S 2 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Drei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ Bofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Friebrichſtraße 4 WOppauer Straße 8, Se Freiburger Straße 1 4 2 Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Keine Ge. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Remazeit Mannheim Plätzen u. Anzeigee Reklo Gelege Vergleie eilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim Morgen⸗Ausgabe A u. B Der Ulzekanzler über die Ziele der deutjchen Revolution Meldung des DNB. Marburg, 17. Juni. Im Rahmen der Feier des Univerſitätsbundes ber Univerſität Marburg an der Lahn ſprach Vize⸗ kanzler von Papen über das Thema„Die Ziele der deutſchen Revolution“. Die Bebeutung der Rede geht ſchon daraus hervor, daß die vom Reichsſender Frankfurt a. M. übernom⸗ mene Anſprache am Montag von 16 bis 17 Uhr über alle deutſchen Sender wiederholt wird. Der Vizekanzler ging von der an ihn heran⸗ getragenen Forderung aus, infolge ſeines Anteils an der Einleitung der deutſchen Revolution die deutſche Entwicklung ſchärfer beobachten zu müſ⸗ ſen, als die meiſten anderen Deutſchen. Seine in⸗ nere Verpflichtung an Adolf Hitler und ſein Werk ſei ſo groß, 7o betonte er, daß es vom menſchlichen wie vom ſtaatsmänniſchen Geſichtspunkt aus eine Tooſünde wäre, nicht das zu ſagen, was in dieſem entſcheidenden Abſchnitt der deutſchen Revolution geſagt werden müſſe Nun, da die Begeiſterung verflache, die zähe Arbeit am Prozeß der Revolution ihr Recht fordere, zeige ſich, daß der Läuterungsprozeß von ſolch hiſtoriſchem Ausmaße auch Schlacken erzeuge, von denen er ſich rein'gen müſſe. Das erfordere eine oſſene und männliche Ausſprache, die zur Zeit in der deutſchen Preſſe ſehle. So müſſe der Staatsmann ſelber eingreifen und die Dinge beim Namen nennen. Das beweiſe, daß die Regierung ſtark genug ſei, an⸗ ſtändige Kritik zu ertragen. Allerdings habe nur der das Recht zur Kritik, der ſich dem Werke des Na⸗ tionalſozialismus zur Verfügung ſtellt und ihm eine Loyalität bewieſen habe. Nach einer hiſtoriſchen Darſtellung der politi⸗ ſchen Entwicklung der letzten Jahre unterſtrich der Vizekanzler, daß die Kreiſe der konſerva⸗ tiven Erneuerung ſich nur in der Taktik vom nationalſozialiſtiſchen Wege unter⸗ ſchieden hätten, weil ſie die Gefahr einer anti⸗ demokratiſchen Revolution, die ſich einer Maſſen⸗ partei bediene, vielleicht zu hoch eingeſchätzt hätten. Jedenfalls ſei das Bündnis vom 30. Januar 1933 zwiſchen Nationalſozialiſten und konſervativen Kräf⸗ ten in voller Uebereinſtimung des Erneuerungs⸗ zieles abgeſchloſſen worden. Darauf müſſe verwieſen werden, wenn allzu eifrige, manchmal ſogar eifrige iugendliche Revolutionäre mit dem Schlagwort „Reaktionär“ auch diejenigen abtun wollen, die ſich in vollem Bewußtſein der Aufgabe unterzogen, welche die Zeit an ſie ſtellt. Die wahre Revolution des 20. Jahrhundert ſei die der heroiſchen und gottverbundenen Perſönlichkeit gegen unlebendige Feſſelung, gegen Unterdrückung des göttlichen Funkens, gegen Mechaniſierung und Kollektivierung. Es gehe um die Entſcheidung zwiſchen dem gläubigen und dem ungläubigen Menſchen. Die Gegenrevolution, die ſich im 20. Jahrhundert gegen die liberale Revolution von 1789 vollziehe, könne nur eine konſervative ſein, wie es auch Alfred Roſenberg betont habe. 9 35 Das anſtelle des Mehrparteienſyſtem getretene Einparteienſyſtem habe nur ſolange Berech⸗ tigung, als es die Sicherung des Umbruchs verlange und bis die neue perſonelle Ausleſe in Funktion trete Denn die Logik der antiliberalen Entwicklung ver⸗ lange eine freiheitliche Volksgemeinſchaft, die auf freiwillige Gefolgſchaft aller Volksteile beruht. Den religiöſen Staat, der ſich auf eine lebendige Gottes⸗ Montag, 18. Juni 1034 Rede von hiftoriſe Eine Goebbels-Rede in Freiburg 145. Jahrgang- Nr. 271 Reuer Vorſtoß gegen die Miesmacher Meldung des DNB. Freiburg, 16. Juni. An der großen Kundgebung gegen Kriti⸗ kaſter und Miesmacher am Samstag abend in Freiburg nahmen 80 000 Perſonen teil. Bemer⸗ kenswert iſt, daß man unter den Kraftwagen auch ſolche mit Schweizer und franzöſi ſchen Kennzeichen ſah. Reichsminiſter Dr. Goebbels führte folgendes aus. Als die Partei die Macht übernahm, wußte ſie, daß die Wirtſchaft verfallen, die Finanzen ruiniert und die Moral bedroht waren. Wenn die Partei trotzdem die Verantwortung übernahm, ſo geſchah es um des deutſchen Volkes willen. Der Redner wandte ſich dann ſcharf gegen das Zentrum, das zu allen früheren Regierungen gehörte und ſich guter Beziehungen zum lieben Gott rühmte. Dieſer werde ſeine Gnade aber dem nicht vorenthalten, der es verdiene. Wenn wir Hundert⸗ tauſende in Brot brachten, ſo ſei das ſicher ein gutes Ghriſtentum. Wir leugnen nicht, fuhr Dr. Goebbels ſort, daß auch wir Fehler machen, aber wer ſoviel getan hat und tut wie wir, hat das Recht auch auf Fehler. Die vier Jahre Zeit, die wir vor der Wahl bean⸗ ſpruchten, haben wir nicht gebraucht, ſondern ſchon nach Jahresfriſt haben wir Rechenſchaft abgelegt u. a. und konnten dies mit Stolz tun. Wenn geſagt wird, die Nationalſozialiſtiſche Partei ſei auch eine Partei und müſſe deshalb ebenfalls verboten werden, ſo iſt dazu zu bemerken, daß die NSDaApP die Aufgabe hat zu verhüten, daß die Vielheit der Parteien wiederkehrt. Es iſt aber nicht nötig, daß jeder dieſer Partei angehört, genau ſo wenig wie jeder Katholik Prieſter zu ſein braucht oder in einem ſoldatiſch den⸗ kenden Volke jeder Soldat. Es genügt, wenn jeder nationalſozialiſtiſch handelt und fühlt. Wenn eine Partei in dem Maße die Verantwortung übernimmt wie wir, ſo iſt es das Allermindeſte, daß es Reſpekt von dem Volk verlangen kann und daß dieſes Volk ꝛich hinter ſie ſtellt. Der Miniſter ſchilderte dann den Angriff auf die Arbeitsloſigkeit und fuhr fort: Die Erfolge konnten aber nur Teilerfolge ſein, wenn nicht gleichzeitig eine politiſche Erneuerung eintrat, die wir durch Schaffung einer zentralen Autorität in die Wege lei⸗ teten. Dann erſt gingen wir an die Bearbeitung der außenpolitiſchen Probleme. Die ſchlechte außenpolitiſche Lage war eine Auswirkung der früheren Herrſchaft. Dafür können nicht wir verantwortlich gemacht wer⸗ den. Wenn Frankreich verſucht, uns durch eine Zer⸗ mürbungspolitik klein zu kriegen, ſo ſchon deshalb, weil eine ſolche Politik bei den früheren deutſchen Regierungen zum Erfolg führte. Es wird von dieſer Taktik ablaſſen, ſobald es merkt, daß die jetzige deutſche Regierung darauf nicht herein⸗ fällt. Wir haben den Beweis geliefert, daß man auch in ausſichtsloſer Lage nicht zu verzweifeln braucht, und die Gedanken des Führers in dieſer Richtung haben ſich erfreulicherweiſe auf das ganze Volk übertragen. Wir waren uns zu gut dazu, uns die Sympathie des Volkes durch die Gewalt zu erzwingen. Wir brauchen, wenn wir dem Volk ins Auge ſchauen, die Augen nicht beſchämt niederzuſchlagen; denn wir haben getan, was man überhaupt tan konnte. Was noch übrig blieb an ungelöſten Fragen, das nehme wir nunmehr in Angriff. 8 Wenn die nationalſozialiſtiſche Führung im Ver⸗ laufe des großen Arbeitsbeſchaffungsprogramms augenblicklich in Deviſenſchwierigkeiten hineingeſteuert wurde, die ſich ſoweit auswir⸗ ken, daß wir den geſamten Transfer unſerer Aus⸗ landsverſchuldung einſtellen mußten, ſo iſt das ganz erklärlich. Nicht wir haben dieſe Schulden gemacht, ſon⸗ dern unſere Vorgänger. Wir unterſcheiden uns von unſeren Vorgängern da⸗ durch, daß wir Zinſen von vergangenen Schulden nicht durch. Aufnahme von neuen Schulden abzutra⸗ gen verſuchen. Wir haben den Mut, nicht nur dem Volke die Wahrheit zu ſagen, ſondern auch dem Aus⸗ lande. Das Ausland ſoll ſehen und wiſſen, wohin die verruchte Reparationspolitik die deutſche Nation geführt hat. Wir werden unſere Hand nicht dazu bieten, daß Stück um Stück unſeres nationalen Be⸗ ſitzes durch Aufnahme von Anleihen ins Ausland geht und Deutſchland ſchließlich eine internationale Finanzkolonie unſerer Gegner wird. Zu den ſozialpolitiſchen Spannungen, die ſich im Verlauf des großen Arbeitsbeſchaffungs⸗ programms ergeben haben, erklärte der Miniſter, es ſei ganz erklärlich, daß das Lohnni⸗ veau etwas geſenkt werden mußte, wenn vier Millionen Menſchen wieder in Arbeit geſtellt werden. Das wiſſen wir, daß die Arbeiter in Deutſchland heute manchmal einen Lohn erhalten, der zu einem Leben, das der Kulturhöhe des deut⸗ ſchen Volkes entſpricht, nicht mehr ausreicht. Wir halten es für ſozialiſtiſcher, denen, die ſchon in Ar⸗ beit ſind, ſo lange niedrige Löhne zu zahlen, bis alle in Arbeit ſind, als vier Millionen Arbeitern hohe Löhne zu zahlen und drei Millionen für immer aus dem Arbeitsprozeß zu entlaſſen. Wir ſtehen gegenwärtig in einem Krieg gegen die Kriſe und dieſer Krieg muß ge⸗ wonnen werden. Wir werden ihn nur gewinnen, wenn ſich das ganze Volk als im Krieg befindlich betrachtet und zu erkenntnis ſtütze, dürfe man nicht verwechſeln mit einem verweltlichten Staat. Wenn weite Kreiſe eine einheitliche Glaubensgrundlage forderten, ſo ſollten ſie nicht vergeſſen, daß die chriſtliche Lehre ſchlechthin die religiöſe Form allen abendländiſchen Denkens ſei. Darum, ob das neue Reich der Deut⸗ ſchen chriſtlich ſein werde oder ſich im pſeudoreligiö⸗ ſen Materialismus verliere, werden gerungen wer⸗ den. 8*3 Die Deutſchen dürften ſich nicht aus der Reihe der chriſtlichen Völker ausſchließen, weil ſonſt ein Hineinwirken in den enropäi⸗ ſchen Raum unmöglich werde und damit der gewaltige Gedanke des Reiches gefährdet ſei. Zur gegenwärtigen Lage erklärte der Vizekanz⸗ ler, daß eine Kluft zwiſchen dem geiſtigen Wollen und der täglichen Praxis der deutſchen Revolution eingetreten ſei, deren Urſache in dem Zuſammentref⸗ fen von geiſtiger Umkehr und ſozialem Umbruch zu ſuchen ſei. Die geiſtige Umkehr ſtrebe nach dem vom Führer ſo genannten ariſtokratiſchen Grundgedanken der Natur, der ſoziale Umbruch habe marxiſtiſche Strömungen niederzukämpfen. Die Regierung ſei nicht Exponent einzelner Gruppen. Im Staate der wahren Volksgemeinſchaft müſſe enblich der innenpolitiſche Schlachtruf verſtummen. Der Geiſt dürſe nicht mit dem Schlagwort„In⸗ tellektualismus“ abgetan werden! Menſchlichkeit wie Freiheit und Gleichheit vor den Richtern ſeien keine liberalen, ſondern germaniſch⸗chriſt⸗ en lichen Begriſſen, u t Das Fundament des Staates ſei allezeit Gerechtig⸗ keit. Die Reichsregierung wende ſich auch gegen den falſchen Perſonenkult. Er⸗ ziehung zum Dienſt am Staat ſei ſelbſtverſtändlich, habe aber ihre Grenzen. Der Zwang en de am ſtempelt würden. Selbſtbehauptungswillen der echten Perſönlichkeit. Gegenüber dem Worte vom einzelnen ſei auf das Wort des Führers zu verweiſen, daß im perſönlichen Wert der Wert alles Menſchlichen liege. Nach einer ſcharfen Betonung der antimarxiſti⸗ ſchen und antikollektiviſtiſchen Tendenz der deutſchen Revolution erklärte der Vizekanzler es für erſorderlich, den Dualismus zwiſchen Partei und Staat einer befriedigenden Löſung zu⸗ zuführen. Wenn man Volksnähe und Volksverbundenheit wolle, ſo dürfe man die Klugheit des Volkes nicht unterſchätzen, ſondern müſſe ſein Vertrauen er⸗ widern. Er, der Vizekanzler, habe deshalb die Propagandawelle gegen die ſogenannten„Kritikaſter“ anders aufgefaßt. Nur durch eine vertrauensvolle Ausſprache mit dem Volk könne die Zuverſicht und die Einſatzfreude gehoben werden. Das Volk wiſſe, daß ihm ſchwere Opfer zugemutet werden. Es werde ſie ertragen und dem Führer in unerſchütter⸗ licher Treue folgen, wenn nicht gleich jedes Wort der Kritikals Böswilligkeit aus⸗ gelegt werde und wenn verzweifelnde Patrioten nicht zu Staatsfeinden ge⸗ Der Rektor der Philipps⸗Univerſität, Prof. Dr. Bauer, dankte und erwiderte dem Vizekanzler. Er wies darauf hin, daß in der nächſten Woche an allen Hochſchulen die Arbeit für die Gemeinſchafts⸗ front Student— Arbeiter eröffnet werde, um den Studenten als ſozialiſtiſchen Vorkämpfer für die Umgeſtaltung des ſozialen Lebens zu ſchulen. Die Univerſität Marburg werde in dieſem Kampf in die vorderſte Front zu kommen ſuchen. er Bedeutung Weg mit Verſailles! Mannheim, 17. Sunl. Am geſtrigen 16. Juni jährte ſich zum 15. Male der Tag des Ultimatums von Verſail⸗ les. Es war der Nachmittag des 16. Juni 1919, an dem der Generalſekretär der ſogenannten Pariſer Friedenskonferenz der deutſchen Abordnung die Ant⸗ wort der Siegermächte auf die deutſchen Gegenvor⸗ ſchläge zum Friedensentwurf vom 29. Mai über⸗ reichte. Die deutſche Delegation hatte ſich in ſchwer⸗ ſten Wochen bemüht, eine Abänderung oder Milde⸗ rung der für Deutſchland lebenswichtigen Beſtim⸗ mungen des Verſailler Vertrages zu erreichen. Dieſe Hoffnung fand mit der Ueberreichung der Antwort der Gegner, die ein Ultimatum darſtellte, das ſich nicht auf Verhandlungen einließ, ihr Ende, und die Antwort war von jener berüchtigten, von Clemen⸗ ceau ausgefertigten Mantelnote begleitet, in der die Brutalität, der Zynismus und der Haß des„Tigers“ im Siegerwahn ſich überſchlugen. Die Mantelnote machte Deutſchland voll verantwortlich für die Ent⸗ ſtehung des Krieges. Graf Brockdorff⸗Rantzau hatte gerade die Ver⸗ ſailler Kriegsſchuldtheſe frühzeitig erkannt und nach⸗ haltig zu bekämpfen geſucht. Er wurde jedoch darin von dem damaligen Berliner Kabinett, das unter dem beſtimmenden unſeligen Einfluß Erzbergers ſtand, nicht einſtimmig unterſtützt. Schließlich ſetzte Erzberger ſich in den auf den 16. Juni folgenden Tagen mit ſeiner unheilvollen Auffaſſung, daß Deutſchland vorerſt nur zu unterſchreiben brauche, dann würde nachher ſchon alles nicht 7o ſchlimm wer⸗ den, durch, und ehe noch die deutſche Delegation wußte, daß ſie auf einem von ihrer eigenen Regie⸗ rung ſchon aufgegebenem Poſten ſtand, ging das Telegramm eines Spitzels der franzöſiſchen Regie⸗ rung nach Paris, das kurz und inhaltſchwer beſagte: Nicht nachgeben, ſie werden alles an⸗ nehmen. So kam es zur unſeligen Unterzeich⸗ nuna vom 28. Juni 1919. Seither haben objektive Hiſtoriker aller Kulturländer gerade den Kernpunkt des Verſailler Schanddokuments, die Kriegs⸗ ſchuldlüge, widerlegt. Aber immer noch führt der Schmachvertrag ſein mit Lüge und Bruta⸗ lität erzwungenes Daſein. ieeeeeekeeee opfern bereit iſt. Die Regierung wird dafür ſorgen, daß auch die Begüterten zu dieſen Opfern herange⸗ zogen werden. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung ſo führte der Miniſter weiter aus, ſteht aufddem Boden eines poſitiven Chriſtentums. Sie kann ſich aller⸗ dings an ein beſtimmtes Bekenntnis nicht binden. Die Regierung kann nicht dulden, daß die in Deutſch⸗ land gegebenen konfeſſionellen Gegenſätze und Kon⸗ flikte zu Streitigkeiten ausarten. Was der Führer bei unſerem Austritt aus dem Völkerbund erklärte, das wiederholen wir:„Wir hal⸗ ten die offene Hand auch weiterhin ausgeſtreckt. Wir wollen keine Waffen, um Krieg zu führen, wir wollen Waffen, um unſere Grenzen zu beſchützen. Wir haben die Macht, und wir werden die Macht behalten. Deutſchland wird niemals untergehen, wenn wir den Mut haben, größer zu ſein als die Not, die uns zu Boden geworfen hat. Lang anhaltender Beifall der Zehntauſende dankte dem Redner für ſeine Ausführungen, die oft durch Zuſtimmungsrufe unterbrochen worden waren. Vorläufige deutſch⸗ſchweizeriſche Einigung über das Transferproblem — Bern, 16. Juni. Die am Donnerstag in Berlin aufgenommenen Sonderverhandlungen Deutſchlands mit der Schweiz über das Transfer⸗ problem haben bereits zu einer vorläufigen Einigung geführt, auf die von der ſchweizeri⸗ ſchen Preſſe mit Befriedigung hingewieſen wird. So⸗ bald der ausführliche Bericht der Delegation im Bundeshaus vorliegt, wird darüber eine Veröffent⸗ lichung erfolgen. Mit Befriedigung wird auch ge⸗ meldet, daß Deutſchland die Siſtierung der Einzah⸗ lungen auf das Sonderkonto bei der ſchweizeriſchen Nationalbank bereits wieder aufgehoben hat. Ein furchtbarer Racheakt.— Eine ſiebenköpfige Familie ermordet. — Warſcha u, 17. Juni. Eine grauenhafte Blut⸗ tat ereignete ſich in der Ortſchaft Picſzowola bei Lublin. Mehrere Banditen drangen in das Haus des reichen Bauern Bojarſki ein und ermordeten Bojarſki, ſeine Frau, die 23 Jahre alte Tochter und vier Söhne im Alter von—16 Jahren mit Axt⸗ bieben. Es ſoll ſich um einen Racheakt handeln. ——— + Montag, 18. Juni 1984 Im Zuge der Reichsreform Von unſerem Berliner Büro D Berlin, 16. Juni. Der Reichspräſident hat auf Vorſchlag des Reichskanzlers den preußiſchen Juſtizminiſter Kerrl zum Reichsminiſter ohne Geſchäftsbe⸗ reich ernannt. Der Reichskanzler wird den Reichs⸗ miniſter ohne Geſchäftsbereich, Kerrl, mit Aufga⸗ ben allgemeiner Art und mit Sonder⸗⸗ aufträgen betrauen. Miniſter Kerrl verbleibt in ſeinem Amt als preuß. Staatsminiſter und damit Mitglied des preuß. Kabinetts. Von ſeinem Amt als preußiſcher Iuſtizminiſter hat der Reichskanzler den Miniſter Kerrl auf deſſen Antrag und auf Vor⸗ ſchlag des preußiſchen Miniſterpräſidenten ent⸗ bunden. Gleichzeitig hat der Reichskanzler den Reichsminiſter der Juſtiz, Dr. h. c. Gürtner, im weiteren Zuge der Durchführung der Reichsreſorm, mit der Wahrnehmung der Geſchäfte des preußiſchen Juſtizminiſters beauftragt. Seitdem Miniſterpräſident Göring durch das Vertrauen des Reichskanzlers an die Spitze der preußiſchen Staatsregierung geſtellt worden iſt, hat er ſich unabläſſig bemüht, die Vereinheit⸗ lichung und Erneuerung des Reiches im nationalſozialiſtiſchen Sinne von Preußen aus vor⸗ anzutreiben. In dieſer Richtung lag die vor kurzem auf Vorſchlag des preußiſchen Miniſterpräſidenten erfolgte Beauftragung des Reichsminiſters des In⸗ nern Dr. Frick mit der Wahrnehmung der Ge⸗ ſchäfte des preußiſchen Miniſters des Innern. In derſelben Richtung liegt der nunmehr vom Miniſter⸗ präſidenten Göring dem Reichskanzler gemachte und von dieſem angenommene Vorſchlag, die Juſtiz⸗ verwaltung des Reiches mit derjenigen Preußens in der Spitze zu verbinden. Ein Stapellauf auf funkentelegraphiſchem Wege Amſter dam, 16. Juni. Das 17 000 Tonnen⸗Doppelſchraubenmotorſchiff „Bloemfontein“ wurde am Samstag auf der Werft der Nederlandſche Scheepsbouw⸗My. von Pretoria aus auf funkentelegraphiſchem Wege von Stapel ge⸗ laſſen. Es iſt dies das erſte Mal in der Ge⸗ ſchichte der Technik, daß der Stapellauf eines Schiffes auf funkentelegraphiſchem Wege voll⸗ zogen wurde. Die Feier fand in Anweſenheit des holländiſchen Miniſterpräſidenten Dr. Colijn, des Geſandten der Südafrikaniſchen Union, des Bürgermeiſters von Amſterdam und zahlreicher geladener Gäſte ſtatt. General Hertzog hatte ſich am Samstag vormittag in die niederländiſche Geſandtſchaſt in Pretoria begeben. Dort hielt er die Weiherede, die auf drahtloſem Wege nach Amſterdam übermittelt wurde. Um Punkt 12 Uhr holländiſcher Zeit drückte er in Pretoria auf einen Knopf. wurde in Amſterdam ein unge⸗ heuer komplizierter Mechanismus in Tä⸗ tigkeit geſetzt und das Schiff glitt unter dem Jubel der Menſchen ins Waſſer. Nach bem Stapellauf hielt der Miniſteryräſibent Dr. Coliin eine Anſprache, in der er auf die Beziehungen Hollauds zu Südafrika zu ſprechen kam und General Hertzog für ſeine Mitwirkung an der Feierlichkeit dankte. Das neue Schiff gehört der Holland⸗Südafrika⸗ Linie. Miniſterpräſident Kozlowſki zum Innen⸗ miniſter ernannt. — Warſchau, 17. Juni. Der polniſche Staatsprä⸗ ſident hat den Miniſterpräſidenten Kozlowſki zum Innenminiſter unter Beibehaltung ſeiner ge⸗ genwärtigen Stellung als Miniſterpräſident er⸗ nannten. Neue Mannheimer Zeitung 7 Morgen⸗Ausgabe Meldung des DNB. — Paris, 17. Juni. Gelegentlich eines privaten Aufenthaltes in Pa⸗ ris traf der Beauftragte der Reichsregierung für Abrüſtungsfragen, von Ribbentrop, den fran⸗ zöſiſchen Außenminiſter Barthon, mit dem er eine lange Ausſprache über die deutſch⸗franzöſiſchen Be⸗ ziehungen hatte. Die Nachricht von der Pariſer Reiſe des deutſchen Bevollmächtigten für Abrüſtungsfragen, von Rib⸗ bentrop, iſt erſt Samstag abend bekannt geworden und findet deshalb in der Sonntasspreſſe nur ge⸗ ringen Niederſchlag. In einer Auslaſſung der Beſuch von Ribbentroys bei Varthon Ausſprache über die deutſch⸗franzöſiſchen Veziehungen Havas⸗Agentur wird erklärt, daß im Mittelpunkt der Unterredung zwiſchen Barthon und von Ribbeu⸗ trop die Abrüſtungsfrage geſtanden haben dürſte. Der Beauftragte des Reichskanzlers habe die deutſchen Forderungen in der Rüſtungsfrage in allen Einzelheiten erläutert. Außenminiſter Barthon dürfte erwidert haben, daß Deutſchland in den Völ⸗ kerbund und die Abrüſtungskonferenz zurückkehren müſſe, wo ſeine Wünſche mit der erforderlichen Un⸗ parteilichkeit geprüft würden(). Das„Echo de Paris“ ſchlägt bereits Alarm und beſtürmt den Außenminiſter, um keinen Preis in die„plumpe Falle“ Deutſchlands zu gehen. Deutſchlands Standpunkt habe ſich nicht geändert. Meldung des DNB. Gera, 16. Juni. Auf dem Gaukongreß in Gera ſprach Reichs⸗ burt des Nationalſozialismus“. Wenn wir uns— ſo führte er u a. aus— zu einer großen Bekenntniskundgebung verſammeln, ſo haben wir Nationalſozialiſten alle Urſache, uns über den Ausgangspunkt einer ſolchen Bekenntnisver⸗ ſammlung auszuſprechen. Wir glauben ſagen zu können, daß im Jahre 1918 nicht nur ein alter Staat ſchaftsformen und auch alte Weltanſchauungen zu⸗ ſammenbrachen. In dieſen dunklen Stunden waren es letzten Endes doch nur die deutſchen Soldaten, die verraten und unbeſiegt nach Hauſe zurückkehrten, die dem ſchlimmſten Abgrund bewahrten. Weil Hitler und die nationalſozialiſtiſche Be⸗ wegung Deutſchland als Ganzes und bis ins einzelne hinein gerettet haben, deswegen hat dieſe Bewegung auch das Totalrecht auf die totale Umgeſtaltung des Deutſchen Reiches. wirkt, uns zu kritiſieren, denn daß ſie überhaupt noch leben, haben ſie allein uns zu danken. ſeines Unglücks. Ein mutiges Volk wird einen ganz anderen Moralkodex, ein ganz anderes Rechtsgefühl und eine ganz andere Sittlichkeit erzeugen, als ein ſeiges Volk. Man braucht hier nur an die Ehr⸗ und Wirtſchaftsauffaſſungen der ganzen deutſchen Ge⸗ Form etwa das jüdiſche Volk ſich ſeinen Sittenkoder zimmerte. Der Talmud erklärt: Ziehſt du in den Krieg hinaus, ſo ziehe zuletzt hinaus, damit du als l erſter wieder einziehen kannſt. Seit Jahrtauſenden aber iſt es germaniſche Ehrenauffaſſung geweſen, daß der Gefolgſchaftsmann nicht ohne ſeine Führung zuxückkehrt. Das Geheimnis underes nationalſozialiſtiſchen Erfolges beruht nicht auf irgendwelchen propagandi⸗ ſtiſchen Mätzchen, ſondern es beruht auf einem tiefen Glauben eines großen Mannes und auf dem Glauben von 70 Millionen an dieſen Mann, Wenn wir dieſes Bekenntnis heute erneut vollziehen, ſo iſt es nicht notwendig, mit unſerer ehemaligen und noch beſtehenden Gegnern ganz kurz feſtſtellen: Wenn alle die Gewalten heute manchmal in dehr aggreſſiver Weiſe ſprechen, wenn alle alte Reaktion in manchen Städten wieder aus einem Mumienzuſtand lebendig zu werden verſucht, miniſter Alfred Roſenberg über„Die Ge⸗ „Kreiſe glauben, die kennen zu können, ſo iſt gewiß, daß auch ſie den zugrunde ging, ſondern daß mit ihm auch alte Geſell⸗ durch die neugegründete Reichswehr Deutſchland vor Alle anderen haben auf Lebenszeit das Recht ver⸗ Jedes Volk iſt der Schmied ſeines Glücks und auch ſchichte zu denken und ſich vorzuſtellen, in welcher eine große Polemik zu entfachen. Wir wollen nur Die Geburt des Nallonalfozialisuubs' Aus einer Kongreßrede Alfred Roſenbergs in Gera ſo werden wic dieſe Dinge aus einem geſicherten inneren Machtgefühl heraus beobachten können und hier und da auch zurückdrängen in der Ueberzeu⸗ gung, daß das alles Rückzugsgefechte alter Mächte ſind, die in kurzer Zeit ausgeſtorben ſein werden. Wenn heute immer noch gewiſſe kirchliche jetzigen Dinge nicht aner⸗ Weg des Schickſals einmal gehen müſſen. Ich meine das nicht in einem kleinlichen religiös⸗konfeſſionel⸗ len Sinne, ſondern ſtreng im ſtaatspolitiſchen Sinn. Wenn nun— ſo ſchloß Alfred Roſenberg— von jedem Einzelnen von uns gefordert wird, wirklich zu arbeiten und neue Opfer zu bringen, dann iſt jeder dazu verpflichtet. Er kann aber dieſe Opfer auch tragen in dem ſtolzen Bewußtſein, daß er in einer der größten Epochen der deutſchen Geſchichte lebt, und daß unſere Zeit einmal von den kommenden Geſchlechtern danach beurteilt werden wird, ob wir in dieſem Schickſalskampf, der den kommenden Ge⸗ ſchlechtern gilt, wirklich Stand gehalten haben. Die Rede Roſenbergs wurde oft von ſtürmiſchem Beifall unterbrochen, der ſich am Schluß zu einer toſenden Kundgebung geſtaltete. Goebbels flog von Freiburg nach Thüringen — Erfurt, 17. Juni. Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels traf am Sonntag vormittag, von Frei⸗ burg i. Br. kommend, mit dem Flugzeug „Hermann Göring“ auf dem Erfurter Flugplatz ein. Als Vertreter der thüringiſchen Staatsregierung be⸗ grüßte ihn Staatsrat Dr. Ziegler aus Weimar. Der Miniſter begab ſich im Kraftwagen zum thüringi⸗ ſchen Parteitag nach Gera. Am Sonntag abend wird er von Leipöig aus den Rückflug nach Berlin antreten. Auich Siller in Gera mMelduug des DRB. Gera, 17. Juni. Der Führer ſtartete mit ſeiner D 2600 am Sonn⸗ tag früh um.25 Uhr in München nach Leipzig, um ſich von dort im Wagen zum thüringiſchen Gaupartei⸗ tag nach Gera zu begeben. In ſeiner Begleitung be⸗ fanden ſich Gruppenführer Reichspreſſechef Dr. Diet⸗ rich, die Oberführer Schaub und Schreck und Grup⸗ penführer Brückner. Das Flugzeug landete um 10.15 Uhr auf dem Flugplatz Leipzig, wo Kreisleiter Dönicke den Führer begrüßte. Schon auf der Fahrt durch Leipzig und weiter auf der Fahrt nach Zeitz wurde der Führer vielfach erkannt und ſtürmiſch be⸗ grüßt. Etwa 10 Kilometer vor Gera, bei Giebelroth, erwartete an der Straße der Führer des SA⸗Ober⸗ abſchnitts Mitte, Gruppenführer Freiherr von Eber⸗ ſtein, den Führer. Die Straße nach Gera war in⸗ zwiſchen für jeden Verkehr geſperrt. Dann die Ein⸗ fahrt in Gera, vorbei an dem Flugplatz, wo ſämtliche Formationen zur Beſichtigung aufmarſchiert waren. Reichsſtatthalter Sauckel empfing dort den Führer und wurde von ihm ſehr freundlich begrüßt. Der Führer begab ſich dann zunächſt in das Hotel„Vik⸗ toria“, wo eine rieſige Menſchenmenge ſich einge⸗ funden hatte, die immer wieder ihrer Begeiſterung für den Führer Luft machte, genau ſo wie ſchon auf der Straße das dichte Menſchenſpalier den Führer begrüßt hatte. Kurz vor 1 Uhr fuhr der Führer dann zuſammen mit Reichsminiſter Dr. Goebbels, dem Stabsleiter der PO. Dr. Ley und Reichsſtatthalter Sauckel zur Fürſtenſtraße, wo der große Vorbeimarſch der Formationen begann. Begeiſterter Empfang der„Karlsruhe“ in Kiel Meldung des DNB. — Kiel, 16. Juni. Prächtiges Wetter lag über der Kieler Förde, als der Kreuzer„Karlsruhe“, aus dem Nord⸗Oſtſee⸗ Kanal kommend, um 9 Uhr ſich langſam der Holte⸗ nauer Schleuſe näherte. Abordnungen der Marine, der Reichswehr, der Landespolizei, der SA und SS, des Marinejungvolkes, der HJ und der Marinever⸗ eine waren angetreten. Man ſah auch eine Gruppe Schutztruppler in Uniform. Beſondere Freude er⸗ regte das Erſcheinen des Reichsſtatthalters von Bayern, Ritter von Epp, und des Reichsſportfüh⸗ rers von Tſchammer und Oſten. An Deck nahm die Mannſchaft des Kreuzers, der inzwiſchen feſtgemacht hatte, Aufſtellung. Dann ging der Stationschef mit ſeinen Gäſten an Bord und hielt die Begrüßungs⸗ anſprache. Langſam ſchleuſte der Kreuzer oͤurch und fuhr über die Förde zur Blücherbrücke, wo die Ange⸗ hörigen der Beſatzung, die aus allen Teilen des Reiches nach Kiel gekommen waren, Aufſtellung genommen hatten. Von der Blücherbrücke bis zum Hindenburgufer ſtand die er⸗ wartungsvolle Menſchenmenge. Immer wieder er⸗ tönten begeiſterte Heilrufe. Drei Todesurteile in Deſſan — Deſſau, 17. Juni. Das auhaltiſche Schwur⸗ gericht ſprach die vier wegen Mordes und Raubes an den Grubendirektor Niederhold aus Bitterfeld augeklagten Perſonen ſchuldig. Albert Lehmann, 23 Jahre alt, Fritze Gehre, 24 Jahre alt, Theodor Wolf, 18 Jahre alt, wurden zum Tode und zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt, Hans Lehmann erhielt als Ingendlicher die Höchſtſtrafe von 10 Jahren Ge⸗ fängnis. Italiener Höhenflugrekord— 6400 Meter mit 5000 Kg. Laſt — Rom, 16. Juni. Auf dem Flugplatz von Montecelio haben die beiden italieniſchen Flieger Angelo Tivegna und Mario Curumpa unter der J Aufſicht des Königlichen Aero⸗Klubs von Italien mit einer Savoya Marchetti S. 72 den Höhenrekord mit einer Belaſtung von 5000 Kilogramm, der ſeit 1925 von dem Franzoſen Boſſontrot mit einer Höhe von 3586 Metern gehalten wurde, um rund 2800 Meter verbeſſert. Sie erreichten eine Höhe von etwa 6400 Metern. S28———————.——————— Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner Verantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner„ Handelsteil: i. V. Willy Müll er⸗Zeuilleton: Carl Onno Eiſenbart⸗Lokalen Teil: Richard Schönfelder⸗Sport: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: i. B. Rich. Schönfelder ⸗Anzeigen und geſchäft⸗ liche Mitteilungen: Jacob Faude, ſämtlich in Mannheim ⸗Herausgeber, Drucker und Perleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung. Mannheim, R1,—6 Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Fillies, W 36, Viktortaſtraße 43 Mittags⸗Ausgabe H 13250 Ausgabe B 8 202. Geſamt⸗D.⸗A. Mai 1934 21512 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto Die leuchtende Frau von Pirano Das italieniſche Wunder vor einem Aerztekonzilium. In die ſtaatliche Nervenklinik zu Rom wurde dieſer Tage das„leuchtende Wunder von Pirano“, die iſtrianiſche Fiſchersfrau Anna Morana, Mut⸗ ter von 12 lebenden Söhnen, eingeliefert. Ganz Ita⸗ lien ſpricht von der Frau, ſeitdem ſie, wie ſchon vor kurzem gemeldet, eines Nachts an Kopf und Bruſt zu leuchten begann. Unheimlich war ihren nächſten Angehörigen die Erſcheinung. Mitten im Schlaf hub Anna Morana mit einemmal zu ſtöhnen an, ihr Atem ging ſtoßweiſe. In großer Angſt und Beſorgnis weckte der Mann die Kinder. Als man dann verſammelt an das Bett der ſcheinbar Schwerkranken trat, ſchreckten alle zu⸗ rück wie vor einer überirdiſchen Erſcheinung. Kopf, Hals und Bruſt ſeiner Fran leuchteten und ſtrahl⸗ ten ununterbrochen im Dunkeln! Dazu das Aechzen, der fliegende Herzſchlag. In derſelben Nacht noch ſtrömte das ganze Dorf zuſammen, und wie ein Lauffeuer verbreitete ſich die Mitteilung von dem Wunder über Italien Jetzt liegt die 42ährige Fiſchersfrau in dem mit weißen Linnen bezogenen Bett der Klinik. Im Auftrage der römtſchen Akademie der Wiſſenſchaften haben ſich unter Führung des Paduaer Profeſſors Protti 7 Aerzte um ſie verſammelt. Man iſt dem Geheimnis, dem Wunder bereits auf der Spur. Einen erſten Befund gab Profeſſor Protti: Kör⸗ perzuſtand der Frau normal, leidet manchmal an Aſthma. Die Beſchwerden verſchwinden aber ſofort, wenn Anna Morana im Freien ſchläft oder mit ihrem Mann auf Fiſchzug unterwegs iſt. Zwei Nächte lang ließen die 7 Aerzte die Fiſchers⸗ frau nicht aus den Augen. Sie hatten ſich, um bei plötzlich auftretenden Leuchterſcheinungen, Selbſt⸗ und Sinnestäuſchungen auf jeden Fall auszuſchlie⸗ ßen, mit einem Elektrokardiograph, einer photo⸗ elektriſchen Zelle, einer Anodenbatterie von 85 Volt, die mit einem Nadelgalvanometer in Verbindung ſteht, bewaffnet. Mit dieſen Inſtrumenten vermag man noch Strahlungen von der Geringfügigkeit eines Zehntelmillionſtel Ampere zu regiſtrieren. Damit jedoch nicht genug, Profeſſor Protti brachte vor dem wit der Anna Morana ein ſogenanntes Geitelſches Folienelektroſkop für etwa 20 Volt an. Es ſollte feſtgeſtellt werden, ob im Körper der Frau, oder in ihrer Umgebung Elektrizität vorhanden war. Auch ſollte eventnell Radioaktivität auf dieſe Weiſe aufgezeichnet werden. Zu Filmaufnahmen der unheimlichen Lichterſcheinungen hielt man außerdem überempfindliche Filme bereit um durch photo⸗ graphiſche Kontrolle eine mögliche Myſtifikation oder Irreführung, die die Fiſchersfrau etwa mit einer winzigen elektriſchen Taſchenlampe vorneh⸗ men konnte, zu entlarven. Da, in der dritten Nacht begann Anna Morana, die völlig nackt in den Kiſſen lag, plötzlich zu ſtöh⸗ neu. Das Aerztekonzilium ſtürmte mit den Inſtru⸗ in tiefem Schlaf, doch der Puls hob ſich ganz plötz⸗ lich von 70 auf 140 Schläge, die Atmung ſchnellte von 24 auf 46 hoch. Auf einmal ſetzte intenſives Leuchten ein. Die Aerzte bemerkten wie gebannt und benommen, während ſie an ihren Meß⸗ und Photo⸗ apparaten hantierten, Lichtſtrahlen von verſchiede⸗ und der Bruſt der Schlafenden. Kein Kniſtern, keine Wärme, kein Geruch. Nach drei Minuten und fünf⸗ zehntel Sekunden war das Leuchten zu Ende. Sofort brachte man, während die Fiſchersfrau weiterſchlief, die Kamera in Sicherheit. Drei Stunden ſpäter hatte das Konzilium die Gewißheit: Anna Morana leuchtet wirklich! Es ſind echte Lichtſtrahlen, die ihrem Körper entſtrö⸗ men. 54 Photogramme, die bei einer Zeitdauer von dreizehntel bis ſechszehntel Sekunden aufgenommen waren, bewieſen(was beim bloßen menſchlichen Auge vielleicht doch möglich geweſen wäre), daß Täuſchung und Irreführung nicht in Frage kommen konnten. Und die vorläufigen wiſſenſchaftlichen Erklärun⸗ gen? Profeſſor Protti und ſeine Aſſiſtenten ſagen: Anna Morana iſt ein natürliches Phänomen, ſie lei⸗ det an einem Ueberſchuß von Schwefelverbindun⸗ gen!l zeitweiſe ſo ſtark, daß ſie bei Zuſammenwirken mit den bei jedem Menſchen vorhandenen ultravioletten menten herbei. Ohne Zweifel, die Frau befand ſich ner Stärke und Farbe unmittelbar über dem Kopf In ihrem Körper ſind dieſe Verbindungen 1 Einbeiten des Blutes unter gewiſſen Umſtänden zu leuchten beginnen! Und die„gewiſſen Umſtände?“ Auch darüber hat ſich die Paduger Kapazität vor⸗ läufig geäußert. Protti ſagt:„die iſtrianiſche Fi⸗⸗ ſcherin leidet an einer fixen Jöee, über die ich mich im Augenblick nicht näher äußern möchte. Dieſe Idee iſt aber geeignet, im Körper wichtige Verän⸗ derungen hervorzurufen. Zweifellos iſt das vegeta⸗ tive Leben der Anna Morana geſtört!“ Sopiel an Wiſſenſchaft über das iſtrianiſche Wunder. Selbſtverſtändlich werden die Leuchterſchei⸗ nungen auf ihre letzte geheimnisvolle Urſache hin weiter ergründet und unterſucht. Inzwiſchen wird die beſonders religiöſe Anna Morana, die in den letzten Wochen ſtark abmagerte, gut ernährt. In wa⸗ chem Zuſtande verbringt die Fiſchersfran auch jetzt in der Klinik einen großen Teil des Tages im Gebet. Ker Das Pfalzorcheſter ſpielt Ein Klaſſikerabend im Hindenburgpark Das Orcheſter der Weſtmark ſteht auch im Som⸗ mer auf Vorpoſten für deutſche Kunſt. Während eine Abteilung der Truppe an der Oſtgrenze in Bad Rei⸗ chenhall muſiziert, halten zwei Fähnlein die Wacht am Rhein in Ludwigshafen und Bad Dürkheim. Ueber die vereinigten beiden Heimatgruppen, die durch tüchtige Hilfskräfte verſtärkt ſind, will nun der am Standort verbliebene Generaliſſimus einige Male im Hindenburgpark den Befehlsſtab ſchwingen. Prof. Boehe plant eine Folge von Symphoniekon⸗ zerten, zu denen man auf der Straßenbahn für drei Groſchen von jedem Punkt aus(die Mannheimer ab Rheinbrücke rechts) hin und zurückfahren kann, wobei der Fahrſchein obendrein noch als Eintritts⸗ karte für die Konzerte gilt! Von den alten Meiſtern bis zur Gegenwart ge⸗ leitet uns ihre Reihe. An dem einleitenden Klaſ⸗ ſikerabend wurden Haydns Militärſymphonie, Glucks Iphigenien⸗Vorſpiel und die große Leonoren⸗ ouverture in einer Beſetzung geſpielt, die zahlen⸗ mäßig hinter der gewohnten etwas zurückblieb, aber doch dem Klangbild der Tonſetzer entſprach, die ja für keine größeren Orcheſter ſchrieben. Nur in der Händelſchen Arie aus dem Schäferſpiel„Acis und Galatea“, wo die„in einſamer Laube“ girrende Taube nahegebracht wird, hätte der Streicherkörper um das obligate Cembalo vermehrt werden müſſen. Die be⸗ liebte einheimiſche Konzertſängerin Frau Maria Schleich⸗Baur, deren kriſtallener Sopran auf ſicherer Atemſtütze leicht trägt, wetteiferte in dieſer und zwei weiteren Arien— der Iphigenie(Glucks) und des Sextus(aus Mozarts„Titus“)— mit den Liedern der Vögel, die im Gezweig ringsum ein Nebenkonzert in Vierteltonmuſik zum Beſten gaben. Selbſt das Cellokonzert von Boccherini war in dieſer ungemein hörſamen Muſikmaſchel und vor einer lautlos die Stimmung des Sommerabends auskoſtenden Hörerſchaft kaum fehl am Ort. Der markige Bogenſtrich des Konzertmeiſters Walter Kötſcher ließ die hohen Lagen geſangvoll durch⸗ dringen, was den tieferen Tönen im Freiraum allerdings weniger glückte. Immerhin konnte Generalmuſikdirektor Boehe im Orcheſtervortrag die feinſten Lichter aufſetzen und reich ſchattieren. Und er darf es wohl auch wagen, uns im nächſten Son⸗ derkonzert Beethovens Heldenſymphonie unterm Sternenzelt zu Gemüt zu führen. al⸗ Die Bücher des Monats Juni Im Rahmen der von der Reichsſchrifttumsſtelle in Ausſicht genommenen Propagandaaktionen, die ſich auf jeweils wechſelnde Neuerſcheinungen des Bücher⸗ marktes beziehen, hat das Propagandaminiſterium für den Monat Juni„ſechs Bücher zum Zeitge⸗ geſchehen“ und„ſechs Bücher deutſcher Dichtung“ herausgeſtellt. Die„ſechs Bücher zum Zeitgeſchehen“ ſind: Faber: Schippe, Hacke, Hoi; Goebbels: Vom Kaiſerhof zur Reichskanzlei; Hagemann: Richeliens politiſches Teſtament, Schneider: Unſere Saar; Schwarz van Berk: Die ſozialiſtiſche Ausleſe; Stegemann: Welt⸗ wende.— Die„ſechs Bücher deutſcher Dichtung“ ſind: Linke: Ein Jahr rollt übers Gebirg; Euringer: Deutſche Paſſion; Niereng Hafen: Wir bauen eine Straße; Schieſtl⸗Bentlage: Unter den Eichenz Strauß: Der Engelwirt; Tügel: St. Blehtk oder: Die große Veränderung. Dieſe Buchauswahl ſoll keine Zenſur bedeuten; die Beſchränkung auf die ge⸗ ringe Anzahl der Bücher geſchieht deshalb, weiil man ſie für weſentlich hält. Man will den Käufer nicht verwirren, ſondern die Abſicht iſt, das Volk durch die Oboe nur mangelhaft der Einbildungskraft l überhaupt erſt einmal zum Leſen zu bringen, Montal, 18. Hunt 1034 Keue Mannheimer Zeitung/ PRorgen⸗Ausg .é * * 3. Serte /Nummer 271 Die Stadiseite Mannheim, den 18. Juni. Hochſommerſonntag Hochſommerliche Grade erreichte geſtern die Wärme. Die nächtliche Abkühlung wurde ſchon in aller Frühe durch die Macht der Sonne verdrängt, die es viel zu gut meinte. Der Arbeitsmenſch freut ſich immer, wenn ihn am Ausruhetag ein wolken⸗ loſer Himmel anlacht; aber lieber wäre es ihm ge⸗ denn nichts iſt ſchwerer zu ertragen, als eine un⸗ unterbrochene Reihe von Sonnentagen. Die Trocken⸗ periode, die nach dem Gewitter⸗Intermezzo von neuem eingeſetzt hat, iſt von einer beängſtigenden Hartnäckigkeit Daß das Strandbad geſtern im Vordergrund des Intereſſes ſtand, bedarf wohl kaum einer Betonung. Tauſende tummelten ſich am Strande und hielten ſich mit einet dem heißen Tag angebrach⸗ ten Ausdauer im kühlen Rheinwaſſer auf. Wer nicht zu den Strandbadfreunden gehörte, war bei einer der Veranſtaltungen zu finden, an denen wir über Sonntag wieder keinen Mangel hatten. Am Samstag und am Sonntag brachte die Schwimmwerbewoche viele Leute auf die Beine. Auf den Neckarwieſen entwickelte ſich am Sonntagnachmittag ein halbes Volksfeſt mit allem Drum und Dran. Die Eisverkäufer machten glän⸗ zende Geſchäfte. Im Friedrichspark veranſtaltete am Samstag die NSDAP⸗Ortsgruppe Friedrichspark bei ſtarkem Beſuch ein Sommernachtsfeſt das alle Teilnehmer hochbefriedigte. Das im Waldpark erſtmalig wieder aufgenommene Parkfeſt, das einen beſſeren Beſuch verdient hätte, bereitete den Beſuchern ebenfalls einen recht abwechſlungsreichen Abend. Wer am Sonntag frühzeitig auf den Beinen war, konnte die Angler aufmarſchieren ſehen, die um 5 Uhr bereits an den Flüſſen und in den Häfen ihre Tätigkeit aufnahmen. Bis um 10 Uhr wurde fleißig geangelt. Die Ergebniſſe ſind für wohltätige Zwecke beſtimmt. Die drei Mannheimer Geſangvereine„Lieder⸗ tafel“,„Liederhalle“ und„Sängerkranz“ beſchloſſen mit einem Gartenfeſt auf den Renn⸗ wieſen ihre winterliche Gemeinſchaftsarbett. Am Vormittag wurden drei Fußballſpiele zwiſchen den Sängern ausgetragen, wobei es faſt ebenſo lebhaft zuging, wie bei einem Meiſterſchaftsſpiell Das Gar⸗ tenfeſt wurde durch den Endkampf der Sänger⸗Fuß⸗ baller und durch leichtathletiſche Wettkämpfe unter⸗ brochen. Waſſerſportfreunde konnten am Samstag nachmittag auf dem Neckar eine Segelboot⸗ regatta bewundern und am Sonntag früh auf dem Altrhein eine ebenſolche Wettfahrt ſehen. Am Sonn⸗ tag nachmittag gab es ſogar drei Motorboot⸗ rennen, an denen ſich in drei verſchiedenen Klaſſen teiligten. Ein Sonntag der Sonderzüge Außer den neun Sonderzügen, die den Mann⸗ heimer Bahnhof berührten, wurden von Mannheim aus vier weitere Sonderzüge abgefertigt. Der Evan⸗ geliſche Frauenverein ließ für 400 Perſonen einen Zug nach Neckarſteinach fahren, das Katholiſche Pfarramt ſuhr mit 450 Leuten nach Gernsheim und der Eiſenbahnerverein mit 1200 Reiſenden zu einer Kundgebung nach Offenburg. Ein weiterer Sonder⸗ zug nach Offenburg, der noch Reiſende von Unter⸗ wegsſtationen aufnehmen mußte, wies eine Beſet⸗ zung von 1050 Fahrgäſten auf. Wegen ungenügen⸗ der Beteiligung mußte der Sonderzug des Sport⸗ vereins Waldhof nach Düſſeldorf ausfallen. Der R Fernverkehr war am Samstag und Sonntag ztemlich lebhaft, während ſich der Stadtbeſuchs⸗ verkehr in den üblichen Grenzen hielt. Der Aus⸗ flugsverkehr ließ ſich am Sonntag vormittag lebhaft an, um dann am Nachmittag nachzulaſſen. 4 Babiſche Friſeurmeiſter tagen Der 27. Landes⸗Verbandstag badi⸗ ſcher Friſeurmeiſter wurde am Sonntag vormittag im„Friedrichspark“ eröffnet. Es waren erſt wenige Teilnehmer anweſend, hauptſächlich Be⸗ rufskollegen aus Mannheim, da die auswärtigen Gäſte im Laufe des Tages eintrafen. Landesver⸗ bauds⸗Vorſitzender Pg. Eduard Schmitt aus Karlsruhe erklärte die Tagung mit wenigen Wor⸗ 3 ten für eröffnet. Anſchließend gab der badiſche Oberfachlehrer Sprengart die in den kleinen Sälen untergebrachte badiſche Fachſchul⸗ Haararbeitenſchau zur Beſichtigung frei. Dieſe kleine Ausſtellung, die im Auftrag des Lan⸗ desverbandes von der Mannheimer Innung veran⸗ laßt worden iſt, zeigt Büſten und Perücken verſchie⸗ dener Art und Ausführung. Sie iſt von 16 badiſchen Innungen und Fachſchulen beſchickt und enthält eine Reihe von ſehenswerten Meiſterarbeiten. Ferner hat die Gewerbeſchule Mannheim einige Zeichnun⸗ gen ausgeſtellt. Die beſten Arbeiten kommen zur Bundesausſtellung in München. Um 1 Uhr nachmittags begann die nichtöffent⸗ 3 liche Vorſtandsſitzung und Obermeiſter⸗ 33 tagung, an der auch Vertreter der Landesverbände 3 Pfalz und Württemberg teilnahmen. Vom Bund deutſcher Friſeure war Vizepräſident Heuken (Berlin) anweſend, der zum Schluß der Tagesord⸗ nung in großen Zügen auf die vorgebrachten Wünſche und Anregungen einging. Es wurde ein⸗ ſtimmig beſchloſſen, den Landesverbandstag 1935 in Heidelberg abzuhalten, in Verbindung mit dem 50jährigen Jubiläum der dortigen Innung. Die Karlsruher Innung, die ebenfalls ihr 50jähri⸗ ges Beſtehen feiert, hat ihre Bewerbung für den nächſtjährigen Verbandstag zurückgezogen, da ſie erſt vor zehn Jahren die Tagung durchführte, wäh⸗ rend in Heidelberg die baoͤiſchen Friſeure ſeit 1897 nicht mehr verſammelt waren. Während dieſer Beſprechungen begann im großen Saal der Friſuren⸗Wettbewerb mit Vor⸗ führungen der Modekommiſſion, worüber wir noch berichten. Die eigentliche Verbandstagung be⸗ ginnt am Montag vormittag. weſen, wenn es geſtern ein wenig geregnet hätte, ſtellen zur Verfügung! 25 Motorboote, darunter mehrere Rennboote, be⸗ 500000 Stadtkinder aufs Land Der deutſche Bauer muß helfen! Reichsminiſter Dr. Goebbels Unermüdlicher Kampf und harte Opfer haben unſere Bewegung groß gemacht und nur die ſelbſt⸗ loſe Hingabe und heiße Liebe zu unſerem Volke können das Deutſche Reich wieder ſtark und mächtig machen. Darum muß unſer Blick auf die kommende Generation gerichtet ſein, auf die Jugend, die unſer begonnenes Werk vollenden ſoll. Nur ein ſtarkes, eiſenhartes junges Geſchlecht kann das Erbe der Frontgeneration antreten. Die NS⸗Volkswohlfahrt hat ſich entſchloſſen, im Rahmen des Hilfswerkes„Mutter und Kind“ 500 000 Stadtkinder auf das Land zu ſchicken. Alle dieſe Jungens und Mädels, in engen Großſtadt⸗ mauern aufgewachſen, ſollen ſich auf einige Wochen in Gottes freier Natur kräftigen und erholen. Deutſche Bauern, ſtellt die erforderlichen Frei⸗ Bringt Eure Opfer und nehmt hervorragenden Anteil an der Geſundung der deutſchen Jugend. Sie wird Euch das Opfer darken und ſich in Zukunft mit allen Kräften für das Wohl der Nation einſetzen. Dir. Goebbels. Reichsminiſter Darré Das Schickſal des Dritten Reiches liegt in ſeiner Jugend begründet. Kein Mittel darf ungenutzt blei⸗ ben, um unſerer deutſchen Jugend die ſchweren Aufgaben zu erlichtern, die ihrer in kommenden Jahren harren. Auch der deutſche Bauer muß hier helfend eingreifen. Das Hilfswerk„Mutter und Kind“ wendet ſich in dieſen Tagen an das deutſche Bauerntum. Der deutſche Bauer ſoll für einige Wo⸗ chen bedürftige deutſche Stadtkinder bei nehmen. Durch die Erfüllung dieſer ſozialen Ver⸗ pflichtung im Dienſt der Volksgemeinſchaſt wird nicht nur der Nachwuchs der Nation gekräftigt, ſon⸗ dern vor allen Dingen auch in die jugendlichen Seelen das Verſtändnis für die Lebensart unſerer deutſchen Bauern gelegt. R. Walther Darré, Reichsbauernführer und Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft. Reichsminiſter Ruſt Ganz Deutſchland ſteht im Zeichen des Aufbaus. Für Millionen deutſcher Arbeiter werden Arbeits⸗ plätze in Betrieb geſetzt. Millionen Familien haben wieder nach Jahren dumpfer Verzweiflung Hoffnung auf eine beſſere Zukunft im Herzen. Die Träger dieſer neuen deutſchen Zukunft ſind unſere Jungen und Mädchen. Sie müſſen ein ſtarkes und wider⸗ ſtandsfähiges Geſchlecht werden. Viele tauſend Kinder bedürftiger Volksgenoſſen ſollen in dieſem Sommer auf dem Lande Erholung finden. Sie ſollen hinaus aus den Großſtädten und Notſtandsgebieten auf das Land— zum Bauern— zur ſchöpferiſchen Natur und gerade beim deutſchen Bauern die lebensſtarke Verbundenheit des Blutes mit der Scholle erleben. Es iſt eine Ehrenpflicht des ganzen deutſchen Volkes, für die Geſundung und Erholung unſerer Jugend zu ſorgen. Ruſt, Miniſter für Wiſſenſchaft, Kunſt und Volksbildung. Amtsleiter Hilgenfeldt An das deutſche Landvolk! „Die Sorgen des nationalſozialiſtiſchen Staates gehören mehr dem Kinde als dem Erwachſenen.“ Dieſe Worte unſeres Führers und Volkskanzlers ſind der Leitſpruch für die Kinderlandverſchickung im Rahmen des Hilfswerkes„Mutter und Kind“. Viele tauſend Stadtkinder bedürftiger Familien wollen wir zur Erholung aufs Land ſchicken. Sie ſollen ſich dort körperlich erholen. Sie ſollen aber auch ihre deutſche Heimat, bäuerliche Sitten und Ge⸗ bräuche kennen und verſtehen lernen. Stadt und Land ſollen einander näher kommen. Wir wollen der deutſchen Jugend Herz und Augen öffnen für die Verbundenheit von Stadt und Land! Deutſche Bauern! Helft weiter an dem Gelingen dieſes Wer⸗ kes! Tauſenden deutſcher Stadtkinder habt Ihr Euer Haus geöffnet. Wir danken der deutſchen Land⸗ bevölkerung für dieſen Beweis nationalſozialiſtiſcher Opferbereitſchaft. ſich auf⸗ Aber noch Tauſende von Pflegeſtellen fehlen uns. Wir rufen Euch, deutſche Bauern, wieder auf: Helft uns, das große Werk der Kinderlandverſchickung durchzuführen; helft unſerer Großſtadtjugend! dankt damit unſerem Führer Deutſchlands Wiederaufſtieg! Erich Hilgenfeldt, Amtsleiter des Amtes für Volkswohlfahrt. Rieichejugenoführer Baldur v. Schirach Mit der Machtübernahme der nationalſozialiſti⸗ ſchen Bewegung hat ſich unſere große Jugendfront um einige Millionen erweitert Der Führer hat darüber hinaus den Grundſatz der Selbſtführung der Jugend aufgeſtellt und uns dieſe zuerkannt. Damit iſt unſere Verantwortung gewaltig ge⸗ wachſen. Als oberſtes Geſetz und oberſte Richtſchnur unſe⸗ rer Arbeit an der deutſchen Jugend gilt für uns der Kampf um die Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit unter den Jungarbeitern und eine vorbildliche Ge⸗ ſundheitspflege. Unſere Geſundheitspflege, deren Grundlage die Reihenunterſuchungen durch Hg⸗ Aerzte bilden, geht von dem Grundſatz aus: In erſter Linie wollen wir die geſunde Jugend geſund erhalten und durch unſere Geſundheitspflege vor⸗ beugende Maßnahmen treffen. Wir haben in der Kinderlandverſchickung, die wir mit der NS zuſammen durchführen, ein Mittel ge⸗ funden, durch das nicht nur die erholungsbedürftige Jugend die nötige Ausſpannung findet, ſondern das die Stadtkinder auch die Lebensbedingungen des Bauern, den deutſchen Heimatboden und echtes, blutsmäßig, an Hof und Scholle gebundenes Volks⸗ tum erleben läßt. 70000 Kinder hat das Soziale Amt der Raß im letzten Jahre verſchicken können. In dieſem Jahre muß es gelingen, mehr als 500000 erholungsbedürftige Jungen und Mädels aus dem Häuſer⸗ meer der Großſtädte hinaus aufs Land zu bringen. Deutſcher Bauer: Unſer Ruf geht an Dich, an der lebendigen Zukunft von Volk und Stadt mitzuſchaf⸗ fen. Indem Du deutſcher Jugend die Möglichkeit körperlicher Erholung und Stählung verſchaffſt, wirkſt Du mit am Bau der Zukunft des Volkes!“ Baldur von Schirach, Jugendführer des Deutſchen Reiches. Ihr für ſeinen Kampf um eeeeeeeeeee Abſchied der Mannheimer Deulichlandflug⸗Leilnehmer Wenn am Donnerstag in Berlin der diesjährige Deutſchlandflug beginnt, dann werden auch die Mann⸗ heimer Flieger wieder vertreten ſein und mit ihren Kameraden aus dem ganzen Reich ihre Kräfte meſ⸗ ſen. Sieben Maſchinen wurden von der Orts⸗ gruppe Mannheim der Landesgruppe VIII des Deut⸗ ſchen Luftſportverbandes gemeldet. Man hofft mit dieſen Maſchinen gut abzuſchneiden Da nur ſtafſel⸗ und ſchwarmweiſe geflogen wird, hat man ſieben gleich⸗ wertige Klemm⸗Sportflugzeuge mit gleichſtarken Motoren gewählt, ſo daß in dieſer Hinſicht ſchon eine gewiſſe Gleichmäßigkeit im Flug des Mannheimer Schwarmes gewährleiſtet iſt. Im Sonnenglanz des Sonntag Vormittags ſtan⸗ den die Flugzeuge tadellos ausgerichtet auf dem Mannheimer Flugplatz. Die Motorenhauben hatten einen roten Anſtrich bekommen, an den ſich ſeitlich am Rumpf die Schwarmbezeichnung G 5 anſchloß, unter der die Mannheimer Maſchinen am Deutſch⸗ landflug teilnehmen. Zur Kenntlichmachung der ein⸗ zelnen Maſchinen waren Ziffern noch am Rumpf auf⸗ gemalt, ſo daß die Flugszeuge gezeichnet waren: DERAE mit P,-EOON mit L,-ESUs mit K, D- ERIX nit M,-EB IR mit R,-ECEs mit W/ und D 2903 mit V. Zwiſchen acht und neun Uhr wurden die letzten Startvorbereitungen getroffen. Die Flugzeuge ſelbſt waren ſchon längſt ſtartklar, hatten vollgefüllte Ben⸗ zintanks, abgefertigte Bordbücher und waren auf alle Einzelheiten überprüft, wie auch das Abbrem⸗ ſen bereits ſtattgefunden hatte. Nach und nach ſchlüpfte die Mannſchaft in ihre einheitlichen grauen er ſein Vertrauen aus und hob hierbei hervor, daß Anzüge, um ſich dann um Oberflugmeiſter Loch⸗ ner zu verſammeln, der noch einmal kurz die wich⸗ tigſten Beſtimmungen für den Deutſchlandflug er⸗ läuterte und die Zeichen erklärte, auf die die Flug⸗ zeugführer während des Fluges zu achten haben. Landesgruppenführer Schlerf wies in einer An⸗ ſprache auf die Schwierigkeiten und auf die Anfor⸗ derungen hin, die der Deutſchlandflug an alle Be⸗ teiligten ſtellt. Der Mannheimer Mannſchaft ſprach er den Erfolg nicht darin ſieht, daß die Mannſchaft unbedingt den erſten Preis mit nach Hauſe bringt, ſondern darin, daß jeder einzelne ſagen kann:„Ich habe im Sinne des Führers gehandelt„Einer für alle— alle für einen!“ and bin für die Landes⸗ gruppe 8 mit Erfolg geflogen.“ Nach dem herzlichen„Glückab“ des Landesgrup⸗ penführers dankte Schwarmführer Bihlmaier und verſprach, daß die Flieger ſelbſtverſtändlich alles tun werden, was ſie tun können, um die Landes⸗ gruppe ehrenvoll zu vertreten. Durch Handſchlag verpflichtete dann Schwarmführer Bihlmaier ſeine Kameraden. Das treue Flugplatzfaktotum Jakob hatte es ſich nicht nehmen laſſen, die traditionellen Blumen herbeizuſchaffen. Und ſo konnte jedem Flug⸗ zeugführer und jedem Orter ein Blumenſtrauß in den gelb⸗roten Landesfarben in die Hand gedrückt werden. Auch die Damen der Flieger bekamen als kleine Tröſtung einen Blumenſtrauß. Inzwiſchen waren auch die zuvor ſchon angetretenen Flieger⸗ ſtürme neben den Flugzeugen aufmarſchiert. Sturm⸗ die beſten Glückwünſche der zurückbleibenden Mann⸗ ſchaft, die es begrüßen würde, wenn es gelingen könnte, den Sieg an die Mannheimer Farben zu heften. Schwarmführer Bihlmaier dankte für den Abſchiedsgruß und bat, die Ehre der blaugrauen Uniform hochhalten zu wollen. Die Mannſchaft ver⸗ abſchiedete ſich dann mit einem„Heil Hitlerl“, ehe die Deutſchlandflieger in ihre„Kiſten“ kletterten. Donnernd ſprangen die Motoren an. Ein letztes Winken und langſam rollten die ſieben Flugzeuge in die Südecke des Platzes, um ſich dann nach kur⸗ öem Anlauf gleichmäßig in die Höhe zu erheben. Als die Maſchinen in nördlicher Richtung entſchwanden, ordneten ſie ſich zu einem Geſchwader und als ſi die Abſchiedsrunde fliegend, in größerer Höhe wieder über dem Flugplatz auftauchten, waren die ſieben Maſchinen tadellos ausgerichtet und boten im blauen Aether einen wahrhaft wundervollen Anblick. Die beſten Wünſche der Zurückbleibenden begleiten die Flieger, die in dieſem Jahre leider auf dem Deutſch⸗ landflug nicht über Mannheim kommen, ſo daß wir ſie erſt wieder nach ihrer Rückkunft von Berlin be⸗ grüßen können. i. Polizeibericht vom 17. Juni Verkehrsunfälle. Am Samstag vormittag ſti auf den Planken, Kreuzung E und D 5 und 6 ein Laſtkraſtwagen mit einem Straßenbahnwagen zu⸗ ſammen. Beide Fahrzeuge wurden beſchädigt. Der Straßenbahnbetrieb war auf etwa 15 Minuten geſtört. Verletzt wurde niemand.— Um die gleiche Zeit ſtie auf der Straßenkreuzung N und M5 und 6 ein Per⸗ ſonenkraftwagen mit einem Radfahrer und mit einer Radfahrerin zuſammen. Beide wurden zu Boden geſchleudert und trugen Hautabſchürfungen davon. Die Fahrräder wurden ſtark beſchädigt.— Am Samstag nachmittag wurde auf dem Kaiſerring vor dem Quadrat M7 ein 57 Jahre alter Archi⸗ tekt von einem Kraftradfahrer angefahren und zu Boden geworfen. Der Verunglückte trug am rechten Knie einen Bluterguß davon. Wegen Ruheſtörung und groben Unfugs gelangten zwölf Perſonen zur Anzeige. 3 Selbſttötungsverſuch. Am Samstag nachmittag hat ſich im Jungbuſch eine 28 Jahre alte Ehefra in der Abſicht, ſich das Leben zu nehmen, von einem Gangfenſter des vierten Stockwerkes in den Hof g ſtürzt, wo ſie bewußtlos liegen blieb. Die Leben müde wurde im Sanitätskraftwagen nach dem Allg. Krankenhaus gebracht. Grund zur Tat ſoll in Fa⸗ milienſtreitigkeiten zu ſuchen ſein. Es beſteht Le⸗ bensgefahr. 4 Verein ehemaliger 169er Mannheim Am Donnerstag hielt der Verein im Ritterſaa des Kinzingerhofes N 7,§, ſeine ſehr gut beſuchte Jahreshauptverſammlung ab. Vereins⸗ führer Hildebrand führte die Kameraden von hoher Warte aus in das Erleben der nationalen Not⸗ wendigkeiten unſerer Zeit. Gebührend gedachte e des weltgeſchichtlichen Tages, an dem Hitler und Muſſolini ſich in Venedig die Hände reichten. E zeichnete tiefgründig die Treue zu Führer und V die Pflichterfüllung, das Zuſammenhalten und Opfermut. Dazu iſt die altbewährte Kameradſchaft aus Kriegs⸗ und Friedenszeit bei dem tapferen J. 169 von grundlegender Bedeutung. Dieſe zu be⸗ wahren und im täglichen Leben bei unſeren Mitmen⸗ chſen praktiſch anzuwenden und zu verbreiten, iſt das Streben unſeres Reichskanzlers und unſere ſtolze Aufgabe als Verein. Sieg Heill den verantwort lichen Männern an der Spitze unſeres lieben Vater⸗ landes. Den Geſchäftsbericht erſtattete der Schriftführ⸗ Ueber den Kaſſenſtand berichtete der Rechner. Aus⸗ ſtehende Vereinsbeiträge werden durch erwerbslo Kameraden eingezogen. Die Beiträge werden vo 1. Juli ab auf 30 Pfg., für arbeitsloſe Kamerad auf 10 Pfg. monatlich feſtgeſetzt. Entlaſtung wu⸗ dem Führerrat erteilt und unter lebhaftem Beifall Dank gezollt. Mehrere Kameraden haben für er⸗ werbsloſe Kameraden den Beitrag für die SA⸗Re II bezahlt. Nachahmungswert! Anordnungen des Kyffhäuſerbundes wurden b ſprochen. Der Gaukriegertag und das 169e: Treffen von Nordbaden am 24. Juni in Ladenbu fanden eingehende Erörterung, Antreten am Hau bahnhof in Mannheim, Abfahrt 13 Uhr. Alte Re⸗ mentskameraden mitbringen. Am 1. Juli um.15 Uhr Antreten im Schloßhof zum Soldatentreffe Ludwigshafen und am gleichen Tage nachmitta 18.15 Uhr beim Zeughausplatz zum Kolonial⸗Kr gertag in Mannheim. Kamerad Kuchenmeiſt berichtete über die Hauptverſammlung des Bu ehem. 169er in Pforzheim. Soldatenlieder und tere Soldatengeſchichten beſchloſſen um Mittert den arbeitsreichen Abend. Die Ne.Volkswohlfahrt errichtet e Ehe⸗ und Sexual⸗Beratungeſtelle Das Amt für Volkswohlfahrt der NSDAP eine Ehe⸗ und Sexualberatungsſtelle richtet. Aufgabe dieſer Beratungsſtelle iſt, genoſſen und Volksgenoſſinnen vor⸗ Eheſchließung zu beraten und dafür zu ſorgen, die Grundvorausſetzungen der zukünftigen Ehe e füllt werden, mit dem Ziel, einen körperlich ut geiſtig erbgeſunden Nachwuchs heranzuziehen und zu erreichen, daß ehrenhaften geſunden Menſchen, deren Eheſchließung an irgend welchen Umſtänden ccheitert, die Ehe ermöglicht wird. Durch Aufklärung weiter erreicht werden, die Fortpflanzung erbkran⸗ ken Nachwuchſes zu verhindern, erbgeſunden Nach⸗ wuchs aber in jeder Beziehung zu fördern Fehlverbindungen und unglückliche Irrtü können verhütet werden, wenn die jungen ſchon vor der Ehe, ja ſchon vor der Verlebung, ſi vertrauensvoll an dieſe Stelle wenden. Aber au die Menſchen, deren Ehe in Gefahr iſt, zerrütter 3 werden, ſollen beraten werden. Die Sprechſtun den, die von dem Vertrauensarzt der NSV geha ten werden, finden zunächſt im Hauſe„Mutter un Kind“, I. 5, 6. jeweils Mittwoch nachmittags von 8 bis 10 Uhr ſtatt und können von jedem a führer Kunz übermittelte den ſcheidenden Fliegern aufgeſ werden. Sie ſind koſtenlos. 25 Handelns übernehmen läßt. 1 Seite Rummer 71 Reue Naunheimer Zeitung/ Rorgen⸗Ausgabe Montag, 18. Juni 1984 Brieffasten der NM2 Beruſsfragen und. eſaulę Medizin. Das mediziniſche Studium umfaßt fünf vorkliniſche und ſechs kliniſche Semeſter. Die Ge⸗ bühren und Kolleggeldex betragen für das vor⸗ kliniſche Studium je Semeſter etwa 250 4. Für das Kliniſche Studium 300 /, Die Geſamtkoſten für Stu⸗ dium und Lebenshaltung können ſich auf 7000 4 belaufen. Dazu kommen noch Ausgaben für Bücher, Inſtrumente und ſonſtige wiſſenſchaftliche Hilfsmittel, für die man je Semeſter 100 /, anſetzen kann. Ge⸗ naue Zahlen laſſen ſich hier aber nicht angeben, denn die Geſamtkoſten richten ſich nach den perſönlichen Bedürfniſſen und Verhältniſſen jedes einzelnen. Wer z. B. oft die Univerſität wechſelt, braucht auch mehr Geld als andere uſw. Roſa.„Ich habe 2 Verwandte, die im väterlichen Geſchäft tagsüber beſchäftigt ſind. Nun möchten dieſe abends eine Haushaltungsſchule beſuchen, wo ſie vor allen Dingen kochen, backen und die Haushaltung erlernen können. Können Sie mix eine Adreſſe an⸗ geben.“ Sprechen Sie beim Mannheimer Hausfrauenbund in N 2, 4 vor. Geſchäftszeit von 10—½ Uhr und von—46 Uhr. Ltenerfragen Holzhaus.„Ich habe die Abſicht, mir ein Haus zu kaufen. Neulich wurde mir ein Haus in einem Luftkurort angeboten. Es handelt ſich nun um ein Holzhaus. Das Beſitztum umfaßt etwa 536 qm. Die bebaute Fläche iſt etwa 73 am groß. Die Grund⸗ fläche iſt eingefriedet. Das Haus ſteht frei, iſt unter⸗ kellert, hat Waſchküche, ein Keller könnte auch als Garage ausgeſtattet werden. Zuſammen drei Kel⸗ ler. Obergeſchoß: 1 Glasveranda 10 am groß, 6,55 Meter lang, 150 Meter breit; 1 großes Zimmer 23 am 1 Schlafzimmer 16 am; 1 kleines Zimmer als Ruheraum; 1 Küche 12 am; Abort ohne Spülung; 1 Flur. Dachgeſchoß: 2 Balkonzimmer 22 und 18 qm, und verſchiedene Speicherräume. Waſſer und elek⸗ triſches Licht ſind vorhanden. Wände und Decken ſind mit Sperrholz ausgeſtattet. Die Außenwände ſind aus pölniſcher Fichte hergeſtellt, dazwiſchen Iſo⸗ lierpappe, dann das Sperrholz. Es ſieht ſehr ſchön aus. Bin nun nicht im klaren, ob der Preis von 10 000 Mark zu hoch iſt. Gleichzeitig möchte ich an⸗ fragen, was das für eine Steuer iſt: Grunderwerb⸗ ſteuer? Sonſt würden keine Laſten auf dem Haus liegen. Wie lange ſind neugebaute Häuſer ſteuer⸗ frei? Falls ich es vermiete, welche Miete könnte ich für das Haus verlangen?“—— Die Grunderwerb⸗ ſteuer iſt diejenige Steuer, die beim Uebergang des Eigentums an inländiſchen Grundſtücken erhoben wird(Grunderwerbſteuergeſetz vom 11. 3. 1927). Die Steuer wird berechnet nach dem Einheitswert des Grundſtücks(letzte Einheitswertfeſtſtellung vom 1. 1. 1931), wobei von einem um 20 v. H. niedrigeren Wert als dem Einheitswert ausgegangen wird als Ausgleich für die inzwiſchen eingetretene allgemeine Wertminderung auf dem Grundſtücksmarkt. Die Steuer beträgt 3⸗v. H. des gekürzten Einheitswertes; dazu können nach dem Finanzausgleichsgeſetz vom 27. 4. 1926 die Länder und die Gemeinden Zuſchläge erheben, die zuſammen für Land und Gemeinde nicht mehr als 2 v. H. des ſteuerpflichtigen Wertes betra⸗ gen dürfen. Zur Entrichtung der Steuer iſt der Er⸗ werber und der Veräußerer geſamtſchuldneriſch ver⸗ pflichtet. Für die Steuerbefreiung neu erricheter Wohngebäude kommen drei Gruppen des Neuhaus⸗ beſitzes in Frage: 1. Neueſter⸗Neuhausbeſitz(Klein⸗ wohnungen und Eigenheime, die nach dem 31. 8. 1934 bezugsfertig geworden ſind); 2. mittlerer Neu⸗ hausbeſitz(Wohngebäude, die zwiſchen dem 1. 4. 1931 und 31. 3. 1934 bezugsfertig geworden ſind); 3. älte⸗ rer Neuhausbeſics(Wohngebäude, die zwiſchen 1924 und 31. 3. 1931 bezugsfertig geworden ſind). Neueſter Neuhausbeſitz(1) ſcheidet für Ihre Anfrage wohl aus. Fällt die Bezugsfertigkeit unter 9, ſo tritt bis zum Ende des Rechnungsjahres 1938— d. i. der 31. 3. 1939— Befreiung von der Grundſteuer der Län⸗ der und Gemeinden ſowie von der Einkommenſteuer und Vermögenſteuer für dieſe Anweſen ein. Dieſe Befreiung gilt für Wohngebäude jeder Art und ohne Rückſicht auf die Größe der Wohnungen. Nicht be⸗ freit dagegen ſind Gebäude, die mit Hilfe einer Brandentſchädigung wieder erſtellt werden ſowie Wohngebäude von Siedlerſtellen. Für den unter 3) fallenden älteren Neuhausbeſitz kommt eine Befrei⸗ ung für Reichsſteuern nicht in Betracht. Ob und in⸗ wieweit für dieſe Anweſen Grundſteuern des Landes und der Gemeinde erhoben werden, richtet ſich grund⸗ ſätzlich nach Landesrecht(Näheres werden Sie für dieſen Fall von dem zuſtändigen Finanzamt er⸗ fahren). Auf alle Fälle empfehlen wir Ihnen, vor Abſchluß des Kaufvertrags bei dem zuſtändigen Ge⸗ meinde⸗ und Finanzamt anzufragen, ob und welche Steuerrückſtände etwa noch vorhanden ſind, weil Sie des Anweſens mithaften, ſoweit ſie von dem Ver⸗ käufer nicht beigetrieben werden können. Ob der Preis von 10 000 Mark für das Anweſen angemeſſen iſt oder nicht, können wir von hier aus ohne nähere Kenntnis der örtlichen Verhältniſſe nicht beurteilen. Sie werden hierfür am zweckmäßigſten einen Fach⸗ maein zu Rate ziehen, der Ihnen auch über die An⸗ gemeſſenheit eines Mietzinſes zuverläſſige Auskunft geben kann. F. M.„Unter welchen Vorausſetzungen kann dͤer Eintritt in die Selbſtverſicherung der Angeſtell⸗ tenverſicherung folgen?“—— Zum 1. Perſonen, die für eigene Rechnung eine ähnliche Tätigkeit wie die verſicherungspflichtigen Angeſtellten ausüben, 2. Perſonen, die an ſich verſicherungspflichtig ſein würden, aber verſicherungsfrei ſind, a) weil ihr Jahresarbeitsverdienſt die für die Verſicherungs⸗ pflicht feſtgeſetzte Grenze überſteigt, oder b) weil ihnen als Entgelt nur freier Unterhalt gewährt wird, oder c) weil ſie nur vorübergehend beſchäftigt werden, oder, d) weil ſie zu ihrer wiſſenſchaftlichen Ausbildung für den zukünftigen Beruf gegen Ent⸗ gelt tätig ſind. Im Falle der Selbſtverſicherung ſind die Beiträge nicht unter der dem jeweiligen Einkommen entſprechenden Gehaltsklaſſe zu entrich⸗ ten, mindeſtens aber in Gehaltsklaſſe B Steuerfurcht⸗ für Zinſen. Iſt der. Zinsertrag als Einkommen zu verſteuern?“—— Ob das geringfügige Zinsein⸗ kommen zur Steuer herangezogen wird, oder infolge der allgemeinen Freigrenze ſteuerfrei bleibt, richtet ſich nach Ihren allgemeinen Einkommensverhält⸗ niſſen. Grundſätzlich ſind aber Zinſen als Einkom⸗ men aus Kapitalvermögen anzumelden. freiwilligen Eintritt in die Verſicherung ſind bis zum vollende⸗ ten vierzigſten Lebensjahr berechtigt: ch habe ein mittelgroßes Spar⸗ guthaben. Am Ende jeden Jahres bekomme ich da⸗ zur Einkommenſteuer Jueristisgſie Sragen Kleingartenfreund.„Iſt es dem Vorſtand eines Kleingartenvereins erlaubt, öffentlich durch An⸗ bringen eines Sperrſchloſſes und eines Schildes: „Dieſer Garten iſt enteignet und iſt das Betreten verboten“ einem ſeit ſieben Jahren keine rückſtän⸗ dige Gartenpacht ſchuldenden Mitglied den Garten (2 Ar) zu enteignen und ihm das Betreten des⸗ ſelben in der für den Gartenbau gerade notwendig⸗ ſten Zeit Ende April zu verbieten, lediglich weil er die ſeit zwölf Jahren am Zaun entlang ziehenden und ſehr ertragreichen Brombeer⸗ und Himbeerſträu⸗ cher zunächſt nicht kurzerhand entfernen wollte? Iſt es dem Vorſtand geſtattet, trotz ſofort eingelegtem Proteſt und Bereiterklärung, den Garten in Ord⸗ nung zu bringen, denſelben eigenmächtig mit 200/ abzuſchätzen, ihn unter Vernichtung der ganzen Brombeeren, Himbeeren einer beſchnittenen Hecken⸗ coſenanlage am Wegzaun, der Spargelkultur, der ganzen Dauerblumenanlage durch ein anderes Ver⸗ einsmitglied umgraben zu laſſen, den Garten mit 150/ weiterzuverkaufen und an dieſem Preis noch 30 für Umſtechen und Verwüſten bzw. Vernichten der oben angeführten Pflanzung in Abzug zu bringen? Dem ſeitherigen Eigentümer ſollen noch 120/ ausbezahlt werden, was natürlich unter Pro⸗ teſt verweigert wurde. Zu bemerken iſt, daß der ſeit⸗ herige Inhaber vor ſieben Jahren an ſeinen Vor⸗ er ſelbſt 150/ bezahlen mußte und ſeit länge⸗ gegebenenfalls für dieſe Rückſtände als Erwerber rer Zeit Arbeitsloſenunterſtützung bezieht, außerdem Liebhaber für den Garten zum Preis von 250% an der Hand hatte. Kann der Vorſtand auf Schaden⸗ erſatz verklagt werden oder was kann ſonſt in dieſer Angelegenheit unternommen werden?“—— Die Beantwortung Ihrer Anfrage hängt davon ab, ob in den Statuten dem Vorſtand dis Enteignungsrecht eingeräumt worden iſt. Zweifellos müſſen die Sta⸗ tuten auch Beſtimmungen darüber enthalten, wann die Enteignung oͤurch den Vorſtand ausgeſprochen werden darf. Unter allen Umſtänden mußte Ihnen aber der Kleingartenverein eine angemeſſene Friſt zur Entfernung der Brombeer⸗ und Himbeerhecken ſetzen. Haben Sie dieſe Friſt erfolglos verſtreichen laſſen und hat der Kleingartenverein außerdem nach ſeinen Statuten das Enteignungsrecht, ſo werden Sie mit Erfolg gegen dieſe Enteignung nicht vor⸗ gehen können. Keinesfalls war aber der Kleingarten⸗ verein berechtigt, Ihre Spargelkultur zu vernichten und die Dauerblumenanlage zu entfernen. Wir emp⸗ fehlen Ihnen, dem Kleingartenverein Ihre Forde⸗ rung auf Erſatzleiſtung aufzugeben und falls dieſe nicht anerkannt wird. im Klageweg gegen den Klein⸗ gartenverein vorzugehen. Die Ihnen vom Klein⸗ gartenverein angebotene Zahlung von 120/ hätten Sie auf jeden Fall unter Vorbehalt annehmen müſſen und für über 120/ hinausgehenden Betrag Ihrer Erſatzforderung den Klageweg beſchreiten müſſen. M. M.„Müſſen in einem Teſtament alle Zahlen⸗ augaben, beſonders auch die Angabe des Dakums, in Buchſtaben geſchrieben ſein oder genügen die An⸗ gaben in Zahlen?“—— Zweckmäßigerweiſe muß auch das Datum in Buchſtaben geſchrieben ſein, weil das in Buchſtaben geſchriebene Datum eine beſſere Beweiskraft hat als eine Angabe des Datums in Zahlen. Keinesfalls iſt es zuläſſig, daß der Monat in Zahlen ausgeführt wird, ſondern der Monat muß immer mit der namentlichen Bezeichnung feſtgelegt ſein. Dieſe in Buchſtaben ausgeſprochenen Bezeich⸗ nungen ſind bei eigenhändig geſchriebenen Teſtamen⸗ ten erforderlich. Allerdings wird auch der Notar bei Errichtung des Teſtaments vor einem Notar dieſe Form wählen. M. S.„Ich gab in eine Wäſcheannahmeſtelle Wäſche zum Waſchen; bei der Ablieferung wurde mir eine Bettdecke verwechſelt. Ich reklamierte ſo⸗ fort und gab noch eine gleiche Decke als Muſter mit. Nun ſind es ſchon über zwei Monate, und ſo oft ich komme, heißt es:„Ich ſchicke die Decke rüber, ich bin wirklich noch nicht dazu gekommen, ſie zu ſuchen!“ Was ſoll ich nun in dieſer Sache tun?“—— Wir empfehlen Ihnen, der Wäſcherei einen Einſchreibe⸗ brief zugehen zu laſſen und eine Friſt zu beſtimmen, innerhalb der die Wäſcherei Ihnen die Decke heraus⸗ zugeben hat. Wir empfehlen, der Wäſcherei mitzu⸗ teilen, daß Sie nach Ablauf der geſetzten Friſt die Wäſcherei ſchadenserſatzpflichtig machen müßten und für die abhanden gekommenen Decken auf Koſten der Wäſcherei ſich andere verſchaffen. A. G.„Bin ich verpflichtet bei einer durch Ur⸗ teilsſpruch des Amtsgerichts feſtgelegten ratenweiſen Rückzahlung einer Hypothekenforderung über 250 Reichsmark jeden Monat einen Scheck anzunehmen oder kann ich Barzahlung verlangen?“—— Einen Barſcheck müſſen Sie annehmen, da es ſich hier ja auch um Bargeld handelt, denn der Scheck kann nor⸗ malerweiſe jederzeit eingelöſt werden. Einen Ver⸗ rechnungsſcheck können Sie dagegen ablehnen. Marie in H. Enteneier kann man nicht in Waſſer⸗ glas einlegen; ſie halten ſich nicht. Amerika.„Habe mich in Amerika verheiratek. Lebe von meinem Mann ſchon drei Jahre getrennt. Habe nicht die Abſicht, jemals nach dort zurückzukeh⸗ ren. Mein Mann iſt in Bulgarien geboren. Kann meine Ehe hier in Deutſchland geſchieden werden? Wo muß ich mich hinwenden?“—— Die Beantwor⸗ tung Ihrer Anfrage iſt nicht möglich. Sie müſſen vielmehr angeben, ob Ihr Mann zur Zeit der Ehe⸗ ſchließung noch die bulgariſche Staatsangehörigkeit beſeſſen hat, oder die Ehe nach amerikaniſchem Recht geſchloſſen wurde. Auf jeden Fall empfehlen wir Ihnen, ſich an das Konſulat desjenigen Staates zu wenden, deſſen Staatsangehörigkeit Ihr Mann beſitzt. Da mit den einzelnen Staaten verſchiedene Abkom⸗ men bezüglich der Scheidung der Ehe zwiſchen einer Deutſchen und dem Angehörigen eines fpemden Staa⸗ tes beſtehen und andererſeits in der Mehrzahl das Recht desjenigen Staates für die Scheidung maß⸗ gebend iſt, dem der Ehemann angehört, empfiehlt es ſich, die erforderliche Auskunft ſich von dem Konſu⸗ lat des zutreffenden Staates einzuholen. G. H.„Wenn in einem Haushalt ein Kohlenherd und ein Gasherd vorhanden ſind, darf ein Herd ge⸗ pfändet werden und welcher?“—— Die Frage, ob. wenn zwei Herde vorhanden ſind, der eine gepfändet werden kann, kann allgemein nicht beantwortet wer⸗ den, ſondern es hängt von der Beurteilung des Ein⸗ zelfalles ab. Es handelt ſich im Streitfalle um eine Auslegungsfrage, bei der auch nicht geſagt werden kann, ob der Kohlen⸗ oder der Gasherd unpfändbar iſt, Der Schuldner muß im Falle der Pfändung nach⸗ weiſen, daß er oͤie beiden Herde zur Aufrechterhal⸗ tung ſeiner Exiſtenz benötigt. Im großen und gan⸗ zen wird der Standpunkt eingenommen werden, daß der Kohlenherd unpfändbar iſt und der Gasherd ge⸗ pfändet werden kann, es ſei ödenn, daß der Kohlen⸗ herd unbrauchbar iſt oder beide Herde dauernd nebeneinander benötigt werden. beutsche Manschaftsmeisterschaft In der Zeit vom 15—18. Juni tragen alle deut- schen Landesverbände eine Mannschafts⸗ meisterschaft mit Achtermannschaften aus. Gespielt wird in Wiesbaden, Salzuflen und Swine⸗ minde. Wir kommen darauf zurück. „Eröffnungsturnier“ des Mannheimer Schachklubs Gruppe—C spielen jeweils Montags, Gruppe. D Donnerstags in der„Harmonie“. Auf den Verlauf des Turniers kommen wir noch zurück. Aus der Simultanvorstellung Bogoijubows Wir haben unseren Lesern berichtet von der großen Simultanvorstellung Bogoljubows an 45 Brettern, bei der er das glänzende Ergebnis von 31 Siegen, 11 Unentschieden und nur 3 Niederlagen in %% Stünden erreichte. Seine 3 Niederlagen bezog er erst nach schärfstem Kampf. Eine dieser Ver- Iustpartien gegen einen Vertreter der Mannheimer 1. Klasse zeigen wir heute. Weiß: M. Fleißner-Mannheim. Schwarz: E. Bogoljubow. Gespielt am 2. Juni 1934. 1—el, e7—e5. 2. 8g1—13, SbS—66. 3. LfI—b5, Lf8—c5. 4. Sbi—c3, d7—d6. 5. d2—d3, Sg8—16. 6.—0,—0. 7. Lei-g5, Les-g4. 8. Scg—d3, Scö—dd. 9. Lb5—4. 5 Ein scheinbar erzwungener Rückzug, der bei der sonst symmetrischen Stellung dem Schwarzen die Initiative überläßt. Dann wäre ja aber die ganze weiße Eröffnungsanlage Verfehlt, wenn ihr Ergeb⸗ nis eine symmetrische Stellung wäre, bei der Schwarz am Zuge ist! Da das Schachspiel aber auf Logik aufgebaut ist, muß in dieser Stellung ein Zug vorhanden sein, der den Weißen das Gesetz des Und dieser Zug ist 9. Ddz! Sbs:? wäre darauf ein sofort entscheiden- der Fehler wegen 10, Lf6:, gf. 11. Dhöl mit der töd- lichen Drohung 12. Sfö:, oder 10. Lf6:, Dd7. 11. Dgö, . 12. Dh6é mit Matt! Auf Od)) 143: 10. Li6:, gt. 11. Dh6, Se2-. kreiende Kombination Lgzg. 13. Kgꝛ:, Sf4-r folgt 12. Khi und die anscheinend be⸗ einkach 14. Khi! mit der neuen durchschlagenden Drohung TgI. Noch eine reizende Variante ver⸗ dient angeführt zu werden: 9. Ddzl, Li3: 10. Lf6:, Dbs(wohin sonst?!). 11. Se7f(und nicht Dg57 Se 61ʃ), Khs. 12. Lg7+E! Kg7: 13. Dg5-+, KhS. 14. Dfégkg. Der aufmerksame Leser wird noch mehr solcher netter Abspiele entdecken, aus denen allen hervorgeht, daß Weiß mit 9. Dda zu einem kräftigen Angriff kam.— Nach dem Textzuge versucht Schwarz die eben für Weiß skizzierte methode: 9. DdS-—d7! 10. LgB-h4. * gegen die Drohung Lfa: und Dhs. „ Sk6cd5. 11. Lo4cd5, c7—c6. 12. Ld5—b3, S449cbg. 13. a2 Kbz,—15. Einleitung eines gelährlichen Königsangriffs, den Weiß mit einem kleinen„Witz“ gerade noch ab- wehren kann. 14. ha-—h3, Lga4—h5. 15. Sfsce5l Dd7—es. 16. -g4I Desdce5. 17.)chö, föce4. 18. dsxea, Desxed. 19. Tai—a4. Ein origineller Deckungszug, der gleichzeitig den Turm wirksam ins Gefecht bringt. 19.., De4—15. 20. Tad—ga, Kgs-—bs. 21. h3—b4, Lc5ö—6G. 2. Ddixde, Dfö)chö. 23. TI1—e1, Dhö—15. 4. 184—92. Ein heabsichtigtes Baperwopfe 43 dem Weißen 9 guten, Angriff auf der offenen-Linie gibt. „ Dfo)ch3. 25. Ddé—e7, T18—g8. 26. Lh4—g8, 156.-A 27. De7-el, Tas-—dB. 28. 02—03. Hier kann Welb natürlich die Dame erobern, aber der Preis dafür schien ihm etwas zu hoch: Tb2, Dgs“, Khi, Dhz: Kha:, Lfg:. Wein will im unmittel⸗ baren Angrriff siegen. 28...„ Ld4-—6. 209. LS3—651 Mit der Absicht, durch Lg7 +t, Tg7: Des, rasch Schluß zu machen. 29...„ TdS—fSs. 30. c3—04, T18—7. 81.-ec, Lb6--ds. 22. Tei—e3, Dh3-c8. 38. Te3—g8. Mit der Drohung Lg7, Tg7: Tg7:, Tg7: Des-r- und der weiteren Absicht— s... 33..„T17.—f6. 34. Le5t6, LdSxCfG. 38. Dieser Keulenschlag streckte den großen Cegner zu Boden, Bogoljubow gab auf. Eine spannungsreiche Kampfpartie, die den Weißen in seinem Element, der verwickelten Kom- bination, sah. Leicht war ihm der Sieg nicht gemacht worden! Problernschach Heute setzen wir unseren Lösern drei Kleinauf- gaben, von—8 Steinen steigend. Diese drei hüb- schen Probleme veranschaulichen sehr gut alle Mög- lichkeiten, die sich dem Komponisten beim Aus⸗ arbeiten von Miniaturen bieten: Mattbilder, strate⸗ gische Ideen und Witz— alle drei Typen findet der Löser vertreten. Zunächst mit Nr. 69 einen -Steiner, sparsam und pikant. Problem Nr. 69. J. Kotrc.„Das Rätsel“, Juli 1929. . , S S * . 905 5 E 3 270 Der folgende 8——5 eine meudeutsche Idee in zweckreiner Form und mit vollendeter Oekonomie zur Darstellung. Die Aügige Forderung 2— — 2 22 115 2 — 2 — möge niemanden vom Lösen abschrecken. Auch diese Nuß ist zu Enacken Problem Nr. 70. L. Laméret und A. Chéron 3 Temps“, 1933. E ee * e E — 2 — — — 4+ 32 7 Matt in 4 Zügen. Zum Abschluß noch einen-Steiner, der den höchsten Anforderungen an Aesthetik und Schön- heit gerecht wird. Problem Nr. 71 „Anonymus in Lille“ Quelle? E 75 — 2 — — —2 — — 2 . 5 +—8. Matt in 3 Zügen. Lösungseinsendungen — an die Schach- redaktion der NMZ erbeten. Briefkasten H. Z.(Mannheim): Sie haben recht: wie uns auch von anderer Seite mitgeteilt wurde, ist Nr. 66 un⸗ Iösbar wegen der einfachen Parade 1... Dc5. Wir haben den Verfasser darauf aufmerltsam gemacht, daß er für Verbesserung sorge. Besten Dank für das Interessel Lösungsbesprechung Problem Nr. 67(Nachgänger“; M. Ma). 1. Le7-dé.„Eine gute Idee hat nicht die ihr ge⸗ bührende Gestalt bekommen; der Schlüssel ist in- folge des eingesperrten Lað recht derb ausgefallen. Immerhin ist die fünflache Themasetzung(b5; Lb4, cg, d2 und ei) lobenswert“.(Aus dem Preisbericht). Problem Nr. 68(L. Chéronh): 1. Sh6—k51 LhS:. 2. Sg7. Ein altes Thema in gefälligem luf- tigen Gewande. Lösungen sandten ein Herr H. Zapf. Mannheimer Schachklub.„Harmonie,“ D 2, 6. JTäglich Spielgelegenheit ab 16 Uhr. ◻⏑ eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeoogouuuöüöre I e eeeeeeeeeeeeeee. N Kucec * WS IIIieeeeeeeeeeeeeieeeeeeee 2 10ͤů· 1405 füGttaälatuatsuk ———— — —— — L —— ——————— ———— —— ——— —— —— 1 1 — Lren Uern — — —— — —.. —4 — — — — 9 — — —— —.. 2 — 33— un, — — — 2 — —. —eee — — — — — — — —¹ — — — — — — 0 — — — — — 'rFqDwũ F — IAUA Muuun W J Waeeet 441ʃ 8 , Mminmmnneeſiiiiimin Wiuſſeſiuummmeniſſeſſ W 8 2 Ceeeccceeccceeeeeeeeeeeeeeeeee 9 ———————— — ———————— Morgen- Ausgabe ee 18. 1934 145 lahrgang /Nr. 271 Schalke und Nürnberg im Endſpiel Waldhof verliert die Vorſchlußrunde in Düſſeldorſ gegen Schalke:5(:)— Nürnberg-Viktoria Berlin:1(Halbzeit:0 Vor dem Kampf Alles, was man hier im Weſten am Vorabend des Spiels Schalke— Waldhof hört und lieſt, iſt auf den Ton abgeſtimmt: Schalke muß deutſcher Mei⸗ ſter werden! Sechsmal ſchon ſtanden die„Knappen“ in den Endrunden, jedesmal wurde ihnen im letzten Augenblick die greifbar nahe Siegestrophäe entriſſen. Aber dieſes Mal muß es gelingen... Das iſt die Auf⸗ faſſung in ganz Weſtdeutſchland, nicht allein im ſchönen Weſtfalenland, der engeren Heimat der unbeſtritten den ſchönſten Fußball ſpielenden Schalker. Und wenn man bedenkt, daß 45 000 Vertreter des weſtdeutſchen Optimis⸗ mus' am Sonntag hinter„ihrem“ Meiſter ſtehen werden. könnte es einem um das Schickſal des badiſchen Meiſters angſt und bange werden. Aber vorläufig iſt es ja noch nicht ſo weit, vorläufig entſpannen die Waldhöfer fernab von Düſſeldorf, in einem idylliſch gelegenen„Waldpark⸗ hotel“, noch ihre Nerven, wiſſen ſie doch, daß es neben dem ſpieleriſchen Können vor allem auch auf die Ner⸗ venbeherrſchung ankommen wird, um möglichſt vaſch ſich zu einer geſchloſſenen Mannſchaftsleiſtung zu⸗ ſammenzufinden und ſich von dem großen Gegner nicht die Geſchehniſſe diktieren zu laſſen. Wenn ihnen dies gelingt, wenn ſie ſich von Hemmungen freimachen können, wenn ſie unbeirrt in ihr Spiel und ihren Stil hinein⸗ finden, dann wird es den großen Könnern um Szepan und Kuzorra nicht leicht fallen, ihr techniſch überlege⸗ nes Spiel ſo aufzuziehen, wie man es ſich hier im Weſten ausmalt Immerhin, wir wollen nicht beſtreiten, daß die klare Favoritenſtellung, die den Schalkern hier ein⸗ geräumt wird, berechtigt erſcheint. Das Zuſammenſpiel dieſer ausgereiften, techniſch hochſtehenden Elf iſt ſchon ſo oft in ſchweren und ſchwerſten Kämpfen tonangebend ge⸗ weſen, hat ſchon ſo häufig die Maſſen begeiſtert und das ausgefeilte„Kreiſelſpiel“ hat ſchon ſo oft die Widerſtands⸗ kraft der Gegner zermürbt, daß die Aufgabe der Waldhof⸗ abwehr ungeheuer ſchwer erſcheinen muß. Allein, es hat ſich bei Schalke auch ſchon ebenſo oft gezeigt, daß ihnen die Umformung des feinen Kombinationsſpiels in Zweckmäßigkeit und Raumgewinn nicht leicht fällt, und der Umſtand, daß gerade in dieſer Hinſicht die Wald⸗ höfer mit ihrem techniſch reifen Spiel zugleich auch die zielſtrebige, raumgreifende Anlage ihrer Angriffe verbin⸗ den, läßt den badiſchen Meiſter keineswegs ohne Ausſich⸗ ten in den ſchweren Kampf ziehen. Nun, morgen werden wir Augenzeuge ſein, wie ſich die beiden Gegner mit den techniſchen, taktiſchen und körperlichen(bei der Hitzel) Erforderniſſen und mit den pſychologiſchen Belaſtungen, die ein ſolcher Kampf nun einmal mit ſich bringt, abfin⸗ den werden. Und vor allem wird es in beſonderem Maße reizvoll ſein, zu beobachten, wie die beiden großen Gegner Fritz Szepan und Otto Siffling, eben noch gemein⸗ ſam ſtreitend in Deutſchlands Nationalmannſchaft in Ita⸗ lien, ſich gegenſeitig zu übertrumpfen ſuchen Das Spiel Um die Mittagsſtunde begann der Zuſtrom der Maſſen, die in glühender Hitze ſtundenlang ausharrten und von denen eine auffallend ſtattliche Zahl die Hilfe der Sanitäter in Anſpruch nehmen mußte, ſo ſtork war die Wirkung der Sonnenſtrahlen. Als der Schtedsrichter Peters ⸗Berlin das Sptel anpfiff, wor das Rheinſtadion bis auf den letz⸗ ten Platz gefüllt, ſo daß es annähernd 50000 Zu⸗ ſchaner waren, unter denen ſich, da der Sonderzug aus Mannheim nicht gefahren war, rund 200 Waldhofanhänger befanden. Ein Trapezkünſtler, am Flugzeug hängend, worf zur Freude der Zuſchauer den Ball ab. Die Mannſchaften ſtanden ſich in folgender Aufſtellung gegenüber: SV. Waldhof: i0 Leiſt Model Molenda Brezing Kiefer Weidinger Heermann Siffling Engelhardt Walz Kalwitzki Urban Rattlämper Kuzorro Rotharot Tibulſki Szepan Valentin Bornemann Zai ons Mellage Schalke o4: Schalke wählt gegen die Sonne und Waldhof ſtößt an. Bald hat Weidinger eine Schußgelegenheit mit dem linken Fuß, die Mellage hält und gleich darauf ſetzt Weidinger durch Steilvorlage Sifflings ein, der zu Walz weitergibt, wo der Angriff geſtoppt wird. Hüter einen Flachſchuß Sifflings gehalten, erfolgt durch Rothardt der erſte geiährliche Vorſtoß Schalkes, den Urban durch pracierten Scharfſchuß abſchließt. Doch Rihm lenkt ausgezeichnet zur Ecke. Bald darauf hat der Waldͤhof⸗ Torwächter Glück, ols eine Bombe Kuzorras knapp am Torpfoſten vorbei ins Aus geht. Doch wiederum greifen die Waldhöfer ein. Der Ball geht weitlinig von Heermann über Weidinger zu Siffling, der aus ungünſtigem Winkel verſchießt. Auf einen groben Schnitzer Bornemanns, der einen Schuß von Engelhardt an der Bruſt abprallen läßt, kommt Siffling dieſes Mal in günſtiger Stellung zum Schuß, der aber in die Wolken geht. Wieder zeigt Waldhof einen prächtigen Steilangriff. Weidinger bedient Siff⸗ lings Linie, Sifflings Flanke zu Engelhardt und deſſen Kopfboll geht knapp am Tor vorbei. Auf der anderen Seite läuft Kalwitzki durch bis zum Strafraum, doch auch ſein Schuß landet knapp neben dem Pfoſten. Während der erſten Viertelſtunde iſt der Kampf völlig ausgeglichen. Beide Mannſchaften ſind auf die Sicherung ihres Tores bedacht und das Angriffsſpiel läuft beiderſeits noch nicht in der den beiden Mannſchaſten ſonſt eigenen Genauigkeit. Das Zuſammenſpiel iſt bei Schalke vielleicht eine Kleinig⸗ keit genauer und einheitlicher, doch erſcheinen die Angriffe der Waldhöfer wegen ihrer raumgreiſenden Anlage gefähr⸗ licher. Zajon folgt Siffling wirklich wie ein Schatten, ohne ihn jedoch zunächſt daran hindern zu können, daß die⸗ ſer ſich im geeigneten Augenblick freiläuft. Feine Mo⸗ mente hatte bisher neben Rihm vor allem Molenda als aufopfernder Läufer. In der 16. Minute fällt überraſchend das erſte Tor. Dreimal hintereinander wurde auf das Walbhoftor ge⸗ ſchoſſen, jedesmal wurde der Ball nicht weit genug weg⸗ gebracht und beim 4. Mal ſchoß ihn Urban flach und ſcharf in die Ecke, für Rihm unhaltbar. Eine Prachtleiſtung Szepans führt zu einem gefährlichen Angriff der Schalker, doch geht der Schuß knapp über die Latte. Allmählich macht ſich eine leichte Ueberlegenheit der Knappen bemerkbar, vor allem die auf der rechten Seite eingeleiteten Angriffe werden wiederholt gefährlich. Die linke Abwehrſeite der Mannheimer, in erſter Linie der Verteidiger Model, leiſtet den Vorſtößen des Flügels Ur⸗ ban—Kolwitzti nicht genügend Viderſtond. Das Spiel verläuft völlig fair. Der Schiedsrichter braucht überhaupt Atmoſphäre beizutragen, Kaum hat der Schalke⸗Tor⸗ kaum einzugreifen, höchſtens wenn Zajons ab und zu ein⸗ mal regelwidrig den Gegner angreiit. Nah einigen ſchal⸗ mäßigen Angriffen der Knappen kommt Waldhof zu einem Angriff, den indes Szepan wirkſam abſtellt. Im ganzen wird aber der Waldhofſturm nicht ausreichend durch ver⸗ wertbare Vorlagen aus der Deckung heraus eingeſetzt, was dadurch verſtändlich erſcheint, als dieſe Waldhof⸗Deckung durch die variantenreichen Angriffe der Schalker ſtark in Anſpruch genommen iſt. Einige wenige Steilvorlagen, die Siffling zugedacht ſind, verſteht Szepan durch geſchicktes Stellungsſpiel glänzend abzufangen, er holt ſich wiederholt Sonderbeifall beim Abſtoppen Sifflings, was einmal aller⸗ dings nicht ohne Mitwirkung der Hände möglich iſt. Dann kommt Rothardt zum Vorſtoß bis zur Linie. Er ſchießt, jedoch den Ball aus unmöglichem Winkel ins Aus. Auf der anderen Seite ſtoppt Bornemann den Linksaußen Walz in regelwidriger Weiſe. Der Strafſtoß kommt zu Weiöinger, der aber nicht gleich im Bilde iſt, ſo daß die Chance unverwertbar bleibt. Gleich darauf in der 37. Minute wäre faſt ebenſo überraſchend ein Tor gefallen. Kuzorra erhält in der Spielſeldmitte den Ball, ſpielt ſich allein in ausgezeichneter Weiſe bis an die Strafroumlinie durch und ſchießt ſcharf und placiert, doch Rihm hält. Kurz vor Halbzeit erhält Schalke einen geſährlich ausſehenden Strafſtoß in die Linie zugeſprochen, den Szepon prächtig ſchießt, doch Rihm ebenſa prächtig abwehrt. Die zweite Halbzeit Pach Wiederanſtoß liegen zunächſt die Schalker ſtärker im Angriff. Dieſen Angrifſen wird im Läuferzentrum der Waldhöſer nicht genügend Widerſtand geboten. Es iſt un⸗ verkennbar, daß Brezing heute bei dieſer ungeheuren Hitze egenüber den ausgezeichnet zuſammenſpielenden Schalker⸗ nnenſturm allzuoft ins Schwimmen gerät, häufig genug nicht an den Ball kommt, oder ihn nicht ſchnell genug weg⸗ bringt. Einem Angriff der Waloͤhöfer, der von Borne⸗ mann geſtoppt wird, ſtehen drei Vorſtöße der Schalker gegenüber, die zweimal Kuzorra und Kalwitzki über die Latte ſchießt, während ein feiner Flachſchuß Kuzorras von Rihm gehalten wird. Dann kommt Waldhof vor Walz ſchießt, doch Mellage kann abwehren. Im Gegenſtoß fällt in der 10. Minute das zweite Tor: Einen Vorſtoß am rechten Flügel ſchießt Kalwitzki mit einem ſeſten Schuß ab. Der Ball prallt ab zu Rotharcdt, der ungedeckt den Angriff hoch unter die Latte knallt. Sofort im Gegenſtoß kommt in der 12. Minnte Waldhof durch Elfmeter zum erſten Gegentor. Heermann wird von Sajons regelwidrig gelegt. Den ver⸗ hängten Elfmeter verwandelt Siffling in ausgezeichneter Weiſe durch wundervolles Täuſchen des Schalker Torwäch⸗ ters. Das Spiel ſteht:1. Gleich darauf kommt Walohof zu einer weiteren Chance, die aber in der Aufregung ver⸗ geben wird. Sajons verübt hinter dem Rücken des Schieds⸗ richters eine Tätlichkeit an Engelhardt, der jetzt mit Siff⸗ ling die Stellung getauſcht hat. Engelhardt erholt ſich aber vaſch und erzielt auf Vorlage von Siffling aus kurzer Ent⸗ fernung das 2. Tor. Das Spiel ſteht nun überraſchend:2, und es wird lebhaft auf den Rängen, denn dieſe Wendung hatte niemand erwartet. unüberlegten Handlungsweiſe des Schalker Verteidigers Sajons zuzuſchreiben. Es folgt ein Zuſammenprall zwiſchen Kuzorra und Molenda, bei dem letzterer verletzt wird und auf 5 Minuten ausſcheidet. Bald darauf erzielt Schalke durch Nattkemper ein drittes Tor. das jedoch wegen Abſeitsſtellung nicht gewertet wird. Der Schiedsrichter muß ein Pfeifkonzert über ſich ergehen laſſen. So ſchön das Spiel vor der Pauſe war, ſo häufen ſich jetzt unangenehme Zuſammenſtöße, denn auch Rihm prallt jetzt mit Kuzorra zuſammen, ohne daß allerdings ein Verſchulden eines Spielers vorlag. Die Sanitäter bringen Rihm bald wieder in Ordnung. Nun wird Mo⸗ lenda ein zweites Mal hart angegangen, wird an der Schulter nochmals verletzt und geht auf Rechtsaußen, wäh⸗ rend Heermann Läufer ſpielt. Es iſt offenſichtlich, daß durch die unerwartete Wandlung des Spiels in der zwei⸗ ten Halbzeit die Angriffsluſt der Schalker erheblich ge⸗ dämpft erſcheint, und ausgerechnet in dieſer Periode kommt in der 31. Minute Schalke überraſchend zum 3. Tor: Eine Flanke Kalwitzkis kommt zu dem ſchlecht gedeckten Kuzorra, der flach und plaziert ſchießt, ſo daß Rihm den Ball erſt hinter der Linie faſſen kann, und der Schieds⸗ richter Tor entſcheidet. Schalke iſt nun wieder beſſer, Waldhof läßt nach, und 5 Minuten ſpäter fällt auf Schuß Rothardts, dem Urban den letzten Reſt gibt, das vierte Tor. In der letzten Minute erzielt dann noch Kalwitzki auf eine Vorlage Nattkempers, der die geſamte Hinter⸗ mannſchaft umſpielt hatte, das fünfte Tor. Sie iſt auch in erſter Linie der Kritik Das Spiel wurde von Schalke verdient gewonnen. Der Schalte⸗Sturm vor allem ſpielte im ganzen eine aus⸗ gezeichnete Rolle mit ſeinem präzis und fließend durch⸗ geführten Kombingtionsſpiel. Neben Kuzorra wußte Urban ſehr gut zu gefallen, während Nattkemper wenig in Er⸗ ſcheinung trat. Aeußerſt gefährlich waren auch die Flügel⸗ ſtürmer, in der erſten Halbzeit Kalwitzki, nach der Pauſe Rothardt mehr im Vordergrund ſtehend. In der Läuſer⸗ reihe ſpielte Szepan in vorderſten Reihe und erfüllte ſeine Aufgabe, Siffling an der Entfaltung zu hindern, aus⸗ gezeichnet. Daneben fand er noch Gelegenheit zur Unter⸗ ſtützung ſeines Sturmes. Der Sportverein Waldhof hatte gegen dieſen Gegner ein ſchweres Spiel zu ſpielen. In der Hintermannſchaft hielt ſich Rihm bis auf das dritte und vierte Tor, bei dem ſeine Unſicherheit nicht völlig erklärlich erſchien, ſehr gut. Leiſt arbeitete zufriedenſtellend, während Model ſchwächer war. In bezug auf den Abſchlag waren allerdings beide Verteidiger nicht wirkſam, ſo daß wenige verwertbare Bälle herauskamen. In der Läuferreihe war Brezing nur zeit⸗ weiſe in befriedigender Form. Die meiſte Zeit hindurch ſtand er der Schalker Kurzkombination etwas ohnmächtig gegenüber. Die Außenläufer arbeiteten beide befriedigend. Be⸗ ſonders Molenda erreichte eine ausgezeichnete Form. Im ganzen war in der Abwehr der Waldhöfer das Deckungs⸗ ſpiel nicht genau genug und auch die Verſtändigung zwi⸗ ſchen Außenläufer und Verteidiger klappte nicht immer. Der Sturm ſpielte im geſamten eine durchaus befriedi⸗ gende Rolle. Er machte allerdings den Fehler, das ganze Angriffsſpiel auf Siffling zuzuſchneiden und auch dann ihn einzuſetzen zu verſuchen, wenn er völlig gedeckt war. Dadurch kamen eine Reihe von Vorlagen zu Szepan, ob⸗ wohl ſie einem anderen Waldhofſtürmer beſſer zugedacht geweſen wären. Die Verbindungsſtürmer vermochten eigentlich nicht ganz die überragende Rolle zu ſpielen, wie ſie ſonſt im Waldhof⸗Sturm üblich iſt. Insbeſondere wurde von Steilvorlagen nicht oft genug Gebrauch ge⸗ macht. Immerhin iſt zu ſagen, daß ſich Engelhardt in einer durchaus achtbaren Form in den Rahmen einfügte. Der Schiedsrichter Peters⸗Berlin fand zwar bei dem Düſ⸗ ſeldorfer Publikum wiederholt ſtarken Widerſpruch, doch muß ihm beſcheinigt werden, daß er im allgemeinen den ſchweren und wundervollen Kampf befriedigend leitete. Süsdeutſchland beſiegt Paris:2 Schönes Spiel im Mannheimer Stadion bei glühender Sonnenhitze— Halbzeit:2 Ueber die Bedeutung internationaler ſportlicher Begeg⸗ nungen braucht wohl kaum mehr geſchrieben oder geſprochen zu werden in einer Zeit, die bereits im Schatten der Olympiſchen Spiele von 1936 ſteht, die alle politiſchen und ſonſtigen Grenzen hinter ſich laſſend, die Völker auf der Linie gegenſeitiger Achtung und Wert⸗ ſchätzung einander näher zu bringen ſucht. Die gewaltigen Vorbereitungen, die das Reich für die erſte Olympia auf deutſchem Boden trifft, bedürfen keines Kommentars. Der außerordentlich warme Empfang der Pariſer ließ klar erkennen, daß man in allen Schichten der Bevölkerung bemüht iſt, das Mögliche zur Bereinigung der politiſchen ganz abgeſehen davon, daß man den Franzoſen zugeſtehen muß, ihrerſeits als Gaſtgeber die deutſchen Mannſchaften ſtets mit ausgeſuchter Höflichkeit begrüßt und behandelt zu haben. Die rein ſpieleriſche Seite der Angelegenheit hatte aber ebenfalls ihr Recht, denn man kann ruhig ſagen, daß die in mannigfacher Beziehung über⸗ raſchenden Wendungen der hinter uns liegenden Welt⸗ meiſterſchaft die gewohnten Maßſtäbe doch ſtark ver⸗ ſchoben, ſo daß eine Sanktionierung der derzeitigen Rang⸗ tabelle durch die weiteren Ereigniſſe erſt abgewartet wer⸗ den muß. Die Fühlungnahmen Frankreich— Deutſchland hatten in der letzten Zeit nur Erfolge unſerer Mannſchaften gebracht, weshalb der Wunſch der Gäſte, diesmal ein beſſeres Abſchneiden herauszubringen, durchaus zu verſtehen war. Die geſchwächte Aufſtellung der Süddeutſchen rückte die Er⸗ füllung dieſes Wunſches näher. Trotz eines, ſchon reichlich früh für Paris ſehr günſtig ſtehenden, und auf eine lange Strecke ſehr routiniert geführ⸗ ten Kampfes der Gäſte, ſollte auch diesmal eine weſentliche Aenderung des Geſamtbildes nicht eintreten. Beſonders eindrucksvoll war die Begrüßung Ein wahrer Orkan von Beifall brauſt den Gäſten entgegen und nachdem dieſe in Stellung aufmarſchiert, ertönt die Marſeillaiſe(Ss⸗Kapelle), die von den etwa acht⸗ tauſend Zuſchauern mit erhobene Hand ſtehend angehört wird. Das Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied folgen unter allgemeinem Geſang. Die Gäſte ſtehen in ſtraffer Haltung. Austauſch von Bukett und Wimpel, wobei Fräulein Kratochvil in franzöſiſcher Sprache die Pariſer bewill⸗ kommnet. 5 Das Spiel Süddeutſchland ſteht gegen die Sonne. Kurz nach An⸗ ſtoß kommt der franzöſiſche rechte Flügel vor, paßt nach innen, woſelbſt der Halbrechte Sas mit Schrägſchuß über⸗ raſchend einſendet. 011. Süddeutſchland ſetzt ſofort zum Gegenſtoß an, doch Langenbein ſchießt dem Hüter in die Hände. Wirkſam iſt das defenſive Abwehrſpiel Tiefels, der als Mittelläufer die Verteidigung ſtützt Das W⸗Syſtem Süddeutſchlands iſt offenbar, da auch die Verbinder mehr rückwärts orientiert ſind. In brenzlicher Lage rettet dann Maireſſe(linker Verteidiger Paris), wie er überhaupt ſo⸗ fort den routinierten Internationalen erkennen läßt. Wie⸗ der Gedränge vor dem ſüddeutſchen Tor. Müller läßt ſich aus dem Netz locken, kurzer Paß, und wieder iſt es der Halbrechte Sas, der zum:2 treibt. Süddeutſchland hat auch etwas Pech(aber auch verſteifte Taktik); entweder ſtellt die ausgezeichnete franzbſiſche Verteidigung die Stür⸗ mer im entſcheidenden Moment, oder wird verſchoſſen. (Grebe). Wagner im Pariſer Tor wächſt zu Glanzleiſtun⸗ gen. Großartig ſtoppt er Langenbein im Moment der Schußabgabe. Fiſcher ſchießt dann haarſcharf nach der Ecke; das Leder wird gerade noch abgelenkt. Dann ſchlägt Roſe (rechter Verteidiger) Langenbein den Ball vom Fuß. Nun muß infolge Verletzung Paris einen Spieler austauſchen. (Mercier Sturmmitte durch Laurent). Ganz groß wirft ſich Wagner Langenbein vor die Füße, rettet, da Langenbein ſeine Taktik nicht ändert und nach Anlocken des Torwarts nicht kurz abgibt, da das Tor doch leer 1 Ein prachtvoller Moment: Tiefel ſetzt zum Strafſtoß, der meiſterlich ge⸗ zogen u. gedreht. aufs lange hohe Eck ſteuert, doch Wagner * in grandioſem Strecken, drückt zur Ecke. Endlich, auf Vor⸗ lage Theobalds, überſpielt Fath den rechten Verteidiger Roſe, ſchießt kurz ein,:2. Eine Nachſchußbombe Grebes klatſcht Wagner in bereits gewohntem Stil ab. Süddeutſch⸗ land wechſelt Konrad durch Schalk aus. Nach weiterem Hinaufſchrauben der Eckenzahl des Südens auf fünf, Pauſe. Nach Seitenwechſel erwartet man beſonderen Einſatz Süddeutſchlands, da der knapp erreichte Pauſenſtand, trotz der größeren Routine der Pariſer, noch Ausſicht läßt. Tatſächlich wird der Kampf nun von Süddeutſchland ſorciert; beſonders Fath ſetzt Dampf und es gelingt ihm, nachoͤem die Eckenzahl auf:2 getrieben, Langenbein dem Torwart in die Hände geſchoſſen, auch die Latte Fath ſelbſt zuerſt ein Hinder⸗ nis bildete, nach feinem Lauf, an dem ſich diesmal ver⸗ geblich ſtreckenden Wagner vorbei, den Ausgleich mit ſamoſem Schuß herzuſtellen.:2. Fath iſt nun kaum mehr zu halten, zieht unter Anfeuerung wieder los, ver⸗ ſchießt aber knapp, wie kurz vorher Langenbein. Eine etwas ſpätere Attacke Faths bringt vorbildliche Vorlage an Langenbein, der in beſter Stellung und unbehindert Wagner wiederum in die Hände ſchießt. Eine latente Schwäche des Mannheimer Mittelſtürmers, da ſich ſeine Verſager im Spiel von Anfang an zu oft wiederholten. Das führt ſchließlich auch zur Umſtellung: Langenbein rechtsaußen, Fiſcher dafür Mitte. Aber auch Müller tritt wieder im Südtor in Aktion, er hält guten Schuß des Linksaußen Diaz. Die Spannung durch den unentſchie⸗ denen Spielſtand bleibt unvermindert. Wohl kaum je⸗ mand denkt an die ungeheuerlichen Anforderungen, die bei der tropiſchen Hitze an die Mannſchaften ohnehin ge⸗ ſtellt werden. Ftſchers ſcharfer Schuß wird durch Wagner über die Querleiſte gedrückt. Achte Ecke. Auf ſehr un⸗ eigennützige Vorlage von Grebe iſt es wiederum Fath. der mit zügigem Ball den nun doch allmählich überlaſteten Wagner zum drittenmal ſchlägt;:2. Ein durch die über⸗ legene zweite Hälfte wohlverdienter Führungsſtand, der durch die weitere Feldͤbeherrſchung auch die reſtlichen Mi⸗ nuten nicht nur behauptet, ſondern durch ein weiteres Tor— Faths zum klaren:2 geführt wird. Die Mannſchaften Die Pariſer Mannſchaft konnte nur in der erſten Hälfte nach der überraſchenden Untermanerung durch das:2 ihre Routine zur Schau ſtellen. Schnellig⸗ keit, flüſſiges Spiel, techniſche Fertigkeit beſonders im Kopfſpiel ließen unverkennbar die ſtark durchſetzte Internationalität der diesmaligen Vertretung durch⸗ blicken. Der Spielführer Maireſſe als rechter Ver⸗ teidiger überragte lange Zeit, um aber dann ſpäter unter dem Druck der Süddeutſchen allmählich doch abzubauen, wie gegen Ende auch der internationale Klaſſe verdie⸗ nende Wagner im Tor dem gleichen Druck ſchließlich nachgeben mußte. Ihm in erſter Linie iſt der Spielſtand zur Pauſe und ſomit das immer noch günſtige End⸗ ergebnis zuzuſchreiben. Als Ganzes hatten die Pariſer den Vorteil, nur aus zwei Vereinen zuſammengeſetzt zu ſein, was ſich in der raſcheren Verſtändigung vor der Pauſe den Sübdeutſchen gegenüber ſichtbar auswirkte. Hier war der Angriff der Franzoſen wendiger und ge⸗ fährlicher, aber dieſe Leiſtung konnten die Gäſte nicht konſtant durchhalten. Das gab den Ausſchlag.— Die ſüddeutſche Elf erlebte ihren Höhepunkt nach Seitenwechſel in Fath, dem Wormſer Linksaußen, der — ſicher eine große Seltenheit in internationalen Spie⸗ len— alle vier Treffer, und dazu in überlegener Weiſe, ſchoß. Ein Großtag dieſes ausgezeichneten Spielers, der aber auch die Schwäche der Franzoſen aufdeckte, einen ſolchen Spieler nicht erfolgreich abdecken zu können. Die vielfältige Zuſammenſtellung des Südens ſchien vor der Pauſe das Grab dieſes Kampfes für Süddeutſchland ſchau⸗ feln zu wollen, zumal Langenbein, trotz zweifellos beſtem Willen, nicht ſeinen Tag hatte. Man vermißte die unbedingt nötige Ruhe und Nervenkraft, die von einem Zenter gerade bei ſolchen Treffen verlangt werden müſ⸗ ſen. Nun, ein andermal wird es wohl wieder beſſer werden! Jedenfalls hätte das Spiel ſchon vor der Pauſe eine andere Wendung nehmen müſſen, wenn die zahlreichen Ge⸗ lengenheiten der Mitte, auch nur prozentwal genützt und beherrſcht worden wären. Das ausgeſprochene W⸗Syſtem unſerer Elf mit dem taktiſch und techniſch hervorragend ſpielenden Tiefel, konnte nicht recht zuſagen. Dem Sturm fehlte in manchen Momenten die wertvolle nachhal⸗ tige Stützung; aber nach der Pauſe wurde das Ganze doch oſfenſiver, und ſchließlich— bei der während dem Spiel immer mehr wachſenden Verſtändigung— auch überlegener. Jeder gab was er konnte, doch wirtliche Begeiſterung weckte erſt das Anſtürmen und die ſchußfertige Beherrſchung eines Fath. So hat Süddeutſchland, auch in dieſem Treſfen den mit ſtiller Hoffnung erſchienen ſympathiſchen Gäſten den ſchon ſicher geglaubten Sieg in zähem Ringen entwunden. Weingärtner⸗Offenbach leitete den hochintereſſanten und ſpannenden Kampf umſichtig. Auch der Organiſation des Ganzen muß rückhaltloſe Anerkennung ausgeſprochen werden. Die flotte Weiſen ſpielende SS⸗Kapelle nicht zu vergeſſen! A. M. Nürnberg ſiegt in Leiyzig Viktoria Berlin— 1. FC Nürnberg:2(:1) Im Leipziger Stadion hatten ſich zu dem Vorſchluß⸗ rundenkampf um die Deutſche Fußball⸗Meiſterſchaft zwi⸗ ſchen dem alten Endſpielkämpfer 1.§C Nürnberg und dem brandenburgiſchen Meiſter Viktoria Berlin trotz des heißen Wetters über 25 000 Zuſchauer eingefunden. In Sonder⸗ zügen waren etwa 10 000 Berliner erſchienen, während der Club in einem Sonderzug 600 Schlachtenbummler mit⸗ gebracht hatte. Der Auftakt geſtaltete ſich für die Süddeut⸗ ſchen recht verheißungsvoll. Berlins linker Verteidiger Hepprich begeht in der 1. Minute einen ſchweren Fehler, den der junge Club⸗Mittelſtürmer Friedel zum Führungs⸗ treffer ausnutzt. Die Berliner greifen aber ſofort nach dem Anſtoß an und ein guter Schuß von Sienholz J verfehlt nur knapp ſein Ziel. Dann übernimmt der Club das Kom⸗ mando. In der 18. Minute kommt Gußner, der Club⸗ Linksaußen, gut durch. Hepprich macht jedoch ſeinen Feh⸗ ler gut und rettet hervorragend. Trotz der großen Hitze iſt das Spiel außerordentlich ſchnell. Die Berliner ſind dann etwa zehn Minuten lang leicht überlegen und beinahe hätte Sienholz II den Ausgleich erzielt. Ein Bombenſchuß Wil⸗ des geht knapp vorbei. In der 40. Minute gelingt den Ber⸗ linern der Ausgleich. Popp verwirkt an der Strafraum⸗ grenze einen Freiſtoß. Dauda ſchießt den Ball aus ſpitzem Winkel, Köhl ſchlägt den Ball wider den Pfoſten, von wo er ins Netz prallt. In der zweiten Halbzeit konnten die Nürnberger noch ein Tor erzielen und ſich durch den:1⸗Sieg für das End⸗ ſpiel qualifizieren. Frau Raoͤtke über troſſen Neue 800⸗Meter⸗Frauen⸗Welt⸗Höchſtleiſtung Bei einem Sportfeſt in Prag gelang es Frl. Koub⸗ kov a⸗Hochſchul⸗SV. Prag, über 800 Meter mit einer Zeit von:16,4 einen neuen Weltrekord aufzuſtellen. Die ge⸗ laufene Zeit iſt für eine Frau ſchlechthin phantaſtiſch, Lei⸗ der iſt damit ein Weltrekord unterboten worden, der ſich bis jetzt in deutſchem Beſitz befand. Den alten Rekord von:16,8 ſtellte Frau Radtke⸗Batſchauer bei den Olympiſchen Spielen 1928 in Amſterdam auf. Es hat im⸗ merhin ſechs Jahre gedauert, bis dieſe großartige Leiſtung verbeſſert werden konnte. Hans Stuck fährt Rekord Beim 9. Internationalen Keſſelbergrennen ſuhr Haus Stuck mit ſeinem Auto⸗Union⸗Rennwagen ein Stundenmittel von 80,4 Km. und erzielte dadurch einen neuen Keſſelbergrekord. ** Montag, 18. Juni 1934 Kene Naunheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 271 Ofhenbacher Berbunds Regutlo Mannheimer RC gewinnt am Samstag den Zweier ohne und den Gaſt⸗Vierer Schäfer RB Baden—. im 2. Einer Der erſte Regattatag nahm bei herrlichem Sommerwetter und ſpiegelglattem Waſſer einen guten Verlauf. Er brachte manchen erwünſchten Aufſchluß über das Kräfteverhältnis der nunmehr auf der Höhe der Ausbildung ſtehenden Mannſchaften. Der Teilnehmerkreis bewegte ſich in der Hauptſache in der Frankfurt⸗Offenbacher Gruppe. Er zeigte jedoch auch neben ſtarkem oberfränkiſchen Einſchlag einen Beſuch aus dem Mannheimer Lager durch den Mannheimer Ruderklub und den Ruderver⸗ ein Baden. Beide Vereine können ſchon am erſten Tage auf ſtolze Erfolge zurückblicken. Endlich iſt es dem Mann⸗ beimer Ruderklub gelungen, für ſeinen Zweier ohne Steuermann Gegner zu finden. Um ſo erfreulicher iſt es, daß es Gegner von hoher Klaſſe waren und daß das Zu⸗ ſammentreffen mit dieſen zu einem glänzenden Erfolg führte, indem er dieſe in einem prachtvollen Rennen nie⸗ derrang. Noch ſelten iſt ein ſteuermannloſer Zweier in ſolcher Hochform hereingekommen, der ſo feinfühlige Zuſammenarbeit zeigte und in tadelloſem Steuern die Fehler ſeiner Gegner ausgleichend in über⸗ legenen Vorſprung umſetzte. Das im Anfang geſchloſſene 9 Rennen wurde durch die Beherrſchung des Bootes in ent⸗ ſcheidende Führung umgeſetzt, als die Gegner unruhig wurden, durch erheblichen Kraftaufwand die Schnelligkeit ſteigern wollten und dadurch die Herrſchaft über die Steuer⸗ fähigkeit verloren. In Paradefahrt hatte das Paar Eich⸗ horn⸗Zahn die Führung auf halber Strecke, während die Gegner Bayer⸗Leverkuſen und Hellas⸗Offenbach um den zweiten Platz bis in das Ziel bekämpften, wo die Offen⸗ bacher die Leverkuſener noch knapp überwanden. Es war einer der ſchwerſten Siege, welche der Mannheimer Club je erfochten hat. Ueberlegen und ſchwer war auch der Erfolg im Gaſt⸗ Vierer, in dem wiederum die Zweierleute ſaßen, über die erſte Mannſchaft der Saarbrücker Undine. Ein Verſuch, den Leichtgewichts⸗Vierer im zweiten Vierer ohne Steuer⸗ mann zu Siegesehren zu bringen, mißlang. Die Mann⸗ ſchaft iſt noch zu leicht, um gegen Gegner, wie die Senior⸗ Saarleute, aufzukommen. Sie wird übrigens am zweiten Tage Gelegenheit haben, in einem Leichtgewichtsrennen ihre Kraft zu erproben. Karl Schäfer vom RV Baden gewann ſein Einerren⸗ nen gegen den ſtarken Bayerwaltes vom Bamberger Rkl. ſicher in ſchöner Form. Durch ſeinen Sieg iſt er am Sonn⸗ tag vom Rennen um den Damenpreis ausgeſchloſſen. Die Frankfurter Germanen blieben mit ihren Junioren im Vierer und Achter wieder ſichere Sieger. Ein neuer zu⸗ ſammengeſetzter Senior⸗Vierer unterlag gegen die Offen⸗ bacher Undine, ebenſo blieb ihr Senior⸗Achter oͤrittes Boot im Undinepreis. Dieſes Rennen wurde vom Frankfurter Ruderverein knapp gegen die Kaſteler RG. gewonnen in einem prachtvollen Rennen, in welchem die drei Boote mit 4 je einer Viertellänge Abſtand im Ziel ankamen, nachdem ſie die ganze Strecke Bord⸗an⸗Bord durchmeſſen hatten. Die Ergebniſſe vom Samstag Eröffnungsrennen. Jungmann⸗Einer. 1. Kurt Schmitt⸗ Rkl. Bamberg:56, 2. Gerh. Bartſch⸗Undine Saarbrücken :57,4, 3. Fritz Heß⸗Germania Offenbach:16,8, 4. Alfred Schnell:27,2. Mit drei Viertellänge ſicher gewonnen. Preis vom Schloß. Zweiter Vierer ohne Steuermann. 1. Saarbrücker RG. Undine 6118,7, 2. Mannheimer nimmt Führung, drängt Mannheim nach dem Ufer, ſo daß das Boot zurückfällt. Mannheim rückt auf. Undine hält die Führung mit einer Länge. Hafenpreis. Zweiter Junior⸗Vierer. 1. Frankfurter RG. Germania:13,5, 2. RG. Wiesbaden⸗Biebrich:21,6, 3. Paſſauer RV.:28,3, 4. RG. Worms:32,4, 5. Offen⸗ bacher RV. Mit anderthalb Längen ſchön gewonnen. Regatta⸗Ausſchuß⸗Preis. Beſchränkter Senior⸗Einer. 1. Frankfurter RG. Oberrad:22, 2. Kreuznacher RV.:27,8, 4. Schweinfurter Rkl. Franken:42,7, Nach Kampf ſchön gewonnen. Carl⸗von⸗Opel⸗Preis. Jungmann⸗Achter. 1. Fechen⸗ beimer Rch..48,4 2. RB. Rüſſelsheim:52,2, 3. Offen⸗ bacher Ruder⸗ und Schwimmklub:00,4, 4. Frankfurter RG. Germania:05, 5. Mühlheimer RBV. Freiheit:06,6, 6. Frankfurter Rkl.:24. Schönes Rennen, in dem Fechen⸗ heim geſ. und Rüſſelsheim den Endkampf ausmachen. Hindenburg⸗Einer: Erſter Einer: 1. Willi Koidel⸗ Schweinfurter Rkl. Franken:57,1 2. Hermann Sauer⸗ Frankfurter RB.:10,2. Ueberlegen gewonnen. Vereinspreis: Erſter Vierer, Wanderpreis: 1. O ffen⸗ bacher RG. Undine:21,1; 2. Frankfurter Germanio .24,2. Nach geſchloſſenem Rennen im Endkampf mit drei⸗ viertel Länge gewonnen. Preis von Sübddeutſchland: Beſchränkter Vierer: 1. Undine 946 Bürgel 6ꝛ43,6. Preis vom Main: Erſter Junior⸗Vierer: 1. Frank⸗ furter RG Germania 6224; 2. Frankfurter R 6241. Ueberlegen gewonnen. Preis von Offenbach: Gaſt⸗Vierer: 1. Rkl.(Kuhn, Zahn, Eichhorn, Strauß; Saarbrücker RG. Undine(Huppert, Buchgart):21. Mannheim führt durchaus und hält die gegen Ende ſtark vorſtoßenden Saarbrücker ſicher. Leichter Jungmann⸗Vierer: 1. Bamber ger RV. :26; 2. Mannheimer Rkl.:93,2; 3. Mühlheimer RV. Frei⸗ heit.:46,8; 4. Gießener Haſſia 6747,1; 5. Hanauer RG. Mit anderthalb Längen ſchön gewoannen. Preis von Iſenburg. Zweiter Einer. 1. Karl Schã⸗ fer, Mannheimer R Baden:41,2; 2. Hans Bayerwaltes, Bamberger Rkl.:46,1; 3. Rudolf Möller, Hanauer RG:02,2; 4. G. Bartſch, Offenbacher Undine :09. Sehr ſchön gewonnen. Preis von Fechenheim. Dritter Vierer. 1. RV Hel⸗ las Offenbach:20,5; 2. Fechenheimer RG.21,4; 3. Frankfurter RG Oberrad 6283,2; 4. Frankfurter Ger⸗ mania:35. Hartes Rennen über die ganze Strecke von Hellas ſchwer bedrängt, von Fechenheimer Geſellſchaft mit halber Länge im Ziel behauptet. Speſſartyreis. Zweier ohne Steuermann. 1. Mann⸗ heimer Rkl.(Eichhorn, Zahn):51; 2. RV Hellas Eintz, Stahl):59; 3. RV Bayer Leverkuſen(Hilden, Stange):59,1. Mannheim geht ſofort in leichte Führung, vergrößert dieſe ſtetig bis auf eine Länge. Bayer Lever⸗ kuſen kämpfen um den zweiten Platz, den zunächſt Bayer behauptet. Das Mannheimer Paar geht in unvergleichlich ſchöner Form mit feinfühligſter Zuſammenarbeit und ziel⸗ ſicherem Steuern in unbeſtrittene Führung. Zwiſchen Hellas und Bayer gibt es einen ſcharfen Tribünenend⸗ kampf, den Hellas mit Viertellänge bekämpft. Mannheim iſt mit drei Längen als überlegener Sieger durch das Ziel gegangen. Taunuspreis. Zweiter Achter. 1. Offenbacher RG Undine 5148,2; 2. Offenbacher RB:57; 3. Bam⸗ berger RV:15. Mit zwei Längen ſchön gewonnen. Undine⸗Preis. Erſter Achter. 1. 1. Frankfurter Ruderverein 543; 2. Kaſteler RG:43,2; 3. Frank⸗ furter RG Germania:46. Schönes, über die ganze Strecke geſchloſſenes Rennen, mit knappſter, wechſelnder Führung, die meiſt in Händen des Frankfurter Ruder⸗ vereins liegt, dem die beiden Gegner hart zuſetzten. Knapp vor dem Ziel läuft Kaſtel knapp vor, doch fängt der Frankfurter RV den Vorſtoß ab und gewinnt mit Viertellänge vor Kaſtel, das die Germania mit halber Länge auf dem dritten Platz hält. 5 1 R G. 2. Waſſerſportverein Mannheimer Söpingier):18,3; 2. Mönch, Koetz, Maaß; Weilere Siege des Mannheimer R& am Sonntag Der zweite Regattatag brachte wieder ſehr heißes Wet⸗ ter. Die Vorrennen ließen ſchon erkennen, daß man harte Kämpfe zu erwarten hatte. Der Mannheimer Klub. konnte nur im Dritten Achter das Vorrennen überlegen gewinnen. Auch die Entſcheidungsrennen verliefen bei ſehr hei⸗ ßem Wetter. Sie wurden eingeleitet durch einen Sieg von Carl Schäfer vom Mannheimer RV Baden. Auf Grund ſeiner Leiſtung wird er als Vertreter von Mann⸗ heim für die am 7. und 8. Juli ſtattfindende Züricher Regatta beſtimmt. Weiter meldeten die Mannheimer Klubs den Seniorenvierer und den Zweier. Für die Mannheimer Regatta Zürich Meldungen von allen Vereinen ſicher zu erwarten. Der Mannheimer Ruderklub unterlag am Nachmittag mit einer einem Feld von 8 Booten gegen die ſtarke Mannſchaft von Hellas Offenbach. ſind aus Die Ergebniſſe: Junioren⸗Einer: 1. Karl Schäfer⸗Mannheimer RV. Baden 7713, 2. Kurt Schmitt⸗Rkl. Bamberg:20,8, 3. Frit Heß⸗Germania Offenbach:40. Erſter Vierer ohne Stenermann: 1. Undine Saar⸗ brücken:19,9, 2. Offenbacher Undine:20,6. Schönes Rennen. Bei 500 Meter kämpfen beide Boote um die Führung. Dann gingen die Saarleute mit prachtvoller Zu⸗ ſammenarbeit an die Spitze und vergrößerten über die Strecke ihren Vorſprung. Zweiter Jungmann⸗Vierer: 1. Mainzer Fortuna 6236,1, 2. Offenbacher Rudet⸗ und Schwimmverein:39, 3. RB. Kreuznach:40/8, 4. Undine Rüſſelsheim:49,6. Nach hartem Kampf verlief Kreuznach gegen die Süd⸗ deutſchen. Junioren⸗Achter: 1. Fechenheimer RG.:48,2, 2. RB. Rüſſelsheim.55,1, 3. Frankfurter Germania 5265,6, 4. Würzburger RV.:58,g. Leichter Vierer: 1. Mannheimer Rkl. 2. Gießener Haſſia. Die Mannheimer führen in pracht⸗ voller Zuſammenarbeit, ſo daß die Gießener bei 1500 Meter das Rennen aufgeben. Zweiter Vierer: 1. Mannheimer Rkl.30,/1, 2. Paſſauer RV.:34,8. Mit fünf Viertellängen ſicher ge⸗ wonnen. Frauenrudern über 1000 Meter: Frei weg:29,9, 2. Reichsbahn⸗RV. fenbacher—:00,88. Erſter Einer: 1. Willi Kaide l Schweinfurter Franken :59,1, 2. Hermann Sauer⸗Frankfurter RV.:08,3, 3. Ad. Fromm⸗Offenbacher Undine 7118. Jungmann⸗Vierer: 1. RG. Wiesbaben⸗Biebrich :29,8, 2. Fortuna Mainz:33,8, 8. Hanauer RG.:06. Anſangsachter: 1 Undine Rüſſelsheim:05,7, 2. Mühlheimer Freiheit:14,6. Erſter Vierer mit Stenermann: Offenbacher Ger⸗ mania geht allein über die Bahn. Doppelzweier ohne Steuermann: 1. Rkl. Bamberg :84,1, 2. Offenbacher Undine:52,8. Dritter Vierer: 1. Hellas Offenbach:2, 2. Fe⸗ chenheimer RG.:21,5, 3. RV. Rüſſelsheim:35,4, 4. Fvankfurter Germania:35,4, 5. Paſſauer RV.:32,8. Dritter Einer: 1. Gerhard Bartſch⸗Saarbrücker Un⸗ dine:28, 2. Rudolf Möller⸗Hanauer RG.:28, 9. Fritz Heß⸗Offenbacher Germania:483. Dritter Jungmann⸗Vierer: 1. Schweinfurter Franken:32,3, 2. Offenbacher RV.:40,2, 3. RV. Wiesbaden:45, 4. RV. Rüſſelsheim:46,6, 5. Teutonda Frankfurt:51,6, 6. Amieitia Frankfurt:08,3. 9 :46,7, 1. Fraue n⸗RV. Mainz:41,8, 3. Of⸗ halben Länge bei Dritter Achter: 1. Hellas Offenbach 5250,13 2. Mannheimer Ruderklub:54,4; 8 Frankfurter Germania :57,2; 4. Offenbacher RV:58,5; 5. Frankſurter RV 5258,7. Nach prachtvollem Rennen im Endkampf mit Längen herausgeholt. Gewaltiger Kampf um den zweiten Platz, den Mannheim ſicher hält. Erſter Achter: l. Frankfurter RB 5144,3; 2. Kaſteler Ro:47,5; 3. Frankfurter Germania:47,6. Schönes ge⸗ ſchloſſenes Rennen, das Frankfurt ſicher mit 7 Längen ge⸗ winnt. Kaſtel ſchlägt Germania mit Luftkaſtenlänge um den zweiten Platz. 5 Die Vorrunde um den Adolf⸗Hitler⸗Pokal hätte bei⸗ nahe eine rieſengroße Ueberraſchung gebracht durch das Ausſcheiden der badiſchen Mannſchaft gegen Württemberg. Nahe genug war dieſe ſchon gelegen. Nach 10 Minuten war den Schwaben ein:1⸗Vorſprung geglückt, der nur ſchwer bis zur Pauſe aufgeholt werden konnte. Das Spiel fand ſchon am Spätnachmittag des Samstag in der Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn, der Schauſtätte des Deut⸗ ſchen Turnfeſtes, ſtatt. Mächtig wirkte die Tribüne mit dem frei ſchwebenden Dach auf den Zuſchauer, der erſt⸗ mals dieſe geniale Konſtruktion in dieſem Ausmaß ſah. Die Mannſchaft der Badner war unter Führung des Gau⸗ ſpielwarts und einiger Unentwegter im Omnibus nach Stuttgart gefahren. Eine herrliche Fahrt durch die in prächtigen Sonnenſchein getauchten badiſchen und württem⸗ bergiſchen Gaue. Die Elf war bis auf Fiſcher komplett, für ihn ſprang Beltle von 08 ein. Vor Beginn des Spieles begrüßte Landesbeauftragter Dr. Klett die badiſchen Gäſte, der Spielwart des Gaues 15 brachte Blumen, auch der Gauführer Ritzen⸗ Ulm entbot ein Willkommen. Spengler, der die Platz⸗ wahl gewann, hatte ſchon den erſten Fehler begangen, in⸗ dem er gegen die tiefſtehende Sonne wählte. Doch blieb dies nicht der einzigſte Fehler in dem uns Mannheimer ſehr enttäuſchenden Spiel. Im Vorjahre waren ebenfalls die heutigen Gegner die Partner in der Vorrunde. 1712 blieb Mannheim auf dem BfR⸗Platz ſiegreich. Daß eine Wiederholung dieſes Sieges nicht gelingen würde, war jedem klar, aber daß ſich die Spielſtärken dieſer beiden Gaue ſo genähert hatten, kam überraſchend. Württemberg war in dieſem Trefien voll und ganz ebenbürtig. Der Meiſter aus Eßlingen ſtellte ſechs Spieler, von denen beſonders Olpp im Tor eine glänzende Partie lie⸗ ferte. Sehr gut war ebenfalls der Mittelläufer Kohn der Stuttgarter Kickers. Die Sturmführung hatte Dietz, Ulm 94, inne, der früher bei den Darmſtädter Poliziſten ſpielte. Der Sturm ſelbſt hatte einen hervorragenden rechten Flügel in Scherer und Egner, die mitunter ganz große Kombinationszüge zeigten. Bis auf Dietz über⸗ trafen dieſe Genannten ihre Gegenſpieler. „Mäntele im Tor läßt zwei haltbare Bälle paſſieren, die alle ſeine guten Paraden illuſoriſch werden ließen. er, Schmitt ſtellten nicht mehr die Einheit wie einſt da. Schmitt hat ſeinen Nebenmann überragt. In der Läuferreihe hat Henninger am beſten gefallen. Eine Enttäuſchung war Rutſchmann, auch Kritter hat ſchon weſentlich beſſere Par⸗ tien geſpielt, wie heute auf dem Cannſtatter Waſen. Der Sturm, der in ſchworzer Hoſe und grünem Trikot ſpielen⸗ Die Frühjahrsregatta der Mannheimer Segler⸗Vereini⸗ gung wies eine außerordentlich gute Beſetzung auf, ob⸗ gleich die Heidelberger Segler nicht wie bei den früheren Regatten gemeldet hatten. So blieben die Mannheimer unter ſich und zeigten hierbei der breiteren Oeffentlichkeit, melchen Aufſchwung gerade in Mannheim der Segelſport genommen hat. Als am Samstag nachmittag auf der Pritſche der Bootsverleihanſtalt Albeißer die letzten Vorbereitungen für den Start getroffen wurden, kreuzten hinter der Startlinie in leichtem Wind vier Boote der 20⸗Quadrat⸗ meter⸗Klaſſe, vier Bote der 15⸗Quadratmeter⸗Klaſſe, ein Boot der 12⸗Quadratmeter⸗Klaſſe und drei Boote der 10⸗Quadratmeter⸗Klaſſe. Das eine Boot der 12⸗ Quadratmeter⸗Klaſſe wurde mit den 10er⸗Booten zuſam⸗ men auf Fahrt geſchickt, von denen nach Frtönen des gefolgt von„Odin“ und„Seeteufel“. In einigem Ab⸗ ſtand folgte dann das 12er⸗Boot„Baldur“.„Odin“ konnte ſich bald vor„Adi“ ſchieben, ohne den Abſtand ſtark zu vergrößern. Bei der nächſten Klaſſe konnte„Schorſchl“ ſich neun Sekunden nach Ertönen des Startſchuſſes über die Startlinie ſchieben, in einigem Abſtand gefolgt von „Vineta“,„Gorch Fock“ und„Lilo“.„Schorſchl“ konnte ohne weiteres die Führung behalten. Den Beſchluß des licher Fahrt loszogen und die auch bald die kleineren Klaſſen erreicht hatten. Beſonders die beiden erſten Boote „Margret“ und„Albatros“ gingen flott in Fahrt, gefolgt von„Suſi“ und„Man Tau“. 3 Während Motorboote die Fahrt ſicherten, führen zahl⸗ reiche Regattabummler auf der„Stella Maris“ mit, um den Verlauf der Regatta zu verfolgen. Ein Hafenſchlepp⸗ dampfer mit der Regattaleitung und der Preſſe begleitete ebenfalls die Segler, die auf dem Neckar ziemlich beiſam⸗ men blieben. Der Wind geſtattete eine recht flotte Fahrt, die auf dem Rhein an Geſchwindigkeit zunahm. Mehrere Schleppzüge beeinträchtigten manchmal die Fahrt und ſtell⸗ ten an das Können der Segler allerlei Anſprüche. Klar in Führung ging bald das Boot„Margret“, das dieſe Führung bis zum Schluß auch nicht mehr abgab und dann auch als abſolut ſchnellſtes Boot aus der Regatta hervor⸗ ging. Im Gegenſatz zu den früher gefahrenen Regatten en⸗ dete die Wettfahrt des Samstags nicht im Altrhein bei Sandhofen, ſondern wurde als reine Stromfahrt aus⸗ getragen mit dem Ziel bei der Einmündung des Lampert⸗ Ideales Regattawetter— bei faſt völliger Windſtille lag das Waſſer unbewegt— begünſtigte am Samstag den offiziellen Beginn der Großen Grünauer Ruderregatta. Ein herrliches Bild bot ſich kurz vor Beginn der erſten Rennen den vollbeſetzten Tribünen, als die Wanderruderer aus dem Ausland, die einer Einladung des Deutſchen Ruderverbandes gefolgt waren, in einer Paradefahrt unter den Klängen der einzelnen Nationalhymnen den Regatta⸗ kurs entlang zogen. In 30 Booten ſaßen 156 Sportkamera⸗ den aus Belgien, Dänemark, England, Italien, Holland, Norwegen, Polen und Ungarn. Unter den Ehrengäſten bemerkte man General Daluege und als Vertreter des Reichsſportführers Sturmbann⸗ führer Breithaupt. Sportlich erfüllte der Eröffnungstag alles, was man ſich von ihm verſprochen hatte. In ſaſt allen Rennen gab es ſcharfe Kämpfe. Den Großen Einer gewann erwartungsgemäß der Hen⸗ leyſieger Dr. Herbert Buhtz⸗Berliner RC. in:37 mit einer Länge vor dem zum Schluß in einem glänzenden Endſpurt mächtig aufkommenden Dresdener Schäfer. Borber hatte Sturmvogel den Deutſchen Vierer in 706,4 an ſich gebracht. Ueberlegen ſiegte auch das Deutſche Mei⸗ ſterpßaar Braun⸗Mösler⸗Wiking Berlin im Zweier o. St. in:52 gegen die Königsberger Leſchinſki⸗Langenau. Würzburg ſchlägt Leipzig und Berlin Mit einem großen Triumph des Würzburger Ruder⸗ vereins endete der Endlauf im Büxenſteinachter, an dem ſich neben den Süddeutſchen noch die Leipziger Renn⸗ gemeinſchaft, der Berliner RC. und Germania Königsberg beteiligten. Nach einem großen Rennen ſiegten die Würz⸗ burger in:07,4 vor Leipzig und dem Berliner RC., der ſich damit ſeine Ausſichten für eine Teilnahme in Henley ſo ziemlich verſcherzte. Noch auf halbem Wege führte Ber⸗ lin knapp vor den Leipzigern. Außen kamen dann ſchnell die Würzburger auf und lagen nach 1200 Metern in Front. Auch die Leipziger zogen an den nachlaſſenden Berlinern vorbei und lieferten den Süddeutſchen einen großen Tnd⸗ kampf. Würzburg gewann mit einer halben Länge vor den Badener. hatte in Becker⸗TW Ettlingen, neben Spengler Leipzig, hinter denen eine weitere Länge zurück der Ber⸗ um den Adolf Hitler⸗Pokal Baden ſiegt in Stuttgart knayp:8 gegen Württemberg ſeinen beſten Mann; vielleicht hat allein das Wurfvermögen des Genannten das Spiel zu unſeren Gunſten entſchieden. Zimmermann und Engelter ließen nicht vermuten, daß hier ein Bereinsflügel am Werk war. Sehr ſchwach war Zim⸗ mermann. Beltle, der Linksaußen ſtürmte, zeigte einige nette Sachen, aber früher abgeben und vor allem Platz halten; dies gilt noch in erhöhtem Maße von Zimmermann. Das Spiel begann mit einem zügigem Tiefwurf von Becker, den Olpp nicht halten kann. Wenig ſpäter hat der Gaſtgeber gleichgezogen, als Mäntele ein Ball beinahe durch die Beine geht. Mannheim dominiert leicht in der Felomitte, aber vor dem Tor iſt alles geballt; auch wird nicht zweckmäßig abgeſpielt. Als weit gefährlicher entpuppen ſich die Württemberger. Ehe ſich Baden verſieht, ſteht es :1. Egner und Dietz haben ſich ſchön durchgeſpielt; gegen die placierten Würfe iſt Mäntele machtlos. Mit viel An⸗ ſtrengung holt Spengler durch Strafwürfe den Ausgleich. Aber wieder überlaufen die Schwaben die grün⸗ſchworze Deckung. Daß nur noch ein Treffer gelingt, war nicht das Können der Badener, ſondern Dietz, Scherer und auch Ganer werfen zu ungenau. Walliſer holt nochmals den Schwaben die Führung. Aber noch vor dem Wechſel gelingt Becker durch Strafwurf der Ausgleich. Baden wird nach dem Wechſel energiſcher. Endlich kom⸗ biniert der Sturm. Von Mann zu Mann läuft der Ball und die Hintermannſchaft der Schwarz⸗Roten hat ſchwere Minuten zu überſtehen. Spengler holt im Alleingang erſt⸗ mals die Führung, die nun nicht mehr abgegeben wird. Ein gutes Freiſpielen Beckers durch Spengler bringt einen weiteren Vorſprung durch den wurfgewaltigen Ettlinger. Scherer überſpielt und überliſtet die geſamte badiſche Deckung und ſendet unhaltbar ein. Nun kommt Beltle in gute Wurfpoſition, Olpp kann den Ball nur noch aus dem Netz bolen. Aber nicht allzu lange bleiben die zwei Tore Vorſprung. Mühleiſen ſteht frei vor Mäntele, der auch kapitulieren muß. Dazwiſchen holt ſich Olpp Sonderbeifall beim Publikum, das nicht allzu zahlreich vertreten iſt; wäh⸗ rend ſich der Unparteiiſche Schauermann, bei dem es einem manchesmal wirklich ſchauerte, ein Pfeifkonzert gefallen laſſen mußte. Ein ſcharf unter die Latte placierter Wurf Beckers erhöht wieder den Gäſtevorſprung. Zimmermann kommt endlich auch einmal in gute Wurfſtellung und 619 iſt fertig. Die Badener werden nun ſicher und laſſen merk⸗ lich nach. Mächtig feuern die Zuſchauer ihre Spieler an. Dies wirkt. In den letzten Minuten muß ſich Baden noch zwei Ges ntreffer von Scherer gefallen laſſen, für die Män⸗ tele faſt 100prozentig allein verantwortlich zeichnet. Mit 918 gelingt Baden ein vielleicht etwas glücklicher Sieg. Die Zwiſchenrunde iſt erreicht, aber in dieſer müſſen beſſere Leiſtungen gezeigt werden, wenn Baden im Konzert der letzten Vier in Nürnberg mitwirken will. Gegelregatta und Motorbootrennen 4 Startſchuſſes„Adi“ zuerſt über die Startlinie glitt, dicht Startes bildeten die 20⸗Quadratmeter⸗Boote, die in herr⸗ *3 heimer Altrheins. Das Schleppboot diente als Zielmarke und nach der Wertung konnten ſich die Segelboote au gleich in Schlepp legen. Außer dem Siegerboot„Mangre blieben die übrigen Boote in zwei Gruppen ziemlich ge⸗ ſchloſſen beiſammen und konnten alle in ſehr guter Zeit das Rennen beendigen. Zwiſchen dem erſten und dem letzten Boot war nur ein Zeitabſtand von 45 Minuten. Die Boote wurden dann in den Sandhofer Altrhein geſchleppt, wo ſie über Nacht vor Anker gingen. Die ur⸗ ſprünglich auf.30 Uhr feſtgelegte zweite Wettfahrt begann mit einer Startverſpätung, da bei wolkenloſem Himmel vollkommene Flaute herrſchte. Unbeweglich lagen die Boote auf dem Waſſer und die Segel hingen ſchlaff berunter. Erſt kurz vor 10 Uhr kam eine leichte Briſe auf, die man ſofort zum Start ausnützte. Kaum hatten aber die Boote der 10⸗ und 12⸗Quadratmeter⸗Klaſſe die Ziellinie über⸗ fahren, ſetzte erneute Flaute ein. Eine neue Briſe ließ den Start der Ber⸗Boote ſpaunend werden, zumal die Boote mit gutem Anlauf wegkamen und die Boote der kleineren Klaſſe raſch aufholten. Bei den Booten der 20er⸗ Klaſſe blieb beim Startſchuß der Wind aus und es dauerte auch wieder eine ganze Zeit, bis die Boote in Fahrt kamen. Die Wettfahrtſtrecke hatte man vollkommen ändern müſſen, g bei dem geringen Waſſerſtand des Altrheins nur in der Nähe der Diffenébrücke geſegelt werden konnte. Für die Zuſchauer war dies ſehr angenehm, da ſie auf dieſe Weiſe den Verlauf der Wettfahrt gut verſolgen konn⸗ ten. Da gegen Ende der Wettfahrt der Wind auffriſchte, wurde noch ein ganz intereſſanter Sport geboten. Sämt⸗ liche Boote gingen dann im Abſtand von einer halben Stunde durch das Ziel. Es war ein glücklicher Gedanke, den Nachmittag durch eine Motorbootwettfahrt auszufüllen und hierbei zu zeigen, daß auch der Motorbvotſport in Mannheim auf hoher Stufe ſteht. In der erſten Klaſſe der Boote bis 15 Stundenkilo⸗ meter ſtorteten faſt ein Dutzend Boote, die auf drei Run⸗ den geſchickt wurden. Bei der ungleichen Stärke der Mo⸗ toren konnte eine ausgeſprochene Wettfahrt nicht aus⸗ getragen werden, ſo daß die Gleichmäßigkeit der Runden noch einem beſtimmten Schlüſſel zu bewerten war. Noch regeres Intereſſe rieſen bie Rennen der Boote in der Klaſſe II hervor, für die Boote von 15 bis 20 Stunden⸗ kilometer zugelaſſen waren. Der Mannheimer Flieger Breitenberger führte über alle drei Runden mit bemer⸗ kenswerter Gleichmäßigkeit. Nach einer kurzen Panſe ſtarteten dann am Spät⸗ nachmittag die Gleitboote, die mit raſender Geſchwindigkeit durch das Waſſer peitſchten. In Anbetracht dieſes wirklich intereſſanten Rennens dürfte es zu erwägen ſein, ob es nicht möglich iſt, dieſe Motorbootrennen zu einer regel⸗ Würzburg gewinnt den Bfrenſtein⸗Achter Der erſte Tag der Großen Grünauer— Dr. Buhtz ſiegt im Einer mäßigen Einrichtung werden zu laſſen. liner RC. vor Germania Königsberg einkam. Ohne auf⸗ regende Momente verlief das Achterrennen der Berliner Hochſchulen. Die Techniſche Hochſchule zeigte ſich in:47,8 der Mannſchaft der Univerſität um Klaſſen überlegen. Am zweiten Tag gewann der Berliner RC den Kai⸗ ſer⸗Vierer. Im Verbands⸗Achter wurde Hellag Berlin klarer Sieger vor dem Würzburger RV. Den Doppelzweier ohne Steuermann holten ſich Rosmann⸗Moeller(Frankfurt⸗Oder) vor den Dänen Henoͤrilſen⸗Hee. Ein feiner Sieg von Neckarau Bſè. Neckaran— Eintracht Frankfurt:2 68:0) Dieſes Samstagſpiel hinter den Brauereien ſtand zu ſehr im Schatten der Großveranſtaltung: Paris—Süd⸗ deutſchland, als daß der Beſuch hätte beſſer ſein können. Da half auch der Name der„Eintracht“ nicht, die übrigens ohne Stubb, Schütz, Möbs und Tiefel antrat, der für das Spiel im Stadion beſtimmt war. Für Neckarau traf dies auch auf Größle zu, der gleichfalls fehlte. Voll befriedigt konnte man von Neckorau ſein, das in allen Reihen die beſſere Mannſchaft ſtellte, außeroröentlich eifrig kämpfte und vor allem im Sturm die überlegene Seite herauskehrte. In dieſem Qnintett ſpielt Wenzel⸗ burger zurzeit die Hauptrolle, ſowohl im Aufbau, als auch im Erzielen der Tore. Sein Fortſchritt ſeit einem Jahr iſt unverkennbor. Auch ſonſt wirkt ſich die Verjüngung der Sturmreihe vorteilhaft aus. In der Verfaſſung, in der Neckarau ſeit Monoten ſteht, wären die Schwierigkeiten der verfloſſenen Gauligakämpfe ſicher nicht aufgetaucht. Die Läuferreihe erfüllte ohne Größle gleichfalls ihre Aufgabe; deckte gut, ſtützte wirkſam den Sturm, verſtand ſich auch mit der Verteidigung, die allerdings in Gönner den noch nicht ganz ausgereiften Teil hot. Dieringer konnte an den beiden Trefſern nichts hindern. Siegel arbeitete vorzüg⸗ lich. Auf jeden Fall konn man nur wünſchen, daß dieſe Verfaſſung den Neckorauern erhalten bleibt, dann können ſie getroſt dem Herbſt entgegenſehen. Eintracht war, von wenigen Perioden abgeſehen, abſolut nicht in Form, was bei der eigenartigen Aufſtel⸗ lung(Leis und Dietrich ſpielten in der Verteidigung) nicht zu verwundern war. Vor allem war das Fehlen von Tiefel auf dem Mittelläuferpoſten von Einfluß; dann ver⸗ ſogte der geſamte Innenſturm, der erſt aktiv wurde, als Lindner von Linksaußen nach innen wechſelte. Er erzielte auch die beiden Treffer. Vor der Pauſe tauchte auch er gegenüber der guten Deckung: Möhler—Siegel faſt ganz unter, wie Trumpler auf der rechten Seite. Kein Zuſam⸗ menſpiel und Abſpiel im Sturm, noch weniger ein Schuß, deſſen Ehrenrettung donn Lindner auf helblinks nach Seitenwechſel glückte. Gramlich, der von der Weltmeiſter⸗ ſchaft her für ſolche Spiele etwas abgeſtumpft ſchien hob ſich ebenfolls nicht aus dem Rahmer Koch im Tor wagte zu viel Ausflüge. So ſah man alles in allem eine Leiſtung, die einem Uneingeweihten niemals hätte den Gedanken aufkommen laſſen, daß hier die Eintracht am Werk ſei. Deshalb: Vollſtändige Aufſtellungen bei Reiſen, damit der Ruf des Vereins nicht unnötig aufs Spiel geſetzt wird. Bereits in den erſten Minuten erzielt Neckaran durch Wenzelburger den erſten Treffer, dem derſelbe Spieler in ſicherer Weiſe ſcharf plaziert bald darauf den zweiten ol⸗ gen läßt. Auf der anderen Seite attackiert Linͤͤner— nach mehrfachem Verſagen des Innenſturms— auf eigene Fauſt das Gehäuſe Dieringers, doch geht ſein ſcharfer lanken⸗ ſchuß knapp fehl. Als Benner mit Schuß ins leere Tor vor der Pauſe 30 ſtellt, iſt die Sache bereits erledigt. Nach Seitenwechſel iſt Lindner bei Frankfurt auf halb⸗ links gegangen und erreicht mit einer Bombe aus der Luft, die Dieringer glatt ſtehen läßt,:1. Das ſchönſte Tori! Auf abprallenden Schuß von Lauer köpft Wenzelburger unter die Latte:1; Benner erhöht au' Flonke Striehl .1, obwohl er verletzt auf rechtsaußen ſteht. Wieder es Linodner, der mit techniſch beherrſchtem Linksſchuß den weiteren Treffer für Frankfurt erzielt.:2. Gleich dar⸗ nuf Schlußpfiff. 8 Bru ſt⸗BfR. leitete gut.— Nachzutragen wäre noch, daß Scholl, der für Neckarau hier das erſtemol auf dem halblinken Poſten eingeſetzt war, kein übles Spiel zeigte, aber für den letzten Befähigungsnachweis muß ihm wohl noch Zeit gelaſſen werden, ſich einzuleben. Acht Nationen in Aachen vertreten Für dag in der Zeit vom 2B. Juni bis 1. Juli pattfin⸗ dende internationale Reitturnier in Aachen ſind Meldungen von acht Nationen eingegangen. Offizielle Offi⸗ ziersmannſchaften entſenden Italien, Un garn und Polen, dazu ſelbſtredend Deutſchland. Be ſonders ſtark iſt das Aufgebot der Itoliener, die mit zehn Reitern und 24 Pferden, darunter Criſpa, Naſello, Ronco, Buſſa⸗ lina kommen. Von ital. Reitern werden in Aachen Oberſt Borſarelli, Forquet, Maf. Betton i, Maj. For⸗ FiE Major Olivieri, Rittm. Lombard o, Rittm Filipponi, Centurione, Keckler und St. Gutierrez, der in Rom und Nizza fark bervortrat, ſtarten. Aus Ungarn kommen als Mitglieder der offisiellen Equipe Rittm. Schaureck, v. Bodo, Oölt. v. Geez Y, Oblt. v. Davor, Oblt. Fodor und Oblt Baron Inkey. Sieben Offiziere entſendet Polen, und zwar Major Lew i ki, Rittm. Sgoland. Rittm. Mrowe c, Rittm. Ruc⸗ zinſki, Lt. Komorowſtki, Lt. Pohorecky und Lt. Gutowſki. Sonſt iſt das Ausland noch durch Teil⸗ nehmer aus Holland, Schweden, Südſlawien und der Schweiz vertreten. Beſonders die Dreſſur⸗ Prüfungen gewinnen durch ſchwediſche und holländiſche Beteiligung. 878* K 32 9 5 94 9 8 — ———— * 8. Seite/ Nummer 271 Neue Maunheimer Zeitung/ Morgen⸗An⸗ gabe Montag, 18. Juni 1934 Bezieksmeiſterſchaften der Kraftſportler 500 Teilnehmer— Neue deutſche Höchſtleiſtung im Gewichtheben Mit der Durchführung der diesjährigen unterbadiſch⸗ pfälziſchen Kraftſportmeiſterſchaften im Gau XIV des Deut⸗ ſchen Schwerathletik⸗Verbandes, wurde die Turn⸗ und Sportgemeinde e. V. Rheingönheim, deſſen Schwerathletik⸗ abteilung— früher Athletenclub 1893— ihr 40jähriges Ju⸗ biläum mitverknüpfte, betraut. Der Veranſtalter hatte ſeine Vorarbeiten ſorgfältigſt getroffen, ſo daß das ſicherlich reichhaltige Programm auf deſſen Sportplatzanlage in raſcher Folge abgewickelt werden konnte. Die überaus große Teilnehmerzahl— 500— beſtätigt erneut, daß der Kraftſport im Gau XIV, wie auch in allen anderen Gauen Deutſchlands, marſchiert. Mit genaueſter Pünktlichkeit wurde am Samstag nachmittag, 3 Uhr, die in allen Teilen gut verlaufene Veranſtaltung durch die Starts der Raſenkraftſportler eingeleitet. Teilnehmerzahl ſowie die erzielten Leiſtungen ſind erfreulicherweiſe gegenüber der Vorjahre weſentlich geſtiegen. Wenn auch unſere Ham⸗ merwerfer nicht immer an ihre Höchſtleiſtungen herankamen, ſo erzielten ſie aber im Gewichtwerfen weit beſſere Leiſtun⸗ gen. Bei den anſchließenden Kämpfen im Gewichtheben und Ringen der Altersklaſſen gab es auch befriedigende Leiſtun⸗ gen. Ueberraſchend war hier im Ringen das ſofortige Aus⸗ ſcheiden des Gaumeiſters Rohr⸗Ketſch, der gegen Benz⸗Hei⸗ delberg und Neeſer⸗Frieſenheim nichts zu beſtellen hatte. Als ganz hervorragende Leiſtung muß das beidarmige Sto⸗ ßen und Drücken von Stahl⸗Ladenburg, der 240 bzw. 200 Pfund zur Hochſtrecke brachte, bezeichnet werden. Zum Feſtkommers, der in der neuen Turnhalle ein ſehr unterhaltungsreiches Programm bot, konnte der Vereins⸗ führer Dr. Käb, über 1200 Gäſte willkommen heißen. Gau⸗ führer Theo Schopf⸗Mannheim ſtreifte in ſeiner An⸗ ſprache Intereſſantes über die Geſchichte des Deutſchen Kraftſports; ſo erfuhr man u.., daß der Deutſche Schwer⸗ athletik⸗Verband 1891 in dem benachbarten Musbach ge⸗ gründet worden iſt. Für ehrenvolle Verdienſte und 25jäh⸗ riger Mitgliedſchaft wurden die Mitglieder Joh. Hahl und Joh. Reinmut durch Ueberreichung der Verbandsehrennadel mit Diplom beſonders geehrt. Dieſe Feier wurde mit dem Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied beendet. Schon in den frühen Morgenſtunden des Sonntags wur⸗ den die Meiſterſchaften mit den Kämpfen im Gewichtheben fortgeſetzt. In allen Klaſſen wurde erbittert geſtritten. Das Ergebnis war ein neuer deutſcher Rekord im beidarmigen Reißen, den Renfer⸗Ludwigshafen von 165 auf 167 Pfund ſchuf. Auf einen guten Durchſchnitt kamen die Sie⸗ ger der übrigen Klaſſen. Zipſe⸗Vfͤ 86 Mannheim wurde in der Federgewichtsklaſſe ſicherer Sieger. Mit 45 Pfund Borſprung errang ſich der Schifferſtädter Kolb den Titel in der Leichtgewichtsklaſſe, ihm folgte Mehrling⸗Spog. 84 Mannheim. In Kuhn⸗Weinheim hat der Bezirk einen neuen Mann. Nach hartem Kampfe gelang es ihm, den Favoriten Keſtler⸗Spog. 84 Mannheim, mit einer Differenz von nur 10 Pfund auf den zweiten Platz zu veroͤrängen. Kieſer⸗Spog. Mannheim läuft wieder in ſeine alte Form auf. Sein Sieg über den Gaumeiſter Hartmann⸗ Edingen, den er ſogar mit nicht weniger als 60 Pfund hin⸗ ter ſich ließ, verdient beſondere Anerkennung. Mit ganz beſonderem Intereſſe verſolgten die am Nach⸗ mittag über 3000 erſchienenen Zuſchauer die Kämpfe im Ringen, welche auf ſieben Matten ausgetragen wurden. Es wurde hier wirklich guter Sport geboten. Der Sportver⸗ einigung 1884 gelang es, trotz der überaus ſtarken Kon⸗ kurrenz, den Wanderpreis des Bezirks für die meiſten Siege zu erringen. Die Ergebniſſe: Dreikampf: Hammerwerſen, Gewichtwerfen, Stein⸗ ſtoßen. Federgewicht: 1. E. Helmling, ASV Ladenburg, 137.; 2. W. Kheder, Vfs Neckarau, 128,5.; 3. K. Wunſch, RTusp Mannheim, 123,5.; 4. G. Heß, VfK 86, Mannheim; 5. R. Münch, VfK 86, Mannheim. Leicht⸗ gewicht: 1. A. Reiſer, Polsp Mannheim, 195,5.; 2. A. Drees, RTusp Mannheim, 142.; 3. W. Roſenfelder, ASV Heidelberg, 138,5.; 4. F. Bender, Spvg 84 Mann⸗ heim; 5. G. Mayer, Polspv Mannheim. Mittelgewicht: 1. W. Bürner, ASV Ladenburg, 152.; 2. A. Friedrich, ASV Ladenburg, 145.; 3. W. Heintz, RTuSpV Mann⸗ heim, 136.; 4. A. Hertlein, Spyg 84 Mannheim; 5. Ph. Finkenberger, Vſeè Neckarau. Schwergewicht: 1. O. Eſchelbach, Polsp Mannheim, 220.; 2. A. Prätzel, ASV Ladenburg, 162.; 3. F. Kieſer, Spxg 84 Mann⸗ heim, 136,5.; 4. F. Haier, RTuspx Mannheim. Ge⸗ wichtwerfen. Federgewicht: Bezirksmeiſter E. Helmling, ASV Ladenburg, 14,27 Meter; 2. W. Kheder, Bfe „Neckarau, 13,53 Meter; 3. K. Wunſch, RTuSpV Mann⸗ Heim, 12,72 Meter. Leichtgewicht: Bezirksmeiſter A. Rei⸗ ſer, PolSpx Mannheim, 16,90 Meter; 2. F. Bender, SpVg 84 Mannheim, 14,42 Meter; 3. A. Drees, RTuSp Mannheim. Mittelgewicht: Bezirksmeiſter W. Bürner, ASV Ladenburg, 14,84 Meter; 2. A. Friedrich, ASV Ladenburg, 14,47 Meter; 3. W. Keßler, Vfc Schifferſtadt, 14,22 Meter. Schwergewicht: Bezirksmeiſter O. Eſchelbach, PolSpy Mannheim, 17,25 Meter; 2. F. Kieſer, SpVg 81 Mannheim, 15,50 Meter; 3. A. Prätzel, ASV Ladenburg, 14,62 Meter. Altersklaſſen. Gewichtheben(freigewählter Dreikampf). Leichtgewicht: Bezirksmeiſter Ph. Groh, PolSpy Mann⸗ heim, 150.; 2. F. Wittemann, StugiKl Ludwigshafen, 141.; 3. W. Oſche, VfK Schifferſtadt, 134.; 4. H. Wittmann, VfK 86 Mannheim; 5. G. Etzel, AC 92 Wein⸗ heim. Schwergewicht: Bezirksmeiſter H. Stahl, ASV La⸗ denburg, 202.; 2. J. Reinmuth, TuSpo Rheingönheim, 171.; 3. M. Streitberger, StughͤKl Ludwigshafen, 169 .; 4. F. Hamburger, TG Heidelberg; 5. J. Benz, ASB Heidelberg. Aelteſtenklaſſe(über 50 Jahre): Bezirksmei⸗ ſter E. Schlechte, Spog 84 Mannheim, 108.; 2. K. Vo⸗ gel, StuRKl Ludwigshafen, 102.; 3. K. Kolb, Bfͤ Schif⸗ ferſtadt, 99.; 4. H. Bierig, RTuSpV Mannheim; 5. K. Hahl, TuSc Rheingönheim. Ringen. Leichtgewicht: Bezirksmeiſter A. Leckinger, Vfck Schifferſtadt; 2. H. Auer, Oftersheim; 3. R. Haſſel, AC 92 Weinheim. Schwergewicht: Bezirksmeiſter J. Neſer, Deutſche Eiche Frieſenheim; 2. J. Benz, ASV Heidel⸗ berg; 3. F. Hamburger, TG Heidelberg. Raſenkraftſport. Leichtgewicht: Bezirksmeiſter Ph. Groh, PolSpV Mannheim, 113.; 2. J. Brunner, KSV Og⸗ gersheim 95,5 Punkte; 3. A. Haramt, Bfe Neckarau, 70 P. Schwergewicht: Bezirksmeiſter G. Eiſenhut, Vfͤ Obrig⸗ heim, 105.; 2. A. Lindauer, Polspx Mannheim, 86.; 3 F. Hamburger, TG Heidelberg. Gewichtheben lolympiſcher Dreikampf): Bautamgewicht: Bezirksmeiſter J. Renſer ⸗Stu. RCl. Ludwigshafen 495 Pfund; 2. E. Adam⸗SpVg. 84 Mannheim 450 Pfd.; 3. A. Eid⸗KSV. Oggersheim 425 Pfd.; 4. L. Lemmert⸗TuSpV. Altrip; 5. H. Schick⸗StuRccl. Ludwigshafen.— Feder⸗ gewicht: Bezirksmeiſter E. Zipſe ⸗Bf. 86 Mannheim 530 Pfund; 2. Ph. Maier⸗KSV. Schwetzingen 505 Pfd.; 3. A. Huſer⸗Spg. 84 Mannheim 505 Pſd., 4. J. Mantel⸗StugiCl. Viernheim; 5. H. Schulz⸗StuRCl. Ludwigshafen.— Leicht⸗ gewicht: Bezirksmeiſter E. Kolb⸗BfK. Schifferſtadt 585 Pfd.; 7. W. Merling⸗SpBg. 84 Mannheim 540 Pfd.; 3. Th. Lu⸗ oͤowicki⸗StuRCl. Ludwigshafen 515 Pfd.; 4. A. David⸗ SpV. Siegfried Ludwigsbafen; 5. V. Appel⸗KSV. Oggers⸗ heim.— Mittelgewicht: Bezirksmeiſter H. Kuhn ⸗AC. 92 Weinheim 560 Pfd.; 2. H. Keſtler⸗SpVg. 84 Mannheim 550 Pfund; 3. A. Deutſch⸗Deutſche Eiche Frieſenheim 530 Pſd.; 4. J. Schneider⸗TuSpV. Altrip; 5. W. Schmidt⸗StuRcl. Ludwigshaſen.— Halbſchwergewicht: Bezirksmeiſter K. Fahrnbach⸗KSV. Oggersheim 610 Pfö.; 2. R. Man⸗ tay⸗TuSpo. Rheingönheim 580 Pfd.; 3. K. Tremmel⸗KSV. Oggersheim 545 Pſd.; 4. A. Roßncgel⸗Vfe Neckarau; 5. W. Keßler⸗BfK. Schifferſtadt.— Schwergewicht: Bezirks⸗ meiſter F. Kieſer⸗SpVg. 84 Mannheim 645 Pfd.; 2. H. Hartmann⸗Spög. Fortuna Edingen 585 Pfö.; 3. A. Ham⸗ mer⸗SpVgv. 84 Mannheim 563 Pfd.; 4 F. Haier⸗RTuSvV. Mannheim; 5. G. Weyland⸗Siegfried Ludwigshaſen. Ringen. Bantamgewicht: Bezirksmeiſter P. Redzig⸗ ASV. Heidelberg. 2. O. Kolb⸗VfK. Schifferſtadt, 3. E. Adam⸗84 Mannheim, 4. A. Klefenz⸗86 Mannheim, 5. A. Hoffmann⸗St. u. Rͤl. Ludwigshafen.— Federgewicht: ezirksmeiſter R. Kolb⸗Schifferſtadt, 2. J. Gehring⸗Frie⸗ ſenheim, 3. W. Thomas⸗Frieſenheim, 4. H. Steinel⸗St. u. Rͤl. Ludwigshafen, 5. H. Brunner⸗Feudenheim.— Leicht⸗ gewicht: Bezirksmeiſter O. Freund⸗Deutſche Eiche Frieſen⸗ heim, 2. A. Fiſcher⸗Sppg. Mundenheim, 3. A. Sturm⸗VfK. Schifferſtadt, 4. J. Abel⸗St. u. Rͤl. Ludwigshafen, 5. R. Wittmann⸗Frieſenheim.— Weltergewicht: Bezirksmeiſter F. Schäfer⸗BfK. Schifferſtadt, 2. H. Keſtler⸗Spog. 84 Mann⸗ heim, 3. J. Bens⸗KSV. Viernheim, 4. H. Loes⸗Bf. Schifferſtadt, 5. J Eppel⸗Ketſch— Mittelgewicht: Bezirks⸗ meiſter J. Magin⸗Deutſche Eiche Frieſenheim, 2. F. Schierle⸗St. u. Rͤl. Ludwigshafen, 3 E. Walz⸗Vfg. 86 Mannheim, 4. A. Meßmer⸗ASV. Heidelberg, 5. A. Jakovi⸗ VfL. Oppau.— Halbſchwergewicht: Bezirksmeiſter H. Hart⸗ mann⸗Fortuna Töingen, 2. A. Hammer⸗Spog. 84 Mann⸗ heim, 3. O. Mopf⸗T. u. KV. Rohrbach, 4. G. Weyland⸗ Siegfried Ludwigshafen.— Schwergewicht: Bezirksmeiſter H. Rudolyh⸗VfK. 86 Mannheim, 2. H. Keller⸗KSV. Sulz⸗ bach, 3. W. Kolb⸗VfK. Schifferſtadt. Muſterriegen. Oberſtufe: Bezirksmeiſter A. C. Ger⸗ mania Ziegelhauſen. Unterſtufe: Bezirksmeiſter Reichs⸗ bahn⸗T. u. Spv. Mannheim. Neulingsſtufe: Bezirksmeiſter St. u. RKl. Ludwigshafen. Tanrfehen: 1. Sieger ASV. Ladenburg, 2. R. T. u. Spv. Mannheim. Die hadiſchen Olymnia⸗Prſjungskümpfe Neur basiſcher Rekord über 1500 Meter— Gute Leiſtungen Die erſte große Leichtathletik⸗Veranſtaltung des Gaues Baden, nämlich die Olympiſchen Ausſcheidungslämpfe in Karlsruhe, hinterließen einen ganz ausgezeichneten Ein⸗ druck. 274 Teilnehmer waren aus dem ganzen Lande am Start erſchienen, und erſt nach ſechs Vorkämpfen konnten die Entſcheidungen fallen. Einen neuen badiſchen Rekord ſtellte Stadler⸗Fcc. über 1500 Mtr. mit:02,1 Minuten auf. Dieſe Zeit iſt auch als beſte Leiſtung des Jahres 1934 zu werten. Im 866⸗Meter⸗Lauf wurde der Neckarauer Abel um Haaresbreite von Schmidt, Tſch. Dur⸗ lach, geſchlagen; ebenſo knapp ging es im 100⸗Meter⸗Lauf zu. Im Speerwerfen überbot der Karlsruher Kullmann ſeine vorjährige Höchſtleiſtung; er verwies Abel⸗Neckarau auf den zweiten Platz. Im 4⸗mal⸗100⸗Meter⸗Leuf ſiegte der TB 46 Mannheim einwandfrei vor dem R6 Pforzheim. Die Frauenentſchgidungen konnten bereits am Sonntag vormittag erledigt werden. Der 100⸗Meter⸗Lauf war ein voller Erfolg für Karlsruhe. In Frl. Döring drängt ſich hier eine noch ſehr junge Kraft nach vorn, indem ſie den zweiten Platz in einem Feld von 15 Läuferinnen be⸗ legte. Im Kugelſtoßen überraſchte der Sieg von Frl. Kerth⸗ Phönix Mannheim vor Stichling⸗MTV Karlsruhe. Die favoriſierte Mannheimerin Schreck war nicht angetreten. Ein volles Lob fand bei den etwa 500 Zuſchauern die raſche und muſtergültige Abwicklung beſonders der Ent⸗ ſcheidungskämpfe am Nachmittag. Die Ergebniſſe: Männer. 100 Meter: 1. Neckermann, Poſt Mann⸗ heim, 11,2 Sek.; 2. Gerber, Univ. Freiburg, 11,3; 3. und 4. Eichin, TV Mannheim und Stahl, TGem Pforzheim, 11,4 Sek. 200 Meter: 1. Eichin, Mannheim, 22,4 Sek.; 2. Neckermann, Poſt Mannheim, 22,8 Sek.; 3. Scheuring, TV Oppenau, 23,1 Sek. 400 Meter: 1. Nehb, TV 46 Mannheim, 50,3; 2. Moſterts, TGem Pforzheim, 51,1 Sek.; 3. Puffer, Univ. Freiburg, 51,3 Sek. 800 Meter: 11 Schmidt, Tſch. Durlach,:59,7 Min.; 2. Abel, Neckarau,:59,8 Min.; 3. Moſterts, Pforzheim, 2102.6 Min. 1500 Meter: 1. Stadler, FöC,:02,1 Min.; 2. Lang, Neckarau,:05; 3. Hein, Neckarau,:17 Min. 5000 Meter: 1. Blöſch, Eppingen, 16:15,1 Min.; 2. Au⸗ burger, TGom. Heidelberg; 3 Werner, FAD. Durlach, 16:24 Min. 4 mal 109 Meter: 1. TV Mannheim 43,9 Sek.; 2. Rugby⸗Club Pforzheim, 44,1 Sek.; 3. Heidelber⸗ ger TG 44, 8Sek. 5 mal 200 Meter: 1. TV 46 Mann⸗ heim:56,2; 2. Fé Freiburg:57,1 Min. 3 mal 100 Meter: 1. Freiburger Fc:09,5 Min.; 2. TB Bruchſal 8221,8 Min.; 3. Reichsbahn Karlsruhe:32,8 Min. Schwe⸗ denſtaffel(400, 300, 200, 100 Meter): 1. MG Mannheim :05,9 Min.; 2. TGem Heidelberg, 30 Meter zurück. Weitſprung: 1. Töryſtrom lein Däne, Techn. Hoch⸗ ſchule Korlsruhe 691 Meter; 2. Baumſtiegec⸗Pol. Karls⸗ xuhe 0,84 Mtr.; 3. Hofmann⸗F§C. 6⸗78/% Mtr.;— Hoch⸗ ſprung: 1. Geiſt⸗Pol. Karlsruhe 1,75 Mtr.; 2. Scherer⸗ Phönix Karlsruhe 1,70 Mtr.; 3. Henrich⸗Pol. Mannheim. — Kugelſtoßen: 1. Merkle⸗KTV. 14,05 Mir.; 2. Kull⸗ mann⸗MTV. Karlsr. 13,70 Mtr., 3. Sparn⸗TGem. Pforz⸗ heim 13,33 Mtr.— Diskus: 1. Müller⸗Pol. Karlsruhe 30,14 Mtr., 2. Schulz⸗Un. Freiburg 37,88 Mtr.; 3. Abel⸗ Neckaran 37,36 Mtr.— Sypeerwerſen: 1. Kullmann⸗ MTV. Kartsr. 62,82 Mtr.; 2. Abel⸗Neckarau 52,85 Mtr.; 3. Dr. Schwarz⸗T.H. Karlsr. 52,15.— Dreiſprung: 1. Brod⸗MTG. Maunheim 12,40 Mtr.; 2. Köppen⸗TB. 46 Mannheim 12,39 Meter. Frauen: 100 Meter: 1. Seitz⸗Phön Karksr. 13,1; 2. DöringtMtV. Karlsr. 13,3 Sek. 4 mal 100 Meter: 1. MTBV. Karlsr. 55,5 Sek., 2. Phönix Mannheim 55,9 Sek. — Weitſprung: 1. Happel⸗Mec. Mannheim 4,80; 2. Lau⸗ ſer⸗TV. Katrlsr. 4,69 Mtr— Hochſprung: 1. Phön. Korlsr. .39 Mtr.: 2. Stichling⸗MTV. Karlsr.:35,5 Mtr.,— Kugelſtoßen: 1. Kerth⸗Phön. Mhm 10,11 Mtr.; 2. Stich⸗ ling⸗MV. Karlsr. 9,94 Mtr.; 3. Tannert⸗MTV. Karlsr. 9,64 Meter. Der Großkampf gegen die Nichtſchwimmer Glücklicher Auftakt der Reichsſchwimmwoche in Mannheim Schon ſeit vielen Wochen rühren die Schwimmer die Werbetrommel für den vom deutſchen Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten in Verbindung vut den Füh⸗ rern des Deutſchen Schwimm⸗Verbandes, der Deutſchen Turnerſchaft und der Deutſchen Lebens⸗Rettungs⸗Geſell⸗ ſchaft angeſetzten Werbeſeldzug im Kampf gegen den naſſen Tod. Unter dem Motto des Reichsſportführers: Jeder Deutſche ein Schwimmer, Jeder Schwimmer ein Retter wurden allerorts umfangreiche Vorbereitungen getroffen, um dieſe größte aller bisher auf ſportlichem Gebiet ge⸗ ſehenen Aufklärungsaktionen zu einem vollen Erfolg zu geſtalten. Nun iſt es ſo weit. Nach unglaublicher Klein⸗ arbeit iſt nun auch in Mannheim der Großkampf gegen den Nichtſchwimmer in Wege geleitet wor⸗ den, dem hoffentlich ein voller Erfolg beſchieden'ein mag. Feſtzug am Samstag Am Samstagabend um 19 Uhr wurde die Reichs⸗ ſchwimmwoche mit einem Feſtzug eingeleitet, der ſeinen Ausgang an der Adolf⸗Hitler⸗Brücke nahm. Unter Betei⸗ ligung der SA, SA⸗Marineſturm, Schwimmverein Mann⸗ heim, Polizei⸗, Poſt⸗, 1. Mannheimer Damen SC., TVM. 1846 als Vertreter der DT., des Mannheimer Regatta⸗ Vereins unter Beteiligung des Mannheimer Ré., RV. Amicitia, RV. Baden ſowie der Ruder⸗HGeſellſchaft, dem Mannheimer Kanu⸗Verein, Deutſche Lebensrettungs⸗Ge⸗ ſellſchaft, Techniſche Nothilfe, Freiw. Arbeitsdienſt, Beruſs⸗ feuerwehr und der Sanitätskolonne Mennheim, ſomie Neckarau ging es in verhältnismäßig kurzem Zuge durch die Stadt nach dem Schloß. Viele Vereine waren leider infolge auswärtiger Veranſtaltungen zum Fernbleiben ge⸗ zwungen, ſo daß ſich hierdurch mancher aufgetauchte Zwei⸗ fel erklärt. Transparente:„Schwimme Dich geſund“, „Jedem Deutichen ſein tägliches Bad“,„Feder Deutſche ein Schwimmer“,„Jeder Schwimemr ein Retter“ uſw. wie⸗ ſen eindeutig auf den Zweck des Umzugs hin. Im Schloß⸗ hof angekommen, nahmen die einzelnen Formationen Auf⸗ ſtellung, flankiert von den Transparenten. Vont Schloß⸗ balkon hielt Bezirksbeauſtragter des Reichsſportführers, Sturmführer Körbel, eine durch Lantſprecher übertra⸗ gene Anſprache kernigen Inhalts. Deutſchlands Jugend ſet nunmehr dumpfer Hoffnungsloſigkeit, artfremden Ein⸗ Der Sonntag am Reckar Brütende Julihitze laſtet auf Mannheim. Alles flüchtet ſich in die Bäder, die Wälder, oder bleibt zu Hauſe. So war dem Arbeitsausſchuß der Reichsſchwimmwoche für die angekündigte Großver⸗ anſtaltung am geſtrigen Nachmittag nur ein ſpär⸗ licher Beſuch beſchieden, der mit ſeinen vielleicht 1000 Köpfen wohl gut geſchätzt ſein dürfte Die Adolf⸗ Hitler⸗Brücke trägt ein Feſtgewand. Die am Neckar liegenden Boote uſw. tragen herrlichen Flaggen⸗ ſchmuck. Lautſprechermuſik bietet den bereits Er⸗ ſchienenen angenehme Abwechſlung. An der Fried⸗ richsbrücke wimmelte es bereits von Schwimmern und Schwimmerinnen. Kurz nach 58 Uhr der ge⸗ ſchloſſene Aufmarſch ſämtlicher Teil⸗ nehmer, ein herrliches Bild ſportlicher Diſziplin. Die Schwimmerinnen flankieren die Front der in die Hunderte gehenden Aktiven, prächtige Figuren kön⸗ ns begeiſtern.— 99658 Walter Blank, der Bezirksführer des DSB, zugleich Leiter des Arbeitsausſchuſſes entbie⸗ tet ſeinen Willkommengruß, ſcheut ſich andererſeits aber auch nicht, ſeiner Enttäuſchung über den mehr als ſchwachen Beſuch Ausdruck zu verleihen.—8 gehend werden die Zuſchauer wieder durch Laut⸗ ſprecheranlage über den Wert des Schwimmens be⸗ lehrt. Bei einer jährlichen Opferzahl von 4000 Er⸗ trinkenden haben wir nach 15 Jahren den volkswirt⸗ ſchaftlichen Wert von rd. 60 000 Menſchen zu beklagen, was das bedeutet, bedarf keiner langen Erläuterun⸗ Die Durchführung der Reichsſchwimmwoche iſt gen. Die Durchführung der Reichsſchwimmwoche iſt uns geſtellten Aufgaben gehen dahin, das Schwim⸗ men als Volksbrauch in alle Bevölkerungs⸗ ſchichten zu tragen. Heute haben wir vielfach noch bis 90 v. H. Nichtſchwimmer, damit muß auf⸗ geräumt werden. Seine Ausführungen endeten mit einem Sieg Heil. Der mit der techniſchen Durchführung des erſten Großkampftages betraute Schwimm⸗ Ver ein Mannheim e. V. hat alle Anweſenden ſicherlich angenehm enttäuſcht. War man bisher nur an aus⸗ geſprochen ſportliche Vorführungen gewöhnt, ſo wurde heuer das ſportliche Moment vollkommen aus⸗ geſchaltet. Der volkstümliche Charakter ſtand im Vordergrund des ganzen Programms. Begeiſternd ſchön und verwunderlich exakt verliefen die von Oberturnwart Adelmann TVä46 geleiteten unvorbereiteten Freiübungen der vielen hundert Teilnehmer. Anſchließend ſtellten ſich die Kanuſportler mit den verſchiedenartigen ſchö⸗ nen Kanuſpielen vor. Fiſcherſtechen, Eskimokentern und Eimerſchöpfen zeigten die Manigfaltigkeit auf dieſem Gebiet, das herzlichen Beifall fand. Herr Wenz am Mikrophon entledigte ſich dabei ſeiner Auf⸗ gabe mit Schwung und viel Humor. Auftakt zum Feldberg-7tſt Stabtſporwerein Frankfurt gewinnt das„Völſungen-Horn“ Das 81. Feldbergfeſt nahm am Samstag mit dem Mann⸗ ſchaftskampf um das vom Turnverein Bieber verteidigte „Völſungenhorn“ ſeinen Aufang. Die Teilnehmer ſammel⸗ ten ſich am Kronberger Bahnhof zum Pflichtgepäckmarſch, der ſie auf den Bergesgipfel führte. Leider hatte der Frank⸗ furter Turnverein 1860 unterwegs einen Autounfall erlit⸗ ten, durch den er am rechtzeitigen Eintreffen in Kronberg verhindert wurde. Dadurch nahmen nur ſechs Mannſchaf⸗ ten an dem Wettbewerb teil. Auf dem Bergesgipfel hatten ſich bei ſchönſtem Sommer⸗ wetter ſchon 2000 Zuſchauer eingefunden, unter ihnen Brigadeführer Rödel, Standartenführer Wehner, Ober⸗ ſtuumbannführer Walter, Landrat Dr. Janke⸗Höchſt, Mini⸗ ſterialrat Ringshauſen⸗Darmſtadt, DT⸗Gauführer Sommer⸗ Speyer und der Reichsdietwart Kurt Münch⸗Berlin(früher Frankfurt). Mit großem Jntereſſe folgten die Zuſchauer den weiteren Uebungen des großen Mannſchaftskampfes. Staötſportverein Frankfurt hatte durchweg eine leichte Führung, nur beim 300⸗Meter⸗Hindernislauf kam der TV Bieber, der mit:01 Min. die beſte Zeit er⸗ reichte, etwas näher an die führenden Frankfurter heran. Beim Kugelſtoßen erzielte Diehl(Allianz Frankfurt) die beſte Leiſtung mit 13,74 Meter, beim Weitſprung war Acker (Stadt SV) mit 6,68 Meter der beſte Mann. Im Keulen⸗ weitwerfen, wo es übrigens auffallend viele Fehlwürfe gab, ſchnitt Wagner(Turnerſchaft Nied) mit 62,10 Meter am beſten ab. Mit knappem Vorſprung blieb der Stadt⸗ ſportverein Frankfurt mit zös Punkten vor dem Verteidi⸗ ger des Wanderpreiſes, dem Turnverein Bieber, der 359 Punkte erreichte, Sieger. Das Ergebnis: 1. Stadtſportverein Frank⸗ furt 368 Punkte; 2. Turnverein Bieber bei Offenbach 359 .; 3. TV Bad Kreuznach 351.; 4. Allianz S Frank⸗ furt 384.; 5. Turnerſchaft Nied 327.; 6. Turngemeinde Fulda 319 Punkte. Am Abend fand dann die Vorführung des Feſtſpieles „Das Völſungenhorn“ ſtatt, zu der ſich eine große Zuſchauer⸗ menge eingefunden hatte, da ſich in den Abendſtunden ein ſtarker Zuſtrom von Gäſten bemerkbar machte. Ein„Deut⸗ ſcher Bergabend“ vereinte dann die ehemaligen Mittel⸗ rheiner im„Feldberghof“ zu einem gemütlichen Beiſam⸗ menſein. „Plutarch“ gewinnt Traberderby Die Traberbahn zu Berlin⸗Ruhleben hatte am Sonn⸗ tag ihren größten Tag des Jahres mit der Entſcheidung des deutſchen Traber⸗Derbys, das ſeine 40. Wiederholung feiern konnte. In manierlicher Verfaſſung ging Plutarch an den Start mit Meiſter Charly Mills auf dem Karren, In:27,6 Minuten paſſierte Plutarch als Erſter mit 2/6 Längen Vorſprung vor Hauem, Bob und Monolog das Zielband. e v. Oppenheims Blinzen mit W. Printen gewinnt in Hamburg⸗Horn den großen Hanſa⸗Preis. flüſſen ſowie dem geſäten Haß glücklich entronnen. Der Ruf unſeres großen Führers Adolf Hitler brachte den jungen Herzen wieder Mut und Hoffnung, ein tiefer, von Wahrheit getragener Glaube habe wieder Einzug gehalten. Der Blick iſt ſeither wieder aufwärts gerichtet. Das Jahr des Aufbruchs der Nation gab der Jugend das ihr ur⸗ eigene Recht wieder: Geſtalter und Wahrer der Zukunft Deutſchlands zu ſein. Die Stärke des Nationalſozialismus liege im Bekenntnis zum Volksganzen, im Bekenntnis zum ewigen Kampfe und zur ewigen Jugend. Dieſe weltanſchaulichen Grund⸗ lagen gelten auch insbeſyndere für die Leibesübungen. Das Urteil der Umgeſtaltung des deutſchen Sports liegt nicht nur in den Leiſtungen, vielmehr im Geiſt, aus dem heraus dieſe geboren ſind. Sport ſoll nicht Selbſtzweck ſein. Die Sportler zu dieſem Geiſt zu erziehen, ſei Au'gabe der heutigen Regierung und ber ihr untergeordneten Stel⸗ len. Die in den letzten Jahren verlorengegangene Ver⸗ bindung von Körper und Seele ſei heute dͤringendes Gebot. Auf die ſchwerwiegenden Worte unſeres Volkskanzlers Adolf Hitler vom Deutſchen Turnfeſt hinweiſend, kam der Redner auf den Wert des Schwimmens zu ſprechen, das immer und immer wieder als eine tiefe, unerſchöpfliche Quelle von Lebensfreude und Lebensbeſahung zu bezeich⸗ nen ſei. Die Zahl der jährlich über 5000 Ertrinken⸗ den muß geſenkt werden, dazu trage der heutige moderne Schwimmunterricht bei. Die durch den naſſen Tod verloren⸗ gegangenen großen Volkswerte müſſen unbedingt erhalten bleiben. Schwimmen iſt keine Kunſt, vielmehr die ein⸗ fachſte Sache der Welt. Der heute einſetzende General⸗ angriff auf den Nichtſchwimmer ſoll dazu führen, dem Deutſchen klarzumachen, daß Schwimmen heute Volks⸗ brauch werden müſſe. Tin beſonderer Hinweis galt der Aufklärungsſchrift„Schwimme richtig“, die in jeder Hand heute zu finden ſein müſſe. Ein Sieg Heill auf unſeren Volkskanzler ſowie Reichsſ⸗ortführer mit anſchließendem Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied beendete die eindrucks⸗ — Kundgebung. * —3 Die anſchließende Auffahrt der verſchiedenen, ſtark vertretenen Mannheimer Kanuver⸗ eine brachten einen Damen⸗Zehner⸗Kanadier, Einerkanadier, eine ganze Flottille von Renn⸗ einern, Zweier ſowie gemichte Zweier. Leider fehlte die Mannheimer Elite, da dieſe im Saargebiet weilt. Im Anſchluß hieran traten die Ruderer auf den Plan Mannheimer..⸗ Amicitia, Mannhei⸗ mer Ruder⸗Geſellſchaft ſowie der RV Baden fuhren in allen Bootsgattungen auf, wobei die Damen⸗ achter der Amicitia ſowie der Ruder⸗Geſellſchaft u. a. beſonders angenehm auffielen. Inzwiſchen hatte ſich Mannheims Kunſtſpringerſchule auf dem Dach der Bootsverleihanſtalt Albeißer eingefun⸗⸗ den und demonſtrierte ihr ſchönes Können. Ein Schulſchwimmen der verſchiedenen Lagen veran⸗ ſchaulichte die Vielſeitigkeit des Schwimmens. Ein Wellenreiten ſportlicher und humoriſtiſcher Art durch H. Böhler und Fr. Feinauer fand allſeits begeiſterte Aufnahme. Erfreulich ſtark waren die Mannheimer Damen im Schul⸗ und Kunſtſchwimmen vertreten, wobei die verſchiedenen Figuren wie Floß, Mühle uſw. dank⸗ bare Aufnahme fanden. Den offiziellen Beſchluß bil⸗ deten die lehrreichen praktiſchen und theoretiſchen Vorführungen im Rettungsſchwimmen, denen allſeits mit größter Aunerkſamkeit gefolgt wurde. In ſeinen Schlußworten dankte Herr Blank allen Teilnehmern für ihre Mitwirkung und wies beſon⸗ ders für Montag auf den Tag der Frauen (6 Uhr) hin, dem ſich im Herſchelbad(8 Uhr) die Vor⸗ führungen des Polizeiſportvereins anſchließen werden. Flia beſtes Military-Pferd Fortſetzung der Vielſeitigkeits⸗Prüfung Die vom Deutſchen Olympiade⸗Komitee für Reiterei in Hannover veranſtaltete Vielſeitigkeits⸗Prüfung wurde am Freitag vormittag mit dem Dauer⸗ und Geländeritt fort⸗ geſetzt. Zahlreiche Ehrengäſte hatten ſich eingefunden; ſo ſah man Reichswehrminiſter Generaloberſt von Blom⸗ berg, den Chef der Heeresleitung, General Frhr. von Fritſch und den Kommandeur der Kavallerieſchule Han⸗ nover, Generalmajor Frhr. v. Dalwigk als intereſſierte Zuſchauer. Unvorhergeſehene Ausfälle gab es nicht. Die in der Dreſſurprüfung vor den Richtern geweſenen 81 Pferde ſtellten ſich auch zum Geländeritt dem Starter. Die Leiſtungen waren im allgemeinen ausgezeichnet, die Reiter vor allem fanden ſich mit der ſchwierigen Aufgabe, auf den verſchiedenen Strecken das richtige Tempo zu halten, recht gut ab. Nach einem langſamen Ritt auf Straßen und Wegen über 4 Km. folgte ein rennmäßiger 4000⸗Mtr.⸗Galopp auf der Rennbahn über Sprünge. Dann war wieder eine 12 Km. lange Strecke auf Straßen und Wegen zurückzulegen, woran ſich ein 6,5 Km. langer Quer⸗ feldeinritt, auf dem zahlreiche Sprünge zu nehmen waren, anſchloß. Es folgte zum Schluß noch ein 2⸗Km.⸗Galopp auf ebener Strecke. Das Tempo war für jede Strecke vor⸗ geſchrieben. Es kann keine Ueberraſchung bedeuten, daß ſich bei den Pferden die Spezialiſten für derartige Prü⸗ fungen nach vorn arbeiteten. In Führung lag nach Abſchluß der Geländeprüfung der von Rittm Lippert gerittene Flja, an deſſen Endſieg auch das Jagdſpringen kaum etwas ändern kann. Man weiß, daß Ilja bei den Olympiſchen Spielen in Amſterdam unter Major Neumann in der Vielſeitig⸗ keits⸗Prüfung den dritten Platz beſetzte. Weit nach vorn gekommen ſind Maientag unter Oblt. v. Ploetz und Sportvogel unter Oblt. Brandt, die auch in der Endplazierung auf einem der vorderen Plätze zu finden ſein werden. Mit dem Jagoͤſpringen wird die Bielſeitig⸗ keits⸗Prüfung beendet werden. Lengagne ⸗ kein Gegner für Heufer Der Franzoſe wird bereits in der erſten Runde ausgezählt Der erſte große Boxabend für Berufsboxer unter freiem — hatte dem Magdeburger Kricket/ Viktoria⸗Platz am Freitag guten Beſuch beſchert. Rund 3000 Zuſchauer waren in der Erwartung gekommen, in den beiden Haupt⸗ kämpfen, der deutſchen Leichtgewichts⸗Meiſterſchaft zwiſchen dem Titelhalter Seisler und dem Berliner Stegemann und der Begegnung Heuſer—Lengagne, ſchöne Kämpfe zu erleben. Sie wurden jedoch etwas enttäuſcht. Im Hauptkampf hatte der Franzoſe Leugagne gegen den Bonner Adolf Heuſer„nie“ etwas zu be⸗ ſtellen. Schon in der erſten Runde mußte er das„Aus“ über ſich ergehen laſſen. Vorher mußte er bereits bis „acht“ zu Boden. Im Kampf um die Leichtgewichts⸗Meiſter⸗ ſchaft wirkte der Titelhalter Seisler wie ein kranker Mann, dem es nur unter Aufbietung aller Kräfte gelingt, auf den Beinen zu bleiben. Durch ſein verſchärftes„Ge⸗ wichtmachen“ ging der Verteidiger vollkommen außer Form in den Ring. Stegemann⸗Berlin hatte unter ſolchen Umſtänden leichtes Spiel. Er gewann bereits in der vierten Runde durch ko. Montag, 18. Juni 1834 Reue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe ner, der Deutſche.— 21.15: Zehn Mäochen und kein Mann. 9. Seite Nummer 271 au ber ſchwarzer oder dunkelblauer Angug, 00 Großfener in Schöllbronn Schöllbronn, Amt Pforzheim, 17. Heute vormittag brach in der Scheune des Holzhauer in der Adolf⸗Hitler⸗Straße vermutlich infolge Kurzſchluſſes Feuer aus, das ſich ſehr ſchnell auf das geſamte Anweſen des Holzhauer und des Julius Vols ſowie des Adolf Steffen aus⸗ dehnte. Insgeſamt wurden von dem Fener drei Wohnhäuſer mit Schennen betroffen. Die Höhe des Schadens beträgt 60 000 Mark. Ein wei⸗ teres Umſichgreifen des Feuers konnte durch raſches Einſchreiten und die beim Großbrand in Oeſchel⸗ bronn gemachten Erfahrungen verhindert werden. Ein Wohnhaus mußte geſprengt werden, da⸗ mit der Brand nicht weitere Nahrung fand. Im übrigen trugen große, zwiſchen den einzelnen Hün⸗ ſern ſtehende Nußbänme dazu bei, daß das Feuer nicht noch weiteren Schaden anrichtete. L. Ubſtabt, 16. Juni. Im Alter von 88 Jahren iſt hier der letzte Altveteran von 1870/71, Max Nie⸗ derbühl, geſtorben, der im Feldzug 1870/1 auch an der Belagerung Straßburgs teilnahm. Der Verſtorbene wurde unter großer Anteilnahme der Bevölkerung beigeſetzt. * Oberkirch, 16. Juni. Im Waiſenhaus St. Geb⸗ hardt ſtarb Schweſter Karolina im hohen Alter von 96 Jahren. Die Verſtorbene war die älteſte Einwohnerin von Stadt und Bezirk Oberkirch und eine der Mitbegründerinnen des hieſigen Waiſen⸗ hauſes, in dem ſie äußerſt ſegensreich wirkte. * Buggingen, 16. Juni. Von der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft wurde, wie wir aus der Reichshauptſtadt erfahren, zur Unterſtützung der aus⸗ wärtigen Angehörigen der bei dem Bugginger Un⸗ glück verunglückten Bergleute eine Zuſatz⸗ ſpende von 1600 Mark geſtiftet. * Lörrach, 16. Juni. Dieſer Tage wurde in der Griengaſſe zwiſchen Lörrach und Stetten bei Anlage einer Waſſerleitung ein Urnengrab freigelegt. Es handelt ſich um ein größeres Gefäß, das die Aſche einer verbrannten Leiche enthalten hatte. In dieſer großen Urne ſtanden noch zwei kleinere Töpfe, in denen nach frühgeſchichtlichem Brauch dem Toten Speiſe und Trank mitgegeben worden waren. Lei⸗ der wurden die Gefäße durch die Grabarbeiten ſtark ſchädigt. Nach ſachverſtändigem Gutachten ſoll dieſe Brandbeſtatung gegen 3000 Jahre alt ſein. NSDAP-Rſiſieilungen Aus partelamtlichen Zekanntmechungen entnommen NS⸗Frauenſchaft Achtungt Montag, 18. Juni, 20 Uhr, Schwimmubend — Stadtortsgruppen im Herſchelbad. 30 Pfg. ſind mit⸗ ringen. Achtung! Dienstag, 10. Juni, 15 Uhr, rechun der Ortsgruppenleiterinnen in der Seceſee 4 15, SifedarſentS 51 a enstag, 10. Juni, 20 Uhr, Heim⸗ abend im Kaffee Bobmann, Obere Elignetſtkaße 9 Waldhof. Montag, 8. Juni, 20 Uhr, Mitgliederver⸗ ſammlung im Geſellſchaftshaus Brückl. BdM Montag, 18. Juni, Antreten ſämtlicher Mädels die ſich an der Reichsſchwimmwoche beteiligen, um 17.90 Uhr Feuerwache(. ſchwarzes Dreieckstuch mit BoM⸗Stoffabzeichen). Deutſche Arbeitsfront Oſtſtadt. Die Mitgliedskarten für die bis März d4 ein⸗ getretenen Mitglieder der DAß ſind eingetroffen. Aus⸗ gabe Dienstag und Donnerstag von 18—19 Uhr gegen Rückgabe der Quittungen einſchl. Juni 1034. Büro 3 88. Reichsbetriebsgemeinſchaft 15, Leder. Diejenigen Volks⸗ genoſſen und ⸗genoſſinnen, welche dieſes Jahr am Berufs⸗ kampf teilgenommen haben, mögen am 18. und 19. Juni auf der Geſchäftsſtelle, P 4, 4/5, Zimmer Nr. 92, vorſprechen zwecks Abholung von Formularen. Bei Betrieben genügt eine Perſon, die die betr. Anzahl von Formulare abholt. Kampfbund für deutſche Kultur Wir verweiſen auf den Aufruf der NS⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ zur Beteiligung an der einmaligen Fahrt zu dem Viernheimer Freilichtſpiel„Andreas Hofer“ und bitten unſere Mitglieder, ſich möglichſt zahlreich an dieſer Fahrt zu beteiligen. Anmeldungen umgehend auf erer Geſchäftsſtelle, Horſt⸗Weſſel⸗Haus, L 4, 15. SA Nachrichtenſportſturm. Der Nachrichtenſportſturm der Standarte 171 ſucht einen für Bürozwecke geeigneten hellen Raum in der Innenſtadt. Ferner benötigt der Sturm eine gebrauchte Schreibmaſchine und Büromöbel. Angebote von Spendern erbittet Obertruppf. Fr. Scholz, Mannheim⸗Waldhof, Zellſtoſſſtraße 55. * Parteiamtliche Bekanntgaben Rechtsabteilung Re: Der Leiter der Rechtsabteilung Re der NSDAP hat die folgenden Anordnungen erlaſſen: 1. Um die Organiſation des BNSDo und der Deutſchen Rechtsfront zum Abſchluß zu bringen, wird zum 1. Auguſt 1934 die Aufnahmeſperre angeordnet. Nach dieſem Zeit⸗ punkt iſt die Aufnahme nur mit ausdrücklicher Genehmi⸗ gung der Reichsführung möglich, wenn Vereinbarungen mit anderen Organiſationen bisher den Eintritt nicht ge⸗ ſtatteten. 2. Gerichtsreferendare, Regierungsreferendare und junge Wirtſchaftsrechtler können ab 1. Auguſt 1934 in den BRSDI und in die Deutſche Rechtsfront nur aufgenommen werden, wenn ſie ſpäteſtens ein halbes Jahr nach dem Beſtehen ihres erſten Examens(Referendar⸗Examen, Diplom⸗Volks⸗ wirt⸗Examen), junge Rechtspfleger können nur aufgenom⸗ men werden, wenn ſie ſpäteſtens ein halbes Jahr nach Zu⸗ 850 zur Rechtspflegerlaufbahn ein Aufnahmegeſuch ab⸗ geben. Der Reichsführer des BRSDJ gez. Dr. Haus Frank. Der Reichsſchatzmeiſter: Der Reichsſchatzmeiſter gibt bekannt: Es wird darauf hingewieſen, daß zur Zeit Bewer⸗ bungsgeſuche um Anſtellung bei der Reichs⸗ geſchäftsſtelle der NSDAP keine Berückſichtigung finden können. Die Einreichung derartiger Geſuche iſt daher vollkommen zwecklos. München, den 13. Juni 1934. gez. Schwarz. Was hören wir? Montag, 18. Juni Reichsſender Stuttgart .55: Frühkonzert(Schallpl.).— 10.10: Schulſunk.— 10.30: Lieder von Grieg.— 10.50: Heitere Blasmaſik (Schallpl.).— 12.00: Mittagskonzert(Schallpl.).— 13.20: Mittagskonzert.— 15.30: Werke von Paul Graener.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 17.30: Ludwig Richter.— 18.00: HJ⸗Funk.— 18.25: Franzöſiſch.— 18.45: Suche nach dem unbekannten Sportsmann.— 20.15: Reichsſen⸗ dung aus München: Feierſtunde der Nation: Richard Wag⸗ Komiſche Oper von Suppé.— 22.20: Oeſterreich. Vortrag. — 23.00: Nachtkonzert.— 24.00:.chtmuſik. Aus Mannheim über Stuttgart 19.00: Pfälzer Kunterbunt. Ausführende: Carl Hous Männich und ſein Bauernquartett, Fritz Fegbeutel, Lene Kamuff, Bauernkapelle. Reichsſender Fraukfurt 14.40: Stunde des Liedes.— 15.40: Wirtſchaftsbericht. — 17.30: Luſtige Erdkunde.— 17.45: Lieder.— 18.00: Stunde der Jugend.— 18.50: Das Leben ſpricht.— 19.00: Offenes Singen.— 22.35: Zur Reichsſchwimmwoche. Reichsſender Köln .05: Schallplatten.—.05: Schallplatten.— 10.10: Alle ſingen mit.— 10.40: Wir und die Welt.— 12.00: Mittags⸗ konzert.— 13.00: Sinfonieorcheſter.— 15.10: Deutſches Führertum im Betrieb.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 17.00: Närriſcher Leib.— 17.20: Richard Strauß: Ein Heldenleben.— 18.20: Italieniſch.— 19.30: Kleine Muſik (Schallpl.).— 21.15: Händelfeſt in Krefeld.— 22.20: Nachtmuſik. Reichsſender München .45: Schallplatten.—.25: Frühkonzert.— 10.10: Schulfunk.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.25: Schallplatten. — 14.20: Vogelſchutz.— 14.50: Kinderfunk.— 15.10: Kleine Muſik für kleine Muſikanten.— 15.30: Leſeſtunde.— 16.00: Veſperkonzert.— 17.30: Geſchichte völkiſch geſehen.— 17.50: Waloſzenen für Klavier von Schumann.— 18.10: Bücher unſerer Zeit.— 19.00: Sinfoniekonzert.— 21.15: Solo⸗ terzett der Münchener Muſiklehrervereinigung.— 23.00: Nachtmuſik. Deutſchlandſender .20: Frühkonzert.—.00: Schulfunk.— 10.10: Deutſches Volkstum.— 11.30: Muſik am Vormittag.— 12.00: Mit⸗ tagstonzert.— 13.00: Aus Opern und Operetten(Schollpl). — 15.15: Für die Frau.— 15.40: Werkſtunde.— 16.00: Nachmittagskonzert— 17.00: Zeitfunk.— 17.20: Kleine Reiſe durch Bilderbücher. Luſtige Hörfolge.— 18.00; Zehn Jahre Tonſilm.— 18.20: Kleine Stücke großer Meiſter. — 19.00: Heuſchnupfen und andere Sommerfreuden.— 22.95: Hörbericht von der Kieler Woche.— 23.00: Unter⸗ haltungs⸗ und Tanzmuſik. Wien 19.10: Aufforderung zum Tanz.— 20.45: Scherzo, Bur⸗ lesle und Capriccio. Wiener Sinſoniker.— 22.30: Franz Schubert: Streichquintett.— 23.15: Nachtkonzert. Dageolaleucleꝛ Montag, 18. Juni Roſengarten: Robinſon ſoll nicht ſterben. Schauſpiel von Friebrich Forſter. Deutſche Bühne. 20 Uhr. Roſarium, Neuoſtheim, Harrlachweg: Geöſſnetev 1620 Uhr. Städt. Hochſchule für Muſik und Theater: 17 Uhr: Dr. Friedrich Eckart„Das muſikaliſche Kunſtwerk“.— 18 Uhr: Or. Hans Költzſch„muſtbaliſches Verſtehen“. Köln⸗Düſſeldorſer Rheinfahrten:.15 Uhr: Oppenheim— Nierſtein——— und zurück. Autobnsſonderfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr: Maxdorf — Neu⸗Leiningen— Höningen— Bad Dürkheim— Forſt— Mannheim. Friebrichspark: A. Landesverbanostag des Badiſchen Fri⸗ ſeurmeiſterverbandes: 9 Uhr: Oeffentliche Kundgebung. Ehrung von Meiſter und Gehilſen. 10 Uhr: Dagung der bad. Fachlehrer mit fachlichen Vorſührungen. Tagung der Modenkommiſſionen und Einkaufsgenoſſenſchaften. .80 Uhr: Omnibusfahrt in die Pſalz. 2 Reichsſchwimmwoche: Tag der Frauen und Mäochen an und auf dem Neckar. Herſchelbad: 20.50 Uhr: Rettungsvorführungen, Staſſeln, Waſſerball, Kunſtſpringen. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr: mit Gaftſpiel Gerty von Reichenhall. Pfalzbat⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Konzert und Tanz. Tanz: Kaſſee Vaterland. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele: Univerſum:„Polizeigkte 909“.— Roxy: „Leiſe flehen meine Licder“.— Alhamnbra:„Die 4 Musketiere“.— Schauburg:„Rivalen der Luft“.— 2* Capitol:„Gretl zieht das große Los“. Worms— Haba rettprogramm Geld- und Devisenmarki Türich, 16. 1u1 Gcnlu muffc. Konstanfin. 20 Pariz 20.32½ Spanleg 42.15— f Preg 12,81[ Bukarest 8⁰⁵³ London 15.53/] Holland 208.75— Perschan 56.15 Off. Saahd. 2 Beunye 807.75 Berlin 117.50 Budapesl—— s. Seld 1 Belgien 71.95— Wien oll. K. 78,17 Belgrad.00 Monatsgeldd— Hallen 28.52— Sokia Atben 293.— JMoustsgeld 2 Parie, 16. Jun Cdlal amtlich). 76,52—J9 207.25 942,25 L Win— ſeumt 15,15.— 18080 10.76. Perin 575,50 kelgen 358.)5 Snh 48.— Snabein 395.50 Marcn 21880 Amsterdam, 16. Iuu Gchlab amflich. Berllu 56 30— Bagien 34.47— 0840 27.45— Preg 56146 londdo 744.75 Scel: 49.91— Koperbagen 38.27½ Prraidd. e Seher 147.50 in 12.71— Sdin 38.45— P2g. bes ½ reris 974½% Hadxis 20.17¼ L Wien—.— II Bocatsg. 1 London, 18. A Ccklub amlct) 504%1— 22.89—f M 81.25 Schatbt 1% Montrel 500.— Stockhom 19.39¾ J Rumäeien 505 Vokohems 1/282 Amsterdaw 744.75 f0840 1990, 560 Ronskantin. 6˙20 A0 ra ien 128½ baris 76.46— Lissabon 110./16[ Kthen.30 Mexiko 18.— brüssel 21.61— Balsingtors 226.70] Wien 27.25 Monterideo20.— ltal en 56.46— Prag 121,/16 Marschau 26.68 afparas. Serun 13.28— Boen 25.— Bueser Kiresf 26,58 Buenas SüM 15.5 76 Belr 222— fio de n..50 f euf Lenconſ 26.89 86,87½ Sotie 410,.— Hongkong 1750% 1 Sudatriks 87 * Neuyorker Deviſenkurſe vom 16. Juni.(Eig. Dr.) Schluß: Berlin 3821; London⸗Kabel 505; dto. 60⸗Tage⸗ Wechſel 504; Paris 660,50; Schweiz 3251; Italien 862; Hol⸗ lond 6783; Wien 1895; Budapeſt 2985; Ppag 416,75; Belgrad 228; Warſchau 1893; Oslo 2580; Kopenhagen 2255; Stockholm 2605; Britſſel 2839; Madrid 1870, Helſingſors 229,50; Bu⸗ kareſt 101,25; Montreal 101; Apgentinien, Papier⸗Peſo 9866; Rio de Janeiro 852; Sofia 100; Athen 94,75; Japan 3000, Bankakzepte(90 Tg.) Geld 7; dto. Brief ½0; Tgl. Geld 1; Prima Handelswechſel niedr. 74; dto. höchſt. 1; Prolonga⸗ tionsſatz f. tgl. Geld 1. Uebersee-Geireide-Noſierungen Neuyork, 16. Juni.(Eig. Dr.) Schluß(Lokopreiſe in Cents per Buſhel) Weizen Manitoba Nr. 1 86; dto. roter Sommer⸗Winter Nr. 2 105; dto. hard Nr. 2 107; Mais: neu, ankemm. Ernte 6376; Roggen: JIr. 2 ſob Neuyork * Gerſte: Malting 70,25; Mehl und Fracht unver⸗ änbert. Chikago, 16. Junt.(Eig. Dr.) Schluß(Terminpreiſe in Cents per Buſhel) Weizen:(k. ſtetig) per Juli 94; Sept. 94,50; Dez. 95,75; Mais:(k. ſtetig) per Juli 5795; Sept. 58,75; Dez. 597; Hafer(k. ſtetig) per Juli 38,50 Sept. 48/; Dez. 4436; Roggen(k. ſtetig) per Juli 65, Sept. 66,50; Dez. 68,75.— Lokopreiſe: Weizen nicht no⸗ tiert; Mais: gelber Nr. 2 61; Hafer: weißer Nr. 2 4; Gerſte: Malting 56—100. Winnipeg, 16. Juni.(Eig. Dr.) Schluuß(Tendeng k. ſtetig) W e1 en per Juli 77; Okt. 7976, Dez. 80 Haſer per Juli 8875, Okt. 3836; Deg. 37,50; Roggen per Juli 5456 Okt. 567, Dez. 5776; Gerſte' per Juli 44,25, Okt. 45,28; Dez. 45567 Le.inſaat per Juli 159,50; Okt. 162; Deg. 160; Manitoba⸗Weizen Loco Northern 1 7676 dto. 2 7396; dto. 3 70,75. Bnenos Aires, 16. Juni.(Eig. Dr.) Sichluß(in Pa⸗ pierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Juli 5,95; Auguſt 6,08; Sept. 6,; Mais per Juli 5,17; Auguſt 5,24; Sept. 5,34; Hafeer per Juli 4,40; Leinſaat(ſtetig) per Juli 14,22; Auguſt 14,84; Sept. 14,45. Roſario, 16. Juni.(Eig. Dr.) Schluß(in Papierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Juli 5,90; Auguſt 6; Mois per Juli 5; Auguſt 5,05; Leinſaat per Juli 14,05 Auguſt 14,75. Amerikanische Schmalz- und Schweinemärkie Nenyork, 16. Juni.(Eig. Dr.) Schluß(lin Cents per 100 lb.) prima Weſtern loco 730; dto. middle Weſtern 715—725; Talg unverändert. Chikago, 16. Juni.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per 100 lb.) Schmalz(k. ſtetig); per Juli 652,50; Sept. 687,%00 G, Okt. 700 G: Dez. 725 Br.; Bauchſpeck(tr. geſ.) 9207 öto. 950, Schmalz loko 685; leichte Schweine niedrigſter und höchſter Preis unv.; ſchwere Schweine niedrigſter Preis unwv., dto. höchſter Preis 475; Schweinezufuhr in Chikago 9000j dto. im Weſten 21 000. von Bedda Westenberger 19 Abends, nach Ladenſchluß, gehts dann bei Horns hoch her. Sie räumen ein und um. Der Herrenſalon nimmt nun die ganze eine Breite der Wand ein, und weil die Marmorplatte ja nicht ausreicht, haben ſie einen„Werkzeugtiſch“ dazugeſtellt, und es macht ſich ganz gut. Und auf der andern Seite des Ladens ſteht der Verkaufstiſch ſo quer vor und das Notenſchränk⸗ chen iſt daraufgebaut, und es ſieht ſchon beinahe wie ein richtige Theke aus. Und davor ſteht der runde Tiſch und das elegante Seſſelpaar, und der Spiegel hängt an der Wand, und der Blumentiſch ſchließt das Ganze auf geradezu Lochfeine Weiſe von der Ladentür ab. Nell opfert auch ohne ein Wort ihre paar— umen aus dem Zimmer, und Franz küßt ſie darum mit einem Gefühl, das nahezu an Ehrfurcht grenzt. Ja, das iſt alſo der Herrenſalon und der Warteſalon.(Franz läßt ſich von dieſem Wort nicht mehr abbringen, es hilft nichts.) Und nun erſt der Damenſalon, wo künftig Bar⸗ bara Unger friſiert werden wird! Dort hängen nun die beiden großen Bilder mit den vielen Mädchen und verdecken, ſo nackicht wie ſie ſind, ſehr günſtig die ſchlechte Tapete. Und von den drei Friſiertiſchen ſtehen jetzt zwei links an der Wand und einer rechts, und das Rückwaſchbecken hat einen großartigen Platz in der Ecke, und der frühere Werktiſch mit allem übrigen wenig ſehenswerten Krimskrams verſchwin⸗ det nun hinter dem Paravent, und Nells Wäſcheregal ſteht jetzt ſo, daß Franz dran kann, ohne die Damen im Damenſalon zu ſtören— ach, es iſt herrlich. Franz möchte am liebſten die ganze Handjeriſtraße einladen und gratis ondulieren, damit ſie vox Neid platzt. „Schade, daß Frau Beer nu' nich mehr herkommt,“ ſagt Nell am Abend, als ſie mit dem Aufräumen glücklich bis ins Schlafzimmer durchgedrungen ſind. —— „Na, du kannſt es ihr ja haargenau erzühlen. Und vielleicht beſucht ſie uns mal gelegentlich, wenn ihr Sohn ſie gerade vorbeifährt.“ Nell ſieht ihren Mann erſtaunt an:„Wieſo ſoll ich es ihr erzählen. Ich denke doch, jetzt mach' ich keinen Außendienſt mehr. Hier müſſen jetzt doch wie⸗ der zweie ſein— und wenns bloß zum Aufpaſſen im vorderen Laden iſt.“ „Wieſo,“ gibt Franz zurück,„wieſo? Aber liebes Kind, du biſt wohl'n bißchen doof. Jetzt müſſen wir doch erſt recht mal ordentlich was verdienen. Und wo dein Außendienſt ſo gut eingeſchlagen hat— nee. Der muß bleiben! Morgens werd ich auch ganz gu. alleine fertig. Und lieber noch, als daß du deinen Außendienſt aufgibſt, nehm ich mir'in Lehrmädchen dazu. Das is billig und rentiert ſich vielleicht am eheſten.“ „Alſo dann is der ſchnieke Damenſalon eigentlich auch für dich Franz lacht verlegen:„Na klar. Und wenn ich dir mal ehrlich meine Auffaſſung von der Sache ſagen ſoll: de meiſten Damen, un' gerade die vom Theater, die ſind viel lieber von'nem Herrn behan⸗ delt. Wasen richtiger guter Friſeur is, der muß ſo'n bißchen ſchön mit die Damen tun und Witze machen un' Augen verdrehn— das haben die alle gern, ver⸗ ſtehſte. Und drum is ganz gut, daß es heißt, der Horn macht'n Damenſalon ſelber und die Frau hilft nur, verſtehſte?“ Hm... Nell verſteht.„Aber die Unger pfeift drauf, ob du ſie ondulierſt oder ich...“ „Na,“ ſagt Franz und halb iſt er gekränkt und halb amüſiert er ſich:„Na— die tut man voch bloß vor dir ſo. Die Weiber ſind in ſowas alle gleich. Da kannſte niſcht machen. Und'n Mann is eben n Mann. Und willſte vielleicht ableugnen, daß die Unger ſchon zweimal auf meine Augen was geſagt hat? Hm?“ Nell betrachtet ihn mit lang heruntergezogenen Mundwinkeln:„Du Stück Malheur— daß dir man die Hoſe nicht platzt vor Einbildung, mein Lieber. Und von mir aus kannſte die Unger dreimal an jedem Tag friſieren, wenn de willſt— an die Frau kann ſo'n dvoſer Köter wie du noch lange nich ran. Die lacht bloß über dich.“ Dann ſprechen die zwei kein einziges Wort mehr. Und ſteigen ins Bett ohne Gutenacht. Und Franz grollt tief und kommt und kommt nicht darüber weg, daß die Unger nur über ihn lachen ſoll und Nell fühlt ſich ſehr allein und denkt: Aber vielleicht lacht ſie doch nicht und tut nur ſo? Und der ſchöne Tag, an dem die Horns zum rich⸗ tigen Salon wurben, iſt plötzlich hin und kaput um ein Nichts. Zwölftes Kapitel Aber es ſcheint, als ob mit Barbara Ungers Möbeln wirklich das Glück mit Pauken und Trom⸗ peten bei Horns Einzug gehalten hätte. Faſt jeden Tag geſchieht irgend etwas Erfreuliches. Heute taucht eine ſchon verloren geglaubte Kundin auf, mor⸗ gen nimmt eine wildfremd hereingeſchneite Dame plötzlich ein Abonnement von Nells Außendienſt, übermorgen kommt eine Hochblonde und ſagt, ſie iſt Kollegin von Frau Unger und möchte gern von Herrn Horn ſelber bedient werden. Dann muß man Franz ſehen, wie er bedient. Er war nie ungeſchickt, wahrhaftig nicht, er hatte auch den Dreh raus, wie man kleine„Amtshandlungen“ zu Wichtigkeiten macht— aber was Franz auf dieſem Gebiet früher geleiſtet hat, das iſt nichts gegen ſeine Künſte von heute. Nell ſieht es mit heimlichem Staunen. Wie er die Damen ſo ganz zart und wun⸗ derbar zärtlich beim Kinn faßt und ihren Kopf in die richtige Lage bringt; wie er bei der einen das Ohr bewundert und der andern mit Augen wie ein abgeſtochener Hering Angenehmes über ihren Mund ſagt; wie er nach dem Haarſchneiden beim Abbürſten den Ausſchnitt am Kleid einen Millimeter weiter herunterſchiebt als nötig; wie er jede, Gott ſei Dank, ſaſt jede, ſo bedeutſam begrüßt, als habe er nur auf ſie und gerade auf ſie gewartet. Wie er endlich beim In⸗den⸗Mantel⸗Helfen den Kragen mit einer gewif ſen Zärtlichkeit hochſchlägt und ſachte vorn zuſammen⸗ drückt, ach, und tauſend andere Scherze. Nell kocht manchmal vor Wut, obwohl ſie weiß, daß Franz im Recht iſt und daß viele ganz gewiß auch nur darum immer wieder ſagen: ich will aber von Herrn Horn perſönlich bedient werden. Gewiß, es ſind das ſo Kleinigkeiten, die Nells Freude immer wieder beeinträchtigen. Neulich früh bat ſie zu Hauſe bleiben wollen, weil ſie bloß eine einzige Dame in der Evaſtraße zu bedienen hakte, und hatte ſich gedacht: wenn du das auf morgen ver⸗ legſt, kannſt du die Unger abpaſſen, die kommt heute“ Aber als Franz merkte, was los war, iſt er ganz wild geworden. Merkwürdig wild. Wozu hier her⸗ umſitzen, hat er geſagt, wenn du die Leute grundlos abbeſtellſt, verärgerſt du ſie bloß und die Unger will ſowieſo von mir friſiert ſein und braucht außerdem 'ne Perücke, wo du doch niſcht von verſtehſt und nu Ios, hau ab, Menſch. Was blieb da übrig— ſie iſt abgehauen und hat vor Nervoſität der Dame zweimal den Kopf ver⸗ brannt und geſchimpft gekriegt, und als ſie heimkam, fuhr die Unger gerade wieder weg, und Frauz ſtand wie verklärt in der Tür. Jawohl, ſie hat doch Augen: wie verklärt ſtand er da! Und abends mußte er un⸗ bedingt mit Nell ins Kino, die Unger hat geſagt, ſie ſpielt eine neue Tonfilmrolle, das muß er ſehen. Und ſonſt hat er immer geſchrien, wenn Nell ins Kino wollte, und es koſtete doch zu viel und lieber mal'n Glas Bier ſtatt ins Kino, und jetzt plötzlich hat er's mit dem Kino, und dageſeſſen hat er, wien Kind vorm Weihnachtsbaum, nud Nell hätte ihm am liebſten eine runtergehauen! Und noch ſowas Komiſches war geweſen. Mit der Schwarzen, die immer ſo fein tut und ſich Melitta nennt und von Werner Kraus und Forſter und Gott weiß wem wie ihren beſten Freunden erzählt, und wenn man beim Bezahlen in ihr Portemonnaie ſchielt, hat ſie knapp drei Mark drin, das Bieſt. Na, und vor ſowas braucht ſich doch Nell wahrhaftig nicht zu verſtecken, nicht wahr. Aber was paſſiert? Die Schwarze ſitzt im Damenſalon und wartet auf Franz, der einen Herrenhaarſchnitt hat. Und aus purer Gutmütigkeit geht Nell hin und kämmt ihr ſchon mal ihr Haar und dreht den Junkersapparat an und ſtellt das Haarwaſſer von der Melitta zu⸗ recht— da dreht ſich doch wahrhaft die Perſon um und ſagt ſo ganz von oben runter und furchtbar fein: „Bitte, Fräulein, bemühen Sie ſich nicht. Ich liebe keine Damenbedienung...“ Fräulein, ſagt das Aas und weiß ganz genau, daß Nell Franzens Frau iſt! Und ruſt nachher, wie Nell ſtumm weggeht, noch ſpitz hinterher:„Aber vielleicht erinnern Sie Ihren Ehef nochmal, liebes Fräulein.“ Fortſetzung folgt. Todes- Anzeige Vater. Bruder, Schwager und Schwiegersohn. Herr 011 Bier im Alter von à8 latren. Feudenheim(Wühelmstraße), den 18. Junt 1881. Die trauernden Htuterbuebenen: Marie Bier geb. Zimmermann Nech kurzem, schwerem Peiden versced unerwertet mein unwergeßlicher lteber Mann, unser treusorgender und Tochter Greiel u. Trudei nebei Verwandien. in Feudenheim Statt. Die Beerdigung findet am Monteg. nachentitage 3 Uhr Inſclge Erweiferung der Engen Plenken Telephon. 45100 Praxisverlegung Dach Kaiserring 50.., ben Parnhotel E Teppiehe repariert, reinigt, entstauht. Enorm billige Gelegenheitskäufe Perser-Teppiche, Brücken F. Bausback, M 1, 10. Iel. 33467 — ——————— Schlafzimmer pollerte iläl m. Marm., Bett. m. Röſten 140.—, 1 E ig Binziges Spesialgeschäſt am Platze. 898 Ansichte 18100 Lucwig Eckot 1. Ldwig Eckert 1. SereIInIHETHPAUMage 9 emericen Denſist Zehnerzt 3532 aebe.—95— nicht meh f0 5 ch. Baumann* Gelegenheltskäufe E eeeee Toe eece 1 Posten Schlafzimmer zu weit herab. Preisw. zu ver⸗ olstaunlich bilg dliligen Preisen. Hurhauss and gesetzten Preisen abzugeben. C—— 4— 99 abzugeben 25—— 620 mj. b. aden-Baden. Nörci ee Kochsckwaraw. Sentrum des Otto Lutz, 7 5, 18 verſch. Seſſel u. U Obrenstein Doppler Aeues Saadseg. Sürandpas echntslafleten vurlen in zablune Zrnonnen Kere abk. Kosb..st—eber 2 4 2/24[E22. 8. —— ——— . Seite Nummer 271 ———— Reue Mannheimer Zeitung Norgen⸗Ausgabe Montag, 18 Juni 1034 * 8* S ——————————— zeigen wir leistmals in unserem Theaier L 1clUnrtn Iofünwer— elx VAhrkaK Anstäalxckas Erciurls! 2— „Leise flehen meine Lieder“ Die Schöpfer dieses herrlichen Schubertfilms sind: Martha Eggertn- buise Ulrich- Hans aray- Will Forst usw. Das Philharmonische Orchester Wien— Die Wiener Sängerknaben S 2 Immer noch der 8 2 Hlelle Begelsterung! E L . die unsterbl.„H- Pioll-Symphonie“, das tietempfundene„Ave Raria“ „Leise flehen meine Lieder“-, Sah ein Knab ein Röslein stehn“isv. „Donaumärchen«—„Deuischer Winier«— Neuesie Bavaria-Ton-Woche ——ROXYIUr——— Claus Clausen un Pr auf der Rilvalen der Luft— Ein Film von ganz großen Ausmaßen Rhön. Rivalen der Liebe — Bilder wie man sie noch nicht gesehen hat. Man ist gebannt und gepackt. Der Film„Rivalen der Luft“ nimmt eine Sonderstellung ein. Der erste große deutsche Segelfliegerfilm. 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