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Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe A Oienstag, 26. Juni 1934 Deuljche Unterhändler in London Meldung des DNB. — Berlin, 25. Juni. Die deutſche Regierung wird die am 22. Juni veröffentlichte Note der engliſchen Regierung über die Transferfrage heute beantworten. Die Antwort⸗ note der deutſchen Regierung wird veröffentlicht werden, ſobald ſie der engliſchen Regierung zuge⸗ Bangen iſt. In der Note wird der Vorſchlag der engliſchen 8 zzu einer Erörterung der ransferfrage Vertreter nach London zu entſenden, angenommen. Die deutſche Delegation, die heute abend nach London abgereiſt iſt, beſteht aus Miniſterialdirigent Dr. Berger vom Reichsfinanzminiſterium, Vortragender Legations⸗ rat Dr. Ulrich vom Auswärtigen Amt und Direktor bei der Reichsbank Bleſſing. * Wie man hört, werden die deutſch⸗engliſchen Transferverhandlungen am Mittwoch eröffnet wer⸗ den. Chamberlain über die Clearingvorlage Meldung des DNB. London, 25. Juni. Im Unterhaus erklärte Schatzkanzler Neville Chamberlain bei der Einbringung der zweiten Leſung der britiſchen Clearingvorlage unter anderem, ex freue ſich, daß die Einladung nach London von Deutſchland angenommen worden ſei. Er hoffe, daß es weiterhin möglich ſein werde, eine Vereinbarung zu treffen, die eine billige Behandlung für die briti⸗ ſchen Bondsinhaber und Kaufleute vor dem 1. Juli ſicherſtellen würde. Trotzdem könne aber die britiſche Regierung die Annahme des dem Unterhaus vorlie⸗ genden Geſetzes nicht verſchieben. Er wünſche klar⸗ zuſtellen, daß Klauſel 2 betreffend Vollmacht, die Einfuhr aus gewiſſen Ländern zu kontigentieren, nicht gegen Deutſchland oder irgend ein anderes Land im beſonderen gerichtet ſei. England ſei das einzige Land, in dem die Regierung keine brauchbaren Verhandlungsgrundlagen beſitze. Des⸗ halb habe die Regierung die Vorlage unter Berückſichtigung der Vorſtellungen britiſcher Kaufleute eingebracht. An und für ſich habe die britiſche Regie⸗ rung keine Vorliebe für das Kontingentsſyſtem, und ſo beſtehe bei ihr augenblicklich nicht die Abſicht, es auf Grund dieſer Klauſeln ſofort anzuwenden. Chamberlain führte dann noch folgende Einzel⸗ heiten aus: Unter Hinweis aufden am Samstag ver⸗ öffentlichten Notenaustauſch zwiſchen den Regierun⸗ gen Deutſchlands und Großbritanniens ſagte er, eine Schatzkanzler Neville Chamberlain Durchſicht der Noten werde die Umſtände klar machen, infolge deren die britiſche Regierung„zu ihrem ſehr großen Leidweſen“ ſich gezwungen geſehen habe, die Vorlage einzubringen. Es beſtehe kein Zweifel, ſo fuhr er fort, daß die Lage Deutſchlands hinſichtlich der Aus landsdeviſen, die es zur Erfüllung ſeiner Verpflichtungen brauche, ſehr ſchwierig iſt. Zunächſt ſei aber zu erörtern, ob die Schwierigkeiten, wie von der deutſchen Regierung behauptet werde, hauptſächlich durch das Vorgehen des Auslandes gegenüber Deutſchland hervorgerufen worden ſeien, oder ob nicht, wie von allen auswärtigen Gläubigern Deutſchlands behauptet werde, dieſe Schwierigkeiten zum guten Teil auf die Politik der Regierung ſelbſt und insbeſondere auf die Politik der Reichs⸗ bank zurückzuführen ſeien. Bedeutung. Meldung des DNBR. — Köln, 25. Juni. Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, leitete ſeine große programmatiſche Reède, die er am Montag abend über alle deutſchen Sender miniſter, ſondern als Nationalſozialiſt zu Partei⸗ genoſſen und Volksgenoſſen ſpreche. Er erinnerte an die Anfangszeit der Bewegung, an die er heute eine unerhört ſchöne Erinnerung in ſich trüge, ſo ſchwer dieſe Zeit auch geweſen ſei:„Ich habe vor dem Führer geſtanden, unter dem erſten Dutzend SA⸗ Männern der Bewegung. Ich bin in der erſten Wahlſchlacht der SA blutüberſtrömt vor meinem Führer zuſammengebrochen. Ich ſchwor als einer der erſten SA⸗Führer Adolf Hitler die Treue.„ ich nahm teil an ſeinem Leid und nahm teil an ſeinem »Hoffen und Glauben und Siegen.“ Aus dieſer Er⸗ innerung und aus der Betonung, daß ihm ſeine Par⸗ teigenoſſen danach glauben werden, daß er den Füh⸗ rer und ſeine letzten Gedanken kenne, wie wohl kaum ein anderer, folgerte Rudolf Heß, daß er blieb, was er war: Nationalſozialiſt in ſeiner urſprünglichen Rudolf Heß ſprach vom Kampf der nationalſozia⸗ liſtiſchen Bewegung, der an Rhein und Ruhr, im Arbeitsherzen Deutſchlands, gemäß der Dichte der Menſchen und der Schwere ihrer Arbeit mit am ſchwerſten war im ganzen Reich. Heute aber ſtände der deutſche Arbeiter auch im Induſtriegebiet treu zum Nationalſozialismus und bilde deſſen weſent⸗ lichſtes Fundament. „Der Führer iſt euer beſter Kamerad! Sein Leben gilt euch“! rief er den nationalſozia⸗ liſtiſchen Arbeitern zu. Nach einer Darſtellung der Zuſtände des Deutſch⸗ land von geſtern ging Rudolf Heß in ſeiner Rede auf die bisher durch den Nationalſozialismus er⸗ reichten Erfolge ein und betonte vor allem, daß der Führer dem Leben der Deutſchen wieder einen Sinn gegeben habe. Wenn nur das ſpruchnahme des Deutſchland zur Verfügung ſtehenden ausländiſchen Deviſenvorrates ſein würde. Er könne ſich denken, daß irgend eine unparteiiſche Regierung, die die engliſche Note in vollem Wortlaut geleſen hat, ſich zugunſten der deutſchen Stellung⸗ nahme ausſpreche. Die deutſche Note habe die Her⸗ abſetzung der Reichsbankreſerven an Gold und De⸗ viſen ſehr ſtark betont. Sie erkläre, dieſe Reſerven ſeien geopfert worden, um die Zahlung aus den deut⸗ ſchen Verpflichtungen aufrecht zu erhalten. Es ſei aber nichtsdeſtoweniger Tatſache, daß ein ſehr großer Teil dieſer ernſten Verminderung der Reichsbank⸗ reſerven auf beſondere Maßnahmen zurück⸗ zuführen ſei. Dieſe Maßnahme beſtehe darin, daß deutſchen Exporteuren Deviſen vorgeſchoſſen werden, um ihnen den Ankauf von Bonds zu ermög⸗ lichen, und ſie verkaufen dieſe Bonds in Deutſchland, wo ſie einen höheren Preis erzielten. Während des am 31 März 1934 beendigten Halbjahres hatten die Gläubiger feſtgeſtellt, daß die Reichsbank auf der einen Seite erklärte, ſie ſei unfähig, Deviſen für die Bezahlung ihrer Verpflichtungen aufzutreiben, während ſie auf der anderen Seite nicht weniger als 335 Millionen Mark für den obengenannten Zweck, nämlich den Kauf von Bonds zur Verfügung ſtellte. Die für den Kauf der Bonds⸗ und Blockmark be⸗ nützten Beträge ſeien annähernd viermal ſo groß wie der Zinsbetrag für ein volles Jahr, für die bei⸗ den Anleihen oder zweimal ſo viel wie die Young⸗ anleihe. 68 „Man erwartet von den Exporteuren, daß ſie dieſe Vorſchüſſe aus den Deviſen zurückbezahlen, die ſie für ihre Ausfuhren erhalten. Dies ſtellt in Wirk⸗ lichkeit eine verborgene Deviſenreſerve dar, die bei irgend einer Berechnung der deutſchen Deviſenquellen in Rechnung gezogen werden muß. Es erſcheine ſehr ſeltſam, daß die deutche Regierung, indem ſie dieſe Politik verfolat, bei der Meinung beharrt, es ſei unmöglich, den viel kleineren, für die Erfüllung der Verpflichtungen der Dawes⸗ und Younganleihe benötigten Betrag zu transferieren.“ Es gäbe auch noch andere Punkte, ſuhr Chamberlain fort, bei denen die Gläubiger der An⸗ ſicht ſeien, daß die Schätzungen der Reichsbank weni⸗ Die zweite Frage ſei, ob die Zahlungen für die Zinſen der vollen Dienſte der Dawes⸗ und Boung⸗Anleihe eine unerträgliche Jnan- ger günſtig für Deutſchland ſeien, als dies durch eine hielt, mit der Betonung ein, daß er nicht als Reichs⸗ Die Programumrede von Rudolj Heß Der Stellvertreter des Führers ſyrach geſtern Abend im Rundfunk Problem der Arbeitsloſigkeit ſeit der Machtüber⸗ nahme des Nationalſozialismus in Angriff genom⸗ men worden wäre, ſo hätte der Nationalſozialismus bewieſen, daß er zur Macht berufen ſei. Wäre nur die einzige innere politiſche Kampffront der SA und PoO, der SS und des Arbeitsdienſtes entſtanden, ſo Reichsminiſter Rudolf Heß hätte allein darin der Nationalſozialismus ſeine Sendung dokumentiert. Aber viel mehr iſt noch erreicht; Das deutſche Volk baut neue große Auto⸗ bahnen, es ringt in Notjahren der Erde und dem Meere neuen fruchtbaren Boden ab, die Jugend, Wiſſenſchaft und Kunſt müht ſich, führend in der Welt zu bleiben. Der Erhaltung der Familie und raſſiſchen Sauberkeit gilt ſein Streben. In all ſei⸗ ——————..———— Zu dem Angebot der engliſchen Gläubiger während der Berliner Transferverhandlun⸗ gen erklärte Chamberlain: Dieſes Angebot war ſo außerordentlich günſtig für Deutſchland, und es ſcheint mir, daß ſeine Ablehnung unverſtändlich war. Auf jeden Fall kann ich keinen Grund einſehen, warum Deutſchland aus wirtſchaft⸗ lichen oder finanziellen Gründen irgend welche Ein⸗ wände erheben ſollte. Wie dem auch ſei, Deutſchland habe abgelehnt und die Folge ſei, daß die betreffen⸗ den Gläubiger in den verſchiedenen Ländern ſich ge⸗ zwungen geſehen hätten, Maßnahmen zum Schutze ihrer Intereſſen zu erwägen. Chamberlain ſagte dann, am Schluß der engliſchen Note ſei der deutſchen Regierung klargemacht wor⸗ den, daß die Tür für weitere Verhandlun⸗ gen immer nochoffen ſtehe. Die deutſche Re⸗ gierung wurde eingeladen, Vertreter für weitere Beſprechungen nach London zu ſenden in der Hoff⸗ nung, daß die Möglichkeit gefunden werde, die An⸗ wendung der in dem Geſetz vorgeſehenen Vollmach⸗ ten zu vermeiden. Ich kann mit Befriedigung mit⸗ teilen, daß dieſes Angebot angenommen wurde. (Beifall.) Ich hoffe ernſtlich, daß es immer noch möglich ſein wird, irgendeine Abmachung mit den deutſchen Behörden vor dem 1. Juli zuſtandezubringen, die eine gerechte Behandlung für die britiſchen Bondsbeſitzer und die britiſchen Kaufleute ſicherſtellt. Gleichzeitig können wir jedoch die Forderungen an das Unterhaus, die nötigen Vollmachten zu gewäh⸗ ren, nicht aufſchieben in der Hoffnung auf eine Löſung, die vielleicht letzten Endes doch nicht erzielt werden kann. Die Klauſeln des Ciearinggeſetzes Die Regierung hofft daher, daß das Clearing⸗ geſetz noch am Montag ſämtliche Abſtimmungs⸗Ab⸗ ſchnitte durchläuft, damit es ſofort in Kraft treten kann, falls ſich dies als nötig erweiſen ſollte.“ Der Schatzkanzler beſprach dann im einzelnen die Klau⸗ ſeln des Clearinggeſetzes. Zur Klauſel 2, die dem engliſchen Handelsmann Vollmachten zur Einſchränkung gewiſſer ausländiſcher Einfuhren gibt, ſagt er: unparteiiſche Prüfung der Tatſachen gerechtfertigt ſein würde. 8 5 Fortſetzung auf Seite 9 * ſatz tauſendfach bewährt., gegeneinander zu hetzen verſuchten und dieſes ver⸗ brecheriſche Spiel mit dem Ehrennamen die nationalſozialiſtiſche 145. Fahrgang— Nr. 285 nen Plänen und Taten dokumentiert ſich öie Ver⸗ wandlung des Volkes, das das rein materialiſtiſche Denken überwunden hat. „Wie lächerlich hebt ſich all dieſem gegenüber der Nörgler ab! Er ſieht etwas Großes, das er nicht begreift und für deſſen Ausmaß er nicht aufnahmefähig iſt. Eine vergangene Zeit hat ihm die innere Größe genommen, die Vorausſetzung iſt für das Begreifen des Ge⸗ ſchehens in unſeren Tagen.“ Mit dieſen Kritikern, mit den böswilligen Kriti⸗ kaſtern von außen her, für die alle das weſentliche Motiv ihrer Kritik der Aerger über das national⸗ ſozialiſtiſche Können iſt, lehnt Rudolf Heß für den Nationalſozialismus eine Debatte ab. „Andererſeits ſind wir jeder Art ſachlicher Kritik, die dem Weſen des nationalſozialiſtiſchen Denkens entſpricht, zugänglich, ſofern dies auf geeignetem Wege vorgebracht wird. Der Weg führt über die Nervenſtränge der Partei, dem lebendigen Bindeglied zwiſchen Führer und Volk. Niemals aber darf dieſe Kritik auf Straßen und Märkten allen Unberufenen in die Ohren geſchrien werden zur Freude aller Feinde des neuen Deutſchland.“ Um ſo mehr aber müſſen wirkliche national! ſozialiſtiſche Führer dafür Sorge tragen, d berechtigte Kritik durchdringt. Die Nationalſozialiſten ſeien eine große deutſche Familie, die auch ungezogene Kinder haben könne: Er ſei weit entfernt von einem Vollkommenheits⸗ ſtandpunkt für alle Nationalſozialiſten. Aber was bedeute die Laſt, die hier und da ein Unterführer am falſchen Ort den Parteigenoſſen aufbürde, gegen⸗ über der Laſt, die für alle das Deutſchland der Un⸗ ehre und des Niedergangs bedeutete?„Mit Solz ſehen wir: Einer bleibt von aller Kri⸗ tik ſtets aus geſchloſſen: das iſt der Füh⸗ rer. Das kommt daher, daß jeder fühlt und weiß: Er hat immer recht und er wird immer recht haben. Wir glauben daran, daß der Führer ſeiner höheren Berufung zur Geſtaltung deutſchen Schickſales folgt. An dieſem Glauben gibt es keine Kritik.“ Es kommt überhaupt heute nicht auf die Kritik, ſondern auf die Mitarbeit an. Wenn die nationalſozialiſtiſche Bewe⸗ gung ſich demgemäß gegen die Kritik um der Kritik willen wendet und wenn ſie den Feldzug gegen die Nörgler unter dem Motto:„Wenn du ſchlägſt, dann ſchlage hart“ aufgenommen hat, ſo tut ſie es aus ihrer grundſätzlichen Einſtellung heraus, ein jewei⸗ liges Ziel mit allen Kampfmethoden zu verfolgen. In vierzehnjähriger Kampfseit hat ſich dieſer Grund⸗ Beſonders das Ausland möge ſich dieſe grundſätzliche Einſtellung der NSDAP vor Augen führen, wenn es den derzeitigen Kampf beurteilt. Die Haltung des deutſchen Volkes iſt dieſelbe geblieben wie im November 1933. Darüber möge auch das Ausland ſich nicht täuſchen, daß— den undenkbaren Fall geſetzt— nach einem Abtreten des Nationalſozialismuns von der politiſchen Bühne in Deutſchland nur ein bolſchewiſtiſches Chaos folgen würde, deſſen Radikalismus nicht nur für das ganze Inland, ſondern beſonders für die benachh barten Induſtrieſtaaten furchtbar wäre. Zu beſonderer Vorſicht mahnte Rudolf Heß jene idealiſtiſchen Leichtgläubigen unter ſeinen Partei⸗ genoſſen, die manchmal in der Erinnerung an den Heroismus und an die herrliche Kameradſchaft in den Kampfzeiten der Bewegung dazu neigten, ſich Provokateuren zuzuwenden, welche Volksgenoſſen 7 * einer„zweiten Revolution“ bemänteln. Ver⸗ antwortungsvolle, wirkliche Nationalſozialiſten müß: ten verhindern, daß unſer Volk ſamt den wahren Revolutionären durch ſolche Gedankengänge ſchwer⸗ ſten Schaden litten. Nur der Führer kann Tempo und Richtung der Revolution angeben: Nur er allein kann vollenden, was er begonnen, nur er allein kann uns geben, was wir alle erfehnen. „Vielleicht hält Adolf Hitler es für nötig, eines Tages die Entwicklung wieder mit revolutionären Mitteln weiter zu treiben. Wir ſtehen ſeines Befehles gewärtig im Vertrauen, daß er ſeine alten Revolutionäre ruft, wenn es nötig iſt, und daß er weiß, wenn es nötig iſt.“ „Der Befehl des Führers, dem wir Treue ſchwö⸗ ren“, ſo rief Rudolf Heß ſeinen Partei⸗ und Volks⸗ genoſſen zu,„allein hat Geltung. Wehe dem, der die Treue bricht im Glauben, durch eine Revolte der Revolution dienen zu können. Adolf Hitler iſt Re⸗ volutionär größten Stiles und bleibt innerlich Re⸗ volutionär größten Stiles. Er braucht keine Krük⸗ ken.“ Die national'ozialiſtiſche Revolution war nicht um ihretwillen nötig, ſie war nötig um der Taten willen, die aus ihr geboren wurden und in Zukunft geboren werden. Mit dem deutſchen Arbeiter wird vollenden. 50 Führung dieſe Taten 0 ——— eee —————— e eeeeee e ———— 2. Seite/ Nummer 285 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 23. Juni 1934 Der Kanzler beſichtigt die Deutſche Alpenſtraße Meldung des DNB. F— Berlin, 25. Juni. Reichskanzler Adolf Hitler beſichtigte am Montag in Begleitung des Inſpekteurs für die Reichsauto⸗ bahnen, Dr. Todt, im Berchtesgadener Land die Ar⸗ beiten der im Bau befindlichen Deutſchen Alpen⸗ ſtraße, die bekanntlich von Lindau bis Berchtesgaden führen wird, zwiſchen der Schwarbachwacht, dem Salſchtal und Innzell⸗Siegsdorf. Der Führer konnte ſich, wie die„NSK“ meldet, davon überzeugen, daß die geſamten Bauarbeiten, die hier inmitten eines überwältigenden Gebirgspanoramas mit größter Be⸗ ſchleunigung durchgeführt werden, bereits ſo weit fortgeſchritten ſind, daß vorausſichtlich ſchon i m Monat Jul'ü dieſer öſtliche Teil der deutſchen Al⸗ penſtraße fertiggeſtellt ſein wird. Um dieſer neun Meter breiten Alpenſtraße den Weg dͤurch den wildromantiſchen Gebirgsſtock zu bahnen, ſind große Erdbewegungen und Felsſpren⸗ gungen erforderlich. Der Führer hatte bei ſeiner Be⸗ ſichtigung Gelegenheit, einigen beſonders wichtigen Felsſprengungen beizuwohnen. Er ſprach der dort tätigen Arbeiterſchaft ſeine Anerkennung aus. Vertrauensfrage in der franzöſiſchen Kammer Meldung des DNB. — Paris, 25. Juni. In der Kammer wurde am Montag ein Ent⸗ ſchließungsentwurf über die wirtſchaftliche und ſoziale Ausrüſtung des Landes in der von der Regierung gebilligten Form behandelt. Ein Zuſatz⸗ antrag der Sozialiſten, der die Regierung zwingen ſollte, das Programm noch vor den Ferien einzu⸗ bringen, wurde mit 405 gegen 150 Stimmen abge⸗ lehnt, nachdem die Regierung die Vertrauens⸗ frage geſtellt hatte. Die ſozialiſtiſche Fraktion hat einen Geſetzentwurf zu der von der Regierung eingebrachten Finanz⸗ reform eingereicht. Die Ausſprache über dieſe Finanzreform dürfte den Abſchluß der Kammer⸗ beratungen vor den Ferien bilden. „Kommen Sie näher an das franzöſiſche Herz“! Belgrad, 25. Juni. Der franzöſiſche Außenminiſter Barthou hielt im Belgrader Sender eine Rede. Der Rundfunk veran⸗ ſtaltete demzufolge eine ſogenannte,„Stunde der Gerechtigkeit“. Barthou erklärte, daß er ſchon immer für die Freiheit der Südſlawen eingetreten ſei. Von der Sendeſtation begab ſich Barthou ins Außenminiſterium, wo er mit dem ſüöſlawiſchen Außenminiſter Jeftitſch eine Beſprechung hatte. Sodann ſtattete er dem Miniſterpräſidenten Uſun o⸗ witſch einen Beſuch ab, Als der Beſuch beendet war, wurden Uſunowitſch und Barthou von Zeitungs⸗ photographen umringt, die einige Aufnahmen woll⸗ ten. Barthou zog den Miniſterpräſidenten, der in einiger Entfernung von ihm Aufſtellung genommen hatte, ganz nahe an ſich heran und ſagte:„Kom⸗ men Sie näher an das franzöſiſche Herz, da mit man uns ſo photographiert.“ Sodann begab ſich Barthou zum Könäg Ale⸗ xander, wo ſer in Audienz empfangen wurde. Der König behielt dͤen franzöſiſchen Außenminiſter bei ſich zu Tiſch. Nachmittags hatte Barthou eine Be⸗ ſprechung im Kriegsminiſterium. Anſchließend nahm er an einem Tee in der franzöſiſchen Geſandtſchaft teil, zu dem 700 Perſonen geladen waren. Am Abend veranſtaltete oͤie Regierung zu Ehren Bar⸗ thous ein Bankett Engliſches Flugzengunglück— Drei Tote — Lon don, 25. Juni. Auf dem engliſchen Flug⸗ platz von Nate Gloneeſterſhire ſtießen am Montag⸗ nachmittag zwei Flugzeuge in der Luft zuſam⸗ men und ſtürzten ab. Drei Perſonen wur⸗ den getötet. Die Klaufeln des Elearinggeſetzes (Fortſetzung von Seite.) Dieſe Klauſel bedeutet, daß England Kontin⸗ gente einführen darf, wenn ausländiſche Staaten Kontingente auf engliſche Waren einführen. Ich möchte es ganz klar machen, daß ſich dieſe Klauſel nicht gegen Deutſchland richtet, auch nicht gegen irgendein anderes Land. Die Klauſel iſt nach vielen Vorſtellun⸗ gen engliſcher Kaufleute dem Geſetz beigefügt worden. Wir ſahen uns einer verhältnismäßig neuen Wafſe von Einfuhrſtreitigkeiten gegenüber und wir müſſen ſelbſt ähnlich bewaffnet ſein, wenn wir dieſer neuen Waffe praktiſch und wirkſam entgegentreten wollen. Wir waren tatſächlich beinahe allein in der Welt als ein Staat, der nicht derartige Vollmachten beſaß. Die engliſche Regierung habe gegenwärtig nicht die Abſicht, Kontingente aufzuerlegen und hofſe ernſtlich, daß es niemals notwen⸗ dig ſein würde, die zweite Klauſel des Geſetzes anzuwenden. Die Tatſache allein, daß England dieſe Vollmachten beſitze, könne es vielleicht unnötig machen, ſie überhaupt in Kraft zu ſetzen. Die Einrichtung des Schuldenelearing Chamberlain ging dann auf die erſte Geſetzes⸗ klauſel ein, die die Einrichtung eines Schulden⸗ clearings vorſieht. Das Maß, ia dem dieſe Klauſel in Wirkſamkeit geſetzt werden könne, hänge vollkommen von dem Laufe der Verhandlungen ab, die demnächſt eingeleitet würden. Es gebe jedoch zwei Punkte, die weſentlich für jede befriedigende Regelung erſchienen. Der erſte ſei, daß volle Zahlung der Dienſte der Dawes⸗ und Noung⸗Anleihe erſolge, die rechtlichen Vor⸗ rang hätten. Der zweite ſei, daß mit Bezug auf andere Fragen England nicht ungünſtiger be⸗ handelt werde als andere Länder. Cham⸗ berlain bemerkte, er hoffe, daß, ſelbſt wenn es not⸗ wendig ſein ſollte, ein Clearingamt zu errichten, um dieſe beiden Zwecke zu erreichen, es weiterhin mög⸗ lich ſein könnte, die britiſche Ausfuhr nach Deutſch⸗ land außerhalb des Bereiches des Clearingamtes zu laſſen, und daß kein Eingriff in den Handel ſtatt⸗ finde. Man werde ſehen, daß die Klauſel weit ge⸗ zogen ſei. Er nehme an und hoffe— ſo fuhr Cham⸗ berlain fort— damit recht zu haben, daß ſo wenig Einmiſchung in den Handel wie wöglich ſtattfinden werde, und daß man ſich nur mit dem Dienſt der Anleihen zu befaſſen brauche. In dieſem Falle würde das erſte Ziel ſein, Vorſorge zu treffen für die volle Bezahlung der Zinſen der Dawes⸗ und Young⸗ Anleihen. 8 Es würde vorgeſchlagen, in dieſem Falle eine Verfügung zu erlaſſen, die vorſehe, daß 20 vom Hundert des Wertes deutſcher Einfuhr für das Clearingamt als voll einbezahlt werden. Das Clearingamt würde den deutſchen Behörden von dieſen Zahlungen Kenntnis geben⸗ Da die deutſche Regierung mitgeteilt habe, daß die Dienſte der An⸗ leihen in Mark erfolgen würden, ſo bedeute das, daß in Deutſchland Mark verfügbar ſein würden, mit denen die deutſche Regierung den Kaufmann entſchä⸗ digen würde. Der Kaufmann würde von den britiſchen An⸗ käufern nur 80 vom Hundert des Wertes ſeiner Waren erhalten. Mit Bezug auf andere Anleihen als die Dawes⸗ und Noung⸗Anleihe ſchlage die deutſche Regierung vor⸗ für ihre Dienſte dreiprozentige Fundierungsbonds in der Art der von den britiſchen Gläubigern ange⸗ regten auszugeben; die Gläubiger würden bereit ſein, dieſe Fundierungsbonds anzunehmen, voraus⸗ geſetzt, daß die Bedingungen der Bonds befriedigend ſeien und daß, wie zuvor geſagt wurde, keine un⸗ billige Unterſcheidung gegen ſie, verglichen mit an⸗ deren Gläubigern, ſtattfinde. Angenommen, eine derartige unterſchiedliche Behandlung werde nicht vorgenommen, ſo werde, wie er glaube, wohl keine ernſte Schwierigkeit bezüglich der Bezahlung dieſer Anleihen entſtehen. Zum Schluß teilte Chamberlain mit, daß der ge⸗ plante Kleine Beratungsausſchuß nicht nur Vertre⸗ ter des Schatzamtes und des Handelsamtes, ſondern auch der Bank von England, der Aktienbanken, des Verbandes der britiſchen Induſtrie und der Handels⸗ kammer einſchließen wird. Starke engliſche Kritik an dem Clearing-Geſetz Meldung des DNB. — London, 26. Juni. In der Unterhausausſprache über das Clearing⸗ Geſetz führte nach dem Schatzkanzler Chamberlain der Vertreter der Arbeiterpartei, Grenfell, unter anderem aus, die Arbeiteroppoſition könne den von der Regierung vorgeſchlagenen Geſetzes⸗ maßnahmen nicht zuſtimmen. Durch Einfuhr⸗ regulierungen und Kontingente würde England eine Wiederherſtellung der Wohlfahrt und Zahlungsfähig⸗ keit der Schuldnerländer vollſtändig unmöglich ma⸗ chen. Die geplanten Moßnahmen ſeien daher ein großer Mißgriff. Der Führer der liberalen Oppoſition, Sir Her⸗ bert Samuel, erklärte, es beſtehe keine angemeſſene Rechtfertigung für die deutſche Zahlungseinſtellung. Man halte es für richtig, daß die engliſche Regierung Schritte unternehme. Aber ſeiner Meinung nach ſei die Anwendung der Handelswaffe in einem politiſchen Streit immer gefähr⸗ lich. Sie könne den internationalen Handel mehr und mehr ſtören und die Induſtrien zu Opfern der Politik werden laſſen. Er hoffe ernſtlich, daß die engliſche Regierung eine verſöhnliche Haltung ein⸗ nehme und den Wunſch habe, zu einer Regelung zu gelangen. Das Clearinggeſetz im Unterhaus in zweiter Leſung angenom men — Lon don, 25. Juni. Das Unterhaus nahm am Montag abend das„Geſetz zur Errichtung von Schulden⸗Clearing⸗Aemtern und für Vergeltungs⸗ maßnahmen für Einfuhrbeſchränkungen“ in zweiter Leſung ohne Abſtimmung an. Auch Transferverhandlungen mit der Schweiz Meldung des DNB. — Bern, 26. Juni. Miniſter Stucki, der Führer der ſchweizeriſchen Transfer⸗ und Wirtſchaftsdelegation, iſt Montag wieder nach Berlin abgereiſt, um mit den deut⸗ ſchen Reichsſtellen die Transferverhandlungen wie⸗ der aufzunehmen. Die Haltung des Bundesrats iſt unverändert die, daß man mit Deutſchland auf dem Verhandlungswege zu einer Verſtän digung gelangen will und den Wünſchen der Kreiſe nicht Gehör ſchenkt, die vom Bundesrat ein ſchroffes und kategoriſches Auftreten verlangen. Man hoff', nach den, Ausſprachen, die Miniſter Stucki mit dem Direktorium der ſchweizeriſchen Nationalbank und der Schweizer Bankiervereinigung hatte, daß ſich auf Grund der ſchweizeriſchen Paſſivität im Warenaus⸗ tauſch leichter eine Regelung finden laſſe als bei⸗ ſpitelsweiſe bei England oder Amerika. Flugzeug ſtürzt in eine Zuſchauermenge, 8 Tote — Belgrad, 25. Juni. Bei einer Flugver⸗ anſtaltung in Eſſeg ſtürzte am Sonntag plötzlich eine Maſchine ab und fiel in die Zuſchauer⸗ menge. Fünf Perſonen wurden auf der Stelle getötet, zwölf wurden verletzt. Im Laufe der Nacht ſind drei Verletzte im Krankenhaus geſtorben. Schwere yvolitiſche Bluttat in Nommern Meldung des DNB. 3 — Kolberg, 25. Juni. Nach Schluß einer Sonnenwendfeier, die am 23⸗ Juni 1934 in Quetzin bei Henkenhagen, Kreis Kol⸗ berg in Pommern ſtattfand, verübte der NSDᷓB⸗ Mann Erich Kummerow eine Bluttat an einem SA⸗Führer. Sturmführer Moltzahn wurde bei ſeiner Feuerrede von Kummerow durch Provokationen gegen oͤie SA geſtört. Als Sturmführer Moltzahn nach der Feier ihn zu Rede ſtellte, ſetzte Kummerow ſeine Beſchimpfungen gegen die SͤA fort und griff Moltzahn mit einem Eichenholz tätlich an. Obwohl mit ſeinem Dolch verſehen, machte der Sturmführer ſeinerſeits keinen Gebrauch von ihm, ſondern ver⸗ ſuchte lediglich, Kummerow den Eichſtock zu entwin⸗ den. Da riß Kummerow den SA⸗Dolch des Sturm⸗ führers Moltzahn aus der Scheide und ſtieß ihn ſei⸗ nem Träger in den Unterleib. Moltzahn liegt ſchwer⸗ verletzt im Kolberger Krankenhaus. Gleichzeitig mit Kummerow wurde in dieſem Zu⸗ ſammenhang der Lehrer Koegelin verhaftet. Sturmführer Moltzahn iſt einer der älteſten SA⸗ Führer Pommerns und ſeit zehn Jahren National⸗ ſozialiſt. Infolge der in oͤͤer Bevölkerung entſtande⸗ nen bedrohlichen Erregung iſt die zuſtändige Orts⸗ gruppe des NSDBaufgelöſt und dem NSDoey jede politiſche Tätigkeit unterſagt worden. Einſtweiliges Verbot des NSDỹ B. in Köslin — Köslin, 25. Juni. Die Staatspolizeiſtelle Kös⸗ lin teilt mit: In der letzten Zeit iſt feſtgeſtellt worden, daß zwiſchen dem NSDo und der SA ſich ſcharfe Gegenſätze herausgebildet haben. Die Urſachen ſind begründet in einem übelwollenden Verhalten der Mitglieder des NSDB gegenüber der SA. Da es die Führer des erſteren an dem erforderlichen diſziplinariſchen Durchgreifen haben fehlen laſſen, iſt es zu ernſten Zuſammenſtößen gekom⸗ men. Um Weiterungen durch das nicht zu billigende Verhalten des NSDeB vorzubengen, iſt von den Staatspolizeiſtellen in Köslin und Stettin ein einſt⸗ weiliges Verbot des NSDyy für deren Bereich am 25. Juni 1934 erlaſſen worden. Das Verbot er⸗ ſtreckt ſich auf jede politiſche Betätigung, das Auf⸗ treten in Verſammlungen und Aufmärſchen und das Tragen der Uniform und Abzeichen Schwerer Verkehrsunfall— 3 Schwerverletzte — Köln, 25. Juni. In der Nacht zum Sonntag kurz nach 3 Uhr ereignete ſich auf der Chauſſee Wülfrath—Mettmann im Rheinland ein ſchweres Verkehrsunglück. Nach den bisherigen Ermittlungen rannte ein Motorrad mit Beiwagen mit ſol⸗ cher Wucht gegen einen aus entgegengeſetzter Rich⸗ tung kommenden Perſonenkraftwagen, daß der Kraftwagen ein Stück zurückgeſchlagen wurde, ſich überſchlug und mit den Rädern nach oben liegen blieb. Das Motorrad wurde vollſtändig zertrüm⸗ mert. Von den Inſaſſen des Perſonenkraftwagens wurden. zwei Frauen ſchwer verletzt, ein Mann kam mit leichteren Verletzungen davon. Der Motorradfahrer und der Beifahrer trugen ſehr ſchwere Verletzungen davon und fanden Aufnahme im Mettmanner Krankenhaus, wo der Motorradfahrer nach einigen Stunden ſtarb. 22 Kommuniſten verurteilt — Breslau, 26. Juni. Das Oberlandesgericht Breslau fällte am Montag nach mehrtägiger Ver⸗ handlung das Urteil in einem Prozeß gegen 31 Kommuniſten aus Grünberg, die des Hochver⸗ rats bzw. der Verabredung zum Hochverrat, zum Teil auch des Verbrechens gegen das Sprengſtoffgeſetz angeklagt waren. Sechs Angeklagte wurden zu Zuchthausſtrafen von drei bis zehn Jah⸗ ren, zu Ehrverluſt und zum Teil zur Stellung unter Polizeiaufſicht verurteilt. Die übrigen Strafen lie⸗ gen zwiſchen 2“ Jahren Zuchthaus und einem Jahr Gefängnis. Fünf Angeklagte wurden freigeſprochen und gegen drei das Verfahren eingeſtellt. Baden als Land der Sippenforſchung Von Ludwig Finckh, Gaienhofen Verhältnismäßig ſpät, nach 80 anderen Bänden, tritt das Land Baden auf den Plan mit dem erſten, von Landrat Strack in Sinsheim a. d. El⸗ ſenz verfaßten, Badiſchen Band des Deut⸗ ſchen Geichlechterbuchs. Er iſt um ſo reifer und gültiger geworden, und er beweiſt zu aller Er⸗ ſtaunen, daß dies Land in der Südweſtecke des deut⸗ ſchen Vaterlandes in der ſippenkundlichen und le⸗ bensgeſetzlichen Forſchung von heute führt. Baden, das heißt das Land der Alemannen und Franken vom Hochrhein bis zur Pfalz, Land zwiſchen den Bergen und Tälern des Rheins, der Donau, des Mains, und ſeine Bewohner ſind gemiſcht aus allen Blutsbeſtandteilen ſeiner Beſiedͤler. Man iſt in der Sippenforſchung vor Ueberraſchungen niemals ſicher. So reich und mannigfaltig iſt kaum noch ein deutſcher Stamm, das erkennt erſt, wer ſeine Ahnen⸗ ſchaft zuammenſucht. Blutsſtröme aus allen Teilen des Gebiets floſſen /hier zuſammen, auch der Nach⸗ harn Oeſterreich, Oberbaden ſtand Jahrhunderte lang unter öſterreichiſcher Herrſchaft, und das ſüd⸗ liche Gepräge des Bodenſeegebiets iſt vorherrſchend (Vorarlberger, Salzburger, Tiroler); Blutsſtröme aus der Schweiz, dem Elſaß, aus Bayern, Schwaben und vielleicht war dieſe Vielſalt ein Grund, weshalb es geraumer Zeit beoͤurfte, um Oroͤnung und Sich⸗ tung in die Fülle hereinzubringen und bis zu den Quellen vorzuſtoßen. Schwaben hatte viele Reichs⸗ ſtädte, ſeſtumſchloſſene Gebilde, in deren Mauern Ehen untereinander geſchloſſen wurden: die Ahnen⸗ forſchung war erleichtert. In den einſamen Höhen des Bauernlandes im Schwarzwald pflegte man ſeine Ahnen nicht aufzuſchreiben. Und doch iſt die Frage nach den Ahnen auch im badiſchen Gebiet ſchon alt. Ueberlingen zwar, das heute zu Baden gehört, war noch eine ſchwäbiſche Reichsſtadt, als man das Bürgermeiſtergeſchlecht der Mader auf einer rieſigen Stammtafel aufſtellte, deginnend mit Burkhardus um 1400. Aber ſtarke Anſätze zur Ahnenforſchung waren auch im eigent⸗ nichen badiſchen Gebiet zu verzeichnen. Julius Kind⸗ Jer von Knobloch gab mit Otmar Freiherrn von Stotzingen das Oberbadiſche Geſchlechterbuch heraus, das von Erwein Freiherrn von Aretin fortgeführt in drei Bänden bis zum Buchſtaben R vorliegt, eine bahnbrechende Arbeit. Edward Frei⸗ herr von Hornſtein⸗Grüningen ſchrieb ein Werk „Die von Hornſtein und von Hertenſtein, Erlebniſſe aus 700 Jahren, ein Beitrag zur ſchwäbiſchen Volks⸗ und Adelskunde!“. Bürgerliche Geſchlechter wurden bearbeitet von Albrecht Keller„Die Familie Glockner“, von Engel⸗ bert Krebs„Alte Freiburger Bürgerfamilien“, von Siegfried Federle„Die Familie Federle“; Nepomuck Häßler brachte eine Arbeit über ein Bauerngeſchlecht der Baar; Florian Waldeck veröffentlichte eine Reihe von Bänden„Alt⸗Mannheimer Familien“. Zu Mannheim hatte ſich dem Geſchichts⸗ und Alter⸗ tumsverein eine familienkundliche Abteilung ange⸗ gliedert, die durch Dr. Bernhard Schuh Brücken zur Vererbungslehre ſchlug. Und dieſe Erblehre iſt es, die in Baden ihre Väter hatte. Schon um 1890 hatte Otto Ammon zu Karlsruhe begonnen, Kör⸗ permeſſungen an Schülern und Soldaten vorzuneh⸗ men, und er hatte als erſter bedeutungsvolle Ver⸗ öffentlichungen„Zur Anthropologie der Badener“ gebracht; ihm folgten Rudolf Martin und mit küh⸗ nem Sprung Erwin Baur. Grundlegend und ent⸗ ſcheidend für die Durchdringung des deutſchen Volkes mit Raſſenkunde wurde Hans G ünth er aus Frei⸗ burg im Breisgau, der ſeine Raſſenkunde, noch an⸗ gefeindet von dͤen alten Gewalten, als das klaſſiſche Raſſenbuch der Deutſchen aufſtellte. Des Anthropo⸗ logen Robert Wiedersheim Schüler aber, Eugen Fi⸗ ſcher, wurde nun der Forſcher der Vererbungs⸗ lehre, der begann, die Mendelſchen Regeln an Men⸗ ſchen ſelbſt nachzuprüfen, an den Rehoboter Baſtards in Südafrika, einem Miſchvolk von Buren und Hot⸗ tentotten, das ſich unter ſich fortpflanzte. Als Eugen Fiſcher dieſen Gedanken in die Tat umſetzte, hatte die Geburtsſtunde der heutigen Erbforſchung geſchlagen. Im Jahre 1924 begründeten Eugen Fiſcher, Hermann Eris Buſſe und ich die„Badiſche. Familienforſchung“ als Glied des„Landesvereins Badiſche Heimat“, dem das Generallandesarchiv zu Karlsruhe ſeinen reichen Stoff zur Verfügung ſtellte. Seitdem beſitzt Baden in der von Buſſe herausgege⸗ benen Monatsſchrift„Mein Heimatland“ einen ſip⸗ penkundlichen Fachteil, der befruchtend wirkte. Baden hat eine Reihe Namen von Klang aufzu⸗ weiſen. Daß Immanuel Kant mütterlicherſeits auch badiſches Blut hatte, Nothelfer aus Hartwang im Bezirk Ueberlingen ſtammte, wurde offenbar. Karl Maria v. Weber, der Komponiſt des„Freiſchütz“, ſtammte von alemanniſchen Eltern aus Stetten im Amt Lörrach, Konradin Kreutzer aus Meßkirch; Johann Peter Hebel war von der Mutterſeite Ale⸗ manne, der Vater ſtammte aus Simmern am Huns⸗ rück. Joſef Viktor v. Scheffel war Alemanne und Schwabe; es mutet ſchickſalhaft an, daß die Wiege ſeiner Großmutter Katharina Eggſtein zu Riela⸗ ſingen am Hohentwiel ſtand der Hohentwiel wurde der Berg ſeines„Ekkehard“. Hans Thoma, der Bernauer Meiſter, hatte am Feldberg die Heimat, die Thoma kamen aus Tirol, und Wilhelm Furt⸗ wänglers Urſprung reicht zum Furtwängle⸗Hof ob Furtwangen. Man wird ſich auf die„Ahnen⸗ ſtuben“ von Emil Strauß, Burte, Bühler, Bod⸗ man, Hildenbrand freuen dürfen. 5 Die badiſche Sippenforſchung hat noch ein Ruh⸗ mesblatt aufzuweiſen: Baden hat als erſter deutſcher Staat die Bedeutung der Sippenforſchung für die Schule erkannt und 1925 Sippenkunde im Schulunterricht empſohlen. Ihm ſtand auch ſchon Lehrſtoff zur Verfügung: das Familien⸗ und Heimat⸗ büchlein von Oberregierungsrat Michael Walter, das in immer neuen Auflagen ſich durchſetzt und nun, nach Einführung der Sippenkunde in den Un⸗ terricht von Reichs wegen, einen brauchbaren Weg zum frühen Selberſuchen zeigt. CEin neues Muſeum in Kaſſel. In der Alten Akademie in Kaſſel ſteht die Wiedererrichtung des Landgrafen⸗Muſeums kurz vor der Vollendung. Die⸗ ſes Muſeum hat ſich bis zum Jahre 1875 in den Räumen der Alten Akademie befunden und umfaßte die aus dem Privatbeſitz der heſſiſchen Landͤgrafen und Kurfürſten übernommenen Kunſtſammlungen. Es handelte ſich in erſter Linie um eine anſehnliche Gewehr⸗Galerie, um eine Sammlung altoſtaſiatiſcher Porzellane und um eine Sammlung von Bildern alter deutſcher, holländiſcher und italieniſcher Mei⸗ ſter. Die Sammlungen wurden dann im Jahre 1875 auf eine Reihe von Schlöſſern, die in den Be⸗ ſitz des preußiſchen Staates übergegangen waren, verteilt. Jetzt werden dieſe verſtreuten Stücke wie⸗ derum in ihrer urſprünglichen Verfaſſung und Zu⸗ ſammenſtellung in der Alten Akademie vereinigt werden. Das Kernſtück wird wie auch ehemals die Gewehrſammlung des Landgrafen bilden. 8 Prof. Dr. Stark, der Präſident der Phyſikaliſch⸗techniſchen Reichsanſtalt, der als Nachfolger des in den Ruheſtand getretenen Dr. Schmitt⸗Ott mit der Leitung der Notgemeinſchaft der deutſchen Wiſſenſchaft beauftragt wurde. ———..——————————————————————— Hauptſchriſtleiter: Hans Alfred Meißner Verantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner⸗ Handelsteil: i. V. Willy Müll er-⸗Jeuilleton: Carl Onno Eiſenbart⸗Lokalen Teil: Richard SchönfelderSport. Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: i. B. Rich. Schönfelder- Anzeigen und geſchäft⸗ liche Mitteilungen: Jacob Faude, ſämtlich in Mannheim ⸗Herausgeber, Drucker und Verleger:— 4* Neue Mannheimer Zeitung. annheim,„—6 Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Filkies, W 36, Viktoriaſtraße aa Mittags⸗Ausgabe A 13 250 Ausgabe B 8 262, Geſamt⸗D.⸗A. Mai 1934: 21512 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr · Rückſendung nur bei Rückporto 3. Seite/ Nummer 285 Mannheim, 26. Juni. Wieder einmal Regen! Der Regen, der uns am Sonntag zugedacht war, hat ſich nun doch noch eingeſtellt. Schon in den geſtri⸗ gen Spätabendſtunden fielen einige Tropfen. Dabei. blieb es. Aber heute morgen bot ſich den freudig er⸗ ſtaunten Blicken ein völlig anderes Bild. Es regnete nicht in Strömen, aber in einer Weiſe, daß man glauben konnte, der himmliſche Gießapparat würde in den nächſten 24 Stunden nicht abgeſtellt werden. In dieſer Hoffnung ſah man ſich leider enttäuſcht. Schon in der ſiebenten Stunde hörte der Regen auf. Die Abkühlung, die der Regen brachte, iſt unbe⸗ deutend, denn heute früh zeigte der Wärmemeſſer ſchon wieder 17 Grad an. In der vergangenen Nacht betrug die geringſte Wärme 16,6 Grad(gegen 17.7 Grad in der Nacht zum Montag). Der Höchſtſtand murde geſtern mit 27.7 Grad erreicht. Immerhin ein Unterſchied von 4 Grad gegen Sonntag. Ball und Tanzturnier Trotz heißem Wetter und Johannisfeier verſam⸗ melte die Tanzſchule Schröder⸗Lamade ihre Freunde recht zahlreich im Deutſchen Haus. Die be⸗ währte Kapelle Renkert⸗Markus ſpielte. Man ging mal an den Preiſetiſch, wo ſilberne Schalen, Wein und eine Pralinendoſe für die beſten Tänzer und Tänzerinnen zum Gewinnen bereit lagen. Herr Lamada hielt eine kurze Rede an Gäſte und Kur⸗ ſusteilnehmer. Er erwähnte auch die kulturelle und jugenderzieheriſche Seite ſeines Berufes; denn die Welt iſt nun einmal roll von geſellſchaftlichen Ver⸗ pflichtungen, und die beſte Zerſtreuung iſt und bleibt der Tanz. Schließlich ſtellte er feſt, daß der deutſche Charakter der Tänze, die ſich in den letzten ſechs Jahren international durchgeſetzt hättten, in jeder Weiſe gewahrt werde. Als Vorbild und zum Anreiz werde aber immer, und ſo auch heute, der Turnier⸗ ſport gepflegt; denn nur wenn die Beſten auch ein⸗ mal auf freier Bahn ihre Kunſt zeigen können, ge⸗ winnt der moderne Geſellſchaftstanz ſein rechtes An⸗ gehen. Es folgte dann eine Schülerpolonaiſe mit Blu⸗ men in ber Hand der Damen, was der Vorführung n beſonders feſtliches Gepräge gab. Bald darauf ſtarteten auch die Anfänger zum tänzeriſchen Wett⸗ kampf. Sieger wurden die Paare Rudolph⸗ Bender, 2. Ohrnberger⸗Weippert, 3. Specht⸗Strittmatter. In der eigentlichen Meiſterſchaft der Schule für die Fortgeſchrittenen glänzten wieder die beiden Spitzenpaare Häfner⸗ Eckard und Schmidberger⸗Spieß aus dem Blau⸗Gold⸗Klub, die den erſten und zweiten Preis holen durften. Herr Wormer mit Frl. Schalf folgte, durch neue Partnerin in weſentlich beſſerer Form. Nach Ehrenrunde, Lichtbild und Preisver⸗ teilung kam als beſondere Ueberraſchung aus dem Schülerkreiſe ein Frühſtückskorb, mit allerlei Koſt⸗ barkeiten für Gaumen und Magen bepackt, zum Vor⸗ ſchein. Mit ſinniger Rede wurde er Herrn Lamade und Fräulein Geſißler überreicht. Herzlich kam die Erwiderung für dieſes ſichtbare Zeichen dank⸗ barer Verbundenheit. Auch nachdem die Muſik ihre Inſtrumente verpackt hatte, blieb man noch lange in angeregter Stimmung zuſammen ſitzen. a Ernannt wurde zum Profeſſor Lehramtsaſſeſſor Dr. Hans Baumgart am Adolf⸗Hitler⸗Realgym⸗ naſium Mannheim. i* Zuruhegeſetzt auf Auſuchen wurde unter An⸗ erkennung des nationalen Opferſinnes Muſiklehrer Ernſt Dapper an der Hans⸗Thomaſchule Mann⸗ heim. * Sein 40jähriges Arbeitsjubiläum begeht heute Herr Friedrich Schnitzer bei der Firma Hoffko⸗ werk, früher Hoffſtätter u. Cie., Senf⸗, Marmelade⸗ und Kunſthonigfabrik, Schanzenſtraße—14. * Ihren 95. Geburtstag ſeiert morgen Fräulein Lucia Benkler, U 422 Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht heute Herr Friedrich Gerling mit ſeiner Gattin, geb, Klefenz, G 7, 22 „ 22. Hinweis Städt. Sammlungen für Natur⸗ und Völker⸗ kunde Mannheim. Die Kolonialausſtel⸗ lung im Gebände der ehem. Südd, Diskonto⸗ Geſellſchaft, D 3, 15 hat eine wichtige Bereicherung erhalten. Herr Poſtamtmann Kuchenbeißer, Mann⸗ heim, der in Kiautſchou die Poſt eingerichtet hat und während des Boxeraufſtandes als Führer des deut⸗ ſchen Freiwilligen⸗Korps die Verteidigung von Tientſin geleitet hat, hat aus ſeinen Sammlungen intereſſante Erinnerungen an die Kämpfe und an die erſten Jahre nach der Beſitzergreifung des chineſiſchen Pachtgebietes zur Verfügung geſtellt.— Wir machen darauf aufmerkſam, daß die Ausſtellung täglich von 9 bis 13 und 15 bis 18 Uhr, Sonntags Ziemlich ſpät wurde in Mannheim bekannt, daß die Mannheimer Deutſchlandflugſtaffel bereits am Montag zum Rückflug nach Mannheim ſtarten wollte. Man war ſich noch nicht einmal ſo ſehr dar⸗ über im klaren, ob unſere Flieger überhaupt noch am gleichen Tage in Mannheim eintreffen würden. Als aber ſchließlich der Weiterflug von Erfurt ge⸗ meldet wurde, rüſtete man raſch zum Empfang und ließ die Fliegerkapelle antreten, um den erfolg⸗ reichen Fliegern ein herzliches Willkommen zu ent⸗ bieten. Polizeipräſident Dr. Ramſperger und Poli⸗ zeimajor Gihr ließen es ſich nicht nehmen, mit dem Landesgruppenführer Schlerf die Flieger zu erwarten. Kurz nach 8 Uhr kam die Sechſerſtaffel dem Flugplatz näher, führte eine Schleiſe über der Stadt aus und landete dann ſicher und ruhig, wie man es von unferen Fliegern nicht anders erwar⸗ tet hatte. Die ſiebente Maſchine, die zur Mann⸗ heimer Staffel gehörte und die von der Karlsruher Ortsgruppe geſtellt worden war, hatte auf dem Rückflug wegen einer Motorſtörung zwiſchenlanden müſſen. Als die Flieger aus ihren Maſchinen geklet⸗ tert waren und Aufſtellung genommen hatten, wurden ſie von Landesgruppenführer Schlerf herzlich willkommen geheißen. Der Dank des Landesgruppenführers galt den her⸗ vorragenden Leiſtungen, die um ſo höher zu be⸗ werten ſeien, als der Flug ohne beſondere Vor⸗ bereitungen durchgeführt worden iſt. Der beſondere Dank galt dem Schwarmführer Bihlmaier, der mit ſeinen Kameraden der Landesgruppe Baden⸗ Pfalz die Staffel zum Siege geführt hat. Als das dreifache„Sieg Heil!“ auf die Flieger verklungen war, ſpielte die Kapelle das Deutſchland⸗ und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied. Hierauf ergriff Schwarmführer Bihlmaier von der Deutſchlandflugſtaffel für den herzlichen Empfang zu danken und hervorzuheben, daß es ihm zur größten Freude gereicht, melden zu können, wie ſehr ſich die Kameraden der Deutſchlandflugſtaf⸗ fel in reſtloſer Diſziplin untergeordnet haben. Allen Anweiſungen, wenn ſie auch manchmal hart waren, iſt Folge geleiſtet worden. Nur dadurch iſt es mög⸗ lich geweſen, ſo hervorragend abzuſchneiden. Das fliegeriſche Können der Mannheimer Deutſchlandflugſtaffel war ganz hervorragend, ſo daß es gelang, den ganzen Deutſchlandflug ohne Strafpunkte zurückzulegen. Wenn die Ausbildung der Orter auf der gleichen Höhe geweſen wäre wie diejenige der Flie⸗ ger, dann hätten die Mannheimer den erſten Preis mit nach Hauſe gebracht. Durch die beſchränkten Geldmittel und den Mangel an Flugzeugen iſt es leider nicht möglich geweſen, bisher die Ausbildung der Orter in wünſchenswertem Maße zu fördern. Doch hofft man jetzt Abhilfe ſchaffen zu können, nach⸗ dem durch die Luftfahrtwerbewoche neue Gelder her⸗ eingekommen ſind. Zum Schluß wandte ſich der Schwarmführer an ſeine Kameraden und dankte ihnen Die Beweisaufnahme vor dem Mannheimer Schwurgericht im Prozeß gegen den 2jähr. Friedrich Mayer, der am 1. Juni 1933 in Rheinau den Nachtwächter Emil Pfalzzgraf erſchoß, wurde geſtern nachmittag zu Ende geführt. Die Nachmittagsſitzung war überwiegend durch die Gutachten der drei Sachverſtändigen ausgefüllt. Zunächſt wurden jedoch noch zwei Beamte der Kri⸗ minalpolizei und der Unterſuchungsrichter gehört. Der eine Kriminalpoliziſt äußerte ſich nochmals ein⸗ gehend über den Befund am Tatort. Der Unter⸗ ſuchungsrichter ſchilderte die verſchiedenen Verneh⸗ mungen des Angeklagten. Das Gutachten über den Befund der Leiche erſtattete Profeſſor Schwarzacher, Heidelberg. Er hat an der Leiche Pfalzgrafs, der ein großer, kräf⸗ tiger Mann war, Spuren zweier Schußverletzungen ſeſtgeſtellt. Die erſte bot ſich in Geſtalt einer ſtrei⸗ fenförmigen Abſchürfung der Haut an der linken Nackenſeite dar. Die nähere Unterſuchung ergab, daß dieſe Verletzung zweifellos zu Lebzeiten zugefügt wurde. Dieſer erſte Schuß iſt nach der Anſicht des Sachverſtändigen von halblinks vorne auf den Wächter abgegeben worden, und zwar aus kürzeſter Entfernung; das ergibt ſich daraus, daß in der Haut Splitter unverbrannten und halbverbrannten Plätt⸗ chenpulvers feſtgeſtellt wurden. Die zweite Schuß⸗ wunde, die tödlich wirkte, war ein Einſchuß von halb⸗ links hinten. Dieſe Kugel wurde zweifelsfrei aus größerer Entfernung als die erſte abgefeuert. Die zweite Kugel hat ſämtliche Nervenbahnen zerriſſen und zum unmittelbaren Tod des Wächters geführt. Dieſer muß blitzartig niedergeſtürzt ſein, ohne noch durchgehend von 9 bis 18 Uhr geöffnet iſt. irgendein Lebenszeichen zu geben. Profeſſor Schwar⸗ das Wort, um zunächſt im Namen ſeiner Kameraden Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Die Deutſchlandflieger wieder daheim! Herzliche Vegrüßung auf dem Flugplatz nochmals dafür, daß ſie das Letzte hergaben im Kampf um die Ehre. Durch die Diſziplin und den reſtloſen Einſatz hätten ſie ihm perſönlich eine große Freude bereitet. Sie möchten auch weiterhin die Kamerad⸗ ſchaft ſo hoch halten. 5 2 Ein dreifaches Sieg Heill auf den Führer und auf die deutſche Fliegerei beendete den offiziellen Emp⸗ fang. Während die Kapelle einige Märſche ſpielte, wurden den Fliegern Blumenſträuße von verſchiede⸗ nen Seiten überreicht, darunter von dem Vertreter der Deutſch⸗Amerikaniſchen Petroleum⸗Geſellſchaft, deren Erzeugnis die Flieger auf dem Deutſchland⸗ flug benützt hatten. Hinterher ging es an das Erzählen. Aus den mannigfachen Berichten klang immer wieder das Hohelied der Kameradſchaft durch. Ohne daß es beſon⸗ ders betont wurde, konnte man den Schilderungen doch entnehmen, oͤaß die Anforderungen, die an die Deutſchlandflieger geſtellt wurden, außer⸗ gewöhnlich groß geweſen ſind und daß weit⸗ aus ſchwerere Bedingungen als beim vorjährigen Deutſchlandflug erfüllt werden mußten. Die Mannheimer hatten einen ſehr ſchweren Stand, denn ſie kamen ziemlich unvorbereitet zu dem großen Wettbewerb. Daher iſt es um ſo erſreulicher, daß unſere Flieger unter 22 Verbänden den vierten Platz belegen konn⸗ ten. Andere Fliegerortsgruppen hatten verſchiedent⸗ lich mit ihren Maſchinen die Strecken im voraus abfliegen laſſen. Andere wieder ließen ihrem Ge⸗ ſchwader eine Erſatzmaſchine hintennachfliegen, die alle nur denkbaren Erſatzteile mitführte! Weſentlich bei dem ganzen Flug war noch, daß an die Orter ungeheure Aufgaben geſtellt wurden. Waren doch beſtimmte Punkte zu über⸗ fliegen, die in Karten einzuzeichnen waren. Nicht leicht war dies beſonders im waldigen Gelände, vor allem aber im Induſtriebezirk mit den vielen Eſſen und Schloten. Oft folgten die Einzeichenſtellen ſo raſch aufeinander, daß die Orter nicht ſchnell genug das Papier wechſeln konnten. Es verdient hervor⸗ gehoben zu werden, daß die Mannheimer Deutſchlandflugſtaffel ohne Ausfall und mit der allergrößten Regelmäßig⸗ keit geflogen iſt, ſo daß ſie von allen Staffeln in fliegeriſcher Hinſicht an den erſten Platz kommt. Es wird jetzt Aufgabe ſein, Orter heranzubilden, um im nächſten Jahr beim Deutſchlandflug noch beſſer ab⸗ zuſchneiden. Um die Flieger braucht es uns nicht bange zu ſein, ſolange erfahrene Kriegsflieger wie Bihlmaier und Lochner führend tätig ſind und der Nachwuchs, wie Hofmann und ſeine Kameraden, auf der gleichen Höhe ſteht. Schwarmführer Bihl⸗ maier hatte auch im kleinſten Kreiſe für ſeine Fliegerkameraden nur höchſte Worte der An⸗ erkennung. Waten ſchon die geſtellten Aufgaben ſehr ſchwierig, ſo machte den Fliegern auch das „Wetter ſchwer zu ſchaffen. Am dritten Flugtag war es ſogar ſo böig, daß die Flieger aus den Maſchinen geſchleudert worden wären, wenn ſie ſich nicht angeſchnallt gehabt hätten. Die Schüſſe auf den Nachtwächter Die Sachverſtändigengutachten im Totſchlagsprozeß Mayer— Angellagte einen Heifersheifer? Verſchweigt der zacher iſt dex Auffaſſung, daß ſich der Wächter zu⸗ nächſt gegen den Dieb wandte und dabei den Streif⸗ ſchuß erhielt, daß er ſich dann aber fluchtartig um⸗ kehrte, wobei ihn die tödliche Kugel traf. Dipl.⸗Jngenieur Rinkel, Karlsruhe, äußerte ſich als Schießſachverſtändiger. Er ſtellte feſt, daß aus der Lage der aufgefundenen Hülſen im Hin⸗ blick auf die in Frage kommenden Piſtolenkonſtruk⸗ tionen keine Schlüſſe auf den Standͤpunkt des Täters im Augenblick des Feuerns gezogen werden können. Profeſſor Schneider, Heidelberg, gab das pſychiatriſche Gutachten über den Ange⸗ klagten. Er ſchilderte ihn als keineswegs geiſteskranken, jedoch erblich belaſteten, eigenartigen, verſchloſſenen und ſtillen Sonderling. Mayer legt eine eigen⸗ tümliche Beherrſchtheit und Kühle an den Tag, ſcheint in ſich verſunken und mit ſich beſchäftigt, ein Menſch, der ſeine innere Unruhe nach außen nicht zu erken⸗ nen gibt. Der Sachverſtändige gewann den Eindruck, daß Mayer etwas verſchweigt, daß er einen 40 Helfershefer deckt. Aus dieſem Beſtreben, einen Dritten ja nicht zu be⸗ laſten, habe Mayer ſeine verſchiedenen Geſtändͤniſſe raſch gemacht, um ſie jedoch ſchnell auch wieder zu widerrufen, wenn er durch beſondere Umſtände(z. B. Beſuche) Einblick in ſeine eigene Situation bekam. Der Sachverſtändige ſprach von einer„Maske von Verſchloſſenheit und Unzugänglichkeit“. Unzurech⸗ nungsfähig oder vermindert verantwortlich ſei der Angeklagte nicht. Nach den Gutachten wurde die Verhandlung auf So wurde der Flug gleichzeitig auch zu einer Be⸗ laſtungsprobe für die Maſchinen. Wenn auch das Wetter nicht gerade als ſchlecht bezeichnet werden konnte, ſo war es doch durch die ſtändige Böigkeit un⸗ erfreulich und ſtellte ſomit erhöhte Anforderungen. Aber auch körperlich wurden die Flieger ſtark in An⸗ ſpruch genommen. So ging es am erſten Tage be· reits um.15 Uhr auf die Strecke und erſt um 9 Uhr abends kam man zurück. Nach dreiſtündigem Schlaf ging es ſchon wieder los auf die zweite Etappe, die Lob einbezogen wurden die Mechaniker, die ſich mit einer Gewiſſenhaftigkeit der Motoren annahmen, daß es eine Freude war. ausnahmslos mit Hirth⸗Motoren, die bei dieſer Ge⸗ legenheit eine kaum zu überbietende Leiſtungsprü⸗ fung beſtanden haben. funden haben, herrſchte nur eine Stimme des Lo⸗ bes. Daß auch der frühere deutſche Kronprinz ein⸗ mal in kameradſchaftlicher Weiſe in ihrer weilte, vergaßen die Deutſchlandflieger nicht zu er⸗ wähnen.—* Wettertarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarte 8 ſag 9 den&c. Juni W Owolkenos O nener O naw dedecnt O vomm, O dececxt eNegen Schnee Caubein Nedet R GSKWW leienter o massider Soosoowes Sturmtzcner gorawest die ptene ſuegen mit qem uine. oie dei cen Statonen stenengen cãl. len geden die Temperatur an Oie Uinien verdbinden orte mit gieichegd aut Neeresniread umgerechneten Cuttorucs Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle Frank⸗ furt a. M. vom 26. Juni. Auch geſtern ſetzte ſich mit einer Zufuhr feuchtwarmer ſubtropiſcher Luft die Niederſchlagstätigkeit meiſt in gewittriger Form fort. Zur Zeit ſteigt über Südweſteuropa der Luftdruck rung gerechnet werden kann, die ſich allerdings nur langſam durchſetzen wird. Vorausſage für Mittwoch, 27. Juni Meiſt wolkig und nur zeitweilig aufheiternd, immer noch vereinzelt Auftreten von Regenfällen, bei ſüd⸗ weſtlichen Winden ziemlich warm und ſchwül. Höchſttemperatur in Mannheim am 25. 6. + 27,7 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 26. 16,6 Grad, heute früh 8 Uhr 17 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von ge⸗ ſtern früh /8 Uhr bis heute früh 8 Uhr 8,6 Milli⸗ meter ⸗ 8,6 Liter je Geviertmeter. In den Rheinbädern wurden geſtern nach⸗ mittag 4 Uhr + 21,5 Grad Waſſer⸗ und 27 Grad Waſſer⸗ und 18 Grad Luftwärme. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juni Mhein⸗Pegel 22.2 %25 Aegar-erel 23. 24. 25,26. * Schwetzingen, 26. Juni. Montag morgen zog mit Muſik ein Trupp von etwa 100 Erwerbs⸗ loſen hinaus nach den Schwetzinger Wieſen, die bekanntlich unbar gemacht werden ſollen. Eine friedliche Kolonne des Aufbaues. Schaufel und Spa⸗ auf der Schulter, die Hacke in der Hand.— Bürger⸗ meiſter Stober wies die Kameraden der Arbeit an Dientag vertagt. Das Urteil iſt für den frühen Nach⸗ mittag zu erwarten. Dr.—-m. Froge WOHIN? ent die Arbeit ein. 8 2 2 ◻ eKNeuecene u Es ist der erweiterte Kundendienst, der Ihnen ouch obseits der Tonkstelle wertvolle Oienste leistet. fordern Sie von unserem Tonkwort dos reichholtige Kortenmateriol, domit Sie leichter durch die Sroßstodt fohren, bequemer ihren Reiseweg finden und falls Sie Ausflöge mochen wollen, der oben erden. 85 Sfodtkarten, 20 Stroßenkorten för gonz Deutschlond, öber 150 Tovrenkarten erhalten unsere Kunden cuf Wonsch on vielen SHEII-Tonkstellen. DER voIN KUNBENDIENST * die Ausgabe der Karten erfolgt an den Tank⸗ stellen, die durch ein SHELl-Reise⸗ dienstplakot leenntlich ge- macht sind. keine geringeren Anforderungen ſtellte. Mit in das Die Mannheimer flogen Ueber die Aufnahme, die die Flieger überall ge⸗ Mitte kräftig an, ſo daß mit einer Beruhigung und Beſſe⸗ Luftwärme gemeſſen; heute vormittag 9 Uhr + 21 inf.2 Saea 3* 1521 730 550.40ſJ Wanndeim. 2,34½2,4½3/2,0 Kehl... 255 2,52 2,502,48 2,.45 Jagſtfeld.———2 Maxau..60 3,88 3,79 3,743,74——— 9 im!:.18,2,43.51 2,43 2,40ſ Plochingen.——— Wan 109 444 J0 644 30 Diedesbeim 080.3 030 040 Köln 0˙88lI EFE ihrer neuen Arbeitsſtätte mit herzlichen Worten in 97 ———————————— —————————————————— — eeeeeeeeeeee ————— ———————— ————— ————— 4. Seite /Nummer 285 ————— Kene Maunheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 28. Juni 1934 Veumibschtæs — Vor dem Kriminalgericht in Kalkutta hatten ſich jetzt vier Inder wegen Mordes zu verantworten. Wenn man bisher einen billigen Kriminalroman las, in dem von den ſchaurigſten Mordwaffen die Rede war, ſo konnte man ſich eines Lächelns nicht erwehren. Dieſer Prozeß vor dem Kriminalgericht von Kalkutta aber zeigt, daß die Phantaſie der ſchlechten Kriminalſchriftſteller bei weitem nicht aus⸗ reicht, um das niederzuſchreiben, was jetzt in Wirk⸗ lichkeit geſchah. Der Hauptangeklagte, Benoyendra Pande, hatte ſich mit ſeinem Stiefbruder Amarendra Pande in eine große Erbſchaft zu teilen. Er wollte aber nicht teilen und beſchloß deshalb, ſeinen Stief⸗ bruder aus der Welt zu ſchaffen. Selbſtverſtändlich mußte das unauffällig geſchehen, denn ſonſt würde er wenig von der Erbſchaft haben. Zu dieſem Zweck erſchien er im Juli 1933 bei Dr. Nagarjan vom In⸗ ſtitut für Peſtforſchung und verſuchte, eine Kultur Peſtbazillen von ihm zu erlangen, die er angeblich für die Verſuche eines befreundeten Arztes be⸗ mötigte. Er wurde aber abgewieſen. Wenig ſpäter lernte er die drei mitangeklagten indiſchen Aerzte, Dr. Bhattacharya, Dr. Dhar und Dr. Bhattacharjee, kennen. Er weihte ſie in ſeinen Plan ein und verſprach jedem von ihnen eine grö⸗ ßere Summe, wenn ſie ihn unterſtützen würden. Darauf geſtattete ihm Dr. Bhattacharya, in ſeinem Laboratorium zu experimentieren, damit er erlernte, mit den Bazillenkulturen umzugehen. Es iſt bisher nicht bekannt geworden, mit welchen Kulturen ſich der raffinierte Mörder befaßte. Die erſte, mit der er ein Attentat auf ſeinen Stiefbruder ausführte, ließ innerhalb von 24 Stunden Ratten ſterben, denen ſie auf den Bauch geſchmiert wurde. Dieſe Kultur rieb der Halunke auf die Innenſeite des Stegs einer goldenen Brille, die er ſeinem Opfer zum Geſchenk machte. Der ahnungsloſe Stiefbruder probierte die Brille auf, mußte aber feſtſtellen, daß ſie ihm nicht paßte. Da drückte Benoyendra ihm die Brille mit Gewalt auf die Naſe, um ſo mit Sicherheit eine Hautverletzung herbeizuführen. Die Wirkung war für den Stiefbruder entſetzlich. Er bekam einen Kinnbackenkrampf, ſein Genick wurde ſteif, ſeine Oberlippe verzerrte ſich, und es entwickelte ſich ein ſchwerer Fall von Starrkrampf. Trotzdem aber war die Kultur nicht kräftig genug, einen Menſchen eben⸗ ſo zu töten wie die Ratten. Zwei Aerzte behandel⸗ ten den unglücklichen Stiefbruder und retteten ihn. Nun verſchafften ſich die Verſchworenen eine Kultur Peſtbazillen. Ständig führte der Mörder eine Phiole mit ſich, in der die Bazillen waren. Und endlich ſchien ihm die Gelegenheit günſtig, als er mit ſeinem Bruder zum Bahnhof ging, um eine Fahrkarte zu kaufen, wobei ſie in dichtes Gedränge gerieten. Da tauchte er ſchnell eine Nadel in die Peſtbazillenkultur und verſetzte damit ſeinem Stief⸗ bruder einen Stich. Sechs Tage ſpäter ſtarb dieſer einen qualvollen Todes. Ordnungsgemäß gelangte Benoyendra in den Beſitz des Vermögens. Dem Arzt, der die Todesurſache feſtzuſtelln hatte, kam aber die Angelegenheit verdächtig vor, weshalb er An⸗ seige erſtattete. Tatſächlich gelang es auch der Kri⸗ minalpolizei ſchon nach verhältnismäßig kurzer Zeit, das Verbrechen aufzudecken. Sämtliche Angeklagten wurden jetzt zum Tode verurteilt. * — Wegen eines ſchlechten Scherzes ſtand der eng⸗ liſche Farmer Twigg in der Stadt Alford in Lincoln⸗ ſhire vor dem Richter. Es war der erſte Fall dieſer Art, der jemals in England ein Gericht beſchäftigt hat. Der Farmer unternahm zum erſten Male zu ſeinem Vergnügen eine Fahrt im Flugzeug und be⸗ nutzte die Gelegenheit, um auf ſeine heimiſchen Ge⸗ ſilde eine„Luftbombe“ in der Geſtalt eines Eies ab⸗ zuwerfen. Vor Gericht erklärte er, er habe ſich einen harmloſen Scherz erlaubt, um einmal ſeine Treff⸗ ſicherheit auf die Probe zu ſtellen. Nach ſeiner An⸗ ſicht hätte das Ei auf dem Sportplatz der Stadt lan⸗ den ſollen, der um dieſe Zeit ganz menſchenleer war. Nach der Anſicht des Richters lag aber die Anſicht — 222323 — Das weltberühmte Polizei⸗Inſtitut von Seot⸗ land⸗Yard, das aus unzähligen Kriminalromanen bekannt iſt, ſoll aufgelöſt werden. Die Liquidations⸗ kommiſſion beſchäftigt ſich zur Zeit mit einer bren⸗ nenden Frage: Was ſoll mit dem Verbrecher⸗ Muſeum von Scotland⸗Yard, der ſogenannten „Schwarzen Kammer!, geſchehen? Das Muſeum iſt in einem Kellergewölbe des Po⸗ lizeigebäudes untergebracht. Man ſteigt eine düſtere Treppe hinab und geht durch einen feuchten, matt⸗ beleuchteten Gang bis zu einer geheimnisvollen Doppeltür, die weder eine Nummer noch irgendeine Bezeichnung trägt. Dieſe Tür wird mit einem alt⸗ modiſchen rieſengroßen Schlüſſel geöffnet. Eine ſpär⸗ liche Deckenbeleuchtung vervollſtändigt den Eindruck des Grauens, von dem man beim Anblick zahl⸗ loſer unheimlicher Gegenſtände erfaßt wird, die alle in Verbindung mit einem bekannten Verbrechen der engliſchen Kriminalgeſchichte und ſei⸗ ner Aufklärung ſtehen. Schreckliche Taten rufen dieſe von Blutflecken ver⸗ roſteten Meſſer und andere Mordwaffen in das Ge⸗ dächtnis zurück. Eine unheimlichere Schauſtellung kann man ſich kaum vorſtellen. Auf langen Wand⸗ brettern ſtehen lange Reihen von Köpfen aus dunkel⸗ grauem Lehm. Um dem Hals eines jeden Lehm⸗ kopfes zieht ſich ein eingedrückter Ring. Schlecht ra⸗ ſierte Geſichter, harte und zugleich verzerrte Züge. Es ſind Totenmasken, die den Verbrechern ſo⸗ fort nach der Hinrichtung abgenommen wurden. Der Ring iſt die Spur des Henkerſtricks! Hinter ſtaubi⸗ gen Scheiben liegen vergilbte Karten. Es iſt die Kartei ſämtlicher Verbrechen, mit denen ſich Scot⸗ land⸗Yard beſchäftigt hat. Einbruchswerkzeuge ſo⸗ wie Werkzeuge des Betrugs, falſche Bärte, Perücken, das Mitleid der gutherzigen Menſchen zu erwecken verſtehen, ſind in Glasſchränken untergebracht. In dieſer Sammlung von Betrugsinſtrumenten befindet ſich ein Gerät, das wir ein Tombola⸗Rad ausſieht. Der Gauner, der mit dieſem Glücksrad in ganz Eng⸗ land unter der Landbevölkerung jahrelang gute Ge⸗ ſchäfte machte, hatte einen Affen zum Spießgeſellen! vor, irgendeinem Einwohner der Stadt einen Streich zu ſpielen. Jedenfalls hatte der„Bombenwerfer“ Pech. Denn das Ei traf das niedrige Dach der Poli⸗ zeiſtation, deren Inſaſſen die Herkunft des„Wurf⸗ geſchoſſes“ genau feſtſtellen konnten. Sie überzeug⸗ ten ſich weiter davon, daß das Ei faul war. Der Richter nahm den Fall ſehr ernſt und erklärte, wenn das Ei unglücklich getroffen hätte, ſo wäre vielleicht Unheil angerichtet worden. Nach dem engliſchen Ge⸗ ſetzt ſteht auf dem Abwerfen von feſten Gegenſtänden aus der Luft eine Geldſtrafe bis zur Höhe von 4000 Mark. Der Farmer kam aber mit 50 Mk. davon, da es der erſte Fall war. Der Richter erklärte aber, der nächſte Scherz dieſer Art werde ſeinem Urheber ſicher teurer zu ſtehen kommen. — In der Nähe des Dörſchens Phöben bei der Havel⸗ und Obſtſtadt Werder ſind ſchon verſchiedent⸗ lich wichtige Ausgrabungen aus der altgermaniſchen Zeit gemacht worden, Kürzlich iſt nun das Grab eines germaniſchen Kriegers freigelegt worden, un⸗ ter Mitwirkung des Freiwilligen Arbeitsdienſtes, und dieſem Grabfund kommt große geſchichtliche Be⸗ deutung zu. Das Grab ſtammt aus der Zeit um 500 n. Chr. Der Tote, deſſen Skelett vollſtändig erhal⸗ ten iſt, lag anderthalb Meter unter der Erdober⸗ fläche und als Totenbeigaben fand man bei ihm ein Langſchwert, ein Kurzſchwert, ein aus Feuer⸗ ſtahl und Stein beſtehendes Feuerzeug, eine Bronce⸗ pinzete, einen Knochenkamm und ein auf einer Drehſcheibe gefertigtes graublaues Tongefäß, deſ⸗ dunkle Brillen und Holzbeine, mit denen Gauner Zwei Cexũiſumte Mmral- u eεε Die„schwarze Kammer“ von Scotland-Vard— Eine Pariser Sammlung Mit dieſem Rad konnte man nämlich für zehn Pence ein Pfund gewinnen. Der Gauner hatte aber einen Helfershelfer in der Menge, die auf den Marktplät⸗ zen der kleinen und mittleren engliſchen Städte ſei⸗ nen Darbietungen beiwohnte. Um jeden Verdacht fen das Rad drehen. Der kleine Affe war freilich ehrlicher als ſein Herr. Ahnungslos drehte er das Rad, das der Gauner durch eine geſchickt verdeckte Machenſchaft bei der Nummer zum Stillſtand brachte, die ſich ſein Mithelfer erworben hatte. Dieſe einzig⸗ artige Kriminalſammlung muß jetzt entweder aufge⸗ löſt werden oder in andere Räume untergebracht werden. Ein anderes berühmtes Kriminalmu⸗ ſeum, das die Polizei von Paris angelegt hat, erhebt den Anſpruch, die berühmte„Schwarze Kam⸗ mer“ von Scotland⸗Yard zu übertreffen. Auch hier ſind unzählige Glasſchränke mit unheimlichen Er⸗ innerungen an berühmte Verbrecher untergebracht. Hinter einer Glaswand ſieht man ein kleines Buch in einem ſchwarzen Einband. Es iſt das berühmte Notizbuch des Frauenmörders Landru, in das er alle ſeine Opfer eingetragen und genau die Beträge aufgezeichnet hat, die er für die Verlobung mit der betreffenden Frau ausgegeben hat. Auf einer Seite ſtehen die Ausgaben und das Vermögen des Opfers, auf der anderen ſchwarze Kreuze. Auf Grund der Beweiſe dieſes Buches wurde Landru durch das Fall⸗ beil hingerichtet. In einem Glasſchrank hängt eine Seltenheit, auf den erſten Blick eine harmloſe Lederjacke, die von einem berüchtigten Apachen getragen wurde. Es war unmöglich, den Apachen mit den Händen anzufaſſen, und zwar, weil die Jacke mit kleinen meſſerſcharfen Nägeln verſehen war! Dieſe eigenartige Rüſtung geſtattete es dem Apachen, bei jedem Keſſeltreiben zu entſchlüpfen. Man ſieht ferner einen vergifteten Dolch, mit dem eine berüchtigte Apachenfrau ihre Ne⸗ benbuhlerin tötete. Ein Druck auf einen Knopf im Griff genügte, um einen Tropfen im Augenblick wir⸗ kenden Giftes dem Opfer einzuimpfen. Solche Muſeen ſind nichts für ſchwache Nerven. FF— P—'......'.bBB———————PXPX—XXPPPP——XPPPPPPPPPPPPPTPPTTTTTTXXTTTTTTPPPPPPPPPP———RPPPPPPPPP——————— ſen Speiſereſte ſich als Weizen erwieſen. Von der Kleidung befindet ſich nur auf dem Langſchwert ein Stoffabdruck und vom Ledergürtel iſt nur ein Gür⸗ telanhänger erhalten. Aus der Grabausſtattung ergaben ſich Anklänge an merowingiſche Gräber der gleichen Zeit, und der Fund beweiſt, daß Oſtdeutſch⸗ land bis zur Elbe nicht, wie immer noch angenom⸗ men wird, von der Völkerwanderung ab, alſo von 400 n. Chr. ab, menſchenleer geweſen iſt, ſondern daß es wenigſtens bis zum 6. Jahrhundert von Ger⸗ manen bewohnt war. Xx Der Budapeſter Fabrikant Karl von Freudiger erlitt dieſer Tage einen ſaſt verhängnisvoll gewor⸗ denen Autounſall, der durch eine Biene verurſacht worden war. Freudiger befand ſich auf der Rück⸗ fahrt von einer Hochzeit in Treneſin⸗Teplitz nach Preßburg, und in dem Auto hatten noch vier andere Hochzeitsgäſte Platz genommen. Kurz nachdem das Auto Pöſtyen paſſiert hatte, entdeckten die Fahrgäſte im Innern des Wagens eine Biene. Sie wollten ſie ins Freie jagen, wobei auch der Chauffeur die ihn umſchwirrende Biene abzuwehren ſuchte. Durch die hierdurch erfolgte Ablenkung des Chauffeurs raſte der Wagen gegen einen Baum und kippte um. Alle fünf Inſaſſen wurden verletzt, nur der Chauffeur blieb unverletzt. *. — Eine fröhliche Fahrt veranſtaltete ein auf dem neu bei der Reichsbahn eingeführten Culemeyerſchen Fahrgeſtell durch die Berliner Innenſtadt rollender eines Betruges von ſich abzulenken, ließ er den Af⸗ Güterwagen. Zum erſten Mal wurde ein ſolcher Reichsbahntransport„im Ernſt“ in Berlin geſehen, nachdem im April lediglich einmal eine Probefahrt veranſtaltet worden war. Der Güterwagen wirs von den Schienen auf das herangeführte ſechzehn · rädrige Fahrgeſtell übergeleitet, er ruht dort auf Stützen, und dann wird eine Zugmaſchine vor⸗ geſpannt. Mit 30 Tonnen Gewicht glitt die mächtige Maſſe vom Güterbahnhof beim Anhalter Bahnhof durch die Streſemannſtraße und Wilhelmſtraße an ihren Beſtimmungsort. Aus der Fahrt wurde ge⸗ radezu ein Feſtzug. Die verwunderten Berliner freuten ſich ſehr über dieſe neueſte Errungenſchaft des Straßenverkehrs und ſtellten weiter feſt, daß der Güterwagen 8000 Liter ſüffigen Pfälzerweins aus Neuſtadt an der Haardt enthielt. Um die Berliner Kehlen recht durſtig zu machen, ſaßen auf der Zug⸗ maſchine Kellnerinnen einer Pfälzer Weinſtube in heimatlichen Trachten und ſchwenkten unter Proſit⸗ rufen große Weinkrüge. * — Die Mandatsverwaltung von Tanganjika(frü⸗ her Deutſch⸗Oſtafrika) hat die Herſtellung eine oſt⸗ afrikaniſchen Kriegsfilmes durch eine deutſche Film⸗ geſellſchaft unterſagt. Als Grund für das Verbot wird angegeben, daß die Mandatsverwaltung die Kriegserinnerungen nicht aufzufriſchen wünſche, und im beſonderen das Auftreten bewaffneter Einge⸗ borener nicht zulaſſen könne. Die Vorarbeiten für den Film, der in der Nähe des Kilimandſcharo ge⸗ dreht werden ſollte, waren bereits beendet. Sagesbaleucleꝛ Dienstag, 26. Juni Roſengarten:„Alle gegen einen, einer für alle“, Schauſplel von Friedrich Forſter, Miete 6, 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Roſarium, Neuoſtheim, Harrlachweg: Geöfſnet v. 16—20 Uhr. Köln⸗Düſſeldorfer⸗Rheinfahrten: 14.30 Uhr Speyer— Ger⸗ mersheim und zurück. Autobusſonderfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Heidelberg — Hirſchhorn— Waldmichelbach— Gorxheimer Tol— Weinheim— Mannheim. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarettprogramm mit Gaſtſpiel Oskar Albrecht. Pfalzbau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Konzert und Tanz. Tanz: Palaſthotel Mannheimer Hof, Kaſſee Vaterland. Lichtſpiele: Aniverſum:„Gruß und Kuß Veronika“. — Alhambra:„Zigeunerblut“.— Roxy:„Kleiner Mann, was nun?“— Schauburg:„Wilhelm Tell“. — Scala:„Der Flüchtling aus Chikago“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Sonderausſtellung„Kaiſerdome am Mittelrhein“. Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Ubr. Städtiſche Kunſthalle: Geöfſnet von 11 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Mannheimer Kunſtverein L 1, 1: Gebffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 15 bis 17 Uhr. D 3, 15, ehemalige Diskonto⸗Geſellſchaft: Deutſche Kolonigl⸗ Ausſtellung 1934. Geöffnet von 9 bis 13 und 15 bis 18 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr Leſeſäle; von 11 bis 13 und non 17 bis 19 Uhr Ausleihe. Städtiſche Muſikbücherei I. 2, 9: Geöfſnet von 11 bis 23 Buch⸗ und von 16 bis 19 Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle im Herſchelbad: ausgabe von 10.30 bis 12 und von 16 bis 19 Uhr. Leſe⸗ halle geöffnet von 10.80 bis 13 und von 16.30 bis 21 Uhr. Jugendbücherei R 7, 40: Geöffnet von 15 bis 19 Ubr. n mild, leſcht schäumend, oon Vunderwoll 0 im Geschmock.. arde 9OSSE lube — 9S Hedda Lesfenberger 20 Da fährt Franz ſort:„Un warum hab ich das geſagt? Weil: wenn'n Friſeur,'n Damenfriſeur nämlich, ſchon ne Frau hat, da muß ſe ſo ſein, daß alle Weiber ihr beneiden und denken: mal ſehn, ob ich die nicht ausſtechen kann bei dem Mann. Un kommen immer und immer wieder, nur weil ſe das möchten. Un ich hätte dann niſcht weiter zu tun, als ſo'n bißchen mit denen anzugeben un alles zu ver⸗ ſprechen un niſcht zu halten. So is das doch in unſerm Geſchäft; das könnteſte doch wiſſen. Aber du weiſt's eben nicht und willſt ne Kirche aus unſern Salon machen und läuſt ſo rum, daß ich dich eben manchmal verleugnen muß. Un das hab ich und weil ich das eben ſchon ne Weile getan hab, ich meine denn kommts von ſelber, daß man mal denkt: wozu biſte denn nu egentlich verheiratet.. un möchte auch mal zu ner anderen, die ſo'n bißchen was hermacht... und wird dann ſo'n bißchen gleich⸗ gültig gegen dich... und fühlt ſich gereizt, wenn eine recht ſchick iſt... un wenn's man bloß ſove Hanſemann iſt... Un ſo iſt's eben gekommen un jetzt weiß ich auch nicht mehr...“ Franz hält inne und ſchnauft. Herrgott, iſt das ſchwer, ſowas zu ſagen. Und Nell liegt und hält den Atem an, und was Franz geſagt hat, geht ihr wie ein kalter Strom durch und durch, und jetzt erſt ſieht ſie, wie weit ſchon alles iſt, wie ſchrecklich weit. Minuten vergehen. Franz wartet angeſpannt auf Antwort. Ich hab ſie doch noch lieb, denkt er ver⸗ wirrt, und ſeine Augen verfolgen den Lichtſtreifen, der durch die Fenſterläden hereindringt und an der Decke einen ſchönen hellen Boden über ihren Betten ſchlägt. Ich hab ſie doch noch lieb, denkt er zum hundertſtenmal vielleicht in dieſen Tagen, aber es iſt irgend etwas von Verzweiflung dabei, weil er genau fühlt und weiß, daß liebhaben und liebhaben offenbar zweierlei iſt. „Was ſoll ich denn tun?“ fragt Nell plötzlich leiſe, und ihre Stimme kommt von ganz weit her. Jetzt iſts Franz, der nichts zu ſagen weiß. Ja, was ſoll denn Nell tun? Soll man ſagen: anders werden? Ach, was heißt das: anders werden? „Wenn dir ſchon ein Menſch, wie die Hanſemann gefällt...“, klagt Nell, und Franz, deſſen Hand immer noch auf ihrer Schulter liegt, fühlt deutlich, wie die ſchmale Nell ſich unter der Decke noch kleiner und ſchmaler macht und wie ein Klümpchen Jammer daliegt—„* Ach, ſo geht es nicht. Franz muß jetzt Nell was Gutes antun, ſie tut ihm ja ſo leid und überhaupt Er ſetzt ſich auf und beugt ſich ein wenig zu Nell hinüber:„Ach— die Hanſemann— nee, die Hanſe⸗ mann iſt's ganz ſicher nicht, Nell. Das war bloß— die kam mir bloß mal ſo gerade in die Finger aber in Wirklichkeit, Nell, da brauchſte wirklich keine Angſt zu haben.. aber ich weiß nicht.. ich glaube... ich weiß och nicht wie ich das ſo ſagen ſoll... aber wenn die Unger nicht wäre— weißte— denn wär ich nie an die Hanſemann gekommen. Denn mit der Unger...“ Franz legt den Kopf in den Nacken und es iſt gut, daß jetzt niemand ſein Geſicht ſieht:„Die Unger, weißte— das iſt wie ver⸗ rückt—, wenn die ſo daſitzt und riecht ſo gut, und die Augen— das geht mir glatt in die Knie. Manch⸗ mal denk' ich direkt, das is Liebe, was ich da habe. Un ich kann nicht dafür, Nell, wahrhaftigen Gott nich. Mich hauts eben einfach ſo hin...“ Aus Nells Bett kommt eine kleine heftige Be⸗ wegung, wie ein Zuſammenfahren oder ſo... Aber dann iſt es ganz ſtill, unheimlich ſtill, und Nell liegt noch weiter draußen am Rand. Franz ſieht es ganz genan „Nell?“ „Ja, Franz? Ich möchte gern ſchlafen, Franz Komm, leg dich... Gute Nacht, Franz“ Da legt ſich Franz. Und verſteht das alles nicht, will weiter lauſchen, was drüben geſchieht, und will auch noch was Gutes ſagen, aber es dreht ſich ihm alles, und der Bogen an der Decke iſt ganz nah und ſchmerzt in den Augen, und das Bett iſt wie ein Meer, man muß drin verſinken und alle Gedanken und Sor⸗ gen nur ſo ſchwimmen laſſen Franz ſchläft. Hände auf ihren Mnud, daß Franz nichts hört, wie Jes ſie rüttelt und ſchüttelt vor Weh. Der dumme Und Nell liegt und preßt beide Junge ſagt: es iſt nicht die Hanſemann und will ſie tröſten. Und reißt ſie und ſich in den Abgrund. Denn die Unger, das iſt doch viel, viel ſchlimmer. Gegen die kann man keine Verachtung ins Feld ſchicken, die muß man dulden und anerkennen. Tief in der Nacht, ganz geborgen in Stille und Dunkelheit, faltet Nell plötzlich die Hände nud flüſtert.„Lieber Gott,“ flüſtert Nell,„wenn dͤu da biſt und haſt mir die Unger auf den Hals geſchickt und willſt mir zeigen, wie klein ich bin gegen die, und überhaupt— lieber Gott, dann mach, daß ich jetzt weiterkann. Ich will ja bloß leben, lieber Gott, nicht ganz den Franz verlieren...“ Draußen ſchlägt die Uhr vier, nud der erſte Milch⸗ wagen rattert vorbei. Siebzehntes Kapitel Strahlender Hochſommer. Die Tür zu Horns Salon ſteht jetzt den ganzen Tag ſperrangeweit auf, und die Sonne tanzt in breiten, warmen Bändern bis hin zum Damenſalon, und Franz hat einen Ven⸗ tilator da, der ſein ganzer Stolz iſt, und für ſeine Kundſchaft jederzeit angeſtellt wird. Ueberhaupt— die feine Kundſchaft hats gut bei Franz Horn. Neben der Leſemappe hält er jetzt noch eine gute Zeitung, und ſeinen alten nicht ſo ſehr guten Radibapparat hat er gegen einen beſſeren umgetauſcht — auf Stottern allerdings, aber immerhin, er hat ihn. Und Nell hat hübſche Kiſſen für die Ungerſchen Seſ⸗ ſel genäht, und die fleißigen Lieschen im Blumen⸗ tiſch blühen wie verrückt— ach, es iſt wirklich ſehr hübſch jetzt bei Horns, und die Preiſe ſtehen auch ſchon nicht mehr im Fenſter. Dafür aber einige weitere Starphotos: rechts von der Unger prangt die Melitta, links eine aus dem Metropol und der bekannte Wunderlich aus dem Kabarett„Rote Tüte“, den hat ſich der Franz ſchließlich auch noch beſorgt. Das Schönſte aber iſt: der Dauerwellenapparat macht ſich ganz gut bezahlt. Zwar iſt um ſeinet⸗ willen vieles hängen geblieben, der Onkel Karl Kühn mit ſeinem Geld und der Klotz und auch das Möbel⸗ geſchäft— aber Franz trägt leicht daran. Sehr leicht. Zu leicht wahrſcheinlich. Es iſt wieder Sonntag, und Nell und die Krüger ſitzen in Schildhorn am Waſſer. Die Krüger hat Ferien und geht jeden Tag heraus, denn zu mehr langts nicht, und wenn mans nicht ſo genau nimmt und rennt mit ein bißchen guter Laune durch den Grunewald, dann kann man ſich ſchon ganz leicht einbilden, es iſt richtige Sommerfriſche, Harz oder Thüringen oder ſo Aber das die Krüger heute mit Nell zuſammen⸗ ſitzt, das hat ſeinen beſonderen Grund. Das hängt nicht bloß damit zuſammen, daß Franz wieder mal— wie oft jetzt— zum Rennen iſt. Obwoh es natürlich Fräulein Krüger leid getan hat, wie Nell da ſo gott⸗ verlaſſen am offenen Fenſter in ihrer Stube ſaß und ſo ein bißchen lächelte und ſagte, ſie wäre extra zu Hauſe geblieben, es ſei ihr nicht ſo ganz beſonders, und aus dem Rennen macht ſie ſich ſchon gar nichts, und darum ſei Franz eben allin weg. Kurzum— die Krüger hat Nell aufgepackt und mit nach Schiloͤhorn geſchleppt, und Nell hat ſich auch gar nicht lange gewehrt, und jetzt liegt ſchon ein Schimmer von Rot über ihrem Geſicht, und die Augen haben wieder was Junges, wie es ſich gehört. Man muß übrigens nicht denken, daß Franz mit der Hanſe⸗ mann zum Rennen gefaͤhren iſt. Franz iſt ganz allein gegangen nud nicht nur zum Vergnügen, ſondern weil ihm ein Bekannter, ein Fiſchhändler Korngold aus der Rheinſtraße, einen guten Tipp gegeben hat, und jetzt wird Franz ganz groß ſetzen und nen ordent⸗ lichen Batzen Geld mit nach Hauſe bringen. Soll Nell ihn da etwa zurückhalten und ſagen: geh mit mir aus, Franz, für die Eintrittskarte können wir ſchon einen ganzen Abend in der Neuen Welt ſidel ſein? Nein, das kann Nell natürlich nicht— es würde wie Mißtrauen ausſehen und dann— Nell ſitzt am Waſſer und beißt in den ſchönen Apfel, den die Krüger ihr angeboten hat, und denkt darüber nach, warum es ſich jetzt wohl Sonntags immer ſo macht, daß jeder von ihnen allein ausgeht oder einer immer im letzten Augenblick einen Grund findet, zu Hauſe zu bleiben. Wie ſo zwei Pferde, die die ganze Woche zuſammengeſpannt ſind und drängen Sonntags auseinander... Und ſelbſt, wenn der Franz ſie jetzt wirklich hinterginge und wäre nicht bloß mit dem Fiſchhändler Korngold, ſondern außer⸗ dem auch mit der Hanſemann auf dem Rennen— wenn ſchon. Lieber ſo, als dieſes Nebeneinander mit dem qualvollen Bemühen, die Langeweile zu verber⸗ gen und zu tun, als ſei alles wie früher. Denn nichts iſt wie früher. Die Unger— ſo ahnungslos ſie iſt— ſteht oͤaswiſchen und Franz' raſtloſe Unruhe, er läuft ja umher wie einer, der jeden Tag denkt, es muß ein großes Wunder geſchehen. Fortſetzung folgt. K5 ————————————— —— ———— —— Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe F. Seite /Nummer 285 Schalke ein würdiger Meiſter Preſſeſtimmen zur Oeutſchen Fußball-Meiſterſchaft Schalkes Sieg in der Deutſchen Fußball⸗Meiſterſchaft iſt in faſt allen deutſchen Fußball⸗Gauen mit Befriedigung auſgenommen worden. Man gönnt den tapferen„Ruhr⸗ knappen“ dieſen großen Erfolg von ganzem Herzen. Nicht nur weil ſie im Berliner Poſtſtadion bewieſen haben, daß ſie die tatſächlich beſte deutſche Mannſchaft dieſes Jahres ſind, ſondern beſonders auch deshalb, weil ſie jahrelang ver⸗ gebens den Beſitz der„Germania“ anſtrebten und nun end⸗ Iich zum wohlverdieten Erfolg kamen. Die Art, in der ſich Schalke ſeine Meiſterſchaft erkämpfte, verdient höchſte Be⸗ wunderung. Fünf Minuten vor dem Schlußpfiff noch ge⸗ ſchlagen zu ſein und dann doch noch Sieger zu werden, das iſt eine Leiſtung, die eines Deutſchen Meiſters würdig iſt. d. Was die Sportpreſſe ſagt: „Der Montag“ Berlin Der große Erfolg der Schalker wurde voll verdient errungen. Denn mit einer faſt unvor⸗ ſtellbaren Energieleiſtung entriſſen in halbſtündigem wil⸗ dem Endſpurt die zwei Helden der braven Knappenmann⸗ ſchaft, Kuzorra und Szepan, durch zwei Tore während der letzten fünf Spielminuten den:0 führenden Nürnbergern den ſchon greifbar nahe winkenden Lorbeer. „Bg am Mittag“ Berlin: Der Bundestrainer Nerz konnte von Schalkes betontem Defenſivſpiel ſicherlich nicht befriedigt werden. Dadurch lief das Spiel in der erſten Halbzeit zu verkrampft und der„Club“, bei dem Köhl, Krei⸗ ſel und Billmann ihre Leipziger Form weit übertrafen, wirkte, weil er ſeine Reihen öffnete, reifer und überzeugen⸗ der. Vom vielgerühmten W⸗Syſtem und Kreiſelſpiel Schalkes war anfangs wenig zu ſehen. Die Gelſenkirchener ſicherten ſich erſt ihren Erſolg, als Szepan nach vorne ging und damit ihre größte Spielerperſönlichkeit vom guten Ab⸗ wehrſpieler zur gefährlichen Angriffswaffe avancierte. Das war entſcheidend! „Montagspoſt“ Berlin: Die gewaltigen Maſſen waren mit ihren Sympathien bei Schalke, aber Schalke hielt zu⸗ nächſt nicht das, was man erwartet hatte. Die Mannſchaft hatte ſich vor der Pauſe ein Syſtem zurechtgelegt, das von allen bisherigen abwich. Nürnberg, auch nicht gerade in großer Verfaſſung, hielt wenigſtens zum ofſenſiven Spiel und hatte damit einigen Erfolg. In der erſten Hälfte waren die Süddeutſchen größtenteils beſſer als Schalke. Nach der Pauſe bekam das Spiel ſofort eine andere Wendung. Schalke drängte Nürnberg völlig in ſeine Hälfte zurück, brachte aber Iange beim beſten Willen nichts fertig. Und doch kam das beſſere Können der Schalker zu ſeinem Recht. In den letz⸗ ten fünf Minuten fiel die Entſcheidung. „Der Neue Tag“ Köln: Schalke iſt in den letzten 30 Minuten eine wahre Meiſtermannſchaft. Und Szevan wieder Dreh⸗ und Angelpunkt des Ganzen. Diesmal aber nicht als Mittelläufer, ſondern von dem Augenblick an, wie er als Stürmer ſeinen Platz mit Nattkämper gewechſelt hate. Ganz groß auch die Leiſtung eines Kuzorra, der trotz ſeines Leiſtenbruchs ſich in den entſcheidenden Minuten auch körperlich voll einſetzte und den man zum Schluß halb ohn⸗ mächtig vom Platz tragen mußte. Bei der Nürnberger Mannſchaft, der noch in der letzten Minute der ſichere Sieg entging, ſpielte der alte 41jährige Haudegen Popp eine überragende Rolle; ihm und dem groß⸗ artig disponierten Torwart Köhl haben es die Bayern zu verdanken, daß ſie nicht im Laufe der letzten Halbzeit 45 Treffer in den Kaſten bekamen. „NS-Sportſchau“ Nürnberg: Warum verlor der Club? Es war nach dem Führungstreffer der Nürn⸗ berger eigentlich anzunehmen, daß die Mannſchaft die Nerven aufbringen würde, um das Ergebnis bis zur letzten Konſequenz durchhalten zu können, aber der Elan der Schalke⸗Mannſchaft triumphierte doch und brachte den Weſtdeutſchen den verdienten erſten Deutſchen⸗Meiſter⸗Titel ein. Man muß das feſtſtellen und dem Meiſter die Ge⸗ nugtuung zuteil werden laſſen, daß er auf Grund ſeines beſſeren und zweifellos klareren Spiels den Sieg ver⸗ diente. In der erſten Halbzeit waren beide Mannſchaften ziemlich gleichwertig... man ſah von beiden Seiten wohl techniſch gute Leiſtungen und ſichere Abwehren, aber keine Angriffe, die das Zeichen von Klaſſe trugen... Nach dem Wechſel kam dann Schalke ganz groß in Fahrt und lieferte ein Spiel, das ihm zuletzt den Sieg eintrug. Man ſah da wundervolle Kombinationen, ſchnelle Vorſtöße der Flü⸗ gel und ſaubere Flanken und es war nur eine Frage der Zeit, wann der fällige Ausgleich kommen würde. Daß er nicht kam, war einmal darin zu ſuchen, daß die Schalke⸗ ſtürmer verdammt ſchlecht ſchoſſen und ſich vor dem Tore überhaupt ſehr hilflos zeigten, und zweitens darin, daß die Nürnberger, wie einſt, groß verteidigten. Erſt als der Ausgleich doch noch gefallen war, war es auch mit dem Widerſtand der Nürnberger vorbei und die Mannſchaft war ſorglos und auch niedergeſchlagen, und in dieſem Augenblick gelang es den Weſtdeutſchen, das Wunderbare NSDAP-Nfiſieilungen Aus Hartelemtlichen Bekanntmachungen entnommen Anordnung der Kreisleitung Betr. Schule für Politik Am Mittwoch, 27. Juni, 20 Uhr, ſpricht in der „Harmonie“, D 2, 6, Miniſterialrat Prof. Dr. Fehrle über das Thema: 9 „Deutſches Volkstum“. Zur Teilnahme ſind alle Kreisamtsleiter, Kreisabteilungs⸗ leiter, Ortsgruppenleiter, Ortsamtsleiter und Zellenwarte des Kreiſes Mannheim verpflichtet. Dr. R. Roth. NS⸗Frauenſchaft Ketſch. Heute, Dienstag, 20.90 Uhr, Mitglieder⸗ Verſammlung im„Adler“. Neckarau. Mittwoch, 27. Juni, 20.30 Uhr, Mitglieder⸗ verſammlung im Evang. Gemeindehaus. Rheinau. Donnerstag, 28. Juni, 20.15 Uhr, Mit⸗ gliederverſammlung im„Badiſchen Hoj!“, Deutſches Eck. Mittwoch, 27. Juni, fällt der Heim⸗ abend aus. Unterbaun 1/171. Mittwoch, 7. Juni, 20 Uhr, tre⸗ ten die Unterführer und Sachbearbeiter der Gefolgſchaften auf dem Gockelsmarkt an. Deutſches Jungvolk Stämme Heide, Kayſerwörth, Altrhein, Gartenfeld. Heute, Dienstag, 17—19 Uhr, Stadion. Lauf, Spiel, Boxen. Aus jedem Fähnlein haben drei Führer oder ſportbegabte Jungen anzutreten. Sportkleidung. Stamm Eichelsheim. Die Perſonalien der Jungenſchaf⸗ ten ſind ouſ dem ſchnellſten Wege dem Stammführer zuzu⸗ ſtellen.— Mittwoch, 27. Juni, im Heim Waldpark⸗ zuſtande zu bringen, aus einer knappen Niederlage einen ebenſo knappen und rechtmäßig verdienten Sieg zu machen. „NS⸗Sportbericht“ Stuttgart: Der Sieg der Schalker iſt verdient. Schalke hat in der erſten Spielhälfte zwar nicht voll überzeugt, aber doch eine gute, abgerundete Lei⸗ ſtung vollbracht. Nach der Pauſe aber lief der Weſtfalen⸗ meiſter zu einer ausgezeichneten Form auf, etwa 30 Mi⸗ nuten lang hatte Nürnberg nur noch zu verteidigen. Die beſten Leute der Schalker waren Szepan und Kuzorra. Was dieſe beiden Internationalen in dieſem Kampf geleiſtet haben, iſt ſchlechthin nicht mehr zu übertreffen. In den hinterſten Reihen der Schalker zeigten ſich zwar Mängel. Lediglich die Unentſchloſſenheit des Nürnberger Sturms half Bornemann und Zajons über Geſahren hinweg. Nach grandioſem Kampf mußten die Nürnberger der beſſeren Mannſchaft Sieg und Meiſterſchaft überlaſſen. Bei der Halbzeit dachte man noch an die Möglichkeit eines Nürnberger Sieges. Da aber beging die Mannſchaft den unverzeihlichen Fehler, in Abwehrſtellung zu rücken. Die 40 000 Zuſchauer haben einen von Anfang bis Ende äußerſt ſpannenden Kampf erlebt, der in der letzten Spielminute zu Gunſten der beſſeren Mannſchaft entſchieden wurde. um den Bezirkspokal Inſolge eines außerordentlich ſtarken Privatſpielbetrie⸗ bes der bis jetzt noch im Wettbewerb um den Pokal im Rennen liegenden Maunſchaften, fanden in der Pokalkon⸗ kurrenz nur zwei Wettſpiele ſtatt, die beide den erwar⸗ teten Ausgang nahmen: Spog 07 Mannheim— Alemannia Rheinau:0 SpVg Neckargemünd— Turner Plankſtadt:2 Einen ſelten ſchweren Kampf hatte die Spxg 07 auf eigenem Gelände gegen die aufwärtsſtrebende Alemannio Rheinau zu beſtehen, die wiederum, wie einſt in der A⸗ Klaſſe gegen die Neuoſtheimer eines ihrer beſten Spiele lieferte. Obwohl 07 Mannheim dem Gegner in techniſcher Beziehung klar überlegen war, ſtand der Sieg erſt mit dem Schlußpfiff des einwandfrei amtierenden Schiedsrichters Strein⸗Sandhofen feſt. Alemannia verſtand es ausgezeich⸗ net, der beſſeren Spielkunſt des Gaſtgebers mit einem elan⸗ vollen Draufgängertum zu begegnen und hätte das Schluß⸗ dreieck der Neuoſtheimer, das in Hildebrand einen ganz famos haltenden Torwart zwiſchen den Pfoſten und in Chriſt einen überragenden, routinierten Verteidiger hatte, nicht einen außergewöhnlich guten Tag gehabt, dann hätte wohl Rheinau den Sieger ebenſogut ſtellen können, obwohl ſeine Läuferreihe der gleichen Linie von 07, die mit Dein — Müller— Ullmrich ſehr gut beſetzt war, in Spielaufbau Weitere Entſcheidungen im Aufſtiegskampf In Nordheſſen: Auch Boruſſia Fulda Auch im Gau Nordheſſen fiel am Sonntag die letzte Ent⸗ ſcheidung bei den Aufſtiegskämpfen. Boruſſia Fulda ſetzte ihren Siegeszug in der Gruppe Nord fort. Diesmal G. wannen die Boruſſen in Wallau gegen den dortigen FV. nach wieder hervorragenden Leiſtungen mit:1(:). Ohne Punktverluſt hat damit Fulda ſeine Aufſtiegskämpfe be⸗ endet und ſteigt nun neben dem Sieger der Gruppe Sü d, Spogg. Langenſelbold, in die erſte Klaſſe auf. Das noch ausſtehende Spiel zwiſchen Wallau und Kaſſel iſt ohne Bedeutung. In Baden: Germania Karlsdorf Auch der„rückſtändige“ Gau Baden hat ſeinen erſten Vertreter für die Gauliga ermittelt. Es iſt Germania Karlsdorf, die an dieſem Sonntag den FC. Villingen vor 2000 Zuſchauern knapp mit:2(:0) ſchlug. Die Tabelle zeigt jetzt folgende Ordnung: Germania Karlsdorf 3 Sp.:3 Tore:0 P. Mannheim 08 3 Sp. 67 Tore:4 P. Villingen 4 Sp. 79 Tore:6 P. Hier wird alſo das noch onsſtehende Spiel zwiſchen Germania Karlsdorf und Mannheim 08 die Frage nach dem zweiten Aufſtiegsverein löſen. Spygg. Weiden und BC. Augsburg in Bayern Die große Serie der Spiele um die bayeriſche* meiſterſchaft erlebte am Sonntag ihren Abſchluß. Neben der Spogg. Weiden qualifizierte ſich der BC. Augsburg durch ein:5 Unentſchieden gegen Weiden für die Gau⸗ liga. Viktoria Aſchaffenburg lieferte gegen den Tabellen⸗ dritten Bayern Hof einen aufopfernden Kampf und ſchaffte ein:1 Unentſchieden. Vor 1000 Zuſchauern lieferten ſich die Mannſchaften unter der guten Leitung von Maul⸗ Nürnberg einen ſchönen Kampf, der gerechterweiſe un⸗ entſchieden endete. Deutſchlanoflug 1934 Der Deutſchlondflug des Jahres 1934 hat— wie ſchon mehrfach geſagt— mit ſeinen Vorgängern Schritt gehalten. Im Gegenſatz zum Vorjahre ſtand aber diesmal einzig und ſtraße 27a, um 20.15 Uhr, Fähnleinführerſitzung. Alle Sachen betr. Abrechnung(Aufnahmeſcheine, Ueberweiſungs⸗ ſcheine, Stärkemeldungen uſw.) ſind mitzubringen. Bd M Lindenhof. Heute, Dienstag, 19,30 Uhr, Antreten zum Turnen auf dem Pfalzplatz. Neckaran⸗Almenhof. Donnerstag, den 28. Juni, im Evang. Gemeindehaus gemeinſamer Heimabend, zu dem die Eltern herzlich eingeladen werden, Für die Mädels iſt Teilnahme Pflicht. 20 Pfg. ſind mitzubringen. BdMJ Lindenhof. Heute, Dienstag, 18 Uhr, ſämtliche Mädel der JM⸗Gruppe 1 treten in Uniform am Pfalzplatz an. Ausweiſe mitbringen! Abweſenheit muß vorher der Füh⸗ rexin ſchriftlich entſchuldigt werden. Jungmädelgruppe Neckarſtadt⸗Oſt. Heute, Dienstag, pünktlich 18,30 Uhr, Singen auf dem Herzogenriedpark. Bet Regen vor der Polizeiwache. Es treten ebenfalls die bei⸗ den Samstag⸗Heimabende von H. H. an. NSB50 Kreisſchule Maunheim. Ich mache erneut darauf auf⸗ merkſam, daß der auf heute, Dienstag, angeſetzte achte Schulungsvortrag pünktlich um 19,15 Uhr beginnt. Spre⸗ cher: Pg. Dr. Roth, Mannheim. Der Kreisſchulungsbeauftragte: gez. Bieber. Neckarau. Dienstag, 26. Juni, 20 Uhr, Amtswalter⸗ ſitzung im„Zähringer Hof“. Sämtliche Betriebszellen⸗ oblente und Straßenzellenwarte erſcheinen. NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Betr. Einlaßkarten für das Strauß⸗Konzert. Die Ab⸗ rechnung der Straußkarten hat ſofort zu erſolgen. Als äußerſter Termin wird hiermit Mittwoch, 27. Juni, 12 Uhr, feſtgeſetzt. Nach dieſem Termin werden grundſätz⸗ 26. Internationale Vodenſeeregatta Beſetzung wie noch nie zuvor— Alemannia⸗Karlsruhe holt ſich den Zeypelin⸗Bierer Die Sonne eines goldenen Frühlings iſt dem Sommer⸗ anſang treu geblieben und ihre ganze ſtrahlende Kroft wurde dem Bodenſee für die 26. Internationale Bodenſee⸗ Ruderregatta geſchenkt, der nicht immer dieſe Gunſt be⸗ ſchieden war. Man verſteht in Konſtanz die Bedeutung dieſer ſportlichen Wen dung, die darin beſteht, daß erſtmals eine Reihe von Rudervereinen aus dem Reich an der Bodenſee⸗Regatta mitgewirkt haben, was auch eine wirtſchaftliche Seite hat. Dankesfreudigen Herzens iſt man Gaſtgeber für die Brüder aus dem Reich, von denen aus weiterer Entfernung vom See Münchener RC 1880, Rhein⸗Club Alemonnia Karlsruhe, RC Stuttgart⸗ Cannſtatt, RC Donau Ulm erwähnt zu werden verdienen. Darüber hinaus trägt aber dieſe 26. Bodenſee⸗Regatta den Glanz bemerkenswerter ausländiſcher Teil⸗ nahme. Da iſt der Deutſche RC Zürich, die Ruder⸗ ſektion des FC Zürich, die Nordiſka Roddföreninger Zü⸗ rich, die Grashopper Zürich, der Ré Reuß Luzern, der RV Induſtrieſchule Zürich, die Societa Canottieri„Cereſio“ Gandiſa⸗Caſtagnola, der RC Schaffhauſen, der Holztech⸗ niker RG Zürich, die Rhenanio St. Johann Baſel, RE Baſel, der Seeelub Rorſchach, der Aviſon Romand Zürich, der RC Thalwil Zürich, der Seeclub Zug und der Belvoir RC Bürich. Das erſte Rennen, der Junior⸗Vierer, gab gleich eine Ueberraſchung, indem Alemannio Karlsruhe den Sieg nicht an ſich bringen konnte, ſondern an dritter Stelle endete, hinter RC Schaffhauſen mit:35,8 Min. und hinter Deutſcher RV Zürich mit:50 Min. Karlsruhe benötigte:52,2 Min. In größerem Abſtand ſolgte Fuß⸗ ballelub Zürich in:01,8 Min. und Deckung etwas unterlegen war. Die Zuſammenarbeit der 07⸗Stürmer, die von Ludwig fein geführt wurden, war etwas reibungsloſer aufgezogen, auch hatte man nicht das Pech, wie der gegneriſche Angriff auf eine ſchwer zu ſchla⸗ gende Deckungslinie zu ſtoßen, denn Verteidiger Engel⸗ hardt von Rheinau leiſtete ſich einige Kiſten, die ſeinem guten Torwart Benz, der übrigens die tollſten Bälle hielt, ſtark an die Nerven gehen mußten. Das einzige Tor des Tages, das über Sieg und Niederlage entſchied, fiel bereits nach ſieben Spielminuten durch Ludwig. Nach dem Wechſel hatte 07 eine längere Drangperiode des Gegners zu über⸗ ſtehen, verſtand ſich aber wieder freizumochen und in einem wuchtigen Endkampf ſeinen Erſolg zu behaupten. Ebenfolls ſehr erbittert umhämpft war der Ausgang des Spieles der Kreisklaſſigen. Neckargemünd hatte wie⸗ derum das große Glück gehabt, einen der ſchwächſten Mit⸗ bewerber zum Gegner zu haben. Man benötigte aber das ganze Können, um die braven Turner, die mit einem Rieſeneifer ans Werk gingen, beſiegen zu können. Das nächſte Spiel von Neckargemünd ſteigt gegen die Neuoſt⸗ heimer und man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß es dann mit dem Glanze ber Leute aus dem Neckartal ſehr leicht vorbei ſein kann, wenn 07 ſeinen Gegner in deſſen Spielſtärke nicht unterſchätzt. 8S. allein die Mannſchaftsleiſtung im Vordergrund und es ſpricht für die Kunſt unſerer Piloten, daß in dieſem Jahre von 22 geſtarteten 21 Verbände das Ziel auf dem Tempelhofer Flughafen erreichten. Lediglich die Gruppe Ruhr⸗Niederrhein muß noch auf ihre endgül⸗ tige Placierung warten, da hierfür vorläuſig einige not⸗ wendige Unterlagen nicht vorhanden ſind. Den Sieg hat, wie bereits gemeldet, wieder Hannover davongetragen. Den zweiten Platz belegte die Siebener⸗ Gruppe Eßlingen vor dem Fünſerverband Oberſchleſien. Das amtliche Ergebnis: Verbünde Maſchinen Punkte 1861 1. Flieger⸗Ortsgruppe Hannover 3 2. Flieger⸗Untergruppe Eßlingen 7 1304 3. Fliegeruntergruppe Oberſchleſien 5 1292 4. Ortsgruppe Mannheim⸗Ludwigshaſen 7 12⁵8 5. Fliegeruntergruppe Heſſen⸗Darmſtadt 3 12⁵6 6. Flieger⸗Untergruppe Oberbayern 8 12²⁴4 7. Flieger⸗Untergruppe Berlin 2 12¹3 8. Flieger⸗Untergruppe Berlin 5 1201 0. Glieger⸗Ortsgruppe Bremen 5 1169 10. Flieger⸗Untergruppe Berlin 3 1469 11. Flieger⸗Ortsgruppe Danzig⸗Langfuhr 6 1151 12. Flieger⸗Ortsgruppe Königsberg 6 1137 13. Flieger⸗Ortsgruppe Hamburg⸗Altona 3 1118 14. Fliegeruntergruppe Berlin 3 1092 15. Flieger⸗Untergruppe Berlin 4 105⁴ 16. Flieger⸗Untergruppe Berlin 7 1010 17. Flieger⸗Untergruppe Dresden 3 1008 18. Fliegerortsgruppe Osnabrück 2 97⁰ 19. Flieger⸗Ortsgruppe Magdeburg 3 9⁵8 20. Fliegeruntergruppe Düſſeldorf 4 862 Den„Grand Prix de Paris“, die mit 600 000 Francs ausgeſtattete wertpollſte europäiſche Dreijährigenprüfung gewann das engliſche Pferd Admiral Drake unter Steve Donoghue. Der Kölner Herreufahrer Hochkappler gewann das über 160 Km. führende Amateur⸗Straßenrennen„Rund um Frankfurt“ vor Heller⸗Schweinfurt. Mang⸗Frankfurt und Die Zeit des Siegers betrug:00:51 unden. lich keine Karten mehr zurückgenommen, ſondern werden als verkauft betrachtet und gehen zu Laſten des Betriebs⸗ zellenobmannes bzw. des Abholers. Bei dieſer Gelegen⸗ heit wird darauf hingewieſen, daß in Zukunft die geſtellten Termine auch pünktlich eingehalten werden. Eintrittskarten für das Volksſchauſpiel„Andreas Hofer“ in Viernheim können auf der Kreisbetriebszellenabteilung in L 4, 15, abgeholt werden. Die Preiſe ſind./ 1,20 bzw. 0,80 einſchl. Fahrt. Letzter Abrechnungstermin: 4. Juli. Die Betriebszellenobleute werden gebeten, im Laufe der nächſten Tage bei uns zur Empfangnahme der Eintritts⸗ karten zum Volksſchauſpiel„Andreas Hoſer“ in Viernheim vorzuſprechen. Ne⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Kreis Mannheim. NS⸗Hago Humboldt. Unſere ſämtlichen Mitglieder ſind verpflich⸗ tet, die heute, Dienstag, 20.30 Uhr, im„Kaiſergarten“ ſtattfindende öſſentliche Verſammlung der PO zu beſuchen. Ferner weiſen wir darauf hin, daß die Dienſtſtunden der Geſchäftsſtelle, die von Montags bis Freitags von 17—19 Uhr ſtattfinden, unbedingt eingehalten werden müſſen. Deutſche Angeſtelltenſchaft Fachgruppe Einzelhandel. Heute Mitglieder⸗Verſomm⸗ Lung, 20.15 Uhr, im„Deutſchen Haus“, C 1, 10/11, Re⸗ ferate. Unterbezirksleiter Pg. Griesbach:„Unſere zu⸗ künftige Arbeit in der DA:; ſerner der Sportreferent des Sportamtes Mannheim⸗Ludwigshaſen der NS⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“:„Zweck und Ziele des Sportamtes“. Fachgruppe Verſicherungen. Mittwoch, 27. Jnni, 20.30 Uhr, im Saale des„Deutſchen Hauſes“, 0 1, 10/11, Mitgliederverſammlung. Referenten: Abteilungsleiter Bk. Lührs:„Die Verſicherungsmöglichkeiten im Binnenhan⸗ 15.30 Uhr. Einkochen und Steriliſieren. Zuberei⸗ del“; ferner der Sportreferent des Sportamtes Mannheim⸗ Der Jungmann⸗Einer ſiel nach ſchönem Sport, wie er⸗ wartet, an den Konſtanzer Morquardt, den Sieger von Stuttgart in:102, vor Nordiſka Roddföreningen Zürich in:21,4 und dem Italiener Gavazzini. Den Seegig⸗Vierer(für Schüler) holte ſich nach dauernd ſehr hartem Kampf Induſtrieſchule Züri ch.27,8) vor Undine Radolfzell(.:28,4) und RC Baſel(:30). Ein ſcharſes Rennen wurde der Fürſtenberg⸗Achter für Jungmannen zwiſchen dem Konſtanzer Neptun, dem man beſte Ausſichten gab, und dem FC Zürich.— 1. SC Zürich:18,8; 2. Neptun Konſtanz:20,4; 3. RC Baſel:53; 4. Deutſcher RV Zürich:45,8. Beim Beſchränkten Jungmann⸗Vierer lieferten ſich Ra⸗ dolfzell Undine und Aviſon Romand Bürich ein ſcharſes ſchönes Rennen. 1. Aviſon Romand Zürich 712,4 5 Rhenania St. Johann Baſel:19,2; 3. Undine Radolfzell :21,8; 4. Induſtrieſchule Zürich:28,4. Der Erſte Einer gab gute Leiſtungseinblicke in die Schweizer Stu dach und Rufli⸗Zürich. 1. Studach⸗ Grashopper Zürich:09,2; 2. Ern Zürich:10,8; 8. Garazzini⸗Gandria:15,4; 4. Meiſter⸗Schafſhauſen:85; 5. Locher⸗Grashopper Zürich. Der Seegig⸗Vierer wurde eine Beute eines neugeſchaf⸗ ſenen Schweizer Vereins RC Thalwil, der den ein⸗ zigen Konkurrenten SC Rorſchoch mit Bootslänge hinter ſich ließ. Zeiten 1.:55,2; 2.:01,½ Minuten. Ein Schweizerkampf wurde der Zweier ohne Steuer⸗ mann, wo Deutſcher Ruderverein Zürich gegen Grashopper Zürich ſtand. Ruderverein führte ſtändig. Zeit für Ruder⸗ verein Zürich:39,2 Min. Die Grashopper gaben bei 1400 Meter auf. Im Zeppelin⸗Vierer(Erſter Jungmann⸗Vierer) holte ſich Alemannia Karlsruhe einen unbeſtrittenen Sieg. 1. RC Alemannia Karlsruhe:02,6; 2. Neptun Kon⸗ ſtanz:06,2; 8. Aviron Romand Zürich:13,0; 4. Deutſcher RWV Zürich:15,4; 5. FC Zürich:25,4; 6. Nordiſko Rodoföreningen Zürich. Der weſtliche Unterſee führte der RCUndine Ra⸗ dolfzell den Sieg im Prinz⸗Max⸗Gedächtnis⸗Vierer (Zweiter Senior⸗Vierer) in prachtvollem Rennen gegen Münchener RC 1880 nach Hauſe. 1. Undine Radolfzell 7200,8(eine ausgezeichnete Zeit); 2. Münchener RC 7706,8; 9. Baſler RC:27,4; 4. Nordiſka Rodoͤföreningen Zürich :82,2. Den Seegig⸗Vierer machen die Schweizer ohne Verſchie⸗ bung unter ſich aus, wobei Zug Baſel zu beoͤrängen ſuchte. 1. Baſler RC:47,2; 2. Seeclub Zug:51,0; 3. Seeclub Rorſchach:13,4. Im Innior⸗Achter ſprang eine ſichtliche Ueberlegenheit der Schweizer in die Augen. 1. Deutſcher RV Zürich(Funk, Frei, Galäſſer, Ackermann, von Senger, Ladiner, Roth, Hildebrand, Steuermann Barth):23,2; 2. Ré Reuß Lu⸗ zern:32,4; 3. Alemannia Karlsruhe:34,8; 4. FC Zürich :56,2. Kampf mit äußerſter Zähigkeit und Ent⸗ reißung des Siegs im Ziel brachte der Zweite Jungmann⸗Vierer, der mit ſechs Booten beſetzt war. 1. Induſtrieſchule Zürich:16,4; 2. Neptun Karlsruhe:17; 3. Rhenania Baſel:25,0; 4. Undine Radolfzell:25,4; 5. Stuttgart⸗Cannſtatter RC:25,8; 6. Belvoir RC:26,8. Im Innior⸗Einer zog Rufli⸗Zürich(Fé Zürich) dem Feld überlegen von dannen mit:18,8 Min. In weitem Abſtand folgt Haas⸗Graßhopper Zürich mit:97,6 und danach Marquardt⸗Neptun Konſtanz mit:40. Vierter Platz Müller Hallandy Reuß Luzern:46,6. Karlsruher Al em. feierte noch einen ſchönen Triumph im Dritten Vierer, der ſicher mit einer Länge vor Nordiſka Rocdföreningen Zürich heimgebracht wird. 1. Alemannia Karlsruhe(Eicher, Reinfort, Brechter, Neſſel⸗ chauf, Steuermann Zilly) ſe:10,6; 2. Nord. Rodoföreningen Züxich:17,2; 3. Graßhopper Zürich:28,6; 4. Baſler RC :24, 8. Der Erſte Achter ging in prachtvollem Kampf an RC Schafſhauſen, der mit einer Bombenmannſchaft im Rennen lag. Ulm erkannte anſcheinend die Gefahr zu ſpät und verharrte zu lange in Schonung. In zweiter Gruppe nahm Reuß Luzern noch im Ziel den dritten Platz dem ſich wacker wehrenden Münchener RC 1880 weg. Damit war der Großkampftag der Ruderer in Konſtang geſchloſſen, dem auch der Landeskommiſſär Dr. Wöhrle, Oberbürgermeiſter Dr. Herrman n⸗Konſtanz, Kreisleiter Bürgermeiſter SpeerRadolſzell, Bürgermeiſter Mager⸗ Konſtantz u. Stadtrat Verkehrsdezernent Hildenbrand beiwohnten. Nachtſport in Mannheim Dem Beiſpiel der Schweizer Vereine folgend, wird jetzt der Vf R Mannheim na cheinem Verſuch des Frei⸗ burger FC auch in Unterbaden Fußballſpiele bei künſtlicher Beleuchtung durchzuführen. Die erſte Begegnung ſindet am Freitag, den 29. Juni auf dem Platze des MiC Phönix Mannheim gegen den Badiſchen Meiſter SVWaldhof ſtatt. In der folgenden Nacht wird auf dem gleichen Platz eine Bahn⸗Radrenn⸗Veranſtaltung durchgeführt. Adolf Krehl geſtorben Der deutſche Meiſter im Amateur⸗Ringen der Welter⸗ gewichtsklaſſe, Adolf Krehl⸗Kraftſportverein Untertürkheim, erlag am Montag im Stuttgarter Olga⸗Krankenhaus einer Typhus⸗Erkrankung, die er ſich vor einigen Tagen durch 88 Genuß bazillenhaltigen Waldbach⸗Waſſers zugezogen atte. Der erſt 26jährige bärenſtarke Württemberger ſollte ſeinen Verein, aus dem er hervorgegangen iſt, bei den Kompfſpielen in Nürnberg vertreten und Hort ſeinen Titel als Deutſcher Meiſter verteidigen. Ludwigshafen der NS„Kraft durch Freude“: und Ziele des Sportamtes“. Nationalſozialiſtiſcher Bund Deutſcher Technik 6(NSBDi), früher KDAs eute, Dienstag 17—19 Uhr, S. ſtunde i hotel, Zimmer 6, für Mitglieder 0 Nichtmitglkeder. NS⸗Lehrerbund Mittwoch, 27. Juni, 16.30 Uhr, Schulungsvortrag deg „Zweck Pg. in der Aulo der Handelshochſchule für Gruppe 4(). Thema:„Deutſchland in der Schule im Hinblick auf das Rechtsleben“ NSKOV Lindenhof. Der Obmann Wilhelm Schäfer wohnt ab 25. Juni Mannheim⸗Lindenhof, Pfalzplatz 1, 3. Stock. Sprechſtunden: Dienstags und Freitags von 19 bis 21 Uhr. NS.⸗Volkstanzkreis Dienstag, 28. Juni,.90 Uhr, Uebungsabend in der Peſtaloztiſchule. NS⸗Volkswohlfahrt Koch⸗Kurſe in der Frauenarbeitsſchule L9, 7 Beginn: 1. Juli 1934. Halbtags⸗ und Abendkurſe. Preis: Monatlich 15 Mark bei freiem Eſſen. Aus⸗ gezeichnete Lehrkräfte. Gewähr für gründliche Aus⸗ bildung.— Back⸗ und Einkochſchau. Diens⸗ tag: 26. Juni 1934 nachmittags 15.30 Uhr. Ein⸗ kochen und Steriliſieren aller Obſtſorten als Gan z⸗ früchte. Mittwoch: 27. Juni 1934 nachmittags tung kalter Vor⸗ und Süßſpeiſen. Inter⸗ eſſenten herzlich willkommen. Zutritt freil ———————————— ———— ————————————————————————— ————————— e eee eeee eeiee * ————— Dienstag, 26. Juni 1934 der Neuen Mannheimer Zeitung Oberrheinische Eisenbahn-Gesellschafi Mannheim Der in den letzten Jahren andauernde Rückgang der Ein⸗ nahmen iſt durch die Regierungsmaßnahmen in der zwei⸗ ten Jahreshälfte 1933 zum Stillſtand gekommen. Der Güterverkehr iſt von rö. 209 000 auf 289 000 To. geſtiegen, im Perſonenverkehr ergab ſich durch den ſtarken Rückgang im erſten Halbjahr noch eine niedrigere Beförderungsziffer von 3,4(3,9) Mill. Perſonen. Es ergab ſich zwar ein Be⸗ triebsüberſchuß von 74 650 /, doch können Verzinſung, Til⸗ gung und Abſchreibungen mit insgeſamt 670 666“ nicht ge⸗ deckt werden, ſo daß 596 016(501 820) 4 Betriebsver⸗ Uẽnhſt verbleiben, der ſich um 93 671, Verzinſung und Til⸗ gung der aufgewerteten Obligationsanleihe von 1911 auf 689 687(595 836)/ erhöht und von der Stadt Mannheim der OEc erſetzt wird. Beſchäftigt wurden am Jahresſchluß 177(167) Angeſtellte und 299(305) Arbeiter. Der Vorſtand bezog 14 962(15 304)„4. Die Betriebseinnahmen ſtellten ſich aus dem Perſonenverkehr auf 1085 690, aus dem Güter⸗ verkehr auf 391 830(i. V. zuſ. 1 710 552), aus Nebenbetrie⸗ ben auf 205 014(232 154) 4; dazu kommen diesmal 78 049/ Beförderungsſteuer. Perſönliche Ausgaben beanſpruchten 847 576, ſachliche Auslagen 656 729(i. V. zuſ. 1 779 126), Ausgaben der Nebenbetriebe 172 752(i. V. nicht geſondert ausgewieſen), Abſchreibungen 117 681(110 455), Zinſen 552 985(437 768), Beſitzſteuern 59 809 117 177) Kl. In der Bilanz ſteht das Anlagevermögen mit 14,122 (14,124) Mill./ zu Buch, weiter erſcheinen in 1000 /: Ma⸗ terialien 232(275,6), Warenſorderungen 73,6(i. V. einſchl. Kautionen 170,1), Kaſſe 12,99, Bankguthaben 41,2(i. V. zuſ. 144,2), ſonſtige Forderungen 29,1(—), Zinſendepot 119,2 (122,4), andererſeits neben 5000 Kapital Erneuerungsfond? 33,9(—), Unterſtützungsfonds 17,1(—), Rückſtellungen, Wertberichtigung 983,1(973,6), Verbindlichkeiten 9,214 (9,456), darunter 7,429 Anleihen unter Bürgſchaft der Stadt Mannheim und 1,257 Darlehen der Stadt Mannheim, Ge⸗ neralverſammlung am 26. Juni. Deuische Peiroleum-AG, Berlin Gesamiabsaſz um 15 vH gesunken Das Ergebnis des Geſchäftsjahres 1933 der zum Deut⸗ ſchen Erdölkonzern gehörenden Geſellſchaft hatte noch er⸗ heblich unter dem Tieſſtand der Preiſe zu leiden, jedoch trat die Wirtſchaftsbelebung auch auf dem Gebiete der Mi⸗ neralölinbuſtrie gegen Ende des Jahres in einer Beſſerung der Marktverhältniſſe in Erſcheinung. Die Rohölförderung konnte gegenüber 1932 etwas geſteigert werden. Die Erd⸗ ölgewinnung durch Bergbau verlief planmäßig und wurde insbeſondere auf dem Gebiete des Abbaues von Oelſand und ſeiner Auſbereitung mit Erfolg weiter entwickelt. Die Verarbeitungsmengen der Raffinerie in Wilhelmsburg waren etwas höher. Der Geſamtabſatz der Fertigfabrikote ſtellte ſich infolge der ausländiſchen Konkurrenz um rd. 15 v. H. niedriger als im Vorfahre. Der Bruttoüberſchuß er⸗ reichte 1933 4,71(4,65) Mill. J, dazu treten Beteiligungs⸗ erträge von 0,18(0,16), Zinſen und ſonſtige Kapitalerträge von 0,76(0,87) und außerordentliche Erträge von 0,34(0,02) Mill. /, die aus Steuergutſcheinen ſtammen und zum an⸗ deren Teile einen einmaligen Gewinn darſtellen, der durch die Verwertung eines Teils der Pfunoforderungen aus dem Verkauf der Olexanteile zugeſloſſen iſt. Nach Ab⸗ buchung von 2,85(2,74) Mill. für Löhne und Gehälter, 0,29(0,31) für Sozialabgaben, 0,45(0,25) für Beſitzſteuern, 0,16(0,15) für andere Steuern und 1,50(1,76) für ſonſtige Aufwendungen verbleibt unter Berückſichtigung von 0,55 (0,42) Mill. Anlageabſchreibungen und 0,023(71) an⸗ deren Abſchreibungen einſchließlich 0,126(0,06) Mill./ Vortrag ein Gewinn von 205 542,(126 451), der wie⸗ der vorgetragen werden ſoll. Aus der Bilanz(in Mill.): Anlagevermögen 5,59 65,56), Beteiligungen 0,379(0,383), Beſtände 2,18(2,57), Wertpapiere 0,03(0,056), Warenſorderungen 1,14(1,50), Konzernforderungen 0,16(2,20). Infolge der Abwicklung der Anſprüche aus dem Verkauf der Olexanteile, die im Berichtsjahr abgeſchloſſen worden iſt, ſind die Bankguthaben unter gleichzeitiger Verringerung des Poſtens„ſonſtige Forderungen“— 0,15 gegen 15,06 Mill. /„— auf 17,64 (1,71) Mill.“ geſtiegen. Auß der Paſſipſeite betragen Rück⸗ ſtellungen 0,63(0,24); die Erhöhung wurde im Hinblick auf ſchwebende Prozeſſe und ſonſtige Verpflichtungen für not⸗ wendig erachtet. Verbindlichkeiten erſcheinen mit 0,42 (0,46), darunter Warenſchulden mit 0,20(0,26). Die ſeiner⸗ zeit beſchloſſene Kapitalherabſetzung von 35 auf 24 Mill. ¼ iſt durchgeführt; die Deutſche Erdöl⸗Ac0 beſitzt von dem Kapital der Depag 19 958 100/ Stammaktien und die ge⸗ ſamten Namensaktien von 2,40 Mill. l. Auiosparkarien und Volkswagenabsaiz Es unterliegt keinem Zweifel, daß ſchon heute breite Bevölkerungskreiſe an der Anſchaffung des kommenden Kleinkraftwagens intereſſiert ſind. Für den zukünftigen Käufer handelt es ſich mehr oder weniger um eine einmalige Anſchaffung. Von dieſem Geſichtspunkt aus wird bei der Konſtruktion dar⸗ auf zu achten ſein, daß der Volkswagen weniger den Launen der Mode unterworfen iſt. Die relativ geringe Beanſpruchung ſeiner Leiſtung gibt dem Volksauto eine Mindeſtlebensdauer von 10 Jahren und damit auch den Charakter eines volkswirtſchaft⸗ lich vertretbaren Dauerkonſumgutes, das ebenſo wie ein Eigenheim geeignet iſt, das Lebensniveau zu heben und zudem durch ſeine verbrauchserzeu⸗ gende Wirkung die Geſamtwirtſchaft antreibt. Vom Führer ſelbſt propagiert, iſt damit das Volksauto ſeiner Eigenſchaft als Luxusverbrauch entkleidet. Die Löſung des ganzen Problems hängt einzig davon ab, den Geldbeutel der in Frage kommenden Bevölkerungsſchicht locker zu machen. Ohne Zweifel werden die ſeither geübten Finanzierungsmethoden mit Ratenwechſel wieder ſtark in den Vordergrund treten. Man wird aber gut tun, ſich daran zu erin⸗ nern, daß bei der großen Zahl der in den Verkehr zu bringenden Wagen auch noch jene Kreiſe herange⸗ zogen werden müſſen, welche gerade noch die Mittel zur Unterhaltung und zum Betrieb aufbringen kön⸗ nen, nicht aber gleichzeitig monatlich oder viertel⸗ jährliche Tilgungsraten. Es ſind jene Bevölkerungs⸗ kreiſe, die an ſich ſparſam und nicht ſo ſehr verbrauchs⸗ freudig eingeſtellt ſind, aus der volkswirtſchaftlichen Notwendigkeit heraus aber durch die Propaganda zum Verbrauch angeregt und erfaßt werden müſſen. Hier wird die Finanzierung mit Ratenwechſeln auf wenig Gegenliebe ſtoßen und häufig aus Prinzip ab⸗ gelehnt werden. Manche Sparkaſſe wird bei Berüchſichtigung die⸗ ſer Geſichtspunkte finden, daß dieſe Gattung der zu⸗ künftigen Autokäufer vielfach in ihrem eigenen Ein⸗ legerkreis zu ſuchen iſt. Sie muß damit rechnen, daß mit Beginn des Verkaufsgeſchäfts eine Entziehung von Sparmitteln durch Abhebufngen eintreten kann und ein Teil des Einlagezufluſſes abgelenkt wird. Bei der dezentraliſierten Berwaltung der Spargelder bedeutet eine ſolche Entziehung immer ein Ver⸗ ſickern der örtlichen Kreditquelle, ein Nachteil, öer in erſter Linie auf das mittelſtändiſche Handwerk und Gewerbe zurückfallen müßte. Je nach der Zuſam⸗ menſetzung ihres Kundenkreiſes wird ſomit, ſo ſchreibt Carmine in der„Deutſchen Sparkaſſen⸗ Zeitung“, für die einzelne Sparkaſſe die Frage auf⸗ geworfen, ob es nicht aus geſchäftspolitiſchen Grün⸗ den und nicht zuletzt vom Standpunkt der Arbeits⸗ ſchlacht zweckmäßig iſt, ſchon heute für den Spar⸗ ſtock zum Volksauto zuk werben. Erfahrungsgemäß iſt es trotz des zweifellos für das Volksauto vorhandenen Sparwillens ſchwer, das Publikum dazu zu erziehen, daß es von ſich aus wöchentlich oder monatlich zur Sparkaſſe geht, um Mark für Mark zu dieſem Zwecke anzuſpielen. Aber es wäre denkbar, daß die einzelnen Sparkaſſen mit den lokalen Motorſportverbänden, Automobilklubs, dem NSͤͤ oder den Motorſtaffeln Fühlung nehmen, um ihre Mitglieder für ein regelmäßiges Sparen für den künftigen Erwerb eines Kleinkraft⸗ wagens zu intereſſieren. Vielleicht ließe ſich auch bei gemeinſchaftlicher Werbung mehrerer Kaſſen durch eine der Tageszeitung beigegebene Beilage ein grö⸗ ßerer Sparerkreis ermitteln. Der Sparkaſſe fällt dann die Aufgabe zu, eine Autoſparkarte herauszu⸗ geben und den Vertrieb von Sparmarken in Be⸗ trägen von 1,2 und 5 Mark zu organiſieren. Wo das Abholverfahren eingeführt iſt, werden keine weiteren Schwierigkeiten entſtehen. In allen anderen Fällen müßte der Verſuch gemacht werden, außer den Ver⸗ Die Neuordnung in der Müllerei Drei auiklärende Voriräge * Die Wirtſchaftliche Vereinigung(W..) der Roggen⸗ und Weizenmühlen hat ſeit ihrem Beſtehen derart einſchneidend und umgeſtaltend in die Verhältniſſe des Mühlengewerbes, des Mehlhandels und damit auch der Bäckereien eingegrif⸗ ſen und ſo zahlreiche Verordnungen erlaſſen, daß ſie es für angebracht erachtet hat, in einer Reihe von Aufklärungs⸗ vorträgen etwaige Zweifel zu zerſtreuen und die Durchfüh⸗ rung ihrer Anordnungen erläutern zu laſſen. Für den Be⸗ zirk III(Baden, Pfalz, Heſſen uſw.) ſind, wie wir bereits kurz berichtet haben, zwei Vortragstage feſtgeſetzt geweſen: einer für Frankfurt, der zweite für Mannheim. Die Verſammlung im Mannheimer Friedrichspark wurde von Bezirksleiter, Direktor Emil Schmitz⸗Mann⸗ heim, eröffnet, der feſtſtellen konnte, daß nicht eine Gruppe von Mühlen, nicht die Klein⸗ oder Mittelmühlen, nicht die Großmühlen ſür ſich allein ſich zuſammengefunden haben, ſondern die Müller des Bezirks allgemein, die in der W. V. der Roggen⸗ und Weizenmühlen zuſammengeſchloſſen ſind. Was man nach dem jahrzehntelangen Kampf innerhalb der einzelnen Gruppen der Müllerei für unmöglich gehalten hat, was nach den früheren Gegenſätzen für unüberbrückbar galt, heute ſtehe man vor der Tatſache, daß die Einigung der geſamten deutſchen Mühleninduſtrie vollzogen iſt. 30000 Mühlen haben mit der Schaffung eines Selbſtverwal⸗ tungskörpers eine gigantiſche Organiſation geſchaffen, wie ſie die Welt bis jetzt noch nicht geſehen hat. Direktor Schmitz ſprach dann über die Entſtehung der.., ihren Aufbau und ihre Ziele, indem er die Gedanken auf die Verhältniſſe zurückſchweifen ließ, wie ſie ſich bis zum Kriege, nach dem Kriege und bis zum neuen jetzigen Aufbau entwickelt haben. Schon vor dem Kriege war die aus der Lohnmüllerei hervorgegangene Handelsmüllerei durch Automatiſierung und Mechaniſierung zu einer Ueberkapazität und Ueber⸗ ſetzung gegenüber dem Verbrauch gekommen. Nach der Lö⸗ ſung der durch Krieg und Zwangswirtſchaft entſtandenen Feſſeln ergaben ſich zwangsläufig neue Verſchiebungen. Die Mühlen in den Grenzländern, die durch den Kriegs⸗ ousgang Abſatzgebiete verloren haben, wie Schleſien, Oſt⸗ preußen, das Rheingebiet, ſahen ſich vor die Tatſache ge⸗ ſtellt, neue Abſatzgebiete an Stelle der verloren gegangenen zu ſuchen, ſtießen überall auf dort anſäſſige Mühlen, die naturgemäß ihren Abſatzkreis verteidigten und die darüber hinaus ihren Anteil an der Verſorgung der Induſtrieſtädte beanſpruchten. So entbrannte ein Konkurrenzkampf unter Opferung jeglichen Ertrages auf beiden Seiten. Dieſe Kon⸗ kurrenz wurde in den nachfolgenden Jahren verſchärft durch die Ueberflutung Deutſchlands mit ausländiſchem Mehl, das billiger nach Deutſchland hereinkommen konnte als das Rohprodukt ſelbſt. Zur Abwehr entſtand der Reichsmühlen⸗ ausſchuß, in welchen ſich die Mühlenverbände, Klein⸗, Mit⸗ tel⸗ und Großmühlen zuſammentaten, um die Zollgeſetz⸗ gebung wieder einigermaßen in geordnete Bahnen zu brin⸗ gen. Der Redner ſchilderte dann die einſeitige Hochhaltung der Getreidepreiſe und ihre Auswirkung und wie er ſelbſt auf mitleidiges Lächeln ſtieß, als er 1931 vorſchlug, daß die geſamte deutſche Müllerei ſich zuſammenſchließen ſolle, daß ſie die geſamte deutſche Getreideernte von dem Landwirt käuflich zu einem Feſtpreis übernehmen und der Land⸗ wirtſchaft einen gerechten Preis gewähren ſolle. Die Brot⸗ getreideübernahme ſollte in einer eigenen Verwaltung durchgeführt und den Mühlen das Mahlgetreide nach einem Kontingentierungplan geliefert werden. Im Reichsernäh⸗ rungsminiſterium fand der Vorſchlag zwar einigermaßen Gehör, zu einem Entſchluß konnte man ſich aber nicht auf⸗ raffen. Erſt am 6. September 1933 gelang es in Berlin, die deutſchen Mühlengruppen zu einer Einigung zu brin⸗ gen. Eine von dieſer Verſammlung beſtellte kleine Kom⸗ miſſion fand im Reichsernährungsminiſterium offene Türen und ſchon am 13. September und 15. September folgten die Geſetze über den vorläufigen Aufbau des Reichsnährſtandes und zum Zuſammenſchluß der Mühlen, den ein Geſetz vom 5. November 1933 vollendete. Die.V. war entſtanden und bis jetzt iſt zum Wohle der Mühlen folgendes geleiſtet worden: 1. die Konzeſſionierung; 2. die Erteilung eines Mahlrechtes unter beſonderer Für⸗ ſorge für die kleinen Betriebe, d. h. alſo Sicherung des Abſatzes, weil nur der tatſächliche Bedarf hergeſtellt wer⸗ den kann; 3. Verhinderung von Preiseinbrüchen durch Unterbietung aus billigeren Preisgebieten oder von Schleuderern durch Feſtſetzung von amtlichen Preiſen; 4. Verhinderung der unſauberen Konkurrenz durch Typen⸗ feſtſtellung und Deklarationspflicht für alle Produkte; . Schutz der örtlichen Produktion; 6. Verbot des Baues neuer Mühlen oder dͤer Vergrößerung beſtehender; einheitliche Verkaufs⸗ und Zahlungsbedingungen; Vergünſtigung für Kleinmühlen bis zu 10 To. beim Er⸗ zeuger zu kaufen. Direktor Schmitz ſchilderte die Gliederung der.., das Syſtem der Feſtpreiſe, die Einlagerungsverpflichtungen und ihre finanzielle Auswirkung, die Aufgaben des Verwal⸗ tungsrates, der Zulaſſungsſtelle, die Grundͤſätze für die Kontingentierung, die gegenwärtige Notlage bei den Rog⸗ genmühlen und die Schritte, die zu ihrer Beſeitigung er⸗ griffen worden ſind. Die wichtigſte Frage für einen großen Teil der Müller ſei die Regelung der Mahllohnfrage für Selbſtverſorger und Deputatempfänger bzw. für die Um⸗ tauſchmüllerei. Es ſei nötig, dem Müller nochmals zu⸗ zurufen, doch endlich Schluß zu machen mit den ſinnloſen Unterbietungen in die Mahllohnſätze. S* ◻ einsführungen auch noch zuverläſſige Autogeſchäfte mit dem Vertrieb der Sparmarken zu betrauen. Die in Frage kommenden Geſchäfte dürften um ſo leichter zu gewinnen ſein, als ſie durch den Verkauf der Marken mit den künftigen Käufern in Verbindung kommen und durch ihre eigene Werbung das Inter⸗ eſſe an der Anſchaffung des Volkswagens erheblich fördern können. Vollgeklebte Sparkarten wären dann auf ein be⸗ ſonderes Sparbuch umzuſchreiben, auf dem mit Rück⸗ ſicht auf die langfriſtige Anlage der nach dem Ha⸗ benzinsabkommen zuläſſige Höchſtzinsſatz gewährt werden könnte. Selbſtverſtändlich wäre die Mög⸗ lichkeit vorzuſehen und dies bei der Werbung aus⸗ drücklich zu betonen, daß die Sparguthaben jederzeit in normale Guthaben umgewandelt werden können. An ſich iſt ſchon viel für dͤie Sache. getan, wenn auf dieſe Weiſe auch nur ein Teil der Kaufſumme als größere Anzahlung angeſpart wird, denn ſelbſt bei der Finanzierung des Volksautos mit Raten⸗ wechſeln muß auf eine Anzahlung aus eigenen Mit⸗ teln geſehen werden. Mancher Sparer wird vielleicht noch vor Kaufabſchluß die Ueberſchätzung ſeiner fi⸗ nanziellen Leiſtungsfähigkeit einſehen, dafür aber als regulärer Sparer gewonnen ſein, der auch in Zukunft den Weg zur Sparkaſſe findet. Hier bietet ſich eine beſonders dankbare Aufgabe für das Spar⸗ kaſſenperſonal, wenn es mithilft, die Werbung nach⸗ drücklich zu unterſtützen, denn über allem ſteht die Pflicht, daß wir alle und mit allen Mitteln mit⸗ helfen, das Ziel zu erreichen, das uns der Führer geſteckt hat.— Die Sparkaſſenorganiſation behält ſich ihre Stellungnahme zu den beachtlichen Plänen des Verfaſſers vor. &* Berlin⸗Karlsruher Induſtriewerke AG, Berlin. Die o. GV erledigte ohne Ausſprache die Regulorien ſür das Geſchäftsjahr 1933. Bekanntlich wird die Divi⸗ denzahlung mit 5v. H. auf das umlaufende AK von 17,331 Mill. wieder auſgenommen. In den AR wurden Staatsrat Reinhart⸗Commerzbank, Guſtav Schlieper⸗DD⸗ Bank und Herbert Quandt⸗Neubabelsberg hinzugewählt. In den Vorſtand iſt an Stelle des ausgeſchiedenen Direk⸗ tors Dr. Voigt⸗ Karlsruhe, Direktor Bolle⸗Berlin eingetreten. Wie mitgeteilt wurde, hat die Aufnahme vie⸗ ler neuer Artikel in das Fabrikationsprogramm außer⸗ ordentliche Erfolge gezeitigt. Dieſe Artikel ſeien vor allem Trägerin des Exportes, der übrigens 1934 weiter geſteigert werden konnte. Es wurde auf die Erfindung der Fede⸗ rungskörper hingewieſen, die eine große Zukunft noment⸗ lich im Automobilbau vor ſich hätten. Für dieſen Gegen⸗ ſtand iſt eine Lizenz der Amerikaner(Riflex“— bewegliche Metallſchläuche) erworben worden. Es wurde der Hoff⸗ nung Ausdruck gegeben, daß das laufende Jahr ſich weiter ſo zufriedenſtellend entwickeln möge, wie es begonnen habe. Durch weitere Förderung des Exportes hoffe man, die erhöhte Belegſchaft halten und ſogar noch weiter vermehren zu können. Mit einem Dank an die Gefolgſchaft für die Treue in den ſchweren Johren wurde die GV beendet. * 26 Chemie Baſel. In der o. GB, in der 20 Aktio⸗ näre 331 905 StA vertraten, wurde der bekannte Abſchluß mit wieder 7 v. H. Dividende einſtimmig genehmigt und die ſatzungsgemäß ausſcheidenden Verwaltungsratsmitglie⸗ der wiedergewählt. Geheimrat Dr. Schmidt erklärte, er hoffe, den Aktionären auch für das laufende Geſchäfts⸗ jahr ein ähnliches Ergebnis in Ausſicht ſtellen zu können. HANDELS- o WIRTSCHAFTS-ZETTUNG Mittag-Ausgabe Nr. 285 Frankiurier Abendbörse Siill Auch die Abendbörſe entbehrte nahezu jeglicher An⸗ regung und war daher wieder weitgehendſt geſchäftslos. Die freundliche Grundſtimmung blieb indeſſen beſtehen. Einiges Intereſſe zeigte ſich für die Farben⸗Aktie, die bei kleinem Umſatz“ v. H. anzog. Auf den übrigen Markt⸗ gebieten hielten ſich die Berliner Schlußnotierungen meiſt gut behauptet. Bemberg wurden im freien Markt etwas höher bewertet. Auch am Rentenmarkt war das Ge⸗ ſchäft minimal bei kaum veränderten Kurſen. Man nannte Altbeſitz mit 95 und ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen mit 92%, alſo wenig verändert. Der Verlauf der Abend⸗ börſe blieb auf allen Gebieten ſehr ſtill. Etwas befeſtigt waren einige Elektropapiere wie Accumulatoren(plus 1 v..), Bekula plus 36 v. H. und Geffürel und Licht u. Kraft je plus v. H. Farben hielten ſich bei 150 v. H. Kunſtſeideaktien kamen mäßig höher zur Notiz. Renten blieben geſchäftslos. Von Auslandsrenten ſtiegen aproz. Schweiz. Bundesbahn von 1912 um 174 auf 160/ und Zveproz. um ebenfalls 194 auf 150 v. H. Es notierten u..: Altbeſitz 95/, Commerz⸗ und Privatbank 53½, Deutſche Disconto 61½ Reichsbank 154, Phönix Bergbau 47, Rhein⸗ ſtahl 97, Accumulatoren 192,50, Aku 60,50, JG Chemie volle 173,50, Daimler Motoren 48,50, Gebr. Junghans(Stamm) 38½. Nachbörſe: JG. Farben 150, Aku 6074, Altbeſitz 95ð. * GV. Felten u. Guilleaume Carlswerk AG. Köln⸗ Mülheim. Köln, 25. Juni.(Eig. Meld.) In der GB., in der 14 Aktionäre 25,19 Mill./ Aktien mit 83 977 Stimmen vertraten, ſprach ein Kleinaktionär ſein Bedauern darüber aus, daß bei der Geſellſchaft ſchon jahrelang keine Rendite mehr herausgewirtſchaftet wurde und fragte an, ob nicht durch eine Verminderung der hohen Abſchreibungen ein noch günſtigeres Ergebnis hätte vorgelegt werden können. Vom Verſammlungsleiter, dem ſtellvertretenden AR.⸗Vor⸗ ſitzenden, Dr. Aloys Meyer⸗Luxemburg, wurde entgeg⸗ net, daß es auch die Verwaltung begrüßen würde, wenn ſie ſchon jetzt wieder eine Dividende verteilen könnte. Dies ſei jedoch nicht möglich, da der Verluſtvortrag noch nicht ganz getilgt ſei. Im Hinblick auf die überſtandenen ſchwie⸗ rigen Verhältniſſe ſei das Ergebnis jedoch immerhin als günſtig anzuſprechen. Auch der Vorſtand ſprach ſein Bedauern darüber aus, daß eine Dividendenausſchüttung noch nicht möglich ſei, und hob hervor, daß trotz der eingetretenen Preisſteigerung die geſamten Unkoſten geſenkt werden konnten. Auch bei den Vorſtandsbezügen ſei eine entſprechende Kürzung vor⸗ genommen worden. Man könne nur hoffen, daß die Wirt⸗ ſchaftsbelebung anhalte, um die Erwartungen auf eine Ge⸗ winnausſchüttung in abſehbarer Zeit erfüllen zu können. Die Verſammlung genehmigte darauf den Abſchluß für 1933 (Verringerung des Verluſtvortrags um 2,16 auf 0,87 Mil⸗ lionen), wobei ſich der anfragende Aktionär mit 14 Stim⸗ men der Stimme enthielt. Die Entlaſtung von Vorſtand und AR. erfolgte einſtimmig, ebenſo der Beſchluß über die vorgeſchlagene Kapitalherabſetzung von 66 auf 64,5 Mill. durch Einziehung von 1,5 Mill./ eigenen Vorratsaktien. Wie hierzu von der Verwaltung mitgeteilt wurde, hat das Bankenkonſortium dieſe Vorratsaktien aus der Kapital⸗ erhöhung von 1928 mit Rückſicht auf die Aktienrechtsnovelle von 1931 nicht länger zur Verfügung halten können. O Oſtbayriſche Stromverſorgungs⸗AG, München. Mün⸗ chen, 23. Juni.(Eig. Dr.) Der Vorſtand berichtet über 1933 daß der Geſamtumſatz um 9,2 v. H. ſtieg. An dieſer Steigerung haben die Großabnehmer den Hauptanteil, aber auch das Kleingewerbe, deſſen Verbrauch im Vorjahr noch rückläufig war, hat eine Zunahme von 8 v. H. aufzuweiſen. Der Reingewinn wird mit 190 000(242 000)/ ausgewieſen, um den ſich der Gewinnvortrag auf 230 000(253 000) J er⸗ höht. Hieraus ſollen unverändert 3,5 v. H. Dividende ausgeſchüttet werden. Das erſte Viertel 1934 weiſt gegen⸗ über dem gleichen Zeitraum des Vorjahres die beachtliche Steigerung um rund 18 v. H. auf. Waren und Märkie * Ellerſtadter Obſigroßmarkt vom 25. Juni. Schwarz⸗ kirſchen—10; Napoleonkirſchen—15; Sauerkirſchen—10, Johannisbeeren—11; Stachelbeeren grüne—10, rote 9 bis 12; Birnen 14; Bohnen 18—20. Bei großer Zufuhr flotter Abſatz. * Nüruberger Horfenmarktbericht vom 25. Juni.(Eig. Dr.) 50 Ballen Zufuhr, 210 Ballen Umſatz. Hallertauer 190 bis 220„l. Tendenz feſt. * Frankfurter Schlachtviehmarkt. Amtlich. Zufuhr: 1266 Rinder, darunter 415 Ochſen, 140 Bullen, 376 Kühe, 385 Färſen, 507 Kälber, 55 Schafe, darunter 28 Hammel, 4098 Schweine. Preiſe: Ochſen at) 39—34, b) 31—32, 27—30, 21—26; Bullen a) 29—30; 26—28, 23—25, 20—22; Kühe a) 27—20, 23—26, 18—22, 10—17; Färſen a) 39—34, 30—32, 27 bis 29, 22—26; Kälber a) 43—45, 37—42, 29—36, 20—28; Hammel b1) 34, c) 29; Schafe f) 29—25, 18—20; Schweine a1) 50, a2) 45, b) 39—43, 97—43, 88—42, e) 32—40,)—, g1) 84—97, g2) 30—93. Marktverlauf: Rinder ruhig, ge⸗ ringer Ueberſtand; Kälber langſam, geräumt; Hammel und Schafe langſam, Ueberſtand; Schweine ruhig, nahezu aus⸗ verkauft. Bei Rindern war die Marktzufuhr heute frei⸗ willig geregelt. Uebersee-Geireide-Noſierungen Neuyork, 25. Juni.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per Buſhel, Lokopreiſe) Weizen Manitoba Nr. 1 8776; roter Sommer⸗Winter Nr. 2 1017“; dito. hard 103)6; Mais neu ankommende Ernte 6276; Roggen Nr. 2 ſob Neuyork 6476; Gerſte Malting 70; Mehl Spring wheat clears(per 196 lb.) 690—660; Fracht nach England(in Schilling und Pence per 480 lb.)—2, oto. nach Kontinent(in Dollarcents per 100 lb.)—8. Chikago, 25. Juni.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per Buſhel, Terminpreiſe) Weizen(Tendenz willig) Juli 9096 bis 90,50; Sept. 9196—91,25; Dez. 92,75—92,50; Mais(kaum ſtetig) Juli 5696; Sept. 58,25; Dez. 596; Hafer(kaum ſtetig) Juli 4176; Sept. 41,75; Dez. 4876; Roggen(kaum ſtetig) Juli 64,75; Sept. 66,25; Dez. 6896.— Lokopreiſe: Weizen roter Winter⸗Sommer Nr. 2 94,25; Mais gelber Nr. 2 90; Gerſte Malting 60—100. Winnipeg, 25. Juni.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen per Juli 76/6; Okt. 7876; Dez. 80; Hafer per Juli 37,75; Okt. 97; Dez. 366; Roggen per Juli 54/6; Okt. 56,50; Dez. 57; Gerſte per Juli 4476; Okt. 4576; Leinſaat per Juli 159; Okt. 162; Manitoba⸗Weizen loko Northern 1 77ÿ6 dto. 2 73,50; dio. 3 70/6. Buenos Aires, 25. Juni.(Eig. Dr.) Schluß(in Pa⸗ pierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Juli 5,85; Auguſt 6,00; Sept. 6,16 Mais per Juli 5,25: Auguſt 5,28; Sept. 5,38; Hafer per Juli 4,45; Leinſaat(ruhig) Juli 14,05; Auguſt 14,17; Sept. 14,. Roſario, 25. Juni.(Eig. Dr.) Schluß(in Papierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Juli 5,75; Auguſt 5,90; Mais perJuli 5,00; Auguſt 5,05; Leinſaat per Juli 13,85; Auguſt 13,95. * Liverpool, 25. Juni.(Eig. Dr.) Schluß lin Schilling und Pence) Weizen(100 lb.) Tendenz ruhig; Juli 4,8K4 Okt. 5,0; Dez. 5,2/6; März 5,3/6.— Mais(100 lb.) Tendenz ruhig; Juni 18,6 verk.; Juli 18,6 verk.; Auguſt 18,6 verk. — Mehl(280 lb.) Liverpool Straights 22; London Weizen⸗ mehl 17,5—25. Rotterdam, 25. Juni.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen lin Hfl. per 100 Kilo) Juli 3,28; Sept. 3,37½; Nov. 3,47/4; Jan.(35) 3,5254.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Juli 62; Sept. 61; Nov. 61,50; Jan.(35) 62,50. Amerikanische Schmalz- und Schweinemärkie Neuyork, 25. Juni.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per 100 lb.) Schmalz prima Weſtern loko 725; dto. middle We⸗ ſtern 710—720; Talg unv. Chikago, 25. Juni.(Eig. Dr.) Schluß lin Cents per 100[.) Tendenz ſtetig; Schmalz per Juli 650 B; Sept. 680 B; Okt. 690 B, Dez. 712,50 B; Bauchſpeck(tr. geſ.) per Juli 937,50; Sept. 962,50; Schmalz loko 652,50; leichte Schweine n. Pr. 440, h. Pr. 485; ſchwere Schweine n. Pr. 400, h. Pr. 505; Schweinezufuhr in Chikago 28 000, im Weſten 95 000. * Leinöl⸗Notierungen vom 25. Juni. London: Lein⸗ ſaat Pl. per Juni⸗Juli 10,75; dto. Klk. 1256; Leinſaatöl loko 22,75; Juli 21,75; Auguſt 2176; Sept.⸗Dez. 2,25; Baumwollöl ägypt. 13, Baumwoll⸗St. ägypt. per Juni 47/16. Neuyork: Terp. 49,50. Savannah: Terp. 44,50. Geld- und Oevisenmarki Zürich, 2B. Juui Cchluß amilich) Ronsiaufün.“ 250 peris 20.29ʃ¼ J Spanien 42.05— Prag 12,770 Bukarest 305 London 15.48/ Holland 208.60— Warsthau 56.10 f Off. Pankd. 2 Neuyorx 307.75 Berlin 117.50 Budapest—.— gl. Celd 1 belgien 71.82¼J Wien off. K. 73,06[Belgrad.—[Fonatsgeldd— lalien 26.24— Sofla—.— IAthen 293.— JMonefsgeld! 2 Paris, 25. Juni Gcluß amilici). London 76,33.— Spanien 207.25 J Kopenhagen ſenyork 15.16¼ Halien 129,40 n delglen 354.— Schweiz 492,75 Stocholm Amsterdam, 23. Juni Cchlub amillh. Perlln 56.31½ Belgien 34.44— 0sl0 37.30— f Prag London 742.25 Schweir 47.94— Ropenhagen 33.17¼ L Privaidk./ Reuyor 147,50 lalien 12.57[ Siodcholm 38.30— Tägl. beld*7⸗ paris 972.75 Madrid 20.20— ien— 1 Monstg..— London, 23. Iuni Gchlul amilich) 342,.— JWien— 10.28— Berlin 578.— —.— LMnchn 286,25 Feuxoc 503./ Kopenhagen] 22.39.— Moskau 581.25 Schenba! 1/387 Montreal 497.25 Stoccholm 19.39/] Rumänien 503 Vekchama 1/25 Amsterdam 742 25 0l0 19, 90 54J Konstantin. 6,20 Aurtrellen 125¼ Peris 76.34— lissabon 110.½6 Athen.20 Meriko 18.— Brüssel 21.55½ Helsingfors 226.75 J Wien 27.25 Monterideo 20.— Itallen 59.00— J5 121/1 Manchan 28.68 Valparaiso. 9 Berlin 18.16¼ Budapest 25.75, Buenos Axes 26,37 Bucnos Schweiz 15.48¼] Belgrad 220.50 Rio de J2d..12 Hpanien 56,81— Solis 420.— Hongkong 1/550 Südeffa 99,87 Neuyork, 28. Juni(Schlub amtlict) Baukal Auple Büris J 38.28—J Men 16.90 Sabüm 2596—(601 London-Kab..03— Budspest 29.80 Bruszel 23.37— Go. Briel /8 „ b0-.-.“.02— prag 4,15%[ Kadrid 13.68 Lägl. Celd 1 peris 659.½ L Belgrad.26—J Montreal 101.— Ptflandelsw. Ichweiz 32.50— Warschen 18.90— ktg. Pap Peso0 88.58 nisdr.J/ ltalien.54¾ Oil0 25.20— Riodelaneiro].50 dto. höchsk.. 1 Hollan d 67,32— J Kopenhagen] 22.46— Japan 29.93 Sllber— Hamburger Meiallnoſierungen vom 25. Juni 1954 HKupfer benta- u. raltz-Iinn brief Celd Brief1 Celd Ibezahltſ Prief] beld Ibezahlt, lanuer.—,Huttenrohzinn...20.—12,50 februar—,— Feinsilber(Rkl. p. K9.. 42.5039,25 Här. 4—.— Feingoid(. p... 2,8402,700 April,—.—Ut-Platin(Abfalle Mai 4—,— Circapr.(Kul. p. gr.).. 2,80 2,60 Iuni—.— Techn. reines pisfin Iuli. 41.—40.—40,— 804.0801,—.—J Deiailpr,(RM. p. gr....45.45 Augus! 41, 5040,50—.—304.00301.—.— Sepiemb.42.—41,.——.—04.0301.—.— Toco rt Okiober 42 5041.50—,— 304.0301.—,— Antimon ftegulus chünes.(L 10.)]86.—27,.— Hovemb. 43.—42,.——,— 394,0301,0—,— Jueckilber(E per Flasche) 11.8511.85 Detemb. 143,5042.50-,—[.—[——„ Volframerz dines.(in.)—.— 46.— * Pforzheimer Edelmetallkurſe vom 26. Juni.(Mit⸗ geteilt von der Deutſchen Bank und Discrnto⸗Geſellſchaft Filiole Pforzheim): Platin techniſch rein 3,50 je Gramm; dto. 4 v. H. Palladium 3,45 je Gramm; dto. 4 v. H. Kupfer 3,35 je Gr.; Feingold 2840 je Kilo, Feinſilber 44,40—43,20 ie Kilo; je nach Abnahme von 50 Kilo bzw.—9 Kilo. Frachienmarki Duisburg-Ruhrori/ 25. Juni Das Geſchäft an der heutigen Börſe erfuhr im weſent⸗ lichen beine Aenderung. Inſolge des wachſenden Waſſers wurde die Talfracht nach Rotterdam um 10 Pfennige je Tonne gedrückt und notierte ab Ruhrort 1,30 /, ab Ka⸗ nal 1,50 /. Die Fracht nach Belgien erſuhr auch einen Rückgang von 10 Pfg. je Tonne, ſo daß nach Antwerpen⸗ Gent 1,90„ ab Ruhrort und 2,10/ ab Kanal notiert wird. Die Bergfracht blieb die gleiche und notierte 1,60/ ab Ruhrort und 1,80/ ab Kanal. Die Schlepp⸗ löhne nach Mainz⸗Mannheim betragen 9 Pfg. bis 1%/ 8 Pfg. nach Rotterdam talwärts für größere beladene rähne. Seite/ Seite ner Erbhſcuer in Schwarzwaldbörfern * Göſchweiler, Amt Neuſtadt, 26. Juni. Sonntag früh wurde die hieſige Gemeinde von einem 1 ſchweren Brandunglück heimgeſucht. Aus bisher noch nicht bekannter Urſache entſtand im An⸗ weſen des Landwirts Johann Vetter Feuer, das erſt bemerkt wurde, als es zu ſpät war. In kurzer Zeit ſtand das große Doppelwohnhaus in ſeiner ganzen Länge in Flammen. Die Familie Vetter konnte nur noch das nackte Leben retten, während die im gleichen Anweſen wohnende Familie Wah⸗ ler ihre Wohnung noch ziemlich ausräumen konnte. Durch die herrſchende Trockenheit nahm der Brand 9 den Charakter eines Großfeuers an. Die Flammen griffen auf das Anweſen des Gaſthauſes zum Kranz und auf das Wohnhaus der Witwe Dies⸗ berger über. Auch dieſe beiden Anweſen wurden vollſtändig eingeäſchert. Das Vieh konnte noch überall gerettet werden. Feuersbrunſt im Kinzigtal * Biberach i.., 26. Juni. Sonntag nach⸗ mittag brach in einem mitten im Dorf liegenden Bauernhof Feuer aus zu einer Zeit, als ſich faſt die geſamte Einwohnerſchaft bei der Einweihung des Siams König wird Heidelberg beſuchen * Heidelberg, 25. Juni. Der König von Siam plant in dieſem Sommer eine Deutſch⸗ landreiſe. Er wird dabei auch Heidelberg be⸗ ſuchen. Den Herrſcher verbinden Familienbeziehun⸗ gen mit der alten Univerſitätsſtadt. Ein Bruder des Königs, Prinz Rangſit, hat in Heidelberg ſtudiert Schranberger, verheiratet. Nach dem Kriege weilte der Prinz mit ſeiner Frau wiederholt in Heidelberg.“ Auch Prinz Paribatra, ein anderer Bruder des Königs von Siam, beſuchte Heidelberg mehrfach. BDM-Führerinnenſchule eingeweiht 2* Heidelberg, 26. Juni. Unter ſtarker Beteiligung hieſiger und auswärtiger BDM⸗Gruppen erfolgte in Handſchuhsheim die Einweihung der BDM⸗Führ berinnenſchule des Gaues 9 Nordbaden. Die Feier fand in der Tiefburg im Garten der Jugendherberge ſtatt und wurde durch Liedvorträge eingeleitet. Dann ſprach der Gebiets⸗ führer in der Reichsjugendführung Carl Cerff, wobei er darauf hinwies, daß der Reichsjugendführer für das Jahr 1934 die Schulung als Parole ausge⸗ geben habe. Staoͤtrechtsrat Dr. Amann überbrachte Die Obergauführerin des BM Baden, Herta Grotian, betonte in ihrer Anſprache, wie notwen⸗ dig die Schulung auf allen Gebieten iſt, um ein ſtar⸗ kes Mädchen⸗ und Frauengeſchlecht zu erziehen. Die Gauführerin des BDM Nordbaden, Annemarie Nahm verſicherte, daß in der neuen Schule ein Foührerinnenſtamm herangebildet werden ſoll, der imſtande ſei, das Streben der deutſchen Jugend zu verwirklichen. Mit der Flaggenhiſſung ſchloß die Feier. 4* * Heibelberg, 26. Juni. Frau Philippina Schwab geb. Rebholz feierte geſtern bei voller Geſundheit ihren 92. Geburtstag. und iſt ſeit 1913 mit einer Heidelbergerin, Gliſabeth die Grüße und Glückwünſche der Stadt Heidelberg. MMER Noch DiE BESTEN KUNDEN- WERBER DRUCKEREI DR. HAAS MEUE MAMMHEIMER ZETTUMe ASSERMANNHAUS AM MARKT TEIEFOK SA.-Mñ. 2 4 8 3 1 55———— ful Manen unlnmerut In Göſchweiler wurden oͤrei Anweſen vernichtet— Weitere Brände neuen Strandbades befand. Das Feuer wurde zu⸗ erſt von Freiburger SA⸗Kraftfahrern bemerkt, die ſich ſofort an die Brandſtelle begaben. Die SA⸗ Männer öffneten ſofort den Stall, konnten aber nur noch einen Teil des Viehes retten, da bald das Ge⸗ bälk zuſammenbrach. Ein Sägewerk, das in der Nähe des Brandherdes ſteht, ſowie die reichen Holzvorräte hatten ebenfalls Feuer gefangen. Dem umſichtigen Eingreiſen der SA⸗Männer und der von ihnen beförderten Schwerkriegsbeſchädigten, die in Eimern Waſſer herbeiſchafften, gelang es, das Anweſen zu retten und damit das Dorf vor einer Brandvernichtung zu bewahren. Inzwiſchen waren auch die Offenburger Motorſpritze und die Feuer⸗ wehren der umliegenden Dörfer erſchienen. Der Schaden iſt ſehr groß. Ein großer Teil des Viehes iſt mitverbrannt. Bei den Rettungsarbeiten wurde einer der Freiburger Helfer verletzt. * Stockach, 26. Juni. Die Anweſen der Land⸗ wirte Emil Winter und Ludwig Auer in Heu⸗ dorf wurden ein Raub der Flammen. Ein großer Teil der Fahrniſſe konnte gerettet werden. Die Brandurſache iſt noch unbekannt. —————— 10 Fahre kampferprobt * Bruchſal, 26. Juni. Am Samstag und Sonn⸗ tag feierte die Gemeinde Helmsheim das 10⸗ jährige Jubiläumihrer NS DAP⸗Orts⸗ gruppe. Von den Anfängen der Bewegung aus war die Helmsheimer Ortsgruppe ein ſtarker Stütz⸗ punkt für die Bezirke Bruchſal und Bretten. Anlaß des Jubiläums war der ganze Ort überaus reich geſchmückt. Unter den vielen hundert Braun⸗ hemden waren die alten Kämpfer ſtark vertreten. Am Sonntag vormittag fand im Ehrenhof des neuen Schulgebäudes die Weihe eines Gefallenen⸗Denk⸗ mals ſtatt. Gauſchulungsleiter Kramer die Weiherede. Am Nachmittag bewegte ſich ein fatt⸗ licher Feſtzug durch die Ortsſtraßen zum Feſiplatz. Miniſterpräſident Walter Köhler feierte in einer Anſprache die Verdienſte der Ortsgruppe Helmsheim. Bauernführer Roth⸗Liedolsheim beleuchtete die Auf⸗ gaben des Bauernſtandes im neuen Reich. Ein ge⸗ mütliches Beiſammenſein beſchloß den Feſttag. Aus * Karlstuhe, 26. Juni. Am kommeüden Freitag, den 29. Juni, findet in Karlsruhe eine große öffent⸗ liche Kundgebung der evangeliſchen Bevölkerung der Landeshauptſtadt in der Großen Feſthalle ſtatt, auf der Reichsbiſchof Ludwig Müller und der Reichs⸗ leiter der Deutſchen Chriſten, Dr. Kinde r, ſprechen werden. * Staufen, 26. Juni. Von verſchiedenen alten durch Stadtpfarrer Weitzel wiedergefundenen Holzbild⸗ werken wurde eines von den zugezogenen Kunſt⸗ ſachverſtändigen ſofort als echte Arbeit des Holzbild⸗ hauers Sixt von Staufen erkannt. Die kunſtvolle Holzfigur ſtellt die Mutter Anna dar, während die ihr wahrſcheinlich beigegebene Gottesmutter fehlt. Von Meiſter Sixt ſtammen auch verſchiedene in Frei⸗ burg aufgeſtellte Kunſtwerke, u. a. der bekannte Locherer⸗Altar im Freiburger Münſter, und die vier ſteinernen Kaiſerbilder am Kaufhaus. BVraune Meſſe— Deutſche Woche in Freiburg * Freiburg, 26. Juni. Das Inſtitut für deutſche Wirtſchaftswerbung e. V. veranſtaltet in Verbindung mit der NS⸗Hago⸗Kreisamtsleitung Freiburg i. Br. in der Zeit vom 23. Juni bis 4. Juli 1934 in der Städ⸗ tiſchen Feſthalle Freiburg eine Braune Meſſe, deren Schirmherrſchaft Miniſterpräſident Walter Köhler übernommen hat. Wie groß das Intereſſe an dieſer Braunen Meſſe— der erſten in Oberbaden— iſt, geht daraus hervor, daß die geräumige Feſthalle nicht ausreichte, um ſämtliche Ausſteller unterzubrin⸗ gen. Auf dem Gelände hinter der Feſthalle mußten drei große Zelthallen errichtet werden. Die ſtarke Beſchickung der Braunen Meſſe iſt ein Beweis dafür, daß Handwerk, Handel, Induſtrie und Landwirtſchaft derartige Gelegenheiten ſehr begrüßen, um in einen direkten Kontakt mit dem Verbraucher zu kommen. Mit einem kurzen Feſtakt wurde die Braune Meſſe— Deutſche Woche Freiburg i. Br., feierlich eröffnet. Es ſprachen dabei der Landesbe⸗ auftragte für den Bezirk 10 des Inſtituts für Deut⸗ ſche Wirtſchaftspropaganda e.., Landesſtelle Karls⸗ ruhe, Robert Rützler, Bürgermeiſter Dr. Hof⸗ ner für die Stadt Freiburg, Landesinſpekteur Hof⸗ mann von der Oberſten Leitung der PO., der die Grüße des Reichsamtsleiters Dr. v. Renteln über⸗ brachte, ferner der Präſident der Badiſchen Indu⸗ ſtrie- und Handelskammer, Dr. Kentrup, der Prä⸗ ſident der baoͤiſchen Handwerkskammer, Georg Nä⸗ her, ſowie Landeskommiſſar Schwörer, der die Ausſtellung im Namen des Miniſterpräſidenten er⸗ öffnete. An die Eröffnungsfeier ſchloß ſich ein Rundgang durch die Ausſtellung, die nicht nur von Firmen des badiſchen Oberlandes, ſondern darüber hinaus aus ganz Baden und aus dem ganzen Reich be⸗ ſchickt iſt. * Endingen, 26. Juni. Am Freitag abend er⸗ trank beim Baden im 9 bei Sasbach a. Rh. der 16 Jahre alte Gerhardt Satori, Sohn des Kaufmanns Otto Satori aus a. K. Die Leiche konnte bis jetzt noch nicht geborgen werden. Landau im Zeichen der Jugend 30000 Hitler-Jungen marſchierten auf— Große Kunogebung der Weſtmark Landau, 25. Juni. Landau ſtand am Samstag und Sonntag ganz im Zeichen der deutſchen Jugend. H38, Jungvolk und Marinejugend waren zu einem Auf⸗ marſch vor dem Stellvertreter des Reichsjugend⸗ führers, Stabsführer Hartmann⸗Lauter⸗ bacher gekommen. In nahezu 40 Sonderzügen wurden die Jungens nach Landau gebracht; ein Teil war ſchon am Samstag eingetroffen. Am Samstag abend fand im ſüwdpfälziſchen Sta⸗ dion eine Sonnwendfeier ſtatt, bei der das Chor⸗ ſpiel„Das Reich“ von Wilhelm Maria Mund auf⸗ geführt wurde. Stabsführer Lauterbacher, der am Samstag bereits erwartet wurde, hatte Fliegerpech Sein Flugzeug hatte unterwegs eine Notlandung vornehmen müſſen, ſo daß die Fahrt nach Landau im Kraftwägen fortgeſetzt werden mußte. Der Emp⸗ fang des Stabsführers erfolgte daher erſt in den Nachtſtunden. Der Sonntag brachte von den frühen Morgen⸗ ſtunden an ein wielfältiges Leben und Treiben. Schon ab 6 Uhr zogen die ankommenden Hitler⸗ Jungen durch die Straßen der Stadt nach ihren Lagerplätzen. 600 Trommler und Pfeifer veranſtalteten einen Weckruf In den um die Stadt ziehenden Parkanlagen ent⸗ wickelte ſich bald ein friſch⸗fröhliches Leben. Es wurde Sport getrieben, Spiele abgehalten, andere wiederum hatten das Schwimmbad beſucht, das zu Drama auf den Schienen Frankfurt, 26. Juni, Sonntagvormittag wurde auf dem Bahnkörper zwiſchen den Bahnhöfen Frank⸗ furt⸗Hbf. und Frankfurt⸗Süd in der Nähe der Nervenheilanſtalt die Leiche eines etwa 30 Jahre alten Mannes gefunden, dem von einem Zug der Kopf abgefahren war. Es liegt Freitod vor. Der Lebensmüde hatte, bevor er ſich von dem Zug überfahren ließ, ſeine Kleider ausgezogen und ſic zuſammengefaltet neben das Gleis gelegt. Einige Schritte entfernt ſand man eine mit einem Stein be⸗ ſchwerte Zeitung, auf deren Rand geſchrieben war: „Morgen wird es bei der Reichsbahndirektion an⸗ rufen, da könnt Ihr meine Perſonalien erfahren.“ Papiere oder Ausweiſe wurden nicht gefunden, ſo daß man bis jetzt noch nicht weiß, wer der Tote iſt. * Oppau, 26. Juni. Im Ort ſtieß der mit dem Rad fahrende Jakob Oeffler von hier mit einem Kraftradfahrer zuſammen. Der Zuſammenprall war ſo heftig, daß Oeffler einen Schädelbruch erlitt und in bewußtloſem Zuſtande ins Krankenhaus ein⸗—“ geliefert werden mußte. * Frankenthal, 26. Juni. In einer unter Aus⸗ ſchluß der Oeffentlichkeit durchgeführten Verhand⸗ lung der 2. Großen Strafkammer beim Landgericht hatte ſich am Montag der 53jährige Michael Weiß aus Oppau wegen Sittlichkeitsverbrechenss zu verantworten. Der Angeklagte war beſchuldigt, im Frühjahr und Sommer 1933 in ſeiner Wohnung wiederholt an Kindern unter 14 Jahren unſittliche Handlungen vorgenommen zu haben. Der Ange⸗ klagte leugnete, wurde aber durch die beſtimmten Ausſagen der Kinder überführt und zu 1 Jahr Ge⸗ fängnis abzüglich 3 Monate Unterſuchungshaſt, ver⸗ urteilt. Der Staatsanwalt hatte 1 Jahr 4 Monate Gefängnis beantragt. * Baden⸗Baden, 25. Juni. Nach langem ſchweren 9 Leiden iſt Altſtadtrat Karl Fiſcher geſtorben, eine infolge ſeines gemeindepolitiſchen Wirkens und vorträge umrahmten die Feier, bei der auch Ob er auf den opferfreudigen Geiſt der neuen deutſchenn klein war, um alle Intereſſenten zu faſſen. wegen ſeiner karitativen Betätigung Hochanneehee Perſönlichkeit. Um 10 Uhr vormittags fand die Weihe des Herbert⸗Norkus⸗Platzes ſtatt, der früher Max⸗Joſeph⸗Platz hieß. Der in⸗ mitten der Stadt gelegene Platz iſt von großer hiſtoriſcher Bergangenheit. Er wurde vor 300 Jahren, als Landau pfälziſche Feſtung war, durch eine von franzöſiſcher Soldateska verurſachte Feuersbrunſt geſchaffen, um einen Exerzierplatz innerhalb der Feſtung Landau zu erhalten. Seitdem ſtand er im Mittelpunkt der Landauer Geſchichte. Oberbürger⸗ meiſter Dr. Ehrenſpeck hielt die Weiherede, in der er der Hoffnung Ausdruck gab, daß ſich die Jugend im Geiſte Herbert Norkus erhebe und ſein Vorbild auf ſie übergehe. Sprechchöre und Muſik⸗ jungbannführer Hermann P hilippi ſprach, wobe Jugend hinwies. Zur Kundgebung war auch Stabs⸗ ſührer Lauterbacher erſchienen. Am Nachmittag ſetzte der große Aufmarſch 100 dem Hofe der früheren 18er Kaſerne ein. Ueber 30 000 Hitler⸗Jungen waren vor dem Stabschef Lauterbacher angetreten. Die Bevölkerung nahm an dem Geſchehen lebhaften Anteil. Oberbannführer Müller begrüßte die Gäſte, ebenſo Kreisleiter Kleemann. Letzterer wies darauf hin, daß die Stadt Landau ein beſon⸗ deres Bekenntnis zur Jugend des neuen Reiches dadurch abgelegt habe, daß ſie einen der ſchönſten Plätze nach Herbert Norkus benannt habe. Gruppen⸗ führer Wagenbauer, ſtürmiſch begrüßt, über⸗ brachte die Grüße der SA an die Hitler⸗Jugend. 22222 d. infolg. O Männer epreſſion., Unluſt, vorzeit. Schwäche uſw. auch nur d. Verminderg.ihr. Spannkraft fühlen, Kf00 ſte 0. B. F. Auel. pal. vernichtet 100%ig Wauuen Keimdrüsen-Hormon- Präparat „RISPUSIAM“ Hergeſt. aGrund neueſt.Forſchungs⸗ ergebn u. als Sexualtherapeutikum ervorrag. bewährt. In allen Raspuſan“(braun d. Mann; welß⸗ f. d. Frau) bringt Kaftvoll Leben u. be Belpflich⸗ . Sie ohne jede Verpflich⸗ 9 uſtr., v. 190 verfaßte Bro⸗ d arid üre u. röbepack. koſtenlos in ver · Ungeriefer. 1100.—8 Abſender! riedri Avotheke Hein Auesohw'efeln. erlin ⸗E Charlbe. K Block, 144 Hein übler Geruch. 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Aber das sollte men dei Opekte nicht iun: denn des Wegtessen eines Pfündchens Zucket ist kein Gewinn, soncdern ein 5 Srheblicher Veriust nicht mur en Mermelede sondern such en Geld. Nech den Opekte-Rezepten etheit men mmn einer Normelftesche Opekte zu 86 Ptennig aas& Pfund frũchten E 4 Hfund Zucher etua S Hfund Marmelade dugegen aus 2 Land Puchen c NMuns Eurker nur mu e fund mamelude oer Vectust on feruger Mermelede bettögt eiso gicht nur 7 ptund, Sondemn soger etws 2 Ptund. Wie kommt des woh7 Gonz siatscht Wenn mon nämlich 1 Ptund Zucker weniger nimmt, muß es je netörlich such 1 Ptund Mermele Weniger geben. ferner muß men denn aber auch 5 bis 10 Minuten tänger kochen, damit die Mermelece fest wird, wodurch gut und gerne noch ein weiteres helbes Pfund einkocht. Schlieslich trocknet die zuckerspetend— Marmelade such nechber noch besonders sterk ein, selbst wenn die mit pbergement oder Glashaut verschiossen sind. Nech einigen Wochen an im genzen keum noch 6 Pfund Marmelede, vielfech soge 0 Seeee W kom — —— —————————— ————————— ————— ————————— 83 —— ————————————— 8. Seite/ Nummer 285 Neue Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 28. Juni 1934 U —3 ein ganz heachlensweries Filmwerk ENHA TMIELE HEEWAXN TrMMX VXIOR DE KOWir * L Der ün Strahlende, wie Heriha Thiele Hermann TrThimig Victor de Kova lebensbejahende Opfimismus des Films, sein zarier und versöhnlicher Humor, greilende, spannende Handlung werden jeden gewinnen. Die Darstellung ist in besten Händen 5099 Seas uHIbHd Ab heute in NEUAUFFUHRUNG ◻ U. I und die er- Eine Grogtat 895 Flims Eine Grogtat derDarstelier Wülheim Tell Ber Tod des Tyrannen: Gessler(conrad Meidt) Der seinerzeitige Buch- und Film- Erfolg veranlaßt uns, diesen Film erneut zu zeigen. 82⁰³ Beiprogramm u. neuesie Wochenschau Beginn:.00, S. 00,.00,.30 Uhr. 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