——— Was ſoll man Gen 9 Rüſtungsſtaaten ſeine Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Friedrichſtraße 4, W Oppauer Straße 8, Se Freiburger Straße 1 Neue Mannheimer õ 2 Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Remazeit Mannheim eſtimmten Ausgaben, an beſonderen „erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim Morgen⸗Ausgabe A u. B Montag, 11. Juni 1934 Die Auffaſſung in Berlin (Von unſerem Berliner Büro) IBerlin, 9. Juni. Es gehört zu dem für die Mächte peinlichen Stande der Dinge auf der Genfer Abrüſtungskonferenz, daß Gerüchte in der ausländiſchen Preſſe auftauchen, wonach einzelne Vertreter auf der Abrüſtungskonfe⸗ renz verſuchen wollen, die Reichsregierung zur Wiederbeteiligung an den Verhand⸗ lungen im Rahmen der Konferenz zu gewinnen. Die deutſche Oeffentlichkeit ſchenkt den Gerüchten, die aus Genf kommen, ebenſowenig Vertrauen wie Entſchließungen, die man dort faßt. Denn man hat ſich in jeder Hinſicht zu oft enttäuſcht geſehen. In der am Freitag gefaßten Entſchließung des Haupt⸗ ausſchuſſes iſt mit einer gleichſam nebenhingeſpro⸗ chenen Reöewendung auf eine eventuelle Rückkehr des Reiches nach Genf gezielt worden. Dabei iſt der Wunſch der Vater des Gedankens und, wie man weiß, möchten gewiſſe andere Mächte gar zu gerne, daß wir die Verantwortung für die Entwicklung der Konferenz wieder mittragen helfen. Offenbar ſind nun Beſtrebungen im Gange, auf die Reichs⸗ regierung in dieſem Sinne einzuwirken. Dabei würde es ſich alſo um diplomatiſche Beſprechungen zur Erreichung des deutſchen Wiedererſcheinens in Genf handeln. Was überhaupt im einzelnen mit die⸗ ſen Beſprechungen bezweckt ſein würde, läßt ſich nicht abſehen, denn man muß fragen, was denn ſeit dem deut⸗ ſchen Ausſcheiden aus der Abrüſtungskonſe⸗ renz dort an Fortſchritten erreicht worden iſt, in der von uns verlangten Richtung, daß die wirkliche Herabſetzung der Rüſtungen und die praktiſche Gleichberechtigung Deutſch⸗ lands erreicht werden müſſe. Diplomatiſche Fühlungnahmen würoͤen doch wohl nicht mehr aufzuweiſen haben, als man ohnehin über die Genfer Lage weiß. Und danach iſt bei den Verhandlungen der Abrüſtungskonferenz und ihrer Ausſchüſſe nichts Konkretes im fortſchritt⸗ lichen Sinne erzielt worden. Der italie⸗ niſche Vertreter hat mit Recht darauf hingewieſen, daß die Konferenz einen nie geſehenen Leerlauf darſtelle. Das werden auch die vom Hauptausſchuß eingeſetzten Kommiſſionen nicht verſchleiern können. Tatſächlich liegt in Genf eine Vertagung „sine die“ vor, das heißt, daß noch gar nicht ab⸗ zuſehen iſt, wann die eigentliche Konferenzarbeit weitergehen ſoll. Die neuen Ausſchüſſe ſtehen vor einer ſonderbaren Aufgabe. Sie ſollen nicht etwa eine ſchon vorhandene Einigung im einzelnen aus⸗ arbeiten, ſondern es iſt ihnen die Pflicht auferlegt worden, dieſe Löſung erſt zu finden. Damit verlangt die Konferenz von dieſen Ausſchüſſen etwas, was ſie ſelbſt bisher nicht zuſtande gebracht hat. Die Ausſchüſſe werden die Welt ebenſo⸗ wenig von der Arbeit im Rahmen der Kon⸗ ferenz überzeugen, wie die Konferenzverhand⸗ lungen ſelbſt Zutrauen geerntet haben. Es erübrigt ſich, noch einmal auf die deutſchen Grund⸗ ſätze einzugehen. Nur kurz nochmals, daß Deutſch⸗ land in der materiellen Abrüſtung aller Sicherheit gewährleiſtet ſieht. Ferner muß Deutſchland auf die Zuerkennung der vollen Gleichberech tigung Man kann ſicher ſein, daß diplomatiſche Fühler aus Genf feſtſtellen werden, daß an dieſer deutſchen Hal⸗ tung ſich nichts ändert. „Tyyiſches Kompromiß“ So lautet das Urteil in England Von unſerem Verkrteg in Lon don 7 London, 10. Juni. So weit man aus den ſpärlichen Berichten erſehen kann, betrachtet man die Genfer Einigung, durch die es ermöglicht wird, die völlig in die Sackgaſſe geratenen Verhandlungen weiterzuführen, als ein typiſches Kompromiß. Ueberall weiſt man darauf hin, daß jetzt abgewartet werden müſſe, was Deutſchland zu tun gedenke und wie Deutſchland, wie es in der„Times“ weiter heißt, den ihm dargebotenen Oelzweig(9) aufnehmen werde. Ebenſo wie in den letzten Tagen unterſtreicht man auch heute wieder, daß nur eine Rückkehr Deutſchlands nach Genf die Abrüſtungsver⸗ handlungen zu einem erfolgreichen Ende führen könne, und unter dieſem Geſichtswinkel betrachtet man die Tatſache, daß Frankreich ſich der engliſchen Anſicht über die Notwendigkeit einer Rückkehr Deutſchlands angeſchloſſen hat, als einen vollen Er⸗ folg der engliſchen Politik. ortſetzung auf Seite 9 dringen. 28 Frohe Botſchaft Dr. Reinhardts Durchgreifende Maßnahmen zur weiteren Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit Funkmeldung der NM3. München, 10. Juni. Am Sonntag trat hier die Kommiſſion für Wirt⸗ ſchaftspolitik der NSDAP zu ihrer erſten Tagung zuſammen. Der Leiter der Kommiſſion, Köhler, begrüßte die Erſchienenen, darunter den Beauftrag⸗ ten des Führers für Wirtſchaftsfragen, Keppler, Staatsſekretär Reinhardt als Vertreter des Reichsfinanzminiſters. Namens der Stadt München Staatssekretär Reinhardt begrüßte Oberbürgermeiſter Fiehler die Teilneh⸗ mer. Das erſte Referat erſtattete Staatsſekretär Reinhardt über den„Kampf um die Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit.“ Der Staatsſekretär ging ausführlich auf die Einzel⸗ heiten der Arbeitsbeſchaffung und ihrer Finanzie⸗ rung ein und wies darauf hin, daß Arbeiten im Rahmen des Arbeitsbeſchaffungsgeſetzes vom 1. 6. 1933 ſich bis zum Frühjahr und Sommer 1935 er⸗ ſtrecken werden. Die Haushaltslage der Länder, Gemeinden und Gemeindeverbände ergebe 1934 gegen⸗ über dem Vorjahr eine Verbeſſerung von insgeſamt 453 Millionen. Bei dieſer Verbeſſerung könne von den Ländern, Gemeinden und Gemeindeverbänden verlangt wer⸗ den, daß ſie mit einem Grundförderungsſatz von 2,50 Mk. je Tag und Mann zufrieden ſeien und auch dazu übergingen, öffentliche Arbeiten aus eigenen Mitteln ohne Grundförderung zu finanzieren. Die Begrenzung der Grundförderungsfumme auf 310 Millionen Mark ſei aufgehoben worden. Es werde möglich ſein, die Grundförderung für weitere min⸗ deſtens 30 000 Mann zu gewähren. Die Arbeitsloſenziffer würde allein infolge der Auswirkung dieſer Maßnahme in den nächſten Wochen um weitere 300 000 Mann 0 ſinken. Die Gewährung von Grundförderung dürfe aber zu keiner Dauereinrichtung werden, ſondern ſolle nur arbeitsloſen Volksgenoſſen, die anders noch nicht Arbeit finden können, die Notſtandsarbeit bringen. Von den heute noch 2,5 Millionen Arbeitsloſen ſeien ſchätzungsweiſe 300000 bis 500000 Mann für Notſt andsarbeiten geeignet. Es ſolle alles daran geſetzt werden, ſie in den nächſten Wochen und Monaten in Notſtandsarbeit zu bringen und in ihr zu halten, bis ſie von der Wirtſchaft in feſte Berufs⸗ zweige überführt werden können. Der Redner betonte weiter, daß zu dem gegen⸗ wärtig in der Lan dwirtſchaft untergebrachten 116 000 Landhelfern und Landhelferinnen weitere 300 000 hinzukommen könnten, was wieder eine Entlaſt ung des Arbeitsmarktes um 300 000 bedeuten würde. Durch das Geſetz zur Ueberführung weiblicher Arbeitskräfte in die Hauswirtſchaft ſei bereits eine dauernde Ent⸗ laſtung des Arbeitsmarktes um 100 000 erreicht. Durch das Geſetz zur Förderung der Eheſchließun⸗ gen ſei eine unmittelbare Verminderung der Ar⸗ beitsloſigkeit um 200 000 erzielt. Dazu komme die bedeutende Belebung in der Möbel⸗ und Hausgerätein duſtrie, die mit ebenfalls 200 000 anzunehmen ſei. Dieſe Belebung werde dauernd ſein, denn die Eheſtandsdarlehen ſollen gewährt wer⸗ den, ſolange es heiratsfähige Arbeitnehme⸗ rinnen gebe. In Auswirkung des Geſetzes zur Förderung der Eheſchließungen würden jährlich auch 200 600 Klein⸗ Naris macht ſich Sorgen um Deutſchlands ſchlechte Laune“ Drahtbericht unſ. Vertreters in Paris VParis, 10. Juni. Der Außenminiſter Barthou iſt am Samstag von Genf wieder in Paris eingetroffen. Er hat im Mi⸗ niſterrat Bericht erſtattet und gleich ſein Lob für ſeine Genfer Erfolge einzuheimſen verſucht. Bar⸗ thou dürfte wohl deshalb etwas beſondere Eile haben, ſeine Genfer Verdienſte offiziell anerkennen zu laſſen, weil in gewiſſen politiſchen Kreiſen in Paris das Gerücht entſtanden war, er hätte ſeine Vollmachten weit überſchritten und könnte wohl nicht mehr von der Regierung gedeckt werden. Der Quai'Orſay dementierte zwar ent⸗ ſchieden, unter Hinweis auf ein Glückwunſchtele⸗ gramm Doumergues, ließ aber doch durchblicken, daß im Kabinett ſchon gewiſſe Unſtimmig⸗ keiten entſtanden ſeien. Barthou will alſo die erſte Feſtesfreude Genfer Einigung benutzen, um ſich amneſtieren zu laſſen. 1990 Pariſer Preſſe kommentiert die Genfer De⸗ batte ſehr freundlich, geht aber in ihren Anſichten über die praktiſchen Rückwirkungen weit auseinan⸗ der. Der offiziöſe„Petit Pariſien“ behauptet in übereifrigem Optimismus, daß nun„die im Sep⸗ tember 1933 bei den Pariſer Unterhaltungen ge⸗ ſchaffene moraliſche Einheitsfront zwiſchen Frank⸗ reich, England und Amerika wieder hergeſtellt ſei“. Dabei allerdings iſt die Einſchränkung, daß dieſe Einheitsfront nur„moraliſch“ geweſen ſei, bezeich⸗ nend genug. Der„Petit Pariſien“ weiſt dann weiter darauf hin, daß Barthon im Zuſammenhang mit der Genfer Einigung ſchon zwei Einladungen er⸗ halten habe, von denen die eine nach London offiziell, die andere nach Rom vorläufig nur offiziös ſei. Der„Matin“ ſieht den Erfolg Barthous vor allem darin, daß„der Bruch vermieden“ und„den übelwollenden Geiſtern in Berlin und anderswo keine Gelegenheit zum Triumph gegeben“ worden ſei. Das„Fournal“ weiſt ſchon auf die] barren. über die ſcharfe Oppoſition Italiens und Po⸗ lens hin und erklärt, die Zukunft hänge nicht weni⸗ ger von der praktiſchen Durchführung jener Genfer Einigungsſormel als vielmehr„von den Ereigniſſen außerhalb der Konferenz“ ab. Wladimir'Ormeſſon, der neue Außenpolitiker des„Figaro“, erklärt, man ſolle nicht allzu optimiſtiſch ſein.„Die Form iſt wohl gerettet, aber in der Sache bleibt alles beim alten. Zwei Einheitsformeln, um die ſich alles dreht: Erſtens: Kann man die Wiederauf⸗ rüſtung Deutſchlands anerkennen und in welchen Grenzen? Zweitens: Welcher Mechanismus wird eine genügende Sicherheit garantieren, damit man eine Abrüſtungskonvention abſchließen kann?“ Pertinax zeigt ſich im„Echo de Paris“ eindeutig peſſimiſtiſch. Wohl ſei ein offener Bruch mit Eng⸗ land vermieden worden, aber die Einigung, die man nach ſchwerem Handeln mit England erzielt habe,„ſei doch recht mager und unbeſtimmt“.„Wir können vor allem nicht auf eine Einigung mit London hoffen, und wenn ſie mit noch ſo großen Opfern er⸗ kauft wird, wie uns das Beiſpiel der Pariſer Einigung vom 14. Oktober 1933 zeigt. Es ge⸗ nügt, daß Deutſchland ſeine ſchlechte Laune kundtut und die Türen zuknallt, und ſchon iſt die Einigung wieder verſchwunden.“ Dazu kommt, fährt Pertinax fort, die mit Hilfe Rußlands, der Türkei, der Kleinen Entente und der Balkanmächte zu gründende Liga der gegenſeitigen Hilfeleiſtung, die in einer Militärallianz die Verträge aufrechterhalten will, die Eng⸗ länder beunruhigt habe. Noch ſchlimmer aber ſei es, daß durch dieſe„franzöſiſche Kolonialpolitik“ Ita⸗ lien wieder in die Arme Deutſchlands zurückgetrieben ſei.„Plötzlich und unvermit⸗ telt hat ſich Muſſolini wieder nach Berlin herumge⸗ dreht. Pertinax hofft allerdings noch darauf, daß die Geſchicklichkeit der franzöſiſchen Politik vielleicht „große Gefahren bei den bevorſtehenden diploma⸗ tiſchen Verhandlungen bis zum Herbſt dieſes Jahres vermeiden könnte. Allerdings müſſe Frankreich un⸗ bedingt und ohne Schwanken auf ſeiner Poſition be⸗ und der jährliche Finanzbedarf ſchaft ſpiegele. Allein das Aufkommen au Um ſatz⸗ lund voller Zuverſicht entgegenzuſehen. 145. Jahrgang- Nr. 250 wohnungen mehr gebraucht werden als bisher. Vier Jahre nach Inkrafttreten des Geſetzes werden allein in ſeiner Auswirkung der Arbeitsmarkt eine Ent⸗ laſtung um eine Million Menſchen erfahren haben der Arbeitsloſen⸗ hilfe um 500 Millionen Mark geſunken ſein. Weitere Maßnahmen zur Verminderung der Ar⸗ beitsloſigkeit ſeien der Bau der Reichsautobahnen, das Kraftfahrzeugſteuergeſetz, das Geſetz über Steuerfreiheit für Erſatzbeſchaffung, das Gebäude⸗ inſtandſetzungsgeſtz, das Geſetz über Steuerfreiheit für neu zu errichtende Kleinwohnungen und Eigen⸗ heime, die Erlaſſe betreffend Steuerfreiheit für Auf⸗ wendungen zu Zwecken des zivilen Luftſchutzes und des zivilen Sanitätsdienſtes, die Geſetze über die Halbierung deer lanoͤwirtſchaftlichen Umſatzſteuer und Senkung der Landwirtſchaftlichen Grundſteuer. End⸗ lich das Kaufkraftgeſetz. Der Arbeitnehmer ſolle von ſeinem rohen Gehalt oder Lohn mehr aus⸗ beahlt erhalten, als bisher. In dieſer Richtung be⸗ wegten ſich auch das Spendengeſetz und das Beiträgegeſetz, zu denen in den nächſten Ta⸗ gen die Durchführungsverordnung erſcheinen werde, die wahrſcheinlich die Erhebung ungenehmigter Spenden unter Strafe ſtellen werde. Im Kampf um die Verminderung der Arbeitsloſigkeit ſpiele auch eine Rolle, daß das Reich im Haushaltsjahr 1934 300 Millionen Reichsmark Dieſe 30⁰ Millionen würden mehr vorhanden ſein zur Auffüllung der Läger und Vergebung ſonſtiger Aufträge. 92 Die Maßnahmen zur Verminderung der Ar⸗ beitsloſigkeit würden ergänzt durchgreifende Zinsſeukung und durch einen Umbau der Steuern und eine weiteſtmögliche Senkung der Steuerſätze. Mit der Zinsſenkung werde gegenwärtig begonnen. Die Steuerreform werde im Herbſt 1934 erſcheinen. Die neuen Steuergeſetze würden zum größten Teil am 1. Januar 1935 in Kraft treten. Staatsſekretär Reinhardt ſchilderte weiter die Maßnahmen zur organiſchen Senkung des Zinsfußes auf 4 v. H. und verwies auf die vierprozentige An⸗ leihe des Deutſchen Reiches von 1934. Es ſei zu wünſchen, daß alle Beſitzer von Anleihe des Deut⸗ ſchen Reiches von 1929 und alle Beſitzer von Neu⸗ beſitzanleihe von dem Umtauſchangebot Gebrauch machten, und daß alle anderen Volksgenoſſen, deren wirtſchaftliche Lage es erlaube, ſich an der Zeich⸗ nung der vierprozentigen Anleihe beteiligen. Eine ſicherere Geldanlage ſei undenkbar. Die im Herbſt kommende Steuerreform werde einen weiteren Ge⸗ neralangriff im Kampf um die Verwinderung der Arbeitsloſigkeit und eine Generalmaßnahme zur Geſundung von Wirtſchaft und Finanzen darſtellen. Der Staatsſekretär verwies ferner darauf, daß das Steueraufkommen ſich ausgezeich⸗ net entwickele. Es ſei in den Monaten April und Mai um rund 150 Millionen Reichsmark größer geweſen, als in den entſprechenden Monaten des Rechnungs⸗ jahres 1933. Dieſe Entwicklung werde ſich auch in den Länder⸗ und Gemei⸗dehaushalten außerordentlich günſtig auswirken. Ganz beſonders gut flößen diejenigen Steuern, in denen ſich der Aufſchwung der Wirt⸗ ſteuer ſei im April und Mai um 60 Millionen größer geweſen als in den beiden erſten Monaten des Vorjahres. Man könne annehmen, daß die Um⸗ ſätze im März und April 1934—3,5 Milliarden Mark mehr betragen haben als in den gleichen Monaten 1933 und daß die Umſätze im geſamten Jahr 1934 wahrſcheinlich um 15—20 Milliarden Mark höher ſein werden als im geſamten Jahr 1993. Staatsſekretär Reinhardt ſchloß: Die Zahl der Ar⸗ beitsloſen betrage heute noch 2,5 Millionen. Es werde gelingen, dieſe Zahl in den näüchſten ſechs Mo⸗ naten um rund 1 Million zu vermindern, im kom⸗ menden Winter von einem Wieberanſteigen über 2 Millionen verſchont zu bleiben und 85 es werde gelingen, die Arbeitsloſigkeit innerhalb längſtens zweier Jahre ſo gut wie reſtlos zu beſeitigen, wenn alle Volksgenoſſen im Rahmen der Richtlinien der Reichsregierung ihre Pflicht tun. Ihm ſchwebe über den Rahmen aller bezeichneten Maßnahmen hinaus eine weitere große Maßnahme vor, die zu einer faſt vollſtändigen Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit, wahrſcheinlich ſchon innerhalb eines Jahres, führen würde. Er ſei überzeugt, daß die Reichsregierung ſich zur Durchführung auch dieſer Maßnahme entſchließen werde, ſobald ſie bis zur letzten Schlußfolgerung durchdacht und der Ge⸗ dankengang als richtig anerkannt ſei. Wir haben allen Anlaß, der Zukunft frohen Mutes 4 in Steuer⸗ gutſcheinen ſtatt in Bargeld in Zahlung nehme. durch eine ——— 2. Seite Nummer 250 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 11. Juni 1934 „Typiſches Kompromiß“ (Fortſetzung von Seite 1) Als beſonders vorteilhaft betrachtet man es in England, daß die jüngſten Verſtimmungen zwiſchen England und Frankreich jetzt weit⸗ gehend aus der Welt geſchafft ſind. Frankreich werde dadurch in immer ſtärkerem Maße von der ruſſiſchen Seite weggezogen und nach England zurückgebracht. Die engliſche Preſſe iſt ganz augenſcheinlich be⸗ müht, Frankreich die getroffene Entſcheidung ſo leicht wie möglich zu machen, und ſo bemüht man ſich zunächſt noch, alle demnächſt auftauchenden Streitfra⸗ gen noch nicht zu ſehen. Das mühſam errichtete, durchaus nicht ſtabile Gebäude einer neuen engliſch⸗ franzöſiſchen Uebereinſtimmung ſoll nicht gleich zu Anfang mit einer Hypothek des Mißtrauens und der Kritik belaſtet werden. Einzig in oͤer„Morning Poſt“ findet ſich eine kurze Darſtellung aus der Feder ihres diplomatiſchen Korreſpondenten, die erkennen läßt, wie wenig Bedeutung im Grunde der geſtern getroffenen Vereinbarung beizumeſſen iſt. So heißt es u.., Frankreich habe ſich niemals einer Rückkehr Deutſchlands nach Genf widerſetzt. Es ſei nur immer der Anſicht geweſen, und dieſe Anſicht halte es auch heute noch aufrecht, daß die Rückkehr bedingungslos geſchehen müſſe. Wenn Deutſch⸗ land nicht bereit ſei, bedingungslos wieder an den Genfer Verhandlungen teilzunehmen, dann ſei es ſchwer, irgendeine Veränderung zu erkennen. Im Grunde, ſo ſchreibt die„Morning Poſt“ weiter, hät⸗ ten die Partner nur noch einmal ihre alte Anſicht, die ſie ſeit dem Verlaſſen der Genfer Verhandlungen durch Deutſchland vertreten haben, wiederholt. Die geſtrige Entſchließung deute in keiner Weiſe an, auf welche Weiſe man denn Deutſchland zurückbringen könne. Praktiſch bedeutet dieſe Erklärung dͤer„Mor⸗ ning Poſt“ ͤͤoch nur, daß die geſtrige Entſchließung günſtigſtenfalls die Veranlaſſung zu weiteren Ver⸗ handlungen iſt. Man hat in London aber eine ge⸗ wiſſe Hoffnung, daß Frankreich im Laufe der künf⸗ tigen Verhandlungen ſeine allzu ſtarre Haltung etwas modifizieren werde, So weiſt man darauf hin, daß Frankreich, im Falle daß ſeine Sicherheit durch den vorgeſchlagenen Sicherheitspakt Litwi⸗ nows garantiert werde, es ſeine Haltung einer * Wideraufrüſtung gegenüber ruhig ändern nne. Auf Grund dieſer Ueberlegungen hält man es nicht für ausgeſchloſſen, daß jetzt eine Vereinbarung über die„Gleichberechtigung im Rahmen eines Sicherheitsſyſtems“, wie es in der bekannten Erklärung vom Dezem⸗ ber 1932 heißt, erreicht wird. Es ſei aber mehr als optimiſtiſch, ſo ſchreibt heute morgen ein konſervatives Blatt, dieſe Ausſichten als groß zu betrachten. Barthous kommende Englandreiſe wird heute morgen nur in ganz wenigen Zeilen und ohne irgendwelche freundlichen Kommentaren mitgeteilk. Daß man dieſem Beſuch kaum mehr als eine for⸗ male Bedeutung beimißt, zeigt die Tatſache, daß man gefliſſentlich darauf hinweiſt, daß Barthous Be⸗ ſuch Anfang Juli nach ſeiner Balkanreiſe erfolge, alſo erſt ͤann, wenn Barthou ſeinen Plan auf gegenſeitige Unterſtützungspakte unter Dach und Fach gebracht habe. Reichsbankpräſident Dr. Schacht in Badenweiler — Badenweiler, 10. Juni. Auf der Reiſe zu der am Montag ſtattfindenden Verwaltungsratsſitzung der B. J. Z. verbrachte Reichsbankpräſident Dr. Schacht das Wochenende in Badenweiler. Auch der Gouverneur der Bank von England Montagu Nor⸗ man und der Direktor der B. J. Z. Hülfe hatten auf ihrer Durchreiſe nach Baſel in dem reizvollen Schwarzwaldſtädtchen Aufenth/lt genommen. — Die Bombenanſchläge in Heſterreich Noch weitere Anſchläge— Die Meldung des DNB. — Wien, 10. Juni. In den geſtrigen Abendblättern kommen, offen⸗ ſichtlich auf höhere Weiſung hin, die Ereigniſſe der letzten Nacht, beſonders der Anſchlag auf die Eiſen⸗ bahnbrücke bei Vöcklamarkt, ſo gut wie überhaupt nicht zum Ausdruck. Nur einige wenige Blätter bringen die bereits gemeldete amtliche Mitteilung Wiener Preſſe ſchweigt ſich aus alle Regierungsmitglieder mit dem Bundeskanzler Dollfuß an der Spitze auf dem für das Diplo⸗ matiſche Korps veranſtalteten Ausflug befinden und erſt in den Abendſtunden zurückkehren, ſo daß eine Stellungnahme der Regierung bisher nicht möglich geweſen ſei. 4 Weitverbreitete Gerüchte, wonach der Sprengſtoff in dem Zimmer des Vizekanzlers Sarhemberg Die Semmeringbahn mit ihren Viadukten und Tunnels Hier wurde ein Bombenattentat ausgeführt, durch das der Tunnel und die Gleiſe zerſtört wurden. Der Verkehr iſt völlig unterbrochen. die innerhalb von 24 Stunden in Oeſterreich meiſt auf der zweiten oder dͤritten Seite, während einige große Blätter von den die Oeffentlich⸗ keit in hohem Maße beunruhigenden Vorkommniſſen überhaupt nicht Kenntnis nehmen. Von ſeiten der Regierung iſt über die amtliche Mitteilung hinaus, die die Ereigniſſe von geringerer Bedeutung ſtark in den Vordergrund rückt, dagegen die Bomben⸗ anſchläge zurückſtellt, zu dieſer neuen Anſchlagwelle bisher in keiner Weiſe Stellung genommen worden. So wird auch auf Anfrage keinerlei Mitteilung dar⸗ über gemacht, ob die Regierung neue Abwehrmaß⸗ nahmen zu ergreifen gedenkt. Man erklärt, daß ſich Dieſe Tat iſt nur ein Glied in der Kette von 10 Sprengſtoffanſchlägen, durch rote Terror⸗Gruppen ausgeführt wurden. gefunden ſein ſoll, werden von amtlicher Seite ent⸗ ſchieden als falſch bezeichnet. In Kapfenberg wurde auf das Wohnhaus des Medizinalrates Mayr, den Ortsgruppenleiter der Vaterländiſchen Front, ein Dynamitanſchlag verübt, der ein tiefes Loch in ein Zimmer riß. Die Frau des Medizinalrates erlitt einen Nervenſchock. Es handelt ſich um den vierten Anſchlag auf das Haus dieſes Ortsgruppenleiters der Va⸗ terländiſchen Front in wenigen Wochen. In Marchtrenk verurſachte ein Anſchlag auf das Anweſen des dortigen Bürgermeiſters erheblichen Neuer volitijcher Vorſtoß Ulwinows Einigung mit ber Tſchechoflowalei und Rumänien vollzogen, mit Süoſlawien in Ausſicht Meldung des DNB. — Prag, 10. Juni. Amtlich wird mitgeteilt: Der Volkskommiſſar Litwinow und der Miniſter des Auswärtigen, Dr. Beneſch, haben am 9. Juni in Genf gleich⸗ lautende Schriftſtücke ausgetauſcht, durch die die nor⸗ malen Beziehungen zwiſchen der Tſchechoſlowa⸗ kiſchen Republik und der Union der Soziali⸗ ſtiſchen Sowjetrepubliken hergeſtellt werden. Auch der rumäniſche Außenminiſter hat mit Lit⸗ winom Schriftſtücke gleichlautenden Textes ausge⸗ tauſcht, durch die die diplomatiſchen Beziehungen auch zwiſchen Sowjetrußland und Rumänien auf⸗ genommen werden. Die ſüdſlawiſche Regierung wird ſich über ihr Vorgehen erſt entſcheiden, wenn Außenminiſter Jeftitſch nach ſeiner Rückkehr von ſeiner Reiſe nach Paris, die er am Samstag angetreten hat, berichtet haben wird. Der Austauſch der erwähnten Schriftſtücke er⸗ folgte nach mehrtägigen Verhandlungen aller Mit⸗ glieder des Ständigen Rates der Kleinen Entente mit dem Volkskommiſſar Litwinow nach einmütigem Beſchluß des Ständigen Rates und auf Grund der Entſcheidungen der zuſtändigen Regierungen. In den Schriftſtücken, die heute veröffentlicht worden ſind, wird auch die Ernennung der Ge⸗ ſandten angekündigt. N Das letzte Kommando, Bon Walier Erich Dieſe Geſchichte, ſo unglaublich ſie ſich anhört, wurde von der Beſatzung der„Blue Roſe“ bei dem beſchworen, was jedem heilig war, und ſpäter von Reverend'Higgins aufgezeichnet und mit ſeiner be⸗ zeugenden Unterſchrift den Kirchenbüchern von New⸗ port beigefügt. 5 Im fünften Jahr des amertkaniſchen Freiheits⸗ kriegs bekam an einem Julimorgen der Erſte Steuer⸗ mann der„Blauen Roſe“ den Befehl, das Kommando des Blockadebrechers„Weſtward Ho“ zu übernehmen. Denn Kapitän und Steuerperſonal des Schiffs lagen erkrankt an einem ſchweren Wechſelfieber, wie es im Sumpfdelta von Newport ſommers aufzutreten pflegte. Bill Davies ſeinerſeits nahm dieſen Befehl mit einem Brummen entgegen, das Bereitſchaft wie Ablehnung gleichermaßen ausdrücken konnte, und ging ſchon wenige Minuten ſpäter von Bord. Dabei ſtrich er mit täppiſcher Zärtlichkeit über eines von den maskierten Backbordgeſchützen und murmelte: „Mach's gut, alter Kerll“ So wenigſtens hat ihn der vegleitende Bootsmann verſtanden. Bill Davies war nicht durch Zufall oder Zwang auf dieſe gefährlichen Planken geraten wie die übrige bunte Beſatzung der Brigg— von Kauffahrern oder weſtindiſchen Korſaren— ſondern er war mit dem Schiff in die Jahre gekommen und hatte darauf ſchon als Leichtmatroſe gedient. Er kannte die Brigg vom Steven bis zum Bug, und wie ſie nun vor ihm lag, während er überſetzte, ſeetüchtig und ſchmuck zwiſchen den ſchmierigen Kähnen: da war ſie nicht zuhinterſt ſein Werk. Die Leute, die auf der Schanze der „Blauen Roſe“ ſtanden, erklärten, er habe ſo lange zurückgeſchaut, bis ſein Boot am Fallreep der„Weſt⸗ ward“ feſtmachte, die ſchon am nördlichen Ufer des Fluſſes lag.„Das hat mir damals gleich nicht ge⸗ ſallen“, beteuerte Humphrey.„Der Bill war ſonſt nicht ſo.“ Der Steuermann ging an Bord ſeiner neuen Brigg und lichtete ſchon bald nach zehn Uhr die Anker. Die Luft war glaſig klar an dieſem Mor⸗ gen, man ſah, obſchon eine ſtetige Briſe wehte, das Schiff vom Hafen aus über eine Stunde. Um Mittag warf dann auch die„Roſe“ los und ſolgte befehlsmäßig der anderen Brigg. Sie ſteuerte alten Kurs: zuerſt den Fluß hinunter, der träg und braun war, nahm im Percy⸗Golf ſüdliche Richtung und folgte lange dem Uferzug, um ſchließlich durch das gefährliche Klippenfeld der Cormoran Rocks die freie See zu gewinnen, Denn die bequeme nördliche Durchfahrt zum Atlantik war ſtets von engliſchen Blockadeſchiffen geſperrt. Sie machten gute Fahrt. Am frühen Abend, als man ſchon die Brandung über den Klippen ſah, be⸗ trat der Bootsmann Humphrey das Kartenhaus, um Feuer zu holen, wie er ſpäter ſagte. Der Bootsmann Humphrey galt als Davies Freund, er war als Jungmatroſe mit ihm gefahren und hatte nur um dummer Verſäumniſſe willen, die er des öfteren im Rauſch beging, den guten Aufſtieg des andern nicht mitgemacht. Es mochte ihm übrigens auch bei ſeinem Gang viel weniger um Feuer zu tun geweſen ſein, als um die Whiskyflaſche, die ſtets gefüllt im kleinen Eckſchrank des Kartenhauſes ſtand. Doch dies neben⸗ bei. Er fand zu ſeinem Erſtaunen nicht Hughes, den Steuermann, in der Bude vor, ſondern Bill, der da mit breiten Ellenbogen, gauz wie gewöhnlich, über der Karte lag und murmelnd einen beſtimmten Kurs verfolgte. Humphrey erinnerte ſich ſpäter genau, wie er den dicken rindigen Zeigefinger eine neue Route habe kriechen ſehen, er erinnerte ſich an das Bewegen der Lippen, wie es Davies auch beim Schreiben an ſich hatte, und an die Haare auf ſeiner roten Hand. Er rief ihn an:„Hallo! Bill, wieder da?“ Der Steuermann erwiderte nichts darauf, tat auch im folgenden keineswegs dergleichen, als ſei er weggeweſen. Er nickte nur, ſah auf die Karte und ſagte:„Steuert Nordnordoſt.“ Der andere lachte: Ob er geradeswegs dem Teufel in die Fänge laufen wolle? Da ſchaute ihm Bill Davies ins Geſicht, doch ſo, daß Humphrey den Blick nicht zu verſpüren meinte,„da plötzlich— ſo erklärte der Bootsmann ſpäter— da wußte ich plötzlich, daß ich gehorchen müſſe,“ Er trat ans Sprachrohr und rief dem Ruder⸗ gänger den neuen Kurs zu, den er halten ſollte. Doch wie er ſich umdrehte, war Bill Davies verſchwunden, und er hatte doch die Tür nicht gehen hören. Er rannte hinaus, er ſah das leere Deck und begann in einer unerklärlichen Angſt das ganze Schiff von * achtern nach vorn zu durchſuchen. Er ſtieg hinunter in die Koje des Freundes, in Laderäume und Bat⸗ terie, er ſuchte die Brücke ab und ging ins Steuer⸗ haus; dort ſtellte ihn Hughes: Wer den Kurs be⸗ fohlen habe?„Bill Dayies“, erwiderte Humphrey raſch und bemerkte dabei, wie er zu ſtottern anfing. „Bill Davies ſegelt auf der Weſtward draußen. Du biſt beſoffen“, fuhr ihn der Steuermann an. Humphrey verſicherte auf ſeine Sterbeſtunde, daß er ſo nüchtern wie eine Jungfer ſei. Doch Hughes ſchob kurzerhand den Mann vom Rad und ſchickte ſich an, das Schiff in die Klippen zu ſteuern. Der Bootsmann ging darüber die Treppe hinunter.„Ich wußte nicht, wie ich noch ging und ſtand. Mir war zumut wie vor dem erſten Gefecht. Ich fuhr mit'Eſtaing auf dem Delaware. Ich hatte ein trockenes Würgen im Hals und in den Därmen ein Gefühl von Kälte. Der Kapitän rief mich hinauf auf die Brücke. Er lag in ſeinem hölzernen Stuhl und hatte die Mütze auf die Naſe gezogen. Er liegt ſo immer oben, bei Tag und bei Nacht. Humphrey, ſagte der Kapitän, du haſt den Billy Davies geſehen? Jawohl, Kapitän, ich habe den Davies geſehen. Er hat geſagt: Steuert Nordnordoſt, Humhrey? Er hat geſagt: Steuert Nordnordoſt, Kapitän, Jeſus Maria, brummte der Kapitän, dann ſteuern wir Nordnordoſt. Verſtehſt du, Humphrey? Er zog ſich wieder die Mütze auf die Naſe und rührte ſich nimmer. Aber er rauchte kalt, er hatte kein Feuer den ganzen langen Abend. Und das hat er nie getan, ſeit ich ihn kenne, nicht einmal damals, als wir mit Pulver führen.“ Sie werfen das Schiff mit Steuer und Segel herum und zogen am Rand der ſchäumenden Klippen ent⸗ lang mit aller Leinwand in die offene See. Der Steuermann Hughes verfluchte alle Engel. Ex nannte laut genug den Kapitän einen roten abergläubiſchen Irren, und Bootsmann Humphrey einen verſoffenen Trottel. Er ließ auf eigene Fauſt den Ausguck ver⸗ doppeln und die Bedienung bei den Geſchützen ſchla⸗ fen. Auch blieb er ſelbſt, als Wachablöſung kam, die ganze Nacht an Deck und ſtarrte hinaus. Das Meer war weit und funkelte unter den Sternen. Sie ſahen kein Licht mit zwanzig ſcharfen Augen, kein Segel, und als ſie glücklich im gelben Morgenlicht das kleine franzöſiſche Geſchwader trafen, da hatten auch dieſe nichts von Davies geſehen. Die„Roſe“ nahm eine kein Schiff, kein britiſches noch auch die„Weſtward“, Sachſchaden. Als Täter wurde ein 19jähriger An⸗ gehöriger oͤes Freiwilligen Dienſtlagers feſtgeſtellt. Wie verlautet, iſt in Wöllersdorf, wo ſich bekanntlich das Konzentrationslager befindet, auf einem Gebäude die Hakenkreuzfahne gehißt worden. haftung von Nationalſozialiſten und ihre Ueberführung in das Konzentrationslager Wöl⸗ lersdorf in den letzten Tagen in hohem Maße zu⸗ genommen habe. Umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen — Wien, 9. Juni. Wegen der Anſchläge hat die Sicherheitspolizei in der ganzen Stadt außeroröentliche Sicherungsmaßnah⸗ men getroffen. zei⸗ und Gendarmerieabteilungen bewacht. Beſon⸗ ders ſcharf iſt die Bewachung der großen Eiſenbahn⸗ brücken und Verkehrsbrücken. Geſetzwioͤrige Verhaftung von Nationalſozialiſten als Geiſeln — München, 10. Juni. Der„Oeſterreichiſche Preſſedienſt“ meldet: In Hermagor in Kärnten wurden zahlreiche Na⸗ tionalſozialiſten als Geiſeln verhaftet und nach Wöllersdorf gebracht. Als Grund für die Verhaftung wurde von der Behörde angeführt, daß am„Tage der Jugend“ in Weißbriach bei Her⸗ magor ſtatt dͤer„vaterländiſchen“ Jugendfeier eine nationalſozialiſtiſche Feier abgehalten worden ſei, in⸗ dem SA und H8 mit ihren Parteiarmbinden unter Vorantragung einer Sturmfahne durch den Ort marſchiert ſeien. Auf Grund der vollſtändig geſetzwidrigen Verhaftungen unſchuldiger Perſonen traten am Tage nach der Verhaftung der Geiſeln 300 Katholiken aus der Katholiſchen Kirche aus und zur proteſtantiſchen über. Als Vergeltung für das vollſtändige Mißlingen des ſogenannten„Tages der Jugend“ in Kärnten, der ſich in den meiſten Orten zu einer nationalſozialiſtiſchen Kunoͤgebung geſtaltete, wurden bis heute in Kärnten, 27 Lehrperſonen und drei Profeſſoren friſtlos und ohne Penſionsberechtigung entlaſſen. An der Staatsgewerbeſchule in Kla⸗ genfurt und in Villach ſowie am Gymnaſium in Kla⸗ genfurt wurde die Reifeprüfung auf unbeſtimmte Zeit verſchoben. 68 Schüler wurden einge⸗ ſperrt und die Eltern mit Gehaltskür⸗ zungen bedacht, ſofern ſie ſich in Staatsſtellun⸗ gen befinden. ——— Die Trauerſeier für die Oyfer von Buggingen Berlin, 10. Juni. Bei der Beiſetzung oͤͤer Todesopfer des Gruben⸗ unglücks von Buggingen am Montag wird Reichs⸗ arheitsminiſter Franz Seldte im Auftrage und in 99 Fl 7 225 79 Dr. Leys auch ſämtliche Partei⸗ und DAß⸗Dienſt⸗ ſtellen an dieſem Tage ihre Fahnen auf Halb⸗ maſt. Die Trauerfeier auf dem Werkshofe in Buggin⸗ gen verbreitet der Reichsſender Frankfurt am Main am Montag, den 11. Juni, in der Zeit von 11 bis etwa 12.15 Uhr. Sämtliche deutſchen Sender über⸗ nehmen dieſe Uebertragung. Von 12,15 bis 12.30 Uhr tritt eine Funkſtille ein. Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner Verantwortlich für Politik: Haus Alfred Meißner- Handelsteil: i. V. Willy Müll er⸗ Caxl Onno Eiſenbart⸗Lokalen Teil: Richard Schönfelder⸗Sport: Willy Müller ⸗Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: i. B. Rich. Schönfelder Anzeigen und geſchäft⸗ liche Mitteilungen: Jacob Faude, ſämtlich in Mannheim ⸗ Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung. Mannheim, R 1,—6 Schriftleitung in Berlin: Eckart Peterich, W 35, Viktoriaſtraße 4a Mittags⸗Ausgabe G 13 250 Ausgabe B 8 262, Geſamt⸗.⸗A. Mai 1934 512 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto volle Laoͤung über: Stückkugeln, Flinten, Brannt⸗ wein, Pulverfäſſer, auch geheime Poſt, die aus Europa gekommen war. Am Abend trennten ſie ſich mit Hurra und Spiel und fuhren, ohne einen eng⸗ liſchen Maſt zu ſehen, den neuen geheimnisvoll be⸗ ſtimmten Kurs zurück. Sie liefen ſtetig vor einem kräftigen Wind durch das blitzende Meer und ſahen die Klippen ſchäumten; ſie ſteuerten den braunen Fluß hinauf und lagen endlich vor Newport ſeſt. Sie⸗ gingen an Land und ſchüttelten viele Hände: doch nie⸗ mand hatte von Billy Davies gehört. Nach Tagen erſt, durch etliche Ueberläufer, be⸗ kamen ſie über ſein trübes Schickſal Bericht. Die Engländer hatten den letzten Durchſchlupf erkundet, und als ſich die„Weſtward“ durch die Klippen zwäng⸗ te, fielen die Fregatten„Dido“ und„Thunderer“ über ſie her. Nach einem kurzen hoffnungs⸗ und furcht⸗ loſen Kampf war dann die Brigg, von ſchweren Breitſeiten zerfetzt, mit ihrer ganzen Beſatzung weg⸗ geſunken. Am frühen Abend alſo, wie die„Blue Roſe“ gerade auf die gewohnte Durchfahrt hielt, trieb Steuermann Davies ſchon ſeit vielen Stunden als ſtiller Menſch in der grünen ſchweigſamen Flut. Dies iſt die Geſchichte, und Reverend'Higgins ſetzt ein andächtiges„Ehre ſei Gott“ ans Ende. ENeues Theater. Inſolge des angeordneten Trauertages für die Opfer von Buggingen wird heute an Stelle von„Die vier Musketiere“ Glucks„Iphi⸗ genie auf Tauris“ gegeben. EBeiſetzung Joſef von Lauffs in ſeiner Geburts⸗ ſtadt Calcar. Die ſterbliche Hülle des niederrheini⸗ ſchen Dichters Joſef von Lauff wird am 29. Juni von der vorläufigen Beiſetzungsſtelle in Köln nach ſeiner Heimatſtadt Caloar am Niederrhein überge⸗ führt. Die Stadt Calcar hat ihrem Sohne eine würdige Ehrengruft errichten laſſen. Prof. Dr. Daniel Häberle geſtorben. In Hei⸗ delberg ſtarb plötzlich und unerwartet Profeſſor Dr. phil. nat. Daniel Häberle, ein weit über die Grenzen Heidelbergs bekannter Gelehrter. Vor vier Wochen, am 8. Mai, feierte er noch, wie erin⸗ Rerlich, in voller Rüſtigkeit ſeinen 70. Geburtstag. Hä⸗ berle galt als der beſte Kenner und Erforſcher der Pfalz, die er geologiſch, geographiſch, hiſtoriſch und volkskundlich unterſucht und in zahlreichen Schrif⸗ ten bekannt gemacht hat. Auts ſämtlichen Bundesländern liegen jetzt Mel⸗ dungen vor, aus denen hervorgeht, daß die Ver⸗ Die öffentlichen Gebäude, Plätze und Straßenkreuzungen werden von größeren Poli⸗ Stellvertretung des Führers anweſend ſeinn Anläßlich der Trauerfeier ſetzen, auf Anordnung 8 Montag,. Juni 1934 3. Seite Nummer 259 Die Sia diseite Mannheim, den 11. Juni. Lebendiger Sonntag Samstag und Sonntag brachten eine Fülle von Veranſtaltungen, die im Gegenſatz zu denen vor acht Tagen durch keinerlei atmoſphäriſche Zwiſchenfälle geſtört wurden. Wohl zogen nach einem böllig wolkenloſen Morgenhimmel gegen Mittag wieder Wolken herauf, aber die Befürchtung, daß die an⸗ geſagte Gewitterbildung eintreten werde, zumal die liebe Sonne eine ſengende Glut entfaltete, erwies ſich als grundlos. Die Flieger warben am Samstag nochmals tüch⸗ tig für den Luftſport und für die große Veranſtal⸗ tung im Stadion. Ein Aufmarſch der Flieger, die unter Vorantritt der Fliegerkapelle vom Schloßhof aus nach Ludwigshafen und dann zurück über den Ring, durch die Breite Straße und die Planken nach der Adolf⸗Hitler⸗Brücke zogen, lenkte die Aufmerkſamkeit der Bevölkerung in vollem Maße auf ſich. Den Beſchluß des eindrucksvollen Zuges biloͤete ein Werbewagen, auf dem in geſchick⸗ ter Weiſe durch bunte Bilder für den Flugſport ge⸗ geworben wurde. Am Strandbad war auf Ludwigs⸗ hafener Seite ein Lautſprecher aufgeſtellt, der ein längeres Konzert verbreitete und swiſchendurch nachdrücklichſt den Beſuch der Flugveranſtaltung empfahl. Ein Standkonzert am Sonntag vormittag am Waſſerturm bildete den eigentlichen Schluß der Werbung. Ein zugleich aufgeſtelltes Segelflug⸗ zeug vom Typ„Hols der Teufel“ fand begreif⸗ licherweiſe die veröiente Beachtung. Die NSDAP⸗Ortsgruppe Lindenhof veranſtaltete am Samstag abend bei bunter Beleuch⸗ tung im Rheinpark ein Sommernachtsfeſt, das durch die Mitwirkung bekannter Künſtler verſchönt wurde. Eine ganz ausgezeichnete Stimmung hielt die zahlreich erſchienenen Anweſenden bis zur Polizeiſtunde um drei Uhr beiſammen. Ebenfalls großen Anklang fand ein Sommerfeſt der NS D AP⸗Ortsgruppe Schwetzingerſtadt, das am Samstag mit Preisſchießen und Preiskegeln auf den Rennwieſen begann und am Sonntag mit künſtleriſchen Unterhaltungen und mannigſaltigen Kinderbeluſtigungen fortgeſetzt wurde. Die Muſik ſtellte die Standartenkapelle. Das Strandbad wies geſtern einen außerordentlich guten Beſuch auf. Badeperſonal, Polizei und die Rettungsſchwimmer waren vollzählig auf dem Poſten. Eine kleine Sen⸗ ſation bedeutete es, als auf dem Rhein ein Waſ⸗ ſerrad vorgeführt wurde, das auch im ſtarken Wellengang ſich als durchaus ſtabil erwies. Mit dieſem Rad will der Erfinder gelegentlich den Kanal von Calais nach Dover überqueren. Der Bahnbetrieb war verhältnismäßig ruhig, wenn auch der Fern⸗ verkehr und der Ausflugsverkehr am Sonntag vormittag als gut bezeichnet werden durf⸗ ten. Sonntag nachmittag ließ der Ausflugsverkehr nach, während der Stadtbeſuchsverkehr den ganzen Tag über unbedeutend blieb. Die zwei Sonderzüge zum 110er⸗Treffen in Mosbach führten einſchließlich ͤes Zugangs in Heidelberg je 700 Fahrgäſte an das Ziel. Ein Pilgerzug nach Gernsheim wurde von Mannheim aus von 350 Per⸗ ſonen benützt. Polizeibericht vom 10. quni Verkehrsunfälle. Am Samstag ſtieß auf dem Kaiſerring bei M7 ein Lieferkraftwagen mit einem Straßenbahnzug zuſammen. Der Lieferkraftwagen wurde hierbei erheblich, der Straßenbahnwagen leicht beſchädigt. Perſonen wurden nicht verletzt.— Auf der Seckenheimer Anlage ſtieß ein Kraftradfahrer mit einer Pferdedroſchke zuſammen. Das Kraftrad wurde ſtark beſchädigt. Der Fahrer des Kraft⸗ r a de S trug am Halſe leichte Fleiſchwunden und am linken Bein Prellungen davon.— Auf der Sand⸗ hofer Straße ſcheute das Pferd eines Fuhrmannes vor einer fahrenden Lokomotive. Ein Schloſſer aus Worms, der auf den Wagen ſteigen wollte, rutſchte aus, kam zu Fall, wobei er einen Fuß unter das Rad brachte. Der Verunglückte mußte im Sanitätswagen nach dem Allgemeinen Krankenhaus gebracht werden. Ergreifung eines vier Jahre alten Knaben. In der Nacht zum Samstag wurde beim Waſſerturm ein etwa 4 Jahre alter Knabe aufgegriffen. Da bis jetzt die Eltern und Angehörigen nicht er⸗ mittelt werden konnten, wurde er dem Jugendamt zugeführt. 5 Wegen Ruheſtörung und groben Unfugs wurden in der Nacht zum Sonntag acht Perſonen angezeigt. 0 u Ein ſchwerer Kraftradunfall ereignete ſich am Sonntag nachmittag. Ein aus der Straße M2/M3 tehmen. Die onerkenm hochwerligen Prözisionstypen det Miuel- lclesse. Forischriſliche Konsſrułiion und besſe deuische Werkmanns· etbeil in eclelsſer Form von R A 6 60.- en(ob Werk) v unvorſchriftsmäßigem Tempo fuhr, gerammt. .7 LUier und 2 Liler Sechszylinder mii Schwingechse und ſiel. Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Geldenes ubiläum des Seſangperkins,Gttmanio“ zeudenheim Feſtbankett in der Neckarſporthalle— Prüfungsſingen für den Bezirk Mannheim⸗Vororte Die Jubiläumsfeier des alten, angeſehenen Ge⸗ ſangvereins bringt in dieſen Tagen ganz Feuden⸗ heim auf die Beine. Die Nachbarvorſtädte ſind auch ziemlich in feſtliche Bewegung geraten. Fahnen grü⸗ ßen überall in den Straßen und auf dem Wege zur Neckarſporthalle. Eine Leckereienbude hat ſich dort auf⸗ getan. Man kann mit Piſtolen ſchießen, Geld ver⸗ lieren und Schokolade gewinnen. Die Halle ſelber iſt mit Tannengrün, einer mächtigen Bühne, Fah⸗ nen und Bild des Führers ſtimmungsvoll hergerich⸗ tet und nach der Neckarſeite hin ſogar mit über⸗ dachten Tiſchen und Bänken erweitert. Ueberall weiſen Schilder die Bedürfniſſe nach, die man haben kann: Bier, Wein, Wurſt und ſogar Likör. Somit iſt für alles geſorgt. Natur und friſche Luft werden ein weiteres tun für die frohe Stimmung in dieſer gemütlichen Gegend an der Kanalbrücke. Den Anfang machte ein Werbemarſch durch Feudenheim, um auch noch tüchtig Leute und Gäſte mitzuholen. Die SS⸗Standartenkapelle unter Muſik⸗ zugführer Lange bildete die Spitze. Ueber eine Stunde war man unterwegs. Freudig wurde man überall begrüßt. Gegen halb zehn Uhr abends be⸗ gann dann die Feier in der Sporthalle. Vereinsführer Fritz Albrecht begrüßte in herz⸗ licher Weiſe die verſchiedenen Ehrengäſte, Vertreter von befreundeten Vereinen, frühere Dirigenten und auch den Vertreter des Landrats, Regierungsrat Dr. Schüffler. Daß einſtmals ein anderer Geiſt in dieſer Halle geherrſcht, und daß an Stelle von Ham⸗ mer und Sichel nunmehr das Hakenkreuz getreten iſt, wurde wohl vermerkt, im übrigen aber kurz und bündig„aller aufgeblaſene Kram“ abgelehnt und Parole für das ſchlichte Volkslied ausgegeben. Es folgte der Chor Deutſchland, heil'ger Name“ von Bausmann, unter Stabführung von Chormeiſter Bilz vortrefflich wiedergegeben. Die Feſtanſprache hielt ſtellvertre⸗ tender Ortsgruppenführer v. Roth, der von der Germania überleitend den Geſang als einigendes Band um die zerſplitternden Stämme unſerer Vorfahren feierte. Alles Hohe und Heilige der deutſchen Seele iſt im deutſchen Liede zu finden, ob Naturgefühl oder patriotiſche Begeiſterung. Mit Liedern auf den Lippen und den drei Edelſteinen der Treue, der Pflichterfüllung und des Gemeinſchafts⸗ getſtes in der Bruſt zogen unſere Soldaten 1914 ins Feld. Viele ſind gefallen aber nicht vergeſſen. Zu den Klängen des„Ich hatt' einen Kameraden“ er⸗ hob man ſich in ſtillem Gedenken. Pflege des Liedes iſt alſo Pflege des Volkstums, iſt darum in beſon⸗ derem Sinne Aufbauarbeit im Dritten Reich. Ihm geloben wir auch ferner Mitarbeit und Treue. Ein Sieg Heil auf den Führer und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied beſchloſſen die mit viel Beifall aufgenommene Rede. Nach dem Chor„Ehret die Arbeit“ von Haus⸗ mann betrat Bezirksführer Hermann Bauer das Rednerpult, um die Ehrungen von verdienten Mitgliedern des Vereins vorzunehmen. Es erhielten die ſilberne Ehrennadel für 25jährige Mitgliedſchaft die Herren Samuel Dietrich, Peter und Heinrich Kirſch und Georg Moos. Der Bezirksführer betonte in ſeiner Rede, daß dies nun das erſte große Sängerfeſt im Bezirk ſei, das nach der Umorgani⸗ ſation im neuen Geiſte abgehalten würde. Er hoffe, daß es ein Markſtein in der Geſchichte des Bezirks werde. Es wurden ferner durch den Vereinsführer Albrecht folgende Sängerbrüder für 25jährige Mitgliedſchaft zu Ehrenmitgliedern er⸗ nannt unter Ueberreichung von Ehrenurkunden: Heinrich Bauer, Heinrich Franz, Peter Schwö⸗ bel, Samuel Dietrich, Johann Kirſch und Johann Schmitt. Kreisführer Hügel überreichte im Namen der Leitung des Deutſchen Sängerbundes den Ehrenbrief, der nur bei den drei hohen Jubeljahren zu 50, 75 und 100 Jahren ver⸗ liehen wird. Der Verein dankte durch Abſingen ſei⸗ nes Leitſpruches„Im Liede rein, im Worte wahr, blühe Germania immerdar!“ und durch den Deut⸗ ſchen Sängerſpruch. Alsdann beſtiegen die Vertreter der befreundeten Vereine die Bühne, um ihre Glück⸗ wünſche in Wort und Tat darzubringen: Pokale, Blu⸗ men, ein Bild Richard Wagners und andere paſſende Angebinde wurden dem Vereinsführer überreicht. Es waren dies die Geſangvereine„Teutonia“ Feudenheim, „Frohſinn“ Feudenheim,„Deutſche Eiche“ Feuden⸗ heim,„Liedertafel“ Seckenheim, der Verein für Turn⸗ und Raſenſport Feudenheim und der Feudenheimer Kriegerverein. Die„Sängereinheit“ Ladenburg gab überdies unter ihrem Chorleiter Willi Bilz zwei Lieder zum beſten:„Ich habe den Frühling geſehen“ und„Deutſchland kehre wieder“. Vorzügliche Turn⸗ vorführungen des Turnvereins Badenia, die mit großer Begeiſterung aufgenommen wurden, bildeten mit einigen Chören den Beſchluß des erſten Tages. Der Muſikzug der SS⸗Standarte 32 hatte die ganze Zeit mit Märſchen und Ouvertüren zur Unterhaltung beigetragen. Nach dem Badenweiler Marſch, der mit beſonderem Feuer vorgetragen wurde, ſetzte ſo großer Beifall ein, daß ein Rheinländer dreingegeben wer⸗ den mußte. Prüfungsſingen Ueber das Prüfungsſingen am Sonntagvormittag liegt uns von unſerem Dr. Ch.⸗Mitarbeiter folgende Würdigung vor: Einen weſentlichen Beſtandteil der Feierlichkeiten, mit denen die„Germania“ Feudenheim ihr goldenes Jubiläum in feſtlicher Weiſe beging, bildete das Prüfungsſingen für den Bezirk Mann⸗ heim⸗Vororte, das, wie das Prüfungsſingen für den Bezirk Weinheim am vergangenen Sonntag, zum erſtenmalnnach den neuen Beſtimmun⸗ gen des Deutſchen Sängerbundes abge⸗ halten wurde. Die neue Zeit hat auch hier mit einer J. Tradition gebrochen, die bei den früheren Wettſtrei⸗ 555 Der Rotkreuztag in Mannheim Hunderte von Helfern haben ſich gerne am Sams⸗ tag und am Sonntag zur Verfügung geſtellt, um in tatkräftiger Weiſe für das Rote Kreuz zu werben und ſomit dem Rotkreuztag in Mannheim zu einem Erfolg zu verhelfen. Mit Glasplaketten, Blech⸗ anhängern, bunten Blumen, Rotkreuzanſteckern und Fähnchen ausgerüſtet, machten ſich die Sammler am Samstag auf den Weg. Der an den Tag gelegte Ei⸗ fer führte dazu, daß bald alle Volksgenoſſen, die ſich auf der Straße befanden, im Beſitz eines Rot⸗ kreuz⸗Abzeichens waren. Außerdem gab es noch an zahlreichen Stellen der Stadt Verkaufs⸗ ſtände, an denen man ſich das gewünſchte Abzeichen ausſuchen und auch Luftballone haben konnte. Zur Eröffnung der Rotkreuzwoche fuhren Kraftwagenkolonnen durch die Stadt, die auf mannigfaltige Weiſe die Aufmerkſamkeit der Bevölkerung hervorriefen. Fanfarenbläſer, Sprech⸗ chöre von Mädchen und Jungens und ſchließlich eine Blaskapelle ſorgten an den Plätzen, an denen die Wagen anhielten, für eine abwechſelnde Unterhal⸗ tung. Die Begleiter der Werbewagen gingen eifrig mit ihren Sammelbüchſen umher. Gegen Abend ver⸗ anſtaltete die Werkkapelle der Firma Heinrich Lanz auf dem Paradeplatz ein Standkonzert, das eine große Zuhörermenge anzulocken vermochte. Den Sammlerinnen und den Samuclern kam dieſe Men⸗ ſchenanſammlung gerade recht, denn ſie konnten bei dieſer Gelegenheit eine anſehnliche Anzahl Abzeichen abſetzen. Am Sonntag gegen Mittag— und auch Abend nochmals— durchfuhren die Werbewa⸗ gen wieder die Stadt und machten nachdrück⸗ lichſt auf den Sinn des Tages aufmerkſam. In den Mittagsſtunden wechſelten auch die Sammler. Die Führer der beteiligten Verbände vom Roten Kreuz am und der entſprechenden Organiſationen hatten wie in ganz Deutſchland ſelbſt die Sammelbüchſe in die Hand genommen. Das Standkonzert am Waſſertum fand in Verbindung mit der Fliegerortsgruppe des Deutſchen Luftfahrtverbandes ſtatt und wurde von der Fliegerkapelle unter Leitung von Muſikzugfüh⸗ rer Emonet beſtritten. In den Pauſen zwiſchen 11.30 und 12 Uhr ſangen die„Liedertafel“, die„Lie⸗ derhalle“ und der„Sängerkranz“ unter Chorleiter Ullrich Herzog vier Chöre. Ein zahlreiches Pu⸗ blikum luſtwandelte während des glänzend verlaufe⸗ nen Konzertes rund um den Waſſerturm und freute ſich über die ausgezeichneten Darbietungen. PP ĩ TP0PPbPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPP———————PP—————————PPPPPPPPPPPPPPPPP—PPPP——»» ¶¶ ¶¶ ¶ĩ kommendes Kraftrad, das mit großer Geſchwindig⸗ keit die Straße überqueren wollte, wurde von einem Perſonenkraftwagen, der von M 2/M 3 ebenfalls mit Das Kraftrad überſchlug ſich. Der Führer zog ſich einen Schädelbruch und eine ſtark blutende Wunde im Geſicht zu. Im Kreuz wurde ihm eine Schlagader verletzt, die abgebunden werden konnte. Die Beifahrerin erlitt einen Unter⸗ ſchenkelbruch. Ein Kind im Alter von ſieben Jahren kam mit Hautabſchürfungen davon. Der Sachſchaden iſt nur gering. a Ohnmächtig zuſammengebrochen iſt am Sams⸗ tag nachmittag in der Breiten Straße vor J 1 eine Frau mittleren Alters. Die Erkrankte wurde von einem Sanitäter des Roten Kreuzes, der in dieſer Gegend ſeine Sammeltätigkeit ausübte, und von einem anderen Helfer zu einem Arzt gebracht. un Nehmt keine Kornähren in den Mund! Auf oͤen Getreideähren befindet ſich im Sommer ein kleiner Pilz. Er iſt der Erreger der lebensge⸗ fährlichen Strahlenpilzkrankheit im Gaumen oder im Verdauungskanal. Es bildet ſich eine harte Geſchwulſt, der ein Gewebezerfall folgt, wenn nicht der Arzt beizeiten eingreifen kann. Es mußten ſchon viele die kleine Unvorſichtigkeit mit dem Leben büßen. Alſo nochmals: Nehmt keine Korn⸗ ähren in den Mundl! 5 F Wolk& biefenbach, Automotile, Mannheim,Friekickslelcer Strafe 5l, Tel. 43715 u. 42438 —5 wohl manchen Vereinen prunkvolle Pokale und ſeits viele Unſtimmigkeiten zur Folge hatte. Soll es doch glaubwürdigen Berichten zufolge nicht ſelten vorgekommen ſein, daß die Meinungsverſchiedenhei⸗ ten mitunter handgreiflich ausgetragen wurden. Ge⸗ rade Fachleute, die das ganze Drum und Dran der Wettſtreite wiederholt kennengelernt haben, mußten darauf bedacht ſein, eine Form zu finden, die auch kleinen Vereinen die Möglichkeit zum öffentlichen Auftreten gab, ohne daß ſich die Mitglieder darauf beſchränkten, irgendeinen mit Schwierigkeiten über⸗ reich geſpickten Kunſtchor, der als Paradeſtück diente, zu ſtudieren. Von nun an hat jeder Verein fünf Chöre zu ſtudieren und dem Prüfungsrichter zu melden, aus denen ein Chor ausgewählt und unmit⸗ telbar vor dem Auftreten dem betreffenden Verein bekanntgegeben wurde. 88 Es muß mit beſonderer Anerkennung hervorge⸗ hoben werden, daß dank der glänzenden organiſato⸗ riſchen Vorarbeiten ſich das Prüfungsſingen glatt abwickelte. Mit verſchwindenden Ausnahmen traten die gemeldeten Vereine pünktlich an, ſo daß der Wettſtreit ſämtlicher 33 Vereine zur feſtgeſetzten Stunde zu Ende war. Geboten wurden Volkslieder in ſchlichtem Satz, ſowie Chöre, dje man früher unter dͤen„einfachen Kunſtgeſang“ eingereiht hätte Es ließ ſich feſtſtellen, daß die vorgeführten Leiſtungen durchwegs auf hoher Stufe ſtanden. Auch die in letzter Zeit immer häufiger erhobene Forderung des Auswendig⸗Singens wurde von vie⸗ len, in manchen Vereinen von allen Sängern erfüllt. Aus dem reichen vorliegenden Material von über 150 Chören hatte Kreischormeiſter Gellert eine vorzügliche Auswahl getroffen, ſo daß unnütze Wiederholungen vermieden wurden. An das Prüfungsſingen ſchloß ſich eine kurze Beſprechung, in der Herr Gellert Zweckund Ziel des Prüfungsſingens nochmals erläuterte und die hingebende Arbeit der Chorleiter und Vorſtände hervorhob, die umſo höher einzuſchätzen iſt, als in⸗ folge vielfacher Abhaltungen ein regelmäßiger Probebeſuch nicht immer durchzuführen iſt. Hinſicht⸗ lich der Tongebung warnte Herr Gellert vor Ueber⸗ treibungen im fortiſſimo, die zum Schreien, aber auch im pianiſſimo, die ins Säuſeln ausarten. Aus ſeiner reichen Praxis gab er ferner wichtige Winke für die Reinheit der Vokale und Konſonanten, ſo⸗ wie zur Vermeidung des ungleichmäßigen Steigens der Tonhöhe. Bei der Atmung muß auf einheitliche Führung geachtet werden, Artikel und Hauptwort geatmet werden(der— Wald). Ebenſo gab die Direktionsweiſe mancher Chorführer Anlaß zur Beanſtandung, die mit ge⸗ wiſſen Unterteilungen den Sängern willkommene gehender Prüfungsbefund wird den Vereinen ſchrift⸗ lich zugeſtellt. Vereine aus den Vororten: Deutſche Einheit, Frohſinn, Germania, Teutonia, Friedrichsfeld: Frohſinn und Liederkranz. Gartenſtadt Waldhof: Männerchor. Il⸗ vesheim: Aurelia, Germania. Käfertal: Eintracht, Frohſinn, Sängerbund. Neckarau: Ba⸗ denia(gemiſchter Chor), Liederkranz, Sängerbund⸗ Harmonie, Sängerhalle⸗Germania. Rheinau: Liederkranz und Männergeſangverein. Sand⸗ hofen: Aurelia, Liedertafel, Männergeſangverein und Sängerbund. Seckenheim: Frohſinn, Lie⸗ dertafel, Sängerbund, MGV 1861. Waldhof: Harmonie, Liederkranz, Sängerluſt, Viktoria. Wall⸗ ſtadt: Germania, Liederkranz, Sängerkreis. Es nahmen folgende Chorleiter teil Reihenfolge): Adam, Altfelix, Amme, Bauſenhart, Bilz, Dinand, Eggſtein, Groß, Guggenbühler, Guth⸗ mann, Haag, Köhr, Lambert, Landhäußer, Neck, Pfeifer, Dr. Riehl, Schellenberger, Sieh, Treiber und Winter. Als Prüfungsrichter fungierten die Herren meiſter Willi Bilz, Kreisführer Karl Hügel, Stell⸗ vertreter Karl Drös, Bezirksführer Bauer, Stellvertreter Philipp Neff. Am Nachmittag verſammelten ſich über 30 Ge⸗ zu einem gewaltigen Feſtzuge, Straßen der Stadt wiederum zum Feſtplatz an der Neckarſporthalle bewegte. Dort wurden die Vereine zum Antreten auf der Neckarwieſe unter einer Bühne aufgerufen. Unter der Stabführung von Muſik⸗ direktor Bilz wurden folgende Maſſenchöre ge⸗ ſungen:„Lied des Volkes“ von Erdlen,„Lützows land dir mein Vaterland“ von Heinrichs. Die Chöre dienten hervorragend dem Zwecke, dem ſie gewidmet Anſchließend folgte noch allerhand geſangliche und muſikaliſche Unterhaltung auf dem Feſtplatz. Am heutigen Abend geht das Feſt ſeinem Ende zu mit einem Freundſchaftskampf der Schwer⸗ athletikabteilung des PfT. u.., an die ſich bei einbrechender Dunkelheit ein Feuerwerk an⸗ ſchließt. D FüCTaalen VOILScEMNCACHSENH ERQNT R Wolk& Diefendach, Automobile, Mannhei, Ffiedichsfelder Strae 5, Tel. 43715 u. 42433 * wertvolle Geldpreiſe eingebracht hat, aber anderer⸗ niemals darf zwiſchen Hilfe leiſten, den Muſiker aber beleidigen. Ein ein⸗ An dem Prüfungsſingen beteiligten ſich folgende Feuden heim: (in alphabetiſcher Kreischormeiſter Friedrich Gellert, Bezirkschor⸗ Hermann ſangvereine aus allen Mannheimer Vorſtädten und Ilvesheim mit Vorreitern, Ehrenjungfrauen, Turn⸗ und Kriegervereinen, dem Spielmannszug der H3 3 der ſich von der Ziethenſtraße durch verſchiedene wilde verwegene Jagd“ von Weber und„Deutſch⸗ hallten weithin nach beiden Seiten des Neckars und waren: der Werbung für das deutſche Lied. Dr., ——— ——— 4. Seite/ Nummer 299 Montag, 11. Juni 1934 110er-Treſjen in Mosbach In Anweſenheit des Reichsſtatthalters Robert Wagner N Mosbach, 10. Juni. Das fahnengeſchmückte alte Städtchen mit ſeinen ſchönen Fachwerkhäuſern und der herrlichen Umge⸗ bung war am Samstag und Sonntag der Treffpunkt der alten Kameraden des ehemaligen 2. badiſchen Grenadier⸗Regiments 110, das ſeine Garniſonen in Mannheim und Heidelberg hatte. Schon mit dem Sonderzug, der am Samstag nachmittag 3 Uhr Mann⸗ heim verließ, trafen gegen 5 Uhr Hunderte von Ka⸗ meraden mit ihren Angehörigen ein, die unterwegs in Heidelberg, Neckargemünd und Eberbach Verſtär⸗ kung erhalten hatten. Man hatte das Hotter⸗ Quartett mitgenommen, das unterwegs im Zug mit Geſang und Klampfenſpiel. die Zeit verkürzte und das ſpäter in Mosbach ein vielbeſtauntes Standkonzert auf dem Marktplatz gab. Der Empfang war überaus herzlich. Nachdem alle Ka⸗ meraden in ihren Quartieren untergebracht waren, erfolgte abends gegen 8 Uhr der Marſch zur Feſthalle. Voraus marſchierte mit klingendem Spiel die Standartenkapelle 112. Ihr ſolgten die vier alten Regimentsfahnen, getragen von ehemaligen aktiven Fahnenträgern in Friedens⸗Paradeuniform, dann die Abordnung der Traditionskompanie des Reichs⸗ wehr⸗Inf.⸗Regts. 110 in Meiningen, alte Offiziere des Regiments in Uniform und ſchließlich der lange Zug der 110er⸗Kameraden, von denen Mannheim allein etwa 1000 Mann ſtellte. Unter den Ehrengäſten ſah man den Schirmherrn des Feſtes, Major Freiherrn von Preuſchen, Staatsminiſter) Major Schmitthemner. Bald ſtellte ſich auch der Reichsſtatthalter Robert Wag⸗ ner, ſelbſt ein alter 110er, ein, der mit Jubel be⸗ grüßt wurde. Der Vorſitzende der 110er⸗Kameradſchaft Mosbach, H. Heiß, richtete, nachdem der altvertraute Parade⸗ marſch des Regiments verklungen war, herzliche Will⸗ kommensgrüße an die Kameraden des ſtolzen Regi⸗ ments 110. In gleicher Weiſe begrüßte Bürgermei⸗ ſter Dr. Lang namens der Stadt Mosbach die ehe⸗ maligen Kaiſergrenadiere. Er erinnerte daran, daß im Jahr 1925 die 110er ſchon einmal in Mosbach zu⸗ ſammenkamen. Aber die Tagung gilt nicht nur der Rückſchau, ſondern viel mehr noch dem Blick in die Zukunft, denn die alten Soldaten ſind hineingeſtellt in die junge Generation, die das neue Deutſchland bauen will. Möge die Tagung von Segen ſein für Volk und Vaterland! Die Feſtrede hielt Kamerad Bundſchuh, Mosbach, der den hohen ſittlichen Wert der Kameradſchaft be⸗ tonte, in der die Grundlage der Volksgemeinſchaft zu erblicken iſt. Sehr eindrucksvoll war die Toten⸗ ehrung, die den Gefallenen des Weltkrieges, den im Kampf um Deutſchlands Erneuerung geſtorbenen SA⸗Männern und den auf dem Felde der Arbeit ge⸗ bliebenen Volksgenoſſen galt. Die Hitler⸗Jugend brachte einen paſſenden Sprechchor zum Vortrag. Dann erklang das Lied vom guten Kameraden. Die Totenehrung wurde von den Anweſenden ſtehend an⸗ gehört. Der Redner brachte dann ein Sieg Heil! auf den greiſen Generalfeldmarſchall von Hindenburg, den Führer im Weltkrieg, auf den Volkskanzler Adolf Hitler als Führer in die deutſche Zukunft und auf den Reichsſtatthalter aus. Das Deutſchland⸗Lied und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied beſchloſſen den erſten Teil des Abends. Flotte Marſchweiſen der Standartenkapelle 112 und Vorträge der vereinigten Männergeſangvereine Mosbachs umrahmten die Reden. Später gab der Verbandsführer, Oberleutnant Mathy, noch be⸗ kannt, daß man Drahtgrüße an Hindenburg und Hitler abgeſandt habe. Schließlich wandte ſich noch Kamerad Haberkorn, Mannheim als Werbelei⸗ ter der ehemaligen 110 er an die Verſammlung und forderte die noch fernſtehenden Regimentsangehö⸗ rigen auf, ſich der großen 110er⸗Kameradſchaft anzu⸗ ſchließen. Insbeſondere ſollten die Offiziere in die Mannſchaftsvereine eintreten. Möge, ſo ſchloß Ka⸗ merad Haberkorn, das ruhmvolle Regiment 110 bald Nell horcht ſcheu nach vorn. Um Goltes willen, wenn Franz das alles merkt. Aber Franz hat vorn einen Witzbold unterm Meſſer, und das Radio läuft, und die Tür zur Straße iſt angelehnt— er kann alſo nichts gehört haben. Und man kann ohne Ge⸗ fahr hinten durch die Werkſtatt in die Stube. Wie zwei Diebe ſchleichen die zwei Frauen davon. Und drin in der Stube ſitzt dann Frau Beer im Korb⸗ ſeſſel am Fenſter, und Nell hält ſich ängſtlich im Dunkel und redet nur ſehr ſtockend: von ihrer Ehe, die ſo Knall/ und Fall angefangen hat, von dem an⸗ fänglichen Aufſtieg, von ihrem Leichtſinn mit dem Zimmer und dem Krach mit den Eltern und den ewigen Schwierigkeiten mit den ausſtehenden Zah⸗ lungen, und daß ſie ihr nun das Elektriſche abſperren, und nun wieder eine gute Kundin, die geht „Aber denken Sie bitte nicht, daß es nur wegen der ſiebzig Pfennig iſt. Es iſt auch— ich habe ſowieſo ſchon ſo wenig zu tun, und die Tage ſind ſo lang und mein Damenſalon iſt rein für die Katz— da bedeutet jede fortgebliebene Kundin wieder ein paar Stunden weniger Arbeit im Monat. Aber ich ſehe es ja ein: die Leute können ja ſchließlich nicht aus Honolulu zu mir hergefahren kommen, bloß damit ich zu tun hab'.“ Frau Beer beſieht ihre Finger mit dem ſchönen alten Rubinring und denkt voll Teilnahme ein Weil⸗ chen nach. Sie hat was übrig für Nell. In Nell ſteckt ſo viel Solides und Gutes. Man müßte ihr helfen können. „Wie wäre es denn“, ſagt Frau Beer ſchließlich wieder in ſeine alten Garniſonen Mannheim und Heidelberg einrücken. Mit ſtürmiſchem Beifall wur⸗ den dieſe Ausführungen aufgenommen. Die Stim⸗ mung hatte nunmehr den Höhepunkt erreicht. Ueber⸗ all begrüßten ſich alte Bekannte aus den Garniſo⸗ nen und aus dem Feld. Offiziere und Mannſchaften ſtanden ſich nach Jahrzehnten wieder einmal gegen⸗ über, ͤͤrückten ſich die Hände und erneuerten das Band der Kameradſchaft, das alle ehemaligen 110er umſchloß. Beim Geſang alter Soldatenlieder blieb man noch lange beiſammen. Da und dort ver⸗ ſchmähte man es nicht, auszuharren bis zum Wecken. Weihe des Lorettoſteines Ein prächtiger Sonntag bricht an. In aller Frühe ertönt der Weckruf, für manchen zu früh. Nach dem Kirchgang nehmen die alten und jungen Kameraden Aufſtellung, um zum Loretto⸗Stein zu mar⸗ ſchieren, dem Denkmal, das die Stadt Mosbach den tapferen Kämpfern des Weltkrieges errichtet hat. Die vier alten Fahnen ſtehen vor dem hochaufragen⸗ den Sandſtein⸗Findling der Heimat. Zu beiden Sei⸗ ten runden die Kyffhäuſer⸗ und Vereinsfahnen das maleriſche Bild ab. Ein Gedicht wird vorgetragen. Ein Männerchor ſingt das„Sanktus“ von Schubert. Dann ergreift Bürgermeiſter Dr. Lang das Wort, um mit dem Hinweis, daß der Name Loretto ſeine beſondere Bedeutung in der Geſchichte des Grena⸗ Neue Maunheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe dier⸗Regiments 110 hat, das Denkmal dem Verband der 110er zu übergeben. Die Feſtrede des Majors Freiherrn von Preu⸗ ſchen ſchildert im beſonderen die Kämpfe der W. Diviſion um die Loretto⸗Höhe. Man gedachte der Toten. Während einer Minute des Schweigens ſen⸗ ken ſich die Fahnen und die Muſik ſpielt das Lied vom guten Kameraden. Eine Schützenabteilung feuert drei Salven ab. Der Schirmherr des 110er⸗ Verbandes dankt der Stadt Mosbach im Namen aller, die an den Kämpfen teilgenommen haben. Der Stein iſt nicht allein ein Zeichen des Dankes, ſondern auch eine Mahnung an kommende Geſchlechter. Landesverbandsvorſitzender Oberleutnant Ma⸗ thy legt den erſten Kranz nieder. Ihm folgt Dr. Todt, der Generalinſpekteur der Reichsautobah⸗ nen, der einſt Aödjutant des 2. Bataillons war. Mit einer Kranzniederlegung durch den Militärvereins⸗ Gauführer Schneider, Mosbach, iſt die ſchlichte an der auch der Reichsſtatthalter teilnahm, eendet. Das Mittageſſen wurde kompanieweiſe in ver⸗ ſchiedenen Lokalen eingenommen. Am frühen Nach⸗ mittag vereinigten ſich die Kameraden noch einmal zum Feſtzug. Der Sonderzug, der Mannheim am Sonntag früh 6 Uhr verließ, hatte noch zahlreiche ehemalige 110er aus Mannheim und Heidelberg ge⸗ bracht, darunter auch Dr. Hieke, den Gauführer des Rhein⸗Neckar⸗Militärgauverbandes. Auch aus der näheren Umgebung ſtellten ſich noch viele Be⸗ ſucher ein. Einen fröhlichen Abſchluß fand das Tref⸗ fen der Kaiſergrenadiere mit einer allgemeinen Wiederſehensfeier in der Feſthalle. Neues aus Plankſtadt * Plaukſtadt, 10. Juni. Nach der ordentlichen Generalverſammlung des Tabakbau⸗ vereins 2, die im Gaſthaus„zur Sonne“ unter Leitung des Vereinsführers, Landwirt Heinrich Seßler, ſtattgefunden hat, wurden die drei beſtande⸗ nen hieſigen Tabakbauvereine aufgelöſt und zu einem einzigen Tabakbauverein vereinigt. des neuen Vereins wurde Landwirt Karl Ercken⸗ brecht. Da in Zukunft das Angebot von Tabak für jede Gruppe 250 bis 300 Zentner betragen ſoll, wurde der neue Verein in neun Gruppen eingeteilt. * Landau, 8. Juni. Der in weiten Kreiſen des Pfälzer Waldvereins als Betreuer der Landauer Hütte beim Zimmerbrunnen bekannte Schwieger⸗ ſohn des Seilermeiſters Büttel, Jokiſch, iſt in der letzten Nacht nach kurzem Krankenlager ge⸗ ſtorben. Was hören wir? Montag, 11. Juni Reichsſender Stuttgart .55: Frühkonzert.— 10.10: Schulfunk.— 10.35: Kla⸗ viermuſik.— 11.05: Schallplatten.— 12.00: Mittagskonzert. — 13.20: Raſieren gefällig(Schallpl.).— 14.00: Bilder vom Rummelplatz(Schallpl.).— 15.00: Kammermuſik.— 15.30: Vertonte Heiterkeit.— 16.00: Nachmittagskonzert. — 17.30: Leichtathletik: Start 1934 und Olympiavorberei⸗ tung.— 17.50: Aus alten Lautenbüchern.— 18.00: Hitler⸗ jugendfunk.— 19.00: Reichsſendung aus Dresden: Stunde der Nation. Der Roſenkavalier. Oper von R. Strauß.— 23.10: Aus Bruchſal: Hiſtoriſches Schloßkon⸗ zert.— 23.40: Klavierſonate von Fr. Schubert.— 24.00: Nachtmuſik. Reichsſeuder Fraukfurt 14.40: Stunde des Liedes.— 15.50: Wirtſchaftsbericht. — 17.30: Raum. Eine deutſche Forderung.— 18.00: Stunde der Jugend.— 18.25: Am Storchenneſt in Wachenbuchen. Reichsſender Köln .05: Schallplatten.—.05: Schallplatten.— 10.10: Alle ſingen mit.— 10.35: Wir und die Welt.— 12.00: Mittags⸗ konzert.— 13.00: Die fröhlichen Fünf.— 14.00: Quer⸗ ſchnitte aus betiebten Opern(Schallpl.).— 16.00: Nach⸗ mittagskonzert.— 17.00: Muſik und Raſſe.— 17.30: Muſik um Händel.— 23.00: Der andere Strauß. Reichsſender München .43: Schallplatten.—.25: Frühkonzert.—.05: Schul⸗ funk⸗Feierſtunde.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.25: Schall⸗ platten.— 14.50: Kinderfunk.— 15.10: Liederſtunde.— 16.00: Veſperkonzert.— 17.30: Richard Strauß, ein Le⸗ Stammkundſchaft außer dem Hauſe zu ſchaffen. Wenn Sie im Laden nicht mehr ſo recht gebraucht werden und Ihr Mann das gut allein ſchafft— war⸗ um gehen Sie nicht aus? Ich habe früher immer eine Friſeuſe gehabt, die ins Haus kam. Und ich würde auch heute— wenn Sie zu mir könnten— natürlich dürften Sie nicht zu teuer ſein.“ „Ja“, ſagt Nell. Und nach einer Weile:„Danke. Danke vielmals, gnä' Frau.“ Frau Beer lächelt und ſieht Nell forſchend an. „Mein Vorſchlag gefällt Ihnen wohl nicht. Ich habe ſo das Gefühl.. Aber reden wir doch ruhig noch ein bißchen und überlegen wir. Sie können ganz ehrlich ſagen, was Sie denken—“ Nell kommt ein Stückchen herein und dreht ihr Taſchentuch nervös zwiſchen den heißen Händen. „Doch— er gefällt mir— ſehr ſogar. Ich möchte ja auch gern.— Aber— wie ſoll ich jetzt Damen bekommen, hier in der Gegend, wo ich ſo verrufen bin?“ Und weint ſchon wieder. Aber Frau Beer lacht leiſe auf. So ein Kinds⸗ kopf! Verrufen! Dann wird ſie ärgerlich: da hat man's mal wieder, wie ſich ſo viele Menſchen unter⸗ einander das Leben ſchwer machen. Da wurſchtelt ſo ein junges unerfahrenes Pärchen ein bißchen kreuz und quer und macht ein paar Dummheiten und über⸗ wirft ſich ein bißchen und kämpft mit mehr Eifer als Geſchick um ſeine Exiſtenz— und was tun die Men⸗ ſchen? Sie reden hämiſch, ſie klatſchen, ſie munkeln und hetzen ſo eine kleine Frau, als wenn's ſonſt nichts gäbe auf der Welt, woran zu denken und zu reden wäre. Frau Beer ſteht auf, geht hin zu Nell und faßt ſie bei der Hand..„Alſo ich verſpreche Ihnen, daß ich Ihnen— ſagen wir— fünf Kundinnen bringe, die Sie regelmäßig beſuchen können. Das iſt doch ſchon was für den Anfang. Und wenn Sie mir noch einmal ſolchen Unſinn ſagen von Verrufen und ſo— dann werde ich ſehr böſe. Sie ſind keineswegs ver⸗ rufen. Aber es ſind Menſchen um Sie herum, die vor lauter Dummheit grauſam und bösartig ſind. Das iſt alles. Und ein kluger Kerl wie Sie lacht darüber und läßt ſich um kein Jota von ſeinem Weg nachdenklich, wenn Sie verſuchten ſich eine kleine abbringen. So und— jetzt wollen wir meinen Kopf Führer bensbild.— 17.50: Ehopin⸗Sonate.— 23.00: Schöpferiſche Jugend: Streichquartett von Paul Coenen. Deutſchlandſender .20: Frühkonzert.—.00: Berufs⸗ und Fachſchulfunk. —.40: Luſtige Geſchichten.— 10.10: Süddeutſcher Humor im Volkslied.— 11.30: Wiener Walzer(Schallpl.).— 12.00: Mittagskonzert.— 13.00: Richard Strauß(Schallpl.). — 15.15: Für die Frau.— 15.40: Werkſtunde für die Jugend.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 17.00: Bücher⸗ ſtunde.— 17.15: Schwarzwälder Kirſch.— 18.00: Kleine Stücke großer Meiſter.— 18.10: Richard Strauß, Hymne op. 34, Nr. 2.— 18.30: Lebendiges deutſches Volkstum.— 23.15: Der andere Strauß. Wien 19.10: Salzburg: Bauernlieder.— 20.05: Richard Strauß, zum 70. Geburtstag.— 22.15: Tanzmuſik. NSDAP-Miiieilungen Aus parteiamtlichen Behenntnechungen enmommen Amt für Beamte Mittwoch, 13. Juni, 20.15 Uhr, ſindet im Saale der „Liedertafel:, K 2, ein Schulungs⸗ und Kameradſchafts⸗ abend der Fachſchaften Juſtitz, Länderverwaltungen, Kör⸗ perſchaften des öffentl. Rechts, ſonſtige Körperſchaften und Polizei ſtatt. Vollzähliges Erſcheinen der dienſtfreien Be⸗ rufskameraden iſt Pflicht. Liederbücher ſind mitzubringen. BdM Sozialreferat. Bd M⸗ Erwerbsloſenkurſus. Für den Kochkurſus, der innerhalb des BdM⸗Erwerbs⸗ loſenkurſus in E 5, 16 durchgeſührt wird benötigen wir dringend mehrere Kochtöpfe für je 4 bis 6 Perſonen. An⸗ ſchriften der Kochtopſſpender erbitten wir noch N 2, 4, Te lephon 288 19. Deutſche Arbeitsfront An alle Ortsgruppenbetriebsobmänner und Orts⸗ warte der DA im Kreiſe Mannheim Auf Anordnung des Stabsleiters der PO und Führers der Deutſchen Arbeitsfront, Pg. Dr. Robert Ley, iſt die Deutſche Arbeitsfront ab ſofort geſperrt. Aufnahmen dür⸗ ſen durch die Ortsgruppen nicht mehr entgegengenommen werden. Die noch bei den Ortsgruppen liegenden Auf⸗ nahmeſcheine ſind nebſt Aufnahmegebühren bis ſpäteſtens Montag, 11. d.., nachm. 6 Uhr, auf der Kreisbetriebs⸗ zellenabteilung in L 4, 15, abzuliefern. Aufnahmen, die nach dieſem Termin eingexeicht werden, werden auf keinen Fall mehr berückſichtigt und gehen an die Ortsgruppen zurück.(gez.) Döring, Kreiswalter der DAß. Deutſche Angeſtelltenſchaft Berufsgemeinſchaft der Techniker. Betriebswartever⸗ ſammlung Dienstag, 12. Juni, 19.30 Uhr, im Saal der Ingenieurſchule. Antworten auf Rundſchreiben Nr. 11 bei dieſer Verſammlung erbeten, ſowie Abrechnung der Broſchüren über Vortrag Kloth. NSKOB Innenſtadt. Die Mitgliederverſammlung findet am Montag, 11. Juni, im Geſellſchaftshaus, F 3. 18a, 20.15 Uhr, ſtatt. mal fertig onoͤulieren und zuſammen überlegen, wie alles werden ſoll.“ 8955 Franz hat gar nicht gemerkt, daß Nell mit ihrer Kundin für eine Weile in der Stube war. Wie er ſeinen Witzbold und noch einen anderen fertig bedient hat und in die Werkſtatt kommt, ſitzt dort Nell und malt ein großes Schild. „Was wird denn das?“ Nell malt emſig weiter.„Gehe au cc h buchſtabiert Franz verſtändnislos und fragt noch einmal:„Sag doch ſchon, was ſoll das?“ Da legt Nell die Feder beiſeite und ſagt mit einem ſo frohen Geſicht, wie es Franz ſchon lange nicht mehr an ihr geſehen hat:„Von Montag ab gehe ich morgens immer außer Haus friſieren. Zu Frau Beer, zu Frau Beers Freundin, zu Frau Dr. Klaus — na und noch zu vielen. Und Frau Beer meint, fünfundſiebzig kann ich nehmen. Und hab' doch gar keine Unkoſten, kein Licht, kein Gas! Bloß ſo'n biß⸗ chen Zeugs, ſone Metaſteine für den Brennapparat! Hach bin ich frohl“ „Und ob's mir recht iſt, fragſte nich?“ Nell tanzt in der Stube umher.„Recht? Was heißt'n hier recht? Jetzt hab'n wir doch'n Luftloch, jetzt gehts doch vielleicht wieder aufwärts! Franzel, Franzi— paß auf, paß gut auf: jetzt ſchmeiß ich's! So'n Haufen Zaſter bring' ich dir mit!“ „Du— mir— ſagt Franz und bei aller Freude zwickt ihn ein bißchen verletzte Eitelkeit:„Du, mir—“ Und in der Nacht tut er vor„Berufsneid“ kein Auge zu. Während Nell ihren zufriedenen Kinder⸗ ſchlaf ſchläft und dabei ausſieht, als habe ihr der Himmel Gott weiß welches Glück geſchickt, ſitzt Franz bei ſeinem halbverdeckten Nachtlämpchen aufrecht im Bett mit hochgezogenen Knien und grübelt und grü⸗ belt: wenn Nell ankurbelt, muß er auch ankurbeln. Irgendwie. Irgendwie. Und wenn er zu Hindenburg perſönlich müßte! Und dann, mit einemmal, fällt ihm blitzartig etwas ein. Etwas Großartiges. Etwas ganz Fabelhaftes. Faſt hätte er Nell geweckt. Aber er tuts dann doch nicht. Er muß erſt gut überlegen. Und dann, wenn alles geklappt hat, wird er vor ſie hintreten und ſeines Schaufenſters ſtellen, ſagen: du, hör mal, ich habe da— und dann kommt!] wie damals—. Tvageslialeucles Montag, 11. Juni „Iphigenie auf Tauris“, Deuiſche Bühne, 2⁰ hr. Roſarinm, Neuoſtheim, Harrlachweg: Geöſſnet v. 16—20 Uhr. Städtiſche Hochſchule für Muſik und Theater: 17 Uhr Dr. Fr. Eckart„Das muſikaliſche Kunſtwerk“; 18 Uhr Dr. Hans Költzſch„Muſikaliſches Verſtehen“. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten:.15 Uhr Worms— Gernsheim— Oppenheim— Nierſtein— Mainz und zurück. Autobusſonderfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Maxdorf— Freinsheim— Neu⸗Leiningen— Höningen— Bad Dürkheim— Wachenheim— Forſt— Meckenheim Mannheim. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarettprogramm mit Gaſtſpiel Gerty von Reichenhall. Pfalzbau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. Tanz: Kaffee Vaterland. Kaffee Odeon: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele: Aniverſum:„F. P1 antwortet nicht“.— Alhambra:„Leiſe flehen meine Lieder“.— Royy: „Achtung! Wer kennt dieſe Frau?“— Schauburg: „Drei Kaiſerjäger“.— Capitol:„Zwei Menſchen“, Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Sonderausſtellung„Kaiſerdome Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis T. Städtiſche Schloßbücherei: Von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr Leſeſäle; von 11 bis 13 und von 17 bis 19 Uhr Ausleihe. Zweigſtelle Möhlblock, Weidenſtraße 16: 14 bis 19 Uhr. 4 Ingendbücherei R 7, 46: Geöffnet von 15 bis 19 Uhr. Geöffnet von Geld- und Devisenmarki Zürich, 9. Junt Gchlun amilich) Konstanfiu. 230 Paris 20.32¾ l Spanien 42.126 Prag 12,81 L Bukarest 3⁰⁵5 London 15.55 Holland 208.75— Varschau 58.125 Off. Baukd. 2 Meuyork 807.½[ Berlin 118.50— Budspest—— al. Ceid 1 Belgien 71.90— Wien off. K. 78,10 Beigrad 700 J Konatsgeldd“— fall en 26.68.— Sofia—.— HAtben 298.— IMonaisgeld— Paris, 9. Juni Gtlull amtlid). London 76,58—— 207.25 Ropanbagen—,— Wien r Reuyork 15,12/ Hallan 31,31 J Hoſland 10.28— Berlin 584.— Belgien 353.75 l Schweiz 492./ L Siockholm 386.— Varscheu l 286,— Amsterdam, g. Ini Gälad amilich. Berlin 56 80— Belgien 84.44— 0l0 37.45— prag 61⁵ London 744.75 Schwelz 47.91— Kopenhagen 38.30— Privafdick./ Reuyorx 147.25 flalien 12.78— Socchoim 38.45— Tägl. Geld ½ paris 973.75 Hadrid 20.17½ 1 Wien 1 Monaisg. 1 London, 9. Juni Gchlub amtlich) heuyom, 506./16 J Kopenhagen] 82.39—f Moska 284./ Sthauhai 1/50 Hontral 502 ½— Stocchom 19.40— Rumäaien 5 Vokohems 1/227 Amsterdam 744.25 Os10 1990, J4 Ronstantin. 625 Aurtraien 125½ paris 76.46 Lissabon 110./16 Athen.82 Mexiko 18,25 Brüssel 21.80— Helsingfors 226.75 Wien 27.87[Honteviceo 19.— Italien 59.89—prag 122,.— Varsthau26,96 Valparass—.— Berlin 13.09— Budzpest 25,50 f Buenos Aires 26,18 Boenos Schweiz 15.55½ Belgrad 223 25 Fio de Jan..87 auf Londonf 26.12 Panien 36,93- Sotia 410.— Hongkong 1/518 Südafrike 99.87 * Neuyorker Deviſenkurſe vom 9. Juni.(Eig. Dr.) Berlin 3668; London⸗Kabel 506,75; dto. 60⸗Tage⸗Wechſel 505,75; Paris 622,25; Schweiz 3259, Italien 86696; Hol⸗ land 6803; Prag 418; Warſchau 1899; Oslo 2545; Kopen⸗ hagen 2262; Stockholm 2513; Brüſſel 2343; Madrid 1372; Helſingfors 225,50; Bukareſt 101,50, Montreal 100,75; Ar⸗ gentinien Papier⸗Peſo 3378; Rio de Janeiro 853, Athen 9500; Japan 3012. Uebersee-Geireide-Noſierungen Neuyork, 9. Juni.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per Buſhel, Lokopreiſe) Weizen Manitobo Nr. 1 8676; roter Sommer⸗Winter Nr. 2 10976; oͤto. hard 1116; Mais neu ankommende Ernte 69/; Roggen Nr. 2 fob Neuyork 62,75; Gerſte Malting 66,75; Mehl und Fracht unverändert. Chikago, 9. Juni.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per Buſhel, Terminpreiſe, alles ſtetig) Weizen per Juli 9875; Okt. 99,50; Dez. 101,25; Mais per Juli 5476; Okt. 56/6, Dez. 5867 Hafer per Juli 43,507 Okt. 43,50 Dez. 45; Roggen per Juli 64,75 Okt. 6656.— Lokopreiſe: Weizen nicht notiert; Mais gelber Nr. 2 58; Hafer weißer Nr. 2 45 Gerſte Malting 55—100. Winnipeg, 9. Juni.(Eig. Dr.) Schluß(Tendenz kaum ſtetig) Weizen per Juli 77/6; Okt. 78,75, Dez. 80,75; Ha⸗ fer pex Juli 3776, Okt. 37,50, Dez. 36,75, Roggen per Juli 52,25; Okt. 5576, Gerſte per Juli 42,25; Okt. 44/; Leinſaat per Juli 161,50; Okt. 162. Buenos Aires, 9. Juni.(Eig. Dr.) Schluß lin Papier⸗ peſo per 100 Kilo) Weizen per Juni 6,00; Juli 6,13; Auguſt 6,24; Mais per Juni 4,97; Juli 5,03, Auguſt 5,15; Hafer per Juni 4,20; Leinſaat(ſtetig) per Juni 14,50; Juli 14,60; Auguſt 14,73. Roſario, 9. Juni.(Eig. Dr.) Schluß lin Papierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Juni 5,80; Juli 5,95; Mais 55 Juni 4,80; Juli 4,85; Leinſaat per Juni 14,25, Juli 14,35. Amerikanische Schmalz- und Schweinemärkie Chikago, 9. Juni.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per 100 lb.) Tendenz kaum ſtetig; Schmalz per Juli 645; Sept. 675 Br.; Okt. 685; Dez. 705; Bauchſpeck unv.; Schmalz loko 642,50. Neuyork, 9. Juni.(Eig. Dr.) Schluß lin Cents per 100 lb.) Schmalz prima Weſtern loko 715, dtv. middle Weſtern 700—710; Talg unverändert. Franz kriecht unter die Decke, löſcht die Lampe aus und kringelt ſich vor Vergnügen zuſammen wie ein Igel. Und ſo liegt er noch lange und macht ſich einen Plan. Man will und muß doch in erſter Linie und unter allen Umſtänden Reklame machen, ſagt ſich Franz. Und wie macht der gute Friſeur Reklame? Durch billige Preiſe, durch kleine Zugabe⸗ geſchenke, durch gute Bedienung(hat alles nichts ge⸗ nützt), durch Inſerate(kommt nicht in Frage ſür kleine Leute), durch lockende Schaufenſter(kommt auch nicht in Frage) und— durch Photos von Pro⸗ minenten mit Unterſchrift! Und wie durch Franz' Gehirn das Wort„Photos“ geiſtert, taucht ihm auch ſogleich ein Name auf: Bar⸗ bara Unger, die Schauſpielerin. Ach, ihre Bekannt⸗ ſchaft gehört mit zu den leuchtendſten Erlebniſſen in Franz' Leben. Die Tatſache, daß er ſie kennt, mit ihr geſprochen hat, ihre Adreſſe weiß, ihr einmal die Hand gegeben hat, war ſchon oft im Augenblick tiefer Betrübnis der erhebende Moment für ihn. Und das Gefühl, daß dieſe große und bekannte Frau ihm, dem kleinen Friſeur„zu Dank verpflichtet iſt“, wie ſie ſelbſt geſagt hat, das iſt jetzt Anlaß zu ſeiner fabel⸗ haften Idee und letzte Urſache ſeines Planes. Er wird nämlich nun hingehen und Barbara Unger um ein ſchönes großes Bild mit Unterſchrift bitten. Er wird ihr ſagen, wie es um ſeinen Laden ſteht, und daß jetzt der Moment der„Revanche“ für ſie gekommen ſei. Und das Bild wird er in die Mitte wird es mit Grün ſchmücken und mit einer elektriſchen Birne rötlich beleuchten(wie er das denkt, wirft er, ohne es zu wiſſen, einen etwas ängſtlichen Blick auf die tief⸗ ſchlafende Nell nebenan), und was alle bisherigen Bemühungen nicht erreichten, wird dieſes Bild der Barbara Unger erreichen: Ein Strom eleganter Frauen wird in ſeinem Laden Einzug halten, er wird vor lauter Andrang ein Lehrmädchen einſtellen müſſen, Nell wird ihren Außendienſt wieder aufgeben und ihren heißerſehnten Dauerwellenapparat be⸗ kommen und überhaupt... Und vielleicht— viel⸗ leicht geſchieht es dann, daß Barbara Unger einmal perſönlich kommt und ſich von ihm bedienen läßt, Fortſetzung folgt. Morgen· Ausgabe Montag, 11. Juni 1934 145. Jahrgang/ Nr. 259 Eimsbüttel und Darmſtadt Deutſche Handballmeiſter Bſc Mannheim verliert nach hervorragendem Spiel in der Verlängerung:6— Darmſtadt⸗SpBg Fürth:7 Deutſchland ſteht im Zeichen des Sportes! Wer das noch nicht weiß, erfuhr es am Freitag abend im politiſchen Kurzbericht. Deutſche Motorſportler an erſter Stelle, der deutſche Fußball, der beſte bei den Amateuren, und bei den Profis fehlt ihm nur noch das Siegenwollen um jeden Preis, auf das wir gerne verzichten. Der Tennisſport mel⸗ det ſeinen größten Triumph ſeit Jahren. v. Cramm ſchlägt den Weltbeſten bei franzöſiſchen Meiſterſchaften, Crawford. Dies alles meldet uns der Kurzbericht, damit beweiſend, daß unſer Sport nicht nur im Programm, ſondern in Wirk⸗ Iichkeit ein Kulturfaktor des deutſchen Vaterlandes gewor⸗ den iſt. Nicht die Siege allein machen uns ſtolz, nein, noch vielmehr geben wir unſeren Auslandsdeutſchen neuen Auf⸗ trieb und erhöhten Stolz. Es iſt ein herrliches Hochgefühl, ſich Deutſcher nennen zu dürfen. v. Tſchammer und Oſten kann getroſt vor ſeinen und unſeren Führer hintreten, ihm melden: Deutſchlands Sport marſchiert! So wie in der Welt, ſtehen wir auch im engeren Vater⸗ land vor hohen Aufgaben. König Fußball vergibt ſeine höchſte Trophäe, die Viktoria, ſein noch leider kleiner Stiefbruder, iſt ihm um Naſenlänge voraus und ſah ſchon am Sonntag ſeine beſten Mannſchaften im Endkampf um die Deutſche Meiſterſchaft. Die Verlegung dieſes Endſpiels der Damen nach Mann⸗ heim hatte urſprünglich einige Schwierigkeiten bereitet. Da⸗ durch, daß die Flugveranſtaltung am Vorſonntag von Petrus nicht genehmigt worden war, war eine Verlegung notwendig geworden, die auf den geſtrigen Sonntag feſt⸗ geſetzt wurde. Die Schwierigkeiten wurden jedoch aus dem Wege geräumt, da beide Veranſtalter am gleichen Strick zogen. Ts galt ja nur zu werben. Hier für den Flugſport, der für uns Deutſche zu einer unumgänglichen Notwendigkeit geworden iſt, dort für den Sport, der heute die anerkannte Grundlage eines geſunden Volkes geworden iſt. Zeitliche Auseinanderlegung wurde beiden Teilen gerecht und ſparte den Intereſſenten Gewiſſensbiſſe, wo ſie nun hingehen ſollen. Daß zu dieſem Spiel wieder die Spitzen der Behörden erſcheinen werden, war klar. Galt es doch auch, für die Olympiade die talentierten Spieler zu ſuchen. Der Spiel⸗ wart der DSB. kam ſchon am Samstag morgen mit dem Spielausſchußmitglied Bubert. Der Spielwart der D Otto, wohnte gleichfalls dem Spiel bei. Von ihnen konn⸗ ten wir erfahren, daß die früher bei der DSB geltende Be⸗ ſtimmung wegen der Hinausſtellung bei Meiſterſchaftsſpie⸗ len, die beſagte, daß wer bei Endſpielen hinausgeſtellt wird, für die Dauer dieſer Spiele geſperrt iſt, mit Inkrafttreten der Deutſchen Handballordnung außer Kraft getreten iſt. Hiermit iſt auch dieſe Angelegenheit erledigt, die auch uns unverſtändlich war. Sonſt gab es nicht viel Neues. Bur⸗ meiſter brachte noch ſein Erſtaunen über die ſüddeutſche Spielſtärke zum Ausdruck und hofft bei den Frauen wenig⸗ ſtens etwas für den Norden zu retten: dies um ſo mehr, da er ſelbſt Hamburger iſt. Die Hamburger Mädels kamen am Nachmittag. Im Hotel gab es eine kleine, darum aber nicht weniger herz⸗ liche Begrüßung. Man verſuchte ſich etwas auszufragen, aber auch hier ſind unſere Sportmädels ſchon auf der Höhe. Es wird nicht aus der Schule geplaudert. Bei einem klei⸗ nen Rundgang durch die Stadt wurden unſere Sehens⸗ würdigkeiten beſtaunt, dann ging es ſchon bald nach dem Abendeſſen ſchlafen. Die Stadtverwaltung hatte in ent⸗ gegenkommender Weiſe für den Abend Karten für die Vor⸗ ſtellung im Roſengarten zur Verfügung geſtellt. Die Ham⸗ burger, übrigens nach dem vorausſichtlichen Ausgang des Spieles befragt. drückten ſich nur vorſichtig aus. Sie an⸗ erkannten die Mannheimer Spielſtärke und gaben ſich ſchon damit zufrieden, wenigſtens ins Endſpiel gekommen zu ſein. Nun, das können wir ja auch von unſeren Mädels ſagen. Am Abend fanden ſich im Lager der Gäſte von der Waſſerkante noch einige Freunde ein. Die Eimsbütteler Herren, mit dem Vereinsführer Dr. Broſſe an der Spitze, erzählten uns natürlich auch von ihrem Hanns Heinz Sievert, der bekanntlich dieſem Verein angehörte, Heinz Sievert, der bekanntlich dieſem Verein angehört, Der Turnverband Eimsbüttel, wie er heute noch heißt, gehört übrigens der Deutſchen Sportbehörde an. In dieſem Zuſammenhang berichtigen wir auch gerne, daß Hamburg doch einmal, und zwar im Jahre 1930, den Deutſchen Frauenmeiſter ſtellte. In Frankfurt an der Oder gelang damals ein:1⸗Sieg über S. C. Charlottenburg. In jenem Jahr gelang Viktoria, die im Jahre zuvor am S. C. ge⸗ ſcheitert war, der Wurf. Ein herrliches Spiel im Stadion Schon frühzeitig ſtellten ſich die erſten Zuſchauer ein, um das Vorſpiel der Kreismannſchaft gegen den Bezirk mit zu erleben. Anfänglich war die Kreis⸗ mannſchaft klar im Vorteil und es ſchien ſchon, als ob der Bezirk eine Lektion erhalten ſollte Die größere Routine und das Stehvermögen brachten aber doch noch einen 6ꝛ8⸗ Sieg, nachdem der Bezirk noch vor der Pauſe mit drei Toren im Rückſtand gelegen war. Daß das Damenſpiel das Stadion füllen könnte, hat wohl niemand erwartet. Man darf aber dennoch mit den erſchienenen 5000 Zuſchauern zufrieden ſein. Dieſe 5000 wurden aber reſtlos zufriedengeſtellt. Selbſt der ein⸗ gefleiſchteſte VfR⸗Anhänger kann trotz des Spielverluſtes dieſes Spiel nur in angenehmer Erinnerung haben, denn BfR zeigte ein prachtvolles, herrliches Spiel.:0 waren die Mädels in der Pauſe geſchlagen, weil man zu nervös war, etwas ſchwach deckte und zu guterletzt der Wurf etwas ſchwach war und auch viel, viel Pech hatte. Nach der Pauſe ſchafften die Blauen das Unmögliche und erzielten den Ausgleich; auch dann wieder, als Hamburg nochmals in Führung war. In der Verlängerung geht wieder Ham⸗ burg in Führung, Mannheims letzte Ausſicht aber endet an der Latte. Hamburg iſt Deutſcher Damen⸗Handball⸗ meiſter! Das Intereſſe an dieſem Spiel war groß. Die deutſche Handball⸗Leitung war mit Otto Alten burg und Bur⸗ meiſter⸗ Hamburg vollzählig zur Stelle. Die Stodt war durch Dr. Zeiler, der Sportführer durch ſeinen Bezirks⸗ beauftragten, Körbel, vertreten. Auch ſonſt ſoh man in der Ehrenloge die führenden Perſönlichkeiten des Sports. Nun zum Spiel. VfR beginnt mit offenem Spiel. Der Bunf endet jedoch an der Latte. Dann aber überraſcht Hamburg, das in der ſchon am Samstagabend gebrachten Aufſtellung mit überlegten und ſeltener Ruhe gezeigten Angriſfen. Stummel wirft einen ſcharfen Ball an die Latte, der Ball ſpritzt zur Erde und von da ins Tor. Dieſer Erfolg ſtört Mannheim wenig. Es wird ſeelenruhig wei⸗ tergeſpielt; allerdings immer etwas einſeitig. Bald darauf ſchon ſind die Hamburger wieder durch, Mannheims Deckung will nicht ins Spiel kommen und:0 iſt ſertig. Im Feloſpiel ſchält ſich allmählich eine kleine Ueberlegen⸗ heit der Einheimiſchen heraus aber der Erfolg bringende Wurf fehlt. Nachdem Weſtphal für Hamburg auf:0 ſtellen konnte, erzielt Egger das erſte Gegentor, das aber Heckel wegen Foul annulliert. Was nützt der Straſwurf? Der Erfolg iſt dahin. Mannheimer wird aggreſſiver aber nichts gelingt. Kehl wirft an die Latte, Förſter wirft an die Latte, einen guten Wurf Egger hält die tüchtige Torwäch⸗ terin Hamburgs. Zu allem Ueberfluß gelingt dann Leu⸗ mann noch ein Alleingang, der:0 erbringt. Frl. Förſter erzwingt noch eine Ecke dann geht es in die Pauſe. Die Bilanz dieſer Hälfte, Vſch dominiert im Feloſpiel, aber Hamburg wirft die Tore. Trotz dieſes Nachteiles nehmen die VfR⸗Mädels mit Mut und viel Schneid den Kampf nach der Pauſe wieder auf. Alle Zuſchauer ſind beim BfR, alles ſiebert, wenig⸗ ſtens nach ein paar Toren der Unſrigen. Kehl gelingt der erſte Gegentreffer. Den ſcharf geworfenen Ball kann die prächtig ſpielende Hamburger Torwächterin nicht halten. Als nun Frl. Förſter gar auf:4 aufholen kann iſt das Publikum reſtlos begeiſtert. Prachtvoll wie dieſe elf Mä⸗ dels kämpfen, aber auch herrlich der Widerſtand der Ham⸗ burgerinnen, die ſich ebenfalls nicht aus der Ruhe bringen laſſen. Als Kehl gar:4 erzielen kann, nachdem kurz vorher ein ſcharſer Wurf von Frl. Degen auf der Torlinie gehalten werden konnte, glaubte man an einen Mann⸗ heimer Sieg. Da iſt wieder Leumann durch und wenige Minuten vor Schluß ſteht die Partie 45 für Eimsbüttel. BfR läßt nicht locker und wirklich gelingt Kehl der Aus⸗ gleich. Mit:5 nimmt das Spiel in der regulären Spiel⸗ deit ſein Ende. Eine Verlängerung iſt notwendig geworden In dieſer gehen die Hamburger voller Vertrauen auf den Sieg; war es ihnen doch ſchon zweimal geglückt, in der Verlängerung den Sieg an ſich zu reißen. So kam es auch. Das etwas mehr durchdachte Spiel der Mädels von der Waſſerkante ließ dieſe keine Chance vor dem Tore vergeben, während Mannheim hier doch nicht ganz ſo uneigennützig und vor allem überlegt ſpielt. In der erſten Hälfte der Verlängerung, die über zweimal 5 Minuten ging, erreicht Schmoldt mit gutem Wurf die Führung. Mannheim drängt, aber es reicht nicht. So prallt in der letzten Minute ein Strafwurf von Kehl von der Latte zurück. Hamburg iſt Deutſcher Meiſter. Mannheim, voll und ganz ebenbürtig, nur zweiter Sieger. Unangebracht iſt bei dieſem kämpferiſchen Einſatz beider Mannſchaften eine Kritik. Wenn eine hervorzuheben iſt, dann nur die blonde Leumann bei den Gäſten. Die Spiel⸗ auffaſſung war auf beiden Seiten hervorragend, ebenſo das taktiſche Gefühl aller. Ballfangen war hüben wir drüben ſehr ausgeprägt, auch das Lauſvermögen konnte ſich ſehen laſſen. Betont ſei, daß dieſes Spiel jederzeit fair und rit⸗ terlich durchgeführt wurde und gerade deshalb zu dieſem ſeltenen ſportlichen Hochgenuß wurde. Wenn je der Be⸗ Großer Tag der Nachdem die Mannheimer Flieger vor acht Tagen durch das Wetter zur Verlegung ihrer Flugveranſtaltung im Stadion gezwungen worden waren, wurde das Programm am Sonntag zur Durchführung gebracht, und zwar im Rahmen der Luftfahrtwerbewoche, die in ganz Deutſchland das Intereſſe Aller für den deutſchen Luft⸗ ſport erwecken ſoll, denn heute mehr denn je iſt die Luft⸗ fahrt eine Notwendigkeit geworden, um Deutſchlands Rückſtand auf dieſem Gebiete gegenüber dem materiellen Uebergewicht anderer Völker auszugleichen. Denn Luft⸗ fahrt tut not und Luftfahrt iſt ein Gebiet von ſo rieſiger und weittragender Bedeutung, daß gerade die ſtärkſten und begeiſtertſten Bemühungen ausreichend ſind. Daß hier die Mannheimer Flieger nicht zurückſtehen wollen, be⸗ wies ſchon die rieſige Propagandatätigkeit, die in den letz⸗ ten Wochen entfaltet worden war. Und dieſer Eiſer fand eine Belohnung in dem ſehr guten Beſuch, denn eine große Zuſchauermenge hatte ſich eingefunden, um den ab⸗ wechſlungsreichen und ſpannenden Kämpfen auf dem grä⸗ nen Raſen und in der Luft zu folgen. Ein Spiel der Fußballmannſchaft der Flie⸗ ger traf auf die Elf des Nationaltheaters und wurde abgelöſt durch den prächtigen Kampf zweier Rugbymannſchaften, die beſte Propaganda für die⸗ ſen in unſerer Stadt noch nicht durchgedrungenen Kampf⸗ ſport. Dazwiſchen warteten die Mannheimer Flieger mit Darbietungen auf, die deutlich zeigten, auf welch hoher Stufe der Flugſport in Mannheim ſteht. Das Intereſſe bei den maßgebenden Stellen für die große Werbekund⸗ gebung war ſehr groß. U. a. bemerkte man Oberbürger⸗ meiſter Renninger, Kreisleiter Dr. Roth, Polizei⸗ präſident Ramſperger, Polizeimajor Gihr uſw. Die große Ueberraſchung war aber, als der Beſuch des Führers des deutſchen Luftſportes, Bruno Loerzer, angekündigt wurde. Der große Beifall gab kund, daß die Mannheimer den Beſuch des Luftſportführers zu würdigen wußten. Pünktlich wurde der Beginn mit einem Böllerſchuß be⸗ kanntgegeben und ſchon erſchienen die Mannheimer Flie⸗ ger mit ſechs Flugzeugen am Himmel, um durch ihre wunderbar geflogenen Figuren die Schönheit des Ge⸗ ſchwaderflugs zu zeigen. Als erſter Raſenſport wurde ein Fußballſpiel eröffnet. Zum zweiten Male in kurzer Zeit hatten die Flieger die Mannſchaſt des Mann⸗ heimer Nationaltheaters zu Gaſt. Nachdem das Vorſpiel von den beſſer eingeſpielten Theaterleuten gewonnen wer⸗ den konnte, ſetzten die Flieger alles ein, um diesbal beſſer abzuſchneiden, was ihnen, wenn auch nur zum Teil, ge⸗ lungen iſt, denn es konnte ein Unentſchieden erzielt wer⸗ den. Die Gaſtmannſchaft iſt zwar beſſer eingeſpielt, aber die Flieger glichen dieſes Manko durch ihren großen Eifer wieder aus, insbeſondere iſt die Verteidigung in Hoch⸗ form und kann lange Zeit die Angriffe des Gegners ab⸗ wehren, ohne verhindern zu können, daß Schickle das Füh⸗ rungstor einſchießen kann. Bald darauf ſehen aber auch die Flieger ihre Bemühungen durch das Ansgleichstor belohnt. In der Pauſe des Fußballſpiels ſühren nun die Mo⸗ dellbauer der Flieger ihre Modelle vor. Mit Staunen ſieht man die Modelle mit einer verblüffenden Sicherheit fliegen, nachoͤem ſie teils durch Schleppſeil, teils mittels Gummimotor ihren Antrieb erhalten haben. Auf dem Totpunkt angelangt, ſenkt ſich das Modell, gewinnt weis erbracht wurde, daß das Handͤball ein Frauenſpiel iſt, dann diesmal. Man weiß nicht, was man mehr loben ſoll. Das Durchhalten der Mannheimer vor der Pauſe oder das der Gäſte nach derſelben. Beide Parteien ließen ſich keinen Augenblick von ihrem Syſtem abbringen; allerdings brauchte Mannheim 10 Minuten, um in Fahrt zu kommen und dieſe 10 Minuten, das darf man ruhig behaupten, koſteten den ſtolzen Titel Deutſcher Meiſter. Würdig dem Rahmen dieſes Spieles paßte die ab⸗ ſchließende Siegerehrung. Das Doppelquartett Lieder⸗ halle brachte einen Chor zum Vortrag. nach dem der Bezirksbeauftragte Körbel auch im Auftrag der Stadt⸗ verwaltung den Mädels gratulierte und ſie ermahnte, dieſen im Spiel gezeigten kämpferiſchen Einſatz auch draußen im Leben zu zeigen. Herrliche, begeiſternde Worte ſprach Otto, der Spielwart der DT. Auch er, noch ganz im Banne des Spielgeſchehens, feierte Sieger und Beſiegte in gleichem Maße. Burmeiſter ſprach für die DSB., übergab den Meiſterſchaftswimpel und die Abzeichen. Dir. Bühn ſprach für den VfR., Kehl für den Gau, dann überreichten die Schüler der Unterlegenen kleine Sträuß⸗ chen mit blau⸗weiß⸗roter Schleife. Nach dem Chor „Deutſchland, dir, mein Vaterland“ dankte Dr. Broß für die Ehrungen und lud die Mannheimer zur Revanche nach Hamburg ein. Nicht unerwähnt ſei der Unparteiiſche Heckel⸗Frank⸗ furt, der etwas kleinlich pfiff und öfters den Unwillen der Zuſchauer hervorrief. Seine Leiſtung paßte aber doch in die gelungene Vormittagsveranſtaltung. Darmſtadt Meiſter der Männer Das Endſpiel der Mäuner wurde in Darmſtadt zwiſchen Spg Fürth und Polizei Darmſtadt aus⸗ getragen. Darmſtadt gewann:7 und wurde Meiſter. Ftalien Fußball⸗Weltmeiſter 60 000 Zuſchauer im römiſchen Stadion— Spiel mußie verlängert werden Die Tſchechei verliert:2 Das Endſpiel um die Fußball⸗Weltmeiſterſchaft führte am Sonntagnachmittag im Faſchiſten⸗Stadion zu Rom die Mannſchaften von Italien und der Tſchechoſlowa⸗ kei zuſammen. 60 000 Zuſchauer, darunter rund 2000 tſchechiſche Schlachtenbummler und viele Prominente der internationalen Fußballwelt und der italieniſchen Oeffent⸗ lichkeit wohnten dem großen Ereignis bei, auch die deutſche Expedition war vollzählig vertreten. Das Spiel endete mit einem glücklichen Sieg Italiens, denn die Entſcheidung fiel erſt in der verlängerten Spiel⸗ zeit. Nach torloſer erſten Hälfte ging die Tſchechſlowakei durch den Linksanßen Pwe in Führung, während der ita⸗ lieniſche Linksaußen Orſi für den Ausgleichstreffer ver⸗ antwortlich zeichnete. Bei Schluß der regulären Spielzeit ſtand die Partie:1 und es mußte eine Verlängerung von 2 mal 15 Minuten eintreten. Schon in der 6. Minute nach Wiederbeginn ſchoß der italieniſche Halblinke Ferrari den Siegestreffer. Ausführlicher Bericht folgtl“ Bezirkspokalſpiele Viernheim— Hockenheim 211 Seckenheim— Rheinau:2 67 Mannheim— Rohrhof:1 TV Sandhofen— Neckargemünd:2 Sandhofen— Kurpfalz Neckarau 322 Kirchheim— Jahn Weinheim 61:1 Tg Plankſtadt— Poſt Mannheim:2 05 Heidelberg— Spg Plankſtadt:4 Geſellſchaftsſpiele Samstag: VfR Mannheim— Phönix Lucdwigs⸗ hafen:3;§ 1003 Ludwigshafen— Bſ Neckarau 22; VfB Stuttgart— FV Zufſenhauſen:3, VfB Ludwigs⸗ burg— SVFeuerbach:4; Stuttgarter SE— 1.§C Pforzheim:3, Normannia Gmünd— Ulmer FBg1 3˙2; Jungliga Frankfurt— Mainz⸗Wiesbaden:1; Fe Mün⸗ chen— Bayern München(Pok.⸗Spiel):0; Bajuwaren (Pok.⸗Spiel):3; FC Hanau 93 gegen FC Schweinfurt 34. Sonntag: Kickers Offenbach— Spög Fürth 3; FiSV Frankfurt— FC Schweinfurt:2. Das letzte Spiel der Amerikaner unentſchieden Bremer Stadtelf— USA.:2 Die amerikaniſche Fußball⸗Nationalmannſchaft trug am Samstagabend in Bremen vor der Ueberfahrt nach Neu⸗ vork ihr drittes und letztes Deutſchland⸗Spiel aus, und zwar war im Bremer Weſerſtadion eine Bremer Stadi⸗ maunſchaft der Gegner. Die Amerikaner zeigten auch in Bremen recht anſprechende Leiſtungen und hätten einen knappen Sieg verdient gehabt. Sie führten bis kurz vor Schluß mit:1, dann glückte aber den Einheimiſchen doch noch der Ausgleich, ſo daß die Partie:2 endete. Ungariſche Fußballer gaſtierten am Donnestag bei Weſt⸗ mark Trier. Die Trierer verloren zwei Spieler durch Verletzung und unterlagen dem 3. Bezirk Budapeſt mit :8(:1) ehrenvoll. Flieger im Mannheimer Stadion Der Präſident des DeL Bruno Loerzer beſucht die Mannheimer Werbeveranſtaltung— Glänzender Verlauf dadurch ernent an Geſchwindigkeit und fängt ſich ſelbſttätig wieder und landet meiſt glatt, d. h. wenn nicht ein Hinder⸗ nis im Weg ſteht, denn die Bäume, an denen ſich die Mo⸗ delle manchmal fangen, ſind nicht der gegebene Landungs⸗ ort. Danach kamen die Fußballer wieder zu ihrem Recht. Auch die zweite Halbzeit ſieht die Gäſte leicht in Front, ohne daß ein Erfolg gebucht werden kann. Inzwiſchen ſind zwei Motorflugzeuge erſchienen, die je ein Segelflugzeug am Schleppſeil haben. Nach⸗ dem die Segelflugzeuge von den führenden Motormaſchinen frei ſind, zeigt Schwarmführer Bihlmeier Kunſtflug mit dem Segelflugzeug und erntet mit ſeinen genau und ſchön geflogenen Figuren großen Beifall. Das zweite Segelflugzeug führt der Rekordflieger Hofmann, der die herrſchenden Luftſtrömungen geſchickt ausnützt und ſich bis auf 1200 Meter hochſchrauben kann. Zwei Heidelberger Rugbymannſchaften ſtehen ſich dann gegenüber, um auch an dieſem Platze für ihren Sport zu werben. In der Pauſe des Spiels wird nun der Beſuch des Lufiſportführers Loerzer Wirklichkeit. Die Flieger⸗ ſtürme ſowie eine Abteilung des Mannheimer FAD bilden Spalier, als Loerzer, von herzlichem Beifall empfangen, das Stadion betritt. Der Führer der Ortsgruppe Mannheim des Deutſchen Luftſportverbandes, Dahl, gibt in ſeiner Begrüßung ſeiner Freude über den Beſuch Ausdruck, dann ergreift der deutſche Luftſportführer das Wort. Er ſchildert in kurzen Worten ſeine Reiſe durch ganz Deutſchland, die während der Werbewoche vonſtatten ging, und gab ſeiner Freude Ausdruck, daß es ihm ermöglicht wurde, als Abſchluß die⸗ ſer Reiſe auch noch Mannheim zu beſuchen. Er wies in ſeinen weiteren Ausführungen auf die Bedeutung des deutſchen Luftſportes hin und ſchloß mit einem dreifachen „Sieg Heil!“ auf unſeren Führer Adolf Hitler. Mit Be⸗ N wurde das Deutſchland⸗ ſowie das Horſt⸗Weſſel⸗ ied von den Anweſenden angeſtimmt. Die zweite Halbzeit des Rugbyſpiels wurde verkürzt geſpielt, da die Zeit zu weit vorgeſchritten war. Die Neuenheimer erwieſen ſich als ſtärker und konnten das Spiel mit 15:13 gewinnen. Anſchließend traten nun ſämt⸗ liche Flieger⸗ ſowie Segelfliegerſtürme zur Taufe zweier Motorflugzeuge an, die der Luftſportführer vornahm. Nachdem ſchritt der Führer des deutſchen Luftſports die Front der Formationen ab, unter denen ſich Abordnungen des BͤM. und des Jungvolks befanden. Als Abſchluß der Veranſtaltung führte Sturmführer ochner auf ſeinem Heinkel⸗Kadett⸗Doppeldecker in meiſterhafter Weiſe ſein Kanſtflugprogramm durch. Immer wieder riß er die Zuſchauer durch neue Figuren, die mit erſtaunlicher Genauigkeit geflogen wurden, zu Bei⸗ fall hin, ſo daß der Tag als Abſchluß der Werbewoche einen impoſanten Ausklang hatte. Ein Freunoſchaftsſpiel Bſc Maunheim— Phönix Ludwigshaſen:3(:1) Phönix trat in ſeiner derzeitig ſtärkſten Aufſtellung an, während hei VfR Schmoll, Kamenzin und Mauz fehlten. Auch Hoßfelder wurde erſt nach Seitenwechſel eingeſetzt. Das Spiel beginnt bei Gegenwind für VfR und kommt man auf beiden Seiten zu keinen geſchloſſenen Aktionen. Obwohl Vfg mehr Gelegenheiten herausſpielt, zeigt ſich der ſonſt nicht übel zuſammenſpielende rechte Flügel Schreckenberger⸗Lederle als zu langſam. Auf Ludwigs⸗ hafener Seite fehlt vor allem das genaue Zuſpiel; trotzdem 9 kommt Phönix überraſchend zum erſten Treffer: Hörnle legt Neumüller 2 gut vor, der das Leder über Bartak hin⸗ weghebt;:1. Der Ausgleich fällt aber bald auf einen Strafſtoß Langenbeins; Striebinger drückt den durch die dichte Tordeckung prallenden Ball vollends ein. Nach gutem Durchſpiel holt Langenbein mit famoſem Schuß die Führung. Einen ſcharfen, aber mäßig plazierten Strafhall Hörnles macht Bartak unſchädlich. Kurz vor der Pauſe ſchießt dann Lederle vor dem leeren Tor daneben. Nach Seitenwechſel hat Phönix Drechsler für Rühm rechtsaußen, während BfR für den bisher in der Verteidigung ſtehenden Simon Hoßfelder einſetzt. Langen⸗ bein ſchießt Morlock im Tor an, der Nachſchuß landet im Aus. Phönix ſtellt im Sturm um(Hörnle, Lindemann, Dattinger), doch hat VfR das Heft noch feſter in der Hand, als Striebinger einen flachen Paß von Schrecken⸗ berger zum 311 erhöht. Mit techniſch meiſterhaft beherrſch⸗ tem Schuß drückt Lindemann 32, aber der nun ſehr leb⸗ haft geführte, wechſelvolle Kampf verſchafft Mannheim durch einen vorbildlichen Kopfball Langenbeins auf Flanke von Striebinger einen klaren:2⸗Stand. Ein von Hörnle verwandelter Handelfer drückt abermals auf:8, wobei es trotz mächtig einſetzender Anſtrengungen Ludwigshafens auch bleibt. Der ſchwächſte Teil der Ludwigshafener war die Läuferreihe, in der Plocher in der Mitte das zügige Zu⸗ ſpiel vermiſſen ließ und Langenbein in der Verteidigung nicht gewachſen war. Auch die Außenläufer konnten vor allem in der Deckung nicht genügen. Durch dieſe Schwächen hätte VfR in der erſten Hälfte bei beſſerem Schußvermögen der rechten Seite ſchon das Spiel klar entſcheiden können. Das Hintertrio wurde gleichfalls durch die genannten Mängel ſtärker in Anſpruch genommen, als notwendig war. Der Sturm hatte in Hörnle und Lindemann die ge⸗ ſährlichſten Schützen. Neumüller in der Mitte ſah man ſchon weſentlich erfolgreicher. Dattinger, der kein aus⸗ geprägter Linksſpieler iſt, fühlte ſich nach Halbzeit auf Linksaußen nicht im Fahrwaſſer. Rühm und Drechsler dürften ſich alles in allem die Stange halten. Jedenfalls war die Form von Phönix keine gerundete, aber der alte Eifer brach ſich bei dieſem Kampf gegen den alten Geg⸗ ner, beſonders gegen Schluß, wieder Bahn. Bei VfReerwies ſich Simon vor der Pauſe als brauch⸗ bar in der Verteidigung, aber er wie Bürger vermögen natürlich noch kein Paar wie Schmoll⸗Hoßfelder abzugeben; das wirkte ſich im Geſamtergebnis beſtimmt aus. Bas ebenfalls— wenigſtens bei dieſem Spiel— zutage trat, war die Tatſache, daß Schalk als Mittelläufer Kamenzin nicht vergeſſen macht. Deſſen Aufbau vor allem iſt doch anders. Auch die Außenläufer konnten wiederum auch nicht Schalk⸗Mauz auf dieſen Poſten erſetzen. Der Sturm hatte viele Bälle ſelbſt zu holen. Der Angriff ſelber hatte in Langenbein und Theobald die ſtärkſten Kräfte. Aller⸗ dings fehlte es hier auch an der gegneriſchen Deckung. Lederle iſt offenbar die linke Seite beſſer gelegen, er führte aber mit Schreckenberger mitunter recht gutes Feld⸗ ſpiel vor. Striebingers Leiſtung wäre im ganzen anzu⸗ erkennen. Der Sieg in ſolcher Aufſtellung wiegt doppelt. Albrecht⸗Mannheim hatte gegen Schluß doch einige Momente, die man ſonſt nicht gewohnt iſt. Die Ge⸗ ſamtleiſtung aber dennoch annehmbar. Desgleichen der Beſuch. A. M. 6. Seite/ Nummer 259 Montag, 11. Juni 1934 Schon lange Jahre ſpielt draußen in Neckarau der Vſe auch in der Leichtathletik eine große Rolle. Abel ſen. iſt hier der Mann, der eifrig für den ſchönen Sport auf der Aſchenbahn wirkt und wirbt. Ein ſeltener Lohn wurde ihm in ſeinen beiden Söhnen Georg und Willi zuteil, die ſich ganz den Idealen ihres Vaters hingaben und heute bei den ſüddeutſchen Leichtathleten ein gewichtiges Wort mitſprechen. Wie in allen Vereinen, ſo war es auch im Bfe Neckarau; wo ein Stern am Horizont glänzt, um⸗ geben ihn bald viele Sternchen. Zu den Gebrüdern Abel Lang und Hein noch beſondere Erwähnung verdienen. Nachdem man bisher nur an anderen Orten zu Gaſt ge⸗ weſen war, hat man in dieſem Jahr erſtmals ſelbſt zu einem nationalen Sportfeſt eingeladen und dabei in der näheren und weiteren Umgebung vollen Anklang gefunden. Uueber 40 Vereine haben weit über 300 Teilnehmer gemel⸗ det, unter denen ſich eine Reihe erſtklaſſiger Kämpfer be⸗ fanden. Eintracht Frankfurt brachte Geerling und Frl. Köhler, der Polizeiſportverein Darmſtadt Schneider, die Heidelberger den bekannten Leipert, aus Neuſtadt war Endres zur Stelle, TV 1846 brachte ſeine ganze Elite mit Nehb an der Spitze, wie alle Vereine ihr beſtes Material gemeldet hatten. Die Wettkämpfe begannen am Samstag nachmittag mit einem Aufmarſch der Jugend, wie überhaupt der ganze Samstag den Jugendkämpfen gewidmet war. Nach dem gelungenen Einzug der Teilnehmer ſprach Faller vom gaſtgebenden Verein beherzigende Worte an die Ju⸗ gend. Die Wettkämpfe der Jugendlichen brachten für die etwas weiche Bahn hervorragende Ergebniſſe. Felber, Phönix Karlsruhe, konnte mit 11,6 Sek. über 100 Meter im Borlauf die beſte Tageszeit erzielen. Im Endlauf ge⸗ nügten ihm dann genau 12 Sekunden, um vor Paulus, TB Germania, ſiegen zu können. Vorher war der 1000⸗Meter⸗ Hindernislauf geſtartet worden, der dem TV 1846 einen Doppelerfolg brachte. Plump ſiegte in der guten Zeit von:59,3 Minuten vor ſeinem Vereinskameraden Schmitt. Jahn Neckarau holte ſich durch Fehn einen erſten Platz im Kugelſtoßen. Einen weiteren beachtlichen Erfolg konnten dieſer Verein, der bekanntlich zur Zeit ſein 50jähriges Jubiläum feiert, im Weitſprung erringen. Hauß gewann mit 6,25 Meter. Den Hochſprung gewann Kuchler von DoaK Süd mit 1,63 Meter. Die 4 mal 100 Meter Staffel holte ſich TV 1846 knapp vor ſeinem Bruderverein TG Heidelberg, nachdem beim letzten Wechſel viel Raum ver⸗ ſchenkt worden war. Der Auftakt am Samstag darf als wohlgelungen be⸗ zeichnet werden. Vermißt hat man die einſt ſo überragende Jugend des VfR Mannheim und der MTG. Es wird höchſte Zeit für dieſe Vereine, für ihren Nachwuchs zu ſor⸗ gen, damit der alte Glanz nicht gar zu bald voll und ganz erliſcht. Die Ergebniſſe der Jngend⸗Klaſſe A 1000⸗Meter⸗Hindernis⸗Lauf: 1. Plump⸗TV 1846:59,3; :03,9; 4. Kühnle⸗TG Heidelberg. 100⸗Meter⸗Lauf: 1. Fel⸗ der⸗Phönix Karlsruhe 12 Sek.(beſte Vorlaufzeit 11,61); 2. Ius⸗Tbd Germania Mannheim 12,2 Sek.; 3. Herre⸗ 4. Ehret⸗Friedrichsfeld 12,4 Sek. Augelſtoßen: 1. Fehn⸗Jahn Neckorau 13,67; 2. Mathes⸗TG Heidelberg 12,08, 3. Spindler⸗TV Meckenheim 11,75; 4. Lahr⸗Jahn Neckarau 11,58 Meter. 4⸗mal⸗100⸗Meter⸗Lauf: 1. TV 1846 50,6 Sek.; 2. TG Heidelberg 50,7; 3. Jahn Neckarau 51,1 Sek.; 4. 08 Mannheim. Hochſprung: 1. Kuch⸗ ler⸗DK L u. Süd 1,63; 2. Herre⸗Jahn Seckenheim 1,53; 3. Haas⸗Jahn Neckarau 1,53; 4. Hauß⸗Jahn Neckarau 1,53 Meter; durch Stechen entſchieden. Weitſprung: 1. Hauß⸗ Jahn⸗Neckarau 6,25; 2. Herre⸗TV Seckenheim 6,00; 3. Mathes⸗TG Heidelberg 5,85, 4. Jung⸗Friedrichsfeld 5,85; durch Stechen entſchieden. 14 ahn Seckenheim 12,2; Enijcheidungen am Sonntagvormittag Während der Vormittag ausſchließlich für Vorkämpfe —* Im Pariſer Roland⸗Garros⸗Stadion wurde am Sams⸗ tag der Davispokalkampf der zweiten Runde zwiſchen Deutſchland und Frankreich mit dem Doppelſpiel geſetzt. Unſere Vertreter von Cramm und Denker ſtanden gegen das bewährte franzöſiſche Doppel Borotra⸗ Brugnon hier vor einer ſchweren und ſchon im Voraus als unlösbar bezeichneten Aufgabe. Sie hielten ſich aber ausgezeichnet und die Franzoſen benötigten immerhin vier Sätze, um den Widerſtand und Kampfgeiſt der beiden jun⸗ gen Deutſchen zu brechen. Der erſte Satz ging mit:5 an die Deutſchen, leichter gewannen dann die Franzoſen den zweiten und dritten Satz mit:2 und 624, hart umſtritten war aber der entſcheidende vierte Satz, der erſt mit 10:8 an die Franzoſen ging. Dieſe blieben alſo mit:7,:2, 614, 08 knappe Sieger. Der Kampf ſteht nach dieſem Spiele :1 zu Gunſten der Franzoſen und die Spannung auf die am Sonntag ſtattfindenden Einzelſpiele wird dadurch noch um ſo größer. Es hängt nun alles davon ab, ob es dem Kölner Nourney gelingt den Franzoſen Merlin zu ſchla⸗ gien, während die Aufgabe von Cramms, den Franzoſen Bouſſus zu bezwingen, zwar nicht unterſchätzt werden darf, immerhin aber nicht ausſichtslos iſt. S Der große Kampf Infolge des beſſeren Wetters war der Beſuch am Sams⸗ tag bedeutend ſtärker als wie am Vortage. Unter den Ehrengäſten ſah man neben dem franzbſiſchen Außenmini⸗ ſter Barthou und dem General Weigand auch den deutſchen Botſchafter Dr. Köſter. Ebenſo waren die ſportfreund⸗ lichen Botſchafter von England und von Polen erſchienen. Die beiden Deutſchen von Cramm⸗Denker lieferten dem berühmten Doppel Borotra⸗Brunon einen ganz großen Kampf. In allen vier Sätzen zeigten ſich kaum Unterſchiede im Können und nur die größere Routine und das etwas beſſere Eingeſpieltſein der Franzoſen entſchied letzten Endes den Kampf. Zur Ueberraſchung der Zuſchauer hol⸗ ten die Deutſchen die anfängliche Führung ihrer Gegner nach 123 ſchnell auf und gingen ihrerſeits in Front, wobei von Cramms durchdachtes Netzſpiel ausſchlaggebend war. Mit 75 ging der erſte Satz an die Deutſchen. Im zweiten Satz, der ein:2 für die Franzoſen brachten, hielten ſich von Cramm und Denker etwas zurück. Aber ſchon im näch⸗ ſten Satz ſicherten ſich unſere Vertreter durch gutes Stel⸗ lungsſpiel und wirkſames Netzſpiel dreimal die Führung. Die Franzoſen kämpften ſich aber immer wieder verzweifelt heran und gewannen ſchließlich nach einigen Fehlern der Deutſchen den Satz mit:4. Die Entſcheidung kam dann im nächſten Satz zuſtande, der ſelten dramatiſch verlief. Unter ungeheuerer Spannung der Zuſchauer kamen von Cramm⸗Denker dauernd in Führung.:2,:3,:4 für Deutſchland hieß es und ſchon glaubte man, daß den Deut⸗ ſchen der Matchball gelingen würde, als Borotra⸗Brugnon in zäher Arbeit wieder gleichziehen konnten. Deutſchland ſicherte ſich den:5⸗Stand. Wieder glichen die Franzoſen aus. Bei:7 im 14. Spiel für Deutſchland lag der Satz⸗ gewinn unſerer Leute erneut in greifbarer Nähe, Der erſte Satzball wurde abgewehrt, der zweite folgte. Das Publi⸗ kum ſtöhnte auf, als Deutſchland durch einen Fehler Boro⸗ 5 wieder in Vorteil kam. Aber auch dieſer Satzball wurde abgewehrt, ebenſo wie der dritte, vierte und fünfte. nd dann war die Kraft der Deutſchen gebrochen. 777, noch einmal:7 für von Cramm⸗Denker und die Franzoſen kamen ſchnell auf 10:8. Die Zuſchauer waren von ihrer rlöſt und raſten ſchier vor Beifall. 5 4 8 geſellte ſich ſo ein Schwarm tüchtiger Athleten, von denen 2. Schmitt⸗TB 1846:02,5; J. Schulz⸗TV Jahn Neckarau vorbehalten war, gelangten doch zwei Konkurrenzen zur fort⸗ 5 Entſcheidung. Die Klaſſe? erledigte den 5000⸗Meter⸗Lauf ſowie den 1500⸗Meter⸗Lauf. Der Start für die 5000 ging ohne Fehl von ſtatten. Jeder der 8 Läufer befleißigte ſich den Siegeslorbeer zu erringen. Runde um Runde abſol⸗ vierten die Läufer, geführt von Lenz⸗Cannſtatt. In der letzten Runde ſetzte ein mächtiger Lauf nach dem Ziel ein und es gelingt Creter⸗98 Darmſtadt etwa 200 Meter vor dem Ziel Lenz abzufangen und mit 16:53,4 Minuten's Erſter das Band zu zerreißen. Beim 1500⸗Meter⸗Lauf ließ ſich Biehler vom BfR Heil⸗ bronn den Sieg nie ſtreitig machen. Er lief das Rennen in:26 Minuten mit etwa 5 Meter Vorſprung vor Fiſcher zu Ende. Entſcheidungen am Nachmittag Pünktlich gab der Starter das Zeichen zum Beginn. Während die Speerwerfer ihre Uebung alſolvierten, be⸗ gaben ſich die Läufer der Klaſſe 2 zum 400⸗Meter⸗Start. Hier gelang es nach erbittertem Kampf auf der letzten Strecke Henrich⸗Eintracht Frankfurt den Sieg für ſeinen Verein zu erringen. Inzwiſchen waren die Speerwerfer eifrig bei der Arbeit, wo ſich Kullmann⸗MTV Karlsruhe mit einem Wurf von 58,90 Meter in der Klaſſe 1 und Nieß⸗ Polizei Heidelberg mit 47,89 Meter in der Klaſſe 2 die »erſten Plätze holten. Eine beſondere Delikateſſe bot der 100⸗Meter⸗Lauf. Nach zweimaligem Fehlſtart wurde Leibert⸗Heidelberg vom Start ausgeſchloſſen. Hart, aber nach den Beſtimmungen nicht zu ändern. Der dritte Start gelang. Geerling, der am Start nicht richtig wegkam, wurde von Eichin⸗TV 1846 Mannheim auf den zweiten Platz verwieſen. Neckermann⸗ Poſtſpartverein mußte ſich mit dem dritten Platz begnügen. Im 1500⸗Meter⸗Lauf der Klaſſe 1 ſchien es, als ob Lang vom VfL das Rennen für ſich entſcheiden würde, als mit weiten, raumgreifenden Schritten Fink vom VfB Stuttgart an ihm vorbeiging und Sieger wurde. Im Weitſprung holte ſich Witzel⸗Eintracht Frank⸗ furt mit einem Sprung von 6,59 Meter vor Lorentz⸗MTG den erſten Platz. Im Kugelſtoßen der Damen gelang es Kerth⸗Phönix Mannheim nicht, ihre gewohnte Leiſtung zu erzielen und wurde nur Zweite hinter Köhler⸗Eintracht Frankfurt. welche die Kugel 10,57 Meter ſtieß. Im Dreikampf der Damen erwies ſich Frl. Kerth als Beſte und belegte den erſten Platz mit 138 Punkten von Köhler⸗Eintracht Frankfurt. Die Ergebniſſe des Drei⸗ kampfes ſind 100⸗Meter⸗Lauf 13,8 Sek., Weitſprung 5,01 Meter und Kugelſtoßen 9,75 Meter. Zum 3000⸗Meter⸗Hin⸗ dernislauf traten 17 Läufer an, ein Zeichen, daß dieſer Lauf ſich zunehmender Beliebtheit erfreut. Halm 1 von 98 Darmſtadt ließ ſich den Sieg nie ſtreitig machen und ſiegte in guter Zeit von 10,14 Min. Zu ſeinem zweiten Sieg kam Eich i n⸗TV. 1846 Mann⸗ heim im 200⸗Meter⸗Lauf der Klaſſe 1. Auf Innenbahn lau⸗ fend, zog er an Neckermann⸗Poſt Mannheim vorbei und ſiegte in 23,8 Sek. Neckermann, der ſich umſah und be⸗ merkte, daß die weiteren Läufer nicht mehr gefährlich wer⸗ den konnten, ſtoppte ab und lief verhalten durchs Ziel. Geerling⸗Frankfurt trat zum Endlauf nicht mehr an. Die Weitſpringer kamen alle über die 6⸗Meter⸗Marke. Ein erfreuliches Zeichen. Abele⸗MTG., Reiſer⸗Polizei Mannheim und Georg Abel⸗Vfe. Neckarau ſtritten ſich um den Siegeslorbeer. Mit 6,82 Meter ſetzte ſich Abele vor Reiſer⸗Polizei Mannheim mit 6,39 Meter und Abel⸗Vſs. Neckarau mit 6,38 Meter. Den Sbh⸗Meter⸗Lauf ließ ſich Willi Abel⸗VfL. Neckarau nicht nehmen. In gleichmäßi⸗ gem Lauf ließ er ſich von ſeinem Klubkameraden Hein füh⸗ ren, um in der letzten Runde das Rennen zu Ende zu führen. Ocker und Lang von VfR. Heilbronn konnten ihm nie gefährlich werden. Das Kugelſtoßen der Senioren war eine ganz beachtliche Sache. Konnte doch der Sieger Schneide r⸗Polizei Darmſtadt mit einem Wurf von 15,12 Meter eine ſehr gute Leiſtung erzielen. Zum Endlauf der Damen im 100⸗Meter⸗Lauf traten nur drei Damen an. Bis zum Schluß lagen ſie beieinander und nur der ener⸗ giſche Schlußtritt Sieg. Nur wenig Beächtung fand das Diskuswerfen. Das Publikum weiß eben nicht, was für eine Ausdauer erfor⸗ von Happel⸗MTG. brachte derſelben den Drutſchland im Davispokal ausgeſchieden Frankreich ſiegt in Paris knayp:2— v. Cramm ſchlägt Vouſſus :2 in Paris Im Pariſer Roland⸗Garros⸗Stadion hatten ſich am Sonntag trotz glühender Hitze gegen 10 000 Zuſchauer ver⸗ ſammelt, um den letzten Einzelſpielen im Davispokalkampf Frankrxeich— Deutſchland beizuwohnen. Die franzöſiſchen Hoffnungen auf einen Geſamtſieg gingen ſchon im erſten Einzelſpiel des Tages in Erfüllung, denn im Treffen zwiſchen Andrés Merlin(Frankreich) und Eber⸗ hard Nourn ey behielt der kampfkräftige Franzoſe mit:4,:5,:2 die Oberhand. Der Kölner ſpielte nicht ſchlecht, aber er war doch dem jungen Franzoſen nicht ge⸗ wachſen und mußte ſich nach harter Gegenwehr geſchlagen bekennen. Frankreich gewann damit den entſcheidenden dritten Punkt und qualifizierte ſich für die Vorſchluß⸗ runde, in der Auſtralien der Gegner ſein wird. Deutſch⸗ land iſt nun aus dem Wettbewerb 1934 ausgeſchieden und muß die Teilnahmeberechtigung an den Spielen 1935 in den Ausſcheidungsſpielen(genau wie im Vorjahrh), die im Herbſt d. J. ſtattfinden, erwerben. v. Cramm gewann ſein Spiel gegen Bouſſus 611, 610, :6,:4, ſo daß das Endergebnis des Davis⸗Pokal⸗ kampfes Frankreich— Deutſchland:2 lautete. Vom weiteren Kampf um den Davispokal Auſtralien ſchlägt Japan:1 In Eaſtbourne(England) wurde am Samstag der Da⸗ vispokalkampf der zweiten Runde zwiſchen Auſtralien und Japan beendet. Die Japaner kamen durch ihren jungen Rangliſten⸗Dritten Fujikura, der über Me. Grath in vier Sätzen mit:4,:7,.2.:6 ſiegte, zu ihrem Ehren⸗ punkt. Im letzten Spiel ſtand dann an Stelle von Jack Crawford mit Genehmigung der Japaner der Auſtralier Turnbull gegen Yamagiſhi im Kampfe. Mit 614,:5, :7 behielt Turnbull die Oberhand, ſo daß der Kampf im Geſamtergebnis mit:1 Punkten zu Gunſten der Auſtra⸗ lier endete. Auſtvalien wartet nun auf den Sieger der in Paris ſtattfindenden Begegnung zwiſchen Deutſchland und Frank⸗ reich. Die Tſchechen ſind Italiens Gegner Auf der Hetzinſel bei Prag gab es im Davispokalkampf zwiſchen der Tſchechoſlowakei und Neuſeeland nach der überraſchenden Doppelſpiel⸗Niederlage der Tſchechen am Samstag zwei glatte Siege in den letzten Einzelſpielen, ſo daß die Tſchechen den Kampf im Geſamtergebnis mit:1 gewannen. Sie haben ſich damit als Teilnehmer der Vor⸗ ſchlußrunde für den Kampf gegen Italien qualtfiziert. Hecht ſchlug den Neuſeeländer Andrews überraſchend leicht mit:1,:1,:0 und Roderich Menzel hatte ebenſo⸗ wenig Mühe, über Malfroy:2,:0,:1 au gewinnen. Nur ein Spiel in Rom Italien führt gegen die Schweiz:0 Im Davispobalkampf zwiſchen Italien und der Schweiz gab es am Samstag in Rom nur ein Spiel. de Ste⸗ fani ſtand dem Schweizer Fiſher gegenüber und ſchlug ihn 673,:2,:3. Die Italiener, die ſchon nach dem Dop⸗ pelſpiel vom Freitag als Sieger führen damit iſchen dem Italiener nun:0. Das letzte Einzelſpiel z Rado und dem Schweizer Ellmer wird erſt am Sonntag ausgetragen. 15 3. Bleibler⸗Tg Heidelberg 4,30,4 ebenfalls bedeutend vermehrten. Neue Maunheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe .PͥNationales Sportheſt in Reckarau derlich iſt, um eine gute Leiſtung in dieſer Diſziplin zu erreichen. 40,49 Meter rief das Megaphon für Schneider⸗ Polizei Mannheim. Taktiſch richtig laufend, wurde der 400⸗Meter⸗Lauf eine Beute des bekannten Olympiaſiegers von Los Angeles, Nebh, der für den TV. 1846 Mannheim ſtartete. Am Start der amal 100⸗Meter⸗Staffel trat Eintracht Frankfurt nicht an, da Geerling infolge einer Verletzung nicht laufen konnte. Drei Mannſchaften mel⸗ deten ſich beim Starter, und zwar VfR Heilbronn, TV 1846 Mannheim und TG Heidelberg. Die Zeit des Sie⸗ gers, TV 1846 Mannheim, liegt 1 Sekunde hinter der m Vorlauf erxeichten Zeit. Auch hier war es Nehb, der ſei⸗ nem Verein einen Vorſprung errang, ſo daß der letzte Mann das Rennen ſicher nach Hauſe laufen konnte. VfR Heilbronn kam durch ſchlechten Wechſel ins Hintertreffen Zum Entſcheidungslauf bei den Damen traten 5 Mann⸗ ſchaften an, wobei der Platzverein die Außenbahn loſte und dadurch ſchon von vornherein auf verlorenem Poſten ſtand. MT G gewann vom dritten Wechſel ab klar an Boden und ſiegte unangefochten. Nehb holte in der Schwedenſtaffel Klaſſe 1— in Klaſſe 2 war Heidelberg Sieger geworden— ſchon ſoviel Vorſprung, daß die folgenden Läufer den Stab ſicher ns Ziei bringen konnten. Dieſes erſte nationale Sportfeſt des VfL Neckarau darf als gelungen bezeichnet werden, dem man von ſeiten des Pablikums wie auch von den Spitzen der Behörden das nötige Intereſſe entgegengebracht wurde. Bezirksbeauf⸗ tragter Körbel hatte nach dem Einmarſch der Teilneh⸗ mer eine kurze Anſprache gehalten, in der er ſie auffor⸗ derte, Schulter an Schulter mit der SA für unſer Deutſch⸗ tum zu arbeiten. Die Wettkämpfe nahmen von Abel ſen und Gruber einen einwandfreien und flotten Verlauf, ſo daß zur feſtgeſetzten Stunde die Schlußſtaffel gelaufen werden konnte. Die Ueberraſchung des heutigen Tages war die Nieder⸗ lage Neckermanus und Geerling die ſich anſcheinend mit der weichen Bahn gar nicht abſinden konnten Die beſten Leiſtungen vollbrachte Schneider⸗Polizei Darmſtadt in den Wurfübungen, wie auch die Sprungkonkurrenzen gute Lei⸗ ſtungen zeigten. Die Ergebniſſe: 1500⸗Meter⸗Lauf der Klaſſe 2: 1. Biehler⸗BfR Heil⸗ bronn 4,26 Min., 2. Fiſcher⸗VfiR Heilbronn 4,30,2 Min.; Min.; 4. Held⸗gs Darm⸗ ſtadt 4,20,5 Min.— Speerwurf Klaſſe 2: 1. Nies⸗Politzei Heidelberg 47,89 Meter; 2. Witzel⸗Eintracht Frankſurt 47,58 Meter; 3. Bleß⸗SV Schwetzingen 45 Meter. 400 Meter Entſcheidung Klaſſe 2: 1. Henrich⸗Eintracht Frankſurt 54,8 Min.; 2. Denz⸗Tg Heidelberg 57,1 Min.: 3. Eiſele⸗ BViR Heilbronn 57, 4 Min.— Speerwurf Klaſſe 1: 1. Kullman n⸗MTV Karlsruhe 58,90 Meter; 2. Dr. Ebener⸗ſeintracht Frankfurt 54,33 Meter; 3. Gg. Abel⸗Vſe Neckarau 51,91 Meter. unter der techniſchen Leitung Dreikampf Damen: 1. Kerth⸗Phönix Mannh. 138.; 2. Köhler⸗Eintracht Frankfurt 122 Punkte; 3. Happel⸗MT Mannheim 106 P.— 3000 Meter Hindernislauf Klaſſe 22 1. Halm 1⸗98 Darmſtadt 10,14 Min.; 2. Fiſcher⸗VfR Heil⸗ bronn 10,24 Min.; g. Leis⸗Sp. V. 98 Darmſtadt 10,34,7 Min. Diskuswerſen Klaſſe 2: 1. Löffelmann⸗Polizei Mann⸗ heim 34,85 Meter; 2. Witzel⸗Eintracht Frankfurt 33,78 Mtr.; 3. Futterer⸗Tbd. Germania 33,65 Meter.— 200⸗Meter⸗Lauf Klaſſe 1: 1. Eichin⸗TV Mannheim von 1846 23,8 Sek.; 2. Neckermann⸗Poſt Mannheim 24,8 Sek.; 3. Illg⸗VfR Heil⸗ bronn 24,9 Sek.— Weitſprung Klaſſe 1: 1. Abele⸗MTG 6,82 Mtr.; 2. Reiſer⸗Polizei Mannheim 6,39 Meter; 3. Abel Gg.⸗Vfe Neckarau 6,38 Meter.— 800⸗Meter⸗Lauf Klaſſe 1: 1. Abel Willi⸗Vfe Neckarau 2,03,7 Min.; 2. Ocker⸗VfR Heilbronn 2,06,7 Min.; 3. Lang⸗VfR Heilbronn 2,07 Min.— Kugelſtoßen Klaſſe 1: 1. Schneider⸗Polizei Darmſtadt 15,12 Meter; 2. Merkle⸗TV 1846 Karlsruhe 13,83 Meter; 3. Greulich⸗TV Mannheim v. 1846 13,54 Meter. Weitſprung, Klaſſe 2: 1. Witzel⸗Eintracht Frankfurt 6,59; 2. Lorentzt M7 6,40; 3. Schuhmacher⸗BfR Mannheim 6,46 Meter. 1500 Meter, Klaſſe 1: 1. Fink⸗BVſ Stuttgart :13,6; 2. K. Lang⸗Vſe Neckorau:16,4; 3. Lang⸗Heilbronn :18,7 Min. 5000⸗Meter⸗Lauf, Klaſſe 1: 1. Creter ⸗98 Darmſtadt 16:53,4; 2. Lenz⸗T Cannſtatt 1846 16:55,1; 3. Auberger⸗T Ladenburg 17:16,1; 4. Wolf⸗Dack Ludwigs⸗ hafen⸗Süd 17:35 Min. 100⸗Meter⸗Lauf, Klaſſe 1: 1. Ei⸗ chtn⸗TV 1846 Mannheim 11,2; 2. Geerling⸗Eintr. Frank⸗ furt 11,2 Sek., Bruſtbreite zurück, 3. Neckermann⸗Poſt Mannheim 11,1 Sek.; 4. Abele⸗MT 11,6 Sek. Kugel⸗ ſtoßen der Damen: 1. Köhler⸗Eintracht Frankfurt 10,57; 2. Kerth⸗Phönix Mannheim 10,02; 3. Schreck⸗Phönix Mann⸗ heim 9,04; 4. Schiſtl⸗Phönix Mannheim 6,48 Meter. Weitſprung Damen. 1. Ker th⸗Phönix Mannheim 5,35 Meter, 2. Happel⸗MTG. 5,10 Meter, 3. Köhler⸗Eintracht Frankfurt 4,0 Meter, 4. Deutſchler⸗Phönix Mannheim 4. 74 Meter.— 100⸗Meter⸗Lauf Damen. 1. Happel⸗MT. 13,7 Sekunden, 2. Sehr⸗MTG. 13,8 Sek., 3. Köhler⸗Eintracht Frankfurt 14 Sek.— Diskuswerfen Klaſſe 1. 1. Schuei⸗ der⸗Polizei Darmſtadt 40,49 Meter, 2. Georg Abel⸗Bfe. Neckarau 38,82 Meter, 3. Greulich⸗TV. 1846 Mannheim 36,50 Meter.— 400⸗Meter⸗Klaſſe 1. 1. Nehb⸗TV. 1846 Mannheim 54,1 Sek., 2. Bolſch⸗VfR. Heilbronn 54,4 Sek., 3. Reimer⸗MTTG. 55 Sek.— Kugelſtoßen Klaſſe 2. 1. Löf⸗ felman n⸗Polizei⸗Mannheim 12,20 Meter, 2. Marzluff⸗ Polizei Heidelberg 12,60 Meter, 3. Schwöbel⸗XV 46 Mohm. 12,02 Meter.— Amal 100⸗Meter⸗Staffel Klaſſe 1. 1. TV. 46 Mannheim 46,1 Sek., 2. VfR. Heilbronn 47 Sek., 3. Tg. Heidelberg 47,8 Sek.— Hochſprung Klaſſe 1. 1. Hamme⸗ rich⸗Polizei Mannheim 1,73 Meter, 2. Jäger⸗Turnerſch. Käfertal 1,68 Meter, 3. Schemenauf⸗Polizei Heidelberg .68 Meter.— Amal 100⸗Meter⸗Lauf Klaſſe 2. 1. TV. 1846 Mannheim 47,6 Sek., 2. Polizei Heidelberg 48,3 Sek., 3. Ta. Heidelſhero 48,5 Sek.— Schwedenſtaffel Klaſſe 2: 1. Tg. Heidelberg:16,3 Min., 2. TV. 46 Mannheim :16,5 Min., 3. VfR. Heilbronn:17,1 Min.— Damen amal 100⸗Meter⸗Staffel 1. MTG. Mannheim 50,4 Sek., 2. Phönix Mannheim 58,4 Sek., 3. TV. Jahn Neckarau 59.2 Sek., 4. Vfe. Neckarau 59,9 Sek.— Schwebenſtaffel Klaſſe 1. 1. TV. 1846 Mannheim 211,3 Min., 2. BfR. Heilbronn:13,5 Min., 3. MTG. Mannheim 2,14 Min.— Hochſprung Kl. 2. 1. Huber⸗TV. Seckenheim.66 Meter, 2. Witzel⸗Eintracht Frankfurt.66 Meter, 3. Schäfer⸗VfR. Heilbronn 1,63, 4. Brod⸗MTG. Mannheim 1,62 Meter. Kuluu⸗Regatta des Zurntreiſes Manuheim Gieichzeitig weiht der Reichsbahn TuSo ſeine neue Bootshalle Der gewaltige Aufſchwung, den das Waſſerfahren in den Reihen der Deutſchen Turnerſchaft genommen hat, brachte es mit ſich, daß in den letzten Jahren die Zahl der Waſſer⸗ fahrereinrichtungen, wie Bootshäuſer und Lagerplätze, ſich Turnkreis beſitzen eine Reihe von Vereinen bereits eigene Bootsräume und Bootshäuſer. Nach dem TV. Jahn Neckarau hat kürzlich erſt der Turnverein 1846 ſeine neue und erweiterte Bootshalle auf ſeinem Turn⸗ und Spiel⸗ platz, die nunmehr 60 Boote gufnehmen kann, der Beſtim⸗ mung übergeben. Nun iſt auch der Reichsbahn⸗T.⸗ u. Spy. Mannheim geſolgt, der ſich an der Neckarſpitze aus ſechs alten Eiſen⸗ bahnwagen in 6500 freiwilligen Arbeitsſtunden eine Boots⸗ halle errichtete, die 86 Boote aufnehmen kann. In Ver⸗ bindung mit der erſten Kanuregatta des Turnkreiſes er⸗ hielt dieſe am vergangenen Sonntag ihre Weihe. Zu die⸗ ſem feierlichen Akt waren vor Beginn der Wettkämpfe die teilnehmenden Waſſerfahrer aufmarſchiert, wobei der Ver⸗ einsfüher des Reichsbahn⸗T.⸗ u. Spy. in beſonderen Wor⸗ ten auf dieſen freudvollen Tag hinwies und dabei beſon⸗ ders Direktor Borner von der Hafenverwaltung begrüßte, die ihr großes Intereſſe für die deutſchen Leibesübungen bekundete, indem ſie das Gelände für die Bootshalle zur Verfügung ſtellt. In der Hoffnung, daß das neue Werk Zeugnis gebe von den Idealen der Deutſchen Turner⸗ ſchaft, übergab Vereinsſührer Albrecht die Halle ihrer Be⸗ ſtimmung. Er entbot weiter vom Mannheimer Turnkreis, DT.⸗Kreisführer Stalf, wie auch dem befreundeten Reichsbahn⸗T.⸗ u. Spy, Eſſen herzliche Begrüßungs⸗ worte. Der Mannheimer Turnerführer Stalf dankte in Anerkennung der großen aktiven Tätigkeit dem Reichs⸗ bahn⸗T.⸗ u. Spy. für das Unternehmen, gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß die Weihe des Hauſes erneut Zeug⸗ nis ablege von der Vielgeſtaltigkeit des Betriebes inner⸗ halb der Vereine der Deutſchen Turnerſchaft. Auch der Auch im Mannheimer Vertreter der Eſſener Turner übermittelte die Grüße, nicht ohne den Mannheimer Freunden ein Geſchenk zum Zei⸗ chen der beſtehenden Freundſchoft zu überreichen, welches von den Mannheimern in gleicher Weiſe erwidert wurde. Anſchließend wickelte ſich unter der Leitung des Obman⸗ nes für das Waſſerfahren für den Mannheimer Turnkreis, Pajunk, die Regatta in flotter Folge ab, wozu insgeſamt 32 Boote am Start waren.— Durchweg verliefen die Ren⸗ nen im Einer ſowohl als auch im Zweier ſehr ſpannend, die Sieger gingen jeweils nur mit knappem Vorſprung durchs Ziel. Die Ergebniſſe: Einer⸗Kajak, Jugend, 400 Meter: 1. Noller⸗RrSV :11,2; 2. Lorenz⸗RTSW:13,1 Min.; 3. Bruckbräu⸗RTSV; 4. Stenull⸗TV Jahn Neckarau. Zweier⸗Kajak, Junioren, 660 Meter: 1. Lutz⸗Heſter (TV Jahn Neckarau):58,9; 2. Benner⸗Bruckbräu(TV 1846 Mannheim):02; 3. Otto⸗Schuhmacher(Kanu⸗Sportelub Neckarau):06 Min.; 4. Emmig⸗Wölfle(RSV). Einer⸗Kajak, Senioren, 600 Meter: 1. Plitt⸗RS :59,3; 2. Fuchs⸗TV Jahn Neckarau:05 Min. Wanderzweier, Faltboot, 600 Meter: 1. Treiber⸗Sußner (KSp Neckorau):05,5; 2. Kirchenmann⸗Bruckbräu(TV 1846 Mannheim):07,7; 3. Binninger⸗Hahl(RT7SP), 4. Baumbuſch⸗Nikolay(RTSP). Einerkajak, Junioren, 500 Meter: 1. Bruckbräu⸗ TB 1846 Mannheim:59,7; 2. Plitt⸗RTS:08 Min. Alte⸗Herren⸗Zweier, Kajak, 400 Meter: Glattfelder⸗ Mittmann(KSp Neckarau):43 Min. Einer⸗Kajak, Damen, 400 Meter: 1. Schmitt⸗TV1846 Mannheim:32,5; 2. Dietz⸗KSp Neckarau; 235; 3. Plitt⸗ ReSV. Zweierkajak, Jugend, 400 Meter: 1. Plitt⸗Loren z (RTS):02,2; 2. Löber⸗Noller(RTSV):06, 3. Ullrich⸗ Heinz(T 1846 Mannheim). Zweierkajak, Senioren, 600 Meter: 1. Zepp⸗Olbert (KSp Neckarau):54,8; 2. Straub⸗Biedermann(1846 Mann⸗ heim):00,4 Min.; 3. Fuchs⸗Bähr(TV Jahn Neckaras); 4. Walter⸗Sälzler(RTSP). Deulſchlands Fußballſieg über Oeſterreich im Spiegel der ausländiſchen Preſſe Der deutſche Fußballſieg über Oeſterreich im Spiel um den dritten Platz der Weltmeiſterſchaft hat im Ausland ein großes und nachhaltiges Echo gefunden. Ueberall— und beſonders in der Wiener Preſſe— wird hervorgehoben, daß der deutſche Sieg völlig zu Recht beſteht, dem Spielverlauf nach ſogar höher hätte ausfallen müſſen. Trotzdem iſt das Ausland von dem Wiedererſtarken unſeres Fußballkönnens noch nicht ganz überzeugt. Man ſagt ſich„eine Schwalbe macht noch keinen Sommer“. Wir werden daher in unſeren nächſten internationalen Begegnungen durch neue Siege den Erfolg von Neapel zu beſtätigen haben. Wir geben nun im folgenden einige beſonders bemerkenswerte Kritiken der Auslandspreſſe wieder: Oeſterreich: Sport⸗Tageblatt: Die Deutſchen hätten nach der Ueber⸗ legenheit der erſten Halbzeit einen noch ergiebigeren Sieg verdient gehabt. Wenn es in der erſten Hälfte nicht ärger gekommen iſt, wenn die Deutſchen aus den vielen Chancen, die ſie ſich herausgearbeitet haben, nicht noch mehr Treffer herausholten, ſo war dies Platzers Verdienſt. Die Oeſter⸗ reicher haben alſo noch Glück gehabt, Glück in den einzelnen Situationen und vor allem Glück darin, daß Platzer ſeine Hochform erreichte... Die Oeſterreicher haben in der zweiten Halbzeit Gelegenheiten zum Ausgleich gehabt. Ver⸗ dient hätten ſie ihn aber nicht. Neues Wiener Journal⸗ Deutſchland war von einem unbeugſamen Siegeswillen beſeelt, einheitlicher in der Spielart, während die Oeſterreicher in der erſten Halbzeit unter aller Kritik ſpielten. Wiener Neueſte Nachrichten: Der Sieg Deutſchlands über den Lehrmeiſter Oeſterreich ſei ein ganz großer Triumph des deutſchen Fußballſports, der ſich mit einem Schlag wie⸗ der in die erſte Reihe der europäiſchen Spitzenklaſſe ſtellt. Alle Vorzüge der deutſchen Elf anzuerkennen, gebiete ſchon der ſportliche Anſtand. Deutſchland hatte die beherzteren Kämpfer, die Angriffe waren ſchwungvoller, ungekünſtelt und friſch, aber auch die Abwehr habe Hervorragendes ge⸗ leiſtet. 5 Neue Freie Preſſe: Die Deutſchen waren nicht nur in beſſerer Verfaſſung, ſie waren auch energiſcher und ſchneller als der außer Form ſpielende Gegner. Das Blatt ſagt weiter: Kein Vorwurf den öſterreichiſchen Spielern, ſie haben geſpielt, ſo gut ſie konnten. Volkszeitung: Die öſterreichiſche Mannſchaft hat ein⸗ wanofrei und verdient verloren. Gegen den Sieg Deutſch⸗ lands laſſe ſich nichts einwenden. Man müſſe gerecht an⸗ erkennen, daß Deutſchland den Oeſterreichern diesmal über⸗ legen geweſen ſei. Der Mißerfolg ſei für Oeſterreich pein⸗ lich, denn bisher ſei der große, ſtammverwandte Nachbar faſt immer bezwungen worden. Frankreich „SAuto“: Das Ergebnis iſt vollkommen gerecht und verdient. Das Geheimnis dieſes Kampfes iſt: eine luſt⸗ und willensloſe Mannſchaft verliert gegen Spieler in aus⸗ gezeichneter Konditiyn, die leidenſchaftlich auf den Sieg aus⸗ gehen. Es fällt ſchwer, feſtſtellen zu müſſen, daß die her⸗ vorvagendſte Mannſchaft Europas während drei Viertel der Spielzeit klar unterlegen war... Trotz dieſes Sieges iſt es uns aber noch unmöglich, zu erſehen, was die deut⸗ ſche Mannſchaft tatſächlich kann. Sie iſt ſehr ſchnell und badurch werden ihre Siege verſtändlich. Trotzdem ſind wir aber noch nicht überzeugt... Der deutſche Fußball iſt gegenwärtig zwei Tendenzen unterworfen. die einer gewiſſenhaften Technik, die andere die ber Jugend und des Ehrgeizes. Zwiſchen dteſen beiden Ten⸗ denzen ſchwankt die deutſche Elf... Den Eindruck, der den Tag von Neapel beherrſcht, vermittelt nicht die deutſche Mannſchaft, trotz ihres Sieges, ſondern die öſterreichiſche. Aber es war eine Enttäuſchung, die ſie uns bot. In der Kritik hebt„'Auto“ hervor, daß die deutſche Verteidigung Schwächen aufwies, der Angriff dagegen dank der überaus ſchnellen Spielweiſe beachtliche Leiſtungen zeigte. Im Sturm wird Szepan das Prädikat eines außerordentlich aktiven Innenſtürmers gegeben. Conens Durchreißertum und ſeine gefährlichen Schüſſe werden ge⸗ rühmt. Lehner war der beſte Flügelſtürmer. Die eine iſt ——— Montag, 11. Juni 1934 8 Ein Kopfſieg von Lehnsherrin über Agalire Mit dem„Preis der Diana“ im Werte von 19000 ¼ wurde am Sonntag in Hoppegarten eine weitere kloſſiſche Prüfung entſchieden, zu der die Berliner Renn⸗ ſportgemeinde wieder vollzählig erſchienen war. Das Drächtige Sommerwetter war nicht ohne Einfluß auf den Beſuch geblieben und Hoppegarten war am Sonntag ein⸗ mal mehr das Ziel Tauſender rennſportbegeiſterter Ber⸗ liner. Das Rennen endete, wie man es aus Stutenprü⸗ fungen ja ſchon hinreichend gewöhnt iſt, mit einer gehöri⸗ gen Ueberraſchung. Lehnsherrin unter Staroſto ſchlug Agalire und Schwarzlieſel um cinen Kopf, während die vielgewettete Legation unterwegs von Naſen⸗ bluten befallen wurde und ſomit ganz austiel. Neun dreijährige Stuten wurden für das ſogenannte Stutenderby geſattelt und fanden ſich am 2000⸗Meter⸗Pfoſten ein. Am Start wurde Marquiſe d Arezzo reiterlos, konnte jedoch ſofort wieder beſtiegen werden und übernahm beim gültigen Zeichen ſofort die Führung vor Liſo, Inland, Agalire und Landzunge, während Lehnsherrin und Schwarzlieſel zuſammen mit Legation im Hintertreſſen lagen. Ernſt in der Geraden änderte ſich das Bild. Die vorderen Pferde ſielen geſchlagen zurück und Agalire erſchien in Front. Zu ihr rückten dann ſchnell Schwarzlieſel und Lehnsherrin auf. Die ganze Gerade herauf tobte ein heftiger Kampf, Lehnsherrin, von dem jungen J. Staroſta vorzüglich unter⸗ ſtützt, ſtand am beſten nach Hauſe und hatte gerade im Ziel den Kopf in Front. Die Stute ließ damit eine Ver⸗ beſſerung erkennen und drehte diesmal gegen Agalire den Spieß um. Der Sieg von Lehnsherrin bedeutete eine Rieſenüberraſchung und ihre Anhänger waxen nicht wenig erſtaunt, als die Quote von 249:10 am Aufzug erſchien. Die Ergebniſſe: 1. Note⸗Rennen. Maiden. 2350 /, 2000 Mtr. 1. Frau J. v. Opels Jagdſprung(K. Narr); 2. Nemeſis; 3. Harald. Ferner liefen: Abendgeläut, Meiſterſchütz, Ramſau. Tot.: 50:10; Platz: 15, 12:10. 2. Eoderitz⸗Reunen. Ausgleich II. 2950 /, 1800 Meter. 1. H. Bergers Trojaner(R. Schmidt); 2. Palaſtherold); , Novalis. Ferner liefen: Adebar, Marſilius, Origenes, Tot.: 101:10; Platz: 27, 15, 28:10. 3. Melanie⸗Rennen. Zweijährige Maiden. 2350 A, 1000 Mir. 1. Hauptgeſt. Graditz' Valparaiſo(R. Schmidt); 2. Tecchen; 3. Vogelfrei. Ferner liefen: Hugo Droop, Janiculus, Alma mater, Oho, Aurigena. Tot.: 51: 10, Platz: 20, 37, 17:10. 4. Preis der Diana. Dreijähr. Meter. 1. P. Mülhens“ Lehnherrin(J. Staroſta); 2. Aga⸗ lire; 3. Schwarzlieſel. Ferner liefen: Landzunge, Legation, Irrtum, Liſa, Marquiſe'Arezzo. Tot.: 249:10; Platz: 22, 13, 14: 5. Preis von Bärfelde. Ausgleich J. Ehrpr. u. 3450 J, 3000 Mir. 1. R. Haniels Laredo(E. Huguenin); 2. Garde⸗ jäger, J. Wolkenflug. Ferner liefen: Gregorovius, Unken⸗ ruf, Tautris, Wilderich, Silberſtreif, Herzog. Tot.: 64:103 Platz: 21, 24, 24:10. 6. Harfe⸗Rennen. Zweijährige. 2350 /, 1000 Meter. 1. Hauptgeſt. Graditz' Artiſchocke(E. Grabſch); 2. Jupiter; 3. Winifred. Ferner liefen: Ricardo, Casco, Schloßherr, Goal, Torno, Gondola, Demoiſelle, Chimophila, Osca. Tot.: 23:10; Platz: 14, 23, 32:10. 7. Himmelblan⸗Rennen. Ausgleich III. Meter. 1. P. Mülhens' Chianti(J. Staxoſta); 2. Scävola; 3. Lerchenau. Mönch, Reiſetaſche, Goldraute, Mondfee, Miß Tot.: 89:10; Platz: 22, 28, 20:10. Sieg⸗Doppelwette 4. und 5. Rennen: 3620.10. Augias.— Hannover(10. Juni) 1. Preis von Waldheim. 1650 Mk., 1600 Meter. 1. Stall Eilenriedes Mappe(F. Hemſoth); 2. Marcianus; 3. Sieg⸗ 135 burg, Ferner: Dominicaner, Lateran, Turnierfeier, Barſoi. Tot.: 36:10) Pl.: 13, 12, 17.10. 8 Mark, 3200 Meten 1. Reiter⸗Regt. 8“ Oſtkind(y. Wangen⸗ heim), 2. Eiſack; g. Merkur II. Ferner: Thermidor, Neutra, Remus, Lieber Karl, Gigolo. Tot.: 138:10) Pl. 20, 12, 13:10. 3. Weſerausgleich. Ausgleich III. Ehrenpreis und 2050 Mark, 1800 Meter. 1. D. Krieſes Machthaber(L. Varga); 2. Patroklus; 3. Friedenau. Ferner: Urfauſt, Edelweiß, Emſchi. Tot.: 56:10; Pl.: 18, 16:10. 4. Armee⸗Jagdrennen. Ausgleich III. Ofſizierreiten. Ehrenpr. und 2300 Mk., 4000 Meter. 1. Lt. v. Holteys Lie⸗ besfeuer(Beſ.), 2. Immerzu; 3. Bamberg. Ferner: Sieſta, Eilflug, Der Zukünftige, Inga, Orontes. Tot.: 97:10; Pl.: 29, 33, 16:10. 5. Deutſches Halbblut⸗Derby. Ehrenpr. und 2300 Mk., 1600 Meter. 1. Alb. Knuſt' Lieſelotte; 2. Altgold; 3. Atlas. Ferner: Draufgänger, Allerfalke, Eichwald. Tot.: 14:10; Pl.: 11, 12:10. 6. Preis von Hameln. Ehrenpr. au. 2800 Mk. Ausgleich 2. 1600 Meter: 4. G. Reinickes Ehrysler(L. Varga); 2. Ham⸗ vos Sohn; 72. Martheld. Ferner: Napoleon Dennoch, Nofretete. Toto: 19:107 Platz: 15, 8, 14:10. 7. Preisvon Dachtmiſſen. 1650“ Mk. Ausgleich 4. 1400 Meter: 1. H. Moshakes Marbello(H. Blume); 2. In⸗ Länder, g. Verdi. Ferner: Perlſtab, Peiracava, Patroklus, Demut, Immermein, Fahrt, Girlande, Alaraö, Jau. Toto: 29:10, Platz: 14, 30, 2110 Sieg⸗Doppelwette: 3. und 6. Rennen: 96210. Dortmund(10. Juni) 1. Gaugrafen⸗Rennen. Dreijährige Maiden. 1850 /, 16⁰00 Stall Wedes Renvers(H. Kreuz), 2. Helm⸗ wiege, 3. Emil. Ferner: Großmeiſter, C iaſſo. ot. 11: Pl. 10, 11210. 2. Kronenburg⸗Rennen. Ravensbergs Standlaut(H. Ferner: 1850 /, 1400 Meter. 1. Geſt. Wenzel), 2. Manifeſto, 3. Aue. Pfalzgraf, Die Lupine, Ballonpoſt Titanie. 3 Tot 82.10, Pl. 34, 2, To. 3. Malkaſten⸗Hürdenrennen. 1850 /, 2800 Meter. 4* Frau M. Stohffs Roſella(R. Plätke), 2. valier. Ferner: Schonzeit, Rudolf, Sonny Boy. Tot. 23:10. 4. Düörpener Rennen. Ausgleich 3. 2100 1, 2000 Meter. 1. Ritt. M. Steins Comödiant(G. Jaekel), 2. Arg⸗ Iiſt, 3. Mogul. Ferner: Schwerthieb, Perlmuſchel, Stein⸗ metz, Feuerwerk, Großmeiſter. Tot. 31 240, Pl. 18, 20, 32710. * 5. Mark⸗Jagdrennen. Ausgleich 2. 3000 J, 3200 Meter. 1. J. D. Delius' FJu(5. Glitſch), 2. Roſenkrieg, 3. Laſſo. 3 Ferner: Sifaro. Tot. 19:10, Pl. 12, 16:10. 3 6. Verloſungsrennen. Ausgleich 4. Ehrpr. u. 2600 /, 139 1600 Meter. 1. Stall Wedes Robinſon(5. Kreuz), 2. Treu⸗ ſchin, 3. Rheinlandmädel. Ferner: Medinus, Myoling. Tot. 42:10, Pl. 18, 17110. 7. Brigade⸗Preis. Klaſſe B. 350 /, 1600 Meter. 1. Th. Middeldorfs Puffer(Beſitzer), 2. Ilſenburg, g. Lüg⸗ ner(§bl.). Ferner: Parabel, Erlkönig 2(Hol.), Patro⸗ neſſe, Carpe diem. Tot. 20:10, Pl. 11, 11:10. Sieg⸗Doppelwette: 4. und 5. Rennen 49110. Agathon, 3. Che⸗ Leipzig(10. Juni) 1. Preis von Sellerhauſen. Zweijährige Maiden. 2200, 1000 Meter. 1. Geſt. Tzſchechelns Ronalda Ferry (E. Kujawa), 2. Fruttina, 3. Mein Fürſt. Ferner: Prinz⸗ 9 regent, Vexa F. Tot. 52210, Pl. 20, 16.10. 2. Preis von der Lauer. Verkaufsrennen. 2200 /½, 1200 Meter. 1. W. Spademans Winkelried(B. Hamann), 2. Lugano, 3. Tumult. Ferner: Arbois, Rigoletto, Beryll, Ala, Platon, Bola, Fuchsjagd, Gebersberg, Adelita, Ma⸗ rienfeier, Mirandola, Flauſe. Tot. 21:10, Pl. 14, 21, 10:10. 3. Lipſia. Ausgleich 2. Jagdrennen. 3200 /, 4000 Meter, Hauptbahn. 1. Stall Vierlandens Courtiſane(W. Hauſer), 2. Lorenz, 3. Hykſos. Ferner: Khedive, Verräter, Liberius, Ypſilanti. Tot. 68:10, Pl. 16, 26, 14.10. 4. Harth⸗Ausgleich. Ausgleich 3. 2200 /, 2000 Meter. J. H. Stöckels Honorius(B. Hamann), 2. Loſung, 3. Sil⸗ bermöwe. Ferner: Attachee, Ervica. Tot. 1910, Pl. 14, 25:10. Ehrpr. u. 2200 4J, 5. Auenſee⸗Ausgleich. Ausgleich 4. 1800 Meter. 1. Hans Winkelmanns Arbogaſt(H. Berndt), Paradiſo, Grenadier, Sperling, Heimwehr, Fepo, Altai. Stuten. 18 000 /, 2000 2350 /, 1600 Ferner liefen: Bambus, Varro, Vogelweid, 2. Jagdrennen der Kavallerieſchule. Amateurreiten. 1650 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Mferderennen im Reich Aeberraſchung im„Preis der Diana“ 6. Zwenkauer Jagdrennen. Ehrpr. u. 2200 /, 3200 Me⸗ ter, Hauptbahn. 1. Helfert u. Sandners Graf Nici(H. Goͤler), 2. Makarius, Schwarzwaldreiſe. Ferner: Haudegen, Silvius, Edelſtein, Gala, Al Raſchid, Frechdachs. Tot. 80:10, Pl. 19, 13, 13:10. 7. Nonnen⸗Ausgleich. Ausgleich 3. 2200 /, 1400 Meter. 1. F. Scholtiſſiks Schönau(5. Berndt), 2. Cobra, 3. Corne⸗ lia. Ferner: Herodot, Cornet, Ghandi, Panzerflotte, Comteſſe Sybilla, Chinafreude, Ancona. Tot. 36:10, Pl. 15, 20, 30:10. Pforzheimer Reitturnier Das in dieſem Jahre im Rahmen des Pforzheimer Kavalleriefeſtes ſtattfindende Reit⸗ und Springturnier nahm am Freitag nachmittag ſeinen Anfang. Im Mittelpunkt des erſten Tages ſtand ein Jagdſpringen der Klaſſe L, das von insgeſamt 51 Teilnehmern beſtritten wurde. In der erſten Abteilung triumphierte Oblt. Schenks Falke(Beſitzer) mit 4½ Fehlern und 86 Sekunden vor Inf.⸗ Regt. 21 David ebenfalls mit Oblt. Schenk im Sattel. Die zweite, von 26 Pferden beſtrittene Abteilung, holte ſich V. Eskadron.R. 18˙ Eduard(Nowach mit 0 Fehlern und 80 Sekunden. Die Dreſſurprüfung für Reit⸗ pferde der Klaſſe L gewann die III. Eskadron R. R. 18 mit Adelbert(Friedrich). Rittmeiſter Gerhards Germane (Beſitzer) blieb in der anderen Abteilung erfolgreich. In der erſten Klaſſe der Materialprüfung der Reit⸗ pferde war G. Langes Columbus(łBeſitzer) vorne, die zweite Abteilung endete mit einem Siege von Pol.⸗Oberſtlt. Heunerts Patras(Beſitzer). Das Ergebnis des Jagdſpringens: 1. Abteilung: 1. Oblt. Schenks Falke(Beſ.) 4/ Fehler, 86 Sek.; 2. Inf.⸗Regt. 217 David(Oblt. Schent) 7., 96,8 Sek.; 3. Inf.⸗Regt. 15· Har⸗ ras(Hauptmann Reinhardt) 8/½., 102 Sek. 2. Abteilung: 1. V. Esk..⸗R. 18˙ Eduard(Nowack) 0., 80 Sek.; 2. Dr. K Zieglers Anita II(Beſ.) 0., 82 Sek.; 3. Pol.⸗Maſor Hartmanns Parſifal(Beſ.) 0., 82,6 Sek. Ludwigshafen ſiegt iun Rad⸗- Städtekampf Ein intereſſanter Rad⸗Städtekampf fand am Samstag abend auf der Phönix⸗Radrennbahn ſtatt, wo eine Mann⸗ heimer Mannſchaft gegen Ludwigshafen antrat. Leider hatten ſich nur wenige Zuſchauer eingefunden, die aber über Erwarten gute Leiſtungen zu ſehen bekamen. Die Mannheimer hielten ſich gegen ihre ſtarken Gegner ganz ausgezeichnet und konnten ſchließlich mit 18:10 Punkten ein verdientes Unentſchieden herausholen, jedoch wurde der Sieg ſchließlich der Gaſtmannſchaft, die die letzte Konkur⸗ renz gewonnen hatte, zuerkannt, eine nicht ganz verſtänd⸗ liche Maßnahme, da dies ſonſt nur bei einer einzigen Konkurrenz die letzte Reihenſolge entſcheidend iſt. Trotzdem fiel der Sieg der beſſeren Mannſchaft zu, denn der knappe Ausgang iſt in erſter Linie darauf zurückzuführen, daß verſchiedene Ludwigshafener Fahrer ſich im Gefühl ihrer Uebelegenheit von den kampfesfreudigeren Mannheimer Gegnern überrumpeln ließen. Bei den Jugendfahrern dominierte K. Wal⸗ ther⸗Ludwigshafen überlegen. In beiden Jugenoͤrennen ſtand ſein Sieg nie in Frage, während ſich hinter ihm ſpannende Kämpfe zwiſchen den Ludwigshafenern Dobler und Hilbert 2 abwickelten. Der Städtekampf umfaßte“ Wettbewerbe. Ein Mannſchaftszeitſahren, vier Zweier⸗Malfahren und ein Mannſchaftsverfolgungsrennen. Die erſte Konkurrenz brachte den Mannheimern, die beſſer zuſammenarbeiteten, bexeits einen Teilerfolg, da ſie die gleiche Zeit herausfah⸗ ren konnten wie die an und für ſich ſtärkere Ludwigs⸗ haſener Mannſchaſt. Für Mannheim ſtarteten im Städte⸗ kampf Münd, Wiſſenbach, Bouffier und Ernſt, für Lud⸗ wigshafen A. Walther, Heidͤger, Hilbert, Maile. Die größte Ueberraſchung des Tages brachten die Flieger käm pfe über zwei Runden, die ſämtliche mit Mannheimer Siegen endeten. Walther und Heidger unterlagen gogen Wiſſen⸗ bach und Ernſt, da ſie ihre Gegner in der erſten Runde zu weit wegziehen ließen, während Münd und Bouffier gen Maile bzw. Hilbert ſiegreich blieben. Die Entſchei⸗ dung brachte dann das Verſolgungsrennen, das Ludwigs⸗ hafen als ſicheren Sieger ſah, und der Ludͤwigshafener Mannſchaft zugleich als letzte Konkurrenz den Geſamtſieg ſicherte. Die Ergebniſſe im Städtekamyf: Mannſchaftszeitfahren lerſte Runde): 1. Mannheim und Ludwigshafen 30,2 Sek. :6 Punkte. Zweier⸗Malfahren: Wiſſenbach ſchlägt Walther, Boufſier ſchlägt Hilbert, Ernſt ſchlägt Heidger und Münd ſchlägt Maile. Stand 14:10 P. für Mannheim. Verfolgungsrennen(zehn Runden): 1. Ludwigshaſen, 2. Mannheim zirka 60 Meter zurück. Stand 18:18 P. End⸗ ſieger Ludwigshaſen durch Gewinn der letzten Konkurrenz. Jugend⸗Wertungsfahren(zehn Runden): 1. K. Wal⸗ ther 9., 2. Hilbert 2 5., 3. Dobler 3 P. Fünf⸗Runken⸗Fahren für Jugend: 1. K. Walther, 2. Siegfried Luswigshafen und AC Vſok Schifferſtadt gewinnt 96—Geſamtergebnis 1715 An Samstag abend gelang es der Ringerſtafſel vom Vfͤ u. K. Schifferſtadt für die im Vorkampfe in Unter⸗ türkheim erlittene:9⸗Niederlage glückliche Revanche zu nehmen. Die Gäſtemannſchaft hatte durchweg körperliche was ſich dann auch im Kampfe bemerkbar machte, denn die Schwaben waren angriffsfreudiger; dies trat hauptſächlich in den ſchweren Gewichtsklaſſen in Erſcheinung, wo die Ein⸗ heimiſchen nur durch geſchicktes Defenſipringen zu unent⸗ ſchiedenem Urteile kamen. Schifferſtadt kommt nun mit dem Sieger aus der Zwiſchenrunde in die Entſcheidung. Der Gauſportwart vom Gau XIII, Maſt, Mainz⸗Koſt⸗ heim, leitete vor über 700 Zuſchauern, die an den Kämpfen regen Anteil nahmen. Kampfverlauf: Bantamgewicht: O. Kolb⸗Schifferſtadt gegen Kächele⸗Un⸗ tertürkheim. Vorſichtiger Standkampf. Die von Kolb an⸗ geſetzten Hüftſchwünge werden am Mattenrande unterbun⸗ den. Für Kolb, der kurz parterre war, ſah es in der 5. Mi⸗ nute ſehr gefährlich aus; durch unfaires Halten am Bein, das ihm eine Verwarnung einbrachte, entzog er ſich einer für ihn rettungsloſen Situation. Nach Halbzeit muß der Gaſt durch Losentſcheid zuerſt Bodenlage einnehmen. Kolb bearbeitet ſeinen Gegner mit verſchränkten Ausheber und wird in 8,40 Minuten zum Sieger erklärt, obwohl der Gaſt durch Armſchlüſſel noch ſichtbar von der Matte entfernt war. Federgewicht: Lochner⸗Schifferſtadt gegen Steinhauſer⸗Un⸗ tertürkheim. Energiſcher Stand⸗ und Bodenkampf, bei dem der Schwabe gegen Ende der erſten Halbzeit ſtark auf Tempo drückt. Lochner muß in den angeordneten Boden⸗ runden zuerſt in die Unterlage, wo er ſich anfänglich gegen Armſchlüſſel geſchickt verteidigt, muß aber dann auf einen gut ſitzenden Aufreißer über Brücke. Beim Wechſel ſchei⸗ tern Lochners Angriffe an der hartnäckigen Verteidigung des St. In den reſtlichen Minuten Standkampf zeigt der Pfälzer die größere Reſerve, kann jedoch den Vorſprung Dobler, 3. Hilbert 2. 8 Vorteile und machte dadurch den beſſeren Geſamteindruck, Zum Nennungsſchluß für den Deutſchlandflug 1934, der in den Tagen vom 21. bis 24. Juni zur Abwicklung kommt, ſind 120 Meldungen der einzelnen Flieger⸗Landesgruppen eingelaufen. Die deutſche Sportfliegerei bekundet damit einen gewaltigen Auſſchwung, denn die Rekordnennung wurde erzielt, trotzdem die Bedingungen zum diesjährigen Flug über Deutſchland bedeutend erſchwert ſind. Es dürfen nur Flugzeuge in geſchloſſenem Verbande von drei bis ſieben Maſchinen teilnehmen; Einzelmeldungen ſind über⸗ haupt nicht zugelaſſen. Damit wird der Grundſatz befolgt, die Gemeinſchaftsleiſtung vor die Einzelleiſtung zu ſtellen. Der Zweck dieſes Wettbewerbes ſoll nicht die Erreichung von Höchſtleiſtungen eines einzelnen ſein, ſondern eine Prüfung von Flugzeugen und Mannſchaften. So ſind auch noch beſondere Aufgaben geſtellt, die in der Auswertung des Wettbewerbs mit einbegriffen werden. Flugzeuge, Piloten und Beobachter ſollen alſo auf eine harte Probe ge⸗ ſtellt werden. 1 Die Länge der diesmaligen Flugroute wird 4700 Km. be⸗ tragen. Ausgangspunkt und Ziel eines jeden der vier Flugtage wird wieder der Berliner Flughafen Tempelhof ſein. Am erſten Tage nehmen die Flugzeuge ihren Weg über Stettin, Danzig nach Oſtpreußen, wo in Allenſtein, Inſterburg und Königsberg Zwangslandeplätze eingerichtet ſind, wieder zurück nach Berlin. Die Strecke des zweiten Flugtages geht nach dem Süd⸗ oſten, wo als Wendepunkt dieſer kürzeſten Etappe Oppeln beſtimmt iſt. Am dritten Flugtage wird der Weg über Goslar, Bielefeld, Oldenburg nach Hamburg führen, von dort geht es an die Oſtſeeküſte, wo in Flensburg gewendet wird und über Kiel und Schwerin Kurs auf Berlin genom⸗ men wird. Die letzte Tagesetappe führt dann nach Süd⸗ deutſchland. Ueber Mitteldeutſchland geht es nach den Wendepunkten Reichenhall und Berchtesgaden und von dort auf geradem Weg über München und Bamberg zum Ziel in Berlin. Auf allen Flugetappen ſind noch zahlreiche Zwangsetap⸗ pen anzuſteuern. Für dieſe Zwiſchenlandungen werden Punkte verteilt, ſo daß aus dieſem größten flugſportlichen Ereignis Deutſchlands wirklich nur die beſte Mannſchaft als Sieger hervorgehen kann. Die Teilnehmer am Flug müſſen bis zum 20. Juni in Berlin mit ihren Maſchinen eingetroffen ſein. Für die Teilnehmer wird in der Nähe des Flughaſens ein Gemeinſchaftslager eingerichtet. Der Führer des deutſchen Luftſports, Präſident Lörzer, wird vor dem Start den Wettbewerbsteilnehmern die letzten Anwei⸗ ſungen geben; die Leitung liegt in den Händen des Vize⸗ präſidenten des DeB, Baur de Betaz, unddes Abteilungs⸗ leiters Hübner. Fieſeler liegt in Führung Kunſtflugwettbewerb um den Weltpokal in Vincennes der Kunſtflugwettbewerb um den„Weltpokal“ im Beiſein einer aroßen Zuſchauermenge ieinen Anfang. Der erſte Tag dieſer Weltmeiſterſchaft der Kunſtflieger wurde durch die Pflichtübungen ausgeſüllt. Neun Flieger aus ſechs Nationen ſtellten ſich der internationalen Jury. Die be⸗ kannteſten Teilnehmer, Gerhard Fieſeler⸗Deutſchland, De⸗ troyat⸗Frankreich und Gerd Achgelis⸗Deutſchland abſolvier⸗ ten ihr Penſum mit abſoluter Sicherheit, dagegen ent⸗ tänſchte Italiens Champion Colombo etwas. Erwartungs⸗ gemäß ſicherte ſich unſer deutſcher Meiſter Gerhard Fieſe⸗ ler ſchon in der Pflichtübung einen Vorſprung vor ſeinem großen Gegner Detroyat, den er durch ſeine waghalſige Kür noch weiter ausdehnen dürfte. Achgelis hielt hinter De⸗ gende Wertung: 1. Fieſeler⸗Deutſchland 138 land 122,0.; 4. Novak⸗Tſchechoſlowaket 119,8., 5. 'Abreu⸗Portugal 117.; 6. Ambrus⸗Tſchechoflowakei 110,2 .; 7. Covalli⸗Fronkreich 103,8.; 8. Colombo⸗Italien 94,4 .; 9. Clarkſon⸗England 73,2 Punkte. Hockenheimer Motorraòrennen! Die Vorarbeiten zum vierten Motorradrennen auf dem Hockenheimer Dreieck, der herrlich im Wald. gelegenen Mo⸗ torradrennſtrecke, ſind jetzt tatkräftig in Angriff genommen. Zur Zeit beſinden ſich die Ausſchreibungen im Druck. Danach zeichnet für dieſe Großveranſtaltung das Prä⸗ ſidium des NSKK und des DDAC. Vier Rennen aller Klaſſen bis zu 1000 cem. ſind vorgeſehen, und zwar je ein Ausweis⸗ und Lizenzfah⸗ rerrennen für Solomaſchinen u. das gleiche für Beiwagen⸗ maſchinen. Die Ausweisfahrer werden ſechs Runden mit 72 Km. zu bewältigen haben, während die Lizenzfahrer in beiden Rennen auf eine 180 Km. lange Reiſe über 15 Run⸗ den geſchickt werden. Startberechtigt iſt jeder Motorrad⸗ fahrer, der den nationalen Fahrerausweis oder die inter⸗ nationale Fahrerlizenz beſitzt. Das erſte Rennen wird am 29. Juli, vormittags 10 Uhr, geſtartet. Beendigung der Veranſtaltung erfolgt gegen 4 Uhr nachmittags. Sämtliche verfügbaren Verkehrsmittel der nahen und weiten Umgebung werden aufgeboten, um den zu erwarten⸗ den Zuſtrom der Zuſchauermaſſen zu bewältigen, Der Mo⸗ Cüddeutſche Meiſterjchaft im Mannſchafts⸗Ringen Reichenhall in der Swiſchenrunde BfK Schifferſtadt kommt in die Entſcheidung Untertürkheim. Der Pfälzer greift energiſch zu, zwingt ſeinen Gegner nach zwei Minuten Standkampf parterre, die von ihm angeſetzten Griffe bleiben aber bis zur Halb⸗ zeit ergebnislos, ſo daß hier ebenfalls Bodenrunden aus⸗ geloſt werden müſſen, in denen der Schwabe zuerſt Unter⸗ lage einnimmt. Kolb geht durch Ueberſtürzer leicht in Führung; ein ſolgender Ueberſtürzer zwang den Schwaben in die Brücke. Beim Wechſel geht Krehl leer aus. Im Stand zurück wird aber Krehl nach wenigen Sekunden gleich wieder in die Bodenlage gezwungen, wo er immer wieder ſich ſtark verteidigt. Nachdem Kolb in dieſer Lage zu keinem entſcheidenden Erfolg kam, ließ er ſeinen Gegner freiwillig in den Stand zurück, was ihm dann aber beinahe zum Verhängnis geworden wäre, denn er wurde durch blitz⸗ ſchnellen Schulterſchwung überraſcht. Noch zweimal ſah es für Kolb brenzlig aus; wuchtige Hüftſchwünge, die aber zum Glück außerhalb der Matte landeten. Punktſieger R. Kolb. Wellergewicht: Schäfer⸗Schifferſtadt gegen Krehl 1⸗ Untertürkheim. Die erſte Halbzeit endete nach intereſſan⸗ tem Standkampf, in der der Pfälzer der ſtändige Angreifer war, ausgeglichen. Der Schwabe wird im Bodenkampf ſehr gefährlich; der von ihm angeſetzten Aufreißer und Arm⸗ ſchlüſſel kann ſich Schäfer nur mit aller Macht entziehen. Es herrſcht unter den Zuſchauern große Spannung, die ſich erſt nach dem Wechſel wieder löſt, als Schäfer die Führung burch Aufreißer ergreiſt und ſeinen Vorſprung durch verſchränk⸗ ten Ausheber vergrößert. Unverſtändlicherweiſe fällte der Kampfrichter ein Unentſchieden. Mittelgewicht: Wißmann⸗Schifferſtadt gegen Helſinger⸗ Untertürkheim. Wißmann wird bald in Defenſive gedrängt. Ergebnislos vergeht die erſte Halbzeit. Die erſte Boden⸗ runde bringt ebenfalls nichts Nennenswertes, da ſich der Pfälzer gegen alle Griffe geſchickt verteidigt, Beim Wechſel verſucht Wißmann durch Doppelnelſon und Hammerlock die Führung an ſich zu reißen; aber auch er ſcheitert an der guten Verteidigungsarbeit ſeines Gegners. Ürteil: Unent⸗ ſeines Gegners nicht mehr aufholen. Punktſieger Stein⸗ 2. Nomos, 3. Ancona. Ferner: Chilo Conſuela, Jvanhoe. e ſ hauſen. Leichlgewicht * 9 5R. Kolb⸗Schifferſtadt gegen Krehl 2. lf 4700 Kilometer über Deulſchland 120 Flugzeuge beim Deutſchlanoflug Auf dem Flugplotz von Vincennes nahm am Samstag troyat den dritten Platz ſicher vor dem Tſchechen: Novak. Der Italiener Colombo brachte es nur auf den 8. Platz. Das Schiedsgericht errechnete für die Pflichtübung ſol⸗ 2. Detroyat⸗Frankreich 120,4., g. Gerd Achgelis⸗Deutſch⸗ nach fünf Minuten durch Hammerlock zu beſiegen. 7. Seite Nummer 250 torſport hat ſeit der Einigung Deutſchlands durch den Füh⸗ rer und mit der Zuſammenfaſſung aller Motorſportverbände im Deutſchen Automobilklub einen bedeutenden Aufſchwung genommen. Die Teilnehmer⸗ und Beſucherzahlen bei den jetzt durchgeführten Veranſtaltungen hatten noch nie ſolche Höhen erreicht als gerade in dieſem Jahr. Wenn vorſichtig eine Beſucherzahl von 100 000 Perſonen zum Rennen am 29. Juli geſchätzt wird, ſo darf nicht außer 5 acht gelaſſen werden, daß die Hockenheimer Rennen vom erſten Tag ihrer Durchführung an zugkräftig genug waren, daß an dieſem Tag in Deutſchland keine Motorſportver⸗ anſtaltung ſtattfindet und daß aus dieſem Grunde mit einer großen Zahl der Meldungen zu rechnen iſt. 120 Hockenheim beginnt ſeine Vorbereitungen zum freund⸗ lichen Empfang der Gäſte am 29. Juli. der Zwangshocke muß ſich der Pfälzer eine harte Maſſage gefallen laſſen. Kräftig angeſetzte Hammerlocks müſſen wie⸗ derholt unterbunden werden, da dieſelben jeweils über den Winkel geoͤreht waren. Einen Aufreißer kann Kamb noch rechtzeitig parieren. Nachdem auch Kamb ſeinem Gegner beim Wechſel nichts anhaben konnte und die letzten Mi⸗ nuten Standkampf ohne beiderſeitige Vorteile endeten, wurde dieſes Treffen unentſchieden gewertet. Schwer⸗ gewicht: W. Kolb⸗Schifferſtadt gegen Lägeler⸗Untertürkheim. Die erſten Minuten vorſichtiger Standkampf. Der Angriff wechſelt. Kolb muß ſich dann aber mehr auf Verteidigung verlegen. Lägeler verſucht durch Schleuderer zu Erfolg zu kommen. In der erſten Bodenrunde iſt der Pfälzer mit ſei⸗ nem Angriff zu vorſichtig, dagegen geht der Schwabe beim Wechſel aufs Ganze. Bald muß Kolb einen Ueberſtürzer verteidigen und verſucht ſich durch Mattenflucht, die ihm eine Verwarnung, jedoch ohne Straſpunkte, einbrachte, gegen die ſtändigen Angriffe zu entziehen. Auch im Stand⸗ kampf iſt Lägeler bis zum Schluß der ſtändige Angreifer. Mit dem gegebenen Unentſchieden iſt Kolb gut weggekom⸗ men. Sportwerein Siegfried Ludwigshaſen ſchlägt Roland Bamberg 12:4, Geſamtergebnis 19:12 933 Zum Rückkompf obiger Monnſchaſten in der Vorrund um die ſücdeutſche Mannſchaftsmeiſterſchaft im Ringe erſchienen am Samstagabend im Geſellſchaftshaus in Ludwigshaſen über 600 Zuſchauer, die von dem gebotenen Sport reſtlos befriedigt wurden und den Siegern ſowie Beſiegten für die guten Leiſtungen reichen Beifall ſpen⸗ uch Kampfrichter Bramm“⸗Münſter hat dur vorzügliche Leitung der Kämpfe mit zum guten dieſer Veranſtaltung beigetrogen. Beide Mannſchaſten er ſchienen in veränderter Aufſtellung. Während Bamberg in der Feder⸗ und Leichtgewichtsklaſſe anders beſetzt war und im Mittel⸗ und Halbſchwergewicht eine Verſchiebung vornahm, erſchien die Ludwigshafener Staffel im Welter⸗ und Halbſchwergewicht in ſtärkerer Auſſtellung. Im Bantamgewicht gelang es Impertro⸗Ludwigs⸗ hofen ſich für ſeine Vorkompfniederlage gegen Monken Bamberg zu revanchieren. Der Kampf ſelbſt war fehr leb⸗ haſt und abwechſlungsreich. Impertro hat etwas m vom Kampf und errang kurz vor Schluß durch Untergr von vorn, die Führung. Dechant, der im Vorkampf Leichtgewicht ſtartete und ſogar den Ludwigshafener St nach Punkten bezwang, ſtand in dieſem Treffen im Fede gewicht gegen Vondung⸗Ludwigshafen. Vondung ent⸗ täuſchte nach der angenehmen Seite, greiſt beherzt ſein Gegner an, ſo daß der Kamuf einen ſehr intereſſanten Anfang nimmt. Der Bamberger erwies ſich als guter Ver⸗ teidigungsringer; aber Vondung ließ nicht locker, und es gelong ihm, in der Bedenlage durch Armſchlüſſel die Füh rung an ſich zu reißen, die er dann im Standkampf durch überraſchenden Hüftzwung vergrößern konnte. Beim Stand von.0 für Ludwigshafen erbffnen die Leichtgewichtler Stahl⸗Ludwigshafen und Kraus⸗Bamberg einen ſehr leb⸗ haften Standkampf, der bis zur erſten Halbzeit intereſſan aber beiderſeits ohne jegliche Vorteile verlief. Stahl er⸗ zielt durch ſeitlichen Aufreißer eine kleine Wertung, die 5 ſeinen Punktſieg ausreichend war. Ludwigshafen führt 0. Das Weltergewicht war von Ludwigshafen mit Pfirr⸗ mann beſetzt. Bamberg mußte auch zum Rückkampf auf ſeinen verletzten Geldner verzichten und mit ſeinem Erſatz⸗ mann, der im Vorkampf gegen Schuſter⸗Ludwigshafen nach Punkten verlor, vorlieb nehmen. fi hatte mit ſeinem Gegner weit mehr Arbeit wie zu exwarten war. Nach ſehr lebhaftem Stand⸗ und Bodenkampf, wird Pfirr⸗ mann, der den Gaſt in der Bodenrunde flüchtig in Brücke zwong, knapper Punktſieger. Burger⸗Bamberg, 9. im Vorkampf im Halbſchwergewicht kämpfte, war diesmol der Gegner im Mittelgewicht, dem es auch gelang, den erſten Schulterſieg und Punkte für Bamberg zu Sturm⸗Ludwigshafen muß ſich bereits nach einer Minu durch Hüftſchwung entſcheidend geſchlagen bekennen. Ei unentſchiedenes Ergebnis gab es im Halbſchwergewicht zwi⸗ ſchen Ehret⸗Judwigshafen und Bergtolt⸗Bamberg. Wäh rend Gehring⸗Ludwigshafen im Vorkampf über Manger⸗ Bamberg nur einen Arbeitsſieg erhielt, gelong es dem Ex europameiſter, bei dem erneuten Zuſammentrefſen Manger E Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Iumpertro⸗Ludwigshafen— Mon Bamberg. Punktſieger Impertro. Febergewicht: B Tudwigshafen— Dechant⸗Bamberg. Piunktſieger Vond Leichtgewicht: Stahl⸗Ludwigshaſen Kraus⸗Bambe Punktſieger Stahl. Weltergewicht: Pfirrmann⸗Oudwigs⸗ 3 hafen— Hader⸗Bamberg. Punktſieger Pfirrmann. Mittel⸗ 8 gewicht: Sturm⸗Ludwigshaſen— Burger⸗Bamberg. Bur⸗ ger ſiegt nach einer Minute. Halbſchwergewicht: Ehr Luöwigshafen— Bergtolt⸗Bamberg, unentſchieden. Schwer gewicht: Gehring⸗Ludwigshafen— Manger⸗Bamberg. Gehring ſiegt nach fünf Minuten. 3 ac Bad Reichenhall ſchlägt Spgg Tuttlingen 14:4 und 11:7— 25:11 In der Vorrunde, im Vor⸗ und Rückkampf, um die deutſche Mannſchaftsmeiſterſchaft im Ringen, empfing it Kurhausſaale zu Bad Reichenhall der AC Bad Reichenhal die Duttl⸗ Ringermannſchaft. Vor rund 800 Zuſchauer, boten die einzelnen Kämpfe intereſſoante Kampfmomen Der Kampfleiter Wiedmayer⸗Karlsruhe amtierte ohne jede Beanſtandung. Vorkämpfe: Bantamgewicht: Moſer⸗T. und Ziegler⸗AC unentſ ben. Federgewicht:——.— 8 Nepſſſcher⸗.— ſiſcher ſiegt nach 10 Minuten. Leichtgewicht: Teuſel⸗T. Diem⸗R. Unentſchieden. Weltergewicht: Monigel⸗T.— Berger⸗R. Schulterſieger Berger. Mittelgewicht: Häßler⸗T. S H. Sieger nach 40 Sekunden 8 Halbſchwergewicht: Leſch⸗R.— E. Bühler⸗T. Leſ ſi in.45 Minuten. Schulterſieger. Schwergewicht: H. B ler⸗T.— Böhmer⸗R. Sieger Böhmer in 1,90 Minuten. Rückkämpfe: Bautamgewicht: Moſer⸗T.— Ziegle Moſer. Federgewicht: 3— S Nehfiſcher⸗ Punkt⸗ ſieger Nehfiſcher. Leichtgewicht: Teufel⸗T.— Diem⸗ Punktſieger Teufel. Weltergewicht: Montigel⸗T.— Ber ger⸗R. Punktſieger Berger. Mittelgewicht: Häßler⸗T. H. Berger⸗R. Schulterſieger nach 5 Minuten Häßler. Halb⸗ ſchwergewicht: Leſch⸗R.— E. Bübler⸗T. Schulte er Leſch nach 9,10 Manuten. Schwergewicht: H. Bühler⸗T.— Böhmer⸗R. Böhmer Schulterſieger nach 15 Sekunden. Durch ihren überlegenen Sieg ſicherte ſich Ac Bad Reichenhall die Teilnahmeberechtigung in der Zwiſchen⸗ runde, gegen Sportverein„Siegfried“ Ludwig * 8 Die vorletzie Streche der italteniſchen Rabrundf führte am Freitag von Trieſt über 275 Km. noch Boſſanv. Sieger wurde Olmo vor ſeinen Londsleuten Meini Piemonteſi, die zuſammen mit den übrigen Fahrern, r⸗R. Punktſieger unter auch Guerra, auf den zweiten Platz geſetzt Gue Geſamter 3 Ar 55 an r Enoͤſieg ni ———— — 8. Seite/ Nummer 259 ALHAHBRA Anlägiich der Bestattung der Opfer des Bugginger Unglücks unterbrechen wir dle HNekelt unseles H. Lustsplel-Poglamns Au Nur heute Lon Brogen herrlüchen Aubertfün eα mit seinen unstetbüchen Melodien 5 „Ave Maria“-„Am Brunnen vor dem Tore“ „Lolse ſlchen melne Lieder“ U. U. à. —naupidarsteller— Hartha Eggerth Luise Ullrich-Hans Jaray-Hans Moser usw. Schuberts unvollendete„H- Moll- Sinionie“ „Schübertz unglücclice Liebe“ kenic— leraubend.— Mlurileriq Aneneich Hoaxzu en sehänes, angepastes Votprogramm. 3203 Die Jugend hai Zuiriii! Beg.:.00,.00,.00,.30 Uhr. Ab morgen wie der: „Bel der bionden Kaſhrein“ Tel. 232 10 Bei Bedart sämtlicher Schneiderei-Zutatien nicht mehr Das Neueste und Moderne kenn man bei sig Geschwister Nixe hauſen, s0 weit lauſen, N 4, 7 U RO Ein neuer ſbankaurr. -Tonfilm mit großer leben einer schönen Hochstaplerin. „Achtunglg Wer Kennt liese frau?““ Werner Fütterer- Math. Memann- Hlide v. Stolz Okto Wernicke interessant wie Edgar Wallace Rystsch wie Allan Poe Elegant wie Arsene Lupin!? Im telchhattigen Vorprogramm:— „Ein Schwerer Juuas“ fabelhafter Uuid Kriminal aus dem Besetzung: „Ski-Sonntag d. Kanonen in Arosa“ Heueste Bavaa-Iohwoche! Beginn: 3, 5. 7,.30 Landschaft Berge, eine . ii evon drit Haid In zauberhaft schöner herzerhebende Handlung in demübera Begeisterung aufgenom- menen Volksfilm. EFreundestreue und ritter licher Kameradschaft. Darsteller ritz Kamners- P. Richter Heinr. Heilinger Erna Morena Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe der Tiroler fesselnde, Umit großer) Piudeuttebe Else Elster 820 Wildwest⸗ mit .50.15 Dazu die große Cowboy-Darsteller ScHäböuäch Sensation dem .35.10 calé Odeon Miinstſer- Nonzert Heuie Sonniag und morgen Moniag Verlängerung! Eigene Konditorei Wiꝛ 9⁰ eſdble cliuch&uhα- 9* Anſesliguugen jeclen Sonclencα”! Bevor Sie sich einrichten, besuchen Sie zwanglos 8 unsere sehenswerte 6 Stockwerke- Ausstellung! 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Der Beſitz der Sache und ein Anſpruch auf abge⸗ ſonderte Befriedigung daraus iſt Bau- dem Konkursverwalter bis zum 21. Juni 1934 anzuzeigen. 49 Formulare] Maunheim, den 7. Juni 1934. nämlich: Amtsgericht B. G. 14. Karl Maile, Biergroßhändler in Mannheim, Käfertalerſtraße 201 u. 201a, hat das Aufgebot folgender Urkunde beantragt: Grundſchuld⸗ Sookelhöhe brief über die für den Antrags⸗ : Rohbau-Beyisſon ſteller im Grundbuch von Mann⸗ : Kamin-Untersuch.[heim, Band 471, Heft 28, in der III. Abteilung Nr. 3 auf dem Grundſtück Lab. Nr. 602/5 von Mannheim, Käfertalerſtr. 201, im 109 8 7000.— 3 gene Grundſchuld. Der Inhaber Anzeigen der Urkunde wird aufgefordert, sind jetzt von ſpäteſtens in dem auf Donnerstag, 2: Baubeginn 3: Baufluchtangabe 4: Bauflu chtrevision 5: Revislon aut 6 8 : Bezugserlaubnis ferner: Bau-Unſall⸗ Exlenäns) soren, Aerzten usw, gebraucht und empfohlen. Durch seine Frva Neumann— Christian Könker Nadlerſtr. 43, nachmittags 5 Uhr, woch, den 11. Juli 1934, vormitt. Gegenſtände der Konkursmaſſe be⸗ Nug MEurE Moxraé Den Toten von Buggingen zum Gedächtnis ꝗcigen wir heute Pioniere der Zukunft im un- vergänglichen Werk deutschen Schaffens K2 Der Groſnfilm der UFA Spielleitung: Karl Harti— Musik: Allan Gray orn. FLXTLUUhune aend vilnonnen! Ab moigen, Dienstag, Wleder tögſich: Jenny Ju90, paul Hörbiget, Theo Lingen in EEUTIE ABEIO BEI Nix“ Keues Thealer Rosengarlen Montag, den 11. Juni 1934 Vorstellung Nr. 329 Deutsche Bühne Ortsgr. Mannheim Abt. 34-36. 121-129. 223.234, 250-252 391.303 und Gruppe D Nr. 301-4000 Gruppe E Nr. 66-130, 161-200: Infolge des angeordneten Trauer- tages für die Opfer von Bug- gingen anstelle von„Die vier Musketiere“ Amtl. Bekanntmachungen ————PPPT—————TTT——TT—————————————— Oeffentliche Zahlungserinnerung. 10. 6. 1934 a) Körperſchaftſteuer 2. Vierteljahr 1934, bp) Einkommenſteuer nebſt Landeskirchen⸗ ſteuer 2. Viertel⸗ jahr 1934, c) Eheſtandsdarlehen der Veranlagten, d) Umſatzſteuer für Mo⸗ nat Mai 1934, e) Tilgungsbeträge auf 2 Eheſtandsdarlehen. hi enie allf Tauris Ferner Abſchlußzahlungen nach den 1 9 zuletzt zugeſtellten Steuerbeſcheiden. in diei Autzügen von Chr. v. Gluck Nicht rechtzeitige Zahlung hat Neu übersetzt und für die deutsche Nachnahme oder Beitreibung zur Bühne bearbeitet v. Richard Straub Folge. 8 20 Musikalische Leitung: Philipp Wüst Finanzamt Mannheim⸗Stadt und Regie: Richard Hein. Neecarſtadt, Anſang 20 Uhr Ende 22 Unhr[. Weinheim und Schwetzingen. MitWwirk ep d e: Verſteiger un g. Gussa Heiken- Erika Müller- Karl In unſerem Verſteigerungslokal Buschmann— Erich Hallstroem— 0 5. 1, Eingang gegenüber dem Wilhelm Trieloff.— Gertrud jenne Schulgebäude— findet an folgen⸗ den Tagen die öffentliche Ver⸗ ſteigerung verfallener Pfänder ge⸗ gen Barzahlung ſtatt: a) für Gold, Silber, Uhren, Bril⸗ lantſchmuck, Ringe, Beſiecke und dergleichen am Mittwoch, den 13. Juni 1934; Morgen: Schwarzwaldmädel Anfang 20 Uhr ) für Fahrräder, Photographen⸗ Apparate, Anzüge, Mäntel, Weißzeng, Stiefel u. dergl. am Donnerstag, den 14. Juni 1934. Beginn jeweils 14 Uhr. 10 Ungeziefer Städt. Leihamt. nur die von d. Reichsfachsch· 1 0 und bügein zſheim. Konkursforderungen ſind Nachlag-enstei Ulun Kuhn, B4, 15 bis zum 6. Juli 1934 beim Gerichte 200l. 5 1 6 anzumelden. Termin zur Wahl]Betriebe. Sie bieten nen 8 Tel. 23216[eines Verwalters, eines Gläu⸗ JCewähr.reell-u,beste Arbeit.h 10. Ubr und achm. 2 Uhr zur Entſchließungſ G 5 2 5 über die in§ 132 der Konkurs⸗ f Ardy 2, Umzüse ordnung bezeichneten Gegenſtände Ika. Hünch Tel. 32293 80. 1010 Leüuecunsaed H8 Ferntrausporte— und zur Prüfung der angemel⸗ 5 Rötterstr. 50, 5 gute Betten mit Federbetten, m. neu geſchl. 4⸗[deten Forderungen— iſt am Mitt⸗ l. Luler 2 Waſchkommode mit Spiegelaufſ,, Nachttiſche mit'platten, 1 dreit. al Lohmaun Hafenstr, 4,0 9Syiegelſchrank, ein eint. 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Stock, Zimmer 264, an⸗ zu beziehen. beraumten Aufgebotstermin ſeine Rechte anzumelden und die Ur⸗ Dinckerei Dr. Haas kunde vorzulegen; andernfalls 8 wird die Urkunde für kraftlos er⸗ goue kHannheimereitung klärt werden. 49 ee Mannheim, den 2. Juni 1934. Amtsgericht B. G. 3. Nachlag-Versteigerung. Im Auftrage des Teſtamentsvollſtreckers verſteigere ich öffentlich meiſtbietend am Dienstag, den 12. Juni, pünktlich 10 Uhr vorm. im Hause 1 11, 22, 1 Treppe 1 Markenklavier Schwechten, 1 Büfett, 1 Kre⸗ denz, 1 Ausziehtiſch, 1 Sofa, 1 Serviertiſch, 1 Biedermeier⸗Klapptiſch mit 2 Stühlen, eine Biedermeier⸗Kommode, 1 großer 2tür. Wäſche⸗ ſchrank, 1 groß. 2tür. Kleiderſchrank, 1 eintür. Tannenſchrank, 1 Flaſchenſchrank, 1 komplette Kücheneinrichtung, 1 emaill. Badewanne, 1 weiß emaill. Gasherd, Lederſeſſel, Flurgarderobe, Tiſchchen, Leiter, Speiſe⸗ und Kaffeeſervice, verſch. Silberbeſteck, Porzellane, Vaſen, Kriſtall, Zinu, Bronzen, Aufſiellſachen, Tiſchwäſche Küchengeſchirr u. verſchied. Ungenannte. S52 Kunſt⸗ und Auktionshäus Ferd. Weber, Fernſpr. 28391 Mannheim P7 Nr. 22. Uebernahme von Verſteigerungen aller Art. 1* Noch ei Stei Elil α 4E2 Aicicl Keiues oielit ilui meha 2 4 4 8o geht es dem Geschäftsmann, der auf Anzeigen- werbung verzichtet; in der ersten Zeit entsinnt man sich seiner noch ein wenig— aber bald kommt er in Vergessenbeit. Bald ist er mit einer undurch- dringlichen„Kundenabwehr-Mauer“ umgeben. Machen Sie es anders! Rücken Si6 Ihre Waren in das helle Licht der öffentlichen Kritikl Man muß von Ihnen sprechen, muß bei Ihnen kaufen! Stellen Sie den nie versagenden Mitarbeiter, die erkolgreiche Anzeige der Neuen Mannheimer Zeltung in den Dienst Ihres Unternehmens!