Neue Mannheimet Seit Mannheimer General-Anzeiger Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44. Meerfelbſtr. 18, Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Ne Fiſcherſtraße 1, W Oppauer Straße 8, Se Freiburger Straße 1 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazerr Mannheim Einzelpreis 10 Pf. lng Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 3, 79 mm breite Reklamemillimeterzeile 50 3. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Bei Zwangs⸗ vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmtenAusgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe K Vonnerstag, 21. Juni 1934 145. Jahrgang— Nr. 278 Vorwürts durch Neviſion zur Befreiung Europas! So iſt oͤie Parole Angaens Meldung des DNB. Budapeſt, 21. Juni. Das Kommuniqué über die Konferenz der Kleinen Entente, aber noch viel mehr die Rede des franööſi⸗ ſchen Außenminiſters Barthou haben in der geſamten ungariſchen Preſſe große Entrüſtung hervor⸗ gerufen. Der der Regierung naheſtehende„Budapeſti Hir⸗ lap“ hebt ein Wort Barthous beſonders hervor, der geäußert habe, daß ſowohl Frankreich als auch Ru⸗ mänien nur diejenigen Gebiete zurückgewonnen hät⸗ ten, die ihnen immer gehört hätten. Iſt es möglich, fragt das Blatt, daß der franzöſiſche Außenminiſter die nicht abzuändernden und unfälſchbaren Wahr⸗ heiten der Geſchichte ſoglatt ableugnet? Frankreich habe beim Friedensſchluß mit der Zer⸗ ſtückelung, des Donauraumes einen ver⸗ hängnisvollen Fehler begangen, den es bereits be⸗ dauere. Im Regierungsblatt„Függetlenſea“ heißt es, in Bukareſt zeige ſich von neuem, daß die Kleine Entente Ungarn wirtſchaftlich auf die Knie zwingen wolle. Gegenüber dieſen Tat⸗ ſachen müſſe der ungariſche Standpunkt wiederholt und unmißverſtändlich betont werden, Ungarn werde nichts aufgeben. Die Parole der ganzen öffentlichen Meinung Ungarns bleibe: Vorwärts durch Re⸗ viſion und durch die Reviſion zur Be⸗ freiung Europas! Varthou als Freunoſchaftswerber Meldung des DNB. — Wien, 20. Junk. Der franzöſiſche Außenminiſter Barthou ge⸗ währte auf der Fahrt von Wien nach Budapeſt dem Vertreter des„Echo“ eine Unterredung, in der er u. a. erklärte, es wäre irrtümlich, anzunehmen, daß die Kleine Entente in einem Gegenſatz zu Oeſterreich ſtehe. Tatſächlich ſeien die Intereſſen der Kleinen Entente gleichlaufend mit den Intereſ⸗ ſen Oeſterreichs. Die Kleine Entente ſei ge⸗ radezu eine Bürgſchaft für die Unabhän⸗ gigkeit Oeſterreichs. Die ganze Macht Frankreichs trete für die Unabhängigkeit Oeſter⸗ reichs ein, die durch den Bundeskanzler Dollfuß verſinnbildlicht werde. Die Freiheit und Ruhe Oeſterreichs müſſen unter allen Umſtänden ge⸗ wahrt bleiben. Die franzöſiſche Regierung werde dieſe Freiheit mit allen zur Verfügung ſtehenden Mitteln ſchützen. Ueber die Zuſammenkunft von Venedig befragt, erklärte Barthou, daß er über dieſe Zuſammenkunft bisher noch nicht unterrichtet ſel. Haßfanatismus in Paris Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 21. Juni. Einen Fall der hämiſchen Freude an den tatſäch⸗ lichen und vermeintlichen Schwierigkeiten unſerer innerdeutſchen politiſchen Lage ſtellt ein Aufſatz des Pariſer„Journal des Débats“ dar. Dieſer Aufſatz enthüllt mit brutaler Offenheit die Motive, die in grundſätzlich deutſchfeindlichen Kreiſen der franzöſiſchen Hauptſtadt für die politiſche Haltung gegenüber Deutſchland maßgebend ſind. Das Blatt meint, daß Frankreich ſich zu den innerdeutſchen Schwierigkeiten nur beglückwünſchen könne. Deutſchland ſuche außenpolitiſche Erfolge als Ab⸗ lenkung von inneren Schwierigkeiten. Frankreich würde einen unverzeihlichen Fehler begehen, wenn man auch nur das geringſte täte, Deutſchland und ſeinem Kanzler entgegenzukommen. Man dürfe ihm keine diplomatiſchen Erfolge verſchaffen, die er er⸗ ſtrebe, und ſich nicht auf die Begegnungen einlaſſen, die er wünſche. Wirtſchaftlicher, finanzieller, politiſcher und moraliſcher Wirrwarr in Deutſchland wäre ein glückliches Ereignis für Europa. Das iſt wohl ein Zynismus, der in der Preſſe aller Länder ſeines gleichen ſucht und doppelt ſchwer⸗ wiegend für ein Blatt von der Geltung des„Journal des Débats“ iſt, das ſtets ohne ſenſationelle Aufmach⸗ ung die Meinung ſeiner Geldgeber aus Kreiſen der franzöſiſchen Rechten und der Schwerinduſtrie ver⸗ treten hat. Man wird nicht genug auf dieſe Aus⸗ führungen hinweiſen können, die klar zeigen, mit welchen Mitteln die franzöſiſche Oeffentlichkeit gegen die immer wieder betonte Friedensliebe und Ver⸗ ſtändigungsbereitſchaft des deutſchen Kanzlers und des deutſchen Volkes beeinflußt wird. Man muß ſich bei dieſem Fall an die vorurteilsloſe Haltung und An⸗ teilnahme der deutſchen Preſſe erinnern, mit der ſie ou den Februarereigniſſen in Frankreich Die Kleine Entente in Bukareſt Die Konferenzteilnehmer— darunter(im Vordergrunde) der ſüdſlawiſche Außenminiſter Leftitſch beim Verlaſſen einer Sitzung. — Die Deutſchlanoflieger unterwegs Meldung des DNB. — Königsberg, 21. Junk. Seit den frühen Morgenſtunden hält ſich eine große Menſchenmenge auf dem Flugplatz in Devau auf, die mit großer Spannung auf das Eintreffen der Flieger wartet. Kurz vor neun Uhr erſchien als erſte Maſchine die von Präſident Loerzer, der auf direktem Wege aus Danzig kommt, um ſelbſt der Kontrolle beizuwohnen. Er wurde ſtürmiſch be⸗ grüßt. Er berichtete, oͤaß die erſte Etappe von den Fliegern gut bewältigt wurde. Das Wetter ſei eini⸗ germaßen günſtig. Obwohl die Sicht nur drei bis vier Kilometer und die Wolkenhöhe 500 Meter be⸗ trage, hoffe er, daß der Flug bei dem herrſchenden Weſt⸗Nord⸗Weſt⸗Wind ſich günſtig abwickeln werde. Bald daxauf brauſten als erſte Staffel die öͤrei Maſchinen der Hannoveraner, gut ausgerich⸗ tet, über die Ziellinie. Schnell wurde die Zeit ge⸗ nommen und die Maſchinen rollten zur Tankſtelle. Die Hannoveraner, die auf dem letzten Deutſchland⸗ flug bereits als Sieger hervorgingen, äußerten ſich ſehr befriedigt über den Flug. Nach kurzer Zeit ſchon ſtarteten ſie wieder in Richtung Elbing, In⸗ zwiſchen ſind als zweite Staffel die vier Maſchinen der Gruppe Hamburg-—Altona angekommen. Nachdem im Laufe des Vormittags die Ma⸗ ſchinen alle den Kontrollpunkt Allenſtein paſſiert hatten, waren bis 11 Uhr 84 Flug⸗ zeuge in Inſterburg gemeldet. Ein Teil der Maſchinen tankte dort, flog dann aber unverzüglich nach Königsberg weiter. Auf dem Flugplatz in Devau trafen nacheinander die einzel⸗ nen Verbände geſchloſſen ein. In Königsberg vollzog ſich die Kontrolle und das Tanken außerordentlich ſchnell und die Maſchinen ſtarteten ſofort weiter in Richtung Elbing. Ein Abſturz und eine Notlandung — Stettin, 21. Juni. Am erſten Wettbewerbstage oͤes Deutſchland⸗ Luges ereignete ſich ein bedauerlicher Unfall: Ein Sportflugzeug ſtürzte aus bisher unbekannter Urſache bei Hohenſchönau, Kreis Naugard, ab, wobei die Beſatzung, Flugzeugführer Volbracht und Orter Koch, den Tod fanden. Außerdem mußte ein anderes Wettbewerbsflug⸗ zeug bei Groß⸗Pychow, Kreis Belgard, eine Not⸗ landung vornehmen, bei der der Flugzeugführer Schafhauſen verletzt wurde. Der Orter blieb unverletzt.(Siehe auch Sportteil.) ———————————eeeee ee Stellung genommen hat, um die zyniſche Offen⸗ heit und die barbariſche Haßkampagne dieſes Blattes mächtiger, politiſch und materiell von der Unverſöhn⸗ lichkeit lebender Kreiſe ganz zu verſtehen. Jeden⸗ falls ſind ſolche Aeußerungen dazu angetan, in Deutſchland die Beteuerungen der Friedensliebe aus franzöſiſchem Munde nicht allzu ernſt zu nehmen, ſondern für ſich Gleichberechtigung in der Sicherheit zu fordern. Engliſch-volniſche Wirtſchaſtsbeſprechungen Drahtbericht unſ. Lon doner Vertreters § London, 21. Juni. Ende nächſter Woche wird in London eine pol⸗ niſche Delegation eintreffen, um in Verhandlungen über einen neuen engliſch⸗polniſchen Han⸗ delsvertrag einzutreten. Bekanntlich ſind die Handelsvertragsverhandlungen durch eingehende Beſprechungen, die die engliſche Wirtſchaftsdelega⸗ tion in Polen und die polniſche in England durch⸗ geführt haben, vorbereitet worden. Die Ausſichten für den endͤgültigen Abſchluß eines Handelsvertra⸗ ges werden in England als„nicht ungünſtig“ be⸗ trachtet, „Neben den eigentlichen Handelsvertragsverhand⸗ lungen ſollen auch die Kohlenbeſprechungen geſondert fortgeführt werden. Die in der zweiten Aprilhälfte in London ſtattgefundenen Kohlenbe⸗ ſprechungen ſind bekanntlich nach ganz kurzer Dauer ergebnislos abgebrochen worden. Alle optimiſtiſchen Betrachtungen über einen engliſch⸗polniſchen Koh⸗ lenfrieden haben ſich bisher als verfrüht erwieſen. Es bleibt abzuwarten, ob es jetzt der engliſchen De⸗ legation, die in der nächſten Woche zur Wiederauf⸗ nahme der Kohlenbeſprechungen nach Warſchau ab⸗ reiſt, gelingen wird, eine Verſtändigung über die Preisbildung wie auch die Verteilung der Märkte herbeizuführen. Bevorſtehende Zuſammenfaſſung der Außen⸗ handelsaufgaben — Berlin, 19. Juni. Der Führer der Wirt⸗ ſchaft hat nachſtehende Anordnung erlaſſen:„Mit Rückſicht auf eine bevorſtehende Zuſammenfaſſung der Außenhandelsaufgaben der deutſchen Wirtſchaft haben bis auf weiteres organiſatoriſche Veränderun⸗ gen der bisher auf dem Gebiete des Außenhandels tätigen Organiſationen ohne meine Zuſtimmung zu unterbleiben.“ PPP Die 4 proz. Reichsanleihe von 1934 Umtauſch oder Zeichnung nur noch heute — Berlin, 20. Juni. Jeder Beſitzer von„Hilferding“⸗Anleihe und von „Neubeſitz“ muß ſpäteſtens am Donnerstag dieſe Anleihe in die 4prozentige Anleihe des Deutſchen Reiches von 1934, die erſte An⸗ leihe des nationalſozialiſtiſchen Staa⸗ tes, umtanſchen. Nach dem 21. Juni wird für Nen⸗ beſitz kein Kurs mehr feſtgeſtellt. Wer die ſicherſte, von der nationalſozialiſtiſchen Regierung gewähr⸗ leiſtete Geldanlage ſucht, kann noch bis Don⸗ nerstag die Aprozentige Anleihe des Deutſchen Reiches von 1934 zum Kurs von 95 v. H. bar zeichnen. Die ruſſiſche Fata Morgana Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters WParis, 21. Juni. Wie der„Petit Pariſien“ mitteilt, hat die franzöſiſche Regierung in Berlin und in War⸗ ſchau„außergewöhnlich dringliche Vorſtellungen“ er⸗ heben laſſen, damit die beiden Regierungen den franzöſiſch⸗ruſſiſchen Vorſchlag eines„Oſtlocar⸗ nopaktes“ mit beſonderem Wohlwollen prüften. Dieſe Demarche ſei, wie das Blatt behauptet, nach der Zuſammenkunft von Venedig und nach der War⸗ ſchaureiſe Dr. Goebbels' erfolgt. Bei dieſer Demarche ſei ausdrücklich betont worden, daß der Oſtlocarno⸗ pakt keineswegs„einer Politik gegneriſcher Blocks“ entſpringe, wie dies in Venedig befürchtet worden ſei. Im Gegenteil, Frankreich bekämpfe eine derartige Blockpolitik ebenſo ſtark wie Deutſchland und Italien. Der„Petit Pari⸗ ſien“ glaubt ſogar hinzufügen zu können, daß dieſer Oſtlocarnopakt ſicherlich auch die Sympathien und die Unterſtützung der engliſchen Regierung finden werde, mit der Barthou jetzt am 8. Juli eingehend verhan⸗ deln werde. Wenn nicht alles täuſcht, läßt dieſe Meldung des offizibſen Blattes eine gewiſſe„Reviſion“ in der bisher beabſichtigten franzöſiſch⸗ruſſiſchen Politik er⸗ kennen. Allerdings iſt dieſe neue Wendung der Dinge noch zu unſicher und zu unbeſtimmt, als daß man ſich worläufig näher darüber ausſprechen könnte. Jedenfalls gewinnt man den Eindruck, als ob die frau⸗ zöſiſch⸗ruſſiſche Freundſchaft nicht mehr ſo eng und nicht mehr ſo präziſe werden ſoll, wie es anfänglich den Anſchein hatte. Jedenfalls verſchärfen ſich heute die Angriſſe der kommuniſtiſchen„Humanité“ gegen Barthou ſchon wieder bis aufs Höchſtmaß. Gleichzeitig ſprechen beinahe alle Rechtsblätter immer deutlicher ihre Skepſis über den Nutzen und den Wert eines Zu⸗ ſammengehens mit Rußland aus. Als Beiſpiel hier⸗ für genügt es wohl, wenn man die Ausführungen Wladimir'Ormeſſons im„Figaro“ zitiert:„In der ruſſiſchen Außenpolitik können wir manches an⸗ nehmen, müſſen aber auch vieles laſſen. Maßhalten iſt hierbei das Weſentliche. Es handelt ſich ſicherlich nicht darum, irgendein neues Kronſtadt zu erwecken. Wir können nur die Dispoſitionen der Sowjets be⸗ nutzen, wenn ſie zufällig mit unſeren Abſichten zu⸗ ſammenfallen. Für den Reſt aber müſſen wir die ruſſiſche Fata Morgana den ruſſiſchen Step⸗ pen überlaſſen.“ Wechſel in der deutſchen Botſchaft in Moskau Meldung des DNB. Berlin, 21. Juni. Der Herr Reichspräſident hat den Botſchafter in Moskan, Herrn Nadolny, in den einſtweiligen Ruheſtand verſetzt und den bisherigen Geſandten in Bukareſt, Grafen von der Schulenburg, zum Botſchafter in Moskan ernannt. Botſchafter Nadoluy Wie wir hierzu von unterrichteter Seite erfahren, bedeutet die von Botſchafter Nadolny erbetene Ent⸗ hebung von ſeinem Poſten in keiner Weiſe eine Aenderung der deutſchen Politik gegen⸗ über der Sowjetunion. Ausländiſche Zeitungskom⸗ binationen, die den Botſchafterwechſel in Moskau mit beſtimmten Fragen der deutſch⸗ſowjetiſchen Beziehun⸗ gen in Verbindung bringen wollen, entbehren jeder Grundlage. ** 8 2. Seite Nummer 278 3333 Neue Mannheimer Zentung“ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 21. Juni 1934 General Weygands„privater Beſuch“ in London Meldung des DNB. — London, 21. Juni. Zum Eintreffen des Generalinſpekteurs der fran⸗ söſiſchen Armee, General Weygand in London, be⸗ merkt der politiſche Korreſpondent der„Daily Mail“: General Weygand erklärte nachdrücklich, daß ſein Beſuch rein privaten Charakter habe. Indeſſen er⸗ regte es, ſo harmlos der Umſtand auch ſein mag, Der franzöſiſche Generalſtabschef Weygand eine gewiſſe Aufmerkſamkeit, daß er von ſeinem Stabschef und zwei anderen Stabsoffizieren be⸗ gleitet iſt. Der General iſt, wie ſchon früher gemeldet, Gaſt des Befehlshabers des Londoner Bezirks, General Grant. Im Auswärtigen Amt wurde wiederholt erklärt, daß keine Zuſammenkunft zwiſchen General Weygand und Beamten des Kriegsamtes vereinbart worden ſei. Ein Freund beider Generale aber äußerte geſtern:„Wenn zwei Männer des gleichen Berufes zuſammenkommen, dann iſt es unvermeid⸗ lich, daß ſie„fachſimpeln“, und unzweifelhaft haben beide beträchtliches Intereſſe an der gegenwärtigen internationalen Lage.“ „Daily Heralcd“ ſagt ironiſch: Jeder Begleit⸗ umſtand weiſt auf den„rein privaten Charakter“ der Reiſe hin. General Weygand iſt von ſeinem Stabschef General Gamelin, ſeinem erſten Ad⸗ jutanten General PagazVuy und einem Dol⸗ metſcher, dem Hauptmann Gafſier, begleitet. Er wurde in Doover von dem Befehlshaber des öſt⸗ lichen Bezirks, dem Kommandanten der Garniſon von Doover und einem Vertreter des Kriegsamtes begrüßt. Auf der Victoria⸗Station in London empfing ihn der Chef des Reichsgeneral⸗ ſtabes, General Sir Archibald Montgomery Maſ⸗ ſingberd. General Weygand fuhr zu ſeinem Hotel in einem Kraftwagen des Kriegsamtes. Heute geht er nach Ascot, dann nach Aldershot zu den militäri⸗ ſchen Schauvorſtellungen. Am Freitag wird er auf der Ebene von Salisbury leinem militäriſchen Uehungsgeläunde) den Befehlshaber des ſüdlichen Bezirks treffen. Am gleichen Tage wird er mit⸗ ſeinen militäriſchen Begleitern bei dem Chef des Reichsgeneralſtabes zu Gaſt ſein und während des Wochenendes bei ihm bleiben. Die einzigen anderen Gäſte werden bei dieſer Gelegenheit hohe britiſche Militärs ſein. Zugunglück in Mülhanſen— Vier Tote, vier Schwerverletzte — Paris, 21. Juni. Auf dem Bahnhof in Mül⸗ hauſen fuhr am Donnerstag früh ein Eiſenbahnzug gegen einen Prellbock. Die erſten vier Perſonenwa⸗ gen ſchoben ſich ineinander nud wurden zertrümmert. Nach den bisherigen Feſtſtellungen ſind vier Per⸗ ſonen getötet und vier ſchwer verletzt worden. Zahlreiche andere Perſonen erlitten Ver⸗ letzungen leichterer Natur. ernbiſchof Gröber über Siaat und Kirche Ausführungen in Freiburg in Gegenwart eines Regierungsvertreters * Freiburg, 21. Juni. Die in Freiburg abgehaltene Tagung der ka⸗ tholiſchen Kirchenſteuerverwaltung, zu der Vertreter aus allen Teilen Badens erſchienen waren, erhielt eine beſondere Bedeutung durch grundſätzliche Ausführungen von Eröbiſchof Dr. Gröber über das Verhältnis zwiſchen Staat und Kirche. Die Einſtellung der Kirche zum Staat, ſo führte er dabei u. a. aus, müſſe eine poſitive ſein. Dieſe Auffaſſung habe er auch ſchon früher vertreten. Bei allen Beratungen mit den Vertretern der Reichs⸗ und Landeskirche habe er Verſtändnis gefunden. Das Verhältnis ſei ein gu⸗ tes, ja ſogar ein freundſchaftliches geweſen. Der Kirchenfürſt ſtellte in ſeinen weiteren Ausführungen die engen Beziehungen der Kirche zu Volk und Staat heraus, insbeſondere die Verpflichtung an den Staat, wie ſie dem Katholiken aus ſeinem Glauben erwachſe. Er kenne ſeinen Klerus und wiſſe darum, daß keine Tatſache dafür ſpreche, daß in ihm eine bewußt ſtaats⸗ feindliche Haltung vorhanden ſei oder Konventikel beſtünden, die das Beſtreben haben, verſchwundene Parteien wieder aufleben zu laſſen. Wohl wäre es möglich, daß ein Prieſter ſich in tadelnswerter Weiſe zu Worten und Handlungen hinreißen laſſen könnte, die dann aber nicht nur der Staat, ſondern auch die kirchliche Behörde mißbilligen müſſe. Selbſtverſtänd⸗ lich ſei eine gewiſſe Zurückhaltung vorhanden ge⸗ weſen, die aber dann zu überwinden war, als feſt⸗ ſtand, daß der neue Staat ſich auf dem Boden poſi⸗ tiven Chriſtentums aufbauen wolle. Der Erzbiſchof ſchloß: Staat und Kirche ſeien auf das Volksganze geſehen wie zwei Hände, die ſich vereinigen müßten in Eintracht, Freundſchaft und Brüderlichkeit in beider Intereſſen, wie beſonders in dem des ganzen deutſchen Volkes, dem die Kirche mit allen Kräften zu dienen gewillt ſei. Generalvikar Dr. Röſch begrüßte Oberregie⸗ rungsrat Dr. Denz als Vertreter der badiſchen Re⸗ gierung und ging dann auf die weſentlichen Tatſachen des Voranſchlags ein. Seit 1. April 1934 habe der Erzbiſchof die Verfügung über das geſamte Kirchen⸗ vermögen erlangt. Damit gehe der Katholiſche Ober⸗ ſtiftungsrat in die kirchliche Verwaltung über Dank⸗ bar gedenke die Kirchenbehörde des Entgegen⸗ kommens der badiſchen Staatsregie⸗ Dr. Konrad Gröber, Erzbiſchof von Freiburg rung bei der Regelung in der Uebergangszeit. In Erwartung ſtabiler Verhältniſſe ſei der Voranſchlag diesmal wieder für zwei Jahre aufgeſtellt. Er ſer in allen Teilen ſehr ſparſam gehalten, wie ja die Ge⸗ hälter der Geiſtlichen weit unter denjenigen der aka⸗ demiſchen Beamten des Staates lägen. Der Verſuch, das Gehalt der Geiſtlichen auf dem Lande dem Ge⸗ halt der Amtsbrüder in den Städten anzugleichen, ſei nicht durchzuführen geweſen. Die Gehälter der Geiſtlichen ſeien heute niedriger als vor dem Kriege, die Arbeitslaſt ſei aber außerordentlich geſtiegen. Trotz Heranziehung des Kirchengelds zur Deckung des Finanzbedarfes verbleibt im Voranſchlag noch ein ungedeckter Reſt von 243 000 RMk. Der Voranſchlag wurde in Einnahmen und Ausgaben einſtimmig genehmigt. 55 Gute Entwicklung der Steuereinnahmen Meldung des DNB. — Berlin, 21. Juni. Das Aufkommen an Steuern, Zöllen und Ab⸗ gaben hat ſich im Mai 1984 ſehr gut entwickelt. Die Einnahmen aus Beſitz⸗ und Verkehrsſteuern ſtellten ſich im Berichtsmonat auf 355,9(im Mai 1933: 331,4) und aus Zöllen und Verbrauchsſteuern auf 221,2(194,3) Mill. Mark, insgeſamt alſo auf 577, 1(525,7) Mill. Mark. Für die Zeit vom 1. April bis 31. Mai 1934 ergaben ſich für die Be⸗ ſitz, und Verkehrsſteuern Einnahmen von 684,3 (gleiche Vorjahrszeit 606,9) Mill. Mark, und für Zölle und Verbrauchsſteuern 400,8(407,2) Mill. Mark. Insgeſamt erreichte das Aufkommen in den heiden erſten Monaten des Rechnungsjahres 1934/35 eine Höhe von 1175,1(1014,1) Mill. Mark. Von denjenigen Steuern, die für die Beur⸗ teilung der Wirtſchaftsentwicklung am wich⸗ tigſten ſind, hat ſich beſonders die Lohnſteuer im Mai weiter gut entwickelt. Das Aufkom⸗ men überſtieg mit 66,34 Mill. Mark das⸗ jenige des gleichen Vorjahrsmonats um nicht weniger als 4,9 Mill. Mark. Insgeſamt erbrachte die Einkommenſteuer im Mai 1934 eine Summe von 96,56 gegen 91,10 Mill. „Mark im Mai des Vorjahres. Das Aufkommen der Abgabe für Aufſichtsratsmitglieder betrug mit 0,64 1 Mill. Mark 0,10 Mill. Mark mehr als im Mai 1933. Die Umſatzſteuer entwickelte ſich weiter zur vollen Zufriedenheit. Das Aufkommen be⸗ trug 135,89 Mill. Mark und hat ſich ſomit trotz der am 2. Oktober 1933 erfolgten Senkung der Umſatz⸗ ſteuer der Landwirtſchaft von 2 v. H. auf 1 v. H. gegenüber dem Mai des Vorjahres um 13,1 Mill. Mark erhöht. Auch bei den Zöllen und Berbrauchs⸗ ſteuern iſt die Entwicklung im Mai günſtig ge⸗ weſen. Auf den Geſamtbetrag von 577,1 Mill. Mark ſind Steuergutſcheine im Betrage von 73,09 Mill. Mark einſchließlich Aufgeld in Anrechnung genommen worden. Ruſſiſcher Biſchof verurteilt — Reval, 21. Juni. Moskauer Berichten zu⸗ fölge wurdé der Biſchof Orjelamwroſe verhaftet und von der OGpPu zu ſechs Jahren Gefängnis und zur Verbannung nach Sibirien verurteilt. Der Biſchof wurde des Kampfes gegen den Staat be⸗ ſchuldigt. Streik in den Lodzer Seidenfabriken — Warſchau, 21. Juni. Nach einer Meldung der „Gazeta Warſzawſka“ iſt in Lodz die Belegſchaft von 35 Seidenfabriken in den Ausſtand getreten. Als Urſache werden Lohnſtreitigkeiten angegeben. Der Streik ſoll ſich auf insgeſamt 60 Fabriken ausdehnen. Drei Frauen durch Blitzſchlag getötet — Warſchau, 21. Juni. In dem Städtchen Siedlce in Kongreß⸗Polen wurden während eines Gewitters drei Perſonen durch Blitzſchlag getötet. Anglücksfall bei dem Ausbooten der Paſſagiere der„Dresden“ Meldung des DNB. — Oslo, 21. Juni. Wie das„Norſk Telegrambüro“ berichtet, iſt es bei dem Ausbooten der Paſſagiere der„Dresden“, die bei Stavanger auf Grund lief, zu einem tief bedauerlichen Unglücksfall gekommen. Ein Ret⸗ tungsboot der„Dresden“ kenterte, unmittelbar nach⸗ dem es auf das Waſſer niedergelaſſen war. Es ge⸗ lang jedoch, die Inſaſſen zu retten, bis auf zwei Frauen, die verunglückten. Eine Anzahl von weiteren Paſſagieren mußte in das Kranken⸗ haus in Stavanger gebracht werden, wo ſie ärztliche Hilſe und Pflege erhielten. Nach einer Mitteilung des deutſchen Konſulats in Stavanger konnte die eine der verunglückten Frauen als Frau Emma Erzheimer aus Otterberg in der Rheinpfalz feſtgeſtellt werden. Die andere Verunglückte iſt ein junges Mäochen, deſſen Name bisher nicht zu ermitteln war. Die Zahl der im Krankenhaus befindlichen Verletzten der„Dresden“ beträgt 15. Der Tod der heiden Frauen hat in ganz Deutſchland tiefſte An⸗ teilnahme erweckt. Die„Dresden“ geſunken — Bremen, 21. Juni. Auch vom Norddeutſchen Lloyd wird zum Unfall der„Dresden“ mitgeteilt, daß bei dem Schiffsunglück zwei Frauen geſtor⸗ ben ſind. Sie ſind nicht ertrunken, ſondern auf dem norwegiſchen Dampfer, der ſich bei den Rettungs⸗ arbeiten beteiligte, an Herzſchwäche geſtor⸗ ben. Die übrigen Paſſagiere befinden ſich alle in guter Pflege. Die norwegiſchen Behörden haben ſich mit großer Fürſonge und Tatkraft ihrer angenom⸗ men. Vermißt wird keiner der Paſſagiere und kei⸗ ner der Schiffsangehörigen. Die„Dresden“ iſt geſunken. 14 Frauen und der Koch befinden ſich mit leich⸗ teren Verletzungen im Hoſpital. Der Koch hat Rip⸗ —— davongetragen, eine Frau Arm⸗ und Bein⸗ rüche. 5 Kreuzer„Leipzig“ an die Unfallſtelle des Dampfers„Dresden“ entſandt — Kiel, 21. Juni. Zum Zeichen der engen Ver⸗ bundenheit zwiſchen der Reichsmarine und den Kameraden der Arbeit auf dͤem Dampfer„Dresden“, der in den norwegiſchen Schären auf Grund gelau⸗ fen iſt, hat der Flottenchef Vizeadmiral Foerſter, als er von dem Unfall des Schiffes Kenntnis erhielt, ſofort den Befehl gegeben, den zur Kieler Woche in Kiel anweſenden Kreuzer„Leipzig“ zur Un⸗ fallſtelle zu entſenden. Da die Mannſchaft des Kreuzers zum Teil auf Landurlaub war, wurde ſie durch Streifen beſchleu⸗ nigt an Bord zurückgeholt, ſo daß die„Leipzig“ um 3 Uhr morgens Kiel verlaſſen konnte, um ſich mit höchſter Fahrt zum Dampfer„Dresden“ zu begeben. Engliſche Deviſenzwangsmaßnahmen gegen Deutſchland? — London, 21. Juni. Ein konſervatives Mitglied fragte am Mittwoch im Unterhaus den Schatzkanz⸗ ler, ob er zur Erhöhung der Deviſenbilanz zugun⸗ ſten Großbritanniens Schritte tun werde, um die Ausgaben britiſcher Touriſten in Deutſchland zu beſchränken. Von ſeiten der Regterung wurde erklärt, daß der Schatzkanzler dieſen Vorſchlag erwogen habe, aber nicht glaube, daß es wünſchenswert ſein werde, ihn anzunehmen. Die Ausgaben britiſcher Reiſender in Deutſchland erhöhten Deutſchlands ausländiſche Deviſenvorräte und erleichterten die Bezah⸗ lung ſeiner Auslandsſchulden. SDSSSSBBBB—————————————————————— auptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner Verantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner ⸗ Handelsteil: i. B. Willy Müller-Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart⸗Lokalen Teil: Richard S önfelder-Sport: Willy Müller-Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: i. V. Rich. Schönfelder⸗ Anzeigen und geſchäft⸗ liche Mitteilungen: Jacob Faude, ſämtlich in Mannheim⸗ Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung. Mannheim, R 1,—6 Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Fillies, W 35, Viktoriaſtraße 4a Abend⸗Ausgabe A 12820 Ausgabe B 8262, Geſamt⸗D⸗A. Mai 1934 21062 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr-Rückſendung nur bei Rückporio ———————————————— Vorwärts durch Leiſtung! Ein Wettbewerb für den jungen muſikaliſchen Nachwuchs Der Führer des Fachverbandes B,„Reichsmuſiker⸗ ſchaft,“ Profeſſor Dr. h. e. Guſtav Ha vemann, hat in Uebereinſtimmung mit der Reichsmuſik⸗ kammer die beſondere Aufgabe übernommen, den Soliſten⸗Nachwuchs auf allen Gebieten der Muſik wirkſam zu fördern. Junge, in der Oeffentlichkeit noch unbekannte Künſtler werden aufgefordert, an einem Wettbewerb teilzunehmen, deſſen Zweck die Auswahl der Beſten unter ihnen mit dem Ziel wirk⸗ ſamer Förderung durch die Reichsmuſikkammer iſt. Die Bewerber haben unter Beifügung eines aus⸗ führlichen Lebenslaufes und unter genauer Angabe ihres bisherigen künſtleriſchen Werdegangs ein ſchriftliches Geſuch bis ſpäteſtens zum 91. Juli d. J. bei der für ihren Bezirk zuſtändigen Landesmuſiker⸗ ſchaft des Fachverbandes B,„Reichsmuſikerſchaft,“ einzureichen. Es kommen für den Wettbewerb nur deutſchſtäm⸗ mige Künſtler in Betracht. Für ihre Beurteilung iſt lediglich ihre ſoliſtiſche Leiſtung ausſchlaggebend. Dieſe wird feſtgeſtellt öͤurch einen vom Führer des Fachverbandes B,„Reichsmuſikerſchaft,“ Prof. Dr. Guſtav Havemann eingeſetzten„Hauptausſchuß für Leiſtungsprüfung“ in Berlin. Vor dieſem Prüfungs⸗ ausſchuß findet ein Probeſpiel ſtatt. Die Einladun⸗ gen zum Probeſpiel erfolgen erſt nach einer Vor⸗ prüfung durch den Leiter der zuſtändigen Landesmuſikerſchaft(für die Pfalz⸗Saar: Prof. Ernſt Boehe⸗Ludwigshafen, Ludwigſtraße 87) auf deſſen Vorſchlag durch perſönliche Einladung. Reiſe⸗Entſchädigung zum Probeſpiel kann nur im Falle nachgewieſener Bedürftigkeit gewährt werden. Das Probeſpiel findet Mitte Auguſt in Berlin ſtatt. Die Bedingungen zum Probeſpiel ſind: für Pianiſten: Vortrag eines Klavierkonzerts von Beethoven oder Brahms, Liſzt, Chopin oder Tſchai⸗ kowſky, Vortrag eines Soloſtücks von Johann Se⸗ baſtian Bach und einer Sonate von Mozart, Schu⸗ bert oder Beethoven. Vortrag eines Klavierſtücks von einem zeitgenöſſiſchen Komponiſten nach freier Wahl; für Geiger: Vortrag eines der Violin⸗ konzerte von Beethoven oder Brahms. Vortrag einer Solo⸗Sonate für Violine von Johann Seba⸗ ſtian Bach. Vortrag eines Violin⸗Stücks von einem zeitgenöſſtſchen Komponiſten nach freier Wahl; für Violoncelliſten: Vortrag eines Violoncello⸗ Konzerts von Haydn oder Schumann. Vortrag einer Solo⸗Sonate von Johann Sebaſtian Bach. Vortrrag eines Stückes für Violoncello von einem zeitgenöſſi⸗ ſchen Komponiſten nach freier Wahl; für Kam⸗ mermuſikvereinigungen: Vortrag eines Quartetts von Schubert und einem der letzten Streichquartette von Beethoven; für Sänger: Vortrag eines Vokalſtückes von Heinrich Schütz, Johann Sebaſtian Bach, Georg Friedrich Händel (Kantate oder Arie aus einer Paſſion— möglichſt mit Koloratur). Vortrag eines Liedes von Schubert, Brahms, Hugo Wolf oder einer Ballade von Löwe. Vortrag eines Geſangsſtückes von einem zeitgenöſſi⸗ ſchen Komponiſten nach freier Wahl. Aus dem Kreis der Teilnehmer am Wettbewerb werden ausgewählt zwei Pianiſten, zwei Geiger, ein Violoncelliſt, zwei Sängerinnen, zwei Sänger un ein Streichquartett. Der Reichsverband für Konzertweſen, Fachver⸗ band C innerhalb der Reichsmuſikkammer, über⸗ nimmt es, die größeren Städte und Konzertgeſell⸗ ſchaften zu bitten, die ausgewählten Künſtler für den kommenden Winter zu Gaſtſpielen zu verpflichten. Jeder für würdig befundene junge Künſtler ſoll min⸗ deſtens einmal gegen ein Honorar von 200 Mark auftreten. Auch der Rundfunk hat ſich in den Dienſt des Wettbewerbs geſtellt. Der Reichsſendeleiter hat zugeſagt, jeden der ausgewählten jungen Künſtler einmal zu einem Rundfunk⸗Gaſtſpiel einzuladen, um ihm Gelegenheit zu geben, ſeine Leiſtungen vor einem großen Hörerkreis unter Beweis zu ſtellen. Die ausgewählten Künſtler werden der Oeffent⸗ lichkeit in Berlin durch das Landesorcheſter, Gau Berlin(Leitung Profeſſor Dr. Guſtav Havemann), vorgeſtellt. ————— Nationaltheater Mannheim.„Alle gegen einen, einer für alle“, das Guſtav⸗Waſa⸗ Drama Friedrich Forſters, eins der erfolg⸗ reichſten Werke der Spielzeit, kommt am Freitag im Neuen Theater zur Erſtaufführung. Regie: Richard Dornſeiff, dͤer ſich damit nach fünffähriger Tätigkeit als Oberregiſſeur vom Mannheimer Publikum ver⸗ abſchiedet; Bühnenbilder: Dr. Eduard Löffler. Den Guſtav Waſa ſpielt Erwin Linder, ſeinen Gegen⸗ ſpieler Biſchof Trolle Willy Birgel. In den weite⸗ ren Rollen iſt das geſamte Herrenperſonal des Schauſpiels ſowie die Damen Kerſten und Stieler beſchäftigt.— Die Oper nimmt am 2. Juni 'Alberts„Tiefland“ in der Neuinſzenierung der letzten Spielzeit mit teilweiſer Neubeſetzung wie⸗ der in den Spielplan auf. Haus Friedrich Blunck in der Pfalz. Hans Friedrich Blunck, der Präſident der Reichsſchrift⸗ kammer, weilte dieſer Tage in Bad Dürkheim, wo er den Brunholdisſtuhl beſichtigte. In ſeiner Begleitung befand ſich u. a. der Gauführer des Reichsverbandes Deutſcher Schriftſteller, Her⸗ mann Moos⸗Heidelberg. Im Herbſt will Blunck zu einer Vortragsreiſe aus eigenen Dichtungen wie⸗ derkommen. Eine Anordnung des Präſidenten der Reichs⸗ muſikkammer. Der Präſident der Reichsmuſikkam⸗ mer hat die Neugründung und Wieder⸗ eröffnung von Arbeitsgemeinſchaften, Orcheſter⸗ unternehmungen und ſämtlicher privater Unter⸗ nehmen von Berufsmuſikern, deren Zweck in der Ausführung von Muſikaufträgen oder anderen Ver⸗ anſtaltungen beſteht, bis auf weiteres verboten. Bisher beſtehende Unternehmungen ſind bis zum 1. Juli 1934 zu ſchließen. Von der Schließung wer⸗ den ſolche Unternehmungen nicht betroffen, welche bereits am 1. Januar 1934 unter ausſchließlicher Leitung von Berufsmuſikern beſtanden haben, die dem Fachverband„Reichsmuſikerſchaft“ angehören und welche die für die Leitung ſolcher Unternehmun⸗ gen erforderliche Zuverläſſigkeit und Eignung be⸗ ſitzen. Das„künſtliche Herz“. Das wichtigſte Hilfs⸗ mittel zur Wiederbelebung Ertrunkener iſt die künſt⸗ liche Atmung; die bisherigen Methoden waren je⸗ doch meiſt ſehr mühſelig und führten auch nicht immer zum Erfolg. In der„Umſchau“ beſchreibt Dr. Eiſenmenger den von ihm erfundenen Ap⸗ parat„Biomotor“, der möglichſt die natürlichen Bedingungen des Atmens ſchaffen will. Karl Hans Strobl, der auch in Deutſchland bekannte und geſchätzte öſterreichiſche Dichter, iſt„wegen ſtaatsgefährlicher Betätigung“ aus der Tſchechoſlowakei ausgewieſen worden. Der Grund zu dieſer Ausweiſung ſoll in Strobls letztem Roman„Kamerad Viktoria“ liegen. TTPPPPPPPPPPPPPPTPTPTPT0TPTPTPTPTPTPT0TT—TbT—TſùP........ Es geht von der Funktion des Zwerchfells aus. Beim Ausatmen wird das Zwerchfell gehoben, die Lunge und das Herz dadurch zuſammengepreßt, beim Einatmen dehnt ſich die Lunge aus, das Zwerch⸗ fell wird nach unten gedͤrückt. Wie kann man nun, ohne dem lebenden Menſchen den Leib zu öffnen, auf das Zwerchfell einwirken? Dadurch, daß man mit einer ſchildförmigen Vorrichtung die Luft über den Leib und unteren Bruſtabſchnitt verdichtet und verdütnnt. Experimente zeigen die Wirkungsweiſe dieſes Apparates. So tritt bei Ueberdruck in den Schlagadern eines toten Tieres eine Blutwelle auf, und ein in die Vene injizierter Farbſtoff wird in das Hers hineingeſaugt, durch dieſes durchgepreßt und in wenigen Minuten im ganzen Körper verteilt. Die neue Methode kann nicht nur beim Rettungs⸗ weſen zur Wiederbelebung angewendet werden, ſondern auch bei Herzleiden, Kreislaufſtörungen, denfenigen Krankheiten, wo durch eine beſſere Durchblutung der Organe Erfolg erzielt werden kann. ————————————————— —— Mit einem dreifachen Donnerstag, 21. Juni 1934 ————————— Mannheim, den 21. Juni. Meiſterprüfung Zu der diesjährigen Meiſterprüfung für Tapezierer, Polſterer und Dekorateure hatten ſich 14 Prüflinge aus den Kreiſen Mannheim, Heidelberg und Mosbach angemeldet. Am 18. Juni fand in der Gewerbeſchule in Mannheim die Schluß⸗ prüfung ſtatt, nachdem vorher die Meiſterſtücke, be⸗ ſtehend in Couche⸗, Sofa⸗ und Klubſeſſeln, aus⸗ geführt waren. Die Prüfung erſtreckte ſich auf das geſamte Gebiet der praktiſchen Arbeiten und theo⸗ retiſche Fragen des Tapeziererberufes. Vorſitzender der Meiſterprüfungskommiſſion war Tapeziermeiſter Edwin Wiegand, Beiſitzer wa⸗ ren die Tapeziermeiſter J. Gerlach, E. Würth, Mannheim, R. Klausmann, Heidelberg, W. Reinhard, Mosbach, und für die Abnahme in Buchführung uſw. Studienrat W. Fink. Von den 14 Prüflingen haben nachſtehende zwölf die Meiſter⸗ prüfung beſtanden: G. Diſam, E. Ernſt, W. Hamm, H. Hedrich, W. Schneider, L. Steu⸗ rer aus Mannheim, K. Buſch, O. Davids⸗ höfer, Heidelberg, H. Kempf, Walldorf, K. Schränkler, Hockenheim, A. Vorgeitz, Laden⸗ burg, und H. Hellmuth, Tauberbiſchofsheim. Nach der Prüfung wurde den Prüflingen das Diplom über die beſtandene Meiſterprüfung von dem Vorſitzenden überreicht. Herr Wiegand be⸗ glückwünſchte die jungen Meiſter und ermahnte ſie, trotz beſtandener Meiſterprüfung ſtets auf Weiter⸗ bildung und Bereicherung ihrer praktiſchen Kennt⸗ niſſe bedacht zu ſein. Männergeſangverein 1858 Mannheim Dieſer Tage fandlen ſich die Mitglieder zu einem Familienausflug in die herrliche Pfalz zu⸗ ſammen. Frohgemut trat morgens um Uhr eine große Schar Wanderluſtiger die Fahrt nach Bad Dürkheim an. Es herrſchte bereits am frühen Morgen die beſte Stimmung vor. Nach Ankunft führte der Weg nach der Limburg, wo im Schatten der Bäume die erſte Raſt war. Nur ſchwer trennte man ſich von dieſer Stätte deutſcher Geſchichte. Auf herrlichem Waldweg führte der Weg nach den„Drei Eichen“, in deren Nähe bei einem muntern Quell man zur Mittagsraſt ſchritt. Gar bald entwickelte ſich ein fröhliches Lagertreiben. Doch das Unglück ſchreitet ſchnell. Niemand achtete der drohenden Wolkenwand, bis ein Donnerſchlag das heran⸗ nahende Gewitter verkündete und zum ſchnellen Auf⸗ bruch mahnte. Unter ſtrömendem Regen wurde der Weg nach Wachenheim angetreten. Trotz der Taufe blieb die Stimmung unverändert. Winkte doch den durſtigen Sängerkehlen in Wachenheim ein herr⸗ licher Pfälzer Tropfen. Man konnte feſtſtellen, daß ihm auch fleißig zugeſprochen wurde. und Klang wurde am ſpäten Nachmittag der Rück⸗ weg nach Bad Dürkheim angetreten, wo man den Reſt des Tages bei Geſangs⸗ und Muſikvorträgen verbrachte. Ein Tänzchen hielt die zahlreichen Teil⸗ nehmer bis zur Abfahrtsſtunde noch beiſammen. Einige Tage ſpäter kamen die Vereinsführer und Amtswalter des Mannheimer Männergeſang⸗ — 1858 und des Liederkranz Mannheim⸗Wald⸗ hof zu einer gemeinſchaftlichen Sitzung zuſammen. Als wichtigſter Punkt der 9 5 das am 7. Oktober im Nibelungenſaal ſtattfindende ge⸗ meinſchaftliche Jubiläumskonzert aus Anlaß des 75jährigen Beſtehens des Mannheimer Männergeſangvereins und des 40jährigen Beſtehens des Liederkranz Mannheim⸗Waldhof ſowie des 30⸗ jährigen Komponiſten⸗ und Chorleiterjubiläums des allſeits bekannten und beliebten Emil Lan d⸗ häußer zur Beſprechung. Nach Eröffnung der Sitzung durch den Vereinsführer des Liederkranz Mannheim⸗Walbdhof, Karl Kleyer, ergriff Ver⸗ einsführer Karl Reichert vom MGV 1858 das Wort, um die Durchführung des Feſtes zu erläutern. Die ausführlichen Darlegungen fanden den vollen Beifall ſämtlicher Anweſenden. Das Feſt wird zu einem unvergeßlichen Sängertag ausgebaut. Man erwartet, daß ſich alle Sängerkameraden in die der Kämpfer 6 Lied ſtellen. ieg Heill auf das Lied und unſeren genialen Führer 9 Voltska⸗ ler Adolf Hitler wurde die Sitzung geſchloſſen. Aus dem Feudenheimer Vereinsleben Der Evangeliſche Frauenbund unter⸗ mahm iet ſieben Poſtgroßkraftwagen einen Aus⸗ flug nach Neckarſteinach. In Heidelberg fuhr man auf den Königſtuhl. Stadtpfarrer Kammerer hielt eine Waldandacht. Dann ging es nach Neckarſteinach in die Wirtſchaft„Zum Schiff“, wo man ſich bei Kaffee und ſonſtigen Erfriſchungen gütlich tat. Auf dem Rückwege beſuchte man in Schönau das Grab des in Feudenheim lange Jahre tätig geweſenen Pfarrers Schmitthenner. Verſchiedene Lieder wurden geſungen, dann ging es die Bergſtraße ent⸗ lang nach Feudenheim zurück. 4 Der Polizeihunde⸗Dreſſur ⸗ hielt ſeine vor 14 Tagen ausgefallene am Sonntag auf ſeinem Platz am„Wingertsbuckel“ ab. Wie das erſte Mal, unternahm man wieder einen Werbezug durch Feudenheim. Unter Leitung von Herrn Adam Alles wurden nahezu 20 Num⸗ mern vorgeführt. Man war erſtaunt über die Lei⸗ ſtungen der Tiere. Das bewies der ſtarke Beifall der zahlreich erſchienenen Zuſchauer. Verein Die Kleinkaliberabteilung des Krie⸗ gervereins unternahm einen Ausflug nach Waibſtadt zum Beſuche des dortigen Brudervereins, der mit einem Freundſchaftsſchießen verbunden war. Man beſuchte das Schullandheim der Feudenheim⸗ ſchule. Lehrer Enz, der mit ſeiner Kvaſſe dort weilt, begrüßte die Gäſte. Die Kinder freuten ſich, als ſie die zahlreichen bekannten Geſichter ſahen. Bei dem Mannſchaftsſchießen brachten es die Feuden⸗ heimer auf 1203 Ringe gegen Waibſtadt mit 1164 Ringen. Nach dem Mittagstiſch bewegte ſich ein Feſtzug zum Schützenſtand, wo bald reges Leben und Treiben herrſchte. Für Unterhaltung ſorgte die Feuerwehrkapelle. Bei dem Einzelpreisſchießen konnten die Feudenheimer von 14 Preiſen acht für Unter Sang Vorführung 3 Dieſen Brief ſteckt er in ein Paket, das er mit Zeitungspapier gefüllt hat. Mit dieſem Paket fährt er zur angegebenen Zeit auſ der Untergrundbahnſtrecke. Sein Herz klopft und er muſtert jeden einzelnen der Fahrgäſte, ob er wohl zu den Kindesräubern gehört, aber ſchließ⸗ lich wird das Gedränge ſo groß, daß er wie ein⸗ geklemmt zwiſchen den Menſchen ſteckt. Auf einmal iſt ihm, als habe er einen Ruck am Arm verſpürt. Er blickt auf das Paket und faſt kommt ihm ein Schrei auf die Lippen... das Paket unter ſeinem Arm iſt nicht mehr das gleiche, das er darunter getragen hat. Er blickt entſetzt alle Paſſagiere um ſich herum an. Aber niemand hat ſein Paket. Alle blicken gleich⸗ gültig umher oder leſen Zeitungen, unterhalten üBBB Vielleicht hat man eben das Paket vertauſcht. Vielleicht auch ſchon vor längerer Zeit. Jedenfalls iſt es ſo geſchickt gemacht, daß Mr. Dane den Täter nicht herausfinden kan Mr. Dane weiß nicht, daß Jean Gilbert, der zu der Cracker Bande gehört, einer der geſchickteſten Taſchendiebe der Alten und der Neuen Welt iſt, und er ahnt am allerwenigſten, daß der Sergeant in ſeiner etwas abgetragenen Dienſtuniform, der neben ihm ſteht, in Wahrheit kein Sergeant, ſondern ein von vielen Polizeidirektionen geſuchter Taſchen⸗ dieb namens John Gilbert iſt. Das Paket Mr. Danes iſt aber inzwiſchen ſchon ganz unbemerkt durch ein halbes Dutzend Hände ge⸗ gangen und befindet ſich um die Zeit, als Mr. Dane den Verluſt bemerkt, ſchon am anderen Ende des Wagens unter dem Umſchlagtuch einer alten, ver⸗ hutzelten Frau, die auf der nächſten Station aus⸗ ſteight Die Arbeitsmethoden des Cracker Gang ſind ein⸗ wanoͤfrei und auf der Höhe der Zeit Und es iſt faſt wie eine Fronie des Schickſals, daß in dem Paket, das Mr. Dane eingetauſcht hat, ſich ebenfalls nichts weiter befindet als ein Haufen alter Zeitungen —„*— John Cracker bekommi einen Tobsuchisanſall Als John Cracker das Paket Mr. Danes zu Ge⸗ ſicht bekommt, iſt er faſt einem Tobſuchtsanfall nahe. Pſfurnmeenn des 55*———— im Er glaubt kein Wort von der Armut Mr. Danes und er diktiert kurz folgenden Brief an Dane: „Ihr Angebot wird abgelehnt. Das Geld iſt mor⸗ gen abend um die gleiche Zeit und auf die gleiche Weiſe uns zu übermitteln. Im anderen Falle lebt Ihre Tochter morgen um Mitternacht nicht mehr.“ Dieſer Brief iſt völlig ernſt gemeint und John Cracker weiß, daß Terror die beſte Methode iſt, um in Zukunft andere Opfer geſügig zu machen. Aber eine Dummheit begeht Mr. John Cracker. Eine verhängnisvolle Dummheit. Er gibt den Brief Bill, der ihn am nächſten Mor⸗ gen in den Briefkaſten bei Mr. Dane einwerfen ſoll. Eine Sechzehnjährige spielt Deiekiivin Die junge Eva Hard iſt völlig verzweifelt über den Raub der kleinen Mabel, die ſie abgöttiſch liebte. Die ganze Nacht weint ſie und am nächſten Morgen ſteht ſie ſehr früh auf und geht in den Park, um ſich zu beruhigen. Sie ſitzt auf einer Bank nahe der Parktür und ſinnt über das Schickſal der kleinen Mabel nach. In dieſem Augenblick ſieht ſie durch das Laub der Hecke einen dicken Mann, der ſich vorſich⸗ tag auf der Straße umſieht, ob ihn niemand beob⸗ achtet. Dann wirft er einen Brief in den Kaſten und geht gleichgültig, als ob nichts geſchehen ſei, die Straße wiieder herunter. Das eigenartige Benehmen des Mannes bringt Eva Hard ſofort auf den Ge⸗ danken, daß dieſer Mann ſicher zu der Entführer⸗ bande der kleinen Mabel gehören muß. Und ohne nur eine Sekunde zu zögern, folgt ſie dem Manne. Es muß hier erwähnt werden, ödaß Eva Hard ein ungewöhnlich zartgliedriges und auch klei⸗ nes Mädel iſt. Sie iſt zwar ſechzehn Jahre, aber ſie wirkt im erſten Augenblick noch durchaus wie ein Kind von zwölf bis dreizehn Jahren. Und dieſes iſt wohl auch der Grund, daß die Verfolgung durch die kleine Eva, dem ſonſt ſo geriſſenen Bill, nicht auffällt. Bill geht siemlich ſchnell. Die kleine Eva immer hinterher. Bill beſteigt einen Buß und klettert auf die erſte Etage. Eva beſteigt den Buß und verſteckt ſich unten im Paterre des Buſſes. Bill verläßt den Buß und Eva hängt ſich an ſeine Spur. Er merkt auch nicht, als er eine Untergrundbahn beſteigt, daß im Neben⸗ ——— e Von Or. Aleaander von Moſal. Neumsort wagen ein junges Mädchen ihn mit aufmerkſamen Blicken verfolgt und ihn nicht aus den Augen läßt. Und dabei iſt Bill nicht einmal unaufmerkſam. Er rechnet durchaus mit der Möglichkeit einer Verfol⸗ gung. Er durchſiebt alle Menſchen, die hinter ihm hergehen, die in ſeinem Umkreis ſind, aber ſein Ge⸗ hirn iſt auf Männer, auf Kriminalbeamte eingeſtellt, die ihn verfolgen könnten. Aber auf ein Mädel, das wie ein Kind ausſieht, iſt ſein argwöhniſches Gehirn nicht eingeſtellt. Eva verfolgt Bill den Fluß herunter und es wird immer einſamer. Immer ſchwieriger wird die Verfolgung jetzt und Eva wirft ſich mehrere Male auf die Erde oder verſteckt ſich hinter einem Buſch, um von Bill nicht bemerkt zu werden. So kommen ſie ſchließlich an ein altes, ſchmutziges Hausboot, das am Ufer liegt und zu dem eine Brücke führt. Bill bleibt am Ufer ſtehen und ſchlägt zwei⸗ mal in die Hände, dann ruft er: „Halloh, Sam!“ Eva Hard verſteckt ſich in einem Gebüſch am Ufer und beobachtet, was nun geſchieht. Ein alter häßlicher, weißhaariger Neger mit einem von Blatternarben überſätem Geſicht erſcheint aus dem Innern des Bootes. „Sam, der Boß kommt heute abend, um die Sache zu erledigen!“ Sam grunſt etwas Unverſtändliches. Dann ruft Bill:, Was macht deine Tochter, Sam?“ „Alright!“ grinſt der Neger.„Der Boß ſoll ſich um die Geſundheit meiner Tochter keine Sorge machen!“ Beide lachen, und ganz plötzlich weiß Eva Be⸗ ſcheid; es iſt für ſie kein Zweifel mehr, daß ſich das Kind auf dieſem Hausboot befindet. 99 Mit dieſer Beſtellung ſcheint Bill ſeine Pflichten getan zu haben. Er ſchlendert gemütlich davon. Eva bleibt anit klopfendem Herzen im gen. Was ſoll ſie tun? Die Polizei benachrichtigen? Es iſt nun typiſch in Amerika, daß beſonders in Chikago die Polizei nicht den Ruf beſitzt wie in anderen Staaten. Es kann ſein, daß irgendwo auf der Polizei irgendein korrumpierter Beamter ſitzt, der ſofort die Banditen warnt. Kommt dann die Polizei an Ort und Stelle, ſind die Vögel ausgeflogen, das Kind vielleicht fort. (Schluß folgt.) Gebüſch lie⸗ —————————————,, ,,——————————————————————————.———— ſich buchen. Eine Ueberraſchung gab es, als Lehrer Enz mit ſeinen Schülern kam und verſchiedene Schützenlieder ſingen ließ. Nach dem Schießen ver⸗ einigte man ſich in der Wirtſchaft„Zum Adler“. Bür⸗ germeiſter Bügel kam mit ſeinem Reiterſturm. Die Feuerwehrkapelle ſpielte nach einigen Märſchen zum Tanz auf. Bürgermeiſter Bügel begrüßte in einer Pauſe die Feudenheimer Schützen und Angehörigen und wies auf die große Verbundenheit mit Feuden⸗ heim und dem Schullandheim hin. Die Feudenheimer ſeien immer gern geſehene Gäſte. Er ſchloß mit einem„Sieg Heill“ auf unſeren Führer und Volks⸗ kanzler Adolf Hitler. Schießwart Peter Uhrig, Polizeiwachtmeiſter a.., dankte dem Bürgermeiſter und der Einwohnerſchaft für den herzlichen Emp⸗ fang und ſchloß mit einem dreifachen„Gut Schuß!“ auf den Waibſtadter Verein. Der Geſangverein„Frohſinn“ hielt eine außerordentliche General⸗Verſamm⸗ lang im„Stern“ ab. Die neuen Statuten wurden genehmigt und ein Ausflug an die Bergſtraße be⸗ ſchloſſen. G. Polizeibericht vom 21. Juni Verkehrsunfälle. Auf der Seckenheimer Straße geriet geſtern abend beim Ueberqueren der Straße ein acht Jahre alter Volksſchüler in die Fahr⸗ bahn eines Perſonenkraftwagens, wobei er ſtürzte und unter das Fahrzeug zu liegen kam. Er erlitt Hautabſchürfungen an den Beinen und Armen und eine Rißwunde am Kopfe. Vorübergehende brachten den Jungen zu einem in der Nähe wohnenden Arzt. — Ein Kraftradfahrer, der in den geſtrigen ————— Spielbank in Mannheim Auch ohne Bemühung eines Verkehrsvereins oder gar von Behörden iſt in unſerer Stadt im ſtillen und doch in vollſter Oeffentlichkeit nicht nur eine Spielbank, ſondern gleich ein ganzes Syſtem von ſolchen Bänken ins Leben getreten. Bei gutem Wetter treffen ſich täglich nicht wenige Penſionäre der Arbeit, aber auch nur zeitweilig Ar⸗ beitsloſe an geeigneten Plätzen und ſuchen ihre un⸗ gewollt freie Zeit mit einem Spielchen zu vertreiben. Waren es im vorigen Jahr die Bänke im Reiß⸗ Garten oder Plätze am Rheinufer und auf der Neckarwieſe, die eine oft recht primitive Sitzgelegen⸗ heit boten, ſo 8 ſcheint in dieſem Jahre der Marktplatz der Neckarſtadt der bevorzugte Ort zu ſein. Wenigſtens für diejenigen, die nur das Spiel als ſolches ohne die Zugabe des Badebetriebs ſuchen. In der Neckarſtadt findet die Brüſtung des Wet⸗ terdachs auf dem Spielplatz als einfachſter Bridge⸗ tiſch regen Zuſpruch, allerdings nur für Spieler, die im Stehen ihrer Leidenſchaft frönen. Ab und zu findet man auch ein Kleeblatt an einer der Bänke, bei dem ein Teilnehmer einen Feldſtuhl oder Küchen⸗ ſchemel von Hauſe mitgebracht hat, oder man hilft ſich, indem die ſtehenden Teilnehmer von Zeit zu Zeit mit den ſitzenden abwechſeln. Nach einem ver⸗ lorenen Null darf der bisher ſtehende Verlierer au einen Sitzplatz vorrücken. Den Vorzug der Neckar⸗ wieſe, wo voriges Jahr die Spieler gewöhnt waren, ſich ein Sitzkiſſen mitzubringen und auf großen gro⸗ ben Steinen Platz zu nehmen, ſucht man dieſes Jahr vergebens. Man vermißt aber auch ein ſo liebens⸗ würdiges Entgegenkommen wie in Berlin, wo die Stadtverwaltung in einigen Anlagen neben den Bänken auch Tiſche für die Skatſpieler errichten ließ. Die Spiele, die es hier zu ſehen gibt, ſind ebenſo vielſeitig wie harmlos. Schafskopf oder Doppelkopf, Skat und Zego ſcheinen in der Neckarſtadt zur Zeit gleichmäßig beliebt zu ſein. In anderen Stadtteilen ſoll man eine andere Miſchung bevorzugen. Die Jugend hat ſich mehr dem Skat verſchrieben, das Zego— richtig geſchrieben Caeco vom lateiniſchen Caecus, dem Blinden— iſt in Baden von altersher ein beliebtes Unterhal⸗ tungsſpiel für die Aelteren mit vielfacher Steige⸗ rungsmöglichkeit und beſonderen Reizen beim Ab⸗ fangen der Honore, wozu neben den gut zählenden Königen auch die beiden Zähltaroke, der 21er und die 1, der kleine Mann, gehören. Recht im Gegen⸗ ſatz zu Baden⸗Baden, Monte Carlo uſw. iſt dieſer Mannheimer Spielbetrieb äußerſt harmlos, weil faſt nur zur Unterhaltung und um die Ehre, kaum je um einen Einſatz geſpielt wird. Dieſer Tage zählte ich nicht weniger als 15 Partien zu gleicher Zeit an der Arbeit. Nur bei einer einzigen ging es um einen Gewinn von wenigen Pfennigen. Meiſt wird wohl das Ergebnis angeſchrieben und am Schluß werden Teilnehmer wie Kie⸗ bitze ſcherzweiſe eingeladen, ſich um Beiſchaf⸗ fung des ausgeſpielten Steins bis„morgen“ verdient zu machen. Aber dieſes„morgen“ iſt als der bekannte Nimmer⸗ leinstag gemeint. Und ſelbſt dieſe Vertröſtung auf den Nimmerleinstag können ſich manche Spieler ver⸗ kneifen. Sie ſchreiben gar nicht an und ſind zu⸗ frieden mit dem Bewußtſein, das einzelne Spiel ge⸗ wonnen zu haben, ohne auszurechnen, wie hoch es etwa zu Gelde ſtehen würde. Strenge Moraliſten könnten ſich alſo noch über ſolche(eichgültigkeit und eine darin enthaltene Ge⸗ wöhnung an Verantwortungsloſigkeit entrüſten. In⸗ deſſen findet unverantwortlich riskantes Spiel und Verſtoß gegen die ungeſchriebenen Spielregeln ſeine natürliche Grenze bei der unvermeidbaren Kritik der Kiebitze. Erbarmungslos zerpflücken ſie jeden Fehler eines Spielers und wiſſen über die Eigenheiten und Fähigkeiten aller Beſucher des Platzes bald ſo genau Beſcheid wie ein Generalſtabschef über die ihm un⸗ terſtellten Offiziere. Es tut ſich ſchon was an dieſen Mannheimer Spielbänken, wenn auch in zeitgemäß beſcheidener Art, nicht zu vergeſſen die rührende Fürſorge der ſpielen⸗ den Großväter für ihre Enkel auf dem Sandhaufen inmitten des Platzes. Auch mit dem ſchönſten Spier in der Hand verſäumt der Großvater nicht, dem Kleinen zu rechter Zeit ſein Butterbrot zu 0 Abendſtunden gegen einen auf der Straße K 1/2 auf⸗ geſtellten Perſonenkraftwagen fuhr, ſtürzte und er⸗ litt eine Verletzung am linken Knie. Der Verun⸗ glückte fand Aufnahme im Allgem. Krankenhaus. u* Der Arzzueikoſtenanteil, der vom Verſicherten zu tragen iſt, bleibt nach einer Verordnung des Reichsarbeitsminiſters weiterhin von 50 auf 25 Pfg herabgeſetzt. Der Miniſter hat ferner beſtimmt, daß die Krankenkaſſen den Familienangehörigen der Verſicherten die Koſten der Arznei und kleineren Heilmittel bis zu 70 v. H. wiederum erſtatten kön⸗ nen. Die Geltungsdauer der Veroroͤnung iſt zu⸗ nächſt bis zum 30. Juni 1935 begrenzt. a Ueber die Perſonenſchiffahrt Heilbronn—Hei⸗ delberg iſt zu berichten, daß wegen Niederwaſſer vorerſt die nicht kanaliſierte Neckarſtrecke zwiſchen Bad Wimpfen im Tal⸗Neckargerach nicht mehr be⸗ fahrbar iſt. Seit Sonntag werden daher die Fahr⸗ ten nach Heidelberg nur noch ab Neckargerach, und zwar Sonntags, Dienstags und Donnerstags zu Tal und Freitags ab Heidelberg zu Berg nach be⸗ banntem Fahrplan der Neckarſchiffahrt G. m. b. H. Heilbronn ausgeführt. Dieſe fahrplanmäßigen Per⸗ ſonenfahrten finden auf der kanaliſierten Strecke zwiſchen Neckargerach—Heidelberg bei noch ſo ſtarker Trockenheit beſtimmt den ganzen Sommer über ohne größere Verſpätungen ſtatt. Außerdem werden die beliebten Sonderfahrten auf dem Neckarkamal zwi⸗ ſchen Heilbronn—Bad Wimpfen im Tal und zurück weiterhin ausgeführt. a Die Volizeiverwaltungen werden aus ge⸗ gebener Veranlaſſung darauf hingewieſen, vorkom⸗ mendenfalls auch gegen das Tragen bolſche⸗ wiſtiſcher Abzeichen durch ſowjetruſſiſche Staatsangehörige einzuſchreiten. Das Tragen ſol⸗ cher Abzeichen kann auf deutſchem Staatsgebiet von keiner Seite geduldet werden.—— Nationalſozialiſtiſcher Vund Deutſcher Zechnik SGreoße öffentliche Verjammlung am Freitag, den 22. Juni 1934, 20.30 Uhr, 7 im Saale der Kunſthalle, Mannheim, Moltke⸗ ſtraße 9 für alle Berufskollegen der Technik. Es ſprechen: 3 Gebietsleiter des NSBD Pg. Zivil⸗Ing. Böttcher über:„Einban der Technik in Partei und Staat“. Bezirksleiter des NSBDi Pg. Dipl.⸗Ing. Fehrmann über:„Der Techniker als Soldat Adolf Hitlers“. 5 Gäſte willkommen. Unkoſtenbeitrag 20 Pf. Nation.⸗Sozialiſtiſcher Bund Dentſcher Technik. Bezirksleitung Mann heim. eeeeeee.——— 3 11 3 5 4. Seite /Nummer 278 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 21. Juni 1934 Zum Deutſchen Liedertag! „Das Volkslied ſoll wieder unter das Volk!“ Dieſe Loſung hat die Leitung des Deutſchen Sängerbun des der deutſchen Sängerſchaft ans Herz gelegt, damit dieſe am gleichen Tage allüberall, in der Heimat und in der Fremde, auf dem ganzen Erdenrund das deutſche Lied erklingen läßt. Aus der Not unſerer Zeit geboren, wurde nach dem Tage der Mutter, nach dem Tage des Buches der Sag des Liedes geſchaffen als ein köſtliches Mittel zur Verinnerlichung im raſenden„Tempo“ der Gegenwart. Dieſer Verſuch führte zum vollen Erfolg, zum freudigen Geben und Nehmen unent⸗ reißbarer Schätze in ſinniger Volksgemeinſchaft. Auch in dieſem Jahre ſoll der Liedſonntag am 24. Juni ſeine ſeeliſche Wärme ausſtrömen über Großſtadtmauern und Dörferfrieden, über Sanges⸗ freunde und noch Abſeitsſtehende, über Schwache und Kranke, durch alle deutſchen Lande, bis über die Meere, wo deutſcher Mutterlaut erklingt. Der Tag des Liedes iſt ein Tag für alle. Denn unſer höchſtes Volksgut kennt keinen Zwieſpalt, keine Abſonde⸗ rung, es will alle Volksgenoſſen im Liede zuſam⸗ menführen. Das deutſche Volkslied iſt, wie wir alle, dem deutſchen Heimatboden entwachſen. Wie aus heimatlicher Scholle der friſche Waldquell rieſelt, ſo entquillt ihr auch ein unerſchöpflicher Born von Liedern. Und wenn uns in der Fremde das Heim⸗ weh überkommt, ſo finden wir im Liede Troſt.„Hei⸗ mat“ iſt kein bloßer Begriff, ſondern eine Kraft, die jeden ſtärkt, die unſerem Volke zu neuem Auſ⸗ ſtieg verhelfen wird, die mit ihren gemütſinnigen Liedern dazu berufen iſt, uns gegen das Gift frem⸗ der und undeutſcher Schlagerweiſen zu ſchützen. SBK Ergiebige Regenfälle in ganz Baden Zum erſten Male nach vielen Wochen ſind im Laufe des Dienstags und in der Nacht zum Mitt⸗ woch in der Rheinebene und im Schwarzwald ver⸗ breitete und reichliche Niederſchläge gefallen. Sie haben ſich am Mittwoch vielerorts fortgeſetzt und bei kräftiger Abkühlung den erwarteten Abſchluß der Hitze⸗ und Trockenperiode gebracht. Obgleich die Regenfälle in der Rheinniederung, der Haardt und Mittelbaden im Vergleich zu den Gewitterregen im Gebirge beſcheidener blieben, ermöglichten ſie odoch diesmal eine gründliche und von den Landwirten ſehr begrüßte Durchfeuchtung des Erdreiches. Zwi⸗ ſchen Mannheim, Karlsruhe und Freiburg ſind etwa—10 Millimeter Regen gefallen. Im oberen Schwarzwald hat man teilweiſe 20—25 Millimeter gemeſſen. Auch die ſtark vertrockneten Oſtausläufer des Schwarzwaldes und die Baarhochfläche wurden mit ergiebigem Regen bedacht. Wo die Heuernte noch aufgeſchoben worden war, was namentlich in Regionen oberhalb 700—800 Meter der Fall war, wirkte ſich der warme Sommerregen für das Erträg⸗ nis mengen⸗ und gütemäßig überraſchend günſtig aus. In allen Teilen des Landes vollzog ſich der Witterungsumſchwung erfreulicherweiſe ohne Ge⸗ witter⸗ oder Hagelſchäden. Auf den Kämmen des Hochſchwarzwaldes iſt bei Nebeltreiben ein Tem⸗ peraturrückgang von 24 auf 8 Grad einge⸗ treten. Nur noch fünf Butterſorten Ein wichtiger Tag für Handel und Hausfrauen wird der 1. Juli. Von dieſem Tage ab wird in Deutſchland ausnahmslos die neue Butterrege⸗ lung durchgeführt, nachdem man vom 1. April an eine gewiſſe Uebergangszeit gelaſſen hatte. Vom 1. Juli ab wird auf dem deutſchen Buttermarkt Preis⸗ und Qualitätswahrheit herrſchen. Wie das Reichs⸗ kommiſſariat für die Vieh⸗, Milch⸗ und Fettwirtſchaft mitteilt, werden nur noch folgende fünf Sorten zu bekommen ſein: Deutſche Markenbutter, Deutſche ſeine Molkereibutter, Deutſche Molkereibutter, Deutſche Landbutter und Deutſche Kochbutter. Der Verkauf anderer Sorten iſt nicht geſtattet. Die Reihenfolge der Aufzählung entſpricht gleichzeitig den Güteunterſchieden innerhalb der Butterſorten, wobei die beiden letztgenannten Sorten hauptſächlich für gewerbliche Zwecke, für Backen und Kochen be⸗ ſtimmt ſind. Im ganzen Reichsgebiet werden Ueber⸗ wachungsſtellen eingerichtet, die dafür zu ſor⸗ gen haben, daß dieſe fünf Butterſorten immer in der vorgeſchriebenen Qualität angeboten werden. Die Qualität wird durch regelmäßige Unterſuchung auf Ausſehen, Geruch, Waſſergehalt, Geſchmack uſw. ge⸗ prüft. Auch äußerlich wird die Hausfrau ſofort die verſchiedenen Qualitäten an der Verpackung erken⸗ nen können, wobei die„Deutſche Markenbutter“ bei roter Schrift das blaue Schutzmarkenzeichen des oval eingerahmten Adlers trägt. Auf der ovalen Umran⸗ dung iſt zu leſen:„Amtliche Kontrolle des Reichs⸗ nährſtandes. Deutſche landwirtſchaftliche Marken⸗ ware“. Für Deutſche feine Molkereibutter iſt die blaue, für Deutſche Molkereibutter die grüne und ſür Deutſche Landbutter und Deutſche Kochbutter die ſchwarze Aufſchrift vorgeſehen. Wenn Butter unmit⸗ telbar aus dem Faß verkauft wird, müſſen die Fäſſer in vorſchriftsmäßiger Weiſe mit Schild und Farbe verſehen ſein. Da auch die auslän diſche Butter mit der Herkunftsbezeichnung verſehen ſein muß, werden die Hausfrauen darauf achten müſſen, welche Auſſchrift ihre gekaufte, hofſentlich deutſche But⸗ ter, trägt. Durch dieſe Marktordnung bei der Butter wer⸗ den mit einem Schlage die mehr als zwanzig Sorten ſogenannter Markenbutter vergangener Zei⸗ ten beſeitigt ſein ſowie die Hunderte anderer Sor⸗ tenbezeichnungen. Man wird alſo nicht mehr But⸗ terſorten mit all den„ſchönen“ Phantaſienamen, wie Teebutter, Zentrifugen⸗ oder Erdbeerbutter kaufen können, die durch ihren Namen nichts Tatſächliches ausdrückten, ſondern nur die oft ſchwankende Güte zu verſchleiern ſuchten. Nun endlich werden die deutſchen Hausfrauen beim Einkauf von Butter die Gewißheit haben, ſtets eine gleichbleibende Qualität ihrer Marke zu erhalten. as Für die Unterſtützung des Volksbundes für das Deutſchtum im Ausland tritt in einem Erlaß an die Dienſtſtellen der inneren Verwaltung und an die Gemeinden der Miniſter des Innern ein. Er weiſt auf den Kampf der Auslandsdeutſchen hin, die in erſter Linie durch die Mithilfe des Volks⸗ bundes für das Deutſchtum im Ausland in die Mög⸗ lichkeit verſczt werden, ihr deutſches Kulturgut zu erhalten. Der Miniſter erſucht ſeine ſämtlichen Dienſtſtellen, die Beſtrebungen des VidA weit⸗ gehendſt zu unterſtützen und möglichſt dieſem Bunde beizutreten. ee, epe wi ſace euren, eirelev Deutſchland braucht Kolonien! Kameradſchaftsabend der Kadenach Ueber dem letzten Kameradſchaftsabend der Kadenach(Kameradſchaft der Nachrichten⸗ Truppen) ſchwebte der Kolonialgedanke. Erfreulicher⸗ weiſe hatte ſich Kamerad Räth vom Kolonial⸗Mili⸗ tär⸗Verein Mannheim und Umgebung zur Verfü⸗ gung geſtellt, um aufklärende Worte über Deutſch⸗ lands Kolonien und ihre Wichtigkeit für das Vater⸗ land zu ſprechen. Es gelang ihm, das Intereſſe bei allen anweſenden Kameraden zu wecken. Seine Worte, die von reichem Erleben dͤrüben in den Kolo⸗ nien zeugten— er hatte in den Jahren 1904 bis 1907 den Herero⸗Aufſtand mitgemacht— fielen wirklich auf fruchtbaren Boden. Kamerad Kübler begrüßte zunächſt als Vereins⸗ führer der Kadenach die Erſchienenen, wobei er auch dem Führer des Kolonial⸗Militär⸗Vereins Schaff⸗ ner herzliche Willkommensworte widien konnte. Nach Erledigung der geſchäftlichen Dinge wandte ſich Kamerad Räth ſeinem Vortrag zu. In wenigen Tagen findet im ganzen Reich ein großes Kolonial⸗ gedenken ſtatt, durch den Reichs⸗Kolonial⸗Krieger⸗ Bund veranſtaltet, der von dem Gedanken ausgeht, daß Deutſchland zur Ernährung ſeines Volkes Land und Boden, Kolonien, braucht. Nicht aus machtpolitiſchen Gelüſten heraus kämpft Deutſchland um die Wiedererringung ſeiner Kolonien, ſondern im Intereſſe ſeiner Wirtſchaft und ſeines Volkes. Rohſtoffe aller Art wurden aus den Kolonien be⸗ zogen, die wir heute teuer vom Ausland hereinholen müſſen. Der Geburtstag der Kolonien iſt der 24. April 1884, jener denkwürdige Tag, an dem Reichskanzler Fürſt Otto von Bismarck an den deutſchen Kon⸗ ſul in Kapſtadt die Depeſche richtete, wonach das von Lüderitz erworbene Gebiet unter deutſchen Schutz geſtellt werde. 13 Jahre nach der Reichsgrün⸗ dͤung begann Bismarck ſeine Kolonialpolitik. Nach⸗ dem dieſe Kolonialpolitik endlich einmal Wirklich⸗ keit für Deutſchland geworden war, begann ſie ſich überall, vor allem aber in Oſtafrika, auszudeh⸗ nen. Deutſch⸗Oſtafrika iſt dreimal ſo groß wie das Mutterland bei nur acht Millionen Eingeborenen und etwa 3000 Weißen einſchließlich Frauen und Kinder, Dazu kamen noch Südweſtafrika, Kamerun und Togo, in Polyneſien Kaiſer⸗Wilhelms⸗Land, Bismarck⸗Archipel, die Mariannen, die Marſchall⸗ Inſeln, Nauru und Samoa. Außerdem wurde das Kiautſchau⸗Gebiet auf die Dauer von 99 Jahren gepachtet, das mit ſeinem Hafen von Tſingtan die Pforte zum nördlichen China bildet. In ſteigendem Maße konnten unn die deut⸗ ſchen Rohſtoff⸗Bedürfniſſe aus den Kolonien gedeckt werden, wobei zu berückſichtigen iſt, daß die Bodenſchätze dieſer Kolonien noch nicht einmal alle bekannt und noch viel weni⸗ ger erſchloſſen ſind. Dazu lag noch die Möglichkeit des Anbaus ſonſtiger tropiſcher Erzeugniſſe vor. Vor allen Dingen bezo⸗ gen wir aus den Kolonien vor dem Kriege Kaſſee, Tee, Kakao, Hanf, Kopra, Palmöl, Bananen, Elfen⸗ bein und vieles andere mehr. Südweſtafrika ver⸗ ſorgte die Heimat vorwiegend mit Kupfer. Auch die deutſche Seeſchiffahrt ſtand in den Zeiten, als Deutſchland noch ſeine Kolonien beſaß, in höchſter Blüte. Für den deutſchen Arbeiter, Arzt und In⸗ genieur gab es in den Kolonien mehr als hinrei⸗ chend zu tun. Brücken wurden gebaut, Bergwerke erſchloſſen. Man denke nur an das von deutſchen Gelehrten erfundene Mittel gegen die Schlafkrank⸗ heit, das ſelbſt nach Ausſage eines maßgebenden Engländers allein mehr Wert beſitzt als alles, was Deutſchland durch den Verſailer Vertrag abgepreßt wurde. Und dann kam der Weltkrieg, die Zeit, in der we⸗ nige deutſche Soldaten unter Lettow⸗Vorbeck gegen eine ungeheure Uebermacht bis zum Aeußerſten ſtandhielten. 15 000 Askari und 3000 Deutſche ſtan⸗ den 300 000 Engländern mit modernſter Ausrüſtung, Maſchinengewehren, Geſchützen, Flugzeugen gegen⸗ über, während die Deutſchen nur verhältnismäßig primitiv bewaffnet waren und ſich nur durch Hand⸗ ſtreiche auf den Feind die zum Leben notwendigen Mittel beſorgen konnten. Drei Tage nach dem Waf⸗ fenſtillſtand in Europa ſtreckte der tapfere Lettow⸗ Vorbeck mit ſeinen Getrenen die Waffen, unbeſiegt, ungeſchlagen wie die deutſchen Heere an den anderen Fronten. Deutſchland braucht ſeine Kolonien wieder, wenn es leben will, wenn ſeine Wirtſchaft wieder in die Höhe kommen, wenn die Arbeitsloſigkeit nie mehr bei ihm einkehren ſoll. Darum kämpft die Heimat auch mit allen ihr zu Gebote ſtehenden Mitteln um die Wiedererrin⸗ gung des verlorenen Gebietes. Die Lüge von der Unfähigkeit der Deutſchen, Kolonien zu betreuen, iſt durch die Tatſachen längſt widerlegt, genau wie die Kriegsſchuldlüge, gegen die Deutſchland mit Erſolg ankämpfte. Deutſchland mit ſeinen 65 Millionen Einwohnern hat einen berechtigten Anſpruch auf die Wiedererlangung ſeiner Kolonien. Abſchließend ſchilderte Kamerad Räth ſeine Er⸗ lebniſſe während des Herero⸗Aufſtandes von 1904/07 und ſtreifte ſchließlich noch das Nachrichtenweſen in den Kolonien, das die Kameraden der Kadenach na⸗ turgemäß ganz beſonders intereſſierte. Am 1. Juli führt der Kolonial⸗Militär⸗ Jerein Mannheim und Umgebung einen großen Feſtzug anläßlich ſeines 25. Stif⸗ tungsſeſtes durch, wobei die Bevölkerung ganz Mannheims Gelegenheit haben wird, ihre Anteil⸗ nahme zu beweiſen. W. Scha. Die Feſiſtadt Kaſſel iſt perüſtet Der 5. Deutſche Reichskriegertag in den Tagen vom.—9. Juli in Kaſſel verſpricht nach den bisherigen Anmeldungen aus allen Teilen des Reiches eine gewaltige Heerſchau der alten Soldaten zu werden. Die Rieſenveranſtaltung erhält nach der großzügigen Planung der ſchönen Gaſtſtadt Kaſſel eine ganz beſondere Note dadurch, daß nicht, wie bisher bei ähnlichen Veranſtaltungen üblich, der eigentliche Feſtplatz außerhalb des Weich⸗ bildes der Stadt eingerichtet wird, ſondern in ganz neuzeitlicher Feſtplanung die Stadt bei dieſem macht⸗ vollen kameradſchaftlichen Zuſammentreffen in ihrer ganzen Ausdehnung, mit ihren Plätzen und Straßen, Hallen und Verſammlungsſtätten, Gärten und Parkanlagen zu einem einzigen gewalti⸗ gen Feſtplatz wird. Hierdurch wird auch die ge⸗ ſamte Bevölkerung willkommene Gelegenheit haben, in beſonderer Verbundenheit mit ihren Gäſten an dem Rieſenfeſte teilzunehmen. Mächtige Zelte, von denen einige 30 und mehr tauſend Gäſte aufnehmen können, werden auf den größten Plätzen der Stadt aufgeſchlagen. Die Ausſchmückung wird ein gran⸗ dioſes Bild voll künſtleriſcher Einheitlichkeit und froher Farbenpracht bieten. Ein Fahnenmeer wird in Kaſſels Straßen und Gaſſen die alten Soldaten begrüßen. Die Häuſerfronten werden mit Blumen und Girlanden reich ausgeſchmückt. Allein an 30 km Girlanden ſind bereits in Beſtellung gegeben. Im Umkreis von 25 km werden die Hauptgebäude an den Einfallſtraßen und an den Bahnkörpern beflaggt und bekränzt. Gewaltiger Verkehr Nach den bisher vorliegenden amtlichen Mel⸗ dungen werden in den Tagen vom.—9. Juli aus allen Teilen des Reiches rund 60 Sonderzüge zum Reichskriegertage nach Kaſſel geführt. Weit im Heſſenland und den benachbarten Landſtrichen ſind zahlloſe Großkraftwagen, Laſtkraftwagen und alle nur möglichen Beförderungsmittel aufgeboten, um die Teilnehmer geſchloſſen nach Kaſſel zu befördern. Selbſt aus Mecklenburg und von der Waſſerkante werden Großkraftwagen erwartet. Beſonders ſtarken Anklang hat auch die Reichs⸗Sternfahrt der kraftfahrenden Kyffhäuſerkameraden gefunden. Viele tauſend Beſitzer von Kraftwagen und Motorfahr⸗ zeugen jeglicher Größe werden rechtzeitig ihre Fahrt zum Reichskriegertage antreten, um den Kyffhäuſer⸗ wimpel durch die deutſchen Lande zu tragen und die vom Verkehrsverband Heſſen⸗Waldeck geſtiftete Künſtlerplakette zu erwerben. Verpflegungsfrage glänzend gelöſt! An 200 000 alte Soldaten werden zum Reichs⸗ kriegertag erwartet. Weit über 100 000 wird eine kräftige, warme und reichliche Mahlzeit zu bieten ſein. Dieſes große und nicht ganz leichte Verpfle⸗ gungsproblem, zu deſſen Bewältigung ſelbſt ein ganzer Park von Gulaſchkanonen nicht ausreichen dürfte, wird von dem großzügig und rege tätigen Verpflegungsausſchuß aufs beſte und ganz neuartig gelöſt. Es wird eine reichliche Portion delikaten Gulaſchs verabfolgt, und zwar in Form einer Kon⸗ ſerve, deren Inhalt aus 125 Gramm Fleiſch, 400 Gramm Kartoffeln und 140 Gramm Tunke beſteht. Die 10—15 Stunden im Waſſerbade erhitzten Büch⸗ ſen gelangen in einer ſinnreichen Verpackung warm zu den Verteilungsplätzen und werden nach dem großen Vorbeimarſch in den Nebenſtraßen gegen Abgabe von Gutſcheinen den Feſtteilnehmern aus großen Möbelwagen heraus zuſammen mit einer netten Schüſſel und einem Löffel ausgehändigt. Da⸗ nach können die Kameraden in einer der naheliegen⸗ den Gaſtſtätten oder Feſtzelte ihre geſunde und reichliche Mahlzeit in aller Ruhe verzehren, ohne befürchten zu müſſen, den Inhalt des überſchwap⸗ penden Suppennapfes im Gedränge auf den Rock des Nachbarn zu vergießen. Die Stadt ohne Nacht Um jede Störung in der Verpflegung der zu erwartenden Maſſen zu vermeiden, werden die Kaſ⸗ ſeler Geſchäfte, vor allem die Lebeusmittelgeſchäfte, den größten Teil der Nacht zum Sonntag geöffnet bleiben. Die Gaſtſtätten bleiben die ganze Nacht geöffnet. In dieſem Zuſammenhange dürfte ein be⸗ ſonderer Hinweis von behördlicher Stelle inter⸗ eſſieren, nach dem dafür geſorgt worden iſt, daß keinesfalls, wie bei ähnlichen Anläſſen gelegentlich vorgekommen ſein ſoll, die Feſtteilnehmer in den Geſchäften ſchnell erhöhte„Feſt“preiſe antreffen. Von dieſer üblen Konjunkturausnutzung kann in Kaſſel während des Reichskriegertages nicht die Rede ſein! --—————.———————————— Der Kurszettel dͤer Hausfrau Richtig friſch gewaſchen lachten heute Obſt und Gemüſe die Marktbeſucher an. Das himmliſche Naß hat Staub und Trockenheit hinweggeſpült und die Kaufluſt trotz nahen Monatsendes geſteigert. Die Hauptſache: es wurde Obſt in größeren Men⸗ gen eingekauft, denn die Ware iſt von ſo vorzüg⸗ licher Beſchaffenheit, wie noch nie in den vergange⸗ nen Jahren. Das fällt beſonders bei den Himbee⸗ ren auf, die heute allerdings ſich etwas im Preiſe erhöht hatten(50); ſie ſind ſo ſchön trocken, daß kaum Verluſt durch Saft eintritt. Die Kirſchenanfuhr hält in unvermindertem —5 Maße an. Daher blieben auch die Preiſe auf der gleichen Höhe. Auffallend war das große Angebot in Sauerkirſchen, 25 die ſich für Kuchenbelag vorzüglich eignen. Im übrigen ſei hier auch einmal ein dicker Kirſchkuchen (EKirſchplotzer) mit ſchwarzen Kirſchen empfohlen, der ſtatt aus Gries oder eingeweichten Brötchen ſeine Feſtigkeit durch die köſtlichen Grünkerne gewonnen hat. Erſtaunlich waren beſonders große Preisſpan⸗ nen, bei Stachelbeeren von 14 bis 20 Pfg., Erd⸗ beeren von 38 bis 45 Pfg., und Aprikoſen von 30 bis 45 Pfg. das Pfund. Bei Gemüſe ſchwankten die Bohnenpreiſe zwi⸗ ſchen 30 und 40 fg. für das Pfund. Das Büſchelchen Karotten koſtete 5 Pfg. Kohlrabi, Blumenkohl, Erb⸗ ſen, blieben ſich gleich. Nur Wirſing hat eine Preis⸗ ſenkung auf 10 Pfg. das Pfund erfahren. Die billigen Gemüſepreiſe erlauben eine reiche Abwechſlung des Mittagstiſches, Für das Hilfswerk„Mutter und Kins“ Das neue Werbeplakat, das vom Amt für Volks⸗ wohlfahrt herausgegeben wurde, um den Gedanken des Hilfswerkes„Mutter und Kind“ in weiteſte Kreiſe zu tragen. während Salat und Rettich der Bereicherung des Abendtiſches dienen. Bei der vorzüglichen Beſchaffenheit des deutſchen Hammelfleiſches und der Notwendigkeit, ihm ſeinen gebührenden Platz in der deutſchen Küche endlich an⸗ zuweiſen, empfiehlt es ſich, einmal Hammelſchulter auf engliſche Art zu kochen, d. h. mit allen Arten Ge⸗ müſen, die klein geſchniten und mit reichlich Brühe weichgeſchmort werden. Alles in der Brühe anrich⸗ ten, Gewürzgurken oder rohen geriebenen Meer⸗ rettich, der mit Zucker und Zitronenſaft vermiſcht wurde, dazu geben, Liebhabern von gebratenen Hammelkoteletten ſei dagegen eine Beigabe von Strohkartoffeln und— Zwiebelpürre empfohlen. Ueberſchwemmt war der heutige Markt von rotleuchtenden Tomaten. Sie waren die Beherrſcher des Marktbildes. Ihr Preis war dementſprechend niedrig. Das Pfund koſtete 18 bis 20 Pfg. Mit einer Remouladenſoße von friſchen Kräutern, an die man durch den würzi⸗ gen Dill und Eſtragongeruch gemahnt wurde, oder mit einer Kräuterfülle aus eingeweichten Brötchen, Schnittlauch und Majoran gebacken, ergeben ſie ein ebenſo nahrhaftes wie wohlſchmeckendes Abendeſſen. Noch ſind wir im Juni und bereits ſind die erſten Herbſtboten, die Dahlien, erſchienen, ein Beweis für die durch das Wetter der letzten Wochen hervor⸗ gerufene große Veränderung in der Natur. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden fol⸗ gende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Kartoffeln, alte 6; Kartoſſeln, neue—14; Wirſing—12; Weißkraut 13—16; Blumenkohl, Stück 10—50, Karotten, Bſchl.—6) Gelbe Rüben 14—15; Rote Rüben 10—12; Spinat 15—20; Mangold 10—45; Zwiebeln 10—12; Geüne Bohnen 20—95; Grüne Erbſen 14—15; Spargeln 10—30; Kopfſalat, Stück—8, Endivienſalat. Stück 10—15, Ober⸗ kohlraben, Stück—6; Rhabarber—7; Tomaten 20—30; Radieschen, Bſchl.—5; Rettich, Stück—8, Meerrettich, Stück 10—35; Schl.⸗Gurken(groß) Stück 15—40; Suppen⸗ grünes, Bſchl.—5; Peterſilie Bſchl.—5; Schnittlauch, Bſchl.—5; Aepfel 20—45; Kirſchen 12—28; Eroͤbeeren (Ananas) 40—45; Pfirſich 85—45; Heidelbeeren 28—35; Him⸗ beeren 50—60; Johannisbeeren 14—17; Stachelbeeren 11 bis 22; Zitronen, Stück—5; Bananen, Stück—10, Süß⸗ rahmbutter 140—160; Landbutter 125—140; Weißer Käſe 25 big 30; Eier, Stück 7,5—11,5; Aale 100—120; Hechte 120; Barben 60; Karpfen 80, Schleien 120; Breſem 50—60, Back⸗ fiſche 35—40; Kabeljau 90—40; Schellfiſche 50; Goldbarſch 85; Seehecht 50; Hahn, geſchlachtet, Stück 150—400, Huhn, geſchlachtet Stück 180—400; Tauben, geſchlachtet, Stück 55 bis 70; Gänſe, geſchlachtet, Stück 700; Gänſe, geſchlachtet 120; Rinofleiſch 75; Kuhfleiſch 64; Kalbfleiſch 80—903 Schweinefleiſch 80—85. Eingeſandt Strandbadkonzert Verſchiedentlich wurde in der letzten Zeit der Wunſch gehegt, daß im hieſigen Strandbad etwas Unterhaltung auf muſikaliſchem Gebiete geſchaffen werde. Dieſem wirklich guten Vorſchlage wurde in Nr. 269 der NMZauf das ſchroffſte widerſprochen. Der Einſender legt ſeine Meinung dahin aus, daß bei einer muſikaliſchen Unterhaltung am Strande eine Erholung unmöglich ſei. In dieſer Hinſicht kreuzt ſich meine Auffaſſung mit der des Schreibers jener Zeilen. Meiner Anſicht nach iſt es ein idealer Gedanke, für die Beſucher des Mannheimer Lidos holung bereitet. Natürlich ſoll das Konzert nicht von ohrenbetäubenden, kratzenden Lautſprecheranla⸗ gen wieder gegeben, ſondern von einer einiger⸗ maßen guten Kapelle beſtritten werden, die am be⸗ ſten in der Nähe eines der beiden Reſtaurants poſtiert wird. Wer Luſt und Liebe zu einem Mit⸗ tagsſchläſchen hat, der kann ſich ruhig etwas außer⸗ halb der Hörzone legen. Sollte dieſe Einrichtung geſchaffen werden, ſo können ſich viele Gegner bald davon überzeugen, daß das allzugroße Gelärme ſo⸗ wie die Grammophonkonzerte bald nachlaſſen wer⸗ den und die Aufmerkſamkeit der Anweſenden mehr in den Bann der Muſik gezogen wird, ſo daß man wieder den Denkſpruch:„Muſik adelt den Menſchen“ hier anwenden könnte. K. H. H. Jeden Abend, jeden Morgen Chlorodont etwas zu tun, was ihnen tatſächlich Freude und Er⸗ E W Lil Donnerstag, 21. Juni 1934 Ständige Walobrände Dienstag nachmittag entſtand im Lampert⸗ heimer Gemeindewald, Abteilung Schaf⸗ heide, wiederum ein größerer Waldbrand⸗ dem etwa acht Morgen 20jähriges Kiefern⸗Stangen⸗ holz zum Opfer fielen. Ein Uebergreifen auf den Hinterwald mit ſeinen 50jährigen Hochſtämmen konnte verhindert werden. An der Bekämpfung des Feuers beteiligten ſich die Wehren von Lampert⸗ heim, Hüttenfeld, Bürſtadt und Viernheim. Be⸗ ſonders einſatzbereit zeigte ſich der Arbeitsdienſt Lampertheim, der ſofort nach der Alarmierung im Laufſchritt die etwa fünf Kilometer weite Strecke zu⸗ rücklegte und weſentlich zur Eindämmung des Bran⸗ des beitrug. Die Brandurſache konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. In Untermettingen entſtand, einige hun⸗ dert Meter vom Ort entfernt, im Gemeinde⸗ wald ein Brand, der in dem trockenen Geſtrüpp und Moos reiche Nahrung fand. Den Löſchmannſchaften gelang es, den Brand zu lokaliſieren, bevor er auf den Hochwald übergriff. Der Brand auf dem Hartmannsweiler⸗ kopf hat einen ungeheueren Umfang ange⸗ nommen. Am Montag abend wurden die Feuer⸗ wehren der umliegenden Ortſchaften und der Kali⸗ minen ſowie Militär aus Mülhauſen zur Bekämp⸗ fung des Brandes aufgeboten. Gräben wurden auf⸗ geworfen und Bäume gefällt, um ſo dem verheeren⸗ den Element Einhalt zu gebieten. Der heftige Wind trug jedoch die Flammen über dieſen Schutzgürtel hinaus, ſo daß eiligſt neue Gräben gezogen werden mußten. Eine beſonders große Gefahr für die Löſchmannſchaften bildeten die dauernden Zerknalle der noch im Boden vorhandenen Granaten und Mi⸗ nen. Der Schaden iſt bereits ungeheuer. Die Be⸗ wohner der vom Feuer bedrohten Ortſchaften ſind in großer Aufregung. Trotz der großen Gefahr hatten ſich zahlreiche Neugierige an der Brandſtelle eingefunden. Sämtliche Straßen und Fußwege zum Brandplatz ſind abgeſperrt. Ein größerer Waldbrand wütet gegen⸗ wärtig im ſchweizeriſchen Jura, oberhalb von Moutier. Vor einigen Tagen entſtanden an mehreren Stellen kleine Brandherde, die, da das Ge⸗ lände durch die vielen Felſenzerklüftungen ſchwer zu⸗ gänglich iſt, nicht gelöſcht werden konnten. Der am Montag abend einſetzende Wind fachte die Glut von neuem an, ſo daß ſich der Brandherd nun vom Tal bis auf den Kamm hinzieht. Der Wald gehört den ſchweizeriſchen Bundesbahnen, die großen Schaden erleiden. Der Trompeter von Vionville geſtorben „ Oberhauſen, Amt Bruchſal, 20. Juni. Am Mon⸗ tagmorgen ſtar b hier der älteſte Bürger unſerer Ge⸗ meinde, Fridolin Blattner, im Alter von 91 Jah⸗ ren. Der Verſtorbene war viele Jahre bei der Rheintalbahn als Zugführer tätig und lebte in ſeiner Heimatgemeinde im Ruheſtand. Den Krieg 1870—71 machte der Entſchlafene mit. Bekannt wurde er als Trompeter in der Schlacht von Vionville. Tragiſcher Tod & Villingen, 20. Juni. Von einem ſchweren Schick⸗ ſalsſchlag betroffen wurde die Familie des Beſitzers der Villinger Feſthalle, Kaſpar Specker Sein beim Arbeitsdienſt in Iſny(Allgäu) befindlicher Sohn badete mit anderen Kameraden am Montag in einem Weiher. Dabei geriet ein Kamerad in die Gefahr des Ertrinkens, konnte ſich aber ſelbſt retten. In der Aufregung war den übrigen Badenden entgangen, daß der junge Specker, der dem gefährdeten Kame⸗ raden helfen wollte, nicht mehr an die Oberfläche kam. Als man ſein Fehlen bemerkte und den Weiher ab⸗ ſuchte, konnte der 20jährige nur noch als Leiche ge⸗ borgen werden. Sein 20. Geburtstag wird nun ſein Begräbnistag. ————————————————————————————————————ĩůp—— Kundgebung der badiſchen Eiſenbahner Die Reichsbahn ſteht geſchloſſen hinter dem Führer BNꝰD. Oſſenburg, 21. Juni. In Offenburg ſand dieſer Tage eine bedeutſame Kundgebung der badiſchen Eiſenbahner ſtatt. Das Beſtreben, ihren einmütigen Willen zur Mithilfe am Aufbau des neuen Deutſchland darzutun und zu bekunden, daß die Eiſenbahner im Gau Baden in Treue zum Führer ſtehen, hatte über 20 000 Eiſen⸗ bahner führt. Offenburg, das völlig im Zeichen dieſer Wil⸗ lenskundgebung der in der Fachſchaft Reichsbahn im Reichsbund der Deutſchen Beamten vereinigten Eiſenbahner Badens ſtand, hatte reichen Flaggen⸗ ſchmuck angelegt, wie überhaupt die Berölkerung lebhaften Anteil an der Veranſtaltung nahm. Zug auf Zug mit Eiſenbahnern aus ganz Baden lief in den Offenburger Bahnhof ein. Als erſte waren geſchloſſen die Mannſchaften des Bahnſchutzes angetreten. Jeder Zug wurde von den Offenburger Volksgenoſſen freudig begrüßt. Immer wieder hoben ſich die Arme zum Gruß der Fahnen. Die Zuſammenkunft in den feſtlich geſchmückten Hallen bot ein Bild vortrefflicher Kameradſchaft im Geiſte des neuen Reichs. Es gab hier keine Klaſſen⸗ und Standesunterſchiede mehr. Hier ſtand der Streckenarbeiter neben dem Betriebsbeamten, der Mann mit der ſchwieligen Fauſt neben ſeinem Ka⸗ meraden vom Büro. Gaufachſchaftsleiter Meer⸗ graf begrüßte nach dem Einmarſch der Fahnen ſeine Berufskameraden, insbeſondere den ſtellver⸗ tretenden Generaldirektor der Deutſchen Reichs⸗ bahn, SA⸗Oberführer Pg. Kleinmann, Berlin, den Vertreter der badiſchen Regierung, Miniſterial⸗ rat Seeger, den Oberbürgermeiſter von Offen⸗ burg, Pg. Dr. Rombach, den Reichsbetriebsgrup⸗ penleiter der Fachſchaft Reichsbahn, Pg. Klein, Berlin, und den Gauwart im Reichsbund der Deut⸗ ſchen Beamten, Pg. Mauch, Karksruhe. Sodann nahm Stellvertretender General⸗ direktor Pg. Kleinmann das Wort, der den Hörern in eingehender Weiſe die Tätigkeit der Reichsbahn im neuen Reich und ihre Mithilfe am Wiederaufbau unſeres Vaterlandes vor Augen führte, die innen⸗ und außenpolitiſche Lage Deutſch⸗ lands erörterte, auf die Zielſetzung des National⸗ ſozialismus hinwies und unter ſtürmiſchem Beifall betonte, daß das geſteckte Ziel erreicht werden müſſe, in den Landwirtſchaftshallen zuſammenge⸗ ungeachtet aller Schwierigkeiten und trotz der Nörg⸗ ler und Miesmacher, die es leider immer noch gebe. Mit aller Kraft wird nach wie vor der Kampfgegen die Arbeitsloſigkeit geführt. Auch die Reichsbahn hat umfangreiche Maßnah⸗ men getroffen, um Arbeit und Brot für möglichſt viele Volksgenoſſen zu ſchaffen. Die Reichsbahn iſt heute keine internationale Geſellſchaft mehr, ſondern ein ſicheres Inſtru⸗ ment in der Hand des Führers. Von den 18 Mitgliedern des Verwaltungsrats der Deutſchen Reichsbahn ſind 8 Nationalſozialiſten. Aber auch die übrigen Mitglieder ſind, wenn auch vielleicht nicht äußerlich, ſo doch oͤurch und durch na⸗ tionalſozialiſtiſch eingeſtellt. Die Reichsbahn hat im Zuge ihres Arbeitsbeſchaffungsprogramms 62 000 Zeitarbeiter eingeſtellt, die jetzt bereits zu Stamm⸗ arbeitern geworden ſind und nach meinem Willen niemals wieder entlaſſen werden ſollen. Die Güter⸗ tarife ſind geſenkt worden. Für das großzügige Werk der Reichsautobahnen hat die Reichsbahn ſofort er⸗ hebliche Mittel zur Verfügung geſtellt. Flußregulie⸗ rungen werden vorgenommen. Ueberall regt ſich neuer Arbeitsgeiſt. Vieles aber gilt es noch zu tun. Wenn alle Volksgenoſſen in treuer Gemeinſchaft und Schickſalsverbundenheit zu⸗ ſammenſtehen und auch die letzten Reſte von Hoch⸗ mut und Standesdünkel beſeitigt werden, wird auch in kurzer Zeit mit dieſen Reſten einer vergangenen Epoche gänzlich aufgeräumt ſein. Die Reichsbahn hat einen ſchönen Beweis für ihre Volksverbundenheit dadurch geliefert, daß von ihren Angehörigen für das Winterhilfswerk 15 Millionen Mk. geſtiftet worden ſind. Auch weiterhin werden die Angehöri⸗ gen der Reichsbahn der NSV Mittel zur Verfügung ſtellen.„Denn ich habe“, ſo ſchloß Pg. Kleinmann, „die feſte Ueberzeugung, daß die Reichsbahn in ſeltener Geſchloſſenheit gewillt iſt, den Willen des Führers in jeder Weiſe zu erfüllen.“ Nach Ausſührungen des Reichsbetriebsgruppen⸗ leiters Pg. Klein fand die eindrucksvolle Kundge⸗ bung ihren Abſchluß. 20 000 Reichsbahnbeamte kehr⸗ ten am Abend wieder an die Stätten ihrer Wirkſam⸗ keit zurück, neu erfüllt von ihrer hohen Pflicht als Diener des Staates und mit dem feſten Vorſatz, ſich reſtlos einzuſetzen für das Wohl des Volkes. PP PPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPGPPPPPPPPPPPPPPTPPPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTGòPTG—GTbTbTPTX—òkTPT—PP————————2ZKTTT—————— Anfallchronik Am Mittwoch morgen fiel in Karlsruhe ein lediger Inſtallateur beim Pflücken von Lin⸗ denblüten aus etwa 4 Meter Höhe infolge Aſtbruches vom Baum herunter. Er erlitt einen Schädel⸗ und Armbruch und liegt nun in bedenklichem Zuſtande im Städt. Krankenhaus.— Seinen Verletzun⸗ gen erlegen iſt der junge Mann, der am Mon⸗ tag im Felſenbad in Achern durch einen Kopf⸗ ſprung ſchwer verunglückte. Es handelt ſich um den FAD⸗Mann Hermann Kälbs aus Ludwigshafen. — Die aus dem Stauſee von Bräunlingen ge⸗ zogene Leiche wurde als die des Njährigen Me⸗ chanikers Hugo Geßler feſtgeſtellt.— Auf der Straße zwiſchen Todtmoos und St. Blaſien wurde der 22 Jahre alte Joſef Wolf beim Holzabladen von einem abrollenden Stamm getroffen. An den erlittenen Verletzungen ſtarb er auf dem Wege zum Krankenhaus.— In Unteruhldingen(Amt Ueberlingen) ſtürzte Dienstag vormittag Ludwig Wimmer beim Kirſchenpflücken aus beträchtlicher Höhe ab und erlitt einen Knöchelbruch und eine ſchwere Gehirnerſchütterung. Mit dem Sanitäts⸗ kraftwagen wurde der Verunglückte ins Meersbur⸗ ger Krankenhaus übergeführt. ———— 30000 Mark Kaution eines Emigranten eingezogen * Landau, 20. Juni. Im Zuſammenhang mit den Spritſchiebungen des verſtorbenen Großſpekulanten Kiefer, Kork, war der 1882 in Albersweiler geborene Hugo Weil, der in Landau Geſchäftsführer der Weinhandlung Julius Wetl und der zuſammengebrochenen Pfalz⸗ brennerei AG. Landau war, verhaftet und nach acht⸗ tägiger Unterſuchungshaft gegen Stellung einer Kaution von 30 000 auf freien Fuß geſetzt worden gegen das Verſprechen, dem Gericht jederzeit zur Verfügung zu ſtehen⸗ Er hatte als Inhaber der Firma Julius Weil 1028 und 1929 der zum Kiefer⸗Konzern gehörigen Badiſchen Obſt⸗ und Weinbrennerei AG. zu falſchen Buchungszwecken fingierte Rechnungen und Ver⸗ ſandmeldungen über 49 754 Liter reinen Alkohol ge⸗ geben, die jene Firma zu ihren Machenſchaften ver⸗ wandte. Hugo Weil erhielt dafür, ohne irgendwelche Ware geliefert zu haben, 46 000 J. Auf ähnliche Art wurde die Zollverwaltung durch jenen Kiefer⸗Kon⸗ zern um die Monopolſteuer von 600 000 Liter rei⸗ nem Alkohol gebracht. Im Mai 1932 fand die Ab⸗ urteilung jenes Betrugsfalles vor dem Landgericht Offenburg ſtatt. 20 Angeklagte hatten ſich wegen Monopolſteuerhinterziehung, falſcher Beurkundung und paſſiver, ſchwerer Beamtenbeſtechung zu verant⸗ worten. Es wurde auf hohe Freiheits⸗ und Geld⸗ ſtrafen erkannt. Hugo Weil, der der Beihilfe ange⸗ klagt iſt, war zu jener Verhandlung nicht erſchienen. Er war ſofort nach ſeiner gegen Kautionsſtellung erfolgten Haftentlaſſung nach Paris geflohen und verſuchte von dort auf allen möglichen Wegen die geſtellte Kaution von 300 000/ wieder zurückzuer⸗ halten. Alle Verſuche, Weil zur Vernehmung in der gegen ihn geführten Unterſuchung auf eine Rück⸗ kehr vor ein deutſches Gericht zu bringen, blieben erfolglos. Nun war wiederum ein Verhandlungstermin vor dem Landgericht Offenburg angeſetzt. Weil hatte ſein Kommen in Ausſicht geſtellt, doch blieb er der Verhandlung erneut fern. Das Gericht ſetzte -die Verhandlung auf unbeſtimmte Zeit aus, verfügte jedoch die Einziehung der Kaution von 30 000, da er ſich der gegen ihn geführten Unter⸗ ſuchung entzogen hat. Ludwigshafener Chronik r. Ludwigshafen, 20. Juni Zur Eröffnung der Reichsſchwimmwoche bewegte ſich am Samstag abend ein Werbeumzug der Waſſerſportvereine durch die Stadt zum Städti⸗ ſchen Schwimmbad an der Großen Blies, wo ſich eine große Zuſchauermenge verſammelt hatte. Die Ufer des Weihers umſäumten zahlloſe rote Lampions. Der Führer des Sportrings Ludwigshafen, Meſſer⸗ ſchmitt, wiederholte zur Einleitung den Ruf des Reichsſportführers: Jeder Deutſche ein Schwimmer, jeder Schwimmer ein Retter! In gleichem Sinn gab Oberbürgermeiſter Dr. Ecarius der Hoffnung Ausdruck, daß durch den Schwimmſport ein geſun⸗ der, für den Lebenskampf tauglicher Menſch erzo⸗ gen werde. Zuletzt ͤankte der Vereinsführer des Schwimmvereins 97, Kraft, den Behörden für die Förderung dieſer Veranſtaltung. Nun begannen die ſchwimmſportlichen Vorführungen mit einer Parade der Ruderboote, die mit Lampions geſchmückt waren. Es folgten eine 4 mal 50 Meter⸗ Kraulſtaffel, ein Reigen⸗Lampionſchwimmen, Waſ⸗ ſerſcherze, ein Waſſerballſpiel und ein Ficherſtechen. Das Kunſtſpringen vom hohen Brett gipfelte in dem Sprung dreier Schupos, die in voller Uniform ſich in das Waſſer ſtürzten. Den Schluß bildete ein bengaliſch beleuchteter Nixenreigen der Turnerinnen des Turn⸗ und Fechtklubs. Nach einem Feuerwerk endete das Strandfeſt mit Volksbeluſtigungen auf dem Rummelplatz. Wettkämpfe ſetzten das Schwimmfeſt am Sonntag nachmittag fort: Staf⸗ felwettkämpfe, Rettungsſchwimmen, Waſſerballſpiele uſw. Am Montag folgte ein Prüfungsſchwim⸗ men der SA und SS mit Suche nach dem unbe⸗ kannten Schwimmer in den Badeanſtalten an der Blies und am Willerſinnweiher. Ein Luſtſpielabend der NS⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“ bei der JG. Farbenindͤuſtrie brachte nach einleitenden Worten des Leiters Dr. Keyßner Schwänke von Hans Sachs, die die„munteren Elf“, von ihrem Führer Ruch gutgeſchult, zur allgemeinen Freude ſpielten. Den zweiten Teil füllte ein Spiel von W. Blachetta nach dem Grimmſchen Märchen„Der Jude im Dorn“. Die NSBO⸗Kapelle der JG. Farben unter Dr. Waſſermann erhöhte die Stimmung durch ihr zügiges Spiel. —.— 3 * Bergzabern, 20. Juni. Sonntag nachmittag traſ ein ſächſiſcher Urlauberzug mit 150 Mann ein. Das Kur⸗ und Fremdenamt bereitete den Gäſten einen herzlichen Willkomm. Die Gäſte bleiben bis zum kommenden Sonntag hier. —————————....—...—.—.— Luſtiger Ritt auf einer Wildſau * Insheim, 21. Juni. Im„Landauer Anzeiger“ leſen wir folgendes ergötzliches Geſchichtchen: Ein Wiloſchwein treibt ſich ſchon einige Tage in der Ge⸗ markung Insheim herum. Abends wurde das Bor⸗ ſtentier in der Sandgrube von Vögeli entdeckt. Mehrere Leute unternahmen einen Angriff auf das Tier, jedoch reichten Hackenſtielſchläge nicht aus, um das Tier zu betäuben oder zu töten. Es wurde immer wieder frei, ſchlüpfte einem hieſigen Bürger durch die Beine und ließ ihn eine Strecke lang auf ſich reiten. Unter größter Heiterkeit entſchwand das Schwein ſchließlich den Blicken ſeiner Verfolger. Einftellung der Moſelſchiffahrt * Koblenz, 21. Juni. Seit einiger Zeit ſind die tiefgehenden Laſtſchiffe, die ſonſt um dieſe Jahreszeit die Moſel befahren konnten, zur Ein⸗ ſtellung ihrer Fahrten auf der Moſel ge⸗ zwungen. Da inzwiſchen infolge der beiſpielloſen Trockenheit und Hitze der Waſſerſtand der Moſel wei⸗ ter gefallen iſt, ſahen ſich nunmehr die beiden Motor⸗ ſalonſchiffe„Moſella“ und„Pionier“ ebenfalls ge⸗ nötigt, vom Dienstag ab ihre regelmäßigen Fahrten einzuſtellen. Damit iſt die Moſelſchiffahrt gänzlich eingeſtellt. Jedoch werden die bei⸗ den Schiffe ihre regelmäßigen Fahrten wieder auf⸗ nehmen, wenn der Trierer Pegel wieder den Null⸗ ſtand erreicht hat und etwas regneriſches Wetter einigermaßen die Gewähr dafür bietet daß ſich der Stand der Moſel hält. Zwei Todesopſer der Moſel * Trier, 21. Juni. In der Nähe des Moſeldor⸗ fes Fell wurde am Montag abend ein auf einer Ferienfahrt befindlicher Paddler aus Düſſeldorf durch Hilferufe auf zwei badende junge Leute auf⸗ merkſam, die anſcheinend des Schwimmens unkundig waren und in der Strömung unterzugehen drohten. Er fuhr mit ſeinem Boot auf die mit dem Tode ringenden jungen Leute zu und konnte einen der Männer an Land bringen, während der andere er⸗ trank. Wiederbelebungsverſuche bei dem Gerette⸗ ten hatten Erfolg. Da er Verletzungen davongetra⸗ gen hatte, wurde er ins Krankenhaus nach Schweich gebracht. Ebenfalls am Montag badeten in Bullen mehrere junge Leute, ͤͤie am Abend vorher mit einem Sonderzug von München gekommen waren, in der Moſel. Plötzlich verſank einer von ihnen vor den Augen ſeiner Kameraden und ertrank. Die Leiche wurde nach angeſtrengtem Suchen etwa eine Stunde ſpäter aus dem Fluß gezogen. ——— § Ludwigshafen, 21. Juni. Die Reichsbahndirek⸗ tion Ludwigshafen teilt mit: Am Dienstag um 16.40 Uhr wurde in Ludwigshafen im Induſtriegleis an der Jägerſtraße ein mit Briketts beladener Laſtkraft⸗ wagen von einer Rangierlokomotive angefahren und zur Seite geſchleudert. Kraftwagen und Lokomotive wurden beſchädigt. Die Schuld trifft den Kraftwagen⸗ lenker, der ſich vor der Ausfahrt aus dem Kohlen⸗ lager Cramms nicht überzeugt hatte, ob ſein Fahr⸗ weg frei war. * Alſenborn, 21. Juni. Ueber tauſend Beſucher hatten ſich am Sonntag auf dem Schelmenkopf des Alſenborn⸗Flörsheimer Waldes eingefunden, um der Weihe der neuerrichteten Thingſtätte beizu⸗ wohnen. Die Wormsgau⸗Thingſtätte befindet ſich an der Stelle, wo ſich vor Zeiten das tauſendjährige „Landgericht auf der Stampe“ erhob. Eine Reihe bekannter Perſönlichkeiten hat an der Weihe teilge⸗ nommen. Die hiſtoriſche Gedenkſtätte dürfte ein An⸗ ziehungspunkt für alle Heimat⸗ und Geſchichtsfreunde werden. * Odernheim, 21. Juni. Am Freitag wurde die Aſche des in Heidelberg verſtorbenen Profeſſors Dr. Daniel Häberle auf dem hieſigen Friedhof bei⸗ geſetzt. Pfarrer Jung ſprach herzliche Worte. Die und der Kirchenchor entboten die letzten rüße. * Exfelden, 21. Juni. Sonntag nachmittag war ein junger Metzgergeſelle aus Frankfurt mit ſeiner Braut nach dem Altrhein gefahren um dort zu baden. Noch von der Fahrt auf dem Fahr⸗ rade erhitzt, begab er ſich ſofort ins Waſſer, erlitt einen Herzſchlag und ging in den Wellen unter. Die Leiche konnte nach kurzer Zeit geborgen werden. * Zweibrücken, 21. Juni. Dieſer Tage wurde gemeldet, daß der ſeitherige Direktor Walter Mehl in Unterſuchungshaft genommen wurde. Wie wir hierzu erfahren, ſind ſeine ſteuerlichen Verfeh⸗ lungen rein privater Art und haben in keiner Weiſe Rückwirkungen auf die Dinglerſche Maſchinenfabrik AG. Die verantwortliche Leitung der kaufmänni⸗ ſchen und techniſchen Verwaltung ſowie der Betrieb ſind bereits ſeit einer Reihe von Monaten durch Auſſichtsratsbeſchluß in einem Direktionsgremium vereinigt, oͤͤas für den ungeſtörten Fortgang des Werkes volle Gewähr bietet. * Straßburg, 21. Juni. In der Ausübung ſeines Berufes zog ſich der junge, allgemein beliebte Straß⸗ burger Arzt Dr. Alfons Hübſter in der Chirur⸗ giſchen Klinik eine unheilbare Halsinfektion zu, an deren Folgen er trotz aller ergriffenen Gegenmaß⸗ nahmen nunmehr geſtorben iſt. 8 zur täglichen Haar- pflege eine kurze Massage mit Ein wundervolles Gefühl der Frische durchdringt den ganzen Körper PEEBEBR .50.94.58 ½ Utt. nur.45 /1 Utr. nut.70 eee eeeeeeeeen —————— e eee ee ee e 6. Seite/ Nummer 278 Neue Mannheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 21. Juni 1934 Es geht um den höchſten Preis Am Sonntag kämpfen 1. „Nürnberg und Schalke 04 im Berliner Poſtſtadion um die Deutſche Fußball⸗Meiſterſchaft „Das Familienfeſt der deutſchen Fußballer“, ſo nannte der Führer des Deutſchen Fußball⸗Bundes, Felix Linne⸗ mann, das Endſpiel um die Deutſche Fußball⸗Meiſter⸗ ſchaft einmal. Der deutſche Fußballführer hat damit den berühmten Nagel auf den Kopf getroffen. Kein Spiel der ganzen Saiſon erweckt in allen deutſchen Gauen— ob ſie nun an dem Kampf ſelbſt beteiligt ſind oder nicht— ſoviel Intereſſe, wie gerade dieſes eine, ein Fußballjahr abſchlie⸗ bende Treffen. Am kommenden Sonntag wird nun wieder groß und Hein, überhaupt alles, was mit dem braunen Leder nur irgend etwas zu tun hat, in Gedanken im Berliner Poſt⸗ ſein, wo der fünffache deutſche Altmeiſter, 1. FC ürnberg und die„Ruhrknappen“ des FC Schalke 04 um den höchſten Preis, den Deutſchlands Fußballſport zu ver⸗ geben hat, kämpfen werden. Es verlohnt ſich aus dieſem Unlaß, einen kurzen Rückblick auf die Geſchichte der deutſchen Meiſterſchaft zu werfen. Nach der Gründung des Deutſchen Fußball⸗ Bundes im Jahre 1900 wurde allmählich die Organiſation einer Bundesmeiſterſchaft in Angriff genommen. Der Titel eines„Deutſchen Fußball⸗Meiſters“ wurde aber erſt im Jahre 1903 zum erſten Male vergeben. Der VfBLeipzig dieſer traditionsreiche deutſche Fußballelub, war der erſte Träger des ſtolzen Titels. Teilnahmeberechtigt an den Endſpielen waren in den folgenden Jahren neben dem Titelverteidiger die Landesverbandsmeiſter. Dieſes Syſtem der Ermittlung des Titelträgers wurde auch in den erſten Jahren nach dem Kriege beibehalten. Erſt in der Saiſon 1924/25 wurde die Austragungsart dahingehend geändert, daß ſtändig 16 Vereine an den Schlußſpielen teilnahmen. Süd⸗ und Weſtdeutſchland ſtell⸗ ten je drei, Brandenburg, Norddeutſchland, Mitteldeutſch⸗ land, Südoſtdeutſchland und Balten⸗Verband je zwei Mann⸗ ſchaften. Durchgeführt wurden die Spiele— wie bekannt— nach dem Pokalſyſtem. Das Jahr 1933, die Zeit des Umbruchs in der deutſchen Nation, hat auch den Sport in allen ſeinen Gebieten auf neue Grundlagen geſtellt. Unzuträgliches wurde ausgemerzt und Zweckmäßiges eingeführt. Noch iſt dieſe Umwandlung nicht ganz vollendet. Es ſteht vor allem die eine Frage noch offen, wie ſich alle die neuen Maßnahmen in der Praxis ausnehmen und bewähren werden. Dieſe Frage kann aber nur die Zeit beantworten. Das eine ſteht aber heute ſchon ſeſt: Die Neuaustragung der deutſchen Fußball⸗Meiſterſchaft hat ſich bewährt. Kleine Schönheitsfehler, wie die Entſchei⸗ dung nach dem Torverhältnis uſw., können den hervor⸗ ragenden Eindruck nicht vermindern, den der neue Austra⸗ gungsmodus bei allen Fußballfreunden hinterlaſſen hat. Sportlich hat der Wettbewerb durch die teilweiſe Aus⸗ ſchaltung des„k..⸗Syſtems“ unheimlich gewonnen. Die Punktwertung in den Gaugruppenſpielen brachte es mit ſich, daß jeweils die wirklich beſten Mannſchaften als Grup⸗ penſieger hervorgingen. Daß dieſe vier Mannſchaften die Vorſchlußrunde und den Endkampf nach dem Pokalſyſtem austragen, iſt nicht nur als geſchickter Schachzug des DỹB, der damit der„Meiſterſchaft“ den Reiz des endgültig Ent⸗ ſcheidenden nicht genommen hat, ſondern auch in ſportlicher Beziehung jederzeit zu verantworten. Die vier Mann⸗ ſchaften, die aus den Gaugruppenſpielen als Erſte hervor⸗ gegangen ſind, ſind ſich faſt ohne Ausnahme in ihrer Spiel⸗ ſtärke ſo gleichwertig, daß das Moment des„Nicht⸗in⸗Form⸗ ſeins“ für die Endſpiele keine Bedeutung hat und haben kann. Man kann deshalb mit Fug und Recht behaupten, daß am kommenden Sonntag die zwei wirklich beſten deutſchen Mannſchaften dieſes Jahres um den Titel des Deutſchen Fußball⸗Meiſters ſtreiten. Schalke 04 und der 1. Fé Nürn⸗ berg haben ſich in den drei bisherigen Etappen, Gaumeiſter⸗ ſchaft, Gaugruppenſpiele und Vorſchlußrunde, ſiegreich durch⸗ geſetzt und ſie werden nun beide verſuchen, auch die vierte und letzte Etappe, das Endſpiel im Berliner Poſtſtadion, zu einem Erſolg für ihre Farben zu geſtalten. Wieder einmal der Nürnberger„Club“ Die Geſchichte des Nürnberger Meiſterelubs, des 1. FC Nürnberg, iſt mit der Geſchichte des geſamten deutſchen Fußballſports auf das innigſte verbunden. Nicht allein des⸗ halb, weil die Nürnberger bisher fünfmal die Meiſterſchaft an ſich reißen konnten, ſondern in erſter Linie darum, weil die„alten Cluberer“ wirklich Fußball⸗Pioniere im beſten Sinne des Wortes waren. Sie waren es, die die Brücken bauten, auf denen der deutſche Fußballſport zu ſeiner heu⸗ tigen Größe gelangte. Der„Club“ wurde 1900 gegründet; ein kleiner Kreis ehemaliger Nürnberger Mittelſchüler „ſchleppte die Torſtangen auf die Deutſchherrnwieſe“ und legte ſo den Grundſtein zur ſpäteren Fußballhochburg Nürnberg⸗Fürth. Schon 1907 errang der 1. FC Nürnberg ſeine erſte Meiſterſchaft, und zwar die bayeriſche. Damit begann eine Serie großer Erfolge, und heute iſt der„Club“ nicht nur fünffacher deutſcher Meiſter, ſondern auch viel⸗ facher ſüddeutſcher, bayeriſcher und Pokalmeiſter. Deutſcher Meiſter wurde er jedoch erſt nach dem Kriege im Jahre 1920. Fürth wurde damals mit:0 im Endſpiel geſchlagen. Im Jahr darauf verteidigte er ſeinen Titel durch einen:0⸗Sieg über Vorwärts Berlin erfolgreich. Zum dritten Male holte er ſich den Titel 1924 mit:0 gegen den HSV. 1925 ſtieg das denkwürdige Meiſterſchaftsfinale in Frank'urt gegen den FSV Frankfurt, das die Nürnber⸗ ger nach Verlängerung mit:0 gewannen. Die fünfte und bisher letzte Meiſterſchaft fiel 1927 an den„Club“. Hertha/ BSc Berlin mußte ſich damals mit 210 geſchlagen bekennen. Und nun ſtehen die Nürnberger wieder einmal im End⸗ ſpiel. Nach einer Pauſe von ſechs Jahren haben ſie ſich wieder durchgeſetzt. Der Fé Schalke 04 oder die„Knappen“, wie die Mannſchaft im Volksmunde heißt, hat ſich ſeine Geltung erſt ſchrittweiſe erkämpfen müſſen. In den Endſpielen um die Deutſche Meiſterſchaft reichte es anfangs nur immer bis zur Vorrunde. In der Meiſterſchaft 1926/27 ſchieden bie Schalker bereits in der Vorrunde gegen 1860 München mit 123 aus, und nicht wei⸗ ter kamen ſie im nächſten Jahr. Hier war es der Ham⸗ burger SB, der die Hoffnungen der Schalker durch einen .2⸗Sieg vernichtete. Im nächſten Jahre kam Schalke ſchon eine Stufe höher. Die„Knappen“ überſtanden die Vorrunde, ſcheiterten dann aber an Hertha⸗BSc mit 114. Ebenſoweit ging es 1930. Noch einem Siege über Armi⸗ nio Hannover unterlagen ſie mit:6 dem 1. FC Nürnberg. 1992 konnten ſie ſegar die Vorſchlußrunde erreichen, kamen dann aber an der Frankfurter Eintracht nicht vorbei. 1933 kam dann das große Endſpiel Fortuna Düſſeldorf gegen Schalke 04. Wieder war das Glück nicht auf ſeiten der Schalker, mit:0 trug Fortuno einen ſicheren Sieg davon. Im Berliner Poſtſtadion werden ſich die beiden Mannſchaften vorausſichtlich in ſolgenden Aufſtellungen gegenübertreten: 1. Fé Nürnberg: Köhl Popy Munkert Kreiſel Billmann Oehm Gußner Eiberger Friedel Schmidt Kund Rothardt Kuzorra Nattkämper Urban Kalwitzki Valentin Szepan Tibulſki Zajons Bornemann Mellage Schalke 04: Schiedsrichter des Kampfes iſt der Berliner Alfred Birlem. Wie ſteht es nun mit den Ausſichten? Wird Nürnberg, das in einem Endſpiel noch nie ver⸗ loren hat, zum ſechſten Male Meiſter oder holen ſich die — „Knappen“, Weſtdeutſchlands„Wunderteam“, zum erſten Male den Titel? Die Frage iſt ſehr ſchwer zu beantwor⸗ ten. Favoriten gibt es keinen. Beide Mannſchaften haben ihre Vorzüge und... Nachteile. Die Schalker, allgemein etwas mehr favoriſiert, laſſen jene Härte und jenen Kampfgeiſt vermiſſen, die den„Club“ in höchſtem Maße auszeichnen. Die Nürnberger dagegen haben einiges von ihrer früheren großen Technik verlernt, während gerade in dieſem Punkt die Schalker heute niemand zu fürchten haben. Die Spielſtärke muß man alſo als ziemlich gleich bezeichgen. Entſcheiden wird den Kampf die beſſere Taktik. Und es wird ſehr intereſſant ſein, das neue Nerzſche Syſtem, die W⸗Formation mit zurück⸗ gezogenem Mittelläufer, im Kampf gegen die ausgeſprochen aufbauend arbeitende Läuferreihe der Nürnberger zu ſehen. Szepan wird nach dem in Italien bewährten Mu⸗ ſter„dritter Verteidiger“ ſpielen, während„Spezi“ Schaffer ſeinem Mittelläufer Billmann ſtrikteſte Anweiſung geben wird, nicht in den eigenen 16⸗Meter⸗Raum zu kom⸗ men. Schaffer iſt bekonntlich ein erklärter Gegner der neuen Nerzſchen Methode. Am Sonntag wird es ſich jedoch beweiſen, wer recht hat, Schaffer oder Nerz. Wir ſagten ſchon, daß die Siegesausſichten gleichverteilt ſind. Sowohl der„Club“, als auch Schalke haben das Zeug in ſich, den Endkampf zu gewinnen. Wer aber auch von den beiden Mannſchaften den Titel erringt, würdig iſt jede, ihn zu tragen. Einen deutſchen Motorradſieg gab es bei einem Schwei⸗ zer Rennen in Olten. Der Baſeler Stärkle ſteuerte in der Seitenwagenklaſſe bis 600 cem eine NSu⸗Maſchine über 71,25 Km. in:02 zum Siege. Nach Argentinien zurückkehren will der bekannte Mit⸗ telläufer von Juventus Turin, Monti. Sein Vertrag läuft in drei Monaten ab und der Argentinier hat erklärt, ihn nicht erneuern zu wollen. Der Deutſchlanoflug — Um einen Ausgleich zwiſchen den ſchwachen und den ſtarken Flugzeugen zu ſchaffen, wurden die letzten 43 Flug⸗ zeuge, die ſchnellſten Maſchinen, erſt um.15 Uhr, alſo zwei Stunden ſpäter als die erſte Gruppe, vom Start gelaſſen. Inzwiſchen war es hell geworden, und man konnte nun genau die Startmanöver beobachten. Außer Staatsſekretär Milch war ein großer Teil der Landesgruppenführer des DoeW anweſend, ferner der Prüſident des Luftamtes Kau⸗ piſch ſowie eine Reihe von Sportbegeiſterten, die es ſich nicht haben nehmen laſſen, ſo zeitig auf dem Platz zu erſcheinen. Um.15 Uhr gingen von der letzten Gruppe die erſten Dreierſtaffeln hoch, und ihnen folgten in Fünfer⸗ und Siebener⸗Staffeln die anderen in Zweir Minuten⸗ Abſtand. Jede Staffel wird von den Anweſenden mit er⸗ hobener Hand begrüßt. Dankend erwidern die Orter den Gruß. Als letzte Maſchine ſteigt eine Danziger hoch, die außerhalb des Wettbewerbes die ganze Strecke als Werk⸗ zeugmaſchine mitmacht. Im aanzen ſtarteten neun Verbände zu örei Flugzeugen, zwei zu vier Flugzeugen, ſechs zu fünf Flugzeugen und ſechs Verbände zu ſieben Flugzeugen. Um.90 Uhr iſt der gut organiſierte Start des größten Deutſchlandfluges glück⸗ lich und ohne Ausfall durchgeführt. Der Wettbewerb um die beſte Gemeinſchaftsleiſtung hat begonnen. Die heutige Strecke führt die Flugzeuge über Stettin, Danzig, Königsberg. Stolp, Greifswald nach Tempelhof zurück, wo ſie im Laufe des ſpäten Nachmittags und Abends zu erwarten ſind. Um.10 Uhr trafen im Zuge des Deutſchlandfluges 1934 die erſten Staffeln in Stettin ein und zwar'ül mit drei Flugzeugen und Bu2 mit drei Flug⸗ zeugen um.10 Uhr und.35 Uhr, B6 mit drei Flugzeugen, um.11 Uhr und.30 Uhr, Big mit drei Flugzeugen um .11 und.35 Uhr, Bo5 mit drei Flugzeugen um.16 Uhr und.25 Uhr, Bu8 mit fünf Flugzeugen um.20 Uhr, C 1 mit vier Flugzeugen um.25 Uhr, D 7 mit fünf Flugzeugen um.27 Uhr, Gü4 mit ſieben Flugzeugen um .28 Uhr, Gü 5 mit ſieben Flugzeugen um.28 Uhr und .40 Uhr. V. dieſen Flugzeugen ſind einige bereits wie⸗ der geſtartet. Trotz der frühen Morgenſtunde hatte ſich auf dem in der Nähe Stettins gelegenen Flugplatz eine zahl⸗ reiche Menſchenmenge ein efunden. Die Deutſchland⸗Flieger in Danzig Auf dem Flugplatz Danzig⸗Langfuhr waren bis 7 Uhr früh 14 Verbände der am Deutſchlandflug teilnehmenden Maſchinen gelandet, darunter die Ortsgruppen Magdeburg Zum Deutſchen Derby Am 24. Juni wird auf dem Horner Moor, neben Doberan, Breslau und Baden⸗Baden der älteſten Prüf⸗ ſtätte des Vollblutpferdes, zum 65. Mal das Deutſche Derby gelaufen. Wie in allen Nennſport treibenden Ländern geht auch dieſes vornehmſte und wertvollſte Rennen in Deutſchland zurück auf das engliſche Vorbild, das„Derby der Derbies“. Das Engliſche Derby beſteht ſeit 1780 und leitet ſeinen Namen von einer der älteſten Sportfamilien her. Der Siegerpreis des Deutſchen Derbys beträgt RM. 50 000.—, während dem Sieger im glücklicheren England, in dieſem Jahre gelaufen am 6. Juni, Pſtrl. 9352, das ſind etwa RM. 130 000.—, zugefallen ſind. Im Kampfe um„das blaue Band“ zu ſiegen, iſt der höchſte Ehrgeiz eines jeden am Rennſport Be⸗ teiligten. Die Erringung dieſer Trophäe iſt der Traum des ach ſo oft enttäuſchten Vollblutzüchters, iſt der ſtille Wunſch des von Sorgen und Opfern geplagten Rennſtall⸗ beſitzers, iſt der höchſte Ehrgeiz des leider vielfach ver⸗ kannten und verleumdeten Trainers und Jockeys. Wohl in keinem anderen Sport hängen die Lorbeeren ſo hoch wie im Rennſport, zumal in unſerem hierfür kli⸗ matiſch wenig geeigneten Land. Alſo Grund genug, daß andere Sports, bei denen die Trauben leichter zu pflücken ſind, ſchneller einen Stamm von Aktiven haben gewinnen können. Ein guter Athlet, Schwimmer, Tennisſpieler, Autofahrer— je nach Veranlagung und Mitteln zu wer⸗ den, dazu gehören Jahre. Einen Derby⸗Sieger zu züchten, dazu gehören Menſchenleben, wenn nicht Generationen. Aber dafür iſt auch beiſpiellos die Befriedigung und Freude deſſen, dem nach langer, mübſamer, züchteriſcher Arbeit der große Wurf in dieſem Sport der Könige oder dieſem Könige aller Sports gelingt. Auf Grund des rein zeitlichen Vorſprungs und auf Grund ihres beſonders aus⸗ prägten ſportlichen Inſtinkts wiſſen die Eng⸗ länder die beſonderen Schwierigkeiten rennſportlicher Betätigung in vollendeter Weiſe zu würdigen. Infolge⸗ deſſen genießt drüben der Rennſport eine Popularität, die für unſere Begriſfe märchenhaft iſt. Geht es doch ſo weit, daß der einfache Mann beiſpielsweiſe häufig hi⸗ ſtoriſche Ereigniſſe ſtatt mit einer Jahreszahl mit dem Namen des betreffenden Derby⸗Siegers regiſtriert. Solche Popularität würde, auf unſere Verhältniſſe übertragen, erreicht ſein wenn etwa auf die Frage nach dem Jahre der Deutſchen Erneuerung durch den Nationalſozialismus ge⸗ antwortet würde:„Das Jahr von Alchimiſts Derby“! Hegriffen iſt. Es wird noch gute Weile haben, bis wir ſo weit ſind. Freuen wir uns vorläuſig, daß der Sinn für Rennen und Vollblutzucht wegen ihrer vaterländiſchen und kulturellen Bedeutung ſeit dem Jahre 1933 in erfreulicher Zunahme Wenn dieſes Mal das 65. Derhy ge⸗ laufen wird, ſo wird die Reſonanz im Deutſchen Volk ſo ſtark ſein wie nie zuvor. Dieſes gewachſene Verſtändnis iſt auch nicht zuletzt zurückzuführen auf die im Geſun⸗ dungsprozeß des Volces gewachſene Liebe der Menſchen zur Natur und ihren Geſchöpfen, deren edelſtes das Voll⸗ blutpfferd iſt. Es geht ein eigener Zauber aus von den großen Ver⸗ tretern des Pſerde⸗Geſchlechts. Ihre Namen werden mit Stolz genannt und ſind von vielen Legenden umgeben, nicht viel anders als die Namen großer Perſönlichkeiten. Wie der Engländer mit Andacht von den auf der Rennbahn un⸗ geſchlagenen großen Vererbern der Vollblutzucht Eelipſe und Saint Simon ſpricht, wie der Franzoſe ſeinen Ajax und Preſtige hochhält, der Oeſterreicher in Kineſem und Patience Wunderpſerde erblickt, ſo haben wir unſere großen Herold und Oleander. Auch diesmal haben wir einen Derby⸗Kandida⸗ ten, der die Hoffnung aufkeimen läßt, in ſeinem Jahr⸗ gang Sonderklaſſe zu bleiben, der als Dreijähriger un⸗ geſchlagene Heugſt Travertin des Herrn Haniel. Wir wollen es dieſem Pferde und ſeinem paſſionierten Be⸗ ſitzer wünſchen, daß nach den vielen Enttäuſchungen des alten Hanielſchen Zuchtbeſtandes der große Wurf gelingt. Es würde ſchmerzlich ſein für alle, die für ein Pferd hoher Klaſſe ein Sympathiegefühl haben, wenn der deutſche Derby⸗Favorit ebenſo entthront würde, wie es mit den Favoriten großer ausländiſcher Rennen in dieſem Johr geſchehen iſt. In England wurde das„Wunderpferd“ Colombo im Derby nur Dritter. Die beſte Stute Campanula lief in den Oaks dem wertvollſten Stutenrennen, unplaciert. In Frankreich mußte der beſte Dreijährige Brantome durch Huſtenanfall dem Derby(Prix du Jockey⸗Club) fern bleiben. Die beſte Stute Mary Tudor wurde im Prix de Diane Zweite. Möge es unſerem Travertin erſport blei⸗ ben, daß er im Derbygeſchlagen oder durch eine Indispoſi⸗ tion am Starten verhindert wird.„Vor die Tugend ſetz⸗ ten die Götter den Schweiß“! Franz Shales de Beaulien Die Meiſterſchaften des Kreiſes Anterbaden Am vergangenen Sonntag haben die Mannheimer Leicht⸗ athleten die erſte Feuerprobe überſtanden und dies ſogar gut. In Karlsruhe beim Olympiawerbefeſt war alles ver⸗ treten, was einen Namen hat. Mannheim hat dabei glän⸗ zend abgeſchnitten. Ueber die kurzen Strecken bis 400 Meter war Mannheim viermal in Front und belegte zu⸗ dem noch gute Plätze. Hervorragend dabei Nehb, der 50,3 laufen konnte, ohne ſich voll auszugeben. Die Mittelſtrecken brachten zwar eine Enttäuſchung, indem ſich Abel über 800 Meter noch im Ziel abfangen ließ, ohne ſeine bisherige Beſtzeit zu erreichen, dabei aber doch noch unter 2 Minuten bleibend. Ueber 1500 Meter ſiegte der Freiburger Stadler in 4,02; an zweiter und oͤritter Stelle folgten die Mannheimer Lang und Hein; letzterer kämpft nicht energiſch genug. In der langen Strecke ſind wir nicht mehr mit da⸗ bei; Lauſer kann nicht ſo ſchnell erſetzt werden. Die 4⸗ mal ⸗100⸗Meter⸗Staffel ſowie die Schwedenſtaffel fielen nach Mannheim; desgleichen die Staffel über 5 mal 200 Meter. Abgegeben wurde die 4⸗mal⸗ 1500⸗Meter⸗Staffel in Abweſenheit der Neckarauer, die über⸗ raſchenderweiſe dieſe ſeltene Gelegenheit zum Kampf in di⸗ ſer Staffel nicht wahrnahmen. ZIn den Läufen iſt alſo Mannheim in Baden tonangebend, dafür fehlt es jedoch in den techniſchen Uebungen. Hier iſt noch viel braches Feld zu beſtellen. Im Weitſprung fehlte zwar Abele, der ebenfalls für 7 Meter gut iſt und eventuell den Weitſprung in Karlsruhe gewonnen hätte— Abele gewann in Bruchſal beim SA-Sportfeſt den Leicht⸗ athletik⸗Dreikampf—. Sieger war Törnſtröm⸗Karlsruhe mit einem glücklichen 6,91⸗Meter⸗Sprung, nachdem ſeine anderen Sprünge ſo um 6,50 herum lagen. Der Hoch⸗ ſprung ging ebenfalls für uns verloren. Brod wie auch Hammerich waren nicht beſtens disponiert. Dafür gab es aber im Dreiſprung einen Doppelerfolg für Mannheim. Brod und Köppen erreichten mit 12,40 bzw. 12,39 die größte Weite. Beim Stoß gab es in Abweſenheit von Greulich nur Plätze, die der Neckarauer Abel belegte. Hier iſt in Kull⸗ mann⸗MTV Karlsruhe, ein talentierter Athlet am Start geweſen, denn 62 Meter Speer iſt keine alltägliche Leiſtung. Beim Diskuswurf wurde beinahe die 40⸗Meter⸗Grenze überſchritten; in dieſer Diſziplin konnte Abel mit ſaſt 38 Meter noch gefallen. War Mannheim, als Ganzes betrachtet, bei den Män⸗ nern in Front, ſo enttäuſchten dafür unſere Frauen. Dies aber nur ſcheinbar, da faſt alle Größen nicht am Start waren. Hier werden erſt die Ergebniſſe der Kreismeiſter⸗ ſchaften und dann die badiſchen Aufſchluß geben. Die Kreismeiſterſchaften werden erſtmals wie⸗ der zuſammen von der DT und DeB ausgetragen. Der Meldeſchluß hat ein gutes Ergebnis zu verzeichnen. 220 Meldungen wurden bei den Männern abgegeben. Den größten Zulauf hat der 100⸗Meter⸗Lauf mit 26 Meldungen erhalten. Neckermann und Eichin ſtarten als Favoriten. Dieſelben Sprinter ſollten auch über 200 Meter an erſter Stelle enden; 13 Mann haben ſich für dieſe Uebung eingetragen. Nehb wirc ſich von ſeinen acht Geg⸗ nern den 400⸗Meter⸗Lauf nicht ſtreitig machen laſſen; Rei⸗ mer ſollte Zweiter werden. Abels Domäne, der 800⸗ Meter⸗⸗Lauf, vereinigt zehn Läufer am Start, die alle am Ziel Abels Rücken ſehen ſollten. Sechs haben für 1500 Meter gemeldet; Lang wird vor ſeinem Klubkameraden Hein in Front erwartet. Ueberraſchend ſchwach ſind die langen Strecken beſetzt. Zehn Mann gehen über 5000 Meter; hier hat Heſſenauer vom Turnverein die größ⸗ ten Ausſichten. Für 10 000 Meter ſind drei Unterſchriften abgegeben worden; allerdings ſtehen hier die Meldungen der unbekannten Sportler noch aus, ſo daß ſowohl dieſes Feld wie auch das über 800 Meter etwas ſtärker werden dürfte. Schwach iſt die Beſetzung über 4 mal 400 Meter; M7G und 46 haben nur gemeldet. Auch die 4⸗mal⸗1500⸗ Meter⸗Stafſel ſieht nur drei Vereise am Start. Bei den Sprungübungen ſteht der Weitſprung mit 16 Teilnehmern an erſter Stelle, gefolgt vom Hochſprung. Sehr gut beſetzt iſt auch das Kugelſtoßen mit 20 Konkurrenten. Die neu in den Wettbewerb aufgenommene Uebung, das Hammerwerfen, hat 7 Liebhaber gefunden mit Eſchelbach⸗ Polizei an der Spitze. Aber auch die anderen techniſchen Uebungen ſind gut beſetzt, ſo daß überall harte Kämpfe zu erwarten ſind. Bei den alten Herren ſind ſowohl für den jüngſten wie den älteſten Jahrgang je fünf Nennungen abgegeben worden, während für den mittleren niemand gemeldet hat. Auch das Meldeergebnis der Frauen iſt als ſehr gut zu bezeichnen. Nahezu hundert Meldungen wurden abgegeben. Bei dem ſchwachen Ge⸗ ſchlecht nimmt eine Uebung der ſtarken Männer den erſten Platz ein. 16 Mädels bewerben ſich im Kugelſtoßen um den Meiſtertitel. Bei den Läufen ſteht mit 12 Teilnehmerinnen der 100⸗Meter⸗Lauf an erſter Stelle. Weggefallen iſt der Soo⸗Meter⸗Lauf, der dieſes Jahr im Meiſterſchaftsprogramm der DSu nicht erſcheint. Zu der einzigen ausgeſchriebenen Staffel haben ſechs Vereine acht Meldungen abgegeben. Die Spitzenſtellung der MTch dürfte hier noch nicht erſchüttert ſein. Die Wettkämpfe der Leichtathleten beginnen ſchon am Samstag nachmittag auf dem Phönixplatz mit einigen Ent⸗ ſcheibungen und Vorkämpfen. Zur Entſcheidung gelangen bei den Frauen: Kugel⸗ ſtoßen, Weitſprung. Weiter kommen die Vorläufe über 200 Meter und 4 mal 100 Meter zum Austrag. Bei den Männern kommen ſchon mehr Entſcheidungen. Weitſprung, Diskuswurf, 10.000 Meter, Hammerwerfen, Steinſtoßen, Hochſprung. 200 Meter und 400 Meter Hürden kommen am Samstag zur Austragung, dazu noch die 4⸗mal⸗ 1500⸗Meter⸗Staffel. Wenn alles am Start erſcheint und bis Sonntag wieder das für die Leichtathleten ſo notwendige Sommerwetter herrſcht, werden auf dem Platze des M§ Phönix ſpau⸗ nende Kämpfe zu erwarten ſein. Es liegt nun an dem Mannheimer Sportpublikum, ſein Intereſſe an der Leicht⸗ athletik durch einen Maſſenbeſuch zu beweiſen. zur Sonnwendfeier.— 22.30: 1934 und Hannover, die Ortsruppe Berlin, die Ortsgrupm Heſſen⸗Darmſtadt und die Ortsgruppe Braunſchweig mit je drei Flugzeugen, die Ortsgruppe Hamburg⸗Altona und die Untergruppe Berlin mit vier Flugzeugen, die Unter⸗ gruppe Oberſchleſien mit fünf Flugzeugen, die Untergruppe Mannheim⸗Ludwigshafen und die Untergruppe Eßlingen mit ſieben Flugzeugen. Mit der Untergruppe Berlin landete u. a. der bekannte Flieger von Gablentz. Außerdem traf gegen 7 Uhr außer Wettbewerb Präſident Loerzer am Steuer ſeiner Maſchine ein. Um 8 Uhr waren ſämtliche bisher in Danzig gelandeten Teilnehmer am Deutſchlandflug zum Weiterflug nach Allenſtein geſtartet. Präſident Loerzer ſtartete um.45 Uhr am Steuer ſeiner Heinkel⸗Maſchine nach Königsberg. In Danzig herrſcht im Gegenſatz zu dem bisherigen Deutſch⸗ landflug ausgezeichnetes Wetter bei Windſtärke 2. Die Maſchine D 6 L. der Fliegerortsgruppe Münſter fiel hinter Stettin aus, ſo daß der Verband in Danzig ſtatt mit fünf nur mit vier Maſchinen Am zweiten Streckenflugtag ſtarten die Flug⸗ zeugverbände ab 5 Uhr morgens, und zwar in einem Ab⸗ ſtand von 4 Minuten; an dieſem Tag, Freitag, die ſchnel⸗ leren Flugzeuge zuerſt, um das Feld von vornherein mög⸗ lichſt auseinanderzuziehen. Die ſchwierigen Orteraufgaben im Rieſengebirge und die Landung auf dem kleinen Flug⸗ platz in Hirſchberg geben hierzu die Veranlaſſung. Der Start am dritten Streckenflugtag, dem 23. Juni, bis hinauf nach Flensburg und der am vierten Streckenflugtag, dem 24. Juni, nach dem Süden bis Berch⸗ tesgaden erfolgt ebenfalls um 5 Uhr morgens. Auf der drit⸗ ten Tagesetappe werden die Abſchlußregatten der Kieler Woche überflogen. Die Wendemarken ſind über der Außen⸗ und Innenförde ſo feſtgelegt, daß die Maſchinen beide Re⸗ gatten um die Mittagszeit überfliegen. Auf Wunſch des Reichsminiſters für Luftfahrt wurde die vierte Tagesetappe nach Berchtesgaden in die un⸗ mittelbare Nähe vom Haus des Führers gelegt. Die ge⸗ ſamten teilnehmenden Verbände werden am 24. Juni das Haus des Führers umrunden. Dieſer Flug nach Berchtes⸗ gaden geſtaltet ſich beſonders ſchwierig, da der Flugweg in das Gebirge nur durch ein ſchmales Tal führt, durch das die Wettbewerbs⸗Flugzeuge hin⸗ und zurückfliegen müſſen. Deshalb ſind beſtimmte Flughöhen feſtgeſetzt, die für den Hinflug eine Maximalhöhe von 100 Meter, für den Rück⸗ flug eine Minimalhöhe von 300 Meter vorſchreibt. Zur Orientierung durch die vielen Nebentäler ſind an den Fels⸗ wänden rieſige Richtungspfeiler angebracht. Der Führer wurde von dieſem Flug verſtändigt und wird ſelbſt von ſei⸗ nem Haus aus die deutſchen Sportflugzeuge während ihres Wettbewerbes begrüßen. 1. Tag der Fechteuroyameiſterſchaften Deutſchland im Mannſchaft⸗Florettkampf Dritter Die von 13 Nationen beſchickten Europameiſterſchaften im Fechten nahmen am Mittwoch abend mit den Mann⸗ ſchaftskämpfen für Damen und Herren im Florett im Gar⸗ ten des„Schweizer Hauſes“ ihren Beginn. Unter der gro⸗ ßen Zahl der Zuſchauer ſah man u. a. auch faſt das geſamte diplomatiſche Korps der polniſchen Hauptſtadt. Die Kämpfe des erſten Tages brachten denn auch ganz hervorragenden Sport. Auch mit den Leiſtungen unſerer Mannſchaften können wir zufrieden ſein. Bei den Herren hielt ſich die deutſche Mannſchaft mit Casmir, Roſenbauer, Eiſenecker und Heim ganz aus⸗ gezeichnet. Wenn auch gegen die Favoriten Italien und Frankreich keine Siegesausſichten beſtanden, ſo war doch immerhin der Sieg über die Ungarn mit 914 ſehr erfreulich. Auch ein weiterer Erfolg über Griechenland mit:5 und über Oeſterreich mit:5 verdient Beachtung. In den letz⸗ ten Kämpfen gegen Frankreich und Italien trat unſere Mannſchaft nicht mehr in ihrer ſtärkſten Beſetzung an, da. ſich die Fechter für die Einzelkämpfe ſchonen wollten. So gewann Frankreich mit:4 und Italien bezwang uns dann ſogar mit:0. In der Entſcheidung, die ein äußerſt ſchar⸗ fes Gefecht brachte, ſiegte Italien mit:4 über Frankreich und wurde damit Europameiſter im Mannſchafts⸗Florett⸗ fechten. Deutſchlands dritter Platz vor Ungarn iſt hoch einzuſchätzen. Bei den Damen waren die ungariſchen Vertreterinnen eine Klaſſe für ſich. Sie gewannen überlegen vor Deutſch⸗ land, England und Italien. Die drei letztgenannten Län⸗ der wurden gemeinſam auf den zweiten Platz geſetzt. Die deutſche Mannſchaft mit der deutſchen Meiſterin Frau Oel⸗ kers, Frl. Haſch, Frau Wachter und Frau Oslob gewann gegen Polen überlegen mit 15:1 und blieb auch über Italien mit:3 negreich. Sie verloren dagegen gegen die Ungarn mit:9 und gegen die Engländerinnen mit dem gleichen Ergebnis. — 50 Staffeln haben für das Wettſchwimmen„Quer durch Berlin“ gemeldet, das am 30. Juni zum 15. Male aus⸗ getragen wird. In der über 5000 Meter führenden großen Staffel gehen die Berliner Vereine SSC 89, Spandau 04 und Poſeidon, Magdeburg 96, Poſeidon Leipzig und der Bremiſche Schwimmperband an den Start. Um den Frankfurter Fußball⸗Goldpokal liefern ſich am Sonntag die zur Bezirks⸗ bzw. Kreisklaſſe gehörenden Mannſchaften von Blauweiß Bürgel und SV 02 Offenbach den Endkampf. Die Gauligavereine Offenbacher Kickers Fußballſvortverein und Eintracht ſind ſämtlich ausgeſchal⸗ tet worden. Was hören wir? Freitag, 22. Funi Reichsſender Seuttgart .55: Frühkonzert(Schallpl.).— 10.10: Vertonte Eigen⸗ heiten aus allerlei Städten auf der Konzerturgel.— 10.30: Symphonie Nr. 2 von Brahms(Schallpl.).— 12.00: Be⸗ liebte Tenöre(Schallpl.).— 13.20: Mittagskonzert.— 14.30: Schulfunk.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 17.45: Glas⸗ harfenmuſik.— 18.00; HJ⸗Funk.— 18.25: Aerzte⸗Vortrag: Erſte Hilfe.— 18.45: Unterhaltungskonzert.— 20.00: Reichsſendung: Politiſcher Kurzbericht— 20.15: Reichsſendung: Stunde der Nation: Richard Wetz, ein ſchleſiſcher Komponiſt.— 21.00: Vom Vorſtadt⸗Tonz⸗ boden zum Hofball. Aus der Jugendzeit des Wiener Walzers.— 23.00: Hörbericht vom Deutſchlandflug.— 23.15: Tanzmuſik.— 24.00: Nachtmuſik. Reichsſender Frankſurt 14.40: Stunde der Frau.— 17.30: Begegnung mit Bauern.— 17.45: Kleine Klaviermuſik.— 18.00: Stunde der Jugend.— 18.25: Schwimmer als Lebensretter.— 18.50: Griff ins Heute.— 19.00: Mainiſche Heerſtraßen. Hörfolge.— 19.40: Volksmuſik.— 23.15: Vom Schickſal des deutſchen Geiſtes: Luoͤwig Richter. Reichsſender Köln .20: Schallplatten.—.05: Schallplotten.— 10.30: Wir und die Welt.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.00: Orcheſter⸗ konzert.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 17.15: Veſperkon⸗ zert.— 19.30: Neue Muſik auf Volksinſtrumenten.— 21.30: Neue Muſik auf Volksinſtrumenten.— 29.00: Sonnwend⸗ feier. Reichsſender München .45: Schallplatten.—.35: Schallplatten.— 10.10: Schulfunk.— 12.00: Schallplatten.— 13.25: Mittogskonzert. — 14.20: Leſeſtunde.— 14.50: Stunde der Frau.— 15.30: Altbayeriſche Johannisbräuche.— 16.00: Veſperkonzert.— 17.50: Konzertſtunde.— 19.60: Blasmuſik.— 21.00: Von den Lebensgeſetzen der bildenden Kunſt.— 21.20: Klavier⸗ konzert W. Kempf.— 23.00: Nachtmuſik. Deutſchlandſender 6,20: Frühkonzert.—.00: Schulfunk: Volksliedſingen. — 150.10: Hörbericht aus dem Reichsarbeitsſchutzmuſeum. — 11.30: Für die Mutter.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.00: Werke lebender Komponiſten(Schallpl.).— 15.15: Für die Frau.— 15.45: Wiſſenſchaft meldet.— 16.00: Nach⸗ mittagskonzert.— 17.20: Junikäfer. Ein klingendes Mär⸗ /chenidyll.— 18.00: Mit Segel und Schott. Hörbilder.— 18.45: Muſik am Nachmittag.— 19.45: Kulturwillen des BöM.— 21.35: Flamme empor. Feierſtunde der Jugend Hörbericht von der Kieler Woche.— 23.00: Hörbericht nom Deutſchlandflug.— 23.15: Mufik om Abend. „HANELS- ο WIRTSCHAFTS.-zhrUNG ſen. Abend-Ausgabe Nr. 278 Donnerstag, 21. Juni 1934 der Neuen Mannheimer Zeitung j BÄÄÄÄÄÄÄÄ ͤ ¶¶¶ůPP ¶PĩPQQP———————— Der deuische Bergbau im Mai 1934 In den hauptſächlichſten deutſchen Steinkohlengewin⸗ nungsgebieten betrug bei 24(April 1934: 24, Mai 1033: 2⁵) Arbeitstagen die Kohlenförderung insgeſamt 9364 251 (9 550 870 bzw. 8 602 974) To., arbeitstäglich 397 938(397 952 bzw. 344 119) To., die Kokserzeugung 1970 600(1 875 281 bzw. 1 633 843) To., die Brikettherſtellung 250 423(267 563 dzw. 282 894) To. Die Ergebniſſe der deutſchen Steinkohlen⸗ förderung hielten ſich auf der Höhe des Vormonats. Der aus jahreszeitlichen Gründen beeinträchtigte Abſatz von Hausbrandſorten wurde ausgeglichen durch den Bedarf an Induſtriekohlen. Gegenüber dem Mai des Vorjahres wur⸗ den arbeitstäglich 15,6 v. H. mehr gefördert. Die Bel eg⸗ ſchaft nahm zu, die Feierſchichten konnten im ganzen etwas abgebaut werden. Die Halden⸗ beſtände blieben unverändert. In Mitteldeutſchland und im Rheinland wurden ferner an Rohbraunkohlen 10 225 307 (9 626 679 bzw. 9 679 231) To. gewonnen, d. ſ. arbeitstäglich 432 322(401 112 bzw. 387 169) To., an Braunkohlenbriketts 2 483 984(2 258 267 bzw. 2 442 417) To. hergeſtellt, d. i. ar⸗ beitstäglich 104 960(94.094 bzw. 97 697) To. Dem Braun⸗ kohlenbergbau brachte der Monat Mai eine gewiſſe Be⸗ lebung, die arbeitstägliche Rohkohlenförderung konnte um 8 v.., die arbeitstägliche Briketterzeugung um 11,5 v. H. geſteigert werden. Die Entwicklung im Eiſenerzbergbau war weiter gün⸗ ſtig. Dem Metallerzbergbau brachten die merklich nach⸗ gelaſſenen Metallpreiſe eine weitere Verſchlechterung ſeiner bedrängten Lage. eeee. * Mez AG, Freiburg i. Br— Verluſtminderung. Nach dem Bericht für 1039 ermöglichte die durch die Feſtigung der politiſchen Verhältniſſe in Deutſchland wieder erwachte Geſchäftsbelebung die Rückſchläge der erſten Monate des Jahres 1933 auszugleichen, um ſo mehr, als die i. V. in Angriff genommene und ingwiſchen weiterfortgeſetzte Neu⸗ ordnung und Verbeſſerung der Fabrikeinrichtungen und der Vertriebsorganifation ſich günſtig auszuwirken be⸗ gannen. Durch den Jahresreingewinn von 304 885/ lim Vorfahre 11708 /) konnte der Verluſtvortrag weiter von 1963 734 auf 1 658 849/ vermindert werden. Die Bruttoeinnahmen ſtellten ſich auf 6 209 159(6 310 546), außerordentliche Erträge auf 9531 624(198 146), während andererſeits erforderten Löhne und Gehälter 2279 587 (.177 863), ſoziale Abgaben und Penſionen 209278(204 050), Abſchreibungen 606 201(984 102), Zinſen 567 187(661 421), Beſitzſteuern 109 112(133 877) außerordentliche Aufwendun⸗ gen 225 000(neu, ohne nähere Erläuterungen) und ſon⸗ ſtige Aufwendungen 2149 532(2335 670). In ber Bi⸗ Lonz erſcheinen in Mill.: Immobilien 4,13(8,67), Ma⸗ ſchinen und maſchinelle Anlagen 2,6(2,5), Betriebseinrich⸗ tungen 0,65(0,641), Warenvorräte 5,68(5,96); Wertpapiere 1,0(0,279 und 0,231 Beteiligungen), Warenforderungen 2,38(2,25), Forderungen an abhängige Geſellſchaſten 8,02 (.02), Wechſel 0,38(0,24), Kaſſe 0,12(0,087) Bankguthaben 0,89(1,25), andererſeits bei 8,0 Aktienkapital Rückſtellungen 0,45(0,47), Wertberichtigung 2,63(2,45), Warenſchulden 1,38 (0,64 u. 0,35 Verbinölichkeiten gegenüber abhängigen Ge⸗ ſellſchaften), Bankſchulden 9,9(5,207). Die GV am Mitt⸗ woch erledigte einſtimmig die Regularien. O Abſchluß der Graphit Knopfmühl AG., München. München, 20. Juni.(Eig. Meld.) Im Geſchäftsbericht der Geſellſchaft heißt es, daß in der vorgelegten Bilanz für 1933 ſich der Zuſammenſchluß des Unternehmens mit den Firmen Vereinigte Graphit⸗ und Tiegelwerke Oberzell⸗Un⸗ tergriesbach AG. Deutſche Graphit⸗Geſellſchaft m. b. H. und der von der Rütgerswerke AG. in Dohna betriebenen Gra⸗ phit⸗Aufbereitungsanlage auswirkt. Die Erhöhung des Grundkapitals von 700 000 auf 1 Mill.„ iſt durchgeführt, Die Abſatverhältniſſe geſtalteten ſich während des gänzen Geſchäftsjahres äußerſt ſchwierig. Wenn auch infolge des Zuſammenſchluſſes eine mengenmäßige Umſatzſteigerung eintrat und ein weiterer Konkurrenzkampf innerhalb des bayeriſchen Graphit⸗Bergbaus ausgeſchaltet wurde, ſo ließ ſich trotzdem ein weiteres Sinken des Verkaufserlöſes nicht verhüten. Bei Abſchreibungen von 76 732(78 595)/ ergibt ſich ein Reingewinn von 49 958(45 656) /, aus dem 6(7) v. H. Dividende verteilt werden ſollen. Zu Anfang des neuen Geſchäftsjahres hat ſich die Stabiliſierung des. Graphitweltmarktes eingeſtellt. Die Geſellſchaft hat neuer⸗ dings die Belegſchaft vergrößert. Geireidemarki ruhig BBerliner Getreidegroßmarkt vom 21. Juni.(Eig. Dr.) Die Marktlage für Getreide hat allgemein eine Beruhigung erfahren, dagegen ſand die vorübergehende Einſtellung des Oelkuchenverkaufs Beachtung. Das Angebot getreide blieb mäßig und die Forderungen lagen auf geſtri⸗ ger Baſis. Das Geſchäft iſt gegenwärtig auf die Deckung des notwendigen Bedarfes beſchränkt. Weizen⸗ und Roggen⸗ mehle hatten laufendes Konſumgeſchäft bei ſtabilen Prei⸗ Von Exportſcheinen lagen Roggenſcheine ruhiger. Weizenexportſcheine: promt 1688, Juli 169; Roggenexport⸗ ſcheine: prompt 12674, Juli 126½. Für Hafer zeigte ſich zu unnachgiebigen Forderungen etwas Verkaufsneigung, jedoch lauteten die Gebote zumeiſt niedriger, ſo daß Ab⸗ ſchlüſſe nur in geringem Umfange zuſtandekamen. Gerſte alter Ernte war behauptet, neue Wintergerſte wurde ver⸗ älz. Mühlenw. 808/% Mhm. Gold 63.50 83,50 Pfatz Pretheſe. — 8 Aktion und Auslendsanleihen in P t 70* urszettel der Neuen Mannheimer Zeitung e,tre,. n i. S 1 . 1 Dürkoppwerke.—.——.—Carl Linpſtröm klannheimer sHentenbörse 21. 33 3 erheh 4 Bö 950 3650 Nagtue 6. 20. 21. 20. 21. Industrie-Altien nag—*.——.——— 9—— aube:—.——.— Dortm. Aetienbt.— Raseen 6% Bad. St.⸗A 27 94,— 94,—Konſerven Braun 39.50 88.50 Aſchaff. Aktienbr.—— 00,50 Keln Ech E Becl. 55.— 58.— 1—5 mtohl.—.— 2287 B u. Saurahültte 19.25 19.— Dortm. Unionbr.—.——.— Mansfelder Ai. S%.Kom.Gd. 00.50 88.—Fudwigsh.⸗Br. 84.— 07.50 Dortm. Ritkerbr. 68.— See„ Knort Peilbronn—.——,— Rbeinſtahl... 66,25 65,25 Ver. Stahlwerke 41.— 49.52 Clektr. en. 1136 1635 Rag k. W. Shiſegbefen S. 950 850 LudwigsWalzm. 67.50 87.50 enninger St. K. 109.7 109.7 Konferven Braun 96,50—.—. 6 Elktr, Licht u. K. 112,5 109,5 Maſch Buckau⸗W. (Shoſohth.Hybfdb 69.25 60,25 Hildebr. Rheinm. 79.— 70,— . Mainkraftwerke.—.— 79.87 6 Meiningerèhypbe—.— 69.75 Fahlv., Liſt& Co.—.——.—[Miag⸗Mühlen„70.— i Mi—+ 1487 HUfa⸗Süm — ſer 72—*—.——.— 1 99•„ 160, e Papier 100. Ecown, Bober, 18, 19. Selind. Wolff. 50.— 99.— 97 40 Miag, Mühch.::—— 88.„ ohne 28.,— 28,. Büleng 22 280.0 220·5 Felten& Guik. 68— 68, R 58.85* Foruaufende Notlerungen(Schiuß) ———— 110,0 110.0 Sinneer 5—— 23.75—[Moenus St. A. 58.25 56,— D. Schutzgebiete———— Allianz Leben„ 220,0 219,5 Ford Motoren. 65.25 60.75 Nieberlauſ. Kohle—6⁰ 0 95 Heuſche dinel.: 6475 84.78 Sereiriſg, et. B peg..— 1280 Rheiucete.———.— Sehe n, N eeee e — 3„„— 8 8 ſeinelektrav. A.—.——.— Bd..——.——„„ 39 8— Durlacher Hof.. 61.— 61.— Weſtereg. Alkali. 122.5 123.0—90—.————„ St. A. 100,5 99.50 i 84.——.—Industrie-Aktien 9—9 +5 K 60•25 Oberſchl. E. Bed.—.——— Alg. Eleftr. Geſ. 28,50 75. Leopoldgrube... 380 32.— g0 Sberſchl. Koksw. Eichbaum⸗Werger 72.— 72.— Bellſtoff Waldhof 48.50 40.— la.„„ 141.5 139,0 Rheinmetall. 120,0 128.0 6%.SdPfbö. 10—.— 96.— Gentcho—— 83 7*.— Aſchaffenb. Zell.—.— 49.20 Mannesmannrö. 80.75 65,17 Sebr 10 R——.— 8 98.15 Rütgerkwerke. 41.— 40.——00% 21—.— 83.—*—9 8* Cerut eräz8 71.— 71.75—————.——3—17.8 Mot.⸗ W. 129,0.⸗G.—.——.— ebr r. 11,5 Otſch. Bk. u. Di 25 61,„Befig. Sei 75.— 75.——.— 80,.— Uku... 800, Sheim. Gi— 40.— 28 F. P.———* aſchtnensun⸗K e Gochrr W, Btl. 1200 10.00 Kb. Hppotd. Sk. 1120 10Cement Heidelbg. 1109 107.2—7— 0 35.— 35.— 4/o Oeſt. Schaz⸗ 32,12 83.— Anbakrgolfdas⸗ K1 8 Socbhardt Beht.——15.—97 erlin⸗Karler.J. 118,—.— Meiallgeſellſchat 64.——.— e.. Rete, e f e„ 9 165 1. 14½ 146,74%½ Ccohv, Rient:.40.40 Kugab.K. Raſch. 62.50 60,25 Gebe cralch ein 1040 56, Wog-Kä..——.—Hrenſtein& Kopb 64.50—,. Ebade.... 18.5 168.0 Stemens u. Halsie 147,7 146,74%„conv. Rent? 040 0,40] Augsb. R. Ma——.—Gebr. Großmann—.——.—„ZBremer Won⸗Kä..——.—Hrenſtein& Kopp 64.50—— Frankfurter Sörse Kontk urt 9 Pu— 785—.——.— 4055 7 Pie..—— Saue Meon 1204 1200 C. ESiinger Rae. aan: 26 01— Serten Aee..* Bine ee— 5 — 99 1 r. Klef. 0„Pan.⸗R.—.——. ⸗Motorenw 149, i„50 89, 8— 9 3—.— 11.— SentwerzinelteheWerte] Sank- Alktien S. en:: 1169 1140,84e, Seorherd“ 57 2505 4% Sirtuh nt— Sesweeelet.— 40 Cuatg e 880 e Bu— Sine fen 1550—.— fi Ea—.——— D. Wertb 79.25 60,37 5. öl 116,5 116,0— Ad.— eo Saa 66.50 60,— orth. Ferd. 79.25 78.25 Cont. Gummi⸗W. 138.0—.—Rhein. Elektr.—.—— 85%——— 65.62 95.62 90 1105— 1140— SGaldS wuf 208.0 990—— Kbiſch 21 ee 8— 760 N. P. Bemberg—— 19.90 Halleſche Maſch. 62,— 62.———. 40,25 39,50 Continentalevin.*——— 8 7 96.25 2%. Sasan0 25 90.5,0Bank f. Brau.. 102,5 101,5] Di. Lineleum.. 64.45 04.37 Oer. Glanzftoff.—.———4½„gololi. 101—.——.—Pergmann Elekt. 20,— 19. Pammec Srün,———— Saldhenveis: 1880 1865 Daimter Bens. 425—.— Fh. WeſttEtektr. 1058 106.7 4% D.——— 70.— 7⁰0.— 85—— 900 Berlin⸗Gubener 116,7 116,7———(Galzbetfurt 162,0 158.5 Deutſch. Allant..—.——.—KRütaerswerke.— 840 646 6970 86 3950.— Dlesb. Schneitr. 57½50 57.— Poit Sbtgaffner 74⁵ 2———— 8570 Harkurnc. 56 28.50 27,87 60,— 66.50 8410 S00. 182 2 Seer Bertz 20 2830—0 Ublöſungſch. U. 69, 25 Com. u. Privatk, 59.75 28.50] Dürrwerke. e Volth. Seil. u. K. 37.——— 5½%„„14 7½28 705 rr, 167.5 1660 Farkort Ster.——. 275 5+—— Deutſche Erdöl 19.[Schleſ.Bergb..g. 33.0—. 4 ohne 22,92 22.92 62,— 61.50] Dockerh. Wüm, 96,— 96.— unt Golbr. 725 725 Braunk. u. Brikett 187.5 186,.0 Harpener Bergö, 103,8 102,5 La Schneider 62.50 757 Deutſche Kabelw.—,— 71.25 Schleſ. El. u. Gas 126,0 126.8 4% Schutzg. 1..40.37 Se.— 1416 85 Licht u. Krafi 112.0 110,0 W. Wolff. 7.— 40% 5 00 0,35 Braunſchw. A. G. 9050„—Hedwigshütte.—— chöfferhef Srau. 171. 120,7 Deutſche Linol..—.— 65.—Schuberté Salzer———.— —— ellſtoff Aſchffög. 46,— 49, 9%. Kronenr. 88, 5. Belf. 78,.— 74,.—[Ff 3— Schu 8 150,5 157,0 Deut. Gchuckert 5—.— Kſ, Halbelb, 27.— 8950 Khe F—0 K 49—.— 6% 8 Seaner in 75150 147 Hundeig e K, 7143 76— Saudrt 4 Es 3 90.— Dorkfr üno 200 1695 Schalihe⸗Pahenz. 1889 101 e ee e,. 1c P 900 33.——— 9 8 Sec.Chen farr 1437 150 Raſtatter Wagg. 6 6— Transport-Altien 8 e 30.50 2050— Saan 1970 101 L6101 See S100 aden—2 75 Frankf. Hyp.⸗Br.—.— 66,25 0 e AG. f. 61.50 62.50 olzmann, 81,— 50.. 0 2 gelh. 8 dd.—̃— eeee,, 90% f 750 77Rhein. Hop.⸗Br. 112,1 111.2 nmech. Jetter 40,25 40.25 Balkir enbahn.——.— Chem. Geiſenk an—.— 15/25 Südd. elten& Guill. 64,25 68.62 Per. Stahlwerke 46,75 4187 d Feſtwb..50.50 upSt. Al Felt. Guineaume 87—.— s Eiſen„ 75,87 75,25 Baltimore Ohio—, ſem. Albert 70— 69.—Kahla Porzellan—. ck— 3 61„Bogel Telegr...—— SeSeelt e, eb Seene et.— E 1000 Lieroet. Srna. Sd) Sreg...— Fenf. ce 1800 161 Scrſesr Se 22e re der, Oelt J4—., Seſte Scrurr 95s 1645 Peſer geieh 121—— FleSer M. r, 76.— 69 M. Rolendk 1190 80.85 a Eant e 9700 ff Leeen: Si 4, Sbes 11.— 1650 SelPſcrmi x. 100— e— Ver, Stahlw. Obl. 49.— 39 Allianz.... 226.5 226.5 Gritzner M. Durl. 22,57 22.50 Harpener Bergw. 125,5 1245 Nordd„ 91,75 30,50 Sonti Linoleum 4750 46,50 C. ö. Knorr..—,——.— Fransrabio..—.— 14.25 bg. Elek..—9———.75—.— 6% Nadreker F 99.— 91.50] Mannz. Bert-G. 2450 24.50 Hrin e Pffnger„.— 186.00Kſe Henuß. 1255 84 i i Daimler Motoren 4750 46,0—— 10.0 10.85 Sarpen. Bergbau 1987 758) Hank für Brau.. •.9 92,— 91,50 afenmühle.. 76,.— 76.— Ilſe Bgb. St. A.—.— 165.5 Dtſch.⸗Atlan 727+ 775Kollmar KJourd.—.——.— tner Papier 10,50 10. oeſch Köln... 78.67 78,62 Reichsbank..... 1857 156.2 Soech Pfälz-Sic. 92.—.3] Transport-Altien anpwerk. Fuſſen 20 2480 Paft Kbene en 1107 101. Sap-Aktien Seſerer Ga, 1190 1160/ Kone Kſd. 7— 775 4 Soſmgenn:——— eek. Sotetgebr 68.78.— 8½/ Br..B. Lid. 69.75 66.500 Ach. f. Verkehrsw. 69,25 Hanſwerk. Füſſen 34.75 34.50[Kali Aſchersleben 110.7 191,5 Bank. f. el. Werte 50/12 66.75 Deutſche Erdöl 7133 0/Söntzer unſtteb.— 70.— P. Diſch Nückeiw.— 156.5 Patelsetriessgel. Uugem Jotalb.. 1110 60/ Rh. Oop..9 89.75 9,55] Allg LoxaluFraf, 11⸗.0 109,5 Heſſ.⸗Naſſau Gas 72,— 72.— Kali Salzdelfurth—. Bankf. Brauerei. 102.5 1020 5 Kabelww. 71,25 60,67] Krauß& Cie. Lol V. Glanzſt. Elbf.—.— 196.5 Flſe Bergbau.. 166.) 166,0 D. Reichsbahn P. 111.5 111.5 15„ 10.11 60,25 69.25 Dt. Reichab⸗Borz 111.7 1117 Hilpert Armatur, 35.— 38.— Kali Weſteregeln 1230 119,5 Serl. Handelsgeſ, 69.— 89.50Deutſche Linol. 64,7 885⁵ Kronprinz.Cc drtl.—.— 8250 i Genußſch.. 145.7 125.6/ Hapag..... 25.— %6„„ 12-10 60 2 60.25 85 700. 250.25 28,— Hindrichs⸗Auffer 70,50 71,50Klöckner... 69.25 69,.—Com. u. Privibk. 58,50 56,50 Diſche. Steinzeug(6,50 8680 le En 1240 1245 B.*— 7 7025 Neir, Funghans 2650—,— Hamburg Süd.D.——* % eining,. 69.82 90.— Ferdi, älod..— 650 Sieſch rn., Kanresg Röde. F6, 75, Di. Afaſche Br 1460 14c80 Deutſc, Eiſendo. 56.—.50 Sabmeper 4 En 126, Stahl..b. Son 992 Sal Ffer. 1—— Fauſe Dümoſſch..——.— Se en. ig. 69.— 90.— Schantungétiſeno———— r 800 108/Blansfeidee..5 73,50 Seuſche Disconts 428 480]Dresb. Schnellar, 55.— 85.— Jaurahütte— 2386—— 1150 115,5 Sriulchersleben 330—.— Kordd. Aevb., 80,12 51,78 87 Sübbo.Sia, 6,50 62,— Säbd. Eienbehs——— Holimann, Phil. 60— 50.50Sberbebarf,„—, Siſch⸗ 40,— 46,— Sürener— UinbesCismaſch, 56, Ber. Uütramarfä, 11,0 116,5 Klbcner Werke 60,57——[Slavi Minen 14.——. in Brot⸗ 1120 1170 Erwen Künche 2240 2220f Sagmeher. 120 60 65, 600% Pf. So Pföb 92.— 91.50 Nh. Ciektr..-G. 103.0 1026 S 1 9¹ Siarlce Nachfrage nach Neubesiizanleihe Abwariende Haliung der Kulisse/ Gewinnmitnahmen des Publikums Mannheim abgeſchwächt An der heutigen Börſe ſetzte ſich die Verkaufsneigung von geſtern weiter fort und die Kurſe gaben durchweg er⸗ neut leicht nach. Jch Farben waren gegen geſtern um 1,50 v. H. abgeſchwächt und kamen mit 148 v. H. zur Notiz. Daimler⸗Benz büßten 1 v.., Rhein.⸗Elektr. und Zellſtoff Waldhof je v. H. ein. Eine Ausnahme bildeten Südd. Zucker, die 1 v. H. gewinnen konnten, auch Weſteregeln v. H. höher. Banken unverändert. Von Verſicherungs⸗ aktien wurden Bad. Aſſekuranz à 31/ umgeſetzt. Am Rentenmarkt betrugen die Kursverluſte meiſt nur Bruchteile eines Prozents. Frankfurt ſchwächer An der Börſe ſetzten ſich die Poſitionslöſungen der Kuliſſe in leichtem Ausmaße weiter fort, wodurch die Kurſe weiter nachgaben, da nennenswerte Kaufaufträge demgegenüber nicht vorlagen. Im Hinblick auf den Halbjahresultimo nimmt die Spekulation weitere Abgaben vor, um flüſſig zu ſein, obgleich die derzeitige Geldmarktlage ſehr leicht iſt. Die Abſchwächungen erreichten indes kein größeres Aus⸗ maß, wofür einige günſtige Nachrichten etwas ſtützend ge⸗ wirkt haben mögen. So verwies man auf die weitere Beſſe⸗ rung der Steuer⸗ und Zolleinnahmen im Mai, auch der Be⸗ richt über die preußiſchen Finanzen machte einen guten Eindruck. Das Geſchäft war jedoch auf allen Marktgebie⸗ ten außerordentlich klein. Der Montanmarkt erwies ſich heute als widerſtandͤsfähig, wobei die weiter erhöhte Rohſtahl⸗ und Walzwerksleiſtung etwas anregte. Schiff⸗ fahrts⸗ und Verkehrswerte lagen bis v.., Kunſtſeide Aku bis 1½ v.., Daimler und Conti⸗Gummi je 7 v. H. und Reichsbankanteile 2½ v. H. ſchwächer. Der Rentenmarkt lag bet überwiegend nachgeben⸗ den Kurſen faſt geſchäftlos. Es verloren Altbeſitz 74 v.., Neubeſitz bei kleinem Geſchäft zu 22,95 v. H. behauptet. Am Pfandbriefmarkt lag faſt durchweg weiteres Angebot vor, ſo daß durchſchnittliche Einbußen von—9 v. H. zu verzeich⸗ Im Verlaufe ergaben ſich weitere Abſchwächungen. Der Rentenmarkt war wieder ſchwächer, doch gewann man den Eindruck, daß das Angebot nachgelaſſen hat und heute glatte Unterkunft fand. Pfandbriefe und Kommunal⸗ obligationen waren—1 v. H. ſchwächer. Der Kaſſamarkt war überwiegend ſchwächer. Steuergutſcheine wurden unverändert notiert, doch er⸗ folgte-Zuteilung auf die Serien von 1936/38 nur mit 1 v. H. Reichsſchuldbuchforderungen notierten wie folgt: Aus⸗ gabe I: 35er 100,12—100,87, 40er 94 Br., 45/48er 91,87—93. Ausgabe II: 35er 99,62—100,62, 40er 93,75 Br., 47er 92 bis 93,12, 48er 92,25—93,12. Wiederaufbauanleihe 44/45er und 46/48er 58,75—59,87. Die Börſe ſchloß, ausgehend von Farben, erholt. Ein großer Teil der Schlußkurſe lag über den Anfangsnotierun⸗ gen. Der letzte Kurs für Neubeſitz kam mit 23 v. H. zu⸗ ſtande. Auch nachbörslich blieb die Haltung freundlich, da bei der Kuliſſe anſcheinend verſchiedentlich Rückkaufneigung beſtand. * Steuergutſchein⸗Notierungen vom 21. Juni.(Eig. Dr.) Beclin, Fälligkeit 1934 103,75; 1935 103,5; 1936 101,75 rep.; 1937 99,25 rep.; 1038 96,37 rep.; Steuer⸗Durchſchnitt 100,9. Dollar kaum verändert Das engliſche Pfund lag international wieder etwas ſchwächer, und zwar wurde es in Zürich mit 15,51 nach 15,5194 und in Paris mit 76,35 nach 76,40 notiert. Der Dollar zeigte gegenüber dem Vortag faſt keine Veränderun⸗ gen; gegen Paris kam er aber eher etwas feſter zur Notiz. Pfunde⸗Kabel ſtellten ſich auf 5,0354. Der Gulden bröckelte leicht ab, der franzöſiſche Franken lag ebenfalls etwas leich⸗ ter. Das engliſche Pfund gab ſpäter weiter unbedeutend nach, ebenſo neigte der franzöſiſche Franken leicht zur Schwäche, während der Dollar widerſtandsfähig und eher feſter gemeldet wurde. Berliner Devisen Diskontsatz: Heichsbank 4, Lombard 5, privat 2/ v. K. nen waren. Rm. Dis⸗] Parität 20. Juni 2. Juni Im Verlaufe ſetzten ſich die Abſchwächungen am ür M. Geld] BriefGeld ſ Brie 5 Uegypten 1ägypt.Pfd.— 20,95313,020] 13,050 18,019] 13,040 Aktienmarkt faſt auf der ganzen Linie um—1 v. H. fort Argentinien e 90.872[.818 9819.611/ 0,615 und die Geſchäftsſtille hielt unvermindert an. Deutſche An⸗ Broſulen 5 9 9 3—* 3 i f 7 raſilien. xeis— 5 0,1„,. 4 leihen lagen ruhig und behauptet. Tagesgeld 3 v. H. Bulgarien, 100 Leva 8.033.047.053 3647 2058 Berlin ſ Canada 1kan. Dollar— 4,198 2,539 2,545 2,527] 2,583 chwach 9 5 56,46 1 7 8 8 ie Börſe ſtand heute im Zeichen zwei den er anzig. ulden 81.72[61. 3 deigniſſe, e letzte Notierung der Neu⸗ Eſtkand. Ioceſtn. r. 5¼ 112,50 68.98 69.0) 6598 69.07 beſitzanleihe. Die Nachfrage nach der Anleihe war ſehr er⸗ Finnland 100finnl. M. 5¼]10.587 5,594] 5,606.584 5,596 heblich und der Kurs kam unverändert mit 23 zur Notiz. 7 3255 3—— 73 3 riechenlan r.„ 5 5„ Außerdem war heute der letzte Tag für die Zeichnung der holand. 100 Gulden 3¼ 168.739 160,73 170,07 169.75 170.67 neuen Reichsanleihe. In den letzten Tagen hat ſich das 5———*0 57,.21 8 45—— Int, i 1 3 4 Ftalien„„. 100Lire 21,62 2 2¹5 5 Intereſſe für die Ankeihe weſentlich erhöht, ſo daß e Jepen e.751/.758 Zeichnungsergebnis in Bank⸗ und Börſenkreiſen mit eini⸗ 691 1 76 —2 7 Jugoſlavien00 Dinar 7½ 81,00 5,664] 5,676 5,664] 5,67 ger Spannung entgegenſieht. Die Tendenz war wieder all⸗ Lettland.. 100 Vatts* 95 0 5 3 2 gemein ſchwächer, da die Realiſationsneigung des Publi⸗Litauen. 100 Litas 42, 24 22. kums, das nach den vorangegangenen Steigerungen weitere Seſterseich 100 Schifl. 9 25 755 4385—— 43.5 Gewinnmitnahmen vornimmt, anhielt. Da die Kuliſſe eher Portgal 100Gscudo. 6 489“ 11.50 11.34 11.491151 weiter realiſierte und erſt einmal abwarten möchte, in wel⸗[ Rumänien. 100 Lei 3—.486 75 cher Weiſe ſich die Konverſionsgerüchte beſtätigen, ergaben Sawee bnen 2 100 15——375 9163 ſich Abſchwächungen von etwa—1 v. H. Montan⸗Spanien. 100 Peſeren 6 81.00 34.34„20 34,3434,40 merte waren bis 74 v. H. gedrückt. Braunkohlenwerte ver⸗ Tſchechoſlowakeilog 3½ 12.488 10,44—5 10.44 9980 loren etwa 1, während Kaliaktien gut behauptet waren. 4100 Farben gingen um 176 und die übrigen chemiſchen Werte i1Goldpeſo 4,43 0909 1001 0,999 1,501 23081 2514“ 25100 2,J1 um Prozentbruchteile zurück. Ver. Staaten 1Dollar 1½ 4,198 1 4127114 2 177*9+* 3 9 4 172* 7. 7 4* ni ſchiedentlich zum Verkauf geſtellt, feboch waren Forderün⸗ gen und Gebote ſchwer in Einklang E „Amtlich notiert wurden: Märkiſcher Weizen Durch⸗ ſchnittsqualität 76—77 Kilo ſzei Berlin 203; ab Station geſ. Erzeugerpreis W 2 100(Mühlenpreis 196), W 3 193(199); W 4 195(20J1) ſtetig; märkiſcher Roggen frei Berlin 72—73 Kilo 177; dto. ab Station R 2 160(164); R 3 163(167); R 4 165(169) feſt; Sommergerſte mittlerer Art und Güte frei Berlin 200—215, ab Station 192—207, ſtetig; märkiſcher Hafer frei Berlin 215—225(ab Station 206—216) ſtetig; Weizenmehl mit 15 v. H. Auslandsweizen 0,75/ Aufgeld, mit 90 v. H. Auslandsweizen 1,50/ Aufgeld, Type 0,790 GI. 26,25, III 26,95, IV 27,25, plus 0,50 Frachtausgleich, ruhig; Roggenmehl Baſis Type 815 11 22,60, 111 28,10, IV 23,40, plus 0,50/ Frachtausgleich, ſtetig; Weizenkleie 13 feſt, Roggenkleie 13,10 feſt.— Je 50 Kilo notierten: Viktoriaerbſen 20—22, bleine Erbſen 17—18, Futtererbſen 11—12,50; Peluſchken 12—413,25; Ackerbohnen 9,50—10,50; Wicken—9,75, Lupinen, blaue 7,5—8, gelbe 9,75—10,75; Speiſekartoffeln, weiße—2,20, rote 2,40—2,70, gelbe äußer Nieren 3,40—/70; Frühkartoffeln f. 21., 22., 23. Juni feſt⸗ RalPe Preiſe ab Bezirksvertriebſtelle: Kurmark 6,50; Ber⸗ in inneres Gebiet 6,70, für nicht geſchloſſene Anbaugebiete 6,14 ab Verladeſtation; alles je 50 Kilo ausſchl. Sack. * Karlsruher Getreidegroßmarkt vom 20. Juni. Amt⸗ lich notierten: Weizen inl. 76—77 Kilo Höchſtbeſ. 1 v. H. Preisgebiet W 11 Erzeugerfeſtpreis Juni 20,60; Mühlen⸗ einkaufspreis exkl. Abgabe für Rſch 21,20; Großhandels⸗ preis 21,25—21,50; Sommerweizen ohne Angebot. Roggen inl. 71—72 Kilo Höchſtbeſ. 1 v. H. Erzeugerfeſtpreis R 9 166, Mühleneinkaufspréis ausſchl. Abgabe für Rfch 18,203 Großhandelspreis 19,00; Sommergerſte 19,50; Sortier⸗ und Futtergerſte 17—15,50; Deutſcher Hafer 20,50—21,00; Wei⸗ zenmehl Baſ. Sp. 0 Type 563; inl. Preisgeb. Wig Großan⸗ delspreis 29, plus 0,50 4 Frachtausgleich; Bäckerpreis frei Haus'ög 32,10; Auſſchläge für Weizenmehle mit 30 v. H. Auslandsweizen 1,50 je 10⸗To.⸗Ladung, Type 405(06) plus 3 /, Type 790(1)— 2 43 Type 1600 Weizenbrotmehl —7.: Roggenmehl Type 610(60proz.) R 9 25,75 plus 0,50 Frachtausgleich(Großhondelspreis) biw. 28,65 4 (Bäckerpreis frei Häus); Abſchläge Type 700 65proz. 0,50 4; Type 815(70 v..) 1. Für Roggen⸗ und Weizenmehle gelten die Beſtimmungen der Wirtſchoftlichen Vereinigung der Roggen⸗ und Weizenmühlen bzw. der neue Reichs⸗ mühlenſchlußſchein. Weizenmehl 4B 16,75; Weizennachmehl 15,75, Weizenbollmehl 12,25; Weizenkleie feine 11; grobe 14,50; Biertreber 14,50 bis 15; Malzkeime 19,50; Erdnuß⸗ kuchen 17—17,50; Palmluchen 16; Sojaſchrot ſüdd. 16—16,50; Leinkuchenmehl 18,50—18,75. Rauhfutter: loſes Wieſenhen und Luzerne ohne Angebot, Weizen⸗Roggenſtroh örahtgepr. 3,25—3,50; Futterſtroh 3,65—3,90 l. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 21. Juni.(Eig. Dr.) Aufang: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Juli 3,27; Sept. 3,9% Nov. 3,47½, Jan.(35) 3,576.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Juli 62,75; Sept. 62,25; Nov. 63; Jan.(35) 63,25. “ Liverpooler Getreidekurſe vom 21. Juni.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz ſtetig; Juli 4,795 Okt. 4,1176 Dez. 5,156.— Mitte: Tendenz gut behauptet; Juli 4,776; Oktt. 4,11—; Dez. 5,14; März 5,9. Engelhardt.. 81.— 00 25 90. 20 Merzur 8 Hn. Berliner Sörse * Lechwerke Enzinger Union 11 VNis Walz 5 3 2. —[Ludwigsh. Walz. 88.——. Festverzinsſiche Werte] Dresbner Bank. 58.— 68, Eſchw. Bergwerk—.— 265,0 Mannheimer Großmarki ſür Geireide und Fuiiermiſiel(amilich)/ 21. Juni Offiziell per 100 Kilo waggonfrei Mannheim— bei Waggonbezug- netta Weizen, inl., 76 /77 Kg frei Weizenkleie fein m. Sack 1 Mannhem 55 grobm. Saccck Erzeugerpreis Roggenkleie 12,— Bezirk 9 per Juni,. 20 10 Weizenfuttermehl.. 12,25 Bezirk 10 per„.. 20,30 Roggenfuttermehl... 12. Bezirk 11 per„.. 20,60 Weizennachmehl....15,2/16,.— Mühleneinkaufspreis aus⸗ desgleichen I19 ſchl. Zuſchl.f. RiG Bez. 9 20,50 Erdnußkuchen prompt. 16,50 desgleicpen Bez.10 20,70 Soyaſchrot, prompt.. 15,55 desgleichen Bez.11 21.— Rapskuchen 115,50 Sommerweizen 80 Kg.— 8* 9—— Roggen ſüdd. 71/72fcg frei okoskuchen Mannheim Mindeſtpr. 18.50———— 939—— Erzeugerpreis einkuchen.. 17,25/17, Beget 8 per Juni.. 17,30 Biertreber mit Sack S2 Bezirk 9 per—. 17,60 Malgkeime.....18.—/18.00 84 Trockenſchnitzel ab Fabrik Mühleneinkaufspreis aus⸗ ſchl. Zuſchl.f. Rſch Bez.8 17.70/17,90 desgleichen Bez.9 18.— 16,20 Sommergerſte, inl. Pfälzergerſte uttergerſte intergerſte, neue Rohmelaſſe Steffenſchnitzei Wieſenheu ſoſes * Rotkleehen 8 Luzernkleehen—** 8 Preßſtroh, Rogg., Weizen 2,60/8,— — Hafer, Gerſte. 2,0%/,80 Hafer, inl. 18,50 Geb. Stroh, Rogg,Weizen.20/,60 Mais mit Sick.19,50/19,75 Hafer, Gerſte 1,20/2,40 * Mehlnotierungen. Weizenmehl(Tendenz 82 Weizenfeſtpreisgebiet 11 Type 563 Inland(Spezial 0) 29,2 Mork, plus 0,50/ Frachtausgleich; dto. Weizenfeſtpreis⸗ gebiet 10 29,15, plus 0,50/ Fr., dto. Weizenfeſtpreis⸗ gebiet 9 29,05, plus 0,50/ Fr.; dto. Weizenfeſtpreisgebiet 7 28,95, plus 0,50„ Fr., Aufſchlag für Weizenmehl mit 15 v. H. Auslandsweizen 0,75 4, mit 30 v. H. Auslands⸗ weizen 1,50“, Frachtausgleich 0,50 für 15⸗To.⸗Ladungen. Roggenmehl(Tendenz ruhig) Feſtpreisgebiet 9 Thpe 610 60proz. 25,75 /, plus 0,50“ Frachlausgleich; dto. 2„ »* „ * 81 22**23* preisgebiet 8 25,25„/, plus 0,50/ Frachtausgleich. A ſchläge für Type 700(65proz. Ausmahlung) 0,50 4, Type 815(70proz. Ausmahlung) 1 4. Tendenz: Weizen und Roggen ſtetig; Gerſte und Haſer ohne Angebot. * Magdeburger Zucker⸗Kotierungen vom 2. Junz.(Eig, Dr.) Juni 4,90 B 4,00 G; Juli 4,90 B 4,10 6; A. 4,60 B 4,90 G; Sept. 4,70 B 4,40 G; Okt. 4,80 B 4,60 Nov. 4,90 B 4,70 G; Dez. 5,00 B 4,90 G, Tendenz ſtelig. Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 32,20 u. 32,40,! 3 32,90 u. 32,40; Tendenz ruhig; Wetter trübe, kühl. * Nürnberger Hopfenbericht vom 21. Juni.(Eig. 100 Ballen Zufuhr, 220 Ballen Umſatz, Hallertauer bis 220; Tendenz unverändert feſt. * Bremer Baumwolle vom 21. Juni.(Eig. Dr.) Amerib, Unierſal Stand. Midoͤl.(Schluß) koko 14,23. * Liverpooler Baumwolle vom 21. Inni.(Gig. Amerik. Univerſal Stand. Mioödl. Anfang: Juli(64 642; Okt. 698—639; Jan.(85) 635; März 635—696; Tages⸗ import 18 900; Tendenz ruhig, ſtetig.— Mitte: 640; Okt. 634; Dez. 631; Jan.(P) 632; März 02; Mai 632; Juli 690; Okt. 628; Jan.(95) 628; März 629, Mai 629; Loko 665; Tendenz ruhig. * Mannheimer Kleinviehmarkt vom 21. Juni.—9 bericht.) Auftrieb: 9 Kälber, 18 Schafe, 7 Schweine, 2 Ferkel, 400 Läufer. Preiſe: Ferkel bis 6 Wochen 10—12, über 6 Wochen 17—21; Läufer 21—24; Kälber, Schafe und Schweine nicht notiert. Marktverlauf ruhig. * Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 21. Juni.(Eig. Dr.) Auftrieb: 148 Rinder(37 Ochſen, 28 Bullen, 34 Kühe, 54 Färſen), 1047 Kälber, 92 Schafe(darunter 45 Hammel), 716 Schweine. Marktverlauf: Kälber, Hammel und Schafe ſchleppend, ausverkauft, Schweine ſchleppend, Ueberſtand. Preiſe: Ochſen c) 23—27, 17—22; Kühe c) 18—22,—17; Färſen c) 25—27, 18—24; Kälber a) 43—45, 36—42, 20—39, 20—28 Hamwel bi) 92—34, 28—90; Schweine al)—, a9 37—417—41, 36—40, 34—69. Berliner Meiallbörse vom 21. Juni 95 75 Nupfſhtupf. T Bler Neier Jir Ii bez. Brief Geld bez. Brief Geld dez. Brief Geld Jaauar.—.— 48.— 44——.—75 16 75—.— 21,50 21,.— Februar—.— 48.5044.50—.—1716.75—— 75 2125 Mär).—— 40.5 48,——.—.75•/17.——.— 22— 225 April—— 4925 45.25—.— 18.— 17.——.— 2225 21.50 Mai.—— 46.50 48.50—.— 19.— 17——.— 22,50 21.75 Juni.—— 41.2402—.—17— 62.[— 20— 1975 Fuli.—— 4,½———1½73 18.25—— 20.— 10,7 Auguſt—.— 42.50 41.50—.—1775 16.25—— 20.25 20.— Septr.—.— 49.— 42——.— 175 1650—.— 20.50 20.25 Hktober“—— 48.50 42.50—.— 177 16.50—,— 70,75 20.25 Novembſ—.— 44.— 48.——.— 177516.50—.— 41.— 2050 Dez..—.— 44,80 46.50—— 17,7516.—.— 21.25 20,75 * Berliner Metall⸗Notierungen vom 21. Juni.(Eig Dr.) Amtlich notierten in“ per je 100 Kilo: Elektrolyt⸗ kupfer(wirebars) prompt 46,25/ für 100 Kilo; Stan⸗ dardkupfer loko 40,25—41,25; Originalhüttenweichblei 16,75 bis 17,50: Standard⸗Blei per Juni 16,25—17; Original⸗ hüttenaluminium 98—90proz. in Blöcken 160; desgl. in Walz⸗ oder Drahtborren 164, Reinnickel 98—90proz. 270; Antimon⸗Regulus 43—46; Silber in Barren etwa 1000 fein per Kilo 37,50—40,50. Londoner Meiallbörse vom 21. Juni Metalle G per To. Vlatin(E per 20 DOunces) Silber(Bence per Ounc e Kupfer, Standard 82,121 Zinn, Standaro 225 7 Aluminium 8 Monate. 32.35 8 Monate. 226,1] Antimoen Settl. Preis 32, Settl. Preis 225,7 Queckſilber. Elektrolyt. 65.25 Banka..—Platin—— beſt ſelected 84,50 Straits.. 226,5 Wolfram —IÜStei, ausläud.. 11.— Nickel ſtrong ſheets—, 35,50 Zink gewöhulich 13,95 El'wirebars 20, 21. 9 —.———[Vogel Telegraph. 79,— 77,75 9 ünd. Raſch. Freiverkehts- Kurse + Boigt à Haeffner—.——.—[Petersb. J. Habk.—.25 95,50 05,—Wanderer Werke—— 103,00 Ruſſenbank...—.— 175 70.— WeſteregelnAlkal 121.5 119,5] Deutſche Petrol.———.— 45,12 Weſtf. Eiſen.—.——.— Burbach Kali.. 23.50 22.— 81.50 Wiſſener Metall. 98,.— 97.— Diamond—.— 79.75 ellſtoff Verein.—.— ochfrqgeuend.-—.— geckarſulm. 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Bekanntmachungen Handelsregiſtereinträge vom 20 Juni 1934: Chemiſche Werke Rombach Ge⸗ Zweigniederlaſſung Mannheim, Mannheim, Hauptſitz Oberhauſen. iſt nicht mehr Die Kaufleute Paul Kehrs, Düſſeldorf⸗Oberkaſſel und Dr. Helmuth Kerkhoff, Düſſel⸗ dorf⸗Oberkaſſel, ſind zu Geſchäfts⸗ Trauer führern beſtellt. Die Prokuren „von Paul Kehrs und Dr. Helmuth Thomas Beck, Mannheim⸗Secken⸗ heim. Inhaber iſt Thomas Beck, O 3, 42, 1 llopne Kaufmann, Mannheim⸗Seckenheim. Tabakwarengroß⸗ Geſchäftszweig Offen⸗ handel.— Geſchäftslokal: burger Straße 49. Gebr. Manes, Mannheim. Das Geſchäft, jedoch unter Ausſchluß der im ſeitherigen Geſchäftsbetrieb Anſagen begründeten Verbindlichkeiten ging auf den Kaufmann Wilhelm Maier in Mannheim über, der es unter Iſe. Gemeinde ſeinem Namen weiterführte. Adolf Mack Ehefrau, Luiſe geb. Schmitt in Mannheim⸗Käfertal, iſt in das Geſchäft als perſönlich ie offene Handelsgeſellſchaft hat am Pred.: Rabb. Ur. Geis 1. Juni 1934 begonnen. Die Firma Samstag, 23 Inni lautet künftig: Maier, Mack. Ge⸗ ſchäftszweig: Herren⸗ u. Knaben⸗ vormittags 9 Konfekti 15 onfektionsgeſchäftt und Maß⸗ ſchneiderei. Robert Krauſe, Mannheim. Der Geſchäftszweig iſt jetzt: Fabrikation 7* in chemiſchen, chemiſch⸗techniſchen, pharmazeutiſchen und diätiſchen Produkten, ſowie Handel mit den⸗ ſelben, Erwerbung von Verfahren vorabends.30 und Patenten. vormittags.45 u. 8 Mincha 430 ſellſchaft, Mannheim. abends.30[ſchaft iſt aufgelöſt, die Firma er⸗ An d. Wochentagen: Reis& Co. Bankkommanditge⸗ Die Geſell⸗ loſchen. Otto Raichle, Mannheim. Die 50 Stück Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Federklammern — 9922 Waschseil verzinkter Draht.50, 25 Waschseil starke Ware, ca. 30 Mtr. —55 Handtuchhalter mit Einlage Küchenhocker solide Ausführung 1⁰⁰ Bohner reine Borsten, 4 kg *⁵ Teppichkehrmaschine m. Schutzecken u. 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