* S Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pig. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 13, Einzelpreis 10— Nelle Mannheimer Seitunng 2 awiheuner Genera Anz elger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Ne Fiſcherſtraße 1, W Oppauer Straße 8, Se Freiburger Straße 1 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeri Mannheim Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 3, 79 mm breite Reklamemillimeterzeile 50 3. Familien⸗ u. Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Bei Zwangs⸗ vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr fürAnzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Für im Voraus zu bezahlende Mittag⸗Ausgabe R Vonnerstag, 4. Juni 1934 145. Jahrgang— Nr. 265 Heute trifjt ſich Hitler mit Muſſolini In Venedig Meldung des DNB. — Berlin, 14. Juni. Nachdem es ſeit langem der Wunſch des italieni⸗ ſchen Regierungschefs und des deutſchen Reichs⸗ kanzlers war, ſich perſönlich kennenzulernen und über die allgemeine politiſche Lage zu unterhalten, werden ſich die beiden Staatsmänner heute, am 14. Inni, in Venedig treffen. Der Abflug von München Funkmeldung der NMz3. — München, 14. Juni. Um.20 Uhr erſolgte heute bei ſtrahlendem Wet⸗ ter auf dem Flugplatz München⸗Oberwieſenfeld der Abflug des Reichskanzlers Adolf Hitler und ſeiner Begleitung nach Venedig. In Begleitung des Reichs⸗ kanzlers befinden ſich Reichsaußenminiſtr von Neurath, Reichspreſſechef SS⸗Gruppenführer Dr. Dietrich, Adjutant Brückner, Oberführer Schanb und Preſſephotograph Hoffmann, ferner als Vertreter des deutſchen Auswärtigen Amtes Miniſterialrat Thomſon, der gleichzeitig als Dol⸗ metſcher fungiert, und Legationsrat von Kotze. Der Flug nach Venedig erfolgte in zwei von den Flugkapitänen Bauer und Schnäbele geführten Flugzeugen. Eine Begegnung von geſchichtlicher Bedeutung Meldung des DNB. — Berlin, 14. Juni. Zur heutigen Zuſammenkunft zwiſchen Hitler und Muſſolini ſchreibt Alfred Roſenberg im„Völkiſchen Beobachter“ u..: Heute, Donnerstag, trifft der Füh⸗ rer und Reichskanzler auf italieniſchem Boden ein. Damit iſt eine Begegnung zuſtandegekommen, die auf jeden Fall von geſchichtlicher Bedeutung iſt. Es treffen ſich zwei Männer, welche die Achſe des Weltgeſchehens herumgedreht haben und ein Eu⸗ ropa, das dank demokratiſcher Unfähigkeit und mar⸗ xiſtiſchen Zerſtörungswahns dem Abgrund ent⸗ gegenraſte, vor oͤer Zertrümmerung retteten. Faſchismus und Nationalſozialis⸗ mus, in der Richtung gegen das 19. Jahrhundert gleichgerichtet, haben ihre eigenen, aus der Seele der italieniſchen und der deutſchen Nation entſprungenen Impulſe. Sie werden geformt und gefärbt von den verſchiedenartigen Traditionen der beiden Völker, und der Ausbau beider Gedankenrichtungen in der jedem Volke entſprechenden Weiſe iſt die große Auf⸗ Nebenher gabe einer neuen Geſtaltung Europas durch Neuge⸗ burt einzelner Nationen. Darüber hinaus aber ſtehen beide großen Führer vor der Aufgabe, Geſamteuropa mit zu bewahren vor der kom⸗ muniſtiſchen Zerſetzungsarbeit und alle jene mit zum Kampf aufzufordern, die guten Wil⸗ lens ſind, dieſer Zerſetzung nicht Vorſchub zu leiſten. Die kommuniſtiſche Internationale hat gerade in den letzten Wochen geheime An⸗ weiſungen an ihre Zentren in Europa er⸗ laſſen, ihre Politik überall dahin einzurichten, zwiſchen Faſchismus und Nationalſozialis⸗ mus Kluften aufzureißen und das Ziel zu verfolgen, Italien und Deutſchland zu ver⸗ ſeinden und auseinanderzureißen. ſind natürlich Werke, die Richtung eines neugeborenen, befriedeten Europas zu ändern, der imperialiſtiſchen Denkungs⸗ art der Welt vor 1914 wieder zum Siege zu ver⸗ helfen und mit künſtlichen Bündniſſen einzelne Na⸗ tionen durch finanziellen und ſonſtigen Druck zu zwin⸗ gen, ſich gegen das neuerwachte Deutſchland einzu⸗ ſtellen. Alle dieſe Fragen werden in den Geſprächen zwi⸗ ſchen den beiden großen Staatsmännern wohl behan⸗ delt werden und Wege werden geſucht, um aus dem höchſten Verantwortungsbewußtſein für das Lebens⸗ notwendige der eigenen Nation und für die Lebens⸗ notwendigkeiten des ganzen Europa heraus ſich über das Erforderliche zu einigen. Ueber die Reiſe des Führers ſind die ungewöhnlichſten Kombinationen bereits in der deutſchfeindlichen Hetz⸗ preſſe erſchienen, in einer Preſſe, die ihre ſogenannte Freiheit nicht dazu benutzt, um die Fragen Europas einer friedlichen Löſung entgegenzuführen, ſondern nur, um ihren Geldgebern zu neuen Geſchäften zu verhelfen und das Verhältnis zwiſchen den Natio⸗ nen zu vergiften. All dieſe Verdächtigungen einer wuterfüllten, ſterbenden Welt werden an den beiden, ſchon geſchichtlichen Perſönlichkeiten Hitlers und Muſolinis abgleiten. auch andere Kräfte am Ein Briefwechſel in Saarbrücken Zwiſchen Kommerzienrat Röchling und Generaldirektor Guillaume Meldung des DNB. — Saarbrücken, 13. Juni. In einer Rede auf der Hauptverſammlung des Vereins Deutſcher Ingenieure am 10. Juni d. J. in Trier hat Kommerzienrat Dr. Herm. Röchling über die Verhältniſſe an der Saar u. a. folgendes ausgeführt: „Die Gruben ſind in der techniſchen Entwicklung zurückgeblieben. An den wichtigſten Stellen ſind die notwendigen Ausgaben zur Aufrechterhaltung der dauernden Lebensfähigkeit der Gruben nicht gemacht worden. Wo Geld ausgegeben wurde, iſt es mei⸗ ſtens infolge mangelnder Ingenieur⸗ kunſt fehlinveſtiert. Kurzum: ein techniſcher, wirtſchaftlicher Tiefſt an d, infolgedeſſen ſchlechte Ware, ſchlechte Selbſtkoſten, ſchlechte Geſchäftsergeb⸗ niſſe und Schwierigkeiten auf allen Abſatzmärkten.“ Hierauf erhielt Kommerzienrat Dr. Röchling am 11. Juni ein Schreiben von Generaldirektor Guillaume, das in der Ueberſetzung wie folgt lautet: „Mein Herr, ich habe von Ihrem geſtrigen Vor⸗ trag bei der Verſammlung der Deutſchen Ingenieure durch die Berichte der Zeitungen Kenntnis erhalten. Ich kann Ihnen die Verſicherung geben, daß Ihre Bewertung der Arbeit der franzöſiſchen Ingenieure im Saargebiet bei dieſen nur Achſelzucken hervor⸗ rufen wird und daß ſie dadurch vollkommen un⸗ berührt bleiben werden. Was die Grobheit Ihrer Sprache anbelangt, ſo bin ich berechtigt, Ihnen zu ſagen, daß dieſe weder Ihnen noch Ihrer Zuhörer⸗ ſchaft zur Ehre gereicht. Nehmen Sie, mein Herr, meine Grüße entgegen. gez. Guillaume.“ Kommerzienrat Röchling hat darauf das Nachſtehende geantwortet: „Sehr geehrter Herr! Ihr Hanoͤſchreiben vom 11. d. M. habe ich erhalten und bin wirklich erſtaunt, von einem Franzoſen einen Brief in ſo unhöflicher Form zu bekommen. Es beweiſt mir allerdings gerade dieſe Form, daß meine in der Oeffentlichkeit erhobenen Vorwürfe ganz offenbar nict ungerecht⸗ fertigt waren. Ihr Schreiben und meine utwort habe ich der Preſſe übergeben. Hochachtenod! gez. Röchling.“ eeeeeeeee, Generalſtabschef Weygand reiſt nach England Von unſerm Londoner Vertreter London, 14. Juni Die Meldung der„Morning Poſt“ über einen bevorſtehenden Beſuch des franzöſiſchen General⸗ ſtabschef General Weygand in England wird vom diplomatiſchen Mitarbeiter des„Daily Herald“ übernommen, der wiſſen will, daß der General am kommenden Montag in London ein⸗ treffen werde. Es heiße, der Beſuch ſei ganz inoffi⸗ ziell, aber er dei beunruhigend angeſichts hart⸗ näckiger Pariſer und Londoner Gerüchte, wonach private Beſprechungen zwiſchen dem franzö⸗ ſiſchen und dem britiſchen Generalſtab im Gange ſeien, die auf die Ausarbeitung von Plänen für eine militäriſche Zuſammen⸗ arbeit im Falle eines europäiſchen Krieges abzielten. Der Mitarbeiter erinnerte daran, daß auch vor 1914 verſichert worden ſei, es beſtehe kein Bündnisver⸗ trag. Später habe dann die Oeffentlichkeit Kenntnis erhalten von der jahrelangen engen Zuſammen⸗ arbeit der beiden Generalſtäbe vor Kriegsanfang. Amerika als Eine eingehende und unzweideutige Erklärung des Miniſterpräſidenten Maedonalo ſei erforderlich. In der nächſten Woche werde die Regierung wegen die⸗ ſer Sache im Unterhaus befragt werden. Gläubiger Europas — Waſhington, 13. Juni. Das Staatsdepartement veröffentlichte am Mitt⸗ woch den Wortlaut der Note, die Frankreich, Belgien und die Tſchechoſlowakei an die amerikaniſche Regierung gerichtet haben. Alle drei Regierungen erklären, ihre am nächſten Freitag fälligen Schuldenraten nicht zahlen zu wollen. Frankreich lehnt die Tilgung ſeiner Schulden nunmehr bereits zum vierten Male ab und erklärt wiederum, nicht zahlen zu wollen, ſo lange keinerlei Reviſion ſeiner Schulden nach dem Lauſanner Vor⸗ bild erfolgt ſei, denn das Hoovermoratorium und das Lauſanner Abkommen machten die Erfüllung der franzöſiſchen Verbindlichkeiten an Amerika un⸗ 8 möglich. Schulkreuzer„Karlsruhe“ von der Reiſe zurück Meldung des DNB. — Wilhelmshaven, 13. Juni. Der Schulkreuzer„Karlsruhe“, der im Herbſt vorigen Jahres als erſtes Schiff mit dem Hoheits⸗ abzeichen eine Auslandsreiſe unternommen hat, iſt nach achtmonatiger Fahrt zurückgekehrt und in die Jademündung eingelaufen. Das Schiff liegt auf der Schilligsreede in der Nähe von Wangeroog vor Anker. Der Chef der Marineleitung trifft Donners⸗ tag abend im Flugzeug auf dem Wilhelmshavener Flugzeug ein, um dann am Vormittag den Kreuzer „Karlsruhe“ auf Schilligsreede zu beſichtigen. Fürſorge für 165 000 Verliner Kleingärtner Von unſerem Berliner Büro ◻Berlin, 14. Juni. Die Stadt Berlin wird für ihre Kleingärtner und Kleinſiedler ein großzügiges Hilfsprogramm durchführen. Von den 165 000 Kleingärten wird ein erheblicher Teil als Wohn ung benutzt, und wohl allein 45 000 Lauben werden ſogar im Winter bewohnt. Der pro⸗ viſoriſche Aufbau dieſer Lauben bringt es mit ſich, daß viele von ihnen in ihrer Baufälligkeit geradezu geſundheitswidrig ſind und unverzüglich inſtand⸗ geſetzt werden müſſen. Ebenſo iſt man ſich in den beteiligten Kreiſen darüber klar, daß mit der Zeit alle Laubenkoloniſten dazu gebracht werden müſſen, ihre Lauben als feſte Dauerwohnungen aus⸗ zubauen. Die Notſtandsarbeiten werden in der Hauptſache von den Laubenkoloniſten ſelbſt aus⸗ geführt werden können. Die Leitung der Arbeiten wird die Abteilung Wohnungsfürſorge der Partei und des Reichsbundes der Kleingärtner übernehmen. UDie Stadt wird für drei Monate einen beſtimmten“ Betrag zur Beſchaffung des Holzes und der übrigen Baumaterialien zur Verfügung ſtellen, die ſtädtiſche Forſtverwaltung je 300 Feſtmeter Holz zu einem er⸗ mäßigten Preiſe liefern. Die Notwendigkeit einer beſchleunigten Aktion betonten insbeſondere der Stadtmedizinalrat und der Magiſtratsdezernent für das ſtädtiſche Wohnungs⸗ weſen, die die hygieniſchen Verhältniſſe in gewiſſen Laubenkolonien als unerträglich bezeichneten. Jeftitſch wieder nach Belgrad abgereiſt — Paris, 13. Juni. miniſter Jeftitſch hat am Mittwoch ſeinen Beſuch in Paris beendet und iſt am Mittwoch abend im Orient⸗Expreß wieder nach Belgrad zurückgekehrt. Eine Auswirkung von Jeftitſchs Beſuch in Paris — Paris, 13. Juni. An zuſtändiger franzöſiſcher Stelle erklärt man am Mittwoch abend, daß die Be⸗ ſprechungen, die im Laufe des Tages zwiſchen Ver⸗ tretern der ſüdſlawiſchen Geſandtſchaft und den zu⸗ ſtändigen franzöſiſchen Miniſterien ſtattfanden, zur endgültigen Regelung einer Reihe von Fragen führte, die neue Erleichterungen im franzöſiſch⸗ſüd⸗ 8 Wirtſchaftsaustauſch nach ſich ziehen werden. Schlichtungsausſchüſſe für Arbeitsſtreitigkeiten in USA. — Waſhington, 14. Juni. Die Regierung hat dem Kongreß eine Geſetzesvorlage zugeſtellt, die dem Prä⸗ ſidenten Vollmacht gibt, Ausſchüſſe zu ernennen, die bei Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern in Zuſammenhang mit dem Ge⸗ ſetz für den wirtſchaftlichen Wiederaufbau eine Unter⸗ ſuchung anſtellen ſollen. Die Ausſchüſſe werden auch die Befugnis erhalten, geheime Wahlen von Vertretern der Arbeiter durchzuführen, die mit den Arbeitgebern über Lohn⸗ und andere Fragen verhandeln ſolln Der ſüdſlawiſche Außen⸗ Die Gärung in Oeſterreich Meldung des DNB. — Wien, 14. Juni. Der Generalſekretär der Vaterländiſchen Fronk, Stepan, hat am Mittwoch einen außerordentlich ſcharfen Erlaß an alle öffentliche Ange⸗ ſtellten herausgegeben. Darin heißt es, daß allen öffentlichen Angeſtellten das Tragen des A b⸗ zeichen der Vaterländiſchen Front in⸗ nerhalb und außerhalb des Dienſtes zur Pflicht ge⸗ macht wird. Wer dieſes Abzeichen nicht trägt, hat die ſofortige Entlaſſung zu gewärtigen. In Bad Iſchl(Salzkammergut) waren drei Schutz⸗ korpsleute damit beauftragt worden, einen Eiſen⸗ bahntunnel zu durchſuchen, körper gelegt worden ſeien. Als ſie den Tunnel ab⸗ gingen, fielen plötzlich in der Dunkelheit Schüſſe. Ein Schutzkorpsmann wurde tödlich getroffen. Die Täter ſind entkommen. Schwere Ausſchreitungen in Cannes Meldung des DNB. — Paris, 14. Juni. Der Präſident der Vereinigung„Feuerkreuz“ Oberſt de la Roque, ſprach am Mittwoch in einer von über 1500 Perſonen beſuchten Verſammlung in Cannes. Die Marxiſten hatten zu einer Gegenkund⸗ gebung aufgerufen, die aber nur von etwa 500 Per⸗ ſonen beſucht war. Nach Schluß der Verſammlung mußte die Polizei, die durch Gendarmerie verſtärkt worden war, eingreifen. Die Kommuniſten warſen mit Steinen und mit brennen⸗ den Petroleumflaſchen. Außerdem hatten ſie auf der Straße eine Barrikade errichtet, die im Sturm genommen werden mußte. Der Polizeikom⸗ miſſar und mehrere Beamte erlitten Brandwunden. Der Sachſchaden iſt groß. Viele Fenſterſcheiben wur⸗ den eingeworfen, auch Mauern eingeriſſen. Um Mit⸗ ternacht war die Rühe wiederhergeſtellt. Eroͤſtöße im Apennin-Gebiet Meldung des DNB. Mailand, 13. Juni Im teoskaniſch⸗emilianiſchen Apennin⸗Gebiet wurde am Mittwoch vormittag ein ſehr ſtarkes Erd⸗ beben verſpürt. Der Bevölkerung bemächtigte dich eine heftige Panik. Es ſollen nur leichte Schäden an einigen Neubauten entſtanden ſein. Das Obſervatorium in Prato(Toskana) berich⸗ tet, daß den erſten Feſtſtellungen zufolge der Herd des noch andauernoͤen ſehr heftigen Bebens ſich norööſtlich von Prato in einer Entfernung von rund 100 Km befinden müſſe, d. h. in der Gegend zwiſchen Spezia und Medona. Auch in Genua, Sa⸗ vona und Sallſomaggiore ſind heftige Eroͤſtöße ver⸗ ſpürt worden. Außer Sachſchaden an Neubauten 5 auch hier ſonſtiger Schaden nicht entſtanden ein. Beſuch Litwinows beim deutſchen Außenminiſter — Berlin, 13. Juni. Außenminiſter Litwinow hat auf ſeiner Durchreiſe durch Berlin am Mittwoch vormittag dem Reichsminiſter des Auswärtigen, Freiherrn von Neurath, einen Beſuch abgeſtattet. *23 Großſchieber Max Kunert verurteilt 2 — Berlin, 13. Juni. Nach längerer Verhand⸗ lungsdauer verurteilte die vierte große Strafkam⸗ mer des Berliner Landgerichts am Mittwoch den Leiter der„Inlands⸗Bank AG.“, Max Kunert, we⸗ gen Betruges in zwei Fällen zu zwei Jahren Ge⸗ fängnis und drei Jahren Ehrverluſt. Kunert hatte mit einem gewiſſen Salomon Dunkelblum Schieber⸗ geſchäfte über Polen, Italien, Frankreich. die Tſche⸗ choſlowakei und Holland in Alt⸗ und Neubeſitzan⸗ leihe gemacht. Deutſcher Dampfer auf der Schelde in Brand geraten — Hamburg, 13. Juni. Auf dem deutſchen Damp⸗ ſer„ Seſoſtris“, der von Mexiko nach Hamburg unter⸗ wegs iſt, brach auf der Schelde kurz vor dem Ein⸗ treffen in Antwerpen im Laderaum Feuer aus, das mit Schiffsmitteln erfolgreich gelöſcht werden konnte. Dampfer„Seſoſtris“ lief fahrplanmäßig, ohne fremde Hilfe zu beanſpruchen, in Antwerpen ein und lan⸗ dete dort ſeine Paſſagiere. 11 Perſonen durch Blitzſchlag getötet — Neuyork, 14. Juni.(Funkmeldung der NMz3.) In einem Landhaus, im Staate Oaxaka, in Mexiko, wurden durch einen Blitzſchlag ſieben Män⸗ ner und vier Frauen getötet. Durch deuſelben Blitz⸗ ſchlag wurden noch 30 Stück Vieh erſchlagen. * ob dort Spreng⸗ 2 Seite/ Nummer 265 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 14. Juni 1934 Wann wird in dieſe Hand eingeſchlagen? Ein eindringlicher Appell zur Berſtändigung, den Reichsminiſter Dr. Goebbels geſtern von Warſchau aus an die Völler Europas richtete Meldung des DNB. Warſchau, 14. Juni. AIn ſeiner Rede, die Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels am Mittwoch nachmittag vor der Intellek⸗ tuellen⸗Union(Warſchau) über das Thema„Das nationalſozialiſtiſche Deutſchland als Faktor des europäiſchen Friedens“ gehalten hat, führte er zu⸗ nächſt folgendes aus: Eure Exzellenzen! Meine Damen und Herren! Es iſt nicht leicht, das politiſche Phänomen des Nationalſozialismus, dem Deutſchland ſeine neue Geſtalt verdankt, vor einem Kreiſe ausländiſcher Zuhörer erſchöpfend darzulegen. Wenn ich trotzdem den Verſuch dazu unternehme, ſo aus dem Bewußt⸗ ſein heraus, daß ohne Kenntnis nationalſozia⸗ liſtiſcher Anſchauungsweiſe das moderne Deutſch⸗ land nicht verſtanden werden kann. Ich tue es mit aufrichtiger Dankbarkeit gegen meine Gaſtgeber, die mir die Möglichkeit dazu bereitſtellen. Das Reich iſt mit der Idee des Nationalſozialismus eine ſo enge form⸗ und ſinngebundene Verflechtung ein⸗ gegangen, daß beide nur in einem und das eine⸗ ohne das andere nicht mehr denkbar erſcheinen. Denn der Nationalſozialismus iſt eine typiſch deutſche Erſcheinung, gebunden an deutſche Charak⸗ ter⸗ und Blutseigenart, an deutſche Geſchichte, her⸗ vorſteigend aus der Vergangenheit, die Gegenwart geſtaltend und in die Zukunft hineinweiſend. Nichts wäre irrtümlicher als anzunehmen, der Nationalſozialismus als geiſtige Erſchei⸗ nungsſorm ſei von dem Ehrgeiz beſeſſen, das Feld ſeiner Tätigkeit über die Grenzen des Reiches hinaus zu verlegen und über den von den politiſchen Gegebenheiten ge⸗ zogenen Rahmen eine geiſtige Expanſions⸗ politik zu betreiben. Er begnügt ſich bewußt mit der Löſung der Auf⸗ gaben, die ihm im Reich nach innen und nach außen geſtellt ſind. Daß die Welt ſich mit dieſem Phänomen ausein⸗ anderſetzt, iſt ihr gutes Recht und ihre politiſche Pflicht. Dieſe Auseinanderſetzung aber würde zu keinem greifbaren Ergebnis führen, ſolange die Welt dabei lediglich den Verſuch unternimmt, das natio⸗ nalſozialiſtiſche Deutſchland aus ihren Voraus⸗ ſetzungen und Bedingniſſen zu ſezieren und prüfend feſtzulegen. Wie jede andere geiſtige Erſcheinungs⸗ form kann auch der Nationalſozialismus das Recht für ſich beanſpruchen, aus ſich ſelbſt heraus verſtan⸗ den und bei ſeiner kritiſchen Fixierung nicht Maß⸗ ſtäben unterlegt zu werden, die zwar beim prü⸗ fenden Subjekt zutreffen mögen, beim geprüften Objekt aber keineswegs angängig und tragbar er⸗ ſcheinen. Der Miniſter ſetzte ſich dann mit dem Weſen der nationalſozialiſtiſchen Revolution, ihrer Dynamik, ihren Methoden und ihrem Ergebnis auseinander. Volk und Regierung in Deutſchland ſind eins. Der Wille des Volkes iſt der Wille der Regierung und umgekehrt. Der moderne Staatsaufbau in Deutſch⸗ land iſt eine Art veredelter Demokratie, in der kraft Mandates des Volkes autoritär regiert wird, ohne daß die Möglichkeit gegeben iſt, oͤurch parlamenta⸗ riſche Zwiſchenſchaltungen den Willen des Volkes nach oben hin zu verfälſchen und unfruchtbar zu machen. Der Sinn der Revolution, die wir gemacht haben, iſt die Volkwerdung der deutſchen Nation. Ihr aus⸗ geſprochenſter Charakterzug liegt im Willensmäßi⸗ gen. Sie war ein Aufſtand der Entſchloſſenheit ge⸗ gen die politiſche Erſchlaffung. Mit Vertrauen und feſter Zuverſicht ſchaut das deutſche Volk heute in ſeine Zukunft. Das wirkt ſich auch, ſelbſt für das Auge des flüchtigen Beobachters ſichtbar, auf dem Gebiete der Wirtſchaft aus. Die Klaſſengegenſätze, die Deutſchland ehedem zerriſſen und jede politiſche Formung ſeines Lebens⸗ willens unmöglich machten, ſind überwunden und haben dem Begriff einer in ſich geeinten ſchaffenden Volksgemeinſchaft Platz machen müſſen. Die Nation hat ſich in nüchterner Entſchloſſenheit an ihre Arbeit gemacht. Die Illuſion, daß, wo die Not am größten, auch die Hilfe am nächſten ſei, iſt der Ueberzeugung gewichen, daß Deutſchlands Schickſal nur in ſeinem eigenen Lebens⸗ und Geſtaltungswillen liegt. Dr. Goebbels ſchilderte darauf in großen Zügen die grandioſe Aufbauarbeit der vergangenen 17 Mo⸗ nate. Er ſetzte auseinander, wie der autoritäre Staat ſich als ehrlicher Makler zwiſchen wirtſchaft⸗ lich Starken und wirtſchaftlich Schwachen einſchaltete und die Klaſſen auflöſte, ohne die Intereſſengegen⸗ ſätze zu bagatelliſieren oder außer acht zu laſſen. Ueber das Verhältnis der nationalſozialiſti⸗ ſchen Revolution zur Nunſt äußerte ſich der Miniſter u. a. wie folgt: Wie tief und ehrlich die Sorge iſt, die das neue Deutſchland dem Geiſtigſchaffenden entgegenbringt, das beweiſen kulturelle Großtaten wie die Grün⸗ dung der Reichskulturkammer, der Bau des Hauſes der Deutſchen Kunſt, die umfaſſenden Baupläne für Berlin und München, die großzügige Uebernahme einer Reihe repräſentativer Theater in die Hand des Staates, das neue Schriftleiter⸗ und Theatergeſetz, die tatkräftige Fürſorge, die die nationalſozialiſtiſche Regierung dem Film angedeihen läßt, um nur einiges zu nennen. Das alles ſind Beweiſe einer Vergeiſtigung auch unſeres politiſchen Lebens, die in der deutſchen Vergangenheit ſowohl vor als auch nach dem Kriege ihresgleichen ſuchen. Das Volk aber hat ein Recht zu verlangen, daß, wenn der Mann von der Straße in ehernem Zwang an die ewigen Geſetze ſeines nationalen Daſeins gebunden iſt, der geiſtige Menſch aus Pflicht und Verantwor⸗ tung dieſe Geſetze auch ſeinerſeits anerkennt und zur Richtſchnur ſeines Lebens und Handelns macht. Das bedeutet nicht, daß der Nationalſozialismus die Abſicht hätte, den geiſtigen Menſchen unter ſeine parteimäßige Bevormundung zu ſtellen. Wir wiſſen zu gut, daß wir ihm damit Zwangsgeſetze aufzwingen würden, die ſehr bald den ſchöpferiſchen Genius er⸗ ſticken und das organiſche Wachstum künſtleriſchen Schaffens zum Erliegen bringen müßten. ſich nicht allein auf den Magen. Es iſt ebenſo ein Hunger der Seele; auch dͤer will geſtillt werden. Wie iede große Revolution, ſo zielt auch die unſere auf Beſtandes und geiſtigen Schöpfertums hin. Kein Vorwurf hat uns ſo tief zu treſſen vermocht wie der, daß der Nationalſozialis⸗ mus geiſtige Barbarei ſei und am Ende zur Vernichtung des kulturellen Lebeng des deutſchen Volkes führen müſſe. Wir haben die ſchöpferiſchen Kräfte der Nation wieder freigelegt. Sie können ſich jetzt ungehindert entfalten und reiche Früchte tragen am Baume eines neuerſtandenen Volkstums. Im Gegenſatz hierzu ſtellte Dr. Goebbels die anarchiſchen und chaotiſchen Kräfte des Marxismus und des Kommu⸗ nismus. Der Miniſter fuhr dann ſort, daß die Welt allen Grund habe, ſich ehrlich und unvoreingenom⸗ men mit der neuartigen Erſcheinungsform der Staatsgeſtaltung auseinanderzuſetzen, die keine an⸗ dere Abſicht verfolge, als Deutſchland mit eigenen Der Hunger, der das deutſche Volk erfaßt hat, erſtreckt eine umwälzende Neugeſtaltung unſeres kulturellen Mitteln aus der Kriſe zu löſen und damit die Ge⸗ ſamtſorgen der Welt zu entlaſten. Der Miniſter beſchäftigte ſich anſchließend mit der Judenfrage. Man vergegenwärtige ſich, ſo erklärte er, daß vor unſerer Machtübernahme die Juden in Deutſchland das ganze geiſtige Leben maßgeblich beeinflußten, daß ſie über den Großteil des im Lande inveſtier⸗ ten mobilen und immobilen Kapitals verfügten, daß die Preſſe, Literatur, Bühne und Film abſolut und uneingeſchränkt in der Hand hatten, daß ſie in großen Städten, wie beiſpielsweiſe Berlin, manch⸗ mal 75 v. H. des geſamten Aerzte⸗ und Juriſtenſtan⸗ des ſtellten, daß ſie durch übermäßige Zinsforde⸗ rungen die Lanowirtſchaft an den Rand des Ruins brachten, daß ſie die öffentliche Meinung machten, die Börſe maßgeblich beeinflußten, das Paxlament und ſeine Parteien unter ihrer Obhut hatten, dabei nur 0,9 v. H. der Bevölkerung waren, und man wird verſtehen, daß die Gegenwehr dagegen gerade⸗ zu zwangsläufig war. Auch in bezug auf das jüdiſche Problem haben wir die Wahrheit nicht zu ſcheuen. Der Nationalſozialismus hat keine inter⸗ nationale Sendung im aggreſſiven Sinne zu erfüllen. Während der marxiſtiſche Kommunismus von der Abſicht beſeelt iſt, anderen Völkern und Nationen ſeine Ideologie aufzuzwingen, um ſie damit in den Prozeß einer internationalen Weltrevolution hineinzuziehen, reſpektieren wir die Eigenart jedes Volkes und glauben, daß nur auf der Baſis eines ſolchen Verſtändniſſes eine dauerhafte europäiſche Zuſammenarbeit gewährleiſtet werden kann. Damit iſt auch unſerer feſten Ueberzengung nach der Weltfrieden am beſten geſichert. Wir jungen Deutſchen ſind von der Erkennt⸗ nis durchdrungen, daß es in Europa kein Problem gibt, das einen Krieg erforderlich machen könnte. Wir ſind kein ſäbelraſſeln⸗ des Eroberungsgeſchlecht; wir halten es ge⸗ radezu für verbrecheriſch, zu glauben, daß die Schäden des vergangenen Krieges, die durch fünfzehnjährige Friedensarbeit noch nicht beſeitigt werden konnten, etwa durch einen neuen Krieg behoben werden müßten. Und wir beſitzen auch den Mut, dieſer Ueberzeugung vor unſerem eigenen Volk und vor der Welt Ausdruck zu verleihen, Wir haben ſie durch Worte und durch Taten unter⸗ mauert. Unmöglich Scheinendes haben wir in dieſer Beziehung ſchon möglich gemacht. Wir glauben aber nicht zu viel zu verlangen, wenn wir wünſchen und hoffen, daß die Welt uns in dieſem ehrlichen Be⸗ ſtreben zu verſtehen verſucht und uns dasſelbe Maß von Achtung entgegenbringt, das wir ihr und ihren Sorgen zollen. Die Verſtändigung mit Polen, vor deſſen geſchätzten Vertretern zu reden ich heute die Ehre habe, iſt ein Beweis dafür, daß es Adolf Hitler und ſeiner Regierung ernſt iſt mit einer auf weite Sicht betriebenen Verſöhnung der Völker und einer Ueberbrückung der Gegenſätze, die Europa nahe an den Rand des Zuſammenbruchs getrieben haben. Auch unſer Austritt aus dem Völkerbund und das Verlaſſen der Abrüſtungskonferenz ſtand zu dieſer Bereitſchaft nicht im Gegenſatz. Verhandeln und arbeiten kann eine ehrliebende Nation nur mit Mächten, die ihr ihre Ehre laſſen und den Stand gleicher Berechtigung einräumen. Verdient ein Volk, das nach einem verlorenen Kriege und ſchwerſten Erſchütterungen moraliſcher, wirtſchaft⸗ licher und politiſcher Art ſich wieder auf ſeine eigene Kraft beſinnt, in einer Rieſenanſtrengung den Ver⸗ fall aufzuhalten verſucht, kein Opfer ſcheut, um ſei⸗ nen eigenen Haushalt in Oroͤnung zu bringen, und es dabei weder an Mut noch an Fleiß fehlen läßt, die Verachtung und die abweiſende Kälte der übrigen Welt? Muß nicht vielmehr dieſe übrige Welt jeden Ver⸗ ſuch begrüßen, der mit neuartigen Methoden an die Löſung der großen Zeitprobleme herangeht? Die Welt wird die Antwort auf dieſe Fragen nicht ſchuldig bleiben dürfen. Deutſchland wartet auf öͤieſe Antwort; und mit ihm warten alle Völker, die, der Phraſe und des Zankes müde, von ihren Staatsmännern mit Recht verlangen, daß dem ſo maßlos gequälten, aus tauſend Wunden blutenden europäiſchen Erdͤteil endlich ſeine innere Oroͤnung und der von allen ſo heiß erſehnte Frieden zurück⸗ gegeben wird. Was Deutſchland betrifft, ſo iſt es bereit, aus tiefſter Ueberzeugung an dieſem edlen Werke mit⸗ zuarbeiten. Immer noch hält es ſeinen ehemaligen Fein⸗ den, von denen es nur wünſchen kann, daß ſie einmal ſeine Freunde werden mögen, die offene Hand entgegen. Die Welt fragt voll banger Beſorgnis: Wann wird in dieſe Hand eingeſchlagen? Begeiſterte Aufnahme des VNortrags — Warſchau, 14. Juni. Der Vortrag von Dr. Goebbels dauerte über anderthalb Stunden und wurde von der Zuhörer⸗ ſchaft mit größter Spannung und Auſmerkſamkeit verfolgt. Als Dr. Goebbels auf die Judenfrage einzugehen begann, ging eine merkliche Bewegung durch den Saal. Auf den geſpannten Geſichtern konnte man den Wunſch ableſen, es möge ihnen ja nur kein Wort Dr. Goebbels entgehen. Eine ähnliche Bewegung bemerkte man auch an der Stelle des Vortrages, als Dr. Goebbels auf das deutſch⸗pol⸗ niſche Verhältnis zu ſprechen kam. Als Dr. Goebbels ſeinen Vortrag beendet hatte, erhoben ſich die Anweſenden und ſpendeten dem Miniſter langandauernden brauſenden Beifall, der nur unterbrochen wurde, als Profeſſor Zielinſki dem Reichspropagandaminiſter mit warmen und herzlichen Worten ſeinen Dank für den wunder⸗ vollen und packenden Vortrag ausſprach. Er ſagte in ſeiner kurzen Anſprache, er habe ſich gefreut, den be⸗ geiſterten und begeiſternden Redner kennenzulernen. Prof. Zielinſki ſchloß ſeine Worte mit dem Goethe⸗ ſpruch:„Vom Wundermann hat man euch oft ſchon erzählt, nur hat die Beſtätigung jedem gefehlt; die habt ihr nun köſtlich in Händen!“ Während Prof. Zielinſki ſprach, hielt er die Hand Dr. Goebbels in ſeiner Rechten und ſchüttelte ſie in offenſichtlicher Rührung. Sofort nach dieſer kurzen Anſprache ſetzte der Beifall von neuem ein. Als Dr. Goebbels das Podium verließ und ſich in den anliegenden Saal begab, wurde er von den dort verſammelten Vertretern der Regie⸗ rung und vom Miniſterpräſidenten Kozlowſki, Außenminiſter Beck und anderen Herren herzlich beglückwünſcht. DSSSS—————————————————————————————————————— Hans Alfred Meißner Verantwortlich für Politik: Hans Alfreb Meißner- Handelsteil: i. V. Willy Müll er⸗Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart⸗Lokalen Teil: Richard Schönfelder Sport. Willy Müller-Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: i. V. Rich. Schönfelder Anzeigen und geſchäft⸗ liche Jacob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger:— 8 Neue Mannheimer Zeitung. annheim,„—6 Schriftleitung in Verlin: Dr. Fritz Fillies, W 85, Viktortaſtraße 4 Mittags⸗Ausgabe K 13 250 Ausgabe B8 262, Geſamt⸗D.⸗A. Mai 1934. 21512 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto Zeichen in der Nacht/ don Sriebrich dritter Gegen die Fenſter des kleinen Landgaſthauſes trommelte der Regen und bedeckte die Scheiben mit einem krauſen Netzwerk ſchmaler Waſſerläufe. In einer dämmerigen Ecke des ſchmuckloſen Zimmers ſaßen zwei junge Männer. Dann und wann war⸗ ſen ſie unruhige Blicke zur Tür. „Wenn Erich nicht bald kommt, drehen wir das Ding eben ohne ihn,“ ſagte einer halblaut. „Warten wir nur lieber auf ihn, Stockmann,“ murmelte der andere,„zu Dritt macht ſich die Sache leichter. Wenn der letzt Zug durch iſt, bleiben zwei Beamte allein zurück. Wir dringen in den Kaſſen⸗ raum, und Erich ſteht Schmiere.“ „Hoffentlich macht er uns dabei keine Dummhei⸗ ten, er kriegt manchmal ſo gefühlvolle Anwandlun⸗ gen,“ bemerkte der Kumpan. Draußen wurden jetzt haſtige Schritte hörbar. Gleich darauf trat der Erwartete ein, trotz ſeiner Eile siemlich blaß, und ließ ſich ohne Gruß auf die Bank fallen. In ihm arbeitete ſichtlich etwas. Stockmann ſah ihm argwöhniſch ins Geſicht. „Na, ſtärk dich man erſt mit einem Grog, aber ſpute dich, jede Minute iſt Gold wert.“ Erich ſtürzte ein Glas des heißen Getränkes hin⸗ unter, worauf er ſofort ein zweites beſtellte. Seine Gefährten, die kein Auge von ihm ließen, beobach⸗ teten, wie er verträumt ein Papier aus der Taſche zog und es in der Hand drehte. „Was haſt dͤu denn da?“ „Mein Amulett— wenigſtens ſollte es das ſein,“ entgegnete der Gefragte nach einigem Zögern nicht ohne Verlegenheit. „Amulett?! Mach' dich nicht ärgerlich, Menſch!“ „Es iſt der letzte Brief meiner Mutter, ich ſollte ihn immer bei mir tragen. Als ich heute in meinen Taſchen nach etwas ſuchte, geriet er mir ſeit langem wieder einmal in die Hände,“ erklärte Erich faſt im Flüſterton. „Die Toten helfen uns nicht. Das müſſen wir ſelbſt tun. Vorwärts jetzt!“ befahl Stockmann rauh. „„Du haſt recht.“ Damit gab ſich Erich einen Ruck und folgte den anderen zu einem draußen bereit⸗ ſtehenden Auto. Er ließ es geſchehen, daß der Ge⸗ fährte ihm das Schreiben wegnahm mit der Be⸗ merkung, dergleichen mache wehleidig und knochen⸗ bleich. ee Stockmann trat vor den Kühler, zerriß den Brief in mehrere Streifen, die im Wind auseinanderwir⸗ belten, und kurbelte den Motor an. Dieſer begann zu arbeiten, ein Beben lief durch das Fahrzeug, und es war, als ob ein Raubtier mit wogenden Weichen knurrend zum Sprunge anſetzte. Ein Tritt auf den Gashebel— und der Wagen jagte davon. Der Gaſtwirt ſpähte ihm nach und wandte ſich dann an ſeine ſchläfrig hinter dem Schanktiſch hockende Frau:„Da ſtimmt doch was nicht! Die Burſchen redeten, ſoweit ich verſtehen konnte, in ziemlich verdächtiger Weiſe von der einſam liegenden Bahnſtation. Eine kleine Warnung kann jedenfalls nicht ſchaden.“ Damit trat er an den Fernſprecher. Unterdeſſen ſtürmte der Wagen durch die Nacht. Wie eine ſchwarze undurchdringliche Wand ſtand ſie rechts und links über ihm herab wie ein ſchweres Gewölbe. Durch einen endloſen Tunnel ſchien die Fahrt zu gehen. Der Regen ſchlug auf dem Dach ſeinen harten Wirbel, verwandelte die Seitengräben in gurgelnde Bäche und flutete in breiten, ſchlammi⸗ gen Rinnſalen über die Straße. Unter den Rädern ſchäumte das Waſſer, daß die Spritzer in weitem Bo⸗ gen emporflogen. Stockmann ſaß am Steuer, der andere hatte Revolver und Geſichtsmasken ſchon zu⸗ rechtgelegt. Das Ziel war nicht mehr fern. Erich fröſtelte. Die Sache mit dem Brief ging ihm im Kopf herum. Seine Mutter hatte es immer gut mit ihm gemeint. Das wußte er, obgleich er ſich ſpäter nicht mehr viel um ihre Ermahnungen ge⸗ kümmert hatte. Er begann ſich über das Zerreißen des Briefes zu ärgern. Dann grübelte er über den geplanten Ueberfall nach. Was ſeine Mutter da⸗ zu geſagt hätte, konnte er denken. Aber zwang die Not ihn und ſeine Kameraden nicht zu dem Schritt? Trotzdem vermochte er mit ſich nicht recht ins reine zu kommen, und er hatte das Gefühl, als ob draußen eine Gefahr auf ihn warte. Der guelle Lichtkegel der Wagenlampen ſtach in die neblige Nacht hinein. Erich ſtarrte geradeaus, ſah die Meilenſteine ſekun⸗ denlang aus dem gelbweißen Brodem tauchen und die niederrieſelnden Waſſerſchnüre ſilbrig aufblitzen. Nach einer Weile fiel ihm etwas auf. Huſchte da nicht etwas Schattenhaftes vor dem Fahrzeug her? Immer im gleichen Abſtand? Erich⸗ Blicke bohrten ſich in den Lichtbereich der Scheinwer⸗ fer und gewahrten dort eine ungewöhnliche Bewegung. Sie ging von einem ſonderbaren Gebilde aus. We⸗ ſenlos, ſchwärzlich, veränderte es ſortwährend ſeine Geſtalt, floß zu einem Klumpen zuſammen, um ſich gleich oͤarauf polypenhaft zu zergliedern. Jetzt ſchien es zu winken und Arme auszubreiten, als wolle es den Wagen aufhalten, dann wieder glaubte der junge Mann die Form eines Galgens zu erkennen, an dem ein Menſch hing. Erich wurde es ſiedendheiß. Er ſchloß die Augen und öffnete ſie wieder. Das Gau⸗ kelſpiel dauerte fort, wurde immer wilder und un⸗ heimlicher. Nun meinte Erich, es nicht länger ertragen zu können.„Seht ihr denn nicht dort?“ rief er und packte Stockmann am Arm. Der hatte nichts bemerkt, hielt aber auf ſeinen Wunſch widerwillig den Wagen an. Erich lief nach vorn und ſchaute ſuchend umher. Da fiel ſein Auge auf einen der Scheinwerfer. An der Scheibe rührte ſich etwas. Es waren einige Papierfetzen, die, an das naſſe Glas getrieben, dort im Luftzug zitterten. Sie hatten den auffallenden Schatten hervorgerufen. Inſtinktiv griff Erich nach den Papierſtreifen und erkannte darauf, vom Regen verwaſchen, aber noch lesbar, die Schriftzüge ſeiner Mutter. Raum und Zeit verſanken für Erich. Er vernahm nicht das Drängen und Schelten der Genoſſen. Er ſtammelte nur:„Bleibt hier“ und hörte kaum, wie der Wagen ſchließlich ohne ihn davonſurrte. Er achtete nicht des Regens, der ihn durchweichte. Er ſtand nur und be⸗ trachtete die Zettel. So ſtand er noch, bis wieder ein Auto nahte. Es war ein anderes, und doch ſaßen Erichs frühere Ge⸗ fährten wieder darin. Er erkannte ſie, als es vor⸗ beiſauſte, aber neben ihnen blitzten Polizeihelme. Da drückte er die Zettel erſchauernd an ſeine Bruſt. Seeeeee ee Parzifals Jugend Vortragsabend Helmut Amann Gleichwie der fränkiſche Ritter Wolfram von Eſchenbach, der Dichter des Parzifal, ein anderer war als der ſanfte Sänger des Liedes an den Abend⸗ ſtern in Wagners Tannhäuſer, ſo hat auch Wagners Parſifal nur wenig gemein mit dem Parzifal Wolf⸗ rams. Sein Gedicht, eine tiefſinnige Umdeutung und Umdichtung eines franzöſiſchen ritterlichen Aben⸗ teurerromans aus germaniſchem Geiſt, iſt das Hohe⸗ lied des Mannes, den ſeine innere Berufung aus den Träumen und Torheiten der Jugend und der Liebe zu ſeinem Werke führt. Ihm dient er in Treue, bis er das Ziel erreicht hat oder im Kampfe darum untergeht. Das iſt der letzte beiſpielhafte Sinn der bunten Geſchehniſſe.„Jeder Menſch iſt Parzifal“ ſpricht es Will Veſper in ſeiner ſchönen knappen Nacherzählung der weitſchweifigen Dich⸗ tung aus. Sie wird anregen, jene umfaſſendere Nach⸗ dichtung zu leſen, die wir Wilhelm Hertz verdanken, einem Angehörigen des Münchner Dichterkreiſes um Geibel. Aus dieſer ausgezeichneten Neuformung hatte Helmut Amann drei bezeichnende Ab⸗ ſchnitte gewählt, die er frei aus dem Gedächtnis ſprach. Sie zeigten den Knaben, der, unritterlich in der Einöde von Soltane bei der Mutter aufgewach⸗ ſen, Vatersblut nicht verleugnet und nach ſeiner Begegnung mit den Rittern ins Leben hinausſtürmt, mag auch Herzeleid das Herz brechen. Wir beglei⸗ ten ſeinen törichten Zug zum Hofe des Königs Ar⸗ tus, die erſte Begegnung des Jünglings mit dem Weibe, dem er keck und täppiſch naht, ſeinem erſten, ſiegreichen Kampf mit einem Ritter und die An⸗ fänge ſeiner Mannwerdung in der Unterweiſung durch Gurnemanz. Den Abſchluß dieſer Entwick⸗ lung in Liebe und Ehe mit Kondwiramurs hätte man gerne noch gehört. Amann ſpricht gut, er belebt den erzähleriſchen Fluß des Vortrags in geſchickter Weiſe, ohne die Klangfärbung zu übertreiben oder in eine falſche Dramatik abzugleiten. Nur muß er ſich davor hüten, das Tempo zu hetzen. Dann ver⸗ liert ſein Vortrag an plaſtiſcher Klarheit und wird undeutlich. Sehr herzlicher Beifall lohnte ſein dan⸗ kenswertes Bemühen, dieſen Schatz deutſchen Kul⸗ turgutes ans Licht zu heben und ſeine Schönheiten aufmerkſamen Hörern nahezubringen. ls. ONationaltheater Mannheim. Heute Erſtauf⸗ führung von Puccinis Einakter„Der Mantel“, und Uraufführung der Tanzpantomime„Das bunte Abenteuer“. Anſchließend„Gianni Schi 0 chi“ in neuer Inſzenierung. Morgen Frei⸗ tag wird die Operette„Schwarzwaldmädel“ zum letztenmal gegeben. die kompakte Maſſe Gewerbetreibender, 38 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite Nummer 265 —————— Mannheim, den 14. Juni⸗ Fußgänger werden belehrt Im Rahmen der Verkehrserziehungs⸗ woche hatten ſich geſtern die Reviere des Mannheimer Stadtbezirks in den Dienſt der Erziehung des Publikums geſtellt. In der Zeit zwiſchen 7 Uhr vormittags und 1 Uhr nach⸗ mittags waren Polizeibeamte an den Brennpunkten des Verkehrs poſtiert, um hier Verkehrsſün⸗ der höflich, aber eindringlich auf ihre Fehler hin⸗ zuweiſen. Das beſondere Augenmerk des Reviers in der Zentralwache galt der L- Schule. Man erinnert ſich aus ſeiner eigenen Schulzeit, wie raſch man aus den Schultoren ins Freie drängte. Das iſt ein harmloſes Vergnügen, wenn dieſer erſte Sturm nicht unmittelbar in den Stra⸗ ßenverkehr mündet, wie dies bei der LSchule der Fall iſt. An ihr brandet wirklich ein großſtädtiſcher Kraftfahrer! Schneide niemals eine unüberſichtliche Kehre! Dies iſt der ſicherſte Weg zu einem frühzeitigen Tod! Verkehr vorbei, aus der Breite Straße heraus nach Eudwigshafen oder nach dem Bahnhof und in ent⸗ gegengeſetzter Richtung. Hier hatten Polizeibeamte Aufſtellung genommen. um bei Schulſchluß, wenn der Schulkinder ins Freie ſtürmt, e einzelnen Gruppen auf die Gefahren des unbeſonnenen Betretens der Fahrbahn hinzuweiſen. Gleichzeitig wurde den Schülern ein Flugblatt ausgehändigt, das in Text und anſchaulichen, zum Teil farbigen Skizzen und Bildern über die Ver⸗ kehrszeichen aufklärt und zeigt, wie man vorſchrifts⸗ mäßig und ohne Gefahr für ſich und andere die Straßen überquert. Auch die erwachſenen Fußgänger kamen geſtern an die Reihe. Sie haben die Belehrung ebenſo nötig, wie die Schulkinder. An der gefähr⸗ lichen Ecke Kunſtſtraße—Breite Straße, an⸗ der Ein⸗ biegung bei der Defaka, an der Neckarbrücke und an den anderen viel benutzten Straßenüberquerungen der Innenſtadt wieſen Polizeibeamte die Paſſanten auf Fehler hin und überreichten ihnen das Flug⸗ blatt mit dem Titel„Fußgänger gib' Acht.“ Hoffent⸗ lich hat dieſe Belehrung der Fußgänger auch die er⸗ hoffte Wirkung und trägt zur Verminderung der Verkehrsunfälle in Mannheim bei. Die Radfahrer und die Kraftradfahrer werden ebenfalls noch„be⸗ arbeitet“. An den beiden letzten Tagen der Woche iſt die Art der Aufklärungsarbeit den einzelnen Re⸗ vieren ſelbſt vorbehalten. Die Neckarbrücke der Reichsautoſtraße Reichsbahnrat Ernſt macht in einem Aufſatz üüber die Autobahnbrücken über den Main und den Neckar eingehende Angaben über die beiden großen Brücken der Reichsautobahn Frankfurt-Mannheim—Heidelberg. Mit dem Bau der Brücke bei Frankfurt wurde anfangs April begonnen, während die Arbeiten an der Brücke oberhalb Mannheims dieſer Tage in Angriff ge⸗ nommen wurden. Etwa fünf Kilometer von Mannheim, da, wo der Neckar und der Neckarkanal unmittelbar neben⸗ einander liegen und nur durch einen ſich etwa drei Meter über dem Kanalſpiegel erhebenden Damm getrennt ſind, wird die Brücke über den Neckar errichtet. Beide Waſſerläufe werden durch ein gemeinſames Bauwerk von etwa 400 Meter Länge überbrückt. Die Höhe der Autobahn auf dem Bauwerk wird durch das Lichtraumprofil über dem der Schiffahrt dienenden Kanal beſtimmt, während für die Höhe über dem nicht ſchiffbaren Neckar lediglich der Hochwaſſerabfluß maßgebend ſein wird. Da der normale Waſſerſpiegel des Neckars mehr als ſechs Meter tiefer liegt als der Kanalſpiegel, er⸗ gibt ſich über den Neckar eine verhältnismäßig große Bauhöhe. Der Bogen über dem Kanal erhält eine lichte Weite von rund 56 Metern, während die weiteren fünf Bögen lichte Weiten von 69, 65, 61, 57 und 52 Meter auſweiſen. Die Brücke iſt im Querſchnitt in zwei Teile getrennt. Jede der beiden nur in einer Richtung zu befahrenden 7,5 Meter breiten Fahrbahnen wird von ebenfalls 7,5 Meter breiten Dreigelenkbogen getragen. Die Fahrbahnkonſtruk⸗ tion ſelbſt ſtützt ſich mit einzelnen ſchlanken Pfeilern auf die Gewölbe. Beide Fahrbahnen ſind durch einen 3,5 Meter breiten erhöhten Mittelſtreifen getrennt, der durch eine auf den Gewölbeaufbauten liegende und für volle Verkehrslaſt berechnete Eiſenbeton⸗ platte gebildet wird. An den Außenſeiten ſind er⸗ höhte Schrammborde von je 0,75 Meter Breite vor⸗ geſehen. Die Geſamtbreite der Brücke zwiſchen den eiſernen Geländern beträgt 20 Meter. Mit Rückſicht auf den ſtarken Säuregehalt des Neckarwaſſers wird von einer Verkleidung der Pfei⸗ ler und Widerlager mit Naturſtein abgeſehen. Dem Angriff des Waſſers auf den Beton muß durch be⸗ ſondere Maßnahmen begegnet werden. Den Zuſchlag für die Ausführung der Brücke erhielt, wie mit⸗ geteilt, die Firma Grün und Bilfinger in Ar⸗ beitsgemeinſchaft mit der Firma Beton⸗ und Monierbau in Mannheim auf Grund eines ein⸗ gereichten Entwurfs. Der Bau der Brücke wird etwa ein Jahr in Anſpruch nehmen, dürfte demnach alſo Ende Juni des nächſten Jahres beendet ſein, womit wiederum zahlreiche erwerbsloſe Volksgenoſ⸗ ſen Arbeit und Brot gefunden haben. Kampf dem wilden Hauſierer Wie in allen Berufsſtänden kämpft auch der reelle Hauſierhandel um Reinheit und Sauberkeit in ſeinem Beruf. Dieſer Kampf iſt doppelt ſchwer, da ſich nicht nur allerlei unſaubere Elemente als Hau⸗ ſierer ausgeben, ſondern auch in weiten Kreiſen die Meinung verbreitet iſt, daß das Hauſiergewerbe ein Bettelgewerbe iſt. Der Reichsverband ambulanter deſſen Gaugeſchäftsſtelle für Baden ſich in Q 2, 4 befindet, hat bekanntlich eine ſpielen. Kameradſchaftsabend der Hausbeſitzer ine begrüßenswerte Neueinrichtung Um das Gefühl der Zuſammengehörigkeit unter den Hauseigentümern zu ſtärken und ſie durch Auf⸗ klärungsvorträge über ihre Aufgaben zu unterrich⸗ ten, hat der Mannheimer Haus⸗ und Grundbeſitzerverein für die nächſte Zeit Kameradſchaftsabende der einzelnen Stadt⸗ gebiete angeſetzt. Den Reigen dieſer Veranſtaltun⸗ gen begann die Innenſtadt geſtern im Wartburg⸗ hoſpiz. Syndikus Dr. Siebler eröffnete die Zu⸗ ſammenkunft in Vertretung des am Erſcheinen ver⸗ hinderten Vereins⸗ und Verbandsführers Imhof. Der Vorſitzende begründete die Notwendigkeit ſol⸗ cher Kameradſchaftsabende mit der Tatſache, daß die Hausbeſitzer einer der wenigen Stände ſeien, deren innerer Zuſammenhalt noch zu wünſchen übrig laſſe. Wie der Redner mitteilen konnte, iſt der Sitz des Verbandes badiſcher Haus⸗ und Grundbeſitzer⸗ vereine nach Mannheim verlegt worden. Fa⸗ brikant Imhof wurde, wie mitgeteilt, auf der Ueber⸗ linger Tagung zum Führer des Verbandes berufen. Dieſe Ehre gelte es zu verdienen. Die Mitglieder müßten ſich bewußt ſein, daß ſie als Träger des wich⸗ tigſten Teils des Volksvermögens auch Pflichten ge⸗ gen den Verein hätten, deſſen Vorgehen in den Fra⸗ gen der Zinsſenkung und des Hilfswerks für die notleidenden Hausbeſitzer der Zentralvorſtand ſelbſt als Vorbild empfohlen habe. Als Vortragender war Major Freiherr von Maſſenbach gewonnen, der Belehrung und Unterhaltung geſchickt zu ver⸗ binden wußte. Sein erſter Film warb für den Bei⸗ tritt zum Luftſchutzverband. Herr von Maſſenbach verdeutlichte die ungeheure Bedrohung des wehrloſen Deutſchland durch die gewaltigen Luft⸗ rüſtunden der hochgerüſteten uns umgebenden Staa⸗ ten indem er zunächſtſt die verfilmten Uebungen fremd⸗ ländiſcher Luftgeſchwader vorführte. Man ſah, wie die Luftregimenter, jedes 90 Flugzeuge ſtark, genau ausgerichtet und einſchwenkend wie Kavallerieſchwa⸗ dronen ihr unheimliches Zerſtörungswerk einübten. Daß ſich der Hauseigentümer gegen die aus der Luft drohenden Gefahren ſchützen kann, verdeutlichte ein techniſcher Film. Dieſer gab recht anſchaulich Fin⸗ gerzeige, wie man beizeiten Vorkehrungen treffen, Verſchalungen mit im voraus numerierten Brettern, Sand und andere Stoffe bereitſtellen kann, um die Wirkung von Spreng⸗, Brand⸗ und Gasbomben auf⸗ zuheben. Eine Zahlenreihe zeigte, daß die unmittel⸗ baren Einſchläge die große Ausnahme bilden. Wur⸗ den doch von mehr als 5000 im Jahr 1917 über deut⸗ ſche Städte abgeworfenen Bomben nur 79 Perſonen getötet. Jedenfalls gilt es, jetzt ſchon die Speicher zu entleeren, damit die Brandgefahr verringert wird. Manchem jungen Ehepaar kann mit älterem, unter dem Dach zuſammengeſtopftem Hausrat ge⸗ holfen werden! Im zweiten Teil des Abends kämpfte Major von Maſſenbach gegen die im Frieden drohen⸗ den kleinen Hausteufel: Roſt, Fäulnis, Bazillen und größeres Ungeziefer. Ein heiterer Tonfilm und ein Trickfilm zeigten die ſegensreichen Wirkungen eines friſchen Anſtrichs einer Wohnung. Als Vertreter des Reichsausſchuſſes für Sachwerterhaltung durch Anſtrich betonte der Vortragende, wie viel Geld ſich der Hausbeſitzer erſparen kann, wenn er die Anſtriche der Türen, Fenſter uſw. öfters erneuert und ſich ſo davor be⸗ wahrt, die ſtändigen Einrichtungsteile eines Tages vollſtändig erneuern zu müſſen, weil ſie nicht gegen Luft und Waſſer genügend abgedichtet waren. Dr. Siebler übertrug in ſeinem Schlußwort die Lehre der techniſchen Erläuterungen, die auf den Erfahrungsſatz hinauskam:„Raſt ich, ſo roſt ich!“ auf das Vereinsleben. Er ermahnte die Mit⸗ glieder, ihr Teil dazu beizutragen, daß Gebäude⸗ ſonderſteuer und Zwangswirtſchaft verſchwinden können, was die Verſicherungen des Staatsſekretärs Reinhardt erhoffen laſſen. Dann wird der Haus⸗ beſitzer wieder ein ſtarker Pfeiler unſeres ſchwer ringenden Wirtſchaftslebens ſein! Glücklicherweiſe nur Sachſchaden Zuſammenſtoß zwiſchen Laſtkraftwagen und Straßen bahn an der Ecke C und D 1 am 10. September 1933 4 Plakette eingeführt, die jeder organiſierte Händler trägt und die Gewähr dafür bietet, daß ordnungs⸗ mäßig unter Aufſicht der Fachorganiſation das Ge⸗ werbe ausgeübt wird, daß er ſeinen Verpflichtungen dem Staat gegenüber nachkommt und als zuver⸗ läſſig geprüft iſt. Leider muß die Beobachtung ge⸗ macht werden, daß der wilde Hauſierhandel noch nicht ganz verſchwunden iſt und daß verſchie⸗ dentlich ſogar ſchon Leute in der Uniform des Volksdienſtes verſucht haben, auf ungeſetzliche Weiſe zu handeln. Die Leitung des Volksdienſtes verurteilt auf das allerſchärfſte, daß Volksdienſtleute hauſieren gehen, wozu ſie keinerlei Berechtigung haben. In großem Maße erzieheriſch wirken kön⸗ nen die Hausfrauen, wenn ſie nur den Hauſierern etwas abkaufen, die ſich durch die Plakette der Organi⸗ ſation ausweiſen können. Meiſt wird unter dem Deck⸗ mutel des Hauſierens gebettelt, was von dem or⸗ ganiſierten Hauſierer durchaus bekämpft wird. Die Bevölkerung kann ſehr viel mithelſen, dieſes ver⸗ kappte Bettelunweſen auszurotten, wenn jeder Fall der Polizei oder der obengenannten Geſchäftsſtelle gemeldet wird. Wieder Mannheimer Parkfeſt Wer erinnert ſich nicht der glanzvollen Parffeſte, die vor Jahren im Waldparkreſtaurant„Am Stern“ zur Durchführung gebracht wurden. Wie in einer Preſſebeſprechung zum Ausdruck gebracht wurde, will man jetzt den Verſuch machen, dieſe Parkfeſte wieder langſam in Schwung zu bringen. Wenn man zunächſt auch das diesjährige Parkfeſt auf einen Tag be⸗ ſchränkt, ſo darf man es doch begrüßen, daß wenig⸗ ſtens der Anfang gemacht wird, eine frühere Ge⸗ pflogenheit wieder aufleben zu laſſen. Für das große Mannheimer Parkfeſt am kommenden Samstag ſind bereits zahlreiche erſtklaſſige Kräfte verpflichtet wor⸗ den. Eingeleitet wird das Parkfeſt am Samstag abend auf dem Marktplatz durch ein Ständchen der Kapelle Kugelmann und der Tanzſport⸗ kapelle Klein, die dann im Kraftwagen nach dem Waldpark gebracht werden, um dort zum Tanze zu Die Geſchwiſter Storck werden in Tanzdoͤuetten und in Tanzſpielen zu ſehen ſein, wäh⸗ rend für den Humor der Komiker Toni Kunz ſorgt. Als Anſager und Humoriſt iſt Rudi Frank ver⸗ pflichtet. Eine beſondere Anziehungskraft dürfte das Floraquartett ausüben, ebenſo der Kunſtrad⸗ fahrer Rudolf Benſinger, der zum Schluß ſeine Glanznummer mit dem komiſchen Kraftrad zeigt. Saal und Garten erhalten für das Feſt eine be⸗ ſondere Ausſchmückung. Selbſtverſtändlich iſt Polizei⸗ ſtundenverlängerung, wie auch für eine ſtändige Fahrgelegenheit Sorge getragen iſt. Es bleibt nur noch zu wünſchen, daß der Wettergott dem neuauf⸗ lebenden Mannheimer Parkfeſt gut geſinnt iſt. Kirche. Sonderzüge zur Funkausſtellung Wie bereits bekanntgegeben, findet vom 17. bis 26. Auguſt unter der Schirmherrſchaft von Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels die 2. große Deutſche Funkausſtellung im neuen Deutſchland ſtatt. Hatte die letzte Ausſtellung ſchon Maſſenbeſuch, ſo wird der Beſuch in dieſem Jahre infolge weiterer Ausgeſtaltung der Ausſtellung noch bedeutend ſtei⸗ gen. Um allen Vereinigungen die Möglichkeit einer Reiſe nach Berlin zu geben, führt der beauftragte Reichsverband Deutſcher Rundfunkteilnehmer billige Sonderfahrten durch. Wegen der Fahrpreisgeſtal⸗ tung, billiger Unterbringung, Verpflegung uſw. fol⸗ gen rechtzeitig weitere Bekanntmachungen. Allen Vereinigungen wird empfohlen, heute ſchon die Tage der Funkausſtellung bei Feſtſetzung des Urlaubs zu berückſichtigen und ſich bei der nächſtgelegenen Kreis⸗ gruppe des RDR/ Dy TV Auskunft zu holen. Zu⸗ ſtändige Kreisgruppe für den Kreis Mannheim iſt Kreisgruppe Mannheim des RDR/ Dy TV Mann⸗ heim, K 1, 19. ke* Der Deutſch⸗evangeliſche Frauenbund ver⸗ anſtaltete dieſer Tage unter Leitung von Fräulein Scipivo eine ſehr gut beſuchte Mitgliederver⸗ ſammlung im Konfirmandenſaal der Chriſtus⸗ kirche. Pfarrer Kölli diente mit einem Vortrag über das Verhältnis von Staat und Das Ziel ſeines Vortrags war nicht die Darſtellung der juriſtiſchen Abgrenzung zwiſchen die⸗ ſen beiden Polen unſeres Volkslebens, vielmehr wollte er ihre innere Beſchaffenheit aufzeigen. Zu⸗ nächſt wurde das Weſen des Staates beſchrieben als des Trägers der Macht, der Geſetze und der Wohl⸗ fahrt. Das Weſen der Kirche beſteht in ihrer Be⸗ rufung durch Jeſus Chriſtus. Weil es im Chriſten⸗ tum keine Gottesliebe ohne Nächſtenliebe gibt, iſt das Chriſtentum aktiv im Volksleben. Darum muß die Kirche immer in ein Arbeitsverhältnis mit dem Staat kommen. Chriſtentum iſt Sache des Gewiſſens und kann nicht mit Gewalt durchgeſetzt werden. Da⸗ rum iſt die Kirche in ihrem irdiſchen Beſtand auf den Schutz des Staates angewieſen. Der Chriſt nimmt ein geordnetes Staatsweſen als ein Geſchenk Gottes. Umgekehrt gibt der chriſtliche Glaube dem Staatsmann ſein gutes Gewiſſen zum Handeln in dieſer Welt und weiſt ihm die ewigen Geſetze, nach denen Gott die Völker baut. Wo Kirche aber Staat werden will, oder Politik zur Religion, ſind beide von ihrem Weſen abgefallen. Ein ſolcher Abfall war die Forderung, Cäſar göttlich zu verehren im alten Rom oder die Errichtung eines Papſttums mit poli⸗ tiſchen Funktionen. Erſt die Reformation mit ihrer nachdrücklichen Durchführung des allgemeinen Prie⸗ ſtertums hat den Weg zu einer ſachlichen Staats⸗ führung ohne klerikale Bevormundung und dadurch an Gott gebunden, frei gemacht. Der Staat faßt den Menſchen als Volleſgenoſſen, die Kirche den Volks⸗ genoſſen als Bürger einer ewigen Welt. Beide arbeiten am ſelben Volk und beide ſtehen in Ver⸗ antwortung vor dernſelben Gott. a* Das abjährige Geſchäfts⸗ und Ehejubiläum feiert heute in völliger Friſche Schuhmachermeiſter Karl Eſſig mit ſeiner Gattin Karoline geb. Hoff⸗ mann, Neckarau, Litiſenſtraße 55. a Ihren 75. Gihburtstag begeht morgen Frau Margaretha Sormberger Wwe., U 6, 28, in geiſtiger und körperlſcher Friſche. un Zu dem tödlichen Unfall des Spenglermeiſters Lang wird uns in Erwiderung auf die im geſtrigen Abendblatt veröfferitlichte Zuſchrift geſchrieben: Der mit dem Kraftrad am vergangenen Sonntag tödlich verunglückte Spenalermeiſter Eugen Lang aus Mannheim befand ſich nicht auf einer Fahrt zum Schwimmfeſt in Luthwigshafen. Er war vielmehr auf der Fahrt nach dem Kinderſolbad Bad Dürkheim begriffen, um mit ſeiner Familie die Anlage in Augenſchein zu nehmen und ſein Kind für eine Kur anzumelden. Der Behauptung, daß Lang mit„größ⸗ ter Geſchwindigkeit“ gefahren iſt, ſtehen ganz erheb⸗ liche Gegenmeinun zen gegenüber, wie auch im übri⸗ gen die Wahrheit der anderen Behauptungen ſtark angezweifelt wird. Eugen Lang fuhr ſe it Jahren Kraftrad. Bis zu ſeinem unglücklichen Zuſammen⸗ ſtoß am vergangenen Sonntag lag noch nicht eine Anzeige wegen Verſtoßes gegen die Verkehrsvor⸗ ſchriften vor. Das letzte Wort in dieſem ſo tragiſch verlaufenen Vorfall werden Staatsanwalt und Sach⸗ verſtändige zu redem haben. Volksgenoſſen, die über den Vorgang irgeridwelche Angaben machen können, werden gebeten, ſüch zu melden. * Bitte Platz zu nehmen! Ja Durchführung der Verkehrswoche erhiſelten in Zweibrücken die an Ecken und Kreuzurtgen plaudernd Umherſtehenden Stühle zum Plitznehmen überreicht. Die Ver⸗ kehrsſtörer zogen eis jedoch vor, das freundliche An⸗ gebot nicht anzunalhmen, ſondern ſchleunigſt zu ver⸗ duften. Ein ganz ſpaßiges Mittel, das aber ſeinen Zweck, wie man ſieiht, nicht verfehlte und auch ſchon in anderen Städten praktiſche Anwendung fand. Will man es nicht auch in Mannheim probieren? Wetterkarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarte Huctuoch, Qen Jd. eſus/ Va,&Llh. Ovonemog O nener O nad dececn. voιισᷓ beeeent oRegen 2. Schnee& Caupent! c Redel K Cewitter, GOwinastine.-O Se ſtelchter oc masg nger Suasuowest Stormiche— dle pieute tuegen mit qem winde Oie der cen Statonen stenenden len geden die Lemperaſ ur an. bie Kinien verdindeg octe mit gieichem abt Neeresniveau umai rechneten cuftaruca Bericht der Oeff entlichen Wetterdienſtſtelle Frank⸗ furt a. M. vom 14., Juni: Begünſtigt durch die all⸗ gemeine Luftdruckſerteilung, ſtrömen jetzt etwas feuchtere ozeaniſche Luftmaſſen auf den Kontinent. Sie geben Anlaß zux warmſchwülem Wetter und zeit⸗ weiſe auch zu Bewölkungszunahme, doch wird Nie⸗ derſchlagstätigkeit wur ganz vereinzelt aufkommen. Vorausſace für Freitag, 15. Juni Meiſt wolkig, aber nur vereinzelt kurzer Regen oder Gewitter, bei ſüdlächen bis weſtlichen Winden warm und ſchwül. Höchſttempeontur in Mannheim am 13. Juni + 26,9 Grad, tiefſte Temperatux in der Nacht zum Juni 16,2 Grad; heute früh 8 Uhr 18/4 rad. In den Rheimhädern wurden geſtern nach⸗ mittag 4 Uhr 24) Grad Waſſer⸗ und 26 Grad Luftwärme gemeſſen; heute vormittag 9 Uhr 20 Grad Waſſer⸗ und 14 Grad Luftwärme. Waſſerſtandsbeolhachtungen im Monat Juni Sthein- Pegel 10. I 1. Tſ Nedar-Beel 11.12. 13 14. Ryeinfelden 2,18 211240 2,042.07 Breiſach.. 1,101,03.0½) 1503.02]][ Mannheim. 2,142,082,0,99 Kehl. 2,28,2,22 2,20 2,15 2,20. Sagſtfeld.— 00,18%18 Maxau.. 3,63,3,61 3001 3,57 3,66 Heilbronn.1,20 1,1811,20/ 1,20 Mannheim! 2,27 2,22.142,102,00ſJ Plochingen.— 0,050,100,06 Bbb.23 1,25 1,181.171,15 Diedesheim. 0,320,33/0,310,31 Köln.. 0,78(0 78] 0,80 Lo. 00r85 1 * 3 3 5 * 5 7 4 4 9 5 15 —9 8* 3 5 7 5 * 4 7 „ 8 9 3 85 SS 8 8 4 4. Seite Nummer 265 W. e Neue Mannheimer Zeitung /Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 14. Juni 1934 Günſtige Weilerenttoſcklung der ſüdweſtdeutſchen Arbeinskurve im Mai „Die Beſchäftigungslage der ſreien Wirtſchaft hat ſich im Mai in Südweſtdeutſchlonnd ſo günſtig weiter entwickelt, daß der durch Beendig ung von Notſtands⸗ arbeiten entſtandene Zugang vun 5000 Arbeitsloſen ausgeglichen und nochmals eine Abnahme der Ge⸗ ſamtarbeitsloſenzahl um 6010 Perſonen verzeichnet werden konnte. Von den 36 württembergiſchen und badiſchen Arbeitsamtsbefürken konnte nur in ſechs kleineren Bezirken der. Zugang nicht ganz aufgefangen werden. In den einzelnen Berufs⸗ gruppen iſt lediglich im Bauge werbe eine leichte Erhöhung der Arbeitsloſenzahl um 600 Bauhand⸗ werker und Hilfsarbeiter entſta mden. Die zahlenmäßig größte Entlaſtung an Arbeitsloſen hatte in Baden der Bezirk Mannheim. Die Geſamtzahn der Arbeitsloſen, die am 31. Mai bei den Arbeitskimtern vorgemerkt waren, betrug noch 118 986 Perßonen(90 222 Män⸗ ner und 28 764 Frauen). Auf Buden kamen 90 217 (67 893 Männer und 22324 Frauen). In den Unter⸗ ſtützungseinrichtungen der Arbestsloſenhilfe iſt in der Arbeitsloſenverſicherung ein, Zugang um 326 Hauptunterſtützungsempfänger zqu verzeichnen. In der Kriſenfürſorge hat ſich die Zathl der Unterſtützten nochmals um 1245 vermindert. Die Belaſtung der öffentlichen Fürſorge iſt um 2500 Wohlſahrts⸗ erwerbsloſe zurückgegangen. Diie Geſamtzahl der Hauptunterſtützungsempfänger betrug 50 114 Perſonen 687 943 Männer, 12171 Frauen). Da⸗ von kamen auf Baden 38 818 Peuſonen(29 003 Män⸗ ner, 9813 Frauen). Die Zahl der anerkannten Wohlfahrtserwerbsloſen belief ſich nach dem vorläufigen Zählergebnis gruf 24 499 in den badiſchen Bezirken. In Maßnalzmen der wertſchaf⸗ fenden Arbeitsloſenfürſorge warem 31 100 Notſtands⸗ arbeiter(einſchl. 103 mit Weitergzahlung der Unter⸗ ſtützung Beſchäftigten) vorhanden, Wenn man eine Freundn braucht nimmt der moderne junge Mannz dem es an geſell⸗ ſchaftlichen Behiehungen fehlt, wofür mancherlei Gründe vorhanden ſein können, Zuflucht zur Zei⸗ tung. Er inſeriert etwa ſo:„Junge, muſik⸗ und ſport⸗ liebende Dame im Alter von. bis zu.. Jahren ſucht Herr in mittleren Jahren zu genteinſamen Theater⸗ beſuchen, Wanderungen und Palbdelfahrten bei ge⸗ trennter Kaſſe.“ Solche Anzeigem ſind heute nichts Neues und faſt immer von Erfolngz begleitet. Sie ſind kurz und ohne Schönfärberei und meiſt wahrhaftig. Die Nachfrage nach Freundinnen iſt keineswegs eine ganz neue Sparte in den Zeitungen, wie es vielfach von dem älteren Geſchlecht geglanbt wird. Nur trat ſie in einem ſo ganz anderen, verßßrämteren Gewand auf. Uebrigens dürften die„Heidelberger Wochen⸗ blätter“, die vor etwa 125 Jahren erſchienen, die erſte Zeitung ſein, die auf unſerm Steun eine einſchlägige Anzeige veröffentlichten, wenn mian lieſt, daß vor 126 Jahren erſtmalig eine Heirmtsanzeige in einer engliſchen Zeitung erſchien. Die heute kurios und lächerlich anmutende Anzeige, due immerhin ganz ernſt aufgefaßt werden ſollte, lautete folgender⸗ maßen: An edle Frauenzimaner! Ein Akademiker, der mit guten Studier⸗ und Sit⸗ tenzeugniſſen verſehen iſt, und ſith in ſeiner ganzen Jugendzeit eines reinen Charallers“ befleißigt hat, was ihm vielſeitig bezeugt werden kann, und zwar kein ſchöner, aber auch kein häßlücher Menſch iſt, ſich aber gänzlich vom Glücke und eüner teilnehmenden Freundſchaft verlaſſen ſieht, und doch ein recht nütz⸗ liches Glied in der menſchlichen Geſellſchaft zu werden wünſcht, was ihm aber bei vielen traurigen Störungen nicht möglich iſt, wünſcht, daß ein Frauenzimmer da⸗ hier oder in Mannheim ſo edel ſäyn mögte, ihm ihre Freundſchaft zu ſchenken, damit er ſich in heiteren, freundſchaftlichen Unterhaltungem auf anſtändige, bildende Weiſe die notwendige Grholung verſchaffen könnte. Gewiſſe Anerbieten unter„Freundſchaft“ wolle man bei der Expedition dieſes Plattes niederlegen. Erſtaunlich der Unterſchied in der Anforderung an eine gute Kameradſchaft zwiſchem damals und heute. Die Sachlichkeit in den Wünſchen in der Gegenwart und die ornamentale Gefühlsbade pei damals läßt jene doch ſympathiſcher erſcheinen, weinigſtens den Men⸗ ſchen unſerer Zeit. B. 2. Den längſten Tagen entgegen Der unwahrſcheinlich ſchöne und warme Frühling hat es gar nicht ſo recht gewahr werden laſſen, wie ſchmell ſich die Jahreszeit zur Siommerſonnenwende entwickelt hat. Wenige Tage nun und der Zeitpunkt der längſten Sonnenſcheindauer iſt erreicht. Dann geht der Bogen des Sonnenlaufes ſchon wieder ab⸗ wärts, erſt Tag für Tag in ſeiper Geringfügigkeit noch kaum ſpürbar, dann aber duch allmählich uner⸗ bittlich deutlich im fehlenden Abandlicht. Die langen Sommerabende dei deutſchen Weſtens, nicht zuletzt im Schwarzwald, häben einen eigenen Reiz. Nür wer im Oſten, der dunch die Zeitſchiebung mit der geltenden eee e Zeit erheblich früher oͤunkel— dafür am rgein eher hell— hat, einmal gelebt hat, weiß den Wen der langen hellen Abende im Weſten voll zu ſchätzeu, Abende, die zu⸗ dem durch ihre Beleuchtungseffelthe noch ganz beſon⸗ dere Schönheiten ſchenken können. Die lange Däm⸗ merung des Weſtens, in der das Flammen der Farb⸗ töne noch lange nach verſchwundenem Tagesgeſtirn über das Firmament funkt und malt, ehe allmählich die Paſtellmilde der kommenden Macht überwiegt, ge⸗ hört zu dem ſchönſten, das der deutſche Südweſten am Oberrhein bietet. Ein ſolcher Abend von Schwarzwaldhöhen, von den Bergen am Bodenſee genoſſen, wo die Waſſer die Farben tauſendfach widerſpiegeln, gibt unvergeßliche; Eindrücke. Der Sommerbeginn wird mict dem 21. Juni an⸗ genommen, während der altgeſſierte Johannistag, an dem die Feuer von den Bangen flammen, am 24. Juni geſeiert wird. Die alten Sitten, die aus der Zeit der Altvordern mit dichem Tag verbunden ſind, ſind immer ſtärker wieder aufgewacht. Beim Johannisfeuer dabeigeweſen zu ſein und dies und das an alten, teilweiſe glückverherßenden Bräuchen mitgemacht zu haben, iſt im neuen Deutſchland im Sinne der erhöhten Pflege alter Kulturwerte von tieſerem Gehalt als vordem. W. R. gebieten iſt Kraſtiahrzeugunfälle in Baden 1018 in Mannheim im Fahre 1933 Die wachſende Motoriſierung, die unſer Ver⸗ kehrsweſen gerade in den letzten Jahren trotz mancher wirtſchaftlicher Hemmungen zu verzeichnen hat, zeigt ſich nicht nur in der Zunahme des Kraft⸗ fahrzeugbeſtandes, ſondern auch in einer weniger erfreulichen Begleiterſcheinung, in dem Anſt ei⸗ gen der Kraftfahrzeugunfälle. Die Zah⸗ len, die über dieſen Teil der amtlichen Unfallſtatiſtik jährlich veröffentlicht werden, geben nicht nur über manche Fragen des neuzeitlichen Straßenverkehrs in Stadt und Land bemerkenswerte Aufſchlüſſe, ſie ſind zugleich auch ein Gradmeſſer für die Ausbil⸗ dung und die Fahrſicherheit der Fahrzeugführer und bedeuten ſchließlich— dies iſt nicht minder wichtig — eine ernſte Mahnung an alle Bevölkerungskreiſe, mögen ſie als Fußgänger, Radfahrer oder Wagen⸗ führer die Fahrbahn benutzen, die behördlichen Ver⸗ kehrsvorſchriften aufs Genaueſte einzuhalten. Die Zahl der Kraftſahrzeugunfälle iſt in Baden im Jahre 1933 gegenüber dem Vor⸗ jahre etwas geſtiegen und zwar von 5824 auf 6022; d. ſ. 198 oder 3,4 v. H. Unfälle mehr. Nicht viel weniger als die Hälfte dieſer Unfälle, nämlich 2744 haben ſich in den fünf größten Städten unſeres Landes ereignet. Auf Mannheim entfallen 1018(im Vorjahr 957), auf Karlsruhe 670(i. Vorjahr 629), auf Freiburg 481 (i. V. 416), auf Heidelberg 415(i. V. 395) und auf Pforzheim 160(i. V. 189). Ein etwas anderes Bilod ergibt ſich, wenn man die örtliche Verteilung der Unfälle nach den Amtsbezirken betrachtet. An der Spitze ſtehen auch hier die Amtsbezirke Mann⸗ heim(1161), Karlsruhe(889), Freiburg(611) und Heidelberg(494), dann aber folgen Raſtatt leinſchl. Baden⸗Baden) mit 300, Konſtanz mit 288 und jetzt erſt Pforzheim mit 181. Die geringſte Zahl der Un⸗ fälle hat wieder Pfullendorf mit 18. Fragt man nach den Urſachen, auf die die ein⸗ zelnen Unfälle zurückzuführen ſind, ſo zeigt ſich, daß in den weitaus meiſten Fällen, näm⸗ lich in 4307, unvorſchriftsmäßiges Fahren den Unfall verſchuldet hat.. In 264 Fällen waren Fußgänger verantwortlich zu machen. In 212 war es die Beſchaffung der Fahr⸗ bahn. In 140 Fällen lag ein Fehler am Fahrzeug vor. Betrunkenheit der Kraftwagenführer wurde bei 138 Unfällen als Urſache feſtgeſtellt, bei 17 Ubermüdung, 69 Mal wurde der Unfall durch dritte Perſonen verſchuldet. Auf ſonſtige oder unbekannte Urſachen entfallen 839 Unfälle. 4 Es ſind dies nur wenige Zahlen aus der Kraft⸗ fahrzeugunfallſtatiſtik, aber ſie zeigen doch ſchon zur Genüge, wie dringend notwendig immer wieder eine Ermahnung und Erziehung aller Kreiſe der Bevölkerung, mögen ſie nun Kraftfahrer ſein oder nicht, zur Einhaltung der der Verkehrsregelung dienenden Vorſchriften iſt. Dieſer Aufgabe ſoll die Reichsverkehrserziehungswoche dienen, die zur Zeit in Baden durchgeführt wird. Es iſt die Pflicht jedes einzelnen, die Polizeibehörden bei der Durchführung dieſer Erziehungswoche durch Intereſſe und verſtändnisvolles Eingehen auf alle Anord⸗ nungen weitgehendſt zu unterſtützen. Einige weitere wichtige Zahlen aus der Statiſtik der Kraftfahrzeug⸗ unfälle, vor allem über deren Folgen, werden in den nächſten Tagen bekanntgegeben. Mitgeteilt vom Badiſchen Statiſtiſchen Landesamt.) Woallfahrt zu deutſchen Kriegsgräberſtätten —— Labroque, in den Vogeſen. Hochkreuz zwiſchen Kameradengräbern auf der deutſchen Kriegsgräberſtätte Vorbruck, jetzt Ausgebaut vom Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſerge e. V. Nach einem Linoleumſchnitt von Profeſſor Walter Klemm, Weimar. Die Ferien⸗ und Reiſemonate ſtehen vor der Tür. Wie aus den Anfragen beim Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorg e e.., Berlin, hervorgeht, werden zahlreiche Deutſche ihre Freizeit dazu benutzen, um die ehe⸗ malige Weſtfront zu beſuchen, von Belgien bis hinab in die Vogeſen, und alte Kriegserinnerungen aufzu⸗ friſchen. Aber auch nach Polen, Italien und in die Balkanländer werden Fahrten unternommen. Nicht zum letzten gelten dieſe Reiſen aber auch dem Beſuch deutſcher Kriegsgräberſtätten und der Andacht am Grabe gefallener Angehöriger. Eltern wollen die letzte Ruheſtätte ihres gefallenen Heldenſohnes be⸗ luchen, Brüder und Geſchwiſter Kraft und Glauben auf ſolchen Fahrten ſammeln. Alte Feldſoldaten wollen ihren gefallenen Kameraden den Beweis treuen Gedenkens erbringen. Schüler und Jugend⸗ verbände werden die alten Kriegsſchauplätze beſuchen und in die Heimat das große Erlebnis von dem Opfermut ihrer Väter heimtragen. Ueberall, wo ſie deutſche Kriegsgräberſtätten be⸗ ſuchen, werden ſie ſich überzeugen können, daß das 4 9 Reich im Verein mit dem Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge auf das eifrigſte bemüht iſt, dieſen Stätten ein würdiges, deutſchem Empfinden entſprechendes Ausſehen zu geben. Gewiß iſt dieſe Arbeit noch lange nicht zu Ende geführt, aber an den bereits ausgeſtalteten Kriegsgräberſtätten wird jeder erkennen können, nach welchen Grundſätzen Deutſchland ſoldatiſch⸗ſchlicht und würdig die Ruhe⸗ ſtätten ſeiner Helden geſtaltet. Und wenn dann an dieſen Gräberſtätten der Gruß der erſtandenen Hei⸗ mat dargebracht wird, ſo verbindet er ſich mit dem Dank an das Reich und den Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge, die dieſe hohe, vaterländiſche Pflicht' zu ihrer Aufgabe gemacht haben. Als Beiſpiel eines ſolchen Heldenfrieöhofes zei⸗ gen wir ein Bild der deutſchen Kriegsgrä⸗ berſtätte Vorbruck in den Vogeſen, die vom Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge aus⸗ gebaut worden iſt. Ein ragendes Hochkreuz ſteht zwiſchen den mit Lavendel bepflanzten Kameraden⸗ gräbern, um die ſich das Heer der Einzelkreuze ſchart. Weithin kündet es in die Lande von deutſchem Hel⸗ denmut und der Größe des deutſchen Opfers. Aeberall frühe Traubenblüte Nach den Berichten aus den einzelnen Weinbau⸗ in dieſem Jahr, begünſtigt durch die frühzeitig einſetzende trocken⸗warme Witterung, die Traubenblüte allgemein um etwa 14 Tage früher eingetreten als in Normaljahren. In man⸗ chen Orten können ſich die älteſten Winzer einer ſo frühen Blüte nicht erinnern In der Rheinpfalz zeigen an der Oberhaardt die Hausreben, die bexeits längſt verblüht haben, ſchon Traubenbeerchen ſo groß wie Heidelbeeren; die Geſcheine hängen ſich bereits nach unten. Die erſte Schwefelung iſt beendet. Die Weinbauern der Oberhaardt ſind beim„Heuen“, das dieſes Jahr eine vollkommene Mißernte brachte. In der Bergzaber⸗ ner Gegend iſt der Mottenflug raſch abgeflaut. Hack⸗ arbeiten können gegenwärtig bei dem trockenen Bo⸗ den nur ſchwer vorgenommen werden. Der Laub⸗ ſchmuck iſt prächtig. Es muß bald zum zweiten Male ausgebrochen werden. Auch in Baden iſt die Traubenblüte faſt überall zu Ende. Der Samenbehang iſt zufriedenſtellend bis auf die Gegenden, die in den letzten Jahren durch Hagelſchlag ſchwer geſchädigt wurden, Der Kälte⸗ rückfall Mitte Mai hat keinen Schaden gebracht. Die erſte Spritzung gegen die Peronoſpora iſt meiſt durchgeführt, auch die Laubarbeiten ſind ſchon all⸗ gemein im Gang. Aehnliche Berichte kommen aus Württemberg. Allgemein ſind dort die Reb⸗ anlagen in ſchönem Stande. In den Weinbergen Heilbronns und der näheren Umgebung eind nach dem ſchweren Hagelſchlag erfreulicherweiſe zahlreiche Augen nachgetrieben. Rheinheſſen meldet aus der Nieder⸗Saul⸗ heimer Gegend, die Maſſe der oft handlangen. Ge⸗ ſcheine ſei ſo groß, daß man oft zwanzig Samen an einem Rebſtock zählen könne. Der Heuwurm iſt ſtark bemerkbar. Am Mittelrhein iſt das Wachs⸗ tum der Reben bei dem kühleren Wetter der letzten zwei Wochen nicht mehr ſo flott fortgeſchritten, doch iſt man mit dem Rebenſtand allgemein zufrieden. An der Nahe darf bei flottem, günſtigem Ver⸗ lauf der Blüte mit einem günſtigen Herbſtergebnis gerechnet werden. Manche der wenigen Froſtſchäden dürften über Sommer wieder gut werden. Von der Moſel wird gemeldet, daß dort das Auftreten der Schmier⸗ und Schildlaus eine weitere Bekämpfung notwendig macht. An der Ahr zeigte der diesjährige Mottenflug beſonders ein ſtarkes Hervortreten des bekreuzten Wicklers. Eingeſandt Konzerte im Strandbad Muſik iſt nun einmal das-große akuſtiſche Ele⸗ ment, das uns in die verſchiedenſten Stimmungen zu verſetzen vermag. Kein Aufzug ohne die Marſch⸗ muſik, keine Feſtlichkeit ohne die verſchönernden Ge⸗ ſchenke unſerer großen Meiſter, keine Volksver⸗ anſtaltung ohne die Weiſen unſerer ſchönen deutſchen Volkslieder. Im Palaſt wie in der kleinſten Hütte iſt die Muſik dem Menſchen ein unentbehrlicher Fak⸗ tor für ernſte und frohe Tage. Im kleinſten Kaffee⸗ haus hat der Gaſt ſeinen wenn auch oft recht beſchei⸗ denen muſikaliſchen Ohrenſchmaus. Der Menſch hungert nach Muſik, weil ſie ſeinem Gemütsleben unſchätzbare Werte vermittelt. In der Erkenntnis dieſer, vor allem für den modernen Zeitmenſchen notwendigen Tatſachen muß es deshalb verwundern, wenn an einer Volks⸗ erholungsſtätte, wie dem Mannheimer Strand⸗ bad, nicht für muſikaliſche Unterhaltung geſorgt iſt. Man mache nicht oͤen Einwand, daß durch die entſtehenden Unkoſten Härten für die Strand⸗ badbeſucher entſtünden. Dem erwerbsloſen Mann⸗ heimer, der die ihm aufgezwungene Freizeit über den Sommer an ſeinem Lido verbringt, ſoll auch für die Zukunft freier Eintritt gewährt ſein. Aber was bedeutet es, wenn die andern in Arbeit und Brot ſtehenden Volksgenoſſen ein 5⸗ oder 10⸗Pfennig⸗Stück am Eingang des Strandbades entrichten und dafür in den Genuß einer guten muſikaliſchen Unterhal⸗ tung kommen. Man gehe mal in andere Großſtadtbäder und ſehe ſich an, was dort für die Unterhaltung der Er⸗ holungsſuchenden getan wird. In Mannheim muß man ſich damit begnügen, daß man ſchön braun aus dem Spiegel guckt. Das dauernde Daliegen auf dem bei größerem Beſuch an und für ſich kleinen Platz fordert Zerſtreuung und Ablenkung. In den kom⸗ menden Hochſommertagen werden 10—12000 Be⸗ ſucher immer den Tagesdurchſchnitt bilden. Berech⸗ net man, daß mindeſtens 2000 ihren Konzertgroſchen opfern, ſo könnte von dem Erlös einigen erwerbs⸗ loſen Muſikern Beſchäftigung und Brot verſchafft werden. Bei Großbetrieb fänden ſicherlich ſogar zwei Kapellen, eine im Süden und eine im Norden, Verwendung, und das Strandbad hätte ſeine begrü⸗ ßenswerte Neuerung. Die verantwortlich zeichnenden Herren ſollten ſich mal eingehend mit dieſem Hinweis beſchäftigen, da⸗ mit die Strandbadbeſucher neben ihrem körperlichen Genuß auch noch den einer angeregten muſikaliſchen Unterhaltung mit heimnehmen Hürfen. Hoffentlich liegt die Zeit nicht mehr allzu fern, in der die blonde Lore beim Herannahen eines Dampfers im Drei⸗ vierteltakt in die Wellen gehen kann. Fipi. Filmrunoſchau Palaſt und Gloria:„Meine Frau, die Schützen⸗ königin“ Der Regiſſeur Karl Boeſe, ein Meiſter der hei⸗ teren Spielgattung, hat hier einen Film geſchaffen, der nach bewährtem Muſter auf das Verwechſlungs⸗ motiv zurückgreift und Lucie Englkſch Rolle der Schützenkönigin ausreichend Gelegenheit gibt, ihre unwiderſtehliche Komik zu entfalten. Wie dieſe treffſichere Schützenmaid, da ſie von München nach Berlin ins Engagement fährt, im Abteil durch ihr Hantieren mit gefährlich ausſehenden Schuß⸗ waffen ſämtliche Mitreiſenden in die Flucht ſchlägt, wie ſie weiter im Zug mit einem Namensvetter ihres Mannes verabredet, ſich als deſſen Frau aus⸗ zugeben und wie ſie enolich in der Berliner Villa die Rolle als Frau Generaldirektor durchführt und mit ihrer kindlich⸗naiven Unſchuldsmiene ſtets die Dinge meiſtert und von der leichten Seite nimmt, iſt ſtets Quelle ſchallenden Gelächters. Zum Totlachen auch die Schlußſzene, da die Schützenkönigin auf der Bühne bei der Vorführung ihrer Schießkunſt vom Pech verfolgt wird und in draſtiſchen Worten vor den verſammelten Zuſchauern ihrer Erregung Luft macht. Neben Lucie Engliſch wirken eine Reihe be⸗ währter Darſteller mit. Ralph Arthur Roberts trägt als Generaldirektor, der ſein Junggeſellentum um jeden Preis aufgeben möchte und dem zuliebe die Schützenkönigin einen kleinen Schwindel inſzeniert, ebenfalls zu dem Heiterkeitserfolg bei. Sabine Peters ſpielt die junge reizende Dame, die der Ge⸗ neraldirektor in ſein Hers geſchloſſen hat, und Oskar Sima mimt den eiferſüchtigen Ehemann der Schützen⸗ königin, dͤer eigens im Flugzeug nach Berlin eilt, um ſeine vermeintlich ungetreue Ehehälfte in fla- granti zu ertappen. Nicht zu vergeſſen Paul Beckers, Hugo Fiſcher⸗Koeppe und Fritz Servos als Mit⸗ glieder eines Bauerntheaterenſembles. Außer dieſem Hauptfilm gibt es ein umſang⸗ reiches Beiprogramm, einen Kurztonfilm„Die Gold⸗ grube“ mit Theo Lingen, ebenfalls auf Humor ein⸗ geſtellt, ein kleines Filmkabarett, einen ſchönen vom Bodenſee und die Ufa⸗Wochen⸗ au. ** Der Peter⸗ und Paulstag fällt in dteſem Jahre auf einen Freitag. Die Geltungsdauer der Sonn⸗ tagsrückfahrkarten wird ausnahmsweiſe über den Feiertag, Samstag und Sonntag ausgedehnt. Es gelten die Sonntagsrückfahrkarten zur Hinfahrt von Donnerstag, 28. Juni, 12 Uhr, bis zum Sonntag, dem 1. Juli, zur Rückfahrt vom Donnerstag, 28. Juni, 12 Uhr bis zum Montag, 2. Juli, 12 Uhr(An⸗ tritt der Rückreiſe). ã 000PPPPPPPPPPPPPPPPPP wes L. Ungenkranke„ uee sagt ihnen der Kratl Sauatorien, Heilstätten. Professoren und prakt. Aerzte äußerten sich anerkennend über, Siiphosealin“. Paten berichteten, Fieber. Appetitlosigkeit. Nachtschweig. Auswurf seien verschwunden und Gewichtssunahmen bis gu 36 Pfund eraielt worden. Die lebenswichtigen Stoßfe Halh und Silietum fördern bekanntlich auck die Abkapselung tuberkulöser Herde: beide Mittel sind.a. in erprobter Art und Menge im Silphosealin enthalten. Dadurch kaun das von Aersten ver⸗ ordnete. Silphoscalin“ die Hoffnung vieler Eungenkranker. Bronchitiker. Asthmatiker erfüllen.(Comp.: Eale. glue. ph. Silieium. 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Die Vereinszeitſchrift„Unter der Dorflinde“ enthält aus dieſem Anlaß in ihrer neueſten Nummer einen Jahres⸗ und Rechenſchaftsbericht über das abgelaufene Geſchäftsjahr, der einen guten Einblick vermittelt in die vielfältige Arbeit des Ver⸗ bandes. Der OWa umfaßt zur Zeit 122 Ortsgruppen an 120 Orten. Die Mitgliederzahl iſt erfreulicherweiſe nicht zurückgegangen, ſondern hat einen kleinen Zuwachs zu verzeichnen. Sie beträgt jetzt über 11000. Dieſe gute Entwicklung iſt der Erfolg einer ausgedehnten Werbetätigkeit, die noch weitere Fortſchritte erwarten läßt und durch die der Erſatz der durch wirtſchaftliche Verhältniſſe ausgeſchiedenen Mitglieder ſichergeſtellt wird. Der Grundſatz des Dritten Reiches„Gemein⸗ nutz geht vor Eigennutz“ war ſchon immer Leit⸗ gedanke des Odenwaldklubs. Je mehr er Allgemein⸗ gut des geſamten deutſchen Volkes wird, um ſo raſcher und feſter wird die geiſtige Grundlage ge⸗ ſchaffen, die ein Emporblühen aller Verbände, die für das Gemeinwohl arbeiten, gewährleiſtet. Ge⸗ rade ein Wanderverein wie der O, der ſich ſchon äümmer für die wahre Volksgemeinſchaft über alle Stände, Parteien und Konfeſſionen hinweg eingeſetzt hat, in dem Badener, Bayern, Heſſen, Preußen und Württemberger einträchtig vereinigt waren und ſind, iſt mehr denn je berufen, Sammelbecken aller Heimat⸗ und Naturfreunde zu werden. Nicht heraus aus den Wandervereinen muß heute die Loſung heißen, ſondern hinein in dieſe Horte ſeeliſcher Aufwärtsentwicklungt! Wandervereine ſind not! Die Zahl der beitragsfreien Mitglieder iſt von 14 auf 10,4 v. H. zurückgegangen, ein Beweis für das Fortſchreiten des wirtſchaftlichen Wiederaufbaus. Die Führung des Klubs übernahm im Jun: 1933 Miniſterpräſident a. D. Prof. Dr. Werner. Stellvertreter iſt Rechtsanwalt Rheindl, Mosbach, Ihnen zur Seite ſtehen der Hauptvorſtand mit 10 und der Hauptausſchuß mit 30 Mitgliedern. Ein Wegbezeichnungsausſchuß(Führer Miniſterialrat Guntrum) von 25 Mitgliedern betreut die 3600 Kilometer farbiger Wegbezeichnung, die als eine der beſten in Deutſchland anzuſprechen iſt. Die Geſchäftsführung erfolgt von Darmſtadt aus unter der Leitung des geſchäftsführenden Vorſitzenden Dr. Götz. Die Rückſchau auf die Tätigkeit des Jahres 1933/34 beſtätigt die Behauptung von der Notwendigkeit der Wanderverbände. 113 Oxtsgruppen von 122 haben ein beſtimmtes Wanderprogramm durchgeführt und zwar haben ſie im ganzen 1409(1932: 1359) Wanderungen durchgeführt bei einer Durchſchnittsbeteiligung von 25 Perfonen, d. h. alſo über 35 000 Menſchen werden durch planmäßige Wanderungen in die Heimat und damit zur Kenntnis der Heimat und vertiefter Hei⸗ matliebe geführt. Zahlreiche Sternwanderun⸗ gen ſchlugén die Brücken von Ortsgruppe zu Orts⸗ gruppe und zu den benachbarten Wanderverbänden. Die Zahl der ausgezeichneten Wanderer betrug rund 3000. 106 Mitglieder erhielten das Ab⸗ zeichen für 25jährige, 32 für 40jährige Mitgliedͤſchaft. Mit dem goldenen Ehrenzeichen„für treue Klubarbeit“ wurden 3, mit dem gleichen Zeichen in Silber 42 Klubgenoſſen geſchmückt. Der Spitzen⸗ wanderer Kiemlen, Mannheim, erhielt die Wan⸗ derauszeichnung zum 30. Male. 85 Wanderfeſte bildeten Höhepunkte des Vereinslebens der meiſten Ortsgruppen und gaben Gelegenheit, wirkliche Hei⸗ matkunſt(Volkslied, Volkstanz) zu pflegen. Zahl⸗ reiche Vorträge gaben den Mitgliedern weitere geiſtige Nahrung, 11 Geſangsabteilungen, 17 Klampf⸗ orcheſter und 4 Klubkapellen verſchönten Wanderun⸗ gen und Feſte. Die Vereinszeitſchrift„Unter der Dorflinde“ unter Prof. Kiſtingers Schriftlei⸗ tung erſcheint im 20. Jahrgang. Die Orts⸗ gruppe Mannheim gibt unter Julius Münchs Schriftleitung noch eine eigene Zeitſchrift(Das Mannheimer„Friſchaufl“) heraus. Die Bauten des Klubs ſind durchweg in gutem Zuſtande. Namhafte Beträge wurden für ihre Unterhaltung aufgewandt. Neu erſtanden ſind im Jahre 1983 der Rudi⸗Wünzer⸗Turm auf dem Schim⸗ melberg und der Adolf⸗Hitler⸗Turm bei Bad König. Geplant ſind die Erbauung eines Turmes bei Bu⸗ chen und die Freilegung des Rodenſtein und der Wildenburg. Im ganzen beſitzen der Geſamtklub und ſeine Ortsgruppen 12 Türme, 2 Klubhäuſer, 42 Schrtzhütten und Schutztempel. Weit über 1000 Ruhebänke und 39 Brunnen⸗ und Quellenanlagen. Eine Auskunftsſtelle(Dr. Finger) ſteht jedem Wanderluſtigem mit fachkundigem Rat durch Ausarbeitung von Wanderungen zur Verfü⸗ gung. Die maßgebenden Verbände für volkskundliche Forſchungen wurden unterſtützt. Ebenſo die zuſtän⸗ digen Gaue des Jugendherbergsverbandes. Die Ju⸗ gendarbeit ſelbſt iſt auf die Ortsgruppen über⸗ gegangen, nachdem ſich bereits im Juli 1933 der Jungodenwaldklub, der 30 Ortsgruppen mit 800 Mitgliedern umfaßte, aufgelöſt hatte. Die Berg⸗ wacht„Odenwald“ und ein Ring von Vertrauens⸗ leuten für Naturſchutz(Führer: Apotheker Seriba, Reinheim) ſorgten für den Schutz der heimatlichen Tier⸗ und Pflanzenwelt. Die Finanzlage des Klubs(Schatzmeiſter: Inſpektor Rühl) iſt geſund. Erfreulich war das Ergebnis einer Sammlung zur Förderung der nativ⸗ nalen Arbeit, die 2500 Mk. einbrachte, während die meiſten Ortsgruppen namhafte Beträge für die Win⸗ terhilfe, ebenſo wie die Hauptkaſſe, abführten. Die Materialſtelle unter Oberinſpektor Dang ar⸗ beitete auch im vergangenen Jahre muſtergültig. Höhepunkte im abgelaufenen Vereinsjahre waren die großen Himmelfahrts⸗Sternwanderun⸗ gen nach Mannheim und Alzenau(1983), nach Bad Dürkheim und Hanau(1934), die 50⸗Jahrfeier des Reichsverbandes deutſcher Gebirgs⸗ und Wander⸗ vereine in Frankfurt a. M. und die Hauptverſamm⸗ lung in Neckarſteinach(Juni 1933). Der O..K. ge⸗ hört zum Reichsverband deutſcher Gebirgs⸗ und Wan⸗ dervereine. Die Führung dieſes Verbandes iſt zur Zeit durch Perſonalunion mit der des O..K. ver⸗ bunden und erfolgt von Darmſtadt aus. Der Reichsverband umſaßt nunmehr alle 52 deutſchen Gebirgs⸗ und Wandervereine mit über einer Viertelmillion Mitglieder Reichsbundes für Leibesübungen, der von dem Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten geleitet wird. Schon dieſer kurze Rückblick zeigt, daß der OWK auch im vergangenen Jahre nützliche Arbeit für die Allgemeinheit zu leiſten bemüht war. Die Wein⸗ heimer Tagung am 16. und 17. Juni wird die Stärke des Klubs erneut beweiſen. Drei Sonderzüge (von Mainz⸗Darmſtadt, Mosbach⸗Heidelberg und Mannheim) bringen die Wanderer nach dem Feſt⸗ ort. Der Samstag iſt ausgefüllt mit geſchäftlichen Sitzungen. Am Abend iſt der übliche Heimat⸗ aben d. Der Sonntag bringt die eigentliche Haupt⸗ verſammlung, einen Aufmarſch mit Wimpel⸗ weihe, Feſtzug und Volksfeſt. Die landſchaftliche Schönheit des Tagungsortes wird Tauſende von Anhängern und Freunden des OWs in der Feſtſtadt vereinigen zu einem eindrucksvollen Bekenntnis für deutſches Wanderertum und die Arbeit der Wander⸗ verbände, deren Sinn und Inhalt Dienſt an Hei⸗ mat und Volk iſt. Dr. Götz. Aus Baden Abſchied von der Feloͤbergmutter Es mag an die vierzig Jahre her ſein. Da ſah ich ſie zum erſten Male, die hochgewachſene Frauen⸗ geſtalt mit dem ausdrucksvollen ſchwarzwälderiſchen Antlitz, das, ohne weich anzumuten, doch ſo viel Güte atmete. Fanny Mayer nahm den damals Zehn⸗ jährigen an der Hand, um ihm hinter der Schenke der Hebelſtube des„Feldberger Hofes“ einen beſon⸗ ders guten und großen Biſſen zuzuſtecken. Ich glaube, ſie trug damals ſchon das ſchwarze Bandtuch über den Haaren, das unter dem betonten Kinn zu einem Schlupf gebunden war. Dieſer Frau hatte Natur die Fähigkeit mit ins Leben gegeben, wohltuendſte Gaſtlichkeit zu üben, ohne von der eigenen Perſön⸗ lichkeit, man iſt geneigt zu ſagen, von der angeſtamm⸗ ten Würde, das Geringſte zu opfern. Die Schar der Feldͤbergfreunde, die dieſer nun heimgegangenen charaktervollen Frau Verehrung bezeugten, ſo oft ſich dazu Gelegenheit bot, iſt wohl unüberſehbar. Sommer wie Winter genießt der Berg der unter den Schwarzwaldhäuptern als der väter⸗ lichſte genannt zu werden verdient, bei Tauſenden und Abertauſenden gleiche Gunſt. Soweit es bei dieſer um menſchliche Beziehungen geht, galt ſie im⸗ mer auch Fanny Mayer. Die Sympathien, die jeder ihr entgegenbrachte, der auch nur flüchtig einmal ihres Weſens Hauch empfing, kamen ſozuſagen unbe⸗ wußt auf— ſie geizte nicht um ſie. Der gaſtliche Sinn, der ihre Perſönlichkeit bewegte, war von lau⸗ terer Selbſtverſtändlichkeit. Großer Geſte abhold, verlieh ihr die eigene Schlichtheit, hinter der ſich ein großer, klar gefügter, ausgeglichener Menſch barg, wahren c. 8 Zest alſo iſt ſie aufgebrochen vom Feldberg und ſeinem und ihrem„Hof“. Von den Hängen und Bühlen der Täler herab, durch die ihre ſterbliche Hülle dem Freiburger Kirchhof zugebracht wurde, grüßte der leuchtende Ginſter, dieſer jubelnde Schmuck des Schwarzwaldſommers. Letzten Gruß und Dank bezeugen Ungezählte der Entſchwunbenen, zollt ihr auch der Landesverkehrsverband Baden: dieſer unvergeßlichen Repräſendanfn hochgemuter — und doch einfacher, wortloſer Gaſtlichkeit, die als Vorbild gelten darf für alle, die ſich befleißigen, dem heimiſchen Reiſe⸗ und Fremdenverkehr die Atmo⸗ ſphäre zu verbürgen, die ihn zur lebensnahen, men⸗ ſchenverbindenden Sache der Volksgemeinſchaft macht. 4 Der Heimgegangenen verdankt, was wohl nicht überall bekannt ſein dürfte, das höch ſte deutſche Gotteshäuslein ſeine Entſtehung. Auf Grund eines Gelühdes wurde auf Anregung der Verſtorbe⸗ nen im Jahre 1889 die idylliſche Waldkapelle ober⸗ halb des Feldbergerhofes, am„Köpfle“, von den Ge⸗ ſchwiſtern der Feldbergmutter erbaut. Viele Geiſt⸗ liche, die auf den Feloͤberg wandern, pflegen in dieſem Gotteshauſe das hl. Meßopfer darzubringen. Auch das berühmte Hebelſtüble im Feldbergerhof, das in ſinniger und kunſtvoller Weiſe von dem Ma⸗ ler Luz in Freiburg mit Szenen aus Hebelſchen Gedichten bemalt iſt, wurde auf Veranlaſſung der Verſtorbenen in den 8ber Jahren errichtet. * Ilvesheim, 14. Juni. Der 20 Jahre alte Ernſt Schmelcher von Ilvesheim ertrank vorgeſtern abend beim Baden im Neckar. Anſcheinend erlitt der Unglückliche einen Herzſchlag, da er als ein guter Schwimmer bekannt war. Einem zur Hilfe herbei⸗ eilenden jungen Manne von hier gelang es nicht mehr, Schmelcher zu retten, obwohl er große An⸗ ſtrengungen dazu machte. Die Leiche iſt bis jetzt noch nicht geborgen. za⸗ Weinheim, 14. Juni. Der in den 5oer Jahren ſtehende Peter Hoch fiel beim Kirſchenbrechen durch Aſtbruch ſo unglücklich vom Baum, daß er mit Arm⸗ Krankenhaus überführt werden mußte. 4* Karlsruhe, 14. Juni. Die Stadt Karls⸗ ruhe wird in Zukunft nur noch ſolche Jugenoliche unter 25 Jahren einſtellen, die im Beſitze des Ar⸗ beitspaſſes ſind. * Lörrach, 14. Juni. Zimmermann Friedrich Gallmann, der am Montag bet den Lörracher Siedlungsbauten abſtürzte und ſich einen ſchweren Schädelbruch zuzog, iſt noch am Montag abend ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Der Verunglückte ſtand im Alter von 66 Jahren. 0 und bildet die Gruppe 1 der Fachſchule 11 des Geſchichte einer unglücklichen Ehe und einer großen eines Mannes, der in unbändigem Freiheitsdrang an keine Fran ſich reſtlos binden will, bis er zu und Beinbrüchen im Sanitätskraftwagen ins ſtädt, Wieder, wie in dem berühmt gewordenen „Kleiner Mann, was nun?“ erzählt Fallada mitten aus dem Leben, und aufs neue wird er alle Herzen erobern! Es iſt die Geſchichte eines Knaben und eines Mädchens, die unter ſelt⸗ ſamen Abenteuern zuſammen aufwachſen— es iſt die tragiſchen Liebe vor allem aber iſt es die Geſchichte ſpät erkennt, daß kein Menſch ohne Liebe leben kann. Leſen Sie mit! Kaufen Sie ſich heute die neue BSBR 5 S * * Donnerstag, 14. Juni 1934 Süodeutſchland gegen Paris Zum Fußballkampf am kommenden Sonntag im Mannheimer Stadion Die Freunoſchaftskämpfe des alten Süddeutſchen Fuß⸗ ball⸗ und Leichtathletik⸗Verbandes gegen franzöſiſche Aus⸗ wahlmannſchaften, die in den letzten Jahren ziemlich häufig ausgetragen wurden, waren ſchon immer beſondere Ereig⸗ niſſe im Programm des ſüddeutſchen Fußballſportes. Mit der Neuaufteilung des deutſchen Sportgebietes in 16 Gaue, die auch das Ende des Süddeutſchen Verbandes mit ſich brachte, trat eine kleine Pauſe im Wettſpielverkehr zwiſchen Süddeutſchland und Frankreich ein. Süddeutſchland trug vorerſt keine offiziellen Länderkämpfe mehr aus und erſt etzt, nachdem ſich die vier ſüddeutſchen Gaue Südweſt, Baden, Württemberg und Bayern näher zuſammengeſchleſ⸗ ſen haben, iſt es wieder möglich, eine„ſüddeutſche“ Aus⸗ wahlmannſchaft zu ſtellen. Ihre erſte größere Probe wird ſie nun am nächſten Sonntog in Mannheim gegen eine Pariſer Stadtelf zu beſtehen haben. Gegen Paris haben wir ſchon einmal über⸗ zeugend gewonnen. In der Seineſtadt errang am 4. 12. 2932 eine unſerer beliebten„Nachwuchs⸗Mannſchaften“ einen vielbeſtaunten:2⸗Sieg. Die ſüddeutſche Mannſchaft begei⸗ ſterte damals die gewiß nicht anſpruchsloſen Pariſer durch ihr techniſches Können und ihr zweckmäßiges Kombina⸗ tionsſpiel. Inzwiſchen iſt ſich dos Können der ſüddeutſchen Spieler ziemlich gleich geblieben, während die Franzoſen, beſonders in Paris, eine große Hebung ihrer Spielkultur verzeichnen können. Wir erinnern nur an den heroiſchen Kampf, den Frankreichs Nationalmannſchaft während der Weltmeiſterſchaft den Oeſterreichern geliefert hat. Der Kampf Hürfte alſo für uns diesmal weitaus ſchwerer wer⸗ den, denn in der Pariſer Stadtmannſchaft, deren Aufſtel⸗ lung zwar noch nicht bekannt iſt, werden ſicherlich eine Reihe von Spielern, die an der Weltmeiſterſchaft teil⸗ genommen haben, mitwirken. Unſere Elf tritt gegenüber dem letzten Spiel gegen Paris in völlig veränderter Aufſtellung an. Sie ſteht: — Müller (Freiburger Fic) KgKonrad Dienert (Kaiſerslautern)(VſB Mühlburg) Streb Tiefel Größle (Wacker München)(Eintr. Frankfurt)(Vfs Neckarau) Fiſcher Lachner Conen Theobald Fath (Pforzh.)(München 60)(Saarbr.)(VfR Mannh.)(Worms) An dieſer Mannſchaft gefällt uns beſonders der Sturm, der in Conen einen überragenden Führer hat. Conen hat in dem ausgeruhten Lachner und dem ſchnellen Fiſcher einen rechten Flügel neben ſich, der ſich dem durchdachten Spiel des Saarbrückers gut anpaſſen wird. Auch die linke Sturmſeite mit Fath— Theobald wird nicht abfallen. Die Läuferreihe iſt mit Streb, Tiefel und Größle zuverläſſig beſetzt. Etwas Bedenken haben wir bei der Verteidigung, denn Konrad und Dienert ſind nicht beſonders ſchlagſicher, dafür ſteht aber mit Müller ein Mann zwiſchen den Pfoſten, der unſer ganzes Vertrauen beſitzt. Der Kampf im Mannheimer Stadion wird einen ſpan⸗ nenden Verlauf nehmen. Wir können unſerer Mannſchaft keinen ſicheren Sieg vorausſoren, aber wir glauben doch, daß ſie es ſchaffen wird. Eintracht Frankfurt in Mannheim Ein Großkampf ſteigt am Samstag abend auf dem BfR⸗Platz Mannheim, der wieder einmal für alle An⸗ hänger des Fußballſports eine Ueberraſchung ſein wird. Kein geringerer Gegner als Eintracht Frankfurt iſt es, der auf dem Sportplatz an den Brauereien dem Bfe Neckaran zu einem Freunoſchaftsſpiel gegenüber⸗ tritt. Die Frankfurter, die ſchon längere Zeit nicht mehr in Mannheim waren, haben von jeher einen erfolgreichen Fußball gezeigt. Wie bekannt ſein dürfte, iſt auch der mehr⸗ malige internationale Spieler Gramlich in der Mann⸗ ſchaft, der erſt von den Weltmeiſterſchaftsſpielen aus Italien zurückgekehrt iſt. Der Vfe Neckarau, der in ſeinen letzten Spielen eine merkliche Formverbeſſerung aufzuweiſen hatte, wird in die⸗ ſem Großkampf gewiß ſeinen Mann ſtellen. Jußballer werden empfangen In Gelſenkirchen: Der Schalker Fritz Czepan, eine der Hauptſtützen der deutſchen Nationalelf, iſt am Dienstag abend um 19.27 Uhr in ſeiner Heimatſtadt Gelſenkirchen wieder ein⸗ getroffen. Schon eine Stunde vorher hatte ſich eine nach Tauſenden zählende Menſchenmenge im Bahnhof und auf dem Vorplatz eingefunden, um den blonden Schalker zu begrüßen. Die HJ. war aufmaſchiert und unterhielt die Menſchenmenge mit Fanfarengeſchmetter. Als dann der Zug eingelaufen war, gab es kein Halten mehr. Die Zuſchauer durchbrachen die Polizeiketten, und jeder wollte dem braungebrannten Schalker die Hand drücken. Fritz Czepan wurde von Vertretern der NSDAP, der Stadtverwaltung und von ſeinen Vereins⸗ und Mann⸗ ſchaftskameraden überaus herzlich empfangen. Als Czepan vor dem Bahnhof ſichtbar wurde, ſchallten ihm brauſende Hochrufe entgegen. Seine⸗Kameraden hoben ihn auf ihre Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe — Warum zum Schluß Pokalſyſtem? Der DB⸗Führer zur Meiſterſchafts-Entſcheidung Die Deutſche Fußball⸗Meiſterſchaft 1934 tritt in ihr letz⸗ tes Entſcheidungsſtadium. Nach der Ermittlung der Gau⸗ meiſter und der Durchführung der Gruppenſpiele von je vier Gaumeiſtern folgt nun— am kommenden Sonntag und eine Woche ſpäter— der Schlußabſchnitt in Geſtalt zweier Vorſchlußrundenſpiele der vier Gruppenſieger nach dem Pokalſyſtem und des Endſpiels der Vorſchlußrunden⸗ Sieger. Warum dieſe letzten Spiele nach dem Pokalſyſtem ausgetragen werden, darüber hat ſich Regierungsrat Linne⸗ mann, der Führer des Deutſchen Fußball⸗Bundes, folgen⸗ dermaßen ausgeſprochen: „Für die drei Endſpiele iſt das Pokal⸗ ſyſtem beibehalten. Der Verlierer ſcheidet aus, der Sieger tritt zum Schlußſpiel an, in dem der Meiſter ermit⸗ telt wird. Oftmals iſt bereits gefragt, warum für dieſe Spiele das Pokalſyſtem beibehalten iſt. Dafür gab es zwei Gründe: 0 Der erſte: Die Kette der Spiele um die Deutſche Meiſterſchaft ſoll nicht zu lang werden. Früher mußten die . Die franzöſiſche Mannſchaft Schultern und brachten ihn durch die 30—35 000 Perſonen ſicher zum Auto. In Düſſeldorf: In Düſſeldorf war die Ankunft von Hohmann, Janes, Albrecht, Bender und Kobierſki erſt ſpät bekannt geworden, ſo daß ſich nur einige hundert Zuſchauer am Hauptbahnhof einfanden. Nachdem die Spieler begrüßt waren und jeder einen Blumenſtrauß erhalten hatte, ging es durch die Stadt zum Vereinslokal der Fortuna, wo ſich Oberbürgermeiſter Dr. Wagenführ, Kreisleiter Keyßner, Sportbeauftragter Dr. Klein und Sportdezernent Dr. Heynen zur Begrüßung einfanden. Freudentaumel in Prag Die tſchechiſche Nationalmannſchaft, die bekanntlich bei der Weltmeiſterſchaft gegen Italien höchſt ehrenvoll unter⸗ lag, erhielt bei ihrer Heimkehr nach Prag einen Empfang, wie man ihn noch nie geſehen hatte. Am Bahnhof und in den Straßen der Stadt jubelten faſt eine halbe Million Menſchen den erfolgreichen Spielern zu, die in ihren Autos mit Blumen geradezu überſchüttet wurden. Die Straßen und Häuſer waren feſtlich geſchmückt. Der Präſi⸗ dent der Republik, der das ganze Schlußſpiel im Radio mit angehört hatte, ließ den Spielern und dem tſchechiſchen Fußball⸗Verband durch den Wohlfahrtsminiſter die Große Goldene Medaille der Republik aushändigen und ſeine be⸗ ſondere Anerkennung für die großen Leiſtungen der Mann⸗ ſchaft ausſprechen. Die deutſchen Fußballſpieler, die an der Weltmeiſter⸗ ſchaft in Italien teilgenommen hoben, erhielten überall bei ihrer Rückkehr in ihre Heimatſtädte einen jubelnden Empfang. Die Reichsſchwimmwoche und die DERG Von Direktor Broßmer, Karlsruhe Der Grunoͤſatz des nationalſozialiſtiſchen Stagtes„Ge⸗ jedem Fall dͤurch Rettungsſchwimmer, die ſofort in Has meinnutz geht vor Eigennutz“ war der Grundgedanke der Gründung der Deutſchen Lebensrettungsgeſellſchaft kurz vox dem Kriege durch 3 junge Studenten der Greifswalder Univerſität. Mit dieſem Leitſatz geht die Deutſche Lebens⸗ rettungsgeſellſchaft auch während der Reichsſchwimmwoche in ganz Deutſchland gemeinſam mit den Schwimm⸗ aund Turnvereinen in einen großen Aufklärungskampf hinein. Das Haupttätigkeitsgebiet der Degch liegt nicht darin, dem einzelnen Volksgenoſſen und insbeſondere der Jugend das Schwimmen zu lehren, ſondern ihre Auſgabe liegt darin, ſchon ſchwimmſertigen Menſchen eine ergänzende Ausbil⸗ dung nach der theoretiſchen und praktiſchen Seite hin zu geiben. Dieſe Zuſatzausbildung iſt deshalb notwendig, weil nicht jeder Schwimmer ohne weiteres in der Lage iſt, einen in Waſſernot befindlichen Menſchen zu retten. Für dieſen Ernſtfall ſind ganz beſtimmte erfahungsmäßig gelernte Kenntniſſe notwendig, die eine große Vielſeitigkeit in ſich bergen. Beſtimmte Arten von Schulgriffen müſſen bei der Rettung Ertrinkender von Fall zu Fall angewandt werden. Dies verlangt einen ſehr großen Kraftaufwand und eine außerordentliche Geſchicklichkeit des Rettenden, der von dem Anſang der Rettungstat an ja ſür zwei Menſchenleben ver⸗ antwortlich iſt. Sein eigenes Leben darf er nicht leicht⸗ fertig aufs Spiel ſetzen und der zu Rettende iſt dem Er⸗ trinkungstod zu entreißen. Aber die Erlernung der Schulgriffe iſt nur ein kleiner Teil des Ausbildungsganges der Kurſe der DeRG. Gleich⸗ zeitig müſſen die geiſtige Einſtellung, die Entſchlußkraft, die volle Ueberſicht über die Lage gegeben ſein. Und dieſe äußere Lage bei den Rettungstaten iſt ſo verſchieden, weil es ſtehende ſeichte und tieſe ſtark ſtrömende Gewäſſer gibt mit ſteilen Ufern und mit Schlinggewächſen am Boden. Dazu die Einwirkung des Windes und der verſchiedenen Waſſertemperaturen im Verlauf des Jahres. Ganz beſon⸗ ders ſchwierig ſind die Rettungen bei ſtarkem Wellengang oder im Winter beim Einbruch einer Eisdecke, die von dem Retter oft große Gefährdung ſeiner Geſundheit mit ſich bringen. Dazu kommt, daß der moderne Paddelbetrieb auf den Flüſſen an ſaſt jedem Sommertag ernſte Situationen ergibt. Jeder dieſer Fälle iſt an ſich ganz anbers gelagert. Die ſchulmäßige Vorbildung des Retters iſt nur eine Norm, er muß in jedem einzelnen Fall ſelbſtändig und entſchloſſen handeln können und an ſich ſchon eine große perſönliche Erfahrung im Aufenthalt im Waſſer haben. Indeſſen hat die Erfahrung der letzten 10 Jahre gezeigt, daß es ſtets gelingt, gute Schwimmer zu vollkommenen Rettungsſchwimmern austzubilden. Das von der Deutſchen Lebensrettungsgeſellſchaft herausgegebene Ehrenzeichen und die ſtaatliche Rettungsmedaille werden nur in den Fällen verliehen, in denen der Retter ſich in eigener Lebensgefahr befunden hat. Nach der Rettungstat ſelber iſt es in den meiſten Fällen notwendig, durch Wiederbelebungsverſuche den Geretteten zum Leben zurückzurufen. Dafür gibt es beſondere Methoden, die in den Kurſen der DeRch gräünd⸗ lich gelehrt werden. Gerade das Gebiet der Wiederbele⸗ bung hat eine enge Zuſammenarbeit mit den Sanitäts⸗ kolonnen gebracht, die an den Rettungsſtationen dieſen Teil der Rettungswachen bereitwilligſt übernommen haben. Rettungsſtationen ſind Einrichtungen der Praxis, die von den einzelnen Bezirken der Deghch an den Haupt⸗ — Hadeplätzen an Seen und Flüſſen eingerichtet ſind, um in Waſſer gehen. Menſchen, die in Gefahr ſind, vor dem Er⸗ trinkungstod zu retten. Wenn auch bisweilen Boote an den Rettungsſtationen vorhanden ſind, ſo können ſie doch meiſtens nur dazu Hienen, die Rettungsſchwimmer raſcher an Ort und Stelle zu bringen. Aber die Hauptſache bleibt der Einſatz der Rettungsſchwimmer im Waſſer ſelbſt, der mit dem Opfer oft ringen muß, um es dann faſt immer bewußtlos an das Land zu befördern. So zerfällt jede Rettungstat in drei Teile: das Faſſen und Beruhigen des Opfers, manchmal noch ſogar der Kampf mit dem Opfer, düe Beförderung nach dem Ufer und das Anſtellen der Wiederbelebungsverſuche. Dieſem großen Werk der Nächſtenliebe der Deutſchen Le⸗ bensrettungsgeſellſchaft haben ſich neben den Sanitäts⸗ kolonnen im letzten Jahr auch die SA, Sis und die HJ ſehr helfend zur Seite geſtellt. Ihre Mitglieder werden in Kurſen ausgebildet und helſen wacker bei dem Rettungs⸗ dienſt ian den Rettungswachen mit. In der Reichsſchwimmwoche ſoll der ganzen deutſchen Volksgemeinſchaft das große Wirken der Deutſchen Lebens⸗ vettungsgeſellſchaft ſeit vielen Johren wieder einmal klar vor Augen geführt werden, damit jeder deutſche Mann und jede deutſche Frau weiß, daß ſie alle von ſtillen Wäch⸗ tern an allen Badeplätzen geſchützt werden. An die Ge⸗ meindeverwaltungen ergeht der Ruf, durch wenig Mittel die Einrichtung der Rettungswachen materiell zu unter⸗ ſtützen, damit den tapferen Rettern die materielle Grund⸗ lage für ihr notwendiges Gerät gegeben werden kann. Mit dem alterprobten Ruf„Jeder Deutſche ein Retter“ ſoll dieſe großzügige Bewegung ſich noch weiter ausbreiten zum Wohle dex Volksgeſundheit, der Volksſicherheit und im Sinne der Volksgemeinſchaft. Reichskampf der Noſt⸗Schützen Die Arbeitsgemeinſchaft Deutſcher Poſt⸗Sportvereine veranſtaltet in der Zeit vom 22. bis 25. Juni zum dritten Male ihren Reichswettkampf im Kleinkaliber⸗Schießen. Herr Reichspoſtminiſter Freiherr von Eltz⸗Rübe⸗ nach hat die Schirmherrſchaft über die Veranſtaltung über⸗ nommen. Nachdem im Vorjahre bereits 4394 Poſt⸗Schützen beteiligt waren, rechnet die Arbeitsgemeinſchaft, die in⸗ zwiſchen auf 220 Poſt⸗Sportvereine mit über 1000 Abtei⸗ lungen und mehr ols 100 000 Mitgiledern angewachſen iſt, auf eine Beteiligung von mehr als 8000 Teilnehmern. Im Einzelkampf ſind 15 Schuß abzugeben, und zwar je 5 Schuß liegend, knieend(ober ſitzend) und ſtehend; Sonder⸗ klaſſen ſind vorgeſehen für Mitglieder über 60 Jahre, Damen und Jungſchützen. Im Mannſchafts⸗Wettbewerb werden die 8 erſten Vertreter eines jeden Vereins ge⸗ wertet. Die beſten Schützen dieſes Reichs⸗Wettkampies werden die Farben der Deutſchen Reichspoſt am 21. und 22. Auguſt in Budapeſt beim Internationalgg Match⸗Schießen der europäiſchen Poſtorganiſotionen vertreken. Toni Merkens, der deutſche Amateur⸗Fliegermeiſter, kam auf der Kopenhagener Ordrup⸗Bahn am letzten Tage der großen Fliegerwoche zuſammen mit dem Engländer Horn in einem Zoeiſitzer⸗Vorgabefahren vor den Oeſter⸗ veichern Duſicha⸗Schaffer zum Siege. an den Schlußſpielen beteiligten Vereine bis zu 42 Spiele austragen, um zur Meiſterſchaft zu kommen. Der Erfolg war der, daß man beim Schlußſpiel faſt immer abgekämpfte, erſatzgeſchwächte Mannſchaften zu ſehen bekam. Heute haben die am Schlußſpiel beteiligten Vereine höchſtens 26 Spiele auszutragen. Sie können ſomit die vorhandenen Kräfte planmäßig auswerten und bei geſchickter Heranziehung der Reſerven ſpielſtärkſte Mannſchaften zum Schlußſpiel ſtellen. Die Durchführung der Endſpiele nach dem Pokalſyſtem würde ſelbſt bei der Gruppeneinteilung einen bzw. zwei Spieltage mehr in Anſpruch nehmen. Dieſe Spieltage wer⸗ den aber für die Durchführung geplanter neuer Wett⸗ bewerbe dringend benötigt, ſoll eine Zahl von 30 Spieltagen im Jahr nicht überſchritten werden. Der zweite Grund: Die Spiele nach dem Pokal⸗ ſyſtem haben neben ſtarken Nachteilen(3. B. beſonderer Glückseinſchlag, härtere Spielweiſe) auch ihre Vorzüge. Ein Entſcheidungsſpiel um die höchſte ſportliche Ehre in 2 mal 45 Minuten verlangt eine konzentrierte Anſpannung aller Körper⸗, Geiſtes⸗ und Charakteranlagen. Solche Spiele verlangen vom Spieler vollſte Selbſtbeherrſchung, größten Einſatzwillen und einen zu größter Dauerleiſtung durch⸗ trainierten Körper. Dieſe Spiele ſind aber auch ein Prüf⸗ ſtein für die Vereinsleitung, die dabei beweiſen muß, daß ſie zum Entſcheidungskampf Reſerven aufgebaut und plan⸗ mäßig verwertet hat. Beim Pokalſyſtem gibt es ein Schluß⸗ ſpiel als Höhepunkt, bis zu dem nichts entſchieden iſt. Die⸗ ſes Spiel hat mithin ſeinen ganz beſonderen, im Syſtem liegenden Reiz. Es iſt die„Abſchlußprüfung“. Wenn mir die Frage vorgelegt wird, ob früher alle Deutſchen Meiſter dieſe Schlußprüfung beſtanden haben, ſo muß ich ſie ehrlich mit„nein“ beantworten. Leider mußte ich ſelbſt mehrfach Zeuge eines Schlußkampfes ſein, der Ausſchreitungen mit ſich brachte, die keine Ruhmesblättes unſeres Sportes waren. Gerade dieſe Ereigniſſe haben mich veranlaßt, dem Herrn Reichsſportführer die Beibehal⸗ tung des Pokalſyſtems als letzte, ſchwerſte Prüfung für die Schlußſpiele zu empfehlen. Wer in Zukunft Deutſcher Meiſter heißen will, der muß nicht nur im ſportlichen Kampf ſiegen, er muß in jedem einzelnen Spiele Sieger über ſich ſelbſt bleiben. Alle Schlußſpiele müſſen in Zukunft in dem gleichen ritterlichen Geiſt ausgefochten werden, in dem z. B. im vergangenen Jahr Fortuna⸗Düſſeldorf gegen Schalke die Meiſterſchaft gewonnen hat.“ Deutſche Kamyfſpiele Nürnberg 1934 Die Mitwirkung Auslandsdeutſcher Nach den Ausſchreibungen für die Deutſchen Kampfſpiele Nürnberg 1934 können ſich an dieſem gewaltigen Sport⸗ ereignis des Dritten Reiches auch Auslandsdeutſche, gleich⸗ gültig wo ſie wohnen, beteiligen. In den letzten Tagen iſt nun ein Schreiben aus einer ſkandinaviſchen Stadt im Rathaus zu Nürnberg eingelaufen, in dem der Beſuch eines Auslandsdeutſchen als Vertreter des Deutſchen Sportklubs jener ſkandinaviſchen Staoͤt angekündigt wird. Dieſem er⸗ ſten Vorfall dieſer Art werden zweifellos weitere folgen. So fällt den Kampfſpielen auch die wichtige Aufgabe zu, die in der ganzen Welt zerſtreuten Angehörigen des deut⸗ ſchen Volkes wieder in Verbindung mit dem Mutterlande zu bringen und dadurch ihr Nationalgefühl zu ſtärken. Dortmund(13. Juni) 1. Jugend⸗Rennen. 1850 /, 1000 Meter, zweijährige Maiden: 1. M. Pfeifers Alp(A. Lommatzſch); 2. Strachur; 3. Nikolaus. Toto: 111; Platz: 11, 11, 11. Ferner: Hans⸗ hein, Lorbaß. 2. Wallenſtein⸗Rennen. 2150 /, 1800 Meter: 1. W. Bres⸗ ges Horus(A. Lommatzſch); 2. Audi; 3. Natangv. Toto: 9; Platz: 12, 12. Ferner: Andreas Hofer. 3. Blankenſtein⸗Reunen. 1850 /, 1400 Meter, Verkaufs⸗ rennen: 1. M. Schönemanns Domfalke(R. Plätke); 2. Ro⸗ binſon; 3. Bajadere. Toto: 19; Platz: 42, 12. Ferner: Prachtmädel. 8 4. Preis von Weſtfalen. Ehrenpreis und 10000 4, 1800 Meter: 1. Frau J. von Opels Ehrenpreis(K. Narr); 2. Viaduct; 3. Gnom. Toto: 13, Platz: 10, 11. Ferner: Aga⸗ thon, Morgengabe. 5. Volumnius⸗Rennen. 9000 /, 1400 Meter, Ausgleich 2: 1. W. Schultes Voltaire 2(A. Lommatzſch); 2. Eilwerk; 3. Charmante. Toto: 63, Platz: 2, 20. Ferner: Schwede. 6. Nichtöffentliches Rennen. 7. Diamant⸗Jagdrennen. 1850 /, 3700 Meter, Ausgleich 3: 1, C. Immendorfs Fortis(A. Machan): 2. Paulchen; . Corax. Toto: 103; Platz: 30, 24. Ferner: Fahrewohl, Friſchling, Agnus. 8. Juni⸗Ausgleich. 1650 /, 1200 Meter, Ausgleich 4: 1. W. Wartenbergs Menne; 2. Milotti; 3. Letzter Sioux. Toto: 42; Platz: 34, 30, 94. Ferner: Ordensſchweſter, Fix, Lanzenſpitze, Coſa, Pieta, Rio, Auswahl. Doppelwette: Ehrenpreis— Voltaire 2 18110. Um den„Großen Motorrad⸗Preis von Dentſchland“, der am 1. Juli auf der neuen, 8,7 Kilometer hangen Rundenſtrecke bei Hohenſtein⸗Ernſtthal ausgefahren wird, bewerben ſich Fahrer aus zwölf Nationen. In der Wertung der Brandenburgiſchen Geländefahrt ſind noch einige Aenderungen vorgenommen worden, ſo daß insgeſamt 26 ſtrafpunktfreie Fahrer die Goldmedaille erhalten konnten. Der Große Auto⸗Preis von Nizza, der im Voxjahre zum erſten Male nach dem Muſter des Großen Preiſes von Monaco durchgeführt wurde, wird am 12. Auguſt wieder⸗ olt. 8 Die polniſche Expedition für dͤas Aachener Reitturnier ſetzt ſich unter Führung von Stabsoberſt Praglowſki aus fogenden Offizieren zuſammen: Hpim. Rucinſki, Hptm. Mroweo, Oblt. Pohorecki und Oblt. Gutowſki. Die Polen bringen insgeſamt zehn Pferde mit. Die Touriſt Trophy der Leichtgewichte, die am Mittwoch über 425 Km. auf der Inſel Man ausgefahren wurde, endete mit einem Siege des Engländers Simpſon, der mit ſeiner Ruoͤge die Strecke in:43:50 Std.(113,9 Stoͤkm.) vor ſeinen Markengenoſſen Nott und Walker durchfuhr. Der deutſche Tennislehrer Roman Najuch, deſſen Lehr⸗ tätigkeit in Schweden großen Anklang gefunden hat, iſt neuerlich für acht Wochen nach Schweden verpflichtet worden. Der Gan Heſſen im DDacC führt im Verein mit der Gruſta Heſſen des NSKK am 23. Juni mit dem Start in Bad Homburg eine Ballonverfolgung bei Nacht durch. Der Ballon wird von der Landesgruppe 7 Südweſt des Deut⸗ ſchen Luftfahrt⸗Verbandes geſtellt. Ausgezeichnete Leiſtungen gab es bei einem leichtathleti⸗ ſchen Abendſportfeſt in Helſingfors. Matti Järvinen kam mit dem Speer 75,72 Meter weit, Kotkas warf den Diskus 49,67 Meter und Kokkinen brachte es im Weitſprung auf 7,10 Meter. 8 NSDAP-Bſifieilungen Aus parteiamtlichen Bekenntmachungen entnommen PO Oſtſtadt. Freitag, 15. Juni, 20,30 Uhr, im Saale des Adolf⸗Hitler⸗Gymnaſiums, Eingang Tullaſtraße, Schulungs⸗ abend. Redner: Pg. Fiſcher. Thema:„Des deutſchen Vol⸗ kes Kampf um den Lebensraum“. Für die Mitglieder, auch diejenigen der NSB0, iſt Erſcheinen Pflicht. Humboldt. Sitzung der politiſchen Leiter am Freitag, 15. Juni, 20 Uhr, im Heim. Neckarſtadt⸗Oſt. Die für heute, Donnerstag abend vor⸗ geſehene Kundgebung gegen„Nörgler und Miesmacher“ findet nicht ſtatt. Näheres wird zur gegebenen Zeit bekanntgegeben. Deutſches Eck. Der auf Freitag, 15. Juni, angeſetzte Schulungsabend im„Caſino“ fällt aus. Die Ausweiſe behalten ihre Gültigkeit. Neckarau. Freitag, 15. Juni, 20,30 Uhr, im Partei⸗ lokal Gaſthaus„Zum Lamm“, Sitzung der politiſchen Leiter der PO ſowie ſämtlicher Parteigliederungen. Edingen. Montag, 18. Juni, 20,30 Uhr, im„Fried⸗ richshof“ Schulungsabend. Für Mitglieder der NSDAP und Sonderorganiſationen iſt Erſcheinen Pflicht. NS⸗Frauenſchaft Neckarau. Heute, Donnerstag, 20.30. Uhr, Heimabend, nicht Mitgliederverſammlung im Evang. Gemeindehaus. 88 Sprechſtunden des Führers und des Stabes des Bannes 171: Bannführer und Adjutant: Wochentags von—12,45 und 15—19,30 Uhr; Sozialreferent: Dienstags und Freitags von 18—19 Uhr, Samstags von 17—19 Uhr; Schulungs⸗ leiter: Montags, Donnerstags und Samstags von 15 bis 17 Uhr; Preſſereferent: Dienstags, Mittwochs und Freitags von 15—17 Uhr; Sportreferent: Dienstags von 18,30 bis 19,30 Uhr jeweils im Haus der Jugend, Luiſenring 49; Bannarzt: Mittwochs von 17—18 Uhr in der Schularztſtelle, E 1(altes Rathaus). NSBOOS Ortsgruppenbetriebsobleute und Betriebszellenobleute! Die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft dͤurch Freude“ veranſtaltet mit dem Philharmoniſchen Orcheſter Mannheim unter Lei⸗ tung von Johann Strauß einen Konzertabend unter der Parole:„Ein Abend beim Walzerkönig'. Die Eintrittskarten koſten für alle Plätze 50 Pfg. einſchl. ſtädt. Einlaßgebühr und werden ausgegeben über die Betriebs⸗ zellenobleute und über die Dienſtſtellen dͤer Deutſchen Ar⸗ beitsfront. Die Karten ſind ab Freitag vormittag 10 Uhr auf der Kreisbetriebszellenabteilung durch die Ortsgrup⸗ penbetriebsobleute und Betriebszellenobleute in Empfang zu nehmen. Kreisbetriebszellenobmann der NSDA gez. Döring. Friedrichspark. Donnerstag, 14. Juni, um 20.30 Uhr, in den Geſchäftsräumen der NSDAp in D 4, 8, Amtswalterſitzung der NSBO, Ortsgruppe Friedrichspark. NSKOV Schwetzingerſtadt⸗Oſt. Samstag 16. Juni, um 20.30 Uhr, im Lokal„Zum Kranz“, Seckenheimer Straße 56, Pficht⸗Mitgiederverſammung. Donnerstag, 14. Juni Roſengarten:„Der Mantel“, Oper von G. Puccini,„Das bunte Abenteuer“, von Hanns Klaus Langer,„Gianni Schicchi“, Oper von G. Puccini, Miete D, 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Roſarium, Neuoſtheim, Harrlachweg: Geöfſnet v. 16—20 Uhr. Städtiſche Hochſchule für Muſik und Theater: 17 Uhr Hermann Maria Wette:„Allgemeine und muſikaliſche Erziehungslehre“(Vorleſung und Uebung). Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 12 Uhr Mannheim— Worms und zurück. 14.30 Uhr Mannheim— Speyer— Germersheim und zurück. 19.45 Uhr Abenoͤfahrt Mann⸗ heim— Worms umd zurück. Autobusſonderfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Neuſtadt— Lambrechter Tal— Forſthaus Iſenach— Bad Dürkheim — Mannheim. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarettprogramm mit Gaſtſpiel Gerty von Reichenhall. Pfalzbau⸗Kaffee: 15.30 und 20 Uhr Konzert und Tanz. Tauz: Palaſthotel Mannheimer Hof, Kafſee Vaterland. Ortskrankenkaſſe Nnitsſtraße: Ausſtellung„Das Moler⸗ hanoͤwerk“. Lichtſpiele: Univerſum:„Heute abend bei mir“.— Alhambra:„Bei der blonden Kathrein“.— Roxy: „Morgen beginnt das Leben“.— Schouburg:„Ver⸗ lieb dich nicht in, Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſenm: Sonderausſtellung„Katſerdome am Mittelrhein“. Geöffnet von 10 bis 19 und von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 11 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Mannheimer Kunſtverein L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 13 Von 9 bis 13 und von 15 bis und von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: 19 Uhr Leſeſäle; von 11 bis 13 und non 17 bis 10 Uhr Stübtiſche Büch tã e er⸗ und Leſehalle im Herſchelbad: Bu ausgabe von 10.30 bis 13 und von bis 19 Uhr. 8 halle geöffnet von 10.80 bis 13 und von 16.90 bis 21 Uhr, Ingendbücherei R 7, 46: Geöffnet von 15 bis 10 Uhr. Venmlocłxes Donnerstag, 14. Juni 1034 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ansgabe 7. Seite /Nummer 285 — Der frühere Vorſitzende des Sowjets von Je⸗ katerinenburg, P. N. Bykow, der die Hinrichtung des letzten Zaren und der Seinen veranlaßt hat, veröffentlicht eine ausführliche Darſtellung dieſer furchtbaren Tat in einem jetzt in engliſcher Ueber⸗ ſetzung erſchienenen Buch„Die letzten Tage des Zarentums“. Er teilt dabei manche neuen Tatſachen mit, u. a. auch die, daß der Zar hätte gerettet wer⸗ den können, wenn nicht unter ſeinen Anhängern Zwietracht geherrſcht hätte. Nach Bykows Anſicht gab es verſchiedene Gelegenheiten für die Flucht der kaiſerlichen Familie aus ihren Gefängniſſen, bevor ſie im Mai 1918 nach Jekaterinenburg gebracht wurde. Während ihrer Gefangenſchaft in Zarſkoje Selo und Tobolſk beſtanden mehrere Pläne der Mon⸗ archiſten, die Romanows zu befreien.„Wenn dieſe Abſichten nicht verwirklicht wurden“, ſchreibt Bykow, „ſo erklärt ſich das daraus, daß zwiſchen den Orga⸗ niſatoren Zwiſtigkeiten über die Verteilung der. Gelder ausbrachen, über die man völlig die„gehei⸗ ligte Perſon“ des Monarchen vergaß.“ Auch noch während der letzten Tage in Jekaterinenburg hoff⸗ ten die Romanows auf ihre baldige Befreiung. Aber das Nahen der Weißen Truppen beſchleunigte ihr Ende. Bei einer Sitzung des Orts⸗Sowjets am 12. Juli 1918 wurde berichtet, daß die Roten Streit⸗ kräfte unzureichend ſeien und der Fall der Stadt innerhalb von drei Tagen zu erwarten wäre. In⸗ folgedeſſen beſchloß der Orts⸗Sowjet, die Roma⸗ nows zu erſchießen, ohne einen Prozeß abzuwarten. Die Hinrichtung und die Vernichtung der Leichen wurde den Befehlshabern der Wache und einigen „vertrauenswürdigen“ kommuniſtiſchen Arbeitern übertragen. Den Mord ſchildert Bykow folgendermaßen:„Am Abend des 16. Juli verſammelten ſich die beauftrag⸗ ten Perſonen im Zimmer des Kommandanten in dem Hauſe, in dem die Gefangenen untergebracht waren. Die Räume im oberen Stockwerk, in dem die Familie lebte, wurden für ungeeignet erklärt und man beſchloß, ſie nach einem der Räume im Unter⸗ geſchoß zu bringen und dort das Uxteil zu voll⸗ ſtrecken. Die Romanows wußten nichts von dieſer Entſcheidung. Um Mitternacht desſelben Tages wurde ihnen befohlen, ſich anzuziehen und die Trep⸗ pen hinunter zu gehen. Um bei ihnen keinen Ver⸗ dacht zu erregen, wurde ihnen geſagt, daß das not⸗ wendig wäre, weil man einen Angriff der Weißen in dieer Nacht erwarte. Als ſie alle in dem be⸗ ſtimmten Raum des unteren Stockwerkes verſam⸗⸗ melt waren, wurde ihnen der Beſchluß des Orts⸗ Sowiets des Ural vorgeleſen. Dann wurden alle elf— Nikolaus Romanow, ſeine Frau, ſein Sohn, ſeine vier Töchter und vier Mitglieder des Hofſtaa⸗ tes— erſchoſſen.“ Ausführlich wird dann geſchildert, wie die Leichen auf einem Laſtkraftwagen fortge⸗ ſchafft und„zerſtört“ wurden. Das geſchah,„um nicht den Gegenrevolutionären die Gelegenheit zu geben, die Unwiſſenheit der Volksmaſſe durch die„Reli⸗ quien“ des Ex⸗Zaren zu beunruhigen“. Was nach der Verbrennung übrig blieb, wurde weit weg. bracht und in einen tiefen Sumpf geworfen,„wo die Weißen, die ſpäter eifrig danach ſuchten, keine Gra⸗ bungen veranſtalten konnten.“ Viele Wertſachen in Form von Gold und Diamanten wurden an den Leichen der Zarin und ihrer Töchter gefunden, in ihre Kleider eingenäht.„Die weißen Banditen“, heißt es in dieſer ent'etzlichen Schilderung,„verfuh⸗ ren nach Marterungen ſtreng mit den wenigen, die an der Hinrichtung beteiligt waren“; Tauſende von Arbeitern und Bauern des Ural ſollen„mit ihrem Leben für die Hinrichtung der Romanows bezahlt haben.“ — Wenn man die Schmetterlinge über die Blü⸗ ten hinſchweben ſieht, ſo möchte man dieſen zarten Lebeweſen, die ſo leicht durch die Luft tanzen, nicht die Kraft zutrauen, weite Wanderungen zu unter⸗ nehmen. Und doch ſteht feſt, daß die Schmetterlinge Meere überfliegen, und man hat große Schmetter⸗ lingszüge z. B. mitten auf der Oſtſee angetroffen, Saketenpoot liliex den Meumellæanal? Der erste Start auf Kurzstrecke ist geglückt Seit der Eröffnung der internationalen Luft⸗ poſt⸗Ausſtellung in London beſchäftigen ſich die engliſchen Zeitungen immer wieder mit der Er⸗ findung des Deutſchen Gerhard Zucker, die die Beförderung von Briefen in einer Rakete geſtattet. Man erkannte ſofort, daß mit dieſer Erfindung ein bedeutender Fortſchritt im Poſtverkehr möglich iſt. Inzwiſchen wurden, wie dem„Mittag“ aus Lon⸗ don berichtet wird, die Verſuche mit den Zuckerſchen Raketen in aller Stille fortgeſetzt. Sie ſind ſo weit gediehen, daß der Einrichtung eines regelmäßigen Poſtdienſtes mit Raketen nichts mehr im Wege ſteht. Dieſer Tage wurde die erſte Briefſendung abgeſchoſſen. Es war eine Rakete, die nur ſo viel Exploſipſtoff enthielt, daß ſie gerade drei Kilo⸗ meter zurücklegte. An ihrem Beſtimmungsort nach knapp zehn Sekunden angekommen, wurde die Kap⸗ ſel geöffnet, in der ſich 1200 Briefe befanden. Die kamen dann ins nächſte Poſtamt, wo man ſie weiter⸗ leitete. Die Marken, die ſich auf dieſen Briefen be⸗ finden, dürften ſehr bald einen großen Wert haben, da ſie die äußeren Zeichen eines Markſteins in der Entwicklüng des Poſtweſens darſtellen. Es ſind Marken der Luftpoſtausſtellung, die den Ueberdruck „Raketen⸗Poſt— Erſter Flug“ tragen, und Marken zumindeſt mit dem Aufdruck:„Zucker⸗Raketen⸗Poſt. Raketen⸗ gebühr, zwei Schilling ſechs Pence, bezahlt.“ Der Stempel trägt die Worte:„Verſuchs⸗Abſchuß— 6. VI. 34.“ Eine unüberſehbare Menſchenmenge hatte ſich zu dem Verſuchsſchuß eingefunden. Das Experi⸗ ment gelang zur vollſten Zufrieden⸗ heit. Ein Beifallsſturm erhob ſich, als ſchon nach unglaublich kurzer Zeit die Ankunft der Rakete ge⸗ meldet wurde. Gerhard Zucker ſah ſich bald von Journaliſten umringt, denen er über ſeine weiteren Pläne Auskunft geben mußte. „Als ich meine Rakete zur Internationalen Luft⸗ poſt⸗Ausſtellung Anfang Mai nach England herüber⸗ brachte, fand ich überall größtes Intereſſe für die Erfindung. So beſchloß ich, hierzubleiben und die Rakete vorzuführen. Soweit mir bekannt iſt, gibt es in England kaum einen Ingenieur, der ſich mit dem Raketenproblem beſchäftigt. Es war ſchwer für mich, eine Fabrik ausfindig zu machen, die den benö⸗ tigten Exploſivſtoff nach meiner eigenen Zuſammen⸗ ſtellung in größeren Mengen liefern konnte. Es ſchien, als ſollte mein Unternehmen in England ſcheitern, als ſich doch noch eine Feuerwerksfabrik bereit erklärte, die Lieferung zu übernehmen. Sie iſt denn auch zu meiner vollſten Zufriedenheit erfolgt. Während der Ausſtellung wurde ich ſowohl Lord Londonderry als auch Sir Kingsley Wood vorgeſtellt. Sie zeigten großes Intereſſe für meine Vorſchläge und leiteten Verhandlungen mit der Poſtbehörde in meiner Sache ein. Man erklärte mir ſchließlich, man habe nichts gegen eine Verſendung von Briefen in Raketen einzuwenden.“ „Im nächſten Monat werde ich meine Rakete zur Isle of Wight bringen, um ſie von dort aus zum engliſchen Hauptland zu ſchießen. Das wird der erſte Raketenflug über das Meer ſein, dex jemals ausgeſührt wurde. Die Entfernung von ungeſähr ſechs Kilometer wird in wenigen Sekunden bewältigt ſein. Eine größere Rakete hoffe ich dann über eine größere Strecke zwiſchen zwei engliſchen „Känalinſeln zu ſchicken. Als dritter Verſuch iſt der Schuß über den Aermelkanal von Dover nach Calais geplant. Die Rakete wird dieſen Flug, der über 33 Kilometer führt, in einer Minute ſchaffen. 6 Wenn alle dieſe Verſuche die Verwendbarkeit der Rakete für den Poſtdienſt bewieſen haben werden— und ich glaube feſt daran, daß die Verſuche glücken—, dann wird ſich noch einmal die engliſche und die franzöſiſche Regierung mit der Erfindung beſchäf⸗ tigen und die Einrichtung eines regelmäßigen Poſt⸗ dienſtes über den Aermelkanal übernehmen. Auch ein Raketendienſt zwiſchen Irland und England iſt in Ausſicht genommen.“ ·——————*— die ſie überquerten. So ſind alſo auch dieſe leichten „Sommervögel“ Zugvögel, aber ihr Wandertrieb be⸗ ruht auf anderen Urſachen als die der wirklichen Vogelwelt. C. Mellows, der ſich in der„Nature“ mit den Schmetterlingswanderungen beſchäftigt, hält es für ausgeſchloſſen, daß die Geſchöpfe etwa wider ihren Willen von Stürmen erfaßt und über die Waſſerfläche getragen würden. Vielmehr hat er einen ſehr ſtarken Wandertrieb bei ihnen feſtgeſtellt, der ſogar Schmetterlinge, die ſonſt nur am Tage fliegen, dazu zwingt, ihre Wanderungen auch des Nachts fortzuſetzen. Freilich reicht ihre Kraft für ſolche rieſigen Dauerflüge nicht aus;, ſie laſſen ſich aber auf den Wellen nieder und ruhen ſich aus, um dann neu geſtärkt den Weiterflug anzutreten. 2* — Die Sehkraft von zehntauſend Meuſchenaugen hat die größte photographiſche Linſe der Welt in der Sternwarte von Potsdam. Die Sternforſcher, die darin arbeiten, erforſchen das ſternenüberſäte Him⸗ melszelt ſo gut wie überhaupt nicht mehr mit dem Auge; die photographiſche Platte ſpielt bei der For⸗ ſchung die Hauptrolle. Der Beobachter des Weltalls am Fernrohr muß vor allem ein guter Photograph ſein. Die photographiſche Linſe ſieht im Gegenſatz zum menſchlichen Auge faſt ohne Fehlerquellen. Sie läßt ſich nicht von Sinnestäuſchungen narren, und was noch wichtiger iſt: ſie läßt ſich mit viel größerer Gründlichkeit wiſſenſchaftlich auswerten. Die Anlagen auf dem„Telegraphenberg“ beſtehen aus drei ver⸗ ſchiedenen Forſchungsanſtalten: aus dem Meteoro⸗ logiſch⸗magnetiſchen Obſervatorium und aus dem Aſtrophyſikaliſchen Obſervatorium. Das Aſtrophyſi⸗ kaliſche Obſervatorium iſt das älteſte an dieſer Stelle, es wurde in den ſiebziger Jahren des vorigen Jahr⸗ hunderts erbaut und gehört noch heute zu den größten und bedeutendſten Sternwarten Deutſchlands und der Welt, obwohl uns Amerika den Rang abzulaufen ſucht. Das liegt nicht am wiſſenſchaftlichen Kön⸗ nen oder an der wirtſchaftlichen Leiſtungsfähigkeit, ſondern es liegt in erſter Linie an den ungünſtigen Beobachtungsverhältniſſen in Deutſchland. Dennoch genießt die deutſche aſtronomiſche Forſchung Weltruf, obwohl ſich nur etwa 70 bis 80 Nächte jährlich zur Be⸗ obachtung eignen. Der Rieſen⸗Refraktor in oͤem gro⸗ ßen Kuppelbau gilt heute noch als die größte photo⸗ graphiſche Linſe der Welt. Dieſes Doppelfernrohr, das in einer Kuppelhalle von 21 Meter lichter Weite und 18 Meter Höhe aufgeſtellt wurde, iſt 12,5 Meter lang und beſitzt eine photographiſche Linſe, die 80 Zentimeter im Durchmeſſer⸗ mißt. Die Lichtempfind⸗ lichkeit von zehntauſend Menſchenaugen reicht nicht an die Lichtſtärke dieſes Geräts heran. Das Gewicht des gewaltigen Inſtrumentes, hinter dem der menſch⸗ liche Beobachter als winziges Körperchen faſt ver⸗ ſchwindet, beträgt 20000 Kilogramm. Und dennoch läßt es ſich lenken, als wär es ſederleicht. * — Die Unterſuchung über die Urſache des furcht⸗ baren Eiſenbahnunglücks von Laguy am Weih⸗ nachksabend, das 230 Todesopfer gefordert hat, hat nach fünf Monaten ein ſenſationelles Ergebnis ge⸗ zeitigt. Man hat nämlich nach einer amtlichen Pariſer Mitteilung feſtgeſtellt, daß der Heizer des Schnellzugs, der in den Vorzug hineinfuhr, farben⸗ blind iſt. Die Unterſuchungs⸗Kommiſſion fuhr dieſer Tage zuſammen mit dem Heizer und dem Lokomo⸗ tipführer des Straßburger Schnellzugs an die Un⸗ glücksſtelle, um die ärztlichen Feſtſtellungen nachzu⸗ prüfen. Der Nachweis für die Farbenblindͤheit des Heizers ſei bei dieſer Gelegenheit erbracht worden. Dieſem Ergebnis legt man inſofern eine beſondere Bdeutung bei, als der Heizer zuſammen mit dem Lokomotivführer bisher immer behauptet hatte, daß die Signale offen geweſen deien. Ein Haus ſtürzt ein Die Ruine eines Mietshauſes in Valencia, das plötz⸗ lich in ſich zuſammenbroch und ſeine Bewohnerſchaft unter ſich begrub. Aus den Trümmern wurden 15 Tote und 90 Schwerverletzte geborgen. — Vor kurzem fand ein Beſitzer aus Antbudupö⸗ nen in Aſtpreußen ein noch warmes Vogelei, das anſcheinend beim Holzfällen aus dem Neſt gefallen war, ohne zu zerbrechen. Er ſteckte es in ſeine Taſche und legte es, als er zu Hauſe angekommen war, einer ſeiner Glucken unter. Wie erſtaunt war er, als nach einigen Tagen aus dem Ei ein kleiner Mäuſebuſſard kroch, der ſofort zeine kreiſchende Stimme ertönen ließ und Hühner und Küken in Schrecken ſetzte. Da die Glucke nicht zu bewegen war, wieder auf das Neſt zu gehen, war das Schickſal des räuberiſchen Pflegekindes bald beſiegelt. 1 päcchen für 4 perſ. 8 pig. Mein ſarb. ill. Proſpekt „pusding mit Früchten“ zeigt viele reizende Zuſammenſtellungen. zuſendung koftenlos. Dr. Auguſt Oetker, Bielefeld 9. hHedda Westenberger 16 Aber da hat ihm die Unger ſchon die Hand ge⸗ geben, eine feſte, kameraoſchaftliche Hand, und er hat ſich verbeugt zu ihr und zu dem Herrn hin, der ihr Schwager iſt, und hat einen Fetzen der hundertmal vorgeſprochenen Rede angebracht, und ſchließlich hängt er am Rand ſeines Seſſels, und die Schauſpielerin ſitzt ihm gegenüber, und jetzt erſt, im Lichtkreis der Klublampe, ſieht er ihr Geſicht richtig mit den herr⸗ lichen Augen und dem Lächeln, das ganz anders iſt als auf den vielen Bildern und viel ſchöner, „Rauchen Sie?“ fragt die Unger und hält ihm Zigaretten hin in einem ſchwarzen kleinen Käſtchen, aus dem man die Dinger nur ſehr ſchwer heraus⸗ kriegt, und ſchließlich muß die Unger ſie ihm noch herausholen, weil er wahrhaftig zu nervös iſt, es felbſt zu tun. „Das iſt'n Ding mit'm Pfiff“, ſagt die Unger und Franz lacht und ſagt:„Jawohl, das iſt'n⸗Ding mit'm Pfiff“, und findet ſein ganzes Unternehmen überhaupt iſt'n Ding mit'm Pfiff, wenn er nur erſt wieder draußen wäre. Aber vorher. muß er noch ein Streichholz von der Unger nehmen, und im gleichen Augenblick wird er hochrot und denkt: Himmel noch⸗ mal, ich hätt's nehmen und ihr anbieten müſſen— aber dazu iſt es jetzt zu ſpät, und er ſitzt oͤa mit der brennenden Zigarette, und die Unger ſitzt noch ohne Feuer und läßt ſich von ihrem Schwager ein neues Streichholz geben. Verdammt noch eins Aber dann iſt das alles überwunden, und man redet. Wie es ihm geht, fragt die Unger. Danke gut, ſagt Franz, wie geht's ſelber? Und die Unger lacht wieder und ſagt— mit einem Blick zu dem albernen Schwager— danke, ausgezeichnet, und ob er in⸗ zwiſchen verheiratet iſt, und Franz ſagt, ſchwer ver⸗ heiratet, und jetzt lacht auch der Schwager, und Franz denkt, es iſt doch gar nicht ſo ſchwer, mit ſoſchen Leuten zu reden und greift auf den Filmball zurück, und daß er ſich prima amüſiert habe und gnä Frau ja wohl auch, aber gnä Frau tragen ja jetzt die Haare anders, was gnä Frau aber ausgezeichnet kleidet. Gnä Frau war gewiß auf den letzten Filmbällen auch? Barbara ſagt: nein, ſie war nicht da, ſie war indes in Paris und London, ſie wirft nun einen hilfe⸗ ſlehenden Blick zu von Boſch hinüber: was um Gottes willen, lieber Freund, kann ich tun, daß ſich dieſer junge Mann, dem vor Anſtrengung der Schlips ſchon ganz ſchief ſitzt, jetzt hier nicht„einredet“, ſo wie es ſich manchmal draußen plötzlich einregnet, und man hat doch nur einen kurzen Guß erwartet? Von Boſch ſchmunzelt in ſich hinein und ſieht und ſieht Barbaras Blick nicht. Und Franz ſieht ihn auch nicht, denn er iſt wie benebelt von der Gegen⸗ wart dieſer Frau, die mit ihm redet wie mit einem guten alten Bekannten. O Gott, und wenn er denkt, was er oft ſo für alte Scharteken unter den Fingern hat— und mal hat er dieſe Frau da friſiert. Barbara ſteht plötzlich auf.„Alſo wir wollen Sie nicht zu lange aufhalten, lieber Herr Horn. Ich hole Ihnen jetzt ſchnell das Bild und dann— Aber ſagen Sie: wofür wollten ſie es eigentlich? Für den Salon oder fürs Schaufenſter oder wie?“ Sie ſteht mitten im Zimmer, und Franz ſpringt auf, um die Haken zuſammenklappen zu können. „Fürs Schaufenſter, gnä Frau. Natürlich! Denn das Schaufeſter is die Seele vom Geſchäft, wenn gnä Frau geſtattet... Und wo ich gnä Frau wirklich ſchon mal ſo'n bißchen onduliert habe, iſt es ja keine Unwahrheit, wenn wir gnä Frau als Kundin ins Schaufenſter hängen— oder haben gnä Frau viel⸗ leicht Bedenken?“ „O nein“, ſagt Barbara.„Bedenken habe ich gar keine, nue Da miſcht ſich von Boſch herein.„Wie wäre es, Barbara“, ſagt er und zwinkert ſo ein ganz kleines bißchen mit dem rechten Auge,„wie wärs denn, wenn du— zur Sicherheit— noch einmal gelegentlich hinführeſt und ließeſt dich nochmals ondulieren von Herrn Horn. Ich würde dich gern begleiten.“— Schlaumeier, denkt Barbara und iſt plötzlich unend⸗ lich vergnügt: Schlaumeier du— begleiteſt mich zum Friſeur, weil du dort immerzu ungeſtraft„du“ zu mir ſagen kannſt. Da iſt's dir plötzlich auch angenehm, dich zum Protektor des kleinen Horn aufzuwerfen, ſieh an... Auch du, mein Sohn Brutus. Sie erwidert von Boſchs Blick mit funkelndem Spott in den Augen.„Meinſt du, lieber Schwager? Nun gut, Herr Horn. Abgemacht. Gelegentlich komme ich bei Ihnen vorbei. Schon, um zu ſchauen, wie ſich mein Bild in Ihrem Fenſter macht, nicht wahr? Wo wohnten Sie doch?“ Franz iſt hochrot bis unter den blonden Schopf. „Handjeriſtraße, gnä Frau. Darf ichs gnä Frau viel⸗ leicht aufſchreiben? Es wäre uns wirklich eine ſehr große Ehre, wenn gnä Frau uns das Vergnügen an⸗ täten, zu kommen. Und— Geitenblick zu von Boſch) wir haben ja auch einen Herrenſalon, wenn der Herr vielleicht....?“ Dann holt Barbara im Nebenzimmer das Bild. Die Tür iſt offen, ſie ſteht drüben vor einem kleinen Sekretär, ihre ſchmale ſchwarze Silhouette macht ſich wundervoll gegen das warme Gelb der Tapete. Die beiden Männer laſſen keinen Blick von ihr. Franz iſt hingeriſſen wie im Kino. Und während ſich drüben Barbara am Schreibtiſch niederläßt, um die Wid⸗ mung zu ſchreiben, warten die zwei, haſtig um die Wette rauchend, bis Barbara wieder um ſie iſt. Und obwohl es ſehr lange dauert, hat Franz nicht die geringſte Zeit, ſich indes des Näheren im Zimmer umzuſchauen, er ſtarrt nur wie gebannt auf den Tür⸗ ſpalt und iſt ebenſo beglückt wie damals auf dem Filmball. Wie denn Barbara endlich zurückkommt, das Bild unter dem Arm, hätte ſich Franz am liebſten über ihre Hand geſtürzt, um ſie zu küſſen. Dies Rieſen⸗ bild ſoll er haben? Und mit eigener Unterſchrift? „Oh, das iſt faſt zuviel, was gnä Frau für mich tut!“ Und dann ſteht Franz auf der Straße. Der Friſeur Franz Horn, deſſen Kundin die große Bar⸗ bara Unger iſt. Gratuliere, Franz, knorke haſte das gemacht. Ganz prima. Und wie du dich unterhalten haſt! Wie zu Hauſe, ſo gemütlich. Er ſchaut an dem Haus hoch, hinter deſſen hohen, breiten Fenſtern nun irgendwo in einem Zimmer, das er kennt, Barbara Unger ſitzt, die er auch kennt, und atmet tief auf. So ein Quatſch wie das war, plötzlich Angſt vorm Pleite⸗ geier zu haben und ſo.. iſt doch alles ganz ein⸗ fach. Es muß nur einer ein Kerl ſein und ſich durch⸗ zuſetzen verſtehen, dann geht ſchon immer noch alles in Ordnung. Sein Bild unterm Arm, geht er die Straße ent⸗ lang. Und der Figaro iſt ein Nichts gegen ihn. Zehntes Kapitel „Nell, gib noch zwei Handtücher her.“ „Noch zwei? Aber Franz!“ „Los, dalli! Und das Kiſſen von Tante Lottchen kannſte hier auf'n Stuhl tun. Und wo is eigentlich der Kaſten mit den Raſierpinſeln hin? Und die Flaſche Bourgois, die ich gerade eben erſt hingeſtellt habe, haſte auch wieder weggeräumt. Menſch— das is ja zum Koſen, wie du heute mit deinem Aufräume⸗ fimmel wieder dran biſt!“ Fränz ſteht mit eingeſtützten Händen in der Werk⸗ ſtatt und hat einen hochroten Kopf. Nell kniet vor ihrem kleinen Wäſcheregal und zerrt mit betonter Langſamkeit zwei neue Handtücher heraus. „Willſte nich vielleicht zu Adlon hingehen und'nen roten Teppich pumpen, damit dein Engel unſeren dreckigen ollen Korkläufer nich berührt?“ Franz zuckt die Achſeln. Es hat keinen Sinn, jetzt mit Nell zu ſtreiten. Sie hat nun mal was gegen die Unger. Und es iſt beſſer, man ſpricht nicht mehr da⸗ gegen, ſondern wartet ab. Die Unger mit ihrer Lie⸗ benswürdigkeit wird dann Nell einfach überrumpeln. Franz nimmt darum ſtillſchweigend die Handtücher, die ihm Nell hinreicht und verſchwindet wieder von der Bildfläche, um ſich auf eigene Fauſt auf die Suche nach der teuren Flaſche Bourgois zu machen, die er extra für den Beſuch der Unger erſtanden hat. Hin⸗ tenrum natürlich, verſteht ſich, aber immerhin Und Nell hat keine Ahnung, was die Flaſche wirklich gekoſtet hat. Franz begibt ſich wieder in ſeinen Herrenſalon und verſchönert weiter. Hier nimmt er eine leere Dekorationsflaſche weg, dort baut er ein Näpfchen hübſcher hin, da poliert er die Bürſte zum drittenmal mit dem Rockärmel. Vor allem aber betrachtet er ſeinen Spiegel mit Kummer. Jeder Menſch ſieht, daß es ein billiger Spiegel iſt, und daß der Marmor kein richtiger Marmor iſt. Aber was hilft es?— Er hat vorhin unter Todesangſt, Nell könnte es merken, verſucht, den Spiegel an den Seiten mit künſtlichen Blumen anſehnlicher zu machen, ſo, wie er es draußen am Schaufenſter mit Barbaras Bild(heimlich für ſich nennt Franz die Frau immer nur Barbara) ver⸗ ſucht hat. Aber das ſah auch nach nichts aus. Und ſchließlich— Barbara wird ſich im Herrenſalon am wenigſten aufhalten. Aber im Damenſalon. Fortſetzung folgt. —— — 88 Donnerstag, 14. Juni 1934 der Neuen Mannheimer Zeitung Tieſbau- und Kälie-Indusirie Nordhausen In der AR.⸗Sitzung der Tiefbau und Kälte⸗ induſtrie AG. vorm. Gebhardt n. Kvenig, Nordhauſen a.., wurde die Bilanz für das Geſchäfts⸗ jahr 1933 vom Aufſichtsrat genehmigt. Der am 3. Juli in Berlin ſtattfindenden o. GV. ſoll vorgeſchlagen werden, von dem ausgewieſenen Gewinn von 15 688(157 5180 4 7 v. H. Dividende auf die Vorzugsaktien zu verteilen und den Reſt von 10 088 vorzutragen(i. V. 7 v. H. Stammaktiendivi⸗ dende). Die Verteilung einer Dividende auf die Stamm⸗ aktien kann nicht erfolgen, da die Geſellſchaft im Berichts⸗ jahr im Schachtbaugeſchäft unzureichend beſchäftigt war und eine Abſchreibung auf die Beteiligung an der Mabag Ma⸗ ſchinen⸗ und Apparatebau AG., Nordhauſen, die mit Verluſt abſchließt, erforderlich war. In der Aufſichtsratsſitzung der Deutſche Schacht⸗ bau AG., Nordhauſen, legte der Vorſtand Bilanz und Gewinn⸗ und Verluſtrechnung für das abgelaufene Ge⸗ ſchäftsjahr vor. Im Hinblick auf die wenig befriedigende Lage der Schachtbauinduſtrie ſchlägt die Verwaltung vor, eine Dividende von 4 v. H.(7 v..) zur Verteilung zu bringen. Die o. GV. wird auf den 3. Juli 1934 einberufen. In der Aufſichtsratsſitzung der Magdeburger Bergwerks⸗ AG., Magdeburg, wurde der vor⸗ gelegte Abſchluß für 1933 genehmigt. Die Bilanz ſchließt mit einem Verluſt von 254000„/ ab, der zuzüglich des Ver⸗ luſtvortrages aus dem Vorjahr vorgetragen werden ſoll. Die o. GV. wird auf den 31. Juli 1934 einberufen. Die im Januar d. J. beſchloſſene Kapitalherabſetzung auf 2 730 000 Mark iſt inzwiſchen durchgeführt worden. * GB der Chemiſchen Fabrik Buckan, Ammendorf(Saal⸗ kreis). Die v. GB dieſer Tochtergeſellſchaft der Th. Gold⸗ ſchmidt AcG genehmigte den bekannten Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1933 wonach aus einem Reingewinn von 410 669(33 390)/ die Zahlung der Dividende mit 4 v. H. wieder aufgenommen wird. 7 669 werden vor⸗ getragen. Die turnusgemäß ausſcheidenden Aufſichtsrats⸗ mitglieder wurden wiedergewählt. Ausführungen zur Ge⸗ ſchäftslage wurden nicht gemacht. “ Kreuzeckbahn.⸗G., Garmiſch. Die mit 1 Mill. 4 Kapital arbeitende Bergbahngeſellſchaft hat auch 1933 Ab⸗ ſchreibungen und Amortiſation nicht verdienen können. Es entſtand ein Jahresverluſt von 33 259 /, der ſich um den Verluſtvortrag von 281 750„ erhöht. Auf Anlagen und Forderungen wurden 30 456/ abgeſchrieben, dem Amor⸗ tiſationsfonds 13 982/ zugeführt. Die Reviſionsſtelle be⸗ merkt hierzu, daß die Beſtimmungen des§ 261 HGB. eine ſtärkere Dotierung des Amortiſationsfonds erforderlich machen. Letzterer wird in der Bilanz mit 86 233/ auf⸗ geführt, während die Bahnanlagen mit 2,685, Gebäude, Grunöſtücke und Straße mit 0,602 Mill./ bewertet ſind. Kreditoren betragen 2,046, Hypotheken 0,524 Mill.. * F. W. Schünt Dampfmühle AG., Berlin.— Wieder 5 v. H. Dividende. Der Vorſtand weiſt in dem jetzt vorlie⸗ genden Rechenſchaftsbericht für 1933 darauf hin, daß die Vermahlungsziffern der F. W. Schütt Dampfmühle A6. ſich, wie auch in den vorhergegangenen Jahren, weiter ſtabil gehalten haben. Am Mehlexportgeſchäft konnte ſich die Ge⸗ ſellſchaft in größerem Umfange nicht beteiligen, da ſie in den Hauptabſatzgebieten nicht in der Lage war, zu konkur⸗ renzfähigen Preiſen auszuführen.— Bei 195 391(200 050) Mark Abſchreibungen auf Anlagen und 17232(101 927)% anderen Abſchreibungen wird ein Reingewinn von 292 978(152 768)/ ausgewieſen, der ſich um den Gewinn⸗ vortrag auf 319 638(176 660)/ erhöht. Hieraus werden 149 800(—/ zu Sonderabſchreibungen auf Betriebs⸗, Ge⸗ ſchäfts⸗ und Wohngebäude verwendet, unv. 5 v. H. Divi⸗ dende auf 3 Mill./ Aktienkapital ausgeſchüttet und die reſtlichen 19 838(26 660)/ vorgetragen.— Ausweislich der Bilanz ſtehen den Hypothekenverbindlichkeiten ꝛvon 0,641 (i. V. 0,351) Mill. und den Geſamtverbindlichkeiten von 4,241(4,844) Mill.“ ein Umlaufsvermögen von 5,882 (5,200) Mill./ und Beteiligungen von unv. 0,450 Mill.% gegenüber.— Im neuen Jahr war der Geſchäftsgang bis⸗ her zufriedenſtellend. Im Hinblick auf die Neuordnung der Verhältniſſe innerhalb der deutſchen Mühleninduſtrie und des Mehlhandels glaubt die Verwaltung, die weitere Ent⸗ wicklung zuverſichtlich beurteilen zu dürfen. * Lingner⸗Werke AG., Dresden ſchließt mit 340 000 4 Reingewinn ab. Der AR. der Geſellſchaft hat den Abſchluß für das Jahr 1933genehmigt. Die Bilanz, die auf Grund der im Vorfahr beſchloſſenen Aktieneinziehung das Aktienkapital mit 4,750(6,400) Mill. ausweiſt, ſchließt mit einem Reingewinn von 341 000/ ab. Entſprechend dem mit der AG. für Kohlenſäure⸗Induſtrie, Berlin, ab⸗ geſchloſſenen Pachtvertrag gelangt für das Geſchäftsjahr 1933 eine Dividende von wieder 7 v. H. zur Verteilung. Die Bilanz zeigt u. a.(in Mill. /) Gebäude mit 1,39(1,46), Maſchinen und Apparate mit 0,20(0,26), Werkzeuge und Utenſilien mit 0,055(0,070), Mobilien und Außenſtellen⸗ inventar mit 0,040(0,055). Von den Anlagekoſten wurden insgeſamt 0,16 Mill./ abgeſchrieben. Beteiligungen er⸗ ſcheinen nach 0,34 Abſchreibungen und 0,02 Abgang mit 1,56(1,91) Mill. 4. Das Umlaufsvermögen, das im we⸗ ſentlichen aus Forderungen und Bankguthaben beſteht, be⸗ trägt 3,72(3,43). Auf der Paſſipſeite wird der Reſervefonds, der aus dem Buchgewinn aus der Kapitalherabſetzung neu gebildet wurde, mit 0,48(—) angegeben, Rückſtellungen be⸗ tragen 0,14(0,51). Verbindlichkeiten ſind mit 0,44(0,62) bilanziert, darunter 0,17(0,22) Schuldverſchreibungen. Der Kaufpreis für die zwecks Einziehung erworbenen eigenen Aktien ſtellt ſich auf 1,05 und iſt nach Ablauf des Sperr⸗ jahres aus dem mit 1,34(0,63) ausgewieſenen Bankgut⸗ haben zu zahlen. GBV. 30. Juni. HANbRLS- ο WIRTSCHAFTS-ZHITTUNG Mittag-Ausgabe Nr. 265 Der deuische Außenhandel im Mai 1934 42 Milllonen Mark Einſuhrũberschuß * Berlin, 13. Juni. Nach den ſoeben zur Veröffent⸗ lichung gelangenden Außenhandelsziffern für den Mai be⸗ trug die Einfuhr 379,6 Mill./ gegen 398,2 Mill. im April. Der Rückgang um faſt 5 v. H. iſt ausſchließlich men⸗ genmäßig bedingt. Der gewogene Einfuhrdurchſchnittswert hat ſich auf dem Stand des Vormonats gehalten. An der Verminderung der Geſamteinfuhr, die im ganzen der jah⸗ reszeitlichen Tendenz entſpricht, ſind alle Hauptwarengrup⸗ pen beteiligt. Ausſchlaggebend war jedoch die Entwicklung der Rohſtoffeinfuhr, die zum erſtenmal ſeit Novem⸗ ber vorigen Jahres wieder abgenommen hat. Sie ging von 253 Mill. im Vormonat auf 240 Mill./ zurück. Es iſt vor allem die Einfuhr von Wolle ſowie in geringerem Um⸗ fang die Einfuhr von Flachs, Hauf, Jute und Oelfrüchten zurückgegangen. Bei den übrigen Rohſtoffen, insbeſondere auch bei ſolchen, für die Einkaufsverbote erlaſſen ſind, ſind nennenswerte Rückgänge nicht eingetreten. Die Einfuhr von Lebensmitteln und Getränken ermäßigte ſich von 79 Mill.„ im Vormonat auf 75,8 Mill./ und die von fer⸗ tigen Waren von 63,3 auf 61,5 Mill.„. An dem Rückgang der Lebensmitteleinfuhr war aus ſaiſonmäßigen Gründen die Einſuhr von Südfrüchten und von Fiſchen und Fiſch⸗ zubereitungen beteiligt. Die Ausfuhr ſtieg von 315,8 Mill./ im Vormonat auf 337,4 Mill. /, alſo um faſt 7 v. H. Die Zunahme be⸗ ruht im weſentlichen auf einer Steigerung der Ausfuhr⸗ mengen. Bei den Fertigwaren waren die Durchſchnittswerte weiterhin rückläufig, ein Ausgleich wurde jedoch durch er⸗ höhte Durchſchnittswerte bei der Ausfuhr von Rohſtoffen und Lebensmitteln herbeigeführt. Die Steigerung der Aus⸗ fuhr entfällt lediglich auf fertige Waren, deren Ausfuhr von 239,5 im Vormonat auf 265 Mill. 4 ſtieg. Wahrſcheinlich iſt, ͤaß die Steigerung im Mai, wenigſtens teilweiſe, jah⸗ reszeitlicher Natur iſt. Darüber hinaus iſt die Zunahme vermutlich auch als eine Rückwirkung auf den ſtarken Rückſchlag im April zu betrachten. An der Stei⸗ gerung der Fertigwarenausfuhr ſind in erſter Linie Ma⸗ ſchinen(plus 6,6 Mill.), chemiſche und pharmazeutiſche Erzeugniſſe(plus 5,9 Mill.), Textilfertigwaren(plus 3,3 Mill. //), Eiſenerzeugniſſe(plus 3 Mill. //), Papier und Papierwaren(plus 1,3 Mill.) beteiligt. Die Rohſtoff⸗ ausfuhr ging von 65,1 auf 61,1 Mill./ zurück. Die Ver⸗ minderung entfällt in der Hauptſache auf ſchwefelſaures Ammoniak(minus 1,7 Mill. /) u. nichtölhaltige Sämereien (minus 1,1 Mill.). Die Handelsbilanz ſchließt demnach im Mai mit einem Einfuhrüberſchuß von 42 Mill.% gegenüber 82 Mill./ im April. Im Mai des vergangenen Jahres be⸗ trug der Ausfuhrüberſchuß noch 89 Mill. /. Für die erſten fünf Monate des Jahres 1934 beträgt nunmehr der Ein⸗ fuhrüberſchuß rund 178 Mill. 4. An Gold und Silber wur⸗ den in den erſten fünf Monaten 1934 234 Mill./ mehr aus⸗ als eingeführt. Der Welſhandel Der Welthandel hat bisher an der Belebung der Welt⸗ konjunktur nicht teilgenommen. Auch im erſten Vierteljahr 1934 verharrten, wie im Wochenbericht des Inſtituts für Konjunkturforſchung feſtgeſtellt wird, die im zwiſchenſtaatlichen Güteraustauſch getätigten Umſätze im Gegenſatz zu dem Anſtieg von Produktion und Umſätzen auf den wichtigſten Binnenmärkten auf dem vor einem Jahre erreichten tiefen Stand. Immerhin hat der Welt⸗ handel keinen neuen Rückgang mehr erlitten. Die Abnahme der Umſatzwerte vom vierten Quartal 1933 zum erſten Vierteljahr 1934(in Gold gerechnet rd. 80 v..), dürfte faſt ausſchließlich auf Saiſoneinflüſſe und auf den weiteren leichten Rückgang der(in Gold zu rück⸗ zuführen ſein. Innerhalb des im nzen ſtagnierenden Welthandels zeigen ſich allerdings bedeutſame Differenzie⸗ rungen. So iſt in wichtigen überſeeiſchen Rohſtoffgebieten die Ausſuhr bis zum März weiter geſtiegen. Die konjunk⸗ turellen Triebkräfte, die den Weltrohſtoffhandel belebt haben, kommen auch in dem Anziehen der Rohſtoff⸗ preiſe zum Ausdruck;, ſeit ihrem Tiefſtand Mitte 1932 ſind die Rohſtoffpreiſe um rund 75 v. H. geſtiegen. Der Zunahme der Ausfuhr iſt in den überſeeiſchen Rohſtofflän⸗ dern jedoch keine vermehrte Fertigwareneinfuhr gefolgt. Förderung der Ausfuhr und Droſſelung der Einfuhr ſind für die Schuldnerländer in ihrem Beſtreben zur ſtärkeren Aktivierung ihrer Handelsbilanzen die einzig möglichen Mittel. Seit einiger Zeit hat die Aktivierung der Handels⸗ bilanzen in den Agrar⸗Schuldnerländern einige Fortſchritte gemacht. Am weiteſten fortgeſchritten iſt die Aktivierung der Handelsbilanzen und die Auflockerung des Zahlungs⸗ verkehrs in den Rohſtoffländern, die zum britiſchen Welt⸗ reich gehören. Die gebeſſerte Zahlungsbilanzlage hat ſogar dazu geführt, daß manche Empireländer ihre überflüſſigen Kreditreſerven dem Londoner Geldmarkt zuleiten konnten. Weitaus geringer ſind die Fortſchritte, die in der Auf⸗ lockerung des Zahlungsverkehrs in den ſüdamerikaniſchen Rohſtoffgebieten gemacht wurden. Erſt in den letzten Mo⸗ naten zeigt die Ausfuhrentwicklung Latein⸗Amerikas ein etwas günſtigeres Bild. Im ſüdoſteuropäiſchen Agrarraum zeigen ſich noch keine oder nur ſchwache Anſätze einer Erholung aus der Wirtſchafts⸗ und Schulden⸗ kriſe. In allen Ländern Südoſteuropas hatten die mit der Exportſchrumpfung und der Kreditkriſe zuſammenhängen⸗ den Deviſennöte zu Deviſenkontrollen, Stillhalteabkom⸗ men, Transfermoratorien und erheblichen Kürzungen des auswärtigen Schuldendienſtes geführt. Immerhin hat ſich ſeit etwa einem Jahr eine leichte Aktivierung der Handels⸗ bilanzen auch in dieſen Ländern, außer in Rumänien, an⸗ gebahnt. Für die zukünftige Entwicklung der Schuldenlage in den Agrarländern der Welt iſt das Fortſchreiten der ver⸗ traglichen Schuldenregelung entſcheidend.„Außerdem ſpielt in dieſem Zuſammenhang die künftige Richtung der Welt⸗ handelspolitik eine maßgebende Rolle, wobei die Vereinig⸗ ten Staaten als Hauptgläubigerland eine Schlüſſelſtellung einnehmen. Mit dem bevorſtehenden Frontwechſel in der amerikaniſchen Handelspolitik(Uebergang vom Meiſt⸗ begünſtigungs⸗ zum Reziprozitätsſyſtem und Ermächtigung zur Herabſetzung der Zollſätze) dürften große Möglichkeiten für einen beſſeren Ausgleich zwiſchen Gläubiger⸗ und Schuldnerländern und damit auch für die Wiederbelebung des Welthandels gegeben ſein. In den In duſtrieländern hat die konjunkturelle Belebung im allgemeinen weiter zu ſteigenden Rohſtoff⸗ einfuhren und damit bei Anhalten ſtagnierender oder rück⸗ unnigsiecuvc aech Bunzdraulvch ane zänlenz abulnyr Die Gesellschaſi'„Reichsauiobahnen“ berichiei über das ersie Geschäfisjahr In dem jetzt vorliegenden Rechenſchaftsbericht über das erſte, die Zeit von der Errichtung der Geſellſchaft am, 25. Auguſt bis zum 31. Dezember 1933 umfaſſende Geſchäfts⸗ jahr wird darauf hingewieſen, daß das Bauprogramm der Geſellſchaft für die nächſten Jahre den Bau von 6 500 Km. Autobahnen vorſieht. Trotz der nur kurzen Zeit im Be⸗ richtsjahr gelang es, für rd. 60 Km. baureife Entwürfe auf⸗ zuſtellen und mit dem Bau dieſer Strecken, die in den Be⸗ zirken der oberſten Bauleitungen Frankfurt a. M. und München liegen, zu beginnen. Bei den Bauarbeiten ſelbſt wird ſoweit wie möglich auf maſchinelle Hilfsmittel verzich⸗ tet, damit im Sinne der Beſtrebungen der Reichsregierung eine möglichſt große Zahl von Arbeitskräften beſchäftigt werden kann. Im ganzen wurden im Jahre 1933 Arbeiten im Werte von 15 Mill./ vergeben und 117 000 Tagewerke durch Unternehmer geleiſtet. An eigenem, zum Teil von der Reichsbahn zur Verfügung geſtellten Perſonal, beſchäf⸗ tigte das Unternehmen 1933 282 Beamte, 163 Angeſtellte und 442 Lohnempfänger. Für die Finanzierung der Arbei⸗ ten ſtanden im Berichtsjahr das Grundkapital der Geſel⸗ ſchaft von 50 Mill./ und Anſprüche aus der Grundför⸗ derung, die zahlenmäßig nicht ſehr ins Gewicht fallen, zur Verfügung. Außerdem wurde mit dem Lande Württemberg ein Abkommen über Gewährung eines kurzfriſtigen Dar⸗ lehens geſchloſſen, das im Berichtsjahr aber noch nicht in Anſpruch genommen iſt. Es ſind 1938 nur Bauausgaben und Aufwendungen für die verwaltungsmäßige Einrichtung des Unternehmens angefallen, die insgeſamt 7,780 Mill. 4 betragen. Hiervon erforderten allein die Koſten für Grund⸗ erwerb 4,616 Mill.. Die verhältnismäßig beträchtliche Höhe der Verwaltungskoſten mit 1,656 Mill.& erklärt ſich daraus, daß die Geſellſchaft im abgelaufenen Jahr eine große Reihe von oberſten Bauleitungen mit den zugehörigen Bauabteilungen neu einrichten mußte, für die beſondere einmalige Aufwen dungen zu machen waren. Von den Geſamtausgaben werden ͤͤurch Baukoſtenzuſchüſſe Drit⸗ ter in Höhe von 75 000/ und durch unentgeltleche Grund⸗ ſtücksübereignungen von 222 000% insgeſamt 297000%4 gedeckt, ſo daß als Anlagekoſten 7,483 Mill.„ zu verbuchen ſind. In der Bilanz erſcheint das Grundkapital mit 50 Mill. /. Dazu treten an Verpflichtungen aus Lieferungen und Leiſtungen 0,103 Mill. und aus Grundſtücksverkäu⸗ ſen 4,329 Mill. /. Auf der anderen Seite ſind Anlagen mit 7 483 Mill.%/ eingeſetzt. Die verſchiedenen Forderun⸗ gen mit 0,075/ umfaſſen hauptſächlich die Anſprüche auf Einzahlung von Baukoſtenzuſchüſſen Dritter. Endlich hat die Geſellchaft aus der Beteiligung der Deutſchen Reichs⸗ bahn⸗Geſellſchaft im Laufe des Geſchäftsjahres 3,126 Mill. 4 zur Deckung ihrer Bauaufwendungen in Anſpruch genom⸗ men. Ihre Forderung an die Deutſche Reichsbahn⸗Geſell⸗ ſchaft aus dieſer Beteiligung ermäßigt ſich daher um dieſen Betrag auf 46,874 Mill. /, die auf der Vermögensſeite ausgewieſen ſind. Im laufenden Jahr ſind die Bauarbeiten mit allen Mit⸗ teln weitergefördert worden. Bis zum Abſchluß des Be⸗ richts ſind noch fünf oberſte Bauleitungen in Halle „(Saale), Hannover, Kaſſel, Nürnberg und Stuttgart eingerichtet worden. Damit iſt Vorſorge getroffen, daß mit dem Bau der Strecken, die der General⸗ inſpektor für das deutſche Straßenweſen zur Ausführung freigibt, ohne Verzögerung begonnen werden kann. Die Bauarbeiten haben mit der günſtigen Jahreszeit in ver⸗ ſtärktem Maße eingeſetzt. Der Auftragsbeſtand belief ſich Anfang Mai 1934 bereits auf insgeſamt rd. 80 Mill. 4. Allein auf den Bauſtellen werden zur Zeit etwa 25 000 Arbeitskzäfte beſchäftigt. Für die nächſten Monate iſt mit einem erheblichen Anwachſen der Vergebun⸗ gen zu rechnen. Die zur Finanzierung dieſer Bauten er⸗ ſorderlichen weiteren Mittel ſind durch Abmachungen mit der Reichsbank ſichergeſtellt. Die in der kurzen Bauzeit er⸗ zielten Leiſtungen waren nur dadurch möglich, daß alle zur Mitwirkung an dem großen Werk berufenen Kräfte ſich mit voller Hingabe in den Dienſt der Sache geſtellt haben. geführt. Freilich iſt je nach dem Grad der Rohſtoffabhän⸗ gigkeit und der Abſatzlage dieſe Entwicklung verſchieden. So iſt z. B. Großbritannien gegenwärtig in der Lage, einen infolge ſteigender Rohſtoffeinfuhr ſeit kurzem langſam wachſenden Einfuhrüberſchuß zu tragen, wogegen ſich die Handelsbilanz der Vereinigten Staaten auch bei anſteigen⸗ der Konjunktur weiter aktiviert hat. Allgemein haben ſich die Bedingungen für den Export der Induſtrieländer, vor allem von Fertigwaren, noch nicht gebeſſert. Unter den herrſchenden Ver⸗ hältniſſen nimmt der Konkurrenzkampf der Induſtrieländer an den auswärtigen Abſatzmärkten immer ſchärfere Formen an. Während die Ausfuhr der meiſten Länder mit entwer⸗ teter Währung im erſten Vierteljahr 1934 gegenüber dem Vorjahr höher war, mußten die Goloͤblockländer faſt durch⸗ weg neue Einbußen ihres Exports auf ſich nehmen. Ein Vergleich der engliſchen und der deutſchen Ausfuhr zeigt, daß die britiſche Geſamtausfuhr im erſten Vierteljahr 1934 gegenüber dem Vorjahr um 6 v. H. geſtiegen, die deutſche dagegen noch um 8 v. H. zurückgegangen iſt. Nach den europäiſchen Ländern(ohne Rußland) hat die engliſche Aus⸗ fuhr um 14 v. H. zugenommen, die deutſche um 2 v. H. ab⸗ genommen, nach den außereuropäiſchen Ländern beträgt da⸗ gegen die Zunahme der britiſchen Ausfuhr nur 2 v.., der Frankiurier Abendbörse freundlich An der Abendbörſe war der Aktienmarkt bei Eröffnung nach dem leichten Rückgang im Mittagsſchlußverkehr wie⸗ der feſter. Die Umſätze nahmen allerdings kein größeres Ausmaß an. Etwas lebhafter waren Farbeninduſtrie(plus v..), Geſfürel(plus 4 v..). Daneben waren Bekula um 36 v. H. und einige Montanaktien etwa v. H. feſter. Schwach waren Deutſche Erdöl, die auf den enttäuſchenden Abſchluß von nur wieder 4 v. H. Dividende um 3 v. H. auf 118 v. H. zurückgingen. Am Rentenmarkt waren Reichsbahn⸗VA. weiter lebhaft und etwa“ v. H. feſter, deutſche Anleihen waren vernachläſſigt. Von Auslandsrenten gingen im Freiver⸗ kehr 7proz. Türken weiter zurück, Serie I 1007(nach 102), Serie II 96(nach 97), Serie III 97(98). Der Ver⸗ lauf brachte am Aktien⸗ wie am Rentenmarkt weiter leichte Beſeſtigungen, die Umſätze hielten ſich aber angeſichts der morgigen Sitzung des Zentralausſchuſſes der Reichsbank in engen Grenzen. Farben waren bis auf 146 y. H. er⸗ höht, und auch im übrigen ſchloß die Börſe mit Befeſtigun⸗ gen von—1 v. H. gegen den Berliner Schluß. Elektr. Lieferungen waren erneut angeboten und um 2 v. H. ge⸗ drückt, ferner waren Daimler Motoren etwa 74 v. H. ſchwächer. Deutſche Erdöl zeigten keine Veränderungen mehr. Es notierten u..: Pounganleihe 90.75, Ver. Stahl⸗ bonds 74, Neubeſitz 22.97—22½, Altbeſitz 93.75—94 b.., Reichsbank 154, Gelſenkirchener 63.75, Harpener 103, i Salzdetfurth 119½%, Deutſche Erdöl 118, Rütgerswerke 4 Schuckert Nürnberg 92.50, Siemens u. Halske 143. börſe: IE. Farben 146, Reichsbank⸗BA. 111.87, Altbeſitz 94, Daimler 47.75. Rückgang des deutſchen Exports 4 v. H. Wenn Groß⸗ britannnien im Ueberſeegeſchäft beſſer abgeſchnitten hat als Deutſchland, ſo war dafür der Abſatz nach USA. ausſchlag⸗ gebend: Einer faſt 50proz. Abſatzſteigerung Großbritanniens ſteht ein Verluſt der deutſchen Ausfuhr um rund 12 v. H. gegenüber. Auf den übrigen überſeeiſchen Märkten hat ſich dagegen die deutſche Ausfuhr annähernd ebenſo gut, teilweiſe ſogar beſſer behauptet als die engliſche. Nach Oſteuropa iſt der deutſche Export in den erſten Monaten 1933 um rund 50 v. H. geſunken, während die Ausfuhr Großbritanniens nach dieſen Ländern um 22 v. H. geſtiegen iſt. Lediglich in Südeuropa konnte Deutſchland gleich große Abſatzgewinne erzielen wie Großbritannien. In den nordiſchen Län⸗ dern hat Deutſchland neuerdings wieder etwas von dem verlorenen Boden zurückgewinnen können. Die engliſche Induſtrie konnte den mit der Pfundabwertung erzielten Konkurrenzvorſprung weitgehend aufrechterhalten; Deutſchland befindet ſich den meiſten euro⸗ päiſchen Ländern gegenüber in einer weſentlich ungünſti⸗ geren handelspolitiſchen Lage, denn der Außenhandel mit den wichtigſten europäiſchen Staaten iſt aktiv, dagegen für England meiſt paſſiy. Bei den Be⸗ mühungen um Ausgleich der Handelsbilanzen von Land zu Land nach dem Prinzip der Gegenſeitigkeit war eine wei⸗ tere Minderung der deutſchen Abſatzmöglichkeiten zugunſten Englands kaum zu verhindern. * Schwetzinger Spargelmarkt vom 13. Zuni. Zukuhr 15 bis 20 Ztr. Preiſe: 1. S. 18—25, meiſt 20; 2. S. 10—15, meiſt 10; 8. S. 8 Pfg. Marktverlauf lebhaft. * Waren und Märkie * Karlsruher Getreidegroßmarkt vom 13. Juni. Es no⸗ tierten amtlich: Weizen inl. 76—77 Kilo, Höchſtbeſ. 1 v. H. Preisgebiet We11 Erzeugerfeſtpreis Juni 20,60 Mühlenein⸗ kaufspreis 21,20: Großhandelspreis 21.00—21,20; Sommer⸗ weizen ohne Angebot; Roggen inl. 71—72 Kilo Höchſtbeſ. 1 v.., Preisgebiet R 9 Erzeugerfeſtpreis Juni 17,60, Mühleneinkaufspreis 18,20; Großhondelspreis 18,50—49,00 leinſchl. Abgabe an RfG); Sommergerſte 19—19,50; Sortier⸗ mud Futtergerſte 16,50—18,50; deutſcher Hafer 19,25—20 Weizenmehl Baſis Spez. 0 Type 563; inl. Preisgebiet W 11 Großhandelspreis 29,00 und 0,50/ Frachtausgleich, Bäcker⸗ preis frei Haus Wö 11 32,10; Aufſchläge für Weizenmehle mit 90 v. H. Auslandsweizen 1,50/ je 10⸗To.⸗Ladung; Type 405(00) plus 3, Type 790(1) minus 2 /, Type 1600 (Weizenbrotmehl) minus 7 /; Roggenmehl Type 610(60 v..) R 9 25,75„ plus 0,50% Frachtausgleich(Großhan⸗ delspreis) bzw. 28,75/(Bäckerpreis frei Haus) plus 0,50 Mark Frachtausgleich, Abſchläge Type 700(65 v..) 0,50 l, Type 815(70 v..) 1 4.— Für Roggen⸗ und Weizenmehle gelten die Beſtimmungen der Wirtſchaftlichen Vereinigung der Roggen⸗ und Weizenmühlen bzw. der neue Reichs⸗ mühlenſchlußſchein. Weizenmehl 4b 16,50; Weizennachmehl 15,50; Weizenbollmehl 11,75—12; Weizenkleie feine 10,75; dto. grobe 11,25; Biertreber 14,25—14,50; Trockenſchnitzel loſe 10,75; Malzkeime 12,75—13,50; Eroͤnußkuchen loſe 16,50; Palmkuchen 14,50; Sojaſchrot 15,50; Leinkuchenmehl 18,25, Speiſekortoffeln inl. gelbfl. 8,50—9: fl. 6 /1; Früh⸗ kartoffeln in⸗ und ausl. ab Station des Erzeugers ohne Sack 15,80/ für den 14., 15. und 16. Juni 14 /1. Wegen des Bezuges und Handels von Frühkartoffeln in⸗ und aus⸗ ländiſcher Herkunft neuer Ernte wird auf die betr. An⸗ oröͤnung des Reichsbeauftragten für die Regelung des Ab⸗ ſatzes von Frühkart⸗ieun beſonders hingewieſen.— Rauh⸗ futtermittel: loſes Wieſenheu, gut, geſund, trocken ſowie Luzerne ohne Angebot; Weizen⸗ und Roggenſtroh draht⸗ gepreßt—3,20; Futterſtroh 3,25—3,50 l. * Handſchuhsheimer Obſtgroßmarkt vom 13. Juni. An⸗ fuhr 750 Ztr. Eroͤbeeren gut gefragt; Kirſchen geringe Ware ſchwer abzuſetzen. Preiſe: Erdbeeren 1. S. 20—30, 2. S. 15 bis 19; Walderdͤbeeren 50—60; Kirſchen 12 17—28, 1. S. 12—16, 2. S.—127 Sauerkirſchen 10—14; Johannisbeeren 11—14; Stachelbeeren 11—13; Himbeeren 35—40; Birnen 20; Pfirſiche 60; Erbſen 11—13; Gurken 17—23; Blumenkohl 25—27 Pfg. * Freinsheimer Obſtgroßmarkt vom 13. Juni. Anfuhr 450 Ztr., Abſatz anfangs aut, ſpäter ſchleppend. Kirſchen rote—12; ſchwarze 17—20; Maikirſchen 13—15; Bank⸗ haroͤkirſchen 16—18; Sauerkirſchen 12—14; Eröbeeren 1. S. 26—33, 2. S. 22—25; Stachelbeeren 14—16 Pfg. * Allgäuer Butter⸗ und Käſebörſe vom 13. Juni. Rahmeinkauf bei 42,5 Fetteinheiten ohne Buttermilchrück⸗ gabe(Preisfeſtſetzung der Milchverſorgungsverbände Al⸗ penland, Ober⸗ und Unterland) 116(116) /, Weichkäſe mit 20 v. H. Fettgehalt grüne Ware(Richtpreis des Milch⸗ wirtſchafts⸗Verbandes Allgäu) 119(119) 4. Tendenz: beſſere Nachfrage. Allgäuer Emmenthaler mit 45 v. H. Fettgehalt(Richtpreis des Milchwirtſchaftsverbandes All⸗ gäu). 1. Sorte 70—72(70—72), 2. Sorte 65—67(65—67) A. Tendenz weiterhin freundlich. Uebersee-Geireide-Noſierungen Neuyork, 13. Juni.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per Buſhel, Lokopreiſe) Weizen Manitoba Nr. 1 85/6; roter Sommer⸗Winter Nr. 2 107; dto. hard 109; Mais neu ankom⸗ mende Ernte 64; Roggen Nr. 2 fob Neuyork 64; Gerſte Malting 68,75; Mehl und Fracht unverändert. Chikago, 13. Juni.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per Buſhel, Terminpreiſe) Weizen(flau) per Juli 96; Sept. 96%; Dez. 9896; Muis(kaum ſtetig) Juli 5750, Sept. 59,50; Dez. 61,25; Hafer(kaum ſtetig) uli 44; Sept. 4376; Dez. 4478; Roggen(willig) Juli 657.—4; Sept. 67,25, Dez. 70.— Lokopreiſe: Weizen hard Winter⸗Sommer Nr. 2 102,50; Mais gelber Nr. 2 61; Hafer weißer Nr. 2 46,25; Gerſte Molting 55—100.*3 Winnipeg, 13. Juni,(Eig. Dr.) Schluß(Tendenz wil⸗ lig) Weizen per Juli 7578: Okt. 79; Dez. 807 Hafer Juli 386; Okt. 37,5; Dez. 37; Roggen per Juli 54,25; Okt. 56,50, Dez. 5796; Gerſte per Juli 43,25, Okt. 4476; Leinſaat per Juli 161,25, Okt. 162,75, Manitoba⸗Weizen loko Nor⸗ thern 1 75,50; oͤto. 2 73/67 dto. 3 70,. Buenos Aires, 18. Juni.(Eig. Dr.) Schluß(in Pa⸗ pierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Juli 5,957 Auguſt 6,08; Sept. 6,17; Mais per Juli 5,05; Auguſt 5,15, Sept. 527, Hafer per Juli 4,50; Leinſaat(ſtetig! Juli 14,28, Auguſt 14,38; Sept. 14,52. Roſario, 13. Sept.(Eig. Dr.) Schluß(in Papierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Juni 5,90, Juli 6,00; Mais per Juni 4,90; Juli 5,00; Leinſoat per Juni 14,15, Juli 14,30. Rotterdam, 13. Juni.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen (in Hfl. per 100 Kil) Juli 3,30, Sept. 3,37½; Nov. 3,47½; Jan.(36) 3,57.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Juli 59,75; Sept. 59,25; Nov. 60; Jan.(36) 60,50. Liverpool, 13. Juni.(Eig. Dr.) Schluß(in Schilling und Pence) Weizen(100 l16.) Tendenz ſtetig; Juli 4,896 Okt. 5,0/%4 Dez 5,296.— Mais(100 lb.) Tendenz feſt; Juni 17,7 bez. u. verk.; Juli 17,9 bez. u. verk.; Auguſt 17,10% bez. u. verk.— Mehl unverändert. Amerikanische Schmalz- und Schweinemärkie Neuyork, 13. Juni.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per 100 lb.) Schmalz prima Weſtern loko 7507 dto. midole We⸗ ſtern 735—745; Talg unverändert. Chikago, 13. Juni.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per 100 lb.), Tendenz ſtetig; Schmalz per Juli 675 B; Sept. 705; Okt. 717,50 B; Dez. 785, Bauchſpeck(tr. geſ.) per Juli 922,50; Sept. 957,50; Schmalz loko 675; leichte Schweine u. Pr. 375, h. Pr. 415, ſchwere Schweine n. Pr. 425, h. Pr. 450; Schweinezufuhr in Chikago 10 000, im Weſten 66 000. Geld- und Devisenmarkt Zürich, 13. Juni Cchlub amilich) Konstenfin. 250 Peris 20.31¼ Spanien 42.10— 12,81 Bukarest 30⁵ . e eeee 125 Henyork 807.50 Perlin 116.75— Budapesk.—— cl. deld 5 Belgien 71.90— Wien off. K. 73,16 Beirad.00 Mtel— ltalien 26.50— J Sofis 8 Athen 293.— JMonsfsgeld“ 2 Paris, 13. Junl Gcllud amilic). London 76.32— 0 Spanien 207.25 Ropenbagen 343,— J Wien— Reuyork 15.14— Halien 130,45 Hoſland 10.28— Berlin 575,.— Belglen 354.—[Schweiz 491./ L Kockholm J 895.75 Warchau J 286,— Amsterdam, 3. Jun Cälub amflidh. Berlin 55.80.— Balglen 34.44— f 0sl0 37.32½ l prag London 742.0 Sohpheiz 47.81— Kcperhaxen] 88.20— Prvatüsr. 5% keuyok 147.25 lelien 12.60— Stocchalm 36.80— Tagl. Peid( ½ Paris 972.75 Radxid 20.20— Wien—.— It Honatsg. 1 London. 13. Iuui Cchlul amtlich) emhort 504./% J Hopenbagen] 22.89.— Moskan 884./ Schenbe! 1/½350 Hounei 499.23, Jiedkuin;.30 /, Amkn S 07 ücune 1,227 Amsterdam 742.25 Oslo 1990, 55 Ronstantin. 6·25 Autraien 125/ Paris 76.84—Listabon 110./6 J Afhen.32 Meriko 18.25 Bfii 21.57— felsiagtors 226.75 ien 277 octeneo 19.— Prag 122,.— Wanchau 28.96 derlin 13.21½ Budaperst 25.50 Schweiz 51— Belgrad 2²8 2⁵ Panen 36,82—— Sis 410.— Neuyork, 13. Juni IScluß amtflidi) Valparai. Buenos Alres] 26,18—— Lio de Ian..87 auf London 26.12 Hongrang 1/518 Südatrika 99,87 Bankakzepie Berlin 88.55— J Wien 18.95 fStockholm J 26.08—(801g.) 6. London-Kab..04/ Budapest 29.80 Brüssel 23.40— dto. Friel /5 2 bo-.-.“.03/ Prag 4,16, Madrid 13.70 Lägl. Geld] 1 Paris 660.75 Belgrad.28— Monfraal 100.93 brffandelsw. Achuclz 92.52— Parsdau 18,93— Arg. pap pesoſ 39.65 niedr. ltelien.50¼ Pel0 25.36— fiodalaneirob.50 Gto. böchst.] 1 Holland 67.98— Hopeubagen] 22.53— Japan 30.— Kllber— Hamburger Meiallnofierungen vom 15. Juni 1934 Hupfer Banea- u. Srats-Tinn brief Celd Rrief Brie) Celd Iberahlh Jauurr. 44.5044,25—.—]. Hüttenrbim. 20,7520,50 kebruar 45,75 45.—[[fE-asilber(A. p. K).. 41.2588,25 Mir. 46.—45,50—.—]—. fangold(SM. p. r.. 2,8402,790 —„46.5046,—..Ilaüin(Abfalle . 47.—46.50—[. Gircapr.(K. p. xr.)).. 2,80 2,60 Jun. 42.—41,——.— 800,0—.— Teahn, reines Pletin Juli. 42.2541.5041.50—.—800,90—,— Detailpr,(cM. p. gr....35.85 Aunust 42.7542.—42.—807.0800,0—— Jepſemb.43.2542,50——J506,00300.—.— T00 I12 Okiober 48 78/48.——.— 807,0800.0—,— Anfimon flegulus cüünes.(S iu.)88.— 27,50 Rovenb. 65— 48,50——807,0800,0—.— Husdksilber(L per Flasche) 11.50/11.50 Letemb. 145,—144.—[ l.- E oamerr dünas.(in Sü.)—,——48 * Pforzheimer Edelmetallkurſe vom 14. Juni.(Eig. * Pforzheimer Edelmetallkurſe vom 14. Juni.(Mit⸗ 5 von der Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchaft iliale Pforzheim): Platin techniſch rein 3,30 je Gramm; dto. 4 v. H. Palladium 3,25 je Gramm; dto. 4 v. H. Kapfer 3,15 je Gr.; Feingold 2840 je Kilo, Feinſilber 40,60—42,40 ie Kilo; ie nach Abnabme von 50 Kilo bzw.—9 Kilo. * Leinöl⸗Notierungen, vom 13. Juni. London: Lein⸗ ſaat Pl. Juni⸗Juli 10/6; dto. Klk. 1267 Leinſaatöl loko 285 dto. Juni⸗Auguſt 2276; dto. Juni 2,25 dto. Sept.⸗Dez. 2,75; Baumwollöl ägypt. 13,50; Baumwoll⸗St. ägypt. per Juni 4½16. Neuyork: Terp. 50,25.— Savannah: Terp. 45,25. Frachienmarki Duisburg-Ruhrori/ 15. Juni Die Nachfrage nach Kahnraum für Reiſen ber⸗ jedoch houptſächlich nur für Verladungen ab Ruh war an der heutigen Börſe rege. Die Nachfrage für R talwärts hielt ſich in mäßigen Grenzen. Die Fraochten hlie⸗ 5 berg⸗ wie talwärts unverändert, ebenſe die Schlepp⸗ ne. 10 für Deutſchland 5——————————————————————————— ———————————— PPPPHFPUPUP ðVVX..ͥi» ꝰ’ ¶ Qð* ¶p————* Donnerstag, 14. Juni 1934 Neue Mannheimer Belkung Mittag⸗Ausgabe 90. Seite⸗ Nummer 265 Opfer des Verkehrs Beim Gaſthaus„zum Kreuz“ in Waldulm rannte eine Frau aus Großweier, die mit dem Fahrrad vom Waldulmer Kreuz die ſteile Landſtraße herunterkam, beim Nehmen der Kehre mit großer Wucht gegen eine Hauswand. Schwerverletzt mußte die Frau ins Krankenhaus gebracht werden.— Als der Sattlermeiſter Hermann Huber von Oppe⸗ nau mit ſeinem Motorrad vom Dobelweg in die Hauptſtraße in Lautenbach einbiegen wollte, kam im gleichen Augenblick aus Richtung Oppenau ein Offenburger Kraftwagen. Der Fahrer erlitt einen Beinbruch und Verletzungen am Bein.— In der Rähe des„Guten Hirten“ in Oggersheim ſtürzte der 20jährige Willi Bork von Ruchheim in⸗ folge Gabelbruches vom Fahrrad. Er wurde mit Kopfverletzungen in ſeine Wohnung gebracht, mußte jedoch ſpäter in das Krankenhaus überführt werden, da ſich ſein Zuſtand verſchlimmert hatte.— An der unüberſichtlichen Kehre der Neuſtadter Straße in Mußbach ſtieß ein von Neuſtadt kommender Rad⸗ fahrer mit einem aus entgegengeſetzter Richtung kommenden Laſtkraftwagen mit Anhänger zuſammen. Der Radfahrer wurde unter den Anhänger geſchleu⸗ dert, deſſen Räder ihm über dͤie Beine gingen. Der Schwerverletzte wurde in das Neuſtadter Kranken⸗ haus eingeliefert.— Auf der Heimkehr von ihrer Arbeitsſtätte in Edenkoben wollte die Dienſtmagd Lisbeth Kirſchner aus Walsheim beim Wald⸗ haus mit ihrem Fahrrad ein Fuhrwerk überholen und fuhr dabei auf einen Perſonenkraftwagen, der von dem Autohändler Guſtav Weigel aus Landau geſteuert wurde. Das Mäochen erlitt dabei zwei Armbrüche, Beinbrüche und einen Schädelbruch und ſchwere innere Verletzungen. An dem Aufkommen der Schwerverletzten wird gezweifelt.— Auf der etwas abſchüſſigen Staatsſtraße verlor die Ehefran des Bauarbeiters Maurer von Oberotter⸗ bach die Herrſchaft über ihr Fahrrad und rannte in voller Fahrt gegn das Gaſthaus Beck. Durch den Anprall erlitt die Bedauernswerte außer ſonſtigen Verletzungen am Körper eine ſchwere Gehirn⸗ erſchütterung. Schwerer Kraftwagenunfall * Heiligkreuzſteinach, 13. Juni. Auf der Fahrt von Unterabſteinach nach Heiligkreuzſteinach verlor der Führer eines Kraftwagens in der Kehre beim Lanzenklingenweg die Herrſchaft über das Fahrzeug. Der Wagen drehte ſich um ſeine eigene Achſe. Hir⸗ ſchenwirt Tröſter wurde herausgeſchleudert und erlitt einen Schädelbruch, ſein Sohn einen Schlüſſelbein⸗ und Rippenbruch, der Fahrer Schmitt einen Unterkieferbruch. 20 Die Gedenkjeier f. r die Bugoinger dyfer Die große Trauerfeier, die am Montag auf der Wieberaufnahme der Arbeit * Karlsruhe, 12. Juni. Nachdem die leiövollen Arbeiten, die der Bergung der Arbeitsopfer im Kaliſchacht gegolten hatten, mit dem feierlichen Staatsakt ihren würdigen Abſchluß gefunden haben, iſt der Grubenbetrieb wieder aufgenom⸗ men worden. Der Werkhof zeigt bereits wieder das gewohnte Bild der Arbeit. Schier unüberſehbar war am 11. Juni die Zahl der Leiödtragenden und aller derjenigen geweſen, die das Bedürfnis hatten, ihre Verbundenheit mit den Hinterbliebenen der auf dem Velde der Arbeit geſallenen Bugginger Kameraden noch einmal ſinnfällig zum Ausöruck zu bringen. Es iſt daher auch nicht möglich geweſen, in den Bericht über die Trauerfeier nur entfernt all diejenigen Aborönungen und Perſonen zu nennen, die ſich ge⸗ legentlich der Trauerkundgebung in Buggingen eingefunden hatten. Es verdient jedoch beſondere Her⸗ vorhebung, daß auch der Reichswirtſchaftsminiſter in der Perſon des Oberberghauptmanns Winnacker einen eigenen Vertreter zu der Trauerfeierlichkeit Zeche Buggingen veranſtaltet wurde. In der Mitte des Bildes ſind die Angehörigen der Toten zu ſehen. entſandt hat. Beſonders wohltuend wurde es auch empfunden, wie dͤer bergmänniſche Kameradſchafts⸗ geiſt dadurch zum Ausdruck kam, daß neben den Organiſationen des Deutſchen Bergbaues, nament⸗ lich des Kalibergbaues, auch die elſäßiſchen ſtaat⸗ lichen Kaliwerke in Mülhauſen in den Perſonen des Generaldirektor De Retz und Generalſekre⸗ tärs Dandon eine eigene Abordnung enſandten, die in warmen Worten ihre herzliche Teilnahme kundgab. * Miltenberg, 13. Juni. Ein Ehepaar aus Offen⸗ bach namens Bachmann hatte hier in der Nacht zum 7, Juni den Tod im Main geſucht und gefunden. Jetzt konnten die Leichen aus dem Main geborgen werden. Die Ertrunkenen hielten ſich feſt umklam⸗ mert und hatten ſich außerdem mit Riemen an Hals und Leib zuſammengebunden. Auch ihren Hund hatten ſie mit ſich genommen. Sie hatten ihn mit einem Einkaufsnetz umwickelt und an den Riemen, Nachbargebiete Höchſtes Lob deutſcher Viehzucht * Fürth i.., 14. Juni Die deutſchen Bauers aus dem Banat beſuchten auch die Verſuchs⸗ und Lehranſtalt für Schweinezucht und Hhal⸗ tung Weſchnitzmühle und die Jungvieh⸗ weide Groß⸗Breitenbach. Die Einrichtung der Lehranſtalt fanden ihre volle Anerkennung. Sie be⸗ glückwünſchten die heſſiſchen Bauern, daß ihnen eine ſolche Stätte für die Ausbildung ihrer Söhne und Töchter zur Verfügung ſteht. Die Förderung, die die Landeszucht durch eine eigene Verſuchsanſtalt er⸗ fährt, wo ſich jeder Rat holen kann, iſt unbeſtreitbar. Wenn auch in den deutſchen Dörfern des Banats heute allgemein ein Edelſchwein auf engliſcher Grundlage gezüchtet wird, ſo ſtehen doch die Zucht⸗ und vor allem Maſterfolge den in Deutſchland erzielten nach. Auch die muſtergültige Anlage der Jungriehweide Groß⸗ Breitenbach erregte Bewunderung. Das aufgetrie⸗ bene Jungvieh wurde ſehr gelobt. Alle Beſucher wünſchten ſolche Rinder ihr eigen nennen zu können. * Frankenthal, 13. Juni. Der 42 Jahre alte Tünchergeſelle Heinrich Otto, der ſchon ſeit Jahren herzleidend war und im Zuſammenhang damit Tob⸗ ſuchtsanfälle bekam, hat ſich am Samstag abend in ſeiner Wohnung mit einer 0,8 Millimeter⸗Piſtole durch einen Kopfſchuß getötet. Er hinterläßt Frau und oͤrei Kinder. Der Tat ging ein Tob⸗ ſuchtsanfall voraus, ſo daß die Frau zur Polizei um Hilfe ſchickte. Bevor die Polizei eingreifen konnte, hatte ſich Otto in ein Zimmer geſchloſſen und die Tat vermutlich in geiſtiger Umnachtung began⸗ gen. Da er noch Lebenszeichen von ſich gab, wurde er von der Sanitätskolonne ins Krankenhaus Fran⸗ kenthal gebracht, wo er geſtorben iſt. * Pirmaſens, 14. Juni. In Kleinſteinhauſen ereignete ſich eine Tragödie, die das ganze Dorf in Aufregung verſetzte. Der 46jährige Albert Römer und deſſen 18jährige Tochter wurden unter dem Verdacht der Blutſchande feſtgenommen. Das Mäd⸗ chen wurde wieder entlaſſen, nachdem es ein umfaſſen⸗ des Geſtändnis abgelegt hatte. Unmittelbar darauf erſchoß ſich das Mädchen in der elterlichen Woh⸗ nung mit der Piſtole ſeines Vaters. Unter dem Ein⸗ druck des furchtbaren Geſchehens legte auch der Vater ein Geſtändnis ab. Er wurde in das Amtsgerichts⸗ gefängnis Pirmaſens eingeliefert. * Hemsbach, 11. Juni. In Balzenbach hat ſich vormittags im elterlichen Hauſe der 33jährige ledige Landwirt W. E. erhängt. Der Grund zur Tat dürfte darin zu ſuchen ſein, daß ein ihm zur Pflege mit denen ſie ſich zuſammengebunden hatten, be⸗ feſtigt. Die Leichen wurden nach Offenbach überführt. anvertrautes erkranktes Pferd am gleichen Tage ein⸗ gegangen iſt. Einspaltige klel igen bis zu Siner Höhe von 100 mm je mm SPig. Stellengesuche je mm4pPig. Unterricht 0¹ -Wohng. Annahmeschluß für die Mittag- Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr F4s 2 -Ann.-WOolaung m. Bad u. Spei⸗ Schöne B60¹ m. Manſ., 2 Tr. 9 5„ ſof.ſekamm. z. Teil Csperialhaus für Elektrotechnik und Radio VIHülfę OPbl. Mübeiieezt erb., gebr. bern Fabel. 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Rich.⸗Wagner⸗ Straße 2, 4. St. Geſchſt 8 S M 86 an die *²5585 S N 87 an Geſch. 2598 Donnerstag, 14. Juni 1034 Letzter Tagl Liane Haid Joe Stöckel in dem großen Lacherfolg Außerdem: Karl Valentin Lisl Karistadt in 3 „Theaterbesuch Das Zwerchfellerschütterndste.)) was manseitlangem erlebte. „Deutsche Lieder“ Neueste FOXWOCHE 3— 5— 20—.30 Paul Feitſer Soſie Feitler geb. Hirsch Vermählte Mannhieim, 14. Juni 1934 * 97, 20— 6 Anil Betanntmachungen Schlachthof f 5e6 iwank Kuhfleiſch. Anfang Nr. 1800. 16 Leugen? Alle diejenigen, die Angaben über den, Auto- Kiotorradunfall ECke M 3/M ZusM2/N2 am Sonntag, den 10. Juni, um 3 Uhr, machen können, werden gebeten, ſich umgehend zu melden. Aug. Lang, Große Merzelſtr. 6. Welches Auto fährt in d. Zeit v..—30. 8. nach München und würde 4 Mädels aus Heidelbg. mitnehmen? Preisangeb. unt. S P 89 a. d.*2544 Geſchäftsſt. über das neue Kleid. 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I kanitt-Prae von 20 Pil. aufuärs. 8 Wilhelm Trieloff- Erich Hallstroem Fritz Bartling- Hugo Voisin-Hedwig Hillengaß- Nora Landerich- Albert von Küßwetter— Gertrud Jenne Hierauf: Uraufführuns: Das bunte Abenteuer (Stunde der Gehetzten) Tanzpantomime von Otto Krauß Musik von Hanns Klaus Langer Musikal. Leitg.: Gustav Semmelbeck Regie: Hans Carl Müller Choreographie und Tänze: Gertrud Steinweg Mitwir kende: Anni Heuser- Sigfrid Jobst- Fritz Häberle-Karl Reich-Erich Krempin Fritz Langeloth— Heinz Rameken PaulStreckiuß-Karl Zinser-Helmuth Malik- Paul Buck- Walter Kuiawski Hedwig Broch- Ania Dittler- Inge Ziegler- Friedl Ulrich- Elisabeth Schmieke- Elisabeth Böhm- Käthe Pfeiffer— Traute Kirchner- Liesel Gilliar— Inge Hoffmann— Carol. Stemmler Hierauf: In neuer Inszenierung: Gianni Schicchi von Giovacchino Foraano Deutsch von Alfred Brüggemann Musik von Giacomo Puccini Musikalische Leitung: Philipp Wüst Regie: Richard Hein Mitwir k en d e: Karl Buschmann— Gussa Heiken lrene Ziegler- Heinrich Kuppinger Fritz Bartling— Gertrud Jenne Helma Dick— Wilhelm Trieloff Heinrich Hölzlin- Christian Könker Nora Landerich- Karl Mang- Hugo Voisin- Karl Zöller- Hans Köppen Morgen: Schwarzwalumäde Anker&ð m Delhi 87.. Extra Velvet Ru. 118. Siwah durchgew. 160.⸗ Turan 196. Bettumrandungen 67 em Delhi-Qual. 65. 50 kompl. RM. M.& Hl. Schllred F 2, 9 Zwischen Verlobung und Hochzeit Lüid, S Reparaſur Marken Teppiche — 0 Frü hlingsmärchen Die vom Beifall des Publikums umjubelte Operette von Carl Froehlich den Großmeister des Tonfilms. Köstlicher Humor flattert durch die Sʒenen. 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