Neue Mannheimer Seil. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazerr Mannheim Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtraße 1, W Oppauer Straße g, Se Freiburger Straße 1 Eimelpreis 10 Pf. ng Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 3, 70 mm breite Reklamemillimeterzeile 50 3. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Bei Zwangs⸗ vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe A Montag, 18. Juni 1934 Gehr beachtenswerte Ausjührungen Meldung des DNB. — Gera, 17. Junt. Einem Lauffeuer gleich eilte die Kunde von der Anweſenheit des Volkskanzlers Adolf Hitler in der Stadt des Thüringer Gauparteitages von Mund zu Mund. Der Jubel, die Freude kannten keine Gren⸗ zen. Bald war es in aller Mund: Der Führer mimmt den Vorbeimarſch ab. „Da, von Ferne klingt Marſchmuſik, ſie kommen, die Kolonnen, die Hunderttauſende in ehernem Marſchtritt, von Reichsſtatthalter Gauleiter Sauckel geführt. Bald trifft die Spitze an der Tribüne ein, über der ſich das rieſige Hoheitszeichen der Partei erhebt. Vorbei am Führer geht nun der ſchier end⸗ loſe Zug in Neunerreihen: SA, SS, HJ, Jungvolk, Arbeitsdienſt, PO, Motor⸗SͤA. Leuchtenden Auges und ſtolz grüßen ſie, den Arm empor gereckt, ihren Führer, und ſtets von neuem jubeln ihm die 20 000, die ſich vor der Tribüne eingefunden haben, ent⸗ gegen. Erhobenen Armes grüßt der Führer. Ihm zur Seite ſtehen Reichsminiſter Dr. Goebbels, Reichs⸗ ſtatthalter Sauckel, Miniſterpräſident Marſchler, Stabsleiter Dr. Ley, SA⸗Gruppenführer Laſch, Ge⸗ bietsfürher Günther Bulm. Freude zeigt ſich in den Zügen des Kanzlers, Freude über die Diſziplin und Treue ſeiner Kampfgenoſſen in Thüringen. Faſt vier Stunden dauert der Vorbeimarſch. Als die letzten Reihen Adolf Hitler begrüßt hatten, verließ der Führer die Tribüne, von der Bevölke⸗ rung auf ſeiner Fahrt durch die Stadt immer und immer wieder umjubelt. Der Höhepunkt des Gauparteitages 1934 wurde die Rieſenkundgebung am Sonntag nachmittag auf dem Geraer Schützenplatz, auf dem Reichskanzler Adolf Hitler nach der Rückkehr von ſeiner Italienreiſe ſprach. Ueber 70 000 Menſchen hatten ſich verſammelt, um den Kanzler zu hören: SA, SS, Arbeits⸗ dienſt, PO, Hitlerjugend marſchiert auf. Böllerſchüſſe verkünden das Kommen des Führers. Der Badenweiler⸗Marſch erklingt und 70 000 grüßen wiederum ſtürmiſch den Kanzler. Innerlich tief be⸗ wegt nimmt dann Reichsſtatthalter Sauckel das Wort:„Wir haben das unverdiente Glück, hier im Herzen Deutſchlands den Führer nach ſeiner Rück⸗ kehr aus dem faſchiſtiſchen Italien begrüßen zu kön⸗ nen. Wir geloben ihm zu unſerem Gauparteitag Gehorſam und unerſchütterliche Treue unter ſeiner Führung am Neubau des Reiches ohne Raſt und Ruh bis zum letzten Atemzug.“ Dann ſprach der Führer. Der Kanzler führte u. a. folgendes aus: Nationalſozialiſten, Nationalſozialiſtinnen, deutſche Volksgenoſſen! Zum erſten Male nach dem Siege der Bewegung ſtehe ich wieder hier in dieſer mir bekannten Stadt, und ich darf wohl ſagen: Welch eine Wende! Als ich zum erſtenmal in Gera ſprach, da waren kaum dreißig Parteigenoſſen anweſend und 2000 der grimmigſten Feinde. Maſchinengewehre wurden damals noch in Bereitſchaft gebalten und der Stacheldraht mußte herangezogen werden zum„Schutz der Verfaſſung“, die die Ausübung freier politiſcher Betätigung garan⸗ tieren ſollte. Und noch ein zweites Mal, als ich hier ſprach, war der Kampf um dieſe Stadt nicht entſchie⸗ den. Ich kam ein drittes Mal, und noch immer tobte der marxiſtiſche Mob in den Straßen. Heute ſteht die ganze Stadt unter einem Zeichen, dem Zeichen, das ſich ſiegreich über ganz Deutſchland erhoben hat. Eine Stadt haben wir erobert. Genau ſo iſt Deutſchland erobert worden und jeder muß es ſehen. Nicht nur äußerlich in den Kolonnen. Nein, auch innerlich haben wir eserobert. Was hat es zu ſagen, wenn bei 42 Millionen noch ein lächerliches Grüppchen glaubt, gegen ein Naturgeſetz ankämpfen zu können: Deutſchland, das 15 Jahre lang nur das Bei⸗ ſpiel einer grauenhaften Zerriſſenheit bot, iſt heute wieder ein Volk, das einheitlich orga⸗ niſiert iſt. Und nicht äußerlich allein. Nein: Es wächſt in dieſe Organiſation innerlich hin⸗ ein und iſt in den großen Teilen bereits hin⸗ eingewachſen. Es iſt ein wunderbares Zeichen, wenn in einem Volk ſo wie beim heutigen Vorbeimarſch ſtunden⸗ lang Zehntauſende von Männern freiwillig dieſe⸗ Diſaiplin und Laſt auf ſich nehmen. —— Au Ale A. Neues aus Sowjetrußland Die Frauenbatallione der Roten Armee Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 18. Juni. Wie ſtark die Frau im kommuniſtiſchen Ruß⸗ land in den Dienſt des Staates geſtellt wird, zeigt die neue Verfügung des Kriegskommiſ⸗ ſars zur Schaffung eines Amtes zur Schulung der proletariſchen Frau. Dieſes Amt wird die Frauen⸗ bataillone in die zuſtändigen Garniſonen der Roten Armee eingliedern und die bisher nicht unter Staatskontrolle ſtehenden Mlitärſchulen der Frau übernehmen. In den nächſten Tagen wird eine Frau als Referentin für die frauenmilitäri⸗ ſche Abteilung in den Roten Generalſtab ent⸗ ſandt werden. Die Frauen werden in Zukunft auch am ſchweren Maſchinengewehr ausge⸗ bildet werden und vielſach ſah man ſchon Frauen⸗ bataillone im Stahlhelm aufmarſchieren. Rußlanos Elite Von unſerem Berliner Büro ◻Berlin, 18. Juni. Daß es in dem klaſſenloſen Rußland eine Elite der Geſellſchaft gibt, zeigt der Bericht des amerikaniſchen Journaliſten James E. Abbe, der ſich lange in Rußland aufgehalten hat. Dieſe Elite rekrutiert ſich aus den früheren politi⸗ ſchen Gefangenen und iſt in einem Klub zu⸗ ſammengeſchloſſen, der ein prächtiges Klubhaus und eine ſo vorzügliche Küche beſitzt, wie ſie ſonſt in die⸗ /ſem Lande der Nahrungsmittelknappheit nicht zu finden iſt. Der Tiſch iſt mit ſchönem Porzellan ge⸗ Feldgericht deckt, das mit dem Wappen der Geſellſchaft geziert iſt. Dieſes Wappen beſteht aus einem vergitterten Gefängnisfenſter, umrahmt von Hand⸗ ſchellen. Die Bilder ſtellen lebende und tote Perſonen dar, die in den Gefängniſſen früher ge⸗ ſchmachtet hatten. Kommuniſt braucht man nicht zu ſein, um Mitglied dieſes Klubs zu werden, nur muß man mindeſtens ſechs Jahre als Sträfling in zariſtiſchen oder ausländiſchen Gefängniſſen verbracht haben. An einem Ehrenplatz im Klub hängt ein großes Bildnis Stalins. Woldemaras vor ein Felbdgericht geſtellt — Königsberg, 18. Juni. In den ſpäten Abendſtunden des Sonntags verbreitete ſich in Kowno wie ein Lauffener das Gerücht, daß der frü⸗ here litauiſche Mniſterpräſident Woldemaras wegen ſeiner Beteiligung an dem Militärputſch vom 7. Jnni einem Feldgericht zur Aburteilung übergeben wor⸗ den iſt. Zwölf Jahre Kerker — Kowno, 18. Juni. Die litaniſche Telr⸗ graphen⸗Agentur veröffentlicht am Montag über das Feldgericht gegen Woldemaras folgende Verlautba⸗ rung: Am 17. Inni hat das Feldgericht gegen Wolde⸗ maras verhandelt. Der Angeklagte iſt für ſchuldig befunden, gemeinſam mit anderen mittels eines be⸗ waffneten Aufſtandes die beſtehende litauiſche Regie⸗ rung zu ſtürzen verſucht zu haben. Dafür hat das Woldemaras mit zwölf Jahren ſchweren Kerker beſtraft. P00 TPã 0T70ßͥ0́⁊bB—..000P707TT7PTP7PPPT0TP7PTPTPT0T7TTPT Am Geld ſind wir arm, am Volk ſind wir heute reich!(Stürmiſche Heil⸗Rufe.) Es gab eine Zeit, da waren wir vermögend, ein reiches Volk und doch innerlich arm, zerriſſen und uneinig, ein Volk, das mit ſeinem materiellen Reichtum nichts anzufangen wußte. Heute, da wir arm ſind, ſind Millionen Menſchen glücklicher. Und für dieſes Gemeinſchafts⸗ gefühl erziehen wir dieſe Millionen in allen unſeren Organiſationen auf. All denen, die glauben, gegen den Staat an⸗ gehen zu können, ſage ich: Dieſer Staat ſteht erſt in ſeiner innerſten Jugend. In Jahr⸗ hunderten ſoll er ſein Mannesalter erreichen und Sie können überzeugt ſein, daß ihn ein Jahrtauſend noch nicht gebrochen haben wird. (Stürmiſcher, lang anhaltender Beifall.) Ein Volk iſt zum Bewußtſein ſeiner Macht erwacht. Wenn die andere Welt daran die Frage knüpft: Was wollt ihr damit? Dann können wir ſagen: nach innen alles, nach außen nur, daß wir in Ruhe und Frieden leben und arbeiten.(Brauſender, immer neu aufflammender Beifall.) Wenn mir die Frage vorgelegt wird: Was wol⸗ len Sie zur Befriedung der Welt tun? So ſage ich: Wir haben das Höchſte getan, indem wir ein 70⸗Mil⸗ lionen⸗Volk nicht nur im Geiſte der Selbſtachtung, ſondern auch zum Geiſte der Achtung der Rechte der anderen erzogen haben. Mögen auch die anderen Staatsmänner und Volksführungen den gleichen Geiſt vertreten, nämlich nicht nur ihr eigenes Recht wahrnehmen, ſondern auch das Lebensrecht der anderen achten lernen.(Starker Bei⸗ all.) Wir haben ein großes Ziel im Innern vor uns: eine gewaltige Reformarbeit an uns ſelbſt, an unſe⸗ rem Leben, an unſerem Zuſammenleben, an unſerer Wirtſchaft, an unſerer Kultur. Wir haben ein gro⸗ ßes Werk vor Augen. Dieſes Werk ſtört nicht die andere Welt.(Bravol) Genau ſo, wie wir nicht das ſtören, was andere Völker bei ſich tun. Wir haben in unſerem Haus genug zu ſchaffen und möchten meinen, daß auch die anderen Völker genug im eige⸗ nen Hauſe zu tun haben ſollten. Ich glaube, wenn andere Staatsmänner einen Teil der Aufmerkſamkeit, die ſie den Vorgängen außerhalb ihrer Völker ſchenken, dem inneren Leben ihrer eigenen Völker widmen wollten, dann würde manches auf dieſer Welt beſſer ſein. Wir wollen uns jedenfalls freihalten von dieſen alten Menſchheitsfehlern, den Splitter im Auge der anderen zu ſehen und den Balken im eigenen Auge dabei zu vergeſſen. Wir möchten wünſchen, daß die anderen ſich ebenfalls um die eigenen Bal⸗ ken kümmern und das Herausziehen unſerer Split⸗ ter unſere Sache ſein laſſen.(Beifall). Wir Nationalſozialiſten haben ein gigantiſches Programm im Innern. Das verpflichtet uns, Friede und Freundſchaft mit der ande⸗ ren Welt zu ſuchen. Das verpflichtet uns aber auch, genau ſo dafür zu ſorgen, daß die andere Welt uns in Frieden und Ruhe läßt. Denn ſo wenig wir die Abſicht haben, jemanden auf dieſer Welt ein Un⸗ recht zuzufügen, ſo wenig laſſen wir uns in Deutſch⸗ land vergewaltigen. Wenn jemand an uns die Frage richtet: Was wollt ihr beitragen zur Befriedung der Welt? dann ſagen wir: Wir ſind ein Volk, das den Frieden liebt und den Frieden wünſcht und das vor allem ſich nicht um die Angelegenheiten anderer Völker kümmert. Wir haben nur den Wunſch, daß die anderen denſelben Weg zur Befriedung der Welt gehen. Wir ſind der Meinung, daß vor allem auch die Preſſe aller Länder dieſen Beitrag zur Befriedung der Welt liefern ſollte und ſich nicht Elementen zur Verfügung ſtellt, die ganz andere Ziele haben. Wir Nationalſozialiſten kennen dieſe internationalen Elemente ganz genau, wir wiſſen, wer heute keinen Frieden will, wer fortgeſetzt wühlt und fortgeſetzt hetzt und die Völker vergiftet. Was ſoll es heißen, wenn wir mit einem Volk den Frieden und die Verſtändigung wollen und dann in dieſer Preſſe leſen müſſen, man dürfe ſich mit der deutſchen Regierung nicht verſtändigen, weil das ein Erfolg für dieſe Regierung wäre!(Pfui⸗Rufe.) So alſo gibt man zu, daß das deutſche Volk glücklich wäre, wenn wir eine Verſtändigung bekämen, und dann wagt man trotzdem, dieſes Volk vor der Welt zu verdächtigen.(Stürm. empörte Pfuirufe.) Wir haben nur den einen Wunſch, daß ſich bei den anderen Nationen immer mehr diejenigen durchſetzten die in Erinnerung an die Greuel des vergangenen Krieges jedenfalls eine aufrichtige Völkerver⸗ ſöhnung wollen. Denn das wiſſen wir: wenn dieſe internationale Clique von Hetzern ihre Ziele er⸗ reichen würde, dann würde man wieder die Völker, Millionen braver und anſtändiger Menſchen, aber vermutlich keinen dieſer internationalen Hetzer auf dem Schlachtfeld finden. Wir Nationalſozialiſten können nichts ande⸗ res tun, als unſer Volk gegen dieſe Gefahr vorzubereiten. Wir ſind entſchloſſen, uns hierbei von niemanden das Recht der Selbſt⸗ erhaltung ſtreitig machen zu laſſen. Wenn uns jemand ſagt:„Wenn ihr Nationalſozia⸗ liſten die Gleichberechtigung für Deutſchland wünſcht, dann müſſen wir mehr aufrüſten“, ſo können wir nur ſagen:„Unſeretwegen könnt ihr das tun, denn wir haben ja nicht die Abſicht, euch anzugreifen. Allein wir wollen ſo ſtark ſein, daß auch jedem anderen die Abſicht vergeht, uns anzugreifen.“(Langanhaltende minutenlange Heilrufe.) Je mehr die Welt von Blockbildungen redet, um ſo klarer wird uns, daß man beſorgt ſein muß um die Erhaltung der eigenen Kraft. Wir haben keine Komplotte mit anderen Völkern ge⸗ ſchmiedet, haben aber beſorgt zu ſein darüber, daß nicht Komplotte anderer eines Tages das deutſche 145. Jahrgang— Nr. 272 Aulien Volk vernichten und es um den Segen ſeiner inneren Arbeit bringen. Da kann ich der ganzen Welt nur das eine verſichern: So bedingungslos unſere Frie⸗ densliebe iſt, ſo wenig Deutſchland einen Krieg will, ſo fanatiſch werden wir für die deutſche Freiheit und die Ehre unſeres Volkes eintreten. Die Welt muß wiſſen: Die Zeit der Diktate iſt vorbei.(Stürm. Zuſtimmung.) So wenig wir die Abſicht haben, einem anderen Volke einen Zwang aufzuerlegen, ſo ſehr wehren wir uns gegen jeden Verſuch, das deutſche Volk auch weiterhin unter einen danernden Zwang zu legen. Wir haben nicht das Gefühl, daß wir eine minder⸗ wertige Raſſe ſind, ein wertloſes Pack auf dieſer Welt, das von jedem getreten werden darf oder kann, ſondern wir haben das Gefühl, daß wir ein großes Volk ſind, das nur einmal ſich ſelbſt ver⸗ geſſen hat, das verführt von wahnſinnigen Narren ſich ſelbſt um ſeine Kraft brachte und das aus dieſem Wahnſinnstraum jetzt wieder erwacht iſt.(Bravol) Niemand ſoll denken, dieſes Volk in den nächſten tauſend Jahren wieder in einen ſolchen Traum⸗ zuſtand verſenken zu können. Dieſe Lehre, die wir an uns in einer ſo grauenhaften Weiſe erfahren ha⸗ ben, wird uns eine geſchichtliche Mahnung für Jahr⸗ tauſende ſein. Was einmal uns durch eigene Schuld geſchah, wird ſich kein zweites Mal am deutſchen Volke wiederholen! Ich will Sie, meine Volks⸗ genoſſen, immer nur bitten und ermahnen: Sehen Sie die Stärke unſeres Volkes in unſerer inneren Willenseinheit. Denn eines iſt ſicher: Das Schickſal der deutſchen Volksgemeinſchaft iſt gebunden an das Sein dieſer Bewegung, das Schickſal des Deutſchen Reiches aber iſt bedingt durch die Feſtigkeit der deutſchen Volks⸗ gemeinſchaft. Wir alle wiſſen es, wir ſind kein Zweck an ſich, Partei, SA und SS, Politiſche Organiſation, der Arbeitsdienſt, die Jugendorgani⸗ ſationen, ſie alle ſind Mittel zum Zweck der inneren Zuſammenſchweißung unſeres Volkskörpers und damit zur Ent⸗ faltung der in unſerem Volke liegenden Kräfte zu einer wahrhaft friedlichen, kulturfördernden und auch materiell ſegensvollen Arbeit. Acht Jahre liegen zurück, ſeit ich zum erſten Male in dieſer Stadt geſprochen habe. Eine ungeheure Entwicklung! Trotz allen Gegenſätzen, trotz allen Widerſtänden, trotz allen Zweiflern, trotz allen Nörg⸗ lern, trotz allen Kritikern iſt die Bewegung groß ge⸗ worden. Wer will daran zweifeln, daß die nächſten Jahre die gleiche Entwicklung zeigen werden? Da⸗ mals war es eine Handvoll Menſchen, die glaubten, daß das Werk gelingen werde. Heute ſind es Millio⸗ nen, die fanatiſche Zeugen für dieſes Werk ſind, die das Bekenntnis ablegen zu dieſem Werke. Wenn im Verlaufe von acht Jahren auch in dieſer Stadt, von einer Hanoͤvoll Menſchen ausgehend, dieſer Sieg er⸗ reicht werden konnte, dann wird in den kommenden 85 und Jahrzehnten dieſer Sieg ſich vertiefen un all die kleinen Zwerge, die ſich einbilden, dagegen etwas ſagen zu können, werden hin⸗ weggefegt von der Gewalt dieſer gemeinſa⸗ men Idee. Denn alle dieſe Zwerge vergeſſen eines, was immer ſie auch glauben aus⸗ ſetzen zu können: wo iſt das Beſſere, das das Gegenwärtige erſetzen könnte? Wo haben ſie das. was ſie an deſſen Stelle ſetzen könn⸗ ten? Lächerlich, wenn ſolch ein kleiner Wurm gegen eine ſolch gewaltige Erneuerung eines Volkes ankämpfen will! Lächerlich, wenn ſolch ein kleiner Zwerg ſich einbildet, durch ein paar Redensarten die gigantiſche Er⸗ neuerung des Volkes hemmen zu können! Was müßte kommen, wenn dieſe kleinen Nörgler ihr Ziel erreichen würden? Deutſchland würde wie⸗ der zerfallen, wie es zerfallen war. Das aber kön⸗ nen wir verſichern: ſie haben früher nicht die Kraft gehabt, die Erhebung des Nationalſozialis⸗ mus zu verhindern, das wachgewordene Volk aber ſollen ſie nimmermehr wieder in Schlaf ſenken! Die Partei und ihre Organiſationen, ſie werden dafür ſorgen, daß das Blut und die Opfer der letzten vier⸗ zehn Jahre nicht vergeblich gebracht worden ſind. Das müſſen ſie wiſſen! Solange ſie nörgeln, mögen ſie uns gleichgültig ſein. Wenn ſie aber einmal ver⸗ ſuchen ſollten, auch nur im kleinſten von ihrer Kri⸗ tik zu einer neuen Meineidstat zu ſchreiten, dann mögen ſie überzeugt ſein: Was ihnen heute segenüberſteht, iſt nicht das feige und korrupte Bür⸗ gertum des Jahres 1918, ſondern das i ſt die Fauſt des ganzen Volkes(brauſender Bei⸗ fall). Das iſt die Fauſt der Nation, die geballt iſt und jeden niederſchmettern wird, der es wagt, auch nur den leiſeſten Verſuch einer Sabotage zu unternehmen. Denn das iſt ſicher: ob wir ſind oder nicht, iſt gleich⸗ gültig, aber notwendig iſt es, daß unſer Volk da iſt. Was jene aus unſerem Volk gemacht haben, das wiſſen wir. Wir hanen es erlebt. Sie foklen nicht ſagen: wir wollen es ein zweites —— .Seite/ Nummer 272 Neue Mäuuheimer Zeitung“ Abend⸗Autsgabe Möntag, 18. Juni 1984 Mal beſſer machen. Ihr habt einmal bemon⸗ ſtriert, wie man es nicht machen darf, und wir zeigen es euch jetzt, wie man es machen muß! Deutſchland ſoll leben.(Stürmiſcher, brauſender Beifall, brauſende Heilrufe.) ——— * Haferausfuhr geſperrt Verträge können eingehalten werden — Berlin, 16. Juni. Die Haferbeſtände ſind nach den letzten Vor⸗ ratserhebungen in Deutſchland gegenwärtig etwa ebenſo groß wie im Vorjahre, alſo noch ſehr beträcht⸗ lich. Die kommende Haferernte wird jedoch infolge der Trockenheit keinesfalls den Rekordumfang der letztjährigen Ernte erreichen. Angeſichts dieſer Lage und der durch den Deviſenmangel be⸗ dingten Notwendigkeit, die Futterverſorgung im größtmöglichen Umfange aus eigener Erzen⸗ gung zu ſichern, hat die bisher zur Entlaſtung des deutſchen Hafer⸗ marktes erforderliche Ausfuhr von Hafer im Aus⸗ tauſch gegen Mais und Gerſte ihren volkswirtſchaft⸗ lichen Sinn verloren. Die Reichsregierung hat des⸗ halb vorſorglich durch eine im„Reichsanzeiger“ (Nummer 137) veröffentlichte Veroroͤnung die Hafer⸗ ausfuhr ab 15. Juni geſperrt. Um Uebergangsſchwierigkeiten zu vermeiden, iſt abweichend von dieſer Regelung beſtimmt worden, daß Ausfuhrſcheine zur Ermöglichung der Ausfuhr von Hafer, auch in Form von Müllereierzeugniſſen aus Hafer, wie bisher erteilt werden dürfen, wenn der Beweis erbracht wird, daß dieſe Ausfuhr auf Grund von Verträgen erfolgt, die vor dem 16. Juni 1934 abgeſchloſſen waren. Der Kampf der 5 Meldung des DNB. Berlin, 18. Juni. Die Hitler⸗Jugend hat im Namen der großen Aktion der NSDAp den Kampf gegen Miesmacher und Nörgler aufgenommen. Von den vorgeſehenen Großkundgebungen in 20 Städten des Reiches ſind neun Kundgebungen in Lübeck, Kiel, Hannover, Braunſchweig, Köln, Bonn Mainz und Karlsruhe durchgeführt worden. Ueberall fand der Kampfruf der HJ„Schlagt die Reaktion, wo ihr ſie trefft“ begeiſterten Anklang. Auf allen Kundgebungen rief Gebietsführer Staebe in das Volk hinein, daß ſich die Jugend da⸗ gegen wehren werde, wenn ſich Kreiſe hinſtellten und behaupteten, das revolutionäre Fühlen und Wollen der Jugend ſei nur eine Pubertätserſcheinung. Wenn man früher geſagt habe,„der Feind ſteht links“, ſo rufe heute die deutſche Jugend ins Volk hinein„Der Feind ſteht rechts!“ Jener Teil von Reaktio⸗ nären ſei noch heute ſehr groß, der all die Miesmacher und Nörgler umfaſſe, die aus dem Kreis des deut⸗ ſchen Bürgertums kommen. Von vornherein müſſe zwiſchen dem deut⸗ ſchen Bürger unterſchieden werden, der heute treu hinter Adolf Hitler ſtehe, und zwiſchen zjenem Typ des deutſchen Bürgers, der heute irgendeine Penſion vom Staat beziehe, nichts tue und am Stammtiſch alles in den Dreck ziehe, was Adolf Hitler tue, ohne in der Lage zu ſein, auch nur 1 v. H. von dem zu leiſten, was Adolf Hitler bis heute geleiſtet habe. Wir lehnen einen Zuſtand ab, ſo erklärte Staebe bei den Kundgebungen, in dem Menſchen für ſich das Recht in Anſpruch nehmen, vor ihre Haustür zu ſchreiben„Aufgang nur für Herrſchaften“. Wir leh⸗ nen einen Zuſtand ab, in dem gewiſſe Menſchen ſa⸗ gen, ſie wären von„Gottes Gnaden“. Niemand hat das Recht, auf Grund ſeines Adels die Naſe hoch⸗ zutragen, ſondern jeder, der adlig iſt, muß erſt ein⸗ mal nachweiſen, daß er auch tatſächlich adlig iſt, und wir verlangen heute, daß jeder deutſche Volksgenoſſe Berlin—Köln: 4% Stunden Glänzend gelungene Verſuchsfahrt im„Fliegenden Hamburger“ Meldung des DNB. — Köln, 17. Juni. Am Sonntag wurde die erſte offizielle Ver⸗ ſuchsfahrt des Schnelltriebwagens der Reichs⸗ bahn, im Volksmunde„Fliegender Hambur⸗ ger“ genannt, von Berlin nach Köln durchge⸗ führt. Pünktlich zur vorgeſehenen Zeit um 12,20 Uhr traf der„Fliegende Hamburger“ im Kölner Haupt⸗ bahnhof ein. Zuerſt entſtieg dem Schnelltriebwagen der Generaldirektor der Deutſchen Reichsbahn⸗Geſell⸗ ſchaft Dr. Dorpmüller. Er bezeichnete die heu⸗ tige Fahrt des Schnelltriebwagens von Berlin nach Köln als einen Markſtein in der Geſchichte des deutſchen Eiſen bahnweſens. 575 Km. ſeien ohne Schwierigkeiten in 4 Stunden zurück⸗ gelegt worden. Das bedeute eine Durchſchnittsge⸗ ſchwindigkeit von 160 und mehr Kilometern. Dr. Dorpmüller ſtellte in Ausſicht, daß ſchon im nächſten Jahr die Strecke Berlin—Köln in 4½ Stunden überbrückt werden könne. Wenn die fahrplanmäßigen Züge hinter den Schnell⸗ triebwagen zurücktreten müßten und wenn ferner beſondere Gleisanlagen für den Schnellverkehr ge⸗ ſchaffen werden würden, ſo ſei es leicht möglich, daß eine Höchſtgeſchwindigkeit von 200 Km. erreicht wer⸗ den könne. Die Motoren, die den Schnelltriebwagen fortbewegen, entwickeln 420 PS. Es ſei aber der Bau von Schnelltriebwagen geplant mit einer Motoren⸗ ſtärke von 600 PS, die natürlich eine noch höhere Geſchwindigkeit erreichen würden. Sehr intereſſant waren die Ausführungen Dorp⸗ müllers über die wirtſchaftliche Seite des Schnelltriebwagenverkehrs. Der Preis für den Treibſtoff in Dampflokomotiven ſei bedeu⸗ tend höher als der Preis für den Brennſtoff des Schnelltriebwagens, koſte doch der Brennſtoff für die Fahrt Berlin—Köln nicht mehr als eine Fahrt zweiter Klaſſe. Wenn die Dampfzüge ganz durch Schnelltriebwagen erſetzt würden, ſo würde man nicht nur die Zugfolge verdoppeln, man würde auch eine Erhöhung der Geſchwindigkeit um 50 v. H. und dazu eine Erſparnis des Brennſtoffes um 25 v. H. erzielen können. Die Fahrtteilnehmer waren in der Lage, feſtzu⸗ ſtellen, daß der Schnelltriebwagen bedeutende Vor⸗ züge gegenüber den normalen FD⸗Zügen beſitzt. Er iſt nicht nur in hohem Grade ſchüttelfrei, ſondern er läuft auch viel geräuſchloſer, als dies bei normalen FD⸗Zügen der Fall iſt. Man hat ſelbſt bei Entwicklung der Höchſtge⸗ ſchwindigkeit des Wagens ein abſolut ſicheres Gefühl und merkt kaum etwas davon, daß man mit faſt der doppelten Geſchwindigkeit der normalen— durch die Landſchaft ſauſt. Die Fahrt, die ohne den kleinſten Zwiſchenfall verlief, hat bei ſämtlichen Beteiligten das Gefühl er⸗ weckt, an einem ſeltenen Ereignis in der Geſchichte 0r Verkehrstechnik perſönlich teilgenommen zu ben. ſeinen Adel nachzuweiſen hat; ob er da„von“ heißt oder nicht, geht uns den Dreck an. Niemand hat in Deutſchland das Recht, ſich ein Monokel ins Auge zu klemmen und dar⸗ über hinaus die Geſinnung eines Monokels in ſeinem Herzen zu tragen. Wir wiſſen, daß dieſe Kreiſe es begrüßen würden, wenn der deutſche Arbeiter wieder wie vor dem 9. No⸗ vember 1918 und danach ausgeſaugt und ausgepowert würde bis aufs Blut. Dieſen Kreiſen ſagen wir den Kampf an, und wir werden dieſen Kampf ſo lange führen, bis es in Deutſchland nur noch Menſchen gibt, die ihren Volksgenoſſen nur nach ſeinem charakter⸗ lichen Wert einſchätzen. Die Hg wird, wie das„Deutſche Nachrichtenbüro“ weiter meldet, in den nächſten Tagen mit zehn Ge⸗ boten über die Vernichtung der Reaktionäre, Mies⸗ macher und Nörgler hervortreten. Große Mengen Sprengſtoff geſtohlen — Wien, 17. Juni, Im Wiener Stadttheater, wo gegenwärtig der Tenor Tauber gaſtiert, wurde eine Flaſche mit Tränengas geworfen. Das Theater mußte geräumt werden. Im Laboratorium der Hochſchule für Bodenkul⸗ tur ereignete ſich Samstag abend eine Entzündung, wodurch die wertvollen Einrichtungen des Labora⸗ toriums faſt vollſtändig zerſtört wurden. Allem An⸗ ſchein nach handelt es ſich nicht um einen unglücklichen Zufall, ſondern um eine Bombe. Der Sachſchaden iſt ſehr groß. Aus dem Sprengſtoffmagazin in Wimpaſſing bei Wien ſindgroße Mengen Sprengſtoff von unbekannten Tätern entwendet worden. — Waſhington, 17. Juni. Der Senat hat am Samstag die bereits vom Abgeordnetenhaus ge⸗ billigte Regierungsvorlage über die Schaffung von Schlichtungsausſchüſſen zur Beilegung von Mei⸗ nungsverſchiedenheiten zwiſchen Arbeitnehmern und Arbeitgebern ebenfalls angenommen. Die Schlich⸗ tungsausſchüſſe werden vom Präſidenten ernannt. Beamtenfragen — Berlin, 18. Juni. Das von der Reichsregierung am 15. Mai 1934 verabſchiedete Geſetz zur Ergänzung des Geſetzes zur Aenderung von Vorſchriften auf dem Gebiete des allgemeinen Beamten⸗, des Beſoldungs⸗ und des Verſorgungsrechtes iſt nunmehr im Reichsgeſetzblatt verkündet worden. Durch dieſes Geſetz wird klar⸗ geſtellt, daß 1.§ 6b des Geſetzes über die Rechtsſtellung der weiblichen Beamten ſich auch auf unverhei⸗ ratete weibliche Beamte und Lehrer der Länder, Gemeinden, Gemeindeverbände und der ſonſtigen Körperſchaften, Anſtalten und Stiftungen des öffent⸗ lichen Rechtes beziehen ſoll. 2 die Beſtimmung der Zweiten Gehaltskürzungs⸗ verordnung(Reichsgeſetzblatt 1 931 Teil J Seite 283 und 539) über die Angleichung der Bezüge der An⸗ geſtellten und Arbeiter der Länder, Gemeinden(Ge⸗ meindeverbände) und ſonſtigen Körperſchaften des öffentlichen Rechts auch weiterhin gelten für Ange⸗ ſtellte bei Unternehmungen uſw., deren Geſellſchafts⸗ kapital ſich mit mehr als der Hälfte im Eigentum der öffentlichen Hand befindet, oder deren Einkünfte mit mehr als der Hälfte von Körperſchaften des öffentlichen Rechts herrühren. Für diejenigen Angeſtellten, deren Bezüge nicht in einem Taxifvertrage oder in einer Dienſtordnung geregelt ſind, gelten daneben noch die Angleichungs⸗ beſtimmungen in Kapitel VIII des Geſetzes vom 80. Juni 1933. 5 5 In Schutzhaft genommen — Karlsruhe, 18. Juni. Die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium teilt mit: Am Samstag mußte das Geheime Staatspolizeiamt auf Veranlaſſung des Miniſterium des Innern Vikar Ritzi aus Staufen in Schutzhaft nehmen, weil die öffent⸗ liche Erregung über ſeine Aeußerungen anläßlich des Todes des Brigadeführers Wasmer in Freiburg Formen annahm, daß für die Sicherheit des Vikars ernſte Befürchtungen beſtanden. Schwere Vorwürfe gegen den Leiter der ASA⸗Luftmacht Meldung des DNB. — Waſhington, 18. Juni. Der Ausſchuß des Repräſentantenhauſes für mili⸗ täriſche Angelegenheiten, der ſich mit der Frage des Ankaufes von Heeresmaterial beſchäftigt hat, emp⸗ fiehlt dem Kriegsminiſter in einem einſtimmig ange⸗ nommenen Bericht, den Leiter der Luftſtreit⸗ macht des amerikaniſchen Heeres, Gene⸗ ralmajor Benjamin Foulois, ſofort von ſeinem Poſten zu entheben. Der Bericht ſpricht von„gewiſſen Verletzungen und Umgehungen des Geſetzes und der militäriſchen Vorſchriften, ſchweren Unregelmäßigkeiten und Un⸗ tüchtigkeit“, die nicht nur dem Generalmajor, ſon⸗ dern auch anderen unter ſeinem Befehl ſtehenden Offizieren zur Laſt gelegt werden. Der Bericht nimmt beſonderen Anſtoß daran, daß Heeresflugzeuge auf Grund von Verhandlungen ge⸗ kauft worden ſind, anſtatt auf Grund der Angebote verſchiedener Firmen. Der Bericht fügt hinzu, da die Einzelheiten der nationalen Verteidigung geheimen Charakter hätten, ſcheine es nicht am Platze zu ſein, den gegenwärtig herrſchenden Zuſtand der Leiſtungs⸗ fähigkeit des Luftkorps bezüglich der Ausrüſtung, der Leitung und des Perſonals im einzelnen zu er⸗ örtern. Ein Ehepaar vom Blitz erſchlagen — Wending(Schwaben), 17. Jnni. Durch ein tragiſches Schickſal wurden bei einem Gewit⸗ ter am Freitag auf einem Felde bei Otting, der Landwirt Alois Kleinle und ſeine Ehefrau aus dem Leben geriſſen. Frau Kleinle befand ſich mit dem Knecht und der Magd beim Pflanzengießen auf dem auf einem Hügel liegenden Felde. Vor dem plötzlich einſetzenden Regen ſuchte ſie Schutz unter einem Wagen. Gleichzeitig kam auch der Landwirt Kleinle, der eine Hacke trug, auf das Feld zu. Als er ſich bereits dort befand, brach das Gewitter los, und der erſte Blitzſtrahl traf den Mann und tötete ihn. Der Blitz war am Hinterkopf her⸗ untergefahren, Schuhe und Kleider fielen wie Zun⸗ der vom Körper. Ein Strahl des gleichen Blitzes traf auch die unter dem Wagen Schutz ſuchenden drei Perſonen. Frau Kleinle wurde getötet und der Knecht zu Boden geworfen und betäubt, die Magd und die vor den Wagen geſpannten Ochſen blieben ohne Schaden. Drei Kinder, von denen das älteſte erſt ſechs Jahre alt iſt, haben auf ſo tragiſche Weiſe ihre Eltern verloren. Barthons Beſuch in London — Paris, 18. Juni. Der Beſuch des franzöſiſchen Außenminiſters Barthou in London iſt nunmehr end⸗ gültig auf den 9. und 10. Juli feſtgeſetzt worden. Barthou trifft am 8. Juli in London ein und wird an den darauffolgenden beiden Tagen mit Premier⸗ miniſter Macdonald und ſeinen Mitarbeitern ver⸗ handeln. Die Abreiſe Barthous nach Bukareſt wird, wie vorgeſehen, am Montag, 18. Juni, erfolgen. Sprengunälück beim Straßenbau.— Drei Tole — Paris, 16. Juni. Bei Sprengarbeiten auf der Tunnelbauſtrecke von St. Dedie⸗St. Marie, ſüdöſtlich von Nanct, wurden durch vorzeitige Entzündung einer Sprengmine drei Arbeiter getötet und fünf verletzt. Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner Verantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner- Handelsteil: i. V. Willy Müll er ⸗Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart⸗Lokalen Teil: Richard Schönfelder-Sport: Willy Müller ⸗Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den ührigen Teil: i. B. Rich. Schönfelder Anzeigen und geſchäft⸗ liche Mitteilungen: Jacob Faude, ſämtlich in Mannheim ⸗Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung⸗ Mannheim, R 1,—6 Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Fillies, W 35, Viktoriaſtraße 4a Abend⸗Ausgabe A 12820 Ausgabe B 8262, Geſamt⸗D⸗A. Mai 1934 21052 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporto —— „Du Liebling der Nation“ J,. Zu Ludwig Richters 50. Zodestag am 19. uni Man kann es nicht kürzer und nicht ſchöner ſagen, was Ludwig Richter dem deutſchen Volke iſt, als mit dieſem Worte, mit dem ihn ſein Freund, der Maler Kügelgen, in einem Brief aus dem Jahre 1864 anredete:„Du Liebling der Nation.“ Und wenn man immer wieder glaubt, betonen zu müſſen, der Deutſche ſei im Jahre 1914 mit dem Fauſt im Torniſter ausmarſchiert, ſo ſoll man auch nicht unter⸗ laſſen hinzuzufügen: in Hunderten von Unterſtänden hingen an den feuchten Wänden Wiedergaben Rich⸗ terſcher Bilder und Holzſchnitte. Man ſah ſie an und war daheim. Denn in ihnen ſchlägt, wie im deutſchen Märchen, das Herz des Volkes. Und man kann den volksfremden Hochmut ſieben⸗ geſcheiter Nur⸗Aeſtheten, die in einem nun verſun⸗ kenen Zeitalter Kunſt und Volk einander immer mehr entfremdeten, nicht leicht kraſſer geoffenbart finden, als in den ſchnoddrigen Sätzen, die der Kunſt⸗ hiſtoriker Richard Muther 1903 zum hundertſten Ge⸗ burtstag Richters in einer großen Berliner Zeitung veröffentlichen durfte. Witzelnd ſpielt er auf Richters ſächſiſche Herkunft an, vergißt in ſeinen ſchiefen Vergleichen nicht den Bliemchenkaffee und das Depp⸗ chen Bier, ſpottet darüber, daß Richters beſter Freund Cichorius geheißen habe und tut den„Mann im Schlafrock mit dem ſpießbürgerlichen Dorfſchul⸗ lehrergeſicht“ und mit der„Zeichenlehrerkorrektheit“ ab als einen lächerlich bedeutungsloſen Kleinbürger. Dieſes Urteil iſt im Künſtleriſchen ſo falſch wie im Menſchlichen. Ludwig Richter, dieſer volks⸗ tümlichſte deutſche Illuſtrator, in ſeiner Bedeutung in Frankreich und in England erkannt, war eine ganz ſcharf umriſſene Perſönlichkeit. Man braucht nur ſeine„Lebenserinnerungen eines deut⸗ ſchen Malers“— die er zuerſt„Führungen des Höch⸗ ſten“ nennen wollte— zu leſen, um die adlige Rein⸗ heit dieſes frommen Gemütes unwiderſtehlich auf ſich wirken zu fühlen und zu erkennen, daß dieſen ſchlichten Menſchen Wiſſen und Können und Erfolg zu immer größerer Beſcheidenheit und Einfalt führ⸗ ten. In ſeiner Art gewiß, iſt nichts von monumen⸗ taler Größe, iſt kein Pathos großer Leidenſchaft, kaum je dramatiſche Geſpanntheit. Und doch hat dieſer ſelbe Richter in den Jahren ſeines römiſchen Studinris im Kreiſe der Overbeck, Veit, Schnorr, Koch, Oehme, Landſchaften in klarer, großge⸗ führter Linie gezeichnet und gemalt, die durchaus ihren Rang behaupten im Suchen jener Zeit nach einem neuen heroiſchen Landſchaftsſtil. Aber die eigenwillige, in ſich ſelbſt ruhende Perſönlichkeit Rich⸗ ters konnte nicht von ihrem von innen heraus be⸗ ſtimmten Weg abgedrängt werden. Ihr blieb der aufreibende Zwieſpalt zwiſchen Norden und Süden, der manchem ſeiner Mitſtrebenden Schickſal wurde, erſpart. Die Jahre in Rom haben Richter den„Weg finden laſſen, der nach dem Vaterlande führt“. Er verzeichnet in ſeinem Tagebuch Sätze wie dieſe:„Ich werde in Deutſchland leben, ſo will ich mich auch in und für Deutſchland ausbilden.— Vivat Deutſch⸗ land! Dort ſoll meine Kunſt erſt blühen, hier iſt ſie au“ fremdem Boden.“ Dieſe Worte ſind nicht weniger aufſchlußreich wie jene anderen, die es für notwen⸗ dig erklären, daß„ſich die Kunſt an das Leben und den Geiſt des Vaterlandes und der Nation anſchließe und an den der allernächſten Umgebung. Und ein andermal vergleicht er die deutſche Natur mit einem einfachen tiefſinnigen Bürgerkind, die italieniſche mit einer Jungfrau aus königlichem Geſchlecht und ge⸗ ſteht, daß er dieſe bewundere, das Bürgerkind aber liebe. Der Richter dieſer Bekenntniſſe iſt es, der ſpäter aufbauend auf dem künſtleriſchen Gewinn aus der römiſchen Lehrzeit, Bilder ſchuf, die wie Volks⸗ lieder aufklingen und Gemeinbeſitz des Volkes ge⸗ worden ſind:„Die Ueberfahrt am Schreckenſtein“ —„Brautzug im Frühling“ und jene„Abendandacht im Walde“, von der man geſagt hat, der Maler habe ſie„gebetet.“ Aber nicht von dieſen Gemälden ging die Wir⸗ kung von Richters Schaffen in die Breite und Tiefe, ſondern von ſeinen Zeichnungen, Radierun⸗ gen und Holzſchnitten. Hier iſt er, der von Dürer lernte und von Oſtade und von Chodowiecki, ganz ein Eigener, Einmaliger, der keine Nachfolge fand. In dieſen Arbeiten kommt ihm die zeichne⸗ riſche Klarheit, das kräftige Linienſpiel, die Bewegt⸗ heit der Kontur zu ſtatten, die er ſich in Rom an⸗ eignete. Und er ſtellt dieſes große Können in den Dienſt ſeines nordiſch⸗germaniſchen Formwillens. Streng wahrt er im Holzſchnitt den durch das Ma⸗ terial bedingten Stil. Er verſchmäht es bewußt, die ganz andere, mehr auf maleriſche Toneffekte gerich⸗ tete Wirkung des Kupferſtichs oder der Radierung hier anzuſtreben. Niemals verliert er ſich in die Nachahmung der alten Meiſter, mit denen er eine faſt demütige Liebe zum Kleinen und Beiläufigen hat. Es läßt ſich nicht leugnen, daß ihn das zuweilen dazu verführt, ſeine Kompoſitionen motiviſch zu überladen. Aber andererſeits ſpricht daraus wieder ein ſo quel⸗ lender Reichtum der Phantaſie, daß man dieſe ſchnörkelhaften Dinge, dieſe Ergänzungen und Ab⸗ wandlungen des Hauptmotivs nicht miſſen möchte. Enthüllt ſich doch auch gerade in ihnen das innige Gemüt, die Verſonnenheit und Verſponnenheit des Meiſters in die Einzelerſcheinungen unſeres täg⸗ lichen Lebens in einer köſtlich naiven Weiſe. Richter iſt nun einmal nach rein äſthetiſchen Geſichtspunkten allein nicht zu beurteilen. Zu ſcheuen hat er ſie, was ſein techniſches Können angeht, nicht. Die Bedeutung Richters liegt zu einem ſehr großen Teil darin. daß ſein überreiches Werk ſo recht ein Spiegel deutſcher Art und deutſcher Sitte iſt. So iſt der kulturgeſchichtliche Wert eines Lebenswerkes gewiß nicht kleiner als das Künſt⸗ leriſche. Im Mittelpunkt ſeines Schaffens ſteht das bürgerliche Leben, die Familie und ihre Umwelt, der einfache Menſch in ſeinem Tun und Laſſen, ſtehen die Lebensalter und die Jahreszeiten, die klei⸗ nen Freuden und Leiden des Alltags, die großen Feſte des Glaubens, und immer wieder Mutter und Kind, Menſch und Gott. Und um dieſes irdiſche Vergnügen in Gott blühen die Blumen und ſpielen die Tiere und klingen die Volksweiſen und rauſchen die Blumen der Märchen. Und darüber glitzert immer wieder hin das Gold eines verſöhnlichen Humors. Ludwig Richter iſt ein Frauenlob, der das ſchaffige Weib, die Mutter der Kinder in den Mit⸗ telpunkt der Familie ſtellt, und das Glück eines frommen Familienlebens in immer neuen Abwand⸗ lungen preiſt. Wir dürfen nicht lächeln über einen kleinen lehrhaften Zug in ſeinem Weſen und kleine deitbedingte Abſonderlichkeiten: er hat in ſeinen Schöpfungen zum Volk geredet und das Volk hat ihm geantwortet:„Du Liebling der Nation.“„Kunſt iſt 5 Volk, was nützt ſie ſonſt?“ hat er einmal no⸗ iert. „Die Güte, die Wahrheit, die Klarheit, die Rein⸗ heit ſeines Weſens und ſeiner künſtleriſchen Kön⸗ nerſchaft ſpiegeln ſich am vollkommenſten in den vier Heften„Fürs Haus“, und dem ſpäter erſchie⸗ neuen„Neuen Strauß fürs Haus.“ Aber ebenſo ſind Koſtbarkeiten verſtrent im Goethe⸗Album, in den Märchenbildern, in den Blättern zu Hebels ale⸗ manniſchen Gedichten, überall in Bild, Radierung und Holzſchnitt(der anfangs unter mangelhaften Schneidern litt) iſt ſeine Kunſt der beſeelte Wi⸗ derſchein der Natur aus dem Spiegel der Seele. Sein 80. Geburtstag brachte ihm Ehrungen aller Art. Ein Jahr ſpäter, am 19. Juni 1884 iſt er in Loſchwitz geſtorben, ein einſam gewordener Mann, den die Sorge um Irrwege, die die deutſche Kultur in jenen Jahren zu beſchreiten begann, oftmals be⸗ kümmerte. Fünfzig Jahre danach hat ſich das deut⸗ ſche Volk wieder zu ſich ſelbſt zurückgefunden. Mit neuer Liebe wird es Ludwig Richters Werk zu ſei⸗ nem unverlierbaren Beſitz machen und ſich zu der urdeutſchen Art des Mannes bekennen, von dem Raabes Wort gilt:„Ruhm heißt mitgenannt werden, wenn ein Volk genannt wird.“ Richter wird mit ſeinem deutſchen Volk genannt werden, wie Eichendorff oder Schubert mit ihm genannt werden. Dr. Fritz Hammes-Mannheim. tung verſichert ſein! 63 Die Stadiseife Mannheim, den 18. Juni. 30 000 im Stranòdbad Der geſtrige Sonntag brachte dem Stranoͤbad einen Rekordbeſuch, der bei der glutenden Sonne und der drückenden Hitze ja auch gar nicht ausblei⸗ ben konnte. Schon frühzeitig ſetzte in den Vormit⸗ tagsſtunden der Zuſtrom ein. Hunderte von Kraft⸗ wagen ſtanden auf dem Parkplatz. In unüberſeh⸗ barer Menge reihten ſich auf den Abſtellplätzen die Fahrräder. Alle Hilfskräfte waren angeſpannt, um dem Andrang gerecht zu werden. Die Dampfer brachten Hunderte von Menſchen zum Strand. Und ſo füllte ſich die weite Fläche immer mehr. Nur wenige Badegäſte unterbrachen zur Mittagszeit das Bad und kehrten zur Stadt zurück. Am Nachmittag ſetzte ein erneuter Anſturm ein. Immerhin hatte man noch genügend Bewegungsfreiheit, denn bei dem niedern Waſſerſtand konnte der Strand gut aus⸗ genützt werden. Sonnige Plätze wurden weniger bevorzugt, da man ſich nicht gerne der prallen Sonne ausſetzen wollte. Wer es dennoch tat, mußte es bitter büßen. Die vielen Badegäſte, die mit einem Sonnenbrand nach Hauſe gingen, werden in den nächſten Tagen ungewollt öfters an den geſtrigen Hochſommertag zurückdenken müſſen. Ohne Konzert gina es recht Iaut zu, ſo laut, wie es zugehen muß, wenn 30 000 Menſchen beiſammen ſind. Die Lebensretter ſaßen auf ihrem Ausguck und waren auch ſonſt auf dem Poſten, ohne erfreulicherweiſe in Anſpruch genom⸗ men werden zu müſſen. Die Sanitäter hatten 180 leichtere Unfälle zu behandeln, darunter einige Hitzſchläge und ſehr viele Haut⸗ verbrennungen. Von den 30 000 Badegäſten waren 10600 mit Fahrrädern gekommen. Der Parkplatz wurde von 321 Fahrzeugen beanſprucht. Am Abend hatten Bademeiſter und Polizei ihre liebe Not, bis ſie zum feſtgeſetzten Badeſchluß den Strand geräumt bekamen. Die Badegäſte wollten vielfach gar nicht in die Stadt zurückkehren, da es auch am Abend ſehr warm war. Die Schnaken feh⸗ len bekanntlich, und ſo wurde man auch nicht durch dieſe Plagegeiſter vertrieben. Feinſchmecker und Kämpfernaturen „In zwei Lager iſt heute Mannheims Fußballwelt geſpalten: diejenigen, die im Stadion dabei waren und die anderen, die daheim an Fernſprecher und Rundfunk hockten, um letzte Ergebniſſe aus Düſſel⸗ dorf mit zu kriegen. Auch im Geiſte muß man dabei ſein, ſo dachten dieſe, um der eigenen Mannſchaft Halt und Stütze geben zu können. Elf kleine Wald⸗ höfler unter den Rieſen des Rheinlandes mit Mil⸗ lionen von Landsleuten hinter ſich— wie kann es gut gehen? Sie warten und ertragen die furchtbare Botſchaft mannhaft, klammern ſich an den Halm des eventuellen Unentſchiedens und ſtrecken beruhigend die Arme aus:„Halt Männer, dogebliewe! Se kenn'es noch ſchaffe. Mr hawwe noch e Vertelſtund, do kann viel baſſiere. Broſt! Hebe mr noch eener. Herr Nachbar?“ Das waren die eigentlichen Kämpfernaturen, die treu und feſt zur Fahne hielten, mühſam ſich auf⸗ recht ſtemmten, mit langen Schlücken ſich moraliſche Kraft wieder einverleibten und ſchließlich die end⸗ gültige Niederlage unter vielen Steinen begrabend. Sie hielten aus im Tabaksdampf und Stimmge⸗ braus, geſpannt vor lauter Lokalpatriotismus und gläubiger Hoffnung. Sieg über Schalke, das wär' ſchon ſo gut wie gewonnen geweſen... Es hat nicht ſollen ſein. Und nun können wir nur noch bei ſteter Lektüre von dramatiſchen Berichten die Schuld bei Schiedsrichter, Wetter, Aufſtellung und vielleicht auch ein wenig beim Gegner ſuchen. Es iſt ein ſchwerer Tag, aber er wird'rum gehen und die Bürozeit wird angenehm verkürzt auf ſolche Weiſe. Ganz be⸗ ſonders, wenn es noch Unterhaltung gibt über ein einheimiſches Spiel, wo keine lokale Ehre auf dem Spiel ſtand, ſondern es ſich mehr um Vorführung von fabelhafter Torwächterei handelte. Die Feinſchmecker nämlich, die laſſen fahren da⸗ hin alle Mannhaftigkeit und treufeſte Unterſtützung der Brüber in der Ferne. Mit bitterſüßem Lächeln oder trockenſter Sachlichkeit geben ſie Schalke alle Ausſichten und verlieren kein Wort mehr darüber, machen ſich auf, um im Stadion Troſt zu fin⸗ den. Bei tropiſcher Hitze ſtehen ſie, fächeln ſich Kühle zu und fertigen Papierhelme aus Programmen und Zeitungen, ziehen die Jacke aus, lockern Krawatte und Kragen, krempeln die Aermel auf und laſſen doch keinen Ball aus. Das ſind zwar die ſchlappen Feinſchmecker, auf gute Vorlagen, ſchnelles Paſſen und wuchtiges Schießen verſeſſen, gleichviel von welcher Seite es kommt. Charakterloſe Nurſportler, die alles beklatſchen, was Gutes gekickt wiroͤ. Sie haben natürlich was zu reden heute und ſchwärmen von Nachſchußbomben und flüſſigem Kopfſpiel. Lan⸗ genbein ſchoß und Wagner hielt und Fath ſorgte für Tore. Zehntauſend troffen von der heute ſo ſeltenen Feuchtigkeit und hatten noch die Kraft nach mehr Tempo zu ſchreien, Mützen in die Luft zu werfen und in jeder Weiſe aus dem Häuschen zu geraten. Es war ein Ehrentag des Feinſchmeckers, der auch mal zeigen dͤurfte, daß er für ſeine mangelhafte Ueberzeugung zu leiden imſtande iſt. Jedoch und trotzdem: fragte einer von den ſtöh⸗ nenden Männern, die die Biertheke ſtürmten, ſich eine Beruhigungszigarette nach der anderen anſteck⸗ ten, und nach Wahl ſogar in den Schatten gehen konnten, nach den Spielern, die bei der Hitze hin⸗ und herſauſten wie die Wilden und in der Pauſe höchſtens eine halbe Zitrone zu ſchmecken kriegten? Gedenken wir ihrer und verbeißen wir uns mal für ſechs Wochen unſeren Durſt nach anderthalbſtündigen Kampfſpielen. Freilich Durſt, wer ſprach von Durſt? Es iſt natürlich was Wunderbares, einem ſolchen aufgearbeiteten Durſt mit Bier entgegenkommen zu können. Aber auch das iſt den rechten Sportlern verſagt. Nur kleine Schlucke und Limonadentrunk iſt ihr Los. Drum ſollen ſie leben und unſerer Ach⸗ Abenteuerliches Kriegserlebnis eines Deutschen in Paraguay 9 (Schluß.) Das Ende des Urwaldes Den nächſten Morgen erwartet Hauptmann Be⸗ ſant mit Schrecken. Wird der Morgen neue Angriffe der Indios bringen? Das Schlimmſte iſt, daß ſie den Weitermarſch verhindern. In dieſer einen Nacht ſind wieder acht Leute am Fieber geſtorben. Wenn ſind ſie alle verloren. Aber am nächſten Morgen erfolgt kein Angreiff der Indios. Mit größter Vorſicht wird der Weiter⸗ marſch unternommen. Jede Minute erwartet man einen Angriff der Indios und man iſt bereit, ſich jeden Augenblick in Deckung zu werfen. Doch nichts der Affen, das Geſchrei der ſchwirren bunt und leuchtend durch die Luft. Vom Feinde keine Spur mehr. Dieſer Tag bleibt ohne Angriff und der nächſte auch. Weiter und wei⸗ ter marſchiert die Truppe. Langſam beſſert ſich die Stimmung, und dann kommen die Tage, wo der Wald immer lichter wird. Das Ende des Urwaldes iſt erreicht. Man hat das freie Gebiet der Pampas erreicht. Ueber zweihundert Mann hat der Urwald, Hauptmann Beſant gekoſtet. Zweihundert Mann in einem Monat. Nicht durch den Feind vernichtet. Die Schrecken des Urwaldes haben dieſe Opfer gefordert. Die Pampas isi gnädiger Zwei Monate zieht Hauptmann Beſant nun mit ſeiner Truppe durch das hohe Gras der Pampas. Eintönig iſt ͤieſer Marſch, aber Richard Beſant dankt ſeinem Schöpfer für jeden Tag, der eintönig verläuft. Denn das Unterbrechen der Eintönigkeit bedeutet jedesmal Tote. Auch hier... Tote durch Schlangenbiſſe, reißende Jaguare oder bei den Flußübergängen durch die ſchrecklichen Kaimane, die boshaft im Waſſer auf ihre Opfer lauern. Hauptmann Beſant nennt es Glück, daß ihm der Marſch durch die Pampas nur insgeſamt 37 Tote koſtet. Erſt als ſie in das Sumpf⸗ gebiet in der Nähe von Fort Guyura kommen, ſtel⸗ len ſich wieder größere Kataſtrophen ein. Zwei Ma⸗ ſchinengewehre und 14 Mann verſinken eines Ta⸗ ges lautlos im Sumpf, der ſo trügeriſch war, daß man ihn füs feſten Boden Hielt. Die Pampas brennen Und dann kommt der Tag, wo Hauptmann Be⸗ ſant mit ſeinen Leuten Fort Guayara zu Ge⸗ ſicht bekommt. Von einem Hügel aus kann Haupt⸗ mann Beſant Fort Guayara ſchon erkennen. Er ſucht mit ſeinem Glas die Gegend ab. Emilia Co⸗ lona ſteht aufgeregt neben ihm. Tapfer hat ſie alle Strapazen bisher ertragen und immer wieder hat Richard Beſant dieſes Mädel bewundern müſſen. Außer ihm weiß bis heute noch niemand, daß ſie ein Mädel iſt.„Bald werden wir bei meinem Vater ſein...“ ſagt ſie zu Beſant. Aber Beſant macht ein beſorgtes Geſicht. Er hat durch ſein Glas feſtgeſtellt, ſie nich' bald aus dem Urwald herauskommen, dann ereignet ſich. Nichts iſt um ſie als das Geſchnatter Papageien. Kolibris dͤaß das Fort von einem ſtarken Kordon feinolicher Truppen umgeben iſt. Die Bolivianer umlagern das Fort und mit Schrecken erkennt Richard Beſant, daß die Truppen der Bolivianer ſo ſtark ſind, daß es kaum möglich ſein wird, die feindlichen Linien zu durchbrechen. Die Bolivianer haben ihn und ſeine Truppe noch nicht entdeckt. Buſch und hohes Pampasgras verbirgt ſie vor⸗ züglich. Es iſt ein ungewöhnlich heißer Tag, trotzdem ein ſtarker, faſt ſturmartiger Wind weht. Dieſer Wind iſt ſo heiß, daß er keine Abkühlung, ſondern Qual bedentet. Buſch und Pampasgras ſind ausge⸗ dörrt von der Hitze. Die Taktik der Bolivianer, das Fort zu belegen, iſt die denkbar primitivſte. Wahrſcheinlich wiſſen ſie, daß ſämtliche Vorräte des Forts erſchöpft ſind und ſie wollen es durch Aushungerung zur Uebergabe zwingen. Keine Maus kann heraus aus dem Fort. Die Bolivianer ſelbſt liegen ziemlich weit von dem Fort ab und Beſant kann dͤurch ſein Glas erkennen, daß ſie ſich ſogar im Buſch Hütten gebaut haben. Sie haben es ſich ganz gemütlich gemacht. Das hohe Pampasgras, der Buſch .. alles verbirgt ſie vorzüglich vor den Geſchoſſen vom Fort. „Aushungern iſt eine gemeine Methode!“ denkt Beſant wütend, dem dieſe Art der Kriegsführung am wenigſten liegt.„Wenn wir durchzubrechen ver⸗ ſuchen, werden ſie wie die Hölle über uns kommen“, ſagt einer von Beſants Offizieren. Es iſt eine ver⸗ zweifelte Situation.„Mein Himmel, wohin ſteht der Wind?“ ruft plötzlich Richard Beſant aus. „Zum Fort hinüber!“ ſagt Emilia Colona.„Ich glaube, Buſch und Gras Hürften vorzüglich bren⸗ nen!“ ſagt Richard Beſant und lächelt. Seine Offiziere ſehen ihn verblüfft an. „Was meinen Sie damit, Hauptmann Beſant?“ Ich meine damit, daß wir das Gras anſtecken ſollten. Der Wind würde die Flamme bis zu den Bo⸗ livianern mit einer wahnſinnigen Geſchwindigkeit tragen und ich kann mir denken, daß die Verblüffung bei einem plötzlich über ſie dahinbrandenden Flam⸗ menmeer ſo groß ſein dürfte, daß wir uns dabei bis zum Fort durchſchlagen könnten...“ Einen Augenblick ſehen ihn alle verblüfft an. Dann aber umarmt ihn Emilia Colona zum zweiten Mal. „Großartig, Hauptmann Beſant!l“ Und noch einmal wird dieſer Plan erwogen und beſprochen. Und dann geſchieht dies: Alle Leute Beſants werden genau inſtruiert. Es heißt, ſchnell wie der Wind ſelbſt ſein. Richard Beſant und ſeine Leute verſuchen, ſo nah wie möglich an die Linie der Bolivianer heranzu⸗ kommen, und dann auf ein Kommando Beſants wird in breiter Front das mannshohe Gras der Pampas angezündet Ganz plötzlich heult eine Flammenwand über die Pampas hin. Buſch und Gras iſt ausgedörrt von der Sonne und brennt wie Zunder. Der Wind packt die Flammenwand und jagt ſie mit unheimlicher Geſchwindigkeit auf die Linien der Die Tagung der Mannheimer Friſeurinnung fand im Rahmen der Landesverbandstagung am Sonntag abend im Friedrichspark ein Bankett ſtatt, das einen überaus abwechſlungsreichen Verlauf nahm. Nach einem von Fräulein L. Sprengart ge⸗ ſprochenen Vorſpruch begrüßte Obermeiſter A. Mai die Gäſte, vor allem den ſtellvertretenden Bundes⸗ präſidenten Heuken aus Berlin, Handwerkskam⸗ merpräſident Näher, Heidelberg, den Landesver⸗ bandsvorſitzenden Eduard Schmitt, Karlsruhe, Regierungsrat Dr. Schultheiß und die Vertreter der Stadtverwaltung und der Gewerbeſchulen. Landesverbandsvorſitzender Schmitt behau⸗ delte in ſeiner Feſtrede die Geſchichte des Zu⸗ ſammenſchluſſes der Mannheimer Friſeure. Schon im Frühjahr 1892 bildete ſich in Mannheim eine Vereinigung ſelbſtändiger Friſeure und Pe⸗ rückenmacher. Den Vorſitz führte damals Herr Mar⸗ tin Wolf. Durch das Vorhandenſein von Wohl⸗ fahrtseinrichtungen, wie Kranken⸗ und Sterbekaſſe und koſtenloſer Arbeitsnachweis, hatte die Vereini⸗ gung einen großen Zulauf. Man erwog 1895 erſt⸗ mals eine Sonntagsfreizeit für das Perſonal. Dar⸗ über kam es zu Streitigkeiten, die heute lächerlich erſcheinen. Ging es doch darum, daß die Geſchäfte Sonntagnachmittags um 2 Uhr geſchloſſen werden ſollten, ein Beſchluß, der dann tatſächlich von einigen vernünftigen Kollegen durchgeführt wurde. Zur Ausbildung der Lehrlinge wurden in der Herberge zur Heimat Kurſe eingerichtet, zunächſt für Haar⸗ ſchneiden und Raſieren, ab 1902 auch für Haararbei⸗ ten. Es gab auch damals ſchon ein Pfuſchertum, das mit Hilſe der Behörden bekämpft werden mußte, aber immerhin blühten Handel und Gewerbe. 1909 wurde eine Einkaufsgenoſſenſchaft gegründet, die ſich aus be⸗ ſcheidenen Anfängen zu ihrer heutigen Größe ent⸗ wickelt hat. Das 30jährige Stiftungsfeſt, verbunden mit dem 21. Landesverbandstag, brachte für die Mannheimer Vereinigung eine Wendung. Es wurde Feſtbankett mit Fahnenweihe und Preisverteilung Auläßlich des zehnjährigen Beſtehens zu bilden. Viel Unruhe gab es noch um die Einfüh⸗ beſchloſſen, die Freien Vereinigungen aufzulöſen und Dr. Hr. auf Grund der Gewerbeordnung Zwangsinnungen ausgegeben. der Friſeure rung der vollſtändigen Sonntagsruhe, weil viele Geſchäftsinhaber glaubten, daß ſie nun zugrunde gehen müßten. Am 3. März 1924 wurde die Grün⸗ dung der Zwangsinnung vollzogen. Der erſte Vor⸗ ſitzende war Herr Brack, nach deſſen Ableben 1925 einſtimmig Herr Rinderſpacher gewählt wurde, der in vorbildlicher Weiſe ſeinen Poſten verſah und ſich allgemeiner Beliebtheit erfreute. Nach dieſem geſchichtlichen Ueberblick nahm der Redner die Weihe der neuen Innungsfahne vor. Obermeiſter Hinderberger, Karlsruhe, deſſen Innung die Patenſchaft der neuen Fahne übernommen hat, enthüllte ſie und übergab ſie dem Obermeiſter der Mannheimer Innung, Herrn Mai. Das Deutſchlandlied und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied be⸗ ſchloſſen den feierlichen Akt. Mit der Ueberreichung einer Fahnenſchleife für die größte Innung Badens eröffnete Landesverbandsvorſitzender Schmitt den Reigen der Gratulanten. Die Innungen Karls⸗ ruhe, Weinheim, Heidelberg und Freiburg ließen ebenfalls Fahnenſchleifen abgeben. Die Innung Pforzheim war mit einem Erzeugnis einheimiſchen Kunſtwerks, einer großen Plakette des Führers, ver⸗ treten. Eine größere Anzahl von Verbandsmitglie⸗ dern wurde für verdienſtvolle Tätigkeit in der In⸗ nungsführung mit goldenen und ſilbernen Ehrenzeichen bedacht. Auch dem Handwerks⸗ kammerpräſidenten Näher, ſowie dem Geſchäfts⸗ ſührer und dem Syndikus der Badiſchen Handwerks⸗ kammer wurde dieſe Auszeichnung zuteil. Es han⸗ delt ſich meiſt um Vorſtandsmitglieder, die ſeit 10 oder 15 Jahren ihre Aemter innehaben. Die Eh⸗ rung der Gehilfen, die auf eine langjährige Tätigkeit bei einem Meiſter zurückblicken können, erfolgt in den nächſten Innungsverſammlungen durch Ueberreichung eines Diploms. Es kommen allein in Mannheim 35 Gehilfen für dieſe Aner⸗ kennung in Betracht. Auch die Diplome für gute Haararbeiten, im ganzen 116, werden auf dieſe Weiſe 3. Selte(Nummer 272 vox E. T. A. HAV —— Bolivianer zu. Und hinter der Flamme her jagen Richard Beſant und ſeine Leute. Es iſt ein Wettrennen mit dem Winde. Aber der Wind iſt ſchneller... Weit ſteht das Flammenmeer ſchon vor Beſant und ſeinen Leuten. Aber die Wirkung des Flammenmeeres iſt furcht⸗ bar. Viel furchtbarer, als es ſich Richard Beſant gedacht hat. Das Flammenmeer heult zu den Bolivianern herüber, die wie erſtarrt auf den plötzlichen Brand blicken. Näher und näher kommt der Brand zu ihnen. Die Luft iſt plötzlich nicht nur von dem Heulen der Flammen, ſondern auch von dem Geſchrei der Bo⸗ livianer erfüllt. 84 Geſchrei! Befehle! Kommandos! Plötzlich iſt die Panik da! Die Pferde reißen ſich los und jagen in wilder Jagd durch die Reihen der bolivianiſchen Truppen. Eine ungeheure Verwirrung entſteht. Aber nicht nur das. Die Flammen.. die ungeheuere Hitze bringen die Munitionsdepots, die hier und dort errichtet ſind, zur Exploſion. Hier brüllt eine Dort Schon iſt die Flamme über die Linie der Boli⸗ vianer hinweg, aber die Panik iſt nicht mehr auf⸗ zuhalten. Alles ſchreit, brüllt, rennt Und dann noch dies: Hauptmann Beſant fährt mit ſeinen Leuten wie ein Teufel unter die Bolivianer. Er hat jetzt nicht mehr nur den Ehrgeiz, das Fort zu erreichen. Er will jetzt kämpfen. Die Panik unterſtützt ihn überall. Die ahnungsloſen Bolivianer ſind ſo entſetzt über die Flamme, den plötzlichen Ueberfall, das Auf⸗ heulen ihrer Munitionsdepots, daß ſie in wilder panikartiger Flucht ſich über die Pampas zerſtreuen. Es iſt ein glänzender Sieg. Hauptmann Beſant nutzt ihn aus, wie er kann. Er zerſtört, was zu zerſtören iſt und kaum haben die Verteidiger des Forts die Situation erkannt, als auch ſie hervorbrechen und den Sieg zu einem vollſtändigen machen mächtige Exploſion auf Weit ſind die Bolivianer in die Pampas hinein⸗ geiagt Große Mengen an Maſchinengewehren, Munition und Proviantmengen werden von Beſant und den Truppen dies Forts erbeutet und ins Fort gebracht. * Fort Guayara iſt von Hauptmann Beſant ent⸗ ſetzt. Er kam im letzten Moment. Die Belagerten waren bereits völlig am Ende ihrer Kräfte. Keine Munition, mehr. kein Proviant, keine Medizin Höchſtens noch drei Tage hätten ſie ſich halten können. Hauptmann Beſant wird als Retter begrüßt. Der tapfere„Leutnant“ Emilia Colona aber feiert ein glückliches Wiederſehen mit dem Vater. Handwerkskammerpräſident Näher dann noch einige Worte an die Verſammlung. Er bezeichnete den Friſeurberuf als einen der Eckpfei⸗ ler, auf denen der neue Handwerksſtand aufzubauen ſei. Wenn auch das neue Handwerkergeſetz noch nicht alle Wünſche erfülle, ſo möge man ſich doch zuſam⸗ 5 menſcharen auf dem Weg ins Dritte Reich. Es ging ſchon auf Mitternacht, als der Vor⸗ ſitzende der Badiſchen Modekommiſſion, Herr Schie⸗ mann, Karlsruhe, die Preisverteilung für den großen Friſuren⸗ wettbewerb vornehmen konnte. Es gab jeweils einen Gelopreis, von 100 Mark an abgeſtuft, preiſe. Nach Mannheim kamen der 5. Preis(Herr Baumeiſter, 100 Punkte), der 8. Preis(Herr Block, 95 Punkte), der 9. Preis(Herr Seubert, 92 Punkte), der 13. Preis(Herr Diehm, 81 Punkte) und der 14. Preis(Herr Laubengeiger, 77 Punkte). Der., 2. und 6. Preis— von insgeſamt 25 Teilnehmern— fielen nach Frankfurt a.., der 3. und 4. Preis nach Stuttgart und Cannſtatt, wei⸗ tere Preiſe nach Karlsruhe, Heidelberg und Kai⸗ ſerslautern. Mit Muſikvorträgen der Kapelle Seezer und mit Liedern des Flora⸗Quartetts, die mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommen wurden, fand der Abend einen heiteren Rahmen. Eine Tanzgruppe iunger Mädchen führte den Donauwellenwalzer und den Radetzki⸗Marſch vor. Nach Beendigung der Vortragsfolge hatten die Beſucher Gelegenheit, ſich noch einige Stunden dem Tanz zu widmen, wovon auch, ſoweit wir uns überzeugen konnten, ausgie⸗ big Gebrauch gemacht wurde. Die ſchönen Friſuren der Damen, die zum größten Teil nachmittags als Modelle gedient ſondere Note.—el. ** Seinen 70. Geburtstag feiert morgen Dreher Georg Keller, ein langjähriger Leſer unſeres Blat⸗ tes, in körperlicher und geiſtiger Friſche. ** Ein Vorgartenbrand entſtand geſtern nachmit⸗ tag Diffeneſtraße—10 vorausſichtlich durch Weg⸗ werfen eines glimmenden Streichholzes. Das Feuer, das etwa 30 Geviertmeter Raſen ergriffen hatte, konnte durch die um 14,11 Uhr gerufene Berufsfeuer⸗ 9 mit Eimerſpritzen in kurzer Zeit gelöſcht wer⸗ richtete und wertvolle Ehren⸗ hatten, verliehen dem Bild eine be⸗ 4 5 ——2————ʃÜ . —— 4. Seite/ Nummer 272 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 18. Juni 1934 52. Hauptverſammlung des Odenwaloklubs Hauptausſchußſitzung und Begrüßungsabend DDL Weinheim, 18. Juni. Der große Wanderverband, der Odenwaldklub, Fuft alljährlich zur Zeit der Sommerſonnenwende ſeine Mitglieder und Getreuen zur Jahres⸗ Hauptverſammlung zuſammen. In dieſem Jahre vollzog ſich die Zuſammenkunft am 16. und 17. Juni in unſerer Zweiburgenſtadt. Schon ſeit mehre⸗ ren Tagen ſteht Weinheim im Zeichen des Odenwald⸗ klubs. Ein emſig arbeitender Feſtausſchuß unter der Leitung des hieſigen Gruppenführers, Direktor Welß, und des Kaufmanns Ludwig Keller, war ſeit Wochen eifrig am Werk, Unterbringung und Ver⸗ pflegung der Gäſte ſicherzuſtellen und die ſonſtigen Vorbereitungen zu treffen. Die Tore der Wein⸗ heimer Gaſtfreundſchaft haben ſich weit geöffnet. Die Häuſer ſind mit Girlanden reich geſchmückt. Fahnen und Wimpel in den Reichs⸗ und badiſchen Farben ergänzen das feſtliche Bild. Der zehngliedrige Hauptvorſtand in ſeiner ſchmucken Einheitstracht in Grau und Grün, unter der Leitung des Führers des Geſamtklubs, Profeſſor Dr. Werner, traf bereits am Freitag⸗ abend in Weinheim ein. Die mehrſtündige Sitzung galt den Beratungen der Tagesordnung der Haupt⸗ verſammlung und einer Reihe laufender Klubange⸗ Iegenheiten. In mehreren Fällen wurden Zuſchüſſe zur Wiederherſtellung von Bauten im Klubgebiet oder zu Jugendwanderungen bewilligt. Als noch die Arbeiten der Zukunft beſprochen und ihre Erledigung gefunden hatten, tagte man anſchließend noch in —3 Kameradſchaft im Hauptquartier„Pfälzer of“. Wie bereits berichtet, war der Samstag zunächſt den geſchäftlichen Sitzungen gewidmet. Im Bürger⸗ ausſchußſaal Rathaus(Schloß) wurde um 10 Uhr die Hauptausſchußſitzung durch Prof. Dr. Werger eröffnet. In ehrenden Worten gedachte der Redner der verſtorbenen Klub⸗ führer, dankte den ausgeſchiedenen Mitgliedern des HA. und begrüßte mit beſonderer Herzlichkeit die Neueingetretenen. Direktor Welß entbot den Willkommensgruß der Ortsgruppe Weinheim. Dann berichtete der dͤeutſche Wanderführer in umfaſſender Weiſe über die allgemeine Lage der deut⸗ ſchen Wandervereine. Im beſonderen wurde geſprochen über die Organiſation und Gliederung des Reichsverbandes deutſcher Gebirgs⸗ und Wander⸗ vereine, über die Einfügung in den Reichsbund für Leibesübungen, das Alleinrecht der Wegbezeichnung der Wandervereine, das Verhältnis zu den Bünden „Volkstum und Heimat,“„Kraft durch Freude,“ die Möglichkeiten der Jugendarbeit, die demnächſt zu veranſtaltende Lotterie und viele andere Fragen, die zur Zeit im Gange ſind. Den Ausführungen des Redners war zu entnehmen, daß ſich die deutſche Wanderſache im Aufblühen befindet und daß im Reichsverband zielbewußte Arbeit geleiſtet wird. Anſchließend berichtete der geſchäftsführende Vor⸗ ſitzende des OWe, Dr. Götz, Darmſtadt, ausführlich über die Lage des Odenwaldklubs und ſeine Entwick⸗ lung ſeit der Hauptverſammlung von 1933. Der Bericht des Redners ergab ein erfreuliches Bild der Aufwärtsentwicklung und einen von froher Hoff⸗ nung erfüllten Ausblick in die Zukunft. Im einzel⸗ nen wurde geſprochen über die Leitung des Klubs durch Hauptvorſtand und Hauptausſchuß, über die Neugründung von Ortsgruppen, das Ergebnis der Gleichſchaltung, den Erfolg der Werbetätigkeit, die neuen Satzungen, die im Jahre 1933 erfolgten Neu⸗ bauten und den Zuſtand ſämtlicher Klubanlagen, über das Verhältnis zu anderen Verbänden, die Jugendarbeit, die anzuſtrebende Einheitstracht uſw. Dann wurde die Rechnung der Haupt⸗ kaſſe von 1933 und der Voranſchlag 1934 gut⸗ geheißen. Der Mitgliedsbeitrag 1934 und 1935 bleibt auf der bisherigen geringen Höhe von 2 Mark. Für ein ausgeſchiedenes Mitglied des Hauptausſchuſſes wurde Erſatz beſtimmt. Der Spitzenwanderer, Kaufmann Kienlen von der Mannheimer Ortsgruppe, wurde zum 30. Male ge⸗ ehrt. Das goldene Ehrenzeichen für treue Klubarbeit erhielten: Prof. Dr. Werner, Darm⸗ ſtadt, Prof. Dr. Kiſſinger, Darmſtadt, Kauf⸗ mann Kienlen, Mannheim und Direktor Schott, Worms. Als noch weitere Fragen(Führererſatz, Verſicherung) erörtert worden waren, war die Sit⸗ zung beendet. Ein gemeinſames Mittageſſen in den „Vier Jahreszeiten“ ſchloß ſich an. Am Nachmittag tagte unter Miniſterialrat Guntrum der Wegbezeichnungsausſchuß. Er beriet einige Verbeſſerungen des farbigen Weg⸗ bezeichnungsnetzes, das ſich in einer Länge von 3600 Kilometern über das ganze Klubgebiet erſtreckt und nun auch über die angrenzenden Teile der Rhein⸗ ebene ausgedehnt werden ſoll. Seitens des Haupt⸗ vorſtandes und Hauptausſchuſſes wurde am Nach⸗ mittag ein gemeinſamer Spaziergang in die Erholung ſpendende Fuchsſche Mühle zur Kaffee⸗ raſt unternommen⸗ Der übliche Begrüßungs⸗ und Heimatabend fand am Samstagavend in der feſtlich geſchmückten, überfüllten Feſthalle„Pfälzer Hof“ ſtatt. Unter den zahlreich anweſenden Ehrengäſten befand ſich der badiſche Miniſterpräſident Köhler, Oberbürger⸗ meiſter Huegel, der Odenwalddichter Karril⸗ lon, der Kreisleiter der NSDAP Friedrich, der Vertreter des Gaues Südweſtdeutſchland der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront, Landesforſtmeiſter Heſſe⸗Darm⸗ ſtadt u. a. Der Odenwalddichter Dr. Karrillon⸗ Wiesbaden, der an den Tagungen des Odenwald⸗ kEubs ſtets mit großem Intereſſe teilnimmt, wurde ſtürmiſch gefeiert. Unter den Märſchen des Muſik⸗ zuges der SA⸗Standarte 66(Stabführung Muſik⸗ zugführer Strauß) fand beſonderen Beifall der Odenwaldklubmarſch von Derreith⸗Miltenberg mit dem Odenwaldlied„Odenwald, dich will ich prei⸗ ſen“. Die zwei neuen Märſche„Tritt gefaßt“ und „Braune Jungens“, von dem Darmſtädter Muſik⸗ lehrer Friedrich Albert Volz, fanden in ihrer Ur⸗ aufführung ſtarken Beifall. Die Weinheimer„Lie⸗ dertafel“ erfreute unter Muſikdirektor Alfons Mei⸗ ßenberg durch machtvolle Chöre mit prächtigem Stimmenmaterial die Feſtgemeinde. Das weitere Programm wechſelte mit Volkstänzen, humoriſtiſchen Borträgen und gemeinſam geſungenen Wander⸗ liedern ab. Sehr wirkungsvoll fügte ſich eine Reihe von An⸗ ſprachen in die Feſtfolge ein. Als gebürtiger Weinheimer und als Chef der badiſchen Regierung begrüßte Miniſterpröſi⸗ dent Walter Köhler die Feſtverſammlung. Als Nationalſozialiſt betonte er die hohe Bedeutung der Wandervereine für die Erziehung der deutſchen Volksgenoſſen zur Liebe⸗ und Heimattreue und hob beſonders ihre Aufgabe hervor, die deutſchen Men⸗ ſchen hinzuführen zu den ewigen Kraftquellen der Natur. In ſeinen Schlußausführungen hob der Redner beſonders den gewaltigen Unterſchied her⸗ aus zwiſchen der Aufnahme, die der Führer und an⸗ dere deutſche Staatsmänner jetzt im Ausland gefun⸗ den haben, und der Aufnahme, die die Vertreter einer früheren Zeit fanden. Auf dieſen Umſchwung könne Deutſchland ſtolz ſein. Dieſe Aufnahme müſſe für uns einen Anſporn bedeuten, im Geiſte Adolf Hitlers weiterzuarbeiten. Oberbürgermeiſter Huegel überbrachte die Grüße für den Rat und die Bürgerſchaft Weinheims. Als beſonderes Kennzeichen des Odenwaldklubs be⸗ tonte der Redner, daß dieſer Verband niemals Gren⸗ zen der Länder kannte, ſondern Heſſen und Badener, Bayern und Preußen in Eintracht umfaßte und ſo in ſeinem Aufbau der Einheit des Deutſchen Reiches vorauseilte. Für die Ortsgruppe Weinheim ſprach Direktor Welß herzliche Willkommensworte. Prof. Rohrſchneider, Weinheim, überbrachte die Grüße und Wünſche des Deutſch⸗Oeſterreichiſchen Alpenvereins. Für die badiſchen Jugendherbergen ſprach Pg. Wagner, Karlsruhe, für den Speſſart⸗ bund Dr. Werner, Frankfurt. Die Deutſche Berg⸗ wacht, Abteilung Odenwald, bekundete ihre Verbun⸗ denheit mit dem Odenwaldklub durch Amtsanwalt Sieper, Michelſtadt i. O. Der Landesverkehrs⸗ verband Rhein—Main, Sitz Frankfurt a.., grüßte durch Dr. Hans Fiſcher, Darmſtadt. Der Führer des Geſamtklubs, Prof. Dr. Werner, dankte den Rednern des Abends für die zum Ausdruck gebrachte freundliche Geſinnung. Seine beſonderen Ausfüh⸗ rungen galten der Bedeutung des Odenwaldgebiets im deutſchen Geiſtesleben. Vom Rodenſtein und über die Scheffellieder führte der genußreiche Ausflug in das Reich unſeres Schrifttums, über die Wilden⸗ burg(Wolfram von Eſchenbach) nach Schloß Lichten⸗ berg(Walter von der Vogelweide) herüber in die Gegenwart zu dem Heimatdichter Adam Karrillon und dem Banater Dichter Adam Müller⸗Gutten⸗ brunn, der bekanntlich aus Fürth ſtammte und ſtellte damit die geſinnungsmäßige Verbundenheit mit dem Deutſchtum in aller Welt her. Sinnentſprechend ſchloß ſich das Deutſchlandlied an. Die Beleuch⸗ tung beider Burgen beſchloß den ſtimmungs⸗ vollen Abend. Sänger⸗Gartenfeſt Liedertafel, Liederhalle und Sängerkranz auf der Rennwieſe Nach der anſtrengenden winterlichen Sangestätig⸗ keit und nach manchem nicht weniger anſtrengenden Gemeinſchaftsabend beſchloſſen die Mannheimer Ge⸗ ſangvereine„Liedertafel“,„Liederhalle“ und„Sänger⸗ kranz“ ihre gut aufgenommene Gemeinſchaftsarbeit mit einem Gartenfeſt, das man mit einem kleinen Sportfeſt geſchickt in Verbindung brachte. Am Sonn⸗ tagvormittag rührten ſich auf den Rennwieſen viele fleißige Hände. Im hinteren Gärtchen wurden auch ſchon fleißig die Kegel geſchoben, während am Schieß⸗ ſtand das Preisſchießen begann. Das größte Intereſſe wurde um 11 Uhr auf den Sportplatz im Luiſenpark gelenkt, wo die Mannſchaf⸗ ten der drei Vereine zeigen ſollten, wie weit ſie es in den letzten Wochen im Fußballtraining gebracht hat⸗ ten. Man hatte zwar weniger an einen ernſthaften Kampf gedacht, als an ein humoriſtiſches Treſſen. Als aber das Leder über den Raſen rollte, da erwachte der ſportliche Geiſt und der Ehrgeiz, den Farben des Vereins zum Siege zu verhelfen. Die Zuſchauer hatten die richtige Stimmung mitgebracht. Es ſehlte nicht an guten Ratſchlägen. Mit herzlichem Beifall wurden die Mannſchaften überſchüttet, als ſie den Raſen betraten und die Vereinsführer mit den Spielführern der drei Mannſchaften Blumengrüße austauſchten. Zuerſt ſprach Herr Schäfer von der Liederhalle, der ein dreiſaches Sieg Heill auf das deutſche Lied, auf den Sport und auf den unbekann⸗ ten Sieger ausbrachte. Dann ſprach Bezirksführer Brehm für den Sängerkranz und ſchließlich Herr Sprenger für die Liedertafel, der hervorhob, daß man den Sportlern nicht ins Handwerk pfuſchen wolle. Der deutſche Sängerſpruch beendete den Er⸗ öffnungsakt. Zuerſt trat die Maunſchaſt der Liedertafel in rot und weiß geſtreiften Trikots gegen die Liederhaller an, die weiße Trikots mit aufgeſtickten Vereinsnamen trugen. Die Zuſchauer meinten zwar vor dem Anpſiffl des Schiedsrichters:„Eure Blume habbt'r, jetzt könnt ir heemgehe.“ Schon beim erſten Kick tönte es im Chorus„Tempo“ und beim zweiten Kick hieß es „Faul“. Zwei Minuten nach Spielbeginn gab es bei der Liedertafel ſchon ein Eigentor. Die Lieder⸗ haller ſetzten ihre Ratſchen, Kuhglocken und die ande⸗ ren Radauinſtrumente ſamt ihren ſelbſtgebaſtelten rieſigen Sprachrohren in Tätigkeit. Es ſchien, daß das Eigentor der Liedertafel ein böſes Vorzeichen war, denn bald darauf gab es durch einen Strafſtoß ein zweites Tor und als es in die Halbzeit ging, ſtand das Spiel:0. In der zweiten Halbzeit konnte die Liederhalle noch zwei Tore erzielen, ſo daß die Liedertafel ſich mit 6ꝛ0 geſchlagen geben mußte. Das Los hatte entſchieden, daß das nächſte Spiel zwiſchen der Liederhalle und dem Sängerkranz aus⸗ getragen wurde, ſo daß die Liederhalle nach zehn Minuten Pauſe wiederum zweimal zwanzig Minn⸗ ten gegen die blauen Sängerkränzler zu ſpielen hatten. Obgleich die Mannſchaft ſchon ſtark abgekämpft war, konnte ſie doch mit:1 über den Sänger⸗ kranz ſiegen. Das letzte Spiel wurde von der Liedertafel⸗ mannſchaft gegen die Mannſchaft des Sänger⸗ kranzes beſtritten, bei dem die Liedertafel wie⸗ derum eine Niederlage von:1 einſtecken mußte. Dadurch ſchied die Liedertafel für das abendliche Entſcheidungsſpiel aus. Am Nachmittag traf man ſich im Rennwieſen⸗ garten, um bei einem ausgezeichneten Konzert der SS⸗Kapelle unter Leitung von Muſikzugführer Lange ſich unterhalten zu laſſen. Wie es bei Sängern üblich iſt, war bald der richtige Anſchluß hergeſtellt, ſo daß die Stimmung nichts zu wün⸗ ſchen übrig ließ. Auf der Kegelbahn maß man ſtän⸗ dig ſeine Kräfte und auch am Schießſtand ging es recht lebhaft zu. Die Damen hatte man nicht ver⸗ geſſen und ihnen einen eigenen Schießſtand ein⸗ geräumt. Im Mittelpunkt des Gartenfeſtes ſtand eine Zeitlang die Jugend, die allerlei Spiele zum Austrag bringen durfte, bei denen den Siegern Preiſe winkten. Großer Jubel herrſchte vor dem Kaſperltheater, denn Kaſperl zeigte ſich wieder als ein großer Held und echter Mannemer, der ſeine Feinde einſach totſchlug. Mit Spannung erartete man den Schluß der ſportlichen Wettkämpfe, die um.30 Uhr mit einer 10 x 50⸗Meter⸗Staffel begannen. Die Zuſchauer waren wieder in der richtigen Stim⸗ mung und feuerten ſchon vor dem Start die Läufer an. Als die Startpiſtole nicht losgehen wollte, ſchlug jemand vor, eine Sektflaſche knallen zu laſſen. Ein anderer behauptete, die Piſtole ſei beeinflußt, was auch der Fall ſchien, denn ſie ging wirklich nicht los, ſo daß man ſchließlich doch mit der Pfeife den Start geben mußte. Der Liedertafelläuſer ſchoß elegant davon. Der zweite Läufer der Liedertafel konnte den Vorſprung noch vergrößern. Bei der Stabüber⸗ gabe zum dritten Mann gab es aber einen Sturz, ſo daß für die Liedertaſel der Sieg wieder aus⸗ ſichtslos wurde. Die Liederhalle ging in Füh⸗ rung, die ſie nicht mehr abgab. Die Mannſchaft der Liedertafel konnte allerdings noch ganz gut aufholen. Das Fußballſpiel zwiſchen Liederhalle und Sängerkranz ließ an Schärfe nichts zu wün⸗ ſchen übrig. Für Beluſtigung mußten ſchon die Zu⸗ ſchauer ſorgen, die allerlei Lärm machten und zwi⸗ ſchendurch auch mal einen Schwärmer losließen. Als das erſte Tor für die Liederhalle fiel, tobten die Freunde der Liederhalle vor Begeiſterung. Eine Sekunde vor Halbzeit ſchien es dem Sängerkranz gelingen zu wollen, den Ausgleich herzuſtellen, denn ein wohlgezielter Schuß ſauſte auf das Tor los. Haarſcharf über die Latte flitzte der Ball und gleich⸗ zeitig ertönte auch der Schlußpfiff des Schiedsrich⸗ ters. Nach zehn Minuten Pauſe kämpfte man mit neuem Mut in der ebenfalls 20 Minuten dauernden zweiten Halbzeit. Gar manchmal ſchien es, als ob der Sängerkranz den Ausgleich herſtellen könnte. Statt deſſen konnte die Liederhalle ein zweitesmal den Ball in das Tor des Sängerkranzes unrettbar einſchießen, ſo daß die Liederhalle mit:2 als Auubeſtrittener Sieger aus dem Fußballkampf hervorging. Das Gartenfeſt ſelbſt ging ununterbrochen wei⸗ ter. Man feierte in allen Lagern den Sieg, ſang wie es ſich für Sänger gehörte und war luſtig und guter Dinge. Im Laufe des Abends ſollte ein klei⸗ nes Kabarett ſteigen, das von Fritz Fegbeutel an⸗ und gleichzeitig abgeſagt wurde, denn die Stimmung war ſchon ſo weit rorgeſchritten, daß man den Dar⸗ bietungen kein Gehör ſchenkte Es war auch ſo recht, ͤͤenn die Tanzluſtigen kamen viel raſcher und ausgiebiger zum Tanz und die Konzertbegeiſter⸗ ten lauſchten im Garten den Klängen der SS⸗ Kapelle. Ein ſchönes Feſt, das man noch lange in Erinnerung behalten wird.— Polizeibericht vom 18. Juni Leichenländung. Die Leiche des am 14. Juni beim Baden im Altrhein bei Sandhofen ertrunkenen 17 Jahre alten Arbeiters wurde am Sonntag vormittag in der Nähe des Unfallortes geborgen. Selbſttötung. Am Sonntagmorgen hat ſich in ſei⸗ ner in der Neckarſtadt gelegenen Wohnung ein älterer Mann erhängt. Ueber den Grund zur Tat iſt nichts bekannt. Tod durch Fahrläſſigkeit. Sonntag früh ſtarb im ſtädtiſchen Krankenhaus ein jüngerer Mann in⸗ folge Vergiftung. Die polizeilichen Feſtſtellungen ergaben, daß der Tote am Abend zuvor ſich zu Hauſe Zitronenlimonade zubereiten ließ und daß hierbei in⸗ folge einer Berwechſlung ſtatt Zucker ein zur Ver⸗ tilgung von Käfern beſtimmtes arſenhaltiges Pulver verwendet worden war. Verkehrsunfülle. Beim Verlaſſen des Radfahr⸗ weges auf der Seckenheimer Landſtraße geriet geſtern vormittag ein Radfahrer in die Fahrbahn eines Perſonenkraftwagens und ſtieß mit ihm zuſammen. Der Radfahrer ſtürzte und erlitt eine klaffende Stirn⸗ wunde ſowie an beiden Händen Hautabſchürfungen. Das Fahrrad wurde ſtark beſchädigt.— In den geſtri⸗ gen Abendſtunden brach auf der Seckenheimer Haupt⸗ ſtraße während der Fahrt an einem Kraftrad die Vor⸗ derachſe, wodurch ſich das Kraftrad überſchlug und der Fahrer ſtürzte. Er erlitt hierbei Verletzungen am linken Arm. Verkehrserziehungswoche. Bei einer am Samstag anläßlich der Verkehrserziehungswoche vorgenom⸗ menen Prüfung des Fahrzeugverkehrs mußten wegen Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchrif⸗ ten 280 Radfahrer und 45 Führer von Kraftfahrzeu⸗ gen belehrt werden. Aus politiſchen Gründen wurden in den beiden letzten Tagen drei Perſonen feſtgenommen. Wegen Ruheſtörung und groben Unſugs wurden in ben, beiden ſebten Kaoen fünlsehn Perſonen an⸗ gezeigt. Entwendet wurde von einem Kraftwagen in einem Hofe in H7 ein Erſatz⸗Scheibenrad, 4,50 zu 18, Marke Phönix, mit ſchwarzer Scheibe. Filmrundſchau Univerſum:„Polizeiakte 909“ Aus dem Laboratorium eines pharmazeutiſchen Induſtriewerkes verſchwindet das halbfertige Ver⸗ ſuchspräparat eines Seuchenheilmittels. Die Diebe ſind Japaner, die an dieſem Heilmittel beſonders intereſ⸗ ſiert ſind. Dem Kommiſſar Bninſki gelingt es, das gefährliche, weil unfertige Präparat im letzten Augenblick zurückzuholen,— bleibt aber ſelbſt auf der Strecke, von Dr. Tokeramo, dem japaniſchen For⸗ ſcher, erwürgt. Dieſe Handlung wäre geeignet, den tiefen inneren Gegenſatz zwiſchen Oſten und Weſten aufzuzeigen. Aber das gelingt in dieſem Film nur teilweiſe. Im Weſentlichen ſind es die allbekannten äußerlichen Unterſchiede, mit denen verſucht wurde, dieſen Film intereſſant zu machen: zum Vorteil der Vertreter der gelben Raſſe, die dabei ſehr gut wegkommen. Sie ſind ſehr leiſe, fabelhaft vornehm und voll untadel⸗ hafter Höflichkeit. Dafür ſind ihre Gegenſpieler, die hier agierenden Filmfranzoſen, merkwürdig laut, lächerlich ungezogen und voll burſchikoſer Selbſtgewiß⸗ heit.— Zwiſchen den beiden Gruppen pendelt Helene Laroche, eine Kabarettſängerin, lüſternverliebt in die Exoten und ſo der Geheimpolizei von ziemlichem Nutzen. Sie wird von Liane Heid— der„blonden Kathrein“— dargeſtellt und erfüllt dabei alle Erwar⸗ tung, zu der man nach ihren jüngſten Leiſtungen be⸗ rechtigt iſt.— Den Kommiſſar Bninſki hat Victor de Kowa übernommen. Ihm iſt wenig wohl in die⸗ ſer Rolle die er übertrieben derb und beinahe bru⸗ tal ohne die an ihm gewohnte ſachliche Herzlichkeit geſtalten muß. Am eindrucksvollſten iſt Inkiſchi⸗ noff als Dr. Tokeramo, dem ſeine Rolle auf den Leib geſchrieben iſt. Etwas ſchwerer hat es ſchon Veit Harlan als Hironari: umſo bemerkenswerter das Ergebnis ſeiner eindringlichen Geſtaltungskraft.— Hervorragend iſt die architektoniſche Bildwirkung in dieſem Terra⸗Film. In dem reichhaltigen Beiprogramm iſt hervorzu⸗ heben die Wiedergabe der Ouvertüre zum „Freiſchütz“ durch das Orcheſter des Pariſer Kon⸗ ſervatoriums: nach Bild und Ton eine ungewöhn⸗ liche Leiſtung. Ueberdies zeigt das Ufa⸗Theater be⸗ reits die Aufnahmen von der Begegnung Hitler⸗ Muſſolini in Venedig und vom Beſuch Dr. Goebbels im Warſchau. Wettertarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarte fag, 1 2. eſunj S, SIIur. N. 7⁰⁵⁵ 7 Warsch. nidg.*7 S 2740 77 K 1 7 97³. O7³⁵5 1 0 +◻ Owenenos O genen O nam deceent wõιοαοο eeαcrt oegen t Schnee a uei e nebet K Gerutief. Onasune. Oð seht telenter o maszsiger Soasο.π ͤst Sturmizchet Morowest piene ſuegen miut dem wnde oie oergen Stationen stenencen 4aſ ben geden die Temperaturan oie Uinten verbinden orte mit qieichem au Reeresaenα umeerecngeten Luttarucn Bericht der Oefſentlichen Wetterdienſtſtelle Frank⸗ furt a. M. vom 18. Juni: Im Bereiche ſehr trockener Feſtlandsluft kam es infolge ſtarker Ein⸗ und Aus⸗ ſtrahlung zu großen Temperaturſchwankungen zwi⸗ ſchen Tag und Nacht. Am geſtrigen Sonntag über⸗ ſtiegen die Tagestemperaturen im Schatten vielfach 30 Grad Celſius, gingen aber in der vergangenen Nacht meiſt bis unter 10 Grad zurück. Ueber Nord⸗ europa ſcheint jetzt ſehr lebhafte Wirbeltätigkeit in Gang zu kommen, ſo daß auch bei uns nach einem weiteren Temperaturanſtieg am Montag mit weſt⸗ licher Luftzufuhr unbeſtändigeres und kühleres Wet⸗ ter erwartet werden kann. Vorausſage für Dienstag, 19. Juni Zeitweiſe ſtarke Bewölkungszunahme, vielſach bis zu gewittrigen Störungen, nicht mehr ſo heiß, aber ſchwül, meiſt weſtliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 17. 6. + 31,1 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 18. 6. + 14,4 Grad; heute früh 58 Uhr + 18 Grad. In den Rheinbädern wurden geſtern nach⸗ mittag 4 Uhr + 21½ Grad Waſſer⸗ und + 28 Grad Luftwärme gemeſſen; heute vormittag 9 Uhr + 21 Grad Waſſer⸗ und 19 Grad Luftwärme. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juni Mnein⸗Pegel 14. 15.16 17.18. Neckar⸗Pegel[ 15 16 17 18. Ryeinfelden.07 2,04/2,152,14 2,09 ——9 185.02 700 1,00 1105 170ů Mannheim. 1,992,01/1.992,05 Kehl... 2,202.152.152.252,20Jagſtfeld.—— — 0 3552.52 3,50* annheim 2,11/2,122.07 2,16 Kanb..15/1.141,10.081.07 Diedesheim. 0,28 0,300,300,34 Köln. 0,690,670˙65 S0 eeeeeeeee eeeeeeee 7 getroffen und eingeäſchert. Die D Montag, 18. Juni 1934 Aus Baden Der Blitz ſchlug ein und zündete RNeuſtabt i. Schw., 18. Juni. Die an der Gu⸗ tach ſtehende Heuſcheuer des Landwirts Geb⸗ bart wurde am Freitag nachmittag vom Blitz Scheune enthielt noch einen großen Vorrat von letztjährigem Heu, ſowie Wagen und Maſchinen, die mitverbrann⸗ ten. Der Schaden iſt dadurch ſehr beträchtlich. ** * Waldshut, 18. Juni. Am Freitag nachmittag zog über Schachen ein ſchweres Gewitter. Der Blitz ſchlug in das Anweſen des Gaſtwirts Adolf Arzner und zündete. Das Feuer brei⸗ tete ſich, von der Scheune ausgehend, in raſender Geſchwindigkeit aus und legte das ganze Anweſen in Schutt und Aſche. Der Schaden iſt beträchtlich. — Nach dem Gewitter fegte plötzlich eine Wind⸗ hoſe durch Amrigſchwand. Verſchiedene Dä⸗ cher wurden abgedeckt und die Ziegel weite Strecken ſortgeſchleudert. Die Hälfte eines mit Stroh be⸗ deckten Daches wurde abgeriſſen und die ſchweren Balken zum Teil hundert Meter weit geſchleudert. * Ketſch, 18. Juni. Die Dampfziegelei von Gu⸗ ſtay Kaufmann Sohn, die mehrere Jahre ſtillge⸗ legt war, hat nunmehr infolge der nachhaltigen Be⸗ lebung der Bautätigkeit die Erzeugung wieder auf⸗ genommen. Zunächſt wurden 25 Mann eingeſtellt, denen in den nächſten Tagen weitere zehn folgen ſollen. * Oftersheim, 17. Juni. Landwirt Karl Kurz erntete auf ſeinem Acker einen Spargel, der das Gewicht von 200 Gramm auſweiſt. L. Hockenheim, 16. Juni. Bei der Haus⸗ und Straßenſammlung für das Rote Kreuz wurden hier insgeſamt 544 Mark geſammelt.— Bis zum Herbſt dürften die Arbeiten bei dem Umbau der ehe⸗ maligen Riegerſchen Zigarrenfabrik ſoweit gediehen ſein, daß dann die Städtiſche Sparkaſſe ſowie die Kreislandwirtſchaftsſchule einziehen können. Jene wird im Erdgeſchoß untergebracht(Schalter⸗ und Kaſſenraum, Vorſtands⸗, Sitzungs⸗, Diener⸗ und Verwaltungszimmer umfaſſend), dieſe kommt in den zweiten und dritten Stock des 17 Meter hohen Ge⸗ bäudes. Die anliegenden Remiſen und Schuppen im ehemaligen Fabrikhof werden zu Fahrradhallen und Garagen umgebaut.— Der vom Landesbiſchof zum Pfarrer von Hockenheim ernannte Pfarrer Friedrich Heun aus Allmannsweier wurde in feierlicher Weiſe begrüßt.— Im Gewann Marlach wurden jetzt die erſten Startverſuche mit dem Segelflug⸗ zeug„Stadt Hockenheim“ der hieſigen Fliegerorts⸗ gruppe ausgeführt. Die Abnahme des Apparates er⸗ gab keine Beanſtandungen.— Die Zahl der Schweine iſt nach dem Stand vom 4. Juni 972 und gegenüber dem 1. März mit 910, alſo um 62 Tiere geſtiegen. * Karlsruhe, 18. Juni. Ein verdienter Offizier, der in Karlsruhe geborene General der Artillerie und Artillerie⸗General⸗Inſpekteur im Reichsmini⸗ ſterium, Rudolf Bleidorn, der am 31. Oktober 1927 aus dem Heeresdienſt ausgeſchieden iſt und in Berlin⸗Friedenau lebt, konnte am Donnerstag ſei⸗ nen 76. Geburtstag feiern. Pforzheim, 16. Juni. Die beiden hieſigen Orts⸗ gruppen des Schwarzwaldvereins bleiben auch nach der Verſchmelzung der beiden Hauptver⸗ eine beſtehen. Mit Zuſtimmung des Hauptvereins tragen ſie künftig die Bezeichnung„Badengruppe Pforzheim“ und„Schwabengruppe Pforzheim“ des Schwarzwaldvereins. * Säckingen, 16. Juni. In den Ruheſtand tritt auf 1. Juli Landrat Freiherr von Rotberg. Er wird Säckingen zu dieſem Termin verlaſſen, um in Freiburg Wohnung zu nehmen. Miniſterpräfident Köhler hat in einem beſonderen Schreiben Herrn von Rotberg ſeinen Dank für die geleiſteten lang⸗ jährigen Dienſte ausgeſprochen. 22 16660 5 8 Sübweltde Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Der Reichsſtatthalter in Kornberg — * Hornberg, 18. Juni. Am Samstag ſtattete Reichsſtatthalter Robert Wagner dem Städtchen Hornberg den ſchon lange erwarteten Beſuch ab. Vormittags beſichtigte er einige induſtrielle Betriebe. Um die Mittagsſtunde nahm der Reichsſtatthalter gegenüber dem Rathaus einen Vorbeimarſch der nationalſozialiſtiſchen For⸗ mationen und der geſamten Berufsſtände des Be⸗ zirks Wolfach ab. Sehr zahlreich waren auch die ſchönen Trachten des Bezirks vertreten. Im An⸗ ſchluß daran ſprach der Reichsſtatthalter in Storon⸗ wald in einer impoſanten Kundgebung. Gauinſpek⸗ tor Schuppel, Villingen, begrüßte den Reichsſtatt⸗ halter und Gauleiter im Bezirk Wolfach aufs herz⸗ lichſte. Zu Beginn ſeiner Rede gab Robert Wagner zu⸗ nächſt eine eindrucksvolle Schilderung des beiſpiel⸗ loſen Zerfalls in Deutſchland vor der Ergreifung der Macht durch den Nationalſozialismus. Eine einzige große Schickſalsgemeinſchaft iſt entſtanden. Das iſt das große Geheimnis der Erfolge auf kulturellem, wirtſchaftlichem, innen⸗ und außenpolitiſchem Gebiet. Beſonders ſcharf wandte ſich der Reichsſtatthalter gegen die Nörgler und Kritiker, die beſonders auch noch im ehemaligen Zentrum zu ſuchen ſind. Sehr vielen Einwendungen auf gegneriſcher Seite wie Ausfuhrſchwierigkeiten uſw. erteilte der Reichsſtatt⸗ halter die gebührende Antwort. Den Glauben an den Wiederauſſtieg dürfen wir uns nicht aus dem Her⸗ zen reißen laſſen. Zum Schluß der Kundgebung forderte der Reichsſtatthalter auf, zuſammenzuſtehen und die nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung hochzu⸗ halten, die jedem das Seine gibt und nicht nach dem Stande fragt, und den Machenſchaften der Wider⸗ Schwere Anglücksfälle Bei der Heuernte ereignete ſich in Maul⸗ burg, Amt Schopfheim, ein ſchwerer Unfall. Als die Frau des Landwirts Ernſt Dreher ig. die Pferde des Heuwagens, die aus irgend einem „Grunde anzogen, zum Stehen bringen wollte, glitt ſie aus und wurde von dem ſchwer beladenen Wa⸗ gen überfahren. Frau Dreher wurde ſchwer ver⸗ letzt.— Im Gemeindeſteinbruch von Haſchbach (Pfalz) ereignete ſich beim Sprengen ein bedauer⸗ licher Unglücksfall. Der 32jährige Karl Schröck jun. wollte, an einem Seil hängend, einen verſagen⸗ den Schuß nachſehen, als ſich der Schuß plötzlich löſte und Schröck an eine Felswand ſchleuderte. Der Verunglückte erlitt ſchwere Kopfverletzungen; er liegt bedenklich oͤarnieder.— Beim Verlegen der Waſſerleitung in der Wohnung des Hilfsarbeiters Hausmann fiel in Niedermoſchel an einer inneren Hauswand ein Backſtein herab und traf den Lehrling Maul aus Hallgarten ſo heftig am Hin⸗ terkopf, daß er ſchwerverletzt zum Arzt gebracht werdͤen mußte.— Der penſionierte Pumpenwärter Karl Krämer war in Dunzweiler auf dem Scheunenboden Hamit beſchäftigt, Stroh herunterzu⸗ werfen. Dabei kam er auf dem Stroh ins Rutſchen und fiel zwiſchen dem Gebälk durch in die Scheune. Er erlitt einen Schädelbruch.— Der Landwirt Al⸗ fred Weis von Saalſtadt wurde dieſer Tage von einem ausſchlagenden Pferd ſo unglücklich ge⸗ troffen, daß ein Bein zertrümmert wurde. Die Ver⸗ letzungen ſind umſo ſchwerer, als der junge Mann kürzlich erſt an dieſem Bein einen ſchweren Unfall hatte. 4* Maxau, 17. Juni. Am Donnerstag nachmittag iſt oberhalb der Schiffbrücke ein 19jähriger Bäcker⸗ geſelle namens Alfred Dittes beim Baden er⸗ trunken. Der des Schwimmens unkundige junge Mann hatte ſich bei dem niedrigen Waſſerſtand zu weit in den Strom hinausgewagt und war in eine tiefe Stelle geraten. Er ging unter, ohne daß ihm Hilfe gebracht werden konnte. Die Bluttat in Fraulautern Der Täter flüchtig— Frau Gergen in Lebensgefahr * Fraulantern, 18. Juni. Zu der ſchweren Bluttat die ſich am Freitag abend hier abſpielte, erfahren wir noch: Der Täter, der 32 Jahre alte Bäcker und Ko⸗ lonialwarenhändler Franz Gergen lnicht Dergen), Saarlouis⸗Roden, Mühlenſtraße 2, lebte von ſeiner 19 Jahre alten Frau, einer Tochter des 58 Jahre alten penſionierten Hüttenſchloſſers Franz Bork⸗ holder, ſeit zwei Monaten getrennt. Die Frau befand ſich ſeitdem wieder bei den Eltern, Lebacher · ſtraße 98. Gergen hatte mit finanziellen Schwierig⸗ keiten zu kämpfen. Er begab ſich um die mitgeteilte Zeit in die Wohnung der Schwiegerleute. Dort traf er ſeine Frau und deren Mutter an. Als die funge Frau ſich weigerte, zu ihrem Mann zuückzu⸗ kehren, gab es zwiſchen ihnen Streit. Nach kurzem Wortwechſel ergriff Gergen einen Revolver, den er bei ſich geführt hatte und gab auf Frau und Schwiegermutter mehrere Schüſſe ab. Frau Gergen wurde von drei Schüſſen in den Kopf getroffen, ihre Mutter erhielt einen Schuß in den Hals. Darauf verließ der Täter die im erſten Stockwerk des Hauſes gelegene Wohnung fluchtartig. Im Hausflur begegnete er ſeinem Schwieger⸗ vater, der von einem Beſuch aus dem Nachbar⸗ haus zurückkehrte. Gergen gab ohne weiteres auf den ahnungsloſen alten Mann einen Schuß ab, der durch ein Auge in den Kopf drang und den ſoforti⸗ gen Tod zur Folge hatte. Hierauf ergriff der Mör⸗ der die Flucht und konnte trotz unmittelbar aufge⸗ nommener Verfolgung noch nicht ergriffen werden. Gergen nahm die Mordwaffe, Kaliber 6,5 Milli⸗ meter, mit, jedoch konnte die Hülſe, deren Geſchoß Borkholder getroffen hat, aufgefunden werden. Die Leiche wurde polizeilich beſchlagnahmt, das von Borkholder bewohnte Haus abgeſperrt und bis zur Ankunft der Mordkommiſſion verſiegelt. Die beiden verletzten Frauen wurden in das Hüttenlazarett in Dillingen gebracht, wo die junge Frau hoffnungslos darniederliegt. Der flüchtige Täter iſt 1,65 Meter groß, hat dunkelblondes Haar, blaſſe Geſichtsfarbe und ſpricht Saarlouiſer Dialekt. Wie groß die Unverfrorenheit des Mörders war, geht daraus hervor, daß er durch die Mühlenſtraße aus dem Hauſe und wieder zurück zur Lebacher Straße lief, um ſein vor dem Hauſe ſtehendes Fahr⸗ rad zu ergreifen und eiligſt zu flüchten, indem er noch rief:„Ich war beſoffen!“ Vermutlich ſand noch ein Kampf ſtatt, da Gergen ſeinen Rock mit Tarbe oder ähnlichem Schmutz ſtark zugerichtet hatte. Den Bemühungen der Polizei iſt es leider noch nicht ge⸗ lungen, den feigen Mordbuben feſtzunehmen. Wahr⸗ ſcheinlich iſt er über die nahe franzöſiſche Grentze ent⸗ kommen. ſacher zu trotzen. Das Horſt⸗Weſſel⸗Lied beendete die Kundgebung, die viele in ihrem Glauben an den Nationalſozialismus und den Wiederaufſtieg Deutſch⸗ lands gefeſtigt hat. Gauführerrerſammlung ſes Kyſfhäuſervundes * Karlsruhe, 18. Juni. Am Samstag fand im großen Saale des„Künſtlerhauſes“ zu Karlsruhe eine Verſammlung ſämtlicher Gaufüh⸗ rer des Landesverbandes Baden des Reichskriegerbundes„Kyffhäuſer“ ſtatt. Die Verſammlung leitete der ſtellvertretende Führer des Landesverbandes, Präſident i. R. Hänſler. Es kamen wichtige organiſatoriſche Fragen zur Sprache, die ſich auf die Mitarbeit des Kyffhäuſer⸗ bundes im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland bezo⸗ gen und die die Gewähr dafür bieten ſollen, daß der Bund die ihm zugewieſenen hohen vaterländiſchen Aufgaben reſtlos zu löſen imſtande iſt. Mit großer Aufmerkſamkeit nahmen die Gauführer die Aus⸗ führungen des Verſammlungsleiters entgegen und brachten einſtimmig zum Ausdruck, daß die alten Soldaten und Frontkämpfer ſtolz darauf ſind, vom Führer zu unmittelbarer Mitarbeit am Aufbau des neuen Deutſchland berufen zu ſein. Die an den ſchwebenden Organiſationsfragen beſonders inter⸗ eſſierten Führer der Landesverbände Württemberg⸗ Hohenzollern und Heſſen, die Generalleutnants z. D. Dr. v. Maur und v. Odtman, wohnten der Ta⸗ gung als Gäſte bei. Aus der Pfalz 50 Hektar Wa'd abgebrannt * Bad Dürkheim, 18. Jun'. Sountag mittag brach aus noch ungeklärter Urſache in der Wald⸗ abteilung„Weilersköpſchen“ ein Brand aus. Inſolge der großen Dürre konnte ſich das Feuer ſehr ſchnell ausbreiten. Die Fenerwehren der ganzen Umgebung waren raſch zur Stelle, hatten aber drei Stunden Arbeit, das Feuer von weiterem Umſichgreiſen ab⸗ zuhalten. Bis dahin waren dem Brand etwa 50 Hek⸗ tar, zum Teil junger Kieſernbeſtand der Gemein⸗ 755 Herxheim am Berg und Leiſtadt, zum Opfer ge⸗ allen. Ausb au oͤes Ludwigshafener Haupibahnhofs * Ludwigshaſen, 18. Juni. Der Ludwigshafener Hauptbahnhof erfährt nunmehr im Rahmen des Ar⸗ beitsbeſchaffungsprogramms der Reichsbahn einen den Verkehrsbedürfniſſen entſprechenden Ausbau. Es handelt ſich dabei um eine Erweiterung der Bahn⸗ hofsunterführung und den Ausbau des 6. Bahnſtei⸗ ges, der eine unmittelbare Verbindung mit dem Hauptausgang erhält. Auch wird dieſer Bahnſteig wie die übrigen Bahnſteige überdacht. r. Ludwigshafen, 17. Juni. Zum„Wochenend“ der Verkehrserziehungswoche meldet der Polizei⸗ bericht nicht weniger als drei Verkehrs⸗ unfälle, deren Opfer ſämtlich im Krankenhaus aufgenommen werden mußten. Am Samstag nach⸗ mittag wurden ein Kraftradfahrer und ſein Beiſitzer durch Zuſammenſtoß mit einem Kraft⸗ wagen erheblich verletzt. In der Nacht zum Sonn⸗ tag erlitt bei dem Zuſammenprall ſeiner Perſonen⸗ kraftwagen ein Wageninſaſſe eine ſchwere Schnittwunde im Geſicht. Ein in den Vorhof der IG Farben einfahrender Fuhrmann wurde zwi⸗ —2 Gefährt und Mauer gedrückt und ſchwer ver⸗ * * Speyer, 17. Juni. Am Donnerstag nachmittag weilte der ehemalige bayeriſche Kronprinz Rupprecht mit Gemahlin in der Kreishauptſtadt. Nach Beſichtigung des Domes ſtatteten die Gäſte dem Biſchof Dr. Sebaſtian einen Beſuch ab. * Kallſtadt, 18. Juni. Wie die gerichtliche Unter⸗ ſuchung nunmehr ergeben hat, handelt es ſich bei dem Vorkommnis, das ſich am Donnerstag hier zu⸗ getragen hat, nicht um einen Selbſtmord, ſondern um einen Unglücksfall. Der verunglückte Karl Schwab aus Wachenheim hat ſich nicht mit einer Flüſſigkeit übergoſſen, ſondern ſeine Kleider ſind vermutlich durch eine brennende Zigarette in Brand geraten. Der Tod ich anſcheinend durch Erſticken und Verbrennen eingetreten. Winnweiler, 16. Juni. Der als vermißt ge⸗ meldete verheiratete Friedrich Seebold 1 von hier wurde im alten Steinbruch von Franz Heß in einem ſieben bis acht Meter tieſen Waſſerloch erſchoſſen aufgefunden. Er hatte ſich mit einem Terzerol einen Schuß in den Mund beigebracht. * Waldmohr, 16. Juni. Der ſeit 14. Mai ver⸗ mißte 17jährige Franz Langenſtein wurde beim Grasmähen 50 Meter von der elterlichen Wohnung entfernt tot aufgefunden, nachdem bisher ver⸗ ſchiedene Streifen nach dem Abgängigen erfolglos waren. Wie durch das Gericht feſtgeſtellt wurde, liegt Selbſttötung vor. Der junge Mann, der ſchon wie derholt Selbſtmordgedanken geäußert hat, hatte ſich mit dem Dienſtrevolver ſeines Vaters einen Kopfſchuß beigebracht⸗. * Germersheim, 16. Juni. Aus dem Rhein wurde die Leiche des Drogiſten Hans Herrmann aus Püttlingen(Saar) geborgen, der am 7. Juni bei Maximiliansau beim Paddeln ertrunken iſt. 5. Seite /Nummer 272 Nachbargebiete Ein Toter, zwei Schwerverletzte * Reichenbach bei Göppingen, 18. Juni. In der Nacht zum Freitag ereignete ſich auf der Staats⸗ ſtraße zwiſchen Ebersbach und Reichenbach in einer Kehre vor der Bahnüberführung ein ſchweres Verkehrsunglück. Ein von München kom⸗ mender Stuttgarter Perſonenkraftwagen mit drei Inſaſſen wurde aus der Kehre geſchlendert, geriet über den Gehweg den Abhang hinab auf eine Wieſe und ſtreifte dort hart an einem Baum. Dabei ſtürzte der Wagen um. Ein Znſaſſe wurde her⸗ ausgeworſen und war ſofort tot. Die beiden anderen Herren ſind mit ſchweren Verletzun⸗ gen in das Kreiskrankenhaus Göppingen ein⸗ gelieſert worden. Fabrfübrand in Straßburg * Siraßburg, 18. Juni. Freitag nachmittag brach auf bisher noch unaufgeklärte Weiſe in einer im ehemaligen Arſenal(Artilleriewerkſtätte) unter⸗ gebrachten Putzwollfabrik Feuer anus, das auch eine daneben liegende Möbelfabrik in Mit⸗ leidenſchaft zog und in dem Woll⸗ und Möbellager reiche Nahrung fand. Der Brand konnte erſt nach einer Stunde harter Arbeit bewältigt werden. Der Schaden wird auf 200 000 Franken geſchätzt. Ein Glas⸗ und Herdlager haben gleichfalls durch Feuer und Waſſer gelitten. Als Entſtehnngsurſache des Brandes vermutet man Selbſtentzündung des Woll⸗ Lagers. r. Ludwigshafen, 18. Juni. Auf der Durchreiſe nach Bremerhaven trafen am Samstag nachmittag nahezu 1000 Arbeiterurlauber auf dem hieſigen Hauptbahnhof ein. Zu ihnen geſellten ſich noch 250 Ludwigshafener, ſo daß etwa 1200 Erho⸗ lungsbedürftige die Fahrt nach der ſommerlichen „Waterkant“ antraten. Den Urlaubern wurde auf dem Bahnhof ein feſtlicher Empfang bereitet. Es hatten ſich eingefunden: die Muſikkapelle der Giulini⸗ Fabrik, Fahnenaborönungen der NSBO und Gau⸗ amtswalter Hofmann, der beſonders die 400 Gäſte aus dem Saargebiet freundlich begrüßte. An der„Nordlandsreiſe“ nehmen auch die 50 Mann der Werkkapelle der JG Farben teil, die an Bord des Dampfers„Dresden“ als Schiffskapelle mitwirken werden. * Bobenheim, 16. Juni. Unter dem finanziellen Schutz der Siedlungs⸗G. m. b. H. der J6. Farben⸗ induſtrie wurde an der Lanoſtraße Bobenheim Frankenthal mit dem Bau einer Arbeiter⸗ ſiedlung begonnen, die vorerſt ſechs Häuſer um⸗ faßt. Die Siedlung wird im Wege der Selbſthilfe von Kurzarbeitern erſtellt, die auf ſechs Monate aus ihren Betrieben beurlaubt ſind. * Hauſen i. K.(Hohenzollern), 16. Juni. Am Samstag konnten bei guter Geſunoͤheit die Eheleute Joſef Anton Schmid und Eliſabeth geb. Blickle im 84. und 81. Lebensjahr ihre diamantene Hochzeit ſeiern. Ihr Sohn, Metzgermeiſter An⸗ ton Schmid, konnte gleichzeitig mit Fran Roſina geb Dreher deine ſilberne Hochzeit begehen Was hören wir? Dienstag, 19. uni Reichsſender Stutigart 3 .55: Frühkonzert(Schallpl.).—.00: Frauenfunk.— 10.10: Schulfunk.— 10.40: Kleine Stücke für Violine.— 11.00: Aus Bergen und Tälern(Schallpl.).— 12.00: Mittagskonzert.— 13.20: Tonfilm⸗Muſik(Schallpl.).— 15.30: Blumenſtunde.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 17.30: Im Wald und auf der Heide(Schallpl.).— 18.00: Juriſtiſcher Ratgeber.— 18.15: Aus Wirtſchaft und Arbeit. — 18.25: Italieniſch.— 18.45: Blasmuſik a. Mann⸗ heim. Philhormoniſches Orchſter Ludwig Becker.— 20:10: Aeltere Tanzmuſik.— 21.00: Volkstum und Volks⸗ Hrauch bei den Siebenbürger Sachſen.— 22.30: Deutſch⸗ landflug 1934.— 23.00: Weltpolitiſcher Monatsbericht.— 28.20: Tanzmuſik.— 24.00: Nachtmuſik. Reichsſender Fraukfurt 5 10.45: Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus. 14.40: Stunde der Frau.— 15.40: Wirtſchaftsbericht.— 17.30: Goethe an Deutſchlands Grenze.— 17.45: Kleine Unterhaltung.— 18.00: Der Pfennig rollt.— 18.50: Frauenſchwimmen.— 19.00: Militärkonzert.— 20.10: Unterhaltungskonzert.— 21.00: Szenen in einem Zug. Hör⸗ ſpiel.— 23.00: Nachtkonzert. Reichsſender Köln .05: Schallplatten.—.05: Schallplatten.— 10.30⸗ Schallplatten.— 11.40: Nationalſozialiſtiſche Kartellpolitik. — 12.00: Mittagskonzert.— 13.00: Konzert.— 15.10: Von Salzſäure, falſchen Beſchriftungen und Nahrungs⸗ mittelvergiftungen. Hörſzene.— 16.00: Nachmittagskonzert. — 17.20: Veſperkonzert.— 18.00: Pimpfe ſpielen Detektiv, Luſtiges Spiel.— 19.00: Militärkonzert.— 20.102 Muſi⸗ kaliſche Rundreiſe.— 22.20: Weltpolitiſcher Monatsbericht. Reichsſender München .45: Schallplatten.—.25: Schallplatten.—.502 Stunde der Hausfrau.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.252 Schallplatten.— 14.20: Spaniſche Muſik.— 14.50: Stunde der Frau.— 16.00⸗ Veſperkonzert.— 17.30: Ludwig Richter. 17.50: Klavierkonzert.— 18.10: Junge Generotion.— 18.30: Siederſtunde.— 19.00: Vom frohen Sinn(Schallpl.). 19.35: Maßnworte eines Kinderarztes on die Eltern.— 20.05: Aus dem Staatstheater: Der Baffenſchmied. Oper von Lortzing.— 23.00: Zeitgenöſſiſche Kammermuſtk. Deutſchlandſender 20: onzert.— 10.10: Nettelbeck. Hörſpiel.— 11.30: Rheinlieder(Schallpl.).— 12.00:— 13.00: ⸗Allerlei virtuoſe Muſik(Schallpl.).— 15.18: Deutſche Dichterinnen der Gegenwark.— 15.40: Erzieher⸗ frogen.— 16.00: Unterhaltungskonzert.— 17.00: Jugend⸗ ſportſtunde.— 17.45: Kurz und Klein.— 18.35: Politiſche Zeitungsſchau.— 19.00: Johonvisnacht. Heitere Stunde.— —. 8—.—— 20.45: Zum 76. eburtstag de ichters H. Sohnrey: Die Dorſmuſik ————80 und T ber von der Kieler e.— 22.30: Hörberi —.9 2 ſpielen allpl.).— 23.20: riga nge des Lond gal⸗Chors(Aufnohme). oz.— 22.20: Hör⸗ Wien 19.10: Meſſe CMoll von Bruckner. 0or Vo ſefsplatz: Serenade.— 22.50: Tanzmuſik. 21.00: Vom Jo⸗ 5. 8 1* 3 ———— —— ————————————.———— 4 —.—*3 Montag, 18 Juni 1934 1. Badiſcher SA-Sporttag in Bruchſal Am 16. und 17. Juni fand in Bruchſal Her 1. Badiſche SA⸗Sporttag ſtatt. Durchgeſührt von der Standarte 250 Bpuchſal, unter der Schirmherrſchaft des Gruppenführers Wagenbauer. Es war eine gewaltige Kundgebung für den Gedanken der körperlichen und ſittlichen Ertüchtigung der Kräftigung und Geſundung unſeres Volkes. Ueber 1500 SA⸗ Sportler aus Baden Württemberg, aus Heſſen und der Rheinpfalz und aus dem Rheingau legten in einem gewal⸗ tigen Programm Zeugnis ab von nationalſozialiſtiſchem Sportwollen und ſtellten ihr Können unter Beweis. Groß und ſchwer waren die Kämpfe, die am Samstag und Sonntag auf ſämtlichen Sportplätzen des Schloßgar⸗ tens, auf dem Platze des Turnvereins 1846 und auf den Straßen der Stadt und der umliegenden Orte ausgetragen wurden. Hohe Anforderungen an Mut, Kraft und Gewandtheit, an Schnelligkeit und Ausdauer wurden an die braunen Kämpfer geſtellt. Da es aber nicht Aufgabe der SA, ſon⸗ dern Aufgabe der Sportverbände iſt, Meiſterſchaftskämpfe in Einzelwettbewerben durchzuführen, ſo ſah das Pro⸗ gramm auch keine Einzelkämpfe vor. Die Ergebniſſe: Fünfkampf.(Je 8 Mann, 40 Mannſchaften). 100⸗Meter⸗ Hindernislauf, Weitſprung, Keulenwerfen, Kleinkaliber⸗ ſchießen, 25⸗Km.⸗Gepäckmarſch(25 Pfund): 1. Stuttgart Sturm 2 Standarte 219.(Erhält den Wanderpreis); 2. Stabswache der Gruppe Südweſt Stuttgart; 3. Sturm Dela ebenſalls Stuttgart. Leichtathletik⸗Fünfkampf.(Je 8 Mann, 50 Mannſchaften). 100⸗Meter⸗Hindernislauf, Weitſprung, Keulenwerfen, Tau⸗ ziehen, 6mal eine Drittel⸗Runöſtaffel: 1. Emmendin⸗ gen Sturm 1 Standarte 470; 2. Mörfelden Sturm 3 Standarte 13; 3. Rüſſelsheim Sturm 2 Standarte 13. Orientierungsgepäckmarſch.(15 Km. an Hand der Karte): 1. Bruchſal K/250; 2. Bruchſal 2/250; 3. Berghauſen 4/288 Turner⸗Fünfkampf: 1. Wiesbaden Standarte 80; 2. Berghauſen 4/238; 3. Freiwilliger Arbeitsdienſt Bruchſal. 4⸗mal⸗100⸗Meter⸗Staffel: 1. SS Bruchſal 5/162 (Wanderpreis); 2. Karlsruhe 13/109; 3. Karlsruhe 41/109. Schwerathletik⸗Fünfkampf.(7 Mannſchaften). 100Me⸗ ter⸗Hindernislauf, Weitſprung u. Kugelſtoßen: 1. Appen⸗ weiher 21/170; 2. Bruchſal, Freiwilliger Arbeitsdienſt; 3. Odenheim 32/250. Staffellauf„Quer durch Bruchſal“.(19 Mannſchaften): 1. Heilbronn Standarte 122(Wanderpreis); 2. Karls⸗ ruhe 41/109; 3. Karlsruhe 42/109. Leichtathletik⸗Dreikampf(125 Teilnehmer): 100⸗Meter⸗ Lauf. Weitſprung und Kugelſtoßen. Aktive S A: 1. Ad. Abel⸗Karlsruhe 41/109; 2. Robert Abel⸗SS⸗Mann 61/105; 3. Wilhelm Kühnle⸗Kenzingen 24/270.— SA⸗Reſervei: 1. Eugen Schwarz 2/279; 2. Adolf Kopf 1/288; 8. Leopold Gals⸗Karlsruhe. Die Oroße Grünauer Regatta Der Berliner RC gewinnt den Kaiſervierer Die große Ruderregatta zu Berlin⸗Grünau hat ſeit ihrer Geſchichte nie einen ſo durchſchlagenden Erfolg ge⸗ habt wie gerade in dieſem Jahre. Tauſende von Zu⸗ ſchauern bevölkerten auch am letzten Tag wieder die Ufer des langen Sees und die Zillen waren bis auf das letzte Plätzchen beſetzt. Die Regatta erlebte ihren Höhepunkt, als die vier Berliner Vereine, BRC, Sturmvogel Spindlersfeld, Hel⸗ las und Frieſen, zur Entſcheidung des„Kaiſer⸗ Vierers“ antraten. Vom Start weg ſetzte ſich der Berliner RC in Front vor Hellas und Frieſen, während Spindlersfeld ſehr ſchlecht in Schlag kam. Bei 500 Meter waren die Hellenen mit dem BRcC gleich aufgekommen und Sturmvogel hatte ſich vor Friſen geſetzt. Bei 1000 Meter führte der Club wieder vor Sturmvogel und bei 1500 Meter hatte er den Vorſprung bis auf 1 Länge aus⸗ gedehnt. BRé und Spindlersfeld ſetzten nun zu einem mächtigen Endſpurt an. Näher und näher kamen die Spindlersfelder an das Boot des BRC heran, aber dieſer gewann das Rennen ſchließlich doch mit:51,4 Minuten eine halbe Länge vor Spindlersfeld. Der Kaiſer⸗Pokal, der der Siegermannſchaft ausgehändigt wurde, gab der Vereinsführer des BRC, Dr. Brunew, wieder an den Regatta⸗Verein zurück zur weiteren Ausſetzung in den kommenden Jahren. Im Verbandsachter feierte Hellas Berlin einen klaren Sieg. Vom Start hatten ſich die Hellenen in Front geſetzt, bei 1000 Meter trugen die Berliner mit dem Würzburger RV einen harten Bord⸗an⸗Bord⸗Kampf aus, aus dem die Reichshauptſtädter in:16,8 Minuten mit 1% Längen Vorſprung vor den Süddeutſchen durchs Ziel gingen. Der einzige internationale Wettbewerb, der Doppel⸗ zweier ohne Steuermann, brachte Rosmann⸗ Moeller(Frankfurt a. d. Oder) einen ſchönen Sieg über die Dänen Hendrikſen⸗Hee, die die Berliner kürzlich in Kopenhagen geſchlagen hatten, ein. Die Dänen waren vom Start weg in Führung gegangen, die Frankfurter legten ſich aber mächtig in die Riemen und holten Schlag für Schlag mehr auf. Im Endͤſpurt entſchieden ſie ſchließ⸗ lich das Rennen in:14,7 Minuten mit Länge Vor⸗ ſprung zu ihren Gunſten. Die Ergebniſſe vom Sountag Zweiter Vierer: 1. Berliner RK Hellas 702; 2. RV Arkona⸗Normania Berlin:07; 3. RV Alt⸗ Werder Magdeburg 711,9 Min. Erſter Jungmann⸗Vierer: 1. Berl. RV 1876:03,7 Min.; 2. Berl. RK Hellas :09,7 Min. Kaiſer⸗Vierer: 1. Berliner Ruder⸗Club (Mannſchaft Spremberg, H. Eller, Dr. H. Buthz, Dr. E. Heiſerich; Stm. Neumann):51,4 Min.; 2. Spindͤlersfelder RV Sturmvogel:52,2 Min.; 3. RB Frieſen Berlin; 4. Berl. Rͤ Hellas. Zweiter Jungmann⸗Vierer: 1. Abt.: 1. RC Wiking Berlin:09,8 Min.; 2. Renngem. Schwerin:16,1 Min.; 2. Abt.: 1. Sport⸗Boruſ⸗ ſia Berlin:23,5 Min.; 2. Teutonia Berlin:26,8 Min. Doppelzweier o. St.: 1. Frankfurter RC :14,7 Min.; 2. Danſke Stuendters TC Kopenhagen:15; 3. Friedrichshagener RV:40 Min. Zweiter Achter: 1. Dresdner RV 6281,2 Min.; 2. Renngem. Schwerin :34,1; 3. Berliner RC:35,2 Min. Junior⸗Achter: 1. RK Am Wannſee(Verbandsmannſchaft):29,8 Min.; 2. Sport⸗Boruſſia Berlin:31,8 Min.; 3. Arkona⸗Norma⸗ nia Berlin:38,4 Min. Leichtgewichtsvierer: 1. Bran⸗ denburgia Berlin:21,1 Min.; 2. Germania Hirſchgarten:23,2 Min. Verbands⸗Achter: 1. Ber⸗ liner Ra Hellas(Mannſchaft: Neubauer, Bößl, Wundſcheer, Pache, Schulz, v. Lauriſch, W. Tietz, Devan⸗ tier; Stm. Klatte):16,8 Min.; 2. Würzburger RV 1875 :23,3 Min.; 3. Renngem. Leipzig:26,5 Min.; 4. Berl. Rudergeſellſchaft 1884. Am den Abdolf Hitler⸗Pokal im Hanoball Torreiche Vorr undenſpiele— Einige Aeberraſchungen Mit acht Treffen wurde am Wochenende die Vorrunde um den„Adolf⸗Hitler⸗Pokal“ der Handballer ausgetcra⸗ gen. Die Spiele endeten faſt durchweg mit hohen Tor⸗ zahlen, wabei aber die Differenz recht gering ausfiel. Rur wenige Spiele ergaben eindeutige Siege der Favoriten. Für die am 1. Juli ſtattfindende Zwiſchenrunde haben ſich nach den Ergebniſſen der Vorrunde folgende Gaue quali⸗ fiziert: Südweſt, Baden, Sachſen, Nordmark, Schleſien, Mitte, Niederſachſen und Weſtfalen. 4 Hervorzuheben iſt der auch im Handball ſelten hohe Sieg des Gaues Mitte über Pommern mit 19:10, denn neunundzwanzig Tore ſind auch bei dieſer an hohe Zifſern gewohnten Sportart ſelten. Nicht ganz erwartet kommt das Ausſcheiden der brandenburgiſchen Mannſchaft, die in Braunſchweig vom Gau Nieder⸗ ſachſen mit 12·8 geſchlagen wurde. Drei Treffen der Vorrunde wurden nur mit einem Tore Unterſchied ent⸗ ſchieden. 3 Die Spiele der Vorrunde Württemberg— Baden:9 Südweſt— Niederrhein:5 Gau Nordheſſen— Gau Nordmark:11 Sachſen— Bayern 10:9 Mittelrhein— Weſtfalen 10:11 Schleſien— Oſtpreußen 15:9 Niederſachſen— Brandenburg 12:8 Mitte— Pommern 19:10 Stuttgarter Tennis-Turnier Dr. Buß⸗Mannheim zweimal erfolgreich Das Turnier konnte am Samstag ſtark gefördert wer⸗ den. Im Herren⸗Einzel war Helmis⸗Nürnberg in ſehr guter Form, er beſiegte Mitterer⸗Regensburg ganz klar. Im Herrendoppel ſchlugen Dr. Buß⸗Kleinlogel— Donal⸗ Hildebrand 2 611,:2. Die Ergebniſſe: Herreneinzel: Landſchütz— Eßler:2,:2; Landſchütz — Reindel 614,:0; Helmis— Mitterer:3,:6, 6·4; Hel⸗ mis— Dr. Beutter:1,:4; Weihe— Hartz 316,:0,:4; Zander— Huber:3,:0, zurückg.; Weihe— R. Wille :1, 614. Dameneinzel: Frl. Hammer— Frl. Leonhardt 611,:1; Frl. Alber— Frau Krug 628, 614, 611. Herrendoppel: Reindel⸗Wille— Weihe⸗Mitterer 116, :4,:7; Dr. Buß⸗Kleinlogel— Donal⸗Hildebrand 2 :1,:2; Hagen⸗Hartz— E. Maier⸗Eßler:2,:6; Zan⸗ der⸗Rennert— Landſchütz⸗Heymann:2, 611. 5 Gemiſchtes Doppel: Hammer⸗Buß— Junginger⸗Barth :0,:1; Wörn⸗Hagen— Keller⸗Bachmann:6,:4,:5; Stickel⸗Hartz— Hofſchneider⸗Wehner:4,:6,:1; v. Einem⸗ Rennert— Leonhardt⸗Wille:3,:6, 612. Das Tennisturnier in Stuttgart um die Meiſterſchaft von Württemberg fand am Sonntag ſeinen Abſchluß. Die Ergebniſſe: Herreneinzel: Zander— Helmis 611, 611, 611. Dameneinzel: Frl. Hammer— Frl. Alber 611, 610. Herrendoppel: Buß⸗Kleinlogel— Zander⸗ Rennert:1,:5.:7,:0 zurückgez. Gemiſchtes Doppel: Hammer⸗Buß— Stickel⸗Hartz :4,:2. Tennis-Weltmeiſterſchaſten in Wimbledon Auch die Doppelſpiele ſtark beſetzt Die am 25. Juni beginnenden inoffiziellen Tennis⸗ Weltmeiſterſchaften auf den Grasplätzen von Wimbledon haben auch in den Doppelſpielen wieder eine aroßartige Be⸗ ſetzung erhalten. 75 Paare ſtehen auf der Liſte des Ge⸗ miſchten Deppelſpieles, 50 weiſt das Herrendoppel auf, und im Damen⸗Vierer ind 43 Paare beiſammen. Das Pro⸗ 4 gramm verzeichnet alſo neben den 204 Nennungen für die beiden Einzelſpiele noch 177 Paore Im Gemiſchten Doppel ſind beſonders Cilly Auſſem⸗Turnbull, Betty Natthall⸗Borotra, Dorothy Round⸗Miki, Sarah Palfrey⸗G. Lott und das Ehepaar Crawford neben den Titelverteidi⸗ gern Hilde Sperling⸗von Cra mm die intereſſan⸗ teſten Paarungen. Im Herrendoppel finden wir neben den Deutſchen Denker⸗H. Henkel und W. Menzel⸗H. Kleinſchroth die Auſtralier Crawfond⸗Quiſt und Turn⸗ bull⸗Mac Grath, die Amerikaner Lott⸗Stoeffen und Wood⸗ Williams, die Franzoſen Borotra⸗Brugnon ſowie die eng⸗ liſchen Spitzenpare, während im Damendoppel Scriven⸗ Goodfree. Dearman⸗Lyle, Jacobs⸗Palfrey und Babcock⸗ Cruickshank hervorragen. Amtliche Bekanntmachung Die Feſtabzeichen zum Jugendfeſt ſind von den Turn⸗ und Sportvereinen und von allen übrigen in Frage kommenden Organiſationen ſofort beim Ortsaus⸗ ſchuß Mannheim für Leibesübungen in L 6, 14, abzu⸗ holen und entſprechend dem ergangenen Rundſchreiben unter den Mitgliedern, auf Straßen und öffentlichen Plätzen abzuſetzen. Der Beauftragte des Reichsſportführers für den Bezirk Unterbaben: W. Körbel, Sturmführer. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Stuck ſchlägt von Brauchilſch Autounion-Rennwagen ſiegt beim Keſſelbergrennen in Höchſtkeiſtungszeit (Von unſerem Sonderberichterſtatter) Keſſelberg, 17. Juni. Werden's die neuen deutſchen Rennwagen von Mer⸗ cedes⸗Benz und Autounion ſchaſfen? Wird es ihnen ge⸗ lingen, die Alfa Romeo, Maſerati, Bugatti mit den be⸗ währteſten und draufgängeriſchſten Rennfahrern Deutſch⸗ lands und ſeiner ſüdweſtlichen Nachbarländer auch in kur⸗ zem Bergrennen zu ſchlagen? Das war die große Frage, die es beim 9. Internationalen Keſſelbergrennen zu ent⸗ ſcheiden galt. Die Autounion hatte ihren Hans Stuck, ſoeben lorbeergeſchmückt vom Saarländiſchen Bergrennen kommend, zum Keſſelberg entſandt, Daimler⸗Benz den Nür⸗ burgring⸗Sieger und Bezwinger Stucks, Manfred von Brauchitſch. Dieſe beiden Fahrer internationaler Extraklaſſe ſtarteten zu allerletzt. Ihre Klaſſengegner, die Franzoſen, die Italiener, die Schweizer, der Schwarzwälder Pietſch... ſie alle hatten verblüffend ſchnelle Zeiten ge⸗ fahren. Als dann der Start Stucks bekanntgegeben wurde, Hochſpannung, wie ſie kaum je auf einem deutſchen Berg⸗ rennen erlebt worden war. Sturmapplaus, als der Laut⸗ ſprecher bekanntgab, Stucks Zeit::44 für die 5⸗Km.⸗Keſſel⸗ bergſtrecke— 80,4 Km. Durchſchnitt, iſt neuer und abſoluter Keſſelbergrekord aller Fahrzeugklaſſen! Nun mußte Brau⸗ chitſch kommen— und er kam! Der Kompreſſor ſeines Mer⸗ cedes heulte weit über Waldſpitzen und Berggipfel. Die von vielen tauſend Menſchen belagerte Hauptkurve„Hel⸗ mer Hütte“ nahm er ſo haarſcharf innen, daß jeder, daß alle die vielen Tauſend, die dies Sportſchauſpiel erlebten, an eine Kataſtrophe glaubten. Kein Zentimeter Zwiſchen⸗ raum war mehr zwiſchen den großen, ſteinernen Gelände⸗ pfoſten der Innenkurve und der Vorderradachskappe ſeines Mercedes. Gibt's Kataſtrophe? Doch in der nächſten Se⸗ kunde ſchon hatte Brauchitſch den Wagen wieder feſt in der Hand. Mag er immerhin durch dies allzu gewagte Schnei⸗ den der Kurve einen tempohindernden Schreck bekommen und dadurch Sekunden verloren haben. Totenſtille dann auf der ganzen Strecke, bis der Lautſprecher mit erfreulicher Schnelligkeit verkündete:„Stuck auf Autounion Rekord⸗ ſieger... Brauchitſch um 5 Sekunden geſchlagen!“ Ob aber Autounion oder Mercedes⸗Benz war ja weniger wichtig. Deutſchen Sieg wollten ſie ſehen, die ſportbegei⸗ ſterten Zuſchauer! Deutſchen Triumph haben ſie erlebt. Stuck erwies ſich erneut als Bergmeiſter, ſein Autounion⸗ Rennwagen als Meiſterwerk deutſcher Autotechnik und Zeuge für ſeines Konſtrukteurs Porſche geniales Schaffen, und Manfred von Brauchitſch hat ſich als öraufgängeriſcher Fahrer erwieſen, der mit Wagemut ſährt und ſelbſt in den allergefährlichſten Lagen das Herz auf dem rechten Fleck behält. Doch auch des Drittſchnellſten des ganzen Tages ſei an⸗ erkennend gedacht, des Schwarzwälders Pietſch auf Alfa Romeo. Auch er gehört nunmehr zur internationalen Son⸗ derklaſſe. Deutſche Fahrer auf deutſchen Maſchinen waren auch in den Motorradrennen erfolgreich. Drei Kraftrad⸗ rennen wurden auf DaW gewonnen, je eines auf Standard und BMW, und die große Mehrzahl der Rennſiege wurden auf deutſchen Reiſen erſtritten. Trotz des herrlichen heißen Sommerſonnenwetters fuhren die Rennwagenſieger Stuck unb Brauchitſch„geſommerte“ Continental⸗Reifen, d. h. hatten ſich die an ſich ſchon griffigen Reifen noch rauher, noch kurvenſicherer dadurch machen laſſen, daß ſie ſie nach Syſtem Sommer mit Querrillen verſehen ließen. Gewaltig groß war die Zuſchauerzahl, die zum Keſſel⸗ berg gekommen war. Obergruppenführer Hühnlein als Führer des deutſchen Kraftfahrſports, DDAC⸗Präſident Frhr. von Eglofſſtein, Sportpräſident Kroth, hohe Offiziere von Reichswehr und Schupo, Vertreter von Reichs⸗ und Landesbehörden, Induſtrieführer wie C. D. v. Oertzen von der Autonnion, von Falkenhayn von NSu u. a. waren zur Stelle, Hoch ging die Begeiſterung, als der deutſche Sieg verkündet wurde. Hervorragende Spitzenleiſtungen vollbrachten im Kraft⸗ radwettbewerb Geiß auf DͤW als überlegener Sieger der Kleinſtmotorradklaſſe(bis 250 cem.), denn er fuhr 75,1 Kilometer Durchſchnitt, Ernſt Loof⸗Godesberg als Sieger der 350er Klaſſe, 74,4 Km. Durchſchnitt, Bauhofer auf DKW als Sieger der Großmotorraòklaſſe(75,8 Kilometer Durchſchnitt), de.s von ſeinen ſchweren Sturzver⸗ letzungen nun wieder völlig geneſenen Babl⸗Miesbach auf Douglas, der es auf 69,4 Km. Durchſchnitt brachte und da⸗ mit die Schnellſtzeit der Beiwagenmaſchinen fuhr. Hinzu kommt der ſchöne Sieg des Münchener Ausweisfahrers, ſprich Sportanfängers, Erich Nora, der im außerordent⸗ lich zahlreich beſchickten Ausweisfahrerrennen auf ſeiner 245 cem.⸗DKW— zweitſchwächſter aller teilnehmenden Ma⸗ ſchinen!— die beſte Zeit aller Ausweisfahrer ſuhr. Möritz, der Europa⸗Beiwagenmeiſter, fuhr diesmal mit neuem Bei⸗ fahrer, mit dem er ſich offenſichtlich nicht zurechtfand. Man wurde Zeuge lebhafter Kurvenunterhaltung der beiden. Und Möritz ward auch geſchlagen. Schnellſte Zeit aller Sportwagen fuhr im Ueberraſchungs⸗ ſieg der Italiener Corſi auf Alfa Romeo. Ihm folgten Graf Troſſi(Alfa), der Schweizer Rueſch auf Alfa, Bob⸗ weltmeiſter Kilian auf Bugatti, Rampinelli auf Alfa, Gün⸗ ther Lehmann(Gaſtroſe) auf Mexcedes⸗Benz und ſieben weitere Fahrer— ſämtlich in Zeiten weit unter 5 Minu⸗ ten!— auf den Plätzen. Das erſte Rennwagenrennen— Klaſſe bis 800 cem.— fuhr Bobby Kohlrauſch ſiegreich nach Hauſe. Brudes auf Mo war Zweitſchnellſter. Graf Caſtelbarco⸗Mailand ſchlug auf Maſerati alle ſeine zehn Klaſſengegner. Und dann kam als Schluß des Keſſelbergrenntages das wundervolle Ren⸗ Großes Hockey⸗Programm 1934/35 Silberſchiloſpiele in neuer Form— Olympia⸗Vorbereitungen Der Führerrat des Deutſchen Hockey⸗Bundes trat kürz⸗ lich in Berlin unter dem Vorſitz von Georg Evers zu⸗ ſammen, um in erſter Linie das vom Bundesſportwart Det⸗ mar Wette vorgelegte Sportprogramm für 1934/35 ein⸗ gehend zu beſprechen. Selbſtverſtändlich wird die geſamte Sportarbeit auch bei den Hockeyſpielern im Zeichen der Olympiavorbereitung ſtehen. Die Aufſtellung und Ausbildung einer Kerntruppe, die 1936 Deutſchland beim Olympiſchen Hockeyturnier vertreten ſoll, wird ſyſte⸗ matiſch betrieben werden. Nach den bei den Deutſchen Kampfſpielen ſowie bei den kommenden Silberſchildſpielen gemachten Erfahrungen wird eine Auswahl unter den beſten deutſchen Spielern getroffen werden. Es werden zwei Na⸗ tionalmannſchaften unter Hinzuziehung der talentierteſten Nachwuchsſpieler gebildet werden, die im Frühjahr 1995 ihre Kräfte miteinander meſſen ſollen. Das Sportprogramm für 1934/35 zerfällt in zwei Ab⸗ ſchnitte. Im erſten Halbjahr vereinigt das Kampf⸗ ſpielturnier in Nürnberg die Nachwuchsmannſchaften von Brandenburg, Nord⸗, Süd⸗ und Weſtdeutſchland(Juli). Im Oktober/ November folgen die Silberſchild⸗ ſpiele. Das zweite Halbjahr bringt neben Uebungsſpie⸗ len der Nationalmannſchaft eine Reihe von Länderſpielen ſowie verſchiedene internationale Oſterturniere. Die Spiele beim Kampfſpielturnier wur⸗ den bereits wie folgt feſtgeſetzt: Mittwoch, 25. Juli: Süddeutſchland— Weſtdeutſchland; Brandenburg— Nord⸗ deutſchland; Donnerstag, 26. Juli: Weſtdeutſchland gogen Brandenburg; Norddeutſchland— Süddeutſchland; Freitag, 27. Juli: Norddeutſchland— Weſtdeutſch⸗ land; Süddeutſchland— Brandenburg. Das erſte Spiel jedes Tages wird vormittags, das zweite abends ausgetra⸗ gen. Geſpielt wird nach dem Punktſyſtem. Außerdem wird am 27. Juli ein Spiel zwiſchen zwei repräſentativen Damenmannſchaften durchgeführt. Erſtmalig ſpielen 1934/35 die Ganmaunſchaſten um den Silberſchild. Im Gegenſatz zu früher ſind die Spiele vollſtändig in die Monate Oktober—November gelegt, um im Hinblick auf die für dieſe Spielzeit geplanten zahlreichen Länderſpiele eine Ueberlaſtung der Nationalſpieler zu vermeiden. Ter⸗ mine und Gegner liegen ebenfalls bereits feſt. Es ſpielen in der erſten Runde am 14. Oktober: 1. Gau Schleſien/ Sachſen gegen Gau Mitte in Magde⸗ burg; 2. Gau Oſtpreußen/ Pommern gegen Gau Branden⸗ burg in Danzig; 3. Gau Nordheſſen/ Südweſt gegen Gau Baden/ Württemberg in Mannheim. Die zweite Runde ſteigt am 28. Oktober. Hier gibt es folgende Paarungen: 4. Sieger⸗Spiel 1 gegen Gau Niederſachſen/ Weſtfalen in Leipzig; 5. Sieger⸗Spiel 2 gegen Gau Nordmark in Berlin; 6. Sieger⸗Spiel 3 gegen Gau Bayern in einer ſüddeutſchen Stadt; ſpielfrei Gau Niederrhein/ Mittelrhein. In der Vorſchlußrunde am 11. November ſtehen ſich auf der einen Seite die Sie⸗ ger der Spiele 4 und 5, auf der anderen Seite der Sieger des Spieles 6 und der Gau Niederrhein/ Mittelrhein gegen⸗ über. Das Schlußſpiel zwiſchen den Siegern der Vorſchluß⸗ runde wird am 25. November durchgeführt. Die Geg⸗ nerpaarung iſt ſportlich ſehr glücklich gelöſt. Das Länderſpiel⸗Programm wird 1934/5 reichhaltiger ausfallen als im vergangenen Jahre. Neben dem alljährlichen Kampf gegen Holland werden noch eine Reihe von weiteren Länderſpielen ausgetragen, deren Termine allerdings noch nicht feſtſtehen. Im Hinblick auf die Durchführung des Olympiſchen Hockey⸗Tur⸗ niers im Anguſt 1936 wird die bisher beſtehende Som⸗ merſperrzeit für 1935 und 1936 aufgehoben. Um ein Ueberſpieltſein der Olympiamannſchaft zu vermei⸗ den, iſt für 1935/36 eine Winterſperrzeit ins Auge gefaßt. Die Zahl der Oſterturniere ſoll erheblich ein⸗ geſchränkt werden. Alle für 1935 vorgeſehenen Oſtertur⸗ niere müſſen bis zum 1. September 1994 dem Bundesſport⸗ wart zur Genehmigung gemeldet werden. Die zur Vor⸗ bereitung der Olympiamannſchaft des Deutſchen Hockey⸗ Bundes notwendigen Maßnahmen wurden ebenfalls bereits beſprochen. veinen tiefen Waldhang hinab, gegeben. nen, der großen Rennwagen, Stucks ſchneidige Meiſterfahrk auf dem Autounionrennwagen und Vergeltung an Brau⸗ chitſch für deſſen Nürburgring⸗Sieg. Gewiß... es gab Stürze. Hatte auch Trainingsabſturz, Erfreulicherweiſe aber nahmen alle dieſe Stürze einen verhältnismäßig harm⸗ loſen Verlauf. Große Preisverteilung nach Abſchluß des Rennens am Uſer des Walchenſees. Sportfazit dieſes Renn⸗ tages aber: unſer Hans Stuck iſt trotz einjähriger Pauſe die alte Extraklaſſe geblieben... die deutſchen Rennwagen erfüllten, was wir erhofften! Siegfried Doerſchlag. Die Ergebniſſe: Ausweisfahrer: Solomaſchinen bis 250 cem: 1. Nor a⸗ München(DKW):1 Min.(69,8 Stoökm.); 2 Minderlein⸗ Nürnberg(Herbules):3,1 Minuten. Bis 350 cem: 1. Burkhardt⸗Maileus(Imperia):19,0 Min.(69,5), 2. Neumüller⸗Hettenhauſen(OK⸗Supreme):26,2 Min. Bis 350 cem: 1. Solleder⸗Bad Reichenhall:24,4 Min⸗ (679 Sidkm.); 2. Mandl⸗München(Norton):26; 3. Lock⸗ Landshut(Sunbeam):26,3 Min. Bis 1000 cem: 1. Krau s⸗München(BMW):83(65,9 Stokm.) Seiten⸗ wagen⸗Maſchinen: bis 600 cem: 1. Mer z⸗Heubach(Stan⸗ dard):52 Min.(61,6 Stökm.). Kraftwagen bis 800 cem: 1. Dr. Werneck⸗Partenkir⸗ chen:29 Min.(54,7 Stoͤkm.) Bis 1500 cem: 1. Illmann⸗ Schweidnitz(BMW]:40,1 Min.(64,2 Stoͤkm.); 2. Gri⸗ gorescu⸗München(Amilcar):10,2 Min. Ueber 1500 cem: 1. Seibert⸗Saarbrücken(Bugatti):58(60,4 Stokm.); 2. Fiſchhaber⸗Bad Tölg(Dürkopp):04,4 Min. Lizenz⸗Fahrer: Solomaſchinen bis 250 cem: 1. Geiß⸗ Zſchoppau(DKW):59,4 Min.(75,1 Stoͤkm.); 2. Kahrmann⸗ Fulda(DRW):05; 3. Winkler⸗München(DRW):09,4 Min.; 4. Roſemeyer⸗Lingen(DaW):13,2 Min.; 5. Häus⸗ ler⸗Meßkirch(Rudge):16,1 Min. Bis 350 cem: 1. Loof⸗ Grdesberg(Imperia):02,2(74,4); 2. Wolff⸗Mettbach(Ve⸗ locette):07,4; 3. Schneidt⸗Geln uſen(Bücker):12,1. Bis 500 cem: 1. Roth⸗Münſingen(Rudge):52,2 Min. (77,5 Stoͤkm.) ſchnellſte Zeit der Motorrad⸗ fahrer; 2. Roſemeyer⸗Lingen(AKW):58,2; 3. Ley⸗ Nürnberg(DaW):58,4. Bis 1000 cem: 1. Bauhofer⸗ München(DaW):57,3(75,8 Sidkm.); 2. Bodmer⸗Ebingen (Norton):00; 3. Rüttchen⸗Erkelenz(NSu):01; 4. Fleiſch⸗ mann⸗Nürnberg(NSu):02,1; 5. Winkler⸗München (Ruoge):13. Seiteuwagen bis 350 cem: 1. Kohfin k⸗Bietigheim (Imperia):40,4(64,1). Bis 600 cem: 1. Kahrmoann⸗ Fulda(Herkules):8(67,2 Stokm.) 2. Schneider⸗Weßling (Sarolea):28,2; 3. Schumann⸗Nürnberg(NSu):20,2; 4. Dautl⸗Nürnberg(Ardie⸗Rudge):92,4; 5. Nagl⸗Frankſurt⸗ Main(NSu):33. Bis 1000 cem: 1. Babl⸗Miesbach (Douglas):19,2(69,4), ſchnellſte Zeit der Beiwagen⸗Ma⸗ ſchinen; 2. Dürr⸗Ludwigsburg(Standard):23; 3. Möritz⸗ München(Viktoria):27,2. Sportwagen bis 800 cem: 1. W. Bäumer⸗Bünde (Auſtin):16,3(70,1); 2. Friedrich⸗Berlin(Auſtin):06,1; 3. Zinn⸗Meiningen(BMW):15,3. Bis 1500 cem: 1. Graf Lurani⸗Cernuſchi⸗Mailand(Maſerati):09,2 (72,2) Burggaller⸗Berlin(MG):09,4; 3. Kohlrauſch⸗Mün⸗ chen(MG):14; 4. Simons⸗Berlin(Bugatti):19,4; 5. Schellenberg⸗Dresden(Bugatti):31,4. Ueber 1500 cem: 1. Renato Baleſtrer o⸗Genua(Alſa Romeo):09,4(73,8) ſchnellſte Zeit der Sportwagen; 2. Graf Troſſi⸗Modena (Alſa Romeo):04,3, 3. Rueſch⸗Zürich(Alfa Romeo):05,3: 4. Kilian⸗Garmiſch(Bugatti):11,4; 5. Rampinello⸗Schaff⸗ hauſen(Alſa Romeo):13,4. Reunwagen: bis 800 cem: 1. Kohlrauſch⸗München (MG⸗Midget):09,2(72,2); 2. Brudes⸗Breslau(MG):14; 3. Bäumer⸗Bünde(Auſtin):24. Bis 1500 cem: 1. Graf Caſtelbarco⸗Mailand(Maſerati) 4403,1(74,0 Stokm.); 2. Schmidt jr.⸗Jägerndorf⸗Soyka⸗Brünn(Bugatti):04,3; 3. Keßler⸗Zürich(Maſerati):06,2; 4. Maag⸗Zürich(Ma⸗ ſerati):11,3; 5. Stößer⸗München(BMW):19,2. Ueber 1500 cem: 1. Stuck(Auto⸗Union):44(80,4); 2. von Brauchitſch⸗Berlin(Mercedes):49,2(78,5); 3. Pietſch⸗Neu⸗ ſtadt(Alſa Romeo):52,2; 4. Troſſi(Alſa Romeo):56. Die Ergebniſſe der Mannheimer Segel⸗Regatta 1. Wettfahrt: 20 Quadratmeter: 1.„Margret“:07,21; 2„Albatros“:19,92: 3.„Suſi“:19,53; 4.„Man Tau“ :46,30 Std.— 15 Quadratmeter: 1.„Schorſch'l“:18,09; 2.„Gorch Fock“:22,13; 3.„Lilo“:22,50; 4.„Vineta“ :48,03 Std.— 12 Quadratmeter: 1.„Baldur“:55,92 Stö. — 10 Quadratmeter: 1.„Seeteufel“:50,24 Std.; 2.„Adi“ :51,00; 8.„Odin“:55,55 Stö. 2. Wettfahrt: 20 Quadratmeter: 1.„Albatros“:05,25; 2.„Margret“:16,15; 3.„Suſi“:18,20; 4.„Man Tau“ :24,50 Std.— 15 Quadratmeter: 1.„Schorſch'l“:09,40; 2. „Gorch Fock“:13,50; 3.„Lilo“:14,05; 4.„Vineta“:27,17 Stunden.— 12 Quadratmeter: 1.„Baldur“:42,05 Std.; 10. Quadratmeter: 1.„Adi“:31,07 Std.; 2.„Seeteufel“ :82,11; 3.„Odin“:42,05 Stunden. Fußball-Enoſpiel in Berlin Das Endſpiel um die deutſche Fußballmeiſterſchaft zwi⸗ ſchen dem F C Schalke 04 und dem 1. FC Nürnberg findet am Sonntag, den 24. Juni in Berlin ſtatt. Als Schiedsrichter für dieſen Kampf wurde der Berliner Bir⸗ lem beſtimmt. Beginn der Hamburger Derbywoche Zur gleichen Zeit, als in Berlin⸗Ruhleben das Deatſche Traber⸗Derby entſchieden wurde, eröffnete die Rennbahn die Derbywoche im Galopprennſport. Im Mit⸗ telpunkt des Eröffnungsrenntages ſtand der Hanſa⸗Preis, der mit 21 500 dotiert war und über 2200 Meter führte. Die Dreijährigen hatten in dieſem Rennen Gelegenheit, eine Vorprüfung auf das am 24. Juni ſteigende Derby abzulegen. Mit Blinzen, Almaviva und Grandſeignenr belegten denn auch drei Dreijährige in dieſem Rennen die erſten Plätze. Die Ergebniſſe: 1. Borgfelder⸗Rennen. 3000 4, 1000 Meter: 1. Jupiter (W. Printen); 2. Gondola; 3. Demoiſelle. Ferner: Quiſi, 8 Old Shatterhand, Torno. Toto: 15, 10, 11, 2. Ami⸗Kaemmerer⸗Rennen. 3000 4, 1800 Mceter: 1. Senator(W. Reibl); 2. Geländeritt; 3. Gravor. Ferner: Lyſias, Irrigoyen, Mormolata, Seraphine, Lerchenau, Licdervater, auſer, Conte. Toto: 117, 42, 33, 19:10. 3. Silberne Peitſche. 3000 J, 2100 Meter: 1. Medikus (Am. E. Völkel); 2. Tilly; 3. Scolaro. Ferner: Grey⸗ ſtoke, Feuerzauber, Gori. Toto: 20, 12, 14:10. 4. Peter⸗Ausgleich. 5000, 1000 Meter: 1. Blitz(J. Vinzenz); 2. Laotſe, 3. Viaduct. Ferner: Caſſius, Ideolog, Seni, Adebar, Immerfort. Toto: 98, W, 17, 5. Großer Hanſa⸗Preis. 21 500 /, 2200 Meter: 1. Blin⸗ zen(W. Printen); 2. Graf Almavivo; 3. Grandſeigneur. Ferner: Arjaman, Janitor, Calva, Palander. Toto: 152, 30, 27, 15:10. 6. Brödermann⸗Jagdrennen. 9000 J, 2500 Meter: 1. Eiſack(Ookt. v. Bothſ: 2. Edelſtein; J. Jvanhoe. Ferner: 0 Mariza, Mangold, Lieber Kerl. Toto: B, 17, 25:10. 7. Eilbecker⸗Ausgleich. 3000 /, 1400 Meter: 1. Kohinor (J. Raſtenberger); 2. Siſi; 3. Panzerflotte. Ferner: Iria, Doppelſprung, Portepée, Cythera, Jawort. Toto: 92, 28, 17, 16:10. Die Folgen der„blutigen Schlacht“ Carnera erheblich verletzt Der Italiener Primo Carnera, der ſeinen Weltmeiſter⸗ titel am Donnerstagabend gegen den Kalifornier Max Baer verlor, hat in dieſer„Schlacht“ eine ganze Reihe von mehr oder weniger ſchweren Verlet⸗ zungen erlitten. Bereits in der fünften Runde wurde ihm durch einen Volltreffer das Naſenbein zerſchlagen. Weiterhin ſind ihm mehrere Rippen gebrochen worden und außerdem brach ſich Carnera den Knöchel der rechten Hand. Röntgen⸗Aufnahmen werden Auſſchluß über die 8 Verletzungen des ehemaligen Box⸗Weltmeiſters goben. Primo Carnera erklärte übrigens nach dem Kampf, daß das Treifen wider ſeinen Willen abgebrochen worden ſei und daß er keineswegs den vorzeitigen Ab⸗ bruch gewünſcht habe. „HaxnnS- WIRTSCHAN Frankfurter Sörse ————————— TS-ZETITUNG Siarke Aufwärisbewegung aller Renien Am Akfienmarki Kursgesialiung uneinheiflich/ Renien am Schluß nachlassend Reichsbankausweis für die zweiie Juni-Woche Im weiteren Verlaufe des Juni ſind laut Reichsbank⸗ ausweis für die zweite Juniwoche die Rückflüſſe an die Reichsbank nur ſehr zögernd eingelaufen. Von der ge⸗ ſamten Inanſpruchnahme zum Ultimo Mai in der Höhe non 329,7 Mill. ſind bisher nur 143 Mill.“ zurück⸗ gefloſſen, alſo etwa 43 y.., während in der Mitte des Vormonats die Rückflüſſe 61 v. H. und Mitte März 78 v. H. der jeweiligen Inanſpruchnahme des vorhergehenden Monatswechſels betragen hatten. Im einzelnen ſind die Beſtände an Handelswechſeln und ⸗ſchecks um 32 auf 3066 Mill. und an Reichsſchatzwechſeln um 9, auf 15,8 Mill./ zurückgegangen; die Lombard⸗ ſorderungen blieben mit 79 Mill. ziemlich unver⸗ ändert. Deckungsfähige Wertpapiere ſtiegen weiter um 5 Mill. auf 328 Mill.. An Reichsbanknoten und Rentenbank⸗ ſcheinen ſind zuſammen 24 Mill./ in die Reichsbank⸗ kaſſen zurückgefloſſen. Der Reichsbanknotenumlauf hat ſich auf 3 486 und der Rentenbankſcheinumlauf um 1 Mill. auf 347 Mill. vermindert. An Scheidem ün zen floſſen 15 Mill.„ in die Reichsbankkaſſen zurück. Der Beſtand an Scheidemünzen hat ſich auf 251 Mill./ erhöht, wobei zu berückſichtigen iſt, daß rund 7 Mill./ neu ausgeprägt und 13 Mill./ wieder eingezogen wurden. In Verbindung mit weiteren Rückzahlungen auf den Reichskredit haben ſich die ſonſtigen Aktiven um 33 auf 555 Mill./ ermäßigt. Giroverbindlichkeiten ermäßigten ſich gleichzeitig um 46 auf 478 Mill. /. Die Schrum p⸗ fung des Gold⸗ und Deviſenbeſtandes hat ſich in verſtärktem Maße fortgeſetzt. Er ging insgeſamt um 20 Mill. auf rund 100 Mill. zurück Der Goldbeſtand ermäßigte ſich um 17 Mill. auf 94 Mill. /, der Beſtand an deckungsfähigen Deviſen um 3 auf 6 Mill. /. In der Berichtswoche mußten rund 5 Mill. fur den Zinſendienſt der Poung⸗Anleihe bereitgeſtellt werden. Das Deckungsverhältnis ging infolgdeſſen weiter von 3,4 auf 2,9 v. H. zurück. Der geſamte Zahlungsmittel⸗ umlauf beträgt 5 403 Mill. /, die Spanne gegenüber dem Vorfahr hat ſich etwas erhöht. Der Zahlungsmittel⸗ umlauf iſt jetzt um rund 180 Mill. höher als zur glei⸗ chen Zeit des Vorjahres. * Hochtief AG. für Hoch⸗ und Tiefbauten vorm. Gebr. Helfmann, Eſſen. Im Berichtsjahre 1938 konnte die Geſell⸗ ſchaft ihre Belegſchaft, die in den Kriſenjahren von 4000 auf 500 zurückging, wieder auf 1500 erhöhen dank der Maßnah⸗ men der Reichsregierung. Sie werde ſich im laufenden Jahr weiter erhöhen, da eine weitere Beſſerung eingetreten ſei. Die Beamten, die zum größten Teil in der Kriſe durchgehal⸗ ten wurden, konnten um 100 vermehrt werden. Die Geſell⸗ ſchaft ſieht dem Ablauf des Fahres 1934, da die Bauten im Auslande weiterlaufen und ſie im Inland mit einer lang⸗ ſamen Beſſerung der Preiſe rechnet, mit Zuverſicht ent⸗ gegen. Wenn den Aktionären für 1933 die Ausſchüttung einer Dividende von 6 v. H. wieder vorgeſchlagen werden könne, ſei dies in der Hauptſache auf die Tätigkeit des Un⸗ ternehmens im Auslande zurückzuführen. Die Ertrags⸗ rechnung zeigt einen Betriebsüberſchuß von 4,84(3,85) Mill. Mark. Erträgniſſe aus Beteiligungen und Arbeitsgemein⸗ ſchaften werden mit 1,30(0,92) Mill., Zinſen mit 0,16 (0,04) Mill. /, Mieterträge mit 0,02(0,03) Mill. und außerordentliche Erträgniſſe mit 0,13(0,16) Mill./ aus⸗ gewieſen. Demgegenüber erforderten Löhne und Gehälter 2,46(2,18), ſoziale Abgaben 0,20(2,15), Beſitzſteuern 0,48 (0,43), ſonſtige Steuern und Aufwendungen 2,11(0,93) Mill. Mark. Es verbleibt ein Reingewinn von wieder 0,57 Mill.. GV. 28. Juni. Die deuischen Baumwollspinnereien im Niai gui beschäfligt Der Geſamtverband der deutſchen Baumwollſpinnereien berichtet: Im Monat Mai hat die lebhaftere Nachfrage mach Baumwollgeſpinſten im allgemeinen angehalten, ins⸗ 88 83 Abruf Er alte 8 ark, ſo„Bau⸗ ſpinnereien 1. gut be⸗ ſchäfliſe ren Beſtiwente Ancaben über die Werkere Entwicklung der Geſchäftslage laſſen ſich zur Zeit nicht machen, da ſie weſentlich von der künftigen Verſorgung mit Rohbaumwolle abhängig iſt. * Vereinzelt leichter Rückgang in der Pirmaſenſer Schuhinduſtrie. Der für die Zeit nach Pfingſten erwarete Rückgang in der Pirmaſenſer Schuhinduſtrie iſt bis jetzt noch nicht in dem Maße eingetreten, wie man urſprünglich anzunehmen geneigt war. In den letzen Tagen vor den Feiertagen trat eine ſo ſtarke Nachfrage nach leichten Som⸗ merſchuhen ein, daß die Aufträge unmöglich noch alle aus⸗ geführt werden konnten. Infolge dieſer Fehldispoſitionen des Handels ſind auch dort nach den Berichten der Schuhver⸗ treter nicht unbedeutende Verluſte entſtanden. Immerhin aber ermöglichen nunmehr dieſe Aufträge in einer Anzahl von Fabriken eine weitere vorläufige Vollbeſchäftigung. Andererſeits waren aber auch größere Unternehmungen ge⸗ zwungen, die Kurzarbeit wieder einzuführen. Es handelt ſich in der Hauptſache um Fabriken, die von jeher dem Zuxusſchuh ein beſonderes Augenmerk geſchenkt haben. Die Kurzarbeit dürfte aber hier nur kurze Zeit andauern, da der Auftragseingang bereits wieder lebhafter geworden iſt. Etwas ſtärker in Mitleidenſchaft gezogen ſind die Fabriken, die nur ſchweres Herrenſchuhzeug herſtellen(Arbeitsſtiefel). Hier allerdings hat man ſich ſchon frühzeitig auf die Marſch⸗ ſtiefelfabrikation umgeſtellt. 16. 16. 94.75 94,50 90.— 80, Ekfektenbörse 16. 10. 40.— 40.— 84.— 66.— 65.50 112.0 10⁰0.0 %Bad. St.⸗A. 27 00.Kom.Gd. 0* 2 47 Shafen St. 90/ Pf. Hy Pfob Hcdih Hofer Gegerbene 2 Drem.⸗Beſigh. Del Brown, Boveri Cementw. Heidelb Daimler⸗Benz.. 50.— Deutſche Linol. Durlacher Hof. Sichbaum Werger Enzinger Union Gebr ahr — 2 nduſtrie. 147.7 %Grkr. M. BA. Kleinlein Hdlbg. C. G. Knorr..— Ronſerven Braun Ludwigsh..⸗Br. 90.— Ludwigs. Walzm. 9839 Pfüs* 3. Preßhefe 93.50] Rh. Elektr..⸗G. 90,75 Hildebr.-Rheinm. 128,00 Salgw. Heilbronn 74.—Schwarz Storch, 89.— 8 13.— Seilind. Wolff 109,0 Sinner 50,— Südd. Zucker 64,75 VereinBtſch. Oelf. 61.—] Weſtereg. Alkali. Bellſtoff Waldhof „Badiſche Bank. 112.0 Dtſch. Bk. u. Disc. 148.50 Pfülz. Hypoth. B. 425 h. Hypoth. Bk. —.7 Mannh. Verſich., 23,50 90.— 83,50 Tucher Be 148.0 Bemberg Bad. Aſſecurang.—.—— Festverzinsliche Werte D. Wertb.(Gold) 77.75 60.67 80% Reichsanl... 96.50 96.5 0 29 99,35 99,29 4% S. Schaganw. 5¼% Vounganl. 9¹.75 Ablöfungſch. U. 97.25 96.75 „ ohne 23.20 22,95 4% Schutzg. 14. 9,30 9,35 Bolltürken.. 22.— 83.50 88,50 84.— 68,50 Baben 33 5—— rankf. Bank. 89% Ka, 68Sk. e Rhete ur. 24 0 8 eichsbank 5% Südd Feſtwb.“ 89/ Fft. Oyp. GPf. 6% Grir. M. abg. Ger. Stahlw, Obl. %8 Bad.Kom. Gd. 6% Pfälzer.8⸗9 8420 96 20. 8% Br. Z. B. Lia. .-9 * 49 8%„„ 12-18 5¼/ Meining.L. 8½% fhein. Lic. 8500 Sübbo. ia. Bank-Aktien 2 D. Eredit. Badiſche Bank Bank f. Brau. Bayr. Hyp. u. Wb. Berl. Handelsgeſ. Com. u. Privatb. 92,25 5250 Deutſche Disconto .⸗Aſiatiſche Bk. D. Effekten⸗Ban! D. Hyp. u. Wbk, 6 D. Ueberſee⸗Ban! 29 Dt. Erdöl. — 91.75 Eßlinger Ma 0 G. Chem 67.75 8 Rhein Hyp.⸗Bk. Südd. Boden.⸗K Vereinsbk. Ham Württ. Notenb Alliang. 220.0 Mannz. ert-⸗G. 24,— Transport-Alctien 5 AG. f. Verkehrsw.—.— Allg. Lokalu. Kraf)—.— Dt. Reichsb. Vorz 1120 112,0 Racob ordd. Lloyb.. 33.62 SchantungEiſend— Sübd Giſenbahr 55,50 ritzner 94.25 91.25 8 90.— 90.— 90.25 60.75 94,50 96, — 57.50 der Neuen Mannheimer Zeitung Industrie-Altien Aſchaff. Aktienbr. 86.— Dortm. enninger 850 Kewen München Mainzer Brauer. Schn bS wa en rauerei. Deirchhrr — 9— Aſchaff. Buntpap. 122.5 Bd. Maſch. 95˖ —Baſt Nürnberg. 1a44 Brem.⸗Beſig. Oel 15. Brown Boveri Cement Heidelbg. „„ Karſtabt 70. Sabe Albert 975 Chabe 0 Conti Gummi 50 Daimler Dt. Atlant.⸗T., D. Gold.u..Anſt. 269 Dt. Linoleum —— r 8 .2 986 Seck. K. Dpckerh. x Widzz. e El- Licht u. Kraft Elektr. Lie erung Enzinger⸗Uünion 5 92.50 7— eere J. G. Farben. 2⁰ einmech. Jetter Rer— Dresdner Bank 64,50 66,— lel Goldſchmidi Th.— M. Durl, Griln& Bilfinger Hafenmühle Haid& Neu Hanfwerk. Füſſen eſſ.⸗Naſſau Gas rmatur. 9 —— ochtief.⸗G.. olzmann. Phil. 6 Mannheim ſreunblich Die erſte Börſe der Woche eröffnete in freundlicher Haltung. Beſonders bevorzugt waren auch heute wieder Rentenwerte. 4proz. Dt. Rentenbk. Kred.⸗Anſt. waren mit 89,50 v. H. geſucht, für 44proz. Stahlverein wurden 82,50 v. H. geboten. Sehr feſt Reichsanleihe⸗Altbeſitz mit 97,50 v.., während Neubeſitz unverändert lagen. Am Aktienmarkt waren die Kursveränderungen nur ge⸗ ring. J Farben kamen mit 148,50 nach 147,75 v. H. zur Notiz. Rhein. Elektriſche um 77 v. H. gebeſſert, Weſter⸗ egeln bingegen um 7 v. H. nachgebend. Bank⸗ und Ver⸗ ſicherungswert kaum verändert. Frankfurt ſtill aber feſt Die Börſe eröffnete zum Wochenanfang in überraſchend ſtiller Haltung, nachdem man am Wochenſchluß mit einem lebhafteren Geſchäft, insbeſondere am Rentenmarkt, gerech⸗ net hatte. Aber gerade hier wurde etwas Zurückhaltung bekundet. Indeſſen erhalten ſich die Hoffnungen auf eine baldige Konverſion. Lebhaftes Geſchäft hatten nur Reichs⸗ mark⸗Obligationen aus umgetauſchten Dollar⸗Bonds, die von—1/ v. H. anzogen. Von deutſchen Anleihen befeſtig⸗ ten ſich Altbeſitz um 76 v.., Neubeſitz lagen bei kleinem Geſchäft mit 23,30 unverändert. Ebenſo ſpäte Reichsſchuld⸗ buchforderungen zu 93,62 v. H. Reichsbahn⸗VA. konnten ſich um 76 v. H. erhöhen. Gefragt waren außerdem ſtäd⸗ tiſche Schatzanweiſungen. Am Aktienmarkt war die Kursgeſtaltung etwas uneinheitlich, wenngleich Befeſtigun⸗ gen überwogen. Schiffahrtswerte bröckelten etwas ab. Von chemiſchen Werten waren Farben mäßig höher, auch Scheide⸗ — 4 leicht gebeſſert, Metallgeſellſchaft gewannen 1 bis 174 v. H. Im Verlaufe traten am Aktienmarkt Farben(plus 175 v..) und Bekula lplus 1 v..) ſowie Harpener(plus * v..) ſtärker hervor. Auch auf den übrigen Märkten ergaben ſich zumeiſt kleine Beſſerungen, nur Daimler gin⸗ gen um 76 v. H. zurück. Später war die Haltung ſehr ſtill und die Kurſe bröckelten überwiegend leicht ab. Auch am Rentenmarkt wurde das Geſchäft ſehr ſtill und im Verlaufe erzielte nochmalige Beſſerungen von—4 v. H. gingen verloren. Reichsmarkanleihen lagen durchſchnittlich v. H. niedriger, Stadtanleihen waren meiſt behauptet. Tagesgeld 3 v. H. nach zuletzt 374 v. H. Berlin feſter Die letzten Erklärungen von⸗ zuſtändiger Seite über die Durchführung energiſcher Schritte zu einer Zinsver⸗ billigung hatten heute eine kräftige Aufwärtsbewegung aller Renten und rentenähnlichen Papiere zur Folge. Man glaubt, daß die freiwillige Zinskonverſion nicht mehr lange auf ſich warten laſſen wird und daß in nächſter Zeit weitere Schritten erfolgen, um den für die deutſche Wirt⸗ ſchaft ertragbaren Zinsſuß zu erreichen. Die Umtauſch⸗ obligationen wurden—3 v. H. höher bezahlt. Stahlobli⸗ gationen waren mit etwa 84 nach 80 zu hören. Die Alt⸗ beſitzanleihen des Deutſchen Reichs ſtiegen von 95,80 auf 97,50, auch Neubeſitz waren 15 Pfg. höher, was man als Beweis für ein verſtärktes Zeichnungsbedürfnis für die neue Reichsanleihe anſah. Am Montanaktienmarkt hinter⸗ ließen die weiter zuverſichtlichen Nachrichten ous der weſtdeutſchen Eiſeninduſtrie einen guten Eindruck, die Kurſe waren mit Ausnahme der Stahlvereinswerte, die etwas ſchwächer lagen, bis 1 v. H. höher. Der Verlauf war weiter feſt. Farben erhöhten ihren Gewinn auf 2 v. H. Hamburger Elektriſche Werke waren 35% v. H. höher, Geſfürel 3. Auch an den übrigen Märkten wurde über den Einkaufsnotierungen gehandelt. Reichs⸗ bank zogen auf 16076(156/4) an. Variable Renten gaben int Verlaufe, ausgehend von Neubeſitz, öte 15 Pfg. einbüß⸗ ten, etwas nach. Altbeſitz gingen um v. H. zurück. Am Kaſſarentenmarkt waren Liquidationspfandbriefe durchweg 1 v. H, befeſtigt. Am Geldmarkt trat in den Blankotagesgeldſätzen keine Veränderung ein. Erſte Nehmer mußten 3/6 bzw. 46 wcH. anlegen. Immerhin ſcheint es, als ob ſich im Hinblick auf den bevorſtehenden Quartalsultimo eine gewiſſe Ver⸗ ſteifung bemerbbar machte. Der Kaſſamarkt lag feſt. Steuergutſcheine waren heute unverändert, doch wurden die 36er mit 16 v. H. und die 37er und Z8er nur mit je 1 v. H. zugeteilt. Reichsſchuld⸗ buchforderungen notierten wie folgt: Ausgabe I: 35er 100,25 Geld, 40er 94,25—95,12, 46/48er 93,25—94,12. Ausgabe II: 35er 100,25 Geld, 40er 93,75—94,62, 46/48er 94,50 Brief. Wie⸗ deraufbauanleihe 44/45er und 46/48er 59,75—60,87. Der Schluß war behauptet; Farben ſchloſſen zum höch⸗ ſten Tageskurs und waren auch nachbörslich auf dieſer Baſis zu hören. Neubeſitz konnten auf 23,05 anziehen, ſchloſſen aber mit 28 und blieben nachbörslich zu dieſem Kurs ge⸗ fragt. *Stenergutſchein⸗Notierungen vom 18. Juni.(Eig. Dr.) Fülligkeit 1034 Berlin 103,7(Fronkfurt 103,6); 1035 103,5 (103,5); 1996 101,12(101,12); 1987 98,87(98,87 rat.); 1938 95,52(95,62 rat.); Steuerdurchſchnitt 100,4(10b,4). Pfund leicht abgeſchwächt Die ſtetige Veranlagung der internationalen Deviſen⸗ märkte erweiſt ſich als weiter anhaltend. Das engliſche Pfund hlieb ſo gut wie garnicht verändert. Sofern ge⸗ ringſte Abweichungen ſeſtzuſtellen waren, neigten ſie aber 16. 16.„ 15. 18. unghans St. A. 40.— Bergbau—.— 50.— lein, Sch. K Beck.—.——. Knorr Heilbronn—.——. Konſerven Vraun—,— 49.— 126 8 Phön Rhein. nag Erlangen.—.—— 5 80.— 68,50 68.— — 10³7 22².0 0 .50 91,50 Ludwigsb. Walz. 5 8 Mainkraftwerke. 74.50 5. 87, 870 J0 0 Pie Sünne—.— 62.75 Miag, Mühlb...—.— n Moenus St. A.., Schutzgebiele..25 39.50 Montecatini...———5% Roggenrentb. +—48¼% PCir.d. 1 rr „ St. 6½0% do. Com. 1 Rheinmetall... 131.0 69/ P. Ld. Pfdb. 19 79.25 Rütgerswerke 6 Sachtleben —— S— 5 5% Mexikaner.60— Schramm 1 ackß. /0% Oeſt. Se 40 Goldrenie eilinduſt. Wol % Kronen iemens u. Hal; 4% conv. Rente Südd. Zucker.„ —2——σσ e Siib.⸗R.—.— 148 Se Saen 4% Türk.Ad. Anl.———— (Ser. Chem. Ind.—.——.— 4%„Bagd.⸗E. lAM—.——.— Ber. deutſch. Helf. %„ unif. Anl,— Ber. Glanzſtoff.—.———4%„Zollobi. 1911— Ver. ellſt. Berlin—.——,„ 400⸗Fr ⸗Los —— 8%% Ung. Str. 40 705 70 96,50 5/%9% 0„14 10 —.— 4% Ung. Golbr. 7 49.25——4%„ Kronenr. 99.75 49,50 49.904%„* — 8% Leb.Röt.Rail. Transport-Axtien u6. f. 260 Ae Eer u. Bft 1010 1160 Südd. Eifenbahn—.——.— 7125 Haltimore Dhio—.——.— 247,0 Sapaeg —.—[Gelſenk. Bergw. 64.75 68,7-Elbamertie 25,62 —— 12 Bergw. 107.7 22*— Festverzinsliche Werte 5% Reichsanl. 27 96,62 96.20 Süfch. Ahloſach. 8 75— 130.0 19— 10.90 163.0 187.5 186.5 5 121.8 W. Wolff. Ula Wrewert) a 5 Raſtatter Wagg, 41.57 Montan-Aletlen Buberus Eiſen. 76,75 —04.2 Eſchweil. Bergw. 2470 —.—Hanſa Dichiff iſe Genuß. 129,0 124.5 Nordd, Slovd, lſe Bgb. St. A. 1565—.— ali Chemie 1200—.— Kali Aſchersleben 122,0 123.5 121.2 Kali Salzdetfurth—.— o/Salt Weßeregein 12 Klbcner.. 48 6, ansfe 0 9 Sberbederf. Bank-Aktien Bank, f. el. Werte Bank f. Brauerei. Berl. Handels E 80. —— 8 ſe 2 78.75 Deuſthe digeenig 60.— 61,25 ſch· Ueberſee —.— ehher nach unten. Der Dollar dagegen vermochte, obwohl er ebenfalls auf Samstagbaſis notiert wurde, leicht an⸗ zuziehen und kam in Zürich mit 3,0794 gegen 907 und in Amſterdam mit 1,4% gegen 1,4738 zur Notiz. Pfund Kabel ſtellten ſich auf 5,04/160. Eine kräftige Befeſtigung ver⸗ zeichnete die Reichsmark, die beiſpielsweiſe in Zürich mit 147,50 nach 116,75 zur Notiz kam. Sonſt ergaben ſich keine weſentlichen Veränderungen. Pfunde gaben ſpäter leicht nach, auch der Dollar neigte etwas zur Schwäche. Geireidemarki ſesi Berliner Getreidegroßmarkt vom 18. Inni. Nachdem am Wochenſchluß nur größere Umſätze namentlich in Brot⸗ getreide und Austauſcheinen erfolgt waren, bam das Ge⸗ ſchäft am amtlichen Getreidegroßmakt nach der zweitägigen Verkehrsunterbrechung nur langſam in Gang. Die An⸗ gebotsverhältniſſe haben ſich im allgemeinen nicht verändert. die Wetterlage wird weiter aufmerkſam verfolgt. Das märkiſche Offertenmaterial von Weizen und Roggen findet glatt Aufnahme, wobei allgemein Aufgelder gegenüber den Mühleneinkaufspreiſen bewilligt werden. In Roggen⸗ exportſcheinen kommt vereinzelt Material aus alten Be⸗ ſtänden an den Markt. Für Weizen⸗ und Roggenmehle be⸗ ſteht zu ſtetigen Preiſen anhaltende Konſumnachfrage, Kleie blieb weiter feſt. In Hafer und Gerſte wird au ſteigenden Preiſen nur der notwendige Bedarf gedeckt, andererſeits blieb die Verkaufsluſt nach wie vor gering. Amtlich notiert wurden: Märkiſcher Weizen Durch⸗ ſchnittsqualität 76—77 Kilo frei Berlin 203, ab Station geſ. Erzeugerpreis W' 2 190(Mühlenpreis 196); W 3 193(199); W 4 105(201) ſtetig; märkiſcher Roggen frei Berlin 72—73 Hilo 176, dto. ab Station R 2 160(166); R 3 163(169); R 4 165(171) feſt; Sommergerſte mittlerer Art und Güte frei Berlin 195—210, ab Station 187.—201, feſt; märkiſcher Hafer frei Berlin 210—220(ab Station 201—211) ſtetig; Weizenmehl mit 15 v. H. Auslandsweizen 0,75“ Aufgeld, mit 30 v. H. Auslandsweizen 1,50 Aufgeld, Type 0,790 UI 26,25, III 26,95, IV 27,25, plus 0,50%/ Frachtausgleich, ruhig; Roggenmehl Baſis Type 815 UI 22,60, 1II. 23,10, IV 23,40, plus 0,50/ Frachtausgleich, ſtetig; Weizenkleie 12,50 feſt; Roggenkleie 12,60 feſt.— Je 50 Kilo notierten: Viktorigerbſen 20—22, bleine Erbſen 17—18; Futtererbſen 10,50—12,50, Peluſchken 10—11; Ackerbohnen 9,50—10,25; Wicken—9; Lupinen, blaue 77,75; dto. gelbe 9,50—10,50; Kartoffelflocken Parität waggonfrei Stolp 7,705 dto. Berlin 8,207 Miſchfutter einſchließlich Monopolzuſchlag 9,50.— Exbl. M3 notierten Leinkuchen 6,65; Erdnußkuchen 6,50 bis 6,70; Erdnußkuchenmehl 8,70; Extrah. Sojabohnenſchrot ab Hamburg 5,30; öto. al Stettin 5,60.— Speiſekartoffeln weiße—2,20; rote 2,40—2,60; gelbe außer Nieren 3,40—3,70, Vom Reichsbeauſtragten für den 18., 19. und 20. Juni feſt⸗ geſetzte Frühkartoffelpreiſe: Für geſchloſſene Anbaugebiete ab Bezirksvertriebsſtelle. 1 Kurmark 7,20 /; 2. Berlin inneres Gebiet 7,50 /; 8. für nicht geſchloſſene Anbangebiet, Erzeugerpreis 6,84/ ab Verladeſtation; alles per 50 Kilo, ausſchließlich Sack. * Fraukfurter Produktenbörſe vom 18. Juni.(Eig. Dr.) Weizen 207; Roggen 185, Hafer inl. 200, Weizenmehl ſüdd. Spez. 0 Feſtpreisgebiet 10 28,90 plus 50 Pfg. Fracht⸗ ausgleich; dto. Feſtpreisgebiet 7 28,60 plus 50 Pfg. Fracht⸗ ausgleich; Weizenmehl ab 16,50; Weizennachmehl 16; Wei⸗ zenfuttermehl 12,25, Roggenmehl Feſtpreisgebiet R 8 25,25 plus 50 Pig. Frachtausgleich; dto. Feſtpreisgebiet R 6 25,25 plus 50 Pfg. Frachtausgleich; Roggennachmehl o..; Rog⸗ genſuttermehl 12,50; Roggenkleie 11,75; Weizenkleie feine 11,25; dto. grob 11,55; Sojaſchrot 16,75; Trockenſchnitzel 12,25, Palmkuchen 15,40; Erdnußkuchen und Heu ſüod. o. .; Weizen⸗Roggen⸗Stroh drahtgepr. 3,00; dto. gebündelt 2,80; Treber getrocknet 15,75; alles für die 100 Kilo; Ten⸗ denz feſt. * Rotterdamer Getreibekurſe vom 18. Juni.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Juli 3,92%; Sept. 3,4½, Nov. 3,52 Jan.(85) 3,627.— Mais(in San ver Laſt 2000 Kilo) Juli 61/; Sept. 61; Nov. 62053 n.(35) 614. * Liverpooler Getreidekurſe vom 18. Juni.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz feſt; Juli 4,876; Okt. 5,0%; Dez. 5,29/; März 5,47.— Mitte⸗ Tendenz 4,97 verk.; Okt. 5,0% W; Dez. 5,% W; März „4% W. Pfälzer Obſtgroßmärkte. Neuſtadt a. ö..: Anfuhr und Handel gut. Eroͤbeeren 85—45, Heidelbeeren 25—28; Himbeeren 36—40; Johonnisbeeren—12; Kirſchen—20; Stachelbeeren—12 Pfg.— Weiſenheim a..: An⸗ fuhr 890 Ztr. Erobeeren 1. S. 90—40, 2. S. 28—28; Jo⸗ hannisbeeren—10; Stachelbeeren grüne—9; rote 10—17; Birnen 10 Pfg. * Bremer Baumwolle vom 18. Juni.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Miodl.(Schluß) loko 14,16. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 18. Juni.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl. Anfang: Okt. 633 bis 694; Dez. 628, Jan.(35) 620, März 629; Mai 629; Juli 625—626; Tagesimport 5800? Tendenz ruhig.— Mitte: Juli 640; Okt. 635; Dez. 690; Jan.(85) 630; März 630; Mat 690; Juli 627; Okt. 625; Jan.(36) 625, März 626, Mai 627; Loko 664; Tendenz ruhig, ſtetig. * Hamburger Schmalz⸗Notierungen vom 18. Juni.(Eig. Dr.) Tendenz ſtetig; Schmalz Amerik. Steamlard tranf. ab Koi 15,5 Dollar; Pure Hard verſch. Standaromarken Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten bel Stücke-Notierungen in Mark je Stück Otavi⸗Minen. 14.75 14 75 Salzw. Heilbe.—.— aunkohl, 2870 228.00 B u. Laurahütte Rbeinſtabl... 97,25 97,50 Ver. Stahlwerke Berliner Sörse Allianz Allg Ammendorf Pap. 0ſBalke Maſchinen 73 72 Beane Oelf. 7 Otſche. Stein, 0 Seete K r 43,25 43.75 Dü raffn. p. 4 Kiſten je B Kilo netto tranſ. ab Kai 17,5—17,75 Dollar. 15. 18. Dil 15. 18. rkoppwerke Dyckerhoff E Wid Dortm. Aetienbr. 20.— 42.87 —.—[Mannesmann Tellus Bergbaun—.— 20.62 43.— Elektr. gieferun Elktr. Licht u. K. Eugelhardt. 3 Enzinger Union Eſchw. Bergwerk—.——.—N ahlb.,Liſt Co. —— eldmühle Papier elten& Guil 8 ord Motoren. Gebhard Textil. Gehe& Co. Gelſenk. Bergwe. Gentchow& Co. Germ. Portld.⸗Z. Gerresheim. Glas 5 Geſ. f. elektr. Unt 104.7 108.0— Dphon. Goedhardt Gebr. 5 Goldſchmidt. Th. 68, Gritzner Maſch.—.— 23.25 Gebr. Großmann—.——.— nger—755 3— ruſchwitz 9— Guand⸗Werke— 2 Hackethal... 67,50 67.50 Rü 20 Halleſche Maſch. 63.— 62,— Rütgerswerke 5Hammerſ. Spinn.—.——— —— 55 955 25Harbu 90,50 93,75 Sarter, Se arpener Bergb. 106.0 Hedioigshürte 85,—Hilperi Maſch.. Hindrichs& Auff, Hirſch Kupfer 66.— 69.— 160,3 229.0 216,0 64.50 63.— 156,7 2260 710.0 Dresdner Bank. Meiningerypbk Oeſterr. Creditbk. Reichsbank Allianz Leben. 95,25 97 50 industrie-Aktien 89.75 6425 Sunmilatoren 100 180.x Kearrort, 2980 8 Allg. 56.“ 24.62 24.82 en Uup. 746 73.— A b Uſt. Aacel. Sat- Bayer. Motorenw in.⸗W. Bayr.Spiegelglas Reſth Bekul 8 8933 „P. Bembe ſergmann Elckt. 2 Berlin⸗Gubener Berl. Karls. Ind. Berliner Maſchb. Braunk. u. Brikett Braunſchw. A. G. 100.2 100,0 1——.—Schuberta 70,— 70,50 Schuckert 4 Schulthei. Bremer Bulkan 5 8 4 own, Bov. Sbre Ee 8 ee Charlott. Waſſer— 92.— holzmann, Phil. GChemie Baſel 180.5 186,0 Shen yden, 80,— lſe Bergbau C. ſene—.———Gebr. Jünghans Chen. Albert, 60. Kahla Porzellan 5 Kaliwk. Aſchersl. 122.5 123,0 60.— Co. Hiſp.(C 185.0 Co m⸗Guna 1300 Klpan e Conti Linoleum 60.— 67, — Kollmar KJourd.———.— Deſſauer Gas. Kölſch Fölzer⸗We Deutſche Erdöl! 1225 122,00 Kötitzer Kunſtled. Deutſche Kabelw.——9— Aoffhäuſer Hütte Deutſche Linol Lahmeyer& Co Laurahütte Einde'sEismaſch. 82,75 Sinner A⸗G. 61.25 62,.— Stettiner *— Papi 26, 20.50 20.12 125)0 resd. S. rener Wea Stoehr Kamm 155,5 155.0 Stolberger Zink ham. Südd. Immodil, ———.—Carl Lindſtröm Dynamit Truſt. 73.— 73.25 Kaagel Echupiabr 96.— 86,50 Magirus.⸗G. Dortm. Unionbr.—.——.— Mansfelder Ari. Niederlauſ. Koh Nordd. Eiswerke Oberſchl. E. Bed. 2 Oberſchl. Koksw. Orenſt.& Koppel 66 Bergbau athgeber Wag R a en Rhein. Br Rbein. Elektrinit. 1 hH. Rheinſtal Gchneid . 75.50 76,25 Siemensck Halske . hem. Charlott W. Diſch Nickelw. V. Glanzſt. Elbf. V. Harz Portl.⸗ .Sn.28 Ver. Stahlwerke V. Stahl. v. d.—— Ber.— 11955 120,5 R cker 8 E 7 Mannheimer Großmarki fũr Geireide und Euiiermiiiel(amilich)/ 18. Juni Offiziell per 100 Kilo waggonfret Mannheim— bei Waggonbezug— netto Weizen, inl., 76/77 Kg frei Weizenkleie fein m. Sack 10,75 Mannheim— grobm Sack 11.2⁵ Erzeu erpreis Roggenkleie 11,75 Weizenfutermehl Bezirk 9 per Juni. 10 — Roggenfuttermehl 2⁰ Bezirk 10 per„.. 20 Bezirk 11 per„ 20 Mühleneinkaufspreis aus⸗ 90 ſchl. Zuſchl.f. RiG Bez. 9 Weizennachmehl. desgleichen 49 „50 Erdnußkuchen prompt ——— 8 5 7¹ dee gleicpen Bez. 10 20,70 Soyaſchrot, prompt. 15,50 desgleichen Bez.11 21.— Rapskuche 13.50 Sommerweizen 8o Kg.— 8 ·—*— 1670 Roggen, ſüdd. 71/729Kg frei oskuchen annheim Mindeſtpr. 18 50——— 9* 17 Erzeugerpreis einkuchen—** 0 Bezirk 8 per Juni.. 17,80 Hiertreber mit Sack 3 Bezirk 9 per„ 17,60 Ma zkeime 13.—/18,50 Trockenſchnitzel ab Fabrik— Rohmelaſſe Steffenſchnitze Wieſenheu loſes Rotkleehen Luzernkleehenr— Preßnroh, Rogg., Weizen 2,40/2,60 Hafer, Gerſte. 2,40/2,80 Geb. Stroh, Rogg, Weizen 1,60/1.80 .40/1.60 Mühleneinkaufspreis aus⸗ ſchl. Zuſchl..RfG Bez.8 17.7/17,90 desgleichen Bez.9 18.— 18,20 Sommergerſte, inl. Pfälzergerſte Futtergerſte Wintergerſte, neue Riee ll 18, Mais mu Sick. 159.50 Hafer, Gerſte * Mehlnotierungen: Weizenmehl: Tendenz: ruhig, Weizenfeſtpreisgebiet 11 Type 563 Inland() Spezial) 29,, Frachtausgleich plus 0,50; Weizenfeſtpreisgebiet 10 Type 565 Inland(0 Spezial) 28,90 /, Frachtausgleich plus 0,50z Weizenfeſtpreisg biet 9 28,80, plus 50 Pfg. Frachtausgleich; Weizenfeſtpreisgebiet 7 28,60 plus 50 Pfg. Frachtaus⸗ gleich. Aufſchlag für Weizenmehl mit 15 v. H. Aus⸗ landweizen 75 Pfg. mit 30 v. H. Auslandwetzen 1,50 l, Frachlausgleich 50 Pfg. für 15⸗To.⸗Ladungen.— Rog⸗ glenmehl: Tendenz ruhig, Feſtpreisgebiet 9 Type 610 Roggenmehl 60proz. 25,75, Frachtausgleich vlus 0,50: Feſtpreisgebiet 8, Type 610, Roggenmehl 60proz. 25,25 4, Frachtausgleich plus 0,50. Abſchläge für Type 700(65proz. e 50 Pig., für Type 815(70proz. Ausmahlung) Weizen und Roggen ſtetig. Mehle für 100 Kilo zu⸗ züglich 0,50 Frachtausgleich bei Abnahme von mindeſtens 10 Tonnen frei Empfangsſtation gemäß Anorönung 9 der .V. Auf⸗ und Abſchläge gemäß Anordnung 8 der W. V. * Frankſurter Schlachtviehmarkt vom 18. trieb: 1931 Rinder, darunter 569 Ochſen, 172 Bullen, 556 Kühe, 634 Färſen, ferner 559 Kälber, 88 Schafe, darunter 14 Hammel, 4231 Schweine. Marktverlauf: Rinder ſchlep⸗ pend, großer Ueberſtand; Kälber, Hammel und Schafe ruhig, ausverkauft; Schweine mittelmäßig, ſpäter ab'lauend, nahezu geräumt. Preiſe: Ochſen: 33,— 29—32, 26—28, 22—25; Bullen: 28—29, 26—27, 24—25, 21—23; Kühe: 27 bis 28, 28—26 18—22, 11—17; Färſen: 33—34, 31—32, 27—30, 21—26; Kälber: Sonderklaſſe geſtrichen, andere: 48—50, 43 bis 47, 34—43, 24—33; Lämmer und Hammel: Stallmaſt⸗ hammel 34—36, Reſt geſtrichen; Schafe geſtrichen; Schweine: 50, 40—48, 89—43, 36—42, e) f) 8 g¹) 80—37, g2) 30—32. * Badiſche Ferkelmärkte. Bretten: Anfuhr 20 Milch⸗ ſchweine, 4 Läufer. Preiſe: Milchſchweine 30—33, Säufer 50/ pro Poar.— Bruchſal: Anſuhr 207 Milchſchweine, 18—30, Läufer 90—50 /. Verkauft 80 bzw. 10.— Dur⸗ bach: Anfuhr 54 Läufer, 142 Ferkel. Preiſe pro Paar Läufer 30—45, Ferkel 20—26 /. Verkauft 34 Läufer, 130 Ferkel.— Eppingen: Anfuhr 271 Ferkel, 185 Läuſer. 998 pro Paar Ferkel 20—34, Läufer 88—54“. Handel au. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 18. Juni.(Eig. Dr.) Juni 4,30 B 4,00 G; Juli 4,30 B 4,10 G; Auguſt 4,40 B 4,20 G; Sept. 4,50 B 4,30 G; Okt. 4,60 B 4,40 G; Noy. .70 B 4,50 G; Dez. 4,85 B 4,0 G: Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis per Juni 92,32 u. 32,85 u. 32,40; Ten⸗ denz ruhig; Wetter heiter, ſehr warm. „„»„ 2*„* 2„ 2* 1111 — 2 — Juni. Auf⸗ Berliner Nieiallbörse vom 18. Juni 8 Kupf.] Runt. Kupf. Dier Dier le ir in; Zint bez. Brief Geld bez. Brief Geld bez. rief Geld aauar—— 45.— 4—(—.—1775[——.— 21.75 21.— ebruar—.— 45.5044.80—.— 17.7517.——.— 22.— 21.25 — 8. 57—— 16.—.——. 2225 250 Apri—2 2545.25—.—18.—1775(—— 22 252175 Mai.—— 4625 4850—— 15.— 1775[—— 22,50 18,50 Juni.—— 42402—.—17—625— 20— 21.75 uli—%4[—17251650—.— 20.2 21•75 uguſt—.— 42.50 41,50—.—1725 16.50—.— 20,75 20,25 Septr..—.— 48 42———.50 16 50—.— 26.75 Oktober—,— 43.50 42.50—.—17.50 16.75—.— 21.— 20.75 Rovembſ—.— 44.— 48.——.—17751675—.— f21.— 2075 Dez..—.— 44,80 48.50— 17,7517.——.— 21.25 2¹.— * Berliner Metall⸗Notierungen vom 18. Juni.(Eig. Dr.) Amtlich notierten in/ für je 100 Kilo: Elektrolyt⸗ kupfer(wirebars) prompt 46,25; Standarokupfer loko 40,50 bis 41,50; Originalhüttenweichblei 16,25—17; Standard⸗ blei per Juni 16,25—17; Originalhüttenrohzink ab nord⸗ deutſche Stationen 20,25—20,75 Standardzink 19,50—20; Originalhüttenaluminium 98—90proz. in Blöcken 160; öes⸗ gleichen in Walz⸗ oder Drahtborren 164; Reinnickel 98 bis 90proz. 20; Antimon⸗Regulus 41—43; Silber in Barren etwa 1000 fein per Kilo 37,25—40,25. Londoner bieiallbörse vom 18. Juni Metalle Cper To. Blatin(E per 20 Dunces), Silber(Pence per—* 2 Kupfer, Standard 32,15 Zinn, Standaro 222 Aluminium 4 8 Mongte. 32 50 8 Monate. 222,7 Antimon Settl. Preis 32,1 Settl. Preis 223,2 Queckſilber Elektrolyt. 35.75 Banka.. Platin.75 beſt ſelecred 35.75 Straits.. 223,0] Wolframerz„ 48,— ſtrong ſheets 62.— Blei, ausländ.. 11.12 Nickel. 205.0 35.75 Zink gewöhulich 14,J Weißbiech 17,25 El'wirebars Vogel n 29,25 61.— Freiverkehrs-Kurse ex Vogtländ.———.— 101.— Petersb. J. Sabk.—— erke 104,5 105.7] Ruſſenbank WeſteregeinAlkal 122,0 121.7 Weſtf. 2. 101.7 103.0 50 Wiſſener Metall. 100.0 100,0 ellſtoff Verein.—, 8 ellſtoff Waldhof 95 55 Deutſch⸗Oſtafrika 45, 7 Neu⸗Guinen.„ 140.0 189 8 Otavi Minen„„ 14,75 14,87 —.— Deutſche Petrol. Burbach Rali. Diamond..12 ochfra⸗**—.— e 18.50 18.50 Sloman Salpeter—.——. Südſee Phosphat Ufa⸗Film Fortlaufende Notlerungen(Schlus) Accu„„ 185,5—.— Lahmeyer& Go.—.—. Utu 64,———Saurahütte... 20.——— Allg. Elektr. Geſ. 24.62] Leopoldgrube..—.— 34,87 Aſchaffenb. Zell. Nannesmannrö. 68,75 69.— Bayer. Mot.⸗W. 132,5] Mansfeld.⸗G. 76.50 79.— P. Bemberg 70—————— ul. Berger Ri⸗ ee Sa Metallgeſeulſ 8787 Berliner Maſch. —— Suenſch. Relan. 282 k.. Kotsw. 9 ——— Drenſtein& Kopp 66.50 Buderus Eiſenw. Phöni Bergbau 4987—.— Charlott. W Polyphonwerke. 17.12—, Rh. Braunk. u. Br. 287.0 Rhein Elektr...—.— 102.0 Ah. Stahlwerke. 98.50 —— 106.0 taers: 2 7++ aerswer 186 2 136.0 139.5 Continentalesin. Daimler Benz Deutſch. Atlant. 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