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Gerichtsſtand Mannheim. — Mittag⸗Ausgabe N Dienstag, 5. Juni 1934 145. Jahrgang— Nr. 240 * Im Falle eines Krieges Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters § London, 5. Juni. Der Abrüſtungsausſchuß des engliſchen Kabinetts iſt heute zuſammengetreten, um den Bericht Sir John Simons über die Genfer Abrüſtungsverhand⸗ lungen entgegenzunehmen. Obwohl noch keine Ent⸗ ſcheidung getroffen iſt, rechnet man doch damit, daß der Außenminiſter in den nächſten Tagen nach Genf zurückkehrt. In engliſchen politiſchen Kreiſen iſt man weiter⸗ hin reichlich peſſimiſtiſch. Man ſieht im Augenblick keine Möglichkeit, doch noch zu einer Einigung zu kommen, und erkennt, ͤaß von Frankreich alles geſchieht, um den Weg rückwärts, den Weg der Allianzen und Bündniſſe aus der Vorkriegszeit, zu gehen. Man würde es daher in England nicht un⸗ gern ſehen, wenn die Verhandlungen in Genf jetzt zunächſt einmal bis zum Herbſt vertagt wür⸗ den. Wenngleich die Haltung Henderſons zu dieſem Vorſchlag noch nicht bekannt iſt, ſo glaubt man doch, daß er zu ihm bekehrt werden könne. Aus Kreiſen der engliſchen Delegation iſt dem Konferenzvorſitzenden dieſer Vertagungs⸗ plan dadurch ſchmackhaft gemacht worden, daß man ihm nahegelegt hat, die Zwiſchenzeit zu einer Reiſe nach Paris und Berlin zu benutzen. Da man in England gerade in jüngſter Zeit immer wieder hervorhebt, daß ohne Deutſchland keine Abrüſtungskonvention zuſtandekom⸗ men kann, ſoll Henderſon den Verſuch machen, Deutſchland doch noch nach Genf zuückzubingen. Mit noch größerer Schärfe als bisher erfährt auch heute wieder Litwinows Garantieplan eine heftige Ablehnung. Da auch der türki⸗ ſche Plan die franzöſiſch⸗ruſſiſchen Vorſchläge für allgemeine und regionale Garantien ſtark in den Vordergrund rückt, wird auch er in England mit ge⸗ miſchten Gefühlen betrachtet. Litwinows Plan wird von England beſonders deshalb abgelehnt, weil er, wie der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ ſchreibt, weit eher zu einer europäiſchen Unſicherheit als zu einer wirklichen Sicherheit führt. Litwinows Plan ſei kein Locarno, das heißt kein freies und ungezwungenes Abkommen. Er ſei kein Pakt zwiſchen möglichen Gegnern, ſondern eher der Verſuch, eine ſtarke und einſeitige Koalition zu ſchaf⸗ fen, welche andere Staaten unter Aufgabe ihrer poli⸗ tiſchen Ueberzeugungen zum Beitritt zwinge. Ein ſolcher Plan könne nach engliſcher Anſicht nicht gut arbeiten. Der„Daily Telegraph“ läßt auch heute⸗ keinen Zweiſel darüber, daß der franzöſiſch⸗ ruſſiſche Plan im Grunde gegen Deutſch⸗ land gerichtet ſei. Eigentlich ſei ein ſolcher Plan, ſchreibt der diplomotiſche Korreſpon⸗ dent weiter, höchſtens ein ſchlechtes Geſchäft ſür Frankreich. Es ſei Deutſchlands Nach⸗ bar, und wenn es wirklich von Rußland zu einer Hilfeleiſtung gegen Deutſchland auf⸗ gerufen würde, ſo bedeutet das, da Rußland doch nicht Deutſchland direkt benachbart ſei, daß Frankreich den Hauptſtoß des deutſchen Angriffs zu ertragen habe. Da Polen neu⸗ tral ſei, könne Rußland Deutſchland nur er⸗ reichen, wenn es durch die kleinen baltiſchen Staaten marſchiere. In dieſem Fall würde Polen gegen Rußland ſtehen. Der„Daily Telegraph“ deutet weiterhin an, daß der franzöſiſch⸗ruſſiſche Plan auch eine Spitze gegen Italien enthält, und ſchließt ſeinen Ar⸗ tikel mit dem Satz, daß die Teilung Europas in zwei einander gegenüberſtehende bewaffnete Lager von der neutralen angelſächſiſchen Welt tief bedauert würde. Der Genfer„Times“⸗Korreſpondent beſchäftigt ſich des näheren mit den türkiſchen Vorſchlägen und erkennt als Poſitives in dieſen an, daß ſie die Aus⸗ ſicht für eine Mitarbeit der Vereinigten Staaten und vielleicht auch Deutſchlands in ſich ſchlöſſen. Der türkiſche Plan habe aber den Nachteil, daß er ſich nicht mit der eigentlich zur Debatte ſtehenden Frage, nämlich der Abrüſtung, beſchäftige, ſondern nur mit dem Sicherheitsproblem. Der diplomatiſche Korreſpndent der liberalen „News Chronicle“ macht die negative Haltung der engliſchen Regierung für die gegenwärtige franzöſi⸗ ſche Politik verantwortlich. Da England Frankreich keine Garantien zugeſtanden habe, ſei dieſes ge⸗ zwungen geweſen, ſich eben auf andere Weiſe Ga⸗ rantien zu verſchaffen. Reichsminiſter Ruſt in Süddeutſchland — Berlin, 5. Juni. Reichsminiſter Ruſt wird am., 6. und 7. Juni zu offiziellen Beſuchen in Karlsruhe, Stuttgart und München eintreffen. Er iſt von einer Reihe Sachreferenten begleitet, un in Einzelbeſprechungen mit den rien einzutreten. 58 ceeeenePebö Unterrichtsminiſte⸗ ern LVier Kinder ſchwer verletzt. Ohne Deutſchland ausſichtslos Der Präſident der Abrüſtungskommiſſion bemüht ſich um die Rückkehr Dieulſchlands, andernfalls ſei die Lage ausſichtslos Meldung des DNB. — Genf, 4. Juni. Wie um 17 Uhr aus der noch andauernden Ge⸗ heimſitzung des Abrüſtungspräſidiums bekannt wird, hat der Präſident der Abrüſtungskonferenz, Hen⸗ derſon, eine Entſchließung vorgeſchlagen, durch welche das Präſidium den Auftrag erhält, zunächſt alle weiteren Schritte zu tun, um die Konferenz zu retten. In erſter Linie komme es dabei darauf an, Deutſchland durch Ver⸗ handlungen wieder in die Konferenz zurückzuführen, andernfalls ſei die Lage ausſichtslos. Henderſon ſoll ſich bereit erklärt haben, zu dieſem Zweck ſelbſt nach Ber⸗ lin zu fahren. Wie man hört, hat Kußland wünſcht, daß die Konferenz ihren Namen ündert Meldung des DNB. Geuf, 4. Juni. Die tuſſiſche Abordnung hat am Montag nachmittag dem Präſidium der Abrüſtungskonferenz folgende Entſchließung vorgelegt: Der Hauptausſchuß beſchließt: 1. Sofort die unterbrochenen Arbeiten Studium der vorliegenden Vorſchläge für, für das Ver⸗ träge gegenſeitiger Hilfeleiſtung ſowie für die Beriffsbeſtimmung des Angreifers wieder aufzunehmen. 2. Der Konferenz zu empfehlen, als Vollkon⸗ ferenz zuſammenzutreten wegen der ganz beſon⸗ deren Wichtigkeit, die in der gegenwärtigen Stunde einer erweiterten und ununterbrochenen Organiſa⸗ tion und der Aufrechterhaltung des Friedens zu⸗ kommt. Ferner ſoll die ununterbrochene Fortdauer der Konferenz für die Herab⸗ ſetzung und Begrenzung der Rüſtungen erklärt wer⸗ den, indem man ihr gleichzeitig den Auftrag gibt, die Konferenz umzunennen mit den folgenden Zielen: a) Die Fortſetzung der Arbeiten mit dem Ziele zu verſuchen, eine Verſtändigung über ein Abkom⸗ England als Schuloner Amerikas — Waſhington, 4. Juni. In der engliſchen Antwortnote auf die amerikaniſche Aufforderung, am 15. Juni die fällige Kriegsſchuldenrate zu zah⸗ len, wird der Standpunkt vertreten, daß Groß⸗ britannien es für notwendig halte, die Zahlung dieſer Rate auszuſetzen. Dagegen hat Finnland der Regierung der Vereinigten Staaten mitgeteilt, daß es ſeine am 15. Juni fällige Kriesſchuldenrate in Höhe von rund 167 000 Dollar bezahlen werde. Spaltung der amerikaniſchen Marxiſten? — Neuyork, 4. Juni. Die Morgenblätter beſchäftigen ſich auch in Leit⸗ artikeln mit den ſenſationellen Vorſtößen, die— wie gemeldet— die Kommuniſten auf der De⸗ troiter Sozialiſtentagung unternahmen. Wenngleich die radikalſten Anträge abgelehnt wur⸗ den, ſo gelangte doch ſchließlich mit 10822 gegen 6512 Stimmen eine grundſätzliche Erklärung zur An⸗ nahme, die die Anwen dung des General⸗ ſtreiks zur Kriegsverhütung billigte. Aeußerlich bedeutete die Tagung einen Sieg des eine Mittellinie einnehmenden Norman Thomas. Da⸗ gegen behaupteten ſich die Extremiſten in den Aus⸗ ſchußwahlen mit zwei Vertretern, während die Rechte nur einen Vertreter erhielt. Der Weiterentwicklung der amerikaniſchen Sozialiſtenpartei wird daher mit Intereſſe entgegengeſehen. Vielfach wird eine drei⸗ fache Spaltung für nicht unmöglich gehalten, wobei die Rechte ausſcheiden, die Thomas⸗Fraktion allein bleiben und die Linke zu den Kommuniſten übergehen würde, deren Vertreter ſich auf der Ta⸗ gung ſehr bemerkbar machten. Drei ſpaniſche Bauern durch Blitzſchlag getötet — Madrib, 5. Juni. Während eines heſtigen Ge⸗ witters ſchlug in einem Dorfe in der Nähe von Santander der Blitz in mehrere Häuſer ein. Drei Bauern wurden dͤurch den Blitzſchlag getötet und Seeeee, * —9————— Außenminiſter Barthon nähere Auskünfte darüber verlangt, aus welchem Grunde man dieſen Schritt gegenüber Deutſchland ſchon jetzt und im gegenwärtigen Stadinm zu tun beabſichtige. Daß Frankreich an ſich bereit ſei, mit Deutſchland ſich nach Möglichkeit zu verſtändigen, habe man heute aus der Erledigung der Saarfrage erkennen können. Barthou ſragte weiter, ob etwa das Präſidium der Abrüſtungskonferenz nach Berlin ſahren wolle; er würde dann jedenfalls nicht mitfahren. Derartige Reiſen hätten keinen Zweck, ohne daß man dabei etwas beſtimmtes in der Taſche mitbringe. Herr Eden ſei durch die verſchiedenſten Hauptſtädte ge⸗ fahren, aber ohne jeden Erfolg. Man könne ſehr gut hier in Genf jetzt weiter arbeiten. Es lägen eine Menge wertvoller Vorſchläge vor.(Hier ver⸗ weiſt Barthon offenbar auf neue ruſſiſche Vor⸗ ſchläge.) Er ſei gegen eine Vertagung. men zur Herabſetzung und Begrenzung der Rüſtungen zu erreichen; b) Eine Verſtändigung und die Annahme von Entſcheidungen und von Maßnähmen herbeizufüh⸗ ren, die neue Sicherheitsbürgſchaften ſchaffen; c) Alle Vorkehrungen zu beſchließen, die geeignet ſind, einer bewaffneten Auseinander⸗ ſetzung vorzubeugen, d) Die Kontrolle der Ausführung des Abkom⸗ mens und der Entſcheidungen der, Konferenz zu ſichern; e) Die Konſultation bei einer Möglichkeit der Verletzung der internationalen Verträge im Hin⸗ blick auf die Aufrechterhaltung des Friedens her⸗ beizuführen. »Der Wechſel des Namens der Konferenz wird in keiner, Weiſe die vorher beſtehenden Beziehungen zwiſchen der Konferenz und dem Völkerbund be⸗ rühren. 3. Das Präſidium der Konferenz zu beauſtragen, die Geſchäftsordnung zu prüfen in Uebereinſtim⸗ mung mit der Erweiterung ihrer Aufgaben und ſie nach ihrer Abänderung einer Prüfung durch die Vollkonferenz zu unterwerfen. Die Filialbetriebe von großen Fabriken „Meldung des DNB. — Berlin, 5 Juni. Der„Völkiſche Beobachter“ vom heutigen Diens⸗ tag veröffentlicht folgende Bekanntgabe des Stellvertreters des Führers: In letzter Zeit wird unter mißbräuchlicher Be⸗ rufung auf das Parteiprogramm die Behauptung verbreitet, die nationalſozialiſtiſche Bewegung lehne Fabrikunternehmungen, die zur Organi⸗ ſation des Verkaufs ihrer Erzeugniſſe'gene Fi⸗ lialbetriebe unterhalten, als wirtſchaftlich ſchäd⸗ lich und deshalb unerwünſcht ab. Dieſe Behauptung iſt irreführend und unrichtig; ſie findet im Parteiprogramm keine Stütze.* Die Organiſationen der Fabrikfilialbetriebe ſind in jahrezehntelanger Arbeit in Deutichland aufge⸗ baut worden. Sie geben Hunderttauſenden von deutſchen Volksgenoſſen Arbeit und Brot. Nur durch die Größe und Bedeutung ſolcher Unternehmungen iſt uns eine erfolgreiche Teilnahme am in⸗ ternationalen Weltmarkt möglich. Eine Bekämpfung dieſer Unternehmen würde da⸗ her die ſchwerſte Schädigung des deutſchen Exports darſtellen. Der deutſche Export bedeutet in erheb⸗ lichem Maße Arbeit und Brot für deutſche Volks⸗ genoſſen; auch hier hat daher Gemeinnutz vor Eigennutz zu ſtehen.— Dieſe Bekanntgabe, die allen Parteidienſtſtellen zur Kenntnis gegeben wird, iſt von allen Parteiblättern nachzudrucken. Tätlicher Angriff auf Papanaſtaſin in der griechiſchen Kammer — Aihen, 4. Juni. In der Kammer ereignete ſich ein Zwiſchenfall, als der frühere Miniſterpräſident Papanaſtaſiu in ſcharfen Worten den Kriegsminiſter Kondylis angriff. Darauf warf ein Abgeordneter einen Stuhl gegen Papanaſtaſiu, der am Arm verwundet wurde. Unter großem Lärm wurde die Sitzung aufgehoben. Der Miniſterrat wird in einer Sonberſitzung zu dem Vorfall Stellung nebhmen. Die Pjlichten des deutjchen Goldaten Nsk. Die„Pflichten des deutſchen Soldaten“ ſind in neuer Faſſung ausgegeben worden: 1. Die Wehrmacht iſt der Waffenträger des dent⸗ ſchen Volkes. Sie ſchützt das Deutſche Reich und Vaterland, das im Nationalſozialismus geeinte Volk und ſeinen Lebensraum. Die Wurzeln ihrer Kraft liegen in einer ruhmreichen Ver⸗ gangenheit, in deutſchem Volkstum, deutſcher Erde und deutſcher Arbeit. 3 Der Dienſt in der Wehrmacht iſt Ehrendient am deutſchen Volk. Die Ehre des Soldaten liegt im bedingungsloſen Einſatz ſeiner Perſon für Volk und Vaterland bis zur Opferung ſeines Lebens. 3. Höchſte Soldatentugend iſt der kämpferiſche Mut. Er fordert Härte und Entſchloſſenheit. Feigheit iſt ſchimpflich, Zaudern unſoldatiſch. 4. Gehorſem iſt die Grundlage der Wehrmacht, Ver⸗ trauen die Grundlage des Gehorſams. 5 Soldatiſches Führertum beruht auf Verant⸗ wortungsfreude, überlegenem Können und uner⸗ müdlicher Fürſorge. z. Große Leiſtungen in Krieg und Frieden ent: ſtehen nur in unerſchütterlicher Kampfgemeinſchaft von Führer und Truppe. 6. Kampfgemeinſchaft erſordert Kameradſchaft. Sie bewährt ſich beſonders in Not und Gefahnr. 7. Selbſtbewußt und doch beſcheiden, aufrecht und treu, gottesfürchtig und wahrhaft, verſchwiegen und unbeſtechlich ſoll der Soldat dem ganzen Volk ein Vorbild männlicher Kraft ſein. Nur Leiſtun⸗ gen berechtigen zum Stolz. 8 8. Größten Lohn und höchſtes Glück findet der Soldat im Bewußtſein freudig erfüllter Pflicht. Charakter und Leiſtung beſtimmen ſeinen Weg und Wert. Berlin, den 25. Mai 1934. Der Reichspräſident von Hinden burg. Der Reichswehrminiſter von Blomberg. Ehrendienſt am Volk Wir erhalten dazu Ausführungen, in denen es u. a. heißt: 9 Es iſt kein Zufall, daß die neuen„Pflichten des deutſchen Soldaten“ mit einem Satz beginnen, den Adolf Hitler geprägt hat:„Die deutſche Wehr⸗ macht iſt ͤer Waffenträger des deut⸗ ſchen Volkes“. Die bisher gültige Faſſung der Berufspflichten von 1930 begann mit der formal⸗ juriſtiſchen Feſtſtellung:„Die Reichswehr iſt das Machtmittel der geſetzmäßigen Reichsgewalt“. Zwiſchen dieſen beiden Sätzen liegt die Revolution von 1933, die das ganze Gefüge unſeres Staates auf neue Fundamente ſtellte. Die neue Pflichtenlehre bildet das Grundgeſetz des Soldaten. Sie ſoll Wegweiſer ſein für ſein gan⸗ zes Leben, im Krieg und im Frieden. Auch im Frie⸗ den— deshalb hat man den früheren„Kriegs⸗ artikel“ umgetauft in„Pflichten des deut⸗ ſchen Soldaten“. Kriegsartikel und Berufspflichten gibt es ſolange wie es deutſche Soldaten gibt. In ihrer Faſſung ſpiegeln ſich dͤie Ideale preußiſch⸗deutſchen Soldaten⸗ tums ebenſo wie der Geiſt der Zeit. Früher war dic Kriegsartikel hauptſächlich Strafgeſetzbuch. Heut ſind ſie als reine Pflichtenlehre der kategoriſche Imperativ des ſoldatiſchen Berufsethos. Neue Faſſungen der Kriegsartikel und Berufs⸗ pilichten kündigen meiſt eine Wandſung im Weſen der Heere an. Grundlegende Aenderungen der Kriegsartikel erfolgten früher in Zeiträumen von vielen Jahrzehnten. Die neuen„Pflichten des deut⸗ ſchen Soldaten“ trennen zeitlich nur vier Jahre von den„Berufspflichten“ von 1930. In einem halben Jahrtauſend preußiſch⸗ deutſcher Soldaten⸗ geſchichte hat es das nie gegeben. 8 Die ſäkulare Bedeutung der Revolution unſerer Tage ſpricht aus dieſer Tatſache. Vier Leitſätze nationalſozialiſtiſcher Weltanſchau⸗ ung geben in der neuen Pflichtenehre dem Soldaten Inhalt und Ziel für die Entfaltung ſeiner alten Be⸗ rufstugenden. 8 „Der Dienſt in der Wehrmacht iſt Ehrendienſt am deutſchen Volk“— ſo heißt es jetzt.— „Die Reichswehr dient dem Staat, nicht den Par⸗ teien“— ſo lautete es 1930. Weil es 1930 ein deut⸗ ſches„Volk“, das dieſen Namen verdiente, noch nicht gab, deshalb fehlte bezeichnenderweiſe in der da⸗ maligen Faſſung auch das Wort„Volk“. Einſam ſtand der Soldat in dieſem Staat von Weimar, und ſollte doch den ſchwerſten Zweifronten⸗ kampf ſeiner Geſchichte dͤurchkämpfen: Nach auße gegen Entwaffnungsdiktat, Kontrollkommiſſione und„Sieger“⸗Wahnſinn, nach innen gegen das ro . 8—05 43 4 * 2. Seite/ Nummer 240 * und ſeine volkzerſetzenden Ein⸗ üſſe. 7 Adolf Hitler hat dieſen Zweifrontenkampf beendet und dem Soldaten ſeine urſprüngliche Stellung in Staat und Volk wieder zugewieſen: Schützer des Volkes und ſeines Lebensraumes gegen alle äußeren Gefahren zn ſein. Zum Soldaten gehört Gehorſam. So war es immer und ſo wird es bleiben. Selbſtloſe Unterord⸗ nung iſt die Vorausſetzung von Gemeinſchaftslei⸗ ſtungen. Unterordnung aber verlangt auch Führung. Die früheren Kriegsartikel wandten ſich nur an den „Untergebenen“, ſie ließen die Pflichten der Führer unerwähnt. Heute iſt der Gehorſamspflicht des Solbaten die Pflicht des Führers zur„Verantwor⸗ tungsfreude“, zu„überlegenem Können“ und „unermüdlicher Fürſorge“ gegenübergeſtellt. Was das Geſetz zur Oroͤnung der nationalen Ar⸗ beit für Betriebsführer und Gefolgſchaft beſtimmt, hat im Artikel 4 der neuen Pflichtenlehre ſeinen ſol⸗ datiſchen Ausdruck gefunden. Aus dieſer Zuſammenarbeit von Führern und Gefolgſchaft entſteht dann„die unerſchütterliche Kampfgemeinſchaft“, die allein zu„großen Leiſtungen in Krieg und Frieden“ befähigt. „Größten Lohn und höchſtes Glück findet der Sol⸗ dat im Bewußtſein freudig erfüllter Pflicht. Cha⸗ rakter und Leiſtung beſtimmen ſeinen Wert und Weg.“ Im Zeichen dieſer neuen Pflichtenlehre wird der waffentragende Soldat den Weg in die Zukunft gehen. Es iſt der Weg vom„überparteilichen“ Staats⸗ heer zum Voksheer, das ſeine Aufgabe erfüllen kann: Schützer zu ſein für Reich und Vaterland, für die Nation und ihren Lebensraum. „Graf Zeppelin“ wieder daheim — Friedrichshafen, 5. Juni. Das Luftſchiff „Orof Zeppelin“ iſt heute früh 7 Uhr von ſeiner Südamerikafahrt glatt gelandet. An Bord befanden ſich 18 Paſſagiere und 150 Kg. Poſt. Ablöſung der 8 in Wöllersdorf durch Militär— 16 Gendarmen verhaftet — München, 4. Juni. Der Oſterreichiſche Preſſedienſt meldet: In den letzten Tagen wurde die Wachmaunſchaft im öſterreichiſchen Konzentra⸗ tionslager Wöllersdorf, die bisher aus Gendar⸗ meriebeamten und Heimwehrleuten beſtand, durch Bundesheer erſetzt. Im Zuge dieſes Aus⸗ tauſches wurden 16 Gendarmeriebeamte verhaftet und in das Wiener Neuſtädter Kreis⸗ gericht eingelieſert, weil ſie im Verdachte ſtanden, mit den in Wöllersdorf angehaltenen National⸗ ſozialiſten konſpieriert zu haben. Gebrüder Saß in Kopenhagen zu drei Jahren Gefängnis verurteilt — Kopenhagen, 4. Juni. Die Gebrüder Erich und Franz Saß ſind hente vormittag von dem Kopenhagener Gericht zu drei Jahren Ge⸗ fängnis, zum Verluſt der Ehrenrechte auf Lebens⸗ dauer und zur Ausweiſung aus Dänemark ver⸗ urteilt worden. Die Verurteilten haben durch ihren Verteibiger, Rechtsanwalt Cohn, Berufung eingelegt. In der Gerichtsverhandlung gegen die Gebrüder Erich und Franz Saß, die bekanntlich u. a. aweier Einbrüche und eines Einbruchsverſuches beſchuldigt werden, hatte der Staatsanwalt u. a. ausgeführt, daß für die Täterſchaft der Brüder viele überzeugende Beweiſe ſprächen. 20 Tote bei einem Erdrutſch — Bukareſt, 4. Juni. In der Gemeinde Ora⸗ teni wurden 20 Bauern am Fuße eines Berges beim Graben nach Lehm durch einen Erdrutſch verſchüttet. Die zur Hilfeleiſtung herbeigeeilten Dorfbewohner onnten bisher nur einen Toten bergen. Von einer * lionen Dollar geſchätzt. Rettung der übrigen kann keine Rede mehr ſein. 154 Todesopfer der Dürre in uSA — Chikago, 4. Juni. Durch die Dürre im Mittelweſten ſind bisher 154 Menſchen ums Leben gekommen. Der Sachſchaden wird auf über 200 Mil⸗ „ Das Buch„Mythos des 20. Jahrhunderts⸗ von Alfred Roſenberg, iſt in Oeſterreich beſchlag⸗ nahmt und verboten worden. Schwarz bekommt Arbeit Von Walter Kühn „Sie können Montag wieder anfangen“ ſagt der alte Bauer. Schwarz iſt betäubt, als hätte man ihm mit dem Holzhammer vor den Kopf geſchlagen. Das iſt ja garnicht möglich. Er ſoll wieder arbeiten kön⸗ nen— richtig arbeiten, vom Montag bis Samstag, Woche für Woche, ſoll wieder Schränke bauen, Bett⸗ ſtellen, Waſchkommoden und Nachttiſche. Jeden Mor⸗ gen um viertel ſieben wird der Wecker ſchnurren. — Faſſungslos ſteht er da. Er hat das drängende Gefühl, daß er jetzt etwas ſagen muß, aber er kriegt nichts heraus. Er hat ein Würgen im Halſe, als ob ein Kloß darin ſtecken würde. „Ja“, ſagt er endlich, auffallend heiſer. Wie ein verroſtetes Schloß, das nach Jahren wie⸗ der einmal geſchloſſen wird, denkt Bauer im ſtillen. „Auf meinem alten Platz?“ fragte Schwarz ſchließ⸗ lich mit belegter Stimme. „Wir können ja gleich mal in die Werkſtatt gehen, Samstag nachmittag wird ja ſowieſo nicht gearbeitet.“ — und nun ſteht er vor ſeiner Bank. Jede Kerbe, jeden Einſchnitt, jede, auch die kleinſte Rinne kennt er, weiß wie ſie entſtanden iſt. Auch eine Bank lebt, hat ihre eigene Geſchichte. Schwarz könnte davon erzählen, o ja, aber wer würde ihn verſtehen? Wer würde es überhaupt wiſſen wollen? Man würde ihn ſicher auslachenn— und doch, hat ſie nicht ihr Schickſal wie jeder Menſch?“ Er hat ſie immer gut behandelt, jeden Feierabend Späne und Staub von ihr abgefegt, hat ihr Blatt alle vier Wochen einmal mit der Ziehklinge abge⸗ zogen, ganz ſauber abgeputzt und mit Schleiföl ein⸗ gerieben. Wenn ein anderer ſie inzwiſchen bekom⸗ men und mißbandelt hätte. Es hätte ihm weh ge⸗ tan. Gewiß— ſeine Bank— zwei Meter lang iſt ſie. Mit ausgeſtreckten Händen kann er ſie faſt um⸗ laſſen. Am liebſten würde er ſie jetzt in freudigem Kraftgefühl auf die Hände nehmen. * 0 0 Meldung des DNB. — Genf, 4. Juni. Die Sitzung des Völkerbundsrates, die über die Saarabſtimmung entſchied, begann gegen 12 Uhr. Nach einleitenden Worten des Präſidenten berichtete der Vorſitzende des Dreierkomitees, Albiſi, dem Rat. Er rühmte die Verſtändi⸗ gumgsbereitſchaft Deutſchlands und Frankreichs, die dieſe Einigung erſt ermöglicht hät⸗ ten. Er dankte den übrigen Mitgliedern des Dreier⸗ komitees und den Sachverſtändigen, die ihm bei ſei⸗ ner Aufgabe geholfen haben und ſchloß, die erreichte Einigung habe nicht nur den Sinn, die Abſtimmung ſelber zu ermöglichen, ſondern ſie ſolle auch als Grundlage für eine beſſere Verſtändi⸗ gung und Zuſammenarbeit dienen. Sodann ſprach Außenminiſter Barthou Er wies zunächſt auf die Bedeutung der Feſtſetzung des Datums hin und unterſtrich die Verſtändigungs⸗ bereitſchaft der beiden Regierungen, die ſich bei den Verhandlungen gezeigt habe. Er erwähnte dabei, daß über die Feſtſetzung des Datums keinerlei Mei⸗ nungsverſchiedenheiten beſtanden hätten. Barthou führte dann im einzelnen die für die Saarbevölke⸗ rung ſeſtgelegten Garantien auf. Er bezog ſich da⸗ bei auf die von ihm und dem deutſchen Außenmini⸗ ſter abgegebenen Erklärungen. Hier fügte er aber binzu, daß zu den Erklärungen noch Aus füh⸗ rungsgarantien hätten hinzutreten müſſen. Barthou ſagte dann, daß die Erklärungen ſich zu⸗ nächſt nur auf die Abſtimmungsberechtigten bezogen. Der Rat habe aber die Möglichkeit, ihre Ausdehnung auf alle Einwohner des Saargebietes zu beſchlie⸗ ßen. Ueber die Tragweite der Verpflichtungen des Rates in dieſer Hinſicht könnten keine Zweifel be⸗ — 75 Der franzöſiſche Außenminiſter ſprach dann noch von dem doppelten Beſchwerderecht der Saar⸗ bevölkerung, die ſich einerſeits an die Abſtimmungsgerichte wäh⸗ rend der Uebergangszeit und weiter für unbegrenzte Zeit an einen internationalen. Körper wenden könne. Die franzöſiſche Regierung denke nicht ödaran, ſich zu verteidigen, weil ſie auf dieſen Garantien be⸗ ſtanden habe; denn die Saarbevölkerung hätte nicht die Möglichkeit gehabt, ſelbſt dieſe Garantien durch⸗ zuſetzen. Die beiden Regierungen, ſo fuhr Barthou fort, haben damit zugegeben, daß die Erfüllung die⸗ ſer Pflichten eine wichtige Bedingung für die Ab⸗ ſtimmung ſelbſt iſt. Trotz der ſehr bedauer⸗ lichen Zwiſchenfälle, die die Preſſe gemeldet Aüemze Meldung des DNB. — Saarbrücken, 4. Juni. „Durch die ausländiſche Preſſe gehen Meldungen über Zwiſchenfälle am Samstag nachmittag in Saar⸗ louis, über die u. a. der„Petit Pariſien“ und der„Daily Herald“ völlig entſtellte Berichte bringen. In Saarlouis war am Samstag zufällig eine Stuttgarter Studentengeſellſchaft anweſend, eine Tatſache, aus der die Franzoſen„große Studen⸗ tendemonſtrationen in Saarlouis“ konſtruiert haben. Saarflaggen ſeien heruntergeriſſen worden, man habe ſogar das Lied„Siegreich woll'n wir Frank⸗ reich ſchlagen“ geſungen und ſchließlich ſei es zu einer ſchweren Schlägerei gekommen. Wahr iſt, daß in Saarlouis ſelbſtverſtändlich große Freude über die Entſcheidung des Abſtimmungster⸗ mins geherrſcht hat. Die Studenten haben in einem Reſtaurant das Saarlied und das Märkerlied ge⸗ ſungen. Das war alles, ſonſt iſt es zu kei⸗ nem Zwiſchenfall gekommen. Die franzö⸗ ſiſche Darſtellung iſt aber anſcheinend ein Racheakt Das Werkzeug ſteckt auch noch ſo im Werkzeug⸗ kaſten. Wie er es das letzte Mal hineingeſtellt hat, ſtellt er mit innerer Befriedigung feſt. Es hat gewartet. Jahr und Tag auf ihn gewartet. Er möchte es wieder einmal in den Händen hal⸗ ten. Behutſam nimmt er die Hobel. Der Griff iſt vertraut wie früher, und doch empfindet er heute eine ſcheue Bärtlichkeit, die er ſonſt nie geſpürt hat. Vorher war es wohl nur ein Zuſammengehörigkeits⸗ gefühl geweſen, das beſtimmte Bewußtſein, das eins das andere brauche, um gemeinſam etwas zu ſchaffen. Heute aber erſcheinen ſie ihm wie treue Kamera⸗ den, mit denen er in Freud und Leid einen Teil ſei⸗ nes Lebens zuſammengelebt hat. Prüfend betrachtet er die Sohle, indem er ſie ſchräg gegen das Licht hält und mit dem rechten Augen, das linke zugekniffen, viſiert. Der Putz⸗ und Schropphobel geht, auch der habe, wünſche er der Ueberzeugung zu bleiben, daß die Verpflichtungen genau eingehalten werden, um die Abſtimmung, wie vorgeſehen, zu ermöglichen. Barthou betonte dann weiter, daß die Autorität der Regierungskommiſſion des Saargebietes unbedingt gewahrt bleiben milſſe. Die Regierungskommiſſion müſſe jederzeit auf die Unterſtützung des Rates zäh⸗ len können. Von jetzt an gebe es im Saargebiet keine Entſchuldigung mehr für Drohungen und Ge⸗ waltakte. Drohungen, Reden und Rundfunk⸗ ſendungen(Straßburger Sender!), die die Gemüter erregen und auf deren Gefahr die Regierungskommiſſion hingewieſen habe, müßten in Zukunft unterbleiben, In dieſem Zuſammenhang wies der franzöſiſche Außenminiſter darauf hin, daß auch Frankreich, das mehrere tauſend Staatsangehörige im Saargebiet hat, ein beſonderes Intereſſe an der Aufrecherhaltung der Ruhe und Ordnung habe. Von den Abſtimmungs⸗ gerichten erwähnte er, daß ſie zur Beruhigung und Klärung der Lage beitragen können. Zum Schluß dankte Barthou dem Berichterſtatter, Baron Aloiſi, in ſehr freundlihen Worten für die hervorragende Durchführung ſeiner Aufgabe und dehnte dieſen Dank auch auf die übrigen Mitglieder des Dreierkomitees aus. Der Vertreter Englands, Eden hatte den Bemerkungen Barthous nicht viel hinzu⸗ zufügen. Er wies darauf hin, daß der Rat das Recht habe, die für die Abſtimmungsberechtigten erreichten Garantien auf alle Einwohner des Saargebietes aus zu dehnen. Wenn, wie er hoffe, das Dreierkommitee ſeine Funktionen weiter behalte, ſo werde es zwei⸗ fellos zu gegebener Zeit in der Lage ſein, Vorſchläge zu machen, auf Grund deren allen Einwohnern des Saargebietes angemeſſene Garantien gegeben werden könnten. Auch Eden ſprach dann ſeine Zuverſicht aus, daß die Vereinbarungen in jeder Beziehung durch⸗ geführt werden, was eine weſentliche Bedingung für die Volksabſtimmung ſei. Zum Schluß lobte auch Eden den Geiſt der Verſtändigungsbereitſchaft, der von den bei⸗ den Regierungen bewieſen worden ſei. „Können wir“, ſo fuhr er fort,„das nicht als ein gutes Vorzeichen für ähnliche Beſtrebungen auf anderen Gebieten betrachten? Sicherlich könnte nichts der Regierung Seiner Majeſtät willkommener ſein, als das Wachſen und die Entwicklung der von gegenſeitigem Vertrauen und gutem Willen getrage⸗ nen Beziehungen zwiſchen den beiden großen Staaten, die am meiſten an der Frage Zwiſchenfälle“ im Saargebiet? für die Erlebniſfe der Studenten aus Naney im Saargebiet. Am gleichen Tage hatte das„Saar⸗ louiſer Journal“ fünf Saarfahnen herausgehängt. Einzelne Leute zogen vor das Lokal und machten ihre Witze darüber, bis die Polizei zum Auseinander⸗ gehen aufforderte. In einem dritten Fall lief ein betrunkener Separatiſt bewaffnet durch die Straßen, beläſtigte die Vorübergehenden und ſchlug ſchließlich einen jungen Mann, der ihn wegen ſeiner Beſchimpfungen der Deutſchen Front zur Rede ſtellte, nieder. Endlich wurde aus einer Wohnung in einer alten Kaſerne eine rote Fahne heruntergeholt und beſchmiert von Leuten, die nicht der Deutſchen Front angehören. Im übrigen iſt das Heraus⸗ verboten. Von einer„ſchweren Provokation durch die Deut⸗ ſche Front“ kann daher nicht die Rede ſein. Auch Unterſuchungen örtlicher Behörden haben den ein⸗ wandfreien Beweis erbracht, daß an den gekennzeich⸗ neten Auslandsnachrichten über Ausſchreitungen im Saargebiet kein wahres Wort iſt. Schlichthobel, nur die Rauhbank iſt etwas hohl. Die wird er Montag früh gleich abrichten. Mit innerer Rührung beobachtet der alte Meiſter aus einiger Entfernung ſeinen Geſellen, kontrolliert eingehend und umſtändlich die Hähne des Dampf⸗ ofens, prüft flüchtig das Waſſerſtandsglas, als Schwarz endlich ſeinen Blick von Werkzeugkaſten und Hobelbank losreißt. Wortlos gehen ſie nebeneinander durch Werkſtät⸗ ten und Maſchinenräume, die ruhig feiern, und doch ſcheint Schwarz alles zu leben. In ſeinen Ohren klingt das Surren der Sägen, das langgezogene Pfeifen der Hobel, das monotone Klopfen der zinken⸗ den Stemmknüppel, tönt das helle Singen der Band⸗ ſäge und das tiefe Brummen der Hobelmaſchine, rauſcht in mächtigen Akkorden das Lied, das Hohe⸗ lied der Arbeit. Mozarts„Schauſypieloirektor“ Aufführung des Opernkreiſes pfälziſcher Künſtler Die Schwäche ſeiner Zeitgenoſſen für italieniſche Muſik hechelt beiſpielshaft Mozarts 16. dramatiſche Schöpfung durch. Sein„Schauſpieldirektor“ zieht, um mit des Meiſters eigenen Worten zu re⸗ den,„die geläufige Gurgel einer Madame Cavallieri“ der Kunſt einer deutſchen Sängerin vor. Da der Bühnengewaltige die bisher erſt in Paſſau gefeierte junge Geſangsgröße nicht einmal anhören will, dreht ſie ihm ſein Neffe zum Vorſingen unter dem Na⸗ men der Südläuderin an, worauf ſie mit einer für „Noxdlichter“ ſonſt nie zu erreichenden Gage ver⸗ pflichtet wird. Dieſe Handlung iſt von einem ſpä⸗ teren„Buchmacher“ für die Nachwelt mehr„verge⸗ genſtändlicht“ worden: Dem Schauſpieldirektor wurde Nam' und Art Emanuel Schikaneders verlie⸗ hen, der ſich von ſeinem Hauskomponiſten Mozart Arien ſchreiben läßt, um ſie von deſſen Schwägerin, Frau Lange(Wolfgang Amadei Mannheimers erſte Liebe), in einem erheiternden Geſangsturnier der ſelbſtbewußten Primadonnen du vernehmen. Armin Hegge hat das Singſpiel für den Zunſerer Doppelſtadt entſtammenden„Opern⸗ en. kreis pfälziſcher Künſtler“ mit ſicherem, geſchultem Blick für Bühnenwirkſamkeit im Szeni⸗ ſchen und lebendigen Dialog nochmals überarbeitet. Nun iſt man wohl gern Augen⸗ und Ohrenzeuge, wie Schikaneder aus dem Tonkünſtler ſeine geniale Begabung für das göttlich Leichte„herauskitzelt“, wie er etwa die noch etwas italieniſch⸗arioſe Urſorm ſeines Duos von den Männern, welche Liebe füh⸗ len, in die mehr liedhaft⸗deutſche zweite Faſſung der„Zauberflöte“ umſchafft. Aber das verſtändliche Bedürfnis, die Muſiknummern auf eine abendfül⸗ lende Länge zu ſtrecken, rechtfertigt kaum die nicht ſo geſchmackvolle Einfügung des Cherubim⸗Terzetts aus dem nachfolgenden„Figaro“, in dem Mozart perſön⸗ lich gerade keine ſeiner würdige Rolle ſpielt. Im übrigen hat Armin Hegge den Anfängern auf der Liebhaberbühne mit viel Liebesmüh eine ſo erfreu⸗ liche Beweglichkeit und Friſche beizubringen ver⸗ ſtanden, daß man ihm eine häufigere Betätigungs⸗ möglichkeit wünſchen möchte. Als muſikaliſcher Führer ſchwang der junge Lutz Helger den Stab mit dem„Taktgefühl“ und der leichten Hand des geborenen Kapellmeiſters, der den „Marſchallſtab“ im Torniſter zu haben glaubt. Der kräftig bewegten Ouvertüre ging Mozarts Kleine hängen von Parteiflaggen im Saargebiet überhaupt Dienstag, 5. Juni 1984 Weitere Verſtändigungsbereitſchaft in Genß? In Kreiſen des Rats wünſcht man, daß die Saareinigung der Ainfang einer allgemeinen Einigung ſein möge intereſſiert ſind, mit der wir uns heute befaßt haben“. polniſche Außenminiſter Beck führte u. a. aus, die Frage einer Volksabſtimmun, ſei unter Bedingungen, wie ſie an der Sgar vorlie⸗ gen, immer eine ſchwierige Sache. Umſo mehr könne er den Ratsausſchuß und ſeinen Präſidenten aufrich⸗ tig zu dem Erfolg beglückwünſchen. Er ſprach dann die Hoffnung aus, daß die im Saargebiet eingeſetz⸗ ten Organe ihre Aufgaben erfüllen werden und daß es gelingen werde, die Volksabſtimmung unter den denkbar beſten Bedingungen durchzuführen. Außenminiſter Beneſch beglückwünſchte Aloiſi und die übrigen Mitglieder des Dreierkomitees ſowie die Regierungen Deutſchlands und Frankreichs. Die Saarfrage ſei eine ſehr wichtige Frage. Seine Regierung habe die Verhandlungen zuweilen mit einiger Unruhe verfolgt, aber immer mit dem Wunſch, daß eine Ei⸗ nigung erzielt werden möge. Beneſch wies dann ebenfalls darauf hin, daß der Rat ſich noch mit der Frage der Ausdehnung der Garantien auf alle Bewohner des Saargebietes zu befaſſen haben werde. Er ſtelle die Frage, Unterſuchungen nicht durch das Dreierkomitee ge⸗ macht werden könnten. Er fordere nicht, daſt der Rat ſchon jetzt eine Entſcheidung in dieſer Frage fälle. Die Ratsmitglieder könnten ſich die Sache na⸗ türlich noch überlegen. Der Ausſchuß müſſe dann aber zu gegebener Zeit Vorſchläge machen. Außer dieſen Rednern ſprachen noch die Ver⸗ treter Mexikos und Dänemarks. Der Präſident der Regierungskommiſſion des Saargebietes, Knox, ſprach die Hoffnung aus, daß die nun angenommene Entſchließung die nötige Ruhe im Lande wieder herſtellen werde und die für die Volksabſtimmung unbedingt nötige Befriedung herbeiführen werde. Alsdann ergriff der Berichterſtatter Baron Aloiſi nochmals das Wort, um für die Glück⸗ wünſche herzlich zu danken. Er wünſche, daß der Geiſt der Verſtändigung ſich bei der Löſung aller jetzigen internationalen Probleme ebenfalls zeigen werde. Als lester ſprach der Präſident des Völker⸗ bundsrates. Trotz der vom Rat jetzt erfällten Auf⸗ gabe blieben immer noch wichtige Fragen zu löſen. Er beantrage daher, daß das Dreierkomitee ſeine Arbeiten fortſetze und ſeine Befug⸗ niſſe behalte. Der Bericht des Dreierkomitees wurde dann vom Völkerbundsrat einſtimmig und unyrrändert angenommen. Da Deutſchland, Japan und Panama als Ratsmitglieder fehlten, waren nur zwölf Rats⸗ mitglieder anweſend. Bertagung auf Dienstag — Genf, 4. Juni. Nach faſt vierſtündiger Dauer iſt die Sitzung des Präſidiums der Abrüſtungskonferenz am Montag gegen 19,30 Uhr zu Ende gegangen, ohne irgend⸗ welche Beſchlüſſe gefaßt zu haben. Im Verlaufe der Ausſprache hatte der Vorſchlag Geſtalt angenommen, einen Ausſchuß aus Vertretern der Großmächte, der Urheber der Entſchließungsanträge und den drei Präſidenten der Konferenz zu bilden, der über das weitere Vorgehen beraten ſollte. Aber auch hier⸗ über konnte keine Einigung erzielt werden. Es wurde leoͤiglich beſchloſſen, die Beratungen am Dienstag nachmittag fortzuſetzen. auptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner Berantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner ⸗ Handelsteil: i. B. Willy Müll er-Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart⸗Lokalen Teil: Richard Schönfelder Sport. Willn Müller-Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: i. B. Rich. Schönfelder⸗ Anzeigen und geſchäft⸗ liche Mitteilungen: Jacob Faude, ſämtlich in Mannheim ⸗Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeſtung, Mannheim, R1,—6 Schriftleitung in Berlin: Eckart Peterich, W 35, Viktoriaſtraße 42 Mittags⸗Ausgabe G 13 250 Ausgabe B 8 262, Geſamt⸗D.⸗A. Mai 1934. 21512 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗ Rückſendung nur bei Rückporto Von E. G. Kolbenheyer Tiefſtes Menſchenglück auf Erden: Seiner ſelbſtgetürmten Mauern Selbſtverſchenkend frei zu werden, Sich im Du zu überdauern. Sich im Du zu überweiten, Durch die Tiefe, auf dem Spiegel Wellenkreiſend auszubreiten Das Geheimnis ohne Siegel!“ Und Geheimnis doch, geborgen Tauſendfältig im Erleben: Jedem ſtets der eigne Morgen, Jedem nur das eigne Streben! Vielen Selbſt und Ich zu werden, Ich und Du in eins verſenken— Tieſſtes Menſchenglück auf Erden, Auferbauend ſich zu ſchenken. ——————————————— eeeeeeeeeeeeee Nachtmuſik voran; ihre beſchleunigten Zeitmaße ſtellten dem Orcheſter Viktor Balbachs Kufgaben, die ſehr zufriedenſtellend gelöſt wurden. Die ſichere und anregende Leitung beflügelte auch die Soliſten. In gründlicher Unterweiſung(König, König⸗Bo⸗ matſch und Horlacher) pielen ſie ſich an die Büh⸗ nenreife heran: Agathe Bomatſch und Friedl Gruber, die beiden ſtimmlich und darſtelleriſch er⸗ freuenden Primadonnen, und der. tonlich noch nicht ganz gefeſtigte H. Schulz⸗Vanderſtetten, in einer geſchichtlich getreuen Maske und recht gewin⸗ nenden Verkörperung Mozarts. Hans Schmidt⸗ Römer hat ſeinen um der Kunſt willen„ſchikanie⸗ renden“ Schikaneder ganz famos der Wirklichkeit ab⸗ gelauſcht. Lothar Heyl als Neſſe und Willy Gor⸗ J1o als Theaterdiener nahmen Anteil an den herz⸗ lichen Beifallsehren, die eine den Saal des Geſell⸗ ſchaftshauſes füllende Gemeinde ſpendete. i⸗ * ob die hierfür notwendigen Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite“ Nummer 249 Die Stadtseiie Mannheim, den 5. Juni. Kindererholungsfürſorge hat begonnen „Durch Vermittlung der NSVolkswohlfahrt ſind jetzt die erſten Kinder in Erholungsfürſorge gebracht worden. Den Anfang machte man mit den Kleinen der Kleinſten und zwar mit den noch nicht ſchul⸗ pflichtigen Kindern im Alter von drei bis ſechs Jahren. Eine genaue Prüfung der Fragebogen war notwendig geweſen, um die Kinder auszuwählen, die eine Erholung am notwendigſten hatten, denn für den Anfang konnten nur 150 Plätze geſchaffen wer⸗ den. Am geſtrigen Montag ging die Sache los. 100 Kinder kamen auf die Reunwieſe, während weitere 50 Kinder nach Bad Rappenan in das Kinderſolbad geſchickt wurden. Durch entſprechende Einteilungen war es möglich, die für den Rennplatz beſtimmten Kinder mit Son⸗ derwagen der Straßenbahn zu befördern. Den El⸗ tern war es nicht geſtattet, ihre Lieblinge auf die Rennwieſe zu begleiten, wie es auch weiterhin nicht erlaubt iſt, dieſe während der Dauer des vier⸗ wöchigen Aufenthaltes zu beſuchen. Die Kinder werden den Tag über betreut und durch die Küche der NS⸗Volkswohlfahrt beköſtigt und um fechs Uhr wieder mit Sonderwagen der Straßenbahn nach Hauſe gefahren. Viel Tränen gab es geſtern beim erſten Abſchied, denn die Drei⸗ und Vierjährigen trennten ſich meiſt nur ſehr ungern von dem Rock⸗ zipfel der Mutter. Die 14 Betreuerinnen hatten in der erſten Stunde während des Aufenthaltes auf der Rennwieſe nichts anderes zu tun, als die weinenden Kinder zu beruhigen. Erſt als das Frühſtück dar⸗ gereicht wurde, das aus Milch und Musbrot be⸗ ſtand, hellten ſich die Geſichter auf. Man vergaß all⸗ mählich das Heimweh und fand ſich dan ſehr raſch in die liebevoll betreute Gemeinſchaft. Die mehr erholungsbedürftigen Kinder kamen nach Bad Rappenau. Auf dem Bahnſteig ſpielten ſich tränenreiche Szenen ab, denn die Mütter wären am liebſten mit ihren Kin⸗ dern gefahren. Die fünf Transportbegleiterinnen tröſteten die Buben und Mädels, ſangen, ſpielten mit ihnen Kaſperltheater und taten alles, um ſie von den auf dem Bahnſteig ſtehenden weinenden Müt⸗ tern abzulenken. Als der Zug aus der Halle rollte, ſah man hinter den Scheiben ſchon die erſten lachen⸗ den Geſichter. Die 50 Kinder werden vier Wochen fortbleiben und ſollen recht gekräftigt wieder in die Großſtadt zurückkommen. Die vier Wochen lang im Schwarzwald zur Er⸗ holung befindlichen Frauen, die mit dem erſten Transport abgegangen waren, trafen geſtern abend vorzüglich erholt wieder in Mannheim ein und mach⸗ ten ſo Platz für die nächſte Auswahl. Schwäbiſcher Beſuch in Mannheim In den Mannheimel Skraßen erregten am Sonntag ſpätnachmittags fünf große Reiſe⸗ kraftwagen beſondere Aufmerkſamkeit. Die Er⸗ kennungszeichen IIIA ließen ohne weiteres darauf ſchließen, daß es ſich um eine Stuttgarter Reiſegeſellſchaft handeln mußte, die unſere Staöt eines Beſuches würdigte. Die„Geſellige Vereinigung der Kraftfahrer Groß⸗ Stuttgarts“, hatte mit 240 Teilnehmern aus ihren Mitglieder⸗ kreiſen die Reiſe über Karlsruhe—Maxau in die ſonnige Pfalz angetreten. Ueber Neuſtadt ging es in den Pfälzer Wald hinein. Wenn auch der Him⸗ mel ſich verfinſterte und ſchwere Gewitterregen nie⸗ derpraſſeln ließ, ſo konnte dies keinesfalls die Stim⸗ mung der Fahrtteilnehmer beeinträchtigen. Ein gut Teil trug auch der Pfälzer Wein bei, den man be⸗ greiflicherweiſe nicht unbeachtet ließ. In Speyer lag das in Mannheim ſtationierte garter am Strandbad vorbei nach Mannheim zu bringen. An Bord ging es außerordentlich luſtig zu, als ſich die Gewitterwolken verzogen hatten und die Sonne wieder durchgekommen war. Die Rheinfahrt dehnte man ſchließlich noch bis zur Neckarſpitze aus, machte eine Hafenrundfahrt und beſtieg dann wie⸗ der die inzwiſchen leer von Speyer herübergekom⸗ menenf Kraftwagen, um unter fachkundiger Füh⸗ rung durch Leute des Verkehrsvereins eine Rund⸗ fahrt durch Mannheim zu unternehmen. Vom Schloß aus ging es quer durch die Stadt über die Friedrichs⸗ und Adolf⸗Hitler⸗Brücke am Luiſen⸗ park vorüber bis zum Oberen Luiſenpark, durch die Auguſta⸗Anlage zum Waſſerturm, wo die Waſſer⸗ künſte des Friedrichsplates ein allgemeines„Ah“ entlockten, weiter zum Hauptbahnhof, hinüber zum — Lindenhof am Pfalzplatz vorbei und dann ab nach Neckarau. Der vielſach geäußerte Wunſch, in Mann⸗ heim einen Aufenthalt einzulegen, konnte nicht er⸗ füllt werden, da auch noch die Beſichtigung des Wenn auch die Stuttgarter nur kurze Zeit in Mann⸗ heim waren und wenn auch, materiell betrachtet, nichts„bängen“ blieb, ſo freuen wir uns doch auf⸗ richtig über den Beſuch, denn es iſt nicht ausgeſchloſ⸗ ſen, daß ſich dieſer oder jener der Fahrtteilnehmer vorgenommen hat, möglichſt bald nach Mannheim zu fahren und ſich die Einzelheiten anzuſehen, die bet dem kurzen Aufenthalt nicht genügend gewürdigt werden konnten. ——— *k Noch gut abgelaufen iſt ein Zuſammenſtoß, den ein Radfahrer am Montag abend am Ring, Ecke U 4, mit einer Radfahrerin dadurch erlitt, daß dieſe es verſäumte, ihre Fahrtrichtung durch Aus⸗ ſtrecken der Hand anzuzeigen. Durch den Anprall wurde der junge Mann in hohem Bogen vom Rad auf den Aſphalt geſchleudert, trug aber glücklicher⸗ weiſe, keine Verletzungen davon. Dieſer Vorfall zeigt von neuem, wie notwendig es iſt, daß die Radfahrer 9 an jeder Straßenecke durch den ausgeſtreckten Arm 9 andeuten, welche Richtung ſie einſchlagen wollen. ** Ein Zechpreller wurde in Schwetzingen in der 0— ſteckbrieflich verfolgten Perſon eines Mannes aus Eppelheim feſtgenommen. Die Zechprellereien wur⸗ den in Mannhein und Heidelberg begangen. * die Unternehmerin dieſer Fahrt, Motorſchiff„Neu⸗Deutſchland“ bereit, um die Stutt⸗ Schwetzinger Schloſſes auf dem Programm ſtand. Vierbeinige Schüter und Freunde Der ⸗Tag des deutſchen Gebrauchshundes“ in Mannheim Im ganzen Reiche war der vergangene Sonntag einer großzügigen Werbung für das Schutz⸗ und Dienſthundweſen gewidmet, um immer wei⸗ tere Bevölkerungskreiſe für den Hundeſport zu ge⸗ winnen und ihnen vor allem die vielfeitigen prak⸗ tiſchen Verwendungsmöglichkeiten der amtlich zuge⸗ laſſenen ſechs Gebrauchshunderaſſen vor Augen zu führen. Hatte man ſich im benachbarten Heidelberg unter Vorantritt eines SS⸗Muſikzuges zu einem ſtattlichen Feſtzug durch die ſonntäglich⸗verkehrs⸗ reichſten Straßen geordnet, um allerdings ſchon an einer der erſten Ecken von Wolkenbruch und Hagel⸗ ſchlag auseinandergefegt zu werden, ſo begnügte ſich Mannheim angeſichts des Saarflugtages wie der großen Umzüge und Darbietungen der Internatio⸗ nalen Hundeausſtellung mit einem kleineren Schaunachmittag auf dem Dreſſurplatz hinter der Hauptfeuerwache. Erſt machte natürlich auch hier das einſetzende Regenwetter einen Strich durch die Rechnung. Die Herren von der örtlichen Fachgruppe des Süd⸗ Seutſchen Dreſſur⸗Vereins für Schutz⸗ und Poligeihunde begnügten ſich faſt andert⸗ halb Stunden über die feſtgeſetzte Zeit hinaus wahrhaft„mit einem heitern, einem naſſen Auge“ zu dem immer lebhafter tröpfelnden Himmel em⸗ porzublicken. Doch da die Diebe, Räuber und ran⸗ dalierenden Zechbrüder auch nicht lange auf Son⸗ nenſchein warten, wenn ſie„ein Ding zu drehen“ gewillt ſind, ſo machte man ſich ſchließlich trotz der herzerfreuenden Näſſe ans Werk, das umfangreiche Programm zur Durchführung zu bringen. Zwar nur ein ſogenanntes„Schwobe⸗Dutzend“ von Hunden war zur Stelle,— dafür aber unter ihnen jeder einzelne ein wackerer Kämpe, der erſt jüngſt bei den Dienſthund⸗Prüfungen in den Rhein⸗ Neckar⸗Hallen ſeinen Mann geſtanden hatte. Und während die bei allen Abhaltungsgründen erfreu⸗ lich große Zahl unentwegter Hundefreunde unter einem nicht gerade dicht zu nennenden Zeltdach der äußeren Näſſe durch Bier und Schorle von innen zu begegnen ſuchte, ſtanden die braven Vierbeiner mit ihren Führern draußen„in Front“ und ſchüttelten ſich einmal ums andere das Waſſer aus dem Pelz. Vom mächtigen Bernhardiner bis zum ſtäm⸗ migen Boxer waren alle ſechs Arten der Gebrauchshunde vertreten, ſo daß auch hinſichtlich der Raſſenzugehörigkeit mit dieſen Eignungsbeweiſen gezeigt wurde, was Fach⸗ gruppenführer Henecka in ſeiner Begrüßungsan⸗ ſprache betonte: es ſei nämlich die Folge der Dar⸗ bietungen ſo ausgewählt, daß ſie gewiſſermaßen einen Querſchnitt durch das geſamte Ar⸗ beitsgebiet gebe und gleichzeitig auch dem Laien vor Augen führe, wie jeder einzelne Hund für jeden beſonderen Bedarfsfall ſeines Beſitzers ausgebildet werden könne. So waren es denn immer andere Tiere, die nach den Gemeinſchaftsübungen, wie„Ablegen der Hunde in Schneckenform“, oder„Exerzieren in Gruppen“ zum Teil in geſchickt aufgebauten kleinen Spielſze⸗ nen ihr erſtaunliches Können bewährten. War es bei den„Gehorſamsübungen nach Vorſchrift der deutſchen Prüfungsordnung für Polizeihunde“ ein prachtvoller ſchwarzer Schäferhund, der im wahrſten Sinne des Wortes nur auf einen Wink ſeines Herrn die verſchiedenartigſten Befehle aus⸗ führte, ſo durfte ein temperamentvoller, ſchlanker Aire dale mit allem leidenſchaftlichen Eiſer einer treuen Hundeſeele in die höchſt naturgetren ausbrechenden Streitigkeiten zwiſchen Kar⸗ tenſpielern eingreifen. Die großartige Dreſſurnummer„Vereitelter Auto⸗ diebſtahl“, bei der das Tier in den bereits fahren⸗ den Wagen ſpringt und dem Dieb den rechten Arm vom Steuer weg nach hinten reißt, wurde wie das Stellen eines Raubmörders auf einſamen Wald⸗ wegen von ſchwarzen Rie enſchnauzern beſorgt, die ihrem Ausſehen alle Ehre machten und tatſächlich wie die Teufel drauflosgingen. Als ſich um die fünfte Stunde der Himmel auf⸗ klärte, konnten die beiden Abrichtungsleiter Genz⸗ würker und Kadel auch die infolge Regens aus⸗ gelaſſenen Vorführungen, wie Springen durch brennenden Reif, noch nachholen, ſo daß bei regſter Anteilnahme der Zuſchauer die Werbever⸗ anſtaltung in vollem Umfange ihren Zweck erfüllte. M. S. eeeeeeeeeeeee. Jeierſtunde der ehemaligen Reſerve 40 er Die Ueberleitung zu der großen Wieder⸗ ſehensfeier der ehemaligen Reſerve 40 er bildete die Generalverſammlung, die einen überaus würdigen Verlauf nahm. Die ge⸗ ſtellte Vertrauensfrage fand einſtimmige Bejahung, wie auch der bisherige Führer Karl Stahl neu be⸗ ſtätigt wurde. Erwähnenswert aus dem Geſchäfts⸗ bericht iſt der Mitgliederzuwachs von 80 Kameraden im Jahre 1933. Mit beſonderer Genug⸗ tuung wurde davon Kenntnis genommen, daß von dem Verein der ehemaligen Reſerve 40er über 85 v. H. der Kameraden ihre Anmeldung zu der SA⸗Re⸗ ſerve 2 vollzogen haben. Die Regimentsgeſchichte, die das Ehrenmal der Reſerve 40er werden wird, ſoll bis Ende dieſes Jahres fertiggeſtellt ſein. Der Be⸗ ſchluß, an den Reichspräſidenten, an den Führer und an Generalfeldmarſchall von Mackenſen Treue⸗ grüße zu ſchicken, wurde einſtimmig gutgeheißen. Am Nachmittag fand die Wiederſehensfeier im Bollhausſaal ſtatt, der in ſinniger Weiſe ringsum mit Tannengrün und Stahlhelmen geſchmückt war, an denen jeweils die Namen der Schlachten angeheftet waren, an denen die Reſerve 40er in Frankreich, Rußland und Rumä⸗ nien teilgenommen haben. Höhepunkt und zugleich Feierſtunde des Regimentstreffens bildete die An⸗ ſprache von Kamerad Reinhold Flamm, Freiburg, der u. a. ausführte:„Ein Band umſchlingt uns, das härter iſt als Stahl, heißer als Feuersglut, geſchmie⸗ det in dem Gluthauch der Schlachten und auf dem Amboß der Weltgeſchichte: das Band der Kamerad⸗ ſchaft, das getränkt iſt von dem Blut der Treuen. Der deutſche Soldat hat ͤͤurch Jahrhunderte hindurch immer nur für andere gekämpft, Immer war er da, der deutſche Menſch, der nie Zeit hatte, an ſich und an ſein Glück zu denken. Was den deutſchen Soldaten ſtärkte, war der unerſchütterliche Glaube an irgendein Recht, an ein freies und auf⸗ rechtes Mannestum. Wie man ihn immer betrogen hatte, ſo betrog man ihn jetzt auch um nahezu zwei Jahrzehnte ſeines Lebenskampfes. Alle Unter⸗ drückungen und Qualen brachten den Soldaten nicht zum Erliegen. Als er ſein Haus ſauber machte, Generalfeldmarſchall von Hindenburg und Adolf Hitler ſich die Hände reichten, war die Tragödie des ewigen Soldaten zu Ende. Nun geht dieſer ewige Soldat ſeinen Weg, der Deutſchland und nur Deutſchland heißt. Wenn einer berufen iſt, Wegbereiter in die Zukunft zu ſein, dann iſt es dieſer deutſche Soldat. Daher hat auch das Schickſal einen herausgeholt, der von Volkes und Blutes Gnaden das Vertrauen des Volkes be⸗ ſitzt. Sein Weg iſt der unſrige, deun es iſt der Weg des Volkes. Grund genug, daß die Jugend in hellen Scharen zu ihm ſtrömt und wir Frontſoldaten ſind auch darunter. Für uns alte Soldaten gibt es nur eines mit jener jungen Generation, mit den brannen Kolonnen, die für Deutſchland ſich niederknüp⸗ peln ließen, in einer Front zu marſchieren. Wenn wir das tun, dann haben wir unſer Lebens⸗ werk gekrönt. halten, bis die Jungen herangewachſen ſind und ſo lange gilt es die letzte und größte Soldatenpflicht zu erfüllen. Wir wollen zurückhaben, was ſie uns in einer ſchwachen Stunde abgenommen haben: Deutſch iſt die Saar, deutſch iſt der Oſten, der Südweſten, deutſch iſt das Land, das wir einſt beſeſſen haben, deutſch ſind die Kolonien! 38 Wie es im Himmel nur einen Herrgott gibt, gibt es auf Erden nur ein Vaterland. Die Jugend mar⸗ ſchiert! Wehe, wenn wir vor der Jugend nicht be⸗ ſtehen können! Die Jugend iſt unerbittlich und will Taten von uns ſehen. Die Geiſter unſerer toten Kameraden mahnen; ihnen ſind wir ſchuldig, daß I wir ſchaffen, aufbauen und ſchuften. Ein blühendes 55 So lange gilt es die Stellung zu ſtarkes Deutichland, ein einiges Volk und eine rechte Geſinnung ſind es, woran wir zu ſchaffen haben. Der Glaube, der Berge verſetzt und Sterne von Himmel herunterholt, wird mit uns ſein!“ Mit Begeiſterung ſtimmten die Anweſenden in das Deutſchlandlied und in das Horſt⸗Weſſel⸗Lied ein, nachdem ſie ergriffen den inhaltsvollen Ausfüh⸗ rungen gelauſcht und ihr Einverſtändnis mit den Worten durch ein kräftiges Sieg Heill zum Ausdruck gebracht hatten. Das kameradſchaftliche Beiſammen⸗ zein, das ſich vom Nachmittag bis zur Mitternachts⸗ ſtunde hinauszog, knüpfte die Bande der Kamerad⸗ ſchaft noch feſter, als ſie es ſchon waren. Herr Jobſki von den 171ern, die einſt Schulter an Schulter mit den Reſerve 40ern kämpften, pries das Hohelied der Waffenbrüderſchaft, während in einer kurzen Anſprache der Führer des Hauptvereins, Karl Stahl, einiges über die Pflichttreue ſagte. Sein beſonderer Gruß galt dem Führer des Rhein⸗ Neckar ⸗Militärgauverbandes Dr. Hieke. Zur Ausgeſtaltung der Wiederſehensfeier trugen neben der Kapelle Becker noch Elſe Wagner, Fritz Feg⸗ beutel, das Doppelquartett der„Lieder⸗ halle“ und das Tänzerpaar Hel und Wil Boos bei. Unter den Klängen der Kapelle Becker ſchwang man zum Abſchluß fleißig das Tanzbein. Zu erwähnen bleibt noch, daß bei dem Rück⸗ marſch von der Gedenkfeier auf dem Chrenfriedhof die Reſerve⸗aber am Ehrenmal der 110er vorbeimar⸗ ſchierten und dort in ſchlichter Weiſe einen Kranz niederlegten. Den Toten des Regiments 40 iſt auch das Ehrenmal der 110er ge⸗ weiht worden, obgleich keine formationsmäßige Bin⸗ dung beſtand, und die Reſerve⸗aber eine im Mobil⸗ machungsplan feſtgelegte Formation waren, die ihren Mannſchaftsbeſtand aus allen Teilen Deutſchlands erhielt, und deren Offiziere aus allen badiſchen Re⸗ gimentern ſtammten.. a Der Saarverein Mannheim⸗Ludwigshaſen beſucht am Sonntag, 10. Juni, die deutſchen Brüder. an der Saar. Der Warndt, jenem an Bodenſchätzen ſo reichen Wald⸗ gebiet, das von franzöſiſcher Raubpolitik ſo ſehr be⸗ droht iſt. Nähere Auskunft und Anmeldung bei Foto⸗Labor Schmidt, N 2, 2. Die Fahrt erfolgt zu einem ſehr verbilligten Preiſe. i Eine neue Form des Kamerabſchaftsabends fand eine hieſige Firma, die von dem Willen be⸗ ſeelt war, ihrer Gefolgſchaft etwas völlig Neues zu bieten. Die annähernd 150 Mann ſtarke Belegſchaft unternahm am Sonntag vormittag einen Spazier⸗ gaug über die Frieſenheimer Inſel und kehrte dann in der Dehus'ſchen Wirtſchaft zum Fiſch⸗ eſſen ein. Bald herrſchte eine ausgezeichnete Stim⸗ mung, die durch nichts beeinträchtigt werden konnte. viele andere Zuſammenſtellungen prigt mein farb. ill. Proſpekt„Pudbineemit Früchten“. zuſendung keltenles. Als ſich die Gewitter ausgetobt hatten, beſtellte man Das ſchwere Gewitter verbot jede weitere Vor⸗ Reſerve⸗Jufanterie⸗ Beſuch gilt vor allem dem Grad Waſſer⸗ und 20 Grad Luftwärme. * 3 or. Rusuſt Oetket/ Bieleſeld. 744 ein Motorboot und fuhr im Abendſonnenſchein rhein⸗ und neckaraufwärts wieder nach Hauſe. Die Durchführung dieſes kameradſchaftlichen Beiſammen⸗ ſeins hat gezeigt, daß man nicht unbedingt alles in der gleichen Weiſe geſtalten muß. u Die Polizeihundeabteilung veranſtaltete am Sonntag mittag in Feudenheim eine Werbe⸗ kundgebung. Ein ſchön arrangierter Feſtäug zog mit geſchmückten Wägelchen durch die Straßen. führung. an Bei der Berufsfenerwehr lefen infolge des Unwetters, das ſich am Sonntag über Wallſtadtt, Feudenheim und Käfertal entlud, ſoviel Hilferufe 3 ein, daß der Ausnahmezuſtand eintrat. So⸗ gar die dienſtfreie Mannſchaft mußte eingeſetzt wer⸗ den. Sämtliche Geräte wurden in Anſpruch ge⸗ nommen. Die Trupps mußten teilweiſe von Haus zu Haus Hilfe leiſten. Das letzte Fahrzeug rückte um 18.58 Uhr ein. u Dem Feſtzug des Reichstreubundes ehemali⸗ ger Berufsſoldaten marſchierte, wie wir unter Be⸗ zugnahme auf unſeren Bericht im geſtrigen Abend⸗ blatt feſtſtellen, der Spielmannszug des Marine⸗Vereins„Der letzte Mann“, Mannheim⸗Neckarſtadt voran. a Seinen 85. Geburtstag konnte am Samstag Schreiner Friedrich Burkhardt, H 7, 18, feiern. Wetterkarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarte uſanſug, ae b. Suni 198, 0 Swonemes. Onenen Oo nu deceert vme Gdececct ekegen E Sehnee a Waopen enedel K cewitter Orinastine.-Or Sel telenter o& nassiger Soosd0es stormtzcher norowes) die ptene ſuegen mit dem winde oie deroen Stauonen ztenengen caßt· ten gedeg cie Temperetut an die Limen verdingen orte mit gteichem auf Reeresnivead umgerechneten Koftaruch Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle Frank⸗ furt a. M. vom 5. Juni: Durch die Ausdehnung des weſteuropäiſchen Hochdruckgebietes nach Skandina⸗ vien hin ſind wir in den Zufuhrbereich friſcher Po⸗ larluft gekommen. Unter ihrem Einfluß wird ſich bei uns zunächſt leicht unbeſtändiges und kühles Wet⸗ ter fortſetzen, doch iſt irgendwie nennenswerte Nie⸗ derſchlagstätigkeit dabei nicht wahrſcheinlich. BVorausſage für Mittwoch, 6. Juni Bielſach aufheiternd, doch leicht unbeſtändig und ver⸗ einzelt auch etwas Niederſchlag, bei um Nord ſchwan⸗ kenden Winden friſch 89 Höchſttemperatur in Mannheim am 4. Juni +223 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 5. Juni 489 Grad; heute früh 8 Uhr +12,3 Grad. In den Rheinbädern wurden geſtern nach⸗ mittag 4 Uhr 18 Grad Waſſer⸗ und 13 Grad Luftwärme gemeſſen; heute vormittag 8 Uhr 19 Aeiu-Beael.2. 3. 5.]JNeckar⸗Pegel 2..4. .052.00— 2,05 E Scſe N 105 735 2182.18 2,12 2418,J Jagſtfeld..18(— 0605 Marau.. 3,35.50, 3,50 3,53 3,500[ Heipronn.200— 905000 Mannheim. 2,152.09 1447360 200 Plochingen..02—. 0, 971 Kaub 1,171,15 ilh.20ʃJ Diedesheim. 0,330,320,570,4 Köln 071/0,690,71/0.690.71 —.— Dienstag, 5. Juni 1934 Schweres Unwetter über Keidelberg * Heidelberg, 5. Juni. Sonntag mittag gegen zwei Uhr ging über unſere Stadt ein ſchweres Gewitter nieder, das einen wolkenbruchartigen Regen mit ſich brachte. In gewaltigen Mengen er⸗ goß ſich das langerſehnte Naß auf die Straßen, ſo daß in der Nähe der Berghänge wahre Sturzbäche entſtanden. In vielen Kellern ſtand das Waſſer bis zu 80 Ztm. hoch. In Handſchuhsheim wurde durch das Unwetter ſchwerer Schaden angerich⸗ tet. Da die Feuerwehr nicht allein mit den gewalti⸗ gen Waſſermaſſen, die aus den Kellern zu pumpen waren, einig wurde, holte man Arbeitsdienſtler, die tatkräftig zugriffen. Von Hand zu Hand wanderten die Eimer. SA⸗Kameraden und Ziviliſten arbeiteten gemeinſchaftlich an der Bekämpfung des naſſen Ein⸗ dringlings. Leider wurde auch auf den Feldern ſehr großer Schaden angerichtet. An vielen Stellen wur⸗ den durch die Maſſermengen Pflanzen, Tomatenſtöcke uſw. weggeſchwemmt. In der Gegend von Hellen⸗ bach hat außerdem durch Hagelſchlag die Kir⸗ ſchenernte ſtark gelitten. In Doſſen⸗ heim wurde durch Blitzſchlag der Schornſtein eines Hauſes aufgeſpalten. Menſchenleben kamen nirgends zu Schaden. * * Philippsburg, 5. Juni. Sonntag nachmit⸗ tag zog ein ſchweres Gewitter über die Ge⸗ markung Philippsburg. Ein Blitzſchlag traf eine große neuerbaute Feldſchenne des Groß⸗ gutes auf der Rheininſel und zerſtörte das ganze Oekonomiegebände mit ſeinem Inhalt. Große Stroh⸗ und Heuvorräte, eine komplette Dreſchmaſchinen⸗ garnitur und eine Dampfpflugmaſchine ſowie andere laubwirtſchaftliche Maſchinen wurden zerſtört. Auch zwei neue Mähmaſchinen wurden vernichtet. Der Schaden beläuft ſich auf etwa 100 000 Mark, iſt aber durch Verſicherung gedeckt. Die Feuerwehr und der Freiwillige Arbeitsdienſt ſetzten ihre ganze Arbeits⸗ kraft zur Verhinderung weiteren Schadens ein. Das Gebände wurde in kurzer Zeit vernichtet, ſo daß an die Bergung eines Teils des Inventars nicht mehr zu denken war. Beranſtaltungen, die ins Waſſer ſielen *Oftersheim, 4. Juni. Das Schießen des Bezirks 10 im Landesverband Baden des Kyff⸗ häuſerbundes, das am Samstag und Sonntag hier angeſetzt war, konnte nicht zu Ende geführt werden, da der Schießplatz bald unter Waſſer ſtand. Etwa 35 Vereine mit 400 Schützen aus den Bezirken Mannheim und Schwetzingen weilten in Oftersheim. Das Bezirksſchießen wird an einem noch zu beſtim⸗ menden Tage beendigt. . * Ladenburg, 4. Juni. Die auf Sonntag nach⸗ mittag angeſetzte erſte öffentliche Auffüh⸗ rung des Heimatſpiels„Die drei Lilien“ von Cornel Serr hat wegen des Gewitterregens nicht ſtattgefunden. Das Stück wird am nächſten Sonntag aufgeführt. Todesſtürze vom Gerüſt * Heimen, 4. Juni. Im Zementwerk verunglückte der Arbeiter Franz Laumer dadurch tödlich, daß er von einem Gerüſt herabfiel. Er wurde mit einem Schädelbruch in die Heidelberger Klinik gebracht, wo er in der Nacht ſeinen Verletzungen erlag. *. * Singen, 4. Juni. Infolge eines Schwindel⸗ anfalls fiel am Freitag der 44jährige Malergehilfe Franz Mayer von Randegg vom Gerüſt. Er erlitt einen Schädelbruch und ſonſtige ſchwere Verletzungen, die nach wenigen Stunden ſeinen Tod herbeiführ⸗ ten. * Karlsruhe, 4. Juni. Die Werbung der Elektrofront, unterſtützt durch Maßnahmen der Reichsregierung, die Zuſchüſſe für die Arbeiten ge⸗ währte, und durch das Entgegenkommen der Stadt, welche die Hausanſchlußkoſten ermäßigte und Teil⸗ zahlungen zuließ, hatte in Karlsruhe vollen Erfolg. In 1700 Häuſern wurden die Anlagen inſtandgeſetzt, 900 Anlagen neu angeſchloſſen, eine große Anzahl von Elektrogeräten untergebracht. Der Geſamtwert be⸗ lief ſich auf etwa eine Viertelmillion Mark. Mehr als 150 Elektromonteure hatte wieder Arbeit ge⸗ funden. Ehedrama * Oberbergen am Kaiſerſtuhl, 5. Juni. Miß⸗ liche Familienverhältniſſe führten in der Nacht zum Fronleichnamsfeſte hier zu einem blutigen Dra ma. Wegen wiederholter lebensgefährlicher Bedrohungen hatte eine Frau Eheſcheidungsklage gegen ihren Mann erhoben. Die Eheſcheibung wurbe in der vergangenen Woche ausgeſprochen. Aus Wut darüber ſchlich ſich der geſchiedene Mann mit zwei Aexten und einem langen Meſſer in die Woh⸗ nung der Frau und überfiel ſie im tieſſten Schlaf. Mehrere Schläge mit der Axt ſauſten auf den Kopf der bedauernswerten Frau nieder. Als das Dienſtmädchen Hilſe herbeiruſen wollte, wurde es ebenfalls mit der Axt niedergeſchla⸗ gen. Als der Rohling ſeine Opfer für tot hielt, meldete er ſeine Tat ſernmündlich der nächſten Gen⸗ daxmerieſtation und ſtellte ſich ſelbſt der Polizei. Man hofft, daß die beiden unglücklichen Opfer am Leben erhalten werden können. L Eppingen, 4. Juni. Der rührige Leiter der Kreislandwirtſchaftsſchule Eppingen, Landesökono⸗ mierat Mayer⸗Ullmann, iſt am 1. Juni von hier geſchieden, um ſeine neue Stelle als Leiter und Vorſtand der Kreislandwirtſchaftsſchule in Offen⸗ burg anzutreten. Der Scheidende war ſeit Herbſt 1921 hier tätig. In dem Zeitraum von über 13 Jah⸗ ren arbeitete er ſich mit ſeltenem Fleiß und Ge⸗ ſchick in die landwirtſchaftlichen Verhältniſſe unſerer Gegend ein und ſtellte ſeine großen Fähigkeiten und Kenntniſſe rückhaltlos der Förderung der Landwirt⸗ ſchaſt zur Verfügung, ſei es im Ausbau der Kreis⸗ landwirtſchaftsſchule Eppingen, ſei es als Leiter des Verſuchsringes„Elſenzgau“, oder in mündlicher Aufklärungsarbeit. Die auf dieſe Weiſe von dem Scheidenden geleiſteten vielfachen Verdienſte werden in dankbarer Erinnerung bleiben. Ladenburg, 5. Juni. Der vergangene Sonntag war für unſere Stadͤt, die im Laufe dieſes Sommers zahlreiche Veranſtal⸗ tungen in ihren Mauern ſieht, wieder ein ereignis⸗ reicher Tag. Im Vordergrund ſtand die Schluß⸗ übung der Freiwilligen Sanitäts⸗ kolonne vom Roten Kreuz. Nach dem ge⸗ meinſamen Kirchgang nahmen die Ehrengäſte und die Mitglieder der Sanitätskolonnen aus den Nach⸗ barorten auf den Tribünen Platz, die bereits für das Heimatſpiel hergerichtet waren. Es wurde zu⸗ nächſt ein Rettungswerk gezeigt, wie es um das Jahr 1450 üblich geweſen iſt. Auf einem mit Stroh bedeckten Leiterwagen, der polternd auf den Markt⸗ platz rumpelte, wurden„ſchwerverwundete“ Lands⸗ knechte herbeigeführt, die nach allen Regeln der mit⸗ telalterlichen Heilkunſt behandelt wurden. Zunächſt humpelte ein altes Weiblein herbei, die mit geheim⸗ nisvollen Zauberſprüchen die laut jammernden Kriegsleute behandelte. Dann kam gewichtigen Schrittes der Feldchirurgus mit rieſiger Schere und Baumſäge, verjagte die Hexe und verordnete nach oberflächlicher Unterſuchung ſeine greulichen Heil⸗ mittel. Dem armen Kerl, deſſen Leib durch einen Hellebardenſtoß aufgeſchlitzt war, ſollte ein aufge⸗ ſchnittener Hund aufgelegt werden. Für eine ab⸗ gehauene Hand ſollte„gepulvert Herz mit Drachen⸗ blut, vermiſcht mit einem Eiweiß“ gut ſein. Wahr⸗ ſcheinlich wäre dies Mittel dem verwundeten Lands⸗ knecht, dem ſeine Kameraden das Blut durch Auf⸗ legen eines Raſenſtückes geſtillt hatten, kaum beſſer bekommen, als das Medikament der alten Zauberin, die ihm verordnete: Mörtel von einer Kirchhofs⸗ mauer, auf die der Mond um Mitternacht lotrecht ſchien. Die ergötzliche Szene, von dem Ladenburger Hei⸗ matdichter Cornel Serr nach alten Dokumenten und Brauchbüchlein zuſammengeſtellt, verfehlte ihre Wirkung nicht. Ihr ernſter Hintergrund kam erſt recht zur Geltung, als dann im zweiten Teil der Uebung die Arbeit einer modernen Sanitätskolonne gezeigt wurde. Es war dafür ein Zerknall in der Apotheke angenommen, aus der alsbald einige Leute auf die Straße ſtürzten und mit den Anzeichen einer Gasvergiftung niederſanken. Die Sanitäter eilten mit Tragbahren herbei, holten auch noch einige Verletzte aus dem mit Rauchwolken erfüllten Haus und machten ſich an die ſachgemäße Behandlung der Geretteten. Alle Helfer, auch die mit Gasmasken Trauerkundgebung für SA-Brigabeführer Wasmer Freiburg, 5. Juni. Wohl ſelten dürfte die Verehrung für einen Ver⸗ ſtorbenen ſo zum Ausdruck gekommen ſein, wie am Samstag nachmittag, als in feierlicher Weiſe der am vergangenen Mittwoch ums Leben gekommene SA⸗ Brigadeführer Joſef Wasmer zur letzten Ruhe beſtattet wurde. Aus dem ganzen Brigadebereich und von Außerbaden waren die SA⸗Leute herbeige⸗ eilt, um ihrem verſtorbenen Führer das letzte Ge⸗ leit zu geben. Während ſich vor dem Friedͤhofe die langen Kolonnen der SA. formierten, kamen unauf⸗ hörlich Aboroͤnungen dͤer Verbände und legten in der Friedhofkapelle Kränze nieder. Der Sarg war am Poxtal der Friedhofkapelle aufgebahrt, umhüllt mit einer großen Fahne der nationalen Revolution. Auf dem Sarg lagen Mütze und Ehrendolch des Ver⸗ unglückten. Drei Mann— SA⸗Leute aus der Kampfzeit der NSDAP.— hielten die Ehrenwache. Um.30 Uhr erſchienen Miniſterpräſident Köh⸗ ler, Innenminiſter Pflaumer und der Leiter der Landesſtelle für Volksaufklärung und Propaganda, Moraller, ferner Stabsleiter Röhn, Kreisleiter Oberbürgermeiſter Dr. Kerber, der Staodtrat der Stadt Freiburg u. a. Nach dem Choral„Jeſus meine Zuverſicht“ und einem Gebet verlas Pfarrer Albert, Gundelfingen den Lebenslauf des Ver⸗ ſtorbenen. In ſeiner Gedenkrede, der er das Bibel⸗ wort„Daran haben wir erkannt die Liebe, daß Chri⸗ ſtus ſein Leben für uns gelaſſen hat, und wir wol⸗ len auch das Leben für die Brüder laſſen“ zu⸗ grunde legte, pries der Geiſtliche die ſchlichte, ehr⸗ liche, kerndeutſche Art Joſef Wasmers, der auch große Führereigenſchaften ſein eigen genannt habe. Jederzeit ſei er bereit geweſen, ſein Leben einzu⸗ ſetzen für ſein Vaterland und in ſchwerer Zeit des Kampfes auch für ſeine SA. Hierauf widmete oͤer Führer der Obergruppe V, v. Jagow, dem Verſtorbenen herzliche Worte treuen Gedenkens. Für die Obergruppe Vund für die Oberſte SA⸗Führung legte v. Jagow prächtige Kranzſpenden nieder. Dann führte Miniſterpräſi⸗ dent Köhler u. a. aus: Erſchüttert ſteht die natio⸗ nalſozialiſtiſche Bewegung Deutſchlands und Badens am Grabe eines Mannes, der in ſchwerer Zeit des Kampfes ſeine Treue unter Beweis geſtellt habe. Joſef Wasmer hat in der SA. und in der politiſchen Bewegung in jenen Tagen, als es noch nicht leicht war, Nationalſozialiſt zu ſein, mehr als ſeine Pflicht erfüllt. Wir danken ihm für das, was er in guten und böſen Tagen für die nationalſozialiſtiſche Be⸗ wegung getan hat. Die badiſche Regierung und das Land Baden trauern um einen ihrer Beſten. Mit herzlichen Worten des Abſchiedes von dem Toten legte Miniſterpräſident Köhler im Auftrage des Führers, des Reichsſtatthalters von Baden und der badiſchen Regierung Kränze am Sarge nieder. In einem letzten ſchlichten Wort geöͤachte Grup⸗ penführer Ludin der engen Freundſchaft, die ihn mit Wasmer verband. Er legte das Verſprechen ab, der Mutter und der Frau des Verunglückten Treue mit Treue zu vergelten. Für die Stadt Freiburg ſprach Oberbürgermeiſter Dr. Kerber. Mit der Brigade 54 trauere in ſchmerzlicher Ergriffenheit die Stadt Freiburg und die geſamte Bevölkerung. Was⸗ mer habe mitgeholfen, Freiburg zum Nationalſozia⸗ lismus zu bekehren. Unter ſeiner Führung ſei das Verhältnis der SA. zur P0O. vorbildlich geweſen. Freiburg werde Joſef Wasmer nie vergeſſen. Sein Name ſtehe an erſter Stelle in der nationalſozialiſti⸗ ſchen Aufbauarbeit. Während des Chorals„Es iſt beſtimmt in Gottes Rat“ wurde der Sarg auf den Leichenwagen gebracht und von SA⸗Kameraden geführt, an dem faſt un⸗ überſehbaren Spalier der SA⸗Männer vorbei zum Grabe geleitet. Ein außerordentlich großes Trauer⸗ geſolge begleitete den verſtorbenen Brigadeführer zur letzten Ruheſtätte. Als nach der Einſegnung der Gruft der Sarg in die kühle Erde geſenkt wurde, krachten oͤrei Ehrenſalven über dem Grab und weh⸗ mütig erklang das Lied vom guten Kameraden. Ein Flugzeug mit Trauerwimpeln zog einige Ehren⸗ ſchleifen. Ein Strauß Roſen war der letzte Gruß der Fliegerortsgruppe. Zahlloſe Kranzniederlegun⸗ gen bewieſen die große Verehrung, die Brigade⸗ führer Wasmer nicht nur bei ſeinen SA⸗Leuten, ſondern bei allen anderen Formationen der NSDAp. genoß. Ereignisreicher Sonntag in Ladenburg Schlußübung der Sanitätskolonne-Grunoſteinlegung für das Krieger⸗Ehrenmal verſehenen, arbeiteten flott, ruhig und ſicher. Der Landesinſpekteur der Freiwilligen Sanitätskolonnen in Baden, Dr. Stolz, Karlsruhe, ſprach ſich ſehr anerkennend über die Leiſtungen aus. Er gab bei dieſer Gelegenheit auch kurz Aufklärung über die bevorſtehende Neugliederung der Sanitäts⸗ kolonnen, die künftig in größeren Einheiten zu⸗ ſammengefaßt werden ſollen. Dem bewährten Ko⸗ lonnenführer. Dr. med. Vogel, Ladenburg, wurde für ſeine langjährige Tätigkeit das Ehrenzeichen in Bronze überreicht, womit ihm der Präſident des Badiſchen Roten Kreuzes ſeine Anerkennung über⸗ mitteln ließ. Die Uebung ließ erkennen, daß die Ladenburger Sanitätskolonne, die erſt ſeit ſechs Jah⸗ ren beſteht, gut geſchult iſt und ſich auch den neuen Aufgaben, die nun an ſie herantreten werden, ge⸗ wachſen zeigen wird. Am Abend fand im Bahnhof⸗ hotel die Schlußfeier ſtatt, bei der Bürgermeiſter Linſin, Hedͤdesheim eine Werberede für das Deutſche Rote Kreuz hielt. Am Samstag abend wurde ohne beſondere Feier⸗ lichkeit, aber in würdiger Weiſe auf dem Platz beim Schriesheimer Tor der Grundſtein für das Kriegerdenkmal gelegt, woran ſich die Denk⸗ malskommiſſion und die beiden Kriegervereine be⸗ teiligten. Das Ehrenmal wird am 24. Juni in Ver⸗ bindung mit dem 60jährigen Jubiläum des Krieger⸗ vereins eingeweiht. Gleichzeitig findet der Gau⸗ kriegertag des Rhein⸗Neckar⸗Militärgauverban⸗ des ſtatt. el. Todesfahrt mit dem Kraftrad * Frankenthal, 4. Juni. Am Montag abend ereignete ſich auf der Straße Frankenthal.-Oppan ein ſchweres Kraftradunglück. Ein in Richtung Oppau fahrender Kraftradfahrer rannte mit voller Wucht gegen einen Kaſtanienbaum. Der im Beiwagen ſitzende Begleiter, ein gewiſſer Roſen⸗ gard ans Frankenthal, war ſofort tot, der Lenker ſelbſt, der Schuhmacher Beißwenger aus Frankenthal, erlitt ſchwere Verletzungen und mußte ſofort in das Krankenhaus eingeliefert werden. Man hofft, ihn am Leben zu erhalten. Das Fahrzeug wurde vollkommen zertrümmert. Opfer des Verkehrs * Mutterſtadt, 5. Juni. Ein ſehr tragiſch ver⸗ laufenes Verkehrsunglück trug ſich hier am Sams⸗ tag vormittag zu. Am Friedͤhof verſuchte der fünf⸗ jährige Knabe der Familie Söſſer vor dem mit Mehl beladenen Laſtwagen der Speditionsfirma Mack aus Frankenthal die Straße zu überqueren. Dem Wagenlenker war ein völliges Anhalten nicht mehr möglich. Der Junge wurde von dem Laſtwagen erfaßt, überfahren und totgedrückt. * * Pforzheim, 5. Juni. Ecke Bleich⸗ und Hohlſtraße ſtieß am Freitag abend der Kraftwagen einer Fahr⸗ ſchule mit einem Radler zuſamwen, der aufs Straßenpflaſter geſchleudert wurde und ſchwere innere Verletzungen erlitt. Es handelt ſich um den 24jährigen Kurt Wünſch, den die Schuld an dem Unfall ſelbſt treffen dürfte, da er, ohne ein Zeichen zu geben, ſeine Fahrtrichtung geändert hatte. * * Rohrbach, 4. Juni. Zwiſchen Rohrbach und Kir⸗ kel ſind am Sonntag morgen ein Autobus der Reichs⸗ poſt und ein Perſonenkraftwagen, deſſen Beſitzer in Sulzbach(Saar) wohnt, ſich gegenſeitig in die Flanke gefahren. Nach den Ausſagen des Autobusführers war das Zuſammenrennen der Wagen darauf zurück⸗ zuführen, daß der Perſonenwagen auf der linken Straßenſeite fuhr. Der Perſonenwagen geriet durch den Zuſammenſtoß in Brand und verbrannte vollſtändig. Die vier Inſaſſen wurden ſchwer verletzt ins St. Ingberter Kranken⸗ haus gebracht. Der Führer des Omnibus kam un⸗ verletzt davon. Auch der Wagen wurde nur leicht beſchädigt. * Saarbrücken, 2. Juni. Die Einwohner⸗ zahl der Stadt Saarbrücken betrug am 31. Mai 132 693, davon 63 660 männliche und 69 093 weibliche Perſonen. NIVEA- mild, Leteht sehüumend, 99 E7 — 5 NSDAP-Biffeilungen Aus pHartetaratlichen Sekenntmachungen entnommen PO Stohmarkt. Der für Dienstag, 5. Juni, angeſetzte Schu⸗ iungsabend im„Ballhaus“ fällt aus.— Am Mitt⸗ woch, den 6. Juni, 20,30 Uhr, ſindet eine große öffentliche Kundgebung für die geſamte deutſche Bevölkerung unſerer Ortsgruppe im„Ballhaus“ ſtatt. Redner: Pg. Dr. Wei⸗ gel. Thema: Gegen Miesmacher und Reaktion. Oſtſtadt. Zur Erweiterung unſerer Bücherei wird ein Schrank benötigt. Der Spender wird gebeten, im Parkhotel ſeine Anſchrift mitzuteilen. Oſtſtadt. Kaſſenſtunden der Hilfskaſſe Montags bis Freitags von 18 bis 19 Uhr auf der Geſchäftsſtelle. Letzter Tag: 15. Juni. Friedrichsſelb. Mittwoch, g. Juni, 20 Uhr, öffentliche Verſammlung im„Adlerſaal“: Kreisleiter Dr. Roth ſpricht über„Gegen Miesmacher und Reaktion“. Alles iſt zur Stelle. 3 Sandhoſen. Mittwoch, 6. Juni, iſt Pflichtfilmbeſuch der PO, NS30, NS⸗Hago, NS⸗Frauenſchaft,, BomM und Kriegsopfer im„Union⸗Theater“ in Sandhofen zum Film„Stoßtrupp 1917“. 5 NS⸗Frauenſchaft Achtung! Die Beſprechung der Ortsgruppenleiterinnen ſindet nicht am Dienstag, 5. Juni, ſondern am Mittwo ch, 6. Juni 1934, nachm. 15 Uhr, in der Geſchäftsſtelle, I. 4, 15, Zimmer 11, ſtatt. Deutſches Eck. Mittwoch, 6. Juni, Heimabend. Film⸗ vorführung im„Großen Meyerhoſ“, Qu 2. 5 Bann 171. Dienstag, 5. Juni, findet in der Muſik⸗ hochſchule der zweite Führerſchulungsabend für die Unter⸗ führer des Unterbannes 1/171 ſtatt. Mittwoch, 6. Juni, 20 Uhr, Haus der Jugend, Lui⸗ ſenring, Beſprechung ſämtlicher Geldverwalter der H8 und des J(Bann⸗, Unterbann⸗, Geſolgſchaftsgeldverwalter ſowie ſämtlicher Jungbann⸗, Stamm⸗ und Fähnleingeld⸗ verwalter). Die Gef. 3//171 bittet um unentgeltliche Ueberlaſſung eines gebrauchten Tiſches und eines kleinen Regals. An⸗ gebote bitte an Karl Klein, Mannheim⸗Rheinau, Früh⸗ lingsgaſſe 44(Huber). Deutſches Jungvolk Jungbann 11/171. Mittwoch, 6. Junf, findet im „Wartburghoſpiz“, F 4, 10, eine Tagung der Sozialreferen⸗ ten des Bannes 171 und der Jungbanne 1¹⁷ und II/171 ſtatt. Bei dieſer Beſprechung wird der Sozialreferent des Gebietes, Kam. Siekirſky, das Referat halten. Erſcheinen Pflicht! Jungbann 1/171. Jeder Preſſewart hat ſeine Artikel in doppelter Ausſührung womöglich in Maſchinen⸗ ſchrift, auf ſauberem Papier gut lesbar abzuliefern. Stamm Hochufer III/1/171. Mittwoch, 6. Juni, tritt der geſamte Spielmannszug ohne Inſtrumente ſowie die vier Fähnleinſührer des Stammes um 18.45 Uhr an der Wohlgelegenſchule an. BdM Sozialreferat. Mittwoch, 6. Jani, 17.15 Uhr, in N2, 4, Antreten der Sachbearbeiterinnen der Ringe und Gruppen des Untergaues Mannheim. Feudenheim. Heute, Dienstag, 18.50 Uhr, Endͤſtation antreten, 20 Pfg. mitbringen(Eintrittsgebühr für die Puppenſpiele im Hoſpiz). 19.45 Uhr Marktplatz. Beiträge für Juni entrichten! Dienstag, 5. Juni, kommen ſämtl. Gruppen⸗ und Ringführerinnen des BoM und Bomg um 20 Uhr in die deutſche Schule für Volksbildung, E 7, 22, zu der von Gau⸗ führerin A. Nahm angefetzten Führerinnenbeſprechung. Bbu9 Friedrichspark. Die Mädels, die Intereſſe an dem Hohen⸗ ſteiner⸗Puppenſpiel haben, treten heute, Dienstag, 16,45 Uhr, am Marktplatz in reichseinheitlicher Kleidung an. (20 Pfg. mitbringen.) Strohmarkt. Mittwoch, 6. Juni, 20 Uhr, in E 5, 16 für ſämtliche Schar⸗ und Schaftsführerinnen dringende Be⸗ ſprechung. Stoll und Kaltſchmitt 60 Pig. für„Wille und Macht“ mitbringen.— Am 7. d. M. iſt Kaſſenabrechnung um 20 Uhr in E 5, 16. Nur für Strohmarkt. NSBO Belriebszellenoblente! Die Eintrittskarten für die Sportveranſtaltung im Stadion ſind bis ſpäteſtens 5. d.., nachm. 6 Uhr, auf der Kreisbetriebszellenabteilung ab⸗ zurechnen. Karten, die bis dahin nicht abgerechnet ſind, können nicht mehr zurückgenommen werden. Deutſche Arbeitsfront An alle Friſeurgehilſen u. ⸗gehilſinnen! Heute, Diens⸗ tag, 5. Juni, 20,90 Uhr, für alle Friſeurgehilfen und gebil⸗ finnen im Wartburg⸗Hoſpiz Pflichtverſammlung. Pünkt⸗ liches Erſcheinen dringend erwünſcht. Kreisbetriebsgruppe I, Nahrung und Genuß, Fachſchaſt Gaſtſtättenangeſtellte. Heute, Dienstag, 5. Juni, 15 Uhr, findet im„Großen Mayerhof“ die monatliche Pflichtver⸗ ſammlung ſtatt, in welcher Pg. Engeln vom Berufs⸗ bildungsamt Karlsruhe über Berufsbildungsfragen ſpre⸗ chen wird. Die Kontrollkarten ſind mitzubringen. Reichsbetriebsgemeinſchaft 4„Ban“. Donnerstag 7. Juni, 20 Uhr, findet im Nibelungenſaal des Roſengar⸗ tens eine Maſſenkundgebung für das geſamte Baugewerbe ſtatt. Redner: Reichsbetriebsgemeinſchaftsleiter Pg. Curt Ullmann⸗Berlin. Es ergeht hiermit an alle Führer und Geſolgſchaften der Baubetriebe und verwandter Be⸗ rufe die Aufſorderung, dieſe Kundgebung zu beſuchen. Un⸗ koſtenbeitrag 25 Pfg. einſchl. ſtädt. Einlaßkarte, Berufsgemeinſchaft der weiblichen Angeſtellten. Mitt⸗ wo ch, 6. Juni, 20 Uhr, im großen Saal des Deutſchen Hau⸗ ſes, Mannheim, O 1, 10, Vortrag von Frau Kuhn über „Hauswirtſchaftliche Fragen“. Serviettenlegen uſw. Ortsbetriebsgemeinſchaft 3„Bekleidung“. Abteilung Fachſchaft Hausarbeit. Die nächſte Mitgliederverſammlung findet Donnerstag, 7. Juni, 20.30 Uhr, im Hauſe der Deutſchen Arbeit, P 4, 4/(Nebenzimmer) ſtatt. Haus⸗ gehilfinnen, die ſich als Einzelmitglieder bei der Deutſchen Arbeitsfront(NSB0) angemeldet haben, ſind willkommen. NS⸗Hago, Kreisamtsleitung Mannheim Strohmarkt. Achtung! Der durch Rundſchreiben an⸗ gekündigte Schulungsabend wurde von Dienstag, 5. Juni, auf Mittwoch, 6. Juni, verlegt. Zeit und Lokal blei⸗ ben dasſelbe. Amt für Erzieher: NS⸗Lehrerbund Am Mittwoch, 6. Juni, 17 Uhr, findet in der Aula der Handelshochſchule eine Tagung der Gruppe 1(Q) ſtatt. Pg. Pertl ſpricht über„Geſchichte des Nationalſozialis⸗ mus“. 5 NSRDW Reichsſachſchaft Deutſcher Werbefachleute(NSRDW), Ortsgruvpe Maunheim⸗Lubwigshafen. Mittwoch, den 6. Juni, 20.30 Uhr, im„Siechenbräu“(Frankenſaal), N 7,7, Fachſchaftsabend der Schaufenſtergeſtalter. KDAx Diens ta d, 6. Hutli, 17—19 Uhr, im Parkhotel, Zim⸗ mer Nr. 6, Sprechſtunde für Mitglieder u. 88 Dienstag, 5. Juni 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite(Nummer 2⁴9 — Der Schäferhund Medor im Beſitze des Wein⸗ händlers Caubel in der Rue Dulong in Paris dürfte ſich zweifellos beſonderer Fähigkeiten unter den Hunden ſeiner Art rühmen. Dieſe Annahme be⸗ ſteht wohl zu Recht, denn Medör iſt über Nacht zum Tagesgeſpräch der franzöſiſchen Hauptſtadt gewor⸗ den, ſoweit das Thema Hunde in Frage kommt. All⸗ morgendlich um 9 Uhr verläßt das Tier ſeine Woh⸗ nung, um gegen Mittag, wenn der Duft aus der Küche die bevorſtehende Mahlzeit anzeigt, zu den heimatlichen Penaten zurückzukehren. Was er in der Zwiſchenzeit treibt, iſt ſeine Angelegenheit, und nie iſt er darüber befragt worden. Geſtern aber kam Medor vor der üblichen Zeit zu ſeinem Herrn zu⸗ rück. In der Schnauze hielt er ein Stück Papier. Herr Caubel achtete nicht weiter darauf, denn Me⸗ dor bringt manchmal irgendwelche Gegenſtände mit, die ſein Forſchungsdrang aufgeſpürt hat. Als ſein Herr ſich diesmal nicht weiter um ihn kümmerte, fing das Tier an zu bellen und mit dem Schweife zu wedeln. Nachdem es dergeſtalt dͤie Aufmerkſam⸗ keit ſeines Herrn auf ſich gelenkt hatte, beſah ſich dieſer ſchließlich Medors Beute. Ein Briefumſchlag mit 6 Schecks über insgeſamt 180 000 Fraucs auf den Ueberbringer lautend, wurde ſeiner Schnauze entnommen. Da eine Verſtändigung über den Fundort mit dem Tiere nicht zu erreichen war, blieb dem Hundebeſitzer nichts weiter übrig, als die wertvollen Dokumente der nächſten Polizeiſtation zzu übergeben. Tatſächlich war auch hier ſchon der Ver⸗ luſt der Schecks gemeldet worden. Ein Bote hatte den Umſchlag verloren und wäre wahrſcheinlich wegen Unachtſamkeit friſtlos entlaſſen worden, wenn Medor nicht mit ſicherem Inſtinkt das inhalt⸗ ſchwere Kuvert gefunden und in Sicherheit gebracht hätte. Man vermutet, daß Medor erſt am Anfang ſeiner Karriere ſteht, und ſeine Beförderung zum Polizeihund nur noch eine Frage von wenigen Ta⸗ gen iſt. Inzwiſchen wird ſein Spürſinn mit einer Ehrenmedaille belohnt. 2* — Vierzig Soldaten einer amerikaniſchen Diviſion kehren aus Eisgräbern heim. Heute denkt man kaum noch daran, daß im Jahre 1918 eine verbündete Ar⸗ mee aus 20 000 Weißruſſen, 18 000 Engländern, 5 100 Amerikanern, 1800 Franzoſen, 1200 Italienern und 1000 Serben an der Murmanküſte und bei Archan⸗ gelſk hoch im Norden Rußlands an Land geſetzt wurde, um den roten Herrſchern des weiten Zaren⸗ reiches die noch wenig gefeſtigte Herrſchaft wieder zu entreißen. Eine Meldung friſcht jetzt das Ge⸗ dächtnis an jene Zeit auf: Die Leichen von vierzig amerikaniſchen Soldaten, alles Angehörige der 85. Diviſion vom Michiganſee und überwiegend Söhne der Stadt Detroit, ſollen jetzt aus ihren vereiſten Gräbern ausgegraben und in die Heimat befördert werden. Oberſt Corbin, der Sachbearbeiter für Kriegergräber an der amerikaniſchen Botſchaft zu Paris, reiſt anfangs Juni nach Seletzkoje, um die Ausgrabungen zu leiten. Man hat den Juni, den wärmſten Monat für Nordrußland, abwarten müſſen, denn die Erde hoch oben im Murmangebiet iſt faſt. das ganze Jahr hindurch to tief gefroren, daß man nur in der warmen Jahreszeit hoffen darf, die Kör⸗ per der Toten unbeſchädigt dem Grabe zu entreißen. Obſchon dieſe vierzig Soldaten nun ſchon ſechzehn Jahre im Grab liegen, wird erklärt, daß die Leich⸗ name infolge der großen Kälte dort noch vollkommen erhalten ſein ſollen. Die meiſten Soldaten, die an der Murmanküſte den Tod fanden, ſind ja auch der furchtbaren Kälte und kaum den Kugeln der Roten Armee zum Opfer gefallen. Die ruſſiſche Regierung hat im übrigen die ganzen Ausgrabungsarbeiten ſo⸗ wie die Beförderung der Leichen nach Wladiwoſtok übernommen, von wo amerikaniſche Schiffe die toten Soldaten der Heimat zuführen ſollen. *— — Ein beſcheidener Barbier in Budapeſt empfing vor einigen Tagen den Beſuch eines Herrn, der ſich als Rechtsanwalt Dr. Z. vorſtellte. Der erſtaunte Figaro glaubte zunächſt den Rechtsfreund irgend⸗ Be Cchatten des u. odntαεις Ein Dieb verfolgt sein Opfer rund um die Welt Paris, 4. Juni. Diamantenhändler bilden ſeit jeher ein beliebtes Objekt für jene Sorte von Gaunern, die ſich den Ju⸗ welendiebſtahl als„Spezialfach“ erkoren haben. Ihre Tätigkeit erfordert mitunter beträchtliche Aus⸗ lagen, denn es dauert oft längere Zeit, bis ſie ſich unbemerkt heranſchleichen können; aber die wertvolle Beute iſt zu verlockend, als daß ſie ſich durch dieſen Umſtand abſchrecken laſſen. Wohl die abenteuerlichſte Verfolgungsjagd dieſer Art hat der Pariſer Juwelier M. Anthony mit⸗ gemacht. Vor einigen Monaten unternahm er eine Geſchäftsreiſe, die ihn beinahe um die ganze Welt führte. Er mußte hierbei beſonders vorſichtig ſein, da er Diamanten und Schmuckſtücke im Werte von nicht weniger als zwei Millionen Francs bei ſich trug. Da er die Gefahren, die ihm auf einer ſolchen Reiſe drohten, ſehr gut kannte, ließ er ſich einen be⸗ ſonders für dieſen Zweck beſtimmten Hüftgürtel an⸗ fertigen, in deſſen Taſchen er ſeine Schätze verwahrte. Schon auf der Ueberfahrt nach Alexandrien war ihm auf dem Schiff ein Mann aufgefallen, der ſich für einen Engländer ausgab und öfter in Mon⸗ ſieur Anthonys Nähe zu ſehen war. Allmählich kam dem Juwelier der Verdacht, daß er hier von einem Juwelendieb oder dem Abgeſandten einer ganzen Diebesbande verfolgt werde und war daher ſcharf auf ſeiner Hut. Im Verlaufe ſeiner Reiſe berührte der Juwelier Bombay und Schanghai und kam dann nach Yokohama. Der unbekannte Engländer ſolgte ihm wie ein Schatten. Anthony war jedoch ſo vor⸗ ſichtig, ſich kaum aus ſeinem Hotel zu entfernen und alle geſchäftlichen Unterhandlungen unter den größ⸗ ten Vorſichtsmaßregeln abzuwickeln. Er verkaufte nach und nach ſeine Juwelen, kaufte hie und da einen Stein und wich allen Verſuchen des Engländers, mit ihm Bekanntſchaft zu machen, hartnäckig aus. Auf der Ueberfahrt von Japan nach Kalifor⸗ nien ſchien der unangenehme Herr endlich aus Monſieur Anthonys Nähe gewichen zu ſein. Dafür wurde er am Deck von einem jovialen älteren Herrn, einem Holländer, angeſprochen. Aber auch dieſem gegenüber zeigte ſich Anthony äußerſt zurück⸗ haltend. Seine Vorſicht war nur allzu berechtigt, denn jetzt tauchte der gemütliche Holländer in allen Städten auf, durch die den Juwelier ſeine Reiſe führte. Als Herr Anthony ſich in Neuyork einſchiffte, um die Ueberfahrt nach England anzutreten, fand ſich an Stelle des Holländers wieder der myſteriöſe Eng⸗ länder ein, der ſchon die Orientreiſe mitgemacht hatte. Endlich traf man in London ein. Anthony freute ſich ſchon auf die unmittelbar bevorſtehende Ankunft in Paris, die ihn von der Geſellſchaft der läſtigen Schatten erlöſen ſollte. Nur noch ein kur⸗ zer Abſtecher nach Suffolk war in ſeinem Pro⸗ gramm vorgeſehen. Gerade dieſe Reiſe nach Suffolk wurde ihm zum Verhängnis. Er ſtieg in einem Hotel ab und— er⸗ wachte am nächſten Morgen mit ſchwerem Kopf und ebenſo ſchweren Gliedern. Erſchrocken fuhr er mit der Hand nach ſeinem Leibgurt— die Juwelen waren weg! Man hatte ihn in der Nacht narko⸗ tiſiert und ausgeplündert. Die engliſche Polizei forſcht mit aller Energie nach den Tätern. Anzeichen weiſen darauf hin, daß eine gut organiſierte und finanzierte Bande von internationalen Juwelendieben ihre Hand im Spiele hatte. Die Beute von zwei Millionen Francs hat auch die Reiſe der beiden Schatten um die ganze Welt gelohnt. eines ſeiner zahlreichen Gläubiger vor ſich zu haben. Denn ſein Friſeurladen ging ſeit geraumer Zeit ſchlecht und die Lieferanten drängten auf Zahlung. Seine verſtändliche Beſorgnis wich aber, als der Rechtsanwalt ihm eröffnete, daß er, der Friſeur, als Univerſalerbe über das Vermögen des vor kurzem verſtorbenen Großkaufmanns Teleki beſtimmt ſei. 83 Nun glaubte Eotvös an einen ſchlechten Scherz und blickte ſeinen Beſucher ungläubig lächelnd an. Dieſer aber holte aus ſeiner Aktentaſche ein Dokument her⸗ vor, das ſich als Teſtament des Teleki entpuppte und folgenden Wortlaut hatte:„In meinem ganzen Le⸗ ben habe ich keine Freunde gehabt. Alle Menſchen, mit denen ich in Berührung kam, haben mir übel Alen antstelat clas Ocumpłiscle Jong Das reizvolle Gelände des Truppenübungsgeländes Döberitz bei Berlin, auf dem von der Reichswehr für die Berliner Olympiade 1936 das„Olympiſche Dorſ“ gebaut werden wird. Vom Film zur Politik? Die amerikoniſche Filmſchauſpielerin Mary Pickſord die in der Zeit des ſtummen Filmes Triumphe gefeiert hat, ſoll die Abſicht haben, ſich bet den nächſten Wahlen als Kandidatin der Partei aufſtellen zu laſſen. e eeeee eeeeeee ee ee e e mitgeſpielt. Sie haben mich entweder ſchlecht be⸗ handelt oder gar verletzt. Einzig und allein mein alter Friſeur, der mich jahrelang bediente und mir täglich ſein ſcharfes Meſſer an die Kehle ſetzte, hat mich nie„eingeſeift“, verletzt oder mir auch nur ein Haar gekrümmt. Auch in moraliſcher Beziehung habe ich ihn ſtets als einwandfreien Charakter gekannt. Aus dieſen Erwägungen heraus vermache ich ihm mein ganzes Vermögen von 20000 Pengö.“ Das humorvolle Teſtament des alten Sonderlings kam gerade zur rechten Zeit. Denn 24 Stunden ſpäter erſchien der Gerichtsvollzieher bei Eotvös und wollte ſeine Kuckucks anbrinden. * — Die Beſitzerin des in der Nähe von Meran gelegenen Kaffees St. Valentin, die 71jährige Autonia Draßl, ehemalige Beſitzerin des Gaſthofes „Zum weißen Rößl“ im Salzburgſchen am Wolf⸗ gangſee, die das Vorbild der Wirtin des in der gan⸗ zen Welt bekannten Luſtſpiels„Im weißen Röß'l“ geweſen iſt, feierte das Feſt ihrer goldenen Hochzeit. Bei dieſer Gelegenheit waren zahlreiche Glück⸗ wunſchtelegramme aus allen Teilen der Welt bei Mutter Draßl eingelaufen. * * — ZSwei 12⸗ und 15jährige Burſchen in Remlin⸗ gen bei Würzburg unternahmen einen„Fallſchirm⸗ abſprung“ mit Regenſchirmen. Jeder band ſich einen Schirm am Oberkörper feſt und nahm einen zweiten Schirm in die Hand. So ſprangen ſie vom Giebel eines zweiſtöckigen Hauſes herunter. Mit glücklicher⸗ weiſe nur leichten Verſtauchungen„landeten“ die Fallſchirmkünſtler am Boden. 1* — Dreiundzwanzig Jahre lang ſtand James Rolph, der Gonverneur des Staates Kalifornien im politiſchen Leben. Er war äußerſt beliebt, und jedermann nannte ihn den„hübſchen Jim“. Im ver⸗ gangenen November aber ging ſein glücklicher Stern von einem Te zum anderen unter. In San Francisco ſtürmte eine ervegte Menge ein Gefäng⸗ nis, holte einen wegen Menſchenentführung Ver⸗ dächtigen heraus und lynchte ihn. Der„hübſche Jim“ fühlte mit der Volksmenge. In ſeiner Begeiſterung erklärte er, Kalifornien habe ganz Amerika ein Beiſpiel gegeben, wie man mit Kidnappern um⸗ gehen müſſe. Dieſe wenigen Worte ſollten ihm das Genick brechen. Sie waren wirklich unüberlegt, denn nachträglich ſtellte es ſich heraus, daß der Gelynchte mit hoher Wahrſcheinlichkeit unſchuldig war. Die“ Stimmen, die gegen das Verhalten des„Lynchgou⸗ verneurs von Kalifornien“ lebhaft proteſtierten, wa⸗ ren nicht mehr zum Schweigen zu bringen. Auch Präſident Rooſevelt zeigte ſich entrüſtet. So wurde der„hübrche Jis“ abgeſetzt. Er hat einen ſchweren Nervenzuſammenbruch erlitten und ſich in ein Sa⸗ natorium begeben. — Franz wird über und über rot. Es iſt ihm furcht⸗ bar warm in ſeinem dicken karierten Schal. Ach Gott, iſt ſowas ſchwer Aber Friedrich Klotz ſcheint gar nicht ſo abgeneigt. Und daß Franz an Abarbeiten gedacht hat, ſcheint ihm beſonders zu gefallen.„Wiſſenſe was, opfernſe mal ſo hin und wieder Ihren Sonntagvormittag und helfenſe mir bei dem vielen Kleinkram, der hier im⸗ mer liegenbleibt. Der Neue nämlich, den ich einge⸗ ſtellt habe, kann und kann kein anſtändiges Toupet zuſtande bringen. Und das war doch immer Ihre Stärke. Alſo ran, junger Mann. Und nu wartenſe mal, mir fällt da was ein... ich muß noch en paar Worte mit meiner Ollen reden, nachher kann ich Ihnen vielleicht noch was Beſſeres ſagen Er läßt Franz allein in der guten Stube zurück und man hört ihn in der Stube gegenüber halblaut verhandeln. Franz ſieht ſich neugierig um. Wie fein der Mann eingerichtet iſt. Drüben im Eßzimmer ſteht ſogar'n ſtummer Diener... Menſch, und ſopiel Kriſtall auf'm Büfett. Und hier im Salon die dicken Goldrahmen um die Bilder und der Kron⸗ leuchter mit dem vielen Glasgehänge.. Ob der Nell wohl gefiele? Aber Nell iſt ja immer nur für Glattes, ſo, wie ſie die Haare hat. Und vielleicht hat ſie ja recht, vielleicht iſt das alles ſehr unmodern aber Franz kann ſich nicht helfen, er findets ſchick und weiß auch noch ganz genau, daß ſein Schullehrer zu Hauſe in Freienwalde auch ſo'n Kronleuchter ge⸗ habt hat. Franz ſitzt ſehr kleinlaut da und ſtarrt auf den Leuchter und dann auf das Klavier mit der Spitzen⸗ decke und dem flötenden Hirtenbuben in Bronze: was ſolche Sachen alles koſten. Und wie lange, wie ſchrecklich lange es dauern wird, bis er und Nell unbeſorgt kaufen, mal ſo weit ſind, wenn ſie ſchon mit Schulden an⸗ fangen müſſen. Hätten ſie nicht doch beſſer bei den Eltern bleiben ſollen? Aber was hilft's jetzt darüber machzudenken— ſeit er verheiratet iſt, geht alles ſo ein bißchen über ſeinen und Nells Kopf weg. Es iſt wie in der Rutſchbahn. Man ſchreit immerzu Halt und weiß doch genau, den entſcheidenden Stoß hat einen der Mann oben ſchon gegeben— nun xutſcht man eben und kann nur noch ſorgen, einiger⸗ maßen ſalonfähig unten anzukommen. Aber übrigens — wie kommt er auf Rutſchbahn— hat er das Ge⸗ fühl, daß es bergab geht mit ihm? Franz beſieht ſich ſeine ſorgſam geſchnittenen Fingernägel— Nell übt ſich an ihm immer im Ma⸗ niküren— und ſchüttelt ſtill für ſich den Kopf. Ach nein, Rutſchbahn, nein— Berg⸗ und Talbahn, das ſtimmt eher. Und es fragt ſich nur, wo das Ding endet: oben oder unten. Oder ob man gar unter⸗ wegs ausgebootet wird, weil man's nicht verträgt? Dann kommt Friedrich Klotz wieder herein. Strahlend, händereibend. Wenn Franz will, kann er zwei Betten, echt Eiche, gleich hier bei Klotzens kaufen. Klotzens brauchen ſie nicht mehr. Er kann ſie ja in kleinen Raten abzahlen. Und ſicherlich kriegt er irgendwo noch paſſend Stühle und'nen Schrank dazu. Mehr braucht's ja für den Anfang nicht. Will er mal ſehen? Ja, Franz will. Und wird in eine Bodenkammer geführt, wo es ſehr kalt und zugig iſt, und ſieht ein Gewirr von hellgelben Brettern an der Wand ſtehen, und Klotz ſagt ſtolz:„Das ſind ſie alſo, Sie ſehen, gut erhalten“, und mehr aus Höflichkeit als aus Ueberzeugung ſagt Franz ja und hört erleichtert, ſie koſten mit Einſatz und Matratze nur fünfundzwanzig Mark das Stück, er fühlt, das iſt wirklich nicht viel und hat ſie ſchon gekauft. Dann, unten, druckſt er noch ein bißchen herum: Wie es nun mit der kleinen Anleihe iſt. Schließlich, Betten allein.. Sie lachen beide wie über einen guten Witz; Klotz ſchlägt Franz auf die Schulter und ſagt:„Junger Mann“, und Franz weiß ſchon: mit dem Geld, das wird nichts. Aber daß er wenig⸗ ſtens die Betten hat, iſt ja auch ſchon ganz ſchön. Und überdies hat Klotz recht, heutzutage, wo jedes Geſchäft ſowieſo froh iſt, wenn nur ein Käufer kommt, da ſoll man ruhig feſte in Raten zahlen und „Noch dazu“, ſagt Klotz,„wenn man ſo glänzend ſtartet, wie Sie da draußen. Js ja'n Wunder, wie ihr das ſo gemacht habt. Ja, ja, die Jugend von heute!“ Und dann ſteht Franz wieder auf der Straße und atmet tief auf, nach ein paar Schritten iſt er ſchon ganz ausgeſöhnt mit den unbekannten Betten, die ihm jetzt gehören, und der Zettel in der Taſche, wonach er ſich verpflichtet, bis Auguſt dieſes Jahres fünfzig Mark an Herrn Friedrich Klotz zurückgesahlt zu haben, der drückt ihn ſchon gar nicht mehr. Ach was.— was ſind ſchon fünfzig Mark mit Stottern. Erſt zu Hauſe auf der Treppe wird er wieder ein bißchen nachdenklich. Vielleicht iſt nur der wider⸗ liche Eſſengeruch daran ſchuld, der ihm auf jeder Etage entgegenſchlägt, oder das zänkiſche Geſchret von der Briefträgersfrau aus der zweiten, das ihn im Unbewußten an den geſtrigen Krach erinnert. Er bleibt am Treppenhausfenſter ſtehen, zieht Klot⸗ zens Zettel heraus und rechnet auf der Rüchſeite eilig zuſammen: Von Januar bis Auguſt fünfzig Mark an Klotz, dann fünfundſechzig Miete, macht hundertfünfzehn. Dann mindeſtens noch hundert⸗ fünfzig für die ſonſt noch fürs neue Zimmer not⸗ wendigen Möbel: macht zweihundertfünfundſechzig. Donnerwetter... Und das iſt nur das, was un⸗ bedingt geſchafft werden muß. Und alles andere, Steuer, Lebensunterhalt, Betriebskoſten, Licht, Gas — das kommt noch dazu. Und alles voyn dem biß⸗ chen Raſieren und Waſchen und Ondulieren und Schneiden. Dabei: wann kommt ſchon einer mit Waſchen? Die waſchen ja alle zu Hauſe. Und am Raſieren verdient man ja nichts. Muß dann bloß mal ſo'n kleines Malheur paſſieren, daß Nelk krank wird oder er, oder'n netter kleiner Waſſerrohrbruch und ſchon ſitzen ſie bis zur Naſe im Dreck. Himmel nochmal— wenn er ehrlich iſt, muß er ſagen: er hat ſich ſo'n bißchen vergaloppiert. Das mit dem Zim⸗ mer von der Bumke war falſch, und das mit der neuen Einrichtung war erſt recht ſalſch. Aber was hilft's. Man will doch weiter. Wie er noch daſteht und auf den grauen Hof hin⸗ unterſtarrt, wo die Kinder aus dem Haus eine ſchwarze Katze hetzen, tritt plötzlich ein Bettler an ihn heran.„Entſchuldijenſe jütigſt, hamſe nich vor in armen Mann'n Stückchen Brot oder'n Sechſer?“ Franz iſt ordentlich zuſammengeſahren, wie er ſo aus ſeinen Gedanken geriſſen wird.„Ich hab ſelber niſcht“, ſagt er ärgerlich und geht weiter die Treppe hinauf. Der Bettler ſieht ihm voll Hohn nach: „Na, denn tu'n Kragen ab, Menſch, oder denkſte vielleicht, uff dei'n Kragen hin lädt dir einer zu Mittag ein?“ Franz bleibt ſtehen und beſinnt ſich:„Na, kommſe ſchon. Ich hab zwar wirklich niſcht, aber'n Sechſer is doch noch da. Und damit Sie's wiſſen, Verehrte⸗ ſter: die, wo heute noch nach außen hin mit m wei⸗ ßen Kragen und ſo noch fein tun müſſen, die ſind manchmal am ſchlimmſten dran. Die hungern mauch⸗ mal voch, aber glaubt ihnen keiner.“ Dann ſchließt er verdutzt über ſich ſelber die Korridortür auf. Wie kommt er dazu, dem Bettler ſo komiſche Sachen zu ſagen? Und ſo auf„arm“ zu tun? Er muß doch noch ganz ſtill ſein. Er hat zwar ein paar Schulden, aber das iſt auch alles. Und wer hat die te nicht? Sechſtes Kapitel Nell ſitzt in ihrem neuen Schlafzimmer, das nur durch eine Tapetentür mit dem nebenanliegenden Geſchäft verbunden iſt und außer den Klotzſchen Betten noch ein ganz gemütliches Sammelſurium von Wohnmöbeln beherbergt— und ſtopft Strümpfe. Sie hockt auf dem Bettrand, der weiße Friſeur⸗ mantel liegt griffbereit neben ihr— aber ſie hat nun ſchon das fünſte Paar Strümpfe in Angriff genom⸗ men, ohne daß man ſie drüben im Geſchäft braucht. Dabei iſt es elf Uhr in der Früh, eine Zeit alſo, wo „früher“ Hochbetrieb war. Und jetzt— ach, es iſt wie verhext. Mit dem Umzug in das neue Zimmer war auf einmal alles anders. Kaum waren ſie eingezogen, kam eines Morgens die halbe Decke herunter, und Frau Bumke ſchrie Zeter und Mordio und behauptete, die Decke wäre niemals heruntergekommen, wenn man die Tür nicht durchgebrochen hätte, und deshalb zahle ſie für die Reparatur der Decke keinen Pfennig. Was ſollte man da machen? Gleich Krach anfangen mit der neuen Wirtin? Womöglich klagen? Das hätte doch auch nur Geld gekoſtet— und man denke, welches Gerede, wenn Horns gleich ſo angefangen hätten! Es blieb alſo nichts anderes übrig, als ſtillſchweigend beides zu zahlen: den Türdurchbruch und die Decken⸗ reparatur. Und da waren, ehe man ſich's verſah, Franzens feſte Notgroſchen weg(Gott ſei Dank, daß er ſie noch gehabt hatte). Und Nells zehn Mark von der Sparkaſſe auch. (Fortſebuna folat) ———————————————— 7 833 9 eeeeeee 883 ——— — ——*——————— 3—— ————— —— 4 fallen: Ankunft: 161 154 To. beſchloß, von dem für 1933 ausgewieſenen Reingewinn von 258 446%/ ſozialen Kaſſen, die reſtlichen 158 446 vorzutragen. Die Die nstag, 5. Juni 1934 Stand der Badischen Bank am 13. Pial Aktiva: Golobeſtand 8 778 291(unv.),—— Deviſen—(—), ſonſtige Wechſel und Schecks 17587 977 (16 835 584), deutſche Scheidemünzen 9890(11 498), Noten onderer Banken 7 310(31060), Lombardforderungen 2237 299(2 248 g46), Wertpapiere 11974 808(11 968 680), ſon⸗ ſtige Aktiva 27 573 495(34 538 877). Paſſiva: Grundkapital 8 500 000(unv.), Rücklagen 3 500 000 lunv.), Dividendenergänzungsfonds 1000 900 (unv.), Betrag der umlauf. Noten 18 339 350(18 844 200), ſonſtige tägl. fällige Verbindlichkeiten 8871 080(14 686 882), an eine Kündigungsfriſt gebundene Verbinolichkeiten —— 081(26 552 819), ſonſtige Paſſiva 1 568 897(1 528 383) ark. Verbinoͤlichkeiten aus weiter begebenen im Inlande zohlbaren Wechſeln 186 447(166 765)&4. Ulimoausweis der Schweizer Naſionalbank Die letzte Maiwoche hat der Schweiz. Nationalbank wiederum einen Zufluß an Goldwerten gebracht. Der Holdbeſtand iſt um 2,5 Mill. auf 1636 Mill. angewach⸗ ſen, während ſich die Golddeviſen um 1,7 Mill. auf 7,4 Mill. vermehrten. Die Zunahme des Inlandsportefeuille um 16,9 Mill. ſetzt ſich zuſammen aus einer Verringerung des Wechſelbeſtandes um 16,3 Mill. auf 17,3 Mill. und eine Ver⸗ mehrung der diskontierten Schatzanweiſungen um 16,3 Mill. auf 34,4 Mill. Fr. Die Lombardvorſchüſſe haben ſich um 13,2 Mill. auf 80,5 Mill., die Wechſel der Darlehns⸗ kaſſe um 3,8 Mill. auf 24,2 Mill. Fr. erhöht. Die Auf⸗ löſung der Goldhorte macht weitere Fortſchritte, denn die Vermehrung des Notenumlaufes um 46 Mill. ſteht um etwa 16 Mill. hinter der durchſchnittlichen Zunahme in der ent⸗ ſprechenden Woche des vergangenen Jahrfünfts. Am 31. Mai belief ſich der Notenumlauf auf 1354 Mill. oder 154 Mill. weniger als Ende 1933. Im entſpre⸗ chenden Zeitabſchnitt des Vorjahres iſt der Notenumlauf um insgeſamt 96 Mill. zurückgegangen. In der abgelau⸗ fenen Woche haben ſich die täglich fälligen Verbindlichkeiten um 15 Mill. auf 444 Mill. verringert. Am 31. Mai waren der Notenumlauf und die täglich fälligen Verbindlichkeiten mit 91,4 v. H. durch Gold und Golodeviſen gedeckt. OGV. der Bayeriſchen Elektrizitätswerke, München. München, 4. Juni.(Eig. Meld.) Die o. GV. erledigte die Regularien und ſetzte die Dividende auf wieder 6 v. H. feſt. Aus dem AR. ausgeſchieden ſind Miniſterial⸗ rat a. D. Dr. Joſef Gunz⸗Nürnberg und Dr. Paul Steiner⸗Berlin. Neu gewählt wurden Landesbaurat Franz Langlotz⸗ München(Iſarwerke AG.), Komm.⸗Rat Arnold Maſer⸗München(Dedibank) und Direktor Max Wolf⸗Berlin(Elektriſche Licht⸗ und Kraftanlagen⸗AG.). * AG vorm. Seidel u. Naumann, Dresden. Die o. GV nach Zuweifung von 50000% an den geſetzlichen Reſervefonds und weiteren 50 000& an die Verwaltung erklärte, daß ſie von einer Dividendenver⸗ teilung abgeſehen habe zwecks finanzieller Stärkung der Geſellſchaft im Hinblick auf die Geſchäftsbelebung. In den erſten fünf Monaten des neuen Geſchäftsjahres habe ſich der Umſatz in Schreibmaſchinen, Fahrrädern und Näh⸗ maſchinen in erheblichem Maße weiter belebt. Die Ausſichten der Geſellſchaft ſeien als günſtig zu be⸗ zeichnen. * Ac. der Gerresheimer Glashüttenwerke vorm. Ferd. Heye.— Befriedigende Lignidität. In ſeinem Bericht über das Geſchäftsjahr 1933 weiſt der Vorſtand der Gerresheimer Glashütte darauf hin, daß die Rückkehr des Vertrauens zur Staatsführung und die Abnahme der Arbeitsloſenziffer ſich in einer Belebung des Geſchäftes bemerkbar machte, das in ſeiner Hauptabteilung, der Flaſchenproduk⸗ tion, ganz beſonders unter dem Einſchrumpfen der Maſſen⸗ kaufkraft, litt. Der zielbewußte Kampf gegen die Arbeits⸗ loſigkeit, an dem ſich auch das Unternehmen nach Kräften beteiligte, läßt eine weitere Zunahme des Verbrauchs er⸗ hoffen. Die Vergrößerung der Umſätze ermöglichte es, einen Betriebsgewinn von 341 606/ zu erzielen, von dem 300 553/(i. V. 900 993) zu Abſchreibungen auf Anlagen verwendet werden. Danach verbleibt ein Netto⸗ betriebsgewinn von 41 053 ,. Der Verluſtvortrag aus 1932 von 713 810 4 hat ſich durch den Buchgewinn aus der 1938 beſchloſſenen Kapitalherabſetzung um 559 785 auf 154 024 4 ermäßigt. Um die Bilanz nach jeder Richtung hin zu be⸗ reinigen und in allen Punkten nach vorſichtigſten kaufmän⸗ niſchen Grundſätzen aufzuſtellen, hielt es die Verwaltung für notwendig, die im vorigen Jahre unterbliebenen Ab⸗ ſchreibungen auf Beteiligungen und Wertpapiere mit 695 532 Mark nachzuholen, ſo daß ſich der Betriebsgewinn von 41 053 4 in einen Verluſt von 654 478 verwandelt, zu⸗ züglich des obenerwähnten Saldos einen Geſamtverluſt von 808 503 ergibt, den die Verwaltung empfiehlt, vor⸗ zutragen.— In der Bilanz haben ſich dementſprechend Beteiligungen und Wertpapiere(alles in Mill. /) auf 0,767 (1,455) ermäßigt. Sonſtige Wertpapiere ſind von 0,234 auf 0,552 geſtiegen. Die geſamten Vorräte ſind mit 2,283(2,328) bewertet, Warenforderungen mit 1,630(1,611). Bankgut⸗ haben ſind auf 0,729(0,920) zurückgegangen. Auf der an⸗ deren Seite ſtehen bei 8,820(9,8) AK. und unverändertem Reſervefonds von 0,300 Verbinolichkeiten mit 0,610(0,430) und Rückſtellungen für zweifelhafte Forderungen mit 0,568 (0,538).— Das Ergebnis des Jahres 1934 wird im weſent⸗ lichen davon abhängen, in welchem Umfange die Beſchäf⸗ tigung in den Verbrauchsgüterinoͤnſtrien zunehmen wird. der Neuen Mannheimer Zeitung Verein Deuischer Eisenhüſſenleuie Der Abschluß der Tagung am Samsiag Die gemeinſame Vollſitzung des Vereins Deutſcher Eiſenhüttenleute am Samstag nachmittag ſtand unter dem Thema„Wiſſenſchaft und techniſcher Fortſchritt“. Unter den zahlreichen Teilnehmern ſah man eine ſtattliche Reihe von Vertretern der Reichs⸗, Staats⸗, Provinzial⸗ und Kommu⸗ nalbehörden ſowie der Wehrmacht, der NSDApP und ihrer verſchiedenen Organiſationen. Nach Erledigung des ge⸗ ſchäftlichen Teils gab zunächſt Prof. Dr. W. Heiſenberg⸗ Leipzig einen Ausſchnitt aus dem Gebiete der modernen Atomtheorie. Anſchließend ſprach Prof. Dr. P. Goerens⸗ Eſſen über die„Notwendigkeit der wiſſenſchaftlichen Ent⸗ wicklung der Eiſeninduſtrie“. Der Vortragende behandelte die Frage nach der Notwendigkeit wiſſenſchaftlicher For⸗ ſchung in der Eiſeninduſtrie ſelbſt. Er führte zunächſt an Hand zahlreicher Beiſpiele einen geſchichtlichen Nachweis über die Fortſchritte in der Eiſen⸗ induſtrie auf Grund wiſſenſchaftlicher Arbeit in den Be⸗ trieben In noch höherem Maße ſei dies der Fall, wenn man die Aufgaben betrachte, die auf dem Gebiete des Eiſen⸗ hüttenweſens vor uns liegen. Die wichtigſte Aufgabe ſei die Verwertung armer Erze zur Eiſenerzeugung; denn trotz aller Vervollkommnung des Hochofenvorganges leide dieſer an einigen grundſätzlichen Mängeln qualitativer und in beſonderen Zeiten auch wirtſchaftlicher Art. Unſere Kenntnis des Einfluſſes geringer Mengen von Fremdökörpern auf die Eigenſchaften des Eiſens ſeien noch ſo lückenhaft, daß wir manche Eigentümlichkeiten des Eiſens und des Stahles heute noch nicht erklären können. Na⸗ mentlich der Begriff der Qualität, der für die Weiterver⸗ arbeitung und Anwendung des Stahles von ſo außer⸗ ordentlich großer Bedeutung ſei, könne auch noch nicht an⸗ nähernd feſtgelegt werden. Sehr wichtige Qualitätsunter⸗ ſchiede von Stahlſorten verſchiedener Herkunft konnten trotz der Vollkommenheit unſerer heutigen Unterſuchungsver⸗ fahren bisher noch nicht ergänzt werden. Dieſe Unſicherheit habe zur Folge, daß wir bei der Stahlbereitung heute ſicherlich noſh eine Reihe von Maß⸗ nahmen treffen, die überflüſſig gemacht werden könnten, wenn wir über eine wirklich wiſſenſchaſtliche Erkenntnis ur ſerer meralturgiſchen Vorgänge und der Eigenſchaften des Stahles verfügten. Die deutiche Ciſeninduſtrie ſtehe infolge ihrer ungenügenden Rohſtoffgrundlage den ent⸗ ſprechenden Induſtrien anderer Länder gegenüber ungün⸗ ſtiger da. Sie werde ſich daher nur durch qualitative Ueberlegenheit auf die Dauer behaupten können. Da aber, wie die Geſchichte beweiſe, nur die wiſſenſchaftliche Ar⸗ beitsweiſe zu genügend raſchen und ſicheren Fortſchritten führen könne, ſei es notwendig, die Wiſſenſchaft weſentlich mehr als bisher in den Betrieben ſelbſt zu pflegen. Mit beſonderer Eindringlichkeit betonte der Vortragende, daß durch eine richtiggeleitete Gemeinſchaftsarbeit die Durchdringung aller an der Fertigung beteiligten Betriebe mit wiſſenſchaftlichen Erkenntniſſen nicht nur bei der eiſen⸗ erzeugenden Induſtrie gepflegt werde, ſondern insbeſon⸗ dere auch der weiterverarbeitenden Induſtrie zugänglich ge⸗ macht werden müſſe. Danach wandte ſich der Vorſitzende in einer eindrucks⸗ vollen Anſprache an Regierungsrat Prof. Dr. Max Planck, um ihm als einem der größten deutſchen phyſikaliſchen For⸗ ſcher und Schöpfer der Quantentheorie und damit Begrün⸗ der der Atomphyſik auf einmütigen Beſchluß des Vorſtan⸗ des die höchſte Auszeichnung des Vereins, die Carl⸗Lueg⸗ Denkmünze, zu verleihen. Die Schlußanſprache hielt dann Dr. Vögler. FFCPCCCCCCCTPTPTPTPTPTPTPPTPTPTPTPTPTPTPTTPTTTTT'''''''——''''——TbT————vÄ—vÄ————2T———TZT1——————— O Bilanzbereinigung bei Auſtro⸗Daimler⸗Puchwerke Wien. Wien, 4. Juni.(Eig. Meld.) Am Samstag fand die o. GV. der Geſellſchaft ſtatt, welche die Bilanzen für 1930, 1931 und 1932 genehmigte. Die Bilanz für 1930 ſchließt mit einem Verluſt von 3,14 Mill. Schilling ab. Zur Deckung dieſes Verluſtes werden alle offenen Reſerven im Geſamtbetrage von 2,15 Mill. Schilling herangezogen und der Reſt von 1 Mill. Schilling vorgetragen. Die Bilanz für 1931 weiſt infole der Fortdauer der Kriſe einen weiteren Verluſt aus. Dabei haben von allen Banken, die Kredit⸗ anſtalten und der Wiener Bankverein nicht nur auf jede Verzinſung ihrer Forderungen verzichtet, ſondern darüber hinaus einen Kapitalnachlaß von insgeſamt 1 Mill. Schill. gewäht. Davon entfallen auf die Kreditanſtalt 600 000, auf den Wiener Bankverein 400 000 Schilling. Unter Berück⸗ ſichtigung dieſes Kapitalnachlaſſes und nach Abſchreibungen auf Anlagen von 500 000 Schilling ſchließt das Jahr 1932 mit einem Verluſt von 667 000 Schilling ab, der zuzüglich des Verluſtvortrages aus 1930 mit 1,67 Mill. Schilling weiter vorgetragen wird. Die Bilanz für 1932 bringt dann eine grundlegende Neuoroͤnun der Bilanz. Zur Neubewer⸗ tung der Anlagen und einer Wertberichtigung der Vorräte haben die Patronatsbanken auch für 1932 auf jede Verzin⸗ ſung ihrer Forderungen verzichtet und darüber hinaus einen Kapitalnachlaß von 6,2 Mill Schilling gewährt, wo⸗ von 3,74 Mill. Schilling auf die Kreditanſtalt und der Reſt auf den Wiener Bankverein entfallen. Für die Abwertung der Anlagen wurde ein Betrag von 1,63 Mill. Schilling herangezogen Das Jahr 1932 ſelbſt ſchließt dann unter Berückſichtiung des Kapitalnachlaſſes mit einem Verluſt von 2, Mill. Schilling, der ſich um den Vortrag aus 19331 von 1,67 Mill. Schilling erhöht. Dieſer Verluſt wird in der Weiſe gedeckt, daß das Kapital von 3,8 Mill Schilling au, 76 000 Schilling herabgeſetzt wird bei gleichzeitiger Wieder⸗ erhöhung auf 4 Mill. Schilling, wobei die neuen Aktien von den Gläubigern an Zahlungsſtatt genommen werden. Die Eröffnunsbilanz für 1933 weiſt ſodann ein AK von 4 Mill. Schilling und Kreditoren im Betrage von 10,75 Mill. Schilling aus. * Gontermann⸗Peipers AG., Siegen.— Verluſtabſchluß. Für das am 30. Juni 1933 beendete Geſchäftsjahr ergibt ſich nach Verrechnung aller Unkoſten und Aufwendungen ein Verlnſt von 240 986(i. V. 229 876). Zur Deckung des Verluſtes von insgeſamt 470 541/ ſowie zur Vornahme von Sonderabſchreibungen und einer Zuweiſung von 40 000 an den Delkrederefonds iſt der Buchgewinn aus der Einziehung von unentgeltlich zur Verfügung ge⸗ ſtellten eigenen Aktien von 600 000/ verwandt worden. O Weſtbeutſche Kaufhof AG. vorm. Leonhard Tietz. Köln, 4. Juni.(Eig. Meld.) Bei der Geſellſchaft iſt jetzt das Ergebnis des Angebots auf Umtauſch der 7/ v. H. Dollaranleihe von 1926 in 5 v. H. Reichsmarkſchuloverſchrei⸗ bungen(für 1000 Dollarbonds 3000/ Obligationen) zu überblicken. Wie wir erfahren, ſind bei der Goldoͤiskontbank Bonds im Nominalbetrag von 518 500 Dollar bei einem der⸗ zeitigen Geſamtumlauf von 1,5 Mill. Dollar zum Umtauſch eingereicht worden. * Dividendenloſer Abſchluß der„Sarotti“ AG, Berlin. In der AR⸗Sitzung der Sarotti A6, Berlin, wurde der Abſchluß per 31. Dezember 1939 mit einem Reingewinn von 97024/ einſchließlich des Gewinnvortrages von 80 064/ genehmigt und die Einberufung der GV auf den 28. Juni beſchloſſen. Das Erträgnis des Geſchäftsjahres Der Mannheimer Hafenverkehr im Mai Der Waſſerſtand des Rheins bewegte ſich nach dem Mannheimer Pegel zwiſchen 210 und 550 em und der des Neckars zwiſchen 207 und 252 em und war ſomit für die Schiffahrt gleich ungünſtig wie im Vormonat. Die Ablade⸗ tiefe der für den Oberrhein beſtimmten Fahrzeuge unter⸗ lag daher einer beträchtlichen Einſchränkung. An ſtill⸗ gelegten Schiffen wurden am Monatsende noch 14 mit einer Ladefähigkeit von 12047 To. gezählt. Der Geſamtumſchlag betrug im Berichtsmonat 504 268 To.(im Vorjahr 441 464) gegenüber dem Vor⸗ monat 87 524 To. mehr. Rheinverkehr. Ankunft: Fahrzeuge mit eigener Triebkraft 360 und Schleppkähne 897 mit 440 194 To. Abgang: Fahrzeuge mit eigener Triebkraft 355 u. Schleppkähne 811 mit 52 046 To. Neckarverkehr: Ankunft: Fahrzeuge mit eigener Triebkraft— und Schlepp⸗ kähne 71 mit 6064 To. Abgang: Fahrzeuge mit eigener Triebkraft— und Schleppkähne 83 mit 5 964 To. Auf den Handelshafen entfallen: Ankunft: 214 275 To. Abgang: 46 326 To. Auf den Induſtriehafen entfallen: Ankunft: 70 829 To. Abgang: 9 927 To. Auf den Rheinauhafen ent⸗ Abgang: 1757 To. Der in obigen Zahlen enthaltene Umſchlag von Hauptſchiffezu n auf dem Rhein 20 245 To., auf dem Neckar 11876 To. Auf dem Neckar ſind 20 Fernſchleppzüge und 1 Lokalſchleppzug abgegangen. An Güterwagen wurden während des Berkchts⸗ monats geſtellt: im Handelshafen 11 188 10⸗To.⸗Wagen, im Induſtriehafen 9074 10⸗To.⸗Wagen und im Rheinauhafen 10 366 10⸗To.⸗Wagen. Die Neckarschiflahri im Ral Die Schiffahrt auf dem Neckar hatte im abgelaufenen Monat unter einem außergewöhnlich niedrigen Waſſerſtand zu leiden. Verzögerungen waren daher nicht zu vermeiden. Von Mannheim fuhren 20 Schleppzüge und 1 Lokalaug mit zuſammen 87 Kähnen zu Berg, von denen 38 mit Gütern und 32 mit Kohlen für Heilbronn beladen waren, ferner 14 Kähne mit Kies zum Kanalbau am unteren Neckar bei Heidelberg, Eberbach und Neckargerach. Die reſtlichen 8 Kähne ſchleppten leer zu Berg zum Salzladen. Zu Tal ſind 74 Kähne, und zwar 61 mit Salz und 13 mit Gütern abgefertigt worden. Ab 10. Mai 1934 hat die Neckarſchiffahrt G. m. b. H. Heül⸗ bronn die fahrplanmäßigen Perſonenfahrten zwiſchen Heil⸗ bronn—Heidelberg und umgekehrt aufgenommen. (Mitgeteilt vom Heilbronner Schiffahrts⸗Kommiſſariat Erich Hoffmann). Frachienmarki Duisburg-Ruhrori/ 4. Juni Die Nachfrage nach Leerraum war heute nicht beſonders rege. Eine Frachtnotierung fand nicht ſtatt. Die Talfracht notierte mit 1,20 bzw. 1,40/ ab hier bzw. ab Kanal nach Rotterdam und 1,70 bzw. 1,90/ nach Antwerpen—Gent einſchl. Schleppen. Für bergwärts wurde ebenfalls nur vereinzelt Kahnraum angenommen. Auch hier erfuhren die Frachten mit 1,40 bzw. 1,60/ Baſis Mainz—Mannheim keine Aenderung. Der Bergſchlepplohn notierte mit 80 bis 90 Pfg. nach Mainz und der Talſchlepplohn mit 8 Pfg. für größere beladene Kähne nach Rotterdam. Stark verschlechierier Häuieaußenhandel In den erſten vier Monaten 1034 zeigt die Häute⸗ außenhandelsbilanz Deutſchlands eine verſtärkte Einfuhr gegenüber einer verminderten Ausfuhr. So wur⸗ den in den Monaten ie 3 der aleichen Vorjahreszeit) folgende Mengen eingeführt: 3TNr. 153a) Kalbfelle naß 89 809(57 245), 153b) trocken 2000(3014), 1530) Rinohäute naß 398 983(220 661), 1590) trocken 88 330(77 405), 158e) Roßhäute naß 26002(19 586), 153f) Roßhälſe 50(1940), 155g) Roßſchilder 1027(621), 1590) Roßhäute trocken 75(570), 1501) Lammfelle 8701(2268), 153m) Schaffelle 24600(14 290), 153u) Lamm⸗ und Schaf⸗ felle roh enthagrt 4778(1887), 1580) Ziegenfelle 15001 (10 180), 150r) Reh, Eſel, Maultier, Wildſchwein uſw.— Felle und Häute 3039(1361) und 153ſ) Leimleder 120 999 (96 131) eingeführt. Im ſelben Zeitraum wurden dagegen nur exportiert: 3TNr. 459a) Kalbfelle naß 14046(18 873), 153b) trocken 780(452), 1586) Rindhäute naß 98 788( 461), 159e) Roßhaar naß 1246(849), 159g) Roßſchilder 1207(290), 153m) Schaffelle 2107(9414), 1531) Reh, Eſel uſw. Felle und Häute 2039(2590), 153) Leimleder 4959(2614) und 98 154b) Haſen⸗ und Kaninchenfelle roh 10 441 1933 wurde ungünſtig beeinflußt oͤurch den wertmäßigen Umfatzrückgang, die durch das Sinken der Rohſtoffpreiſe notwendige Wertberichtigung und die Verringerung der Verdienſtſpanne infolge der ungeſunden Preisverhältniſſe in der Schokoladeninduſtrie. Trotz der guten Liquidität der Geſellſchaft und der namhaften Bankguthaben muß bei die⸗ ſem Geſchäftsergebnis von einer Dividende(i. V. 4 v..) Abſtand genommen werden. Ueber den laufenden Geſchäfts⸗ gang wurde berichtet, daß ſich der Umſatz erfreulich ge⸗ ſteigert habe. * 10(14) v. H. Dividenden in der deutſchen Zündholz⸗ gruppe. Die Generalverſammlungen der Norddeutſchen Zündholz AG und der Süddeutſchen Zündholz AG, Berlin, genehmigten einſtimmig die Abſchlüſſe für das Geſchäfts⸗ jahr 1933. Bei beiden Geſellſchaften gelangt eine Divi⸗ dende von 10(14) v. H. auf das AK von je 5 Mill. 4 zur Verteilung und je 100 000 werden dem geſetzlichen Reſervefonds übertragen. Der Reingewinn bei der Nord⸗ deutſchen beträgt einſchl. 147 978(187 891) Gewinnvortrag 768 023(987 977)/ und bei der Süodeutſchen einſchließ⸗ lich 155 214(40 446)„ Gewinnvortrag 781 068(1 125 218) J. * Poſtſcheckverkehr beim PSchA. Karlsruhe im Mai. Die Zahl der Poſtſcheckkunden hat ſich im Mai um 220 ouf 46 027 erhöht. Die Guthaben betrugen im Monats⸗ durchſchnitt 19 560 090 /, Ende des Monats 10 050 538. Gutſchriften wurden 1 374 870 über 165 084 170 /, Laſt⸗ ſchriften 940 623 über 164 600 724/ ausgeführt, Geſamt⸗ umſatz mithin 2915 493 Buchungen über 329 634 804 l. Bargeldlos wurden hiervon 208 693 256/ beglichen. Im mit dem Ausland wurden 608 250%4 umgeſetzt. HANpRLS- αο WIRTSCHAFTS.zRTrUNG Mittag-Ausgabe Nr. 249 Regelung des kommissionsweisen Verkauis von Frühkarioffeln Der Reichsbeauftragte für die Regelung des Abſatzes von Frühkartoffeln, Boettner, hat über den kommiſſions⸗ weiſen Verkauf von Frühkartoffeln folgende Anordnung erlaſſen: 1. Für die Zeit vom 6. Juni bis zum 30. Juli verbiete ich im geſamten Reichsgebiet den waggonweiſen Vertrieb nicht feſtverkaufter Frühkartoffeln in⸗ und ausländiſcher 8 ſowie den Abſchluß von Kommiſſionsgeſchäften mit rühkartoffeln in⸗ und ausländiſcher Herkunft. 2. Die Bezirksbeauftragten und die Beauftragten der Landesbauernführer ſind verpflichtet, jeden Fall der Ueber⸗ tretung dieſer Anordnung unverzüglich ihrem Gebiets⸗ beauftragten bzw. ihrem Landesbauernführer zur Beſtra⸗ fung durch mich zu melden. Als Zuwiderhandelnde im Sinne dieſer Verordnung gelten bei inländiſchen Früh⸗ lartoffeln die Verſender, bei ausländiſchen Frühkartoffeln die Vermittler(Agenten, Kommiſſionäre). 3. Für den Fall der Zuwiderhandlung ſetze ich auf Grund der Verordnung über den Abſatz von Frühkartof⸗ feln eine Ordnungsſtrafe von 25 je Zentner— im Wiederholungsfalle von 100 je Ztr.— vorſchriftswidrig verkaufter Frühkartoffeln feſt. 4. Das in der Verordnung über den Abſatz von Früh⸗ vorgeſehene Schiedsgericht wird non Fall zu Fall berufen. Der Ruhrkohlenabsaß im Aprii Nach den endgültigen Feſtſtellungen des Rheiniſch⸗Weſt⸗ fäliſchen Kohlen⸗Syndikats erreichte der Geſamtabſatz(Koks und Briketts in Kohle umgerechnet) im April 7 146 692 To. gegen 7 203 135 To. im Vormonat. Der arbeitstäg⸗ ltche Geſamtabſatz betrug 297 779(277 044) To., er⸗ höhte ſich alſo gegenüber dem Vormonat um 7,48 v.., wäh⸗ rend die Zunahme gegenüber dem Vorjahresmonat ſogar 32,52 v. H. beträgt. Von dem Geſamtabſatz entfielen auf den eigentlichen Syndikatsabſatz(auf die Verkaufsbeteiligung in Anrechnung kommend) 5 060 148(5 018 046) To. und hiervon wiederum auf das unbeſtrittene Gebiet 2882 222(2 716 932) Tonnen, auf das beſtrittene Gebiet dagegen 2177 926 (2 301 114) To. Der Anteil der Lieferung in das un⸗ beſtrittene Gebiet hat ſich alſo weiter erhöht, wäh⸗ rend die Lieſerungen in das beſtrittene Gebiet nach der Steigerung im Vormonat wieder einen Rückgang zu ver⸗ zeichnen haben. Auf den Werksſelbſtverbrauch lauf die Verbrauchsbeteiligung in Anrechnung kommend) entfielen im Berichtsmonat 1 461 727(1 471 851) To., der ſich damit im Vergleich zum Vormonat ziemlich ſtabil gehalten hat. Der Zechenſelbſtverbrauch belief ſich auf 624 039 (700 230) To. Der Zuckerrübenanbau in Deuischland und Europa Nach einer Umfrage der internationalen Vereinigung für Zuckerſtatiſtik wird in Deutſchland in dieſem Jahre eine Fläche von 334 793 Hektar für den Zuckerrübenanbau benutzt werden. Das bedeutet eine Zunahme von 20,0 4 v. H. Die Rübenanbaufläche für Futterzwecke wird ſogar um 37,02 v. H. auf 14535 Hektar ausgeöͤehnt. An der Vermehrung ſind in erſter Linie Nieder⸗ und Oberſchleſien beteiligt. Mit Ausnahme von Belgien, Dänemark und Schweden haben alle Zuckerrüben pflanzenden Länder Europas ihre Anbaufläche vergrößert. Die Tſchechoſlowakei— nach Deutſchland der größte Zuckerproduzent Europas— erhöhte ſeine Fläche um 3,49 v. H. auf 143 865 Hektar. Waren und Märkie Frankiurier Abendbörse ſesi und lebhafi Die Abendbörſe war bei Eröffnung wieder feſt und verhältnismäßig lebhaft, freilich vollzogen ſich die Kursbeſſerungen gegen den Berliner Schluß in weſentlich verlangſamten Tempo. Immerhin hielt die Nachfrage an, die Kunoſchaft hatte wieder zahlreiche kleine Orders her⸗ gelegt. Stark geſucht blieben von lokalen Papieren Scheide⸗ anſtalt, für die eine Taxe von 205—207 v. H. gegeben wurde nach einem Mittagskurs von 202 v. H. rationiert. Farbeninduſtrie gewannen 74 v. H. und auch auf den übri⸗ gen Marktgebieten betrugen die Erhöhungen etwa—74 v. H. Von Renten zogen Neubeſitzanleihe auf 2,60 v. H. an. Bei lebhaftem Geſchäft ſetzten ſich die Kursſteigerungen im Verlaufe der Abendbörſe fort, wobei Hie neueſten Mitteilungen über die Abrüſtungskonferenz, insbeſondere dex Vorſchlag Henderſons von Anregung war. Das Haupt⸗ geſchäft hatten Farbeninduſtrie, die bis au; 144,50 anzogen, ſowie Neubeſitzanleihe, die auf 22,75 v. H. ſtiegen. Auch ſonſt ergaben ſich überwiegend Beſſerungen bis zu 1 v. H. gegen den Berliner Schluß. Die Börſe ſchloß zu den höchſten Kurſen. Auch für feſtverzinsliche Werte und Stadt⸗ K zeigte ſich weitere Nachfrage bei anziehenden urſen. An der Nachbörſe hondelte man Farbeninduſtrie mit 144,50, Neubeſitz mit 2,72/ v. H. Scheideanſtalt erhöhten ſich auf 207 v. H. Ferner notierten u..: Ver. Stahlbonds 74,62; Allg. D. Creditanſtalt 44,25, Reichsbank 154; Klöck⸗ nerwerke 69; Kali Aſchersleben 109,50; Kali Salzöetfurth 148; Kali Weſteregeln 109; Daimler Motoren 45,75; 8 63 Th. Goldſchmidt 70; Schuckert Nürn⸗ rg 89,75. Uebersee-Geireide-Noſierungen Neuyork, 4. Juni.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per Buſhel, Lokopreiſe) Weizen roter Sommer⸗Winter Nr. 2 10776; oͤto. hard 109/; Mais neu ankommende Ernte 50,50; Gerſte Molting 64,75; Mehl Spring wheat cle ꝛrs(per 196 lb.) 650—680; Fracht unverändert. Chikago, 4. Juni.(Eig. Dr.) Schluß lin Cents per Bufhel, Terminpreiſe) Weizen(willig) per Juli 9676 Sept. 97,75, Dez. 99,25:; Mais(ilau) Juli 54; Sept. 56; Hafer(willig) Juli 41,25, Sept. 41,25; Dez. 4276, Roggen (willig) Juli 6076; Sept. 62,50.— Lokopreiſe: Weizen ge⸗ miſchter Nr. 2 98,25, Mais gelber Nr. 2 57; dto. weißer 61; dto. gemiſchter 56,50; Hafer weißer Nr. 2 44; Gerſte Malting 55—100. Winnipeg, 4. Juni.(Eig. Dr.) Infolge Feiertag keine Notierungen. Buenos Aires, 4. Juni.(Eig. Dr.) Schluß(in Pa⸗ pierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Juni 5,82; Juli 5,95; Auguſt 6,06; Mais per Juni 4,85 Juli 4,92, Auguſt 5,05; Hafer per Juni 4,00; Leinſa'a t(euhig) per Juni 14,29; Juli 14,39; Auguſt 14,52. Roſario, 4. Juni.(Eig. Dr.) Schluß(in Papierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Juni 5,70; Juli 5,75; Mais per Juni 4,70, Juli 4,75; Leinſaat per Juni 14,10; Juli 14,20. * Rotterdam, 4. Juni.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen 65 Hfl. per 100 Kilo) Juli 3,35; Sept. 3,45, Nov. 3 875; an. 3,65.— Mais lin Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Juli 59; Sept. 58,50, Nov. 59,75; Jan. 60,50. Liverpool, 4. Juni.(Eig. Dr.) Schluß lin Schilling und, Pence Weizen(100 lb.) Tendenz willig; Juli 4,8/; Okt. 5,04; Dez. 5,276.— Mais(100 1b.) Tendenz ſtetig; Juni 203 verk., Juli 11,5 verk.; Auguſt 12,474 verk. — Mehl(250 lb.) Liverpool Straights 20, London Wei⸗ zenmehl 17—24, 50. Amerikanische Schmalz- und Schweinemärkie Neuyork, 4. Juni.(Eig. Dr.) Schluß lin Cents per 100 lb.) Schmalz prima Weſtern koko 710; oͤto. miodle Weſtern 695—705; Talg unverändert. Chikago, 4. Juni.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per 100 lb.) Tendenz unregelmäßig; 90 87 Juli 640 B; Sept. 662,50; Okt. 675 B; Dez. 687,50 B; Bauchſpeck(tr. geſ.) ver Juni 865, per Auguſt 887,50; Schmalz loko 687,50; Schweinepreiſe unverändert; Schweinezufuhr in Chikago 45 000, im Weſten 151 000 Stück. 2* * Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 4. Juni. Kirſchen 19—14; Eròͤbeeren 21—25; Spargeln 1. S. 19—28, 3. S. 10 bis 13, 3. Sorte—4; Erbſen 10—13; Wirſing 6,5—7,5; Spinat 8; Mangold 6,5—7; Blumenkohl—5,25; Schlangen⸗ gurken 12,20; Kohlrabi—3,5; Kopfſalat 1,5—2,5; Rettich Stück 3; dto. Bündel 2,5—3,5; Karotten Bündel 2,5—4, 5, Srang tziſche b 3 Obſtmärkte. Freinsheim: Aufuhr 120 Zentner. Abſatz und Nachfrage ſehr gut. Kirſchen rete 11—44 Schloßkirſchen 15—21; Schwarzkirſchen 16—20; Bank⸗ hardkirſchen 18—29; Eroͤbeeren 90—37.— Ellerſtadt: Anfuhr gut, Abſatz und Nachfrage ſehr gut. Mai⸗ und Frühkirſchen 10—14; Schwarzkirſchen 14—18; Bankhard⸗ kirſchen 14—18; Erdbeeren 27—32 Pfg. * Nürnberger Hopfenbericht vom 1. Juni. 100 Ballen Zufuhr, 120 Ballen Umſatz. Hallertauer 190—220 /. Ten⸗ Wu Se „Schwetzinger Spargelmarkt. Anlieferung am 2. Juni: 40—50 Ztr.; 1. Sorte 20—25 Pjg., 2. Sorte.44 Pln. 3. Sorte 5 Pfg.— Anlieferung am 3. Juni: 95—40 Ztr.; 1. Sorte 25—30 Pfg., 2. Sorte 15 Pfg. „Kaffee⸗Wochenbericht vom 2. Juni.(„Heßlaffee“ Ham⸗ burg 85.) Der Kafieemarkt zeigte in der abgelaufenen Be⸗ richtswoche eine ſtarke Belebung. Braſilien kündigte an, Haß die ſog. Bonuskaſſees ab 1. Juli in Wegfall kommen. Dadurch ſtellen ſich die Preiſe für Santoskaffee zirka 2 4 pro Zentner höher. Columbien ſetzte ſeine Forderungen um zirka 2 Dollar herauf. Auch gewaſchene Mittelameri⸗ Maße im Preiſe 75—— trat in verſtärktem als Käufer auf da ſi e höheren Weltmarktpreiſe bald im Kaffeehandel auswirken dürften. 8385 Geld- und Devisenmarki Zürich, f. Iui Gcklus amllct) perit 20.29½¼1 9 42.05—— 2 kmn 18.55.— fl 208.40— an 3800 Ki, Aard. 5 Reryor 907.¾ J Berlin 119.60— Papat.— Mal. Celd 1 ſeim 71.5772 Fan ott...—— e 780 Keie Iain 26.70— Sofie—.— 202,.—] JoaziA— Paris, l. Iunl Cülu amilüdt). 35 London 76,78.—J Spanien 207.25 J Hopenha—— Lewort. 15.17/ lalien 130.75 aenen 10.27½— 592.— Pelgien 354.25 f Schwei: 492.75 Stuccholm 397.50 Warscheu 286,50 Amsterdam, 4. Juni Cchlus amtlich). Berlin 57.4276 Bülen 34.49/ 03l 8.80— 1 Mb 87% LMl J2020—U f London, I. Iuu1 Gchlub amillct) kervork. 1504./6 f Ropenhagen] 32.39— M 884. ret 650 50.— Wluig 18,88.. Aunse, 507“ aren, 1259 Amsem 745.— Uslo 1090, 54] Ronstantin..25 Surkraen 125/ baris 76.46— Lissabon./1% Athen 5,2% eris 15,25 krüi 21.03— feleiagios 226.75 Mian 777 oeee 15.— ltalen 56.31—Prag 122.— Parschen 26.96 Lalb—.— Pelis 18.017 Budspet 28.50 Paenes Ares 26,31 Bunnos dchnie 15.54 ½ Beſrad. 223 25 fio de An..12 auf London 26.12 SPanien 86,96— Soiſg 410,— Hongtong 1/518 fSidaffika 99,87 Hamburger Meiallnoſierungen vom 4. Juni 1934 Hupfer D T ed dnet dei Mief' Celd, Iberahliſ örief Celd Iberabit unur. 45,—44. 420,5920, 28 — 80 45.——»* 37.50 3 8045.6252,750 4c.50——.—fm. Gü. p. r).. J2.80.60 Iu 80ſl,.——— S0— reir. W b küb..4l.5004l.50 05,——] betihr, Gu. x.... 335].35 945—1208050—.0ʃ70 Wober 43 50.43.——.— 0- Hkinen fegclas dinss.(S.)]88,5027,50 Renb.44.48,50—.—512,0505,0—.—f Huedhsilber(E Dezemb. I44.5044.—44.—[..—I Poltramerz——— 43.— * Leinöl⸗Notierungen vom 4. Juni. London: Leinſaat Pl. per Juni⸗Juli 11¼(11,25); dto. Klk. 12,75(1276)3— 5 ſaatöl boko 28,25(unv.); öto. Juni⸗Auguſt 2,50(23); dto. Juni 2,50(29,75); dto. Sept.⸗Dez. 29(2956); Baumwollöl ägypt. 13,50(unv.); Baumwollſt. ägypt. per Juni 4,50 (unv.).— Neuyork: Terp. 56,5(unv.).— Savan⸗ nah: Terp.—(51,25). N 8 * Pforzheimer Edelmetallkurſe vom 5. Juni.(Mit⸗ eteilt von der Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchaft, iliale Pforzheim): Platin techniſch rein 3,90 ſe Gramm; dto. 4 v. H. Palladium 3,25 je Grommz dto. 4 v. H. Kupfer 3,15 je Gr.; Feingold 2825 je Kilo; Fei r 40—41,80; ie Kilo; ie nach Abnabme von 50 Kilo—0 Kilo. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite Nummer 249 Kanu-RMegatta auf dem Altrhein Schöne Erſolge im Mannheimer Kanuſport Mannheim(L. Sons) 14:24,1; 2. Jung⸗Deutſchlagd 4 —— * Gewinnausſichten einräumen mußte, Nicht immer gewinnt der beſſere Kritiſcher Rückblick auf Baden—Südweſt in Pforzheim dem letzten Schlage entſchieden wurden, trugen viel zu dem] Kanu⸗Klub(Coerper) 4412 Min.— 2. Abtlg.: 1. 5 Erfolg bei. Die erſolgreichſten Vereine waren der Poſt⸗ Mannheimer Kanu⸗Geſ.(Weißgerber) 41:19; 2 9 Gau⸗Vergleichs kämpfe nennt man gern die freund⸗ Jten Einladungen haben außer den 20 Nationen, die die An⸗ ſporatverein Frankfurter und der Saarbrückener Kanu⸗Klub Poſt S8 Frankfurt(Guſt. Erb) 42:00; 3. Kanu⸗Klub ſchaftlichen Begegnungen zwiſchen zwei Gauvertretungen, bei denen es um nichts weiter geht, als um die Propa⸗ gandawirkung— ganz im Gegenſatz zu den demnächſt ein⸗ ſetzenden Ausſcheidungskämpfen der 16 deutſchen Gaue um den Adolf⸗Hitler⸗Pokal. Dieſem Treffen in Pforz⸗ heim zwiſchen Baden und Südweſt fehlte allerdings zu einem vollgültigen Vergleich inſofern die Vorausſetzung, als beide Gaue nicht die ſtärkſten Aufſtellungen heraus⸗ öringen konnten. Conen und Gramlich fehlten auf der einen, Siffling und Langenbein auf der an⸗ dern Seite, neben einigen weiteren tüchtigen Kräften, die gleichfalls nicht verfügbar waren. Es gab daher Schwächen hüben wie drüben, indeſſen wirkten ſie ſich auf ſeiten des Südweſtgaues, dem man„auf dem Papier“ die größeren unerwarteter Weiſe ſtärker aus als bei den Badenern. So kam ein deutlicher :0⸗Sieg Badens zuſtande, viel zu deutlich, als es dem Kampfverlauf und den rein techniſchen Leiſkungen der Spie⸗ ler auf beiden Seiten entſprochen hätte. Es iſt gut, in einer Zeit großer Auseinanderſetzungen über ſchöne, ſtilvolle Spielweiſe oder reinen Zweckmäßig⸗ keitsfußball wieder einmal daran erinnert zu werden, daß nur Tore zählen, nicht aber die kunſtgerechten Spiel⸗ nahme bereits erklärt haben, neuerdings vier weitere Länder, nämlich Polen, Holland, Kanada und Schweden, ihre Teilnahme zugeſagt. Ferner haben auf der Tagung des Intern. Olympia⸗Komitees in Athen Vertre⸗ ter von Japan, Norwegen, Rumänien u. Tſchechoſlowakei die Zuſage ihrer Teilnahme gegeben. Die Tſchechoſlowakei hat bei dieſer Gelegenheit ihre Zuſage auch auf ſpiele in Garmiſch⸗Partenkirchen ausgedehnt. Amerjka nimmt dagegen weiterhin ſeine abwartende Haltung ein. Das Amerikaniſche Olympia⸗Komitee trat zwar am vergangenen Wochenende erneut in Neuyork zu⸗ ſammen, um zu der Beteiligungsfrage Stellung zu nehmen, doch kam es auch diesmal unter Rückſichtnahme auf eine ge⸗ wiſſe„öffentliche Meinung“ zu keiner Entſcheidung. Man überließ die endgültige Entſcheidung dem Präſidenten des Komitees, Avery Brundage, der nach ſeiner Rückkehr von einer Deutſchlandreiſe im Auguſt über die Teilnahme der Staaten beſtimmen ſoll. Für die Olympiſche Hymne wurden 500 Vor⸗ ſchläge eingereicht. Man ſieht alſo, daß das Preisausſchrei⸗ ben des Organiſations⸗Komitees bereits jetzt große Früchte getragen hat. Deutſche Reiter in Warſchau die Winter⸗ durchgeführte Langſtreckenwettfahrt auf dem ibylliſchen Alt⸗ Die vom Darmſtädter Schwimmklub Jung⸗Deutſchland rhein war für den Veranſtalter ein ſchöner Erfolg. Gute Beſetzungen in den einzelnen Rennen, dazu ſpannende Kämpfe, die oft auf der 7 Kilometer langen Strecke erſt mit mit je 3 Siegen. Einen ſchönen Sieg errang die Europa⸗ meiſterin Fräulein Guſſy Wenzel über ihre ſtarke Rivalin Hilde Becker von der Mannheimer Kanu⸗Geſellſchaft, die ſie glatt ſchlagen konnte. Der Senioren⸗Zweier ſah die ſtärkſten Mann⸗ ſchaften des Gaues am Start. In ſcharfem Anbordkampf über die ganze Strecke bezwang die Mannſchaft Cvall⸗ Saarbrücken den Gaumeiſter Emrich Geiß vom Mainzer Kanu⸗Klub in mörderiſchem Endſpurt. Im Senioren⸗ Einer konnte ebenfalls ein Saarbrücker, O. Henrich, einen ſicheren Sieg gegen ſeine Gegner herausfahren. Die beſte Zeit des Tages fuhr die ſtarke Mannſchaft Kiſſel⸗Nothacker vom Poſtſportverein Frankfurt. Dieſe Fahrer dürften auch zur Zeit die ſtärkſte Zweier⸗Mannſchaft des Gaues ſein. Die Ergebniſſe: Junior⸗Einer: 1l. Mannheimer Kanu⸗Geſel!⸗ ſchaft 38:18,8(Kleiber); 2. Saarbrücker Kanu⸗Club 99:84,5 (Schubert); 3. Saarbrücker Kanu⸗Klub 40:27(Groß).— Senior⸗Zweier: 1. Saarbrücker Kanu⸗Club(Coall⸗Thomae) 36:40,4 Min.; 2. Kanu⸗Club Mainz(Emrich⸗Geiß) 36:42,5; 3. Mainzer Kanu⸗Verein(Kramer⸗Nollenberger) 37:30,2.— Darmſtadt(L. Müller) 14:30⸗6; 3. Kanu⸗Klub Mainz(Feh⸗ renbach) 16:14,1 Min.— Aufänger⸗Einer, 79000 Meter: 1. Abtlg.: 1. Saarbrücker Kanu⸗Klub(E. Schubert) 40:52,67 2. Kanu⸗Gilde Saarbrücken(A. Konrad); 3. Frankſurter Mannheim(E. Völlmer) 42:19 Min. Rugby in Mannheim Mannheimer Rugbyklub— Rugby⸗Lehrkurſus Gemäß einer Verſügung des Kultusminiſteriums wer⸗ den zur Einſührung des Rugbyfußballſpieles an den Mit⸗ tel⸗, Gewerbe⸗ und Fortbildungsſchulen zur Zeit in den grö⸗ ßeren badiſchen Städten Rugby⸗Lehrkurſe abgehalten. Ein ſolcher Kurſus fand in dieſen Tagen unter Leitung der Herren Burkhardt, Lehramtsaſſeſſor an der bieſigen H. Schule und Erich Guckes, Dipl.⸗Ingenieur, Dozent an der Rhein. Ing.⸗Schule, ſtatt, dem ſich am Sonntag ein zweites Lehrſpiel zwiſchen den Kurſusteilnehmern und dem Mannheimer Rugby⸗Klub im Stadion anſchloß. Das Spiel, das abwechſelnd von Burkhardt⸗Ro6h und Leon⸗ hardt⸗MR.⸗Club geleitet wurde, bot, wenn man die überaus kurze Ausbildungszeit der Kurſusteilnehmer in Betracht zieht, intereſſante Spielphaſen. Beſonders war es die Mannheimer Dreiviertelreihe, die in der Beſetzung: Groß, Götz, Pfeiffer, Dr. Kulzinger, Bourquin und den flinken Halbs Schneider, Velte antrat, ein ſchönes Paßſpiel handlungen„zenſiert“ werden. Wollte man das tun, dann ugend⸗Einer: 1. Kanu⸗Club Mainz(Rein) 14.54,4 Min.; vorführte, wobei ſie öfters die Mallinie überſchreiten wäre der Südweſten als klarer„Punktſieger“ vom Pforz⸗ Deutſche Erſolge am Sonntag 5 Saarbrücker Kann⸗Klub——995 14:563 94 Frankfurter[konnte. Auch der M. Sturm unter Dr. Bläſers Führung heimer Spielſeld gegangen. Denn die techniſch ausgezeich⸗ net veranlagten Stürmer führten mit Unterſtützung des Mittelläufers Hergert, der keineswegs nach Methode „Nerz“ ſpielte, ein höchſt augenfälliges Zuſammenſpiel vor, hei dem der Ball ſehr hübſch von Mann zu Mann wanderte, ohne daß ihn der Gegner erreicht hätte. Aber je näher die mit zu wenig Schwung und Bodengewins durchgeführten Angriffe dem badiſchen Strafraum kamen, um ſo kürzer und in die Breite gehend wurde der Weg des Balles. Mit dieſer Art„Spielerei“ traf man bei dem badiſchen Vertei⸗ diger Dienert⸗ Mühlburg auf einen immer wieder kraftvoll dazwiſchenfahrenden„Aufräumer“, der von dem Freiburger Kaſſel gut ergänzt wurde. Stießen wirklich die Südweſtler durch die Verteidigung, dann preſchte der beſte badiſche Torwächter, der Freiburger Mül⸗ Ler, in die Angriffslinie und erhechtete ſich wagemutig den ſchußfertigen Ball. Im ganzen betrachtet, hatten die Badener— trotz Her⸗ gert— auch die beſſere Läuferreihe, in welcher der für den verletzten Brezing im letzten Augenblick eingeſetzte Pforz⸗ 4 heimer Mittelläufer Schmidt der ſchwächſte Spieler blieb und von dem ausgezeichneten Größle, ja ſelbſt von dem an Stelle Kiefers tätigen Mollenda übertroffen wurde. Und das gab den Ausſchlag zugunſten Badens, daß die Außenläufer von Südweſt große Schwächen aufwieſen. Enttäuſchte ſchon der Neunkirchener Theobald, der ſeine Vereinsſorm nicht erreichte, ſo war der für den wegen des Schwedenſpiels in Frankfurt verbliebenen Tie⸗ ſel hereingenommene Sportvereinler Schweinhardt ein völliger Ausfall; zum erſtenmal zu größerer Aufgabe berufen, verzehrte er ſeine ſpieleriſchen Kräfte in unbändiger Auf⸗ regung, die ihm auch die einfachſten Handlungen verdarb. Hergert und der 70 Minuten lang ausgezeichnete Verteidiger Jochauenſem mußten doppeltes Arbeitspenſum cleiſten und ihre körperlichen Kräfte konnten dieſen Anforderungen auf die Dauer nicht gewachſen ſein. Lediglich der jugend⸗ liche Kaiſerlauterer Conrad ſtand trotz allem bis zum Ende durch, ohne das Geſchick abwenden zu können. Dieſes Geſchick ergab ſich aus einem plötzlich und un⸗ erwartet einſetzenden Endſpurt der Badener, an⸗ gekurbelt durch den bald nach der Panſe für den körperlich unterlegenen Bihlmeier eingeſetzten Halblinken Huber⸗ Pforzheim. Der badiſche Sturm war auf einmal nicht mehr zu halten; Huber, Fiſcher und Merz zogen mit Schwung immer wieder auf das Südweſttor, eingeſetzt dͤurch prächtige Vorlagen von Heermann, Größle, die jetzt ebenfalls ins Spiel kommenden Schmidt und Rau, ſowie die ſtarken Ab⸗ ſchläge Dienerts. Das Spiel gewann ungemein an Span⸗ nung und im Handumdrehen war aus dem:0 der erſten Halbzeit ein:0 geworden, ein zahlenmäßig zu hoher Sieg, der indeſſen die Erkenntnis, daß zielſtrebiger Erſolgsſtil und taktiſche Ausuutzung der jeweiligen Kampflage lin Etwa 12 000 Zuſchauer hatten ſich zu dem internationalen Reit⸗Turnier in Warſchau eingefunden, unter ihnen befan⸗ den ſich in großer Zahl hohe Regierungsvertreter. Im Mit⸗ telpunkt des Programms ſtand ein Jagdſpringen der Klaſſe 8, ein Kanonen⸗Springen. Unter den 36 Teil⸗ nehmern befanden ſich zehn Deutſche. Es war ein ſchwerer Kurs über acht Hinderniſſe zu bewältigen. Schon beim erſten Gang ſchieden alle Konkurrenten bis auf ſechs aus die fehlerlos die Hinderniſſe bewältigten, darunter Baccarat unter Rittmeiſter Momm, Egli unter Holſt und Thora unter Oblt. Brandt. Beim erſten Stechen blieben Thora und Meeine unter dem franzöſiſchen Kapitän Nobils fehler⸗ los, die zum zweiten Stechen über erhöhte Hinderniſſe an⸗ traten. Thora blieb ausgerechnet beim letzten Sprung mit den Hinterbeinen hängen, während Mecine abermals ohne Fehler blieb. Beim Springen für Zivilreiter zeigte Axel Holſt ſeine große Ueberlegenheit. Mit fehlerloſen Ritten auf Sachſenwald und Ahnherr belegte er die beiden erſten Plätze. Kanu⸗Club(P. Hofmann) 15:01.— Anfänger⸗Zweier: 1. Abtlg. 1. Kanu⸗Club Mainz(Eske⸗Neumann); 2. Rhein⸗ brüder Karlsruhe(Daringer⸗Gehrlein) 40:34 Min.— 2. Abtlg.: 1. Poſt S Frankfurt(Dümmler⸗Schroth) 38:39,2 Min.); 2. Sturmvogel Frankfurt(Meiſinger⸗Bohne) 41:39,2 Min.— Damen⸗Einer, Senioren: 1. Poſt SW Frankſurt (Wenzel) 15:14,4; 2. Mannheimer Kanu⸗Geſellſchaft(§. Becker) 15:27,4 Min.— Damen⸗Einer, Aufänger: 1. Kanu⸗ Gilde Saarbrücken(Bellmann) 15:313,65; 2. Kanu⸗Wan⸗ derer Saarbrücken(Anlauf) 16:55; 3. Kanu⸗Wanderer Saarbrücken(S. Becker) 17:55 Min.— Jnnior⸗Zweier: 1. Poſt SV Frankfurt(Kiſſel⸗Nothacker) 36:05,1; 2. Kann⸗Club Saarbrücken(Coaal⸗Thomae) 36::15; 3. Mainzer Kanu⸗ Verein(Keramer⸗Nollenberger) 36:31,2 Min.— Senioren⸗ Einer: 1. Saarbrücker Kanu⸗Klub(O. Henrich) 88:59,8; 2. Mannleimer Kanu⸗Geſ.(L. Zahn) 39:46,4 Min.— Jugend⸗ Zweier: Rheinbrüder Karlsruhe(Körner⸗Heß) 14:03,7; 2. Frankfurter Kanu⸗Klub(Hofmann⸗Kopf) 14:13,9; 3. Frank⸗ furter Kanu⸗Klub, 2. Boot(Zopf⸗Schwabe) 14:53,7 Min. — Altersklaſſe—2— Einer, 3000 Meter: 1. Kan u⸗Klub Großkampftag im Schach Dr. Aljechin verliert die zweite Mannheimer Partie Trotz großer flugſportlicher Veranſcaltungen hatten ſich am Sonntagnachmittag die Schachjünger in erklecklicher Anzahl in der„Harmonie“ eingefunden, um Zeuge der 23. Patie um die Schochweltmeiſterſchaft zwi⸗ ſchen Dr. Aljechin und Bogoljubow zu ſein. Gewitter⸗ ſpannung lag über Mannheim und gab das Bild an die Hondedas Herr Wey— der Vereinsleiter des Mannheimer Schachklubs— in ſeinen Begrüßungsworten ausſprach: „Mögen gleiche Spannungen, wie ſie ſich heute in der Na⸗ tur und üßer unſerer Heimatſtadt andeuten, auch in dem bevorſtehenden Kampfe herrſchen und Spieler wie Zu⸗ ſchauer in Atem halten“. Dieſer Wunſch ging in Er⸗ füllung. Die beiden Meiſter lieferten einander ein atem⸗ raubendes, von Anfang bis zum Abbruch alles in ſeinen Bann ſchlagendes Treffen. Aljechin(ſchwarz) nimmt das Damengambit— wie ſchon öfter in dieſem Wettkampf— wieder an. Die ausgetretenen Pfade der Theorie werden vermieden, das Tempo iſt anfangs inſolgedeſſen, beſonders von ſeiten des Weltmeiſters, ziemlich ſchleppend. Aljechin kann auch durch kleine„Witze“ in der Eröffnungsbehand⸗ lung nicht verhindern, daß ſich unſer deutſcher Meiſter ein ausſichtsreiches Spiel aufbaut. Dem Damentauſch, der die ſchwarze Stellung entlaſtet hätte, weicht Bogoljubow natür⸗ lich aus; er entfeſſelt einen wuchtigen Angriff gegen den feindlichen Königsflügel, deſſen Verteidigung ein gehöriges Maß von Umſicht und Kaltblütigkeit erfordert. Der Welt⸗ Eine erwartungsvolle Menge brängte ſich am Montag abend in der„Harmonie“, um den Schluß der öramatiſchen 23. Partie um die Schachweltmeiſterſchaft zwiſchen Dr. Al⸗ jechin und Bogoljubow— der., deren Zeuge wir Mann⸗ heimer ſein durften— mitzuerleben. Bogoljubow war ſiegesgewiß, und zwar diesmal mit Recht. Er hatte dem Weltmeiſter im Königsangriff hart zugeſetzt und war bei Abbruch in einem ausſichtsvollen Endſpiel gelandet. Der Weltmeiſter ſah ſeinen Untergang nahen und verſuchte daher, noch ein wenig zu„ſchwindeln“. Oft. genug iſt unſer deutſcher Meiſter ſolchen weltmeiſterlichen „Witzen“ ſchon in dieſem Wettkampf in letzter Minute zum Opfer gefallen, aber diesmal irrte er nicht mehr vom ge⸗ raden Wege ab. Er widerlegte Aljechins zwar ſehr geiſt⸗ volle aber nicht ſtichhaltige Rettungsverſuche. Im 58. Zuge— reichlich ſpät bei ſeinem materiellen Nachteil!— ſtreckte der Weltmeiſter die Waffen. Wir freuen uns, daß Bogoljubow nach ſeinem nun bei⸗ nahe ſprichwörtlich gewordenen Pech den Mut nicht ſinken ließ. Stand 14:9 für Dr. Aljechin. Die B. Partie(geſpielt am 3. und 4. Juni in Mann⸗ heim): 1. d4, d5; 2. Sfs, Sſö, 3. c4, de; 4. Da4-, eb; 5. Ded:, Lf5; 6. Seg, eöo; 7. ga, Sbd7; 8. Lgz, Le2(um mit Sbö der feindlichen Dame„nachzuſteigen“); 9. es, Le7; 10.—0,—0; 11. as(wotzu?), abl; 12. De?, 26; ſchuf erfreuliche Arbeit, jedoch müſſen die Bälle noch viel exakter und flüſſiger von der Vorder⸗ zur Hintermannſchaft gelangen; dies gilt ſowohl vom Gedͤränge als auch von der Gaſſe. Die Verbindungsleute ſollen als Verbindungsglied hauptſächlich vermitteln und als ſolches müſſen ſie ſo raſch wie möglich handeln; nur dann können Situationen geſchaf⸗ fen werden, die Ausſicht auf Erfolg haben. Auch die Kurſus⸗Teilnehmer, die unter Suckes Füh⸗ rung ihr zweites Lehrſpiel austrugen, zeigten mitunter gute Anſätze, wenn man auch manchmal in das Fohr⸗ waſſer anderer Sportarten— Hand⸗ und Fußball— geriet. Es iſt klar, daß, je mannigfaltiger die Spielmöglichkeiten ſind— und dieſe Mannigfaltigkeit iſt beim Rugbyſpiel in beſonderer Weiſe gegeben—, um ſo höher die Anforderungen an die Schnelligkeit der Spieler, an ihre Kombinations⸗ fähigkeiten ſind. Man kann alſo Rugby nicht bloß mit der brutalen Kraft ſpielen, es ſtellt vielmehr in noch höhe⸗ rem Maße als der Fußball Anforderungen an den Kopf, oͤ. h. den Verſtond der Spieler. Deshalb iſt ſür eine gute Mannſchaft, ſeien es Herren⸗ oder Schülermannſchaf⸗ ten, unbedingt notwendig: gegenſeitiges Ver⸗ ſtänonis und Zuſammenſpiel, Sas ſich mrit Kraft, Gewandtheit, Mut und Raffineſſe paaren muß. Eine Mannſchaft, die dieſe Eigenſchaften beſitzt, wird immer erkolgreich ſein. Der Mannheimer Rugbyklub wird auch in der Sommer⸗ zeit ſein Training weiter ͤurchführen, die Spieltage ſind auf Dienstag abend und Sonntag vormittog bis auf wei⸗ teres feſtgeſetzt. Ein weiteres Werbeſpiel wird am kom⸗ menden Sonntag ebenfalls im Stadion durchgeführt, wor⸗ über Bekanntmachungen noch erfolgen. We Dienstag, 5. Juni Roſengarten:„Zähmung der Widerſpenſtigen“, Duſtſptel von Shakeſpeare, Miete C, 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprofektors. Härmonie D 2, 6: Mitgliederverſammlung des Verkehrs⸗ Vereins Mannheim, 20.15 Uhr. Roſarium, Neuoſtheim, Harrlachweg: Geöffnet v. 16—20 Uhr. Köln⸗Düſſeldorfer⸗Rheinfahrten: 14.90 Uhr Speyer— Ger⸗ —— Parabeyl utobusſonderfahrten ab Par atz: 14 Uhr Heidelberg — Hirſchhorn— Walomichelbach— Siedelsbrunn Gorxheimer Tal— Weinheim— Mannheim. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarettprogramm mit Gaſtſpiel Gerty von Reichenhall. Pfalzbau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. Tanz: Palaſthotel Mannheimer Hof, Kafſee Vaterland. Lichtſpiele: Univerſum:„Wo iſt das Kind der Madeleine.?“— Alhambra:„Ich bin Suſanne — Roxy:„Der ſchwarze Waliiſch“.— Schouburg: em die Verwertung der ſchwä erden⸗meiſter wird zuſehends nervös. Sein Streichholzkonſum 18. ed, Dö6, 14. hs, Daö; 15. Des, eß; 16, eß, Sdö, 17.„Hanneles Himmelfahrt“.— Scala:„Der Drauf⸗ ben Awehr Perc Kunepulles Angriffs-——— 8 48 0—5— 19.— 5 55 0 S93.. gänger“. 2 gerauchte Zigarette im Aſchenbecher. auch ein haſtig Sgz:, b5; N. f4, Dh6; 23. Dic!, 3„ Sb6, 25. ändi ſpiel) weit nützlicher ſind, als techniſch noch ſo gefälliges hinuntergeſtilrzter kühtender Schluc nicht die erſehnte[al. Deé; 26. ſp, 10, 27. Si4, Tſes; B. el, Lſc:; 20. Ses, Ständige Darbietungen Haudeln. Es läßt ſich nicht leugnen, daß die ſchnellen Pforzheimer Stürmer in erſter Linie für dieſes geſchickte Sichabfinden im richtigen Augenblick die Anerkennung ver⸗ dienen. Doch war für den Mannheimer Augenzeugen auch die deutlich erkennbare Formverbeſſerung Heer⸗ manns, der überaus tatenfreudig und zielklar als Auf⸗ Wppieler tätig war, eine angenehme Ueberraſchung nach ſo mancher Enttänſchung von ihm in den Gruppenſpielen der Waldhöfer Die Oihmpiſchen Spiele Oeſteigertes Intereſſe für Berlin 1986 Deis Inteéreſſe ſür die Olympiſchen Spiele 1936 in Ber⸗ ſteigert ſich immer mehr. Auf die Ende des vergangenen Jahres vom Deuiſchen Organiſations⸗Komitee ausgeſand⸗ innere Beruhigung bringt, dreht er ſich zierliche Löckchen an ſeinem Denkerhaupt. Seine Kaumuskeln arbeiten, als wollten ſie auch äußerlich demonſtrieren, daß es eine harte Nuß zu knacken gilt. Bogoljubow denkt unterdeſſen in aller ihm angeborenen Ruhe und Bedächtigkeit über die Verſtärkung ſeines Angriffs nach. Die weißen Königs⸗ flügelbauern ſtürmen rückſichtslos nach vorn. Mit Mühe kann der Weltmeiſter ihren ungeſtümen Lauf hemmen. Er ſetzt zum Gegenſtoß auf dem Damenflügel an, erzwingt Damentauſch und bringt ſo ſeinem bedrohten König gerade noch rechtzeitig Entlaſtung. Die ärgſte Gefahr verſteht er zu bannen, aber Bogoljubow ſcheint in der Abbruchſtellung 55 immer— wie er auch ſelbſt angibt— am Ruder zu ein. Die immer noch ſehr kombinationsreiche Abbruchsſtel⸗ lung hat folgendes Bild: Bogoljubow: Khi, Tal, 1, Sez, Biba, eö, ſ5, g5, 93(=). Aljechin: Kas, Ta, es, Lb6, Bas, ds, 97, 7 S). es; 30. be, Sc4; 31. Lf4, Sas:; 32. gö(Se7 kam in Be⸗ tracht), Loͤsl; 93. Leö, Ta7; 34. Dhs, Sea;§5. eb, Sed:; 86. de, Lb6-;. Khi, da--; 88. Dis, Dfs--; 99. Tfo.; Teg!; 40. Te1!(Tes:?, de. ba, Leg! Ta7, Tö7 und gewinnt), da; 41. ſ6!(der abgegebene Gewinnzug), Tet(der Welt⸗ meiſter hat noch etwas Beſonderes im„ſtillen Kämmerlein“ analyſiert): 42. Sg7:, Tg7:; 43. ſg, ab; 44. Tf6! Od4 (beinahe klappt dieſe Kombination); 45. Tas--, Kg7:; 46. Te6:, d2; 47. Teö-, Kgö; 5„ Kiß; 4 Kel; 50. Tfi, Leß:(bedeutend ſtärler und angebrachter war es— aufzugeben!); 51. Des--, Kös; 52. Döl:, Lgs: 58. Kge, Lei; 54. Tbi, Oha; 55. Tog--, Ke2; 56. Tbö, Kes; 57. Töß, Ke?; 58. Tf7(eleganter war Tfe). End⸗ lich gab der Weltmeiſter auf. Die 24. Partie wird am Mittwoch, dem 6. Juni, in der„Harmonie“(20 Uhr) ausgetragen. Dienstag nachmittag ſind die beiden Meiſter von der Stadt Dürkheim eingeladen. 3 Städtiſches Schloßmuſenm: Sonderausſtellung„Koiſerbome am Mittelrhein“. Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 11 bis 16 und von 15 bis 17 Uhr. Mannheimer Kunſtverein L 1, 1: Gebffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Von 9 dis 18 und von 18 Bi 19 Uhr Leſeſäle; von 11 bis 18 und non 17 bis 10 uhr Ausleihe. Städtiſche Muſikbücherei I. 2, 9: Geöffnet von 11 bis 28 und von 16 bis 19 Uhr. Städtiſche Bücher. und Leſehalle im Herſchelbab: Buch⸗ ausgabe von 10.90 bis 12 und von 16 bis 10 Uhr. Leſe⸗ halle geöfinet von 10.80 bis 13 und von 16.30 bis 21 Uhr. Jngendbücherei R 7, 46: Geöffnet von 15 bis 19 Uhr. Siaii besonderer Anzeige! + Apoiheker a. D. Mannheim 1,), den 3. Juni 1933. Dam Ader Leben und Tod hat as geſellem, meinen herzens· Gatten, unseren liaben, ireubesorgten Vater, egervater, Bruder, Schwager und Onkel, Herrn Edmund Meurin am Sonnteg ½11 Uhr nach achwerem, mit größter Geduld ertregenem Leiden, wobllvorberatzet durch den Empfang der hl. Sterbesahramente, im Alter von 76 Jahren, zu sich in die Ewigkeit abzuruſen. In tleſer Treuer: 8 Eliaabeſh Meurin geb. Eiberger Edmund Reurin, Reg.-Baumstr. à. D. und Frau Hanne geb. Schöttler. Bekorrrrier Uruser Kerbeirz BHat eir! 01 Schwesfercher Dr. C. Alfred Schechereru. FrauHelma Nennheim-Feudeneim(laupistr. 140), 2. Juni 1054 Z. Z. Diakonissenhaus geb. Driſtel . Mäner 1 1, 16/7 Metzgerei ½ 10 Uhr, in der Die Beerdigung äst am Mittwoch, den 6. Junt, nachm. 2 Uhr. Das erste Seelenamt ist am Diensteg, das zweite am Sametag, ſewelle nteren Pfſarrel. Von Beileidsbesuchen bitte abzusehen. Unteruhldingen Teianses Out bürgerl. Haus. 40 Betten, fl. W. Mäß. Preiſe, (Tel. 16. Proſp. Beſ.: Karl r. 25 Volie Dension Fm. 4,20 Rerrliche Urlaubstage 8 genteßen Sie im schöne Enimo ee Gasthof u. Pens.,, Seehof“ Waluhaus Minlienbild katstauden em See und Wald gelegen, nächſt dem Straubbad.[ Post Baden-Baden S0m ü. d. xi. F. Bausback Wurstfabrik —— Schäferei empfiehlt sein delikates, junges unand— 10.. 80. Goldmorgen Literfl. o. Glas Tel. 317 11 leichte Süße Literfl. o. Glas *2 0 2, 10 Tel. 23624 S Reparatur el. 284 67 F.10 —— —— Dienstag, 5. Juni 1894 Sreünſ zum Bersten mit bunter Augen- weide angefüllt(NM2) Rosengarlen Film Dienstag, den 5. Juni 1934 Ab heute der erfolgreiche. . die F. 8 5 Ab— Laiten 9— UEnerenkErelenis Vorstelluns Nr. 328 Mete CNr. 26 vannende ein Film ganz besonderer Ar Senug, eich diesen Film anau. en sehen(Hakenkreuzbanner) Likmung lar Widerspenstigen Hans Ilbers So schreibt Mannheim über Uustspiel von William Shakespeare-Grostonfilm: Uebersetzung von Hans Rothe Regie: Friedrich Brandenburg Anfang 20 Uhr Ende nach 22 Uhr Mitwir kende: 83 Hans Finohr-Anne Kersten- Anne--F marie Schradiek- Karl Marx- Fritz schmiedel— Willy Birgel— Armin Hegge— Ernst Langheinz— Joseph Offenbach- Hermine Ziegler- Bum Krüger— Karl Hartmann— Hans Simshäuser- Joseph Renkert · Klaus .Krause— Paulschmidt-Eva Köln Esselgorfer Bubat Rheinfahrten Morgen: Schwarzwaldmädel erfolgen täglich 9 Aniang 19,30 Uhr ab Mannheim. Beachten Sie bitte Männer den Tageskalender dieser Zeitung. die durch vorzeitige Schwäche ihre 990 8— hlen, ver⸗ — Auskünfte: 8175 Franz Kessler, Mannhelm. 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