Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Ne Friedrichſtraße 4, W Oppauer Straße 8, Se Freiburger Straße 1 * 9„. Mannh eimer G eneral-Anz elger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim 70 mm breite ende Familien⸗ und Bei Zahlungseinſtellung, d keinerlei Nachlaß gewährt. Iſtimmten Ausgaben, an beſonderen teilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim Morgen⸗Ausgabe A u. B Montag, 4. Juni 1934 145. Fahrgang Nr. 247 Die näheren Einzelheiten Meldung des DNB. Genf, 3. Juni. Die endgültige Einigung über die Bedingungen der Saarabſtimmung iſt, wie bereits gemeldet, am Freitag kunz vor 18 Uhr zwiſchen den Vertretern Deutſchlands, Frankreichs und Italiens erzielt wor⸗ den, wobei Deutſchland und Frankreich als Partei, Jtalien als Vermittler auftraten. Im Laufe des Tages war ſchon die Zuſtimmung der deutſchen und der franzöſiſchen Regierung zu den in der vorhergehenden Nacht feſtgelegten For⸗ mulierungen eingetroffen. Die Franzoſen hatten al⸗ lerdings noch in letzter Minute verſucht, eine Aen⸗ derung zu ihren Gunſten zu erreichen, fanden ſich dann aber mit der urſprünglich vereinbarten Faſ⸗ ſung ab. Die Einigung iſt alſo erreicht. Der weitere Her⸗ gang war der, daß der Präſident des Dreierkomi⸗ tees, Baron Aloiſi, ein Schreiben an die Außen⸗ miniſter Deutſchlands und Frankreichs richtete, in dem er ſie aufforderte, rung zum Schutze der Saarbevölkerung abzugeben. Das Dreierkomitee wird im übrigen den von ihm auf der Grundlage der erzielten Ver⸗ einbarungen aufzuſtellenden Bericht dem Völker⸗ bundsrat unterbreiten, der am Montag nächſter Woche'zuſammentritt, um ihn anzunehmen. Ueber den Inhalt der nunmehr erzielten Vereinbarung kann folgendes mitgeteilt werden: Der Abſtimmungstermin iſt auf den 13. Januar 193 5 feſtgeſetzt, d. h. auf den nach den Verträgen früheſt möglichen Zeitpunkt. Der vereinbarte Text enthält ferner diejenigen Maßnahmen, die von beiden Regierungen zu treffen ſind, um eine unbeeinflußte und ruhige Abſtim⸗ mung zu ermöglichen und Ausſchreitungen und po⸗ litiſche Verfolgungen, die mit der Abſtimmung ver⸗ bunden ſein könnten, zu unterbinden. Im beider⸗ ſeitigen Einverſtändnis werden außerdem Abſtimmungsgerichte ernannt, die vor der Abſtimmung, während der Abſtimmung und noch ein Jahr nach der Rückgliederung ihre Tätigkeit ausüben. Die Abſtimmungsgerichte ſind zuſtändig für alle mit der Abſtimmung ſelbſt zuſammenhängenden Ver⸗ gehen und Straftaten. Es werden acht Gerichte erſter Inſtanz und ein Obergericht gebildet werden entſprechend der alten Kreiseintei⸗ lung. Nach der Abſtimmung werden die übrigen Gerichte verſchwinden, während das Obergericht noch für die vereinbarte Zeit beſtehen bleibt. Das Ober⸗ gericht beſteht aus einem Präſidenten, einem Vize⸗ präſidenten und drei Richtern, während in den ande⸗ ren Gerichten wahrſcheinlich nur ein Einzelrichter fungieren ſoll. Die Gerichte ſollen aus neutralen Perſonen gebildet werden. Wie ſchon früher vereinbart, wird der Völker⸗ bundsrat bei dieſer Gelegenheit auch die Abſtimmungskommiſſion ernennen, die ebenfalls aus neutralen Perſönlichkeiten be⸗ ſtehen ſoll. Die Abſtimmungskommiſſion wird mit beſonderen Vollmachten ausgeſtattet und wird ihre Tätigkeit neben der Regierungskommiſſion aus⸗ üben, d. h. alſo der Regierungskommiſſion des Saar⸗ gebietes nicht unterſtellt ſein, ſondern ein ſelbſtändiges Völkerbundsorgan bilden, das in glei⸗ cher Weiſe wie die Regierungskommiſſion dem Völ⸗ kerbundsrat unterſteht. Auch in der Polizeifrage iſt die endgültige Einigung erzielt worden. Wie ſeinerzeit erwähnt, iſt der alte Plan, geſchloſ⸗ ſene ausländiſche Polizeikörper in das Saar⸗ gebiet zu rufen, ſchon ſeit längerer Zeit als un⸗ durchführbar aufgegeben worden. Nach den jetzigen Vereinbarungen ſoll die Regierungskommiſ⸗ ſion eine für notwendig erachtete Verſtärkung der Polizei nach Möglichkeit durch Anwerbung im Saargebiet durchführen. Falls ſie die ihr er⸗ reichbare Polizeikräfte aber nicht für ausreichend hält, wird ihr das Recht zugeſtanden, auch außerhalb des Saargebietes Polizeibeamte anzuwerben. Dabei ſollen der Völkerbundsrat und das Dreierkomitee der Regierungskommiſſion praktiſch helfen. Es beſtand bei den Beſprechungen Ueberein⸗ ſtimmung darüber, daß nur deutſchſprechende Polizeibeamte angeworben werden ſollen. Selbſtverſtändlich muß von deutſcher Seite er⸗ wartet werden, daß öͤie Regierungskommiſſion bei ihren Entſchlüſſen die Tatſache berückſichtigt, daß die Deutſche Front im Saargebiet durch die Diſzi⸗ lin ihrer Mitglieder ſelbſt in weiteſtem Maße für Rube und Ordnung ſorgt, ſo daß die Rekrutierung ausländiſcher Poliziſten, die bei dieſer Lage eine Garantieerklä⸗ Reichstagung der Nordiſchen Geſellſchaft Programmatiſche Reden Alfred Roſenbergs und des Miniſters Ruſt Meldung des DNB. Lübeck, 3. Juni. Auf dem Lübecker Marktplatz fand am Samstag eine große Nordiſche Kundgebung aus Anlaß der Reichstagung der Nordiſchen Geſellſchaft ſtatt. Strahlender Sonnenſchein lag über dem altehrwür⸗ digen Platz mit ſeinen vielen hiſtoriſchen Gebäuden, als nacheinander die Formationen der Polizei, der SA, der Reichswehr, eine ſtarke Abteilung der Reichsmarine von der Zweiten Torpedo⸗ bootshalbflottille, weiter HJ, BDM, Freiwilli⸗ ger Arbeitsdienſt und VꝰDA mit klingendem Spiel aufmarſchierten. Nach der Einleitung der Kundgebung durch Fanfaren⸗ und Lurenbläſer trat Reichsleiter Alfred Roſenberg ans Mikrophon und führte u. a. aus: Das heutige Deutſchland fühlt ſich groß genug, um es offen aus⸗ zuſprechen: Wir haben der alten kleinlichen Kabi⸗ nettsdiplomatie entſagt. Wir glauben, daß über den verſchiedenen Regierungsſyſtemen und innerpoliti⸗ ſchen Prinzipien die große Schickſalsgemeinſchaft Skandinaviens und der Oſtſeevölker ſteht. Wir be⸗ grüßen es dabei beſonders, wenn in Lübeck auch das geiſtige Skandinavien vertreten iſt. Wir erblicken in dem Verhalten eines der größten ſkandinaviſchen Dichter Knud Hamſum zum neuen Deutſchland eine Gewähr dafür, daß auch alle anderen Streiter einer europäiſchen Kulturgemeinſchaft mit ihm dͤas große Ringen des deutſchen Volkes begreifen. Wenn die Nordiſche Geſellſchaft heute zu einem großen Teil bei uns ſchon jene um ſich geſammelt hat, die kulturell und wirtſchaftlich eine Gemeinſchaft mit den ſkandinaviſchen Staaten und den Oſtſeevölkern pflegen wollen, ſo iſt daran die Hoffnung geknüpft, daß über alles Trennende hinweg in dem Schickſalsraum der Oſtſee ähnliche ernſtliche Bemühungen immer ſtärker werden, damit auch in dieſem Gebiet eine praktiſche, ſeeliſche, wirtſchaftliche und politiſche Befriedung vor⸗ wärtsſchreitet als weitere Darſtellung eines viel⸗ gegliederten europäiſchen Bewußtſeins. Nach der mit ſtärkſtem Beifall aufgenommenen Rede Roſenbergs leitete ein von der Kapelle der Reichswehr geſpielter Huldigungsmarſch von Edvard Grieg über zu der Rede des Reichsminiſters Ruſt Reichsminiſter Ruſt wies nach einem Rückblick über das gewaltige geſchichtliche Werden unſerer Tage darauf hin, daß das Werk des Nationalſozialismus nicht eine abſtrakte weltanſchauliche Konſtruktion ſet, ſondern daß zum erſtenmal aus der Verbundenheit des Blutes der nationalſozialiſtiſche Staat entſtanden ſei. Zu dieſem Staat hätten ſich alle die bekannt, die tatſächlich ein Element der Beunruhigung darſtellen könnten, bei objektiver Prüfung überflüſſig, ja ſo⸗ gar ſchädlich ſein müßte Bezüglich der Abſtimmungskoſten iſt feſtgeſetzt worden, daß Deutſchland und Frankreich je 5 Millionen franzöſi⸗ zicher Francs und die Regierungskommiſſion eine Million franzöſiſc Franes vorſchießen. Deutſchland und Frankreich müſſen, falls erforder⸗ lich, noch weitere Nachſchüſſe leiſten. Wie ſchon früher bekannt wurde, wird in den früher preußiſchen Gebieten des Saargebietes nach Bürgermeiſtereien und in den früher bayeriſchen Gebieten nach Gemeinden abgeſtimmt werden. Hinſichtlich der Emigranten iſt bei den gepflogenen Beſprechungen empfohlen worden, keine neuen Emigranten einzu⸗ ſtellen. Es iſt auch die Entlaſſung der bisher aus Emigrantenkreiſen eingeſtellten Polizei und Verwaltungsbeamten nahegelegt worden; ob ſich Herr Knox an dieſe Wünſche hält, muß abgewar⸗ tet werden. * Ergänzend erfahren wir noch, daß Baron Aloiſi die Schreiben des Reichsaußenminiſters und des franzöſiſchen Außenminiſters mit den in den vergan⸗ genen Tagen vereinbarten Erklärungen erhalten hat. Es wird ſich dabei, wie man hört, um drei Perſonen und einen Sachverſtändigen handeln. Ein umfang⸗ reiches Dokument wird naturgemäß auch das nun⸗ mehr endͤgültig ausgewählte Wahlreglement ſein, das vermutlich eine Anlage des an den Völker⸗ bundsrat gerichteten Berichtes bilden wird. Hier wird zunächſt der Kreis der' Abſtimmungsberechtigten feſtzulegen ſein. Wie man hört, werden hier die Be⸗ ſchlüſſe der Juriſten zur Grundlage genommen, nach denen alle„Bewohner des Saargebietes“, die am Tage der Abſtimmung 20 Jahre alt ſind, ſtimmberechtigt ſind. Hierbei muß von deutſcher Seite unbedingt gefördert werden, daß den Abſtim⸗ mungsberechtigten die notwendigen Papiere umſonſt zugeſtellt werden. Bisher wurde nämlich von ihnen auf Anordnung der Regierungskommiſſion, von einer Behörde des Saargebietes, eine Gebühr von 20 franzöſiſchen Franes gefordert, während alle üb⸗ rigen Stellen die Beſcheinigungen koſtenlos aus⸗ ſtellen. Es ſcheint, daß auch das Dreierkomitee ſeine Funk⸗ tionen weiter ausüben wird, während urſprünglich mit ſeiner Auflöſung gerechnet wurde, nachdem das bisherige Mandat erſchöpft war. Wenn ſich das bewahrheitet, würde es in Deutſch⸗ land lebhaft begrüßt werden, wenn Baron Aloiſt, der als Präſident des Dreierkomitees und Bericht⸗ erſtatter des Völkerbundsrates in vorbildlicher Weiſe und mit größter Aufopferung die Einigung herbeigeführt hat, weiter Einfluß auf die Durch⸗ führung der Saarabſtimmung behält. Bei dieſer Gelegenheit muß auch der ausgezeichnete Mit⸗ arbeiter Baron Aloiſis, Miniſter Biancheri, ge⸗ nannt werden. Aber auch die beiden anderen Mit⸗ glieder des Dreierkomitees, der Argentinier Can⸗ tilo und der Spanier Olivan haben ihre Auf⸗ gabe in ausgezeichneter Weiſe erfüllt und haben ſich damit ebenfalls Verdienſte um die Verſtändigung in der Saarfrage erworben. Abwehr ausländiſcher Tendenzmelöungen Das Dokument, das auf der Grundlage der zwi⸗ ſchen Deutſchland und Frankreich erfolgten Einigung über die Saarabſtimmung verfaßt worden iſt, und das Vorſchläge enthält, die der Völkerbundsrat am Montag endgültig annehmen ſoll, iſt am Sonntag den Mitgliedern des Völkerbundsrates zugeſtellt worden. Gleichzeitig mit dieſem Bericht an den Völ⸗ kerbundsrat wird dann auch der Wortlaut der von den Außenminiſtern Dieutſchlands und Frankreichs abgegebenen Garantieerklärung für die Freiheit der Saarabſtimmung dem Völkerbundsrat zur Kenntnis gebracht werden. Die genaue Faſſung des Berichtes an den Völker⸗ bundsrat iſt zur Stunde noch nicht bekannt. Trotz⸗ dem kann geſagt werden, daß gewiſſe Auslegungen, wie ſie in der franzöſiſchen und ſelbſt ſchweizeriſchen Preſſe über einige Teile des neuen Saarvertrages zu leſen waren, vollkommen falſch ſind. So wurde behauptet, daß die geſamte Saarbevölkerung auf un⸗ beſchränkte Zeit das Recht haben ſoll, ſich beſchwerde⸗ führend an einzelne Ratsmitglieder oder durch Ein⸗ gabe an eine völkerrechtliche Inſtanz zu wenden. In Wirklichkeit iſt nun in den Beſtimmungen lediglich feſtgelegt, daß im Falle eines Auslegungsſtrei⸗ tes über die Durchführung des abgeſchloſſenen Ab⸗ kommens der Haager Schiedshof(alſo der mit dem Völkerbund zuſammenhängende Haager Gerichtshof) angerufen werden ſoll. Der Haager Schiedshof iſt bekanntlich ſchon vor dem Weltkriege gegründet worden. Es handelt ſich hier alſo nur um die nochmalige Feſtlegung eines im internationalen Recht üblichen Verfahrens, Vor allem dürfte auch aus dem demnächſt zu veröfſent⸗ lichenden Text hervorgehen, datz die Emigranten für Vergehen, die ſie früher und außerhalb des Saargebietes be⸗ gangen haben, nicht ſtraffrei bleiben. Daß die Abſtimmungsberechtigten ein beſonderes Beſchwerderecht an das zu gründende Obergericht haben werden, iſt eine ganz andere Sache und hat mit einem beſonderen Beſchwerderecht an den Völ⸗ kerbundsrat nichts zu tun. Mit der Ernennung der Abſtimmungskommiſſion durch den, Völ⸗ kerbundsrat, die am Montag beſtimmt erwartet wiröd, würde eine ſelbſtverſtändliche Forderung des Saargebietes erfüllt. Ebenſo beſteht die Ausſicht, daß dieſe Kommiſſion ſchon am 1. Juli ihre Tätig⸗ keit beginnen wird. Der Völkerbundsrat dürfe auch ſchon jetzt die perſonelle Ernennung der Ab⸗ ſtimmungskommiſſion vollziehen, und zwar mit neutralen Perſönlichkeiten von hohem juriſtiſchen Rang und mit beſonderen verwaltungstechniſchen ⸗ Erfahräne unG noch lebensfriſch aus ihrem nordiſchen Blutserbe her⸗ aus für die große deutſche Volksgemeinſchaft zu emp⸗ finden vermochten. Alle die, die in den vergangenen Jahren zur nationalſozialiſtiſchen Bewegung geſtoßen ſeien, ſeien damit zugleich einer charakterlichen Prü⸗ fung unterworfen worden. So ſei in Deutſchland eine neue Volkswerdung geboren worden. Mit dieſer Volkswerdung, ſo betonte der Miniſter weiter, war ſo die Befreiung des inneren Blickes verbunden. Die fremden Lehren haben weichen müſſen! Im Lichte unſerer Raſſenkenntnis haben wir begriffen, daß Kul“ turen nicht Dinge an ſich ſind, ſondern Zeiterſchek⸗ nungen der Völker ſelbſt, die aus ihrem Weſen her⸗ aus gebären und ſchaffen. Die deutſche Kultur wird aufhören, ein Spiegelbild fremder Kulturwerte zu ſein. Wir wollen uns ſelbſt geſtalten. Wenn wir das tun, ſind wir keine Bedrohung anderer. Wer den völkiſchen Gedanken, begründet auf der Raſſenerkenntnis, recht verſtanden hat, der muß auch logiſch die Folgerung ziehen, daß wir das Fremde nicht aufnehmen, ſon⸗ dern ausſcheiden wollen. Wie ſoll jenſeits der Grenzen der friedliche Menſch den deut⸗ ſchen fürchten, wenn er weiß, daß wir nur mit uns ſelbſt und in einer Gemeinſchaft leben wollen, die der fremden Beimiſchung möglichſt entbehrt. Und der völkiſch und raſſiſch denkende deutſche Füh⸗ rer des Dritten Reiches iſt zwangsmäßig der Ver⸗ fechter eines Weges friedlicher Entwicklung, weil er von einem Zuwachs fremder Volksmaſſen ſich nicht einen Vorteil, ſondern nur einen Nachteil ver⸗ ſpricht. Ebenſowenig kann uns daran liegen, un⸗ ſere blutsmäßige eigene Auffaſſung fremden Böl⸗ kern aufzuzwingen. Man ſoll uns nur ſelbſt leben laſſen. Wir werden anderen unſeren National⸗ ſozialismus nicht aufzwingen. Der Miniſter wies darauf hin, daß die in Deutſchland gewonnene Erkenntnis, die ja nicht nur eine Wandlung der Staatsform darſtellt, über kurz oder lang in der Welt ſich durchſetzen würde. Die anderen Völker werden aus ſich heraus eines Tages der neuen Zeit folgen und ſich auch eine neue Welt⸗ anſchauung geben. Die nordiſchen Völker ſollen nicht glauben, daß ſie unſere Anſchauungen über⸗ nehmen ſollen. Sie werden aus ſich ſelbſt heraus eines Tages ſich eine neue Weltanſchauung ſchaffen und einer Zeit, die kein Lebensrecht mehr hat, ein Ende bereiten. Görings Reiſe nach Athen und Budayeſt (Von unſerem Berliner Büro) Berlin, 2. Juni. Die kürzliche Reiſe des Miniſterpräſidenten Gö⸗ ring nach Athen und Budapeſt iſt in einem Teil der ausländiſchen Preſſe von völlig fehlgreifen⸗ den außenpolitiſchen Mutmaßungen begleitet wor⸗ den. Der„Völkiſche Beobachter“ veröffentlicht nun eine Unterredung mit Göring, in der der Miniſter⸗ präſident über den Verlauf und die Ergebniſſe der Fahrt aufſchlußreiche Mitteilungen machte. Er führte u. a. aus: „Der Beſuch in Griechenland war für uns ein gewaltiges inneres Erlebnis. Wir hatten ein Volk und ein Land kennen gelernt, das von einer aufrich⸗ tigen Herzlichkeit für Deutſchland erfüllt iſt, von ehrlicher Bewunderung für unſeren Führer, ein Land von beiſpielloſer Gaſtlichkeit. Sehr weſentlich wird das Verſtändnis der Griechen für uns Deutſche dadurch erleichtert, daß viele maßgebenden Männer Griechenlands in Deutſchland ſtudiert haben und die deutſche Sprache und das deutſche Schrifttum in weitem Umfang beherrſchen. Wir nahmen das Ge⸗ fühl mit uns, daß die Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern außerordentlich gut ſind und daß ſie ſich auch durch unſeren Beſuch wei⸗ ter verſtärkt und vertieft haben. Wie ich es auch ſchon in Athen zum Ausdruck gebracht habe, würden wir uns herzlich freuen, bald auch einmal Vertre⸗ ter der griechiſchen Regierung bei uns als Gäſte zu ſehen“. In den in Athen geführten Beſprechungen wur⸗ den u. a. die handelspolitiſchen und kulturellen Probleme berührt, die beide Länder verbinden, und die Anweſenheit des Reichsbahnpräſidenten Dr. Dorpmüller legte es nahe, auch über die Förderung des Reiſeverkehrs von Deutſchland nach Griechenland und umgekehrt zu ſprechen. Ueber ſeinen Aufenthalt in Budapeſt und ſeine Ausſprache mit Miniſterpräſident Gömbös erklärte Göring u.., aus allen erörterten Fragen habe eine aufrichtige Freundſchaft zu Deutſchland geſprochen; der Geiſt der alten Waffenbrüderſchaft aus dem Kriege dauere an, und ferner betonte Gd⸗ ring, daß Reichsverweſer Horthy herzliche Sym⸗ pathie und aufrichtige Freundſchaft für unſer Volk empfinde und dem neuen Deutſchland und ſeinem Führer tleſes Verſtändnis entgegenbringe. Das Ge. n klar erkennen laſſen. Uebereinſtimmung in den angeführ⸗ BVolksſtück auch 2. Seite/ Nummer 247 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 4. Juni 1084 Dr. Frick zur kommenden Reichsreform Meldung des DRo. 4— Königsberg, 8. Juni. Die„Königsberger Allgemeine Zeitung“ veröf⸗ fentlicht eine Unterredung mit Reichsminiſter Dr. Frick. U. a. ſtellte das Blatt an den Reichsminiſter die Frage: Iſt für die Zukunft geplant, die Provinz Oſtpreußen im Zuge der Neugliederung und des Neuaufbaues des Reiches verwaltungsmäßig enger an das Reich heranzuziehen? Der Reichsminiſter: Die künftige Organiſation des Reiches ſteht noch nicht endgültig feſt. Ich kann abex ſagen, daß die Errichtung von Reichs⸗ gauen geplant iſt, die als Untergliederungen des Reiches gedacht ſind. Es beſteht kein Zweifel, daß in dieſem Falle die heutige Provinz Oſtpreußen ein eigener Reichsgau werden und dadurch in un⸗ mittelbarſte verwaltungsmäßige Beziehung zum Reich kommen wird. Warnung vor Preisſteigerung für Oelſaaten und Oelfrüchte Meldung des DNB. Berlin, 3. Juni. Bekanntlich iſt infolge der Deviſenlage eine Einfuhrſperre für Oelſaaten und Oelfrüchte not⸗ wendig geworden. In den letzten Tagen hat ſich aber gezeigt, daß dieſe Verknappung des Rohmate⸗ rials teilweiſe zu einer ſpekulativen Preis⸗ treiberei für Oelkuchen benutzt worden iſt. Daß es ſich um reine Spekulationsmanöver handelt, be⸗ weiſt die Tatſache, daß die eigentlichen Oelkuchen⸗ erzeuger, die Oelmühlen, die Preiſe nicht erhöht baben. Von Seiten des Reichsernährungsminiſteriums wird hierzu erklärt, daß es nicht gewillt iſt, dieſe Preisſteigerungen zu dulden. Sollten die Preiser⸗ höhungen nicht unterbleiben, ſo würden Gegenmaß⸗ nahmen der verſchiedenſten Art, insbeſondere auch wirtſchaftliche Maßnahmen durchgeführt werden. Die erſte Jagoͤſcheinyrüfung in Berlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 3. Juni. Auf dem Berliner Stadigut„Carolinenhof“ wurde dieſer Tage die erſte Jagdſcheinprüfung auf Grund des neuen preußiſchen Jagdgeſetzes abgehalten. Prüf⸗ linge waren 16 Berliner, darunter eine Dame, die ein Geſuch um Ausſtellung eines Jagdſcheines eingereicht hatten. Die meiſten von ihnen hatten bisher nur auf Tagesjagdſchein dem Waidwerk obge⸗ legen, eine Möglichkeit, die heute nicht mehr beſteht. Der vom Kreisjägermeiſter eingeſetzte Ausſchuß hielt nun eine umfaſſende theoretiſche und praktiſche Prü⸗ ſung unter dem Vorſitz des Provinzjägermeiſters ab. Dabei mußten Tontauben geſchoſſen, Waffenkennt⸗ niſſe entwickelt, Tier⸗ und Waldkunde nachgewieſen und Anpirſchen gezeigt werden, denn nur waidge⸗ rechte Perſonen ſollen ja noch die Jagd qusüben dür⸗ ſen. Es gab im allgemeinen gute Prüfungsergebniſſe, niemand hat verſagt, und als einer der Tüchtigſten unter den Prüflingen erwies ſich vor der Kommiſſion die Dame, die Tochter des Provinzjägermeiſters, Fackelzug des Deutſchen Luftſportverbandes in Berlin — Berlin, 3. Juni. Zu Ehren des Reichspräſi⸗ denten, des Reichskanzlers und des Reichsminiſters für Luftfahrt veranſtaltete der Deutſche Luftſport⸗ verband im Rahmen der großen Werbewoche am Samstag abend einen Feſtfackelzug, an dem unifor⸗ mierte Flieger teilnahmen. Eine unabſehbare Menſchenmenge hatte ſich in den Straßen, die vom Zuge berührt wurden und beſon⸗ ders in der Wilhelmſtraße, eingefunden. Mit„Deutſchland, Deutſchland über alles!“ mar⸗ ſchierten die endloſen Reihen der Flieger am Reichs⸗ kanzler⸗ und Reichspräſidentenpalais vorbei. Conderſitzung des englijchen Kabinetts Neue Angriſſe gegen Sir John Simon— Die engliſch-franzöſiſche Spannung Drahtbericht unſ. Lon doner Vertreters § London, 3. Juni. Sir John Simon iſt Samstag nachmittag wieder in London eingetroffen. Es iſt vorgeſehen, daß er während des Wochenendes längere Beſprechungen mit dem Premierminiſter ſowie auch mit Baldwin haben wird. Welch außerordentliche Bedeutung man in offiziellen Londoner Kreiſen den bisherigen Gen⸗ ſer Beſprechungen, insbeſondere der Lage beimißt, die durch die heftige Rede Barthous geſchaffen iſt, geht daraus hervor, daß höchſtwahrſcheinlich bereits am Montag eine Sonderſitzung des Kabi⸗ netts ſtattfindet. Auf jeden Fall wird aber der Arberiitſſtungsausſchuß der Regierung zuſam⸗ mentreten. Es iſt bisher noch ungewiß, ob und wann Sir John Simon nach Genf zurückkehren wird. Nicht nur in den Oppoſitionsblättern, ſondern auch in den der Regierung naheſtehenden Kreiſen wirft man die Frage auf, warum man eigentlich Eden zum Lord⸗ ſiegelbewahrer ernannt und ihn mit der beſonderen Aufgabe betraut habe, England in Genf zu vertreten. Einen bemerkenswerten Angri ſfgegen den Außenminiſter findet man wieder in der „Morning Poſt“. Bereits vor zwei Tagen hat dieſes ultrakonſervative Blatt ſich in einem ſcharf ironiſchen Artikel ſtark die franzöſiſche Beweisfüh⸗ rung zu eigen gemacht und auch heute muß ſich Sir John Simon wegen ſeiner an⸗ geblichen Deutſchfreundlichkeit ſchwere An⸗ griffe gefallen laſſen. Die„Morning Poſt“ glaubt vorausſagen zu können, daß auf der künftigen Kabinettsſitzung Sir John Simon einen ſehr ſchweren Stand haben werde. Seine in Genf dargelegten Gedankengänge würden eigentlichnur vom Premierminiſter geteilt. Eine große Reihe von Kabinettsmitgliedern, wahrſcheinlich ſogar die Mehrheit von ihnen, iſt ſicherlich mit der Abrüſtungspolitik des Premierminiſters nicht einverſtanden. In weiten politiſchen Kreiſen und insbeſondere auch auf dem konſervativen Flügel des Kabinetts iſt man nicht mit der jetzt in Genf ſo deutlich doku⸗ mentierten engliſch⸗franzöſiſchen Spannung einver⸗ ſtanden. Man wünſcht auch heute noch in England, an der alten traditionellen Politik, ſtändig die Ver⸗ mittlerrolle auf dem Kontinent ſpielen zu können, feſtzuhalten. Die jetzt ſo deutlich gewor⸗ dene engliſch⸗franzöſiſche Spannung beeinträchtigt aber dieſe Politik in hohem Grade. Von konſervati⸗ ver Seite wird Sir John Simon im Kabinett ge⸗ wiß manche Kritik erfahren. Sir John Simon hat ſich aber im letzten Augenblick durch ſeine letzte Genfer Beſprechung mit Barthou eine Trumpfkarte gegen ſeine Kritiker verſchafft. Barthous Erklärung, daß er in nächſter Zukunft London beſuchen will, und daß Sir John Simon nach Paris kommen werde, wird durchweg von der Preſſe mit Gelaſſen⸗ heit regiſtriert. Ein Blatt wie die„Daily Mail“, das ſchon immer für eine engere engliſch⸗frangbſiſche Zuſam⸗ menarbeit eingetreten iſt, bemüht ſich, jebe Entfrem⸗ dung von England und Frankreich in das Bereich der Fabel zu verweiſen. Sie gibt daher auch der Hoffnung Ausdruck, daß durch die künftigen Miniſterbeſuche in Paris und London, wenn viel⸗ leicht auch nicht in der Abrüſtungsfrage, ſo doch im Hinblick auf Hauptfragen der allgemeinen Politik, eine beſſere Verſtändigung als bisher erreicht werde. Das entſcheidende Ergebnis der letzten Beſetzung zwiſchen dem engliſchen und fran⸗ zöſiſchen Außenminiſter ſei jedenfalls dies, daß die Verhandlungen nicht zum Still⸗ ſtand gekommen ſeien, ſondern im Laufe der nächſten zwei oder drei Wochen energiſch weiter⸗ geführt würden. 600 Rationalſozlalſlten in Wollersdorf Zahlreiche neue Verhaſtungen von Nationalſozialiften in Oeſterreich Meldung des DNB. — Wien, 2. Juni. In der letzten Zeit ſind wieder Nationalſozialiſten in größerer Zahl nach dem Konzentrationslager Wöl⸗ lersdorf gebracht worden. So ſind, wie verlautet, in den letzten—3 Wochen über 150 Nationalſozia⸗ liſten in Wöllersdorf eingeliefert worden. Die Ge⸗ ſamtzahl der in Wöllersdorf feſtgehaltenen Nationar⸗ ſozialiſten wird auf etwa 600 geſchätzt. Die Geſamtzahl der Sozialdemokraten üh. Wöllersdorf wird mit etwa 80 0 angegeben. Seit dem Erlaß des Juſtizminiſteriums ſind zahlreiche ſeit dem Februaraufſtand verhaftete Angehörige des Republe⸗ kaniſchen Schutzbundes im ganzen Bundesgebiet aus der Haft entlaſſen worden. Die Regierung ſchreitet ſomit planmäßig auf der einen Seite zur Entlaſſung der verhafteten, an dem Februarauſſtand beteiligt ge⸗ weſenen Angehörigen des Republikaniſchen Schutz⸗ bundes und andererſeits zu neuen Verhaftungen von Angehörigen der Nationalſozialiſtiſchen Partei. Durchſichtige Lügen — München, 2. Juni. Die Landesleitung Oeſterreichs der NSDAp teilt mit: „Nach mannigfachen früheren Verſuchen wieder⸗ holt oͤie Wiener„Reichspoſt“, das chriſt lich⸗ſoziale Regierungsorgan, in ihrer Ausgabe vom 25. Mai die Lüge, daß die NSDAp Oeſterreichs die Rückgabe des Kärntener Abſtimmungsgebietes na Südſlawien nach vollzogenem Anſchluß Oeſter⸗ ü reichs an das Deutſche Reich verſprochen hätte. Die Landesleitung Oeſterreichs ſtellt neuerlich und end⸗ gültig feſt, daß dieſe von öſterreichiſcher Regterungs⸗ ſeite mit durchſichtigem Ziel aufgeſtellten Behaup⸗ tungen frei erfunden ſind und jeder realen Grundlage entbehren. Die Methode der öſterreichi⸗ ſchen Regierungspreſſe im Kampf gegen die NSDAP Oeſterreichs, gegen die große Maſſe der geſamten Bevölkerung, richtet ſich von ſelbſt. —.— Amerikaniſcher Flottenbeſuch in der Sowjetunion — Moskau, 9. Juni. Der amerikaniſche Marineattaché in Moskau hat das Kriegskommiſ⸗ ſariat verſtändigt, daß im Auguſt zwei amerikaniſche Krenzer den Leningrader Hafen aulaufen werden. Ein Teil der amerikaniſchen Mannſchaft ſoll als Gäſte des amerikaniſchen Botſchaſters Bullit für mehrere Tage nach Moskau kommen. Brotmangel in Sowjetrußland als Folge der Getreidepreiserhöhung — Moskau, 3. Juni. In Zuſammenhang mit der Preisſteigerung für Getreide iſt ſtellenweiſe Brot vom freien Markt verſchwunden. Die.G..n. hat bekanntgegeben, daß ſie mit drakoniſchen Maß⸗ nahmen gegen jede Brotſpekulation einſchreiten werde. Kein Generalſtreik in der amerikaniſchen Textilinduſtrie — Waſhington, 3. Juni. In der Textilinduſtſtrie haben die Gewerkſchaftsführer den für Montag an⸗ geſagten Generalſtreik abgeblaſen. der(Badener) an charakteriſtiſcher Echtheit nichts Das größte Fliegerrennen der Welt Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters § London, 3. Juni. Im Oktober oͤieſes Jahres ſoll von London aus dͤas größte Flugwettrennen, das jemals bisher ſtatt⸗ gefunden hat, ſtarten. Aus Anlaß der Jahrhundert⸗ feier von Melbourne ſoll ein Flug von London nach Auſtralien ſtattfinden. Nicht weniger als 58 Teilnehmer aus den verſchiedenſten Ländern, darunter auch Deutſchland, haben ſich in die Liſte, die geſtern geſchloſſen wurde, eingetragen. Der Wettflug ſoll in zwei Formen geflogen werden: einem 18 000⸗Kilometer⸗Schnelligkeits⸗Geradeausflug mit einem erſten Preis von 10000 Pfund und einem goldenen Pokal für die Maſchine, die zuerſt in Mel⸗ bourne eintrifft, und einem Handicap mit einer Maximal⸗Zeitbewilligung von 16 Tagen. Bisher haben ſich die Teilnehmer noch nicht entſchieden, an welchem von beiden Rennen ſie teilnehmen werden. Man rechnet jedoch damit, daß 40 Maſchinen ſich an der Schnelligkeitskonkurrenz um die halbe Erde be⸗ teiligen werden. Zunehmende Raoikaliſierung unter den amerikaniſchen Marziſten Meldung des DNB. Detroit, 3. Juni. Der Gang der Verhandlungen auf der Jahres⸗ verſammlung der Sozialbemokraten in den Ver⸗ einigten Staaten bewies deutlich die zunehmende Radikaliſierung innerhalb der Sozialdemokrati⸗ ſchen Partei von USA, wenn es auch ſchließlich dem gemäßigteren Flügel unter Norman Thomas nach ſchweren Auseinanberſetzungen gelang, die Ober⸗ hand zu behalten. Der Autrag des linken Flügels, der den erſtarkenden Gewerkſchaften in den Ver⸗ einigten Staaten naheſteht, die Jahresverſamm⸗ lung möge ſich für eine Diktatur des Prole⸗ tariats ausſprechen und für den bewaffne⸗ ten Aufſtand im Falle eines„imperiali⸗ ſtiſchen Krieges“ eintreten, wurde mit Kuap⸗ per Mehrheit mit 8344 gegen 7831 Stimmen ab⸗ gelehnt. nung des Klaſſenkampfes als politiſche Kampfmethode in den Vereinigten Staaten einſtimmig angenommen. Millionenſchaden durch Unwetter bei Marſeille — Paris, 3. Juni. Die weitere Umgebung von Marſeille wurde in der letzten Nacht von einem Zyllon heimgeſucht. Der Schaden wird auf viele Millionen Franken geſchätzt. Wolkenbrüche haben Eiſenbahnlinien zerſtört und in der Gegend von Valreas(Dep. Vanclnſe) Jahrhunderte alte Brücken, die ſchon die ſchlimmſten Ueberſchwemmungen über⸗ ſtanden haben, weggeriſſen. Berlin—London in 3 Stunden 50 Minnten — London, 3. Juni. Ein von dem deutſchen Piloten Noack geſtenertes Verkehrsflugzeng hat einen neuen Rekord aufgeſtellt. Das Flugzeng legte die Entſernung Berlin—Croydon in 3 Stun⸗ den und 50 Minuten zurück. Die Durchſchnittsge⸗ ſchwindigkeit der Maſchine betrug 264 Stunden⸗ kilometer. Erdbeben in Island— Schwerer Sachſchaden — Reykjavik, 3. Juni. In den verſchiedenen Bezirken wurde am Samstagnachmittag ein hef⸗ tiges Erdbeben verſpürt, durch das in der Hauptſache nur materieller Schaden angerichtet wurde. In Dalvik wurden ſämtliche Wohnhäuſer ſo ſehr beſchädigt, daß die Bewohner obdachlos wur⸗ den und in Huſavik war das Beben ſo ſtark, daß Straßenpaſſanten hinſtürzten. e Hans Alfred Meißner Verantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner ⸗ Handelsteil: i. V. Willy Müll er⸗Feuilleton: Caxl Onno Eiſenbart⸗Lokalen Teil: Richard Schönfelder⸗Sport: Willy Müller⸗ Süpweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: i. B. Rich. Schönfelder ⸗ Anzeigen und geſchäft⸗ liche Mitteilungen: Jacob Faube, ſämtlich in Mannheim ⸗ Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, Mannheim g 1,-6 Schriftleitung in Berlin: Eckart Peterich, W 85, Viktoriaſtraße 46 Durchſchnittsauflage im April 21750 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr„Rückſendung nur bei Rückporto Reichskammer der bildenden Künſte bereits gerichtet SRSSZZ—————————————————————————————————————————————————————————.———————.—.—..————.————————————...———— „Die vier Musletiere“ Sigmund Grafſs Volksſtück im Nationaltheater Wir haben vor nicht langer Zeit das bisher reiſſte Werk Graffs„Die Heimkehr des Matthias Bruck“ in einer bemerkenswerten Aufführung erlebt,„Die vier Musketiere“ liegen zeitlich früher. Sie ſind anderwärts vielfach geſpielt worden und wer⸗ den, ohne ſtarke Dichtung zu ſein, als ein rechtes in Mannheim auf geraume Zeit gute Figur machen. Es geht hier nicht wie bei Mat⸗ thias Bruck um Menſchen und Schickſale. Es geht hier um Zuſtände. Es wird gezeigt, wie vier Front⸗ kameraden, ein Berliner, ein Bayer, ein Sachſe und ein Norödeutſcher draußen in Dreck und Speck eine ſelbſtverſtändliche Kameraoſchaft pflegen, wie ſie feſt und treu zuſammenſtehen, ſich nur ͤͤurch die Ver⸗ ſchiedenartigkeit ihrer Dialekte unterſcheiden und im übrigen nichts als Soldaten ſind, Männer mit glei⸗ chem Daſeinszweck und gleichem Ziel: Vaterland. Ein gut gebauter ſehr luſtiger Akt bringt die aus hundert kleinen typiſchen Einzelzügen zuſammenge⸗ ſetzte Zuſtandsſchilderung eines Einquartierungs⸗ tages der Vier in der Etappe bei einer ſranzöſiſchen Madame. Graff zeigt ſich hier als Meiſter des kraft⸗ voll⸗unbefangenen Frontwitzes. Von der höchſt echt geſehenen Situation, dem drolligen Vierklang der Dialekte und den unterſchiedlichen Temperamenten der Musketiere lebt dieſer erſte Akt, der keine Pro⸗ bleme zu löſen aufgibt, und von dem man ſich mit Gelächter und der berechtigten Erwartung trennt, daß ſich die Vier nach Jahren in der Heimat wieder⸗ treſſen werden. Solches geſchieht in der Tat, und es kommt da ein ſeltſames Männerquartett zuſammen: der quicke, ewig ſchwadronierende Sachſe iſt Direk⸗ tor einer Treuhandgeſellſchaft und Beſitzer eines Einheitspreis⸗Kaufhauſes geworden, der Bayer ſtellt ſich in der ganzen Robuſtheit ſeines Volkstums als kleiner Gaſtwirt vor, der Würde des Studienrats gemeſſen zur Schau und der Berliner, einſt ein wohlgeſtellter Schiefertafelfabri⸗ kant, läuft als kümmerlicher Margarine⸗Reiſender von Haus zu Haus, da ſeine Schiefertaſelfabrik bankrott gegangen iſt, weil die Kinder der Nachkriegs⸗ Norddeutſche trägt die zeit keine Taſeln mehr brauchen, ſondern„gleich mit Tinte in die Hefte ſchreiben“. Es erweiſt ſich leider, daß die einſt eiſenfeſte Frontkameradſchaft der vier Musketiere erhebliche Riſſe erhalten hat. Geſellſchaftliche Klüfte, beruf⸗ liche Intereſſen und gegenſätzliche politiſche Meinun⸗ gen ſind ſtärker als die Erinnerung an das gemein⸗ ſame Kriegserlebnis. Die rechte innere Verbunden⸗ heit will ſich nicht mehr einſtellen. Es kommt ſogar zu einem gewaltigen Krach zwiſchen den Freunden, in deſſen Verfolg auch ihre Frauen tränenreich an⸗ einandergeraten, bis ſchließlich ein fünfter, aus Amerika zurückgekehrter Kriegskamerad, ein Bade⸗ ner. ihnen das Hohelied der Heimatliebe ſingt und der Zapfenſtreich eines Regimentstages, deſſen Klänge zu ihnen in das Zimmer dringen, dazu bei⸗ trägt, die geladene Atmoſphäre zu entgiften. Man gibt ſich die Hand, wird ein wenig ſentimental, aber man fühlt doch allerſeits die Fragwürdigkeit dieſer mühſam hergeſtellten Verſöhnung. Es iſt ſchon ſo, daß das Leben und der Alltag mit ſeinem erbitterten Kampf dem bedingungsloſen Zuſammengehörigkeits⸗ gefühl, wie es ſich in der ſchönen Frontkameradſchaft der Vier offenbarte, einen ärgeren Stoß verſetzt hat als man ſich eingeſtehen will Graff ſelbſt kommt um dieſe leicht peſſimiſtiſche Schlußfolgerung nicht herum. Er macht auch keinen überzeugenden Verſuch, den Konflikt zwiſchen Leben und Frontkameradſchaft zu löſen, und ſo entläßt er den Zuſchauer mit einem unbefriedigten Gefühl. Die Stärke der„Vier Musketiere“ liegt aber, wie ſchon geſagt, nicht in der Problemſtellung, ſondern vor allem in der ganz ausgezeichneten Menſchenbeobach⸗ tung Graffs. Von wenigen Uebertreibungen und einigen Lüngen der Dialogführung abgeſehen, ſind ihm in der Zeichnung der vier loder eigentlich fünf) usketiere ſehr erheiternde Typen unterſchied⸗ lichen deutſchen Volkstums gelungen, und da die Darſtellung dieſer Figuren durch Offenbach (Sachſe), Langheine(Bayer), Krüger(Ber⸗ liner), Simshäuſer(Norddeutſcher) und Lin⸗ 0 zu wünſchen übrig läßt, da ferner die Frauen im Kreiſe(Annemarie Schradiek, Eliſabeth Stie⸗ ler, Hermine Ziegler, Lene Blankenfeld, Eva Bubat und Erna Stefan) dem Spielkörper auf eine ergötzliche Art Leben und Bewegtheit geben, da vor allem auch die Regiearbeit Karl Vogts ſich bis in kleine Einzelzüge liebevoll mit den Menſchen und Dingen beſchäftigt hat, ſo konnte es nicht fehlen, daß das Publikum äußerſt angeregt und beluſtigt mitging und mit dem Ausdruck ſeiner Freude über die gelungene Aufführung nicht hinter dem Berge hielt. C. O, E. Eröffnung der Münchener Kunſtausſtellung 1934. In Gegenwart des Reichsſtatthalters General Ritter von Epp, des Chefs und Mitglieder der bayeriſchen Staatsregierung, des Oberbürgermei⸗ ſters, des ſtellv. Gauleiters, des Präſidenten der Reichskunſtkammer und mehrerer Diplomaten fand in der Neuen Pinakothek die feierliche Eröffnung der Kunſtausſtellung München 1934 ſtatt. Der Leiter der Ausſtellung und Präſident der Mün⸗ chener Künſtlergenoſſenſchaft, Walter von Ruck⸗ teſchell gab dem Stolz der Künſterſchaft Audruck darüber, daß München nach dem Willen des Führers wieder zur beſonderen Kunſtſtadt auserſehen iſt und legte ein freudiges Bekenntnis der Künſtler zum Dienſt am Volke ab. Miniſterpräſident Siebert betonte, daß man auch in der Kunſt heute den glei⸗ chen Optimismus und die gleiche Begeiſterung ſehe wie überall im deutſchen Volk und ſprach die Ueber⸗ zeugung aus, daß die Ausſtellung einen Mittelpunkt darſtellen werde für das ideelle und künſtleriſche Schaffen. Namens der Staatsregierung erklärte hierauf der Miniſterpräſident die Ausſtellung für er⸗ Helſt den freiſchaffenden Künſtlern! Der vom Reichspropagandaminiſter Dr. Goebbels vor eini⸗ gen Tagen in der Preſſe erlaſſene Aufruf an die Bauverwaltungen des Reiches, der Länder, der Ge⸗ meinden und der Körperſchaften des öffentlichen Rechts hat in den Kreiſen aller freiſchaffenden Künſt⸗ ler größte Genugtuung ausgelöſt und reges Inter⸗ eſſe an der Durchführung der angeregten Maßnah⸗ men erweckt. Eine Reihe von Anfragen, die an die E wurden, beweiſen, wie ſehr der Aufruf geeignet iſt, die Hoffnungen der zum größten Teil aufs ſchwerſte um ihre Exiſtenz ringenden bildenden Künſtler neu zu beleben. Es wäre zu wünſchen, wenn dem Auf⸗ rufe des Reichsminiſters Dr. Goebbels auch die In⸗ duſtrie und der Handel bei ihren Bauvorhaben ſowie die größeren Privatbauherren in angemeſſenem Um⸗ fange Folge leiſteten, ſo daß zugleich mit der groß⸗ zügigen Arbeitsbeſchaffung ſich auch die Kunſt wieder in größerem Maße als in der letzten Zeit auf dem Gebiete des Bauweſens Eingang verſchaffen könnte. Die Reichskammer der bildenden Künſte, Berlin C 2, Schloß, Schlüterhof, der alle bildenden Künſtler zur Ausübung ihres Berufes angehören müſſen, ſowie ihre einzelnen Landesſtellen ſind jeder⸗ zeit gern bereit, allen Bauverwaltungen und anderen Bauherren koſtenlos den Nachweis entſprechender Künſtler(Architekten, Maler, Bildhauer, Graphiker, Kunſthandwerker) zu vermitteln und auf Anfrage jede gewünſchte Auskunft zu erteilen. OBühnenmuſik auf Schallplatten. Gegen frühere Zeiten ſind die Anſprüche an Bühnenmuſik und Ge⸗ räuſchkuliſſe beträchtlich gewachſen. Donnerblech Ratſche und das„Rhabarber⸗Rhabarber“ der Stati⸗ ſterie genügen heute längſt nicht mehr. Wie viele Theater aber können ſich noch eine richtige Kapelle für die Bühnenmuſik leiſten? Da meldet ſich die Schallplatte als Erſatz. In Verbindung mit einer elektriſchen Lautſprecheranlage liefert ſie alles an Muſik, was Theaterdirektor oder Bühnenautor ſich nur irgendwie wünſchen können. Es gibt ſogar Spezialaufnahmen der Gebrauchsmuſik für Bühnen. Kriegeriſche Signale, Prozeſſionsmuſiken mit Choral und Glockengeläute, Sturm⸗ und Armſünderglocke, Hirtenweiſen, Wächterruf und Poſthorn, das iſt alles für wenig Geld auf Schallplatten zu kaufen und noch mehr: Schlachtengetümmel, Straßengeräuſch und das Stampfen eines Maſchinenſaals, Eiſenbahnfahrt und Bahnhofslärm, Gewitter mit Platzregen, ſtürmiſches Meer und ſchließlich ſogar einen ganzen zoologiſchen Garten. Droſſel, Lerche und Nachtigall, Hühner, Schweine, Hund, Pferd und Katze, ſämtliches Haus⸗ getier und auch der Löwe hat es ſich gefallen laſſen müſſen, vor dem Mikrophon ſein Brüllen hören au 590 Dagegen wurde ein Antrag auf Anerken⸗ —— 0 5 germeiſter Montag, 4. Juni 1934 Neue Maunheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe g. Seite/ Nummer 247 Als am Freitag hier und da bereits anläßlich der Saarkundgebung die erſten Fahnen aufgezogen oder aufgeſteckt wurden, da tat man dies in dem freudi⸗ gen Pflichtbewußtſein, die Verbundenheit mit unſe⸗ ren Brüdern an der Saar zum Ausdruck zu bringen. Umſo freudigeren Herzens flaggte man am Sams⸗ tag, da inzwiſchen die Feſtſetzung des Abſtimmungs⸗ termins bekannt geworden war. Fahnen flatterten auf den Partei⸗ und Reichsgebäuden, auf den ſtaat⸗ lichen und ſtädtiſchen Gebäuden, an den Privathäu⸗ ſern, auf Plätzen. Fahnen flatterten überall. Selbſt die Straßenbahnwagen hatten ſich mit Wimpeln geſchmückt. Es gab keinen Volksgenoſſen, der nicht eine tiefe innere Befriedigung über die günſtige Wendung nach den bangen Tagen dex Unklarhelt und der dunkelſten Genfer Machenſchaften zum Ausdruck gebracht hätte. Vielfach wurde die Mei⸗ nung vertreten, daß man jetzt eine Saarkund⸗ gebung nicht mehr nötig habe, da alles in beſter Oroͤnung ſei. Es fiel infolgedeſſen ſchwer, die Leute von dem Gegenteil zu überzeugen und ihnen zu ſagen, daß wir jetzt erſt recht nötig haben, unſe⸗ ren deutſchen Volksgenoſſen an der Saar zu zeigen, wie engverbunden wir uns mit ihnen fühlen. Nun erſt recht heißt es jetzt den Saardeutſchen den Rük⸗ ken zu ſtärken in dem nicht leichten Abſtimmungs⸗ kampf. Der Aufmarſch Schon frühseitig ſammelten ſich auf zahlloſen Plätzen in der Stadt und in den Vorſtädten die ein⸗ zelnen Gruppen und Verbände, um gemeinſam mit Fahnen und teilweiſe auch mit Muſik zum Fried⸗ richsplatz zu marſchieren, der in muſtergültiger Weiſe durch SA abgeſperrt war. In der Innenſtadt gab es eine Verkehrsſtockung nach der anderen, denn aus allen Richtungen rückten die Kolonnen an. Feſt⸗ ſtimmung herrſchte in den Straßen und am Fried⸗ richsplatz, der ſich immer mehr füllte. In der Stadtchronik die die Ereigniſſe nach der Beſeitigung der Novemberlinge würdigt, wird die Saarkundgebung einen hervorragenden Platz einnehmen. Der Appell, den die Kreisleitung Mann⸗ heim der NSDaAp und die Ortsgruppe Mannheim⸗ Ludwigshafen des Bundes der Saarvereine an die Mannheimer Bevölkerung richtete, hat den erwarteten Widerhall gefunden. Ganz Mannheim war wieder unterwegs zum Friedrichsplatz. Die Rieſenmenge, die ſich hinter der Abſperrung drängte, iſt gar nicht zu ſchätzen. Kreisleiter Dr. Roth beſchränkte ſich deshalb darauf, von Zehntauſenden zu ſprechen. Der Einmarſch in den Platz vollzog ſich unter Leitung des Kreispropagandaleiters Fiſcher in tadelloſer Ord⸗ nung. SA, SęS, die Fliegerſtürme, Hitlerjugend, Freiwilliger Arbeitsdienſt und Volksdienſt umgaben die Waſſerbecken. Auf dem Rondell ſtanden die Sänger in breiter Front, auf der Straße um den. Platz die Ortsgrupen der Partei, die Vereine und die Betriebsgemeinſchaften, ſoweit ſie geſchloſſen an⸗ marſchiert waren. Es war von der Terraſſe des Waſſerturmes aus wieder ein überwältigendes Bild, das die Rieſen⸗ menge bot, in die ſich das friſche Grün der An⸗ lagen miſchte. Von der Terraſſe aus nahmen auch die Spitzen der Behörden an der Kundgebung teil. Wir erwähnen Landeskommiſſär Dr. Scheffel⸗ meier, Landrat Dr. Veſenbeckh, Polizeipräſi⸗ dent Dr. Ramſperger, Polizei⸗Oberſtleutnant „Demoll, Major Gihr, Gendarmeriekommandant Oberſtleutnant Schmidt⸗Eberſtein, Oberbür⸗ Renninger, Bürgermeiſter Dr. Walli, Stadtrat Hofmann, Landesgruppenfüh⸗ rer Schlerf, den Ortsgruppenführer des Deut⸗ ſchen Luftſportverbandes, Dahl, und Verkehrs⸗ direktor Böttcher. Unter der Terraſſe hatten die Träger der Partei⸗ und Vereinsfahnen Aufſtellung genommen, davor die Mitglieder der Orts⸗ gruppe Mannheim⸗Ludwigshafen des Bundes der Saarvereine mit einer Anzahl Saarbrücker und Neunkirchener, die die Mannſchaf⸗ ten des Fußballvereins Saarbrücken und der Bo⸗ ruſſia Neunkirchen begleitet hatten, die geſtern nach⸗ mittag im Stadion ſpielten, Dahinter ſtanden die SA⸗, SS⸗ und PO⸗Kapelle unter Leitung der Muſikzugführer Homann⸗Webau, Lange und Fath. Als der Einmarſch, der durch den Laut⸗ ſprecher birigiert wurde, vollzogen war, durften die Erwachſenen und Kinder, die hinter der Abſperrung ſtanden, ganz nahe heranrücken. Wer das Gedränge ſcheute, konnte auch in größerer Entfernung die An⸗ ſprachen gut verſtehen, da die geſchickt aufgeſtellten zwölf Lautſprecher vorzüglich funktionierten. Bauer, der Führer der Ortsgruppe Mannheim⸗ Ludwigshafen des Bundes der Saarvereine, eröffnete die Kundgebung mit herzlichen Be⸗ grüßungsworten, die er ganz beſonders den Brü⸗ dern und Schweſtern von der Saar widmete, denen er dafür dankte, daß ſie dem Rufe ihrer Mannheim⸗ Ludwigshafener Landsleute gefolgt waren. Wir im Reich, ſo führte der Reoͤner weiter aus, danken Ihnen für den heldenmütigen Kampf, den Sie faſt 15 Jahre geführt haben und heute noch führen. Heute iſt ein glücklicher Tag. Das ganze Saargebiet iſt beflaggt. Die Glocken läuten von Turm zu Turm. In 225 Tagen werden wir dem Auslande zeigen, wo⸗ hin die Saar gehört. Das Saarvolk will heim zur Mutter Germania. Das geeinte deutſche Volk ſteht hinter der Saar. Es iſt ein Kampf des Reiches für die Saar und der Saar für das Reich. Was die Saar erleidet, erleidet das geſamte deutſche Volk. Sehen Sie ſich das neue Deutſchland genau an und erzählen Sie den Brüdern und Schweſtern, denen es nicht möglich war, heute hier zu ſein, wie es im neuen Deutſchland unter der Führung Adolf Hitlers ausſieht. Der Redner ſchloß mit der Mah⸗ nung an alle deutſchen Volksgenoſſen: Du Deutſcher, erfülle Deine Pflicht, vergiß des Saarlandes Treue nicht!(Lebhafter Beifall.) Als der Badenweiler⸗Marſch verklungen war, ſang der Maſſenchor unter Leitung des Bezirkschor⸗ meiſters Adam„Freiheit, die ich meine“ und „Trutzgeſang“ von Keldorfer. Die Rundfunkhörer konnten einige Stunden ſpäter nach einem kurzen Bericht über die Kundgebung hören, daß die beiden Chöre, die auf Wachsplatten aufgenommen worden waren, überaus tonſchön und ſtimmungsreich vor⸗ getragen wurden. Kreisleiter Dr. Roth, der nunmehr an das Mikrophon trat, bemerkte, die Maſſen, die zu dieſer gewaltigen Kundgebung zuſam⸗ mengeſtrömt ſeien, freuten ſich darüber, daß auch Deutſche aus dem Saargebiet es ſich nicht nehmen ließen, hierher zu reiſen. Die Saarländer Gäſte könnten die Kunde in ihre Heimat tragen, daß über⸗ all in Deutſchland, insbeſondere in Baden und in der Pfalz, für die Sache des Saargebietes mitge⸗ kämpft wird. Die Saarländer wüßten, daß ſie nicht auf verlorenem Vorpoſten kämpften. ſondern daß hinter ihnen das geſamte deutſche Volk ſtehe. Der Redner ſprach ſeine Freude darüber aus, daß durch die Feſtſetzung des Abſtimmungstages der Druck von der Saar genommen iſt. Das Abſtimmungsergeb⸗ nis ſei heute ſchon klar. Das Saargebiet ſetze ſich ge⸗ ſchloſſen für das deutſche Volkk ein und wolle zurück⸗ kehren in die große Heimat aller Deutſchen.(Leb⸗ hafter Beifall). Dr. Dill, der Führer des Saarvereins Düſſeldorf ſprach hierauf über„Warum bleibt die Saar deutſch?“ An die Spitze ſeiner Ausführungen ſtellte er das Dichterwort: ſprach, des öfteren von ſtarkem Beifall unterbrochen, über„Deutſchlands Kampf um Gleich⸗ berechtigung, Arbeit und Brot“. Er warf einleitend einen Rückblick auf das entſetzliche Erbe, das Adolf Hitler übernahm, als er am 30. Januar 1933 Reichskanzler wurde. Es iſt, ſo führte der Redner weiter aus, das unſterbliche Verdienſt Adolf Hitlers und ſeiner Bewegung, daß es gelungen iſt, in einem Jahre Regierungstätigkeit einen Verfall und eine Not zum Stillſtand zu bringen, die ihre Wurzeln bis ins letzte Jahrhundert deutſcher Ge⸗ ſchichte ſanoͤte. Allein die Tatſache, daß dieſer Not Einhalt geboten wurde, ſteht einzig da in der Ge⸗ ſchichte aller Zeiten. Wir müſſen feſtſtellen, daß alle übelwollende Kritik nicht nur unbegründet, ſondern 50 grandioſe Frechheit iſt.(Lebhafter Bei⸗ fall). 4 Vierzehn Jahre haben unſere Gegner Zeit ge⸗ habt, der öͤeutſchen Not ein Halt entgegenzuſetzen. Jammervoll und erbärmlich haben gerade jene Kreiſe in der Führung des deutſchen Volkes verſagt. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung iſt die unge⸗ brochene Kraft des deutſchen Volkes. Sie iſt mit al⸗ len Gegnern fertig geworden und wird auch mit den erbärmlichen und jämmerlichen Kritikern fertig werden,(Lebhafter Beifall.) Niemals wäre es mög⸗ lich geweſen, die Erwerbsloſigkeit mehr als zur Hälfte herabzuſetzen, die Wirtſchaft wieder zu be⸗ leben, dem Volke wieder neue kulturelle Werte zu vermitteln, den Aufbau erfolgreich zu beginnen, wenn das große Einigungswerk nicht vorangegan⸗ gen wäre. Wir Nationalſozialiſten ſind entſchloſſen, nie wieder an der inneren Einheit und Einigkeit rütteln zu laſſen und nicht zuzulaſſen, daß Hand an die innere Einheit und Einigkeit des deutſchen Vol⸗ kes gelegt wird.(Lebhafter Beifall). Wir laſſen uns den neuen Lebenswillen und Lebensglauben unſe⸗ res Volkes nicht von einer Kritik, wie ſie gerade in dieſen Zeiten wieder hervortritt, beeinträchtigen oder gar zerſtören. Das Leben unſeres Volkes iſt SGroße Saarkundgebung in Mannheim Ein machtvolles Treuegelöbnis der Mannheimer Bevöllerung auf dem Friedrichsplatz Ich bin geboren, deutſch zu fühlen, Bin ganz auf deutſches Denken eingeſtellt. Erſt kommt mein Volk, Dann all' die andern vielen. Erſt meine Heimat, dann die Welt. Die geſchichtlich hervorragende Fundamentierung des Vortrages vermittelte den Zuhörern ein Bild tauſendjähriger Deutſchſtämmigkeit des Saarländers, woran ſich auch heute nichts geändert hat, trotzdem das Saarſtatut des Verſailler Vertrages die Be⸗ wohner der Saar einer fremden, vom Völkerbund abhängigen Regierungskommiſſion unterſtellte. Als eine Schande müſſe es angeſehen werden, einem hun⸗ dertprozentig deutſchen Volksteil zuzumuten, über ſeine nationale Zugehörigkeit überhaupt noch ab⸗ ſtimmen zu müſſen. Clemenceaus Lüge von den 150 000 Saarfranzoſen ſei längſt widerlegt. Die Re⸗ gierungskommiſſion, die ſich ſtets als Sachwalter franzöſiſcher Intereſſen gefühlt habe und alles daran ſetzte, aus den Saarländern möglichſt bald waſchechte Franzoſen zu machen, müſſe einſehen, daß es ihr nicht gelinge— weder mit dem Zuckerbrot, noch mit der Peitſche— den Saarländern ihr tauſendjähriges Deutſchtum aus der Seele zu reißen. Frankreichs Beſtreben nach wirtſchaftlicher Eroberung habe wohl zum Beſitz der Güter, nicht aber zur Eroberung der Herzen führen können. Die Propagierung einer Saarautonomie und alle die anderen Machenſchaften ſeien ebenſo zum Schei⸗ tern verurteilt wie die franzöſiſche Meinung, einer Bevölkerung nationales Empfinden anzulernen. Deutſch ſein ſei die Leidenſchaft des Saarvolkes, an der auch das mehr als eigenartige Verhalten des Präſidenten der Regierungskommiſſion, Knox, nichts zu ändern vermochte und die der wirtſchaftliche Druck der Grubendirektion nicht ausrotten konnte. Die Gründung der Deutſchen Front, in der mehr als 93 v. H. der abſtimmungsberechtigten Saarbevölkerung vereinigt ſind, beweiſe das. Man bürfe die Hoff⸗ nung ausſprechen, daß dieſe Zifſer bis zum Abſtim⸗ mungstag 95—96 v. H. ſein werde. Es ſei nun an der Zeit, dem Völkerbund zu zeigen, daß nicht nur 800 000 Saardeutſche, ſondern das geſamte 66⸗Mil⸗ lionen⸗Volk gebieteriſch verlangt, daß dieſes deutſche Land zum deutſchen Vaterland zurückkommt. Dieſes Verlangen ſchließe das Wollen in ſich, daß alle Saar⸗ deutſchen bis zum letzten Bergarbeiter im Warndt ins, Deutſche Reich zurückkehren. Der Einſatz für das Saardeutſchtum iſt für uns, ſo ſchloß der Reoͤner, eine heilige Pflicht, die wir freudigen Herzens er⸗ füllen! Sie ſollen ſie nicht haben, die freie deutſch⸗ Saar! 5 Reichsſtatthalter Robert Wagner 0 größer und heiliger, als das Leben dieſer erbärm⸗ lichen Kritikaſter und Nörgler.(Lebhafter Beifall.) Die Not unſeres Volkes iſt noch nicht überwun⸗ den. In der Außenpolitik ſtehen wir vor ſchweren Kämpfen. Wirtſchaftlich haben wir noch unendlich viel an Arbeit auf uns zu nehmen. Die Erwerbs⸗ loſigkeit bedeutet immer noch eine entſetzliche Not. Man kann weiter feſtſtellen, daß die Lebenshaltung unſeres Volkes noch beſcheiden iſt. Allein wo wäre der Mann, der glauben könnte, daß es möglich ſei, das, was in Jahrhunderten und insbeſondere in den letzten zwanzig Jahren an unſerem Volke ge⸗ ſündigt worden iſt, in einem Jahre wieder gutge⸗ macht werden kann. Ich glaube, daß die Arbeit, die in einem Jahre unter der Führung Adolf Hitlers geleiſtet wurde, vor dem ganzen deutſchen Volke und vor ſeiner zukünftigen Geſchichte beſtehen kann. Kraft in der ganzen Welt es beſſer gemacht hätte, als der von einem Höheren berufene Retter unſeres Volkes, Adolf Hitler.(Starker Beifall.) Die nationalſozialiſtiſche Bewegung wird mit allen Kräften den Kampf um Deutſchlauds Recht, Geſundung und Wiederaufſtieg fortſetzen. Trotz aller Schwierigkeiten, die im Frühjahr ein⸗ tvaten, wird es gelingen, die geſamte Wirtſchaft wie⸗ der in Gang zu ſesen und in wenigen Jahren die geſamte Erwerbsloſigkeit zu überwinden. Wir wol⸗ len nicht überſehen, daß wir inmitten einer Kriſe ſtehen, die alle Völker des Erdͤballs erfaßt hat. Der Welthandel iſt im Laufe der letzten fünf Jahre um mehr als zwei Drittel zuſammengeſchrumpft. Der Außenhandel des deutſchen Volke bewegt ſich in ſei⸗ ner rückläufigen Bewegung genau auf dem Welt⸗ durchſchnitt, obwohl Deutſchland den Weltkrieg ver⸗ loren hat. Deutſchland kann alſo nicht verantwort⸗ lich gemacht werden für den mangelnden Export. Es handelt ſich um freche Verläumdungen und unbe⸗ gründete Angriffe übelwollender ſtaatsfeindlicher Kreiſe, die in den Reihen unſerer einſtigen Gegner ſtehen, wenn weiter behauptet wird, daß die Ich glaube nicht, daß irgend eine Macht oder ſchlechte Deviſenlage Anlaß zu ernſten Be⸗ fürchtungen gibt. Auch daß unſere Währung in Gefa hr ſei, iſt eine freche, ſtaatsfeindliche Behaup⸗ tung. Niemals iſt die deutſche Währung gefährdet. Niemals wird die Regierung Adolf Hitlers eine Juflation zulaſſen Wenn am geſtrigen Tage die Nachricht aus Genf eintraf, daß man ſich endlich entſchloſſen hat, den Abſtimmungstermin für das Saargebiet feſtzuſetzen, dann iſt dies letzten Endes nichts anderes als das Ergebnis der Arbeit, des Ringens und Kämpfens der Friedenspolitik unferes Führers Adolf Hitler. (Lebhafter Beifall.) Wir ſind entſchloſſen, unſeren Beitrag für den Wiederaufbau der Welt zu leiſten. Wenn man unſere bisherigen Leiſtungen nicht als Beitrag anſprach, ſo ſind wir umſomehr berechtigt, unſere Lebensrechte zu fordern. Man ſoll ſich dar⸗ über im Klaren ſein, daß wir entſchloſſen ſind, über unſere Lebensrechte mit niemandem zu diskutieren und mit niemandem zu verhandeln.(Lebhafter Bei⸗ fall.) Wir wollen nicht anders behandelt werden als die anderen. Wir wollen nur gleiches Recht, von dem wir nicht mehr ablaſſen werden, ſolange wir atmen. Wir ſind überzeugt, daß der Grundſatz vom gleichen Recht ſich endlich dank der Politik Adolf Hitlers unter Mithilfe der aufbauwilligen Kräfte der Welt durchſetzen wird.(Lebhafter Beifall.) Wenn am geſtrigen Tag der Abſtimmungstermin für unſer deutſches Saargebiet endlich feſtgeſetzt wurde, ſo wollen wir nicht unterlaſſen, unſere ehr⸗ liche und aufrichtige Freude zum Ausdruck zu brin⸗ gen. Es iſt gerade den Badenern ein Herzens⸗ bedürfnis, unſeren Brüdern an der Saar zu ſagen, wie herzlich wir mit ihnen uns freuen, daß wir den Tag herbeiſehnen, an dem wir ihnen innerhalb des einigen deutſchen Reiches die Hände reichen dürſen. (Stürmiſcher Beifall.) Es wiro, bis dieſer Kampf herbeikommt, noch manchen Kampf geben. Sie wer⸗ den uns den Kampf nicht leicht machen, denn ſie haben das Geld und viele Machtmittel. Allein, was ſie nicht auf ihrer Seite haben, das iſt das Recht. Es iſt behauptet worden, daß der Nationalſosig⸗ lismus den Arbeiter entrechten wolle. Wir haben den deutſchen Arbeiter nicht entrechtet, ſon⸗ dern die arbeiterfeindlichen Parteien und den Mar⸗ xismus.(Lebhafter Beiſall.) Ich ſage weiter: Katholiken, kehrt in das Reich Adolf Hitlers zurückl Wer könnte in Deutſchland die frevelhafte Behauptung aufſtellen, daß die katho⸗ liſche Kirche entrechtet worden iſt werden ſollte. Wir haben nur der unheilvollen Zentrums⸗ politik das Handwerk gelegt. (Stürmiſcher Beifall.) Die Katholiken haben heute mehr Rechte innerhalb des deutſchen Volksganzen, als in irgend einer anderen Zeit. Das iſt die Wahr⸗ heit und wird Wahrheit bleiben, lrotz aller gegen⸗ teiligen Behauptungen. Wenn es im Reich Adolf Hitlers möglich war, in einem Jahre mehr als drei Millionen Erwerbsloſe wieder zu Arbeit und Brot zurückzuführen, dann muß es auch aus eigener Kraft und durch ehrlichen Willen gelingen, die 40000 Er⸗ werbsloſen im Saargebiet in kurzer Zeit wieder zu Arbeit und Brot zurückzuführen.(Lebhafter Bei⸗ fall.) Wir werden es als unſere Ehrenpflicht an⸗ ſehen, die drückendſten Nöte unſerer Brüder und Schweſtern an der Saar nach der Rückkehr ins Reich zu beſeitigen. Wir wollen wie bisher bleiben Arbeiter und Kämpfer Adolf Hitlers und ſeiner Bewegung, entſchloſſen zur Hingabe unſeres letzten Bluts⸗ tropfens. Und ſo bitte ich Sie, dieſe Kundgebung zu verlaſſen mit dem unzerſtörbaren Willen, Arbeiter und Kämpfer zu ſein für Deutſchland und mit dem unzerſtörbaren Glauben, daß am Ende unſeres Lebens und Kampfes das ſteht, was wir als das Heiligſte in unſerem Herzen tragen: das freie deutſche Volk in einem freien, geſunden, ſauberen und lebene⸗ ſtarken Staat.(Langanhaltender Beifall.) Kreisleiter Dr. Roth, ſchloß alsdann die Kundgebung mit einem dreifachen Sieg Heill auf unſer deutſches Volk, die Deutſchen an der Saar, Reichskanzler Adolf Hitler und Reichs⸗ ſtatthalter Robert Wagner, dem das Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied folgte. Der Reichsſtatthalter begab ſich, während die Rie ſenmenge abzufluten begann, hinunter zu den Saar⸗ deutſchen, um ihnen die Hand zu drücken. Sch. un Unter Waſſer geſetzt wurde geſtern nachmittag durch den ſtarken Gewitterregen in Feudenheim die Backſtube des Bäckermeiſters Martin in der Eberbacherſtraße. Die Feuerwehr mußte herbei⸗ gerufen werden, um das Waſſer wieder zu entfernen. Das Waſſer hatte eine Höhe von einem Meter er⸗ reicht. un Die Beſucher des Tierparks am Karlſtern im Käfertaler Wald fanden am geſtrigen Sonntag den Eisbärenzwinger leer vor. Aſta, der Eisbär mit ſeinem blendend weißen Fell und ſeinem drol⸗ ligen Benehmen, iſt in der Frühe des Sonntags un⸗ erwartet einem Herzſchlag erlegen. Der Ver⸗ luſt des Tieres iſt für den Tierpark ſehr bedauerlich, denn es war ein ſelten ſchönes Exemplar, das die Beſucher veranlaßte, längere Zeit an dem geräu⸗ migen Zwinger zu verweilen. Herr Sommer, der Beſitzer des Tierparks, erleidet einen Verluſt von über 800 Mark. Y A N D E R B Die bewährten Sechszylinder-Modelie .7 Liter und 2 Liter mit Schwingachse und Tiefrchmen/ Edelste deutsche Wertarbeit in fort- schrittlichster Gestalt/ Uberlegene Fchreigen- schaften/ Vielbewunderte Formschönhei von RM 4660.- an(ab Werl) Wwolf à Diefenba ch, Automobile, Mannheim, Friedrichstelder Straße 51, Tel. 43715 u. 424 33 * —— 25 20 oder entrechtet 5 8 heim bekamen nach dem ſchönen Vormittag glaubte, daß ſich die Un⸗ Neue Mannheimer Zeitung 1100 Morgen⸗Ansgabe Montag, 4. Juni 1994 Die Siadiseite Mannheim, den 4. Juni. Im Zeichen der Luftfahrt⸗Werbewoche ſtand der erſte Sonntag im Juni, der allerdings nicht ganz ſo verlief, wie man erwartet hatte. Die gewitterigen Störungen des Samstags hatten ſich im Laufe des Abends und der Nacht aufgelöſt, ſo daß in der Frühe des Sonntags ein blankgefegter Himmel ſich über der Stadt wölbte. Ein leichter Frühnebel lag über den Feldern und Wieſen. Sieg⸗ haft ſtieg die Sonne am Firmament empor. Das war juſt der richtige Sommermorgen für unſere Flieger, die nach ihrem Werbemar ſch am Sams⸗ tag nach Ludwigshafen am Sonntag frühzeitig zum großen Wecken angetreten waren. Mit Spielmannszügen der Hitler⸗Jugend marſchierten mehrere Gruppen durch die Straßen und kündeten damit an, daß der große Tag für die Werbung des deutſchen Luftſports begonnen hatte. Draußen auf dem Flugplatz herrſchte eine ganz un⸗ gewöhnliche Stille, denn die geſamten Mannſchaften waren in der Stadt und in den Außenbezirken ein⸗ geſetzt worden. Als dann das Leben durch die Straßen zu pulſieren begann, ſetzten die Samm⸗ lex mit ihren Büchſen ein. Es war eine Freude, au ſehen, wie gerne für die deutſche Luftfahrt ge⸗ ſpendet wurde. Es dürfte wohl kaum einen Mann⸗ heimer gegeben haben, der nicht das kleine Flugzeug mit der Aufſchrift„Das deutſche Volk muß ein Volk von Fliegern werden“ trug. Mit allergrößtem Eifer waren aber auch die Sammler bedacht, jeden ein⸗ zelnen Volksgenoſſen zu erfaſſen. An den Ausfall⸗ ſtraßen hatten ſie ſich ebenfalls aufgeſtellt, um den vorüberfahrenden Kraftwagen gegen eine kleine Spende die ausgeſchnittenen Flugzeuge auf die Windſchutzſcheibe zu kleben. Kurz nach zehn Uhr wurden auf dem Flugplatz die Flugzeuge aus der Halle geſchafft, nachdem man vorher ſchon mit dem Schleppwagen der Segelflie⸗ ger das berühmte Rekord⸗Segelflugzeug„D⸗Amkas“ herbeigeſchafft und zuſammengeſetzt hatte Um 10,30 Uhr donnerten zum erſten Ge⸗ ſchwaderflug die drei aus je drei Flugzeugen beſtehenden Staffeln über die Stadt hinweg. Petrus hatte wenig Einſehen mit den angeſetzten Beranſtaltungen. Um ein Uhr fegte plötzlich als Vorbote aufziehender Gewitter ein orkanartiger Sturm durch die Straßen, der den Staub hoch auf⸗ wirbelte. Die aufziehenden Gewitterwolken ver⸗ dichteten ſich im Oſten und im Süden immer mehr, das Donnerrollen kam ſtändig näher und ſchließlich ſetzte auch mit verſtärkten elektriſchen Entladungen ein kräftiger Gewitterregen ein. Wir Mannheimer dürfen im großen und ganzen mit dem Verlauf des Unwetters zufrieden ſein, denn die Elemente tobten ſich gegen die Bergſtraße zu viel kräftiger aus. Die Außenbezirke von Mann⸗ etwas mehr ab als die Innen⸗ ſtadt. Gegen Heidelberg und gegen Schwetzingen zu ſtanden nicht nur die Feldwege, ſondern auch ganze Felder unter Waſſer, die nicht raſch genug die Waſſermengen aufſaugen konnten. Der Strandbadbetrieb hatte bis zur Mittagsſtunde recht lebhaft eingeſetzt. Etwa 4000 Badegäſte mögen am Strande geweilt haben, als die Gewitterwolken auftauchten. An einen Aufbruch dachten nur ganz Wenige, da man wetter wieder verziehen würden. Als die Waſſer⸗ maſſen herabſtürzten, ſetzte ein Rennen nach ſchützen⸗ den Dächern ein, ohne daß es jedoch zu einer Panik kam. Erſt als die Leute ſahen, daß der Regen nicht mehr ſo raſch aufhören würde, machten ſie ſich nach und nach auf den Heimweg. 2 Der Bahnbetrieb ließ ſich ziemlich lebhaft an und zwar ſowohl der Durch die Schwetzinger Straße fährt kurz nach Mit⸗ ternacht laut bimmelnd der Löſchzug der Berufsfeuer⸗ wehr, gefolgt vom Stabswagen, der mit Sirenen⸗ geheul ſich freie Bahn ſichert. Die Wagen biegen in die Kepplerſtraße ein und halten in der Kleinen Wall⸗ ſtadtſtraße. Lautlos arbeiten die Mannſchaften, ſchlie⸗ ßen das große Standrohr an die Automobilſpritze, legen die Schläuche aus. Inzwiſchen iſt der Stoßtrupp an die Brandſtelle vorgedrungen, die ſich im Unter⸗ geſchoß des Hauſes Kleine Wallſtadtſtraße 5 befinder. Glutender Feuerſchein leuchtet hinter einem großen Fenſter, das in einen ſeitlich gelegenen Hof mündet. Das Hoftor iſt verſchloſſen. Und ſo können die Feuer⸗ wehrleute nur weiterkommen wenn ſie über den eiſernen Zaun klettern, teils über das Dach eines in dem tiefgelegenen Hof befindlichen Schuppens rur⸗ 15 teils die Treppe benützen, die in die Tieſe ührt. Der Inhaber der mechaniſchen Werk⸗ ſtätte, in der das Feuer wütet, wohnt nicht im Hauſe, ſo daß mit den Beilen die Türe eingeſchlagen werden muß. Laut hallen die Axthiebe durch die Nacht. Als die Türe einfällt, iſt eine Schlauchlei⸗ tung ſo weit vorgeführt, daß das Signal„Waſſer Nächtlicher Vrand Schlauch bläht ſich auf. Wenige Augenblicke ſpäter iſt der Feuerſchein erloſchen. Die Feuerwehrleute haben ſofort an den Brandherd vorſtoßen können, durch geſchickte Waſſerführung die Gefahr ſofort ge⸗ bannt und die Flammen zum Erlöſchen gebracht. Dichter Qualm durchzieht die Räume. Bei Scheinwerferlicht beſeitigt man die weiteren Gefahrenquellen, die in dem glutenden Holz ſtecken. Um den Waſſerſchaden möglichſt niedrig zu halten, reißt man das verkohlte Holz ein, nachdem man die aufgeſtapelten Waren auch beiſeitegeſchafft hat. Als Brandurſache kann man einwandfrei einen ſcha d⸗ haften Kamin feſtſtellen, durch den das nebenan befindliche Holzregal in Brand geſetzt wor⸗ den iſt. Ein Bereitſchaftsmann der Wach⸗ und Schließgeſellſchaft hat bei ſeinem Umgang den Feuerſchein gemerkt und durch den Feuermelder die Feuerwehr gerufen. Die Feuerwehr kann aber nach Niederringung der Flammen noch lange nicht abrük⸗ ken, denn erſt muß der Raum ſo weit ausgeräumt werden, daß man ſicher ſein kann, daß keine Brand⸗ neſter zurückgeblieben ſind. Die Anwohner liegen unterdeſſen in den Fenſtern, ſchauen mehr oder weniger ängſtlich den Vorgängen zu und ſind zu⸗ frieden, daß die Sache nochmals ſo gut abgelaufen marſch“ gegeben werden kann. Der ſchlaff liegende tal und an die Bergſtraße ſehr ſtark. Mit dem Zug der Handwerkskammer fuhren von Mannheim 300 Perſonen nach Berlin. Der Ausflugszug nach Ro⸗ thenburg hatte 350 Fahrgäſte. Der Odenwaldklub fuhr mit 350 Leuten nach Gaimühle. Abgefertigt wurden weiter zwei Pilgerzüge nach Speyer und Waghäuſel, während ein Zug„Kraft durch Freude“ Bad Griesbach—Köln den Mannheimer Bahnhof durchfuhr. Mäßig beſetzt war lediglich der Ausflugs⸗ zug nach Seebrugg. Der Himmel blieb zwar bedeckt, aber es hörte in der fünften Nachmittagsſtunde zu regnen auf, ſo daß man noch einen Spaziergang unternehmen konnte, ehe man ſein Stammlokal aufſuchte. In den Mittags⸗ ſtunden merkte man, daß Mannheim wieder einmal eine recht„lebendige Stadt“ war, da die beliebten Gaſtſtätten einen ſtarken Verkehr aufwieſen. ** Seinen 60. Geburtstag feierte am Sonntag Lademeiſter Julius Brauch, Weylſtraße 12. Was hören wir? Montag, 4. Juni Reichsſender Seuttgart Frühkonzert(Schallplatten.)— 10.10: Schulfunk. Romaniſche Volkslieder. .55: — 10.30: Klaviermuſik.— 11.05: — 12.00: Markſteine deutſcher Opern(Schallplatten).— 13.20: Mittagskonzert.— 15.15: Klaſſiſche Streichquar⸗ tette.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 17.30: Herders Ver⸗ mächtnis.— 17.45: Detlev v. Liliencron zum 90. Geburts⸗ tag.— 18.00: Hitlerjugendfunk: Segelflieger.— 18.25: Franzöſiſch.— 18.45: Tanzmuſik.— 20.10: Puceini. Querſchnitt durch ſein Opernſchaffen.— 22.00: Vortrag über Oeſterreich.— 23.00: Franz Schubert: Kammermuſik. — 24.00: Nachtmuſik. Reichsſender Frankſurt Stunde des Liedes.— 16.50: Wirtſchaftsbericht. — 17.30: Detlev von Liliencron zum 90. Geburtstag.— 17.45: Vom luſtigen Soldatenleben: Alte und neue Lie⸗ der.— 18.00: Stunde der Jugend.— 18.50: Das Leben ſpricht.— 19.45: Ich bin der Doktor Eiſenbart.— 19.45: Wiesbadener Muſikſeſt.— 22.00: Mackenbacher Muſik. Reichsſender Köln .05: Schallplatten.—.00: Brunnenkonzert aus Acgchen.— 10.10: Schulſunk.— 10.45: Wir und die Welt. — 12.00: Mittagskonzert.— 14.00: Aucz neuen Singſpielen und Tonfilmen Schallplatten)— 15.15: Der Garten im Juni.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 17.00: Muſik und Raſſe.— 17.30: Troubadour von Verdi(Schallphatten).— 18.00: Jugend treibt Sport.— 18.20: Italieniſch.— 19.00: 14.40: 20.15: Beethovenkonzert.— Vom Segelflug und Segelfliegen.— 20.10: Serenade.— Schaffende Heimat: Krefeld.— 23.00: Serenade 2. Teil. Reichsſender München Stadtbeſuchsverkehr als auch der Fernverkehr. Der Ausflugsverkehr war beſonders ins Neckar⸗ .45: Schallplatten.—.25: Kammerquartett.— 10.10: Schulfunk.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.25: Schall⸗ platten.— 14.50: Für unſere Kleinen.— 15.10: Muſik auf zwei Klavieren.— 16.00: Veſperkonzert.— 17.30: iſt. ..7J. hT0¼TTPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPTP7P7PP—Gꝓ);——— Deutſche Urwälder.— 17.50: Virtuoſe Kleinigkeiten.— 18.25: Mechan. Muſikinſtrumente.— 19.00: Tageszeiten. Melodienreigen für jedermann.— 20.10: Verdi⸗Abend.— 23.00: Muſikal. Kleinkunſt. Deutſchlandſender Frühkonzert.—.40: Abhruch ins Dunkle.— Deutſches Volkstum.— 11.30: Die Landhilfe.— 11.45: Romant. Klaviermuſik von Schumann.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.10: Schallplatten.— 15.15: Schall⸗ platten.— 15.40: Werkſtunde für die Jugend.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 17.00: Bücher für den Urlaub.— 17.10: Konſtantin Hierl. Der Mann umd ſein Werk.— 17.20: Die Geigerin Marta Linz ſpielt.— 18.00: Segel⸗ fliegen.— 18.25: Muſikal. Kurzweil.— 19.00: Deutſcher .20: 10.10: Kalender: Juni.— 21.00: Der Vogelhänöler, Operette von Zeller. Querſchnitt.— 23.00: Nordiſche Tänze und Lieder. Wien 19.10: Nordlanòsbilder.— 21.05: Kunterbunt.— 22.20: Abendkonzert. NSDAP-Mifieilungen Aus pacteſamtlichen Sehanntmachungen enmommen PO Oſtſtadt. Am 5. Juni, 20.30 Uhr, im Rennwieſenreſtau⸗ ront öfſentliche Verſammlung. Es ſpricht Kreisleiter Pg. Dr. Roth über„Kampf den Miesmachern und reaktionären Hetzern am nationalſozialiſtiſchen Aufhau“. Für Pgg. und fämtliche Unterorganiſationen iſt Erſcheinen Pflicht. Alle Bolksgenoſſen und ⸗genoſſinnen der Oſtſtadt ſind eingeladen. Der Eintritt iſt frei. Für Uebertragung der Rede nach dem Garten wird durch Lautſprecher Sorge getragen. Neckaran. Gebrauchter Schreibtiſch zu kaufen geſucht. Angebote mit Preisangabe an die Geſchäftsſtelle, Rhein⸗ goldſtraße 46. NS⸗Frauenſchaft 8 findet nicht am Dienstag, 5. Juni, ſondern am Mitt⸗ woch, 6. Juni 1934, nachmittags 15 Uhr, in der Geſchäfts⸗ ſtelle, L. 4, 15, Zimmer 11, ſtatt. Dentſches Jungvolk Die Schar 1/1/171 benötigt zum Ausbau ihres Schar⸗ heims etwa 200 gebrauchte oder neue Backſteine. Um gütige Zuwendung wird gebeten. Der Scharführer m. b. V. Walter Kauffmann, Hafenſtraße 44. Deutſches Eck. Am Montag, 4. Juni 1934, findet in E 6, 16. um 20 Uhr, für ſämtliche Schar⸗ und Schafts⸗ führerinnen der Gruppe Deutſches Eck eine dringende Be⸗ ſprechung ſtatt. Erſcheinen iſt unbedingte Pflicht. 30 Pfg. mitbrin⸗en.— Am 8. d. M. findet um 20 Uhr in E 5, 16, die Kaſſenabrechnung ſtatt, nur für Deutſches Eck. Kaſſie⸗ rerinnen müſſen erſcheinen, B M Ring Mannheim⸗Feudenheim. Ich hitte ſämtliche Stand⸗ ort⸗ und Gruppenführerinnen um ſchnellſte Aufſtellun ihres Organiſationsplanes(Führerinnen, Referentinnen und Einſendung an meine Adreſſe: Katharina Kohl, Feu⸗ denheim, Wallſtadter Straße 50. Deutſche Arbeitsfront An alle Friſeurgehilfen und ⸗gehilfinnen! Diens⸗ tag, 5. Juni 1994, 20.30 Uhr, für alle Friſeurgehilfen und ⸗gehilfinnen im Wartburg⸗Hoſpiz Pflichtverſammlung. Pünktliches Erſcheinen dͤͤringend erwünſcht. Achtung! Die Beſprechung der Ortsgruppenleiterinnen Fageolaleudleꝛ Montag, 4. Inni Roſengarten:„Die vier Muskettere“, Volksſtück von S mund Graff, Miete H, 20 Uhr. Roſarinm, Neuoſtheim, Harrlachweg: Geöffnet v. 16—20 Uhr. Städtiſche Hochſchule für Muſik und Theater: 17 Uhr Dr. Fr. Eckart„Das muſikaliſche Kunſtwerk“; 18 Uhr Dr. Hans Költzſch„Nuſikaliſches Verſtehen“. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten:.15 üuhr Worms— Gernsheim— Oppenheim— Nierſtein— Mainz und zurück. Autobusſonderfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Maxdorf Freinsheim— Höningen— Leiſtadt— Bad Dürkheim— Wachenheim— Forſt— Meckenheim— Mannheim. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarettprogramm mik Gaſtſpiel von Gerty von Reichenhall. Pfalzbau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Konzert und Kabarett, Tanz: Kabarett Libelle, Kaffee Vaterland. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele: Univer ſu w:„Wo iſt Madeleine.?“— Alhambra:„Ich bin Suſanne — Roxy:„Zum ſchwarzen Walfiſch“.— Schauburg: „Mit dir durch dick und dünn“.— Capitol:„Die — 5 im U⸗Boot“.— Pabaſt und Gloria:„Sonnen⸗ ſtrahl“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Sonderausſtellung„Koiſerdome Geöfinet von 10 bis 13 und von 16 bis 17*. Städtiſche Schloßbücherei: Von 9 bis 13 und von 18 bis 19 Uhr Leſeſäle; von 11 bis 13 und non 17 bis 19 Uyr Ausleihe. Zweigſtelle Möhlblock, Weidenſtraße 16: bis 19 Uhr. Ingendbücherei R 7, 46: Geöffnet von 15 bis 10 uhr. Geöfſnet von eeeeeeee Geld- und Devisenmarki Zürich, 2. Juni Gchluß amflick) Konstacftg. 28⁰ paris 20.27/J Spanien 41.99— P 12,80 Bakarert 8⁰⁵ Loadon 15.61— Holland 209.42½ U Marsthau 58.05[ Off. Baukl. 2 leuyor 807.,J Berlin 120.20— Pudapest—— HI. beld 1 Belgien 71.87 Wien off. K. 72,85 Belgrad.0⁰ Manatsgedi“— fal 2465M—— Le 262—L Mas— 3 Amsterdam, 2. Juni Cchlud amtilich). erlin 57.65— Belgien 84.49— J Usla 37.67 6 UN 6¹⁵ Tondo0 749.50 Schweiz 48.02½ 33.55—priratdkk.*4 —3 147./16J HMalien 12.73½ Sudcholm 38.67½. Geld* 978.50 Madrid 20.17— Wen 1 Honxtzg. 1 London, 2. Iuni Gchluß amtlich) Reuyo 506.,/ opanbagen] 32.39— Moskau 884.½ Schenb 1/½80 Baane 50470½ Sakein 19.40— unmin 5,07 Tüchn 14427 Amsterdam 749.25 08l0 1990,/] Ronsfantin. 6˙25 Australien 125¼ poris 76.90— Lissabon 110.¼ L Aiben.32 Mexiko 18, Brüssel 21.72— Belsingiars 226.75 Wien 27.87 Monterideo 19.— ltalien 538˙62— 122.— Marschaa 28.96 Valpars.— Perlig 12.98¼ udarest 25,50 Fuenos Ares 26,31 Buenos Schwelz 15.60— Pelgrad 223.25 fio da lan..12 Auf London] 26.12 HPaulen 37,15—-— Soil 410,— Hongkong 1/518 Südeika 99,67 Uebersee-Geireide-Noſierungen Neuyork, 2. Juni.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per Buſhel, Lokopreiſe) Weizen Manitoba Nr. 1 8776; roter Sommer⸗Winter Nr. 2 108,75; dto. hard 110,75; Mais neu ankommende Ernte 6276, Roggen Nr. 2 fob Neuyork 60787 Gerſte Molting 69; Mehl Spring wheat clears(per 196 16.) 660—690; Fracht nach England lin Schilling und Pence per 480[.) 1/6—2; Fracht nach Kontinent(in Dollarcents per 100 lb.)—8. Chikago, 2. Juni.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per Buſhel, Terminpreiſe) Weizen(willig) Juli 98,25—98; Sept 9996—99; Dez. 100,75—101; Mais(willig) Juli 5696: Sept. 58; Hafer(willig) Juli 43,50; Sept. 4378, Dez. 4476; Roggen(flau) Juli 62; Sept. 63,75.— Lokopreiſe: Weizen nichl noſiert; Mais gelber Nr. 2 59; dto. weißer 63; Hafer weißer Nr. 2 46,75; Gerſte Malting 55—96. Winnipeg, 2. Juni.(Eig. Dr.) Schluß(Tendenz* Weizen per Juli 7894; Okt. 80,25; Hafer per Juli 37,50; Okt. 38/6; Roggen per Juli 5476; Okt. 54,50; Gerſte per Juli 42,75; Okt. 4476; Leinſaat per Okt. 161; Manitoba⸗ Weizen loko Northern 1 77,75; dto. 2 74/; dto. 9 7196. Buenos Aires, 2. Juni.(Eig. Dr.) Schluß(in Pa⸗ pierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Juli 5,90; Sept. 6,00; Dez. 6,28; Mais per Juli 4,85, Sept. 4,95; Dez. 5,08; Hafer per Juli 4,00; Leinſaat(ſtetig) per Juli 14,51; Sept. 14,61; Dez. 14, 75. Roſario, 2. Juni.(Eig. Dr.) Schluß(in Popierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Juli 5,80; Sept. 6,00; Mais per Juli 4,70; Sept. 4,80; Leinſaat per Juli 14,25; Sept. „30. Amerikanische Schmalz- und Schweinemärkie Neuyork, 2. Juni.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per 100 lb.) Schmalz prima Weſtern loko 715; dito. middle Weſtern 700—710; Talg extra 476 dto. extra loſe 3,50; dto. in Tierces 376. Chikago, 2. Junt.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per 100(.) Tendenz ſtetig; Schmalz per Juli 642,50 G; Sept. 6707 Bauchſpeck(tr. geſ.) per Juli 865; Sept. 887,/50; leichte Schweine n. Pr. 275, h. Pr. 325; ſchwere Schweine n. Pr. 940, h. Pr. 865; Schweinezufuhr in Chikago 18 000, im Weſten 40 000 Tiere. Nell ſchiebt ſich das Schleierchen von den Augen, damit die Tränen es nicht verkrumpeln und ſchneuzt ſich heftig. Franz ſagt gar nichts. Unter ſeinem triefenden Hut geht er ſtumm daher und wehrt ſich nicht einmal, wenn Nells Schirm—— ſie gehen jetzt nicht mehr untergehakt— ihm immerzu gegen die Hutkrempe ſtößt. Sonſt kann er das für den Tod nicht leiden. Heute aber Eigentlich hat Nell noch mancherlei auf dem Her⸗ zen, was ſie ſagen möchte. Denn von der anfänglichen Freude über das Zimmer und von der Verlockung iſt nicht viel übrig geblieben. Statt deſſen ſtehen die kommenden Schwierigkeiten rieſengroß da. Und eins iſt gewiß: wenn Franz von ihren Eltern ſchon wieder etwas will, ſo muß er ſelber fragen! Vor der Haustür, während Franz zerſtreut zwi⸗ ſchen ſeinen Schlüſſeln nach dem richtigen ſucht, fängt Nell dann noch einmal an:„Alſo haſte gehört: das iſt als deine Sache. Ich rühr' mich nicht. Ich hab ſchon genug Klamauk mit meinen Leuten gehabt. Jetzt kommſt du dran. Und wenn du in acht Tagen nich zu Rande gekommen biſt, geh' ich hin und ſag' der Bumke ab. Verſtanden?“ Franz nickt und gähnt. Und ſteigt doch mit ſtiller Dankbarkeit hinter Nell die Treppe herauf. Ja, ja, er wird ſchon alles machen. Lieber ſo, als jetzt, wo er müde iſt, noch'nen haarigen Krachh. Es iſt das erſte Mal, daß die zwei ſich zu Beit legen ohne den üblichen Gutenachtkuß. Nell ſtellt es mit Entſetzen feſt. Aber als ſie ſo weit iſt, daß ſie reuevoll nach Franz' Kopf taſtet, um doch noch zu ihrem Kuß zu kommen, ſchläft der ſchon mit weit offenem Mund. Fünftes Kapitel Es iſt Sonntag. Einer von den ſchrecklichen Januarſonntagen, wo es nie ganz hell wird. Die Luft in den Straßen iſt dieſig und grau. Man meint immer, man müßte ſie beiſeite ſchieben, um erſt mal richtig atmen zu können. Die Menſchen laufen luſt⸗ los und gelangweilt herum, die Stammtiſche in den Kneipen ſind dicht beſetzt und manch' einer, der im Luſtgarten mit roter Naſe und zu dünnen Schuhen bei den Tauben ſteht, denkt ſich im ſtillen, er möchte viel lieber den Vogel zu Hauſe in der Pfanne haben. Franz Horn, den neuen Hut aus dem Inventur⸗ ausverkauf auf dem blonden Schopf, die Hände mit den reinwollenen Weihnachtshandſchuhen tief in den Manteltaſchen, tippelt nachdenklich und nicht eben gut⸗ gelaunt ſeines Weges. Er will zu ſeinem alten Chef in der Roſenthalerſtraße und dies letzte Stück vom Schloß bis hin geht er zu Fuß, weil ers vor Auf⸗ regung in der Elektriſchen einfach nicht mehr hat aus⸗ halten können. Denn ſchließlich ſo mirnichts dirnichts hingehen und den ehemaligen Chef anpumpen, das iſt ja auch keine Kleinigkeit. Aber was ſein muß, muß ſein und einen anderen Ausweg gibt es nicht. Ach, Franz hat den Kopf voller Sorgen. Denn ſeit acht Tagen iſt zu Hauſe dicke Luft. Nell iſt ner⸗ vös und geretzt, die alten Kühns laufen herum, als ſei ihnen die Butter vom Brot geſtohlen und zu allem Unglück hat geſtern noch Tante Cornelia, die zu Be⸗ ſuch kam, die Nachricht mitgebracht, überall wiſſe man ſchon, daß die jungen Horns zu der alten Bumke ziehen, weils ihnen zu Hauſe nicht mehr ſein genug iſt und daß ſie ſich ſogar zu dieſem Zweck neue Möbel kaufen! Natürlich, das ſchlug dem Faß den Boden aus. Mutter Kühn bekam faſt Herzkrämpfe und glaubte das ganze Geklatſch Wort für Wort, Vater Kühn hätte am liebſten wieder ſeinen Familienrat zuſammengerufen, um„dem Gerücht wirkſam ent⸗ gegen zu treten“ und Nell machte ihm aus heiterem Himmel eine Szene, weil ihrer Meinung nach das Gerücht nur von Hilde Hanſemann ſtammen könnte, habe und ſo fange es eben an mit einem Techtel⸗ mechtel 3„ Franz bleibt gedankenvoll vor einem Spielzeug⸗ geſchäft ſtehen und betrachtet tieſſinnig die aufgeſtapel⸗ ten Teddybären. Nell hat auch ſo ein Viech zu Hauſe auf dem Sofa ſitzen, aber geſtern flogs in hohem Bogen durchs Zimmer, ſo wütend war Nell. Und warum? Franz ſeufzt tief auf. Ja warum... Was hat ſie denn bloß auf einmal? Was geht's ihn an, wenn die Hanſemann ſolches Gerede macht? Kann er viel⸗ leicht dafür? Aber was nützt es ihm, wenn er auch nicht dafür kann. Nell hat ſich nun einmal in den Kopf geſetzt, daß er dafür kann, da iſt nichts zu machen. Frauen ſind nun mal ſo komiſch. Aber wie komiſch ſie ſind, das weiß Franz erſt, ſeit er ver⸗ heiratet iſt Uebrigens, ein Gutes hat der Familienkrach geſtern doch gehabt. Franz konnte nämlich endlich anbringen, daß er und Nell auf die Schlafzimmermöbel von Kühns reflektierten, daß ſie alſo gar nicht die Abſicht hatten, neue Möbel zu erſtehen. Aber da gings erſt recht los! Kein Stück aus dem Hausl Nicht ein einziges! Wenns ihnen bei Kühns nicht zuſagte, dann ſollten ſie jetzt bitte auch ſehen, wo ſie andere Möbel herkriegten! Und überhaupt— das Zimmer müſſe doch nun wieder an Fremde vermietet werden! Kurz und gut alſo— man ſitzt da, hat keine Mö⸗ bel und ein leeres Zimmer auf dem Buckel und muß zuſehen. Und weil Nell, kaum daß ſie heute aufge⸗ wacht iſt, wieder ſo ſchrecklich geweint hat, iſt Franz kurz entſchloſſen in ſeinen allerbeſten Anzug geſtiegen, hat ſich den neuen Hut— den Kopf gedrückt und wandert nun zu ſeinem alten Chef. Der hat ihn immer gern gehabt und wird ihm gewiß helfen. Und wenn Franz Glück hat, kann er die Schulden, die er macht, ſogar abarbeiten Ehe Franz zu ſeinem Chef Friedͤrich Klotz in die Privatwohnung hinaufſteigt, beſieht er ſich eingehend das Schaufenſter,'n feines Schaufenſter hat der Mann, das muß man ihm laſſen. Drei Wachspup⸗ die das mit den Möbeln gewiß von ihm, von Franz pen und anſtändige ſogar. Und mit Samt ausgelegt, das ganze Fenſter. Franz kneift die Augen zu: macht ſich gut, ſo Samt. Müßte man auch haben. Ueberhaupt— ſo richtig Freude macht ſo'n Geſchäft doch erſt, wenn mal'in paar Gehilfen rumtrampeln und me feine Theke da iſt und ordentliche Zellen mit dreiteiligem Spiegel... Aber bis er mal ſo weit iſt Friedrich Klotz machte ſeinem ehemaligen zweiten Friſeur ſelber die Tür auf. Er iſt noch in Pantoffeln und Hausjacke, aber was ſeinem Aeußern an Würde gebricht, gleicht ſeine Länge und ſein Aasgeierkopf aus. Er tut, als ſei er nicht im geringſten über Franz' Beſuch erſtaunt und komplimentiert ihn in die gute Stube. „Na, und was macht denn ſo's Geſchäft, Horn? Gehts? Sind ja in'ner ganz guten Gegend da drau⸗ ßen. Wenig Konkurrenz am Hals und ſo Gott, wenh ich denke, Friedenau... Is ja noch immer 'ne Stadt für ſich... Alſo erzählenſe mal..“ Franz erzählt ein bißchen, renommiert auch ein bißchen und gleicht das dann wieder aus, indem er die zehn Mark verſchweigt, die Nell ſchon auf die Sparkaſſe bringen konnte. Friedrich Klotz nickt bei⸗ fällig.'n ordentlicher Junge, der Horn. Hätte bloß noch ein bißchen mehr Erfahrung für ein eigenes Ge⸗ ſchäft haben müſſen. Und'n bißchen Zaſter im Hin⸗ tergrund. Aber wer hat das heute? „Dia.., ſagt Franz,„ſo im allgemeinen geht es uns ja ganz gut. Nur— es is eben— jetzt wollen wir bei den Schwiegereltern raus, und die Gelegen⸗ heit war gerade ſo günſtig, weil neben dem Laden ein Zimmer mit Zugang frei war, aber jetzt muß ich irgendwo ne kleine Anleihe aufnehmen... Ich dachte ſchon, vielleicht daß die Innung.“ Friedrich Klotz lacht laut auf.„Menſch! Die In⸗ nung! Da könnſe gerade ſo gut bei'n Zirkus Buſch hingehen und de' Elefanten fragen! Nee... Aber redenſe frau raus, Horn: daß de Innung ſich den Dreck um ſowas kümmern kann, das wiſſenſe ganz genau. Zumal heute. Is ja wohl auch bloß vorge⸗ ſchoben. Von wegen Anleihe habenſe an mich ge⸗ dacht, was, alter Halunke“ Gortſetzung folat.) 9 ——* * Morgen· Ausgabe ontag, 4. Juni 1934 145. Jahirgang/ Nr. 247 Deutſchland in der Vorſchlußrunde ausgeſchieden Bei der Fußball⸗Weltmeiſterſchaft in Nom verlor Deutſchland gegen die Tſchechoſlowakei:3 und ſchied daburch aus Die Leitung der in Italien weilenden deutſchen Fuß⸗ Pall⸗Expedition hat ſich veranlaßt geſehen, die deutſche Mannſchaft für den Kampf gegen die Tſchechen auf ver⸗ ſchiedenen Punkten umzuſtellen. Zunächſt mußte Gram⸗ lich die Heimreiſe antreten, da er aus beruflichen Grün⸗ den nicht weiter abkömmlich war. Gramlichs Gründe fan⸗ den bei der deutſchen Leitung vollſte Würdigung und An⸗ erkennung. Die ſchwere Knieverletzung, die ſich der Ben⸗ rather Hohmann im Kampf gegen Schweden zuzyg, iſt doch ſchwererer Natur, als man urſprünglich annahm, ſo daß der Weſtdeutſche für die weitere Teilnahme nicht mehr in Frage kommen kann. Janes leidet an einer Drü⸗ ſenſchwellung, die ihm ſchwer zu ſchaffen macht. Inzwi⸗ ſchen iſt der Aachener Münzenberg, der telegraphiſch nach Italien beordert wurde, im Flugzeug in Rom ein⸗ getroffen. Große Freude hat bei der deutſchen Mannſchaft ein Glückwunſchtelegramm des Reichsſport⸗ führers ausgelöſt, der der deutſchen Mannſchaft für das bisherige Abſchneiden und beſonders aus Anlaß des Sieges über Schweden ſeine Gratulation übermittelte. Die deutſche Mannſchaft gegen die Tſchechoſlowakei ſpielte wie folgt: Haringer Buſch Cielinſki Czepan Bender Lehner Siffling Conen Noack Kobierſki +* Die Hoffnungen auf einen deutſchen Sieg im Vorſchluß⸗ rundenkampf der Fußball⸗Weltmeiſterſchaft haben ſich nicht erfüllt: die vorzügliche Elf der Tſchechen ſtoppte im Stadion Nazionale zu Rom den Siegeszug der deutſchen Mann⸗ ſchaft durch einen zahlenmäßig klaren Erfolg von 321. Treffern. Die Tſchechoſlowakei hat ſich damit für das End⸗ ſpiel qualifiziert, das am nächſten Sonntag im gleichen Stadion ſtattfinden und in dem die Mannſchaft von Ita⸗ lien, die in Mailand gegen Oeſterreich mit:0 gewann, der Gegner ſein wird. Die Weltmeiſterſchaftsentſcheidung liegt alſo zwiſchen Italien und der Tſchechſlowakei und die Unterlegenen dieſes Sonntags, Deutſchland und Oeſter⸗ reich, kämpfen bereits am Donnerstag, 7. Juni, in Neapel um den dͤritten Platz. Der deutſch⸗tſchechiſche Kampf in Rom— dem übrigens auch Italiens Staatschef Benito Muſſolini beiwohnte — wurde von den tſchechiſchen Berufsſpielern durchaus verdient gewonnen, wenn auch das:1(:0) den Leiſtungen der deutſchen Elf nicht gantz gerecht wird. Die deutſchen Spieler— im Gegenſatz zu den tſchechiſchen reine Amo⸗ teure!— gaben ihr Beſtes, aber ſie ſcheiterten letzten Endes an der überlegenen Klaſſe der Tſchechen, die in techniſcher und taktiſcher Beziehung dͤen Deutſchen doch noch um eine Idee voraus ſind. Dieſe ehrliche Feſtſtellung tröſtet wenigſtens etwas über die deutſche Niederlage hin⸗ weg, denn es iſt keine Schande gegen einen beſſeren Geg⸗ ner zu verlieren und in dieſem Treffen in Rom waren die Tſchechen die beſſeren. Deutſchlands Elf hat aber die Genugtuung, die beſte Amateurmannſchaft bei der zweiten Fußballweltmeiſterſchaft geweſen zu ſein. Die Rolle der deutſchen Elf in Italien iſt übrigens noch nicht ausgeſpielt. Es muß nun noch der Kampf um den dritten Platz be⸗ ſtritten werden, in dem Oeſterreich der Gegner ſein wird. Die Oeſterreicher unterlagen in Mailand in einem überaus hart durchgeführten Kampf gegen die italie⸗ niſche Mannſchaft mit:1, ein Ergebnis, das ſchon bei der Pauſe feſtſtand. Die Oeſterreicher konnten ihre überlegene Technik gegen den mit ungeheurem Elan und größter Wucht ſpielenden Gegner nicht ausſpielen, ſondern mußten ſich knapp geſchlagen bekennen. 3 In der deutſchen Elf ſehlten alſo der verletzte Hohmann, der in den beiden Spielen gegen Belgien und Schweden unſer beſter Stürmer war, ferner bie beiden Außenläufer Gramlich und Janes. Dentſchland war gezwungen, zu dieſem wichtigen Spiel mit drei Mittelläufern anzutreten, denn ſowohl Bender als auch Cielinſki ſpielen bekanntlich in ihren Vereinsmannſchaften im Zentrum.— Die Tſchecho⸗ ſlowakei hatte genau wie zuletzt im Kampf gegen die Schweiz den ausgezeichneten Swoboda anſtelle von Silny, es fehlte lediglich der Verteidiger Zeniſek, der aber von dem alten Burger ganz vorzüglich vertreten wurde. Tſchechoſlowakei: Puc Nejedly Sobotka Swoboda Innek rcil Cambal Koſtalek Ctyroky Burger Planicka Das Spiel begann mit ſtürmiſchen Angriffen der Tſchechen. Der Rechtsaußen Junek konnta nur auf Koſten einer Ecke ge⸗ ſtoppt werden und 419 darauf ſchoß Nejedly bnapp am deutſchen Tor vorbei. In der deutſchen Elf ſpielte man wieder betont defenſiv, ſo daß die Stürmer ziewlich auf eigene Fauſt arbeiten mußten. Trotzdem machte ſich zu⸗ nächſt eine ſchlechte Zuſammenarbeit in den deutſchen Reihen bemerkbar, nur gelegentlich gab es gute Aktionen. Kobierſki hatte mit einem Drehſchuß Pech und auch Conens Alleingänge führten zu nichts. Die Tſchechen beherrſchten eine halbe Stunde lang klar die Lage. Unſer rechter Läufer Cielinſki zeichnete ſich verſchiedent⸗ ſich aus, auch der Mannheimer Siffling ſchien ſich auf der rechten Seite weſentlich wohler zu fühlen, als in der linken, BVerbindung, jedenfalls ſetzte er den Augsburger Lehner verſchiedentlich mit guten Vorlagen in Trab. Langſam kam auch die deutſche Elf beſſer ins Spiel, zumal Szepan öfters nach vorn ging und ſeinem Sturm gute Vorlagen gab. Noack verſchoß einmal knapp, dann mußte Cielinſki wieder retten. Planicka, der tſchechiſche Hüter, ſtellte wiederholt ſein großes Können unter Beweis, aber guch die tſchechi⸗ ſchen Stürmer waren nicht untätig und ſtellten die deutſche — auf eine harte Probe. Die erſte große ance hatte Conen, aber Planicka hielt meiſterhaft. Dann fiel ziemlich überraſchend der tſchechiſche Führungstreffer. Juneck, der gefährliche Rechtsaußen der Tſchechen, brachte den Boll in den deutſchen Strafraum, Kreß mußte heraus, verlor aber den Ball im Gedränge und Neiedly hatte wenig ühe, zu markieren. Alſo:0 für die Tſchechei. Die Tſchechen waren weiter ſehr gefährlich, auf der Gegenſeite ließ Lehner eine große Gelegenheit aus, als Plonicka das Leder verloren hatte. Die deutſche Hintermannſchaſt war ſtark überlaſtet, aber immer wieder wurde Luft geſchafſen. Conen erzwang dann ſogar einen Eckball, aber zu zähl⸗ baren Erfolgen reichte es nicht. Dem deutſchen Spiel fehlte immer noch die große Linie— mit:0 für die Tſchechen wurden die Seiten gewechſelt. Aus:0 wurde:1 In der zweiten Hälfte hatte Deutſchland die Sonne im Rücken, Conen ſtieß an. Die Tſchechen waren aber ſofort wieder im Angriff und Haringer hatte alle Mühe, gegem Puc zu retten. Es gab einen Freiſtoß gegen Deutſchland, doch Kreß war auf§em Poſten. Vorher hatte Kreß ſchon einen Gewaltſchuß Nejedlys unſchädlich gemacht. Lehner ging mit einer ſchönen Vorlage Conens auf die Reiſe, aber der Angsburger ſhankte ſchlecht..amer wieder beſtürmten die Tſchechen das deutſche Tor. Es gab bange Momente im deutſchen Strafraum und mit Mühe konnte Kreß zwei Eckbälle unſchädlich machen. Dann war wieder der deutſche — Siſt on. Se— ack u ng zn en, n feiner uß g den Pfoſten ging. Haringer und 4188 geichneten ſich aus, dann war auch Buſch im Kampf gegen die iſchechiſchen Stürmer ſiegreich. Der tſchechiſche Mittelläufer Cambal oͤrückte autf das Tempo; wieder wor Puc durch, aber Kreß wehrte den ſcharf geſchoſſenen Ball zur Ecke. Dauernd ſtand Kreß im Mittelpunkt der Ereigniſſe. Großen Beiſall erntete der Dresdner, als er eine Flanke Juneks ins Feld fauſtete und gleich darauf einen aus nächſter Nähe abgeſchoſ⸗ ſenen Ball Swobodas unſchädlich machte. Als Buſch den tſchechiſchen Mittelſtürmer anſchoß, gab es eine heikle Situation, aber Kreß war auch diesmal wieder Retter in höchſter Not. Dann fiel aber doch der Ausgleich für Deutſchland. Ein ſchönes Zuſammenſpiel Conen⸗Siffling⸗Noack brachte den Hamburger in günſtige Schußpoſition und aus fünf Meter Entfernung ſaß der Ball unhaltbar im Netz. Großer Jubel in den deutſchen Reihen und Verwirrung bei den Tſchechen. Um ein Haar hätte ein tſchechiſcher Verteidiger ein Selbſttor verſchuldet, dann ſpielte Kobierſki einen Eckball heraus, der aber ab⸗ gewehrt wurde. Lehner hatte mit einem Prachtſchuß Pech, dann waren die Tſchechen wieder am Zug. Aus einem nicht ganz berechtigten Freiſtoß(das Publikum pfiff den italieniſchen Schiedsrichter aus!) reſultierte dann der zweite Treffer der Tſchechen, denn Kreß konnte das Ge⸗ ſchoß nur abſchlagen und Swoboda köpfte aus günſtiger Poſition ein. Nun ſpielten die Tſchechen auf Sicherheit, die Halbſtürmer tauchten im eigenen Strafraum auf. Das Spiel wurde härter, oͤie Spannung erhöhte ſich. Siffling hatte mit dem Tſchechen⸗Verteidiger Burger einen Zuſammenſtoß, was dem Mannheimer eine Verwarnung eintrug. Die Deutſchen kämpften mit dem Mute der Ver⸗ zweiflung, aber die hinteren Reihen der Tſchechen ſpanden eiſern. Auf der anderen Seite hatte die deutſche Abwehr große Mühe, die ſchnellen tſchechiſchen Außenſtürmer Puc und Jumek zu halten. Zehn Minuten vor Schluß diel dann die endgültige Entſcheidung, als Nejedly ſich kraft⸗ voll gegen die deutſche Abwehr durchſetzte und einen un⸗ haltbaren Schuß anbringen konnte. Noch einmal ſtürmten die Deutſchen, Kobierſki wurde geſtoppt und Siffling ſchoß nach ſchönem Zuſammenſpiel über die Latte, dann war Schluß. Die Mannſchaften gingen zur Mitte, brachten gegenſeitig den Sportruf aus, dann wurden die National⸗ hymnen geſpielt. Freude bei den Tſchechen und eine leichte Enttäuſchung bei den Deutſchen— ſo klang der Ta von Rom aus! Auf dͤie Kritik der Mannſchaſten und das Spiel Ita⸗ lien— Oeſterreich kommen wir noch zurück. Her große Tag im Siadion verregnet Staòtmannſchaft Mannheim— Saarbrücken⸗Neunkirchen:3 Die über Mittag des heutigen Sonntags heraufziehen⸗ den ſchweren Gewitter machten einen Strich durch die geplante Großveranſtaltung im Stadion. Durchgeführt wurden nur die Raſenſpiele, während dos durch ſeine Neuheit allein ſchon intereſſierende Flugprogromm„ins Waſſer fiel“. Die Geſamtveranſtaltung ſoll— mit natürlich neuem Raſenprogramm— am nächſten Sonntag vor ſich gehen, wozu die bereits gelöſten Eintrittskarten ihre Gül⸗ tigkeit behalten. Schade vor allem auch für die Saarkund⸗ gebung von ſeiten der Sportler, die als Ausläufer des Aufmorſches am Waſſerturm vom Samstag gedacht war. Das Spiel der beiden Auswahlmannſchaften verlor allerdings ſchon dadurch an Zugkraft, daß ſowohl Siffling bei Mannheim, als auch Conen bei Saarbrücken fehlte, die beide bei der Weltmeiſterſchaft in Italien die deut⸗ ſchen Farben vertreten. Immerhin mußte, do auch noch für Pforzheim Leute abgeſtellt waren, die Aufſtellung der Gegner als gut bezeichnet werden. Das Spiel zeigte auch reichlich intereſſante Momente, obwohl der naſſe Raſen wie 89 der ſchwere Ball nicht das günſtigſte Spielobjekt ab⸗ goben. Nach Ehrung und Begrüßung der Mannſchaften unter Ueberreichung von prächtigen Buketts, ſetzt das Spiel in mäßigem Tempo ein, ohne der einen oder anderen Seite merlbare Vorteile zu bringen. Langſam kommt Mann⸗ heim in Schwung, doch dauert es geraume Zeit, bis dann Günterroth mit Schrägſchuß die Führung für Monnheim holt. Mit einer ſchönen Leiſtung kann Saarbrücken dürch ſeinen rechten Flügel in der 20. Minute ausgleichen, ſogar nicht lange darauf, nach feinem Spiel der linken Seite Wollſcheid— Benzmüller, auf gutes Täuſchen des erſteren und ſicheren Schuß des letzteren die Führung an ſich reißen. Saarbrücken dreht ſchärfer auf und namentlich ſind es die beiden Flügel, vor allem Benzmüller linksaußen, die dos heimiſche Tor zu attackieren verſuchen, wobei vor allem Schalk auf der Mannheimer rechten Läuferſeite dem zügigen Spiel des Gegnerflügels nicht gewachſen iſt. Walk im Saartor wirſt ſich im weiteren Verlauf wohl einmal rettend auf den Ball, ein überraſchender. die Situgtion ſehr aut erfaſſender Lougſchuß Theobalds, jagt das Leder unter dem Torwart hinweg ins Netz.:2. Ein Deckungs⸗ fehler des Mannheimer Schlußtries wird ron Benzmüller unter Herauslauſen Wittemanns gut genützt; er ſpielt ins leere Tor, 218. Die kurze Pauſe füllten flotte Marſchweiſen der Ka⸗ pelle des deutſchen Luftſport⸗Verbandes, die die regen⸗ ſchwere Stimmung ſofort aufhellen. Nach Wiederbeginn ſtellt Mannheim im Innentrio um(Wechſel Benner) und zeigt in Anbetracht des Spielſtandes größere Anſtrengungen. Saarbrücken muß infolge Verletzung einen Spieler austauſchen, ſein Innenſtürmer verſchießt auf ge⸗ nauen Paß des Rechtsaußen Werny. Dieſer grobe Schnitzer Berk— hat den Gäſten wohl ein Unentſchieden, wenn nicht gar den Sieg gekoſtet. Mannheim ſpielt geſchloſſener, aber der Innenſturm findet ſelbſt das leere Tor nicht. Aus einem raſſanten Lauf heraus verſchießt Benzmüller wenige Schritte vor dem Netz. In ſchöner Einzelleiſtung erzielt donn Theobald mit ſamoſem Schuß den Ausgleich,:3. Berk iſt dann kurz darauf allerdings nicht ſo ſicher, er ſchießt dem Torwart in die Hände, gleicht aber den Schnitzer mit gutem Kurzſchuß aus,:3. Wieder kann Mannheim dos leere Tor nicht finden, aber auch Saarbrückeng kommt vor dem Netz nicht mehr zur Leiſtung wie vor der Pauſe, ſo daß an dem knappen Sieg der Heimiſchen nichts mehr zu ändern iſt. 0 Die Saarleute führten vor der Pauſe, beſonders durch ihre ſchnellen Flügel, wie durch das Hintertrio ein im ganzen recht gutes Spiel vor. Die Läufer ſtörten und deckten gleichfalls gut, ohne die Stützung des Sturms zu vergeſſen. Außerordentlich wirkſam die Flankenangriffe, in die ſich allerdings das Innentrio nicht voll einbezog, ſonſt wäre vielleicht der Sieg der Gäſte vor der Pauſe ſicher⸗ geſtellt geweſen. Nach dem Bechſel, als Mannheim beſſer und entſchloſſener ans Werk ging, kämpften die Saar⸗ länder auch weiter mit unbeugſamem Geiſt, aber die Spann⸗ kraft war nicht mehr ſo, die Gelegenheiten herauszuarbei⸗ ten und zu nützen wie vor der Pauſe. Auch das Schlußtrio ließ weſentlich nach. Die beſten Leiſtungen in der Mann⸗ ſchaft zeigten wohl Benzmüller und Werng als Flügel. Heiner in der Sturmmitte ließ doch die überſichtliche Füh⸗ rung, wie den geſunden, ſicheren Schuß vermiſſen. Zu er⸗ wähnen noch Wollſcheid auf halblinks, der ſich mit Beng⸗ müller gut verſtand. Die Mannheimer Elf hatte ſich ſchon zu ſtrecken, um den knappen Sieg herauszuholen, was ihr durch dos beſſere Spiel in der zweiten Hälfte gelang. Eine wirkliche Schwäche bedeutete in der erſten Hälſte Schalk auf dem rechten Läuferpoſten, der dem techniſch fertigen und auch durchdachten Spiel des linken Gegnerflügels nicht gewachſen war. Nach Seitenwechſel wurde er beſſer. Die übrige Mannſchaft hatte nur noch im Sturm Schwächen, der mit⸗ unter ganz klare Sachen verpaßte(Benner vor der Pauſe). Auch Günterroth konnte eine eigentliche Form nicht heraus⸗ ſpilen, trotz des gelungenen Führungstores. Dafür, daß die Elf weit bunter zuſammengeſtellt war als der Gegner, muß man die Geſamtleiſtung als gut bezeichnen. Jedenfalls wurden hier in Mannheim ſchon weſentlich ſchlechtere Spiele bet ähnlichen Ankäſſen im Stadion gezeigt. Aller⸗ dings muß den eifrig kämpfenden Saarländern ebenfolls zuerkannt werden, daß ſie ein ebenbürtiger Gegner waren. Das ſehr faire Spiel wurée von Höhn⸗Mannheim gut geleitet. Nach dem Fußballſpiel und vor dem ſolgenden, ebenfalls recht intereſſanten und lehrreichen Rugbykampf voll⸗ führte Fluglehrer und Sturmführer Lochner halsbreche⸗ riſche Kunſtflüge, die er entgegenkommender Weiſe für den Ausfall des Geſamt⸗Flugprogramms einſügte. Die leider oͤurch das ungünſtige Wetter nicht allzu zahlreichen Zuſchauer hielten in guter Stimmung bis zum Ende der Vorführungen durch. A. M. Deutſchlands Triumph auf dem Nürburgeing v. Brauchitſch auf Mertedes⸗Benz ſiegt vor Stuck(-Wagen) und Chiron Das war ein Sieges⸗ und Freudentag des deutſchen Automobil⸗ und Motorradſports, wie wir ihn noch nie er⸗ lebt haben! Es war ein Siegestag auf der ganzen Linie, und vielen, vielen der 300 000 Beſucher, die ſich bis zum Rennſchluß eingefunden hatten, ſtanden die Freudentränen in den Augen, als unſer Manfred von Brauchitſch auf dem deutſchen Mercedes⸗Benz⸗Rennwagen dieſes ſchnellſte Nür⸗ burg⸗Rennen, das es je gab, gewann und als dann die deutſche Nationalhymne über die Wälder und Gipfel der Eifelberge erklang. Es war ein großer, ein gewaltiger Mercedes⸗ Benz⸗Sieg, ein Bombenerfolg für die älteſte Auto⸗ mobilfabrik der Welt, der ihr um ſo mehr zu gönnen iſt, als Mercedes⸗Benz* ſtets den Autoſport unterſtützte und Deutſchlands Farben auf den internationalen Veranſtal⸗ tungen verteidigte. Es war noch nicht ganz rennfertig, wie die Daimler⸗Benz⸗Direktion am Abnahmetag bekannt⸗ gal, doch hat der Mercedes⸗Benz⸗Rennwagen mit dem ſport⸗ geſtählten, mit dem draufgängeriſchſten, ſo wundervoll — gefahrenen Manfred von Brauchitſch aller Welt ewieſen, daß deutſche Technik voraus iſt. Hut ab auch vor dem zweiten Sieger des großen Eifel⸗ rennens, Hans Stuck, und vor der Raſſe und Klaſſe ſei⸗ nes Auto⸗Unton⸗Rennwagens. Beſſer konnte das Problem der deutſchen Rennwagen nicht gelöſt werden, nachdrücklicher die ſieghafte Schnelligkeit deutſcher Rennwagen nicht be⸗ wieſen werden. Mag noch als Qualitätsbeweis für deutſche Arbeit feſtgeſtellt ſein, daß beide Siegerwagen mit deut⸗ ſchen Continentalreifen bereift waren und daß beide Wagen deutſches Brennſtoſf⸗Gemiſch mit deutſchem Benzol⸗Zuſatz und deutſchem Spiritus fuhren, von Brauchitſch Eſſo, Stuck Shell⸗Dynamin, Hazu deutſche Boſch⸗Kerzen, deutſche Siege auf der ganzen Linie. „„Nürburgrennen wie noch nie Erbärmlich war das Wetter, als am Sonntag vormittag das Rennen mit dem Kampf der Motorräder begann. Und trotz des Regens, des Nebels und der Kälte wälzten ſich Pſ eugmaſſen zum Nürburgring und brachten den phan⸗ tiſchen Beſuch von über 300 000 zahlenden Beſuchern. Erſt als das Wagenrennen begann, um 3 Uhr noch⸗ mittags, klärte ſich das Wetter auf und als die deutſche Flagge am Siegesmaſt hochging, leuchtete wieder heiße, für die Vormittagskälte entſchädigende Juniſonne vom Himmel. Um 18.15 Uhr war der deutſche Siegestag be⸗ endet. Obergruppenführer Hühnlein nahm die Preis⸗ verteilung vor. Der Kamyf der Motorräder Auf den hochgelegenen Plätzen, auf den Tribünen, am Laruſſell, auf der Heoͤwigshöhe war der Nebel zeitweilig ſo dicht, daß man die Fahrer nicht erkennen konnte, wenn ſie in großer Fahrt vorbeihuſchten. Erſtaunlich war, daß trotzdem ſo große Geſchwindigkeiten gefahren wurden. Die Ausweisfahrer legten ein Tempo vor, daß man erireut war über den Schneid und das Können unſeres motorſportlichen Nachwuchſes. Der Sieger in der kleinſten Klaſſe(Maſchinen bis zu 250 cem) Scheel⸗Frankfurt auf Herkules fuhr 71,4 Km. Durchſchnitt. Der Durchſchnitt der 350⸗cem⸗Klaſſe, Romes⸗Adenau, brachte es auf ſeiner Im⸗ peria auf 85 Km. Durchſchnitt und die Geſchwindigkeit des Siegers der Klaſſe bis 900 cem beweiſt, daß ſie reif ſind, künftighin als Lizenzfahrer zu ſtarten: Peter Freun d⸗ Köln ſuhr auf ſeiner Sunbeam 99,5 Km. Durchſchnitt, der zweite Matzamec⸗Düſſeldorf 92,1 Durchſchnitt. Wir hoffen allerdings, dieſe deutſchen Fahrer künftighin auf deutſchen Maſchinen ſiegen zu ſehen. Sehr gute Sportleiſtungen boten auch die Rennen der Seitenwagenmaſchinen. Loof⸗Godesberg fuhr auf ſei⸗ nem Fabrikat Imperia 86 Km. Durchſchnitt in der 850⸗cem⸗ Klaſſe— dichtauf folgte ihm der Düſſeldorfer Schneider auf Velocette als Zweiter vor Kohfink auf Imperia. In der Klaſſe der Beiwagenmaſchinen bis 600 cem er⸗ kämpften ſich die NS U⸗Fahrer ganz überlegene Siege. Schumann⸗Nürnberg auf NSu verdiente ſich den erſten Preis in 83,6 Km. Durchſchnitt. Sein Stall⸗ genoſſe Anton Nagel⸗Frankfurt wurde Zweiter, gefolgt von Detert⸗Fauſt⸗ Nürnberg gleichfalls auf NSu. Weyres⸗Aachen erwies ſich wieder einmal als Mei⸗ ſter im Beiwagenfahren auf ſeiner Harley⸗Danidſon. Er ſiegte in 85 Km. Durchſchnitt mit erſtaunlichem Vorſprung vor dem Europameiſter Möritz auf Viktoria und Ehrlenbruch⸗ Wuppertal auf Imperia. Siege von NSu und DRW Sönius und Rüttchen und der DKW⸗Fahrer Ley⸗ Nürnberg vollbrachten außerordentlich gute Leiſtungen. Als die Fahrer der großen Maſchinen ſtarteten, ergoß ſich wol⸗ kenbruchartiger Regen über den Nürburgring. Dann wie⸗ der lag der Nebel beängſtigend dicht auf der Strecke, und dennoch: die Fahrer fuhren, als gäbe es keine hochaufſpritzen⸗ den Waſſermaſſen und als könne ihnen auch der Nebel nicht hinderlich ſein. Die NSu⸗ und DRW⸗Fahrer fuhren mit ſieghafter Ueberlegenheit erſtaunlich ſchnell, erſtaunlich gleichmäßig, und, wenn einige der beſten DaW⸗Fahrer nicht durchhielten, ſo ſind die Erklärung dafür Schwierigkeiten des fehlerhaften Zylinderguſſes bei den neuen 500 cem⸗ Rennmaſchinen. Beim nächſten Rennen werden dieſe Kin⸗ derkrankheiten nicht mehr in Erſcheinung treten. Sönius auf 394 cem. NSu fuhr den ausgezeichneten Durchſchnitt von 101,8 Km. Rüttchen⸗NSu wurde Zweiter dieſer Klaſſe mit einem Durchſchnitt von 100,4 Km. Mansfeld⸗Breslau auf DͤW folgte weit zurück als Dritter. Daß die Stimmung der Viertelmillion Nürburgring⸗Be⸗ ſuchex freundlich wurde, als zum Zeichen der deutſchen Siege die deutſche Nationalhhmne und das Horſt⸗Weſſel⸗ Lied ertönten, iſt nur zu erklärlich. Ley⸗Nürnberg fuhr als Sieger der 500⸗cem.⸗Klaſſe auf ſeiner DKW eines der ſchneidigſten und taktiſch richtigſten Rennen ſeines Lebens. Der öſterreichiſche Meiſter Runtſch auf Norton ſicherte ſich, ſtets dicht hinter Ley liegend, den 2. Platz vor dem Nürnberger Fleiſchmann auf NSu⸗D⸗Rad mit einem Stundendurchſchnitt von 99 Km. Doppelſieg von DRW erbrachte das Rennen der 250⸗cem⸗Maſchinen der Lizenz⸗ fahrer. Kñahrmann⸗Fulda auf DaW ſiegte in 91,2 Km. Durchſchnitt. In der 950⸗cem.⸗Klaſſe kam Joſef Klein⸗ Frankfurt auf Norton knapp vor Loof⸗Godesberg auf Imperia in 98,0 Km. Durchſchnitt als Sieger durchs Ziel. Die Ergebniſſe der Motorräder: Lizenzfahrer: Seitenwagenmaſchinen(7 Runden gleich 150,670 An bis 350 cem: 1. E. L o of⸗Godesberg 90 00 peria⸗Python 1251,04 Stö.(86,2 Stokm.); 2. A. Schneider⸗ Düſſelborf auf Velocette; 3. O. Kohfink⸗Bietigheim auf ria⸗R cem; 1. H. Schuman n⸗Neuenberg auuf NSu:54:26,3 Std.(89,6 Stokm.); 2. A. I⸗Fvank⸗ furt⸗NSlt; 3. K. Detertö⸗Fouſt⸗Nürnberg auf NSn. 1000 cem: 1. P. auf Harle viöſon 9 Std.(85,050 Stökm.); 2. J. Möritz⸗München auf Viktoria⸗Zap; 3. W. Ehrenbruch⸗Elberfeld auf—— Jap. Solomaſchinen,(12 Runden gleich 279,720 Km.) bis 250 ccm: 1. H. Kahrmann⸗Fulda auf DaW in 3200:12,5 Stunden(91,2 Stökm.); 2. A. Müller⸗—— auf DRW :06,19.7 3. G. in der Elſt⸗München⸗Gladbach auf Ruoge :19:00,4 Std. Bis 350 cem: 4. F. Klein⸗Frankfurt am Main auf Norton:46:07,4 Std.(98,0 Stokm.); 2. E. Loof⸗ Godesberg a. Imperia⸗Python:46:32,4 Std.(98,6 Stökm.); 3. O. Schonz⸗Ledmersleben auf Imperia⸗Python:55:52,1 Std. 500 cem: 1. O. Ley⸗Nürnberg DW:45:50,3 Sto. (99 Stoͤkm.); 2. R. Runtſch⸗Wien auf Norton 24324½1 (98,7 Stokm.); 3. Fleiſchmann⸗Nürnberg auf NSu.46:50.2 Stö.(98,5 Stokm.). Bis 1000 cem: 1. Sönius⸗Köln auf NSu:41:28,4 Sid.(101,8 Stökm.) 2. Rüttchen⸗Erkelenz NSu:43:46,1 Sto.(100,4 Stoͤkm.); 3. K. Mansfeld⸗Bres⸗ lau auf BMW:56:52,1(92,1 Stoͤkm.) Deutſche Wagen allen voran! Noch wie war ein Start ſpannender als dieſer vor den Tribünen des Nürburgrings. Die Starterreihenfolge war geloſt worden. Manfred von Brauchitſch ſtand in erſter Reihe, Stuck etwa in der Mitte. Als Obergruppenſührer Hühnlein die Startflagge ſenkte, nimmt Brauchitſch die Spitze. Doch nach ein paar Sekumden ſchon ein Aufſchrei der Menſchenmaſſe rings um die Zielplätze. Der deutſche Bugattifahrer Franke iſt auf den Raſen zwiſchen den bei⸗ den Zielgeraden gekommen. Sein Wagen überſchlägt ſich und begräbt den Fahrer auf der Gegertzeraden unter ſich. Die in voller Fahrt aus der Süöſchleiſe herauskommende Fahrermeute muß ſtoppen und ſcharf rechts halten. Amts⸗ walter ziehen das ſchwer beſchädigte Fahrzeug aus der Bahn. Der Fahrer wird mit ſchwerem Schädelbaſisbruch ins Adenauer Kranbenhaus überführt. Bei dieſem Zwiſchenfall hatte Fagioli ſich an die Spitze des Feldes geſetzt. Brauchitſch aber bleibt hart dahinter. Im Feld der 1⸗Literwagen, die kurz nach der Gruppe der großen Wagen geſtartet waren, kämpften zunächſt von Delius auf dem neuen deutſchen Zoller⸗Kennwagen und Burggaller um die Spitze. Später fiel von Delius zurück. Graf Caſtelbareo auf Maſerati kam nach vorn und gab die Führung ſeiner Klaſſe nicht mehr ab. Im Wettbewerb der kleinſten Rennwagen bis 800 cem ſchien zunächſt Kohlrauſch auf ſeinem Mö.⸗ Weltrekordwagen überlegener Sieger werden zu wollen. Der fraglos zu ſtark gedoppte Wagen aber hielt wieder nicht durch und gerade in dieſer Gruppe gab es ſortwährend Aenderungen in der Führung des Feldes. Vom Rennverlauf ſei nur kurz berichtet: In der zwei⸗ ten Runde überholte Manfred von Brauchitſch ſeinen Stall⸗ genoſſen Faggioli. An britter Stelle liegt Stuck mit ſeinem Auto⸗Union⸗Rennwagen. Chiron folgt an 4. Stelle mit größerem Abſtand vor Prinz Leiningen. Brauchitſchs Vor⸗ ſprung wird von Runde zu Runde größer. Nur in der 8. Runde zählt Stuck die ſchnellere Zeit. Die Ergebniſſe der Wagen: Klaſſe über 1500 Meter(15 Runden, 342,15 Km.): 1. Manfred v. Brauchitſch(Deutſchland) auf Mercedes⸗Benz:47236,4 Std.(122,5 Stoͤkm.) neuer Nür⸗ burg⸗Rekord!; 2. Hans Stuck(Deutſchland) Auto⸗Union .48:50,1(120,8 Stökm.); 8. Louis Chiron(Frankreich) Alfa Romeo:59.20,1(118,4 Stoͤkm.); 4. Paul Pietſch(Deutſch⸗ Land) Alfa Romeo:04:05,1 Std. 411,6 Stoͤkm.); 5. Penn⸗ Hughes(England) Alfo Romeo:04:34,1 Std.(111,3 Stökm.); 20 geſtartet, fünf am Ziel. Klaſſe über 800 bis 1800 cem:(18 Runden, 273,78 Km.): 1. Graf Caſtelbarco(Italien) Maſerati, 2186:29,1 Std. (1040 Stoͤkm.); 2. F. Schwidt(Tſchechoſlowalei) Bugatti, :96:52,4 Std.(104,7 Stökm.); 3. F. Burggaller(Deutſch⸗ land) Bugatti,:87:90,2 Sid.(104,8 Sidkm.); 4. Hans Si⸗ mons(Deutſchland) Bugatti,:39:04,2 Std.; 5. Soyka (Tſchechoflowakei) Bugatti, 24554,5 Stöd.; 6. W. Seidel (Deutſchband) Bugattt,:54:85,4; 7. Madame Itier(Frauk⸗ 8 Baagcl, 2259:90,3 Sto.; 16 Wagen geſtartet, 7 am Zi Klaſſe vig 800 cem:(12 en, 279,72 Km.): 1. A. PSeset We eren) W 20 St. G Stt 95 .— 3 8 Seite J. Rummer 247 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 4. Juni 1984 b. Examm ſchlägt Erawford und wird franzöſiſcher Tennismeiſter im Einzel— Crawford verliert 5 Sätze Bei den franzöſiſchen Tennismeiſterſchaften wurden am Samstag im Pariſer Roland⸗Garros⸗Stadion die Enoͤſpiele um die Einzelmeiſterſchaften der Damen und Herren aus⸗ getragen. Das Finale um den Titel im Herreneinzel brachte dem deutſchen Tennisſport einen ungeahnten Erfolg. Der deutſche Meiſter Freiherr Gottfried v. Cramm beſiegte den Auſtralier Crawford in fünf Sätzen ſicher mit 6ꝛ4, 7ꝛ9,:6,:5,:3 und knüpfte damit an die große Tradition Otto Froitzheims an, der 1912 durch einen Sieg über Otto Kreutzer franzöſiſcher Meiſter wurde. Bei gewitterſchwülem Wetter waren etwa 8000 Zuſchauer gekommen, unter denen ſich auch der deutſche Geſchäftsträger in Paris befand. Atemloſe Spannung lag über den Be⸗ ſuchern, als von Cramm und Crawford zum Endkampf an⸗ traten. v. Cramm griff gleich ſtürmiſch an, ging ans Netz und ehe ſich Crawford verſah, war der Deutſche bereits mit :2 in Führung gegangen, v. Cramm gab dann ſeinen erſten Aufſchlag ab, holte ſich aber den nächſten ſicher und gewann den Satz mit:4. Als nun Crawford im zweiten Satz Dampf aufſetzte, wurden die Zuſchauer erſt richtig warm. v. Cramm wurde in die Verteidigung zurück⸗ geoͤrängt, griff aber ſpäter wieder an. Nach endloſem Gleich⸗ ſtand bei:7 gewann jeder Spieler ſeinen Aufſchlag. Craw⸗ fords wundervolle Rückhand ſicherte ihm aber den Satz⸗ gewinn mit:7. Im dritten Satz zog der Auſtralier ſofort mit:0 davon. Dann ließ er ſich Zeit und begann in be⸗ kannter Manier zu bummeln. Der deutſche Meiſter nützte dieſe Situation geſchickt aus und holte auf. Crawford än⸗ derte daraufhin ſeine Taktik und brachte ſchließlich durch vollendetes Tennis den Satz mit:8 an ſich. Vor Beginn des vierten Satzes mußte eine kurze Pauſe eingelegt werden, da es zu regnen anfing. Der Regen Dauerte nicht lange, hotte aber das Gute, ſtark abzukühlen. Dies ſchien unſerem Meiſter ſehr zu behagen, denn er trat völlig erfriſcht zum entſcheidenden vierten Gang an, den er dann auch mit:5 an ſich riß. Crawford wurde nun mutlos, verlor alles Selbſtvertrauen und bot im letzten Gang faſt keinen Widerſtand mehr. von Cramm dagegen wurde immer ſicherer und beherrſchte zum Schluß den Auſtralier vollkommen. Mit:8 holte ſich von Cramm Satz⸗ und Matchgewinn. Der Erfolg des deutſchen Meiſters — 3 oͤen 8000 Zuſchauern mit lebhaftem Beifall quittiert. Das Endſpiel um den Titel im Dameneinzel brachte ebenfalls eine nicht kleine Senſation. Peggy Scriven, die junge Engländerin, ſchlug die Weltrangliſtenerſte Helen Jacobs nach ſpannendem Kampf in drei Sätzen:5,:6, 61 ziemlich leicht. Im Endſpiel der Troſtrunde erreichte die erikanerin Babcock gegen die Engländerin Miß einen:7,:1,:9 Sieg. Sein größter Erfolg Zum Siege von Cramms in der franzöſiſchen Tennis⸗Meiſterſchaft Das erſte große internationale Tennisereignis der neuen Saiſon, die——.— Tennismeiſterſchaften im Pariſer Roland⸗Garros⸗Stadion, iſt diesmal von den mei⸗ ſten deutſchen Sportfreunden nicht mit der gleichgroßen Aufmerkſamkeit verfolgt worden, wie dies in den vergan⸗ genen Jahren der Fall war. Paris wurde diesmal über⸗ ſtvahlt von den Weltmeiſterſchaften im Fußball und Kunſt⸗ turnen. Die Fußballer und Turner beanſqpruchten alles Intereſſe für ſich umd füllten die Spalten dͤer Tageszeitan⸗ gen und Fachblätter ſo, daß für Paris nur noch wenig Raum übrigblieb. Nebenbei las man dann auch die ſpär⸗ lich gehaltenen Berichte aus Paris. So nebenbei für die deutſche Oeffentlichkeit iſt nun ein funger deutſcher Tennisſpieler zu dem größten Erfolg ſeiner bisherigen Laufbahn gekommen. Die Tatſache, daß von Cramm, unſer deutſcher Meiſter, die franzöſiſche Mei⸗ ſterſchaft im Einzel errungen hat, iſt aber für den ganzen Heutſchen Sport von ſo großer Bedeutung, daß man gut ohpan tut, ſich ein wenig mehr damit zu beſchäftigen. on Cramm wurde franzöſiſcher Meiſter im Einzel, da er im Endſpiel den vorjährigen Wimbledonſieger und Weltrangliſtenerſten Crawford in einem harten Fünſſatz⸗ kampf mit:4,:9,:6,:5,:3 ſchlug. Damit tritt unſer Spitzenſpieler an die erſte Stelle der Weltklaſſe, denn in Paris war bis auf einige Amerikaner und Fapaner alles verſammelt, was in der Weltrangliſte einen Platz ein⸗ nimmt. Die großen Engländer, Franzoſen, Italiener, Auſtralier und Tſchechen, alle blieben auf der Strecke, nur von Cramm kämpfte ſich mit einem nie erlahmenden Kampfgeiſt und Elan bis zum Endſpiel durch. Die Gegner der letzten Runden, Ellmer, Roderich Menzel und de Ste⸗ fani, waren wahrlich nicht leicht zu nehmen. Die Erfolge von Cramms gegen ſie verblaſſen jedoch ganz gegen den Sieg über Crawford im Enoͤſpiel. Dieſer großartige Sieg— übrigens ſeit 1922 der erſte in einer franzöſiſchen Tennismeiſterſchaft— und beſonders die Art, in der er errungen wurde, laſſen für den deut⸗ ſchen Tennisſport bei dͤen kommenden Großereigniſſen das Beſte erhoffen. Der Daviskampf am Sonntag gegen Frankreich verliert viel von ſeinen Schrecken und auch für Wimbledon eröffnen ſich gute Ausſichten. Nach ſeiner am Samstag gezeigten Form iſt v. Cramm am erſten dazu berufen, das Erbe Crawfords in Wimbledon und in der Weltrangliſte anzutreten. Von Cramms Erfolg über Crawford bei den„inoffiziel⸗ len Weltmeiſterſchaften auf Hartplätzen“ in Paris iſt die Fortſetzung der großen Linie einer großen tennisſport⸗ lichen Karriere. Seit dem vergangenen Jahr, als von Cramm durch den Ausfall Prenns auf eiumal die ganze Verantwortung bei internationalen Ereigniſſen aufgebür⸗ det bekam, ſtieg ſein Können immer mehr. Aus der Reihe ſeiner Triumphe in der vergangenen Saiſon ſei nur der Weltmeiſterſchaftsſieg mit Hilde Krahwinkel zuſammen in Wimbledon aufgeführt, der damals völlig unerwartet kam. Unerwartet kam jetzt auch der Sieg über Crawford, aber gerade deshalb freut er uns umſo mehr. Zum 2. Male um den ⸗Adolf-Hitler⸗Pokal“ Die Vorrunde am 24. Juni Der Deutſche Fußball⸗Bund hat jetzt die Paarungen für den zweiten Kampf um den Abdolf⸗Hitler⸗Pokal für die Vorrunde feſtgelegt. Dieſe Runde hat in dieſem Jahre inſofern eine beſondere Bedeutung, als die Spiele der Vorſchlußrunde und das Endſpiel im Rahmen der Deut⸗ ſchen Kampfſpiele in Nürnberg, dieſem größten Sport⸗ ereignis des Jahres 1934, ausgetragen werden. Die ein⸗ zelnen Gaumannſchaften werden alſo ſicherlich diesmal den Kampf mit größtem Ehrgeiz durchführen, was man bei den Pokalſpielen vergangener Jahre nicht immer beobachten konnte. Die Paarungen für die erſte Runde, die am 24. Juni durchgeführt wird, wurden wie folgt feſtgelegt: Saarbrücken: Gau Südweſt— Gau Weſtfalen. Stuttgart: Württemberg— Bayern. Hannover: Niederſachſen— Baden. Kaſſel: Nordheſſen— Schleſien. Köln: Mittelrhein— Brandenburg. Magdeburg: Gau Mitte— Nordmark. Chemnitz: Sachſen— Pommern. Königsberg: Oſtpreußen— Niederrhein. Erfreulich iſt, daß auch Saarbrücken wieder mit einem der Spiele bedacht wurde. Bekanntlich ſind die Saarlän⸗ der, die in den letzten Jahren in dieſer Hinſicht durchaus nicht verwöhnt wurden, immer für die Uebertragung ſol⸗ cher Spiele dankbar. Kurzſtreckler geſucht Noch den Tagen des Lang⸗ und Mittelſtrecklers kommt nun die dritte Etappe auf der Suche nach dem unbekannten Swortmann, der Tag der Am Sonntag, 10. Junt, fi ſer ſtatt. Es wird dieſes Mal an zwei Orten zur Ab⸗ derſelbe in unſerem Krei⸗ legung der Prüfungen— es ſind 100 und 200 Meter aus⸗ geſchrieben— Gelegenheit gegeben. In Weinheim, mit der Meldeſtelle Ty 62 Weinheim, Inſtitutsſtraße 1, und Mannheim, W. Kehl, Rieofeloſtr. 35, werden die Meldungen geſammelt und von hier aus das Weitere veranlaßt. Es ergeht daher Aufforderung an alle, die ſich befähigt fühlen und Luſt haben, dieſe kurze Strecke zu abſolvieren, ſich je nach dem Wohnort bei einer der oben genannten Stellen zu melden. Meldegebühren werden keine erhoben. Es wird jedoch gebeten, anzugeben, welche Strecke gelaufen wird; auch kann für beide Läufe gemeldet werden. In Mannheim finden die Ausſcheidungskämpfe am Vor⸗ mittag des 10. Juni im Stadion vorm. 9 Uhr ſtatt. Die Sieger aus den verſchiedenen Läufen beſtreiten am Nach⸗ mittag im Rahmen des nationalen Sportfeſtes in Neckarau den Endlauf. Meldeſchluß iſt für dieſe Veranſtaltung am Donnerstag, den 7. Juni. Die Meldungen gehen an die oben genann⸗ ten Stellen, wobei jeweils an ben Platz gemeldet⸗ wird, wo man zu laufen wünſcht. Alſo die Bergſtraße nach Wein⸗ —9 wer näher nach Mannheim hat, natürlich nach Mann⸗ im. Die Sieger erhalten die Plaketten für den unbekannten Sportmann des Herrn Reichsſportführers. TB Germania ſchlägt Z 1846 erneut:3(:3) Im Rahmen der Werbewoche der DeT hatten beide Vereine ein Vor⸗ und Rückſpiel vereinbart. Nachdem am letzten Sonntag der Turnerbund mit:0 Toren als klarer Sieger hervorgegangen war, ſtellte er ſein beſſeres Können auch in dieſem Spiel wieder unter Beweis. Bei Spielbeginn ſtanden ſich beide Mannſchaften wie im Vorſpiel komplett gegenüber. Mit großem Tempo wurde beiderſeits losgelegt und der Turnverein konnte ſofort durch Lutz eine Strafecke verwandeln. Aber lange währte die Führung der 1846er nicht, denn die Germanen ſpielten ſich durch und der Halblinke Gunkel erzielte durch einen ſelten ſchönen Rückhandſchuß den Ausgleich. Bei weiterem Drängen der Germaniaelf ſtellte Windirſch auf Vorlage von Linder eine 21⸗Führung her und der Rechtsaußen Wöber erhöhte nach fabelhaftem Alleingang durch ſcharfen Schuß auf 311. Jetzt erſt fand ſich der Turnverein beſſer zuſammen. Durch Mintrop kam er zu einem Erfolg, dem noch ein unglückliches Eigentor der Germanen folgte, ſo daß der Ausgleich:3 hergeſtellt war. Für Germania boten ſich vor der Pauſe noch zwei Chancen, aber Windirſch ſchoß daneben und eine Strafecke von Bauſch meiſterte Wittbrock ausgezeichnet. Nach Wiederbeginn ließ Germania merklich nach. Der TV 1846 kam dadurch auf und konnte beſonders mit der linken Sturmſeite des öfteren durchkommen. Aber die Hintermannſchaft der Germanen war auf der Hut. Ufer, Huber und insbeſondere Back erledigten mit Ruhe ihre Aufgabe. Schließlich ſetzte Germania wieder mit einem großartigen Endſpurt ein, der auch nicht ohne Erfolg blieb. Hochadel und Windirſch ſchoſſen zwei Tore, die den Sieg ſicherſtellten. Auf der anderen Seite vergab Seidel noch eine wunderſchöne Flanke von Keller durch hohes Darüber⸗ ſchießen.— Als Unparteiiſche amtierten E. Junge und Boos(MT) zufriedenſtellend, wenn auch einige Fehler auf beiden Seiten überſehen wurden. 12. Heidelberger Negatta Glänzendes Abſchneiden der Mannheimer Ruderer Die vom Heidelberger Regattaverband veranſtaltete 12. Regatta, deren Vorrennen bei günſtigem Wetter am Vormittag durchgeführt wurden, erlitt durch ein kurtz nach der Mittagſtunde eintretendes ſchweres Gewitter eine empfindliche Störung. Ein orkanartiger Sturm riß die Wirtſchaftshalle ein, unter welche ſich eine Anzahl Per⸗ ſonen, darunter 40 SA⸗Leute, geflüchtet hatten, ein. Dank der Beſonnenheit der Inſaſſen, die im letzten Augenblick das Zelt räumten, verlief der Zwiſchenfall ohne ernſtlichen Unfall. Mit einſtündiger Verſpätung wurden die Rennen trotz ſtrömendem Regen durchgeführt und durch einen ſchönen Viererſieg der Saarbrücker Undine eingeleitet. Im Junior⸗Achter konnte der auch in den übrigen Rennen in beſter Verfaſſung rudernde Rheinklub Ale⸗ mannia einen überlegenen Sieg erfechten. Der Jungmann⸗ Einer brachte einen überlegenen Sieg von Kurt Schmitt vom Rͤl. Bamberg, der ſich als ein Ruderer von zäher Ausdauer und guter Technik erwies. Im Junior⸗Einer unterlag er nach ſchärfſtem Endkampf gegen Carl Schäfer vom Mannheimer RV. Baden, der ſich als hochvollendeter Skuller erwies, das Rennen führte, infolge einer Havarie am Dollen nicht die volle Kraft ausüben konnte, ſich aber mit Aufgebot aller Energie ſeines Gegners erwehrte. Im Jungmann⸗Achter entſpann ſich ein hartes Rennen zwiſchen der Saarbrücker Undine und der Mannheimer Amicitia, die mit Luftkaſtenlänge unterlag, aber eine Mannſchaft von großer Form und unbeugſamem Kampfeswillen her⸗ ausgebracht hat, die beſten Hoffnungen für weiteren Fort⸗ ſchritt Raum gibt. Im Junior⸗Vierer erfocht der Rhein⸗ klub Alemannia ſeinen dritten überlegenen Sieg. In einem prachtvollen Rennen konnte ſich der Mannheimer Ruderklub einen harterkämpften Sieg mit einer halben Länge gegen die flott rudernden Ludwigshafener er⸗ kämpfen und damit den Beweis für ſicheres, ernſtes Trai⸗ ning liefern. Mit einem ſicheren Sieg ging die Mann⸗ heimer RG. im Ermunterungsvierer durch das Ziel in traditioneller guter Form. Die Ergebniſſe: Erſter Jungmann⸗Vierer. 1. Saarbrücker Un⸗ dine; 2. Mannheimer RG; 3. Fechenheimer RG; 4. R. Red. Mit anderthalb Längen ſicher gewonnen. Junior⸗Achter: 1. Rheinklub Alemannia Karlsruhe; 2. Würzburger Rkl Bayern plus 9,2 Sek.; 3. R Worms plus 9,3 Sek. Mit zwei Längen überlegen gewonnen, ſchärfſter Endkampf um den zweiten Platz. Jungmann⸗Einer: 1. Kurt Schmitt⸗Rkl Bamberg :05,4; 2. W. Heberling⸗Ludwigshafener RV8:11,4; 3. Her⸗ mann Kamoldt⸗Mannheimer Amieitia:14,4. Ueberlegen gewonnen. Zweiter Seuior⸗Vierer: 1. Mannbeimer Rek (Kuhn, Zahn, Eichhorn, Strauß; Strunk):42; 3. Ulmer Rkl Donau:53,2; 3. RW Hellas Offenbach:01,4. Schöner überlegener Sieg des Mannheimer Ruderklubs, deſſen vor⸗ züglich durchgearbeitete Mannſchaft mit Ruhe und Sicher⸗ heit die prächtig zuſammenarbeitenden Ulmer mit drei Längen ſchlug. Anfänger⸗Vierer: 1. Rheinklub Alemannia Karlsruhe:12; 2. Offenbacher RB:20,6; 3. Ludwigs⸗ hafener RV 7295,4; 4. Karlsruher RVB:38,2. Sicher ge⸗ wonnen. Das Feld iſt weit auseinandergezogen. Dritter Senior⸗Vierer. 1. Salamander Karls⸗ ruhe:12,8; 2. Karlsruher RV. 716,4; 3. RG. Ludwigs⸗ hafen:20,6; 4. Mannheimer Ruderkl.:20,8. Mit andert⸗ halb Längen ſchön gewonnen; ſchärfſter Endkampf um den dritten Platz. 5 Leichtgewichts⸗Vierer. 1. Heilbronner RG. Schwa⸗ ben:13,4; 2. Stuttgarter RG.:28; 3. RG. Worms 7285,4. Ueberlegen in vorzüglicher Form gewonnen. Junior⸗Einer. 1. Karl Schäfer, Mannheimer RV. Baden:53; 2. Kurt Schmitt, Ruderkl. Bamberg :54,8; 3. Hermann Kanoldt, Mannheimer Amiottia 910,2; 4. H. Röhm, Ulmer Ruderkl. Donau:15. Nach hartem Eno⸗ kampf trotz Havarie am Boot mit halber Länge ſchön ge⸗ wonnen. Jungmann⸗Achter. 1. Saarbrücker RG. Unbine :25,2; 2. Mannheimer RV. Amicitia:25,4; 3. Ludwigs⸗ hafener RV.:56,4. Nach prachtvollem Rennen in härteſtem Endkampf mit einer Viertellänge im Ziel gewonnen. Iunior⸗Vierer. 1. Rheinklub Alemannia Karloruge :00,6, 2. Fechenheimer RG.:05. Mannhetmer Amiettia ſgegeben. Senior⸗Achter. 1. Mannheimer Ruderel. (Rutel, Göhrig, Lorenz, Kuhn, Erb, Moninger, Eichhorn, Strauß; Strunk):36, 2. Ludwigshafener RV. 6288, 8. Of⸗ fenbacher RV.:45,2. Nach ſchönem Rennen mit w der knapper Führung im Ziel ſicher mit halber gewonnen. Ermunterungsvierer. 1. Wannheimer Rudereer 7˙32; 2. RGeſ. Heidelberg 745,6. Sehr ſicher Leichtgewichts⸗Vierer: 1. Mannheimer 1„ 2. Stuttgarter RG:39,2. Dritter Senior⸗Achter: 1. 23 Hellas Offenbach 6194; 2. Ro Worms o244,9; 3. Würzburger RW:47; 4. Karlsruher RW:88,2. Erſter Senior⸗Achter: 1. Ulmer Räl. Don au 6zch 2. Gieſener RGeſ.(verb. Achter⸗Mannſchaft):20. Handball-Neuigkeiten Waloͤhof wirbt in Seckenheim— BfR⸗Damen ſpielen am Sonntag Baden ſpielt um den Adolf Hitler-Pokal in Stutigart TV Seckenheim— SpV Waldhof 510 Der Turnverein Seckenheim veranſtaltete am Samstag⸗ abend einen Werbeabend im Rahmen der D⸗Werbewoche, zu der kein geringerer als der letztjährige Deutſche Meiſter engagiert worden war. Die Waldhöfer kamen, wie man dies auch nicht anders vom Sportverein gewöhnt iſt, in kompletter Aufſtellung und lieferten in dem Mannheimer Vorort eine ganz große Partie, damit bem Zweck des Spie⸗ les voll und ganz gerecht werdend. Der Platzverein, der in Gehr, ſeinem Mittelläufer, wohl ſeinen beſten Mann hatte, lieferte dem Meiſter Winter⸗Frankfurt Wellmeiſter am Neik Schweiz gewinnt den Mannſchafts⸗Fünfzehnkampf vor Tſchechei und Deutſchland Mit den drei volkstümlichen Uebungen wurden am Samstag die Weltmeiſterſchaften der Kunſtturner in Buda⸗ peſt abgeſchloſſen. Die Organiſation der Veranſtaltung war denkbar ſchlecht. Beſonders ſchwer hatte es die Preſſe, die auch nach Abſchluß der Kämpfe nur durch eigene Recherchen Ergebniſſe erreichen konnte, während die offiziellen Kampf⸗ ergebniſſe noch ausſtehen. Die nach dem Verlauf des erſten Tages auf das Abſchneiden der deutſchen Vertreter geſetzten Hoffnungen wurden leider enttäuſcht. Bei den volkstüm⸗ lichen Uebungen ſchoben ſich überraſchenderweiſe die Tſche⸗ chen vor und ſie belegten hinter den ſiegenden Eidgenoſſen noch vor Deutſchland den zweiten Platz. Nur Ernſt Win⸗ ters Weltmeiſterſchaft am Reck blieb unangetaſtet, ebenſo konnte der Tſcheche Hudek ſeinen erſten Platz an den Ringen behaupten. Die übrigen fün! Weltmeiſtertitel fielen aber an die Schweizer, die zunächſt den vielbegehrten Sieg im Mannſchafts⸗Fünfzehnkampf und außerdem durch den bekannten Spitzenturner Mack, den Olympiaſieger von 1928, noch vier Einzelmeiſterſchaften errangen. Mack erwies ſich zunächſt aſs Beſter in der ſchwerſten Prüfung, in dem Einzel⸗Fünfzehnkampf und außerdem brachte er noch die Titel im Einzelturnen am Barren, am Querpferd und im Pferöſprung an ſich. Die Schweizer haben alſo einen ganz glänzenden Erfolg errungen, während die zugleich favori⸗ ſierten Ungarn und Finnen im geſchlagenen Feld endeten. Der Schluß der Geräte⸗uebungen Die Geräteübungen zogen ſich am Freitag bis in die ſpäten Abendſtunden hin. Nach Abſchluß der Kämpfe führ⸗ ten die Schweizer mit 654 Punkten vor Deutſchland mit 632 und Italien mit 626,3 Punkten. In der Einzelwertung des Fünfzehnkampfes ſtanden die Schweizer gleichfalls am gün⸗ ſtigſten; ſie führten durch Weltmeiſter Mack und Mieſz vor den Deutſchen Sandrock und Winter. Obwohl die deutſche Mannſchaft durch das Ausſcheiden des Turnfeſtſiegers Krötzſch eine bedeutende Schwächung erlitten hatte, rechnete man damit, daß ſie bei den volkstümlichen Uebungen noch Boden gewinnen würde, zumal die deutſchen Turner gerade im Volksturnen durch den jahrelang geübten Zwölfkampf größere Erfahrungen hatten. Die volkstümlichen Wettkämpfe In den drei Uebungen im Volksturnen, 100⸗Meter⸗Lauf, Kugelſtoßen und Stabhochſprung, ſchoben ſich überraſchend die Tſchechen nach vorn. Sie kamen recht dicht an die Deutſche Turner in Budapeſt Von links nach rechts: Winter, Weltmeiſter am Rech, Frey und Steffens. Schweizer heran, deren Sieg nicht mehr zu verhindern war und verwieſen die deutſche Mannſchaft auf den dritten Platz. Die deutſchen Vertreter hatten ſehr viel Pech und Krötzſchs Fehlen machte ſich auch hier ſtark bemerkbar. Ern ſt Win⸗ ter erwies ſich in dieſen Uebungen als beſter Deutſcher; er erreichte 27,1 von 30 erreichbaren Punkten. Der große Triumph der Schweizer Nach Abſchluß der Kämpfe hatten die Eioͤgenoſſen im Fünfzehn⸗Mannſchaftskampf mit 787,30 Punk⸗ ten den erſten Platz ſicher. Mit 772,90 Punkten hatten ſich die Tſchechen an die zweite Stelle geſchoben und dann erſt folgte die deutſche Mannſchaft mit 769,50 Punkten. Mit dem glänzenden Abſchneiden der Schweizer Mannſchaft hielten auch die Einzelleiſtungen von Weltmeiſter Mack Schritt. Zunächſt ſetzte ſich der Schweizer auch in der Einzel⸗ des Fünfzehnkampfes durch. Hier wertung belegte er mit 138,50 Punkten den erſten Platz vor dem ita⸗ lieniſchen Olympiaſieger Neri mit 137,75 Punkten und dem Tſchechen Löffler mit 186,15 Punkten. Der beſte Deut⸗ ſche in dieſer Wertung war Heinz San dͤrock⸗Immigrath der alleröͤings mit ſeinen 181,85 Punkten weit zurück en⸗ dete und noch den Frankfurter Ernſt Winter, der 181,40 Punkte erreichte, überflügelte. Mack ſicherte ſich außer dem großen Sieg im Fünfzehnkampf noch den Einzelſieg am Barren, am Querpferd und im Pferoſprung, wo er als einziger Teilnehmer ſogar die volle Punktzahl von 20 Punkten erreichte. An Ringen konnte der Tſcheche Hudek ſeine Führung behaupten und den Weltmeiſter⸗ titel an ͤieſem Gerät erringen. Einen weiteren Schweizer Sieg gab es in der Einzelwertung der Freiübungen durch den gleichfalls bei den Olympiſchen Spielen 19 mit einer Goldmedaille ausgezeichneten Schweizer Mreſz; bier wird aber kein Weltmeiſtertitel vergeben. Die Schweizer haben alſo in Budapeſt einen beiſpiel⸗ loſen Erfolg zu verzeichnen gehabt. Deutſchland wäre ohne Krötzſchs Ausſcheiden der zweite Platz wohl ſicher geweſen. Aber auch ſo muß man mit den deutſchen Lei⸗ ſtungen zufrieden ſein, denn unſere Turner ſtanden in Bubapeſt vor einer Aufgabe, wie ſie ihnen bisher nie ge⸗ ſtellt worden war. Das unvermeidliche Pech hat auch hier wieder ſchöne Ausſichten zerſtört. Um ſo erfreulicher bleibt daher die große Leiſtung des Frankfurters Ernſt Winter, der wenigſtens diesmal nicht im Pech ſaß. Er, der durch ſein ſprichwörtliches Pech bei großen Ereigniſſen, wie Kunſtturnmeiſterſchaften und Turnfeſt ſchon den Beinamen „der ewige Zweite“ erhalten hatte, konnte hier einmal Erſter werden. Sein erſter Platz im Wettkampf mit den Beſten der Welt iſt dem Frankfurter umſo mehr zu gön⸗ nen, als es ſich bei ihm um einen beſcheidenen und ruhi⸗ gen Turner handelt, der nie etwas aus ſich zu machen ſuchte und der mit einer ſeltenen Hingabe an ſeinem ge⸗ liebten Geräteturnen hängt. Deutſchland hat die erſte Probe hinter ſich und ſie trotz des vielleicht zahlenmäßig ſchwachen Abſchneidens für unſere Begriffe auch beſtanden. Wo man über die Plazierung der deutſchen Vertreter ent⸗ täuſcht iſt, mag man ſich einmal überlegen, ob vor der Fahrt nach Budapeſt die Erwartungen nicht etwas zu hoch geſchraubt waren. Die neuen Weltmeiſter Manuſchafts⸗Fünfzehnkampf: 1. Schweiz 787,30 Punkte; 2. Tſchechoſlowakei 772,90 Punkte; 3. Deutſchland 769,50 P. Fünfzehnkampf⸗Einzelwertung: 1. Mack Schwetz) 188,50 Punkte; 2. Neri(Ftalien) 137,75 Punkte; 3. Löffler, 196,15 Punkte. ümpſe: Barren: 1. Mack Schweiz), Pferd auer: Mack(Schweiz), Pferdſprung: 1. Mack(Schweiz) 20 Punkte; Ringturnen: 1. Hudek(Tſchechoſlowakei); Reck: 1. Ernſt Winter(Deutſchlan d) 19,6 Punkte. Weitere Nachrichten über die Weltmeiſterſchaften der Turner befinden ſich auf der oͤritten Sportſeite. folgreich war. im Stabion energiſchen Widerſtand. Im Sturm war Hufnagel neben Schmidt die treibende Kraft. Aus der Hinterman ragte neben dem ſchon genannten Mittelläufer beſonders noch Bühler im Tor, dem allerdings auch zwei gut ſpie⸗ lende Verteidiger aſſiſtierten, hervor. enn auch Lie Seckenheimer ihrem großen Gegner nicht ganz ebenbürtig waren, was Spielauffaſſung und gegenſeitiges Verſtänd⸗ nis betrifft, ſo ſuchten ſie doch all dieſe Mängel durch größe⸗ ren Eifer und verdoppelte Kraftanſtrengung auszugleichen. Waldͤhof ſpielte, Seckenheim bämpfte, ſo iſt vielleicht am beſten das Spiel charakteriſiert. Waldhof kam komplett; Schmidts ſtürmte Linksaußen. Ganz groß ſpielte wiederum der Sturm, der die riſche Hintermannſchaft öfters vor unlösbare Aufgaben ſtellte. Aber auch in den hinteren Reihen zeigte man ein gefälliges Spiel, das bei den weit über 500 erſchienenen Zuſchauern vollen Beifall fand. Die Spielleitung war bei Schmitt⸗MitG in beſten Hän⸗ den. Die Torſchützen des Siegers waren Spengler(66), Engelter(2) und Herzog ſowie Schmidts je ein Treffer. Der Unterlegene, der ſchon beim Wechſel mit:5 geſchlagen war, kam durch Hufnagel dreimal und Schmidt ſowie Gehr je einmal zum Erfolg. ViR ſpielt im Stadion Das Endſpiel der Damen des VſR gegen Eimsbüttel Hamburg findet kommenden Sonntag, vormittag um 11 Uhr, im Mannheimer Stadion ſtatt. Es darf ſchon heute auf dieſes Schlußſpiel aufmerkſam gemacht werden. An dieſem Sonntag ſollte ganz Sport⸗Mannheim geſchloſſen hinter ſei⸗ nem Meiſter ſtehen. Im Vorſpiel werden ſich jedenfalls zwei Auswahlmannſchaften der Bezirks⸗ und Kreisklaſſe gegenüberſtehen. Um den Adolf⸗Hitler⸗Pokal— Baden ſpielt in Stuttgart Nun ſind auch die Paarungen für die Spiele um den Adolf⸗Hitler⸗Pokal, die bekanntlich am 17. Juni beginnen, bekannt. Dieſe Spiele werden bis zur Vorſchlußrunde durchgeführt. Dieſe ſelbſt ſowie das Endſpiel kommen in Nürnberg im Rahmen der Deutſchen Kampfſpiele zum Aus⸗ trag. Die Deutſche Handballeitung hat nun folgenden Spielplan aufgeſtellt. Es ſpielen: in Breslau: Schleſien gegen Oſtpreußen in Kaffel: Nordheſſen gegen Nordmark in Krefeld: Niederrhein gegen Südweſt in Köln: Mittelrhein gegen Weſtfalen in Leipzig: Sachſen gegen Bayern in Stettin: Pommern gegen Gau Mitte in Stuttgart: Baden gegen Württemberg in Breslau: Schleſien gegen Oſtpreußen. Es ſind alſo ſchon eine Reihe hochintereſſanter Paarun⸗ gen getroffen worden, von denen beſonders das Spiel in Sachſens Hauptſtadt, Bayern gegen Sachſen, intereſſiert. Sonſt ſollten in allen Städten die reiſenden Mannſchaften ſiegen können. Rugby-Werbeſpiel im Stadion Sportklub Neuenheim— Heidelberg Stadt 17:8 Vor dem Jußballſpiel lieferten ſich zwei kombinierte Mannſchaften unter Führung der beiden Internationalen Pfiſterer und Hock ein wirkliches Propagandaſpiel. Die Tatſache, daß trotz des niedergegangenen Regens die Zu⸗ ſchauer ihre Plätze behaupteten, läßt auf die zunehmende Popularität des Rugbyſpiels in Mannheim ſchließen. Es mögen ungefähr noch 2000 Zuſchauer anweſend geweſen ſein, die faſt ausnahmslos großes Verſtändnis für den raſſigen Sport an den Tag legten; alle waren jedenfalls begeiſtert, was die freudigen Beifallskundgebungen deutlich bewieſen. Die Reportage hatte Herr Burkhardt von der RG,H. über⸗ nommen und er hat ſich mit ſeinen Ausführungen über den tatſächlichen Spielverlauf ein beſonderes Verdienſt erwor⸗ ben. Wenn auch Heidelberg durchweg nicht die erſte Garni⸗ tur ſtellen konnte, ſo konnte das Spiel doch von Anfang bis Ende ſehr offen durchgeführt werden. Das iſt ja auch die Hauptſache bei einem Wettſpiel, das Propagandacharakter tragen ſoll. Läufe und noch⸗ mals Läufe müſſen geboten werden, nur ſo kann man die Neulinge von den Schönheiten des Rugbyſpiels überzeu⸗ gen. Und es gab wirklich auf der Neuenheimer Seite, bei der auch der Mannheimer Schneider erfolgreich mitwirkte, viele feſſelnde Dreiviertelangriffe zu ſehen. Es würde zu weit führen, noch eingehender auf den Spielverlauf ein⸗ zugehen. N. errang 5 Verſuche 1 Treffer, während Hei⸗ delberg nur mit zwei Verſuchen und einem Treffer er⸗ We. Werner Selle⸗Köln und Emil Scholz⸗Breslau tragen am 10. Juni in Breslau einen Ausſcheidungskampf zur deutſchen Schwergewichtsmeiſterſchaft im Boxen aus. Dn, L Suni 1084 Neue Maunheimer Zeitung“ Morgen⸗Ausgabe 7. Seite Nummer 247 Baden ſiegt in Porzheim Baden— Süoweſt:0(:0) Der mit großer Spannung erwartete Gaukampf zwiſchen Baden und Sübweſt wurde von den Badenern verbient gewonnen, wenngleich ein:0 dem Kräfteverhältnis eher Rechnung getragen hätte. Die badiſche Mannſchaft erfuhr in letzter Minute noch einige Umſtellungen, ſo ſpielte Größle linker Läufer, für Bretzing wurde der Pforzheimer Schmidt eingeſetzt und an Stelle Kiefers ſpielte ſein Klub⸗ kamerad Molenda. Die Sturmführung hatte Rau⸗Pforz⸗ heim übernommen, in der Südweſt⸗Mannſchaft wupde für Tiefel Schweinhardt(FSV Frankfurt) eingeſetzt. Die beiben Mannſchaften nahmen alſo in folgender Aufſtel⸗ Iung den Kampf auf: 9 Sübweſt: Müller(Bor. Neunkirchen); Konrad(1.§C Kaiſerslautern), Johanneſſen(§K Pirmaſens); Schwein⸗ hardt(§SV Frankfurt), Hergert(§Fͤ Pirmaſens), Theo⸗ Pald(Bor. Neunkirchen); Schulmeyer(SV Wiesbaden), Möbs, Monz(Eintr. Frankfurt), Lutz(Fe Pirmaſens), Grebe(Kichers Offenbach). Baben: Müller(Freiburger FC); Kaſſel(Freiburger Fc), Dienert(VfB Mühlburg); Molenda(SV Walodhof), Schmidt(86 Pforzheim), Größle(Vfs Neckarau); Fiſcher (.§C Pforzheim), Heermann(S Waldhof), Rau(Pforz⸗ heim), Billmayer(S Waldhof), Merz(1. Fc Pforzheim). Die Südweſt⸗Elf hat einen guten Start, vor allem Hergert verſteht es, ſeine Stürmer gut einzuſetzen. Da⸗ gegen kommt Schmidt bei Baden nur ſchwer ins Spiel. In der 25. Minute ſchien der erſte Treffer für Südweſt zu fallen, Lutz ſchoß jedoch Schulmeyers Flanke über den 0„ Sechs Minuten ſpäter fiel Badens Führungs⸗ treffer. Merz hatte ſich ſchön durchgeſpielt, gab halbhoch zur Mitte, wo Fiſcher einſchob. Die ſüdweſtdeutſche Mann⸗ ſchaft ſrielte weiter leicht überlegen, ohne aber zu zahlen⸗ mäßigen Erfolgen zu kommen. Nach dem Wechſel hatte Südweſt Monz, der einige üble Fouls an Müller begangen batte, gegen Hörnle(Ludwigshafen) umgetauſcht. Bei Baden ſprang Huber EEibei für Billmener ein. Auch nach dem Wechſel war Sübweſt weiter leicht im Vorteil, in der 67. Minute konnte Dienert nur in letzter Minute retten. Wenig ſpäter ging ein Weitſchuß Hergerts knapp wörbei. Eine klare Ausgleichschance machte Müller im Badentor E Eine ſchöne Kombination Fiſcher⸗ —— führte in der 67. Minute durch einen ubers zum:0 für Baden. Fiſcher erhöhte in der 81. Mi⸗ nute nach ſchönem Zuſammenſpiel mit Rau auf:0 und 4 Minuten vor Schluß ſtellte Fiſcher wiederum auf Zu⸗ ſammenſpiel mit Rau das Endergebnis her. In der Südweſtelf lieferte Müller als Torhüter eine glänzende Partie, die Verteidigung ſpielte wuchtig, war aber unrein im Abſchlag. Hergert ſetzte ſich von Beginn außerordentlich ein, ſo daß er in der letzten Viertelſtunde völlig ausgepumpt war, ſo daß die Süöweſtelf ihre Stütze verlor. Im Angriff waren die beiden Außen Schulmeyer ünd Grebe ſehr gut, der beſte Mann der Stürmerreihe war der Halblinke Lutz. Bei Baden, das anfangs ſehr ſchwach war, um aber mit dex Spielzeit immer beſſer zu werden, übertraf Müller im Tor ſeinen Gegenüber noch betrüchtlich. Ihm iſt in erſter Linie das glatte Ergebnis zu verdanken. Von den Ver⸗ teidigern war Dienert der beſſere. In der Läuferreihe im⸗ ponierte Größle, Molenda befriedigte. Im Sturm waren Eiſcher, Merz und Rau die beſten Leute. Glaſer⸗Neckarſulm leitete in Pforzheim vor 5000 Zu⸗ ſchauern gut. 2. Etappe der Italienfahrt Mailand, 30. Mai. Die Anzahl der Konkurrenten ſchmilzt von Kilometer zu Kilometer mehr zuſammen: von den 163 in Reggio geſtar⸗ teten Fahrern ſind 120 in Mailand angekommen. Allgemein wird dieſe zweite Etappe als die ſchwerſte des ganzen Ren⸗ nens bezeichnet. Beim Start zu den 2003 Kilometern von Reggia, dem Südzipfel Italiens, regnete es leicht, kühleres Wetter hate eingeſetzt. Zuerſt ging es die Strecke der erſten Etappe zurück: über ſchwere, ſtaubige, gebirgige, kurven⸗ reiche Straßen nach Auletta, von dort im ſcharfen Winkel zum ſüdlichen Brindiſi und dann an der adriatiſchen Oſt⸗ küſte entlang nach Pescara. Bis hierher war es kaum mög⸗ lich, den vorgeſchriebenen Mindeſt⸗Durchſchnitt von 50 Km. zu halten, aber nun führten die von den Fahrern ſo er⸗ ſehnten— aber für die Motoren gefürchteten—„Kom⸗ preſſor“⸗Straßen nach Mailand. Hier gelang es, ſo auf⸗ zuholen, daß die Durchſchnitte der erſten Etappe noch über⸗ boten wurden! Leider fielen die beiden beſtbewerteten Wa⸗ gen vom Rennſtall Ferrari aus: Die Fahrer Roſſi und Ri⸗ vola mußten bei Bari wegen Maſchinendefekts aufgeben und der Alfa Romeo von Gherſi und Marinoni überſchlug ſich bei Lago Negro. Marinoni verunglückte dabei tödlich, während Gherſi mit leichteren Verletzungen davonkam. Die ſchnellſte Zeit hält bisher nach Abſchluß der zweiten Etappe Cuda⸗Marbilli auf einem g⸗Liter⸗Lancia mit 84,3 Kilometer Durchſchnitt. Der ſchnellſte der Klaſſe bis 1100 cem. iſt Rignone auf Fiat⸗Ballila mit 79 Km. Stun⸗ den⸗Durchſchnitt. In der 1500 cem.⸗Klaſſe iſt es Dei auf Lancia mit 76,4 Km., in der 2000 cem.⸗Klaſſe Dusmet auf Alfa Romeo(82,8 Km.) und in der Klaſſe über 3 Liter Tre⸗ voux mit 78,6 Km. Stundendurchſchnitt. Ganz ausgezeichnet halten die beteiligten Deutſchen durch! Die Adler⸗Mannſchaft: Haſſe, Schweder, Löhr ern⸗ tete bei den Italienern wegen ihrer gleichmäßigen Fahr⸗ weiſe ſtürmiſchen Beifall. Sie konnten auch in der zweiten Etappe die ſchnellſte Zeit der Deutſchen aller Klaſſen errei⸗ chen. Carl von Guilleaume, Buhler und Engeſſer auf Opel ſind unentwegt dabei und erreichten ſehr achtbare Zeit. Magnus auf Ford, der inſolge eines Sturzes irrtümlich als ausgeſchieden gemeldet wird, Reger und Kurts— beide auf Steyr— ſind noch im Rennen. Die Coppa'Oro del Duce gleicht einem Volksfeſt, Tauſende und Abertauſende von Italienern ſäumen die Strecke in herzerfriſchender Begei⸗ ſtexung! Die Organiſation leiſtet in allen Teilen Hervor⸗ ragendes. Militär, Polizei und faſchiſtiſche Miliz ſorgen ſür Markierung und Freihaltung der Straßen. Ueberall werden die Fahrer auf das herzlichſte bewirtet. Rund um die Turner⸗Weltmeiſterſchaften Schleppende Abwicklung— Deutſchland vom Pech verſolgt (Von unſerem nach Budapeſt entſandten Sonderbericht⸗ erſtatter) Budapeſt, 1. Juni 1934. Mit geſpannten Erwartungen pilgerte man am Freitag vormittag nach der Beſzkört⸗Kampfbahn, um rechtzeitig zur Stelle zu ſein bei Beginn der Weltweiſterſchaftskämpfe. Auch eine Stunde nach dem feſtgeſetzten Beginn wäre man nicht zu ſpät gekommen. Gemeſſen an der Organiſation unſerer deutſchen Veranſtaltungen, wurde man bitter ent⸗ täuſcht. Um 9 Uhr endlich war es ſo weit. Zeit genug alſo, um Betrachtungen anzuſtellen. Die Kampfbahn ſelbſt iſt ideal. Der grüne Raſen und der blaue Himmel gaben einen lebendigen äußeren Rahmen ab. Der Kampfplatz jedoch viel zu klein, ſo daß die Ueberſicht völlig verloren ging. Gleichzeitig lieſen links und rechts davon die Damen⸗ und Juniorenweltmeiſter⸗ ſchaften, denen jedoch wenig Bedeutung beizumeſſen iſt. Die Kampfbahn ohne jeden äußeren Schmuck. Von den 4000 Zuſchauern ſtellten Deutſchland und die Schweiz weit⸗ aus den größten Teil. Am ſtärkſten waren die deutſchen Schlachtenbummler vertreten, unter denen man auch SA⸗ Gruppenſührer Litzmann bemerkte. Mit den Fahnen des neuen Deutſchland und Da⸗Män⸗ nerturnwart Schneider als Führer an der Spitze er⸗ fuhr die deutſche Nationalmannſchaft beim Einmarſch einen berzlichen Empfang. Sie wird ſofort und während des ganzen Kampfes ſtark umlagert und neben der Schweiz am meiſten beachtet. Nachdem Jugoſlawien abgeſagt und Japan nur ſtudienhalber anweſend war, nahmen 13 Nationen an den Kämpfen teil. Unſere Mannſchaft beginnt mit den Pflichtfreiübungen, Italien und Holland am Barren, die Schweiz am Reck, Finnland geht zu den Ringen, Bulgarien an den Pferd⸗ ſprung, Mexiko und Ungarn turnt zuerſt Pferd quer. Es beſtätigte ſich bald, daß Deutſchland und die Schweiz erſte Anwärter ſind neben Italien, Ungarn. Allmählich fallen aber auch die anfänglich wenig beachteten, in Fach⸗ kreiſen aber für ſehr ſtark gehaltenen Finnen auf, Von der Möglichkeit, die Pflichtübungen zweimal zu turnen, wurde reichlich Gebrauch gemacht. Die deutſche Riege tat es grund⸗ ſätzlich nicht anders; mit gutem Erfolge, denn durchweg kamen dabei höhere Noten heraus. Der Eindruck, den unſere Leute abgeben, iſt ein vorzüglicher. Ueberraſchend werden die knapen Wertungen für die Kürfreiübungen vernommen. Doch gehen gerade hier die Aufſaſſungen ſtark auseinander, So will man bei den Deutſchen verbindende Sprünge ver⸗ mißt haben. Damit ſchnitt Deutſchland in den Pflicht⸗ übungen beſſer als in den Kürübungen ab. Da jede Nation in ſich geſchloſſen turnt, die eine an dieſem, die andere an jenem Gerät, iſt im Verlauf des Kampfes keine Vergleichsmöglichkeit gegeben. Um 11.30 Uhr erſt wechſelt Deutſchland zum Bar⸗ ren, während die Sonne unbarmherzig ihre Strahlen ſen⸗ det. Nach der bisherigen Abwicklung ſtand bereits feſt, daß die Kämpſe keineswegs bis gegen 1 Uhr abgewickelt ſein werden. Am Barren ſind die Deutſchen reichlich nervös. Beſonders enttäuſchte Krötzſch. Sehr gut hält ſich, auch im weiteren Verlauf, unſer Landsmann Beckert, der mit am ſicherſten turnt. Frey und Winter ſind ebenfalls auf der Höhe. In der Pauſe wurde unſere Nationalmannſchaft vom deutſchen Geſandten von Mackenſen begrüßt. In der prallen Mittagsſonne geht unſere Mannſchaft ans Reck und enttäuſcht angenehm. Die Pflichtübun⸗ gen beginnt Limburg mäßig, dann aber arbeiten un⸗ ſere Leute fabelhaft ſicher bis auf Krötz ſch, der anſchei⸗ nend im Ausland nie vom Glück begünſtigt iſt. Winter ſchießt mit.65 Punkten den Vogel ab, wodurch eine ſtille Hoffnung aufkeimt. Dann verkündet der Mann am Mikro⸗ phon eine einſtündige Pauſe, die im Intereſſe der Wett⸗ kämpfer, nachdem der Verlauf kaum über den Anfang hinausgekommen, nur begrüßt werden konnte. Eineinhalb Stupken ſpäter ſtellt Deutſchland ſeine überragende Wellklaſſe in den Reck⸗Kürübungen unter Beweis. Eine Augenweide, wie unſere wackeren Kämpen ſich ein⸗ ſetzen. Der Fluß der Uebungen, die Schwierigkeiten der Verbindungen und die mutvollen Abgänge löſen Beifalls⸗ ſtürme aus. Der übrige Betrieb ruhte vollſtändig, das ganze Intereſſe war auf die deutſche Riege vereinigt, Sandrock und Winter kamen mit je 10 Punkten, alſo mit der vollen Punktzahl, heraus. Winter iſt auf dem beſten Wege mit 19,05 Punkten Weltmeiſter am Reck zu werden, nachdem Sandrock mit 19,45 Punkten von der Schweizer Nationalmannſchaft Mack, Miſz und Steinemann mit je 19,4 Punkten ebenfalls nahe daran maren. Alſo ein unerhört ſcharſer Kampf. Für die deutſche Nationalmannſchaft nahte dabei das Verhängnis, da Krötzſch ſich beide Hände aufriß. Den Ver⸗ ſuch, mit verhundenen Händen am Pferd quer weiterzutur⸗ nen, mußte er jedoch als ausſichtslos aufgeben. Nach den wirklich erſtklaſſigen Leiſtungen am Reck konnte unſere Mannſchaft am Pferd quer nicht ganz die Erwartungen erfüllen. Die Pflichtübungen insbeſondere, die, was beſonders betont werden muß, wie an den übrigen Geräten ungemeine Schwierigkeiten enthielten, ſtellten große Anfor⸗ derungen. Frey⸗Kreuznach zeigte ſich auch diesmal wie⸗ der als der Sicherſte mit 9,15 Punkten. Im Kürturnen aber gelang es wieder, die großen Fähigkeiten unter Be⸗ weis zu ſtellen. Steffens mit 9,55 und Beckert mit 9,50 Punkten hielten die Spitze. Immer mehr zogen ſich die Pauſen in die Länge, ſo daß es ſchon in die Spätnachmittagsſtunden hineinging. Die Schweiz wartete an den Ringen und in den Freiübun⸗ gen, Ungarn und Finnland am Barren mit norzüglichen und Italien am Reck mit feinen Leiſtungen auf. Die Tſche⸗ chen ausgenommen, fielen die übrigen Nationen ſtark ab. Die Schweizer Mack, Steinemann und Miſz, der italieniſche Weltmeiſter Neri⸗Rom, ſtachen beſonders hervor. Im allgemeinen aber war eine Ueberſicht ſchlecht möglich. Auch im Pferdſprung ſchnitten unſere Leute nicht ſchlecht ab. Der Pflichtſprung ſah Limburg mit 9,48 vor Winter mit 9,45 Punkten, Im Kürſprung blieb Sandrock mit 9,4 vor Winter mit 9,8 Punkten. Um die 7. Abendſtunde ging es dann an die Ringe, vorerſt noch unſere ſchwache Seite. Beckert mit.25 Punk⸗ ten weitaus der Beſte. Daß wir an dieſem Geräte keine großen Lorbeeren holen konnten, ſtand von vornherein feſt. Dazu kam noch die Ermüdung nach zehn Stunden tur⸗ neriſcher Arbeit in einer Gluthitze. Einige Nationen konnten ihre Geräteübungen wegen der eingebrochenen Dunkelheit nicht einmal mehr zu Ende führen. Bei Abfaſſung dieſes Berichts iſt eine Vergleichs⸗ möglichkeit nicht gegeben. Man geht nicht fehl, die Schweiz und Finnland als erſte Anwärter auf den Mannſchaftsſieg zu bezeichnen. Den Ausſchlag wird der Samstag gegeben haben durch die volkstümlichen Kämpfe, wenn vorher noch die reſtlichen Gerätekämpfe nachgeholt ſind. Im Augenblick läßt ſich gar nichts ſagen. Unſere Na⸗ tionalmannſchaft hat auf jeden Fall ihr Beſtes gegeben und unter Beweis geſtellt, daß Weltmeiſterſchaften im Turnen ohne Deutſchland keine Weltmeiſterſchaſten ſein können. Der Samstag wird die letzten Entſcheidungen gebracht haben. Um die Schachwelkmeiſterſchaft Rund um die erſte Mannheimer Partie Endlich ſind die beiden mit großer Spannung erwarteten Meiſter nach einem unruhigen„Wanderleben“ kreuz und quer durch Süddeutſchland in Mannheim gelandet. Mit dem ſie ſtändig begleitenden Stabe meiſterlicher Bericht⸗ erſtotter trafen ſie am Freitag ein. Herr Oberbürgermeiſter Renninger hatte es ſich nicht nehmen laſſen, die Gäſte perſönlich zu begrüßen und dem Kampfe beizuwohnen. Die Räumlichkeiten der„Harmonie“ haben feſtliches Ge⸗ wand angelegt, die Organiſation iſt bis ins kleinſte ſorg⸗ fältig geregelt, erwartungsvolle Zuſchauer haben ſich von nah und fern eingefunden— kurz, alle Vorzeichen eines nicht alltäglichen Ereigniſſes ſind gegeben. Betreten wir die„Turnierarena“! Ein luftiger, ge⸗ ſchmackvoll ausgeſtatteter Raum, in deſſen Mitte im Brenn⸗ punkte der Blicke das Tiſchchen mit den Figuren ſteht. Tep⸗ piche dämpfen den Schritt, andächtige Stille herrſcht, nur durch das gleichmäßige Ticken der Turnieruhr gemildert. Im angrenzenden Raume, der den Blick ins Turnierzim⸗ mer freigibt, ſitzt die geſpannte Menge und erlebt den Kampf auf einem großen, weithin ſichtbaren Demonſtra⸗ tionsbrett mit, das die jeweilige Stellung zeigt. Nicht min⸗ der reizvoll als die Geſchehniſſe auf den 64 Feldern zu ver⸗ folgen, iſt es, die beiden Akteure und ihr Mienenſpiel zu beobachten. Rechts ſitzt der behäbige Bogoljubow. Der wuchtige Kopf ruht auf dem aufgeſtemmten Arm. Bebächtig ſtudiert er die Stellung. Nur ab und zu unterbricht er ſeine Denkarbeit durch einen kräftigen Zug erfriſchenden Labe⸗ tranks. Eine weniger ruhige Atmoſphäre herrſcht um Dr. Aljechin. Ohne Raſt dreht er die Zigarette zwiſchen den Fingern. Als Mann der Rekorde ſcheint er auch im Rau⸗ chen Spitzenleiſtungen vollbringen zu wollen. Ab und zu huſcht ein verſtohlener Blick zu ſeinem Gegenüber:„Ob er wohl bald zieht?“— Die Eröffnung, mit deren Eilzugs⸗ tempo die Kiebitze kaum Schritt halten konnten, iſt vorüber. Schwieriger zu behandelnde Probleme des Mittelſpiels tun ſich auf, die nicht ſo„aus dem Handgelenk“ zu meiſtern ſind. Verlaſſen wir die Meiſter einen Augenblick— Bogol⸗ jubom denkt doch gerade lange über ſeinen 15. Zug nach— und ſchauen wir uns ein bißchen nach den paſſiven Teilneh⸗ mern an der Weltmeiſterſchaft um. Im großen Saale ſitzen ſie an langen Tiſchreihen und erleben das Ringen der bei⸗ den Großen en miniature mit. Luſtig und unbeſchwert von jeder Verantwortung wandern die Figuren unter ihren flinken Händen von Feld zu Feld. Manch einer denkt un⸗ geduldig:„Warum geht es da drin nicht genau ſo raſch (rielleicht iſt er vermeſſen genug hinzuzudenken: und gut!) wie bei uns?“— Wieder eine andere Atmoſphäre ſchlügt uns im Hanſa⸗Saal entgegen. Hier führt nux einer das Wort leiner unſerer Mannheimer Spitzenſpieler— B. Müller— iſt'): am Demonſtrationsbrett weiht er in wohl⸗ geſetzter Rede ſeine aufmerkſamen, wiſſensdurſtigen Hörer in die Feinheiten der meiſterlichen Spielführung ein, zeigt die fein geſponnenen, dem weniger geſchulten Auge kaum ſichtbaren, Fäden von Drohung und Parade auf und weiſt auf das hin, was hinter den Kuliſſen der wirklich geſpielten Züge alles„drin“ iſt. Kehren wir ins Spielzimmer zurück. Die Partie hat inzwiſchen ein Geſicht gewonnen. Die Pläne der Gegner beginnen durchzuſcheinen. Nach dem Abtaſten der Gröff⸗ nung und dem Truppenaufmarſch beginnt nun die offene Feldſchlacht. Um jeden Zoll Boden wird gekämpft. Bogol⸗ iubow faßt bedächtig, nichts überſtürzend ſeine Entſchlüſſe. Während er in die Analyſe der Stellung vextieft iſt, um⸗ kreiſt Dr. Aljechin wie ein Löwe das Brett. Von allen Seiten beäugt er die Poſition und nicht zuletzt den Gegner. Bogoljubow iſt„ſeßhafter“ als ſein Partner. Nur von Zeit zu Zeit legt er einen kleinen Spaziergang ein oder ſchöpft etwas friſche Luft. Anderthalb Stunden ſeiner Bedenkzeit ſind ſchon um, eine Stunde hat er noch bis zum 40. Zug. Die Stellung iſt noch unklar. Damentauſch lehnt er ab. Der Kampf nähert ſich ſeinem Höhepunkt, Bogoljubow bringt ein überraſchendes Bauernopfer und verſteht es, die Initia⸗ tive an ſich zu reißen, Aber der Weltmeiſter iſt auf der Hut und kann den gegneriſchen Angriff abſtoppen. Als die Zeitkontrolle vorüber iſt(40 Züge in je 2 Stunden), zeigt die Bilanz eine ausgeglichene Stellung, die Angriffs⸗ möglichkeiten haben ſich erſchöpft. Dr. Aljechin bietet Remis an, nach längerer Ueberlegung ſtimmt Bogoljubow mit Recht zu, und die Fehde wird für heute abend auf friedlichem Wege beigelegt. Am Sonntag(um 15 Uhr) wird ſie ernent anheben. Die 22. Partie Damit auch die Schachfreunde, die den hieſigen Wett⸗ kampfabſchnitt nicht ſelbſt miterleben konnten oder nur einen Teil davon ſahen, auf ihre Rechnung kommen, wer⸗ den wir an dieſer Stelle die drei Mannheimer Partien mit ganz kurzen Anmerkungen bringen. 22. Partie, geſpielt am 1. Juni 1934 in Mannheim. Weiß: Dr. Aljechin. Schwarz: Bogoljubow. 1. d4, Sfö. 2. ca, eb. 3. Scs, Lbä4. 4. De?, d5. 5. ed, eö. 6. Lgö, 96. 7. Lha, Sbd7. 8. es,—0. 9. Lös, c51 10. de, Seß:, 11. Sgeꝛ, Sds-. 12. Dös:, Les. 13.—0, Le7. 14. Tfbi, Daß. 15. Soͤl, Tfcs. 16. Tact, Te4. 17. bs, Teö. 18. Sal, Tei:. 19. Te1:, Ted. 20. Tes-, Le8:. 21. Des!, Dos. 22. fs, Lö7. 23. Sbꝛ, Dbö. 24. Sds, Se4 lintereſſant, aber viel⸗ leicht nicht ganz korrekt). 25. ſe, Lh4:. 26. ed, Dgö. 27. Dd (warum nicht ſofort Sfs?), De4. 28. Sfg3, Doͤß:! 20. Shat, Lbö. 30. Sfa, Lös:, 31. Kſz, Diö. 32. g4, Del. 33. Das, Lasé(der S ſoll gelegentlich die Diagonale as—hi beſetzen). 34. Dos-:, Kh7. 35. Doͤl, De2ſ. 36. Kgs, Eft!(öroht Dg2-, Kf4, g5, Kea, Lez). 37. Doͤß, De7. 38. Keꝛ, Laß. 39. Dea., KgS. 40. Des--, Kh7. 41. De4--, g6. 42. 91, hier bot Dr. Aljechin Remis an, Bogoljubow nahm es nach längerer Ueberlegung an. Die Angriffsmöglichkeiten ſind W. L. erſchöpft. Simultanvorſtellungen Es hat für jeden Schachſpieler einen— Reig, ſeine Kräfte auch einmal mit einem großen Meiſter zu meſſen. Um dieſen verſtändlichen Wunſch zu erfüllen, hat man die Simultanvorſtellungen geſchaffen un ihnen ſpielt der Meiſter gegen eine größere Anzahl Gegner gleichzeitig und gibt auf dieſe Weiſe jedem einzelnen ein Vielſaches an Bedenkzeit vor. Wir Mannheimer haben faſt alle großen Schachmeiſter ſchon in unſeren Mauern als Simultanſpieler tätig ge⸗ ſehen. Einer der beliebſten war und iſt unſer Meiſter von Deutſchland Bogoljubow, eben jener, der zur Zeit mit Weltmeiſter Dr. Aljechin im Kampfe um die Weltmei⸗ ſterſchaft ſteht. Am Samstag ſtand er einmal mehr der Mannheimer Schachgemeinde im Simultanwett⸗ kampf gegenüber. 45 tatenfrohe Kämpfer nahmen die Schlacht mit dem Großmeiſter auf. 4½ Stunden tobte ſie. Als die letzten das Schlachtfeld räumten, ergab die Bilanz 31 Siege von Großmeiſter Bogoljubow, 3 Nieder⸗ lagen(gegen Fleißner⸗Mannheim, Späth⸗Walöhef und Vogt⸗Speyer) und 11 Unentſchieden(gegen Weber, Waldenberger, Rabeneick, Moog, Hilſchmann, Schroöt, Hof⸗ bauer, Bickelhaupt, Sotta, Fr. Kränzle und Herbſt). Ein großmeiſterliches Ergebnis.— Eine 2. Simultanvorſtellung (von Meiſter H. Müllex⸗Wien) erleben wir Dienstag, den 5. Juni.(20 Uhr in der„Harmonie“). Diesmal ſoll es an 100 Brettern gehen, alſo ein Großkampf! —— Sieger der Amerika⸗Zone des Davispokal⸗Wettbewerbes wurde USA, das gegen Mexiko im Doppel den dritten Punft gewann und damit den Kampf bereits für ſich ent⸗ ſchieden hat. Neuer Manager von Arſenal London wurde George Al⸗ liſon, der noch dent Tode Herbert Chapmans die berühmte engliſche Mannſchaft zur Meiſterſchaft führte. Pferderennen im Reich Frankſurt a. M. 1. Preis des Landesbauernfſthrers. 300 Mk., 1600 Meter: 1. W. Wulfs Alma(W. Wulf jung.); 2. Alraune; 3. Erl⸗ könig. Ferner: Aſto, Blanko, Lewinius, Amaſis Ajax, Krieger und Lore. Toto: 55:10, Platz: 13, 11, 10:10. 2. Preis vom Goldſtein. 2100 Mk., 1800 Meter: 1. A. Webers⸗Nonnenhofs Strachau(§. Jonzen); 2. Gaſſenjunge; 3. Miſtinguette. Ferner: Sauſewind, Ruſtica, Argninia, Piano, Generaliſſimus, Nebukadnezar, Aſſagai. Toto: 59710) Plotz: 14, 14, 18:10. 3. Saalburg⸗Jagdrennen. 850 Mk., 3200 Meter: 1. J. Krummſcheidts Undura(§. Hoffrohne); 2. Good Boy; 3. Scapa Flow. Ferner: Auretta, Order. Toto: 22:10; Platz: 12, 12:10. 0 4. Preis vom Römer. 2100 Mk., 1400 Meter: 1. Frau M. Grumms Reſeda(Pi. Seiſfert jun,); 2. Karamour; 3. Finor. Ferner: Futra, Grasſxoſch, Süncflut. Toto: 93:10; Platz: 21, 14. 18:10. 5. Palmengarten⸗Jagdrennen. 400 J, 2200 Meter: 1. F. Wagners No Freind(Wagner); 2. Ciſoine; 3. Max; 4. Dich. Ferner: Aſta, Artige Fee, Lanzier, Trappe, Sarah, Lewinius, Alraune, Blaneo. Toto: 41:10; Plotz: 16, 10, 10, 10710. 6. Preis von Iſenburg. 800 4, 1400 Meter: 1. Frl. C. und N. Mätzig' Rauhgräfin; 2. Salur; 3. Spanga, Ferner: Gabria Reale, Maxopiglia, Meerteufel, Kaukaſus, Fichten⸗ nadel. Toto: 20210; Platz: 12, 12, 18:10. Doppelwette: 2. und 3. Rennen 66210. Hoppegarten(8. Juni) 1. Berſuchsrennen der Stuten. 2050“, 1000 Meter. 1. A. und C. von Weinbergs Fiduein(O. Schmidt), 2. Arti⸗ ſchocke, 3. Bogelfrei. Ferner liefen: Quiſi, Tecchen, Frut⸗ tiner, Paßlute, Oska. Tot. 24:10, Pl. 14, 18, 17110. 2. Adonis⸗Rennen. 2050. 1600 Meter, 1. A. Kreuz' Lampus Sohn(Oswald Müller), 2. Paradiſo, 3. Heimwehr. Ferner lieſen: Napoleon, Tumult, Saarfels. Tot. 79:10, Pl. 90, 23.10. 8. Ignorant⸗Rennen. 2850“. 3000 Meter. 1. Hauptgeſt. Graditz' Augur(R. Schmidt), 2. Jagdſprung, 3. Chianti. Ferner lieſen: Märker, Extra, Ramsau, Meiſterſchutz, Gar⸗ conne. Tot. 21:10, Pl. 11, 12, 11110. 4. Goldene Peitſche Ehrpr, und 5400 4. 1200 Meter. 1. A. und C. von Weinbergs Sanitor(Gſtreit), 2. Caſſius, 3. Viabuct. Ferner lief: Forſythia, Tot. 31:10, Pl. 16, 23:10. 5. Union⸗Rennen. Ehrpr. u. 28 800 /. 2200 Meter. 1. R. Haniels Travertin(E. Böhlke), 9. Grandſeigneur, 3. Horch auf. Ferner lieſen: Raſputin, Athanaſius, Blinzen, Pelo⸗ Legation. Tot, 17:10, Pl.—75 .Berſuchsrennen der Heugſte. 8 eter. 1. O: Blumenfeld u. R. 5 Ricardo(Viſek), 2. Lucullus, 3. Janieulus. Ferner lieſen: Alpenſtrauß, Mein Fürſt, Sturmvogel, Mahya, Famor, Autonius. Tot. 208:10; Pl. 40, 26, 35:10. 7. Gaſtſreund⸗Reunen. 2950. 1800 Meter. 1. Geſtüt Ebbeslohs Liedervater(R. Zachmeier), 2. Seraphine, 3. Metulus. Ferner lieſen: Heuchler, Irigoyen, Wolkenlos, Silbermöve, Soll und Haben, Gaſtrolle, Abſchied. Tot. 28110, Pl. 25, 16, 18:10. Doppelwette 3. und 5. Rennen: 38710. Dresden(2. Juni): 1. Preis von Bautzen. 2500 Mk., 1600 Meter: Mudlinghovens Felöſeldat(Vinzenz); 2. Verlfiſcher; 3. Torpedo. Toto: 81. 2. Quirl⸗Ausgleich. Ausgleich 4. 2400 Mk., 1900 Meter: 1. M. Herdings Marie(Hachmeier!]; 2. Arbogaſt; 3. Kriegs⸗ flogge. Toto: 72, Platz: 21, 17, 26. Ferner: Hurrikan, Altpreuße, Meiſterpolier, Elch. 3. Preis von Struppen. Claus Altona(Streit); 2. Winkelxied; 3. Anlaſſer. Toto: ü 22, 25. Ferner: Vergißmeinnicht, Beryll, Gras⸗ ittich. 4. Preis von Dresden. Ehrpr. und 3000 Mk., 2000 Meter: 1. P. Mülhens Palaſtherold(Sigroſta); 2. Wol⸗ kenflug; 3. Adebar. Toto: 47; Platz: 26, 18. Blaſon, Tilly. 5. Loſchwitzer Ausgleich. Ausgl. 3. Dreijährige. 2500 Mk., 1600 Meter: 1. Geſt. Mydlinghovens Carnap(Vin⸗ enz); 2. Narrhalla; 3. Kohinor. Toto: 22; Platz: 15. N. 83 Vierthaler, Adamant, Johanniter. 6. Juni⸗Ausgleich. Ausgleich 3. 2300 Mk., 1600 Meter: 1. P. Mülhens Moorau(Printen); 2. Scävola; 3. Ler⸗ chenau. Toto: 56; Platz: 18, 24, 15. Ferner: Dennoch, Lachteufel, Onego, Sonnenburg. Siegdoppelwette: Altona— Palaſtherold 170:10. Krefeld(3. Juni) 1. Preis von Lanek. 2000 J, 1460 Meter. 1. J. Wirtz' Egon(K. Buge). Totes Rennen um den 2. Platz zwiſchen Hecht und Solneman. Ferner: Treuer Huſar, Menne, Tänzerin, Gdina, Bajadere. Tot. 63:10; Pl. 20, 31, 17210. 2. Preis von Dülken. 2000“, 1650 Meter. 1. Geſtüt Mydlinghovens Feuerwarte, 9. Selim, 3. Toller Junge. Ferner: Steinmetz, Baben, Huſar. Tot. 25:10; Pl. 14, 15, 16:10. 3. Preis vom Golſplatz. 2000 4, 2000 Meter. 1. E. Kellers Heidekönig(R. Saas), 2. Andreas Hoſer, 3. Gryl⸗ los. Ferner: Gemſe, Feuerwerk, Agnus. Tot. 47:10; Pl. 19, 21110. 4. Süchtelner Jagdrennen. 3000.4, 4000 Meter. 1. J. G. Delius' Fu(§. Glitſch), 2. Meerjunge, 3. Daſſo. Fer⸗ Champagner, Fino, St. Pareil. Tot. 32:10; Pl. 20, 710. 5. Rheinpreußen⸗Ausgleich. 9000, 1200 Meter. 1. Geſtüt Mydlinghovens Morgengabe(L. Haut), 2. Eilwerk, 3. Ordensſchweſter. Ferner: Voltaire 2, Madame Butter⸗ fly, Nofretete. Tot. 28:10; Pl. 17, 24:10. 6. Vorſter⸗Hürdenrennen. 2000 Mark, 2800 Meter. 1. Gebr. Röslers Berna(R. Brandis), 2. Sonny Boy, 3. Fantaſia. Ferner: Fahre wohl, Remus, Peloria, Hatz. Bargello, Pralinee, Droſtei. Tot, 77:10; Pl. 24, 20, 24710. Der Schluß der Rennen wird nachgetragen. —— 1-———yũ———— ———— 1. Geſt. 2300 Mk., 1200 Meter: 1. E. Ferner: Nr. 309, abgegeben. Die Angebote Notenſtänder, 8. Seite/ Nummer 247 U Lillan Harvey lch bin Susanne Schönes Ton-Beiprogramm Beginn: 3,.50, 7,.35 Mikürdurc m TRAUEBURB Lachen ohne Ende: Kemp/ Siöcai/ Gondrell Groſßes TIon- Vorprogramm Beginn:.50. 5,.15,.45 UQL it ROXV Emil dannings SANO Hurhaussand (828), b. Baden-Baden. Nördl. Hochschwarzw. Zentrum des Hurgebietes der Bad. Höhe. Neues Sandsee- Strendbad. Pens. ab Mk. 6. Prosp. F. 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Krause Morgen: Zähmung der Widerspenstigen Anfang 20 Uhr Miete H Nr. 260 Ende etwa 22 15 Uhr des Pu blikums LAANAEELLA noch in beste Leistung in, L. r Erinnerung aus ihrer letzten großen 8 a Bataille' mit . —— Ab heute bis Donnersta Charies Laughtun bek. à.„6 Frauen und 1 König“ Larry Louner bek. à.„Herzen in flammen“ in dem spannenden 5 Großfülm in deutsch. Spracheß — Schönes Belprogramm— Für die Fortſetzung der Sied⸗ Iuna Neueichwald ſoll die Liefe⸗ rung von Zement, Kalk, Beton⸗ kies, Backſteinen, Schwemmſteinen, Zementdielen. Walzeiſenträgern u. Rundeiſen, Dachziegeln und Bau⸗ und Schnittholz im öffentlichen Wettbewerb vergeben werden. Die Angebotsvordrucke und Liefer⸗ bedingungen werden auf unſerem Geſchäftszimmer in K 7, Zimmer ſind bis ſpäteſtens Donnerstag, den 14. Inni 1934, vorm. 9 Uhr, mit entſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen auf Zimmer Nr. 309 einzu⸗ reichen. 5162 Gemeinnützige Baugeſellſchaft aerkum des lachend,, leben⸗ beiahenden Optimismus. 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