier kaputt ſitze oder drüben, das iſt doch piepe.“ „Erlaube mal, du kannſt doch nicht einfach meine Kiſſen in eurem Laden „Bitte ſehr, ich habe euch das Zimmer abgemietet und was drin iſt, gehört alſo mir und außerdem: bei der unverſchämten Miete, die Ihr verlangt, könnt ihr mir ganz gut Vater Kühn bält 63 an der Zeit, dazwiſchen zu fahren.„Zum Donnerwetter nochmal, kanns denn nicht einen einzigen Tag ohne Klamauk abgehen? Ich will hier meine Ruhe haben, verſtanden? Was mit euren Kiſſen los iſt, könnt ihr nachher ausmachen. Aber eins will ich dir mal ſagen, liebes Kind: wenn dir unſere Miete zu hoch iſt— bitte ſehr, kannſt ja kündigen. Sind ja genug Wohnungen und Zimmer leer. Fragt ſich nur, ob du irgendwo ſo aut und billig unterkommſt wie hier. Von mir aus—“ Nell ſchiebt mit einem Ruck ihren Teller von ſich. „Gib mirs Eſſen für Franz her,“ ſagt ſie kurz.„Und tu was mehr rein. Ich eß nicht mehr hier. Ich kann gerade ſo gut mit Franz eſſen. Und das mit der Kündigung— iſt in Ordnung. Wenn ihr viel⸗ leicht denkt, ich hab' nur geheiratet, damit Ihr'n ſichren Mieter habt. Sie geht in die Küche und mitht ſich, ihre Tränen herunterzuſchlucken. Mutter Kühn iſt jammernd hin⸗ Und dann kommen aus heiterem Himmel ter ihr her.„Aber, Nell, ſo hab ich's nicht gemeint. Sei doch vernünftig, Nell... Gott, wir müſſen uns doch erſt dran gewöhnen, daß du nun verheiratet biſt. Und du biſt auch gar nicht mehr nett zu uns. Im⸗ mer nur hinter deinem Franz her... Abends guckſt du ſchon von neune ab auf die Uhr, ob du nicht los und rüber in euer Zimmer kannſt.. Denkſte, das ſeh' ich nicht? Und dazu hat man dich groß⸗ gezogen...“ Schluchzend gießt ſie Suppe und Klöße in den Blechtopf. Nell ſteht wartend und beißt ſich auf den Lippen herum. Jetzt nur durchhalten. Jetzt nur nicht auch noch heulen. Sie würgt ein„Wiederſehen“ Sie heult nicht. heraus und geht. Läuft wie gehetzt die Straße ent⸗ Iang und ſtürmt zu Franz in den Laden hinein, daß der nur ſo zuſammenfährt. „Nell, was iſt denn? Du biſt ja... Was haſt du denn?“ Nell hängt ſchon an ſeinem Hals: ſen, Franz. Vater ſagt, wenns uns nicht paßt, ſollen wir ſchieben—“ Jetzt laufen ihr doch die hellen Tränen übers Ge⸗ ſicht. Franz ſteht ratlos. Und ehe er noch wirklich weiß, was geſchehen iſt, wird ihm ſchon recht trübe zu Mute: ſo eine Ehe, das ſieht ſich ſo einfach an. lauter Konflikte. Nachher beruhigt ſich Nell. Sie ſitzt dabei, wie Franz in dem winzigen Hinterzimmer zwiſchen an⸗ gefangenen Perücken, Probeflaſchen von Haarwaſſer, Brennſcheren, Büſten und Raſierklingen auf einem Hocker ſeine Suppe löffelt und erzählt. Und jetzt, da er das Ganze offenſichtlich nicht weiter tragiſch nimmt, kommt es ihr auch ſelber gar nicht mehr ſo tragiſch vor. Sie war ja ſchließlich auch reichlich grob. Und Mutters Kiſſen ſo einfach zu entführen, war ja im Grunde auch nicht richtig. „Ich werde ſie heute abend mal wieder ſchnieke friſieren,“ ſagt Franz tröſtend und wiſcht ſich den Mund ab. Nell gibt ihm einen ſchallenden Kuß zum Ein guter Junge, der Franz. „Aber die Kündigung, Fränzchen?“ (Fortſetzung folgt.) e * ◻ 0 mal nicht, denn die Ware iſt nicht zu reichlich. Ge⸗ Donnerstag, 31. Mai 1934 1934 ein Schmetterlingsjahr Der prächtige Frühling und der ſommerlich ſchöne Maien haben im Schmetterlingsreich die Falterentwicklung beſonders günſtig gefördert. Wan⸗ derer erzählen von dem Falterreichtum des Jahres. Wer zwiſchen Berg und Tal über Heide und Buſch⸗ wald wandernd dem Spiel der lichten Sommervögel folgt, der bemerkt neben farbenprächtigen Groß⸗ Schmetterlingen, Tagpfauenauen, Füchſen, Schwal⸗ benſchwänzen, Segelfaltern und Trauermänteln die herzig blauen Engelchen, die ſchlichten Bräunlinge, die rot oder gelb betupften Widderchen, die grau⸗ Praunen Buchenſpinner und verſchiedenfarbige Netz⸗ falter. Mit dem Einbruch der Dämmerung aber fliegen die dickköpfigen Eulen und farbenprächtigen Schwärmer. Schätze und ſchütze jedermann den Fal⸗ terreichtum unſerer heimatlichen Fluren. Für die lernbegierige Jugend iſt hier ein beſonders reiches Gebiet an Formen⸗ und Farbenſchönheit. NSDAP-Miſieilungen Aus partelamtlichen Sekanntmachungen entnommen PO Lindenhof. Zu der am Samstag, den 2. Junt, ſtatt⸗ findenden Saarkundgebung haben ſämtliche politiſchen Lei⸗ ter um 16 Uhr in der Rennershofſtraße mit der Spitze Lindenhofplatz anzutreten. Parteigenoſſen. Friedrichspark. Sprechſtunden des Propaganda⸗ und Ueberwachungsleiters täglich von 18.15—19 Uhr(Samstags von 16.30—17.30 Uhr) in der Geſchäftsſtelle, D 4, 8. H Baun 171. Freitag, 1. Junt, 19 Uhr, im Stadion, Schulungsabend für Sportler. Baun 171. Die Prüfung des Kurſes Dr. Linke findet nicht am Dienstag, ſondern am Donnerstag, 81. Mai, 20.90 Uhr, ſtatt. Deutſches Jungvolk Stämme Altſtabt, Emben, Hochufer. Donnerstag, B. Mai, 17—19 Uhr, Stadion. Lauf, Spiel und Boxen. Aus jedem Fähnlein haben drei Führer oder ſportbegabte Jungens anzutreten. Sportkleidung. B dM Untergan Mannheim. Heute, Donnerstag, 20 Uhr, Beſpvechung für ſämtliche Brnhenihnenhmmen des Unter⸗ gaues. NSBO Neckarſtadt⸗Oſt. Sämtliche NSBO⸗ und DAcF⸗Mitglie⸗ der der Ortsgruppe Neckarſtadt⸗Oſt tpeten zur Saarkund⸗ gebung am Samstag, 2. Juni, 16.15 Uhr, auf dem Clignetplatz an. Käfertal. Die Mitglieder der Deutſchen Arbeitsfront, Ortsgruppe Käfertal, haben Samstag, 2. Juni, 15 Uhr, zur Kundgebung an der Mannheimer Straße(Vorſtadt) anzutreten. NS⸗Hago, Kreisamtsleitung Mannheim Ortsamtsleitung Oſtſtadt. Wir verweiſen auf unſere ſchriftliche Auffordevung zum Eintritt in die Deutſche Ar⸗ beitsfront. Die noch außenſtehenden Volksgenoſſen von Handel, Handwerk und Gewerbe werden gebeten, ſich als⸗ bald bei den unten aufgeführten Anmeldeſtellen anzumel⸗ den. Es iſt Ehrenpflicht eines jeden Volksgenoſſen, der DAc beizutreten. Anmeldeſtellen: Neuoſtheim: A. Kinna, Lebensmittelhaus, Dürerſtr. 18. Oſtſtadt: Osk. Preſtinari, Blumenhaus, Friedrichsplatz 14; Frank u. Schandin, Inſtallation, Prinz⸗Wilhelm⸗Str. 10; Kaffee Armbruſter, Roſengartenſtr. 1; Albert Sperber, Drogerte, Seckenheimer Straße 29; Karl Körner, Sophienſtr. 14. NS⸗Hago und G5G Friedrichspark. Samstag, 2. Juni, 16.30 Uhr, An⸗ treten ſämtlicher Mitglieder auf dem Zeughausplatz zum gemeinſamen Abmarſch zu der Saarkundgebung. Deutſche Arbeitsfront Berufsgemeinſchaft der weibl. Augeſtellten, Dienſtſchar Hedwig Harms. Freitag, 1. Junt, 20 Uhr, im Heim, N 4, 17:„Gutes Deutſch im kaufmänniſchen Schriftverkehr“. Deutſche Angeſtelltenſchaft, Fachgruppe Einzelhandel. Freitag, den 1. Juni, 20.15 Uhr, im Saale des„Deur⸗ ſchen Hauſes“ Kameradſchaftsabend. Bund reiſender Kaufleute. Samstag, 2. Juni, 2⁰ Uhr, im„Siechenbräu“, N 7, Zuſammenkunft mit NS⸗Lehrerbund Freitag, 1. Juni, 17 Uhr, Tagung der Fachſchaft Volksſchule im„Friedrichspark“!. Thema:„Die Mann⸗ heimer Volksſchule im nationalen Aufbau.“ NS⸗Frauenſchaft Waldhof. Freitag, 1. Juni, 20 Uhr, Heimabend um Handarbeitsſaal der Waldͤhofſchule. Lindenhof. Freitag, 1. Juni, 20.30 Uhr, Schulungs⸗ abend im Reſtaurant„Rheinpark“. Was hören wir? Freitag, 1. Juni Reichsſender Stuttgart .55: Frühkonzert(Schallplatten.)— 10.10: Klavier⸗ muſik.— 10.30: Brahms(Schallplatten).— 10.55: Alt⸗ italien. Geſänge mit Orgelbegleitung.— 12.00: Mittags⸗ Desgleichen alle männlichen Malermeiſter, — 13.20: Copyright by Natonsler Presssdtenst Berün, N 68 ANMERIKAS FEINO MR. 1 UND SEIN ABENTEUERLICHES LEBENTVeN k. Es durfte niemand davon wiſſen, daß heute die Lohngelder Der Bankkaſſierer H. kommt nicht mehr zum Nach⸗ denken. Ein halbes Dutzend Männer ſtürmen plötzlich in die Bank. Revolver in den Händen piſtolen... Panik. „Banditen!“ ſchreit H. auf, tritt mit dem Fuß auf einen Knopf am Boden, der ſofort die Polizei⸗ wache alarmiert. Gleich muß die Polizei kommen. Einer der Banditen ſpringt auf H. zu. „Die Lohngelder raus mein Junge. 70 000 Dol⸗ lar. Ein bißchen ſchnell...!“ H. ſteht in zwei kalte, erbarmungsloſe Augen und in die Mündung einer Maſchinenpiſtole. Und in dieſem Augenblick weiß., daß Liſſy Hegan eine Spionin der Dillinger⸗Bande war. Und dieſer Mann vor ihm iſt Dillinger. Er er⸗ kennt ihn ſofort. Hölle, warum kommt die Polizei nicht, denkt er verzweifelt, während ſeine Hände vor Erregung fliegen. Dillinger grinſt. Er ſcheint.'s Gedanken zu erraten. „Der elektriſche Strom iſt ausgeſchaltet mein Junge. Die Polizei wird dein Klingelſignal nicht hören,“ ſagt Dillinger ſpöttiſch. H. hat wie alle Bankkaſſierer den Revolver unter dem Tiſch liegen. Eine raſende Wut überfällt ihn. Eine Wut auf ſich, auf dieſen Banditen, auf Liſſy, die Verräterin. „Hände weg vom Revolver!“ ſchreit Dillinger. Aber H. iſt nicht feige „Du Schuft!“ ſchreit er und reißt den Revolver hoch. Es iſt die letzte Handlung in ſeinem Leben⸗ Er hat den Finger noch nicht am Drücker, als Dil⸗ lingers Maſchinenpiſtole aufbellt... immer wieder ... immer wieder.. in faſt ſinnloſer Haſt zu töten, ſchießt Dillinger, obgleich der Kaſſierer bereits am Boden liegt. Faſt ein Dutzend Kugeln hat der Bankkaſſier im Leibe als man ihn ſpäter findet. Die sprechenden Zahlen Südlich von Springfield jagt in raſendem Tempo ein Auto über die Landſtraße. Es iſt John Dillingers gepanzertes Auto auf ra⸗ ſender Flucht vor der Polizei. Im Fond des Wagens ſitzen Dillinger, Maſchtmen⸗ gewehr⸗Kelly und Underhill. Neben ihnen ein Berg von Maſchinenpiſtolen. Am Volant des Wagens ſitzt der blonde Jimmi. Ein zum Tode verurteilter Verbrecher. Vor dreißig Tagen aus dem Zuchthaus auf geheimnisvolle Weiſe befreit. Der tollſte Auto⸗ fahrer der Staaten, das iſt bei Polizei und Unter⸗ welt bekannt. Dillinger brauchte Fahrer der Staaten. Mary befreite Jimmi und ſchickte ihn zu Dillinger. Aber eben iſt die Stituation doch teufliſch für die vier Gangſters. Sie haben zwar vor einer halben Stunde das letzte verfolgende Polizeiauto abgehängt; aber ihre Lage iſt doch kataſtrophal; denn ſie haben alle ihre Munition perſchoſſen. Der Lautſprecher im Auto beginnt in dieſem Au⸗ genblick eine lange Zahl von Zahlen herunterzu⸗ leiern. Immer wieder dieſelben Zahlen— 13— 45— 65— 89— 103— 43— 1000— 2— 45— 82— 75— „Meldungen unſerer Zentrale!“ brüllt Dillinger. „Wo iſt das Chiffrebuch.“ den tollſten und kühnſten Mittagskonzert(Schallplatten).— 14.00: Luſt. v. unſ. Hausgenoſſen(Schallplatten).— 14.30: Schul⸗ funk.— 15.30: Geſangspotpourri.— 16.00: Nachmittags⸗ konzert.— 17.30: Die Geburt der Waſſerjungfrau.— 18.00: Hitlerjugendfunk.— 18.5: Arzt und Hitleriugend.— 18.45: Tanzmuſik.— 19.45: Reichsſendung: Was will der deutſche Luftſport?— 20.00: R eichsſe 1* ung: Hochbetrieb auf dem Bühler Erobeermarlt * Bühl, 30. Mai. Zur Zeit iſt Hochbetrieb auf dem Bühler Eröbeermarkt. Kurz vor halb ein Uhr ſtel⸗ len ſich die Erdbeerzüchter auf dem ſchönen Platz des reizenden Amtsſtädtchens Bühl, der hinter der Kirche mit der feindurchbrochenen Pyramide liegt, in Reih und Glied auf und warten auf die Händ⸗ ler. Ein ſchönes Bild bietet der Anmarſch der Bauern, die in ſchier endloſer Reihe die lange Hauptſtraße entlang mit ihren ſauberen Handwägel⸗ chen, die alle gut gefedert ſind, daherkommen. Die ganze Straße iſt rot. Aus den Körben ſtrömt der Duft der köſtlichſten deutſchen Frucht. Jedes dieſer Wägelchen trägt deutlich ſichtbar Namen und Hei⸗ matort des Beſitzers: Kappelwindeck, Rodeck, Alt⸗ ſchweier, Eiſental, Mühlbach, Unzhurſt, nicht zu ver⸗ geſſen Kappel, das eine wunderbare Beere erzeugt. Es kommen auch die Großerzeuger mit vollgeladenen Kraftwagen, auf denen oft bis 105 30 Zentner in den weißen Spankörben liegen. Haben ſich alle ſchön in Reih und Glied auf dem Marktplatz aufgeſtellt, erſcheinen die Käufer, ſchauen erſt kritiſch nach der Ware, merken vor, bis um Punkt halb eins der Markt beginnt. Erſt dann er⸗ fährt man etwas über die Preiſe. Denn das Markt⸗ bild wechſelt in dieſem Jahre von Tag zu Tag. Mit 60 bis 70 Pfennigen Pfundpreis hatte man be⸗ gonnen. Nach Pfingſten wurde der niederſte Preis mit 20 Pfennigen erreicht. Nun hält ſich der Durch⸗ ſchnittspreis für die gute, ausgeſuchte Ware auf 28—34 Pfennig. Ein großes Feilſchen gibt es dies⸗ wiß, es wäre eine Rekordernt e geweſen. Wenn man durch die Kulturen wandert, ſieht man, wie voll die Stauden ſitzen, aber die große Trockenheitl Von der und den Mühen, die durch ſie entſtehen, den Nöten und Aengſten, die ſie dem Bauer bringt, hat der Städter keine ſo rechte Vorſtellung. Wenn der fruchtbare Regen, der übrigens durch eine künſtliche Bewäſſerung gerade in den Erdbeerkulturen nicht zu erſetzen iſt, nicht bald einige Tage herunterrieſelt, iſt die ganze große Ernte im Bühler Tal, auf die die Züchter ſo ſehnſüchtig das Jahr über hoffen, ſehr raſch vorbei. Darum iſt die Ware auch begehrt. Der Handel auf dem Mittagsmarkt, der mit zu⸗ gunſten der Kleinhändler eingerichtet iſt, geht ſchnell von ſtatten. Iſt ein Kauf getätigt, bekommt der Verkäufer einen Zettel in die Hand gedrückt und fährt mit ſeinem Wagen zum Standquartier des Händlers. Von dort werden die Körbe befördert und gehen nach allen deutſchen Großſtädten. Die Händler klagen in dieſem Jahr, daß der Markt ungeklärt ſei. Noch immer drückt die Auslandsware auf die Preiſe. Wir können nicht ausführen. Das Rheinland und beſonders auch München kaufen vom Ausland. Im Rheinland herrſcht die holländiſche Erdbeere vor, während in München die italieniſche eine ſcharfe Konkurrenz für die Bühler Früherdbeer⸗ iſt. Dabei iſt die Frucht gerade in dieſem Jahre we⸗ gen der herrſchenden Trockenheit für den Transport ſehr geeignet. Sie iſt äußerſt haltbar. Auch hat die Reichsbahn auf das beſte für eine ſchnelle rung die Umladung geſorat. Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Füg die Mutter 164 Underhill holt ein Chiffrebuch hervor. Er überſetzt die Meldungen „Haltet Euch ſüdlich von Springſield. Alle an⸗ deren Richtungen von Polizei beſetzt. Durchkommen nur ſüdlich von Springfield möglich nach den hier einlaufenden Berichten unſerer Agenten. Süblich von Springfield nur kleines Polizeiaufgebot mit einem Polizeiwagen unterwegs. Könnt Ihr leicht niederkämpfen. Am Meilenſtein 45, Zone A wartet Kolonne Cunſerer Panzerwagen auf Euch und bringt Euch ſicher weiter. Ja, das iſt eines der Geheimniſſe ſeines ſtändi⸗ gen Entkommens. Tauſend Augen und Ohren ſind ſtändig offen und berichten an die Zentrale von allen Vorgängen bei der Polizei. Und die Zentrale gibt von ihrer eigenen Radio⸗ ſendeſtation dieſe Nachrichten weiter. Wo iich Dil⸗ linger auch immer befindet. Der Lautſprecher im Auto hält ihn ſtändig über die Bewegungen der Polizei informiert. Ja, es iſt ein Kampf der ganzen Unterwelt an der Seite Dillingers. Kampf der Unterwelt gegen die Oberwelt. Underhill lacht ſpöttiſch...„leicht geſagt, kleines Polizeiaufgebot niederkämpfen. wir haben nicht eine Kugel mehr im Lauf. Und mit den Fäu⸗ ſten iſt ſchlecht kämpfen, wenn die anderen Maſchi⸗ nenpiſtolen befitzen...“ Verdammte Geſchichte!“ flucht Maſchinengewehr⸗ Kelly und ſchlägt wütend auf die Maſchinenpiſto⸗ len, die neben ihm liegen Nur Dillinger bleibt kühl und gelaſſen. Und dieſe ungeheure Gelaſſenheit iſt es, die immer wie⸗ der ſeinen Leuten ſo imponiert. Es ſcheint über⸗ haupt keine Situation zu geben, die Dillinger aus ſeiner überlegenen Ruhe bringen kann. Er iſt von der krankhaften faſt fixen Idee beherrſcht, daß ihm nichts paſſieren kann. Daß er gefeit iſt gegen Ku⸗ geln, Polizei und Detektive. Es iſt etwas vom Cä⸗ ſarenwahnſinn in ihm und vielleicht iſt es dieſer Wahnſinn, der ihm dieſe Erfolge möglich macht. Auf jeden Fall ſtudiert er jetzt gelaſſen eine Karte und dann ruft er dem blonden Jimmi etwas 605 daß alle in Erſtaunen ſetzt. Mii dem„Boſß“ in die Hölle Selbſt Jimmi ſieht ſich einen Augenblick verblüfft um. Iſt der Chef verrückt geworden? Aber John ſagt nur„Los!“ Und ſchon gibt Jimmi Gas und vollzieht den Befehl. Er hat das ruhige, unbewegte Geſicht des Chefs geſehen und er glaubt, daß alles, was der Chef ſagt, richtig ſein muß. Und wenn es noch ſo toll klingt. Es iſt eben richtig; denn der Ehef hat es geſagt und der weiß, was er tut... Und wenn John ſagen würde, Jimmi ſolle direkt in die Hölle fahren, ſo würde Jimmi fahren; denn es muß richtig ſein... 6s iſt aber auch beinahe ſo als ob Dillinger den Befehl gegeben habe in die Hölle zu fahren. Jimmi ſoll nämlich direkt zur nächſten Polizei⸗ ſtation fahren „Und was ſollen wir da, Boß?“ fragt Underhill heiſer. Dillinger lacht. „Haſt Du Angſt, Underhill?“ „Mit Dir nicht vor dem Teufel!“ ſagt Underbit ernſt und es iſt auch ſein Ernſt. Juch Kelly grinſt.„Wenn Du willſt, fahren wir direkt zum Präſidenten Rooſevelt und laden ihn ein, eine Autofahrt mit uns zu machen!“ Dieſe Worte klingen wie Phraſe; aber es iſt e ſo, daß 88 einfach nichts gibt, was ſich 09 Politiſcher Kurzbericht.— 20.15: Rund um den Rodetzko⸗ Marſch. Hörſzene aus Alt⸗Wien.— 20.90: 8. Symphonie von Bruckner.— 22.10: S im Boxen. Eder— Charlier in Berlin.— 28.00: Tanzmaſik.— 24.00: Reichsſender Frankfurt 10.10: Schulfunk.— 14.40: Stunde der Frau.— 15.50: Wirtſchaftsbericht.— 17.30: Unbekannte Dichter.—.48: Kl. Unterhaltung.— 18.00: Stunde der Jugend.— 18.25: Der Himmel im Jumi.— 19.00:. Militärkonzert.—.00: Sagen aus Heſſen⸗Naſſau.— 22.20: Hörbericht von den Weltmeiſterſchaften im Kunſtturnen in Budapeſt.— 23.00: Vom Schickſal des deutſchen Geiſtes. Reichsſen er Köln .20: Schallplatten.— 7 Schallplatten.— 190.30: Wir und die Welt.— 12.00: Reute Schallplatten.— 13.00: Mittagskonzert.— 15.00: Die arbeitende Frau.— 15.45: Neues Land aus dem Meer.— 16.00: Nachmittagskonzert. 17.15: 18.00: Jugend und Heimat. Hörfolge. 18.20: Engliſch.— 19.00: Abendmuſik.— 20.15: Münſter⸗ eifel. Volk und Lanoſchaft. Hörbild.— 23.00: Nachtmuſik. Reichsſender München .45: Schallplatten.—.35: Bunte Konzertſtunde.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.25: Schallplatten.——— Stunde der Frau.— 16.00: Konzert.— 17.30? Ha Ein deutſches, Muſtkerleben.— 17.50: Sra— Nachtmuſtk. 18.30: Künſtlerpoxträt: M. Jvogün.— 19.00: Sinfonie⸗ konzert.— 21.10: Konzertſtunde.— 21.40: Grengen. Geopolit. Betrachtung.—.002 Nachtmuſik. Dentſchlandſender .20: Frühkonzert.—.00: Volksliedſingen.— 11. 90: Schallplatten.— 13.00: Mit⸗ skonzert.— 15.15: Fürs deutſche Mädel.— 16.00: 8 ſperkonzert.— 17.00: Jugendſportſtunde.— 17.30: Kl. — 18.10: Das Lied von Balder. — 19.00: Die Weiſe von Liebe und Tod des Cornets Chriſtoph Rilke.— 20.10: Marinekonzert.— 22.00: Polit. Kurzbericht.— 28. 00: Tanzmuſtt. Wien 19.15: troßenm— 20.08: e teske in 968 Maſtk— 15: Aus Mannheim Am Freitag, den 1. Juni, vormittags 10 bis 10.30 Uhr findet die angekündigte Wiederholung der Mannheimer Hitler⸗Jugend⸗Sendung ſtatt. Das Thema der Sendung lautet: heimer Generation erzählt von der inneren und Bedeutung 0 Baterſtadt.“ 8 8 5 fick tich —— Stäbt. Hochſchule für Muſik und Theater: 17 Uhr Her Stäbt. Schloßbücherei: 11—13 und 17—19 Uhr Ausl „Die junge Mann⸗ DA CSSTAN Burſchen mit Dillinger an der Seite nicht zu unter⸗ nehmen trauen... Und dann erklärt Dillinger ihnen ſeinen Plan.„Ich allein würde mir ſagen, das iſt kompletter Irrſinn, aber mit Dir, John, iſt es eine famoſe Sache mit 99 v. H. Ausſicht auf Erſolgt⸗— ſagt Underhill. Sie fahren vor der Polizeiwache vor, reißen den Schlag des Autos auf und ſtürzen in die Station. Die Maſchinenpiſtolen in den Händen. 3 Die Beamten fahren verblüfft hoch.„Zum Teu⸗ fel“.„Ja, die Teufel ſind wir, Boys! Macht die Waf⸗ ſenkammern auf, ſonſt werdet ihr erledigt!“ ruft Dillinger und richtet die Maſchinenpiſtole direkt auf den Sergeanten. Der Sergeant iſt ein mutiger Mann. Er durchſchaut ſofort die Situation und lacht: „Ich glaube, Boys, Ihr habt Euch verrechnet. 9c0 laſſe mich nicht bluffen. Ich weiß, daß Ihr nie hier hereingekommen wäret, wenn Ihr auch nur noch eine einzige Kugel in Euren Knallern da hättet!“ Ohne die geringſte Furcht zieht er ſeinen Dienſt⸗ revolver und richtet ihn auf die drei Banditen. Un⸗ derhill und Maſchinengewehr⸗Kelly ſehen ſich an und werfen ihre wertloſen Waffen mit einem Fluch fort. „Jetzt wollen wir Euch ein wenig feſſelnl“ lact der Sergeant. Da aber tritt Dillinger auf den Sergeauten zu. „Stop, mein Boy, ich ſchieße..“ Aber Dillinger ſtoppt nicht Er tritt, ohne die geringſte Furcht von dem Revolver ganz dicht an den verblüfften Ser⸗ geanten heran und lacht ihm laut ins Geſicht. „Sergeant, hälſt Du uns für ſolche Trottel, hier ohne jede Sicherung für uns einzudringen? Kugeln haben wir nicht mehr; aber wir haben eine hübſche kleine Höllenmaſchine mit hereingebracht. Zeitzün⸗ dung, verſtehſt Du.. Hörſt Du das Uhrwerk ticken? In genau drei Minnten fliegt die ganze Bude in die Luft!“ 3 Der Sergeant und die anderen Beamten balten den Atem an. Sie kennen Dillinger und glauben ihm wirclic. „Hör ſcharf hin!“ ſagt Dillinger. Lautloſe Stille iſt im Raum; aber durch dieſe Lautloſigkeit hört man deutlich das... tick, der Höllenmaſchine. Blaſſes Entſetzen packt die Beamten. Sie zuerſt ihre Waffen hin. Dann auch der Sergeaut. Gegen Höllenmaſchinen iſt er machtlos Dillinger und ſeine beiden Kumpane die Waffen an ſich. Dann lacht Dillinger ganz laut auf. „Ihr Narren, wir haben gar keine Höllenmaſchine. Euer eigener Wecker iſt es dort, der ſo laut, tick aber Ihr habt ſonſt nie darauf geachtet. Dillinger zeigt auf eine Weckuhr, die auf Schrank ſteht und laut tickt. Ein Wutſchrei ringt ſich aus dem Munde des Sergeanten, aber jetzt iſt er machtlos. Die Banditen haben die Waffen der Beamten den Händen. Jetzt beſitzen ſie die Nacht. Dillinger hält die Beamten in Schach. Underb und Maſchinengewehr⸗Kelly plündern die Waffen⸗ kammer. Kommen beladen mit Waffen und Muni⸗ tion zurück. folgt, — 1 gür neu hinzukommenbe Abenunenten wirb der bereits erſchienene Teil der Artikelrei auf Waſe koſtenlos nachgelieſert. chen u. a. 3 Arbeiter, der Kaufmann, der Künſt⸗ ler, der Schüler, der Sportsmann und der Pimpf. Die einleitenden Worte ſprücht leiter 9 9 69 Donnerstag, 81. Mai 21 1 Der Barbier von Sevilla. Kom. Oper von ni. Der Zauberladen. Ballett von G. Miete*3 10.30. Uhr* Nibelungenſaal: Bellſcher Abend zu Ehren— Banabdt. deutſchen. 20 Uhr. 16 Uhr Vorführung des Sternprojekto 1 Roſarium, Neuoſtheim, Harrlachweg: Geöffnet v. 16—20 Uhr. — 1 Wette: Allgemeine und muſikaliſche Erskehung lehre Köln⸗Düſſelborſer Rheinſahrten: 12 Uhr Mannheim Worms und zurück. 14.30 Uhr Mannheim— Speyer— Germersheim und zurück. 19.45 Uhr Abendfabr Mann⸗ heim— Worms und zurück. 8 Autobusſonderf—— 45 Paradeplatz: 14 Uhr Neuſtadt Neidenfels— nach— Bad Dürlheim— Mannheim. Kleinkunſtbühne Vuͤelle. 20.15 Uhr Buntes Pregramm m 0 Gaſtſpiel Winſtons. Pialzban⸗Kaffee: 15.50 und 20 Uhr Konzert und Koberett. anß: Palaſthotel Mannheimer Hof. Kaffee Vaterland. 5 whele e Alhamora:„Der Schimmetreiter“. Univerſum:„Freut Euch des Lebens“.— Roxv: Snte Himmelſahrt“.— Schouburg: nger“.— Capito 7 „Gold“.— Se Wen ein erz ruft nach Dir“. Ständige Darbietungen Stüdtiſches Schloßmuſenm: Sonderausſtelluna„Kaiſerdome 3 Mittelrbein“ Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 7 Uhs. Släbt, Kunſthalle: Geöffnet von 11—13 und 15—17 Uhr. Mannheimer Kunſtverein I. 1. 1: Geöffnet von 10 bis und von 15 bis 17 Uhr. —13 Uhr und 15—19 Uhr Leſeſäle. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle im Herſchelbad: Buch⸗ ausgabe von 10 30 bis 12 und von 16 bis 19 Uhr Le balle geöſinet von 10.60 bis 13 und von 16. 30 bis 21 Uhr, R 46: e von 10 bis 10 Uhr. 8 ———— ———————————— —— ee, Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 31. Mai 1934 Anter 4 Enoſpielteilnehmern 3 ſüodeutſche Wo ſpielt man den beſten Hanoball?— Hanoball⸗Meiſterſchafts⸗Runoſchau Schnell iſt das Feld der 31 Handball⸗Gaumeiſter 16 bei den Männern, 15 bei den Frauen— auf 4 zu ſam⸗ mengeſchmolzen, und nur noch die beiden Endſpiele, die am 10. Juniſtattfinden, ſtehen aus. Der Ver⸗ lauf der bisherigen Kämpfe— Vorrunde, Zwiſchen⸗ und Vorſchlußrunde— hat mancherlei Lehren gegeben, manche „Vormacht⸗Stellung“ iſt erſchüttert worden. Am erfolgreichſten abgeſchnitten haben in den bisherigen Spielen die ſüddeutſchen Mann⸗ ſchaften, und wenn auch die Meiſterſchafts⸗Entſcheidung noch nicht gefallen iſt, ſo ſteht doch feſt, daß, wie im Vor⸗ jahr, wieder eine ſüddeutſche Mannſchaft Handballmeiſter der Männer wird. Die bisherigen ſüddeutſchen„Handball⸗ Hochburgen“ haben ſich im allgemeinen behauptet. Zwar wird Mannheim in dieſem Jahr nicht mehr den deutſchen Meiſter der Männer beherbergen, da der SV Waldhof be⸗ reits in der zweiten Runde durch eine Niederlage gegen die SVg. Fürth ausſchied. Dafür hat Mannheim in der Damenmannſchaft des VfR noch ein Eiſen im Feuer. Darmſtadt, in dem die Polizei nicht erſt ſeit dieſer Spiel⸗ zeit zu den führenden Mannſchaften gehört, hat ſeinen Ruf gewahrt. Polizei Darmſtadt iſt der eine Teilneh⸗ mer des bevorſtehenden Endſpiels, den anderen ſtellt Fürth. Fürth verfügt nicht nur über eine der beſten deutſchen Vereins⸗Handball⸗Mannſchaften bei den Män⸗ nern, ſondern hat ſich auch in den Frauenſpielen noch in der Vorrunde durchſetzen können. Dann wurde Fürth vom Mannheimer BfR ausgeſchaltet, während in der gleichen Runde umgekehrt bei den Herren die Mannheimer Mann⸗ ſchaft des vorjährigen Meiſters SB Waldhof von der SBg. Fürth geſchlagen wurde. An den Meiſterſchafts⸗Ergebniſſen gemeſſen wird alſo Süddeutſchlands beſter Handball zu: Zeit in Fürth, Darmſtadt und Mannheim geſpielt. Die beiden württembergiſchen Mannſchaften ſchieden ſchon in der Voxrunde gegen die bayeriſchen Vertreter aus. Weſtdentſchland iſt in den Meiſterſchaftsſpielen nicht ſonderlich weit gekommen. T Wetzlar(Nordheſſen), TV Algenroth(Mittelrhein) und Hindenburg⸗Minden (Weſtfalen) ſchieden in den Meiſterſchaftsſpielen der Män⸗ ner ſchon in der erſten Runde aus, ebenſo ging es Duis⸗ burg 48 bei den Frauen. In der zweiten Runde mußte Weſtdeutſchland dann mit der Niederlage der Tura Bar⸗ men— allerdings gegen Polizei Darmſtadt— auch oͤte letzte Hoffnung in den Männerſpielen fahren laſſen, während in den Frauenſpielen die beiden beteiligten Weſtmannſchaften unter ſich waren(Heſſen⸗Pr. Kaſſel— SV Mülheim:)). So haben die weſtdeutſchen Handballſtädte— Barmen, Aachen, Mülheim, Minden, Hagen u. a.— in den Meiſter⸗ ſchaftsſpielen nicht ſonderlich ruhmvoll abſchneiden können. In Norödeutſchland ſind Hamburg und Hannover nach wie vor die ſpielſtärkſten Handballſtädte. Hannover kam allerdings bei den Männern wie bei den Frauen durch die Niederlagen des S 1910 Limmer(Männer) und des Ta Hannover(Frauen) über die erſte Runde nicht hinaus, Hamburg ſtellt dagegen aber den einzigen nichtſüddeutſchen Teilnehmer der Enoſpiele, die Frauenmannſchaft von Eims⸗ büttel. Die Hamburger Männermannſchaft der Polizei unterlag in der zweiten Runde dem Berliner Vertreter Askaniſcher TV eindrucksvoll knapp, zeigte dabei ausgezeich⸗ netes Handballkönnen. Berlin hat ſich bisher die Spitzenſtellung, die es lange— in der Zeit der Höchſtform der Berliner Polizei— innehatte, nicht wieder erkämpfen können. In dem Askani⸗ ſchen TV beſaß es zwar für die Meiſterſchaft eine recht ſcharfe Waffe. An dem beſſeren Können der Süddeutſchen (SVg. Fürth) ſcheiterten aber auch die Askanier in der Vorſchlußrunde. Der vorjährige Frauenmeiſter SC Char⸗ lottenburg unterlag überraſchenderweiſe ſchon in der zwei⸗ ten Runde gegen Eimsbüttel Hamburg. In Mitteldeutſchland hat es den Anſchein, als ob Leipzig auf dem Wege iſt, den bisher„erklärten“ Hand⸗ ballſtädten Magdeburg, Halle, Weißenfels den Rang abzu⸗ laufen. Bei den Männern ſchied die favoriſierte Magde⸗ burger Polizei, der Meiſter des Gaues Mitte, bereits in der zweiten Runde gegen die Leipziger Sportfreunde, den Freiſtaat⸗Vertreter, glatt aus, und ebenſo erging es bei den Frauen den Frauen⸗SB Magdeburg gegen Fortuna Leipzig. So ſtellte Leipzig in der Vorſchlußrunde die mit⸗ teldeutſchen Vertreter, die ſich allerdings gegen Polizei Darmſtadt bzw. Vfk Mannheim nicht mehr zburchſetzen konnten. Im mitteldentſchen Handball marſchiert damit aber Leipzig— zumindeſt mit— an der Spitze. Südoſt⸗ und Nordoſtdentſchland können im deutſchen Handballſport bisher noch nicht in die Entſcheidun⸗ gen eingreifen. Sie beſitzen aber Mannſchaften— wie Greif⸗ Stettin, Boruſſia Carlowitz— die keinen ſchlechten Hand⸗ ball ſpielen. Durch Förderung des Spielverkehrs gerade mit unſeren ſüdoſt⸗ und nordoſtdeutſchen Gebieten würden ſie ſicherlich bald den richtigen Anſchluß an die Spitzen⸗ könner finden. Leibesllbung für jeze Frau Rolwendiokeit und Rſlcht Gedanken zur-Werbewoche Der Gedanke des Frauenturnens hat ſich in jüngſter Zeit auch bei uns allgemein durchſetzen können. Heute iſt die Erkenntnis der Notwendigkeit planmäßig betriebener Leibesübungen für Mädchen und Frauen Allgemeingut faſt aller Volkskreiſe geworden. Es iſt ja auch ſelbſtverſtändlich, daß die körperliche Geſundheit beim weiblichen Geſchlecht von der gleichen Bedeutung für körperliches Wohlbefinden und geiſtige Entwicklung iſt, wie beim männlichen. Auch bei uns im 14. Turngan(Baden) hat man gerade dem Frauenturnen die größte Beachtung ge⸗ ſchenkt. Iſt man doch der Anſicht, daß nicht nur das befühigte funge Mädchen Leibesübungen treiben ſoll, ſon⸗ dern häuptſächlich unſere Frauen und Mütter wollen wir recht zahlreich erfaſſen und ihnen in unſeren Turnvereinen die beſte Gelegenheit bieten, regelmäßig Leibesübungen zu treiben. An Hand der Statiſtik kann erfreulicherweiſe feſt⸗ geſtellt werden, daß es bei uns in Baden kaum noch eine Staöt gibt, in der nicht eine oder mehrere Frauenabteilun⸗ gen unter guter, fachmänniſcher Leitung ſtehen. Weiterhin iſt man gerade in jüngſter Zeit bemüht, auch in kleineren Ortſchaften und Dörfern ſolche Abteilungen ins Leben zu rufen, um auch dieſe Frauen und Mütter die Segnungen des deutſchen Frauenturnens fühlen zu laſſen. Vielleicht darf ich auf Grund meiner langjährigen Erfahrung ſagen, daß die Frauen und Mütter, welche erſt einmal regelmüßig geturnt haben, immer wieder ſagen, daß ſie es alle bereuen, nicht ſchon früher damit begonnen zu haben. Wer einmal als Zuſchauer einer Turnſtunde beigewohnt hat, wo Frauen, losgelöſt von allen häuslichen Sorgen, nach Herzensluſt turnen durften und doch verbunden mit der Gemeinſchaft, wer ſehen konnte, wie dabei unſere Mütter jung ſein kön⸗ nen, der war gewonnen für unſere Sache. Aber doch gibt es heute noch ſehr viele Frauen, die ſchon lange die Turnſtunden beſuchen möchten und doch nicht konnten. Fragt man nach dem Grunde. ſo muß man ſehr oft hören, daß der Mann es nicht erlaube. So etwas gibt es heute noch, daß ein Mann ſeiner Frau dieſe kleine Freude nicht gönnt, eine Turnſtunde, von der die Fran kör. perlich und geiſtig geſtärkt und frohen Mutes nach Hauſe kommt. Man könnte hierüber noch manches verraten, doch es führt zu weit; doch möchte ich an alle dieſe Männer die Bitte richten, ſchickt eure Frauen zur Turnſtunde, gönnt ihnen dieſe frohe Erholung im Kreiſe anderer Frauen, Lei⸗ besübung treiben zu dürfen. Ihr Männer werdet in kur⸗ zer Zeit die Beobachtung machen, wie friſch und froh die Frau und Mutter aus den Turnſtunden heimkommt. Noch eins! Wo die Mutter gern hingeht und ſich wohl⸗ fühlt, da ſind auch die Kinder. Auch auf dem Gebiet des Kinderturnens wurde in den letzten Jahren Breitenarbeit geleiſtet, bahnbrechend war es auch hier die D, die dem Kinderturnen die größte Beachtung ſchenkte und dafür ſorgte, daß dieſer Zweig der Leibesübung beſtens ausgebaut wurde, Wenn es in dieſen oder jenen Vereinen noch Hem⸗ mungen gab, ſo lag dies meiſtens an den örtlichen Verhält⸗ niſſen. Es fehlte an geeigneten Uebungsſtätten, wo Mutter und Kind hätten turnen können. Doch auch in dieſer Hin⸗ ſicht wird ſich mit gutem Willen und Entgegenkommen der Behörden Wandel ſchaffen laſſen. Wir leben ja nicht umſonſt in einem neuen Deutſchland, das beſonders großen Wert darauflegt, ein ge⸗ ſundes, trutziges Geſchlecht heranzuziehen. Nur geſunde Franen können ein geſundes deutſcheis Volk ſchaffen. Darum muß jede Frau, die nicht durch irgendein körperliches Leiden gehindert iſt, Leibesübungen trei⸗ ben. Möge die Werbewoche der DT dieſen Wunſch zur Wirklichkett werden laſſen, damit dem deutſchen Volke die geſunde Frau und Mutter erwachſe!l Anny Häringer, Di⸗Gaufrauenturnwarkin. Werbewoche der Deutſchen Turnerſchaft Veranſtaltungen am Freitagg Turnverein Mannheim von 18463: In der Turn⸗ halle: Oeffentliche Turn⸗ und Uebungsſtunden der Schü⸗ lerinnen, Jugendturnerinnen, Fechter und Fechterinnen; auf dem Spielplatz: für Hockey⸗Schüler, Handball⸗ Turner, Handball⸗Turnerinnen.— Oeffentliche Uebungs⸗ ſtunde auf dem Platze der Heiliggeiſtkirche, vor der In⸗ genieurſchule, dem Marktplatz und Meßplatz.— 8,15 Uhr abends Abmarſch der Turner und Jugendturner ab Turn⸗ halle. Nach Rückkehr ins Vereinshaus dortſelbſt„Turner⸗ kneipe“. Turnerbund Germania: Turnhalle der Luiſen⸗ ſchule: Turnen der Turner(19,30 Uhr). 88 Mannheimer Turugeſellſchaft: Männerturnen, Frauen⸗ turnen auf unſerem Platz. Turnverein Friebrichsfeld: Oeffentliche Turnſtunde für Geräteturner und Volksturner in der Turnhalle(20 Uhr). Turnerſchaſt Käfertal: Darbietungen aller Aktiven am Kirchplatz(20 Uhr). Turnverein Jahn Neckaran: 19 Uhr Vorführungen ſämt⸗ licher Spielarten auf dem Turnplatz. Turnverein Rheinan: Turneriſches Allerlei auf dem Turnplatz. Turnverein Sandhoſen: Oeffentliche Turnſtunde kur Volksturner auf dem Platz(18 Uhr), Allgemeiner Turn, abend für alle Abteilungen(20 Uhr), Tie⸗Abend von 21 bis 28,30 Uhr. Turnverein und Tb. Jahn Seckenheim: Geräteturner ſdeigen auf den Planken Uebungen an Barren und Pferd und am Reck. Turnverein Waldhof: 19 Uhr Stafettenlauf der einzel⸗ nen Riegen des Vereins.— Hanöballſpiel. Turnverein Babenia Feudenheim: Oeffentliche Turn⸗ ſtunde in der Turnhalle. Mannheimer Segelflugzeugmodell fliegt 20 Kilometer Am Dienstag vormittag fand ein Sandhauſener Mann im Walde nahe der Reilinger Brücke in einer hohen Buche ein großes Segelflugzeugmodell, das er ſorgfältig barg und auf dem Rathaus ablieferte. Es handelt ſich um ein Eindeckermodell(Hochdecker) mit einer Spannweite von 2,20 Meter und einer Rumpflänge von 1,5 OMeter. Es trägt die Kennzeichen„Ankas II B 96 Mannheim“. Das Modell, das allem Anſchein nach am Sonntag auf dem Mannheimer Flugplatz geſtartet wurde, hat alſo die be⸗ deutende Strecke von rund 20 Kilometern völlig führerlos zurückgelegt und lieferte damit einen klaren Beweis ſeiner trefflichen Konſtruktion. Die Flughafenleitung Mannheim iſt bereits telefoniſch von der Außenlandung des faſt gar nicht beſchädigten Modells, das auf ſeine Weiſe für die am nächſten Freitag beginnende Flugſportwerbewoche Propa⸗ ganda gemacht hat, verſtändigt. Es wäxre wertvoll zu wiſſen, wie lange das Modell unterwegs war. Die bisher ragiſtrierte höchſte Flugdauer eines Flugzeugmodells be⸗ trägt 21 Minuten und wurde von dem jungen Mannheimer Modebbaner Heinz Meier erreicht. Vielleicht hat der Flug Mannheim—Sandhauſen jene Rekordzeit noch überſchritten. Bei den amerikaniſchen Sindenten⸗Meiſterſchaften er⸗ zielte der bekonnte Wurfathlet Lyman mit der Kugel Weiten von 16,22 und 16,54 Meter. ſpielt der von ſeiner Olympia⸗Vorbereitungen überall Deutſch-Amerikaner rüſten zum Oiympia-Beſuch Die deutſch⸗amerikaniſche Sportgemeinde trifft ſchon jetzt Lie gründlichſten Vorbereitungen, um zu den Olympiſchen Spielen 1096 in Berlin eine Beſuchsreiſe in die alte Hei⸗ mat unternehmen zu können. Bei der großen Entſernung iſt dieſe Fahrt zwar ziemlich koſtſpielig, aber die Deutſch⸗ Amerikaner laſſen ſich nicht ſchrecken— winkt doch auch die Möglichkeit, bei den erſten Olympiſ Spielen auf deut⸗ ſchem Boden ſelbſt dabei ſein zu können. Sr hat die Deutſch⸗Amerikaniſche Sportgemeinſchaft unter der Füh⸗ rung ihres Präſidenten Wortmann bereits einen Plan aus⸗ gearbeitet, der eine langfriſtige Finanzierung der Olym⸗ Piareiſe vorſieht. Das Reiſegeld wird für die Perſon auf mindeſtens 200 Dollar geſchätzt, und dieſe 200 Dollar ſollen durch wöchentliche Sparbeträge von 2 Dollar je Kopf in etwa 100 Wochen⸗Raten erübrigt werden. Mit der Be⸗ teiligung an dieſer Sparaktion iſt noch keine unlösbare Verpflichtung zur Teilnahme an der Reiſe verknüpft, da ja in den nächſten zwei Jahren eintretende unvorherge⸗ ſehene Ereigniſſe dem einen oder dem anderen die Teil⸗ nahme unmöglich machen können. Für dieſen Fall wird der bereits geſparte Betrag bei rechtzeitiger Kündigung zu rückgezahlt. Die Sparaktion wird bereits am Tage des Volksſport⸗ feſtes der Deutſch⸗Amerikaniſchen Sportgemeinſchaft im Deutſchen Stadion am W. Juni unter dem Motto eröffnet werden„» Dollar jetztſparen— 36 wir fahren.“ Eine polniſche„Olympiaabteilung“ in Berlin Im Zuge des Ausbaues der deutſch⸗polniſchen Sport⸗ beziehungen treffen die Polen beſonders umfaſſende Vor⸗ bereitungen für ihre Olympia⸗Expedition 1936. Das Pol⸗ niſche Olympiſche Comitee, das bereits offiziell ſeine Teil⸗ nahme angeſagt hat, rechnet mit der Entſendung von etwa 60—70 Sportlern in den Sportarten Leichtathletik, Boxen, Ringen, Rudern, Fechten, Reiten, Eislauf, Eishockey und Schilauf. Auch wird mit einem ſtarken Beſuch von Olym⸗ pia⸗Beſuchern gerechnet. Um dieſe Vorbereitungen in beſter Verbindung mit den Organiſatoren in Berlin durchführen zu können, hat der Deutſchlands Elf Der Deutſche Fußball⸗Bund hat für das am Donnergta ſtattfindende Zwiſchenrundenſpiel um die Weltmeiſterſchaft, das unſere Vertreter im Stadion San Siro in Mailand mit Schweden zuſammenführt, ſolgende Mannſchaft geſtellt: Kreß (Dresdener SC) Buſch Bayern München)(Duisburg 99 Gramlich Czepan i (Franbfurt)(Schal ke)(Hamborn) 7) Lehner ohmann Conen S40 Kobierſki (Augaburg)(Benrath)(Saarbrücken)(Waldhof)(Fortuna) Die Mannſchaft hat alſo bis auf zwel Poſten das gleiche Geſicht wie am Sonntag in Florenz. An Stelle des Ham⸗ burgers Schwarz wurde Buſch in die Verteidigung geſtellt und für Janes, Aai 8 einen Furunkel zugezogen hat, erle geneſene Hranke iuſerpoſten. Vadens Mannſchaft umpeſtellt Der Gau Baden hat ſeine Mannſchaft, die am Sonntag furter Gramlich auf dem re⸗ in Pforzheim den Gaukampf Sor den Gau Sſdweſt be⸗ ſtreitet, nochmalg umgeſtellt. Innenſturm bilden jetzt die örei Waldhöfer Heermann— Bihlmeier ſo daß die Mannſſhaft der Badener folgendes Ausſehen halben wird: rrg burge 800 e E 11— reiburger* urg) 99 Kehlie Brezing 12 ſer „(Neckavauß(S Waldhof) Fiſcher Heermann Bihlmeier Engelhardt Merz heim)(lalle S Waldbof)(Pforzheim) Saarbrücken gegen Mannheim am Fronleichnamstag Auf den Plätzen am Friedrichsring Am komnienden Donnerstag(Fronleichnam) finden auf den Plätzen des Tennisklubs Mannheim am Ring Tennis⸗ wettkämpfe zwiſchen dem TCE Mannheim und dem füh⸗ renden Tennisklub des Saargebietes, Blau⸗Weiß, Saarbrücken ſtatt. Durch dieſe Veranſtaltung ſoll die Verbundenheit des reichsdeutſchen Tennisſportes mit dem des Saargebietes zum Ausdruck kommen. Die Tennis⸗ vertreter der Saar ſind äußerſt ſpielſtark, ſo daß mit inter⸗ eſſanten Wettkämpfen zu rechnen iſt. Die Mannheimer Sportwelt wird ſich dieſe Gelegenheit, auch ihre ſportliche Verbundenheit mit den deutſchen Brüdern an der Saar zum Ausdruck bringen zu können, ſicherlich nicht entgehen laſſen. Eintritt wird nicht erhoben. Herren⸗Doppel: Hildebrandt/ Pfiſter Mannheim gegen Weigel/ Wiloͤberger Saarbrücken.— Damen⸗Einzel: Frl. Schömbs⸗M. gegen Fr. Pecheur⸗S.— Herren⸗Einzel: Dr. Buß⸗M. gegen Schmidt⸗S., Fütterer⸗M. gegen Fiſcher⸗S. und Damen⸗Einzel: Frl. Huck⸗M gegen Frl. Ehrhard⸗S. Herren⸗Doppel: Dr. Buß/ Kirchgäßner⸗M. gegen Schmidt/ Weigel⸗S., Hildebrandt/ Fütterer- M. gegen Wilberger⸗ Fiſcher⸗SZ.— Gemiſchtes Doppel: Frl. Huck/ Dr. Buß⸗M. gegen Frl. Ehrhard/ Wildberger⸗S., Frl. Schömbs/ Kirch⸗ gäßner gegen Frl. Pecheur/ Schmidt⸗S. Carls Schachmeiſter von Deutſchland Erſt in der letzten(17.) Runde fiel die Entſcheidung. Alt⸗ meiſter Carls, der dauernd die Spitze inne hatte, brauchte nur noch einen halben Punkt, um den ſtolzen Titel eines Meiſters von Deutſchland zu erringen. Dies gelang denn auch in ſeiner Partie mit Borgardts. Den zweiten Platz erreichte Zonenſieger Rein hardt⸗ Hamburg, der mit Die deutſchen Teilnehmer an den Turn-Weltmeiſterſchaftslämpfen Die deutſche Auswahlmannſchaft in den Straßen von Dresden beim Marſch zum Bahnhof, von wo ſie die Fohrt nach Budapeſt antroten, um an den dortigen Weltmeiſterſchaften im Kunſtturnen teilzunehmen. vor zwei Jahren in Berlin gegründete Polniſche Ausſchuzß für Sportveranſtaltungen eine Olympia⸗Abteilung gebil⸗ det, deren erſte Aufgabe es iſt, den polniſchen Sportbehörden mit Rat und Tat zur Seite ſtehen zu können. Leichtathletik-Klubkamyf TB Germania—Poſtſportverein 41:50 Am Dienstagabend trafen ſich beide Vereine zu einem leichtathletiſchen Klubkampf, der anlüßlich der Werbewoche der DT auf dem Germaniaplatz veranſtaltet wurde. Wie zu erwarten war, konnte der Poſtſportverein als Sieger hervorgehen, da er in den Einzel⸗ und Staffelläufen, ſowie im Weitſprung nicht zu ſchlagen war. Während Germania im Kugelſtoßen und Diskuswerfen erfolgreich war, konnte Poſtſport im Speerwerfen noch einmal den erſten Platz belegen. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Neckerman n⸗P 11,4; 2. Armbruſter⸗P 11,8; 3. Bartholomäi⸗G 12; 4. Paulus⸗G 12,2 Sek.— 400 Meter: 1. Steegmüller⸗P 57; 2. Niebergall⸗G 57,2 3. Dorbath⸗G 61; Altmann⸗P 64 Sek.— 1500 Meter: 1. Seiberth⸗p 4,38,9; 2. Hotter⸗P 4,39; 3. Lawo⸗G 4,41,2; 4. Himmelhahn⸗G 5,23 Min.— Weitſprung: 1. Necker⸗ man n⸗P 6,20; 2. Wöber⸗G 583; 3. Paulus⸗G 5,62 4. Hoff⸗ mann⸗P 5,58 Meter.— Diskuswerfen: 1. Futterer⸗G 33,40; 2. Klöpfer⸗G 32; 3. Hooffmann⸗P 29,15; 4. Klein⸗P 27 Meter.— Kugelſtoßen: 1. Futterer⸗G 10,61; 2. Klöp⸗ fer⸗G 8,55; 3. Hoffmann⸗P 9,25; 4. Klein⸗P 8,80 Meter.— Speerwerfen: 1. Hoffman n⸗P 44,56; 2. Futterer⸗G 39,55: 3. Windirſch⸗G 34,033. 4. Scheurich⸗P 32,10 Meter.— 4 Mal 100 Meter: 1. Poſtſport 47,5; 2. Germania 49,2 Sek.— Olympiſche Staffel(800—400—200—100 Meter): 1. Poſt⸗ ſport 3,41; 2. Germania 3,52,5 Min. Geſamtergebnis: Poſtſport gewinnt mit 50:31 Punkten. Glück gegen Engels gewann. Dr. Rööl holte ſich den hal⸗ ben Punkt gegen Elſtner ſicher. Unglücklich kämpfte Heinicke, der in gewonnener Stellung gegen Heinrich einen Turm einſtellte und damit den dritten Platz vergab. Der Eſſener Lange ſpielte gegen Wächter unentſchieden und teilt mit Heinicke und Elſtner, der übrigens ſeine Hängepartie gegen John gewann, den vierten bis ſechſten Platz. Krauſe ge⸗ langte noch durch ſeinen Sieg über Weißgerber auf die ſiebente Stelle. Dr. Antze remiſierte gegen Schmitt. Hahn ſchlug John. Die Partie Grohmann gegen Dr. Lachmann endete unentſchieden. Schlußſtand: Carls 12 lerſter Preis und Meiſter von Deutſchland 1934); 2. Reinhardt 12; 3. Dr. Rödl 11; 4. bis 6. Elſtner⸗Berlin, Heinicke⸗Altona und Lange⸗Eſſen je 10/%; 7. Krauſe⸗Leipzig 10; 8. Dr. Antze⸗Bremen 9; 9. Hahn⸗Bay⸗ reuth 835; 10. Heinrich⸗Ludwigshafen 8; 11. John⸗Berlin 7; 12. bis 14. Engels⸗Düſſeldorf, Grohmann⸗Dresden und Weißgerber⸗Saar je 7; 15. Dr. Lachmann⸗Stolp 6; 16. bis 17. Borgardts⸗Köln und Wächter⸗Berlin je 5; 18. Schmitt⸗ Breslau 5 Punkte. Deutſche Jacht gewinnt Königspreis Hochſee⸗Segelwettfahrt Helgrland.-Kopenhagen Zu einer ſchwierigen Sturmfahrt geſtaltete ſich die über 400 Seemeilen führende Hochſee⸗Segelwettfahrt von Helgo⸗ Iand nach Kopenhagen, für deren Sieger der König von Dänemark einen wertvollen Ehrenpreis ausgeſetzt hatte. Von zehn geſtarteten Jochten, fünf deutſchen und fünf eng⸗ Iiſchen, erreichten nur vier, zum Teil arg beſchädigt, das Ziel. Die als Malboot ohne Zeitvorgabe ins Rennen ge⸗ gangene Marinejacht„A ſt a“ aus Wilhelmshaven, die ſich ſchon bei der Noroſeewoche ausgezeichnet hatte, beendete unter Führung von Oblt. von Davidſon die ſchwie⸗ rige Fahrt als überlegene Siegerin, obwohl der Großmaſt im Sturm gebrochen war. Die„Aſta“ benötigte eine Fahr⸗ zeit von 53:11:90 Stunden und hatte damit einen Zeit⸗ vorſprung von über neun Stunden vor den drei im Ren⸗ nen verbliebenen engliſchen Jachten. Zweite wurde Jacht „Duett“ in 62:29:45(Vorgabe:24:30) vor„Nebula“ in 64:19:48(Vorgabe:92:48) und„Thalaſſa“. Hoppegarten(30. Mai) 1. Graf Ferry⸗Rennen. 2350, 1400 Meter, Lehrlings⸗ reiten: 1. Freifr. v. Oppenheims Jxia(Kulicke); 2. Bam⸗ bus; 3. Kameradin Ferner: Meiſterpolier, Märker, Vogel⸗ weid, Platon, Cythera. Tot.:: 32:10; Pl.: 12, 12, 28:10. 2. Ladro⸗Rennen, 2350 4, 2000 Meter, Ausgleich III: 1 Freifr. v. Oppenheims Mitternacht(W. Printen); 2. Son⸗ nenfalter; 3. Liedervater; 4. Harald. Ferner: Valentin, Scolaro, Gravor, Kaiſerparade, Criſpin, Peloponnes, Gaſt⸗ rolle, Patent, Jawort, Gort. Tot.: 132:10; Pl.: 25, 18, 17, 25:10. 3. Oſſian⸗Rennen, 2950, 2400 Meter, Ausgleich II: 1. Frau F. Pahls Glasbläſer(Zehmiſch); 2. Nopalis; 8. Wolkenflug. Ferner: Groll, Marſilius, Altai. Tot.: 36:10; Pl.: 21, 21:10. 4. Fels⸗Rennen, 4050 4, 1600 Meter: 1. Frau J. v. Opels Ehrenpreis(Narr); 2. Origines; 3. Waffenſchmieb. Ferner: Rücktritt. Tot.: 19:10; Pl.: 11, 112210. 5. Grape and Gay⸗Rennen, 4050 /, 1800 Meter: 1. Ge⸗ ſtüt Erlenhofs Inland(Raſtenberger); 7. Agalire; 3. Lehns⸗ herrin. Ferner: Wanderlied, Irrtum, Vockerode, Nemeſis. Tot.: 64:10; Pl.: 15, 12, 14:10. 6. Optimiſt⸗Rennen, 2350 /, 1200 Meter, Ausgleich III: 1. W. Kaufmanns Rückert(O. Schmibt); 2. Parſenn; 3. Mondfee; 4. Cortina. Ferner: Marquis, Pollux, Gebers⸗ berg, Lugano, Saraſan, Wölund, Micky, Flauſe. Tot.: 26:10; Pl.: 15, 17, 22, 82:10, 7. Omen⸗Rennen 1800 /, 1800 Meter, Ausgleich IV: 1. W. Führers Fernſeherin(R. Schmibt); 2. Heinfried; 3. Jvanhoe. Ferner: Elch, Pucelle. Tot.: 34:10; Pl.: 15, 15:10. Eilly Auſſem ſchlug bei den franzbſiſchen Tennismeiſter⸗ ſchaften in Paris im letzten Achtelfinal⸗Spiel zum Damen⸗ einzel die Engländerin Stammers mit:4,:2 und er⸗ reichte damit gleichfalls die Vorſchlußrunde, in der ſie auf die Engländerin Seriven trifft. 250 000 Mark betrug die Geſamteinnahme der acht am Sonntag in Italien ausgetragenen Vorrundenſpiele um die Weltmeiſterſchaft. Mit 300000 Lire war das Spiel Schweiz.-Holland das einträglichſte Treffen, am ſchlechteſten ſchnitt das Spiel Deutſchlands gegen Belgien mit nur 50 000 Lire ab. Auch Aventin hat gleich ſeinem Oppenheimerſchen Stalb⸗ Felägeten Widerhall die Rennlaufbahn beendet und wird n Zukunft als Beſchäler verwendet. Dafür iſt aber Avonti, ein Halbbruder von Anentin, wieder in den Renn⸗ ſtall gekommen. Weltmeiſter im Leichtgewichtsboxen wurde der Ameri⸗ kaner Barney Roß, der ſeinen Landsmann und Titel⸗ verteidiger MeLarnin im Neuyorker Garden vor 75000 Zuſchauern nach Punkten ſchlug. Die Goldene Medaille der F. A. J.(Federation Aerv⸗ nautique Internationale) wurde dem amerikaniſchen Welt⸗ flieger Wiley Poſt für die beſte fliegeriſche Leiſtung des Jahres 103 zuerkannt. Bei dieſem Kongreß der F. A. J. wurde zugleich der Start zum Gordon⸗Bennet Ballon⸗ Wettfliegen auf 2. September nach Warſchau angeſetzt. Zum erſten Male nach dem Kriege werden ſich deutſche Reiteroffigiere an einem polniſchen Turnier beteiligen. Bei dem am 1. Juni beginnenden Worſchauer Turnier gehen Rittm. Momm, Oblt. Kurt Haſſe, Oblt. Ernſt Haſſe und Oblt. Brandt mit 15 Pferden an den Start. Zum Davispokalkampf gegen Frankreich wurden vom Deutſchen Tennis⸗Bund v. Cramm, Tüſcher, Denker und Nourney als Spieler aufgeſtellt. Die Beſetzung des Dop⸗ Rars wird erſt nach dem erſten Kampftage vorgenommen erden. + — MEUE MANMHEIMERZEHUNG DOMMERSTAG, 31. MAl 1934 NR. 242 Vor kaum zehn Jahren hätte niemand geglaubt, daß der Kanuſport in ſo wenigen Jahren einen ſol⸗ chen Aufſchwung nehmen würde, wie wir ihn heute feſtſtellen können. Die Vorkämpfer für den Kanuſport, die, durch⸗ drungen von ſeinem hohen Wert für Volksgeſun⸗ dung und Bindung ſich damals für ein hohes Ideal einſetzten, behielten recht. Keinen Sportverband gab es, der ſich nicht abfällig über den Kanuſport äußerte und wenn es nur ein geringſchätziges Lächeln war. Mancherlei Schwierigkeiten mußten überwunden werden, und ſie waren in der Zeit wirtſchaftlicher * Not um ſo ſchwerer. — Das, was wir heute an kanuſportlichem Gerät haben, wurde in zäher Arbeit in den weni⸗ gen Jahren geſchaffen. Die Bootsinduſtrie ging, was Kanuſportboote betrifft, in der Hauptſache aus dieſem Kreiſe hervor und wurde durch den Deutſchen Kanu⸗ verband maßgeblich beeinflußt. Die Erfahrungen wurden von Jahr zu Jahr umgewertet und ſo ent⸗ ſtand das heutige Kanuſportgerät, das in jeder Be⸗ ziehung vollkommen iſt und das auf dem Weltmarkt eine führende Rolle ſpielt. Kanuwandern war das Urſprungsgebiet. In weltabgeſchiedene ſtille Winkel zog's. Ruhe und Erholung wohnte, wanderer Kraft für das tägliche Schaffen. Der An⸗ Wo ſtieg zeigte, daß das Bedürfnis aller Volksgenoſſen ſehr ſtark war. Die Ausgaben, die unverhältnis⸗ mäßig groß ſind für die Ausrüſtung, wurden gerne in Kauf genommen; das Entgelt war ja unverhält⸗ nismäßig größer. Wer einmal eine echte Kanu⸗ wanderfahrt genoſſen hat, den läßt es nimmer los, den zieht's, und bald gehört auch er zu den Zünf⸗ tigen. Flußwandern Je mehr der Wanderbetrieb einſetzte, ͤeſto größer wurde das Bedürfnis nach Waſſerführern. Unter den alten Fahrern entſtanden ſie. Zuerſt in einfachen Notizen, die den Klubkameraden dienten und dann weitergingen in andere Klubs, die ſich alle die Er⸗ fahrungen gemeinſam zunutze machten; dann erſchien ein Waſſerführer im Druck. Heute haben wir kaum ein deutſches Flußgebiet, über das nicht ein Waſſer⸗ führer in der Literatur des Deutſchen Kanuverban⸗ des vorhanden wäre. Freilich gab's auch hier wieder geſchäftstüchtige Menſchen, die auf eigene Fauſt ſolche Waſſerführer erſcheinen ließen, und es muß darum beim Erwerb dieſer notwendigen Helfer aufgepaßt werden, wenn man nicht auf der Fahrt Enttäuſchun⸗ gen erleben will. Zeltleben und Unterkunft Es war eine logiſche Entwicklungsfolge, daß durch das Wandern bedingt auch Raum geſchaffen werden Strandleben am Rhein ſchöpfte der Kanu⸗ mußte für Uebernachtung. Der Deutſche Kanu⸗ verband hat dieſe Aufgabe derart erfüllt, daß er zu⸗ nächſt Kanuſtationen errichtete. Dann folgte die Ein⸗ richtung von Zeltplätzen, Wanderheimen und Hüt⸗ ten und Jugendherbergen. Mit dieſer Einrichtung ſollte zunächſt dem wilden Treiben geſteuert werden. Es ſollte nicht jeder und überall nach ſeinem Gut⸗ dünken ſich niederlaſſen. Es ſollte auch dem im Fach⸗ verband für Kanuſport Organiſierten einen Vorteil bieten. Auf dieſe Weiſe ſollte ganz natürlich die Wald⸗ und Landwirtſchaft vor Schäden bewahrt blei⸗ ben. Es ſollten ſo wenig wie möglich Reibungs⸗ punkte hervorgerufen werden. Auf das Erreichte kann der DKV. ſtolz ſein, denn am Rhein und Neckar, alſo in unſerem engeren Waſſerſtromgebiet ſind rund fünf Wanderheime und Hütten, 80 Zeltplätze, 55 Kanuſtationen, neben 80 Bootshäuſern und einer Jugenoͤherberge entſtanden. Dazu kommen dann noch vier Ferien⸗ lager. Der größte Teil dieſer Anlagen ſind Ver⸗ eins⸗, Gau⸗ oder Verbandseigentum, während der Reſt ſich aus lauter Miets⸗ und Pachtobjekten zu⸗ ſammenſetzt. erſten Rennboote. Kurze Zeit danach kamen aus den eigenen Reihen andere für den Kanuſport geeigne⸗ tere Boote. So herb dies für manchen Verein war, ſo mußte doch dͤieſe Entwicklung durchgemacht wer⸗ den, bis auf einmal eine gewiſſe Stabilität auch hier eintrat. Heute hat der DKV. eine feſte Bootstabelle, der alle zum Rennen benutzte Boote entſprechen müſſen. Nicht nur die feſten Boote, ſondern auch diejenigen Faltboote, die zum Rennen verwendet werden, müſſen der Verbandstabelle entſprechen. Unſerer kämpfen⸗ den Jugend iſt damit ein Kampfſportgerät an bis kine Ferienfahrt Nachdem die notwendigen Vorausſetzungen, was Boot, Zelt, Proviant und zwei kräftige Arme be⸗ trifft, erfüllt waren, ging es an einem trüben Sonn⸗ tagmorgen los und wir waren mal wieder einige Tage frei und ledig und unſer treuer Kahn ſollte uns wieder durch eine ſchöne Gegend tragen. Ein Blick auf Neckarsteinach vom Strandbad aus Kanu⸗Rennſport Schon zu Anfang der Gründung des Kanuſports in Mannheim ſetzte ſich auch der Kampfgedanke durch. Wenn die Träger auch nicht mehr den jüngſten Jahrgängen angehörten, ſo war doch das Bedürfnis nach ehrlichem Wettſtreit beſonders groß. Mann⸗ heim ſtellte in den Wettkämpfen der einzelnan Städte die beſten Kämpfer. Die Mannheimer Kanuſportler, die dem DKV. angehörten(andere gab es bis vor wenig Jahren ja nicht), hatten und behielten die Führung; Mannheim iſt heute für Südweſt die Kanuſportzentrale. Die Entwicklung des Rennſports hat naturgemäß viele Stadien über⸗ winden müſſen. Es würde hier zu weit führen, die ganze Entwicklung zu ſchildern. Die erſten Rennen wurden in ſchweren Booten ausgetragen, Boote, die heute noch zum Teil als Leihboote auf dem Neckar verwendet werden. Sie wurden allen Fahrern zur Verfügung geſtellt, ſo daß durch die Gleichheit der Boote niemand einen Vorteil hatte, Dann entſtand der leichte Rennbootstyp, und es gab dabei ſeltſame Geſchöpfe. Die alten Ruderbootswerften bauten die Aut Wanderfahrt Sämtliche Bekleidung u- Ausrüstung — herrliches Gefühl, einige Tage nur mal wieder Waſſer zu riechen. Auf den Tag des erſten Ein⸗ ſetzens freut ſich der Waſſerſportler den ganzen Winter. Mit dem erſten Schlag unſerer Paddel laſſen wir alle Sorgen unſerer Großſtadt auf einige Tage hinter uns. Die Fahrt konnte beginnen. Erſt ging es durch wohlbekannte Gegend. Die Induſtrie⸗ anlagen von Mannheim, Ludwigshafen und Oppau ſehen vom Waſſer beſonders wirkungsvoll aus. Dann allerdings die übrige Strecke bis Mainz kann nicht das Prädikat in Anſpruch nehmen, daß ſie beſonders aetregend iſt. Gegen Mittag kam die Sonne heraus und in dieſer eintönigen Gegend und bei dem ge⸗ ringen Strom hatten wir das unangenehme Gefühl, in Sirup herumzupaddeln. Gegen ſieben Uhr abends war auch dieſes Stück geſchafft und bald tauchten die Türme des Mainzer Doms auf. Unter⸗ halb Mainz war bald ein Zeltplatz gefunden und nun mußte noch eine ſehr wichtige Angelegenheit er⸗ ledigt werden: das Abendeſſen. Mit Hilfe des Kochers und anderer Errungenſchaften konnte dem ſchnellſtens Abhilfe geſchaffen werden. —— Hand gegeben das, ihnen alle Möglichkeiten gibt, einem Gegner ebenbürtig gegenüberzutreten. Mannſchaftsboote Dem Zweierboot und dem Vierer⸗Kanadier folg⸗ ten der Dreier⸗Kajak. In letzter Zeit erſchienen der Vierer⸗Kajat und der Zehner⸗Kanadier. Gerade das letztgenannte Boot aber iſt das Jugendboot. In dieſem Boot werden die ehrlichen Streite der Jugend ausgetragen. Mit dieſem Boot hat der Jugendwart ſeine Jungen beiſammen und in guter Hand und ein ideales Gerät zur Jugendpflege. Man muß die 3 frohen Geſichter der Jugend ſehen, wenn ſie mit ihrem Obmann zum Kampfe antritt oder auf Fahrt geht. Darin ſieht man, daß dieſes Boot der Jugend gehört zu Kampf und Spiel, zur Erholung und Ertüchtigung. Bobi. auf dem Rhein Schön dieſe Abendſtunden am Waſſer vor dem Zelt. Gerade durch das Zelt iſt der Waſſerſportler von den Uebernachtungsſtätten unabhängig gewor⸗ den und ſo auf einige Zeit vollkommen in innigſter Verbundenheit mit der Natur. Jeder, der das Zeltleben kennt, wird in ſeiner Freizeit immer wie⸗ der dorthin zurückkehren. Gerade hier lernt er Bil⸗ der und Stimmungen kennen, wie er ſie nie in der Großſtadt erleben darf. Schön iſt der Abend am Waſſer und ebenſo ſchön der Morgen, wenn der Morgennebel noch über dem Waſſer liegt und lang⸗ ſam, ganz langſam die Natur erwacht. Und ſo war es auch bei uns wieder Morgen ge⸗ worden und ein weiterer Tag, reich an Ereigniſſen und Erleben lag vor uns. Die Strecke von Mainz bis Bingen iſt ſchon bedeutend abwechſ⸗ lungsreicher. Gegen Mittag erreichten wir Bingen, das ſchöne Städtchen am Eingang in das eigentliche Rheintal. Denn von Bingen ab beginnt die Strecke, die ſo überaus reich an Sagen iſt u. die vielen Lieder 3 vom ſchönen deutſchen Rhein rechtfertigt. Am näch⸗ ſten Morgen ging es dann frühzeitig aus den„Fe⸗ dern“, denn gerade dieſer Tag ſollte uns noch ſo viel Schönes erleben laſſen. Auch das Wetter hatte es gut mit uns gemeint, und ſo war denn alles in 9 beſter Ordnung. Recht viel Spaß machte die Fahrt durch das berüchtigte Binger Loch. Es würde zu 3 weit führen, all die vielen Burgen, die einen von ihrer ſtolzen Höhen heruntergrüßen, aufzuzählen. Es war zu viel, als daß man es hätte auf einmal in ſich⸗ aufnehmen können. Schönes Rheintal, fürwahr eine gottbegnadete Gegend! Hinter Koblenz wurde nun noch einmal gezeltet, der nächſte Tag ſollte ueis an unſer Ziel bringen. Bald tauchten denn auch das 9 Kölner Wahrzeichen auf und das Ziel war erreicht. Schöne Tage lagen hinter uns und bald ſollen uns Die Modefarbe dieſes Sommers: Sonnenbraun! Zugegeben: Ein richtiges Sonnenbraun ſieht großartig aus und gibt dem Menſchen ein urgeſundes Ausſehen! Aber... wie wird man braun? Man kann es auf ver⸗ 93 ſchiedene Weiſe werden, man kann ſeinen Körper einfach mit einer chemiſch präparierten Subſtanz einreiben, und 3 gleich wird er tiefbraun! Aber das iſt eine Anſtreicherei und keine natürliche Bräunung, alſo auch nicht geſund. Na⸗ türliche Bräune kann nur die Sonne geben, die heilſame Lebens⸗ und Kräfteſpenderin. Daß aber ein ſchädliches Zuviel der Sonnenbeſtrahlung auf das biologiſch richtige Maß herabgeſtimmt wird, daß Sie der Gefahr des Sonnnen⸗ brandes entgehen, dafür laſſen Sie Diaderma⸗Hautfunk⸗ tions⸗Oel ſorgen! Diaderma macht außerdem die Haut funktionstüchtig, daher geht auch die Pigmentbildung leich⸗ ter vor ſich, und die natürliche, die biologiſche Bräunung wird dadurch gefördert! Wenn Sie alſo Wert darauf legen, geſund und braun auszuſehen, dann aber auf natürliche, unſchädliche Weiſe: Nehmen Sie Diaderma zu Hilfe! Sonnenbraun ohne Son⸗* nenbrand durch Diaderma! Strandbad in Neckargemünd— e —— ———————————— ———— ———— 3 8— ———— Germanig — 8. Seite/ Nummer 242 Donnerstag, 31. Mai 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Rucleriahr 1934 im Zeichen des Achters Das Wettkampfjahr der deutſchen Ruderer, das mit den Regatten des letzten Maiſonntags— unter ihnen Saarbrücken an erſter Stelle— ſeinen eigent⸗ lichen Anfang nahm, ſteht im Zeichen beſonderer Er⸗ eigniſſe. Nicht viel weniger als 100 Regatta⸗ BVeranſtaltungen mit ſchätzungsweiſe über 2000 Rennen kennzeichnen nur zahlenmäßig die zroßen Aufgaben, die den Ruderern geſtellt ſind. In dieſem Jahr geht es um mehr als nur um die Ab⸗ wicklung eines alljährlichen Sportprogramms. Wich⸗ tige erſte Etappe der Olympia⸗Vorbereitung und Feſtigung der führenden Stellung im europäiſchen Ruderſport— das ſind die größeren, in innigſter — zueinander ſtehenden Ziele des Ruder⸗ jahres. Vertiefung der internationalen Beziehungen Der Wille des Deutſchen Ruderverbandes zur Vertiefung der internationalen Beziehungen iſt in dem kürzlich geſchloſſenen Wiedereintritt in den in⸗ ternationalen Verband, die F9SA, klar zum Aus⸗ druck gekommen, und damit verknüpft iſt eine Er⸗ weiterung des internationalen Startprogramms, das in der Teilnahme an den diesjährigen Ruder⸗Euro⸗ pameiſterſchaften gipfelt. Die frühere Haltung des Deutſchen Ruder⸗Verbandes, der ſich ſeit dem Kriege nicht mehr dem internationalen Verband angeſchloſſen Hatte, war beſtimmt durch die Auffaſſung, bei der Behandlung der ſportlichen Beziehungen zwiſchen den Völkern die internationale politiſche Sachlage zu berückſichtigen. So fiel erſt mit der Beendigung der Rheinlandbeſetzung das grundſätzliche Startver⸗ bot für Regatten in den Beſatzungsländern, und die letzten Hinderniſſe für den Wiederanſchluß an die ISA ſah der Ruderverband erſt mit der Klärung der ſportlichen Verhältniſſe gegenüber der Tſchecho⸗ flowakei und Polen beſeitigt. Die FISA ohne Deutſchland und England war bisher überhaupt nur ein Rumpfverband, der durch den Beitritt Deutſch⸗ lands erſt ſeine wirkliche europäiſche Bedeutung ge⸗ winnt. Syſtematiſche Olympia⸗Ausleſe Die wichtigſten internationalen Prüſungen des deutſchen Ruderſports haben bisher, von der eng⸗ liſchen Henley⸗Regatta abgeſehen, in der Nachkriegs⸗ zeit eigentlich nur die olympiſchen Ruderrennen ge⸗ bildet, alſo Amſterdam 1928 und Los Angeles 1932. 1928 gewannen wir den Riemerzweier o. St., 1932 den Vierer m. St., dazu kamen noch einige ſchöne Platzerfolge. Wie in den anderen Sportarten, ſo ſind aber auch unſeren Ruderern für Berlin 1936 höhere Ziele geſetzt. Der größte Triumph einer Olympiaregatta iſt der Achter⸗Sieg, und nichts ſoll unverſucht bleiben, auf der Grünauer Olympia⸗Re⸗ gatta in zwei Jahren gerade in dieſer Bootsgattung erfolgreich abzuſchneiden. Die Schwierigkeiten, eine in ſich ausgeglichene überragende Mannſchaft heraus⸗ zubringen, ſind naturgemäß in dieſer Bootsgattung beſonders groß. Die Kräfte der einzelnen Vereine können hier nicht immer ausreichen, und ſo hat denn auch der DR zuerſt eine ſyſtematiſche Achterausleſe in Angriff genommen. 10 Achterzellen, die ſogenann⸗ ten Verbandsachter 1934, ſind in Berlin(BRcc, Ra a. Wannſee, BR 76), Hamburg(Hamburger und RC), Königsberg(RG Germania), Leip⸗ zig(RG Wiking), Würzburg(RB), Mainz(RB), Gießen(RG 77) und Köln(EfW) gebildet worden, die ihren Kern in überragenden Vereinsmannſchaften finden, aber ſich nicht auf die einzelnen Vereine zu beſchränken brauchen. Bei ihnen ruht, wenn nicht ausſchließlich, ſo doch hauptſächlich die Hoffnung auf die vom Verband geförderte Heranbildung eines aus⸗ ſichtsreichen Olympiaachters. Die weitere Auswahl unter dieſen Stammachtern geſchieht im Verlauf einer von der Verbandsführung bereits vorgeſehenen Startfolge der Achter auf der„Großen Grünauer“, in Leipzig, Stettin, auf dem Hengſteyſee, bei der Kampfſpielregatta. Die Vorbereitung in den anderen Bootsgattungen bleibt in dieſem Jahr noch ganz den Bereinen überlaſſen. Für das nächſte Jahr iſt die Ernennung von Verbandsvierern und ihre ent⸗ ſppechende Förderung bereits angekündigt. Für Zweier und Einer iſt eine derartige Zuſammenfaſ⸗ ſung ja nicht nötig, da hier das rein techniſche Prob⸗ lem der Mannſchafts⸗Aufſtellung und ⸗Ausbildung kaum vorhanden oder viel einfacher gelagert iſt. Berlin— Hamburg— Mainz Höhepunkte des Ruderjahres werden auch diesmal die Große Grünauer⸗Regatta am 16.—17. Juni und die Meiſterſchaften ſein, die in Verbindung mit den Kampfſpielen vom 20.— 22. Juli in Mainz. ausgefahren werden. Für Grünau ſtehen Auslän⸗ derſtarts bereits feſt. Auch in Mainz ſind inter⸗ nationale Rennen ausgeſchrieben. Zwiſchen beiden Terminen liegt die große Hamburger(14.—15. Juli), die als Jubiläumsregatta eine beſondere Ausgeſtar⸗ tung durch ausländiſche Beteiligung nicht nur aus den nordiſchen Ländern, ſondern auch aus England und Weſteuropa erfahren ſoll. Die letzte große In⸗ landsregatta iſt dann die Frankfurter am.—5. Auguſt. Henley— Luzern Weit bedeutungsvoller als in den früheren Jahren wird die Reihe der deutſchen Auslanosſtarts ſein, die eben in Oſtende erfolgreich eröffnet wurde. Vor allem iſt beabſichtigt, unſere beſten Mannſchaften in den verſchiedenen Bootsgattungen zur italieniſchen Comoſee⸗Regatta, nach Henley(.—7. Juli), Zürich, Kopenhagen und ſchließlich zu den Luzerner Europa⸗ meiſterſchaften(10.—12. Auguſt) zu ſenden. Henley und Luzern geben Gelegenheit, das deutſche Können mit dem der ſonſt beſten europäiſchen Mannſchaften zu meſſen: in Henley treffen unſere Ruderer auf die engliſchen Spitzenmannſchaften, möglicherweiſe auch auf. die außereuropäiſchen in Luzern auf die beſten Mannſchaften des Kontinents. Es gilt für den deut⸗ ſchen Ruderſport, ſeinen Führungsanſpruch in Eu⸗ ropa durchzuſetzen. Priester reformierte das Schwimmen Man ſchrieb das Jahr 1296. Der Diakon an der Kathedralkirche zu Terlezzi in der Provinz Bari in Italien war nicht recht geſund. Er mußte ſich einer Seewaſſerkur unterziehen, denn ſein ärztlicher Be⸗ rater huldigte dem Grundſatz: des Waſſers Kraft Geſundheit ſchafft. Und ſo ſuchte der wackere Strei⸗ ter des Herrn die Küſte auf. Er ſtieg in das Meer und ging erſtaunt wieder an das Ufer, denn alle Verſuche des Geiſtlichen, in das Waſſer hineinzu⸗ tauchen, ſcheiterten. Er ſchwamm oben. Damit gab er ſich nicht ohne weiteres zufrieden. Er forſchte weiter und machte allerlei Verſuche mit dem Erſolg, daß er folgenden Grundſatz aufſtellte: „Der Körper eines lebendigen Menſchen ſchwimmt im Waſſer von ſelbſt und ohne die geringſte Bei⸗ hilfe einer Bewegung, und bei der geraden Stel⸗ lung bleiben Kopf und Hals außerhalb des Waſſers, 20 daß das Atmen nicht behindert wird“. In einer Denkſchrift machte Bernardi den neapo⸗ litaniſchen Miniſter, General Don Giovanni Actan, auf die Verſuche aufmerkſam mit der Bitte, die Angelegenheit dem Könige zu unterbreiten. Die⸗ ſer beauftragte wiederum eine Militärkommiſſion mit der Nachprüfung. Dieſer Ausſchuß kam zu einer Feſtſtellung, die ganz neueſten Datums ſein könnte. Es heißt hier: „Man kann es daher nach den angeſtellten Pro⸗ ben zufolge als eine Regel anſehen, daß der Menſch, um zu ſchwimmen, erſtens die innere Ueberzeugung braucht, daß er leichter als Waſſer ſei, zweitens eine hinreichende Anweiſung, ſich ohne Aufwand von Bewegungen und Kräften im Gleichgewicht zu er⸗ halten. Durch dieſe nähere Begründung des vom Entdecker aufgeſtellten Grundſatzes wird von der einen Seite das, was er ſagt, beſtätigt, und von der anderen Seite die öffentliche Meinung, die ihn vor⸗ eilig beſchuldigte, als ob er glaube, daß der Menſch in allen Fällen ſchwimmen müßte, berichtigt. Es iſt genug für den Menſchen zu wiſſen, daß er ſich mit wenig Kunſt den Beſitz eines Schatzes verſchaffen kann, und dem Erfinder konnte es gut genug ſein, ein Gut entdeckt zu haben, das mit Einſchränkung genießbar iſt. Es iſt gewiß, daß die Schwimmkunſt durch das Verfahren des Canoniens eine ganz an⸗ dere Geſtalt angenommen hat, indem der Grundiatz desſelben iſt, die Kräfte des Schwimmers zu ſchonen und ihm das Ausruhen zu erleichtern“. Die Verſuche des italieniſchen Prieſters ſind des⸗ halb ſo umſtürzend, weil ſie völlig mit der herrſchen⸗ den Auffaſſung brachen, daß der Menſch unter allen Umſtänden im Waſſer untergehen müßte. Wir wiſſen heute, und neuzeitliche Verſuche erwieſen, daß viele Menſchen unbegrenzt lange auf dem Waſſer liegen können. In groben Zahlen ausgedrückt, ſchwim⸗ men 66 v. H. aller weiblichen Perſonen ohne weite⸗ res ſo auf dem Waſſer, daß, auf dem Rücken liegend, die Atmungsorgane frei ſind. Bei den Männern ſind es nur ungefähr 30 v. H. Darauf baſiert der mo⸗ derne Schwimmunterricht. Jeder kann das ſelbſt an ſich probieren, wenn er ſich vorſichtig auf den Rücken legt, das Kreuz hohl macht, den Kopf zurückbiegt, Arme und Beine ſeitlich ſtreckt. Ein anderer Ver⸗ ſuch: Kugle dich völlig zuſammen, faſſe mit den Hän⸗ den die Unterſchenkel. Dann wirſt du im Waſſer eine kleie Drehung machen, und dein Körper wird mit dem Rücken nach oben auftauchen und der Rücken außerhalb des Waſſers ſchwimmen. Die Verſuche des Bernardi wurden noch in einer anderen Art bahnbrechend, denn ſie regten den Turnvater Guts Muths an, ein Buch über die Schwimmkunſt zu ſchreiben, öurch das er zum Bahnbrecher für das Schwimmen als Körperübung geworden iſt. An die Verſuche von Guts Muths gliedert ſich dann die Arbeit des Preußiſchen Miniſterpräſidenten von Pfuel an, des Organiſators des Schwimmunter⸗ richts im preußiſchen Heer, der das Schwimmtempo ſchuf, das noch immer allen vertraut iſt: Eins-zwei —drei! Ein Tempo, das dort gilt, wo das Bruſt⸗ ſchwimmen gelehrt wird. Mit Recht heißt es das Deutiche Bruſtſchwimmen, denn erſt die ſyſtematiſche Arbeit des Schwimmgenerals machten das Schwimmen zu einer Körperübung des deutſchen Mannes. Jahrzehnte war Deutſchland auch auf die⸗ ſem Gebiete führend, und es ſei im Zeichen der Vor⸗ bereitung für die Olympiſchen Spiele daran erinnert, daß Deutſchland bis zum Eingreifen der Japaner ſtets Olympiſcher Sieger im Bruſtſchwimmen war. Alle dieſe Erſolge wurden erſt möglich durch die Verſuche des Prieſters an der Kathedrale zu Terlizzi in der Proyinz Bari. Wenn in der Reichs⸗Schwimm⸗ Woche, der ein großer Erfolg zu gönnen iſt, der Ruf an alle Deutſchen ergeht:„Schwimme richtig!“, damit nicht weiter alljährlich—6000 Deutſche den Tod im Waſſer erleiden, dann ſoll man auch an den wackren Prieſter denken, der ein faſt ganz vergeſſener Vor⸗ kämpfer für eine bis dahin verachtete Leibesübung war— Oronzio de Bernardi Qie Lensalien aui dem Saſtgggtmargt! Das Volksfaltboot Sesichtigen Sle zuerst dieses Boot —— im Fachgeschäft für allen Wassersport- SS e 128. Hul& MollER paddel, Stabtasche und Rucksack ab lager nur Mannheim Kampt dem Niehtschwimmer Durch die wuchtige Werbung, die von allen betei⸗ ligten Stellen für die Reichsſchwimmwoche durchgeführt wird, iſt nachdem die Mitglieder der ver⸗ anſtaltenden Verbände(Deutſche Turnerſchaft und Deutſcher Schwimm⸗Verband) aufgerüttelt worden ſind, auch der Ruf in die Oeffentlichkeit geoͤrungen. Damit iſt ein weiterer Schritt getan, den Erfolg der Reichsſchwimmwoche vorzubereiten. Die deutſche Tagespreſſe iſt der Organiſationsleitung bei der um⸗ fangreichen Werbearbeit zu Hilfe gekommen. In einer kurzen Denkſchrift iſt jetzt auch die Mitwirkung der SA und SS erbeten und feſtgelegt worden, ſo daß die Veranſtaltungen der Reichsſchwimmwoche im Zeichen einmütigen Zuſammenwirkens aller Gliede⸗ rungen der deutſchen Nation ſtehen. Die parteiamt⸗ lichen Stellen und die Reichs⸗ und Landesbehörden haben ͤurch Erlaſſe die Mitwirkung an der Reichs⸗ ſchwimmwoche bereits angeoroͤnet. So hat z. B. das Reichswehrminiſterium alle Garniſonen aufgefordert, ſich mit den Angehörigen der betreffenden Truppen⸗ teile, ſoweit es die dienſtlichen Verhältniſſe irgend zulaſſen, an den ſchwimmſportlichen Veranſtaltungen während der Werbewoche zu beteiligen. Die Bevölkerung wird jetzt überraſcht werden durch den Vertrieb der Werbeſchrift„Schwimme richtig“. In jedes Haus, in jede Familie, in jece Schul⸗ und Schreibſtube, in jede Arbeitsſtätte muß dieſes vorzügliche Büchlein gelangen. Es ſoll ſchon vor der Reichsſchwimmwoche alle Nichtſchwimmer veranlaſſen, Schwimmen zu lernen, und bei allen Schwimmern bewirken, ſich zu Rettungsſchwimmern ausbilden zu laſſen. Die wenigen Pfennige, die es koſtet(20 Pfennig), ſollte jeder ausgeben, zumal das Heftchen volkstümlich und lebendig geſchrieben iſt und ſich auch für die Jugend außerordentlich eignet. photographie und Wassersport Heute faſt zwei untrennbare Begriffe! Wenn am Sonntag in aller Herrgottsfrühe der Waſſerſportler ſein Fahrzeug fertig macht, fehlt unter dem viel⸗ ſeitigen Inhalt ſeines Ruckſacks der Photo⸗Apparat beſtimmt nicht. Das iſt auch kein Wunder, denn dem Waſſerſportler iſt das Segeln oder Faltbootfahren nicht Selbſtzweck, ſondern er iſt in den meiſten Fällen auch begeiſterter Naturfreund und der Apparat für ihn der ſtets willige Helfer, die Schönheiten der Na⸗ tur und alle die herrlichen Erlebniſſe der Fahrt ein⸗ zufangen und feſtzuhalten, um daran auch, wenn der Alltag wieder in ſein Recht tritt oder die trüben Herbſt⸗ und Wintertage ihm die Ausübung ſeines geliebten Sportes unmöglich machen, alle ſchönen Erinnerungen der ſommerlichen Fahrten wieder auf⸗ leben zu laſſen. Welche Kamera ſoll man als Begleiter auf der Waſſerwanderung wählen. Geeignet iſt dafür eigentlich jeder Apparat. Am zweckmäßigſten iſt die Rollſilmkamera. Sie iſt ſtets ſchußbereit, ſtaubſicher und benötigt nicht die Mitnahme weiterer Kaſſetten, wie ſie die Platten⸗ und Packfilmkamera erfordert. Man wähle einen Typ, der einen Durchſichts⸗ oder Rahmenſucher hat, denn nur mit dieſem kann man bequem vom Boot aus photographieren. Mit dem Aufſichtsſucher iſt das bei der niedrigen Stellung, die man im Boot einnimmt, ganz unmöglich. Die prak⸗ tiſchſte Verpackung für den Photoapparat iſt der Gummibeutel oder beſſer noch die waſſerdichte, aus doppeltem Gummiſtoff hergeſtellte Riſallytaſche, die auch, wenn der Apparat einmal ins Waſſer fallen ſollte, ihn vor dem Verſinken ſchützt. Ein Gelbfilter darf nicht fehlen, denn nur mit deſſen Hilfe ſind die wunderbaren Luft⸗ und Wolkenſtimmungen feſtzu⸗ halten, die gerade der Waſſerſportler in reicher Fülle zu ſehen bekommt. Dann bietet auch das Zeltlager viele Mög⸗ lichkeiten für unzählige Aufnahmen, die für den Faltbootfahrer die ſchönſten Erinnerungen an die Fahrtgenoſſen und an den kameradſchaftlichen Geiſt ſind, der dort herrſcht. Wer ſich dem Waſſerſport ver⸗ ſchrieben hat, der wird nicht lange warten, ſich auch einen Photo anzuſchaffen, wenn er die vielen reiz⸗ vollen Bilder ſieht, die die bereits photographieren⸗ den Sportgenoſſen herumzeigen und ihn unbedingt anreizen, gleiches zu ſchaffen. N 3, 12— Kunststraße Strandhad Heckarg Gtößtes u. mustergöltig 9 angelegtes Flubstrend- dad am Neckor in land- Schaftl. heworregender Loge. Uege- und Splel- wiesen Klessttend— S Dtunsturm Erttischunsshelte! 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Mai 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 242 Freucle und Erholung im Baci Das Strandbad auf der Frieſenheimer Juſel Die Frieſenheimer Inſel erfreut ſich immer mehr der Gunſt der Mannheimer. haben zuerſt erkannt, was für ein Dorado dieſe von zwei Flußläufen umſäumte Inſel iſt und welche Schönheiten ſie birgt. An ſchönen Sommertagen legen Hunderte von Paddelbooten an dem San ſtrand vor der Dehusſchen Wirtſchaft an oder fahren weiter den Altrhein aufwärts, um dort vor„Anker“ zu gehen. Die Badegelegenheit an den Kreisufern der In⸗ ſel iſt ſehr gut. Seit Jahren kommen neben den Bewohnern von Sandhofen immer mehr Beſucher aus Mannheim, um die Schönheiten der Frieſen⸗ heimer Inſel zu genießen. Das Städtiſche Schwimmbad in Bad Dürkheim Das Schwimmbad iſt heute kaum mehr wegzu⸗ denken und es iſt uns unbegreiflich, wie man ehedem ohne es auskommen konnte. Es wird nicht nur gerne beſucht von den Dürkheimern und den Kurgäſten, auch die Haardtbewohner aus allen Nachbarſtädten und Gemeinden ſowie zahlreiche Touriſten und Freunde des Waſſerſports ſind Freunde unſeres herr⸗ lichen Schwimmbades. In der Tat gilt das Dürkheimer Schwimmbad bei Kennern und Laien als eine ganz vorzüglich und vorbildlich eingerichtete und betriebene Anſtalt; denn mit der reſtloſen Erfüllung ſeines Zweckes vereinigr es wirklich architektoniſche Schönheit und harmoniſche Eingliederung in das Dürkheimer Landͤſchaftsbild. Mit Freude wird jeder Beſucher die neuen Ring⸗ tennisplätze begrüßen, die mit verſchiedenen ſonſtigen Neuerungen und Verbeſſerungen der Geſamtanlage den Beſuch des Dürkheimer Schwimm⸗ und Luftbades beſonders annehmlich machen. Strandbad Oppan Mit dem Strandbad Oppau iſt in der Tat ein wahrhaft ideales Familienbad geſchaffen worden mit ſeinem 500⸗Meter Badeſtran d, ſeinem kriſtall⸗ klaren Waſſer, das nahezu an das Waſſer eines Ge⸗ birgsſees erinnert. Der ausgedehnte Badeſtrand iſt mit einer grünen Hecke freundlichſt eingeſaßt, Sand⸗ und Kiesboden ſind im ganzen Bade als große An⸗ nehmlichkeit zu bezeichnen. Eine große Raſenfläche bietet Gelegenheit für Spiel und Sport. Die Kinder können gefahrlos in einem betonier⸗ ten Planſchbecken ſich tummeln, wie ſie auch im großen Weiher ſelbſt in einem abgeſperrten Bezirk ſich luſtieren können. Der Schwimmer findet alles, was er überhaupt von einem modernen Strandbad verlangen kann wie—5 Meter hohe Sprung⸗ türme, eine Waſſerfläche, die in ihrer Ausdehnung ſchon an einen guten Schwimmer Anforderungen ſtellt. Die muſtergültigen Anlagen der Aus⸗ und Ankleideräume ſind renoviert und paſſen ſich in freundlichen Farben dem Geſamtbild auf das beſte an. Es iſt mit einem Wort für jeden eine wahrhafte Erholung, im Strandbad Oppau ſeine freie Zeit zu verbringen. Neckargemünd und ſein Straudbad Von dem als Fremdenverkehrsplatz aufſtrebenden Neckargemünd, das ſchon Goethe einſt in ſeiner Be⸗ ſchreibung über ſeine Schweizer Reiſe eine artige und reinliche Stadt nannte, wurde in Erkenntnis der durch den Fortſchritt der Arbeiten am Neckarkanal geſchaffenen Situation vor einigen Jahren ein nach neuzeitlichen Geſichtspunkten ausgeſtattetes Stran oͤ⸗ bad angelegt. Die Badegelegenheit, öie, wie weithin bekannt, aus einem Becken für Nichtſchwimmer. einem Kleinkinderbecken und dem offenen Flußbereich für Schwimmer beſteht, hat eine von den Bade⸗ beſuchern lebhaft begrüßte Ergänzung in Form von Friſchwaſſerbrauſen, die in der Mitte einer herr⸗ lichen Grünanlage aufgeſtellt ſind, erfahren. 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E..- B 0 0 1 Sachs-Hetoren General⸗ ee SpORT- N 2, 57 Tornspreck. 2408 nenanlagen, Spielplätze, insbeſondere die unaus⸗ geſetzt in Anſpruch genommenen Ringtennisplätze, nicht zuletzt aber auch der gaſtliche Erfriſchungsraum bieten dem Beſucher des Bades alle Bequemlichkei⸗ ten, deren er bei einem längeren Aufenthalt im Be⸗ reiche der Strandbadeanlage bedarf. Nicht von Men⸗ ſchenhand geſchaffen, aber bei ͤͤer Auswahl des Bade⸗ platzes in Rückſicht gezogen iſt die herrliche land⸗ ſchaftliche Lage mit dem Blick auf die alte Bergfeſte Dilsberg, die unerſetzlich und unvergleichlich ſchön iſt. Dieſe ſeitherige Aufmachung des Strandbades hat ihm einen ſtändig wachſenden Beſucher⸗ und Freun⸗ deskreis geſichert, der ſich der gaſtfreundlichen Unter⸗ ſtützung der geſamten Bevölkerung des Städtchens erfreut. Im Verlaufe der Jahre hat ſich dadurch aber auch die immer mehr fühlbar gemachte Not⸗ wendigkeit der Erweiterung der Strandbadanlage herausgeſtellt. Zwar war eigentlich in der Vervoll⸗ kommnung der Strandbadanlage nie Stillſtand ein⸗ getreten. Die vorhandenen gärtneriſchen Anlagen wurden beiſpielsweiſe immer mehr erweitert und ergänzt; eine raumgreifende und deshalb auch Loſt⸗ ſpielige Erweiterung dagegen war bis zum letzten Jahre noch nicht möglich geweſen. Durch die unaus⸗ geſetzten Bemühungen der Stadtverwaltung ſteht dieſe jedoch nunmehr vor ihrer endgültigen Ver⸗ wirklichung. Durch Ankauf des erforderlichen Ge⸗ ländes, Planieren desſelben, den Ausbau der noi⸗ wendigen Wege und eine aus der geſamten Anord⸗ nung ſich als zweckmäßig erwieſene Terraſſierung iſt die ſeitherige Liegemöglichkeit auf grünem Raſen um ihren bisherigen Umfang vergrößert worden. Die unmittelbar vor der Vollendung ſtehende Tennis⸗ platzanlage wird auch für das verwöhnte Badepubli⸗ kum ein willkommener Anlaß ſein, das freundliche Neckarſtädichen und ſein Strandbad aufzuſuchen und immer mehr und ſtändiger Gaſt zu werden. Für den zünftigen Sportsmann wird der in dieſen Tagen zur Erſtellung gelangende Sprungturm eine begrü⸗ ßenswerte Begleiterſcheinung ſein, die übrigens in der Form einer Waſſerrutſchbahn eine willkommene und in ihrer Art wohl einzig daſtehende Ergänzung erfährt. Alles in allem: Neckargemünd und ſein Strand⸗ bad haben ſich für den zu erwartenden Fremden⸗ zuſtrom eingerichtet. Bald wird wieder ein freudiges Tummeln im Waſſer einſetzen. Die herrlichen Son⸗ nentage und der Zauber und die Romantik, die über der Landſchaft des Neckartals liegen, laden ſchon jetzt unqusgeſetzt zum Beſuche ein. Das Terraſſen⸗Strandbad Neckarſteinach wurde im Auguſt 1930 eröffnet und hat in den letzten Jahren weſentliche Verbeſſerungen im Badeſtrand und dem herrlich gelegenen Terraſſen⸗Reſtaurant erſahren. Man kann wohl mit Recht behaupten, daß das Neckarſtrandbad mit die ſchönſte Lage aller Neckarſtrandbäder beſitzt, da man von der gedeckten Strandbad⸗Terraſſe oder von der Liege⸗ und Spiel⸗ wieſe, die 7000 qm umfaßt, einen prächtigen Blick auf das Dreiburgen⸗Städtchen Neckarſteinach hat, Es iſt deshalb nicht zu verwundern, daß dieſe Er⸗ holungsſtätte für jung und alt ſich einer größeren Beliebtheit erfreut und ſpeziell dem Waſſerſportler alle Annehmlichkeiten bietet, die er ſich nur wünſchen kann. Strandbad Eberbach Unter den Neckarſtrandbädern iſt beſonders er⸗ wähnenswert dͤͤas Strandbad der ſchön gelegenen Stadt Eberbach. Das Bad iſt in jeder Beziehung großzügig angelegt, hat Kiesſtrand und ausgedehnte Liegewieſen, ſo daß Eberbach hiermit einen weiteren Anziehungspunkt hat. Der Kannfahrer weiß ſchon lange die Schönheiten und Annehmlichkeiten von Eberbach Iu ſchätzen, da er hier gern Raſt machr und ſich für ſeine Weiterreiſe im Schwimmbad die nötige Erfriſchung holt. Eberbach iſt bekannt als Lufkurort, da es in wünſchenswerteſter Form Waſſer, Wald und Gebirge vereinigt und in gut gepflegten Gaſtſtätten ſeine Gäſte auf das beſte bewirtet. Das Familienſtrandbad Gelterswoog bei Kaiſerslautern Der Pfälzer Wald ſteht an Schönheit anderen Fremdenverkehrsgebieten Deutſchlands gicht nach. Weit ausgedehnte Wälder bedecken das Pfälzer Bergland, Enge und maleriſche Wieſentäler ſind von luſtig murmelnben Bächlein durchzogen. Oft grüßt vom Berg eine ſtolze Ruine die bunten Dächer der Dörfer und Gehöfte im Tal. Für Autofahrer, Wan⸗ derer und Erholungsſuchende iſt daher die Pfalz ein beliebtes Reiſeziel. Einer der ſchönſten Erholungsorte im Pfälzer Wald iſt das Familienſtrandbad Gelters⸗ woog. Südlich der Stadt Kaiſerslautern, nahe bei dem Dörſchen Hohenecken mit ſeiner Burgruine liegt der Gelterswoog, eine weite glänzende Waſſerfläche, von hohen Buchen und Tannen umrahmt. Unmit⸗ telbar am Weiher iſt die Eiſenbahnhalteſtelle. Ein breiter Weg führt an den großen Liegewieſen vorbei zum Badeſtrand. Eine weite Terraſſe, in die mo⸗ derne Kabinenanlagen eingebaut ſind, lehnt ſich an In der Sonnenbrise T RU NPF KLEPPER-FABRIKLAGER l. Tel. 51002 Marnheim O 7, 24 Gtur cules fur der Vesserspori Nepper- BOOj, VoOri NMK. 146.— E ———— VOr— eEr S. E TUrrrruer-Hororboote Seiter U. Aupenborcirnoiore v. NK. 170.— er IE der Sussfelkmigeräurnen 0 7, 24 sοαꝗ Bocte U. Zelle steis cααeααι zur BesicriHI0 A. Karle Leat den akiuellen Sportten der N. Rf. Z. TIRIK OTIA 6 E N WECZERRN Streeberd Opꝑae⸗ am Stadtweiher, in nächster Nahe des Ludwi Stadt Oggersheim. Von Ludwigsbafen erreichbar mit Straßenbahnlinie 3 u. 9(10 Min. —, Schöne Anlagen, Spielwiese, gedeckte Ständer arkplatz für Autos, 20 Pfg. für Rschs 10 Pfg. für Kinder. 500 m Badestrand, frisches, durch Klas goffltartes Wasser, inzel-u. Familienzellen, Kinderplanschbecken, 5 m hohe Sprungtärme Fußßweg von der Endhaltestellé) keir Fahr- eind Motorräder, Badepreis: 5W5FFF Lucdwigsheten Bismarckstr. 49 Familienstrandbad Gelterswoog bei Kaiscrslautern den Hang des Berges. Breite Freitreppen führen empor. Ueberall ſind die Wege mit Sandſteinplat⸗ ten ausgelegt und von ſchmucken Raſenbeeten einge⸗ faßt. Alles badeanſtaltsmäßige iſt verpönt. Die Schönheit der Natur iſt durch nichts beeinträchtigt. Sorglos tummeln ſich hier die Menſchen, die aus allen Teilen der Pfalz, dem Saargebiet und den Großſtädten am Rhein zum Gelterswoog kommen, um hier Stunden und Tage der Erholung zu ver⸗ leben. Es gibt in unſerem Gebiet wohl keine Anlage, die ſich mit dem Gelterswoog vergleichen läßt. Die ſaftig⸗grünen Wälder, der blaue See und der röt⸗ lich⸗gelbe Strand mit Strandkörben und Liegeſtüh⸗ len laſſen den Menſchen die Alltagsſorgen vergeſſen. Ein nettes Strandreſtaurant bewirtet reichlich und gut. In dem nahen Dörſchen Hohenecken ſind Un⸗ terkunftsmöglichkeiten vorhanden, neue werden aus⸗ gebaut. Für Autofahrer leicht zu erreichen iſt das Karlstal mit ſeinen Erholungsheimen ſowie Jo⸗ hanniskreuz, das Herz der Pfalz mit ſeinem Hirſch⸗ garten. Wo haufe ich mein Sporigerät! Dieſe Frage ſtellt mancher Anfänger an den erſahrenen Sportler, der ihn zweifelsohne an ein Spezialgeſchäft ver⸗ weiſt. Es genügt z. B. nicht, wenn der Verkäufer ein Falt⸗ boot verkauft und den Käufer dann ſeinem Schickſal über⸗ läßt, ſondern der Verkäufer muß auch in der Lage ſein und es als ſeine ſportliche und moraliſche Verantwortung au⸗ ſehen, den Käufer mit demſelben auf dem Waſſer und auch mit den Gefahren desſelben vertraut zu machen. Darum kaufe beim Fachmann, der dich auch beraten kann, Gleichbedeutend iſt dieſe Hinweiſung im Tennis⸗ und im Raſenſport. Auch hier genügt es nicht, daß man dir einen Tennisſchläger irgendeiner Art verkauft, der wohl Hie Bälle über die Netze treibt, ſondern es kommt darauf au, wie er die Bälle über Hie Netze treibt, und ob ſowohl der Rahmen als auch die darin eingezogene Saite für deine Hand und dein Spiel das Richtige iſt. Ghenſo verhält es ſich mit der Bekleidung. Auch dieſe ſoll in allererſter Linie praktiſch ſein. Auch hier ſetzt wieder die Tätigkeit des Verkäufers ein. Denn nur der Verkräufer kann das richtige, dem Sport entſprechend paſſende Klei⸗ dungsſtück verkaufen, der ſchon aktiv tätig war, denn er weiß, daß die falſche Berleibung oft ſehr hemmend bei Aus⸗ itbung des Sportes wirkt. —— —— Kran Mbal. ferriue mit Strandbad⸗Reſtaurant u. Café.— Ein Land⸗ ſchaftsidyll.— 7000 am Liege⸗ und Spielwieſe. Tennis⸗ und Parkplatz. 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Die Urkunde, die die Geſchichte des Baues feſthält, wurde darauf nach einem Spruch des Baumeiſters Römer ein⸗ gemauert. Im Namen der Stadtgemeinde übermit⸗ telte Bürgermeiſter Stober die beſten Glück⸗ wünſche, Oberkirchenrat Bender⸗Karlsruhe brachte die des Landesbiſchofs. Darbietungen des Kirchen⸗ chors umrahmten die eindrucksvolle Feier.— Das Caritasheim wurde am Sonntagvormittag ein⸗ geweiht. Es liegt in der Dreikönigſtraße und wurde nach einem gründlichen Umbau, der, ſoweit ſich dies ermöglichen ließ, allen Anforderungen und neuzeitlichen Geſichtspunkten Rechnung trug, ſeiner neuen Beſtimmung übergeben. Stadtpfarrer Geyer freute ſich über das Zuſtandekommen des Baues und begrüßte es beſonders, daß die Schweſtern jetzt im Zentrum der Stadt wohnen können und nicht mehr, wie bisher, an der Peripherie ihren Wohnſitz haben. Im Namen des katholiſchen Stiftungsrates dankte Schreckenberger für die Schönheit und Zweck⸗ mäßigkeit des Baues, der durch den Einbau eines Altersheimes im Speicher ſpäter vielleicht noch eine Ergänzung findet. L. Reilingen, 30. Mai. Der Reichsverband Deutſcher Amateurphotographen der Kreiſe Mannheim, Heidelberg, Weinheim, Wies⸗ loch und Sinsheim veranſtaltete hier eine Wett⸗ bewerbsausſtellung, bei der den Schwetzinger Ausſtellern der Ehrenpreis der Gemeinde Reilingen zuerkannt wurde. Auf der Reilinger Tagung wurde der Beſchluß gefaßt, im Laufe des Sommers einen großen Lichtbild⸗Wettbewerb in Schwetzingen durch⸗ zuführen.“ * Ladenburg, 29. Mai. Aus der letzten Ge⸗ meinderatsſitzung iſt folgendes bemerkenswert: Hin⸗ ſichtlich der Erwerbung des Spitalgrundſtücks Lgb. Nr. 3219 durch die Gemeinde Heddesheim. lehnt der Gemeinderat es ab, auf das von der Gemeinde Hed⸗ desheim gemachte Kaufpreisangebot einzugehen.— Dem Gaſtwirt Alfred Frey wurde anläßlich des Feuerwehttreffens über die Pfingſttage die Aufſtel⸗ lung eineß Bierzeltes vor ſeiner Wirtſchaft gegen Zahlung einer Anerkennungsgebühr geſtattet.— Der Karuſſellplatz für die diesjährige Kirchweih wird an den Unternehmer Wilhelm Eckart vergeben. * Heidelberg, 31. Mai. Der Reichsverband für deutſche Jugendherbergen führt z. Z. größere Schu⸗ lungslager für die Sachbearbeiter und Mitarbeiter im Jugendherbergswerk durch. Der Lehrgang für das Obergebiet Oſt(Baden, Bayern, Württemberg) findet ſtatt in der Zeit vom 10. bis 17. Juni in der neuen Jugendherberge auf dem Dilsberg bei Heidel⸗ berg. In dieſem Lehrgang werden ſämtliche Fragen des Jugenoͤherbergswerkes, des Jugendwanderns uſw. behandelt. Die Durchführung des Lehrganges liegt in den Händen des Inſpekteurs für die Jugend⸗ herbergen im Obergebiet Oſt, Oberbannführer E. Baur. L Sinsheim, 30. Mai. In der letzten Bezirksrats⸗ itzung wurde das Dienſtſtrafverfahren gegen den früheren Bürgermeiſter Ludwig Pahl in Sins⸗ heim durchgeführt, das mit einer Aberkennung der Penſion endigte. u Mosbach, 30. Mai. Der erſte Spatenſtich zum Neubau der katholiſchen Stadtpfarr⸗ kirche wurde am Sonntag vormittag durch Stadt⸗ pfarrer Roſer in feierlicher Handlung vorgenom⸗ men. Gleichzeitig wurde der Kirchenbauverein neuge⸗ gründet. Stadtpfarrer Roſer gab der berechtigten Freude der katholiſchen Pfarrgemeinde beredten Ausdruck, daß das Werk endlich nach jahrzehntelan⸗ gem Hoffen ſeiner Verwirklichung entgegengehe. ü Diedesheim, Amt Mosbach, 30. Mai. Sein 40⸗ fähriges Berufs jubiläum feierte Bäckermei⸗ ſter Bopp von hier. Aus dieſem Anlaſſe wurde dem geſchätzten Meiſter, der dͤurch Fleiß und Streb⸗ ſamkeit ſeinen Betrieb immer leiſtungsfähiger ge⸗ ſtalten konnte, von der Mosbacher Bezirksbäckerin⸗ nung ein künſtleriſches Diplom überreicht. * Tiengen, Amt Waldshut, 31. Mai. Montag vor⸗ mittag verunglückte hier die Ehefrau des Sattler⸗ meiſters Schäfer. An der Straßenkreuzung Baſler⸗ ſtraße und Schwarzenbergſtraße fuhr ſie mit aller Wucht einem Kraftwagen in die Flanke. Die Frau durchſchlüg mit dem Kopf die Scheiben und erlitt da⸗ durch ſchwere Kopfverletzungen und Halsſchnittwun⸗ den. Die Verunglückte wurde ins Tiengener Kran⸗ kenhaus übergeführt. * Bad Wimpfen, 30. Mai. Auf der abſchüſſigen unteren Hauptſtraße kam ein kleiner Leiterwagen, der mit Schutt beladen war und auf den ſich der Lenker, ein junger Burſche, geſetzt hatte, in rafende Fahrt. Als der Lenker einen Kraftradfahrer ſah, der ihm entgegenkam, ſprang er von dem Wagen ab und überließ ihn ſeinem Schickſal. Der Wagen traf den Kraftradfahrer ſo unglücklich, daß ihm die Wa⸗ gendeichſel in den Unterleib drang. Der Kraftrad⸗ fahrer iſt ſeinen ſchweren Verletzungen er⸗ legen. * Geiſenheim, 30. Mai. Der 24jährige Mugele, der im ſogen. Winkeler Anbau ſeine 191ährige Ge⸗ liebte durch Kopf⸗ und Herzſchuß getötet und ſich dann ſelöſt einen Kopfſchuß beigebracht hat, iſt im Geiſenheimer Krankenhaus ſeinen Verletzun⸗ gen erlegen. —— F 11 7 95——— 4— 9 9 —— UU n L. Heidelberg, 30. Mai. Mittwoch vormittag gegen 11 Uhr brach in dem Gebäudekomplex des Geheimrats Dr. Lucken⸗ bach und Profeſſors Klingenſtein am Frieſen⸗ berg Feuer aus. Eine Frau, die im oberen Stock wohnte, hörte plötzlich über ihrer Wohnung ein Gepolter. Als ſie nach der Urſache ſchauen wollte, kam ihr eine Rauchwolke entgegen. Die Berufsfeuerwehr, die durch die Sirene die Geſamtwehr der Stadt alarmierte, konnte ſich in der engen Straße und beſonders an dem ſteilen Bergabhang ſchlecht entfalten. Helle Flammen ſchlugen ſchon lange durch das Dach, bis der Strahl der Motorſpritze eingefetzt werden konnte. In den Dachſtühlen, die faſt ganz aus Holz waren, fanden die Flammen reiche Nah⸗ rung. Erſt als die große Drehleiter in Funktion trat, konnte man den Flammen näherkommen. Ein SA⸗Mann und ein Feuerwehrmann wur⸗ den durch abſtürzendes Gemäuer verletzt. Der Arbeitsdienſt und die SA⸗Männer, die ſchnell zur Stelle waren, konnten infolge ſtarken 5 — V 3 2 0. Großjfeuer in Heidelberg Drei Dachſtühle ausgebrannt-Ein SA-Mann und ein Feuerwehrmann verletzt Rauches nichts mehr retten. Alles wurde ein Raub der Flammen. Die SͤäA mit ihrem Standartenfüh⸗ rer nahm mit der Polizei die Abſperrung und die Umleitung des Verkehrs vor. Die Straßenbahnlinie nach dem Karlstor und Neckargemünd war unter⸗ brochen, da die Hydranten zwiſchen den Schienen be⸗ nutzt wurden. Was die Flammen nicht verzehrten, wurde durch die Waſſermaſſen vernichtet. Sägewerk niedergebrannt * Buchenberg(Amt Villingen), 30. Mai. Montag früh brach in dem Sägewerk von Andreas Haller unmittelbar bei der Ruine Waldau ein Brand aus, dem trotz des baldigen Eingreifens der Feuer⸗ wehren von Buchenberg und Burgberg ſowie der Motorſpritze von Königsfeld das ganze Werk zum Opfer fiel. Das abſeits ſtehende Wohnhaus konnte gerettet werden. Gebäude⸗ und Fahrnisſchaden be⸗ tragen 20000 Mk. Die Fahrniſſe ſind nicht verſichert. Man vermutet, daß der Brand vielleicht durch Funkenflug aus einer Lokomobile entſtanden iſt. * Ueberlingen, 30. Mai. Der 32. Verbandstag der badiſchen Haus⸗ und Grundbeſitzervereine begann mit einer Vorſtandsſitzung, in der ſtatt des bisherigen Verbandsführers, Schmid, Heidelberg, Herr Imhoff, Mannheim, zum Verbandsführer beſtellt wurde. Der Begrüßungsabend war bereits ſtark beſucht. Der Führer der Ortsgruppe Ueberlingen, Schmid, begrüßte die aus allen Teilen des badi⸗ ſchen Landes herbeigeeilten Beſucher, denen er die Schönheiten von„Klein Nizza“ ans Herz legte. Die Haupttagung war auch von zahlreichen Vertretern des badiſchen Unterlandes beſucht. Ver⸗ bandsführer Imhoff, der die Tagung mit einem dreifachen„Sieg Heil!“ auf den Führer Adolf Hit⸗ ler eröffnete, hieß beſonders die Behördenvertreter willkommen, unter denen man Landrat Dr. San⸗ der, ferner einen Vertreter des Finanzminiſte⸗ riums und den ſtellvertretenden Bürgermeiſter von ⸗Ueberlingen bemerkte. Der Vorſitzende der Orts⸗ gruppe Ueberlingen führte in ſeinem Eröffnungs⸗ wort aus, der Haus⸗ und Grundbeſitz hoffe, eine Grundlage zu erhalten, die ihm als ſtarken Faktor im Wirtſchaftsleben gerecht werde. Allerdings ſei es Neues aus Leimen L. Leimen bei Heidelberg, 30. Mai. Die Ge⸗ meinde ſtand am Sonntag im Zeichen eines Doppel⸗ jubiläums: des 60⸗jährigen Jubiläums des Militärvereins und des 40jährigen Ju⸗ biläums des Militärvereins„Werder“. Aus dieſem Anlaß fand am Samstag abend ein Feſtkommers ſtatt, bei dem der Ehrenvor⸗ ſitzende Dr. Guſtav Hack die Feſtrede hielt und An⸗ laß nahm, den noch lebenden Mitbegründer des Mili⸗ tärvereins, Adam Schilling(87 Jahre alt), wie den 88jährigen Ortsälteſten, das Mitglied des Kanonier⸗ vereins, Joſef Sauerzapf, beſonders zu begrüßen. Auszeichnungen erhielten die Ehrenvorſitzenden Dr. Hack und Bäckermeiſter Simon, die ein Führerbild erhielten, Ehrenvorſitzender Dr. Guſtav Hack, Jo⸗ hann Becker, Adam Hennrich und Peter Uhrig, die für 40jährige, ſowie Ludwig Kiſtenmacher, Ludwig Lingg und Georg Seeger, die für 25jährige Mitglied⸗ ſchaft ausgezeichnet wurden. Durch Ueberreichung einer Plakette des Führers in ſilbernem Lorbeer⸗ kanz mit Widmung wurden ausgezeichnet: Ehren⸗ vorſitzender Jakob Zietſch, ſowie die Ehrenmitglie⸗ der Heinrich Federolf und Jakob Keller. Bürger⸗ meiſter Dr. Wisweſſer übermittelte die Glück⸗ wünſche der Gemeinde. Geſangliche, turneriſche und ſportliche Darbietungen ſorgten für anſprechende Unterhaltung. Der Sonntagmorgen galt der Feier der Gefallenen. Hier hielten Bürgermeiſter Dr. Wisweſſer und Vereinsführer Schilling Anſprachen. Nachmittags durchzog ein gewaltiger Feſtzug den Ort. Auf dem Feſtplatz würdigte Hauptlehrer Bähr Leben und Sterben des deutſchen National⸗ helden Albert Leo Schlageter. * Karlsruhe, 31. Mai. In der Nacht zum Mon⸗ tag war aus dem Bezirksgefängnis Durlach der in Unterſuchungshaft befindliche 21 Jahre alte Theodor Bommert ausgebrochen. Die Karlsruher Kriminalpolizei hatte erſahren, daß ſich Bommert in einer Wohnung in der Südweſtſtadt aufhielt. Als ihn die Beamten feſtnehmen wollten, ſetzte ſich der Verbrecher zur Wehr und flüchtete. Die Beamten nahmen ſofort die Verfolgung auf und machten von der Schußwaffe Gebrauch. Während der Flucht ſchlug Bommert einen Mann, der ihn aufhalten wollte, nieder. Schließlich gelang es einem der verfolgen⸗ den Beamten, den Verbrecher mit vorgehaltener Wafſe zu ſtellen, worauf ſich Bommert feſtney⸗ men ließ. * Kehl, 31. Mai. Der in der Schulſtraße wohn⸗ hafte Zeitungshändler Joſeph Kohler hat zum drittenmal durch Oeffnen des ens einen Selbſtmordverſuch unternommen. Auch dies⸗ mal konnte er an der Vollendung der Tat rechtzeitig verhindert werden. Er wurde ins Krankenhaus ge⸗ N Rechtsanwalt ———— Die badiſchen Haus- und Grunobeſitzer tagten nicht möglich, dieſes Ziel von heute auf morgen zu erreichen. Zum Beiſpiel die Steuervereinheitlichung und Zinsſenkung könnten nur im organiſchen Auf⸗ bau des Geſamtprogramms der Regierung durch⸗ geführt werden. Dabei ſei zu hoffen, daß die Zinſen aus dem Ertrag und nicht aus der Subſtanz in Zu⸗ kunft herausgewirtſchaftet werden müßten. Den erſten Vortrag über die Bedeutung des Hausbeſitzes im Wirtſchaftsleben hielt Landrat Dr. Sander. Die Tatſache, daß der Hausbeſitz einer der größten Auftraggeber für Gewerbe und Handwerk ſei, ſei von der Regierung dadurch berück⸗ ſichtigt worden, daß ſie in großzügiger Form Zu⸗ ſchüſſe für Reparaturarbeiten gewährt hat. Ueber Hausbeſitz und Nationalſozialismus hielt Gauamtswalter Baumann einen Vortrag, in dem er darlegte, daß der deutſche Menſch zum poli⸗ tiſchen Menſchen erzogen werde und ſich für den Aufbau einſetzen müſſe. Es dürſe nicht ein Stand ſich gegen den anderen ausſpielen, ſondern alle Stände müßten in ihrer Volksverbundenheit mit dem Opferſinn wetteifern, den die Toten des Welt⸗ krieges und die Kämpfer für das Dritte Reich ge⸗ zeigt hätten. Die Tagung wurde mit einem Licht⸗ bilder⸗Vortrag über Luftſchutz geſchloſſen. Bruchſal ſchafft Arbeit k. Bruchſal, 23. Mai. Zur Belebung der Bautätigkeit beſchloß der Stadtrat, für alle 1934 erbauten oder noch zu erſtellenden Bauten die an⸗ fallenden Anliegerbeiträge zur Hälfte zu erlaſſen, die andere Hälfte wird auf drei Jahre geſtundet. Zur Erſtellung bis zu 20 weiteren Siedlungsſtellen ſollen die Mittel der Stadtrandſiedlung in Anſpruch genommen werden, ebenſo zur Errichtung von Not⸗ und Behelfswohnungen die zur Verfügung ſtehenden Darlehensmittel des Reichs ganz beantragr werden.— Der Stadtrat nahm Kenntnis von einem Rundſchreiben des Reichswirtſchaftsminiſters, in welchem er ſich gegen die„Kauf⸗am⸗Platz⸗Propa⸗ ganda“ wendet.— Der Beſuch des ſtädt. Schwimm⸗ und Sonnenbades wird Nichtariern verboten. k. Bruchſal, 29. Mai. Sonntag mittag fand hier unter Beteiligung der nationalen Verbände die Grundſteinlegung zu einem Marine⸗Ge⸗ fallenendenkmal durch die Marinekamerad⸗ ſchaft Kraichgau ſtatt. Es ſprachen Kameradſchafts⸗ führer Waldecker, Stadtrat Gilg und Kreis⸗ leiter Epp. Das Denkmal wird in der Anlage zum Bahnhof erſtellt, die zum Gedenken an einen Sohn Bruchſals in Peter⸗Straſſer⸗Anlage umgetauft iſt Straſſer fiel als Korvettenkapitän eines Marineluft⸗ ſchiffes, das 1918 über London abgeſchoſſen wurde. — Nachmittags veranſtalteten die beiden Turnver⸗ eine hier gemeinſam anläßlich der Werbewoche der Deutſchen Turnerſchaft ein Werbeturnen, dem an 1000 Zuſchauer beiwohnten. * Bühlertal, 31. Mai. Der Metzgerlehrling Wil⸗ helm Meier wurde von einem Perſonenkraftwagen einen doppelten Schädelbruch erlitt, wurde ins Büh⸗ ler Krankenhaus eingeliefert. Dl. Ditcrs bauernfleiß⸗ angefahren und 20 Meter geſchleift. Der Junge, der Puddingpulver ⸗ aus deutſchen Rohſtoffen in 5 bewährter Oetker⸗Qualität!( Vanille⸗ und Manoel⸗Oeſchmack„ 1 pãcchen 8 pig. 5 Aus der Pfalz Handkäsfeſt in Luſtadt * Landan, 31, Mai. Die rheinpfälziſchen Gemein⸗ den Ober⸗ und Niederluſtadt begehen am 3. Juni das„Loſchter Handkeesfeſcht“, das in dieſem Jahre als großes Volksfeſt aufgezogen wird. Es handelt ſich hier um eine junge Volksver⸗ anſtaltung in der an alten Bräuchen ſo reichen Pfalz. Das Handkäsfeſt wurde vor zehn Jahren zum erſten Male gefeiert, als die franzöſiſche Beſatzung alle Kundgebungen, Heimattage uſw. verbot. Unter dem Vorwand, der notleidenden„Handkäsinduſtrie“ müſſe geholfen werden, wurde dieſes Feſt eingeführt und bildete den Beweis dafür, daß das pfälziſche Volks⸗ tum noch heute lebendig genug iſt, kraftvolle, echte Volksfeſte hervorzubringen. Die Veruntreuungen in St. Martin * St. Martin, 31. Mai. Die Unterſuchungen in der Unterſchlagungsſache beim Darlehenskaſſen⸗ und Winzerverein St. Martin ſind zum vorläufigen Ab⸗ ſchluß gelangt. Ein Gerichtsverfahren iſt eingeleitet. Auf Erkundigung bei maßgebender Stelle erfahren wir zu den umlaufenden Gerüchten über die zu er⸗ wartenden Verluſte für die Mitglieder, daß dieſe völlig unzutreffend ſind. Die Ausfälle für die unter⸗ ſchlagenen Beträge ſind dadurch gedeckt, daß ſchon im Spätjahr des letzten Jahres die beiden Genoſſen⸗ ſchaften ſaniert worden ſind. Es iſt zur Zeit ſo, daß den Geldeinlegern die in Frage ſtehenden Einlagen auf einem Bereiiſtellungskonto gutgeſchrieben ſind. Die Guthaben der einzelnen Geldeinlegr können von dieſem Bereitſchaftskonto abgehoben werden. r. Ludwigshafen, 30. Mai. Im hieſigen Friſeur⸗ gewerbe iſt eine außerordentliche Ueberfül⸗ lung dadurch eingetreten, daß ſich eine größere Zahl Gehilfen ſelbſtändig gemacht hat. Gegen die Miß⸗ ſtände, die ſich hieraus ergaben, weil das Gewerbe oft in Privatwohnungen und unter Vernachläſſigung der einfachſten, die Uebertragung von Hautkrankhei⸗ ten verhütenden geſundheitlichen Vorkehrungen aus⸗ geübt wurde, wendet ſich nun eine ortspolizeiliche Vorſchrift, die in der geſtrigen Senatsſitzung beſchloſſen wurde. Sie ſetzt Strafen auf jede Ver⸗ nachläſſigung der Reinlichkeit in Werkſtuben und bei Werkzeugen. * Winnweiler, 30. Mai. Der ledige Ludwig Demmerle von Falkenſtein, der im Rheinland tätig war, durchſchnitt ſich in einem Anfall von Schwermut mit einem Raſiermeſſer die Kehle. Auf dem Wege zum Krankenhaus iſt der Lebensmüde ge⸗ ſtorben. Nachbargebiete Vier Jahre Zuchthaus für einen Darlehensſchwindler * Darmſtadt, 30. Mai. Vor der Großen Straf⸗ kammer ging die mehrtägige Verhandlung gegen den wiederholt vorbeſtraften Willibald Lehne aus Heppenheim a. d. Bergſtraße zu Ende, der des Dar⸗ lehensbetrugs in 168 Fällen angeklagt war. Er har die Notlage der von ihm angelockten Geldſuchenden rückſichtslos ausgenutzt. Nur in einem einzigen Falle erhielt ein Glücksvogel eine kleine Summe. Durch ſein Verhalten ſind viele der Betrogenen um⸗ Haus und Hof gekommen, ſo daß das Gericht ihn als beſonders gefährlichen Gewohnheitsverbrecher zu 4 Jahren Zuchthaus, 1000/ Geldoͤſtrafe und Ab⸗ erkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf 5 Jahren verurteilte. Außerdem wurde die Sicherungsver⸗ wahrung angeordnet. Der Mitangeklagte Krich⸗ baum aus Reichenbach im Odenwald wurde zu 9 Monaten Gefängnis verurteilt. * Worms, 30. Mai. Die Perſon des am 14. Mai im Wormſer Staötpark in bewußtloſem Zuſtand aufgefundenen und am nächſten Tage im Städt. Krankenhaus infolge Vergiftung geſtorbenen jungen Mannes konnte bis jetzt nicht feſtgeſtellt werden. Der Tote iſt etwa 25—28 Jahre alt, 1,65 Meter groß, kräftig, langes, blondes Haar, vollſtän⸗ diges Gebiß. Hinter dem linken Ohr ſowie auf der rechten Rückenſeite ſind mehrere Operationsnarben. Bekleidet war der Tote mit älterem blauem Anzug, weißem Umlegekragen, braungetupftem Selbſtbin⸗ der. Im Beſitze des Unbekannten wurde eine leere Geloͤbörſe, ein Schlüſſelbund mit 4 Schlüſſeln, ein unbeſchriebener Notizblock, ein Zigarrenabſchneider und ein weißes Taſchentuch mit grauem Rand mit der Bezeichnung H. T. vorgefunden. Sachdienliche Mitteilungen erbittet die Worms. Kriminalpolizeiſtelle 55 9. 8 3 5 Donnerstag, 81. Mai 1034 Neue Maunheimer Heitung V Wiütag⸗Ansgabe 1 11. Seite/ Nummen 242 Die Bedeutung der Beber Selbſtverſorgung iſt in letzter Zeit unend⸗ lich viel geſchrieben und geſprochen worden. Dabei gingen die Anſichten oft entgegengeſetzter Richtung. Je nach dem politiſchen, wirtſchaftlichen und kulturel⸗ len Standpunkt, den der einzelne einnahm, bezeich⸗ nete man ſie als einen wirtſchaftlichen Unſinn oder eine wirtſchaftliche Notwendigkeit, als ſchädlich oder wünſchenswert. Bei dieſem Kampf ſcheuten ſich die Gegner einer deutſchen Selbſtverſorgung auch nicht davor, ſehr oft abſichtlich und unabſichtlich beſtehende Tatſachen zu leugnen, Verwirrungen anzuſtiften und die durch eine falſche Wirtſchaftspolitik hervorgerufe⸗ nen Mißſtände als natürlich hinzuſtellen. Das iſt ietzt anders geworden. — weiß jeder, daß Deutſchlands Weg zur elbſtverſorgung eine politiſche, wirtſchaft⸗ liche nud kulturelle Notwendigkeit iſt. Das„Warum“ einer deutſchen Selbſtverſorgung ſoll in den folgenden Ausführungen dargelegt werden: Es kann wohl kaum beſtritten werden, daß die Selbſtverſorgung eines Volbes der natürlichſte Zu⸗ ſtand alles Wirtſchaftens iſt.„Volkswirtſchaft“ kann doch nur bedeuten, daß Werte für das Volk, für eine Gemeinſchaft geſchaffen werden ſollen. Ebenſo ſelbſt⸗ verſtändlich iſt es aber auch, daß ſich ein Volk zur Schaffung von Werten zuerſt ſeines eigenen Lebens⸗ raumes bedienen muß. Dieſes iſt als erſtes ein ſittliches Gebot. Wir müſſen ſchon zum deutſchen Bauern gehen, wenn wir die Verbundenheit zwiſchen Boden und Menſch er⸗ lennen wollen. Das Ringen mit ſeiner eigenen Scholle formt dieſen Menſchen. Wo wir uns auch immer hinwenden mögen, immer finden wir dieſe Abhängigkeit beſtätigt. Wahres deutſches Volkstum wächſt aus der Bodenverbundenheit. Es iſt immer zu erhalten und zu fördern, führt alſo zu einer ſtär⸗ keren Beſchäftigung mit dem Bauerntum. Wirt⸗ ſchaftlich geſprochen heißt das, daß einmal die Arbeit des Bauern richtig bezahlt werden muß, und zum anderen, daß verſucht werden muß, durch Sied⸗ lung dieſes deutſche Bauerntum zu verbreitern. Das iſt aber der Weg zur Selbſtverſorgung. Neben dieſem ſittlichen Gebot iſt es zweitens eine politiſche Notwendigkeit, die deutſche Selbſtverſorgung zu erſtreben. Die Selbſternährung des Volkes aus eigenem Bo⸗ den iſt die erſte und wichtigſte Vorausſetzung jeder ſelbſtändigen Politik. Können ſich Völker nicht ſelbſt ernähren, ſo ſind ſie nicht mehr unabhängig, nicht mehr frei in ihren Entſchlüſſen. Der Weltkrieg hat es uns fühlen laſſen, was es heißt, wenn ein Volk ſeine Ernährungsbaſis preisgibt. Allen wurde es auf einmal klar, daß Deutſchland ſich nicht mehr aus eigener Scholle ernähren konnte, daß wir mitten im Krieg von anderen Staaten abhängig waren. Deutſchland hungerte, weil es einer verhäng⸗ nisvollen Induſtrie⸗ und Weltmarktpolitik oͤie Ernährung aus eigenem Grund und Boden geopfert hatte. Es wußte nicht, daß es ſich mit dieſem Schritt auf ein Pulverfaß begeben hatte, das bei jedem kleinſten Anlaß in die Luft fliegen mußte⸗ Immer iſt ein Staat, mag er militäriſch und waffen⸗ techniſch auch noch ſo gut ausgerüſtet ein, ſeinem Gegner, der ihm die notwendige Lebensmitteleinfuhr abſperren kann, hilflos ausgeliefert. Darum gehört zu einer wirklichen ſtaatlichen Unabhänaigkeit neben der politiſchen Selbſtändigkeit auch die wirtſchaft⸗ liche, zumindeſt aber ͤie ernährungswirt⸗ ſchaftliche Freiheit. Mag ein Land noch ſo gut mit Fabriken ausgerüſtet ſein, auch im Frieden wird es die Rolle eines Vaſallenſtaates ſpielen müſ⸗ ſen, wenn ſeine Ernährung nicht mehr in ſeinen Händen liegt. Die Macht hat in entſcheidenden Augenblicken immer der ausführende Agrarſtaat für ſich. Nur eine Selbſtverforgung gibt Sicherheit in allen Situationen. Ohne eine geſicherte Ernäh⸗ rungsbaſis iſt ein Verhandeln zwiſchen einem Agrar⸗ und einem Induſtrieſtaat zu gewiſſen Zeiten mehr ein Diktieren durch den Agrarſtaat. 8 0 Von Heinrich Eckart Eine jede Staatsboheit bat außer einer politiſchen Freiheit auch eine finanzwirt⸗ ſchaftliche Freiheit zur Vorausſetzung. Für die Nichtbeachtung dieſes Satzes liefert das Deutſchland der Nachkriegszeit ein geradezu klaſſi⸗ ſches Beiſpiel. Die deutſche Verſchuldung nach dem Kriege hat zu einem nicht geringen Teil ſeinen Ur⸗ ſprung in der notwendigen Einfuhr von Lebens⸗ mitteln, der aber keine entſprechende Ausfuhr gegenüberſtand. Deutſchland muß hungern oder ſich verſchulden, weil das Ausland unſer Geld, das aber letzten Endes nur in Ausfuhrwaren beſtehen kann, einfach nicht abnehmen will. Gelingt es uns hingegen, die jetzt noch notwendige Lebensmittelein⸗ fuhr zu beſchränken, mit anderen Worten: Deutſch⸗ lands Ernährung aus eigener Scholle zu ermög⸗ lichen, dann verhindern wir damit eine Verſchuldung und deren zerſtörende Ausſtrahlung. Eine Unab⸗ hängigkeit in der Ernährung mildert aber auch den Zwang zur Ausfuhr. Wir brauchen dann nicht mehr zu jedem Preis unter allen Um⸗ ſtänden auszuführen, um die notwendigen Deviſen zur Lebensmitteleinfuhr zu erhalten. Das verheerende Preisdumping, die Preisichleuderei und damit der Druck auf die Löhne, die Subventionen und Ausfuhrprämien, ermöglicht durch erhöhte Steuern und Abgaben, ſind dann nicht mehr am Platze. Selbſtverſorgung bringt alſo neben finan⸗ zieller Freiheit des Staates eine finanzielle Ent⸗ laſtung des Einzelnen. Die Selbſtverſorgung anzuſtreben, gebietet auch eine ſoziale Pflicht. Es iſt die Verpflichtung, unſeren arbeitsloſen Volks⸗ genoſſen wieder Arbeit zu geben. Dabei iſt einmal zu beachten, daß bereits im Jahre 1983 2,5 Millionen Arbeitsloſer wieder eingegliederr worden ſind, ob⸗ wohl die deutſche Ausfuhr auch in dieſem Jahre wie überhaupt ſeit 1930 dauernd zurückging. Die Aus⸗ fuhrinduſtrien vermochten alſo wirklich keine neue Arbeit zu gewähren; Arbeit gab vielmehr die nach innen gerichtete Volkswirtſchaft. Ange⸗ ſichts dieſes dauernden Rückganges unſerer Ausfuhr an Induſtrieerzeugniſſen und der Tatſache, daß jedes Sand durch Errichtung eigener Inbuſtrien ſeine Einfuhr zu droſſeln ſucht, iſt es nur zu logiſch, daß wir unſere Volksgenoſſen, die durch dieſen Ausfuhr⸗ rückgang erwerbslos wurden und blieben, Arbeit da⸗ durch geben, daß wir verſuchen, aus dem deutſchen Boden das herauszuholen, was wir früher gegen Induſtrieerzeugniſſe eintauſchen konnten, Die Schaf⸗ fung von Siedlerſtellen für Bauernſöhne und Land⸗ arbeiter in Kurzarbeiterſiedlungen, in denen ſich der ſtädtiſche Arbeiter einen Teil ſeiner ſelbſt ziehen kann, zeigt den zu gehenden eg. 4 N K 8 Schlageter-Erinnerungszeichen * Engen, 31. Mai. Der Hohenſtoffeln birgt, wie exſt ietzt bekannt wird, ein eigenartiges Er⸗ innerungszeichen an Albert Leo Schla⸗ geter, das er ſich ſelbſt gewidmet hat. Bei ſeinem letzten Beſuch auf dieſem ehemals ſo ſchönen Hegau⸗ berg, den er gemeinſam mit einem Freunde, dem Dipl.⸗Landwirt Finus, ſ. Zt. machte, ritzte er in eine junge Buche ſeinen Namen. Bei einer Tagfahrt, die letzter Tage veranlaßt wurde und zu der auch Finus erſchien, konnte dieſe Buche mit dem Namen Schlage⸗ ter feſtgeſtellt werden. ———— * Rottenburg, 30. Mai. Rottenburgs Ehrenbürger Karl Landſee hat in ganz ausgiebiger Weiſe an ſeine deutſchen Landsleute gedacht. Insgeſamt kom⸗ men 324 000 Dollar nach Deutſchland. Davon entfal⸗ len auf die Stadt Rottenburg allein 100 000 Dollar. Dieſe Erbſchaft gilt den Armen und Bebürftigen der Stadt ohne Unterſchied der Konfeſſion. Die Uni⸗ verſität Tübingen in Verbinöͤung mit dem Urge⸗ Deutſcher Tag in der Prärie/ Im Verlag. A. Brockhaus, Leipzig, er⸗ ſcheint von Colin Roß unter dem Titel„Zwi⸗ ſchen USA und dem Pol“ ein neues Reiſewerk durch Kanada, Neufundland, Labrabor und die Arktis. Mit Genehmigung des Verlages ent⸗ nehmen wir dem Buch folgendes Kapitel: Mitten in der Prärie liegt eine Stadt. Regina heißt ſie.„Königin“! Königin des Weizenlandes iſt ſie, denn ringsum Regina dehnen ſich unabſehbar, von Horizont zu Horizont, die goldenen Aehrenfelder. In Regina haben ſich die Deutſchen Saskatchewans zum feſtlichen Begehen des Deutſchen Tages verſam⸗ melt. Saskatchewan iſt eine Provinz Kanadas, ſie iſt größer als Deutſchland, faſt doppelt ſo groß, aber ſie hat kanm eine Million Einwohner. Die Menſchen wohnen hier weit auseinander, und ſo müſſen die Be⸗ ſucher des Deutſchen Tages lange Reiſen machen, um nach Regina zu kommen. Es ficht ſie nicht an. Da iſt Frau Hanſelmann aus Saskatoon. Sie iſt die Nacht durchgefahren, über 300 Kilometer, denn ſie kann keinen Arbeitstag verlieren. Sie hat die ganze Nacht hindurch ihr Auto über die einſame Prärie geſteuert, und was für ein voll⸗ beladenes Auto! Sie hat nicht nur ihre hübſche Toch⸗ ter mitgebracht, ſondern noch ſechs Verwandte und Bekannte, lauter Mitglieder des Deutſchen Sänger⸗ bundes von Saskatoon. Zu acht in einem Vierſitzer die ganze Nacht durchfahren, zwei Tage lang ſein Deutſchtum bekennen und feiern und dann wieder die Nacht zurück— ſo ſind die Deutſchen hier! Aber Frau Hanſelmann iſt noch gar nichts! Da iſt die Ortsgruppe Medſtead des deutſch⸗kanadiſchen Verbandes. Die Mebſteader ſind 650 Kilometer ge⸗ fahren auf einem Laſtauto, für das jeder ſeinen Teil beigeſteuert hat. Es war nicht für alle Platz zum Sitzen. Ein Teil mußte immer ſtehen. Aber die Medſteader waren tief begeiſtert von der Tagung. Der Vorſitzende erklärte, von dieſem Deutſchen Tag würden ſie das ganze Jahr lang zehren. Und im nächſten Jahr kämen ſie beſtimmt wieder. In keiner anderen Provinz Kanadas iſt das Deutſchtum ſo ſtark und ſo bewußt ſeiner Rolle, wie es in der Entwicklung Kanadas geſpielt hat. Menno⸗ niten aus Rußland, Katholiken aus Oeſterreich und Bayern, Lutheraner aus Sachſen, Preußen und Meck⸗ lenburg, Hutterer aus Tirol, Liebenbürger Schwa⸗ ben, Deutſche aus dem Banat, aus Rumänien, von der Wolga und dem Kaukaſus. Und alle dieſe Deutſchen, ſo verſchiedener Stämme, Dialekte und religiöſer Bekenntniſſe unter dem Hakenkreuz vereint. Ueberall wehte und flatterte es. Von den Autos, von der Eſtrade, von der Sänger⸗ und Rednertribüne, in den Händen der kleinen Mäd⸗ chen. Das war kein amtlich und offiziell eingeführtes Hoheitszeichen, ſondern ein Symbol, unter dem die Deutſchen aller Stämme aus allen Ländern ſich auf fremden Boden impulſiv zu einer tiefgefühlten im fernen Weſten im Werden iſt. deutſchen Selbſtverſorgung unſere Induſtrie darum ſo darnieder, Deutſchland in den wichtigſten Lebensmitteln nicht Hals in der fernen, ſonnendurchglühten kanadiſchen Damit iſt die Bedeutung einer deutſchen Selbſt⸗ verſorgung noch keineswegs erſchöpft. Die Selbſt⸗ verſorgung liegt auch im Intereſſe unſerer Indu⸗ ſtrie. Der Weg zur deutſchen Selbſtverſorgung führt über die Geſundung des in der Nachkriegszeit vernichteten Bauernſtandes. Die Reform der Preis⸗ ſtützungsaktion zielt in dieſe Richtung. Damit hat man dem Bauern nichts geſchenkt, vielmehr hat man mit dieſer Maßnahme der Induſtrie wieder den na⸗ türlichen und größten, nun aber auch kaufkräf⸗ tigſten Kunden zugeführt. Nicht zuleszt lag er, weil der Bauernſtand infolge ſeiner Vernichtung durch bau⸗ ernfeindliche Regierungen der Induſtrie nichts ab⸗ kaufen konnte. Nur um auf dem Weltmarkt, der aber auch in günſtigſten Zeiten nicht mehr als 20 v. H. ber deutſchen induſtriellen Erzeugung aufge⸗ nommen hatte, wettbewerbsfähig zu ſein, opferte man das Rückgrat jeglicher Volkswirtſchaft, den Binnenmarkt. Die Wirkungsfolge iſt alſo die: Ge⸗ ben wir dem Bauern Preiſe, bei denen er ſich er⸗ halten kann, dann vergrößert ſich die Erzeugung von Nahrungsmitteln. Damit werden wir aber vom Auslande unabhängig und unſere Induſtrie findet in einer kaufkräſtigen Landwirtſchaft ihren beſten Abnehmer wieder. Es bliebe zum Schluß nur noch die Stellung des Außenhandels in einer auf Selbſtverſorgung gerichteten deutſchen Wirtſchaftspolitik zu umreißen. Selbſtverſorgung in unſerem Sinne darf nicht mit dem Schlagwort„Autarkie“ verwechſelt und gleich⸗ geſtellt werden. Deutſchland will keine Abſchnürung vom Weltmarkt und kann auch im eigenſten Intereſſe keine wollen. Worum es hier geht, iſt nur, daß von einem zweifelhaften Weltmarkt abhängig ſein will. Hier muß die Selbſtverſorgung hundertprozen⸗ tig ſein. Die dadurch verringerte Einfuhr von Le⸗ bensmitteln wird es ermöglichen, daß Deutſchland für den Betrag der auf dieſe Weiſe freiwerdenden Dediſen Rohſtoffe, die es immer brauchen wird, mehr einführen kann. Alſo keine Abſchnürung einer deut⸗ ſchen Einfuhr, ſondern nur eine Verlagerung von Lebensmitteln auf Rohſtoffe. Die mit der Selbſtverſorgung einhergehende Erſtarkung der Landwirtſchaft als kaufkräftigen Kunden der In⸗ duſtrie muß ſich ſogar dahin auswirken, daß Deutſch⸗ land eine erhöhte Rohſtoffeinfhur haben wird. Dabei muß es ſelbſtverſtändlich ſein, daß bei einer Rohſtoffeinfuhr in erſter Linie die Länder zu berückſichtigen ſind, die Abnehmer deutſcher Fertig⸗ waren ſind. 9895 ſchichtlichen Inſtitut in Tübingen erhält 30 000 Dol⸗ lar. Der Reſt der Geſamtſumme verteilt ſich auf kleinere Poſten, die den einzelnen Verwandten Landſees zugedacht ſind. Ein Teil dieſer Verwandten wohnt in Rottenburg, der übrige Teil der Ver⸗ wandtſchaft iſt in ganz Württemberg zerſtreut * Meßkirch, 30. Mai. Im nahen hohenzollerſchen Ringgenbach können am nächſten Dienstag die Eheleute Jotef Kuhn und ſeine Frau Maria geb. Bücheler, das ſeltene Feſt der diamantenen Hochzeit begehen. Der Jubilar zählt 85 Jahre, die Jubilarin 78. Beide Eheleute ſind verhältnis⸗ mäßig noch geſund und rüſtig. Der Tag wird als großer Freudentag von der ganzen Gemeinde ge⸗ feiert, an dem ſogar die Schuljugend frei bekommt. * Kürzell(Amt Lahr), 30. Mai. Der in den 50er Jahren ſtehende, in weiten Kreiſen bekannte Son⸗ nenwirt Anton Karotſch erlitt in ſeiner Wirt⸗ ſchaft einen Hirnſchlag und war ſofort tot. Karotſch hatte vor einigen Jahren einen Sohn bei einem Motorrabunglück in Schuttern verloren. Einheit ſanden. Nirgends in Deutſchland iſt die natio⸗ nale Erhebung jubelnder gefeiert worden und nir⸗ gends klangen die alten deutſchen Lieder begeiſterter Prärie. Ein paar tauſend Menſchen lauſchten in dem weiten Rund des Stadions den Sängern, die in über⸗ füllten Autos ſo weit hergekommen waren, und fie⸗ len jubelnd in das Deutſchlandlied und die Wacht am Rhein ein. Deutſche Bürger des weiten Vaterlandes des Ge⸗ ſamtdeutſchtums, die in Europa durch ein Dutzend ſtaatlicher Grenzen getrennt voneinander leben, haben ſich in der Prärie zu einem Volk zuſammengefunden, das, ſeiner alten Sprache und Kultur ſtolz bewußt, mithilft aufzubauen an dem neuen weiten Lande da eeeeeeeeeeeeeee. Zufällige Fracht Von Otto Rombach Unter blühenden Kaſtanienbäumen bin ich hin⸗ gegangen, gemächlich und luſtbummelnd, wie es die Art der alten Herren iſt, die auf den Bänken in der Sonne ſitzen. Zehn Sekunden ſeitab von der Straße habe ich fünf Minuten Natur genoſſen, fünf Minuten lang die ruhige glitzernde Sonne über den Park⸗ wieſen geſehen, fünf Minuten lang die ſpielenden Kinder am Goldfiſchweiher, lächelnde alte Frauen und behäbige, ſanfte Greiſe, Kindermädchen und frühe, unzeitige Liebespaare,— fünf Minuten lang habe ich kein Auto, keine Straßenbahn, keine Eile geſehen, nur fünf Minuten Natur genoſſen. Auf dieſer kurzen Streife iſt mir vont Kerzen⸗ leuchter einer verblühenden Kaſtanie eine kleine Blüte auf die Hutkrempe gefallen. Ich habe ſie mit mir getragen durch die Stadt, unbewußt, auf vielen Wegen, in Geſchäfte, auf den Bahnhof und ſchließlich bis zu meinem Schreibtiſch. Dort fiel ſie auf den Fußboden. Aber ich hob ſie auf und legte ſie behut⸗ ſam auf den Tiſch. Und nun erſt iſt mir bewußt ge⸗ worden, warum die Menſchen ſo ſonderbar auf mei⸗ nen Hut geblickt hatten. Er iſt nicht ſchhn, dieſer alte Hut; er trauert vor dem neuen, der kommen müßte und kommen ſoll. Im Anblick dieſer Blüte, Schweſternſchaft den Menſchen zu der Liebe für die die aus der Krempe fiel und die nun auf meinem Blumen füühren kann. Wir brauchen keine großen Schreibtiſch lag inmitten von Papier und Schreib⸗ zeug, bin ich erinnert worden an jene Menſchen, die aus Theaterhäuſern ihre Garderobenummer an den Hüten hinaustragen. Sie werden dieſe zufällige Fracht vielleicht mit einem kleinen Lächeln aus dem Hutband löſen und erneut einen Nachklang wecken an das Geſchaute. Sie tragen ein Stück Erlebtes nach Hauſe, ſichtbur das Stück Papier über der Hutkrempe, aber unſichi⸗ bar die Bewegungen und Gedanken, die ihnen der Abend gebracht hat. Aber beim Anblick dieſer win⸗ zigen Erinnerung lebt der Zuſammenhang wieder auf, ein Muſikſatz oder die Figur einer Tänzerin, ein Heldentenor oder ein ſanatiſcher Reoͤner. Es iſt beſinnlich, eine ſolche Rückſchau zu halten. Man müßte, abgegoltene Einlaßkarten aufbewahren und ſie mauchmal nachleſen. Ich habe auch meine Kaſtanienblüte aufgehoben— ich habe ſie auf einem Papier liegen laſſen, ausruhen und ausatmen. Das iſt eine kleine Sentimentalität; ſie könnte nach⸗ denklich ſtimmen, weil man die Blüte ſterben ſieht. Man ſollte nicht davon ſprechen. Das aber iſt das Große im Erlebnis der Pflanzen, was die japani⸗ ſchen Blumenmeiſter bereits erkannt haben: daß eine Blume, wenn ſie durch ihre Einzahl nicht Genüge geben kann, auch nicht in hundertfacher Wettertarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wettcl⸗warte — 92 — — — dan 3⁴ Hal. 2 2 Stocxn 0 0 Wat. 10 9 o 926 60 F — ndg Wier 13 16 det⸗ —41 . 4 D 1 2 9410 — 5 Onentos O gener. O n desecr G ng̃ oberecnt eHꝛden Schaee a ecubein a hebet K Seh teienter&x maszider Sc0sbαοοεn Stormtzehet der Asesx die pieue iwegen mit dem winge die deroen Stsuonen stenenge 9 lal ien geden die Temperatur an. Oie Umen verdinden Orie ait gie e Aunt Recresniveas umgerecnneten tuftocuen Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſ helle in Frankfurt a. M. vom 31. Mai: Die über Fiankreich zur Eniwicklung kommenden Tiefdruckſtöruigen be⸗ ginnen ſich bereits bis zu uns auszuwirken; Stär⸗ kere Erwärmung und damit verbundener Luftdruck⸗ fall werden ihre weitere Ausbreitung nach Deutſch⸗ land hin begünſtigen, ſo daß zunächſt wiede unde⸗ ſtändigeres Wetter mit einzelnen teilweiſe wittri⸗ gen Niederſchlägen erwartet werden kann. Ein nach⸗ haltiger Umſchlag iſt damit jedoch nicht wahrſ cheinlich. Vorauskage für Freitag, 1. Julſ Meiſt wolkig und vereinzelte, teilweiſe geswittrige Niederſchläge, ziemlich ſchwül, meiſt ſüdliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 0. Mai + 25,3 Grad, tiefſte Temperatur in der Noſht zum 81. Mai—404 Grad, heute früh 8 Uhr 1 1333 Grad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat 2 Uai e, 27. 28. 29. 30. 31. Ryeinfelden 2,142.132,092,08 2,0 Neckar⸗Pegel 28 E u. Breiſach.. 100.09] 1,05.041,64l Mannveim. 2, SKehl⸗.18/27182,15½2,15.18/ Jagſtfeld Maxan 3,50 3,58, 2,573,583,57/J Heilbronn.1 Mannheim 2,142.142,16/2.14 2,14 Plochingen. 0. Kaub.17/1,18.15 1,17.17/ Diedesheim. Röln 0 7810,740,73/0,71/0.7 * Wollbach, Amt Lörrach, 30. Mai. Das Uhepaar Weber⸗Wetzel hat im Kreiſe von ſechſs Kin⸗ dern und 13 Enkeln das Feſt der diaman jenen Hochzeit begehen können. Beide Ehegatten ſind, trotzdem der Mann 8s Jahre und die Frau⸗Sel, Jahre zählt, körperlich und geiſtig noch verhältniß mäßig friſch und rege. Herr Weber hat auch den 70eſe Krieg mitgemacht und iſt noch der einzig übriggelfliebene Veteran im Orte. Bereits zu Pfingſten konuſe das Ehepaar von Miniſterpräſident Köhler perKönlich für dieſen wichtigen Tag die beſten Glück hünſche entgegennehmen. Sträuße. Die einzelne Blüte, die einen Tag lang mit mir lebte, hat mir aus fünf Minuten eines Zufalls einen Tag gemacht. Nationaltheater. Das Volksſtück„Die vier Musketiere“ von Siegmund Grafſi, das am Samstag zur Erſtaufführung kommt, hat zum Hauptmotiv die Entwicklung der Kameradſhhafts. beziehungen einer Gruppe von Frontkameradem in der Nachkriegszeit. Den„Berliner“ ſpielt Bum Krü⸗ ger, den„Bayern“ Ernſt Langheinz, den„Soſchſen“ Joſeph Offenbach, den„Norddeutſchen“ Hans Gsims⸗ häuſer. den„Badener“ Erwin Linder, die weißlichen Hauptrollen Annemarie Schradiek, Eliſabeth Stie⸗ ler, Hermine Ziegler und Lene Blankenfeld. Rlegie: Karl Vogt. 9 S Otto Dill 50 Jahre alt. Der bekanntg pfäl⸗ ziſche Tier⸗ und Landſchaftsmaler Prof. Otto Di 10 Neuſtadt a. d. H. feiert am 4. Juni ſeinen Il Ge⸗ burtstag. Der Münchner Kunſtverein zeigte aus dieſem Anlaß eine Kollektivausſtellung feiner 60 die ſpäter auch in Mannheim zu ſehen ſein wird. O Das Blut wird photographiert. In deigt Be⸗ richt der amerikaniſchen Wiſſenſchaft wird die Ent⸗ deckung einer neuen Strahlenart gemeldet, die für die mediziniſche Diagnoſtik von Wichtigkeit iſn Es handelt ſich um infrarote Strahlen, die ſich dadurch auszeichnen, daß ſie die menſchliche Haut Purch⸗ dringen, während ſie in den Blutgefäßen einem un⸗ durchdringlichen Widerſtand finden. Mit ihrer Hilfe kann das Netz der Blutgefäße auf gewölpnliche photographiſche Platten gebracht und alle Ab⸗ weichungen und Neränderungen der Blutgefelze ſo genau beobachtet oerden, wie dies ſeit der. Ent⸗ deckung der Röntgenſtrahlen mit dem Knochemgerüſt möglich iſt. 44 Neue Bücher Germanien, Monatshefte für zur S nis deutſchen Weſens. Maiheft.(K. F. Koehler, 9 b.., Verlag in Leipzig.) 5 che Pulkur, Monatsſchrift für die geſamte deiſtige Bewegung des neuen Deutſchland. Maiheft. 1— geber: Dr. Rudolf Buttinann und Dr. Wolſgang Nufer. Verlag: Wilhelm Limpert, Dresden⸗A. 14. 1 ——————— —— 0 e eeeee FN 12. S kite Nummer 242 Donnerstag, 31. Mai 1934 KKaumlocRtes — In Roſitten fand unter Vorſitz des Landes⸗ hauptma mus Dr. Blunk die Sitzung des Verwal⸗ tungsral les der Vogelwarte Roſſitten ſtatt, und an⸗ ſchließen d die vierte Mitgliederverſammlung des „Vereinſ der Freunde der Vogelwarte Roſſitten e..“ Tk. Heinroth⸗Berlin und Dr. Schüz⸗Roſſitten erſtattete un über die Arbeit der Vogelwarte im ver⸗ gangenan Jahr Bericht und konnten neue Fort⸗ ſchritte urttteilen. Sie finden einerſeits in einem erheblich en Aufſtieg der Mitarbeiterzahlen und Be⸗ ringungem ihren Ausdruck, andererſeits in neuen Bearbeil ungen und Ergebniſſen. Die Wiederfunde beringter: Vögel mehrten ſich ſo, daß monographiſche Darſtelll ung des Zuges verſchiedener Arten in An⸗ griff genvmmen werden konnte. Es zeigte ſich, daß oſtpreuß uche Jungſtörche, nach dem Weſten verſetzt, im großt i ganzen die beim oſtpreußiſchen(nicht aber weſtdeutt then) Storch übliche Abzugsrichtung nach Südoſtenr und Südſüdoſten einhielten, woraus ſich die über ragende Bedeutung der Erbmaſſe für das Trieblel ſen und den Zug des Storchs(und gewiß auch anl ſerer Arten) ergibt, mit der Einſchränkung, daß die äußere Geſtaltung der Lanoͤſchaft und die Lage der; Nahrungsgebiete das Zugbild beeinfluſſen können. Weite tre Verſuche an anderen Arten(Star) ſollen in dieſern Jahre die ſo gewonnenen Ergebniſſe er⸗ gänzen. Andere Unterſuchungen erſtrecken ſich auf die Fon tpflanzung des Storches; ſie wird wie bei allen Wögeln durch eigenartige und oft ganz uner⸗ wartete Triebe geregelt, die wir kennen müſſen, um zweckvoll e Wege zu der ſo oft gewünſchten Anſiedlung des Stolrches im Weſten zu finden. Dieſer Aufgabe, vor alley m aber auch der allgemeinen Kenntnis des Storch⸗g jaushalts im Rahmen ſeiner Umwelt dienen die Beſt undsaufnahmen des weißen Storchs, die ſeit Jahren ha und dort veranſtaltet werden, in Oſtpreu⸗ ßen das letzte Mal 1931, als man erſtmals einen genauen Einblick in die Verteilung des Storchbeſtan⸗ des in üünem beſonders ſtorchreichen Gebiet aus neuerer Zeit erhielt. Es erwies ſich als ein Nach⸗ teil, daß die verſchiedenen Gebiete je nach Planung verſchiel ene Jahre für ihre Beſtandsaufnahmen wählten, und ſo den Vergleich der Zahlen erſchwer⸗ ten. Jeizt wird auf Anregung der Vogelwarte Roſ⸗ ſitten eß ne internationale Beſtandaufnahme durch⸗ geführt, von den zuſtändigen Fachgenoſſen der ein⸗ zelnen jebiete, in Oſtpreußen und auch an anderen Stellen auf dem Weg durch den Oberpräſidenten; man dau fauf das Geſamtergebnis geſpannt ſein. * — 50 000 Perſonen hinter dem Leichenwagen beim Begräbnis des vor einigen Tagen erſchoſſenen Banditeh u Clyde Barrow und ſeiner Geliebten Bonnie Parker, eldet der Draht aus Dallas im Staate Texas!(Finzelheiten der für europäiſche Begriffe ge⸗ radezu inglaublich anmutenden Beſtattung eines notoriſch en Feindes der menſchlichen Geſellſchaft wer. den dari n bekannt. Wenn man bisher annahm, daß Chikago allein den Rekord für pompöſe Leichenfeier⸗ lichkeiteſe ehemaliger Verbrechergrößen hielt, ſo muß geſagt noürden, daß der Unfug in Dallas wohl den SGipfel her Geſchmackloſigkeit auf dieſem Gebiete darſtellt, Der Unterweltkönig wurde in einen neuen Anzut gekleide, ſeinen Binder zierte eine echte Perle. Seine(bpeliebte trug einen Bademantel aus blauer Seide. Die Mutter der Erſchoſſenen hatte nach echter Unterw/ Utmanier dafür Sorge getragen, daß ihre tote To gter auch in Schönheit zu Grabe getragen wurde, un ſie beſtellte eigens einen Friſeur, der ihr Dat-erwellen brennen mußte. Ebenſo mußte ein Manikü zmädchen der von den Kugeln der Polizei ge⸗ töteten ugſter⸗Braut die Fingernägel ſchneiden und roten Lack auftragen. Jeder der Särge, die beide ganz ays Glas beſtehen, ſoll 1000 Dollars gekoſte: haben. Die Beiſetzung fand aber auf ausdrücklichen Wunſch der Mutter Bonnie Parkers in zwei ver⸗ ſchieden en Grabmälern ſtatt. 24 Stunden waren die Särge zur Beſichtigung des Publikums ausgeſtellt. Die gewechſelten Bräute/ den Seinich E Kteme· Dem im Verlag L. Staackmann, Leipzig, erſchienenen Anekdotenbuch„Von Schelmen und braven Leuten“ von Heinrich E. Kromer entſtammt dieſe freundliche Geſchichte. Weſun der junge Holzhändler Branner in Koblenz ſeit Mpnden auf einen eigenen Hausſtand ſinnt und ſich eiee Braut wählt, iſt es ſein gutes Recht, und ſeine hraut ſteht ihm unerreicht im Preis. Beſinnt aber Npr junge Baumeiſter Benz ein gleiches, ob⸗ ſchon„er vom andern kein Sterbenswort weiß, ſo meint ber auch, es ſei alles gut, und im Lob der Braut tut ihm's keiner zuvor. Das ſoll anderswo aufs Pfüpflein ſo ſein unter Liebesleuten, nur ſeien zwiſchte n Godesberg und Mainz die Menſchen froher. Aber(tines Tages ſind die beiden Männer wieder ledig ind jeder mag es für gut oder für traurig achten, frei ſeiner Wege zu gehen. Den beiden Bräu⸗ ten fuyeilich hat es die Augen, die ſonſt ſo frohen, 0 Uig feucht gemacht und ein wenig umſchattet. Ueber Wochen und Monate ſodann bringen Geſchäfte die belden Männer zuſammen, und ſie ſchließen über einem Schoppen Wein und einem Kartenſpiel einen guten Handel ab: es ſieht ſo aus, es ſei nicht der letzte. Als ſie nach Monaten wieder zuſammenſitzen, hericht et einer dem andern, als er ihn vom Wein wärmeſe werden ſieht, von einem neuen Handel nebenkher, nämlich der Holzhändler preiſt ein junges Mäodch kn einſtweilen in die Wolken hinauf; da meint der Bi zumeiſter, der ſchon einen Schluck mehr hat, er müſſe trumpfen und lobt ein anderes Mädchenweſen in den Himmel hinauf: es könnte keins ſchöner und lieber ſein. Ein Schöpplein weiter, und der Holz⸗ händle c hätte eigentlich bereits eine Braut und hats nur uich nicht austrompeten wollen; der Baumeiſter drauf aber will über vier, fünf Wochen ſchon hei⸗ wenn's mit der Ausſteuer ſo weit iſt, und Ffallendes zu bemerken. Blicke ſchauen, wie vordem manchmal. Der Tag —— Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe o Ið Jaſen: Ckagenak Der Untergang des eugliſchen Kreuzers„Black Prince“ Dieſes Bild aus dem Berliner Muſeum für Heereskunde hält den Augenblick feſt, in dem Taktik und Schieß⸗ ſicherheit der deutſchen Flotte während der Schlacht am Skagerrak einen ihrer ſtolzeſten Triumphe errangen. Die Vernichtung dieſes modernen engliſchen Kreuzers bedeutete einen ſtarken Kräfteverluſt für die engliſche Flotte und beeinflußte daher moßgebend den für Deutſchlond glücklichen Verlauf des Kampfes. Heute, am 31. Mai jährt ſich zum 18. Male der Jahrestag des gewaltigen Ringens, das den deutſchen Waffen einen herrlichen Sieg beſcherte. Ccſueckenoęlug in den Tod Bodenloser Leichtsinn eines russischen Flugzeugführers In Rußland ereignete ſich ein grauen⸗ volles Flugzeugunglück, bei dem mehrere Menſchen ums Leben kamen. Das Unglück iſt darum beſonders bemerkenswert, weil es lediglich durch den unglaublichen Leichtſinn des Fliegers verurſacht wurde. Nach den Berichten aus Rußland hat iich die Tragödie folgendermaßen zugetragen: In den Morgenſtunden verſammelten ſich einige Fluggäſte ohne daß der Führer Miene machte, eine Notlan⸗ dung vorzunehmen. Das Verhalten des Flugzeug⸗ führers war den Fahrgäſten ein Rätſel. Der Mann mußte entweder wahnſinnig geworden ſein oder die Maſchine hatte einen ſchweren Defekt, der bei der Unterſuchung überſehen worden war. Als ſich das Flugzeug plötzlich in einem ſteilen Winkel in die Seite legte, bemächtigte ſich der Flugzeuginſaſſen eine immer größer werdende Unruhe. Bevor ſie noch in einem ruſſiſchen Flughaſen, der ſich auf der recht wußten, was geſchah, hatte ſich das Unglück er⸗ Strecke des ſowietruſſiſchen Flugdienſtes zwiſchen eignet. Die Maſchine begann abzuſacken Cbarkow und Kiew befindet. Die Maſchine ſtand und ſtürzte in die Tieſe. Während die Mit⸗ flugbereit da. Als der Flugzeugführer namens fahrenden unter den Trümmern des Flugzeuges BVerſchkoff im Flughafen eintraf, um wie nur noch als Leichen geborgen werden konnten, war gewöhnlich auf ſeinem Führerſitz Platz zu nehmen, ahnte noch niemand die furchtbare Kataſtrophe, die ſich in wenigen Minuten hoch in den Lüften abſpie⸗ len ſollte. Wie immer, war die Maſchine auch an dieſem Morgen von den Mechanikern genau unter⸗ ſucht worden. Sie befand ſich in tadelloſer Ordnung. An dem Benehmen des Fliegers war nichts Auf⸗ Er zeigte die gewohnte Ruhe und Gleichgültigkeit, die er bei allen ſeinen Flügen zur Schau trug. Er war die Strecke zwi⸗ ſchen Charkow und Kiew ſchon ſehr oft geflogen, ohne daß ihm ein Unglück zugeſtoßen wäre. Als die Maſchine in den Lüften war, gerieten die ahnungsloſen Luftreiſenden in große Aufregung. Obwohl das Wetter vollkommen windſtill war, fing das Flugzeug plötzlich auf eine rätſelhafte Weiſe zu ſchwanken an. Die Leute in der Kabine hatten den Eindruck, als ob am Motor etwas nicht in Ordnung[Tode durch Erſchießen verurteilt. Das Ur⸗ wäre. Die Schwankungen wurden immer ſtärker, teil wurde auf der Stelle vollzogen. Alles in allem, der letzte Weg des Verbrecherpaars[Vereinigten Staaten zu tun. Wer mit amerikaniſchen mit all ſeinem Pomp und der Zeremonie, die ſich die Verhältniſſen und dem Kult nicht vertraut iſt, den Angehörigen in ſolchen Fällen nicht nehmen laſſen, ein Teil der Oeffentlichkeit den Unterweltgrößen ent⸗ glich eher dem Trauerzug eines von ſeinem Volke ge⸗ gegenbringt, hält dies einfach nicht für möglich. Den⸗ liebten Monarchen. In Wirklichkeit aber hatte man noch iſt es Wahrheit, geſchehen zu Dallas, es mit einem der gefürchtetſten Bandenführer der Texas, im Monat Mai 1934! es dem Flieger gelungen, mit dem Leben davonzu⸗ kommen. Er war geiſtesgegenwärtig mit dem Fall⸗ ſchirm aus der Maſchine geſprungen und glücklich gelandet. Als der Flieger von den Mitgliedern der Unterſuchungskommiſſion, die ſoſort an der Un⸗ glücksſtelle eintraf, verhört wurde, ſtellte ſich her⸗ aus, daß exr ſinnlos betrunken war. Das Sonderbare war, daß niemand etwas davon gemerkt hatte. Nicht einmal den Auſſichtsbeamten war die Trunkenheit des Flugzeugführers aufgefallen. Aus einem Kreuzverhör ergab ſich, daß der Flieger die ganze Nacht mit Freunden durchgezecht hatte. Der Pilot wurde von mehreren Aerzten gewiſſenhaft unterſucht, die alle zu dem gleichen Ergebnis gelang⸗ ten. Da er durch ſeinen unerhörten Leichtſinn den Tod mehrerer Menſchen verſchuldet hatte, kannte das Gericht kein Erbarmen. Verſchkoff wurde z u m im Staate einig, den alten Zuſtand wiederherzuſtellen, und die Bräute denken: Wie wankend ſind die Männerl und überprüſen zum zweitenmal ihr Weißzeug und ſticheln als neue Namen die alten wieder hinein; hoffen aber, es bleibe dabei. 175 Und es iſt dabei geblieben, und die gewechſelten Bräute haben einander ehrliche Frauenfreundſchaft gehalten und ihre Männer ſo unvermerkt, aber fröh⸗ lich gelenkt, daß ſie auch gute Geſchäftsfreunde blie⸗ ben, wenn es da auch zuweilen hapern wollte. Muſik in Feubenheim Konzert des Müllerſchen Kammer⸗Orcheſters Wie ſehr die künſtleriſchen Beſtrebungen des Müllerſchen Kammer⸗Orcheſters in Feudenheim Verſtändnis finden, bewies der erfreulich gute Be⸗ ſuch des dritten Konzert⸗Abends. Arbeitsfreude auf ſeiten der mitwirkenden Muſiker, Kunſtbegeiſterung auf ſeiten der Zuhörer laſſen erkennen, daß ein hoffnungspoll begonnenes Unternehmen wie die Veranſtaltung von Orcheſter⸗Konzerten auch in Mannheims Vororten bei zielbewußter Arbeit mauch ſchönen Erfolg verſpricht. Das aus guten Berufsmuſikern beſtehende Or⸗ cheſter trat in dem Konzert mit einer achtunggebie⸗ tenden Wiedergabe der„Jupiter“ Sinfonie von Mo⸗ zart hervor. Es verdient beſondere Anerkennung, wie der feingliedrige Organismus das vielfältig verzweigte Stimmengewebe der Mozartſchen In⸗ ſtrumentation klar hervortrat. Auch die Ouvertüre zu Webers Oberon, deren getragene langſame Ein⸗ leitung ſchon impreſſioniſtiſche Klangwirkungen vorausahnen läßt, wurde ſehr delikat gebracht. Seine Vertrautheit mit dem Wagner⸗Stil bewies das Or⸗ cheſter in der geſchmackvoll zuſammengeſtellten Fan⸗ taſie von Schreiner aus„Lohengrin“. Am Diri⸗ gentenpult waltete Muſikdirektor Richard Mül⸗ ler ſeines Amtes, ſtets auf das Gleichgewicht in⸗ Baumeiſters neue des Holzhändlers weiland Ver⸗ lobte, und die Männer haben vom früheren Zuſtand nichts gewußt. Denn die zwei Jungfrauen, über ihren erſten Brautfall nachdenklich, haben ihre Zunge gehütet und einſtweilen nur in ihrem Weißzeug die Namen aufgetrennt, um neue dareinzuſticheln. Ein lichtblauer Sonntag lockt einmal den einen der Männer mit ſeiner neuen Braut auswärts, als zufällig der andere auch ſelbzweit den Tag draußen heiligen will, und am Bahnhof begrüßen einander die vier alten Bekannten wie vier neue Freunde, nicht verlegen, nein herzlich⸗heiter, wie alte Freunde. Meint jetzt der eine, auf dem Layenkopf ob der Moſel wäre der Sonntag am ſchönſten, ſo der andere: Nein, ſchöner auf dem Kühkopf. Und die eine Braut ſagt: Wie wär's auf der Lahneck? Hinwieder oie andere: Die Marksburg ob Braubach hätte weitere Umſchau. Und dort preiſen ſie dann einſtimmig däs breite Rheintal mit ſeinen Reben und zweiſtimmig den weißen Koppelſteiner im Glas und plaudern zu⸗ ſammen oͤrei⸗ und vierſtimmig; und die neue Braut des einen ſitzt dem alten Verlobten der andern gegenüber, ſo daß ſie einander wieder nahe in die aber war und die vier Leutchen im Herzen heiter wie der helle Wein und wie der Himmel ob dem wei⸗ ten Tal und dem gewundenen Strom. Daheim wieder, in der Stadt wäre, ſo findet der Holzhändler, auch der Abend ſelbviert noch ſchön, and wie oͤrüben auf der Burg ſitzen dann die einſtigen Paare ſich gegenüber und die neuen nebeneinander, und als die vier ſich trennen, war der Nachmittag ſchöner geweſen, als lange nicht und der Abend faſt köſtlicher als der Tag, und der Holzhändler hat ſich Monate nimmer ſo gut unterhalten wie heut mit der Braut des Baumeiſters, und der, nur mit anderen Ol. eruęae. saeck. iaet.) Gles mit 80 Tabi. — Prinz Sigvard von Schweden, der bekannt⸗ lich durch ſeine Ehe mit der Berlinerin Erika Patzek gezwungen war, ſeinen Rechten als königlicher Priaz zu entſagen und der jetzt unter dem Namen Berna⸗ dotte lebt, iſt mit ſeiner Frau in Hollywood einge⸗ troffen und wird dort in einem Filmunternehmen tätig ſein. Wie in den Hollywooder führenden Ton⸗ filmkreiſen verlautet, wird er gemeinſam mit Greta Garbo ein ſelbſtändiges großes Film⸗ unternehmen in Hollywood ins Leben rufen. Greta Garbo ſoll in Zukunft ausſchließlich und allein in den Filmen dieſer neuen Produktion auftreten. *. — Steuerformulare in Eugland zeichnen ſich durch Kompliziertheit und Unverſtändlichkeit in der Faſſung beſonders aus. Es iſt daher auch kaum ver⸗ wunderlich, daß ein Waliſer, der ſeine Einkommen⸗ ſteuerveranlagung zum erſten Male erhielt, nach gewiſſenhafter und eingehender Prüfung des Doku⸗ ments folgende Antwort abſandte:„Nach ſorgfälti⸗ gem Durchleſen Ihres geehrten Proſpektes habe ich beſchloſſen, Ihrem Verbande nicht beizu⸗ treten...“ Dieſe garantiert wahre Geſchichte wurde kürzlich bei einer Erörterung der Einkom⸗ menſteuerfrage durch die Nationale Handelskam⸗ mer in Folkeſtone als Beweis für die Notwendig⸗ keit einer Vereinfachung des Steuerveranlagungs⸗ formulars vorgetragen. 5 — Während der letzten Monate ſind Scharen von Flüchtlingen aus Turkeſtan nach Perſien gekommen, um der ſeit langem in ihrem Lande wütenden Hun⸗ gersnot zu entgehen. Ganze Stämme ſind dort elend verkommen, und die letzten Reſte haben ſich unter un⸗ ſäglichen Mühen und Entbehrungen buchſtäblich über die Grenze geſchleppt und ſind in Meſchhed, der erſten größeren Stadt in Perſien, zum großen Teil barfuß und faſt unbekleidet angekommen. Ihre Ernten und Viehherden ſind vernichtet. Die Zahl dieſer Unglück⸗ lichen hat 30 000 bereits überſchritten. Die perſiſche Regierung trifft alle Maßnahmen, um die Flüchtlinge möglichſt bald von der Grenze zu entfernen und ſie in bisher noch unentwickelten Gegenden des Innern anzuſiedeln. In Meſchhed werden ſie mit dem Aller⸗ notwendigſten verſehen. Die zur Verfügung ſtehen⸗ den Mittel ſind allerdings unzureichend, ſo daß die Not unter dieſer Karawane des Hungers und Elenda, die weite Strecken zurückgelegt hat, außerordentlich groß iſt. * — Das reichſte Mädchen der Welt iſt augenblick⸗ lich Miß Doris Duke, die Tochter des 1925 verſtor⸗ benen Tabakkönigs James B. Duke in New Ferſey. Dieſes Mädchen verfügt trotz der inzwiſchen einge⸗ tretenen Entwertung des Dollars über ein Vermö⸗ gen von etwa 300 Millionen Mark. Miß Duke wurde am 22. November 1933 21 Jahre alt. Bis zum 21. Mai dieſes Jahres war ihre Mutter ihr Vormund und verwaltete die ungeheure Erbſchaft. Jetzt hat ſie ihrer Tochter Rechenſchaft abgelegt und die junge Doris kann nun zuſehen, was ſie mit dem Geld anfängt. Es gibt ſicherlich eine große An⸗ zahl von Prinzen, Grandes und Lords, die bereits ſeit längerer Zeit ein Auge auf die kleine Doris mit ihren Millionen geworfen haben und jetzt zum entſcheidenden Wettrennen um ihre Hand antreten. Wahrſcheinlich wird für die arme Doris auch nicht viel mehr herauskommen als ein Leben, deſſen Weg von einem Feſt zum anderen führt und über einige Prinzen und Scheidungen zu dem Mann, der es ver⸗ ſteht, mit ihr und ihren Dollars auszukommen. Lungenkranke und ihre Aerzie oersuchten die Stüphoscalin“-Behendtung. Sanatorten. Heilstätten. Proſessoreu und Prakt. Aerate äußerten sich anerkennend. Baten schrieben von Gewichtsaunahmen dis zu 36 Pfund. ferner, daß Fieber, Nachtschweiß. Appetit- losigheit. Hlusten Auswurf schwanden/ Bebenswichtige Stoße. wie klalh und Hieselsäure. fördern behannſlich auck die Ab- Rapselung tuberkulöser Herde. Beide Niitei sind in Erprobter Art und Menge im Silphoscalin énthalten. 80 daß die Hloßfnung vielex Pungenkranker. Bronchitker, Asthmatiker durch das von Kersten verordnete Silphosealin erfülit werden kenn. (Somp; Eale. glue. ph. Stlieium, Stront, Bith.. Garbo med., Rüal..70 in alten Apotheken./ Verlanqen Sie von der Herstellerfirma Eari Bühler. Honstens. kostenlcse und unberbindlicke Zusendun der interess. Illustrierten Aufklärungsschrift A 2826 von Br. Vogel. ———— Joſeph Haydn, der große Komponiſt, ſtarb heute vor 125 Jahren. Im Herzen des deutſchen Voltes hat er ſich mit der Melodie des Deutſchland liedes ein ewiges Denkmal geſett. Gröffnung der Sommerſpielzeit wurde zu einem großen Erfolg Furtwänglers und der deutſchen Künſtler. Das Pariſer Publikum nahm die hervor⸗ ragende künſtleriſche Leiſtung mit ſtürmiſchem Bei⸗ fall auf, der beſonders nach dem dritten Akt nicht enden wollte. Immer wieder mußte der Vorhang nſcht bem andern Glück Wie ße cher Sber Worten, ſagt Hasſelhe Sür Berlobten des Holzhänd, nerhalb der einzelnen Klangaruppen bedacht. 4. für Furtwängler und die Künſtler hochgehen. Unter 75 einem weiteren Fläſchchen mit den Namen ihrer lers, die ihm heute ſaſt beſſer gefallen habe als die 8 den, gablreichen anweſenden Verſönlichkeiten be⸗ 5 Liebſte y aus Licht rücken, ſind ſie auf einmal en eigne, lacht aber zu der:„Nichts für ungut, Linat“] O Beginn der Wagnerfeſtſpiele in Paris. Die merkte man den franzbſiſchen Kanmerpräſidenten wenig kleinlaut; ſie meinen vom Wein; doch nein, Aber ob ſie's wiſſen oder nicht, ſo haben ſie mit ihren[Wagnerfeſtſpiele der Pariſer Oper begannen mit Boniſſon und ſeine Gattin, die Mitalieder der deut⸗ 1 ſonderen da iſt uneingeſtanden des Holzhändlers neue Scherzreden das Schickſal berufen. Nämlich drei„Triſtan und Iſolde“ in deutſcher Beſetzung ſchen Botſchaft ſowie den italieniſchen Komponiſten arme Wochen nur, und die neuen Paare ſind ſich!vor völlig ausverkauftem Hauſe. Dieſe feierliche Reſpighi. Braut des Baumeiſters geweſene Liebſchaft, und des 1934 Donnerstag, 31. Mai Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 8 13. Seite Nummer 242 Zurũck zu naſürlichen Wirischafisgrundsähen Auseinandergliederung der Indusiriekonzerne Eine noſwendige Auigabe der Zukunſi WPD. Innerhalb der Verwaltung der Linre⸗Hof⸗ mann⸗Buſchwerke AG. ſchweben Verhandlungen über eine Auflockerung der Geſellſchaft in drei ver⸗ ſchiedene Unternehmen, weil man die Ueberzeugung ge⸗ wonnen hat, daß die gewaltige Zuſammenballung ſowohl in vertikaler als horizontaler Konzentration ſich von einem Führer nicht mehr überſehen und entſprechend lenken läßt. Man erwartet, für kleinere Unternehmen geeignete Führerperſönlichkeiten finden zu können, die in dem von ihnen geleiteten Betrieb mehr als ein bloßes Objekt wirtſchaftlicher Erwägungen ſehen. Das private Unternehmertum ergreift alſo von ſich aus jetzt die Znitiative, um nationalſozialiſtiſches Gedankengut zu ver⸗ wirklichen! Der Nationalſoztalismus iſt grundſätzlich gegen Kon⸗ zerne und Truſts, die ihre Entſtehung nicht einer Not⸗ wendigkeit, nicht dem Intereſſe der Volksgemeinſchaft, ſondern der liberaliſtiſch⸗kapitaliſtiſchen Wirtſchaftsführung, dem Machtſtreben des Kapitals verdanken. Sehr häufig war es in der Vergangenheit ſo, daß die Macht⸗ anhäufung in der Hand weniger Männer dieſen Veranlaſſung gab, ſogar Einfluß auf die politiſche Führung des Staates nehmen zu wollen. Es iſt nicht möglich, eine Entwicklung im Augenblick reſtlos und überall rückgängig zu machen, die ein Zeitalter von 50 und mehr Jahren bei der überraſchend ſchnell erfolg⸗ ten Entwicklung Deutſchlands durchlaufen hat. Trotzdem wird der neue Staat heute ſchon in der Frage der Weiter⸗ zentwicklung iener Gebilde, die man Konzerne neunt, die Richtung weiſen, die einſt zur Verwirklichung des Pro⸗ gramms führen wird. Die Politik beſtimmt die Wirtſchaft und ihre Entwick⸗ lung im Rahmen des Staates. Bei allem Schutz der freien Privatinitiative eines riſikofreudigen Unternehmertums, das gerade den deutſchen Menſchen entſprechend ſeiner Cha⸗ rakterveranlagung ſtets ausgezeichnet und ihn im Wett⸗ bewerb mit anderen Völkern die größten Erfolge hat errin⸗ gen laſſen, hat der neue Staat die Möglichkeit, jederzeit einzugreifen, wenn er die Ueberzeugung gewinnt, daß der univerſaliſtiſche Charakter des Nationalſozialismus durch individualiſtiſche Auffaſſung und Betätigung gefährdet wird. Der neue Staat will die wirtſchaftlichen Dinge neu ordnen, um die liberaliſtiſche Wirtſchaftsſtruktur und den kapitaliſtiſchen Wirtſchaftsgeiſt zu überwinden und an ſeine Stelle in allmählicher und organiſcher Entwicklung eine Wirtſchaft zu ſetzen, die die größtmögliche Wirtſchaftlichkeit unter anderen Geſichtspunkten erzielt. Es iſt alſo ſelbſtverſtändlich, daß der Staat aus dieſer grundſätzlichen Einſtellung heraus jene bekannten Gebilde der Konzerne und Truſts bis zu einem gewiſſen Grade ab⸗ lehnt, zumal ſich gerade bei ihnen in beſonders hervor⸗ ragendem Umfange die Anonymität des Kapitals zeigt. Wie der neue Staat in ſeiner Gewerbe⸗Politik den ſelbſtändigen Handwerker, Handel⸗ und Gewerbetreibenden als eine der Säulen, auf denen die nationale Volkswirtſchaft zu ruhen hat, gegenüber dem Warenhaus und Einheitspreis⸗Geſchäft fördert, ſo muß der Staat auch in der Induſtrie den kleinen, mittleren und ſelbſtändigen Betrieb gegenüber dem Kon⸗ zern und Truſt beſonders pflegen. Wenn es gelingt, in der Induſtrie eine Weiterentwicklung zu erzwingen, die den ſelbſtändigen Unternehmer wieder in den Vordergrund ſtellt, dürfte der neue Staat in verhältnismäßig kurzer Zeit in dieſem ſelbſtändigen Unternehmertum über eine weitere feſte und ſtaatserhaltende Säule verfügen. Denn der kleine, ſelbſtändige Induſtrieunternehmer wird niemals inter⸗ national fühlen, denken und handeln, wie es leider heute bei einem großen Teil der Konzerne und anonymen, in⸗ duſtriellen Machtgruppen ſein muß. Die Konzerne ſollten alſo allmählich auseinandergeglie⸗ dert werden, wobet Vorausſetzung die Zuſammenarbeit der amtlichen und privaten Stellen iſt. Dies bedeutet nicht, daß der Staat ſie in ſeinen Beſitz übernehmen, alſo ſelbſt wirt⸗ ſchaften ſoll, vielmehr lehnt er dies gerade ab. Es gilt, neue ſelbſtändige Unternehmer⸗Exiſtenzen zu ſchaffen, um auf dieſem Wege in langſamer Fortentwicklung eine völlig neue Struktur unſerer Wirtſchaft zu erreichen. Die Konzerne ſollten alſo in ihre großen Beſtandteile zerlegt und dann vielleicht teilweiſe auf dem Wege der Ver⸗ eine Aufgabe zeigt, löſungsbeſchluß wirkt. pachtung ſelbſtändigen, riſikofreudigen Unternehmern zu⸗ geführt werden. Als Beiſpiel ſeien die Vereinigten Stahlwerke AG. genannt, die, wie anerkannt werden ſoll, ſeit etwa einem Jahr die Vorbedingungen für eine künftige weitgehende Auseinandergliederung zu ſchaffen begönnen haben, und der Linke⸗Konzern. Wenn man bedenkt, daß in den letzten Jahren liberaliſtiſcher Wirt⸗ ſchaftsführung z. B. zahlreiche eiſenſchaffende Geſellſchaften auf mehr oder weniger unerfreuliche Weiſe in die eiſen⸗ verarbeitende Induſtrie, die ihrer Struktur nach immer eine Mittel⸗ und Kleininduſtrie geweſen iſt, eingedrungen ſind, ſo zeigen ſich hier von ſelbſt die Wege der Rückkehr zu natürlichen Wirtſchaftsgrundſätzen. Selbſtverſtändlich müß⸗ ten bei fortſchreitender Auseinandergliederung von Werken Teile des Aktienkapitals abgeſondert und auf die zur Ver⸗ gebung an ſelbſtändige Unternehmer kommenden Einzel⸗ werke mit Hilfe der Banken bzw. des Staates umgelagert werden. Gerade mit der Induſtrie⸗umſtebtung und Induſtrie⸗Verlagerung, wie ſie heute vom Reichs⸗ wirtſchaftsminiſterium in Uebereinſtimmung mit den Ab⸗ ſichten des Reichsſiedlungskommiſſars vorangetrieben wer⸗ den, läßt ſich die Frage einer Auseinandergliederung deut⸗ ſcher Rieſenkonzerne verbinden. Man ſieht, daß ſich hier die im Rahmen der geſamten Wirt⸗ ſchaftspolitik des neuen Staates für die Zukunft notwen⸗ S ds. Enischeidungen ũber Zwecksparkassen Der Reichsbeauftragte für Zweckſparunterneh⸗ mungen hat folgende Entſcheidungen getroffen: I. a) Zweckſpar⸗ ſchaft e. G. m. b. H. in Neiße, Viktoriaſtr. 1, b) Kapi⸗ und Darlehensgenoſſen⸗ talbäldungs⸗ und Zweckſpar G. m. b. H. in Ber⸗ lin, Potsdamer Straße 104, e) Deutſche Darlehns⸗ Geſellſchaft m. b. H. in Hamburg, Jungfernſtr. 44. Dieſen Unternehmungen wurde der Geſchäftsbetrieb unter⸗ ſagt mit der Maßgabe, daß die Unterſagung wie ein Auf⸗ Zu Liquidatoren wurden beſtellt: Zu a) Georg Rother, Neiße, Berlinerſtraße 20, zu b) Hans Joachim Haerms, Berlin⸗Wilmersdorf, Bechſtedterweg 19, zu c) Alfons Steinrücke in Firma Treuhand⸗Vereinigung AG. in Hamburg, Jungfernſtieg 30. Den Unternehmungen wurden bis auf weiteres alle Arten von Zahlungen mit Ausnahme von Steuern, öffent⸗ lichen Abgaben und künftig fällig werdenden Verwaltungs⸗ koſten verboten. Ferner wurden die zu b) und oh) bezeich⸗ neten Unternehmungen von der Verpflichtung befreit, Dar⸗ lehen zu zugeſagten Terminen auszuzahlen. H. An Stelle des bisherigen Liquidators J. B. Lechner in Hamburg wurde Dr. jur. et rer. pol. Lembcke in Ham⸗ burg, Munoͤsberger Damm 25, zum Liquidator der Mo⸗ biltar⸗ und Darlehnskaſſe„Deutſchland“ G. m. b. H. i. L. in Hamburg beſtellt. 94 III. Das gegenüber der„Grenzwacht“, Geſell⸗ ſchaft für Mobiliarzweckſparen m. b. H. i. L. in Aachen ausgeſprochene Zahlungsverbot wurde auf⸗ gehoben. Die bei dieſer Unternehmung beſtehenden Zweck⸗ ſparverträge ſind vereinfacht abzuwickeln. Enischeidungen über Bausparkassen In der Senatsſitzung des Reichsaufſichtsamtes für Pri⸗ vatverſicherung am 15. Mai 1934 ſind folgende Entſcheidun⸗ gen getroffen worden: 1. Bei den Bauſparkaſſen a) Bau⸗ „wirt Hannover Bau⸗ u. Wirtſchaftsgemein⸗ ſchaft e. G. m. b. H. in Hannover, b) Bau⸗ und Wirt⸗ ſchaftsgemeinſchaft e. G. m. b. H. in Stargard in Pommern, o) Bau⸗ und Wirtſchaftsgemein⸗ ſchaft e. G. m. b. H. i.., in Heilbronn wird die verein⸗ fachte Abwicklung der Bauſparverträge angeordnet. Bei der zu a) genannten Unternehmung wirkt die Anordnung der vereinfachten Abwicklung wie ein Auflöſungsbeſchluß. Die unter 1 genannten Entſcheidungen ſind noch nicht rechtskräf⸗ tig. Eine etwaige Berufung gegen ſie hat keine aufſchie⸗ bende Wirkung. 9 2. Die Uebertragung der Bauſparbeſtände an der Bau⸗ ſpargenoſſenſchaft Reform e. G. m. b. H. in Stuttgart auf die Oeffentliche Bauſparkaſſe Württemberg in Stuttgart, b) der Kölniſchen Bauſparkaſſe G. m. b. H. in Köln ſowie c) des Wirtſchaftscbundes Deutſcher Bauſparer G. m. b. H. in Osnabrück auf die Sparburg⸗Bauſparkaſſe AG.(Vereinigte Bauſparkaſſen AG.) in Köln wird genehmigt. * 5(0) v. H. Dividende der Aſſecuranz⸗Compagnie Mer⸗ cur, Bremen. Der AR. beſchloß, der GV. am 2. Juni die Wiederaufnahme der Dividendenzahlung für 1933 mit 5 v. H. vorzuſchlagen(i. V. einſchließlich 3 307 Mark Vortrag 6 327 Reingewinn). Lüster-Saccos 9 7 15.50 10.75.50.75 Leichte Waschkleidung PVocch-Joppen, Weschlüster- 50 .Senner. Jacken, bleuu.weis 2⁵ U .30.75.30.95 8 iot Wander-Hosen Kletter-Westen in allen Giösen und Ferben unsete Spezielität Prrrrrr ſit eſest(ict SchSe el Sen Talel Bestecke dir ekt a. Private, 100 Gr. Sil- I 10 ber-Auflage, 36 teil. Garnit.. A0.“ an giährige schriftliche Garantie.“ Ratenzahlung. Katalog kostenlos E. 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Die bei der Tilgung durch Rückkauf unter dem Nenn⸗ wert erzielte Erſparnis, d. h. die Differenz zwiſchen dem Ankaufskurs und dem Kurſe von 100, kommt den In⸗ habern aller noch nicht getilgten Schuldverſchreibungen zugute und wird mit dem jeweils am 1. Juli jeden Jahres fälligen Zinsſchein als Erhöhung der laufenden Verzinſung ausgezahlt. Die Bekanntgabe des zuſätzlichen Zinsbetrages erfolgt ſpäteſtens 14 Tage vorher. Den Umtauſchenden wird die Kursſpanne von 5ö5. H. zwiſchen dem Rücckzah⸗ Lungskurs der 7 v. H.(6 v..) Reichsanleihe von 1929 und dem Erwerbkurs der 4 v. H. Anleihe des Deutſchen Reiches von 1934 in bar vergütet. Die Barvergütung wird nach Prüfung der eingereichten Schuldverſchreibungen durch die Kontrolle der Reichspapiere von den Umtauſchſtellen aus⸗ gezahlt. Zugleich ſoll dieſe 4 v. H. Anleihe von 1934 zur öffentlichen Zeichnung unter folgenden Bedingun⸗ gen aufgelegt werden: Die Zeichnungen und die Anmeldungen zum Umtauſch werden in der Zeit vom 8. bis 21. Juni entgegengenommen. Der Zeichnungspreis beträgt ebenfalls 95 v. H. unter Verrechnung von Stückzinſen. Die 4 v. H. Anleihe von 1934 wird in Abſchnitten von 100, 200, 500, 1000, 5000, 10 000 und 20 000 ausgefertigt. Der Zinslauf der neuen Anleihe beginnt am 1. Juli 1934. Die Zinſen werden halbjährlich am 2. Januar und 1. Juli jedes Jahres gezahlt, erſtmalig am 2. Januar 1935. Die erſte Zuſatzverzinſung wird mit dem am 1. Juli fälligen Zinsſchein ausgeſchüttet. Ueber die Be⸗ zahlung der zugeteilten Stücke folgt noch nähere Mitteilung. Ferner hat ſich das Reichsfinanzminiſterium entſchloſſen, die Anleiheablöſungsſchuld des Deutſchen Reiches ohne Ausloſungsrechte(Neubeſitz) zum Umtauſch in obige An⸗ leihe anzunehmen, und zwar können getauſcht werden je n o m. 300 Anleiheablöſungsſchuld des Deut⸗ ſchen Reiches in 100 4 4 v. H. Anleihe von 1934 mit einer Barzuzahlung von 23,75, ſo daß je 100 Neubeſitz zum Kurſe von 23,75 v. H. angerechnet werden. Nenn⸗ beträge der Anleiheablöſungsſchuld unter 300„ können nur börſenmäßig verwertet werden. Weitere Umtauſch⸗ angebote für die Anleiheablöſungsſchuld ſind ausgeſchloſſen. Anleihegläubiger, die ihren Beſitz an Anleiheablöſungs⸗ ſchuld während der vorgeſehenen Zeichnungsfriſt nicht zum Umtanſch anbieten, können Anſpruch aus dieſen Schulöver⸗ ſchreibungen nur gemäߧ 4 des Geſetzes über die Ablöſung öffentlicher Anleihen vom 16. Juli 1925 geltend machen. Die Börſennotiß für die Anleiheablöſungs⸗ ſch ld wird mit Ablauf der Umtauſchfriſt eingeſtellt werden. Handels- und Gewerbebank Heidelberg 3 VH. Dividende Das Berichtsjahr 1933 verlief für die Genoſſenſchaft in befriedigender Weiſe. Der Geſamtumſatz von 92 Mill. Mark überſteigt den des Vorjahres. Die ausſtehenden For⸗ derungen im Kontokorrentverkehr betrugen 2,25 Mill. 1 gegen 2,63 Mill. i. V. Eine kleine Verminderung haben die Geſchäftsguthaben der Mitglieder erfahren, die von 441 267 /, i. V. auf 413 317/ zurückgingen. Die Spareinlagen und Kontokorrentguthaben betragen 2,4 Mill. 4. Der Reingewinn ſtellt ſich nach 4000(—) Mark Abſchreibungen auf 14944 4, woraus 3 v. H. Di⸗ vidende verteilt, 1800 an die geſetzliche Reſerve über⸗ führt und 1 063/ auf neue Rechnung vorgetragen werden ſollen ſi. V. wurden 123% auf neue Rechnung vorgetra⸗ gen). Die Mitgliederzahl hat ſich von 1020 mit 610 000„ Haftſumme Anfang 1933 auf 949 Mitglieder mit 572 500„ Haftſumme vermindert. Aus Zinſen und Proviſionen wurden 203 830 l/ erzielt, ſonſtige Kapitalerträge ſtellten ſich auf 2651 /, außerordent⸗ liche Erträge auf 4677(i. V. vereinnahmte Zinſen, Pro⸗ viſionen, Speſen, Verdienſte an Deviſen, Sorten, Effekten 274 590) /, Kursgewinn auf Wertpapiere 6 105„. J. V. ſtanden durch Auflöſung der geſetzlichen Reſerve außerdem noch 100 170/ zur Verfügung. Aus der Bilanz: Immo⸗ bilien 236 000(225 000), Forderungen 2 276 110(2 633 569), Wechſel 101 163(92 222) /, Wertpapiere 166 155(111 615) 4, Bankguthaben 157 930(40 000) /, dagegen Geſchſftsgut⸗ haben 413 317(441 267), Rückſtellungsreſerve 97 598(100 170) Spareinlagen und Termingelder 2076 240(2 158 917), Ein⸗ lagen in laufender Rechnung 327 359(448 049), Bankſchulden 125 724(37 534) Kl. * 55— der Dividendenzahlung bei der Nie⸗ derländiſchen Bank. Der Verwaltungsrat beſchloß, für das abgelaufene GJ. eine Dividende von 3,2 v. H. aus⸗ zuſchütten, nachdem im Borjahre bekanntlich keine Divi⸗ dende zur Verteilung kam, da das Noteninſtitut noch unter den großen Verluſten der engliſchen Pfundentwertung zu leiden hatte. Hugo Kaufmann u. Co. Bank N.., Amſterdam— Wieder 5. H. Die der Commerz⸗ un d rivat⸗ Bank und der Dresdner Bank naheſtehende Hugo Kaufmann u. Co., Bank N.., Amſterdam, verteilt für das abgelaufene GJ. eine unveränderte Dividende von Vom deuischen Deuische Visira-Faser Siaii Baumwolle 9 Ausfuhrungen ũber die Rohsioflversorgung in der GV der NMieyer-Kaulimann Texiil In der o. GV. der Meyer⸗Kauffmann Textil⸗ werke AG., Wüſtegiersdorf i. Schl. teilte Generaldirektor Lange mit, daß in den erſten vier Monaten des laufen⸗ den Geſchäftsjahres eine befriedigende Entwicklung feſt⸗ zuſtellen ſei. Dank der Zunahme des Vertrauens in der Abnehmerſchaft hätten die Verkaufsmöglichkeiten zugenommen; die Folge davon ſei eine erhöhter Auftragseingang, der den Uebergang vom Winter⸗ zum Sommergeſchäft günſtig beeinflußt habe. Abgeſehen von dem Austauſch von Doppelverdienern hätte der Ar⸗ beitsmarkt weiterhin entlaſtet werden können. Insgeſamt ſeien im Jahre 1933 bis zur Gegenwart 600 Volksgenoſſen neu eingeſtellt worden, ſo daß die Belegſchaft ſich zur Zeit auf etwa 3000 Mann belaufe. Der augenblickliche Auftragseingang geſtatte eine Auf⸗ rechterhaltung des Beſchäftigungsgrades in dem jetzigen Umfang. Wie ſich die Dinge für die Geſellſchaft weiter ent⸗ wickeln würden, hinge von der Geſtaltung der Roh⸗ ſtoffverſorgung ab. Der Baumwollbeſtand reiche in Deutſchland aus, um den geſamten Anforderungen der Werke noch fünf bis ſechs Monate gerecht zu werden. Wenn man auch noch nicht wiſſe, wie es nach dieſem Zeit⸗ punkt werden würde, beſchäftige man ſich doch eingehend mit der Verwendung von Erſatzſtoffen. Die deutſche Kunſtſeideninduſtrie habe u. a. in der Viſtra⸗Faſer einen Erſatzſtoff, der den qualitativen An⸗ forderungen genüge, mengenmäßig jedoch noch nicht ausreichend hergeſtellt werde. Wenn es gelingen ſolle, die deutſche Baumwollinduſtrie auf dieſe Faſer um zuſtellen, ſo müßte die Faſer⸗ induſtrie zunächſt erheblich ausgebaut werden. Die Meyer⸗ Kauffmann Textilwerke hätten ſich allenfalls darauf ein⸗ geſtellt, dieſe Faſern verarbeiten zu können. Der AR.⸗Vorſitzende betonte zum Schluß der Verſamm⸗ lung, daß die Rohſtoffverſorgung ernſt ſei, aber keinen Anlaß zu irgendeiner Beunruhi⸗ gung biete. Die Lage würde beſtimmt gemeiſtert werden. Die deutſche Induſtrie müſſe ſich in dem Kampfe um den Export zuſammenſinden. Weiterhin gelte es im Augenblick nicht, Dividenden herauszuwirtſchaften, ſondern arbeitsloſe Volksgenoſſen einzuſtellen. Die deuische Reichsbahn im April Im Güterverkehr der Deutſchen Reichsbahn trat nach den Oſterfeiertagen, wie üblich, in vielen Betrieben eine kurze Geſchäftsſtille ein. Trotzdem iſt die Wagenſtel⸗ lung im arbeitstäglichen Durchſchnitt im April mit 114 787 Wagen kaum nennenswert hinter der des Vormonats (115 069) zurückgeblieben, während ſie gegenüber dem April 1933 um 12 v. H. und gegenüber dem Vergleichsmonat 1932 um 16,6 v. H. ſtieg. Im Vergleich zum März iſt die ge⸗ ringere Zahl der Arbeitstage von 24 gegen 26 zu berückſich⸗ tigen. Im übrigen machte ſich der jahreszeitlich bedingte Rückgang im Verſand von Dünge⸗ und Futtermitteln ſowie Brennſtoffen bemerkbar, der durch ſtärkeren Verſand be⸗ ſonders von Bauſtoffen, Roheiſen, Holz, Saat⸗ und Pflanz⸗ gut und Umzugsgut wieder ausgeglichen wurde. Im Aus⸗ landsverkehr traten die Abſatzſchwierigkeiten noch ſchärſer in die Erſcheinung. Der Expreßgutverkehr hielt ſich beſonders mit Blumen⸗ und Friſchgemüſeſendungen faſt auf Vormonatshöhe. Im Eilgutverkehr ſetzte in der zwei⸗ ten Monatshälfte eine Beſſerung ein. Der Frachtſtückgut⸗ verkehr war nach dem Oſterfeſt zunächſt rückläufig, ſtieg aber wieder an. Durch Aenderungen in den Beförderungen und den Einſatz von Eiſenbahnkraftwagen wurden wieder zum Teil recht erhebliche Beförderungsverbeſſerungen erreicht. Der private Laſtkraftwagen machte ſich vielfach wieder in ſtark ſteigendem Umfang bemerkbar. Die Bautätigkeit wurde durch günſtige Witterung weiter angeregt; für Zement wurden 36 618 Wagen gegen 38 984 im März geſtellt. Die Betriebsleiſtungen im Güterzug⸗ dienſt haben gegen den Vormonat hauptſächlich durch den Rückgang des Düngemittelverſandes um 11,39 v.., im arbeitstäglichen Durchſchnitt um 4,01 v. H. abgenommen, gegenüber April 1933 aber um 19,54 v. H. zugenommen. Der Perſonenverkehr war im erſten Monatsdrittel in Auswirkung des Oſter⸗ und Ferienverkehrs recht leb⸗ haft. Die Einnahmen entſprechen allerdings dem geſteiger⸗ ten Verkehr nicht in vollem Umfang, da der Erlös vieler Rückreiſen bereits im Vormonat aufgekommen war. Der Berufsverkehr nahm trotz der verſtärkten Abwanderung auf Fahr⸗ und Motorrad zu. Der Nahyerkehr wurde durch vielerlei Veranſtaltungen günſtig beeinflußt. Im April wurden im ganzen 3891 überplanmäßige Züge gefahren gegen 3 666 im Vormonat und 3 816 im April 1933. Für die größeren Veranſtaltungen, wie den Aufmarſch der Hitler⸗ iugend in Hamburg wurden 61, die Handwerker⸗Kund⸗ gebung in Stuttgart 94 und die NS⸗Hago⸗Kundgebung in Köln 44 Sonderzüge gefahren. „Die Zahl der geleiſteten Zugkilometer betrug ins⸗ geſamt 51,70 gegen 54,37 im Vormonat, die der Wagenkilo⸗ meter 1 902,40 gegen 2 073,76 Mill. Die Betriebsein⸗ nahmen beliefen ſich im April auf 249,38 gegen 271,94 im März; gegenüber dem Vorjahrsmonat waren ſie um 27,9 Mill. 4 höher. Im Perſonen⸗ und Gepäckverkehr wurde das April⸗Ergebnis des Jahres 1933 nicht voll erreicht, der Güterverkehr brachte dagegen eine Mehrein⸗ nahme von 20,9 Mill. /. Die Ausgaben erforderten ins⸗ geſamt 276,74(278,69) Mill. J, ſo daß die Monatsrechnung eine Mehrausgabe von 27,4(März 6,7) Mill. aufweiſt. Der Perſonalbeſtand erhöhte ſich auf 623 709 Köpfe gegen 616 360 im März; der Mehrbedarf iſt in der Hauptſache auf Verkehrszunahme und auf Verſtärkung der Belegſchaften in den Ausbeſſerungswerken und bei der Bahnunterhaltung zurückzuführen. Pjorzheimer Bankverein AG., Pſorzheim.— Wieder divibendenlos. Dieſes Bankinſtitut berichtet ebenfalls darüber, daß die einheimiſche Schmuckwareninduſtrie von der Konfunkturbelebung keinen vollen Nutzen ziehen konnte. Einer Belebung des Inlandsabſatzes ſtehe eine weitere Verſchlechterung des Exportes gegenüber, wobei zu⸗ meiſt billigere Artikel bevorzugt werden. Hochwertige Fa⸗ brikate, früher Spezialität des Pforzheimer Platzes, ſeien kaum abzuſetzen. Nach Abzug der leicht geſtiegenen Unkoſten ergibt ſich ein Reingewinn von 16 952(19 622) 4, der ſich um den Vortrag auf 24 253(22 301)& erhöht. Eine Dividende auf 500 000% Kapital wird wiederum nicht aus⸗ gerichtet. Aus der Bilanz(in Mill.): Debitoren 1,42 (1,24), Kaſſe, Bankguthaben 0,107(0,089), Schecks, Wechſel 0,547(0,461), eigene Wertpapiere 0,197(0,167), Immobilien Rohiabakmarki Guie Nachirage fur deuische Inlandiabake/ Auch alie Jahrgänge gesuchi Beiriedigende Eniwiduung in den Vergãrungslagern Am Markte für deutſche Inlandstabake hat die Nachfrage nach ſolchen Tabaken, wie ſie die Zigarren⸗ oder Rauchtabak⸗ Herſtellung benötigt, angehalten. Die beſonders geſuchten Tabake in heller Farbe für die Schneide⸗ fabrikation ſind ſchon ziemlich knapp geworden. Was noch im Markte iſt, ſtellt ſich ſehr teuer, ſo daß z. B. helle Schneidetabake mit 125—140, je Zentner bewertet werden, ein Preis, von dem manche Verarbeiter erklären, daß ſie ihn nicht anlegen können. Die Forderungen für Rollen⸗ Deck⸗Tabak bewegen ſich zwiſchen 110—120 /, für Zigarren⸗Einlagetabake zwiſchen 90—150. 4 je Zentner. Es gibt naturgemäß auch billigere Tabake, die jedoch weniger ſtark verlangt werden. So ſind u. a. Duderſtädter Tabake für die Schneidefabrikation mit etwa 85, für die Zigarrenfabrikation ſolche aus der Schwabacher Gegend und von Eichsfeld mit etwa 95—100 4 Zentner zu haben. Bei vereinzelten Angeboten von hel⸗ Haupttabak zu etwa 88 4 oder desgl.(Losblatt) zu 74/ bzw. desgl.(beſchädigt) zu etwa 60„ je Zentner Hürfte es ſich kaum um badiſch⸗pfälziſche Herkünfte, ſondern um gelegentliche Spekulationspoſten handeln. Von alten Tabaken nannte man 1081er Neckartaler Umblatt⸗ und Einlage⸗Tabake mit 115—120 4; 1081er Neckartaler Umblatt(ohne Einlagen) mit 125.—130 und 1932er Pfälzer Einlagetabake mit 110—120 4. Für die einige tauſend Zentner umfaſſenden noch unver⸗ kauften bauernfermentierten Tabake ausder Secken⸗ heimer Gegend iſt noch keine Verkaufsſitzung an⸗ beraumt worden. Wahrſcheinlich will man abwarten, bis nach der jetzigen ruhigen Marktgeſtaltung die Fabrikation wieder mehr Intereſſe bekundet. Einige Poſten ſind inzwi⸗ ſchen mit Genehmigung der zuſtändigen Stelle mit etwa 95 4 je Zentner, ungeputzt und unſortiert, in andere Hände übergegangen.— Die in der Fermentation be⸗ findlichen 1933er Tabake entwickeln ſich unter dem Einfluß der warmen Witterung ſehr günſtig; in Fachkreiſen iſt man überzengt, daß man dieſe Tabake in beſſerer Beſchaffenheit herausbekommt als man urſprünglich bei dem etwas kräf⸗ tigen Jahrgang geglaubt hat. Von den neuen Setzlingen iſt in den badiſchen und pfälziſchen Tabakgemeinden bereits ein großer Teil aufs Feld gebracht worden, ſo daß jetzt ſchon mehr als dte Hälfte der Geſamtanbaufläche für 1934 bepflanzt iſt. Da unter Mitwirkung der Tabakbauverbände, die u. a. Anbau⸗ richtlinien für die Bodenbearbeitung und Düngung zur Verfügung ſtellten, eine Sortenvereinheitlichung bewußt angeſtrebt wurde, hofft man auch auf eine möglichſt einheitliche Beſchaffenheit des Erntegutes. Die weitere Auspflanzung iſt durch die Trockenheit der Böden ſehr erſchwert, da dieſe beim Einbringen der Setzlinge „gewäſſert“ werden müſſen. Die niedergegangenen Ge⸗ witterregen haben nur einzelne Anbangebiete erreicht, aber ſelbſt dort nicht die ausreichende und notwendige Boden⸗ feuchtigkeit gebracht; ausgiebiger Regen wäre deshalb für die Pflanzarbeit ſowohl als für das weitere Gedeihen der bisher noch gut ſtehenden jungen Pflanzen dringend er⸗ wünſcht. 23 ◻ Aug. 5,96; unv. 0,220, andererſeits Reſerven unv. 0,125, Kreditoren 1,78(1,42), Akzepte 0,050(0,089). Die GV. erledigte die Regularien. * Vereinsbank Kaiſerslautern e. G. m. b. H. Der Ge⸗ ſamtumſattz ſtieg 1933 um 1,5 auf 45,07 Mill. 4, wäh⸗ rend die Bilanzſumme von 3,759 auf 3,505 Mill. 4 zurückging. Spareinlagen nahmen von 1 646 045 auf 1 768 748, Konto⸗Korrent und Scheckeinlagen von 394 727 auf 296 109/ zu, während Forderungen in laufender Rechnung von 2294 209 auf 2 086 165/ zurückgingen. Infolge Min⸗ derung der Zinsſpanne ſowie der Umſatzproviſionsſätze ging der Reingewinn auf 26183(42 400)/ zurück. 22 000 Mark ſollen dem Wertberichtigungskonto zugeführt, 2825%/ der geſetzl. Reſerve überwieſen und 1358 4 auf neue Rech⸗ nung vorgetragen werden. Im Bericht wird darauf hin⸗ gewieſen, daß die Stadt Kaiſerslautern die relativ größte Arbeitsloſigkeit in Bayern aufzuweiſen hat. Riebecksche Monianwerke AG. Günsſige Produkfions- und Absaßhenſwicklung Der AR. beſchloß, der GV. am 2. Juli auſ Grund des IG⸗Vertrages mit der J6 Farbeninduſtrie Ac wieder die Ausſchüttung einer Dividende von 4,2 v. H. vorzuſchlagen. Nach den Angaben der Verwaltung ſind Produktion und Abſatz faſt aller Erzeugniſſe im Berichtsjahre ge⸗ ſtiegen. Die günſtige Entwicklung hält auch im laufen⸗ den Geſchäftsjahr an. Im Kampfe zur Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit wirkt die Geſellſchaft tatkräftig mit. Die für den Aufſchluß des neuen Tagebaues im Zeitz⸗Weißen⸗ felſer Revier beſtimmten Maſchinen und Geräte ſind in Auftrag gegeben. In den eigenen Betrieben iſt ſeit dem tiefſten Stande der Beſchäftigung, im März 1932, die Be⸗ legſchaft um 1567 Mann ⸗ 31,2 v. H. vermehrt worden; ſie beträgt zur Zeit 6593 Mann. Die Geſell⸗ ſchaft hat in Ausſicht genommen, den Bau einer Hoch⸗ druckkeſſelanlage mit Kraftwerk und den Bau einer neuen Brikettfabrik im Zeitz⸗Weißenſelſer Revier mit einem Geſamtkoſtenwert von über 12 Mill. 4 durchzuführen. * Juſtandſetzungsfonds ſür die Binnenſchiffahrt. Der Reichsverkehrsminiſter hat die von ihm erlaſſenen Richt⸗ linien über den Inſtandſetzungsfonds für die Binnen⸗ ſchiffahrt dahin ergänzt, daß die entſcheidenden Stellen die Ausführungsfriſt nunmehr bis 31. März 1935 verlängern -können. Der Erlaß erſcheint im Reichsverkehrsblatt. Preisregelung fũr Schlachischweine Die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium teilt mit: Die auf Veranlaſſung des Badiſchen Finanz⸗ und Wirt⸗ ſchaftsminiſters eingeleitete Regelung der Schweinepreiſe iſt mancherorts nicht im Sinne der getroffenen Verein⸗ barung durchgeführt worden. Der Preis von 40 Pfg. je Pfund Lebendgewicht für das vollfleiſchige Fleiſchſhwein im Gewicht von 200 bis 240 Pfund iſt, wie nochmals ausdrücklich hervorgehoben wer⸗ den ſoll, ein Mindeſtpreis. Es widerſpricht vollkom⸗ men dem Sinne der Vereinbarung, wenn Metzhger, die bis⸗ her beim direkten Einkauf vom Bauern entſprechend der Marktnotiz höhere Preiſe bezahlt haben, nun unter Be⸗ rufung auf die Vereinbarung nur noch 40 Pfg. bezahlen, dieſen Mindeſtpreis alſo in einen Höchſtpreis umkehren wollen. Sie arbeiten damit gegen die Beſtrebungen der Regierung, verſtoßen gegen die vom Innungsobermeiſter getroffene Abmachung und gegen nationalſozialiſtiſches Denken überhaupt, indem ſie ſich auf Koſten des Bauern zu bereichern ſuchen. Es muß erwartet werden, daß überall da, wo bisher bei direktem Einkauf des Metzgers beim Bauern der erſparte Händlerverdienſt ganz oder teilweiſe dem Bauern im Preiſe zugute kam, dies auch weiterhin ſoſein wird, der Metzger alſo einen ent⸗ ſprechend über 40 Pfg. liegenden Preis an den Bauern be⸗ zahlt. Zuwiderhandlungen ſind unverzüglich den berufs⸗ ſtändiſchen Organen(Orts⸗ oder Kreisbauernführer, In⸗ nungsmeiſter) oder unmittelbar dem Finanz⸗ und Wirt⸗ ſchäftsminiſterium zur Weiterverſolgung zur Kenntnis an bringen. * Pfalzwerke AG., Ludwigshafen a. Rh. Die auf den 30. Juni anberaumte GV. ſoll neben den Regularien für 1933 Beſchluß faſſen über gemeinſchaftlich mit der Groß⸗ kraftwerk Mannheim AG. auszugebende 2 656.500 4 5proz. Inhaberſchuldverſchreibungen an Stelle von zum Umtauſch eingereichten 7proz. Goldbonds der gemeinſamen Dollar⸗ anleihe von 1926, ferner über die Aufhebung des General⸗ verſammlungsbeſchluſſes vom 12. Juli 1930 betr. die Auf⸗ nahme einer Anleihe im Gegenwert von 5,0 Mill. Dollar. * Sulzer Unternehmungen AG., Winterhur. Die GBV. der Sulzer Unternehmungen AG. wählte neu in den Ver⸗ waltungsrat RA. Robert Corti(Winterthur). Dr. Hans Sulzer führte u. a. aus, gegenüber dem Durchſchnttt 1938 auf 1930 feien die Inlandsbeſtellungen auf 73, die Auslandsbeſtellungen auf /“ zurückgegangen. In den erſten vier Monaten des neuen Jahres habe ſich der Be⸗ ſtellungseingang gegenüber der gleichen Periode des Vorjahres gehoben. Von einer neunenswerten Belebung ſei aber nicht die Rde *Zentralkommiſſion für die Rheinſchiffahet. Die Zeu⸗ tralkommiſſion beabſichtigt, über den Entwurf einer Ueber⸗ einſtimmung zur Beſeitigung der Notlage der Rheinſchiff⸗ fahrt eine Denkſchrift zu veröffentlichen. Nach An⸗ ſichten deutſcher Kreiſe wird es ſich dabei um keine neuen Maßnahmen, ſondern lediglich um eine zuſammenfaſ⸗ ſende Darſtellung der bisherigen Verſuche handeln. Bei der letzten Tagung der Zentralkommiſſion, die im ver⸗ gangenen Monat wie üblich in Straßburg ſtattfand, iſt, wie wir hören, der Abeichungsplan bereits zu den Akten gelegt worden. * Arbeiter werden am Gewinn beteiligt. Ein Vorſchlag der NSBO. in Stade, die Belegſchaft der Stader Le⸗ derfabriken am Gewinndes Unternehmens zu beteiligen, war kürzlich Gegenſtand einer Be⸗ ratung des Verwaltungsrates der Firma. Die Stader Le⸗ derwerke haben daraufhin beſchloſſen, die Arbeiter des Unternehmens am Gewinn zu beteiligen. Inzwiſchen ſind etwa 15 000 an die Belegſchaft ausgezahlt worden. Durch dieſe neue Methode der Betriebsbewirtſchaftung erhielten die Arbeiter in dieſem Jahre erſtmalig einen Gewinn⸗ anteil von je 40—80. Die Höhe des Betrages richtete ſich jeweils nach der Dauer der Betriebszugehörigkeit. * Einnahmen an Kapitalverkehrsſtener im April 1934. Im April 1934, dem erſten Monat des neuen Rechnungs⸗ jahres, wurden an Kapitalverkehrsſteuern insgeſamt 2,788 Mill./ vereinnahmt gegenüber 2,945 Mill./ im April 1933. Im einzelnen kamen aus der Geſellſchaftsſteuer 1,220 (1,346) Mill. 4, aus der Wertpapierſteuer 59 282(65 431)/ und aus der Börſenumſatzſteuer 1,509(1,534) Mill. auf. Waren und Märkie Frankiurier Abendbörse geringer Umsaß Die Abendbörſe wies bei Eröffnung nur ſehr kleine Umſatztätigkeit auf, doch war die Haltung nicht unfreund⸗ kch. Die Kuliſſe übte noch Zurückhaltung, zu⸗ mal vom Publikum Orders fehlten. Etwas Intereſſe be⸗ ſtand für Farbeninduſtrie, auf den übrigen Märkten herrſchte Geſchäſtsſtille bei gegen Berlin behaupteten Kur⸗ ſen. Am Rentenmarkt gingen kleinere Beträge von Neubeſitzanleihe mit 17,55 um, Altbeſitz waren mit 969% und ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen mit 93 zu hören. Im Verlaufe hielt das ſtille Geſchäft an, lediglich in Farben und Neubeſitz waren bei anzehenden Kurſen einige Umſätze zu verzeichnen. Auch Farbenbonds konnten ſich um v. H. befeſtigen. Von fremden Werten waren die ſchweizeriſchen Bundesbahnanleihen auf dem ſtark erhöhten Mittagsniveau gut behauptet. Es notierten u..: Ver. Stahlbonds 70,25, Schutz⸗ gebietsanleihe von 1908 9, Commerz⸗ u. Privat⸗Bank 50,25, Deutſche Bank u. Disconto 53,5, Buderus Eiſenwerke 71,75, JG. Chemie volle 176,5, do. 50proz. 147,75, Moenus 66, Rhein. Elektra Mannheim 94,75, Südd. Zucker 175,75. Nachbörslich nannte man Farben mit 19676 und Neu⸗ beſitz mit 16,60. * Nürnberger Hopfenbericht vom 90. Mai. E. Dr.) 100 Ballen Zufuhr, 400 Ballen Umſatz, Hallertauer 190 bis 220 /, anhaltende Nachfrage. Tendenz und Preiſe un⸗ verändert. Allgäuer Käſebörſe vom 30. Mai. Rahmeinkauf bei 42,5 Fetteinheiten ohne Buttermilchrückgabe Ober⸗ und Unterland 116(116), Weichkäſe mit 20 v.., grüne Ware 19(19), Allg. Emmenthaler mit 45 v. H. 1. Sorte 70—72 (70—72), 2. Sorte 65—67(65—67). * Pforzheimer Schlachtviehmarkt vom 30. Mai. Auf⸗ trieb: 10 Ochſen, 19 Bullen, 18 Kühe, 16 Färſen, 229 Kälber, 1 Schaf, 308 Schweine. Preiſe: Ochſen: 33, 21, W. : 30—31,—29, 26. Kühe: 26, 21, 16. Fürſen: 31 big 34, 23—31, 23—27. Kälber:—, 47—50, 40—46, 33—88. Schweine:—, 42—43, 40—42, 39—41, 35. Marktverlauf: mäßig belebt, badiſche Schweine nach Richtpreis. * Schwetzinger Schweinemarkt vom 30, Mai. Zufuhr 70 Läufer, 79 Milchſchweine. Preiſe: Milchſchweine 22—93, Läufer 35—45/ je Paar. Verkauft etwa zwei Drittel. „Kandeler Schweinemarkt vom 90. Mai. Zufuhr 71 Trieb⸗ und 120 Milchſchweine. Preiſe: Triebſchweine 30 bis 37, Milchſchweine 28—35/ je Paax. Marktverlauf leb⸗ haft, kleiner Ueberſtand bei Triebſchweinen. *Pfälzer Obſtgroßmärkte. Bad Dürkheim: An⸗ fuhr und Nachfrage gut. Kirſchen 12—20, Eroͤbeeren 93 bis 41, Spargeln 30—32 und 16, Salat—4, Erbſen 12—14.— Freinsheim: Anfuhr 180 Ztr. Abſatz und Nachfrage ſehr gut. Kirſchen frühe und Weinkirſchen 10—12. Schloß⸗ kirſchen 13—16, Erdbeeren 30—40 Pfg., Spargeln 25 Pfa.— Ellerſtat: Anfuhr mäßig. Nachfrage ſehr gut. Kir⸗ ſchen 15, Erdbeeven 85 Pfg. Uebersee-Geireide-Noſlerungen Winnipeg, 90. Mai.(Eig. Dr.) Schlß(Tendenz willig! Weiz en per Mai 76; Juli 776; Okt. 96; Hafer per Mai 36,75; Juli 3776; Okt. 38,25; Roggen per Mai —: Juli 51,50; Okt. 53,75; Gerſt e per Mai—, Juli 41,50, Okt. 43.50; Leinſa at per Mai 169; Juli 167; Okt. 165,50, Manitoba⸗Weizen Loko Northern 1 7676; öto. 2 ſBH; öto. 3 69,75. Buenos Aires, 90. Mai.(Eig. Dr.) Schluß lin Pa⸗ pierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Juni 5,86; Joli 5,98; Mais per Juni 4,73; Juli 4,88; 5,04; — fer per Juni 4,05; Leinſaat(ruhig) per Juni 14,15; li 14,27; Aug. 14,09 Roſario, 30. Mai.(Eig. Dr.) Schluß(in Papierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Juni 5,70; Juli 5,75, Maig ger Juni 4,67; Jauli 4,71; Lein faat per Juni 14,087 Juli 14,15. 9 Amerikaniſche Getreidebörſe wegen Feiertag geſchloſſen. E Rotterdam, 30. Mai.(Eig. Dr.) Schluß lin Hfl. p. 100 Kilo) Weizen per Juli 3,27½; Sept. 3,37%; Nov. 945, Jau..5250; Mais(in Hfl. p. Laſt 2000. K6.) per Juli 57,75; Sept. 58,50; Nov. 59; Jan. 60. Liverpool, 30. Mai.(Eig. Dr.) Schluß(in 100 l0.) Weizen(ſtetig) per Mai 4,654; Juli 4,8,—; Okt. 4,1136; Dez. 5,1,.—; Mais(ruhig) cif Plate(480 lb.) per Mai 16,9,— verk.; Juli 16,9,— b. verk.; Okt. 16,10½ verk. * Amerikaniſche Schmalz⸗ und Schweinemärkte wegen Feiertag geſchloſſen. * Leinöl⸗Notierungen vom 30. Mai. London: Leinſ.⸗ Pl.—6 113/16(11,25); Leinſ.⸗Klk.—6 12,75(12,75); Lein⸗ ſaatöl loko 29,50(23,50); 6 2256(2276);—12 23,(23,50). Baumw.⸗Oel äg. 13,50(13,50); BwSt äg. 5%/½1(456). Neuyork: Terp.—(55,50); Savanna⸗Terp. 50,50(50,50) Geld- und Devisenmarki Zürich, 30. Me GCchlaß amllich) Ronstanfin. 250 pufi 20.28/ Sar 42.05— 12.805 lule 20 lubn 1851 üt 20645— aon 28.10.E 2 Rewherk 907.75 Perlin 190.15— But 7— —95 71.92—Wien otf..—.—— 7,.00 Konatsgeldi“— W 26.10½% Seft—— LAtben 293.— SMunatsgtiIl— Parlo, 30. il Cchlab amilid). Londen 76.88.— J Spanien 207.25 Ropenbegen urͤw 15.17½ Mlen 128.95 Hofland Belpten 853.75 Schweiz 492./ L Stöckholm Ameterdam, 30. Mai(club amilici). Perlin 57 65.— Belgion 84.49— 0rl0 Londou 749.50 Schpeir 48.00 Kopephagen Reuyo 147.25 Halien 12.50— Siockholm Parls 973.50 Redria 20.20— J Wien London, 30. Mei Cchlul amtlict) 348.— ien 1027.— Barlin 805.— —.7 Inchau 286,— 37.676 L Prag 6¹⁵ 33.50 Priraidsx. /8 38.65— Lägl. Geldd ½ — 1 Monatsg. 1 kerperl, 506,)10 fl Kopenbagen] 32.39— Moskau 888.— Schonbe! 1/350 Moutezi 505. Siodholm 19.40—f Fumäsien 5,09 Vokohema 1/225 Amsterdam 749.50 Osl0 1990, 75 Ronstantin. 6˙25 Aurtraſen 125¼ Paris 76.90— lisbon 110./16 Itben.33 fHailo. 18,50 Srüssel 21.72— Helsingfars 226.75] Wien 27.62 L Monterideo 19.50 Ialn 50.63—5 122½ Uan 26.93J—.— kin 1298.— Sulhen 2 50(Buna In 20.00 ir Sün 18 17 e 223 50 fio..12 nf Looaunf 25.12 Wüi 814½ Ki 425,— foagng 17518 f Sütafi 99.87 Hamburger bieiallnoflerungen vom 30. Pal 1934 Kupfer, ſRata- u. Wraſt- Tian briet Gield Briet Cald Iberahlil brief 1 Celd Iberahit Aanuer. 45,—44,50—.—.——E. Hütenrchzkk.. 20,7520,25 kebmer 45,5045.—.—.—.——.— Feinsilber(Rl. p. Kd).. 41.2537,75 Hürr. 46. 45,50—.——..— Feingold(M. f. r.. 2,8002,788 9 46.5046.——.——.— IF7.EFeEE.eEE„-Gapr.(RM. p. fr.).. 2,80 2,80 FPPP .42.—41.—0 1—.—.—.— ſpr,(Kll. p. gr..351 8,85 Augus! 42,5042,.———317.0810.—,— 256 3 ——◻ 43.—42,50——317.0810.—.— Loto C Ablad 49 50/43.——.— 317.0810,0—,— Antiwon Regulu dives.(L 16.)83.5029,— Mvend. 44..48,50—,—[,(.„IGeckilber(2 per flasche) 11.50/11.50 Dauamb. J44.50044.—[—.—.-„ einme ding.(in.)—— 46.— Frachienmarli Duisburg-Ruhrori/ 30. Piai Die Nachfrage nach Leerraum, vor allem für talwärts, war heute ſehr rege. Durch das ſtark fallende Waſſer und der damit verbundenen geringeren Abladungsmöglichkeit les wird augenblicklich noch auf 2 Meter talwärts abgela⸗ den) wurde die Talfracht um 10 Pfg. auf 1,20 bzw. 1,40 ab hier bzw. ab Kanal Baſis Rotterdam erhöht. Für Ant⸗ werpen—Gent wurde 1,70—1,90/ einſchl. Schleppen be⸗ zahlt. Die Bergfracht konnte trotz Zurückhaltung heute morgen nicht anziehen. Die Fracht bergwärts beträgt 1,40 bis 1,60% Baſis MainzMannheim. Die Schlepplöhne notierten mit 80—90 Pfg. nach Mainz und 90 Pfg. bis 14 nach Mannheim. Der Talſchlepplohn beträgt 8 Pfg. für größere beladene Kähne nach Rotterdam. S Donnerstag, 31. Mai 1934 Neue Mannheimer Zeitung 7 Mitiag⸗Ausgabe 15. Seite/ Nummer 242 Sport-Anzüge Flanell-Golfhosen — wählten zu ſhrer Zufriedenheit die beglückende Einirichtung jür ihr Zuhause von Rödel- Klinger. Unter den vielen Kucken, Sochlafzlm, — Socwie allenneuen I Lebr nzel- . HELIIIIDE werden äeskals auc St eine tieim-Aus- stattung finden. die lhnenFreude an lhrer Häus⸗ lichkeit verbürgt. Besuchen Sie bitte ohne jede Verbindlichkeit unsere Ausstel, lungsräume. um sich von den be- Kantit niedrigen 2tlg. 22.- mit ig. u Golthose. neueste Nuster 36.— 48.— 42.— 35.— Gabardin-Mäntel in Slioon- und Regοnh˙m aut Kunstseide, in vielen Fetben 36.40.-42.-38.-28.- welt im Schnttt 10.-.30.80 4. 50 Herren-Anzüge Preisen su überseugen! 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Iaf. o. 78 Eis-Weffel, 3 Pakete o. 25 Die volllcommene Badeausstaffung der neuen Niode entsprechend Damen-Badeanzüge 408 Baumwolle, Waffelmuster „„„„„„„„„Größe 42/48 Damen-Badeanzuge 3˙⁰ reine Wolle gestrickt, mit moder- nem Rückenausschnitt, Gr. 42/40 Ddamen-Sadeanzuge 3˙² reine Wolle gestrickt, modernes Rippgewebe Gröſe 42/48 Herren-Badeanzũge*⁰ Mai. 4220 Käl 5 Fürſen; —46, 38- arktverla „Zuſuhr ine 22—“ reine Wolle gestrickt, marine und schwrar-Ngng Sade-Mäntel 780⁰ Hotte Streil., Einheitsform 123 lang bamen-Bademäntel 073 aparte Streiſen, volle Grösen eeren 33— Sie fladen In unserer Spezlel-Bade- Abteilung elle fuhrenclen Merken, wie: Venus, Forma, Juvena, Golduiscn uſw. Damen · Stra IbDamen-Strandanzug Damen-Strandhose mit Rollkragen En 5 aus Panama, ganz auf mit Sattel, aus kre in wacke(Tendenz Figur gearbeitet, 2iarb.*⁰ artigem Wollstoll, I 90 Uotte Form.; Hafer jugendl. Form. Stuck dunkel-marine, Siuck eeneeeee per Mai uli 41,50; Beachten Sie bitte unser Spezlaltenster! 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