Neue Mannheimerd 4 4 Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Remazeri Mannheim Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44. Meerfelbdſtr. 138, Ne Fiſcherſtraße 1, W Oppauer Straße 8, Se Freiburger Straße 1 ——————————— — 10 Pl. iung Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 3, 79 mm breite Reklamemillimeterzeile 50 3. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Bei Zwangs⸗ vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr fürAnzeigen in beſtimmtenAusgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe R »Dienstag, 5. Juni 1954 145. Jahrgang— Nr. 250 Herrn Knox zur Kenntnis W. K. Saarbrücken, 6. Juni. Im Saargebiet häufen ſich in bedenklichem Maße die Anzeichen eines ſyſtematiſchen Geſin⸗ nungsterrors, wobei die Kommuniſten, die Se⸗ paratiſten und die franzöſiſche Grubenverwaltung immer offenſichtlicher zu einer gemeinſamen Front zuſommenrücken. Jeder Tag bringt neue Vorfälle, die als Muſterbeiſpiele der verſchiedenen Terrormög⸗ lichkeiten, entweder der provozierenden Gewalthand⸗ lung oder des wirtſchaftlichen und ſeeliſchen Drucks, zn werten ſind und die in ihrer Geſamtheit gar nicht gründlich genug ſeſtgenagelt und zur öffentlichen Kenntnis gebracht werden können, wenn der Welt endlich die Augen darüber geöffnet werden ſollen, auf welcher Seite im Saargebiet in Wahrheit mit unlauteren Mitteln ge⸗ arbeitet wird. Nur je ein Beiſpiel aus den oͤrei Lagern der vor⸗ ſtehend angeführten Verbündeten. Die Kommuniſten mögen den Reigen beginnen: In Merchweiler/ Saar iſt das Verkehrs⸗ Lokal„Steigershaus“, deſſen derzeitiger Wirt der Deutſchen Front angehört, unter dem früheren Wirt ein Kommuniſtenlokal geweſen. Die Kommuniſten der Umgegend ſind über dieſen Wandel verärgert. Am vergangenen Sonntagabend ſtürmten 40 Kommuniſten die Wirtſchaft, ſangen Kom⸗ muniſtenlieder und beſchimpften die deutſche Reichs⸗ regierung. Hiergegen ſchritt der Gaſtwirt ein und wies die ungebetenen Gäſte aus dem Haus. Nun⸗ mehr griffen die Kommuniſten zu Stuhlbeinen und es entwickelte ſich eine Schlägerei, bei der der Wirt nur mit der Piſtole in der Hand ſich die Angreifer vom Leibe halten konnte. Er ſchickte Boten nach Landjägern aus, doch unterhielten die Kommuniſten eine ſo ſcharfe Bewachung aller Straßen, daß ſämt⸗ liche Boten angehalten wurden und Richt ans Ziel gelangten. Viel zu ſpät trafen endlich einige durch einen Motorradfahrer benachrichtigte Landjäger⸗ beamte ein, die dann Ordnung ſchafften. Der zweite Fall aus der vergangenen Woche gehört in das Gebiet des wirtſchaftlichen Drucks, ausgeübt durch die Werber des ſeparatiſtiſchen„General⸗ anßeigers“. Dieſe Zeitung, die offenbar über rieſige Geldmittel verfügt, wird an zahlreichen Orten des Saargebiets den Bergleuten koſtenlos zu⸗ geſtellt. Die Werber, die ſich als unmittelbäre Be⸗ auftragte der franzöſiſchen Grubenverwaltung be⸗ zeichnen, erklärten beiſpielsweiſe in Schaffhau⸗ ſen und Rittenhofen— den in Abweſenheit der Bergarbeiter aufgeſuchten Ehefrauen:„Sie müſſen die Zeitung beſtellen, ſonſt erhält Jor Mann die Papierel“ Wenn zufällig der Ehemann zuhauſe war, wurde die Drohung in der etwas verſteckteren Form ausgeſprochen:„Denken Sie daran, daß wir Einfluß bei der Gruben⸗ verwaltung haben!“ Eine ganze Reihe von Bergarbeitern, die in dieſer unerhörten Weiſe zum Betzug einer deutſchfeindlichen Zei⸗ tung genötigt worden ſind, hat ſich beſchwerde⸗ führend an die Regierungskommiſſion gewandt. Der Erfolg bleibt abzuwarten. Als drittes Beiſpiel ſind wir in der Lage, heute ein ſolches von der Do⸗ minialſchule in Göttelborn anzuführen. Die Kinderbewahranſtalt dieſer Schule wurde in der letzten Zet in immer geringerem Maße beſchickt, was die Franzoſen veranlaßte, Werber für die Kinder⸗ ſchule von Haus zu Haus gehen zu laſſen. Hierber leiſtete ſich der Lehrer der Dominialſchule der Grube Göttelborn die Unverſchämtheit daß er den Arber⸗ tern mit dem Verluſt der Grubenwohnung und der Arbeitsſtätte drohte, wenn der Werbung nicht entſprochen würde. Fälle dieſer Art ereignen ſich täglich und können im einzelnen gar 5 werden. 5 iſt an der Zeit, daß die Regierungskommiſſi des Saargebiets endlich gegen dieſe——— Schattierungen nachhaltige Maßnahmen ergreift! Gibt es noch einen Ausweg in Genf? Meldung des DNB. — Genf, 5. Juni. Im Laufe des heutigen Vormittags haben zwi⸗ ſchen den wichtigſten Abordͤnungen der Abrüſtungs⸗ konferenz eine Reihe von Beſprechungen ſtattgefun⸗ den. Es wurde verſucht, für die am Nachmittag ſtatt⸗ findende Tagung des Präſidiums wenigſtens etwas günſtigere Vorbedingungen zu ſchaffen, als ſie ge⸗ ſtern vorlagen. Insbeſondere ſoll ſich Norman Davis heute bemühen, eine Einigungsformel zu finden. Von unterrichteter Seite wird aber verſichert, daß die Verwirrung noch immer ſehr groß ſei und ſich ein wirklich gangbarer Ausweg nir⸗ gends zeige. Unter dieſen Umſtänden wird beute Sinne einer Schiedsrichterrolle Angetreue Geſchüftsführer vor Gericht Der Prozeß gegen die früheren Direktoren der Berliner Firma Schweitzer& Oypler Meldung des DNB. — Berlin, 5. Juni. Vor der Vierten Großen Strafkammer des Ber⸗ liner Landgerichtes begann am Dienstag der Prozeß gegen die früheren Direktoren der Metallwerke Schweitzer& Oppler.., Berlin, Ernſt Wohlgemuth und Walter Tag ſowie gegen den ehemaligen Prokuriſten Heinrich Oſtrodzki wegen fortgeſetzten Betruges und handelsrechtlicher Un⸗ treue in mehreren Fällen. Bei dieſem Prozeß handelt es ſich um einen Wirtſchaftsſkandal ungeheuren Aus⸗ maßes. Die Angeklagten ſollen die Firma Schweitzer u. Oppler durch ihre Machenſchaften im größten Umfange geſchädigt haben. Nach der An⸗ klage hat die Schrottfirma Schweitzer u. Oppler von 1928 bis 1931 hohe Kredite aufgenommen und an die Gläubiger zur Sicherung ihrer Anſprüche Kun⸗ denforderungen abgetreten, die teils ichon getilgt, teils überhaupt nie ent⸗ ſt anden waren. Die Anklage erblickt hierin fortgeſetzten Betrug an dem Kreditgeber, für den die beiden Direktoren Wohlgemuth und Tag ſowie der Prokuriſt Oſtrodzki verantwortlich ſind. Neben dieſem Kreditbetrug wird der Angeklagte Wohl⸗ gemuth weiter beſchuldigt, die Firma Schweitzer& Oppler an einem bereits konkursreiſen franzö⸗ ſiſchen Unternehmen beteiligt zu haben, das Schweitzer& Oppler ſchon damals fünf Mil⸗ lionen franzöſiſche Franken ſchuldete. Durch den Zuſammenbruch der frauzöſiſchen Geſell⸗ ſchaft war auch die hohe Beteiligungsſumme von vier Millionen franzöſiſcher Franken reſtlos ver⸗ loren. Weiter ſoll Wohlgemut ohne Ermächtigung im Namen ſeiner Geſellſchaft für eine andere Firma Bürgſchaften von 350 000 Mark übernommen haben, für die ſein Unternehmen einſtehen mußte, ohne daß Ausſicht auf Erſatz des Verluſtes beſteht. Tag und Wohlgemuth bezogen ein feſtes Monatsgehalt von je 6000 Mark; dazu kamen noch Tantiemen von 5 v. H. des jährlichen Reingewinnes. Trotz dieſer Rieſeneinkom⸗ men entnahmen Wohlgemut— nach der An⸗ klage— 190 000 Mk. und Tag 42 000 Mk. widerechtlich aus dem Geſellſchaftsvermögen für ihre privaten Zwecke. Tag kaufte für ſeine Frau auf Koſten der Geſell⸗ ſchaft zwei ſilberne Leuchter für 1300 Mark, Wohlge⸗ muth für ſeine Frau zwei ſilberne Bratenſchüſſeln für 800 Mark. Der Angeklagte Oſtrodzki, der Pro⸗ kuriſt der Firma Schweitzer u. Oppler war, gehörte auch als Vorſtandsmitglied der Eiſenkredit AG. an. Nach dem Ergebnis der Vorunterſuchung ſoll er aus dem Vermögen der von ihm geleiteten Eiſenkredit AG., der Geldverwaltungsſtelle der Firma Schweit⸗ zer u. Oppler, widerrechtlich 30000 Mark entnommen haben. Die Untreue des Tag, Wohlgemuth und Oſtrodzki wird darin erblickt, daß ſie auf Koſten der von Schweitzer u. Oppler abhängi⸗ gen Deutſchen Schrott⸗Vereinigung..b. G. ſpe⸗ kulierten und dieſes Unternehmen dadurch um 200 000 Mark ſchädigten, Wohlgemuth, Tag und Oſtrodzki befinden ſich bereits ſeit Mitte Mai 1033 in Unterſuchungshaft. Neben den drei n haben ſich noch weitere vier Perſonen zu verantworten, die an den Straftaten mehr oder weniger mitbeteiligt ſind. Zu Beginn der heutigen Verhandlung gab der Angeklagte Oſtrodzki zunächſt einen umfang⸗ reichen Ueberblick über die Konſtruktion der einzel⸗ nen Geſellſchaften. 555E Fundert Verletzte bei Parteikämpfen in Frankreith Meldung des DNB. Paris, 5. Juni. In einer Verſammlung in Roubaix, in der der rechtsſtehende Abg. Henriot vor geladenem Publikum über die innerpolitiſche Lage ſprechen follte, kam es Montag abend zu ſchweren Zuſammen⸗ ſtößen. Der Verſammlungsſaal war durch ein ſtar⸗ kes Polizeiaufgebot abgeſperrt, das die Verſamm⸗ lungsbeſucher genau kontrollierte. In den umlie⸗ genden Straßen hatten ſich lange vor Oeffnung der Saaltüren antifaſchiſtiſche Gruppen ver⸗ ſammelt, die die Hörer Henriots zurückzuhalten verſuchten und ihnen ſchließlich zu Leibe rückten. Das Polizeiaufgebot mußte verſtärkt und ſogar be⸗ rittene Polizei eingeſetzt werden, um die Angreifer zurückzudrängen. Als die Demonſtranten ſich zur Wehr ſetzten, kam es zu einer regelrechten Straßenſchlacht. An verſchiedenen Stellen der Stadt wurden Bar⸗ rikaden errichtet, die von dr Mobilgarde geſtürmt wurden. Erſt gegen 20 Uhr war die Ruhe einiger⸗ maßen wieder hergeſtellt, ſo daß Henriot vor etwa 2000 Hörern ſprechen konnte. Die Lärm⸗ und Tumultfzenen wiederholten ſich nach Schluß der Verſammlung. Wiederum mußte Polizei gegen die Demonſtranten vorgehen. Bei den Zuſammenſtößen ſind über 100 Perſonen ver⸗ letzt worden. Um Mitternacht ſchien die Ruhe wie⸗ der hergeſtellt zu ſein. Iranzöſiſche Bauern veryrügeln einen Abgeordneten — Paris, 5. Juni. Die Landwirtſchaftskriſe mit all ihren Begleit⸗ erſcheinungen hat unter der bäuerlichen Bevölkerung eine lebhafte Beunruhigung und Gärung hervorge⸗ rufen. Das Landvolk will es nicht mehr ruhig mit anſehen, wie die Parlamentarier wochenlang über Getreidepreispolitik debattieren, ohne zweckdienliche Maßnahmen zu beſchließen. Die Auswirkungen dieſer Unzufriedenheit mußte der ſozialiſtiſche Abg. Benaſſy, der einen bäuer⸗ lichen Bezirk vertritt, am eigenen Leibe ſpüren. Seine Wähler holten ihn, als er in einer Verſamm⸗ lung ſprechen wollte, von der Tribüne herunter, ver⸗ abreichten ihm eine gehörige Tracht Prügel und ſchrien im Chor:„Ins Waſſer mit den Parlamen⸗ Sr Wahrkel Suuntrbirl tariern!“ Dem Volksvertreter blieb nichts anderes übrig, als unter den Drohungen der Menge das Weite zu ſuchen. 00000P0PPPPPPPPPPPPPPPPGPPPPPPGPGGPGPGGGGGGCGGGGGPGGPCGCCCCCCCCCC———————————BBPPP——PPPPPPPPPP——————————————— vormittag wieder mehr als bisher von einer Ver⸗ tagung der Abrüſtungskonferenz geſpro⸗ chen, die natürlich irgendwie bemäntelt werden würde. Auch mit der Einſetzung irgendeines Aus⸗ ſchuſſes, in dem ſich dann wahrſcheinlich die zahlloſen Gegenſätze innerhalb der großen Konferenz im klei⸗ nen widerſpiegeln würden, rechnet man immer noch. Balkan- und Mittelmeeryakt? Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters VParis, 5. Juni. Litwinow ſoll, wenn man dem Berichterſtatter des „Temps“ glauben darf, demnächſt zum offiziellen Beſuch in Paris erſcheinen. Weiter beſtätigt die Pariſer Preſſe, daß in der Tat zwiſchen Beneſch, dem türkiſchen Außenminiſter und den Balkanſtaaten Ver⸗ handlungen über den Abſchluß eines Balkan⸗ und Mittelmeerpaktes unter Einſchluß Italiens im Gange ſeien. Allerdings ſpricht das „Journal des Deébats“ dabei die Beſorgnis aus, daß [durch die Einbeziehung Italiens dieſe Verhandlun⸗ gen abgelenkt werden könnten entweder im Sinne der italieniſchen Mitteleuropapläne oder gar im Italiens zwiſchen Frankteich und Deutſchland.. Kein Autorenſchutz für Hitlers „Mein Kampf“? Von unſerem Vertreter in Paris WParis, 4. Juni. Vor dem Pariſer Handelsgericht begann heute der Prozeß um die illegale Veröffentlichung des Hitler⸗Werkes„Mein Kampf“ in Frankreich. Be⸗ kanntlich hatte der Pariſer Verlag„Editions Latines“ im Februar dieſes Jahres das Werk in franzöſiſcher Sprache herausgebracht, ohne die Erlaubnis dazu zu beſitzen. Der Münchener Verleger Franz Eher ließ die jllegale Veröffentlichung zunächſt beſchlag⸗ nahmen und beantragte dann vor dem Handelsgericht die Vernichtung der ganzen Auflage und eine Ent⸗ ſchädigung von tauſend Franken für jedes verkaufte Exemplar. Der franzöſiſche Verleger ſuchte ſich heute vor dem Handelsgericht damit zu rechtfertigen, daß er erklärte, es handele ſich hier nicht um ein ſchön⸗ geiſtiges Werk, ſondern um ein rein politiſches Maniſeſt, das nicht unter den Autorenſchutz falle. Das Gericht vertagte ſeine Entſcheidung um eeeeee eeeeeeeee acht Tage. * England und die Dardanellen Wieder einmal Sowjetrußland im Hintergrund? Von unſerm Londoner Vertreter W.., London, 5. Juni. Ein Abglanz jener aufgeregten Tage vom Sep⸗ tember 1922, in dem Lloyd George ſeinen berühmten von Churchill verfaßten Ruf zu den Waffen erließ, geiſtert wieder einmal durch die engliſche Preſſe. Damals drohte es zu einem neuen großen Zuſammen⸗ ſtoß zwiſchen Orient und Okzident zu kommen. In dem griechiſch⸗türkiſchen Krieg waren die von Eng⸗ land geſtützten Griechen entſcheidend geſchlagen wor⸗ den und unter Führung Kemal Paſchas rückten die Türken gegen die von den Engländern beſetzte Dar⸗ danellenzone vor. Churchill und Lloyd George ver⸗ loren den Kopf. Sie ſahen das in ſcheinbar großen Konzeption errichtete Gebäude ihrer Orientpolitik zuſammenſtürzen und in einer Art von Panik taten ſie alles, um es zum Kriege zwiſchen Eng⸗ land und der Türkeit kommen zu laſſen. Es iſt damals glücklicherweiſe nicht zu einer kriegeriſchen Auseinanderſetzung gekommen. Der Rücktritt der Regierung Lloyd George war der erſte entſcheidende Erfolg der kemaliſtiſchen Türkei und iſt die Grund⸗ lage für die Zerreißung des Vertrages von Sevres und die bald darauf erfolgte Unterzeichnung des Friedensvertrages von Lauſanne, die erſte große Breſche in das Syſtem der Pariſer Friedensverträge, geweſen. Damals wie heute war die entſcheidende Frage: die Beherrſchung der Dardanellen. Seit Jahrhunderten ſind ſie die Trennung und zugleich die Verbinoͤung von Aſien und Europa. Sie tren⸗ nen und verbinden das ſchwarze mit dem Mittelmeer und damit mit den Weltmeeren überhaupt. Die Dardanellen ſind der Mittelpunkt der großen politi⸗ ſchen Linie: Belgrad⸗Bagdad. Sie ſind die Urſache für die Entſtehung des jahrhundertelang um⸗ kämpften Welthafens Konſtantinopel, ſind der Grund für die gewaltigen ruſſiſchen Vorſtöße und ſind lange auch die beſondere Sorge Englands geweſen, das von einem freien Zugang Rußlands zum Mit⸗ telmeer eine Bedrohung Aegyptens und damit des Land⸗ und Seeweges nach Indien befürchtete. Auch heute noch ſind die Dar⸗ danellen die natürliche Verbindung der Häfen des ſchwarzen Meeres und insbeſondere des Donauver⸗ kehrs zum Mittelmeer. Der Friedensvertrag von Sevres ſchloß praktiſch Rußland und die Türkei von der Beherrſchung der Meerengen aus. Was die heldenhafte Verteidigung deutſcher und türkiſcher Truppen während des Krieges unmöglich gemacht hatte, fiel den Englän⸗ dern bei der Niederlage der Türken kampflos in die Hände. Eine Wandlung trat erſt in Lauſanne ein. Neben zahlreichen anderen Vorteilen gewannen die Türken damals die Verſügungsgewalt über die Dardanellen wieder. Die internationale Kommiſ⸗ ſion verſchwand. Ein beſonderes Abkommen regelt ſeitdem die Rechtsordnung für die Meerengen. Seine weſentlichſten Beſtimmungen ſind die, daß die unbehinderte und abgabenfreie Durchfahrt für See⸗ ſahrzeuge und Flugmaſchinen im Krieg und im Frieden unter gewißen Einſchränkungen für alle Nationen geſichert hleibt. Die in Sevres feſtgeſetzte Neutraliſierung der ſtrittigen Gebiete hat einer etwas abweichenden Regelung Platz machen müſſen. Zur Sicherung der freien Durchfahrt ſind die Meerengen ſowie eine Reihe von vorgelagerten In⸗ ſeln dem Schutz des Völkerbundes unterſtellt wor⸗ den. Ein durchſchnittlich 20 Km breiter Küſtenſtrei⸗ fen iſt neutraliſiert und entmilitariſiert worden. Nur in Stambul ſelbſt haben die Türken das Recht auf eine beſcheidene Garniſon. So günſtig manche Beſtimmungen des Lauſanner Abkommens im Gegenſatz zum Vertrag von Sevres für die Türken ſind, ſo ſind die Beſt immungen über ͤie Dardanellen doch immer noch ein Pfahl im türkiſchen Fleiſch. Die Türkei kann nicht mehr das Schwarze Meer abriegeln. Die Bedeutung der Meerengen als eines Sprungbrettes nach Südoſten iſt erheblich herabgemindert. Kein Wunder, daß die Türken jetzt einen entſcheidenden Vorſtoß zur Rückgewinnung ihrer früheren Machtſtellung über die Dardanellen machen. In London rechnet man jetzt jeden Tag damit, daß der türkiſche Außenminiſter auf der gegenwärti⸗ gen Abrüſtungskonferenz für die Türkei das Recht zur Befeſtigung und Militari⸗ ſierung der Meerengenzone fordern wird. In welcher Form der türkiſche Vorſtoß ge⸗ ſchehen ſoll und welches Ausmaß er annehmen wird, iſt bis zum Augenblick noch unbekannt. Aber ſelbſt die bisher bekanntgewordenen türkiſchen Anregun⸗ gen haben in der engliſchen Preſſe eine wahre Be⸗ ſtürzung hervorgerufen. Die Kommentare der Preſſe, ob ſie in der konſervativen„Times“ oder dem linksliberalen„Mancheſter Guardian“ zu finden ſing, ſind auf einen einzigen Nenner abgeſtimmt —Iů———⅜öĩ————— 2 3533——————— ————— kiſchen Vorſtoß nicht ſchlecht gewählt. Schon einmal winkt, ohne ſie aber ſelbſt auszuſpielen. Die Ruſſen, ſchen Aſpirationen auf Konſtantinopel, manchen Er⸗ funden worden waren. Schizonten und Gameten bezeichnet werden. Erſtere beeinfluſſen, aber als Uebertrager der Seuche die⸗ immer weiter ausbreitet. 2. Seite/ Nummer Neue Mannheimer Zeitung 7 Abend⸗Ausgabe Dienstag, 5. Juni 1934 die türkiſche Forderung iſt ein Griff ins Weſ⸗ penneſt, ſie wird der Anlaß zu ſchweren inter⸗ nationalen Verwicklungen ſein. Und ſchon heute wird klar, daß die Türkei auf einen ſehr ſcharfen engliſchen Widerſtand ſtoßen wird. Als der türkiſche Außenminiſter Tewfik Ruſchdi Bey im vergangenen Sommer in London war, hat er bereits eine Reviſion der Beſtimmungen von Lauſanne angeregt. Damals bewegte ſich aber die Reviſionsfrderung noch in beſcheidenen Grenzen. Der türkiſche Außenminiſter hat darauf hingewieſen, daß ſeine Regierung wohl kaum der in verſchiedenen Abrüſtungskonventionen vorgeſchlagenen Abſchaffung der ſchweren Artillerie zuſtimmen könne, es ſei denn, kran erlaube ihr die Meerengen zu befeſtigen oder aber die großen europäichen Mächte würden ſich er⸗ neut in feierlicher Form verpflichten, die Meerengen Legen jeden Angreifer zu verteidigen. Man iſt ſich aber heute in London darüber klar, daß in der gegenwärtigen Situation die Türkei weſentlich über die im Vorjahr angeregten Forde⸗ rungen hinausgehen wird. Man gibt in Londoner politiſchen Kreiſen— wenngleich ungern— zu, daß das türkiſche Verlangen doch eigentlich nichts an⸗ deres ſei, als ein Erfordernis ſeiner nationalen Würde und Sicherheit und fühlt auch, daß im Augenblick, wo man Deutſch⸗ Land die Gleichberechtigung zugeſteht, man ſie den Türken eigentlich nicht verweigern dürfe. Das ſind aber Einſichten, die nur in einigen politiſchen Krei⸗ ſen und auch dort nur mit Zurückhaltung vertreten werden. Die Grundhaltung Englands iſt der tür⸗ kiſchen Forderung durchaus abgeneigt. Der gegenwärtige Augenblick iſt für den tür⸗ haben die Türken aus einer engliſch⸗franzöſiſchen Spannung Vorteile ziehen können. Und es ſcheint durchaus nicht ausgeſchloſſen, daß auch jetzt wieder die Türken verſuchen werden, die eine Groß⸗ macht gegen die andere auszuſpielen. Datzu kommt die augenblickliche Schwäche des Völ⸗ kerbundes. Die Türkei braucht nur auf das Bei⸗ ſpiel der Mandſchurei zu verweiſen, um klar zu machen, daß dem durch den Völkerbund garantierten Schutz der Dardanellen keine ernſthafte Bedeutung beizumeſſen iſt. Wie bei faſt allen orientaliſchen Fragen, ſo reckt ſich auch bei dieſer— mit engliſchen Augen geſehen — das Geſpenſt Sowjetrußlands im Hin⸗ tergrund. Die engen Beziehungen zwiſchen Moskau und Angora ſind in England mit argwöhni⸗ ſcher Aufmerkſamkeit beachtet worden. Im griechiſch⸗ türkiſchen Befreiungskampf hat Rußland den Tür⸗ ken gegen England manche Hilfsſtellung geleiſtet. Bei den Verhandlungen von Lauſanne haben die Türken immer mit ihrer ruſſiſchen Trumpfkarte ge⸗ die ſich in der Behandlung der mohammedaniſchen Völker des vorderen Orientes durchweg als gute Pſychologen gezeigt haben und gerade im Fall der Türkei durch diplomatiſche Geſchicklichkeit, insbeſon⸗ dere durch die Aufgabe der Jahrhunderte alten ruſſi⸗ folg buchen konnten, haben auch weiterhin ein In⸗ tereſſe daran, ſich das Wohlwollen der; Türkei, dieſes Glaciſtaates, der ſich zwiſchen dem ruſſiſchen Reich und ſeinen unter Englands Einfluß ſtehenden öſt⸗ lichen Gegenſpieler ſchiebt, zu erhalten. Sollte Ruß⸗ land jetzt wirklich Mitglied des Völkerbun⸗ des werden, ſo iſt mit Beſtimmtheit damit zu rech⸗ nen, daß die Türken im Moskauer Delegierten einen warmen Verteidiger ihrer Reviſionsforderungen fin⸗ den werden. 335 In England glaubt man, daß die Halsſtarrigkeit, die die Türkei im Gegenſatz zu ihrer ſonſtigen Mo⸗ dernität bisher in der Entwicklung der großen in⸗ ternationalen Flugſtrecken, die vernünf⸗ tigerweiſe auf dem kürzeſten Wege über die Türkei nach Aſien hätten weitergeführt werden können, ge⸗ zeigt hat, auf ruſſiſche Wünſché zurück⸗ zuführen iſt. Statt Stambul iſt ſo das er⸗ heblich weiter weſtlich liegende Athen zum flie⸗ geriſchen Ausfalltor für Bagdad und Perſien geworden. Und es wäre auch keineswegs verwunderlich, wenn ſich auch jetzt wieder herausſtellen würde, daß auch bei der neuen türkiſchen Forderung die Ruſſen ihre Die Mörder zweier Verliner Polizeihauptleute vor Gericht Drahtbericht unſeres Berliner Büros EBerlin, 5. Juni. Der geſtern in Berlin begonnene Prozeß gegen vierzehn Kommuniſten, die des Mordes und der Beihilſe zum Mord an den beiden Polizeihauptleuten Anlauf und Lenk angeklagt ſind, erinnert an eine der ſcheußlichſten Untaten der Schrittmacher des Bolſchewismus in Deutſchland. Die Tat ſelbſt ereignete ſich am Abend des 9. Auguſt 1981. Vor dem ſeinerzeitigen Karl⸗ Liebknecht⸗Hauſe am Bülowplatz, dem jetzigen Horſt⸗ Weſſel⸗Platz, das gleichzeitig Verlagsgebäude der „Roten Fahne“ war, hatten ſich rieſige Menſchen⸗ maſſen angeſammelt, da die Kommuniſten hier demonſtrieren wollten. Als neun Bereitſchaften der Polizei zur Säuberung des Platzes angeſetzt wurden, fielen aus den umliegenden Häuſern und Hausfluren heraus Schüſſe, die die Polizei⸗ hauptleute Anlauf und Leuk ſowie den Ober⸗ wachtmeiſter Willig ſchwer verletzten. Schon auf dem Weg zur Rettungsſtelle ſtarben die beiden ſchwer verletzten Hauptleute. Der Abend forderte außer Willig noch einen vierten ſchwerverletzten Polizeibeamten. Die Polizei ſchoß darauf ſcharf. Es wurde damals feſtgeſtellt, daß in der Nähe des Alexanderplatzes und der Schönhauſer Allee Handzettel verteilt und an Mauern und Litfaß⸗ ſäulen angeklebt worden waren mit der Drohung: „Schweinsbacke, Totenkopf⸗Huſar, ſeht euch vor, wir fangen anl“ Mit dieſen Spitz⸗ namen meinten die Kommuniſten den Polizeihaupt⸗ mann Anlauf und den Oberwachtmeiſter Willig. Aehnliche Drohungen hatten die Kommuniſten da⸗ mals auch gegen einen anderen Polizeioffizier, den Oberleutnant Becker, ausgeſtoßen und mit großen roten Lettern über die Gehbahn geſchrieben:„Ober⸗ leutnant Becker, ſtell' deine Uhr! Rö iſt dir auf der Spur! Für jeden erſchoſſenen Abeiter zwei Offi⸗ ziere der Schupo. RyB übt Rache.“ RỹB war der verbotene Rote Frontkämpfer⸗Bund. Die Vernehmung der Angeklagten in dieſem Kommuniſten⸗Prozeß zeigt noch einmal mit aller Deutlichkeit, wie dicht wir am Rande des kom⸗ muniſtiſchen Chaos geſtanden haben und mit welcher Planmäßigkeit und Genauigkeit der kommuniſtiſche Terrorapparat auf eine Revolution hinarbeitete. Beſonders die Vernehmung des erſten Angeklagten Klauſe beweiſt dieſes wohlberechnete Vorgehen und die enge Verbundenheit mit der kommuniſtiſchen Partei Rußlandͤs. Als Klauſe Leiter des Berliner Ordner⸗Dienſtes wurde, mußte er zu einem Schu⸗ lungskurſus nach Moskau fahren, während die Familie monatlich 150 Mark von der KPD erhielt. Daß er dort ſchulmäßig für den Bürger⸗ krieg vorbereitet wurde, beſagt genug. Der erſte Verhandlungstag beweiſt auch, daß die Reichsleitung des„Oroͤner⸗Dienſtes“ in Händen des Reichstagsabgeordneten Kippenberger lag, der ſich ſtolz„Generalſtabschef“ nannte. Auf ſein Schuldkonto dürften viele der großen Mordanſchläge und Terrorakte kommen. Er hat auch den Mord⸗ änſchlag auf Hauptmann Anlauf organiſiert. Grund genug für ihn, gleich nach der nationalſozialiſtiſchen Machtergreifung ins Ausland zu verſchwinden. Der Prozeß iſt auf mehrere Wochen angelegt. Ein weiterer Schritt auf dem Wege zur Rechtseinheit Meldung des DNB. — Beclin, 5. Juni. Auf dem Gebiete der freiwilligen Gerichtsbarkeit ſtanden den Ländern bisher weitgehende geſetzgebe⸗ riſche Befugniſſe zu. Insbeſondere war die Frage⸗ welche Behörde für eine beſtimmte Entſcheidung auf dem Gebiete des Familien⸗ und Nachlaßweſens zu⸗ ſtändig iſt, in den deutſchen Ländern verſchieden ge⸗ regelt. Die bunte Fülle der Zuſtändigkeitsvorſchrif⸗ ten bereitete der Praxis viele Schwierigkeiten. Der neue Staat hat durch das Geſetz über den Neuaufbau des Reiches vom 30. Januar 1934 und durch das erſte Geſes zur Ueberleitung der Rechtspflege auf das Reich vom 16. Februar 1934 die Möglichkeit der Ab⸗ hilfe geſchaffen. Auf Grund dieſer Geſetze haben der Reichsminiſter der Juſtiz und der Reichsminiſter des Innern durch die Verordnung vom 31. Mai 1934, die im Reichsgeſetzblatt bereits veröfſentlicht worden ſſt, nunmeerttt die Zuſtändigkeiten in Familien⸗ und Nach⸗ laßſachen für das ganze Reichsgebiet einheit⸗ lich geregelt. Die Vetörönung beſtimmt zunächſt die Zuſtändigkeit für die Entſcheidung über beſtimmte Befreiungen bei der Eheſchließung, nämlich über die Befreiung vom Erfordernis der Ehemündigkeit, vom Ehehindernis des Ehebruchs, ferner über die Befreiung von der Wartezeit und vom Aufgebot. Die Vorausſetzungen der Eheſchließung eines Ausländers im Inlande 4 „Rechtsmit werden unter Aufhebung der bisher maßgebenden landesrechtlichen Vorſchriften völlig neu geregelt, ferner wird geklärt, welche Behörde für die Ertei⸗ lung eines Ehefähigkeitszeugniſſes an einen Deut⸗ ſchen, der im Auslande heiraten will ſowie für die Eheſchließung von Perſonen ohne inländiſchen Wohnſitz oder Aufenthalt im Inlande zuſtändig ſind. Weitere Vorſchriften betreffen die Zuſtändig⸗ keit zur Entgegennahme von Erklärungen über die Namensführung einer geſchiedenen Frau und über die Namenserteilung an ein uneheliches Kind ſowie die Zuſtändigkeit für die Ehelichkeitserklärung eines unehelichen Kindes und für die Befreiung vom Al⸗ terserfordernis bei der Annahme an Kindes Statt. Die Verordnung klärt ſodann, welche der vorſtehen⸗ den Entſcheidungen als Verwaltungsentſcheidungen und welche als gerichtliche Entſcheidungen anzuſehen ſind, da dieſe Frage für das Verfahren und für den ttelzug pou entſcheidendex Bedeutung iſt. Die Dürchführung der Beiorbmufcß rderk eine gewiſſe Vorbereitung, ſie tritt daher erſt am 1. Au⸗ guſt in Kraft; jedoch werden Verfahren, die am 1. Auguſt anhängig ſind, noch nach den bisherigen Vor⸗ ſchriften erledigt. — Hamburg, 5. Juni. Wie die Deutſche See⸗ warte mitteilt, hat das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ die Rückreiſe von Pernambuco nach Friedrichshafen in der erſtaunlich kurzen Zeit von 78 Stunden zu⸗ rückgelegt. PCCCC00G00PGGGPGPGGGGGGGGPPPPPGPPPPPPGGGGGGGGGGGGPPPPPPPPPPPPPPPPPPTPTPTPTPPPPPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTTT———TTT— Hand im Spiele haben. Gerade weil Rußland heute keine bedeutende Flotte beſitzt, würde es der Hauptnutznießer einer völligen Beherrſchung der Dardanellen durch die Türken ſein. Gerade für den Fall eines Krieges, in dem die Türken natürlich keine feindlichen Kriegsſchiffe paſſieren laſſen würden, lie⸗ gen die Vorteile für Rußland auf der Hand. Unklar iſt bisher noch die Haltung der übrigen europäiſchen Anliegerſtaaten am Schwarzen Unzweifelhaft bietet ihnen die gegenwärtige Rege⸗ lung der freien koſtenloſen Durchfahrt manche Vorteile. Da aber die jüngſte türkiſche Poli⸗ tik, nicht zuletzt durch die bekannte Rede Muſſolinis über Italiens aſiatiſche und afrikaniſche Aſpirationen, die in Angora ſehr übel vermerkt worden iſt, ver⸗ anlaßt, ſich immer ſtärker Italien abwendet und zu Südſlawien hinneigt, wird mit der Aufwerfung der Dardanellenfrage türkiſcherſeits wahrſcheinlich auch die bereits mit dem Balkanpakt begonnene Neu⸗ orientierung auf dem Balkan ihren Fortgang finden. 2—————— Mordyrozeß gegen 14 gommuniſten Deutſche Einwanderer nach Aeberſes Meldung des DNB. 4 Berlin, 5. Jund! Die Zahl der deutſchen Auswanderer, die übes deutſche Häfen mit dem Ziel Ueberſee die Heimat verließen, betrug im erſten Vierteljahr 1934 insge⸗ ſamt 2441. Der ſtärkſte Anteil entfällt nach wie vor auf die Vereinigten Staaten, nach denen 1748 Deutſche auswanderten. Aus Ausführungen, die der Leiter der Viſaabteilung kürzlich in Neu⸗ hork gemacht hat, ergibt ſich, daß die Zahl der Ein⸗ wanderungsviſen, die auf die deutſche Quote ange⸗ rechnet werden, im laufenden Jahr wahrſcheinlich dreimal ſo hoch ſein wird wie im vergangenen Jahr Während 1932/33 nur 1241 Viſen auf die deutſche Quote von 25957 erteilt wurden, ſind in den erſten acht Monaten des laufenden Fiskaljahres bereits 2895 Einwanderungsviſen bewilligt worden. 90 bis 95 v. H. dieſer Einwanderungsviſen ſind Ange⸗ hörigen der jüdiſchen Raſſe exteilt worden. Dieſe Umſchichtung in der deutſchen Auswan⸗ derung zeigt ſich auch in den Berufsangaben der Auswanderer. Von den 2441 Auswanderern des erſten Vierteljahres 1934 entfallen 558 auf Handel und Verkehr, 487 auf die Induſtrie. Die Landwirt⸗ ſchaft iſt nur mit 248 vertreten, häusliche Dienſte und Erwerbstätigkeit ohne feſte Stellung mit 257. Reichsminiſter Dr. Frick an den Sieger der franzöſiſchen Tennismeiſterſchaften Reichsminiſter Dr. Frick hat an den Sieger de franzöſiſchen Tennismeiſterſchaft, Freiherrn vor Cramm, zu ſeinem Tennisſieg über den Auſtralien Cramford folgendes Telegramm gerichtet:* „Beglückwünſche Sie aufrichtig zu Ihrem glän⸗ zenden, für Deutſchland errungenen Tennisſieg.“ Tod durch Erſchrecken V Paris, 5. Juni.(Von unſerem Vertreker iu Paris.) Einem üblen Scherz iſt geſtern der Pas riſer Schriftſteller Gabriel Bernard zum Opfer ge⸗ fallen. Ein Straßenhändler, der mit Oelfarben han⸗ delte, hielt ihm auf ſeinem Spaziergang über die großen Boulevards plötzlich einen farben⸗ getränkten Pinſel ins Geſicht. Bernard erlitt einen derartigen Schrecken, daß er an Herz⸗ ſchlag tot zuſammenbrach. Der unfreiwillige Mör⸗ der, der ſofort verhaftet wurde, unternahm einen Selbſt mordverſuch. Nitroglyzerin⸗Entzündung— 7 Todesopfer — Norman(Oklahoma), 5. Juni. Durch eine Nitroglyzerinexploſion wurden ſieben Mitglieder einer Expedition, die Sprengungen veranſtaltete, um ſeismographiſche Beobachtungen anzuſtellen, geſ⸗ tötet. Nach anderen Meldungen ſoll es ſich um Angeſtellte der Sinelair⸗Oil⸗Company gehandlt ha⸗ ben, die nach Petroleumquellen ſuchten. Ein Far⸗ mer, der ſich einige hundert Meter von der Unglücks⸗ ſſtelle entfernt befand, ſchilderte, daß er plötzlich einen furchtbaren Donnerſchlag hörte und dann die zer⸗ ſtückelten Leichen der Männer durch die Luft fliegen ſah. Die Expedition hatte zwei Wagen bei ſich, von denen der eine mit Sprengſtoffen beladen war. 75 Tote bei einem Bergwerksunglück in China — Peking, 5. Juni. Nach einer Meldung aus Tanſchaſſchan iſt in einer Grube, in der vor kurzem ſchon ein Zerknall ſtattſand, ein weiterer Zerknall erſolgt, ſo daß der Schacht in Brand geriet. Nach den bisherigen Meldungen ſind 75 Bergleute ums Leben gekommen. Hauptſchriftlelter: Hans Alfred Meißner Rerantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner ⸗ Handelsteil: i. V. Willy Müller⸗Feuilleton: Carl Ouno Eiſenbart⸗Lokalen Teil: Richard Schünfelder-Sport. Willy Müller-Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: i. V. Rich. Schönſelder ⸗Anzeigen und geſchäfk⸗ liche Mitteilungen: Jacob Fande, ſämtlich in Mannheim———— Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zei ng, Mannheim, R 1,—6 Schriftleitung in Berlin: Eckart Peterich, W 35, Viktoriaſtraße 43 Abend⸗Ausgabe A 12820 Ausgabe B 8262,. 4 Geſamt⸗D ⸗A. Mai 1934 21032 9 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto ieeee 0 Schnellheilung von Malaria Ein Mittel von größter Wirkſamkeit Im Kampf gegen die Malaria, die die verbrei⸗ tetſte Krankheit auf Erden darſtellt, hat, wie ſchon von jeher, wiederum die deutſche Wiſſenſchaft einen großen Erfolg zu verzeichnen. Es iſt durch deutſche Chemiker ein Mittel gefunden worden, das weit wirkſamer als das allgemein verwendete Chi⸗ nmin iſt und außerdem zu einer ungemein raſchen Heilung führt. Bekanntlich hat unſer größter Seuchenbekämpfer, Robert Koch, eine genaue Kenntuts der Malaria⸗ erreger gegeben, die im Jahre 1880 von Laveran ge⸗ Es iſt eine der größten Merkwürdigkeiten, mit welcher unglaublichen Schnel⸗ ligkeit ſich die Malaria verbreitet. Ein Drittel aller Menſchen ſind davon befallen, wobei ſich die Krank⸗ heit keineswegs auf die Tropen beſchränkt, ſondeen bis hoch in den Norden vorgedrungen iſt. Es gibt ganz beſtimmte Herde, wie 3. B. in den Poldern Hollands, während Deutſchland ziemlich von dieſer Krankheit verſchont geblieben iſt. Der größte Verbreiter der Malaria iſt die Mücke, die das infizierte Blut von einem zum anderen Men⸗ ſchen überträgt. Man muß hierbei einen genaueren Unterſchied machen zwiſchen zwei Erregern, die als rufen die kliniſchen Erſcheinungen der Malaria her⸗ vor, während die letzteren die Krankheit ſelbſt nicht nen. Dieſe Erreger gelangen von dem Blut eines kranken Menſchen in das Blut der ſtechenden Mücke, in dem ſie ſich beſonders ſtark vermehren. Andere Erreger ſind in dem Blut der Mücke nicht lebens⸗ fähig. Wenn die Mücke nun einen geſunden Men⸗ ſchen ſticht, ſo iſt auch dieſer inſiztert. So herrſcht ein ſtändiger Kreislauf, in dem ſich die Malaria Ein Bekämpfungsmittel gegen die Malaria, das Ehinin, kannte man ſchon lange, bevor die Art der Krankheit wiſſenſchaftlich ergründet war. Es war ſchon vor Jahrhunderten in der Form der China⸗ rinde ein allgemein gebräuchliches Volksmittel, je⸗ Erregers zu einer ſyſtematiſchen Bekämpfung der⸗ Malaria führen. So iſt zuerſt das Plasmochin ge⸗ funden worden, das weit wirkſamer als das Chi⸗ nin iſt. Immerhin waren dies nur Mittel gegen die Uebertragung der Seuche, während man gegen die Erreger, die die kliniſchen Erſcheinungen hervor⸗ rufen, bisher ziemlich machtlos war. Wie nun Dr. F. Mietzſch, Elberfeld, auf der Kölner Chemiker⸗ tagung mitteilen konnte, iſt nun auf Grund langer mühſamer Tierexperimente ein Mittel gefunden worden, das bisher ungekannte, ganz erſtaunliche Wirkſamkeit hat. Das Präparat ſetzt die Behand⸗ lungsdauer, die bei der Chinin⸗Kur etwa 20 Tage gedauert hat, auf ſieben oder ſogar nur fünf Tage herunter. Die größere Wirkſamkeit zeigt ſich auch darin, daß Rückfälle außerordentlich ſelten geworden ſind. Gegenüber 70 v. H. Rückfälle bei der Chinin⸗ Behandlung braucht man jetzt nur noch mit 10 v. H. zu rechnen. Für die Geſamtkur wird nur die winzige Menge von 1,5 bis 2 Gramm des Präparats be⸗ nötigt. Moderne Orgelmuſik in der Chriſtuskirche Die letzte Orgelſeierſtunde in der Chriſtuskirche war dem Schaſſen neuzeitlicher Tonſetzer gewidmet. Beſonderes Intereſſe erweckten ſechs neue Cho⸗ ralvorſpiele von Arno Landmann, die der Komponiſt aus der Taufe hob. Bemerkenswert iſt die Fülle der muſikaliſchen Kunſtmittel, mit denen Landmann, deſſen Kompoſitionen allgemein geſchätzt werden, ſeine Choralbearbeitungen ausſtattet. Weit entfernt davon, ſich auf eine Schablone feſtzulegen, ſchöpft er einmal den Stimmungsgehalt des Chorals feinſinnig aus, ein andermal umgibt er die Melodie mit Aktorden des vollen Werkes, oder es erwächſt daraus eine Pedalſtudie. Mitunter ach wie flüch⸗ tig“) löſt ſich die Stimmung, angeregt von den erſten Textworten, in perlendes Paſſagenſpiel auf, das aber durchaus im Dienſte der Tonmalerei ſteht, oder die Choralmelodie wird von flüſſigen Gegenſtimmen; pielt. Nirgends wirkt Landmann überladen, bei aller Vertrautheit mit neuzeitlicher Harmonik halten Doch konnte erſt die wiſſenſchaftliche Erforſchung des Se e die Bearbeitungen ſich ſtreng in den geoebenen —— Grenzen und bedeuten ſonach eine beachtenswerte Beveicherung der wertvollſten Literatur. Von einer ganz anderen Seite zeigt ſich Landmann in ſeiner ausgeſprochen virtuoſen„Toccata“, einem„Spiel⸗ ſtück“ im ſchönſten Sinn des Wortes, das nur ganz hervorragenden Spielern zugänglich iſt, die(neben einer modernen Konzertorgel) über eminente Tech⸗ nik und Klangſinn verfügen. Aehnlich hohe Anſprüche an Können und Ge⸗ ſchmack ſtellt der Leipziger Kurt Thomas in ſei⸗ nen Bariationen über das Volkslied:„Es iſt ein Schnitter“. Die einzelnen Variationen nehmen den Charakter von ausgeprägten Stimmungsbildern an. Sie ſind wohl techniſch anſpruchsvoll, entſchädigen aber durch die Möglichkeit zur Entfaltung großen Könnens. Landmann ließ ſich die Gelegenheit, groß angelegte Steigerungen aufzubauen, nicht entgehen und überraſchte hier ſo wie in den bexeits vor Jah⸗ ren geſpielten Paſſacaglia von Guſtav Geier⸗ haas, der vorübergehend in Mannheim als, Lehrer wirkte, durch den Klangreichtum der modernen gro⸗ ßen Orgel. Geierhaas hat in ſeiner Paſſacaglia, die⸗ ſich als Kette von 25 geiſtvollen Variationen in tona⸗ lem Rahmen darſtellt, ein geiſtreiches, viel beachtetes Werk geſchaffen. Man mußte mit Bedauern feſtſtellen, daß nur wenige Hörer die in der Orgelſeierſtunde gegebenen Anregungen zu ſchätzen wußten. Dr. Ch. eeee e er a, Die Reichskunſtkammer tagt Eine Rede Dr. Goebbels' in München Auf der in München abgehaltenen Tagung der Reichskunſtkammer ſprach Reichsminiſter Dr. Goebbels zu den Vertretern der deutſchen bil⸗ denden Kunſt über die Aufgaben und Ziele der Reichskunſtkammer. Die Reichskammer der bilden⸗ den Künſte umfaſſe bis jetzt 16 Fachverbände, die überall die Totalität des Berufsſtandes darſtellten. München olle, ſo ſagte der Miniſter, die Stadt der künſtleriſchen Repräſentation ſein, dem Wunſche und Willen des Führers entſprechend. Die Sitzungen des Verwaltungsbeirates der Reichskunſtkammer und die alljährlichen General⸗ verſammlungen der Fachverbände fänden im Mün⸗ chener Künſtlerhaus ſtatt. Alle bedeutenden Kunſt⸗ auktionen ſeien gleichfalls für das Künſtlerhaus verpflichtet. Es gebe auch unter den Künſtlern kurz⸗ ſichtige und unzufriedene, denen eine nörgelnde Kri⸗ tik näher liege als fröhliche Mitarbeit. Denen müſſe er ſagen, daß wir das alte Verſorgungsſyſtem ein für allemal verlaſſen hätten, und daß ſie auf dem Holzwege ſeien, wenn ſie glaubten, mit in den Schoß gelegten Händen den Anbruch einer neuen Zeit und damit beſſere Zuſtände abwarten zu können. Im Vordergrund des Intereſſes ſtehen die Beſeiti⸗ gung der angenblicklichen Wirtſchaftsnot der Künſtlerkreiſe. Der Zwang zum Sparen brauche die Kunſtleiſtung keineswegs zu entwerten. ———. Er könne im Gegenteil Wegweiſer ſein für neue Formentzkonomie. Kunſt ſei ſchaubar gemachte Phan⸗ taſie, und ein Künſtler ſei umſo größer, je einfacher ſeine künſtleriſchen Ausdrucksmittel ſeien. Immer bleibe die Kunſt das Geiſtesſymbol für den Willen einer Nation. Alle jene, welche Feinde des neuen Geiſtes ſeien, die Eigennützigen, die keines Opfers fähig ſeien, jene Fabrikanten, denen das Volkswohl um ihres Geldgewinnens und ihres Wohllebens willen anerheblich erſcheine, alle Händler, denen die Teuerung der notwendigen Lebensbedürfniſſe kein Hindernis geweſen ſei, ſich zu bereichern, alle Beamte, die kleinen Herrſchern gleich das Volks⸗ wohl wie andere Belange von einem Aktentiſch zum andern geſchoben hätten, alle dieſe ſeien es, die dem Werk des neuen Staates offen und verſteckt Wider⸗ ſtand bereiten. Denen gegenüber ſtehe die geſchloſ⸗ ſene Gruppe der Kämpfer um ein neues Volksrecht, eine opſerbereite todesmutige Schar, die durch⸗ drungen ſei von der Kraft der nationalſozialiſtiſchen Idee. Ein Volk mit einem ſolchen Willen könne nicht untergehen. Nur im Schutze dieſer Kräfte könne ſich die Kunſt entwickeln als ein unentbehr⸗ licher Beſtandteil des geſamten Wirkens der Nation. In zwei beſonderen Dankadreſſen wurden dem Führer und dem Reichsminiſter Dr. Goebbels Dank und Anerkennung der geſamten deutſchen S der heihe von der Regierung zum Wohle der deutſchen Kunſt geleiſtete Arbeit zum Ausdruck gehracht. — ——— 3. Seite/ Nummer 250 Die Siadiseiie Mannheim, den 5. Juni. Mannheimer Flugtage vor 150 Fahren Wir ſind mitten in einer großzügigen Werbe⸗ woche für den deutſchen Luftfahrtgedanken. Täglich ſurren die Propeller der Flugzeuge über der Stadt. Es geziemt ſich, daran zu denken, daß die Mannheimer und Heidelberger Bevölkerung ſchon ſehr frühzeitig ſolche Demonſtrationen in der Luft geboten bekam, ſchon vor 150 Jahren, als die Brü⸗ der Montgolfier in Paris die erſten Verſuche mit ihren Freiballons unternahmen. Man begnügte ſich bei uns vorſichtigerweiſe mit unbemannten Pa⸗ pierballons, unten mit Feuerpfannen verſehen zur Erzeugung der warmen Auftriebsluft. In Mannheim machten ſich beſonders der Adminiſtrationsrat von Traitteur und Prof. Hemmer, der Blitzableiterfachmann, um dieſe Ballonverſuche verdient. Am 13. Februar 1784 ließ Prof. Hemmer im Maan⸗ heimer Schloßgarten mit gutem Erfolg, wie es in der Zeitung hieß, einen Ballon ſteigen, der ſich über den Schloßturm erhob und dann auf einem Baum unbeſchädigt landete. Mitte April des gleichen Jahres ließ Prof. Hemmer zwei Luftballone im Schloßhof ſteigen, wovon der größte einen Durch⸗ meſſer von 20 Schuh lein Schuh etwa ein Drittel⸗ meter) hatte. Der kleinere erhob ſich anfaugs lang⸗ ſam, hernach ſehr ſchnell und ſtieg zu ſolcher Köhe empor, daß ihn endlich auch das ſchärfſte Auge ver⸗ lor. Der größere dagegen hatte Pech. Er konnte der anhaltenden Gewalt des Windes nicht widerſte⸗ hen, der ihn in zwei Stücke zerriß. Herr v. Traitteur verlegte den Schauplatz ſeiner Ballonaufſtiege nach Heidelberg und ließ hier Mitte September einen ſehr ſchön verzierten und 55 Schuh hohen und 34 Schah im Durchmeſſer großen Ballon aufſteigen, der ſich trotz der 28 Pfund ſchweren Feuer⸗ pfanne 10 Minuten in der Luft hielt und da⸗ bei eine Höhe von 9000 Schuh, alſo 3000 Meter, erreicht haben ſoll. Er wurde als der größte Ballon bezeichnet,„ſo in Deutſchland außer jenem in Wien mit einem ſolchen glücklichen Erfolg geſtiegen iſt“, wie die damalige Preſſe mit Stolz verkündete. Dieſer Ballon des Herrn von Traitteur ging in Leimen nieder zum Ergötzen der dortigen Bewohner. Die öffentliche Meinung verfolgte dieſe Ballon⸗ flüge mit leidenſchaftlichen„Diskuſſionen“, die auch in Gedichtform ihren Niederſchlag fanden. Es iſt nämlich ein amüſanter Spottvers aus jenen Tagen der Ballonaufſtiege des Herrn von Traitteurs erhal⸗ ten, der ſo lautete: Herr Tretter, Herr Tretter, der Luftballon ſchlägt wedder, hätt' er unne mehr neingebloße, wär' er owe net angſtoße. Der Text ſcheint der beſonderen Färbung nach in Heidelberg hergeſtellt worden zu ſein, aber er iſt trotzdem gut und kennzeichnet die Anteilnahme der Bevölkerung an dem Mißgeſchick der Papierballone. Auch die damalige Mannheimer Jugend begeiſterte ſich für den Ballonſport wie heute für das Segel⸗ fliegen. Zu Anfang Dezember 1784 verzeichnete die lokale Preſſe einen Ballonaufſtieg dreier Jugendlicher aus bekannten Bürger⸗ familien, Knaben im Alter zwiſchen 12 und 15 Jahren, deren Ballon eine Größe von acht Schuh hatte. Er nahm die Richtung über den Neckar und ließ ſich auf der ſogenannten Käfertaler Heide wie⸗ derum„ohnbeſchädigt“ nieder. Die erreichte Höhe wird mit 2000 Schuh angegeben. Danken»ir auch dieſen frühen Pionieren des Luftſports, die mit un⸗ zureichenden Mitteln, aber mit großer Leidenſchaft ſich der Aufgabe widmeten, den uralten Traum der Menſchheit, das Fliegen, zu verwirklichen. iw. Der Tag der deutſchen Luſtfahrt im Runöfunk 9 Bei der engen Verbundenheit, den heute der deutſche Rundfunk mehr denn je mit den aktuellen Geſchehniſſen beſitzt, war es nicht mehr als ſelbſtver⸗ ſtändlich, daß ſich die deutſchen Sender am Sonntag dem Tag der deutſchen Luftfahrt onpaßten. Das den Sonntag einleitende Hamburger Hafenkonzert war in ein Flughafenkonzert umgewandelt, das nach dͤem Glockengeläute vom Großen Michel und dem Choral mit Motorengedröhn eröffnet wurde. Gruß und Sieg Heill an den Führer, an Regierung und an Luftfahrtminiſter Göring ent⸗ boten ſämtliche deutſchen Flughäfen, ehe im Flug⸗ hafen Hamburg⸗Fuhlsbüttel das Orcheſter der Landes⸗ gruppe Nordmark des Deutſchen Luftſportverbandes mit dem Badenweilermarſch und mit dem Flieger⸗ marſch das Konzert begannen. Aus dem Segel⸗ fliegerlager Grunau in Schleſien hörte man dann das Wecken, die Geſpräche am Frühſtückstiſch und die erſten Vorbereitungen zum Start. Zwiſchen⸗ durch entbot man der Saar einen Gruß und brachte dann ein Stimmungsbild vom Flughafen Fuhlsbüttel und andere mit dem Luftſport zu⸗ ſammenhängende Berichte. Geſpräche durch Muſik. Eine Ringſendung zur Mittagsſtunde ver⸗ mittelte noch tiefere Einblicke in den Betrieb ver⸗ ſchiedener Segelfluglager und ſchließlich hörte man vom Flughafen Böblingen allerlei über die Wichtigkeit des Flughafens im innerdeutſchen und internationalen Paſſagierverkehr. Mit dem Mikro⸗ Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Copyrioht by Natonaler f ressediengt Berb, N 58 0 ANMERIKAS FEIND NR. 1 UND SEIN ABENTEUERLICEHES LEBEN CVON F. DA CSTA 11 Finish Ganz Amerika atmet auf. Dillinger verhaſtet. Die Preſſe jubelt. Die Polizei iſt glücklich. Ihr Preſtige iſt wieder hergeſtellt. Der Staatsanwalt, der die Unterſuchung gegen Dillinger führt iſt ſo glück⸗ lich, dͤaß er ſich ſogar Axm in Arm mit John Dillinger im Gefängnis photographieren läßt. Aber die Freude ſoll nicht lange dauern. Als am Abend des 3. März 1934 der Wächter Sam Calhoun in ſeine Zelle tritt, hält ihm John Dillinger ganz plötzlich einen Revolver vors Geſicht:„Hände hoch!“ Der Wärter gehorcht ſofort, denn ſo groß iſt John Dillingers Nimbus, daß er mit dem Revolver in der Hand auf die Menſchen hypnotiſierend wie ein Schlan⸗ genblick wirkt. Mit dem Revolver in der Hand ſperrt er nicht nur den Wärter, ſondern auch den Haus dem Gefängnis mit der Waffe in der Fauſt. Aber die Waffe mit der er den Direktor und den Wärter bedroht, läßt er hohngrinkend zurück. Dieſe Waffe war nur eine Atrappe aus Holz, die er ſich mit einem Raſiermeſſer geſchnitzt hatte. Aber die Waf⸗ fenkammer hat ihm jetzt richtige Waffen geliefert. Mit dieſen Waffen zwingen Youngblood und er den Monteur Saager, der auf dem Hof arbeitet, den ſchnellſten Wagen aus der Garage zu holen, und ſie beide aus der Stadt herauszufahren. Saager muß gehorchen. Vor der Stadt ſetzen die beiden Saager ab und verſchwinden in der Ferne. Saager hat es nur der guten Laune Dillingers zu verdanken, daß er nicht über den Haufen geknallt wurde. Und nun begint aufs neue die Hetzjagd hinter John Dillinger her. John kehrt nach Chikago zurück und ſammelt die tüchtigſten ſeiner Leute um ſich und wieder beginnen die Ueberfälle, die Verfolgungen, Gefängnisdirektor in eine Zelle ein. ſich Waffen aus der I Ger S SeS Die DEe GEr .N Dann holt er Waffenkammer, befreit den Neger Poungblood und erzwingt ſich den Ausgang liefern. ESSE Seit etwa Paraguay ſehen iſt. einem Jahr toben zwiſchen Bolivien und ſchwere Kämpfe, deren Ende nicht abzu⸗ Es iſt im Urwaldͤgebiet des Gran Chaco ein Krieg um den Beſitz von Oelquellen entbrannt, ein Krieg, von deſſen Furchtbarkeit nur wenig nach Europa durchgeſickert iſt. Nach ſorgfältigen Schät⸗ zungen haben dieſe Kämpfe bis heute mindeſtens 100 000 Tote gefordert, und von dieſen Opfekn iſt nur ein geringer Teil durch die Kugeln gefallen. Zwei Drittel ſind vom Urwald und den furchtbaren tropi⸗ ſchen Sümpfen verſchluckt worden. Das Fieber, die Schlafkrankheit und die Giftſchlangen haben ihrgrauen⸗ volles Werk getan. ATIKSIreie erzählt von den Schrecken dieſes Krieges, der mit modernſten Waffen geführt wird. Sie ſchildert die abenteuerlichen Erlebniſſe eines Deutſchen, der als Offizier im Weltkrieg mitgekämpft hat, nach dem Zuſammenbruch von 1918 in Schmerz und Verbitte⸗ rung die Heimat verließ und nun auf der Seite Pa⸗ raguays das Grauen der Gran⸗Chaco⸗Kämpfe erlebt, Kämpfe, die eigentlich um ein Phantom gehen, denn der Beſitz dieſes vollkommen fieberverſeuchten Ge⸗ bietes wird den Eroberer niemals glücklich machen können. Der Verfaſſer dieſer Serie ſchildert die „Hölle des Gran Chaco“ mit atemraubender Span⸗ nung, ſo daß ſein Erlebnisbericht bei unſern Leſern die Schlachten mit der Polizei. John Dillinger weiß, daß ihm Mary nicht mehr helfen wird, aber ſo will er wenigſtens der Polizei ein mörderiſches Finiſh Umrahmt wurden dieſe auf ungewöhnliches Intereſſe rechnen darf. Der Aberuck begirwit rnorgeru Underhill iſt tot, Maſchinengewehr⸗Kelly im Zucht⸗ haus; aber dafür hat er in dem Banditen Hamilton einen wunderbaren Erſatz gefunden. Hamilton furchtlos wie er, gebend, mit der gleichen Freude am Töten wie Dillinger, iſt jetzt ſeine rechte Hand. Schreckenstar auf Schreckenstat verüben die beiden mit einem Kerntrupp von Banditen. Gehetzt, gejagt und doch immer wieder mit ſeltenem Glück entkommend, ſind die beiden ein Hohn auf die amerikaniſche Polizet, der ſie immer wieder ein Schnippchen ſchlagen. End⸗ lich am 24. April 1934 werden die beiden mit noch einigen Komplicen in einem kleinen Hotel des Bade⸗ ortes Spider Lake des Staates Wisconſin geſtellt und umzingelt. 500 Soldaten, Poliziſten und Krimt⸗ nalbeamten ſchließen einen engen Kordon um das Hotel; aber als ſie das Hotel angreifen, entpuppt es ſich, daß Dillinger es mit ſeinen Leuten in eine Feſtung umgewandelt hat. Ueberall aus den Fen⸗ ſtern und Türen tacken die Maſchinengewehre ihnen entgegen... raſen Gewehre... Angriff auf Angriff wird zurückgeſchla⸗ gen... Die Polizei fährt Panzerwagen auf und die Soldaten gehen in Deckung um das Hotel ſturmreif zu ſchießen. Tränengasbomben treten in Aktion. Da verſucht Dillinger mit ſeinen Leuten, wild um ſich ſchießend, im Schutze eines mit dem erſten Gang unbemannt fahrenden Autos die Sperrkette zu durchbrechen. Er wird zurückgeſchlagen. Jetzt gibt es kein Entkommen mehr für Dillinger. Aber als man ſchließlich das Hotel ſtürmt findet man keinen einzigen Banditen mehr in dͤͤem Hoteꝛ. Nur drei gefeſſelte Frauen, die angeblich von nichts wiſſen wollen. Es i ſtein Rätſel, wo Dillin⸗ gergeblieben iſt! 2 * Niemand hat darauf geachtet, daß nach Erſtür⸗ mung des Hotels drei Sanitäter einen ſcheinbar ſchwer verwundeten Polizeioffizier heraustrugen und mit einem Sanitätswagen, der wartend an der Ecke ſtand, in raſender Fahrt verſchwanden. Der Polizeioffizier war Dillinger. Die Sanitäter ſeine Komplicen. Wieder entkommen. Wieder! Wieder! Parik in USAl Panik in allen Städten! Panik bei Banken und Wechſelſtuben! Panik! Panik! Panik! Ueberall ſieht man Dillinger. In hundert Städ⸗ ten zugleich taucht er auf. In tauſend Städten hat man ihn zugleich geſehen. Panik! Ueberall liefert er Gefechte.. in Ohio... in Wis“ conſin.. in Illinois... Panik! Zu gleicher Zeit, zu gleicher Stunde, zu gleicher Minute! Maſſenpſychoſe! Man ſucht ihn in Europa und in Amerika fieber⸗ haft, aber bis heute blieb Dillinger wie vom Erd⸗ boden verſchwunden. Wann endlich wird der gefähr⸗ lichſte Bandit des 20. Jahrhunderts zur Strecke ge⸗ bracht ſein?? Ende. CPCCCCCCCCCCCCCPPPPPGPTPTPTTT0T0TGTT.TfTTTTTT Für neu hinzukommende Abonnenten wird der bereits erſchienene Teil der Artikelreihe auf Wunſch koſtenlos nachgeliefert. phon ſtattete man der Bar eines ſchweizeriſchen Flugzeuges während der Zwiſchenlandung einen Be⸗ ſuch ab, durfte aus den Klemm⸗Flugzeug⸗ werken allerlei intereſſante Einzelheiten hören, horchte den Langſtreckenflieger Gerſtenkorn aus, erzählte etwas über die Einrichtungen des Nacht⸗ flugverkehrs und leitete dann ſchließlich über zu der Hörberichtſammlung„Luſtig und fidel iſt's bei der Fliegerei“. Die meiſten Darſtellungen wirkten recht lebendig. Einen feſtlichen Ausklang der Sendungen zum Tag der deutſchen Luftfahrt bildete das Konzert des Reichsorcheſters der deutſchen Luft⸗ fahrt unter Leitung von Fliegerkapitän Schul z⸗ Dornburg. Durch die noch ausſtehenden Hör⸗ berichte vom Eifelrennen mußte leider die aufge⸗ ſtellte Vortragsfolge etwas gekürzt werden, was zehr bedauert wurde, da die Flieger, die ja auch in Mannheim ſich durch ihr Roſengartenkonzert einen großen Freundeskreis erwerben konnten, ganz ausgezeichnet ſpielten. i. Polizeibericht vom 3. Juni Verkehrsunfall. Geſtern nachmittag ſtieß auf der Dürerſtraße ein Radfahrer mit einem Straßen⸗ bahnwagen zuſammen, wobei der Radfahrer eine er⸗ hebliche Kopfverletzung erlitt und bewußtlos liegen blieb. Der Verunglückte wurde mit dem Sanitäts⸗ kraftwagen in das Allg. Krankenhaus gebracht. Es beſteht Lebensgefahr. Unfall. Auf der Bürgermeiſter⸗Fuchsſtraße wurde Zuſtande aufgefunden. Die Verletzte fand Auf⸗ nahme im Allg. Krankenhaus. Rheinwaſſerſtand 2,12 Meter Man kann am Strandbad den niedrigen Waſſer⸗ ſtand des Rheins mit den Füßen feſtſtellen, die erſt noch eine Schicht Kieſelſteine überqueren müſſen, wenn man die Betonbahn hinter ſich hat und ins Waſſer ſteigen will. Immerhin iſt der Waſſerſtand nicht oder noch nicht ſo ſchlimm, daß er zur Stillegung der Rheinſchiffahrt geführt hat. Wir haben zur Zeit einen Waſſerſtand von 2,12 Meter. Das iſt immer noch erträglich gegenüber dem tiefſten Stand von 1,29 im heißen Jahre 1921. Vom unteren Rhein werden erheblich niedrigere Waſſerſtände gemeldet. Die Schiffahrt iſt natürlich erheblich eingeſchränkt. Es können keine Schiffe mehr mit ſchweren Ladun⸗ gen und größerem Tiefgang verkehren. Die Ladun⸗ gen müſſen auf mehr Schiffe verteilt werden, was zu einer Art Arbeitsſtreckung geführt hat, da mehr Schiffe berückſichtigt werden können. Um den Waſſerſpiegel des Rheins zu heben, be⸗ darf es ſchon größerer Regenmengen. Da genügt kein„Spritzer“ wie vorgeſtern, da muß es ſchon tage⸗ lang regnen. Denn jetzt iſt der Boden auf den Fel⸗ dern und in den Wäldern derart ausgetrocknet, daß der erſte Regen völlig aufgeſaugt wird und nicht tiefer zum Grundwaſſerſtrom dringt. Es fehlt auch noch das Schmelzwaſſer von der Schweiz, das erſt in der vergangenen Nacht eine Frau mit einer in den heißeren Monaten Juli und Auguſt dem ſtarkblutenden Wunde am Kopfe in bewußtloſem 1 Rhein zuſtrömt. Hoffentlich hat der Himmel ein Einſehen und öffnet gelegentlich ſeine Schleuſen, um unſerm Ackerboden die dringend notwendide Feuch⸗ tigkeit und unſeren Flüſſen wieder mehr Waſſer 9 den normalen Schiffsverkehr zu geben, er Dex Morine⸗Verein„Der letzte Mann“, Mann⸗ heim⸗Neckarſtadt, hielt am Sonntag zum Gedenken der Seeſchlacht vor dem Skagerrak den ſeit ſeiner Gründung(1930) üblichen Kirchgang ab. Unter Vorantritt des Spielmannszugs und unterſtützt durch eine Formation der SA der NSDAP, Stum 21/171 Neckarſtadt⸗Oſt, marſchierte der Verein um 10 Uhr zur Melanchthonkirche. Hier wußte Stadt⸗ pfarrer Rothenhöfer in ſeiner Predigt durch paſſende Worte des Ehrentags der deutſchen Marine würdig zu gedenken. Die Gemeinde ehrte das An⸗ denken der toten Helden ͤͤurch Erheben von den Sitzen, während Organiſt Rentſch das Lied vom guten Kameraden vortrug. Der Rückmarſch bewegte ſich noch öͤurch einige Straßen der Neckarſtadt. Die Feier wurde mit einem gemütlichen Beiſammenſein im Vereinslokal„Zum Biton“ beendigt. Gleichzeitig hatte der Verein zum Gedenken der Seeſchlacht ein Fenſter in ſeinem Vereinslokal mit einem Gemälde der Seeſchlacht und einem Bild des Aoͤmirals Scheer würdig geſchmückt. u Unſer Bericht über den Brand in der Kleinen Wallſtadtſtraße iſt dahin zu ergänzen, daß der Brand zwerſt durch den Streifenwächter Steinbrunner von der Wach⸗ und Schließgeſellſchaft Mannheim ent⸗ deckt und gemeldet wurde. 2Die jungen Gemüſe gewinnen ganz besonders an Woblgeschmack durch einige Tropfen MASSEWURZE 2 Ciier Erbſen in der Butter an Erprobies Rezept Frühjahrs⸗Dreigemüſe.(Far 4 perſonen.) Zutaten: /2 Pfund 1 Pfund junge Mohrräben, 2 9— ju 2Cßlöffel(40 9) 09) Mehl, Salz nach Geſchmack, ſſer, 1 Teelöffel Magg 74 Zubereitung: Oen Spargel ſchäͤlen, in turze Stücke brechen, die Nohr⸗ tüben ſchaben, ee Anfken. Daſſer zufügen und garkochen. Oas e e e Hemlſ ndigem n ———— e Schotenerbſen, uͤrze, feingehackte Peterſilie. neiben und zuſammen mit den jungen müſe geben und unter abſchmecken, Maggi's nichts an Grauſamkeit ihm nach⸗ die Maſchinenpiſtolen.. bellen ———— *3 3 5 8 3 * 5 3 5 K 5FSBSFF —— „5 4. Seite/ Nummer 250 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 5. Juni 1934 Ehe- und Sexualberatungsſtelle der NS⸗Volkswohlfahrt Das Amt für Volkswohlfahrt der NS DA P hat eine Ehe⸗ und Sexual⸗ Keratungsſtelle errichtet. Aufgabe dieſer Be⸗ ratungsſtelle iſt, Volksgenoſſen und Volksgenoſſin⸗ nen vor beabſichtigter Eheſchließung zu beraten und dafür zu ſorgen, daß die Grundvorausſetzungen der zukünftigen Ehe erfüllt werden, mit dem Ziel, einen körperlich und geiſtig erbgeſunden Nachwuchs heran⸗ zuziehen und zu erreichen, daß ehrenhaften, geſunden Menſchen, deren Eheſchließung an irgendwelchen Umſtänden ſcheitert, die Ehe ermöglicht wird. Durch Aufklärung ſoll weiter erreicht werden, die Fortpflanzung erbkranken Nachwuchſes zu verhin⸗ dern, erbgeſunden Nachwuchs aber in jeder Bezie⸗ hung zu fördern. Fehlverbindungen und unglückliche Irrtümer können verhütet werden, wenn die jungen Leute ſchon vor der Ehe, ja ſchon vor der Verlobung, ſich vertrauensvoll an dieſe Stelle wenden. Aber auch die Menſchen, deren Ehe in Gefahr iſt, zerrüttet zu werden, ſollen beraten werden. Die Sprechſtunden, die von dem Vertrauens⸗ arzt der NSV gehalten werden, finden zunächſt im Hauſe„Mutter und Kind“, L 5, 6, jeweils Mittwochs nachmittags von 18—19 Uhr ſtatt und können von jedem aufgeſucht werden. Sie ſind koſtenlos. 10jähriges Stiftungsfeſt des Schachklubs——— Das königliche Spiel auf den vierundſechzig Fel⸗ dern und die Tradition des verhältnismäßig noch jungen Klubs verpflichtete, auch bei der Feier des sehnjährigen Stiftungsfeſtes eine über⸗ durchſchnittliche Grundlinie zu wahren. Unter der Leitung des Klubführers, Pg. Dr. H. F. Eckard, kam denn auch ein Abend der geſelligen Unterhal⸗ tung zuſtande, der ſich den ſchachlichen Leiſtungen des Klubs würdig zur Seite ſtellen darf. Eine kurze Begrüßungsanſprache des Klubführers wies auf die Maßnahmen der Regierungsſtellen zur Förderung des im vergangenen Zeitalter ſtiefmütterlich behan⸗ delten Schachſpiels im Schulunterricht hin. Die pfleg⸗ liche Behandlung dieſes Spiels in der Feudenhei⸗ mer Schule laſſe einen Nachwuchs erwarten, der ſich dereinſt auch im Klub in Wahrung ſeiner Tradi⸗ tion wohltuend bemerkbar machen würde. Der augenblicklich in den Mauern unſerer Stadt wei⸗ lende deutſche Schachmeiſter Bogoljubow, ſo gab Dr. Eckard bekannt, bedauere, zu dieſem Abend nicht er⸗ ſcheinen zu können, da er durch die Verpflichtung zu Simultanvorſtellungen abgehalten ſei. Jedoch habe er die ihm aus früheren Veranſtaltungen be⸗ kannten Schachkameraden herzlich grüßen laſſen und dem Klub ſeine beſten Wünſche für den Verlauf der Feier übermittelt. Die Anſprache des Klubführers endete in einer Minute ſtummen Gedenkens der toten Kameraden. Hauptlehrer Müller vermittelte anſchließend einen gedrängten Ueberblick über den Werdegang des Klubs, der ſchon bald nach ſeiner Gründung be⸗ wies, daß man es mit ernſten Schachpartnern zu tun habe. Mehr und mehr vermochte ſich ſeine Leiſtungs⸗ kurve in wenigen Jahren zu erhöhen, ſo daß bereits nach zweijährigem Beſtehen keine der benachbarten Schachvereinigungen ſich des Ungeſchlagenſeins mehr rühmen konnte. Ein Tag der beſonderen Erinnerung aber war das gegen den ſpielſtarken Mannheimer Schachklub erzielte:5⸗Ergebnis. Weltbekannte Schachmeiſter vieler Länder hatten in ſchweren Kämpfen erfahren müſſen, daß der Schachklub Mann⸗ heim⸗Feudenheim zur erſten Klaſſe zählt. Die Aus⸗ führungen des Vortragenden klangen im dreifachen Heil⸗Gruß an den Führer aus. Konzertmeiſter Korn und ſeine Kammermuſiker Gleißner, Wallenſtein und Anger vom Nationaltheater⸗Orcheſter leiteten die Konzertfolge mit dem Es⸗Dur⸗Quarteti von Dittersdorf ein, deſſen zwei Sätze durch einen eingefügten Mittelſatz aus anderen Streichmuſikkompoſitionen bereichert waren. Dieſe Tondichtung, wie auch Hayoͤns Thema und Bariationen über das Deutſchlandlied und die kon⸗ trapunktiſch geſchmackvoll geſetzte Streichquartettbe⸗ arbeitung deutſcher Volkslieder von Käsmayer fan⸗ den beſtens Anklang. Das Quartett der Sän⸗ gerrunde wußte mit einer Reihe von Darbietun⸗ gen zu gefallen. Die beſte Leiſtung war„Guten Abend— Gute Nacht“. Als Dritter im Bunde hatte ſich Herr Harm vom Chor des Nationaltheaters zur Verfügung geſtellt. Mit Arien für Tenor(Lie⸗ beslied aus„Walküre“), Operetten und Rheinliedern gab er ſein Beſtes. Den gemütlichen Teil der Ver⸗ anſtaltung beherrſchte der Tanz, zu dem die Kapelle Jodl in bekannt guter Weiſe aufſpielte. hgn. Chöre aus Wachs Am Samstag ſtand hinter den Maſſen, die zur Saarkundgebung aufmarſchiert waren, an der Ein⸗ mündung der Eliſabeth⸗Straße der blaugelbe Auf⸗ nahmewagen des Reichsſenders Stutt⸗ gart, den man Dank der Bemühungen der Kreis⸗ funkſtelle und der hieſigen Sendeleitung eigens nach Mannheim zur Aufnahme der beiden von der Mannheimer Sängerſchaft geſungenen Chöre ge⸗ ſchickt hatte. Von dem Dach des großen Daimler⸗ Benz⸗Spezialwagens aus führten über die Straßen⸗ bäume hinweg vier Drähte in den Keller des be⸗ nachbarten Hauſes, wo ſie über die Fernſprechleitun⸗ gen mit dem Reichsſender Stuttgart verbunden waren. Nach der anderen Seite auf den Friedrichs⸗ platz führte eine Leitung zum Mikrophon, das mit ſeinem braunen halbkugeligen Regenſchutz über der Sängerſchaft beim Dirigentenpult baumelte. In dem Aufnahmewagen ein Gewirr von Leitungen, Kondenſatoren, Meßgeräten, ein Lautſprecher, Mi⸗ krophone, Telephone und derlei Dinge mehr. Laut⸗ los drehten ſich im Hintergrund des Wagens zwei Plattenteller, bereit zur Aufnahme. Lichtzeichen, Telefonraſſeln, Geſpräche mit Stutt⸗ gart. Ununterbrochen hatten die Beamten zu tun und dabei mußten ſie noch auſpaſſen, daß ſie bei Be⸗ ginn des Geſanges rechtzeitig einſchalten konnten. Endlich war es ſo weit. Leiſe kam die Tonangabe des Chorleiters durch den Lautſprecher. Zwei Klin⸗ gelzeichen„Achtung“ gingen nach Stuttgart Chormeiſter Adam hebt den Arm. ein Klingel⸗ 4— Alberner Schwatz war es, den ſich F. H. aus Köln leiſtete, als ihn ſein wechſelvolles Lebensſchickſal auch einmal nach Karlsruhe verſchlug, wo er angeb⸗ lich eine Stelle auf dem Hochbauamt erhielt. Seine Frau lebt getrennt von ihm mit einer Tochter in Südamerika. Bei ſeiner Vermieterin ſchimpfte er, daß ihm die Winterhilfe nur eine Büchſe Brat⸗ heringe und Heringe in Gelee und Malzkaffee ge⸗ geben hatte und den anderen Bedürftigen ſo reich⸗ lich. Es muß ſehr laut hergegangen dein, denn die Vermieterin iſt noch harthöriger wie er. Von dem Wirtſchaftlichen kam er ins Politiſche, wobei er in ſeiner gegneriſchen Einſtellung zur Reichsregierung abfällige Bemerkungen über das von ihr ins Leben gerufene Winterhilfswerk vom Stapel ließ. Es iſt der übliche Verlauf. Er und die Vermieterin kamen auseinander und nun ſtand er vor dem Sonder⸗ gericht. Es kam zu dem heftigſten Auftritte, weil der Angeklagte die Angaben der Mieterin beſtreitet. Von den Fiſchkonſerven kam man bei den Geſprä⸗ chen ſogar auf den toten Oberfohren und ſein Schickſal. Alles ſoll die Vermieterin falſch verſtan⸗ den haben. Ihr Ehemann beſtätigt ihre Angaben. Der Vertreter der Anklage, Staatsanwalt Dr. Trunk beantragte eine Gefängnisſtrafe von acht Monaten. Die Verteidigung unterſtrich zu Gunſten des Angeklagten, daß er im Kriege zum Hauptmann befördert wurde und als Verwundeter mit 30 v. H. Erwerbsunfähigkeit heimkehrte. Im übrigen beſtritt er die Glaubwürdigkeit der Hauptzeugin. Das Gericht erkannte auf eine Gefängnisſtrafe von fünf Monaten ab 3 Monate Unterſuchungshaft. * Politiſche Gedankenſpaziergänge in der Eiſenbahn Der Arbeitsplatz des Angeklagten Wilhelm R. von Radolfzell iſt in Metz. Das Franzoſentum hat ſtark auf ihn abgefärbt. Was er bei einem Beſuche ſeiner Familie in Radolfzell auf der Fahrt nach Em⸗ mendingen zu einem inzwiſchen verſtorbenen Reiſe⸗ genoſſen im Beiſein eines Ohrenzeugen ſagte, iſt ganz der franööſiſche Standpunkt. Wir ſind die Schuldigen, haben den Friedensvertrag gebrochen, rüſten ſchon auf und die SA bekommt ihre Waffen auf Abruf. Eine gewiſſe trotzige Verbohrtheit iſt auch heute an dem Angeklagten zu bemerken. Er macht gar keinen Hehl aus ſeinen Aeußerungen. Das Gericht ging über den Antrag oͤes Staatsanwaltes, der 8 Monate Gefängnis beantragt hatte, hinaus und ſprach eine Gefängnisſtrafe von einem Jahre aus. ziehung der Werte. Das badiſche Condergericht tagte Politiſche Geſpräche zwiſchen Mieter und Vermieterin Zur Warnung für Deviſenſchieber— Zuchthaus! Durch die ſcharfen Beſtimmungen des Volks⸗ verratsgeſetzes kommen die Deviſenſchieber jetzt vor das Sondergericht. Der 1880 geborene Angeklagte Dr. J. L. K. aus Pforzheim hat aus Angſt vor einer neuen Inflation Gold gehamſtert, die Anzeige bei der Reichsbank unterlaſſen, ferner Schweizer Fran⸗ ken im Werte von 80 Mark der Finanzbehörde nicht angeboten. Es fand bei ihm eine Hausſuchung we⸗ gen Vergehens gegen§ 218 ſtatt. Bei dieſer Ge⸗ legenheit entdeckte man in einer Holzſchatulle in einer verſteckten Schublade neben den erwähnten Werten im Betrage von 796 Mark auch noch Zehn⸗ und Zwanzig⸗Mark⸗Goldſtücke im Betrage von 1020 Mark. Es handelt ſich hier um noch im Kurs be⸗ findliches Geld. Hierwegen kann alſo eine Anklage nicht erfolgen, denn Geldhamſter kann man heute noch nicht zwingen, daß ſie ihr Geld nicht aufſpei⸗ chern. Der Angeklagte iſt recht unglücklich mit ſeiner Verteidigung. Man kann ihm ja glauben, daß er ſchon zweimal Vermögen verloren hat: beim Krach der Pforzheimer Vereinsbank und bei der Jaflation. Das kann aber nur mildernd in Betracht kommen. Man hört von dem Pforzheimer Goldwarenfabri⸗ kanten, von dem er Stangengold kaufte, daß das dort nichts Neues iſt. Wie der Angeklagte es mit ſeiner Verpflichtung gegenüber den Behörden gehalten hat, weiß er nicht. Die Beſtände hat ſich der Angeklagte ſchon im Jahre 1931 beſchafft. Sichtlich erſchrocken hört der Angeklagte das Wort Zuchthaus in dem Strafantrag des Staatsanwaltes. Was er tat, iſt Volksverratsverbrechen. Den dreifachen geſetzlichen Beſtimmungen muß entſprochen werden. Der An⸗ trag lautet auf neun Monate Gefängnis, 1000 Mark Geldſtrafe, 1 Jahr 6 Monate Zuchthaus, zuſammen⸗ gerechnet auf 1 Jahr 8 Monate Zuchthaus und Ein⸗ Der Pforzheimer Anwalt Dr. Kratt tat ſein möglichſtes, den Angeklagten vor dem Zuchthaus zu retten. Das Gericht erkannte auf eine Zuchthausſtrafe von 1 Jahr 2 Mo⸗ naten und Einziehung der Werte. Außerdem wurde auf Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren erkannt. Die Ueber⸗ tretung und das Vergehen der Nichtanzeige wurden auf 6 Monate Gefängnis angeſetzt und mit der Zuchthausſtrafe von 1 Jahre auf 1 Jahr 2 Monate Zuchthaus zuſammengerechnet. Die Geldͤſtrafe wurde auf 500 Mark bemeſſen und durch die Unterſuchungs⸗ haft als verbüßt erachtet. Laut ſchluchzte der An⸗ geklagte auf, als er das Urteil vernahm. ————— „Durch Gewitter und Sturm“ fuhren ein halbes Tauſend Ludwigshafener am Sonntag nachmittäag rheinabwärts, um der ſagenberühmten Stadt Wormss einen Beſuch abzuſtatten. Der Kauf⸗ männiſche Verein, der ſich ſchon immer um wirtſchaftliche und wiſſenſchaftliche Bildung bemüht, hatte den Dampfer„Nahe“ gechartert, der die Mit⸗ glieder und Angehörigen auf ſchaumgekrönten Wel⸗ len, vorüber an„Indianerdörfern“ gebräunter Padoler, zur Wormſer Landungsſtelle brachte, wo der grimme Recke Hagen von Tronje, überlebens⸗ groß, erzgegoſſen, den Nibelungenhort in den Strom ſchleudert. 0 In einer offenen Halle am Ufer, die uns an den Saal der Gibichungen aus der„Götterdämmerung“ gemahnen wollte, entbot namens des Volksbildungs⸗ vereins der Vorſitzende Haaß ſeinen Pfälzer Lands⸗ leuten herzlichen Willkomm. Der rührige Reiſe⸗ marſchall der Gäſte, Obry, exwiderte dankend. Während der Regengott ſeine Miene langſam auf⸗ hellte, um ſchließlich die Stadt und den Dom,„die Krone des Wonnegaus“, ſtrahlend zu überleuchten, unternahmen die Reiſenden, von Ortskundigen freundlich geleitet, einen Rundgang durch die beflaggten Straßen. Man beſchaute die ſtolzen Zeugen großer Vergangen⸗ heit: die Stadtmauer, einſt mit 60 Türmen bewehrt, das Lutherpförtchen, durch das der Reformator nach der Ueberlieferung vor der drohenden Reichsacht ent⸗ wich, die Magnuskirche, in der er Anno Domini 1521 gepredigt hat, ſein von Rietſchel geſchaffenes machtvol⸗ les Denkmal, Schloß und Muſeum des Barons Heyl von Herrnsheim und das Ehrenmal der 118er neben einer der drei Kirchen, die der bauluſtige Biſchof Burchard ums Jahr 1000 errichtet hat. Die berühm⸗ teſte von ihnen, der herrliche Kaiſerdom, war von Chorgeſang erfüllt. Im Wormſer Nibelungenſaal, dem dank ſeiner Holztäfelung ungemein hörſamen Feſtraum des Cornelianums, bereiteten Volksbildungs⸗ und Ver⸗ kehrsverein eine anregende Feierſtunde. Von Herrn Haaß angeſagt, ſpielte die Pianiſtin Nelly Wink⸗ ler charaktervoll Beethovens„Andante favori“. Opernſänger Heinrich Lampe ſang mit ſchöner Ba⸗ ritonſtimme die Arien Wolframs und die jungen Schweſtern Annelieſe und Inge Schramm trugen reizend Szenen aus dem Nibelungenlied vor, die von den Wandgemälden des Saals dem Auge ver⸗ deutlicht wurden. zeichen ruft„Fertig“. Im Aufnahmewagen wird die Nadel auf den Plattenteller geſetzt und gleichzei⸗ tig graben ſich auch in Stuttgart die Töne in Wachs ein. Man iſt vorſichtig, denn wenn die vom Sender aufgenommene Uebertragung durch Leitungsge⸗ räuſche oder andere Fehler nicht ganz gelungen ſein ſollte, dann hatte man immer noch die an Ort und Stelle aufgenommene Platte zur Verfügung. Ange⸗ ſtrengt überwacht der Aufnahmebeamte das Ampere⸗ meter, das die Lautſtärke anzeigt. Mit kaum merk⸗ lichen Fingerdruck gleicht er durch Drehen an einem Knopf die kleinen Lautſtärkeſchwankungen aus. Die zufriedenen Geſichter der Leute vom Rundfunk zei⸗ gen an, daß ſie mit der Saaraufnahme zufrieden ſind, die ſie durch den im Wagen angebrachten Lautſprecher kontrollieren konnten. Als der letzte Ton verklungen iſt, packt der Tonmeiſter die Wachsplatten mit der größten Vorſicht in bereitgelegte Blechkapſeln. Mit Stuttgart führt man die notwendigen Geſpräche und dann packt man die ganzen Außenleitungen zuſam⸗ men und fährt wieder heimwärts. ES Ausflug des Kaufmänniſchen Vereins Ludwigshafen Mittel⸗ und Höhepunkt war der geſchichtliche Vortrag des Muſeumsdirektors Dr. Illert. Er entrollte in packenden Darſegungen die fünf⸗ tauſendjährige gewaltige Vergangenheit der Stadt Worms, die weit älter iſt. als Rom. Denn hier hatten ſich ſchon Kelten angeſiedelt, lange bevor die Römer wach Deutſchlands Norden zogen und in der civitas Vangionum mit den Burgundern kämpften. Erſt als Koloniſten unterjocht, haben ſich dieſe Germanen frei⸗ gemacht, erlagen aber dem Anſturm der von den Rö⸗ mern verräteriſch herbeigerufenen Hunnen. Das Königreich der„Buregonden“, deſſen Untergang die wunderſame Mär von Siegfried und Kriemhilde, Brunhilde, Gunther und Hagen vermeldet, erſtand unter den Franken zu neuer Herrlichkeit. Liegt doch Worms am Schnittpunkt von vier Weltſtraßen, deren berühmteſte die Nibelungenſtraße nach Wien iſt. Me⸗ rowinger, Salier, Hohenſtaufen und Biſchöfe reſi⸗ dierten. 60 Kirchen und glänzende Patrizierpaläſte, darunter das„Bürgerhaus“, das Chroniſten als„das herrlichſte Haus der Welt“ prieſen, machten Worms zu einer Stadt, prächtiger als ſelbſt Nürnberg. Und doch ſank all dieſe Pracht viermal in Trümmer. Von der Mordͤbrennerei der Franzoſen im Jahre 1689 hat ſich Worms ſo wenig wie unſere Kurpfalz wieder ganz erholen können. Deutſche Grenzlandtragödie, rheiniſches Schickſal.. Was Urkunden vom Ruhm der Stadt berichten, zeigte Direktor Illert den be⸗ wundernden Blicken ſeiner Zuhörer: huldyolle Briefe des Kaiſers Heinrich IV., der den Wormſern bezeugt, daß ſie ihm die Treue gehalten haben, wo „alle anderen untreu waren“, und des Kaiſers Fried⸗ rich Barbaroſſa, ehrwürdig angegilbte Pergamente, mit goldenen Bullen und Siegeln verziert. Nachdem Vereinsführer Obry den herzlichen Dank an Oberbürgermeiſter, Stadtverwaltung, Ver⸗ kehrs⸗ und Fortbildungsverein zum Ausdruck ge⸗ bracht hatte, beſichtigten die Ludwigshafener noch die Altertumsſammlung, die reich iſt an Kultur⸗ und Kunſtſchätzen aus fünf Jahrtauſenden. Eine gemütliche Unterhaltung im Johanniterhof ver⸗ einte die Gäſte mit ihren Gaſtgebern, von denen die Herren Haaß, Schambach und Fiſcher ſich um das gute Ende ſorgten. Das Lied vom Wormſer Backfiſchfeſt, auf der Heimfahrt von der Bordkapelle angeſtimmt und im Chorus mitgeſungen, nahm man als liebes Andenken in den Alltag mit. Den an der Landungsſtelle zum Abſchied zahlreich verſam⸗ melten Wormſern klang ein von Herzen kommendes „Auf Wiederkommen!“ entgegen. Tããã00ã00G0G0G)PPPGGPPPP0PòPPTPPPPPPTPTPPPPPP—————————— Pfälzer Abend am Flugplatz Samstag abend wurde im Flugplatz⸗Caſino wieder etwas Beſonderes geboten. Tanzlehrer Stündebeek, der Leiter und Kenner der Publi⸗ kumsſeele, ſofern ſie auf Spiel und Tanz eingeſtellt iſt, hatte aus der fröhlichen Pfalz ein talentiertes Doppelquartett beſorgt, Lehrer Stamm mit ſeinen heiteren Sängern vom Limburger Hof. Die ſangen in einer zaxten, duftigen Manier, ohne kraftmeieriſch aufzutrumpſen, in Schuß und Takt gehalten von leicht beſchwingten Bewegungen ihres Meiſters. Es gab zur Einleitung die„Garde wenn ſie aufmar⸗ ſchiert“, allerhand Geſchichten von Pälzer Wei und Mädle, wo ſämtliche beſſeren Sorten von Rupperts⸗ berg bis Kallſtadͤt vorkamen, die Unterſchiede von Gewürstraminer u. Riesling auch berückſichtigt ſind, ferner eine humoriſtiſche Speiſekarte, die einem ordentlich das Waſſer im, Munde zuſammenlaufen machte. Der treffliche Schlager„Iſt das nicht wun⸗ dervoll?“ zeitgemäß zurechttextiert, erweckt ju⸗ belnde Begeiſterung, Zum anfeuernden Vortrag von Herrn Link wurde feſte mitgeſummt. Schließ⸗ lich landeten ſie(und wir mit ihnen, denn von Neuoſtheim iſt es ja nur noch ein Katzenſprung) „Zu Heidelberg in blauer Sommernacht“. Damit aber waren die Fähigkeiten des Doppelquartetts nicht erſchöpft. Ein mitgebrachtes Pälzer Mädle er⸗ ſchien auf einer kleinen hübſch improviſierten Bühne als Lore in Glückſteins„Die Weinprob“, und ſtritt ſich mit dem Vater Hannes über den künftigen Bräutigam herum der denn mit diverſen Flaſchen erſchien. Hin und her gingen die markigen Mundartreden. Die Verlobung war bald geſichert. Mit etwas Tanzſpielen wurden die Leute dann noch durcheinander gebracht. Die richtige Flugplatz⸗ temperatur war da. Zu Villhauers wohlgeſtri⸗ chener Geige hielten die Leute noch lange aus. Ein rechter Auftakt⸗Abend zum großen Flugwerbetag. Viele Fliegeruniformen ſchmückten denn auch die Runde. Allerlei aus Feubenheim Eine Saarkundgebung veranſtalteten die Mittel⸗ und Oberklaſſen der Feuden⸗ heimer Volksſchule. Sprechchöre verſchiedener Klaſſen boten Ausſchnitte aus dem Leben der Saar. Auch wurden verſchiedene Lieder, bei denen ſelbſtver⸗ ſtändlich das Saarlied nicht fehlte, geſungen. Rektor Bender ſprach über die Geſchichte der tauſend⸗ jährigen Saar. Mit dem Deutſchland⸗ und Horſt⸗ Weſſel⸗Lied wurde die ſchöne Feier, der auch viele Eltern beiwohnten, beendet. Ueber die Folgen des Unwetters, das am Sonntag ſich über Feudenheim entlud, iſt noch zu berichten, daß in der Anlage des Geflügelzucht⸗ vereins Feudenheim eine Anzahl Kücken er⸗ trunken iſt. Die Züchter erleiden großen Scha⸗ den, da es ſich meiſtens um Raſſehühner handelte. Zwei Rieſenſpargel von je 220 Gramm erntete in Feudenheim auf ſeinem Acker Herr Peter Appel, Inhaber des Gaſthauſes„zum Eichbaum“. Die Spargel können von jedermann beſichtigt den. Würmerinvaſion nach dem Regen Ein Leſer ſchreibt uns: Der ſtundenlange Regen am Sonntag hatte eine ſonderbare Folge. Nachdem die ergiebigen Niederſchläge am Spätnachmittag auf⸗ gehört hatten, konnten die Beſucher des Fried⸗ richsparkes eine ganz beſondere Lebhaftigkeit bei den Vögeln beobachten, die allenthalben, nament⸗ lich auf den kahlen Raſenflächen, lebhaft auf der Würmerſuche waren. Eigentlich war es gar kein Suchen, denn die Tiere hatten nichts anders zu tun, als die aus dem Erdreich ans Licht kommenden Würmer aus dem Boden zu ziehen. Sah man ſich dies etwas genauer an, gewahrte man allenthalben Leben am Boden, denn zu Hunderten ringel⸗ ten ſich Würmer langſam aus dem naſ⸗ ſen Erdreich. Mit ihren ſpitzen Schnäbeln zogen Star, Amſel und andere Wurmfreſſer die Schädlinge aus dem Boden. Oft mußten die Vögel den Kopf tief in den Nacken ziehen, um ihre Opfer wegen ihrer erheblichen Länge ganz aus den Löchern zit bringen. Mehrere Male auch konnte man beobach⸗ ten, daß die Vögel ein halbes Dutzend Schritte zu⸗ rückgehen mußten, um beſonders lange Exemplare von Würmern, die ſie am Kopf exwiſcht hatten, in ihre Gewalt zu bringen. Stellenweiſe verrichteten die Vögel ihr Handwerk in ganzen Schwärmen auf engſtem Raum, ſo viele Würmer trieb der Regen an die Erdoberfläche. Beſonders intereſſant aber war die Beobachtung, daß Star und Droſſel, nachdem ſie geſättigt waren, immer weiter Jagd auf das Un⸗ geziefer machten und jeden Wurm in kleine Stücke zerriſſen, um ihn dann, völlig getötet, liegen zu laſ⸗ ſen. Unwillkürlich drängte ſich dem Beſchauer die Frage auf, ob denn unſere Stare, Droſſeln und anderen Vögel, die Würmer vertilgen, ihr Handwerk als Schädlingsvertilger bewußt betreiben, alſo in⸗ ſtinktmäßig nicht nur den Wurm als Nahrung, ſon⸗ dern auch als Feind betrachten. tZ. Jilmrunòſchau „Der ſchwarze Walfiſch“ 0 Der neue Jannings⸗Film im Roxy Dieſer Film hat nun endlich doch den Weg nach Mannheim gefunden. Und wenn er ſich dazu Zeit gelaſſen hat, ſo wollen wir ihm das nicht nachtragen, ſondern froh ſein, daß er nun wirklich da iſt. Denn er iſt auf Jannings breiten Schultern aufgebaut. Diesmal hat er, als Wirt der kleinen, ehrbaren Seemannskneipe„Zum ſchwarzen Walfiſch“, ſein männlich⸗kindliches Herz an ſeinen Herrn Sohn ge⸗ hängt. Doch dieſem Martin iſt das nicht Ballaſt ge⸗ nug, um in der kleinen Hafenſtadt ſeine Sehnſucht nach der weiten Welt zu vergraben. Sogar das Ge⸗ wicht von Fannys junger Liebe kann ihn ſchließlich nicht halten. Beide wiſſen auch noch nichts von den keimenden Folgen ihrer heißblütigen Zuneigung. Eines Nachts verſchwindet Martin auf einem Auſtralienſegler und eines Tages kommt für Fanny das ſchwere Wiſſen. Der Vater vergräbt ſeinen Kummer um den Ausreißer hinter gemachter Gleich⸗ gültigkeit, die ihm keiner glaubt. Um Fanny wirbt der ehrliche, aber ältliche Kaufmann Pannies. Sie entdeckt ſich ihm gegen den„klugen“ Rat der Mutter, und das entflammt die abgeklärte Zuneigung des älteren Herrn in kindsnärriſche Liebesglut: nun gerade und erſt recht.— Martins Vater fühlt ſich in ſeinen großväterlichen Empfindungen beleidigt, überwindet aber die heftig auſbrauſende Wut und bringt ſchließlich ſogar den rabiat gewordenen Mar⸗ tin wieder ins Gleichgewicht, als dieſer überraſchend heimkehrt und vor vollendeten Taiſachen ſteht.. Jannings weiſt in dieſer Rolle wieder ſeine große Künſtlerſchaft nach. Er hat des öfteren ganz große Momente, in denen er die einzigartige Kunſt ſeeliſcher Wandlungsfülle intim und doch deutlich ohne grob werden zu müſſen darlegen kann. Aber auch Gülstorff weiß ſich in der Rolle des Kauf⸗ manns Pannies ausgezeichnet zu entfalten. Er hat leider ſelten Gelegenheit, wie hier ins Breite zu ſpielen,— umſo erfreulicher iſt das diesmalige Er⸗ gebnis. Ueberhaupt iſt dieer Film als Ganzés eine ſchöne, runde Sache, an der man ungetrübten Ge⸗ nuß haben kann. Alle Beteiligten ſtehen am richti⸗ gen Platz und geben ihr beſtes Können. Angela Sal⸗ loker als Fanny, Franz Nickliſch als der Sohn ebenſo wie Margarete Kupfer und Käthe Haack. Ein Beifilm führt in den Schwarzwald und zeigt viele und ſchöne Bilder von der Holzfällerei, von Sägewerken und vom Holzausbau. — 8?. 5*—.—— 3 7 FF— 7 5 8 3 0 2 S* 7 5 M 2 2 Dienstag, 5. Juni 1934 Aus Baden Anwetter über der Wieslocher Gegend ** Wiesloch, 5. Juni. Sonntag nachmittag gegen.30 Uhr wurde unſere Gegend von einem Unwetter heimgeſucht, das durch die ungehenren Waſſermengen allenthalben Ueberſchwemmun⸗ gen verurſachte. Das Waſſer drang auch in die Kel⸗ ler ein. SͤA und Arbeitsdienſt unterſtützten in vor⸗ bildlicher Weiſe die Feuerwehr bei dem Beſtreben, größeren Schaden abzuwenden. In der Schloßſtraße wurde von der Wucht des Waſſers das Pflaſter auf⸗ geriſſen. In knapp einer Viertelſtunde waren der Angel⸗ und Leimbach in reißende Ströme verwan⸗ delt, die neben viel Holz und Unrat auch allerlei Kleintiere und ſogar einige ertrunkene Schweine mit ſich führten. In den Fluren ſollen die Schäden zum Glück nicht ſehr groß ſein. Das erſte Prüfungsſingen im Kreis Mannheim 8 8e B. mp. Leutershauſen, 8. Juni. In Verbindung mit dem 50jährigen Stif⸗ tungsfeſt des Männergeſangvereins Leutershauſen a. d. B. wurde das erſte der fünf Prüfungsſingen im Mannheimer Sängerkreis am Samstag und Sonntag hier abgehalten. Es nahmen 13 Geſangvereine des Be⸗ zirks Weinheim teil und zwar der MGV. Hohen⸗ ſachſen mit 46 Sängern, Liederkranz Rippenweier (30), Eintracht Weinheim(65), Eintracht Schriesheim 70), Singverein Laudenbach(42), Eintracht Ritten⸗ weier(25), Singverein Weinheim(68), MGV. Sützelſachſen(58), Liederkranz Hemsbach(42), Sechs⸗ zehner Weinheim(16), Liederkranz Schriesheim(60), Sängerbund Oberflockenbach(26) und Liedertafel Weinheim(98). Am Samstag nachmittag wurden die Sanges⸗ brüder von der Saar, 28 Sänger aus Wiebelskirchen mit ihren Angehörigen, empfangen. Im Anſchluß an einen Fackelzug, der ſich durch die außer⸗ ordentlich reich geſchmückten Straßen des Orts be⸗ wegte, fand ein Feſtbankett ſtatt, das dem Jubt⸗ Läum des Männergeſangvereins Leutershauſen galt. Feſtpräſident Dr. Graf v. Wiſer hielt die Eröff⸗ nungsrede. Außerdem ſprachen Bürgermeiſter Hauck im Namen der Gemeinde und Bezirksführer Filſinger, Ladenburg, der den Sänger Sauer für 25jährige und den Sänger Kaffenberger für 45jährige Mitgliedſchaft mit der ſilbernen bzav. goldenen Bundesnadel auszeichnete. Am Sonntag früh erfolgte nach der Helden⸗ ehrung am neuen Kriegerdenkmal und gemein⸗ ſamem Kirchgang der Empfang der auswärtigen Vereine im Schloßhof. Um 9 Uhr begann das Pri⸗ fungsſingen im Saal„zur Krone“, bei dem Kreischormeiſter Gellert, Mannheim als Prü⸗ fungsrichter waltete und nach Beendigung eine all⸗ gemeine Kritik abgab. Die endgültige Würdigung der Leiſtungen erfolgt bekanntlich nach den neuen Beſtimmungen ſchriftlich in einigen Tagen. Am Nachmittag fand im Feſtzelt eine Saarkund⸗ gebung ſtatt, bei der neben anderen Geſangsvor⸗ trägen der Geſangverein„Liederfreund“ aus Wie⸗ belskirchen(Saar) das Lied„Volk an der Saar“ ſang. Die Feſtrede hielt Kreisleiter Dr. Roth, Mannheim. 4 ——— * Karlsruhe, 4. Juni. Reichsbahnoberinſpektor Georg Winai, Hauptmann der Landwehr a.., wurde vom Landesführer des Badiſchen Kriegerbun⸗ des zum Ehrenmitglied des Präſidiums er⸗ nannt. Winai gehört ſeit 1919 dem Präſidium des Badiſchen Kriegerbundes als Mitglied an. * Baden⸗Baden, 5. Juni. In ſeltener Friſche des Körpers und des Geiſtes konnte am Samstag Witwe Lina Mayer ihren 90. Geburtstag feiern. Südwe 323—3 — utſche 1 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Lampertheimer Lokalgeſpräche Denkmäler im Bau- Kanaliſationsarbeiten in den Straßen Wie überall im Reich, ſo regen ſich auch im be⸗ nachbarten Lampertheim alle Kräfte, um der Ge⸗ meinde die ihr zukommende Geltung zu verſchaffen. Im Vordergrund des Intereſſes ſtehen gegenwärtig allerlei Bauvorhaben, die zum größten Teil ſchon in Angriff genommen ſind oder vor der Vollendung ſtehen. Eine Ranödſiedlung mit 36 Stellen, die vor genau einem Jahre begonnen wurde, iſt fertig⸗ geſtellt und wird gegenwärtig bezogen. Der Fremde, der früher durch Lampertheim kam, ſchimpfte nicht ſchlecht über die ſchlechten Orts⸗ ſtpaßen und warf den Lampertheimern vor, daß ſie nichts auf ihre Ortſchaft halten würden. Der Vor⸗ wurf traf nicht ganz zu, denn man hatte keine Ur⸗ ſache, die Straßen in einen einwandfreien Zuſtand zu verſetzen, ehe nicht die ſchon längſt vorgeſehene Kanaliſation geſchaffen war. In zwei Bau⸗ programmen wird gegenwärtig die Kanaliſation durchgeführt, die auf einem geringen Teilſtück im Jahre 1927 begonnen wurde. Im Januar dieſes Jahres hat man ſich nun ernſthaft an die Arbeit gemacht und verlegt durch die Römerſtraße einen Hauptſammler, der oͤurch die Wormſer Straße und zurch neues Baugebiet in den Oberlacher Graben führt und von da in den als Vorfluter dienenden Altrhein. Ein zweiter Hauptſammler läuft durch die Bürſtädter Straße. Insgeſamt werden 203,17 Hektar Wohn⸗ und Straßenflächen an das neue Ka⸗ naliſationsnetz angeſchloſſen. Bis zur Erſtellung der ebenfalls ſchon vorgeſehenen Kläranlage müſſen in den Zuleitungen von den einzelnen Hofreiten die entſprechenden Klärvorrichtungen angebracht werden. Die gegenwärtigen Arbeiten an dem zehn Kilometer langen Hauptſammler geben 150 Mann auf Wochen hinaus Arbeit. Man hofft, das zweite Baupro⸗ gramm, das eine Rohrſtrecke von ſechs Kilometer umfaſſen wird, im Anſchluß an das erſte Baupro⸗ gramm zur Durchführung bringen zu können. Nicht weniger als ͤrei Denkmäler befinden ſich gegenwärtig in Arbeit, die alle noch im Laufe des Sommers eingeweiht werden ſollen. Eine be⸗ ſondere Zierde des Friedͤhofs wird zweifellos das Kriegerdenkmal werden, das aus Natur⸗ muſchelkalk durch den einheimiſchen Bildhauer Os⸗ kar Veltmann hergeſtellt wird. Das Ehrenmal zeigt zwei überlebensgroße Krieger im Stahlhelm. In der Mitte befindet ſich auf dem Sockel das Ho⸗ heitszeichen mit dem Hakenkreuz, während vorn ein Sarkophag angeordnet iſt. Rechts und links an Py⸗ lonen vorbei führen Treppen. Der Blick zwiſchen den Kriegern hindurch fällt auf das Krieger⸗ denkmal von 1870/71, das bis 1932 an unbe⸗ achteter Stelle neben dem Rathaus geſtanden hatte und nun einen Ehrenplatz auf dem Friedhof bekam. So verbindet ſich durch die Denkmäler die alte mit der neuen Zeit. Rings um das neue Denkmal iſt eine Grünfläche geſchaffen worden, für die die Lam⸗ pertheimer ſehr dankbar ſind. Beſitzt doch der Ort nicht eine einzige Grünanlage. Ein weiteres Denkmal, beſtehend aus einer vier⸗ teiligen Barockſäule aus ggeflammtem Maulbronner Sanoſtein, gekrönt von dem SA⸗Abzeichen, kommt auf den Rudi⸗Wegerle⸗Platz beim Platz des Turn⸗ vereins Lampertheim. Das Denkmal wird zu Ehren des am 16. Auguſt 1931 im Dienſt verun⸗ glückten SA⸗Mannes Rudi Wegerle geſetzt und trägt die Inſchriften„Der Furcht ſo fern— Dem Tod ſo nah— Heil Dir Sä— Dem toten Kame⸗ raden Rudi Wegerle. Sturm 12/221.“ Auf dem Nürnberger Parteitag 1929 wurde die Frau des Lampertheimer Ortsgruppenleiters der NSDAP. ermordet. Ihr zu Ehren errichtet man auf dem nach ihr benannten Katharina⸗Grünewald⸗ Platz an der Straßengabelung Neuſchloßſtraße und Viernheimer Straße ein Denkmal, für deſſen Ge⸗ Die 508-Altienſchiebung aufgeklärt 18 Beteiligte ermittelt Landau, 5. Juni. Die Vorunterſuchung des Deviſenſchmug⸗ gels aus dem Elfaß nach der Pfalz, in deſſen Zuſammenhang bekanntlich in Landau und der Umgebung eine Reihe von Verhaftungen vorgenommen wurden, iſt nunmehr abgeſchloſſen. Sie hat, wie wir von unterrichteter Seite erfahren, er⸗ geben, daß insgeſamt 18 Perſonen zur Verantwor⸗ tung gezogen werden. Gegen drei wurde die Un⸗ terſuchungshaft verhängt, und zwar gegen den Lan⸗ dauer Rechtsanwalt Dr. E. Kaufmann, den Herx⸗ heimer Kaufmann Edmund Trauth und den Kai⸗ ſerslauterer Sparkaſſenſekretär Ed. Gib. Gegen zwei Perſonen, die flüchtig gegangen ſind, die Schwe⸗ ſter des Landauer Dr. Kaufmann, Johanna Kaufmann, und den Pfarrer Eckhardt aus Scheibenhardt, iſt Steckbrief erlaſſen. Die wei⸗ weiteren Beteiligten, die ihren Sitz in Herxheim, Schifferſtadt, Köln, Frieſenheim, Ludwigshafen, Rheinzabern, Hatzenbühl und Quaichheim haben, ſind der Beihilfe und der Begünſtigung beſchuldigt. Sie haben die ihnen übergebenen Wertpapiere bei deut⸗ ſchen Bankinſtituten flüſſig gemacht. Dr. E. Kauf⸗ mann, Trauth und Eckhardt ſind der Vergehen gegen 88 12 und 36 der Deviſenordnung beſchuldigt, die per⸗ bieten, von Ausländern Aktien an deutſchen Börſen zu verkaufen und an dieſe Geld zurückzubezahlen. Die Handlungen der Beſchuldigten waren keine Gefälligkeiten, ſondern ſie wurden aus Eigennutz be⸗ gangen, weil dabei ein nennenswerter Kursgewinn zu verdienen war. Dr. E. Kaufmann, ſeine Schwe⸗ ſter und der Pfarrer Kieny aus franz. Scheibenharoͤt finanzierten dieſes Geſchäft. Der Pſarrer wa: der Aufkäufer der Aktien bei ausländiſchen Börſen. Feſt⸗ geſtellt wurde, daß 46 JG. Farben⸗Aktien, eine Reihe von Goloͤpfandbriefen der Frankfurter Hy⸗ pothekenbank, der Hamburger Ablöſungsanleihe und Vorzugsaktien der Deutſchen Reichsbahn.⸗G. über die Grenze geſchmuggelt wurden. Es beſteht durch⸗ aus die Möglichkeit, daß der eigentliche Schmuggel viel größer war, er geht bis zum Frühjahr 1933 zuxück. 15 Jc. Farben⸗Aktien konnten noch in der Pfalz beſchlagnahmt werden, wo man ſie in einem Verſteck in Schifferſtadt aufgefunden hatte. Der Nominalwert der als geſchmuggelt feſtgeſtellten Pa⸗ piere ſtellt ſich auf 50 000 Mark. Die Beſchuldigten laſſen ſich in vier Gruppen unterteilen, die teils ſelbſtändig, teils im Zuſammen⸗ gehen mit Perſonen anderer Gruppen den Schmug⸗ gel und die Verwertung betrieben haben. Unter den 18 Beſchuldigten befinden ſich ſieben Geiſtliche und zwei Ordensleute. Aus beſchlagnahmten Briefen geht hervor, daß man ſich kurz vor dem Zu⸗ greifen der Zollfahndungsbeamten untereinander wegen des Verdienſtes überworfen hatte. An der Aufklärung dieſes ſchwierigen Falles haben die Be⸗ amten der Zollfahndungsſtelle Ludwigshafen, die daran in wochenlanger raſtloſer Arbeit tätig waren, ein beſonderes Verdienſt. Gegenwärtig werden durch den Unterſuchungsrich⸗ ter die richterlichen Vernehmungen der Beſchuldig⸗ ten durchgeführt. Es iſt damit zu rechnen, daß der Fall ſchon ſehr bald vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Landau zur Verhandlung kommt. Die meiſten der Beſchuldigten ſind geſtändig. Viele wollen im guten Glauben, nur einen Freundſchafts⸗ dienſt zu leiſten, ohne den tieſeren Grund der Sache zu kennen, ibre Hand gereicht haben. ſtaltung unter den in Lampertheim anſäſſigen Inter⸗ eſſenten ein Wettbewerb ausgeſchrieben wurde. In Kürze wird Lampertheim auch eine Leichen⸗ halle bekommen, nachdem bis jetzt nur ein unge⸗ nügender Raum zur Verfügung ſtand. Unangenehm wirkte ſich das Fehlen der Leichenhalle beſonders im Sommer aus, wenn die im Rhein angetriebenen Leichen aufgebahrt werden mußten. Die neue Lei⸗ chenhalle, für die ebenfalls ein Wettbewerb läuft, ſoll ſich in das Landſchaftsbild einfügen und zugleich allen modernen hygieniſchen Grundſätzen Rechnung tragen. Neben einem Einſegnungsraum wird das Gebäude einen Sezierraum, vier bis fünf Zellen mit Kühlanlage und die erforderlichen Nebenräume ent⸗ halten. Die lanoͤſchaftlichen Reize der Umgebung Lam⸗ pertheims ſind noch viel zu unbekannt, ſo daß es ſich die Lampertheimer Gemeinde angelegen ſein läßt, beſtehende Wege auszubauen und damit einen Anreiz zum Beſuch zu geben. Es iſt geplant, die Zufahrtswege zu dem auch den Mannheimern be⸗ kannten Biedenſand auszubauen, während man andererſeits ſchon damit begonnen hat, den Vietrieft⸗ weg an der früheren Bahnlinie nach Neuſchloß mit Platanen zu bepflanzen, ſo daß vom Ort zum Wald eine ſchattige Allee entſteht, die mitten durch das Spargelgebiet Lampertheims führt. 3. Opfer des Verkehrs * Heidelberg, 5. Juni. Ein Elektromeiſter wurde auf der Doſſenheimer Landſtraße von einem Perſonenkraftwagen angefahren und dabei am Kopf und rechten Oberſchenkel verletzt. In bedenklichem, jedoch nicht lebensgefährlichem Zuſtande fand der Verunglückte Aufnahme in der Klinik. * * Mambach bei Zell i.., 5. Juni. Der von Roh⸗ matt kommende Radfahrer O. W. von Mambach und ein von Mambach kommender Perſonenkraftwa⸗ gen ſtießen beim letzten Haus in Mambach ſo ſtark zuſammen, daß die Schutzſcheibe zerſchlagen und der Radfahrer in hohem Bogen zur Seite geſchleudert wurde, wo er bewußtlos liegen blieb. Der Radfahrer hat wohl inſolge des Regens den Wagen nicht gehört und ihn, da er mit offenem Regenſchirm fuhr, an⸗ ſcheinend zu ſpät geſehen. Der Kraftwagenbeſitzer brachte den Verunglückten in das Krankenhaus nach Zell. Aus der Pfalz Generalfelomarſchall v. Mackenſen in Bad Dürkheim * Bad Dürkheim, 5. Juni. Kurz vor ein Uhr traf am Sonntag mittag Generalfeldmarſchall von Mackenſen mit den Herren des Offiziersvereins Neuſtadt in Bad Dürkheim ein, wo er im großen Kurſaal an einem gemeinſamen Eſſen, an dem ſich etwa 130 Perſonen beteiligten, teilnahm. Ortsgrup⸗ penleiter Unger begrüßte den verdienten Heerführer namens der politiſchen Leitung der NSDAp und der Stadtverwaltung. In etwa 20 Minuten dauernder, von Geiſt echter Kameradſchaft und Volksgemein⸗ ſchaft dͤurchdrungenen Rede dankte der Gaſt für den herzlichen Empfang und gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß er noch erleben durfte, wie ein Mann aus dem Volke Deutſchland wieder groß ge⸗ macht und daß er immer dieſen Mann im Herzen er⸗ ſehnt und erwartet habe. Anſchließend wurden noch einige Tiſchreden gehalten. nd. Neuſtadt a. d.., 7. Juni. Wie wir erfahren, ſoll der Walöbrand am Nollen auf ein ſeuer⸗ gefährliches Spiel von Kindern zurückzuführen ſein. Der Brandſchaden iſt ſehr beträchtlich, aber von der Forſtbehörde noch nicht genau feſtgeſtellt. 4,5 Hektar Wald ſind den ſtark wütenden Flammen zum Opfer gefallen. 8 * Pirmaſens, 5. Juni. In der Nähe des Wald⸗ frieoͤhofes fuhr am Sonntag nachmittag ein Kraft⸗ radfahrer, als er einem entgegenkommenden Per⸗ ſonenkraftwagen verbotswidrig nach links auswich, in eine Kindergruppe. Der in der Fahrſtraße wohn⸗ hafte Adolf Baur wurde erheblich, jedoch nicht le⸗ bensgefährlich verletzt, ſo daß er in das Kran⸗ kenhaus eingeliefert werden mußte. Der Kraftſah⸗ rer fuhr unbekümmert weiter, wurde aber von Paſſanten angehalten. * Lampertheim, 5. Juni. Kurz nach Mittag ent⸗ ſtand am Freitag in der Nähe der Halteſtelle Poſt⸗ ſtraße der Bahnſtrecke Lampertheim—Viernheim ein Waldbrand, der dank des raſchen Eingreifens des ſofort alarmierten Arbeitsdienſtlagers Lampert⸗ heim an der Ausbreitung verhindert werden konnte. Immerhin wurden etwa 3000 am Buchen⸗Unterbau im Kiefern⸗Abholz vernichtet. * Stuttgart, 5. Juni. Nach einem Bericht der Polizeidirektion Ulm wurde ein von den katholiſchen Jugendbünden veranſtalteter Elternabend polizeilich aufgelöſt. 5555 Die Bergungsarbeiten in Buggingen Weitere vier Tote geborgen * Buggingen, 5. Juni. In einer heute nachmittag ſtattgefundenen Preſſe⸗ beſprechung machte Oberbergrat Ziervogel zum heutigen Fortgang der Bergungarbeiten folgende Ausführungen: Zunächſt ſind die drei gemauerten Feuerdämme an der Einfallenden 6, in welcher ſich der Brandherd befindet, fertiggeſtellt worden. An dieſer Stelle ſteht, ſolange die Kolonne im Stollen arbeitet, eine Brand⸗ wache mit Signalhörnern, um bei auftretender Ge⸗ ſahr jederzeit alarmieren zu können. Die Liegende Strecke wie die parallel verlaufende Stehende Strecke der 798⸗Meter⸗Sohle ſind bis an ihren Endpunkt, d. h. auf etwa 1550 Meter Länge, noch fahrbar, ebenſo die 754⸗Meter⸗Sohle bis an ihren Endpunkt in etwa 1350 Meter Entfernung. Ferner wurde die Verbin⸗ dungsſtrecke zwiſchen der 793⸗Meter⸗Sohle und der 754⸗Meter⸗Sohle begangen mit den anliegenden Strecken. Die Länge dieſer Verbindungsſtrecken be⸗ trägt durchſchnittlich 300 Meter. Insgeſamt ſind heute ſieben Leichen gebor⸗ gen worden. Sie wurden ſofort über Tage gebracht und von den beiden Gerichtsärzten Prof. Schwar⸗ zacher und Privatdozent Buhtz ſeziert und na⸗ mentlich feſtgeſtellt. Die Unterſuchungen ergaben einwandfrei als Todesurſache Gasvergiftung. Keinesfalls kann von Hungertod oder ähnlichem ge⸗ ſprochen werden. Da die Toten in unmittelbarer Nähe ihrer Arbeitsſtelle aufgefunden wurden, iſt mit Sicherheit anzunehmen, daß ſie vom Gas überraſcht wurden und betäubt umgefallen ſind. Auch die bei⸗ den Elektro⸗Sachverſtändigen, Hochſchulprofeſſor Fritzſch⸗Aachen und Regierungsbaumeiſter Lais⸗ Karlsruhe, haben ihre Unterſuchung nach der Urſache des Kurzſchluſſes fortgeſetzt. Ihre Feſtſtellungen dürften in etwa 14 Tagen zum Abſchluß gekommen ſein, wenn die errichteten Feuerdämme wieder nie⸗ dergeriſſen werden und die Gruben bis zur Brand⸗ ſtelle aufbewältigt ſind. Die Erklärungen hinſichtlich der Todesurſache und der Perſönlichkeit der Toten wurden von Profeſſor Schwarzacher und Dr. Buhtz noch ergänzt und beſtätigt. Es ſteht einwandfrei Tod durch Oxydgas feſt. Bei den Toten wurden noch Brot und andere Nahrungsmittel in den Kleidungsſtücken vorgefun⸗ den. Außer den bereits erkannten Geborgenen wur⸗ den heute folgende Verunglückte zutage gefördert: Joſef Heil, Griesheim, Otto Zurawſti, Hans Kohl und Otto Lüders, alle aus Heitersheim. Eine ganze Anzahl Toter iſt geſichtet worden, deren Bergung am Dienstag erfolgen wird. Auf der 812⸗ Meter⸗Sohle ſind keine Verunglückten zu vermuten, da die dort beſchäftigten Arbeiter ſich noch retten konnten. Die Beſtattung der Toten ſoll, wie bereits gemeldet, auf dem allgemeinen Ehrenfriedhof in Buggingen ſtattfinden, doch liegen von Angehöri⸗ 2 * gen der Opfer Geſuche vor, die die Beiſetzung im Heimatort wünſchen. Unter den am Sonntag geborgenen Toten befinder ſich der Bergmann Schwarz, nicht der Heuer Kame⸗ niſch, wie gemeldet wurde. Was hören wir? Mittwoch, 6. Juni Reichsſender Stuttgart .55: Frühkonzert(Schallpl.).— 10.10: Schulſunk.— 10.40: Frauenſtunde.— 12.00: Operetten⸗Potpourri(Scholl⸗ platten].— 13.20: Mittagskonzert.— 15.40: Lieder moder⸗ ner Komponiſten.— 16.00: Nachmittagskonzert.—.00 Promenadenkonzert.— 18.00: Hitlerjugendfunk.— 18.45: Zitherkonzert.— 19.10: Mikrophonbeſuch beim neuen Zepp. — 20.10: Reichsſendung: Unſere Saax.— 20.30: Aus Karlsruhe: Was, die ſind aus Karlsruh'? Schallplat⸗ tenbericht über Karlsruher Künſtler.— 21.00: Feſtkonzert. — 22.00: Aus Mannheim: Mandolinenmuſik.— 23.00: Aus komiſchen Opern von Lecocg.— 24.00: Nacht⸗ muſik. Reichsſerder Freukfurt 10.10: Schulſunk.— 14.30: 3 mal 15 Minuten aus dem Senderbezirk.— 15.50: Wirtſchaftsbericht.— 17.30: Sozigle Beſtimmungen im alten deutſchen Recht.— 17.45: Stunde der Jugend.— 18.20: Ich pocke zu.— 18.35: Junge deutſche Dichtung.— 19.00: Kinder ſpielen Rundſunk.— 20.302 Unterhaltungskonzert. Reichsſender Köln .05: Schallplatten.—.00: Morgenkonzert.— 10.10: Schulfunk.— 10.40: Wir und die Welt.— 12.00: Mittogs⸗ konzert.— 13.00: Allerlei Inſtrumente(Schallpl.).— 14.00: Zur Unterhaltung.— 15.15: Fliegerobenteuer oder Sport? — 16.00: Ewald⸗Straſſer⸗Gedächtnisſtunde.— 17.00: Die Welt im Buch.— 17.20: Veſperkonzert.— 18.00: Wirtſchait unter Zeitlupe.— 18.20: Dichter des ganzen Volkes.— 19.00: Abendmuſik.— 20.30: Unterhaltungsmuſik.— 21.00: Feſtkonzert.— 22.20: Tanzmuſik. Reichsſender München 7 .25: Schallylatten.— 10.10: Schulfunk.— 12.00; Mit⸗ tagskonzert.— 13.25: Schallplatten.— 14.20: Münchener Komponiſten.— 14.50; Zwei Erinnerungen.— 15350: Vom Leiden eines Erfinders.— 16.00: Bunte Nachmittags⸗ ſtunde.— 17.30: Kinderſtunde.— 17.50: Italieniſche⸗Volks⸗ lieder.— 18.10: Jugendfunk.— 19.00: Kammermuſik.— 20.30: Der kleine Salon. Operette von Petzl.— 22.20: Stunde der Frau.— 29.00: Nochtmuſik. Deutſchlandſender .20: Frühkonzert.— 10.10: Unſere Militärmuſik.— 10.50: Fröhlicher Kindergarten.— 11.30: Stunde dex Haus⸗ frau.— 12.00: Tänze der Nationen.— 13.10: Schallplatten. — 15.15: Nordiſche Sagen.— 16.00; Nachmittagskonzert.— 17.30: Preußen. Heldenlieder und Balladen von Fontane. — 18.00: Akuſtiſche Poſtkarten.— 19.00: Wer meckert da? Hörfolge gegen nationalen Kitſch.— 20.30: Petroleumquel⸗ len und Mädchenehre. Heitere Kitſch⸗Kurzoper von Eich⸗ horn.— 21.00: Konzert.— 22.00: Wie ſeierten wir den Tag der Luftfahrt. Hörbericht.— 23.00: Der Gott zwiſchen den Feuern. Odins⸗Lied*4 der Edda. Unter„Du mußt wiſſen“ bringt der Süd⸗ funk heute abend 22.35 Uhr einen Sendebericht über die Einweihung des Adam Müller Guttenbrunn⸗ Denkmals zu Fürth im Odenwald, worauf wir die Leſer unſeres Blattes aufmerkſam machn. Dienstag, 5. Juni 1934 Klubkämpfe im Ringen ——— — Abſchluß der Fußball⸗Weltmeiſterſchaft Wer wird Weltmeiſter?— Kann Deutſchland Oeſterreich ſchlagen? Die 2. Fußball⸗Weltmeiſterſchaft geht ihrem Ende entgegen. Am Donnerstag und Sonntag werden die zwei letzten Kämpfe ausgetragen, bei denen der Weltmeiſtertitel und die Plätze zur Vergebung ge⸗ langen. Damit findet eine fußballſportliche Konkur⸗ renz ihren Abſchluß, die die ganze Welt in Atem gehalten hat. Vierzehn Tage lang war der Blick je⸗ des Fußballfreundes nach den Städten Italiens ge⸗ richtet, in denen die hiſtoriſchen Länderkämpfe aus⸗ getragen wurden oder wo die verſchiedenen Natio⸗ nalmannſchaften Standquartier genommen hatten. Wir Deutſche ſtürzten uns auf die täglichen Berichte aus dem lieblichen Cernobio am Ufer des Como⸗ Sees und hingen an den Spieltagen am Radio, um die Uebertragungen von den Kämpfen unſerer Mannſchaft mitzuerleben. Und genau ſo wie uns er⸗ ging es jedem anderen Menſchen von 30 Nationen, der die Geſchehniſſe um das„braune Leder“ mit Aufmerkfamkeit verfolgt. König Fußball hat wieder einmal bewieſen, daß er immer noch der Herrſcher im Sportleben der Welt iſt. Am Fuße des Veſur in Neapel tritt Deutſchland am Donnerstag zu ſei⸗ nem letzten Kampf in der Weltwmeiſterſchaft an. Oeſterreich iſt der Gegner, mit unſeren Brüdern aus Oeſterreich müſſen wir um den öͤͤritten und vier⸗ ten Platz kämpfen. Eigentlich iſt dieſe Paarung von den wenigſten erwartet worden. Oeſterreich galt als großer Favorit für die Weltmeiſterſchaft und bei Deutſchland dachte man, daß es nicht bis zur Vor⸗ ſchlußrunde vordringen würde. Darum iſt dieſer Kampf am Donnerstag für Deutſchland als großer Erfolg zu werten, während die Oeſterreicher wohl etwas weniger befriedigt den Kampf um den für ſie undankbaren dritten Platz aufnehmen werden. Wie ſind uun die Ausſichten für Deutſchland? Sind wir wieder ſchon ſo ſtark, daß wir die Oeſterreicher ſchlagen können. Die Möglichkeit dazu iſt auf jeden Fall vorhanden. Denn zwiſchen dem 1. Januar 1933, als wir gegen Italien in Bologna unrühmlich:3 verloren und dem 3. Juni 1934, an dem uns die Tſchechoſlowakei mit dem gleichen Ergebnis mit Glück beſiegte, liegt eine Zeit, in der unſer Fußballkönnen wieder An⸗ ſchluß an die erſte europäiſche Klaſſe gefunden hat. Es dürfte daher feſtſtehen, daß der Sieg der Oeſter⸗ reicher nicht wieder:0 oder:0 ausfallen würde, wenn es überhaupt einen öſterreichiſchen Sieg gibt. Die Oeſterreicher haben in jedem ihrer Spiele ent⸗ täuſcht. Es hat ſich gezeigt, daß der Stil, den ſie pfle⸗ gen, heute gegenüber der modernen Spielweiſe ver⸗ altet wirkt, daß ſie ihn außerdem nicht mehr mit der Virtuoſität beherrſchen, die ſie einmal zum„Wunder⸗ team“ machte. Italien war im Vorſchlußrundenſpiel klar überlegen, und ſpielte dabei— das iſt ja gerade das Bezeichnende— das WSyſtem mit zurückgezo⸗ genem Mittelläufer. Chancen für einen deutſchen Sieg ſind darum ſchon aus dieſem Grunde gegeben. Wir ſind aber nicht vermeſſen, feſt mit einem deutſchen Erfolg zu rechnen. Wir beſcheiden uns mit der Feſt⸗ ſtllllung, daß er im Bereich der Möglichkeit liegt, denn wir wiſſen auf oͤer anderen Seite genau, daß die Wiener ſehr leicht auch wieder einmal einen großen Tag haben können. Wie die beiden Mannſchaſten ſpielen werden, ſteht noch nicht feſt. In unſerer Mannſchaſt dürften vor⸗ ausſichtlich einige Poſten ausgewechſelt werden. Vielleicht wird man Kreß oͤurch Jakob, Bender durch Münzenberg und im Sturm Lehner durch Albrecht erſetzten. Unſere Spieler ſind durch die aufreibenden Spiele in Florenz, Mailand und Rom doch etwas abgekämpft. Die Italiener und Tſchechen beſtreiten den Weltmeiſterſchafts⸗Endkampf am Sonn⸗ tag im Stadion zu Rom. Mit dieſen beiden Ländern ſind vielleicht nicht die beſten, ſondern die härteſten und am glücklichſten kämpfenden Mannſchaften ins Endſpiel gekommen. Es iſt ja bekannt, auf welchem Wege Italien in die Vorſchlußrunde gelangte(ſiehe Spanien—Italien) und wie die Tſchechen kämpfen mußten, um das Ziel zu erreichen. Selbſt im Kampf gegen Deutſchland hätte es leicht einen anderen Sie⸗ ger geben können, wenn ſich nicht in einem pſycholo⸗ giſch wichtigen Moment durch eine Fehlentſcheidung Schneider(Adler) kamen auf den 13. und Haßler⸗Ards (Adler) in dieſer Kategorie auf den 15. Platz. Die beiden Opelwagen, welche von K. von Guilleaume und den Gebr. Engeſſer geſteuert wurden, folgten an 16. und 18. Stelle. Der erſte Tag brachte die 226 geſtarteten Wagen von Rom nach Meſſina mit anſchließender Rundſtrecke auf Sizilien, der zweite führte nach dem Norden bis Mailand und am letzten wurde über Verona und Trieſt der Aus⸗ gangspunkt Rom wieder erreicht. Das Ergebnis war hervorragend; nicht weniger als 115 Wagen er⸗ reichten trotz glühender Hitze und einer ſcheußlichen Staubplage das Ziel. Die beſte Leiſtung erzielten in der Klaſſe bis 3000 cem. die Italiener Pintacuda⸗Nardilli mit einem Lancia⸗Wagen, die mit einer Geſamtfahrzeit von 65:57:23 einen Durchſchnitt von 86,229 Km. herausfuhren. Sie erhielten dafür auch den von Muſſolini geſtifteten Goldpokal. Bedauerlicherweiſe gab es auch einige Un⸗ glücksfälle, die tödlichen Ausgang nahmen. Zwei Todesopfer und mehrere Schwerverletzte verzeichnete die erſte Etappe. P. von Guilleaume und Frau Lotte Bahr fuhren mit ihrem Adler in einer Staubwolke gegen eine Betonmauer, doch kamen ſie ohne ernſthafte Verletzungen davon. Der Münchener von Platen mußte wegen Felgen⸗ defektes ausſcheiden, ebenſo erging es dem Berliner Magnus auf Fordwagen wegen Motorſchadens. Bis 1100 cem.: 1. Bignone⸗Aymini auf Fiat 71:26:25 Stunden ⸗ 79,598 Std.⸗Km.; 2. Fontana⸗de Grazia(Fiat) 72:41:81 78,234 Stö.⸗Km. Bis 1500 cem.: 1. Dei⸗Caruſo(Lancia) 73:44:22 77,122 Std.⸗Km.; 2. Kechler⸗Glocchietti(Lancia 75:49:29 75,001 Stöd.⸗Km. Bis 2000 cem.: 1. Busmet⸗Daneſe(Alfa Romeo) 68:29:59 gleich 83,022 Std.⸗Km.; 2. Staccioli⸗Gambiſi(Alfa Romeo) 68:53:17 82,554 Std.⸗Km.; 12. Loehr⸗Hoffmann(Adler) 82:52:13 68,625 Std.⸗Km.; 13. Schweder⸗Schneider(Adler) 82:52:44= 69,618 Stunden⸗Km.; 15. Haßler⸗Ards(Adler) 84:22:10 67,405 Std.⸗Km.; 16. K. von Guilleaume⸗Frau v. Guilleaume(Opel) 86:11:15= 65,985 Std.⸗Km.; 18. Gebr. Engeſſer(Opel) 91:39:40 62,043 Std.⸗Km. Bis 3000 cem.: 1. Pintacuda⸗Nardilli(Lancia) 65:57:23 gleich 86,220 Std.⸗Km.(Sieger des Goldpokals). Die Spielvereinigung Fürth hat in dem jungen Regens⸗ burger Stürmertalent Becher einen wertpollen Zuwachs erhalten. Außerdem iſt auch Heinrich Auer nach ſeiner Tätigkeit beim„Klub“ und in Würzburg wieder in die Reihen der„Kleeblättler“ zurückgekehrt. Dänemarks Tennisſpieler ſiegten im Vorſchlußrunden⸗ kampf um den Nordiſchen Tennispokal in Kopenhagen mit ;1 über Finnland. Die Dänen trefſen jetzt am 14. bis 16. Juni in Kopenhagen im Endkampf auf die Vertreter Schwedens. Die 13. Strecke der Italien⸗Rundſahrt von Florenz nach Bologna über 120 Kilometer wurde im Enoſpurt von dem Italiener Olmo vor ſeinen Landsleuten Bertoni, Catz zu⸗ lani. Gotti und Camuſſo gewonnen. Der bisherige Spitzen⸗ reiter Guerra traf erſt fünf Minuten ſpäter am Ziel ein —17 mußte ſeinen erſten Platz in der Geſamtwertung ab⸗ eten. Am 17. Juni wird jetzt die Vorſchlußrunde zur deut⸗ ſchen Fußballmeiſterſchaft ausgetragen. In Leipzig begeg⸗ nen ſich der 1.§C Nürnberg und Viktoria Berlin, wäh⸗ rend Waldhoſ in Düſſeldorf auf den FC Schalke o4 trifft, Das Endͤſpiel wird am 24. Juni durchgeführt. Adolf Witt⸗Kiel, der deutſche Halbſchwergewichtsmeiſter, wird nun doch zu ſeinem Kampf um die Europameiſter⸗ ſchaft gegen den franzöſiſchen Weltmeiſter Marcel Thil kommen. Das Treffen wurde für den 11. Juni nach Paris feſtgeſetzt. Deutſche Eiche Frieſenheim— Germania Bruchſal 10:7 Die beſtbekannte Gauliga⸗Ringermannſchaft des ASV Germania Bruchſal, weilte am Sonntag bei unſerem Gau⸗ liganeuling Deutſche Eiche Frieſenheim. Der am Nach⸗ mittag einſetzende Gewitterregen veranlaßte, die auf dem Sportplatz des veranſtaltenden Vereins geplante Veranſtal⸗ tung in das Lokal„zum Weinberg“ zu verlegen. In die gut beſuchte Veranſtaltung haben ſich ſo manche Regiefehler eingeſchlichen. Vor allem iſt das unſportliche und fanatiſche Verhalten der Zuſchauer, unter dem der Kampfleiter Dreſſel⸗ VfK 86 Mannheim ſehr ſchwer amtieren konnte, auf das ſchärfſte zu rügen. Gewichtheber vom St. u. RC. Ludwigs⸗ hafen, Ludwicki und Frech ſowie Huber und Antoni von Frieſenheim, eröffneten die Veranſtaltung mit guten Lei⸗ ſtungen, die beifällig aufgenommen wurden. Ein Schüler⸗ kampf zwiſchen Bruchſal und Frieſenheim endete für die körperlich überlegenen Pfälzer mit:5. Im Mannſchafts⸗ kampf zeigte ſich die Gäſteſtaffel ihrem Gegner ebenhürtig. Erſt der Schlußkampf mußte die Entſcheidung herbeiführen und leider fiel hier ein irreguläres Urteil, denn als der Kampfleiter dies Treffen ſtoppte, war der Bruchſaler Rin⸗ ger nur auf einer Schulter. Wie Frieſenheim ſiegte: Bantamgewicht: Graſſel⸗Bruchſal gegen Horrer⸗ Frieſen⸗ heim. Der Gaſt ſiegt durch Hammerlock in 3,25 Minuten. Federgewicht: Naßner⸗Bruchſal gegen Gehring⸗Frieſenheim. Gehring kommt in der Bodenlage durch Armzug und Auf⸗ reißer zu keinen Vorteilen. Punktſieger Gehring. Leicht⸗ gewicht: Konrad⸗Bruchſal gegen Freund⸗Frieſenheim. Durch eine Verwarnung verſcherzt ſich Konrad ein verdientes Un⸗ entſchieden. Punktſieger Freund. Weltergewicht: Hiller⸗ Bruchſal gegen Wittmann⸗Frieſenheim. Hiller, der ſich durch Aufreißer und Hammerlock Punkte ſammelt, wird über⸗ legener Punktſieger. Mittelgewicht: Schneider⸗ Bruchſal gegen Hahl⸗Frieſenheim. Der Frieſenheimer kann ſich gegen ſeinen an Größe überlegenen Gegner nur auf Verteidigung einſtellen. Schneider gefährdet ſeinen Gegner wiederholt durch Armſchlüſſel und Aufreißer. Punktſieger Schneider. Halbſchwergewicht: Seeburger⸗Bruchſal gegen Magin⸗Frie⸗ ſenheim. Seeburger überraſcht durch Untergriff, den aber Magin geſchickt abfängt, dabei den Gaſt ſelbſt noch in eine gefährliche Lage bringt. Der Pfälzer geht durch Selbſt⸗ faller in die Brücke, von wo aus er Seeburger überträgt und in 3,20 Minuten entſcheidend beſiegt. Schwergewicht: Müller⸗Bruchſal gegen Schedler⸗Frieſenheim. Bis zur Halbzeit ergebnisloſer Standkampf. Schedler geht in der erſten Bodenrunde durch verſchränkten Ausheber in Füh⸗ rung. Beim Wechſel verſucht der Bruchſaler mit gleichem Griff zum Erfolg zu kommen, wird aber überſprungen. Müller kommt dabei auf eine Schulter, der Kampfleiter pfeift und erklärt Scheoͤler als Sieger. BfKuc Schifferſtabt— Polizei Darmſtadt 15:5 Dieſem überaus ſpannenden Treffen wohnten auf dem Sportplatz des Vereins für Körperpflege und Kraftſport Schifferſtadt über 1000 Zuſchauer bei, die von dem über⸗ legenen Sieg ihrer Mannſchaft hell begeiſtert waren. Dem Start im Schwergewicht bot man beſonderes Intereſſe, ſtan⸗ den doch in dieſer Klaſſe der zweite deutſche Meiſter W. Kolb⸗Schifferſtadt und der zweite Europameiſter Siebert⸗ Darmſtadt. Der ſtarke Pfälzer zeigte ſich im Standkampf als ebenbürtiger Gegner, dagegen hatte er im Bodenkampf wenig zu beſtellen. Siebig⸗Ladenburg, der die Kämpfe gut leitete, fällte folgende Ergebniſſe: Bautamgewicht: O. Kolb⸗Schifferſtadt beſiegt kurz vor Halbzeit ſeinen Gegner Hahl⸗Darmſtadt trotz energiſcher Verteidigung durch Ueberwurf und Eindrücken der Brücke. Federgewicht: Lochner⸗Schifferſtabt und Cruick⸗Darmſtadt liefern einen techniſch ausgezeichneten Kampf, den der Pfäl⸗ zer durch Untergriff in 5 Minuten für ſich entſchied. Leicht⸗ gewicht: Der Gaumeiſter R. Kolb⸗Schifferſtadt wird bald Nürburgring-Nachſchau Wars Spannung, wars Senſationsluſt, oder wars Glaube an deutſchen Sieg, der 300 000 Menſchen in naß⸗ kaltem, nebligem Wetter zum Nürburgring trieb? Ich ſchätze, daß es die Siegeshoffnung war, das Begehren dabei zu ſein, wenn die deutſche Fahne am Siegesmaſt hochſteigt und die Nationalhymne über Wälder und Bergſpitzen der Eifel ertönt, das über eine viertel Million Menſchen dazu veranlaßte, von weither zu kommen. 24 Stunden und länger ſchlaflos unterwegs zu ſein, in behelfsmäßigen Quartieren oder gar in Zelten im ſeuchten Wald zu über⸗ nachten. Nun denn— die deutſchen Sieg erhofften, die mit dabei ſein wollten, wenn neue aus den Mitteln des ganzen deut⸗ ſchen Volkes geſchaffene deutſche Rennwagen die geſamte internationale Konkurrenz ſchlagen, die alle kamen vollauf auf ihre Koſten. Die wurden auch entſchädigt für unerhört ſtrapaziöſe An⸗ und Abfahrt zum Nürburgring, für ſtun⸗ denlanges, nervenpeitſchendes Halten, Anrucken, Bremſen, Kuppeln in der endloſen Fahrzeugkolonne. Einſame Eifel. Und doch gibts inmitten dieſes Menſchengebrodels der 300 000 ſtilles, vom Kraftverkehr, von den Auswirkungen Stunden, um ſechs Kilometer weit zur Wegabzweigung zur Hohen Acht zu kommen. Dann aber gings auf Pflaſter⸗ ſtraßen zweiter und dritter Oroͤnung gen Ahrweiler, Neuenahr. Eine Stunde lang gings durch die beginnende Nacht, ohne daß mir ein Auto begegnete. Niemand war zu überholen. Dies Land, kaum eine halbe Meile vom Nür⸗ burgring abſeits, liegt bei allen Nürburgrennen in ver⸗ träumter Ruhe. Weil ſeine gut fahrbaren Straßen auf den Autoatlanten ungenügend bezeichnet ſind und weil eben unſere Kraftfahrer unter der Hauptſtraßen⸗Pſychoſe leiden, drum meiden ſie die Seitenwege. Bleiben lieber in Kolonnen eingepfercht, ärgern ſich über ſchmorende Kuppelungen, über ſündhaften Brennſtoff⸗ verbrauch, über endloſe Stauungen... und ein paar Kilo⸗ meter weiter iſt die Straße frei, die Natur voller Waldluft, ſind die Straßen menſchenleer. Später, nach Mitternacht, auf der Autoſtraße Bonn— Köln endloſe Fahrzeugkolonnen. Immer noch ein Kraft⸗ wagenzug ohne Lücken. Ich aber fuhr die alte gute Staats⸗ ſtraße ab Bonn über Weſſeling nach Köln. Fuhr auf ver⸗ waiſter Straße 80 Kilometer Durchſchnitt. Kein Auto fuhr hier, kein Motorradfahrer, knappes Dutzend Radſahrer. Parallell aber, auf der Nur⸗Kvaftwagenſtraße, fuhr die zur Vorſicht von ſeinem Gegner, der gefährliche Gegen⸗ griffe zieht, ermahnt. Liſt⸗Darmſtadt wird in 2,50 Minuten durch blitzſchnellen Hüftzug überraſcht. Weltergewicht: Loes⸗ Schifferſtadt, der Erſatzmann für Schäfer, muß an Schonz⸗ Darmſtadt, der allerdings nur Arbeitsſieger werden konnte, die erſten Punkte abgeben. Mittelgewicht: Wißmann⸗ Schifferſtadt geht ſofort zum Angriff über und bringt wie⸗ derholt den Darmſtädter Lang in die gefährlichſten Lagen. Der Gaſt verteidigt ſich mit aller Energie, konnte es aber nicht verhindern, daß er noch kurz vor Kampfſchluß durch doppelten Armfallgriff auf beide Schultern kam. Schwer⸗ gewicht: Bis zur erſten Halbzeit führen W. Kolb⸗Schiffer⸗ ſtadt und Siebert⸗Darmſtadt einen flotten Standkampf. Siebert, durch Los zuerſt parterre, läßt aber Kolb zu keinem Vorteil kommen. Beim Wechſel ſah man Siebert, der ſei⸗ nen Gegner durch Armſchlüſſel und Armdurchzug auf die Schultern rollt, als Sieger. Polſzei Berlin wieder Potsdam-Berlin⸗Sieger Der 27. Berliner Großſtaffellauf Potsdam— Berlin war in dieſem Jahre wieder ein außergewöhnlich großer Er⸗ folg. Ueber 25 Km. gab es in allen Klaſſen erbitterte Kämpfe, die helle Begeiſterung bei den die gange Strecke dicht einfäumenden Zuſchauern auslöſten. In der Haupt⸗ klaſſe beſonders lieferten ſich die Spitzenmannſchaften er⸗ bitterte Gefſechte, die erſt kurz vor dem Ziel der hoch fa⸗ voriſierte Polizei⸗SV Berlin für ſich entſcheiden konnte. In:00:18 Stö. belegten die Poliziſten den erſten Platz vor dem SC Charlottenburg, der noch bis über die Hälfte der Strecke knapp geſührt hatte. Die Träger des ſchwarzen„C“ kamen in:00:46,8 ein, dicht gefolgt von den Läufern des Deutſchen SC, die auf der ganzen Strecke in hartem Kampf den dritten Platz gegen Berliner SC hatten verteidigen müſſen.:00:54,6 Std. war die Zeit des Dritten,:01:08,4 benötigte der als Vierter einkommende BSC. Die Sol⸗ daten vom Infanterieregiment Nr. 9, die im vergangenen Jahr den zweiten Platz belegt hatten, endeten diesmal weit abgeſchlagen auf dem 5. Platz. Schon gleich zu Beginn des Rennens hatten die Soldaten einen ihrer Wechſel nicht beſetzt, ſo daß der ankommende Läufer weitere 300 Meter hatte zurücklegen müſſen. Dieſen Verluſt konnten die fol⸗ genden Läufer dann nicht mehr gutmachen. Die Preisverteilung ſand vor dem Reichstagsgebäude in ſchlichter, feierlicher Weiſe ſtatt. Die Teilnehmer an den Läufen hatten— allen voran die Traditionsſtaffel der Alten Herren des Berliner SC— in ihren bunten Sport⸗ kleidungen Aufſtellung genommen. Nach Begrüßungsworten des Gauleiters Fürſtner ergriff der Reichsſport⸗ führer das Wort. Unter dem nachhaltigen Einoͤruck dieſes gewaltigſten Staffelwettbewerbs richtete der Reichs⸗ ſportführer zündende Worte an die Kämpfer und die zahl⸗ reichen Helfer. Nicht die Taktik und das Können allein, ſo führte er u. a. aus, ſondern der Mannſchaftsgeiſt und oͤie Treue zur Sache ſeien ausſchlaggebend für das Ge⸗ lingen. Profeſſoren, Arbeiter, Handwerker, Junge und Alte ſtellten ſich in dieſem Lauf Seite an Seite und waren nur von dem einen Gedanken beſeelt, dem Sport und dem Volksganzen zu dienen. Mit einem dreifachen Sieg Heil auf den Führer und das Vaterland ſchloß der Reichsſport⸗ führer ſeine Anſprache, um dann perſönlich die Preiſe aus⸗ zuhändigen. 0PTPTGTPTPTPTPTPTPTGTPTTTGTPTPTTPTTTTT mit Würſtchenverkauf. Nur ſo kann vermieden werden, daß Tauſende hunern müſſen und andere, ſtatt am Rennen An⸗ teil zu nehmen, Skat ſpielen. Sodann:: ein Vergnügen wars früher, ab Nürburgring zu telephonieren. Es gab genügend Fernleitungen. Fern⸗ geſpräche kamen ſofort. Diesmal: Vollverſager! Man hatte Leitungen abgebaut. Für 1000 Preſſevertreter(gering gerechnet!) für die Renn⸗ leitung, für die Induſtrie, die ihre Siegesmeldungen hin⸗ ausgeben wollte in die Welt, ſtanden ganze 3 Fernleitun⸗ gen zur Verfügung. Dringendes Preſſegeſpräch Nürburg⸗ ring⸗Köln dauerte drei Stunden. Dringende Geſpräche mit Kaſſel, Nürnberg, München, Hamburg.. unmöglich! Wir wollens anders haben beim„Großen Preis von Deutſchland“ am 17. Juli. Reichskanzler Hitler ſchuf durch Bewilligung genügender Mittel ſieghafte deutſche Rennwagen. Möge nicht poſtaliſche Kleinlichkeit deutſche Er⸗ folge verwäſſern, indem ſie nicht rechtzeitig verkündet wer⸗ den können! Herzhafter Kuß. Die Erfolge von Fahrern und Fahrzeugen wurden in den Rennberichten gebührend gefeiert. In der Eile der durch das poſtaliſche Verſagen erſchwerten Berichterſtattung wurde jedoch vergeſſen derer zu gedenken, die dieſe neuen deutſchen Rennwagen ſchufen, und derer, die ſie und die Rennfahrer dahin entwickelten, daß der Erſtlingsſtart bei⸗ der deutſcher Rennwagenfabrikate, Mercedes⸗Benz und Auto⸗Union, Sieg, Doppelſieg brachte. Das waren bei Mer⸗ cedes⸗Benz Direktor Dr. Nibel, Dipl⸗Ing. Nallin⸗ ger und vor allem Oberingenieur Neubauer, Die „von Bau“ wiſſens: Neubauer und Nallinger haben wochen⸗ lang kaum Nachtruhe gehabt, galt es doch, die neugeſchaffenen Rennwagen in einer ſo kurzen Zeit rennfertig ins Rennen zu bringen, wie ſie nie je einer Automobilfakrik zur Ver⸗ fügung ſtand. Neubauer aber war über die techniſche Ver⸗ antwortung hinaus auch ſportlicher Leiter der Mercedes⸗ Benz⸗Rennmannſchaft. Er hat ſeine Sache glänzend ge⸗ macht. Hat zum Triumph des neuen deutſchen Rennwagens ſein gut Teil beigetragen. Herzerfriſchend wars drum gut ſehen, wie er ſeinen ſiegreichen Schützling v. Brauchitſch am 3606 umarmte und ihm kameradſchaftlich herzhaften Kuß gab. Bei der Auto⸗Union iſt Dr. Porſche geiſtiger Schöpfer des neuen Auto⸗Union⸗Rennwagens, der ja anfangs unter des Schiedsrichters das Glück von uns gewendet des Großrennens unberührtes Land. Intereſſant iſts, daßgroße Herde. Langſamer, beſchwerlicher. In Oel⸗ und dem Namen P⸗Wagen lief. Dr. Porſche iſt alterprobter hätte. Aber wie dem auch ſei, Italien oder die unſere Kraftfahrer, die deutſchen und die ausländiſchen, alle[Brennſtoffgerüchen. Renn⸗ und Sportwagenkonſtrukteur. Willy Walbd, einſt Tſchechoflowakei wird Weltmeiſter werden. Nach nur die Hauptchauſſeen benutzen. Da ſtauen ſich dann die Tribünen⸗Ketzereien. einer der beſten Sportſahrer, iſt Rennleiter der Auto⸗ in Rom ihren Abſchluß. Die ſchwere, Uruquay wird eine europäiſche Nation dieſen ſtolzen Titel tragen. Wer es allerdings ſein wird, kann man kaum vorherſagen. Spieleriſch ſind die beiden Länder⸗ mannſchaften vollkommen gleichzuſetzen. Dem grö⸗ ßeren techniſchen Können der Tſchechoſlowakei ſetzen die Italiener ihren unheimlichen Elan entgegen. Dieſer Kampfgeiſt könnte unter Umſtänden auch die Entſcheidung zugunſten der Südländer fallen laſſen. Denn die angreifende Partei wird in Rom Italien ſein. Die Tſchechen werden ihr Spiel aus der Ver⸗ teidigung heraus aufbauen müſſen. In der Vertei⸗ digung aber ſind ſie ganz große Meiſter. Das haben unſere Stürmer am Sonntag des öfteren zu ihrem Leidweſen erfahren müſſen. Planicka, das Torwart⸗ wunder, im Verein mit ſeiner ſchlagſicheren Ver⸗ teidigung Burger⸗Ctyrocky wird auch dem italieni⸗ ſchen Sturm mehr als ein Rätſel aufgeben. Das Endſpiel der zweiten Fußball⸗Weltmeiſter⸗ ſchaft iſt eine völlig offene Angelegenheit. Wer auch Sieger werden mag, das eine ſteht feſt: Eine groß⸗ zügig aufgezogene Konkurrenz wird im Stadion zu Rom vor 60 000 Zuſchauern einen würdigen Abſchluß finden. „6000 km dͤurch Italien“ beendet Die große italieniſche Zuverläſſigkeitsfahrt für Auto⸗ mobile, betitelt„6000 Km. durch Italien“, fand am Sonntag über drei Etappen führende Fahrt brachte den deutſchen Teilnehmern ſchöne Erfolge ein. Beſonders zu erwähnen iſt der Sieg der Adler⸗ Mannſchaft Loehr, Haßler und Schweder, die als einzige Mannſchaft bis zum Schluß zuſammenblieb und den ein⸗ zigen zur Vergebung gelangenden Mannſchaftspreis ge⸗ wann. Hoffmann⸗Loehr waren mit ihrem 12. Platz in der Klaſſe bis 2000 cem. auch die beſten Deutſchen. Schweder⸗ Fahrzeuge in endloſer Reihe viele, viele Stunden lang. Das war auf der Anfahrt zum Ring ſo, gleichfalls bei der Abfahrt. Ab Samstag nachmittag riß dies endloſe Band zum Nürburgring rollender Fahrzeuge, Perſonenwagen, Omnibuſſe, Lieferwagen, Motorradfahrer mit und ohne Beiwagen, Fahrräder nicht ab. Stauungen gabs, bei Breit⸗ ſcheid, in Adenau, in Altenahr, in Dümpelſeld, allüberall, und Grund dieſer Stauungen? Naivitäten auch Rückſichts⸗ loſigkeiten einzelner Fahrer. Unvernünftiges Parken vor Gaſtſtätten(insbeſondere in Adenau). Manch' reichlich derbes Wort rollte grob durch die Eifelluft. Soll ichs verraten? Als ich um 20½ Uhr die Tribünen des Nürburgrings verließ, braudte ich wohl drei viertel Bitterkalt wars droben in der Eifel. Bis zum Beginn des Rennwagenrennens, alſo während der Motorradkämpfe, wars eine Qual, auf den Tribünen ſitzen zu müſſen. Man wollte heißen Grog. Den aber kennt man in der Eifel nicht. Und im Tribünenreſtaurant... kein Stuhl mehr frei. Skatbrüder hatten ſich hier niedergelaſſen. Ließen niemand an ihren Tiſch. Hier hilft künftig nur ſtrenges Durchgreifen. Die Renn⸗ gäſte, die Rennfahrer, die Amtswalter, ſchließlich auch die Preſſevertreter möchten auch gern mal eine Mahlzeit zu ſich nehmen. Vorſchlag: künftig Platzkartenausgabe wie im Daneben Stehbierhalle Speiſewagen; Drei Mittageſſen. Union. Iſts nicht erſtaunlich:: ganz verſchiedene Menſchen bauen, alle ihre Konſtruktionsausführungen heimlich vor⸗ einander hütend, zu gleicher Zeit Rennwagen. Die Wagen werden reſtlos unterſchiedlich in ihrer Bauart: hier Acht⸗ zylinder, dort Sechszehnzylinder, hier Motor vornliegend, dort Heckmotor... in der Leiſtung aber und im Gewicht, ſind beide gleich. Der Großkampftag auf dem Nürburgring hats bewieſen. Und es galt ja nicht Sieg eines Fabrikats, — Mercedes⸗Benz oder Auto⸗Union— es galt deuk⸗ ſchen Sieg. Und der ward erkämpft! Siegkried Doerschlag. Monfred von Brauchitſch nach ſeinem Siege Der Start der großen Wagen auf dem Nürburgring 0 — HANDELS- ι WIRTSCHAFTS-ZETTUNG Dienstag, 5. Juni 1984 Abend-Ausgabe Nr. 250 Generalversammlungen im hiagdeburger Versicherungsgewerbe Die v. GBder Magdeburger Allgemeinen Sebeus⸗ u. Rentenverſicherungs 20 erledigte die Regularien. Ueber das laufende Geſchäftsjahr wurde mitgeteilt, daß es normal verlaufe und daß man beſonders mit dem Neugeſchäft zufrieden ſei. Die o. GV der Magdeburger Feuerverſiche⸗ rvungsgeſellſchaft ſtimmte gleichfalls debattenlos allen Punkten der Tagesordnung zu und beſchloß, wieder eine Dividende von 10 v. H. zu verteilen. Ueder das laufende Jahr teilte der Vorſtand mit, daß leider ein Still⸗ ſtand der Prämienrückgänge noch nicht eingetreten ſei. Es ſei das aber eine Erſcheinung, die im Verſicherungsgewerbe allgemein ſei. Das Verſicherungsgewerbe ſei nämlich ſpäter in die Kriſe hineingegangen und werde auch ſpäter wieder hinauskommen. Gleichzeitig mit den Prämien ſeien aber auch die Schäden zurückgegangen. Einige Beſorgnis äußerte der Borſtand daß in dem Falle, daß auf die jetzige Trockenheit ein weiterer trockener Sommer ſolgen wüsde, die Schäden in die Höhe getrieben würden. —— 2 Deutſche Eſſekten⸗ und Wechſelbank AG Frankfurt⸗ Berlin. Frankſurt a.., 5. Juni.(Eig. Dr.) In der GV wurden die bebannten Verwaltungsvorſchläge geneh⸗ migt. Danach wurde von einem Ueberſchuß von 1,28 Mill. Mk. zunächſt der aus der Aktieneinziehung herrührende Buchgewinn von 0,382 Mill. /, nach den geſetzlichen Vor⸗ ſchriften der Einziehungsreſerve überwieſen 0,775 Mill. zun Abſchreibungen und Rückſtellungen verwandt und der Reſt von 0,36 Mill./ vorgetragen. Ferner wurde der Vor⸗ ſtand ermächtigt, bis zu nom. 800 000 Aktien zum Zwecke der Einziehung und Abrundung des AK aus 10,0 Mill. /, anzukaufen. Dem AR wurde für ſeine Tätigkeit in 1933 eine Vergütung von 9525“ zuerkannt. Prof. Dr. Rudolf Kaulla iſt aus dem AR ausgeſchieden. OEinkaufsgenehmigung für Rohbaumwolle. Berlin, 5. Juni.(Eig. Tel.) Die Ueberwachungsſtelle für Baum⸗ wolle gibt bekannt: Ab 1. 6. 1934 iſt jeder neue Einkauf von Rohbaumwolle und Linters aus dem In⸗ und Aus⸗ land an die vorherige Genehmigung der Ueberwachungs⸗ ſtelle für Baumwolle gebunden. Das gleiche gilt für die Abgabe von Baumwolle und Linters, die vor dem 1. 6. 1984 eingekauft worden ſind. Schriftliche Anträge auf Geneh⸗ migung ſind an die Ueberwachungsſtelle für Baumwolle in Bremen zu richten, von der die notwendigen Vordrucke bezogen werden können. Iſt der Antragſteller zur Bezah⸗ Iung in Deviſen vertraglich verpflichtet, ſo hat er auch die Ausſtellung einer entſprechenden Beſcheinigung bei der Ueberwachungsſtelle zu beantragen. Näheres wird den Beteil'gten durch die Ueberwachungsſtelle mitgeteilt. S Torpebowerke AG., Fahrräder und Schreibmaſchinen, Frankfurt⸗Röbelheim. Frankfurt, 5. Juni.(Eig. Tel.) Der frühere Vorſitzende des AR. der Geſellſchaft, Schmid, hatte gegen den jetzigen AR.⸗Vorſitzenden Antrag auf einſt⸗ weilige Verfügung beim Landgericht Frankfurt eingereicht, die dahin ging, daß dem jetzigen AR.⸗Vorſitzenden ſeine Be⸗ ſtätigung als ſolcher unterſagt werde. Das Landgericht hatte mündliche Verhandlung angeordnet, die heute ſtait⸗ fand. Beide Parteien gaben jedoch eine Erklärung ab, daß zunächſt ſeitens der Großaktionäre keine AR.⸗Wahlen und keine neue Vorſtandsbeſetzung beantragt werden ſollen. In der Folge ſoll zwiſchen den Parteien eine Einigung über die ſchwebenden Streitfragen herbeigeführt werden. Der Verſtändigungsvorſchlag vor Gericht erfolgte unter Mitwir⸗ kung des Treuhänders der Arbeit. Ruhiger Geireidemarki * Berliner Geireidegroßmarkt vom 5. Juni.(Eig. Dr.) Die Umſatztätigkeit im Berliner Getreideverkehr bewegte ſich im allgemeinen in ruhigen Bahnen, zumal das Geſchäft durch die Waſſerſtandsverhältniſſe von Elbe und Oder ſowie durch die erhöhten Frachtraten am Oberrhein ungünſtig be⸗ einflußt wurde. Andererſeits hatte ſich das Angebot auf der ganzen Linie nicht verſtärkt. Das Geſchäft in Wei⸗ zen geſtaltete ſich recht ſchwer, während Roggen und Hafer nach wie vor gefragt waren und feſte Haltung auf⸗ wieſen. Am Gerſtenmarkt war die Tendenz bei klei⸗ nem Geſchäft ſtetig. Es lag nur in geringerem Umfange Offertenmaterial vor, jedoch ließ auch das Intereſſe zu wünſchen übrig. Mehle blieben unverändert, Exportſcheine hatten einen ruhigen Markt. Weizenexportſcheine: Juni 160, Juli 1614; Roggenexportſcheine: Juni 1174, Juli 1187/, teilweiſe auch 118, alles Brief. Amtlich notiert wurden: Märkiſcher Weizen Durch⸗ ſchnittsqualität 76—77 Kilo frei Berlin 199; ab Station geſ. Erzeugerpreis Wö 2 190(Mühlenpreis 196); Wö 3 193(109); '4 195(201); öͤto. Roggen R 2 160(166); R 3 163(169); R 4 165(171) märk. Roggen frei Berlin 162 feſt; Sommer⸗ gerſte mittl. Art und Güte frei Berlin 176—180(ab märk. Station 167—171 feſt; märkiſcher Hafer 186—190(177 bis 181) feſt; Weizenmehl mit 15 v. H. Auslands⸗Weizen 0,75 Aufgeld; mit 80 v. H. Ausl.⸗W. 1,50 /% Aufgeld; Type 0,700 EI 26,50; III 26,95 IV 27,25, plus 0,50„ Fracht⸗ ausgleich, ruhig; Roggenmehl Baſis Type 815 II 2,90; II 23,35; IV 23,65 plus 6,50 Frachtausgleich, feinere Marken über Notiz. Für je 50 Kg. notierten: Erbſen Vik⸗ beſitz 96. der Neuen Mannheimer Zeitung Weiiere Aufwärisbewegung am Akiienmarki Erhöhies Publikumsinieresse/ Spaier Glalisiellungsbedürinis Mannheim feſt Auch heute machte die Aufwärtsbewegung der Kurſe am Aktienmarkt weitere Fortſchritte. Farben zogen auf 145,50, Waldhor auf 49/, Rheinelektra auf 99% an. Von Nebenwerten waren Enzinger Union und Gebr. Fahr höher. Bankaktien waren durchweg leicht befeſtigt. Verſicherungs⸗ werte ohne Geſchäft. Am Reutenmarkt notierte Alt⸗ Stadtanleihen waren durchweg höher gefragt. Goldpfandbriefe behauptet. Frankfurt feſt Die Börſe war wieder feſt, allerdings vollzogen ſich die Kursſteigerungen in etwas gemäßigterem Tempo. Neben zahlreichen neuen kleinen Kauforders der Kundſchaft kamen aber auch ſchon einige Verkaufsanträge auf der ſtark er⸗ höhten Baſis zur Ausführung. Im großen und ganzen blieb das Geſchäft ziemlich lebhaft und die Be⸗ feſtigungen von durchſchnittlich 1 v. H. erſtreckten ſich wieder auf alle Marktgebiete. Im Vordergrund des Intereſſes ſtanden wieder ſogenannte Rohſtoffwerte und ſolche Papiere, die mit Inlandserzeugniſſen arbeiten können. Stärkere Er⸗ höhung zeigte heute ganz beſonders der Elektromarkt. Der Montanmarkt wies durchweg Steigerungen um bis 1 v. H. auf. Beſonders feſt lagen heute Kaliaktien. Von Schiffahrtswerten waren Hapag um 1½ v. H. erholt. Zell⸗ ſtoffwerte zogen trotz der Hemmniſſe im Papierexport bis 1 v. H. an. Der Rentenmarkt lag verhältnismäßig ruhig und die vorbörslich höheren Taxen wurden nicht erreicht, viel⸗ mehr gaben Neubeſitz um 5 v. H. nach, Altbeſitz, ſpäte Schuldbücher und Stahlverein⸗Bonds lagen behauptet. Nach⸗ frage zeigte ſich ſchon bei Börſenbeginn für Goldpfanoͤbriefe und Stadtanleihen. Am Pfandbriefmarkt blieben die Kurſe bei kleiner Nachfrage gut behauptet. Stadtanlei⸗ hen tendierten weiter feſt, wobei die Gewinne—1½ v. H. betrugen. Im Verlaufe ſetzten ſich bei lebhaftem Geſchäft bei den meiſten Werten nochmals Befeſtigungen von—1 v. H. durch, ſpäter trat dann etwas Glattſtellungsbedürfnis auf, ſo daß bei den Großwerten Abbröckelungen von—1 v. H. zu verzeichnen waren. Indeſſen blieb die Grundſtimmung durchaus feſt und auch die Umſätze blieben beachtlich. Die Neubeſitzanleihe ſchwankte weiterhin zwiſchen 22,65 und 22,70 v. H. Reichsmarkobligationen zogen etwa um bis v. H. an. Scheideanſtalt waren ſpäter wieder plus⸗plus und wieder etwa 205. Der Kaſſamarktlag faſt auf der ganzen Linie feſt. Die meiſten Induſtriepapiere erſchienen mit Plus⸗Zeichen. Tagesgeld 375 v. H. Berlin lebhaft Die Aufwärtsbewegung an den Aktienmärkten, die be⸗ reits geſtern kräftiger einſetzte, machte heute womöglich noch flottere Fortſchritte, wobei insbeſondere eine umfang⸗ reichere Auftragserteilung von ſeiten des Publikums ins Auge fällt. Da nennenswerte neue Anregungen kaum vor⸗ liegen, muß die anhaltend feſte Veranlagung der Börſe auf die bereits an den Vortagen anregenden Momente zurück⸗ geführt werden. Von ſtimmungsmäßigem Einfluß auf den Verkehr iſt beſonders die beſſere Verfaſſung des Renten⸗ marktes, der ganz unter dͤem Eindruck der günſtigen Bedin⸗ gungen der neuen Reichsanleihe und der mit derſelben in Zuſammenhang ſtehenden Beſeitigung der Neubeſitzanleihe ſteht, Nicht außer acht zu laſſen iſt ferner die außerordent⸗ liche Flüſſigkeit am Geldmarkt, ſo daß die An⸗ nahme nicht unberechtigt iſt, daß bisher feſtgehaltene Mittel zu Neuanſchaffungen Verwendung finden. Die durchſchnitt⸗ liche Erhöhung des Kursniveaus bewegte ſich zwiſchen 1 bis 2 v. H. Zu den wenigen Ausnahmen gegen den Vortag ge⸗ oͤrückter Kurſe gehören Bubiag mit minus 2 v. H. und Engelhardt mit minus 2764 v. H. Schiffahrtswerte waren nach dem geſtrigen Rückgang erholt, Hapag um 1vv. ., Nordlloyd um/ v. H. Ton den variabel gehandelten Banken ſetzten BEW 17½ v.., Reichsbank 1 v. H. höher ein. Am Rentenmarkt wird allgemein mit höheren Kur⸗ ſen gerechnet. Von den zunächſt feſtſtellbaren variablen Notierungen liegen Neubeſitzanleihe 15 Pfg. über dem Vor⸗ tagsſchluß, Hoeſch⸗Obligationen gewannen 4 v. H. 3 Im Berlauf traten an den Aktienmärkten vielſach unbedeutende Abſchwächungen ein, die auf Gewinnmitnah⸗ men zurückzuführen ſein dürften. Farben ermäßigten ſich gegen den Anfang/ v.., Reichsbonk, Schuckert und Niederlauſitzer Kohlen um je 1 v. H. Dagegen zogen Sie⸗ mens um ein weiteres 0,25 v.., Berger um 1 v. H. an. Am Kaſſamarkt waren nur ganz vereinzelt gegen den Vortag abgeſchwächte Notierungen ſeſtzuſtellen, ſo Berg⸗ mann und Dt. Spiegelglas mit je minus 1 v. H. Dagegen betrugen die Beſſerungen bei den übrigen Papieren zirka —2 v. H. Von Reichsſchulöbuchforderungen notierten u..: Ausgabe I: 1935er: 100.25 Geld, 1940er: 95.87—96.87, 1942 bis 1946er: 94,25—95,12; 1948er: 94,25—95,12. Ausgabe II: 1936er: 99.75 Geloͤ, 1941er: 95—95.87, 1942/48er: 94.25—95.12. Wiederaufbau: 1944/45er bzw. 1946/8er: 57.62—58.97. Am Geldmarkt machte die Erleichterung weitere Fortſchritte. Der Satz für Blankotagesgeld für erſt⸗ Adreſſen ging auf 3,87 bis 4,12 v. H. zurück. Privatdiskone lagen etwas lebhafter, die Nachfrage überwog. 5 Nach dem ruhigeren und zum Teil nicht ganz einheit⸗ lichen Verlauf machte ſich zum Schluß der Börſſe wie⸗ der verſtärkte Kaufneigung bemerkbar, ſo daß erneute Beſſerungen eintraten und die Börſe meiſt zu Tageshöchſt⸗ burſen ſchloß. Nachbörslich nannte man Farben 146 Geld, Neubeſitz mit unverändert 22,65. * Steuergutſchein⸗Notierungen vom 5. Juni.(Eig. Dr.) Fälligkeit 1934 103,7; 1965 103,1; 1936 99 rep.; 1937 95,5 rep.; 1988 93,3 rep.; Steuerdurchſchnitt 98,9. Berliner Devisen Diskontsatz: Reichsbank 4, Lombard 5, Privat 3/ v. H. Umtlich in Rm. Dis⸗] Parität 4. Juni 5. Juni für kont M. Geld Brief Geld] Brief Aegypten 1 ägypt. Pfb.— 20,953 13,070] 13,100 13,015] 13.045 Argentinien 1P⸗Peſo7.872 0,613] 0,617 0,638.687 Belgien.. 100 Belga3 58,37 58,47 58.59 868,59 558,71 Braſilien„ 1 Milreis— 5⁰2.146.145[ 0,1580 0,158 Bulgarien⸗ 100 Leva 8 3,033.047].053.047].053 Canada Man.Dollar— 4,198 2,513] 2,519 2,517.523 Dänemark 100ftronen 3 112.50 56,86 56,78 56.44 56,56 Danzig. 100 Gulden 3 8¹,7 81.6031,76[61.60[81.75 England.„ 1Pfund 2 20.429 12.69 12,7⸗ 12,535 12,665 Eſtland. 100 eſtu. Kr. 5½ 112,50 63,43J 68,57 68,43[ 63.57 Finnland 100finnl..] 5¼ 10,537[.69.621].579] 5,591 Frankreich 100 Fres 3 16.44 16.5016.52 16.50,16.54 Griechenland 100 Dr.7½ 5,45.497 309.497] 2, Holland. 100 Gulden 5¼ 168,739 169,53 189.8 169,68 170,02 Island.. 100 iel. Kr..— 57 44 57,56 57,20]57, Italien... 100Lire 4 22,094 21,73 21,77 21,½8 21.77 Fapan. I19en3.65 2,092———5— 8 Jugoſlavieni00Dinar 7½] 81,00 5..8—„675 Jelkland. 100 Lorts— 774 77 14 1153 Litauen.. 100 Litas 7 41,98 42,12 42,20 42,12 42,21 Norwegen 160Kronen 3½ 112.50 63,79] 63.91 63.49[63.61 Oeſterreich 100 Schill. 5 59.07 47.45[ 47.59 47.45 47.55 Portugal 100Escude6 453.57 11,5511.57 1149 11.51 Rumänien.. 100 Lei 8 2511.4880.289.438.492 Schweden.. 100 Kr. 3 112,24 65,41 65,55 65,196882 Schweiz. 100Franken 2 81.00 81.3461.50 61,22 61.86 Spanien 100Peſelen 6 8¹,00 34,22[34,28 34,27[34,83 TſchechoſlowakeilooK 3½ 12,488 10,43.10,4,10,43 10.45 Sürlel.. Aüttpſd.. 16420.530/.034.032 2036 Ungarn.. 100Pengö 12 5——** 3 rnanag 1Golbrdo 44 10900 1o 9889 1003 Ver. Staaten 1Dollar 61½ 4,198( 2,507 2,518.5121 2,518 Das Pfund weiter ſchwach Am Valutenmarkt hielt ſich der Dollar etwa auf Vor⸗ tagsbaſis. In Paris kum er allerdings inſolge einex leich⸗ ten Befeſtigung des Franken etwas niedriger mit 15,1672 zur Notiz, dagegen notierte er in Zürich mit 3,08 etwas feſter und in Amſterdam unverändert 1,47. Sehr ſchwach lag das engliſche Pfund, und zwar in Paris mit 76,40 nach 76,92, in Zürich mit 15,30 nach 15,60 und in Amſterdam mit 7,45 nach 7,49. Die Aufwärtsbewegung des ttalieniſchen Lire iſt nunmehr ins Stocken geraten, der Gulden lag etwas feſter, die Reichsmark gab unweſentlich nach. Das Pfund ging gegenüber dem Dollar weiter auf 5,03/ zurück. In Amſterdam trat eine Abſchwächung auf 7,7394 ein, während ſich der Pfundkurs in Zürich auf 50,50 erholen konnte. FPPPPPPPPPCCPPPPPPPPGPPGPGPTPTPTPTPPTPTPTPPPTPTPPPTPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPP—————————— uußkuchen 5,70; Extr. Sojabohnenſchrot ab Hamburg 4,75: dto. ab Stettin 5,05.— Rauhfutter: drahtgepreßtes Roggenſtroh ab Station 0,60—0,70(frei Berlin 0,85); dto. Weizenſtroh 0,40(0,70); dto. Haferſtroh 0,50—0,60(0,75); dto. Gerſtenſtroh 0,50—0,60(0,80); gebundenes Roggen⸗ langſtroh 6,65—0,80(1,10); bindfadengepreßtes Roggenſtroh 0,55—0,70(1,00); dto. Weizenſtroh 0,40—0,60(0,80); Häckſel 1,35—1,40(1,60—1,70); handelsübl. Heu geſ. trocken 1,70—2 (2,40—2,55); gutes Heu lerſter Schnitt) 2,70—3(3,10—9,20); Luzerne loſe 3,20—3,50(3,80—3,90); Thymotee loſe 3,40 bis 3,80(4,10—4,20); Kleehen loſe 3,20—3,40(3,70—3,80); Mielitzheu loſe(Warthe) 2,20—2,55(2,90—); drahtgepreßtes Heu 40 Pfennig über Notiz; Tendenz belebt. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 5. Juni.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Juli 3,25; Sept. Mais nicht notiert.— Mitte: Tendenz ſtetig; Juli 4,794; Okt. 4,11; Dez. 5,171. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 5. Juni.(Eig. Dr.) Juni 4,20 B 3,80 G; Juli 4,30 B 3,90 G; Auguſt 4,40 B 4,20 G; Sept. 4,50 B 4,20 G; Okt. 4,50 B 4,30 G; Nov. 4,60 B 4,30 G; Dez. 4,70 B 4,40 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 32,15; Juni 320 und 32,40; Tendenz ruhig; Wetter kühl und unbeſtändig. * Nürnberger Hopfenbericht vom 5. Juni. Keine Zu⸗ ſuhr, 120 Ballen Umſatz, Hallertauer 190—220 /, ruhig, Preiſe unverändert. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 5. Juni.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl. Anfang: Juli 615 Okt. 610—611; Dez. 607; Jan.(86) 607—608; März 608; Juli 607; Tagesimport 1000; Tendenz ſtetig.— Mitte: Mannheimer Großwiehmarki/ 5. Juni Amtlicher Preis für je 50 kg Lebendgewicht— Zufuhr 4263 Stück 174 Ochsen 382 Kühe 854 Külber 2266 Schweine junge vollfl. 32/4 junge vollfl. 25/28 beſte Maſt 47/53üb. älteie„ 24/20 ſonſtige.. 2/½4 mittlere.. 4/46240—800„ 4¼4 ſonſtige. 27/0 fleiſchige. 1/20 geringe. 34/4⁴⁰ 173 Bullen z0 Eücgen geringſte. 28/32 f mäſtet 32, ——95—26020 vub fſchig 28/3138 Schafe fleiſchig. 24/28 fleiſchig.. 2/7J mittlere. Dem heutigen Mannheimer Großviehmarkt waren zu⸗ geführt 173 Farren, 174 Ochſen, 374 Rinder, 38² Kühe, zu⸗ ſammen 1076 Tiere. Trotz der weſentlich geringeren Zu⸗ fuhr gegenüber der Vorwoche nahm der heutige Großvieh⸗ markt nur einen mittelmäßigen Verlauf. Während die guten Tiere die Preiſe der Vorwoche halten konnten, muß⸗ ten die geringeren Gattungen 1 Pfg. nachgeben. Es ver⸗ blieb ein kleiner Ueberſtand. Höchſtnotiz für Ochſen und Rinder 32—34 Pfg. Auch am Kälbermarkt konnte bei einem Auftrieb von 854 Tieren ſich nur ein mittelmäßiges Geſchäft ent⸗ wickeln. Gute Tiere waren hier im Preiſe ebenſalls be⸗ hauptet, während mindere Qualitäten gegenüber der Vor⸗ woche im Preiſe abbröckelten. Höchſtnotiz 47—53 Pfg. Der Markt wurde geräumt. 2 Zum Schweinemarkt waren 2246 Tiere aufgetrie⸗ ben. Trotz geringerer Zufuhr auch hier infolge des lang⸗ ſamen Geſchäſtsganges nur mittelmäßiger Marktverlauf und kleiner Ueberſtand. Die A⸗Klaſſe blieb wieder ohne Notiz, Klaſſe B und C waren gegenüber der Borwoche um 1 Pfg. höher, und zwar 41—44 Pfg. 4 unter 120„—/— Sauen./— — * Karlsruher Schlachtviehmarkt vom 5. Juni. Zufuhr: 32 Ochſen, 64 Bullen, 53 Kühe, 129 Färſen, 358 Kälber, 1009 Schweine. Preiſe pro 50 Kg. Lebendgewicht: Ochſen: 29—32, 28—29, 26—28, 25—26, 22—24; Bullen: 28—80, 2⁴ bis 27, 23—24, 21—23; Kühe:—, 23—24, 18—22, 18—17; Färſen: 33—35, 30—33, 28—30, 24—28; Kälber: 46—50, 44 bis 46, 40—44,—; Schweine:—, 42—43, 41—42, 40—41, 88 bis 40, 33—38, 36—32. Marktverlauf: Großvieh langſam, Ueberſtand; Kälber mittelmäßig, geräumt; Schweine erſter Qualität über Notiz, langſam, Ueberſtand. * Karlsruher Fleiſchgroßmarkt vom 5. Juni. Angebot: 156 Rinderviertel, 7 Schweine, 7 Kälber, 11 Hammel. Preiſe pro Pfund in 3: Ochſenfleiſch—, Kuhfleiſch 34—40. Färſenfleiſch 56—62, Bullenfleiſch 50—56, Schweinefleiſch 68—70, Kalbfleiſch 50—60, Hammelfleiſch 64—68. Markt⸗ verlauf langſam. * Freiburger Großviehmarkt vom 5. Juni. Auftrieb: 21 Ochſen, 31 Rinder, 13 Farren, 30 Kühe, 257 Kälber, 17 Schafe und 381 Schweine. Preiſe: Ochſen: 31—32, 28 bis 29; Rinder: 30—33, 27—29, 22—24; Farren:—, 26—20, 24—25; Kühe:—, 19—22, 15—18, 12—14; Kälber: 48—50, 45—47, 40—44; Schafe:—, 32—34; Schweine:—, 44—45, 44—45, 42—43. ſtand; Kälber langſam, Ueberſtand; Ueberſtand. * Badiſche Viehmärkte. Kandern: Zufuhr 66 Milch⸗ ſchweine. Preis 26—32/ pro Paar. Marktverlauf ſchlecht, ca. ein Drittel Ueberſtand.— Lahr: Zufuhr 162 Ferkel. Preis 25—34„ pro Paar. Ueberſtand 30 Stück. * Hamhurger Schweinemarkt vom 5. Juni.(Eig. Dr.) Beſte Fettſchweine, Speck 50, vollfl. 39—40; mittelſchwere Ware—39; Mittelware 36—38; gute leichte Ware 34—35; leichte Ware 30—83; ſehr leichte und geringe Ware 26—W; Sauen, beſte ausgeſ. 36, ſonſtige 28—35; Auftrieb 7514; Handel mittel. * Hamburger Schmalz⸗Notierungen vom 5. Juni.(Eig. Dr.) Schmalz(Tendenz feſt) amerikaniſches Steamlard tranſ. ob Kai 14,5 Dollar; Pure Lard verſch Standardmar⸗ Schweine langſam, ken xaſſu, p. 4 Kiſten je 25 Kg. netto tranſ. ab Kai 16,50—17 Dollar; Hambürger Schmalz nicht notiert. Berliner Meiabörse vom 5. Juni Kupf. Kupl.Rupf.[ Bleiſ Blei Blei Zint Zint ink bez. Brief Geldebez. BriefGeidbez. Brief Geld Januar.—,— 45.— 44—[—.—[1759[1e 50—.— 21.5021,— Februar—.— 45,5044.50—.— 17.50 16.50—,— 21,50 21.25 März.—.— 46.— 45,.—[—.— 17 7516.50—,— 21.75 21.25 April—,— 46 50 45.50[—.—17.7516.75[—.— 22.— 21.50 Maui—— 46.7545.J5[—— 17.75 16.75—.— 22,25 21,50 Juni—.— 41,2540.25—.—165015.75— 20— 19.25 Juli—— 22,— 4125—,— 1650 15,75—,— 20.50.50 Auguſt—.— 22.5041,7[—.— 1675 15,75—.— 20,59 19,75 Septr.—.— 48.— 42.25—.— 16.7516.—[—.— 20.75 20.— Oktober— 43.5042.75—.— 17.—16.——— 20,75 20,80 Novembſ—.— 44.—43.25—,— 17. 16.25—.— 21.— 29,75 ez.. 44.50 43.75[——17,25 16.25—.— 21.2521. * Berliner Metall⸗Notierungen vom 5. Juni.(Eig. Dr.) Amtlich notierten in/ per 100 Kilo: Elektrolytkupfer (wirebars) prompt 46,25; Standardkupfer loko 40,75—41,75; Originalhüttenweichblei 16—16,75; Standard⸗Blei per Juni 15,75—16,50; Originalhüttenrohzink ab nordd. Stotionen 19,50—20,75; Standordzink 19,25—20, Originalhüttenalumi⸗ nium 99—99proz. in Blöcken 160; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 164; Reinnickel 58—90proz. 270; Antiman⸗ Regulus 41—43, Silber in Barren ca. 1000 fein per Kilo 96,75—39, 75. Londoner bieiallbörse vom 3. Juni Metalle Eper To. Blatin(Sper 20 Ounces) Silber(Pence per Ounce Kupfer, Standard 32.33] Zinn, Standaro 228 11 Aluminium 0⁰ 8 Monate. 82 65 3 Monate. 225.7 Antimon 0 120 1 0 Kaul; Pelaſchten 850] 9,, Poc 0f6, Jen.( 05.— Jieis In Sfl. 9e, Set Juli e10, Okke ltr Sez. Git, Jan. 8f at, Märt 38, ſh FPFEFEECCCo 5 0 8(in Hfl. p 1 Juli 619; Okt. 614; Dez. 611; Jan.(35) 611; März 612; Settl. Preis 82,88 Settl. Preis 228,0] Queckſilber. 11 bis 9,25, Acherbohnen 8,10—8,90; Wicken—,5; Lu⸗ 2000 Kilo) Juli 58,50; Sept. 57,50) Nov. 50; Jan.(36) 60.] Mai 613, Juli 612; Okk. 612, Jan.(86) 6123 März 613 Sene e pinen blaue 407 gelbe 8,50—9,15; Trockenſchnitzel 5,00;* Liverpooler Getreidekurſe vom 5. Juni.(Eig. Dr.) Mai 615;, Loko 644; Teudenz ſtetig.———— Kaxtoſielflocken ½25 dto. Berlin 7/65; Miſchfutter einſchl.[ Ankang: Weizen(100 lb.) Tendenz ruhig; Juli 4,08* Bremer Baumwolle vom 5. Juni.(Eig. Dr.) Amerik. CBGGCCGPTTG 441—4,1194 bez.; Dez. 5,196—6,1% bez.— J Univerſal Stand. Midol.(Schluß) loko 13,79. 0— 1* 192 2 2 Aktien und Auslandsenleihen in P t0 ——— N 4. 5. 4938 4. 5.* 2 1 4 vel Stöcke-Motlerungen in Merk ſe Stück * 5 40 Sr Säen ann E S1 tung 4 5 5——————.— Seaeke ſe 88—9 5 26,50 73,500 Freiverkehrs-Kurse 9.„Dynamit Truſt. 71.— ng——— See NMannheimer Eftentenbörse 8—— 5 Dockerhoff——— Masirus A.. S. S. Boigt 4 Haeffner... Fetersd. 9. Habk.—.—— 1 K Inag Erlangen..— eStevi⸗Minen. 14.62 15.— Salzw. Heilbr..—.—Dortm. Actienbr..——.— Mannesmann 64.75 65,15 Wanderer Werke 102.3 100.5 Ruſſenbank... S,— . 5 Pa. S6. 40.— 4050 Ppönir Bergbau 49.25 50—Fellus Bergban.8 7 Dortm. Unionbr.———.— Mansfelder Akt. 4. 15,5 DeſteregeinAlkal 108,—.— Deutſche Petrol. 91. 8 6% Bad. St. U. 27 94.)5 84.75Konſerven Braun 40.— 40.— Aſchaff. Aetienbr.—.— 7 Klein, Sch K Beck..—.—Rhein Braunkohl. 2265 2760 Pau gaurahütte.50 21.50 10 P12 Safei⸗Urtern..0 365 Pe K ſen. 925 50.— Pirb.——— 86%%.Kom.Gd. 91.50 91.0 Ludwigsh..⸗Br. 84,— 84.— Dortm. Ritterbr. 60— 67,50 Knort Heilbronn 108,0—.—Rheinftahl... 95.— 696,50Ber. Stablwerke.87 42.57 Elektr Sieferung. 141.0 101,2 Markt⸗ u. Kühlh..— 76,— Diſſener Pietall. 95,25 96,.— Diamond——. 500% 92— 99—— 85—— wen. Str K. 1685 2700 Ponſerven Praun 167 1176 u. K. 105,0 9* 2 Miaſc Pudeu W. 74⁴.25 90 f 5 5 9 5 8 ee. 150 d. 64.— 66. 6. 5 0 2— Hü +Beuſt arſulm. Fabes 15, 288 8 900 Rehee. 1550 u80 Baihe, Maee. 0 0e Sechene: de Berliner Börse Eſchrn Benten:—— Rerlne Bole. S8c0 Seusg, Orafdid 40.— 42, Stenen Satee——— 90% Kh.Sſo— 7— Rh. Elektr..⸗G. 4 Schöfferh Bindg. 165.0 705 Ludwigsh. Walz. 65,— 95.— Sgestyerzinsliche Werte] Dresdner Bank. 60,50 62.—Eſchmn Berawere—.——Mez Söhne..—— 88. e. 149 Sdier 5—— 8800/ Rh. Hy 8 1280 125 Sildebr.-Rheinm. 70.— 70.— Schwartzstorchen 69, 90.— Mainkra twerke.—.— 74.80 98.— Meiningerhypbt 68.— 60.50 Fahlb. Liſt Co..—.— Miag⸗Mühlen.—— 64.— Dtavt Minen 14,50 14,—Uia⸗Film 00 5 —— 5—— 8——————.70.— 10.—— Frankf.— 82,75—— 90— 820—— 3 785 Amle x J. 1——5 Mimofa 1650 162,5 em.— wa toxch, 93.— 86.—[Werger 495 e ne.. 44,—.—.Ablü ichs*— 15 0 Brown, Boveri 18.50 13,500Se kinb Gelfe„.— 30. 9 2 0462 20 5 Miag, Mühlb.—,——.—.„„ 5 ne 22.30 835 Acllen, Mla. 218.0 223,0 Felten& Gütill., 60,97 68.65 rortlaufende Notlerungen(Schiug) Sae en 8 e,. 6, 50.— 9980 Moenus t. A. 66.75 67.25] D, Schutgebieke⸗ 9½18 Allianz Leben.—,— 200.0 Pord Motoren. 60.— 61.50 Nieberkau, Kohlz—.——— Uccu—.——— Lahmeyer& Co. 1178 1175 Sealſce rt:&.— S8 Srrndeden fegſede. 120 1240 Sheinalrc. 15% Pecd. 80.— 0 Gebbard kertl. 46.— 4550Kordb, Eärerte 78.— 75.— A., 8—.Saurahütte... 248 268 Durlacher Hof. 68.——.— Weſter tſch. Helf.. 55[Bd. Maſch. Burl. 12— Rhein St. A.— 90.75 66.— 86.50 Industrie-Aktien Cehe& Far. 250 Sperſei C. Bed.—.— Ang-Cei Gg. 27 Seopoberbe.: 2128 .— Beſtereg. Alkali. 1080 111.0 Saſt Nü in—— 55 Zellſtoff Waldhof 48.50— 8 nzinger Union 90,— 79,, Bapiſche Bank. 106.5 198.5 Demberg 1.5 29 Piſch. Btn Fiag, 66.— 0 Sremed Glechkr.M. Eil. 1200 1200 Kh, 55t6. B. 104 5 7070 Kleinlein Holbg. 66.— 66.— Bad. C. H. Knorr.. 195.0 195,0 Conti Gummi. Frankfurter Sörse Festverzinsliche Werte] Sank-Aktien Dt. Atkamt⸗. 60610———8 Allg. D. Eredit, 44.— 44,25 Dt. Erdöl e e 100% Sr Watle Eüflheeig.. e Eat. 1— 3— ſſecurang. 98.— adde Com. u. Privatb. 50.50 51.75 Dürrwerke., 5 ohn 903— 14 0 ſen. idelbg. 28—.— 82,37 D. Effekten⸗Bani 99 Hbwicg 28 65,— G4, P. Serſe Ban 66.75 Dresdner Bank 6% Mhm. Gd. 20—.— 5 985 6„Bank..— 60,80 % ficws. 1880 in. Hyp. 24— umech, 93 B9/o fhein Hnd.65 Bbein Spv.⸗ök. 1062 106.5 Nl Caikesins 680 6477 Snderus Eiſen. 7180 J6.20 Saltimore Pbis 40 7825 M. abg. 000 dücd Satenci, 70—— 9418 e 80⁰/ Grkr. M. 9 74.75 74.12 WMürtt. Notenb 2190 224.0 Gritzner N. Durl. 28.75 0 elſenk. 1 5 Südd. Boden.⸗C 8 6½ 8ft.ocn.b. 90 03 60 40 Serefnadt Funh 6089 Ber. Stahlw, Obl. Allianz 60.0 93.— Mannz. Bert⸗&. Transbertatign AG.f. Verkehrsw. 68.— 8 90.75 90,79.J 102.0 102.5 60% Rh. Oop. 95 90,15 Allg. Lokalu. Kraf 105 6 189 aid& Neu. Dt. Reichsb. Voxz, 8%„ apagg. 25, —— 4 e 10Schantungéiſend—.— 2 Ccdb. Ellatahs 58.— 8860 hirſch Kupf. th. Bk. 104 5 107.0 Heidelbg. 1015 102.0 Schramm La eent 88.— Karſtohi 125.0 75.50(Schudkerkmürnbg, 6650—.— Mannh. Verſich., 21,50 21,50 Albert— 75,0 Seilinduſt. Wolff—.——.—40% 0 .. 1410 1415 Südd. Zucker.. 175.5—.— 4½/„ Silb.⸗R. „ 128,5 108,5 D. Gold. u. S. Anſt. .— 10.50 er! Berl. Handelsgeſ. 86,75 86.75 Dresd. Schnellpr. 52,— 1 5 Boi —.—.850 01 Deutſche isconto.30 8/40 Sr. bm. 106.5 W. Wolff...—— 4% Ung. Goldr. 8 1 1080 101. P. o 5 S. Ceiti en 7450 7450 Fleiie igſernug 100)2 1012 Serſtoff achſep. 36 36. 4, . el eberſer⸗Banz 47— 98.— ecieſch. 520 54.50 ufa TFreiverk). 20.— 80.—S0½ Leh⸗ Rät Rall. 50.50 82.— Faber E Schleich..50 52,60 ufa(Freivek) 2—. *—.— 1502 Raſtatter Wagg. „Gk.—— 11 6 rankf. Hyp.⸗Bk. 67.25— G. Farben. 5 Grün& Bii 20,50 20,50 8—7 8.0 anfwerk. Füſſen Heſſ.⸗Naſſau Gas 7 78.— Kali Salzdetfurth 154,0[Bank f. Brauerei.—.— 99.28 Pa0 35,12„Kali“ 25 Hindrichs⸗Auffer.—— 66.— ochtief.⸗G. bolemdan, Uüt 2 t. . 134.J 136,0 Rheinmetall.. 12,5 127.5 60/ P. 19 94.25 —— a 0 1242 17 Sc nellpr. Frkthl..505% Mexikcner..50 ., 447 328 4% eſt Schah. 870 36,0 „o„ Goldren „ Kronen „180, Siemens u. Halsde 137,7 149, 4000 ecnp, Rente „ 46.67 46.62 Thür-Sief. Gotha 39.— 90.— 4½%, „ 107,0* Tietz, Leonhard 70.— 20.— 40 Türk. Ad. Anl.—.—— 302.0 2065 Ber. Ehem, Ind.————4% Baad⸗ii—.— 32 62 Ber. deutſch. Helf.—.—4%„ unif. Anl.—.— Ber. Glanzſtoff.————4%„Zollobl. 1911-,— Seie e Oüſſnre———— 4 10 ner————4½ Ka e J0.„ ay.⸗R. 5 5 * 4 . Bolth. Se 1 onenr. Sles“ 36.— 36,— 4½% Knat. S..I1— 38.20 Waldhof 48.30 50.504%, 1 rransport- Autien Ac. f. u. 67.62 66,25 Uh. Eot r rſt 100.8 1030 A 87, Montan-Aktien[Südd. Eiſenbahn.—— 5„ 95.87 anfa Diſchiff, dene 04 Phenie 1079 115 Sanl-Aten 36.5 34.— Kali Aſchersleben—.— 114,0 Hank. f.&. Werte.62 J75 ali Weſteregeln 109.0 114,0 Berl. Handelsgef. 86.— 65.50 Se 9464 8 5 N „779 779Mannesm.„—Dt. 1ch0 380 3000 Pansfaber 74.62 75.62 Deutſche Pisconto 59,50 57,50 64— 68.50 4 8— 5 Diſch⸗ ſee 8 15.7 Sachtleben————0%„ 20 91.— 81.— Uku Gelſenk. Bergwk. 63 Accumulatoren 64.35 Germ. Portld.⸗Z. hönt Gerresheim.Clas 48.8 47 Lug, EistiG., 282s 77 Geſ f. Klr. 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Seebauer übernimmt kommiſſariſch die Geſchäfts⸗ 3 Karlsruhe, 5. Juni. Freitag nachmittag hat ſich Ecke Krieg⸗ und Ritterſtraße ein ſchwerer Verkehrs⸗ unfall zugetragen, der leider ein Menſchenleben for⸗ derte. Der 31 Jahre alte verheiratete Verwaltungs⸗ aſſiſtent Adolf Ermel aus Knielingen war mit dem Fahrrad hinter einem Perſonenkraftwagen hergefah⸗ ren, der plötzlich anhielt. Beim Ausbiegen nach links fuhr Ermel gegen einen aus entgegengeſetzter Rich⸗ tung kommenden Laſtwagen, ſtürzte und blieb mit ſchweren inneren Verletzungen liegen. Man brachte den Verunglückten ins Städtiſche Krankenhaus, wo er bald nach ſeiner Einlieferung ſtarb. * * Weinheim, 5. Juni. Sonntag vormittag kam der Kraftwagen des Emil Hack aus Ludwigshafen unterhalb der Bertleinbrücke zwiſchen Viernheim und Weinheim beim Befahren einer Kehre ins Schleu⸗ dern und überſchlug ſich. Von den 6 In ſaſſen er⸗ litten zwei Armbrüche und drei weitere Inſaſſen leichtere Verletzungen. Ein dreijähriges Kind blieb unverletzt. Nach Verbringung der Verunglückten ins Weinheimer Krankenhaus konnten ſie nach Anlegung von Notverbänden wieder entlaſſen werden. * L. Sinsheim, 5. Juni. In Kirchhauſen ſtieß der ledige Franz Kurn mit ſeinem Kraftrad mit dem Laſtkraftwagen der Ziegelei von Bad Rappenau zuſammen, wodurch das Kraftrad umgeworfen wurde. Der Fahrer wurde dabei ſchwer verletzt und jeine auf dem Soziusſitz mitfahrende Schweſter, Frau Klara Rittenauer, auf der Stelle getötet. * * Hüfingen, 5. Juni. Nachts überholte der ledige Otto Karth von Hüfingen zwei Damen auf der Straße. Hierbei überfuhr er die eine der Damen, die an den Straßenrand geſchleudert und ſchwer verletzt wurde. Der Fahrer ſelbſt wurde un⸗ gefähr 20 Meter weit mit dem Kraftrad geſchleift und blieb dann bewußtlos auf der Straße liegen. Die Verletzten fanden Aufnahme im Donaueſchinger Krankenhaus. Der Kraftfahrer, der einen ſchweren Schädelbruch erlitten hatte, iſt heute früh ſeinen Ver⸗ letzungen erlegen. * * Radolfzell, 5. Juni. Drei junge Leute eig⸗ neten ſich auf dem hieſigen Bahnhofsplatz einen dort ſtehenden Mietkraftwagen an und fuhren davon. Auf der Mooſerbrücke verlor der Führer die Herrſchaft über den Wagen und fuhr gegen einen Pfeiler. Durch den heftigen Anprall wurden zwei Inſaſ⸗ ſen ſchwer und der dritte leichter verletzt. Der Zuſtand der Schwerverletzten iſt ernſt. Der Kraftfahrer brachte das Mädchen ins Dahner Krankenhaus. NSDAP-Miifieilungen Aus paeteiamtlichen Zekanntmachungen entnornmen Parteiamtliche Bekanntgaben Der Stellvertreter des Führers: führung des Nationalſozialiſtiſchen Bundes Deutſcher Technik. Die Mitglieder des bisherigen Kdag, die Partei⸗ genoſſen ſind, werden in den Nationalſozialiſtiſchen Bund Deutſcher Technik überführt. Die Mitglieder des KDas, die nicht Parteigenoſſen ſind gelten vorläufig als außer⸗ ordentliche Mitglieder des Nationalſozialiſtiſchen Bundeg Deutſcher Technik. Mitglieder für den Nationalſozialiſti⸗ ſchen Bund Deutſcher Technik dürfen in Zukunft nur aus den Reihen der Parteigenoſſen geworben werden. gez. Rudolf Heß. Der Stellvertreter des Führers hat folgende Verfügung* erlaſſen: 1. Die Unterkommiſſion für Wirtſchaftstechnik der Politi⸗ ſchen Zentralkommiſſion(UIII b der B3ͤ der NSDAP) I. wird hiermit aufgelöſt. 2. Ihre Aufgaben werden übernommen vom„Amt für Technik“. 3. Die Oberleitung des Amtes für Technik Händen des Pg. Gottfried Feder, deſſen Stellvertreter Zum Amtsleiter des Amtes für Tech⸗ Pg. Dr. Todt iſt. nik, das ſeinen Sitz in München hat, ernenne ich Pg. See⸗ bauer. 4. Das Amt für Technik iſt der Stabsleitung der PO bei der Reichsleitung unterſtellt. 5. Die Gebietsbeauftragten und Gaufachbearbeiter der aufgelöſten UIIlb werden vom Amt für Technik perſonell und mit ihrem bisherigen Arbeitsbereich übernommen. Der Kampfbund der Architekten und Ingenieure(KDA) wird mit Zuſtimmung des Pg Alfred Roſenberg hiermit II. Dazu gibt der Stabsleiter des Stellvertreters des Führers, Reichsleiter Martin Bormann, nachſtehende An⸗ ordnung heraus: 5 Die vorſtehende Verfügung des Stellvertreters des Fühvers liegt im Sinne der Arbeiten des vom Stellver⸗ treter des Führers ernannten Ausſchuſſes zum Aufbau einer Reichskammer der Technik. Es beſteht als weitere Aufgabe die allſeitig erwünſchte umd als not⸗ wendig erkannte Zuſammenarbeit des„Nationalſozialiſti⸗ ſchen Bundes Deutſcher Technik“ und der„Reichsarbeits⸗ gemeinſchaft der techniſch⸗wiſſenſchaftlichen Arbeit“(RA). g. Dr. Todt übernimmt daher die Leitung der Reichs⸗ arbeitsgemeinſchaft(RTA) und tritt als Vertrauensmann für alle Fragen der Technik und deren Organiſationen zum Stabe des Stellvertreters dͤes Führers. Mit der Vertretung des Pg. Dr. Todt in der Reichs⸗ arbeitsgemeinſchaft der techniſch⸗wiſſenſchaftlichen Arbeit wurde Pg. Dr. Schult beauftragt. gez. Bormann, Stabsleiter des Stellvertreters des Führers. liegt in Einspaltige Kleinanzeigen bis zu Siner Höhe von 100 mm je mm Kle SPig. Stellengesuche je mmapig. Offene Stellen Gewandte, jüngere Stenoivpistin übelunitte Verkäufe Lallätt Führerſchein⸗ u. Theken, Tiſche, ſteuerfreies Schränke, Spieg. Motercaiſe e zu verk. 418950S 6, 20. IV, r. 3 Dammſtraße 30. 8 Seitenb., 4. St. Schöne Chaiſel. iu. Polſterſeſſel ne Anze Mietgesuche Lolgohn aul. Jina. 2 vom 2. Juni 1934. 'lgut. Haus, mit Süddeutſche Nutria Geſellſchaft Annahmeschluß iür die Mittag- Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr Amtl. Bekanntmachungen Handelöéregiſtereinträge Unabh. Person für Monatsſtelle 10—3 Uhr auf d. Lindenhof ge⸗ ſucht. Angebote Dienst- mädchen unt. H P 19 an geſucht, das ſchon *1890ſin beſſeren Häu⸗ ſern gedient hat. Frau Merikofer, Tullaſtraße 10. d. Geſchſt. Suche neties Mädchen für Haushalt u. Reſtaurant zum Bedien. geg. fr. Wohn., Koſt uſw. Ang. u. 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