Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 18, Neue Mannheimet Seitung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Ne Fiſcherſtraße 1, W Oppauer Straße 8, Se Freiburger Straße 1 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazert Mannheim Eimelyreis 10 P. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 3, 79 mm breite Reklamemillimeterzeile 50 3. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Bei Zwangs⸗ vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt, Keine Gewähr fürAnzeigen in beſtimmtenAusgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe R Oonnerstag, 4. Juni 1954 145. Jahrgang— Nr. 266 Ein hiſtoriſches Ereignis Drahtung unſ. von Rom nach Venedig entſandten ſtändigen Vertreters Venedig, 14. Juni. Als heute zwei Flugzenge der Lufthanſa, be⸗ gleitet von einer italieniſchen Fliegerſtaffel am blauen Sonnenhimmel von Venedig auftauchten, da wußten die wenigſten, daß der deutſche Reichs⸗ kanzler Adolf Hitler zum Beſuch Muſſo⸗ linis in die Adriaſtadt gekommen war. In der Begleitung des Kanzlers befinden ſich Reichsaußen⸗ miniſter von Neurath, die Herren Aſchmann und von Klotze vom Auswärtigen Amt, der Adintaut des Führers, Gruppenführer Brückner, ferner der Preſſechef Dr. Dietrich und Mini⸗ ſterialrat Thomſen. Auf dem am Lido gelegenen Flughafen von San Niccolo hatten ſich zur Begrüßung des Kanzlers Muſſolini, Unterſtaatsſekretär Suvich, Baron Aloiſi, Preſſechef Conte Ciano und von deut⸗ ſcher Seite der Botſchafter beim Quirinal Ullrich von Haſſell und die Konſuln Illgen und Stiller eingefunden. Nachdem Adolf Hitler die Front der Ehrenkompagnie abgeſchritten hatte, be⸗ gab er ſich mit ſeinem Geſolge in das Grand⸗Hotel, ein in ein modernes Hotel verwandelter vene⸗ zianiſcher Palazzo, in dem der Kanzler während ſeines Auſenthaltes in Venedig Wohnung genommen hat und von deſſen Fenſtern aus man den Kanal Grande und die maleriſche Barockkuppel Santa Maria della Salute erblickt. Um 10.30 Uhr branſte die kleine Flotte von Motorbooten durch die ſonnen⸗ glitzernden Wellen des Innenhafens von Venedig zwiſchen dem Dogenpalaſt und den Booten einer Torpedobootshalbflottille, auf denen die Beſatzung Paradeaufſtellung genommen hatte. Mit brauſenden Rufen wurde von den Menſchenmengen das erſte mit der Hakenkreuzflagge geſchmückte Boot, in dem der Kanzler im ſchlichten Mantel, der Due in der Uniſorm eines Ehrenkorporals der Faſchiſtiſchen Miliz, der Reichsaußenminiſter, der Generalſtabs⸗ chef und der Preſſechef der Faſchiſtiſchen Partei aufrecht ſtanden, begrüßt. Im Foyer des Grand⸗ Hotels verabſchiedete ſich Muſſolini von Adolf Hitler und fuhr nach der Feſtlandküſte weiter. Dem Führer wurde von einem Jungen und einem Mädchen der Hitlerjugend ein Strauß roter Roſen überreicht, den der Kanzler, ſichtlich erfreut über dieſe herzliche Begrüßung im fremden Land, entgegennahm. Für den heutigen Tag iſt ſolgendes Programm vorgeſehen: Der Kanzler und die Herren ſeines Stabes werden ſich zum Frühſtück auf Einladung Muſſolinis in die auf dem Feſtland gelegene Villa Piſano begeben. An dieſem Frühſtück nehmen nur 30 Angehörige der engſten Umgebung der beiden Regierungschefs teil. Nach dem Frühſtück beginnen bereits die politiſchen Beſprechungen. Am ſpäten Nachmittag wird der Führer wahrſcheinlich die Internationale Kun ſt ausſtellung beſichtigen, die vor einigen Wochen hier eröffnet wurde und auf der Deutſchland reich ver⸗ treten iſt. Abends um 10 Uhr wird im Dogen⸗ palaſt zu Ehren des Kanzlers ein Konzert gegeben. Für den Freitagmorgen iſt eine Parade der in Venedig in Garniſon liegenden Fa⸗ ſchiſtiſchen Legion gerlant. Mittags wird Unterſtaatsſekretär Suvich im Golfklub auf dem Lido ein Frühſtück zu Ehren der deutſchen Gäſte geben. Im Anſchluß daran werden die beiden Staatsmänner auf das Meer hinausfahren und ſo wiederum Gelegenheit zu politiſchen Beſprechungen haben. Am Freitagabend wird der Führer im Grand Hotel ein Diner zu Ehren Muſſolinis geben. Im Laufe des Samstagvormittags wird der Kanzler im Flugzeug nach Deutſchland zurück⸗ kehren. Die kurzen Tage, die er in der Lagunenſtadt verbringt, ſind alſo reichlich ausgefüllt. Muſſolini hat dieſem Beſuch des deutſchen Kanz⸗ lers auch äußerlich den Rahmen gegeben, der dieſem Ereignis zukommt. Es iſt das erſtemal, daß Adolf Hitler, ſeit er das Kanzleramt inne hat, das Ausland beſucht, um einen fremden Regierungschef aufzu⸗ zuchen. Es iſt kein Zufall, daß der Beſuch des Füh⸗ rers des nationalſozialiſtiſchen Deutſchlands dem Duce des faſchiſtiſchen Italiens gilt. Dabei treten ſich zum erſtenmal die beiden Männer gegenüber, die ihren Völkern die neue Lebensform der Zukunft ge⸗ geben haben, und auf die heute die Augen von Eu⸗ ropa und der ganzen Welt gerichtet ſind. Darin liegt— abgeſehen von den praktiſchen politiſchen Er⸗ über die heute zu prophezeien voreilia und vermeſſen gebniſſen, die die Beſprechungen haben werden und Der Widerhall in der italieniſchen Preſſe Meldung des DNB. Mailand, 14. Juni. Alle italieniſchen Zeitungen bringen am Don⸗ nerstagmorgen auf der Titelſeite in großen Lettern die Nachricht von dem Zuſammentreffen der beiden Staatsmänner. Im Anſchluß an das eine Kommu⸗ niqué, das am ſpäten Abend des Mittwoch von der Agenzia Stefani verbreitet wurde, bringen die mit Bildern des Führers, Muſſolinis und der Villa Piſani in Stra— in der die erſte Unterredung des Führers mit Muſſolini erfolgt— verſehenen Blätter lange Kommentare und die ausführliche Wiedergabe der deutſchen und ausländiſchen Preſſe⸗ ſtimmen zu dem bevorſtehenden Ereignis. Uebereinſtimmend widmen alle Blätter dem Kanzler außerordentlich herzliche und warme Worte der Begrüßung. Dieſe Begrüßung gilt in gleicher Weiſe dem Schöpfer und Führer der nationalſozialiſtiſchen Bewegung als dem Staatsmann. „Popolo d' Italia“ ſchreibt: Hitler iſt der Mann, der Deutſchland aus der Periode der politi⸗ ſchen Schwäche befreit hat und es jetzt zu einem beſ⸗ ſeren Schickſal führt. Muſſolini und Hitler führen zwei ſtolze Völker alter und beſter Tradition mit glorreicher Vergangenheit, die dem Ereignis voller Hoffnung und Vertrauen entgegenſchauen. Das ita⸗ lieniſche Volk, heißt es weiter, grüße in Venedig den erlauchten Gaſt, den Führer des großen Deutſchland. Es erneuere den Ausdruck jener Sym⸗ pathie, die ſich zwiſchen den Schwarzhemden und Braunhemden an dem Tage ſchon herausgebildet habe, an dem dieſe ihren Kampf um die Erneuerung des Reiches begonnen hätten. „Gazetta del Popolo“ ſpricht von der welt⸗ weiten Räſonanz, die die Nachricht von der Zu⸗ ſammenkunft hervorgerufen habe. Haudele es ſich doch um das Treffen der beiden Perſönlichkeiten, auf die die Aufmerkſamkeit Europas und der übrigen Kontinente am meiſten gerichtet ſei. Der politiſche Zeitpunkt gebe den Beſprechungen ihre beſondere Be⸗ deutung. Man erwarte von ihnen eine Erleuch⸗ tung, die eine Neuorientierung ermög⸗ liſche. Hitler finde in Italien einen freundſchaft⸗ lichen und warmen Empfang, der ſich herleite aus den Gefühlen, die das italieniſche Volk für das deut⸗ ſche beſeele und aus der Bewunderung für das von Hitler vollendete Werk der Wiedergeburt ſeines Landes. Die„Stampa“ ſchreibt, daß Italien in dem heldenhaften Kampf des Führers um die Befreiung aus den Ketten der Internationale geiſtig als erſtes Land an ſeine Seite getreten ſei. Dieſe Priorität der moraliſchen Anerkennung lege ihm das Recht und die Pflicht auf, Deutſchland offen in die Augen zu ſehen und die Fragen mit der größten Ehrlichkeit und dem größten Freimut zu behandeln. Die Be⸗ ziehungen zwiſchen Italien und Deutſchland ſeien nicht einfach. Im Gegenteil: Auf ideologiſchem Ge⸗ biet, auf dem in der Kampfzeit immer weitgehende Uebereinſtimmung feſtzuſtellen geweſen ſei, ſeien ſpäter Polemiken entfacht worden, oftmals ſinnlos, immer aber bedauerlich. Auch auf politiſchem Ge⸗ biet ſeien nach der Machtergreifung des National⸗ ſozialismus oftmals große Reibungen entſtanden. Estue not, das Feld von zweckloſen Rei⸗ bungen zu bereinigen, auch wenn ſie nur von Unterführern ausgingen. Vor allem aber tue es not, die Stellung Deutſchlauds gegenüber manchen höchſt wich⸗ tigen Fragen zu klären, denen gegenüber Italien weitgehende Verautwortung über⸗ 15 nommen habe. Die geſchichtliche Aufgabe Deutſchlands im Herzen Europas ſei eine nicht wegzudenkende Aufgabe, die ſich in Würde und Freiheit entwickeln müſſe. Das ſei vom Duce wiederholt zum Ausdruck gebracht worden. Italien beſtehe entſchieden darauf, daß Deutſchland alle die Rechte zukämen, die anderen Staaten zuge⸗ ſichert ſeien. Muſſolini und Hitler ſeien Männer, die mit allen Vollmachten ausgerüſtet ſeien. Für ſie beſtänden keine parlamentariſchen Unſicherheiten und Miniſterkriſen. Die Völker fühlten, daß es ſich in Venedig nicht um eines der gewöhnlichen Miniſter⸗ treffen handele. Nein, zwei große Führer der Kriegsgeneration kämen zuſammen, die in der augenblicklichen Verwirrung die Wege des Frie⸗ dens weiſen könnten. wäre— die welthiſtoriſche Bedeutung die⸗ ſer Zuſammenkunft von Venedig. Es entſpricht der Wichtigkeit dieſes Treſſens, daß die römiſchen Vertreter der Weltpreſſe über Nacht nach Venedig eilten, als geſtern abend in der Haupt⸗ ſtadt die Beſtätigung über die geplante Zuſammen⸗ kunft von Venedig bekannt wurde. In Venedig ſelbſt wurde die Bevölkerung von dem großen Ereignis vollkommen überraſcht. Mit großer Ge⸗ ſchwindigkeit verbreitete ſich aber die Kunde von der Anweſenheit des deutſchen Reichskanzlers. Ueberall ſtehen die Menſchen zuſammen und diskutieren leb⸗ haft über das große Ereignis. In den engen Gäß⸗ chen erklingt der Name Hitler. Alle wollen ihn ſehen. jeder berichtet, was er von ihm weiß und jeder will mehr von der Perſönlichkeit des Kanzlers erfahren. Adolf Hitler wurde in Italien empfangen, wie noch nie ein fremder Staatsmann empfangen wurde. Die alten Paläſte und Lagunen Venedigs geben den äußerlichen Rahmen für dieſe Zuſammenkunft und heiter zeigt ſich dieſe unvergleichliche Stadt an dem ſonnigen Junitag. Noch feſtlicher wird ſie werden, wenn ein Rieſenfeuerwerk heute abend die ſpiegeln⸗ den Wellen der Kanäle, die Kuppeln und Zinnen der Paläſte mit ſeinen bunten Lichtern überſpielen wird. Weil Venedig nicht als der geeignete Ort zu den erſten Verhandlungen augeſehen wird, finden dieſe in der Abgeſchiedenheit der Villa Piſano ſtatt. In der weiten, grünen, faſt ein wenig an Holland erinnernden Gegend von Padua erhebt ſich dieſe Billa, die ſich im 18. Jahrhundert ein reiches veue⸗ zianiſches Kaufmannsgeſchlecht mit prächtigen Por⸗ talen erbauen, deren Säle ſie von Tiepolo und ſeinen Schülern ausmalen ließ und die ſich unter dichten Kaſtanienhainen verſteckt. In dieſer Villa über⸗ nachtete bereits Napoleon während ſeines italie⸗ niſchen Feldzuges. Die Billa Piſano hat ſomit be⸗ reits eine Geſchichte. Die Zuſammenkunft vom Juni 1934 wird ihr einen Namen in dem großen Buch der Weltgeſchichte geben. Hitlers Beiuch bei Muſſolini Deulſchland von Paris gejehen Von unſerem Vertreter in Paris 9 V Paris, 14. Junk. Für die Politik und den Politiker iſt es uner⸗ läßlich, ſich darüber Klarheit zu verſchaffen, was das Nachbarland von einem denkt. Aus ſolcher Erkenntnis werden ſich zwangsläufig manche Richtlinien der Politik ergeben müſſen, während ſie für die eigene Einſchätzung nicht allzuviel bedeutet. Zu wiſſen, wie Frankreich, der unbeſtändigſte Nach⸗ bar Deutſchlands und ſein Hauptgegenſpieler, über uns denkt, iſt beſonders wichtig. Das iſt auch Vor⸗ ausſetzung für die Frage, ob ein endgültiger deutſch⸗ franzöſiſcher Ausgleich, der wie niemand mehr beſtreiten wird, den Frieden Europas bedeutet, mög⸗ lich iſt. Gegenſätze gibt es hüben und drüben. Die Nachkriegszeit ging an das deutſch⸗fvanzöſiſche Pro⸗ blem mit einem verſtändnisloſen Verſtändigungs⸗ rummel heran, der mit der Politik auf eigene Fauſt eines Erzbergers in den ſchwerſten Stunden des Jahres 1918 begann. Heute ſtehen die Fronten ganz anders. Deutſch⸗ land raffte ſich auf und wurde eine ſelbſtbewußte Nation unter Hitlers Führung, der aus politiſcher Einſicht Frankreich die Hand bot und noch bietet— aber bisher lehnt Frankreich noch ab, in ſie einzu⸗ ſchlagen. Warum? Einfach weil Frankreich, gans allgemein geſehen, über Deutſchland noch in einer Weiſe denkt, die vorerſt noch den notwendigen Aus⸗ gleich hinausſchiebt. Wie Frankreich denkt, dazu genügt kein oberflächlicher Beſuch des Landes, dazu genügt es nicht, ſchöne Worte zu formen, ſondern man muß zunächſt den Franzoſen als Menſchen und die franzöſiſche Politik von Grund aus kennen lernen. Dann wird man auch ſehen, daß ein Verſtehen Deutſchlands durch Frankreich nicht nur eine Frage des guten Willens iſt. Die Andersartigkeit muß überbrückt werden. Auch ſie beſteht nicht in ober⸗ flächlichen Erſcheinungen, ſondern kommt aus der Geſchichte, der Erziehung und dem Temperament des Franzoſen. 1870 ſpielt in dieſem Zuſammenhang in Frankreich noch immer eine ſehr große Rolle, um 3o0 mehr, als die Regierenden von heute dieſer Zeit ent⸗ ſtammen und in ihren längſt verfloſſenen Jugend⸗ jahren allen Ballaſt von Revanchegedanken in ſich aufgenommen haben. Was mögen ſie ſchon heute denken? Die Menſchen des Montparnaſſe ſind nicht die Franzoſen. Und das uns lange Jahre geprieſene Weltbürgertum des Franzoſen iſt nur inſo⸗ weit richtig, wenn alle anderen ſich ent⸗ ſchließen, Franzoſen zu werden. Das Sichwegwerfen der deutſchen Nachkriegspolitik konnte der ſtolze Franzoſe nur verachten. Wenn er es nach außen lobt, ſo hatte das ſeinen Grund, denn damals war Deutſchland erſt recht ſein Gegner, zu⸗ mal als ſich auch noch ein moraliſcher Verfall ohne⸗ gleichen anbahnte.„So richtet ſich Deutſchland ſelbſt zugrunde“, dachte Frankreich, und dieſer Gedanke war ihm in der Geſchichte immer noch der liebſte. Soweit es ſich nicht ſelbſt zugrunde richtet, muß es„gemei⸗ ſtert“ werden, klein gehalten, unten gehalten, ohne Gleichberechtigung. Der Weg dazu heißt vornehmlich: Einkreiſung. Das wollte und ſollte Deutſchland lange Zeit nicht wiſſen.„Man verſagte ſich die ſchärfere, nicht nur geſchichtliche Betrachtung der Ereigniſſe, ſondern auch die kritiſche Beobachtung der ſehr wech⸗ ſelvollen Stimmungsſchwingungen, der ſozialen, po⸗ litiſchen und wirtſchaftlichen Gegebenheiten, man ver⸗ wechſelte die Temperatur der politiſchen Jahreszeiten mit dem allgemeinen Klima“. Ein franzöſiſcher Major ſchrieb 1913: England, das aus ſeiner gänzlichen Vereinſamung heraustritt, iſt es ſich ſelber ſchuldig, einen Soldaten auf dem Feſtlande zu ſuchen. Gegen Deutſchland ſteht dieſer Soldat ſo gut wie koſtenlos zur Verfügung; und dieſer Soldat, der Franzoſe, iſt mit dem Ruſſen durch Gefühlswerte, durch die Inter⸗ eſſen, durch die ausgetauſchten Goldbarren verbün⸗ det.“ So ſpukt es auch heute noch in der Gedankenwelt Frankreichs. Die wirtſchaftlichen Gegenſätze ſind auch recht beachtlich. Einmal hat der Franzoſe Furcht vor einer induſtriellen Ueberlegenheit Deutſchlands, aber er lehnt als materieller Individualiſt auch jede kartelliſtiſche oder korporative Wirtſchaftsorgani⸗ ab. Auch von dort aus ſteht er gegen Deutſch⸗ land. Bis zur nationalen Revolution wehrte ſich Frank⸗ reich auch ſehr bewußt gegen die in Deutſchland auf⸗ gekommene Moral. Man muß auch dem Fran⸗ zuͤſen gerecht werden.„Es kann nämlich allgemein verbreiteten Vorurteilen zum Trotz nicht eindring⸗ lich genug verſichert werden, daß das franzöſiſche Volk in ſeiner weitaus überwiegenden Mehrheit ſich ſein Familienleben ſauber zu halten ver⸗ ſtanden hat, zuweilen mit einer für noch jüngſt ge⸗ pflegte deutſche Begriffe unbegreiflichen Strenge.“ In dieſe Ausſichtsloſigkeit, je zu einem deutſch⸗ franzöſiſchen Ausgleich zu kommen, fiel der Auf⸗ bau des Dritten Reiches. Damit wurde ein nur oberflächlichen Kenner 2. Seite /Nummer 266 Neue Manuheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe neuer Tatbeſtand geſchaffen: Deutſchland nicht mehr als ein ſich ſelbſt zerſetzender Bundesſtaat, ſondern als eine geſchloſſene deutſche Nation mit einer autoritären Regierungsgewalt. Für die Alten wurde damit Deutſchland als Gefahr nur noch größer. Sofort ſetzte alſo die Einkreiſungspolitit von neuem ein. Dazu kam noch ein anderer Grund, Deutſchland zu befehden.„Ganz offen wurde zuge⸗ geben, daß man dem neuen Deutſchland unter Hitler keinen außenpolitiſchen Erfolg gönnen dürfe, weir es dadurch an Anſehen geſteigert würde und im franzöſiſchen Volk den mit Neid untermiſch⸗ ten Nachahmungstrieb unaufhaltſam fördern könnte.“ Die franzöſiſche Jugend ſetzt ſich gleichwohl von Tag zu Tag ſtärker mit dem neuen Deutſchland auseinander, über das, ſo wollen es die offiziellen Kreiſe, Frankreich noch ſcharf ablehnend denkt. Von der franzöſiſchen Jugend her, die eines Tages zwangsläufig die Alten überwinden muß und wird, kann eine Aenderung des deutſch⸗franzöſiſchen Verhältniſſes kommen. Deutſchland muß durch klare Erkenntnis aller Umſtände an dieſer Entwicklung mitarbeiten. 5 Gerade im richtigen Zeitpunkt erſcheint für dieſe Entwicklung ſoeben ein Buch:„Deutſchland von draußen geſehen: Paris“, von Dr. Eugen Feihl(Alfred Metzner⸗Verlag, Berlin). Der Verfaſſer lebt ſeit vielen Jahren als Vertreter der„Kölniſchen Zeitung“ in Frankreich. Er be⸗ herrſcht den Stoff und urteilt nüchtern und richtig. Er kann an vielen Stellen ſeine eigenen Urteile zi⸗ tieren, die er veröffentlichte, als noch Mut dazu ge⸗ hörte. Er beſitzt dazu den nicht leicht erlernbaren Takt, den Franzoſen einen deutlichen Spiegel vorzuhalten, ohne ſie zu ver⸗ letzen, ihre guten Eigenſchaften aber auch keines⸗ wegs zu leugnen.„Der Stoff, den Frankreich bietet, beflügelt leicht zu einem gefälligen Schwung, der einen über die manchmal unebenen und rauhen Tat⸗ ſachen erhebt, aber der auch vom ſicheren Boden der Wirklichkeit weg uns in die Wolken freien Gedanken⸗ ſpiels trägt. Dieſer Gefahr haben ſich gerade neuere Schilderungen von Frankreich und franzöſiſchen Ver⸗ hältniſſen mit einer für den Unkundigen oder auch beſtechenden Darſtel⸗ Iungskunſt nicht immer zu entziehen vermocht“. Dieſer Gefahr erliegt das neue Buch keineswegs. Es ſchmeichelt nach keiner Seite und zeigt mit überlege⸗ ner Gründlichkeit wirklich, wie Deutſchland von Paris aus geſehen wird. Das Urteil, das Frank⸗ reich ſich von uns bildet, überſchätzt der Verfaſſer nicht, da er ſeine Arbeit mit dem Zitat Johann Gott⸗ fried Herders beſchließt:„Jede Nation muß es füh⸗ len lernen, daß ſie nicht im Auge anderer, nicht im Munde der Nachwelt, ſondern nur in ſich ſelbſt groß, ſchön, edel, reich, wohlgeordnet, tätig und glücklich werde, und daß ſodann die fremde Achtung ihr wie der Schatten dem Körper folge“. Rieſenwaldbrand bei Potsdam — Potsdam, 13. Juni. In dem Potsdamer Staatsforſt brach heute mittag bei Kohlhaſenbrück ein Brand aus, der infolge des Windes in kürzeſter Zeit eine große Ausdehnung annahm, und ungefähr vier Hektar Waldſchlag vernichtete. Die Feuerwehren der Umgebung, darunter acht Züge der Berliner Feuerwehr, Mannſchaften des 4. Preu⸗ ßiſchen Reiterregiments und der Nachrichtenabtei⸗ lung 32 ſowie Freiwilliger Arbeitsdienſt arbeiteten gemeinſam an der Bekämpfung, bis es gelang, nach zwei Stunden die Gefahr einer weiteren Ausbrei⸗ tung zu beſeitigen. Der Schaden iſt noch nicht zu überſehen. Noch während des Brandes erſchien die Kriminalpolizei, um feſtzuſtellen, auf weiche Weiſe das Feuer ausgebrochen ſein kann. Weitere 1500 Millionen Dollar für den Wohnungsbau in Amerika — Waſhington, 14. Juni. Das Repräſen⸗ tautenhaus nahm eine Wohnungsvorlage an, die weitere 1500 Millionen Dollar für den Ban kleinerer Wohnungen bewilligt. Litwinows Beſuch bei Neurath Was der Berliner Times“-Vertreter darüber wiſſen will Funkmeldͤung der NM3. — London, 14. Juli. Der Berliner Vertreter der„Times“ meldet: Es kann als ſicher angeſehen werden, daß Litwinow bei ſeiner Beſprechung mit Freiherrn von Neurath am Mittwoch Zeit gefunden hat, den franzöſiſch⸗ruſſi⸗ ſchen Sicherheitspakt zu erwähnen. Anſchei⸗ nend iſt aber noch keine Rede davon, daß Rußland oder Frankreich ein Angebot oder eine Einladung an Deutſchland gerichtet haben. Zu den Gerüchten, daß in Ausſicht genommen wird, das Oſtlocarno mit dem urſprünglichen Weſtlocarno in Verbindung zu brin⸗ gen, bemerkt der Korreſpondent: Dies würde nur eine Schwächung des urſprünglichen Locarnovertra⸗ ges ſein. Soweit ſich beurteilen läßt, muß die ganze Paktidee nicht nur Deutſchland, ſondern auch zum mindeſten einigen ſeiner Nachbarn unſag⸗ bar plump und verwickelt erſcheinen. Die Zurückhaltung Deutſchlands gegenüber ſolchen Plä⸗ nen iſt begreiflich, wenn man bedenkt, daß ſeine geo⸗ graphiſche Lage es direkt in die Mitte eines Syſtems bringen würde, das trotz aller gegenteiligen Verſiche⸗ rungen den Eindruck einer gegen Deutſch⸗ land gerichteten Gruppierung machen muß. Es iſt kaum zu erwarten, daß Deutſchland einen Plan, deſſen Haupturheber Frankreich und Sowjetrußland ſind, ohne ein gewiſſes Mißtrau⸗ en betrachtet. Es kann natürlich erwartet werden, daß Deutſchland alle Pläne ſorgfältig prüft, ob ſie den Richtlinien der von Hitler angebotenen Frie⸗ denspakte mit Nachbarländern entſprechen. Es iſt aber zweifelhaft, ob die deutſche Regirung ein ſolches Netzwerk von Vereinbarungen im eigenen Intereſſe notwendig oder im Intereſſe des Friedens klug fin⸗ det. Soweit Deutſchlands eigene Sicherheit in Frage kommt, hat es im Weſten den Locarnopakt und mit Polen, dem einzigen Nachbarn im Oſten, ſeine eige⸗ nen Abmachungen getroffen. ——— Horſt Weſſels Ermordung vor Gericht Die traurige Rolle, die Frau Kohn und Frau Salm ſpielten Im weiteren Verlauf des Horſt⸗Weſſel⸗Prozeſſes kommt der Zeuge Rückert auf die Tat ſelbſt zu ſprechen und bekundet, ͤͤaß der Kommuniſtentrupp aus dem Lokal von Baer zunächſt vergeblich im Hauſe Große Frankfurter Straße 62 nach Horſt⸗ Weſſel ſuchte. Man wollte ſchon das Haus wieder verlaſſen, als die Kommuniſtin Elſe Kohn plötzlich die Treppe herunterkam und die Mittei⸗ lung machte, daß der Geſuchte im Vorderhaus vier Treppen wohne, die Tür ſtehe ſchon offen. „Wir gingen, ſo ſchildert der Zeuge weiter, in die Wohnung der Frau Salm, die in der Küche ſtand und uns mit den Worten zur Vorſicht mahnte, „ſeht euch vor, ſonſt ſchießt er“. Der Zeuge bekundet, daß er den Vorſchlag machte, bis zum an⸗ dern Morgen zu warten, wenn Horſt Weſſel aus der Küche Waſſer holen würde. Ali Höhler ließ ſich aber nicht zurückhalten und fragte Frau Salm: „Wo iſt das Zimmer von dem Kerl?“ Fran Salm zeigte ihm die Tür, die jedoch verſchloſſen war. Bevor Ali Höhler anklopfte, lief Frau Salm zur Flurtür hinaus und ſetzte die Wohnungsklingel in Bewegung, um den Anſchein bei Horſt Weſſel zu erwecken, er bekäme Beſuch. Als Horſt Weſſel die Tür auf das Klopfen hin etwas öffnete, rief Ali Höhler: Hände hoch“. Gleich darauf krachte der Schuß. Der Mitbeteiligte Kandulſki nahm eine Piſtole und einen Gummiknüppel an ſich. Ali Höhler trat noch einmal auf den am Boden liegenden Horſt Weſſell ein, ſtieß ihn mit dem Fuß an und ſagte,„du weißt doch, warum du das bekommen haſt“. Hierauf ſeien alle aus der Wohnung gelaufen. Sodann wird der Zeuge Kandulſki aus dem Zuchthaus in Brandenburg vorgeführt, wo er ſeine fünfjährige Zuchthausſtrafe wegen des Falles Weſſel noch verbüßt. Dieſer Zeuge iſt Kurier bei der KPD geweſen und iſt der einzige, der das Märchen von den„Mietsſtreitigkeiten“ nicht anbringt. Er hält es im Gegenteil für unwahrſcheinlich, daß man um 10 Uhr abends ſolche Streitfälle noch regelt. Kandulſki kam nach ſeiner Schilderung erſt in das Lokal Baer, als der Kommuniſtentrupp ſchon nach der Großen Frankfurter Straße unterwegs war. Er ſei dann hinterhergegangen. In der Wohnung der Frau Salm habe Erwin Rückert geſtanden und ihn mit den Worten empfangen:„Was willſt Du denn hier?“ Wieder auf der Straße, ſei der Angeklagte Ep⸗ ſtein hinter ihm hergelaufen. Er habe Epſtein den Gummiknüppel übergeben, der ihn dann in einen Gulli hineinwarf. Die drei Haupttäter Höhler, Rückert und er ſelbſt hätten ſich ſpäter dann Still⸗ ſchweigen über den Vorfall gelobt. Am nächſten Tage habe er dann erſahren, daß Ali Höhler und Rückert von der Kommuniſtiſchen Partei fortgeſchafft worden ſeien. Aus dem weiteren Verlauf der Verhandlung iſt noch die Ausſage des Oberſturmführers Bartels her⸗ vorzuheben, der von mehreren Angriffen erzählt, die vor der Mordtat von Kommuniſten auf den Horſt⸗Weſſel⸗Sturm verübt worden ſind. Dabei iſt auch Horſt Weſſel ſelbſt durch einen Meſſerſtich im Geſicht verletzt worden. Es iſt damit zu rechnen, daß das Urteil in den Nachmittagsſtunden des Donnerstags verkündet wird. Drei Todesurteile vollſtreckt Meldung des DNB. — Berlin, 14. Juni. Die Juſtizpreſſeſtelle teilt mit: Der Richard Hüt⸗ tig aus Berlin, geboren am 18. März 1908 in Bot⸗ tendorf, iſt durch rechtskräftiges Urteil ͤͤes Sonder⸗ gerichts beim Landgericht Berlin vom 16. Februaxr 1934 zum Tode verurteilt worden. Das Urteil iſt heute früh im Hofe des Strafgefängniſſes zu Plötzen⸗ ſee vollſtreckt worden! Der preußiſche Miniſterprä⸗ ſident hat von dem Begnadigungsrecht keinen Ge⸗ brauch gemacht, weil es ſich bei der Tat um einen feigen Ueberfall auf zwei SS⸗Männer handelte, der von Bewaffneten ausgeſührt und von den Verurteilten als Rädelsführer veranlaßt und geleitet worden iſt und bei dem der SS⸗Mann von der Ahé den Tod fand. Gleichfalls heute früh wurden im Hofe des Straf⸗ gefängniſſes zu Plötzenſee der Willy Rochow aus Berlin⸗Zehlendorf, geboren am 18. März 1915 in Kieck, und der Otto Woithe aus Berlin⸗Zehlen⸗ dorf, geboren am 26. März 1914 in Berlin⸗Zehlen⸗ dorf, von dem Magdeburger Scharfrichter hinge⸗ richtet. Rochow und Woithe ſind durch rechtskräfti⸗ ges Urteil des Schwurgerichts J beim Landgericht Berlin vom 9. Oktober 1933 wegen gemein⸗ ſchaftlichen Mordes, begangen am 20. März 1933 zu Berlin⸗Grunewald an Fritz Schmitzbera, genannt Imme, zum Tode verurteilt worden. Der preußiſche Miniſterpräſident hat auch in dieſem Falle von dem Begnadigungsrecht keinen Gebrauch ge⸗ macht, weil es ſich um einen mit großer Heimtücke verübten Mord handelt, den die Verurteilten be⸗ gangen haben, um den Mitwiſſer der zahlreichen Verbrechen zu beſeitigen, die die Verurteilten trotz ihrer Jugend nach Art von Gewohnheitsverbrechern begangen hatten. 450 000 Arlaubsfahrer Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 13. Juni Auf der Schulungswoche des Reichspreſſe⸗ und Propagandaamtes der Deutſchen Arbeitsfront be⸗ richtete Dr. Lafferenz, dͤer Leiter oͤes Reichsamtes für Reiſen, Wandern und Urlaub der NS⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“ über das Arbeitsgebiet ſeines Amtes. Wir entnehmen dieſem Bericht fol⸗ gendes: Die Aufgaben ſeines Amtes ſeien nicht darin zu ſehen, ein Transportgewerbe zu erſetzen oder den Vergnügungsbetrieb zu erweitern, ſondern der Hauptwert iſt, mit den Fahrten und der Geſtal⸗ tung des Urlaubs, den Gemeinſchaftsgedanken zu fördern und echten Kameraoͤſchaftsgeiſt hervorzu⸗ rufen. Dieſes Ziel ſei zum Teil ſchon erreicht. So habe ſich z. B. zwiſchen der Berliner Bevölke⸗ rung und der Bevölkerung Oberbayerns eine derartige Freundſchaft entwickelt, daß es mit⸗ unter Schwierigkeiten bereite, die Züge aus Berlin in eine andere ebenſo ſchöne Gegend von Deutſchland zu ſenden. Bis Ende Mai d. J. ſind nicht weniger als 200 000 Volksgenoſſen durch die Beteiligung an den Ur⸗ lauberſonderzügen der NeS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ und an ihren Seereiſen und Wochen⸗ endfahrten in Bewegung geſetzt worden. Eine wei⸗ tere Aufgabe ſeines Amtes ſei der Verſuch, die Not⸗ ſtands⸗ und Grenzlandbezirke als Reiſeziele den deutſchen Volksgenoſſen näherzubringen. Von Mitte Juni bis Ende September ſei ein Pro⸗ gramm aufgeſtellt, oͤas mit 200 Urlauberſonderzügen mit je 1000 Teilnehmern und rund 100 000 bis 200 000 Wochenendfahrten ſowie 40000 Seefahrern, alſo ins⸗ geſamt 350000 bis 450000 Urlaubern eine der gewaltigſten organiſatoriſchen Leiſtungen des neuen Deutſchland bilden werde. Es ſei beabſichtigt, möglichſt viele Züge in die Notſtands⸗ und Grenzlandgebiete zu legen. Hoheitszeichen für alle uniformierten Reichsbeamten Meldung des DNB. Berlin, 14. Juni. Um die Einheit von Partei und Staat auch nach außen hin zu bekunden, hat der Reichsſtatthalter deg Innern im Einverſtändnis mit dem Stellvertreter des Führers für die uniformierten Reichsbeamten angeoroͤnet, daß die Landeskokarde, die nach dem Uebergang der Landeshoheit auf das Reich ihre Bedeutung verloren hat, durch das Hoheitszei⸗ chen der NSDApP erſetzt wird. Die uniformierten alſo künftig im oberen Reichsbeamten tragen Mützenſtreifen das Hoheitsabzeichen der NSDAP und im unteren Mützenſtreifen die ſchwarz⸗weiß⸗ rote Kokarde. DZZ——————— Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner Verantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner„Handelsteil: i. V. Willy Müll er⸗Feuilleton: Carl Onno Giſenbart⸗Lokalen Teil: Richard Schönfelder-Sport: Willy Müller-Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: i. V. Rich. Schönfelder ⸗Anzeigen und geſchäft⸗ liche Mitteilungen: Jacob Faude, ſämtlich in Mannheim⸗ Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, Mannheim, R1,—6 Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Fillies, W 35, Viktoriaſtraße 4 Abend⸗Ausgabe A 12820 Ausgabe B 8262, Geſamt⸗D.⸗A. Mai 1934 21082 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporto ——————————————————————.—————————.———————————————— Eine Werbeausſtellung in Karlsruhe Im badiſchen Kunſtverein Einen intereſſanten Verſuch, die zwiſchen Künſt⸗ lern und Publikum abgeriſſenen Fäden wieder anzu⸗ knüpfen, macht in dieſem Monat der Bad. Kunſt⸗ verein in Karlsruhe, in dem er eine Auswahl von Werken Karlsruher und in der Umgebung woh⸗ nender Maler und Bildͤhauer zeigt, die nach ihrem Inhalt und der ſoliden Malweiſe dem Durchſchnitts⸗ geſchmack entſprechen dürften. Man freut ſich, wie⸗ der einmal die meiſten Vertreter der Karlsruher „Malerſchule“, wenn man ſo ſagen darf, beiſammen zu ſehen und iſt erſtaunt über die Fülle von Können und Geſchmack, die hier zur Tradition geworden ſind. Wenn man von Müller⸗Hufſchmidts„Ge⸗ fangenen“ abſieht, einem eindrucksvollen, mit Pro⸗ blemen ringenden Bild, iſt freilich von neuen Ge⸗ danken oder einer unſerer Zeit entſprechenden auf⸗ rüttelnden Auffaſſung kaum etwas zu ſpüren— die meiſten Werke könnten aus der Vorkriegszeit ſtam⸗ men. Da man aber auf große Ankäufe rechnet, iſt dagegen nichts einzuwenden, denn die Mehrzahl der Käuſer wird immer wieder lieber ein Bild von be⸗ währter Malweiſe in ihrer Wohnung aufhängen, als ſolche Werke, die als Modeerſcheinung vielleicht mit dem Wechſel der Mode ihren Wert verlieren.— Un⸗ ter den zahlreichen Ausſtellern, bei denen ſich beam⸗ tete und nichtbeamtete Künſtler einträchtig zuſam⸗ menſinden, die wichtigſten herauszugreifen, iſt kaum möglich, da mit Abſicht ein Durchſchnitt von ziemlich gleicher Höhe gewählt wurde, wenn wir einige ans Dilettantiſche grenzende Arbeiten in den hinteren Räumen überſehen. Es entſpricht alſo oͤurchaus per⸗ ſönlichem Geſchmack, was wir im folgenden hervor⸗ heben. Wie immer, ſo beherrſcht auch diesmal die Landſchaft das Geſamtbild: Da iſt H. Goebel(Win⸗ terſonne), Dill(Gold. Wolken im Moor), Hemp⸗ fing Schrebergarten, Ueberlinger See), J. Schold (Vorfrühling), Luntz(Zwetſchgenblüte), Henſel⸗ mann(Alte Brücke), Amtsbühler(Ernte), D. Horn⸗Zippelius(Baarlandſchaft), Berg⸗ mann(Feierabend), Eichin Häuſer am Hafen), Th. Butz(Meersburg), Marta Kropp(Dachs⸗ lenden), A. Fink(bei Schiltach) uſw. Gute Bildniſſe zeigen: Hagemann(fHolzſchnitzer), Firnrohr (Proſ..), Czerny Glinde), E. Schild(Solda⸗ tenporträt), Hauſamann(Damenbildnis). Un⸗ ter den plaſtiſchen Arbeiten gefällt beſonders Schließler Galbakt), H. Binz Goldherschen), E. Gutmann(Mädchen), K. Lahn(Wille), W. Kollmar(Selbſtbildnis und Tochter).— Wenn es gelingt, die Kaufluſt zu beleben, ſo könnten wohl auch audere Kunſtſtädte einmal ähnliche Ausſtellun⸗ gen veranſtalten. Dr Proſeſſor Dr. John Meier⸗Freiburg 70 Jahre alt. Univerſitätsprofeſſor Dr. John Meier⸗ Freiburg wird am 14. Juni 70 Jahre alt. John Meier iſt ſeit 1911 Leiter des von ihm mitbegrün⸗ deten„Verbandes deutſcher Vereine für Volkskunde“. 1914 gründete er in Freiburg das Deutſche Volks⸗ liederarchiv. Die von ihm und dem Archiy heraus⸗ gegebenen„Alten und neuen Lieder in Bildern und Weiſen, und die„Landͤſchaftlichen Liederhefte in Bil⸗ dern und Weiſen“, bisher 26 Hefte, erfreuen ſich gro⸗ ßer Beliebtheit. Seit 1928 läßt John Meier das „Jahrbuch für Volksliederforſchung erſcheinen. Neuer⸗ dings beſchäftigen ihn Vorarbeiten zum großen deutſchen Volksliedwerk, deſſen erſter Teil, der Bal⸗ ladenband, zur Zeit gedruckt wird. In John Meiers Händen liegt auch die Leitung des„Atlas der deut⸗ ſchen Volkskunde“. Das gewaltige Werk ſtellt das größte Gemeinſchaftsunternehmen auf dem Gebiete der Geiſteswiſſenſchaften dar, das bisher gewagt wurde. Es dient wie John Meiers geſamtes Lebens⸗ werk in gleichem Maße der deutſchen Wiſſenſchaft, dem deutſchen Volke und den deutſchen Brüdern im Ausland. Bundestag der Reichs⸗Gedok in München. In München fand die Tagung der„Gedok“ ſtatt unter dem Vorſitz der Reichsführerin der„Gedok“, Frau Bruck⸗ mann. Neben Sitzungen und Beratungen legten die kunſtſchaffenden Frauen durch hochwertige Veranſtal⸗ tungen und eine Kunſtausſtellung im Kunſtverein Rechenſchaft über ihre Arbeit ab. Bei der Eröffnung der Ausſtellung ſprachen ſich Vertreter vom Reich und Prominente der Kunſt über die kulturelle Be⸗ deutung der„Gedok“ aus. Staatsrat Dr. Boepple, betonte, daß durch die Gemeinſchaft der deutſchen und öſterreichiſchen Künſtlerinnen ein ſegensreicher Ein⸗ fluß auf die Politik geſchaffen wepden könne. Als belebendes Organ iſt ein Nachrichtenblatt geplant, zwecks Austauſch der künſtleriſchen Kräfte von Land zu Land.— Anſchließend an die Münchener Tagung fand die diesjährige Generalverſammlung der Mannheimer Ortsgruppe ſtatt. Frau Nora Vogel⸗Zimmermann, Leiterin der Muſikgruppe, hat dͤen vorläufigen Vorſitz der„Ge⸗ dok“ nach Ausſcheiden von Frau Marta Winder⸗ Dürr übernommen. Den weiteren Vorſtand bil⸗ den: Frau Petſch⸗Krapp(Schrifttum), Frau Cläre Biermann(bildende Kunſt), Frau Marie Gaa(Kunſtfreundinnen), Frau Janſon(Schatz⸗ meiſterin). b. Das zmweite deutſchefranzöſiſche Austauſchkon⸗ zert. Die wieder aufgenommenen künſtleriſchen Be⸗ ziehungen zwiſchen Deutſchland und Frankreich wur⸗ den eingeleitet durch das erfolgreiche Konzert, das unter Leitung von Henri Buſſer, dem Dirigen⸗ ten der Nationaloper in Paris, mit den Berliner Philharmonikern im Berliner Funkhaus ſtattfand und von franzöſiſchen und deutſchen Sendern über⸗ nommen wurde. Für den heutigen Donnerstag iſt das zweite deutſch⸗franzöſiſche Austauſchkonzert ge⸗ plant. Hermann Abendroth, der Generalmuſik⸗ direktor des Leipziger Gewandhauſes, wird in Paris Werke von Wagner, Reger und Strauß dirigieren. Als Soliſtin wirkt Margarete Kloſe von der Ber⸗ liner Staatsoper mit. Hieroglyphen⸗Funde in Paläſtina. Die archäo⸗ logiſche Expedition J. L. Starkeys, die im ſüdlichen Paläſtina in der Gegend des bibliſchen Lachiſch Aus⸗ grabungen vornimmt, meldet die Entdeckung eines Tempels, der im 13. Jahrhundert v. Chr. zerſtört worden iſt. Beſonders bemerkenswert ſind Funde von Steinplatten, die mit ägyptiſchen Hieroglyphen beſchrieben ſind und zugleich mit einem verbindenden phöniziſchen Text verſehen ſind. Der Profeſſor für Aſſyriologie an der Univerſität Oxford, Dr. Langdon, erklärt, daß es ſich dabei um den erſten Nachweis einer in Paläſtina gebrauchten Schriftſprache han⸗ delt, von der man annimmt, daß ſie erſt viel ſpäter durch 55 Phöniziſche und Hebräiſche erſetzt wor⸗ den iſt. Mäcdchen ſchlaſen ruhiger als Knaben. Ueber die günſtigen Umſtände, die einen geſunden und er⸗ friſchenden Schlaf bei Kindern verbürgen, hat man kürzlich Verſüche angeſtellt, über deren Ergeb⸗ niſſe eine ausländiſche mediziniſche Zeitſchrift be⸗ richtet. Es wurden hierbei die Schlafbewegungen von 28 Mäoͤchen und Knaben mittels eines Hypno⸗ graphen gemeſſen, der mittels einer empfindlichen Vorrichtung mit oͤem Körper der Schlafenden in Ver⸗ bindung ſtand und der jedes Zeichen von Unruhe und die geringſte Bewegung während des Schlafes in ver⸗ ſchiedenartigen Kurven aufzeichnete. Es ſtellte ſich Theodor Däubler geſtorben Wie aus St. Blaſien gemeldet wird, iſt dort der Schriftſteller Theodor Däubler geſtor⸗ ben. Däubler wurde 1876 in Trieſt geboren, hielt ſich in jüngeren Jahren in Wien, Neapel, Florenz, Rom und Paris auf, um ſich dann in Berlin nieder⸗ zulaſſen, wo er ſich zu einem der Hauptvertreter des Expreſſionismus entwickelte. Däubler war eine ſehr zwieſpältige dichteriſche Natur. Ernſtes Wollen wird ihm nicht abgeſprochen. werden können, aber ſowohl in ſeiner Lyrik wie in ſeinen großen Proſawerken verrät er neben ſtarker Ausdrucks⸗ und Empfindungskraft einen eigenwilli⸗ gen Hang zu bewußter Unverſtändlichkeit und Sinn⸗ verdunkelung. Seine Stellung dem Leſer gegenüber iſt daher immer ſchwierig geweſen. In ſeinen Ro⸗ manen finden ſich neben dichteriſchen Höhepunkten oft ſprachliche und ſtiliſtiſche Verſtiegenheiten, die von ſeiner engeren Gemeinde zwar kritiklos bewundert worden ſind, den kritiſchen und natürlich empfinden⸗ den Leſer aber in keiner Weiſe überzeugen konnten. Däublers Perſönlichkeit und Werke ſind ſtark zeit⸗ gebunden und heute iſt dieſe nie wahrhaft volkstüm⸗ lich gewordene literariſche Erſcheinung eigentlich ſchon überholt. heraus, daß der Schlaf eines geſunden Kindes ſtets in derſelben Weiſe verläuft. In der erſten halben Stunde nach dem Einſchlafen iſt er am unruhigſten, in der zweiten Halbſtunde dagegen am tiefſten, und erſt kurz vor dem Erwachen wird er wieder unruhiger. Mädchen hatten im allgemeinen einen gejunderen und feſteren Schlummer als Knaben, mit Ausnahme der erſten halben Stunde. Warme oder kalte Bäder übten keinen Einfluß auf die Feſtigkeit des Schlafes aus. Neue Bücher 9 17* geſamte 0 eiſtige ewegung des neuen Deutſchlands. uniheft.(Verlag Wilhelm Limpert, Dresden A). 0 „Das Innere Reich“. Zeitſchrift für Dichtung, Kunſt 5 a3 70 9 5*— 8 8 K. von Mechow. eft 8. 1 lbert Langen/ Geor Müller, München.) 90 5 „Der Naturforſcher“ vereint mit„Natur und Technik“, Juniheft.(Hugo Bermühler Verlag, Berlin⸗Lichterfelde.j Germanien. Monatshefte für Vorgeſchichte zur Erkennt⸗ nis deutſchen Weſens.(K. F. Koehler, Ombc, Verlag in Leipzig.) Juni, Heft 3. 3. Seite Nummer 266 Die Stadtseite Mannheim, den 14. Juni. Der Tiroler Alpengruß Volksgenoſſen, wieder rufen Euch Mutter und Kind, diesmal ganz beſonders, mit dem Tiroler Alpengruß: Enziane und Edelweiß! Eine dreifache Beſtmmung haben dieſe Alpenblumen: nicht nur, daß Mutter und Kind mit den Blumen der Treue und der Reinheit uns zur Opferfreudigkeit gemahnen. Mutter und Kind erinnern uns mit dieſen Heimat⸗ blumen aus Tirol an die deutſchen Brüder in Oeſter⸗ reich. Mutter und Kind helfen mit ihrem Ruf aber auch gleichzeitig den hilfsbedürſtigen Heimarbeitern im Erzgebirge, wo die Blumen auch diesmal, Arbeit ſchaffend, bei der Kunſtblumeninduſtrie in Sebnitz, hergeſtellt worden ſind. In treuem Gedenken an un⸗ ſere Brüder in Oeſterreich, in Hilfsbereitſchaft für die deutſche Mutter und unſere Kinder, trägt jeder Volksgenoſſe am 16. und 17. Juni den Tiroler Alpen⸗ gruß. 5 Berufsſtändiſche Einglieberung der 8 Werbefachleute * * In einer Pflichtverſammlung der Mann⸗ heimer Werbefachleute(NSRDW) machte geſtern Gauführer Groſſer aus Karlsruhe lehr⸗ reiche Ausführungen über die Berliner Gau⸗ führertagung, die ſich im weſentlichen mit der berufsſtändiſchen Eingliederung der Werbefachleute befaßt hatte. Es hatte bei einem ſo modernen und vielſeitigen Beruf, bei dem zudem der Begriff„Vorbildung“ ſchwer feſtzu⸗ legen iſt, allerhand Schwierigkeiten gegeben, bis man endlich zu einer tragbaren Entſcheidung gekommen war. Die Errichtung einer Reichswerbekammer wurde aufgegeben. Dafür wurde der Verband vom mer berufen, in der er auf drei Fachgruppen verteilt wird: 1. Fachgruppe der Werbefachleute in der Reichsſchrifttumkammer, 2. Fachgruppe der Werbe⸗ fachleute in der Reichspreſſekammer, 3. Fachgruppe der Schaufenſter⸗ und Meſſegeſtalter in der Reichs⸗ kammer der bildenden Künſte. Die Aufnahme in die Berufsliſte iſt abhängig von dem Nachweis, daß man die betreffende Tätigkeit ausübt, alſo nicht von Vorbildung und Leiſtung. Allerdings gibt es die Möglichkeit, ein Mitglied ab⸗ zulehnen oder auszuſchließen, wenn moraliſche Un⸗ zuverläſſigkeit oder mangelnde Eignung zur Berufs⸗ ausübung vor dem Berufsgericht nachgewieſen wird. Dieſes Gericht arbeitet im übrigen auch noch mit Verwarnungen, Verweiſen, Geldͤſtrafen und als Schiedsgericht bei Streitigkeiten. Der Monatsbeitrag wird ſich vermutlich um 3 Mark herum bewegen, ſoll aber nach Einkommen geſtaffelt werden. Man ar⸗ beitet im übrigen daran, eine Gebührenordoͤnung auf⸗ zuſtellen und bemüht ſich um die Eingliederung der Werbefachleute in die Gruppe der leitenden Ange⸗ ſtellten. Ferner gilt es monopoliſtiſchen Beſtrebun⸗ gen in der Werbung entgegenzuwirken, die mit dem Werberat der deutſchen Wirtſchaft zuſammenhängen. Vor allen Dingen iſt auch dafür zu ſorgen, daß mit dem Begriffe Gemeinſchaftswerbung kein Mißbrauch getrieben wird. Vieles, was unter dieſem Namen geht, ſei einfach Gruppen⸗ oder Sammelwerbung, die im Grunde eine Konkurrenzwerbung ohne An⸗ regung zu geſteigertem Verbrauch darſtelle. Es war bei dieſer Gelegenheit erneut zu vernehmen, daß alle Fachleute darin übereinſtimmen, die Preſſe als die Hauptſtütze jeder Werbungsaktion anzuſehen, wie es auch in einer Sondernummer der Fachzeitſchrift über „Preſſe und Wirtſchaftswerbung“ zum Ausdruck kam. Die Sitzung wurde von Herrn Streicher, ſpä⸗ ter von Herrn Strößner geleitet. In der Aus⸗ ſprache wieſen die Herren Kralemann und Brüggemann auf gewiſſe organiſatioriſche Här⸗ ten bei der Loslöſung von der Deutſchen Angeſtell⸗ tenſchaft und anderen Verbänden hin. Unter den 9 Anweſenden befand ſich auch Prof. Lyſinſki, von dem man im Laufe des Jahres noch viel Belehrung erhofft. Dr. Hr. Polizeibericht vom 14. Juni Verkehrsprüfung. Bei einer geſtern vormittag 4 in der Schloßgartenſtraße, dem Park⸗ und Luiſen⸗ ring vorgenommenen Prüfung des Kraft⸗ 9 fahrzeugverkehrs wurden wegen Ueber⸗ laſtung ihrer Fahrzeuge vier Führer von Laſtkraft⸗ wagen verwarnt und zwei angezeigt. Wegen ver⸗ ſchiedener techniſcher Mängel wurden vier Laſtkraft⸗ wagen beanſtandet.— Im Rahmen der Verkehrs⸗ erziehungswoche wurden auch am geſtrigen Tage Prüfungen des Fußgängerverkehrs Ueberſchreitens der Fahrbahn, 33 wegen verkehrs⸗ ſtörenden Stehenbleibens an Straßenecken, und 20 wegen Gehens auf der Fahrbahn. 9 Reichspropagandaminiſter in die Reichskulturkam⸗ vorgenommen. Hierbei wurden 620 Fußgänger be⸗ lehrt, darunter 550 wegen unvorſchriftsmäßigen Abenteuerliches Kriegserlebnis eines Deutschen in Paraguay 7 Er hat ſich zwei Burſchen, Indios, mitgenommen, die ihm ſein eigenes Zelt tragen müſſen. Dort ſchläft er nachts⸗ Ja, er iſt ſchon ein komiſcher Kauz, denkt Beſant, denn Leutnant Emilio iſt wahnſinnig wütend, wenn man in ſein Zelt eintritt, ohne ſich vorher anzu⸗ melden. Seine beiden Burſchen liegen des Nachts wie treue Hunde vor ſeinem Zelt. Der weinende Leuinani Am Abend, als das Lager aufgeſchlagen iſt, kommt Richard Beſant auch an dem Lager des Leutnants Emilio Colona vorbei. Zu ſeinem Erſtaunen ſieht er diesmal die beiden braunen Indios nicht vor der Tür des Zeltes Wache halten. Er entſinnt ſich, daß die beiden Indios mit dabei ſind, das große Ofſiziersfeld wieder aufzubauen, das zuſammengeſtürzt war, weil der Boden ſo ſumpfig iſt, daß ſich die Zeltſtangen ſchwer darin halten. Ueberhaupt ein ſchlechter Lagerplatz. Sumpfig und feucht. Voller Moskitoſchwärme. Sicher auch voller Schlangen. Fieber und Tod bedeutet das zuſammen. Aber die Truppe war zu ermüdet, um noch weiter⸗ zuziehen. Einige der Leute waren ſchon zuſammen⸗ gebrochen und apathiſch und gleichgültig liegenge⸗ blieben. Mochte der Tod ſie holen. Schlimmer als in dieſer Hölle konnte es nirgends ſein. Da hatte ſich Richard Beſant dann ſchweren Herzens entſchloſſen, trotz der ſchlechten Lage ſofort das Nachtlager aufzuſchlagen. Nachdenklich ſteht er vor dem Zelt des Leutnants Colona. Seltſam. Der Junge war heute den ganzen Tag ſo komiſch geweſen. Ganz verſtört. Mit flackernden Augene war er herumgelaufen. Hoffentlich ſteckt nicht auch in ihm ſchon das Fieber. In dieſem Augenblick zuckt Richard Beſant zu⸗ ſammen. Aus dem Zelt kommen ſeltſame Laute. Zum Teufel, es hört ſich ſo an, als ob jemand weint. Klagend und jämmerlich. Iſt das Leutnant Colona? Verdammt, ſind deſſen Nerven ſo zerfetzt? Aber weinen? Einen Augenblick zaudert Richard Beſant, ſoll er in das Zelt eintreten. Leutnant Colona iſt ſo eigen⸗ artig, aber warum iſt er überhaupt ſo komiſch? Was ſteckt dahinter? Warum ſoll nie einer ſein Zelt betreten? Nun, gerade! Er als Führer muß alles wiſſen Und ſo tritt er kurz entſchloſſen in das Zelt, ohne ſich vorher bemerkbar zu machen. Leutnant Colona liegt auf ſeinem Lager. Er blickt nicht auf, als Beſant eintritt, aber deutlich ſieht Be⸗ ſant, daß die Schultern des jungen Leutnants zucken. Er weint... er ſchluchzt.. unaufhaltſam..„Ein Mann weint nicht! Schämen ſie ſich!“ ſagt Beſant. Er ſagt es ſchärfer, als er will. Sicher iſt dieſer Leutnant noch ein halbes Kind. Da muß man mit anderem Maßſtab meſſen. eeee———————————————————————————————————————.—————————— Lanoͤflucht muß verhindert werden! Bei dem vor kurzem erlaſſenen Geſetz zur Rege⸗ lung des Arbeitseinſatzes handelt es ſich um eine Maßnahme, die infolge einer ausgeſprochenen und allſeits klar erkannten Notlage veranlaßt worden iſt, nämlich dadurch, daß der Erfolg der Arbeitsſchlacht durch gewiſſe Umſtände in Frage geſtellt wird. Die auf Grund der energiſchen Maßnahmen der Regie⸗ rung allmählich ſich beſſernde Wirtſchaftslage gab verſtärkte Einſtellungsmöglichkeiten für bisher ar⸗ beitsloſe Kräfte. Leider zeigte es ſich dabek, daß die Führer vieler Betriebe, für die ſich die Maßnahmen der Regierung beſonders vorteilhaft auswirkten, nicht auf die reichlich vorhandenen ſtädtiſchen Ar⸗ beitsloſen zurückgriffen, ſondern mit Vorliebe vom Lande ſtammende friſche Kräfte einſtellten. Daß ſich ihnen dieſe trotz des auf dem Lande herrſchenden großen Arbeiterbedarſs ſo zahlreich an⸗ boten, iſt eine Erſcheinung, die ſich immer wieder gezeigt hat, wenn ſich eine Belebung der Konjunktur mit höheren Verdienſtmöglichkeiten außerhalb der Landwirtſchaft anbahnte. Gewiß erklärt ſich dieſe Ab⸗ wanderungsluſt aus manchen Härten, die eben von dem Beruf des Landarbeiters unzertrennlich ſind. So darf dem einzelnen vielleicht kein allzu ſchwerer Vorwurf gemacht werden, wenn er verſucht, die durch die Konjunktur gegebenen Möglichkeiten für ſich aus⸗ zuſchöpfen. Auf der anderen Seite ſteht aber das Recht des Staates, dafür zu ſorgen, daß ſeine gewal⸗ tigen Anſtrengungen in der Arbeitsſchlacht ſich ſo auswirken, wie es für einen endgültigen Erfolg not⸗ wendig iſt. Die auf dem heimiſchen Boden beru⸗ hende Volksernährung muß unter allen Umſtänden ſichergeſtellt werden. Deshalb muß iede einzelne Ar⸗ beitskraft dort eingeſetzt werden, wo ſie am notwen⸗ digſten iſt, einerlei, ob dieſes den konjunkturbeding⸗ ten Wünſchen des einzelnen entſpricht oder nicht. Dies iſt der Sinn des Geſetzes und in dieſem Sinne wird es ohne unangebrachte Zaghaftigkeit angewandt werden müſſen. 7 Nun iſt es nicht angängig, Probleme, die ſich nahe berühren oder teilweiſe überſchneiden, durcheinander zu werfen. Unbeſtritten beſteht ein dringender Mangel an landwirtſchaftlichen Orbeltskräften, Colonas Geheimnis Leutnant Colona zuckt zuſammen und richtet ſich auſ. Selten hat Beſant ein ſo verzweifeltes und ver⸗ ſtörtes Geſicht geſehen. Es iſt naß von Tränen. Colona ſieht ihn mit einem Blick an, den der Hauptmann nicht enträtſeln kann. Grauen, Angſt und Entſetzen liegt in dieſem Blick. „Was iſt mit Ihnen los?“ Darauf ſchreit Colona auf. Laut und grell:„Schrecklich iſt dieſer Marſch durch dieſe Hölle.. ſchrecklich... ich halte es nicht mehr aus... ich halte es nicht mehr aus... Wo man hin⸗ blickt, Tod und Schrecken, Fieber und...“ Es iſt wirklich ſo, als wolle die grauſame Natur hier den Ausruf Colonas illuſtrieren, denn in dieſem Augenblick fällt klatſchend etwas durch einen Spalt der Zeltdecke Eine Schlange. Eine grün ſchillernde Schlange. Sie fällt Colona auf die Schulter und der Leut⸗ nant ſtößt einen Schrei des Entſetzens aus. Die Schlange ringelt ſich am Halſe Colonas hoch. Colona iſt plötzlich wie gelähmt. Beſant ergreift ſein Buſchmeſſer und ſchlägt das Tier vom Halſe Colonas herunter. Dann ſchlägt er der Schlange mit einem Schlage den züngelnden Kopf herunter. Colona preßt die Hand gegen den Hals. „Mein Himmel: Ich bin gebiſſen!“ Beſant iſt wie gelähmt. Er weiß, daß alle dieſe Schlangen hier giftig ſind. Zum Teil ſo hölliſch giftig, daß der Tod ſchon nach Minuten eintreten kann. Wenn er jetzt fortläuft und das Schlangenſerum holt, kann es vielleicht ſchon zu ſpät ſein. Ohne zu Zögern, kniet Beſant vor dem Leutnant nieder, um die Wunde auszuſaugen. Das iſt das einzige, was ſchnell getan werden kann. Es iſt ein Spiel mit dem Tode auch für Be⸗ ſant, aber daran denkt er jetzt nicht. Man muß jeder⸗ zeit bereit ſein, für einen Kameraden das Leben in die Schanze zu ſchlagen. Aber jetzt paſſiert etwas, was Beſant nicht er⸗ wartet hat. Leutnant Colona ſpringt auf und hält die Hände abwehrend vor ihn. Er ſchreit:„Gehen Sie fort. fort! „Sie ſind verrückt.... ich muß die Wunde aus⸗ ſaugen...“„Nein! Nein! Fort...!“ Da wird Richard Beſant ſehr böſe.„Verdammte Kinderei“, ſchreit er und reißt Leutnant Colona zu ſich heran Er hat eine eiſerne Kraft in den Händen, und Colona kann ſich nicht mehr wehren. Tief am Halſe ſitzt der Biß. Beſant findet die Wunde und beginnt, ſie auszu⸗ ſaugen. Leutnant Colona ſteht jetzt unbeweglich. Sein Körper zittert nur noch vor verhaltenem Schluchzen. Und' nun weiß Beſant auch plötzlich um das Ge⸗ heimnis des weinenden Leutnants Leutnant Colona iſt eine Frau. 7 der geeignet iſt, die Volksernährung zu gefährden. Die Zahlenangaben ſchwanken zwiſchen 70000 und über 100 000. Dieſe Gefahren will das Geſetz über die Regelung des Arbeitseinſatzes bannen. 2. Ebenſo unbeſtritten iſt es, daß es noch eine erhebliche Zahl von arbeitsloſen namentlich verheirateten Landar⸗ beitern gibt. Die Zahlenangaben ſind allerdings unſicher. In einer Veröffentlichung, die vor kurzem durch, die Preſſe ging, wurde die amtliche Zahl der arbeitsloſen Landarbeitern nach dem Stande vom 30. 4. 1934 auf 53 650 angegeben. Unter dieſen ſollen ſich rund 45 000 verheiratete Landarbeiter befinden. Nach„Arbeit und Arbeitsloſigkeit vom 24. Mai be⸗ trägt die Zal der Arbeitsloſen in der geſamten Gruppe Landwirtſchaft, Gärtnerei und Tierzucht 53572, von denen aber 7712 weiblichen Geſchlechts ſind. Es iſt nun durchaus unwahrſcheinlich, daß alle hiernach verbleibenden 45860 männlichen Arbeits⸗ loſen in der geſamten Berufsgruppe verheiratet ſind. Der Wirklichkeit komt man ſehr viel näher, wenn man aus einer Statiſtik in„Arbeit und Arbeitsloſig⸗ keit“ vom 9. Mai die Zahl der verheirateten arbeits⸗ loſen Landarbeiter und Landarbeiterinnen mit Fa⸗ milie mit 22 306 gegenüber 8 139 ledigen lalleinſtehen⸗ den) nach dem Stande vom 31. 3. 1934 annimmt. Die obige Geſamtzahl von 53 650 arbeitslos gemeldeten Landarbeitern gibt auch deshalb ein falſches Bild, weil ſie neben den eigentlichen Landarbeitern auch die Facharbeiter, wie Melkerperſonal, Winzer und Wein⸗ bergarbeiter, Gärtner und Gartenarbeiter, enthalten. Nach der Statiſtik vom 31. 3. 1934 ſind demnach nur etwa 22000 Facharbeiter arbeitslos. Im übrigen macht die Zahl von 53 650 Arbeitsloſen etwa—2,5 v. H. der geſamten landwirtſchaftlichen Arbeiterſchaft aus. Es gibt wohl kaum eine Berufsgruppe, die eine geringere prozentuale Arbeitsloſigkeit aufzuweiſen hat, wobei noch zu bemerken iſt, daß auch in keinem anderen Beruf ein ſo hoher Rückgang der Arbeits⸗ loſigkeit innerhalb des letzten Jahres feſtzuſtellen wax, Die Zahl der gegenwärtig noch arbeitsloſen Kräfte in der Landwirtſchaft beſchränkt ſich auf vorwiegend verheiratete Landarbeiter, auf Spezialarbeiter und Gutsangeſtellte. Die Unterbringungs⸗Möglichkeit gerade bei verhei⸗ rateten Kräften bietet zur Zeit vielfach noch unüber⸗ ne ee SehrſeenEriton.. B. infolge ungenügen⸗ — ben wollen. vox E. T. A. HAr Richard Beſant iſt von der Entdeckung, daß Leut⸗ nant Colona ein Mäochen iſt, völlig erſchlagen. Himmel, das hat ihm gerade noch gefehlt. Eine Frau mit im Urwald. Eine Frau in dieſer Hölle Und er iſt wirklich nicht ſehr höflich, unſer guter Beſant. Er brüllt wütend:„Zum Teufel, wie kom⸗ men Sie in die Uniform?“ „Viele Frauen kämpfen in der Armee!“ ſagt das Mädchen trotzig, und ſieht ihn mit blitzenden Augen an.* Die Angſt vor dem Schlangenbiſſe iſt in dieſem Augenblicke bei ihr verſchwunden und auch, daß ſie geweint hat, hat ſie vergeſſen Jetzt will ſie ihr Recht dieſem grimmigen deutſchen Hauptmann gegenüber verteidigen. Hauptmann Be⸗ ſant ſah ſie wütend an. Dann donnerte er los: „Wenn ich gewußt hätte, daß Sie eine Frau ſind den Teufel hätte ich getan und Sie mitgenommen! Krieg iſt Krieg und kein Spiel für Frauen. Es iſt harte ernſte Männerarbeit. Frauen gehören an den Kochherd... aber nicht an Maſchinengewehre und Flammenwerfer...!“ 9 „Verlangen Sie doch noch, daß ich auch ein halbes Dutzend Kinder gleich großziehe...“ faucht ſie ihn an. Beſant muß wider Willen lächeln.„Das wäre natürlich das Beſte für Sie, und es würde Sie beſ⸗ ſer kleiden, ein Kind im Arm als einen Revolver in der Hand zu tragen“, ſagt dͤer Hauptmann. Emilia Colona wirft einen bitterböſen Blick 5 auf ihn. kine Tochier suchi ihren Vaier „Habe ich bisher ſchlapp gemacht?“ ſagt die Frau trotzig. Beſant zuckt zuſammen. 8 Verdammt! Die Frau hat recht. Schlapp gemacht hat ſie nicht. Sie hat tapfer alle Strapazen bisher ertragen. Sie hat bisher alle Eigenſchaften eines tüchtigen Offiziers gezeigt, und er kann ihr wegen ihres dienſtlichen Verhaltens keinen Borwurf machen. „Sie haben aber jetzt die Nerven verloren!“ ſagt er böſe, und doch iſt etwas wie Bewunderung für dieſe Frau in ihm. „Das wird nie wieder vorkommen!“ ſpricht ſie und richtet ſich gerade vor Hauptmann Beſant auf. „Aber warum mußte gerade dieſer Marſch durch den Urwald ſein.. dieſer Marſch nach Fort Guyura. Ueberall anders hätten Sie gerade kämpfen ſollen, aber.. nicht mit uns marſchieren. Eine Frau das iſt eine furchtbare Verantwortung für mich auf dem Weitermarſch...!“ „Für Sie möchte ich nach wie vor Leutnant Colona ſein!“ ſpricht ſie trotzig. Der Hauptmann lacht ein wenig bitter: „Das iſt leicht geſagt. Meinen Sie, ich könnte Ihnen noch den Auftrag geben, an der Spitze einer Kom⸗ panie einen feindlichen Graben zu nehmen?“ „Solche Aufträge würde iß mit Freuden über⸗ nehmen, beſonders, wenn der feindliche Graben in der Nähe von Guyura liegt...“ (Fortſetzung folgt.) den Zuſtandes oder gänzlichen Mangels der Woh⸗ nungen. Selbſtverſtändlich muß mit allen Mitteln verſucht werden, dieſe Hinderniſſe, insbeſondere den Wohnungsmangel, aus dem Wege zu räumen was aber naturgemäß nicht von heute auf morgen ge⸗ ſchehen kann. Es beſteht im übrigen nirgends, am wenigſten beim Reichsnährſtand ein Zweifel dar⸗ über, daß die Lage des Landarbeiters vielfach nicht ſo iſt, wie ſie ſein müßte, könnte und hoffentlich auch bald ſein wird. Dieſes bildet eine der vordring⸗ lichſten Sorgen der maßgebenden Stellen. Es läßt ſich aber nicht verantworten, ſolche unbeſtritten hier und da vorhandenen Schäden gegen die zielbewußte Anwendung eines Geſetzes ins Feld zu führen, das nur unter dem großen Geſichtspunkt der ſiegreichen Durchführung der Arbeitsſchlacht nud der Sicherung der Volksernährung verſtanden werden kann und darf. 59 780 ** Ihren 91. Geburtstag feierte Frau Mathilde Grohe Witwe geb. Arnold, Stifterin der Mädchen⸗ ſchule in Edenkoben, in körperlicher und geiſtiger Rüſtigkeit. Die Hochbetagte, die in Mannheim an⸗ ſäſſig iſt, beſuchte in Begleitung ihrer beiden Töchter 505 Gräber ihrer Eltern auf dem Friedhof in Eden⸗ oben. ** Die Reiſevereinigung der Brieftaubenzüchter von Mannheim⸗Feudenheim veranſtaltete ihren letzten Preisflug von Regensburg(270 Km) ab. 84 Züchter ſetzten 931 Tauben. Preiſe gab es 187. Die Tiere wurden um 11 Uhr aufgelaſſen. Die erſten beiden Tauben kamen bei Gebr. Braun um .53.32 faſt zu gleicher Zeit an, bei einer Flug⸗ geſchwindigkeit von 1113,40 und 1109,60 Meter in der Minute. Die letzte Preistaube traf bei Gebr. Wiſſenbach um.15.16 Uhr mit einer Flug⸗ geſchwindigkeit von 1018.30 Meter in der Minute ein. kk Die Reihen der alten Ulmenbäume an der Allee nach Feudenheim lichten ſich immer mehr. Gegenwärtig iſt man dabei, wieder eine große An⸗ zahl alter Bäume, die der tückiſchen Ulmenkrankheit zum Opfer gefallen ſind, zu fällen. ** Das Rauchen im Nichtraucherabteil der Speiſe⸗ wagen hat die„Mitropa“ verſuchsweiſe bis 1. Okt. von 21.30 Uhr ab geſtattet. Sie kommt damit den Wünſchen derjenigen entgegen, die nach dem Abend⸗ eſſen im Speiſewagen bei einer Zigarre ſitzen blet⸗ —ͤ———— 4. Seite /Nummer 266 Neue Manuheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 14. Juni 1934 Blick in die Anfallſtatiſtik eines Krankenhauſes Eine ausführliche Statiſtik über Zahl und Axt der in dem von Leiceſter behandelten Straßenunfälle wird in einer engliſchen medizini⸗ ſchen Fachzeitſchrift veröffentlicht. Sie betrifft die Patienten, die im Anſchluß an Verkehrsun⸗ fälle im Jahre 1933 in das Krankenhaus einge⸗ liefert wurden. Es waren insgeſamt 871. Die Statiſtik beſtätigt die längſt bekannte Tat⸗ ſache, daß die Fußgänger die größten Leidtragen⸗ den des Straßenverkehr ſind. Ueberraſchend dabei iſt aber der Umſtand, daß Kraftradfahrer und ihre Beifahrer beinahe ebenſo oft verletzt werden, als die Fußgänger, und daß das Kraftrad gefähr⸗ licher iſt für ſeine Fahrer, als für andere Benützer des Fahrdamms. 234 Jußgänger wurden durch Kraftwagen verletzt, 65 durch Krafträder, auf der anderen Seite 244 Kraftfahrer und ihre Beifahrer. Radfahrer! Prüfe vor jeder Fahrt die Bremſe, den Rückſtrahler, die Glocke und die Laterne! Auch der Radfahrer führt ein gefährliches Daſein auf dem Fahrdamm. Sein größter Feind iſt nicht der Kraftradfahrer, ſondern das Kraftfahrzeug auf vier Rädern. Die Verletzungen der Radfahrer waren auch nicht beſonders ſchwer. Von 181 Un⸗ fällen brauchten nur 57 im Krankenhaus weiterbe⸗ handelt zu werden. 160 waren durch Perſonenkraft⸗ wagen, Omnibuſſe und Laſtkraftwagen verurſacht und nur 21 durch Krafträder. An Fahrern und Ir⸗ ſaſſen von Perſonenwägen wurden 147 eingeliefert. Hinſichtlich der Verletzungen waren die am Kopf am meiſten vertreten. Ihre Behandlung er⸗ forderte auch einen längeren Aufenthalt im Kran⸗ kenhaus. Dann kamen die Verletzungen an den Gliedmaßen, während Verletzungen am Rumpf ver⸗ hältnismäßig wenig behandelt werden mußten. Der durchſchnittliche Aufenthalt im Krankenhaus be⸗ trug 21 Tage. Die Koſten der Verſicherungsgeſell⸗ ſchaft und der Ausfall an Lohn und Arbeit öürften bedeutend ſein, wenn ſich hierfür auch keine genauen Unterlagen beſchaffen ließen. Laſtwagen, achtet auf eure Ladung! Seit einiger Zeit bevölkern in zunehmendem Maße Laſtzüge mit Ziegelſteinen die Landſtraßen. So erfreulich dieſe Tatſache iſt, ſo unerfreulich ſind die Begleitumſtände, daß die Ware teilweiſe nicht ordentlich verſtaut iſt und unterwegs manchmal etwas davon verloren geht. Was ein auf der Straße liegender Ziegelſtein für ein in raſcher Fahrt be⸗ findliches Kraftfahrzeug bedeutet, braucht nicht näher geſagt zu werden. Es ergeht deshalb an die Führer der Laſtzüge die dringende Mahnung, auf die gute Verſtauung ihrer Ladungen ſorgſam zu achten. Heirat der Wehrmachtsbeamten Der Reichswehrminiſter weiſt im Heeres⸗Verord⸗ nungsblatt darauf hin, daß nach dͤͤem Reichsbeamten⸗ geſetz als Reichsbeamter nicht berufen werden darf, wer mit einer Perſon nichtariſcher Abſtammung ver⸗ heiratet iſt, und daß Reichsbeamte ariſcher Abſtam⸗ mung, die mit einer Perſon nichtariſcher Abſtam⸗ mung die Ehe eingehen, zu entlaſſen ſind. Um Wei⸗ terungen zu vermeiden, ordnet der Reichswehr⸗ miniſter folgendes an: Zivilbeamte der Wehrmacht, die ſich verheiraten wollen, haben vor Beſtellung des Aufgebots dem nächſten Dienſtvorgeſetzten gegenüber den Nachweis zu führen, daß die Perſon, mit der ſie die Ehe eingehen wollen, ariſcher Abſtammung iſt.(Nachweis durch Vorlegung von Urkunden: Ge⸗ burtsſchein der Braut ſowie der Eltern und aller Großelternteile. An Stelle der Geburtsſcheine der Eltern und aller Großelternteile genügen auch deren Heiratsurkunden, ſofern aus dieſen das Religions⸗ bekenntnis beider Teile einwandͤfrei erſichtlich iſt. Statt ſtandesamtlicher Urkunden genügen vor Er⸗ richtung der Standesämter kirchliche Urkunden). Er⸗ öffnet der Dienſtvorgeſetzte ͤem Beamten, daß er den Nachweis nach§ 1a des RGB als erbracht an⸗ ſieht, ſo iſt ihm der Tag der Eheſchließung und der Name der Frau anzuzeigen. Für Militärbeamte gelten ausſcchließlich die Beſtimmungen der Heiratsordnung. Für die Verheiratung von Beamtenanwärtern gelten, ſoſern ſie Soldaten ſind, die Beſtimmungen der Heiratsordnung, ſonſt die vorſtehenden Anoroͤnungen für Zivilbeamte der Wehrmacht. Auf die haupt⸗ amtlichen Lehrkräfte im Heeres⸗ und Marinefachſchuldienſt finden die Anord⸗ nungen für Zivilbeamte der Wehrmacht ſinngemäße Anwendung. Als nächſte Dienſtvorgeſetzte ſind die Wehrkreis⸗ und Truppenkommandeure bzw. die Bil⸗ dungsinſpektion der Marine anzuſehen. Die Ver⸗ heiratung von Wehrmachtsbeamten(einſchl. Anwär⸗ tern und Heeresfachſchullehrern) muß in jedem Fall dem nächſthöheren Dienſtvorgeſetzten und von die⸗ ſem mir zur Vervollſtändigung der Perſonalakten ſogleich gemeldet werden(ohne Beifügung der Ur⸗ kunden). BND. Das badiſche Pflanzenſchutz-Plakat erſchienen! Die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium teilt mit: Das badiſche Unterrichtsminiſterium hat im Ver⸗ ein mit der Bergwacht ein Plakat herausgebracht, das von einem badiſchen Künſtler entworfen iſt und auf die badiſche Pflanzenſchutzveroronung vom 14. November 1927 hinweiſt. Auf dem Plakat ſind nicht alle in der Verordnung verzeichneten Pflanzen abgebildet, weil dies techniſch nicht möglich geweſen wäre und die Ueberſicht gelitten hätte. Aber auch in der gewählten Beſchränkung wird es dem Zweck dienen können, das Publikum an die beſtehende Veroroͤnung zu erinnern und zu zeigen, daß im neuen Staat dem Naturſchutz die gebührende Auf⸗ merkſamkeit geſchenkt wird. An die Behörden wird das Erſuchen ergehen, in ihren der Oeffentlichkeit zugänglichen Räumen das Plakat aufzuhängen. Die Hotels, Gaſthäuſer, Frem⸗ denheime, Verkehrsvereine, Jugendherbergen, Wan⸗ dervereine, Banken uſw. werden gebeten, ein oder mehrere ſolcher Plakate zu beſchaffen und aufzu⸗ hängen. Die zum Aufhängen fertigen Plakate ſind Es wird gebaut! Zwiſchen Lindenhof und Neckarau iſt die Bautätigkeit beſonders lebhaft Es iſt etwas Schönes, wenn irgendwo gebaut wird. Wenn Gerüſte in die Höhe wachſen, wächſt der Glaube an das Neue, das ſich ankündigt. Bauen iſt geradezu ein Symbol geworden. Die Backſtein⸗ haufen, die Zementmaſchinen und die Speisträger an den Bauplätzen ſind heute ſymboliſch für den Neuaufbau einer eingebrochenen Welt. Wenn am Sonntag der geruhſame Bürger ſeinen Nachmittags⸗ ſpaziergang macht, hat er Gelegenheit, ſich hinſicht⸗ lich des Bauens zukunftsfreudige Gedanken zu machen. Die Stadt baut An der Speyerer Straße, am Waldpark, wird das Gelände zu Bauzwecken hergerichtet. Große Ka⸗ nalbauten ſind in Angriff genommen. Jetzt geht es an den Straßenbau. Seit kurzer Zeit ſteht auf dem Rheindamm eine große Tafel, in der ſich die Stadt⸗ verwaltung als Bauherr für den Straßenbau im Almengebiet anzeigt. Dieſe Werbung iſt ſehr erfreulich; ſie berückſichtigt die Pſychologie des Steuerzahlers, der für ſeine Schweißgroſchen auch etwas ſehen will, das der Allgemeinheit zugute kommt. Und die Erſchließung von neuem Bauge⸗ lände iſt eine wahrhaft populäre Angelegenheit, die ſpazierengehenden Familien, am Stammtiſch ſitzen⸗ den Bürgern und allen um das Wohlergehen ihrer Heimatſtadt beſorgten Zeitgenoſſen Stoff zu Geſprä⸗ chen mannigfacher Art gibt. Die Tafel am Linden⸗ hof weiſt aus, wieviel Firmen mit dem Straßen⸗ bau im Almengebiet beſchäftigt ſind. Wenn man an den Feiertagen auch nur die ruhenden Schubkarren und die abgeſchloſſenen Bauſtellen ſieht, ſo ſind die Fortſchritte beim nächſten Spaziergang mit Befriedi⸗ gung feſtzuſtellen. Das im letzten Herbſt geräumte Gartengelände am Rheindamm quer herüber zur Almenſiedlung wird bereits bebaut. Schon ſieht man auch längs der Speyerer Straße links neue Häuſer erſtehen. Eine ſieberhafte Bautätigkeit entfaltet ſich im eigentlichen Almenhof Im Verlauf der letzten ſechs Wochen ſind dort etwa 20 Häuſer in Angriff genommen worden. Jeden Tag flattert dort eine neue Fahne in die Höhe zum Zeichen dafür, daß der Giebel erreicht iſt. In dieſem von der Stadt in Erbpacht gegebenen Baugelände werden Ein⸗ und Zweifamilienhäuſer ge⸗ baut, zum Teil von jüngeren Architekten und alten, angeſehenen Baufirmen. Der Plan dieſer Siedlung iſt beſonders ſchön, da ein großer Sportplatz vorgeſehen iſt, ſe daß ſich dort ſehr bald ein bevor⸗ zugtes Wohnviertel erheben wird. Mit der privaten Bebauung hält Schritt der Straßenbau durch die Stadtverwaltung. Ein⸗ gangs der erſtehenden Siedlung, die eine Erweite⸗ rung der bereits dort befindlichen großen Siedlung iſt, ſteht neuerdings wieder die bewußte Tafel, die dem Spaziergänger kund und zu wiſſen tut, daß ge⸗ arbeitet wird. Schmale Schienen durchziehen das Gelände, auf denen die Bahn ununterbrochen bis zum ſpäten Abend Maſſen von Kies heranſchleppe, die zur Straßenauffüllung verwendet werden. Er⸗ freulicherweiſe geht dieſe Straßenaufſchüttung parallel mit dem Fortſchreiten der Häuſerbauten, was für die künftigen Bewohner der Gegend wichtig iſt. Die Kanalanſchlüſſe liegen bereits ſeit Wochen im Boden. Es iſt ein intereſſanter Anblick, über den nicht aufgeſchütteten Teil des alten Gieſens die großen Rohre der Kanaliſation wie mächtige Viadukte führen zu ſehen. Sie zeigen den Weg an, den ſpäter die Straßen nach Neckarau nehmen wer⸗ den. Es wird gebaut— es wird geplant, gearbeiter. Dies iſt der Eindruck, den man beim Begehen dieſes Almen⸗ und Lindenhofgebietes gewinnt— ein be⸗ friedigender, hoffnungsfreudiger Eindruck: die Stadt wächſt ins Freie. O Schwere Sirajen für Betrügereien Verhandlung vor der Mannheimer Großen Strafkammer Der 31 Jahre alte Heinrich R. von Heidelberg liebt die Gelegenheitsbetrügereien. Wo er etwas fiſchen kann, iſt er ſofort bereit, obſchon der Mindeſt⸗ ſatz für ihn als Rückfälligen ſchon drei Monate Ge⸗ fängnis iſt. Bei der Abmeldung zur Allgemeinen Ortskrankenkaſſe ſpielte er den Teilhaber, obſchon er nur vorläufig aushilfsweiſe im Geſchäfte tätig und der am 19. Februar d. J. abgeſchloſſene und bald darauf wieder aufgehobene Teilhabervertrag noch gar nicht abgeſchloſſen war. Mit der Fälſchung des Namens ſeines Firmeninhabers erlangte er wohl Arzneien im Betrage von 4 Mkf,, nicht aber Krankengeld, weil er die Beſcheinigung über ſeine Krankheit nicht beizubringen vermochte. Dann zog er auch eine Rechnung für ſeinen Arbeitgeber ein und ſteckte den Betrag in die eigene Taſche. Bei einer anderen Firma, für die er die Bücher führte, entwendete er im März 1931 Stoffe im Werte von 500 Mk., die er weiterverkaufte, weil er ſich nach ſeiner Behauptung ſchadlos für geleiſtete Arbeit halten wollte. Als Angeſtellter einer ſeit einiger Zeit zuſammengebrochenen Doppelfirma in Fein⸗ koſt verkaufte er kurzerhand ohne Zuſtimmung der Geſchäftsinhaber einen Sack Kafſee zur Befriedigung eines Gläubigers, der Waren geliefert hatte. Die norddeutſche Kaffeelieferfirma hatte ſich das Eigen⸗ tumsrecht an dem Kaffee vorbehalten. Für dieſe Straftaten beantragte der Vertreter der Anklage eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr vier Monaten Den Bemühungen des Verteidigers(Dr. Fränkel) gelang es, die Strafe auf 9 Monate ab 2 Monate Unterſuchungshaft herabzubringen und zwar wegen Diebſtahls in zwei Fällen und Urkundenfälſchung und Unterſchlagung in je einem Falle. * Der Bruder macht ſich einen vergnügten Tag mit dem Sparkaſſenbuch ſeines älteren Bruders Der 20jährige Georg H. von Heddesheim ließ oͤurch den 19jährigen Namensvetter Erwin, einen Verwandten, von dem Sparkaſſenbuch des in Mann⸗ heim arbeitenden Bruders Walter 48 Mark auf der Bezirksſparkaſſe in Weinheim abheben und deſſen Namen bei der Abholung unterzeichnen. Mit dem Gelde, das dem Anſtifter ausgehändigt wurde, machten ſich beide eine vergnügte Nacht in Mann⸗ heim und kehrten erſt anderen Tags nach Heodes⸗ heim zurück. In Laudenbach ſtiegen Georg und der 20 Jahre alte Georg K. von Viernheim in einen mit Gewalt geöffneten Weinkeller und holten 15 Fla⸗ ſchen Wein heraus. Von dem geſchädigten Inhaber der Wirtſchaft zogen ſie in eine andere, um die Beute die Kehle hinunterzuſchütten. Mit Einſchluß einer am 8. Februar d. J. ausgeſprochenen Strafe erkannte das Gericht gegen den rückfälligen Georg H. wegen erſchwerten Diebſtahls auf 1 Jahr 6 Monate Gefängnis, gegen Erwin H. wegen Urkundenfälſchung auf 3 Monate Gefängnis. Die gleiche Strafe erhielt Georg K. wegen erſchwer⸗ ten Diebſtahls. zum Preiſe von 60 Pf. durch die Bergwacht zu be⸗ ziehen. Anſchrift: Bergwacht Freiburg oder Karls⸗ ruhe genügt. In Orten, wo Bergwachtgruppen be⸗ ſtehen, können Plakate auch dort bezogen werden. Es iſt nationale Pflicht, durch Aufhängen eines ſolchen Plakates die Maßnahmen der Regierung zu unter⸗ ſtützen. Folgende Ferienſonderzüge verkehren aus dem Bezirk der Reichsbahndirektion Karlsruhe in dieſem Jahre: Kaiſerslautern-Mannheim München, Abfahrtstag 14/15. Juli, Annahmeſchluß für ſchriftliche Beſtellungen 1. Juli, und Baſel Bad. Bhf.)/Konſtanz—Berlin Anh. Bhf., Abfahrtstag 1½. Auguſt, Annahmeſchluß für echriftliche Beſtel⸗ lungen 18. Juli. Die Ferienſonderzüge können nur mit den hierzu ausgegebenen Urlaubskarten benützt werden, Dafür wird neben der Fahrpreisermäßi⸗ gung von 20 v. H. folgende Sondervergünſtigung geboten: Auf der Anfahrtsſtrecke zum Ferienſonder⸗ zug, auf der Abfahrtsſtrecke ſowie auf der Rückfahrt wird bei Benützung von Eil⸗ und Schnellzügen kein Zuſchlag erhoben. Außerdem wird jedem Reiſenden in einem beſtimmten Abteil ein Platz unentgeltlich zugeſichert. Die Fahrkarten können von ſofort ab bis zu dem Annahmeſchluß für ichriftliche Beſtel⸗ lungen, bei der Fahrkartenausgabe des Reiſe⸗ antrittsbahnhofes ſchriftlich beſtellt werdͤen. an Ueber die Urlaubsgewährung für Lehrlinge und jugendliche Arbeiter wird vom Treuhänder der Arbeit für das Wirtſchaftsgebiet Südweſtdeutſchland mitgeteilt: Wie bereits in einer Reihe von Urlaubs⸗ regelungen vorgeſehen, ſoll für das Urlaubsjahr 1934 ein erhöhter Urlaub für Lehrlinge und wenn möglich auch für Arbeiter unter 18 Jah⸗ ren gewährt werden. Als Richtlinie für die Zahl der Urlaubstage gilt: für Lehrlinge im 1. Lehrjahr 12 Werktage, im 2. Lehrjahr 10 Werktage, im 3. Lehr⸗ jahr 8 Werktage, im 4. Lehrjahr 6 Werktage. Dabei wird die Urlaubsgewährung für Jugendliche auf Schwierigkeit überall da ſtoßen, wo Betriebsferien nicht eingeſührt ſind. Es dürfte ſich hier jedoch mit dem Vertrauensrat unſchwer eine für den Betrieb tragbare Regelung finden laſſen. Dieſe Urlaubs⸗ regelung ſoll jedoch nur da erfolgen, wo der Betref⸗ fende gleichzeitig ſich zum Beſuch eines Freizeit⸗ lagers der HZJ verpflichtet. ** Eine Reihe von Aenderungen der Poſtordnung hat der Reichspoſtminiſter auf Grund des Geſetzes zur Vereinfachung und Verbilligung der Verwaltung vom 27. Februar 1934 vorgenommen, die am 1. Juli in Kraft treten. Es wird u. a. das Höchſtmaß für Briefſendungen in rechteckiger Form (Länge, Breite, Höhe) von 80 auf 90 Ztm. erhöht. Die Mindeſtmaße für Briefſendungen ſind herab⸗ geſetzt worden und decken ſich jetzt mit den Mindeſt⸗ maßen für Poſtkarten. Die Druckſachenbeſtimmun⸗ gen ſind dahin erweitert worden, daß Druckträger aus dünnem Holz, Leder, Leinen u. dergl. in papier⸗ ähnlicher Form und Beſchaffenheit als Druckſachen zugelaſſen ſind. Ferner unterliegen Duckſachen in Briefform, die den Beſtimmungen nicht entſprechen, je nach ihrer Beſchaffenheit der Gebühr für Briefa, Geſchäftspapiere oder Miſchſendungen. In Zukunſt fällt auch bei Poſtwurfſendungen, wenn für eine Poſtanſtalt weniger als zehn Sendungen eingeliefert werden, der Mindeſtſatz, die Gebühr für zehn Stück, fort. Bei Brieſpäckchen iſt Wertangabe zugelaſſen worden. k* Der Junikäfer fliegt! Wer an ſonnigen Juni⸗ morgen den ſchmalen Wieſenpfad hinwandert, ſieht verwundert in das hundertfältige Schwirren, Auf⸗ und Niederſteigen der ſchwärmenden Junikäfer. Im Graswald der hochgewachſenen Wieſe zwiſchen Kraut und Blumen iſt ſein liebſter Aufenthalt. Weil die Junikäfer in den Monaten Juni und Juli, alſo um die Sommerſonnenwende, fliegen, werden ſie auch Sonnenwendͤkäferchen genannt. Bei ſtarkem Auf⸗ treten werden die kleinen Verwandten des Mai⸗ käfers ſchädlich, befallen Kohl, Bohnen und Erbſen und tun ſich auch im Eroͤbeerbeet gütlich. Die das Erdreich durchwühlende Larve ernährt ſich von den Gemüſewurzeln und iſt deshalb dem Gärtner und Bauern verhaßt. Der Zoologe kennt den Junikäfer als Amphimallus Solſtitialis. Der Kurszettel ͤer Hausfrau Einmachzeit! Freudefeſt für die arbeitſame Haus⸗ frau. Man ſah es heute an dem außergewöhnlich guten Marktbeſuch, daß die hohe Zeit der Einmach⸗ frucht gekommen. Tatſächlich war die Zufuhr von Obſt überwältigend. Von ganz beſonderer Güte ſind in dieſem Jahre die Kirſchen, trotz der Trockenheit vollſaftig, infolge der Trockenheit feſt im Fleiſch und ohne Maden. Die Preiſe beliefen ſich für Sauerkirſchen auf 18 Pf., Haumüller 22 Pf. und tiefſchwarze 25 Pf. Johannis⸗ beeren wieſen einen bedeutenden Preisrückgang auf 15 Pf. auf. Ebenſo ſind Stachelbeeren billiger ge⸗ worden. Bei Ananaserdbeeren hielt ſich der Preis von 30—35 Pf. das Pfund und für Walderdbeeren wurden 80 Pf. für das Pfund verlangt. Schon ſind neben Himbeeren(45 Pf.) die erſten Pfälzer Heidelbeeren aufgetaucht mit einem Pfundpreis von 35 Pf., ſo daß es auch an der Zeit iſt, neben den gewohnten Marme⸗ laden und Gelees einen„Rumtopf“(Tuttifrutti) an⸗ zulegen, der beſonders bei den Herren als Kompott beliebt iſt. Gemüſeſuppe, kalter Reispudding mit Rumfrüchten, eine köſtliche Sommermahlzeit. Neu waren auch Aprikoſen(30 Pf.), die aber noch klein und unanſehnlich ſind, ſo daß mit Recht den anderen Früchten der Vorrang gebührt. Die Spargelzeit geht zu Ende. Trotzdem konnte man heute noch ſehr ſchöne Käfertäler Spar⸗ geln für 25—28 Pf. das Pfund bekommen. In Erb⸗ ſen ſcheint der Preis mit 18 Pfennigen vorläufig ſich zu halten. Auch Bohnen koſteten wieder 28—30 Pfennig das Pfund, während für ſchöne breite Stangenbohnen noch 55 Pf. verlangt wurden. Zucker⸗ ſchoten und Puffbohnen(die Leibſpeiſe der Weſt⸗ falen) hielten ihren Preis, dagegen ſind Kohlrabi auf—5 Pf. und die Karotten auf—7 Pf. das Büſchel für ganz erſtklaſſige Ware herabgegangen. Weißkraut und Wirſing nehmen langſam zu, ebenſo der Blumenkohl. Ueberfülle herrſchte in Salat; die ſchönſten Köpfe für 5 Pf. Da lohnt es ſich ein⸗ mal, einen nahrhaften Kopfſalatpudding zu machen. Seine Beſtandteile ſind für 4 Perſonen: 6 Köpfe Salat(Rippen entfernen), 5 Minuten in Salzwaſſer abbrühen und durch die Maſchine treiben; mit 2 Eiern(das Eiweiß zu Schnee), 2 eingeweichten Brötchen, Zwiebeln und etwas Speckwürfeln(nicht nötig) miſchen und eine Stunde im Waſſerbad kochen. 40 weißer Tunke oder Sardellentunke zu Tiſch geben. An den Wildſtänden herrſchte flauer Betrieb; begreiflich, daß bei dieſer Wärme die Anfuhr nicht beſonders groß iſt. Reh koſtete übrigens 1,20 Mark, Schlegel und Rücken, Bug 1 Mark und Ragont 50 Pf. Bei den Fiſchbottichen freute man ſich über einige mehr oder minder fette Aale(1,00 bis 1,20 Mark das Pfund) und auch Seefiſche wurden trotz der Wärme noch gerne gekauft. Und nun zum Schluß eine Mahnung an alle Hausfrauen, die ſich zur monatlichen Pfund⸗ ſpende verpflichtet haben. Gebt in den beiden nächſten Monaten eure Spende in Zucker, damit die Empfängerinnen in der Lage ſind, auch einen kleinen Vorrat für den Winter einzukochen, was gerade ſür kinderreiche Familien von größter Be⸗ deutung iſt. Vom Stäotiſchen Büro für Preisſtatiſtiken wurden ſol⸗ gende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Rypf. ermittelt: Kartoffeln alte—6,5, neue 10—14; Wirſing—12; Weiß⸗ kraut 15—18; Blumenkohl Stück 10—60; Karotten Bſchl. .—7; Gelbe Rüben 20; Rote Rüben 10—15; Spinat 15—20; Mangold 10—12; Zwiebeln 10—12; Grüne Bohnen—55, Grüne Erbſen 16—20; Spargeln 10—35; Kopfſalat Stück —10; Endivienſalat Stück 15; Oberkohlraben Stück—6 Rhaborber—7; Tomaten 30—45, Radieschen Büſchel—5; Rettich Stück—8, Meerrettich Stück 10—35, Schlangengur⸗ ken(groß) Stück 20—40; Suppengrünes Büſchek—5 Peterſilie Büſchel—8; Schnittlauch Büſchel—5, Aepfel 20—45; Kirſchen 12—25, Erdbeeren(Ananas) 30—45 Hei⸗ delbeeren 30—40; Himbeeren 40—50; Johannisbeeren 14 bis 18; Stachelbeeren 14—20; Zitronen Stück—5 Orangen 15—30; Bananen Stück—10; Süßrahmbutter 140—160; Landbutter 130—140: Weißer Käſe 25—30; Eier Stück 7,5 bis 11; Aale 100—120; Hechte 120; Karpfen 80; Schleien 120; Breſem 50—60; Backfiſche 35—40; Kabeljau 25—40; Schellfiſche 50; Goldbarſch 40, Rindfleiſch 75; Kuhfleiſch 64; Kalbfleiſch 90; Schweinefleiſch 80—85. Geflügel notierte geſchrochtet per Stück: Hahn 150—400; Huhn 180—400; Tou⸗ Eingeſandt Warum keine Strauß⸗Feier in Mannheim? Mit Befremden haben es wir alten Theater⸗ gänger aufgenommen, daß in der Richard⸗Strauß⸗ Woche, wo anläßlich ſeines 70. Geburtstages alle nam⸗ haften Bühnen im Reich eine Feſtvorſtellung zu Ehren des Meiſters herausbringen, wir Mannheimer keine Richard⸗Strauß⸗Ehrung haben ſollen. Gewiß, die Bühne im„Neuen Theater“ mag vom regielichen Standpunkt aus für eine große Strauß⸗ Oper Schwierigkeiten bereiten. Aber,„Arabella“ beiſpielsweiſe, deren erſter und letzter Akt in Innen⸗ räumen ſpielen, hätte man mit nur einer Verkleine⸗ rung des Ballſaals doch wohl geben können. Ebenſo: „Ariadne“, beides Opern, die während dieſer Spiel⸗ zeit auf dem Spielplan waren. Wenigſtens hätte man doch wohl ein Feſtkonzert mit ſymphoniſchen Dichtun⸗ gen und Liedern von Richard Strauß veranſtalten können. Eine Anſprache des Intendanten oder des Dramaturgen hätte dieſem Konzert die feſtliche Note geben können, die des Meiſters würdig iſt, der, wie viel⸗ leicht nur wenige wiſſen, beinahe einmal General⸗ muſikdirektor in Mannheim geworden wäre. E, Sch. e — — K 3 Donnerstag, 14. Juni 1934 Aus Baden Der Blitz ſchlug ein und zündete * Rickenbach(Amt Säckingen), 14. Juni. Bei einem nachts niedergegangenen ſchweren Ge⸗ witter ſchlug der Blitz in den Turm der Pfarrkirche ein. Er traf die elektriſche Anlage des Gotteshauſes. In wenigen Sekunden wurde das Innere der Kirche von einem Funkenregen ange⸗ füllt. Glücklicherweiſe zündete der Blitz nicht, aber in der Paramentenkammer hatte er die Türfüllung und den ſteinernen Türrahmen herausgeriſſen und in den Chor geſchleudert. Die geſamte Lichtleitung wurde zerſtört. Die elektriſchen Lampen lagen in wüſtem Durcheinander am Boden. Die Paramenten⸗ ſchränke wurden mitten entzweigeriſſen, die Gewän⸗ der aber blieben ziemlich unverſehrt. * St. Peter, 14. Juni. Bei einem am vergan⸗ genen Montag nachmittag über der hieſigen Gemar⸗ kung niedergegangenen ſchweren Gewitter ſchlug der Blitz in die Scheune des Jockenhofes im Zinken Rohr und zündete. Die Scheune ſtand ſogleiich n Flammen und brante vollkomen nieder. Zum Glück konnte die Feuerwehr das Wohnhaus, das ſchon Feuer gefangen hatte, retten. Es zeigte ſich auch hier wieder einmal, wie gut es iſt, wenn der Brandweiher gut mit Waſſer gefüllt iſt, wie das beim Jockenhof der Fall war. Die Feuer⸗ wehr war daher in der Lage, gleich erſolgreich den umſichgreifenden Brand zu bekämpfen. Die Arbeiten am Neckarkanal * Neckarzimmern, 14. Juni. Die Arbeiten am Neckarkanal nehmen auf den Bauſtellen der Strecke Heilbronn—-Mannheim einen guten Fortgang. An der Stauſtufe Neckarzimmern ſind die Arbeiten ſoweit fortgeſchritten, daß die Bav⸗ grube voll unter Waſſer geſetzt werden konnte. Es iſt dort jetzt nur noch der Unterdamm und der Ober⸗ damm zu entfernen. Dann kann die Schiffahrt durch das neue Fahrwaſſer geleitet werden, bis die jetzt angefangene Schleuſenanlage fertiggeſtellt iſt. * Karlsruhe, 14. Juni. f lichen Schlageter⸗Denkmal im Beiertheimer Wäldchen hatten ſich am Dienstag mittag Mitglieder des Stadtrats mit den am Bau Beteiligten ver⸗ ſammelt, um in den Grundſtein des Ehrenmals eine Kaſſette einzulegen, deren Inhalt für alle Zeiten dartun ſoll, wann, von wem und unter welchen in⸗ neren und äußeren Verhältniſſen das Ehrenmal ge⸗ ſchaffen wurde und wie der Nationalſozialismus deutſche Helden zu ehren weiß. Oberbürgermeiſter Jäger wies in ehrenden und mahnenden Worten auf die Bedeutung des Opfertodes unſeres badiſchen Heimatſohnes hin. Dann wurde die Einmauerung der Kaſſette vollzogen. Dieſe iſt, in Kupfer getrieben, eine Arbeit des Blechnermeiſters Otto Harder, nach eigenem Entwurf hergeſtellt und der Stadt geſtiftet, wobei bemerkenswert iſt, daß Harder gleichzeitig mit dem damaligen Vizewachtmeiſter Albert Leo Schla⸗ geter in der neunten Batterie des Feldartillerie⸗ Regiments Nr. 176 diente. * Ladenburg, 14. Juni. In Anerkennung ihrer Verdienſte um den Verband und die Ladenburger Ortsgruppe wurde Frl. Eliſabeth W. Tripp⸗ macher, die ſeit 1914 ununterbrochen in ehrenamt⸗ licher Fürſorgearbeit ſteht, die Urkunde als Ehren⸗ mitglied der 11ber⸗Kameradſchaft überreicht. 12. Neckarhauſen, 14. Juni. Am kommenden Sonn⸗ tag ſoll die neuerbaute evangeliſche Kirche eingeweiht werden. Ein ſchmuckes Ortskirch⸗ lein wird dann die hieſige evangeliſche Gemeinde be⸗ ſitzen, worauf ſie ſtolz ſein kann. Lange mußte man warten, bis die Entſcheidung zum Baubeginn fiel, aber nun iſt alles überſtanden, denn das neue Deutſchland brachte mit der Einigung endlich dieſen jahrzehntealten Wunſch zur Verwirklichung. Tr. Heidelberg, 14. Juni. Das älteſte Mitglied der bekannten Heidelberger Familie Bootz, Frau Jo⸗ hanna Winkler geb. Bootz, feierte im großen Familien⸗ und Verwandtenkreis ihren 80. Ge⸗ burtstag. Ihr Großvater war der Begründer der Bootz'ſchen Badeanſtalt. Ihr Vater erreichte ein Alter von nahezu 100 Jahren. Ihr Gatte, der ſich in ſeiner Ruhezeit der Heimatſchriftſtellerei widmete, wirkte von 1879—1912 in Rußland als Pionier für deutſche Gartenbaukunſt und betätigte ſich in und nach dem Kriege ſegensvoll für die Allgemeinheit. Die Jubilarin erfreut ſich noch großer Friſche und Beweglichkeit und freut ſich, auch den Wiederauf⸗ ſtieg des Vaterlandes erleben zu dürfen. Ihre beiden jungen Schweſtern leben auch noch. Die Lebensjahre der drei Bootz'ſchen Töchter ergeben eine Zahl von mehreren Hundert! Die Lebens⸗ zähigkeit des Familienſtammes Bootz iſt ſprichwört⸗ lich geworden. L. Sinsheim, 14. Juni. Bei der Ermittlung guter Rundfunkſprecher durch die Kreisrundfunkſtelle wur⸗ den als beſte Sprecher ermittelt: Truppenführer Dippe⸗Bettmar vom FAD Sinsheim, Haupt⸗ lehrer Hopp Hoffenheim und ſtud. theol. Rich. Guggolz von Eppingen. L. Bad Rappenan, 13. Juni. Unter großer An⸗ teilnahme der Bevölkerung wurde der im Alter von 82 Jahren verſtorbene Maſchinenwärter a. D. Frieo⸗ rich Steiner zur letzten Ruhe geleitet. Ober⸗ inſpektor Kreuzer widͤmete dem Verſtorbenen im Namen der Freiw. Feuerwehr wie der Direktion der Saline herzliche Nachrufe und auch der Berg⸗ hauverband legte einen Kranz nieder. Der Verſtor⸗ bene war bis zum 70. Lebensjahr in der Saline tätig. * Durmersheim(Amt Raſtatt), 14. Juni. Unſer zweitälteſter Mitbünger Franz Melcher konnte in voller körperlicher und geiſtiger Rüſtigkeit ſeinen 89. Geburtstag feiern. Er iſt der noch einzige lebende Gründer der hieſigen freiwilligen Feuerwehr von 1868, iſt noch aktiy in der Wehr tätig und einer der älteſten Wehrmänner in ganz Deutſchland. — 25— ,. ESübw An dem im Bau befind⸗ Vögel, ——* 1 7 SD NN Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Triummpb des badiſchen Höhenfleckviehes auf der Reichsnährſtandsausſtellung in Erfurt Die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium teilt folgende Bekanntgabe des Finanz⸗ und Wirtſchafts⸗ miniſters mit: Die geſamte deutſche Höhenfleckviehzucht hatte an der Erfurter Ausſtellung dadurch ein beſonderes Intereſſe, daß die preußiſche Provinz Sachſen und das Thüringer Land, dem Vorherrſchen bäuerlicher Betriebe eütſprechend, ebenfalls Höhenfleckvieh züch⸗ ten. Sie ſtehen dort in härteſtem Kampf gegen das Niederungsvieh, das in größeren Betrieben natür⸗ lich überwiegend vertreten iſt. Die Süddeutſchen Fleckviehzuchtverbände hatten in früheren Jahren erheblichen Abſatz in die Erfurter Gegend, der erſt im Laufe des letzten Jahres wieder geſteigert wurde, nachdem durch die Geſetzgebung der Reichsregierung (Fettprogramm) die Bedeutung der Höhenfleckvieh⸗ kuh von neuem unterſtrichen worden iſt. Es galt nun für Baden bei dem Ringen um dieſe mittel⸗ deutſchen Abſatzgebiete, die bezüglich Fleckvieh Be⸗ darfsländer ſind, auf dem Poſten zu ſein. An Höhenfleckvieh war im ganzen die ſtatt⸗ liche Zahl von 183 Tieren vertreten, von denen Baden 22 ſtellte. Davon fielen auf Oberbaden 26 und auf Mittel⸗ baden und Unterbaden 16 Tiere. Die beiden letztgenannten badiſchen Verbände hatten ſich zu einer Arbeitsgemeinſchaft zuſammengeſchloſſen. Daß die badiſchen Fleckviehtiere in Erfurt große Erfolge errungen haben, geht aus folgenden Mitteilungen hervor: Im Einzelwettbewerb erhielt Ober⸗ baden auf 26 Tiere 29 Auszeichnungen, und zwar einen Siegerpreis, 3 Ehrenpreiſe, eine ſilberne Me⸗ daille, 5 erſte, 3 zweite, 10 ͤͤritte und 4 vierte Preiſe und 2 Anerkennungen. Die Kuh„Blüte“ des Johann Weißhaupt, Schnerkingen(Meßkirch) erhielt als beſte Fleckviehkuh der Ausſtellung den Siegerpreis; ſie erhielt außerdem wie die Kuh „Edith“ der Spitalverwaltung Pfullendorf und die den. ſchaftsgebiet 3 zuſammengefaßt. Kalbin„Blanda“ des Johann Reichle, Ruſchweiler (Pfullendorf) je einen Ehrenpreis und erſten Preis. In den Farrenklaſſen fielen Ja⸗Preiſe auf die Far⸗ ren„Halmut“ der Stadtgemeinde Meßkirch und Bravur“ der Spitalverwaltung Pfullendorf. Letzte⸗ rer bekam noch einen Ehrenpreis. Nicht minder gut hat die Arbeitsgemeinſchaft der mittel⸗ und unterbadiſchen Fleckviehzuchtverbände abgeſchnitten, denn ihr fielen auf 16 Tiere im Ein⸗ zelwettbewerb 17 Auszeichnungen zu und zwar 1 Ehrenpreis, 3 erſte Preiſe, 5 zweite, 3 öritte, 4 vierte Preiſe und eine Anerkennung. Beſonders kann unterſtrichen werden, daß die Kuh„Rösl“ des Karl Haag in Bahlingen(Mittelbaden) als die beſte Kuh aller Fleckviehnachzucht gebiete aus dem Wettbewerb hervorging. Sie war die Trägerin eines Ja⸗ und Ehren⸗Preiſes. Die Kuh„Piah“ des Eugen Reichert in Fahrenbach(Unterbaden) und der Farre„Hans“ der Gemeinde Wagen⸗ ſchwend wurden mit erſten Preiſen ausgezeichnet. In Sammlungs⸗ und Familienwettbewerb erhielt Oberbaden 4 erſte und zwei zweite Preiſe, die mittel⸗ und unterbadiſche Arbeits⸗ gemeinſchaft einen Ehrenpreis, einen erſten, einen zweiten und einen dritten Preis. Auf die Zuchtgenoſſenſchaft Meßkirch fiel dͤer La⸗, auf Pfullendorf der Ib⸗Preis im Kampf der Genoſſen⸗ ſchaften. Im Wettbewerb der Verbände Oberſchwa⸗ ben, Schwäbiſch⸗Hall und Oberbaden fiel dem ober⸗ badiſchen Zuchtverband ein erſter Preis zu. Als Landesarbeitsgemeinſchaften traten Württemberg, Bayern und Baden gegeneinander auf, die vom Preisgericht ſämtlich mit erſten Preiſen bedacht wur⸗ Der Leiſtungswettbewerb vollzog ſich nach Wirtſchaftsgebieten. Sämtliche Höhenzucht⸗ gebiete Süd⸗ und Mitteldeutſchlands ſind im Wirt⸗ Es ſtanden alſo Die Ehrennadel des Roten Kreuzes Tr. Ladenburg, 14. Juni. Die Ehrennadel des Roten Kreuzes konnte die Sanitäts⸗ kolonne an folgende Mitglieder verteilen: Dr. J. Bürgermeiſter Hans Linſin, Karl Steubing, Jul. Bleßing, Gg. Heſſen⸗ taler, Guſt. Schilling, Konrad Drexler, Alb Foos, Willi Hibſchenberger, Karl Mül⸗ ler, Oskar Himmler, Fritz Löffler, Georg Knöller, Karl Martin und Oskar Hadameck. Die Sanitätskolonne, die vor ſechs Jahren hier durch die Initiative von Frl. Trippmacher gegründet wurde, erfreut ſich einer großen Blüte und arbeitet vorbildlich unter der Leitung und Führung des Kolonnenarztes Dr. J. Vogel. * Hockenheim, 14. Juni. Ein mehrtägiger Lehrausflug der Kreislandwirtſchafts⸗ ſchule iſt für Mitte dieſes Monats vorgeſehen. Die Teilnehmer ſollen durch den Schwarzwald nach dem Bodenſee fahren, wobei ſie Gelegenheit haben, die Wirtſchaftsweiſe jener Gegenden mit ihren anders gearteten Boden⸗ und Klimaverhältniſſen kennen zu lernen. Die Fahrt geht zunächſt nach Stuttgart und von dort zur Beſichtigung des Gutsbetriebes der Landw. Hochſchule Hohenheim. Nach Beſichtigung des württembergiſchen Staatsgeſtüts St. Johann führt der Weg weiter durch die Alb ins Donautal und nach Donaueſchingen. Die Ziele am Bodenſee ſind Radolfzell, Konſtanz und die Inſel Mainau. Am dritten Tag fahren die Teilnehmer über Villingen, Triberg, Gutach, Offenburg und Karlsruhe zurück. * Lörrach, 13. Juni. An den deutſchen Grenz⸗ übergängen Otterbach und Friedlingen wurde am Samstag wieder eine verſchärfte Grenzkontrolle durchgeführt. Es ſind dabei verſchiedene Deviſen⸗ vergehen feſtgeſtellt worden. U. a. wurde ein Mann feſtgenommen, der 4000 Mark in deutſcher und ſchweizeriſcher Währung aus dem deutſchen Zoll⸗ gebiet ſchmuggeln wollte. Geld und Kraftwagen wurden beſchlagnahmt. Das füdliche Rieb als Frühgemüſelieferant Eine Freude für die Hausfrau iſt in jedem Jahr das erſte Gemüſe. Leider wird aber immer noch nicht genügend bedacht, daß in den weitaus meiſten Fällen das Frühgemüſe aus dem Auslande bezogen wer⸗ den muß— alſo Deviſen koſtet. Es gibt jedoch ein vielbegehrtes Frühgemüſe, das keine Deviſen koſtet, nicht in Gewächshäuſern gezüchtet wird und doch ſo zeitig auf dem Markt erſcheint, wie alle eingeführten Züchtungen, das iſt der deutſche Spargel. Die Gemeinde Lampertheim verfügt in Deutſchland wohl über den größten Spargelanbau, denn z. Z. wird von hier aus der Ertrag von etwa 800 Morgen auf den deutſchen Markt gebracht. In Mittel⸗, Weſt⸗ und Norddeutſchland iſt die Spitzenqualität des Lam⸗ pertheimer Spargels ſeit Jahren unbeſtritten. Lam⸗ pertheim gilt als der erſte und größte deutſche Früh⸗ gemüſelieferant. Dieſer ſchöne Erfolg jahrelanger Arbeit veranlaßt die Gemeinde Lamperteim, in dieſem Fahre zum erſtenmale ein großes Volks⸗ foſt zu feiern, bei dem es nicht nur um Volks⸗ deluſtigung geht, ſondern man kann in allen Gaſt⸗ ſtätten eine reichliche Portion Spargel mit Schinken für 70 Pfg. erhalten. Die Spargelfreunde von nad und fern werden ſich dieſe angenehme Angelegenheit kurz vor Schluß der Spargelſaiſon nicht entgehen laſſen. Aus der Pfalz Vom Laſtkraftwagen überrannt nd. Oggersheim, 13. Juni. Dienstag nachmittag wurde in der Dürkheimer Straße der hieſige Bade⸗ meiſter Hch. Brehm, als er mit ſeinem Kraftrad aus der Wallenſteinſtraße herausfuhr, von einem Mannheimer Laſtkraftwagen überrannt. Brehm wurde mit ſeiner auf dem Sozius ſitzenden Ehefrau auf das Straßenpflaſter geſchleudert. Glücklicherweiſe trugen beide keine empfindlichen Verletzungen da⸗ von. Das Kraftrad wurde ſchwer beſchädigt. Die Hauptſchuld an dem Zuſammenſtoß ſoll Brehm ſelbſt treffen, weil er zu leichtfertig aus der Seitenſtraße herausgefahren iſt. Swei Arlauber⸗Sonderzüge in die Pfalz * Neuſtadt a. d.., 14. Juni. Die NS⸗Ge⸗ meinſchaft„Kraft durch Freude! leitet am 17. Juni zwei Urlauber⸗Sonderzüge aus Dresden in die Pfalz. Nachdem mehrmals Züge wegen ungenügender Beteiligung abgeſagt werden mußten, iſt diesmal die Durchführung geſichert. Während nur ein Zug mit 1000 Teilnehmern vor⸗ geſehen war, ſind jetzt bereits 1600 Karten verkauft. Doch kann die Zahl ſich noch auf 1800 erhöhen. Da⸗ her werden zwei Züge eingeſetzt. Die Teilnehmer des einen werden im Gebiet von Bergzabern bis Neuſtadt untergebracht, die des anderen von Neu⸗ ſtadt bis Kirchheimbolanden. Während die NS⸗Ge⸗ meinſchaft„Kraft durch Freude“ die Organiſation der Züge innehat, wird die Unterbringung durch den Reichseinheitsverband des deutſchen Gaſtſtättenge⸗ werbes, Gau Rheinpfalz, durchgeführt. * Ludwigshaſen, 14. Juni. Vermißt wird ſeit 7. Juni 1934 der Realſchüler Werner Schaar, geb. am 9. 5. 1920, Schützenſtraße Nr. 22. Der Vermißte iſt 1,55 Meter groß, ſchlank, hat ſchwarzes, zurück⸗ gekämmtes Haar, braune Augen, vollſtändige weiße Zähne, trägt ſchwarze Kniehoſe, braun und weiß geſtreiften Rock, weißes Schillerhemd, lange ſchwarze Strümpfe und braune Sandalen. An der linken Halsſeite hat er ein dunkelbraunes Muttermal. Sachdienliche Mitteilung an die Kriminalpolizei erbeten.— Der Landesbauernführer hat, wie die Preſſeabteilung der Landesbauernſchaft Bayern mit⸗ teilt, die Ernennung folgender Herren zu Kreis⸗ hauptabteilungsleitern 4 ausgeſprochen: Kreisbauernſchaft Kirchheimbolanden: Gottfried Blaul, Müller, Oggersheim, T. Luowigshafen am Rhein 68 126; Kreisbauernſchaft Kaiſerslautern: Fritz Rodrian, Landkaufmann, Wolſſtein /Pf., T. Wolfſtein 84. * Schifferſtadt, 14. Juni. Von der Gendarmerie feſtgenommen und in das Amtsgerichtsgefängnis Speyer eingeliefert wurde ein junger Burſche, der in Schifferſtadt und Ludwigshafen vier Fahrräder geſtohlen hat. * Weiſenheim a.., 14. Juni. Beim Kirſchen⸗ pflücken fiel die 35jährige Ehefrau von Georg Guh⸗ mann aus beträchtlicher Höhe von der Leiter, wo⸗ bei ſie ſich ſchwere innere Verletzungen zu⸗ öog. * Lachen, 14. Juni. Auf Anſuchen der Gen⸗ darmeriebeamten der Pfalz und des Pfälziſchen Jagoͤſchutzverbandes hat der Gemeinderat beſchloſſen, zur Errichtung eines Gedenkſteins für den im Auguſt 1933 im Ordenswald bei einem Zuſammen⸗ ſtoß mit Wilderern gefallenen Gendarmeriehaupt⸗ wachtmeiſter Löffler einen 20 qm großen Platz zuz Verfügung zu ſtellen. eeeeeeeei 5. Seite(Nummer 266 auch die drei badiſchen Verbände miteinander im Wettſtreit. Sie trugen fünf erſte, drei zweite, drei vierte Preiſe und fünf Anerkennungen davon. Der Geſamteindruck der badiſchen Tiere in Er⸗ furt war ſehr günſtig. Der hohe Adel der oberbadi⸗ ſchen Kühe, ihre ſchönen Formen und die Aus⸗ geglichenheit untereinander wurden allgemein aner⸗ kannt. Die mittel⸗ und unterbadiſche Arbeitsgemein⸗ ſchaft ſtand in einem faſt noch ſchwereren Kampfe als wie Oberbaden, weil ſie ſich in Gruppe Aa 2 im Ein⸗ zel⸗ und im Sammlungswettbewerb hochwertigen Tieren aus den Zuchtgebieten von Thüringen, Heſſen, Bayern und Württemberg gegenüberſah, von denen Bayern in ſeiner Arbeitsgemeinſchaft neun, und Württemberg drei Tiere entgegenſtellten. Um ſo höher iſt es zu bewerten, daß die Arbeitsgemein⸗ ſchaft Mittel⸗ und Unterbaden in Klaſſe 125 den erſten Preis und einen Ehrenpreis gegenüber Heſ⸗ ſen davontrug, und daß die Zuchtgenoſſenſchaft Mos⸗ bach in Klaſſe 129 gegen den Meininger Verband an erſter Stelle ſtand. Das Ziel, das ſich die badiſchen Fleckviehzüchter geſteckt hatten, iſt durch die glän⸗ zenden Erfurter Erfolge nach den mühevollen Vor⸗ bereitungen in der Heimat, nach der jahrelangen ziel⸗ bewußten Zucht eines Wirtſchafts⸗ und Leiſtungs⸗ rindes, nach dem heißen Kampf in Erfurt erreicht. Dem zukünftigen Abſatz nach Mitteldeutſchland und Thüringen ſind neue Wege geöffnet. Glückwunſch zu den Erſolgen der badiſchen Viehzucht Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſter Köhler hat dem Präſidenten des Verbandes der Oberbadiſchen Zuchtgenoſſenſchaften ein Schreiben zugehen laſſen, worin er ſeinen aufrichtigen Glückwünſch ausſpricht zu den ſchönen Erfolgen, die die badiſche Rindvieh⸗ zucht auf der erſten Reichsnährſtands⸗Ausſtellung in Erfurt trotz ſcharfen Wettbewerbs erzielen konnte. Heſſiſcher Lehrylan für den Evangeliſchen Religionsunterricht Die heſſiſche Miniſterialabteilung für Bildungs⸗ weſen erläßt an die rektionen der höheren Schulen folgende Verfügung über den Lehrplan „ evangeliſchen Religionsunter⸗ 1 5 „Der Lehrplan für den evangeliſchen Religions⸗ unterricht in den höheren Schulen wird im Einver⸗ ſtändnis mit der kirchlichen Behörde mit ſofortiger Wirkung in folgender Weiſe geändert: In der Sexta iſt ſtatt der Bibliſchen Geſchichte des Alten Teſta⸗ ments die des Neuen Teſtaments zu behan⸗ deln, wie ſie der Lehrplan für Quinta vorſieht. In Quarta iſt ſtatt der Bibliſchen Geſchichte des Alten Teſtaments die des Neuen Teſtaments(Leſung des Markus⸗Evangeliums uſw.) zu behandeln, wie vorſieht. Für alle anderen Klaſſen bleibt dͤer ſeitherige Lehrpla⸗ nächſt beſtehen.“ * Straßburg, 14. Zuni. Montagnachmittag ken⸗ terte auf der Ill beim Katzenſteg ein mit drei Per⸗ ſonen beſetztes Paddelboot. Die Inſaſſen, des Schwimmens nicht kundig, ſielen ins Waſſer. Ein zufällig vorübergehender junger Arzt rettete zwei Perſonen, darunter eine Dame, während der Beſitzer des Paddelbootes, ein 20 Jahre alter junger Mann aus Königshofen, ertrank. Was hören wir? Freitag, 15. Funi Reichsſender Stuttgart .55: Frühkonzert(Schallpl.).— 10.10: Franz Schubert⸗ Lieder.— 10.40: Allerlei Lieder.— 11.00: Münchener Bilderbogen(Schallpl.).— 12.00: Mittagskonzert.— 19.20: Nordiſche Muſik(Schallpl.).— 14.00: Jeder macht mal eine Dummheit(Schallpl.).— 14.30: Schulfunk.— 13.35: Der Herr von Hohen⸗Einſam. Ballade für Boriton.— 1600: Nachmittagskonzert.— 17.30: Heitere Klaviermuſik.— 18.00: HJ-Funk.— 18.25: Zweck und Ziel der Reichs⸗ ſchwimmwoche.— 19.00: Kanitverſtahn. Vom Humor der Sprache.— 20.00: Reichsſendung: Politiſcher Kurz⸗ bericht.— 20.15: Reichsſendung: Stunde der Nation: Deutſches Lied in aller Welt.— 20.45: Dacki weiß ſich zu helfen. Luſtiges Kurzſpiel.— 21.10: Konzert.— 28.00: Nachtkonzert.— 24.00: Nachtmuſik. Reichsſender Frankfurt 14.40: Stunde der Frau.— 15.50: Wirtſchoftsbericht. — 17.30: Weltwende. Ein Buch von Hermann Stegemann. — 17.45: Kleine Violinmuſik.— 18.00: Stunde der Jugend. — 18.25: Jagd nach dem Neuen— Freude am Alten.— 19.00: Oeffentliches Volksliedſingen. Reichsſender Köln .20: Schallplatten.—.05: Schallplatten.— 10.90: Wir und die Welt.— 12.00: Blasmuſik.— 13.00: Orcheſterkon⸗ zert.— 15.00: Neue Forſchungen über richtige Ernäh⸗ rungsweiſe.— 15.15: Bunte Viertelſtunde der Frau.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 17.00: Aquarelle vom Meer. — 17.15: Veſperkonzert.— 18.00: Jugend und Heimat.— 18.20: Engliſch.— 19.00: Abendmuſik.— 20.45: Hans Sonnenſtößers Höllenfahrt. Heiteres Troumſpiel.— 22.20 Filmecke.— 23.00: Tanzmuſik. Reichsſender München .45: Schallplatten.—.35: Schallplatten.— 10.10: Schulfunk.— 12.00; Schallplatten.— 13.25: Gitarrendun. — 14.20: Deutſche Frauendichtung.— 14.50: Stunde der Frau.— 15.30: Drei Spione des Weltkrieges.— 16.00: Veſperkonzert.— 17.30: Das Wölunlied in der Edda.— 17.50: Orgelkonzert.— 18.10: Zeitſchriftenſchau.— 19.00: Fliegerolarm. Kurzhörſpiel.— 19.20: Muſik für ſeder⸗ mann.— 20.45; Die kleinen Verwandten. Luſtſpiel von Thoma.— 21.15: Tſchaikowſky: 4. Sinfonie.— 29.00: Nachtmuſik. Deutſchlandſender .20: Frühkonzert.—.00: Volksliedſingen.— 10.10: Von deutſcher Arbeit.— 11.30: Für die Mutter.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.00: Schallplatten.— 15.15: Tierſchutz⸗ funk.— 15.35: Fürs deutſche Mädel.— 16.00: Nachmittags⸗ konzert.— 17.15: Das Training der Kurzſtreckler.— 16.00: Hörbericht von den Vorbexeitungen zur Grünauer Regatta. — 18.10: Muſik am Nachmittag.— 18.35: Geſpräche mit ous⸗ landsdeutſchen Frauen.— 29.20: Muſik für jedermann.— 20.45: Beim Madrigalchor. Eine Probe.— 21.05: Wenn ich ſchon Opus höre.— 22.00: Politiſcher Kurzbericht.— 23.00: Nachtmuſik. Wien 19.10: Unterhaltungskenzert.— 20.00: Der Graf von Schroffenſtein. Romantiſches Ritterſchauſpiel.—*3 Orcheſterkonzert. — 3 ——————————————————————— 8 3 33 4 ——— 4 8 8 8 83 2 3 ————————————————————— 2 5 5 9 3 Donnerstag, 14. Juni 1934 der Neuen Mannheimer Zeitung HANDbmS- u WIRTSCHAFTS-ZMTUNG Abend-Ausgabe Nr. 266 Gewerkschafi Carolus hiagnus Essen Rund 20 vH. Absaßsieigerung Laut Bericht für das Geſchäftsjahr 1933 dieſer zur Stin⸗ nes⸗Gruppe gehörenden Geſellſchaft haben ſich auch auf den Ruhrbergbau die tatkräftigen Arbeitsbeſchaffungsmaßnah⸗ men der Regierung ausgewirkt, was zum Teil ſchon in den Leiſtungszahlen zu erkennen ſei. Die Kohlenförderung ſtieg von 209 538 To. in 1932 auf 252 659 To. Die werktäg⸗ liche Förderung, die im Vorjahre bis auf 690 To. zurück⸗ gegangen war, erfuhr im Jahre 1933 eine Steigerung auf 850 To. Die Lage auf dem Kohlenmarkte habe keine nen⸗ nenswerte Belebung zu verzeichnen, trotzdem konnte der Abſatz auf Verkaufsbeteiligung von 36,96 v. H. in 1932 auf 38,57 v. H. geſteigert werden. Die Kohlenbeſtände konnten von 40 000 auf 36 000 To. ermäßigt werden. Die Belegſchaft erfuhr eine weitere, wenn auch geringe Erhöhung, und zwar von 646 Mann Ende 1932 auf. 707 Ende 1933. Die Zahl der eingelegten Feier⸗ ſchichten belief ſich auf 41 gegen 98 im Vorjahre.— Die Er⸗ tragsrechnung verzeichnet Geſamteinnahmen von 3146 624 (2 803 266) //, während Geſamtausgaben ſich auf 2745 014 (2 620 495)/ und Abſchreibungen auf 466 000(464 747) belaufen. Es ergibt ſich demnach ein Verluſt von 64 390 (281 976) /, der ſich um den Vortrag auf 355 909/ erhöht. Die Bilanz weiſt das Stammvermögen mit 4,2(unv.) und Schulden in laufender Rechnung mit 0,945(1,301) Mill. Mark aus. Andererſeits betragen Forderungen 0,196(0,166), Betriebsſtoffe 0,109(0,118), Beſtand an eigenen Erzeug⸗ niſſen 0,310(0,341), Beteiligungen und Wertpapiere 0,214 (0,189) und die geſamten Anlagen 3,959(4,395) Mill..— Man habe die Zuverſicht, daß die allgemeine Wirtſchafts⸗ belebung im neuen Geſchäftsjahre anhalte und weitere Fortſchritte mache. Die Tatſache, daß in den erſten vier Monaten gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres eine Abſatzſteigerung von faſt 20 v. H. zu verzeichnen ſei, ſpreche für die Erwartung.(O. GV. 25. Juni). * Grün u. Bilfinger AG.— Beton Monier AG. Die Grün u. Bilfinger AG. Mannheim hat in Arbeitsgemein⸗ ſchaft mit der Beton⸗ und Monierbau AG. Mannheim die Ausführung einer Brücke von 400 Meter Länge über Neckarkanal und Neckarfluß bei Mannheim im Zuge der Reichsautobahnſtraße in Auftrag erhalten. Die Brücke wird etwa 20 Meter breit ſein und dürfte eine Bauzeit von einem Jahr erfordern. * Gladbacher Rückverſicherungs⸗AG, München⸗Gladbach. — Prämieneinnahmerückgang infolge verluſtbringender Un⸗ fall⸗ und Haftpflichtverſicherung. Dieſe zum Gladbacher Verſicherungs⸗Konzern gehörende Geſellſchaft berichtet für dos Geſchäftsjahr 1983 über eine weſentliche Beſſerung des Feuergeſchäftes. Der Verlauf des Geſchäfts in der Unfall⸗ und Hoftpflichtbranche war dagegen wieder verluſtbringend. Aus dieſem Grunde hat das Unternehmen ſeine Beteiligung an dieſem Geſchäft bedeutend herabgeſetzt, worauf der ſtarke Rückgang der Prämieneinnahme, die 1,702 gegen 2,028 Mill. Mark i. V. betrug, zurückzuführen iſt. Hiervon wurden für eigene Rechnung 1,078(1,328) Mill. 4 behalten. Die bezahlten und zurückgeſtellten Schäden beliefen ſich auf 1,556(1,989 Mill. 4; für eigene Rechnung wurden hiervon 1,181(1,512) Mill./ gezahlt bzw. zurückgeſtellt. Bei 0,497 (0,468) Mill./ Einnahmen aus der Lebensrückverſicherung, 0,651(0,942) Mill.“ aus der Unfall⸗ und Haftpflichtverſiche⸗ rung ſowie 1,854(2,045) Mill./ aus der Sachverſicherung wird nach Abzug ſämtlicher Ausgaben für alle drei Ver⸗ ſicherungsſparten, ſowie der im übrigen notwendigen Ab⸗ ſchreibungen ein Ueberſchuß von 27 130(32 419)/ aus⸗ gewieſen. Wie bereits mitgeteilt, werden hieraus 4/ Dividende(unv.) je Aktie ausgeſchüttet. Von dem(,8 Mill. betragenden AK ſind nach wie vor 0,3 Mill./ noch nicht eingezahlt. * Hermann Meyer u. Co. AG, Berlin. Die Geſellſchaft erzielte 1933 annähernd die gleichen Umſätze wie 1932. Die Entwicklung des Warengeſchäfts verlief ungleichmüßig. Das letzte Vierteljahr brachte durch den günſtigen Ver⸗ lauf des Weihnachts⸗ und Silveſtergeſchäfts einen Auf⸗ ſchwung. Im Spirituoſengeſchäft wirkte ſich die Spritpreis⸗ ſenkung der Reichsmonopolverwaltung günſtig aus. Im Weingeſchäft wurde durch die anziehenden Preiſe der men⸗ genmäßige Umſatz leicht beeinträchtigt. Das Obſtweingeſchäft verlief befriedigend, meniger dagegen in Fruchtſäften und Mineralwäſſern. Das Geſchäft in Obſtkonſerven leide unter dem ſtarken Angebot billiger Südfrüchte. Nach 58 569 f/ (i. V. 42 869 /) Abſchreibungen auf Anlagen verbleibt ein Ueberſchuß von 69 826(171 481) /, der wieder zur Berringerung des Entwertungskontos verwandt wird. In der flüſſigen Bilanz erſcheinen Warenſchulden mit 0,39(0,46) J. Andererſeits betragen Bar⸗ und Bankgut⸗ haben 0,65(0,52) Mill.. Vorräte 1,71(1,75), Forderun⸗ gen 0,16(0,14) Mill. /. * G. Wohlmuth u. Co. AG, Furtwangen. Die anfongs d. J. in Liquidation getretene Geſellſchaft— nachdem Zahlungsſchwierigkeiten eingetreten und ein Vergleich an⸗ geſtrebt nar— iſt jetzt in Konkurs gegangen. Zum Ver⸗ walter wurde Rechtsanwalt Trotter⸗Donaueſchingen beſtellt. Eine erſte Gläubigerverſammlung findet am 6. Juli vor dem Amtsgericht Donaueſchingen ſtatt. * Mindeſtpreiſe für Frühkartoffeln. Vom Reichsnähr⸗ ſtand, Hauptabteilung 4, Landesbauernſchaſt Baden, wird mitgeteilt: Durch den Reichsbeauftragten iſt der Mindeſt⸗ preis für Frühkartoffeln Ernte 1994 auf 7/ pro Zentner für die Zeit vom 14. bis einſchließlich 16. Juni feſtgeſetzt. Nürnberger Hopfenmarkt vom 14. Juni. Keine Zu⸗ ſuhr, 160 Ballen Umſatz. Hallertauer 190—220 l. Tendenz: wieder ſtärkeres Intereſſe. — 6 10 Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung un n l. Se 4 10 14 13, 14. Mannheimer Etektenbörse 13. 14. 13. 14. 82/ Bad. St.⸗A. 27—2 94.75 Konſerven Braun 90.— 90.— Fudwigs. Walzm. 65.— 85.— industrie-Aktien 9—uſchaff. Aktienbr.—.— 74.50 S% S Kom.Gd. 90.— 80.— udroicab, K Br. 93.— 68.— Pb. Ritterbr. 69,50 69,75 Knorr Heilbronn—.— * 1100 1100 Konſerben Praun—.— 90.50 96 88,.— 88.— Pfälz. Mühlenw. 95.50 85,50— 220.0 221.0 Zurückhaliung der Kulisse Akfien im Verlaui kräfſig angezogen/ Am Schluſßi Glatisſellungen Mannheim freundlich Bei unverändert kleinem Geſchäft erhielt ſich auch heute an der Börſe die freundliche Tendenz. Farben notierten 146,5. Recht feſt waren Weſteregeln mit 123., dagegen Daimler ſchwächer mit 48/½. Von Rentenwerten waren Schwartz⸗Storchen höher geſucht. Bankaktien waren ver⸗ nachläſſigt, Verſicherungswerte unverändert. Am Renten⸗ markt zog Altbeſitz auf 94/ an. Feſt lagen ferner Reichs⸗ bahn Vorzüge mit 112 G. Stadtanleihen und Goldpfand⸗ briefe waren vernachläſſigt. Frankfurt feſt Die Börſe ſetzte ihre Befeſtigung ſort. Das Geſchäft war allerdings ziemlich klein, da von der Kundſchaft nur kleine Aufträge vorlagen, während die Kuliſſe angeſichts der zu erwartenden Erklärungen Dr. Schachts über ein Transfer⸗ moratorium Zurückhaltung übte. Andererſeits erhielt die Tendenz eine zu beachtende Stütze durch die Reiſe des Füh⸗ rers nach Venedig und den Aufenthalt Dr. Goebbels in Warſchau. Die Außenhandelsſtatiſtik, die für den Monat Mai nochmals eine, wenn auch verminderte Paſſivität auf⸗ weiſt, fand dagegen nur wenig Beachtung. Am Aktienmarkt ſetzten Farben zunächſt mit 146 unverändert ein, ſtiegen aber dann auf 147. Scheideanſtalt gewannen 2 v. H. Am Rentenmarkt gingen Reichsbahnvorzugsaktien wieder lebhaft um(plus v..). Auch Altbeſitz, ſpäte Schuloͤbuchforderungen und Reichsmarkanleihen zogen 23 bis 4 v. H. an. Dagegen lagen Neubeſitz ſehr ruhig und mit 22,95 kaum behauptet. Fremde Werte waren noch un⸗ entwickelt. Im Verlaufe ergaben ſich auf faſt allen Marktgebie⸗ ten weitere Beſſerungen um 4— v. H. Der Renten⸗ markt blieb ſpäter ruhig bei behaupteten Kurſen, nur Reichsbahn⸗VA. waren erneut v. H. höher und lebhaft. Golöpfandbriefe waren ziemlich unverändert, während Li⸗ quidationspfandbriefe und Kommunalobligationen teilweiſd um 74—., H. abbröckelten. Tagesgeld 3/ v. H. Berlin feſter Obwohl man vorbörslich eine größere Zurückhaltung erwartet hatte, ſetzte das Geſchäft gleich bei Eröffnung der Börſe ziemlich lebhaft ein; angeſichts der wieder zahlreich vorliegenden kleinen Publikumsorders und der daidurch ebenfalls zu Käufen angeregten Kuliſſe zeigte das Kurs⸗ niveau überwiegend Befeſtigungen im Durchſchnitt von ca. 1 v. H. Stimulierend wirkte vor allem die günſtige Außen⸗ handelsbilanz, die eine Halbierung des vormonatlichen Paſſivſaldos verzeichnet. Daneben wurde aber auch die heutige Zuſammenkunft des Führers mit dem italieniſchen Regierungschef im Sinne eines ſehr weſentlichen Bei⸗ trags zur Entſpannung der außenpolitiſchen Sitwation ge⸗ wertet und mit Befriedigung aufgenommen. Nicht zu überfehen ſind außerdem die wieder zahlreich vorliegenden günſtigen Wendungen aus der deutſchen Wirtſchaft mit Ab⸗ ſatzſteigerungen und Dividendenerhöhungen. Die weitaus größten Kursgewinne hatten Elektropapiere auſtzuweiſen. Am Montanmarkt begegnen Harpener anhaltendem Intereſſe, ſo daß ein weiterer Gewinn von 1,75 v. H. er⸗ ziellt wurde. Sonſt ſah man hier kaum über 1 v. H. hinaus⸗ gechende Beſſerungen. Am Rentenmarkt beanſpruchten wiederum Reichs⸗ bahn⸗VA das Hauptintereſſe, der Kurs zog heute auf 112 v. H. an, lag alſo nochmals 74 v. H. über dem geſtrigen Schlußniveau. Neubeſitzanleihe notierten unverändert 23, Altbeſitz gewannen 74 v. H. Unter dem Eindruck der Ausführungen des Reichs⸗ finanzminiſters in Leipzig, ſowie der Erklärungen des Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht, in denen energiſch gegen jede Devalvation Stellung genommen wird, machten die Kursſteigerungen an den Aktienmärkten weitere, zum Teil kräftige Fortſchritte. Reichsbankanteile konnten ihren Anfangsverluſt voll ausgleichen, Harpener gewannen noch⸗ mals 1½ v. H. Der Rentenmarkt blieb weiter unintereſſant, bei kleinſtem Geſchäft bröckelten die Kurſe unbedeutend ab. Von den variabel gehandelten Werten fielen Stahlvereins⸗ bonds mit einem insgeſamt 2proz. Gewinn auf, da die Vorverlegung der gerichtlichen Entſcheidung in dem be⸗ kannten Rechtsſtreit eine Anregung gab. Am Geldmarkt erforderte trotz des herannahenden Medios Blanko⸗Tagesgeld für erſte Adreſſen unverändert 376—474 v. H. In Privatdiskonten überwog weiterhin die Abgabeneigung. Am Kaſſamarkt ſah man zum Teil kräftige Steige⸗ rungen. Von Steuergutſcheinen gewannen die 36er und g7er je“ v.., die Z8er v.., wobei für 36er eine 6proz., für letztere eine je roz. Zuteilung vorgenommen werden mußte. Reichsſchulobuchforderungen notierten wie folgt: Ausgabe 1: 1935er 100,25 G; 1940er 93,37—94,25, 1949—48er 92,87—93,75. Ausgabe 2: 1995er 100,25 G, 1999er 94,27—05,37; 1943—45er 92,87—93,62; 1948er 92,87—93,62. Wiederauſbauanleihe 1944—45er 56.87—57,62; 1946—48er 56,75—57,62. Die feſte Haltung der Aktienmärkte führte zum Schluß der Börſe zu weiteren Steigerungen. Nachbör Slich * Steuergutſchein⸗Notierungen vom 13. Juni.(Eig. Dr.) Fälligkeit 1934 103,7; 1935 103,5; 1996 100,37; 1937 97,75, 1938 95; Steuerdurchſchnitt 100,12. Das Pfund ſchwankend Am iinternationalen Deviſenmarkt lagen die angelſächſiſchen Valuten heute wenig verändert. In Paris gab das Pfund auf 76,35 nach und war ſpäter mit 76,40 zu hören. In der Schweiz waren Pfunde und Dollar unverändert. Der franzöſiſche Franken konnte etwas an⸗ ziehen und die Reichsmark war kräftig erholt. Aus Amſter⸗ dam hörte man einen Kurs von 56,50 und aus Zürich von 117,25. London ſtellte ſich gegen Kabel auf 5,044. Valuten waren in den Mittagsſtunden wenig verändert. Der Dollar wurde aus Zürich mit 3,07½ und das Pfund aus Amſter⸗ dam mit 7,43/ gemeldet. Berliner Devisen Diskontsatz: Reichsbank 4, Lombard 5, privat 3/ v. H. Umtlich in Rm.[Dis⸗ Parität 13. Juni „für Geld Brief Geld] Brief Aegypten 1 ägypt.PfB.— 20,953 12,995] 13,025 13.025] 13,055 Argentinien 1P.Peſo 3 1,872 0,610] 0,614 0,613 0,617 Beigien.. 100 Belga3 58,37 58,55 58,67 58,59 53,71. Braſilien„ 1Milreis— 50².159 0,161 0,159 0,161 Bulgarien. 100 Leva8 3,033 3,047] 3,053 3,047 3,053 3 3 Canada 1kan. Dollar Dänemark 100Kronen Sanfig 100 Gulden tl. eſtn. Kr. 5. 5„ Sbbunenz 100funt. M. 9900 4087— 304 5,606 5,589 5,601 Frankreich100 Fres 3/ 1644 1650 16,52, 15501854 Griechenland 100 Dr. 7½ 5,45 7 Holland. 2 3¼ 168,739 169,78 170,07 169,73 170,07 Sland. isl. Kr..— Ialien„ 2 8 38 9921—9785 FJapan... Ien 3, 0. 3 Jugoſtasieni00 Bnar 7½ 6100.5654 846„44„595 Lettland.. 100 Latts 5 8 5 Staen 100 Litas 7 4198 442 40 42,4 4,0 Norwegen 100Kronen 3½ 112,50 65,44 63.56 63,58 63.69 Oeſterreich 100 Schill. 5 59.07 47,95 48,05 47.95 48. 05 Portugal 100Escudo 6 458,57 11,4911,51 7 11.56 änien.. 100 Lei6 Saein 1 8 112,24 65,08 65,22 65,20[65,34 Schweiz Franken Spanien. 100Peſeten 8 500, Tſchechsſrwakeltc 3½ 12,43810,44 10,46 10,4410,46 Türkei.. 1türk. Pfd., 18456.628 203 2028/ 2032 Ungarn 100 Pengo 4½ 73,421—.— e 5 Heuguag 1 G0lbpelo, 44[ g0 vior 9eoel 7923 Ber. Staaten 1Dollar 1 4,198 2,507 2,513.507 2,513 Mannheimer Kleinviehmarkt vom 14. Juni. Zufuhr: 13 Kälber, 394 Ferkel, 500 Läufer. Preiſe: Kälber nicht notiert; Ferkel bis 6 Wochen 10—12, über 6 Wochen 17 bis 21; Läufer 21—24/ pro Stück. Marktverlauf ruhig. * Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 14. Juni. Zufuhr: 123 Rinder, darunter 32 Ochſen, 12 Bullen, 31 Kühe, 48 Färſen, ferner 1092 Kälber, 105 Schafe, darunter 56 Hammel, 636 Schweine. Marktverlauf: Kälber, Hammel und Schafe ruhig, geringer Ueberſtand. Preiſe: Kälber: 47—50, 42—46, 35—41, 24—34; Lämmer:—; Hammel b1): 34—36, 31—93, 27—30, Schafe): 27—30, 24—27; Schweine: a1)—, a2) 37—41, 37—41, 37—41, 35—40. * Hamburger Schmalz⸗Notierungen vom 14. Juni.(Eig. Dr.) Tendenz ſtetig; Schmalz amerik. Steamlard tranſ. ab Kai 15,50 Dollar; Pure Lard verſch. Standardmarken raffn. p. 4 Kiſten je 25 Kilo netto tranſ. ab Kai 17—17,50 Dollar. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 14. Juni.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl. Anfang: Juli 648: Okt. 641—642; Jan.(35) 637—638; März 638; Mai 637; Juli 642; Okt. 636; Dez. 632; Jan.(35) 632; März 632 Juli 635, Tagesimport 5200; Tendenz ſtetig.— Mitte: Mai 632; Juli 690; Okt. 628; Jan.(36) 628; März 629; Mai 630; Loko 668; Tagesimport 5200; Tendenz ruhig. Berliner Meiallbörse vom 14. Juni Kupf. Kupf.Kupf. Pier Bier Plei Iint Jint Zink bez. Brief Geldbez. Brief Geldſbez. rief Geld Januar.—— 45.50 44.50—.— 17.5016 501—,— 21,7521,25 Februar[—.— 46.—45,.——.—17.50 16.50—.— 2, 21,50 März.—,— 46,25 45,25—.— 17.50 16.50—,— 22/25 21.50 April—.— 46.50 45.50—.— 1775 16.750—.— 22.50 21.75 Mui.—— 46.75 45.75—— 1775 16.75—,— 22,50 22, Juni.—.— 41,70 40,)—.— 1775 675 20. 20r 19,75 Juli—— 42.29 425—.—17— 16.75 20,50 20.25 20.— Auguſt“—.— 42 4175——.— 1625—— 20,50 20,25 Septr.—.— 4350 42.50—— 17.— 16.25—.— Sktober— 44.— 48.——.— 17.25 16.25—,— 2125 20, Novemb—.— 44,5043.50—.,— 17.2516,50—.— 21.50 20,75 Dez. 45,— 44. 17,50 16.50—.— 21.75 21.— * Berliner Metall⸗Notierungen vom 14. Juni.(Eig Dr.) Amtlich notierten in/ für je 100 Kilo: Elektrolyt⸗ kupfer(wirebars) prompt 46,75; Standardkupfer loko 41 bis 41,50; Originalhüttenweichblei 16,50—17; Standard⸗ Blei per Juni 16—16,75; Originalhüttenrohzink ab nordd. Stationen 20,75—21; Standardzink 19,75—20,50; Original⸗ hüttenaluminium 98—99proz. in Blöcken 160, desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 164; Reinnickel 98—99proz. 270; Antimon⸗Regulus 41—43, Silber in Barren etwa 1000 fein per Kilo 37,50—40,50. Londoner Heiallbörse vom 14. Juni Metalle Gper To. Platin(Pper 20 Ounces) Silber(Pence per Ounce Kupfer, Standard 32,50 Zinn, Standaro 225.2 Aluminium 3 Monate 32,85 3 Monate.224,2] Antimon 75 Settl. Preis 32,50 Settl. Preis 224,2 Queckſilber wurden die Schlußkurſe meiſt Geld genannt. Umſätze ließen ſich aber kaum noch feſtſtellen. 13. 13. 14. Inag Erlangen. 21.— 27.—Otavi⸗Minen.15.— 15.9 unghans St. A. 40.— 40,— Phönix Bergbau 50,, 50.25 lein, Sch. KBeck.—.——,— Rhein Braunkohl. 259.0 241.0 Rheinſtahl... 98,50 95,25 60%/% Mhm. Gold 64.— 684.— 806 Preßhefe. 112.0 112·0Mainzer Brauer. 62,50 62.50 9067 90.— Berliner BSörs ()% Pf. db 94,— 94.25 h OoPfidg 81.— 81.15 Eildebr-Rheinm. 70 Brem.⸗Beſigh. Sel 74.— 74.— Schwarß Storch,.— 88.50 Brown, Boveri. 13.— 13,.— Selllud⸗ Solf. 30.— 30.— Cementw. Heidelb 105.0 106.0 Sinner 77—.— Enzinger Union 94,.— Gebr. Fahr. 112,5 arbeninduſtrie. 145.7 94, Bapiſche Bank.— 113.0 Bemberg 5 Pfälz. Hypoth. B. .leke, Arch. 7000 700[Schöfſerh Birdg. 1605 36 + 40,7 SchwartzStorchen—.— 86.— i twerke. 72,— 72.— 6% Farbenbds. 28 125,0 125.0 Salzw. Heilbronn 166.0 186.0 Laher—* e Werger 49.* Aku4 ... 26.62 24.50 Moenus St. A. Daimler⸗Benz.. 40,50.200 Südd. Jucker. 180.0 160.0 5 10„Buntpap. 40, 40, Montecntint. Aſch untpap Deutſche Linol.. 64.75 64.56] Pereindtſch⸗Helf. 5, Bb. Maſch. Durl. 122.0 122.0 Rheinelektrad. A. Durlacher Hof.. 61,— 61.— Weſtereg, Alkali. 1189 1230 Saſt Nürnberg Eichbaum,Werger—.——Seüſtoff Waldhof 49.50 49.50 Bekula 1877 127,8 Rüeinmeta 112.00Diſch. Bk. u. Dise. 56.50 50.— Brem.⸗Beſig. Sei 75.—— Sachtleben.... 1570 157.0 85 240 70.— 70.— Brown Boveri. 13.— 13,, Schnellpr. Frkthl. 8, 17⁰. Lechwerle... 9 [Ludwigsh. Walz..——Festverzinsliche Werte 6% Reichsanl. 27 96.90 86.62 Dtſch. Ablöſgſch. 98,45 94.15 9„ ohne 23.— 23.— D. Schutzgebiete..20.20 5% Roggenrentb. 6,25—,— 6½0%/ P Cir. Bd. 1 0 P. Ld. Pfdb. 2— 5 Mez Söhne 62,50 68.25 Miag, Mühls. 10.— St. A. Rütgerswerke SS 8,.25 5% Mexikaner..75.0) 246, 8,25 rkr.M. BA. 120,0 120.60 Kh. Hppoth. Bk. 168.5 105.5 Cement Heidelbg, 100, 1070 Schramm Lackf. 35.— 38.— 4½, Oeſt. Schag. 2 2,15 Kleinlein Hdlbg. 66.— 66,.— Bad. Affecuranz. Karſtabi 126,2—.— SchuckertRürnbg.—.— 93,.—4,„ Goldrente—— 26, C. ö. Knorr...—.——— Mannb. Verſich', 23 50 23,50 Chemiſche Albert 7, Seilinduſt. Wolff 290—.— 4%„ Kronen—26.75 Frankfurter Börse Saatwerzinsliehe WJete Bank-Aktien D. Wertb.(Gold) Ang. D. Credit. 45.25 45,25 Dt. Erdöl ichsanl. 96.37 98.25 112.0„Goldeu. S. Anſt, 205,0 205. R 9 SS 8 20 95,50 99,60 Sank f. Brau. 4% D. Schatzanw..—. 4% Schutg. 14.—.——.—.⸗Aſtatiſche Bk. 8/ — 27 84,— 84.— 3 60.——.— 9 89 SFranft. Sr.— 65.— 0 5% Pfälz. Hyp. 24—.——.— Reichsbank... 153.2 155,0 5% Südd Feſtwb. 280.50 S*3 SeSe 8080 e 00 65/0 Grkr. M. abg. 74 3/ 7537 Württ. Nötenb S S. 0. er mannz Be. 2 2280 0—5 2 5..9 94.25 94, 25 Ha Seſ Piet Lig. 92.— 92.45 Transport-Alctien Hald& Neu 8% Br..E. Lia. 50.37 86,7, Uh. I. Verkehraw. A 91.— 91,12 107.2 108.0 Heſſ.⸗Raſſau Gas—.— 72.—Kali Salzdetfurth—— 8% Rh. 5yp, 5,9 92, Dr Reichäk. Borh 11.5 112.1 Hiltert Armatur..— 10.— Ralt Weſteregeln 170 1240 Ferl. Handeisgef, 575 20.— 26,75 Hindrichs⸗Auffer 70,.— 79.— Klöcner.... 1182 11.67 Com. u. Privibk. 52.—5 pagg %% Meining.L. 90,50 0042 Kordd. üloyd... 34,90 34.— Hirſch.. —— Hochtief 8½% Rhein. Lig. 90.— 90.— SchantungEiſene Dt. Atlant.⸗X... 116.0 116.0 Tietz, Leonhard. 21.— 20 5040% Türk. Ad. Anl. —Bayr. Hyp. u. Wb. 69.— 6650 Dt. Verlag.... 10.— 70.—„Zellſt. Berlin—— 5/0% Hounganl. 91— 90.52 Berl. Handelsgeſ. 6,50—.— Dresd. Schnellpr. 57.— 57.— Häffner—.——— 4¼9 Ung. Str. 18.50 712 Abhlöfungſch. I. 93.50 94.J Com. u. Privalb..25 52.500 Dürrwerke. 33.— 95.— Volth. Seil. u. K. 33,— 55.— 5. 1⁴ ohe 2, 22.05 Deutſcherisronto 11 ,5 Pf. Pch u. Rc —— u. Kra 2 42— 5 7 5 40% Utürken..— 9 74.50 74.50J Elektr. Lieferung 66,50 63,15 Zellſtoff Aſchffög. 40,87 46,.75 4½ 5 25 80 eidelbg. 25 80, 80.5——— 68,25 67,50 Enzinger⸗inion 94. 95,50„ Diemel 37.— 26.— 11 35.30 35.2 Kie. 56.26 92— 94— 6350 64.50 Sider Sgleſc. 5750 2250 Ufa(Freiverk.).— ich. 6% Mhm. Dresdner Bank..Chem Bafv. 166.2—.— Raſtatter Wagg!.—.— Transport-Aktien 73˙75 73˙75 Frankf. Hyp.„leer 145.0—.— hnr-K6bl23 19.75 16,75 Pfalz. Püp.-Bl.. 79.— 60.50 JS. arben 1480 1204 Hartech. Helter 40. 416/ Monian-Alktlen i 105.5 105,7 mmech. Jetter 40.— 41.3. 0 1 9 E0 Jei 5 73 Buderus Eiſen 1470 1 S4 Ohio 50 80.— Geſfürel.... 103, 71Eſchweil. Bergw. 242.0 245, 9 1050 100,0 Gelbichmdi T5. 56.— 9652 Gahent. Vergw. 64.— 64.37 B. Sidawerite 50.50 Gritzner M. Durl.. 730 Mannz. Berſ.⸗G, 22.— 22.50 See——— —. 2150 21580 Hanfwerk. Füſſen 35.— 34,25 Rali Aſchersleben 120.7 120,7 Bank. f. el. Werte 70,50 60/75 Chade 190.0 7 Siemens.Halste 143,2 144,74%„conv. Rente.35—.— Conti Gummi. 136,8 0 Südd. Zucker.. 180.6—. 4½/„ Silb.⸗R.—.— Daimler... 45 465 Thür. Lief. Gotha—.— 4½%„ Pap.⸗R..35—— 9 205.5 Ver. Ehem. Ind.———.— 40%„Bagd.⸗E. IIU.12—.— ulif. Anl⸗ Ver. Glanzſtoff.—.——.—4%„BZollobl.1911—.— 8. „400⸗Fr.⸗Los—.— 8,10 5 95— ————4/ Ung. Goldr..12.00 Rroneur,.40.40 Waldhof 49.25 50,— 25.—80 Leb.Nöt Rail. 5t15 5,12 AG. f. Verkehrw. 65,— 61.— Allg. Lok u. Kraft 105,0 107.5 Südd. Eiſenbahn—.——.— 26,62 28.— anſa Dichiff. lſe Genuß. rbd. Slodd„ 34.50 33,37 lſe Bgb. St. A. 159.0 156,5 ali Chemie arpener Bergw. 104.1 105.7 Bank-Aktien Bank f. Brauerei. 100,7 100,0 ————[Mannesm. Röhr. 66,50 68,70[Dt. Aſtatiſche Bk.. 109,3 109.0 Mansfelder 50—.——.— Deutſchedisconto 59,12 59,75 4 Ensb, Bia. 64 75 94,—(Söbd. Eiſendadv 56.— 5750 H Polzmann, Pöil, 610 62.— öberbedarf..— ½ Diſch. leberſee dk. 42.50 48.— 91.— Ak Elektrolyt. 35.75 Banka..—Platin 3 beſt ſelected 34,75 Straits.. 225,0 Wolframerz ftrong ſheets—Blei, ausländ. Nigkel. „6„6„ El'wirebars 36,.— Zink gewöhulich 14.65 Weißblech Mannheimer Großmarki für Geireide und Fufiermiiiel(amilich)/ 14. Juni Offiziell per 100 Kilo waggonfrei Mannheim bei Waggonbezug— netto Weizen, inl., 76/77 Kg frei Weizenkleie fein m. Sack 10.75 Mannheirre grobm. Sack 1125 Erzeugerpreis Roggenkleie Bezirk 9 per Juni.. 20 10 Weizenfurtermehl.— Bezirk 10 per„. 20,30 Roggenfuttermehl 12,50 Bezirk 11 per„.. 20,60 Weizennachmehl 15,75 Mühleneinkaufspreis aus⸗ desgleichen 49 ſchl. Zuſchl.f. Rich Bez. 9 20.50 Erdnußkuchen prompt 16,50 desgleicpen Bez.10 20,70 desgleichen Bez.11 21.— Sommerweizen 80 Kg.— Roggen,ſüdd. 71/72Kgfrei Mannheim Mindeſtpr. 1850 Soyaſchrot, prompt. Rapskuche Palmkuchen Kokoskuchen 16,75 „. 17,25/17.51 „%„%„„„„%„ 1„ 0 2. E. S —2 D¹ Leinkuchen. Ergee per Juni.. 17,30 Fiertreher mit Sac 15 Bezirk 9 per„ 17,60 A1 ab Fab* 113,0 Mühleneinkaufspreis aus⸗ 6 enſchnitzel ab Fabri ſchl.Zuſchlf. Rfs Bez.8 17,70/1799 Bohmelaſſe— Steffenſchnitzet desgleichen Bez.9 18.— 16,20 Wieſenheu loſes Sommergerſte, inl..19,—/19,— Rotkleeheenrn Pfälzergerſte—***„ 2* Luzernkleehen—— Futtergerſte 8 Preßſtroh, Rogg., Weizen 2,40/,60 Wintergerſte, neue* Hafer, Gerſte.. 2,—/,20 Hafer, inl.... 18,50[Geb.Stroh, Rogg,,Weizen 1,60),80 Mais mit Sick... 19.— Hafer, Gerſte.. 1,40/1. * Mehlnotierungen: Weizenmehl: Tendenz: ruhig, Weizenfeſtpreisgebiet 11 Type 563 Inland 10 Spezial) 29, Frachtausgleich plus 0,50; Weizenfeſtpreisgebiet 10 Type 563 Inland(0 Spezial) 28,90 /, Frachtausgleich plus 0,50, Weizenfeſtpreisgebiet 9 28,80, plus 50 Pfg. Frachtausgleich: Weizenfeſtpreisgebiet 7 28,60 plus 50 Pfg. Frachtaus⸗ gleich. Auſſchlag für Weizenmehl mit 15 v. H. Aus⸗ landweizen 75 Pfg. mit 30 v. H. Auslandweizen 1,59 A, Frachtausgleich 50 Pfg. für 15⸗To.⸗Ladungen.— Ro g⸗ genmehl: Tendenz ruhig, Feſtpreisgebiet 9 Type 610 Roggenmehl 60proz. 25,75 /, rachtausgleich plus 0,50; Feſtpreisgebiet 8, Type 610, Roggenmehl 60proz. 25,25„l, Frachtausgleich plus 0,50. Abſchläge für Type 700(65proz. 50 Pfg., für Type 815(70proz. Ausmahlung) Weizen und Roggen ſtetig, Gerſte und Hafer feſt, ſonſt alles ſtetig. 2 Fesſier Getreidemarki 4* Berliner Getreidegroßmarkt vom 14. Juni.(Eig. Dr.) Im Berliner Getreideverkehr war die Grundſtimmung heute auf der ganzen Linie feſt. Das Angebot blieb durch⸗ weg gering, während ſich insbeſondere für Hafer undGerſten ſtärkere Nachfrage geltend machte. Brotgetreide, nament⸗ lich Roggen, war laufend und zu höheren als den Feſt⸗ preiſen abzuſetzen, jedoch fand auch Weizen in ſchweren Qualitäten ſchlank Unterkunft. Für Hafer lauteten die Gebote teilweiſe bis zu 5 Mark höher, ohne daß bisher nennenswerte Abſchlüſſe zuſtandegekommen wären. Auch am Gerſtenmarkte waren höhere Preiſe durchzuholen. Futtermittel wieſen gleichfalls feſte Haltung auf, ferner wurden Exportſcheine höher bewertet. Mehle blieben ziem⸗ lich unverändert. Weizenexportſcheine prompt per 2. Hälfte Juni 160, Juli 161; Roggenexportſcheine prompt per g. Hälfte Juni 120/, Juli 12054 erzielbar. Amtlich notiert wurden: Märkiſcher Weizen Durch⸗ ſchnittsqualität 76—77 Kilo frei Berlin 199, ab Station geſ. Erzeugerpreis W 2 190(Mühlenpreis 196); W 3 193(199); 'ä4 195(201); öto. Roggen R 2 160(166); R 3 163(169); R 4 165(171); märk. Roggen fr. Blu. 172,50 feſt; Sommer⸗ gerſte mittl. Art und Güte frei Berlin 185—190(ab märk. Station 176—181) feſt; märkiſcher Hafer 196—202(187—193) ſtetig; Weizenmehl mit 15 v. H. Auslands⸗Weizen 0,75/ Aufgeld; mit 30 v. H. Ausl.⸗W. 1,50/ Aufgeld; Type 0,790 III 26,25; III 26,95; IV 27,25 plus 0,50 4 Fracht⸗ ausaleich, ruhig; Roggenmehl Baſis Type 815 II 22,60: III1 23,10; IV 23,40 plus 0,50/ Frachtausgl., ſtetig; feinere · üb. Notiz; Weizenkl. 12,10, Roggenkl. 12,20, feſt. Je 50 Kg. notierten: Erbſen Viktoria 20—22; kleine 16—17: Futter 9,75—11,25; Peluſchken 9,75—10,25; Ackerbohnen 8,75—9,50; Wicken 7,50—8; Lupinen blaue 6,50—7; gelbe 9,25—9,75; Kartoffelflocken 7,50; dto. Parität Berlin 7,90; Miſchfutter inkl. MZ 9,10—9,20; Exkl. Mz3 notierten: Leinkuchen 6,40; Erdnußkuchen 6,25, Erdnußkuchenmehl 8,70; extrahiertes Sojabohnenſchrot ab Hamburg 5,05, ab Stettin 5,30—.40. — Speiſekortoffeln weiße 1,80—2; dto. rote 2,20—2,40; an⸗ dere gelbe außer Nieren 3,10—3,40. * Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 13. Juni. Erd⸗ beeren 25—30, Kirſchen 13—15, Erbſen 13—18, Weißkohl —10, Wirſingkohl 4,5—6,5, Spargel 1. Sorte 14—19, do. 2. Sorte—10, Blumenkohl 1. Sorte 23—20, do. 2. Sorte 16—20, Ho. 3. Sorte—10. Rettig Stück—5, Kopfſalat —3, Kohlrabi—5, Karotten Bündel 3,5—4, Grünes Bündel—4. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 14. Juni.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Juli 3,25, Sept. 3,35; Nov. 3,42½; Jan.(36) 3,52.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Juli 60; Sept. 59,25; Nov, 60; Jan.(36) 60,75. * Liverpooler Getreidekurſe vom 14. Juni.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz willig; Juli 4,7% bez.; Okt. 4,1170 bez.; Dez. 5,1% ſpäter 5,176 bez.— Mitte: Weizen(100 lb.) Tendenz ruhig; Juli 4,; Okt. 5,114; Dez. 5,1—. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 14. Juni.(Eig. Dr.) Juni 4,20 B 3,80 G; Juli 4,30 B 4,00 G; Auguſt 4,40 B 4,20 G; Sept. 4,50 B 4,30 G; Okt. 4,60 B 4,40 G; Nov. 4,70 B 4,50 G; Dez. 4,80 B 4,60 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis per Juni 32,35 und 32,40; Weißzucker⸗ bzw. R 3,40—3,50; Tendenz ruhig, ſtetig; Wetter eiter. * Bremer Baumwolle vom 14. Juni.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) loko 14,24. Dürkoppwerke.—.— Dyckerhoff E Wid 95.— Ver. Stahlwerke—.— 43.25 Elektr. Lieferung. 89.— 87.— Oeſterr. Creditbk.—, Meiningerypbk 66 75 68,.—— Reichsbank. 1541 154,7 Gehe& Co... 47.— industrie-Aktien 555 8 Aceumulatoren 10655 K2„„„ Gerresheim.Glas 47.— 47.— Ammendorf Pap. 93, Goedhardt Gebr.—.— Audeb. R. Maſch..75 5 Gebr. Großmann—.——.— Sae Ec. Sene, n Suche Chem. Albert. 66.75 69.— Kahla Porzellan 17.80 18.50 Daimler Motoren Dtſch.⸗ Utlant-T. 130,2 1320 Deſſauer Gas 121.5 32,0[Kölſch Fölzer⸗We Deutſche Erdöl. 70,50 71.30 Deutſche Kabelw. 39 Krauß& Cie., Lok Kollmar KJourd.———“ Diſche. Steinzeug.— 8— Kyffhäuſer Hütte Dresd. Schnellpr. 121.0 Dürener Metall—.——, Tinde'sEismaſch. 87.75 68,— Ser. Uitrama —— Cari Lindſteöm Dynamit Truſt. 70.50 72,50 Lingel Schuhfabr.—.——.—Pogtländ. ——.— Nagirus.⸗G. 47, Oberſchi. E. Bed.. m Gelſenk. Bergwk. 64.— 64.7.———— Ang. Clette. Geſ.— Gentchew& 69. 61.50 84.— Srenſt 4 Socvel 65.— ficheſſend. gau, 8—— mngſei U8. 99.50 88.87 9927 8055 Germ. Portld.⸗Z. 70.75—Phönix Bergbau 50.— 50.— Rüg. Siettrr0r.. 154. 7340 Cef,.elekte Une 1045 10 Rathneber Wagg Jul, Herger Stenp. 1005 106.5 aririltensd 8580—.— Anhalt.Koblenw. 93,50 95,75 Goldſchmidt. Th. 68.— 66,25 RheinfeldenKra 46.— 47.75 Gol Rhein. Braunk. 2470 236.7—.— Aſchaffbg. Zellſt. Gritzner Naſch. 23,50 24.——— Elektett. 2950 85.40 Braunk. u. Brik.„— Sberſchl. Koksw. 99.50—, Balke Maſchinen 131 Grün& Bilfinger Bayer. Motorenw 1310 181*3 Bayr.Spiegelglas Guano⸗Werke.—.— 61.— Roſitzer Zucker 112.0 113,5 Hammerſ, Spinn.———. Sachſenwere 79,25 79.62 Bergbau.. 156,7 156.0] Stolberger Zinkh. Ehem. Heyden Ilſe Bergbau 9— Steitiner Cha Chem Gelſent—Gebr. Junghans 1780 Südd. „Hiſp.(Chade) 1700 186,)] Kaliwk. Aſchersl. 118,.0 122.0 Zucker ene)) 844s 86e Krerl.. 102 fr5 S dehnhen .18 67. öcknerwerke„„ Rhar' Conti Linoleum 46,26 48,25 C. O. Knorr.——.— Transradio Bbeen 7240Kötitzer Kunſtled. 74.50 74.— S. Diſch Nickelm. Deutſche Linol. 667 6462 Kronprinz Met. 6525 65.50 P. 8095 6370 10 Deutſch. Eiſenhdl. 50,— 58,— Lahmener 4 Co, 1186 12²⁰0 Ber —.—Saurahütie 20,12 2037—* 15. 14 13. 14 — Pendert Wasg. 297 Freiverkehrs-Kurse —.——.— Voigt& Haeffner— Petersb. J. Habk. Solzw. Heilbr..—.——.— Dorim“ Actienbr.—.——.— Mannesmann 95 68.— Wanderer Werke 101,7 103.0] Ruſſenbank.. Tellus Bergbau—..—Dortm. Unionbr.—— Mansfelder Aki. 77.50 78,50 Weſteregeindllkal 120,0 123.5 Deutſche Petrol. V u. Laurahütte 20.— 20.— +„Naſchin.⸗Untern,— 683 Wiſt 98 8* 65 0 2479 23 Markt⸗ u. Kühlh. 79,— 75.5 iſſener Metal— 98,75] Diamond..... 4, Elktr. Licht u. K. 105,2 110,0 Maſch Budau. 7428 7737 e We 9—— —.— Hochfrgeuenz Eugelhardt.. 80.——.— Maximil.⸗Hü 55 zimil.⸗Hütte 146,0 143.7 Bellſtoff Waldhof 49,50 49.75 Neckarſulm. Fahrs 16,50 18.50 2— 94.50—.— Merkur Wollw. 84.——.— Deutſch⸗Oſtafrika 43,12 4,7 Sloman Salveter———.— Dresdner Bank. 64,50 64.50 5—Mez Söhne..——Neu⸗Guinea... 139.8 139.80 Südſee Phosphat———— .— Miag⸗Mühlen. 66.— 68.— Otavi Minen, 14,75—-UUfa⸗Film. 1705 1070 1085 Mimkſe 1 5 5 eldmühle Papier 101. 1 9 Allianz Allg.. 219.0 217.[Felten& Guill.. 69,25 68.6 Mihthein esg 115.0 Allianz Leben.—,—, Ford Motoren. 60.— 56.50 Niederlauf. Kohle— Gebhard Textil. 97.— 99.— Nordd. Eiswerke 72.25 78,— 62,0 185 Fortlaufende Notlerungen(Schlun) — Mehh Lahmeyer& Co. 1230—.— 68,50 68,87 Laurahütte... 20,25—. —.— Leopoldgrube „W..———Mansfeld.⸗G. 77.— 78,50 §. P. Bentherd. 70,50 1777 Maſchinenbau-ü.—.——.— 15 116,0—.—Metallgeſellſchaft 86.50—.— Lerliner Mafch. 6,75.75—— Bremer Woll⸗Kä... Orenſtein& Kopp 64.50 5 —.———Rheinſtahi.. 97.87 97.25 Buderus Eiſenw⸗ 77.25 26¼75 Püönie Peradan—.— 80.80 40,— 40,20 Gruſchwitz Teztil 86,25 87,75] Rhein.⸗W. Kalk. 81 25 ,Charlott. Waſſer 777 90,37] Polyphonwerke. 5 ekula. 71˙8 7 67.— Rückforth. Ferd. 72.50 73.50 Cont. Gummi⸗W. 5 5 7156 75.a Hagelden 2 40.75 40.— ContinentaleLin.% 6675 230.0—— ein. Elektr.. „Stahlwerke. 97.75 97.12 49.— 40,50[Daimler Beng. 40,50 46,)5 Nf Seſeceltr. 62——— EEE M.—— Galgberſurth.: 18600 160.0 Deutſch. Allant.; 116.0 7— üigerswerke.—.——.— Lerl, Karle, Ind, 1850 105 Harburgch u66 2——— Saroni 6825 6,12 Deſſehuer Gas.: 181.J J3i,s Salidekurth Kcli 7.—.— Berliner Maſchb. 186.3 1667 Harkort St⸗Pr.—.——.— Schl. El. u Gas—.—.e Deutſche Erdöl 121.0 123,5 Schleſ. Bergb. u. Z.—— Braunk. u. Brikett 105,0 104.7] Harpener Bergb. 103.8 105,5 Cart Schneider—.— 63,50 Deutſche Kabelw. r Schleſ. El. u. Gas 185.7 140,0 Braunſchw. A. G. 75,—— Hedwigshütte 920 chöfferhof Brau. 169,5 164,5 Deutſche Linol. 64.75—.— Schubert& Salzer r. Br.⸗Beſigh. Oelf.———.— Hilpert Maſch.—.— 35.50 Schuberte Salzer 155,0 157,0 Deutſcher Eiſenh. 58.——. Schuckert& Co. 99420—— Bremer Bulkan 1412 1387 Hindei 8& Auff. 70,— 69,50 Schuckert à Co, 93.— 03 25 Dortm.Union.⸗B 199.5 106.1 110,7 Bremer Woll,— 13,12 Hirſch Kupfer—.——.— Schultheiß... 108,2 109,5 Eintrachtraunk.——5 8 e 144,7—.— Brown, Bop. KE. 76,62 76.67l Hoeſch Eiſen.. 75,50 70,— Siemenss Halske 142,5 8445 Elektrizitäts⸗S.. 109/3—.— St 160 ammg. 90.— 91,.— Hohenlohe⸗Werke 31.——.— Sinner A⸗G. 77.50 78.2 5 Licht u. 988 150—— 950— Ein.—— Shennte Baſel 46e, Solimann. Pöil. Pe 6120 Stoehr tamng. 10i,7 101, Engelh, Pranerei 140 J4o Shür. Gas.—.——— —„G. Farben⸗ ee, 307 325 Felten& Guiſl. 6. 8400 Porel Jahtwerr⸗ 798 6050 0 8 k. 68. ogel Telegr. 80.— 1300 1640 Geſerei Berr. 9960— le— 12¹⁶ — 20⁵ idi Th. 9,3“—„Zellſto aldhof. ———* 120,0—,— Bank elertr. Werte 66.15 69,.— 5— Harpen. Bergbau 103.7 106,2 Sank für Brau.. 100.7—.— 12.50 12.50Hoeſch Köln... 75,50 76.— Reichsbank..... 155.2—.— — Colgmann Pö.: 187—.— A. G. für Berſeht—.— 60,50 102.0 98,, Hotelbetriebsgeſ. r—.— Allgem. Lokalb..—.——. 150.0 160.0 Ilſe Bergbau, 157.5—.— D. Reichsbahn B..—. 111,7 04.7 105 U 9 Genußſch., 15.0—.— Papag. 26,25 27.87 .— + Bebr. Junghans 39,.——— Hamburg Süd. D.—-——— ae k gcee, Pirg Keeld,. 8 ——— EK. erslel 5.]Nordd. Lloyd„, 34.50 1185 1200 Köaner Werte—— Tie Siavi Minen 1465 — 3 Neue Mannheimer Zeitung!“ Abend⸗Ausgabe 7. Seite(Nummer 266 Am den Adolf Hitler⸗Pokal im Handball Wie im Fußball, ſo ſind auch im vergangenen Jahre nach dem Wegfall der alten Landesverbände im Hanoball die traditionellen Pokalſpiele durch Repräſentativkämpfe der Gaue abgelöſt worden, für die Reichskanzler Adolf Hitler einen wertvollen Pokal geſtiftet hat. Im vergangenen Jahre ſtellten zu dieſen Spielen die ſechzehn Gaue noch Stadtmannſchaften. Die Stadtelf von Magdeburg holte ſich den wertvollen Preis als Vertreter des Gaues Mitte und am kommenden Sonntag bewerben ſich die deutſchen Hand⸗ ballgaue zum zweiten Male um dieſen Preis. Die dies⸗ jährige Runde hat dadurch eine beſondere Bedeutung, daß die„letzten Vier“ Gelegenheit haben, im Rahmen der Deut⸗ ſchen Kampfſpiele in Nürnberg Vorſchlußrunde und End⸗ ſpiel auszutragen und dadurch vor einer Rieſenzuſchauer⸗ menge für den ſchönen Handballſport zu werben. Der Spielplan für die erſte Runde bringt folgende acht Treffen: Worms: Südweſt— Niederrhein Stuttgart: Württemberg— Baden Fürth: Bayern— Sachſen Kaſſel: Nordheſſen— Nordmark Köln: Mittelrhein— Weſtfalen Stettin: Pommern— Mitte Braunſchweig: Niederſachſen— Brandenburg Breslau: Schleſien— Oſtpreußen. a Vorausſagen für ſolche Spiele waren ſchon immer ſchwer. Zuſammengeſtellte Mannſchaften erweiſen ſich nicht immer ſo gut und ſchlagkräftig, wie man auf Grund der in dem betreffenden Gebiet allgemein vorhandenen Spielſtärke an⸗ nehmen ſollte. Man wird ſich daran erinnern, daß Berlin in der Zeit ſeiner größten Handballtriumphe ſich im Kampf um den DSB⸗Pokal noch am ſeltenſten durchzuſetzen ver⸗ mochte. Da bei den Mannſchaften der einzelnen Gaue auch nicht immer die bewährten Spieler der Meiſtermannſchaften herangezogen worden ſind, wird die Vorherſage noch ſchwerer. In Worms marſchiert der Gau Südweſt mit einer bis auf vier Spieler aus der Elf des neuen deutſchen Mei⸗ ſters, Poligei Darmſtadt, rekrutierten Mannſchaft auf. Dieſe Geſchloſſenheit könnte vielleicht gegen den Gau Nieder⸗ rhein den Ausſchlag geben, der zu ſeiner Mannſchaft zahl⸗ reiche Vereine herangezogen hat, allerdings die beſten Ein⸗ zelſpieler des Gaues. In Stuttgart müßte man dem Gau Baden die beſſeren Ausſichten einräumen, denn auch die Schwaben ſtellen eine bunt zuſammengewürfelte Mannſchaft ins Feld. Schwer haben es die Bayern in Fürth, denn Sach⸗ ſen ſtützt ſich auf zahlreiche Spieler ſeiner Meiſtermann⸗ ſchaft auf Leipzig und gerade die Sachſen werden ſich an⸗ ſtrengen, die Scharte aus dem deutſchen Meiſterſchaftswett⸗ bewerb auszuwetzen. In Kaſſel geben wir den einheimiſchen Nordheſſen keine großen Chancen gegen die Vertreter des Gaues Norömark und auch dem Gau Mittelrhein wird man gegen die Weſtfalen keine großen Ausſichten ein⸗ räumen können. Der Pokalverteidiger, Gau Mitte, ſollte in Stettin die erſte Runde überſtehen und auch Bran⸗ denburg erwarten wir in der zweiten Runde. Offen iſt der Kampf in Breslau. Probeſpiel der Handballer Die Handballſpielleitung hatte am geſtrigen Mittwoch abend nochmals ihre Mannſchaft, die in Stuttgart gegen Württemberg ſpielen ſoll, in Neckarau gegen eine kom⸗ binierte Mannſchaft 08, Phönix und VfR ſpielen laſſen. Einmal wollte man eine engere Verbindung deren war man ſich noch nicht klar, ob Henninger⸗Phönix oder Burkhardt⸗Ketſch für den Läuferpoſten in Frage kommt; dann war auch Becker⸗Ettlingen geladen, von dem man ſich noch eine Verſtärkung der Mannſchaft verſprach. 3 Der erſte Zweck wurde nicht erreicht. Herzog iſt verletzt und kommt für Stuttgart leider nicht in Frage. Spengler iſt bei einem Kurſus in Stuttgart, war alſo auch nicht zur Stelle. Zu guterletzt iſt auch Weigold nicht in Mannheim, ſo daß dieſes Spiel keine neuen Fingerzeige gab. Der Sturm der Ganmannſchaft konnte gar nichts zeigen. Es fehlte an allen Ecken und Enden, es wurde ſchlecht kombiniert und wenig aufmerkſam geſpielt. Becker zeigte einige ganz nette Sachen und dürfte wohl Verwendung in der Mann⸗ ſchaft finden. Die Ueberraſchung dieſer Hälfte war das gute Spiel von Meſſel im Tor. Die erſte Hälfte gewannen die erſatzgeſchwächten Wahrſcheinlichen mit:1. Nach der Pauſe gab es einige Umſtellungen, die vor allem den Kombinier⸗ ten zugute kamen. Obwohl die Pokalelf auf:2 erhöhen konnte, gelang es der Gegenſeite noch in der letzten Minute mit:7 den Ausgleich herzuſtellen. In dieſem Spiel konnten ſich nur wenige der Aktiven Sporen verdienen. Meſſel und Mäntele waren ſich wohl ebenbürtig. Von den vier Verteidigern überragten Schmitt und Müller. Im Läuferzentrum konnte Hildebrand faſt ſo gut wie Kritter gefallen. Außen waren Henniger und Rutſchmann die beſſeren; auch Ratgeber hielt ſich gut, wäh⸗ rend Burkhardt etwas weniger wendig ſchien. Von den Stürmern ſah man nicht allzuviel. In der Hauptmann⸗ ſchaft hielt Zimmermann zu wenig Platz, aber er ſowohl wie Fiſcher wurden auch ſchwach bedient. Im Innentrio verlor ſich Beltle wieder zu viel im Einzelſpiel. Becker konnte ge⸗ fallen. Angriſfsluſtiger und arbeitsfreudiger war der von Morgen geführte Sturm der Gegenſeite. Hier brachte ſich Schmitt vom§c Phönix in Erinnerung. Engelter war etwas ſchwach im Wurf. Schuch und Schmidts gaben ſich reolich Mühe, der Gaumannſchaft den Vorſprung abzuneh⸗ men, was auch gelang. Das Spiel, das unter Schmitts⸗MT Leitung ſtand, endete:7 nach einem Pauſenſtänd von:1. Die Tore er⸗ zielten: Schmidts 3, Schmitt 3, Becker 2, Engelter 2, Mor⸗ gen 1, Fiſcher 2 ſowie Rutſchmann. zwiſchen den Valdhöſern und den anderen Spielern herſtellen, um an⸗ und die damit verbundenen Veranſtaltungen hin und er⸗ Das erſte Spiel der Vorrunde um den Adolf⸗Hitler⸗ Pokal findet nunmehr am kommenden Samstag in Stutt⸗ gart auf der Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn ſtatt. Unſeren Gau werden folgende Spieler vertreten: Mäntele⸗VfR, Müller, Schmitt, Rutſchmann, Kritter, Henniger, Mᷓc Phönix, Zimmermann, Engelter, Spengler, Waldhof, Becker⸗TV Ettlingen, Fiſcher⸗Waldhof. Die badiſchen Turner melden für die Kampfſpiele in Nürnberg Für die turneriſchen Wettkämpfe bei den Deutſchen Kampfſpielen iſt der Meldeſchlußtag bereits ver⸗ ſtrichen. Wie man vernimmt, ſind in den einzelnen Gauen die Meldungen hierzu ſehr zahlreich eingegangen. Auch der Gau Baden kann über ein erfreuliches Meldeergebnis berichten. Insgeſamt wurden 85 Meldungen ab⸗ gegeben, und zwar: für die Wettkämpfe der Turner 51, und für die der Turnerinnen 34. Das ſtärkſte In⸗ tereſſe findet der Zwölf⸗Kampf der Turner mit 20 Meldun⸗ gen, am volkstümlichen Fünf⸗Kampf beteiligen ſich 17 und am Neun⸗Kampf 14 Turner. Bei den Turnerinnen hat der Sieben⸗Kampf 17, der Vier⸗Kampf 13 und der Sechs⸗ Kampf 4 Meldungen gefunden. Auf die einzelnen Teilneh⸗ mer kommen wir ſpäter noch zurück. Aus der Deutſchen Turnerſchaft Nun ſind auch unſere Turner nach den harten Kämpſen bei den Weltweiſterſchaften in Budapeſt, die ſie in allen Ehren beſtanden haben, wohlbehalten wieder in die Heimat zurückgekehrt. Daß ſich der deutiche Welt⸗ meiſter am Reck, Ern ſt Winter, in ſeiner Vaterſtadt Frankfurt eines beſonders herzlichen Empfanges erfreuen würde, haben wir nicht anders erwartet und verſteht ſich von ſelbſt. Nun iſt enclich auch die amtliche Wertungs⸗ und Sie⸗ gerliſte herausgekommen, die in mancher Beziehung wieder andere Ergebniſſe enthält. Hierüber, wie über manches andere, wird noch viel zu ſagen ſein. Zu beachten iſt für uns das Geſamturteil der Schweiz über die tur⸗ neriſche Arbeit in Budapeſt. Die Schweizeriſche Turnzeitung gibt den Eindruck der Eidgenoſſen durchaus ſachlich und ſachverſtän⸗ dig wieder, wenn ſie ſchreibt: „Was die Italiener, Tſchechen und Ungarn an den Rin⸗ gen, die Deutſchen, Ungarn und Finnen am Reck, wieder die Deutſchen, Tſchechen und Ungarn am Pferd, die Deutſchen in den Freiübungen, die Ungarn und Italiener am Barren boten, deutet auf eine Aufwärtsentwicklung im beſten Sinne und muß Mahner bilden, an der eigenen Vervollkommnung unentwegt und gielbewußt zu arbeiten. Zu Gunſten der Unſrigen ſprach diesmal noch die offenſichtliche Schwäche der Deutſchen an den Ringen, wo ſie nur 104,5 P. herausbrachten gegenüber 124,2 P. der Unſrigen. Dieſe Differenz allein, die ſozuſagen der Geſamtdifferenz zwi⸗ ſchen ihnen und uns gleichkommt, wird ihnen zeigen. wo anzuſetzen iſt, ſo daß vielleicht in zwei Jahren eher wirk⸗ lich der Zweikampf Deutſchland— Schweiz auszufechten gejchenhol 8 Q Juni. 125⁴ — 2 29 Die Strecke des Deutſchlandfluges 1934 Amtliche Bekanntmachungen Reichsſchwimmwoche vom 17. bis 24. Juni 1934 Im weiſe hiermit nochmals auf die Reichsſchwimmwoche warte reſtlos die Beteiligung aller Vereine. Die Reichs⸗ ſchwimmwoche iſt eine Angelegenheit des geſamten deutſchen Volkes. Wer fern bleibt, ſchließt ſich aus der Volksgemein⸗ ſchaft aus und hat ſich künftighin jede Unterſtützung ver⸗ wirkt. Fußballſpiel Paris— Süddeutſchland am 17. Juni Ich mache hiermit ausdrücklich auf den am kommenden Sonntag im Mannheimer Stadion ſtattfindenden Fußball⸗ kampf zwiſchen einer Mannſchaft von Paris und einer von Süddeutſchland auſmerkſam. Es bedarf wohl keines beſon⸗ deren Hinweiſes, daß wir die franzöſiſche Mannſchaft als willkommene Gäſte betrachten, und die Zuſchauer dem⸗ zufolge auch während des Spiels ein Bild deutſcher Diſzi⸗ plin abgeben werden. Feſt der Jugend am 23. Juni 1934 Das diesjährige Feſt der Jugend(Sommerſonnen⸗ wende) wird nach einer Verfügung des Reichsinnenmini⸗ ſters Dr. Frick vom Reichsſportführer und vom Reichs⸗ jugendſührer gemeinſam durchgeführt. Die ſportlichen Wett⸗ kämpfe ſind ausſchließlich den Schulen übertragen. In welcher Form ſich die Turn⸗ und Sportvereine an der kul⸗ turellen Feier mit der Hitler⸗Jugend beteiligen, wird noch bekanntgegeben. Sonderzug zu den Kampfſpielen in Nürnberg Im bitte die Vereine in den Kreiſen ihrer Mitglieder eindringlich auf den Beſuch der vom 23. bis 29. Juli ſtatt⸗ findenden Kampfſpiele in Nürnberg hinzuweiſen und in einer Rundfrage die Anzahl derjenigen feſtzuſtellen, die den von Mannheim abgehenden Sonderzug bei einer Fahr⸗ preisermäßigung von 60 v. H. benützen wollen. Bis zum 25. Juni iſt an den Ortsausſchuß Mannheim für Leibes⸗ übungen die benötigte Anzahl Fahrkarten bekanntzugeben. Je nach Größe der Beteiligung iſt eine günſtigere Fahr⸗ preisermäßigung zu erwarten. Sportlehrer der Vereine Ich weiſe erneut auf die Beſtimmung des Reichsſport⸗ führers hin, wonach ſämtliche beſoldete Lehrkräfte der Ver⸗ eine des Reichsbundes für Leibesübungen Mitglieder des zuſtändigen Berufsverbandes(Reichsverband deutſcher Turn⸗, Sport⸗ und Gymnaſtiklehrer im NS9) ſein müſ⸗ ſen und nur ſolche Lehrkräfte verpflichtet werden dürfen, welche die Mitgliedſchaft bei dem genannten Verband nach⸗ weiſen können. Sportgeräte Der Reichsſportführer legt größten Wert darauf, daß die deutſchen Turner zum Ueben und zum Wettkampf grundſätzlich Sportgeräte deutſcher Herkunft benutzen. Auch die Turner und Sportler ſind verpflichtet, ihr Teil zur Arbeitsbeſchaſſung und damit zur Minderung der Arbeits⸗ loſigkeit in unſerem Vaterland beizutragen. Bei zumindeſt gleicher Qualität pflegen auch die Preiſe der deutſchen Ge⸗ räte nicht höher zu ſein als die der ausländiſchen. Im In⸗ tereſſe der deutſchen Turngeräte⸗ und Sportartikel⸗Herſtel⸗ ler und ⸗Händler iſt es weiterhin von größter Bedeutung, daß vor allem die Spezialfirmen(zuſammengefaßt im Reichsverband der deutſchen Sportgeräte⸗ und Turnartikel⸗ Induſtrie e..), welche erhebliche Mittel zur Vervollkomm⸗ nung ihrer Erzeugniſſe ausgeben, mit Aufträgen verſehen werden. W. Körbel Der Bezirksbeauftragte für Unterbaden. Deutſche Polizei⸗Meiſterſchaften 1934 In allen Handesſtellen ſind die Vorbereitungen auf die Deutſchen Polizei⸗Meiſterſchaften dieſes Jahres, die für die einzelnen Sportarten zu verſchiedenen Terminen und an verſchiedenen Orten ſtattfinden, eifrig im Gange. Das gilt beſonders von Preußen, wo der Miniſterpräſident Göring jetzt für die Landespolizei die notwendigen An⸗ ordnungen erlaſſen hat. Beſonders ſbark werden die Mei⸗ ſterſchaften in der Leichtathletik beſchickt werden, die am 14. und 15. Juli in Magdeburg ſtattfinden. Aus finan⸗ diellen Gründen muß von Ausſcheidungskämpfen im all⸗ gemeinen abgeſehen werden, es dürfen aber trotzdem nur ſolche Wettbewerber gemeldet werden, deren Leiſtungen die Annahme rechtfertigen, daß die Betreſfenden— auch ihrer ganzen Perſon nach— in der Lage ſind, die preu⸗ ßiſche Politzei bei den Meiſterſchaften würdig zu vertreten. Die beſten preußiſchen Teilnehmer bei den Deutſchen Po⸗ litzeimeiſterſchaften erhalten den Titel„Preußiſcher Lan⸗ desmeiſter“. Die Meiſterſchaften ſelbſt ſind vom Reichs⸗ miniſter des Innern ausgeſchrieben. Vorbereitung und techniſche Durchführung liegt in den Händen des Reichs⸗ ausſchuſſes für Polizeiſport, Berlin⸗Spandau, Schönwalder Straße 52, wohin auch die Meldungen weiterzugeben ſind. ſein wird, den die Deutſchen bereits in Budapeſt glaubten, beſtehen zu können. Wenn bis dann nicht die Finnen, beſtehen zu können. Wenn bis dahin nicht die Finnen, ernſtlich mitkonkurrieren!“ Die Werbewoche der Deutſchen Turnerſchaft hat ſämtliche 14000 Turnvereine reſtlos auf dem Plan geſehen. Ueberall im Reiche, in Stadt und Land, wurde die Oeffentlichkeit aufgerüttelt und für den Gedanken der Leibesübungen intereſſiert. Noch läßt ſich natürlich der Erſolg nicht überſehen. Soviel ſteht aber heute ſchon feſt, daß er nicht gering ſein wird. Abgeſehen davon, daß die Aktionen zu zahlreichen Neugründungen geführt haben, an Plätzen, an denen noch keine Turnveveine beſtanden, können die Vereine auch erfreuliche Zugänge an Mitglie⸗ dern vermerken. Das Feldbergfeſt im Taunus, das am nächſten Samstag und Sonntag zum 81. Male durchgeführt wird, iſt als das älteſte Bergturnſeſt der D antzuſprechen und zugleich als eines der bedeutenoſten. Am wertvollſten iſt dabei der Völſungenkampf, als Mannſchaftskampfum das Völſungenhorn. Um dieſes altgermaniſche Trinkhorn wird ſeit 1912 ge⸗ kämpft, wobei der T V Mannheim von 1846 eben⸗ falls unter den bis jetzt feſtgeſtellten Siegern erſ cheint. Auuf den Gliedern der Umhängekette finden wir die 1846er z weimal verewigt, und zwar für ihre Siege im Jahre 1918 und 1919. Im Jahre 1918 gelang es unſeren Mannheimer Turnern ſogar, was bis jetzt keinem Verein gelungen iſt, gleichzeitig auch den„Jahnſchild“ im Stafffellauf— erringen. Vielleicht entſchließt ſich der T 46, nachdem dieſes Bergfeſt jetzt DT offen iſt, wieder einmal zur Teilnahme. Die Turnerſchaft im Gau Baden Der nächſte Samstag und Sonntag bringt für die badi⸗ ſchen Turner ein ſelten zahlreiches und vielſeitiges Arbeits⸗ programm. Es ſtehen eine ganze Reihe über den alltäg⸗ lichen Rahmen hinausgehende Veranſtaltungen im Mittel⸗ punkt des Intereſſes. In Karlsruhe erwartet man, ver⸗ anlaßt durch den TV 1846, mit Spannung das Turnen der Deutſchlandriege. Ebenfalls in Karlsruhe weilen auch aus dem Lager der Volksturner die beſten badiſchen Kräfte beim Olympia⸗ Werbeſport⸗ feſt. Der eine oder andere Spitzenſpieler im Handball dürfte für die Kampfſpielvorrunde um den Adolf⸗Hitler⸗Pokal für die badiſche Mannſchaft, die am Samstag abend bereits in Stuttgart gegen Würt⸗ temberg antritt, in Frage kommen. Weiter iſt die Turner⸗ ſchaft beteiligt am bevorſtehenden Wochenende an der Pforzheimer Saarkundgebung, wie auch die Waſſerfahrer des badiſchen Gaues ſich ge⸗ legentlich der Saarwoche der Deutſchen Waſſer⸗ ſahrer geſchloſſen an der Saar⸗Moſelfahrt beteiligen. Dazu kommt noch der Auftakt zur Reichsſchwimm⸗ woche, welcher die turneriſche Schwimmorganiſation hauptſächlich auf dem flachen Lande ſehr zuſtatten kommen wird, abgeſehen von der reſtloſen Beteiligung an den Werbe⸗ Veranſtaltungen in den einzelnen Städten. Endlich ſind es in Heidelberg noch die Gau⸗Sommerſpiel⸗ Meiſterſchaften, die auf dem Platze der Tgde. zur Durchführung kommen. Daneben läuft wie immer die Kleinarbeit in den Turnkreiſen. Turnwarte⸗Berſamm⸗ Iungen und Vorturnerſtunden fehlen ſelbſtver⸗ ſtändlich nicht im Arbeitsplan. Auf dieſem Gebiete ſind tätig der Main⸗Neckar⸗Kreis in Waldürn, der Kraichturn⸗ kreis im Frauenturnen für die neuen Vereine in Bruchſal, der Turnkreis Mittelbaden in Sinzheim, der Schwarzwald⸗ turnkreis in Wolfach und der Obere Kraichturnkreis ſür das Frauenturnen in Bretten und der Ortenauer Turn⸗ kreis allgemein in Offenburg. Im Hegau⸗Bodenſee⸗Turn⸗ kreis geht außerdem ein Kampfrichterlehrgang für das Volksturnen vor ſich. 8 Dazu kommt noch von den Vereinen das zehnjährige Be⸗ ſtehen des Tbd. Wollmatingen, die Schau⸗ und Werbeturnen⸗ der Turnvereine Bretten und Achern und der volkstüm⸗ liche Mannſchaftskampf in Freiburg zwiſchen der Turner⸗ ſchaft Kehl und der Freiburger Turnerſchaft. Am vergangenen Sonntag bereits führte der Bad.⸗ Neckar⸗Turnkreis für ſeinen ſüdlichen Teil ein Kindertreffen durch, das in Heidelberg⸗Kirchheim 17900 Kinder um den Sieg in den einzelnen Kämpfen ſtrei⸗ ten ſah, während der Nachmittag Vereinskämpfe, Maſſen⸗ freiübungen und die Siegerehrung brachte. Eugen Lang zum Gedenken Mit Spenglermeiſter Eugen Lang, der am Sonntah, den 10. Juni das tragiſche Opfer eines Motorradunſalles geworden iſt und in der darauffolgenden Nacht ſeinen ſchwe⸗ ren Verletzungen erlag, iſt im beſten Mannesalter eine auch im Turner⸗ und Schwimmerlager beſtens bekannte und unermüdlich tätige Perſönlichkeit aus dem Leben geſchieden. Seit 28 Jahren ſtand er in den Rei⸗ hen des Turnvereins 1846, nachdem er in früheſter Jugend ſchon ſich im Mannheimer Schwimmverein betätigt hatte. Zuſammen mit ſeinem Bruder Auguſt Lang und den anderen bekannten und bewährten Kräften hat er dem Auf⸗ und Ausbau der Schwimmabteilung des T 1846 ſeine ganze Kraft gewidmet und großen Anteil an der Entwicklung derſelben. Sein ganz beſonderes Verdienſt liegt jedoch in der erfolgreichen Schulung der Wettkampf⸗ mannſchaft, deren Erfolge in erſter Linie zurückzuführen ſind auf ſeine fachliche Arbeit.. Auch als Waſſerball⸗ ſchiedsrichter war Eugen Lang in allen Lagern ge⸗ ſchätzt; neuerdings erſt war ihm das Amt des Waſſer⸗ ballobmanns des Gaues XIV der DT übertra⸗ gen worden. Darüber hinaus aber war Eugen Lang auch ſtets im Dienſte der Lebensrettungs⸗Geſellſchaft zu finden, an deren Beſtrebungen er gleichfalls und in ſelbſt⸗ verſtändlicher Weiſe ‚mitarbeitete. Auch die Sänger⸗ riege des TV1846 verliert in ihm ein rühriges und in den Singſtunden ſelten fehlendes Mitglied. So trauern um den ſo plötzlich Verſtorbenen nicht nur ſeine Familien⸗ angehörigen, ſondern auch die Turn⸗ und Schwimmgemeinde Mannheims und des Turnvereins 1846. BB Freitag, 15. Juni, 20 Uhr, Kolpinghaus, U 1, 18 repa- Gut erhaltenes Da.⸗Rad. Motor⸗ Violm-Abend 2845⁰ LOTHAR SCHERER rieri Knudsen Karten Musikalienhandlungen und Abendkasse Mk. 1. 10 etc. A3, 7a fol. 23493 eeeeeenee————— 4807 9 Kirchen⸗ Cir ekt a. Private, 100 Gr. Sil- ber-Auflage, 36 teil. Garnit. H. 40. Iſt. Gemeinde angiährige schriftliche Garantie. In der Ratenzahlung. Katalog kostenlos. Hauptſynagoge: Samstag, 16. Juni E. Schmidthals, olingen 15Ws Postiach 33. v205] vormittags—50 2 Jugendgottesdien G. Bichelmeier ee nd. entagen: Damen- und Herren- morgens.48 Frisiet-Sälon abende 7 In der G 3, 2 äßigun vorabend.30 * 0—————— vormittags.45 u. 8 e 5470] Mi.30 Frische deutsch 5—— 5— Landbutter And. Wochentagen: eingetroflen, per Pfd-.25 e 940 abend.30 ALPENRHAUsS, 2. 21. ſtelle. 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