Neue Ma Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtraße 1, WOppauer Straße 8, Se Freiburger Straße 1 2 eimer Seit Wannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: NRemazerr Mannheim Einzelpreis 10 Pf. Mittag⸗Ausgabe R Freitag, 22. Juni 1934 145. Jahrgang— Nr. 279 Inflation kommt nicht in Frage Meldung des DNB. — Berlin, 22. Juni. Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Goebbels, hatte zu Donnerstag Rachmittag die Auslandspreſſe zu einem Tee⸗ Empfang in die Feſtſäle des Propagandaminiſte⸗ riums geladen. Der Einladung waren zahlreiche Vertreier des diplomatiſchen Korps, ſowie verſchie⸗ dene Mitglieder des Reichskabinetts und andere ge⸗ ladene Gäſte in großer Zahl gefolgt. Anweſend waren u..: Vizekanzler v. Papen., die Reichsminiſter Seldte und v. Eltz⸗Rü⸗ benach. Man ſah ferner die Botſchafter der Ver⸗ einigten Staaten, Japans und Spaniens, die Ge⸗ ſandten von Argentinien, Rumänien, Polen, Ungarn, Bulgarien, Südſlawien, der Tſchechoſlowakei, der Schweiz, Oeſterreichs, Lettlands, Griechenlands, Norwegens, von Venezuela und Bolivien, von Urn⸗ guay und Irland, ſowie die Geſchäftsträger der Sowjetnnion, von Luxemburg, Cuba, Nicaragua und Pamama. Der Redner auf dem Empfang war Reichsbankyräſident Dr. Schacht der über die mit dem Transfermoratorium zuſam⸗ menhängenden Probleme einen mehr als einſtündi⸗ gen Vortrag hielt. Angeſichts der Aktualität dieſes Themas, das befonders in der Auslandspreſſe tag⸗ täglich in eingehender Weiſe behandelt wird, war der herigen Veranſtaltungen dieſer Art. Nach der Begrüßung der Gäſte durch den Haus⸗ herrn, Reichsminiſter Dr. Goebbels, beſchäftigte ſich Dr. Schacht in ſeinem Vortrage ausführlich mit den zahlreichen Einwendungen, die gegen die deutſche Deviſen⸗ und Schuldentilgungspolitik in der Aus⸗ landspreſſe immer wieder erhoben werden und wies dieſe Angriffe mit abſolut durchſchlagenden Argu⸗ menten zurück, wobei er oftmals die ganze Halt⸗ loſigkeit und Unzulänglichkeit der gegneriſchen Be⸗ hauptungen in der Auslandspreſſe mit ſarkaſtiſchen Bemerkungen kennzeichnete. Beſonders energiſch wandte er ſich gegen das ewige Gerede von einer deutſchen Juflation und Deflation der Mark, indem er eingehend begründete, daß ſolche Maßnahmen für Deutſchland überhaupt nicht in Frage kom⸗ men können. Eine Inflation oder eine Mark⸗ abwertung würde die Lebenshaltung des deutſchen Arbeiters in unerträglicher Weiſe vertevern und im übrigen den Rohſtoffbezug aus dem Auslande, auf den Deutſchland an⸗ gewikſen ſei, noch mehr erſchweren als bisher, da Deutſchland mit einer entwerteten Mark noch viel weniger kaufen könnte. Der Reichsbankpräſident ging ferner näher auf die hier und da im Auslande aufgetauchten Behaup⸗ tungen ein, durch ein Clearing⸗Verfahren für die Gläubiger deutſcher Anleihen die notwen⸗ digen Deviſen zwangsweiſe einzubehalten und der deutſchen Regierung die Zahlung an die Exporteure zu überlaſſen. Dr. Schacht wies nach, daß durch dieſe Methode der Handel mit Deutſchland ſchließlich völlig lahmgelegt werden müßte und die Störungen im geſamten Welthandel noch weiter ver⸗ ſchärft werden würden. Dieſe Methode führe auf keinen Fall den beabſichtigten Erfolg herbei. Der Reichsbankpräſident betonte noch einmal ſehr eindringlich die Tatſache, daß von den Schuldenbeträgen, die Deutſchland im Aus⸗ lande aufgenommen habe, nicht weniger als 10,3 Milliarden Mark für Reparationen, alſo zur Bezahlung politiſcher Schulden, an aus⸗ ländiſche Staaten verwendet worden ſeien. Da man Deutſchland nach dem Kriege ſeinen ge⸗ ſamten Beſitz im Auslande fortgenommen habe, hätten die Forderungen des Auslandes aus derar⸗ tigen Guthaben nicht mehr beglichen werden können. Deutſchland bemühte ſich im Gegen⸗ ſatz zu anderen Staaten, ſeine Schul⸗ den ehrlich zu bezahlen. Die Vorausſetzung hierfür ſei allerdings, daß man zunächſt von den für ein jedes Induſtrieland völlig unerträglich hohen Zinsſätzen heruntergehe. Wenn Deutſch⸗ land wieder Auslandsſchulden und Zinſen in Devi⸗ ſen abtragen ſolle, ſo müſſe man ihm entweder eine neue Rohſtoffbaſis geben oder für ſeine Waren einen vermehrten Abſatz in der Welt erſchließen. Dr. Schacht wies ſchließlich noch den lächerlichen Vorwurf zurück, daß Deutſchland zu viel impor⸗ tiert. Deutſchland brauche die Rohſtoffe, um das gigantiſche Arbeitsbeſchaffungswerk im Inlande durchzuführen, womit es wiederum in die Lage ver⸗ ſetzt werde, zu exportieren und Schuld⸗ und Zins⸗ beträge an das Ausland zu zahlen. Wie auch immer e e Beſuch des Tee⸗Empfanges der größte von allen bis⸗ —— Der zweile Tag des Deutſchlandfluges Wegen ſchlechten Wetters wurde der heutige Start um 2 Stunden verſchoben Staatsſekretär Milch vom Reichsluftfahrtminiſterium gibt das Zeichen zum Start, durch den die Teilnehmer am Deutſchlandͤfbuge auf die erſte Etappe des viertägigen Wettbewerbes geſchickt wurden. Funkmeldung der NM3. — Berlin, 22. Juni. Der Start zum zweiten Streckenflug des Deutſch⸗ landfluges 1934 hat ſich wegen des ſchlechten Wetters um zwei Stunden verzögert. Die erſten Maſchinen ſtarteten gegen 7 Uhr. Der Flug führt am Freitag nach Schleſien über eine 832 Km. lange Strecke. Die Streckenleiſtung iſt kurz. Aber an dieſem Tage ſind in den gebirgigen und waldigen Gegenden Schleſiens die von der Ausſchreibung vorgeſchriebenen Orter⸗ aufgaben zu löſen, die ſicherlich manches Flug⸗ zeug eine Zeitlang aufhalten werden. Es ſind Sicht⸗ zeichen ausgelegt, die von den Beobachtern gefunden werden müſſen und genau nach Ort und Art durch Meldebentelabwürfe gemeldet werden müſſen. Bei Nichterfüllung dieſer Aufgabe wird den Flugzeug⸗ ſſtaffeln eine beſtimmte Anzahl von Strafpunkten zudiktiert. In der Zeit von 7 Uhr bis.20 Uhr ſtarteten 93 Flugzeuge, und zwar 9 Verbände zu drei Maſchinen, drei Formationen zu vier Flugzeugen, vier Fünferſtaffeln, eine Formation von ſieben Ap⸗ paraten, die durch einen Ausfall auf ſechs Apparate vermindert wurde, und ſchließlich vier Staffeln zu je ſieben Flugzeugen. Die großen Verbände liegen nach der am Donnerstag vorläufig ausgerech neten Wertung bis jetzt am beſten im Wettbewerbe, da ſie wegen der beſonderen Bewertung der Ge⸗ meinſchaftsleiſtung mit ihrer Punktzahl gut abgeſchnitten haben.(Vergleiche hierzu auch die Meldungen im Sportteil). die Entwicklung weitergehen werde, niemals werde es die nationalſozialiſtiſche deutſche Regierung zu⸗ laſſen, daß eine neue Arbeitsloſigkeit entſtehe, die in erheblichem Umfange auf die deflationiſtiſche Me⸗ thode der ſrüheren Regierungen zurückzuführen ſei. Die Welt könne Deutſchland nicht einfach „abſchreiben“, weil damit die geſamte Welt⸗ wirtſchaft in einen Zuſtand völliger Zerrüt⸗ tung kommen müßte und die Gefahr des Kommunismus, die die nationalſozialiſtiſche Regierung beſeitigt habe, für die anderen Kulturſtaaten ſofort wieder heraufbeſchworen werden würde. Man könne dem Auslande und der Auslandspreſſe gar nicht genug vor Augen halten, was Deutſchland mit der Beſeitigung der kommuniſtiſchen Gefahr für die Kulturſtaaten der Erde und für die weltwirt⸗ ſchaftlichen Beziehungen der Völker geleiſtet habe. Die Ausführungen des Reichsbankpräſidenten wurden mit ſtärkſtem Beifall aufgenommen. eereedlreeeee guerhörter Zerror hegen Nanionaſſcüialſten in deilerrrich Meldung des DNB. — München, 21. Juni. Der Oeſterreichiſche Preſſedienſt meldet: Gemäß der Weiſung des Bundesführers der Heim⸗ wehr, Starhemberg, derzufolge die Heimwehr⸗ leute gegen alle Nationalſozialiſten mit offener Ge⸗ walt vorzugehen hätten, häufen ſich die Terrorakte in den letzten Tagen in beſonderem Maße. In der bur⸗ genländiſchen Hauptſtadt Eiſenſtadt durchzogen in der Nacht zum 19. Juni Heimwehrtrupps in der Stärke von 20 bis 30 Mann die Straßen und ſchlugen nächtliche Paſſanten, die im Verdacht ſtanden, National⸗ ſozialiſten zu ſein, oder mit ihnen zu ſympati⸗ ſieren, wahllos mit Ochſenziemern, Gummi⸗ knüppeln, Stahlruten und anderen Dienſt⸗ waffen nieder. Die Opfer wurden ſchließlich mit Hieben und Fuß⸗ tritten bis zur Bewußtloſigkeit bearbeitet. Auch Rad⸗ und Motoradfahrer, die auf Anruf nicht ſofort ſtehen blieben, wurden in der Fahrt von den Fahrzeugen geſtoßen und verprügelt. Die Bevölkerung, die aus dem Schlafe geweckt, zu den Fenſtern eilte, mußte dieſe raſch ſchließen, weil die Heimwehr zu ſchießen drohte. Beherzte Männer, die den Opfern zu Hilfe eilen wollten, wurden ebenfalls niedergeſchlagen. Einige junge Leute, die aus einer bekannten chriſt⸗ lichſozialen Familie ſtammen, hſozialen wurden auch ver⸗ prügelt. Ein Trupp von Heimwehrleuten drang ſo⸗ gar in die Wohnung eines Zivilgeometers ein und holte dieſen und einen zu Gaſt weilenden Verſiche⸗ rungsbeamten heraus, worauf beide in der Finſter⸗ nis verprügelt und ſodann zur Polizei geſchleppt wurden, weil ſie angeblich das Horſt⸗Weſſellied ge⸗ ſungen hatten. Vier Schweir⸗ und zahlreiche Leichtverletzte werden von der maßlos empör⸗ ten Bevölkerung als Opfer dieſes unglücklichen Ter⸗ rors beklagt. Swei Kommuniſten vor dem GOGrazer Stanoͤgericht Meldung des DNB. 30 Graz, 2¹. Juni. Vor dem Grazer Standgericht begann am Don⸗ nerstag der erſte große Prozeß gegen zwei von der Anklage als Kommuniſten bezeichnete Atten⸗ täter, die der boshaften Sachbeſchädigung unter be⸗ ſonders gefährlichen Umſtänden angeklagt ſind. In den Wohnungen der beiden Angeklagten, die Wretſchko und Payerl heißen, wurden große Mengen von Zündſchnüren, Sprengkapſeln, Sprengkörpern. Amonit, Sauerſtofflaſchen, ferner Vervielfältigungs⸗ apparate und reiches ſozialdemokratiſches Propa⸗ gandamaterial aufgefunden. Bretſchko ſoll nach der Anklage in der Franziskanerkirche, im Keller des ſrädtiſchen Amtshauſes und unter dem Büro der Polizeiwachtſtube Sprengkörper niedergelegt haben. Sie wurden jedoch rechtzeitig entöeckt und ihre brennenden Zündͤſchnüre konnten abgelöſcht werden. Der Standgerichtsprozeß gegen die beiden Kom⸗ muniſten findet in allen Kreiſen beſondere Be⸗ achtung, da zum erſten Male feſtgeſtellt werden wird, daß die zahlreichen Sprengſtoffanſchläge der letzten Zeit zum mindeſten zum größten Teil auf kommuniſtiſche Tätigkeit zurückzuführen ſind. Damit würde der ſtichhaltige Nachweis erbracht ſein, daß die Propaganda der öffentlichen Stellen, die die Nationalſozialiſten allein für die Sprengſtoffanſchläge der letzten Zeit verantwortlich zu machen ſuchen, nicht den Tatſachen entſpricht. Zum Anglück der„Dresden“ Die Namen der Verunglückten Meldung des DNB. — Bremen, 21. Juni. Nach einem ſoeben beim Norddeutſchen Lloyd ein⸗ gelaufenen Telegramm aus Stavanger handelt es ſich bei der einen der ums Leben gekommenen Frauen um ein Frl. Cherdron; die Namen der 15 verletzten Frauen ſind folgende: K. Glaß, E. Chriſt⸗ mann, G. Eugenie, M. Courturier, Frau Mühlbauig, Frl. K. Zuter, A. Rahm, S. Herber, M. Schmidt, E. Kaempf, H. Minas, L. Adam, E. Hack, J. Schleid. Der verletzte Schiffskoch heißt Berroth. Das Tele⸗ gramm enthält ſolgenden Nachſatz: E. Kaempf und Eugenie müſſen hier bleiben. Dieſe beiden Frauen ſind alſo als einzige ſchwerer verletzt. Ueber den Heimatort der Verunglückten uſw. läßt ſich noch nichts Genaues feſtſtellen. Die Tote und die Ver⸗ letzten werden wahrſcheinlich aus der Rheinpfalz ſtammen. * So traurig die„Kraft durch Freude“⸗Ferienfahrt mit der„Dresden“ in die norwegiſchen Fjorde auch endete, ſo hat ſie doch ein nicht zu unterſchätzendes Gutes für das Anſehen unſeres Vater⸗ landes gehabt. Sie hat deutſchen Mannes⸗ mut, deutſche Diſziplin und deutſchen Humor gezeigt. Die norwegiſchen Zeitungen bringen Be⸗ richte von einem Mann der Beſatzung, der ſich von der oberſten Brücke ins Waſſer ſtürzte, um eine er⸗ trinkende Frau zu retten, von anderen, die unter Lebensgefahr unter Deck gingen und Rettungsgürtel holten, von der Ruhe, mit der die Fahrgäſte nach dem erſten Schreck auf dem abſchüſſigen Deck promenier⸗ ten, bis ſie an die Reihe kamen, ans Land gebracht zu werden, von ſchwimmtüchtigen Frauen, die ihre Rettungsgürtel älteren Männern überließen. Be⸗ ſonders hervorgehoben wird in der Lokalpreſſe, wie ruhig und gelaſſen ſich die Schiffbrüchigen, unter denen ſich viele SA⸗Leute befanden, auf dem Exer⸗ zierplatz Malde benahmen, wo ſie in Militärbaracken untergebracht wurden. Die norwegiſchen Offiziere hätten eine wahre Freude daran gehabt. Nicht zu vergeſſen ſei hier aber auch die altbekannte norwe⸗ giſche Opferwilligkeit, insbeſondere Schiffbrüchigen gegenüber. Die Bevölkerung wie die Zivil⸗ und Militärbehörden Haugeſunds, Stavangers und Ko⸗ perviks taten ihr Beſtes, ſofortige Hilfe zu leiſten. Dampfer„Stuttgart“ landet die„Dresden“⸗ Fahrgäſte in Bremerhaven — Bremen, 22. Juni. Wie der Norddeutſche Lloyd mitteilt, wird der zur Uebernahme der„Dresden“⸗ Fahrgäſte an die norwegiſche Küſte entſandte Dampfer„Stuttgart“ am Sonntag, 23. Juni, nach⸗ mittags 3 Uhr, in Bremerhaven erwartet. Ent⸗ gegen dem urſprünglichen Plan, die Fahrgäſte der verunglückten„Dresden“ in Emden zu landen, werden die Urlauber in Bremerhaven ausgebootet werden und von dort aus die Heimreiſe antreten. Vorausſichtlich wird die Abfahrt noch in der Nacht ſum Sonntag oder im Laufe des Sonntag morgen erfolgen. Der Reichskanzler wieder in Berlin — Berlin, 21. Juni. Reichskanzler Adolf Hitler iſt von ſeinem Beſuch beim Reichspräſidenten in Neudeck zurückkehrend am Donnerstagabend wieder in Berlin eingetroffen. Politiſcher Mord in Tientſin — Peking, 21. Juni. Geſtern wurde in Tientſin der Leiter der Sanitätsabteilung der Eiſenbahnlinie Peting—Schanhaikwan, Ganmuſchen, durch zwei Re⸗ volverſchüſſe getötet. Der Ermordete gehörte zu 180 die die antijapa⸗ n e ung in Tientſin geleitet haben. Mörder ſehlt jede Spur. 9 N9 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 3, 70 mm breite Reklamemillimeterzeile 50 3. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Bei Zwangs⸗ vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr fürAnzeigen in beſtimmtenAusgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. eeeeeeee eeeeeeee, eee e eee ee eeeeee 9 2. Seite Nummer 279 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittenk⸗Ausgabe Freitag, 22. Juni 1084 Programm-Rede Dr. Goebbels Ausführungen auf einer Sonnenwenofeier im Neukölner Stadion Meldung des DNB. Berlin, 21. Junk. Auf der Sonnenwendfeier des Gaues Groß⸗ Berlin der NSDAP am Donnerstag abend hielt Gauleiter Reichsminiſter Dr. Goebbels an die im Neuköllner Stadion verſammelte rieſige Volks⸗ menge eine faſt einſtündige Anſprache. Er führte darin u. a. aus: Wenn wir Berliner Nationalſozialiſten uns am heutigen Abend hier zu einer Sonnenwendfeier zu⸗ ſammenfinden, ſo hat das eine tieſere Bedeutung als man gemeinhin ſolchen Feſtlichkeiten beizulegen pflegt. Wir feiern in der Tat eine Wende, denn zwiſchen dem Geſtern und dem Heute liegt ein un⸗ überbrückbarer Abgrund; wie es ſeit je war, ſo iſt es auch heute noch: daß Männer die Geſchichte machen. Auch die Geſchichte unſerer Tage iſt von Männern geſtaltet worden. Die Regierung iſt eine Regierung des Volkes, und die nationalſozialiſtiſche Bewegung als die Trägerin der Macht iſt im wahrſten Sinne des Wortes eine Volkspartei. Die Welt hat dieſe Wandlung auch bemerkt. Sie iſt ſich heute im klaren darüber, daß ſie mit einem anderen Deutſchland zu rechnen hat als dem, das aus der Novemberrevolte hervorgegangen war. Sie weiß, daß das Deutſchland von heute eine Nation der Kraft, des Stolzes und der nationalen Würde iſt. Eines macht uns den anderen Nationen überlegen: die ſtraffe Konzentration des deut⸗ ſchen Geiſtes und des deutſchen Willens und die ein⸗ hellige durch nichts zu erſchütternde Gemeinſamkeit in der Entſchloſſenheit der Führung und der Gefolg⸗ ſchaft des Volkes.(Stürm. Beifall.) Wenn wir nun an die Welt herantreten und unſe⸗ ren unabdingbaren Anſpruch auf die gleiche Berech⸗ tigung erheben, dann kann die Welt uns nicht ent⸗ gegenhalten, wir wollten Waſſen, weil wir einen Krieg wollten. Niemals gab es auf dem Erdball ein Volk, das ſoviel von der Liebe und Bereitſchaft zum Frieden erfüllt war wie heute das deutſche Volk.(Stürm. Beifall.) Niemals aber gab es auch eine Führung des Volkes, die ſo wie die heutige klar erkannt hätte, daß der Friede nicht beim Feigling, ſondern beim Starken ſteht lernent ſtürm. Beifall) und daß, wenn Dentſchland den Frieden wirklich will, es ent⸗ weder darauf dringen muß, daß die anderen durch Abrüſtung dem deutſchen Waffenniveau angeglichen werden, oder daß Deutſchland Waffen bekommt, um ſeine Grenzen beſchüt⸗ zen zu können. Wir haben nun in den 17 Monaten, da wir regie⸗ ren, die traurige Tatſache feſtſtellen müſſen, daß die Welt auf unſeren ehrlichen Verſuch, ohne jede Aggreſſivität das Land im Innern neu aufzubauen, großenteils nichts anderes zu antworten wußte, als Haß, Lüge und Verleumdung. Wenn wir in Deutſch⸗ land zu verhindern wiſſen, daß ausländiſche Staats⸗ männer verleumdet und verunglimpft werden, dann verlangen wir von der Welt, daß ſie unſeren Staats⸗ männern ein gleiches widerfahren läßt.(Starker Beiſall.) Deutſchland iſt keine Satrapie der ande⸗ ren, ſondern ein freies und ſelbſtbewußtes Volk, das ſeine gleiche Berechtigung unangetaſtet wiſſen will. Wir nennen die Dinge beim Namen und ich glaube, daß die Völker ein Anrecht darauf haben, daß ihre Staatsmänner ſo verfahren. Das ſind allerdings neue Methoden der europäiſchen Politik. Und wenn wir aus dem Völkerbund austraten und die Ab⸗ rüſtungskonferenz verließen, ſo ſoll das nicht etwa heißen, daß wir eus jeglicher Aktivität in der Außen⸗ politik begeben wollten. Wenn der Führer in Benedig mit dem großen Führer des italieniſchen Im ruſſiſchen Klonoyke Nowo⸗Sibirſc, im Juni. Ich ſitze in einem merkwürdigen Lokal— halb Weltſtadtkaffee, halb Verſammlungshaus 8 80 und ſchlürfe ein Getränk, das zwar Kaffee heißt, aber mit Kaffee nicht die geringſte Aehnlichkeit hat und nach Seife ſchmeckt. Vor dem Fenſter ſehe ich ſonder⸗ bare Geſtalten, die ein Milieu von Jack London etwa, freilich ins Ruſſiſche überſetzt, hervorzaubern. Verwitterte Geſtalten, verwegene Geſichter, zuſam⸗ mengewürfelte Kleidung. Man ſieht Militärjoppen mit ehemaligen Frackhoſen zu einem ſonderbaren Ganzen vereinigt, ſchäbige Pelze, die einſt koſtbar waren, Havelocks, Mäntel aus Plaids Goldgräber ſtecken darin, Leute, die aus dem grauen Sowfet⸗ alltag fliehen wollen, um dem Phantom Gold nach⸗ zujagen. Denn auch im Sowietparadies gibt es noch immer Leute, die insgeheim den Wunſch hegen, ſchnell reich zu werden. Und wer in Sowjetrußland reich werden will, muß das Gold buchſtäblich aus der Erde ſtampfen! In ganz Sibirien gibt es heute— neben den üblichen Gerüchten über einen Ausbruch des Krieges zwiſchen der Union und Japan— nur noch ein Thema: Gold. Das Aldan⸗Gebiet iſt als Schatzkammer Rußlands bereits bekannt. Aus allen Ecken des ungeheuren Reiches ziehen Wanderer nach dieſer weltfremden Gegend. Es ſind nicht nur Aben⸗ teurer, auch mancher ſolide Bürger verläßt ſeine Familie, um nach Gold zu graben. Man muß be⸗ denken: Reichtum und Luxus kennt man im 8—— Rußland nur noch aus Romanen, die in der Vor⸗ kriegszeit ſpielen und das Leben der begüterten Klaſſe beſchreiben. Es klingt ſonderbar, aber gerade ſolche Romane erfreuen ſich einer viel größeren Be⸗ liebtheit, als dogmatiſch⸗kommuniſtiſche Schriften! Nun, die Goldfelder im fernen Norden Sibiriens geben jedem eine Chance, und die Sowjetregierung treibt ſogar Propaganda, um die Leute zu der ſchwe⸗ ren Arbeit heranzulocken. An meinen Tiſch ſetzt ſich ein bärtiger Geſelle, mit dem ich bald ins Geſpräch komme.„Neue Goldadern ſind entdeckt,“ erzählt er.„Sie ſollen ſich längs de Flüſſe Katuny und Biya befinden.“ „Kennen Sie dieſe Gegend?“ frage ich.„Ich komme von dort,“ erwidert mein Gewährsmann, der ſich als Ingenieur entpuppt.„Aber es iſt ia alles dasſelbe hier in Sibirien. Sie kennen ſicher das Aldan⸗Gebiet. Die neuen Golofelder liegen in einer ebenſo unwirtlichen Gegend. Um ſie zu er⸗ Volkes Auge in Auge Zwieſprache hielt, und wenn dieſe Auseinanderſetzung die Probleme Europas wenigſtens beim Namen nannte, ſo ſind wir der Ueberzeugung, erklärte der Miniſter unter ſtürmi⸗ ſchem Beifall, daß dieſe eine Zuſammen⸗ kunft zweier Männer, die wirklich im Namen ihrer Völker ſprechen, mehr ausmacht als ein halbes Dutzend internationaler Kon⸗ ferenzen. Von einem internationalen Komplott kann gar keine Reöe ſein. Aber wir haben den Mut beſeſſen, mit oͤen verantwortlichen Staatsmännern anderer Völker über die Fragen zu reden, die uns und ſie bedrücken, ödenn ſoweit iſt es in Europa doch noch nicht ge⸗ kommen, daß Frankreich überhaupt über ganz Europa herrſcht. Wir ſind auch noch da! Wir haben zwar keine Kanonen wie die anderen, aber wir hoffen, ſie einmal zu bekommen! Im übrigen glauben wir durch den National⸗ ſozalismus den anderen gegenüber einen ſo großen geiſtigen Vorſprung zu haben, daß es ihnen Mühe koſten wird, uns wieder ein⸗ mal einzuholen. Und ſelbſt wenn wir allein ſtünden— wir ſind es ja gewohnt, feſt auf eigenen Füßen zu ſtehen. Wir haben nie⸗ mals Krücken gebraucht, wir ſind immer allein gegaugen. Während ſich nun im Innern das grandioſe Werk des Aufbaues vollzieht und Deutſchland nach außen allmählich den Ring auſſprengt, den man uns legen wollte, macht ſich im Lande ſelbſt ſo ein kleiner Kreis von Kritikern auf den Weg, um im geheimnisvollen Dunkel des Biertiſches das Aufbauwerk zu ſtören. Mit einem Male behaupten ſie: Die Stimmung flaut ab. Wir ſind es nun nie gewohnt geweſen, Politik mit Stimmung zu machen, und wenn das deutſche Volk heute nicht zu jeder Stunde Hurra ſchreit, ſo iſt das nur ein Beweis dafür, daß es wie⸗ der arbeitet und keine Zeit zum Hurra⸗Schreien hat. (Lebh. Beifall). Sie haben uns nicht an der Ueber⸗ nahme der Macht hindern können. Da wollen ſie uns nun am Gebrauch der Macht hindern. Das ſind, ſo rief Dr. Goebbels unter ſtür⸗ miſchem Beiſall aus, lächerliche Knirpſe. Sie beöͤauern nicht an ſich, öͤaß der Arbeiter einen ſchlechten Lohn bekommt, ſondern ſie hoffen nur durch ewige Hetzerei den Arbeiter dem nationalſozialiſti⸗ ſchen Staat abſpenſtig zu machen. Gottlob iſt die Intelligenz nicht allein bei dieſen Herren in den Klubſeſſeln zuhauſe. Das Volk hat die Zeiten, da dieſe Herren regierten, noch nicht vergeſſen, und wenn ſie damals zu ſchwach waren, die Macht zu er⸗ obern, wie ſollten ſie heute ſtark genug dafür ſein? Das Recht zur Macht haben wir uus ange⸗ eignet, weil kein anderer da war, der auf dieſes Recht Anſpruch erhob, kein Kronprinz, kein Kommerzienrat, kein Großbankier, und keein Parlamentshäuptling! Sie alle haben die Dinge ſchlittern laſſen. Wir aber haben uns der Lawine des Verfalls in den Weg geſtellt und ſie aufgehalten. Wenn unſere Deviſenvorräte knapp gewor⸗ den ſind, ſo deshalb, weil die uns vorange⸗ gangenen Regierungen in ſträflicher Ver⸗ autwortungsloſigkeit Anleihen auſgenommen haben, die wir jetzt verzinſen und amorti⸗ ſieren müſſen. Die nationalſozialiſtiſche Re⸗ gierung hätte beſſer getan, alle dieſe Herr⸗ ſchaften hinter Schloß und Riegel zu ſetzen. (Stürmiſcher Beifall.) Denn wir müſſen heute die Suppe auslöffeln, die ſie eingebrockt haben. Wir haben einen verzweifel⸗ ten Zuſtand der deutſchen Finanzen übernommen. Wir haben ja nicht die Unterſchrift unter den Da⸗ wes⸗ und den Young⸗Pakt zu verantworten gehabt, ſondern die, die uns vorangingen. Dieſe Kümmerlinge ſagen: Ja, Hitler iſt gut, aber was ſind ſchon die kleinen Parteifunk⸗ tionäre, die keine Ahnung haben, die ungebildeten Menſchen, denen wir uns unterordnen ſollen! Nun, dieſe kleinen Leute, über die man heute den Stab brechen möchte, haben Deutſchland erobert! Wenn wir uns auf die vornehmen Herren verlaſſen hätten, wären wir verlaſſen geweſen. Den Meckerern ſind die Steuern zu hoch, das wiſſen wir auch. Aber wir verplempern wenigſtens nicht die Steuergelder, und jeder Pfennig wird be⸗ nutzt, neue Arbeitsgelegenheit zu ſchaffen. Wir ſchmettern dieſe Kritiker am eheſten zu Boden, wenn wir uns auf unſere eigene Kraft beſinnen. Das iſt das einzige, was ſie fürchten, unſeren unüberwind⸗ baren Willen. Wir haben ein klares Ziel. Wenn wir die einzelnen Teile dieſes Zieles nicht heute erreichen, ſo kämpfen wir morgen dafür, aber wir laſſen uns nicht davon abbringen. Es ſoll in Deutſchland nur ein Wille herrſchen, der 66 Millio⸗ nen beſeelt und ihnen die Kraft gibt, das Leben zu verteiöigen. Im letzten Teil ſeiner Rede wandte ſich Dr. Goebbels an die Parteigenoſſen. Er wies darauf hin, daß ihm redoͤneriſche Tätigkeit im Reiche und die Ueberlabung mit Amtsgeſchäften nicht mehr ſo oft wie früher die Gelegenheit geben, in Berlin zu ſprechen. Aber täglich, ſo betonte er, bewegt mich untentwegt weiter die Sorge um Euch. Wir werden uns auch in Zukunft durchſetzen, wenn wir uns ſelber treu bleiben und uns allein auf die eigene Kraft verlaſſen. Dieſe Menſchen wagen ja nur zur kritiſieren, wenn ihnen niemand ent⸗ gegentritt. Packt ſie Euch, ſo rief Dr. Goebbels aus, tretet ihnen entgegen, und Ihr werdet ſehen, wie ſie feige zurückweichen, wenn ihnen einer derknallunglück in Rußland 78 Lole und Verwundete Meldung des DRB.* — Reval, 21. Juni. Wie aus Moskan gemeldet wird, hat ſich am 16. Juni in einer der größten chemiſchen Fabriken der Sowjetunion, dem chemiſchen Werk„Frunſe“, ein furchtbares Zerknallunglück ereignet. Ein vier⸗ ſtöckiger Seitenflügel der rieſigen Fabrikanlage wurde vollkommen zerſtört. Genaue Zahlen über die Toten und Verwundeten liegen bisher noch nicht vor, jedoch ſollen 78 Perſonen getötet b w. verwundet worden ſein. Das Unglück, das bisher von den Behörden ge⸗ heimgehalten worden war, ſcheint durch einen Sa⸗ botageakt verurſacht worden zu ſein. Die OGPu hat ſofort das geſamte Fabrikgebäude abgeſperrt und eine Unterſuchung eingeleitet, an der außer den (Vertretern der oberſten Stagtsanwaltſchaft auch noch Vertreter des Kriegskommiſſariats teilgenommen haben. Nach den bisherigen Mitteilungen ſind be⸗ reits mehrere Verhaftungen vorgenommen worden, darunter auch von einigen Direktoren und Inge⸗ nieuren, die für das Unglück verantwortlich gemacht werden. Eine amtliche Verlautbarung über das Unglück wird im Laufe des Freitag erwartet. Das chemiſche Werk„Funſe“ ſtellt hauptſächlich Chemikalien für Induſtrie und Landwirtſchaft her, jedoch ſollen in dem Werk auch Kampfmittel für den chemiſchen Krieg hergeſtellt werden die Wahrheit ſagt. Laßt Euch nichts mehr ge⸗ fallen! Ruft ſie zur Ordnung! Stemmt Euch dagegen, daß ſich nicht jedes her⸗ gelaufene Subjekt erlauben darf, am Aufban unſerer Bewegung herumzunörgeln! Wenn ſie dann eine Zeit in die Mauſelöcher gekro⸗ chen ſind, kommen ſie daraus als perfektnierte Nationalſozialiſten wieder hervor! (Heiterkeit.) Dieſer Sorte imponiert nur Kraſt Selbſtbewußtſein und Stärke. Die ſollen ſie haben. Sie haben unſere Großmut nicht verſtanden, jetzt ſol⸗ len ſie unſere Entſchloſſenheit verſtehen lernen! Dieſe Menſchen werden den Schritt eines Jahrhun⸗ derts nicht aufhalten können, ſie werden zurückblei⸗ ben, und es paßt auf ſie das Wort, das für ſie ge⸗ prägt worden iſt: Sie ſind die Reaktion, der Rückſchritt. Wir werden über ſie hinweg⸗ ſchreiten, und die Geſchichte wird nicht von ihnen, ſondern von uns ſchreiben. Mit Stolz können wir von uns behaupten: Wir ſind die beſſere Jugend eines anderen Reiches und haben deshalb das allei⸗ nige Recht, dieſes Reich zu präſentieren. Denn mit uns zieht die neue Zeit! Anhaltender Beifall dankte dem Gauleiter für ſeine Worte, die der Menge aufs neue wieder Kraft und Kampfesmut gegeben haben. NS Deutſcher Frontkämpfer-Bund (Stahlhelm) Von der Bundesleitung wird der Preſſe folgende Mitteilung zur Veröffentlichung übergeben: „In einem Teil der Preſſe wird ein Auſſatz der NSc everöffentlicht, der ſich mit dem Auſſatz der Kreuz⸗Zeitung„SA, HZ und NSDFB“ vom 5. Juni 1934 beſchäftigt. Der Aufſatz ſieht in dem Bunde eine „Uebergangslöſung“ und begründet ſeine Anſicht u. a. mit folgendem Satz: „Der Mitgliederbeſtand des NSDiB iſt ben ſchränkt auf jenen inaktiven Reſt des ehemaligen Stahlhelm, der an der Front gekämpft hat. Eine Er⸗ weiterung dieſes Kreiſes, etwa durch Neuaufnahmen, kann nicht ſtattfinden.“ Wir ſtellen hierzu feſt, daß die entſprechende Ziffer der vom Reichspräſi⸗ denten und Reichskanzler vollzogenen Umgründungsurkunde vom 28. März 1034 folgendermaßen lautet: „Die Zugehörigkeit zum NS Deutſchen Front⸗ kämpferbund Stahlhelm) ſteht den alten Mitglie⸗ dern des Stahlhelm ſowie jedem deutſchen Sol⸗ daten außerhalb des aktiven Dienſtes in der Wehr⸗ macht offen, der am Aufbau des nationalſozialiſti⸗ ſchen Staates mitarbeiten will. Die vor dem 30. Januar 1933 dem Stahlhelm angehörenden Mit⸗ glieder können ohne weiteres in den neuen Bund übernommen werden. Später eingetretene Mit⸗ glieder bedürſen einer beſonderen Genehmigung der Oberſten SA⸗Führung. Angehörige der SA, (SA, SS, SAR l, SAR II und NScKc) bürfen, ſoweit ſie die vorſtehenden Vorausſetzungen erfül⸗ len, Mitglieder des NS Deutſchen Frontkämpfer⸗ Bundes(Stahlhelm) ſein..“ Hieraus geht eindeutig hervor, daß der Mitglie⸗ derbeſtand des Bundes nicht auf einen„inak⸗ tiven Reſt“ beſchränkt iſt. Der Führer hat bei einer am 8. d. M. ſtattgefun⸗ denen Beſprechung dem Bundesführer klar zum Ausdruck gebracht, daß er das Beſtehenbleiben des Bündes wünſcht.“ Der Bundeskanzler: gez. Bock. —————————————————————— auptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner Verantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner ⸗ Handelsteil: i. V. Willy Müll er⸗Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart⸗Lokalen Teil: Richard Schönfelder⸗Sport: Willy Müller-Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: i. B. Rich. Schönfelder Anzeigen und geſchäft⸗ liche Mitteilungen: Jacob Faude, ſämtlich in Mannheim-Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung⸗ Mannheim, R1,—6 Schriftleitung in Verlin: Dr. Fritz Fillies, W 35, Viktoriaſtraße 32 Mittags⸗Ausgabe H 13 250 Ausgabe B 8 262, Geſamt⸗D.⸗A. Mai 1934: 21512 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporto /, Erlebniſſe unter ſibiriſchen Golögräbern reichen, muß man entweder ganz moderne Verkehrs⸗ mittel in Anſpruch nehmen, oder zu Fuß wandern. Es gibt keine Eiſenbahn, und wer das Flugzeug nicht benutzt, der muß durch die unendliche Taiga ſich mühſelig ſchleppen. Sie werden mir wohl glauben, daß dieſer Weg nicht der angenehmſte und mit un⸗ zähligen Gefahren verbunden iſt. als die wilden Tiere, als Bär und Wolf, ſind die Räuber, die am Weg lauern. Deshalb marſchieren die Goldgräber gewöhnlich in Trupps. Dennoch werden ſie überfallen und ihrer Beute beraubt— oder ſie morden ſich gegenſeitig. Einmal wanderten zwei Kameraden mit einer Ladung Gold durch die Taiga. Sie trauten ſich nicht zu ſchlafen, denn jeder fürchtete den anderen. Als der eine dennoch vor Müdigkeit einſchlief, ſchlug ihm der andere dͤen Kopf ab. Er betrank ſich in der erſten Kneipe unterwegs und prahlte mit ſeinem Verbrechen. Er wurde auf der Stelle gelyncht.“ Ein Trupp Goldgräber betritt das Lokal und be⸗ ſtellt Sekt. Jawohl, auch Sekt gibt es hier, für teures Geld! Die Geſellſchaft fängt bald an zu joh⸗ len und zu gröhlen. Mein Tiſchgenoſſe geſellt ſich zu ihnen und johlt mit. Ich rauche meine Pfeife und blicke ins Leere. Heiße Tage waren es, dieſe letzten Wochen im Gold⸗ gräberlager! Man erlebt im ruſſiſchen Goldgebiet noch wahre Romane“ aus der Zeit des Klondyke⸗ Fiebers, wie man ſie als Junge verſchlungen hat. Gold und Verbrechen hängen hier genau wie in amerikaniſchen Goldgräberſtädten eng zuſammen. Aber nicht nur Goldͤgier iſt die Urſache von Mord und Totſchlag— nein, es geht vor allem um die Frau. Die meiſten Verbrechen haben Eifer⸗ ſucht zur Urſache. Ein Beiſpiel, das ich hier ſelbſt erlebte: Eine Frau will ſich von ihren Mann tren⸗ nen und reicht die Scheidungsklage ein, weil ſie einen Freund von mir heiraten wollte. Es gibt in jeder Goldgräberſiedlung eine Abteilung des„Sags“ (Scheidungsbehörde der Sowjetregierung). Die Scheidung wird auch prompt ausgeſprochen und Na⸗ talie ſiedelte zu Boris über. Am nächſten Abend ſollte Verlobung gefeiert werden— es geht alles ſehr fix im Golöͤgräbergebiet— und wir, Boris und ich, warten, daß Natalie mit Tee vom Genoſſen⸗ ſchaftsladen kommt. Schließlich ſpringt Boris auf und will ihr entgegenlaufen.— als er vor der Tür⸗ ſchwelle über Nataſchas Körper ſtolpert. Mit der Göldgräberhacke, dem furchtbaren, lautloſen Mord⸗ Viel ſchlimmer, inſtrument des mooͤernen Sibirien, hatte der ver⸗ laſſene Ehemann ihren Schädel zertrümmert. Ein großer Teil der Goldgräber kommt aus China. Es iſt eine ganz geheimnisvolle Angelegen⸗ heit, was die Chineſen treiben. Sie leben ſtets in eigenen Baracken. Was dort vorgeht, weiß niemand. Die Baracken werden von chineſiſchen Wächtern be⸗ hütet, die dafür ſorgen, daß kein Ruſſe an die Ba⸗ racken herantritt. Die Chineſen ſind willige Ar⸗ beitskräfte, weil ſie ſich mit Speiſen begnügen, die der wirklich nicht verwöhnte Sowjetruſſe niemals an⸗ rühren würde. Sie ſitzen meiſt in Gedanken verſun⸗ ken und machen wie Schlafwandler Bewegungen mit der Hand, aus denen man erraten kann, daß ſie von reichen Goldadern träumen. Oft geſchieht es, daß ein chineſiſcher Goloͤgräber ſpurlos verſchwindet. An ſeiner Stelle taucht ein anderer auf. Woher er ge⸗ kommen iſt, weiß kein Menſch. Behörden haben ver⸗ ſucht, dieſe unheimlichen Erſcheinungen aufzuklären, aber der Aelteſte der Chineſen⸗Arbeitsgemeinſchaft erklärte, ͤaß wir uns um dieſe Vorgänge nicht zu kümmern hätten. Der Sowjetkommiſſar, zu dem wir deshalb eine Abordͤnung geſchickt hatten, blieb unbekümmert.„Die Arbeit wird verrichtet,“ ſagte er gleichgültig,„was mit den Kerls geſchehen iſt, geht uns tatſächlich nichts an. Wenn der Schnee taut, wird man ihre Leichen ſchon finden. Wir kennen nicht einmal die Namen unſerer Chineſen, ſie ſehen alle einander ähnlich und wer ſoll wiſſen, ob es Herr Li oder Herr Ju iſt.“ Das Gröhlen am Golbdgräbertiſch wird immer lauter. Die Ausbeute mühſamer Wochen wird dort dem Trunk geopfert, ſoweit ſie nicht bereits im Opiumrauſch aufgegangen iſt. Einmal war die ganze Goldͤgräberſtadt, in der ich arbeitete, betrunken. So⸗ gar höhere Beamte torkelten in den Straßen umher. In einem Kommiſſariat lagen Menſchen wie Leichen, und ganze Zimmer waren mit Flaſchen angefüllt. Der Abſatz von Wodka im Aldan⸗Gebiet iſt unge⸗ heuer. Die Sowjetregierung macht dabei ein gutes Geſchäft! Sonderbare Leute, merkwürdige Sitten. Aber der ee Wert des Goldes ſteigt, und Menſchenſeelen ſind ſo billig H. Kaub. Mufik für große und kleine Leute „Den Weg zurück ins Kinderland“ wies die Mu⸗ ſik für große und kleine Leute, mit der uns der Kampfbund für deutſche Kultur im Lud⸗ wigshafener Geſellſchaftshaus ſehr angenehm unter⸗ hielt. Eigentlich war es ja ein Vorſpielabend der Lehrkräfte und ihrer beſterzogenen Jünger— aber keineswegs ein ſchulmeiſterliches Exerzitium, ſon⸗ dern ein zwangloſer Kameradſchaftsabend führte in die ſonnige Jugendzeit, die durch ſaſt lauter„Erſtauf⸗ führungen“ erweckt wurde. Man verdankte die Neu⸗ entdeckungen der Sachkenntnis der Anregerin des Abends, der Geſangspädagogin Luiſe Heuber. Mit dem reizenden„Kinderlieder⸗Zyklus“ des durch den Rundfunk bekanntgewordenen Schwaben Ludwig Neubek und Wilh. Tauberts„Klängen aus der Kinderwelt“ machte Erna Gantner, nach Stimmanlage und neckiſcher Vortragsbegabung eine werdende Charakterſängerin, bekannt. Sie ſang mit Käte Leux, die gleichfalls in der Heuberſchen Schule ihren wohllautenden Mezzoſopran zu trag⸗ fähiger Reſonanz ausbildet, außerdem noch die zu Unrecht ſchon vergeſſenen kunſtvoll⸗einfachen Kin⸗ derlieder für zwei Frauenſtimmen von Vinzenz Lachner und vier Zwiegeſänge von Robert Schu⸗ mann. Deſſen reiches Gemüt brachten in ſeinen „Märchenerzählungen für Klarinett, Bratſche und „Klavier“ die ſeinhörigen Kammermuſiker des, Pfalz⸗ orcheſters Ernſt Marx und Ludwig Feicht⸗ maier zuſammen mit Paula Schütze unmittelbar nahe. Die letztgenannte Künſtlerin beglückte in den „Kinderſzenen“ des Meiſters durch den blühenden Anſchlagsreichtum, der den Flügel zum Orcheſter wandelte. Mit Frau Leux teilte ſich Frl. Schütze in die Begleitungen, die meiſterlich ausgeführt wurden. In die Reihe der großen Leute durfte ſich auch ein vielverſprechender kleiner Geiger, Herbert Men⸗ rer Hugo Argus den Löwenanteil des Beifalls. Vorſpruch und Schlußwort waren Papa Haydn zuerteilt, in deſſen Symphoniethemen ein Berufener (Kretzſchmar) Kindheitsmelodien aus geſegnetem Elternhaus erkennen will. Mit dem von ſechs Händ⸗ chen tadellos geſpielten Menuett aus der Militär⸗ ſymphonie legten drei Zöglinge der Klavierklaſſe Thereſe Hotz Ehre für ihre gründliche muſikaliſche Unterweiſung ein. Mit der Lehrerin am Klavier und Eliſabeth Schneeklotz als Stabführerin ſpielte die Buben⸗ und Mädchenſchar noch Haydus Kinder⸗ ſymphonie in der köſtlichen Beſetzung mit Streichern, Vogelſtimmen, Knarren und anderem Lärmzeug als heiteres und herziges Ende. * Durch ein Satzverſehen wurde in unſerer Beſpre⸗ chung des Violonabends Scherer aus einer„Drei⸗ heit“ eine„Freiheit“ der Programmgeſtaltung, was hiermit berichtigt ſei. er⸗ ner aus Speyer, ſtellen; er erntete mit ſeinem Leh⸗ E Geſellſchaft 1922 an der Dieſelſtraße. Freitag, 22. Juni 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 279 Die Stadtseiſe Mannheim, den 22. Juni. Reichsſchwimmwoche in Mannheim Heute Tag der Wettkämpfe am Neckar Der heutige ſech ſt e Tag der Reichsſchwimmwoche ſieht Mannheim im Zeichen des Sportes. Bei dem vorgeſehenen Programm, deſſen Durchfüh⸗ rung dem Poſtſportverein Mannheim über⸗ tragen iſt, wirken alle Schwimmvereine, DT. Ruder⸗ und Kanuvereine, Segler, SA, SS. SAMarine⸗ ſturm, Freiwilliger Arbeitsdienſt ſowie die Mittel⸗ ſchulen mit. Es ſteigen große Staffeln. Außerdem werden die Ruderer ein forciertes Training vorfüh⸗ ren, während im übrigen Kanuſportwettkämpfe und Rettungsvorführungen das Programm vervollſtän⸗ digen. Beginn 18 Uhr. Im Familienbad Herweck demonſtriert die Mannheimer Kunſtſprin⸗ gerſchule ihr großes Können vor breiteſter Oeffentlichkeit. Herr Herweck geſtattet in Erkennung des Wertes des Waſſerſportes Eintritt gegen 5 Pfg. Außerdem werden daſelbſt auch Rettungsvorführun⸗ gen gezeigt. 18—20 Uhr. Im Herſchelbad iſt von 14—18 Uhr(Halle 3) öffentlicher Schul⸗ ſchwimmunterricht der Knaben(Zutritt: Männer und Frauen). Abends 20.15 Uhr veranſtaltet der Poſt⸗ ſportverein ein Abendfeſt, bei dem Schwimmen am laufenden Band, Waſſerball und Rettungsvorführun⸗ gen gezeigt werden. Aus dem Bezirksrat Eine Reihe von Wirtſchaftsgeſuchen ſtand in der geſtrigen Sitzung des Mannheimer Bezirks⸗ rats zur Beratung. Die Genehmigung wurde erteilt für die Schankwirtſchaften„Zum Biton“, Schimper⸗ ſtraße 1,„Zum Schnokenbuckel“, T 5, 1,„Zum Hei⸗ delberger Hof“, Mannheimer Straße 135 in Käfertal, „Zum Pflug“ in Ketſch,„Zum Badiſchen Hof“ in Ladenburg und„Zum Eichhorn“ in Plankſtadt. Auch einige Flaſchenbierhandlungen wurden ge⸗ nehmigt, ſowie der Ausſchank alkoholfreier Getränke im Bootshaus der Kanu⸗Geſellſchaft Mannheim⸗ Neckarau e. V. am Mühlenweg oberhalb der Silber⸗ pappel und im Vereinshaus der Mannheimer Kanu⸗ Einem Wirt in R 6 wurde die Auflage gemacht, ſeine Wirtſchaft mit Nebenräumen bis 15. September d. J. den bau⸗ polizeilichen Anforderungen entſprechend herzurich⸗ ten. Der Bezirksrat wird keine Wirtſchaft mehr zu⸗ laſſen, die dieſen Anforderungen nicht entſpricht. Eine kleine Ausſprache über die wiſſenſchaft⸗ liche Bedeutung der Handleſekunſt gab es dann, als eine bekannte Handleſerin ihr Ge⸗ ſuch um einen Wandergewerbeſchein begründete. Sie will nämlich eine Vortragsreiſe durch Deutſchland unternehmen, um den Leuten die nötige Achtung vor der„echten“ Handleſekunſt beizubringen. Der Poli⸗ zeipräſident berief ſich darauf, daß dieſe Kunſt von der Wiſſenſchaft nicht anerkannt ſei. Die Dame aber meint, daß es in zwei Jahren ſo ſei. Das Ge⸗ ſuch wurde trotzdem abgelehnt. Der Bootsverleihanſtalt Albeiſer wurde die nachgeſuchte waſſerpolizeiliche Genehmigung zum Umbau und zur Vergrößerung in jederzeit widerruflicher Weiſe erteilt. Es handelt ſich um die bereits durchgeführte Schaffung eines 0 Bootshafens für 65 Paddelboote, der auf zwei Pontons von je 40 Tonnen Tragkraft ruht und eine Flußlänge von 33 Meter bei 8,40 Meter Breite in Anſpruch nimmt. Das Rheinbau⸗ amt verlangte die Erfüllung einer ganzen Reihe von Vorſchriften und Sicherheitsmaßnahmen, die ſich zum großen Teil auf die Hochwaſſergefahr be⸗ ziehen. Vor allem darf die Schiffahrt auf dem Neckar nicht verhindert werden. In den Winter⸗ monaten muß der ſchwimmende Bootshafen, der ſeinen Platz zwiſchen der Friedrichs⸗ und der Adolf⸗Hitler⸗Brücke hat, abgeſchleppt werden. Die Beſchwerde eines Siedlers, der im Nieder⸗ feld bei Neckarau bauen wollte, und einen ableh⸗ nenden Beſcheid des Bezirksamts erhielt, wurde ab⸗ gewieſen. Es ſollte allmählich bekannt ſein, daß die Erſtellung von Wohnungen auf dem nicht in Plan gelegten Gelände unter keinen Umſtänden mehr geſtattet wird. ** Bei den Süddeutſchen Kabelwerken geriet geſtern nachmittag aus bisher noch nicht ermittel⸗ ter Urſache eine Farbmühle in einem Betriebs⸗ raum in Brand. Beim Eintreffen des Löſchzuges der um 13,12 Uhr gerufenen Berufsfeuerwehr war die Gefahr bereits durch Werkangehörige beſeitigt. kk Bei Aufſtellung eines Baugerüſtes ſtürzte in Ludwigshafen Mittwoch vormittag ein 20jäh⸗ riger Arbeiter aus Mannheim im ſüblichen Stadtteil aus einer Höhe von vier Metern ab und fiel auf den Bürgerſteig. Infolge des Sturzes zog er ſich erhebliche Verletzungen zu und mußte nach Mannheim ins Krankenhaus überführt werden. Motten zerſtören Kleider., Tote ſie mit Flit! Dem Gedenken der gefallenen Baltikumkämpfer Am 2. und 3. Juni trafen ſich in Bad Köſen die alten Kämpfer des Reichsverbandes der Balttkum⸗, Grenzſchutz⸗ und Freikorps⸗ kämpfer, um an hiſtoriſcher Stätte, auf der Burg Saaleck, ihren im Baltikum gefallenen Kameraden eine ſchlichte Gede nktafel zu wei⸗ hen. Nicht zufällig iſt es, daß gerade dieſe alte, ſagenumwobene Burg als Hüterin des Gedenkens an deutſche Freiheitskämpfer gewählt wurde. Waren doch in dem alten Saaleckturm zwei der beſten Baltt⸗ kum⸗ und Freikorpskämpfer, der Oberleutnant zur See Erwin Kern und der Leutnant Hermann Fi⸗ ſcher, den Märtyrertod geſtorben, als ſie nach Beſei⸗ tigung des fremdraſſigen Schädlings am deutſchen Volkskörper von den marxiſtiſchen Häſchern verfolgt und verfemt zu Tode gehetzt waren! Freikorpslos! Es ſeien kurz an dieſer Stelle die Geſchehniſſe der damaligen Zeit geſtreift. Viele ſagten damals, daß der Verluſt, den die Allgemeinheit durch dͤen Tod des Dr. Rathenau erlitten hat, ungleich ſchwerer wiege als das ruhmreiche Ende zweier Offiziere der ehemaligen deutſchen Streitmacht. Zugegeben, der damalige Staat, die damalige deutſche Republik! Heute denken wir vielleicht anders! In Fiſcher und Kern ſind zwei Märtyrer für ein neues, grotzes Reich in den Tod gegangen. Sie hatten Unendliches gewagt, ſie hatten im Sturm und Drang ihres ungeſtümen Freiheitsgeiſtes, ge⸗ trieben von uneigennütziger Vaterlandsliebe, der Zeit vorgegriffen. An dem Mute, der Kühnheit, der Verſchlagenheit Kerns und Fiſchers ſchienen die wahnſinnige Hetze, das unglaubliche Aufgebot von Militär und Polizei, von Kraftwagen, von Flug⸗ zeugen und nicht zuletzt von Geld, zuſchanden zu werden. Selbſt das auf die Ergreifung der Mörder ausgeſetzte hohe Kopfgeld— es waren zuletzt nicht weniger als 4,5 Millionen Mark— zeitigte nicht den erſehnten Erfolg. Es fand ſich kein Judas, der das Blutgeld verdienen wollte. Nach vollen 24 Tagen, am 17. Juli 1922, verdienten ſich zwei Hamburger Kaufleute den Sündenlohn. Sie waren bei dem Pächter der Rudelsburg zu Gaſt, hatten die benach⸗ barte Burg Saaleck, deren Beſitzer verreiſt war, wie⸗ derholt umſtreift und zwei Männer bemerkt, in denen ſie die Rathenau⸗Attentäter vermuteten. Zu feige, ſich an die Naumburger Polizei zu wenden, reiſten ſie nach Halle a. d. S. und benachrichtigten dort die Behörde. Dieſe entſandte ſogleich einen Kri⸗ minalwachtmeiſter mit zwei Hundertſchaften Mili⸗ tär. Aus ſicherer Deckung und ohne irgendwie ſelbſt bedroht zu ſein, gab der Beamte gegen die Fenſter des bewohnten Teils der Burg fünf Schüſſe aus dem Karabiner ab, deren einer Kern in den Kopf traf und auf der Stelle tötete. Fiſcher ent⸗ leibte ſich darauf ſelbſt durch einen Schuß in den Kopf. Die Tragödie war zu Ende Ein letztes Wort hatten dieſe beiden Männer— dieſe Märtyrer ihrer Zeit—, als ſie keinen anderen Ausweg mehr ſahen, von der Zinne der Burg Scoal⸗ eck hinab ins Tal gerufen: „Wir leben und ſterben für unſere Ideale, Andere werden uns folgen. Es lebe Kapitän Erhardt!“ Die Studenten des Sulzaer Technikums, welche die Särge, in denen das Sterbliche von Fiſcher und Kern ruhte, zu Grabe getragen, wurden zum Danke dafür, wie es ſich in der freieſten Republik der Welt geziemte, relegiert. Ein Hügel deckt das Doppelgrab auf dem Friedhofe des Dorfes Saaleck. Auf die ſchlichte Steinplatte ließ Adolf Hitler ſchreiben: „Tu, was Du mußt, ſieg oder ſtirb. und laß Gott die Entſcheidung.“ Begrüßungsabend Der 2. Juni vereinigte die alten Kämpfer für Deutſchlands Erhebung aus allen Gauen Deutſch⸗ lands am Abend in alter treuer Kameradſchaft im Kurgarten bei ſchneidiger Militärmuſik. Der Füh⸗ rer des Reichsverbandes, Hauptmann a. D. Hel⸗ Aing, begrüßte mit herzlichen Worten die Kame⸗ vaden und beſonders den beliebten Schirmherrn des Reichsverbandes, Generalmajor Graf von der Goltz, und verlas dann auszugsweiſe die überaus zahlreich eingegangene Begrüßungspoſt, ſo u. a. von Reichspräſident von Hindenburg, dem Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, Reichs⸗ wehrminiſter von Blomberg, Stabschef Ernſt Röhm, Vizekanzler von Papen, Reichsarbeits⸗ miniſter Franz Seldte, Generalinſpekteur der SN, Obergruppenführer und Oberpräſident der Provinz Sachſen, von Ulrich, Magdeburg, dem politiſchen Amt der Oberſten SA⸗Führung, Gruppenführer von Detten und Oberführer von Falken⸗ hauſen, Berlin, Oberſtlandesführer der SA⸗Reſ. II, Oberſt Reinhardt, Berlin, Reichsſportführer von Tſchammer⸗Oſten, Berlin, Generalleut⸗ nant Tiede, Kommandeur der 1. Garde⸗Reſ.⸗Div. im Baltikum, Major a. D. Biſchoff, Kommandeur der„Eiſernen Diviſion“, Major a. D. Fletſcher, Kommandeur der„Baltiſchen Landeswehr“, Oberſt⸗ leutnant a. D. Sixt von Arnim, Artillerie⸗Kom⸗ mandeur der„Eiſernen Diviſion“, General Fürſt Awaloff, Oberbefehlshaber der„Freiwilligen ruſſiſchen Weſtarmee“, Kapitän Erhardt, Komman⸗ Eine Weiheſtunde auf Burg Saaleck deur der„Brigade Erhardt“, General der Infan⸗ terie Ludendorff und Prinz Oskar von Preußen, Ehrenmitglieder des Verbandes, Reichs⸗ innenminiſter Dr. Frick, Reichsluftfahrtminiſter General Göring, Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels, Reichsleiter Alfred Roſenberg. Dann nahm der jugendfriſche Schirmherr, General Graf von der Goltz, das Wort, gab ſeiner Freude über das Wiederſehen mit den alten Kämpfern in ſeiner ihm eigenen ſchlichten, aber markanten Art tiefempfundenen Ausdruck, feierte die alte Kriegskameradſchaft und richtete an alle den Appell, wie bisher wie ein Mann einzu⸗ ſtehen für unſer großes Vaterland. Mit einem drei⸗ fachen Sieg Heil! auf unſeren Führer, den Schöpfer des Dritten Reiches, ſchloß der Reichsführer den offiziellen Teil, um allen Gelegenheit zu geben, das Ansprache des Generals Graf von der Goltz nun folgende Schauſpiel, die Beleuchtung der Burg Saaleck, zu betrachten. Sonntag früh.30 Uhr war Antreten zur Be⸗ ſichtigung durch Graf von der Goltz. Wie glänz⸗ ten die Augen der Kameraden, als der Schirmherr die Front der 2000 abſchritt. Dann folgte der Aus⸗ marſch nach Saaleck unter dem Jubel der Bevölke⸗ rung zum Feldgottesdienſt am Fuße der Burg am Saaleſtrand. Pfarrer Könen begrüßte die Freikorpskämpfer, ſchilderte die Zeitenwende, die durch ihr Opfer vorbereitet wurde, ihren kämpferi⸗ ſchen Geiſt, der in Oſt und Weſt, in Nord und Süd den Sturmwogen heldenhaft widerſtand, die gegen Deutſchlands Grenzen brandeten und das Vaterland im Blutrauſch des Bolſchewismus, des Spartakismus und Separatismus zu erſticken drohten. Dann folgte die Weihe der neuen Fahnen durch Berührung mit der Blutſahne des in Ham⸗ burg am 15. März 1920 von der roten Meute erſchla⸗ genen Hauptmanns Berthold. Unvergeßlich bleibt die ergreifende Weiherede des Reichsführers und die Minute, in der der Fahnenwald ſich ſenkte zur Ehre der Gefallenen und zur Mahnung an die Ueber⸗ lebenden. Dann gings hinauf zur Burg. Trutzig ſchaut Saaleck hinein in die ſonnendurchflutete, fruchtbare Thüringer Landſchaft und ſchaut hinüber zu der Schweſterburg, der romantiſchen Rudelsburg, zu Füßen die zwiſchen Felſen hindurch rauſchende liebe alte Saale. Nach einer kurzen Anſprache des Reichs⸗ ſührers eröffnete der Beſitzer der Burg, Hans Wil⸗ helm Stein, den Reigen der Reden. Er erinnerte in mit Spannung aufgenommenen Ausführungen daran, daß vor Jahresfriſt an dieſem tauſendjähri⸗ gen Denkmal ritterlicher deutſcher Vergangenheit den für ihre Ueberzeugung gefallenen Freikorps⸗ kameraden Kern und Fiſcher eine Gedenktafel errich⸗ tet worden ſei und nun an derſelben Stelle den 36 000 im Baltikum und in den Grenzmarken gefalle⸗ nen Namenloſen die gleiche ewige Ehrung zuteil werde. Etwas unendlich Großes haben wir ſeither entſtehen und werden ſehen, ein neues Drittes Reich der Arbeit, in dem die Achtung vor der Arbeit die Volksgenoſſen alle gleich wert erſcheinen läßt. Einem ganzen Zeitalter iſt durch einen Mann der Stempel aufgedrückt worden. Wer hat den Urgrund dafür gelegt? Die Freikorps mit ihrer kameradſchaftlichen Treue, ihrer kameradſchaftlichen Diſziplin und ihrer hingebenden Liebe zum Vaterland. Die Freikorps ſind die Keimzellen und Wegbereiter der nationalen Revolution. Es iſt für die Burg Saaleck eine Ehre, mit dieſer Gedenktafel erneut Mittelpunkt zu wer⸗ den und zu bleiben für alle die Deutſchen, welche Motten richten Jahr für Jahr ungeheuren Schaden an, den man ver⸗ hüten könnte. Wer Flit regelmäßig in ſeinem Schrank zerſtäubt, braucht Mottenſchaden nicht zu fürchten ⸗Verlangen Sie ausdrücklich Flit und weiſen Sie Nachahmungen zurück. Flit fleckt nicht. Nur echt in plombierter gelber Kanne mit ſchwarzem Band und Flit⸗Soldat. Nehmen Sie nur Ehre, Freiheit und Vaterland als die höchſten Güter anſehen, die entſchloſſen ſind, ſich für die unvergäng⸗ lichen Werte ſelbſtverantwortlich einzuſetzen, die bereit ſind, freudig dafür in den Tod zu gehen, dem Vorbild folgend unſerer 36 000 geſallenen Kamera⸗ den. Sie alle handelten ebenſo wie die 400 Gefallenen der Sturmabteilungen des Dritten Reiches, verant⸗ wortlich Gott und ſich ſebbſt nur. Dann folgten die zündenden Anſprachen des Befreiers Finnlands und Führers der Bal⸗ tikumtruppen und jetzigen Schirmherrn des Reichsverbandes, Generalmajor Graf von der Goltz, des letzten Führers des Baltikum⸗ unternehmens, des Generallentnants von Eberhardt, und des Führers des Soldaten⸗ ſiedlungsverbandes„Kurland“, des baltiſchen Brarons von Manteuffel⸗Katzdangen. Sie alle betonten, daß die Freikorpskämpfer die Letz⸗ ten am Feinde aus der Zeit des großen Ringens von 1914 waren und 1919 und in den folgenden Freikorpskämpfen an den Oſtgrenzen und gegen Spartakus und Bolſchewismus im Innern des Va⸗ terlandes die erſten Soldaten des Dritten Reiches wurden, denen der Totenkopf und das Hakenkreuz am Stahlhelm Symbol ihrer Kämpfe wurde. Den Höhepunkt der Feier bildete dann die Ent⸗ hüllung der Gedenktafel. Reichsführer Helling verkündete die Mahnworte, die in Erz für ewige Zeiten geſchrieben ſind: Deutſcher, der Du die heiligen Fluren der Heimat durchſchreiteſt, wende, hier raſtend, gen Oſtland den Sinn und gedenke der Männer, die für des Vaterlands Ehre und Freiheit kämpften und ſtarben, trotzend fei⸗ gem Verrat, verantwortlich Gott und ſich ſelbſt nur! Unſeren im Kampfe gegen den Bolſchewis⸗ muß zum Schutz der deutſchen Oſtgrenzen in den Jahren 1918—1920 im Baltikum gefalle⸗ nen Kameraden zum immerwährenden Ge⸗ dächtnis! Reichsverband der Baltikumkämpfer, Grenzſchutz⸗ und Freikorpskämpfer. Dann ſprachen Vertreter des Reichswehrminiſte⸗ — riums, der Regierung, der NSDAp, der baltiſchen Regierung, des Antibolſchewiſten⸗Verbandes uſw. Einmütig klang aus ihrer aller Munde der Dank an die Freikorps für ihre Taten zum Wohle des Va⸗ terlandes, für Deutſchlands Größe und Ehre, deren Werk nunmehr durch Adolf Hitler zu einem glück⸗ lichen Ende geführt und gekrönt ſei. Die erhebende Feier fand in einem Vorbeimarſch vor den Führern und Gäſten offiziell ihren Abſchluß. Ein luſtig Soldatenleben folgte, Abenoͤſtunde zum Abmarſch rief. Strahlenförmig nach allen Himmelsrichtungen fuhren die alten Kämpfer ihren Heimatorten zu, Jubel und Begeiſte⸗ rung auslöſend, wohin ſie kamen. Das alte Frei⸗ korpskampflied:„Hakenkreuz am Stahlhelm, ſchwarz⸗ weiß⸗rotes Band“ uſw. durchbrauſte ſo manches Städtchen, ſo manches Dorf in den deutſchen Gauen. Für die badiſchen und Pfälzer Kameraden wird ſpeziell öie erhebende Nachfeier auf der Wartburg bis die ſpäte am Montag in aller Frühe unvergeßlich bleiben. An heiliger Stelle, wo einſt Luther, als Vorkämpfer für deutſchen Geiſt und deutſches Weſen, für ſein Deutſch⸗ land kämpfte, gedachten die Freikorpskämpfer ihres großen Führers Adolf Hitler und gelobten unver⸗ brüchliche Treue und Mitarbeit am weiteren Aufbau unſeres ſtolzen Vaterlandes. Voll des Dankes dafür, daß ſein Sieg Vaterlandes Aufſtieg wiedergegeben hat und ihre Freikorpskämpfe nicht umſonſt geweſen ſind. Die Trutzworte„Und doch!“ verſinnbildlichen den alten deutſchen Freikorpsgeiſt und ſprechen mit den Namen Riga, Annaberg, Ruhrgebiet, Golzheimer Heide eine deutliche Sprache. Dr. Lützkendorf, Landesführer von Baden. a* Geborgen wurde unterhalb der Neckarſpitze am Mittwoch vormittag eine weibliche unbe⸗ kannte Leiche, die mit den Haaren an einer Schiffskette ſeſthing. Die Tote iſt ein Badeopfer. Ueber ihre Perſonalien fehlen aber noch jegliche An⸗ haltspunkte. Die Leiche dürfte etwa 3 bis 5 Tage im Waſſer gelegen haben. Die unbekannte Tote trug einen ſchwarzen Badeanzug mit roter Einfaſſung, iſt 165 Meter groß, etwa 25 bis 30 Jahre alt und hat rotblondes Haar. Sachdienliche Mitteilungen ſind an die Rheinpolizei erwünſcht.— Viele tausend Männer, die früher nur eine Rasierseiſe in jester Form kannten. bezeichnen heute Dr. Dralle's Rasierereme als V51 „das zeitgemäße Rasiermittel““. Ein erbsengroßes Stüek dieser Ereme au den angefeuck- teten Pinsel gebracht. ergibt einen Schaum, der die be- sondere Bigenscheſt hat, den härtesten Bart sofort scnitt- weich au machen. Ste werden mit Brstaunen feststellen · daß Ste sick nock nie so schnell und angenehm rasieren konnten und trotzdem keine Mehrausgabe hatten. Die FIIr und keine Erſatzmitte große Tube dieses idealen Rastermittels kostet nur 50 Pig. ihnen den Glauben an des ——————— eee. eeeeee e, e e. 4. Seite /Nummer 279 Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Abſchied von Gewerbeſchuldirektor Henninger Welch ſchweren Verluſt das Mannheimer Schul⸗ weſen durch den Tod des Gewerbeſchuldirektors Jonathan Henninger erlitten hat, kam recht deutlich bei der Feier zum Ausdruck, in der An⸗ gehörige, Freunde, Kollegen und Schüler Abſchied nahmen. Die Leichenhalle vermochte geſtern nach⸗ mittag nicht die Menge der Leidtragenden zu faſſen, als die Trauerfeier mit einer von Schülern ge⸗ ſpielten Trauermuſik eingeleitet wurde und Stadt⸗ pfarrer Horch unter Zugrundelegung der Bibel⸗ worte aus dem Hebräerbrief„Laſſet uns halten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken, denn er iſt treu, der ſie verheißen hat,“ die Ein⸗ ſegnung vornahm. Am Grabe ſprach nach den Gebeten des Geiſtlichen zuerſt Regierungsrat Schmidt im Auftrag des Miniſters für Kultus und Unterricht, wobei er her⸗ vorhob, daß Direktor Henninger, ſeit 1899 im badi⸗ ſchen Schuldienſt ſtehend, über zehn Jahre lang die Geſchicke der größten und bedeutendſten badiſchen Fachſchule geleitet hat. Mit ſeinem Namen iſt die Entwicklung der Schule, die in ihm beſonders in den ſchweren Zeiten des Niederganges eine ſtarke Stütze geſunden hat, ewig verknüpft. Stets hat er alle Schwierigkeiten überwunden, denn keine Aufgabe iſt ihm zu groß und kein Opfer zu ſchwer geweſen. Seine ganze Kraft, ſein Wiſſen und ſein Können ſtellte er in den Dienſt des Staates. Und ſo war er ein wahrhaftiger Diener ſeiner Schulgemeinde. Er war aber nicht nur ein Kamerad ſeinen Berufskolle⸗ gen und ſeinen Schülern, ſondern auch ein Führer. Ihre Sorgen waren ſeine Sorgen. Und ſo empfin⸗ den wir den Verluſt doppelt ſchwer, weil wir heute beim Aufbau Führer brauchen, die wirklich berufen ſind. Wir ſind aber ſicher, daß die Saat aufgehen wird und daß die Jugend in ſeinem Geiſte weiter⸗ wirken wird für Volk und Vaterland. Profeſſor Dr. Anton ſchilderte namens der Lehrerſchaft der Gewerbeſchule 1 die einfache und ſchlichte Art des Verſtorbenen, der allen ein Vor⸗ bild eiſerner Pflichterfüllung geweſen iſt. Für die Lehrer und für die Schüler war er zu jeder Stunde da. Neben der vorgelebten Pflichterfüllung iſt noch etwas Zartes geweſen, das in der kleinen Volks⸗ novelle zum Ausdruck kommt, die der Verſtorbene hinterlaſſen hat und in der er ſeine Weltanſchau⸗ ung mit den Worten„Unſer Wiſſen iſt Stückwerk“ niedergelegt hat. Mit den Worten„Treue um Treue— Alles für Deutſchland— Unſer Glaube iſt der Sieg, der die Welt überwindet“ verabſchie⸗ dete ſich Profeſſor Dr. Anton von Direktor Hennin⸗ ger. Im Namen der evangeliſchen Kirchengemeinde ſprach der Vorſitzende des Kirchengemeinderats, Stadtpfarrer Kiefer, wobei er hervorhob, daß Henninger ſich nicht geſcheut hat, ſich zu ſeinem Glau⸗ ben zu bekennen. Sein Leben hatte er bewußt unter die Führung Gottes geſtellt. In ähnlichem Sinne ſprach Stadtpfarrer Speck für die kirchlich⸗poſitive Vereinigung. Handwerkskammerpräſident Stark ſtattete den Dank des deutſchen Handwerks dem Manne ab, der ſein Leben lang dem deutſchen Hand⸗ werk gedient hat, der den jungen aufſtrebenden Menſchen ſein Können und Wiſſen vermittelte und dies zu ſeiner Aufgabe gemacht hat. Die Schleifen des Kranzes der Badiſchen Handwerkskammer tru⸗ gen die Aufſchrift„Unſerem treuen Berater“. Wei⸗ tere Kranzniederlegungen mit Anſprachen erfolgten durch die Gewerbeſchule II, die Gewerbeſchule III, die Werkſtättenlehrer der Gewerbeſchulen J, II und IIl, die Fachſchaft Gewerbeſchule im NSLehrer⸗ bund, die Amtsgenoſſen der Gewerbeſchulen l, Ilund Il Karlsruhe und durch die Gerwerbeſchule Heidel⸗ berg..· Wieder eine Fahrt ins Blaue Die erſte billige Sonntagsfahrt, die die Reichs⸗ bahn nach Baden⸗Baden und Gernsbach veranſtaltete, iſt noch in friſcher Erinnerung. Und ſchon winken neue Naturgenüſſe. Am Sonntag, 1. Juli, unter⸗ nimmt das Reichsbahn⸗Verkehrsamt Mannheim die dritte diesjährige Fahrt, die diesmal vollkommen ins Blaue führt, da das Ziel erſt bekannt gegeben wird, wenn die Teilnehmer ſchon eine Zeitlang im Zuge ſitzen. Auch wir können nicht das Geheimnis⸗ lüften. Wir müſſen uns damit begnügen, die Mit⸗ teilung zu machen, daß die Fahrt wieder hoch befrie⸗ digen wird. Am Ziele ſind die üblichen Beſichtigun⸗ gen vorgeſehen. Man wird auch Gelegenheit zum Baden und Schwimmen haben. Auch ſind allerhand 8 i a ko ein⸗ nnn. Partei⸗ und Volksgenoſſen Samstag, 23. Juni, 21 Uhr, vor der Geſchäftsſtelle, Lange Rötterſtraße 50, zum gemein⸗ ſchließlich aller Sonderſpenden nur 4 Mark. Das Reichsbahn⸗Verkehrsamt hofft, daß ſich ſo viele Teil⸗ nehmer melden, daß der Zug doppelt gefah⸗ ren werden kann. Man wird dann jedenfalls die beiden Züge ſo leiten, wie ſ. Zt. nach Baden⸗Baden und Gernsbach. Es iſt diesmal eine Ehrenſache, in der Teil⸗ nehmerzahl einen Rekord zu erzielen, weil acht Tage, ſpäter, am Sonntag, 8. Juli, ein Gegenzug von der Zielſtation nach Mannheim gefahren wird. Man will auf dieſe Weiſe dem Einwand begegnen, daß der Verkehrs⸗Verein ſich dazu hergibt, die Mann⸗ heimer in die Weite zu befördern, ohne daß eine Ge⸗ genleiſtung vorhanden iſt. 5 Programm für den Gegenzug iſt auch ſchon aufgeſtellt worden. Im Hauptbahnhof wird eine Muſikkapelle die gegen 19 Uhr eintreffenden Gäſte begrüßen, die in Gruppen durch die Stadt geführt werden. Geeignete Führer ſind zur Genüge vorhanden. Mit dem Stadtmuſeum iſt das Planetarium in das Programm des Rund⸗ ganges eingeſchaltet. Die Vorführungen durch Prof. Feurſtein hinterlaſſen bei allen Gäſten immer einen beſonders tiefen Eindruck. Nach dem Mittageſſen in verſchiedenen Lokalen iſt ein Beſuch des Neuen Theaters vorgeſehen. Das Stück muß noch be⸗ ſtimmt werden. Um 7,30 Uhr ſoll die Heimfahrt an⸗ getreten werden. Wenn ſich das Wetter gut anlüßt, haben wir die zuverſichtliche Hoffnung, daß die Gäſte von dem Beſuch der Stadt Mannheim hochbefriedigt heimkehren werden. Sch. an Der Zentralvorſtand des Guſtay⸗Adolf⸗Vereins gibt folgendes bekannt:„Der Zentralvorſtand des Guſtav⸗Adolf⸗Vereins hat an die Stelle des aus ſeinem Amt wegen Erreichung der Altersgrenze ausgeſchiedenen Univerſitätsprofeſſors Geh. Hofrat D. Dr. Alfred Schultze zu ſeinem Mitglied und ezu ſeinem ſtellvertretenden Vorſitzenden Profeſſor Dr. Haus Gerber, Ordinarius des öffentlichen Rechts an der Univerſität Leipzig, gewählt. Köln⸗Nippes zu einem haltloſen Menſchen. Gewohn⸗ heitsdiebereien kennzeichnen ſeinen Lebenslauf. Ein volk und BdM ſowie Partei⸗ und Volksgenoſſen von der pünktlich auf dem U⸗2⸗Schulplatz an. Frauzen⸗ Willi in Sicherungsverwahrung Verhandlungen vor dem Mannheimer Schöffengericht Seit Jahren kennt man den 30 Jahre alten Willi Franz unter dieſem Namen im Jungbuſch. Sein kriminelles Leben hatte er in drei Abſchnitte ein⸗ geteilt. Schon mit 14½ Jahren macht er ſein Debüt als Dieb. Die Eigentumsvergehen unter ſeinen 25 Vorſtrafen laufen bis 1928. Dann folgen Roheits⸗ delikte, Gewalttätigkeiten dicht aufeinander, die letzten ſchen in ſeinem dritten Arbeisgebiet als Zu⸗ hälter. Die erſte für die Verwahrung in Betracht kommenden Strafen 1929 wegen Zuhälterei. Drei Monate. 1930 zweite Strafe wegen Zuhälterei ein Jahr. Ueberweiſung. April 1932 kommt er aus Kis⸗ lau. Am 21. Dezember, nach kurzer Freiheit von einigen Monaten, 11 Monate. Wieder Kislau. Wie⸗ der zurückgekehrt, dreht er eine Sache mit ſeiner „Braut“ namens Zwingenberger, die einem Maurer nächtlich einen Fünfziger geklaut hatte und des⸗ halb am 13. Februar 1930 mit ihm zu je 6 Monaten Gefängnis verurteilt wurde. Er ſollte den Fünf⸗ ziger gehehlert haben. Aber die Zwingenberger nahm die Sache in der Berufungsinſtanz allein auf ſich und man ließ ihn laufen. Als ſie hörte, daß er ihr untreu geworden, machte ſie im Gefängnis ein Geſtändnis, ihr Franz ſei beteiligt geweſen. Er bekommt nun im Wiederaufnahmeverfahren ſeine 6 Monate wieder. Dieſe ſind mit der anderen Strafe am 21. Juni 1934 verbüßt. Der Vertreter der An⸗ klage(Dr. Weinreich) hält die Verwahrung des Angeklagten zum Schutze der Allgemeinheit für dringend geboten. Das Gericht entſprach ſeinem Antrage. Ablehnung eines Verwahrungsantrages Elterliche Schuld, das ganze Milien, in dem er aufwuchs, machte den 38 Jahre alten Joſef H. aus Dieb aus Schwäche. Letzte Strafen 1 Jahr Ge⸗ fängnis und zweimal 1 Jahr 6 Monate Gefängnis. Strafende am 18. Juni 1934. Vor der erſten dieſer drei Strafen(1928) war er von der franzöſiſchen Fremdenlegion zurückgekommen und teilte das Los aller dieſer Landflüchtigen. Sie leiſten Frankreich Dienſte und kommen mit leeren Taſchen hierher. Durch die beſte Schule für das Verbrechertum in der Fremdenlegion gegangen, iſt für ſie das Zwangs⸗ läufige Stehlen und Stehlen. Das Gericht kam dem Antrag des Staatsanwaltes nicht entgegen: es ver⸗ neinte im Sinne der Verteidigung die Gefährlichkeit dieſes Verbrechers, die für Sicherungsverwahrung Vorausſetzung iſt. Wie gewonnen Kein vertrauenswürdiger Mietgenoſſe iſt der 25 Jahre alte Joh. Friedrich Sp. für die Mitbewohner eines Hauſes. Ein Meiſel verſchaffte ihm Zugang zu einem Bäckerladen, in dem er nicht etwa nach Brötchen griff, ſondern in die Ladenkaſſe die Hand tauchte, an der 180 Mark hängen blieben. Er wollte ſich einmal einige vergnügte Tage machen. Sofort fuhr er nach Heidelberg und erkürte ſich eine Reiſe⸗ begleiterin nach Frankfurt, die ihn aber dort ver⸗ ſetzte. In drei Tagen brachte er dann das Geld mit Halbweltlerinnen in Frankfurt durch. Dann ſtellte er ſich hier der Polizei. Aber einen„Moraliſchen“ verſpürt man bei dem Angeklagten gar nicht. Er ſitzt ganz zufrieden, ſtillvergnügt da und es ſcheint ihm ganz recht, daß er auf eine längere Zeit in der Staatspenſion betreut wird, da er mit ſeiner beſſeren Hälfte nicht gut ſteht. Neun Monate hat er Verſor⸗ gung. Kraftwagen zuſchließen! Wieder einer, der ſich einen antrinkt, um Straf⸗ freiheit für einen frechen Diebſtahl zu erlangen. Der 37 Jahre alte Oskar S. iſt erwerbslos. Von dem vielen Herumſtehen bekam er am Tage der Tat nach der Auszahlung der Fürſorge⸗Unterſtützung einen ſolchen Durſt, daß er ſich 16 Viertele(), leiſtete. Abends öffnet er einen Kraftwagen auf dem Park⸗ platz des Marktplatzes und holt einen Staubmantel heraus. Ein Schutzmann hat ihn binnen kurzer Zeit am Kragen. Kein Gedanke, daß er nicht wußte, was er tat, ſagt der Schutzmann. Ein Jahr Entzie⸗ hüngskur, ab einen Monat Unterſuchungshaft. —————..........ꝙP————————————————————————————————————————————————ů— Filmrunöòſchau Roxy:„Kammerkätzchen“ Dieſes Kammerkätzchen iſt die kapriziöſe Tochter eines Matorradfabrikanten, deſſen Geſchäfte ſich in letzter Zeit verſchlechtert haben, ſo daß er ſeiner Tochter die von ihr erbetene Reiſe nach Paris ab⸗ ſchlagen muß. Als ihre Hausfrauentalente ange⸗ zweifelt werden, ſchließt ſie kurzer Hand eine Wette und geht als Hausmädchen aufs Land. Nicht lange dauert es, bis ſie ſich in den Chauffeur ihrer Dienſt⸗ herrſchaft unſterblich verliebt hat, und auch dieſer iſt einer Heirat mit dem neckiſchen dienſtbaren Geiſt nicht abgeneigt. Zwar kommt es infolge Eiferſüchte⸗ leien noch zu einer kleinen Trennung. Aber nach⸗ dem der Chauffeur auf Grund einer Erfindung das große Motorradrennen gewinnt und dadurch zum Teilhaber des Fabrikanten wird, darf er ſeine Küchen⸗ fee, die ſich zu ſeinem Erſtaunen jetzt als die Tochter des Fabrikanten entpuppt, in ſeine Arme ſchließen. Der Film iſt ſchwediſchen Urſprungs und in deut⸗ ſcher Sprache ſynchroniſiert. Er wurde nach dem Roman von Sigrid Boo gedreht. Er iſt ganz auf eine heitere Note abgeſtimmt und bringt viele Lacheffekte, ſo daß er das Publikum gut bei Laune hält. Tutta Berntzen⸗Rolf iſt ein allerliebſtes Kammerkätzchen, der der Schalk im Nacken ſitzt und die ſtändig ein ſpitzbübiſches Lächeln in den reizenden Mundwinkeln verbirgt. Auch die übrigen Mitſpieler, deren Wiege wie die der Hauptdarſtéllerin ſämtlich im hohen Nor⸗ den ſtand, geben ihr Beſtes und verhelfen dem Film zu ſeinem Erfolg. Im Beiprogramm gibt es ein weiteres Luſtſpiel „Haushalt führen iſt nicht ſchwer“, einen Film von Kindern, und die aktuelle Bavaria⸗Wochenſchau. de Schauburg:„Das luſtige Kleeblatt Es tut ſich was, im„Gaſthaus zur treuen Liebe“, wo das luſtige Kleeblatt Einzug gehalten hat und Leben in die Bude bringt. Dieſe drei jungen Leute, die die Arbeitsloſigkeit auf die Landſtraße getrieben hat, um gemeinſam ihr Glück in der Welt zu ſuchen, ſind wirkliche Allerweltskerle. Immer luſtig und fidel, ſtellen ſie das kleine Städtchen, in dem ſie durch einen Glückszufall eingekehrt ſind, vollends auf den Kopf, wobei ihrer zwei ſchließlich ihr Glück finden, während der Dritte weiterwandert. Hier iſt ein ſehr hübſcher Unterhaltungsfilm entſtanden. Ein Feuer⸗ werk ſpritzig⸗witziger Einfälle, eine ununterbrochene Kette humoriger Begebenheiten, dazu nach alterprob⸗ tem Schema ein bißchen Liebe und Sentimentalität mit glücklichem Ende. Das ganz auf Enſemblewir⸗ kung abgeſtellte Spiel der Darſteller trägt dazu bei, dem amüſanten Film zum Erfolg zu verhelfen. Im Beiprogramm ein netter Film aus dem Schwarzwald, bei dem mehr die Schönheiten des Schwarzwaldes, als die etwas ins Kitſchige geratene Handlung zu feſſeln weiß, und die Wochenſchau.—a. Wettertarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarte Uonnersſag Sy. duni ſαe Keineb 6 65 7 0õ⁴⁰ 2⁴ 74 7² e, 0 2⁰ Songentos O nener. O naw deceent. vοmg Odegecrt. oRegen 24 Schaee& Craupein rRebet K Seynigr Oiaasime.-Or sehr leichter o& massiger Suosbεes⁰ sturmtzcher Norowezt die oteue ſegen mit gem ade die der cen Stalionen ztenenden 4ar ien geden cie Lemperatur an die Linien verdinden orte mit gieichem, aut Reeresniveau umgerechneten Cuftarues Bericht der Oefſentlichen Wetterdienſtſtelle Frank⸗ furt a. M. vom 22. Juni. Die neue Wirbeltätig⸗ keit hat von England raſch auf den Kontinent über⸗ gegriffen, ſo daß es auch bei uns ſchon ſeit geſtern abend zu verbreiteten, wenn auch im allgemeinen wenig ergiebigen Niederſchlägen kommt. Zunächſt ſteigt der Luftdruc von Südweſten her wieder ſtär⸗ ker an, ſo daß mit einem Nachlaſſen der Nieder⸗ ſchlagsneigung zu rechnen iſt. Für längere Zeit be⸗ ſtändiges Wetter iſt jedoch kaum wahrſcheinlich Vorausſage für Samstag, 23. Juni Wolkig bis aufheiternd, doch leicht unbeſtändig und noch vereinzelte Niederſchläge, bei lebhaften weſtlichen Winden mäßig warm. Höchſttemperatur in Mannheim am 21. 6. + 20,2 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 22. + 13,2 Grad; heute früh 8 Uhr + 15 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von ge⸗ ſtern früh s Uhr bis heute früh ½8 Uhr 0,4 Milli⸗ meter ⸗ 0,4 Liter je Geviertmeter. In den Rheinbädern wurden geſtern nach⸗ mittag 4 Uhr + 20 Grad Waſſer⸗ und. 20 Grad Luſtwärme gemeſſen; heute vormittag 9 Uhr 19,5 Waſſer⸗ und 14,5 Grad Luftwärme. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juni Ryein⸗Pegel 18. 19. Ryeinfelden 2,092,09 Aegar-Begel 10, 20. 21.22. 2,082,22 2,43 Breiſach.. 1,051.07 1,10 1,00.48] Mannbeim..042.01/2,052,08 ehl.... 2,20 2,202.202.25 2,55 Jagſtfeld.——— Maxau.. 3,503,513,52 3,58 3,600J Heilbronn——[2 Mannheint: 2,10 7160740 2,1002.18J Plochingen.——— Kaub 1650.101.101,00/.00J Diedesheim. 0,280,31]/— 0,37 Köln.59/0,570.610˙611 0,61 ————————————————————————————————.————.—————————————————————.—.—.——.—.—.—.————.——— NSDAP-Miſieilungen Aus partetemtlichen Bekanntmachungen enmommen PO Deutſches Eck. Samstag, 23. Juni, 20,30 Uhr, Ab⸗ marſch der PO und Unterorganiſationen einſchl. HJ, Jung⸗ U2⸗Schule aus zur Sonnwendfeier auf dem Neckarvorland. Sonntag, 24. Juni, 6,30 Uhr früh treten alle pol. Leiter und Amtswalter der PO, NSBO und NS⸗Hago Neckarſtabt⸗Oſt. Zur Sonnwendfeier verſammeln ſich die ſamen Abmarſch mit der Jugend nach dem Exerzierplatz. Die pol. Leiter treten bereits um 20,30 Uhr an. Friedrichspark. Sämtliche pol. Leiter und Parteigenoſſen treten Samstag, 23. Juni, 21 Uhr, am Zeughausplatz zur Sonnwendfeier an. Strohmarkt. Samstag, 23. Juni, 21,15 Uhr, verſam⸗ meln ſich die Parteigenoſſen und die Angehörigen ſämtlicher Unterorganiſationen auf dem Platz vor der Ingenieurſchule zum Abmarſch nach dem Schloßhof, wo gemeinſam mit der Ortsgruppe Friedrichspark eine Sonnwendfeier ſtattfindet. An die geſamte Bevölkerung der Ortsgruppe ergeht der Appell, ſich dem Marſch anzuſchließen und an der Feier im Schloßhof vollzählig teilzunehmen. Jungbuſch. Heute, Freitag, 22. Juni. 20,30 Uhr, in der „Liedertafel“ Sitzung ſämtl. pol. Leiter ſowie der Amtsleiter der NS⸗Hago, NSBO, NS⸗Frauenſchaft Rheintor⸗Jung⸗ buſch, NS⸗Beamte. Rheinau. Samstag, 23. Juni, 2,30 Uhr, Fackelzug der HJ und des Jungvolks durch Rheinau.— 22 Uhr Sonn⸗ wendſeier auf dem Hallenbuckel. Waldhof. Samstag, 23. Juni, 22 Uhr, Sonnwend⸗ feier auf dem Sportplatz an der unteren Riedſtraße in Luzenberg. Die PO und Jugendorganiſationen(BöM, Jungvolk und Fungmädchen) ſowie die Kapelle treten pünkt⸗ lich 21 Uhr vor der Geſchäftsſtelle Sandſtraße 15 an. Ilvesheim. Samstag, 23. d.., 20,45 Uhr, Sonn⸗ wendfeier. Sämtliche Mitglieder der Organiſation und der Unterorganiſationen ſind verpflichtet, an dieſer Feier teilzunehmen. Auch die ganze Einwohnerſchaft iſt zu dieſer Feier eingeladen. Dentſches Jungvolk Stamm Eichelsheim. Sämtliche Zug⸗ und Jungen⸗ ſchaftsführer des Fähnleins Alarich ſtehen heute, Frei⸗ tag, 22. Juni, 18 Uhr, auf dem Halmitplatz. Jungbann 1/171. Die Jugendhilfslotterie iſt bis ſpä⸗ teſtens 23. Juni abgurechnen. Noch nicht verkaufte Loſe mütſſen unbedingt bis zum 255. Juni verbauft und dann ſofort abgerechnet werden. Nachtmärſche ſind für das Deutſche Jung⸗ volk ſtrengſtens verboten. Die Stämme melden bis ſpäteſtens 25. Juni die Zahl ihrer Volksjugendbezieher an den Jungbann. Bd M Stephanienufer 17, 20 Uhr. Rückſtändige Gelder, Arbeits⸗ berichte und Stärkemeldungen mitbringen. Samstag. 23. Juni, treten ſämtliche Mädels, die im Beſitze eines Scheines der DeRch ſind, und den Rettungs⸗ ſchwimmkurs mitgemocht haben, um 3 Uhr an der Strand⸗ bad⸗Wache Süd an. Ebenſalls am Sonntag um 10 Uhr an der Strandbod⸗Wache Süd.(Tagesdienſt). Lindenhof. Sämtliche Mädels treten Samstag, den 23. Juni, 20.30 Uhr, am Waldparkdamm an. Wer kann, eine Fackel mitbringen. 5 Feudenheim. Heute, Freitag, 20.15 Uhr, Antreten ſämtlicher Mädels im Schulhof. Turnen fällt aus. Bot und Bd19 Sozialreſerat. Montag, 25. Juni, 20 Uhr, in N2, 4 Beſprechung für die Sozialſachbearbeiterinnen der Ringe und Gruppen. Die Tätigkeitsberichte und Arbeitsloſen⸗ meldeliſten ſind mitzubringen. Bd, Untergau Jungmädelgruppe Neckarſtadt⸗Oſt. Die zum Singen be⸗ ſtimmten Mädels ſowie die beiden Samstag⸗Heimabende von H. H. treten am heutigen Freitag, pünktlich 18.30 Uhr auf dem Herzogenriedpark an. Bei Regen vor der Polizeiwache. Strohmarkt. Freitag, 22. Juni, fällt der Heimabend der Schaft von A. Henninger aus. Sozialreferat. Sämtliche Mädels, die ſich für die Steno⸗ graphiekurſe gemeldet haben, ſind Freitag, 22. Juni, im Deutſchen Haus, C 1, 10, Jugenoſaal 23, um 19.30 Uhr. Lindenhof. Beide Jungmädelgruppen treten um 20.90 Uhr am Pfalzplatz an. Wer kann, eine Fackel mitbringen. NSBO Friedrichspark. Sümtliche Obmänner und Mitgkieder treten am Samstag, 23. Juni, 21 Uhr, am Zeughaus⸗ platz zur Beteiligung an der Sonnwendfeier on. Jungbuſch. Die Sprechſtunden ſind in Zukunft wie folgt feſtgeſetzt: Dienstag und Donnerstag.90 bis 9 Uhr. Für Koſſenangelegenheiten nur Donnerstags von.30 bis 9 Uhr. Deutſche Arbeitsfront: Dienstogs, Donnerstags und Freitags von 7 bis 9 Uhr. NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Die Teilnehmer an der Fahrt nach Büſum vom 24. Juni bis 1. Juli d. J. werden gebeten, ab Freitag vorm. 8 Uhr die Quittungen gegen die Fahrkarten einzutauſchen. Sämt⸗ liche Teilnehmer treſſen ſich am kommenden Samstag, 20.45 Uhr, vor dem Horſt⸗Weſſel⸗Haus, L 4, 15. Abfahrt 21.50 Uhr. NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Kreis Mannheim Deutſche Arbeitsfront Friedrichspark. Sämtliche Amtswalter und Mitglieder der Ortsgruppe Friedrichspark treten Samstag, W. Juni, 21 Uhr, am zur Sonnwendfeier an. Achtungl Welche Perſon oder Firma ſtellt der Geſchäfts⸗ ſtelle der NSSBO, Ortsgruppe Neckarau(DAc) einen Schreibtiſch ſowie einen Aktenſchrank koſtenlos zur Ver⸗ fügung? NS⸗Hago Strohmarkt. Samstag, 23. Juni,.15 Uhr, An⸗ treten aller männlichen Mitglieder om Gockelsmarkt vor der Ingenieurſchule zum gemeinſamen Marſch mit allen Organiſationen der NSDAP, tsgruppe Strohmarkt, ſowie der Hià nach dem Schloßhof zur Sonnwendſeier. Rheintor. Unſere Geſchäftsſtelle befindet ſich in E g, Rheinior. Heute, Freitag, 22 d.., Beſprechung ſämtlicher Schaftsführerinnen bei Lilo Brandenburger, Nr. 15. Sprechſtunden für Kaſſenweſen: Montags 19 bis 20 Uhr(Kaſſenwart Pg. L. Schneider); für Handel und Handwerk: Mittwochs und Freitags 18 bis 20 Athr(Refr. Pg. Hollinger, Ferch und Schlemper). Amt für Beamte Freitag, 22. Juni, 20,15 Uhr, im großen Saale der „Liedertafel“, K 2, 31—92, Verſammlung der Polizeibeam⸗ ten von Mannheim. Kreisamtsleiter Pg. Mutter ſpricht über Zweck und Ziel der Fachſchaft Polizei im Reichsbund der Deutſchen Beamten. Kampfbund für Deutſche Kultur Die nächſte Zuſammenkunft der Kurt⸗Sydow⸗Gruppe am 22. Juni fälltous. Die Teilnehmer des Kurzlehrganges werden von der Ankunft und der nüchſten Zuſammenkunft mit Herrn Kurt Sydow wieder benachrichtigt. Die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ unternimmt am Samstag, 7. Juli 1934, eine Sonderfahrt zu den „Andreas⸗Hofer⸗Spielen“ nach Viernheim. Abfahrt in 4 bis 5 Sonderzügen ab 15 Uhr(OCEG⸗Bahnhof). Rückfahrt gegen 20.30 Uhr. Eintrittspreis einſchließlich Fahrt 0,80 und 1,20 Mk. Da ſich ſehr viele Volksgenoſſen an dieſer Fahrt beteiligen werden, bitten wir unſere Mitglieder, die Karten auf unſerer Geſchäftsſtelle Horſt⸗Weſſel⸗Haus, L. 4, 15, umgehend abzuholen. Die genauen Abfahrts⸗ zeiten werden wir in einer Parole⸗Ausgabe noch bekannt⸗ geben. 2 Freitag, 22. Juni Roſengarten:„Alle gegen einen, einer für alle“, Schauſpiel von Friedrich Forſter, Miete F, 20 Uhr. 8 Planetarium: 10 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Roſarium, Neuoſtheim, Harrlachweg: Geöffnet v. 16—20 Uhr. Autobusſonderfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Weinheim Bensheim— Lindenfels— Fürth— Birkenauer Tal— Weinheim— Mannheim. Reichsſchwimmwoche: Tag der Wettlämpfe, 18 Uhr. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarettyrogramm. Pfalzban⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Konzert und Tanz. Tanz: Polaſthotel Mannbeimer Hof, Kaſſee Vaterland. Kaffee Odeon: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele: Aniverſum:„Du ſollſt nicht begehren“.— Alhambra:„Zigeunerblut“.— Roxy:„Kammer⸗ kätzchen“.— Capitol:„Flucht vor dem geſtern“,— Scala:„Der Flüchtlin, aus Chicago“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Sonderausſtellung„Kaiſerdome am Mittelrhein“. Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 11 bis 13 und von 5— 5 3 unheimer Kunſtverein„1: eöffnet vo und von 15 bis 17 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 17 bis 19 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Von 9 bie 13 und von 15 bis 19 Uhr Leſeſäle; von 11 bis 13 und non 17 bis 19 Uhr Ausleihe. Städtiſche Muſikbücherei L 2, 9: Geöffnet von 11 bis 19 und von 16 bis 19 Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle im Herſchelbad: Buch⸗ ausgabe von 10.30 bis 12 und von 16 bis 19 Uhr. Leſe⸗ halle geöffnet von 10.30 bis 13 und von 16.30 bis 21 Uhr. Möhlblock, Weidenſtraße 16: Geöffnet von 14 bis 19 Uhr. Ingendbücherei R 7, 46: Geöffnet von 15 bis 10 Uhr. ————————————————————————— ———— Freitag, 22. Juni 193. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite /Nummer 279 HenmcscRtes ————————— — Muſſolini hat in ſeiner Eigenſchaft als Kriegs⸗ miniſter ſoeben einen Erlaß herausgegeben, durch den den Offizieren des Landheeres, der Seeſtreit⸗ kräfte und der Fliegerkorps befohlen wird, in Zu⸗ kunft während der Sommermonate Uniformen und Wäſche aus Seidenſtoffen zu tragen. Die neuen Uni⸗ formen werden in ihrer Machart genau den bisher eingeführten Uniformen gleichen. Dieſer Erlaß iſt die Folge eines alarmierenden Berichtes, den der italieniſche Seidenhandel ſoeben herausgegeben hat. Darin heißt es, daß die Vorräte der italieniſchen Händler und Exporteure an Seidenſtoffen in den letzten Monaten überraſchend ſtark angewachſen ſeien. Als Grund wird angegeben, daß die unlau⸗ tere japaniſche Konkurrenz einen Außenhandel mit Seidenſtoſſen immer mehr unmöglich mache. Um eine Kriſe im italieniſchen Seidenhandel zu vermei⸗ den, hat ſich Muſlini entſchloſſen, ſämtlichen Offi⸗ zieren des italieniſchen Heeres den Befehl zu ertei⸗ len, in Zukunft während der Sommermonate Uni⸗ formen aus Seidenſtoffen zu tragen. Da die Offi⸗ ziere ſelbſt die Koſten für die neuen Uniformen tra⸗ gen ſollen, und da mit der Neueinführung noch wäh⸗ rend dieſes Sommers begonnen werden wird, erhofft man ſich von dieſer Maßnahme nicht nur eine Be⸗ ſeitigung der drohenden Seidenexportkriſe, ſondern gleichzeitig auch eine größere Belebung der geſamten Seideninduſtrie. * — Einen ſonderbaren Erlaß hat der Gouverneur des Staates Tabaſco(Mexiko), Thomas Canabal, herausgegeben. Sein Dekret, das von ber geſetzgeben⸗ den Körperſchaft angenommen wurde, verbietet die Errichtung von Grabſteinen auf den Friedhöfen des Staates Tabaſco. Auch rückwirkend müſſen Eroͤhügel an Stelle von Grabmälern treten, ſelbſt einfache Holzkreuze ſind bei Strafe verboten. Auch die Na⸗ Engliſcher Flottenbeſuch in Swinemünd Fünf Einheiten der engliſchen zweiten Zerſtörer⸗ Flottille(„Kempenfelt“,„Viceroy“,„Vega“,„Voni⸗ tia“ und„Valorous“) ſtatteten Swinemünde einen kurzen Beſuch ab. „GRaf BcEmann“ Ein Hochstapler wie er im Buche steht Osnabrück, im Juni. Der Hauptmann von Köpenick ſaß damals als ſimpler Schuſter Voigt auf der Anklagebank— der moderne Hauptmann von Köpenick ſitzt als Wirt⸗ ſchaftsdirektor a. D. Friedrich Brockmann auf derſelben Bank. Er machte die Sache geſchickter als der olle Schuſter Voigt. Im Jahre 1874 wurde er zu Petersfehn in Oldenburg als Sohn des Kammer⸗ dieners des Großherzogs von Oldenburg Brockmann geboren. Schon als Junge legte“ er ſich gern ein Adelsprädikat zu. Als er dann Jüngling war, wurde er Leutnant von eigenen Gnaden, obwohl er in Wirklichkeit als Laborant in einer Apotheke be⸗ ſchäftigt war. Nachdem er dieſe Stellung aufgegeben hatte und nun als Schreiber in einem Kontor ar⸗ beitete, avancierte er zum Hauptmann. Dann nahm er eine Stellung als Reiſender an und beförderte ſich zum Major. Zwiſchendurch legte er auch mal einen der Offizierstitel ab, um Doktor zu werden. Anderer⸗ ſeits genügten ihm weder der Doktor noch der Ma⸗ jor, weshalb er Graf von Brockmann wurde. Es kam ja nicht ſo genau darauf an. Doch ſelbſt ein gräflicher Major a. D. verdient als Reiſender nicht ſo viel, wie ein richtiger Graf zum Leben braucht. Deshalb mußte ſich„Graf Brock⸗ mann, Major a..“ nach einer gewinnbringenderen Beſchäftigung umſehen. Täglich las er die Anzeigen⸗ teile der beſten deutſchen Zeitungen. Und eines Ta⸗ ges fand er in der„Deutſchen Tageszeitung“ ein Angebot des Preußiſchen Landwirtſchaftsminiſte⸗ riums, das einen Leiter für eine Hochmoorkultur ſuchte. Das war was für unſeren gräflichen Major a. D. Schnell legte er den Grafen und den Major a. D. ab, ſetzte ſich hin und ſchrieb dem„leitenden Beamten für Hochmoorkultur Friedrich Brockmann“ mehrere gute Zeugniſſe, von denen er Abſchriften machte. Dieſe Abſchriften fügte er ſeiner Bewerbung an das Preußiſche Landwirtſchaftsminiſterium bei, worauf⸗ hin er zu dem Referenten im Landwirtſchaftsmini⸗ ſterium beſtellt wurde. Er hatte ein derart ſicheres, ——————— men der Verſtorbenen dürfen nicht über den Gräbern erſcheinen. Lediglich eine fortlaufende Numerie⸗ rung zeigt den Hinterbliebenen die Stätte an, an der ein in die Ewigkeit eingegangener Angehöriger begraben liegt. Die Verordnung des Gouverneurs hat unter der religiös veranlagten Bevölkerung des Staates leb⸗ hafte Empörung hervorgerufen. Man vergleicht die Handlungsweiſe des deſpotiſchen Gouverneurs Ca⸗ nabal mit der Beſtattung von Mördern und Ver⸗ brechern in andern Ländern, denen man aber ein ſchlichtes Grabkreuz nicht verſagt. Eine Delegation von Bürgern hat ſich nach Mxico begeben, um gegen den Erlaß beim Präſidenten feierlichen Proteſt zu erheben. * — Die Weltausſtellung, die in Brüſſel im näch⸗ ſten Jahre abgehalten wird, ſoll eine ſo großartige Veranſtaltung werden, wie ſie in Europa ſeit der Pariſer Weltausſtellung von 1900 nicht mehr ſtatt⸗ gefunden hat. Alle Kulturſtaaten beteiligen ſich daran; der Anteil Deutſchlands dürfte ſehr ſtark ſein. Von nichteuropäiſchen Ländern werden u. a. die Vereinigten Staaten und Braſilien vertreten ſein. Die Stadt Brüſſel wird von dieſer Rieſenſchau einen dauernden Nutzen haben, denn das Ausſtel⸗ lungsgelände ſoll als ein neues Viertel von Brüſ⸗ ſel erhalten bleiben, und die Bauten werden wei⸗ ter benutzt werden. Das iſt ein glücklicher Gedanke, denn die Ausſtellung wird auf einem lanoſchaftlich ſehr reizvollen Terrain von 56 Hektar in der Nähe der königlichen Reſidenz Lacken Platz finden. Das wellige Gelände iſt zum Teil mit prächtigem Wald beſtanden, der künftighin als Stadtpark dienen ſoll. Seen, Springbrunnen und rieſige Blumenbeete wer⸗ kultivierungen Tauſende von Mark verlorengingen. gelit Scc die Clue gutes Auftreten, wies außerdem noch mehrere her⸗ vorragende Zeugniſſe großer Güter vor, daß er ſo⸗ fort eine Anſtellung als Wirtſchafts⸗ direktor bei der Oedlandkultivierung Büſchow in Liege, Kreis Weſtſareland erhielt. Ihm wurden auf Grund ſeiner gefälſchten Zeugniſſe 19 Dienſtjahre angerechnet, ſo daß er in Gehalts⸗ gruppe 10 mit einem Gehalt von 5000 Mark kam. Von 1925—1928 war der Hochſtapler in Büſchow tätig. Dann verſetzte man ihn nach Altdamm. Da dort ſeine Aufgabe beſonders ſchwierig war, verſagte er 100prozentig, ſo daß über 50 Beſchwerden wegen nicht gelungener Kultivierung erhoben wurden. Die Wiedergutmachung der angerichteten Schäden erfor⸗ derte rieſige Summen. Brockmann, der erkannte, daß ſeine Stellung zu ſchwanken begann, verſuchte nun, die Schuld von ſich abzuwälzen. Er ſchrieb zu dieſem Zweck an Reichs⸗ miniſter Göring einen Brief, in dem er einem Ober⸗ regierungsrat Oſſig vom Landwirtſchaftsminiſterium vorwarf, daß dieſer marxiſtiſche Einflüſſe begünſtigte und ſeine hohe Stellung dazu benützte, um alle ihm parteipolitiſch nicht naheſtehenden Beamten, alſo Na⸗ tionalſozialiſten, zu knebeln und zu ruinieren. Er führte weiter aus, daß Oberregierungsrat Oſſig ſchuld ſei, wenn dem Staate bei ſchlechten Moorland⸗ Dieſer Brief ſtellte ſich bald als großer Schwindel heraus. Er brachte Brockmann vor den Staatsanwalt, der ſich nun einmal das Vorleben des Herrn Wirtſchaftsdirektors anſah und dabei feſt⸗ ſtellte, daß dieſer bereits 18 Vorſtraſen hatte. Jetzt hat er von der Großen Strafkammer des Landgerichts Osnabrück die 19. Strafe erhalten, nämlich ein Jahr Gefängnis wegen Betruges in mehreren Fällen, wegen intellektueller Urkundenfälſchung und wegen einfacher und verleumderiſcher Beleidigung. Zuſtat⸗ ten kam ihm, daß er im Jahre 1904 vom dritten Stockwerk eines Gefängniſſes auf den Hof geſprungen war, wobei er ſich u. a. eine ſchwere Gehirnerſchütte⸗ rung zuzog. Es wurde ihm deshalb Paragraph 51 Abſatz 2 zugebilligt. den noch zur Verſchönerung beitragen. Unter den Bauten, die für dieſen Zweck geſchaffen werden be⸗ findet ſich eine gewaltige Halle aus Beton, die größte, die es in Europa geben wird; ſie hat eine Breite von über 100 Metern. Außerdem werden ein Konzertſaal für 3500 Zuhörer und ein Muſeum gebaut. Das große Ausſtellungsgebäude, das den End⸗ punkt einer beſonders angelegten Eiſenbahnlinie hil⸗ det, wird eine Muſter⸗Bahnſtation mit Reiſebüro in ſich aufnehmen, in der die Beſucher der Ausſtellung jede Bequemlichkeit finden. Das Muſeum iſt für eine Ausſtellung alter und moderner Kunſt beſtimmt. Jedes Land ſoll diejenige Epoche ſeines Kunſtſchaffens vorführen, auf die es beſonders ſtolz iſt. Eine Son⸗ derſchau iſt„Fünf Jahrhunderten Brüſſeler Knuſt“ gewidmet; außerdem werden Hauptwerke der Bra⸗ banter Gobelin⸗Wirkerei, der Brüſſeler Spitzenkunſt und anderer Höchſtleiſtungen des belgiſchen Kunſtge⸗ werbes gezeigt werden. Die Sportfreunde kommen ebenfalls auf ihre Koſten. 1930 wurde in der Nähe des neuen Ausſtellungsgeländes ein Stadion eröff⸗ net, das 75 000 Perſonen faßt. Hier ſollen großartige Sportfeſte abgehalten werden. Die Ausſtellung iſt von den Belgiern als ſichtbares Zeichen dafür ge⸗ dacht, daß das alte Europa ſich von der Wirtſchafts⸗ kriſe nicht unterkriegen läßt, ſondern auf eine neue glückliche Zukunft hofft. — Drei Amerikanerinnen, alle weit über ſiebzig Jahre alt, haben ſoeben eine dreißigtätige Luftreiſe durch Aegypten, Paläſtina, Arabien und Perſien be⸗ endet und der Welt bewieſen, daß heutzutage auch ſilberhaarige, alte Damen nicht mehr geſonnen ſind, die Tradition des„Greiſentums“ ſortzuſetzen und „Fräulein Zeppelin-Maſchiniſt Der erſte weibliche Maſchiniſt des„Graf Zeppelin“, die Dipl.⸗Ingenieurin Karin Ma nnesmann aus Berlin, die als Hilfsmaſchiniſtin an einer Südamerikafahrt des Luftſchiffes teilgenommen hat. e zu Hauſe am warmen Ofen zu ſitzen. Die Führerinnen der unternehmungsluſtigen Reiſegeſellſchaft waren die ſechsundͤſiebzigjährige Frau William L. J. Knight und Frau William H. Colvin. In Begleitung von drei Kammerzofen und ſechs Zentnern Gepäck ſtar⸗ teten die drei alten Damen in Kairo mit einem drei⸗ motorigen Fokker⸗Paſſagierflugzeug, um allen hiſto⸗ riſchen Stätten des nahen Oſtens einen Beſuch ab⸗ zuſtatten. Die Reiſe ging nach Ueberfliegung der ägyptiſchen Wüſte nach Paläſtina, von dort nach Arabien und Perſien; auf dem Rückflug, der in Bre⸗ men endete, wurden noch Iſtanbul und Athen be⸗ ſucht. Zahlreiche Zwiſchenlandungen wurden vorge⸗ nommen, und die Geſellſchaft hielt ſich mehrere Tage in Jeruſalem, Bagdad, Babylon und Teheran auf. Für die Entbehrungen, die den drei Damen durch die primitive Einrichtung und die ſchlechte Koſt der morgenländiſchen Gaſtſtätten auferlegt wurden, ent⸗ ſchädigte ſie reichlich der begeiſterte Empfang, der ihnen allenthalben von den Behörden zuteil wurde. In Teheran, wo die Reiſegeſellſchaft beſonders ge⸗ feiert wurde, fand ſogar ein Bankett zu ihren Ehren ſtatt, und Frau Moore erhielt vom Schah den Orden für Verdienſte um die Volksbildung erſter Klaſſe. Der ganze Flug verlief durchaus glatt mit Ausnahme eines Unfalls, der dem Piloten in Tehe⸗ ran zuſtieß. Infolge der großen Hitze ſchlief die Ge⸗ ſellſchaft auf einem Hausdach, von dem der Pilot herunterfiel und ſich beide Arme brach. 4* — Der Sohn eines Gutsbeſitzers in der Ort⸗ ſchaft Jeſtrebitz in Mittelböhmen beſſerte das Dach des Wohnhauſes aus. Dabei bemerkte er, daß aus dem Stamme des dicht am Hauſe ſtehenden Eichen⸗ baumes Verweſungsgeruch drang. Um der Erſchei⸗ nung auf den Grund gehen zu können, ſägte man den Stamm des Baumes an. Als Licht in den Stamm drang, bot ſich ein entſetzlicher Anblick. In der Höhlung der Eiche lag der Leichnam eines Mannes. An ſeiner Mütze konnte man feſtſtellen, daß es ſich um den vor vier Jahren verſchwundenen Eiſenbahn⸗ beamten Kocura handelt, nach dem man vergebens immer wieder geforſcht hatte. Er war kurz nach dem Tode ſeiner Frau verſchollen und hatte zwei Kinder hinterlaſſen. Die Leiche war angekleidet, daneben lag ein Mantel und ein Buch. Außerdem fand man in der Höhlung eine Sodawaſſerflaſche und eine Kerze. Wie Kocura in die Eiche kam, bleibt vor⸗ läufig ein Rätſel. Cxe, Lofmoel, cie weltberlpnten Hreis ſutc. J. Hedda Vesfenberger 23 Und Franz ſteift ſein Rückgrat wieder und ſtrahlt die Unger an und ſagt— ach, Nell könnte ihn grün und blau ſchlagen dafür— er ſagt:„Das is dann nich' die wahre Liebe, gnä' Frau...“ und Nell ſieht an ſeinen Augen und an ſeinem ganzen Geſicht, daß er jetzt wirklich verrückt nach der Unger iſt und viel mehr zröchte, als bloß ſo'n läppiſchen Handkuß Und die Unger hat ſich ſchon abgewendet und iſt zur Tür hin und ruft ſich ein Taxi; Franz dienert wieder und ſchlägt die Tür hinter ihr zu und kommt zurück, ſo aufgeregt wie'n Huhn, das'n Ei gelegt hat. Weil er Nell in der halben Beleuchtung des Damenſalons ſtehen ſieht, fährt er ſo ein kleines bißchen zuſammen und ſagt dann forſch:„Na, Alte, denkſte, daß wir'n Schluck Kaffee trinken können, ehe die nächſte Prominenz unſer Palais betritt?“ „Kannſte,“ ſagt Nell und geht an ihm vorbei zur Kaſſe.„Oben auf'm Kocher ſteht noch welcher, den kannſte dir ſchnell warm machen. Ich muß mal eben runter zur Kaiſerallee. Haſte Geld in der Kaſſe?“ Franz nickt eifrig. Es iſt ihm nicht unlieb, daß Nell jetzt fortgeht. Ihre kontrollierenden Augen ge⸗ fallen ihm nicht ganz. Und überhaupt— er hat eine Stimmung heute, eine Stimmung.. toll einfach. Und Nell ſieht ſchon wieder ſo ſauertöpfiſch aus. Ob ſie vielleicht— aber es war ja niſcht. Er wird doch wohl ſeinen Kundinnen die Hand küſſen dürfen. Er ſieht alſo gar nicht hin, wieviel Geld ſich Nell aus der Kaſſe nimmt und ſchiebt ab in die Schlaf⸗ ſtube. Und Nell, nach einem kleinen Zögern, nimmt ein Fünfmarkſtück, drückt ſich die Baskenkappe auf den Kopf und wandert los. Und geht höchſt energiſchen Schrittes die Handjeri⸗ ſtraße entlang und biegt in die Kaiſerallee ein und geht wie eine, die ſehr dringend etwas zu beſorgen hat und denkt dabei: nein, ſo geht es nicht weiter, koſte es, was es wolle, ich muß jetzt ſehen, daß ich meinen Kram wieder in Ordnung kriege, ehe es zu ſpät iſt Und dann ſteht ſie in einer größeren Buchhand⸗ Uung und ſieht ſich ängſtlich um, weil ſo ſchrecklich viele Leute da herumſtehen, und baut ſich in der äußerſten Ecke auf, da wo Ganghofer und Roſegger und Heer zu ſtark zurückgeſetzten Preiſen liegen, ſie kramt darin herum, und will doch ganz was anderes. Endlich kommt ein Fräulein zu ihr.„Werden Sie ſchon bedient?“ Nell ſieht auf und ſieht das Fräulein verlegen an und wird rot und ſchüttelt den Kopf: nein, ſie wird noch nicht bedient. „Soll's was Beſtimmtes ſein?“ fragt das Fräu⸗ lein und denkt: die will ſicher was von Pittigrilli oder ſonſt irgend was Obſzönes, was ſtellt ſie ſich ſonſt hier in die Ecke und flüſtert ſo dämlich... aber dann trifft ſie wieder ein Blick von Nell und der iſt plötzlich hilfeflehend und furchtbar armſelig, und des Fräuleins Meinung ſchlägt um, noch ehe Nell ſehr leiſe geſtanden hat, daß ſie was von Ehe und ſo haben will.„Ehe.. ach, vielleicht ein ſexualwiſſenſchaft⸗ liches Buch? Oder— können Sie nichts Beſtimm⸗ teres ſagen? Roman oder Aufklärung oder Ju⸗ riſtiſches?“ Herrgott, Nell hat gar nicht gewußt, daß es ſo ſchwer iſt, ein„ernſtes“ Buch zu kaufen. Sie denkt einen Augenblick nach, mit geſenktem Kopf, und lieſt gedankenlos die vielen Ueberſchriften, die ihr von allen Büchern entgegenſchreien, lächelt dumm und bringt ſchließlich heraus:„Na, ſowas, wo drinſteht, wie mans machen muß, daß'ne Ehe gut geht,“ und hat plötzlich Mühe, ihre Tränen herunterzuhalten. Und dann wird ein Rieſenſtoß Bücher vor ſie hin⸗ gelegt, und überall ſteht auf dem Titelblatt groß was von Ehe und ſehr viele fremde Worte ſind dabei, und Nell denkt, es wird praktiſcher ſein, nicht nach den Titeln, ſondern nach dem Preis zu ſehen, und fällt bald hin vor Entſetzen: neun Mark, zwölf Mark fünfzig, ſieben Mark, dreizehn Mark, ſechs Mark fünfzig... lieber Himmel. Da kriegt man ja für ein ſolches Buch'n ganzes Kleidl „Billigeres gibt es gar nichts, Fräulein? Ich wollte nämlich, ich dachte— ſowas lieſt man doch nur einmal, nicht wahr?“ Und ſtolz über ſo ein weiſes Wort hat ſie ſich wieder in der Gewalt und lächelt ganz deutlich ihre langen Beine und die unwahr⸗ das Fräulein an, und das Fräulein lächelt zurück und ſagt: „Aber natürlich,“ und meint, im Antiquariat ſei gewiß was und bringt wieder einen Stoß. Aber jetzt koſten ſie alle nur zwei Mark und eine Mark fünfzig und höchſtens drei, und Nell ſieht nach den Titeln und dann gefällt ihr eines, das heißt:„Ehe⸗ glück— Frauenglück“, und hat ein paar Bilder, wo ſchöne Männer ſchönen Frauen die Hand reichen und ins Ungewiſſe lächeln, und es iſt auch noch nicht ſo ein abgenutztes Buch. „Solls noch etwas ſein?“ Nell ſchüttelt aufatmend den Kopf und zahlt zwei Mark dreißig, und iſt heilfroh, daß dies ſchwierige Werk nun geſchehen, ab morgen wird das Buch ſtu⸗ diert, und gelacht wärs, wenn man dann mit ſeinem Franz nicht wieder ins reine käme! Auf kleinen Umwegen bummelt Nell heim. Faſt könnte man ſagen, daß ſie glücklich iſt. Ihr iſt wie einem Menſchen, der ſich in einer fremden Stadt ver⸗ irrt hat und weiß nicht ein und aus, und plötzlich fällt ihm ein: Wozu gibt es Stadtpläne, und greift zum erſten beſten und ſieht ſchon die eben noch fremde Stadt mit den Augen eines Vertrauten an, bloß weil er den Plan in der Hand hält, der alles auf⸗ klären ſoll Franz ſitzt indes in ſeinem ſtillen Laden hinter der Leſemappe. Nach der Unger hat er noch zwei Haarſchnitte und eine Raſur gehabt— nun iſt wieder Pauſe, ehe der Abendbetrieb im Herrenſalon einſetzt, der aber übrigens, ſeit die Müllmänner und die Kohlenleute nicht mehr kommen, etwas matter ge⸗ worden iſt. Aber Franz macht ſich keine Sorgen darüber: eine einzige ſeine Dame mit ſaftigem Trink⸗ geld iſt ſo viel wie drei kleine Leute. Und immer tauchen jetzt neue Geſichter im Laden auf: mal auf Empfehlung von der Melitta, mal von dem kleinen Filmſtar, die eine Kuſine von der Unger iſt, mal von der Unger ſelbſt. So läppert ſichs ganz hübſch, man muß nur immer fein zwiſchen der verteuerten Auf⸗ machung und den Preiſen balanzieren Wie geſagt, Franz ſitzt hinter der Leſemappe. Und dort ſtößt er auf ein Bild von der Unger. Die Unger ſteht in einem eleganten Schlafzimmer, und ein Die⸗ ner ſteht vor ihr und gibt ihr einen Brief. Und die Unger hat einen hauchfeinen Pyjama an, man ſieht ſcheinlich ſchmale Hüftpartie und überhaupt... Franz ſtarrt das Bild an, und wie ſchon tauſendmal, wills ihm wieder nicht in den Kopf, daß die Frau hier vor ihm geſeſſen und von ſeinen Händen friſiert worden iſt, und hat ſich ſogar die Hand küſſen laſſen.. Gott iſt das eine Frau Und Franz nimmt die Schere und ſchneidet das Bild heraus und ſteckts in ſeine Brieftaſche. Er wirds der Unger zeigen und wird ihr andeuten, daß ers immer mit ſich herumträgt, und daß dies, ſo wahr ihm Gotte helfe Franz hält inne in ſeiner Träumerei und fühlt ſich nicht ganz geheuer. Verflixt nochmal, was denn: ſo wahr ihm Gott helfe? Er hat ſagen wollen: ſo wahr mir Gott helfe, iſt das kein Getue mit dem Bild, ſondern ganz wirklich bin ich verliebt, raſend ver⸗ liebt. Aber ganz abgeſehen davon, was die Unger zu ſolch einem frechen Angriff ſagen wird— Nell iſt doch noch da. Und Nell iſt ſeine Frau. Und er liebt doch Nell... Liebt er ſie? Wie Franz grade das Licht über den Waſchtiſchen abdrehen will, um zu ſparen, kommt plötzlich die Hanſemann herein: keß aufgemacht, ſein bemalt, mit langen weißen imitierten Schwedenhandſchuhen. „Na, Herr Franz— ſo allein? Und keine von Ihren feinen Weibern da?“ „Jetzt ſind Sie ja da, Fräulein Hilde.“ „Ich?“ Hilde zieht ihr kleines Jäckchen aus und zeigt ſich im hauchdünnen Sommerkleid, und Franz iſt in Stimmung für ſo etwas und ſtreicht ſehr dicht um Hilde herum; wie ſie endlich ſitzt und er ſie on⸗ dulieren ſoll, legt Hilde plötzlich ihren Kopf weit nach hinten, daß Franz beinah magnetiſch heruntergezogen wird zu ihrem roten Mund. „Wann kommſte denn mal?“ fragt Hilde nach einer Weile. „Biſt wohl verrückt,“ ſagt Franz. „Ach ſo...“ Hilde lacht und ſieht ſich um und ſteht dann auf einmal ſehr eng vor Franz und ſagt: „Kommſt doch noch mal..., und zahlt mit einem Kuß und geht. Franz ſteht wie vor den Kopf geſchlagen, ſein ſchöner weißer Kragen unter dem Friſiermantel iſt ſehr weich geworden und überhaupt iſt nicht ſo alles in Ordnung mit ihm. Wenn nur Nell käme und man könnte mal raſch auf'n Sprung rüber ins Kindl und 'ne Molle trinken (Fortſetzung folgt.) 8 Seee e ——————— eeeeee eeeeee. 8 5 7 FPPPPPPPPPPPPP ——————— 6. Seite/ Nummer 279 Freitag, 22. Juni 1934 Opfer des Verkehrs Aus bisher unbekanntem Grund rannte ein Lieferwagen der Brauerei Schwartz⸗Storchen bei Lingenfeld gegen die Druslachbrücke und ſtürzte in die Druslach. Der Wagenführer wurde zehn Meter weit mitgeſchleift und erlitt dabei erhebliche Verletzungen, die ſeine Ueberbringung ins Ger⸗ mersheimer Krankenhaus notwendig machten. Der Zuſtand des Verunglückten iſt bedenklich.— Der Radfahrer K. Lutz aus Eußerthal wurde von einem Neuſtadter Kraftraöfahrer derart unglücklich angefahren, daß er eine Gehirnerſchütterung davon⸗ trug und ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Das Unglück ereignete ſich auf der Staatsſtraße Impflingen—Landau. Der Kraftfahrer und ſein Beifahrer wurden ebenfalls verletzt.— Auf der Strecke St. Ingbert kam es zu einem ſchweren Verkehrsunfall. Der Peronenwagen Saar 4721 rannte in vollem Tempo gegen einen Bau. Der Beifahrer wurde durch den heftigen Anprall durch die Scheibe geworfen und erlitt durch das ſplit⸗ ternde Glas ſchwere Geſichtsverletzungen und durch den Sturz innere Verletzungen. Ein Kraftwagen brachte den Verunglückten ins St. Ingberter Kran⸗ kenhaus. Der Wagenlenker, der ſcheinbar unverſehrt geblieben war, brach kurze Zeit darauf ohnmächtig szuſammen. Wahrſcheinlich iſt er mit der Bruſt gegen das Steuerrad geklemmt worden und hat ſich dabei innere Verletzungen ernſter Natur zugezogen. In äußerſt bedenklichem Zuſtand wurde auch er ins Krankenhaus gebracht. Das Unglück ſoll angeblich durch Verſagen der Wagenbeleuchtung entſtanden ſein.— Der auf der Lanoſtraße wandernde Gärtner Hammer aus Hauenſtein wurde von einem unbe⸗ kannten Kraftwagen, der in Richtung Impflingen fuhr, angefahren und auf die Straßenböſchung geworfen. Ohne ſich um den Verunglückten zu kümmern, raſte der ſchuldige Wagenführer weiter. Hammer ſchleppte ſich bis zum Ort, wo er bewußtlos zuſammenbrach. Die Sanitätskolonne brachte den Verunglückten ins Krankenhaus, wo man ſchwere innere Verletzungen feſtſtellte.— In Saarbrücken überſchritt der 80 Jahre alte Chriſtian Ruſſi aus Limbach bei Hom⸗ burg auf freier Strecke zwiſchen Kurkel und Limbach das Eiſenbahngleis. Er wurde dabei von einem Per⸗ ſonenzug erfaßt und getötet.— In der Nähe des Schönauer Hofes bei Rüſſelsheim ereignete ſich ein ſchwerer Kraftwagenunfall. Ein Kauf⸗ mann aus Baſel wurde durch ſeine Ehefrau, die neben ihm ſaß, auf den Anblick der Opelwerke auf⸗ merkſam gemacht, Während der Fahrer den Kopf zur Seite wanoͤte, fuhr er mit großer Wucht gegen einen Baum. Der Kaufmann erlitt dabei ſchwere Verwundungen an der Bruſt und am Kopf, die Ehe⸗ frau zog ſich durch Glasſplitter, die wahrſcheinlick die Halsſchlagader trafen, derartig ſchwere Ver⸗ letzungen zu, daß ſie ſofort ſtar b. Der Schwer⸗ verletzte wurde ins Mainzer Krankenhaus gebracht. Sonnenwenofeier auf dem Feloͤberg Am kommenden Samstag werden in ganz Baden Sonnwendfeiern von der Hitlerjugend durchgeführt. Bei der auf dem Feldberg ſtattfindenden Sonn⸗ wendfeier des Oberbannes Südbaden wird Reichs⸗ ſtatthalter Robert Wagner ſprechen und Gebiet⸗ führer Kemper den Feuerſpruch halten. * Heidelberg, 21. Juni. Die hieſige Ortsgruppe des VSA veranſtaltete im großen Saal der Stadt⸗ halle eine eindrucksvolle Kundgebung für die deutſche Saar, in deren Mittelpunkt eindring⸗ liche Worte von Direktor Dr. Kill ſtanden, der auf das an der Saar vor 15 Jahren begangene Unrecht hinwies und die wahren Verhältniſſe an der Saar richtig beleuchtete. Namens der Saarvereine ſprach Dr. Schade. Die Kundgebung wurde durch den ge⸗ meinſamen Geſang des Deutſchland⸗ und Horſt⸗ Weſſel⸗Liedes beendet. * Karlsruhe, 21. Juni. Der Führer der Karls⸗ ruher Studentenſchaft, Dipl.⸗Ing. Ernſt Witt⸗ mann, wurde zum ſtellvertretenden Kreisführer des Kreiſes Südweſt der Deutſchen Studentenſchaft ernannt. Wie der„Führer“ meldet, wird vom 15. bis 22. Juli in Karlsruhe der Deutſche Studen⸗ tentag ſtattfinden.— Der bisherige Schriftleiter des„Alemannen“, Fritz Voßler, iſt aus der Schriftleitung dieſes Blattes ausgeſchieden, um als Stellvertreter des Gaupreſſeamtsleiters in das Gau⸗ Preſſeamt in Karlsruhe einzutreten. GERICHTSSERICHTE AUS NAH UNO FEERN Gemeinderechner freigeſprochen * Bietigheim, Amt Raſtatt. Vor dem Landgericht Karlsruhe wurde der wegen Untreue und Amtsunterſchlagung ange⸗ klagte frühere Gemeinderechner Kart Hartmann freigeſprochen. Die Staatsanwaltſchaft hatte auf Veranlaſſung der Gemeindeverwaltung das Ver⸗ fahren eingeleitet. Zwiſchenzeitlich haben ſich nun die als unterſchlagen vermuteten Gelder dadurch her⸗ ausgeſtellt, daß ſie entweder unrichtig oder überhaupt noch nicht verbucht waren. Bei der Verhandlung han⸗ delte es ſich um eine Streitfrage bezüglich der Aus⸗ zahlung von Fürſorgeunterſtützungen. Dem Rechner wurde zur Laſt gelegt, insgeſamt 153 Mk. ſolcher Gelder nicht an die Unterſtützungsempfänger aus⸗ bezahlt, aber als ausbezahlt verbucht zu haben. Aus den Zeugenausſagen der Unterſtützungsempfänger ging hervor, daß ſie ihre Unterſtützung teilweiſe er⸗ halten hatten. Dies ſei darauf zurückzuführen ge⸗ weſen, daß die Gemeinde Bietigheim größere Gelder nicht flüſſig hatte. Vielfach hätten auch die Unter⸗ ſtützungsberechtigten ſchreibunkundige Kinder zur Ab⸗ hebung der Unterſtützung geſchickt, ſo daß in etwa fünf Fällen der Rechner quittierte. Der Angeklagte beteuerte ſeine Unſchuld und gab an, das Geld jeweils ausbezahlt zu haben. Da kein ſicherer Gegenbeweis zu erbringen war, ſprach das Gericht den Angeklag⸗ ten frei. Todeswurf mit einem Halbſchuh * Ludwigshafen. Am Abend des 29. April d. J. warf der 36jährige Guſtav Gaa aus Mutterſtadt in angetrunkenem Zu⸗ ſtand mit einem Halbſchuh nach einem gewiſſen Wil⸗ helm Scholz, der an der rechten Kopfſeite getroffen, nach dem Wurf zuſammenbrach und ſofort tot war. Gaa hatte ſich wegen dieſes Unglücksfalles vor dem Schöffengericht Ludwigshafen wegen fahrläſſiger Tötung zu verantworten. Die beiden mediziniſchen Gutachter äußerten ſich dahin, daß der Wurf nicht die unmittelbare Todesurſache, ſondern die auslöſende Wirkung geweſen ſei. Der Wurf habe aus der Entfernung, in der er erfolgte, nicht mehr gewirkt. Der Fall ſtelle eine der größten Seltenheiten dar, die man ſich überhaupt denken könne. Der Angeklagte habe mit einer ſolchen Wir⸗ kung nicht rechnen können. Das Gericht machte ſich dieſe Auffaſſung zu eigen und ſprach Gaa wegen fahrläſſiger Tötung frei. Dagegen erfolgte ſeine Verurteilung wegen einer Uebertretung nach§ 366, Ziff. 7, RStGB.(Werfen mit harten Gegenſtänden) zu 100 Mark Geloͤſtrafe oder zehn Tagen Haft. 5 Monate Gefängnis für Proviſionsſchwindler Der 21jährige Martin Groh aus Ludwigshafen hatte im Sommer 1933 einem Mannheimer Zeit⸗ ſchriftenhändler 46 gefälſchte, von ihm ſelbſt unter⸗ um ſich die Proviſion mit 50 Mark zu erſchwindeln. Er er⸗ ſchriebene Beſtellſcheine abgeliefert, hielt vom Schöffengericht Ludwigshafen wegen fortgeſetzter gewinnſüchtiger Privaturkunden⸗ fälſchung und Betrugs fünf Monate Ge⸗ fängnis abzüglich vier Wochen Unterſuchungs⸗ haft. Groh, der in Haft bleibt, nahm die Strafe an. Beleidigung durch die Preſſe Unter der Ueberſchrift„Ein nationalſozialiſtiſcher Muſterknabe als Jugenderzieher“ war in ͤer Num⸗ mer 44 vom 28. Februar 1933 in der ehemaligen ſozialdemokratiſchen„Pfälziſchen Poſt“ ein Artikel erſchienen, der ſchwere Beleidigungen gegenüber dem Volksſchullehrer Henn in Eußerthal enthielt. Henn ſtellte Strafantrag. Nunmehr hatte ſich der 60⸗ jährige Fritz Steffen, der damals verantwortlich zeichnete, vor dem Amtsgericht zu verantwor⸗ ten. Steffen erklärte, daß er den in Frage ſtehen⸗ den Artikel nicht bearbeitet habe, krank geweſen ſei. Das Gericht erkannte wegen Beleidigung und übler Nachrede auf 1 Monat Gefängnis, billigte jedoch bedingten Straferlaß 8u. da er ſeinerzeit Einbrecherbande ſchwer beſtraft * Speyer. Das Schöffengericht Speyer verhandelte in eintägiger Verhandlung gegen eine ſiebenköpfige Diebesbande, die in den letzten anderthalb Jahren Schifferſtadt unſicher gemacht hatte. Nicht weniger als 45 Einbrüche ſind nachgewieſen. Kleinvieh, Le⸗ bensmittel, Wein, Fahrräder, Kleidungsſtücke, Wäſche, Rauchwaren und Werkzeuge, alles wurde wahllos zuſammengeſtohlen. Der wegen Hehlerei mitangeklagte Blüm hat ſich durch Selbſtmord dem Richter entzogen. Die Angeklagten, junge Burſchen von 20 Jahren, ſind teilweiſe ſchon vorbeſtraft. Wäh⸗ rend der Führer der Diebesgeſellſchaft, der 20jäh⸗ rige Joſef Schleicher, ein umfaſſendes Geſtänd⸗ nis ablegte, beſtritten die übrigen Angeklagten die ihnen zur Laſt gelegten Fälle. Nach zweiſtündiger Beratung wurde das Urteil verkündet: Schleicher Joſef 2 Jahre 6 Monate Gefängnis, Schäffner Paul 2 Jahre Gefängnis, Krug Michael 1 Jahr 6 Mönate Gefängnis, Scherer Auguſt 3 Monate Gefängnis mit Bewährungsfriſt bis 1. 6. 1938. Die Angeklagten Schuſter Wilhelm, Lochner Jakob und Schleicher Eugen wurden mangels Beweiſes freigeſprochen. Der Staatsanwalt hatte gegen Schäff⸗ ner Paul, Schleicher Joſef und Krug Michael Zucht⸗ hautsſtrafen beantragt. Wegen ihrer Jugendlichkeit wurden den verurteilten Angeklagten mildernde Umſtände zugebilligt. Fahrläſſige Brandſtiftung * Edenkoben. Vom Amtsgericht Edenkoben wurde der 1910 geb. Ernſt Eberle aus Gleisweiler wegen fahrläſſiger Brandſtiftung zu 1 Woche Gefängnis verurteilt. Bei einem Spaziergang im Gemeindewald Gleisweiler hatte der Angeklagte ſeine Pfeife angezündet und das brennende Zünd⸗ holz eee wodurch ein Jungwald in Brand geriet. 0 Hohe Straſe für einen Jähzornigen 9* Landau. Das Schöffengericht Lan dau verurteilte den 1006 geb. Auguſt Mayer aus Rülzheim wegen gefährlicher Körperverletzung und falſcher Anſchul⸗ digung zu 1 Jahr und 1 Monat Gefängnis. Mayer hatte ſich in einem Wirtshaus provozierend benommen und war deshalb von dem Wirt und den Gäſten zurechtgewieſen worden. Daraufhin holte er ein Handbeil und ſchlug damit öreimal auf einen Gaſt ein, der dadurch am Kopfe erheblich verletzt wurde. Den Verletzten zeigte Mayer der Gendar⸗ merie an, weil er gegen ihn ein Bierglas geſchleu⸗ dert habe, was jedoch nicht zutraf. Das Gericht er⸗ ließ gegen den Angeklagten Haftbefehl. Auf die Frau geſchoſſen * Kaiſerslautern. Vor dem Schwurgericht hatte ſich der Zäjäh⸗ rige Karl Reither von hier wegen Totſchlagsver⸗ ſuchs, vorſätzlicher Körperverletzung und Bedrohung zu verantworten. Der Angeklagte gab in der Frühe des 30. Mai d. J. in ſeiner Wirtſchaft in betrunke⸗ nem Zuſtand auf ſeine Ehefrau nach heftigen Ausein⸗ anderſetzungen zwei Schüſſe ab. Die Frau wurde in die linke Bruſtſeite getroffen. Dann ſtellte er eine im gleichen Hauſe wohnende, mi ihm verfeindete Frau, würgte ſie, ſchlug auf ſie ein und bedrohte ſie mit Totſchlagen. Das Schwurgericht erkannte auf 7 Monate 2 Wochen Gefängnis. * Lichtenau bei Kehl, 22. Juni. In einer hieſi⸗ gen Wirtſchaft wurde eine Geſellſchaft von aus⸗ wärts von einem hieſigen Einwohner beläſtigt. Im Verlauf des Wortwechſels erhielt er von einem Schiffer aus Greffern eine Ohrfeige, worauf er ein Bierglas ergriff und ſeinem Gegner damit ſo auf den Kopf ſchlug, daß der Mann zuſammenbrach. Der herbeigerufene Arzt ſtellte einen leichten Schä⸗ delbruch mit Gehirnerſchütterung feſt. Eine 56⸗Aktien⸗Schiebung aufgedeckt nd. Lubwigshafen, 22. Juni. Wie uns mit⸗ geteilt wird, iſt es Zollbeamten gelungen, jetzt eine weitere J6⸗Aktienſchiebung aufzudek⸗ ken. In Lubwigshafen wurde auf einem hollän⸗ diſchen Frachtdampfer ein holländiſcher Schiffsführer gefaßt, der gleichfalls eine ge⸗ winnſüchtige FG⸗Aktienſchiebung betrieb. Von Düſ⸗ ſelborf aus erhielt die hieſige Zollfahndungsſtelle Kenntnis, daß dieſer Schiffsführer dort für 5000. Mark Aktien zum Verkauf angeboten hat. Die da⸗ nach aufgenommene Verfolgung klärte auf, daß der Schiffsführer in Holland die Aktien zum niedrigeren Kurſe aufgekauft hatte, im Schiff über die Grenze einſchmuggelte und insgeſamt JG⸗Aktien im Nenn⸗ wert von 21000 Mark im Beſitz hatte, die er im In⸗ lande ebenfalls zum höheren Kurſe umſetzen wollte. Nach anfänglichem Leugnen hat der Schiffsführer ein umſaſſendes Geſtändnis abgelegt. Die in ſeinem Be⸗ ſitz geweſenen Aktien konnten reſtlos beſchlagnahmt werden.— Die ſüdpfälziſche JG⸗Aktienſchiebungs⸗ affäre hat inzwiſchen eine ganz neue Form ange⸗ nommen. Man gewann Anhaltspunkte dafür, daß Bankbeamte bei dem wilden Aktiengeſchäft beſtochen und gleichfalls in die Angelegenheit verwickelt wor⸗ den ſind. Weitere Verhaftungen ſtehen deshalb ſehr nahe bevor. Durch die Beſtechung ſoll es einzelnen Beteiligten ſogar gelungen ſein, fingierte Bankkon⸗ ten anzulegen und unter Falſchnamen weiterzufüh⸗ ren und die Schiebungsgelder ſogar nutzbringend anzulegen. Vermögensbeſchlagnahme bei Deviſenſchiebern * Landau, 22. Juni. Das Landgericht Landau hat auf Antrag der Staatsanwaltſchaft die Beſchlag⸗ nahme der im Inland vorhandenen Vermögen des 1903 geborenen Albert Eckard aus pfälziſch Schei⸗ benhardt und der 1890 geborenen ledigen Johanna Kaufmann aus Herxheim bei Landau angeordnet. Gegen beide, die in die Schiebungen mit JG. Farben⸗ aktien über die franzöſiſch⸗deutſche Grenze verwickelt ſind, iſt ſeit 15. Juni Haftbefehl erlaſſen. Sie ſind ins Ausland geflüchtet und entziehen ſich dort der gegen ſie geführten Unterſuchung. Bei Eckard, der in Scheibenhardt Grundbeſitz hat, wurden Wert⸗ papiere beſchlagnahmt. Er befindet ſich zur Zeit, wie aus aufgefangenen Briefen hervorging, in Straß⸗ burg. Die flüchtige Kaufmann ſoll ſich im Saargebiet aufhalten. nd Altrip, 22. Juni. Bei Kilometer 62, im Banne von Altrip, wurde am Montag eine männliche Leiche aus dem Rhein gezogen. Es wurde durch die Ludwigshafener Rheinpolizei feſtgeſtellt, daß es ſich bei dieſem Toten um den Alfred Dittes aus Dietelsheim handelt, der ein paar Tage vorher beim Baden im freien Rhein in der Nähe von Maxau er⸗ trunken iſt. * Schlierſtadt, 22. Juni. Altveteran Wilhelm Dörr von hier konnte bei körperlicher und geiſti⸗ ger Friſche ſeinen 90. Geburtstag feiern. *k Brücken, 20. Juni. Die Eheleute Michael Scheuer und Margarete geb. Schön feierten am Samstag das ſeltene Feſt der diamantenen Hochzeit. Der Jubilar iſt 83, die Jubilarin 80 Jahre alt. Beide erfreuen ſich noch körperlicher Rü⸗ ſtigkeit. Acht Kinder, zahlreiche Enkelkinder und vier Urenkel weilten bei den Hochbetagten. * Zweibrücken, 22. Juni. Am Montag hat in den Kirſchengemeinden des Bezirks die Kirſchenernte begonnen. Die Früchte ſind von ſehr ſchöner Beſchaf⸗ fenheit und hängen reichlich. Gegenüber dem Vor⸗ jahre hat die Ernte infolge der Hitze früher einge⸗ ſetzt. In den Gemeinden Hengſtbach, Mittelbach, Wattweiler uſw. wird die Geſamterntemenge auf etwa 15 000 Zentner geſchätzt. Der Großhandel zeigte bereits lebhafte Nachfrage nach der Ware. * Weinheim, 22. Juni. Das Weinheimer Arbeits⸗ amt hat durch zwiſchenbezirklichen Ausgleich 50 männ⸗ liche und 10 weibliche Landhelfer vom Arbeits⸗ amt Neuß a. Rh. für den Weinheimer Lanoͤbezirk vermittelt. Die erſten 25 Mann dieſer Lanoͤhelfer trafen in Weinheim ein, von wo aus ſie zu ihren Arbeitsſtellen befördert wurden. — Tir grobe Sachen wie Jur sat, benutt manAMU te putzt und. peinigt aͤlles 260/ rgestelſt in den Persiwerken. Zum Geſchirrwaſchen, Gpülen und Reinigen Henkel's(en Beſuchen Sie unſere Beratungsſtelle in D 3, 11 auf den Planken Seöſfnet von Sif bis 124½ Ahr und 2½ bis 64½ Ahr, Samslag von 8 bis 1 Ahr Freitag, 22. Juni 1934 Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung Abſtieg von der Hornisgrinde 145. Jahrgang/ Nr. 279 Wir aber wählten den Abſtieg von der Hornis⸗ grinde über Allerheiligen, weil der Gang durch das Kappelertal mit zu dem ſchönſten und eindrucks⸗ vollſten gehört, was die Schwarzwaldfahrt zu bieten hat. Vom Blöchereck aus ſind wir wanderfroh ins Der ſchöne deutſche Himmel und darunter weit ächſten Tag i ic deutſche L nel u darr nächſten Tag in der herrlichen Umgebung dieſer ehe⸗[Säkulariſierung 1803 vom Blitzſchlag entzündet zu 9 8 mit ſeinen Wäldern und] maligen Prämonſtratenſerabtei umherzuſtreifen. werden und völlig es an Hottſchlägtal eingebogen. Chaotiſche Felsmaſ⸗ nigen Felſen, ſeinen fruchtbaren Feldmulden J Sie bedeckt nahezu die ganze Breite des ſchö d Lierb 5„ſen engen die Wege, hängen ſich über den ſchallenden und Wieſentälern und den verſt 38 8 ganz eite des ſchönen en Lierbachfällen herumzuklettern, die vor 5 8 8 kelgründig ruht es um die 8 9191 Dun⸗ Waldtales und hatte das Geſchick, im Jahre der[knapp hundert Jahren erſt zugänglich gemacht wor⸗ Bach, der ſprühend, brauſend giſchend abwärts toſt. atmet den Sonnentag an. Es ee den ſind. Stäubendes Waſſer im Sonnenſchein, kan⸗ NR ken bliebe Gefühl, aus dieſer luftigen H0. tiger Fels und ragende Bäume, ſchroffe Berghöhen] wort. Ardächtig verſunken blieben wir oftmals in „aus dieſer luftigen Höhe(1166 Meter) vom 53 8— dieſer Wal'wildnis ſtehen und nahmen das Bild Turm herab ins Schwarzwaldland zu ſchauer dazu, zeichnen dieſen Teil des nördlichen Schwarz⸗ 25 Be mie Nüchen au ſchauen. waldes als einen der wildeſten aus. Es iſt eine an wahrhaft romant ſcher deutſcher Landſchaft in uns auf, er htige Rücken der Hornisgrinde, deren keberra*. 3,[Lieblichkeit und Wucht wohnt ihr inne, eins geht ins Sandſteinbecken ein ausgedehnt eberraſchungen und Offenbarungen reiche Gebirgs⸗— ſchließt, grünt z B 55 ttes Torfmoor um⸗ melt, durch die der Raubvogelſchrei urſprünglich Shne daß Ken? 05 Grrue e t, 6, ee, 9 Dichtung Uerberrlicht S 0 BVon beſonderem Eindruck iſt der Spaziergang fängliche Seele zu Träumereien verlockt Die Berge über die Luiſenruhe zur Engelskanzel. Beide 9 Seponee 5 95— zerge Raſtſtellen gewähren einen überwältigenden Blick Der Glanz der maſſenhaften Porphyrgruppen und um die Badener Höhe, die den Aufſt Nü ſj 3 ſtieg ſäum⸗ in die wilde Schlucht der großartigen Waſſerfälle, der ſtürzenden Waſſer können wir kaum aus den Au⸗ S deren einzelne Stürze—12 Meter tief ſind. Schön gen laſſen. Endlich aber müſſen wir uns losreißen. alh— 5 es iſt ebenfalls der Aufblick zu den giſchtig⸗weißen[Auf tannigen Wegen, deren Duft wir durſtig atmen, die Vogeſenhöhen 10 115 0— 5 Springwaſſern vom Ausfluß der Fälle, zu dem ein geht es über Burg Boſenſtein zum Birkenköpfle und Saen r 1 unſ 8 Weg über den Teufelsſtein führt. Wer länger als ſchließlich nach Ottenhöfen im Tal der wilden ſamtbilde von unvergeßlicher Pracht, 75 einen Tag in Allerheiligen zubringen kann, dem[KRench, wo die Bahn unſerer wartet. Sie bringt uns längſt durch frühere Wanderungen bekannte Stätten ſtud die Badeorte im nördlichen Schwarzwald: Bad daſch nach Baden⸗Baden zurück. Aber dem Bann der beraufgrüßen. Unwillkürlich ſucht das Auge danac Antogaſt, Bad Sulzbach, Bad Freiers⸗Steinwelt, die wir geſehen und erleht haben, können die Lippen formen Namen grüßen das Land SB 8 ſeine ſchönſten Zielpunktel Was kann herrliche Bad Rippoldsau, neben vielen anderen land⸗ über die glückhafte Fahrt! als ſolch ein Gipfelglück! her ſei ſchaftlichen Höhepunkten willkommene Wanderziele. Hermann Budde. 1 des Mummelſees gibt es—4 7 noch einmal Höhenraſt, dann wird es ernſt mit dem H h w gsw 8 S w 18 Nach Baden⸗Baden zurück ſoll es gehen, 0 en E an erungen im D arzwa aber diesmal anders als ſonſt. Wir ſteigen zum i ſ Seibelseckle hinab und 0 9 5— Unter den Gebirgen Deutſchlands hat der J Gebirgsſcheide des Kinzigtales mit ihren alten, Abendſeite des Schwarzenkopfes, Gaiskopfes und Schwarzwald als Wandergebiet eine Vormachtſtel⸗ freundlichen Kleinſtädten. Altſteigerkopfes, von vielen ſchönen Aus⸗ lung errungen. Das abwechſlungsreiche Gebirge Neuemporſtieg ab Hauſach zum Farrenkopf und blicken belohnt, bergab zur Hütte über dem Wild⸗ beſitzt in der Nord⸗Süd⸗Richtung die größte Aus⸗ Karlſtein. Der Charakter des Gebirges hat ſich ge⸗ ſee, der plötzlich tiefſchwarz unter uns liegt. Wie dehnung und bietet die Gewähr zur Durchführung wandelt. Weidtriften mit lichtem Birkenbeſtand gebannt ſchauen wie hinab und atmen in der Schwer⸗ Berrlicher Höhenwanderungen. Gewiß hat jede Art, bringen Abwechflung in den Tannenforſt. Melo⸗ mut dieſer Landſchaft unhörbar. Einbezogen' ſind ein Gebirge zu bereiſen, ihre Vorteile, aber am ge⸗ diſches Geläute weidender Rinderherden dringt zu wir in die Magie des ſtillen Fichtenwalds, der zu ſündeſten und genußreichſten iſt doch das Wandern. uns herauf. Am Blindenſee vorbei und über Mar⸗ uns aufraunt, und wir verſtehen den Ruhfteinvater Aus dieſer Erkenntnis heraus hat der Schwarzwald⸗ tinskapelle ſchreitet unſer Fuß zum Brendturm Proſeſſor Euting, der ſich in dieſem eigenartigen, verein drei Höhenwege geſchaffen, die alljährlich mit(1150 Meter). Wir ſind in nächſter Nähe der Uhren⸗ urdeutſchen Märchenwinkel ſeine Grabſtätte errich⸗ ausgebaut und gepflegt werden, ſtadt Furtwangen. Dann immer ſüdlich: Kalte ten ließ. und ſchon Millionen Wanderer haben dieſe einzig⸗ ⸗Herberge, Hochſattel, Turner, ſpäter Hinterzarten Wir kommen vom Ruhſtein und Vogelkopf auf ſchön geführten Höbenpfade beſchritten, bald durchan der Höllentalbahn und Titiſee, 860 Meter. Vor die Seiße von Achen und erreiche herrlichen Tannenforſt, wie ſolcher in ſeiner Schön⸗uns liegt der Hauptſtock des ganzen Gebirges: Feld⸗ ATlerheiligen, wo wir übernachten um am heit nur dem Schwarzwald eigen iſt, bald über aus⸗ berg, 1500 Meter. Weltbekannter Kur⸗, Sommer⸗ 4 hten, ſichtsfrohe freie Bergkuppen, an grünen Weidhängen]und Winterſportplatz mit großartiger Umſchau, auch 2 N 15 0 5 beſonders zur ganzen Alpenkette hin. Ab hier er⸗ it ihrem treubiederen enſchenſchlag; und alle fährt der HWG eine Gabelung. Während die weſt⸗ rlaubsreiſe ſelbſtverſtändlich in Deutſchland! haben in genußreichem Dahinſchreiten in der köſtlich⸗ liche Führung über Notſchrei ganz——0 am Schau⸗ 8 45 kräftigenden Höhenluft Erholung, Nervenruhe undinsland, dem Hausberg der Schwarzwaldhauptſtadt e. bon⸗ das billigen Sonderzugfahrten⸗ der Reichsbahndirektio⸗ Freude gefunden. n vorbei zum ſtolzen Belchen, 1415 Meter e n und Luftſchlöſſerbauen: Wo verbringennen zu nennen und die Paſſionsſpiel⸗Sonderzüge 3 hoch, und zum Blauen, deſſen Fuß das bekannte wir den Urlaub? Wohin ſoll es mit den Kindern in nach Oberammergau, die eine beſonders billi Drei Höhenwege zieben über den Badenweiler zi ſ i ie öſ Kindern in ſnach Oberammergan, die eine beſonde ſillige[Schwarzwal 8N89 Badenweiler ziert, nach Baſel geht, bringt die öſt⸗ —. 18 Ferienfahrt nach Süddeutſchland ermöglichen. 5 liche Führung zum Herzogenhorn und Hochkopf über heißt 5 in unſerer ſchönen Erholen und doch piel ſehen! Wenn Altertums. Haben gewiß alle drei ihre Vorzüge Schweiamatt und die Chriſchona zum gleichen Ziele Wn en e man reiſt, will man nicht allein zur Erholung die und Eigenheiten, ſo darf doch der HWoh Weſt() Sa großen Rbeinknie. Keiner, der den 58G des den Füßen ſchütteln; einmal im Jahre an Großſtadt verlaſſen und vom Beruf ausſpannen, ſon: Pforzheim-Baſel, weil er über die höchſten Er⸗ Fo Seeen Piucht 9 5 auch 888 Embelicke femmern. Und hebungen des Gebirges zieht und die umfaſſendſte wird dieſes Geſchehen je vergeſſen. H. B. Stadt, an„Ferien vom Ich“. Einmal im Jahre nicht 9 We ke 3 e ben di mehr an den täglichen Dienſt denken, an Konto⸗ ſein 5 Sabers: Wer kenn eſte bezeichnet werden. Die einheitliche Rarkie⸗ 900 an Labentiſch, an Kontorſchemel an Labor 5 3 9 aaus genaue Wer bat die ſtillen] rung, ein roter Rhombus, gewährleiſtet unbedingt e ee und Werkhalle. Einmal—— nur einmal im Jahr Sertehnate Lüneburger Heide, der oſtpreußiſchenſcheres Zurechtfinden. Wenig Schwarzwaldkurorte verbinden ſo wie Hornberg ausſpannen! Das volle Leben der Ferien, des Ur⸗ Seenplatte auf ſich wirken laſſen, wer hat die Wälder mit dem Klang eines bekannten Namens alten geſchichtlichen laubs ganz genießen! Herrlicher Gedanke! Und das durchſtreiſt, die an der Saar rauſchen, in deutſchen. Wir ſteigen von Pforaheim über die Büchen⸗] dran und den Vegriff eines ven der Watur verſcwenderſe iſt auch in jedem Jahre die gleiche Frage: Reiſe ich]Hrenägebieten, wer kennt die feingeſchwungenen bronner Höhe, nach Wildhad hinüber, dem bedeu⸗ Wehe de, ieeen ee, in ein Heilbad in die Schmiede der Geſundheit“ Linien Mecklenburgs, die Däftigkeit Weſtfalens, die tendſten Warmauellenbad Württembergs. Der Auf⸗* e Maſſagen des Riederrherns, die Bäder im Taunus, wer 1670 bringt ſpäter zur Wald⸗ in dem Vcbeier oe Mrbern e 135 die Einſ it der Eifel, di ik alter Städt⸗k Kaltenbronn, inmitten eines ausgedehnte CC 5 die Einſamkeit der Eifel, die Romantik alter Städt⸗](blonie Ka eines ausgedehnten alte Schloß, der Schaupl fellane eune, ehe n ll elteen Je e oee. een aee, oar, Sarnet acleee,.,. wollen? Oder ſoll diesmal die Reiſe an die See gehen wer hat ſich ſchon einmal in Franken umgeſchaut, in volle Murgtal überquert, und wir ſteigen über die die nicht nur das techniſche Eiſenbahnwunder der Welt in in die Berge; wird man in die Weite reiſen Heſſen, im Spreewald, in Baden? Badener Höhe zu den berühmten Bühler Höhen⸗ den 60er Jahren des vergangenen Fahrhunderts war, fon⸗ hübſch in nächſter Nähe des Wohnortes ausſpannen? Reiſe ins Bad, auch wenn du geſund biſt!— Kur⸗ kurorten empor, die durch die prachtvolle Schwarz⸗dern auch eute noch die ſchönſde Gebirgsbahn Deutſchlonds Ung dann geht man in die Reiſebüros, ſtudiert die und Badeorte ſind natürlich für Leidende in erſter[waldhochſtraße, eine neu ausgebaute ausſichtsreiche min tr ſconnen Ler Belt ik, ſino vie Knatehungs, Zeitungen, die Bäderanzeigen lieſt Faliblätter 355 Linie da, aber warum ſoll man nicht ins Bad ſahren, Base und eene an dem kackedad Bedene ene aeen Eeene e e Proſpekte, rechnet und plant und plant und rechnet; wenn man ſich geſund fühlt! Um einmal den Kör⸗ Baben kehunden 3 5 Weiterhin führt der Pfad e 7—— N 8 Saber ue per von unnötigen Schlack empor zum kahlen Höhenrücken der Königin unſerer ſtellt fahrten zuſammen; Reiſen zu Waſſer per 1 90 hlacken und Ballaſtſtoffen zu nördlichen Schwarzwaldb und zu Lande, Fahrten mit dem Faltboot, Reiſen befreien! Um einmal eine vorbeugende Kur zu 5 Rnnne Wachenheim a. d. Haardt r—5 u machen! Um nach drei oder vi 1(4ʃ166 Meter), mit wundervollem Um⸗ und Nieder⸗ 9* mi rad, mit dem flinken Wägelchen, mit ei oder vier Wochen erneut mit hlick Keine Gegend Deutſchlands kann ſich größerer P dem Fahrrad—— mit und ohne Fräulein Sozia, friſchen Kräften an die Arbeit gehen zu können!— Ußer— W ergehen wir uns an den und Schönheit rühmen als unſere engere, Srce Gei mit und ohne Kajakfrau Man ſoll das nicht vergeſſen: Reiſe nicht erſt ins 0 Seekoyf rüßen Mummelſees, weiterhin die von Melanchton der„Garten Gottes“ genannt wurde. Und iſt baß erſtaunt——: Denn überall zeigt es Bad, wenn du dich krank fühlſt, reiſe ins Bad, wenn 8 dten Weſten die Sil.] Zu den ſchönſten Picgen dieſes Gottesgartens gehört öos ſich: Ob es nun weite oder nahe Ziele ſind, in Oſt⸗, du geſund biſt——1 houetke— Straßburger Münſters, gegen Oſten[ Haardtgebirge. Mitten darin liegt Wachen heim mit Nord⸗, Süd⸗, Weſt⸗ oder Mitteldeutſchland——— Ob man ins Bad reiſt, an die See oder ins Ge⸗ ſchmeift de. Hlic üher den geheimnisvollen Wildſee einen berrlicen Rebenhangen deſſen Schänhelt nar noch überall hat man auch auf den ſchmalen Geldbeutel birge— Hauptſache iſt und bleibt: Erholun„nach, den endloſen Wäldern des württembergiſchen[Bdurch ſeine Goſtkreundſchaft und ſeine Edelweine üher⸗ W den Großſtadt, o 8 8 5 von zugleich die Signatur des nördlichen Ge⸗ Wollen Sie ſich den erleſenen Ge⸗ ˖ Da g 2 roßſtadt, g un inerlei——[birgsteiles enthüllend: Ungeh ei nuß einer ſolchen Edelweinprobe geſtatten, ſo müſſen Sie en, L eure, reiche Wald⸗ 0 von Sin Parole für Ferien und Urlaub: gebiete. Ueber intereſſante Punkte 9——7 dann in[Einkehr halten in der„Houswirtſchaft der Winzer⸗Bereinl⸗ Eläsen billige Pauſchalaufenthalte, die alle Koe Lernt Deutſchland kennen! Reiſt im ſchönen deut⸗ langer Kammwanderung das Hochplateau des aung Pdaenbeim a. d. Sot, Die Wirtſchaftsräume knd ſten in ſich ſchließen. Da ſind auch die mehrtägigen ſchen Vaterland! Kniebisſtockes erreicht; von da 6 hinab 85—5 der ganzen Gegend. Sie bieten angenehmſten 0 ufenthalt. 2 1 ber⸗„Gallen⸗ u. Stoffwechſelleiden Darm⸗,Leber⸗,Gallen⸗ u. Stoſſwechſelleie (Sicht-, Rheuma-, Zucker- u. Frauenleiden) IEL. 42, STKATC KURHOTEE HAUSHMNMTEN OERKURANLASEN FL. WASSER 61 WEIUHTERFE„OOERNE HOTEUS U. PENSONEN AUSKUNF UND PROSFECTE OUR ie STAATU SAOEVERWAUUN IEU. 14 —— ui 7 2 iiunn 2 2 Zel PE 120 95 Trink-Kuren Bã— 5 10 ar Pere en e ger. Borücksichtigt 6 ad Rippold 8 au und Ferienauienthatt für Knaben 4 5 uckerkranke Rachit. an herrl. Wald 7 2 Beyerisches stactliches Mineralbec Auslcunft durch Unsefe Hasexonten 8 05 Laanete eeee unter — un———— nuumumnnmunmmmminun 2 44 4 R gerten“HHOHIgSte 2 rue enau Herrlich gelegenes Forsthaus: Hohenschwangau Dei Füsvon Gut hürg. Haus.Pens.-Pr.4. 50 bis(Sc 8— brudsteenelne. Jeleph. 227 Mit schönen Fremd.-Zim. Pension v..50 an 465.50. Bes. Geschw. Glockne—.——.— Prel durch die Peitung Seekk. a. 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Ueber die Hauptſtraße und nördlich, in der Verlängerung durch die Stadt, auf der Straße nach Ellenbach. Links Wie⸗ ſen und der muntere Schlierbach, rechts Feld. Nach kurzer Zeit links über den Bach, im Wieſental meiſtens dem Bach entlang. Wieder über den Bach, nach Ellenbach. 7 St. Durch den langgezogenen Ort, mit mehreren beachtens⸗ werten Fachwerkshäuſern links. Das ſchöne Tälchen auf⸗ wärts. Bei den letzten Häuſern über den Schlierbach. Beiderſeits des Weges ſaftige Wieſen. Gleich links Feld. Abermals den munteren Bach querend. Schöner Blick auf Lindenfels. Der Weiler Eulsbach bleibt links. Jetzt links Wieſen, bald auch rechts. Nach Schlierbach St. Hier beachtenswert das Wirtsſchild zum Römiſchen Kai⸗ ſer, ein Geſchenk des ehemaligen Kurpfältziſchen Oberför⸗ ſters Wrede, nachmaligen Generalfeldmarſchalls. Die Wirtsleute ſind noch im Beſitz verſchiedener Raritäten ver⸗ gangener Zeit. Am Römiſchen Kaiſer links vorbei. Mit der Hauptlinie 12, gelbes Dreieck links, weſtlich durch Schlierbach aufwärts. Ueber einen Wieſengrund und ein Bächlein. Bequem bergauf. Prächtiger Rückblick auf Lin⸗ denfels, die Neunkircher Höhe, das Trommgebiet, mit Ireneturm und Rudi Münzerturm, ſowie ins Schlier⸗ bacher Tal. Durch Feld und Wald, abermals Feld zu einer Hofroite von Seidenbach. Der Weiler ſelbſt bleibt rechts. Von da in ſcharfem Bogen links, direkt ſüclich durch Feld und ſchönen Hochwald zum Seidenbacher Eck, 1 Stunde. Hier in noroweſtlicher Richtung Uebergang auf die Hauptlinie 9, blauer Strich. Im ſchönen Buchenwald auf⸗ wärts, an mehreren Felſenpartien vorüber zum Kreh⸗ berg, 575 Meter hoch 20 Min. Langſam bergab. Der Weg macht bald einen Bogen links, bald rechts und wie⸗ der klinks. Linkg ein Hof. Gemeinſchaftlich mit Neben⸗ linie 29, gelbem zwiſchen weißen Strichen, im Feld ab nach Schannenbach, 20 Min. Weſtlich mit der Nebenlinie 11, rotblauer Strich, durch Schannenbach albvärts. Rechts ein Bächlein. Gleich über Wieſen und ein Bächlein, in den Wald. Zunächſt eben dann im ſchönen Gronautal langſam bergab. Der Bach rechts. Nach etwa 7 St. aus dem Wald. Vorblick auf Gronau. In ſchönem Wieſental üebr den Bach. Gemeinſchaftlich mit der Hauptlinie 5, bloue Scheibe, eben weiter. Nach kurzer Zeit zieht die Ne⸗ benlinie rechts ab. Mit blauer Scheibe allein nach Gronau, ½ St. Ohne Markierung in gleicher Rich⸗ tung dem Tal entlang, das immer breiter wird. Teils rechts und teils links des Baches. Nach St. eine Schwenkung links durch Wieſen und Weinberge nach Zell, noch St. Rechts des Boches durch den lang⸗ geſtreckten Ort, mit der Hauptlinie 12, gelbes Dreieck. Im Tal ͤurch Wieſen und Weinberge weiter vor, nach Bens⸗ heim, Stunde. Bensheim ab: 17.33, 19.25, 21.00, Mannheim an: 18.44, 20.38, 22.08. Weinheim an: 17.55, 19.48, 21.20, Weinheim(Brücke) ab: 18.00, 20.05, 21.40, Mannheim, Bahnhof Neckarſtadt an: 18.41. 20.45, 22.17. F. Sch. * Reichs⸗Luftkursbuch, unter Mitarkeit der Deutſchen Dufthanſa Ac, herausgegeben vem Reichsluftfahrtminiſte⸗ rium. Sommer 1934. Verlag Gebr. Rabetzki, Berlin SW 68. Das deutſche Flugweſen befindet ſich im mäch⸗ tigen Aufſchwung. Ueberall bilden ſich Gemeinſchaften, welche die Jugend zu Fliegern heranbilden; überall regen Die Rhenan ia⸗Oſſag, die deutſche Shell⸗ Geſellſchaft, verſammelte letzte Woche in Frankfurt eine Reihe von Preſſe⸗ und Behördenvertretern der Umgegend bei ſich, um ſie über ihre neueſten Reiſe⸗ dienſt⸗Maßnahmen zu unterrichten. Bekanntlich iſt der durchſchnittliche Kraftwagenfahrer etwas phan⸗ taſielos, ſehr auf eigena⸗ Erfahrungen pochend, über⸗ aus beſchäftigt mit Qualität und Eigenart des Mo⸗ tors. Darüber vergißt er manchmal Wind und Wet⸗ ter, Landſchaft und Schönheit der Bauwerke, an denen er vorüberſauſt. Man muß ihm ein wenig auf die Beine helfen, daß er auch zu Nutz und From⸗ men lange Fahrten macht, und nicht immer wieder denſelben Herdenausflug mit Tauſenden ſeiner Mit⸗ menſchen macht. Alſo hat wohl die Rhenania⸗Oſſag gedacht, als ſie vor dͤrei Jahren daran ging, ein umfangreiches Kartenwerk zum Gebrauche für ihre Kunden anzu⸗ legen. Zunächſt einmal die Grundlage: Straßen⸗ karten im Maßſtab:725000 mit numerierten Fern⸗ und Hauptverkehrsſtraßen, Kilometerzahlen ſowie kurzer Schilderung über Land und Leute. Dieſe Karten hat jeder, beſonders auch der eilige Berufsfahrer, nötig. Er bekommt ſie geſchenkt, ob er Benzin kauft oder nicht. Für den Ausflugsverkehr aber ſind die Stadtkarten wichtig, obwohl ſie auch jedermann gerne haben wird: denn ſo eine rich⸗ tige, winkelige ſüddeutſche Großſtadt iſt doch ſchwer zu durchqueren, wenn man ganz neu am Platze iſt. Nun wohl: die Karten enthalten deutlich gekennzeich⸗ net den Orientierungsweg, hübſche Bilder von den flugsorte und einen kleinen geſchichtlichen Abriß. Mehr kann man geſchenkt wahrhaftig nicht ver⸗ langen. Das gilt für alle deutſchen Städte über 100 000 Einwohner, und andere dazu, ob ſie nun Trier, Bonn, Heidelberg oder Heilbronn heißen; ſtber 80 ſind ſchon erſchienen.— Eine weitere Wohl⸗ tat heißt die Tourenkarte, die Tips für gute Reiſen in die Umgegend abgibt, 6. B. von Mann⸗ heim auf Umwegen nach Titiſee und zurück, oder nach Rottweil, oder ſchließlich, was wahrlich nicht zu verachten iſt: über Karlsruhe, Landau, Zweibrücken, Kaiſerslautern zurück nach Speyer und Mannheim. All das kann man haben mit hübſchen Lichtbildern, Kilometerzahlen und Schönheitsbeſchreibungen; man ſich auch die Techniker und erhöhen in erſter Linie die Sicherheit des Fliegens, dann aber auch die Schnelligkeit; überall meldet ſich die große Menge, die nicht ſelbſt in der Lage iſt, das Fliegen zu erlernen und wenigſtens ein⸗ mal in die Luft ſteigen und dus Fliegen erleben will. Alle dieſe Strömungen haben nun ihren Niederſchlag im Luft⸗ verkehr und dieſer findet ſein Spiegelbild im„Reichs⸗Luft⸗ kursbuch“. Wenn man das jetzt auf weit über 300 Seiten angewachſene Buch durchblättert, iſt man erſtaunt über die Fülle der Luftverbindungen in Deutſchlond, erſtaunt vor allem über die Geſchwindigkeiten in dieſem Jahre, die man 4 Hauptſehenswürdigkeiten im Vierfarbendruck, Aus⸗ Shell⸗Reiſedienſt verſchenkt Karten muß nur den Mund aufmachen. 150 Stück ſind ſchon erſchienen. Das Beſte und Luſtigſte aber iſt die Shell⸗Wet⸗ terkarte, die man direkt auswendig lernen ſollte. Hier iſt die Weisheit alter Männer mit Rheumatis⸗ mus aus ganz Süddeutſchland geſammelt und etliche Brocken Wettermacherſtatiſtik dazu: Regenmengen, Sonnenſtandtabellen und mittlere Jahrestemperatur. Wer dieſe Karte kennt, der verſteht die Sprache der Vögel, der kann auf der Milchſtraße ſpazieren fahren, den Blitz bannen und den Mond verdunkeln. Scherz beiſeite, ein ausgezeichnetes Werk, das denen, die es kennen, Kummer erſparen und Freude bereiten wird. Alle dieſe guten und nützlichen Papiere wurden geſprächsweiſe erläutert und das Ganze durch Reden bekräftigt. Der Verkehrsdezernent der Stadt Frank⸗ furt, Stadtrat Dr. Lingnau, ſprach als Vertreter einer alten Fremdenverkehrsſtadt der Rhenania⸗ Oſſag ſeinen ganz beſonderen Dank für dieſe vorzüg⸗ liche Arbeit aus, brachte ſie in Verbindung mit dem erſten Spatenſtich für die Reichsautobahn, lobte die vorbildliche Verbindung von Gemeinſchafts⸗ und Eigenwerbung, und war voll überzeugt von der ver⸗ kehrsbelebenden Wirkung dieſes Kartenwerkes. Herr Ollig, der Hamburger Werbefachmann der Firma, erzählte von der Entſtehung der Sache. Im Ratskeller zu Münſter haben im Jahre 1931 einige führende Herren den Gedanken zum erſten Male erörtert. Einige Zeit hat es gedauert, ehe alle Widerſtände überwunden waren und man den rheiniſchen Künſtler Jupp Wierz mit der Aus⸗ ſchmückung beauftragen konnte; denſelben Wierz übrigens, der kürzlich im internationalen Plakat⸗ wettbewerb den erſten Preis für ſein Oberammer⸗ gau⸗Plakat holen durſte. Daß Miniſterialrat Mar⸗ low vom Reichspropagandaminiſterium ſowie Dir. Lux, der Berliner Vertreter der Verkehrsvereine und Bäder, ſich ſehr anerkennend geäußert hatten, wurd ebenfalls vermerkt. So mögen denn die Kraftwagenfahrer aller Klaſ⸗ ſen und Pferdeſtärken die Gelegenheit zur Vervoll⸗ kommnung ihrer Kenntnis und Bildung nicht vor⸗ übergehen laſſen, ganz beſonders, da es nichts koſtet und in ſo handlichen kleinen Heften geboten ſich im Vorjahre noch nicht träumen ließ, und weiter er⸗ ſtaunt über die Ausbreitung des Luftverkehrs im übrigen Europa und in der ganzen Welt. Außer den großen Ver⸗ bindungen Europas mit Amerika, Afrika und Sſtaſien ſind auch an den Endpunkten dieſer Verbindungen Luftverkehrs⸗ netze entſtanden, durch die man praktiſch von Europa heute an foſt jeden Punkt der Welt gelangen kann. Die über⸗ ſichtliche Darſtellung des Reichs⸗Luftkursbuches macht das Aufſuchen dieſer Verbindungen für jeden zu einem Kinder⸗ 97— für den reiſeluſtigen Flugbegeiſterten zu einer reude. Pfälziſche Bäder und Heilſtätten im Sommer Die Pfalz am Rhein, im Frühjahr und im Herbſt wegen ihres ungewöhnlich milden Klimas allgemein bevorzugt— hält doch in ihrem Gebiet der Frühling nachweislich zuerſt ſeinen Einzug in Deutſchland— iſt auch im Sommer ein äußerſt dankbares Reiſeziel. Beſonders ſür die vielen, die zur Urlaubszeit Geneſung oder Erholung nach überſtan⸗ denen Krankheiten ſuchen. Das ausgedehnte Bergland des Pfälzer Waldes mit ſeinen wundervollen Nadel⸗ und Laub⸗ wäldern, darunter den im übrigen Deutſchland unbekann⸗ ten Edel⸗Kaſtanienwäldern, ſpendet auch in den heißeſten Monaten Kühle und Erquickung. Wer etwas rüſtig zu Fuße iſt, findet in den Hunderten pfälziſcher Burgruinen reizvolle Wanderziele mit herrlichen Fernblicken über die bewaldeten Bergkuppen und in die dunſtige Weite des Rheintals. Mit ſeiner berühmten Maxquelle, der ſtärkſten Arſenſol⸗ quelle Deutſchlands, und ſeinen übrigen wirkungsvollen Heilmitteln iſt Bad Dürkheim am Eingange des Iſenachtales, zu Füßen der berühmten Kloſterruine Lim⸗ burg gelegen, ein beliebter Kurort für die verſchiedenſten Krankheiten. Im Süden der Pfalz, ebenfalls am Rande des Gebirges und in ſeinen kühlen Tälern gelegen, bietet Bergzabern insbeſondere den Geneſenden, die nach überſtandenen ſchweren Krankheiten die letzte Kräftigung ſuchen, günſtige Erholungsmöglichkeiten. Für Nerven⸗ kranke, nervöſe Erſchöpfte und verſchiedene innerlich Kranke, iſt Bad Gleisweiler mit ſeiner ungewöhnlich günſtigen klimatiſchen Lage, durch ſeine ſubtropiſche immergrüne Ve⸗ getation bekannt, ein hervorragender Aufenthaltsort. Im Weſten des Pfälzer Waldes liegt das freunöliche Kurſtädt⸗ chen Lan dͤſtuhl, in der Geſchichte berühmt als Wohn⸗ u. Sterbeort Franz von Sickingens, der auf Burg Nanſtein, oberhalb von Landͤſtuhl, ſeinen feſten Sitz hatte. Das Landſtuhler Moorbad und Sanatorium„Sickin⸗ gen“, das einzige Sangomoorbad Deutſchlands, iſt zur Be⸗ handlung aller rheumatiſchen Erkrankungen hervorpagend geeignet. So bietet die Pfalz gerade für die Uklaubs⸗ zeit die verſchiedenſten Möglichkeiten, ſich unter ärztlicher Obhut oder nach den Vorſchriften des eigenen Hausarztes zu erholen. 3 St. Georgen im Schwarzwald Das freundliche St. Georgen zeigt ſich zwar noch in ſeinem jungfräulichen Frühlingskleid, aber wie überall ſind auch wir hier oben in rund 900 Meter Höhe, dank der andauernd glänzenden Witterung, um 3 bis 4 Wochen früher daran, als das normalerweiſe der Foll iſt. Das mag wohl auch mit die Urſache ſein, daß die Zahl unſerer Kurgäſte heute ſchon eine erheblich größere iſt, als ſonſt umm dieſe Zeit. Dunkel glühen die Wälder im Sonnen⸗ glantz, ſie fügen ſich als Schwanzwaldrahmen um die Wald⸗ und Bergſtadt arnd ihr freundliches Antlitz. Der Sommerbetrieb ſteht bereits im Zeichen des präch⸗ tigen, am Fuße der Stadt liegenden Strandbades mit ſeinen langgeſtreckten Liegeplätzen. Heute ſind überhaupt in den Schwarzwaldorten die Bäder große Mode. Aber noch ſieht man vielfach breite, unüberſteigbore Bretter⸗ wände und Zäune, ſieht da und dort noch Frauen⸗ und Männerabteilungen— Badeerinnerungen von vorgeſtern! St. Georgen hat in großzügiger Weiſe mit alten Vor⸗ urteilen aufgeräumt, hat mitten in der herrlichen Schwarz⸗ waldlandſchaft ſein Bad erſtellt, das ja eigentlich vor un⸗ denklicher Zeit ſchon war, breit und weit ſich ausdehnend. Hier lüßt ſich gut ſein, gut baden und gut ſonnen, neue Kraft durch Freude ſchöpfen. II 1 Oberes Bahotel P..50-1 K Hotel Säleg P..50-.50 Eu Uuteres Badhotel P.-5 Kü Kurhaus Dr. Bauer P.-.50 N Casthof 2. Kolel Adler P.-5 R Sanatcrium Kurpak P.-8 R Gasthof 2. Senne P. Holel Hirsch p. 4 HM Gasthof 2. Burg P. 4 f Casthof 2. Waldborn P.-.30 KM Pension Lniss Rotel Lamm p..50-.50 Rü Gasth.2. 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Juni 1984 Die Auswirkung des Sterilijationsgeſetzes in Baden Die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium teilt mit: Auf Grund von Erhebungen über die Durchfüh⸗ rung des Geſetzes zur Verhütung erbkranken Nach⸗ wuchſes im Lande Baden liegen nunmehr nach dem Stand vom 15. Juni 1934 genaue Zahlen vor. Bis⸗ her iſt die Zahl der bei den Erbgeſundͤheitsgerichten geſtellten Anträge auf Unfruchtbarmachung auf 3025 Fälle geſtiegen. Von dieſen wurde bereits die Unfruchtbarmachung rechtskräftig angeordnet in 997 Fällen. Die Unfruchtbarmachung rechtskräftig abge⸗ lehnt wurde in 32 Fällen. Nahezu ebenſo groß iſt die Zahl der Fälle, bei denen bereits bei den Erbgeſund⸗ heitsgerichten die Beſchlüſſe erfolgt ſind, die jedoch noch nicht Rechtskraft erlangt haben. Die Zahl der noch nicht rechtskräftig erledigten Fälle, bei denen je⸗ doch der Beſchluß vorliegt, beträgt 940. Dabei wurde in 906 Fällen auf Unfruchtbarmachung erkannt, in 34 Fällen die Unfruchtbarmachung abgelehnt. Dem in Karlscuhe befindlichen Erbgeſundheits⸗ obergericht liegen bisher 201 Fälle vor, von denen 96 erledigt wurden. Die Erledigung beſtand darin, daß in den meiſten Fällen(81) die angeordnete Un⸗ fruchtbarmachung beſtätigt wurde. In 5 Fällen wurde der Beſchluß des Erbgeſundheitsgerichts auf⸗ gehoben. Bei 10 Fällen erfolgte die Erledigung durch Zurücknahme der Beſchwerde uſw. Es dürfte die Oeffentlichkeit intereſſieren, in wieviel Fällen bisher die Unfruchtbarmachung in Baden durchge⸗ führt worden iſt. Die Geſamtzahl(Stand 15. Juni 1934) der bisher durchgeführten Unfruchtbarmachun⸗ gen beträgt 572. Hiervon fallen 289 auf männliche und 283 auf weibliche Kranke. Mit dieſen Zahlen der durchgeführten Unfruchtbarmachungen dürfte Baden zweifellos an der Spitze der deutſchen Län⸗ der in der Durchführung dieſes für die Geſamtheit des Volkes ſo wichtigen Geſetzes ſtehen. Es zeugt von der Einſicht der Erbkranken die Tatſache, daß in 675 Fällen der Erbkranke ſelbſt oder ſein geſetzlicher Vertreter(119 Fälle) den Antrag auf Unfruchtbarmachung geſtellt hat. Dieſer freiwillige Entſchluß der Erbkranken, im Jutereſſe der Zukunft der Geſamtheit auf Nachkommenſchaft zu verzichten, verdient größte Anerkennung und höchſte Achtung aller einſichtigen Volksgenoſſen. Es muß als ein Zeichen von Bosheit und Dummheit gewertet wer⸗ den, wenn einzelne einſichtsloſe Elemente dieſe hoch⸗ herzig aus Rückſicht auf die Geſamtheit Verzichten⸗ den zu verſpotten ſuchen. Hier wird der Staat, wenn es ſein muß, mit aller Schärfe eingreifen und die Erbkranken vor dem Hänſeln und Spotten ſolcher „Volksgenoſſen“ ſchützen, die noch nicht verſtanden haben, daß erbkrank zu ſein ein ſchweres Los iſt, dem wir unſere Beachtung nicht verſagen dürfen. Warum ein Reichsgeſetz für Feuerbeſtattung? Die Feuerbeſtattung war jahrzehntelang das Privileg der Wohlhabenden, weil es in Deutſchland bis zur Jahrhundertwende nur fünf Krematorien gab. Aber nicht nur die Geldfrage war ein Hemm⸗ ſchuh, ſondern auch die zuſtändigen Behörden aller Länder erſchwerten die Feuerbeſtattung. Wo man ſie auſgrund von Geſetzen nicht verbieten konnte, er⸗ ſchwerte man die Ausübung durch einengende Vor⸗ ſchriften. In Preußen und Bayern war die Feuer⸗ beſtattung bis 1912 verboten. Jedes Land hatte an⸗ dere Beſtimmungen. In Preußen iſt die Einäſcherung nur bei Vorliegen einer letztwilligen Verfügung möglich. In Baden dagegen war man der Feuer⸗ beſtattung freundlicher geſinnt. Das erhellt ſich ſchon aus der Tatſache, daß in Heidelberg 1891 das zweite deutſche Krematorium eröffnet wurde. Zur Vornahme der Feuerehrung genügte bisher ſchon die Mitgliedſchaft bei einem Feuerbeſtattungs⸗ verein. Allerdings iſt die Feuerehrung der polizet⸗ lichen Genehmigung unterworfen, die aber regel⸗ mäßig erteilt wird. Aber die Gebühren für die Ge⸗ nehmigung belaſten die Hinterbliebenen ſchwer. Alle dieſe Erſchwerungen konnten den Siegeslauf der Feuerbeſtattung nicht hemmen. Deutſchland iſt das klaſſiſche Land der Feuer⸗ ehrung. Die Feuerehrung iſt bei uns nicht eine neue Beſtattungsart, ſie war vielmehr die Beſtat⸗ tung der Urgermanen. Ihr Alter wird mit 4000 Jahren nicht zu hoch gegriffen ſein. Sie wurde da⸗ mals nicht neben der Erdͤbeſtattung ausgeübt, ſondern war in der Bronzezeit in Urgermanien beinahe zur Alleinherrſcherin geworden. Sitten und Gebräuche kommen und gehen. So verſchwand auch die Feuer⸗ ehrung. Als ſie aber im vorigen Jahrhundert zu neuem Leben erweckt wurde, bürgerte ſie ſich deshalb ſo ſchnell ein, weil es eben die urgermaniſche Beſtat⸗ tungsart war. Die Entwicklung der Feuerbeſtattung geht aus folgenden Zahlen hervor: 1878 mit 1 Krema⸗ torium 1, 1913 mit 40 Krematorien 10 168, 1932 und 1933 mit 109 Krematorien über ehrungen. Insgeſamt werden ſeit 1878 etwa 800 600 Einäſcherungen vorgenommen worden ſein. Bei der Einſtellung des Nationalſozialismus zur Feuer⸗ ehrung und bei der derzeitigen Neigung zur Ein⸗ heitlichkeit und Zuſammenfaſſung iſt es keineswegs verwunderlich, wenn auch hier mit der Vielheit der Beſtimmungen aufgeräumt wird und durch das Reichsgeſetz einheitliche Vorſchriften für die Bewerk⸗ ſtelligung der Feuerbeſtattung geſchaffen werden. Ein jahrzehntelanger Wunſch der Feuerbeſtatter iſt hier⸗ durch in Erfüllung gegangen. je 60 000 Feuer⸗ In den Generalverſammlungen der zur Agrippina⸗ Verſichevungs⸗Gruppe gehörenden Geſellſchaften wurden die Abſchlüſſe für das Geſchäftsjahr 1033 einſtimmig ge⸗ nehmigt. Bei der Agrippina See⸗, Fluß⸗ und Landtraus⸗ portverſicherungsgeſellſchaft, Köln, wirkten ſich die politi⸗ ſche Neuordnung und die Maßnahmen der Regierung zur Belebung der Wirtſchaltsnot günſtig auf den Verſichevungs⸗ betrieb aus. Der Rückgang der Prämieneinnahme betrug gegenüber dem Vorjahre nur noch 6,5 v. H. Bei der Trans⸗ portverſicherung konnte ſogar bereits eine Steigerung der Prämieneinnahme um 0,24 Mill. erzielt werden. Der Schadensanfoll war günſtig. Im Kraftfahrzeug⸗Kasko⸗Ver⸗ ſicherungsgeſchäft fiel dos Prämienaufkommen dagegen noch um 0,91 Mill. 4. Die geſamten Prämieneinnahmen ſtell⸗ ten ſich auf 9,06(10,33) Mill. 4, davon gingen 5,28 6,76) Mill. auf eigene Rechnung. Demgegenüber erforderten Schäden 6,0(66,70), wovon 3,19(3,71) Mill./ für eigene Rechnung bezahlt wurden. Die gezahlten Proviſionen und Verwaltungskoſten verminderten ſich auf 2,11(2,36) Mill. Mk. Im verfloſſenen Geſchäftsjahr wurde die G der Geſellſchaft um 12 v. H. und in den erſten Monaten 1934 um weitere 15 v. H. erhöht. Die Kapitalanlagen und flüſſigen Mittel ſtiegen auf 5,16(5,13) Mill. 4. Anderer⸗ ſeits betragen die eigenen Garantiemittel der Geſellſchoft insgeſamt 10,44 Mill. 4. Aus dem nach Verſtärkung des Abſchreibungskontos um 100 000/ verbleibenden Rein⸗ gewinn von 196 774(203 068)/ wird eine Dividende von wieder 87% v. H. auf das eingezahlte AK verteilt. Von dem AK von 6 Mill./ ſind 4,5 Mill./ noch nicht ein⸗ gezahlt. In den bisher verfloſſenen Monaten des neuen Geſchäftsjahres ergab ſich ein weiteres Anſteigen der Neu⸗ anträge. Der Schadensverlouf bewegte ſich in normalen Bahnen. Bei der Kölner Lloyd Allgemeine Verſicherungs AG er⸗ gab ſich 1933 eine beachtliche Geſchäftsbelebung. Es konnte erſtmals wieder eine kleine Steigerung der Prämienein⸗ nahmen erzielt werden. Der Schadensanfall war geringer als im Vorjahre. Die Prämieneinnahme ſtieg auf 119 (1,14) Mill. 4, wovon 0,77(0,73) Mill.„ für eigene Rech⸗ nung gingen. Die für eigene Rechnung bezahlten Schä⸗ den ſbetrugen 0,51(0,54) Mill.. Die Kapitalanlagen und flüſſigen Mittel der Geſellſchtft ſtellten ſich auf 1,57(1,57) Mill. 4, während eigene Garantiemittel insgeſamt 2,92 Mill. betragen. Von dem AK von 2 Mill./ ſind nach wie vor 1,5 Mill. 4 noch nicht eingezohlt. Aus dem er⸗ zielten Reingewinn von 67 885(70 733) Mill.% wird eine Dipidende von wieder 8 v. H. auf Has eingezahlte AK aus⸗ geſchüttet. Die Mittelenropäiſche Verſicherungs AG, Köln, konnte 1993 die Prämieneinnahmen gegen das Vorjahr im Trans⸗ portverſicherungsgeſchäft um 4 v. H. ſteigern, während im Kraftfahrzeug⸗Kasko⸗Verſicherungsgeſchäft noch eine wei⸗ tere Einnahmeminderung eintrat. Im Einbruchsdiebſtahl⸗ Verſicherungsgeſchäft waren die Schadenfälle bedeutend ge⸗ ringer. Im allgemeinen Rückverſicherungsgeſchäft konnte der Geſchäftsumſang durch Uebernahme von weiteren Quotenbeteiligungen vergrößert werden. Das Ergebnis der Feuerverſicherung wak etwas ungünſtiger durch ver⸗ mehrte Schadenfälle, die Unſallverſicherung ergab noch einen befriedigenden Nutzen während die Haftpflichtver⸗ ſicherung noch mit Verluſt abſchloß. Im Totalgeſchäft ſtell⸗ ten ſich die Prämieneinnahmen auf 3,14(2,71) Mill. l, davon gingen 2,62(2,15) Mill./ für eigene Rechnung. Für Schäden wurden 1,76(1,91) Mill. bezahlt. Die ge⸗ zohlten Proviſionen und Verwaltungskoſten ſtiegen auf 1,01(0,81) Mill. 4. Die Kapitalanlagen und flüſſigen Mittel der Geſellſchoft betragen 0,69(0,71) Mill. /, dem⸗ gegenſtber die eigenen Gaxantiemittel insgeſamt 3,61 Mill. Mk. Es ergibt ſich ein Reingewinn von 66 507(68 998) l, woraus wieder 8ey. H. Dividende auf das eingezahlte AK verteilt werden, während der Kapitalreſervefonds um wei⸗ Geschäfisbelebung beim Agrippina-Konzern Unveränderie Dividende- Ansehnliche Neu-Zugänge- Guie Aussichien 1954 tere 10 000 auf 140 000 geſtärkt wird. Von dem Alx von 2 Mill. ſind 500 000 eingezahlt. Das neue Jahr ergab bisher eine weiter günſtige Geſchäftsbelebung. Die Agrippina⸗Allgemeine Verſicherung AG, Köln, er⸗ zielte 1033 ebenfalls erſtmalig wieder eine Steigerung der Geſamtprämieneinnahme auf 9,20(8,58) Mill., wovon 9,21(2,77) Mill. 4 für eigene Rechnung gingen. Schäden erforderten dagegen 3,88(68,77) Mill., davon wurden 1,35 (1,12) Mill. 82 für eigene Rechnung gezahlt. Der Beſtand der Gefolgſchaft hat ſich um mehr als 3 v. H. gegenüber dem Vorjahre erhöht. Die Kapitalanlagen und flüſſigen Mittel ſtiegen auf 4,84(3,96) Mill /, andererſeits betragen die eigenen Garantiemittel 5,36 Mill.. Nach 134 647 Abſchreibungen und Rückſtellungen ergibt ſich ein Rein⸗ gewinn von 117 740(137 702) /, worgus wieder 6 v. H. Dividende verteilt und den Reſerven 35 000(60 000) zu⸗ geführt werden. Von dem AK von 3 Mill. ſind 2,1 Mill. Mk. noch nicht eingezahlt. Die deuische Rohsiahlgewinnung im Niai 1934 Die Rohſtahlgewinnung im deutſchen Zollgebiet betrug im Mai 1934(23 Arbeitstage) 989 273 gegen 977 576 To. im April 1934(24 Arbeitstage). Arbeitstäglich wurden im Mai 1934 Hurchſchnittlich 43 012 To. hergeſtellt gegen 40792 To. im April 1934. Auf Süddeutſchland entfielen im April 1934 24100 To., im Mai 1934 24 369, im Mai 1933 nur 15 683 To. Im Sagargebiet betrug die Rohſtahlerzeugung im Mai 1934 155 969 gegen 160 148 To. im April 1934. Arbeits⸗ täglich wurden im Mai 1934 durchſchnittlich 6781To. her⸗ geſtellt gegen 6673 To. im April 1934. * Pfälziſche Gas AG, Ludwigshafen.— Kapital⸗ erhöhung und Namensänderung. Die Geſellſchaft beruft ihre o. GV für 1993/4 zum 6. Juli ein. Neben Erledi⸗ gung der Regularien umfaßt die Tagesorͤnung folgende Punkte: 1. Bericht des Vorſtandes über den Stand der Gasfernverſorgung, 2. Aufnahme eines Oeffa⸗Darlehens in Höhe von 750 000 /, 3. Erhöhung des Aktienkapitals von 50 000/ auf 500 000& ſowie Umſtellung, Neuver⸗ teilung und Uebertrogung der Aktien, 4. Beſchlu⸗ über Aenderung des Namens und Verlegung des Sitzes der Geſellſchaft. * Norbbeutſche Portland⸗Cement⸗Fabrik Misburg, Han⸗ nover. Die Geſellſchaft, die mit fünf anderen Zementwer⸗ ken in Misburg, Salder, Wunſtorf, Schwanebeck und Höver durch Intereſſengemeinſchaftsverträge verbunden iſt, be⸗ grüßt in ihrem Geſchäftsbericht das Eingreifen der Regie⸗ rung zur Ordnung des Zementmarktes. In dieſem Zu⸗ ſammenhang wird jedoch darüber geklagt, daß die Geſellſchaft recht enttäuſcht worden ſei, da die mit Eintreten der Markt⸗ regelung vorgenommenen Preisermäßigungen nur in der Erwartung vorgenommen wurden, daß die Preiſe für Säcke, Kohlen uſw. die gleichen bleiben würden. Nach Abſchrei⸗ bungen von 0,25(0,23) Mill. ergibt ſich ein Rein⸗ gewinn von 0,140/(i. V. ausgeglichene Bilanz), aus dem bekanntlich die Dividendenzahlung mit 3 v. H. auf das AK. von 4,040 Mill. wieder aufgenommen wird. In der Bilanz werden Beteiligungen mit 3,30(3,32), Vorräte mit 0,25(0,25), Forderungen mit 0,44(0,36), Bank und Kaſſe nrit 0,46(0,30) und andererſeits Reſervefonds mit unv. 0,30, Rückſtellungen mit 0,09(0,04), Anleihe mit 0,90(0,95), kurz⸗ friſtige Verbindlichkeiten mit 0,72(0,60) und Akzepte mit 0,02(0,20) Mill. 4 ausgewieſen. 7 VBäder eKurorte⸗ Reiſe- und Ausfiugsziele — ScHRwarswafd (bei Gernsbad)* TTodinauher Sild⸗Hochschwarzw. auch Diät und vegetarisch. run ne Jugenhelm Pentfot Teno“Tufkeäurort Langentna herrl. Tannenw., 100 m hohe Waſſerfälle, Alpenſicht.“ Pernsprscher Mr. 66.— Gutempfchlenes Haus. Ga ſt.⸗Penſion„Eugel, gut bürgerl. Haus, anerk. beſte Verpfl. Zim. mit fl. Waſſer. Garage. bei Hirschhorn a. Neckar. es Schriesheimer Hor Wundern geleg., ſonn., ſchöne Fr.bension nach Uebereinhunſt. Bad im Hause. Scheuern Pfivat-Pension Haus Mr. 27. Proſpekte. Tel. Todtnau 206. Beſ.: Alfr. Boch. 2⸗ Schön. Landaufenth. m. 4 Mahlz. zu 3/ p. Tag. 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Nach den bisher vorliegenden Wertungsergebniſſen hat der Veranſtalter ſeine Abſicht, das Staffelfliegen beſonders in den Vordergrund zu ſtellen, voll erreicht. Alle Siebener⸗ ſtaffeln, die im Rennen ſind, konnten die höchſterreich⸗ bare Punktzahl des Tages für ſich verbuchen, und zwar je 350 Punkte. Es ſind dies die Staffeln der Fliegergruppen Danzig, Königsberg, Eßlingen, Mann⸗ heim und Berlin. Letztere drei benutzten zu ihrem Flug Klemm⸗Flugzeuge. Danzig flog mit Fieſeler⸗Maſchinen und Königsberg mit Heinkel⸗Doppeldeckern. Gleichfalls die höchſte Punktzahl erreichten drei Staffeln aus der Gruppe der Fünferſtaffeln, und zwar die Mannſchaften der Flieger⸗ gruppen Bremen auf Fokke⸗Wulff, Oberſchleſien auf Klemm und Hamburg ebenfalls auf Klemm. Mit mehr oder weni⸗ ger kurzen Abſtänden folgen dann die anderen Wettbewerbs⸗ teilnehmer. Die erſten Teilnehmer des Deutſchlandfluges in Berlin wieder eingetroffen Donnerstag nachmittag nahm der Deutſchlandflug pro⸗ grammäßig und ohne Zwiſchenfälle ſeinen Fortgang. Nach⸗ dem die Mehrzahl der Teilnehmer bereits vor der Mit⸗ tagsſtunde Königsberg verlaſſen hatte, mußte mit der Ankunft der erſten Teilnehmer früher, als man gedacht hatte, in Berlin gerechnet werden. Obwohl die Flieger auf dem Rückwege von Oſtpreußen mit ſcharfem Gegen⸗ wind zu kämpfen hätten, der ihnen auf dem Hinfluge die Arbeit erleichtert hatte, gelang es den Hamburgern, be⸗ gehend aus vier Flugzeugen vom Typ Klemm L 25 und den Hannoveraner Fliegern mit drei Maſchinen desſelben Typs, bereits wenige Minuten nach 16.30 Uhr den Aus⸗ gangsflughafen wieder zu erreichen und damit den erſten und längſten Streckenflugtag dieſes bedeutenden Wett⸗ bewerbes erfolgreich abzuſchließen. Die Hamburger landeten um 16.32 Uhr, während die Hannoveraner drei Minuten ſpäter das mitten auf dem Tempelhofer Flughafen aufgebaute Ziel in vorſchriſts⸗ mäßiger Formation überflogen. Als nächſte erwartet man die Staffeln von Magdeburg und Darmſtadt und dann eine Berliner Staffel. Alle drei beſtehen aus drei Flugzeugen, woraus hervorgeht, daß, je kleiner die Formation, umſo Leichter und reibungsloſer ſich ein ſolcher Flug durchführen läßt. Umſo berechtigter iſt die Maßnahme des Wettbe⸗ werbsveranſtalters, die den Fliegern, die ſich zu größeren Formationen zuſammengeſchloſſen haben, in der Wertung einen beträchtlichen Punktvorteil anerkennt. Weitere Fliegerſtaffeln in Tempelhof ein⸗ getroffen In der Zeit zwiſchen 17.13 Uhr und 18387 Uhr ſind eine Reihe weiterer Fliegerſtaffeln auf ihrem Deutſchland⸗ flug wieder in Tempelhof eingetroffen, und zwar handelt es ſich um den Dreierverband Berlin, Typ Klemm Kl. S, um den Dreiverband Braunſchweig, Typ Klemm J. 25, um den Dreierverband Darmſtadt, Typ Klemm I. 25, um den Dreiverband Magdeburg, Typ Klemm J, 25, um den Fün⸗ ſerverbond Bremen, Typ Fokke⸗Wulff, um Keit verband Mannhie iſm, Typ Klemm 1, 25, um den Dreier⸗ wald auf. Die Ausloſung von Wimbledon v. Cramm und Cilly Auſſem wurden„geſetzt“ Für die am 25. Juni in Wimbledon beginnenden All⸗ England⸗Tennismeiſterſchaften auf Grasplätzen wurden am Mittwoch die Ausloſungen für das Herren⸗ und Damen⸗ Einzel vorgenommen. Von den deutſchen Teilnehmern führen Gottfried v. Eramm u. Cilly Auſſem je ein Achtel an. Geſetzt wurden: bei den Herren: Jack Craw⸗ ford⸗Auſtralien, J. Perry⸗England, G. v. Cramm⸗Deutſch⸗ land,„Bunny“ Auſtin⸗England, Frank Shields⸗Amerika, Leſter Stoeffen⸗Amerika, Sidney Wood⸗Amerika, de Stefani⸗ Italien.— Bei den Damen: Helen Jacobs⸗Amerika, Dorothy Round⸗England, Sarah Palfrey⸗Amerika, H. Krah⸗ winkel⸗Sperling⸗Dänemark, Peggy Seriven⸗England, Lo⸗ lotte Payot⸗Schweiz, Cilly Auſſem⸗Deutſchland, Frau Mathieu⸗Frankreich. Der erſte Golf⸗Länderkampf zwiſchen Deutſchland und Frankreich, der durch die Initiative des Führers des Deut⸗ ſchen Golf⸗Verbandes zuſtande gekommen iſt, wird am 2 4. Juni in Frankfurt a. M. ausgeſpielt. In ſechs Einzel⸗ und drei Viererſpielen werden die repräſentativen Vertreter beider Länder an den Abſchlag gehen. Der Papier⸗ form nach müßten die Franzoſen zu einem überlegenen Sieg kommen. Bekanntlich wachſen aber mit der Schwere der Aufgabe die Leiſtungen der deutſchen Sportler. 4 Folgende Spieler werden die deutſchen Farben vertreten: C. Fr. Jungnickel⸗Berlin(), der als Nr. 1 in Deutſchlands letzter Ländermannſchaft im Vorjahre ſich ganz ausgezeich⸗ net geſchlagen hat. Er iſt ein ruhiger, zuverläſſiger Spieler und hervorragend ſicher auf den Grüns. C. A. Hellmers⸗ Hamburg(), ein Held aus tauſend Schlachten, eine Stütze faſt aller deutſchen Mannſchaften. Ein Golfer von Format, der gerade in dieſem Jahr eine beſtechende Form zeigt. H. E. Gaertner⸗Berlin(3) beherrſcht vor allen Dingen die ſchwierigen Annäherungsſchläge. Ueberaus zuverläſſig und einer der beſten Golfer Berlins. B. von Nolcken⸗Berlin 63 iſt leider ſehr unbeſtändig, hat er ſeinen guten Tag, wird er jedem Spieler gefährlich. L. von Beckerath⸗Krefeld(9, deutſcher Juniorenmeiſter 1934. Trotz ſeiner 17½ Jahre ein großes Golftalent. Er ſpielt zum erſtenmal repräſentativ, dürfte aber trotzdem ſeinen Mann ſtehen. B. von Limbur⸗ ger⸗Leipzig(1) hat ſeit dem Kriege mit einer Ausnahme in ſämtlichen Ländermannſchaften geſpielt. Er beſitzt wohl die größte Erfahrung, iſt aber leider erſtaunlich unſicher und unbeſtändig. Als Reſerve iſt F. Guhl⸗Berlin(3) aufgeſtellt. ſchen Golf⸗Verbandes, Karl Henkell⸗Wiesbaden, ge⸗ führt. Die Franzoſen gehen mit folgenden Spielern an den Siébener⸗ Abſchlag: N. M Vagliano(2N, Kavitänder Mannſchgſt, mehrfacher Sieger der ftanzöſiſchen nattonalen Meiſtex⸗ Reit- und Springturnier in Saarbrücken Mannheimer Erſolge Seit einigen Jahren ringt der Reiterverein in Saar⸗ Brücken darum, den Turnierſport in der Hauptſtadt des Sgargebietes volkstümlich zu machen und in einer Weiſe darzuſtellen, die Aufmerkſamkeit und Beſuch des großen Publikums herbeiführen ſollen. Der Kampf iſt ſchwer und wurde bisher mit wechſelndem Erfolge geführt. Man hatte auch in dieſem Jahre verſucht, ſoviel als möglich zu bieten und alle ſaarländiſchen und weſtpfälziſchen mitwirkenden Kreiſe zufrieden zu ſtellen. Der erſte Tag des zweitägigen Turniers brachte neben den Vorprüfungen eine Vielſeitigkeitsprüfung für Ju⸗ nioren unter 16 Jahren und eine Prüfung für Erwerbung des Reiterabzeichens in Bronze, das folgende Saarbrücker Damen und Herren erhielten: Frl. Baſten, Frl. Krämer, Frau Dr. Krämer und die Herren Veſter, Kretel, Ehrhardt. Drei Schaunummern waren in das Programm des erſten Tages eingeflochten: eine Quadrille der Seydlitz⸗ küraſſiere, ausgeführt von acht Damen des Reitervereins Saorbrücken, die Vorführung der Hohen Schule von Major a. D. Jobſt⸗Roannheim auf Schmidts Trude und Voltigieren am lebenden Pferd, aus⸗ geführt von 12 Jugendlichen unter 14 Jahren, unter Lei⸗ tung von Reitlehrer Sittler⸗Saarbrücken. Die oͤrei Num⸗ mern fanden viel Beifall. Die Quadrille war eine famoſe Leiſtung. Die Produktion des Major Jobſt zeigte voll⸗ endete Beherrſchung aller Feinheiten, insbeſondere die Wechſel im Golopp. 8 as Programm des zweiten Toages brachte neben einer Anzahl Klaſſe⸗A⸗Konkurrenzen eine Dreſſurprüfung und ein Jagdſpringen der Klaſſe L. Die einleitende Dreſſur⸗ prüfung der Klaſſe A, die von 14 Teilnehmern beſtritten wurde, gewann der, Hannoveraner Lotos des Grafen von Montgelos, der in der daraufſolgenden Dreſſurprüfung der Klaſſe L ſich außerdem noch den zweiten holen konnte. Die von 11 Teilnehmern beſtrittene rüfung hrachte die von E. Schmidt ſehr gut gerittene Mannheimer Fuchsſtute Trude des Prof. Schmidt an ſich. Der 2. Teil des Programms brachte ein Glücks⸗Jagdſpringen der Klaſſe A, ein Gruppenſpringen zu Zweien und ein Jagoſpringen der Klaſſe L zur Entſcheidung, in denen recht flott ge⸗ ſprungen wurde. im Glücks⸗Jagoͤſpringen ergaben vier fehlerloſe Ritte von Rendenbach(Trier), Frl. Kanter (Saarbrücken), E. Schmidt(Mannheim) und Frau Waltzer(Saarbrücken) die Placierung in vorſtehender Reihenfolge. Mit der Sekundenzeit von 0,96 teilten ſich Rendenbach und Frl. Kanter den erſten Preis. Das Jagoͤſpringen der Klaſſe L ſtellte erheblich höhere Anforderungen an Reiter und Pferde, ſo daß von den 13 Teilnehmern nur Prof. Schmidts Trude und Neu⸗ beckers Adepta glatt über den ſehr Kurs kamen. Die Mannheimer Trude ſchnellſte Zeit und ging ſomit als Sieger hervor. Dreſſurprüfung Klaſſe L. Ehrenpreis und 750 Franken. 1. Prof. Schmidt⸗Mannheim Trude(E. Schmidt) Prof. abwechſlungsreichen erreichte die Baſten) Note 0,9. Ferner: 7 Teilnehmer. Glücks⸗Jagdſpringen Klaſſe A: Ehrenpr. vom St. Georg⸗ Berlin und 600 Fr. 1. Rendenbach⸗Trier Franke(Reiter B. Rendenbach) 20 Hinderniſſe, Zeit 0,96, 0.; 1. C. Poitiers⸗ Saarbrücken Sonja(Frl. Kanter) 20 Hinderniſſe, Zeit 0,96, Schmidt) 20 Hinderniſſe, Zeit 0,97, 0 Fehler; 4. C. A. Neu⸗ becker⸗Frankfurt Adepta(Fr. Wahlſter) 20 Hinderniſſe, Zeit Schmid) 10 Hinderniſſe, 13 Teilnehmer. (16 Hinderniſſe.) 1. Prof. Schmidt⸗Mannheim Trude (Reiter E. Schmidt) Zeit 62 Sek., 0 Fehler; 2. C. A. Neu⸗ becker⸗Frankfurt Adepta(Reiter Zaun) Zeit 69 Sek., 0.; 3. Reiterverein Saarbrücken Erbgraf(Herr Baſten) Zeit 79 Sek., 3.; 4. U. Kanter⸗Saarbrücken Ibis(Frl. Kauter) Zeit 81 Sek., 3 F. Ferner: neun Teilnehmer. FC Kreuzlingen beſtreiten. kommenden Samstag ein Nachtſpiel mit dem 1. 80 Pforz⸗ heim vereinbart. Drei Städteſpiele haben Berlins Fußballer für die neue Saiſon abgeſchloſſen. Am 2. September weilt Ham⸗ burg in der Reichshauptſtadt, das Rückſpiel findet am 18. oder 21. November in Hamburg ſtatt und am 2. Dezember iſt Krakous Stodtelf in Berlin zu Gaſt. boruſſia Berlin in Veſteras gegen eine Stadtmann⸗ ſchaft unentſchieden 11; das Endergebnis ſtand ſchon bei zu verzeichnen gehabt. Servette Genf wird nach Abſchluß der ſchweizeriſchen Station, um am 30. Juni ein Spiel gegen Hertha/ BSC auszutragen. In Schweden ſpielen die Genfer dann in Oeſterſund und Falun. Frankſurter Stadionbahn vom Bezirk Frankfurt im DRV veranſtoltet. Als Teilnehmer wurden bisher der Wies⸗ verpflichtet. Der Reinertrag der Veranſtaltung wird dem fügung geſtellt. Kunipsen zwelerlel ist! Die deutſche Mannſchaft wird von dem Führer des Deut⸗ Note 0,5,5; 2. Graf v. Montgelas⸗Frankfurt Lotos(Zaun) Note 0,9; 3. Frau Wahlſter⸗Saarbrücken Heckenröschen(Be⸗ ſitzer) Note 0/8; 4. Sperling⸗Saarbrücken Ben Hur(Frl. 6 Fehler; 3. Prof. Schmidt⸗Mannheim Trude(E. 1,00, 0 Fehler; 5. Reiterverein Saarbrücken Toto(Herr Zeit 1,00, 10 Fehler. Ferner: Jagdſpringen der Klaſſe L. Ehrenpreis u. 750 Franken. A. S. Rom wird nach ihren Spielen in Frankfurt, Dres⸗ den und Stuttgart am 30. Juni ein Nachſpiel gegen den Die Schweizer haben für den Im dritten Spiel ihrer Schwedenreiſe ſpielte Tennis⸗ der Pauſe feſt. Die Berliner haben alſo auf ihrer Schwe⸗ denreiſe einen Sieg, eine Niederlage und ein Unentſchieden Meiſterſchaftsſpiele eine Nordlandreiſe unternehmen. Auf der Reiſe nach Schweden machen die Eidgenoſſen in Berlin Malmö, Norrkbpping, Stockholm, Karlskrona, Oerebro, Dauerrennen werden am 13. Juli' wieder auf der badener Schön und die Frankfurter Zaun und Schäfer ſchwer verunglückten Kölner Steher Dederichs zur Ver⸗ ———————— Zuerst ist mon etwos erstaunt, donn schülteſt men den kopf: ſa, er ist wirklich forbenblind! Also hot der rotblinde ormolilm johrzehntelong die danze Welt verkehrt geschlidert— und wir haben uns domit oblünden mussen. Ietzt aber gibrs den, Ponotomic“· Fum, dos panchromo- tische Edelmeteriol der kodok 46.„Ponotomic“ gibt olle Furben fonwertrichtig wieder, auch dus wichtige Rot— deshalb lietert er Slider, die iebensecht, noturiſch uné fost greifbor plostisch wirken.„Ponotomic“ ist cllem gewochsen: jedem Licht, jedem Motiv und jedem Vergrögerungsmobstob, er ist der Universcifiim tor alle Zwecke Bald wird der Orthofum der Seschichte ongehören, cenn ,Honetomict. zeigt uns tögüch) aku, doßs Knipsen und für Das ſtädtiſche Freibad in Plauen iſt am Sonntag der Schauplatz des— Schwimmländerkampfes zwiſchen den Vertretern von Deutſchland und Frankveich. Die Stadt⸗ verwaltung von Plauen hat die Durchſührung dieſer Be⸗ gegnung in großzügiger Weiſe unterſtützt und die Grund⸗ lage dafür geſchaffen, daß die Wettkampfanlage eine ſolide Tribüne erhalten konnte, die etwa 8000 Zuſchauern Platz bietet. Auch ſonſt iſt alles getan worden, um die wichtige Begebenheit beſtens vorzubereiten, die mit einem Be⸗ grüßungsabend beginnt bei welcher Gelegenheit Plauens Oberbürgermeiſter Wörner in Anweſenheit des Reichs⸗ ſportführers von Tſchammer und Oſten und des Reichs⸗ ſtatthalters Mutſchmann den Gäſten den Willkommengruß entbieten wird. Die Geſchichte der Läuderbegegnungen im Schwimmen zwiſchen Deutſchland und rankreich reicht gurück bis auf das Jahr 1928. Am 22. Januar fand in Paris die erſte Auseinanderſetzung ſtatt, die unentſchieden 1·1 endete, do Deutſchland die Staffel, Frankreich das Waſſerballſpiel gewann. Auch in den beiden nächſten Tref⸗ fen, am 10. Juni des gleichen Jahres in Bielefeld und am 7. Juli 1020 in Parig war es nicht anders. Erſt am 6. Juni 1990 war der erſte deutſche Länderſieg fällig, denn unſere Mannen zeigten ſich den Gegnern in Zeitz in beiden Wettbewerben überlegen. Für die Folge ſchien es ſo weiter zu gehen. Am 5. Juli 1931 in Paris und 12. Juni 1932 in Düſſeldorf wurden die Franzoſen abermals ge⸗ ſchlagen. Den Vorjahreskampf am 9. Juli in Paris ver⸗ lor unſere Mannſchaft überraſchend und die Franzoſen kamen zum erſten Länderſieg. Sie haben natütlich den beißen Wunſch. den Vorjahreserfolg zu wiederholen, doch hat ſich auch der Deuiſche Schwimm⸗Verband grünolich vor⸗ bereitet, und man darf erwarten, daß die deutſche National⸗ Erſter Golfländerkampf Deutſchland-Frankreich ſchaft. M. Carlhian(), trotz ſeiner 22 Jahre einer der beſten Amatenre Frankreichs. Amateurmeiſter von 1932 und 1934. A. Gobert(2) gewann die Amateurmeiſterſchaft im Jahre 1927. Iſt in ſeinem Spiel recht ungleichmäßig. J. Ségliſe(2) zählt mit zu den beſten Amateuren Frankreichs. Er beſitzt gute Wettſpielerfahrung, ſehr gleichmäßig in ſeinem Spiel. Y. Le Quellec(1) iſt Amateurmeiſter von 1933, durch längere Krankheit noch nicht in Beſtform. Comte L. de Montgomery(). Ihm fehlt es an Training, trotzdem ein guter Kämpfer, der ſein Können in dem diesjährigen Länderſpiel Frankreich— Holland unter Beweis ſtellte. Die Vierer werden deutſcherſeits in ſolgender Zuſam⸗ menſetzung geſpielt: Hellmers⸗v. Nolcken, v. Limburger⸗ v. Beckerath und Jungnickel⸗Gaertner. Leichtathletik-Klubkampf TV Rheinan— Poſtſportverein Mannheim 39:51 Obwohl beide Mannſchaften nicht komplett waren, ent⸗ wickelte ſich doch ein ſpannender Kampf, den Poſt erſt in den Schlußkämpfen, zwar nicht hoch, ober ſicher gewann. Vor allem war Neckermann maßgeblich an dem Sieg be⸗ teiligt, der die 100 Meter— trotz ſchlechtem Start—, die 200 Meter, ebenfalls den Weit⸗ und Hochſprung gewann, durch grandioſen Lauf ebenſalls ſeinem Verein in der 4⸗ mal⸗100⸗Meter⸗ und in der Schwedenſtafſel zum Sieg ver⸗ half. Schließlich ſind noch Armbruſter(Poſt) und Kleißner (Rheinau) zu nennen, die durch annehmbare Leiſtungen auffielen. Beim 100⸗Meter⸗Lauf und beim Diskuswerfen herrſchte ſtarker Gegenwind. 93 Die Ergebniſſe: (Kußelſtoßen Kleißüer⸗Rh 10,79; 2. Maaß⸗Rh 10.46 3. Hofmann⸗P. 9,29; 4. Klein⸗P 9,19 Meter,:3 Punkte. %200 Meter: 1. Neckermann⸗P 23,6; 2. Armbruſter⸗P 25,0; 9. Endlich⸗Rh 25,5; 4. Quick⸗Rh 26,0 Sek. 11:11 Punkte. Diskuswerfen: 1. Kleißner⸗Rh 28:04; 2. Stemler⸗Rh 27,61; 3. Klein⸗P 26,64; 4. Armbruſter⸗P 26 Meter. 19:14 Punkte. Weitſprung: 1. Neckermann⸗P 6,41; 2. Maaß⸗Rh 5,66; 3. Gräf⸗Rh 5,58; 4. Hofmann⸗P 4,76 Meter. 24:20 Punkte. 1500 Meter: 1. Seiberth⸗P.38; 2. Schneider⸗Rh..50; 8. Füglein⸗P:50,2 Min. 27:27 Punkte. 100 Meter: 1. Neckermonn⸗P 11,3; 2. Armbruſter⸗P 11,9; 3. Kleißner⸗Rh 12,4 Sek.; 4. Quick⸗Rh. 30:95 Punkte. 4 mal 100 Meter: 1. Poſt 48,4; 2. Rheinau 49 Sek. 32:40 Punkte. Hoch⸗ ſprung: 1. Neckermann 1,50; 2. Endlich⸗Rh und Gräf⸗Rh je 1,45: 4. Klein⸗P 1,40 Meter. 37:46 Punkte. Schweden⸗ ſtaffel: 1. Poſt:22, 2. Rheinau:25 Min. 39:51 Bunete⸗ St. Mit dem Erſcheinen der Gaumannſchaft von Mittel⸗ rhein geht die wohl traditionsxeichſte und beſte Staffel dez Deutſchen Amateur⸗Box⸗Verbandes erſtmals in beſter Be⸗ ſetzung in Mannheim an den Start. Die das Gruppen⸗ turnier beſtreitende Mannſchaft des Gaues 11 beſteht aus einer verſtärkten Staffel des weit über Deutſchlands Grenzen hinaus bekannten mehrfachen Deutſchen Mann⸗ ſchaftsmeiſters SC Colonia Köln, deſſen ruhmvoller Name ſchon allein die Gewähr für Kämpfe allererſter Klaſſe bietet. Zuſammen mit den beiden großen Fightern des Poſt⸗SB Bonn iſt dieſes Team faſt unſchlagbax und ſtellt dieſe erſte Begegnung der badiſchen Amateur⸗Boxer die ſchwerſte Belaſtungsprobe der letzten Jahre dar. Wenn nun auch die Vertxeter, unſeres einheimiſchen Gaues in der Wertung als Mannſchafts⸗ und Gau⸗Ver⸗ gleichskampf ein Erfolg nicht beſchieden ſein wird, ſo darf man aber erwarten, daß Badens Boxer doch in einzelnen Gewichtsklaſſen wenigſtens nicht ohne Siegesausſichten bleiben werden. Die Boxer des Gaues 14 verfügen zwar, mit nur gans geringen Ausnahmen, nicht über die große Ringerfahvung der Weſtdeutſchen, ſollten aber in, Betzug auf Technik und Schlagvermögen völlig ebenbürtige Gegner abzugeben im Stonde ſein. Ein großer Vorteil unſerer Seute dürſte der ſein, daß ſie im heimiſchen Ring viel hemmungsloſer ihre Kämpfe beſtreiten können alz ihre Widerſacher. Köhler, Mayer Vſdi Mannheim und Maier Singen, die Favoriten der badiſchen Goumannſchaft, haben auch bei dieſen ſchweren Kämpfen die beſten Ausſichten ſich für das End⸗ Gruppenturnier in Wiesbaden zu qualiſizieren. Obwohl gexade die Weſtdeutſchen in den Klaſſen unſerer Favoriten ihre beſten und ſtärkſten Leute in den Ring ſchicken, und man in Hieſen die härteſten und wertvollſten Kämpfe zu erwarten haben dürfte, darf man den Badenern bei auch nur einigermaßen guten Tagesſorm xeelle Siegesausſichten einräumen. Den ſchwerſten Kampf dürfte wohl der Exeuropameiſter Moier⸗Singen gegen den ſtarken weſt⸗ deutſchen Siegmun o⸗Köln zu beſtehen haben. Maier, der heute ſchon über 160 Kämpfe ausgetragen, dovon 47 Hurch k. o. und 51 nach Punkten gewonnen hot, trifft auf einen regulären Schwergewichtler, der Gewicht hat und Zace cle Hec, Sum§. Male Deutſchland-Frankreich Der Länderkampf im Schwimmen in Plauen Mann t, die im Vorjahre erlittene Schlappe wiede 8 wird. Die Mannſchaften werden ſich wie folgt gegenübertreten: 4 mal 200 Meter Kraulſtaffel: Deutſchland: Lenkitſch⸗Aachen, Gaucke⸗Stettin, Schrader und eide Magdeburg). Erſatz: Wille und Richter(beide Gleiwitz). Feraten:— Navarre, A. Vandeplancke und Jean Taris. Waſſerballſpiel: Deutſchland: 535 Hein gdeburg Dr. iee Amaun⸗Magdeburg uſt⸗Hannover Schulz⸗Magdeburg Semp⸗Rürnberg rankreich: Diener M. Lefebre A. Bandeplaucke on Bulkel Lamberts Delporte ſchiedsrichter iſt der Belgier Delahaye, während ———— das Amt des Starters ausfüllen wird. Ein großes Rahmen⸗Programm vereint die beſten deutſchen Schwimmer und Schwimmerin⸗ nen zu einem weiteren Oympia⸗Prüfungsſchwimmen. Fiſcher, Küppers, ferner die oͤrei Namensvettern Schwarz⸗ Göppingen, Schwarz⸗Magdeburg, Schwartz⸗Köln, Nüske, Heibel, Zander, Mahraun, die Damen Ahrend, Salbert, Jenſch, Stolte, Ohliger, Hanicke werden mitwirken, um der mit viel Liebe in Szene geſetzten Veranſtaltung zu einem vollen Erfolge zu verhelfen. Auch einige der franzöſiſchen Gäſte werden in den Rahmenwettbewerben an den Start gehen. So ſtarten Frankreichs Weltrekordſchwimmer Jean Taris über 400 Meter⸗Kraul, ber Sprinter Diener über 100 Meter⸗Kraul und auch der franzöſiſche Meiſter im Kunſtſpringen, Pouſſard, wird nicht fehlen. Den Ergeb⸗ niſſen dieſer Prüfungen kommt noch eine beſondere Be⸗ deutung aus dem Grunde zu, weil ſie mitbeſtimmend ſein werden für die Aufſtellung der an den Magdeburger Europameiſterſchaften teilnehmenden deutſchen National⸗ Mannſchaft. ——— Eine Ehrung Wilhelm Braungarbts Eine einzigartige Ehrung iſt Wilhelm Braungardt⸗ Oldenburg, dem vor einiger Zeit von ſeinem Amt zurück⸗ getretenen Schöpfer und Organiſator des Spielweſens der Deutſchen Turnerſchaft, bereitet worden. Durch ſeinen Nachfolger, den Spielwart der D Karl Ott o⸗ Altenburg, wurden ihm die Ehrenbriefe bzw. Ehrenurkunden ſämtlicher 16 Turngaue der Deutſchen Turnerſchaft überreicht. rer der USA⸗Nationalmannſchaft bei den Weltwmeiſter⸗ ſchaftsſpielen, hat einen Vertrag mit Inventus Turin un⸗ terzeichnet und bereits im Mitropa⸗Cupſpiel gegen Teplitz in der Turiner Mannſchaft geſpielt. Der Wiener Schall, einer der beſten Torſchützen der öſter⸗ reichiſchen Nationalmannſchaft, hat ſich einer Blinddarm⸗ operation unterziehen müſſen. Der Wiener war ſchon dei den Spielen um die Weltmeiſterſchaft nicht mehr in ſeiner Beſtform. Frankſurts Jung⸗Fußballelf ſiegte in einem weiteren Spiele gegen eine Vorortmannſchaft am Mittwoch abend in Griesheim:0. Ein Selbſttor von Kraus(Alemannia Nied) und zwei Treffer von Benſel(Kickers 16) führten zu den drei Torerfolgen. Zwei intereſſante Freundſchaftsſpiele, die mit Nieder⸗ lagen von Gaumeiſtern endeten, wurden am Mittwoch aus⸗ cetragen. Der Niederrheinmeiſter Vſs Benrath ſtand mit einer erſatzgeſchwächten Mannſchaft der SSVg. Bar⸗ men gegenüber und wurde mit:2(:1) beſiegt, während nitz verdient mit 41(:1) geſchlagen wurde.——— Einen ſchweren Verluſt hat der Dresdener Sportelub durch den Weggang ſeines internationalen Außenläufers Stöſſel erlitten. Der Dresdener iſt nach Kiel über⸗ von„Holſtein“ ſpielen. ſors ausgetragen. Nachdem die Finnen bei der Pauſe noch :0 in Führung gelegen hatten, glichen die Holländer in der zweiten Halbzeit aus, ſo daß der Kampf unentſchieden mit :2 endete. Der oroßt BfR-Voxabend im Kolyinghaus trotz ſeiner Jugend ſchon 43 Kämpfe gegen beſte deutſche Klaſſe mit beſtem Erfolg zu beſtreiten wußte. Badens Mittelgewichtler Maye r⸗Mannheim wird gleichfalls auf die bisher härteſte Probe geſtellt werden. Sein Partner Stein⸗Bonn. ein ungemein harter Schläger, der die Mehrzahl ſeiner 50 Kämpfer vor der Zeit beenden konnte, dürfte bei Ausnützung der großen Reichweite und blenden⸗ den Beinarbeit des Mannbeimers jedoch zu keinem Nie⸗ derſchlag kommen. Läßt ſich der BVſgiler auf keine Keilerei ein und boxt ſein Penſum in taktiſch kluger Weiſe heruuter, ſo muß auch ein Fighter wie Stein den kürzeren ziehen. Wenn auch der Leichtgewichtler Eſſer⸗Köln mit ſeinen 60 Kämpfen, hiervon nur 7 verloren, gur alten Colonia⸗Garde zählt, mehrſacher Gaumeiſter, Repräſen⸗ tativer 7 4—— ie 935 ſo— man auf Gr 8 glänzenden Aufſtiegs u eines Köhle r⸗BfR Mannheim dieſem eine Eabeh anß Gewinn einräumen. Neben dieſen orei als Haupttreſſen zu bezeichnenden Begegnungen, darf man mit nicht minder großem Inter⸗ eſſe auf das Abſchneiden der übrigen jungen badiſchen Ver⸗ treter geſpannt ſein. So vor allem auf den Mannheimer Wurth im Weltergewicht, der keinen geringeren als den 90mol kampferprobten Colonen Prodel, Mitglied der Nationalmannſchaft, zum Gegner hat. Der junge Ban⸗ tamler Bau ſt⸗Vſ Mannheim wird genau wie die Fliege Albert⸗Germania Karlsruhe gegen CramerKöln um gegen die techniſch überragenden Weſtdeutſchen über die Diſtanz gelangen zu können. Einen verbiſſenen Kampf dorf man aber auch im Federgewicht erwarten. Der Köl⸗ ner Nyſſen hat den Karlsruher Dei mling zum Partner erhalten und ſollte auf Grund der größeren Härte nach Kampf zu ſiegen im Stande ſein. rgewicht: Metzger⸗Mannheim— Kurten⸗Köln. wird ots fFdelmoterio! durch veridðtete Metoli⸗ hulse vor allen duberen Einflüssen geschütz — BHäfonſc ledes Wetter, jeues Licnt, lede Stimmung eee e ee de leen deoe, e Meath 1. Srurrexur unb KöPENüct Der Amerikaner Donelli, der ausgezeichnete Sturmfüh⸗ geſiedelt und wird in der neuen Spielzeit für die Farben Ein Länderkampf Finnland— Holland wurde in Helſing⸗ Die Kämpfe egengewicht: Albert⸗Karlsxuhe— Grommes⸗Bonn! Bouſt⸗Mannheim— Cramer⸗Kbln. Federgewicht: Deimling⸗Korlsruhe— Nyſſen⸗Köln. Leichtgewicht: Köhler⸗Mannheim— Eſſer⸗Köln. Weltergewicht: Wurth⸗Mannheim— Probel⸗Köln. Mittelgewicht: Mayer⸗Mannheim— Stein⸗Bonn. albſchwergewicht: Maier⸗Singen— Siegmund⸗Köln Sachſens Meiſter, der Dresdener SC, von Pol. Chem⸗ baw. Grommes⸗Bonn voll aus ſich herausgehen müſſen, e. ————— — eee eeeeee 3———— * 55 ————— ——— — —————— Freitag, 22. Juni 1934 der Neuen Mannheimer Zeitung HANDRLS. u WIRTSCHAFTS-ZEITUNG Mittag-Ausgabe Nr. 279 Mannheimer Versicherungs-Gesellschafi Guier iechnischer Verlaui; weiiere innere Stärkung Wie im Vorjahre war der techniſche Verlauf des Geſchäftes durchaus zufriedenſtellen d. Von den von der Geſellſchaft betriebenen zwölf Branchen brachten elf Gewinne in Höhe von insgeſamt 658 636.71 /, nur die Transport⸗Abteilung brachte einen kleinen Verluſt von 25 082.59%, ſo daß ein techniſcher Geſamtgewinn von 63 554.12(i. V. 541 372.42) erzielt wurde. Auch in dem Geſchäftsjahre wiederholte ſich leider die bezeichnende Tat⸗ ſache, daß die techniſchen Erträgniſſe des gut ver⸗ laufenen Geſchäfts durch die Entwertung frem⸗ der Währungen ſchwer beeinträchtigt wurde; beſonders war es das Abſinken des nordamerikaniſchen Dollars, das den techniſchen Gewinn ſehr ungünſtig be⸗ einflußte. Daneben machte ſich das weitere Nachlaſſen der engliſchen und der argentiniſchen Währungen in ungün⸗ ſtiger Weiſe bemerkbar. Im Intereſſe der inneren Stär⸗ kung wurde von der Ausweiſung eines Gewinnes ab⸗ geſehen. Die Schrumpfung in der Prämieneinnahme ſetzte ſich auch im Berichtsjahre, wenn auch in viel kleinerem Um⸗ fange, fort. Sie ergab ſich nicht nur allein durch das Feh⸗ len der Verſicherungswerte, ſondern auch aus dem Abſinken der Währungen, insbeſondere im Auslandsgeſchäft. Die Prämieneinnahme betrug für alle zwölf Branchen Brutto 13 570 826(i. V. 15 196 664)„1, der Eigenbehalt 9 315 072(i. V. 9 902 210) 4. Die Netto⸗Prämie ging um 50 v. H. zurück, während die Verwaltungskoſten um 11,8 v. H. geſenkt werden konnten. Bemerkenswert iſt die erhöhte Liquidität. Die Bankguthaben ſind von 929 657 im Jahre 1032 auf 1750 743 im Berichtsjahre geſtiegen. Die Wertpapiere ſind in der Bilanz mit 1,72 Mill., die Beteiligungen mit 1,2 Mill. aufgeführt. Der Kurswert für die Wertpapiere und die Beteiligungen be⸗ trug 3,18 Mill., der Nennwert 4,64 Mill. /. Hinſichtlich der Beteiligungen iſt bemerkenswert, daß die Nachzahlungs⸗ verpflichtung, die die Geſellſchaft für nichteingezahltes Ka⸗ pital hat, ſich um nahezu 1 000 000% verminderte. Der Grundbeſitz der Geſellſchaft iſt mit 1,48 Mill./(i. V. 1,50 Mill.) aufgeführt. „Die durch die vorjährige GV. beſchloſſenen Aenderungen wegen Umbaues der Geſellſchaft, werden mit Ablauf der geſetzlichen Sperrfriſt Ende Auguſt d. J. durchgeführt. Zu dieſem Termin ſind dann die bisherigen Aktionäre aus einer Nachzahlungsverpflichtung von 6 000 000 4 befreit bis auf 2 000 000 /, ſo daß alſo zwei Drittel dieſer Nachzah⸗ Lungsverpflichtung in Höhe von 4000 000 /% in Fortfall kommen. Darüber hinaus ſchlägt die Verwaltung der Ge⸗ neralverſammlung vor, dem Kapitalreſervefonds von bis⸗ her 1 200 000 4 200 000/ zu entnehmen, um ſie für eine beſondere Reſerve für die Nachzahlungsver⸗ pflichtung der Aktionäre auszuſondern. Der verblei⸗ bende Kapitalreſervefonds von 1000 000 beträgt dann immer noch das Zweieinhalbfache der geſetzlich vorgeſchrie⸗ benen Summe. Sodann wird von der Verwaltung vorgeſchlagen, die Vorzugsaktien in Stammaktien umzuwandeln und eine Neuſtückelung der Aktien in der Weiſe vor⸗ zunehmen, daß das Aktienkapital in Zukunft aus 3 700 Stammaktien zu 1000 und 600 Stammaktien zu 500 4 beſteht. Im laufenden Geſchäftsjahr ſind die Ausſichten durchaus zufriedenſtellend. Der Schrumpfungsprozeß ſcheint in verſchiedenen Abteilungen zum Stillſtand gekommen zu ſein. * Wochenüberſicht der Bayeriſchen Notenbank vom 15. Juni 1934. Aktiva: Goldbeſtand 20 932 000, deckungs⸗ fähige Deviſen 203 000, Wechſel und Schecks 52 478 000, deutſche Scheidemünzen 55 000, Noten anderer Bank 5 877 600, Lombardforderungen 1 530 000, Wertpapiere 5751 000, ſonſtige Aktiva 7 989 000.— Paſſiva: Grund⸗ kapitol 15 000 000, Rücklagen 14654 000, Betrag der um⸗ kaufenden Noten 69 034 000, ſonſtige täglich fällige Verbind⸗ lichkeiten 3252000, an eine Kündigungskriſt gebundene Berbindlichkeiten 989 600, ſonſtige Paſſivo 1 886 000 J. Ver⸗ bindlichkeiten aus weiterbegebenen im Inlande zahlbaren Wechſeln 1918 000 4 (O Deutſche Linoleum⸗Werke AG, Berlin. Berlin, 21. Juni.(Eig. Dr.) In der GV der Deutſchen Linoleum⸗ Werbe. die in Stuttgart ſtattfand und die den bekannten Abſchluß mit wieder 6 v. H. Konzerndivi dende ge⸗ nehmigte, wurde vom Vorſtand berichtet, daß der gute Geſchäftsgang im Inlandsgeſchäft, über den für die erſten 3 Monate des laufenden Jahres 1034 berichtet wurde, auch in der folgenden Zeit angehalten hat. Das Auslandsgeſchäft hat ſich mengenmäßig gehalten, wertmäßig iſt ein weiterer Umſatzrückgang nicht eingetreten. Mit Rohſtoſfen iſt die Geſellſchaft ausreichend eingedeckt. Der weiteren Geſchäftsentwicklung im laufenden Jahr ſieht die Verwaltung mit Vertrauen entgegen. Die Deuische Lufihansa 1935 In dem Bericht wird ausgeführt, daß die zunehmende Wirtſchaftsbelebung in Deutſchland eine beachtliche Stei⸗ gerung auf allen Verkehrszweigen der Geſellſchaft bewirkte. Dies ſei um ſo bemerkenswerter, als Deviſenbeſchränkun⸗ gen, Valutaſchwankungen und Zollſchranken wie auch die Greuelhetze im Ausland nicht ohne Einfluß auf Perſonen⸗ und Güterverkehr bleiben konnten. Schließlich habe auch die Zuverläſſigkeit des Luftverkehrs das Vertrauen der Oeffentlichkeit zu dem neuen Verkehrsmittel wachſen laſſen. Die Regelmäßigkeit des Verkehrs betrug im Jahresdurch⸗ ſchnitt wie i. V. 96,7 v. H. Die im Berichtsjahr mit Be⸗ ſchleunigung aufgenommene Ausrüſtung mit neuzeitlichen Geräten ermöglichte eine weſentliche Verkürzung der Flug⸗ zeiten. Das Ziel, Deutſchland durch Sonderpoſtverkehr mit den wichtigſten Wirtſchaftsknotenpunkten Europas in einer Nacht zu verbinden, wurde durch den weiteren Ausbau des Nachtpoſtliniennetzes gefördert. Die dͤrei großen Verkehrs⸗ ziele: Nordamerika, Südamerika und der Ferne Oſten, wurden weiter verfolgt. Im Nordamerikadienſt muß es zu⸗ nächſt bei der bisherigen Form bleiben, im Südamerika⸗ dienſt wurde in Ergänzung zu dem bisherigen kombinierten Luftſchiff⸗Flugzeug⸗Dienſt auch der durchgehende Flugzeug⸗ verkehr durch Einſtellung der„Weſtfalen“ als ſchwim⸗ menden Flugzeugſchiffspunkt verſuchsweiſe aufgenommen. Die Auſnahme des planmäßigen Verkehrs auf der Strecke Stuttgart—Natal(Braſilien) konnte für 1934 feſtgelegt wer⸗ den. Im Fernen Oſten wurde der Dienſt der„Euraſia⸗ Aviation Corp.“ weiter ausgebaut. Der durchgehende Ver⸗ kehr nach Europa konnte wegen der politiſchen Unruhen in der chineſiſchen Provinz Sinkiang noch nicht aufgenommen werden. Im Europadienſt ſtieg beim Planverkehr der ge⸗ miſchte Verkehr um 11,8 v. H. auf 7,8 Mill. Km., der Poſt⸗ und Frachtverkehr um 51,5 v. H. auf 1,1 Mill. Km. Son⸗ ſtige Erwerbsflüge einſchl. Zeitungsbeförderung ſtiegen um 99,3 v. H. auf 0,8 Mill. Km. Die Anzahl der Fluggäſte im Inlandverkehr(wobei im Gegenſatz zu früher jetzt nur noch zahlende Gäſte auſgeführt werden) ſtieg um 40 v. H. auf 94 872, die Fluggaſtkilometer ſtiegen um 51,8 v. H. auf 29,5 Mill. Der Gepäckverkehr ſtieg um 17,4 v. H. auf 166 000 Kg., der Frachtverkehr um 13,3 v. H. auf 1042 000 Kg. und der Poſtverkehr um 21,1 v. H. auf 429 000 Kg. Die Sicherheit hat ſich weiter verbeſſert. Es traten nur zwei Flugzeug⸗ unfälle mit Perſonenſchaden ein, d. i. je einer auf 3,9 Mill. Kilometer gegen 3,5 Mill. 1932 und 2,5 Mill. 1931. Im Verkehr Deutſchland—Südamerika ſtiegen die Flugkilometer um 15,9 v. H. auf 950 000, im Verkehr Deutſchland—Nord⸗ amerika um 5,4 v. H. auf 101000 Km. und im Chinaverkehr um 37,3 v. H. auf 337 000. Nach der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung er⸗ höhten ſich Einnahmen aus Flugdienſt und ſonſtige Erträge von 7,4 auf 10,6 Mill. /, die Beihilfen einſchl. Start⸗ und Landegebühren von 15,1 auf 17,3 Mill. /. Auf Anlagen wurden 5,29(5,38) Mill./ abgeſchrieben, andere Abſchrei⸗ bungen betrugen 1,11(1,58) Mill. Nach Zuweiſung von 0,3(0,7) Mill. an die Selbſtverſicherungsrücklage, einer Rückſtellung für techniſche Neuerung in Höhe von 1,2(—) Mill. und einer Zuweiſung an den Angeſtellten⸗ und Arbeiterunterſtützungsfonds von 0,25(0) Mill. 4 verbleibt ein Ueberſchuß von 150 000(37 728) /, der der geſetzlichen Rücklage überwieſen wird. Der verhältnismäßige Anteil der Eigeneinnahmen erhöhte ſich von 37,2 v. H. auf 41,9 v. H. Der Wert der bis 31. Dezember 1933 erteilten und noch nicht ausgeführten Beſtellungen auf Lieferung von neuem Fluggerät einſchl. der dazugehörigen Erſatzteile belief ſich bereits auf rö. 9,3 Mill. /. Hieraus ergibt ſich auch die ſtarke Beſchäftigung der Flugzeug⸗ und Motorenfabriken. Die in der Bilanz neu erſcheinenden 625 000/ eigene Aktien(herrührend aus der Abgabe von Beteiligungen an regionalen Luftverkehrsgeſellſchaften) ſollen der Reichs⸗ bahn weitergegeben werden, die dann mit 750 000/ betei⸗ ligt ſein wird. Im neuen Geſchäftsjahr hat ſich das Unternehmen dank —5 fortſchreitenden Wirtſchaftsbelebung weiter gut ent⸗ wickelt. Sommerhiize regi Weinbedari an Gui behaupieie Preise Aus Mannheim 20. Juni, wird uns geſchrieben: Im freihändigen Weingeſchäft war in den letzten Wochen im Zuſammenhang mit der ſommerlichen Hitze eine mäßige Belebung erkennbar. Dieſe iſt in der Hauptſache auf das Geſchäft mit der Wirtekundſchaft zurückzuführen, denn der Weinhandel ſelbſt hielt, wie gewöhnlich um die Zeit der Traubenblüte und unmittelbar darnach, zurück; aber auch er dürfte infolge des gebeſſerten Abſatzes genötigt ſein, ſeine Lager wieder aufzufüllen. Durch den in den letzten Tagen niedergegangenen ſehr erwünſchten Regen haben ſich die Ausſichten für die kommende Weinernte noch leicht gebeſſert. Für die nächſte Zeit dürften deshalb weſentliche Preisänderungen kaum zu erwarten ſein. Die Weinverſteigerungen ſind in der Hauptſache nun⸗ mehr auch in Rheinheſſen und im Rheingau beendet. Sie erbrachten meiſt Durchſchnittserlöſe, die weſentlich über den vorjährigen Preiſen lagen und nahmen bis zuletzt einen raſchen und befriedigenden Verlauf. Eine der letzten Ver⸗ ſteigerungen hielt die Stadt Wiesbaden ab, die für 1933er aus zwei verſchiedenen Lagen 420—470 bzw. für Neroberger 490—660/ je Halbſtück(600 Liter) erzielte.— In Baden ſind zwar die Beſtände bei den Winzern ziem⸗ lich gelichtet, auf die Preisgeſtaltung hat dies jedoch noch keinen Einfluß gehabt, weil die Nachfrage ſich in recht mäßi⸗ gen Grenzen hält. Gehandelt wurden die 100 Liter naturr. 1933er Weißweine, je nach Weinbergslage, bis zu 75, beſte Sachen bis 100 /, Durbacher, Clevner und Klingel⸗ berger zu 115—130, Ruländer zu 125—140, Markgräfler zu 75—110, Kaiſerſtuhler zu 110—135, Bühlertaler zu 90—160 Mark und aufwärts. In der Pfalz zeigte ſich mehrfach Nachfrage für Weine von der Oberhaardtz; bei Neu⸗ abſchlüſſen galten etwa die bisherigen Preiſe. Für die Qualitätsweine der Mittelhaardt blieb die Nachfrage gering, einige Belebung verzeichnete der Flaſchenweinhan⸗ del in mittleren Preislagen. In Württemberg lag das Geſchäft ruhig. 1933er Weißwein erzielte je Eimer(300 Liter) je nach Lage 220 bis 385, 1932er etwa 290—330 /1.— In Franken ſind nur kleine Umſätze zu verzeichnen, wobei die 100 Liter 1933er Konſumwein mit 67—80, aus beſſeren und beſten Lagen mit 90—120/ bezahlt wurden. Für 1932er Konſum⸗ wein bewegten ſich die Preiſe von Anfang der 70 bis Anfang der 80 4. Das Hauptintereſſe konzentrierte ſich auf die billigeren Weine. Rheinheſſen verkaufte hauptſächlich naturreine Weine zu behaupteten Preiſen.— Der Rheingau hatte ſtilles Geſchäft. Kleine Umſätze vollzogen ſich auf der Preis⸗ Siiddeuische Zucker AG In dem nur ſechs Monate umfaſſenden Zwiſchen⸗ geſchäftsjahr 1033⸗34(1. 9. 33 bis 28. 2. 34) ergaben ſich Roherträge von 18,146 Mill./ gegenüber 91,67 Mill./ in dem vollen Geſchäftsjahr 1032⸗33. Erträge aus Betei⸗ ligungen erbrachten 0,260(0,219), Zinſen uſw. 0,68(0,81), außerordentliche Erträge 0,91(0,378) Mill., Löhne und Gehälter erforderten 5,947(9,21), Soziale Abgaben 0,451 (0,730), Abſchreibungen auf Anlagen 1,416(2,65), andere Abſchreibungen 1,003(0,514), Steuern 1,78(5,90), ſon⸗ ſtige Aufwendungen 6,946(11169) Mill. A. Einſchließlich 2308 409(2 097 162) Vortrag verbleibt ein Reingewinn von 3 912 291 6 008 409)“, woraus der Generalverſamm⸗ lung am 55. Juni die Ausſchüttung einer Dividende von 47 v.., entſprechend 9 v. H. pa. lwie i..) vorgeſchlagen wird. Da eine Million/ einem beſonderen Un⸗ terſtützungsfonds zu Gunſten der Arbeiter und Angeſtellten zugeführt werden ſollen, ermäßigt ſich der Gewinnvortrag auf 1 562 291 l/. Nach dem Bericht hat ſich in dem Geſchäftsjahr in der Weltzuckerwirtſchaft nichts von Bedeutung ereignet. An⸗ geſichts der Unmöglichkeit, an eine nennenswerte Ausfuhr zu denken, iſt die deutſche Zuckerinduſtrie beſtrebt, den In⸗ landsverbrauch mit allen Kräften zu heben. Nachdem ſchon 1033 der Anbau beachtlich geſteigert wurde, war die Ausſaat im Frühjahr 1934 abermals höher, ſo daß bei normaler Entwicklung mit einer Zuckerernte von annähernd 80 v. H. des Grundkontingepts gerechnet werden kann. Der eigene Anban erfuhr im Frühjahr 1933 eine Erhöhung um eiwa ein Zehntel, da die Ernteerträge aber durchſchnittlich 10 v. H. niedriger als in 1932 waren, war die geerntete Rübenmenge nur ungefähr die gleiche wie im Vorjahre. Der Zuckergehalt war im allgemeinen befriedigend. Ende Februar war von den Fabriken noch die Raffinerie Fran⸗ kenthal in Betrieb, der inzwiſchen auch ſchon beendigt wurde, obgleich dem Werke etwas mehr Rohzucker zugewie⸗ ſen werden konnte als im Vorjahr. Das Geſchäft in Ver⸗ brauchszucker, Schnitzel und Melaſſe verlief bis jetzt zufrie⸗ denſtellend. Bei recht guten Mengenerträgen der eigenen Landwirtſchaft konnten die meiſten Gutswirtſchaften ohne Verluſt durchkommen. Zu den Beteiligungen, die von 2,262 auf 7,771 Mill. ſtiegen, wird bemerkt, daß bisher unter Wertpapiere geführte Aktien der Zuckerfabrik Jülich, Alex Schiller u. Co. AG. auf Beteiligungskonto übertragen und der Aktienbeſitz erweitert wurde(woraus ſich die Vermin⸗ derung des Wertpapierkontos von 5,56 auf 0,466 Mill. 1 erklärt), daß ferner Aktien und Geſchäftsanteile der Schle⸗ ſiſchen Zuckerfabriken vom Rath, Schöller u. Skene AG., Klettendorf, Zuckerfabrik Bauerwitz G. m. b.., Bauerwitz, Ratiborer Zuckerfabrik G. m. b.., Ratibor, Zuckerfabrik Münſterberg AG., Zuckerfabrik Haynau AG. Hotzenplotzer Zuckerfabrik⸗AG. neu hinzukamen. Die ſonſtigen ſtarken Veränderungen in der Bilanz rühren faſt ausſchließlich von der Verlegung des Stichtages her. So erhöhten ſich Verbindlichkeiten von 12,105 auf 25,019 Mill. durch noch nicht fällige Werklohnzuckerſchulden und noch laufende Akzeptverbindlichkeiten. Der Vorſtand(vier Perſonen) be⸗ zog für ſechs Monate 116 968, der Aufſichtsrat 80 834(i. V. zuſammen für 12 Monate 359 708). Ueber das Geſchäftsjahr 1934/35 wird mitgeteilt, Rübenanbau weiter um etwa 8 v. H. erhöht wurde. Der Einwurf an Rohzucker wird etwas kleiner als i. V. ſein, da im Einkauf fremden Rohzuckers etwas Zurückhaltung geübt wurde. Der Inlandsverbrauch on Zucker hobe ſeit 1. Oktober 1933 eine Zunahme von etwa 9 v. H. gebracht, es ſei jedoch mit einem Verbrauch von 73 v. H. des Grund⸗ kontingents in 1934/35 nicht zu rechnen. In der Bilanz erſcheinen u. a. in Mill.„4: An⸗ lagevermögen 13,638(13,250), Vorräte 54,134(13,312), Hypo⸗ theken 0,807(0,796), Anzahlungen 5,389(13,120), Waren⸗ forderungen 3,506(4,537), Forderungen an abhängige Ge⸗ ſellſchaften 0,895(1,00), Sonſtige 0,565(0,920), Bechſel 0,171 (7,677), Kaſſe uſw. 0,218(0,64), Bankguthaben 0,920(8,957), andererſeits bei unv. Kapital und Reſerven, Rückſtell in⸗ gen 8,755(6,396), Anlagen⸗Amortiſation 6,365(4,95), Ver⸗ bindlichkeiten 25,019(12,105), dorunter Warenſchulden 17,932(6,748), Akzepte 2,401(—), ſonſtige Verbindlichkeiten (wohl Bankſchulden) 2,017(1,741). * »Die deutſchen Zuckerfabriken im Mai. Im Mai 1084 ſind in den deutſchen Zuckerfabriken 406 703 Dz. Rohzucker (im April 603 012) Dz. und 6770 6874) Do. Verbrauchs⸗ zucker verarbeitet worden. Damit ſtellt ſich die Verorbei⸗ bung für die Zeit vom 1. September 1083 bis 91. Mai 1934 bei Rohzucker auf 8 713 153(i. V. 7 465 528) Dz. und bei Verbrauchszucker auf 132 096(320 979) Dz. Gewonnen wurden im Berichtsmonat 156(3937)* Rohzucker und 401 204 (595 609) Dz. Verbrauchszucker. Im Zeitraum September⸗ Mai ſtellte ſich die Geſamigewinnung auf 9 186 376(i. B. 6916 210) Dz. Rohzucker und 12473 163(10 550 969) Dz. Verbrauchszucker. Die geſamte Herſtellung in Robzucker⸗ wert berechnet betvug im Mai 41 813(58 904 im April) Dz. und in der Zeit vom 1. September 1983 bis 31. Mai 1994 14 185 586(i. V. 10 806 678) Dz. In den freien Verkehr wurden übergeführt im Mai 1904(im April 940) Dö. Roh⸗ zucker und 1131 002(912 742) Dz. Verbrauchzucker; im Mai 1933 belieſen ſich die entſprechenden Zahlen auf 1858 bgw. 1151 190 Dz. Hierauf entſielen an Zuckerſteuer im Mai 5 gegen 19,19 Mill.„ im Vormonat und 24,20 grundlage von etwa 450—600—800/ je 600 Liter⸗Faß.— Moſel, Saar und Ruwer hatten bei kleinem Geſchäft gut behauptete Preiſe, die eine Stütze in der Tatſache ſin⸗ den, daß in dieſen Gebieten die Beſtände an Weinen alter Jahrgänge ſtark gelichtet ſind. Neuordnung der deuischen Ziegelindusirie Im Einvernehmen mit dem Stellvertreter des Führers der gewerblichen Wirtſchaft, Graf von der Goltz, und dem Führer der Fachgruppe 4, Dr. Vögler, berief der Vor⸗ ſitzende der Fachgruppe Steine und Erden, Direktor Baldermann, die Vertreter der geſamten deutſchen Ziegelinduſtrie zu einer Ausſprache über die Oronung der Irganiſatoriſchen Verhältniſſe der deutſchen Ziegelinduſtrie. Die Vertreter der Ziegelinduſtrie beſchloſſen einen Organi⸗ ſationsplan, der eine einheitliche Führung der deutſchen Ziegelinduſtrie gewährleiſtet. Die Grundlagen dieſer Neu⸗ ordnung entſprechen den Richtlinien, die der Führer der gewerblichen Wirtſchaft erlaſſen hat. Durch die Neuordnung wird die Vielzahl der bisheri⸗ gen Verbände beſeitigt und an deren Stelle eine regio⸗ nale Untergliederung nach den Treuhän⸗ derbezirken durchgeführt. Die Errichtung von Fach⸗ abteilungen innerhalb der Spitzenorganiſation trägt den fachlichen Aufgabender verſchiedenen Zweige der Ziegel⸗ induſtrie Rechnung. Durch dieſe Neuoroͤnung iſt dem Wunſch berjenigen Betriebe der Ziegelinduſtrie, die auf dem Boden der neuen Wirtſchaftsordnung ſtehen, entſpro⸗ chen worden. Die Spitzenführung der geſamten Ziegel⸗ induſtrie hat die Stärkung erfahren, deren ſie zur Durch⸗ führung ihrer Aufgaben bedarf. Als Vorſitzender wurde der bereits ſeit dem vorigen Jahr als ſolcher tätige Ziegeleibeſitzer Stegmann, Helmſtedt⸗Braunſchweig, erneut von Direktor Baldermann beſtätigt. Die Haupt⸗ geſchäftsführung verbletbt in den Händen des bisherigen Geſchäftsführers des Reichsverbandes der deutſchen Ton⸗ und Ziegelinduſtrie, Direktor Hofherr, Berlin⸗Dahlem. Frankfurier Abendbörse freundlicher Die bereits im Mittagsſchlußverkehr zum Durchbruch Abencbörſe an, obgleich nenenswerte Karfaufträge der Abendbörſe an, obgleich nennensnwerte Kaufaufträge der Kündſchaft nicht vorlagen und auch die Kuliſſe nur wenig Neigung zeigte, ſich neu zu engagieren. Das Geſchäft war daher auf allen Marktgebieten ſehr klein. Die Berliner Schlußkurſe waren im allgemeinen gut gehalten. Farben eröffneten etwas leichter. Beachtung fand eine Meldung, wonach Verhandlungen zwiſchen Europa und Chile über ein neues Stickſtoff⸗Weltkartell geführt werden. Am Rentenmarkt zeigte ſich in einzelnen variablen Werten etwas Nachfrage, ſo für ſpäte Reichsſchuldbuch⸗ forderungen und Reichsmarkanleihen, ſowie für die Kom⸗ munal⸗Umſchuldungsanleihe. Deutſche Anleihen lagen ſtill. Neubeſitz wurden heute abend letztmals mit 2,95 v. H. notiert, der Umſatz war klein. Im Verlaufe erfuhr die freundlichere Auffaſſung eher eine Verſtärkung, allerdinas blieb das Geſchäft recht klein. Farbeninduſtrie waren wieder auf 14874 v. H. er⸗ höht und wurden voxübergehend bis 149 gehandelt. Auf den übrigen Marktgebieten war die Kursentwickluna noch etwas uneinheitlich, doch ſchloß die Börſe im Vergleich zum Berliner Schluß meiſt behauptet, vereinzelt auch etwas feſter. Am Rentenmarkt blieben ſpäte Reichsſchuld⸗ buchforderungen 185 0—55— waren nennenswerte änderungen nicht feſtzuſtellen. Beche Kefieeen u..: Hounganleihe 90.70, Neubeſitz 22.95, Altbeſitz 96, Commerz⸗ u. Privatbank 53. Deutſche⸗Dis⸗ conto 61“, Dresdner Bank 65½, Harpener 104%4, Gelſen⸗ kirchener 614, JG. Chemie volle 183, dto. 50proz. 145, Rhein. Elektr. Mannheim 101, Schuckert Nög. 90% An der Nachbörſe nannte man Farben 14854—149, ſpäte Reichs⸗ ſchuloͤbuchforderungen 927—92“, Altbeſitzanleihe 96. Preise fũr Eichengerbrinde Die Preſſeſtelle der Landbauernſchaft Baden teilt uns mit: Verſchiedentlich ſind von den Schälwaldbeſitzern in letz⸗ ter Zeit Vorverkäufe getätigt worden, die einen verhält⸗ nismäßig niederen Preis zur Grundlage hatten. Dieſe Vorverkäufe bedürfen in vielen Fällen noch ihres end⸗ gültigen Abſchluſſes. Zwiſchen dem Reichsernährungsminiſterium und dem Reichswirtſchaftsminiſterium werden jedoch zur Zeit noch Verhandlungen über Mindeſtpreiſe geführt, welche vor⸗ ausſichtlich bis Ende dieſer Woche zum Abſchluß gelangen. Das Ergebnis dieſer Verhandlungen wird ſofort mitge⸗ teilt werden. Aus dieſem Grunde iſt es ratſam, den endgültigen Ab⸗ ſchluß von Rindeverkäufen noch hinauszuſchieben, bis das Ergebnis der Verhandlungen bekannt wird und ausgewer⸗ tet werden kann. — 0 14 5 Die Geſellſchaft erzielte im Geſchäftsjahr 1933 na 5 (8000) Abſchreibungen auf Anlagen und 16 597(016 068) Mark anderen Abſchreibungen einen Reingewinn von 17 696(16 584)/ zuzüglich 7065/ Gewinnvortrag. Hier⸗ aus werden wiederum 7 v. H. Dividende ouf 2⁵⁰ 0⁰0 Mark Ac ausgeſchüttet. Der Rohgewinn ſtellt ſich auf 273 063(267 389) /, dazu 1590/ av. Ertrag. Demgegen⸗ übererforderten Löhne und Gehältex 91 007 685 1590, ſoziale Laſten 5743(10 525), Zinſen 20 494(—, Beſitzſteuern 4 675 (20 858), alle übrigen Aufwendungen 82 047(100 201), Rück⸗ ſtellung für Delkredere unv. 10 000 4. Aus der Bi⸗ lonz: Wohn⸗ und Fabrikgebäude 128 000(132 000), Waren 193 969(i. B. Edelmetalle in Kehrets und Scheidegütern uſw. 213 969), Warendebitoren 208 530(218 500), ſonſtige Forderungen 25958(22 296) J, andererſeits geſetzlicher Reſervefonds unv. 25000, Darleben 169 147(194 146), Ver⸗ bindlichkeiten an Bank 116 033(164 176) A. * Rhenag Rheiniſche Energie AG, Köln.— Weiter gün⸗ ſtige Abſatzentwicklung. In der o. GV der zum Thüringer Gas⸗Konzern gehörenden Geſellſchaft wurde der bekannte Abſchluß für 1933 mit wieder 10 v. H. Dividende ein⸗ ſtimmig genehmigt. An Stelle des in den Ruheſtand ge⸗ tretenen bisherigen Aufſichtsratsvorſitzenden Generaldirek⸗ tor Dr. h. c. Carl Weſtphal, Leipzig, wurde Direktor Otto Weber von der Thüringer Gas⸗Geſellſchaft neu in den Auſſichtsrat gewählt. Wie die Verwaltung noch mitteilte, hat im laufenden Geſchäftsjahr der Strom⸗ und Gasgbſatz an die Induſtrie weiter erheblich zugenommen; auch der Haushaltsabſatz konnte wenn auch nur leicht, weiter er⸗ höht werden. * Scheideanſtalt Heimerle Waren und Märkie &* Handſchuhsheimer Obſtgroßmarkt vom 21. Juni. An⸗ fuhr infolge Regen etwas geringer, Nachfvage gut. Erd⸗ beeren 26—35 und 21—25, Erdbeeren bleine 55—64, Kir⸗ ſchen 19—20 und—12, Sauerkirſchen 19—16. Johannis⸗ cbeeren 11—13, Stachelbeeren 11—13, Himbeeren 33—67, Birnen 18, Buſchbohnen 25—28, Erbſen 10, Gurken 15—22, Kopfſalat—3, Endivienſalat—7, Blumenkohl 15—24. * Meckesheimer Ferkelmarkt vom 21. Juni. Zufuhr 25 Läufer, 16 Milchſchweine. Preiſe Läufer 40—52, Milch⸗ ſchweine 25—96/ je Paar. Marktverlauf: erhöhte Nach⸗ frage, lebhafter Handel. Nächſter Markt B. Juni. Kandeler Schweinemarkt vom 21. Juni. Zufuhr 95 ee i weine e Paar. arktver ſchleppend, kleiner Ueberſtand. Nächſter Markt 26. Juni. Uebersee-Geireide-Noſlerungen „Neuyork, 21. Juni.(Eig. Dr.) Schluuß(in Cents per Buſhel, Lokopreiſe) Mehl Spring wheat elears(per 196 Ib. Nalles übrige unverändert. Chikogo, 21. Juni.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per Buſhel, Terminpreiſe) Tendenz willig; Weizen per Juli 8976; Sept. 8976; Dez. 91,25; Mais per Juli 557; Sept. 57,25; Dez. 58; Hafer pex Juli 41, Sept. 40; Dez. 42; Roggen per Juli 6174; Sept. 63,50; Dez. 65,75.— Loko⸗ preiſe: Weizen hard Winter⸗Sommer Nr. 2 94,50; Mais gelber Nr. 2 60; alles übrige unverändert. Winnipeg, 21. Juni.(Eig. Dr.) Schluß(Tendenz kaum ſtetig) Weizen per Juli 76,25; Okt. B; Dez. 79; Hafer per Juli 88,50; Okt. 3796; Dez. 37,25; Roggen per Juli 6975; Okt. 56; Dez. 57½6; Gerſte per Juli 43,25; Okt. 44,25; Leinſaat per Juli 159,75; Okt. 162,50; Dez. 161; Mani⸗ toba⸗Weizen loko Northern 1 76,50; öto. 2 72,75; dto. 3 70,25. Buenos Aires,. Juni.(Eig. Dr.) Schluß lin Pa⸗ pierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Juli 5/82; Auguſt 6,02; Sept. 6,17; Mais per Juli 5,22, Auguſt 5,25; Sept. 5,96, Hafer per Juli 4,45; Leinſaat(ruhig) per Juli 14,04; Auguſt 14,11; Sept. 14,26. Roſario, 21. Juni.(Eig. Dr.) Schluß lin Papierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Juni 5,80; Juli 5,95; Mais per Juni 5,00; Juli 5,05; Weinſact per Funi 13,85; Juli 14,00. Liverpool, 21. Juni.(Gig. Dr.) Schluß(in Schilling und Penee) Weizen(100 1b.) Tendenz + 8 Juli 4,7747 Okt. 4,11/½; Dez. 5,176; März 5,3; alles Wert.— Mais (100[.) Tendenz ruhig; Juni 16,4½ verk.; Juli 18,4½ verk.; Auguſt 18,474 verk. Rotterdam, 21. Juni.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen lin Hfl. per 100 Kilo) Fuli 3,27; Sept. 9,40; Nov. 3,50; Jan. (85) 8,57.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Jult 69; Sept. 62; Nov. 69; Jan.(85) 63,25. Amerikanische Schmalz- und Schweinemärkie Neuyork, 21. Juni.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per 100 lb.] Schmalz prima Weſtern loko 715; dio. mioͤdle Weſtern 700—710; Talg unverändert. Chikogo, 21. Juni.(Eig. Dr.) Schluß lin Cents per 100 16.) Schmolz per Juli 6407 Sept. 670; Okt. 680 B; Dez. 700 G; Bauchſpeck(tr. geſ.) per Juli 957,50; Sept. 055; Schmalz loko 642,50; leichte Schweine n. Pr. 440, b. Pr. 490; ſchwere Schweine n. Pr. 500, h. Pr. 515; Schweine⸗ zufuhr in Chikago 18 000, im Weſten 69 000. Leinöl⸗Notierungen vom 21. Juni. London: Lein⸗ ſaat Pl. per Juni⸗Juli 1096; dto. Klk. 12,25; Leinſaatöl loko 23; Juli 22; Auguſt 2276, Sept.⸗Dez. 2,25; Baumwoll⸗ öl ägypt. 13; Baumwoll⸗St. ägypt. per Juni 4/6. Neu⸗ york: Terp. 50,50.— Savannah: Terp. 45,50. Geld- und Oevisenmarki Zürich, 21. Aui Gchlul amiiich) Konstanfin.“ 250 paris 20.29/ J Spauien 42.10— Prag 12,775 Bukarest 3⁰⁵ London 18.50— 208.60— Pancau 56,10 Off. Eantd. 2 Hexyorr 307. J Berlin 117.20 Budapest——.. Celd 1 Beſgien 71.82/½ Pien eff. K. 78,17 fBeigrad.00[ Henatsgell(— talien 26.40— Sotia—— Iutem 293,— SMonaisgell“— Paris, 21. Junl Cchlub amilich). London 76,99— Spanien 207.25 842,.— J Wien— Rer 15.16¼ lalien 130.05 J Roſtaadd 10.29.—f Berlia 82.— belſten 854.— Schweiz 492,50 l Stoähelm J 395.50 Verschan J 286,— Ameterdam, 2. Jun Gchlub amtlid). Berlin 56.16— Belgien 84.44— f balo 37.35—b. 6¹² kae, f, e 6— heeen 20— Pne.. —7 147./0 Itaiien 12.70— Soodhalm88.32¼. üed ½ 972.73 London, 21. Ani Gchlab emtllct) Reu 503,1/16 Ropenhsgen] 19,393/] Mekan 861. u 75 Kaaret 50i Aein 19 30% Inene, S 0“, 4235 Amsferdem 743.— 0l0 1990, 74 Ronstantin..20 Auraſien 125½ Peris 76.40— lissabon 110./1 Athen 5,30 Mexiko 189.— Brüsstl 21.58½¼] Helsingters 226.75] Wien 27.25 Monievideo 20.— Hallen 56.61— Prag 121.50 Warschan 26.75 Talparziss-—.— Berlin 13.24— Budapest 25.— Bueuos Alres] 26,87 Suenos Schweiz 15.51¼ J Belgrad 221.50 Rio de Jan..— auf London 26.87 panien 36,84— Soiſa 410.— Hongkoog 1/525 Südatrite 99.87 Neuyorlke, 21. Juni(Schlud amtlich) 8 Muln 8842- U 1895 Sbabdn 2590— 40K Losdon-Rab.“.08 J Budapest 29.80 Brüssel 23.65— dto. Prief /1 2 bh-.-.“.02/ 4,15/ Madrid 13.66 Lägl. beld] 1 Paris 659.5/ f Belgrad.28— Hontreal 100.50 landelxw. Lchtir 46— Parzc 18,89— Arg. pap pese 38.56 Black.“ /1 Heljen 85.55 01ʃ0 25.32— Madelaneiro.51 Go. höchrt. 1 Holland 67.79— Hapenhagen 22.50— Iapan 29.93 Fllber— Hamburger Meiallnoſierungen vom 21. Juni 1934 RKupfer ſPencz- u. Kralſs-Zinn Priei beſd Briet J Celd Iberhlil brief] bald berablt, ee ee:: f8 Kun 45.5044,75—.——.——.— 8 0-E K..6402,760 Wrl, 46.—45,25———.—.— Platin(bri Mal 46.5045.75——. Grcapr.(RM. p. fr.).. 2,80 2,60 Juni 41,25/40,25——02.00299,0—.— Techn, reines Plstin 3 Juli 41.5040, 75/40.75302.0299,0——J Detailor,(Au. p. gr....45.45 Augs! 42.—41,25—.—02.0289.—.— Septemb.42.5041,75——1302.0299.—.— Loco Adled 43—42.25—,— 302.0299.—.— Anfimon Regulus chünes.(L 10.)36.— 27.— Menb. 43.5042,75—,802.0289,00—.— Cusdailber(S per Flasche) 11.75/11.75 Derumd. 44,—148.25148.25—.———I. 1 Woliramerz dünes.(in 8—.— 46.— ePforzheimer Edelmetallkurſe vom 21. Inni.(Mit⸗ eteilt von der Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchaft iliale Pforzheim): Platin techniſch rein 3,50 je Granug; dto. 4 v. H. Palladium 3,45 je Gramm; dto. 4 v. H. Kupfer 3,35 je Gr.; Feingold 2840 je Kilo, Feinſilber 4,50—42,30 ie Kilo; ie nach Abnahme von 50 Kilo bzw.—9 Kilo. Frachienmarki Duisburg-Ruhrori/ 21. Juni Das Geſchäft an der heutigen Börſe war ſehr ſtill. Die Talfrachten erſuhren keine Aenderung und notierten mit 1,40—1,60/ nach Rotterdam und—2,20/ nach Ant⸗ werpen⸗Gent einſchl. Schleppen. Für Amſterdam wurden 92,50 bezw. 104 Cents bezahlt. Die Bevygfracht notierte 1,60 bäw. 1,80/ Baſis Mainz⸗Mannheim. Der Bergſchlepp⸗ lohn beträgt bis St. Goar unperändert 60 Pfg. und 90 Pfg. big 1 4 ab hier nach Mannheim. Freitag, 22. Juni 1934 Rasch und un Eugen im 65. Lebensiahr. Frankfurt a. M.(Windeckstr. 41), 21. Juni 1934. Siaii besonderer Anzeige erwartet verschied am 19. ds. Mts. unser lieber Vater, Schwiegervater und Großvater Direkior Bauder Im Namen der Hinterbliebenen: Trauerkleidung Trauerbute— Trauerschleler ethelten Sie bel Anrut Nr. 27851 sofort für jede Figur in allen Prelslogen zur Auswehl Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Schlank ohne Diät durch 4497 Magin-Kur Zu haben: Drogerie Ludwig & Schütthelm, 0 4, 3 u. Fried⸗ richsplatz 19; Storchen⸗Droge⸗ Herberi Bauder Die Bindscherung findet am 22. ds. Mts., 11 Uhr in Mannheim Statt. Siaii besonderer Anzeige Mittwoch abend verschied im 66. Lebensjahr unerwartet unser lie Schwiegervater, Herr Joseph Glasermeisier Mannheim(C 4, 14), den 21. Juni 1934 Die irauernden Hinierbliebenen her Vater, Großvater und Morell Die Beerdigun nachm. 2 Uhr. Von Beileidsb Seelenamt Mont Jesuite g ündet am Samstag, 28. Juni 1934. Von der Friedhofkapelle aus statt. esuchen hitten wir abzuséhen. ag, den 25. Juni,.15 Uhr, in der nkirche 56¹⁵ 20 Jahre jünger auch genannt Eklenane einigrauen Haaren jugendtarbe wieder, ist wasserhell. onschädlich. Seit 85 Jahren erprobt, von tausenden Profes⸗ oeen, Aerzten usw. gebraucht und empfohlen. Durch seine süte Weitruf erlangti Preis M..70, Fl. M..—. Für chwerze Haare und solche, welche schwer annehmen: etark“ M..70, ½ Fl..—. stellennachweis: Parfümeriefabrik Exlepüng, G. m. b. H. Berlia W 62, Ahornstraße 8, Abtig. 120. Uebetall zu haben, Verkaufs- „Extra v146 ZZer Rotwein iclaucher ¶wachen, in 3 Tagen durchſ heimer „Nitok“⸗ Mundwaſſer. Neuberg der 2——— Flasche o. Gl. aſſer⸗ kabe, 5 17 8 75 0 Löwen⸗Apotheke Planken, E 2, 16; Drogerie Ludwig & Schütthelm, 0 4, 3 u. Fried⸗ richsplatz 19; Storchen⸗Droge⸗ rie, Marktplatz, 1. 16. 4497 H 1 Hirſch⸗Drogerie Liierfl. o. Gl. —21⁰ rie, Marktplatz. „16; Schmidt, 07. 12 Heidelbergerſtr. furnüulcker .00 Elnspaltige Klelnanzelgen bis zu Siner Höhe von 100 mm je mm SPig. Stellengesuche je mm 4Pig. 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September 1933 eingeleitete Neuordnung des ge⸗ samten Werbewesens scheint noch in weiten Kreisen un⸗ bekannt zu sein. Insbesondere herrscht noch vielfach die Auffassung, daß jeder nach Belieben Anzeigenorgane schaf- ken und dafür Inserate werben könnte. Eine solche Auf⸗ fassung ist grundfalsch und kann sowohl dem Heraus⸗ 54 geber von Druckschriften als auch dem Inserenten groſien Schaden verursachen. Es sei deshalb nochmals darauf daſ gemãſ II. Bekanntmachung des Werberats die Werbung durch Anzeigen in Druckschriften grundsätzlich genehmigungs- pflichtig ist. Nur für laufend erscheinende Druckschriften, welche bereits im Oktober 1933 planmaßig erschienen sind, ist die Genehmigung allgemein erteilt. Das gleiche gilt für Druckschriften mit mehr als einmonatigen Erschei- nungsfristen, welche in der Zeit vom 1. Januar bis 30. Ok⸗ tober 1933 planmäig erschienen sind. Für alle anderen Druckschriften, in welche Anzeigen aufgenommen werden sollen, ist vor Erscheinen die Genehmigung vom Werberat der Deutschen Wirtschaft(Berlin WS, Taubenstraße) einzuholen. Das gilt insbesondere auch für Programme, Festbücher, Wandfahrpläne, Fernsprechverzeichnisse usw., welche mit Anzeigen ausgestattet werden sollen. Es wird dringend davor gewarnt, die Anzeigenwerbung für derartige Schriften zu beginnen, ehe die Genehmigung des Werberats dafür vorliegt. Ebenso wird allen Gewerbe⸗ treibenden dringend empfohlen, sich vor Aufgabe von An⸗ zeigen in solchen Schriften die Genehmigung des Werbe⸗ rats vorweisen zu lassen. Es könnte sonst sein, daß sie für eine Anzeigenwerbung nutzlos Kosten aufwenden, weil das Erscheinen der betreffenden Druckschrift durch den Werbe⸗ rat verhindert wird. Vorsicht ist um so mehr am Platze, Als der. Werberat die Genehmigung zur Anzeigenwerbung in Festbüchern, Programmen, Prospekten, Anzeigenblättern usw. im allgemeinen nicht erteilt. 14. Seite Rummer 279 Freitag, 22,. Juni 1034 EIn Treffer ins Schtarzel 0 Der Sorgen des Alltags enthoben, amüsieren Sie sich Köstlich über unsere Erstauffübrung Von Geheimnissen umwitterte Zigeuner⸗ Romantik in einer überaus reizvollen Tonfilm- Operette mit tollen Schwanksituationen und witzigen Dialogen. Feurig u. spritzig aufgesogen u. fabelhaft gespielt von Adeie Sandruch— fiainh Arthur Ruberts die Köni ge des Lachens Beurg Alexander— Brid Haid Walter Jankuhn als eifersüchtiger Zigeunerprimas und gans neu am Filmhimmel Mijnrgit Symo Wercrererir“ welche Alles und Alle auf den Hopf atellt. nannter„feiner“ .00,.05,.10,.30 Kamm erKM2e In deutscher Sprache. Ein Schlingel von soge- RO&RX&ð Da lachen die Augen und das Herz über s0 viel Situationskomik u nd Frohsinn in unserem neuen Lustspiel Dame Schwedens beliebteste Darstellerin Tutta Berntzen⸗ Roli u. ferner Karin Swan- ström u. a. m. Dazu die Tongrot eske Haushaltführen ist nicht schwer!) 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