Einzelpreis 10 Pf. Neue Mannheimer Seitihig Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgebolt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ bofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44. Meerkeldſtr. 13, Mannheimer General-Anzeiger Berlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Ne Fiſcherſtraße 1, W Oppauer Straße 8, Se Freiburger Straße 1 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazerr Mannheim Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 3, 79 mm breite Reklamemillimeterzeile 50 3. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Bei Zwangs⸗ vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmtenAusgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe R Deulſche Abwehr der Unterjtellungen unſerer Gläubiger Meldung des DNB. — Berlin, 20. Juni. Die Bank für internationalen Zahlungsausgleich als Treuhänder für die Noung⸗Auleihe und die Treu⸗ händer für die Dawes⸗Auleihe haben bei der deut⸗ ſchen Regierung wegen der vorläufigen Einſtellung des Zinſendienſtes der beiden Anleihen Verwahrung eingelegt. Wenn die Treuhänder für die Dawes⸗Anleihe da⸗ bei von einem offenſichtlichen Bruch ein⸗ gegangener deutſcher Verpflichtungen ſprechen, ſo bedentet das ein vollſtändiges Berkenn en der Sachlage, die vor aller Welt offenbar iſt und, wie in der deutſchen Transfernote ausgeführt iſt, dazu zwingt, formelle Verpflichtungen mit wirtſchaftichen Notwendigkeiten in Einklang zu bringen. Die 4 proz. Reichsanleihe von 1934 Amtauſch oder Zeichnung nur noch bis Donnerstag! — Berlin, 20. Juni. Jeder Beſitzer von„Hilferding“⸗Anleihe und von „Neubeſitz“ muß ſpäteſtens am Donnerstag dieſe Anleihe ſin die 4prozentige Anleihe des Deutſchen Reiches von 1934, die erſte An⸗ leihe des nationalſozialiſtiſchen Staa⸗ tes, umtauſchen. Nach dem 21. Juni wird für Nen⸗ beſitz kein Kurs mehr feſigeſtellt. Wer die ſicherſte, von der nationalſozialiſtiſchen Regierung gewähr⸗ leiſtete Geldanlage ſucht, kann noch bis Don⸗ nerstag die äprozentige Anleihe des Deutſchen Reiches von 1934 zum Kurs von 95 v. H. bar zeichnen. Wie ſtellt ſich Frankreich? Paris, 20. Juni. Ende voriger Woche war angekündigt worden, baß ſich ein Miniſterrat am Dienstag dieſer Woche über die Maßnahmen ſchlüſſig werden ſollte, die Frankreich in Beantwortung des ſechsmonatigen deutſchen Moratoriums, insbeſondere zur Abfindung der franzöſiſchen Inhaber der Noung⸗ und Dawes⸗Anleihen treffen werbe. Dieſer Miniſterrat hat nicht ſtattgefunden. „Agence Economique et Financière“ bemerkt ledig⸗ lich, daß er auf unbeſtimmte Zeit verſcho⸗ ben worden ſei. Die„Agence“ glaubt, dieſe Ver⸗ ſchiebung darauf zurückführen zu müſſen, daß Verhandlungen über die Trausſerfrage zwi⸗ ſchen Deutſchland und Frankreich bevorſtünden und daß man in Paris erſt einmal die jeweiligen neuen deutſchen Vorſchläge abwartet, bevor man die einſeitigen Maßnähmen beſchließe, die ſonſt ins Auge gefaßt ſeien. Dollfuß nach Varis eingeladen? Meldung des DNB. — Paris, 20. Juni. Der Wiener Korreſpondent der„Agence Econo⸗ mique et Financiere“ berichtet, daß der öſterreichiſche Bundeskanzler Dr. Dollfuß bei ſeiner Unterre⸗ dung auf dem Bahnhof in Wien dem franzöſiſchen Außenminiſter Barthou eingeladen habe, auf der Rückreiſe aus Belgrad in Wien Halt zu machen. Der ſranzöſiſche Außenminiſter habe dieſe Einladung ab⸗ lehnen müſſen, da er unverzüglich nach Paris zurück⸗ kehren müſſe, aber er habe dem öſterreichiſchen Bun⸗ deskanzler vorgeſchlagen, ſelbſt nach Paris zu kommen, wo ihm die franzöſiſche Regierung die beſte Aufnahme bereiten würde. London-Iſtanbul-Moskau Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters § London, 19. Juni. Die höchſt problematiſchen Methoden, die der ruſſiſche Volkskommiſſar für Auswärtige Angelegen⸗ heiten, Litwin ow, ſeit einiger Zeit in die euro⸗ päiſche Diplomatie einzuführen verſucht, werden heute morgen vom diplomatiſchen Korreſpondenten des„Dailry Telegraph“ einer ſcharfen Kritik unterzogen. Anlaß dazu iſt dem konſervativen Blatt die Art und Weiſe, wie Rußland verſucht hat, Eng⸗ land durch erpreſſeriſche Methoden in die Enge zu treiben und die guten Beziehungen zwiſchen London und Angora zu ſtören. In England hat man durch⸗ aus Verſtändnis für die außenpolitiſche Zuſammen⸗ arbeit zwiſchen der Türkei und Sowietrußland. Das dedeutet aber nicht, daß ſich die Türkei als Werk⸗ zeug der Sowjets mißbrauchen laſſen ſoll. Wie man ſich erinnert hat vor etwa 14 Tagen in Genf eine Mittwoch, 20. Juni 1934 145. Jahrgang— Nr. 276 Mulwendigteilen fürker Aufruf des Führers der Wirtſchaft Zur Eingliederung älterer und kinderreicher Arbeitsloſer in den Arbeitsprozeß Meldung des DNB. — Berlin, 20. Juni. Der Führer der Wirtſchaft hat im Einvernehmen mit dem Präſidenten der Reichsanſtalt für Arbeits⸗ vermittlung und Arbeitsloſenverſicherung folgenden Aufruf erlaſſen: In der Arbeitsſchlacht 1934 muß es gelingen, in weitem Umfange ältere, insbeſondere verheiratete und kinderreiche Arbeitsloſe wieder in den Wirt⸗ ſchaftsprozeß einzugliedern. Dabei werden ſowohl von Unternehmern als auch von Arbeitern und An⸗ geſtellten Opfer gefordert, die im Intereſſe der All⸗ gemeinheit gebracht werden müſſen. Jeder Unternehmer muß als Betriebsführer in ſeinem Betriebe eingehend prüfen, wieweit es mög⸗ lich iſt, bei Neueinſtellungen überwiegend ältere Ar⸗ beitsloſe heranzuziehen. Darüber hinaus wird er ſich in ſeinem Betriebe ein genaues Bild der alters⸗ mäßigen Gliederung ſeiner Gefolgſchaft machen müſſen und dabei feſtſtellen, ob über die betrieb⸗ lichen Notwendigkeiten hinaus Jugendliche be⸗ ſchäftigt ſind. Das für die Arbeitsſchlacht 1934 geſteckte Ziel wird nur zu erreichen ſein, wenn in gewiſſem Umfange Jugendliche aus den Betrieben herausgenommen und ihre Arbeitsplätze für ältere Arbeiter freigemacht werden. Der Betriebsführer wird all dieſe Maßnahmen nach eingehendſter Beratung mit ſeinem Vertrauensrat durchführen. Die Betriebsgemeinſchaft wird an die Jugendlichen appellieren, im vaterländiſchen Inter⸗ eſſe ihre Arbeitsplätze für ältere Volksgenoſſen her⸗ zugeben. Hierbei ſind ſelbſtverſtändlich die beſtehen⸗ den vertraglichen oder geſetzlichen Kündigungsfriſten zu berückſichtigen. Bei dieſen Maßnahmen können jedoch die be⸗ trieblichen Notwendigkeiten nicht unberück⸗ ſichtigt bleiben. Auch hier wird der Betriebs⸗ führer nach Beratung im Vertrauensrat ſicherſtellen, daß die Wirtſchaftlichkeit des Be⸗ triebes durch die Auswechſlung nicht beein⸗ trächtigt wird. Es iſt daher bei dieſer Aktion darauf Rückſicht zu nehmen, daß keine Ueberalterung der Belegſchaft eintritt, daß der unentbehrliche Nachwuchs der Facharbeiter geſichert iſt und daß ins⸗ beſondere keine guten, jüngeren Fachkräfte durch un⸗ geeignete andere Kräfte erſetzt werden. Hieraus ergibt ſich, daß es ſich bei der Auswechſlung im all⸗ um ungelernte Arbeitskräfte handeln wird. Schon in den letzten Jahren iſtmit beſonderem Nachdruck der Weg beſchritten worden, Lehrlinge über die eigentliche Lehrzeit hinaus dem Betriebe zu erhalten, um ſie in ihrem beruflichen Fortkommen weiter zu fördern und die Heranziehung eines für die deutſche Wirtſchaft unentbehrlichen Facharbeiter⸗ nachwuchſes nach Kräften zu fördern. So richtig es iſt, jede ſchädliche Lehrlingszüchterei zu unterbinden, ſo muß andererſeits vermieden werden, daß Lehr⸗ linge nunmehr nach Abſchluß ihrer Lehrzeit zum Verlaſſen des Betriebes veranlaßt werden. Selbſtverſtändlich ſoll der Austauſch Jugend⸗ licher durch ältere Arbeiter und Angeſtellte nicht nur zu einer Verſchiebung der Arbeits⸗ loſigkeit führen, vielmehr ſoll die Heraus⸗ nahme der ſich freiwillig meldenden Jugend⸗ lichen nur Zug um Zug mit ihrer ſofortigen Unterbringung in andere Arbeit erfolgen. Hierfür kommen insbeſondere landwirtſchaftliche Be⸗ ſchäftigung, die Landhilſe und der Arbeitsdienſt, für Mädchen, daueben noch hauswirtſchaftliche Tätigkeit in Frage. Der Präſident der Reichsanſtalt für Arbeitsver⸗ mittlung und Arbeitsloſenverſicherung hat die ihm unterſtellten Arbeitsämter angewieſen, die Betriebe bei dieſen Aufgaben weitgehend zu unterſtützen, ins,⸗ beſondere auf Anfragen die erforderliche Auskunft darüber zu erteilen, ob die anderweitige Unterbringung der ausſcheidenden jüngeren Arbeiter alsbald möglich iſt und den Betrieben geeignete, ältere, verheiratete und kinder⸗ reiche Arbeitsloſe zur Einſtellung namhaft zu machen. Es wird daher auch ſeitens der Führer der Betriebe bei Durchführung dieſer Maßnahmen enge Verbin⸗ dung mit den Arbeitsämtern zu halten ſein. eeeeeeere, Der Machtkamwj im Pazifil Was wird mit den Philippinen?— Anektion durch Jayan oder Neutraliſierung? Meldung des DNB. — London, 20. Juni. Ueber die kommenden Vorbeſprechungen zur Flottenkonferenz ſchreibt„Daily Telegraph“: Bei den vorbereitenden Beſprechungen zur nächſten Flot⸗ tenkonferenz ſollen zwar politiſche Fragen unberührt geblieben ſein, aber es verlautet, daß die Vereinig⸗ ten Staaten bald bei der britiſchen und japaniſchen Regierung über den Plan einer Neutraliſie⸗ rung der Philippinen ſondieren werden. Gegenwärtig iſt die amerikaniſche Regierung durch ihr Wort verpflichtet, den Philippinen die Selbſtän⸗ digkeit zu gewähren; aber ſie iſt unſicher und be⸗ ſorgt wegen ihrer künftigen Rechtsſtellung. Man befürchtet, daß die völlige Räumung der Philippinen durch die Vereinigten Staa⸗ ten die Beſchlagnahme der Inſelgruppe durch Japan nicht nur ermöglichen, ſondern gerade⸗ zu herausfordern würde. Die einzige andere Möglichkeit wäre die Neutrali⸗ ſierung dͤurch einen internationalen Vertrag. Die amerikaniſche Regierung ſcheint an einen Drei⸗ mächtevertrag zu denken, der zwiſchen den Vereinig⸗ ten Staaten, Großbritannien und Japan abzuſchlie⸗ ßen wäre. Es ſteht feſt, daß dieſer Gedanke in Wa⸗ ſhington erörtert worden iſt. Eine offenbare Schwie⸗ rigkeit iſt die Tatſache. daß eine ſolche Vereinbarung nur geringen praktiſchen Wert haben würde, wenn nicht die Signatarmächte ſich verpflichteten, einer eventuellen Verletzung der Neutralität der Philip⸗ pinen im Notfalle mit Gewalt entgegenzutreten. Mit anderen Worten: Großbritannien ſoll die Verpflich⸗ tung übernehmen, Krieg zur Verteidigung dieſes fremden Gebietes zu führen. Es iſt undenkbar, das London ſich an einer ſolchen Vereinbarung beteiligen würde. Das einzige, worauf die Vereinigten Staa⸗ ten hoffen können, wäre ein Gentleman Agreement entweder mit Japan allein oder mit Japan und Großbritannien, demzufolge die Unabhängigkeit der Inſeln für ewige Zeiten gewährleiſtet werden ſoll. ————————————— Beſprechung zwiſchen dem türkiſchen Außenminiſter und Sir John Simon ſtattgefunden, in der von türkiſcher Seite erklärt worden iſt, die Frage der Befeſtigung der Dardanellen im Kriege nicht aufzuwerfen, ſondern vor⸗ läufig noch ruhen zu laſſen. Dieſe engliſch⸗türkiſche Abmachung iſt über ihren eigentlichen Zweck hinaus, ſo ſchreibt der diploma⸗ tiſche Korreſpondent, zugleich ein heftiger Schlag gegen Litwinow geweſen. Die Sowjets haben feſt damit gerechnet, daß die Türkei von ihrer bekannten Forderung auf Militariſierung der Dardanellen nicht abgehen würde. Darauf baute ſich nun der Plan Litwinows auf, einen Mittel⸗ meerpakt zwiſchen den Seenächten zu⸗ ſtande zu bringen und England zu zwingen, ihm als Garant beizutreten. Die Ruſſen wußten ganz genau, daß England dazu im Grunde nicht bereit ſein würde, und haben deswegen die Dardanellen⸗ frage in die Debatte geworfen. England ſollte ſo zwiſchen zwei Uebeln zu wählen haben; entweder den Mittelmeerpakt oder Befeſtigung der Dardanellen. In Rußland rechnete man weiter dann damit, daß dieſe Alternative auch die Beziehungen zwiſchen London und Angore trüben müßten. Die Verſtändi⸗ gung zwiſchen Sir John Simon und Tewfik Ruſchdi Bey hat nun das klug geſponnene ruſſiſche Netz zer⸗ riſſen. Drei franzöſiſche Ausflügler auf italieniſchem 899 ſicchz epiet verhaftet — Paris, 20. Juni. In Grenoble war man ſeit einigen Tagen ſehr beſorgt über das Schickſal von drei franzöſiſchen Ausflüglern die am Sonntag Grenoble verlaſſen hatten, um den Mont Tabor zu beſteigen. Wie ſich jetzt herausgeſtellt hat, ſind die drei jungen Leute auf italieniſchem Gebiet verhafteꝛ und nach Turin gebracht worden. Die franzöſiſchen Behörden haben bereits Schritte zu ihrer Freilaſſung unternommen, Die Geheime Staatspolizei — Karlsruhe, 20. Juni. Da in der Oeffentlichkeit gerade wieder in der letzten Zeit durch bewußt irreführende ausländiſche Preſſeartikel eine vielfach falſche Auffaſſung über die Tätigkeit der Geheimen Staatspolizei entſtanden iſt, erſcheint es notwendig, die Oeffentlichkeit über den Aufgabenkreis der Geheimen Staatspolizei, ihre Zuſtändigkeit und ihre Tätigkeit zu unterrichten. Aus dieſem Grunde erſuchte ein Vertreter des Deutſchen Nachrichtenbüros den Leiter der Geheimen Staatspolizei in Karlsruhe um eine Unter⸗ redung, die erſchöpfende Auskunft über die verſchie⸗ denen Fragen geben ſollte. Auf die erſte Frage:„Aus welchen Grün⸗ den war die Grün dung der Geheimen Staatspolizei notwendig?“ gab der Lei⸗ ter der Geheimen Staatspolizei, Regierungsrat Berckmüller, folgende Antwort: Jeder Staat be⸗ darf zu ſeiner Sicherung neben der Landes⸗ und Kriminalpolizei eines beſonderen Polizeiapparates, der ſogenannten Politiſchen Polizei oder Geheimen Staatspolizei. Auch das vergangene Regierungs⸗ ſyſtem der ſogenannten Weimarer Demokratie hatte die Bedeutung und Notwendigkeit dieſer Politiſchen Polizei erkannt und in allen größeren Städten Badens die ihr als beſonders zuverläſſig und ſyſtem⸗ treu erſcheinenden Beamten aus der Gendarmerie und Kriminalpolizei für dieſen Dienſt ausgewählt, Nach der Machtübernahme wurde dieſe Politiſche Po⸗ lizei als Abteilung der Landeskriminalpolizei zu⸗ nächſt unverändert weitergeführt. Einige Beamte, die für die ſchwarz⸗rote badiſche Regierung ſich be⸗ ſonders eingeſetzt hatten und in ihrer perſönlichen Gehäſſigkeit ſowie politiſchen Gegnerſchaft gegenüber der NSDA zu weit gegangen waren, wurden aus der. Geheimen Staatspolizei entfernt. Ab 1. Okto⸗ ber 1933 wurde durch meine Berufung zum Leiter des Badiſchen Geheimen Staatspolizeiamts die Politiſche Polizei aus dem Dienſtbereich des Landes⸗ kriminalpolizeiamts herausgenommen. Sie wird zentval von Karlsruhe aus nach einheitlichen Ge⸗ ſichtspunkten geleitet und iſt dem Innenminiſterium Krekt unterſtellt. Seitdem arbeiten die im ganzen Lande errichteten Außenſtellen mit genau abgegrenz⸗ ten Befugniſſen und erhöhter Schlagkraft an der Niederringung aller inneren Feinde des Volkes. Auf die nächſte Frage:„Wel che beſonderen Aufgaben hat die Geheime Staatspoli⸗ öei zu erfüllen?“ wurde folgende Antwort ge⸗ geben: Die Aufgaben der Geheimen Staatspolizei werden von gewiſſen Leuten noch völlig verkannt, Es treten oft die unmöglichſten Anſinnen an dieſe Behörden heran. Deshalb erſcheint es notwendig, hier mit beſonderer Deutlichkeit darauf hinzuweiſen, daſt die Geheime Staatspolizei keinesfalls die Beſchwerdeſtelle perſönlicher Ge⸗ häſſ igkeiten oder gar niedrigen Denunzianten⸗ tums ſein darf. Ich werde gerade dieſen Verleum⸗ dern gegenüber die ganze Strenge des Geſetzes zur Durchführung bringen laſſen, wenn es ſich heraus⸗ ſtellt, daß durch wiſſentlich falſche Anzeigen der Ap⸗ parat der Geheimen Staatspolizei unnötig belaſtet und dadurch Unglück und Aufregung Unſchuldigen zugefügt wird. In großen Umriſſen kann ich die Aufgaben der Geheimen Staatspolizei wie folgt zu⸗ ſammenfaſſen: 3 1. Abwehr und Beobachtung der kommuni⸗ ſtiſchen Umſturzbeſtrebungen, Aufſpü⸗ ren der geheimen illegalen KPD⸗Organiſatio⸗ nen und Verhinderung der Flugblattherſtellung ſowie Verbreitung illegaler geſchriebener oder gedruckter Propagandaſchriften. 2. Ueberwachung und Unterdrückung aller Verſuche neuer Parteibildun⸗ gen oder Zuſammenſchlüſſe in Bünden oder Vereinen zum Zwecke ſtaatsſeindlicher Umtriebe 3. Kontrolle der Oeffentlichkeit in bezug auf die Unterbindung ſtaatsfeindlicher Aeußerungen. 4. Verhinderung landesverräteriſcher Tätigkeit im Dienſte fremder Mächte. „Nach welchen Geſichtspunkten ſind die in oͤer Geheimen Staatspolizei täti⸗ gen Männer ausgewählt?2, lautete die nächſte Frage, Regierungsrat Berckmüller antwortete: Schon aus der Beantwortung Ihrer vorher geſtellten Frage ergeben ſich die Geſichtspunkte für die Auswahl der Beamten der Geheimen Staatspolizei. Zuverläſſig⸗ keit, äußerſtes Pflichtgefühl, unbedingte Unbeſtech⸗ lichkeit, abſolute Verankerung in der nationalſozia⸗ liſtiſchen Weltanſchauung ſind die erſten Voraus⸗ ſetzungen für die Geeignetheit. Demgemäß mußten übernommene Beamte des vergangenen Syſtems, ſo⸗ weit ſie einer dieſer Vorausſetzungen nicht ent⸗ ſprechen konnten, wieder ausſcheiden. Da durch den Ausbau des Aufgabenbereichs der Geheimen Staats⸗ polizei der Einſatz neuer Kräfte notwendig wurde, konnte auch eine Anzahl bewährter Parteigenoſſen in den Dienſt übernommen werden. ——————————————————— —————— * * —* SS . 83 N 23 2. Seite Nummer 276 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 20. Juni 1934 Den Fragen:„Iſt die Geheime Staatspolizei in all ihren Maßnahmen völlig ungebunden? Nach welchen Richtlinien oder Anweiſungen ar⸗ beitet ſie? Kann ſie von ſich aus Strafen ver⸗ hängen?“ wurde folgende Antwort: Die Geheime Staatspolizei iſt in ihren Maßnahmen dem Innen⸗ miniſterium zunächſt verantwortlich und erhält ihre Weiſungen und Richtlinien vom Innenminiſterium. Die Schutzhaftverhängung erfolgt durch den Leiter der Geheimen Staatspolizei, der bei längerer Dauer der Schutzhaft ſowie bei Sonderfällen der Beſtätigung des Innenminiſters bedarf. Die Geheime Staats⸗ polizei iſt wie jede andere Behörde an die Geſetze ge⸗ bunden. Wenn in der ausländiſchen Hetzpreſſe Schauermärchen der Emigranten über die Tätigkeit der Geheimen Staatspolizei verbreitet werden, dann kann hierauf nur erwidert werden, daß derartige wahrheitswidrige Behauptungen der politiſchen Ten⸗ denz haßerfüllter Gegner des Dritten Reiches ent⸗ ſpringen. In ganz Baden befinden ſich zur Zeit kaum hundert Perſonen in Schutzhaft. Ich empfehle dieſer angeblich demokratiſchen, dem Scheine nach für die Unterdrückten und Entrechteten aller Völker geſchriebenen jüdiſchen Preſſe, ſich mehr um die Konzentrationslager Sibiriens zu kümmern, wo völlig unſchuldig viele Millionen Männer, Frauen und Kinder des ruſſiſchen Volkes mit voller Abſicht grauſamer als wie bei irgendeinem Negerſtamme Tiere behandelt werden, bei härteſter Sklavenarbeit dem Hungertode ausgeliefert werden. Zu der Frage:„Hat die Geheime Staatspolizei in ihrem Kampfe ſchon bemerkenswerte Erfolge errungen?“ gab Regierungsrat Berckmüller u. a. folgende Auskunft: Die erzielten Erfolge in der Be⸗ kämpfung der illegalen KPꝰD ſind zweifellos zufriedenſtellend. Trotz der ſchweren Stra⸗ ſen wagten und wagen es immer wieder verbreche⸗ riſche Elemente, deren Daſeinszweck nur im Zer⸗ ſtören der Arbeit ihrer Volksgenoſſen zu beſtehen ſcheint, ſich zu illegalen Geheimformationen zuſam⸗ menzuſchließen, um die alten Ziele der Kommune, der bolſchewiſtiſchen Drahtzieher, in Deutſchland zu verwirklichen. Dank der außergewöhnlichen Pflicht⸗ treue der Beamten der Staatspolizei iſt es gelungen, eine größere Zahl dieſer Elemente hinter Schloß und Riegel zu bringen. Auch eine Anzahl Landesverräter konnten ihrer verdienten Strafe zugeführt werden. „Macht der politiſierende Katholizis⸗ mus noch viel zu ſchaffen?“ lautete die nächſte Frage, auf die u. a. folgende Antwort gegeben wurde: Leider hat es der politiſierende Katholizis⸗ mus ofſenſichtlich am wenigſten vermocht, ſich in die Weltanſchauung des Nationalſozialismus einzuleben. Hierdurch entſtehen, beſonders innerhalb der Jugend⸗ erziehung, Schwierigkeiten, die einer Löſung bedür⸗ ſen. Die täglich hierüber einlaufenden Meloͤungen und notwendigen Vernehmungen verurſachen viel Arbeit. Der nationalſozialiſtiſche Staat kann es mei⸗ nes Erachtens auf die Dauer nicht oͤulden, daß von einer gewiſſen Seite bewußt und mit voller Ziel⸗ ſicherheit immer wieder eine Kulturkampfſtimmung künſtlich erzeugt wird, die bezweckt, das Volk erneut zu entzweien und die nationalſozialiſtiſche Weltan⸗ ſchauung vor den Augen eines Teils der Katholiken dadurch in Mißkredit zu bringen, daß man der NoSDAp die Einführung eines Neuheidentums un⸗ texſchiebt, wobei man wie üblich den Beweis ſchuldig bRetbt. Täglich laufen Meldungen ünd bittere Kla⸗ gen aus dem ganzen Lande ein über das hetzeriſche Treiben und Verhalten dieſes politiſierenden Katho⸗ lizismus! Man ſcheut ſich nicht, bei dieſem hinterhäl⸗ tigen Kampf gegen den Nationalſozialismus zu den niedrigſten Mitteln der Verläſterung und Verleum⸗ dung zu greifen. Die letzte Frage lautete:„Haben Sie im Kampfe gegen Saboteure und Verräter der deut⸗ ſchen Volkswirtſchaft ſchon bemerkenswerte Erfolge erringen können?“ Die Antwort hierauf lautete: Durch zentral angeordnete und überraſchend durchgeführte Grenzkontrollen wurden immer wie⸗ der Schädlinge des Volkes beim Deviſenſchmug⸗ gel feſtgenommen. Auch Arbeitgeber, die gröblich ihre Pflichten gegen das Intereſſe des Volksganzen vernachläſſigt haben, wurden in Schutz⸗ Hirtſiefer wegen Beſtechung vor Gericht Die Anklage gegen den früheren Zentrumsminifter Meldung des DNB. — Berlin, 20. Juni. Vor der 7. Großen Strafkammer des Berliner Landgerichts begann am Mittwoch der Prozeß gegen den früheren Zentrumsminiſter Hirtſiefer, der erſt vor einiger Zeit in München⸗Glaoͤbach zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt worden iſt. Neben Hirtſiefer haben ſich noch zu verantworten: Der Verbandsleiter D. Dr. h. c. Heinrich Gerlich, der Staatsſekretär a. D. Profeſſor D. Dr. h. c. Adolf Scheidt, der Miniſterialdirektor a. D. Hermann Peters, der Miniſterialdirektor im einſtweiligen Ruheſtand Dr. Alexander Schneider und der Mi⸗ niſterialdirektor a. D. Geheimer Regierungsrat Her⸗ mann Tillich. Allen Angeklagten wird Un⸗ treue, teilweiſe verbunden mit Anſtiftung zur Untreue, Gerlich außerdem Betrug zur Laſt gelegt. In einer Nachtragsanklage wird Hirtſie⸗ ſer außerdem paſſive Beſtechung im Amt in zwei Fällen vorgeworfen. Nach den Feſtſtellungen der Staatsanwaltſchaft ſind von dem in enger Verbindung mit dem frühe⸗ ren preußiſchen Miniſterium für Volkswohlfahrt ſtehenden Verein„Reichszentrale, Landaufenthalt für Stadtkinder und Erholungspflege deutſcher Kin⸗ der im Ausland“ allein für Reiſekoſten der Ange⸗ klagten jährlich Zehntauſende von Mark ausgegeben worden. Die Verwaltungskoſten ſollen außerdem geradezu eine phantaſtiſche Höhe erreicht haben. Den Angeklagten Hirtſieſer, Scheidt und Gerlich wird ſerner Untreue und dem An⸗ geklagten Peters Anſtiftung zur Untreue bei der Beſchaffung des dritten Ehrendoktortitels für Hirtſieſer vorgeworfen. Dieſen Titel mußte nach der Anklage die Reichszentrale aus preußiſchen Geldern mit nicht weniger als 22 000 Mark bezahlen. Aus der Kaſſe der Reichszentrale ſollen weiter Fahr⸗ gelder und Kurkoſten für Parteibuchbeamte und deren Angehörige und Bekannte beſtritten worden ſein. Hirtſiefer wird außerdem vorgeworfen, daß er ſich von dem früheren Oberbürgermeiſter von Köln durch 100 Flaſchen Wein, 100 Lotterie⸗ loſe und ein koſtbares Oelgemälde beſtechen ließ. Für den Prozeß iſt eine Verhandlungsdauer von etwa vier Wochen vorgeſehen. Die Verhandlung begegnete im übrigen keinem ſtarken Publikums⸗ intereſſe. Im Zuhörerraum ſaß nur eine einzige Zuhörerin. ———————————————.——————————— haft genommen. In dieſem Zuſammenhang möchte ich zum Schluſſe noch einer beſonderen Sorte von Volksgenoſſen gedenken, die ſchon im Kriege unter der Kennzeichnung.„Miesmacher“ die gleiche Unterminierungsarbeit zum Vorteil aller Feinde des deutſchen Volkes vollbracht haben und heute ebenſo wieder am Werke ſind, durch ihre Kritikaſterei und Nörgelſucht das Vertrauen zur Regierung zu untergraben und damit die Wiedererſtarkung und Gleichberechtigung ihres eigenen Vaterlandes zu ge⸗ fährden. Das Innenminiſterium iſt entſchloſſen, gegen ſolche Elemente in Zukunft mit aller Schärfe vorugehen und bei den Unverbeſ⸗ ſerlichen eine längere Unterbringung im Konzentra⸗ tionslager Kislau zu veranlaſſen. Eine geſunde Kri⸗ tik mit der Abſicht, dadurch zu helfen und zu beſſern, wirkt fördernd und wird von jedem Vernünftigen auch anerkannt, Es gibt jedoch Beſſerwiſſer und aus⸗ geſprochene Feinde des Volkes, die nur die angeb⸗ lichen oder auch tatſächlichen Fehler einer Staats⸗ und Wirtſchaftsführung ſehen, dagegen grunoſätzlich und bewußt alles Große und Gewaltige an Leiſtun⸗ gen übergehen, nur den Blick auf das kleine„Ich“ gerichtet. Drei neue Reichstagsabgeordnete — Berlin, 20. Juni. Für die kürzlich verſtorbenen Mitglieder des Reichstages, Landrat Dr. Krum⸗ macher, Landrat Fritz Lengemann und SA⸗Brigade⸗ führer Joſef Wasmer, die in den Wahlkreiſen 23 (Düſſeldorf⸗Weſt), 19(Heſſen⸗Naſſau) und 32(Ba⸗ den) gewählt worden waren, ſind wie das Nög⸗ Büro meldet, nunmehr die neuen Mandatsträger be⸗ ſtimmt worden. Anſtelle der Verſtorbenen ſind in den Reichstag eingetreten der Kaſſenrendant Her⸗ mann Hanſen Vierſen, der Schriftſteller Hans Hermann Woweries⸗Frankfurt⸗M. und der Mi⸗ niſterialrat Herbert Kraft⸗Karlsruhe. Kinderlähmungsepidemie in Los Angeles— ünf Tote — Los Angeles, 20. Juni. Die Kinderlähmungs⸗ epidemie, die ſeit dem Monat Mai in der Gegend von Los Angeles auftritt, hat bereits fünf Todes⸗ opfer gefordert und breitet ſich anſcheinend immer weiter aus. Am Montag wurden 35 neue Fälle be⸗ kannt. Siel und Weg des Furiſten im Dritten Reich — Füterbog, 19. Juni. Am Abend der Schulungstagung im Gemein⸗ ſchaftslager„Hanns Kerrl“ hielt Staatsſekretär Dr. Freisler unter freiem Himmel einen großange⸗ legten Vortrag über„Ziel und Weg des Juriſten im Dritten Reich“. Der Redner /ging zunächſt auf die Charakteriſtika der Perſönlichkeit ein und hob her⸗ vor, daß das Einzelleben von Gruppen und Perſonen das Geſamtleben des Volkes aufgelöſt hatte. Der Typus des Juriſten jener Zeit befand ſich in der gleichen Linie der allgemeinen Erſcheinung wie alle anderen Berufe. Den Studenten auf den Univerſi⸗ täten hatte man eine„Geſetzeskunde“ gelehrt. Die Rechtswiſſenſchaft hatte ſich zu einem Streit um wiſ⸗ ſenſchaftliche Theorien entwickelt. Heute, wo der Nationalſozialismus ſich von der Vergangenheit löſt und den freien Weg für die große Einheit bekommen hat, iſt das Spezialiſtentum nicht mehr Ausgangspunkt in der Heranbildung. Die breite Baſis für jeden Mann, der im Staats⸗ leben eine Aufgabe erfüllen ſoll, muß das Leben des Volkes ſelbſt ſein. Ein Juriſt muß ein deutſcher Mann ſein der Bildung des Herzens, des Willens, des Gei⸗ ſtes und des Charakters, wie wir ihn in allen Gruppen des Volkes finden. Der Staatsſekretär beſprach dann die völlige Um⸗ geſtaltung des Rechtsſtudiums auf den Univerſitäten und betonte, daß vor allem das Bildungsfundament nicht verloren gehen dürfe und der geiſtige Horizont gepflegt und erweitert wer⸗ Abſchließend gab der Redner das Zielbild, das der werdende Juriſt vor ſich haben müſſe: Es iſt das gleiche Zielbild, das jeder junge Deutſche hat, die Zu⸗ ſammenballung des Willens. Er muß Glied des Volkes werden, in dem er lebt, denn er hat eine treuhänderiſche Stellung gegenüber jenen, die das Vergangene geſchaffen und denen gegenüber, die auf ſeiner Treue aufbauen werden. Friedensſchluß in Arabien — London, 19. Juni. Nach einer Reutermeldung aus Taif(Hedſchas) unterzeichneten am Dienstag der Imam vom Jemen und König Ibn Saud den Frie⸗ densvertrag. Rote ſtatt blaue Briefkäſten Drahtbericht unſeres Berliner Büros ◻Berlin, 20. Juni. Die Reichspoſt hat bekanntlich vor einiger Zeit die Anordnung erlaſſen, daß in Zukunft ſämtliche Fahrzeuge nicht mehr die gelbe Farbe führen dürf⸗ ten, ſondern die rote mit dem Hoheitsabzeichen der Bewegung. Damit will ſie die enge Verbundenheit von Partei und Staatsbehörde dokumentieren. In dieſem Zuge werden nun auch die blauen Briefkäſten verſchwinden und einen neuen leuchtend roten Anſtrich bekom⸗ men und mit einer Reklamehaube verſehen werden, die während der Dunkelheit erleuch⸗ tet iſt. Auch ſonſt ſollen verſchiedene Neuerungen an de Briefkäſten angebracht werden. Man denkt dabei an eine Normaluhr und an Reklameflächen, die auih Auskunft über die nächſte Unfallſtation, Feuermelde⸗ ſtelle und das zuſtändige Polizeirevier geben. Nach und nach werden 160 000 Briefkäſten ſo um⸗ geſtaltet werden. Es handelt ſich hierbei um ein Patent, das außer in Deufſchland noch in neunzehn anderen Staaten erteilt oder angemeldet iſt. Selbſtmord aus Augſt vor der Zollkontrolle T. Mannheim, 20. Juni. Der 20 Jahre alte Rudolf Hafner aus Augsburg, wohnhaft in Mün⸗ chen, hat ſich in der Nacht zum Mittwoch auf der Bahnſtrecke Kapsweyer—Weißenburg in dem Augen⸗ blick durch einen Schuß in die Schläfe getötet, als er von einem Grenzzollbeamten angeruſen wurde. Näheres fehlt noch. Der frühere öſterreichiſche Handelsminiſter Dr. Mataja geſtorben — Wien, 19. Juni. Der frühere Handelsminiſter und Vorſtand des Bundesamtes für Statiſtik Dr. Viktor Mataja, iſt heute im 77. Lebensjahr ge⸗ ſtorben. Dr. Mataja war Angehöriger der Chriſtlich⸗ Sozialen Partei und Bruder des Staatsſekretärs a. D. Dr. Heinrich Mataja, der durch eine anti⸗ deutſche Propaganda in letzter Zeit wieder ſtärker hervorgetreten iſt. Frau Hanau wegen Beihilfe zu betrügeriſchem Bankrott verurteilt — Paris, 20. Juni. Das Pariſer Strafgericht verurteilte am Dienstag die ehemalige Leiterin der „Gazette du Franc“ und jetzige Beſitzerin der Fi⸗ nanzzeitſchrift„Forces“, Frau Martha Hanau, we⸗ gen Beihilfe zum betrügeriſchen Bankrott zu ſechs Monaten Gefängnis und 3000 Francs Geld⸗ ſtrafe. Der geſchiedene Ehemann von Frau Hanau, Lazare Bloch, wurde zu acht Monaten Gefängnis und 3000 Franes Geldſtrafe verurteilt. Toulouſer Kundgeber im Schnelverfahren abgeurteilt — Paris, 20. Juni. Das Strafgericht von Tou⸗ louſe hat im beſchleunigten Verfahren bereits Diens⸗ tag eine Anzahl Kundgeber abgeurteilt, die an den Stra 6 enunru hen in der Nacht vom Montag zum Dienstag teilgenommen haben. Einer wurde zu zwei Monaten, ein anderer zu ſechs Monaten Gé⸗ fängnis und je 16 Franken Geldſtrafe verurteilt. Einer der Verhafteten bleibt in Haft, bis ſeine⸗Gegen⸗ überſtellung mit ſeinem Ankläger, einem Mobilgar⸗ diſten, erfolgt iſt. Vier andere Verhaftete haben um eine Friſt gebeten, um ihre Verteidigung vorzube⸗ reiten. DSS—————————————————————————— auptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner Verantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner- Handelsteil: i. V. Willy Müll er⸗Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart⸗Lokalen Teil: Richard Schönfelder-Sport: Willy Müller ⸗Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: i. V. Rich. Schönfelder⸗Anzeigen und geſchäft⸗ liche Mitteilungen: Jacob Faude, ſämtlich in Mannheim ⸗ Herausgeber, Drucker und Verleger: Drückerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung Mannheim, R 1,—6 Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Fillies, W 35, Viktoriaſtraße aa Abend⸗Ausgabe A 12820—9+ B 8262 Geſamt⸗D.⸗A. Mai 1934 21082 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto Jamilienbilöder/ Son Suchare Gerlach Altes Album, in dein gebräuntes Leder ſind ſtolze Lilien gepünzt, und ein Ritter mit Schwert und Wap⸗ pen, drei wehende Straußenfedern auf dem Helm, prangt als Kupferbeſchlag auf deinem Einband; wenn ich den winzigen Riegel, der dich verſchließt, aufſchiebe, erklingt aus deiner Tiefe eine verſchollene Melodie, von einer verborgenen Spieluhr geklimpert, das Lied, das einſt die Turner ſangen:„Wir halten feſt und treu zuſammen... Zierlich und fein ſchallt es aus der Vergangenheit heraus, und am Schluß mündet es in den Seufzer von dem lieben Auguſtin, alles iſt hin. 16 Du vergeſſenes muſikaliſches Buch, um die Mitte des vorigen Jahrhunderts gebaut, in der iſt die äußere Erſcheinung der Menſchen aufbewahrt, die meiner Großmutter zu ihrer Jugendzeit teuer waren, ihre Brüder, Schweſtern und Anverwandten. Von manchen haben wir keine Erinnerung mehr, andere aber ſind uns noch wohlbekannt: Ein Bildchen aus der allererſten Zeit der Photo⸗ graphie, wie ein Gemälde zurechtgerückt, und das junge Brautpaar mußte gewiß minutenlang ſtillſitzen. Das iſt die Großtante Johanne in der Krinoline aus ſchwarzem Taft, und die bauſchigen Aermel fal⸗ len bis auf die Handgelenke hinab, ihr Haar iſt ſtreng geſcheitelt, und jederſeits rahmt ein nach rückwärts geſchlungenes Zöpſchen das ſchmale junge Geſicht. Neben ihr ſitzt der Großonkel im Gehröck, breitſchul⸗ trig, ſtraff und mit ſchwungvoll zurückgebürſteter blonder Mähne. Zwei Menſchen, die ſich gefunden haben, zwei Glückliche, denen die Welt lacht. Die Jahreszahl 1864 iſt auf die Rückſeite geſchrieben und der verſchnörkelte Name des Städtchens Apolda. Da iſt das Bild des Großonkels Fritz mit ſeiner Frau und ſeinen fünf Kindern. Er ſteht in der Mitte, groß und kühn die Stirn, die Mundwinkel leicht herabgezogen, etwas hungrig und mager, Die Rechte hat er dem Jungen, der Oſtern gerade zur Schule gekommen iſt, auf die Schulter gelegt. Die Mutter ſitzt, das Kleinſte auf dem Schoß, ihr üppiges Haar iſt kunſtvoll aufgeſtellt, und auf dem Stuhl neben ihr kuſchelt ſich das vierjährige Töchterchen, ganz in Weiß, die dünnen Aermchen kommen aus Puffärmeln, und die Hände hat ſie gefaltet. Rechts und links ſtehen in karierten Kleidern die beiden Schulmädchen, ſtramm und wohlerzogen, als hätten ſie ſchon gewußt, daß ſpäter einmal etwas Tüchtiges aus ihnen werden ſollte Jetzt aber klingt ein fremder Ton an: Der Groß⸗ onkel Otto, der 1866 bei Langenſalza mitgekämpft hatte, und dann bei Nacht und Nebel nach Amerika fuhr, weil er ein Hannoveraner war und um keinen Preis ein Preuße werden wollte. Neben ihm ſitzt die Frau, die er dͤrüben heiratete, ſie trägt einen Titus⸗ kopf und hat ſtrahlende Augen; und mit bunten Blu⸗ ſen und großen Schleifen ſtehen um die Eltern herum die drei vergnügten Jungen, die ſpäter dann das Deutſche verlernten, weil ihre Mutter es nicht ver⸗ ſtand, und die im Weltkrieg gegen das Land ihres Vaters kämpfen mußten. Der Vater war aber ſchon damals von Gram und Bitterkeit gezeichnet, als hätte er geahnt, daß ſeine Flucht ſchließlich das eigene Blut verderben ſollte Ganz allein auf ſeinem Seſſel, breitbeinig, die Hände auf die Knie geſtützt, den Knebelbart am Kinn, die ſchwere Uhrkette über dem Bauch, hat der Großonkel Georg ſich hingepflanzt, von dem es heißt, daß er ein Schuldenmacher wurde, der gern einen über den Durſt trank; er ſoll wunderbar geſungen haben, aber es iſt keine Spur mehr von ihm So blättere ich über Menſchen hin, die froh und unglücklich waren zu ihrer Zeit. Die Trachten und der Schnitt der Kleider änderten ſich, Soldaten und Frauen, Kinder und Greiſe ſind hier verewigt. Aber ſo wenig ich von dieſen Menſchen auch weiß, ihr Antlitz ſpricht doch noch, und wenn ihr eigenes Schickſal auch verrauſcht iſt, ſo lebt doch in ihren Kindern und Enkeln das Blut ſort, das einmal ihr Daſein und ihre Geſtalt formte. Ich ſuche nach den fortwirkenden Kräften in ihren Zügen, und ihre Haltung und die Art, wie ſie die Welt anſahen, äußert ſich in dieſem und jenem und vielleicht in mir noch heute, wenn auch auf eine verborgene Weiſe, die nie ganz zu enträtſeln iſt. So ſchließe ich dich, treues Album abgelebter Zeiten, und während ich behutſam den Riegel wieder um ſeinen Sporn lege, ſchnurren noch einmal die alten, beſinnlichen Melodien ab, und wenn der weh⸗ mütige Klang verrauſchter Liebe und Freundſchaft ſchweigt, lege ich dich ſeltſam bewegten Herzens wie⸗ der in deine ſtille Lade. Seeeee eeeen e Von den Hochſchulen. Die Profeſſoren Dr. Philipp Broemſer und Dr. Heinrich Eymer an der Univerſität Heidelberg ſind auf ihr Anſuchen ent⸗ laſſen worden.— Dem Privatdozenten Dr. Wilhelm Schwartz an der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe wurde die Amtsbezeichnung außerordentlicher Pro⸗ feſſor für die Dauer der Zugehörigkeit zum Lehr⸗ körper der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe ver⸗ liehen. An die Univerſität Würzburg berufen. Dr. Joſeph Ahhhaus, Profeſſor am Karl⸗Fried⸗ rich⸗Gymnaſium in Mannheim und Privat⸗ dozent für mittelalterliche Geſchichte, wurde vom bayeriſchen Unterrichtsminiſterium zum außer⸗ ordentlichen Profeſſor an der Univerſität Würzburg ernannt.— Dr. Ahlhaus iſt Schüler des Freiburger Hiſtorikers Georg von Below. Aus ſeiner Feder ſtammt eine Reihe von Abhandlungen zur mittelalterlichen Geſchichte, namentlich zux Ver⸗ faſſungs⸗, Verwaltungs⸗ und Wirtſchaftsgeſchichte. Er iſt ehemaliger Angehöriger des Grenadier⸗Regi⸗ ments Nr. 110, mit dem er im Felde war und Grün⸗ dungsmitglied des Stahlhelms Langemarck. SFrederick Delius geſtorben. Wie aus Paris ge⸗ meldet wird, iſt der engliſche Komponiſt Frederick Delius, der ſchon längere Zeit leidend war, in ſeinem Landhaus in Grez ſur Loing bei Fontaine⸗ bleau im Alter von 71 Jahren geſtorben. Er war in einer Zeit, in der die engliſche Muſik neuen Auf⸗ ſchwung nahm, einer der erſten Künſtler, die der nationalen Muſik wieder ſchöpferiſchen Antrieb und Anſehen gaben. Sein künſtleriſcher Geſtaltungsbe⸗ reich grenzte ſich, in die Vorkriegszeit gehörig, ganz auf den Impreſſionismus ab, den er wohl als bedeu⸗ tendſter Weggenoſſe Debuſſys, weniger artiſtiſch, als die franzbſiſche Richtung, in ſeinen, zarten und träu⸗ meriſchen Stimmungsfarben ausbaute. Naturſchil⸗ derungen, Landͤſchaftsbilder, die alle von ſeeliſchem, ro⸗ mantiſchem Klang getragen ſind, formte Delius mit farbiger Meiſterſchaft. Orcheſterwerke, Opern(„Ro⸗ meo und Julia auf dem Dorfe“ nach Gottfried Kel⸗ ler), Lieder, Chorwerke(„Appalachia“,„Meſſe des Profeſſor Dr. Alfred Schittenhelm, der bekannte Kliniker der Univerſität Kiel, hat einen Ruf an die Univerſität München angenommen. Lebens“), Kammermuſikwerke, ein Violinkonzert ſpiegeln ein gehaltvolles Schafſen, das von germani⸗ ſchem Grundzug der Empfindung durchzogen iſt. 4e Der Schiffsuntergang im„Bataille“⸗Film. Der Japaniſche Verein in Deutſchland wendet ſich gegen die Darſtellung des Schiffunterganges wäh⸗ rend des Kampfes der japaniſchen und der ruſſiſchen Flotte in dem franzöſiſchen„Bataille“⸗Film. Selbſt die Filmtechniker haben lange Zeit an eine Trick⸗ aufnahme geglaubt, da man nicht annehmen wollte, daß eine ſolche Kataſtrophe aus dem Kriege tatſäch⸗ lich einmal verfilmt und ausgenutz worden ſei. Jetzt hat ſich herausgeſtellt, daß es ſich nicht nur um eine Aufnahme aus dem ruſſiſch⸗japaniſchen Krieg han⸗ delt, zu deſſen Zeit man ja vom Film noch recht wenig wußte, und überhaupt nicht um eine Auf⸗ nahme aus Oſtaſien, ſondern um ein Ereignis aus dem Weltkrieg, nämlich entweder um den Untergang eines italieniſchen Kriegsſchiffes, das im ſelben Algenblick, da man es filmen wollte, auf eine Mine ſtieß, oder aber um die Torpedierung des öſterreichi⸗ ſchen Linienſchiffes„Viribus unitos“ durch Italiener im Fahre 1017. * E Mittwoch, 20. Juni 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe . Seite /Nummer 276 NS. Volkswohlfahet und öffentliche Fürſorge Die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium teilt mit: Der Miniſter des Innern hat an die 56 Bezirks⸗ fürſorgeverbände und die 11 Kreiſe einen Erlaß ge⸗ richtet, in dem die Zuſammenarbeit zwiſchen der öf⸗ jentlichen Fürſorge und den Spitzenverbänden der freien Wohlfahrtspflege feſtgelegt wird, beſonders, ſoweit es ſich um die Durchführung des Hilfswerkes „Mutter und Kind“ handelt. Es wird ausdrücklich feſtgeſtellt, daß die Leiſtungen der NS⸗Volkswohl⸗ fahrt in keinem Falle dazu beſtimmt ſind, die öffent⸗ liche Fürſorge von ihren in Geſetzen und Verord⸗ nungen feſtgelegten Fürſorgeverpflichtungen zu be⸗ freien. Es verſteht ſich daher von ſelbſt, daß die bis⸗ her von den Trägern der öffentlichen Fürſorge über⸗ nommenen und durchgeführten Aufgaben im Rah⸗ men der hierfür verfügbaren Mittel unverändert weitergeführt werden und irgendeine Abwälzung oder Abgabe öfſentlicher Aufgaben der Volksbe⸗ treuung an das Hilfswerk„Mutter und Kind“ oder eine einzelne Organiſation der freien Wohlſahrts⸗ pflege unzuläſſig iſt. Vermieden werden ſoll auf dem Gebiete der öffentlichen Säuglings⸗ und Kleinkinder⸗ fürſorge, ſowie der Mütterberatungsſtellen jede un⸗ produktive Doppelarbeit. Zur Referentin für das Hilfswerk Mutter und Kind im Bereich des Mini⸗ ſteriums des Innern wurde die Stellvertreterin des Gauwalters der NS⸗Volkswohlfahrt, Gaufrauen⸗ ſchaſtsleiterin Helene Bögli, ernannt. Wann ſoll man zur Zahnbehandlung gehen? Die Antwort lautet kurz und bündig: man kann gar nicht frühzeitig genug zur Zahnbehandlung gehen. Es iſt leider eine Erfahrung, die der Dentiſt jeden Tag in ſeiner Praxis machen muß, daß die Patienten mit der Klage in die Sprechſtunde kom⸗ men, ſie hätten ſchon ſeit einiger Zeit Schmerzen verſpürt, aber ſie hätten geglaubt, ſie würden wie⸗ der aufhören. Darum ſeien ſie noch nicht zur Be⸗ handlung gekommen. Nunmehr ſeien die Schmerzen aber unerträglich geworden. Aus der ganzen Art der Darſtellung kann man immer wieder erſehen, daß ein Großteil des Publikums der Auffaſſung iſt, den Gang zur Zahnbehandlung könne man eigent⸗ lich erſt dann antreten, wenn die Schmerzen uner⸗ träglich geworden ſind. Früher zum Dentiſten zu gehen, wäre unmännlich Es iſt nicht auszudenken, wie viele Zähne ent⸗ weder vollkommen zu Verluſt gehen oder mindeſtens in ihrem Gebrauchswert ſtark geſchädigt werden durch dieſe falſche Einſtellung. Es muß Gemeingut eines jeden werden, daß er weiß, daß ein Schaden auch kleinſter Art, der ſich überhaupt an einem Zahn gebildet hat, mit Gewißheit nicht mehr von ſelbſt ausheilt, ſondern früher oder ſpäter ſich vergrößert und in ſeiner ſchließlichen Endauswirkung zum Ver⸗ luſt des Zahnes führt, wenn er ohne Behandlung bleibt. Aus dieſem Grunde iſt es ſelbſtverſtändlich motwendig, gerade die kleinſten Schäden zur Be⸗ handlung zu bringen, damit ſie ſich nicht zu großen Schäden entwickeln. Jede Vernachläſſigung kleiner Schäden rächt ſich dadͤurch, daß beim Größerwerden früher oder ſpäter Schmerzen in dem Zahne auf⸗ treten. Ein winziger Bruchteil des Mutes, der da⸗ au gehört, öie Schmerzen zu ertragen, die ein kran⸗ ker Zahn bereiten kann, zur richtigen Zeit auf⸗ gebracht, um den Gang zur Zahnbehandlung anzu⸗ treten, würde zuſammen mit einer vernünftigen Er⸗ nährung ungeahnte Werte in bezug auf die Zahn⸗ geſundͤheit erhalten. u Die ehemaligen Angehörigen des Reſerve⸗ Infanterie⸗Regiments Nr. 250 treffen ſich am Sams⸗ tag, 30. Juni, und Sonntag, 1. Juli, zum Kame⸗ radſchaftstag, verbunden mit der Einweihung des Gefallenendenkmals in Freiburg i. Br., in der Löwenbräuhalle, Bertholdſtraße 44. Am Samstag abend findet dort die Weihe der Fahne der Kameraoſchaft der Zweihundertfünfzi⸗ ger Mannheim ſtatt. Auskunft erteilt Georg Reibel, Hayonſtr. 6. 3 Vierfinger John kommt die Leiter herunterge⸗ ſtiegen und Billy knurrt anerkennend„Na, da haſt du ja das Balg...!“ Von den ſchreckhaft aufge⸗ riſſenen Augen des kleinen Mädchens, das wegen des Knebels nicht ſchreien kann und durch das feſt um es geſchlungene Tuch ſich nicht einmal bewegen kann, nimmt er nicht die geringſte Notiz. Mabel iſt für ihn nichts als eine Ware, mit der Geld erpreßt werden kann. In der Nähe der Villa ſteht wartend ein Auto mit abgeblendeten Laternen. Am Volant des Wagens ſitzt James Small, der lange Jahre Laſtwagen mit geſchmuggeltem Alkohol für Al Capone fuhr. Faſt ein halbes Dutzend Kugeln derlöcherten ſeinen Körper bei den verſchiedenſten Kämpfen mit der Polizei. Leider war keine Kugel in der Lage, das Leben dieſes rieſenhaften Körpers auszulöſchen. Beisy,„die liebevolle hiuiier“ Im Auto ſelbſt befindet ſich Betſy. Die ſchöne Betſy, die ſeit Jahren Spionagedienſte für die Crak⸗ ker Bande leiſtet. Im Privatberuf iſt ſie Tänzerin und nicht ohne Können. Aber da Betſy mit Geld nicht umzugehen weiß und ein verſchwenderiſches und luxuriöſes Le⸗ ben liebt, ſo muß ſie verſuchen, dieſes in einem Ne⸗ benberuf zu verdienen. Geht es nicht auch geraden Weges, ſo hat Betſy keinerle Gewiſſe nsbiſſe, den krummen Weg zu gehen. Dieſer krumme Weg hat ſie zu dem Cracker Gang Heute nacht iſt ſie ganz auf„ſolide“ auf⸗ geführt. gemacht, denn ſie ſoll im Gefahrfalle die Mutter der kleinen Mabel ſpielen. Es iſt wirklich rührend, wie ſie jetzt der kleinen Mabel den Knebel aus dem Mund nimmt, ſie aus dem Plaid rollt und auf den Schoß ſich ſetzt. Die kleine Mabel verzieht das Geſicht und will ſchreien. Aber Bill brüllt das Kind wütend an: „Wenn du ſchreiſt, bekommſt du Balg Hiebe nach Noten!“ Tatſache iſt, daß nicht die Freundlichkeit Betſys die kleine Mabel zum Schweigen bringt, ſondern die drohende Fauſt Bills.„Laß das, Bill!“ ſagt Betſy und das Kind ſchmiegt ſich unwillkürlich an Betſy und verſteckt den Kopf an Betſys Bruſt, wo es ſtill *Straße. vor ſich hinſchluchzt. Vierfinger John ſteigt in das Auto und ſetzt ſich neben Betſy. Mutter Betſy zieht Mabel ein mitge⸗ brachtes Kinderkleid an. Bill bleibt mit ſeiner Ka⸗ none zurück, denn er hat noch ein Geſchäft zu er⸗ ledigen. Ein Geſchäft, wozu er ſeine Kanone brauchen wird. James Small gibt Gas und der Wagen gleitet davon. Das Ganze iſt ungeheuer raffiniert aufge⸗ zogen, wenn jetzt wirklich die Entführung verfrüht herauskommt, und der Wagen würde von der Poli⸗ zei angehalten, ſo würden Betſy und Vierfinger⸗ John ein junges Ehepaar ſpielen, das mit ihrem Kinde vom Beſuch der Großmutter, die außerhalb Chikagos wohnt, zurückkommt. Seht doch, wie herzig die Mutter das Kind an ihre Bruſt drückt und wie Vierfinger⸗John zärtlich über das Lockenhaar der kleinen Mabel ſtreicht. Die Sairmad des Menschenranses in Amerika e Don Dr. Ninder im Näfi Aleaander von Nonl, Neuporsg Nein, das ſind keine Kindesräuber, das ſind El⸗ tern, die ihr Kind ebenſo abgöttiſch lieben, wie viel⸗ leicht Mr. und Mrs. Dane ihr geraubtes Mädel ge⸗ liebt haben. So wird jeder Policeman denken, der den Wagen anhält und wird ihm freie Fahrt geben...! Harry Cracker, der Mann, der irgendwo im Dun⸗ keln ſitzt, der dem Gang ſeinen Namen gab, und ein Genie im Aushecken verbrecheriſcher Pläne und deſ⸗ ſen Organiſation iſt, iſt ein guter Pſychologe. Bill schießi Am nächſten Morgen entdeckt man die gefeſſelte und mit Pechpflaſter bedeckte Eva Hard in ihrem Bett. Mabels Bett findet man leer. In wenigen Minuten iſt das Haus alarmiert. Frau Jeſſie bekommt einen Schreikrampf und Mr. Dane raſt zum Telephon, um die Polizei zu verſtändigen. Zu ſeinem ungeheueren Schrecken findet er über dem Telephon einen Zettel mit folgendem Inhalt: Mr. Dane, wir warnen Sie, die Polizei zu benachrichtigen. In dieſem Fall werden Sie Ihr Kind nie wiederſehen. Zahlen Sie ein Löſegeld, deſſen Höhe wir Ihnen noch mit⸗ teilen werden, ſo geſchieht Ihrem Kinde nichts. Mit der Polizei verderben ſie nicht nur alles, ſondern wir werden auch Sie töten. Mr. Dane ſtößt einen Wutſchrei aus. Er zittert am ganzen Körper. Dane iſt ein Mann, und Wut und Zorn über dieſe frechen Burſchen gewinnen in dieſem Augenblick die Oberhand über ihn. Er wird doch die Polizei benachrichtigen. Er nimmt den Hörer ab Aber alle Anrufe an die Polizei bleiben ohne Antwort. Nach einigen Minuten muß Mr. Dane feſtſtellen, daß der Apparat ohne Strom iſt. Man hat die Drähte zerſchnitten. Ah, die Halunken wollen ihn verhindern, mit der Polizei zu telephonieren. Mr. Dane möchte auſſchreien vor Wut, aber da ſoll ſich die Bande getäuſcht haben. Mr. Dane ſtürzt mit dem Hut in der Hand aus dem Haus heraus und durch den Park auf die Ha, die Polizei wird die Burſchen bald erwiſchen und um ſein Leben iſt ihm nicht Angſt. Sie werden ſich ſchwer hüten Die Parktür kracht hinter Mr. Dane zu. Steht nicht irgendwo ein Taxiꝰ Doch!„Hallo!“ Das Taxi fährt heran, aber im gleichen Augen⸗ blick fällt ein Schuß... Peng! Noch einer... Peng! Das Taxi fährt in raſender Fahrt an Mr. Dane vorbei und Dane ſtarrt verblüfft auf den Hut in ſeiner Hand. Dieſer Hut zeigt zwei Löcher. „Sie hätten ebenſogut in meinem Kopf ſitzen kön⸗ nen!“ denkt Mr. Dane und eine eiſige Kälte läuft ihm über den Rücken. Dieſe beiden Schüſſe haben ihm gezeigt, daß die Bande vor nichts zurückſchrecken wird. Und jetzt zum erſten Male glaubt er daran, daß wirklich Mabels Leben in Gefahr iſt. Burſchen, die ſo kaltblütig ſind, ſcheuen vor Mor⸗ den nicht zurück. Ein Biillionär, der keiner isi Mr. Dane geht nicht zur Polizei. Mr. Dane geht in das Haus zurück und er befiehlt dem Perſonal, nirgendwo nur ein Wort von der Entführung der kleinen Mabel zu erzählen. Die beiden Schüſſe Bills haben ihn gewarnt. Schon eine Stunde ſpäter kommt ein Expreßbrief. In dieſem Brief wird Mr. Dane aufgefordert, 50 000 Dollar in beſtimmten aufgeführ⸗ ten Noten in ein Paket zu tun und mit dieſem Pa⸗ ket unter dem Arm am nächſten Tage zwiſchen 4 und 5 Uhr auf einer beſtimmten Strecke der Unter⸗ grundbahn hin⸗ und herzufahren. Wieder wird ihm in dieſem Brief mitgeteilt, daß er ſowohl wie Ma⸗ bel umgebracht werden würden, wenn er irgendwie die Polizei hinzuziehe. Wieder iſt Mr. Dane im Zweifel, was er tun ſoll. Soll er nicht die Polizei benachrichtigen? Aber er denkt wieder an die beiden Schußlöcher in ſeinem Hut und er verzichtet auf jede Hilfe von Seiten der Polizei. Jetzt wird auf kurze Zeit dieſe Geſchichte einer Tragödie faſt zur Komödie. Mr. Charles Dane, der noch vor einem Jahr über ein flüſſiges Bankkonto von gut einer Million Dollar verfügt hat, iſt durch die ſchlechte Wirtſchaftslage und den Konkurs einiger ſeiner Banken faſt verarmt. Nur nach außen hin hält er das Preſtige des ver⸗ mögenden Mannes noch aufrecht. Tatſache jeden⸗ falls iſt die, daß er nicht im Beſitz von 50 000 Dollar iſt. Dieſes iſt eine Tatſache, mit der der Cracker Gang nicht gerechnet hatte. Trotzdem... Mr. Dane weiß, daß der Cracker Gang unbedingt auf ſeine Forderung beſtehen wird. Nie werden dieſe Bandi⸗ ten ihm glauben, daß er das Geld wirklich nicht zur Verfügung hat. Was ſoll er tun? Er iſt völlig ver⸗ zweifelt und ſieht keinen Ausweg. Mr. Dane macht ſich auf, um das Geld aufzutreiben. Er läuft zu Freunden, zu Banken, aber überall verlangt man Sicherheiten von ihm und gerade dieſe Sicherheit en beſitzt er nicht. Sein Haus iſt bereits der Union Bank verſchrie⸗ ben. Auf ſeine beiden Autos hat Bothwell und Mar⸗ ryat ſchon mehr Geld geliehen, als ſie wert ſind. Pa⸗ piere und Aktien, die er beſitzt, ſtehen auf dem Null⸗ punkt. Nein, er iſt ein armer Mann und Leute, die heute Geld verleihen, ſind vorſichtig geworden auch in den Staaten. Als völlig Verzweifelter kehrt Mr. Dane an dieſem Tage in ſeine Villa zurück. In dieſer Nacht finden Mr. Dane und ſeine Frau Jeſſie keinen Schlaf. Sie wandeln die ganze Nacht umher und ſchmieden Plan auf Plan. Aber da iſt kein Plan, der Ausſicht auf Erfolg hat. Für die kleine Mabel Dane ſcheint es keine Rettung mehr zu geben. Das Pakei isi fori Am nächſten Morgen ſchreibt Charles F. Dane einen rührenden Brief an die Kindesräuber. Er ſchildert ihnen ſeine Lage, daß er ein ruinierter Mann und nicht in der Lage ſei, einen größeren Be⸗ trag als höchſtens zehntauſend Dollar aufzubringen. Er fleht ſie an, das Leben ſeines Kindes zu ſchonen und verſpricht ihnen, falls ſie das Kind zurückbrin⸗ gen, von jeder Strafanzeige abzuſehen. (Fortſetzung folgt.) Cas,ſl ſa iſllliucloiec ſ Warumen Hartnäckig haſtet Schmutz gerade auf dem Küchenboden, wo er so richtig festgetreten wird. Wer ihn durch gro- bes Scheuern oder Reiben zu entfernen sucht, der tut das nur auf Kosten seiner Kräfte. Denn gewöhnliche Putzmittel bestehen aus groben Bestandteilen, die, unter körperlicher Anstrengung der Hausfrau, den Schmutz nur fort- kratzen. Ganz anders bei Vim! Es be⸗ samen, Crobes Scheuermittel feucht, /J 40 mal vergr. Die spitzigen und groben Mineralsplitter verursachen Kratxer. v96.289 DOPPELT WIRKSAM steht nicht nur aus feinen Mineralien, sondern auch aus einer besonders wirk⸗ schmutzlösenden Substanz. So erklärt sich die doppelte Wirkung von Vim! Zuerst wird der Schmutz gründlich aufgeweicht durch leichtes Reiben völlig entfernt. Vim ist gleich gut für feines und für grobes Putzen. Vim Kratzt nie. Vim erleichtert Ihnen die Arbeit. Schmutzlõsende Substanza um-· Hüllt die feinen Minerulteilchen: Culet. Loi und dann mal vergr. Vim kratzt nicht. SUNMACHF CEs. A. G. MANNHENM-- BERLIN immst Du nicht VIM? —————— * S —— anderen mittelfränkiſchen Orten antreten. 4. Seite/ Nummer 276 Neue Mannheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 20. Juni 1934 ———— Mannheim, den 20. Juni. Saarkinder fahren nach Mittelfranken 600 erholungsbedürftige Kinder aus Neunkirchen und Umgebung konnten heute früh ihre Reiſe zu einem ſechswöchigen Aufenthalt in Nürnberg und Der aus elf Wagen beſtehende Sonderzug hatte im Mannhei⸗ mer Hauptbahnhof einen halbſtündigen Aufenthalt, ehe die Reiſe über Würzburg weiterging. Heller Jubel herrſchte bei den Kindern, die froh waren, end⸗ lich dem im Saargebiet herrſchenden Zwang entron⸗ nen zu ſein. Eifrig ſchwangen ſie ihre Hakenkreuz⸗ fähnchen und wurden nicht müde, bekannte Kampf⸗ lieder, vor allem das Saarlied, zu ſingen. Als der Zug in den Bahnhof einſuhr, wurde aus Verſehen oder aus Unkenntnis die Notbremſe ge⸗ zogen, ſo daß nur die erſten Wagen in den Bahnſteig einrollten. Kaum war die Sache in Ordnung ge⸗ bracht und der Zug vollſtändig in die Halle gezogen, als erneut in einem anderen Wagen die Notbremſe betätigt wurde. Die Transportbegleiter ſchärften nochmals den Kindern eindringlich ein, nicht an der Notbremſe herumzuſpielen. Eine Verpflegung er⸗ folgte in Mannheim nicht, da für die Reiſe genügend Eßwaren und Tee mitgenommen worden waren und außerdem für Würzburg eine Beköſtigung in Ausſicht genommen wurde. Als der Zug aus der Halle rollte, erſcholl aus 600 Kehlen begeiſtert das Saarlied. Das Frühſommerobſt in der Küche Lernnachmittag für Hausfrauen Wenn auch die liebe Sonne es noch ſo gut mit uns meint, wo reife Früchte nach dem Einmachtopf verlangen, wird jede rechte Hausfrau zur helden⸗ haften Dulderin im Kampf gegen Küchen⸗ wie Som⸗ merhitze. Die Wirtſchaftskommiſſion des Mann⸗ heimer Hausfrauenbundes hatte alſo nicht umſonſt zwei Tage lang mit Lehrerin und Schüle⸗ rinnen ihrer Kochſchule tropiſche Temperaturen ausgehalten, um geſtern wieder einer zahlreichen Mitgliederſchar mit einer Menge neuer Wirtſchafts⸗ kniffe, guter Rezepte und nützlicher Winke die ver⸗ werteten Obſtherrlichkeiten vorzuführen. Erſt gab es allerdings etwas durchaus„Unöbſt⸗ liches“, nämlich eine von der Firma Bopp u. Reuther neu herausgebrachte Vorrichtung zum Anbringen des Wäſcheſeiles, mit dem die weder mit Trockenſpeicher noch Hof⸗ oder Gartenplatz ge⸗ ſegnete Großſtadt⸗Hausfrau gerade in Mannheim oft ihre liebe Not hat. Jetzt läßt man ſich je nach Bedarf das ſinnvolle Stangen⸗ und Rollenwerk rechts oder links am Küchenfenſter befeſtigen. Die Wäſche wird an dem nach innen geklappten Arm gewiſſermaßen„im eigenen Heim“ aufgehangen und ohne Fenſterſtürze und Kreuzverrenken in die friſche Luft geſchoben. Die Belehrungen rund um das Sommerobſt be⸗ gannen mit dem Einmachen ohne Weckappa⸗ rat im Gasbackofen. Ein umgekehrtes Back⸗ blech, als Schutz vor zu unmittelbarer Hitze zu unterſt hereingeſchoben, und eine nicht zu dünne Lage gut durchwäſſerter Zeitungen iſt alles, was die Hausfrau heute neben den paſſenden niedern Gläſern mit Gummiring und gut federnder Klammer zum Steri⸗ liſieren braucht. Und während die Kirſchen und Stachelbeeren bei erbſengroßen, wagrecht ſtehenden Flämmchen ohne Vorhitzen den dreiviertelſtündigen Friſchhaltungs⸗ vorgang durchmachten, hörte, ſah und koſtete man die guten, kühlen Obſtgerichte, an denen ſich der er⸗ mattete Hausvater, die verſchmachtendſten Kinder nach der Gluthitze erlaben können. Die brave, alte Rote Grütze mit kalter Milch, die nach Art des winterlichen Apfelſchnees zubereitete„Errötende Jungfrau, ſeierten fröhliche Auferſtehung. In ſchlanken Römern leuchtete ein nahrhafter, ſafran⸗ farbener Erdͤbeerkreme mit Eiern. Kaltſchalen von Johannis⸗ und Heidelbeeren, Weißkäſe⸗ ſpeiſe mit Obſt und erfriſchender Fruchtſalat fanden ebenſo großen Beifall wie die mit Opekta oder Frutapekt im Schnellkochwege hergeſtellten guten Marmeladen. Zum Schluß gab es noch eine luſtige Berloſung von drei prachtvollen Obſttorten, deren Böden in den Gaswerks⸗Backkurſen des Hausfrauen⸗ bundes entſtanden waren. Schu. Poſtzeibericht vom 20. Juni Verkehrsunfall. Auf der Adolf⸗Hitler⸗Brücke ſtieß geſtern vormittag eine Radfahrerin mit einem Radfahrer zuſammen, wobei ſie ſtürzte und eine Ver⸗ letzung am linken Knie erlitt. Ein Privatkraftwagen brachte die Verunglückte in ihre Wohnung. Unfall. Beim Spielen auf dem Neckarvorland ſtürzte geſtern nachmittag ein 14 Jahre alter Volks⸗ ſchüler und brach dabei den linken Unterarm. Der Verunglückte fand Aufnahme im Allgemeinen Kran⸗ kenhaus. Entwendet wurde im Schloßhof ein zweirädriger Handwagen mit grünem Anſtrich und zwei Lan⸗ nen. Verloren ging von k 2, 6 bis E 6 eine Perlen⸗ kette mit 165 echten Perlen, nach den Enden zu ver⸗ jüngend, und Platinverſchluß. Schwimmen— aber mit Verſtand Die Werbung für den Schwimmſport, die in dieſer Woche auf allen Gebieten betrieben wird, ſcheint von einer mehr als zehnköpfigen Jungens⸗ ſchar ihrem Sinne nach nicht ganz erfaßt worden ſein. Die Jungens hatten ſich den Neckar in der Nähe der Adolf⸗Hitler⸗Brücke als Badeplatz aus⸗ erwählt und tollten, der Schwimmkunſt mächtig, in dem naſſen Element. Vor Uebermut wußten ſie überhaupt nicht, was ſie anſtellen ſollten. Man konnte tatſächlich ſeine Freude an der ſportgeſtählten und lebensluſtigen Jugend haben. Als jedoch ein mit zwei gut angezogenen Damen beſetztes Ruderboot in die Nähe der badenden Bu⸗ ben kam, ſtürzten ſich dieſe mit Gebrüll auf den Kahn. Weniger erbaut über dieſe„Aufmerkſamkeit“. waren die beiden Inſaſſen, die vergeblich baten, daß man ſie nicht beläſtigen möge. Ebenſo vergeblich Ausſpannung für die deutſche Multer Das Müttererholungsheim in der Röchlingvilla Kaum ein überzeugenderes Beiſpiel für den Geiſt der neuen Zeit kann man ſich denken, als dieſes Mütterheim der NS D AP mitten im beſten Villenviertel Mannheims. Drei Wochen iſt das Haus jetzt in Betrieb. Die erſten zwanzig Mütter werden bald mit ihrer Ferienzeit zu Ende ſein. Uebermorgen können außerdem zwölf weitere Betten in Betrieb genommen werden. Wer alſo heute von der Oberleiterin Frau Gaa und der prächtigen Haus⸗ mutter Frau Heinich treppauf, treppab durch die Wohn⸗, Schlaf⸗ und Baderäume, durch Küche, Vor⸗ ratskeller, Waſch⸗ und Bügelzimmer geführt wird, der ſieht ſchon den Betrieb wie er wirklich läuft und ſich bei Gebenden wie Nehmenodn eingeſpielt hat. Leicht iſt es nicht geweſen, das ſeit mehreren Jahren leerſtehende Gebäude von oben bis unten wieder wohnlich herzurichten. Unendliche Sorgfalt, Mühe und Geſchicklichkeit haben dazu gehört, bei ſparſam⸗ ſten Mitteln dies ebenſo zweckmäßige wie behag⸗ liche Heim zu ſchaffen, das ſeine Bewohnerinnen als ein wirkliches Zuhauſe umfängt und zugleich dank ſeiner herrlichen Lage am Rande des Luiſenparks eine garnicht„Mannheimiſche“ Kurluft bietet. Für das Haus ſelbſt wiederum dürfte die groß⸗ zügige Freigabe der Röchlingſchen Erben an die NS⸗Volkswohlfahrt andererſeits nur von Vor⸗ teil ſein, denn jeder Sachkenner weiß, daß ſorgfäl⸗ tige, wenn auch unentgeltliche Pflege eines ſolchen Beſitzes dem Leerſtehen und Unbewohntſein bei wei⸗ tem vorzuziehen iſt. Gepflegt wird dies Ganze nun wahrlich nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen. Acht nette junge Helferinnen, Haustöchter aus den verſchiedenſten Bevölkerungskreiſen, ſorgen unter Anleitung einer Hauswalterin und einer Kochlehrerin dafür, daß all die weit⸗ läufigen Treppen und Gänge, die Zimmer, die Küche, die Gerätſchaften, blitzblank ſind. Der Garten iſt keine paradieſiſche Wildheit mehr, ſondern ein gärtneriſch betreutes Paradies, aus deſ⸗ ſen ſchattigen Winkeln und Liegehallen die Mütter weder bei Hitze noch— faſt wagt man es nicht zu in aller Ruhe„verreiſt“ ſein kann. erwähnen— bei Regen zu vertreiben ſind. Aber ſo ſelten ein ſolches Naturereignis auch geworden ſein mag, wir hatten geſtern morgen in der Tat Gelegen⸗ heit, auch dies durch eine Probe aufs Exempel be⸗ ſtätigt zu ſehen!“ Der Speiſeſaal mit ſeinen blumengeſchmück⸗ ten Einzeltiſchen; das Spielzimmer mit Kla⸗ vier, Büchern und Zeitſchriften, für deren Ergän⸗ zung durch entſprechende Gaben das Mütterheim übrigens äußerſt dankbar wäre, die hellen, freund⸗ lichen Schlafſäle, die Ankleideräume mit ihren vorbildlich hygieniſchen Einrichtungen— alles iſt erfüllt von jener eigenen Atmoſphäre, die Wohl⸗ tun nicht mehr als Almoſen, ſondern als ſelbſtver⸗ ſtändliche Pflicht aus dem Gefühl wirklich erlebter Volksverbundenheit erſcheinen läßt. Sogar das ſagenhafte Röchlingſche Marmorbad mit ſeinen in das eingelaſſene Becken herunterführenden Stu⸗ fen hat dadurch neue Bedeutung bekommen, weil Lahme und körperlich Behinderte hier nun ohne Schmerzen ins Waſſer gelangen können. Durchſchnittlich vier Wochen ſollen die Müt⸗ ter, deren Auswahl nach geſundheitlichen und ſozialen Geſichtspunkten, entſprechend der Anzahl bedürftiger Familien jeder ein⸗ zelnen Ortsgruppe erfolgt, hier völlig her⸗ ausgelöſt aus ihrer Alltagswelt verbringen. Gerade weil dieſes Fernſein von aller wirtſchaft⸗ lichen Tätigkeit aber auch einen weſentlichen Teil der ſeeliſchen Entſpannung ausmacht, hat man von dem urſprünglich gefaßten Plan der Aufnahme auch von ſogenannten„Tagesmüttern“ abgeſehen. Wem dieſe Pforte ſich öffnet, dem ſoll ſich ungetrübte Erholung bieten. Die Mütter mit einem Juß im eigenen Haushalt ſtehen laſſen, hieße halbe Arbeit leiſten. Natürlich wird von den zahlreichen ſonſtigen Wohl⸗ fahrtseinrichtungen, entſprechend für die verwaiſte Familie: den erwerbsloſen Mann, die vielleicht noch ſchulpflichtigen Kinder geſorgt, damit Mutter Sie iſt ſchon eine von denen, die ſolche gute Tage wirklich ver⸗ dienen, und meiſt ſind es auch die allererſten dieſer Art, die ihr zuteil werden. M. S. eeeeeee Vertrauen und Verſchönerung Ein Nachwort zur Mannheimer Friſeurtagung Das Teſtament des Großkaufmanns Teleki hatte folgenden Wortlaut:„In meinem ganzen Leben habe ich keine Freunde gehabt. Alle Menſchen, mit denen ich in Berührung kam, haben mir übel mitgeſpielt. Sie haben mich entweder ſchlecht behandelt oder gar verletzt. inzig und allein mein alter Friſeur, der mich jahrelang bediente und mir täglich ſein ſcharfes Meſſer an die Kehle ſetzte, hat mich nie„ein⸗ geſeift“, verletzt oder mir auch nur ein Haar ge⸗ krümmt. Auch in moraliſcher Beziehung habe ich ihn ſtets als einen einwanoͤfreien Charakter kennen gelernt. Aus dieſen Erwägungen heraus vermache ich ihm mein ganzes Vermögen von 20 000 Pengö. Meldungen der NMz vom 5. Juni 1934, Nr. 249. Dieſe Geſchichte ſpricht Bände. Man muß mehr Vertrauen zu den Friſeuren haben und beileibe nicht meinen, es ginge auch ohne ſie. Wir könnten alle bedeutend beſſer ausſehen, wenn wir beizeiten dem Friſeur ein Ohr oder einen Kopf leihen wür⸗ den. Statt deſſen geſchieht der ſeltene Beſuch mit gelangweilter Miene, in einem leeren Augenblick, da nichts anderes einfällt. Man lächelt verlegen über Witzblättern, ſchläft ein, kriegt einen Spiegel hintenangehalten und entfernt ſich mit Gähnen und Trinkgeld. Schnell und preiswert ratzekahl ge⸗ hobelt, mit einem Häuflein Probewolle an der Vor⸗ derfront, ſo will es der deutſche Mann, der auf Ratſchläge nicht hört und nicht weiß, was ſeinem Kopfe gut tut. Auch in Schnurrbärten wird noch eindring⸗ licher Fachmännermahnung zum Trotz noch wenig Erfreuliches geboten, obwohl doch manchem die Oberlippe etwas lang ge⸗ raten iſt und zwei ſchwungvoll gebogene Linien von einem Colman⸗Schnurrbart etliche Verſchönerung be⸗ wirken würde. Mag der Uebergang wohl ſchwer ſein und ein Hänſeln und Spaßmacherei am Stamm⸗ tiſch Opfer der perſönlichen Würde erfordern wahrlich ſind ſproſſende Stoppeln kein angenehmer Anblick—, ei, ſo laſſe man ſich zeitweilig Falſchbart darüber kleben und ſuche hänſelfreie Lokale auf. In wenigen Wochen iſt man ein ganzer Mann und wandelt promenadenſicher auf den Höhen weiblicher Anerkennung. Leider geſchieht nur wenig im Sinne ſolcher verſchönerungsweiſen Worte. Proſaiſch und konſervatiy zugleich und voll peſſimiſtiſcher Verſtocktheit wandelt der un⸗ gepflegte Mann einher, ſtolz auf die Individualität, die nicht werbend und vorbildlich wirkt. Die Meiſter des Faches aber ſtehen da und kön⸗ nen ihre Kunſt nicht verwerten. Sie wiſſen, wie das ſchöne Haar geſchnitten, wie das kurze lang ge⸗ macht und das fehlende vorgetäuſcht wird. Sie ken⸗ nen wunderbare Striche und Schliche mit Finger und Handballen, durch die ſie an kahlen Stellen exotiſche Pracht entfalten, den Kater verjagen und dem Geſicht ein blühend taufriſches Ausſehen geben. Sie wiſſen und können, aber zurückhaltende Höflich⸗ keit, der Stil der Zeit, verbietet ihnen, es friſch, fromm, frei zu ſagen. Der eine Kunde nach dem andern zieht ungeweckt dahin. Es iſt wirklich ſchade drum. In alten Zeiten, wie in klaſſiſcher Komödie geſchildert, da war der Friſeur ein geſprächi⸗ ger Herr, der die vertraulichſten Neuheiten preisgab, in politi⸗ ſcher Hinſicht beſchlagen war und Witze von führen⸗ den Perſönlichkeiten wußte, die ſich gewaſchen hatten. Dies iſt in Wirklichkeit die Grundlage eines geſun⸗ den Friſeurberufes; denn Vertrauen kommt durch vertrauliche Geſpräche. Nur wer Vertrauen hat, läßt ſich bei der Aufmachung ſeiner mangelhaften Außen⸗ ſeite beraten. Mögen darum langweilige Witzblätter, die die wirklichen Witze nicht enthalten, ſowie Bilder⸗ bücher zugunſten erhöhter Geſprächstätigkeit aus dem Friſeurladen verbannt bleiben. Die Herrenabteilung bedarf unſerer Pflege und anleitenden Ueberredung. Die Damen aller Länder und Provinzen ſind von Haus aus mehr zu modemäßiger Anpaſſung und aktuellſter Eleganz geneigt. Auch ihr Vertrauen iſt größer vermöge der eben geſchilderten naturgege⸗ benen Veranlagung zu vertraulichen Geſprächen. Sie tragen alles Haar verſammelt auf der linken Seite, ſie ſetzen effektvolle Glanzlichter von Lack darauf. Man darf wohl ſagen: Geiſt und Fleiſch ſind willig, nur der Beutel iſt manchmal ſchwach. Darum möge man nicht gar zu erboſt ſein über Stoppelnacken unterm zerzauſten Windſtoßbubikopf im Konzertſaal. Zur Not kann man ja bitten, den Platz mit ihr tauſchen zu dürfen. Nein, die Damen der Stadt ſind unſer Stolz; aber freilich wird an ihnen auch nicht mehr arg viel verdient. Manchmal muß der Meiſter klagen, an der wohlausgeſtatteten Damenabteilung zugeſetzt zu haben. Ach, der Friſeurmeiſter hat viel Sorgen und Aerger. 85 In keinem Beruf gibt es ſopiel Schwarzarbeiter. Vormittags und mittags ſtehen die Gehilfen umher und abends weiß er nicht, wo ihm der Kopf ſteht vor lauter ͤrängelnden Kunden. Hygiene und ſaubere Servietten an allen Ecken und Enden koſten viel Geld. Sehr zu verdammen ſind jene Kollegen, die hieran ſparen, die Berufsehre ſchädigen und die Zahl der Selbſtraſierer vermehren. Schließlich iſt in vielen Verſchönerungsapparaten, wie z. B. denjeni⸗ gen der Dauerwellen, viel Kapital inveſtiert und ſehr ſchnell muß es abgeſchrieben werden. Denn über Nacht kommt die neue Mode und alles iſt wertlos. Drum halte man dem unentbehrlichſten aller Hand⸗ werker die Treue, beachte ſeine Ratſchläge, ſofern ſie nicht zu teuer ſind, und laſſe ſich auch zwiſchen⸗ oͤͤurch mal raſieren, nur aus Höflichkeit. Dann freut er ſich über alle Maßen und ſpricht: Siehchſt, wann'r wirklich emol en foine un ſauwerer Kerle ſein will, dann kummt'r ſchun geloffe. Dr. Hr. — w?*T....——————————————————— wieſen ſie darauf hin, daß ſie doch gute Kleider an⸗ hatten, die ein Naßwerden nicht vertragen konnten. Die Jungens ſtörten ſich nicht im geringſten an die⸗ ſen Bitten, ſondern trieben es nur noch toller. Sie ſpritzten mit erhöhter Anſtrengung Waſſer in den Kahn und hingen ſich ringsum an, ſo daß die Gefahr des Kenterns in nächſte Nähe gerückt war. Die beiden Vorwitzigſten kletterten ſogar in den Kahn, um von hier aus mit Kopfſprüngen in das Waſſer zu ſtürzen. Schließlich wurde es den beiden Damen doch zu bunt. In der Notwehr ergriffen ſie die Ruder und ſchlugen auf die Jungens ein, die ſich vom Waſſer aus nicht mehr wehren konnten und die es daher vor⸗ zogen, den Rückzug anzutreten. Kaum war aber dieſe Gefahr abgewendet, ſo ſchwamm eine andere Gruppe junger Schwimmer auf den Kahn zu offen⸗ bar in der Abſicht, in der gleichen Weiſe wie die Vorgänger die beiden Damen zu beläſtigen. Mit einigen kräftigen Ruderſchlägen gelang es aber, den Kahn aus der Gefahrenzone herauszubringen, ehe die Schwimmer herangekommen waren. So ſehr man ſich über das unbeſchwerte Herumtollen der Jugend freuen konnte, umſo weniger Verſtändnis konnte man für die Flegeleien aufbringen, die hoffentlich ver⸗ einzelt bleiben werden. 7 ————————— Es geht um die Zukunſt unſeres Bolkes Spendet für das Bilfswerk Mutter und Kind ERE Neues Programm in der„Libelle“ Die„Libelle“ zeigt ſeit einigen Tagen ein neues und ſehr gefälliges Programm. Oskar Albrecht, ein Anſager von Witz und Geiſt, lenkt das Schifflein ſchnell und ſicher in eine beſchwingte Luſtigkeit hinein und findet bei ſeinen eignen gut pointierten Vorträ⸗ gen die uneingeſchränkte Zuſtimmung ſeiner Zuhörer. Neben ihm ſteht Fred Janz, der Komiker des Weſtdeutſchen Rundfunks, der mit zwerchfellerſchüt⸗ terndem rheiniſchem„Gedöns“ die Lachmuskeln in Dauerbewegung erhält. Als Requiſit ſeiner Komik dient ihm eine gewaltige Klarinette. Dann ſieht man einen außerordentlich hübſchen und eleganten Jong⸗ leur⸗Akt der Geſchwiſter Larſen. Teller, Spa⸗ zierſtöcke, Hüte, Weingläſer uſw. wirbeln durch die Luft, daß es eine Luſt iſt. Eine Wiener Sängerin, Rita Herterich, ſingt Lieder und Tonfilmſchla⸗ ger und die„Vier Funknachrichter“ mit Kapell⸗ meiſter Maggrander ſpielen unermüdlich zum Tanze auf. Nach dem Takt ihrer forſchen Rhythmen drehen ſich nicht nur die Tanzpaare, ſondern auch der neu eingebaute Decken⸗Propeller, der an heißen Abenden den Gäſten angenehme Kühlung zufächelt. Der gute Beſuch der„Libelle“ in den letzten Tagen zeugt von der Beliebtheit dieſer behaglichen Mann⸗ heimer Tanz⸗ und Kabarettſtätte. e. Deutſche Jugend huldigt Schiller Der Führer des Bannes 171 der HJ, Pg. Vet⸗ ter, bittet uns um Aufnahme ſolgender Zuſchrift: Die Reichsjugendführung veranſtaltet am 21. Juni in Marbach eine Reichsrundfunkſendung „Deutſche Jugend huldigt Schiller“. Anläßlich dieſer Veranſtaltung werden von der Hitlerjugend fünf große Staffeln durchgeführt. Start der Staffel 1 iſt in Kaiſerswerth, der Staffel 2 in Flensburg, der Staffel 3 am Tannenbergdenkmal, der Staffel 4 in Annaberg, der Staffel 5 in Berchtesgaden. Staf⸗ fel 1, 2, 4, 5 endigen in Marbach, Staffel 3 auf der Wartburg. Die Staffelrolle der Staffel 3 wird auf der Wartburg von der Staffel 2 übernommen. Staf⸗ fel 2 überbringt ſomit zwei Botſchaften nach Mar⸗ bach. Die Staffel 1 führt am 21. Juni gwiſchen 7 und.30 Uhr durch das Stadtgebiet von Mannheim. Wir bitten die Schuldirektionen und Lehrherren, auf Anſuchen für die genannte Zeit den erforderlichen Urlaub erteilen zu wollen. as Der Marktplatz bekommt ein Fernſprechhäus⸗ chen. Damit geht ein lange gehegter und oft ſchon geäußerter Wunſch in Erfüllung. Gegenwärtig iſt man damit beſchäftigt, die Zelle zwiſchen den Zugän⸗ gen zu den beiden Bedürfnisanſtalten aufzuſtellen und die Verbindungen zu legen, ſo daß in einigen Tagen der Fernſprecher betriebsfertig ſein dürfte. Mit der Aufſtellung der Fernſprechzelle wird einem dringenden Bedürfnis abgeholfen, denn bisher ſuchte man zwiſchen der Friedrichsbrücke und der Hauptpoſt nergeblich ein Fernſprechhäuschen, das jederzeit be⸗ nützbar war. Von zwei oder drei Fernſprechern abgeſehen, die der Allgemeinheit in Gaſtſtätten oder Automatenreſtaurants zu beſchränkten Zeiten zur Verfügung ſtanden, beſtand bisher für den Paſſanten überhaupt keine Möglichkeit, auf der belebteſten Strecke der Breiten Straße und des Hauptverkehrs⸗ weges einen Fernſprecher zu erreichen. un Ein Kraftwagenunſall ereignete ſich am Orts⸗ ausgang von Feudenheim. Als der Kraftwagen, der von Mannheim kam, am wieder nach Mannheim umkehren wollte, kam ein Kraftradfahrer mit Beiwagen von Mannheim, der, obwohl er ſofort bremſte, gegen den Kraftwagen, der von einer Dame geſteuert wurde, rannte. Das Kraftrad wurde leicht beſchädigt. un Einige Erzeugniſſe badiſcher Firmen mußten wiederum, wie die Landesſtelle Baden des Reichs⸗ miniſteriums für Volksaufklärung und Propaganda mitteilt, wegen Verſtoßes gegen das Geſetz zum Schutz der nationalen Symbole für unzuläſſig erklärt werden. Es waren dies ein in Bretten her⸗ geſtellter, mit dem Hoheitszeichen der NSDAP ver⸗ ſehener Bleiſtiftſpitzer, ferner in Freiburg vertriebene Gedichtpoſtkarten und Wandſprüche, bei denen das Hakenkreuz mißbräuchlich verwendet wurde. Auch das Reklameplakat und der Beilagenkalender einer Lörracher Zeitung mußten verboten werden, des wei⸗ teren ein in Villingen hergeſtellter ſchwarzweißroter . Uhrenſchild mit Hakenkreuz. 3 55 8 3 * 2 ———— — — — — 4 —— — 8 ochwarzwald ein Ka Mittwoch, 20. Juni 1934 9 Aus Baden Anter Verdacht des doppelten Raubmords feſtgenommen * Karlsruhe, 20. Juni. Organen der Karlsruher Kriminalpolizei iſt es gelungen, in Karlsruhe einen 25 Jahre alten, aus Köln ſtammenden Mann feſt⸗ zunehmen, der von der Staatsanwaltſchaft Köln zur Feſtnahme ausgeſchrieben war. Der junge Mann ſteht unter dringendem Verdacht eines dop⸗ pelten Raubmords. Er wird beſchuldigt, einen Geldbeſteller und eine Zimmervermie⸗ terin erſchoſſen und beraubt zu haben. Wei⸗ ter wird ihm lt.„Bad. Pr.“ zur Laſt gelegt, einen Einbruch verübt zu haben, bei dem ihm ca. 1500 Mk. in die Hände gefallen ſind. Der Verhaftete hat zu⸗ gegeben, den Einbruch verübt zu haben, beſtreitet da⸗ gegen, an den beiden Raubüberfällen beteiligt zu ſein. Wie feſtgeſtellt wurde, hat ſich der Verhaftete, der Sohn angeſehener Eltern, nach ſeiner Flucht aus Köln in verſchiedenen Städten unter falſchem Na⸗ men herumgetrieben. Zuletzt hatte er ſeinen Wohn⸗ ſitz in Karlsruhe, wo er ſich ebenfalls mit gefälſchten Papieren angemeldet hatte. 1 gahresſeſt zes Pilbrthaues UU Weinheim, 20. Juni. Am Sonntag ſand nach⸗ mittags das 84. Fahresfeſt des Pilgerhauſes ſtatt. Eine ſehr große Zahl von Freunden des Hau⸗ ſes von nah und fern hatte ſich eingefunden. Stadt⸗ pfarrer Joeſt, Mannheim, begrüßte im Namen des Vorſtandes die Erſchienenen. Hausvater Ben⸗ der erſtattete den Jahresbericht. Es ſei zur Zeit eine 90köpfige Hausfamilie, der es Tag für Tag den Tiſch zu decken gelte, aber die Anſtalt habe auch im verfloſſenen Jahr viel treue Hilfe erfahren dürfen. Es ſprachen ſodann Pfarrer Uhlig, Wald⸗ wimmersbach und Miſſionar Wenz, Mannheim, von den tieſſten Quellen der Freude und des Segens. Stadtpfarrer Schühle, Weinheim, ſchloß die Feier. Zwiſchen den Anſprachen ſangen ein Chor von Wieb⸗ lingen und der Kinderchor des Hauſes ſelbſt. Die bei ſtrahlendem Sonnenſchein im Freien abgehaltene Feier legte beredtes Zeugnis davon ab, wieviel Freunde das Pilgerhaus an der Bergſtraße und über ſie hinaus beſitzt. Möge die Anſtalt auch im 85. Jahr ihres Beſtehens vielen Kindern ein trautes Heim bieten!. — 68 8. 5 4* Heidelberg, 20. Juni. Ein 20jähriger Glaſer aus Rohrbach, der auf ſeinem Fahrrad eine große Glasſcheibe mit ſich führte, kam zu Fall und durch⸗ ſchnitt ſich die Hauptader ſowie die Muskeln des rech⸗ ten Oberarmes. Nur durch die raſche Hilfe eines Paſſanten, der den Verunglückten ſofort verband, wurde verhütet, daß eine Verblutung eintrat, * Neulußheim, 20. Juni. Vermutlich infolge eines ſchadhaften Kamins brach in der Nacht zum Dienstag im Anweſen des Schmiedes Karl Nerz Feuer aus. Das Dachgeſchoß iſt völlig aus⸗ gebrannt, aber auch der Unterſtock erlitt erheblichen Brand⸗ und Waſſerſchaden. * Reilingen, 20. Juni. Hier wurde der letzte Altveteran von 1870/71, Johann Jakob Bräu⸗ ninger, im 84. Lebensjahr zu Grabe getragen. * Karlsruhe, 20. Juni. Dem ſoeben in die Heimat zurückgekehrten Kreuzer„Karlsruhe“ ſind während ſeiner Fahrt in den indiſchen und auſtrali⸗ ſchen Gewäſſern einige Tiere, und zwar ein Leopard, ein Himalaya⸗Kragenbär und ein Känguruh zuge⸗ wendet worden. Der Kommandant hat dem Ober⸗ bürgermeiſter mitgeteilt, daß er dieſe Tiere der Pa⸗ tenſtadt Karlsruhe für ihren Tiergarten ſchen⸗ ken wolle. Die Tiere werden von Begleitmannſchaf⸗ ten des Schiffes hierher gebracht. idweſtde Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Von einem Anhängerwagen erorückt 3 53 8 *—— Spargelvolksfeſt I Lampertheim, 20. Juni. Wenn es auch die Sonne etwas zu gut meinte, ſo konnten die Lampertheimer es gerne in Kauf neh⸗ men, denn alle Erwartungen bezüglich des Beſuches von auswärts wurden übertroffen. Bereits der Vor⸗ mittag zeigte ein belebtes Straßenbild, das durch herrlichen Schmuck mit friſchem Grün und unzähligen Fahnen einen hochfeſtlichen Charakter trug. Der Vormittag brachte ein Treffen der politiſchen Leiter der NS DAP des Kreiſes Bens⸗ heim, das mit einem gemeinſamen Spargeleſſen in den Lokalen beſchloſſen wurde. Bereits gegen mit⸗ tag mußten die Herren wieder abreiſen. Die Nachmittagszüge brachten einen ſtarken Fremdenzuſtrom aus der näheren und weite⸗ ren Umgebung. Aus Mannheim, Darmſtadt, Worms und Bensheim waren viele mit Kraftwagen und Kraftrad erſchienen. Ganz beſonders ſtark waren Sanoͤhofen, Bürſtadt und Viernheim zu Rad vertre⸗ ten. Wir ſahen unter den Gäſten auch höhere Be⸗ amte von Worms, Darmſtadt, Bensheim. Kreisdirek⸗ tor Meiſel, Bensheim, und Frau waren ebenfalls der Einladung geſolgt und nahmen im„Deutſchen Haus“ ihr Spargelmahl ein. Der offizielle Teil des Feſtes nahm einen har⸗ moniſchen Verlauf. Am Bahnhof nahm nach 2 Uhr ein Zug Aufſtellung, der ſich aus ſchmucken Spar⸗ gelmädchen zuſammenſetzte und mit klingendem Spiel zum Adolf⸗Hitler⸗Platz bewegte. Vor einer großen Tanzbühne hatten ſich Tauſende von auswär⸗ tigen Gäſten und Einwohnern eingefunden. Bür⸗ germeiſter Dr. Köhler fand herzliche Begrüßungs⸗ worte. Es folgten recht anmutige Darbietungen in lf e in Lamperiheim Form von Tänzen uſw., zu denen der altbekannte Ludwig Weller recht launige Einführungsworte ſand. Die hieſigen Geſangvereine ſangen unter Lei⸗ tung von Ehrenchormeiſter M. Keilmann im Maſſenchor„Deutſchland, dir mein Vaterland“. Volkstänze dͤer Turnerinnen ſowie ſolche des.d. M. waren recht anmutig und fanden reichen Beifall. Da⸗ awiſchen ſpielte die SA⸗Kapelle einige Konzertſtücke. Nach dieſen Darbietungen fluteten die Maſſen in die Lokale und ließen ſich dort den friſchgeſtochenen und geſchmackvoll zubereiteten Lampertheimer Jung⸗ ſpargel gut ſchmecken. Wir konnten uns davon über⸗ zeugen, daß unſere Gäſte voll des Lobes über unſe⸗ ren Spargel waren. Auf verſchiedenen Plätzen und in den Straßen fanden Standkonzerte des Kampfbund⸗Orche⸗ ſters und der SA⸗Kapelle ſtatt. Auf dem Sedanplatz, der außerordentlich gut beſchickt war mit Beluſtigun⸗ gen und Schauſtänden aller Art, herrſchte reges Le⸗ ben. Man konnte überall frohe Geſichter beobachten. In den Gaſthäuſern hatte man alle Hände voll zu tun. Man fühlte ſich recht wohl in den teilweiſe recht geſchmackvoll geſchmückten Lokalen. Die Spar⸗ gelverloſung hatte ebenfalls guten Abſatz. Mit einem Los für 5 Pf. konnte ein Pfund friſcher Spargel gewonnen werden. Faſt alle auswärtigen Beſucher verſorgten ſich bei der Heimkehr mit einigen Pfund Spargel, den man an verſchiedenen Ständen in den Straßen und Plätzen für 25 Pfg. erſtehen konnte. Ein Tänzchen in den verſchiedenen Sälen beſchloß das wohlgelungene Feſt, das unſeren Gäſten ſicher in beſter Erinnerung bleiben bürfte. Verkehrsſünder werden beſtraft * Heidelberg, 20. Juni. Bei einer geſtern durch die Verkehrspolizei vorgenommenen Kontrolle wur⸗ den 50 Radfahrer und Radfahrerinnen feſtgeſtellt, die teils beim Verlaſſen ihrer bisherigen Fahrt⸗ richtung kein Zeichen gaben, teils durch mitgeführte Gegenſtände in ihrer Bewegungsfreiheit behinderr waren. Da in letzter Zeit zur Genüge in der Preſſe und durch mündliche Belehrung durch die Polizei auf Beachtung der Fahrvorſchriften hingewieſen worden iſt, wird nunmehr mit erheblichen Strafverfügungen gegen die Unbelehrbaren vorgegangen. * Sulzbach bei Weinheim, 20. Juni. Am Montag nachmittag fuhr ein Bulldog mit Anhänger, der mit Bauholz beladen war, die ſtark abſchüſſige Straße nach dem Sulzbacher Hof hinunter. Mitten auf der Straße riß bei dem Anhängerwagen das Deichſel⸗ loch aus, wodurch der ſchwerbeladene Anhänger rück⸗ wärts ſauſte und beim Anprall an der Böſchung ſich überſchlug. Der im Anhänger mitfahrende g1jährige Zimmermann Wilh. Mind aus Hemsbach wurde von dem ſich überſchlagenden Anhänger erdrückt. Ein Lehrer aus Sulzbach und eine Gruppe ſpielender Kinder, die ſich in der Nähe aufhielten, konnten ſich in letzter Sekunde in Sicherheit bringen. * Bad Griesbach, 20. Juni. Die Sitte des Kinds⸗ taufſchießens hat am Sonntag ein Menſchenleben ge⸗ fordert. Der 65jährige Maurer Joſef Braun, der auch das Amt des Totengräbers bekleidete, wollte zur Taufe bei einem Bekannten Dynamitpatronen loslaſſen. Dabei entzündete ſich eine Patrone in der Hand. Dem Unglücklichen wurde der Leib auf⸗ geriſſen, ſo daß der Tod auf der Stelle eintrat. L. Richen, 20. Juni. Bei Teerarbeiten wurde der 58jährige Straßenwart Karl Dieter auf der Straße nach Eppingen von einem Kraftradfahrer ſo hart an⸗ gefahren, daß er jetzt im Eppinger Krankenhaus ſeinen Verletzungen erlegen iſt. —— Kameradſchaftstreffen der Techniſchen Nothilfe 935* Karlsruhe, 20. Juni. Die Ortsgruppe Karlsruhe der Tech⸗ niſchen Nothilfe konnte am Samstag die Weihe ihrer neuen..⸗Fahne in einem be⸗ ſonderen Feſtakt vollziehen. Die Feier fand im Ka⸗ ſernenhof Kaiſerallee ſtatt. Nachdem die Fahnen⸗ abordnungen der Ortsgruppen Mannheim, Pforzheim und Raſtatt Aufſtellung genommen hat⸗ ten, folgte der Einmarſch der Karlsruher Nothelſer⸗ ſchar unter Voranmarſch der Stahlhelmkapelle. Die Feier wurde eingeleitet durch eine Anſprache des Beauftragten und Ortsgruppenführers Schmidt, welcher zunächſt die Gäſte begrüßte und daran einen Rückblick über die Entwicklung der T. N. in den 15 Jahren ihres Beſtehens knüpfte. Die Weiherede hielt der Beauftragte der Landesführung, Dr. Wittſack aus Mannheim, welcher in längeren ein⸗ drucksvollen Ausführungen auf die große ethiſche und vaterländiſche Bedeutung der Fahne hinwies und im Anſchluß hieran die Weihe der Fahné voll⸗ zog. Dem Feſtakte ſolgte am Abend ein Kamerad⸗ ſchaftstreffen, welches von etwa 500 Teilneh⸗ mern beſucht war und in welchem neben ernſten und heiteren Vorträgen auch manche kameraoͤſchaftliche Erinnerung ausgetauſcht wurde, ſo daß die Stunden ſchnell verflogen und die auswärtigen Teilnehmer erſt in den Morgenſtunden des nächſten Tages ſich zur Heimfahrt rüſten konnten. Schwarzkragen-Treſſen in Billingen Vom 14. bis 16. Juli findet in Villingen im meradſchaftstreffen der 3 friedhof ſtatt. Am Nachmittag iſt ein Feſtzug mit noch nicht kennen, wird dieſe Gelegenheit, ihre alten Freunde Bertbold⸗Straße Nr. 5. Träger des ſchwarzen Kragens ſtatt, verbunden mit gemeinſamer Fahnenweihe des Artillerie⸗ vereins, des Bezirks⸗Pioniervereins und der Kame⸗ radſchaft der Nachrichtentruppe. Die Landesgruppe Südweſtdeutſchland des Wafſenringes der Nach⸗ richtentruppe hält zugleich ihre Landestagung ab. Das Feſt wird eingeleitet durch feierliche Ein⸗ holung der Fahne des ehem. Telegraphen⸗Batail⸗ lons Nr. 4 durch die Reichswehr am Samstag, 14. Juli. Anſchließend Bau einer Brücke. Am Sonn⸗ tag, 15. Juli, findet im Münſter und in der evang. Kirche ein Militär⸗Feſtgottesdienſt unter Mitwirkung einer Militär⸗ und SA⸗Standartenkapelle, an⸗ ſchließend eine Heldenehrung auf dem Ehren⸗ darauffolgender Weihe der Fahnen, Nachrichten⸗ übung, Feſtrummel. Am Montag wird den Gäſten Gelegenheit gegeben, ſich durch eine Rundfahrt von der Schönheit des Schwarzwaldes zu überzeugen. Vielen Kameraden, die den Schwarzwald mit ſeinen Tälern und Höhen und reizenden Bildern wiederzufinden, willkommen ſein, auch einige Erholungstage mit ihrer Familie im Schwarz⸗ wald zu verbringen. Ehemalige Angehörige der Nachrichtentruppe, Pioniere, Artilleriſten!l Auf in den Schwarzwald! Auch die übrigen Träger des ſchwarzen Kragens, Eiſenbahner, Flieger, Luft⸗ ſchiffer, Kraftfahrer uſw. ſind herzlich willkommen. Schon jetzt ſind viele Anmeldungen eingegangen. Perſonenzug entgleiſt * Wertheim a.., 20. Juni. Montag mittag ent⸗ gle iſt e der von Wertheim in Richtung Miltenberg abgehende Perſonenzug bdz auf der eingleiſigen Strecke Wertheim-Miltenberg kurz hinter der Sta⸗ tion Hasloch. Dabei löſten ſich die ſchwere Lokomo⸗ tive und der vorderſte Perſonenwagen, in dem drei Paſſagiere Platz genommen hatten, vom Zug und rollten, ſich öfter überſchlagend, eine etwa 7 Meter hohe Böſchung hinunter. Die Lokomotive hielt am Rand eines Altwaſſers des Mains mit den Rädern nach oben liegend. Die ſofort zur Unfall⸗ ſtelle eilenden Einwohner des Dorfes Hasloch bargen Lokomotivführer, Heizer und einen Paſſagier des Wagens ſchwerverletzt. Ihr Befinden gibt zu Beſorgniſſen keinen Anlaß. Das Perſonal der Lo⸗ komotive kam dadurch mit dͤem Leben davon, daß es in den Schlamm des Altwaſſers hineingedrückt wurde. Außerdem ſind noch acht Leichtverletzte in das Kran⸗ kenhaus überführt worden. Der Verkehr wird durch Umſteigen aufrecht erhalten. 4* Heidelberg, 20. Juni. Zum Organiſations⸗ leiter der geſamten Heidelberger Stu⸗ dentenſchaft wurde vom Führer der Heidelber⸗ ger Studentenſchaft R. Böhme ernannt. Kamerad Böhme iſt damit für die Durchführung des Reichs⸗ organiſationsplanes der Deutſchen Studentenſchaft in Heidelberg verantwortlich. *k Raſtatt, 20. Juni. In der Nacht zum Diens⸗ tag ſtürzte ſich der in der Mitte der 60er Jahre ſtehende Pferdehändͤler Jakob Merklinger von hier von der neuen Brücke herab in die Murg und wurde heute morgen mit einem Schädelbruch und ſonſtigen Verletzungen tot geborgen. Die Gründe zur Tat ſind nicht bekannt. * Pforzheim, 20. Juni. Immer noch glimmt es an der Brandſtelle in Schellbronn, die am Montag abend von Kreisleiter Ilg beſichtigt wurde. Wie Bürgermeiſter Morlock erklärte, vermutet man neuerdings als Urſache des Großfeuers Funkenflug aus dem Kamin des Hauſes, in dem das Feuer ausbrach. * Kehl, 20. Juni. Der Geſchäftsmann Guſtav Kromer, der ſich geſchäftehalber vorübergehend in Bonn aufhielt, wurde dort beim Ueberſchreiten der Straße von einem Radfahrer angefahren und erlitt beim Sturze einen doppelten Schädelbruch. In be⸗ Zuſtande liegt er im Bonner Kranken⸗ us. * Freiburg, 18. Juni. Im Höllental ereignete ſich am Sonntag ein tödlicher Abſturz. Der 22jäh⸗ rige Schloſſer Alfred Schmidt von Freiburg hatte den Falkenſteinfelſen zwiſchen Falkenſteig und Hirſchſprung erklettert. Aus einer Höhe von etwa 40 Metern ſtürzte der junge Mann plötzlich ab. Bei etwa 20 Meter blieb Schmidt hängen. Der Sturz konnte jedoch nicht aufgehalten werden. Mit zer⸗ ſchmettertem Schädel wurde Schmidt tot auf⸗ gefunden. * Ottoſchwanden bei Emmendingen, 18. Juni. Das Anweſen des Malers Matthias Bühler iſt bis auf den Grund niedergebrannt. Von den Fahrniſſen konnte nur ein geringer Teil gerettet werden. Zwei Schweine kamen in den Flammen um. Die Brandurſache iſt unbetannt. * Stockach, 20. Juni. Der Vorſteher des hieſigen Finanzamtes, Regierungsrat Mack, wird zum Mo⸗ natsende in den wohlverdienten Ruheſtand treten. Zum Nachfolger wurde der bisher im Landesfinanz⸗ amt Karlsruhe tätige Reg.⸗Rat Gaus beſtimmt. * Konſtanz, 18. Juni. Im Konſtanzer Strand⸗ bad ſchlug am Samstag nachmittag ein junger Mann von auswärts infolge des niedrigen Waſ⸗ ſerſtandes beim Sprung ins Waſſer auf den Boden auf. Die erlittenen ſchweren Kopfverlet⸗ Aus Studium und Beruf.— 18.15: Familie und Raſſe.— platten.— 14.20: Konzertſtunde. + 16.00: Veſperkonzert.— 17.30: Güteraustauſch.— 17.4 zert.— 13.00 Sommerfreuden(Schallpl.).— 15.15: Bil 5. Seite(Nummer 276 Aus der Pfalz Die Brandſeuche * Grünſtadt, 18. Juni. Montag vormittag brach im Anweſen des Arbeiters Georg Oswald in Kirchheim a. Eck ein Brand aus, der raſch um ſich griff und die angrenzenden Nachbargebäude ſtark bedrohte. Die Kirchheimer Wehr griff den Brand⸗ herd mit fünf Schlauchleitungen an. Gleichzeitig wurde auch die Grünſtadter Wehr gerufen. Infolge der Trockenheit machte ſich ein ſtarker Waſſermangel bemerkbar, ſo daß das Waſſer aus dem Eckbach geholt werden mußte. Auch die Wehren von Dackenheim, Biſſersheim und Kleinkarlbach waren am Brandplatz erſchienen, brauchten aber nicht mehr einzugreifen. Das 11ſtöckige Gebäude brannte bis auf die Um⸗ faſſungsmauern nieder, ebenſo der angrenzende Schuppen und die Stallungen. Ein Teil des Mobi⸗ liars und das Vieh konnten gerettet werden. Die Ermittlungen der Gendarmerie Grünſtadt haben bisher ergeben, daß der Brand durch ſpielende Kinder verurſacht worden iſt. Der beträchtliche Schaden ſoll durch Verſicherung gedeckt ſein. 23* 4 Ludwigshaſen, 20. Juni. Die Beiſetzung des Oberinſpektors Guſtav Hanſemann fand unter außerordentlicher Anteilnahme auf dem Hauptfried⸗ hof ſtatt. Der im Alter von 56 Jahren verſtorbene Beamte war bei Gründung des Hafenamts als einer von der Reichsbahn unabhängigen Dienſtſtelle vor acht Jahren von der RBD zum Bayeriſchen Hafen⸗ amt übergetreten und hatte ſich als„rechte Hand“ des Amtsvorſtands, Oberregierungsrats Keller, durch ſeine Sachkenntnis große Verdienſte erworben. Auch der Preſſe ſtellte Haſemann gern ſeine Dienſte zur Verfügung. Die Beliebtheit des Verewigten kam bei der Trauerfeier in der Friedhofhalle zum Ausdruck. Nachdem die Konzertſängerin Hoppe einige Trauer⸗ geſänge vorgetragen hatte, führte der Leichenzug die Verſammlung an das Grab. Dort ſprachen Worte ehrenden Gedenkens: Pfarrer Krieg er, Inſpek⸗ tor Tremmel als Vertreter der Beamten und An⸗ geſtellten, Amtswalter Herbig für die Belegſchaft der Reichsbahn und Inſpektor Daner, der Haſe⸗ manns Tätigkeit als Fachſchriſtleiter im Amt für Be⸗ amte der NSDApP und im Reichsbund der Deutſchen Beamten würdigte.— * Grethen, 14. Juni. Die Pfirſichernte fälle dieſes Jahr über alle Erwartungen gut aus, ſo daß ſich die Baumbeſitzer jetzt ſchon veranlaßt ſehen, einen Teil der Früchte abzubrechen, um ein Zuſam⸗ menbrechen der Bäume zu verhindern. 93 93 r. Strümpſelbrunn, 17. Juni. Pfarrer Karl Ziegler wird am 21. Juni von uns ſcheiden, um ſeine neue Pfarrei in Grombach(Amt Sinzheim) an⸗ zutreten. An Stelle von Ziegler kommt als Pfarr⸗ verweſer Pfarrer Valentin Biehler, Pfarrer von Kirrlach mit Abſenz, hierher. * Haslach(Kinzigtal), 19. Juni. Das einjährige Söhnchen des Muſikhaus⸗Inhabers Ant. Prin z⸗ bach zog an der Leitungsſchnur eines mit heißem Waſſer gefüllten elektriſchen Kochers, ſo daß das Ge⸗ fäß umſtürzte und ſein Inhalt das Kind verbrühte. Das Kind iſt an den erlittenen Brandwunden ge⸗ ſtorben. * Ulm, 20. Juni. In Niederſtotzingen ſi dwei Wohnhäuſer und zwei Scheunen niedergebrannt. Der Viehbeſtand wurde ge⸗ rettet. Man vermutet Brandſtiftung. Was hören wir? Donnerstag, 21. Juni 8 Reichsſender Stuttgart .55: Frühkonzert(Schallpl.).— 10.10: Schu 10.40: Unterhaltungsmuſik auf der Orgel.— 11.00: N5 ſches Lied(Schallpl.).— 12.00: Mittagskonzert.— 1 Bunt und heiter(Schallpl.).— 14.45: Altitalieniſche Vi linmuſik.— 15.15: Bunte Märchenſtunde.— 16.00: 3 mittagskonzert.— 17.30: Altitalteniſche Arien.— 18.00: 18.25: Spaniſch.— 18.45: Bunte Stunde.— 20.15 Reichsſendung: Stunde dex Nation. Sonnwendſeier 1984.— 21.00: Werke von Hans Pfitzner.— 22.00: Oeſter⸗ reich(Vortrag).— 23.00: Nachtmuſil.— 24.00: Nachtmuſik, Reichsſender Frankfurt 10.45: Praktiſche Rotſchläge für Küche und Haus.— 14.40: Kinderſtunde.— 15.40: Wirtſchaftsbericht.— 17.30 Scapa Flow zum Gedächtnis.— 17.45: Aus Zeit und Leben.— 21.00: Berühmte Operndialoge.— 22.00: Kleine Unterhaltung.§ Reichsſender Köln .05: Schallplatten.—.05: Blasmuſik.— 10.10: Sage von König Weking.— 10.45: Wir ſtöbern im La⸗ archiv.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.00: Luſtiges Kunter bunt(Schallpl.).— 14.00; Unterhaltungsmuſik.— 16. Nachmittagskonzert.— 17.00: Junge deutſche Dichtung: F. 17.15: Beſperkonzert.— 18.00: Scopo ow. Hörfolge.— 18.20: Fortſchritte in Technik und Wiſſenſchaft.— 19.00: Zum rheiniſchen Provinzialſeuer⸗ wehrtag.— 21.00: Zu Unrecht vergeſſen. Orcheſterkonzert. — 22.20: Nächtliches Stänochen. Reichsſender München .45. Schallplatten.—.25: Bunte Konzertſtund 10.10: Schulfunk.— 12.00: Mitt J. Weinreich.— Flo e. agslonzert.— 13,25: Scha — 15.30: Frauenſtun Gefahren des Sommers.— 17.50: Kammermuſik.— 18.3 Der ehrliche Finder.— 19.00: Der Sommer. Aus de Oratorium von Haydn.— 19.40: Weltpolitiſcher Monats⸗ bericht.— 21.00: Ungarn. Querſchnitt.— 23.00; Nachtmuſik. Deutſchlandſender .20: Frühkonzert.—.00: Schulfunk.— 10.10: Deutſ Sprache und Dichtung.— 10.50: Start des Deutſchlau ſluges.— 11.30; Lieder zur Laute.— 12.00: Mittagsko einer Ausſtellung von Muſſorgſki(Schallpl.).— 15, Deutſche Sonnenwenobräuche.— 16.00; Nachmittogskonze — 17.90: Norica. Hörſolge.— 17.45: Klaviermuſik.— 18.00: Jungvolk hör zu.— 18.30: Stunde der Scholle. 19.00: Heimat Oeſterreich. Eine Reiſe durch Dichtun Humor, Lied und Tanz der öſterreichiſchen Lande.— 21. icht von der Auskunft erteilt Juſtizinſpektor Faas, Villingen, 8 baus notwendig zungen machten die Ueberführung ins Kranken⸗ Orcheſterkonzert.— 22.90: Hörber ieler . kPörbericht vom Deuiſchlondflug.— 24415= Nate⸗ 8 8 —— ee e —— ———— 7* Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 20. Juni 1932 Zum Deutſchland⸗Jlug 1934 Ein Muſterwerk der Organiſation Wenn am Donnerstag auf dem Flughafen Tempelhof die erſte Tagesſchleife zum Deutſchlandflug 1934 in Angriff genommen wird, iſt ein organiſatoriſcher Abſchnitt für dieſe Prüfung vollendet, die einzigartig daſteht. Dem beſonderen Charakter des diesjährigen Deutſchlandfluges entſprechend, mußte vor allem eine Bodenorganiſation größten Umfanges ausgebaut werden. 27 Zwangslandeplätze, 20 Wendemarken und 60 Abwurfſtellen waren einzurichten, auf denen eine Zahl von rund 6000 Helfern Dienſt zu leiſten hat. Nicht nur der Luftſportverband, ſondern auch die SA, SS, das NSKͤKaͤ und der Luftüberwachungsdäenſt werden hierzu herangezogen. Beſonders auf den Zwangslandeplätzen mußte für ausreichendes Perſonal geſorgt werden, denn viele Dinge waren zu berückſichtigen wie Beurkundung, Landung, Abflug, Wetterdienſt, Betriebsſtoffverſorgung, Nachrichtendienſt, Sanitätsdienſt uſw. Major Baur de Be⸗ taz, der zuſammen mit dem techniſchen Leiter des Wett⸗ bewerbes, Ingenieur Hübner, die Strecke vor einigen Ta⸗ gen abgeflogen iſt, betonte gelegentlich einer Preſſebeſpre⸗ chung, daß der Luftſportverband hinſichtlich der Vorberei⸗ tungen mit den beſten Hoffnungen in den Wettbewerb gehe, denn noch nie ſei eine Prüfung mit ſolchem Eifer, ſolcher Begeiſterung und ſo viel Liebe ausgerichtet worden, wie der Deutſchlandflug des Jahres 1934. Die Regelmäßigkeit iſt ausſchlaggebend Für die einzelnen Staffeln ſind beſtimmte Sollgeſchwin⸗ digkeiten vorgeſchrieben, die ſo bemeſſen ſind, daß ſie von allen ohne Schwierigkeit eingehalten werden können. Dieſe Geichwindigkeit verringert ſich, je größer die Fluggruppen ſind. Sie erhöht ſich automatiſch, wenn Teilnehmer einer Staffel zur Aufgabe gezwungen werden. Jede der vielen auf den vier Tagesſtrecken vorgeſehenen Teilſtrecken wird einzeln bewertet. Während man früher die Durchſchnitts⸗ geſchwindigkeit auf der ganzen Strecke in Rechnung zog, den durch irgendwelche Zwiſchenfälle verloren gegangenen Zeit⸗ verluſt ſpäter wieder aufholen konnte, iſt dies beim Deutſch⸗ landflug 1934 nicht mehr möglich. Es heißt alſo, von vorn⸗ herein auf Einhalten der vorgeſchriebenen Durchſchnitts⸗ zeiten zu fliegen. Für jede Teilſtrecke werden jedem Verband 50 Punkte gutgeſchrieben, von denen die errechneten Fehlerpunkte in Abzug gebracht werden. Bietet eine Teilſtrecke beſondere Schwierigkeiten, ſo kann eine höhere Bewertung der auf ihr erzielten Reiſegeſchwindigkeit eintreten. Die auf einer Teilſtrecke erzielten Punkte bleiben erhalten, auch wenn ſich auf den ſolgenden Teilſtrecken der Geſchwaderverband ver⸗ kleinert. Der Sieger des Wettbewerbes iſt ſomit derjenige Verband, der zum Schluß die höchſte Punktzahl auf ſich vereint. Von dem tüchtigen Orter hängt es ab Der wichtigſte Mann des Deutſchland⸗Fluges iſt diesmal der Orter. Von ſeiner Tätigkeit wird letzten Endes der Ausgang des Wettbewerbes maßgebend beeinflußt, denn die Geſchwaderverbände haben unterwegs nicht nur die vor⸗ geſchriebenen Zwangslandeplätze innerhalb der angeſetzten Zeit anzufliegen und die Wendemarken vorſchriftsmäßig zu umfliegen, ſondern auch noch einige beſondere Aufgaben zu löſen, für deren einwandfreie Erledigung der Orter allein zuſtändig iſt. Zu dieſem Zwecke ſind auf verſchiedenen Teil⸗ ſtrecken in bis zu 10 Km. Abſtand vom geradlinigen Kurs Abwurfſtellen eingerichtet, und dieſe Abwurfſtellen müſſen gefunden werden. Um dieſe Auſgaben nicht zu leicht zu ge⸗ ſtalten, hat man dieſe Abwurfſtellen in waldreiche und ge⸗ birgige Gegenden gelegt. Das Auffinden dieſer Stellen iſt durch Ueberfliegen in weniger als 100 Meter Höhe und durch Abwurf eines Meldebeutels zu beurkunden. Das Auffinden der Abwurſſtellen iſt der wichtigſte Teil des Wett⸗ bewerbes. Dementſprechend wird auch die Höhe der für das Auslaſſen von Abwurſſtellen geltenden Strafpunkte be⸗ meſſen. Die Meldungen über die gefundenen Abwurffſtel⸗ len ſind von jedem Orter in einem Meldebeutel zu ſam⸗ meln, und dieſer Beutel muß über der Ziellinie des näch⸗ ſten Zwangslandeplatzes abgeworfen werden. Erſtattet ein Orter nicht die vorgeſchriebene Meldung, ſo wird die ge⸗ ſamte Stafſel mit Straſpunkten belegt. 4000 Kilometer über Deutſchlaud An den vier Flugtagen vom Donnerstag bis Sonntag werden vier Schleifen von insgeſamt 4000 Km. Länge durch⸗ flogen. Nach Oſtpreußen, Oberbayern, Oberſchleſien, Nord⸗ und Weſtdeutſchland geht es. Auf der dritten Tagesetappe werden die Regatten der Kieler Woche von den Maſchinen des Deutſchlanoͤfluges überflogen. Die vierte Etappe iſt auf Wunſch des Luftfahrtminiſters ſo angeordnet, daß ſich die Wendemarke in unmittelbarer Nähe vom Hauſe des Führers am Oberſalzberg befindet. Die geſamten teilneh⸗ menden Verbände werden am 24. Juni das Haus des Füh⸗ rers umrunden. Dieſer Flug nach Berchtesgaden geſtaltet ſich beſonders ſchwierig, weil der Flugweg ins Gebirge nur durch ein ſchmales Tal führt. Es ſind deshalb beſtimmte Flughöhen feſtgeſetzt worden, die für den Hinflug eine Maximalhöhe von 100, für den Rückflug eine ſolche von 300 Meter vorſchreiben. Um den Göring⸗Wanderpreis Wer von den vielen Verbänden, die am Mittwoch in das Gumeinſchaftslager in Tempelhof ihre Flugzeugführer und Orter entſenden, wird die Palme erringen, den vom Reichs⸗ luftfahrtminiſter General Göring geſtifteten Wanderpreis entführen? Die Fliegerverbände aus Nord und Süd, aus Oſt und Weſt, die zu dem Wettbewerb ihre beſten Kräfte cinſetzen, um die Anwartſchaft auf den Preis zu erringen, der nach zweimaligem Siege hintereinander oder nach drei⸗ mal'gem Gewinne außer der Reihe in den endgültigen Be⸗ ſitz der betreſſenden Formation übergeht. Und nun„Glück ab zum Deutſchlandflug 1934“ Die 114 Teilnehmer beziehen das Gemeinſchaftslager in Berlin Heute verſammeln ſich die 114 Teilnehmer am Deutſchlandflug auf dem Tempelhofer Feld, um dert vier Tege lang während des Wettbewerbs ihre Zelte aufzuſchlagen. Die Starterliſte iſt ein Beweis für die glänzende Schulungsarbeit, die der Deutſche Luftſportverband in dem erſten Jahre ſeines Beſtehens ge⸗ leiſtet hat. 8 Die 114 Teilnehmer verteilen ſich auf elf Verb än de zu je drei Flugzeugen, drei Staffeln zu je vier Flugzeugen, ſechs Gruppen zu je fünf Flugzeugen und ſechs Formationen zu je fieben Maſchinen. Die Flieger⸗Landesgruppe Berlin⸗ Brandenburg und Grenzmark ſtellt dabei die größte Anzahl von Maſchinen und wird Staffeln zu je drei, vier, fünf und ſieben Flugzeugen in den Wettbewerb ſchicken. Wenn auch bei dieſem Wettbewerb wie in früheren Jahren nicht die Einzelleiſtung, ſondern die Mannſchaftsleiſtung gewertet wird, ſo darf man doch wohl einige bekannte Namen des früheren Wettbewerbes nennen. Da iſt vor allem der Do X⸗Kapitän Ehriſtianſen, dem jetzt als Miniſterial⸗ rat im Reichsluftfahrtminiſterium die Ausbildung der Sportflieger unterſteht, zu erwähnen. Auch er wird in echt fliegeriſch⸗kameradſchaftlichem Geiſt morgen das große Ge⸗ meinſchaftslager in der Nähe des Tempelhofer Feldes zu⸗ ſammen mit ſeinen jungen Fliegerkameraden beziehen, ebenſo wie der Miniſterialrat Geyer, der früher jahre⸗ lang im Reichsverkehrsminiſterium die Sportfliegerausbil⸗ dung überwachte und zu den älteſten Vorkriegsfliegern gehört. Zu erwähnen wäre noch die rieſige Organiſa⸗ tionsarbeit, die geleiſtet werden mußte, um dieſen ge⸗ waltigen Flug durchzuführen. Insgeſamt 6000 Mann Bodenperſonal werden auf den verſchiedenſten Zwiſchen⸗ landeplätzen bereitſtehen. Ein beſonderer Wetterdienſt iſt eingerichtet worden, damit jeder Teilnehmer eine genaue Wetterkarte vor dem Abflug bekommt. Zuſammen mit den geſamten Lagerſtürmen des Deutſchen Luftſportverbandes werden SA⸗ und SS⸗Männer, Arbeitsdienſtfreiwillige und das Perſonal der Reichspoſt an der Durchführung dieſes Flugwettbewerbes mitwirken. Der Preis, der vom Reichsluftfahrtminiſter Göring als Wanderpreis für den Sieg im Deutſchlandflug geſtiftet wurde. Motorradrennen in Hockenheim Wir erfahren, daß zum Hockenheimer Motorradrennen, das am 29. Juli ſtartet, bereits ſämtliche namhaften Fahrer Deutſchlands ihre Zuſage erteilt haben. Es iſt demnach mit einer ganz exquiſiten Beſetzung des Ren⸗ nens zu rechnen, umſomehr, als die Hockenheimer Bahn den 4. und letzten Lauf zur deutſchen Stra⸗ ßenmeiſterſchaft für Motorradfahrer durch⸗ führt. Dazu gibt die Vereinigung aller deutſchen Motor⸗ ſportverbände im DDaAC und die dadurch bedingte Zu⸗ gehörigkeit ſämtlicher Motorſportler zum NSKͤ oder zum DDAC die Gewißheit, daß, nicht wie früher, nur die An⸗ gehörigen eines Verbands die Veranſtaltung desſelben beſuchten, ſondern daß, nachdem alle Sportler in einem Sportverband vereinigt ſind, deſſen Veranſtaltungen auch zahlreicher beſucht werden. Wenn nicht alles trügt, ſo iſt mit einem noch nie da⸗ geweſenen Beſuch der Veranſtaltung auf der Rennbahn zu rechnen. Schon jetzt ſind Verhandlungen im Gange mit der Reichsbahndirektion Karlsruhe wegen der Ein⸗ legung von Sonderzügen aus allen Richtungen Süddeutſch⸗ lands zu dem größten motorſportlichen Ereignis dieſes Jahres. Unſtreitbar iſt die Wirtſchaftlichkeit des Hocken⸗ heimer Rennens für das Grenzland Baden und es iſt zu wünſchen und zu hoffen, daß die Veranſtaltungen, die nun einmal mit viel Hingabe und Liebe zur Sache aus dem Nichts heraus geſchaffen wurden und ſich ſelbſt ge⸗ tragen haben, auch weiterhin beſtehen bleiben, wenn nicht gar der ſeit dem vergangenen Jahr im geheimen gehegte Gedanke der Sportleute zur Wirklichkeit wird und die Rennſtrecke einen ganz gewaltigen Um⸗ und Ansbau erfährt. In ganz kurzer Zeit wird die Rennſtrecke Hockenheim wieder ihre Exiſtenzberechtigung beweiſen; ja mehr, ſie wird durch die im Programm vorgeſehenen Maſſenſtarte den Nachweis liefern, daß ſie mit zu den bedeutendſten motorſportlichen Einrichtungen in Deutſchland zählt. Die derzeitige Bearbeitung der Strecke gibt gewiß die Ge⸗ währ, daß die bereits aufgeſtellten Rekorde noch über⸗ boten werden. Die beiden Beiwagenrennen werden wie das am 27. Auguſt 33 gefahrene Richtlinien dafür ſein, wie auf der Hockenheimer Rennſtrecke Wagenrennen durch⸗ zuführen ſind. Querſchnitt durch die Die Aſchenbahnſaiſon hat mit vollen Akkorden ein⸗ geſetzt. Schon die beiden letzten Sonntage haben erreicht, daß die Leiſtungen ſtark in die Höhe ſchnellten. Leiſtun⸗ gen, die die Welt beeindruckten, ſind natürlich noch aus⸗ geblieben, dazu ſtehen wir ja eben erſt am Anfang. Immerhin können wir mit manchen Ergebniſſen ſchon recht zufrieden ſein. Einige unſerer Leichtathleten ſtarteten recht gut. Zu ihnen gehören im Augenblick der Leipziger Speerwerfer Weimann, der bereits 70,02 Meter erreichte, ferner unſer Rekordzehnkämpfer Sievert, der den Diskus 48,25 Meter weit warf, der Hallenſer Weitſpringer Biebach mit einer Leiſtung von 7,44 Meter und der Hochſpringer Weinkötz⸗Köln, der bei einem Sportfeſt in Luxemburg den deutſchen Rekord mit 1,94 Meter einſtellte, ſogar um einen halben Zentimeter überbot. Auch der Stabhoch⸗ ſpringer Wegner iſt ſchon gut in Form er erreichte beim Wittenberger Nationalen 4,01 Meter und ſteht damit in Europa z. Z. hinter dem Dänen Larſen mit 4,05 Meter an zweiter Stelle. Von unſeren Läufern muß man erſt noch Taten er⸗ warten. Borchmeyer iſt bisher ungeſchlagen geblieben, er hat ſich von äußerſt zuverläſſiger Seite gezeigt. Dieſe Zaverläſſigkeit zeichnet auch den Stuttgarter Mittelſtrecken⸗ läufer Deſſecker aus, zweifellos eine unſerer Zukunfts⸗ hoffnungen. Dagegen iſt die Form des Hamburgers Kö⸗ nig, der über 800 Meter mit einer, Zeit von:55 vorläufig an der Spitze der Rangliſte ſteht, ſo ſchwankend, daß man bei ihm nur immer hofft, niemals rechnen darf. Schau m⸗ burg⸗Mülheim iſt als erſter Deutſcher die 1500 Meter (8250,4) unter vier Minuten gelaufen, während der Zljähr. Peltzer dieſe Grenze gerade ſtreifte. kann zweifelsohne noch mehr, ſo daß man auf ſeine Weiter⸗ entwicklung geſpannt ſein darf. Ein entwicklungsfähiger Mittelſtreckler iſt auch der Wittenberger Böttcher, der kürzlich den Deutſchen Meiſter Kaufmann ſchlug. Un⸗ geſchlagen iſt bisher Syring über 3000 Meter. Längere Bahnſtrecken iſt er noch nicht gelaufen. Syring hat in Deutſchland noch keine gleichwertigen Gegner, ſeine Zu⸗ gehörigkeit zur Weltklaſſe muß er aber erſt noch beweiſen. Für längere Straßen⸗Wettbewerbe ſind Kohn und Brauch unſere ſtärkſten Waffen. Da ſie bisher— von „Quer durch Berlin“ abgeſehen— keine Gelegenheit hatten, ſich international zu betätigen, kann man ſie vor⸗ läufig' ſchwer einſchätzen. Im Hürdenlauſen ſteht We⸗ gener mit einer Zeit von 15/ an der Spitze Erfreu⸗ licherweiſe iſt Beſchetznik, der wegen. eines Muskel⸗ riſſes längere Zeit pauſieren mußte, wieder im Kommen begrifſen. Welſcher iſt durch Disqualifikation kalt⸗ geſtellt. In der langen Hürdenſtrecke konnte am letzten Wenn man die vor kurzem der Oeffentlichkeit bekannt⸗ gegebenen Ausſchreibungen für die Deutſchen Kampfſpiele 1934 in Nürnberg in die Hand bekommt, die eine Druck⸗ ſchrift von ganz ſtattlichem Umfange darſtellen, dann kann man ſich ſchon ungefähr ein Bild davon machen, mit welch rieſiger Beteiligung allein an aktiven Teilnehmern an den ſportlichen Wettkämpfen aller Art zu rechnen ſein wird. Kommt noch hinzu, daß dieſe Beſucher Nürnbergs rein zahlenmäßig ſelbſtverſtändlich nur einen verſchwindend kleinen Teil jener Maſſen ausmachen, die als mehr oder weniger intereſſierte Beſucher und als Schlachtenbummler nach Nürnberg in der letzten Juliwoche dieſes Jahres kom⸗ men. Was liegt aber näher als die Frage, ob die Stadt Nürnberg dieſem Anſturm hinſichtlich der Unterbringung all dieſer Menſchen gewachſen iſt und ob ſich wohl alles glatt und reibungslos abwickelt? Um es von vornherein zu betonen: irgendwelche Sorgen in dieſer Richtung braucht ſich niemand zu machen. Daß Nürnberg für jeden Platz hat, dafür hat der Reichspartei⸗ tag im vergangenen Jahr, als Nürnberg erſtmals Millionen beherbergte und in denbbar kurzer Zeit die Vorbereitungen hierfür treffen mußte, bereits den Beweis erbracht. Die Organiſation liegt bei Stadtrat Dürr, dem Leiter des Städtiſchen Referats für Feſte und Feiern, in ſehr bewähr⸗ ten Händen, ſo daß man den kommenden Großkampftagen mit aller Ruhe entgegenſehen kann. So Wiobk Nörnberg —0 222 IſſiIN PfFfN7TT-T Nru I L ici) Die größte Arbeit erfordert die Vorarbeit für die Unterbringung der Teilnehmer am Bayeriſchen Turnfeſt, das, wie betannt, vom 20. bis 2. Juli abgewickelt wird, und dann jene für die Deutſchen Kampfſpiele in den letzten Julitagen. Für beide Veranſtaltungen iſt ein eigenes gemeinſames Sonderbüro beim Stadtamt für Leibesübungen eingerichtet, dem auch ein Wohnungs⸗ büro eingegliedert iſt. Was die Unterbringung der Teilnehmer an den Wett⸗ kämpfen ſowohl als auch die der im Zuſammenhang mit dieſer bisher größten deutſchen ſportlichen Veranſtaltung in Nürnberg nach Nürnberg gekommenen Gäſte betrifſt, ſo ſtehen dieſen neben der außerordentlich großen Zahl von freiwillig zur Verfügung geſtellten Privatquartieren noch viele tauſende Zimmer in Hotels, Gaſthöfen und Penſionen zur Verfügung, eine Fülle von Sammelquartie⸗ ren in Schulhäuſern mit Feldbetten und Bodenlagern und ſchließlich noch eine Unmenge von Maſſenquartieren. Zelt⸗ lager werden bei dieſer Veranſtaltung nur für die Ju⸗ gendlichen auf der Ruſſenwieſe gufgebaut, die auf Wunich des Reichsſportſührern in großer Zahl nach Nürnberg kommen ſollen, um Zeuge des idealen Wettſtreites auf den Kampfbahnen des deutſchen Sports zu ſein. Auch die Gaſthöfe und Penſionen der Umgebung Nürn⸗ bergs werden zahlreiche Beſucher aufzunehmen haben, ſo Fürth, Erlangen, Schwabach und Lauf.„Jedem ſein eige⸗ nes Bett“, das iſt eine Deviſe, die ſich das Wohnungsbüro geſtellt hat und wahr machen will. Welche Rieſenarbeit notwendig war zur Vorbereitung der Unterkunftsfrage, läßt ſich im einzelnen kaum ſchildern. Zugleich liegt dieſe Vorbereitung auch im Zuge jener um⸗ faſſenden Vorbereitungen für den rer. 1934, und für die damit eine letzte praktiſche Generalprobe durch⸗ geführt wird. Gruppen-Bor-Turnier beim BfR Nach einer mehrwöchentlichen Ruhepauſe wird die Mann⸗ heimer Boxgemeinde am kommenden Samstagabend wieder einmal einen Boxkampfabend zu ſehen bekommen, der als das größte Ereignis der Saiſon bezeichnet werden muß. Trotz der bereits vorgeſchrittenen Jahreszeit müſſen die deutſche Leichtathletik Sonntag der Hamburger Scheele mit einer Zeit von 55,4 aufwarten. Damit dürfte er der ſtärkſte Gegner von Nottbrock ſein, der in dieſer Saiſon noch nicht hervor⸗ getreten iſt. Bei dieſer Betrachtung wollen wir nicht die Geher aus⸗ laſſen. Sie haben uns in Los Angeles zu zwei Achtungs⸗ erfolgen verholfen. Hähnel, Sievert und Schnitt ſind Geher, die in vielen großen Wettbewerben ihren Mann ſtehen, es wäre alſo verkehrt, ſie mit einem Achſel⸗ zucken abtun zu wollen. Ihre allgemeinen Ausſichten ſind ſogar günſtiger, als viele glauben. Amerikas Beteiligung an den Olympiſchen Spielen Brundage hat Vollmacht Die Teilnahme der Vereinigten Staaten an den Olym⸗ piſchen Spielen 1936 in Berlin iſt in der letzten Sitzung des Amerikaniſchen Olympiſchen Comitees von dem Ergeb⸗ nis einer Reiſe abhängig gemacht worden, die der Vor⸗ ſitzende des Komitees, Avery Brundage, nach Deutſch⸗ land unternehmen ſoll. Dieſe Reiſe wird, wie jetzt aus Brundage dann gleich zur Tagung des Internationalen Leichtathletik⸗Verbandes nach Stockholm begeben will. Brundage hat vom Komitee die Vollmacht erholten, ſelbſt⸗ ſtändig über Annahme oder Ablehnung der deutſchen Ein⸗ ladung zu entſcheiden. An einer poſitiven Einſtellung iſt kaum zu zweifeln. Schon die letzte Komiteeſitzung hat ergeben, daß die Mehrzahl der Mitglieder unbedingt für die Beteiligung in Berlin eingetreten iſt. Mit beſon⸗ derem Nachdruck geſchah dies durch General Sherrill, der die ſofortige Annahme der deutſchen Einladung forderte, und gleicherweiſe durch Oberſt Garlond von Los Angeles, außerdem natürlich durch Dietrich Wortman vom Deutſch⸗ Amerikaniſchen Athletikelub. 3 In USA zweifelt man ſelbſt nicht im geringſten daran, daß die Amerikaner in Deutſchland 1936 ihre in Los Ange⸗ les erreichte Vormachtſtellung verteidigen und möglichſt erneut beweiſen wollen. Man hat ſich ſchon ſehr ſorgfältig ausgerechnet, was für Mittel dazu notwendig ſind. Die Summe beläuft ſich auf rund 350000 Dollar. Man legt dobei die Erfahrungen von Amſterdam zugrunde, weil man ſich auch jetzt wieder in faſt der gleichen Stärke wie damals beteiligen will. Die inzwiſchen eingetretene Ab⸗ wertung des Dollars muß natürlich berückſichtigt werden. Das Olympiſche Komitee hat die einzelnen Verbände be⸗ reits Unterrichtet, daß nach Möglichkeit jeder für ſich die Unkoſten aufbringen muß, die zur Vorbereitung der Ath⸗ leten notwendig ſind. Neuyork berichtet wird, im Auguſt erſolgen, weil ſich Die Deutſchen Kampfſpiele 1934 in Nürnberg Die Vorkehrungen zur Quartierfrage— Reibungsloſe Abwicklung geſichert Ausſcheibungskämpfe zu den Deutſchen Kampfſpielen und Deutſchen Meiſterſchaften, die im Rahmen des 1. Olympia⸗ Ausſcheidungsturnieres zur Durchführung gelangen, zum Abſchluß gebracht werden. Nachdem in allen Gauen ſchon lange die Turnierſieger ermittelt werden konnten, finden nun bis zum Ende dieſes Monats die Kämpfe in den vier Gruppen des Deutſchen Amateur⸗Box⸗Verbandes ſtatt. Der Gau XIV Baden, der zur Gruppe 4 gehört, die die Gaue Baden, Württemberg, Südweſt und Mittelrhein umfaßt, wurde mit dem Gau XI Mittelrhein gepaart, in⸗ deſſen Gau XIII gegen XV die Vorentſcheidung beſtreitet. Nach wochenlangen Verhandlungen nun iſt es endlich ge⸗ lungen. im Gau Baden die Ausſcheidungskämpfe unter Dach und Fach zu bringen. Der Verein für Raſen⸗ ſpiele Mannheim hat die Gauführung durch die Uebernahme dieſer Veranſtaltung von einer großen Sorge enthoben. Wollte doch keiner der anderen badiſchen Vereine die durch die vorgeſchrittene Jahreszeit mit einem großen Riſiko verbundene Veranſtaltung übernehmen. Der VfR bringt dieſen Kampfabend in Mannheims ſtändiger Kampf⸗ ſtätte, Kolpinghaus, U 1, 16/18, zur Abwicklung. Man geht nicht zu weit, wenn man ſagt, daß dieſes Olympta⸗Turnier Boxſport von Klaſſe und ſelten geſehenem techniſchen Können bietet, wofür die 16 Kämpfer der beiden Gaue Baden und Mittelrhein die Gewähr geben. Wer kennt nicht Colonia Köln, den mehrfachen Deutſchen Mannſchaftsmeiſter, deſſen heutige Staffel genan wie ehemals zu den beſten des Reiches zu zählen iſt? Auch heute noch boxen die Colonen den ſauberſten Stil, verbun⸗ den mit abgefeilter Technik und variationsreichem Schlag⸗ vermögen. Genau wie in unſerem einheimiſchen Gau Mann⸗ heim die Hochburg des badiſchen Boxſportes iſt, genau ſo iſt es Köln für die weſtdeutſchen Boxer. Die Mittelrhein⸗ Staffel beſteht aus ſechs Kölner und zwei Bonner Kämp⸗ fern, während Badens Acht aus Mannheim, Karlsruhe und Singen entnommen iſt. Nach den bereits abgegebenen Meldungen zu urteilen, muß man den Weſtdeutſchen in den leichteren Gewichts⸗ klaſſen unbedingt die größeren Siegesausſichten einräumen. In den ſchwereren Klaſſen aber darf man ſicherlich auf manche Ueberraſchung gefaßt ſein. Köhler und Mayer, VfR Mannheim und Maier⸗Singen verſtehen zu kämpfen und ſollten Leute wie Eſſer und Siegmund⸗ Colonia Köln und Stein⸗Bonn trotz ihres guten Rufes nicht im Handgalopp den vermeintlichen Sieg davontragen. Siegerehrung nach der Segelregatta Nach der erfolgreich verlaufenen Segelregatta traſen ſich die Teilnehmer am Sonntagabend im Reſtaurant zum „Bierkeller“ zur Siegerehrung. Der Führer der Seglher⸗ Vereinigung Mannheim, Adolf Schmitz, dankte den Sportkomeraden für ihre Leiſtungen und ſprach beſonderen Dank dem Regattaleiter Gradel mit ſeinen Hilfskräften aus. Auch die Damen bekamen ein Lob und ein kleines Andenken für ihre hilfreiche Teilnahme geſpendet. Die Siegerehrung nahm Herr Fitz vor. Die beiden Segelwettfahrten vom Samstag und Sonntag waren zu⸗ ſammen gewertet worden, ſo daß die Preiſe wie folgt ver⸗ geben werden konnten: 9 SFSS 1.„Margret“; 2.„Albatros“?; „ 1.„Schorſchl“; 2.„Gorch Fock“; .„Lillo“. 12⸗Qnadratmeter⸗Klaſſe: 1.„Baldur“. 10⸗Quadratmeter⸗Klaſſe: 1.„Adi“; 2.„Seeteufel“; 3. „Odin“. N Schwierig war dͤie Preisbewertung für die Motor⸗ boote, da die erſten beiden Khaſſen nur Gleichmäßigkeits⸗ fahrten ausſührten. Lediglich die Rennboote fuhren neben der Gleichmäßigkeitsfahrt ein Geſchwindigkeitsrennen, für deſſen Berechnung die Ergebniſſe der Gleichmäßigkeitsfahrt ausſchlaggebend waren. Die erzielte Höchſtgeſchwindigkeit betrug bei den Rennbooten 1,5 Stundenkilometer. Die Bewertungen der Motorbootfahrten: Klaſſe 1: 1. „Margret“(Geng) 1,39 v. H. Ungleichförmigkeit; 2.„Man Tau“ 1,81 v. H. Ungleichförmigkeit; 3.„Margret“(Fitz) 2,30 v. H. Ungleichkörmigkeit. Klaſſe 2: 1.„Weli“ 1,72 v. H. Ungleichförmigkeit; 2.„Ludia v. d. Saar“ 1,92 v. H. Ungleichförmigkeit; 3.„Trotzkopf“ 5,39 v. H. Ungleichförmig⸗ keit. Klaſſe 3: 1.„NiSüu 2“ 289 Sek.; 2.„NSu 1“ 930 Sekunden; 3.„Namenlos 4“ 334 Sek. Lampionauffahrt Reckarauer Turner⸗ Padoͤler Gewaltige Anteilnahme der Einwohnerſchaft am Auftakt zu den Jubiläumsfeierlichkeiten in Neckarau Als eine gewaltige Kundgebung für die hohen Ideale der Deutſchen Turnerſchaft und das große Entgegenkom⸗ men, das in Neckarau die Einwohnerſchaft den dortigen Turnern entgegenbringt, darf die am letzten Samstag auf dem Rhein durchgeführte gemeinſame Lampion⸗Auffahrt der Neckarauer Turner⸗Waſſerfahrer, des Kanu⸗Sport⸗ club Neckarau und der Paddler des TV„Jahn“ feſt⸗ geſtellt werden. Schon lange vor Beginn der Abfahrt der Boote wanderten die Neckarauer in Scharen nach dem Rhein und umlagerten die Ufer des Stromes oder erwarteten auf dem weiten Platz an der Silberpappel im Waldpark in Un⸗ geduld die Ankunft der Boote. 10 Uhr am Abend war es geworden, als die feſtlich beleuchteten Boote, zu einer gro⸗ ßen Flotte vereinigt, ſich an der Altriper Fähre von den Ufern löſten und lautlos in der Mitte des Stromes vor⸗ überglitten. Immer noch mehr hatten ſich eingefunden zum Empfang der nahezu 100 Boote, die bei der Silberpappel anlegten. In Anſprachen der Vertreter der beiden beteilig⸗ ten Vereine, Herr Sattler vom.Sp..N. und Herr Hörſt für den TV„Jahn“ wurde die Bedeutung dieſer Auffahrt gewürdigt und insbeſondere der guten Einver⸗ nahme gedacht, die zwiſchen den Angehörigen der DT in Neckarau und der Einwohnerſchaft beſteht und gerade bei dieſer Gelegenheit wieder ſo deutlich zum Ausdruck gebracht wurde und das in wenigen Tagen bei der Feier des gol⸗ denen Jubiläums des TV.„Jahn“ Neckarau, wie es der Sprecher hofft, erneut ſeine Beſtätigung finden wird.„Wir ſind bereit“, ſo klangen die Anſprachen aus,„bereit durch die Leibesübungen, durch unſer alles umfaſſendes und alles erfaſſendes Turnertum zu wirken und zu ſtreben für einen idealen Gemeinſchaftsgeiſt an oͤem Platz, wo wir ſtehen, an dem Orte, den wir mit Tauſenden anderen unſere Heimat nennen, für ein herrliches freies deutſches Vaterland.“ Noch lange blieb man in dieſer herrlichen Sommernacht im Hauſe des unmittelbar am Rheindamm bei der Silber⸗ pappel gelegenen Hauſe des K. Sp..N. beiſammen, wo man ſich der ſo überaus gut gelungenen Veranſtaltung freuße, die einen ſo eindrucksvollen Auftakt bildete für die Ju⸗ biläumsfeierlichkeiten zum goldenen Jubiläum der Neckar⸗ auer Turner in den Tagen vom 30 Juni bis 2. Juli in Ver⸗ — 8 0 mit dem Kreisturnfeſt des Mannheimer Turn⸗ reiſes. Die deutſche Meiſterſchaft der Berufsradfahrer geht am 15. Juli auf der Bahn in Hannover in Szene. Für die Fliegermeiſterſchaft, zu der alle Lizenzfahrer teilnahme⸗ berechtigt ſind, hat der DRV zehn Fahrer, an der Spitze Meiſter Richter, ausgewählt, die auf Koſten des DRV nach Hannvver kommen. Allen übrigen Fahrern iſt die Teil⸗ nahme freigeſtellt. Zur Meiſterſchaft der Dauerfahrer wer⸗ den acht Fahrer zugelaſſen. Eine ſehr gute Leiſtung wird aus der ungaxiſchen Leicht⸗ athletik bekannt. Mit der ſehr guten Zeit von 41,2 Sek. lief die 4⸗mal⸗100⸗Meter⸗Staffel von BBeTttcé Bucdapeſt einen neuen Landesrekord. In Finnland bereiten ſich die Leichtathleten auf kom⸗ mende Großereigniſſe intenſiv vor. Eine Veranſtaltung jagt die andere und überall gibt es gute Leiſtungen. In Taveſthus ſiegte Strandvall über 100 Meter in 10,6 und 400 Meter in 48,8; in beiden Läufen wurde A. Järvinen Zweiter. Sein„großer Bruder“ Matti kam im Speer⸗ werfen diesmal allerdings„nur“ auf 70,42 Meter. eingang hatten, daß ſich die entſtandenen großen Lücken aber noch auf die Ausbringung von 1934 bei den Hauptfabrikeri —— ee d ELS- τπο WIRTSCHAFTS-ZETTUNG l 88 3239— Abend-Ausgabe Nr. 276 Mittwoch, 20. Juni 1934 der Neuen Mannheimer Zeitung Browyn, Boveri& Cie AG in hiannheim Die GV., in der von 12 Mill. Aktienkapital 9 446 260 Mark mit 472 313 Stimmen vertreten waren, geneh⸗ migte die Bilanz und Gewinn⸗ und Verluſtrechnung mit allen gegen 500 Stimmen eines Aktionärs. Dieſer Aktio⸗ när richtete an den Vorſtand mehrere Anfragen, in danen er über die Poſten Bürgſchaften und ſonſtige Aufwendun⸗ gen um nähere Aufklärung bat. Außerdem beanſtandete er das gegen die Vorjahre fehlende Verluſtverzeichnis per 81. Dezember 1933 und wandte ſich gegen die mit 119 528% ausgewieſenen Bezüge des Vorſtandes, die er in An⸗ betracht des Geſchäftumfanges als zu hoch erachtete. Die übrigen Punkte der Tagesoronung wurden ohne Wider⸗ ſpruch erledigt. Danach werden die turnusmäßig ausſchei⸗ denden Aufſichtsratsmitglieder Dr. h. c. F. Funk(Baden⸗ Schweiz), Geh. Legationsrat Dr. jur,, Dr. phil. Walter Friſch⸗Berlin), Dr. jur Kurt Poensgen⸗Düſſeldorf wie⸗ dergewählt. An Stelle des auf ſeinen Wunſch ausſcheiden⸗ den Herrn Dr. ing. h. c. S. W. Brownu Baden/ Schweiz wurde Herr Ingenieur Leo Bodme r⸗Baden/ Schweiz in den AR. gewählt. Ueber den Geſchäftsgang wurde miigeteilt, daß die letz⸗ ten Monate 1933 einen anſteigenden Charakter im Auftrags⸗ der Geſellſchaft auswirken. Noch in dieſem Monat, ſpä⸗ teſtens aber im Juli werde dieſe Ausbringung der Haupt⸗ fabriken jedoch wieder anſteigen. Der Hauptausfall zeigt ſich bisher bei Großmaſchinen und Großapparaten, weil die großen öffentlichen Elektrizitätswerke bisher noch zurück⸗ halten. Aber dieſe Werke kommen jetzt doch allmählich in die Lage, Beſtellungen machen zu müſſen. Der Hauptauf⸗ traggebende, der zur Belebung beigetragen hat, war bisher die Induſtrie, die noch immer Aufträge in großem Umfange exteilt. Am intenſipſten war bisher der durch das Vertrauen zur nationalen Regierung hervorgerufene Umſchwung bei den Fabriken für kleines Material, wie Apparate, Kabel und Kleinmotoren uſw. Der deutſche Elektromarkt ſei in zu⸗ nehmendem Maße aufnahmefähig, da bisher der Verbrauch je Kopf in Deutſchland weſentlich niedriger geweſen iſt als in anderen Ländern. Der Börſenkurs von 13 ſei mit 5 zu multiplizieren, weil er ſich nicht auf die zuſammengelegten Aktien beziehe. Bei einem Börſenkurs von ö jedoch befinde ſich die Geſellſchaft noch in räumlichem Abſtand von anderen großen Geſellſchaften. * Frankona Rück⸗ und Mitverſicherungs⸗AG. In der G wurde von dem Vertreter eines engliſch⸗holländiſchen Bankenkonſortiums, das rö. 25 v. H. des 2,5 Mill. AK Beſitzt, verſchiedene Aufragen an die Verwaltung gerichtet. Daxaufhin wurde ausgeführt, daß ein weſentlicher Teil dieſer Fragen Verhältniſſe des„Deutſcher Herold“ betrefſe und daß ſie alſo an geeignetem Orte geſtellt werden müß⸗ ten. Die Geſellſchoft habe über alle weſentlichen Vorgänge die vom Geſetz vorgeſchriebene Auskunft gegeben. Auch ſei die Stellung von Fragen nur inſoweit gerechtfertigt, als ſie das Ergebnis der vorliegenden Bilanz berührten. Die betr. Vorgänge lägen z. T. weit zurück, aus den Be⸗ teiligungen, die Gegenſtand der Frageſtellung ſeien, ſeien irgendwelche Abſchreibungen in der vorliegenden Bilanz nicht erforderlich geworden. Auch im laufenden Geſchäfts⸗ jahr haben ſich Verluſte daxaus nicht ergeben. Ziffern⸗ mäßige Einzelheiten anzugeben liege nicht im Intereſſe der Geſellſchaft. Ein Antrag, der die Verwaltung zu weiteren Erläuterungen veronlaſſen wollte, wurde mit 122 590 Stimmen gegen 23 420 Stimmen abgelehnt. Das gleiche Stimmenverhältnis ergab ſich bei Genehmigung des Abſchluſſes und der Verteilung der Entlaſtung. Es ge⸗ Lengt bekanntlich eine von 10 auf 777 v. H. ermäßigte Dividende zur Verteilung. OVoltohm Seil⸗ und Kabelwerk AG, Frankfurt a. M. Frankfurt a.., 19. Juni.(Eig. Dr.) Die Beſſerung infolge der Aubeitsbeſcheffungsmaßnahmen wirkte ſichube⸗ reits gegen Ende 1933 auf das Inlanosgeſchäſt der Firma aus. Die Umſätze ſtiegen wertmäßig im Inlandsgeſchäft um 25 v.., in ben erſten 5 Monaten 1994 um 50 v. H. gegenüber der Vorjahres⸗Vergleichszeit, wodurch Hie Be⸗ legſchaft 1994 um 60 v. H. erhöht werden konnte. Die Ausfuhr betrug etwa die Hälfte der 1992 exportierten Men⸗ gen. Auch die erſten Monate 1934 brachten gegen 1933 nur etwa den halben Umſatz. Ein kleiner Gewinn von 4500„ wird vorgetragen. Da bei der vorjährigen Sa⸗ nierung die Anlagekonten bereits bereinigt wurden, ſind diesmal nur 7800/ Abſchreibungen vorgenommen außer⸗ dem 5000 Rückſtellungen für Verſorgungsanſprüche(i. V. (10 Mill. ouf Anlagen, 0,016 Delkredererückſtellungen). Die Verkaufspreiſe ſeien an ſich im Inlandsgeſchäft ſür Drohtſeile kaum auskömmlich, während die Auslandsauf⸗ träge Verluſte erbringen.(G 2..). ( Berlin⸗Karlsruher Induſtriewerke Ac. Berlin, 20. Juni.(Eig. Meld.) Die Geſellſchaft konnte 1933 die Umſätze in allen Abteilungen ſteigern und dadurch zu einer Bermehrung der Belegſchaft und zur beſſeren Ausnutzung der Werksanlagen kommen. Die hauptſächliche Umſatzſteigerung betrifft die Lieferungen ins Ausland. Nach 0,370(0,277) Mill. Abſchreibungen verbleibt ein Reingewinn von 784.474(559 703)„, der zuzüglich 625 814(527 969) 4 Vortrag zur Wiederaufnahme der Di⸗ videndenzahlung mit 5 v. H. verwendet wird. 534 606/ verbleiben zum Vortrag. Die Geſchäftsentwicklung in den erſten drei Monaten des neuen Jahres iſt weiter zufrieden⸗ ſtellend. Kursabschwächungen durch Gewinnmiinahme Glalisiellungen der Kulisse/ Stile am Renienmarki Mannheim ruhiger Die heutige Börſe verkehrte in weſentlich ruhigerer Haltung als in den letzten Tagen. Die Folge davon war, daß die Kurſe für Aktien auf der ganzen Linie leicht nach⸗ gaben. JG Farben kamen mit 149,50 nach 150,25 v. H. zur Notiz. Daimler⸗Benz büßten 17“ und Zellſtoff Walö⸗ hof 171 v. H. ein. Der Bankenmarkt war— in Anpaſſung gegen geſtern— noch freundlich. Auch am Rentenmarkt überwogen leichte Kurs⸗ einbußen, bei Pfandbriefen bis zu 1 v. H. Reichs⸗Anleihen Alt⸗ und Neubeſitz gut behauptet. Frankfurt ſtill und nachgebend An der Börſe iſt mit dem Wochenbeginn eine weſent⸗ liche Beruhigung eingetreten, die ſich im heutigen Verkehr faſt bis zur Geſchäftsloſigkeit auswirkte. Von der Kund⸗ ſchaft lagen Kaufaufträge kaum mehr vor, auch die ſeither den Markt ſtützenden Auslandskäufe auf Sperrmark⸗ guthaben ſcheinen erſchöpft. Da auch ſonſt beſondere An⸗ regungen fehlten, nahm die Kuliſſe weitere Glattſtellungen vor, ſo daß das Kursniveau im großen und ganzen weiter abbröckelte. Ganz beſonders ſtill war es am Renten⸗ markt geworden, an dem die Umſätze nur als minimal bezeichnet werden können. Immerhin iſt auch hier ſtarke Widerſtandskraft zu konſtatieren. Von deutſchen Anleihen waren Neubeſitz, die heute zum letztenmale vor dem Um⸗ tauſch notiert werden, mit 22,95 knapp behauptet, wogegen Altbeſitz /½ v. H. höher lagen. Am Montanmarkt lagen die Kurſe faſt ausnahmslos ſchwächer. Die übrigen Marktgebiete waren vernachläſſigt und zunächſt ohne Notiz. Im Verlaufe wurde das Geſchäft belebter, die Kurſe neigten aber überwiegend weiter um— v, H. nach unten. Deutſche Anleihen waren im Verlaufe gut gehalten, auch bei den übrigen variablen Werten traten kaum Veränderungen ein. Tagesgeld 3 v. H. Berlin: Aktien nachgebend, Renten freundlicher Die verhältnismäßig leicht anhaltende Kaufwelle iſt heute erſtmals ſpürbar geworden. Auf dem faſt allgemein ſtark erhöhten Niveau bemerkte man verſchiedentlich Ge⸗ winnmitnahmen, die zu Kursabſchwächungen im Ausmaß von—2 v. H. führten. Auch die in letzter Zeit für Rech⸗ nung von Sperrmarkkonten beobachteten Käufe haben, nach⸗ dem die dort verfügbaren Mittel anſcheinend erſchöpft ſind, ein Ende gefunden. Nur für einige wenige Papiere beſtand weiter Intereſſe, wobei insbeſondere Ilſe Bergbau mit einer Steigerung von 6 v. H. bei allerdings geringſtem Um⸗ ſatz zu nennen ſind. Von Maſchinenwerten, die verhältnis⸗ mäßig gut gehalten waren, büßten lediglich Schubert u. Salzer 374 v. H. ein. Am Rentenmarkt blieb das Intereſſe zunächſt auf Vereinigte Stahlbonds konzentriert, die auf Grund der den Obligationären günſtigen Entſcheidung des Oberlandes⸗ gerichts Köln 1½ v. H. höher einſetzten. Die übrigen variabel gehandelten Obligationen waren dagegen eher etwas ſchwä⸗ cher, wobei vermutlich ein Liquiditätsbedürfnis im Hinblick auf den ablaufenden Zeichnungstermin für die neue Reichs⸗ anleihe mitgeſprochen haben mag. Altbeſitzanleihe gewannen v.., ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen blieben behaup⸗ tet. Nach den erſten Kurſen ſetzte ſich die Abwärtsbewegung an den Aktienmärkten im geringeren Umfange fort. Im Verlaufe bemerkte man weitere Verkaufsnei⸗ gung, wobei ſich der Kuliſſe auch das Publikum zugeſellte, ſo daß weitere Kursabſchwächungen die Folge waren. Am Rentenmarkt ſah man ebenfalls eher leichtere Kurſe, Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß Abgaben vorgenommen werden, um die Mittel zur Zeichnung der neuen Reichsanleihe zu beſchaffen, da die Zeichnungsfriſt bekannklich morgen abläuft. SS * Joſeph Vögele Bayeruwerk Ach Regensburg. Dieſe Tochtergeſellſchaft der Joſeph Vögele Ac Mannheim weiſt bei 20 000/ Aktienkapital eine kleine Exmäßi, ung des Verluſtvortrages von 9387 auf 9900 per 31. März 1933 aus. * Sektkellerei Ewald u. Co. AD, Rüdesheim. Die zum Asbach⸗Konzern gehörende Geſellſchaft verzeichnete 1933 noch unter den Vorjahren liegende Durchſchnittserlöſe durch die Bevorzugung billigſter Marken Noch Aufhebung der Sektſteuer konnte im Dezember 1933 ein beachtens⸗ werter Mehrumſatz erzielt werden. Der Verluſtvortrag erhöht ſich noch um 26 095 auf 95 803/ bei 240 000% Aktienkapital. Der Geſchäftsgang in den erſten vier Monaten 1934 habe zufriebengeſtellt. 535 * Neuer großer Bohrerfolg im Nienhagener Gebiet. An der Auſſchlußtätigkeit der deutſchen erdölhöffigen Ge⸗ biete wird mit Einſatz großer Mittel gearbeitet. Das Hauptintereſſe konzentriert ſich neben den in verſchiedenen Gegenden angeſetzten oder geplanten Pionierbohrungen auf das im Augenblick wichtigſte Erdölgebiet in Nienhagen bei Celle in der Provinz Hannover. Dort ſind in den letzten Wochen verſchiedene Bohrungen mit großem Erfolgg nieder⸗ gebracht worden. Nachdem erſt vor 14 Tagen die Gemein⸗ ſchaftsbohrung Vitag— Deutſche Vacuum Oel AG, Ham⸗ burg„Gargoyle 2“ vertieft und mit 100 Tons täglicher Förderung ſündig wurde, meldet heute die Deutſche Va⸗ cuum Oel AG, Hamburg, die bekanntlich ihr Sommeröl Kurszettei der Neuen Mannheimer Zeitung 18. 20. Mannheimer Ektektenborse 19. 20. 10. 59% Bad. St.⸗A. 27 94,25 94,— Konſerven Braun 39.— 39.50 S% Kom. öb. 90.— 80,50 Ludwigsh..⸗Br. 84.— 64,— 69)% Shafen St. 83.50 98,30] Pfälz. 8 997 0 52105 9480 65 Pf. b— 600.55 Pfdb 90— 80.25 Sildebr. Rheinm. 70.— 70. GeFarbenbds. 29 129.0 127,5 Salzw. Heilbronn 194.0 194.0 Brem.⸗Beſigh.Oel 74.— 74.—Schwarh Storch, 90.— 90.— Brown, Boveri. 13,.— 13.—Sellind. Wolff, 50.— 80.— Aku Cementw. Heidelb 110,0 110,00 Sinner 7 Dauncer Bengt.. 65.— 485, Füdd. Jucer 1190 1780 Kichaf, Buntoch Deutſche Linol.. 65.— 64.75 Berein“tſch. Delf..— Bd. 91 Surbacher Hol. 71.— 6f.— Peſtereg, Alall, 1290 12 Baft Nürnder Eichbaum⸗Werger 71.— 72.— Zellſtoff Waldhof 49.75 48.50 Bekula* Enzinger Union 90.— 90.— Badiſche Bank 1130 1140 Bemberg arbeninduſtrie. 150, 613. oth. B. 71.— 71, Räahtei 5 Kb. Piprotb. Pr. 110 1100Srron Soer einlein 00 curang..—. —.——.——— Frankfurter Börse Sen eee Bank-Aktien D. Wertb.(Gold) 91.25 79.25 Ang. D. Eredit 6% Reichsanl.. 88.52 88,52 Bagz 960 8 20 99,50 99,25 Bank f. Brau. „Schatzanw., Sayr. Hyp. u. Wb. 84%% Hounganl. 91.50 92.12 Berl handeisg 1 Ablöſungſch..—3——— Com. u. Privatb. 53,50 58.75 Dürrwerke 935.40 Deutſchediscontg 68,25 62, ühlenw. 685,50 Tucher Brauerei Werger Chabte 0 Daimler Dt. Atlant.⸗T.. 25 Dt. Erdöl. — — Dt. Verlag aber& Schle 5 ohn s. 8— 2. Cſee 7450 7450 a udwigsh. 26 88.50 0* Baden 26. rankf. Hyp.⸗Br. 70.—— älz. 24—.——.— 5⁰%—* 99% Ift. 59p. GPi. 90.— 89,75 fürel 75. 6% Bad.Rom. Gd. 09,50 Mannb. Berf.⸗G. 22,50 aid& Neu 6% Pr. 3 Ele 8% Hee 2e 50 460 2. kten⸗Bani 76.79 460 8 2 9 D. 9% Nör 65 5 80 80 Dregbnen Sanr 68— ————— rank, Bank., 90.— 80,— 9% Mhm-Kohl.23 19,75 18,75 33 800 0 finent. 71.— 70. Bü ee 70 20 Rbein Sop.6k. 113.0 114 5% Südd Feſtwö. 2450 op. e 500 Bereinsbk.Hamög 62,— 81.—Geſ 6% Grkr. Ut. abg. 68,50 50 50 N 100.0 100,00 Goldſchm Ver. Stahlw, Obl. 46.18 75.— Anien, e Gritzner 0% Pfälzer--9 92,50 92,— Hafenmühle 896% l, Lig. 92.50 92 Transport-Aktien „ Pr..B. Lia. 90.87 G. f, Verkehrsw. 64.——— 19 90.— 69.25 Hapagg 27.— S050% Welnin A. 0 5 9062 Horöh Slp.:, 2478 31.— 8% Aeln. Sa. 50f. 958. Schantengſe e— ½ Südbo.Sia, 93 50 9250 Sübd. Eiſenbabn 57.50—. irſ. 1.G. industrie-Aktien Aſchaff. Aktienbr. 80.50— . Ri 66,50 68.— Knorr Heilbronn—.——.— 69.50 Judwigs⸗Walzm. 99.— 8 Se 109.J 105.7 Praun 60,75 38.50 13 9 wen München 223,0 224.0 50 89.50 Pfal„Preßhefe. 1120 112.0„ 65.— Rh. Gie tr..⸗G. 108.0 108.0 89 keh. Biubg. 1730 Schwartzstorchen—.— 81.— Mainkraftwerke. Buntbap..——.— ch. Durl.— 5 Hrem.⸗ eſig. 84 75.— 3 Sachtleben. Cement Heidelbg. 0 126,0 146.0 annb. Verſüch, 26,—— 24.— Cheniſche Albert e. 10 E* Lonti Gummi 1 20565 206,0 che Bank.134.0 11,9.Geidens Auf. 304 64½0 „4050 102,5 Dt. Linsleum„..— 10.— Der. Glanzſtoff.—.—.——4½ 11611—.— 66.50 Dresd. Schnellör. 57,50 57,50Poigt E Gerb.4 Wibin. 96,— S t u. 0 112,0 6— 8845 Senftof Mecleb 50,— 30.504 Knat,S..I1 258 35.63 up. u. Wbk. 70,15 60,75 Enzinger⸗Union„ Memel 89, 39.504¼% Keherſet- Ban 428 L 585 16. 4— 4 G. Chem— „G. Carben.. 1„ Bonds 28 129.0 1275 Jetter 41.25 40,25 Sübd. Boben.⸗G..——9 Guilleaume ibi To. 69,60 M. Durl. 28,25 22,57 ergw. 107.3 108 .50 Grün& Bilfinger 1800 2— 116 85 0 50 35.— indrichs⸗Auffer. 70.— 70,50 90.— 88,25 0 Lokalu.Krafp 114.5 112,0 Heſſ.⸗Naſſau Gas 7 6% Pi.- Oh J1 60.— 49.45 PrRietce. Bors 11 e Wemonn 25 upf. u. M.—.——.— olzmann, Phil, 61.75 60,— 19. 29. 100 Erlangen, 27.— 27.—Otavi⸗Minen. 14.75. 14.75 unghans St. A.———.—[Phönix Bergbau 49.25 47.75 lein, Sch.e Bel..— S5— Mhein Praunteh 286 5— Rheinſtabl...—.— 96,25 19. 20. —Sahmeyer... 126.8 125.6 2 udwigsh. 44.50 3— Metallg.. 66,62 85,—6% Reichsanl. 27 89.— 66.— 72.50 72.50 Bes So 1.1 63.75 67,75 Me Diſch. Ab lehgen Miag, Mühlb..—,—„ 5 „29,75 23.75 Moenus St. A. 36,50 58.25 D. Schuggebiete [Montecatini...——.— 5% Roggenrents. ———3 60 6½0% P Etr.Bd. 1 86,75** 55* 1 6% do. Com. 1 14552 14135 Rheinmetal... 130.5 120,0 6% P. S5.705.19—.——.— Rütgerzwerke.— d41.— 86 7 900 5 8 . 169.0 159.0 40 5 aner 380.80 ſdſo Oeſt. 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Kali Salzdetfurth—.— Kali Weſteregeln 121,7 122,0 Berl.„ 89.— eſtereg 9340—* 50 83 Rlöckner.... 1187 iwih esnt. Röbr, 60., Dt. Uüſtatiſche Bk. 143, „ EL Nü Kansſebe. 75 75.15 Deuſche 5 94 elder conto 6,28 69,5 — F. Dtſchr. 43,— 43.— Umtlich in Rm. Dis⸗] Parität 19. Juni 20. Junt für kon: N. Geld J Brief Geldſ Brief Aegypten 1 ägypt. Pfd.— 20,95815,045 13.07513.020 13,050 Argentinien 1P.⸗Peſo 7.872[.618].622.618].617 Beigien.109 Pelga 3 88,3), 56,52 53.6 56.5) 38,65 Braſilien. 1 Milreis— 502.189.191 0,197] 0,191 Bulgarien. 100 Leva 8 8,.088]3,047].053.047].053 Canada ikan. Dollar(— 4,198.542] 2,548 2,539] 2,545 Dänemark 100Kronen 3 112.50 56.49]56,61 56.46 86,58 Danzig 100 Gulden 3 8¹.72 81.72 81,88 81,72[61.83 England. 1Pfund 2 20,429 12.64512,67512,6412.67 Eſtland. 100 eſtn, Kr. 5½ 112.50 68,68 63,82 9 69.07 —— 100finnk. M. 3½ 10.537.594.656.594 5,606 rankreich. 100 Fres 3 16,44 16.50 16,52 16.50 16,54 Griechenland 100 Dr. 7½ 5,45.497] 2, 503.497].503 olland. 100 Gulden 3½ 168.739 169,73 170,07 163.73 170,07 Sland,„100 isl. Kr..— 2 5724 57. 57,2157.33 Italien... 100Lire 4 22.09421,83 21,67 21,62[21,75 Japan.. 1en.65 2,092.751.753.751 0,758 Jugoſlavient00 Dinar 7½] 61,00.654] 5,.676 5,664] 5,676 Lettland.. 100 Latts— 77.42 77,58 77.42 J77.58 Litauen.. 100 Litas 7 41,98 42,1622,26 42,16[42,24 Norwegen 100fkronen 3½ 112,50 68,56 63,88 63,94 63,65 Oeſterteich 100Schill. 59.07 43.45 48.55 43.45 46.55 Portugal 100Cscudo. 6 453,57 11,53 11.55, 11,5011.84 Rumänien.. 100 Lei 6.5112,488] 2,492.488.492 Schweden.. 100 Kr. 3 112, 65.18 65.3265,15 69,29 Schweiz 100ranken 2 81.00 81,45 61,61 68145[81.61 Spanien. 100Peſeten 6 81,00 34.34 34,40 34,84 34.40 Tſchechoſlowakeil0osgk 3½ 12,488 10,44. 10,46. 10,44 10,40 ürkei„Itürk.PfBb..— 18,456.028] 2,032.028 032 W. 100 Pengö 4½ 78,421]—.„„ Uruguan. 1Goldpeſo 445..9800.501.999.001 Wer W04 1½3,.198.506/ 2,114( 25081 2,514 Förderung fündig geworden iſt. Am Kaſſamarkt wurden Thüringer Metall um 4% v. H. höher notiert. Steuergutſcheine verzeichneten wieder ſtarke Nachfrage, ſo daß nur 1proz. Zuteilung in 1086—8er erfolgen konnte. Reichsſchuldbuchforderungen notierten u..: Ausgabe 1985er 100,25 G; 1940er 93,50 bis 94,62; 1944—48er 92,7—-93,37. Ausgabe 2: 1935er 101 B; 1939er 93,75—94,50; 1947er 92,50—93,25; Wiederaufbauan⸗ leihe: 1944—45er 59,37—60,50; 1946—48er 59,37—60,37. Der Rheiniſche Zahltag blieb am Geldma rEt heute ohne Einfluß. Blanko⸗Tagesgeld für erſte Adreſſen er⸗ forderte unverändert 376—46 v. H. In Privatdiskonten lag Angebot vor, das Geſchäft in Schatzanweiſungen und Reichswechſeln war ruhig. 8 Gegen Schluß der Börſe waren auf dem ermäßig⸗ ten Nipean teilweiſe Rückläufe der Kuliſſe zu beobachten, die zu kleinen Kursbeſſerungen führten. Nachbörslich blieb es ſtill. Umſätze kamen kaum noch zuſtande. * Steuergutſchein⸗Notierungen vom 20. Inni.(Eig. Dr.) Fälligkeit 1934 Berlin 103,25(Frankfurt 103,65); 1935 103,50(103,50); 1936 101,62(101,62); 1937 99(99); 1028 96,12 (96,12); Steuerdurchſchnitt 100,80(100,80). * Von der Frankfurter Börſe. Mit Ablauf des 21. Juni 1934 wird die Notiz für die Anleihe⸗Ablöſungsſcheine des Deutſchen Reiches ohne Ausloſungsſcheine(Neubeſitz), mit Ablauf des 29. Juni 1934 die Notiz für die 6proz.(früher 7proz.) Deutſche Reichsonleihe von 1929(gekündigt 1. Juli 1994) eingeſtellt. * Samstagsbörſenausfall auch in Frankfurt a. M. Ana⸗ log dem Berliner Vorgehen wird nunmehr auch die Frank⸗ jurter Wertpapierbörſe on den Samstagen der Monate Juni und Juli geſchloſſen gehalten. Stimmung abböckelnd Der Valutomarkt war kaum verändert. Die angelſäch⸗ ſiſchen Voluten waren ungefähr auf der geſtrigen Baſis zu hören. Das Pfund gab in Paris auf 76,40 nach. In Zü⸗ rich ſtellte ſich der Kurs auf 15,58 nach 15,52. Der Dollor lag an allen Plätzen unverändert. Der Schweizer Fraulen lag in Paris etwas leichter, der holländiſche Gulden wurde in Zürich 15 Cents höher bezahlt. Das engliſche Pfund gab ſpäter in Zürich auf 15,314 nach, die Mark lag in Zürich etwas feſter. Auch aus Amſterdom wurden in den Mittagsſtunden höhere Reichsmarkkurſe gemeldet. Berliner Devisen Ulskontsatz: Reichsbank 4, Lombard 5, privat 37/ v. H. Freundlicher Geireidemarki * Berliner Getreidegroßmarkt vom 20. Juni.(Eig. Dr.) Im Berliner Getreideverkehr war die Grundſtimmung auf der geſtrigen Baſis weiter freundlich, gumal die Angebot⸗ verhältniſſe kaum eine Aenderung erfahren haben. Die in letzter Zeit erfolgten Regenfälle fanden ſtärkere Beach⸗ tung und wurden lebhaft diskutiert. Die Kaufluſt hat zwar etwas nachgelaſſen, jedoch waren Preisveränderungen hkaum zu verzeichnen, um ſo mehr als Untergebote un⸗ beachtet blieben. Brotgetreide lag bei geringer Umſatz⸗ tätigkeit weiter ſtetig und auch Futtergetreide, insbeſon⸗ dere Gerſte, konnte ſich gut behaupten. Am Mehlmarkte hat ſich die Situation nicht verändert. Amtlich notiert wurden: Märkiſcher Weizen Durch⸗ ſchnittsqualität 76—77 Kilo frei Berlin 203; ab Station geſ. Erzeugerpreis Wö 2 190(Mühlenpreis 196); W 3 193(490) 'ͤ4 195(201) ſtetig; märkiſcher Roggen frei Berlin 72—73 Kilo 179; öto. ab Station R 2160(104); R 3 169(167); R 4 165(169) feſt; Sommergerſte mittlerer Art und Güte frei Berlin 200—215, ab Station 192—206, feſt; märkiſcher Hafer frei Berlin 25—225(ab Station 206—216) ſtetig; Weizenmehl mit 15 v. H. Auslandsweizen 0,75. Aufgeld, mit 30 v. H. Auslandsweizen 1,50 Aufgeld, Type 0,790 AI 26,25, III 26,95, IV 27,25, plus 0,50/ Frachtausgleich, ruhig; Roggenmehl Baſis Type 815 U1 2,60, III 23,10, IV 23,40, plus 0,50/ Frachtausgleich, ſtetig; Weizenkleie 10 feſt; Roggenkleie 13,10 feſt.— Je 50 Kilo notierten: Viktorigerbfen 20—22; bleine Erbſen 17—18; Futtererbſen 11—12,50; Peluſchken 11—43; Ackerbohnen 9,50—40,50 Wicken 8,75—9,50; Lupinen blaue 7,25—7,75; gelbe 9,5—10,5; Kartoſfelſlocken Parität waggonfrei Stolp 8,20; dto. Berlin 8,80; Miſchfutter inkl. Monopolabg. 10.— Exkl. M3 no⸗ tierten: Leinkuchen 7,20; Erönußkuchen 7,20; Erdnußkuchen⸗ mehl 8,70; Extr. Sojabohnenſchrot ab Hamburg 5,60; dto. ab Stettin 5,90. * Frankfurter Produktenbörſe vom 20. Jnni. Eig. Dr.) Weizen 203; Roggen 185; Hafer(inl.) 200; Weizenmehl ſüdd. Spez. 0 Feſtpreisgebiet 10 28,90, oto. Feſtpreis⸗ gebiet 7 28,00, plus 50 Pfg. Frachtausgleich; Weizenmehl 4B 16,50; Weizennachmehl 15; Weizenfuttermehl 1225 Roggenmehl Feſtpreisgebiet R 8 25,25; öto. Feſtpreisgebiet R 6 25,25, plus 50 Pfg. Frachtausgleich; Roggenfuttermehl 12,00; Roggenkleie 11,75; Weizenkleie ſein 11,25; dto, grob⸗ 11,50; Sojaſchrot 16,75; Trockenſchnitzel 12,25; Palmkuchen 15,40; Weizen⸗ und Roggenſtroh drahtgepr. 3; dto. gebüün⸗ delt 2,80; Treber getrocknet 15,75; alles für die 100 Kilo. Die Mehlpreiſe verſtehen ſich bei Abnahme von mindeſtens 10 Tonnen frei Empfongsſtation gemäß Anordnung 9 der WB. Auf⸗ und chläge gemäß Anordnung 8 der WB. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 20. Juni.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen lin Hfl. per 100 Kilo) Juli 3,30; Sept. 8,45; Noy. 3,55; Jan.(35) 3,65.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Juli 63; Sept. 62,50; Nov. 63,25, Jan.(35) 68,50. * Liverpooler Getreidekurſe vom 20. Juni.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz ſtetig; Juli 4,8½4; Okt. 5,0; Dez. 5,26: März 5,374.— Mitte: Tendenz ruhig. Juli 5,876; Okt. 5,0/%: Dez. 5,24; März 5,46. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 20. Juni.(Eig. Dr.) Juni 4,90 B 4,00 G; Juli 4,30 B 4,10 G; Auguſt 4,40 B 4,20 G; Sept. 4,70 B 4,50 G; Okt. 4,80 B 4,60 G; Nov. 4,90 B 4,70 G; Dez. 5,00 B 4,90G; Tendenz ruhig. — Gemohl. Meßlis per Juli 32,20 u. 32,90 u. 92,40: Ten⸗ denz ruhig; Wetter trübe. * Hamburger Schmalz⸗Notierungen vom 20. Juni.(Eig. Dr.] Schmals(Tendenz ſtetig); Amerik. Steamlard tranf. ob Kai 15,5 Dollar; Pure Lard verſch. Standardmarken rofin. p. 4 Kiſten je 25 Kilo netto tranſ. ab Kai 17,25—17,75 Dollar. * Bremer Baumwolle vom 20. Juni.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Midol.(Schlußf loko 14,37. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 20. Juni.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl. Anfan g: Juli 650; Okt. 645—646; Dez. 639—640; Jan.(35) 640—641; März 640; Mai 640—641; Juli 688; Tagesimport 13 400; Tendenz ſtetig.— Mitte: Juli 649, Okt. 644; Dez. 640; Jan.(35 639; März 640; Mai 640; Juli 637; Okt. 638: Jan.(36) ten 1Dollar Aß ausſchließlich aus deutſchem Rohöl herſtellt, daß die Bohrung„Gargoyle 6“ ebenſalls mit 100 Tons täglicher * Badiſche Obſtgroßmärkte. Bühl: Zufuhr ca. 800 Ztr. Verkauf flott. Erdbeeren 25, Kirſchen 11—16, Heidelbeeren 21—22; Johonnisbeeren 10; Himbeeren—26 Pfg. Ober⸗ kirch: Preiſe: Erdbeeren 25—34; Kirſchen—15; Jo⸗ hannisbeeren 12—14; Stachelbeeren 12—15; Heidelbeeren 22—23; Himbeeren 25—30; Bohnen 22—25 Pfg. * Offenburger Schweinemarkt vom 19. Juni. Zufuhr 454 Ferkel. Preis pro Paar 18—33(. *Haslacher Schweinemarkt vom 19. Juli. Anfuhr: 385 Ferkel. Preis je Paar 10—28. Geſchäftsgang mäßig. n RNürnberger Hopfenmarkt vom 20. Juni. 300 Ballen Zufuhr, 280 Ballen Umſatz. Hallertauer 190—220, Würt⸗ temberger 170—190 /. Tendenz: feſt. Allgäuer Käſebörſe vom 20. Juni. Rahmeinkauf bei 42,5 Fetteinheiten ohne Buttermilchrückgabe(Preisfeſt⸗ ſetzung der Milchverſorgungsverbände Alpenland, Ober⸗ und Unterland) 116(116). eichkäſe mit 20 v. H. Fett⸗ gehalt, grüne Ware(Richtpreis des Milchwirtſchaftsver⸗ bandes Allgäu) 20(20). Tendenz: beſſere Nachfrage. All⸗ gäuer Emmentaler mit 45 v. H. Fetigkbalt(Richtpreis des Milchwirtſchaftsverbandes Allgäuſ 1. Sorte 70—72(70—72), 685, März 696; Mai 636; Loko 674; Tendenz ruhig, ſtetig Berliner Meiallhörse vom 20. Juni Kupf, Kun. Rupf. Bierſſiei Pier Iinr t— bez. Brief Gelde bez. Brief Geld bez. rier eld —.— 145.—44——.—17.75 16 751—.— 22.— 21.— Februar]—.— 45.50 44.50—.—117.7516.75—. 22.25 21.25 März.—— 46.— 45,.——.—18.— 12.——, 22 25 21.25 April— 4³ 2545.25—.—18.—17.——— 22 50 21.50 Nui—— 465045.50—.— 18.—17.——.— 22,50 21.50 Juni.—.— 41,2540,20——17.—.25—,20 25 19.75 Juli—— 42. 41.———17.75 17.25—.— 20.25 19.25 Auguſt—.— 42.50 41,50—.—1775 12.25—.— 20,50 20.— Septr.—.— 43.—42.—[—,— 17.75 16 50 20,75 20,25 Oktober—— 48.50 42.50—.—12.75 16.50—— 21,— 20.50 Novembſ—.— 44.— 43.——.— 17.7516.50—.— 21.25 20.75 Dez...— 44.80 48.50——17,.7516.75—.— 21.— 20,.— „Berliner Metall⸗Notierungen vom 20. Juni.(Eig. Dr.) Amtlich notierten in“ je 100 Kilo: Elektrolytkupfer(wire⸗ bars) prompt 56,25; Standardkuyfer loko 40,25—41,25; Originathüttenweichblei 16,75—17,50; Standard⸗Blei per Juni 16,25—17; Originalhüttenrohzink ab noröd. Stationen 20—20,25: Standardzink 19,75—20; Originalhüttenalumi⸗ nium 98—99proz. in Blöcken 160; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 164; Reinnickel 98—99proz. 270; Antimon⸗ Regulus 43—46; Silber in Barren ca. 1000 fein per Kilo 37,50—40,50. Londoner Meiallbörse vom 20. Juni Metalle Cper To. Platin(E per 20 Ounces) Silber(Pence per Ounce Kupfer, Standard 32,15 Zinn, Standaro 226 1 Aluminium* onate. 62.35 8 Monate. 226,3 Antimon Settl. Preis 32,15 Settl. Preis 226,2] Queckſilber. Elektrolyt. 35.25 Banka. Platin 4. beſt ſelecied 84,50 Straits.. 22,0] Wolframerz.. 46,— ſtrong ſheets Blei, ausländ.. 11.12 Nickel Aktien und Auslandsanlelhen In Frozenton del Stöcke-NMotierungen in Mark ſe Stück 2. Sorte 65—67(65—67). Tendenz: beſſere Nachfrage. 19. 20. Dürkoppwerke. 19. 20. Tellus Bft u. Laurahütte 20.— 19.28 Dortm. Unionbr. Berliner Börse —.——.— Carl Lindſtrom— El'wirebars 85,75 Zink gewöhulich 14,J Weißblech 1 19. 20. 10. 20 —Vogel Telegraph. 81,25 79,.— 0 and. Raſch. 5 Freiverkehrs-Kurse Dynamit Truſt. 72.87 72,50] Lingel Schuhfabr.—, 5 3 — Dyckerhoff 4 Magirus.⸗G. ,Boigt& Haeffner—.——,— Petersb. J. Habk.—.— Kauas——————— Dert henbr——— 12.600 Wanberer Wle 104,—. Kuſſenbank—.— — 122,2 121.5 Deutſche Petrol.—. eeee, — 10.4. Li-7 i5 Baſch uca- B. 18 28 58 Seaſtf Weiss, 205) 44— Pac.8 1580—— Eihease Untbn, 00— Gu e mer ee.— S Sane— S— Sacm e c 00, Shge.. Neure, 1880fSf 5h—— Sieiningeronpdt—.——.—Fahrd, gis Sce.. Niag⸗Mäblen. 7050 70.— Oiavt Minen: 14,50—— fa⸗Füm.———.— ee 4. 0 Alianz Aug.. 230.0 280,0 K Guill..—, 68,—* 3. f86 1100 Fortlaufende Notlerungen(Schius) Allians Seben„ 220,0 220,0 Motoren 64.— 60.25 Piebegtact, Koßk 50 85 1 Nieberlauſ Kohle—.—.— Aceu 100.0 192.0 Sahmeyer& Co. 126.0—.— S n.— 3 N 76.— 75,— Utu., 64,12 52,75 Saurahütte— 19,37 industrie · Alctien Gelſenk. Sergwg. 80 28 fl.1 Sperſchl. Sol.———.— B Aerumulatoren 1900 29200 Serus Portid.g. 7067 f,.— Srenſ. ,Aorpe 5070 8475 Sicen 26...— 120)01 Bangſeld.C.——.— S2 400 37.— Posnie Pergbau 40.48 4745 8.— aſc nenbaue 4% Anenberf Ber, 7405 720, Ce, er ue Lcas Jci.7 Retern Seng—— Jal deger Slehe. 1587 T8rr5 erieeane.——— Ammendorf Pap, 72,75 72,50 5 Unhalt.Roblenm. 64.75 95.15 Goedharbt Gebr..— 65, Aheinfelbenkera —5 Goldſchmidt. Th. 69.— 67.37 160 Br Aleel. K. Sesc. 5445 6260 Giet Mese 280 2450 Rbein Balke Maſchinen —— Bayer. Motorenw 181,2 129,2 5 Grün& Bilfinger—,——. au ein. Elektriatt, 102,0 102,0 R 96.1 50 R 1 91.— 61.50 erlin⸗Karler. J..——.— Meiallgeſellſchalt 85,.——.— Berliner Maſg- 94.25 98.50 ⸗Montecatini“.. r, Sraunk. u. Brik. 189.5—.—Sberſchl. Roksw. Bremer Woll⸗Kä.—.——.— Orenſtein& Kopp 65,87—.— Buderus Eiſenw. 76.25 76.50 Phönig Bergbau—.——.— Charlott. Waſſer 94,50 93,50 Polophonwerke. Gruſchwi 88, e—— Bapr. Spiegelglas—.— 41,— 90 62,50] Roſiger Zucker 70,— 70.— Comp. Hiſpano Rh.Braunk. u. Br. 2 Sehnia.... F Saaee. 0748 6650 Aernd Fes, B75 Senebmr.— L865 Mein Slir 8 8. P. Bemberg 69.87 69,50 Halleſ, e Maſch.—.— 62,.— Kütgerswerke. 41.— 40,25 Continentaledin, 688 R„Habererte 108.7 1055 ergmann Elelt, 19.75 20.—9. Spinn.—.——.— Sachſenwerk Daimler Benz. 48.— 43.—Kh.⸗Weſci. Elektr. 8 Berlin⸗Gubener 116,9 116,7 Hann. M. Egeß—.——.— Salädetfurt.. 16/0 162,0 Deutſch. Atlant., 7—.—Rütaerswerke 160 8 Berl. Karls. Ind. 116.8 115,0 Harhurgchu. 96 26,25 28,50 Saxotti 66,50 66,— Deſſauer Gas„ 92.7 103•0 Salzdetfurth Kalt— Perliner Mafckk. dcs 970 Harkort St Pr.—.——.— Schl. El. u. Ss Deutſcr de 184 109.6 SSe 1255 8980 Braunk. u. Brikett 100.7 187¼.5 arpenes Bergb. 100/8 100,8 Sae Schneider 92,50 62,50 Deutſche Kabelw. r—.— Schleſ. El. u. Gas 155.5 12⁵,.5 Braunſchw. A. G. 106.0 105,0 ebwigshütte.— Schb—9— I½7 1747J Deuiſche Linol., 98.5—.— Schuhert& Salzer 8 Br.⸗ 1221 Belf. 74,25 78,— Hilpert Maſch. 35,.— 84,12—5 156.0 156,5 Deutſcher 01. 50.25—,—Schuckert& Co. 1155—— Bremer Wültan Ns0 Findrichs& Mutf, 70,50 71.25 Schuckert à Ce. 8830 62.“— Dortm⸗Unlon 186,5 200.0 Swege 18 Bremer Wolle 13/0 14½,0 hirſch ipfer—.——.—Schultheix... 101.5 199.2 Eintrachtpraunk.,—— Siemens KHalske 156.7—,— Brown, Bov. K C.—,——. Buderus Eiſenw.——* Charlott. Waſſer 95.— 93,— See 1560—,— Ben. eyden„ 82,57 80.50 ohenlohlerr 1 90.50 ohe⸗ Fehe Phil. 61.50 61,— Stoehr Kamm lſe Bergbau em. Geiſenk,— 65 ade 100,5 Cont la Po an Sabtox, Aſcersk. 1280 120 ſummi Karſt 76,12 72,87 Siemensck Halske 1. Sinner A 0 152.0 Stolberger Zinkh.— 45,— ebr. Junghanz 15 28,67 Lban.—— cker 86 Stöhr, Kammg.———. 112,5—,— Stolberger Zin 8 Brauerei———,— Südd. Jucker 8 6485 .G. Farben.. 1497 149,60 Thür. Gas...—— 48.— eldbmühle Pap, 1002—.— Seonharb Tieg.— elten 4 Ouil. 68.25—,— PVer. 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Die Münze wird mit einem glatten Rand geprägt, der die vertiefte Inſchrift„Gemeinnutz geht vor Eigen⸗ nutz“ führt. Zunächſt werden, wie das NöZ.⸗Büro meldet, 100 Millionen Mark dieſer neuen Münze ausgeprägt. Das neue Fünfmarkſtück wird wieder die ſeit der letzten Prägung bekannte kleinere Form zeigen. Um Verwechflungen auszuſchließen, werden die alten Dreimarkſtücke, die die gleiche Größe haben, in allernächſter Zeit aufgerufen. 7 2 Jagdzeitſchrift„Wild und Hund“ amtlich zu⸗ gelaſſen. Am W. Mai hat der Reichsjägermeiſter, Preußiſcher Miniſterpräſident Hermann Göring, weranlaßt, daß die bekannten Jagözeitungen„Wild und Hund“ und„Der Deutſche Jäger“ als gleichberechtigt mit der Zeitſchrift„Deutſche Jagd“ im Preußiſchen Jagdͤgeſetz anerkannt werden. Durch die Entſcheidung des Herrn Reichsjägermeiſters iſt klargeſtellt, daß die Verpflichtung zur Haltung einer Jagözeitſchrift, die im Preußiſchen Jagogeſetz vom 18. Januar 1934 zur Erlangung eines Jahresſchei⸗ nes feſtgeſetzt war, auch dͤurch den Bezug von„Wild und Hund“ oder„Der Deutſche Jäger“ erfüllt iſt. Maſſenſchmuggel von Dumenſtrümpfen Verhanölung vor der Mannheimer Großen Strafkammer Sehr befliſſen zeigte ſich der 43 Jahre alte A. B. aus Bergzabern in der Hebung des Textilhandels. Deutſchland verzichtet auf ſolche Schiebergeſchäfte. Seit 1931 trieb der Angeklagte mit Laſtkraftwagen die Einſchmuggelung von Damenſtrümpfen, die er in einem Hohlraum ver⸗ ſteckt hatte, durch die franzöſiſche Zollgrenze in das Saarland, das nach dem Verſailler Vertrag als Ausland zu betrachten iſt. Wöchentlich erfolgten 3 bis 4 Fahrten, die dem Angeklagten und dem Kraft⸗ wagenführer je 400/ einbrachten. Am 18. Januar v. J. wurde der Angeklagte zum erſtenmal erwiſcht, weil oͤen Franzoſen der häufige Verkehr des Kraft⸗ wagens verdächtig vorkam. Der erſten Beſchlagnahme des Wagens— es war ein Möbelwagen— folgte im Mai die Beſchlagnahme eines Lieferwagens. Der Schieberhandel war ſo einträglich geweſen, daß B. in der Wohnung ſeiner Schweſter in Mittelbepbach 30 000 franzöſiſche Franken aufbewahrte, die er ent⸗ gegen den Vorſchriften der Reichsbank nicht zum Kaufe anbot. Mit dem Gelde hatte er entgegen dem Verbote ſechs JG.⸗Farben⸗Aktien in der Schweiz aufgekauft, wozu er acht Fahrten dorthin unter⸗ nahm. Für jede Aktie zahlte er 700/ und ver⸗ kaufte ſie in Mannheim zu 1200 /. Er machte alſo mit jeder Aktie ein Geſchäft von 500 /. Der Auf⸗ lauf der Aktien, die der Genehmigung bedarf, wird von der Anklage als ſtrafloſe Nachtat gewertet, weil die ſtrafbare Handlung ſchon darin gefunden wird, daß der Angeklagte„über ausländiſche Zahlungs⸗ mittel und Forderungen ohne Genehmigung ver⸗ fügt hat“, indem er die nichtangemeldeten Deviſen zum Ankauf der Aktien benützte. Die Sache war ſchon einmal Gegenſtand der Ver⸗ handlung am Dienstag voriger Woche. Staatsanwalt und Verteidiger hatten ſchon ihr Plaidoyers gehal⸗ ten. Da wurde ſtatt des Urteils der Gerichtsbeſchluß verkündet, die Sache zu vertagen zur nochmaligen Ladung der Vermieterin des Zimmers, die wegen Ausbleibens zu einer Geldͤſtrafe von 100 Mk. ver⸗ urteilt wurde. Sie erſchien auch diesmal nicht. Aber der Beſitzer der Garage, für die der Angeklagte 180 Mk. zahlte und die ſo groß war, daß ſie ſtatt der Aufnahme von acht Kraftwagen zugleich als Lagerraum dienen konnte, wurde als Zeuge vernom⸗ men. Der Kernpunkt der Anklage war: hatte der Angeklagte ſeinen Wohnſitz in Mannheim oder im Saarland? Im letzteren Falle war er ſtraffrei. Hartnäckig blieb der Angeklagte dabei, er habe ſeine Wohnung bei ſeiner Schweſter in Mittelbexbach ge⸗ habt und er habe auch auf ſeinen Reiſen nach der Schweiz zum Aufkauf der Aktien Deutſchland nicht berührt. Aber von hier aus lief doch das ganze Schiebergeſchäft wie am laufenden Bande. In ſeinem nochmaligen Plaidoyer hielt der Ver⸗ treter der Anklage(. Staatsanwalt Dr. Weinreich) die Anklage in vollem Umfange aufrecht. Von hier aus ſeien die Schiebergeſchäfte des Angeklagten er⸗ folgt. Gewiß habe er ſich auch nicht mit dem An⸗ kauf von nur 6 Aktien bei dͤen häufigen Fahrten in die Schweiz begnügt. Er wiederholte ſeinen Antrag, lautend auf 1 Jahr 3 Monate Gefängnis und 2000 Mark Geloͤſtrafe, außerdem auf Erſatz des entzoge⸗ nen Wertes. Verteidiger Scheuer vertrat den Stand⸗ punkt, daß der Angeklagte ſeinen Wohnſitz im Saar⸗ land gehabt habe. Sein Antrag lautete auf Frei⸗ ſprechung aus dieſem Grunde. Das Gericht kam nach kurzer Beratung zu einer Verurteilung des Ange⸗ klagten zu einem Jahre Gefängnis, ab vier Monate Unterſuchungshaft, 500 und 500 Mk. Geld⸗ ſtrafe oder 10 und 10 gleich 20 Tage Gefängnis. Als Werterſatz werden 1500 Mk. eingezogen. Erſchwe⸗ rend fand das Gericht, daß der Angeklagte in keiner Notlage war und daß er die deutſche Währung ſchä⸗ digte. Entſprechend dem Antrage des Staatsanwal⸗ tes wurde ihm wegen ſeines hartnäckigen Leugnens nur ein Teil der Unterſuchungshaft angerechnet. Regen auch im Schwarzwalo Nachdem gegen Ende der vergangenen Woche im Schwarzwald und am Bodenſee bereits in Verbin⸗ dung mit kräftigen Gewittern ſehr ergiebige Regen⸗ fälle niedergegangen waren, die allerdings nicht an der Geſamtausdehnung des Gebietes teilnahmen, aber doch eine weſentliche Bedeutung für die Milde⸗ rung dͤer Einflüſſe oͤer Trockenheit hatten—, es hatte z. B. im Bodenſee⸗Linzgau⸗Gebiet am Freitag annähernd eine Stunde lang ſtark geregnet—, ſind am Dienstag im Schwarzwald in Verbindung mit der ſtarken Ueberhitzung in der Ebene abermals verbreitete Wärmegewitter aufgetreten, die von reichlichem Naß begleitet waren. Nach einer noch klaren Nacht gab es ſchon am Vormittag kräf⸗ tige Regen, die mit Unterbrechungen ſich tagsüber wiederholten, vielfach in Begleitung von Gewittern. Beſondere Abkühlung iſt den Gewittern und Regen⸗ fällen bisher nicht gefolgt. Die Temperaturen halten ſich in angenehmer mittlerer Höhe und haben im Gebirge bisher den Charakter einer Hitzeentwicklung nicht angenommen. Neben dem ungeheuren Nutzen für die Kulturen haben die Regenfälle auch die An⸗ nehmlichkeit, der Beſeitigung der Staubbildung zu dienen, die für die Ausführung von Wanderungen und Fahrten, ſoweit ungeteerte Straßen in Frage kommen, in ihrem eingetretenen Ausmaß mitunter ſchon nicht mehr ſympathiſch war. Einspatuge Klelnanzelgen bls zu Siner Höhe von 100 mm le mm SPig. Stollengesuchelemm4p ig. Offene Stellen Kleine Anzeigen Meckarstadt- brrtact] Mn rötihe Hallelläbn Einige sehr quie erhalt. leihweiſe neuwertige ele⸗ aante Wagen zu blänzende Annahmeschluf für dle Mittag- Ausgabe vorm. 8 Uhr, fur die Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr Vermietungen ieeeeeeeeeeege aee ueen eee eeee eeeeeeee Schöne, sonn.-Zim.-Wohnung bisher Arztwohnung, zum 1. 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