—— Einzelpreis 10 Pj. Neue Mannheimer Seitihig Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtraße 1, W Oppauer Straße 8, Se Freiburger Straße 1 2 Marnh eimer G eneral· Arz elger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſ chrift: Nemazerr Mannheim Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 3, 79 mm breite Reklamemillimeterzeile 50 3. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Bei Zwangs⸗ vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr fürAnzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe A Vonnerstag, 7. Juni 1934 145. Jahrgang— Nr. 254 Woldemaras in Kowno Meldung des DNB. — Tilſit, 7. Juni. Wie aus Kowno gemeldet wird, hat in der Nacht zum Donnerstag ein Militärputſch ſtattgefunden, der von den Anhängern des ehemaligen Miniſterpräſi⸗ denten Woldemaras in Szene geſetzt wurde. Prof. Woldemaras Woldemaras wurde noch in der Nacht im Flugzeng von ſeinem Verbannungsort in die Nähe von Kowuo gebracht. Er wurde von ſeinen Anhängern zum Miniſterpräſidenten ausgerufen und hält ſich im Generalſtabsgebäude auf. Das Militär hat die Macht in den Händen, die Behörden ſollen jedoch auf ſeiten der Regierung ſtehen. Staatspräſident Sme⸗ tona weigert ſich, mit den Aufſtändiſchen zu ver⸗ handeln. Wie aus Kowno weiter gemeldet wird, waren von 2 bis 7 Uhr früh alle Behörden durch Militär beſetzt. Ein dem Staatspräſidenten Smetona geſtelltes Ultimatum iſt am Mittag abgelaufen und offenbar verlängert worden. Welche Wendung die Entwick⸗ Iung nimmt, läßt ſich im Augenblick nicht ſagen. Unter den Verhafteten ſoll ſich auch der Gouver⸗ neur des Memelgebietes, Na wakas, befinden. Das Gerücht, wonach eine Anzahl von Miniſtern der Re⸗ gierung Tubelis in Haft ſei, konnte noch nicht be⸗ ſtätigt werden. Das Straßenbild iſt in den Mittagsſtunden frei von Militär, das durchweg zruückgezogen worden iſt, In der Stadt herrſcht völlige Ruhe. Wer iſt Woldemaras? 9 Auguſtinas Woldemaras wurde am 16. April 1883 in Dysna bei Swieciany(heutiges Polen) geboren. WMit Hilfe polniſcher Wohltäter ſtudierte er an der philologiſch⸗hiſtoriſchen Fakultät der Petersburger Univerſität und ſpäter als Stipendiat in Königsberg, wo er zum Dr. phil. promovierte. In der Politik Litauens Bei den Friedensverhandlungen von Breſt⸗Litowſk vertrat W. die litauiſchen Intereſſen. Dann bildete er bei Kriegsende das erſte litauiſche Kabinett, in dem er Vorſitz und Auswärtiges übernahm. 1919 vertrat er Litauen auf dem Friedenskongreß in 8 5 zund im Herbſt 1922 beim Völkerbund. Im re 1922 wurde er von der damaligen chriſtlich⸗ demokratiſchen Regierung, die er heftig befehdete, aus Kowno ausgewieſen und, als er keine Folge leiſtete, verhaftet und in das Konzentra⸗ tionslager nach Werny und das andere Mal, zeit⸗ lich ſpäter, in ſeine Heimatſtadt Kibarty verbannt. Diktator. Nach dem Militärputſch vom Dezember 1926, den W. mit inſpiriert hatte, bildete er wiederum die Regierung, übernahm auch gleichzeitig das Porte⸗ feuille für Auswärtiges. Dieſe Zeit über, die ſeinen Namen in aller Welt bekanntmachte, bis zu ſeinem Rücktritt im Herbſt 1929, leitete er die Geſchicke Litauens diktatoriſch nach faſchiſtiſchem Muſter. Eine Volksbewegung, wie ſie etwa Muſſolini organiſiert hatte, die dann das faſchiſtiſche Regime getragen hätte, brachte W. nicht zuſtande. Als Memento wurde das am 6. 5. 1929 ausgeführte Attentat an⸗ geſehen, dem ſein Adjutant zum Opfer fiel. Aus⸗ ſchlaggebend waren aber die Zwiſtigkeiten in ſeiner Partei ſelbſt. Er überwarf ſich zuerſt mit dem Generalſtabschef Plechawitſchius, ſpäter mit dem Staatspräſidenten Smetona. Am 19. 9. 1929 trat W. gurück. Führer der Faſchiſten Kurze Zeit nach ſeinem Rücktritt ſtellte er ſich of⸗ ſen an die Spitze der faſchiſtiſchen Organiſation „Eiſerner Wolf“. Wo er konnte, machte er der Re⸗ gierung Schwierigkeiten. Gegen ihn wurde das Hochverratsverfahren eingeleitet. Auch wurde er aus in der noch ausſtehenden Friſt bis zum Freitag der von normalen Hand els ſchulden unterſcheiden! ichtlicher Militärx zehn Milllarden Rüüſtumgsausgaben Der Wahnſinn des Wettrüſtens— Selbſt das reiche Frankreich weiß nicht wie es ſeine neuen Rüſtungsausgaben bezahlen ſoll Drahtbericht unſ. Vertreters in Paris V Paris, 7. Juni. Der Finanzminiſter Germain Martin hat durch die Havasagentur eine Erklärung erlaſſen, worin er die in parlamentariſchen Kreiſen umgehenden Ge⸗ rüchte, es ſei eine neue große Rüſtungs⸗ anleihe in Frankreich geplant, aufs entſchiedenſte dementiert. Tatſache iſt aber immerhin, daß geſtern ſowohl der Miniſterrat wie auch die Finanz⸗ kommiſſion der Kammer ſich vergeblich bemüht haben, das Dilemma zu löſen, wie die neuen Rü⸗ ſtungsausgaben bezahlt werden ſollen. Die drei Milliarden neuer Rüſtungskredite, die jetzt in der Finanzkommiſſion zur Beratung ſtehen, ſind jeden⸗ falls noch völlig ungedeckt. Dazu kommt aber noch, daß der Luftfahrtminiſter, General Dönain, zwei neue Bauabſchnitte von je einer Milliarde und Marinemin iſter Picétri wenigſtens einen neuen Bauabſchnitt(zur Stapellegung eines zweiten gro⸗ ßen Panzerſchiffes von der Klaſſe„Dünkirchen“) in Höhe von einer Milliarde angekündigt haben. Es wären alſo insgeſamt ſechs Milliarden aufzubringen, um die bereits feſtliegenden Rüſtungspläne durchzuführen. Dem Miniſterrat, hat dann geſtern noch der Innen⸗ miniſter Sarraut einen Geſetzesvorſchlag unterbreitet, der den paſſiven Luftſchutz in Frankreich obli⸗ gatoriſch geſtalten ſoll. Die Bürgermeiſter und Ge⸗ meinderäte werden perſönlich für die gute Organi⸗ ſation des Luftſchutzes verantwortlich gemacht, da die bisherige freiwillige Organiſation völlig verſagt hai. Aber der Vorſchlag Sarrauts muß auf unbeſtimmte Zeit vertagt werden, weil die finanziellen Mittel dazu fehlen, um bomben⸗ und gas⸗ ſichere Unterſtände in allen Gemeinden zu ſchaffen, um die Zivilbevölkerung mit Gasmasken zu ver⸗ ſorgen uſw. Man muß alſo wohl annehmen, daß der ſozialiſtiſche„Populaire“ der Wahrheit am näch⸗ ſten kommt, wenn er die vorläufig noch ungedeckten Rüſtungsausgaben Frankreichs auf rund zehn Milliarden ſchätzt. Draſtijche Rechnung über zins und zinſeszinien Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters 233 IS8 London, 7. Juni. Die Haltung der engliſchen Regierung in der Kriegs ſchulldenfrag e, wie ſie in der letzten Unterhausſitzung durch den Schatzkanzler Ne⸗ ville Chamberlain noch einmal dargelegt wurde, fin⸗ det in allen engliſchen Kreiſen völlige Zuſtimmung. Inoffiziell verlautet, daß England auch heute noch bereit iſt, am 15. Juni eine Anerkennungs⸗ gebühr zu zahlen, wenn Amerika vorher ir⸗ gendwie erkennen läßt, daß dann England nicht als ſäumiger Schuldner betrachtet werde. Man hält es aber für ausgeſchloſſen, daß Amerika —— Woche eine derartige Erklärung abgeben wird. In Londoner Wirtſchaftskreiſen glaubt man nicht, daß die Entſcheidung der engliſchen Regierung einen ſchädigenden Einfluß auf den engliſchen Kredit haben werde. Man glaubt, daß die Welt ſehr deutlich zwi⸗ ſchen der Nichtzahlung von Kriegsſchulden und werde. Die bereits in der engliſchen Note ausgeſpro⸗ chene Anſicht, die Neville Chamberlain auch im Unter⸗ haus noch einmal mit Nachdruck vertreten hat, daß das Aufleben des ganzen Syſtems der internatio⸗ nalen Kriegsſchulden die Ausſichten auf eine wirt⸗ ſchaftliche Geſundung der Welt endgültig vertagen würde, wird von der Preſſe überall in großer Auf⸗ e hervorgehoben. Beſonders ſtarken Eindruck ma die Erklärung Chamberlains, daß die noch aus⸗ ſtehende Schuld größer ſei als die Original⸗ ſchuld. Englands Originalſchuld war 4277 Mil⸗ lionen 8, und obwohl inzwiſchen 2025 Mil⸗ lionen§ bezahlt worden ſind, iſt durch Zins und Zinzeszinſen immer noch eine amerika⸗ niſche Forderung in Höhe von 4714 Mill. 8 vorhanden. Chamberlain hat weiterhin dargelegt, daß Eng⸗ land in bezug auf die Kriegsſchulden aber auch Gläubiger iſt. England hat im ganzen Auslagen in Höhe von 7800 Millionen S gemacht, eine Summe, die faſt das Doppelte der von Amerika an England geliehenen Summen darſtellt. Chamberlain hat es mit aller Deutlichkeit abgelehnt, öie eng⸗ liſchen Forderungen einzuziehen, weil dies zu einer völligen wirtſchaftlichen und finanziellen Verwir⸗ rung führen würde. der Partei Tautininkai ausgeſchloſſen. Uneinge⸗ laden erſchien er dann am 29. 6. 1930 auf der Vor⸗ ſtandsſitzung des Tautininkai⸗Verbandes, rechtfer⸗ tigte ſich in glänzender Rede gegen alle ihm gemach⸗ ten Vorwürfe und konnte die Verſammlung ſo für ſich gewinnen. Wiederum in der Verbannung Nun griff die Regierung Tubelis energiſch zu. Sie ließ ihn verhaften und in die Verbannung ſchicken. Am 24. Juli 1930 erfolgte ſeine Verhaftung und der Abtransport nach dem ſtaatlichen Gut Plateli im Kreiſe Krottingen(an der Bahn von Memel nach Priekule). Am 17. 8. 31 endlich wurde gegen W. und 2 ſeiner Anhänger vor dem Kriegsgericht in Kowno der Hochverratsprozeß geführt. Am 30. 8. 31 wurde das Urteil gefällt. 10 Ange⸗ klagte, darunter W. wurden freigeſprochen, 12 ver⸗ urteilt. — Am Steuer des Kraftwagens verbrannt Anglücksfall oder Verbrechen? Meldung des DNB. — Bamberg, 6. Juni. In der Nähe der Stadtgrenze wurde der Per⸗ ſonenkraftwagen des Fabrikanten Rommel aus Hirſchaid brennend aufgefunden. Der Beſitzer, der den Wagen lenkte, kam dabei ums Leben. Das Nürnberger„Acht⸗Uhr⸗Blatt“ bringt zu dieſem Vorfall intereſſante Einzelheiten, die ein Augenzeuge, ein Nürnberger Ingenieur, mitteilt: Dieſer befand ſich mit drei Freunden im Kraftwagen auf der Heimfahrt nach Nürnberg. Als ſie Bamberg paſſiert hatten, bemerkten ſie den brennenden Wa⸗ gen. Zwei Fußgänger, die in der Nähe ſtanden, teil⸗ ten mit, daß der Wagen bereits zehn Minuten brenne. Im Innern des Wagens müſſe ſich noch je⸗ mand befinden. Der eine der Fußgänger wollte Hupenſignale vernommen haben. Der Wagen ſtand vorſchriftsmäßig auf der rechten Straßenſeite, ſo daß die Vermutung naheliegt, daß er ſchon vor Ausbruch des Brandes angehalten worden war. Dadurch, daß der Wagen hauptſächlich außen brannte, wurde auch der Eindruck erweckt, als ſei er mit Benzin über⸗ goſſen worden. Die Gummireifen waren noch un⸗ verſehrt und platzten erſt nach einiger Zeit. Das eine der beiden Vorderräder lag einen Meter weit von der Achſe entfernt am Straßenrand. Die Achſe ſelbſt war weder verbogen noch beſchädigt. Auf der Straße ließen ſich auch keinerlei Brems⸗ oder Streifſpuren der radloſen Achſe feſtſtellen. Nach dem Erlöſchen des Brandes ſah man den Lenker in normaler Haltung total verbrannt am Steuer ſitzen. Der Augenzenge ſpricht die Möglichkeit aus, daß man es, nach den eigenartigen Umſtänden zu ſchließen, hier mit einem Verbrechen zu tun habe, und daß der Unglücksfall nur vorge⸗ täuſcht worden ſei. Die Kriminalpolizei Bamberg teilt auf Anfrage mit, daß über die Entſtehungsurſache des Brandes bis jetzt noch nichts Endgültiges mitgeteilt werden könne. * Funkansſtellung 1934 vom 17. bis 26. Anguſt. Die diesjährige Große Deutſche Funkausſtellung findet unter dem Protektorat von Reichsminiſter Dr. Goebbels in der Zeit vom 17. bis 26. Auguſt auf dem Berliner Meſſegelände ſtatt. Ihre Parole lautet:„Dein Rundfunk bei der Arbeit“, Frankreichs Offenſive in Genf * Mannheim, den 7. Juni. Als ſich Henderſon ſoeben in der Abrüſtungs⸗ tagung gegen Barthous Sicherheits⸗ und Allianz⸗ theorie wandte, ſagte er:„Es iſt unmöglich, eine Kraft zu unterſtützen, die auf die Einkreiſung irgendeines Staates durch einen Vertrag der be⸗ ſprochenen Art hinzielt“. Auch Italien lehnt laut „Giornale'Jtalia“ den Verſuch ab, den Völker⸗ bund„als Deckmantel für eine Allianz⸗ und Ein⸗ kreiſungspolitik“ zu benutzen. Mit dieſen beiden Aeußerungen iſt die Lage klar gekennzeichnet und Frankreichs Streben, Rußland in den Völker⸗ bund zu bringen und Sicherheiten zu erlangen, mit dem richtigen Namen belegt. Die zunehmende Span⸗ nung in Genf und die Vertagung der Konferenz iſt mit auf dieſe rückſichtsloſe Kennzeichnung und ihre Wirkung auf die Tagungsteilnehmer zurückzufüh⸗ ren, kein Staat will ſich in die Zwangslage bringen laſſen, für Frankreichs Sicherheit zu den Waffen greifen zu müſſen. In England wird eifrig darauf hingewieſen, daß Barthou vor genau 40 Jahren, damals auch als franzöſiſcher Miniſter, maßgebende Verdienſte an dem Zuſtandekommen der ruſſiſch⸗franzöſiſchen Militär⸗ vereinbarung hatte, und daß derſelbe Herr Barthou heute genau das gleiche erſtrebt. England will unter keinen Umſtänden mehr in irgendwelche krie⸗ geriſchen Auseinanderſetzungen verwickelt werden. Es lehnt daher die franzöſiſche Einkreiſungspolitik ab, weil es fürchtet, daß ſich die Vorgänge, die zum Weltkrieg führten, in ähnlicher Form wiederholen könnten. Hinzu kommen noch die verſchiedenſten anderen Bedenken, die es England, deſſen weltpoli⸗ tiſche Lage heute nicht mehr ſo günſtig iſt wie einſt, unter allen Umſtänden verbieten, ſich von Frankreich für ſeine europäiſchen Pläne ins Schlepptau nehmen und Paris und Rußland zu mächtig werden zu laſſen. Die Rückſicht auf das eigene Wohlergehen iſt es, die England zwingt, ſich gegenwärtig Frank⸗ reich entgegenzuſtellen— ſoweit es dazu noch in der Lage iſt, denn zweifellos iſt Frankreich in Genf ſehr offenſiv und hat durch ſeine Rußlandtaktik ſeine Gegner ſtark in die Defenſive gedrängt. Geſchickt greift Barthou die Dardanellenfrage auf, die es die Türkei in die Ausſprache werfen ließ, ſpielt ſich als Vermittler zwiſchen Rußland und Japan auf und bringt ſo England und die franzöſiſchen Vaſallen⸗ ſtaaten, die in der letzten Zeit da und dort eigene Wege gehen wollten, in die Lage, gegen den eigenen Willen in die franzöſiſche Front einzuſchwenken und in dem und jenem Punkt Frankreich nachzugeben, um in wichtigen Fragen ſich von den fransöſiſchen Feſſeln freihalten zu können. Mit der Zange, die Frankreich durch die Verbrüderung mit Rußland ge⸗ ſchaffen hat, kann es ſowohl Polen, dem es ſeinen Vertrag mit Deutſchland noch nicht vergeſſen hat, als auch England packen. Daß die Schweiz droht, den Völkerbund zu ver⸗ laſſen, falls Rußland Mitglied würde, ſpielt bei dem großen Ringen keine Rolle und kann Frankreich von ſeiner Rußlandfreundſchaft ebenſowenig abbrin⸗ gen wie der Hinweis auf die 20 Milliarden Gold⸗ franken, die ihm ſeine frühere Rußlandfreundſchaft gekoſtet hat. Nüchterne franzöſiſche Rechner ſind der Anſicht, daß es falſch iſt, von einem Verluſt von 20 Milliarden zu ſprechen, denn, ſo ſagen ſie, hat denn Frankreich dafür nicht Elſaß⸗Lothringen erhalten, ferner die Knebelung Deutſchlands, die Schwächung Englands und die Vormachtſtellung in Europa? Frankreich hat Rußland geſchickt ausgenützt; daß dabei die Bevölkerungsſchichten und Perſönlichkeiten, die mit Frankreich die Waffenverträge abgeſchloſſen haben, in der ruſſiſchen Revolution untergingen und Rußland ſelbſt ſchwere Schäden erlitt, ſtört Frank⸗ reich heute ſo wenig wie— die Bolſchewiſten, die ohne weiteres ein Bündnis mit Paris eingehen. Nichts hat die Moskowiter klug gemacht! Eifrig bläſt Herr Litwinow in Genf in das Horn Frankreichs. Bereit⸗ willig machen die Bolſchewiſten Rußland zum Lands⸗ knecht Frankreichs, dieſelben Bolſchewiſten, die einſt nicht oft genug die Verbindung mit dem kapitali⸗ ſtiſchen Frankreich verurteilen konnten und die im⸗ perialiſtiſche Zarenpolitik ſcharf geißelten. Der Zweck heiligt die Mittel; wenn ſie glauben, ein Ziel er⸗ reichen zu können, werfen die Herren im Kreml rückſichtslos ihre Grundſätze über Bord. Ob Moskau aber ſo erfolgreich gegen England und Japan ſein wird, wie es ſich aus dem Bündnis mit Frankreich erhofft oder ob es nur wieder Kanonenfutter für Frankreich wird, ſei dahingeſtellt. Jedenfalls hat Frankreich mehr Ausſichten, aus dem Bündnis Nutzen zu ziehen für ſeine„Sicherheit“, denn der Druck, den es aus dem Oſten nun ausüben kann, dürfte genügen, Polen wieder an ſeine Seite zu bringen und ebenſo die Kleine Entente. Dr. F. B. ——— EEE 2. Seite/ Nummer 254 Neue Mannheimer Zeitung 7 Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 7. Juni 1934 Aufnahmeſperre für die Deutſche Arbeitsfront Meldung des DNB. — Berlin, 7. Juni. Der Führer der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Ro⸗ bert Ley, hat unter dem 6. Juni ſolgende Anorbnung herausgegeben: „Da zur Zeit der neue Aufbau der DAß in vol⸗ lem Gange iſt, wird bis zur Beendigung desſelben der Beitritt zur DAð geſperrt. Die Sperre iſt eine allgemeine. Keine Gliederung der DA iſt befugt, Ausnahmen zu geſtatten. Ins⸗ beſondere iſt es verboten, über wirtſchaftliche und ſoziale Einrichtungen indirekte Werbungen für die DAc vorzunehmen. Wo ſolche veranlaßt werden, werden dieſe von der Deutſchen Arbeitsfront nicht anerkannt und ausdrücklich für nichtig erklärt.“ Betrügereien deutſcher Auswanderer in Paris Bon unſerem Vertreter in Paris WParis, 7. Juni. In Paris ſind eine Anzahl Emigranten namens Ullmann, Simon ſohn, Weyl(Rechtsanwalt aus Karlsruhe), Antler und Keſter wegen Deviſenſchmuggeleien verhaftet wor⸗ den. Die Schuldigen hatten ein Bankunternehmen gründet und erklärten ſich bereit, aus ihren angeb⸗ lichen Markguthaben in Deutſchland die Verbindlichkeiten franzöſiſcher Schulöner gegen Frankenzahlungen in Paris zu begleichen. Die Ge⸗ ſchäfte wurden in der Form abgeſchloſſen, daß die franzöſiſchen Schuldner als Beweis für die erfolgte Zahlung in Deutſchland Poſtquittungen oder Bankbeſcheinigungen erhielten und dann einen entſprechenden Betrag in Franken an die Schwindler auszahlten. Es ſtellte ſich aber nach eini⸗ ger Zeit heraus, daß die vorgelegten Poſtquittun⸗ gen und ſonſtigen Zahlungsb. beinigungen alle ge⸗ fälſcht waren und daß 8 winoͤler keinerlei Zahlungen in Deutſchland 3. ett hatten. Drei Jahre auf eine Inſel verbannt — Bozen, 7. Juni. Summerer, früher Kooperator in der Gemeinde Lneſen bei Brixen, der von Bozen nach Italien ver⸗ bannt worden war, iſt jetzt auf die Inſel Lipari ge⸗ bracht worden. Der Trausport des Geiſtlichen von Südtirol nach der ſüditalieniſchen Inſel erfolgte in Feſſeln. Summerer hat nach dem Urteil drei Jahre auf der Inſel zu verbringen. Die Verbannung er⸗ folgte, weil er die Balilla, die italieniſche Ju⸗ gendorganiſation, als einen Maskenſcherz de⸗ zeichnet hatte. Neuer Ehrgeiz des Pariſer„Figaro“ VParis, 7. Juni.(Von unſerem ſtändig. Vertr.) Der„Figarol, der einſt zum Beſitz des Parfüm⸗ fabrikanten Coty gehört hatte, hat ſich nun wenige Monate nach dem etwas gewaltſamen Austritt Cotys völlig reorganiſtert. Augenſcheinlich hat das Blatt den Ehrgeiz, wieder die„große Welt“ in Paris zu⸗ rückzugewinnen. In die Redaktionen ſind die be⸗ kannten politiſchen Schriftſteller Wladimir'Ormeſſon, Lucien Ronier und René Lara eingetreten. Die früher beſonders glänzende Feuilleton⸗Redaktion des„Figaro“ übernehmen heute die nicht minder be⸗ kannten Schriftſteller Paul Morand, André Mauroks und Pierre Briſſon. Vier Todesopfer bei einem Zuſammenſtoß zweier Sportflugzeuge — Sagan, 7. Juni. Bei einer Flugveranſtal⸗ tung in Sagan verunglückten am Mittwoch, den 6. Juni, zwei Sportflugzeuge über der Stadt da⸗ durch, daß ſie, vermutlich infolge der ſtarken Son⸗ nenblendung, mit den Tragflächen zu⸗ ſammenſtießen. Beide Maſchinen ſtürzten ab, wobei mit den beiden Flugzeugführern Horn und Greß auch ihre Fluggäſte Klein und Stott⸗ meiſter ums Leben kamen. Der Geiſtliche Michael „Wenn Deulſchlund anweſend wäre“ Beachtenswerte Mitteilungen des Genfer„Times,⸗Bertreters über die engliſch-franzöſiſche Spannung Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters § London, 7. Juni. Die engliſche Preſſe gibt ſich gar keine Mühe mehr, den jetzt völlig zutage getretenen Konflikt zwi⸗ ſchen England und Frankreich auch nur noch im geringſten zu vertuſchen. Man läßt auch keinen Zweifel darüber, daß man den franzöſiſchen Außenminiſter Barthou als den, wirk⸗ lichen Schuldigen dafür anſieht. Mit ein⸗ mütiger Geſchloſſenheit ſteht die engliſche Preſſe heute hinter Henderſon. Während die Arbeiten des Konferenzpräſidenten, der ja bekanntlich auch ein führendes Mitglied einer engliſchen Oppoſitions⸗ partei iſt, gelegentlich durchaus eine ſcharfe Kritik erfuhren und manchmal auch ſehr ernſte Differenzen zwiſchen Henderſon ſowie dem engliſchen Regierungs⸗ delegierten beſtanden, ſtellt ſich die engliſche Oeffent⸗ lichkeit jetzt völlig auf ſeine Seite. Und wenn irgend etwas dazu beitragen konnte, dann der letzte ſcharfe Angriff Barthous auf den Konferenzpräſidenten. In allen Ueberſchriften wird Henderſons Drohung, zurückzutreten, hervorgehoben, und Barthous Rückzieher, der mit den Worten ſchloß: „Sie müſſen Präſident der Konferenz bleiben, Sie müſſen auf Ihrem Poſten ausharren!“ macht auf die engliſche Morgenpreſſe keinen Eindruck. Er befreit auch nach engliſcher Anſicht Barthou nicht von dem Vorwurf, dieſe bedauerliche Lage hervorgerufen zu haben. Obendrein bezeichnet man Barthous Auf⸗ regung als künſtlich und typiſches Zurſchauſtellen eines galliſchen Aufbrauſens. Wie die Genfer Berichte der Londoner Preſſe er⸗ kennen laſſen, hat Barthous negative Haltung auch auf die engliſchen Delegierten einen beſonders ſchlech⸗ ten Eindruck gemacht.„Es iſt jetzt völlig klar, daß Barthou nichts anderes als Bündniſſe wünſcht,“ ſchreibt die„News Chronicle“, und die„Times“ unterſtreichen dieſe Anſicht noch durch den Satz: „Frankreich und Rußland, die das Wort „Sicherheit zuerſt“ zu ihrem Motto gewählt haben, beabſichtigen, ein Syſtem von Defen⸗ ſivbündniſſen en Deutſchland zu ſchaffen. Sie nennen dieſes Syſtem„Sicherheit“— und ſuchen dafür auch die Sanktion des Völ⸗ kerbundes zu erlangen.“ Wie ſehr England bereit war, Frankreich ent⸗ gegenzukommen, zeigt eine Bemerkung des Genfer„Times⸗Vertreters, in der es heißt: Vielleicht wiſſen die franzöſiſchen Delegierten nicht, daß die britiſche Delegation Anweiſungen hatte, die es ihr erlaubten, praktiſche Sicherheitsgarantien ohne eine vorhergehende Verſtändigung über die Ab⸗ rüſtung zu diskutieren, wenn Deutſchland anweſend geweſen wäre. Die franzöſiſche Annäherung an Rußland liege völ⸗ lig in der Richtung der Politik, die in der Note vom 17. April ihren Niederſchlag gefunden habe. Seit⸗ dem aber das Saarabkommen erreicht ſei, ſo ſchreibt der„Times“⸗Vertreter weiter, ſei die Notwendig⸗ keit für eine ſolche Politik nicht klar, Der Vertreter erinnert noch einmal an Hitlers bekanntes Wort, daß der letzte Stein des Anſtoßes zwiſchen Frank⸗ reich und Deutſchland die Saarfrage ſei und ſchreibt dann weiter, Litwinow verzehre ſich keineswegs für die Intereſſen Frankreicks. Die Sowjets wünſchten einen franzöſiſchen Wächter und einen mög⸗ lichſt wirkſamen Wächter für ihre Hintertür, wäh⸗ rend ſie ſich dann dem Oſten zuwenden könuten. Barthou an Muſſolini — Rom, 7. Juni. Die römiſchen Blätter veröf⸗ fentlichen am Mittwoch ein Telegramm des franzö⸗ ſiſchen Außenminiſters an Muſſolini ſolgenden In⸗ halts: „Es iſt mein Wunſch, von Genf aus auf die be⸗ ſonders tatkräftige Mitarbeit Baron Aloiſis an der Löſung der Saarſrage hinzuweiſen. Dank der gemeinſamen Anſtrengung der Dreierkommiſ⸗ ſion iſt in dieſer Frage unter den für den Frieden Europas günſtigſten Bedingungen eine Verſtändi⸗ gung erzielt worden. Ich bitte Eure Exzellenz, den Ausdruck meiner freundſchaftlichſten Empfindungen entgegennehmen zu wollen. Louis Barthou.“ eeeeeeeeeeeee. Schwarzhandel der franzöſichen Landwikte mit Geireibe Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters V Paris, 7. Juni. Seit einigen Tagen beſchäftigt ſich die franzöſiſche Kammer mit einer Interpellationsdebatte über die Getreidekriſe in Frankreich. Auch der Miniſterrat hat ſich damit befaßt und hat als vorläu⸗ fige Löſung beſchloſſen, die Einfuhr von Reis aus Indochina auf jährlich 500 000 Zentnern zu beſchrän⸗ ken. Damit dürfte jedoch die Getreidekriſe nicht be⸗ hoben werden, denn es beſteht augenblicklich in Frankreich wenige Wochen vor der neuen Ernte ein unverkäuflicher Getreideüberſchuß von 25 bis 30 Millionen Zentnern. Der Reis⸗ verbrauch macht aber nur 0,3 v. H. gegenüber dem Getreideverbrauch aus. Dazu kommt, daß durch die Kontingentierung wiederum die Kriſe in Indochina verſchärft werden muß, zumal gerade geſtern der Miniſterrat eine neue Anleihe von 170 Millionen Franken für die Kriſenbehebung in Indochina be⸗ willigen mußte. Die Getreidekriſe in Frankreich iſt darauf zurück⸗ zuführen, daß einmal durch die demagogiſche Politik des Ackerbauminiſters Tardien im Jahre 1932 und durch die künſtliche Steigerung des Getreidepreiſes auf 175 Franken pro Zentner, der Anbau über die Maßen gefördert wurde, und daß dann der jetzt noch beſtehende Zwangskurs für Getreide bei einem Betrag von 125 Franken pro Zentner nicht aufrecht erhalten werden kann. Im Schwarz⸗ Deutſches Tonkünſtlerfeſt in Wiesbaden Eigener Berichtder Neuen Mannheimer Zeitung Mit einer Aufführung des anläßlich der Maiwoche neuinſzenierten„Pfeifertags“ von Max von Schillings im Staatstheater nahmen die Wies⸗ badener Feſttage des„Allgemeinen Deut⸗ ſchen Muſikvereins“ ihren Anfang. Nach der Borſtellung hatte die Stadt zu einer Begrüßung im kleinen Kurhausſaal geladen. In launiger An⸗ ſprache bewillkommnete Oberbürgermeiſter Schulte die Gäſte und betonte, daß gerade in dieſen Tagen des 75jährigen Beſtehens des ADMV zu gebenken ſei, wenn auch ſeine offizielle Gründung durch Franz Liſst erſt zwei Jahre ſpäter, im Auguſt 1861, er⸗ ſolgte; übrigens ſei Wiesbaden die dritte Stadt, die ſchon zum zweitenmal die Teilnehmer eines Deut⸗ ſchen Tonkünſtlerfeſtes in ihren Mauern beherberge. Vereinspräſident Prof. Siegmund v. Haus⸗ egger dankte für den herzlichen Empfang, hob her⸗ vor, daß die Tagung ein Bekenntnis zur großen deutſchen Geiſtesbewegung ſein wolle, wenn man auch von den jungen Schaffenden nicht verlangen könne, daß ſie für den neuen Zeitgeiſt heute bereits den vollendeten künſtleriſchen Ausdruck fänden. Auch diesmal ſollten verſchiedene Richtungen unparteiiſch nebeneinander zu Wort kommen, denn die entſchei⸗ dende Frage ſei nicht tonale oder atonale Muſik, ſon⸗ dern die Trennung zwiſchen dem Gemußten, der naturnotwendigen Geſtaltung aus innerem Zwang, und dem Gewollten, einem ſpieleriſchen Erzeugnis des Verſtandes; da könne für künſtleriſchen Ausdruck des neuen Deutſchland die Wahl nicht zweifelhaft ſein. In einem Kammerkonzert 35 Vormittag und einem Orcheſterkonzert am Abend machte der erſte Tag bereits mit einer Reihe der verſchie⸗ denſten, auch in ihrer Wertung unterſchiedlichen Kompoſitionen bekannt. Junge Anfänger ſtanden neben erfahrenen und anerkannten Tondichtern. Mit ſeinem„Streichquartett h⸗Moll“ ſtellte ſich Günter de Witt erſtmals der Oeffentlichkeit vor; er bietet ſatztechniſch ſaubere Arbeit, ohne ſich ganz vom Her⸗ kömmlichen zu löſen, für die Wiedergabe ſetzte ſich des Peterquartett mit großer Hingabe ein. Robert Brückmanns„Lieder für eine tiefe Stimme und Oboe“ beweiſen eigenwilliges Ringen um eine neue Liedform in eigenartigen, mitunter freilich etwas unorganiſch wirkenden Klangkontra⸗ ſten. Durch Eva Liebenbergs volltönenden Alt und Brückners Obvebegleitung fanden ſie über⸗ zeugende Interpretation. Heinz Schubert, deſſen Streichtrio wieder Mitwirkende des Peter⸗Quartetts am Werk ſah, ſcheint am perſönlichſten mit einer über das Vorbild des alten Bach hinausgehenden, einfallsreichen Erfindung. Er iſt freilich beim erſten Hören nicht leicht eingänglich. Anton Stingl zeigt in ſeinem„Trio für Violine, Bratſche und Gitarre“ intereſſante klangliche Ergänzung von Streichern und Zupfinſtrument. Richard Trunks Lieder nach Eichendorffſchen Gedichten, durch die Gattin des Kom⸗ poniſten feinfühlig geſungen, boten ſtarke Stim⸗ mungswerte. Das Abendkonzert unter Schurichts Leitung ſetzte für Vokal⸗ und Inſtrumentalwerke Chor und Orcheſter in anſehnlicher Verſtärkung ein. Am An⸗ fang ſtand eine Uraufführung von Guſtav Schwickert„Der Sonnengeſang des Franz von Aſſiſi“, klar im Aufbau der verſchiedenen muſikali⸗ ſchen Themen, die ſich der Textgliederung anpaſſen, durch bekenntnishaften Charakter wirkend; eine dankbare Aufgabe hat darin der durch Gerhard Hüſch vorzüglich geführte Part des Solobaritons. Karl Höllers„Hymnen für Orcheſter“ folgen mittelalterlicher Hymnen⸗ und Sequenzenform und fordern orcheſtertechniſch nicht geringe Beherrſchung, die Schuricht bei der Wiedergabe in kraftvoller Stei⸗ gerung erweiſen konnte. An ein ſchwächeres„Klavier⸗ konzert Es⸗Dur“ von Georg Emmerz ſchloß ſich mit dem Chorwerk„Zeit um Zeit“ von Hermann Erdlen wohl das intereſſanteſte und eindrucks⸗ vollſte Stück dͤes Abends, das in gradliniger For⸗ mung und mit hartem Rhythmus in den Chorpartien — Männerchor neben gemiſchtem und Jugendchor— Alter und Jugend gegenüberſtellt, ein gutes Beiſpiel für angewandte Muſik, mehr in unmittelbarer Aus⸗ oͤentung des Gedanklichen und Erlebnishaften als rein äſthetiſch zu werten. Unter Führung des Kom⸗ poniſten wirkten zumal die Chöre in prachtvoller handel ſtoßen die Landwirte ihr Getreide zu höch⸗ ſtens 80 Franken pro Zentner ab, aber eine offi⸗ zielle Baiſſe des Zwangskurſes iſt für den Augen⸗ blick nicht möglich, da ſie den Zuſammenbruch ſämt⸗ licher lanoͤwirtſchaftlicher Kreditkaſſen nach ſich ziehen müßte. Neuer Polizeivizepräſident für Berlin — Berlin, 6. Juni.(Funkmeldung der NM3.) Der preußiſche Miniſter des Innern hat den bisheri⸗ gen Polizeipräſidenten Neubaur in Weißenfels mit der vertretungsweiſen Verwaltung der Stelle des Polizeivizepräſidenten in Berlin beauftragt. Der neue kommiſſariſche Polizeivizepräſident war bis vor kurzem Polizeipräſident in Weißenſels und hernach in der Polizeiabteilung des preußiſchen Innenmini⸗ ſteriums tätig. Eine Schülerſchlacht in Innsbruck — Junsbruck, 7. Juni. Bei einer Abiturienten⸗ feier, die auch von der Hochſchülerſchaft zahlreich be⸗ ſucht war, kam es Mittwoch abend zu einer regel⸗ rechten Saalſchlacht zwiſchen nationalen und„vater⸗ ländiſchen“ Schülern. Die Polizei trieb die Kämpfen⸗ den mit dem Gummiknüppel auseinander. Die Ver⸗ anſtaltung wurde geſchloſſen. Insgeſamt wurden zehn Perſonen verletzt. Eine Reihe von Hoch⸗ und Mittelſchülern wurde verhaftet. Friſche. Das Kurorcheſter unternahm feinabgeſtimmt die Begleitung. Im ganzen war der erſte Tag des Feſtes ver⸗ heißender Auftakt, es ließ ſich auch erfreulich ſtarker Beſuch der einzelnen Veranſtaltungen feſtſtellen. Wertung im einzelnen muß dem rückhſchauenden Ueberblick vorbehalten bleiben. H. L OErrichtung einer wirtſchaftswiſſenſchaftlichen Fakultät in Heidelberg. Der Miniſter des Kultus, des Unterrichts und der Juſtiz in Karlsruhe hat die Errichtung einer wirtſchaftswiſſenſchaftlichen Fa⸗ kultät an der Univerſität Heidelberg mit ſofor⸗ tiger Wirkung angeordnet. Dieſer Fakultät gehören alle Vertreter der Wirtſchaftswiſſenſchaften, ſondere die Dozenten der Volkswirtſchaftslehre, ein⸗ ſchließlich Zeitungswiſſenſchaft und der Betriebs⸗ wirtſchaftslehre. Inwieweit Angehörige der juriſti⸗ ſchen Fakultät, die Studierende der Wirtſchafts⸗ wiſſenſchaft unterrichten, künftig der wirtſchafts⸗ wiſſenſchaftlichen Fakultät zugeteilt ſind, wird dem Rektor zur Entſcheidung überlaſſen. Mit der Füh⸗ rung und Ausſtattung dieſer neugeſchaffenen Fakul⸗ tät iſt zunächſt der Rektor Profeſſor Dr. Groh be⸗ traut worden. Große Baupläne Nürnbergs. Der Nürn⸗ berger Oberbürgermeiſter Liebel hat jetzt eine Reihe großer Baupläne der Stadt bekanntgegeben. Danach iſt für die nächſte Zeit folgendes vorgeſehen: Bau der Flughafenſtraße, Beſeitigung des Neptun⸗ brunnens und des Prinzregentendenkmals, die einen ſchöneren Platz erhalten ſollen, die Ausgeſtaltung dͤer Luitpold⸗Arena, Bau der Staothalle am Dutzend⸗ teich, Inſtandſetzung der Stadtmauer und Neugeſtal⸗ tung des Ringes. OErbprinz Reuß wieder Theaterleiter. Nach dem Rücktritt von Intendant Roſen mit dem Ende dieſes Spieljahres wird Erbprinz Heinrich von Reuß wieder ſelbſt die künſtleriſche Leitung des Reuß⸗ ſchen Theaters in Gera übernehmen. Er har bereits eine Anzahl neuer Kräfte für die Reußſche Bühne verpflichtet. Ein ergebnisloſes Preisausſchreiben. Ein Preisausſchreiben des„Marienburg⸗Bundes“ zur Er⸗ langung von Bühnenwerken für die Ma⸗ rienburger⸗Freilicht⸗Feſtſpiele hat eine große Zahr Dichter auf den Plan gerufen. Nach Schließung des Wettbewerbs und Prüfung der eingereichten Arbet⸗ insbe⸗ vn 5 Stunden von Berlin nach Rom? Von unſerem Berliner Büro EBerlin, 7. Juni. Die Arbeiten der Deutſchen Lufthanſa auf teche niſchem Gebiet haben das Ziel, mehr und mehr die Geſchwindigkeit der Maſchinen zu verbeſſern und die Flugzeit dadurch abzukürzen. So hört man jetzt von einer der wichtigſten Linien im europäiſchen Verkehrsnetz, nämlich der Linie Berlin-Rom, daß dort in allernächſter Zeit Neukonſtruktionen ein⸗ geſetzt werden, die mit etwa 30 Fluggäſten bei einer Geſchwindigkeit von 330 Kilo⸗ metern die Stunde die Strecke von Rom nach Berlin ohne Zwiſchenlandung durchfliegen können. Bisher brauchten die auf dieſer Strecke eingeſetzten Maſchinen bei einer Durchſchnittsgeſchwindigkeit von rund 240 Kilometern 8 Stunden und 50 Minu⸗ ten, während der ſchnellſte FPD⸗Zug für die 1708 Kilometer lange Eiſenbahnſtrecke immer noch 24 Stunden benötigt. Auch von anderen Neukonſtruktionen, die gerade⸗ zu phantaſtiſche Geſchwindigkeiten erreichen ſollen, wird aus Rom berichtet. Dieſe ſollen für die Strecke Rom-—Berlin nur noch eine Flugzeit von fünf Stunden benötigen. Das Großfeuer auf der Werſt in Danzig Meldung des DNB. — Danzig, 7. Juni. Zu dem bereits kurz gemeldeten Großfeuer auf der Danziger Werft erfahren wir folgende Einzel⸗ heiten: In dem brennenden Hauptmagazingebäude lager⸗ ten in der Hauptſache Werkzeuge, Kleineiſenzeug, Kabel, Bolzen, Schrauben, Packungen uſw. Die Feuerwehr wurde um 1½ Uhr nachts alarmiert, je⸗ doch muß das Feuer im Innern des Magazins ſchon längere Zeit gewütet haben, da der Brand beim Ein⸗ treffen der Wehren bereits ſtark vorgeſchritten wax. Infolge der ſtarken Verqualmung waren die Zu⸗ gänge zu ſämtlichen Räumen unpaſſierbar. Von der Feuerwehr wurde vergeblich verſucht, in das Innere des Gebäudes mit Gasſchutz vorzudrin⸗ gen. Sechs Feuerwehrleute ſind an Gasvergiftung erkrankt; zum Teil waren ſie umgefallen und mußten von Kameraden aus dem verqualmten Gebäude herausgeſchafft werden. Die geſamten Danziger und Langfuhrer Feuer⸗ wehren waren auf der Brandſtelle tätig, außerdem ein Löſchboot und ein Löſchdampfer. Gegen 7 Uhr morgens war die Gewalt des Feuers gebrochen, ſo daß ein Teil der Wehren abrücken konnte. Zur Zeit befinden ſich noch Brandwachen auf der Brandſtätte, um kleinere Brandneſter abzulöſchen. Der Sach⸗ ſchaden, der noch nicht genau feſtſteht, iſt außerordent⸗ lich hoch. Zeituugsverbot auf drei Monate — München, 6. Juni. Laut Mittetlung der poli⸗ tiſchen Polizei Regensburg iſt der„Bayeriſche Anzeiger“(früher„Regensburger Anzeiger“) auf drei Monate verboten worden. Wie dazu von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, erfolgte das Ver⸗ bot auf Anordnung der bayeriſchen Staatskanzlei. Dem Verbot liegt ein Artikel vom 17. Mai zugrunde „Zeitrufe— Gottesrufe“ von Kardinal Faulhaber, der im Dezember 1924 erſchien und die damaligen Zeitverhältniſſe geißelte. Dadurch, daß dieſer Artikel mit einer faſt unſichtbaren Fuß⸗ note jetzt unter der vorgenannten Ueberſchrift er⸗ ſchien, mußte der Eindruck erweckt werden, als oh der Artikel auf die heutige Zeit gemünzt ſei. Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner Berantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner ⸗ Handelsteil: i. V. Willy Müll er⸗Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart⸗Lokalen Teil: Richard Schönfelder ⸗Sport: Willy Müller⸗ Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: i. V. Rich. Schönfelder⸗ Anzeigen und geſchäft⸗ liche Mitteilungen: Jacob Faube, ſämtlich in Mannheim„Heraus eber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Reue Mannheimer Ze 8⸗ Mannheim, R1,—6** Schriftleitung in Berlin: Eckart Peterich, 35, Viktoriaſtraße 4 Abend⸗Ausgabe A 12820 Ausgabe B 8262, Geſamt⸗D.⸗A. Mai 1934 21032 95 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr„Rückſendung nur bei Rückporto ten wurde aber feſtgeſtellt daß keine den Bedingun⸗ gen der Freilichtbühne voll entſpreche. Der Vorſtand des Marienburg⸗Bundes hat daher von einer Verteilung der ausgeſetzten Preiſe abgeſehen! Weiterausban des Mainzer Gutenberg⸗ Muſeums. Am kommenden 1. Juli wird das Guten⸗ berg⸗Muſeum in Mainz von der Stadtbibliothek, mit der es 34 Jahre lang in Verwaltungseinheit verbunden war, gelöſt. Zweck dieſer Löſung iſt der Weiterausbau des Muſeums in Hinblick auf die be⸗ vorſtehenden Jahrhundertfeiern der Druckkunſt. Das Muſeum wird künftighin erhöhte Aufgaben zu er⸗ füllen haben. Neue Bücher Von Schelmen und braven Leuten. Von Hekurtch E. Kromer.(L. Staackmann, Veipzig, 4,.— Mt) Der Konſtanzer Heinrich E. Kromer iſt ein echter ale⸗ monniſcher Geiſteserbe des berühmten„Rheiniſchen Haus⸗ freundes“ Johann Peter Hebel. Im Laufe langer Johre hat er in knapper Form eine Fülle von Schwänken und merkwürdigen Begebenheiten zuſammengetragen, die alle von der humorvollen und beſinnlichen Weſensart ſeines Stammes zeugen. Egon Pruggmayer hat durch zahlxeiche luſtige Zeichnungen den eigenartigen Charakter des Bänd⸗ chens betont und ihm auch in der Geſamtausſtattung den Eharakter des Volksbuches gegeben. Weltſtimmen.(Franckhſche Verlagshandlung, Stuttgart.) Das neueſte Heft der„Weltſtimmen“ berichtet über Erwin Wittſtocks ſchönen Roman vom Siebenbürger Deutſchtum: „Bruder, nimm die Brüder mit!“, über Ernſt Vatters„Ata Kiwan“, das Buch von den unbekannten Bergvölkern im tropiſchen Holland. Beſondere Beachtung veroͤienen die Aufſätze über Günther Frunz'„Der deutſche Bauern⸗ krieg“ ſowie über Wolfrom Dietrichs„Simon Bolivor“, das Buch über des Heldenleben des ſüdamerikaniſchen Be⸗ freiers; über Hamſuns„Nach Jahr und Tag“ und die„Le⸗ benserinnerungen des Fürſten Blücher“ wird ebenfalls berichtet.(Die„Weltſtimmen“ treiben in jedem neuen Heft auf eine ſehr reizvolle Weiſe eine ſchöne und verantwor⸗ tungsbewußte Werbung für das wertvolle Buch.) „Der Naturforſcher“(pereint mit„Natur und Technik“). Hugo Bermühler Verlag, Berlin⸗Lichtefelde.— Das vor⸗ liegende neue Heft mit ſeinen wertvollen Beiträgen und zahlreichen prächtigen Abbildungen legt wieder ein gutes Zeugnis für die Leiſtungsfähigkeit des„Naturforſcher“ ab. Die Zeitſchrift kann jedem Natur⸗ und Heimatfreund warm empfohlen werden. Moeller van den Bruck. Ein politiſches Schickſal. Von Paul Fechter. In der Schriftreihe„Die deutſche Innerlichkeit“.(Frundsberg⸗Verlag, Berlin SW 11, Deſ⸗ ſauerſtraße 38.) „Der Lichtbildner“, Die Zeitſchrift des Photoamateurs (AB3⸗Verlag, Wien, 7. Richtergoſſe). Das Maiheft bringt auf 36 Seiten Kunſtdruck prächtige, aum Teil ganzſeitige Photos und intereſſante Aufſätze. ————— 6 Donnerstag, 7. Juni 1934 3. Seite Nummer 254 ——————————— Mannheim, den 7. Juni. Rote⸗Kreuz⸗Woche in Mannheim An den beiden Haupttagen, 9. und 10. Juni, wird die Rote⸗Kreuz⸗Woche eröffnet durch Rundfahrten von Kraftwagen mit Muſik und Kinderchören am Samstag nachmittag von 5 bis 7 Uhr, Sonntag vormittag von 11 bis 12.30 Uhr und Sonntag nach⸗ mittag von 3 bis 6 Uhr. Am Sonntag vormittag von 11.30 bis 12.30 Uhr findet am Waſſerturm auf der Galerie ein Standkonzert ſtatt, bei dem ſich die Liedertafel mit mehreren Männerchören ver⸗ nehmen läßt. ſich am Samstag abend von.30 bis.30 Uhr am Paradeplatz in den Dienſt der guten Sache. Die Abzeichen der Rote⸗Kreuz⸗Woche werden außer von den Büchſenſammlern auch an folgenden Plätzen in Verkaufsbuden angeboten: Waſſerturm, Parade⸗ platz, Friedrichsbrücke, Marktplatz und Rheinkaffee. Bei dem bewährten Opferſinn der Mannheimer Be⸗ völkerung iſt zu hoffen, daß auch dieſer Aufruf einen lebhaften Widerhall finden wird. Unter den Sammelnden wird auch der zum Deut⸗ ſchen Roten Kreuz gehörige Frauenverein vom Roten Kreuz für Deutſche über See nicht fehlen. Tauſende wertvollſter deutſcher Men⸗ ſchen haben ſich meiſt durch bittere Not gezwungen, fern der Heimat, zum größten Teil in unſeren al⸗ ten Kolonien, ein neues Leben gegründet. Dem Schutz des Vaterlandes weit entrückt, der Willkür fremder Machthaber preisgegeben, oft in ungünſti⸗ gen geſundheitlichen und klimatiſchen Verhältniſſen leben dieſe Deutſchen in kleinen Siedlungen oder in völliger Einſamkeit und kämpfen treu und unerſchüt⸗ terlich für ihre Familie und ihr Deutſchtum. Wenn noch ſo ernſte Sorgen den einzelnen im engſten Va⸗ terland bedrücken, wir dürfen nicht aufhören, dieſe ſtarken Zelben beſter deutſcher Art in fernen Län⸗ dern zu ſchützen. Der Frauenverein vom Roten Kreuz für Deutſche über See hat die Aufgabe über⸗ nommen, durch Ausſendung von erſtklaſſig ausgebil⸗ deten, mit ärztlichem Material ausgerüſteten Schwe⸗ ſtern und Einrichtung von Krankenhausanſtalten unſeren Deutſchen über See, vornehmlich den Frauen und Kindern, wenigſtens die dringlichſte ge⸗ ſundheitliche Fürſorge zukommen zu laſſen. Am 9. und 10. Juni muß das deutſche Volk den ſtarken Willen zeigen, jede geſunde, lebenskräftige deutſche Familie, auch in fernſten Ländern, zu ſtützen und zu fördern. Die Meiſter im Kampf Nun ſind die Züge zum letzten Kampf gezogen und das Treffen der erleſenen Geiſter und Meiſter geht ſeinem alles verſöhnenden Abſchiedsabend zu. Der Rieſe aus dem tiefen Schwarzwald Bogol⸗ iubow, gegen Dr. Aljechin, den ſchlanken Diplo⸗ maten aus dem weltbewegenden Paris. Die Har⸗ monie in Mannheim vereint ſie. ringsumher. Weit in der Ferne flüſtert das unruhige Volk der Kiebitze. Nur Turnierleitung und Familie darf auf dicken Teppichen im Kampfzimmer umher⸗ ſchleichen. Anfänglich kam es nicht zu direkter Kampfhand⸗ Lung. Bauern wurden weit vorgeſchickt ins feindliche Gelände und mußten dran glauben. Ein tapferer Reiter ſprengte dicht vor die feindlichen Linien, fiel und wurde gerächt. Aber ſonſt blieb es beim ab⸗ wägenden Manöyrieren; denn alles iſt ja ſchon ſo weit im voraus berechnet. Man wirkt aus der Ferne durch Bedrohung von ſtrategiſch wichtigen Stellungen. Nur mit ſchwerſter Deckung aller Turmgeſchütze wird marſchiert. Natürlich, es ſieht wohl alles recht einfach aus: da mal eine kleine Bedrohung, dort mal ein wenig Ausweichen. Wir können ja alle Krieg führen, Außenpolitik treiben, die Wirtſchaft ankurbeln. Aber die gewiegten Fachleute wiſſen die Weisheit zu ſchät⸗ zen. Schnell ſpielen ſie die Partien nach, probieren ein Dutzend Möglichkeiten und kommen doch nicht weiter... Da, allgemeines Rumoren und Heraus⸗ ſtrömen aus dem Kiebitzſaal. Bogoljubow hat 9—— batl 6 daß er den Läufer nicht ſa ner ſei ſti ild⸗ gt einer ſeiner eR Schild Bogoljubow ſteht nach jedem Zug auf, ergreift die Zigarettendoſe, entzündet, 35 wandert auf kleinen Füßen unruhig umher. Ein⸗ mal genießt er ſogar die friſche Mannheimer Luft auf dem Balton; ſicher ein moraliſcher Zug gegen Dr. Aljechin, der ſich erkältet hat, eine wollene Weſte trägt, und darum auch nicht mit nach Dürk⸗ heim fuhr. Die dritte Taſſe Kaffee iſt ſchon hinunter. Perſönlich trägt er ſie an den Serviertiſch, damit ſie ihn nicht zu neuen Beſtellungen herausfordere⸗ Dr. Aljechin hat hellblaue Augen hint zicen Hornbrille; ſie ſchießen mauchmal chnell hinüber zum Gegner, von dem es übrigens heißt, daß er in Stuttgart auch ſchon mit Brillenviſier ge⸗ kämpft habe. Aber ſeine Augen ſind ſehr klein. Nun wohl, es gibt ja auch noch eine Tarnung durch Rauch. Ausgiebig macht Dr. Aljechin von dieſem modernen Deckungsmittel Gebrauch. Die Zigarette wird eine Zeitlang verwahrt und gewendet, bis das richtige Ende gefunden iſt. In kurzen, nervöſen Stößen wird Rauch entwickelt. Auſehnliche Mengen Sel⸗ terswaſſer werden geleert. Freundliches Lächeln huſcht hinüber zu ſeiner Frau, die tapfer mitſpielt und zwiſchendurch in einem Buch lieſt. „Du meine Güte. Die Dame iſt auch ſchon'raus, die Läufer flankieren und bumms, geht da auch ein Turm in Stellung. Es wird immer intereſſanter. Ueber eine Stunde haben wir uns ſchon in die Partie vertieft, was gar nicht unſere Aufgabe iſt und kundigeren Köpfen überlaſſen bleiben ſoll. Ein leichtes Sauſen im Kopfe kündet an, daß uns der Schachſpielteufel im Nacken ſitzt. Wer dieſe Nacht noch ruhig zu ſchlafen wünſcht, der gehe heim mit uns, es iſt weit über 11 Uhr. Alle bleiben ſie da, in dieſer merkwürdigen Schach⸗Harmonie. Man mache die Probe, und ſehe zu, ob man ſich ihrem Zauber entziehen kann. 5 Dr. Hn. Auch die Feuerwehrkapelle Lanz ſtellt Größte Stille 2 Richard Beſant kennt dieſen Ton nur zu gut. Er ſchreckt förmlich zuſammen und es hätte nicht viel gefehlt, ſo wäre er vom Pferde geſprungen und hätte ſich zu Boden in Deckung geworfen. Das ſitzt noch in den Knochen. Das können 17 wilde und ſtürmiſche Jahre nicht einmal vergeſſen machen. Der Offizier hat die unwillkürliche Bewegung Richard Beſants geſehen und richtig eingeſchätzt. „Uebungsſchießen“! ſagt er und lächelt. Das Geſicht dieſes paraguayſchen Offiziers iſt harh wie gegerbt. Zwei dunkle wilde Augen ſitzen in di Geſicht. Es iſt ein martialiſches und nicht unſympathiſches Geſicht. „Que tal viaje?“(„Woher kommen Sie?“) fragt er und muſtert Richard Beſant aufmerkſam. 5 „Aus der Pampas raſſa!“ ſagt Richard Beſan und ſchweigt. Er hat plötzlich entdeckt, daß ihn das Sprechen faſt ſchwer und ungewohnt wie eine Arbeit anmutet. Seit Monaten hat er mit keinem Menſchen ge⸗ ſprochen. Nichts war ſeit Monaten um ihn, wie die Einſamkeit der Weite, das Heulen wilder Tiere, der Wind, der durch die Pampas ſingend ging. Bisweilen der Knall ſeiner Büchſe, wenn er friſches Fleiſch brauchte. Richard Beſant ſieht aus wie ein Tramp. Allerdings ein Tramp zu Pferde. Seine Kleider ſind zerriſſen und ein ungepflegter Vollbart ſteht ihm bis auf die Bruſt. Trotzdem muß irgend etwas an Richard Beſant ſein, das den Offizier veranlaßt, ſich vorzuſtellen. Hauptmann Tomas Aljada. Auch Richard Beſant nennt ſeinen Namen. Er lächelt dabei ein wenig. Er kommt aus einer Gegend, wo es ſolche Zeremonien nicht gibt. Traf er einen Indio in der Pampa, ſo rief dieſer bellend aus:„Hau!“ 5 Und Richard Beſant verdoppelte dieſe Liebens⸗ würdigkeit durch ein doppeltes„Hau! Hau!“ Dann war die Freundſchaft geſchloſſen oder beide Parteien griffen zu den Waffen. Nun, auch das iſt vielleicht auch ſo etwas wie eine Vorſtellungszeremonie, wenn auch primitipſter Ur⸗ väterart. Senjor, ireien Sie in unsere Armee ein Hauptmann Tomas Aljada belibt an ſeiner Seite, Richard Beſant in Puerto Stanley ein⸗ reitet. Er iſt ſehr geſprächig und ſchließlich kommt auch Richard Beſant ins Erzählen. Er erzählt von dem letzten Jahr in Urwald und Steppe. Hauptmann Aljada vom Kriege zwiſchen Paraguay und Bolivien. Seine Augen blitzen dabei und er weiß die Heldentaten der Paraguayer ins rechte Licht zu ſetzen. Aber er ſchimpft erſt mörderiſch auf die barbariſchen Kriegsmethoden der Bolivianer. Wieder muß Richard Beſant lächeln. Er iſt davon überzeugt, daß man in Bolivien ſicher genau ſo von den Paraguayern ſpricht. Hauptmann Tomas Al⸗ iada iſt ein geſchickter Mann. Er verſteht ſich vor⸗ züglich aufs Ausfragen und ehe Richard Beſant es eigentlich ſelbſt weiß, erzählt Beſant von dem großen Krieg in Europa. Von Kämpfen in Flandern. Dem Ringen um Verdun. Der Marneſchlacht. Es iſt ſeltſam, wie die Erinnerung Richard Beſant plötzlich packt. Er fühlt ſich plötzlich wieder ganz jung und von einem ſeltſamen Feuer durchglüht. Hauptmann Aljada hört zu und leuchten. „Sie waren Offizier?“ „Jal“ „Die Deutſchen ſind die tapferſte Nation der Welt!“ ſagt Hauptmann Aljada anerkennend Und plötzlich legt er ſeine Hand auf Richard Beſants Schulter. „Es fehlen uns Offiziere, Senjor! Treten Sie bei uns ein in die Armee. Sie werden ſich glücklich bei uns fühlen...“ Richard Beſant zuckt zuſammen. Einen Augen⸗ blick denkt er daran, daß es herrlich ſei, wieder eine Kompanie zu führen. Eine große Zeit zu erleben. Mit all der Spannung, der Aufregung, dem großen Erleben. Aber dann ſagt er doch zu Hauptmann Aljada: „Das kann ich nicht. So leid es mir tut. Bolivien iſt nicht mein Feind. Ich habe die Pampas Boliviens genau ſo durchſtreiſt, wie die Paraguays. Ich fühle keinen Haß, keine Leidenſchaft, keine Feindſchaft gegen dieſes Land... Wie ſollte ich gegen ſie kämp⸗ fen. Krieg iſt kein Geſchäft. Krieg iſt eine Sache des Herzens, des Gefühls, der Leidenſchaft...“ Hauptmann Aljadas Geſicht verdüſtert ſich. „Aber es wäre eine Sache der Gerechtigkeit, auf unſerer Seite zu kämpfen. Das Recht iſt unſer. Auch eine Sache der Menſchlichkeit. Die Bolivianer kämpfen grauſam, rückſichtslos, wider jede Regel des Krieges..“ Richard Beſant zuckt die Achſeln. Er denkt: Genau ſo werden die Bolivianer ſprechen, aber er ſagt höf⸗ lich:„Ich glaube ihnen gerne, aber ſo leid es mir tut, ich kann nicht in die Armee eintreten.“ Hauptmann Aljadas Geſicht zeigt deutlich die Ent⸗ täuſchung.„Ich mache Ihnen einen Vorſchlag...“ begint der Hauptmann, aber Richard Beſant reicht ihm freundlich die Hand. „Ich glaube, es gibt keinen Vorſchlag in dieſer ſeine Augen Hinſicht, den ich annehmen könnte“ Er gibt ſeinem Pferde die Sporen und reitet ſchnell die Straße hinunter, ohne ſich noch einmal nach dem Hauptmann Aljada umzuſehen. Ein deuischer Offizier siehi hoch im Kurs Hauptmann Aljada ſieht ihm mißmutig nach. „Es ſtände alles beſſer, wenn wir mehr ausgebil⸗ dete Offiziere hätten. Dieſer Deutſche wäre der richtige Mann für uns,“ murmelt er vor ſich hin. „Es muß ein Mittel ſich finden laſſen!“ Plötzlich gibt er ſeinem Pferde die Sporen. Er reitet zum Haus des Kommandanten. Wenige Minuten ſpäter iſt er im Zimmer des Generals Bento da Gama. „Ich hätte einen prächtigen Offizier für uns. Ein Deutſcher. Hat den ganzen großen Krieg als Offi⸗ zier mitgemacht!“ Sofort her mit ihm!“ freut aus. ruft der General er⸗ vo E. T. A. HAN Sreun Abenteuerliches Kriegserlebnis eines Deutschen in Paraguay SSGSGSGSSGGG „Er will nicht...!“ Und Hauptmann Aljada mit Beſant. Bento da Gama macht ein ärgerliches Geſicht. Er geht nachdenklich im Zimmer auf und ab. „Mit Geld iſt nichts zu machen?“ „Er ſieht nicht ſo aus!“ „Dann werden wir es anders machen. Im wiederholt ſein Geſpräch Kriege iſt jedes Mittel erlaubt, Hauptmann!“ Und dann ſetzt General da Gama dem Haupt⸗ mann auseinander, welchen Weg man einſchlagen kann, um den widerſpenſtigen Deutſchen zu zwingen. Keine Siieiel, aber moderne Gewehre Richard Beſant iſt inzwiſchen im Hotel„Drei Pal⸗ men“ abgeſtiegen. Hotel iſt eine etwas geſchmeichelte Bezeichnung für die Lehmbaracke des Senjors Chagas. Aber Richard Beſant iſt nicht anſpruchsvoll. Wer ſeit einem Jahr auf dem harten Pampas⸗ boden Nacht für Nacht gelagert hat, verlangt keinen komfortablen Luxusſchlafraum. Richard Beſant kennt dieſes kleine Hotel von früher her. Senjor Chagas Geſchäft war nie groß in dieſem ſtillen Neſt. Jetzt aber ſind alle Räume überfüllt mit Soldaten und Offizieren. Der rote Cana fließt in Strömen und die Stim⸗ mung aller iſt kriegeriſch und laut. Richard Beſant iſt nicht darüber verwundert, daß die Soldaten teils ohne Stiefel ſind und die Unt⸗ formen auch europäiſchen Anſprüchen nicht gerade ge⸗ nügen würden, aber etwas anderes wundert ihn. Die Bewaffnung der Leute iſt hervorragend. Die Gewehre ſind allerneueſter Konſtruktion. Vor der Tür hat er einen Maſchinengewehrzug betrachtet. Donnerwetter, alles neu, in beſtem Zu⸗ ſtande. Unmengen von Munition. Die Diſsziplin iſt nicht ſchlecht, wenn man natür⸗ lich auch hier europäiſchen Maßſtab nicht annehmen darf. Die Offiziere meiſt ſehr jung. So jung und unerfahrend ausſehend, daß man ihnen nicht allzu viel zutrauen darf. Aber die Begeiſterung iſt über⸗ all groß. Das Blut des Südens fließt in ihnen allen. Heiß, ſchnell und feurig. Senjor Chagas von den„Drei Palmen“ erzählt ihm, daß ſogar Frauen in der Armee mitkämpfen. Die Begeiſterung für dieſen Krieg ſei im ganzen Lande ungeheuer. unbeſchreiblich, nachdem bolivianiſche Flugzeuge harmloſe Städte bombardiert und vernichtet hätten. Das ganze Land ſei bereit, bis zum letzten Bluts⸗ tropfen gegen die Bolivianer zu kämpfen. Richard Beſant hat ſich in eine Ecke des Schank⸗ raumes geſetzt und trinkt nachdenklich ſeinen Cana, während er das Leben und Treiben in der Schenke beobachtet. Die Soldaten ſind vielfach Indianer. Auch ſie ſind von einem Begeiſterungstaumel erfaßt. Richard Beſant weiß, daß der ſüdamerikaniſche Indianer ein todesmutiger Kämpfer ſein kann. (Fortſetzung folgt.) Deutſcher Liederabend Liedertafel, Liederhalle und Sängerkranz ſingen gemeinſam Bolksverbundenheit und kameraoͤſchaftliches Zu⸗ ſammenwirken war die Parole für den Liederabend, den die ͤͤrei angeſehenen Geſangvereine Liedertafel. Liederhalle und Sängerkranz gemeinſam im Nibe⸗ lungenſaal veranſtalteten. Für die Anlage und Durchführung der gemeinſam zu beſtreitenden Vor⸗ tragsfolge erwieſen ſich folgende Geſichtspunkte als beſonders fruchtbringend: Einmal ſollte das Volks⸗ lied ausgiebig gepflegt werden, zweitens ſollte den Sängern die Anregung zugute kommen, die ſich dar⸗ aus ergibt, wenn die Sänger unter einem anderen Dirigenten ſingen. Gewiß mag es für viele Sänger ſchwer ſein, nach jahre⸗ und jahrzehntelanger Ver⸗ trautheit mit der Arbeitsweiſe eines Dirigenten ſich nun mit den Gepflogenheiten eines anderen Chorführers bekanntzumachen— ein Grund, wes⸗ halb häufig beim Probedirigieren ſich nicht leicht der wünſchenswerte Kontakt zwiſchen Sängern und Diri⸗ genten einſtellen will. Andererſeits ergab das Zu⸗ ſammenwirken der drei Vereine die Möglichkeit, einen impoſanten Geſamtchor von etwa 350 Sängern zu bilden, der ein Piano von ſeltener Sättigung zu erzielen vermag. Die Vortragsfolge bot zunächſt Volkslieder in ſchlichtem Satz, wie„Die Königskinder“,„Untreue“, „Abſchiedsgruß“, die in ihrer homophonen Führung im Geſamtchor beſonders ſchön zur Geltung kamen. Dynamiſche und agogiſche Nuancen kamen der Be⸗ lebung der Strophenlieder ſehr zugute. Die Mitte des Programms nahmen Männerchorlieder von Gg. Nellius ein. preiſen ausgezeichneten Chorwerke des in Herne wirkenden Tonſetzers immer häuiger von den Ge⸗ ſangvereinen vorgetragen werden, ſo hat dies ſeine guten Gründe. Nellius ſchreibt einen ausgezeichne⸗ ten Chorſatz, der ihn gerade zu einem markanten Typus ſtempelt. So einfach das Notenbild ſeiner Partituren ausſieht, daß es manchmal von einem echten Volkslied nicht zu unterſcheiden iſt— dem aber ſeine Chorſätze an unmittelbarer Wirkung ſehr nahekommen, ſo fern liegt ihm eine Kopie des Volks⸗ liebes. Auch dort, wo Kunſtmittel wie kanoniſche Wenn die mehrfach mit Staats⸗ Stimmführungen und thematiſche Verarbeitungen des erſten Einfalls auftreten, ergeben ſie ſich ſo un⸗ geſucht wie im„Brautlied“, wo die anſcheinend in⸗ ſtrumentale Führung der Bäſſe in fortlaufenden Achteln dem Hörer kaum zum Bewußtſein kommt. Hier waltet eine ungewöhnlich glückliche Begabung. Seine Chorſätze klingen vor allem und beſchrei⸗ ten in ihrer ungeſuchten Einfachheit einen goldenen Mittelweg zwiſchen dem Volkslied und kunſtvollen Sätzen, ohne entfernt ſo geſucht polyphon zu wirken wie mitunter die Bearbeitungen von Lendvai. Man könnte faſt ſagen: Nellius ſchreibt den Chorſatz, den unſere Zeit braucht. Den Abſchluß bildeten zwei Volkslieder mit In⸗ ſtrumentalbegleitung, und zwar„Es blies ein Jäger“, für dreiſtimmigen Männerchor mit Horn, dann die„Drei Lilien“ in der wirkſamen Bearbei⸗ tung von Rud. Haußner, zum Schluß das„Morgen⸗ lied“ von Hugo Kaun für ſechsſtimmigen Männer⸗ chor. Der impoſante Geſamtchor unterſtand abwech⸗ ſelnd der Führung von Emil Hartmann, der die Volkslieder des erſten Teiles leitete, von Ulrich Herzog(Lieder von Nellius) und Friedrich Gel⸗ lert in der letzten Gruppe. So entfaltete ſich in engem Rahmen die Direktionsweiſe der drei Chor⸗ führer: Hartmann einfach und beſtimmt, Herzog un⸗ gemein temperamentvoll, Gellert bei aller Energie deutlich und beherrſcht. Beſonders ſchöne Wirkungen gingen vom geſättigten Piano des großen Chores aus. Zwiſchen die einzelnen Gruppen waren Lieder⸗ vorträge des Frankfurter Tenors Ralph Torſten eingeſtreut. Torſten gab ſich als Sänger von aus⸗ gezeichneter Schulung zu erkennen, der ſein Material vorzüglich meiſtert. Mit ſeinen Liedervorträgen— er bot ausgeſuchte Perlen von Schubert, Schumann, Brahms und Hugo Wolf— paßte er ſich dem Rah⸗ men des Liederabends vorzüglich an. Auf anderes, ihm beſonders vertrautes Gebiet begab er ſich mit ſeinen Zugaben, der bekannten Arie des Vasco aus der„Afrikanerin“ und dem Monolog des Cavara⸗ doſſi aus„Tosca“. Hier entfaltete er ſeine ſtimmlichen Inſpektion II. Vorzüge, in erſter Linie eine ſtrahlende Höhe, die ihr Letztes hergab, ſowie eine innere Wärme, die ſich bei den Liedern nicht immer einſtellen wollte. Arien⸗ geſang und Pflege des Liedes wohnen mitunter in ſehr getrennten Gemächern. Die Reichsmarine ſucht Freiwillige Dem Landeskommiſſär für die Kreiſe Mannheim, Heidelberg und Mosbach ging von der Schiffsſtamm⸗ diviſion der Nordſee Wilhelmshaven folgendes Schreiben zu: 2. „Die Schiffsſtammoͤiviſion der Nordſee in Wil⸗ helmshaven hat den Bedarf an geeigneten Freiwil⸗ ligen für den Dienſt in der Reichsmarine für den Bereich der Marineſtation der Nordſee auszuſichten und einzuſtellen. Es beſteht neben allen Berufen hauptſächlich Bedarf an Bewerbern mit techniſcher Berufsausbildung. Erwünſcht ſind Bewerber, die eine Zjährige Lehrzeit als Maſchinenſchloſſer, Moto⸗ renſchloſſer, Schloſſer, Maſchinenbauer, Metalldreher, Keſſelſchmied. Schmied, Kupferſchmied, Mechaniker und Elektriker oder in einem ähnlichen Handwerk nachweiſen. Das vorgeſchriebene Lebens⸗ alter für die Einſtellung liegt zwiſchen dem vollende⸗ ten 17. und 21. Lebensjahr. Bei Einreichung des Geruches darf das 20. Lebensjahr nicht überſchritten ſein. Geſuche um Einſtellung im Bereich der Marine⸗ ſtation der Nordͤſee ſind zu richten an die Schiffs⸗ ſtammdiviſion der Noroſee(Einſtellung) in Wilhelms⸗ haven. Dem Geſuch iſt ein ausführlicher ſelbſt⸗ geſchriebener Lebenslauf beizufügen.“ u* Ihren 84. Geburtstag begeht heute Frau Chri⸗ ſtine Siefert, Alphornſtraße 53, ein langjähriges Mitglied des Ev. Volksvereins. ** Entlaufen iſt am 31. Mai im Neckarauer Wald bei der Silberpappel ein Hund, Raſſe„Altdeutſcher Hüttehund“. Das Tier hört auf den Namen„Dick“. Es handelt ſich um eine Art Neufundländer. Doch iſt er größer und ſtärker. Der Hund iſt 15 Monate alt, hat tiefſchwarzen Kopf und ſchwarzgrauen Rucken und iſt tiefsottig behaart. Für Beibringung des Hundes iſt eine Belohnung von 50 Mk. ausgeſetzt. Sachdienliche Mitteilung an die Kriminalpol zel, Der Haß gegen die Bolivianer Am Flügel begleitete Rudolf Schickle dezent und anſchmiegſam. Dr. Ch. 2 Klempner, * 9 4 —* e — 9 55 5555 * 4. Seite /Nummer 254 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 7. Junt 1984 Verbotenes Geſchäft mit 56-Farben-Altien Berhandlung vor dem Mannheimer Schöffengericht Die Deviſenverordnung wurde bekanntlich zum Schutze der deutſchen Währung erlaſſen.„Deutſches Geld und deutſche Wertpapiere dürfen nicht zum Gegenſtande des Handels mit dem Auslande gemacht werden. Die Verbringung nach dem Auslande iſt von der Genehmigung der Behörde abhängig. Der mit dem Verkauf vom Ausland hereingekommener Papiere erzielte Kursgewinn muß auf einer deut⸗ ſchen Bank auf Sperrkonto gelegt werden. Gegen dieſe Beſtimmungen hat D. Sch. in Neunkirchen ver⸗ ſtoßen. Durch den Rückgang ſeiner oͤrei Unterneh⸗ men hatte er finanzielle Schwierigkeiten zu über⸗ winden und deshalb einen Bekannten um ein Dar⸗ lehen von 4000 Mark angegangen. Der Bekannte riet ihm, J. G. Farben⸗Aktien vom Saargebiet(das nach der Deviſenordͤnung für uns noch Ausland iſt) über die Grenze zu bringen und zu dem erhöhten Kurſe zu verkaufen. Gegenüber dem Saarlande ſtan⸗ den die Aktien in Deutſchland früher 20—25 v. H. höher im Kurs, nach 1931 etwa 38 v.., jetzt wahr⸗ ſcheinlich noch höher. Sch. ließ durch einen Bekann⸗ ten J. St. im vorigen Jahre acht J. G. Farben⸗ Aktien zu je 1000 Mark in Mannheim verkaufen. Bei ſechs Stück ging alles glatt. Als die anderen beiden verkauft wurden, erfolgte die Beſchlagnahme. Sch. hat keinen großen Gewinn von dem verbotenen Handel gehabt. Er bekam auf dieſe Weiſe ſein Dar⸗ lehen von 4200. Mark. Den Gewinn hatte der Ver⸗ käufer. Sch. wurde durch Strafbefehl zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von 1 Monat und 7000 Mark Geld⸗ ſtrafe verurteilt, außerdem zur Zahlung des vier⸗ fachen Wertes der erlangten Summe, 16 000 Mark, St. zu 15 Tagen Gefängnis und 2000 Mark Geld⸗ ſtrafe. Nur Sch. erhob Einſpruch, weil es ſich bei ihm um keine Schiebung in der bekannten üblen Art handelte. Er iſt ein Apoſtel des Deutſchtums im Saarlande, weil er oͤͤen nationalen Gedanken in ſei⸗ nen drei Unternehmen im Saarland propagiert. Während der Vertreter der Anklage(Erſter Staats⸗ anwalt Dr. Weinreich) auf der Ablehnung des Einſpruches beſtand, gab das Gericht dem Antrag des Saarländer Verteidigers ſtatt und ermäßigte die Geloſtrafe auf 3000 Mark und die Gefäng⸗ nisſtrafe auf 14 Tage, aber die Einziehung von 16 000 Mark verbleibt. * Mantel⸗ und Kofferdieb BVon Januar bis gegen Ende März d. J. fehlte bald hier, bald dort in einer Garderobe, im Natio⸗ naltheater, in größeren Wirtſchaften, einmal ſogar in der Synagoge ein Mantel. Ein an einem Park⸗ platze ſtehender Kraftwagen war ausgeräumt. Damen⸗ und Herren⸗Mäntel, Koffer leiner mit 20 Paar Strümpfen), Taſchen, Decken uſw. waren ge⸗ ſtohlen. Die„Kriminal“ kennt die Spezialfächer, in denen die Herren Diebe arbeiten, und ſo hatte ſie in dem 44 Jahre alten P. G. aus Langerfeld den Rich⸗ tigen gefaßt, der ſchon einmal zwei Jahre hinter Zuchthausmauern ſaß und rückfällig iſt. Er räumte die 13 von ihm begangenen Diebſtähle bis auf zwei ein, nicht aber, daß ſeine mit ihm auf der Anklage⸗ bank ſitzende Schwägerin, die 31 Jahre alte Ehefrau W. G. aus Antwerpen, um die Diebereien gewußt habe, als ſie die geſtohlenen Mäntel bei den Pfand⸗ ſtellen verſetzte. Sie will der Behauptung ihres Schwagers Glauben geſchenkt haben, daß die Mäntel Gelegenheitskäufe auf den Herbergen ſeien. Dieſe Ausrede iſt etwas unglücklich. Die Mäntel auf den Herbergen ſehen anders aus als in den Gardero⸗ ben und wenn der Dieb nur 36 Mark Erwerbs⸗ loſen⸗Unterſtützung im Monat bezog, ſo kann er keine Mäntel kaufen. In der Not will er jede Ge⸗ legenheit zum Stehlen benutzt haben. Aber er ſtahl auch ſchon als Jugendlicher. Das Gericht erkannte auf eine Zuchthausſtrafe von 3 Jahren und Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren. Die Schwägerin wurde wegen Heh⸗ lerei zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Je 2 Monate Unterſuchungshaft gehen ab. 4* Im Zorn zu einem Verleumder geworden Die Rache des Verſchmähten offenbarte ſich in der niedrigen Handlungsweiſe des 32 Jahre alten Eiſenbahnarbeiters F. D. aus Feudenheim. Seine Frau befindet ſich ſeit drei Jahren in der Irren⸗ abteilung in Wiesloch. Mit einer 36 Jahre alten Haushälterin hatte er vor zwei Jahren ein Ver⸗ hältnis angeknüpft, die aber die Beziehungen im Januar d. J. abbrach, als ſie hörte, daß er noch ver⸗ heiratet war und auch auf ſeine Verſicherung nicht einging, daß er die nunmehr zuläſſige Scheidung von ſeiner Frau anſtreben und ſie heiraten werde. Ueber die Abſage geriet er dermaßen außer Rand und Band, daß er das Mädchen bei dem Dienſt⸗ herrn durch Briefe und offene Poſtkarten unter fremden Namen aufs abſcheulichſte herunterſetzte und die Ehre in den Kot zog. Er erreichte aber nicht den gewollten Zweck. Der Dienſtherr behielt das Mädchen in Stellung. Nur ſich ſelber ſchadete er, da die Staatsanwaltſchaft ſich mit ihm beſchäftigen muß und das Mädchen auch ſelbſt Strafantrag geſtellt hatte.„Ich war ſo erregt, daß ich nicht wußte, was ich tat. Ich wollte eine Frau haben, die um mich und mein Kind war.“ Das war ſeine Entſchuldi⸗ gung. Vorſ.:„Wiſſen Sie denn nicht, daß das, was Sie taten, eine Gemeinheit iſt? Daß man Briefe nicht mit fremdem Namen ſchreiben, niemand be⸗ ſchimpfen darf?“ Angekl.:„Nein, das habe ich nicht gewußt. Ich habe keine Zeit darüber, nachzudenken.“ Der Pſychiater, Medizinalrat Dr. Kreß, hält den Angeklagten nur für gering begabt. Seine Erregung könne nicht eine ſolche geweſen ſein, daß die freie Willensbeſtimmung ausgeſchloſſen iſt. Das Gericht entſprach dem Antrage des Staatsanwaltes und ver⸗ urteilte den Angeklagten zu einer Gefängnis⸗ ſtraſe von 4 Monaten. ** Urſache und Folgen einer falſchen eidesſtattlichen Verſicherung Hart hat das Schickſal in das Leben zweier junger unbeſtrafter Menſchen eingegriffen, die ſich zufällig an Pfingſten auf dem Flugplatz kennenlernten. Der 25jährige junge Mann iſt der Beklagte iſt einem Eheſcheidungsprozeſſe. Zwiſchen ihm und dem 23 Jahre alten Mädchen kam es ſehr bald zu Vertrau⸗ lichkeiten, die ſich nach einigen Tagen wiederholten. Der Frau blieben die Vorgänge nicht unbekannt. Das Mädchen wurde am 30. Januar zu einem Ter⸗ min vor der Zivilkammer IV geladen und gab dort die Geſchehniſſe rückhaltlos zu. Es wurde nicht ver⸗ eidigt. Zufällig erhält es Arbeit in dem Großbetrieb einer Fabrik in Neckarau und ausgerechnet wird der iunge Mann zu beider Ueberraſchung ſein Vorgeſetz⸗ ter. Etwa 14 Tage nach dem Termin kommt es zu einer Ausſprache zwiſchen beiden. Der Liebhaber bemerkt, das Mädchen habe ihn bei dem Termine bös hereingelegt. Er redet ihm zu, es ſolle das Ge⸗ ſtändnis widerrufen. Eines Tages legt er dem Mäd⸗ chen ein von einem Freunde auf der Schreibmaſchine hergeſtelltes Schreiben vor, in dem das Mäbchen durch Leiſtung ihrer Unterſchrift die„eidesſtattliche Verſicherung“ abgibt:„Herr... hat ſich in keiner Weiſe ungebührlich benommen.“ Damit ſollte„wie⸗ dergutgemacht werden“, wie der Mann ſich aus⸗ drückte, was das Mäochen nach ſeine Meinung ver⸗ dorben hatte. Am 12. Februar ſendet der Angeklagte dieſe„eidesſtattliche Verſicherung“ mit einem Be⸗ gleitſchreiben an die Zivilkammer. Der Frau ent⸗ geht nichts. Eines Tages bringt ſie den Eltern des Mädchens eine Abſchrift des Protokolls über die er⸗ ſten Ausſagen des Mädchens und gibt Kenntnis von dem Widerrufe. Der überraſchte Vater nimmt ſich das Mädchen vor, verweiſt es auf die Gefährlichkeit ſeiner Handlungsweiſe. Die Tochter geht am 24. Fe⸗ bruar zur Geſchäftsſtelle der Zivilkammer IV und gibt zu Protokoll, daß die eidesſtattliche Verſicherung unrichtig ſei. Zerknirſcht ſitzt nun das Paar auf der Anklage⸗ bank: das Mädchen wegen der falſchen eidesſtatt⸗ lichen Verſicherung, der junge Mann wegen Ver⸗ leitung hierzu. Es hätte dem Angeklagten wirklich beſſer geſtanden, wenn er ſo männlich geweſen wäre, ſeine Urheberſchaft zuzugeben. Statt deſſen ſuchte er, ſie dem Mädchen zuzuſchieben. Die Behauptung des Mädchens wird noch verſtändlicher, da das Mädchen um ſeine Stellung fürchtete, wenn es dem Willen des Vorgeſetzten nicht entſprach. Es unterſchrieb ſogar in dem Begleitſchreiben, die Frau des Ange⸗ klagten habe es zu der Unwahrheit beredet. Dann ſprach er von nicht vollendeten Handlungen, obſchon das völlig ohne Belang iſt für den Scheidungsgrund. Und er ſelbſt renommierte damit gegenüber Kame⸗ raden. Die Angeklagte bemerkte, nachdem einmal die Eltern davon erfahren hätten, die es nicht wiſſen ſollten, habe ſie es für beſſer gehalten, die Wahrheit zu ſagen. In jeder Ecke, voneinander getrennt, ſaßen ſie auf der Anklagebank, ſenkten die Köpfe und wein⸗ ten vor ſich hin, als der Staatsanwalt für den jungen Mann 10 Monate, für das Mädchen 3 Monate Gefängnis beantragt. Das Urteil lautete auf 6 Monate Gefängnis für den jungen Mann, auf 1 Monat für das Mädchen. Die Unterſuchungs⸗ haft wird dem Angeklagten angerechnet. Er bleibt in Haft. Vorläufig kann die von dem Verteidiger 55 angeregte Bewährungsfriſt nicht erteilt werden. Zum Deutſchen Fugenofeſt Das Feſkaczeichen, das zum Deutſchen Jugendfeſt am Tage der Sonnenwendſeier herausgegeben wird. Die Plakette, die von der notleidenden Thüringer Por⸗ zellaninoͤuſtrie hergeſtellt worden iſt, trägt das Ab⸗ zeichen der Hitler⸗Ingend. * ieeee Vor dem Einzelrichter Eine empfindliche Strafe erhielt ein hieſiger Ge⸗ ſchäftsmann mit einem offenen Ladengeſchäft. Im Gegenſatz zu weniger glücklichen Geſchäftsleuten hat ſich ſein Geſchäft in den letzten fünf Jahren in den Einnahmen verdreifacht. Aber er gab immer noch die früheren Steuererklärungen ab. Als die Sache brenzlich wurde, fehlte ihm der Mut aus Furcht vor Strafe, die Sache wieder einzurenken. Aber nun iſt ihm die Steuerbehörde doch auf den Hals gekom⸗ men. Der Einzelrichter verurteilte ihn entſprechend dem Berichte des Vertreters des Finanzamtes au 25000 Mark Geldſtrafe wegen falſcher Ein⸗ kommenſteuer⸗Erklärung, zu 3000 Mark wegen un⸗ richtiger Angabe des Vermögens, dazu noch zu einer Gefängnisſtrafe von drei Monaten. Kampf dem Verkehrsunfall durch Diſziplin Durchführung der Reichsverkehrserziehungswoche in Baden Wie ſchon mitgeteilt, wird unter Führung der Landesſtelle Baden des Reichsminiſtexiums für Pro⸗ paganda und Aufklärung in unſerem Lande die Reichsverkehrserziehungswoche in der Zeit vom 8. bis 16. Juni durchgeführt und zwar im Rahmen einer allgemeinen Unfallverhü⸗ tungsaktion der Reichsregierung mit dem Zweck der Erziehung aller Fahrzeugführer und Fußgänger zu einer für den heutigen Umfang des Straßenver⸗ kehrs ſo überaus notwendigen Verkehrsdiſziplin, einmal im eigenen Intereſſe, zum anderen aber auch im Intereſſe der Geſamtheit. Jedem einzelnen Volks⸗ genoſſen obliegt die heilige Pflicht, auf ſeine Geſund⸗ heit und die der anderen zu achten und ſich nicht der Gefahr einer körperlichen Schädigung auszuſetzen. Wie groß dieſe Schädigung ſich auswirken kann, zeigt eine Unfallziffer aus dem Jahre 1932. Hier waren es über 32000 Perſonen, die allein durch Straßenunfälle zu Schaden gekommen waren, vielfach mit tödlichem Ausgang. Betraut mit der Durchführung der Er⸗ ziehungsaktion ſind in Baden das Miniſterium des Innern, die Polizeiverwaltungen, die NS⸗Volks⸗ wohlfahrt, die Automobilverbände und die Unfall⸗ verhütungsgenoſſenſchaft(Großhandels⸗ und Lagerei⸗ Berufsgenoſſenſchaft), ſowie die Schulverwaltungen. Verkehrserzieheriſche Maßnahmen Die Verkehrserziehung ſoll über verſchiedene Wege erzielt werden. Der eine Weg führt über die allgemeine Verkehrserziehung auf der Straße während der Unfallverhütungs⸗ woche, der andere über eine Werbe⸗Aktion. Hier iſt das Ziel, die Erziehung durch eine dauernde Einwirkung, alſo über die Erziehungswoche hinaus⸗ gehend, zu erreichen. Die erſte Erziehungsmaß⸗ nahme führt die badiſche Polizei aus durch ſtrenge Ueberwachung aller Verkehrs⸗ vorſchriften in den Verkehrserziehungstagen, gleichviel ob für Fußgänger oder Fahrzeugführer. Wer ſich verſündigt, wird gekennzeichnet. Der Fu ß⸗ gänger erhält ein Merkblatt ausgehändigt, worin er alle Verkehrsregeln findet, die er auf der Straße zu beachten hat. Mit ihm auch der Rad⸗ fahrer und Kraftfahrer. Kraftwagen aber, deren Führer wider die Verkehrsordnung ſün⸗ digen, werden mit einem kleinen Plakat be⸗ klebt, auf dem Verkehrsſünden dargeſtellt ſind, ſie werden alſo öffentlich gebrandmarkt, aus er⸗ zieheriſchen Erwägungen heraus, denn ein jeder Kraftfahrer wird beſtrebt ſein, als Vorbild und nicht als Verkehrsſünder durch die Welt fahren zu müſſen. Eine zweite Erziehungsmaßnahme iſt die Unterſuchung aller Fahrzeuge auf ihren ver⸗ kehrsſicheren Zuſtand. Hierfür hat ſich das nationalſozialiſtiſche Kraftfahr⸗ korps des Deutſchen Automobilklubs zur Verfü⸗ gung geſtellt. Während der Erziehungstage werden an allen Standorten der Automobilverbände Fahr⸗ zeugappelle abgehalten und jeder Kraftwagen, jedes Kraftrad und Fahrrad auf deine Verkehrs⸗ ſicherheit geprüft, insbeſondere auf den ordnungs⸗ mäßigen Zuſtand des Scheinwerfers, des Schluß⸗ lichtes, der Signalvorrichtung und der Bremſen. Neben dieſem Appell führen die Automobilverbände in allen größeren Städten Badens Werbefahr⸗ ten durch mit dem Zweck, für die allgemeine Beach⸗ tung der Verkehrsvorſchriften zu werben. Am Schluße dieſer Werbezüge, die den Auftakt der Er⸗ ziehungswoche in Baden geben, wird an einem öf⸗ ſentlichen Platz ein Verkehrsunfall demon⸗ ſtriert. Der„verunglückte“ Kraftwagen verbleibt dann währ yid der ganzen Woche am Platze als war⸗ nendes Beiſpiel. Von hier aus werden kurze An⸗ ſprachen und Leitſätze an die Vorüber⸗ gehenden gerichtet. Werbeaktion Dienen die vorſtehenden Maßnahmen vornehm⸗ lich der Verkehrserziehung auf der Straße, ſo ſoll durch eine Reihe von Vorträgen eine verkehrs⸗ erzieheriſche Einwirkung erreicht werden, die auf die Dauer berechnet iſt. Sämtlichen Ortsgruppen der NS⸗Volkswohlfahrt ſind fünf Vortragsrei⸗ hen mit Lichtbildern zugegangen. Dieſe Vor⸗ träge werden während der Unfallverhütungswoche auf breiter öffentlicher Baſis durchgeführt. Für die Allgemeinheit dient ein Vortrag über„Be⸗ kämpfung der Gefahren des Verkehrs durch die Er⸗ ziehung aller Volksgenoſſen“. Ueber„Behütet eure Kinder vor den Gefahren des Verkehrs“, wird vor der NS⸗Frauenſchaft geſprochen. Schüler hören den Vortrag ihres Lehrers„20 Minuten Verkehrs⸗ Unterricht“, die politiſchen Verbände einen ſolchen über„Marſchkolonne und Verkehrsordnung“ und die Betriebsbelegſchaften einen Vor⸗ trag über„Unnütze Opfer an Gut und Blut“. Außerdem iſt das Unterrichtsminiſterium gebeten worden, während des Unterrichts den Schülern durch ihre Lehrer paſſende Hinweiſe auf die Ver⸗ kehrsdiſziplin erteilen zu laſſen Große Plakate in allen öffentlichen Gebäuden, in den Schulen, in Warteräumen uſw. weiſen ebenfalls auf die Verkehrsregeln hin, desglei⸗ chen die Broſchüre„Kampf der Gefahr“, für die die NS⸗Volkswohlfahrt werben wird. Dieſe Zeitſchrift iſt deshalb beſonders wichtig, weil ſie entgegen der Erziehungswoche als einmalige Er⸗ ſcheinung eine ſtändige Erziehungsarbeit darſtellt. In ihr wird nicht nur die Frage der Verkehrsdiſzi⸗ plin behandelt, es werden auch Maßnahmen be⸗ ſprochen, die zur Verhütung und Vorbeugung von Unfällen in Betrieben getroffen ſind. Weiter wird der Kampf geführt gegen die Berufskrankhei⸗ ten und ähnliches. Zur Durchführung der Verkehrserziehung wird in jedem einzelnen Amtsbezirk ein Ausſchuß gebil⸗ det, dem der Landrat, der Kreisamtsleiter der NS⸗ Volkswohlfahrt und ein Vertreter der NSKK an⸗ gehören. Es iſt dringendͤſte Pflicht eines jeden Volksgenoſſen, dieſe Erziehungstage ſehr ernſt zu nehmen, damit die großen Bemühungen um uns ſelbſt auch ein gutes Ergebnis zeitigen, das in der Verringerung der täglichen Opfer der Verkehrs⸗ widrigkeit zum Ausdruck kommen muß. ** Die 1. Landwehr⸗Eskadron 14. A. K. wurde bei Kriegsausbruch 1914 aus Dragonern der Regi⸗ menter 20, 21 und 22 aufgeſtellt. Sie haben wäh⸗ rend des ganzen Krieges Seite an Seite gekämpft und ſich bis heute die Treue gehalten. Vom 8. bis 11. Juni findet nun in der ſchönen Schwarzwaloſtadt Pforzheim der 1. Kavalleriſtentag ſtatt, wozu der Eskadronchef, Rittmeiſter Dippe⸗Bett⸗ mar, alle Kameraden aufs herzlichſte einladet. Es darf kein Mann fehlen. Handelt es ſich doch auch um Gründung einer Kameracdſchaft, um auch ſo die Volksverbundenheit auszudrücken. Am Tage iſt auch Gelegenheit gegeben, das angelegte Kriegs⸗ album anzuſehen, Es wird dringend gebeten, noch vorhandene Bilder aus dem Kriege mitzubringen, damit auch bald der zweite Band angelegt werden kann. Feſtbeitrag 1,50, Fahr preisermäßigung. Der Kurszettel der Hausfrau Den Hausfrauen braucht es von Woche zu Woche weniger bange um die Ausgeſtaltung des Küchenzet⸗ tels zu ſein, denn Feld und Garten bieten in immer reich zicherer Auswahl ihre Gaben dar. Im Vorder⸗ grund des Intereſſes ſteht begreiflicherweiſe das Obſt, das auch heute wieder zu erſchwinglichen Preiſen an⸗ geboten wurde, obgleich im Verhältnis zu den Er d⸗ beeren die Kirſchen als teuer bezeichnet werden müſſen. Konnte man doch ſchon die ſchönſten Gartenerdbeeren für 25 Pfennig das Pfund haben, während die teuerſte Ware 32 Pfennig koſtete. Die Kirſchen hingegen hielten ſich durchſchnittlich auf 20 Pfennig und waren nur vereinzelt unter dieſem Preis zu haben. Allerdings gab es für 20 Pfennig ſchöne ſchwarze Herzkirſchen, die geradezu verlockten, die Einmachepläne zu verwirklichen. Neben den un⸗ reifen Stachelbeeren zum Einmachen tauchten auch ſchon vereinzelt die erſten Iahannisbeanen auf, die 23 Pfennig koſteten. Wie wird die Mannheimer Verkehrserziehungswoche ausſehen? An den Mannheimer Plakatſäulen verkündet ein Plakat die Reichsverkehrserziehungswoche für den 8. bis 16. Juni an. In Mannheim wird ſich die N⸗ Volkswohlfahrt mit der Werbung beſaſſen, während die Polizei ſich ausſchließlich der erzieheriſchen Seite zuwenden wird denn ſie hat ja auf dieſem Gebiet die engſten und nicht immer erfreulichſten Beziehungen zum laufenden und fahrenden Publikum. Die Mannheimer Polizei wird die erſten drer Tage der Erziehungswoche abwechſelnd den Kraft⸗ fahrern, den Radfahrern und den Fußgängern wid⸗ men, den Reſt der Woche der Aufklärung der Allge⸗ meinheit der Straßenbenutzer. Man wird diesmal die Mannheimer Woche in einem durch die Berhält⸗ niſſe gebotenen beſcheidenen Rahmen halten. Dabet wird alles verſucht werden, um den erzieheriſchen Zweck zu erreichen. Polizeibeamte werden die Fahr⸗ dammbenutzer auf Fehler hinweiſen, der Schuljugend wird am praktiſchen Fall gezeigt, wie man den Fahr⸗ damm zweckmäßig überquert und am Paradeplatz wird wieder ein zertrümmerter Kraftwagen aufge⸗ ſtellt, als abſchreckendes Beiſpiel für fahrläſſige Fahrer. Die Kraftſtaffel der Polizei wird die Laſtkraft⸗ wagen einer techniſchen Prüfung, einer Generalüber⸗ holung unterziehen im Hinblick auf die Einrichtun⸗ gen, die der Wagen im Fahren betätigt. Auch die Fahrer werden auf ihre Papiere hin kontrolliert. Das NSKK und der DDaAcC werden einen Appell ihrer Mitglieder abhalten, um feſtzuſtellen, ob bei ihnen alles„im Schuß“ iſt. Wenn ſich die Fahrer dann noch Mühe geben, nicht unnötig zu hupen, beſonders zur Nachtzeit, und die Raofahrer ſich vornehmen, weder in Rudeln zu fahren, noch auf der falſchen Seite, und wenn ſich die Fußgänger umſehen, bevor ſie den Fahrdamm betreten, wäre das eine begrüßenswerte Unterſtützung und Hilfe für die Polizei und die NS⸗ Volkswohlfahrt. Dann würde das Motto„Kampf dem Verkehrsunfall“ wirklich in Erfüllung gehen. ke. Auf dem Gemüſemarkt ſah man neben den ſchon immer vorhandenen Gemüſeſorten in größerer Menge deutſchen Blumenkohl. Das Feld beherrſchten Erbſen und Bohnen, zu denen ſich noch die Dicken Bohnen, auch Sau⸗ bohnen genannt, geſellten. Die Feinſchmecker wer⸗ den ſich über dieſe Neuerſcheinung ſicherlich gefreut haben. Neu waren auch die jungen Roten Rü⸗ ben, die allerdings ihren Erſtlingspreis koſteten. Das Spargelangebot konnte befriedigen, wenn man auch ſchon merkte, daß die Saiſon ſich langſam ihrem Ende zuneigt. Ganz vereinzelt ſah man noch Radieschen, für die aber keine große Nei⸗ gung beſtand. Daß die Jagd auf Rehwild aufgegangen iſt, merkt man an den prächtigen Rehkeulen, die an den Wildpretſtänden ausgeboten wurden. Im übri⸗ gen waren die Marktleute etwas zufriedener 8 an den vorhergegangenen Markttagen, denn der Regen hat doch ihre Stimmung im günſtigen Sinne beeinflußt, obgleich noch viel mehr Regen fallen muß; wenn in Feld und Garten alles be⸗ friedigend gedeihen ſoll. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden ſolgende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Rpf. ermittelt: Kartof⸗ feln alte 5,5, neue 10—15; Wirſing 10—12; Weißkraut 18 bis 20; Blumenkohl Stück 10—40; Karotten Bſchl.—7 Spinat 15—18; Mangold 12—18; Zwiebeln 10—12; Grüne Bohnen 15—60; Grüne Erbſen 14—18; Spargeln 10—40; Kopfſalot Stück—10; Endiwienſalat Stück 15; Oberkohl⸗ raben St.—7; Rhabarber—7; Tomaten—60; Radies⸗ chen Bſchl. 4; Rettich Stück—8; Meerrettich Stück 10—35: Schlangengurken groß Stück 25—40; Suppengrünes Bſchl. —5; Peterſilie Bſchl.—8; Schnittlauch Bſchl.—5; Aepfel 20—45; Kirſchen 17—25, Erdbeeren(Ananas) 25—35 Jo⸗ hannisbeeren 22—25; Stachelbeeren 18—25; Zitronen Stück —5; Orangen 15—30; Bananen Stück—10; Süßrahm⸗ butter 140—160; Lanöbutter 125—130; Weißer Käſe 25 bis 30; Eier Stück—11; Aale 100—120, Hechte 120; Karpfen 80; Schleien 120; Breſem 50—60; Backfiſche 35—40; Kabel⸗ jau 25—40, Schellfiſche 50; Goldbarſch 40; geſchlachtet pro Stück notierten: Hahn 150—400; Huhn 180—400; Tauben 60—70; Gänſe 500—800; dto. per Pfund 130—140; Rind⸗ fleiſch 75; Kuhfleiſch 641; Kalbfleiſch 90; Schweinefleiſch 8 —— 2 Donnerstag, 7. Juni 1934 Sübweltden 0* UN* iſche U 0 —* *.— Neue Mannheimer Beitung/ Abend⸗Ausgabe Aus Baden Eheyaar ſchwer verunglückt * Neuſtadt(Schwarzwald), 6. Juni. Ein ſchweres Verkehrsunglück ereignete ſich am Dienstag in Hinterzarten. Beim„Weißen Rößle“ wird gegenwärtig an der Verbreiterung der Landſtraße gearbeitet. Ein Laſtkraftwagen paſſierte an dieſer Stelle einen aus der Richtung Titiſee kom⸗ menden Perſonenkraftwagen. Bei der ſchmalen Fahrbahn kam der Perſonenwagen ins Schleudern. Dabei wurde das Ehepaar Otto Bauer aus Zizenhauſen(Amt Stockach) durch Schädelbrüche ſchwer verletzt. Das Unglück iſt um ſo tragi⸗ ſcher, als die Ehelente nach Buggingen fahren woll⸗ ten, um die Leiche ihres Sohnes, der bei dem Berg⸗ werksunglück ums Leben gekommen iſt, in die Hei⸗ mat überführen zu laſſen. Die beiden Schwerver⸗ letzten wurden ins Krankenhaus Neuſtadt über⸗ geführt. * Weitlingen(Amt Lörrach), 6. Juni. Zwiſchen Eimeldingen und Binzen verunglückte Sonntag nacht der 34 Jahre alte Hermann Leiſinger ſchwer. An ſeinem Kraftrad hatte ſich das Auspuffrohr etwas gelockert und ſtreifte den Straßenbord, wobei das Rad ins Schleudern kam. Den erlittenen ſchweren Verletzungen iſt L. inzwiſchen im Lörracher Kranken⸗ haus erlegen. Raubüberfall auf ein Gaſtwirtsehepaar * Pfaffenweiler(Breisgau), 6. Juni. In der Nacht zum Mittwoch wurde auf die Gaſtwirtsehe⸗ leute Schuble, die das Gaſthaus„Zur Stube“ be⸗ wirtſchaften, ein ſchwerer Raubüberfall verübt. Am Dienstag abend hatte ſich ein Mann einlogiert. In der Nacht kamen zwei weitere Bur⸗ ſchen, die ſich mit einem Mietkraftwagen von Frei⸗ burg nach Pfaffenweiler fahren ließen, in das Dorf und ſtiegen durch ein Fenſter in das Gaſthaus ein. Zuſammen mit ihrem dritten Komplizen überfielen ſie die Eheleute Schuble und verletzten die wehr⸗ loſen Menſchen durch Schläge mit einem harten Gegenſtand. Die Täter hatten vorher die Fernſprech⸗ leitung durchſchnitten. Der Ehefrau gelang es jedoch, ſich zu befreien und die Nachbarſchaft durch Hilferufe zu alarmieren. Die Täter flüchteten in die Rebberge. Die Gendarmerie aus Staufen und das Ueberfall⸗ kommando von Freiburg nahmen die Verfolgung auf, die zunächſt erfolglos blieb. Am Mittwoch früh konnte dann die Kriminalpolizei die drei Burſchen, die aus Freiburg ſtammen, in ihrer Wohnung ver⸗ haften. I. Ketſch, 6. Juni. Der Landwirtſchafk⸗ liche Konſum⸗ und Abſatzverein hielt ſeine Hauptverſammlung ab, in der Landwirt Eugen Jünger zum Vereinsführer gewählt wurde. Von den Vorſtands⸗ und Aufſichtsratsmit⸗ gliedern wurde Landwirt Alwin Rihr neu in den Aufſichtsrat gewählt. Dem von Reviſor Dr. Schil⸗ ling aus Karlsruhe erſtatteten Reviſionsbericht iſt zu entnehmen, daß die Geſchäftsführung einwand⸗ frei war. Bürgermeiſter Jünger richtete am Schluſſe an die Mitglieder die Aufforderung, den Konſum⸗ und Abſatzverein weitgehend zu unterſtüt⸗ sen und zu fördern. u Steinbach, Amt Buchen, 6. Juni. Die Ver⸗ größerung des Schul⸗ und Rathauſes wird im Laufe des Sommers durchgeführt. Es iſt der Aufbau eines weiteren Stockwerks nötig. Die Koſten belaufen ſich auf etwa 10 000 Mark. Abſchluß der Arbeiten in Buggingen * Buggingen, 7. Juni⸗ Am geſtrigen Tage ſind wie bereits gemeldet, die letzten Opfer des Grubenunglücks geborgen und identifiziert worden. Auch die vorgeſtern zurückge⸗ ſtellten fünf Fälle konnten geſtern einwandfrei ge⸗ klärt werden. Damit ſind die Sicherungs⸗ und Ber⸗ gungsarbeiten in der Grube abgeſchloſſen. Sie ſind ohne jeden Unfall verlaufen, was vor allem der um⸗ ſichtigen Leitung der Arbeiten durch Oberbergrat Ziervogel zu verdanken iſt. Auch heute haben in verſchiedenen Orten zahl⸗ reiche Beiſetzungen ſtattgefunden. 34 Särge harren in der Leichenhalle noch der Beiſetzung, darun⸗ ter auch einige, die nach Norddeutſchland und nach Schleſien transportiert werden. Es folgt nun zu⸗ nächſt eine 48ſtündige Arbeitsunterbrechung für die geſamte Belegſchaft unter Tage, um dieſer die Teil⸗ nahme an der Beiſetzung ihrer Arbeitskameraden zu ermöglichen und Gelegenheit zu geben, den Hinter⸗ bliebenen helfend und beratend zur Seite zu ſtehen, Am 9. Juni wird dann der normale Betrieb wieder eingeleitet mit ſyſtematiſcher Wiederinſtand⸗ ſetzung der Grubenbaue, wobei noch kleinere Ret⸗ tungskolonnen bereitgeſtellt werden. In einer Beſprechung hob Oberbergrat Zier⸗ vogel die pflichtbewußte Tätigkeit aller am Ret⸗ tungswerk Beteiligten hervor und gedachte auch der Aerzte. Der Sachverſtändige Dr. Schwarzacher betonte nochmals die einwandfreie Aufklärung der Todesurſache ſämtlicher Verunglückter ſowie die abſo⸗ lut zuverläſſige Identifizierung, während Landrat Rebſtein die Tätigkeit Dr. Ziervogels in beſon⸗ derer Weiſe würdigte. Auch ein Preſſevertreter dankte Oberbergrat Ziervogel, während der Vertre⸗ ter der Staatsanwaltſchaft, 1. Staatsanwalt Dr. Schott, Freiburg, bekanntgab, daß die Arbeiten ſo⸗ weit abgeſchloſſen ſeien, als es für die Beurteilung der wichtigſten Punkte erforderlich ſei. Es ſind dabei Feſtſtellungen gemacht worden, die mit der Beurtei⸗ lung des Kurzſchluſſes in Zuſammenhang ſtehen. Ueber die Urſache des Kurzſchluſſes können nur Ver⸗ mutungen geäußert werden, bis die elektrotechniſchen über alle Einzelheiten im klaren ſind. Allgemeine Trauerfeier Die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium teilt mit: Nachdem die Bergungsarbeiten in Buggingen bis zum Ende dieſer Woche abgeſchloſſen ſein werden, hat der Herr Reichsſtatthalter eine allgemeine Trauer⸗ feier für die Opfer des Bugginger Unglücks auf Montag, 11. Juni, angeordnet. Die Feier wird an der Arbeitsſtätte der toten Bergleute, im Werkshof der Bugginger Kaligrube, vormittags 11 Uhr abge⸗ halten. Für Baden wird der Herr Miniſterpräſident allgemeine Landestrauer anordnen. Haltloſe Gerüchte Durch die Entſendung einer Abordnung SS zu den Beiſetzungsfeierlichkeiten in Buggingen iſt im badiſchen Oberland und zum Teil auch in der Schweiz das Gerücht entſtanden, im Kaliwerk Buggingen ſei ein Schacht eingeſtürzt. Von zuſtändiger Stelle wird mitgeteilt, daß an dieſen Gerüchten kein wahres Wort iſt. Während der Bergungsarbeiten hat ſi nicht ein einziger Unfall ereignet. »—————————————————— Brief aus Schwetzingen ingen, 6. Juni. Aus der letzten Ge⸗ ung wird berichtet: Der mit der SA⸗Standarte 104 vereinbarte Vertrag wegen mietweiſer Ueberlaſſung von Räumen im ſtadteige⸗ nen Anweſen, Forſthausſtr. 4, wurde genehmigt.— Die von Anliegern der Ludwigsſtraße gegen das Beizugsverfahren erhobenen Einſprachen wurden als unbegründet zurückgewieſen.— Von neu angefertig⸗ ten Stadtplänen(Maßſtab:5000) werden Druck⸗ exemplare zu 2 Mark je Stück an Intereſſenten ab⸗ gegeben.— Für das an die„Gagfah“, Gemeinnützige. Aktiengeſellſchaft für Angeſtelltenheimſtätten, zur Er⸗ ſtellung von Familienhäuſern erforderliche ſtadteigene Gelände wurde der Abgabepreis feſtgeſetzt, außerdem wurde wegen Uebernahme der Bürgſchaft für die zur Durchführung des Bauvorhabens von der Reichsver⸗ ſicherungsanſtalt für Angeſtellte zu gewährende Bau⸗ darlehen ſowie wegen der von der„Gagfah“ zu zah⸗ lenden Anliegerbeiträge(Straßen⸗, Kanal⸗ und Geh⸗ wegkoſten) Entſchließung getroffen.— Zu Mitglie⸗ dern des Gutachterausſchuſſes für Arbeitsloſen⸗ und Kriſenunterſtützung wurden die Gemeideräte Georg Krauß und Walter Steil ernannt, zu deren Stell⸗ vertretern Buchdrucker Fritz Bertſch und Kaufmann Willy Wipfinger.— Der Schießſtand im Stadtwald wird dem Militär⸗ und Kriegerverein Schwetzingen unter den üblichen Bedingungen zur Mitbenützung überlaſſen. — 3 ü Reiſenbach, Amt Buchen, 6. Juni. Für Sied⸗ lungszwecke hat die Fürſtl. Leiningiſche General⸗ verwaltung im Gewann Fahrbach. 15 Minuten von Friedrichsdorf, für landbedürftige Einwohner von Friedrichsdorf in anerkennungswerter Weiſe wei⸗ teres Waldgelände zur Verfügung geſtellt. eee eee* Kameraoſchafts-Studentenhaus eingeweih * Karlsruhe, 6. Juni. In Anweſenheit des Reichsſtatthalters Robert Wagner und des Reichsführers der Studenten⸗ ſchaft Dr. Okar Stäbel wurde heute das Kamerad⸗ ſchaftshaus der Studentenſchaft der Fridericiana ein⸗ geweiht. Reichsführer Dr. Stäbel erklärte in einer Anſprache etwa folgendes: Grundzellen der national⸗ ſozialiſtiſchen Schulung würden immer die kleinen Gemeinſchaften ſein, wie ſie ebenfalls heute die Kor⸗ porationen noch darſtellten. Die Korporationen ſeien aber noch lange nicht alle fähig, nationalſozialiſtiſche Grundzellen zu werden. Die Suspendierungen in Heidelberg und Tübingen ſeien nur der Anfang einer Säuberungsaktion geweſen. Die große Aufgabe des Kameradſchaftshauſes ſei, ein Ausleſeinſtitut in be⸗ ſtem nationalſozialiſtiſchen Sinne zu ſein. Wir Stu⸗ denten, ſo betonte Dr. Stäbel, bekennen offen, daß jeder anſtändige Deutſche die gleiche Ehre hat. Das Studium iſt für uns kein Vorrecht, ſondern eine Verpflichtung zur Mehrleiſtung und größter Hingabe für Volk und Vaterland. Reichsſtatthalter Robert Wagner führte u. a. aus: Wir ſind nicht mehr die Vertreter von Ein⸗ zelintereſſen, ſondern die Vertreter und Verfechter der Lebensintereſſen unſeres geſamten Volkes. Es iſt unſer Wille, daß das, was ſo verheißungsvoll er⸗ ſtanden iſt, durch Kräfte der Vergangenheit niemals geſtört oder zerſtört werden darf. Niemals dürfen ſich konfeſſionelle Streitigkeiten und Auseinander⸗ ſetzungen dem Lebenskampf des dentſchen Volkes hemmend in den Weg ſtellen. Mit dem Hinweis, daß wahres Führertum nichts anderes ſei als höchſtes Dienertum, gab der Reichsſtatthalter der freudigen Genugtuung über die Errichtung des Hauſes Aus⸗ oͤruck. Mit dem Geſang des Deutſchland⸗ und Horſt⸗ Weſſel⸗Liedes und einem begeiſterten Sieg Heill auf den Führer wurde die Kundgebung beendigt. Die letzten Vorbereitungen zum Kavalleriefeſt * Pforzheim, 7. Juni. In Pfſorzheim trifft man die letzten Vorbereitungen für den Erſten Badi⸗ ſchen Kavallerietag vom 8. bis 11. Junt. Unzählige Fahnenmaſten werden aufgebaut. Oefſent⸗ liche Gebäude, Privathäuſer und Gaſtſtätten ſchmücken ſich mit Tannengrün. Die Stadt wird zum Wochenende ein farbenprächtiges Bild bieten. Auch die Brücken über Enz und Nagold ſind mit Fahnen⸗ maſten ausgeſtattet. Bahnhofsplatz und Marktplatz werden ein einziges Fahnenmeer bilden. Reges Leben und Treiben bereitet ſich auch auf dem Meß⸗ platz vor, dem eigentlichen Feſtplatz des Kavallerie⸗ tages. Ein großes Bierzelt iſt aufgeſtellt. Rings⸗ herum baut ſich ein Jahrmarkt auf, mit Schießbuden, Karuſſells, Schiffsſchaukeln uſw. Die Zufahrtsſtraßen zum Turnierplatz im Eutinger Tal ſind neu her⸗ geſtellt worden. Ein großer Parkplatz für Kraft⸗ wagen iſt am Enzdamm angelegt. Die große Tri⸗ büne auf dem Turnierplatz ragt hoch empor. Die drei übrigen Seiten des Platzes ſind mit etwa 15 Reihen Bänken belegt. Auf der Nordſeite wird ein Beobachtungsturm errichtet. Zwei Holzbrücken über die Enz ſtellen den Verkehr mit der Eutinger Landſtraße her. Rund 100 Arbeiter ſind damit be⸗ ſchäftigt, den Feſtplatz vollends auszugeſtalten und die Hinderniſſe für das Turnier aufzuſtellen. Von der Bevölkerung ſind zahlreiche Freiquartiere für oͤie Feſtteilnehmer zur Verfügung geſtellt worden. Zahlreich ſind die Meldungen von Kavallerievereinen, anderen Militärvereinen, Reiterſtürmen der SA und SS ſowie Abordnungen der Reichswehr eingegangen. Auch ein Kavallerieverein von der Saar wird kommen. 4 Deutſcher Volksgemeinſchafts- kirchenbund in Baden verboten Der Miniſter hat den Deutſchen Volks⸗ gemeinſchaftskirchenbund, Sitz in Hei⸗ delberg, für den Bereich des Landes Baden auf⸗ gelöſt und verboten und ſein Vermögen beſchlagnahmt. Der„Reichsleiter“ des Volks⸗ gemeinſchaftskirchenbundes befaßte ſich ſeit 1918 da⸗ mit, religibſe und politiſche Parteien zu gründen. Im Jahre 1928 gründete er die„Proletariſche Brüder⸗ gemeinde“ als eine chriſtliche Gegenorganiſation gegen den proletariſchen Freidenkerverband. Im Jahre 1930 führte er dieſe Gemeinſchaft in eine poli⸗ tiſche Partei, die„Chriſtliche Reſormierte Volks⸗ gemeinſchaft“, über, die bei der Reichstagswahl ge⸗ meinſam mit der Menſchheitspartei eine Wahlvor⸗ ſchlagsliſte führte. Nach Auflöſung dieſer Partei gründete er eine nationalkommuniſtiſche„Deutſche Partei“, nach deren Auffliegen er nunmehr den ſo⸗ genannten„Deutſchen Volksgemeinſchaftskirchen⸗ bund“ gründete. Der Geſchäftsführer des Volks⸗ gemeinſchaftskirchenbundes iſt eine mehrfach mit Ge⸗ fängnis beſtraſte übelbeleumdete Perſon, der die bürgerlichen Ehrenrechte entzogen waren. Für der⸗ artige Gründungen iſt im heutigen Staat kein Platz. Kardinal Faulhabers Buch * Freiburg, 7. Juni. Die„Katholiſche Korreſpon⸗ denz“ berichtet:„Unſere Leſer werden ſich erinnern, daß im März d. J. die Sortimentsbuchhändler in Fret⸗ burg i. B. infolge einer Aktion der dortigen Hitler⸗ Jugend gezwungen wurden, das Buch des Kardinals Faulhaber„Germanentum, Judentum, Chriſtentum“ nicht mehr zu verkaufen, und zwar mußten ſie ſich hierzu ſchriftlich verpflichten. Auf die von den Frei⸗ burger Sortimentsbuchhandlungen hiergegen erhobe⸗ nen Beſchwerden iſt ihnen jetzt folgende Antwort zugegangen:„Auf Grund einer Beſprechung mit dem Vertreter der Geheimen Staatspolizei beim hieſigen Bezirksamt teile ich den Mitgliedern der Fachgruppe mit, daß ſie von ihrer Unterſchrift vom 8. März, das Buch des Kardinals Faulhaber betreffend entbun⸗ den ſind. Das Buch kann werden. gez.(Unterſchriſt) Ortsfachgruppenführer.“ * Heidelberg, 7. Juni. In Verbindung mit der 50jährigen Jubelfeier des Heidelberger Gar⸗ tenbauvereins am 14. und 15. Juli findet eine außerordentliche Landesgruppen⸗Verſammlung ſtatt, an der die Führer der badiſchen und pfälziſchen Gar⸗ tenbauvereine teilnehmen. Auch der Reichsführer der Kleingärtner und Kleinſieoͤler Deutſchlands, Dr. Kammler, hat ſein Erſcheinen zugeſagt. * Baden⸗Baden, 7. Juni. Aus Neuyork traf in Baden⸗Baden zu einem Kuraufenthalt der ehemalige Weltſchützenkönig Zimmermann, der ein ge⸗ bürtiger Endinger iſt, ein. Als 14jähriger wanderte er aus, ging nach Neuyork, blieb jedoch wie faſt alle Badener, ſeinem Heimatlande treu, denn er kehrte immer und immer wieder nach dem ſchönen Städtchen Endingen am Kaiſerſtuhl zurück. Er bedachte auch die alte Weinſtadt mit Schenkungen, die nicht unbe⸗ deutend waren. Ihm wurde das Ehrenbürgerrecht in Endingen verliehen und eine Straße nach ihm be⸗ nannt. Der nunmehr S0jährige iſt auch ein treuer Gaſt in der Bäderſtadt Baden⸗Baden. L. Steinsfurt, 6. Juni. Die Eheleute Karl La⸗ ber konnten in geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit das Feſt der goldenen Hochzeit begehen. Dem Jubelpaar gingen zahlreiche Glückwünſche zu. * Murg(bei Säckingen), 7. Juni. Der Geſchäfts⸗ führer der Sägerei Ebner⸗Murg, Bader, wurde im Laufe des Montag bei der Mündung des Mühl⸗ kanals in den Rhein im Waſſer tot aufgefun⸗ den. Er wurde bereits ſeit Sonntag vermißt. * Herriſchried(Hotzenwald), 7. Juni. Landwirt Zumkeller wurde, als er ſich mit ſeinem Fuhr⸗ werk auf dem Felde befand, von einem Blitzſtrahl getroffen. Er blieb kurze Zeit bewußtlos liegen. * 9 „Verletzungen tödlich verunglückte. wieder verkauft 5. Seite/ Nummer 254 Nachbargebiete Die Aufklärung des Verbrechens * Schramberg, 7. Juni. Die Urſache des Brandunglücks iſt nunmehr aufgeklärt. Die noch vermißten Kinderleichen ſindgeborgen worden. Der Vater Karl Lambrecht wurde in einem nahen Walde erhängt aufgefunden. Zwei⸗ fellos hat er ſein eigenes Haus in Brand geſetzt. Man vermutet, daß er an der eigenen Familie zum Mörder wurde, weil die Schädeldecken Schlagnarben aufweiſen ſollen. Opfer des Verkehrs * Ludwigshafen, 6. Juni. Die Reichsbahndirek⸗ tion Ludwigshafen teilt mit: Am Mittwoch, 6. Juni, um 12.35 Uhr, wurde auf der Dtrecke Enkenbach Neuhemsbach die 72 Jahre alte Katharina Kraft aus Alſenborn vom Perſonenzug 465 Kaiſerslautern⸗ Bad Münſter am Stein überfahren und getötet. Die Frau war mit ihrem Ehemann auf dem Felde in der Nähe der Bahnſtrecke beſchäftigt und hatte wegen des plötzlich einſetzenden Gewitterregens in einem Unterſtandswagen, der für die Bahnarbeiter auf dem zur Zeit umzubauenden Gleis Enkenbach Neuhemsbach aufgeſtellt iſt, Schutz geſucht. Beim Heraustreten wurde die Frau von dem anf dem Nachbargleis verkehrenden Perſonenzug 465 erfaßt. 4* * Kaiſerslautern, 5. Juni. Der Kraftradfahrer W. Fehl fuhr am Samstag nachmittag in der Mainzer Straße auf einen Perſonenwagen auf. Da⸗ bei wurde Fehl wie auch ſeine Frau, die auf dem Soziusſitz mitfuhr, gegen den Kraftwagen und auf die Straße geſchleudert. In ſchwerverletztem Zuſtand wurden beide Perſonen in das Krankenhaus ge⸗ bracht. Fehl, der einen Oberarmbruch und Kopfver⸗ letzungen erlitt, befindet ſich bereits wieder auf dem Wege der Beſſerung, doch iſt der Zuſtand der Frau immer noch beſorgniserregend. * * Merchweiler(Saar), 6. Juni. Der Führer eines Kraftwagens fuhr, durch einen entgegenkom⸗ menden Kraftradfahrer geblendet, auf der Straße nach Steigershaus bei der Kehre am Forſthaus in eine Fußgängergruppe, wobei die Z4jährige Frau Zimmer durch einen Schädelbruch und ſonſtige Außerdem wurde der 64jährige Bergmann Zentz ſchwer verletzt. * Oppan, 6. Juni. Der 1. Bürgermeiſter der Stadt Oppau, Dr. Bitſch, iſt von ſeinem Amte zurückgetreten. Die Amtsgeſchäfte erledigt bis zur Rückkunft des 2. Bürgermeiſters Wolf Bürger⸗ meiſter Luckenbach.— An einer Bauſtelle in Lud⸗ wigshafen fiel dem verheirateten Johann Höflich von hier ein Balken ſo wuchtig auf den Kopf, daß er in bewußtloſem Zuſtand in das Städt. Kranken⸗ haus Ludwigshafen gebracht werden mußte. Außer einer gefährlichen Kopfverletzung ſcheint der Ver⸗ unglückte auch eine Wirbelſäuleverletzung davon⸗ getragen zu haben. nd. Oggersheim, 6. Juni. Hier wurde in der Nacht auf Samstag eine Maſſendieberei aus⸗ geführt. Unbekannte Täter drangen in verſchiedene Anweſen der Kaiſer⸗Straße und Adolf⸗Hitler⸗Straße ein. Vom freien Feld her hatten ſie ſich durch die Gärten Zugang verſchafft. In den einzelnen An⸗ weſen erbeuteten ſie außer Kleidungsſtücken und Fahrrädern einen Rundfunkapparat und Bargeld, nd. Mechtersheim, 6. Juni. Im hieſigen Banne wurde von einem Fiſcher im Rhein eine männ⸗ liche Leiche geſichtet und an Land gebracht. Nach den Feſtſtellungen der Speyerer Gendarmerie han⸗ delt es ſich um den am 28. April 1909 zu Hauen⸗ Eberſtein bei Baden⸗Baden geborenen ledigen Maler Markus Warth, der am Fronleichnamstage im freien Rhein badete und dabei in die Schlagwellen eines Raddampfers geriet, durch welche er rettungs⸗ los in die Tiefe geriſſen wurde. * Oberbexbach, 6. Juni. Bei einem über das Höcherberggebiet niedergegangenen Gewitter wurde der Bäckermeiſter Hoffmann an ſeiner Wohnung durch Blitzſchlag tödlich getroffen. Tagung des Bezirksvereins Baden im Deulſchen Fleiſcherverband * Emmendingen, 6. Juni. Die Tagung des Be⸗ zirksverbands Baden im Deutſchen Fleiſcherverband war aus dem ganzen Lande gut beſucht. Nach herzlichen Begrüßungsworten des Vorſitzenden, Obermeiſter Weſch, Mannheim, nahm Dr. Heil von der Landesbauernſchaft das Wort, um ſich über die Geſtaltung des Verhält⸗ niſſes zwiſchen Bauer und Metzger im neuen Reich zu äußern. Der Grundſatz: Nach⸗ frage und Angebot regeln den Preis! habe im na⸗ tionalſozialiſtiſchen Staat nichts mehr zu tun. Es gelte der Feſtpreis. Redner verlangte eine ener⸗ giſche Einſchränkung der Zahl der jüdiſchen Vieh⸗ händler, die ſpeziell noch in Baden einen viel zu großen Einfluß im Viehhandel hätten. Dr. Kühne ſprach über den Reichsnährſtand, Direktor Endres von der Badiſchen Handͤwerkskammer über einzelne Organiſationsfragen, worauf Geſchäftsführer Zäh⸗ ringer ſeinen Bericht erſtattete. Es folgte die Ehrung von verdienten Männern aus dem Gewerbe. Der aus dem Vorſtand ausſcheidende Obermeiſter Karl Ullrich, Baden⸗Baden wurde zum Ehren⸗ vorſitzenden des Bezirksvereins Baden er⸗ nannt. Der Kreisamtsleiter der NS⸗Hago und Vor⸗ ſitzende der Handwerkskammer⸗Nebenſtelle Freiburg, Zumkeller, ſprach über Wiederaufbau des Hand⸗ werks auf der Grundlage nationalſozialiſtiſcher Welt⸗ anſchauung. Als nächſter Tagungsort wurde Konſtang beſtimmt. —— 2 23 S 6 * 8 — Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 7. Juni 1934 Kritiſches zu den Turner- Wellmeiſterſchaſten Schweizer Stimmen und unſere Meinung— Beſter Deutſcher iſt Beckert⸗Neuſtaöt vor Winter und Sandrock Das erſtmalige Erſcheinen Deutſchlands auf den Turner⸗Weltmeiſterſchaften machte es erforderlich, ſich vor Budapeſt ſchon mit den internationalen Verhältniſſen in turneriſcher Hinſicht vertraut zu machen. Dies um ſo mher, als man wußte daß den vorausgegangenen Weltmeiſterſchaftskämpfen Män⸗ gel anhafteten, die wir für unmöglich hielten, min⸗ deſtens aber für übertrieben. In Budapeſt hatten wir nun Gelegenheit mit eigenen Augen zu ſchauen, und uns ſelbſt ein Urteil zu bilden. Von der turneriſchen Arbeit ſoll ſpäter die Rede ſein. In organiſatoriſcher Hinſicht wurden unkere Erwartungen negativ in einem Maße enttäuſcht, wie wir es nie und nimmer für möglich gehalten hätten. In unſerem Bericht haben wir die ſchlimm⸗ ſten Mißſtände bereits angedeutet. Dabei ſoll die Budapeſter Weltmeiſterſchaft noch haushoch über den früheren geſtanden haben, wie uns die Schweizer Journaliſten aus Erfahrung verſichern. Um nicht in den Verdacht zu kommen, die kritiſche Sonde allzuſcharf angelegt zu haben, laſſen wir am beſten unſere ſchweizeriſchen Nachbarn ſelbſt ſprechen. Intereſſant und übereinſtimmend mit unſerem Ur⸗ teil nimmt das offizielle Organ des eidͤgenöſſiſchen Turnvereins ausführlich Stellung zu den aufgetre⸗ tenen Mängeln. „Organiſatoriſch entwickelte ſich die Feſtlichkeit,— ſo ſchreibt der Berichterſtatter u. a. in der Schwei⸗ zeriſchen Turnzeitung— in einem Rahmen, den man ſich bei keinem„Grümpelturnen“ zu ſchulden kommen ließe, und das war um ſo ärgerlicher, als dadurch ihre turneriſchen Qualitäten, die ſich wirk⸗ lich in ſchöner Fülle boten, entweder im beſten Dufte beeinträchtigt wurden oder dann im bedenk⸗ lichen Chaos des Arbeitsverlaufes überhaupt nicht zur Geltung kamen. Budapeſt bedeutet or⸗ ganiſatoriſch ein Fiasko und ein inter⸗ nationales Treffen mehr, das in dieſer Hinſicht nicht bloß an Schlendrian grenzt, ſondern Schlendrian in Reinkultur dar⸗ ſtellt.“ Uns bleibt nur übrig, die Richtigkeit dieſer Feſtſtellungen zu beſtätigen. Weiter iſt in dem Artikel zu leſen über die Be⸗ handlung des deutſchen Aufnahmeantrages:„Die ganze Häßlichkeit der politiſchen Konſtellation machte ſich da breit, indem Belgien, Polen und die Tſchecho⸗ flowakei gegen das Begehren auftraten, die Deutſche Turnerſchaft als böſe Wölfe im Schafspelz au mißkreditieren ſuchten,——— doch nicht genug. Nochmals ſetzte der Verſuch an, die Deutſchen un⸗ ſchädlich zu machen, da von der gleichen Seite geltend gemacht wurde, mit der Aufnahme ſei die Zulaſſung zu den Wettkämpfen noch nicht beſchloſſen. Nach einer zweiten, diesmal geheimen Abſtimmung, durf⸗ ten die Deutſchen mitturnen! Wie ſehr dieſer Ent⸗ ſcheib das Niveau der Leiſtungen im geſamten und im einzelnen zu heben vermochte, zeigt der ehren ⸗ volle Platz, den die Deutſche Turnerſchaft zu belegen vermochte. Im internationalen Verband turneriſcher Beziehungen aber— wir wiederholen dies mit ver⸗ ſtärkter Genugtuung— iſt nun endlich eine häßliche Lücke geſchloſſen, und wir hoffen nur, daß der Benja⸗ min im Bunde alle ins Gefecht geworfenen Vorur⸗ teile Lügen zu ſtrafen verſtehe und mit uns Schwei⸗ zern und den übrigen weitſichtigen Verbandsgliedern aufrichtig beſtrebt ſei, zum mindeſten in turneriſchen Dingen und Beziehungen das entſcheidende Ober⸗ waſſer zu geben.“ Wir anerkennen dankbar das tapfere Eintreten der Schweizer für unſere Intereſſen, insbeſondere die mannhafte Haltung ihres Vertreters Ch. Thoeni. Es braucht nicht beſonders betont zu werden, daß die Deutſche Turnerſchaft immer Bundesgenoſſe ſein wird, wenn es gilt im internationalen Turnverband die Verhältniſſe, die wie Budapeſt gezeigt hat, noch in vielen Dingen unhaltbar ſind. Bezüglich der Stel⸗ Iungnahme Polens zu unſerem Aufnahmeantrag, ge⸗ bietet die Gerechtigkeit eine Richtigſtellung. Hier muß der Berichterſtatter ſich auf falſche Informationen ge⸗ ſtützt haben; denn Polen hat ſich neben der Schweiz, Ungarn, Italien und Finnland ſehr für uns einge⸗ ſetzt. Der Schweizer Bericht geiſelt in den weiteren Ausführungen ebenfalls den ſchlechten Beſuch, den um mehr als eine Stunde verzögerten, ohne jeden Auftakt und g,haltvollen Rahmen vor ſich gegange⸗ nen Beginn, die bedenkliche Unüberſichtlichkeit des Kampfplatzes, die ermüdenden Pauſen wodurch die Kämpfe ſich über den ganzen Tag bis in die Dunkel⸗ heit hinzogen. Ein biederer Schwabe hatte nicht Un⸗ recht, wenn er meinte, daß bei ſolchen Verhältniſſen das Deutſche Turnfeſt 3 Jahre gedauert hätte. „Im Vordergrunde ſtanden— fährt der Artikel⸗ ſchreiber fort— die Schweizer und die Deutſchen, jene als Sieger von Amſterdam, dieſe als Neulinge und auf Grund ihres der Oeffentlichkeit etwas dick ſervierten Selbſtlobes, das übrigens im Hinblick auf ihr hohes Können ſich durchaus erübrigte und im allgemeinen Urteil auch wenig Beifall erntete. Viel beachtet blieben fortgeſetzt zudem die Ungarn, aus begreiflichen Gründen, die Finnen als aufſtrebende Könner, die Italiener als Sieger von Los Angelos und die Tichechen, deven guter Ruf traditionell iſt.“ Der Vorwurf der Ueberheblichkeit iſt allerdings nur beöingt am Platze. Die Meinung des Führers der Nationalmannſchaft in der Deutſchen Turner⸗ zeitung nach der letzten Generalprobe, ſollte ſicher⸗ lich mehr zur Hebung des Selbſtvertrauens der Mannſchaft dienen und war nur in dieſem Sinne aufzufaſſen. Wir wiſſen ſehr wohl das Können der übrigen Nationen einzuſchätzen und haben eine hohe Meinung darüber, wie wir andererſeits auch wiſſen, welche Umſtände am letzten Ende zum Erfolge oder dieten vereiteln können, ganz abgeſehen davon, daß wir von vornherein wußten, ohne Lehrgeld zahlen zu müſſen, geht es in Budapeſt nicht. Das hat die Praxis ebenfalls bewieſen. Bei der Beſprechung der Leiſtungen der Schwei⸗ zer Turner vernehmen wir einen überraſchenden Grund für das vorzeitige Ausſcheiden von Hänggi, der ſich phyſiſch außerſtande erklärte, den Wettkampf fortſetzen zu können. Intereſſant iſt für uns Deutſche auch das Urteil über die Wertungen der Freiübung wie folgt:„Hatten ſchon die Deutſchen, deren Freiübun⸗ gen ebenfalls zum ſicherſten und ſchönſten Teil ihres Könnens gehören, eine Beurteilung erfahren, die zum allgemeinen Urteil in großem Gegenſatz ſtand, ſo nun auch die unſerigen. Dieſem Kampfrichtertrio, aus einem Franzoſen, einem Holländer und einem Finnen ſich zuſammenſetzend, kommt der Ruhm zu, ſich Notierungen erlaubt zu haben, die jeder Sach⸗ kenntnis Hohn ſprechen. Mildernd fällt in Betracht — das unterſtreichen auch wir als angenehme Ent⸗ täuſchung—, daß eine abſichtliche Benachteiligung der gefürchtetſten Mannſchaften zu Gunſten der eige⸗ nen Leute nicht in Frage ſtand,“ Nimmt man dazu die Meinung im Bericht der„Neuen Züricher Zei⸗ tung“:„Die Freiübungen zeigten übrigens auch deutlich, daß vor lauter Suchen nach Neuheiten Wege eingeſchlagen werden ſollen, die eher in eine Schaunummer auf der Bühne als auf einen Turn⸗ platz, wo um die höchſte Ehre gekämpft wird, ſtoßen“, ſo wird verſtändlich, daß man bei unſeren Leuten fehlende Sprungformen als Mangel angeſehen haben will. Alles in allem genommen, beſtätigen die Stim⸗ men aus der Schweiz voll und ganz die aufgezeigten Mängel, die, deſſen ſind wir gewiß, 1936 in Ber⸗ län nicht wieder in Erſcheinung treten. Ebenſo ſelbſtverſtändlich iſt, daß auch die Auswertung und Berechnung der Ergebniſſe eine zeitgemäße ſein wird, damit nicht wie in Budapeſt jede Preſſearbeit zur Unmöglichkeit wird. Nur dadurch ſind die wi⸗ derſprechenden Ergebnismeldungen entſtanden. Für ſei lediglich richtiggeſtellt, daß im Fünfzehn⸗ am unſer Landsmann Franz Beckert, Neuſtadt, als beſter Deutſcher an neunter Stelle ſteht, vor Winter und Sandrock, und nicht wie ge⸗ meldet wurde, Sandrock. Auf die Leiſtungen unſerer Nationalmannſchaft wird noch näher einzugehen ſein, wenn erſt einmal die Einzelwertungen vorliegen. Unter den gegebenen Umſtänden haben unſere Tur⸗ ner ſich voll und ganz für ihr Vaterland eingeſetzt, und die erſte ſchwere Prüfung nach Ueberwindung 3 vorausgegangenen Hinderniſſe in Ehren beſtan⸗ en. Wachſendes Intereſje für die deutſche Leichtathletik Jahrelang ſtanden in der Nachkriegszeit die deutſchen Leichtathleten nicht nur im Mittelpunkt des deutſchen Sportintereſſes, ſondern die ganze Welt beobachtete den unverkennbaren Aufſchwung, den gerade dieſe Sport⸗ diſziplin in Deutſchland nahm. Nicht zum wenigſten trugen dazu ſolche Spitzenkönner wie Houben, Körnig, Peltzer, Hirſchfeld bei, Namen, die bis in die Weltrangliſte hinein den Weg fanden. Amſterdam 1928 befeſtigte die führende Stellung, aber dann kam eine Zeit des Still⸗ ſtandes, ja des Rückganges. Unſere Olympia⸗Expedition nach Los Angeles war für viele in der Heimat eine Ent⸗ täuſchung, die zerſetzende Kritik einer gewiſſen Preſſe tat das übrige, den deutſchen Leichtathleten die Volkstümlich⸗ keit und damit den Rückhalt zu nehmen, um wieder zu Höchſtleiſtungen emporzuwachſen. Jetzt endlich iſt eine Wendung zum Beſſeren eingetreten. Die nationale Revolution hat auch den deutſchen Leicht⸗ athleten das Vertrauen und die innere Kraft wieder⸗ gegeben. Eine zielſichere Führung, ausgerichtet auf die Olympiſchen Spiele 1936, ſetzt die vorhandenen Kräfte richtig ein und ſorgt für die Heranbildung des Nach⸗ wuchſes, der uns aus einer breiten Maſſe mit hohem Durchſchnittskönnen zweifellos zur Verfügung ſteht. In Ettlingen wird in aller Stille unermüblich am Wieder⸗ aufbau gearbeitet, in allen Teilen des Reiches hat ſich der Gedanke der Trainings⸗Gemeinſchaften nicht nur durch⸗ geſetzt, ſondern auch als richtig erwieſen. Ueberall hat man gerade bei dieſer ſo wichtigen Vorarbeit bereits Er⸗ fahrungen geſammelt, auf Grund deren das weitere Trai⸗ ning betrieben wird. Bie Aufbauarbeit hat in Wirklichkeit ſchon im Winter begonnen. Noch nie wurden in Deutſchland ſo viele Waldläufe ausgetragen, wie in den vergangenen Mo⸗ naten, noch nie konnten die Veranſtalter ſo gute Be⸗ teiligungsziffern melden, wie diesmal. Die Zahl von 100 000 Teilnehmern an den hunderten von Waldläufen im 83 Reich dürfte nicht zu hoch Kerſen ſein. Dann am der zündende Funke, den der Reichsſportführer ſelbſt mit ſeinem Plan der Talentſuche, der Suche nach dem unbekannten Sportmann, in die ganze Sport⸗ bewegung warf. Tauſende und Abertauſende ſtrömten zu den dafür ausgeſchriebenen Wettbewerben. Auf breiteſter Front beginnt nun der Vormarſch in die eigentliche Wett⸗ kampfzeit. Der erſte Gradmeſſer dafür ſind die Großſtaffel⸗ läufe, die im ganzen Deutſchen Reich ſtattfinden. Die nächſte Prüfung der deutſchen Leichtathleten auf breiteſter Grundlage bildet dann die Deutſche Ver⸗ eins⸗Meiſterſchaft, die in der Form von Klub⸗ kampfrunden ſowohl für Männer wie auch für Frauen durchgeführt wird. Kein Verein wird davon aus⸗ genommen, die Gliederung nach Leiſtungsklaſſen gibt jedem eine Möglichkeit, das Durchſchnittskönnen ſeiner Mit⸗ glieder unter Beweis zu ſtellen. Mit gutem Grund hat man davon abgeſehen, überſetzt hohe Anforderungen zu ſtellen. Brandenburg behält allerdings für ſeine Meiſter⸗ prüfung die bewährte Austragung(Aſſeburg⸗Memorial, Jugendzehnkampf, Alters⸗Fünfkampf) bei; ſie verlangt von den Vereinen mehr für die Gaumeiſterſchaft, als für den Deutſchen Vereinsmeiſtertitel notwendig iſt. Selbſtverſtändlich wird die Förderung und Steigerung der Leiſtung nicht nur den Männern und der Jugend zu⸗ gute kommen, ſondern in gleicher Weiſe wird auch, nach⸗ dem ſie weiter im olympiſchen Programm beibehalten wor⸗ den iſt, die Frauen⸗Leichtathletik unterſtützt. Auch die Frauen werden alſo in Klubkampfrunden um die Deutſche Vereins⸗Meiſterſchaft kämpfen. So wird ziel⸗ bewußt auf die Olympiſchen Spiele in Berlin hingear⸗ beitet, dabei aber nicht aus dem Auge verloren, daß über dieſe eine, wenn auch vorläufig größte, Aufgabe hinaus anz allgemein jeder Deutſche für die Pflege eines ge⸗ unden Leiſtungsſports, für den nun einmal Lauf, Wurf und Sprung, alſo die Leichtathletik, die Grundlage iſt, ge⸗ wonnen wird. Reuſel Nr. 4 in der Weltrangliſte Eine in gewiſſen Zeitabſtänden von der amerikaniſchen Box⸗Seitſchrift„Ring“ veröffentlichte Weltrangliſte der Schwergewichtsboxer verzeichnet in ihrer neueſten Reihen⸗ folge den Deutſchen Walter Neuſel nach ſeinem Siege über Loughran an 4. Stelle. Die Rangliſte ſieht ſo aus: 1. Car⸗ neva 2. Max Baer, 3. Steve Hamas, 4. Walter Neuſel, 5. Tommy Loughran, 6. King Levinſky, 7. Lasky, 8. domage 9. Perroni, 10. Barry. Sowohl Schmeling als uch Shorkey und Paolino ſind in der Liſte nicht aufgeführt. Deutſche Handball-Meiſterſchaft 1934 Mit Rückſicht auf eine am Sonntag in Daxmſtadt ſtatt⸗ findende große Veranſtaltung wurde der Beginn des End⸗ ſpieles um die deutſche Handballmeiſterſchaft der Männer zwiſchen Polizei Darmſtadt und SpVg Fürth erſt auf 17.30 Uhr feſtgeſetzt. Der Kampf findet im Darmſtädter Hochſchulſtadion ſtatt. Fürther Sonderzug nach Darmſtadt In Nürnberg⸗Fürth macht ſich ein ſtarkes Intereſſe für das Endſpiel um die deutſche Hanoballmeiſterſchaft der Männer in Darmſtadt bemerkbar. Es iſt damit zu rechnen, daß ein Sonderzug zuſtande kommt, der die Fürther An⸗ hänger 2 Kleeblättler nach der heſſiſchen Hauptſtaöt brin⸗ gen wircd. Die Mannſchaften für Darmſtadt und Mannheim Für die beiden Endſpiele in Darmſtaöt und Mannheim wurden folgende Mannſchaftsaufſtellungen gemeldet: ipfer Walter Pfeiffer Unmacht Daſcher Sta Sommer Huber Leonhardt Spalt Rothermel SpVg Fürth: N Fürther Grüner Dölfel Henninger Gebhardt Herath Goldſtein Hirſch Seidel Zacherl Träg Frauen: VfR Mannheim: Simon Groß Müller Wagner Hauck Bonacker Schleicher Kehl Becker Förſter Degen T VEimsbüttel: Gatermann 8 Thiel Wöhlbier Buſſe racht Amſtädt Weſtphal Schmelbt Leumann Schemminger Herke Hanoͤballerfolg Weinheims in Verlin Zu einem großen Erfolg kam die Handballmannſchaft des TV Weinheim, die eben erſt zur Gauklaſſe auf⸗ geſtiegen iſt, in der Reichshauptſtadt. In einem für Som⸗ merverhältniſſe techniſch hochſtehenden Spiel gegen den Berliner SV'92, alſo einen der ſtärkſten Vereine Brandenburgs konnten die Badener ein verdientes 717(:4) herausholen. Reinig 1 noch der Mittelläufer Schröbl und der Halb⸗ linke Stöhr hervor. Merkwürdigerweiſe wurden die mei⸗ ſten der ſieben Tore, nämlich fünf, von den Läufern Schröbl und Fechtner geſchoſſen, die beiden anderen kamen auf das Konto von Stöhr. Beim BSV waren Voß(), Falk (2) und Rautberg(1) erfolgreich. Saarkunögebung, Leichtathletik und Fußball in Frankenthal Der 17. Juni wird für das kampfgewohnte Stadion in Frankenthal ein großer Tag. Anläßlich des Rhein Main—Saar⸗Kampfes([dreibezirks⸗Kampf) der Spitzenleichtathleten aus Main, Heſſen, der Pfalz ſowie dem Saargebiet findet nachmittags 43 Uhr eine offizielle Saarkundgebung ſtatt, die den Gäſten die Verbun⸗ Bei Weinheim traten neben dem Torwart denheit mit ihrer Mutter Deutſchland, zu der ſie nach dew 13. Januar 1935 endlich zurückkehren dürfen, zeigen wird. Außerdem ſpielt die bekannte Sportgemeinde„Ein⸗ tracht“⸗Frankfurt gegen die Pfalz⸗Aus⸗ wahlmannſchaft. Die Leichtathleten tragen insgeſamt zwanzig Uebungen aus, um feſtzuſtellen, welcher Bezirk des intereſſanten Gaues Südweſt die beſten Leicht⸗ athleten und Leichtathletinnen hat. Der Veranſtalter, der Gau Südweſt, bedient ſich der umfangreichen Erfahrungen, die der Platzherr, die Leichtathletikabteilung des FV Fran⸗ kenthal, beſitzt, ſo daß der 17. Juni nicht allein für Frankenthal, ſondern weit darüber hinaus, ein Großkampftag nichtalltäglicher Art zu werden verſpricht, zumal Spielverbot für Fußball, Handball und Leichtathletik verhängt wird. Einzelheiten, die Zuſammenſetzung der Wett⸗ kämpfe, ihre Wertung, die Mannſchaftsaufſtellungen der Fußballſpieler und Leichtathleten, folgen. 1. Nationales Sportfeſt des BVfe Neckarau Das erſte nationale Leichtathletikſportfeſt in Neckaran zeitigte ein überraſchend gutes Meldeergebnis. Ueber 300 Einzelmeldungen aus 80 Vereinen gingen ein. Nicht nur die große Zahl der Meldungen iſt erfreulich, ſondern auch die Klaſſe, die in harten Kämpfen aufeinander rrifft. Eine Veranſtaltung in ſolchem Rahmen wurde ſchon jahrelang in Mannheim⸗Ludwigshafen nicht mehr geboten. Der Be⸗ zirk Mannheim wird ſein äußerſtes hergeben müſſen, um in dieſen Kämpfen ehrenvoll zu beſtehen. Sämtliche Kon⸗ kurrenzen weiſen nur erſtklaſſige Beſetzung auf, nicht nur im Lauf, ſondern auch in den techniſchen Uebungen. Die Jugend kommt bereits am Samstagnachmittag zum Wort, und hier iſt die Mannheimer Jugend mit einigen Ausnahmen unter ſich. Hier kann man den Nachwuchs der Mannheimer Leichtathletik kennen lernen. Radſtädtekampf Mannheim— Ludwigshafen Am 9. Juni auf der Phönix⸗Kampfbahn Wie bei allen andern Sportarten die Städtekämpfe be⸗ reits an der Tagesordnung ſind, will auch der Radſport in dieſem Punkte nicht zurückſtehen. Zwiſchen den Bezirks⸗ führungen des Gaues 13 Südweſt, Bezirk 2 Ludwigshafen, und Gau 14 Baden, Bezirk 1 Mannheim, iſt eine Ueber⸗ einkunft getroffen, das Kräfteverhältnis in Städtekämpfen oͤurrch Vor⸗ und Rückkampf zu meſſen. Die erſte Probe wird am kommenden Samstagabend ſteigen. Ludwigshafen entſendet die bekannten Fahrer Walther Alfred und Emil, Heidger und Maile, ſowie Hilbert Phil. als Erſatzmann. Mannheims Farben verteidigen Münd Peter, Wiſſenbach Karl, Ernſt Emil. Bouffier Karl und als Erſatzmann Hamm Karl. Die Kämpfe erſtrecken ſich auf Zeitfahren, Malfahren und Verfolgungsfahren mit Punktwertung und können in dieſer Aufmachung als beſter Gradmeſſer für das Stärke⸗ verhältnis beider Städte dienen. Außerdem ſind zwei Jugendkämpfe in Form von Mal⸗ und Verfolgungs⸗ fahren eingelegt, um auch hier den Maßſtab zwiſchen den beiden Städten zu finden. Die Jugenökämpfe werden beſtritten von Walther Kurt, Dobler Rudi, Hilbert peter und Oſter⸗Luoͤwigshafen ſowie Hauck Joſef, Buchholz Fr., Palmer Hans und Seubert Rudolf⸗Mannheim. Fliegen lernen, nicht bloß zuſehen! Ueberall in Deutſchland wird in dieſer Woche für die Fliegerei geworben, auf daß ein Wort des Miniſterpräſi⸗ denten Göring wahr werde:„Den Flugſport ins Volk!“ Die Großſtädter haben nun ſchon Dutzende Male bei ſolchen Flugtagen zugeſehen, ſie kommen aber immer aufs neue und in neuer Begeiſterung. Die augenblickliche Flugwoche wird ihren Werbezweck alſo beſtimmt erfüllen. Nach einem Jahr werden vielleicht doppelt ſo viel Menſchen zuſehen? Wahrſcheinlich; aber das allein wäre gar nicht das ideelſte. Jedem einzelnen jungen Menſchen muß Mut gemacht werden, ſich praktiſch dem Fliegen zuzwenden. Wer heute fliegen lernen will und in den Kreis der Flugſportler aufgenommen werden möchte, der braucht nicht mit einem Doppeldecker unter den Arm geklemmt und einem Scheckbuch in der Taſche anmarſchiert kommen. Ein Weg, zum Flugſport zu kommen, führt für den SA⸗ Mann über die Fliegerſtürme, die natürlich auch nicht jeden gleich in ein Flugzeug ſetzen können. Ein anderer Weg geht zu den Segelfliegergruppen des Deutſchen Luft⸗ ſport⸗Verbandes, die über ganz Deutſchland an allen nur halbwegs günſtigen Punkten verteilt ſind. Jedem einzelnen muß Mut gemacht werden, den Schritt zum aktiven Flug⸗ ſport zu wagen. Es ſind weder große„Scherereien“, noch ſtehen große Koſten im Wege. Ueber Theorie und Segel⸗ flugzeugbau und ⸗konſtruktion kommt Ler angehende junge Flugſportler(„Flieger“ wollen wir lieber andere Kerle nennen) zur Uebungsmaſchine, zu kleinſten und ungefähr⸗ lichen Segelflügen, bis zu den A⸗, B⸗ und-Prüfungen im Segelflug, die ſchon eine gewiſſe Meiſterſchaft voraus⸗ ſetzen. Es iſt etwas ganz Herrliches, in dieſen Kreiſen mitmachen zu dürfen, nicht nur für einen Mann, auch für ein junges Sportmädel. Man braucht nicht gleich eine ſo waghalſige und große Könnerin zu werden wie etwa Hanna Reitſch, die als Hirſchbergerin unter den Bergen des Rieſengebirges und der berühmten Segelflugſchule Gruncu ſchon in dieſer Atmoſphäre aufgewachſen iſt und ihr Leben dieſem Sport weiht. Derjenige, der nicht mehr als Aktiver taugt, der ſchon„alter Herr“ iſt, ſollte wenig⸗ ſtens ein Förderer ſein, um die Fliegerei unſeren jungen Menſchen etwas zu erleichtern. Dazu genügt ſchon die Mitgliedſchaft im Deutſchen Luftſport⸗Verband. Dauerrennen in Leipzig Hille⸗Leipzig und Nedo⸗Dresden ſiegen Auf der Leipziger Radrennbahn zu Lindenau wurde am Dienstag abend ein umfangreiches Programm abgewickelt. Zehn Dauerfahrer trugen in zwei Klaſſen je zwei Läufe aus. In der Klaſſe der A⸗Fahrer enttäuſchte der Lokal⸗ matador Hille die 8500 Zuſchauer nicht, denn er konnte beide Läufe(über 40 und 60 Km.) an ſich bringen. Seine Kon⸗ kurrenten ſtanden ihm aber nicht viel nach. Krewer lag im Geſamtergebnis nur 350 Meter hinter Hille. Bei den B⸗Fahrern dominierte Nedo⸗Dresden in beiden Läufen. Die Ergebniſſe: -Fahrer lerſter Lauf 40 Km.): 1. Hille⸗Leipzig 32:23,6 Minuten; 2. Krewer⸗Köln 160 Meter zurück; 3. Schindler⸗ Chemnitz 180 Meter zurück; 4. Lohmann⸗Dortmund 590 Me⸗ ter zurück; 5. Prieto⸗Spanien durch Defekte weit zurück.— -Fahrer läweiter Lauf 60 Km.): 1. Hille 52:29,2 Minuten; 2. Prieto 45 Meter, 3. Krewer 190 Meter, 4. Lohmann 450 Meter, 5. Schindler 450 Meter zur.— Geſamtergeb⸗ nis: 1. Hille 100 Km.; 2. Krewer 99,650 Km.; 3. Schindler 99,370 Km.; 4. Lohmann 99,110 Km.; 5. Prieto 98,955 Km. E⸗Fahrer lerſter Lauf 30 Km.): 1. Nedo⸗Dresden 2544,8 Minuten; 2. Quitſch⸗Leipzig 365 Meter zur.; 3. Rommel⸗ Leipzig 520 Meter zur.; 4. Neuſtedt⸗Halle 800 Meter zur.; 5. Hern⸗Leipzig 950 Meter zurück. B⸗Fahrer läweiter Lauf 50 Km.): 1. Nedo 44:20,2 Min.; 2. Neuſtedt 100 Meter zur.; 3. Rommel 170 Meter zut.; 4. Quitſch 200 Meter zurück; 5. Horn 450 Meter zurück. Karlshorſter Pferdepocken Es bot ſich glücklicherweiſe herausgeſtellt, daß ein Um⸗ ſichgreifen der zwar weniger gefährlichen, aber recht unan⸗ genehmen Maulſeuche(Pferdepocken) dank des ſoſortigen energiſchen Eingreiſens aller beteiligten Stellen nicht ſtatt⸗ gefunden hat. Die Seuche iſt nach genauen tierärztlichen Unterſuchungen lediglich bei den Pferden des Herrn von Mitzlaff feſtzuſtellen geweſen. Herr v. Mitzlaff hat mit Erlaubnis der OBV. ſeine Pferde auf ſein Gut Droſedow gebracht, um ſie dort auszukurieren. Es iſt daher damit zu rechnen, daß in allerkürzeſter Zeit, nachdem die notwendig werdenden Desinfektionsmaßnah⸗ men durchgeführt ſind, und die Zeit der Anſteckungsgefahr abgelaufen iſt, die von der OBB. exlaſſenen Sperrmaß⸗ nahmen wieder aufgehoben werden. Zum Nachfolger von Sir Wall als Sekretär des Eng⸗ liſchen Fußball⸗Verbandes wurde jetzt der auch in Deutf land beſtens bekannte engliſche Schiedͤsrichter Rous er⸗ nannt, der bei ſeiner großen Erfahrung und ſeinen inter⸗ mationalen Beziehungen der geeignete Mann für dieſen Poſten ſein dürfte. Zu einem Triumphzug geſtaltete ſich die Heimkehr der ſchweizeriſchen Turner⸗Meiſtermannſchaft von den Welt⸗ meiſterſchaften in Budapeſt. Vom erſten Grenzſtädtchen an bis nach Zürich, wo der offizielle Empfang ſtattfand waren die Eidgenoſſen Gegenſtand lebhafteſter Begeiſterung. Eine ſehr gute Beſetzung hat die am Sonntag ſtattfin⸗ dende 54. Bad Emſer Ruder⸗Regatta mit 368 Ruderern und 68 Booten aus 22 Vereinen geſunden. Am Start be⸗ finden ſich eine ganze Reihe erſtklaſſigen Mannſchaften aus Süd⸗ und Weſtdeutſchland. Eine Million Zuſchauer wohnten am Mittwoch dem tra⸗ ditionellen Epſom⸗Derby bei. Das ſtark favoriſierte Wunderpferd Colombo erlitt eine ſchwere Niederlage, denn der in neun Rennen ungeſchlagene Hengſt wurde mit zwei Längen hinter dem Sieger Windſor Lad und einer Länge hinter dem an zweiter Stelle einkommenden Eaſton nur Dritter. Den Derbyſieg von Windͤſor Lad zahlten die Buchmacher mit 15:2 aus. Die deutſche Waſſerball⸗Nationalmannſchaft trägt am Wochenende Uebungsſpiele in Barmen, Köln und Duis⸗ burg aus. In Köln ſteht der Nationalmannſchaft eine Kombination Poſeidon⸗Sparta gegenüber. Was hören wir? Freitag, S. Juni Reichsſender Stuttgart .55: Frühkonzert(Schallpl.).— 10.10: Syriſche Stiücke von Grieg.— 10.30: Muſik für Violoncello.— 12.00: Im Land des Weins und der Geſänge(Schallpl.).— 13.20: Mittagskonzert.— 14.30: Schulfunk.— 15.30! Klavierſtücke. — 16.00: Nachmittagskonzert.— 17.30: Promenadenkonzert. — 18.00: Hitlerjugendfunk.— 18.25: Sippenkunde im Aus⸗ land.— 19.00: Allerlei Getier.— 20.15: Reichsſen⸗ dung aus Hamburg. Stunde der Nation: Carl Hagen⸗ beck zu ſeinem 90. Geburtstag.— 21.00: Soliſtenkonzert. — 23.00: Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik.— 24.00: Nacht⸗ muſik. Reichsſerder Fraukfurt 14.40: Stunde der Frau.— 15.50: Wirtſchaftsbericht.— 17.30: Zum 140. Todestag von Gottfried Auguſt Bürger.— 17.45: Der neue Rilke⸗Kreis.— 18.00: Stunde der Jugend. 18.25: Rund um die Mühle. Hörfolge.— 23.00: Vom Schickſal des deutſchen Geiſtes. Reichsſender Köln .20: Schallplatten.—.00: Wunſchkonzert(Schallpl.). + 10.10: Schulfunk.— 10.30: Wir und die Welt.— 12.00: Unterhaltungskonzert.— 13.00: Mittagskonzert.— 15.00: Deutſche Sprecherziehung.— 15.15: Der Orden Pour le mérite im Weltkrieg.— 15.45: Frauenſchickſale im Aus⸗ londsdeutſchtum.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 17.00: Un⸗ geoͤruckte Dichter.— 17.10: Veſperkonzert.— 17.50: Luft⸗ fahrt im Weſten.— 18.00: Feloͤſcherausbildung der HJ.— 18.20: Engliſch.— 19.00: Wie die Freikorys kämpften und ſangen.— 20.00: Politiſcher Kurzbericht.— 21.00: Zirkus⸗ muſik(Schallpl.).— 21.30: Der deutſche Bauer.— 22.20: Theater im Weſten.— 23.00: Nachtmuſik. Reichsſender München .45: Schallplatten.—.35: Schallplatten.— 10.10: Schulfunk.— 12.00; Mittagsbonzert.— 14.20: Leſeſtunde.— 14.50: Stunde der Frau.— 16.00: Veſperkonzert.— 17.30: Alte Marienlieder und Wallfahrtsgeſänge.— 18.10: Ueber Aqugrellmalerei.— 18.30: Kleinigkeiten(Schallpl.).— 21.00: Abendkonzert.— 21.40: Vom Recht, das mit uns geboren.— 23.00: Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik. Deutſchlandſender .20: Frühkonzert.—.00: Volksliedſingen.— 10.10: Schulfunk: Hörfolge aus einem Zeitungsbetrieb.— 11.30: Für die Mutter.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.10: Schall⸗ platten.— 15.15: Für die Frau.— 15.45: Finniſche Frauen als Hüter nordiſchen Kulturgutes.— 17.20: Im Schnell⸗ flugzeug über Deutſchland.— 17.40: Mozart⸗Klavierkonzert. — 18.05: Fürs deutſche Mädel.— 18.20: Schallplatten⸗ brettl.— 158.50: Die Wiſſenſchaft meldet.—.00: Schloß⸗ muſik.— 22.10: Kriegserklärung an die Nichtſchwimmer.— 29.00: Europameiſterſchaft Eder— Charlier in Berlin.— 23.30: Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik. 9 * ſowohl in gewerblichen 29 40% D. Schatanw. 00% Rh. öup..0 90 0 Donnerstag, 7. Juni 1934 00—— ů ——————————————————— der Neuen Mannheimer Zeitung HANDELS- ο WIRTSCHATTS.--ZETTUNG Abend-Ausgabe Nr. 254 Heinrich Lanz Ad. Mannheim Verdoppelung der Dividende aui 8 VII. In der geſtrigen AR.⸗Sitzung konnte der Vorſtand be⸗ richten, daß ſich im abgelaufenen Geſchäftsjahr die Umſätze als auch in landwirtſchaftlichen Maſchinen weſentlich geſteigert haben. Es iſt dies zurück⸗ zuführen auf die Maßnahmen der Regierung zur Belebung der Wirtſchaft, auf den Ausbau der Vertriebsorganiſation im In⸗ und Ausland und auf die anerkannt hohe Güte der Erzeugniſſe. Für die Steigerung des Exports war beſonders die Anpaſſung der Erzeugniſſe an den Auslands⸗ markt und intenſive perſönliche Fühlungnahme mit der Auslandskundſchaft maßgebend. Die Steigerung des Um⸗ ſatzes wirkte ſich in einer erheblichen Erhöhung der Ge⸗ folgſchaft aus, die am 31, Dez. 1933 3 534 betrug gegenüber 2389 Ende 1932. Zur Förderung des Arbeitsbeſchaffung wurden Aufwendungen in Höhe von 1 Mill./ gemacht. Auch im laufenden Jahr ſind für die gleichen Zwecke größere Beträge vorgeſehen und Arbeiten ſchon in An⸗ griff genommen. Aus einem Reingewinn von 1075 516(404 064)%¼/ ſollen 300 000 einem Reſervefonds II zugeführt und 8(9) v. H. Dividende auf das Stammkapital von 7,0 Mill./ verteilt werden. Die noch im Umlauf befind⸗ lichen 484 700/ Genußſcheine erhalten einen Gewinn⸗ anteil von 4 v. H. Neu vorgetragen werden 162 869/ (124 065). In Anerkennung der tatkräftigen Mitarbeit der Gefolgſchaft werden 632 000 I für ſoziale Zwecke bereitgeſtellt, hiervon ſind in 1933 82 000 an die und an bedürftige ehemalige Werksangehörige zur Verteilung gelangt. 300000/ wer⸗ den nach der GV. an die gleichen Empfänger aus Anlaß des 75jährigen Beſtehens des Hauſes zur Auszahlung ge⸗ bracht, die reſtlichen 250 000& wurden zur Bildung eines Fonds verwendet, deſſen Zinserträgniſſe laufend an be⸗ dürftige ehemalige Werksangehörige zur Verteilung kom⸗ men ſollen. Aus der Bilanz: Anlagewerte 5 615 059(7814 401), Beteiligungen unv. 105 006“, Umlaufsvermögen 9866 990 (7 787 329) /, andexerſeits neben unv. 7 Mill/ AK. und 700 000% Reſerve(geſ.) Rückſtellungen 1884 431(1 995 691), Wertberichtigung 1088 611(—), Delkredererücklage 800 000 (neu), Teilſchuldverſchreibungen nebſt Zinſen 151996“ (1342 360 //, ſonſtige Verbindlichkeiten 2886 501 (8768 428 0. Die erſten fünf Monate des neuen Geſchäfts⸗ brachten eine weitere Erhöhung des Um⸗ ſatzes gegenüber dem Vorjahre, die eine Einſtellung von 611 Arbeitskräften ermöglichte. Im Exportgeſchäft iſt es gelungen, im neuen Jahr den Umſatz zu halten. U¹ E. Braunſtein, Pirmaſens. Bei dieſer Schuhfahrik beläuft ſich die Geſamtſumme der Paſſiven auf 54000 J. Es wird ein außergerichtlicher bzw. gerichtlicher Vergleich angeſtrebt auf der Baſis won 30 v.., zahlbar 10 v. H. nach Zuſtandekommen des rgleichs als erſte Rate, die reſtlichen 20 v. H. werden je nach Maßgabe der Verarbei⸗ tung der Maſſe durch den Treuhänder bezahlt. Die Aus⸗ ſchüttung ſoll erfolgen, ſobald 10 v. H. vorhanden ſind. (Eedermarkt.) Weyß& Freyiag A. Frankiuri „ O Frankfurt a.., 7. Juni.(Eig. Meld.) Die Geſell⸗ ſchaft, deren Verluſtvortrag aus 1932 von 20000/ ſich in 1933 auf, 47 566, bei 0,18(2,14) Mill./ Abſchreibungen erhöhte, beſchränkte ſich weiterhin auf die Verwaltung und Verwertung der Aktiven und die Abwicklung ihrer Ver⸗ pflichtungen. Durch die Beſſerung am Baumarkt wurde der Abſatz von Maſchinen, Werkzeugen uſw. erleich⸗ tert, was die Verringerung der Verpflichtungen einſchließl. Bürgſchaften um 7,5 Mill./ ermöglichte. Erſt in 1934 ge⸗ lang es, wenn auch unter Buchverluſt, eine Reihe von Ge⸗ bäuden und Grundſtücken zu veräußern. Gegebenenfalls wird eine weitere Abſchreibung auf 5,43(6,11) Mill.„ auf Anlägen notwendig werden. Beteiligungen wurden teil⸗ weiſe auzuſtoßen. Sie ſind mit 0,11(0,14), Mill. aus⸗ gewieſen. Vorräte(i. V. 0,22) ſind nur mit Merkpoſten bilanziert, da bei der noch nicht beendeten Verwertung ein den Buchwert überſteigender Preis erzielt wurde. Der ſtarke Rückgang der Währungsforderungen auf 0,98 (2,55) und der Wechſel auf 0,04(9,48) Mill./ erklärt ſich aus dem Eingang von türkiſchen Forderungen. Die Neue Bangeſellſchaft Waiß u. Freytag ſchuldet der Firma 0,49 ſowie 0,17 Mill. aus treuhänderiſcher Verwaltung, Kon⸗ zerndebitoren 0,30(0,16), Kaſſe und Bankguthaben 0,32 (0,60), Rückſtellungen 0,76(0,27), Wertberichtigungen 0,30 (0,44), Verbindlichkeiten 5,66(7,25), davon Bankſchulden 4,59, Akzepte 5,17, Bürgſchaften 10,68 Mill. /. Im laufen⸗ den Geſchäftsjahr haben ſich die Verpflichtungen weiterhin nicht unbeträchtlich vermindert. Die GB. erledigte ohne Widerſpruch die Regularien. Geireidemarki ruhig aber sieſig O Berliner Getreidegroßmarkt vom 7. Juni.(Eig. Dr.) Nach ruhigem Vormittagsverkehr nahm der Getreidemarkt einen ſtetigen Verlauf. Das Ofſertenmaterial war im all⸗ gemeinen mäßig und die Förderungen lauteten unnachgiebig. Andererſeits hatte ſich die Kaufluſt der Mühlen vorüber⸗ gehend etwas beruhigt. Der amtliche Waſſerſtandsbericht für das Deutſche Reich fand einige Beachtung, daneben wurde der Ausweis über die Berliner Getreidebeſtände vielfach erörtert, wolei beſonders der Verbrauch von Wei⸗ zen und Weizenmehl im Monat Mai auffiel. Die Preiſe für Brotgetreide waren unverändert. Aufgelder gegenüber Zurückhaliung der Kulisse Geringe Beieiligung des publihums am Eflekiengeschäfi/ Tauschoperaſionen Mannheim ſchwächer Der Aktienmarkt war heute erneut abgeſchwächt, wobei das Geſchäft ſehr klein war. Farben gingen auf 143, Daim⸗ ler auf 46 zurück. Behauptet waren Cement Heidelberg und Linoleum. Von Nebenwerten waren Durlacher Hof 1 v. H. niedriger offeriert, Enzinger 2 v. H. höher gefragt. Bank⸗ aktien waren meiſt etwas feſter. Von Verſicherungswerten waren Aſſekuranz angeboten. Am Rentenmarkt notier⸗ ten Neubeſitz 224, Altbeſitz 96. Goldpfandbriefe und Kom⸗ munalwerte waren wenig verändert. Frankfurt: Renten im Vordergrund Die Börſe hatte größere Umſätze am Aktien⸗ wie om Rentenmarkte, wobei Tauſchoperationen von Aktien und. Renten eine Rolle ſpielten. Durch verſchiedene Hinweiſe in der Oeffentlichkeit auf die hohe Rendite der feſtverzinslichen und geſtützt auf die aktive Anleihepolitik des Reiches, ſton⸗ den Renten heute im Vordergrund. Neubeſitz dog 15 Pfg. an, die übrigen Reichsanleihen gut erhalten, nur Altbeſitz % v. H. leichter. Am Aktienmarkt erfolgte zunächſt durchweg ein leichter Kursrückgang, ſpäter wurden die An⸗ ſangsverluſte zum Teil wieder etwas ausgeglichen. Im Verlaufe ſchrumpſte die Umſatztätigkeit ſtark Zl⸗ ſammen, lediglich in der Neubeſitzanleihe waren die Umſätze zu unv. 22,90 v. H. noch relativ groß. Die übrigen varigblen Reichswerte zeigten keine Veränderung. Am Aktienmarkt waren die Kunſe gegen das Anfangs⸗ niveau überwiegend um ½ bis 1 v. H. erholt, es kamen aber auch einige Papiere noch merklich ſchwächer zur Notiz, ſo 3. B. Kali Solzoͤetfurth(minus 2,25 v..), Ilſe Stamm (minus 3,50 v..) und Scheideanſtalt mit ca. minus 3 bis 4 v. H. Feſt lagen dagegen Chade(plus 2 /j). Am Pfand⸗ briefmorkt lag ziemlich überraſchend Angebot vor, was die Kurſe ſowohl für Gold⸗ als auch für Liquidationspfand⸗ brieſe um durchſchnittlich 4 bis v. H. drückte. Stadt⸗ anleihen lagen meiſt unv. Staatsanleihen waren ruhig. Von Auslandsrenten gaben Ungarn bis ½ v.., Schweig. Bundesbahnen⸗Anleihen bis 3 v. H. nach. Berlin ſchwach Die Beteiligung des Publikums am Effektengeſchäft war heute weſentlich geringer als an den Vortagen. Auch die Kuliſſe verhielt ſich reſerviert, ſo daß, da Sperrmarkver⸗ käufe des Auslandes heute nur in kleinſtem Ausmaße be⸗ obachtet wurden, die Tendenz allgemein etwas ſchwächer war. Die Verluſte gingen aber kaum über 1 bis 1½ v. H. hinaus. Auch aus Publikumskreiſen überwogen heute die Abgaben, wobei anſcheinend der morgige Zeichnungsbeginn ſür die neue Reichsanleihe, die, ſoweit wir aus Bankkreiſen hören, bei der Depoſitenkaſſenkundſchaft großes Intereſſe findet, eine Rolle ſpielen mag. Eines der wenig feſten Papiere war heute die Neubeſitzanleihe, die auf das beſtehende Disagio hin weitere 10 Pfg. höher bezahlt wurde. Die übrigen Renten waren im allgemeinen behauptet. Die vorliegenden günſtigen Nachrichten aus der Wirtſchaft ver⸗ mochten ſich am Aktienmarkt kursmäßig nicht aus⸗ zuwirken, ſelbſt der gute Abſchluß der Mannesmann⸗Werke blieb einflußlos. Die Aktien waren& ſchwächer. Am Elek⸗ troaktienmarkt waren nur Chade etwas feſter. Maſchinen⸗ und Autoaktien waren bis 1 v. H. gedrückt., Relativ gehal⸗ ten waren Textil⸗ und Zellſtoffwerte. Im Verlaufe war die Tendenz uneinheitlich. Conti⸗ Gummi erhöhten ihren Verluſt auf 4½, Bekula waren 2v. H. ſchwächer, Rheiniſche Braunkohlen waren faſt 3 v. H. höher als am Vortage. J. G. Farben waren v. H. er⸗ holt, Chade ſtiegen weiter auf 1814, älſo um 4. Gold⸗ ſchmidt waren 1½ v. H. erholt. 0* 3 Am Rentennarkt ſanden Reubeſis weitex im Mit⸗ keipüntt und befefffaten fih auf 22,90, e erhöhten da⸗ gegen ihren Verluſt auf 4 v. H. Von Kaſſarenten waren überwiegend“ v. H. höher, Meininger Goloͤpfandbriefe teilweiſe bis und Norddeutſche Grundkredit gewannen v. H. Am Geldmarkt nannte man heute für Blankotagesgeld unveränderte Sätze von 3,87 bzw. 4,12 v. H. für erſte Neh⸗ mer. Obwohl die Flüſſigkeit anhält, war einiges Angebot für Privatdiskonte zu beobachten, das ſchlank aufgenommen wurde. Der Kaſſamarkt tendierte überwiegend ſchwächer. Die Steuergutſcheine waren mit Ausnahme der um 20 Pfg. ermäßigten Z4er Fälligkeit feſter, wobei das zum Kauf ausgegebene Materiol wieder nicht voll zugeteilt wurde. Von Reichsſchuldbuchfoderungen notierten u..: Ausgabe 1: 1935er: 100,25 Geld, 1940: 95,37—96,12, 1943/45er: 93.87 bis 94,75; 1946/48er: 93,75—94,75. Ausgabe 2: 1985er: 100,25 Geld, 1940er: 94,75 Geld, 1942—48er: 93,87—94,62; Wieder⸗ aufbau: 1944—45er und 1946—48er: 57,75—58,75. Der Schluß war freundlich. Die Kuliſſe nahm wieder einige Neuanſchaffungen vor. Neubeſitz erreichten einen Kurs von 23 v. H. Kaliwerte lagen ausgeſprochen feſt. Aſchersleben gewannen gegen geſtern 250 und Saolz⸗ detfurth 2. Chem. Aktien waren ausgehend von Farben, die 0,87 gewannen, bis 1,50 v. H. erholt. Nachbörslich wurden Neubeſitz mit 22,95 und Farben mit 143,87 um⸗ geſetzt. Die Grundſtimmung blieb freundlich. * Steuergutſchein⸗Notierungen vom 7. Juni.(Eig. Dr.) Fälligkeit 1934 103,6; 1995 103,3 rep.; 1930 99,1 rep.; 1837 96 rep., 1938 93,6 rep.; Steuerdurchſchnitt 99,1. Berliner Devisen Uiskontsatz: Reichsbank 4, Lombard 5, privat 3¾ v. H. Amtlich in Rm. Dis⸗ Parität 6. Juni 7. Juni für kont M. Geld Brief Geldſ Brief Uegyplen 1ügypt.Pfd.]— 20,958 13,045 13,075 13,085 13,115 Argentinien 1P.⸗Peſo 7.872 0,808] 0,612 0,613] 0,617 Belgien.. 100 Belga 3 58,37 58,5658,68„56 8. 88 Braſilien„ 1 Milreis— 502.155.157.155 0,157 Bulgarien. 100 Leva 8 3,088 6,047].053.047].053 Canada fan.Dollar—.198.525 2,528.522].525 Dänemark 100Kronen[3 112,50 56,49 56,61]56,54 56, 86 Danzig 100 Gulden 3 8¹,72 81,60 61,76 81,60 81.76 Englant.„ 1Pfund 2 20,429 12,665 12,695 12,705 12,735 Eſtland. 100 eſtn. Kr. 5½ 112,50 66,23[68,37 68,43 68.57 — 100finnl. M. 5¼ 10.537.589 5,601] 5,604] S,816 rankreich. 100 Fres.[3 16.44 J16.50 16,52 16.50[ 16,54 Griechenland 100 Dr. 7½ 5,45.509 2,510.547 2, olland.. 100 Gulden 3½ 166,739 169.78 170,07 169,73 170,07 Island„ 100 isl.Kr.— 57.24 57,36 57,4457.55 Ftalien... 1008ire 4 22004 21½72 21,76, 21,/ 21.50 Japan... 19en.65 8 8—— 8 ugoſlavien100 Dinar 7, 9„664 8„ Jalnd. 100 Latts——.— 77427758 7742 77.58 Litauen.. 100 Litas 7 41,98 42.08 22, 16 42,03 42,16 Norwegen 100fkronen 3½] 112,50 69,61 68.73 63.84 63.96 Oeſterreich 100Schill.[5 59.07.45 47.59 47.45 47.55 Portugal 100Cscudo 8 458,57 11,52 11,54 11,56 11.58 Rumänien.. 100 Lei 6.5112,486 2,492 2,488] 2,492 Schweden.. 100 Kr. 3 112,24 65,28 65,37 65,4865,62 Schweiz. 100Franken 2 81.00 81,32[81,48 81,29[81.65 Spanien“, 100Peſelen 86 81,00 34.30 84.3634,32 34.88 TſchechoſlowakeilooK 3½] 12,43810,43 10,45 10,4310,45 Türkei.. Iürk Pfd. 911.034].039[.028.4 5 1²„ ee e 10 0ele—.3.999 1101.999.001 Ver. Staaten 1Dollar(1½1.198.509] 2,515 1.50/ 2,513 Das Pfund etwas feſter Am Valutenmarkt war heute der Dollar erſtmals wieder etwas gedrückt u. notierte in Zürich 3,07/4 nach 3,08“ u. in Paris 15,12 nach 15,16. Verhältnismäßig ſtetig, eher aber etwas ſeſter lag das engl. Pfund, das in Paris bis auf 76,38 und in Zürich auf 15,55½ anzuziehen vermochte. Dement⸗ ſprechend waren auch die nordiſchen Valuten erholt. Der Gulden ſetzte ſeine Aufwärtsbewegung weiter fort/“ auch die, Reichsmark kam international etwas höher zur Notiz. 755 Erholung des, angihr Pfupdes machte weitere Fort⸗ ſchritte. Desgleichen läg die Reichsmark nicht unwefentlich feſter. 8 —————————.———————————————————— den Mühleneinkaufspreiſen konnten kaum verzeichnet wer⸗ den. Weizen⸗ und Roggenmehle hatten kleines Bedarfsgeſchäft. Am Hafer markte war die Stimmung nach der geſtrigen Beruhigung erneut widerſtandsfähiger, da auf die Untergebote Zuſagen erfolgten. Gerſte bei ruhigem Geſchäft ſtetig. Exportſcheine behauptet. Weizen⸗ exportſcheine: Juni 160/, Juli 161 erzielbar; Roggen⸗ exportſcheine: Juni 117½, Juli 118. Amtlich notiert wurden: Märkiſcher Weizen Durch⸗ ſchnittsqualität 76—77 Kilo frei Berlin 100; ab Station geſ. Erzeugerpreis W 2 190(Mühlenpreis 196); W'§ 193(190); 'ö4 195(201); dto. Roggen R 2 160(166); R 3 163(169)) R 4 165(171); märk. Roggen frei Berlin 169 feſt; Sommer⸗ gerſte mittl. Art und Güte frei Berlin 176—180(ab märk. Station 167—171) feſt; märkiſcher Hafer 188—192(179 his 189) ſtetig, Weizenmehl mit 15 v. H. Auslands⸗Weizen 0,75 /½ mit 30 v. H. Ausl.⸗W. 1,50/ Aufgeld; Type 0,790 II 26,50, III 26,95 IV 27,25, plus 0,50/ Fracht⸗ ausgleich, ruhig; Roggenmehl Baſis Type 815 II 22,90; III 23,35, IV 23,65 plus 0,50/ Frachtausgleich, feinere Marken über Notiz. Für je 50 Kg. notierten: Erbſen Vik⸗ toria 20—22; kleine 15—17; Futter 9,5—11; Peluſchken 9,00 bis 9,60; Ackerbohnen 8,10—8,90; Wicken—7,75; Lupinen blaue 6,10—6,75; öto. gelbe 8,60—9,25, Trockenſchnitzel 5,85, Kartoffelflocken 7,30; öto. Berlin 7,70; Miſchfutter einſchl. M3 8,70; ausſchließlich Mz notierten: Leinkuchen 6,25; Erdnußkuchen 5,70; Erdnußkuchenmehl 8,70; Extrahiertes keurszettel der Neuen diannneimer etektenbörse 85%/% Bad. St.⸗A. 27 40.— 500%/.Kom. Gd. 83.— 65.— 9—— 5 Mhm. Go älz. Preßhefe. 112.0 608)/% Pf. Hy Pfdb 94.—[Rh. Geker. 0. 99.— 6090 Rh. Hybfdo.— 91.- Hildebr.⸗Rheinm. 70.— 6% Farbenbds. 28 Salzw. Heilbronn 186.0 Brem.⸗Beſigh. Oel— Bromn,—— Seilind. 30.— 30.— Cementw. Heidelb 3 Sinner 72 Daimler⸗Benz Südd. Zucker 1750 Deutſche Linol., 61,.— 61.——— Durlacher Hof Weſtereg. Alkali EichbaumWerger Zellſtoff Waldhof 48 Enzinger Union Bapiſche Bane Gebr. Fahh Dtſch. Bk. —— 145.0— Pfltz S 9 rkr. M. 0Rh. th. Bk. Pölbg“ 66, 68.— Pad. Aeend Bad. Aſſecuranz. 8 H. Knorr.. 200.0 200,0 Maunb. Perit Frankfurter Börse Sestverainsliche Werte] Sank-Aktien 2, Wertb.(Gold) 76,— 76,—Aug, D. Credit, 3 Babif 6% Reichsanl.. 98,— 97.30 e Bank 60, 99,50 Bank f. Brau. 99.62 55 5 u. Wb. ./% Dounganl. 92˙87 Serl. Jan Berl. Handelsgeſ. Ablöſungſch. U- 99/5 9Com. u. Privatb. 0 3 1 ohn 0 Deutſche disconto J. Cere 1 9* 90 Sde40 2 D. Gp. u. bt *— 2 5 D. Keherſer. Ban 6% 2 Dresdner Bank Biden 38 rankf. Bank. 85%/ Pchr. Kohl28 fälz 5/ Pfälz. H9p. 24 eichsbank.. 154.7 5% Rhein Hop. a Rhein. Hpb.⸗Sr. 1075 5% Südd Feſtwb. Süldd. Boden.⸗E 68.50—, 0oſe Bft. God. G Pf. Vereinsbk.Hambe 65.— 6/ Grkr. M. abg. Württ. Notenbk, 100.0 Ver. Stahlw, Obl. 90.50 Allianz.. 2260 6% Bad 3— Mannb. Verf.⸗G. 21.— 846%0 flz. Lia. Transport-Aktien 8˙0 Lia. 2AG.f. Verkehrsw 67,.— 64,50 Allg.Loxalu. Kraf)—.— 1 Dt. Reichsb⸗Borz, 109,6 apagg 28.2⁵ ordd. Lloyd,, 32,50 SchantungéEiſent 41 50—,— Südd Eiſenbahr.—— Konſerven Braun Ludwigsh..⸗Br. oLudwigs.Walzm. Pfälz. Mühlenw. Tucher 198.5 Bemb 44.25 106,5 100.7 86.75 52,50 50.— 74.50 70.62 39,.— Elektr. 80.50 G. Chem. 70.— 7¹.— 8 70.12 Geſfür a⸗ 9 8%„„ 12-18 1 0 2075 91.— ein. Lig.“. 0 8116 bo.Sia. 475 947 Mannheimer Zeitung 6. 8 3 Industrie-Aletien Aſchaff. Aktienbr. 85.— Dortm. Ritterbr. 8 St. K. wen München Mainzer Brauer. Schöfferh. Bindg. Schwa⸗— merei. S Netallg. ankf.—.— Werger 83575 1 NC Keſ, Banpe aff. ap. 1140 Sbmaſeh Durl.— 48. Baſt Nürnberg.“ Bekula 2 Brem.⸗Beſig. Oel Brown Boveri * Eement Heidelbg. „„ Karſtabt 9 Sa Albert 1, bS N Saiuele t 1 aimler Se, I D. Goldu. S Anſt. 208.0 200.0 Dt. Linoleum Dt. Verlag..„ Dresd. Schnellpr.— Feeee e widi erh. CK. 10 Krafi eru Erkinger“ 8.— 83, Eßlinger Maſch. 97.— 60.50 68.— S le 5 50,50 4—5 e G. Sarben elt.— e. 223*323*30* Goldſchmidt rün 20,50 91 5—— Hanfwerk. Füſſen 26.— 35 Heſſ.⸗Naſſau Gas Hkkert Hindrichs⸗Auffer Hirſch Kupf. u. M.— Hochtief.⸗G. Holzmann, Phil. 7. 83 90.50 81— 40.— 116 7 Sein Ern Rheinſtahl... 96.— Inag Erlan—.— ſunghans St. A. ein, Sch.& Beck. Knorr Heilbronn—.— Konſerven Vraun Sahmeyer Lechwerke 92.— Ludwigsh. Walz. 65,— 65.— Mainkraftwerke.—.— 75.— 88,— 0 bau 69.— 60 220.0 1690 1670 86,50 67,— Festverzinsliche Werte 6% Reichsanl. 27“.90 87.70 Diſch. Ablöſgſch. 96.1 3„ ohne 22.70 D. Schutzgebiete. 9,25 5% Roggenrentb. 92 6¼/ P Cir. Bd. 1 90,— 89.7⁵ 60% 0 95 21 94.— 56%„„ 1. 46 Mexikaner..60 / Oeſt. S — 90.25 906. bbre % Kronen 4%„conv.—9 Montecatini...—.— aB. A. „„. Ryeinmetall Rüigerswerke Sachtleben —5 nellpr. l. amm Lackf. 1260—Schudk Seilinduſt. Wo Siemensu. Halske Südd. Zucker 8 Gotha 89.— Tietz, Leonharb. 10,50 Ver. Chem. Ind. Ber. deutſch. Belf. Ver. Glanzſtoff Ver. Zellſt. Berlin Voigk& Häffner Volth. Seil. u. K. 43.50 W. Wolff Seuof 400 4— nle Treet). 30.——. Pe Mötfall 45—r Raſtatter Wagg..— Transport-Aktien AG. f. 60,7 All E e 104.5 103.7 Südb. Eiſenbahn 60.——.— Baltimore Ohio.—. apag. 26,— 25,½75 Ebeee„25,50 0rlö. Aücb“; 50.75—— 90, 19,25 900 Türk.Ad. Anl.—.—— 99— 247 4½ o e—.— 9 ⸗Fr.⸗Los“.— —.—.— —.— —.— 7 9 83.— —.——.— Montan-Aktien Buderus Eiſen. 75,50 eil. Bergw. 242.0 66.50 6⁵,25 8 enk. Lerhw—— 118.2 144—— Bank-Altien 15 U99 Bant fl St. er—.— 20 68.8 8⁵.50 om. u. Pr 52.50 Dt. Aſiakiſche Bl.—.——.— Deutſche Disconto 59,— Daic, erſee Bk. 38.75 88,75 Klöckner Röbr Mannesm. 74.75 Wansfelder Oberbedarf * Sojabohnenſchrot ab Hamburg 4,75; oͤto. ab Stettin 5,05. — Speiſekartoffeln per 50 Kilo: rot 1,90—2, andere gelbe außer Nieren 2,60—2,80. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 7. Juni.(Eig. Dr.) Anfang; Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Juli 3,7%; Sept. 3,7% Nov. 3,45; Jan.(56) 3,57%.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Juli 58,50; Sept. 58,25; Nov. 58,75; Jan.(36) 59,50. * Liverpooler Getreidekurſe vom 7. Juli.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100(.) Tendenz ſtetig; Juli 4,894 Okt., 5,00; Dez. 5,26.— Mitte: Tendenz ſtetig; Juli 4,44; Okt. 4,116, Dez. 5,19“ * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 7. Juni.(Eig. Dr.) Auguſt 4,0 B 4,00 G; Sept. 4,40 B 4,10 G; Okt. 4,50 B 4,20 G; Nov. 4,60 B 4,30 G; Dez. 4,70 B 4,40 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage Juni 32,90—82,40; Tendenz ruhig; Wetter be. * Badiſche Spargelmärkte. Schwetzingen: Zufuhr 25—30 Ztr. Preiſe: 1. S. 2530, meiſt 25, 2. S. 12—20, meiſt 15, 3. S. 8 Pfg. Marktverlauf langfam.— Gra⸗ ben: Zufuhr 80 Ztr. Preiſe: 1. S., 2. S. 15, 3. S. 8 Pfg. Marktverlauf lebhaft.— Eggenſtein: Zu⸗ fuhr 8 Ztr. 1. S. 20, 2. S. 15, 3. S. 10 Pſch Marktver⸗ — Knielingen: 1. S. 30, 2. S. 20, 3. S. g· * Bühler Obſtmarkt. Erdͤbeeren 15—24; Kirſchen 15—18; Aktſen und Auslandsanleihen in bel Stücke-Motierungen in Mark 15.— 15.—Salzw. 49.50 48.25 Tellus Bergbauf hl. 288 9 234.5 VKu. Laurahütte 94,50 Ver. Berliner Börse 10⁰.0 D. 2775 Dregb. Schnelor, 1 75 Dürener Metall———. Heidelbeeren 33 Pfg. Prozenten ie Stück 6. 7. Dürkoppwerke. 6. 7. Dynamit 180 Dyckerhoff E Wid Dortm. Actienbr. Dortm. Unionbr⸗ Elektr. Lieferung. Elktr. Licht** Eugelhardt.. 79.50 77.— Enzinger Union 63,50 Eſchw. Bergwerk—, 8 70.50 69,50& Co. arbenind. Heilbr.—„ 20.75 41.75 Stablwerke Dresdner Bank. MeiningerHypbk———.— Oeſterr. Creditbk.———.— n J. G. 144.6 143.1 Reichsbank 1354.6 eldmühle Papier 96,12 98.25 Allianz Allg... 225.0 elten K Guill.. Allianz Leben.—.— Ford Motoren„ Gebhard Textil. Gehe& Co. Gelſenk. Bergwr. Genichow& Co. 59 Germ. Portld.⸗Z. Gerresheim. Glas Geſ. f. elektr. Unt. Goedhardt Gebr. Goldſchmidt. Th. Gritzner Maſch.——— —— rün& Bilfing Gruſchwitz Teptil Guano⸗Werke Hackethal Balleſche Maſch. Industrie-Aktien Akn mulatoren 177.7 —„ 82.12 64.— Allg. Elektr.⸗G.. 26.12 Ammendorf Pap. 74,50 Anhalt.Koblenw. 92.— 90,— Aſchaffbg. Zellſt. 41.50 Augsb. N. Maſch. 62,— Balke Maſchinen Sae ayr.Spiegelglas—.— 39,— Bekula. 105 5 . P.— mann Ele Berlin⸗Gubener Berl. Karls. Ind. er Maſchb. Braunk. u. Brikett Braunſchw. A. G. Br.⸗Beſigh. Oelf. Bremer Vulkan Bremer Wolle Brown, Bov.& C. Buderus Eiſenw. 75,— Charlott. Waſſer Sernbanie Baſel 0 hem. Heyden 27, lbert Chem. Giſ o..(Ci Cong⸗ Gacpnde 1 8 Linoleum aimler Mot — Atlanf-K. 90.— 64,50 5 22— 60,.— Rütgerswerke ann. M. Egeſt—.——. Harburg Gu. Phö 28,.——. harkort St.-Pr.—.——— Harpener Bergb, 96,25 90,— Sipert aic 106.0 9—9 0 ilpert Maſch..—, 1500 Findei s& Auff. 67,75 65,25 Schuckert a 00 Sirſch upfer 7⁴.2⁵ 5 — Saxotti Eiſen. ohenlohe⸗Werke 39, olzmann, Phil. lſe Bergbau br. Junghans 39. Kahla—.50 15,.— Sübd. iwk. Aſchersl. 113,0 114,80 Ka 50Klö — 32.50 Sinner A⸗G. eiſenk 69,50 66,50 2000—,— erwerke C. H. Knorr Kollmar KJourd. Kölſch Fölzer⸗We Kötitzer Kunſtled. Krauß& Cie., Lok uſer 1 5& Co. aurahütte. Stahl. v. d. Linde'sEismaſch, 87,.— 85,2 Ss. Mren Dtſche. Stei Sertſe Elenden Mannheimer Großmarki fũr Geireide und Fuſiermiſiel(amilich)/ 7. Juni Offiziell per 100 Kilo waggonfrei Mannheim— bei Waggonbezug— netio i inl., 76/77 rei Weizenkleie ſein m. Sack 10,60 — 80 5 grob m. Sack 40 Erzeugerpreis Roggenkleie.„„ 11.50 Bezirk 9 per Juni.. 20 10 Weizenfuitermehl Bezirk 10 per„..20,80 Roggenfuttermehhl.* Bezirk 11 per„ 20,60 Weizennachmehht Mühieneinkaufspreis aus⸗ desgleichen 49—9 ſchl. Zuſchl.f. Ric Bez. 9 20.50. Erdnußkuchen prompt.— desgleicpen Bez.10 20, 70 Soyaſchrot, prompt—— desgleichen Bez. 11 21.— Rapskuchen*— Sommerweizen 8o Kg.———— 8 1878 Roggen, ſüdd. 71/accg frei Seſomkuthen— 125 Aunenheen Nindeſtre. 125 einkuchen 17,25,1,50 63 8 Juni.. 17,30 mit Sack 10 913 90 3 alzkeinme 18.—13. Muäbſeneinkopfspretscus. Frodenſchnitel ab Sobrir 950 ſchl. Zuſchl.f. Rfch Bez. S 17.70/17, 90——— 8 ir 7 S Wieſenheu loſes 6,—/6.40 Sommergerſte, inl.... 19,—/19,— Rotkleehenr 6,0,8,50 Pfälzergerſte Luzernkieehene. 8,—/,20 Futtergerſte 971 Preßſtroh, Rogg., Weizen 2,40/,80 Wintergerſte, neue— Hafer, Gerſte. 2, 2,20 fer n 180 Geb. Stroh, Rogg., Weizen 1,60/1,80 ais mit Sick.. 13,50 Hafer, Gerſte 1,40/1,00 * Mehlnotierungen: Weizenmehl: Tendenz: ruhig. Weizenfeſtpreisgebiet 11 Type 563 Inland 0 Spezial) 29 ◻ Frachtausgleich plus 0,50; Weizenfeſtpreisgebiet 10 Type 50⁸ Inland(6 Spezial) 28,00 /, Frachtausgleich plus 0,505 Weizenfeſtpreisgebiet 9 28,80, plus 50 Pfg. Frachtausgleich: Weizenfeſtpreisgebiet 7 88,600 plus 50 Pfg. Frachtaus⸗ gleich. Aufſchlag für Weizenmehl mit 15 v. H. Aus⸗ londweizen 75 Pfg. mit 30 v. H. Auslandweizen 1,59 2 Frachtausgleich 50 Pfg. für 15⸗To.⸗Ladungen.— genmehl: Tendenz ruhig, Feſtpreisgebiet 9 Type 0 0 Roggenmehl 60proz. 25,75 /, Frachtausgleich vlus 0,507 Feſtpreisgebiet 8, Type 610, Roggenmehl 0proz. 25,25„, Frachtausgleich plus 0,50. Abſchläge für Type 700(65proz. 50 Pfg., für Type 815(70proz. Ausmahlung) 1 Weizen ſtetig, Roggen und Haker feſt, ſonſt Alles ſtetig, *. 8 * Mannheimer Kleinviehmarkt vom 7. Juni. Auftrieb: 300 Ferkel, 48 Läufer, Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 11—13 über ſechs Wochen 18—22, Läufer 22—25. Markt⸗ verlauf: mittel. * Schwetzinger Schweinemarkt vom 6. Juni.(Eig. Dr.) Zufuhr: 80 Läufer, 118 Milchſchweine. Preiſe: Läuſer 88 bis 56, Milchſchweine 24—34. Marktverlauf lebhaft, Ueber⸗ ſtand ein Drittel. * Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 7. Juni. Auftrieb: 103 Rinder, darunter 19 Ochſen, 11 Bullen, 81 Kühe, 42 Färſen, 928 Kälber, 34 Hammel, 22 Schafe, 560 Schweine. Marktverlauf: Kälber, Hommel und Schafe mittelmäßtg, ausverkauft, Schweine ruhig, ausverkauft. Preiſe: Kälber 52—53, 48—51, 42—47, 33—41; Lämmer geſtrichen; Hammel —, 37, 32—95; Schafe e) 34—35, 28—90, 24; Schweine— 39—41, 37—41, 35—40,—,—, gi) 34—35, g2) 31—33. Reſt geſtrichen. * Hamburger Schmalz⸗Notierungen vom 7. Juni.(Eig. Dr.) Schmalz(Tendenz feſt) amerikaniſches Steamlard tranſ. ab Kai 14,5 Dollar; Pure Lard verſch. Standardmar⸗ ken raffn. p. 4 Kiſten je 25 Kg. netto tranſ. ab Kai 16,50—1 Dollar; Hamburger Schmalz nicht notiert. 8 * Liverpooler Baumwollkurſe vom 7. Juni.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl. Anfang: Juli 625 Okt. 621—622; Dez. 618; Jan.(34) 618; März 619—620 Mai 620—621; Tagesimport 16 000; Tendenz ſtetig. Mitte: Juli 622, Juli 626; Okt. 622; Dez. 619; Jan. (35) 620; März 621; Mai 622, Juli 621; Okt. 621, Jan. (36) 621, März 622, Mai 624; Loko 651; Tendenz rühig, ſtetig. 1 Berliner Meiallbörse vom 7. Jun: Kupf. Nupf.] Kupf.[ Blei Blet Blei Iint nr ſ bez. Brief Geld bez. Brief Geldedez. mar 23 4450— 16—.— 45304— 16.50/.— ürz.—— 46.— 25,25 16.50 April—.— 46 50 45.50 16.75 Mai.—.— 46.7545.75 16.75 uni.—.— 41,7540.75—.—— uli.— 42,50. 41 16.— 7 Auguſt—.— 43.— 42,25 16.——.— Septr.—.— 43,5042.75 16.——.— Oktober—„— 44.— 43.25 16.——.— 21 Novembſ—.— 44.50 48.75— 16.——.— 21, Dez..—.— 45,— 44.25[——17,2516.251—— 21.50— * Berliner Metall⸗Rotierungen vom 7. Juni.(Eig. Dr.) Amtlich notierten in„ für je 100 Kilo: Elektrolyt⸗ kupfer(wirebars) prompt 46,50; Standardkupfer loko 40,25 bis 41,25; Originalhüttenweichblei 16—16,75, Standard⸗ Blei per Juni 15,75—16,50; Originalhüttenrohzink ab nordd. Stationen 19,75—20,50; Standaroͤzink 19,50—20,25 Originalhüttenaluminium 98—99prez. in Blöcken 160; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 164; Reinnickel 9899⸗ proz. 270; Antimon⸗Regulus 41—43, Silber in Bärren ca. 1000 fein per Kilo 37,25—40,25.——* Londoner leiallbörse vom 7. Juni Blatin(E per 20 Ounces) Silber(Pence per Ounce 21.7J Aluminium— Metalle Eper To. Kupfer, Standard 82,75 Zinn, Standaro 3 Monate.32.12 8 Monate. 229,7] Antimon Settl. Preis 32,75 Settl. Preis 231,7 Queckſilber. Elektrolyt. 35.75 Banka., Platin beſt ſelecied 36,25 Straits...— Bolframerz 49, ſtrong ſheets—.— Blei, ausländ.. 11,45 Nickel El'wirebars 36 25 Zink gewöhulich 14.85] Weißblech * Obſtgroßmarkt Weiſenheim a. S. vom 7. Juni. koſteten: Eroͤbeeren 1. S. 22—27, 2. S. 15—22, Kirſchen .— 70, inge! ———.—[Mannesmann. —— 9 9 0 L333 — Rathgeber Wagg, 40,25—.— RheinfeldenKKra ein. Braunk. 230,5 235,6 ein. Elektrinit. 104,0—.— Rheinſtabhl. 8 90.— Abein W. Kalk. 65,75 Roſitzer Zucker Rückforth. Ferd. 7 .—.——.—[Sachſenwerk Hann. A. Egeſ—[Saslefuad:: 2819 Schl. El. u. Gos ugo Schneider — 49 & Salzer 105 o. 91.— —.——— Schultheis. 74.12 78,75 Siemensck Halske 1 64.25 61,50 Stoehr Kamm, 146,0 151.5 Stolberger Zinkh. — 36,— Stettiner Cham. 1 mmobil. ———.—[Thörbs ver. Oele 75.— 75.—G Tietz, Leonhard Transradio———e— Varziner i0 .Chem-che 5— V. Dtſch Nickelw. .Scno.48 Ver. Stahlwerke —17; Erbſen 15—20; Spargeln 1. S. 20—23, 2. S. Anlieferung 240 Ztr. —— Freiverkehrs-Kurse Petersk. J. Habk.—.——. ———— PRR Deutſche Petrol. 83.— 82.50 Burbach Kali.. 24.50 22.75 Diamond.12.12 ——.——*——————— eckarſulm. Fahrs 16.50 16.50 Sloman Salpeter—.—. Südſee Phosphat Ufa⸗Film Vogel Telegraph. ——— Voig aeffner 555 Wanderer Werke ſtf. Wiſſener Metall. 90 ſtoff Verein.— ellſtoff Waldhof Deutſch⸗Oſtafrika Neu⸗Guinea 0 Otavi Minen Fortlaufende * 14.62 Notlerungen(Schlus) 75—.— 20.12 Lahmeyer& Co, Laurahütte Leopoldgrube Mannesmannrö. Mansfeld.⸗G. Maſchinenbau⸗ U. Maximiliansh. Metallgeſellſchakt ⸗Montecatini“. Oberſchl. Kotsw. Orenſtein& Kopp Phönix Bergbau 61,25 25.— 25•˙02 128,0 68 70 106.5 106.5 3 622 Bayer. Mot.⸗W. -P. Bemberg. zul. Berger Tieſb. erlin⸗Karlsr. J. Berliner Maſch. Braunk. u. Brik. Bremer Woll⸗Kü.— Buderus Eiſenw. 75.— Charlott. Waſſer 87.87—,— Polyphonwerke. Comp. Hiſpano..—R Braunk. u. Br. Cont. Gummi⸗W.—.——.—Rhein. Elektr.. Continentalegin. Rh. Stahlwerke. Daimler Benz„5.⸗Weſtf. Elektr. 99,87 Deutſch. Atlant., 109,0——Rütaerswerke Deſſauer Gas 1—Salzdetfurth Kali Deutſche Erdöl.— Schleſ. Bergb. u. g. Deutſche Kabelw.—lsch 7 El. u. Gas Deutſche Linol. 62.70—. e Deutſcher Eiſenh. Dortm. Union.⸗ Schulth.⸗Patzenh. EintrachtBraunk, Siemens KHalske Elektrizitäts⸗L. El. Licht u. Kraft 8 .G. Farben FJeldmühle Pap. 98.12—-.— Felten& Guill. Gelſenk. Bergwk.— . 40,87 89.75 Stöhr, Kammg. Stolberger Zi „—Sücdd. Zucker 143.8] Thür. Gas Seonhard Tietz. Ver. Stahlwerke Vogel Telegr Kedkof elde ibĩ.— ellſto aldho ——.— Bank elettr. Werte arpen. Bergbau Bank für Brau. oeſch Köln Reichsbane olzmann Ph. A. G. für Verkehr otelbetri.— Algem. Lokalb. 3 Bergbau D. Reichsbahn B. lſe Genußſch.— 5Hapagg br. Junghans Hamburg Süd. D. Rali Chemie Hanſa Dampfſch. Rali Aſchersleben Nordd. Lloyd Klöckner Werke zadi Minen „175,0 116.2 ———— —— — ——— — — 9 ———— — S. Seite/ Nummer 254 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 7. Juni 1934 Die badischen Inieressen der Deuischen Eisenbahn-Beiriebsgesellschafi Inm Jahresbericht 1933 der Deutſchen Eiſenbahn⸗Be⸗ triebsgeſellſchaft AG. Berlin wird über die von ihr in Baden betriebenen Linien ſolgendes ausgeführt: Haltin⸗ gen— Kandern: Durch die bahneigenen Kraftwagen iſt der Nebenbahn der Perſonenverkehr im vollen Umfang er⸗ halten worden. Die Ausführung größerer Lieferungen an Bahnſchotter, Pflaſterſteinen und Kalkſteinen brachte der Strecke einen Verkehrszugang. Krozingen— Mün⸗ ſtertal— Sulzburg: Durch die Verlegung des Haupt⸗ betriebes einer Holzfirma nach dem Anſchlußgleis bei Kro⸗ zingen—Kyäniſieranſtalt wurde der Verkehr erheblich ge⸗ ſteigert. Zur Belebung des Perſonenverkehrs und zur Ver⸗ billigung der Zugförderungskoſten wurde ein Triebwagen in den Dienſt geſtellt. Albtalbahn: Befördert wurden 2640 447 Perſonen, wovon auf den Vorortverkehr mit Karlsruhe 1 258 473 Per⸗ ſonen entfallen. Zur Vereinfachung und Verbilligung des Betriebes wurde für die Beförderung von Perſonen zwi⸗ ſchen den Bahnhöfen Ettlingen⸗Stadt und Ettlingen⸗Reichs⸗ Jahn ein Kraftwagenverkehr eingerichtet. Die Einrichtung des Rollwagenbetriebes wirkte ſich durch ſtärkere Holzver⸗ frachtungen aus. Eine weitere Belebung erfuhr der Güter⸗ verkehr hauptſächlich durch Verfrachtungen an Sand, Holz⸗ zellſtoff und Kohlen. Biberach— Oberharmers⸗ bach: Auf dieſer Strecke ſind einige Dampfzüge durch „itt. Kraftwagen erſetzt worden. Durch den Verſand von Faſchi⸗ nen, Schleifholz und Schwerſpat wurde eine Steigerung der Verfrachtungsmenge erreicht. * Belegſchaftsverdoppelung bei der Werkzeugmaſchinen⸗ ſabrik„Union“(vorm. Diehl), Chemnitz. Die Geſellſchaft, die zum Intereſſenkreis der Eiſengießerei und Maſchinen⸗ fabrik Karl Wetzel in Gera gehört, berichtet, daß der erſte Teil des Geſchäftsjahrs 1933 ſtark unter Auftragsmangel Später trat dann eine langſame Beſſerung der Be⸗ ſchäftigung ein, ſo daß im Dezember ſchließlich ein guter Auftragseingang aus dem In⸗ und Auslande zu verzeich⸗ nen war. Das Berichtsjahr ſchließt unter Tilgung des Verluſtvortrages mit einem kleinen Gewinn von 510 1 (i. V. 75 915/ Verluſt, um den ſich der Verluſtvortrag auf 443 760/ erhöhte). Dieſes Ergebnis iſt bei 63 837 Zins⸗ erträgen und 58 816/ außerordentlichen Erträgen(i. V. 27 062/ neutrale Erlöſe) auf die Teilauflöſung der Rück⸗ ſtellung auf Ruſſenwechſel und Außenſtände aus 1932 von 210 632/ und auf die Heranziehung des Buchgewinns von 280 000/ aus der im Dezember 1933 beſchloſſenen Zuſam⸗ menlegung des Aktienkapitals im Verhältnis:4 ſowie auf die gleichzeitig erfolgte Teilauflöſung des geſetzlichen Re⸗ ſervefonds in Höhe von 182 000% zurückzuführen. Ab⸗ ſchreibungen auf Anlagen wurden in Höhe von 55 832 (84 814)/ vorgenommen. Außerdem war eine größere Ab⸗ ſchreibung auf das im Laufe des Geſchäftsjahres erworbene Paket Collet⸗ und Engelhard⸗Aktien nötig— andere Ab⸗ ſchreibungen 196 590(4 401)/— da die Durchführung der mit dem Erwerb bezweckten Programmverſtändigung auf Schwierigkeiten ſtieß. Auf die in der Bilanz enthaltene langfriſtige Reſtſchuld von 429 425/ ſind im laufenden Jahre weitere rund 100 000 abgezahlt worden. Die Be⸗ teiligungen ſind ſomit in der Bilanz mit 0,588(—) Mill. 1 bewertet. Das Umlaufsvermögen beträgt 0,422(0,786) Mill. /, demgegenüber erſcheinen die Verbindlichkeiten mit 0,474(0,049) Mill.. AK. 1,120 Mill. 4.— Die Geſchäfts⸗ belebung hat ſich im neuen Jahre bisher weiter fortgeſetzt, ſo daß die Belegſchaft gegenüber dem Tiefſtand im Vorjahr mehr als verdoppelt werden konnte. Es beſteht augenblick⸗ lich für eine Reihe von Monaten Beſchäftigung. GV. 15. Juni. * Deutſche Metallwerke AG., Neuſtadt/ Haardt(Rhein⸗ pfalz). Die mit 150 000/ AK arbeitende Geſellſchaft er⸗ zielte im Geſchäftsjahr 1933 nach insgeſamt 3487(3940)% Abſchreibungen einen Reingewinn von 12947/(i. V. 2594/ Verluſt, der mit 9224/ Verluſtvortrag aus 1931 vorgetragen wurde). Der Rohüberſchuß erhöhte ſich er⸗ heblich auf 41 786/ gegen 29 193/ i. V. Allgemeine Un⸗ koſten, Zinſen, Steuern, Gehälter und Porti erforderten 25 352(27 846) /, Forderungen betragen 132 414(108 916), dagegen Verbindlichkeiten 55 503(61745) /. * Portland⸗Cement⸗Fabrik Karlſtadt am Main AG. Die o. GV. erledigte die Regularien für 1933. Aus dem ein⸗ ſchließlich des Vortrages zur Verfügung ſtehenden Rein⸗ gewinn von 220 098/ wird für das abgelaufene Geſchäfts⸗ jahr die Dividendenzahlung mit 4 v. H. wieder aufgenom⸗ men. * Teutonia Misburger Portland⸗Cementwerk, Hanno⸗ ver. Die o. GV. genehmigte den Abſchluß für 1933 und erteilte Aufſichtsrat und Vorſtand Entlaſtung. In der⸗ Bilanz ſteht das Anlagevermögen mit 0,92(0,95) Mill. /% und das Umlaufsvermögen mit 3,17(2,94) Mill.% zu Buche. Der geſetzliche Reſerveſonds beträgt unv. 265 000, außer⸗ dem ſind Sonderreſerven unv. mit 0,735 Mill./ und Rück⸗ ſtellungen mit 0,77(0,70) Mill. angeführt. Der R e i n⸗ gewinn beträgt nach Vornahme von Geſamtabſchreibun⸗ gen in Höhe von 238 882(79 425) 4, 227 175(142 320) A. Aus ihm gelangt eine Dividende von wieder 5 v. H. und aus dem außerordentlichen Erträge in Höhe von 123 834/ ein Bonus von ebenfalls 5 v. H. zur Ausſchüttung. Vorgetra⸗ gen werden 35 025. Der Geſchäftsbericht betont eine weitere Verbeſſerung der Geſchäftslage * Hüſſy u. Künzle AG., Murg(Baden). Die Geſellſchaft, die in 1932 bei 8,0 Mill./ Aktienkopital einen Verluſt von 432 692 auswies, hat im Geſchäftsjahr 1933 eine Kapital⸗ herabſetzung auf 636000 vorgenommen. Die diesjährige Gewinn⸗ und Verluſtrechnung ſchließt nach 41 000(42 633) 4 Abſchreibungen auf Anlagen und 5 469(74 530) anderen Abſchreibungen ohne Saldo ab. Der Bruttoüberſchuß wird ſtark erhöht mit 783 084(569 969) ausgewieſen, während ſich außerordentliche Erträge erheblich auf 59 639(525 261) Mark ermäßigten, weiter 11.590(—) Miet⸗ und Pachtein⸗ nahmen. Der Buchgewinn von Kapitalherabſetzung beläuft ſich auf 480 000 l. Demgegenüber 432 692(512 645) Ver⸗ luſtvortrag, 604 453(617 507) Löhne und Gehälter, 39 458 (40 015)/ ſoziale Laſten, 23243(64 092) Zinſen, 5780 (5 693)% Steuern und 182 299(170 807) ſonſtige Auf⸗ wendungen. Aus der Bilanz lin Mill.%): Fabrik⸗ gebäude 0,24(0,25), Maſchinen 0,14(0,16), Halbfabrikate 0,12(unv.), Fertigwaren 0,2(0,16), andererſeits hyp. ge⸗ ſicherte Anleihen 0,19(0,3), Darlehen 0,14(—9. Mitarbeiter reiche Geschicklickkeit. Gedenken. Direlkiion Am 3. Juni entschlief unser langjähriger Vertreter und Herr Daniel Weil Er stellte in den vielen Jahrzehnten seiner Tätigkeit seine ganzen Kräfte in den Dienst unseres Werkes, verband mit Seltener Anhänglichkeit und Treue rastlosen Fleiß und erfolg- Wir bewahren ihm mit gleicher Treue unser ehrendes Einspaltige Klelnanzeigen bis zu einer Höhe von 100 mm je mm SPig. Stellengesuche je mm 4Pig. Offene Ste ſGrs * Bere Maschinenfabrik ll sucht für die Betriebsabteilung einen jungen, tüchtigen Ingenieur mit guter Konstruktionspraxis, Radio. 3 Röhr., Zur beſi Zu beſicht. unter eingeb. Lautſpr., neuw., b. zu vöf. vorher. Anruf Ir. 36 U0 möglichst mit Erfahrungen im Vor- C8 Nr. 1. 2. 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Die beim Gemeindegericht Mann⸗ heim vorhandenen, bis zum Jahre 1927 einſchl. erwachſenen Prozeß⸗ akten über: a) perſönliche Verbindlichkeiten, b) dingliche Rechte an Fahrniſſen, ſowie ) die Akten in Sühneſachen ſind zur Vertilgung ausgeſchieden. Es ſteht den Beteiligten frei, Enerbelb 4 Wochen die weitere Uogelmann Hohnen Aufbewahrung zu beantragen oder werderstraße4 Nähe Strohmarkt um Rückgabe der von ihnen oder 43224 11. 7 ihren Rechtsvorfahren zu den Tel. 4322 Akten gegebenen Beweisurkunden nachzuſuchen. 5300 Drucksachen Keine Eckläden! Mannheim, den 5. Juni 1934. liefert schnel Gemeindegericht. Druckerei Dr. Haas Trauerkleidung Trauerschleler erhelten Sie bel Antuf Nr. 27851 zofort für jede Figur in allen prelslegen zut Auswahl odensee- Pfd. nur Frische Seefiszhe ft Matſes- Her inge Fisch- Konserven 8 less-Ballon 37.50 Tlauielcen 90 u. Marinaden Hessrad mit Frei- lauf Chrom-Ballon m. Garantie 39.95 — Suprema Chrom 45.50 „ ½Ball. 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