Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.98 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn. in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ Hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 18, nheinter Seitihig Mannhei eimer General-Anzeiger Verlag, Schriftieitung u. Sauptgeſchäftsſtele: RN 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Ne Fiſcherſtraße 1, W Oppauer Straße 8, Se Freiburger Straße 1 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazenr Mannheim Eimelpreie 10. Pf. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 3, 79 mm breite Reklamemillimeterzeile 50 3. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Bei Zwangs⸗ vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr fürAnzeigen in beſtimmtenAusgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe K Freitag, 1. Juni 1934 Die neue Strg 145. Jahrgang— Nt. 294 Beachtenswerte Einzelheiten Drahtbericht unſeres Berliner Büros ◻Berlin, 1. Juni. Die Reichsſtraßenverkehrsordnung tritt erſt am J. Oktober 1934 in Kraft. Deshalb verliert auch das den nichtmotoriſchen Stvaßenverkehr zur Zeit noch regelnde Landesrecht erſt mit dem 1. Oktober 1934 ſeine Gültigkeit. Damit iſt dann die bisherige Rechts⸗ Gerſplitterung auf dieſem Gebiete vollſtändig be⸗ ſeitigt. Die weſentlichen Neuerungen ſind: 1. Führerſcheinfreiheit für alle Kraftfahrzeuge bis 20 Km. die Stunde Höchſtgeſchwindigkeit; daneben bleibt die ſeit mehr als zehn Jahren geltende Führerſcheinfreiheit der Kleinkraft⸗ räder beſtehen. 2. Zahlenmäßig feſtgelegte Höchſtgeſchwin⸗ digkeiten wird es grundſätzlich nicht mehr geben. Eine Ausnahme kommt für Kraftfahrzeuge in Be⸗ tracht, die nicht luftbereift ſind. Allgemein bleibt die Möglichkeit örtlicher Beſchränkungen. 3. Neu geſtaltet iſt der Ueberholungsvor⸗ gang. Wer von einem ſchnelleren Verkehrsteilneh⸗ mer eingeholt iſt, hat ihm ein Zeichen zu geben, ſo⸗ bald er bereit iſt, ſich überholen zu laſſen. 4. Ein beſonderes Vorfahrtsrecht haben Kraftfahrzeuge und Straßenbahnen vor anderen Verkehrsteilnehmern. Auch ſonſt iſt das Vorfahrtsrecht umgeſtaltet worden. 5. Neue Vorſchriften über die Beſchaffenheit der Kraftfahrzeuge a) Erhöhung der zuläſſigen Breite, b) die bisherigen Beſchränkungen für Eigen⸗ gewicht, Geſambgewicht und Zuladung fallen fort; Begrenzungen gibt es nur noch für den Raddruck, der entſcheidend iſt vom Standpunkt der Benutzbar⸗ keit von Wegen und Brücken, c) im übrigen iſt für die Bauart weitgehende Freiheit gelaſſen; es gilt, ähnlich wie für das Ver⸗ halten der Verkehrsteilnehmer, eine Generalklauſel: Fahrzeuge müſſen ſo gebaut und ausgerüſtet ſein, daß ihr verkehrsüblicher Betrieb niemanden ſchädigt oder mehr als unvermeidͤbar behindert oder beläſtigt. Ergänzend erfahren wir noch, daß in einigen Wochen eine Ausführungsver⸗ ordnung zur Reichsſtraßenverkehrsordnung erſcheinen wid, der dieſelbe rechtliche Bedeutung zukommt wie der Verordnung ſelbſt. In dieſen Ausführungsbeſtim⸗ mungen werden auch die Befugniſſe der Orts⸗ behörden genau umgrenzt werden, denen§ 34 der Verkehrsordnung generell noch gewiffe Möglichkeiten vorbehält. Auch das Vorfahrtzeichen wird in den Ausführungsbeſtimmungen feſtgelegt werden. Es dürfte dem international geplanten Vorfahrtszeichen entſprechen, das durch ein auf der Spitze ſtehendes Dreieck dargeſtellt wird. Das Vorfahren in der Praxis wird dann folgendermaßen ausſehen: Iſt an der Straßenkreuzung kein Vorfahrtzeichen, ſo hat das Fahrzeug freie Durchfahrt, iſt ein Vorfahrtzei⸗ chen aufgeſtellt, ſo haben die Fahrzeuge aus der Straße, die gekreuzt wird. Vorfahrt, wie bereits er⸗ wähnt, iſt der wichtigſte Grundſatz der Reichsſtraßen⸗ verkehrsordnung der Verkehrserfolg. Dagegen wird den einzelnen Verkehrsbeteiligten nicht vorgeſchrieben, mit welchen Mitteln dieſer Er⸗ folg zu erreichen iſt. Es iſt zum Beiſpiel notwendig, die Richtungsänderung anderen Fahrzeugen bekanntzugeben. Auf welche Weiſe ſie es tun wollen, durch einen Winker oder andere Mittel, iſt jedoch ihnen überlaſſen. Das Zeichen der Ueberholungs⸗ erlaubnis wird fürs erſte wohl durch Winken mit dem Arm erteilt werden müſſen. Es wird jedoch angeſtrebt, hierfür ein techniſches Mittel zu erſchwinglichen Preiſen zu ſchaffen. Die Reichs⸗ ſtraßenverkehrsordnung führt allgemein Rücklicht⸗ ſtrahler für die Fahrzeuge ein. Die Anſchaffung von Rücklichtſtrahlern bis zum 1. Juli wäre nur mit tſchechiſchem Glas möglich geweſon. Die Induſtrie hat jedoch jetzt ein Verfahren gefunden, ein gleichwertiges Glas ſelbſt zu erzeugen. Mit der Herſtellung dieſes Glaſes kann vom 1. Juli ab be⸗ gonnen werden., Die Beſchaffung der Rücklicht⸗ ſtrahler bis zum 1. Oktober wird alſo möglich ſein, ohne daß der deutſchen Wirtſchaft ein h deutſche 3 deutſchen Reichsbank vollauf Rechnung. Licherweiſe fehlen alle Drohungenw wie Errichtung Sicherſtellung der deulſchen Ernührung e von Wher. Deviſenlage— Eine Mahnung an unſere bisherigen Lieferanten (Von unſerem Berliner Bü ro) E Berlin, 1. Juni. Die en verbreitete Bekanntmachung der Reichs⸗ ſtelle für Getreide, Futtermittel und ſonſtige Er⸗ zeugniſſe über die künftige Haltung Deutſchlands bei der Einfuhr von Oelfrüchten und Oelſaaten iſt von beſonderer Bedeutung, und ſie dürfte bei den ausländiſchen Erzeugern der genannten land⸗ wirtſchaftlichen Produkte große Beachtung finden. Die Bekanntmachung iſt notwendig geworden durch die Rückſichten auf unſere Deviſenlage, und ihr lei⸗ tender Geſichtspunkt iſt es, die deutſche Ernährung unbedingt ſicherzu⸗ ſtellen, ganz unabhängig von der Deviſenlage, von der ſie durch die Bekanntmachung zum guten Teil losgelöſt wird. Die angekündigten handelspolitiſchen Maßnahmen tnüpfen an die Tatſache an, daß wir bislang in großem Maße Oelſaaten und Oelfrüchte aus Uber⸗ ſeie bezogen haben, ohne daß die betreffenden Er⸗ öeugerländer bei uns in nennenswertem Umfange induſtrielle Produkte abgenommen hätten. Das gilt z. B. von China, Argentinien und Indien, bei denen wir bislang große Mengen von Oelſaaten gekauft haben, und man wird annehmen können, daß dieſe Länder ſich nunmehr die Frage vorlegen, ob ſie als Gegenleiſtung deutſche Fertig fabri⸗ kate beziehen wollten. Deutſchland hat an ſich durchaus die Möglichkeit, die nötigen Fettmengen für die Herſtellung von Margarine uſw. von an⸗ deren Ländern zu beſchaffen, die ſich im Handels⸗ austauſch entgegenkommender gezeigt haben; es ſei nur an Norwegen und an einige Balkanländer er⸗ innert. Die angedeuteten handelspolitiſchen Maß⸗ nahmen beziehen ſich nicht auf Kopra, und es beſteht auch kein Zweifel daran, daß die erforderlichen Oel⸗ ſaaten für unſere Landwirtſchaft und Wirtſchaft zur Verfügung ſtehen werden. Anfang kommenden Monats findet in Stockholm eine wichtige Tagung der Oelmühlen aus der ganzen Welt ſtatt. Dieſe Konferenz dürfte für ihre Beratungen in der be⸗ ſagten deutſchen Bekanntmachung ein aktuelles Thema erblicken. —————————— Milhellnoenm ſ rdie Arbeissbeſthaffungsmaßnahmen Meldung d es DNB. 9 0 Berlin, 1. Gni. Mit Rückſicht auf die Entwicklung des Arbeits⸗ marktes in den letzten Monaten hat der Reichs⸗ arbeitsminiſter ſich im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter der Finanzen damit einverſtanden erklärt, daß— ebenſo wie die Inſtandſetzungen und Umbauten von Wohnungen nunmehr auch die Arbeiten des Arbeitsbeſchaffungsprogrammes vom 1. Juni 1933 lerſtes Geſetz zur Verminderung der Arbeitsloſigkeit), die nach der Durchführungsver⸗ vroͤnung vom 28. Juni 1933 möglichſt bis zum 1. Juli d. J. vollendet werden ſollten, bis zum 31. März 1935 geſtreckt werden können. Soweit in be⸗ ſonderen Ausnahmefällen die Friſt für die Beendi⸗ gung der Arbeiten bei der Bewilligung der Dar⸗ lehen aus dieſem Arbeitsbeſchaffungsprogramm auf einen noch ſpäteren Zeitpunkt feſtgeſetzt worden iſt, behält es hierbei ſein Bewenden. Bei den Arbeits⸗ beſchaffungsmaßnahmen des Sofortprogramms 1933 iſt eine allgemeine Verlängerung der Ausführungs⸗ friſt nicht möglich, jedoch werden die Präfidenten der Landesarbeitsämter und— ſoweit die Arbeiten im Wege des Freiwilligen Arbeitsdienſtes ausge⸗ führt werden— die Gauarbeitsführer ermächtigt werden, im Bedarfsfall auch bei dieſen Arbeiten die Ausführungsfriſt bis zum 31. Dezember 1934 zu verlängern London zur Transfer-Regelung Von unſerm Londoner Vertreter 8 London, 1. Juni. Die erreichte Transferregelung wird von der Londoner Preſſe ruhig aufgenommen. Allgemein begrüßt man es, daß ein völliges Morato⸗ rium hat vermieden werden können. Natür⸗ lich empfindet man in engliſchen Kreiſen das Er⸗ reichte keineswegs als eine Ideallöſung, betrachtet es aber als das unter den gegenwärtigen Umſtänden Günſtigſte und Beſte. In den engliſchen Kommen⸗ taren trägt man allgemein der ſchwierigen Lage der rfreu⸗ eines Clearing⸗Verkehrs uſw., die noch vor ganz kurzer Zeit zum hen⸗ Brot der Finanzblätter gehörten. Franzö hliſch- engliſche Wiriſchaftsverhandlungen Von unſerm Londoner Vertreter § London, 1. Juni. In London iſt eine franzöſiſche Delegation ein⸗ getroffen, um die im April ergebnislos abgebroche⸗ nen Handelsvertragsbeſprechungen wieder aufzuneh⸗ men. Bekanntlich befinden ſich England und Frank⸗ reich ſeit einiger Zeit im Handelskrieg, der ſich in der Bauwiſache in gegenſeitigen Sonderzöllen auswirkt. Die bisherigen Verhandlungen ſind ohne ernſt⸗ haften Erfolg geblieben. Auch jetzt ſind die Schwie⸗ rigkeiten noch immer ſo groß, daß die in London eingetroffene franzöſiſche Delegation nicht in direkte Handelsvertragsverhandlungen eintreten will, ſon⸗ dern lieber ein vorläufiges Abkommen, das dann ſeinerſeits die Grundlage für einen künftigen Handelsvertrag abgibt, erreichen möchte. In der Brage der Sen, und e wird man zunächſt, wie das auch ſchon früher beab⸗ ſichtigt war, einen modus vivendi ſchaffen. Polniſche und litauiſche Beſtellungen in England Drabtbericht unſ. Lon doner Vertreters § London, 1. Juni. In engliſchen Regierungskreiſen erwartet man bis Ende der Woche die Beſtätigung der polniſchen Regierung zu dem Ankauf von Luftdruckbrem⸗ ſen für die polniſche Staatseiſenbahn. Der Auftrag hat eine Höhe von 4,8 Millionen Pfund und iſt auf einer langfriſtigen engliſchen Kreditgarantie auf⸗ gebaut. Die Ausführungszeiten für den Bau er⸗ ſtrecken ſich auf vier Jahre. Nicht weniger als 20 000 Tonnen Eiſen und Stahl werden für ihn benötigt. Auch von Litauen ſind große Aufträge zur Kon⸗ ſtruktion automatiſcher S in England eingetroffen. 250 Millionen Yen für die japaniſche Marine und Luftfahrt — Tokio, 1. Juni. Das Marineminiſterium hat das Kabinett um die Bewilligung von 250 Mil⸗ lionen Yen für den Aufban der japaniſchen Marine und Luftfahrt erſucht. Dieſe Kredite ſollen bis zum 1. Januar 1936 verwendet werden. Japan und die Philippinen — Manila, 1. Juni. Der japaniſche General⸗ konſul Kiumra ſchlug vor, daß die Philippinen nach Erklärung ihrer Unabhängigkeit die gleichen Freihandelsbeziehungen mit Japan aufnehmen, die ſie zur Zeit mit den Vereinigten Staaten unter⸗ halten. Hierzu bemerkt das im amerikaniſchen Be⸗ ſitz befindliche„Manila Daily Bulletin“, die Ver⸗ wirklichung dieſes Vorſchlags würde die in Kulis verwandeln. Hatscharakter Oſtafrikas entgegenzutreten, Hünde weg! Güdweſt ijt Mandat! Von Dr. Paul Rohrbach Der Landesrat von Südweſtafrika in Wind⸗ huk hat(wie bereits gemeldet) in Abweſenheit ſeiner deutſchen Mitglieder„beſchloſſen“, unſer altes Schutzgebiet, jetzt Mandat der Südafrikaniſchen Union, ſolle an dieſe als„fünfte Provinz“ ange⸗ gliedert werden. Dieſer Beſchluß hat, formal geſehen, ſchon darum keine Kraft, weil er in einer ſo weittragenden Sache mit Zweidrittel⸗Mehrheit hätte gefaßt werden müſſen. Eine ſolche exiſtiert im Landesrat ohne die deutſchen Mitglieder nicht. Hiervon abgeſehen, bedeutet er einen offenen Bruch der Mandatsſatzung, deſſen die Unionsregierung ſich wohl kaum ſchuldig machen wird und dem auch von deutſcher Seite ſcharf widerſprochen werden müßte. Der Leiter des Kolonialpolitiſchen Amts der NSDaAP und Präſident des Kolonialen Kriegerver⸗ bandes, General Ritter v. Epp, hat vor wenigen Tagen in Lichterfelde die Tradition der Polizei⸗ truppe von Deutſch⸗Oſtafrika an die Erſte Hundert⸗ ſchaft der Landespolizeigruppe General Göring in Gegenwart des Miniſterpräſidenten— dem Sohn des erſten Reichskommiſſars für Südweſtafrika, Dr. Göring und vieler alter Afrikaner übergeben. Solch ein Akt iſt ein erfreuender Beweis dafür, daß im neuen Deutſchland der koloniale Gedanke hochgehalten wird. Sogar frühere deutſche Regierungen haben es über ſich vermocht, ähnlichen vorbereitenden Anſchlägen auf den Man⸗ mik Er⸗ folg. Auch in Kamerun haben ſich die dazu verſtanden, anſtatt der irreführenden Bezei⸗ nung„Britiſh Cameroons“ jetzt offiziell„Canterbot under Britiſh Mandate“ zu ſagen. Das klingt, als ob nicht viel daran läge, aber es handelt ſich um das Prinzip. Es macht einen Unterſchied, ob unſere früheren Gegner im Weltkrieg ihren Kolonialraud als Eigentum beſitzen oder ob ſie ihn als Mandat verwalten, für das ſie Rechenſchaft ſchulden. Das Mandat über Südweſtafrika wurde der Union als Lohn dafür zugeſchanzt, daß die einſtigen Burengenerale Smuts und Botha ſich bereit fanden, ganz Südafrika im Weltkrieg für England kämpfen zu laſſen. Was die Südafrikaner dann als Mandats⸗ inhaber aus unſerer blühenden Kolonie gemacht haben, läßt ſich zuſammenfaſſen in drei Ausdrücke, die in Südweſt ſelbſt geprägt worden ſind: Armenhauspolitik, Stimmviehpolitik, Ruinierungspolitik. Südweſt hatte zur deutſchen Zeit blühende Finanzen. Ihr Rückgrat bildeten die Erträge des Diamantenabbaus für den Fiskus des Schutzgebiets. Die Diamantengeſellſchaften mußten bedeutende Ab⸗ gaben zahlen und der Landesfiskus beſaß auch eigene Felder. Nachdem das Land als Mandat an Südafrika übergeben war, ließ ſich der erſte Ad⸗ minſtrator, Hofmeyr, von dem Leiter der ſüd⸗ afrikaniſchen Diamantentruſts, einem Sir Erneſt Oppenheimer(aus Frankfurt a..), dazu be⸗ wegen, alle fiskaliſchen Rechte gegen ganz unzu⸗ reichende Gegenleiſtungen(„für einen Apfel und ein Ei“) an die von Oppenheimer geleiteten„Conſo⸗ lidadet Diamond Mines“(C. D..) auf 50 Jahre auszuliefern. Dabei unterließ es Hofmeyr, unver⸗ antwortlicher Weiſe, die Rechte des Fiskus für den Fall zu ſichern, daß die C. D. M. die Felder bei Lüderitzbucht überhaupt nicht abbauen ſollten. Dieſer Fall trat vor ein paar Jahren ein, als infolge der Wirtſchaftskriſe die Diamantenpreiſe auf dem Welt⸗ markt ſo ſtark fielen, daß es den C. DM. nicht mehr genehm war. Die C..M. fanden es daher für gut, die ganze Diamantenproduktion auf ſolange ſtill⸗ zulegen, bis die Preiſe wieder hoch genug geſtiegen ſein würden. Da Oppenheimer auch alle vorher in deutſchem Privatbeſitz befindlichen Abbauſtellen kon⸗ trollierte und dieſe nun ebenfalls außer Betrieb ſetzte, ſo war Südweſt mit einem Mal des Haupt⸗ poſtens ſeiner öffentlichen Einnahmen beraubt und mußte bei der Union um Anleihen und Vorſchüſſe betteln gehen. Von dem Augenblick an, wo die Südafrikaner im Beſitz des Mandats waren, benutzten ſie es auch dazu, um ſog.„arme Blanke“, beſitzloſe Buren, dort⸗ hin abzuſchieben und ſie mit Farmland und Anſiedlungsbeihilfen aus den Mitteln des Mandats⸗ gebiets auszuſtatten. Zugleich wurden die Eiſen⸗ bahntarife und die Zollpolitik ſo geſtaltet, daß Südweſt zugunſten der Union bluten mußte. Manche deutſchen Farmer hatten mit viel Das Saaslanb ift Denffcf Das gesammte Volt stent fninter iſma!“ Sam 8 t a g. den 2. Jumi, 17.0 Mr m Tasserturm Malſenkundgebung! * * —9 2. Seite/ Nummer 244 Neue Maunheimer Beitung/ Abend⸗Ausgabe Freitag, 1. Juni 1934 Geduld und Opfern Weinreben gepflanzt, Kartoffel⸗ und Gemüſefelder angelegt und müſſen dieſe jetzt, wie ich ſelbſt voriges Jahr in Südweſt geſehen habe, vertrocknen laſſen, weil Schleudertariſe auf den Bah⸗ nen für die Einfuhr aus der Union den Wettbewerb mit dieſer unmöglich machen. Umgekehrt ſind die Bahufrachten aus Südweſt nach der Union ſo hoch, daß dieſe keine Konkurrenz aus dem Mandat zu fürchten braucht. Durch ſolche und andere Mittel ſoll die deutſche Bevölkerung mürbe gemacht wer⸗ den, bis ſie ſich die Schlinge des Anſchluſſes über den Kopf werfen läßt. Indem man Südweſt zum„Armenhaus“ der Union macht, ſorgte man zugleich dafür, daß die Deutſchen im Lande eine Minderheit wurden. Gleich nach dem Kriege wurden die Angehörigen der Schutztruppe und die deutſchen Beamten abtrans⸗ Portiert, und von der Zivilbevölkerung wurden etwa 3000 Deutſche unter allerlei Vorwänden aus⸗ gewieſen. Trotz der inzwiſchen erfolgten Zu⸗ wanderung aus Deutſchland ſtehen jetzt nur etwa 12000 Deutſche ungefähr 20 000 Südafrikanern, ein⸗ ſchließlich der zahlreichen landfremden Beamten⸗ ſchaft und des Militärs, gegenüber. Dem entſpricht auch das Stimmenverhältnis im Landesrat. Um die Deutſchen weiter zu benachteiligen, importierte der Adminſtrator Werth, eine ſehr unerfreuliche Per⸗ ſönlichkeit, mehrere hundert herabgekommene Bu⸗ renfamilien aus der portugieſiſchen Kolonie Angola, wo man froh war, ſie loszuwerden. Dieſe„Stimm⸗ vieheinfuhr“— anſtändige Südafrikaner haben das Wort geprägt— belaſtete Südweſt mit weiteren Ausgaben, ohne wirtſchaftlichen Nutzen, denn die Angola⸗Buren erwieſen ſich, was jeder, der ſte kannte, vorher wußte, als faul und unwirtſchaftlich. Vor etwa einem Jahr verſtändigten ſich Deutſche und Südafrikaner dahin, daß Deutſch als dritte amtliche Lan desſprache anerkannt und die für deutſche Einwanderer beſtehende fünfjährige Sperrfriſt vor der Einbürgerung und der Zuerken⸗ nung des Wahlrechts auf zwei Jahre herabgeſetzt werden ſollte. Die Abmachung wurde dem Primier⸗ miniſter der Union, General Hertzog, von einer gemeinſamen Abordnung von Deutſchen und Süd⸗ afrikanern aus dem Mandatsgebiet vorgetragen, all⸗ ſeitig bekräftigt und unterſchrieben. Wenige Monate ſpäter tat der Vertrag den Südafrikanern ſchon wie⸗ der leid, weil ſie ſahen, daß wegen der großen Dürre im Lande von eigner ſchlechter Wirtſchaft viele Afri⸗ kaner abzogen und wegen der notwendigen Erſpar⸗ niſſe auch ein Teil der Beamten abgebaut wurde. Man ſing an zu fürchten, daß die Deutſchen im Lan⸗ desrat zuviel Stimmen bekommen könnten und er⸗ griff den Vorwand, daß der nationalſozialiſti⸗ ſche Gedanke auch unter den Südweſter Deutſchen Boden fand, um den Pakt von Kapſtadt zu brechen. Da die deutſchen Landratsmitglieder die Erfahrung machten, daß es einfach auf ihre Vergewaltigung ab⸗ geſehen war, zogen ſie ſich von den Sitzungen zurück. Die Mehrheit beſchloß gegen nationaldeutſche „Ausſchreitungen“ ein ſogenanntes Kriminalgeſetz, das nach 6 Monaten, jetzt ganz vor kurzem, von der Union aus tatſächlich oktroyiert worden iſt, und die Krone des ganzen Verfahrens bildet der vor weni⸗ gen Tagen gefaßte Beſchluß, Südweſt ſolle tat⸗ ſächlich fünfte Provinz der Union(neben der Kapkolonie, Transvaal, Natal und dem Oranje⸗ Freiſtaat) werden. Das hat, wie geſagt, keine Rechts⸗ kraft, und auch die Anerkennung durch die Unions⸗ regierung wäre rechtlich wirkungslos. Im übrigen iſt der Premierminiſter General Hertzog unter den leitenden ſüdafrikaniſchen Politikern der ehren⸗ werteſte und gewiſſenhafteſte— nur leider in der Ausübung ieſer Eigenſchaften durch ſeinen bedenken⸗ freien Kollegen Smuts behindert. Gerade jetzt, wo Südweſt durch den überreichlichen Regen zwar einige Schäden erlitten, im ganzen aber durch die neue, * üppige Weide und die Anxeicherung des Grund⸗ ohne den Wirt gemacht wurde. waſſers ſich erholt hat, lockt natürlich der Annexions⸗ plan. Die Deutſchen drüben werden ſich aber dar⸗ auf verlaſſen dürfen, daß dies eine Rechnung iſt, die 8——— — Berlin, 1. Juni. Der Reichskanzler empfing am Donnerstag den deutſchen Botſchafter in Paris, Dr. Köſter, zum Vortrag. Garten veranſtalten, der von den Behörden verboten worden war. Die geſtohlenen Alten — Saarbrücken, 1. Juni. Am Donnerstag bemerkten franzöſiſche Schiffer zwiſchen Saargemünd und Großblitters⸗ dorf, alſo auf franzöſiſchem Hoheitsgebiet, drei Säcke ſchwimmend in der Saar. Nachdem es gelungen war, ihrer habhaft zu werden, konnte man als Inhalt Aktenbündel feſtſtellen, die aus dem Saarbrücker Diebſtahl herzurühren ſchienen. Die Saargemünder Polizei, die von den Schiffern herbeigerufen wurde, brachte vier Säcke ans Ufer. Allem Anſchein nach ſind ſomit die geſtohlen en Akten wieder vollzählig in Sicherheit gebracht. Von Intereſſe wäre natürlich die Be⸗ antwortung der Frage, wie die Akten in die Saar gekommen ſind. Auf der einen Uferſeite iſt ſaarlän⸗ diſcher Boden, auf der anderen franzöſiſcher. Die Grenze läuft mitten durch dͤen Fluß. Die Säcke kön⸗ nen alſo ebenſo gut von der einen wie von der an⸗ deren Seite hineingeworfen worden ſein. Die vorſtehende Meldung gibt alſo über die Ur⸗ heber des Aktendiebſtahls immer noch keinen Auf⸗ ſchluß. In dieſem Zuſammenhang iſt aber beachtens⸗ wert, noch einmal die Meldung unter die Lupe zu nehmen, die am 29. Mai von der Agence Havas aus der Saar gefiſcht über die angeblichen Aktendiebe verbreitet wurde. Es heißt dort: „Nach einer von verſchiedenen Blättern ver⸗ öffentlichten Information ſind die Aktenräuber am Tage nach Verübung der Tat, al'o dem 2. Mai, in Zweibrücken geſehen worden. Im Laufe des Tages ſollen ſie in eine /1 Hotel abgeſtiegen und dort bis Freitag, den 25. Mai geblieben ſein. Danach hat man ſie nicht mehr geſehen. Sie waren ohne Ge⸗ päck und ohne Kraftwagen, was Harauf ſchließen läßt, daß, wenn die Information zutrifft, ihre Auf⸗ gabe an der Grenze beendet war. Die Dokumente würden dann alſo von dort aus nach ihrem endgül⸗ tigen Beſtimmungsort bereits weiterverfandt wor⸗ den ſein.“ Dieſer Havas⸗Meldung haftete ſchon bei ihrem Erſcheinen allzu deutlich der Stempel der Lüge an⸗ Heute aber, nachdem die Akten plötzlich zwiſchen Saargemünd und Großblittersdorf in der Saar auf⸗ tauchen, kann man ſie wohl reſtlos und endgültig als Verleumdung bezeichnen. Andernfalls müßten ja die Akten von Zweibrücken aus nochmals durch das ganze Saargebiet bis an die franzöſiſche Grenze ge⸗ ſchafft worden ſein, ein Manöyer, zu deſſen Glaub⸗ haftmachung ſich nur eine echt franzöſiſche Phantaſie verſteigen könnte. ieeeeeee. Litauens Entdeutſchungspolitik Von unſerem Berliner Büro +Berlin, 1. Juni. Bei der in dieſer Woche eingeleiteten Aktion der litauiſchen Staats⸗Sicherheitspolizei gegen„ſtaats⸗ feindliche“ Bücher in Buchhandlungen und Bibliotheken des Memellandes liegt eine neue Maß⸗ nahme im Rahmen der kulturellen Entdeut⸗ ſchungspolitik vor, jener Politik alſo, die von litauiſchen Scharfmachern immer erneut vorwärts⸗ getrieben wird. In dieſer Lage iſt es aufſchlußreich, einmal allgemein den außenpolitiſchen Kurs Li⸗ tauens, ſoweit er für Deutſchland in Betracht kommt, zu beobachten. Der„Völkiſche Beobachter“ läßt ſich darüber von ſeinem litauiſchen Mitarbeiter melden: „Eine grundlegende Verſtändigung mit Deutſchland lehnt Litauen zur Zeit noch ab, da die litauiſche Oeffentlichkeit durch je⸗ der tatſächlichen Grundlage entbehrende Gerüchte eines angeblichen deutſchen Expanſions⸗ dranges im Oſten und durch die jüdiſchen Emi⸗ granten noch zu ſehr verhetzt iſt, als daß eine klare Erkenntnis der für Litauen auf allen Gebieten zu erwartenden Vorteile einer deutſch⸗litauiſchen Ver⸗ einbarung ſich Bahn brechen könnte. Die Me⸗ melfrage wird in ihren Auswirkungen natur⸗ gemäß ſtets eine entſcheidende Frage in unſerem Verhältnis zu Litauen ſpielen. Die Erfüllung der Baltenbund⸗Pläne Litauens ſcheint zur Zeit recht unſicher, zumindeſt aber im Augenblick nicht erreich⸗ bar. Die Hetze gegen Deutſchland hat aber bisher ebenſowenig nachgelaſſen. Noch immer ſcheint die niemals erreichbare Entdentſchung des Memelgebietes eines der Hauptziele Litan⸗ ens zu ſein. Dank ſeiner geopolitiſchen Lage und einer gewiſſen Schlüſſelſtellung im nordöſtlichen Raum geht das Schickſal. Litauens alle Nachbarſtaaten an, ſo auch Deutſchland, das zeitweiſe in recht gutem wirt⸗ ſchaftlichen und politiſchen Einvernehmen mit Li⸗ tauen ſtand. Entſprechend den Erfahrungen mit der jetzigen Regierung wird man wohl zunächſt weiter damit rechnen müſſen, daß Litauen ein unbeſtimm⸗ barer und zeitweilig auch unruheſtiftender Faktor bleiben wird. Ob allerdings ſeinem eigenen In⸗ tereſſe Litauen ſo am beſten dient, muß dahingeſtellt bleiben.“ 00T0P0PPPPPPT0T0TPT0TPTPTPTPTPTPTGTPTPTPTPTPTGTPTPTPTPbTbT0TfT0TGTfTbT'''T7TTTk''''TkT'T7T'''''''''TTkT———'—'—'——'—'—'—'—————vÄvuvÄ1Ä1ÄvÄ1wuÄ1v1Ä11Ä1W „Mit Bajonetten gegen öſterreichiſche Nationalſozialiſten — Wien, 31. Mai. Swiſchen Polizei und Nationalſozialiſten iſt es am Donnerstag im ſogen. Tiroler Garten zu ſchweren Zuſammenſtößen gekommen. Die deutſche Not⸗ hilfe wollte einen Unterhaltungsabend im Tiroler Trotzdem hatten ſich an 3000 Per⸗ ſonen, hauptſächlich Nationalſozialiſten, beim Tiroler Garten eingefunden, die das Horſt⸗Weſſel⸗Lied ſangen. Die Polizei, durch Heimwehrleute verſtärkt, verſuchte die Demonſtranten zu zerſtreuen. Wäh⸗ rend die Polizei mit dem Gummiknüppel vorging, zogen einzelne Heimwehrleute die Bajonette und verletzten mehrere Na⸗ tionalſosialiſten ſchwer. Die National⸗ ſozialiſten bekamen aber ſtändig Zuzug aus dem Publikum und ſchließlich wurde die Polizei und die Heimwehr von den nur mit Stöchen verſehenen Na⸗ tionalſozialiſten zurückgeſchlagen. Den Gerüchten nach iſt von Heimwehrleu⸗ ten auch geſchoſſen worden. Erſt in dey ſpäten Abendſtunden gelang es der Polizei, die De⸗ monſtranten zu zerſtreuen. Zehn Perſonen wurden feietmen Die Ueberſchwemmungen in Südweſtfrankreich — Paris, 1. Juni. Die Ueberſchwemmungen in⸗ folge der wolkenbruchartigen Regenfälle dehnen ſich auf ganz Südweſtfrankreich aus. Auch aus Hendaye, an der ſpaniſch⸗franzöſiſchen Grenze werden Hagel⸗ ſchläge gemeldet, die an der Ernte ungeheu⸗ ren Schaden angerichtet haben. In Morlaix verurſachten Wolkenbrüche ebenfalls große Ueber⸗ ſchwemmungen. Die Straßen der Stadt wurden teilweiſe in Sturzbäche verwandelt. Auch aus der Gegend von Perpignan werden Ueberſchwemmun⸗ gen gemeldet. Die kommuniſtiſche„Humanité“ läßt ſich aus Tou⸗ louſe melden, daß acht kleine Dörfer von der Bevölkerung verlaſſen werden muß⸗ ten, weil Lebensgefahr für ſie beſtand. Die Eiſen⸗ bahnlinie bei Montauban ſei in einer Länge von 180 Metern von den Fluten überſchwemmt worden. Ein ſchmachvoller Gedenktag Es iſt eine beſchämende Erinnerung, die das Da⸗ tum des 1. Juni auslöſt. Vor 15 Jahren, am 1. Juni 1919 fand in Wiesbaden die Aus⸗ rufung der Rheiniſchen Republik durch den übel berüchtigten Dr. Dorten unteligen Angedenkens ſtatt. Ein Landesverrat, wie er ſchändlicher wohl nicht ausgedacht werden konnte, war damals gegenüber dem ohnmächtigen Reich ins Werk geſetzt worden. Das geſamte Rheinland ein⸗ ſchließlich der Pfalz ſollte von Deutſchland losgelöſt und für„ſelbſtändig“ erklärt werden, wodurch es natürlich nur ein den Franzoſen höriger Vafallen⸗ ſtaat geworden wäre. Es war ſchlechthin weiter nichts als das Herausreißen eines Stückes Fleiſch aus dem wehrloſen und kranken Körper unſerer Mutter Germania. Heute ſind die Helden dieſes Verräterſtückes ent⸗ weder verſtorben oder verdorben. Mögen ſie auch, zoweit ſie noch leben, in Paris, Metz oder an der Riviera ein von unſeren Feinden bezahltes Ge⸗ nußleben führen, ſo bleiben ſie doch fluchbeladen für alle Zeit und werden ſich vor ihrem ſchlechten Ge⸗ wiſſen nicht retten können. Jene Zeit iſt vorübergegangen wie ein wilder Traum. Sie wird, weil das deutſche Volk inzwiſchen eine innere Wandlung erfahren hat, wie nie zuvor, nach menſchlichem Ermeſſen niemals wiederkommen. Aber gerade um dies zu verhüten, heißt es wach dein und wach bleiben! Politiſche Zuſammenſtöße in Zürich 82 Perſonen feſtgenommen „5— Zürich, 31. Mai⸗ Anläßlich einer Verſammlung der Nationalen Frout in der Stadthalle in Zürich kam es zu einer Gegenkundgebung des„Kampfbundes gegen den Fa⸗ ſchismus“, der hauptſächlich aus Kommuniſten be⸗ ſteht, dem aber auch ſozialdemokratiſche Kreiſe nicht fernſtehen. Der Stadtrat von Zürich hatte die Ver⸗ ſammlung der Nationalen Front lediglich als ge⸗ ſchloſſene Verſammlung geſtattet, ein Gebot, das von den Veranſtaltern auch eingehalten wurde. Die marxiſtiſche Preſſe hatte ihre Anhänger zum Beſuch der Verſammlung aufgefordert. Die Po⸗ lizei wurde, als ſie die Gegenkundgebung unter⸗ oͤxücken wollte, bereits beim Anmarſch mit Stein⸗ würfen empfangen, auch wurde aus der Menge geſchoſſen. Die Polizei ſelbſt gab keinen Schuß ab. Ein Angehöriger der Nationalen Front wurde durch einen Meſſerſtich lebensgefährlich ver⸗ letzt. Ein Polizeioffizier und fünf Poliziſten er⸗ hielten durch Steinwürfe leichte Verletzungen. Feſt⸗ genommen wurden insgeſamt 82 Perſonen, un⸗ ter ihnen der ſozialdemokratiſche Parteiſekretär Walter. Kraftomnibusunglück in Frankreich— 18 Schwerverletzte — Paris, 1. Juni. In den Abendſtunden des Donnerstags ſtießen unweit von Alencon(Depar⸗ tement Orne) in einer unüberſichtlichen Biegung ein vollbeſetzter Kraftomnibus und ein ſckwerer Liefer⸗ Ewagen zuſammen; 18 Perſonen wurden ſchwer ver⸗ letzt. Der Kraftomnibus wurde vollſtändig zer⸗ trümmert. Die Hitzewelle in den Vereinigten Staaten — Neuyork, 1. Juni. Im mittleren Weſten ſteigt das Thermometer immer höher. In einzelnen Orten des Staates Jowa wurden bereits 43 Grad Celſius gemeſſen. Die Bedrohung der Getreideernte durch die Dürre wird immer ernſter. Die Befürch⸗ tungen finden ihren Ausdruck in einem ſtändigen Anziehen der Getreidepreiſe. Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner Verantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner ⸗ Handelsteil: i. B. Willy Müller⸗— Carl Onno Eiſenbart⸗Lokälen Teik Richard Schönfelder⸗ Sport: Willy Müller„Südweſtbeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: i. B. Rich. Schönfelder ⸗Anzeigen und geſchüft⸗ liche Mitteilungen: Jacob Faude, ſämtlich in Mannheim⸗ Herausgeber⸗ Drucker und Verleger: Manhel 6404 Mannheimer Zeitung, unheim, R1, 4 Schriftleitung in Berlin: Eckart Peterich, W 86, Vi he 4 883 Durchſchnittsauflage im April 21750 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto DSHHHccccccggggg——BOQBBOBcBʃ————————————————————————————————————————————————————————————————————.————— Muſik im Vorübergehen/ von dr. dei Stene Es ſind nicht immer die großen künſtleriſchen Eindrücke, die in unſerer Seele einen Nachhall wecken. Es bedarf nicht allein der ſtarken Erlebniſſe im Sin⸗ ſoniekonzert oder in der Oper, um an die Saiten un⸗ ſeres Empfindens zu rühren. Oft iſt es ein Klang, der uns in freier Natur umfängt und unſer Herz aufs tiefſte bewegt. Der Ton einer Kirchenglocke etwa, der uns in der Heiligkeit einer weihevollen, unberührten Landſchaft umſchwebt und in unſerem Innern ein andächtiges Echo findet, weil wir ge⸗ rade auf eine derartige Stimmung eingeſtellt ſind. Oder ein fernes Wanderlied, das uns auf den Flü⸗ geln des Windes von weither zugetragen wird. „Muſik im Vorübergehen.“ Iſt nicht oft die Muſik, die unſer Ohr ganz un⸗ vorbereitet findet, von einem beſonders feinſinnigen Reiz? Liegt nicht oft in der bloßen Andeutung von „Klängen mehr Stimmung verborgen, als in einem wohlgeformten vollendeten muſikaliſchen Vortrag? Wenn wir mit aufnahmefähigem Herzen die Natur Ddurchwandern, dann vermag ſo ein kleiner, beſchei⸗ dener Klang, den wir im Vorübergehen mitnehmen, 0 in unſerem Herzen feſtzuſetzen. Die Seele ſpinnt ie zarten muſikaliſchen Fäden weiter, in unſerem Jnnern reiht ſich Ton an Ton, und ungewollt faſt drängt ſich über unſere Lippen eine Melodie, ein Lied.„Leiſe zieht ͤoͤurch mein Gemüt liebliches Ge⸗ läute. Klinge, kleines Frühlingslied, kling' hinaus ins Weite!“ Hat man ſich ſchon einmal Gedankn darüber ge⸗ macht, was das eigentlich für Klänge ſind, die unſere jeweiligen Stimmungen zart untermalen und gerade Deshalb einen ſo ſtarken ſeeliſchen Eindruck auslöſen, weil wir unbewußt—3 3 Muſik im Vorüber⸗ gehen„eingeſtimmt Mit der Vorſtellung des Waldes verbinden wir unwillkürlich den Klang des Hornes. Erinnerungen an die Oper, Reminiſzenzen an Volkslieder, Jagd⸗ gebräuche früherer Zeiten haben ſich in unſerem Aunterbewußtſein ſeſtgeſetzt und bewirken, daß wir Auf dem Waſſer, an der See vermag ſich * 93 eine ganz natürliche Gedankenverbindung zwiſchen dem Wald und dem Hörnerſchall gewinnen. 5 am ſten der melancholiſche Klang einer Ziehharmonika in das Stimmungsbild einer Abenddämmerung ein⸗ zufügen. Je nach unſerer Empfänglichkeit für eine derartige Verknüpfung von Natur und Muſik liegt auch in einem ſo einfachen Inſtrument wie die Zieh⸗ harmonika ein ſtarker Stimmungsreiz. Auch hier fällt es nicht ſchwer, eine Erklärung für die Zuſam⸗ mengehörigkeit dieſes Inſtrumentes gerade zum Waſſer zu finden. Wir wiſſen, daß das„Schiffer⸗ klavier“ zu den beliebteſten Tonerzeugern auf der Fahrt über das Meer gehört. Und daher fällt es unſeren Sinnen nicht ſchwer, dieſen Klang reibungs⸗ lIos in das Bild einer Meeresſtimmung einzuoroͤnen. Man könnte bei derartigen Unterſuchungen noch viel weiter gehen. Man könnte auf die National⸗ inſtrumente einzener Völker zu ſprechen kommen und ſich fragen, in welchem Maße der Klang dieſes oder jenes Muſikinſtrumentes ſich in den Rahmen einer Landſchaft einfügt, die gerade für das betreffende Volk typiſch iſt. In welchem Zuſammenhang ſteht die Berglanoſchaft mit flötenartigen Blasinſtrumen⸗ ten— mit der Schalmei in den Alpen, mit dem Du⸗ delſack in den ſchottiſchen Hochländern? In welcher Weiſe wächſt die Melancholie der ruſſiſchen National⸗ inſtrumente, der Balalaika, aus der Einſamkeit der weiten ruſſiſchen Ebenen heraus? 4 Aber die ſchönſte Muſik, die uns in der Natur be⸗ gegnet, wird nicht von Menſchenhand erzeugt. Sie ſpricht zu uns im Rauſchen des Wildwaſſers, im Ge⸗ ſang der Winde, im Flüſtern der Blätter, im jubeln⸗ den oder klagenden Laut des Vogels. Und aus der vielſtimmigen Sinfonie der Natur nimmt unſer Ohr im Vorübergehen Eindrücke auf, die unvergeßlich bleiben. Dr. F. St. eeeeeeeeee Dr. Goebbels wird die Heidelberger Feſtſpiele eröffnen. Die Heidelberger Reichsfeſtſpiele werden, wie aus der Reichshauptſtadt mitgeteilt wird, in einer feierlichen Kundgebung am 15. Juli mit einer Anſprache des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Propaganda eröffnet werden. Am Abend des gleichen Tages findet in Anweſenheit von Reichsmint⸗ ſter Dr. Goebbels die erſte Aufführung der Feſtſpiel⸗ wochen,„Götz von Berlichingen“(Urgötz), Inſzenie⸗ rung Otto Laubinger, im Hof des Heidelberger Schloſſes ſtatt. Der Spielplan der Reichsfeſtſpiele bringt ferner„Die Räuber“,„Ein Sommernachts⸗ traum“,„Der zerbrochene Krug“ zuſammen mit „Lanzelot und Sanderein“ und auf der neuen Thing⸗ ſtätte am Heiligenberg die Uraufführung von Ri⸗ chard Euringers„Deutſche Paſſion 1933“. O Prof. Haueiſen Landesleiter Pfalz⸗Saar der Reichskammer der bildenden Künſte. Durch Verfü⸗ gung des Präſidenten der Reichskammer der bilden⸗ den Künſte iſt Profeſſor Albert Haueiſen, der Führer der Notgemeinſchaft Pfälzer Kunſt und Fach⸗ berater des Volksbildungsverbandes Pfalz⸗Saar, Kampfbund für deutſche Kultur in der Weſtmark, zum Leiter der neugeſchaffenen Landesſtelle Pfalz⸗ Saar der Reichskammer der bildenden Künſte er⸗ nannt worden. Damit hat die pfälziſche und ſaar⸗ ländiſche Künſtlerſchaft einen Führer bekommen, deſ⸗ ſen künſtleriſche und menſchliche Qualitäten bereits durch ſeine Berufung als Führer der Notgemein⸗ ſchaft Pfälzer Kunſt hervorgehoben worden ſind D Rokoko⸗Konzerte im Bruchſaler Schloß. Die diesjährigen hiſtoriſchen Konzerte im Bruchſaler Schloß finden in der Zeit vom.—11. Juni ſtatt. Das Orcheſter ſpielt in der Tracht der Rokoko⸗Zeit, Rokokodamen und Pagen begrüßen die Gäſte, und den als Konzertraum beſtimmten Fürſtenſaal wer⸗ den Wachskerzen erhellen. Zu alledem paßt auch das Programm, das Kompoſitionen enthält, die ſeit 150 Jahren im Archiv des Grafen Schönbron, eines Nachkommen des Schloßerbauers, ruhten und die nun nach ſo langer Zeit wieder zur Geltung kom⸗ men werden. Der Reichsſtatthalter von Baden, der Miniſterpräſident und die Miniſter haben ihr Er⸗ ſcheinen zugeſagt. OHöchſtbezahlte Muſiker⸗Autographen. In der Preußiſchen Staatsbibliother werden hin und wie⸗ der Muſikalienauktionen veranſtaltet. Bei dieſer Gelegenheit erfährt man, wie hoch die einzelnen muſikaliſchen Meiſter in Kurs ſtehen. Ein Walzer⸗ manuſkript von Johann Strauß kann man ſchon für 50 Mark erwerben, eine Seite Wagner koſtet ſchon 100 Mark. Eine Klavierſonate von Brahms erzielt Appell an die chriſtliche Bevölkerung in Laſſen. 55 5 Zwieſprache mit dem Brieftaſten Von Charlotte Flachs Na, du kleiner Briefkaſten, du blauen Grade heute fällt mir das ſo ein, Was du für ein ungeheuer ſchlauer 8 Kaſten könnteſt mit der Zeit geworden ſein. Lieſt du die Zeitungen und Broſchüren, Die mit einem Kreuzband ſind verſehn? Können Geburtsanzeigen dich rühren, Und Verlobungen dir zu Herzen gehn? Haſt du Verſtändnis für jene Briefe, Die ein Menſch ſchreibt, dem ein Glück herbrachy Klingt vielleicht ſogar in dir die Tiefe Einer Liebe noch als Echo nach? Ach, du ſchweigſt beharrlich auf mein Fragenn Wirſt ſogar von meinem Interwin Nichts dem nächſten Poſtbeamten ſagen, Kleiner, blauer, blanker Kaſten du. Richts verrät an dir die Seelenſchwingung, Die du anfangs doch zu haben ſchienſt. Schweigſamkeit iſt Pflicht dir und Bedingung, Denn du biſt, ich dacht nicht dran, im Dienſtl PPPPPPPPPPPPPPPPPPPP———— den beträchtlichen Preis von 2050 Mark. Den höch⸗ ſten Wert aber beſitzt Paleſtrina. Zwei ſelbſtgeſchrie⸗ bene Zeilen brachten die ſtattliche Summe von 2150 ark ein. „Die Kaufſumme für den Codex Sinaiticus Iur Hälſte aufgebracht. Die Kaufſumme für den Codez Sinaiticus, die wertvolle Bibelhandſchrift, die das Britiſche Muſeum bekanntlich vor efniger Zeit von der Sowjetregierung erwarb iſt Kur Sammlungen bereits zur Hälfte aufgebracht worden. Es beſtand urſprünglich die Abſicht, die reſtlichen 500 000 Pfund aus öffentlichen Mitteln zu nehmen. Nach dem Er⸗ ſolg der Sammlung plant man edoch, dieſen Betrag aus freiwilligen Spenden zuſammen zu bringen. Der Erzbiſchof von Canterbury hat einen entſprechenden England er⸗ 989 Freitag, 1. Juni 1934 Die Siadtseite Mannheim, den 1. Juni. Aufruf an die Turn⸗ und Sportvereine von Maunheim und Umgebung Am Samstag, 2. Juni, 17.30 Uhr, findet am Waſſerturm die Große Saarlandkundgebung ſtatt. Es ſprechen: der Führer des Saarvereins Düſſeldorf, Dr. Kill, über:„Warum bleibt die Saar deutſch“, Reichsſtatthalter Robert Wagner über:„Deutſchlands Kampf um Gleichberechtigung — Arbeit und Brot“. Es wirken mit: Geſangvereine, SA, SS, PO, Kapellen. Uebertragung durch 12 Lautſprecher. Maunheimer, zeigt eure Verbundenheit mit dem Saarvolk! Erſcheint in Maſſen! Dieſer Appell des Bundes der Saarvereine, Orts⸗ gruppe Mannheim⸗Ludwigshafen, und der NS DAp, Kreis Mannheim, gilt auch den Turnern und Sport⸗ Fahnen heraus! Die Bevölkerung wird gebeten, ihre Verbunden⸗ heit mit den Brüdern und Schweſtern im Saar⸗ gebiet dadurch machtvoll zum Ausdruck zu bringen, daß anläßlich der morgigen Saarkundgebung kein Haus unbeflaggt iſt. lern. Dieſe haben, ſoweit ſie nicht durch eine Partei⸗ urganiſation erfaßt werden, reſtlos innerhalb ihres Vereins an der Saarlandkundgebung teilzunehmen. Sämtliche Turn⸗ und Sportvereine von Mann⸗ heim und Umgebung treten am Samstag, 2. Juni, pünktlich 16.30 Uhr, in der Hildaſtraße mit der Spitze an der Roſengartenſtraße in 6er⸗Reihen an und zwar in der Aufſtellung, wie im Rundſchreiben vom 29. Mai 1934 angegeben. Der Beauftragte des Reichsſportführers für den Bezirk Unterbaden W. Körbel, Sturmführer. Ortsausſchuß Mannheim für Leibesübungen K. Crezeli, Dorfjugend beſucht Mannheim Mit zwei Großkraftwagen hatten ſich Schüler und Lehrer der Volksſchule Dörnbach auf den Schulausflug begeben. Von dem bei Rockenhauſen in der Pfalz gelegenen Heimatort aus ging es über Speyer nach Heidelberg und von da nach Mann⸗ heim. Zuerſt machte man am Flugplatz halt. Man hatte das Glück, einen Hochbetrieb anzutreffen und hinzuzukommen, als gerade eine Ju 52 der Strecke Amſterdam-Baſel ihre Zwiſchenlandung machte. Die Dorfjugend beſichtigte begreiflicherweiſe mit großem Intereſſe den Rieſenvogel mit ſeinen drei Motoren. Vom Flugplatz aus fuhr man nach dem Schloß, das unter ſachtundiger Führung einer gründlichen Beſichtigung unterzogen wurde, ehe man das Planetarium aufſuchte, wo Profeſſor Feurſtein in einer für die Jugend leichtverſtänd lichen Form über die Wunder des Sternenhimmels ſprach und die Einrichtung in Betrieb ſetzte. Den Beſchluß der Mannheimer Führungen, um die ſich der Verkehrsverein bemühte, bildete eine Hafen⸗ rundfahrt, die mit dem Boot„Stella maris“ ausgeführt wurde und die den Pfälzer Schülern zeigte, daß Mannheims Hafenanlagen ſchon wert ſind, einer Beſichtigung unterzogen zu werden. Hoch⸗ befriedigt kehrten die jungen Gäſte wieder in ihre Heimat zurück. Zweifellos wurde in ihnen der Wunſch geweckt, bald wieder nach Mannheim zu kommen und vielleicht auch ihren Eltern einmal zu zeigen, was ſie jetzt ſelbſt ſehen durften. Polizeibericht vom 1. Juni Verkehrsunfälle. In der Seckenheimer Straße fuhr geſtern vormittag ein unter Einwirkung des Alko⸗ holgenuſſes ſtehender Führer eines Kraft⸗ rades gegen eine Straßenlaterne, wobei er eine Gehirnerſchütterung und einen leichten Schädelbruch erlitt. Der Verunglückte fand Aufnahme im Allg. Krankenhaus.— Bei einem Zuſammenſtoß, der ſich geſtern nachmittag in der Kunſtſtraße zwiſchen einem Perſonenkraftwagen und einem Kraftrad er⸗ eignete, wurden der Kraftradfahrer und ein Mitfahrer vom Fahrzeug geſchleudert. Beide erlitten Verletzungen. Der Kraftradfahrer wurde mit dem Sanitätskraftwagen in das Thereſienkran⸗ kenhaus gebracht.— Auf dem Käswieſenweg in der Neckarſtadt⸗Oſt ſtürzte in vergangener Nacht aus noch nicht bekannter Urſache ein Radfahrer, wo⸗ bei er mehrere Verletzungen erlitt. Auch dieſer Ver⸗ unglückte wurde mit dem Sanitätskraftwagen ins Allg. Krankenhaus gebracht. Aufſchriften wurden in der Nacht auf geſtern an zwei Stellen von Unbefugten auf der Straße an⸗ gebracht. Die Täter ſind von der Polizei ermittelt. Siecklings-Berteilung in der Flora' Im Gartenbauverein„Flora“ iſt es im Laufe der Jahre zur Tradition geworden, alljährlich im Frühjahr an die Mitglieder Stecklinge zur Auf⸗ zucht und Weiterbehandlung zu verteilen. Für die ſchönſten Pflanzen werden dann im Herbſt Preiſe verteilt. Bei der am Dienstag abgehaltenen Ber⸗ ſammlung wurden Salvienpflänzchen ausgegeben. Außerdem gab es an Stelle der ſonſt vom Vereinsführer neun ſchöne üblichen Pflanzenverloſung zur Ueberraſchung der Neue Mannheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe ceowoxt by Mekeaeler Fceedtonet Geräe,. — ꝑĩĩĩ¶¶¶¶¶¶—yĩ—“˙.———— TieEaia EN Na. 1 U SEIN ABENTEUERLICHES IEBEN Y2N E. 22 23 Nichi mein leizier Sireich entkommt hohnlachend mit ſeinen Ban⸗ iten. Er läßt einen fluchenden Sergeanten und ein halbes Dutzend verzweifelter Polizeibeamten zurück. Jimmi fährt wie der Teufel. Tatſächlich treffen ſie ſüdlich von Springfield auf den von der Zentrale aviſierten Polizeiwagen. Ein mörderiſches Gefecht findet ſtatt. Maſchinengewehr⸗Kelly läßt ſein Maſchinenge⸗ wehr tacken. 9 ſchießt kaltblütig wie auf dem Schieß⸗ ſtand. Dillinger knallt wie im Blutrauſch drauf los Schießen und Töten iſt wirklich für ihn wie ein Rauſch. Beſſer als Alkohol, Frauen oder all die tauſend Annehmlichkeiten des Lebens. Er kann auf alles verzichten, aber nicht auf das Töten. Sie kämpfen das Polizeiauto nieder und kommen dann ungehindert zum Meilenſtein 45, wo ſie eine Kolonne ihrer eigenen Wagen erwartet. Und ſo kehrt Dillinger triumphierend nach Chi⸗ kago in ſeine Feſtung zurück. Schon bei ſeiner Einfahrt in Chikago hört er die Straßenverkäufer brüllen:„Dillingers letzter Streich. Ueberfall auf eine Polizeiwache! Dillingers letzter Streich...!“ Dillinger lächelt ſpöttiſch und ziſcht zwiſchen den Zähnen hindurch:„Nicht mein letzter Streich! Noch lange nicht mein letzter Streich!“ E Dillinger iſt der Held der Unterwelt. Die„tüch⸗ tigſten“ Banditen ſtrömen ihm von allen Seiten zu. Es iſt bald eine Armee, die er unter ſeiner Fahne kommandiert. Die Frauen der Unterwelt liegen ihm zu Füßen. Sie vergöttern dieſen Mann, der ſie verachtet. Sie laufen ihm nach, wo er ſich ſehen läßt. Tauſend Männer und Frauen der Unterwelt ſind bereit, für dieſen ſchurkiſchſten aller Menchen auf den elektriſchen Stuhl zu gehen. Es graſſiert eine Dillinger⸗Pſychoſe in der Un⸗ terwelt. Dillinger, der Mann, der die Polizei ſchlug. Dillinger, der Mann, der Geſetz und Gerechtig⸗ keit zerbricht. Dillinger, für den es keine Gefäng⸗ niſſe, Detektive, Zuchthäuſer gibt. Dillinger! Dillinger! Dillinger! 55 Aber die Zeitungen ſagen: Mörder! Mörder! Mörder! 8 Und die Zeitungen haben recht. „Dillinger aber hört nur das Triumpfgeſchrei ſeiner Welt. Der Welt des Schreckens, der Geſetz⸗ loſigkeit, des Verbrechens. Und ſo beginnt Dillinger allmählich größenwahnſinnig zu werden. Jetzt hält er es an der Zeit, ſich Mary zu unter⸗ jochen. Mary, die irgendwo im Dunkeln ſitzt und Geſchicke lenkt. Er vergißt, daß Mary wahrſcheinlich das eigentliche Unterweltgenie iſt und nicht er, der im Grunde genommen, nichts als der ſkrupelloſe Töter iſt. Und ſo ſtellt er Mary ein Ultimatum. „Sie ſoll zu ihm kommen. Sie ſoll täglich mir ihm zuſammenſein. Sie ſoll Befehle von ihm empfan⸗ gen. Sie ſoll.. ſie ſoll....!“ Dillinger hungert nach ſeinem Lohn. Mary ſchickt ihm ein junges Mädchen, die im Aeußern faſt eine Doppelgängerin von ihr iſt. Mitglieder eine einheitliche Pflanzenver⸗ teilung, wobei gutkultivierte Fuchſien von der Vorſtandſchaft überreicht wurden. Führer Hans Illhard gab in längeren Ausführungen erprobte Ratſchläge über eine maleriſche Balkon⸗ und Fen⸗ ſterſchmückung durch reichblühende Pflanzen. 5 Die alljährlich im Herbſt vom Städt. Gartenamt und den Gärtnern durchgeführte Balkonprämiierung war früher Sache der„Flora“. Ebenſo hat die „Flora“ in den Vorkriegsjahren Stecklinge an die Schulkinder verteilen laſſen. Jedes Mädchen erhielt eine Pflanze. Die„Flora“ wird ſich dafür einſetzen, daß dieſe ſchöne Sitte, die ſo⸗ wohl bei den Kindern als auch bei den Eltern großen Anklang gefunden hat, wieder eingeführt wird. Im weiteren Verlauf des Abends wurden Werbeprämien, beſtehend in reichblühenden Hortenſien und groß⸗ blättrigen Rexbegonien, verteilt. Die Ausführungen des Vereinsführer wurden mit großem Beifall auf⸗ genommen. Mit dem eindringlichen Appell, alle Blumen⸗ und Pflanzenfreunde der„Flora“ zuzu⸗ führen, wurde die Verſammlung beendet. un Die Geſchäfte ſind, wie die Kreisamtsleitung der NS-Hago bekanntgibt, mit Rückſicht auf die Saarkundgebung morgen nachmittag von 4 Uhr ab geſchloſſen. Die Bevölkerung wird gebeten, ſich bei ihren Einkäufen danach zu richten. a„Deutſch die Saar“ lautet die Unterſchrift einer von dem Maler und Bildhauer Walter Per⸗ ron⸗Frankenthal in künſtleriſcher Vollendung her⸗ ausgebrachten Bildpoſtkarte. Sie iſt in Zwei⸗ farbendruck hergeſtellt und zeigt ſymboliſch den ſieg⸗ reichen Abwehrkampf des deutſchen Adlers gegen den galliſchen Hahn hoch in den Lüften über einem großen Induſtriewerk an der Saar. Die in großer Auflage gedruckte zweifarbige Karte iſt im„Deut⸗ ſchen Fotolabor“, Pg. Schmidt, N 2, 2, erhältlich. u* Die Reißinſel wird zur Schonung der Faſa⸗ nenbrut nicht ſchon heute, ſondern erſt am Sonntag, 10. Juni für den allgemeinen Beſuch ge⸗ öffnet, und zwar, wie in den Vorjahren, an 5 0 Klaſſiſch ſchönes Geſicht. Goldrote Haare. Aber ihr Geſicht trägt nicht die Grauſamkeit von Marys Ge⸗ ſicht. Die Augen ſind weich und ſchwermütig und nicht hart. Sie bringt John Dillinger einen Brief von Mary mit, in dem nur die Worte ſtehen:„Es iſt noch nicht ſo weit, mein Freund! Begnüge Dich mit ihr!“ Dillingers Antwort iſt dieſe: Man findet das junge Mädchen am nächſten Tage tot in einem Hotel⸗ zimmer auf. Ein elektriſches Leitungskabel in der Hand. An Selbſtmord iſt nicht zu denken. Dillingers Tat. Kriegserklärung an Mary Das iſt Kriegserklärung John Dillingers an Mary. Dillinger ſitzt vor Erregung zitternd in ſeiner Zentrale. Er hat im Augenblick jede Aktion einge ⸗ ſtellt und wartet darauf, was Mary tun wird. Wird ſie ſich ihm ergeben? Tage, Wochen vergehen. Nichts geſchieht. Dillin⸗ ger wartet noch. Seine Unternehmungen ruhen. Er wird Mary zwingen. Da ein Brief von Mary:„Bitten Sie um Ver⸗ zeihung und gehorchen Sie!“ Dillingers Antwort iſt ein Fluch. „Nie!“ Er hat jetzt die Macht in der Hand. Vierundzwanzig Stunden ſpäter ſind ſeine bet⸗ den beſten Freund, Underhill und Kelly verhaftet. Verrat! Dillinger weiß, wer den Schlag gegen ihn geführꝛ hat. Mary! Es bedeutet Krieg gegen ihn! Gut, mag Mary Krieg haben. Er iſt einer der mächtigſten Führer der Unterwelt. Er wird auch in oͤieſem Krieg gegen Mary ſiegen. Aber wer iſt Mary? Wo iſt ſie? Wie kann er ſie finden? Sie verkehrt mit ihm nur durch Briefe, Mir⸗ telsperſonen, die nichts wiſſen oder nichts ſagen wollen, oder durch einen geheimnisvollen Radioſen der, der ihm bisher Warnungen, Anordnungen und Befehle übermittelte. Dieſe Sendungen hören jetzt auf. 3 Er trommelt ſeine tüchtigſten Leute zuſammen und fragt, ob jemand Mary kennt? Niemand weiß von ihr. Man kennt nur ihre Taten. Geheimnis⸗ volle Befreiungen, Befehle, dunkle Mächte, die ir⸗ gendwo im Verborgenen arbeiten auf Seiten der Unterwelt. Jeff Smith ſtellt in dieſer Unterredung die Be⸗ hauptung auf, daß Mary eine große kommuniſtiſche Agentin ſei, die die Unterelt organiſiere, aufhetze, ihr beiſtände, um alles für die Vernichtung der beſtehen⸗ den Geſellſchaftsordnung vorzubereiten. Dillinger iſt über dieſe Theorie verblüfft; aber ſie erſcheint ihm nicht einmal unglaubwürdig. Er weiß, daß der Kommunismus mit allen Mit⸗ teln und Kräften arbeitet. Jedes Kampfmittel iſt ihm recht. Auch das Kampfmittel des Verbrechens, des Untermenſchentums. Dieſe Theorie erklärt John Dillinger manches. Aber John Dillinger weiß jetzt wie er Mary treffen kann. Paſſive Reſiſtenz. Er wird ſich ins Privatleben zurückziehen, er wird nicht mehr kämp⸗ fen. Mary wird den großen Aufpeitſcher der Un⸗ terwelt verlieren. Das wird ein Schlag für ſie ſein. Zum erſten Male in ſeinem Leben iſt John Dilli ger verzweiſelt, gebrochen. Alſo iſt er doch nur ein Dillinger beſchließt, den Gang für eine Zeit auf⸗ zulöſen. Aber Underhill und Maſchinengewehr⸗ Kelly wird er noch aus dem Zuchthaus heraushauen. An dem Abend ſeines Entſchluſſes beginnt ſein geheimnisvoller Radioſender ſeit langer Zeit zum erſten Male wieder zu arbeiten. „Nicht aufhören zu kämpfen, ſonſt. 3 Das iſt Beſehl und Drohung au gleicher Zeit. Mary hat geſprochen. Dillinger iſt trotzig.* Ich denke nicht daran.„Was ſoll ihr„ſonſt“'? Will ſie mir drohen... mir, dem großen Dillinger?“ Dillinger verlieri die Schlachi Mit zwei der ſchönſten Frauen aus ſeiner Bande zieht ſich John Dillinger nach Lima in eine kleine Penſion zurück. Dort kennt ihn niemand. Er tritt beſcheiden und unauffällig auf. Ein kleiner Kauf⸗ mann aus den Staaten, der ſich mit zwei hübſchen Freundinnen einen kleinen Seitenprung gönnt. Niemand ſchöpft Verdacht.—5 Die beiden hübſchen Frauen ſollen einen Hieb für Mary bedeuten. Er will ihr zeigen.. Ich habe Dich aufgegeben. Wir beide ſind fertig. Aber Mary iſt mächtiger als John Dillinger. Nach wenigen Tagen ſchon taucht die Kriminal⸗ polizei in der Penſion auf. Ehe John Dillinger zum Revolver greifen kann iſt der große Gangſter⸗ führer bereits gefeſſelt. Seine beiden Freundinnen fallen ihm ſchluchzend um den Hals. Iſt dies das Ende des großen Bandenführers? Iſt es aus mit ihm, weil Mary ihn fallen ließ? Jene große Unbekannte, deren Macht ſo viel größer iſt, als die Dillingers? 455 Dillinger kann nicht zweifeln, daß ſeine Verhaf⸗ tung auf Marys Konto geht. Der Sheriff Jeſſe Sarber zieht aus Dillingers Taſche den genauen Plan eines Ausbruches für Underhill und Maſchi⸗ nengewehr⸗Kelly.„Damit iſt es nun nichts!“ ſagt Jeſſe Sarber zu Dillinger. Dillinger ſchweigt. ETs kocht in ihm. Der Haß ſprengt ihn faſt... Alſo er war doch nur eine Puppe.. eine Schachfigur Das Spiel iſt aus, nachdem ihn Mary fallen ließ. 8 65 Narr.. nicht der große Held... nicht das große Genie des Verbrechens... Das Zuchthaus ſchei die Zukunft Dillingers... das Spiel iſt zu End Aber Mary kann den großen„Aufpeitſcher“ Unterwelt noch nicht entbehren. Vielleicht wollte auch nur ihre unbeſchränkte Macht zeigen. Auf jeden Fall geſchieht dies: Vier Tage nach John Dillingers Gefangennahme entkommen Ma⸗ ſchinengewehr Kelly und Underhill aus dem fängnis. Mit Maſchinengewehren und Revolvern. Sie erkämpfen ſich im wahren Sinne des Wortes den Ausweg aus dem Gefängnis. Aber wie kame die Waffen ins Gefängnis? Wer brachte ſie ihnen! Bis heute iſt dieſe Frage ungeklärt, wenn man nicht die eine Löſung weiß: Maryl Fortſetzung folgt. Für neu hinzukommende Abonnenten wi der bereits erſchienene Teil der Artikelreil auf Wunſch koſtenlos nachgeliefert. den Mittwoch⸗, Samstag⸗ und Sonntag⸗Nachmitta⸗ gen von 14—19 Uhr. Der Zutritt iſt nur durch das große Tor am Franzoſenweg geſtattet. un Bei den Süddeutſchen Kabelwerken fand am Mittwoch im Rahmen eines Kameradſchafts⸗ abends im vollbeſetzten Saal des Friedrichsparks die jährliche Ehrung der Jubilare, die 25 Jahre in Dienſten der Firma ſtehen, ſtatt. Direk⸗ tor Dr. Raymond ſprach den Jubilaren, Fräulein Roſa Maier und den Herren Andreas Heitz, Michael Kolb und Johannes Theune, den herz⸗ lichen Dank und die beſten Wünſche der Geſellſchaft aus und überreichte jedem Jubilar die traditionel⸗ len Geſchenke. Für die Belegſchaft ſprach Ortsgrup⸗ penführer Stadtrat Wolffgang. Den Dank der Jubilare vermittelte in launiger Form Herr Theune in einem ſelbſtverfaßten Gedicht. Die kameradſchaftliche Stimmung, die unter allen Be⸗ teiligten herrſchte, hielt die geſamte Belegſchaft bis in die frühen Morgenſtunden beiſammen. ** Unſeren Bericht über das Frühlingsfeſt der Beamtenſchaft im Nibelungenſaal berichtigen wir dahingehend, daß die Lieder in Sopran von Leon. cavallo und Hildach von Frl. Dore Cramer(richt Tramer) vorgetragen wurden. ** Ein Brand im Käfertaler Wald bedurfte ge⸗ ſtern nachmittag des Eingreifens der Berufsfeuer⸗ wehr, die 17.17 Uhr gerufen wurde. Auf heſſiſchem Gebiet, hart an der Grenze, ſtanden etwa 4000 am 40jähriger Forlenbeſtand in Flammen. Als die Feuerwehren von Käfertal und Viernheim eintrafen, war die Hauptgefahr mit Hilfe einiger Spazier⸗ gänger bereits beſeitigt. 5 un Ueber ein merkwürdiges Verhalten eines Kraftrabfahrerc wird uns wie folgt berichtet: An der Ecke von N5 und N 6 trafen zwei Kraftfahr⸗ zeuge aufeinander. Der Lieferwagen einer auswär⸗ tigen Firma fuhr einen Kraftradfahrer von hinten an, und zwar aus Unachtſamkeit des Wagenlenkers. Der Kraftradfahrer wurde ein Stück von dem Wagen mitgeſchleift und flog ſchließlich auf den Bürgerſteig. Sein Rad hatte nicht unerhebliche Be⸗ ſchädigungen davongetragen. Obwohl der ſchuldhafte Teil des Unfalles ſofort bremſte und ſich an die Un⸗ in Mannheim geboren. — 8 5 5 ſallſtelle begab, beſtieg der Verunglückte dennoch Eile ſein Rad und ſauſte in Richtung Ludwigshafe⸗ davon, jede Auseinanderſetzung, die zu ſeiner Re⸗ habilitierung führen mußte, aus dem Wege gehend Die Mutmaßung iſt hier angebracht, daß der Kra radfahrer in ſonſtiger Beziehung kein reines Ge⸗ wiſſen hatte und die Aufmerkſamkeit der Polize nicht erregen wollte, die ihm unangenehm hätte w den können. en Der Firma Schloſſerei Axt, Mannheim, wurde eine Gasſchutztüre unter Nr. 1292514 geſetz⸗ lich geſchützt. Die Türe entſpricht allen Anforder gen und kann für Luftſchutzunterſtände beſtens e fohlen werden. an Eine eigenartige Naturerſcheinung wurde am Donnerstag gegen Mittag in ganz Nordbaden und vermutlich auch darüber hinaus bei faſt klarem Himmel beobachtet: ein rieſiger Kranz u die Sonne. Es handelt ſich um eine Erſcheinung, die man auch ſonſt gelegentlich ſehen kann, die aller⸗ dings gewöhnlich nicht ſo gut ſichtbar iſt, wie diesmal der Fall war. Sie wird hervorgerufe durch ganz dünne Wolkenſchleier, ſog. Zirren, die ſie um die Sonne zu ſammeln ſcheinen. Sie brechen da Licht der Sonne derart, daß ſie um die Sonne ei leicht verdunkelte Scheibe ziehen, an deren Rand ein ſtrahlender Kranz in allen Regenbogenfarben ſte u Ein Kraftwagenunſall ereignete ſich ge mittag zwiſchen Lorſch und Lampertheim. Wagen eines Mannheimer Großhändl fuhr gegen einen neuen Opelwagen, der faſt vo ſtändig zertrümmert wurde. Die Inſaſſen kamen mit dem Schrecken davon. Der Wagen des Großhänd⸗ lers wurde nur leicht beſchädigt, ſo daß nach Feit⸗ ſtellung der Schuldfrage aus eigener Kraft die Fah. fortgeſetzt werden konnte. Der Opelwagen mußte abgeſchleppt werden. un Ueber ein Arztjubiläum wird aus Offen⸗ burg berichtet. Am heutigen Freitag kann der be⸗ kannte Vertreter der chirurgiſchen Wiſſenſchaft und Praxis Dr. Hofmann auf eine 25jährige erfolg⸗ reiche Tätigkeit als Chefarzt am Städt. Kranken⸗ haus Offenburg zurückblicken. Er iſt am 12. 8. 1877 N3 4. Seite/ Nummer 244 3 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Frettag, 1. Juni 1934 Nicht nur den Landsleuten aus dem Banat, die ſeit Mittwoch abend in unſerer Stadt weilten, wird der Deutſche Abend, der geſtern Tau⸗ ſende im Nibelungenſaal verſammelte, unvergeßlich bleiben. Auch die Mannheimer und die Volksgenoſ⸗ mit dem Empfinden den Heimweg angetreten haben, Stunden im Kreiſe Gleichgeſinnter verlebt zu haben, die nicht ſo leicht aus dem Gedächtnis ſchwinden. Die drei Vereine, die den Abend vorbereitet hatten, mein⸗ ten es zu gut, als ſie die Vortragsfolge zuſammen⸗ ſtellten. War es doch 1 Uhr, als die Klänge des Badenweiler Marſches diejenigen, die bis zum Schluß ausgehalten hattek, aus dem Saale geleiteten. Man hätte die Darbietungen in der ergreifenden Kund⸗ gebung ausklingen laſſen ſollen, zu der ſich ſämtliche Mitwirkenden mit den Gäſten aus dem Banat auf der Bühne verſammelten. Als nach dem„Wandertreffen in Waldmichelbach“, auf das wir weiter unten zurückkommen, in feſtlichem Zuge die liebwerten Landskeute aus dem Banat durch den Mittelgang des Nibelungenſaales auf. die Bühne geleitet worden waren, ergriff zunächſt Oberbürgermeiſter Renninger habe, als vor kurzem die Kunde von dem beabſichtig⸗ ten Beſuch der Stadt Mannheim durch die Lands⸗ lich Ausdruck zu geben, habe man den Deutſchen Abend veranſtaltet. In ſeinen weiteren Ausführun⸗ gen wies der Oberbürgermeiſter darauf hin, daß die Landsleute, die im achtzehnten Jahrhundert nach Oſten auswanderten, ſich mit deutſchem Fleiß und zäher Beharrlichkeit durchgeſetzt haben. Wenn ſie auch Ungarn geworden ſind und nach dem Weltkriege Rumänien zugeteilt wurden, ſo ſind ſie im Herzen Doch gut deutſch geblieben. Adam Müller⸗Gutten⸗ Hrunn, der Apoſtel des Deutſchtums im Banat, iſt da⸗ für der überzeugendſte Beweis. Wenn die Lands. leute in die Heimat zurückkehrten, würden ſie das Bewußtſein mitbringen, daß das deutſche Volk zu einer unzerſtörbaren Schickſalsgemeinſchaft zuſam⸗ mengeſchweißt iſt. Der Oberbürgermeiſter ſchloß ſeine warmherzige Anſprache mit der Bitte, oͤte Grüße der Stadt Mannheim zu überbringen und den Brüdern und Schweſtern zu ſagen, daß die Mann⸗ heimer ihrer immer in Liebe gedenken würden. Miniſterpräſident a. D. Prof. Dr. Werner, Darmſtadt, der Führer der deutſchen Wandervereine, entbot den Gäſten den Gruß der großen deutſchen Heimat und der deutſchen Wanderer mit der Bitte, die Ueberzeu⸗ gung mit nach Rumänien zu nehmen, daß überall, wo die deutſche Zunge klingt, auch der deutſche Geiſt herzlichen Ausführungen mit dem deutſchen Wande⸗ ergruß. Prof. Maenner, Weinheim, der lang⸗ das Deutſchtum im Auslande, warf einen feſſelnden Rückblick auf die Geſchichte der Guttenbrunner, die er das letztemal am Oſterſonntag des Jahres 1931 beſuchte, um alsdann zu betonen, daß er den Abend ausklingen laſſen möchte in dem Treuegelöbnis aller Deutſchen in der ganzen Welt im Sinne der Volksverbundenheit von Menſch zu Menſch, im Sinne der Vereinigung aller Auslandsdeutſchen als untrennbare Glieder der großen deutſchen Volks⸗ gemeinſchaft. Das„Sieg Heil!“, mit dem der Red⸗ ner ſeine packende Anſprache ſchloß, galt den Deut⸗ ſchen im Banat, der großen deutſchen Volksgemein⸗ ſchaft, dem Reichspräſidenten und Volkskanzler. Als der erſte Vers des Deutſchland⸗ und Horſt⸗ Weſſel⸗Liedes geſungen waren, dankte. Bürgermeiſter Georg Klotz aus Guttenbrunn flür die Ehrungen, die ihm mit ſeinen Gemeinde⸗ gliedern in Mannheim zuteil geworden ſind. Der ſehnliche Wunſch, der ſeit Jahrzehnten in den Her⸗ ſen, die von auswärts herbeigeeilt waren, werden das Wort, der betonte, daß man ſich herzlich gefreut leute aus dem Banat kam. Um dieſer Freude öffene⸗ zuhauſe iſt. Der Redner ſchloß ſeine nicht minder jährige frühere Landesführer des Bolksbundes für Ein unvergeßlicher Mannheimer Heimatabend Ergreifende Ehrung der Landsleute aus dem Vanat im Nibelungenſaal Land der Ahnen, zu ſehen, ſei nunmehr in Erfüllung gegangen. Die deutſche Schrift habe keine Buchſtaben, um die Gefühle niederſchreiben zu können, die ihn mit ſeinen Lanosleuten beſeelten. Der Bürger⸗ meiſter, der erſtaunlich gewandt in gutem Deutſch ſprach, ſchloß mit dem Wunſche, daß der Beſuch aus dem Banat recht bald erwidert werden möge. Sein Heil galt der Stadt Mannheim und allen lieben Menſchen, die das ſchöne Feſt vorbereitet haben. Das Wandertrefſen in Waldmichelbach, das dieſer eindrucksreichen Kundgebung vorausging, war von Opernſänger Hugo Voiſin zu einem überaus wirkungsvollen Heimatſpiel geſtaltet wor⸗ den. Die Idee zu dem Einakter, der ſich im Rahmen der Dekoration des„Weißen Rößls“ abſpielte, die mit der übrigen Ausſchmückung des Saales van dem Frühlingsfeſt der Beamten am Abend vorher verblieben war, iſt dem Kopfe des Herrn Voll⸗ rath entſprungen, der dem Führ erring der Orts⸗ gruppe Mannheim⸗Ludwigshafen des Odenwaldklubs angehört. Die Handlung brachte manche humorvolle Einzelheit. Außer Herrn Voiſin, der den Wan⸗ derer Hugo Schlutzer mit draſtiſcher Komik aus⸗ ſtattete, ſind der Engelwirt(Franz Lorch), ſeine Tochter Hilde(Frau Hilde Neher⸗Riedle), Frau Friedel Schlutzer(Frl. Friedel Dann) und die alte Bärbel(Frau Lene Kamuff) beſon⸗ ders erwähnenswert. Wenn wir dieſe Mitwirkenden aufzählen, haben wir zugleich feſtgeſtellt, daß Ge⸗ währ für ein ausgezeichnetes Spiel gegeben war. Als die Fähnlein der Jungmädels des Odenwald⸗ klubs und des'ꝰDA. anrückten und ſich nach und nach die Ortsgruppen des Odenwaldklubs einfan⸗ den, erwies ſich der zur Verfügung ſtehende Raum auf der Bühne beinahe als zu klein. In geſchickter Weiſe wurde in dem ausgezeichneten Heimatſpiel auch auf Zweck und Ziel der dͤrei Vereinigungen hingewieſen, die den Abend vorbereitet hatten: Volksbund für das Deutſchtum im Ausland, Lan⸗ desverein Badiſche Heimat und Odenwaldklub. Eine Sonderwerbung war die Hauptverſammlung des Odenwaldklubs, die Herr Freudenberger mit blitzartiger Geſchwindigkeit abhielt. Schriftführer Knauf konnte die Mitteilung machen, daß 24 Orts⸗ gruppen mit über 3000 Mitgliedern anweſend waren. Das Volksſeſt in Waldmichelbach hätte man eigentlich auf den nächſten Abend verſchie⸗ ben müſſen, weil die durchweg hervorragenden Dar⸗ bietungen von. einer empfänglicheren Zuhörer⸗ ſchaft mehr gewürdigt worden wären. Der Männer⸗ und Frauenchor des Odenwaldklubs ſang einleitend zen aller Guttenbrunner brennt, Deutſchland, das zwei Liedern. Frau Homann⸗Webau in Tracht ——— mit feiner Empfindung das Banater Heimatlied, der Frauenchor ein Weinlied und ein Wanderlied unter Leitung von Herrn Sonntag. Opernſänger Fär⸗ bach ſolgte in Wandererausrüſtung ebenfalls mit war der ſoliſtiſche Mittelpunkt des Odenwaldliedes, das von den Männerchor des Odenwaldklubs vorge⸗ tragen wurde. Toni Kunz unternahm allein und gemeinſam mit ſeinem ſehr talentierten Töchterchen eine unwiderſtehliche Attacke auf die Lachmuskeln und die Trachtengruppe der Odenwälder Heimatbühne(eeiter Dr. Schnell), die ihre eigene Kapelle mitgebracht hatte, tanzte„Juheiſa, 3 iſt Kerwe heit!“ und„Es geit nix über die Gemüt⸗ lichkeit“ mit urwüchſiger Gelenkigkeit und humorvol⸗ len Verzierungen. Das Doppelquartett des Oden⸗ waldklubs ſteuert unter Dr. Enkrichs Leitung ebenfalls zwei Vorträge bei. Frau Hilde Neher⸗ Riedle, die bereits im Rahmen des Heimatſpiels ihr Vortragstalent ins rechte Licht gerückt hatte, ließ ſich noch zweimal vernehmen, ebenſo der Männerchor des Odenwaldklubs unter Dr. Enkrichs Leitung. Herr Freudenberger ſtattete allen Mitwir⸗ kenden den wohlverdienten Dank ab. Um den orcheſtralen Teil des Abends machte ſich die Standar⸗ tenkapelle unter Muſikzugführer Homann⸗ Webaus Leitung mit einem Spielmannszug ver⸗ dient, der bei einem Fanfarenmarſch ſich beſonders hervortat. Sch. 8 Die Banater Gäſte brauchen ſich über mangelnde Abwechſlung oder über Langeweile bei ihrem Mann⸗ heimer Aufenthalt gewiß nicht zu beklagen, denn es ergehen an unſere Landsleute aus dem Banat ſo viele Einladungen, daß ſie gar nicht allen nachkommen kön⸗ nen. Geſtern vormittag ſah man ſich die Fronleich⸗ namsprozeſſion an, ehe man eine Hafenrund⸗ fahrt durch die Mannheimer Hafenanlagen unter⸗ nahm. Zum Mittageſſen blieb man im Ballhaus zu⸗ ſammen, von wo aus es dann mit Kraſtwagen zum Verſuchsgut der J6 Farbeninduſtrie auf den Limburger Hof ging. Da die Gäſte Landwirte ſind, brachten ſie den Einrichtungen des Limburger Hofes außerordentlich großes Intereſſe entgegen. Die Rückkunft erfolgte um 10 Uhr, ſo daß ſie ſich beeilen mußten, um rechtzeitig im Roſengarten erſcheinen zu können. Heute früh traf man ſich um 10 Uhr am Waſſerturm, um die Stadt einer Be⸗ ſichtigung zu unterziehen. Damit auch die ein⸗ zelnen Gaſtgeber in engere Fühlung mit ihren Gäſten treten konnten, hatten ſie ſich ausbedungen, daß wenigſtens heute das Mittageſſen bei ihnen ein⸗ genommen wurde. Die Weiterreiſe nach Weinheim war für heute Nachmittag 17.13 Uhr angeſetzt. Im ganzen deutſchen Vaterland wurde heute vor⸗ mittag um 8 lühr aleichzeitig die Luftfahrt⸗ Werbewoche eröffnet, die dazu dienen ſoll, der deutſchen Sportfliegerei neue Mittel zum Auf⸗ bau zu verſchaffen. Die Mannheimer Fliegerſtürme und die fördernden Mitglieder des Luftſportverban⸗ des traten im Schloßhof gemeinſam mit der neuge⸗ gründeten Fliegerkapelle an, die mit Muſikzugführer Emonet an der Spitze in ihrer Fliegeruniform einen ausgezeichneten Eindruck machte. Unter Vor⸗ antritt des SS⸗Spielmannszuges und der Flieger⸗ kapelle ging es dann über die Planken und die Hei⸗ delberger Straße nach dem Waſſerturm, wo ſich u. a. Beigeordneter Dr. Bartſch als Vertreter des Oberbürgermeiſters, Polizeioberſtleuenant De⸗ moll, Polizeimajor Gihr und Polizeihauptmann Huber eingefunden hatten. Mit ſtrammem Schritt rückten die Fliegerſtürme am Waſſerturm an, voraus die Motorflieger in der blaugrauen Uniform des Deutſchen Luftſportverbandes, gefolgt von den Segel⸗ fliegern in Blauhemden. Scharfe Kommandos von in unserer Sport-Abteilung führen wir für Herrer, Damen ünd Kinder Luft. Die Aufſtellung hatte ſich pollzogen. iſt, iſt heute Allgemeingut geworden. Wir können Feierliche Eröffnung der Luftfahrt⸗Werbewoche Schwarmführer Bihlmaier durchſchnitten die Ortsgruppenführer Dahl eröffnete daun mit einer durch Lautſprecher verbreiteten An⸗ ſprache die Luftfahrt⸗Werbewoche, wobei er ausführte, wie notwendig es iſt, die deutſche Jugend zur Fliegerei zu erziehen. Die gro⸗ ßen Aufgaben können aber nur durch die Mitarbeit aller Kreiſe erfüllt werden. Wenn jeder einzelne ſich in die Reihen der Flieger ſtellt, dann wird es auch gelingen, Deutſchlands Geltung in der Luft wieder zu erringen. Als das Luftſchiff des Grafen Zeppe⸗ lin bei Echterdingen zerſchellte, da ſtand die ganze Nation zu dem Mann und trug durch Spenden dazu bei, daß das Werk vollendet werden konnte. Genau ſo müſſen wir uns auch heute hinter die deutſche Luftfahrt ſtellen und ihr helfen. Die Kenntnis, daß ein noch ſo großes Heer ohne Flieger nichts wert in der Luft fehlt! Mühſam iſt der Aufbau und vier Mittel werden benötigt zur Beſchaffung der Sport⸗ flugzeuge. Darum helft mit und opfert, damit das deutſche Volk ein Volk von Fliegern wird. Es ailt, das Verſtändnis für die deutſche Fliegerei in weits Kreiſe der Bevölkerung zu tragen, damit wis in der Luft verſchaffen können. präſidenten, den Führer, den Luftfahrtminiſter und auf das Vaterland erſcholl das Kommando zur Flag⸗ genhiſſung. Drei Böllerſchüſſe ertönten und zeigten gleichzeitig den Beginn der Luftfahrtwerbewoche an. Die Fliegerkapelle ſpielte das Deutſchlandlied und an den vier Flaggenmaſten gingen langſam die bet⸗ den Fahnen des Reiches und zwei Fahnen des Deut⸗ ſchen Luftſportverbandes in die Höhe. Das Horft⸗ Weſſel⸗Lied beendete den feierlichen Akt, nachdem die Kolonnen durch die Stadt wieder zum Schloßhof ab⸗ rückten. Einen Fackelzug durch Mannheim veranſtaltet heute Freitag die Ortsgruppe Mannheim⸗Ludwigshafen des Deutſchen Luftſportverbandes zur Eröffnung der Luft⸗ fahrt⸗Werbewoche. Der Zug, der um 21 Uhr im In⸗ nenhof des Schloſſes beginnt, geht vom Schloß durch die Breite Straße zum Paradeplatz, durch die Planken zur Rheinſtraße, rechts um durch den Luiſenring zur Friedrichsbrücke und wieder rechts um durch die Breite Straße zum Paradeplatz, von dort durch die Planken und Heidelberger Straße zum Waſſerturm, rund um den Friedrichsplatz, wieder zum Waſſerturm zurück, wo die Fackeln zuſammengeworfen werden. Funi, der Roſenmonat Der Juni vollendet als ſechſter Monat as erſie Halbjahr unſeres Kalenders. In ihn fällt der Ter⸗ min des aſtronomiſchen Sommerbeginns. Dieſer und die ihm unmittelbar vorangehenden und fol⸗ genden Tage ſind mit 16 Stunden und 28 Minuten die längſten Tage des Jahres. Vom 24. Juni ab nimmt die Tageslänge, wenn auch zunächſt wenig, merklich ab. Um die Zeit der längſten Tage feierten oͤaher unſere germaniſchen Altvordern das Feſt öͤer Sommerſonnenwende. Man nennt den Juni auch den Roſenmonat. Der bekannte deutſche Name iſt Brachmonat, weil im Juni bei der Drei⸗ felderwirtſchaft das in dem Jahre brachliegende Ge⸗ lände umgepflügt wird. Der Juni wird aber auch mit dem Namen„Heuet“ bezeichnet. Namentlich in Baden iſt dieer Name im Gebrauch, weil in ihm die Heuernte beginnt. Im allgemeinen iſt aber„Heuet“ der Name des Monats Juli. Juni heißt unſer ſechſter Monat nach der römi⸗ ſchen Göttin Juno, nach anderer Ueberlieferung nach dem römiſchen Junius Brutus. Der Juni hat drei⸗ ßig Tage, von denen vier Sonntage ſind. Der 24. iſt der Namenstag Johannes des Täufers, der ein Lostag von großer Bedeutung iſt. Am 29. iſt ſchließ⸗ lich Peter und Paul, von welchem Tage die Wetter⸗ regel kündet:„Iſt's an Peter und Paul klar, hoffe auf ein gutes Jahr.“ Die übrigen der bekannten Bauernregeln für den Juni lauten: 8. Juni:„Reg⸗ Wetter in die Ernte fällt.“ Veit, regne nicht, daß es uns nicht an Geiſt gebricht.“ 24. Juni:„Vor Johannistag keine Gerſt man lo⸗ ben mag.“„Vor Johanni bet um Regen, nach Jo⸗ hanni kommt er ungelegen.“„Wenn der Kuckuck lange nach Johanni ſchreit, ruft er Mißwachs und teure Zeit.“ 27. Juni:„Regnet's am Sieben⸗ ſchläfertag, regnets noch ſieben Wochen darnach.“ ———— mit den ſchärfſten Mitteln vorgegangen. Im Ein⸗ vernebmen mit dem Gauleiter der Pfalz, Bürkel, hat, wie der„Deutſche“, das Blatt der Deutſchen Arbeitsfront, berichtet, die Gauamtsleitun der Ns⸗ Hago angeordnet, daß jeder dem Handel, Handwerk der ſich in gewinnſüchtiger Weiſe gegen das Lebens⸗ recht der arbeitenden Volksgenoſſen durch Preisſtei⸗ gerung vergeht, aus der Organiſation aus⸗ geſtoßen, geächtet und ſeiner Beſtrafung unſere Heimat nicht ſchützen, wenn die Verteidigung zugeführt werde. 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Juni:„O Heiliger un Gegen Preisſteigerungen wird in der Pfalz und Gewerbe angehörende ſelbſtändige Volksgenoſſe, wie vor Freitag, 1. Juni 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 24⁴ Heumlᷣschtæs — Eine Rheinſchiffahrt von Baſel bis zum Boden⸗ ſee hat ſich bisher noch nicht durchführen laſſen, weil der Rheinfall von Schaffhauſen den Weg verſperrt und auch noch andere Hinderniſſe ſich in dem reißen⸗ den Flußbett der Schiffahrt entgegenſtellen. Trotz⸗ dem iſt man aber entſchloſſen, das große Projekt zur Durchführung zu bringen, wie der Rheinſchiffahrts⸗ verband Konſtanz e. V. auf einer Tagung in Lindau bekundete. Die techniſchen Fragen ſind im einzelnen gelöſt und der Beweis der Wirtſchaftlichkeit erbracht. Die Koſten für die ganze Strecke dürften ſich auf etwa 80 Millionen Mark belaufen. Zur Schiffahrt kommt noch hinzu, daß ſich aus ausgebauten Kraſt⸗ werken ein Kraftgewinn von 800 000 PS im Jahr ergeben wird oder eine Stromerzeugung von 4 Mil⸗ liarden Kilowattſtunden. Der Plan ſtellt ein Kern⸗ ſtück ͤer europäiſchen Großſchiffahrt dar, in den nicht nur Deutſchland, Oeſterreich und die Schweiz, ſon⸗ dern auch Frankreich einbezogen iſt, denn durch den Ausbau der Strecke bis zur Aaremündung wird auch die Rhone erreicht. Auf der Oberrheinſtrecke von Baſel bis Rheinfelden iſt die Großſchiffahrt bereits ſeit einem Jahr in Betrieb, was durch die vereinten Anſtrengungen der oberrheiniſchen Schiffahrtsver⸗ bände, der Reeder und der eingeſeſſenen Induſtrie erreicht wurde. 4* — Ein Tagesgeſpräch der abergläubiſchen Liſſa⸗ boner Bevölkerung bildet das ſeltſame Schickſal von ſechs Menſchen, die ein Hochzeitsmahl am 17. März gemeinſam an der Tafel vereinigt hatte, und die innerhalb weniger Wochen alle einen tragiſchen Tod gefunden haben. Am 17. März feierte der Artiſt Tacceſo im engen Familienkreis ſeine Hochzeit. Bei der Feier waren außer ſeiner Braut ſeine Schwiegereltern und zwei Freunde anweſend. Man aß und trank, machte Scherze und niemand ahnte, daß jeder der Hochzeits⸗ gäſte bereits vom Tode gezeichnet war. Zwei Tage nach der Hochzeit wurde einer der beiden Freunde des Bräutigams von einem töd⸗ lichen Schlaganfall ereilt. Nach weiteren vier Tagen ſtürzte der Schwiegervater von der Treppe und trug dabei ſo ſchwere Verletzungen davon, daß er noch am gleichen Tage verſchied. Anfang April ſtarb der zweite Freund an den Folgen einer ſchweren Lungenentzündung. Zwei Wochen danach erkrankte auch die Schwiegermutter und ſtarb. Unmittelbar darauf wurde die junge Frau mit einer Blinddarmvereiterung ins Kranken⸗ haus eingeliefert. Es traten Komplikationen hinzu und auch die Kunſt der Chirurgen konnte Frau Tacceſo nicht mehr vor dem Tode xetten. Dieſe furchtbaren Schichſalsſchläge serſtörten vollends das ſeeliſche Gleichgewicht des Artiſten. Er verfiel in Trübſinn und hat ſich vor einigen Tagen in ſeiner Wohnung erſchoſſen. * — Nach Meldungen aus Moskau iſt es in einzel⸗ nen ruſſiſchen Gebieten zu ſo großen religiöſen Pro⸗ zeſſionen gekommen, wie man ſie ſeit der ruſſiſchen Revolution nicht mehr geſehen hat. Unter Voran⸗ tragung von Heiligenbildern ſah man, ſo ſtellt der Verband der Gottloſen in Moskau mit Empörung feſt, auch Kommuniſten in den religiöſen Prozeſſionen marſchieren. Die ruſſiſche Regierung hat deshalb jetzt angeordnet, daß alle Regierungsſtellen, beſon⸗ ders aber die GPu, dem Verband der Gottloſen bei der Eröffnung und Führung der neuen antireligibſen Kampagne behilflich ſein ſoll. Aus einem Teil der Sowjetunion treffen Meldungen über Katakomben⸗ gottesdienſte ein. Wo man Kirchen ſchließt, ſammeln ſich die Gläubigen zu Gebeten in Kellern. Der Me⸗ tropolit Sergius, das Oberhaupt der Kirche, reiſt durch das Land und hält religiöſe Vorträge. Nach Mitteilungen aus Moskau ſoll ſeine Verhaftung durch die GPU bevorſtehen. B4 glageuak acla alale 46 Wieder ſtellte am Tage der Skagerrak⸗Schlacht die Reichsmarine die Poſten für die Berliner militäriſchen Wachen. Dem Aufziehen dieſer Poſten wohnten rieſige Zuſchauermengen bei, die die blauen Jungens begeiſtert begrüßten. Bie Mege dex π Cunkieuiscoua Das Abenteuerleben Vor dem Schwurgericht in Krakau wurde die Baronin Maria Cunkieviscova wegen Verſicherungsbetrugs zu 2/ Jahren Zucht⸗ haus verurteilt. Dieſe Etappe iſt der Abſtieg eines Abenteurer⸗ lebens, das durch alle Staaten Europas führte und ein unaufhörliches Auf und Ab darſtellte. Der Kri⸗ minalbeamte, der ſie in Krakau verhaftete, hatte ſich daran erinnert, vor gut 22 Jahren dieſe Frau noch als Kellnerin in einem nicht gerade beſonders gut beleumundeten Kaffee in Warſchau geſehen zu haben. Hehler und Spieler verkehrten damals dort. Aber man konnte den Laden nie ausheben, weil Maria zu geriſſen war. Plötzlich war ſie verſchwunden und tauchte 1934 in Krakau auf, wo ſie gleich einen großen Diebſtahlsſchaden anmeldete. Geriſſenheit verliert ſich nicht— ſagte ſich der Kriminaliſt und war von Anfang an mißtrauiſch. Es kam ſchon ſo, wie er es ſich gedacht hatte. Jene Maria, heute wie damals, eine ungemein ſchöne Frau, damals Kellnerin, heute Baronin, hatte einen großen Berſächerungsſchwindel inſze⸗ niert. Ueber ihre Jugend, ihre Herkunft und ähnliche intereſſante Fragen gab ſie auch dem Gericht keine Auskunft. Da war 1013 jener ruſſiſche Ba⸗ ron in das Warſchauer Kaffee gekommen, hatte ſie geſehen, ſich in ſie verliebt, ſie geheiratet und mit nach Petersburg genommen. So wurde aus der Kellnerin die Baronin Maria Cunkieviscova. Der Gatte war reich, hatte einen prachtvollen Beſitz in Petersburg, einen anderen in der Krim. Es gab keinen Luxus dieſer Erde, der dieſer Frau nicht zur Verfügung geſtanden hätte. Man hatte anfangs in Petersburg die Naſe gerümpft, als ſich der Baron eine Bürgerliche aus einem Kaf⸗ feehaus mitbrachte, aber Maria war ſo ſchön, daß man ſchwieg; und die Herren der Geſellſchaft began⸗ nen, ihr fleißig den Hof zu machen. Es war ein lu⸗ ſtiges, fröhliches Leben— bis 1917. einer schönen Frau Jene Revolutionstage in Petersburg, das zu Leningrad wurde, waren nicht ſchön. Der Baron wurde erſchoſſen, das Schloß wurde beſchlag⸗ nahmt, die Baronin wurde verhaftet. Ihr drohte das gleiche Geſchick wie ihrem Mann. Aber ſie wies ihre proletariſche Herkunft nach, belegte, daß ſie ſich für Landarbeiter eingeſetzt hatte und bot ihre Dienſte als Auslandsſpionin an. Dieſe Vor⸗ ſchläge und vor allem aber ihre Schönheit berückten ſelbſt die Sowjets ſo ſehr, daß man Maria Cunkie⸗ viscova nicht nur freiließ, ſondern ihr auch noch einen Paß gab und— mit einem zugedrückten Auge — den Export ihrer Juwelen ermöglichte. Sie kam nach Berlin, nach Kopenhagen, nach Amſterdam, nach London. Hier fand ſie ſich wieder. Selbſtſicher und unternehmend. Mit dem Erlös ihrer Juwelen erſchien ſie an der Börſe. Man gab der ſchönen Frau gute Tips. Sie kaufte, verkaufte, verpfändete, löſte wieder ein hand⸗ habte in zwei Monaten alle Tricks des Börſenlebens und hatte nach zwei Jahren ein Vermögen beiſam⸗ men. Groß genug, um ſie aller Sorgen zu entheben. Groß genug äuch, um in Fränkreich für ein Schloß in der Normandie den Betrag von 500 000 Pfund auf den Tiſch zu legen. Dieſes Schloß wurde ein Wunder an Pracht und techniſchen Voll⸗ kommenheiten. Es hatte einen der erſten Privat⸗ flughäfen ganz Frankreichs. Die Golfplätze der Baronin waren das Entzücken aller engliſchen Freunde, die ſie hier beſuchen kamen. Sogar einen eigenen Rennplatz ließ ſie bauen. Sie glaubte nicht, daß ihr das Glück jemals untreu werden könne. Sie überzog ſich mit ihren Ausgaben. Dieſer Verſchwendung, die ſie betrieb, war auch ihr an der Londoner Börſe gewonnenes Vermögen nicht gewachſen, ſie ſpielte in Monte Carlo, ſie wollte wieder ſpekulieren. Aber die Zeiten waren andere geworden. Sie verlor im Spiel und an der Börſe ſtatt zu gewinnen. Immer unſicherer wurde ihre Lage. Die engliſchen Freunde halfen erſt. Nachher zogen ſie ſich zurück. Die Baronin verſuchte zu retten, was zu retten war. Sie verkaufte ihren Beſitz ſtückweiſe. Aber ſie fand nicht mehr zum einfachen Leben zurück. Einer ihrer Hauptgläubiger übernahm den Beſitz, fand die an⸗ deren Gläubiger ab und ſäte Gemüſe dort, wo einſt die Golfplätze waren. Doch ſie hatte noch immer Geld, ihre Juwelen, ihre Pelze. Aber ſie überlegte, daß man ein wenig nachhelfen müſſe. So fuhr ſie denn nach London und ſchloß eine hohe Verſicherung auf ihre Wertſachen ab, die ſie immer bei ſich trug. Dann reiſte ſie nach Warſchau, dem Platz, wo ihr Glück begann, wie wenn ſie den Kreis ſelbſt habe ſchließen wollen. Nach Krakau fuhr ſie weiter. Und hier führte ſie in dem Hotel, in dem ſie wohnte, morgens einen Heidenlärm auf. Sie ſei beſtohlen worden. Alles ſei fort. Ihre Juwelen, ihre Pelze Die Pelze und die Juwelen fand man in einer Gepäckaufbewahrung. Das war die letzte Speku⸗ lation der Maria Cunkieviskova. Sie ging fehl — In München iſt man gegenwärtig damit be⸗ ſchäftigt, ein Waſſergeſäß zu bäuen, das die ganzze Stadt mit Trinkwaſſer verſorgen ſoll. Ein Keſſel in dieſem Ausmaß iſt bisher noch nie gebaut worden, denn augenblicklich hat der größte Waſſerbehälter Deutſchlands in Dresden ein Faſſungsvermögen von nur 60 000 Kubikmeter. Der Münchener Keſſel ſoll etwa ſechsmal ſoviel, nämlich 350 000 Kubikmeter, faſſen. Daraus kann man immerhin ſo etwa 100 Mil⸗ lionen Taſſen Waſſer abfüllen. Das wird ausreichen, um auch in den ſchlimmſten Hundstagen jeden Dür⸗—“ ſtenden reichlich zu laben. In einer erſten Ausbauſtufe legt man jetzt vier Kammern an, die einen Inhalt von je 25000 Kubik⸗ meter Waſſer haben werden. Schon mit dieſer Menge kann man die Waſſerverſorgung Münchens hinreichend ſichern. Der Behälter in dieſem Aus⸗ maß wird eine Grundfläche von etwa 100 mal 215 Meter haben und eine Höhe von etwa 6,5 Meter. Die gewaltige ſchwere Decke, die 20 bis 30 Zenti⸗ meter dick iſt, wird von 1600 Säulen aus Eiſenbeton getragen. Der Geſamtbau hat eine Grundfläche von 215 mal 370 Meter. Man hat bereits 200 000 Kubik⸗ meter Erde ausgeſchachtet, um das Trinkwaſſer⸗ becken freizubekommen und dann ungeheuer ſtarke Wände aus Eiſenbeton eingebaut. Man wöchte faſt glauben, in einen Treſor zu gelangen. Um dieſes Werk zu vollenden, ſind 190 000 Tagewerke notwen⸗ dig. Das bedeutet für den Münchener Arbeitsmarkt eine fühlbare Entlaſtung. Da das Münchener Trink⸗ waſſer an ſich ſchon ausgezeichnet iſt— daher das gute Bier— wird die Bayernſtadt eines Tages das beſte und auch das hygieniſchſte Waſſer aus der gewaltigen Brunnenſtube — Senator Marconi hat ſoeben die Vorarbeiten an einer Erfindung beendet, die, wenn nicht alles täuſcht, für die mediziniſche Wiſſenſchaft und Praxis von unabſehbarer Bedeutung iſt. Es iſt ein Inſtru⸗ ment, das Kurzwellen ausſtrahlt, mit denen ſämt⸗ liche Mikroben im menſchlichen Körper getötet wer⸗ den können. Die Verſuche mit dem Apparat ſind noch im Gange. Marconi hat eine große Zahl füh⸗ render Mediziner aus der ganzen Welt eingeladen, ſeine Erfindung praktiſch zu erproben. Da Marconi einen Anſpruch darauf erheben kann, nicht als Phan⸗ taſt angeſehen zu werden, dürften die Verſuche mit den mikrobentötenden Strahlen ſehr bald in ganz großem Umfange beginnen. Als ein Journaliſt den Erfinder fragte, ob ſeinem neuen Apparat auch eine heilende Wirkung zukomme, erklärte Marconi, er wolle ſich jeder Aeußerung über mediziniſche Dinge enthalten, da er davon nur wenig verſtehe. So viel aber könne er ſchon jetzt ſagen, daß er ſich während der Verſuche mit den Strahlen auch bei angeſpann⸗ teſter Arbeit niemals ermüdet gefühlt habe. Im Gegenteil, er ſei ſtets von Neuem erfriſcht geweſen. Außerdem fühle er ſich jetzt geſundheitlich ſo wohl wie nie zuvor. Aus der Rolle gefallen Von unſeren Tauben auf dem Marktplatz weiß man, daß ſie Körnerfreſſer ſind und ſonſt noch Vege⸗ tarier. An Lebensmittelmangel leiden ſie bei der Vorliebe des Publikums für ihre Sippe nicht. Dazu bietet der Marktplatz an mehreren Tagen der Woche einen gedeckten Tiſch. Darum intereſſiert eine Be⸗ obachtung ganz beſonders, die ein Zuſchauer am Dienstag mittag auf dem Markt machte. Aus dem Abfall der Marktware, die den Tauben reichlich Ge⸗ legenheit zur Futterſuche bietet, kriechen vielerlei Inſekten und oft größere Feldkäfer, die nicht das Opfer der Schuhſohlen oder den Verbrennungstos im Müllfeuer erleiden wollen. Eine anſcheinend aus der Art gefallene Taube, die ſich an einem Salatkopf gütlich tat, verfehlte nicht, jedes Inſekt, das ihr vor den Schnabel kam, zu zerhacken, um es dann liegen zu laſſen. Kleine und große Käfer muß⸗ ten daran glauben, unbarmherzig traf ſie der ſpitze Schnabel. Verfing ſich einmal ſo ein Käfer in den Schnabel der Taube, ſchleuderte ſie das Opfer mit einer Bewegung von ſich, als ſei ſie von einem Ekel gepackt. Dieſe Beobachtung unter unſeren Marktlieblingen iſt ohne Zweiſel ſelten. Man kann nur annehmen, daß das Tier aus Inſtinkt handelt. Vielleicht iſt es einmal von ſo einem Inſekt gepeinigt worden. In kaum fünf Minuten hatte die Taude etwa 20 Inſekten vernichtet, darunter mehrere große Goldkäfer in ihrem buntſchillernden Kleid. 12 Eine audere Verteilung der Reichswohlfahrts⸗ hilſe wird in Württemberg gewünſcht. In einer im„Staatsanzeiger für Württemberg“ veröf⸗ fentlichten Betrachtung kommt Miniſterialrat Dunz zu dem Ergebnis, daß die geringere Zahl der ſtati⸗ ſtiſch ſichtbaren Wohlahrtserwerbsloſen in Württem. berg kein Beweis für die entſprechend geringere Auswirkung der Wirtſchaftskriſe ſei, zumal da aus der Entwicklung anderer Wirtſchaftszahlen, zum Bei⸗ ſpiel aus Umſatzſteueraufkommen, Poſtverkehr, Wa⸗ genſtellung der Reichsbahn uſw. keineswegs ein we⸗ ſentlicher Unterſchied zwiſchen Württemberg und dem Reichsdurchſchnitt beſtehe, wie er nach der Zahl der regiſtrierten Arbeitsloſen eigentlich angenommen werden müßte. Aus dieſem Grunde, ſo erklärt Miniſterialrat Dunz, müſſe die derzeitige Vertei⸗ lung der Reichswohlfahrtshilfe, die Württemberg bei der Ausſchüttung von Hunderten Millionen Reichsmark Reichsmittel faſt völlig ausſchließe, nach Werbenn. 0 als änderungsbedürftig bezeichnet Heute Schach-Weltmeiſterſchaft in Mannheim Die beſten Köpfe für den geiſtigen Kampf, den es gibt, treten heute an zur Schlußrunde in Mannheim; in dem Mannheim, in dem beide Anno 14 ſo ungaſt⸗ lich ins Internierungslager eingebracht wurden. Alechin wird wieder 27 Zigaretten je Partie oder mehr rauchen(die Zahl wurde von einem Mannhei⸗ mer Gewährsmann in Baden⸗Baden notiert). Aller Wahrſcheinlichkeit nach mehr; denn ein Mann, der ſeit Wochen in ununterbrochenem Weltmeiſterſchafts⸗ kampfe lebt, braucht viel Tabak. Er wird ſpazieren gehn und wie ein Löwe den hartnäckigen Gegner Bogoljubow umkreiſen, der nicht locker läßt, aber zu tief ſpekuliert und leicht in Zeitnot gerät. Es wird große Tage in Mannheim geben. Das ge⸗ ſunkene Anſehen in der Welt wird wieder vom Sport profitieren: Aha, die Stadt, wo die Waldhöfer zu Hauſe ſind und Amicitia noch lebt, da wird auch Schach gepflegt und hochgehalten. Aber die Mann⸗ heimer werden die Ehre mit erhöhtem Kiebitzbetrieb zu honorieren wiſſen und alle miteinander dahin übereinkommen, bei Ausſprache des Namens Bogol⸗ jubow den Ton auf die dritte Silbe zu legen; denn dies iſt autoriſierte Ausſprache. Eventuelle Will⸗ kommens⸗ und Abſchiedsredner ſollten es freilich ein halbes Stündchen vor dem Aufſtehen morgens üben. Gerade hat dieſer Tage der Mannheimer Schachklub, der in der Harmonie zu Hauſe iſt, ein umfangreiches Turnier veranſtaltet, den Eifer zu heben, die Getreuen zu muſtern, den Kiebitzern ein Anſporn zu ſein. In langen Reihen ſaßen ſie 60 bis 70 Mann ſtark, der bärtige Patriarch bei dem Jüngling, der bedächtige Theoretiker mit dem geriſ⸗ ſenen Pfiffikus, alle Uniformen, Abzeichen, Stände beieinander; eng vereint durch die Uhr, die ihnen beiden diktiert, daß nicht mit Geduld, ſondern mit Geiſc geſpielt werden ſoll. In zwei Stunden müſſen darum mindeſtens 36 Züge getan ſein. Sie ſcheinen zu ſchlafen, die beiden tiefgebeugte Geſtalten. Ab und zu wechſeln ſie mal die Stirn⸗ ſtütze. Abgewandt der Außenwelt, nur die ſtrategi⸗ ſche Lage im Auge, Knack, der Zug iſt getan, die Uhr die Zigarette dem Kaſten entnommen und verkehrt in den Mund geſteckt. ſchaut Meiſter Huſ * 20. 2 ſuchen ſie nach nie dageweſenen 'reinfallen wird? Und mit gemeſſener Würde wird nach Lücken und 9500 10 mit ſchwarzer Braſil, die den Kopf klärt und die Ner⸗ ven beruhigt. 8 55 8 Tabaksqualm gehört zum Schach und iſt nicht zu vermeiden; aber ſonſt iſt es ein billiger und gerade⸗ zu asketiſcher Sport. Köhlerſekt muß es tun, wenn die Zunge trocken iſt. Nur die Debattanten und Theo⸗ retiker im Nebenzimmer bdürfen ſich ein Glas Bier oder mehrere ohne Schädigung der Kampfkraft gön⸗ nen. Sonſtige Stimulantien ſind: Wackeln und Wip⸗ pen mit den Knien und Zehenſpitzen, Drehen und Wenden am Schlüſſelbund, Knöpfe an der Jacke ab⸗ drehen und aus Zigarettendoſen lauter wohlgerun⸗ dete Papierkugeln herſtellen. Eine vollkommen ko⸗ ſtenloſe Unterhaltung, die mit Ausnahme der abge⸗ drehten Jackenknöpfe der vollinhaltlichen Genehmi⸗ gung der Hausfrau und Familie ſicher ſein dürfte. 55——— Alſo ſitzen ſie da, die Meiſter und Kämpfer, vhne Eile und ſchechtes Gewiſſen; denn dies iſt ein äußerſt legaler Abendausgang, der den Geiſt ſtärkt und die Intelligenz vergrößert. Es ſind Leute darunter, die träumen von lauter gewonnenen ſtundenlangen Schachpartien, die plötzlich in Gedanken ins Haupt⸗ buch der Firma Zugbezeichnungen hineinmalen, die auf ſtillen Spaziergängen mit dem Schirm in den Sand zu zeichnen anfangen— kurz Menſchen aus einer beſſeren Welt, wo alles noch ordentlich zu⸗ geht, die Kavallerie entſcheidet und die Königin die wichtigſte Figur iſt. Dieſen wackeren Menſchen wer⸗ den morgen die Meiſter der Welt erſcheinen, Meiſter, von denen man billig ſagen kann, daß ſie die ſport⸗ lich trainierteſten Köpfe aller Erdteile beſitzen, Ruſ⸗ ſen zwar, aber in Deutſchland zu Hauſe, in Süd⸗ deutſchland das Turnier ſpielend— in Süddeutſch⸗ land bitte, denn die Berliner haben geſchlafen— und in Mannheim ſteht der Schlußkampf. Matt Heill 9** Steuerkalender für Monat Juni (Mitgeteilt von der Städt. Preſſeſtelle) a) Stadtkaſſe: Gebäudeſonderſteuer für Mai. Bürgerſtener, Ablieferung der von den Arbeitgebern an den Lohn⸗ und Gehaltszahlungen im Mai einbehaltenen Beträge. Hundeſteuer, l. Viertel. Bürgerſteuer, Ablieferung der von den Arbeitgebern an den Lohn⸗ und Gehaltszahlungen in der Zeit vom 1. bis 15. Juni einbehaltenen Beträge, ſoweit die abzuliefernde Summe den Betrag von 200 Mk. überſteigt. Gemeindegetränkeſteuer für Mai. Gebühren für Mai. Gemeindebierſteuer Juni. 14 Tage nach Erhalt des Forderungszettels: Schulgeld der Höheren Lehranſtalten, 1. Drittel 1934/35. Bis zum 5. Juni: 5 5* 1. 16 9 25. 2 „ 80.„ für 35. inelb der Häheren Handelsſchule, 1. Brittel Handelsſchulgeld, 1. Drittel 1934/35. Gewerbeſchulgeld, 1. Drittel 193435. W Betriebsbeitrag für den Werkſtättenunterricht für das Sommerhalbjahr 1934/35. b) Finanzamt: Lohnſteuer, hilfe und Arbeitsloſen⸗ hilfe für 16. bis 31. Mai. Verſicherungsſteuer, Ab⸗ ſchlagszahlung der Vierteljahres⸗ zahler für Mai. a) Körperſchaftsſteuer, II. Vierteljahr, b) Enkommensſteuer nebſt Landeskirchenſteuer⸗Zu⸗ ſchlag, II. Vierteljahr, c) Eheſtandshilfe der Ver⸗ anlagten, 3 d) Umſatzſteuer für Monat Mai, e) Börſenumſatzſteuer für Monat Mai, ) Tilgungsbetrige auf Eheſtands⸗ Eheſtandsdarlehen. Lohnſteuer, hilfe und Arbeitsloſen⸗ bilfe für 1. Juni bis 15. Juni. 30.„ Verſicherungsſtener der Monatszahler für Mai. 5 Bis zum 5. Juni: „„ 7.„ 10.„ 1 3 1 2 7 6. Seite/ Nummer 244 Aus Baden Zum Großfeuer in Heidelberg * Heidelberg, 1. Juni. Die Gebäulichkeiten, die, wie berichtet, am Mitt⸗ woch durch einen Dachſtuhlbrand ſchwer beſchädigt wurden, waren das Karmeliterkloſter, das ſeine Entſtehung auf das Ende des 17. Jahrhunderts zurückführt. Es wurde von den Augsburger Karme⸗ litern mit Unterſtützung des Kurfürſten nach dem Brande der Stadt gebaut und erfuhr im Laufe des 18. Jahrhunderts mehrfach Erweiterungen. Nach der Aufhebung der Klöſter im Jahre 1803 wurden die Ge⸗ bäude als Wohnungen benutzt, zuweilen auch gewerb⸗ lichen Zwecken dienſtbar gemacht. Die Gebäulichkeiten ſind heute Eigentum des Gymnaſialdirektors Lucken⸗ bach und des Profeſſors Klingenſtein. 8 Bei den Löſcharbeiten wurden ſieben Feuerwehr⸗ männer und SA⸗Männer leicht verletzt. Das ver⸗ heerende Element wurde mit ſieben Schlauchleitungen bekämpft. Die zurückgebliebene Feuerwache hatte bis in die Nacht hinein zu tun, da das Feuer immer wieder erneut aufglimmte. Die Obergeſchoſſe haben unter Feuer und Waſſer außerordentlich ſchwer gelit⸗ ten. Der geſamte Dachſtuhl des Kloſters mit den Wohnräumen iſt zerſtört. Bös mitgenommen ſind auch die Schlafzimmer der Familie des Geh. Rats Luckenbach ſowie die Wohnungen von Dr. Gold⸗ ſchmit und Prof. Klingenſtein. Drei im Hauſe befindliche Privatbibliotheken blieben glücklicher⸗ weiſe vom Feuer verſchont. * Plankſtadt, 1. Juni. Abermals wurde ein SGrab aus der fränkiſchen Zeit freige⸗ legt. Die Gebeine, offenbar von einem Krieger ſtammend, waren nur in dürftigen Reſten erhalten. Als Beigabe war eine Urne aus ſchwarzem Ton vorhanden, neben der drei eiſerne Pfeilſpisen lagen. Die Ausgrabungen werden fortgeſetzt. ◻U Weinheim, 1. Juni. Mittwoch nachmittag wurde durch Oberbürgermeiſter Huegel die feierliche Verpflichtung der neuen Stadträte vor⸗ genommen, Bekanntlich hatte der Weinheimer Stadtrat den einſtimmigen Beſchluß gefaßt, das Stadtrats⸗Kollegium zu erweitern und zwei ver⸗ diente Kämpfer der NSꝰDApP, den Weinheimer Ehrenbürger, Miniſterpräſident Köhler und Rathauſes die Flaggen des Deutſchen Reiches und die der nationalſozialiſtiſchen Bewegung gehißt. Die eigentliche Verpflichtung wurde durch eine Rede des Oberbürgermeiſters Huegel eingeleitet und fand in dem feſtlich geſchmückten Bürgerausſchußſaale ſtatt. 4* Karlsruhe, 1. Juni. Die Fronleichnams⸗ prozefſionen nahmen in allen Pfarrgemeinden des Dekanats Karlsruhe bei ſehr ſtarker Beteili⸗ gung und voller Entfaltung der kirchlichen Pracht einen würdigen Verlauf. Die Prozeſſion der St. Stephanskirche, bei der Prälat Dr. Stumpf und Oberſtiftungsrat Weber abwechſelnd das Allerhei⸗ ligſte trugen, dauerte faſt zwei Stunden. Die Stra⸗ ßen und Altäre waren reich geſchmückt. Südwe Kreisrat Friedrich, in den Stadtrat zu berufen. Zu Ehren des Tages waren am Haupteingang des 932 3 Die konfeſſionelle Glirderung in Baden Vom Badiſchen Statiſtiſchen Landesamt erhalten wir nachſtehende intereſſante Ueberſicht: Die Feſtſtellungen über die konfeſſionelle Zuſam⸗ menſetzung der Wohnbevölkerung eines Landes ſind zunächſt für deſſen Kirchen und Religionsgeſellſchaf⸗ ten von großer Bedeutung, geben ſie ihnen doch zu⸗ verläſſigen Aufſchluß über den genauen Beſtand, über Zunahme oder Rückgang ihrer Anhängerſchaft. Sie können ferner für die Regierung des Landes bei der Erfaſſung und Durchführung kulturpolitiſcher Auf⸗ gaben und Maßnahmen von Wichtigkeit ſein. Die Erfahrung hat ſchließlich gezeigt, daß die Feſtſtellun⸗ gen über die konfeſſionelle Zugehörigkeit zu jenen ſtatiſtiſchen Ermittlungen zählen, die in weiten Krei⸗ ſen der Bevölkerung beſonderem Intereſſe begegnen. Für die Zahlen, die auf Grund der letzten Volks⸗ zählung vom 16. Juni 1933 über die konfeſſiy⸗ nelle Gli ederung der Bevölkerung Ba⸗ dens ermittelt wurden, dürfte dies in erhöhtem Maße zutreffen. Da die vorletzte Zählung im Jahre 1925 ſtattfand, laſſen die neueſten Zahlen die Entwick⸗ lung der Religionszugehörigkeit in einem Zeitraum von acht Jahren erkennen. Erklärend ſei noch bei⸗ gefügt, daß bei der Frage nach der Religionszuge⸗ hörigkeit, die bei der Zählung wiederum, wie früher, geſtellt wurde, ſelbſtverſtändlich nicht die innere Ueberzeugung ermittelt werden konnte und ſollte, ſondern was in den Erläuterungen ausbdrücklich be⸗ tont wurde, die äußere lrechtliche) Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinſchaft oder Weltanſchauungs⸗ gemeinſchaft. Bei dieſer für das ganze Reich ein⸗ heitlich feſtgelegten Frageſtellung konnten raſſen⸗ mäßige Geſichtspunkte keine Berückſichtigung finden. Baden iſt mit Bayern das einzige deutſche Land, in dem der römiſch⸗katholiſche Teil der Bevölkerung überwiegt. Von der 2412 951 Perſonen umfaſſenden Wohnbevöl⸗ kerung unſeres Landes, die am 16. Juni vorigen Weitere Maßnahmen gegen das Corys Vandalia * Heidelberg, 1. Juni. Der Rektor der Univerſi⸗ tät Heidelberg hat vorläufig das Korps Vanda⸗ lia bis zur endgültigen Entſcheidung durch das aka⸗ ſchen Beſtimmungen verboten. Dieſe Maßnahme wird dadurch begründet, daß die von dem Korps be⸗ triebene und in dem Schreiben des Korps vom 30. Mai ausrücklich zugegebene Oppoſition gegen Ein⸗ richtungen und Grundſätze des Nationalſozialismus eine erhebliche Gefährdung der nationalſozialiſtiſchen Gemeinſchaft an der Univerſität bedeuten. Wie die „Volksgemeinſchaft“ hierzu noch erfährt, hat die Po⸗ lizei bis auf weiteres das Tragen von Mütze und Couleurband dieſer Verbindung verboten. * Kloſterreichenbach, 1. Juni. Im Sägewerk Haiſch von Kloſterreichenbach wurde der Maſchiniſt Auguſt Schray von einer Transmiſſionswelle erfaßt und auf der Stelle getötet. Karl Foerſter, ber bekannte Gartenkünſtler und Herausgeber der„Garten⸗Schönheit“, befast ſich in ſeinem ſchönen Blumenbuche„Garten als Zauberſchlüſſel“ auch mit der aktuell werdenden 84 der Bepflanzung der Auto⸗ bahnen. Der praktiſche Gärtner und naturnahe Blumen⸗Philoſoph Foerſter hat hierzu aus ſeiner reichen Erfahrung vielfache orſchläge vorzutragen. Mit der freundlichen Erloubnis des geben wir die folgenden Ausführungen wieder: Die Gedanken an den Ausbau neuer Schnell⸗ ſtraßen für den Kraftwagenverkehr beleben unzäh⸗ lige Hoffnungen und Fortſchrittspläne. Man legt ja der Linienführung nicht mehr das Ideal der Geradlinigkeit zugrunde, ſondern berückſichtigt auch die ſeelendynamiſchen Erfahrungen mit den Er⸗ müdungswirkungen allzu langer Geradlinigkeit. Auch hier kann man ſagen: der Menſch lebt nicht vom Brot allein. Gerade in wechſelärmeren Gegen⸗ den ſind ja die Vitamine des Wechſels in der Linien⸗ führung beſonders bedeutſam. Es handelt ſich alſo nicht nur darum, größeren natürlichen Hinderniſſen der Geradlinigkeit häufig nachzugeben und zwiſchen Geradlinigkeit und Nicht⸗ geradlinigkeit abzuwechſeln, ſondern auch noch auf ganz andere Weiſe Leben und Wandel in die großen Strecken zu bringen. Eines der großen Mittel wäre maoderne, forſtäſthetiſche, gartenkünſtleriſche und gärineriſche Bepflanzung der Straßen⸗ grenzen an allen möglichen hierfür geeigneten 3 Stellen. Auch die Trennungsfläche zwiſchen den beiden Ein⸗ bahnſtraßen käme hierfür oft in Betracht. Natür⸗ lich müſſen hierbei immer alle günſtigen und un⸗ günſtigen Einflüſſe von Grenzpflanzungen auf den 5 atmoſphäriſchen Zuſtand der Fahrbahn berückſichtigt bleiben. Es werden hierbei zweierlei Arten von Pflan⸗ zungen zu bedenken ſein: einerſeits können ſie häu⸗ jig beſonders in der Nähe von Städten, gärtneriſchen Firmen zu Propagandazwecken in Schmuck⸗ oder Rutzgartenfragen gegen Gebühren überlaſſen wer⸗ den. Sind doch alle bleibenden Einnahmequellen zur Milderung der Koſten für Bau und Erhaltung en mäßig genug gehalten werden können. Und die Geſamterträgniſſe aller Dauerreklamen an dieſen Straßen ſind nicht klein. ich wie vor wichtig, damit auch die Fahrbenutzungs⸗ eeeeeeeeee Gartenkunſt bei den Autobahnen Man denke nicht, daß die großen Geſchwindig⸗ keiten eine wohlberechnete Wirkung von Reklame⸗ pflanzungen und Schildern zu ſehr einſchränken kön⸗ nen. Weithin muß und kann ſchon die Neugier erweckt werden. Selbſtverſtändlich darf weder hierfür noch für andere Dinge eine propagandiſtiſche Auswertung die Straßenränder überwuchern und wieder neue Elemente der Unſchönheit, Langeweile und Ermü⸗ dung hineintragen. Aber was geſchieht, muß natürlich wuchtig und mit breitem Pinſelſtrich geſchehen. Ich denke, man könnte ſich dieſe Möglichkeiten etwa in folgender Weiſe ausmalen: An einer leich⸗ ten Biegung der Straße, die mit ein paar flachen Hohlwegbböſchungen eine kleine hügelige Erhöhung überwindet, wodurch der Platz ſehr weithin ſichtbar wird, könnten etwa die beiden Grenzhöhenflächen luftig und weit mit ſerbiſchen Säulenfichten bepflanzt werden, während die Böſchungen je hundert Stück der herrlichen neuen, vom Sommer bis Herbſt blühenden Kletterroſen aufnehmen. Der An⸗ blick dieſer beiden Gewächſe, welche Gipfelſchönheiten des Roſen⸗ und Fichtenreiches darſtellen, iſt bis heute den meiſten Gartenfreunden noch neu und würde auch auf ſo manchen ſchnell Vorüberfahrenden ſeine unvergeßbare Wirkung tun. Die Säulenfichte Picca omorica iſt die geeignetſte Fichte für den Garten und verträgt beengteren Stand, ohne von unten her aufzukahlen. Dieſe geſteigerte Natur⸗ geſtalt wird auch in früherer Altersſtufe architek⸗ toniſch wirkſam. Die öfter blühenden Kletterroſen⸗ dickichte ſind gleichfalls für die meiſten noch eine Senſation, ganz beſonders aber für die Beſitzer nur kleiner Gartenräume. Die von ſeiten der Straßenbauleitung geplanten Heckenpflanzungen im Mittelſtreifen zwecks Abblen⸗ dung der Lichter und an den Seiten zwecks Abhal⸗ tung von Menſch und Tier laſſen unendlichen Spiel⸗ raum in ungezählten Zufällen und Geländelagerung für Pflanzungen im Sinne unſerer Darlegungen, auch wenn Baumpflanzungen in flachen Grenz⸗ räumen der Straße ſo viel Abſtand nehmen, daß ſie für abirrende Wagen nicht die Unglückschancen ſtei⸗ gern helfen. Autofahrt iſt naturnäher als Bahnfahrt. Alles Heil der Zukunft iſt auf wachſende Naturnähe in leder nur denkbaren Form gegründet. 60 3 855 3 3 INBEE tdeuiſch Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe demiſche Diſzplinargericht gemäߧ 31 der akademi⸗ geſunden. Rechts und links des Sarges hielten Ab⸗ 2— — —* Jahres ermittelt wurde, waren rund 1,4 Millionen (genau 1 408 532) römiſch⸗katholiſch. Der evangeliſchen Landeskirche gehörten rund 921000(genau 920 988) Perſonen an. Iſraeliten wurden 20617, Angehörige von Freikirchen 17 964 und Alt⸗Katholiken 5683 feſt⸗ geſtellt. Ein noch klareres Bild von der konfeſſionellen Gliederung der Bevölkerung Badens erhält man, wenn man die oben wiedergegebenen Zahlen ins Ver⸗ hältnis zur Geſamtbevölkerung des Landes ſetzt. Es zeigt ſich dann, daß von 100 Einwohnern Badens 58,4 römiſch⸗katholiſch, 38,2 evangeliſch(Angehörige der Landeskirche), 0,9 iſraelitiſch, 0,7 freikirchlich und 0,2 altkatholiſch ſind. Von beſonderem Intereſſe iſt, wie ſchon angedeutet, die Frage, welche Veränderungen ſich in der konfeſſio⸗ nellen Zugehörigkeit der badiſchen Bevölkerung ſeit der Volkszählung von 1925, alſo im Laufe der letzten acht Jahre, vollzogen haben. Hier zeigt ſich, daß grö⸗ ßere Verſchiebungen nicht eingetreten ſind. Bei einer Zunahme der Geſamtbevölkerung Badens um 4,4 v. H. iſt der römiſch⸗katholiſche Teil in dem genannten Zeitraum um 58 053, d. ſ. 4,3 v. H. gewachſen. Die Angehörigen der evangeliſchen Landeskirche haben um 25 379, d. ſ. 2,8 v. H. zugenommen. Bei den Freikirchen iſt eine Vermehrung um 5700, d. ſ. 46,6 v. H. eingetreten. Eine Abnahme haben dagegen die Iſraeliten zu verzeichnen, und zwar um 3447 Perſonen, d. ſ. 14,3 v. H. und ebenſo die Alt⸗ Katholik en um 826, d. ſ. 12,7 v. H. Die hier angeführten Zahlen geben nur die Zah⸗ len der größeren Religionsgeſellſchaften, die in Ba⸗ den beſtehen, wieder. Wegen weiterer Angaben, vor allem auch über die Religionszugehörigkeit in den einzelnen Amtsbezirken und Gemeinden, ſei auf die in wenigen Wochen erſcheinende Veröffentlichung des Badiſchen Statiſtiſchen Landesamts verwieſen. D Beiſetzung des Geh. Rats Dr. Groos * Pforzheim, 1. Juni. Zur Beiſetzung des ver⸗ ſtorbenen Geh. Oberregierungsrats Dr. Wilhelm Gröos am Mittwoch nachmittag hatte ſich auf dem hieſigen Friedhof eine große Trauergemeinde ein⸗ oroͤnungen der baöͤiſchen VDA⸗Gruppen die Ehren⸗ wache. Auch die„Alemannen“ aus Heidelberg, denen der Verſtorbene angehörte, waren vertreten. Für die Staöͤtverwaltung war Bürgermeiſter Dr. Betz⸗ ler erſchienen. Stadtpfarrer Zier gedachte in tief empfundenen Worten des Lebens und Wirkens des Heimgegangenen. Der Führer der Pforzheimer Ortsgruppe des VꝰDA, Prof. Löffler, hob die Verdienſte hervor, die ſich Geh.⸗Rat Dr. Broos um das Auslandsdeutſchtum erworben hat und legte einen Kranz am Sarge nieder. Für den Landes⸗ verband Baden ſprach Prof. Bunte, Karlsruhe, der darauf hinwies, daß Dr. Groos der eigentliche Gründer des VDA geweſen ſei, als er vor 50 Jah⸗ ren aus Wien nach Deutſchland kam und anregte, das Volkstum in den deutſchen Grenzgebieten zu ſtützen. Nach zahlreichen weiteren Kranzniederle⸗ gungen, darunter auch für den Reichsführer des VDA., ſenkten ſich die Fahnen und Wimpel zum letzten Gruß. Unter Orgelſpiel verſank der Sarg mit den ſterblichen Ueberreſten langſam in die Tiefe, um den Flammen übergeben zu werden. Rattenplage an der Bergſtraſſe * Heidelberg, 1. Juni. Man betrachtet es als eine Auswirkung des anhaltend trockenen Wetters, daß die Rattenplage in den Gärten einen Um⸗ fang angenommen hat, den man bisher nicht beobach⸗ tete. Die Bauern an der Bergſtraße haben allent⸗ halben Fallen aufgeſtellt. Nicht ſelten waren die Fallen ſpurlos verſchwunden. Man kann wohl an⸗ nehmen, daß ſie von den gefangenen Ratten mit⸗ geſchleppt wurden. Fand doch ein Weinbergbeſitzer dieſer Tage in ſeinem Garten ein Tier im Gewicht von 5 Pfund vor. Bei Schriesheim haben die Nager ſtellenweiſe die jungen Triebe der Wein⸗ ſtöcke nicht verſchmäht, wie einige Bauern zu ihrem Leiödwefen feſtſtellen mußten. * Neckargemünd, 1. Juni. Der Präſident des Landesverkehrsverbandes hat Bürgermeiſter Müſ⸗ ſig zum ſtellvertretenden Gebietsführer des Lan⸗ desverkehrsverbandes Baden für Nordͤbaden er⸗ nannt. 4 Wieſenthal bei Bruchſal, 1. Juni. In der Nacht zum Dienstag erhängte ſich im Ortsarreſt der 18jährige Ernſt Ruhbender aus Oſtringen, der wegen eines Fahrraddiebſtahls verhaftet worden war und in das Bezirksgefängnis Bruchſal einge⸗ liefert werden ſollte. * Windſchläg, 1. Juni. Ein Schüler aus Appen⸗ weier hat vor einigen Tagen in der hieſigen Pfarr⸗ kirche den Opferſtock erbrochen und ſeines Inhalts beraubt. Ein die Kirche beſuchendes Mädchen, das den jugendlichen Opferſtockdieb bei einem Tun überraſchte, eilte ſofort ins Pfarrhaus. Der Junge benutzte die Gelegenheit, um mit einem abſeits der Kirche ſtehenden Fahrrad die Flucht zu ergreifen. Nunmehr hat die Gendarmerie das ſaubere Bürſch⸗ chen doch ausfindig gemacht. Biberach, 1. Juni. Montag vormittag wurde der 60 Jahre alte, verheiratete Bahnarbeiter Karl Schilli beim Rangieren von der Lokomotive er⸗ faßt. Er erlitt ſchwere Kopfverletzungen. Nach An⸗ legung eines Notverbandes wurde der Verunglückte ceführt. 4 e Umſchau? in das Stäbtiſche Krankenhaus in Zell a. H. Uber⸗ Freitag, 1. Juni 1934 Aus der Pfalz SA-Meldehundetreffen * Kaiſerslautern, 1. Juni. Wit Genehmigung der Oberſten SA⸗Führung iſt der Ausſtellung von Hunden aller Raſſen am 10. Juni in Kaiſers⸗ lautern eine Sonderwertung von SA⸗Melde⸗ hunden angegliedert. Damit wird die Ausſtellung ein erſtes Treffen von SA⸗Meldehunden darſtellen, dieſelben auf die Nenngebühr eine Ermäßigung von 50 v. H. erhalten. Der Ausſtellung, die als Gau⸗ Ausſtellung des Gaues Weſtmark⸗Heſſen im Reichs⸗ verband für das deutſche Hundeweſen beſondere Be⸗ deutung erlangt, iſt vom veranſtaltenden Verein der Hundefreunde Kaiſerslautern ein würdiger Rahmen geſchaffen worden. 12 Sonder⸗Ausſtequngen verſchie⸗ dener Raſſeklubs ſind eingegliedert und werden beſtes Material zeigen, die Vorführung von Dienſthunden wird die vielſeitige Verwendung derſelben erneut erweiſen. Die Beteiligung aus dem Saargebiet iſt bereits jetzt recht erfreulich, ſo daß die Verbundenheit zwiſchen Grenz⸗ und Saarland auch im kynologiſchen Wettbewerb Ausdruck finden wird. In den Richter⸗ ringen ſind nur Namen von beſtem Klang des deut⸗ ſchen Hundeſports vertreten. * Ludwigshafen, 1. Juni. In Neuhofen war eine aus einer Seitenſtraße herauskommende 21jährige Radfahrerin auf ein gerade vorbeifahrendes Laſt⸗ fahrzeug aufgefahren und an den erlittenen Ver⸗ letzungen kurz nach dem Unfall geſtorben. Der 27⸗ jährige Max Kempf aus Neckarau hatte ſich wegen fahrläſſiger Tötung vor dem Schöffengericht Ludwigshafen zu verantworten. Das Gericht kam auf Grund der Beweisaufnahmen zu einem Freꝛ⸗ ſpruch, da dem Angeklagten in ſeiner Fahrweiſe nichts Fehlerhaftes nachzuweiſen war.— Gleichzei⸗ tig wegen fahrläſſiger Tötung angeklagt war der 24jährige Jakob Oberſt aus Neuhofen, von deſſen Kraftrad, das zwiſchen Rheingönheim und Altrip in einer Kurve ins Schleudern kam, ſein So⸗ ziusfahrer Karl Becht auf die Straße fiel und ſo⸗ fort tot war. Oberſt wollte Becht aus Gefälligkeit in der Nacht zum 15. April nach Altrip fahren. Auch hier war ein Verſchulden nicht nachzuweiſen, ſo daß ebenfalls Freiſpruch erfolgte. * Speyer, 1. Juni. Auf dem Marktplatz fand unter großer Anteilnahme der Bevölkerung eine und des Kundgebung der Hitlerjugend BdM ſtatt, in deren Mittelpunkt die Verbren⸗ nung der Schülermützen ſtehen ſollte. Die Mützen wurden eingeſammelt und der ViS zur Ver⸗ fügung geſtellt. Der Führer der Speyerer HJ be⸗ zeichnete die Kundgebung als eine Demonſtration gegen die konfeſſionellen Jugendverbände. Der alleinige Garant der deutſchen Zukunft ſei die Ju⸗ gend des Führers. Wer ſich an dieſer Jugend ver⸗ ſündige, der übe Verbrechen am deutſchen Volk. * Landau, 1. Juni. Bei dem Beäckermeiſter Geißelbrecht in Landau fehlten in den letzten Mona⸗ ten bei den Kontrollen morgens häufig Brot und Geld; auch der Kohlenverbrauch war auffallend groß. Nun wurde der Nachbar, der in guten Verhältniſſen lebende Guſtav Bugge, dabei beobachtet, wie er nachts mit einem Nachſchlüſſel oͤie Haustüre öffnete und in das Anweſen eindrang. Auf der Flucht wurde er von der Polizei geſtellt und vorläufig feſt⸗ genommen. Bugge geſtand eine Reihe von Ein⸗ brüchen ein. In ſeiner Wohnung fand man ferner mehrere Nachſchlüſſel. * Pirmaſens, 1. Juni. Vom Oberſten Landes⸗ gericht München wurde nach einer unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit durchgeführten Verhandlung ein 28 Jahre alter Angeklagter aus Pirmaſens wegen zweier Vergehen gegen Paragraph 6 des Geſetzes betreffend Verrat militäriſcher Geheimniſſe zu örei Jahren Gefängnis verurteilt. Auf die Strafe werden fünf Monate der Unterſuchungshaft an⸗ gerechnet. * Zweibrücken, 31. Mai. Wahre Volksgemein⸗ ſchaft bekundeten die Arbeitskollegen eines Kamera⸗ den, dem an ſeiner Arbeitsſtelle der ganze Wochenverdienſt abhanden gekommen war. Sie veranſtalteten eine Sammlung und ermög⸗ lichten daburch, dem Beſtohlenen ſeinen r ver⸗ dienten Wochenlohn zu erſetzen. Nachbargebiete Folgenſchwerer Streit St. Jugbert, 1. Juni. Am neuen Friedhof ge⸗ rieten zwei Männer in Streit. Dabei ſchlug der eine ſeinem Gegner den Spazierſtock über den Kopf, worauf der Getroffene in ſolche Wut geriet, daß er ein Taſchenmeſſer zog und den Angreifer durch Stiche in den Lungenflügel lebensgefährlich verletzte. * Wadgaſſen(Saar), 1. Juni. Das ſeltene Feſt der diamantenen Hochzeit können am 3. Juni die Eheleute Johann Rullang und Katharina geb. Griesmeyer feiern. Der Jubilar iſt am 26. Oktober 1851, die Jubilarin am 26. Mai 1852 geboren. Aus der Ehe gingen zehn Kinder hervor, davon ſechs Söhne, die alle den Weltkrieg mitmachten. Ein Sohn iſt auf dem Felde der Ehre gefallen. Ferner be⸗ glückwünſchen das Jubelpaar 41 Enkel und neun Ur⸗ enkel. Rullang hat ſeiner Militärpflicht beim In⸗ ſanterie⸗Regiment Nr. 70 genügt. Es iſt der ſehn⸗ lichſte Wunſch des Jubelpaares, den Tag der Hein⸗ kehr zum Reich noch miterleben zu können. ———————..,yy—0n9— Kurhaus u. H un 0— cM behanlich ü. basthof Im Schwarzwald, 900 en hrelswert 0 8 1 Freitag, 1. Juni 1934 7. Seite/ Nummer 244 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Der große Tag im Mannheimer Stadion Die beſien Mannheimer Flieger bei der Veranſtaltung anläßlich der Luftſahrt⸗Werbewoche Rudolf Lochner iſt in Sportkreiſen eine wohlbe⸗ kannte Erſcheinung, nicht minder bekannt durch eigene Lei⸗ ſtungen als Stabhochſpringer, als durch ſeine ausgezeich⸗ nete und erfolgreiche Tätigkeit als Lehrer für Leichtathletik und Geländeſport. Schon im Kriege als Kampfflieger be⸗ währt, hat Lochner in der Nachkriegszeit ſich eifrig für den deutſchen Luftſport eingeſetzt, im Segelflug und im Motor⸗ flug. Lochner, der gegenwärtig in Mannheim mit Erfolg als Fluglehrer tätig iſt, hat ſich um den wichtigen Ergän⸗ zungsſport, die Leichtathletikübungen der Flieger. die von der Ortsgruppe jeden Montag abend im Mannheimer Sta⸗ dion vorgenommen werden, große Verdienſte erworben. Der Fliegerſturmführer Lochner wird am Sonntag im Stadion erſtmalig auch den Fußball⸗„Sturm“ der Flieger führen. Seine vollendete Fliegerkunſt werden wir bei 2 Vorführungen bewundern, erſt bei dem Segelflugzeug Dop⸗ pelſchlepp, der ein Höchſtmaß von Verantwortung und An⸗ paffung an die geringe Fluggeſchwindigkeit der Segelflug⸗ zeuge vom Motorflieger erſordert; dann aber wird ſich Lochner ouf dem Heinkel⸗Kodett⸗Doppeldecker als Kunſt⸗ flieger von hohem Rang in ſeinem eigentlichen Elemente zeigen. Dem wackeren Kämpfer für Deutſchlands Luftfahrt ein herzliches Glück ab! Emil Bihlmaier hat im Kriege ſeinem Vornamen Ehre gemacht:„Emil“ heißen die Führer der doppelſitzigen Aufklärungsflugzeuge, deren eines er oft weit über Fein⸗ desland führte mit ſeinem treuen„Franz“ Karl Rüt⸗ gers, ſeinem Beobachter, der, wie im Vorjahre, auch die⸗ ſes Jahr mit ihm zuſammen das Mannheimer Deutſchland⸗ Fluggeſchwader führen wird. Fliegeriſches Feingeſühl bis zu einer faſt tänzeriſchen Beherrſchung der Maſchine iſt Emils Stolz und befähigt ihn beſonders zu der ſchönſten Art des Luſtſportes, dem Segelklug. Schon in früheren Jahren in der Rhön als Mannheims Vertreter im Segel⸗ füug bewährt, zeigt ſich Bihlmaier am Sonntag mit motor⸗ loſem Kunſtflug über dem Stadion. Dieſer Flug iſt die höchſte Vollendung und Erfüllung des Menſchenfluges über⸗ haupt und doch völlig fern von ſinnloſem Nervenkitzeln und Akrobatik: Der Sieg des denkenden und fühlenden Men⸗ ſchen über die Erdenſchwerel Ein Ruoby-Werbeſpiel in Mannheim Der Rugby⸗Fußball⸗Sport, der in der letzten Zeit große Fortſchritte in Deutſchland macht, wird auch in Mannheim am kommenden Sonntag im Rahmen des Flugtages vertre⸗ ten ſein. Zwei Heidelberger Mannſchaften werden ein Rugbywerbeſpiel vorführen, das den vielen Freunden die⸗ ſes intereſſanten Sports zeigen ſoll, wie man Rugby zu ſpielen hat. Leider iſt ja dieſer männliche Kampfſport, der heute auch in den Reihen der SA, Ss und bei den Landes⸗ gruppen des Deutſchen Luſtſport⸗Verbandes getrieben wird, in Mannheim noch wenig bekannt, im Gegenſatz zu Heidel⸗ berg, wo er ſeit Jahrzehnten betrieben wird. Rugby⸗Fußball iſt ein Spiel, bei dem der eirunde Ball nicht nur getreten, ſondern auch getragen wird. Das Ziel iſt, den Ball hinter die gegneriſche Mallinie zu tragen und dort mit der Hand zu berühren. Eine Rugby⸗Mannſchaft be⸗ ſteht aus 1⁵ Spielern, die ſich in Stürmer, Halbs, Dreivier⸗ tel und Schluß aufteilen. Der den Ball tragende Spieler darſ vom Gegner„geſaßt“, d. h. angehalten werden. Dieſes aſſen, das natürlich nur in fairer Form erfolgen darf, gibt dem Rugbyſport ſeinen hohen Kampſwert. Feige oder zagbafte Spieler kann man hier nicht brauchen; es wird der Einſatz des ganzen Mannes gefordert. Gerade dadurch iſt aber Rugby auch geeignet, den Sportsmann nicht nur in körperlicher, ſondern auch in geiſtiger Weiſe zu erziehen. Rugby verdankt, wie ſo viele Sportsarten, ſeine Exiſtenz den Engländern. Auf dem Feſtland wird es hauptſächlich von Frankreich und Deutſchland gepflegt, doch ſind in letzter Zeit auch zahlreiche andere Nationen wie Spanien, Italien, Ludwig Hofmon n, 21 Jahre alt, Segel⸗ und Motor⸗ flieger, alter Rhön⸗Indianer und Vertreter jener jungen Flieger⸗Generation, die ihr Element im Sturm erobert. In faſt beängſtigender Folge hat Hof⸗ mann in einigen Tagen um Pfingſten herum von der Hor⸗ nisgrinde aus eine Reihe von kernen Flügen nacheinander ausgeführt, deren Strecke aneinander gereiht von der Maas bis an die Memel reichten. Von ſeinem glücklich verlaufe⸗ nen Flug über die Grenze berichteten die Zeitungen. Ueber Mannheim hat man Hofmann ſchon wiederholt in ſeinem Segelflugzeug„Amkas“ geſehen. Wir ſehen ihn aber be⸗ ſonders gern am Sonntag überm Stadion, wo er ſeine Maſchine im Kunſtflug zeigen wird— bis es ihm vielleicht einfällt, ſich unter eine Wolke zu hängen und ſtillvergnügt übers Land davonzufliegen—. Hofmann fliegt nicht als eigenſüchtiger Rekordjäger, ſondern um ein Beiſpiel zu geben. Dieſem Beiſpiel werden bald junge Segelflieger ſolgen, denn er ſelbſt ſtellt ſeine Erfahrung in den Dienſt der flugbegeiſterten Jugend als Lehrer im Segelflug. Holland, Rumänien, Tſchechoſlowakei eifrig bemüßt, dieſen Sport durchzuſetzen. Das Werbeſpiel im Mannheimer Stadion wird nun der Mannheimer Rugbygemeinde, die ſich um den neugegrün⸗ deten Mannheimer Rugbyklub ſchart, ſowie allen anderen Sportleuten Gelegenheit geben, die Feinheiten die ⸗ ſes Sports zu verfolgen. Auf der einen Seite wird die erſte Mannſchaft des früheren deutſchen Meiſters, des Sport⸗ elubs Heidelberg⸗Neuenheim, auf der anderen eine kom⸗ binierte Heidelberger Mannſchaft der anderen Vereine— Heidelberg beſitzt 5 Rugbyklubs— tätig ſein. Der SC Hei⸗ delberg⸗Neuenheim, der in dieſer Spielgeit nach dem ſüd⸗ deutſchen Meiſter, Rudergeſellſchaſt Heidelberg, die Spitze im ſübdeutſchen Rügby hielt, beſitzt eine junge, flinke und ſehr bewegliche Mannſchaft, die ſich gerade bemüht, das „Handſpiel“— alſo das Wandern des Balles von Hand zu Hand— zu pflegen, ſo daß dem Zuſchaner hierdurch viele ſpannende Spielaugenblicke gezeigt werden küönnen. Auch die Gegenmannſchaft wird in dieſem Geiſte ſpielen, ſo daß der Wettkampf ein richtiges„Lehrſpiel“ ſein wird, ohne da⸗ dͤurch an ausgeſprochenem Kampf zu perlieren. In beiden Mannſchaften ſtehen zahlreiche Spieler, die ſchon an inter⸗ nationalen Klubſpielen teilgenommen haben, ſchiedene repräſentative Spieler. Wir laſſen die genane Aufſtellung der Mannſchaften morgen folgen. Die Mannheimer Sportwelt wird alſo am kommenden Sonntag Gelegenheit haben, ein raſſiges Rugbyſpiel zu ſehen und dieſe Sportsart in allen Einzelheiten kennen zu lernen. Es iſt mit Sicherheit zu hoffen, daß dadurch Rugby mehr als bisher auch in Mannheim zu Wort kommt und auch unſere Stadt im ſüddeutſchen Rugbyſport bald eine ehrenvolle Rolle ſpielt. 8 ebenſo ver⸗ Tennisſtäbtekampf Mannheim⸗Saarbrücken Mannheim ſiegt:1 Die erſte größere Tennis⸗Veranſtaltung in dieſem Jabre ſtieg am Donnerstag auf den Plätzen des Tennisklubs Mannheim am Frieorichsring. Die Gäſte aus dem Saar⸗ land wurden äußerſt herzlich empfangen und aufgenommen und boten in ſportlicher Beziehung eine ganz vorzügliche Leiſtung. Allerdings hatte der TC ſeine zur Zeit ſtürkſte Mannſchaft geſtellt, ſo daß nur ein Spiel an Saarbrücken abgegeben wurde. Trotz des hohen Sieges von Mannheim waren die Spiele nie einſeitig, ſondern durchweg inter⸗ eſſant und hatten Niveau. Die äußerſt zahlreichen Zu⸗ ſchauer waren reſtlos begeiſtert und ſpendeten insbeſonders auch den Gäſten herzlichſten Beifall. Dr. Buß war der Sieg in ſeiner jetzigen Form nicht zu nehmen, obwohl der noch junge Schmitt⸗Saarbrücken mitunter mit ſantaſtiſchen Bällen aufwartete. Allerdings war er nicht ſicher genug, um den erfahrenen Mannheimer Spitzenſpieler, der mit allen Feinheiten eines intelligenten und variierten Tennisſpieles ſeinen Gegner meiſtens in die Deſenſive zwang, ſchlagen zu können. Kirchgäſſer iſt zwar bis heute infolge mangelnden Trainings noch nicht gang im Fahrt; in ſeinem Spiel gegen den immerhin recht guten Wildberger bewies er, 82 er noch immer zu roßen Leiſtungen fähig iſt. Die beiden Nachwuchsſpieler ildebrandt und Fütterer konnten ebenfalls Siege landen, wenn auch beiden jeweils der 2. Satz recht ſchwer gemacht wurde. Auch im Herren⸗Doppel hatte dieſes Paar ſchwer zu kämpfen, mußte ſogor den 1. Satz abgeben, um dann den entſcheidenden Satz nur knapp mit :4 zu gewinnen. Bei den Damen ſiegte Frl. Huck, Frl. Schömbs, dagegen ſpielte ſehr nervös und kam nur im 2. Satz einiger⸗ maßen in Schwung. Frl. Pecheu r⸗Saarbrücken war ihr jedoch überlegen und begeiſterte nicht nur im Einzel ſon⸗ dern auch im Doppel mit ihrem wundervollen Vorhand reſtlos. Auch die gemiſchten Doppelſpiele waren ſehr ſpan⸗ nend und konnten erſt, nachdem von beiden Seiten vor⸗ zügliches Tennis gezeigt wurde, von Mannheim gewonnen werden. Bei den Herren wird es in abſehbarer Zeit nicht möglüch ſein, ein Doppel von der früheren Stärke eines Paares Dr. Buß⸗Ofan herauszubringen. Obwohl Kirchgäſſer nicht ſchlecht ſpielte, mußte doch ein Satz an Saarbrücken ab⸗ gegeben werden. Daß in Mannheim Bedürſmis für größeve Tennisver⸗ anſtaltungen vorhanden iſt, bewieſen die zahlreichen 83* ſchauer, die dem Städtekampf beiwohnden. Es darf daher dem Wunſch Ausöruck verliehen werden, daß in Mannbeim traditionsgemäß auch noch in dieſem Jahre einige große Turniere ſteigen, um damit der etwas daniederl Tennisbewegung neue Freunde zuzuführen. Nach dem Turnier, das unter Leitung von W. Brum⸗ mer ſtand, waren die Saarbrückener 88 des Tennis⸗ klubg Mannheim in deſſen Klubräumen. freunoſchaft⸗ lichſtem Gedankenaustauſch wurde die bisher ſchon enge Verbundenheit mit dem Tennis des Saargebietes gefeſtigt und damit auch der tiefere Zweck der gangen Veranſtal⸗ tung erreicht. Direktor Stich⸗Mannheim ſtiftete einen wertvollen Wanderpreis, der jedes Jahr im Städtekampf Mannheim— Saarbrücken ausgeſpielt werden ſoll. Die Ergebniſſe: Herren⸗Einzel: Dr. Buß M.— Schmitt S.:9, 920; Kirchgäſſer⸗Mannheim— Wildberger⸗Saarbrücken 61. 611: Hildebrandt 2 M.— Weigel S.:2, 75; Fütterer M.— Fiſcher S. 621,:4. 5 Damen⸗Einzel: Frl. Huck M.— Frl. Ehrhardt S. 60, :4; Frl. Schömbs M.— Frl. Pecheur S..6,:6. Herren⸗Doppel: Dr. Buß⸗Kirchgäſſer M. mitt⸗ Weigel S.:2,:11,:8; Hildebrandt 2⸗Fütterer M.— Wilöberger⸗Fiſcher S.:6,:1,:4. gr1 M. Gemiſchtes Doppel: Frl. Huck⸗Fütterer M. Ehrhardt⸗Wildberger:2,:4; Frl. Schömbs⸗Dr. Buß gegen Frl. Pecheur⸗Schmitt 674, 61. Kommt Deutſchland ins Enoſpiel? en der Borſchlußrunde ſpielt Deutſchland am Sonntag in Rom gegen die Tichechei Deutſchland hat ſeine erſten zwei Spiele im Kampf um oͤie Fußball⸗Weltmeiſterſchaft ſiegreich beſtanden. Nachdem ſich zuerſt die Belgier unſerer Nationalmannſchaft mit:2 beugen mußten, wurden am Fronleichnamstag auch die Schweden mit:1 Toren beſiegt. Jetzt ſteht als nächſter Gegner in der Vorſchlußrunde die Tſchechoſlowakei feſt, die die Schweiz ebenfalls nur ganz knapp mit:2 Toren ſchla⸗ gen konnte. Es gibt jetzt augenblicklich für alle dentſchen Fußball⸗ freunde nur eine Frage:„Kommt Deutſchland ins Endſpiel um die Fußball⸗Weltmeiſterſchaft?“ Können wie die Tſche⸗ chen ſchlagen und damit den Weg zum Endſpiel in Rom er⸗ zwingen? Darauf eine ſichere Antwort zu geben iſt ſehr ſchwer. Wir haben zwar alles Vertrauen zu unſeren tap⸗ feren Jungens, die uns die beiden bisherigen ſchönen Siege über Belgien und Schweden errungen haben, aber wir wiſſen auch, welch ſchwere Gegner die Tſchechen ſind. Sie werden ſogar der ſchwerſte ſein, der ſich bis jetzt uns ent⸗ gegenſtellte. Gewiß, die Siege der Tſchechoſlowakei über Rumänien und die Schweiz waren beileibe nicht überwäl⸗ tigend, auch wiſſen wir, daß die Spielſtärke der tſchechiſchen Mannſchaften in den letzten Jahren beträchtlich nachgelaſſen hat, immerhin iſt aber noch ein großer Reſt des einſtmals überragenden Könnens des tſchechiſchen Fußballs vorhan⸗ den. Die Schweiz in einem Weltmeiſterſchaftskampf zu ſchlagen, bedeutet heute mindeſtens ſoviel wie der deutſche Sieg über Schweden. Darum müſſen wir bei einer objek⸗ tiven Betrachtung der Chancen feſtſtellen, daß ſie gleichver⸗ teilt ſind und unſere Spieler nur dann zum Siege kommen können, wenn ſie wirklich mit dem letzten Einſatz und in ihrer beſten Form ſpielen. Hoffen wir, daß deutſcher Kampf⸗ geiſt und deutſches Können auch den letzten Stein vom Wege zum Endſpiel nach Rom wegräumen und uns der Draht am Sonntag einen neuen deutſchen Fußballtriumph meldet. Zum erſtenmal gegen die Tſchechoſlowakei Es iſt gewiß bemerkenswert, daß der erſte Fußballkampf, den wir überhaupt gegen unſeren öſtlichen Nachbarn aus⸗ tragen, ausgerechnet im Rahmen einer Weltmeiſterſchaft ſtattfinden muß. Unſere ſportlichen Beziehungen zur Tſchechoſlowakei waren bis vor einem Jahr nicht gerade die allerbeſten, wenn es auch zu einem richtigen Sportkrieg nie gekommen iſt. Auf anderen Gebieten trafen die tſchechiſchen und deutſchen Sportler öfter zuſammen, im Winterſport, Boxen, Rugby uſw., aber im Fußball ging man ſich aus dem Wege. Wenigſtens was Länderſpiele betrifft. Freund⸗ ſchaftsſpiele deutſcher und tſchechiſcher Mannſchaften erleb⸗ ten wir von Zeit zu Zeit, offizielle Länderſpiele gab es Am Vorabend der Turner-Weltmeiſterſchaften Von unſ. nach Budapeſt entſandten Sonderberichterſtatter Budapeſt, 90. Mai. Man merkt in der bonen ſen Hauptſtadt äußerlich wenig, von dem bevorſtehenden Ereignis. Nach und nach ſind die einzelnen Nationen eingetroffen und haben Quar⸗ tier bezogen. Neben den Italienern weilt unſere deutſche Nationalmannſchaft bereits ſeit Anfang der Woche in Buda⸗ peſt, zuſammen mit den Schlachtenhummlern des Dresdner Sonderzuges. Vierundzwanzig Stunden ſpäter iſt auch der Münchner Sonderzug mit 400 Fahrtteilnehmern wohlbehalten, am Montog abend, angelangt. Dabei ſind ſo ziemlich alle ſüd⸗ deutſchen Gaue vertreten. Der Münchener Einſchlag iſt naturgemäß beſonders ſtark. Aber auch Frankfurt und Stuttgart iſt neben Nürnberg zahlreich vertreten. Von den babiſchen Turnern ſind Gruppen aus Mannheim, Pforzheim und W und nicht zuletzt aus Neuſtadt i. Schw., der Heimat Beckerts, zu finden. Die Reiſe ſelbſt iſt vom ungariſchen Fremoͤenverkehrsver⸗ band aufs Beſte vorbereitet; der Empfang der Deutſchen und die Aufnahme in Budapeſt überaus herzlich und gaſt⸗ freundlich. Man iſt über das in Deutſchland Intereſſe on den Weltmeiſterſchaften und über den ſtarken Beſuch außerordentlich erfreut. Die deutſche Kolonie tritt weitgus am ſtärkſten in Erſcheinung, Mit gemiſchten Gefühlen wurde Oeſterreich durchquert. Die gedrückte Stimmung des Brudervolkes, auf dem die augenblicklichen Verhältniſſen ſchwer laſten, iſt nur zu ofſen⸗ ſichtlich. Unterredungen da und dort laſſen erkennen, welch ſchwere Zeiten die Bevölkerung hinter ſich hat und noch oͤurchmacht. Beim Erkennen des Sondeszuges aus Deutſch⸗ land erhoben ſich auf der ganzen Stre Hände zum deutſchen Gruß, wenn auch die den Farben des neuen Deutſchlands da und dort nur ver⸗ nicht weni legen und hinter der Mauerecke Grüße und Verbundenheit zum Ausdruck brachten Im Deutſchen Lager ſieht man den Weltmeiſterſchaften mit Ruhe entgegen. In der Zwiſchenzeit wird die Auf⸗ nahme Deutſchlands in den internationalen Turnverband vollzogen ſein. Das Hauptguartier Deutſchlands iſt im Gelkert⸗Hotel, von welchem die deutſche und unga⸗ riſche Flagge weht. Dort iſt auch die deutſche Mannſchaft untergebracht, die vollſtändig zurückgezogen dem Kampf der Nationen entgegenſieht. Der Dr⸗Männerturnwart Schneider hat nun für Deutſchlanoͤs Vertretung die Monnſchaft beſtimmt, mit Kröczſch, München, Sandrock, Immigrath, Winter, Frankfurt, Lorenz, Hannover, Beckert, Neuſtadt i. Schwarzwald und Limbura, Ruhla, während als Erſat⸗ mpel mit leute am Wettkampf, Frey, Kreuznach und Volz Schwa⸗ bach, teilnehmen. Wir freuen uns, daß unſer Landsmann Beckert mit zu den Auserwählten zählt. Wir möchten nur wünſchen, daß ſeine Verletzung voll und ganz ausgeheilt iſt, damit er ſein großes Können unter Beweis ſtellen kann. Allgemein bielt man Deutſchland und die Schweiß für am beſten vorbereitet, man ſah beide Na⸗ tionen als die ſtärkſten Mannſchaften an, bis bekannt wurde, daß die Finnen im Volksturnen unerreichbar ſind, da alle Teilnehmer der finniſchen Mannſchaft im Volksturnen volle Punktzahl erreichen. Sollte dies zu⸗ treffen, muß Finnland, da dort auch das Geräteturnen auf einer hohen Stufe ſteht, als erſter Anwärter bezeichnet werden. Daß Ungarn nunmehr auf Pelle verzichtet, ſteht endgültig ſeſt. Er ſühlt ſich als zweifacher Weltmeiſter nicht ſtark genug ſeine Erſolge zu verteidigen und läßt lieber ſeine Notionalmannſchaft im Stich. Auf jeden Fall wird es ein heißes Ringen geben, um den Mannſchaftsſieg ebenſo, wie um die Weltmeiſterſchaften an den Geräten. Deutſchlands Turner anerkannt Nachdem der Kongreß des Internationalen Turnverbandes am Donnerstag vormittag über die Aufnahme Deutſchlands zu keiner Einigung kommen konn⸗ te, fand am Nachmittag im Gellert⸗Hotel eine Ausſchuß⸗ Sitzung der Delegierten der 15 vertretenen Rationen ſtatt. In einer äußerſt bewegten Ausſprache von dͤrei Stunden Dauer kam ſchließlich der Beſchluß zuſtande, daß Deutſch⸗ land mit 12:3 Stimmen in den Weltverband aufgenommen wurde. Auch die Frage der Beteiligung der deutſchen Riege an den Wettkämpfen ſelbſt wurde mit überwiegender Mehr⸗ heit von 11i8 Stimmen zugunſten der Di entſchieden. Der bulgariſche Delegierte hat ſich unbeabſichtigt vorzeitig ent⸗ fernt, obwohl er ſich eindeutig für die Beteiligung Deutſch⸗ lands ausgeſprochen hatte. Einen beſonders warmen Für⸗ — hatten die deutſchen Turner in dem finniſchen ertreter Baanan, der ſein Bedauern darüber zum Ausdruck brachte, daß es immerhin drei Stunden dauerte, bis der Ausſchuß ſich über die Aufnahme Deutſchlands ernig werden konnte. Die bereits bekanntgegebene deutſche Riege mußte noch eine Aenderung erfahren, da ſich Volz verletzt hat. Für ihn turnt nunmehr der Bremer Steſſens mit, was allgemein als eine Verſtärkung unſerer Vertretung ange⸗ ſehen wird, do der Nordoeutſche einer der beſten Pferd⸗ turner der Welt iſt. nicht. Dieſer Bann ſoll nunmehr gebrochen werden. Die Ergebniſſe der Fußball⸗Weltmeiſterſchaft haben es fertig ge⸗ bracht, die Tſchechoſlowakei und Deutſchland in einem Län⸗ derſpiel gegenüberzuſtellen. Geben wir bei dieſer Gelegen⸗ heit dem Wunſche Ausdruck, daß dieſer erſte Kampf nicht dugleich der letzte zwiſchen den beiden Ländern ſein wird, ſondern der Auftakt zu innigeren fußballſportlichen Be⸗ ziehungen.— Die Mannſchaft des Gegners Die Mannſchaft der Tſchechei wird am Sonntag wahr⸗ ſcheinlich wie ſolgt antreten: Tor: Planicka; Verteidigung: Zeniſek, Cigroky: Länſerreihe: Koſtialek, Cambal, Kreil: Sturm: Silny, Swoboda, Sobotka, Nejedly, Puc. Dieſe Elf iſt in allen Teilen ziemlich gleichmäßig beſetzt. Beim Spiel gegen die Schweiz arbeiteten alle Spieler in der gewohnten Form, Ausfälle gab es keine. Die bekann⸗ teſten Namen ſind der Torwart Planicka, der nun ſchon ſeit Jahren das tſchechiſche Tor hütet, der Mittelläufer Cambal und die Stürmer Silny, Swoboda, Sobotka und Puc. Die Stärke der Mannſchaft iſt nach wie vor ihr techniſches Kön⸗ nen und ihre Härte. Nur der Sturm ſcheint die Schieß⸗ kunſt verlernt zu haben, übrigens eine Erſcheinung, die man bekanntlich faſt in ganz Europa beobachten kann. Auf jeden Fall iſt die Tſchechei mit dieſer Elf für uns ein völlig gleichwertiger Gegner. Deutſchlands Vertretung wird die gleiche bleiben, wie beim Spiel gegen Schweden, in dem ſie nach den Unſicherheiten gegen Belgien, aus⸗ geſprochen gut kämpfte. Die W⸗Formation hat ihren Zweck gegen Schweden voll erfüllt, während ſie beim Belgier⸗Spiel Um ſo richtiger taktiſch vielleicht etwas unangebracht war. wird ſie aber gegen die Tſchechen ſein, die bei ihrer Gleich⸗ wertigkeit daran verhindert werden müſſen, viele Tore ſchießen zu können. Wir werden daher im Stadion von Rom ſolgende deut⸗ ſchen Spieler unſere Farben vertreten ſehen: Tor: Kreß; Verteidigung: Haringer, Buſch: Läuferreihe: Gramlich, Szepan, Cielinſki; Sturm: Lehner, Hohmann, Conen, Siffling, Kobierſki. Eine Umſtellung kann es vielleicht auf dem Poſten des linken Läufers geben, denn Cielinſti war gegen Schweden nie richtig im Bilde. Janes ſteht hier in Reſerve. Die übrigen Leute rechtfertigten im Mailänder Spiel das in ſie geſetzte Vertranen, ſie verdienen, daß es auch weiter auf ſie übertragen wird. Und wir ſind ſicher, daß ſie ſich auch in Rom ehrenvoll ſchlagen werden. Deutſchland wird gewin⸗ nen— oder ehrenvoll unterliegen. Geheimnis bes ſportlichen Fortſchritts Gute Führung, plaumäßige Jugendpflege, richtige Ausbildung 0 Im Rahmen einer Betrachtung der bisherigen Spiele und Ergebniſſe in der Deutſchen Fußball⸗Meiſterſchaft hat der Bundesführer Linnemann feſtgeſtellt, daß in den Spitzen⸗ könnern des Fußballs ein ſtetiger anregender Wechſel vor⸗ handen ſei. Unter den Meiſtern befinden ſich einige Spitzen⸗ könner des vorigen Jahres, aber auch Vereine mit beſtem Klang aus früherer Zeit ſowie Vereine, die als unbekannte Veilchen bisher im Verborgenen blühten. Das Geheimnis des Leiſtungsfortſchrittes auf ſportlichem Gebiet enthüllt der DeB⸗Führer dabei mit folgenden Worten: „Nur mit der Laune der Göttin Fortuna allein läßt ſich dieſer Wechſel nicht erklären. Eine teilweiſe Erklärung finden wir, wenn wir in das innere Leben dieſer Vereine hineinleuchten. Immer wieder finden wir, daß die Spitzen⸗ leiſtung eines Vereins grundſätzlich von drei Faktoren ab⸗ hängt. Im allgemeinen kommt derfenige Verein an die Spitze, der 1. den beſten Führer hat, 2. rechtzeitig und plan⸗ mäßig die Jugend heranzieht und ausbildet, 3. in dieſer Ausbildung keine Koſten ſcheut und ſich den beſten Sport⸗ ler heranholt. Sehen wir die Meiſtervereine der letzten Jahre durch, ſo finden wir, daß die Wiederholung der Mei⸗ ſterſchaftswürde bei einem Verein faſt ſtets mit der Dauer der Führung dieſes Vereins durch einen Mann verbun⸗ den iſt. Wir ſehen weiter, daß diejenigen Vereine, die am planmäßigſten ihre Jugend hochgebildet haben, am ſicherſten an die Spitze gekommen und ſich am längſten auf der Höhe gehalten haben. Und zum Schluß finden wir, daß die Na⸗ men guter Sportlehrer faſt ſtets an die Namen von Fuß“⸗ ballmeiſtern geknüpft ſind. Man kann es auch umgekehrt ſagen.“ Was der§B⸗Führer hier beſonders für die Fuß⸗ ballvereine feſtſtellt, gilt entſprechend für Vereine auf den anderen Gebieten des Turnens und Sports. Zu Gunſten Franz Dederichs, des ſo ſchwer verunglück⸗ ten Kölner Dauerfahrers, haben alle in Köln wohnhaften Rennſahrer beſchloſſen, einen Renntag im Juni abzuhalten, deſſen Geſamtertrag dem ſchwer geppüften Kameraden zu⸗ fließen ſoll. Donelli, der ausgezeichnete Mittelſtürmer der SA⸗ Fufßballmannſchaft, ſcheint in Italien hängen zu bleiben. 2 3 recht verlockendes Angebot des Fc Neapel Schwetzinger Spargelfest 9 Samstagnachmittag und Sonntagvormittag: S PORT Sonntagnachmittag: Historischer Umzug aus der Zeit Karl Theodors Abends: Schloggarten-Beleuchtung mitPracht-Feuerwerk Konzerte im Festzelt und Volksbelustigung auf den Schlogplanken. Montagnachmittag: Volls- und Kinderdelustigung. Samstag, den 2. Juni, bis Montas, den 4. Juni 1934 5 egenden 3 — 938 Freitag. 1. Juni 1934 —— der Neuen Mannheimer Zeitung Mannheimer Milchzenirale AG. Dieſe Geſellſchaft, an der nunmehr der Reichsnährſtand maßgeblich beteiligt iſt, erzielte 1933 aus dem Vollmilch⸗ verkauf eine Einnahme von 997 288(1091 009) 4, wozu 4³² 670.0 aus dem Verkauf von Milcherzeugniſſen, 95178 Mark Zinſen, 69 097 ſonſtige Einnahmen(i. V. 18 122 4 aus Feld⸗, 6 148 aus Viehwirtſchaft, 42 125 Zinſen und 51 694 ſonſtige Einnahmen' treten. Demgegenüber erforderten Löhne und Gehälter 358 986(338 746), ſoziale Abgaben 23 745(24 472), Steuern 31889(53 427), Abſchrei⸗ bungen auf Anlagewerte 111 255(22 624), für weiteren tech⸗ niſchen Ausbau 90 000, ſonſtige Unkoſten 382 317(465 660) Mark li. V. ergab ſich durch Verarbeitung von Ueberſchuß⸗ milch noch ein Fehlbetrag von 64 911 4, 100 000„ wurden —* Verbilligung des Milchpreiſes zurückgeſtellt. 100 000 4 n einen neuen Penſionſonds eingeworſen). Die Stadt Mannheim erhielt ſatzungsgemätz 255 000(i. V. nicht aufgeführt und aus dem Reſtgewinn von 20 585(47 443) 4 gelangt eine erſtmals von 7 auf 5 v. H. ermäßigte Divi⸗ dende zur Ausſchüttung. Die Bilanz zeigt weitgehende Veränderungen. Grund⸗ ſtücke und Wohngebäude ſind ebenſo wie die Fahrzeuge und Werkzeuge ſowie der Pferdebeſtand auf je 1/ abgeſchrie⸗ ben, dagegen hat das Konto Betrieösgebäude einen Zugang von 565 000 /, erfahren, worauf 100 000/ abgeſchrieben wurden. Maſchinen und maſchinelle Anlagen ſind unv. mit 52 648(52 649)/ bewertet. Bankguthaben ſanken auf 987 181(1 186 278), Außenſtände ſtiegen auf 192 628(102 348) Mork. Andererſeits ſind neben unv. 290 000/ Kapital aus dem Rückſtellungsfonds für techniſchen Ausbau 410 000 ¼ entnommen worden, ſodaß dieſes Konto nur noch 90 000 600 000) ausweiſt, neu erſcheint ein Hypothekenſchuld⸗ konto von 465 000, Penſionsſonds(100 000) und Konto für Milchverbilligung(200 000) werden überhaupt nicht mehr aufgeführt, die übrigen techniſchen Reſerven(058 000 v. H. 40 000) blieben intakt, Warenverbindlichkeiten ſtiegen auf 277 980(247 024) l. * Gebr. Sulzer AG., Ludwigshafen a. Rh. Die Geſell⸗ ſchaft hat in dieſem Jahre auf die Bekanntgabe ihres Ge⸗ ſchäftsberichtes verzichtet, ſo daß man lediglich auf die ſpär⸗ lichen Angaben in dem Jahresbericht der ſchweizeriſchen Muttergeſellſchaft angewieſen iſt. Nach der jetzt im„Reichs⸗ anzeiger“ veröffentlichten Bilanz per 31. Dezember 1933 ergab ſich nach Berückſichtigung von 2,50 Mill./ Sanie⸗ rungsreſerve, wodurch der Verluſtvortrag von 2 880 234 auf 880 234 4 zurückging, eine Erhöhung des Geſamtverluſtes um 548 057 4. Die Bruttoerträge ſind mit 1,539(1,504) Mill. leicht geſtiegen, Löhne und Gehälter dagegen auf 1,190(1,348), ſoziale Abgaben einſchl. freiwillige auf 0,290 (0,291), Abſchreibungen auf Anlagen auf 0,050(0,060), Zin⸗ ſen auf 0,196(0,392), Steuern auf 0,112(0,173) und ſonſtige Aufwendungen auf 0,238(0,376) Mill. zurückgegangen. Neuaufgeführt werden lediglich 0,047 Mill.„„andere“ Ab⸗ ſchreibungen. Aus der Bilanz(in Mill.): Grundſtücke 1,46(unv.), Geſchäfts⸗ u. Wohngebäude 0,43(unv.), Fabrik⸗ gebäude und andere Baulichkeiten 1,46(1,49), Maſchinen und maſchinelle Einrichtungen 2,05(2,07), Roh⸗, Hilfs⸗ und Betriebsſtoffe 0,46(0,68), halbfertige Erzeugniſſe 0,21(0,07), Warendebitoren 0,39(0,48); dagegen Grundkapital unv. 3,6, Wertberichtigungspoſten 0,11(0,06), Anzahlungen von Kun⸗ den 0,1(0,02), Warenkreditoren 0,14(0,14), Verbinolich⸗ keiten gegenüber Konzerngeſellſchaften 3,54(3,46). 4 Maſchinenfabrik Augsburg⸗Nürnberg AG.— Export⸗ erſolge. Wie die Geſellſchaft mitteilt, iſt es ihr in den letzten Monaten gelungen, die Ausfuhr von Autodieſelmo⸗ toxen, Dieſellaſtwagen und Motoren für Dieſeltriebwagen vornehmlich nach ſüdeuropäiſchen Ländern zu ſteigern, der Abſatz iſt nicht nur ſtück⸗, ſondern auch wertmäßig gegen⸗ über den gleichen Monaten des Vorjahres geſtiegen. O Maſchinenfabrik Mönus AG., Fraukfurt am Main. Franfurt a.., 1. Juni.(Eig. Meld.) Im Jahre 1939 iſt der Inlandsumſatz bei der Geſellſchaft um 24 v. H. ge⸗ ſtiegen. Auch der Auslandsabſatz konnte geringfügig erhöht werden. Dadurch wird aus 198 000/ Reingewinn einſchl. 68 000% Vortrag die Wiederaufnahme der Di⸗ videndenzahlung mit 4 v. H. auf 4,5 Mill. AK. ermöglicht. 17 910/ ſind vorzutragen(i. V. entſtand ein Reingewinn von 34 000 /, der zuſammen mit dem Vortrag mit insgeſamt 68 000% weiter vorgetragen wurde). Die Mönus⸗Maſchinenwerke G. m. b. H. Wien, die mit 44000 /41 zu Buch ſteht, erzielte wieder einen kleinen Gewinn. Im neuen Jahr hat die günſtige Entwicklung angehalten. Die Belegſchaft, die in 1933 um 14 v. H. zunahm, konnte weiter erhöht werden. O Philipp Holzmann Ac.— Die Bausausſichten 1934. rt a.., 1. Juni.(Eig. Tel.“. Die GV. geneh⸗ migte den Abſchluß für 1933 und wählte die bisherigen Vor⸗ ſtandsmitglieder Grages und Kuno ſowie das Vorſtands⸗ mitglied der DD⸗Bank, Guſtav Schlieper neu in den AR gewählt. Die DD⸗Bank iſt nunmehr durch drei Ber⸗ liner Vorſtandsmitglieder im AR vertreten. Die Aus⸗ ſichten für das Jahr 1934 ſind im Inland noch günſtiger als im Vorjahr. Im erſten Viertel 1934 ſei bei Holzmann der Auftragseingang durch Regierungs⸗ und Arbeitsbeſchaf⸗ fungsaufträge erheblich höher als in der gleichen Vorjahres⸗ zeit. In erſter Linie trifft das für den Tiefbau zu. Der Hochbau kommt in dieſem Umgang für Holzmann nicht mehr in Frage, weil öie Bauarbeiten für Siedlungsblocks und ähnliches bedeutend weniger geworden ſind. Die Ausſichten für das Auslandsgeſchäft bleiben ungünſtig. Im Intereſſe der Zukunft hält aber Holzmann ſeine Auslanbsorganiſa⸗ tion aufrecht. Die in den noch vorhandenen ausländiſchen Engagements ſteckenden Riſiken ſeien nicht zu überſehen infolge mangelnden Ueberblicks über die Entwicklung der fremden Währungen und weil es vielfach ſchwierig ſei, die fälligen Auslandsforderungen tatſächlich auch hereinzube⸗ kommen. OBVereinigte Glanzſtoff⸗Fabriken AG., Wuppertal⸗Elber⸗ ſeld. Eſſen, 1. Juni.(Eig. Meld.) Der AR. beſchloß, der GV. vorzuſchlagen, einen Betrag von 4,634 gegen 5,025 Mill. Mark zu Abſchreibungen auf Anlagekonten und weitere 2,897 gegen 3,743 Mill./ zu außerordentlichen Abſchreibun⸗ gen zu verwenden und den ſich danach ergebenden Jah⸗ resgewinn von 24 000% vorzutragen. Nach Mittei⸗ lung der Verwaltung wird die Umrechnung der Beteiligun⸗ gen und der ihnen gleichſtehenden Engagements, die im Vorjahr ausgeſetzt wurde, auch in dem neuen Geſchäftsjahr noch nicht zur Durchführung kommen. Würde man gezwun⸗ gen ſein, dieſe beteiligten Engagements mit den Börſen⸗ kurſen bzw. den rechneriſchen Werten vom Bilanzſtichtag einzuſetzen, ſo würde ſich das im Vorjahr feſtgeſtellte Ab⸗ ſchreibungsbedürfnis von rund 45 Mill. nur unweſentlich ermäßigen. Confi-Gummi AG. Hannover Die o. GB der Conti Gummi genehmigte den bekannten Abſchluß mit wieder 8 v. H. Dividende. Der Vor⸗ ſitzende des Aufſichtsrats, Generalkonſul Caſpar⸗Han⸗ nover machte davon Mitteilung, daß Generaldirektor Tiſchbein um Entbindung von ſeinen Aem⸗ tern mit Ablauf des Geſchäftsjahres nachgeſucht habe. Generalkonſul Caſpar ſchilderte ſodann die Verdienſte Tiſchbeins um die Geſellſchaft vor allem in der Nachkriegs⸗ zeit, als er die Wiederaufnahme der Handelsbeziehungen mit dem Auslande maßgeblich gefördert habe. Der Auf⸗ ſichts rat habe ſich ſeinen Rücktrittsgründen nicht ver⸗ ſchließen können. Generaldirektor Tiſchbein dankte allen ſeinen Mitarbeitern und der Gefolgſchaft und betonte, daß er die Conti Gummi als einen muſtergültigen Betrieb ſeinem Nachfolger überlaſſen könne. Was erreicht ſei, hätte nur dadurch erreicht werden können, daß Vorſtand und Aufſichtsvat nicht allein auf materielle Vorzüge des Be⸗ triebs bedacht geweſen ſeien, ſondern auch auf geſunde ſo⸗ ziale Verhältniſſe und einen geſunden Arbeiterſtamm. Der Vorſtand der Geſellſchaft teilte zum Schluß der Verſamm⸗ lung über die Geſchäftslage im laufenden Jahr mit daß das Inlandsgeſchäft weiterhin im Anſteigen begriffen ſei. Es habe eine wertmäßige Steigerung von 20 v. H. und eine mengenmäßige um 30 v. H. erfahren. Seit Januar habe die Belegſchaft um 600 Köpfe vermehrt werden können. Eine weitere Belebung der Geſchäftsbage laſſe ſich bei den energiſchen Maßnahmen der Regierung erhoffen. * Loſenhauſen⸗Werk, Düſſeldorfer Maſchinenbau AG., Düſſeldorf⸗Grafenberg.— Gebeſſerter Auftragsbeſtand. Die HV. genehmigte den Abſchluß für 1933(Erhöhung des Ver⸗ luſtvortrags um 57 721 auf 722 388). Wie die Verwal⸗ tung berichtet, konnte durch die Zunahme des Auftrags⸗ beſtandes die Belegſchaft erhöht werden. Der augenblickliche Auftragsbeſtand bietet der erhöhten Belegſchaft für einige Monate volle Beſchäftigung. Die Verwaltung er⸗ wartet bei einem Anhalten der gebeſſerten Geſchäftslage ein günſtigeres Ergebnis. Neubesitzanleihen im Vordergrund Besserung am Akiienmarki/ Auch am Schluß fesie Haliung Mannheim behauptet Die Börſe war heute bei ruhigem Geſchäft gut behaup⸗ tet. Farben zogen auf 136,5, Daimler auf 467 an. Von Nebenwerten waren Pfalzmühle geſucht. Am Bankenmarkt lagen Hypothekenbanken eher ſchwächer. Von Verſicherungs⸗ aktien waren Mannh. Verſicherung gefragt und höher. Am Rentenmarkt konzentrierte ſich das Intereſſe auf Neu⸗ beſitz, die auf das Umtauſchangebot auf 22 anzogen. Die übrigen Werte waren wenig verändert und ohne Umſatz. Frankfurt ſtill Die Börſe lag im großen und ganzen wieder recht ſtill, beſondere Anregungen waren nicht vorhanden. Eine Stütze bot die Entſpannung in der Saarfrage ſowie Mitteilungen über die Konjunkturentwicklung. Die Grundhaltung war, durch verſchiedene Sonderbewegungen angeregt, durchaus freundlich. Montanwerte ohne großen Umſatz. Zellſtoff⸗ werte etwa gehalten. 0 Am Rentermarkt blieb das Hauptintereſſe für Neubeſitzanleihe, der Kurs wurde mit etwa 22,50 taxiert, die erſte amtliche Notiz verzögerte ſich, da außerordentlich große Aufträge vorlagen. Der Kurs für Altbeſitz wurde wegen der Ziehung ausgeſetzt. Geſtützt durch die erwähn⸗ ten Sonderbewegungen hielt auch im Verlaufe die beieſtigte Haltung an und die Kurſe lagen meiſt um 74—4 v. H. über Anfang. Tagesgeld war wieder leichter und wurde auf 374 v. H. ermäßigt. Berlin freundlich Das Hauptintereſſe der Börſe konzentrierte ſich heute auf den Markt der Neubeſitzanleihe. In Anweſenheit des Staatskommiſſars der Berliner Börſe, des Börſenpräſiden⸗ ten und einer Reihe von Börſenkommiſſaren fand die Feſt⸗ ſetzung des erſten Kurſes ſtatt, die ſich infolge der großen Zahl der vorliegenden Orders längere Zeit hinzog; die erſte Notiz kam ſchließlich mit 22½ nach 17,45 am 30. Mai zu⸗ ſtande. Auch die übrigen Renten waren unter dem ſich verſtürkenden günſtigen Eindruck der Neuemiſſion des Rei⸗ ches weiter befeſtigt. Vereinigte Stahlobligationen wurden 1 v. H. höher bezahlt. Deutſche Reichsbahnvorzugsaktien gewannen v.., auch am Kaſſarentenmarkt lagen eine Reihe von Kaufaufträgen vor. Der Aktienmarkt war ebenfalls überwiegend freundlich, da die Genfer Meldun⸗ gen über die Saarfrage günſtig aufgenommen wurden. Mon⸗ tanwerte waren meiſt 74 v. H. befeſtigt. Am Markt der Schiffahrtsaktien trat eine weitere Erholung ein; Hapag und Nordd. Lloyd ſtiegen um 1 v. H. Angeboten waren Deutſche Atlanten, die 3 v. H. verloren, Schultheiß, Stöhr und Orenſtein waren etwa 1 v. H. gedrückt. Auslandsren⸗ ten lagen vollkommen luſtlos. Im Verlaufe rückten Schiffahrtswerte bei Käufen eines halbſtaatlichen Inſtitutes in den Vordergrund, Hapag ſtiegen von 21 auf 25 und Lloyd von 277 auf 31. Montan⸗ werte waren bis 1 v. H. befeſtigt. Der Rentenmarkt ſtand unter dͤem Eindruck der Reichsneubeſitzanleiheemiſſion. Kaſſarenten waren durchweg befeſtigt; im Vordergrunde ſtanden die Neubeſitzanleihen. Reichsneubeſitzanleihe bröckel⸗ ten im Verlaufe ab. Provinzanleihen waren ebenfalls feſt. Der Kaſſamarkt war überwiegend befeſtigt. Reichs⸗ ſchuldbuchforderungen notierten wie folgt: Ausgabe 1: 1935er: 100.25 G, 40er: 95.87—96.75, 42/48er: 93.75—94.37, Ausgabe II: 1935er: 100.25., 45/47er: 93.87—94.74, 48er: 93.75—94.50. Wiederaufbau: 1944/45 und 46/48er: 56—57.50. Am Geldmarkt war der Ultimo diesm il bereits glatt überwunden, Blankotagesgeld entſpann ſich auf 4,25 bzw. 4,50 v. H. In Privatdiskonten bleiben die Sätze unver⸗ ändert, es macht ſich bereits wieder etwas Anfrage bemerk⸗ bar. Die Börſe ſchloß in feſter Haltung und zu den höchſten Tageskurſen. Nachbörslich blieb die Stimmung weiter feſt, doch waren die Kurſe kaum verändert. * Steuergutſcheine⸗Notierungen vom 1. Juni.(Eig. Dr.) Fälligkeit 1034 103,6; 1935 102,62; 1056 98,62; 1937 94,75; 1938 93,12; Steuer⸗Durchſchnitt 98,5. Pfund leicht nachgebend Im internationalen Depiſenverkehr gab das eng⸗ liſche Pfund erneut leicht nach. In Zürich ermäßigte ſich die Notiz auf 15,60, in Paris auf 76,95 und in Amſterdam auf 7,4894. Der Dollar blieb gut behauptet, teilweiſe kamen etwas höhere Notierungen zuſtande. Insbeſondere gegen Paris war er mit 15,19/½ etwas feſter. Im übrigen waren kaum größere Schwankungen zu verzeichnen. Die Reichs⸗ mark blieb widerſtandsfähig; aus Amſterdam wurde ſie mit 57,70 eher etwas feſter gemeldet. Der franzöſiſche Fran⸗ ken war leicht ſchwächer. Pfund und Dollar vermochten ſich geringfügig zu erholen. Berliner Devisen Uiskontsatz: Belchsbauk 4, Lombard 5, privat 3% v. H. Amlich in Fim. Dis⸗ Paritär 1. Mal 1 Juni r kont M. Geld] Brief Geld Brief Uegupten 1 ägypt. Pfd.—— 20,953 18,100 13,130] 13,095] 15,125 Argentinien 1P⸗Peſo 0,588.592 0,593 0,597 58,.57 56,52.88,64 56,52 68,64 502 0,146] 0,146.140.151 .563 6047.053.047] 3,054 .198 2,514] 2,520.517.523 112,50 56, 81,72 Belgien.. 100 Belga 8 Braſilien. 1Milreis Bulgarien⸗ 100 Leva 8 Canada ikan. Dollar— Dänemark 100ffronen 8 Danzig 100 Gulden 7 d. K +93 Kere c e. 8% 880 64% 68 0865 0fi 10,537 Frankreich. 100 Fres 3 16,44 Griechenland 100 Dr. 7½ 5,45 4992,508 olland. 100 Gulden 3¼ 166,739 169,53 169,87 sland„ 100 isl. Kr..— 57,54 57,6657.54[57,66 Italien„„„ 100Lire 4 Fapan... 19en.85 2,092.756] 0,758 0,756].758 Jugoſlavien100 Dinar Lettland.. 100 Latts, 8 77.4277.59 77.42 77,58 Litauen. 100 Sitas 7 419 42,12 42,2142,1242,20 Norwegen 100fronen 3½] 112,50 68,9464,0 63,94 64.96 Oeſterreich 100Schill. 5 59,07 47.4547.55 47.45 47,55 Portugal 100Escubo 6 459.5,11.58 11.60, 11,57 11,59 Rumänien. 100 Lei 6 25.486] 2,492 2,5 2,492 Schweden 100 Kr. 3 112½4 65,85 65,8965,55 65,69 Schweiz. 100Franken 2 81,00 81,38 81.528142 61,58 Spanien. 100 Peſeten 8 61,00 29 34.35 34,2864,85 TſchechoſlowakeitoosR 3½] 12,488 10,419.45,10,4310,45 Türkei. Itürk. Pfd. 7 456.028] 2,027.023] 2,027 18, Ungarn“. 100 Pengb 4½ 893 0800 1001 1˙099 1410 —„ 1001.099 1,101 W. n enc 10 44469.5071 2513 2,509.515 * Badiſche Spargelmärkte. Schwetziagen: Zufuhr 35 Zentner. Preiſe: 25—35(meiſt 25), 15—20(meiſt 15) und 12 Pſg. Marktverlauf longſam.— Graben: Zu⸗ fuhr 60 Ztr. Preiſe: 30, 20 und 10. Marktverlauf leb⸗ haft.— Eggenſtein: Zufuhr 12—15 Ztr. Preiſe: 25 20 und 10 Pfg. Marktverlauf lebhaft.—-Knielingen; Preiſe: 30, 20 und 15 Pfg. je Pfund. * Weiſenheimer Obſtgroßmarkt vom 1. Juni. Anfuhr 180 Zentner. Preiſe: Eröbeeren, 1. Sorte, 30—40, 2. Sorte 25—30, Kirſchen 10—20, Spargeln, 1. Sorte, 22—30, zweite Sorte 10—14 Pfg. * Hamburger Schweinemarkt vom 1. Juni.(Eig. Dr.) Beſte Fettſchweine(Speck) 50, dto. vollfl. 30; mittelſchwere Ware 37—88; Mittelware 36—37; Auftrieb 491g, Handel gut. 7 Rurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung eteuen in en, Ie Stüe 3¹. 1. Mannheimer EHektenbörse 81. 1. 3¹ * 31. 1. Dynam Dürkanfagert,—.——.—Carl Lindſtröm t Truſt 6750 68.— Lingel Schuhfabr.———, .— 168 0Duckerbo 4 ⁰ 91,75-— Magirus.⸗G. Abend-Ausgabe Nr. 244 Geireidemarki fesi * Berliner Getreidegroßmarkt vom 1. Juni.(Eig. Dr.) Für Brotgetreide war die Grundſtimmung am Getreide⸗ markt heute allgemein recht feſt. Auch ſür Weizen ſind die Forderungen hoch gehalten und, ſoweit die Mühlen Inter⸗ eſſe zeigen, werden für Weizen und Roggen die Mühlen⸗ aufkaufspreiſe angelegt. Das Geſchäft iſt infolge des ge⸗ ringen Offertenmaterials und angeſichts der ſchwierigen Schiffahrtsverhältniſſe ziemlich ruhig. Weizen⸗ und Roggenmehl werden für laufenden Verbrauch aufgenom⸗ men. An den Getreidemärkten und bei Kraftfuttermitteln ergaben ſich neue Preisſteigerungen. Nachfrage zeigt ſich im Hinblick auf den zumeiſt wenig günſtigen Stand der Saaten für Kraftfuttermittel, während das Angebot ſehr knapp iſt. Exportſcheine zur Einfuhr von ausländiſchem Mais und Gerſte waren erneut befeſtigt. Weizenexportſcheine per Juni 159, per Juli 159.75 Geld, Roggenerportſcheine per Juni 115.75, per Juli 116.5 Geld. Amtlich notiert wurden: Märk Weizen ab Stat. geſ. Erzeugerpreis W 2 190(Mühlenpreis 193); Wᷣö 3 193(109); 'ͤ4 195(201); öͤto. Roggen R 2 160(166); R 3 163(169); R 4 165(171) märk. Roggen frei Berlin 162 feſt; Sommer⸗ gerſte mittl. Art und Güte frei Berlin 172—176(ab märk. Station 163—167) feſter; märk. Hafer 179—185(170 bis 174) feſt; Weizenmehl mit 15 v. H. Auslands⸗Weizen 0,75/ Aufgeld; mit 30 v. H. Ausl.⸗W. 1,50/ Aufgeld; Type 0,790 II 26,50; III 26,95 IV 27,25, plus 0,50 Fvachbt⸗ ausgleich, ruhig; Roggenmehl Baſis Type 815 II 22,90; III 23,35; IV 23,65 plus 6,50/ Frachtausgleich, feinere Typen über Notiz; Weizenkleie 11,50; Weizengrießkleie plius 0,75/ ruhig; Roggenkleie 10,20; Roggengrießkleie plus 0,75/ feſt; je 50 Kg. notierten: Erbſen: Vik⸗ toria 20—22; kleine 14—17; Futter 95—11; Peluſchken 8,25 big 8,50 Ackerbohnen 8,10—8,90; Wicken 7,00—,75; Lu⸗ pinen bbaue 6,50; to. gelhe 8,25—0, Trockenſchnitzel 5,60; Kartoffelflocken 7,25; dto. Berlin 7,55; Miſchſutter einſchl. M3 6,70; ausſchließlich M3 notierten Leinkuchen 6; Erd⸗ nußkuchen 5,70; Ertr. Sojabohnenſchrot ab Hamburg 4,75, oͤto. Stettin 5,05. 8 8 * Rotterdamer Getreidekurſe vom 1. Juni.(Eig. Dr.) Anfang(in Hfl. p. 100 Kiloſ Weiz en per Juli 3,87½; Sept. 3,47½, Noy. 3,57%; Jan. 3,65; Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kilo) per Juli 59; Sept. 50, Nov. 60,75; Jan. 61,75. * Liverpooler Getreidekurſe vom 1. Juni.(Eig. Dr.) Anfang:(in 100 lb.) Weizen(ſtramm) per Juli 4,10¼4 bez. ſpät. 4,11% bez.; Okt. 5,15 bez. ſpät. 5,3 bez.; Deß, 5,394 bez. ſpät. 5,4/ bez.; Mitte(feſt) per Juli 4,10%4 bez. u. verk.; Okt. 5,296 bez.; Dez. 5,4% bez. * Magdeburger Zuckernotierungen vom 1. Inni.(Eig. Dr.) Juni 3,90 B 3,70 G; Juli 4 B 3,80 G; Auguſt 4 B 38,80 G; Sept. 4,10 B 3,90 G, Okt. 4,20 B 4 G; Nop. 4,30 B 4,10 G; Dez. 4,30 B 4,10 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage—, Juni 32,20 at. 92,40 * Hamburger Schmalz⸗Notierung vom 1. Juni.(Eig. Dr.) Schmalz(Tendenz ſtetig) amecikaniſches Steamlard tranſ. ab Kai 14 Dollar; Pure Lard verſch. Standardmar⸗ ken raffn. p. 4 Kiſten je 25 Kg. netto tranſ. ab Kai 16,50—17 Dollor; Hamburger Schmalz in Dritteltonnen, Marke Kreuz, verzollt ab Zollſtadr 154 l. * Bremer Baumwolle vom 1. Juni.(Eig. Dr.) Amerik, Univerſal. Stand. Midol.(oko 13,42. *Liverpooler Baumwollkurſe vom 1. Juni.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand. Midöl. Anfang: per Juli 600; Okt. 594; Dez. 590; Jan.(35) 591; Tendenz ruhig, ſtetig.— Mitte: per Juli 601; Okt. 595; Detz. 592; Jan.(85) 592; März 593; Mai 593; Juli 594; Okt. 59a; Jan.(36) 594; März 590, Mai 592; Loko 626; Tages⸗ import 5800. * Badiſche Viehmärkte. Ettlingen: Anfuhr 109 Ferkel, 56 Läufer. Preiſe: Ferkel 25—32, Läufer 32—49 1 je Paar. Verkauft wurden 30 Ferkel und 36 Läufer.— Wertheim: Zufuhr 37 Kühe, verkauft 40 zu 180—270— 300(mit Kalb), 30 Rinder davon verkauft 25 zu 70—190, 407 Ferkel, davon verkauft 350 zu 30—50„ je Paar, 6 Läufer, davon verkauft 3 Paar zu 60—80 L. Berliner Meiallbörse vom 1. Juni Kupf.] Kupf. Kupf.[Blei ſ Blei Blei Zint Fint Zinꝛ bez. Brief] Geldeſ bez. Brief Geldbez. rief Geld Jaauar.—.— 45.25 4475—.— 17.75 16 75—.— 21.50 21,— — Fehruar]—.— 45.75 45.25——17.7516.75—, 21,75 21.— März.—.— 46,—45,50—.—18.—17.—-[—, 21.75 21,25 April—— 46 25 45.75—.—18.—17.—[—— 22.— 21.50 Mui.—.— 46,75 46.—.— 22,25 21,50 umtt 20.— 19.50 Juli.—— 42,754175—.— 20.25 29.75 Auguſt(—.— 43.2542,25—.— 20,50 20.— Septr.—.— 43.7542,75,. 20.50 20,25 Oktober— 44.2543.25—.— 20,75 20,28 Novembſ—.— 44.7543.75—.— 21.— 28,75 Dez.—.— 45,— 44.25 17.20 16.50—.— 21.2520.75 Berliner Metall⸗Notierungen vom 1. Juni.(Eig. Dr.) Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebgrs) prompt eif Homburg, Bremen oder Rotterdam 47/ für 100 Kilo; Standard⸗ kupfer loko 41—41,75; Originalhüttenweichblei 16—16,75; Standard⸗Blei per Juni 15,75—16,50; Originalhüttenroh⸗ zink ab Nordd. Stationen 19,75—20,25; Standardzink 19,50 bis 20; Originalhütten⸗Aluminium 98—99 v. H. in Blöcken 1,60; öto. in Walz⸗ oder Drahtbarren 164; Reinnickel 98 bis 90 v. H. 270; Antimon⸗Regulus 41—49, Silber i. Barr, ca. 1000 fein per Kg. 37—40 l. Londoner Meiallbörse vom 1. Juni Metalle Cper To. Blatin(E per 20 Ounces) Silber(Pence per Oune 75 Sing Tiande Antimatum 4 onate,— Settl. Preis 32.75 onate mon „.— Settl. Preis 281,20 Queckſilber 1 Elektrolyt. 86.25 5 Plati 9— 45 beſt ſelecied 85,50„ Straits... Wolframerz 40,— ſtrong ſheets.—Blei, ausläud.. 11.15 Nickel. El'wirebars ſ86 25J Sink aewöbalich 14.95J Weißblech 31. 1, 81. 1, 81. 1 —.——— Vogel Lel.74.— 73,75 ee cehenenerur — *— 5—.—.—[Petersk. J. Sabr.—— 10. Inag Erlangen.—.—. Otavi-Minen. 13 75 13.75 Salzw. Heilbr.. Dorkm. Aet 80.02 C,25 Wanderer 0 31. 1. 1. 1. Industrie- Aktien Kaer⸗. A.—.— 37.50 Phönix Bergbau).— 46,50 Tellus Bergbau 7 Borid rtonbr i. 70.— 71.12— 1680 105,0 S 78.—— PSad. St.⸗U. 27 95,59 94.75 Konſerven Praun 40.— 40.— Aſchaff, Aktienbr.. 8 lein, Sch K Beck. ½Kbein Braunkohl. 240 2 9Pär Laurahütte 5 30.95 Elektr. Siefe 99.75 60 Maſchlu.⸗Uutern. 45,12 42,— DVeſtf. Eiſen..—.——— Surbach Kali⸗, 21.— i S/%.Kom. Gd. 91.50 91,50 Ludwigsh..⸗Br.—.——.— Dortm. Ritterbr. 65,50 6½ Knorr Heilhronn 14,5 194,5 Rheinſtabl... 90,50 91.—Ver. Stahlwerke 39. 2 Elktr. Sicht* 75 99,750 Marzt- 1. Kühlh. 75,—— Wiſener wietal- 85,— 66.— Diamond.. 4—— 8 2 S—————.————5 0—400 3 e 2 ‚ Engeihardt 8* Maſch Buckau⸗W. 75.75 74.— Seuftof Verein.—— Hochfrgeuenz..—.—— e e 80 S88c Pfa, Pengefe. 1120 1120/Malrzer Braner. 534, Se ie gegwedke: u Berliner Sörse Eagiuger ünton—.— 88.— Parmigzone Sellſoff Walshof 46.12 462 Secarfelmuahr)——.— or Pios 9425 94 50 Kb. Biektr. B. G. 25.—.. Schöſſerh. Bindg. 1590 161.0 Ludwegeh. Walz. 64— 86 980 Eſcw. Heruwert—.——.— iertur, eüen.—.——.— Deutſch⸗Oſafelka 26.— 36, Sieman Salpee———— b oe8los 90.5 5026 Küdebe. Aibelunr. 10.— 70.— SchrſoreStorchen 1450 64.— laiateaftwerke.—.— Sestuerzinsliche Werte P 68.28 65.25 Sahm, Sin 4 ce.—— fte„Müblen: 60.25—— Feu⸗Eunen 1312 14.— Nf Pbsohet———.— Hergebds 20 130 48.0 Sathw. Heilbronn d46.0 zg6 Tder Braueréi,.50 30 8, Petaug, Frankf. 7925 79.25 6 Reichsanl. 27 97.50 68.— Oeſterr. Ereditöl.(Cccbenind J. G. P862 1367 Mintoſe.... 152.0 1630 Dtari Minen. 13442 14, lUüfa⸗külm...—— Brem.⸗Beſigh.Oel 75., 75.— Schwartz Storch.**. Werger. 10.50 50.62 Mes Sohne...—.——.— Diſch. Ablöſgſch.1 80,25 22.050 Reichsbant 151.5 151.5 Feldmühle Papier 94.25 85.25 Mir& Geneſt. 82,.———*0 Drown, Boveri. 13,50 13.50 Seilind. Wolff. 20.— 30,.— Akuu 30, 29.— Miag, Mühlb...—,——,—„„ ohne 9,„05 Allianz Allg... 216,0 218 0[Felten& Guill.. 56,— 59,87 990 ſeim Berg.—,— 10ʃ Fortlaufende otlerungen(Sehlun) — eideld— 7025 Sie 2 8 100 5 A. E. G.—— 36.50—85 3* 8 405 5 Allianz Leben 208.0 208,0Ford Motoren.—.— 55,.— Reche Koh 00.0 10005 gah mler⸗Benz.. 46.— 46,. Zucker 3. ontecatini... 43.— 43, 5% Roggenrentb. 6, 5 S** ISahmeyer& Co. 0—— che Senel.: 82.— 64.— Perein Biſch Daf. B59 ſch. Bacl. 122.0 122.0 Rheinelektrac. A. 1010 101.0%% rr..] 90 Gebeen Ccttl. 1 50—.— Nordd. CSretie 74,— 75.— Gn:—.— Faurahütte....— ſer Hof.. 83.— 68.— Weſtereg. Alkali. 105.0 105.0 Baſt Nürnberg 757 e„,.A. 9480—, 6/% do. Com. 1 66.50 85,75 SichbaumWerger 70.— J1.— Sellſtoff Waldhof 45.50 45.— Belulaa 13577 186,Rüeinmetall... 128.0 125,0 6% P. Ld-Pöfdb. 19 94.— 94.20 1 Enzinger Union 91.— 90.— Badiſche Bank 1985 109.8 Bemberg—5 SBed 106.0 105.0 Otſch. Bk. u. Dise. 53.50 58 50 Brem.⸗Beſig. Hei 76.— 15.—Sachtleben...—.——00 — 3 Pie Suso K..— Str. Pä. 12000 J29,0 ffb. Ponh. t Sielnten Sölbg... 86.— Bad. Aſferurang..— 38, C. H. Knorr... 195,0 185.0 Man Frankfurter Sörse Festverzinsliche Werte] Sank-Aktien D Bertb.(Gold) 1, 4, Ang. D. Eredit 44.— 44.—. Dt. Erdöl.. 1175 118. S Sank 1885 47½5.elbes unf. S8. 6 66, oth. Bk. 104.0 104 50 Cement Heidelb nteht 144.5 124.0 SchuckertRürn nh. Verſich., 20.— 21.50 Sabe Albert 56— 59,7c Seilinduſt. Wolff.— 30.— 40½„ ade Conti Gummi Daimler. 49,0 47, Thür. gief, Gotha 84.75 86. 4½%, Pap.⸗R.—.——.— 63.75 69 25 Rütgerswerke.. 35,.— 58.— 91— 81— 20 91,.— 91.— 95 13 Schnellpr rkthl.—.—8% Maite.—.— 995 5 55 exikaner 1 0— 0 7e Schramem eaß, 8250 2215 4½ Oeſt.Schag. 9482 3428 40%„ Goldrenke 24.90—.— Siemens.Halste 133,0 134.04% 8 3 0 9„eonv. 80— 1880 47, Sünd. rahe N 1%%„ Fil⸗.—— 105 105, 103,5 Tietz, Leonhard 17 50 17.25 4% Türt. Ad. Anl.—.——. —414%„ Bagd.⸗E. I-.—. Ver. deutſch. elf.—.— 9¹,50 40% 101 3 * 90 99,60 Brau.—.— 98,75 Dt. Linoleum 6,80—.— 2% S. Schaßanw. 93,— 99.— Bayr. 64.— 63.120 Dt. Verlag—— Sln. e———— AülBoſc 61.87 81.67 Perl. Handelsgej. 84.50 84,25 Dresd. Schnellpr⸗ Voigt& Häffner——. 4% Ung. Str. 18 72 713 Abl* 0 712 Com. u. Privalb 0— 250 Diceeh.a Wibtn 0.— 96— Selid Sell.. 345—4% 740 Sasee. 375 f Teeihce E 1450 1450,. Schen. Kraft.. 1040 P. Welg. 4 40804% icnhr. 030 950 85 8 2 P. 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Rotenok 100.0 100 Goldſchmidt Th. 64,0 64.50 Gelſenk. Bergw 60.— 59.50-Südamerika 22,00 22,12 3 5 2 90 Dſchiſf—.—— Ber. Stahlw, Obl.— 768.5.— 2197 HSrisner R. Durl.—.——.— Harpener Bergw 91/6⸗ 2 ———— 8 Manng Sert-G. 2080 25 8 1 Seb— * 50 645 dWr—.r Jiſe Bab.— Se Se. 75 6415 Transport-Aütien 1. 220 229. aft Khente d Sagt Alnen 855 98 8 Lia. 68,62—. AG. f. Berkehrsw. 64,.50 63,— ſwerk. Füſſen——„eKali Aſchersleben 106,5 106,0 Bank. f. el. Werte 71,7 71.75 9% 20.25 90.25 Borg 106 1 106,5Pi S eee 90,50 90,50 Nordd. vloyd. 3— 90.12 . ent See 90.— 90.— Schantun 28.— 95,— 65,.— S45 Eiſenbahn 58,.— 50.—4 och 85/% Rh. Hp.-9 90,25.25 90,.— 99.25 boimann. ert— 35.50 Rali Weſteregeln 105,5 106.0 Berl. Handelsgeſ. 34.75 89,25 indri Mu. irſch Kupf. u. M. tief.⸗G...— Phil, 56,50 56,—[öberbebarf,„—.— Diſch.lieberſee 8 3/,25 36,50 Kali Salzdetfurth—,— Bank f. Brauerei 99,75 Slöckner.. 8,25 63. 27 M—, 61.55 Dt. Aſiatiſche Bk. 1450—.— 108.0 10%¼0——— 70.— 71.— Deutſchedisconto 52.— Com. u. Privtbk..— 50,— Gehe& COo. .50 57,12 Germ. Portld.⸗Z.—— 78.75 ˖ Alg. Eielr-G. 465 2925 Herreshenm Gag 480 Polppon Ammengr Pap. 72.25—,— Geſ. f. elektr. Unt 96,75 96.97 Anhalt. Koblenw. 9,50 85,50 60.— 60.— 21.62—.—Rbei Augsb. aſch. 2 Gebt. Großmaun—,——.— Ubein. Elektriait. 96 ae, Kee Se g Bayr.Spiegelglas——.0 Guane⸗Werke. 60.75—,— Roſitzer Zucker J. B. Benherg, 765 150Saceſge Maſcg. 5750—.— Fi* tühmmann Elckt. 16,,.— 16.— Halleſche Maſc. 5050—.— Sücſenwerk e l. E. Bed. Gelſenk. Bergwk. 55,87 59.12— l. Kolew. Accumulatoren 160.7 169.0 Gentchow 4 Ce.—.— 5, Drenſt-& Roppel Bergbau eber Wag Goedhardt Gebr.—,— 65,50 Rathn 5 0 RheinfeldenfKra Goldſchmidt. Th. 64.— 5 i Kicheh N. 1 0 40,25 40.75 Grienter Moſch“ 65. Braunk 60,30 30,30 Gruſchwiß Tertil—.— 80.— Rhein,⸗M. galk .———-Eieftr, Cef. 248 Leopoldgrub .„Gleitr. Geſ. 28.12—.— grube..—— 59.— 58. Aſchaffend. Zell. 40,75—.— Mannesmannrö. 60,12 60,87 46,12 59.50 Bayer. Mot.⸗W.—— Mansfeld.⸗G. 10——.— 645——[Paſchinenba 42,87— 16— 16.12 Sa. 5—.— — g Berlin⸗Karlsr. J. 1053 2Metallgeſellſchaft 69.50—.— 28 90— Berliner Maſch. 720—.— Montecacluft.———— 225.5 245,00 8 176.7—.— Sberſchl. 96, k. u. Brik. 176, 5 rſchl. Korsw. 94,12—. „— 97.— Bremer Woll⸗Kä. e—- Drenſtein& Kopp 58,50—.— Phönix Bergbau—.——. 90.50 90.87] Buderus Eiſenw. 78.25—.— 8 870 Buderus Ei Polyphonwerke. 10,25—. 77.— ,Charlott. Waſſer 85,12—.— ———— 3—— Hiſpano. 172.5—— Rh. Braunk. u. Br. 223.5—.— 66.—. 69.— Cont. Gummi⸗W. 145.0—.— Rhein Elektr... 85.——.— 30.12 38.— Continentalegin. 64,50—.— Stahlwerke. 90.82 90,.— ————.— Sachſenwerk.. 51.— 52.— Daimler Benz. 46.37—. Rh.⸗Beſtf. Elektr. 94.75—.— Ber 5 00 100 Seun Cen———— Salzdetfurtg.. 142.5 142.5 Deutſch. Allant.—9 105.0 Rütaerswerke... 36,75—.— Berl. 5 93. 76.— 74. Harburgc.pb———.— Sarotti..„ 74.——,— Deſſauer Gas 1 2 117,7 Salzdetfurth Kall—.——.— Berliner 545 1760—.— Harkort St⸗Pr.—.——.— Schl. El. u Gas—.——.— Deutſche Erdöl 115.8—. Schleſ. Bergb..3. 94.50 35,25 ———— 103,7 102.7JDarpener Bergö, 90.75 00,50 Schb Schneider 60.——,— Deutſche Kabelw⸗ 6175 2— Sch 11 El. u. Gas 127.0—.— Helf 75.— 77,— Hedvigspute.—.— chöfferhof Brau. 160,5 161.0 Deutſche Linol..§.5—.— Schubert& Salzer—,——.— 5 i — Bindrichs& Auſf, 62.— 82 50 Schuckert 4 ———.—18 Bremer Bulkan 186 6,7—.— Brewn, Bor. Sd..— Liic isſer: Senttheg g Bubderus Eiſenw. 13.75 98.— lott. Waſſer 89,50 605,25 S 5 177.5 F5SF Chem. Geiſen 5 ebr. Junghan; 7 5 Chem. Albert. 57,50 59.25 Kahla Porzellan—.— 7r5, Eo. 172,2—.— Kaliwk. Aſchersl. 107⁰7 107,7 ti⸗ ohenlohe⸗Werre 31,.— 3, Sinner A ⸗G. ummi 164.5— Contl. Binoleum 140,0—.— Otſch.⸗Atlant.⸗T. 10. 109.5K 9 Se Gas. 50 12¹¹ 990 P e——.— P. Deutſche Krbol.—77⁴ Kötitzer Kunſtled V. Diſch N Deutſche Kabelo r r. Deutſche Linol 61,25 61,62 Deu Dres ellpr 110, Laurahültte 19.87 dürener Meiel iae CSeſc— S48lder, 8 lperk Maſch.—.— 35,— Schubertck Salzer oeſch Eiſen. 09.— 806e Siemensft Haisk⸗ olmann, Phil.—— 82,62 Sisthee nt Sto er lſe Bergbau.. 140.2—9 Stetting bar. e 15— G6 cter —— T05 Karſtadt.—— l ver. Orle 17.42 1702 Solbſchmidi To.—.——— Setel Waldhof 45.—— Klöcknerwerte. 69.37—.—Tietz, Leondard Daimler Motoren 4550—.— C. 5. Knorr..—— Transradioo . hener Papter Hem. Eharloti 9333 ickelw. SeaubeGie, der 75.———F. Srangſt, Kib. 85 8 arz Portl.⸗Z.—.— Diſche. Steinzeug.— 85, Koſſhäuſer Hütte 185—.—.Schuh.820—.— S ab. Echneler 140 1070 Lahmever à Co. 9 Ver, Stahlwerke 30,50 39.75 Kali Cdemie. 107,0—.— 152.0 156,0 Deutſcher Eiſenh. 550—.— Schuckert K Co. 85,50—.— 65 50 85,12 Dortm.Union.⸗B.——.— Schulth.⸗Patzenh. 100,6 1812 101.0 101.0 EintrachtBraunk.„—.[Siemens KHalske 133,7—.— 132,0 123,2 Elektrizitäts-.. 90,12—, Siole Kammg. 97,.——.— 71.— 77. E 9—— Kraft 103,2 99,25 8 Zin 4 55 ngelh. Brauerei-—— Zucker 5—.— 97,25 97. J. G. Hüe r 135,6 164,0 Thür. Gas..—.— 95 0 eidmühle Pap..——.— Leonhard Tietz. 17.82 18,62 36.75 36,75 88.— 56,67 985——9— 0 50%—— Gelſenk. Bergwk. 99.——,— Bogel Telegr... 74.75— 175, ſfüre 96.75—.— Weſteregeluellkau 105,7—.— — ambg. Eler...—.— Bank elertr Werte 7176 7225 * Bergbau 90,— 91.62 Bank für Brau. 100,0 oe 10.50—.— ch Köln. 68.25—.— Reichsbank..... 152.7 158.7 —◻+ 48.—Holzmann Ph..———.— A. G. für Verkehr 65.50—. 101.2—.— Hotelbetriebsgeſ.—.——.— Allgem. Lokalb.. 99.50 —.— 7 Ilſe Bergbau. 140,0—.— D. Reichsbahn V. 106,3 108.3 101,Jiſe Genußſch., 1112—.—Hapagg 2 ebr. 37.87—.— Süd. D. 22,50—,— anſa Dampfſch.„—. P. en— aliüſchersteven 106.7—.— Nordd. Aoyd.„ 20—.— — Kldener Werke 6,50—.—LStari Ninen 1— 63 HANDRLS- ο WIRTSCHAFTS.-ZHiTUNG — 9. Seite JNummer 244 Freitag, 1. Juni 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Rückfälliger Betrüger in Sicherungsverwahrung Berhandlung vor dem Mannheimer Schöffengericht Einen vollen Tag dauerte die Verhandlung gegen den 54 Fahre alten Karl B. aus Malſch. Der An⸗ geklagte kam nach dem Zuſammenbruch ſeines Un⸗ ternehmens in der Tabakbranche von Frankfurt hierher und warf ſich auf die Verſicherungsbranche. Verſicherungs⸗Aufnahmen verband er zugleich mit Darlehens⸗Aufnahmen, trieb auch reine Darlehens⸗ geſchäfte. Ein Rechtsanwalt gab ihm 3000 Mk. zur zinstragenden Anlage gegen Wechſel unter der Be⸗ dingung, daß er einem nahen Verwandten kein Dar⸗ lehen geben dürfe, weil er ihm ſchon gefährdetes Geld ſchuldete. Trotzdem gab er dem geldbedürf⸗ tigen Verwandten 1050 Mk. Von den ſechs Wechſeln behielt der Angeklagte vier zur eigenen Verwendung. Der Geldͤgeber ſieht ſich um etwa 2000 Mk. geſchädigt. Im September v. J. ſtand der Angeklagte vor dem Offenbarungseid. Er bezog noch bis Juli Fürſorge⸗ Unterſtützung, obwohl er ſich dem Anwalte als ſeriös hingeſtellt hatte. Das Tollſte leiſtete ſich der Angeklagte, der als Geſchiedener nur ein Zimmer bewohnte, mit dem Mieten der Villa eines Ge⸗ heimen Kommerzienrates in der Werderſtraße, für das er ſich das Vorkaufsrecht ſicherte unter der Ver⸗ ſicherung, daß der Verkäufer zeitlebens freie Woh⸗ nung haben ſollte. Er beſtellte den Zimmermann, den Maler, und ließ alles neu herrichten. An Be⸗ zahlung der Rechnungen dachte er nicht. Der Ver⸗ mieter wurde um 1000 Mk. geſchädigt. Ihm hatte er vorgeſchwindelt, er habe ein Jahreseinkommen von 15000 Mk. als Generaldirektor und zwei Kraft⸗ wagen. Einen Mann von Leutershauſen wußte er zur Aufnahme einer Lebensverſicherung dadurch zu beſtimmen, daß er verſprach, ſeinen Sohn in ſeinem Geſchäfte anzuſtellen gegen einen Lohn von 75 Mekk. monatlich. Der junge Mann bekam nichts. Schwin⸗ del war es. Bei einer Panne auf einer Kraftwagen⸗ fahrt beging der Angeklagte einen Zechbetrug und zahlte auch nicht die Reparaturkoſten. Ferner unter⸗ ſchlug er einen Koffer mit Wäſche. Die General⸗ vertretung der„Harmonie“, Lebensverſicherungs⸗ geſellſchaft in Nürnberg, betrog er um 150 Mk. an Speſen. Dort hatte er behauptet, er ſei noch bei der Braunſchweiger als Generalagent angeſtellt, was nicht den Tatſachen entſprach. Der Gutachter, Medizinalrat Götzmann, hält den Angeklagten durch Inzucht erblich belaſtet und verwies auf Selbſtmorde unter den Voreltern. Seine Nervenzerrüttung ſchließe die Verantwortlich⸗ keit nicht aus. Der Vertreter der Anklage bezeich⸗ nete als beſonders kraß das Mieten der Villa und das Vorgehen in Leutershauſen. In Anbetracht ſei⸗ ner Vorſtrafen, ſeiner nunmehrigen Rückfälligkeit hält er mildernde Umſtände nicht für gegeben. Der Angeklagte müſſe auch als gefährlicher Gewohn⸗ heitsverbrecher betrachtet werden. Er beantragte eine Zuchthausſtrafe von 2 Jahren 3 Monaten und 500 Mark Geloͤſtrafe, Aberkennung der Ehren⸗ rechte auf 3 Jahre und Sicherungsverwahrung. Mit ſehr eindrucksvollen, über einſtündigen Ausführun⸗ gen nahm ſich der Verteidiger, RA Dr. Fränkel, des Angeklagten an, um das Schlimmſte, die Zucht⸗ hausſtrafe und die Sicherungsverwahrung, von ihm abzuwenden. Er erſtrebte mildernde Umſtände und vertrat den Standyunkt, daß noch kein Anlaß vor⸗ liege, den Angeklagten als gefährlichen Gewohn⸗ heitsverbrecher in Sicherungsverwahrung zu neh⸗ men. Der Angeklagte, der ſich durch ſeine Bock⸗ beinigkeit in der Vorunterſuchung und auch während der Verhandlung mit ſeinem ſchroffen Benehmen noch den Reſt einer Sympathie verſcherzte, ver⸗ darb beim letzten Worte dem Verteidiger vollends das Konzept durch Frechheiten und Ungezogen⸗ heiten. Das Gericht verurteilte den Angeklagten wegen Untreue in zwei und Betrugs und Urkundenfälſchung ien ſechs Fällen zu einer Geſamtzuchthaus⸗ ſtrafe von zwei Jahren und 300 Mark Geldſtrafe oder 30 Tagen Gefängnis und 200 Mark Geldſtrafe oder 20 Tagen Gefängnis. Von der Anklage der Untreue in einem und des Betru⸗ ges in drei Fällen(in dem Bericht bereits ausge⸗ ſchieden), wurde der Angeklagte freigeſprochen. Die Geldſtrafe und zwei Monate von der Geſamt⸗ zuchtshausſtrafe, in die die einzelnen Gefängnisſtra⸗ fen umgewandelt wurden, gelten als verbüßt. Fer⸗ ner wurden den Angeklagten die bürgerlichen Ehren⸗ rechte auf die Dauer von fünf Jahren aberkannt und die Sicherungsverwahrung ausgeſprochen. 7* In der erſten Inſtanz verurteilt, in der zweiten freigeſprochen Am 26. März wurde der Kraftwagenführer Karl Huber von Schwetzingen zu einer Gelöſtrafe von 500 Mk. an Stelle einer Gefängnisſtrafe von drei Monaten verurteilt, weil er als der Mitſchul⸗ dige an dem tödlichen Unglücksfalle zwiſchen Schwetzingen und Rheinau angeſehen wurde. Er war auf der Rückfahrt mit ſeiner Frau nach Mann⸗ heim, als er plötzlich einen einer vom nationolſozia⸗ Iiſtiſchen Kraftfahrertage kommenden Kraftfahrer⸗ Kolonne vorauseilenden Fahrer plötzlich vor ſich halten und mit dem Vorderrade eine Wendung nach links machen ſieht, um nach dem Kameraden zurück⸗ zuſchauen. In dieſem Moment rannte der Kraft⸗ wagen wider den Tank des Kraftrades. Der Fahrer ſtürzte auf die Straße und verſchied bald darauf, während der Beifahrer ſchwer verletzt wurde. Der Getötete war ein Mann namens Lohr. Der Verletzte hieß Moſer. Die ganze Beweisaufnahme wurde vor der Großen Strafkammer auf die Berufung des Verurteilten noch einmal wieder⸗ holt. Das Gericht ſprach auf Grund dieſer er⸗ neuten Verhandlung den Angeklagten frei. Es ſah ein eigenes Verſchulden des Getöteten in dem gefahrvollen Drehen des Vorderrades, noch dazu zur Nachtzeit. Warnung Das Amt für Volkswohlfahrt der NSDAP, Gau Baden, teilt folgendes mit: In letzter Zeit wird in Baden eine Zeitſchrift vertrieben, die im Aoͤventsverlag in Hamburg ge⸗ druckt wird. Die Zeitſchrift trägt äußerlich keinen Titel, während auf der Innenſeite dieſer mit„Gute Geſundheit“— Zeitſchrift für allgemeine Geſund⸗ heitspflege— angegeben iſt. daß dieſes Heft als Werbeſchrift für die Aktion „Mutter und Kind“ angeboten wird, oder daß man angibt, der Erlös ſei für dieſes Hilfswerk. Wir weiſen darauf hin, daß weder die Zeitſchrift und der W 19. Advents⸗Verlag irgend etwas mit dem Hilfswerk 1 21.05: Es iſt vorgekommen, „Mutter und Kind“ zu tun hat, noch, daß der Exlös dieſer Zeitſchrift dem Hilfswerk zufließt. Das Amt für Volkswohlfahrt bei der Oberſten Leitung der PO. Berlin gibt lediglich eine kleine Schrift„Mutter und Kind“ für 10 Pfg. heraus, die auf die Bedeutung des Hilfswerks„Mutter und Kind“ hinweiſt und Beiſpiele bringt. Dieſe kleine Broſchüre wird nur von Helfern der NS, die mit der Armbinde„Mut⸗ ter und Kind“ kenntlich gemacht ſind, vertrieben. Wir warnen die Bevölkerung, ſich durch Aeußerungen von Zeitſchriſtenverkäufern und ſogenannten Buchevan⸗ geliſten, die dieſe beim Vertrieb ihrer Zeitſchriften machen, irreführen zu laſſen. Was hören wir? Samstag, 2. Juni Reichsſender Stuttgart .55: Frühkonzert.(Schallplatten).— 10.10: Schn⸗ mann⸗Sonate.— 10.40: Gegen Kummer und Sorgen (Schallplatten).— 12.00: Wehe, wenn ſie losgelaſſen (Schallplatten).— 13.20: Tangmuſik.— 14.30: Hitler⸗ jugenoͤfunk.— 16.00e Nachmittagskongert.— 18.00: Werde⸗ gang der geſtrickten Kleidung.— 18.15: Tanzmuſik.— 19.00; Wir tanzen aus der Woche.— 20.05: Saarländ. Umſchau⸗ — 20.15: Bunter Abend.— 23.00: Bunte Stunde.— 24.002 Nachtmuſik. Reichsſender Frankfurt 5 10.10: Schulfunk.— 14.30: Fröhl. Wochenend— 15.45: Quer durch die Wirtſchaft.— 18.00: Stimme der Grenze.— 18.20: Der Polizeipräſident ſpricht.— 18.30: Stegreifſen⸗ dung.— 19.00: Leichte Unterhaltungsmuſik.— 20.15: Bunter Abend.— 22.35: 100 Jahre Bad Kreuznach. Reichsſender München .45: Schallplatten.—.25: Schallplatten.— 10.102 Schulfunk.— 11.00: Vom Bauerntum.— 12.00: Mittags⸗ konzert.— 13.25: Vergnügl. Sachen(Schallplatten).— 14.20: Jugendfunk.— 14.45: Schach.— 15.15: Leſeſtunde. — 16.00: Bunter Nachmittag.— 18.00: Jugendfunk.— 18.15: Luſt. Intermezzo(Schallplatten).— 18.30: Der ſchöne bayer. Wald.— 20.10: Fuutks tönende Vorſommer⸗ ſchau.— 23.00: Nachtmuſik. Deutſchlandſender .20: Frühkonzert.— 10.10: Kinderfunkſpiele.— 11.45: 12.10: Wochenendunterhaltung Mittagskonzert.— 15.15: Kin⸗ derbaſtelſtunde.— 15.45: Wirtſchaftswochenſchau.— 16.00: Bunter Nachmittag.— 18.15: Film im Film. Ein Quer⸗ ſchnitt.— 19.00: Warum Gewiſſensfreiheit.— 19.15: Kleine Lektion für Miesmacher und Meckerer— 20.10: Tanz⸗ abend.— 22.00: Bericht von den Europameiſterſchaften der Kunſtturner in Budapeſt.— 23.00: Tanzmuſik. Wien .50: Wenn der Flieder blüht. Muſikal. Hörbild. Europ. Konzert aus Madrid.— 22.10: Tanz muſik. Wiſſenſchaft meldet.— (Schallplatten).— 12.00: wenn Sie mindeſtens 10 Pfd. ahnehmen. Schlank ein, heißt geſund ſein. Schlank ſein, heißt auch chön ſein. Beginnen Sie noch heute mit der ſettzehrenden„Neinint⸗Kut, den unſchädlichen Entfettungstabletten. RM..75. In allen Apotheken erhältlich. Verlangen Sie nur„Reinin“. Herz. Leber, Darm. Niere uſw. arbeiten beſſer, Liganenhaus Kohlmeier Ia Qualitäts-Zisarren nur P 3, 4(Fressgasse) empfiehlt seine bekannien Kochschule des Frauenvereins vom Roten Kreuz Zweigverein: Mannheim, L 3, 1 Gründliches Brlernen der bürgerlichen u. feinen sowie der vegetarischen Hüche und des Backens in Sweimonett Hursen. Unterrichtsseit don 8/¼—1 Uhr. 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