wird heute vormittag um 11 Neue Mann Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfa. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ bofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtraße 1, W Oppauer Straße 8, Se Freiburger Straße 1 Mannheimer eneral⸗Amzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtele: 1,•6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeri Mannheim Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 3, 79 mm breite Reklamemillimeterzeile 50 3. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Bei Zwangs⸗ vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr fürAnzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Einzelpreis 10 P. Mittag⸗Ausgabe A WMittwoch, 27. Juni 1934 145. Fahrgang— Nr. 287 Abwehrmaßnahmen angekündigt Meldung des DNB. Berlin, 27. Juni. Auf die britiſche Transfernote vom 2. Juni 1934 hat die deutſche Regierung durch den deut⸗ ſchen Botſchafter in London folgende Antwort er⸗ teilt: Die deutſche Regierung beehrt ſich, den Empfang der Antwort der königlich⸗britiſchen Regierung auf die deutſche Note vom 20. d. M. zu beſtätigen. Sie bedauert, den darin enthaltenen Argu⸗ menten nicht folgen zu können, die zum Teil auf mißverſtändlicher oder unvollſtändiger Be⸗ urteilung des Verlaufes der Berliner Transferkon⸗ ferenz zu beruhen ſcheinen, und behält ſich weitere Darlegungen hierzu vor. Sie bedauert ferner, daß die königl. britiſche Regierung glaubt, ihren Stand⸗ punkt durch Androhung von Zwangsmaßnahmen durchſetzen zu müſſen und dadurch ihrerſeits genötigt zu ſein, entſprechende Maßnahmen zur Abwehr der ſchlimmſten Schäden, die ſich daraus für die deutſche Wirtſchaft ergeben würden, zu er⸗ greifen. In der Annahme, daß es trotzdem der königlich⸗ britiſchen Regierung ernſtlich an einer für beide Län⸗ der fairen Regelung einer Frage liegt, deren Löſung anerkanntermaßen nicht von Deutſchlands Bemühun⸗ gen allein abhängt, nimmt die deutſche Regie⸗ rung die Einladung der königlich⸗britiſchen Re⸗ gierung zu Beſprechungen deutſcher Vertreter mit Vertretern der königlich⸗britiſchen Regierung in London an. 4* Die deutſchen Vertreter in London eingetroffen London, 27. Juni. Die zu den Transferverhandlungen nach London entſandten deutſchen Vertreter Dr. Berger vom Reichsfinanzminiſterium, Dr. Ulrich vom Auswär⸗ tigen Amt und Direktor Bleſſing von der Reichsbank ſind in der engliſchen Hauptſtadt einge⸗ troffen. Heute ſoll die erſte Sitzung ſtattfinden. Neue Clearing-Debatte im Anterhaus Meldung des DNB. — London, 26. Juni. Das Geſetz über das Schuldenclearing und die Vergeltungsmaßnahmen für Einfuhrbe⸗ ſchränkungen wurde am Dienstag vom Unterhaus erneut beſprochen. Die Vorſchläge mehrerer Abge⸗ ordneten, die zweite Klauſel des Geſetzes aufzuſchie⸗ ben, die der Regierung Vollmachten zur Auf⸗ erlegung von Einfuhrkontingenten er⸗ 1 wurden vom Sprecher als unzuläſſig er⸗ ärt. „Der Liberale Maſon beantragte, daß die Gül⸗ tigkeitsdauer des Geſetzes auf ein Jahr beſchränkt werden ſolle, da hierdurch eine ehrenvolle und freundſchaftliche Regelung erleichtert würde. Der Liberale Evans und der Arbeiterabgeordnete Sir Stafford Cripps unterſtützten dieſen Antrag. Schatzkanzler Chamberlain erklärte, daß er es nicht für günſtig halte, bei jeder ſich erhebenden Notwendigkeit eine neue geſetzgeberiſche Maßnahme dieſes Charakters zu verfügen. Er erklärte ſich bereit, die Wirkungsdauer dieſes Geſetzes auf zwei Jahre zu beſchränken. Es treffe zu, ſo erklärte er, daß das Geſetz gewiſſe aßnahmen enthalte, die nicht unmittelbar auf die gegenwärtigen Umſtände anwendͤbar ſeien. Er müſſe jedoch ſagen, daß die zweite Klauſel unter gewiſſen Umſtänden außerordentlich notwendig werden könnte, ob nun Deutſchland oder ein anderes Land in Frage komme. Im weiteren Verlauf der Ausſprache wiederholte der Schatzkanzler, daß finanzielle Geldſen dun⸗ gen, Bankguthaben, Verſicherungs⸗ zachlungen uſw. von dem Clearing ausge⸗ ſchloſſen ſeien. Er wollte jedoch dieſe Feſtſtellung nicht dem Wortlaut des Geſetzes beifügen, denn man wiſſe nicht, welche Lage ſich ſpäter ergeben könne. Das Clearinggeſetz endgültig angenommen. — London, 27. Juni. Das Unterhaus nahm am Dienstag abend das Clearinggeſetz in drit⸗ ter Leſung ohne Abſtimmung an. Gleich⸗ ſalls ohne Abſtimmung angenommen wurde der Zuſatzantrag des Schatzkanzlers Neville Chamber⸗ lain, wonach das Geſetz bis zum 30. Juni 1936 in Kraft bleiben ſoll. „Graf Zeppelin“ in Pernambuco gelandet. — Hamburg, 27. Juni. Wie die Deutſche See⸗ warte mitteilt, iſt das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ um 20 Uhr MEZ3'in Pernambuco gelandet. Es Uhr MEz zu ſeiner Fahrt nach Argentinien ſtarten. Deutſchlands Antwort auf die Transfe „Volk Staat und Recht' Die erſte Fahrestagung der Akademie für deutſches Recht Meldung des DNB. — München, 26. Juni. In der Aula der Münchener Univerſität hielt Dienstag vormittag die Akademiſe für deut⸗ ſches Recht ihre erſte Jahrestagung ab. Der Präſident der Akademie für deutſches Recht, Reichsjuſtizkommiſſar, Staatsminiſter Dr. Frank, begrüßte die Gäſte und hielt die Feſtanſprache. Er führte u. a. aus: Die Akademie für deutſches Recht iſt ein Inſtru⸗ ment zur Fortſetzung der nationalſozialiſtiſchen gei⸗ ſtigen Revolution auf dem Gebiete des Rechts. Die wahre Revolution iſt die, die die Revolution täglich umbaut in die Wirklichkeit des Volksbewußtſeins. Rechtseinheit, Volkseinheit und Staatsein⸗ heit, das ſind die Grundlagen der national⸗ ſozialiſtiſchen Bewegung. Rechtseinheit: Kein Juriſtenrecht, kein Recht, das abgeſondert vom Volkstum ſei und ausge⸗ wogen in künſtlichen Abſtraktionen, ſondern ein Recht, das in ſeinem eigenen Pulsſchlag den Puls⸗ ſchlag der Nation verſpüren läßt, ein Volksrecht, das dem Volke dient, mit dem Volke wächſt, das Volk ſichert und niemals in irgendeiner Entwicklungsſtufe wieder Laſt und Qual des Volkes werden könnte Es iſt unſere Pflicht, anzuerkennen, daß das römi⸗ ſche Recht als die Mutter der Rechtsentwicklung in Europa eine der größten Kulturtaten der Menſchheit iſt. Wir haben aber die Aufgabe dem deutſchen Volk ein Recht zu ſchenken, das aus dem eigenen ſittlichen Empfinden der Nation, aus der Raſſenſeele unſeres Volkes ſelbſt ſpricht. Volkseinheit iſt das weitere Funda⸗ ment des nationalſozialiſtiſchen Wollens. Staats⸗ bürger kann im weiteren Sinne nur der Volkszu⸗ gehörige ſein. Wir wurden im Auslande manchmal nicht verſtanden wegen unſerer Raſſengeſetzgebung. Aber ſie war eine eminente Notwendigkeit zur Erhaltung unſeres völkiſchen Lebens überhaupt. Um der Exiſtenz unſeres Volkes willen können wir von dieſem Fundamental niemals abgehen(Lebhafte Zuſtimmung), ſtarke Note Ich bitte, dieſe Lage der deutſchen Rechtsentwicklung überall verſtehen zu wollen. Es wird unſere Auf⸗ gabe ſein, daß die Durchführung der Raſſengeſetz⸗ gebung wie bisher ſelbſtperſtändlich in den Formen eines Kulturſtaates vor ſich geht und wir Deutſchen können dieſen Anſpruch mit Recht für uns erheben. Wir haben niemals die Raſſengeſetzgebung brutal durchgeführt. Wir haben das Raſſenproblem niemals in der Form einer Vergewaltigung geſehen, nicht durchgeführt aus Haß gegen eine andere Raſſe, ſondern aus Liebe zu unſerem Volk. Staatseinheit: Es war eine große hiſtori⸗ ſche Tat, die unſer Führer für das deutſche Volk voll⸗ brachte, als er aufräumte mit den Möglichkeiten einer Zerreißung unſeres Staatsganzen doͤurch irgend welche Sonderintereſſen. Die Kultureinheit des Deutſchtums, aufge⸗ baut auf der ſchöpferiſchen Vielgeſtaltigkeit unſeres deutſchen Stammeslebens, wird nun⸗ mehr ergänzt durch die unverrückbar feſtge⸗ legte Reichseinheit. Es iſt Pflicht der deutſchen Juriſten, an dieſer Steue dem Führer zu danken, daß ſeine Autorität die Rechtsſicherheit und Unabhängigkeit des Richtertums mit allem Nachdruck geſtützt und geſördert hat. Wir ſtehen, fuhr Dr. Frank fort, vor dem Ab⸗ ſchluß eines Strafgeſetzbuches, das eine Sphären bringen wird, wo es ſich um den Kampf eines geſunden Volkes gegen die Uebeltäter handelt. Wir werden dafür ſorgen, daß die Rechtsordnung im deutſchen Volke das Gefühl der Sicherheit garantiert im Sinne der Erhaltung des Volkes. Derx Nationalſozialismus iſt die ſtaatliche Le⸗ bensform des deutſchen Volkes geworden. Dami: wird man ſich innerhalb und außerhalb Deutſchlands abfinden müſſen. Wir wollen und wünſchen, daß der Appell an das Rechtsleben, an die Rechtserkenntnis, der Appell an die Rechtsautorität, den wir deutſchen Juriſten dem deutſchen Volke entgegenrufen, nicht Halt machen ſoll an unſeren Grenzen, daß die Wel! einſieht, daß man niemals einem ſolchen Volk die Gleichberechtigung mit anderen Völkern rauben kann.(Langanhaltender Beifall). ——————— Die Pläne der franzöſiſchen„Frontiſten“ Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters VParis, 26. Juni. Neben den gewaltſamen Auseinanderſetzungen auſ der Straße geht die friedliche politiſche Ausein⸗ anderſetzung in den Parteien und Verbänden weiter. Der vor einigen Monaten in Nantes mit dem Auf⸗ gebot aller Mittel geſchlagene Abgeordnete Bergery hielt in Paris die erſte öffentliche Ver⸗ ſammlung ſeiner neuen Parteivereinigung, der „Frontiſten“, ab. In einem Interview in der Abend⸗ zeitung„Notre Temps“ entwirft Bergery folgende Programmpunkte: Zunächſt natürlich Kampf gegen den Faſchismus, dann aber auch Ab⸗ ſchaffung des Kapitalismus und Abſchaf⸗ fung zum Teil ſogar des Privateigentums. Wie das Meer, die Flußläufe, die Straßen ſchon heute Allgemeingut ſeien, müſſe auch der geſamte Grund⸗ beſitz Allgemeingut werden. Intereſſant iſt auch, daß Bergery das Kolonialſyſtem grundſätz⸗ lich verwirft. Auch ſcheint er ſich bis zu einem gewiſſen Grade die Raſſentheorie aneignen zu wollen, denn er lehnt die„„Aſſimilierung und Ein⸗ bürgerung der Kolonialeingeborenen als künſtlich und phantaſtiſch“ ab. In ſeinen Programmpunkten vertritt Bergery die Anſicht,„einen dauerhaften Frieden wird es nur geben, wenn eine wirklich befrie⸗ digende Neuverteilung der natürlichen Reichtümer erfolgt iſt und wenn ſich die Völker von ihren kapitaliſtiſchen Unterdrückern befreit ha⸗ ben. Die veraltete Idee von der nationalen Sou⸗ veränität iſt ein Hinweis auf den Weg zur Völker⸗ befreiung. Die nationale Tatſächlichkeit braucht die Fiktion der Souveränität nicht. Der Begriff Nation wird augenblicklich noch verfälſcht durch einen Natio⸗ nalismus, der ſich der Fahne bedient, um darunter die egoiſtiſchen Privatintereſſen von Kohle und Eiſen, Petroleum, chemiſchen Düngemitteln und Ge⸗ treide zu verbergen. Weiter iſt zu erwähnen, daß in Paris die„Gene⸗ ralſtaaten der franzöſiſchen Jugend“ abgehalten wurden. Es nahmen daran teil Ver⸗ bände aller möglichen Parteirichtungen, ſo u. a. die Jeuneſſe Patriote, die katholiſchen Jugendverbände, der republikaniſche und ſotialiſtiſche Studentenbund, die Jugendabteilung der Liga für Menſchenrechte und die Jeuneß Laique et Republicaine. Es iſt dabei beſonders zu betonen, daß die Ver⸗ ſammlungsteilnehmer, die bisher ſtark parteigebun⸗ den waren, diesmal ſämtliche Schranken der Parteien niederriſſen und ſich einſtimmig auf eine Einheitsentſchließung geeinigt haben. Darin wird zunächſt autoritäre Staatsführung und Abſchaffung des Kapttalismus ge⸗ fordert, der„die ſogenannte Demokratie durch die Truſts und die Preſſe verfälſcht“. * Vier franzöſiſche Poliziſten bei einem Kommuniſtenüberfall ſchwer verletzt — Paris, 27. Juni. In einem Dorfe bei Pontoiſe kam es zu Zuſammenſtößen zwiſchen Kommuniſten und Polizei. Die Kommuniſten hatten die Abſicht, ein Platzkonzert katholiſcher Jugend zu ſtören. Als die Mahnungen des Bürgermeiſters zur Ruhe ergebnislos blieben, ging die Polizei gegen die Ruheſtörer vor. Dieſe ſetzten ſich zur Wehr und richteten einen Gendarmeriewachtmeiſter und drei Poliziſten ſo zu, daß ſie mit ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden mußten. Auch die Kommuniſten hatten mehrere Verletzte zu ver⸗ zeichnen. Internationale Fälſcheraffäre aufgedeckt. — Wien, 27. Juni. Die Wiener Polizei iſt einer großangelegten internationalen Fälſcher⸗ affäre auf die Spur gekommen Durch einen Zufall wurde feſtgeſtellt, daß in den letzten Tagen gefälſchte Schuldverſchreibungen der Internationalen Oeſter⸗ reichiſchen Bundesanleihe von 1930(nicht zu ver⸗ wechſeln mit der öſterreichiſchen Völkerbundsan⸗ leihe) in Umlauf geſetzt worden ſind. Es handelt ſich um die internationale Anleihe, über die die öſter⸗ reichiſche Regierung ſeit 1927 verhandelt hatte und deren Schuldverſchreibungen an ſämtlichen großen Börſen notiert werden. Eine Perſon wurde ver⸗ baftet. Eine Spur führt nach Brünn. des Nationalſozialismus auch in jene -Note Englands Aufrüſtungspläne — London, im Juni. In zahlreichen Reden haben die verantwortlichen Miniſter angekündigt, daß England, falls es nicht zu einer Abrüſtungsvereinbarung komme, ſich gezwun⸗ gen ſehe, ſeine militäriſchen Streitkräfte er⸗ heblich zu vergrößern. Dieſe Worte werden jetzt in die Tat umgeſetzt. Wir konnten Ende vergangener Woche mitteilen, daß England eine Aus⸗ dehnung ſeiner Luftſtreitkräfte bereits in die Wege geleitet habe. Jetzt erfährt man, daß dieſes An⸗ wachſen der Luftwaffe nur ein Teil eines größeren Programms iſt, daß England ein Anwachſen aller drei Waffenkategorien vorge⸗ ſehen hat und ſchon im Laufe der nächſten Wochen mit einer endgültigen Entſcheidung des Londoner Kabinetts zu rechnen iſt. Die Beſchlüſſe, die das engliſche Kabinett jetzt zu faſſen hat, werden ſich nicht mehr mit dem Ausmaß der künftigen Aufrüſtung beſchäftigen, ſondern einzig mit der Frage, welche Waffengattungen zunächſt und hauptſächlich in Angriff genommen werden ſollen. Der erſte Lord der Admiralität, Sir Bolton Eyres Monſell, hat in ſeiner letzten Rede auf das Anwachſen der Rüſtungsausgaben der übrigen Länder hingewieſen. In den vergangenen acht Jah⸗ ren hat Japan ſeine Rüſtungsausgaben um 80 v. ., Frankreich um 100 v. H. und Rußland ſo⸗ gar um 197 v. H. erhöht. Neben dieſen gewaltigen Ziffern verſchwindet das Anwachſen der deutſchen Rüſtungsausgaben um 12 v. H. vollkommen. Der engliſche Marineminiſter hat aus dieſen Zifſern den Schluß gezogen, daß England nicht als einziges Land dem internationalen Traum der Abrüſtung anhängen dürfe, daß, wenn man das Empire aufrecht erhalten wolle, eine ausreichende Flotte unbedingt notwendig ſei. Die entſcheidende Frage bleibt im Augen⸗ blick aber doch die engliſche Luftrüſtung. Im Zuſammenhang mit dem Beſuch des Generals Weygand in London und einigen aus franzöſiſcher Quelle ſtammenden Meldungen, die wiſſen wollten, daß in den Beſprechungen Weygands mit Vertretern des engliſchen Heeres in der Hauptſache Fragen der Verteidigung und des Schutzes von Belgien und Holland beſprochen wurden, darf an eine Rede des Kriegsminiſters Lord Hailſham erinnert werden, die jetzt durch einen Spezialkorreſpondenten des„Daily Telegraph“ eine intereſſante Ergänzung erfährt. Lord Heilſham hatte erklärt, daß in einem künftigen Krieg der Feind vielleicht in die Niederlande einrücken und dort Flieger⸗ ſtationen errichten würde, von denen er leicht Bombenflugzeuge über England ſchicken könnte. Die engliſchen militäriſchen Sachverſtändigen ſeien der Anſicht, daß das verhindert werden müſſe und, da in der gegenwärtigen engliſchen Schwäche in der Luft ein Anreiz zu Angriffen liegen könne, müſſe die eng⸗ liſche Luftflotte ſo ausgebaut werden, daß England ſofort in der Lage ſei, gegen jeden Angreifer unver⸗ züglich wirkſame Gegenmaßnahmen zu treffen. Der Mitarbeiter des„Daily Telegraph“ erklärt nun dazu, daß Frankreich mit ſeinem Landheer in viel höherem Grade als England in der Lage ſei, Belgien und Holland wirkſam zu verteidigen. Er öteht daraus den Schluß, daß das Anwachſen der engliſchen Lanoſtreitkräfte vorläufig hinausgeſchoben werden könne und man ſtatt deſſen alle Heeres⸗ ausgaben in die Luftflotte ſtecken ſolle. Mit einer ausreichenden Luftflotte könne England irgenoͤwelche feindlichen Flugſtationen in den Nieder⸗ landen leicht wirkungslos machen. Wenn der„Daily Telegraph“ dann fortfährt, daß engliſche Flugſtatio⸗ nen vorteilhaft hinter den ſtarken Befeſtigungen der ſogenannten Maginotlinie errichtet werden könnten, ſo iſt man verſucht anzunehmen, daß hier ein Ge⸗ dankengang aus den jetzt in London ſtattfindenden Geſprächen zwiſchen General Weygand und engliſchen Militärs ausgeplaudert worden iſt. Daß neben der Luftflotte und der Marine auch das Lanoͤheer nicht vergeſſen werden ſoll, zeigt eine weitere Angabe des„Daily Telegraph“, nach der beabſichtigt iſt, die Etatsſumme, die für das Landheer ausgeſetzt iſt, demnächſt ebenfalls ſtark anwachſen zu laſſen und die Mehr⸗ ſumme in der Hauptſache für Kriegsmaterial und motoriſierte Streitkräfte„eines künftigen Expedi⸗ tionsheeres“ auszugeben. Es verdient hervorgehoben zu werden, daß der „Daily Telegraph“, der bisher immer an der Fik⸗ tion des angeblich rein privaten Beſuches des Ge⸗ nerals Weygand feſtgehalten hat, am Schluß ſeines Artikels ganz kurz erwähnt, daß die Vertreter der beiden Generalſtäbe Fragen, die eine Ausdehnung der engliſchen Streitkräfte betreffen, im Laufe des Geſprächs unzweifelhaft berührt hätten. Damit wird jetzt von einer der Regierung naheſtehenden Seite in London zugegeben, daß offizielle en g⸗ liſch⸗franzöſiſche Militärverhandlun⸗ gen ſtattfinden. 23 ————— —— —————————— — * ————— ——— — — —————— — ——— —— —— —— aDK„ S g DSSeergeee neae ed E, 8 2 —— S SRSSg 9 22 5¹ b1 e go — Sc! . S2 SAKFNES IS 8 SSS388 ——— 229 wi kle ve lei ſie A ſte di — ſchaft umgelegt werden. 2. Sette Nummer 287 Mittwoch, 7. Junt 1934 Reue Mannheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe Die große Steuer⸗Reſorm im Dritten Reich Staatsſekretär Reinhardt entwickelt ſeine Pläne in der Akabemie für Deutſches Recht Meldung des DN B. 5 München, 26. Juni. Der Staatsſekretär im Reichsfinanzminiſterium, Fritz Reinhardt, verkündete in der Voll⸗ ſitzung der Akademie für Deutſches Recht am 26. Juni 1934 in der Aula der Univerſität München den folgenden Plan der großen national⸗ ſozialiſtiſchen Steuerreform, die ſich in Vorbereitung befindet und zum größten Teil be⸗ reits im kommenden Herbſt Geſetz werden wird. Wir werden den Plan in mehreren Abſchnitten ver⸗ öffentlichen. L. Niemand von uns kann leben und gedeihen ohne die anderen. Wohl ohne den einzelnen anderen, nicht aber, ohne Glied einer organiſierten Vielheit von Perſonen zu ſein. Die natürlichſte Grundlage für eine ſolche Vielheit iſt gegeben, wenn die Ange⸗ hörigen der Vielheit gleicher Abſtammung, gleicher Sprache, gleicher Sitte und gleicher Kultur ſind. Eine ſolche aus der Natur heraus erwachſene Viel⸗ heit iſt das, was wir Volk nennen. Soll ein Volk nicht nur von Natur aus, ſondern auch rechtlich als ſolches gelten, und ſollen die Be⸗ ziehungen der Volksgenoſſen zueinander geregelt ſein, ſo muß das Volk in eine beſtimmte Rechts⸗ ſorm gekleidet werden, es muß zu einer ſelbſtändi⸗ gen Rechtsperſon geſtaltet werden. Eine ſolche Rechtsſorm, in die das Volk als Ganzes gekleidet wird, iſt das, was wir Staat nennen. Der Staat iſt die Geſamtheit aller Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen, gekleidet in eine einzige, auf beſtimmten Geſetzen beruhende Perſon. Er iſt das Volk in einer Perſon. Er ſtellt die Form dar, in der ſich das Leben der Volksgemeinſchaft und aller ihrer Glieder vollzieht. Zur Regelung der Beziehungen des Volkes und des Staates zu anderen Völkern und Staaten und der Beziehungen der Volksgenoſſen zueinander be⸗ darf der Staat einer beſtimmten Führung und eines beſtimmten Apparates. Die Staatsführung beſteht aus der Regierung, an deren Spitze der Füh⸗ rer ſteht, der Staatsapparat beſteht aus allen öffent⸗ lichen Einxichtungen, die beſtimmt ſind, das Leben des Volkes und aller ſeiner Glieder zu regeln und zu gewährleiſten. Der Staat bedarf zur Erfüllung ſeiner Aufgaben Geld. Die Ausgaben des Staates erfolgen um des ſeiner Führung anvertrauten Volkes willen. Die Fzur Beſtreitung der Ausgaben erforderlichen Mittel müſſen, ſoweit nicht dem Staat Einnahmen aus eige⸗ nem Vermögen zufließen, in Form von Steuern und ſonſtigen Abgaben auf die Gliedex der Volksgemein⸗ Aus der Notwendigkeit, die zur Erfüllung der⸗ ſtaatlichen Aufgaben erforderlichen Mittel auf die Glieder der Volksgemeinſchaft umzulegen, ergibt ſich eine rieſengroße Verantwortung der Staatsführung gegenüber der Volksgemeinſchaft. Die Mittel müſſen groß genug ſein, um die Aufgaben, die die Intereſſen des Volksganzen bedingen, zu erfüllen. Der Volks⸗ genoſſe muß bereit ſein, die entſprechenden Mittel in Form von Steuern aufzubringen. Er muß ſich be⸗ wußt ſein, daß die Aufbringung dieſer Mittel die Borausſetzung für das Sein der Volksgemeinſchaft und damit für das Sein ſeines Berufsſtandes und für ſein perſönliches Sein iſt. Die Steuern müſſen jedoch wirtſchaftlich und ſozial tragbar ſein; ſie dürſen in ihrer Höhe und in ihrer Geſtaltung einer geſunden wirt⸗ ſchaftlichen und ſozialen Entwicklung nicht zu⸗ widerlaufen. Der Ausgabenwirtſchaft des Staates ſind durch das Leiſtungsvermögen der Volksgemeinſchaft be⸗ ſtimmte Grenzen gezogen. Werden dieſe Grenzen überſchritten, ſo werden Lähmung der Wirtſchaft und Verſchlechterung der ſozialen Lage der Volksgemein⸗ ſchaft in allen ihren Gliedern in der Regel die Folge ſein. Werden die Aufgaben, die der Staat im Intereſſe des Volksganzen zu erfüllen hat, größer, ohne daß bei Aufrechterhaltung der vorhandenen Steuern und Steuerſätze gleichzeitig das Aufkommen an Steuern größer wird, ſo darf nicht an eine Erhöhung der Steuerſätze oder an die Einführung neuer Steuern gedacht werden, ſondern es muß verſucht werden, die Mittel zur Bewältigung der neuen Aufgaben durch entſprechende Neugeſtaltung der geſamten Ausgaben⸗ wirtſchaft im Rahmen des vorhandenen Steuerauf⸗ kommens freizumachen. Dabei wird an die Ein⸗ ſchränkung weniger wichtiger Aufgaben und, ſoweit möglich, an die Vereinfachung der Verwaltung und an die Verminderung der Verwaltungskoſten gedacht werden müſſen. Erſt, wenn alle Möglichkeiten, die Mittel zur Erfüllung neuer Aufgaben im Rahmen des vorhandenen Aufkommens freizumachen, er⸗ ſchöpft ſind, wird an die Erhöhung eines Steuerſatzes oder an die Einführung einer neuen Steuer gedacht werden dürfen, es ſei denn, daß die Erfüllung der neuen Aufgabe geeignet iſt, mittels Anleihe finan⸗ ziert zu werden. Vor der Erhöhung eines Steuerſatzes oder der Einführung einer neuen Steuer wird ſehr ſorg⸗ fältig geprüft werden müſſen, ob die Erhöhung des Steuerſatzes oder die Ein⸗ führung der neuen Steuer wirtſchaftlich und ſozial tragbar iſt. Es wird ſehr ſorgfältig erwogen wer⸗ den müſſen, ob der Wert, der in der Erfüllung der neuen Aufgabe beruht, vom Standpunkt der Volks⸗ ganzheit geſehen, größer iſt, als die wirtſchaftliche und ſoziale Verſchlechterung, die ſich aus der Mehr⸗ belaſtung in Form von Steuern ergeben kann. Die Belaſtung, die ſich aus den Stenern und Steuerſätzen ergibt, die heute in Deutſchland vorhanden ſind, iſt ſo groß, daß jede Erhöhung dieſer Belaſtung dem Gedanken der wirt⸗ ſchaftlichen und ſozialen Geſundung und jeder volkswirtſchaftlichen Vernunft zuwider⸗ lauſen würde. Es iſt in den letzten Wochen da und dort wieder⸗ holt das Gerücht. aufgetaucht, es werde eine neue Steuer zur Förderung der Deutſchen Warenausſuhr eingeführt werden. Reichsfinanzminiſterium an die Einführung einer neuen Steuer oder an die Er⸗ höhung der Sätze einer beſtehenden Steuer niemand denkt. Jede Förderung der Warenausfuhr aus dem Aufkommen einer neuen Steuer würde eine Förderung auf Koſten der Allge⸗ meinheit ſein. Der Schaden, der ſich, geſamtvolks⸗ wirtſchaftlich geſehen, daraus ergeben würde, würde beſtimmt weſentlich größer ſein, als der Nutzen aus einer vermehrten Warenausfuhr. Wir müſſen ſelbſt⸗ verſtändlich alles nur Denkbare zur Förderung unſe⸗ rer Warenausfuhr tun. Unter den zu ergreifenden Maßnahmen wird jedoch keine ſein, die zur Be⸗ laſtung der deutſchen Binnenwirtſchaft ſührt und da⸗ mit der Belebung unſerer deutſchen Binnenwirt⸗ ſchaft zuwiderlaufen würde. Wir werden verſuchen, die deutſche Warenausfuhr durch Maßnahmen zu fördern, die außerhalb des Gedankens einer neuen Belaſtung der deutſchen Wirtſchaft liegen. Eine ent⸗ ſcheidende Hebung unſerer Warenausfuhr, durch die die Einfuhr genügender Mengen lebenswichtiger Rohſtoffe und dergleichen und ſchließlich auch die Bezahlung unſerer Zinſen an die ausländiſchen Gläubiger geſichert werden könnte, wird nur durch erhöhte Bereitwilligkeit des Auslandes zur Auf⸗ nahme deutſcher Erzeugniſſe zu erlangen ſein. Tritt eine erhöhte Bereitwilligkeit des Auslandes zur Aufnahme deutſcher Erzeugniſſe nicht ein, ſo werden wir, der Not gehorchend, uns in immer ſtärkeren Ausmaßen auf den Gedanken der Selbſtverſorgung einſtellen und die Einfuhr entſprechend einſchränken müſſen. Es iſt nicht daran gedacht, irgendwelche neue Stener einzuführen, und es iſt auch nicht dar⸗ an gedacht, die Sätze beſtehender Steuern zu erhöhen. Jede Erhöhung der beſtehenden Geſamtſteuerlaſt der deutſchen Volkswirtſchaft würde nichts anderes als volkswirtſchaftlichen Unſinn bedeuten. Daß der Ge⸗ danke einer Erhöhung der beſtehenden Geſamtſteuer⸗ laſt von jedem, der im nationalſozialiſtiſchen Staat Es iſt nicht daran gedacht, irgendwelche neue Steuer einzuführen, und es iſt auch nicht daran ge⸗ dacht, die Sätze beſtehender Steuern zu erhöhen, es iſt jedoch beabſichtigt, die Zahl der Steuern weſentlich abzubauen und die Steuerſätze zu vermindern. ſeitigung einer Steuer oder in der därf nur erfoölgen, wenn entweder anzunehmen iſt, daß durch die volkswirtſchaftliche und fiskaliſche Wir⸗ kung der Beſeitigung der Ausfall ausgeglichen wird lich denke hier an die Beſeitigung der Kraftfahrzeug⸗ ſteuer für neue Perſonenkraftfahrzeuge, an die Be⸗ ſeitigung der Schaumweinſteuer und an die Beſeiti⸗ gung der Mineralwaſſerſteuer), oder wenn die allge⸗ meine Haushaltslage eine Verminderung der Steuereinnahmen zuläßt. Die allgemeine Haushaltslage läßt eine Vermin⸗ derung der Steuereinnahmen bis auf weiteres nicht zu. Steuern, deren Beſeitigung in ihrer Auswir⸗ kung zwangsläufig zum Ausgleich des Ausfalls füh⸗ ren würde, ſind, mit Ausnahme vielleicht der Ge⸗ meindegetränkeſteuer, nach dem gegenwärtigen Stand der Dinge nicht mehr vorhanden. Infolgedeſſen kann eine Verminderung der Zahl der Steuern nur durch Verſchmelzung ver⸗ ſchiedener Steuern erreicht werden. Ich denke hier insbeſondere daran, die Bürgerſteuer, die Eheſtandshilfe, die Kriſenſteuer der Veranlagten und den Einkommenſteuerzuſchlag der Einkommensemp⸗ fänger mit mehr als 8000 Reichsmark Jahreseinkom⸗ men in die Einkommensſteuer hineinzuarbeiten, ſo daß dann an Stelle von bisher fünf Steuern und Zuſchlägen, nur noch eine Steuer vorhanden ſein wird. Es iſt auch beabſichtigt, die Gemeindebier⸗ ſteuer mit der Reichsbierſteuer zu vereinigen. Im Zug der Reichsreform wird es noch manche andere Vereinigung vorzunehmen geben, die unmittelbar oder mittelbar zu einer Verminderung der Zahl von Steuern führen wird. Was hinſichtlich der Beſeitigung von Steuern gilt, wenn die Beſeitigung nicht durch Verſchmelzung, ſon⸗ dern durch Verzicht auf die Einnahme erfolgt, das gilt von Steuerſenkungen und Steuervergünſtigungen. Auch ſolche dürſen, ſolange die allgemeine Haushalts⸗ lage eine Verminderung der Steuereinnahmen nicht zuläßt, nur inſofern erfolgen, als bei ſorgfältiger Prüfung angenommen werden kann, daß durch die volkswirtſchaftliche und fiskaliſche Wirkung der Steuervergünſtigung oder Steuerſenkung der Aus⸗ fall möglichſt ausgeglichen wird. Ich denke hier an die vielen Steuervergünſtigungen, die wir ſeit einem Jahr unter den verſchiedenſten Bedingungen gewäh⸗ ren: Steuerfreiheit für Erſatzbeſchaffungen, Steuer⸗ befreiung für neu errichtete Kleinwohnungen und Eigenheime. Steuerfreiheit für Aufwendungen zu Zwecken des zivilen Luftſchutzes uſw., Ermäßigung der Steuerſchuld für Inſtandſetzungen und Ergän⸗ zungen an Gebäuden uſw., ſchließlich an die Halbie⸗ rung der Umſatzſteuer für die Landwirtſchaft, an die Senkung der Grundſteuer für die Landwirtſchaft uſw. und auch an die Senkung der Abgabe zur Arbeits⸗ loſenhilfe. Die Senkung der Abgabe zur Arbeits⸗ loſenhilfe iſt zum Teil auch durch den Zweck dieſer Abgabe und infolgedeſſen öͤurch den Rückgang der Arbeitsloſenziffer und des Finanzbedarfs der Ar⸗ beitsloſenhilfe begründet geweſen. Im Rahmen der Steuerreſorm ſind weitere ſehr erhebliche Steuererleichterungen vor⸗ geſehen. Dieſe beſtehen teilweiſe in der Möglichkeit, für Teile des Einkommens unter beſtimmten Bedingungen Stenerfreiheit zu erlangen, teilweiſe in der Vorſehung höherer Ich erkläre hierdͤurch, daß im Der Abbau der Steuern kann entweder in der Be⸗* i Verſchmelzung von Steuern beſtehen. Die Beſeitigung einer Steuer für die Dinge verantwortlich iſt, in aller Entſchie⸗ denheit abgelehnt wird, verſteht ſich von ſelbſt. Aus⸗ genommen ſind einzelne Maßnahmen, die nicht durch fiskaliſche Geſichtspunkte bedingt ſind, ſondern durch die Notwendigkeit, lenkend in die Entwicklung der deutſchen Volkswirtſchaft einzugreifen.— Ich denke zum Beiſpiel daran, für Aktiengeſellſchaften und Geſellſchaften m. b. H. eine Mindeſtkörperſchafts⸗ ſteuer vorzuſehen, die ſich nach der Höhe des Aktien⸗ kapitals oder G. m. b..⸗Kapitals bemißt. Durch vieſe Maßnahme ſoll dem Drang, kleine Aktiengeſell⸗ ſchaften und Geſellſchaften m. b. H. zu gründen, ent⸗ gegengewirkt werden. Diejenigen, die eine Geſell⸗ ſchaft gründen wollen, ſollen durch die Vorſchrift über die Mindeſtbeſteuerung angeregt werden, an Stelle der Aktiengeſellſchaft oder G. m. b. H. die Form der offenen Handelsgeſellſchaft oder Komman · ditgeſellſchaft zu wählen.— Es kann im Rahmen der grundlegenden Steuerreform im Einzelfall da und dort auch zu kleinen Belaſtungsverſchiebungen kommen. Solche ſind durch beſtimmte techniſche Um⸗ ſtellungen des Geſetzes und des Tarifs oft nicht zu vermeiden.— Es wird auch die Frage geprüft wer⸗ den müſſen, ob es richtig iſt, die Verſchachtelungen der Wirtſchaft weiterhin durch das ſogenannte Schachtelprivileg zu begünſtigen. Und anderſeits wird die Frage geſtellt werden müſſen, ob es rich⸗ tig iſt, die Verſchmelzungen Guſionen) durch allgemeine Ermäßigung der Ge⸗ ſellſchaftsſteuer von 2 auf 1 vom Hun⸗ dert weiterhin zu begünſtigen. Es iſt durch⸗ aus denkbar, daß volkswirtſchaftliche oder ſonſtige Erwägungen, etwa Fragen der ſteuerlichen Gerech⸗ tigkeit, im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland dazu führen, daß die eine und andere Vergünſtigung, die bisher beſtand, beſeitigt wird. Die Einführung beſtimmter Mindeſtbeſteuerun⸗ gen und die Beſeitigung von Vergünſtigungen der bezeichneten Art kann nicht als neue Steuer oder Er⸗ höhung einer beſtehenden Steuer, ſondern nur als im Intereſſe der Allgemeinheit gelegene Steuer⸗ geſtaltung bezeichnet werden. Sieuerabbau-Gteuerſenkung- Gteuervergünſtigungen Steuerfreibeträge für Kinder, teilweiſe in der unmittelbaren Senkung der Steuerſätze. Dex Ausfall, der ſich aus allen dieſen Erleichterun⸗ hen ergibt, wird, geſamtſteuerlich geſehen, ausgegli⸗ chen teilweiſe im Rahmen eines beſtimmten tech⸗ niſchen Umbaues der Steuer und teilweiſe durch die volkswirtſchaftlichen und fistaliſchen Wirkungen, die —9* ſich aus der Erleichterung zwangsläufig ergeben. Es wird beiſpielsweiſe auch die Gewährung und die „Erhöhung jedes Freibetrags für Kinder in ihrer volkswirtſchaftlichen Wirkung zum großen Teil aus⸗ geglichen, insbeſondere, wenn es ſich um kleine und mittlere Einkommensempfänger handelt, von denen gewährleiſtet erſcheint, daß ſie den Betrag der Er⸗ leichterung dem Verbrauch und in deſſen Folge, zu⸗ mindeſt teilweiſe, durch die verſchiedenſten Kanäle dem allgemeinen Haushalt zuführen. Der Vorgang beſteht in der Regel darin, daß der Betrag der Steuerverminderung, der ſich aus der erhöhten Kin⸗ derermäßigung ergibt, durch den Steuerpflichtigen dem Fiskus nicht unmittelbar, ſondern mittelbar, das heißt auf dem Weg über den Verbrauch des Be⸗ trags der Steuerverminderung, teilweiſe oder ganz zugeſührt wird. Die Höhe des Gegenpoſtens der Steuerverminderung beſtimmt ſich dadurch, wie oft ſich der Betrag der Steuerverminderung durch Ver⸗ brauch in der deutſchen Volkswirtſchaft umſetzt. Durch die gegenwärtige Lage unſeres allgemeinen Haushalts ſind uns bei unſerem Beſtreben nach Entlaſtung leider Grenzen gezogen. Wir werden jedoch innerhalb dieſer Grenzen einen Umbau in der Weiſe durchführen, daß wir bei verminderter Steuerlaſt, die auf der einzelnen Perſon oder Sache in der Regel ruht, den bisherigen Aufkommens⸗ ſtand nicht nur halten, ſondern überſteigen werden. Eine Erhöhung des Aufkommens iſt unbe⸗ dingt erforderlich, wenn es haushaltsmäßig möglich ſein ſoll, die ſtaatspolitiſch bedingten Mehrausgaben, die auf den verſchiedenſten Gebieten des öffentlichen Lebens anfallen, zu decken und insbeſondere die ſehr erheb⸗ lichen Vorbelaſtungen, die in den Haus⸗ haltsjahren 1934 bis 1939 in Erſcheinung treten, anszugleichen. Ich bitte alle Volksgenoſſen, ſich zu vergegenwär⸗ tigen, daß unſere Ausgaben ſich zwangsläuſig er⸗ höhen, und daß die Vorbelaſtungen nicht aus der Welt zu ſchaffen ſind, und daß wir anderſeits Steuererleichterungen gewähren und trotzdem eine Erhöhung des Steueraufkommens erreichen, von der wir wünſchen, daß ſie genügt, um den Mehr⸗ bedarf auf der Ausgabenſeite und im Kapitel Vor⸗ belaſtungen zu decken. Die allgemeine Finanz⸗ und Steuerpolitik darf in keinem Fall zu erheblichen Fehlbeträgen im Haushalt führen, wenn nicht die öffentlichen Finan⸗ zen in Unordnung und dadurch zwangsläufig auch Geſahren für die, Entwicklung der wirtſchaft⸗ lichen und ſozialen Dinge ſich ergeben ſollen. Es iſt daher, wenn das Aufkommen zur Deckung der Mehrausgaben nicht hinreicht, dringend erfor⸗ derlich, daß weniger wichtige Ausgaben unterbleiben, bis das Mehraufkommen die genügende Höhe erreicht hat. Es iſt uns, vom Geſichtspunkt der Aufrechterhaltung des Gleichgewichts des allgemeinen Haushalts geſehen, eine ſchwere Verantwortung auferlegt, ſür die alle Stellen und alle Volksgenoſſen im Intereſſe des Volksganzen, im Intereſſe einer Gewährleiſtung des Fortgangs der wirtſchaftlichen und ſozialen Geſun⸗ dung unbedingt Verſtändnis haben ſollten. Das Steueraufkommen entwickelt ſich ſelbſt⸗ verſtändlich glänzend. Dieſe Entwicklung iſt der Erfolg unſerer Steuerpolitik in den letz⸗ ten fünfzehn Monaten. Das Aufkommen an Steuern im Reich iſt in den Monaten April und Mai 1934 120 Millionen Reichs⸗ mark höher geweſen als im April und Mai 1933. Auch im Juni hält die über alle Erwartung günſtige Entwicklung an. Es iſt ſicher, daß wir den Vor⸗ anſchlag für 1934 infolge der günſtigen Entwicklung um einige hundert Millionen Reichsmark überſteigen werden. Wir müſſen jedoch heilfroh ſein, daß es ſo ſein wird, weil es anderswie unmöglich ſein würde, die eine und andere ſtaatspolitiſch dringend notwen⸗ dige Mehrausgabe zu leiſten und die gewaltigen Vorbelaſtungen auszugleichen, ohne gleichzeitig die Ausgaben auf weniger wichtigen Gebieten in un⸗ erträglicher Weiſe droſſeln zu müſſen. Was von der etwa erſorderlichen Unterlaſſung weniger wichtiger Ausgaben auf der einen Seite gilt, das gilt von der Unterlaſſung gewiſſer erlangter Steuervergünſtigungen auf der anderen Seite. Es kommt immer und immer wieder vor, daß Or⸗ ganiſationen und Verbände an uns herantreten mit dem Antrag, beſtimmte Aufwendungen zum Abzug von ſteuerpflichtigen Einkommen zuzulaſſen ober dergl. Es handelt ſich in der Regel um Spenden oder dergl. für beſtimmte Zwecke. Die Gewährung der ſteuerlichen Erleichterung wird von uns in der Regel verlangt, um durch die ſteuerliche Erleichte⸗ rung beſtimmte Kreiſe anzuregen, zu ſpenden oder ſonſtwie zu geben Alle dieſe Anträge müſſen wir unter allen Umſtänden ablehnen. Ich bitte deshalb⸗ dieſe Verbäude und Organiſationen dringend, der⸗ artige Anträge nicht mehr an das Reichs⸗ finanzminiſterium zu richten. Jede ſolche Steuererleichterung, die hier gewünſcht wird, würde im Ergebnis nichts anderes bedeuten, als daß das Reich ſich an der Spende oder ſonſtigen Gabe in Höhe der gewährten Steuererleichterung beteiligen würde. Es liegt, das muß ich mit allem Nachdruck ausſprechen, nicht im Aufgabenbereich des Reichs, ſich an Spenden und ſonſtigen Gaben in Höhe von 12 bis 65 v. H. zu beteiligen. Der Satz von 12 bis 65 v. H. ſtellt die Steuerermäßi⸗ gung dar, die ſich aus einer Zulaſſung zur Abſetzung vom ſteuerpflichtigen Einkommen ergibt. Die Ein⸗ kommenſteuer und die Gewerbeſteuer betragen zu⸗ ſammen rund 12 bis 65 v. H des Einkommens, je nach der Höhe des Einkommens. Wenn heute jemand 20000 Mark ſpendete und ihm dieſer Betrag zum Abzug vom ſteuerpflichtigen Einkommen zugelaſſen würde, ſo würde das im Ergebnis bedeuten, daß das Reich dem Spender der 2000 bis 13 000 Reichsmark erſtattet. Würde das Reichsfinanzminiſterium ſolche Anträge wohlwollend behandeln und ſich herbeilaſſen, im einen und anderen Fall dem Antrag ſtattzugeben, uſo würde das der Anfang vom Ende der Einkom⸗ menſteuer, der Körperſchaftsſteuer und der Gewerbe⸗ Igſteuer und in zwangsläufiger Folge dauon vielleicht vom Ende einer ordentlichen Steuerwirtſchaft und Haushaltswirtſchaft überhaupt ſein und Gefahren für die geſamte öffentliche Verwaltung und für das Sein der Volksgemeinſchaft nach ſich ziehen. Wenn jemand als Spender von 20060 Reichsmark irgend⸗ wie erſcheinen will, ſo muß er auch tatſächlich bereit ſein, auf 20000 Reichsmarkt zugunſten der beſtimm⸗ ten Sache zu verzichten und nicht den Nehmer ver⸗ anlaſſen, beim Reichsfinanzminiſterium zu beantra⸗ gen, ihm 2000 bis 13 000 Reichsmark zu erſtatten. Die Steuerpolitik im Adolſ⸗Hitler⸗Staat iſt im weſentlichen auf drei große Gedanken abgeſtellt: 1. Kampf um die Verminderung der Ar⸗ beitsloſigkeit und damit um die Geſundung der ſozialen, wirtſchaftlichen und finanziellen Dinge unſeres Volkes, in Zuſammenhang damit Löſung dringender volkswirtſchaftlicher Fragen; 2. Förderung der Familie, in Zuſammen⸗ hang damit Verwirklichung des volkspolitiſchen Gedankens; 8 3. Betonung des Wertes der Perſönlichkeit und der perſönlichen Verantwortung in der Wirtſchaft. (Fortſetzung folgt.) Pallenberg töolich verunglückt 5 Eger, 20. Juni Auf dem Karlsbader Flugplatz ereignete ſich am Dienstagmittag eine folgenſchwere Flugzeugkataſtrophe. Ein einmotoriges Flugzeug der Tſchechoſlowakiſchen Aero⸗Linie verlor kurz vor der Landung, als ſich die Maſchine ſchon über dem Flugplatz befand, ein Steuer. Das Flug⸗ zeug ſtürzte aus 100 Meter Höhe herab und bohrte ſich tief in die Erde. Der Flug⸗ zeugführer und die beiden Fahrgäſte wurden ge⸗ tötet. Einer der Fahrgäſte war der bekannte Schauſpieler Max Pallenberg. Soei Dampfer ſioßen zuſammen — Paris, 26. Juni. Im Hafen von Lorient hat am Dienstag⸗ abend der ausloufende kleine Dampfer„Proſpé⸗ rité“ mit 200 Reiſenden an Bord, alles Arbeiter der Hafenverwaltung und des Arſenals, den heim⸗ kehrenden kleinen Dampfer„Marie Ange“ ge⸗ rammt. Man nimmt an, daß beide Schiffe geſunken ſind. Bisher hat man ſechs Lei⸗ chen geborgen. Im Krankenhaus konnten ſechs Paſſagiere ins Leben zurückgerufen werden. Wie man hört, ſollen ſich noch mehrere Perſonen in den Kabinen befinden. ⸗H¹H—————————————.—————— Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner(im Urtaub) SStellvertreter: C. O. Eiſenbart) Verantwortlich für Politik: i. V. C. O. Eiſenbart⸗ Handelsteil: i. V. Willy Müll er⸗Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart⸗Lokalen Teil: Richard Schünfelder⸗Sport: Willy Müller ⸗Güdweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Curt Wilh. Fennel— Anzeigen und geſchäft⸗ liche Mitteilungen: Jacob Faude, ſämtlich in Mannheim-Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung. Mannheim, R 1,—6 Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Fillies, W 36, Viktoriaſtraße 46 Mittags⸗Ausgabe A 13 250 Ausgabe B 8 263, „Geſamt⸗D.⸗A. Mai 1934.21512 Kür unverlangte Beiträge keine Gewähr„Rückſendung nur bei Rückporto 3 Nene Mannheimer Zeitung?—— v. Seite /Nummer 287 5 Mannheim, 27. Juni., Kürchliche Feierſtunde der Ruſſiſchen Bruderhilfe 3 3 Mit lebhaftem Intereſſe hatte man dem Auftreten 3 des Ruſſiſchen Kirchenchores entgegengeſehen, der auf * Veranlaſſung und im Dienſte der Ruſſiſchen Bruder⸗ und notleidenden Brüdern in Rußland Hilfe zu leiſten. Der Kirchenchor, beſtehend aus je fünf Da⸗ men und Herren, überraſcht durch die Klangfülle der Stimmen, die der eines mittelſtarken gemiſchten Chores nicht viel nachſteht. Man iſt überraſcht, zu vernehmen, daß es ſich keineswegs um geſchulte ſtimmlichen Material ſich in den Dienſt der guten Sache geſtellt haben. Von der Leiſtungsfähigkeit der einzelnen Mitwirkenden konnte man ſich im Ver⸗ laufe der Feierſtunde alsbald überzeugen, da ſowohl eine Sopran⸗ wie eine Alt⸗ und Baßſtimme ſoliſtiſch hervortraten und durch die Kraft der ſtimmlichen Be⸗ gabung berechtigtes Aufſehen erregten. Die Vortragsordnung bot zunächſt eine Ausleſe aus Kirchengeſängen der ruſſiſchen orthodoxen Kirche, die einer jahrhundertelangen Tradition gemäß auf jede inſtrumentale Unterſtützung verzichtet. Von den geiſtlichen Liedern fiel der Chorſatz„In der Kirche“ von Tſchaikowſky auf, der eine gewiſſe the⸗ matiſche Verwandtſchaft mit dem gleichnamigen düſteren Tonſtück aus dem Jugendalbum desſelben choliſchen Grundton gaben einer Reihe von Mit⸗ wirkenden Gelegenheit zu ſoliſtiſchem Hervortreten. So hörte man in dem Chorſatz„Im Schnee verſchüt⸗ tet“ eine ſchöne paſtoſe Altſtimme. Das Chorlied „Eintönig klingt das Glöckchen“ ließ eine Sopraa⸗ ſtimme vom Hintergrund des Chores leuchtend abheben. Sein hervorragendes Können erwies die kleine, aber tüchtige Chorvereinigung in dem„Abend⸗ läuten“ mit einer geradezu realiſtiſchen Nachahmung des Glockenläutens in wiederkehrenden Schlägen, die wieder den Hintergrund für ein Tenorſolo boten. Die Sänger, die alles aus dem Gedächtnis vortrugen und der Leiter W. Negramotn o w ſind vorzüglich aufeinander eingeſtellt, ſo daß es nur ſparſamer Bewegungen bedarf. In einer Pauſe hielt Prediger N. Ortoff von 4 der Kanzel der Trinitatiskirche aus eine Anſprache, 3 in der er an Hand ſtatiſtiſcher Nachweiſe erſchüt⸗ ternde Bilder von der Hungersnot in Rußland und dem grauenhaften Hinſterben entwarf. Orloff, dem man die Spuren langjähriger Gefangenſchaft an⸗ merkt, ſchilderte weiterhin die Verfolgung der Reli⸗ gion von Staatswegen, die vor nichts zurückſchreckt. Prieſter und Biſchöfe werden verbannt oder hinge⸗ 4 richtet. Um das Elend einigermaßen zu lindern, hat 8 die ruſſiſche Bruderhilfe einen Hilfsdienſt zur Ent⸗ gegennahme von Spenden organiſiert, der den not⸗ leidenden Brüdern in Rußland zu gute kommt. Nachdem der ruſſiſche Chor ſich vor dem Altare auf⸗ geſtellt und die bekannte Hymne„Ich bete an die Macht der Liebe“ von Bortnianſky geſungen hatte, hielt Stadtpfarrer Kölli an die Zuhörer eine An⸗ ſprache, in der er darauf hinwies, daß auch unſer Vaterland nahe daran war, in chaotiſche Zuſtände zu geraten, wenn nicht durch die nationale Bewe⸗ gung im letzten Augenblick Hilfe gekommen wäre. Auch für Rußland wird hoffentlich der Augenblick kommen, wo man im eigenen Land die traulichen Volkslieder ſingen kann, ohne verfolgt zu werden. Dr. Ch. — 83 Der gontrolleur, der Beruntreuungen übe rſah Ein Urteil des Mannheimer Arbeitsgerichts Die im April erfolgte friſtloſe Entlaſſung des Kontrolleurs einer Verbrauchergenoſſen⸗ * ſchaft wurde dieſer Tage durch Urteil des Mannhei⸗ mer Arbeitsgerichts beſtätigt. Der Kontrolleur hatte die auswärtige Filiale nur flüchtig nach⸗ geprüft, und es ſtellten ſich nach einiger Zeit Fehlbeträge über 3000 Mark heraus. Die *»Firma ſtellte ſich auf den Standpunkt, dies hätte nicht paſſieren dürfen, wenn der Kontrolleur genau und 3* pflichtgemäß nachgeſehen hätte. Der Angeſtellte, der ſeit 1926 in der Genoſſenſchaft für den Umkreis 85 Mannheim tätig war, machte geltend, bei der Raf⸗ 3 finiertheit der Betrügereien ſei es ihm nicht möglich geweſen, die Fehlbeträge feſtzuſtellen. Die Verhandlung vor dem Arbeitsgericht wurde * unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ge⸗ 3* führt, da ſittliche Dinge erörtert wurden. Der Klä⸗ ger hatte ſich der Filialleiterin früher einmal in un⸗ zweidentiger Weiſe genähert, und die Firma führte zeugin behauptete dies zwar nicht, aber ſie beſtätigte die flüchtige Nachprüfung des Kontrolleurs. Der zur Verhandlung zugezogene Sachverſtändige, der vom Kläger zuerſt wegen Befangenheit abgelehnt worden war, machte ebenfalls dieſe Feſtſtellung. Das Arbeitsgericht wies in ſeinem Urteil die Klage des Kontrolleurs auf Weiterbeſchäftigung oder Einhaltung der Kündigungszeit ab und bürdete dem Kläger die Koſten des Verfahrens auf. Die Urteils⸗ begründung nimmt Rückſicht auf die„ungewöhnlich geſchickte Art und Weiſe der Veruntreuung“, die mit Sicherheit deren Urſprung nicht hätte feſtſtellen laſ⸗ ſen. Wenn aber auch der Fehlbetrag für die Beur⸗ teilung des Vorliegens eines wichtigen Entlaſſungs⸗ grundes allein nicht ausſchlaggebend ſein könne, ſo liege doch in der vorgenommenen Art der Kontrolle eine derartige Vertrauenserſchütterung, daß dem Beklagten die Fortſetzung des Dienſtverhältniſſes nicht mehr zugemutet werden könnte. Eine derartige Pflichtverletzung berechtige allein zur friſtloſen Ent⸗ laſſung. Auch das perſönliche nicht einwandfreie Ver⸗ halten des Klägers gegenüber der Filialleiterin habe dieſe zu ihren Handlungen mitbeſtimmt. und das Vertrauen der Angeſtellten zu ihrem Vorgeſetzten untergraben. Dieſer Umſtand— ſo ſagt die Urteils⸗ angeſehen werden, daß eine friſtloſe Entkaſſung als aerechtſertigt keſhien hilfe in Deutſchland reiſt, um aufklärend zu wirken Stimmen handelt, ſondern Liebhaber mit profundem Meiſters aufweiſt. Die Volkslieder mit ihrem melan⸗ darauf die Pflichtvernachläſſigung zurück. Die Kron⸗ begründung— mußte ebenfalls als ſo ſchwerwiegend Großfeuer in Ein heller Siammenſchein lohte in 5 vergange⸗ nen Nacht kurz vor.30 Uhr im Induſtriehafengebiet am Himmel. Daß höchſte Gefahr im Verzuge war, wußte man ſofort, als aus der um.20 Uhr in der Hauptfeuerwache einlaufenden Meldung hervorging, daß es in der Oelfabrik an der Kammerſchleuſe brannte. Die Berufsfeuerwehr, die ſofort mit zwei Löſchzügen ausrückte, fand beim Eintreffen, daß das Extraktionsgebäuse des Vereins Deut⸗ ſcher Oelfabriken in eine Rieſenfackel verwan⸗ delt war. In Anbetracht der gefährlichen Lage gab Brandoͤirektor Mikus ſofort höchſte Alarmſtufe, ſo daß der Löſchzug der Wache I1 Neckarau, ein Löſchzug der Ludwigshafener Feuerwehr, die Automobilſpritze der Zellſtofffabrik, die Löſchzüge von Brown, Boveri und Boehringer Söhne an die Brandſtelle eilten. Das Flammenmeer war anfänglich ſo mächtig, daß die Schlauchleitungen nur in weiter Entfernung ein⸗ geſetzt werden konnten. Nach und nach gelang es aber, die Flammen etwas einzudämmen, ſo daß den Wehrleuten ein weiteres Vordringen ermöglicht wurde. Es muß an dieſer Stelle das Verhalten der Feuerwehrleute hervorgehoben werden, die unter Nichtachtung der Gefahr voroͤrangen und bemüht waren, ein größeres Unglück zu verhüten. War doch der Brand in dem Gebäude ausge⸗ brochen, in dem den gemahlenen Sojabohnen unter Benzindämpſen das Oel eutzogen wird. In den eingebauten Tankanlagen lagern min⸗ deſtens 50 000 Liter Benzin, ſo daß trotz aller Vor⸗ ſichtsmaßnahmen ſtändig Zerknallgefahr beſtand. Außer den drei Löſchzügen der Berufsfeuerwehr und der Zellſtoffwehr brauchten die übrigen Löſchzüge nicht eingeſetzt zu werden, da es gelang, unter Le⸗ gung von insgeſamt zehn Schlauchleitungen, die durch mehrere Leitungen der Fabrik⸗Löſchanlage er⸗ gänzt wurden, das Feuer auf ſeinen Herd zu be⸗ ſchränken. Als ein Glück muß es auch bezeichnet werden, daß faſt vollſtändige Windſtille herrſchte, ſo daß das Feuer nicht auf das in der Nähe befindliche Lager übertragen wurde. Auch gelang es, die neben dem brennenden Gebäude befindliche Oelmühle zu retten, obgleich die Flammen bereits das Flachdach ergrif⸗ fen hatten. Für alle Fälle ſtanden drei große Umkuppelung notwendͤig geweſen wäre, wenn das Waſſer nicht ausgereicht hätte, der Flammen Herr zu werden. Weiter ſtellte man ein Kohleſäureſchneege⸗ rät bereit, das aber ebenfalls nicht eingeſetzt zu wer⸗ den brauchte. Gegen.30 Uhr waren die ſo weit niedergekämpft, daß die größte Gefahr als beſeitigt gelten konnte. Die Ludwigshafener Wehr und die Freiwillige Feuerwehr, von der bas Stadtbataillon gerufen worden waren, hatten während des Haupt⸗ alarms die Wachbereitſchaft für die Stadt Mannheim übernommen. Nach und nach konnten die Fabrik⸗ wehren vom Brandplatz abrücken, doch mußten ſie in den nächſten Stunden unter erhöhter Bereitſchaft bleiben. Ebenfalls unter Bereitſchaft lag die Hafen⸗ feuerwehr. Als der Morgen graute, ſtiegen nur noch leichte Rauchwolken zum Himmel empor. Immer wieder mußten Brandneſter abgelöſcht werden, die ſich ſtän⸗ dig bemerkbar machten. Die Brandſtelle ſelbſt bot ein ſchreckliches Bild der Verwüſtung. Der Teil gegen die Oelmühle zu iſt vollkom⸗ men ausgebrannt, mit Ausnahme der großen Extraktionsbehälter, von denen zehn Stück in dem Gebäude untergebracht ſind. Nicht nur das Dach tit ſaſt verbrannt, ſondern auch ſchwere Eiſenträger haben ſich während Eiſenteile und Schaumgeneratoren in Bereitſchaft, ſo daß nur eine der Oelfabrik Sieben Lõ öſchzüge an der Branoſtelle Rohre alle nur denkbaren Formen angenommen haben. Ueber die Entſtehungsurſache des Brandes iſt bis jetzt noch nichts genaues zu ermit⸗ teln geweſen. Die in dem Betrieb beſchäftigten Ar⸗ beiter ſahen plötzlich eine Stichflamme und flüchteten ſofort. Der in dieſem Augenblick in den Raum kommende Schichtführer hatte noch die Geiſtesgegenwart, den Schieber des am meiſten gefährdeten Behälters zu ſchließen. Beim Verlaſſen des Gebäudes wurde er durch herabfallende Teile leicht verletzt, während ein anderer Arbet⸗ ter durch den Luftdruck eines Zerknalls unter einen Handwagen geſchleudert wurde. Durch den Luftdruck wurden auch faſt alle Fenſter ſamt den Eiſenrahmen auf das um⸗ liegende Gelände geſchleudert. Der Schaden iſt ſehr beträchtlich. Es bleibt nur zu wünſchen, daß die großen Extraktionsbehälter in Ordnung geblieben ſind. Da es notwendig war, auf die Behälter zur Kühlung und Vermeidung eines weiteren Zerknalls auch nach Ablöſchen der Flam⸗ men noch Waſſer zu geben, ſammelte ſich viel Waſ⸗ ſer an, das ſchließlich in die unterirdiſchen Getriebe und Uebertragungsſchnecken ͤͤrang und dieſe unter Waſſer ſetzte. Mit Pumpen ſnugte man die Schächte aus, eine Arbeit, die die Mannſchaften auch einige Zeit in Anſpruch nahm. Eine wertvolle Hilfe leiſteten bei den Löſch⸗ arbeiten die Scheinwerfer der Feuerwehr, die ſtellenweiſe das Gelände und auch die Brandſtelle taghell erleuchteten. Zweifellos könnte in Zukunft noch leichter gearbeitet werden, wenn die Berufs⸗ feuerwehr ſich noch einige Scheinwerfer zulegen würde, ſo daß es möglich iſt, eine umfaſſende Be⸗ leuchtung vorzunehmen. Intereſſant war, daß man das gleichzeitige Arbeiten der drei ohne weiteres an den Waſſerſtrahlen feſtſtellen konnte, die nicht mehr mit dem gleichen Druck herausgeſchleudert wurden, als zuvor, wo weniger Waſſer den Anſchlüſſen entnommen wurde. Ein Hafenlöſchboot hätte in dieſem Falle dadurch wertvollſte Hilſe leiſten können, daß es Waſſer aus Len Hafen oder aus dem Neckar gepumpt und den Leitungen zugeführt hätte, wodurch die Netzleitun⸗ gen entlaſtet worden wären. Bei einem Rundgang konnte man ſefttellen, wie das Feuer gewirkt hatte. 5 Während auf der einen Seite des Extrak⸗ tionsgebändes ausgebraunte Mauern ſtan⸗ den, war die andere Seite vollkommen in Ordnung geblieben. Unbeſchädigt und nicht durchnäßt lag neben der Mappe und der Flaſche Bier das Veſperbrot eines Arbeiters. Da ſich immer wieder Brandneſter bemerkbar machten, die teils mit der Kübelſpritze, teils mit Strahlrohren abgelöſcht wurde, konnte die Feuerwehr nicht ſo raſch abrücken. Ein Teil der Mannſchaften wurde zum Einholen der Schlauch⸗ leitungen eingeſetzt, was immerhin einige Zeit in Anſpruch nahm, nachdem der Löſchangriff von drei Seiten vorgetragen worden war. Der Mannheimer Dezernent für das Feuerlöſchweſen, Beigeoroöneter Dr. Zeiler, weilte längere Zeit an der Brand⸗ ſtelle, die von Polizei, Su und SS abgeſperrt worden war. Die Mannheimer Berufsſeuerwehr hat üei die⸗ ſem Brand wieder einmal ihre Schlagfertigkeit un⸗ ter Beweis ſtellen können. Es darf Genugtuung auslöſen, daß es ihr mit den nicht weniger ſchlag⸗ fertigen Helfern gelungen iſt, ein Unglück zu ver⸗ hüten, das leicht die Ausmaße hätte annehmen kön⸗ nen, die der Brand vor einigen Jahren in der Oel⸗ fabrik hatte. Der letzte Löſchzug rückte um 6,21 Uhr unter Zurücklaſſung einer Brandwache von vier Mann ab. j. In Beikſchlanb kolonialem Gedenkjahr, fünf Jahrzehnte, nachdem das Reich zuerſt auf afrikani⸗ ſchem Boden Fuß gefaßt hat, hätte am 22. Juni Dr. Theodor Bumiller ſein ſiebzigſtes Jahr vollendet. Man weiß wenig mehr von ihm in dem Vaterland, das er ſo glühend geliebt, deſſen Mehrung und kolonialer Größe er ſeine beſten Mannesjahre geweiht hat. Zehn Jahre lang iſt Theodor Bumiller Hermann von Wißmanns treueſter Freund und zu⸗ verläſſigſter Adjutant geweſen. Auf großen Safari, die ihn durch weite Strecken des ſchwarzen Erdteils geführt haben, in harten Kämpfen mit widerborſtigen Häuptlingen und ſkrupelloſen arabiſchen Sklaven⸗ und Elfenbeinjägern haben ſich der Löwenmut und die Löwenſtärke eines wahrhaft heldiſchen, deutſchen Mannes unter tropiſcher Sonne aufgezehrt für die geliebte Heimat. Kein Denkſtein, keine Gedächtnistafel vedet zut der Nachwelt von dem Pionier, der doch auch heute noch unvergeſſen weiterlebt nicht nur bei den weni⸗ gen, die ihn noch perſönlich gekannt, auch in der Er⸗ innerung des ganz älteren Geſchlechts, deren Herz Heidelbergs berühmteſten Studenten zuſchlug. Auf dem hiſtoriſchen Fechtboden der Hirſchgaſſe, wo ſeine Klinge über die Maßen gefürchtet war, hat Theodor Bumiller zuerſt den kämpferiſchen Geiſt betätigt, der ſpäter im dunkelſten Afrika die Widerſacher Deutſch⸗ lands das Gruſeln lehrte. Man könnte ein Büchlein füllen mit den Schwänken und Anekdoten, die ſich Heidelberg und die deutſche Studentenſchaft von ihrem geliebten Bumiller erzählen. Eine andere, härtere Zeit mag wenig Verſtändnis auſbringen für den luſtigen Saus und Braus, der vor einem halben Jahrhundert die engen Gaſſen der Muſenſtadt am Neckar erfüllte. Aber aus dem gä⸗ renden Moſt iſt reiner Wein geworden. Man hat Theodor Bumiller ſchon bei Lebzeiten Unrecht getan, wenn man in ihm nur den ewigen Korpsſtudenten ſah. An Wißmanns Seite hat er auf afrikaniſcher Erde hiſtoriſche Taten vollbracht, die in hohen Aus⸗ zeichnungen ihre Würdigung fanden. Theodor Bu⸗ miller hat ſein Einjährigenjahr beim Regiment Garde du Corps abgedient. Als er ſich beim Kom⸗ mandeur dieſes Regiments meldete, vermochte er keine andere Empfehlung vorzulegen als ſeinen Ge⸗ Uburtsſchein und ein Leumundszeugnis, das zahlloſe! und Erholungsheimen in De. Bumiller-Eanz Ein deutſcher Kolonialheld Vorſtrafen enthielt, die ſich der luſtige Student in Heidelberg zugezogen. Aber der perſbnliche Eindruck entſchied. Bumiller wurde aufgenommen und blieb beim erſten Reiteregiment der alten preußiſchen Ar⸗ mee, bis er als Reſerveoffizier zu den Gardeküraſ⸗ ſieren verſetzt wurde. Im Jahre 1888 hat der hünen⸗ hafte, bildſchöne Küraſſier an den Bahren zweier deutſcher Kaiſer Wache geſtanden. Er zog oͤamals die Aufmerkſamkeit Wilhelms JI. auf ſich, der dem klugen, humorvollen Mann ſtets beſonders zugetan war. Als er den Dienſt in Afrika aus Geſundheits⸗ rückſichten quittieren mußte, iſt Bumiller in diplo⸗ matiſche Dienſte getreten und der deutſchen Botſchaft in Paris attachiert worden, wo er im Fürſten Mün⸗ ſter wie im Fürſten Radolin Gönner und Freunde fand. Eine tiefe Verehrung genoß er auch in ſeiner engeren Heimat Mannheim, wo die theaterfreudige Jugend hinter ihm herlief, wenn er in der Gala⸗ uniform ſeines Regiments erſchien, ihm zujubelnd: „Lohengrin! Lohengrin!““ Bumiller war der Schwiegerſohn eines der größ⸗ ten deutſchen Induſtriellen, Geh. Kommerzienrat Heinrich Lanz, deſſen Tochter ihm in Freud und Leid eine treue Lebensgefährtin blieb. In San Stefano hat ihn im Jahre 1912 die Cholera dahin⸗ gerafft, während er ſich als Berichterſtatter einer deutſchen Zeitung den Balkankrieg aus der Nähe an⸗ ſehen wollte. Er, der in einen fremden Eroͤteil gehen mußte, um für Deutſchland die Waffen führen zu können, bat den Weltkrieg nicht mehr erlebt. Die letzte große P. P.(Pro Patria), die dieſes Lebens würdigſter Abſchluß e 3 hat ihm das 5 Heinrich C. Ne 5 el, Berlin. Freikuren der DH⸗Kaſſe Die DHV⸗Kaſſe, Berufskrankenkaſſe der Kaufmannsgehilfen, hat ſich mit zwei ſehr wertvollen Maßnahmen in das große Werk ſozialer Hilfsbereitſchaft eingegliedert. Sie führt im Laufe des Sommers in den ihr gehörenden. Kurhäuſern Neubrandenbu rg am Tolenſ beramp Travemünde Motorſpritzen + 24,6 Grad, tiefſte Temperatur in der (Oſtſee), Timmendorfer Strand (Oſtſee) und in Weſterland auf Sylt(Nordſee) Freikuren von je zwei Wochen Dauer durch für erholungsbedürftige alte Kämpfer und Angehörige der SäA. und SS., die ſich um die NSDAP beſonders verdient gemacht haben. Die DHV⸗Kaſſe will damit dieſen verdienten Streitern, die erholungsbedürftig ſind und die ſich wegen ihrer wirtſchaftlichen Verhältniſſe eine ausreichende Er⸗ holung nicht beſchaffen können, die Möglichkeit—— Auffriſchung ihrer Kräſte bieten. Die von der DHV⸗Kaſſe getroffene zweite Maß⸗ nahme liegt auf dem Gebiet der ſo überaus wich⸗ tigen Kinderfürſorge. Die Kaſſe hat im Mai mit der Durchführung von koſtenloſen, ſechs Wochen währenden Kurgängen für erholungs⸗ bedürftige Kinder erwerbsloſer Ver⸗ ſicherter im Kinderheim Wittdün(Nordſee) be⸗ gonnen. Dieſe Kurgänge, die je Kurgang etwa 50 bis 60 Kinder erfaſſen, werden fortgeſetzt. Da auch die Fahrtkoſten von der Kaſſe übernommen werden, erwachſen den erwerbsloſen Berufskamera⸗ den keinerlei Ausgaben. Gerade dieſe Maßnahme iſt doppelt wertvoll, weil ſie zum Ziel hat eine Kräftigung gerade der erfahrungsgemäß beſonders ſchwächlichen Kinder ſolcher Volksgenoſſen, die mit Rückſicht auf vielfach lang andauernde Erwerbsloſig⸗ keit nicht in der Lage waren oder ſind, ihren Kin⸗ dern die dringend Erholung zu be⸗ ſchaffen. * Beim Baden ertrunken iſt Montag abend ober⸗ halb des Bootshauſes der„Amicitia“ ein 17jähriger Burſche aus der Fahrlachſtraße. Bei der Einlieferung des Verunglückten in das Städtiſche Krankenhaus konnte nur noch der Tod feſtgeſtellt werden. ** Im Oelkeller brach geſtern vormittag im Bahnhof der Oberrheiniſchen Eiſenbahn⸗Geſellſchaft in Viernheim Feuer aus. Die um 11.18 Uhr 9e— rufene Berufsfeuerwehr löſchte das Feuer mit zwei Schlauchleitungen unter Einſatz von zwei Gasſchutz⸗ geräten. Die Urſache des Brandes konnte bisher nicht ermittelt werden. Viensiag, 26. oli Nos, 10 Uh uyen Slllo. 9 Nordoa OSvomeatds O nener. O nad deceerxt,%mα⁰σα O degeent ekegen * Schnee Wapet, dedel E Sevittgr. Ouinostme. Os Sehr teichter O& massiger Socsdowezt Szürmtzcher gorowezst die pieite ſuegen mit dem winge die dercen Steuonen stenengen ren ten geden die Temperatur an bie Linſen verdingen orte mit——*3 aul Reeresniveau umgerechneten Cufiqrucs Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle Frank⸗ ſurt a. M. vom 27. Juni. Infolge des fortgeſetzten Luſtdruckanſtiegs hat ſich ein Zwiſchenhoch üher dem Kontinent ausgebildet, das uns zunächſt freun licheres Wetter mit neuer Wärmezunahme bringen wird. Beſtändig trockenes Wetter über mehrere Tage hinweg iſt iedoch nicht zu erwarten. Vorausſage für Donnerstag, 28. Juni Vielſach heiter und tagsüber recht warm meiſt ſüb⸗ liche und ſüdweſtliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 26. 6. Nacht zu 27. + 15,7 Grad; heute früh 78 Uhr + 172 Grad. In den Rheinbädern wurden geſtern nach⸗ mittag 4 Uhr + 21,5 Grad Waſſer⸗ und + 24 Grad Luftwärme gemeſſen; heute vormittag 9 Uhr. Grad Waſſer⸗ und 18 Grad Luftwärme. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juni Abein⸗Pegel 23. 24. 25. 20 27. Necar⸗Begel 24. 2⁵ 26 —— Ryeinfelden 2,32.2,27 2,272,29 2,07 Breiſach.. 1,31.30 4,30 1,40.850] Mannheim..412.33.2,30 Kehl. 2,522,50 2,48 2,45 2,65] Jagſtfeld.——- Maxau.. 3,88 3,703,74 3,74/ 3,86[ Heilbronn—— Mannheim. 2,43.51/2,43 2,40.450 Plochingen.— aub E.27.34 1,30 1,300[ Diedesheim. 0,33.20 0440 0 in 0,58,0,6510,80.S8.86[ brunn(Oſtharz), —— — — ——— R=SeRR S R . SSSSSSSSSSSSR T 1 S αα g ee Mittwoch, 27. Juni 1934 —— Forſchungsfahrt mit der Pfälzer Bahn Beſichtigung des Pfälzer Arbeitszugs und des Betriebswerks in Kaiſerslautern Eine techniſche Forſchungsreiſe führte die pfäl⸗ ziſche Preſſe ins Herz der Weſtmark. Am Mon⸗ tag morgen ſtartete ein kleiner Son der⸗Blitz⸗ zug der Reichsbahndirektion in Ludwigs⸗ haſen; er beſtand aus dem ſchönen Dienſtwagen des Präſidenten, einem Zweiter Klaſſe⸗Wagen und einer „Lok“, wie man in der Eiſenbahnerſprache ſagt,— der Lokomotive, gleichſam ihre„Anhänger“ abkuppelnd. Ueber Frankenthal rollte der Zug durch das brandende Rebenmeer von Freinsheim und Grünſtadt nach Eiſen berg. Von hier ab ermäßigte ſich das 90 Kilometer⸗Preſto zum Allegro; weniger deshalb, weil die Schienenſpur nun bergan ſteigt, als weil die Augen vom goldnen Ueberfluß der Welt trinken ſollten Denn in Ramſen öffnet ſich die Szenerie zu dem hochromantiſchen Eistal. Kühne Schwib⸗ bogen ͤͤreier neuer Betonbrücken tragen über Wolfs⸗ ſchlüchte hinweg, aus denen hier und da der dunkle Waſſerſpiegel eines Eiswoogs heraufgrüßt. Durch ſonnbeſtrahlten Pfälzer Wald gings dann vorüber an Bergen mit Burgen und einem turmhohen Krieger⸗ ehrenmal(bei Winnweiler) bis zur erſten Station unſeres Sonderfahrplans: Ebern burg. Zu Füßen der Sickinger⸗Ruine harrte der erſte pfälziſche Bauzug in glanzneuem An⸗ ſtrich der Begutachtung durch die öffentliche Meinung. Er nimmt einen Bautrupp von 60 Mann auf, die allda, fern ihren Wohnſitzen von Montag früh bis Samstag nachmittag eine„Herberge der Gerech⸗ tigkeit“ finden, wie ſie der ſtreitbare Ritter Franz da droben in ſeinen vielbeſuchten Verließen den Land⸗ fahrenden nicht ſo angenehm bereitete.. Ganz ab⸗ geſehen vom Radio, das den fleißigen Streckenarbei⸗ tern während ihrer Freizeit das Heimweh vertreibt! Aber ſie dürfen ſi chauch ſonſt wohlfühlen in dieſem Dutzend umgebauter Eiſenbahnwagen mit Mann⸗ ſchafts⸗, Speiſe⸗, Schlaf⸗ und Geſellſchaftsräumen, je einem Küchen⸗, Waſch⸗ und Kohlenwagen und zwei Gerätewagen, die ſich alle um zwei in der Mitte ſtehende Führerwagen anhängen. Zwei Küchenfeen ſind Künſtlerinnen in Eintopfgerichten, die von der Preſſe ſachverſtändig beurteilt wurden.(Zwei ihrer Vertreter haben ja im Mannheimer Wettkochen alle Hausfrauen„geſchlagen“!) Vom„Donarsberg“ ſenkt ſich die Bahnlinie nach dem Weſtrich. 8 In Kaiſerslautern iſt jüngſt das neuzeitlichſte und größte Bahnbetriebswerk der Pfalz fertig geworden. Zwei kirchenweite Hallen, länger als der Speyerer Dom(ohne Chor) ſind im„Mittelſchiff“ nichts anderes als— Schiebebühnen Nur laden die Weichen⸗ wärter hier keine Kuliſſen auf die Planwagen, ſon⸗ dern eine„Lok“. Ein grotesker und ſchier beängſti⸗ gender Anblick: wenn ſo ein Schnellzugsungetüm mit Tender ſeitlich auf den Betrachter zugefahren kommt, nur von einem einzigen Mann vorwärts bewegt— als ſchöbe ein kleines Mädchen ihre Puppe im Kin⸗ derwagen vor ſich her... Im„Seitenſchiff“ dieſer rieſigen Lok⸗Schuppen werden die von langer Reiſe ermüdeten und verſchmutzten Zugtiere wieder ſäu⸗ berlich gereinigt; man nimmt aus ihrem Bauch die Eingeweide: das Geſtänge, das Waſſer und Dampf als„Blut“ dieſem Organismus zuführt; man läßt feuerglühende Schlacke und heißes Waſſer in Kanäle und Kipproſte ſtrömen, nachdem der Dampf durch ſchwarze„Zylinderhüte“ in den Schornſtein ent⸗ wichen iſt. Unb ſo erklärten die ſachverſtändigen Führer, die Oberbahnräte Kund und Grunwald, in Licht⸗ bildervorträgen noch manches Wiſſenswerte der In⸗ genieurkunſt: den Bau der Anlagen, die Betreuung der 650 Beamten und Arbeiter, die„Verkohlung“ der Loks mit täglich 120 000 Kilogramm und vieles andere. Nach dieſer Arbeitsleiſtung erholte man ſich noch ein Stündchen in dem gemütlichen Zweiter⸗Klaſſe⸗Saak der Bahnhoſwirtſchaft. Den Dank der Preſſe übermittelte Schriftleiter Pfitzenreiter, worauf Präſident Angerer den kameradſchaftlichen Geiſt der Betriebsgemein⸗ ſchaft rühmte. Hauptſchriftleiter Scheuer, St. Ing⸗ bert, der Präſident des ſaarländiſchen Landesrats, legte zum Schluß noch ein Treuebekenntus im Namen der getrennten Volksgenoſſen ab, das begeiſterten Widerhall fand. Auf der Heimfahrt ſangen dann die Mundartdichter Ludwig Hartmann und Karl ——5 heitere Loblieder auf die ſonnige Pfalz am ein. 5 Kugelblitz zerſtört einen Bauernhof Horben(bei Freiburg), 27. Juni. Bei einem ſchweren Gewitter, das nachts über Freiburg und Umgebung hinwegging, ſchlug der Blitz in den auf der Gemarkung Horben alleinſtehenden Banern⸗ hof des Landwirts Lorenz Schneider und zün⸗ dete. Das Oekonomiegebäude ſtand ſofort in hellen Flammen und das Feuer übertrug ſich auf das Wohnhaus, das ebenfalls in Schutt und Aſche gelegt wurde. Der Beſitzer konnte ſo gut wie gar nichts mehr retten. Der geſamte große Viehbeſtan d — der Gemeindefarren, elf Stück Rindvieh, ein Pferd, neun Schweine, neun Schafe, zwei Ziegen und 15 Hühner— iſt gleichfalls mitverbrannt. Bei dem Blitzſchlag handelt es ſich um einen Kugelblitz, der ſehr viel Schwefelgaſe hinterließ, ſo daß das Be⸗ treten der Brandſtelle nicht möglich war. Die Mo⸗ torſpritze von Freiburg war bald erſchienen, konnte jedoch nicht eingreiſen, da kein Waſſer verfügbar war. Der Schaden iſt ſehr hoch. Blick in das Heddesheimer Rathaus UHeddesheim, 26. Juni. Aus der jüngſten Ge⸗ meinderatsſitzung iſt u. a. folgendes zu be⸗ richten: Zum Zwecke der Normaliſierung der Feld⸗ wege wurde eine Kommiſſion gebildet. Sodann wurde genehmigt, daß in der durchzuführenden Feld⸗ bereinigung die neu anzulegenden Feldwege im Be⸗ reich der Torfgruben und die evtl. Neugeſtaltung der Allmende einbezogen werden.— Zur Beratung der Frage der Neuregelung des Allmendweſens wird E eine Kommiſſion beſtellt.— Die Waſſerverſorgung der Ortsteile Muckenſturm und Nauzenhof wurde wiederholt zurückgeſtellt.— Die Anlegung von Brandweihern fand Genehmigung.— Dem Vertrag mit der Deutſchen Bau⸗ und Bodenbank wurde zu⸗ geſttemmt.— Den badiſchen Jugendͤherbergen wird für 1934 ein Beitrag bewilligt.— Insgeſamt werden noch 29 Beſchlüſſe geſaßt. ———— * Karlsruhe, 27. Juni. Das vor einigen Tagen auf ſechs Wochen ausgeſprochene Verbot des in Karlsruhe erſcheinenden„Evangeliſchen Ge⸗ meindeboten“ iſt wieder aufgehoben worden, nachdem der evangeliſche Kirchengemeinde⸗ rat den notwendigen Schriftleiterwechſel vorgenom⸗ men hat. Nach einer Erklärung des Kirchengemein⸗ derats wurde durch deſſen Beſchluß die Schriftlei⸗ tung dieſes Blattes Profeſſor Otto Soellner über⸗ tragen. Dieſe Maßnahme ſei getroffen worden, ſo heißt es in der Erklärung, die auf der Titelſeite des„Evangeliſchen Gemeindeboten“ veröffentlicht wird, aus der ernſten Verantwortung für das Wei⸗ tererſcheinen und die Erhaltung des kirchlichen Blattes. In einer weiteren Erklärung der neuen Schriftleitung wird der ernſtliche Wille bekundet, den Gemeindeboten zu erhalten und zu fördern als ein Band der Eintracht und ein Werkzeug des Aufbaues des evangeliſchen Gemeindelebens. * Heidelberg, 27. Juni. Immer iſt etwas los im Heidelberger Schloßpark. So findet im Schloßpark⸗ Caſino am Mittwoch nachmittag ein großes Garten⸗ Kinderfeſt mit allerlei Ueberraſchungen ſtatt. Bugginger Anterſuchung abgeſchloſſen * Buggingen, 27. Juni. Die Unterſuchungen der beiden elektrotechniſchen Sachverſtändigen, Prof. Dr. Fritzſche von der Techniſchen Hochſchule in Aachen und Regierungsbaumeiſter Lais von der Tech⸗ niſchen Hochſchule Karlsruhe, im Bugginger Un⸗ glücksſchacht ſind nunmehr abgeſchloſſen. Die Sachverſtändigen haben zur eingehenden techni⸗ ſchen und wiſſenſchaftlichen Prüfung verſchiedene Ka⸗ belſtücke und Sicherungen ausgebaut, und ſchreiten nun, wenn die notwendigen Feſtſtellungen auch hier durchgeführt ſind, zur Erſtattung ihres Gutachtens an die Staatsanwaltſchaft Freiburg. Dasſelbe dient zur Grundlage bei der Aufklärung der Schuldfrage. Eine Reihe wichtiger Anhaltspunkte haben ſich be⸗ kanntlich bei den mehrfachen Unterſuchungen auf Sohle 793 und der einfallenden Strecke 6 ſchon er⸗ geben. Der 1. Staatsanwalt Dr. Schott und Ober⸗ bergrat Dr. Ziervogel, wohnten den Prüfungen der Sachverſtändigen im Schacht bis zuletzt bei. r. Sinsheim, 27. Juni. Die auf dem Robert Wag⸗ nerplatz abgehaltene Zuchtziegenverſreige⸗ rung war ſehr gut mit anſprechendem Material be⸗ ſchickt. Aufgetrieben waren 85 Tiere, vorwiegend Bocklämmer. Die Verſteigerung und die voren⸗ gehende Prämiierung wurde beſchickt von den Genoſ⸗ ſenſchaften in Sinsheim, Reihen, Eſchelbronn, Obergimpern, Siegelsbach, Steinsfurt, Rohrbach, Eppingen, Rappenau, Adersbach, Reichartshauſen, Dielheim, Mauer und Ittlingen. r. Bad Rappenau, 2. Juni. In der Hand ſpie⸗ lender Kinder entdeckte der Fortbildungsſchullehrer Reber ein Steinbeil mit natürlichem Fauſtſtück. Das Steinmaterial des Beiles iſt in der hieſigen Gegend unbekannt. Man nimmt an, daß es aus dem Kies⸗ geſchiebe des Neckars ſtammt. Der Fund wurde der Abteilung für ſteinzeitliche Fundſtücke im hieſigen Muſeum unverleibt. * Raſtatt, 26. Juni. Nachmittags brach in einem zur Gemeinde Sandweier gehörigen Waldſtück ein Brand aus, der erſt ſpät bemerkt wurde und in dem jungen Kiefernbeſtand reiche Nahrung fand. Arbeits⸗ dienſt, SA und Einwohnerſchaft von Sandweier ar⸗ beiteten im Verein mit der Raſtatter Motorſpritze energiſch an der Bekämpfung des Feuers, das den Wald auf einer Fläche von 200 Meter Länge und 150 Meter Tiefe vernichtete. Gegen 8 Uhr war der Brand eingedämmt, deſſen Entſtehungsurſache unbekannt iſt. L Eppingen, 25. Juni. Die unweit des Pfeiffer⸗ turms gelegene Scheune des Landwirts Hein⸗ rich Staub brannte morgens nieder. Das raſche Eingreifen der Feuerwehr mit der neuen Motor⸗ ſpritze verhinderte das zeitweiſe drohende Ueber⸗ greifen auf Nachbargebäude, ſo daß größerer Schaden verhütet werden konnte. Die Urſache des Brandes iſt noch nicht geklärt. Landau, 27. Juni, In der erſten Sitzung der Schwurgerichtsperiode ſtand der 1913 geb. Eugen Hummel aus Dierbach bei Bergzabern wegen eines Verbrechens der ſchweren Brand⸗ ſtiftung in Tateinheit mit einem weiteren Ver⸗ brechen oͤer einfachen Branoͤſtiftung und eines Ver⸗ brechens oͤes Verſicherungsbetruges unter Anklage. Ein Onkel des Beſchuldigten, der Landwirt Johann Ebinger, bewirtſchaftet in Dierbach ein Anweſen. Für ſeine Mithilfe bei den landwirtſchaftlichen Ar⸗ beiten wurde dem Angeklagten ein Erbvertrag eingeräumt, wonach Ebinger ſeinem Neffen zwei Wohnhäuſer in Dierbach ſamt Nebengebäuden ver⸗ machte. Die beiden Anweſen befanden ſich aber in ſchlechtem baulichen Zuſtand, eines davon war ab⸗ bruchfrei. Ebinger wollte durch Reparaturarbeiten abhelfen und bemühte ſich um ein Darlehen. Dieſe Form der Finanzierung ſagte nach der Anklage⸗ ſchrift dem Angeklagten nicht zu, oa er Wert darauf legte, daß der ihm vermachte Beſitz nicht belaſtet wurde. Aus dieſem Beweggrund heraus ſoll nun Hummel am 19. März d. J. in der Scheune des Anweſens Strohvorräte angezündet haben, um ſo die Scheune und die anderen Gebäude niederzu⸗ legen. Ein Teil des Anweſens brannte gänzlich ab. Durch das Eingreifen der Nachbarn konnte ein wei⸗ terer Brand verhütet werden. Der Angeklagte, der aus der Unterſuchungshaft vorgeführt wurde, leugnete die Tat. In der Be⸗ weisaufnahme war es ſchwierig, nachdem Tatzeugen nicht vorhanden waren, die Tat Hummel nachzuwei⸗ Nachbargebiete Die Beiſetzung eines„Dresden“ Opfers * Zweibrücken, 26. Juni. Heute nachmittag er⸗ folgte die Beiſetzung der 38jährigen, bei dem Unfall der„Dresden“, ſo jäh aus dem Le⸗ ben geriſſenen Kontoriſtin Cherdron aus Zwei⸗ brücken. Der Sarg war zwiſchen Blumen, Lorbeer⸗ bäumen und Kränzen in der Karlskirche aufgebaut, vor der ſich zur Beerdigung Tauſende von Leid⸗ tragenden verſammelten, während weitere Tauſende die Straßen zum Friedhof einſäumten. Im Gottes⸗ haus richtete Pfarrer Kiſſinger Troſtesworte an die Hinterbliebenen. Ein unüberſehbarer Trauer⸗ zug formierte ſich, während Glockengeläute von der Kirche einſetzte. Der Leichenwagen war mit koſtbaren Kranzſpenden geſchmückt, darunter von der Reichs⸗ leitung der NSBO, vom Norddeutſchen Lloyd, vom Kapitän und der Beſatzung der„Dresden“, von den Mitfahrern, von der pfälziſchen Gauleitung und der örtlichen Leitung der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“. Einen beſonders koſtbaren Kranz hatte der Führer der Deutſchen Arbeits⸗ front Dr. Ley aus Berlin geſandt. Abordnungen aller Art, Belegſchaften, Betriebsvertretungen folg⸗ ten dem Sarg. Für den Stabsleiter der Arbeits⸗ front und das Reichsamt für Reiſen, Wandern und Urlaub überbrachte Abteilungsleiter Lin de, Ber⸗ lin, letzte Grüße; ferner legten Vertreter der Ar⸗ beitsfirma der Toten ſowie die SA Kranzſpenden nieder. Bürgermeiſter tagten in Lampertheim a Lampertheim, 26. Juni. Hier fand eine Tagung aller Bürgermeiſter des Kreiſes Bensheim ſtatt. Unter den etwa 50 Teilnehmern befanden ſich u. a. die Herren Kreisdirektor Meiſel und Re⸗ gierungsrat Dr. Fuchs⸗Bensheim; ferner der Lei⸗ ter des kommunal⸗politiſchen Amtes, Herr Beige⸗ ordneter Degen⸗Lorſch. Der Vorſitzende des Kreis⸗ vereins, Bürgermeiſter Schneider⸗Lindenfels, leitete die Tagung, in der ein umfangreicher Ar⸗ beitsplan erledigt wurde und die verſchiedene An⸗ ſprachen der einzelnen Herren, ſo auch des Herrn Kreisdirektors Meiſel, enthielt. Bürgermeiſter Dr. Köhler⸗Lampertheim nahm Veranlaſſung, die Herren im Namen der Gemeinde Lampertheim in unſeren Mauern aufs herzlichſte zu begrüßen. Der Nachmittag war einer gemeinſamen Beſichtigung unſerer Gemeinde gewioͤmet. Ganz beſonderes Intereſſe gewann hierbei unſere erſt kürzlich fertig⸗ geſtellte und zum größten Teil ſchon bewohnte Randſiedlung an der Wormſer Straße. Der rote Hahn in der Scheune Von der Anklage der Branoſtiſtung freigeſpyrochen ſen. Trotzdem beantragte oͤer Staatsanwalt gegen den als überführt erachteten Angeklagten 3 Jahre Zuchthaus und 5 Jahre Ehrverluſt. Das Gericht ſprach den Angeklagten nach längerer Beratung mangels genügenden Beweiſes frei. Zuchthaus für Geloͤſchrankknacker * Darmſtadt, 26. Juni. Vor der Großen Straf⸗ kammer hatten ſich heute der 23jährige Joſeph Ruſ⸗ ſeck aus Darmſtadt und der Z3jährige Joſef Schenze ſowie der 32jährige Richard Geisler, der zur Zeit in Heidelberg in Unterſuchungshaft ſitzt, wegen ſchwerer Einbrüche zu verantworten. So hatten ſie u. a. um den Jahreswechſel bei der Firma Heſſenkauf in Darmſtadt eingebrochen, den Kaſſen⸗ ſchrank aufgeſperrt und etwa 500 Mark erbeutet. Ruſſeck allein hatte außerdem einen ſchweren Ein⸗ bruch in einer Darmſtädter Lebensmittelfirma ver⸗ übt und auch dort mit reicher Beute verſehen, den Rückweg angetreten. Auch bei Butzbach hatte Ruſſeck einen Einbruch verübt. Die beiden erſten Angeklag⸗ ten ſind bereits vorbeſtraft; das Gericht verurteilte Schenze wegen Rückfallverbrechens zu fünf Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverluſt, Ruſſeck zu drei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt. Diesmal kommen beide noch ohne Sicherungsver⸗ wahrung davon, da die formellen Vorausſetzungen nöch nicht gegeben ſind. Der Angeklagte Geisler wurde mangels Beweiſes freigeſprochen. NSDAP-Miſieilungen Aus pactetamtlichen Bekanntmachungen entnommen H Gef. 1/1/171. Die Unterführer treten heute, Mitt⸗ woch, 19.45 Uhr auf dem Zeughausplatz an. Gef. 1//171 tritt Donn Juni, um 19.90 Uhr, auf dem Zeughausplatz an. itzubringen iſt eine It. it alte Zeitung BbM9 Untergau Mannheim. Sämtliche Führerinnen, die noch keinen Bahnausweis haben, geben ihre Perſonalien mit einem Bild und 75 Pfg. auf dem Untergau ab. Die Aus⸗ weiſe werden dann ausgeſtellt. Zungmädelgruppe la, Lindenhof. Sämtliche Mädels der Gruppe la(B3) treten heute, Mittwoch, um 19.30 Uhr, an der Lindenhofſchule mit den Führerinnen an, ohne Uniform. NSBO An alle Ortsgruppen⸗ und Betriebszellen⸗Obmänner Wir bitten davon Kenntnis zu nehmen, doß mit Wir⸗ kung vom 1. Juli 1934 keine NeBO⸗Mitgliedsbeiträge mehr zu erheben ſind. Alle Rückſtände ſind ſofort zu baſſieren und an die Kreisbetriebszellenabteilung ab⸗ zuführen. Nur Ausweiſe, die bis einſchl. Juni 1934 ord⸗ nungsgemäß geſtempelt bzw. mit Marken verſehen ſind, gelten als gültige Ausweiſe. Diejenigen Betriebszellenobmänner, die in der Ver⸗ ſammlung vom 25. Jnni nicht anweſend waren, werden erſucht, ſofort die Ausweiſe bei uns in Empfang zu nehmen. Kreisbetriebszellenabteilung der NS DAP. Friedrichspark. Die Amtswalterſitzung der NSSBO am Donnerstag, 28. Juni, fällt aus. Jungbuſch(Abſchnitt). Don nerstag, den B. Juni, 20 Uhr. im Lokal„Zur Arche Noah“, wichtige Sitzung für ſamtl. Betriebszellenobleute des Abſchnittes 1. Abſchnitt II und III fällt aus. NS⸗Hago Schwetzingerſtadt. Sämtliche Mitglieder der NS⸗Hago —— Hande erk) treten zur Maſ⸗ ſenkundgebung heute, Mittwoch, 19 Uhr, auf dem Platz vor der Heilig⸗Geiſtkirche an. Kontrollſcheine ſind aus⸗ gefüllt beim Antreten abzugeben. Nationalſozialiſtiſcher Bund Deutſ (NSBD7), früher KDA Donnerstag, 28. Juni, 17—18,30 Uhr, im Parkhotel, Zimmer 6, Sprechſtunde für Mitglieder und Nichtmitglie⸗ der. Ab 18,30 Uhr Fachgruppenleiterſitzung und Sitzung des Aufnahmeausſchuſſes. Donnerstag, W. Juni, 20,30 Uhr, Parkhotel, großer Saal, Verſammlung der Fachgruppen Elektrotechnik und Architekten. Reoner: Kreispropagandaleiter Pg. Fiſcher. Thema:„Der Kampf um Deutſchlands Lebensraum“. Pflicht⸗ verſammlung. 2 BNSDJ Donnerstag, 28. Junt, pünktlich 20,15 Uhr, Caſino, R 1, 1(kleiner Saal), Pflichtmitgliederverſammlung der Bezirksgruppe Mannheim des BNSD. Bezirksobmann Dr. Bammesberger ſpricht über„Nationalſozialismus als Willensproblem“. 1 Technik Opferring Es wird nochmals darauf hingewieſen, daß die Mitglie⸗ der des Opferrings jederzeit an den Verſammlungen der zuſtändigen Ortsgruppen teilnehmen können, ſofern der Ortsgruppenleiter in Einzelfällen keine anderweitige Ver⸗ fügung trifft. karte. NS⸗Volkswohlfahrt Koch⸗Kurſe in der Frauenarbeitsſchule J. 9, 7 Beginn: 1. Juli 1934. Halbtags⸗ und Abendkurſe. Preis: Monatlich 15 Mark bei freiem Eſſen. Aus⸗ gezeichnete Lehrkräfte. Gewähr für gründliche Aus⸗ bildung.— Mittwoch: 27. Juni 1934, nachmittags 15.30 Uhr. Einkochen und Steriliſieren. Zuberei⸗ tung kalter Vor⸗ und Süßſpeiſen. Inter⸗ eſſenten herzlich willkommen. Zutritt freil Als Ausweis gilt die Opferring⸗Mitglieds⸗ Parteiamtliche Bekanntgaben Der Reichsgeſchäftsführer Der Reichsgeſchäftsführer gibt bekannt: Im Nachgang zu meiner Anordnung vom 31. Mai 1994 gebe ich bekannt, daß ſich das Verbot der ſerien⸗ mäßigen Herſtellung von Hoheitszeichen nicht erſtreckt auf ſolche Hoheitszeichen, die als Auto⸗ plaketten, Kühlerverzierungen oder zum A b⸗ ſchluß von Autowimpelſtangen dienen. Die Ausführung dieſer Hoheitszeichen muß jedoch in jedem Fall durch die Reichsgeſchäftsführung der Reichsleitung der NSDap genehmigt ſein. Die Herſtellung und der Vertrieb kann ausſchließlich durch Firmen erfolgen, die die Genehmigung der Reichs⸗ zeugmeiſterei eigens hierfür beſitzen. Der Verkauf ſelbſt darf jedoch ausſchließlich nur durch diejenigen Perſonen er⸗ folgen, die zum Tragen des Hoheitsabzeichens berechtigt ſind und ſich dementſprechend ausweiſen können. München, den 23. Juni. gez.: Bouhler. Mittwoch, 27. Juni Roſengarten:„Zähmung der Widerſpenſtigen“, von Shokeſpeore, Miete M, 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Roſarium, Neuoſtheim, Harrlachweg: Geöfſnet v. 16—20 Uhr. Nibelungenſaal: 20.15 Uhr Konzert: Joh. Strauß ͤirigiert. Köln⸗Düſſeldorfer⸗Rheinfahrten: 8 Uh: Mannheim— Speyer und zurück. 14.30 Uhr Mannheim— Worms und Weiterfahrt gegen Oppenheim und zurück. 19.45 Uhr Abendfahrt Mannheim— Speyer und zurück. Autobusſonderfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Bad Dürk⸗ heim— Iſenachtal— Johanniskreuz— Elmſteiner Tal — Lambrechter Tal— Neuſtadt— Mannheim. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarettprogramm mit Gaſtſpiel Oskar Albrecht. Luſtſptel 16 Uhr Hausfrauen⸗Rachmittag: Pfalzbau⸗Kaffee: 15.30 und 20 Uhr Konzert und Tanz. Tanz: Palaſthotel Mannheimer Hof, Kaffee Vaterland. Lichtſpiele: Aniverſum:„Gruß und Kuß Veronika“. — Alhambra:„Zigeunerblut“. Stäudige Darbietungen Stäbtiſches Schloßmuſeum: Sonderausſtellung„Kaiſerdome am Mittelrhein“. Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr. Naturalienkabinett im Schloß: Geöffnet von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 11 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Mannheimer Kunſtverein L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr Leſeſäle; von 11 bis 13 und von 17 bis 19 Uhr Ausleihe. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle im Herſchelbad: Buch⸗ ausgabe von 10.30 bis 12 und von 16 bis 19 Uhr. Leſe⸗ halle geöffnet von 10.50 bis 13 und von 16.30 bis 21 Uhr. Möhlblock, Weidenſtraße 16: Geöffnet von 15 bis 20 Uhr. Jugendbücherei R 7, 40: Geöffnet von 15 bis 19 Uhr. * Die* Sommerrabafisätze und die gute aualifät des aus bester Ruhrkohle im Gaswerk Luzenberg erzeugten Haunkelner Brechkokses sichern Ihnen Vorteile beim Einkauf. Auskunft und Bestellangsannahme: Gaswerk-Kohlenstelle, Fernsprecher 538 20, Annahmestelle K 7 Gchalter), Fern- sprecher 356 31, Stadtbüro Rathausbogen 21. ernsprecher 34051 S Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung 145. Jahrgang/ Nr. 287 Mutter und Spielzeit Das Spiel iſt von größter Bedeutung für die geiſtige und ſeeliſche Entwicklung des Kindes. Im Spiel werden ſeine Kräfte geweckt.„Spielend“ lernt es, wozu es ſonſt langer Zeiträume und ſchwe⸗ rer Arbeit bedarf. Hier kann es ſich ganz entfalten, hier kann es werden, was es ſeinem innerſten Weſen nach iſt: Ein Kind, ein kleiner, im Werden begrif⸗ fener Menſch. Wieviele Mütter aber nehmen das Spier ihres Kindes wirklich ernſt? Wieviele wiſſen, daß das Kind nicht einfach aus Langeweile ſeine Zeit vertrödelt, ſondern daß es, um ſich harmoniſch ent⸗ wickeln zu können, eine ganz beſtimmte Spielzeit braucht? Sie iſt nicht gering, dieſe Spielzeit: Sie be⸗ trägt beim Kleinkind bis zum 6. Lebensjahr wenig⸗ ſtens acht Stunden täglich!! Die Hauptſache beim Spiel iſt freie Betä⸗ tigung. Das Kind muß Herr ſein dürfen über ſein Spielzeug, es muß mit ihm ſprechen dürfen, es formen können. Es muß die Möglichkeit haben, ihm nach ſeinem Wunſch und Willen Rollen anzuweiſen. Es iſt ein großer Unterſchied, ob ein Kind freiwillig, aus innerer Freude heraus etwas baſtelt, zeichnet, oder ob es unter Aufſicht eines Erwachſenen eine Aufgabe erfüllen muß. Spiel muß immer freie Ent⸗ faltung der Kräfte ſein und bleiben. Vielleicht wird es vielen Müttern wiſſenswert er⸗ ſcheinen, daß man unlängſt das Spielzeug von hun⸗ dert ſeihr armen Kindern unterſucht hat. Das Ergebnis war ungemein lehrreich: Es zeigte ſich nämlich, daß nicht weniger als 85 Protzent der Kinder ſich ſelbſt einen Erſatz für Baukäſten ſchufen, die ihnen ihre mittelloſen Eltern(die Väter waren zum größten Teil ſeit langem arbeitslos) nicht kau⸗ ſen konnten. Dieſe Kinder bauten nämlich mit Stei⸗ nen, mit Holzſtückchen, mit zerbrochenen Töpfen, mit Abfällen von Dachpappe. Da konnte man Türme und Häuſer, Kirchen und Tunnel bewundern: ſeit⸗ ſam genug ſahen ſie manchmal aus, denn das Mate⸗ rial reichte niemals aus, und ſo mußten wohl oder übel bunte Fliuwerke entſtehen. Die Kinder aber ſtanden glückſelig vor ihren Schöpfungen. Ach, nun war es doch gelungen, das große, ſeit langem heiß⸗ ereſhnte Werk! Aber die Unterſuchungen förderten noch viel mehr ans Tageslicht. Etwa 77 v. H. der Mädchen beſaßen keine eigene Puppe. Zu Weihnachten und zum Geburtstag gab es nur Lebensnotwendiges, und ſo ſtanden ſie traurig neben dem Puppenwagen der glücklicheren Freundin. Aber bald gewannen Spiel⸗ trieb und Tatendrang die Oberhand. Hier lag ein Stück Holz, das man verwenden konnte, dort waren Flicken und Lappen, ein buntes Band, ein ſauber ausgefranſtes Stück Seidenpapier, und ſiehe da: Wenige Tage ſpäter kam eine kleine, ſelbſt angeſer⸗ tigte Puppe zur Welt, und was ſchadete es, wenn ſie auh, manchmal ein ſcheußliches, kleines Ungetüm war! Bedarf es noch weiterer Beweiſe, um zu zeigen, wie groß das Bedürfnis des Kindes nach Spielzeug iſt, wie das Kind mit Hilfe ſeiner Phantaſie und einer Geſtaltungskraſt aus dem Nichts ſich das ſchafft, was es braucht? Wie oft aber ſtehen Eltern und ältere Geſchwiſter, leider am häufigſten die Mütter, dem ſpielenden Kinde völ⸗ lig verſtändnislos gegenüber. Wie oft wird das Kind rückſichtslos aus einer beſcheidenen Spielecke in der Küche oder im Zim⸗ mer herausgeriſſen und zu Beſorgungen, Einkäu⸗ fen, häuslichen Arbeiten verwendet! Gewiß iſt die Notlage vieler Familien zu berückſichtigen, die ihre Kinder zur Mithilfe heranziehen müſſen, ganz ab⸗ geſehen davon, daß auch das Kleinkind ſehr wohl durch bewußte kleine Arbeitsleiſtun⸗ gen im Haushalt dazu beitragen darf, die Mutter etwas zu entlaſten. Aber wenn die Mutter ſich dar⸗ über klar iſt, daß das Spiel für dͤͤas Kind nicht etwas Belangloſes, ſondern eine tief innerlich bedingte Angelegenheit iſt, dann läßt ſich dieſe Mit⸗ hilſe ſo einrichten, daß ſie nicht gerade dann erfol⸗ gen muß, wenn das Kind eben begonnen hat, etwas zu pielen. Wie oft ſieht man in Läden an der Hand der Mut⸗ ter,„ungezogene“, weinerliche Kinder, die keinen Au⸗ genblick Ruhe halten und nach Hauſe drängen. Die Erwachſenen ſchütteln die Köpfe, und die Mutter ſpart nicht mit Schelte und mehr oder weniger kräf⸗ tigen Klapſen— niemand aber denkt darüber nach, welch ein Maß von Selbſtüberwindung dazu gehört, wenn ein Kind hier in einer ihm völlig gleichgülti⸗ gen Umgebung herumſtehen muß, während es da⸗ heim vielleicht gerade begonnen hat, ſich ein Tier zu ſchnitzen, ſeine Eiſenbahn fahren zu laſſen, oder der kranken Puppe einen Verband anzulegen. Am ſchmerzlichſten aber iſt dieſe Verſtändnisloſig⸗ keit für die Kinder der weniger oder unbemit⸗ telten Familien fühlbar, denn ſie ſind durch ihren Mangel an Spielzeug den glücklicheren Spielgefähr⸗ ten gegenüber von vornherein benachteiligt. Jede Mutter, vor allem aber die Frau des kleinen Ange⸗ ſtellten, des Arbeiters oder gar des Arbeitsloſen, möge die Forderung beherzigen: Verkürze nicht eigenwillig die Spielzeit deines Kin⸗ des! Gib ihm bereitwillig an Flicken und Lappen und Hölzchen, was es braucht und laß ihm Zeit und ſeiner Phantaſie freien Spielraum! Die ſeeliſche Weiterentwicklung Deines Kindes, ſein geſundes geiſtiges Fortſchreiten werden dein ſchönſter Lohn ſein! Dr. M. PPP700P0PPPGPP0GPGPGGGPbGPPPPPPPPPPPPPPPGTG00PGGPGGPGGPoPPPPPPGPPGPPPPPPPT——TkTGTkTbT''TbTb———PTTTVT——————————————————————————— Früh übt sicch Gymnaſtik des Kleinkindes Auch die Kleinſten ſollen turnen— das iſt eine Forderung, die heute faſt allgemein auch von der ärztlichen Wiſſenſchaft vertreten wird. Gymnaſtik für die Kleinen heißt: die Muskeln werden gekräftigt, ſie werden den kleinen Körper frei und aufrecht tra⸗ gen lernen und dadurch nachher den Strapazen der Schule gewachſen ſein. Ueber die Erfahrungen im Gymnaſtikunterricht am Kleinkinde plaudert die Gymnaſtiklehrerin für Säuglings⸗ und Kleinkind⸗ gymnaſtik in Erfurt, Erika Werner, in der Deut⸗ ſen Sportlehrerzeitung. So leicht, wie man es ſich denkt, iſt eine Gymna⸗ ſtikſtunde mit den Kleinen nicht. Sehr viel Ge⸗ duld und Liebe zu den kleinen Geiſtern gehört dazu, ihnen klarzumachen, daß ſie bei der Tante ſind, um zu turnen, nicht aber um zu erzählen und Dummheiten zu machen. Jedes Kind iſt anders, ein jedes Kind muß anders behandelt werden: vorſichtig und leiſe, damit man genau die Pſyche des Kindes erfaßt. Gerade das muß man äußerſt genau bei dem Kleinkind nehmen. Iſt ein Kind ſehr empfindlich und zart, ſo muß man ſich darauf einſtellen und ganz vorſichtig mit den Uebungen beginnen, nie weiter gehen, als es das Kind ſelbſt will, allmählich erſt muß es ſich daran gewöhnen. Bald wird es merken, daß ihm nichts geſchieht, die Gymnaſtik fängt an, ihm Freude zu machen. Es wird lebhafter und freier werden. Im Gegenſatz dazu braucht man ein wildes, leb⸗ haftes Kind lange nicht ſo vorſichtig zu behan⸗ deln. Zuerſt gehe ich auf ſein Herumtollen ein und verbinde es, wo ich kann, mit der Gymnaſtik. Dann aber verſuche ich es zu Diſziplin und Konzentration anzuhalten. Ich halte es, um auf jedes Kind pſy⸗ chiſch wie auch phyſiſch ganz eingehen zu können, nicht für richtig, viele Kinder gleichzeitig zu unterrichten. Vier, höchſtens fünf oder ſechs genügen. Zu leicht iſt auch ſonſt die Gefahr der gegenſeitigen Ablenkung. Eine ganz weſentliche Bedoͤingung iſt, dem Kinde alles ſpielend beizubringen, anders kann man die kleinen Weſen ja nicht auf lange feſſeln. Puppen und Teddͤybären turnen eifrig mit und machen vor, wenn es darauf ankommt: man muß auch ſelbe⸗ mitten zwiſchen den Kleinen ein Kind ſein können und ſich ganz in eine Kinderſeele hineinverſetzen. Man iſt im Zoo, turnt luſtig alle Tiere durch oder wandert in das Märchenland, und die Geſchichte wird mit Jubel und Eifer nachgeturnt., Alles, jede Be⸗ wegung muß bildlich darſtellbar ſein, dann werden die Kleinen immer bei der Sache bleiben. Und wenn nun eine halbe oder ganze Stunde um iſt, wird man immer hören:„Weiter Tante, bitte noch weiter.“ Und das iſt dann die allergrößte Belohnung, der Beweis, daß die Gymnaſtikſtunde das Schönſte für das Kind iſt. Es ſoll ja auch gern und mit Freude kommen, denn Gymnaſtik iſt Freude und ſoll es ſchon für un⸗ ſere Kleinſten ſein. Sie müſſen wiſſen und fühlen, daß es eine Luſt iſt, ſeinen Körper zu tummeln, ſei es im hellen, luftigen Gymnaſtikraum oder draußen im Freien; ſie müſſen wiſſen, die Kleinen, daß ſie ſchon manche ſchweren Uebungen leiſten können. Se werden ſie durch früh geübte Körperſchulung auch Mut und Selbſtvertrauen für ihr ſonſtiges Leben ge⸗ winnen. Brigitte mit der Paule/ von emerüt Mit Tedoͤy iſt es jetzt auch aus. Er ſitzt ſchon ſeit Tagen wie erſchoſſen auf der Spielzeugkiſte und ſtreckt die rechte Plüſchtatze in edler Entſagung wage⸗ recht von ſich. Brigitta hat Teoͤdy kurzerhand penſioniert. Und dabei iſt der gelbe Herr noch ſo rüſtig wie am erſten Tage. Seine Körperbeſchaffenheit hat allen chirurgi⸗ ſchen Eingriffen ſeiner Herrin ſtandgehalten, ja, nicht einmal ſeine ſchwarzen Kulleraugen waren zu ent⸗ fernen. Und das ſpricht ſehr für Teddys gute Natur, denn Brigittas Puppen, Löwen, Katzen und Affen haben alle längſt ihre Sehorgane eingebüßt und ſtar⸗ ren uns ſeitdem durchallerlei bunte Knöpfe aus Muttis Nähkaſten an. Starren rätſelhaft wie die Sphinx.—— Das iſt aber auch kein Wunder: mit vier Pu⸗ pillen in jedem Auge!l Teddy wird— darüber ſind wir uns ganz einig— noch ͤͤrei bis vier Tage totbeleidigt ſein, dann aber wird er Freundſchaft mit dewanderen Verſtoßenen aus Brigittas Zoologiſchem Garten ſchließen. Er wird auch zurückhaltend, aber nicht hochmütig wie bisher, ein Geſpräch mit der ſchwarzen Stoffkatze anknüpfen, die jedem, der es hören will, erzählt, ſie ſei eigentlich einmal ganz weiß geweſen und langhaarig,— dazu eine echte und furchtbar teure Stoffangora, aber der Zirkusdirektor, eben unſere Brigitta, habe dann dieſe ſchreckliche Umwandlung veranlaßt... und nun ſei ſie ſchon ſeit langer Zeit ihrer Raſſe ganz entgegen völlig haarlos und pechkohlrabenſchwarz Auch mit der Zelluloid⸗Ente, deren Hals die Spu⸗ ren mehrfacher Genickbrüche nicht zu verbergen ver⸗ mag, wird der ſtolze entthronte Tedͤdy in geſellſchaft⸗ liche Verbindung treten, ja, ich wette, ſelbſt Flocki, der Dackel, dem die Sägeſpäne aus dem Hinterkopf herausgucken, wird von ihm beachtet werden; man ahnt ja nicht, wie zahm Tyrannen und hohe Würden⸗ träger in der Verbannung werden können. Und dann hat es ja auch keinen Zweck, den Un⸗ nahbaren zu ſpielen, wenn es ſchon alle Blechſpatzen aus der Spielzeugkiſte pfeifen, daß Teddy Goldhaar, Günſtling Brigittas und ihr erſter und einziger Mi⸗ niſter, über Nacht in Ungnade gefallen, im blühend⸗ ſten Mannesalter in den Ruheſtand geſetzt worden iſt, weil——— ach, das hätte Teddy Goldhaar faſt einen Schlaganfall eingebracht, weil der Deckel des neuen blechernen Waſchkeſſels ſeine Nachfolgeſchaft angetreten hat!!! Ein ſchöner, blin⸗ kender Deckel zwar, aber doch eben nur ein Stück Blech...! Oh, oh, nicht auszudenken!——— Aber man iſt durchaus nicht nur Reſignation in der Spielzeugkiſte, man iſt auch— Ueberlegenheit! „Ich lache nur,“ äußert ſich zum Beiſpiel der rote Gummifroſch. Dieſer dicke Burſche konnte übrigens einmal, allen Regeln der Natur zuwider, ſehr melo⸗ diſch piepſen. Eines Tages ging Brigitta der Sache aber auf den Grund, knabberte den bedeutungsvollen Blechknopf aus dem Froſchbauch heraus und früh⸗ ſtückte ihn ſicherheitshalber ſofort. „Ich lache nur, ha, ha, ha, ha,“ bemerkt alſo der Froſch,„was hat denn dieſer Blech—— puh, puh, dieſer Blechdeckel ſchon für eine traurige Rolle zu ſpielen? Er wird gehauen,— bum, bum,— gehauen, darin liegt ſeine einzige Daſeinsberechti⸗ gung als Spielzeug. Bitte, meine Damen und Her⸗ ren, möchten Sie etwa,— hu, hu, hizi, hizi,— o jerum, ich verſchlucke mich noch vor Lachen, möchten Sie als——— Pauke benützt werden?!“ „Bravo, bravo, Froſch!!! Nein, wir wollen keine Pauke ſein, puh, die olle Pauke!“— Der Beifall war ungeheuer, es rumorte in allen Ecken des Kin⸗ derzimmers und aus der Spielzeugkiſte heraus, daß die Wände wackelten. Und wer Tedͤdy etwas näher betrachtet hätte, dem wäre ein heiteres Blinzeln ſeiner Kulleraugen nicht entgangen. Freilich, dies Geſchnatter war ihm in der Seele zuwider. Er haßte Klatſch und Tratſch, aber vielleicht war es auf dieſe Weiſe doch noch einmal möglich, ſeine Herrin zur Beſinnung zu bringen. Ein Deckel, ſo folgerte er, gehört in die Küche, alſo iſt er kein Spiel⸗ zeug! Doppelverdienertum iſt verboten! Na, ſchließlich iſt ja Brigitta erſt 13 Monate alt, vielleicht wird ſie vernünftiger. Er ſelbſt hatte ja ſchon zwei Jahre ſauber eingepackt mit hundert anderen Teoͤdys im Lager von Hampelmann u. Co., Spielwaren en gros, gelegen, als Brigitta zur Welt kam. „Ruhä!“ ziſchte jetzt der Froſch aus ſeiner Ecke, „es kommt jemand!“ Ach, ſieh mal da!— Man ſchmunzelte im Zoolo⸗ giſchen Garten— Brigittas Mutti,„Königinmut⸗ ter“, wie Teddͤy ſie bisher in ſeiner überkandidelten Hofſprache zu nennen pflegte, iſt wieder heimge⸗ kommen. Sie wir doch acht Tage verreiſt geweſen, bei Brigittas Oma,„Königingroßmutter“, wie Tedͤy ſagen würde. „Ja, lieber Pappi,“ ſagt Königinmutter, nud der Zoo horcht auf,„wie haſt du dir das eigentlich ge⸗ dacht mit der Brigitta? Das Kindermäöchen ſchickſt dat mit deinen Zeitungsaufſätzen in die Redaktio⸗ nen, und das Kind ſtellt in der Zwiſchenzeit das Haus auf den Kopfl“ „Aber es iſt doch alles in Oroͤnung...“ „So?“ ſagt Königinmutter und guckt erſtaunt und luſtig,„das nennſt du Ordnung? Die Backpfanne und die neue Schuhwichſe habe ich ſoeben aus der Badewanne herausgeholt, meine grüne Hanoͤtaſche habe ich bis jetzt noch gar nicht wiedergeſunden, und das ſchöne beſtickte Kiſſen, das ͤͤu mir zu Weihnach⸗ ten geſchenkt haſt, hat Brigitta in den Aufwaſch⸗ eimer geſtopft“. „Da hat doch eben jemand gekichert...“ unter⸗ bricht„Pappi“ und ſieht mißtrauiſch nach der Spiel⸗ zeugkiſte hin. Aber die Standpauke geht weiter: „Ablenken gibts nicht. Was meinſt du, was mit dem Deckel von dem neuen Waſchkeſſel paſſiert iſt?— Brigitte hat ihn vorhin vom Balkon her⸗ untergeworfen, ein Schupomann hat ihn bei der Portierfrau abgegeben und eine ſtrenge Ver⸗ warnung erteilt, beim nächſten Deckel gibts einen Strafzettel, hat er geſagt.“ „Aber hier kichert doch einer in einemfort..“ „Nein, nein, mein Lieber, das iſt dein ſchlechtes Gewiſſen, Kinder haben mit Spielſachen zu ſpielen, hier guck mal, der ſchöne Froſch und der Bär, wofür haben wir denn die gekauft? Und die Katze aus dem billigen Ausverkauf mit den komiſchen Haaren, die man wegpuſten konnte. Aber ſonſt biſt du natürlich der beſte Mann von der Welt“ lacht Königinmutter und gibt ihrem Mann einen Kuß. „Und es hat doch jemand hier gekichert ſagt der Papi. über die Sommermode Berlin, im Juni 1934. Sommer iſt viel kleidſamer als Winter. Allein die Tatſache, daß Sonne und Wärme fröhlich machen, gibt den Kleidern und vor allen Dingen den Hüten größere Möglichkeiten in bezug auf Farbe und Formen. Zuerſt wollen wir die neue Art der bunten oder der ſchwarz⸗ weißen Sommerkleider betrachten, bei denen ſich eine auffallende Neigung zu Stilkleidern zeigt. Da iſt der Rock ſehr weit, und auch die Aermel haben weite, nach unten zu fal⸗ lende Volants oder Schluppen, die ausſehen, als wären ſie gebunden. Als Ergänzung wird ein Um⸗ hang gewählt oder auch ein Cape, die beide viele Volants auſweiſen und den Eindruck hervorbringen, als hätte man ſie aus Großmutters Truhe genom⸗ men, um ſie mit geringen Abwandlungen der Neu⸗ zeit anzupaſſen. Doch nicht alle Frauen ſehen in den weiten, fül⸗ ligen und faltenreichen Kleidern gleich gut aus. Zu manchen paßt nur die ſchlanke Linie, die eng anliegende Form des Kleides. Dann genügen weite Aermel oder ein loſe überfallender Mantel, um den modiſchen Eindruck hervorzubringen. Zu beiden Kleidarten, der weiten und der an⸗ liegenden, eignen ſich die neuen Gewebe. Taft Geoͤanken wird kleinkariert in Schwarz und Weiß gewählt. Schotten muſter paſſen gleichfalls dazu. Bunte Taftſeiden mit kleinen Blumen und kleinen Blättern ergeben das eng anliegende Kleid, für das ſich ge⸗ muſterte Kreppſeiden und einfarbige Wollſtoffe nicht minder gut eignen. . Zur Kleidſamkeit gehört aber der Hut! Ob der Hut erſt den richtigen Eindruck hervorruft, wenn er in Verbindung mit dem Kleid ſteht, oder ob es das Kleid iſt, das dem Hut den nötigen Hintergrund ver⸗ leiht, bleibe dahingeſtellt. Jedenfalls ſind die neuen Hochſommerhüte von faſt überwältigender Vielheit der Form und des Materials. K Es gibt ſommerliche Leinenhüte mit durch⸗ ſtepptem Rand, die ſich mehr für ſportliche Kleider eignen, Bretons aus Panamaſtoff, Capelinen mit eckigen Kanten, Hüte, die wie durchſichtige Netze ausſehen und das Haar durchſchimmern laſſen, große Hüte aus ſchwarzem Panamaſtoff mit Lack⸗ fäden geputzt. Und ganz nahe am Modenhimmel die Filzhüte, in vielen Farben, in zahlreichen For⸗ men mit und ohne Blumen, große Filzhüte, Toques mit breiten Bändern für den Abend, Hüte aus Miſchgeweben, Tüll und Seide und dazu paſſende Schulterkragen und Handͤſchuhe. Alles dazu be⸗ ſtimmt, kleidſam und maleriſch zu wirken. Anſere Modelle: Ferienkleidung für die Jugend Nr. 3001.—6 Jahre. weiße Polobluſe mit kurzen Aermeln. Nr. 3002.—8 Jahre. Matroſenanzug mit langer Hoſe aus weißem Drell oder engliſch Leder. Dazu blauer Kragen. Nr. 3003.—8 Jahre. Leinenhoſe für Knaben, Hoſenrock mit Trägern Nr. 3004.—8 Jahre. Organdykkleid mit Puff⸗ ärmeln. Dem Röckchen wird das mittlere Bluſen⸗ norderteil angeſchnitten. In Gürtelhöhe tritt hier eine Seidenſchärpe hervor, Mitte zur Schleife geknotet wird. Voilekleid in Hänge⸗ ſorm. Bieſen werden in ungefähr 15 em Länge abgenäht und ergeben eine Paſſe. Auch den Raglan⸗ Eine ſchmale Blende umzieht den runden Halsausſchnitt und das Kleidchen am Ausgang der Bieſen in erhöhtem Taillenſchluß. Nr. 3006.—10 Jahre. Leinenkleid mit Bolero⸗ jäckchen und weißer Weſtengarnitur mit Erotzen aus Batiſt oder Leinen. Nr. 3007.—6 Jahre. Kleidchen aus geblümtem Glasbatiſt mit Raglanärmeln und eckigem Aus⸗ ſchnitt. Eine bunte Seidenſchärpe mit Schleife um⸗ zieht den erhöhten Taillenſchluß. Nr. 3008.—10 Jahre. Blauer Faltenrock mit Dazu rot⸗blau kariertes Blüschen. 5 Trägerrock mit gegen⸗ ſeitiger Falte in vorderer und hinterer Mitte. Kleid aus geblümtem Leinen mit einigen Falten in der vorderen Mitte des Röckchens. In gleicher Linie werden der Bluſe Hhochragende Bieſen eingenäht. Nr. 3011.—10 Kariertes Röckchen, dazu einfarbige Jacke. die in der hinteren ärmel zieren ſie. Blüschen mit Pliſſee und kurzen Aermeln“ Nachdruck ſämtlicher Artikel und Illuſtrationen verboten.— Die Schnittmuſter ſind zu beziehen vom Verlag„Die Mode vom Tage!, Berlin⸗ Marienbaderſtraße 12. Die Mutter früherer Zeiten legte Wert darauf, ein möglichſt geputztes und reich gekleidetes Kind ſpazieren zu führen. Viele Schleiſchen am Kleide, garnierte Hütchen, ſpitzenbeſetzte 0 Umhänge bildeten vor noch nicht langer Zeit den Die heutige Mutter, die während der wochenlangen Sommerferien jeden Tag mit ihrem Kinde ins Freie geht, läßt ſich bei ſeiner Kleidung von ganz anderen Geſichtspunkten leiten. Geſundheitliche Erwägungen und das Stil⸗ gefühl des Jugendlichen ſtehen Was praktiſch, geſundheitsſördernd und iſt, muß zugleich ſchön ſein! ſolch vernünftiges und auf betonte Einfachheit zuge⸗ ſchnittenes Kleidungsſtück angeſchafft, dann tut die Mutter, um die Freude des Kindes zu ſteigern, gut daran, ihm den diesbezüglichen Gegenſatz zu einſt vor Augen zu führen. An Hand alter Photos, die es ja in jeder Familie gibt, kann ſie ihrem Kinde die un⸗ mütterlichen Stolz. im Vordergrunde. 300³ 3004 kindliche, ſtarre und unpraktiſche Kleidung ſeines Großvaters, Onkels oder Großmütterchens zeigen. Wie ſehr der jugendliche Geſchmack und das kindliche Stilgefühl auf dieſe Weiſe erweitert werden, läßt ſich gar nicht abſchätzen. Vernunft und Sachlichkeit beſtimmen ſo⸗ wohl das Material als auch den Schnitt der ſommer⸗ lichen Kinderkleidung. Die Haartracht, die ein⸗ fache Kopfbedeckung, die nur bei ſchlechtem Wet⸗ ter getragen wird, der kniefreie Strumpf, ja ſelbſt die Wäſche dienen nur einem Zwecke: auf billige Weiſe höchſte Zweckdienlichkeit zu verkörpern. Die einzige, ins Gewicht fallende Anſchaffung beſteht in einem leichten Paletotmantel, der in die⸗ ſem Jahre, der allgemeinen Moderichtung folgend. nur Dreiviertellänge zeigt. Auch ein Lodenmantel oder ein aus waſſerdicht gemachtem kleinkariertem Baumwollſtoff gefertigter Umhang wird an kühlen, regneriſchen Tagen benötigt. Knaben und Mädchen tragen dazu eine Baskenmütze. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe mode vom Tage 3008 30⁰⁵ 3006 3007 Am Mädchenmantel ſowie an der Koſtümjacke des Backfiſches treten leicht betonte Schultern her⸗ vor. Die Jacke wird oftmals tailliert. Auch beim reizvollen„guten“ Kleidchen ſucht man dieſen Ein⸗ oͤruck hervorzurufen. Eine Seiden⸗ oder Lackband⸗ ſchärpe verhilft dazu. Volants, Schleifen, Falbeln und eingereihte Effekte treten häufig auf, weil ſie die iugendliche Machart verkörpern. Die beliebte Polo⸗ bluſe hat ſich in dieſem Fahre ein wenig verändert. Neben einfarbigen, Foröſen Penamaſtoffen, die nach wie vor Verwendung finden, wird viel kariertes Material rerarbeitet. Karieerte Leinenge⸗ webe, etwa korn⸗blau⸗beige oder gelb⸗braun, ſehen boſonders gut aus. Sie bieten den Vorteil, ſtrapa⸗ zierfähiger und unempfindlicher zu ſein. Der ge⸗ legte Faltenrock vervollſtändigt einen ſolchen; Anzug. Für Knaben wählt man derben Strapazierſtoff aus Baumwolle, der ſich zur Hoſe wie auch zum gan⸗ — — 3011 3012 zen Anzug verarbeiten läßt. Streifen in zarter Aus⸗ führung gefallen ebenſo wie glatte Stoffe. Außer Dunkel⸗ und Mittelblau kommt Kaffeebraun und Eiſengrau in Frage. Die Anknöpfhoſe für jün⸗ gere Knaben reicht ziemlich hoch. Dadurch wird nur ein kleiner Teil der hellen Bluſe ſichtbar, was ſich in praktiſcher Hinſicht beſtens auswirkt. Oft ſtimmen Hoſe und Kletterweſte farblich überein, wäh⸗ rend mehrere Polobluſen und ärmelloſe Pullover für die Abwechſlung des Anzugs ſorgen. Das junge Mädchen trägt im Sommer gerne Wollmuſſelinkleider. Auch derbe Kunſtſeide in ſchönen Streifen iſt am Platze. Hierbei läßt ſich die Wechſelwirkung verſchiedenartiger Strei⸗ fenanordnungen in anmutiger Weiſe ausnützen. Ab⸗ näher an den Aermeln, Kordelgürtel und Knebel⸗ knöpfe ſowie jugendliche Sportkrägelchen bilden den geeigneten Ausputz. Aus Baſt gefertigte, vorn auf⸗ geſchlagene Hütchen ſtehen beſonders in Gunſt. Sonnenwendfahrt des DDAC Noch ſtand die prächtige Ortsgruppe Mannheim des DDaé bei allen Teilnehmern in angenehmer E⸗innerung, als man ſich am Sonntag dazu anſchickte, aun auch eine Fahrt in den üppigſten Sommer zu unternehmen. Das gewählte Reiſeziel, die Pfälzer Berge, waren nicht nur das Ziel des DDAC. Auf der Strecke von etwa 200 Kilometern begegnete man einer Reihe weiterer einer Rieſenſchlange von Kraftwagen des NSKͤ, das eine Kriegsbeſchädigten⸗ fahrt zur Durchführung brach Mannheimer DDAcler verlief in allen Teilen ohne Störung, wenn man davon abſieht, daß in⸗ folge der Trockenheit einige verſtaubte Straßen zu befahren waren, was ſich für die Fahrtbeteiligten weniger angenehm auswirkte. geſchmack konnte jedoch die angenehme Stimmung der Fahrer kaum beeinfluſſen, heiten des Pfälzer Landes verſöhnten. Frühlingsfahrt Wagenzüge, Die Fahrt der Dieſer ſandige Bei⸗ Der Weg führte zunächſt über Oggersheim nach Bad Dürkheim, von wo Richtung durch das herrliche Iſenachtal genommen wurde. ſpeyer und Johanniskreuz wurden angefahren, wo⸗ ſelbſt die Fahrt zu kurzer Raſt unterbrochen wurde. Das Wellbachtal und die Dahner Felſenklüfte waren weitere angenehme Reiſepunkte. Schließlich traf man pünktlich in Bergzabern ein, wo der Fahrtleiter, Dipl.⸗Ing. Wehrle,„Das Ganze halt!“ hupen ließ. Die Pauſe nach gemeinſamem Mittagsmahl wurde entweder zu ausgedehnten Spaziergängen oder zu einem Beſuch der Bergzaberner Schwimmanlage be⸗ nutzt. Die Rückreiſe führte über das aus techniſchen Gründen auf der Hauptſtraße geſperrte Landau über In Mannheim vereinigte Frankenſtein, Hoch⸗ Edenkoben und Neuſtadt. man ſich zu einem gemütlichen Beiſammenſein. erwähnen wäre noch, daß die Fahrt, wie ſchon ange⸗ Deutet, ohne jeglichen Zwiſchenfall verlief. Die Fah⸗ rer hielten ein gleichmäßiges Tempo ein, ſo daß es auch für die ſchwächeren Wagen möglich war, bei der olonne zu bleiben. Den Anordnungen des techni⸗ ſchen Fahrtleiters wurde in jeder Beziehung Rech⸗ nung getragen. Ueberall wurden die mit dem ſchmuk⸗ ken DDAcC⸗Wimpel fahrenden Mannheimer Wagen freudig begrüßt. Die Sonnenwendfahrt in die Pfalz bildete übri⸗ ens den Auftakt zu einem größeren Fahrtenpro⸗ ramm des Monats Juli. Am 7. Juli veranſtaltet DDAC, Ortsgruppe Mannheim, eine Picknick⸗ fahrt, die vorausſichtlich die Bergſtraße zum Ziel n wird. Am 15. Juli erfolgt eine Auffahrt zum rburgrennen(Großer Preis von Deutſchland), end der 29. Juli für das mit großem Intereſſe Motorradrennen Dienen, nichts als dienen Feſtalt zum 50jährigen Jubiläum des Diakoniſſen⸗Mutterhauſes In dem feſtlich geſchmückten Speiſeſaal des Dia⸗ koniſſen⸗Mutterhauſes fand geſtern nachmittag in Anweſenheit kirchlicher, ſtaatlicher und ſtädtiſcher Vertreter und vieler Freunde des Hauſes ein wür⸗ diger Feſtakt ſtatt, bei dem die Bedeutung und Wertſchätzung des Hauſes zum Ausdruck kam. Mit einer Arie von Pergoleſe und einem Präludium von Bach leiteten Frau Godeck⸗Fuchs(Violine) und Fräulein Grete Erl(Harfe) die Stunde in würdiger Weiſe ein. Nach dem Schweſternchor„Herr Gott, dich loben wir“ ſprach Stadtpfarrer Kiejer als Vorſitzender des Mutterhauſes die Begrüßungsworte. Er hieß beſonders von den kirchlichen Behörden Landesbiſchof D. Kühlewein, die Oberkirchen⸗ räte Roſt und Bender, Kirchenrat Dekan Ma⸗ ler und den Dekan der Theologiſchen Fakultät Hei⸗ delberg, Dr. D. Jelke, von den ſtaatlichen Behör⸗ den Landeskommiſſar Dr. Scheffelmeier, Land⸗ rat Dr. Veſenbeckh, Regierungsrat Dr. Schnei⸗ der als Vertreter des Polizeipräſidenten, von den ſtädtiſchen Behörden Stadtrat Hofmann als Ver⸗ treter des Oberbürgermeiſters, Prälat Bau er mit Geiſtlichen und Schweſtern, die Vertreter der Aerzte⸗ ſchaft, der Mannheimer Krankenanſtalten, der be⸗ freundeten Verbände und die vielen Freunde des Hauſes willkommen. Pfarrer Kieſer führte dann aus, daß es nicht in der Art und im Weſen des Wer⸗ kes liege, ſich an die Oeffentlichkeit zu wenden, denn es ſei eine ſtille ſelbſtverſtändliche Tat, die von der Diakonie geübt würde. Man wolle keinen Lohn, ſondern nur helfen, nichts als helfen. Die Arbeit der Diakonie könne nicht mehr aus dem Leben unſe⸗ res Volkes, aus Mannheim und aus der evangeli⸗ ſchen Kirche hinweggedacht werden. Wie ein Se⸗ genſtrom flute die Arbeit durch das Land, zum Wohl des Volkes und zum Wohle der Kirche. Dieſer Dienſt am Volk ſei das Selbſtverſtändliche, was wir von jedem Volksgenoſſen erwarten dürfen. Dieſer Dienſt am Volk ſei auch die Befolgung der Deviſe„Gemein⸗ nutz geht vor Eigennutz“. So habe die Diakonie kei⸗ nen Wechſel in der Geſinnung vornehmens müſſen, zumal auch das Mutterhaus ſchon immer eine Zelle des neuen Deutſchland geweſen iſt. Die Feſtrede hielt der Vorſteher des Mutter⸗ hauſes, Pfarrer Scheel, der von der heimlich ſtillen Welt ſprach, die das Mutterhaus inmitten des großen Mannhelm iſt. Es 5 etwas und 8 in 3 Ro⸗ ßen Handels⸗ und Induſtrieſtadt ein Mutterhaus entſtand, das zum Mittelpunkt reicher Arbeit der Barmherzigkeit wurde. Kirchenrat Greiner, der ſtarke Willensmenſch, hat den Mut gehabt, das Dia⸗ koniſſen⸗Mutterhaus zu ſchaffen. 17 Jahre lang war es ihm noch vergönnt, auf die Entwicklung ſeines Werkes ſchauen zu können. Für uns iſt es eine Freude, daß der Sohn des Gründers der Feſtpredi⸗ ger bei dem diesjährigen Jahresfeſt ſein wird. Wir aber wollen an dem 50. Jahresfeſt betonen, dͤaß die Diakonie eine beſondere und große Sache iſt, daß wir nicht verdtenen, ſondern nur dienen wollen. Deutſchland hat ein neues Geſicht bekommen, aber die Diakonie iſt die gleiche geblieben und erhofft eine große ſchöne Zukunft. Das Dritte Reich will Volks⸗ gemeinſchaft und Volksverbundenheit. Dieſe vom her zu ſchaffen mit tatkräftiger Liebes⸗ arbeit, Diakonie gar nicht zu leiſten. Wir ſind dankbar, daß der opferbereite Dienſt, zu dem wir unſere Schwe⸗ ſtern erziehen, wieder ſo hell auf dem Leuchter ſteht. Möge das Intereſſe, das man uns entgegengebracht hat, neu erwachen und unſere Herzen ſtärken, daß wir im Verein mit den uns befreundeten anderen Krankenanſtalten mit neuer Freudigkeit das Werk der Hilfe und der Nächſtenliebe treiben, zum Wohle unſeres Volkes und zum Beſten unſeres geliebten Vaterlandes. Dieſe Jubelfeier iſt uns ein Ruf zur Beſinnung, ein Mahnruf zur Dankbarkeit gegen die, die mit uns arbeiten und wirken, ein Weckruf zu neuer Tat, ein Gelöbnis: Wir wollen weiter dienen, nichts als dienen! Wir machen uns das Bekenntnis des größten Apoſtels zu eigen:„Das Reich Gottes ſteht nicht in Worten, ſondern in der Kraft!“ Als erſter überbrachte Landesbiſchof D. Kühle⸗ wein die Glückwünſche der Landeskirche, um dann unter Zugrundelegung eines Wortes aus dem Korintherbrief auszuführen, wie aus Glieoͤſchaft und Verbundenheit die Diakoniſſen⸗Mutterhäuſer und das Mannheimer Haus ihre Arbeit 5 haben. Die Kirche fühlt ſich mit ihnen in herzlicher Dankbarkeit verbunden und freut ſich, daß fünfzig Jahre des Segens und der Gnade auf dem Hauſe lagen. Mit Dankesworten an den Verwaltungsrat, an Vorſtand und Schweſtern und mit Segenswün⸗ ſchen für das Haus ſchloß der Landesbiſchof ſeine Anſprache. Die Glückwünſche des Mannheimer Kir⸗ chenbezirks überbrachte Kirchenrat Dekan Maler, während für die Theologiſche Fakultät Heidelberg Dr. D. Jelke ſprach, der ausführte, daß die Dia⸗ koniſſe 15 den in der des iſt unſere heilige Aufgabe und ohne die haltspunkte. Evangeliums nicht nehmen weitere Ausführungen Chriſtentums machte. Für die Evangeliſche Kirchengemeinde ſprach Pfarrer Franzmann, für die Innere Miſſion Kirchenrat Steinmann, für die Diakoniſſen⸗ Mutterhäufer Pfarrer K 9 ſer, Karlsruhe, für den Zentralausſchuß der Inneren Miſſion Pfarrer Ziegler. Die Glückwünſche der katholiſchen, Ge⸗ laſſen ſoll und der dann über den Heroismus des ſamtkirchengemeinde, der Geiſtlichen des Dekanats, der karitativen Anſtalten und der katholiſchen Krankenhäuſer überbrachte Prälat Bauer, der betonte, daß er ſeit 45 Jahren die Geſchichte des Diakoniſſen⸗Mutterhauſes kennt und mit beſonderem Intereſſe verfolgt. Der Gründer, Kirchenrat Grei⸗ ner, ſei ihm wohlbekannt und ein Mann geweſen, an dem man mit Ehrfurcht hätte aufſchauen können⸗ Ebenſo habe er ſich eng mit dem jetzigen Landes⸗ biſchof Kühlewein während ſeines Wirkens am Diakoniſſenhaus verbunden gefühlt, wie auch Pfar⸗ rer Achtnich und die jetzigen Leiter gute Bekannte ſeien. Es ſei ein friedliches Nebeneinanderarbeiten der beiden Konfeſſionen. Die gegenſeitige Hoch⸗ achtung drücke der Arbeit den Stempel auf. Der Prälat ſchloß mit beſonderer Ehrenbezeugung für die Schweſtern und mit Segenswünſchen ſeine An⸗ ſprache. Landeskommiſſar Dr. Schefſelmeier konnte aus eigener Erfahrung beſtätigen, daß das Diakoniſſen⸗Mutterhaus ſeit ſeinem Beſtehen in cari⸗ ntativer, kirchlicher und kultureller Hinſicht eine be⸗ deutſame Rolle in Mannheim geſpielt hat. Alle Kreiſe der Bevölkerung würden nur ein Gefühl der Dankbarkeit haben. Die Grüße des Oberbürger⸗ meiſters überbrachte Stadtrat Hofmann, während Stadtoberſchulrat Lohrer ſich mit freudigem Her⸗ zen zu den Gratulanten bekannte und Dank ſagte für die Hilfe, als das Sandtorfer Kinderheim geräumt werden mußte. Zum Schluß ſprach noch für die Aerzteſchaft Dr. Girshauſen. Dann erſt konnte mit Dankesworten Hausvater Dr. Scheel den Feſt⸗ akt ſchließen. un Reiſende Schulhauseinbrecher und Sparbüchſen⸗ marder ſind in letzter Zeit wiederholt in verſchiedenen Städten Badens aufgetaucht. Sie haben unlängſt auch in Heidelberg mit Hilſe eines Brecheiſens in ſechs Klaſſenzimmern Behältniſſe und Sammelbüchſen auf⸗ gebrochen und die vorgefundenen Gelder entwendet. Am nächſten Tage gaben ſie in Mannheim ihr Gaſt⸗ ſpiel. Ueber ihre Perſonalien fehlen noch jegliche An⸗ Die Schulhausmeiſter werden darum ausdrücklichſt auf das nächtliche Treiben dieſer un⸗ ſauberen Elemente aufmerkſam gemacht und bei irgendwelchen Wahrnehmungen um ſofortige Benach⸗ 3 der e b S Mittwoch, 27. Juni 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe ————— 7. Seite(Nummer 287 — In der Stadt Roſenheim in Oberbayern werden mit lobenswerter Zähigkeit die Verſuche fortgeſetzt, einſetzende Hagelſchläge durch Wetter⸗ ſchießen zu vertreiben. Von den bereits früher be⸗ kannten Hagelkanonen, kurze tütenartige Röhren, iſt man allerdings abgekommen. Sie wurden mit Pulver geladen und abgeſchoſſen, wenn ein Un⸗ wetter drohte. Genaue Prüfungen ergaben aber, daß die Schußwirkungen ſich nicht bis in die Höhe der Wolken erſtreckten. In Roſenheim hat man die Verſuche auf eine neue Grundlage geſtellt. Da die Schußwirkungen der kleinen Kanonen die oberen Luft⸗ wellen nicht in Bewegung zu ſetzen vermögen, mußte man auf ein Mittel ſinnen, das die Exploſions⸗ wirkung in größere Höhen trägt. Dieſes Mittel fand man durch Verwendung der Rakete. Die lebn⸗ dige Kraft der Rakete trägt das Geſchoß mit Leich⸗ tigkeit in beliebige Höhen, wo es zur Exploſion ge⸗ langt und die Luftwellen verurſacht, die wieder den Wolken die Hagelgefahr nehmen. Zwei energiſche Bürger Roſenheims, Gartenfachleute, die oft genug unter den Schäden des Hagels zu leiden hatten, haben die erſten erfolgreich verlaufenen Verſuche fortgeſetzt und finden dabei dankenswerterweiſe die Unterſtützung der ſtädtiſchen Behörden. Wenn ſich auch noch nicht unter allen Umſtänden ſicher ſagen läßt, daß ein paar hochgeſchoſſene Raketen unbe⸗ dingt bedrohliche Hagelwolken in Regen auflöſen, ſo wird doch feſtgeſtellt, daß gerade in der Roſenheimer Gegend bereits unbeſtreitbare Erfolge zu verzeich⸗ nen waren. Als ſich vor wenigen Wochen ein Un⸗ wetter der Stadt näherte und die Hagelſchloſſen in gefährlicher Dichte niederfielen, wurden ein paar der zur Verfügung ſtehenden Raketen auf das Wol⸗ kenzentrum abgeſchoſſen. Wenige Minuten darauf hörte der Hagel auf und ein Regenſchauer fegte über das Land. Auch in anderen Gegenden Ober⸗ bayerns hat man mit den Hagelraketen ähnliche gute Erfahrungen gemacht. * — Deutſche Gäſte, die ihre in Italien lebenden Freunde beſuchen, wundern ſich, ſo ſchreibt uns un⸗ ſer Vertreter in Rom, mitunter über die Unruhe und ſchlechte Laune ihrer Gaſtgeber. Menſchen, die gewöhnlich gleichmäßig freundlich ſind, werden reiz⸗ bar, klagen über Druck auf dem Kopf und Arbeits⸗ unfähigkeit. Wenn dann der erſtaunte Reiſende, der keine Urſache für die ſeltſame Verwandlung findet, nach oͤen Gründen fragt, dann wird ihm meiſt miß⸗ mutig geantwortet:„Ihr merkt eben nichts vom Seirocco“. Wenn über der Stadt eine unbeſtimmte, graue Beleuchtung liegt, die blendet und eine klare Fernſicht geſtattet, wenn ein Wind von allen Him⸗ melsrichtungen her gleichzeitig bläſt, und man nicht weiß, ob dͤer Luftzug kalt oder warm iſt, ob man friert oder ſchwitzt, ob man ſich dick oder dünn an⸗ ziehen ſoll, dann weht oͤer Sciroceo. Wenn Männer Weinkrämpfe bekommen, wenn du ſelbſt unruhig vom Zimmer auf die Straße und von der Straße in die Wohnung zurückläufſt, wenn du müde biſt, ohne das Geringſte gearbeitet zu haben, wenn du nicht ſchlafen kannſt, obwohl du müde biſt, kurzum wenn du dich aufführſt wie ein ſchwerer Hypochonder, dann bläſt der Seirocco. Wenn du Arbeiten nicht ausführſt, die du dir vorge gommen haſt, wenn dir deine Pläne töricht, oͤein Leben zwecklos und deine Zukunft ͤüſter erſcheinen, dann murmelt dir dein Nachbar zu:„Seirocco!“ Der Seirocco wird zum Prüfſtein für die Charakterfeſtigkeit oͤer Menſchen. Man kann ſich mit ihm abfinden, ihn hinnehmen wie jedes andere Naturereignis, ſich ihm beugen und unterwerfen. Das tun die meiſten, und ganz Empfindliche legen ſich einfach aufs Bett. Du kannſt den Scirocco aber auch bekämpfen, ihn gleichſam höhniſch ignorieren und weiterarbeiten. Die Aerzte ſagen, das hinge von der Leibesbeſchaffenheit der Leute ab. Das Uebelſte an der Sache iſt, daß unter ihm ernſthaft nur leidet, wer ſchon längere Zeit in Ita⸗ lien lebt. Man findet daher bei durchreiſenden deut⸗ ſchen Bekannten— wie ſchon angedeutet— ſelten Verſtändnis für meine Klagen. Wer aber ſchon län⸗ Eine SGeſalleneneluung in Bænlin Reichswehrminiſter von Blomberg bei ſeiner Rede anläßlich der Weihe der Gedenktafeln, auf denen im der Ruhmeshalle des Berliner Zeughauſes die Namen der 350 im Weltkriege gefallenen Kommandeure ſelbſtändiger preußiſcher Trupenteile eingemeißelt wurden. re Zeit im ſchönen Süden weilt, der kennt und fürchtet den Scirocco, und die Römer ſelbſt flüchten im Auguſt, wenn er am heftigſten auftritt, aus der Stadt und von den Geſchäften in die Villegiatura, in die Sommerfriſche. Und was iſt nun der Seirocco? Die Wiſſenſchaft antwortet klar und einfach:„Er iſt ein föhnartiger Fallwind, kann jedoch an Gebirgen oder Plateauabfällen auch als echter Föhn auftreten. Der eigentliche Seiroceo Italiens und Dalmatiens iſt, da er über größere Meeresflächen weht, heiß und feucht.“— Wir haben in Rom den„eigentlichen Sci⸗ rocco Italiens“. 1* — Der Kölner Zollfahndungsſtelle gelang es, vor kurzer Zeit in Köln⸗Braunsfeld einen Betrieb auf⸗ zudecken, in dem von drei Perſonen, die mit dem Branntweinmonopolgeſetz ſchon mehrfach in Konflikt geraten ſind, Trinkbranntwein aus Treibſtoff für Kraftfahrzeuge hergeſtellt wurde. Der Treibſtoff für Kraftfahrzeuge beſteht bekanntlich aus einer Mi⸗ ſchung von Sprit und Benzin. Den Tätern iſt es nunmehr gelungen, den in dem Gemiſch vorhandenen Sprit durch Zuſatz beſonderer Mittel freizumachen, den ſie dann nach weiterer Bearbeitung als Trink⸗ branntwein in den Verkehr brachten. Ein größerer Poſten ſolcher Waren, der zum Teil ſchon entgällt war, wurde beim Zugriff vorgefunden und konnte beſchlagnahmt werden. Während eine Perſon feſt⸗ genommen werden konnte, gelang es den beiden Mittätern vorerſt, ſich den Folgen ihrer äußerſt ver⸗ werflichen Handlungsweiſe durch die Flucht zu ent⸗ ziehen. Aber lange ſollten ſie ſich ihrer unverdienten Freiheit nicht erfreuen. Den Beamten der Zoll⸗ fahndungsſtelle gelang es bald, die Geſuchten feſtzu⸗ nehmen, und zwar in München⸗Gladbach, wo ſie in⸗ zwiſchen einen gleichen Betrieb eröffnet hatten. Auch Die Mceccanen-Exlun vo Cuganõ Riesenschwindeleien und ein uralter Trick Gut eine halbe Million Schweizer Franken, das iſt die Beute der Anna Lorenz⸗Früh aus Ra⸗ perswil am See, verdient mit einem Gerücht von einer Erbſchaft, beglaubigt durch einen Brief, den die „Erbin“ an ſich ſelbſt ſchrieb. Ein uralter Trick, aber hier war die Methode ein wenig anders und der Er⸗ folg ſcheinbar leichter und größer. Eines Tages war Anna Lorenz⸗Früh in Lugano aufgetaucht. Sie verſtand es, Bekanntſchaften mit älteren Damen zu machen, bis ſie an die richtigen kam. Zwei Frauen, denen ein ſchöner Brief mächtig imponierte, in dem beſtätigt wurde, daß Anna Lorenz⸗Früh die alleinige Erbin der 50 Millionen Lire ſei, die der Comte'Agata zu hinterlaſſen ſich die Ehre gegeben hatte. Eine Menge Geld, auch bei ſchwachem Lireſtand. Da war man ja ſicher. Weshalb ſollte man der glücklichen Erbin nicht mit 25 000 Franken aushelſen? Hier 25000 Franken, dort 25000 Franken, hier 10 000 Franken, dort 40 000 Franken. Allmählich bekommt man auf dieſe Weiſe ein Vermögen zuſammen. Am ſchönen Kai von Lugano hatte inzwiſchen die kluge Anna eine wundervolle Wohnung bezogen. Inzwiſchen aber kaufte ſie Möbel und Schlöſſer. Da war die Hohenzollern⸗Villa Montalabano und das Schloß Trevano. Der Kanton Teſſin war nicht trau⸗ rig, daß ſich für die beiden Gebäude in dieſen ſchwe⸗ ren Zeiten jemand ernſthaft intereſſierte. Auch wegen vier weiterer Paläſte verhandelte ſie. Bis einem jungen Architekten, der als Mittelsmann eingeſchoben war, einiges ſehr ſeltſam vorkam. Je⸗ denfalls bremſte er, wurde aber an einem ſchnellen Zugriff gehindert, da die Großbetrügerin eine Reiſe durch Italien unternahm. Erſt bei der Rückkehr wurde ſie verhaftet. Der Fall Lorenz⸗Früh iſt deshalb beſonders in⸗ tereſſant, weil im allgemeinen derartige Schwindler⸗ innen imemr allein auftreten. Anna Lorenz⸗Früh aber hatte immer ihre drei kleinen Töchterchen bei ſich und widmete ihnen, wenn ſie nicht gerade wieder einen Betrug lancierte, ihre ganze Aufmerkſamkeit. Man weiß nicht, wie weit der Kreis der Opfer geht, ob man überhaupt jeden ſeſtſtellen wird, der der Be⸗ trügerin ins Garn gegangen iſt. hier konnte noch eine größere Menge teilweiſe be⸗ reits fertiggeſtellter Ware beſchlagnahmt werden. Die Feſtgenommenen werden eine ſtrenge Strafe zu er⸗ warten haben, zumal durch ihre Tätigkeit nicht nur das reelle Gewerbe ungeheuer geſchädigt wurde, ſon⸗ dern auch beſonders das Inverkehrbringen ſolcher entgällter Ware zu den größten geſundheitlichen Schädigungen der Verbraucher führen kann. . — Ein engliſches Gericht hatte ſich kürzlich mit der Aufklärung des geheimnisvollen Todes eines zehn⸗ jährigen Mädchens zu befaſſen. Das Mädchen war eines Tages im Garten tot aufgefunden worden, in der Hand hielt es einen abgeriſſenen Kaſtanienzweig. Nachdem man zunächſt alle möglichen Todesurſachen angenommen hatte, aber nicht beweiſen konnte, kam einer der Sachverſtändigen auf den Gedanken, daß das Kind an einer Vergiftung geſtorben ſein könnte. Eine nochmalige genaue Unterſuchung des Blutes und der verſchiedenen Organe ergab dann tatſächlich das Vorhandenſein eines giftigen Alkaloids. Die weiteren Ermittlungen zeigten, daß das Mädchen an dem Kaſtanienzweig, der in ihrer Hand gefunden worden war— und dem man zunächſt keine Beach⸗ tung geſchenkt hatte— gekaut hatte und dadurch ſei⸗ nen Tod verſchuldete. Denn dort, wo an den Zwer⸗ gen die Blätter ſitzen, alſo an der Stelle, wo der Saft vom Zweig in das Blatt eintritt, ſammeln ſich giftige Alkaloide in zwar geringer Menge, die aber namentlich bei Kindern zu lebensgefährlichen Vergiftungen führen können. Deshalb können gerade Kinder nicht oft und ein⸗ dringlich genug davor gewarnt werden, an Zweigen, Blättern und Blüten zu kauen, ſelbſt wenn dieſe noch ſo appetitlich und ungefährlich ausſehen. Denn die Zweige der auch in Deutſchland ſehr verbreiteten Roßkaſtanie ſind nicht die einzigen Pflanzen, die an den Blattanſätzen Giftſtoffe enthalten. Und ähnliche ebenfalls tödlich verlaufene Vergiftungsfälle ſind auch bei uns nicht unbekannt. Gerade im Sommer iſt es aus dieſem Grunde doppelt wichtig, darauf zu achten, daß kleine und auch große Kinder nicht in ſpieleriſcher Unbedachtſamkeit abgeriſſene Zweige und Blumen in den Mund ſtecken. — Die Rekordſucht hat in den Vereinigten Staa⸗ ten ſchon die ſeltſamſten Blüten gebracht. Es gibt Rekorde im Makkaroni⸗Eſſen, im Augenzwinkern, im Whisky⸗Trinken und in der Länge der Finger⸗ nägel. Kurzum: man kann ſich kaum ein Gebiet menſchlicher Eigenſchaften und menſchlicher Betäti⸗ gung vorſtellen, auf dem die Amerikaner nicht ſchon ihre„Kräfte und Tugenden“ gemeſſen haben, um dem Sieger mit viel Trompetenſtößen und Geklingel zum Meiſter im Makkaroni⸗Eſſen, zum Champion im Augenzwinkern oder zum König der Whisky⸗ Trinker zu erklären. Nicht nur die vermeintlich vorteilhaften Seiten ſind Gegenſtand dieſer Leiden⸗ ſchaft, ſondern auch die Häßlichkeiten und Auswüchſe werden von ihr erfaßt. So konnte man füngſt auch in Deutſchland auf der Leinwand einen Amerikaner ſich vorſtellen ſehen, der ſich als den Mann mit dem häßlichſten Geſicht der Welt bezeichnete. Mit einem Gefühl, das aus Mißbehagen und Befriedi⸗ gung gemiſcht war, wagte gewiß keiner der Zu⸗ ſchauer, ihm dieſen Rang ſtreitig zu machen. Nun wird aus den Vereinigten Staaten über einen Rekord berichtet, der als Beiſpiel einer Geſchmacks⸗ entgleiſung zwar nicht ganz ernſt genommen zu werden braucht, der aber doch ebenfalls ſeltſam genug berührt. Ein 13jähriger Junge aus dem Staate Illinois iſt aus einem Wettbewerb um die Höchſtzahl der Sommerſproſſen mit 2666 als Sieger hervorgegangen. Er rühmt ſich, von dieſen„Geſichts⸗ punkten“ allein 350 an den Ohren und 305 auf der Naſe zu haben; die übrigen verteilen ſich ſo gerecht wie möglich auf die anderen Stellen ſeines Geſichtes. ——— ENATSRUE RUNGSTAELEITEN PATLNCok verhindeen Mogen- und Blutöberssverung und deren folgen, wie Sodbrennen, Aufstoßzen etc. Pockungen zu RM..— ond.—. Zu hoben io Apotheken, Orogerien und Reformhüusero. Hedda Lesfenberger 27 Die Krüger pufft Nell an:„Weißte, wer dich grüßen läßt? Meiner, der Heinrich. Und er will dich gern kennenlernen, und du ſollſt heut abend mit uns in den Krollgarten kommen.“ Nell ſchüttelt den Kopf.„Kann ich nicht. Ich muß nach Hauſe Eſſen machen. Franz iſt heute mittag nur ſo fortgeſtürzt.“ „Na wenn ſchon,'s iſt doch wichtig, Nell. Meiner will dir nämlich was vorſchlagen. Vielleicht, daß du dann mit einem Schwung wieder auf Tour kommſt. Es iſt nämlich— aber ich ſolls dir ja nicht ſagen.“ 0— ſags nur. Ich komm nämlich doch nicht 1220 Die Krüger hat ſich noch ein bißchen und weiß nicht recht, aber ſchließlich ſagt ſie's doch in der Bri⸗ tania erwägen ſie, ob man nicht eine richtige Mani⸗ küre einſtellen ſoll. Wöchentlich 25 Mark, Trinkgeld garantiert. Nell fährt herum:„Da denkſte, ich ſoll!“ Die Krüger nickt.„So Genaues weiß ich nich. Aber wenn du dirs nich allzu lange überlegſt, wills meiner ſchon ſchaukeln. Aber ſehn muß er dich natür⸗ lich zuvor. Ob du ſo'n bißchen nett auſzumachen biſt. Nell ſenkt bedrückt den Kopf.„Nee. Bin ich nicht. it mein'm Strohkopp und ſo. Das is es ja, was vanz immer 9 40 „Ach, hör auf mit deinem Franz. Du— je haſte 0 was 1 der Hand, wenn du das in der Britania kriegſt,— da kannſte deinen ganzen hochge⸗ ſtochenen Franz ſauſen laſſen— fort mit Schaden— ſcheiden laſſen und Schluß, und nochmal neu anfan⸗ gen. Was glaubſte, was du in der Britania für an⸗ ſtändige Männer kennenlernſt.“ Nells Geſicht iſt bi'ter und verſchloſſen.„Nee. Nicht zu machen, Frieda. Ich hab' ja nicht geheiratet, um lauter Flitterwochen zu haben. Ich hab doch— ich meine— Franz und ich, wir wolltens doch zu was bringen. Und wenn nu da drüber ſon bißchen das andere— ſo, was man Liebe nennt— kaputt geht—, na, das iſt ja wohl immer ſo. Das iſt kein Grund zum Scheiden.“ „Aber, Menſchenskind, du gehſt doch vor die Hunde dabei! Was iſt in der kurzen Zeit aus dir geworden? Wenn du dich auch ohne dein'n Franz amüſieren könnteſt— aber du hockſt doch immer man bloß ſo allein rum, und Franz—“ „Franz amüſiert ſich auch nicht. Der quält ſich man auch bloß ſo ab. Daß er die Unger liebt und kriegt ſe natürlich nicht, dafür kann er doch niſcht. Un daß ich nicht die Unger kann ausſtechen, dafür kann ich doch auch nicht. Wie ſoll ich denn da hingehen und den Franz womöglich anklagen? Nee, nee. Ehe, das is eben niſcht zum Vergnügen, das hätt' ich mir gleich ſagen können. Aber deswegen jetzt ſich dünne⸗ machen? Nee.“ „Na ſchön— alſo gut— aber auch wenn du dich nicht ſcheiden laſſen willſt— da kriegſte doch'n ganzen Haufen Geld in die Finger, denk mal, heute, wo Hunderte von Friſeuſen rumlaufen und haben niſcht zu beißen, da kannſte fünfundzwanzig Mark die Woche kriegen!“ Nell denkt angeſtrengt nach. Gott, wirklich. „Aber dann iſt Franz den ganzen Tag allein— nee— das iſt—, da hetz' ich ihn ja grade nur ſo an andre. Das tu ich nich.“ Die Krüger will ſich totlachen. Als ob Franz nicht ſo ooͤer ſo hundert Möglichkeiten hätte, zu tun, was er mag. Als ob Nell nicht ſowieſo, mit ihrem Außendienſt immerzu und oft genug unterwegs wäre! Als ob Franz nicht ſchon lange Nell ganz aus ſeinem Geſchäft ausgeſchaltet hätte! „Haſte ſchon ne einzige Dauerwelle ſelbſtändig machen dürfen, Nell? Haſte ſchon ein einziges Mal ſeit damals die Unger wieder friſieren dürfen? Was du noch im Laden tuſt, Nell, das kann jedes Lehrmäd⸗ chen auch. Ja— mach nur nicht ſo'n Geſicht, aber es is doch wahr: der Laden geht dich ſchon lange nichts mehr an. Und ſtatt daß du jetzt die Gelegenheit wahr⸗ nimmſt und machſt dich ſelbſtändig und bläſt dem Franz was und zeigſt, was du kannſt— da kriechſte zu Kreuze und folgſt ihm wie'n junger Hund. Mein Gott— und wenn ich denke, wie der Franz dir früher nachgelaufen ſein ſoll! Nee, weißte..“ 8 es lockt ja Stundenlang redet die Krüger auf Nell ein. Und Nell hockt da und hat um die Naſe herum wieder ihren böſen Zug und ſieht verbockt über das glitzernde Waſſer und ſtarrt abweſend hinter den Dampfern her, die vollbepackt mit Menſchen vorbeifahren und ſo luſtig ausſehen und eine Fahne von Geſchrei und Muſik und Lachen noch lange hinter ſich her haben, und ſchüttelt nur immer wieder den Kopf. Nein, es geht nicht. Es wäre märchenhaft, wenn es ginge. Aber der Franz, der Franz. „Kamel“, ſagt die Krüger ſchließlich erboſt und ſteht auf. Und Nell neben ihr leiſe:„Er iſt doch noch gut zu mir, er ſchlägt mich nicht, er quält mich nicht mit Willen— er liebt nur ne andere. Wenn er mich mal ſchlägt— ja. Dann könnt' ich vielleicht weg von ihm... Vielleicht, ſag' ich...“ Und Frieda Krügers Freund Heinrich kommt alſo nicht dazu, Nell ſein großartiges Angebot zu machen. Achtzehntes Kapitel Ein paar Tage vergehen. Jeden Tag denkt Nell von neuem darüber nach, wie ſchön es wäre, im Hotel Britania hinter einem ſammetüberzogenen Tiſchchen zu ſitzen und freundlich lächelnden Herren elegante abgerundete Nägel zu ſchneiden. Gott— die Britania, das wäre eine Chance. Aber es geht nicht, es geht nicht. Es geht wrklich nicht. Denn der Franz, der Franz Ach Franz. Lieber Franz. Trotz der wahnſinnigen Hitze rennt Nell jetzt immer ſozuſagen im Galopp heim, wenn ſie von ihrem Außendienſt zurückkommt. Sie iſt ſo unruhig. Wie ein Tier vor dem Gewitter. Und ſobald ſie auf der Straße ſteht und weiß: jetzt wartet keine Kundin mehr auf mich, jetzt kann ich heim— dann flitzt ſie wie verrückt und hat das Gefühl: gerade jetzt, gerade in dieſem Moment wird irgend etwas geſchehen, wird ſich irgend etwas ent⸗ ſcheiden mit Franz, und ſie kommt zu ſpät, kommt nur noch, um zu hören:„Ja, es iſt nun mal ſo, Nell, und ich kann auch nicht dafür.. ich weiß auch nicht..“ Wie damals, als Franz zum erſtenmal ſagte, wie ſehr er die Unger liebbt Auch heute wieder raſt Nell wie gejagt die Straße entlang, der Rücken ihres ſparſamen hellblauen Som⸗ merkleides mit den dunkelblauen Tupfen iſt nur ein einziges naſſes Plakat und die Haare hängen ihr in dicken fettigen Strähnen unter dem blauen Stroh⸗ käppchen hervor— ach— und das weiße Krägelchen iſt hinten am Hals buchſtäblich ſchwarz geſchwitzt. Nein, ſie ſieht nicht ſchön aus, die Nell, und daß ſie noch nicht einmal ihre Mappe, die graubraune alte Schulmappe von Franz, ordentlich zugemacht hat, ſo daß man die lange Ondulierſchere herausſtakſen ſieht, das kann man ihr wirklich zum Vorwurf machen, wüßte man nicht, daß dies alles Nell nur darum ſo gleichgültig iſt, weil ſie Angſt hat. Angſt um Franz, Angſt, die Unger könne wieder da ſein oder ſonſt eine, und Franz könnte ſein Verſprechen vergeſſen und— Nell platzt in den Laden herein wie eine kleine Rakete. Und hält aufatmend inne, wie ſie ſieht, daß der Hut von der Unger nicht da iſt, und daß nur zwei Damen daſitzen, die ſie nicht kennt. Sicherlich zwar Damen vom Theater, dem Ausſehen nach, aber„nichts Aufregendes“, wie Nell ſofort feſtſtellt. Natürlich haben alle aufgeſehen, wie Nell herein⸗ gekommen iſt, und Franz, mit dem Onduliereiſen in der Hand, guckt aus der Kabine heraus und nickt ihr zu und ſagt:„Guten Morgen...“ Er ſagt's wie immer. Aber wie immer geht es Nell durch und durch, weil es ſo fremd und von oben her klingt, und nie nennt er ihren Namen dazu. Im⸗ mer nur: Guten Morgen. Als ob man nicht ſchon miteinander Kaffee getrunken hätte Nell legt ihre Mappe auf den Verkaufstiſch, fährt ſich mit dem Taſchentuch flüchtig über den Hals, puſtet ein bißchen und tritt-dann zu Franz hin, der etwas Blondes unter dem Eiſen hat und in einer Wolke von Lavendelparfüm ſeine Arbeit tut. „Iſt was zu helfen?“ fragt Nell. Franz betrachtet flüchtig die wartenden Kundin⸗ nen:„Die eine Dame hat Haarwäſche, das könnte ſchon mal angefangen werden.“ Nell nickt und will gehen. Da dreht ſich das blonde Etwas, das Franz onduliert, herum und ſagt furcht⸗ bar vornehm„Ach, liebes Fräulein, vielleicht könnten Sie mir ein Glas Waſſer beſorgen, gell, Hörnchen, ſo⸗ viel Zeit hat das Fräulein doch noch?“ Und während Nell ein bißchen dumm daſteht und denkt: Fräulein? Wieſo denn Fräulein? Warum verbeſſert ſie denn Franz nicht—, dienert der Franz und lächelt ſehr devot und macht eine hefehlende Kopfbewegung zu Nell hin und ſagt:„Aber ganz gewiß, Gnädigſte, ſelbſtverſtändlich, für Sie iſt doch immer Zeit... Alſo los, ein Glas Waſſer, aber dall Fortſetzung folgt. —— —.— 97 44 N — —————————— 1 ——————— — ——————— ———————————— * — — 8 SSS — ſi, in HANDELS- αn WIRTSCHAFTS-ZETTUN UMittwoch, 27. Juni 1934 —— der Neuen Mannheimer Zeitung MHittag-Ausgabe Nr. 287 Gemeinnũizige AG für Wohnungsbau Ludwigshaſen Die Gemeinnützige Aktiengeſellſchaft für Wohnungsbau (GAch) veröffentlicht ihren Jahresbericht. Die einige Monate lang ruhende Bautätigkeit konnte im Herbſt 1933 durch Zuteilung ſtaatlicher Baudarlehen wieder aufgenom⸗ men werden. Noch während des Winters wurde die 32 Wohnungen enthaltende Baugruppe an der Prinz⸗ regentenſtraße unter Dach gebracht und ſind nun bezie⸗ hungsfertig. Das zum Ausbau der Lücke noch fehlende Haus an der v. d. Tannſtraße wird im Spätherbſt voll⸗ endet ſein. Trotzdem für das laufende Jahr Mittel aus Staatsdarlehen nicht mehr zur Verfügung ſtehen, wurde dank der Anregung des Kreisleiters Dr. Wittwer ein neues Bauprogramm in Angriff genommen, das den wohnungspolitiſchen Beſtrebungen der Bewegung dienen ſoll. Als Beginn der Altſtadtſanierung wurde im Noroſtadtteil mit dem Bau von 80 Wohnungen für kin⸗ derreiche, erbgeſunde und haushaltstüchtige Familien be⸗ gonnen. Die GAc exwartet die Uebereignung dieſer „Wilhelm⸗Wittwer⸗Siedlung“ durch die Stadt als Grund⸗ ſtückseigentümerin und hypothekariſche Beleihung gegen Reichsbürgſchaft durch die Penſionskaſſe der JG. Farben⸗ induſtrie. Durch dieſen neuen Baublock, deſſen erſte Gruppe im Herbſt bezugsfertig wird, verſchwindet eine häßliche Baulücke und außerdem ſind die Baukoſten in Höhe von 550 000/ ein weſentlicher Beitrag zur Ar⸗ beitsbeſchaffung. Als neuer Vorſtand iſt Dipl.⸗Ing. Wilh. Scholler tätig, als Aufſichtsratsvorſitzender Bürgermeiſter För⸗ ſter, als ſein Stellvertreter Stadtrat Karl Wein⸗ mann. Die große Zahl von 296 Umzügen und der ge⸗ ringe Hundertſatz leerſtehender Wohnungen bei der GAc (0,5 v..) iſt ein Kennzeichen für den ſtarken Mangel an Wohnungen, beſonders an billigen Kleinwohnungen. Die GAc vermietete 1312 Kleinwohnungen, 801 mittlere und nur 24 größere Wohnungen; die letztgenannten ſtellen alſo von 2137 Wohnungen der GAch nur einen kleinen Teil von 2 v. H. dar. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung ergibt, daß die Geſamtabſchreibungen in Höhe von 328 678/ die Abſchreibungen des Vorjahrs um 90 181 4, überſchritten. Es verbleibt ein Reinertrag von 17 607 4 zur Verfügung der GV. Im übrigen gleicht ſich die Bi⸗ lanz mit 24 998 803 aus. „ GV Dürener Metallwerke AG, Düren.— Steigender Auftragsbeſtand. Die GV der den Berlin⸗Karlsruher In⸗ duſtriewerken naheſtehenden Geſellſchaft genehmigte den Kbſchluß für 1993 mit der Wiederaufnahme der Dividenden⸗ zohlung in Höhe von 6 v. H. Aus dem Aufſichtsrat aus⸗ geſchieden ſind Dr.⸗Ing. e. h. Max Koſegarte n⸗Berlin, und Dr. Hans Heſſe⸗Berlin; dagegen wurden neu ge⸗ wählt Staatsrat Dr. von Sta uß⸗Berlin und General⸗ direktor Dr. Koppenberg⸗Rieſa. Ueber das neue Jahr berichtete der Aufſichtsratsvorſitzende Dr. Günther QSuandt, daß ein zunehmender Auftragsbeſtand Iu ver⸗ geichnen ſei, der in erheblichem Maße durch den Aufſchwung der Automobilinduſtrie verurſacht ſei. Auch im Schwer⸗ metallgeſchäft ſei das Unternehen ſehr gut beſchäftigt, ſo daß der geſamte Maſchinenpark voll in Anſpruch ge⸗ nommen ſei. * Dyckerhoff u. Widmann A, Wiesbaden⸗Biebrich. Die G erledigte die Regulorien mit 3(0) v. H. Dividende und ſetzte die AR⸗Bezüge neu feſt. An Stelle von Dr. Trobart Reichsfreiherr von und zu der Tonn⸗Rathſam⸗ bauſen, der ſein Mandat niederlegt hat, wurde Bankdirek⸗ tor Roſenhauer(Bank der deutſchen Arbeit) neu in den AR gewählt. Bad⸗ und Salinenverein Dürkheim AG, Bad Dürk⸗ heim. Auf der Tagesoronung der auf den 14. Juli nach Bad Dürkheim einberufenen GB ſteht neben den Regula⸗ rien auch ein Antrag auf Herabſetzung des AK von 150 000 ouf 75 000„ und Erhöhung des Grundkapitals um 75 000 Mark durch Ausgabe neuer Staͤ über 100/ zum Kurſe von 100 v. H. In Verbindung damit ſollen die entſprechen⸗ den Satzungsänderungen vorgenommen werden. Die Konjunkiur einzelner Wirischafiszweige Auf der Güterſeite der deutſchen Wirtſchaft hält nach Feſtſtellungen im neueſten Vierteljahresheft des Inſtituts für Konjunkturforſchung der Aufſchwung an, obwohl die Wintermonate einen großen Teil der üblichen Frühjahrs⸗ belebung vorweggenommen hatten und die Deviſenverſor⸗ gung immer knapper wurde. Die Zahl der Beſchäftigten iſt nach der Krankenkaſſenſtatiſtik von 13,3 Mill. im Dezember 1933 auf 15,3 Mill. im April 1934 geſtiegen. Gegenwärtig werden roͤ. 12 v. H. mehr Sachgüter erzeugt als Ende vori⸗ gen Jahres. Dabei nimmt die Inveſtitionstätigkeit im Zuge der allgemeinen Entwicklung beſonders ſchnell zu. Die Lage der Landwirtſchaft iſt im allgemeinen unverändert. Durch den Zwangsvoll⸗ ſtreckungsſchutz ſind die techniſchen Vorausſetzungen da⸗ für geſchaffen worden, die Erzeugung im bisherigen Um⸗ fang aufrecht zu erhalten. Im kommenden Wirtſchaftsjahr 1934/35 dürfte die Produktion infolge der Ungunſt der Witterung jedoch ſinken, da die Feldfrüchte unter der Dürre gelitten haben. Die Regelung der Märkte iſt im ganzen abgeſchloſſen. Allerdings bleibt als wichtige Frage die Be⸗ reinigung des Markts für landwirtſchaftliche Kredite ſowie der Zins⸗ und Steuerrückſtände. Der Umſatz der geſamten deutſchen Induſtrie (einſchl. Handwerk) hat ſich von 3,7 Mrd./ im Dezember auf 4,25 Mrd./ im April erhöht. Seit Anfang 1933 iſt die Gütererzeugung der Induſtrie um rd. 1½ Mrd.„ gewach⸗ ſen. Die ſteigenden Erlöſe hängen faſt ausſchließlich mit der Zunahme des Mengenabſatzes zuſammen. Die Erzeugung von Inveſtitionsgütern hat ſich ſeit dem Tiefſtand im Herbſt 1932 dem Werte nach annähernd verdoppelt. Entſcheidenden Anteil an dieſer Aufwärtsbewegung hat die Bauwirtſchaft. Zwar iſt die Beſchäftigung im Hochbau neuerdings nicht mehr geſtiegen, weil die Inſtandſetzungs⸗ und Umbauarbeiten aus dem Winterprogramm im allgemeinen abgeſchloſſen ſind. Dafür ſetzte die Neubautätigkeit, insbeſondere im Wohnungsbau, ſtärker als in früheren Jahren ein. Im Tiefbau wur⸗ den von Anfang Januar bis Anfang Juni faſt 80 000 Arbeiter eingeſtellt. Der Mengenabſatz der Großeiſeninduſtrie, der ſich in den letzten Monaten 1933 kaum erhöht hatte, nahm ſeit An⸗ fang 1934 erneut um rund ein Drittel zu. Neben den öffentlichen Aufträgen wachſen die Erſatzinveſtitionen der Privatwirtſchaft. Aehnlich wurde auch die Maſchinenindu⸗ ſtrie durch die Zunahme der Erſatzbeſtellungen angeregt. Die Aufträge an Werkzeugmaſchinen aus dem Inland lie⸗ gen nur noch wenig unter dem Höchſtſtand der Jahre 1927 bis 1929. In der Kraftfahrzeugin duſtrie produ⸗ zieren die deutſchen Werke gegenwärtig etwa ein Viertel mehr Wagen als jemals in der Nachkriegszeit. Verbrauchsgüterindnſtrie und Verbrauchsgüterhandwerk Im Gegenſatz zur Entwicklung im zweiten Halbjahr 1938 hat etwa ſeit der Jahreswende auch die Erzeugung von Verbrauchsgütern ſtärker zugenommen. Die Textilproduk⸗ tion bewegt ſich zur Zeit auf einem Stand, der nur noch um 7 v. H. unter dem Höchſtſtand vom Herbſt 1927 liegt. Die Schuhinduſtrie ſtellt jetzt wieder ebenſoviel Schuhe her, wie im Durchſchnitt des Jahres 1928. Die Hausratinduſtrie hat in den erſten vier Monaten ihre Beſchäftigung gegenüber dem Vorjahr um rd. ein Drittel erhöht. In dieſer Zu⸗ nahme kommen einmal die„Sekundärwirkungen“ der Ar⸗ beitsbeſchaffung zum Ausdruck: Mit allmählich ſteigendem Maſſeneinkommen nehmen die Einkäufe der Bevölkerung wieder zu. Hinzu kommt— auf allen Stufen der Erzeu⸗ gung und Verteilung— eine Erhöhung der Vorräte. Mit ſteigender Gütererzeugung, ſteigenden Lagerdispoſitionen und ſteigendem Verbrauch beleben ſich auch die Umſätze der deutſchen Volkswirtſchaft. Bahnen und Binnenſchiffe beförderten im erſten Vierteljahr rund 26 v. H. mehr Güter als im Vorjahr. Bei der Poſt iſt vor Monaisbilanzen deuischer Krediibanken Aus der Zahl der Monatsbilanzen veröffentlichenden Kreditbanken ſind infolge Verſchmelzung ausgeſchieden die Coburg⸗Gothaiſche Bank AG. in Coburg und die Sächſiſche Getreidekreditbank AG. in Dresden. Hinzu gekommen iſt die Meller Volksbank A. in Melle(Hannover). Die jetzt zur Veröffentlichung gelangenden Bi lanz⸗ überſichten vom 31. Mai zeigen im allgemeinen die⸗ ſelbe Entwicklung wie im vergangenen Monat. Zwar haben bei den Berliner Großbanken die Kreditoren, die im Vor⸗ monat um 7 Mill. 4 geſtiegen waren, einen kleinen Rück⸗ gang um 3 Mill. aufzuweiſen. Dieſer Rückgang iſt aber lediglich verurſacht durch einen neuerlichen Rückgang der Kunoſchaftskredite. Dieſer Rückgang, der im Vormonat eine Unterbrechung erfahren hatte, beträgt allein 16 Mill. K. Er erklärt ſich ohne weiteres aus den Maßnahmen, die durch die Deyiſenlage der Reichsbank bedingt ſind. Entſpre⸗ chend ſind auch auf der Aktivpſeite die Warenvorſchüſſe um 13 Mill. zurückgegangen. Sieht man von dieſen Kund⸗ ſchaftskrediten ab, ſo haben ſomit die Kreditoren bei den Großbanken um 13 Mill./ zugenommen, und zwar die Einlagen deutſcher Kreditinſtitute um 3 Mill. und die ſon⸗ ſtigen Kreditoren um 10 Mill. 4. Den Hauptanteil an dem Kreditorenzuwachs hatte die DD⸗Bank, bei der allein die Einlagen deutſcher Kreditinſtitute um 20 Mill. geſtiegen iſt, augen⸗ ſcheinlich in Reaktion auf Rückgänge in den vorhergehenden Monaten. Auf der Aktivſeite machen ſich auch weiterhin Verbeſſerungserſcheinungen der Liquidität geltend. Die Debitoren in laufender Rechnung, die im Vormonat bereits um 107 Mill. geſunken waren, gingen weiter um 40 Mill. Mark zurück. An dieſem Rückgang ſind alle Großbanken ziemlich gleichmäßig beteiligt. Es dürfte ſich wiederum einesteils um Auftauung eingefroren geweſener Kredite zufolge der Wirtſchaſtsbelebung, andernteils auch um Fort⸗ ſchritte in der kommunalen Umſchuldung handeln. Die Tat⸗ ſache, daß die eigenen Wertpapiere insgeſamt um 9 Mill. 4 zurückgegangen ſind, ſpricht nicht dagegen. Dieſer Rückgang entfällt allein auf die Commerz⸗Bank, bei der die eigenen Wertpapiere um 17 Mill./ zurückgegangen ſind, während die anderen Inſtitute eine Steigerung aufweiſen. Bei der Commerz⸗Bank ſind im vergangenen Mo⸗ nat die vom Auſſichtsrat beſchloſſenen Abſchreibungen, zu denen bekanntlich auch die offenen Rücklagen mit 20 Mill. 4 herangezogen wurden, durchgeführt. Die Rückzahlung der Kontokorrentkredite gab den Banken auch weiterhin die Möglichkeit, ihre Wechſelanlage zu vermehren. Die Anlage in Wechſeln, Schecks und Schatzanweiſungen ſtieg insgeſamt um 55 Mill. J, wovon 40 Mill./ auf Wechſel und Schecks und 15 Mill./ auf Schatzanweiſungen entfallen. Allein die DD⸗Bank konnte dieſe Anlage um 40 Mill. erhöhen, die Commerz⸗Bank um 14 Mill. J. Die übrigen Aktivpoſten zeigen gegenüber dem Vormonat nur geringfügige Ver⸗ änderungen. Die Bilanzſumme iſt bei der DD⸗Bank um etwa 10 Mill. geſtiegen, bei der Commerz⸗Bank aus dem oben erwähnten Grunde um 17 Mill./ zurückgegangen. Einen tatſächlichen Rückgang um 21 Mill.“ zeigt die Dresdner Bank, bei der der Rückgang der Konto⸗ korrentdebitoren und der Kreditoren ſich etwa ausgleichen. Die Akzeptverbindlichkeiten ſind insgeſamt um 6 Mill.“ zurückgegangen, wovon allein 5 Mill. auf die DD⸗Bank entfallen. Avale und Bürgſchaftsverpflichtungen blieben im allgemeinen ziemlich unverändert, nur die Commerz⸗ Bank weiſt eine Steigerung um 6 Mill. auf. Eigene In⸗ doſſamentsverbindlichkeiten ſtiegen lediglich bei der DD⸗ Bank um 22 Mill. /, während ſie bei allen anderen Banken zückgängig waren. Die Bilanzziffern der Golddiskontbank weiſen nur ganz geringfügige Veränderungen auf. Die Kreditoren gingen um 3 Mill./ zurück. Bei der Preußiſchen Staats⸗ bank ſind hingegen die Kreditoren um 6 Mill./ geſtiegen. Auf der Aktipſeite gingen die Kontokorrentkredite um 6 Mill. zurück, während die Noſtroguthaben um 20 Mill. Mark ſtiegen. Erwähnenswert iſt bei den ſonſtigen Staats⸗ und Landesbanken eine erhebliche Steigerung der Kre⸗ ditoren bei der Bayeriſchen und der Sächſiſchen Staatsbank. Sie ſtiegen bei der erſteren um 26 und bei der letzteren um 8 Mill. 4. Die Girozeniralen im NMai Ueber die Entwicklung bei den Girozentralen ſchreibt der Deutſche Sparkaſſen⸗Verband wie folgt: Die Kreditoren der provinzellen Girozentralen erhöhen ſich im Mai um 14,4 Mill. /, wobei die Einlagen von Spar⸗ kaſſen und Banken insgeſamt um 12,8 Mill. abgenommen haben. Die Zunahme der ſonſtigen Kreditoren iſt in der Hauptſache auf beſondere Einlagenerhöhungen bei nur zwei Girozentralen zurückzuführen und die Abnahme der Sparkaſſen⸗ und Bankkreditoren iſt vornehmlich durch Um⸗ buchungen bei der Landesbank der Rheinprovinz verurſacht worden. Infolge des Rückgriffs der provinziellen Giro⸗ zentralen gingen auch die Kreditoren der Deutſchen Giro⸗ zentrale, und zwar um 18,4 Mill./ ldavon 13,6 Mill. Bankkreditoren) zurück. Die eigenen Akzepte der Girozentralen haben insgeſamt ihre Vormonatshöhe behalten. Die langfriſtige Geldaufnahme verminderte ſich weiterhin infolge der lau⸗ fenden Tilgungen; Die Geſamtabnahme von 18,6 Mill./ entfällt jedoch zu mehr als der Hälfte auf Umbuchungen bei der Landesbank der Rheinprovinz.— Beit gleichbleibendem Beſtand hat ſich die Zuſammenſetzung der liquiden Mittel der provinziellen Girozentralen etwas verſchoben. Die Noſtroguthaben nahmen um 12,6 Mill./ ab, die Wechſel⸗ beſtände um 13,4 Mill./ zu(in der Hauptſache unverzins⸗ liche Schatzanweiſungen). Bei der Deutſchen Girozentrale ging der geſamte Wechſelbeſtand um 13,6 Mill./ zurück, trotzdem konnten die Indoſſamentsverbindlichkeiten der Deutſchen Girozentrale um 17,0 Mill., eingeſchränkt wer⸗ den. Auch bei den provinziellen Girozentralen waren die Indoſſamentsverbindlichkeiten rückläufig(16,3 Mill.). In den übrigen Poſitionen der Aktipſeite der Zwiſchen⸗ bilanzen ſpiegeln ſich in der Hauptſache weitere Aus⸗ wirkungen der kommunalen Umſchuldungs⸗ akti on wider. Der Wertpapierbeſtand ſämtlicher Girozentralen erhöhte ſich um 79,3 Mill. /, wo⸗ von allein 68 Mill./ auf die ſonſtigen beleihbaren Wert⸗ papiere und damit auf die Umſchuldungsanleihe entfallen. Dementſprechend verminderten ſich die Debitoren der pro⸗ vinziellen Girozentralen um 58,3 Mill. /, die langfriſtigen Kommunalkredite um 39,7 Mill. /. Infolge der Auszah⸗ lungen von weiteren Sparkaſſenguthaben der Landesbank der Rheinprovinz in Form von kommunalen Debitoren bzw. Umſchuldungsobligationen gleichen ſich die genannten Veränderungen nicht völlig aus. Seit Ende November haben ſich öͤie Debitoren ſämtlicher Girozentralen nunmehr um 751,9 Mill./ vermindert. Die langfriſtigen Aus⸗ leihungen erhöhten ſich in derſelben Zeit um 45,3 Mill. und die Wertpapierbeſtände um 651,3 Mill.. 564,0 Mill. entfallen hiervon auf die ſonſtigen beleihbaren Wertpapiere, alſo auf die Umſchuldungsobligationen. Aber auch die Be⸗ ſtände an Reichs⸗ und Staatspapieren haben ſich um 66,7 Mill.& erhöht, ein Zeichen dafür, daß die Girozentralen den Rentenmarkt nach Möglichkeit unterſtützen. allem der Paketverkehr geſtiegen, der meiſt ein gutes Symp⸗ tom für Eindeckungen des Einzelhandels bietet. Der Ein⸗ zelhandel ſetzte in den erſten vier Monaten des Jahres wertmäßig rund 9 v. H. mehr Waren als im Vorjahr um; im Einzelhandel mit Textitien und Bekleidung beträgt die Zunahme rund 13 v.., im Einzelhandel mit Hausrat rund 29 v. H. Der Außenhandel Gefahrenpunkte für die weitere Entwicklung liegen im Außenhandel. Bei ſteigendem Rohſtoffbedarf und ſinkender Ausfuhr iſt die Außenhandelsbilanz der deutſchen Wirtſchaft paſſiv geworden. An eine Zunahme der Ausfuhr iſt zu⸗ nächſt kaum zu denken. Für wichtige Induſtriezweige ſcheint die Rohſtoffverſorgung aber auch dann im großen ganzen ungefährdet, wenn die Rohſtoffeinfuhr zunächſt noch weiter beſchränkt bleibt. Die Eiſeninduſtrie, zu etwa 85 v. H. auf den Verbrauch ausländiſcher Erze angewieſen, verfügt noch über ziemlich beträchtliche Erzvorräte aus Förderung und Einfuhr der vergangenen Jahre; weiter kann der Einfuhr⸗ bedarf durch Erhöhung des Schrotteinſatzes bei der Stahl⸗ gewinnung verringert werden. Die Papierinduſtrie, die etwa die Hälfte ihres Hauptrohſtoffs Holz im Ausland ein⸗ kaufen muß, verfügt äußerſtenfalls über Vorräte, die unter Einſchluß des„Bewegungsbeſtandes“ für etwa 10 bis 12 Monate ausreichen. Die Lederinduſtrie, die im letzten Jahr rund 57 v. H. des Häutebedarfs aus dem Ausland bezog, hat, den„Bewegungsbeſtand“ nicht gerechnet, Vorräte für rund 5 Monatsproduktionen. Die Textilinduſtrie ſchließ⸗ lich, die rund 77 v. H. ihres Rohſtoffbedarfs aus dem Aus⸗ land bezieht, hat durch Vorratsbildung und Inlandsproduk⸗ tion den Rohſtoffbedarf für mindeſtens 4 bis 5 Monate ſichergeſtellt; hinzu kommen die bedeutenden Vorräte an Halb⸗ und Fertigfabrikaten. * * Ausweis der ſchweizeriſchen Nationalbank. Nach dem Ausweis der ſchweiteriſchen Nationalbank vom 23. Juni ſind der Golöbeſtand um 0,8 auf 1637 Mill. ffr. und die Golddeviſen um 9,3 auf 9,1 Mill. ffr. angewachſen. Die Zunahme des Inlandportefeuilles um 6,9 auf 37 Mill. ſfr. ſetzt ſich zuſammen aus einer Vermehrung des Wechſel⸗ beſtandes um 1,9 auf 19,1 Mill. ſfr. und der Schatzanwei⸗ ſungen von 5 auf 17,9 Mill. Auch die Lombardvorſchüſſe hoben eine Erhöhung um 1,6 auf 75,9 Mill. erfahren. Die Wechſel der Darlehenskaſſe werden mit 23,2 um 0,2 Mill. geringer ausgewieſen als in der Vorwoche. Auf der Paſ⸗ ſivſeite hat der Notenumlauf in der vergangenen Woche die 1300⸗Millionen⸗Grenze unterſchritten. In den letzten Tagen hat er bereits wieder etwas zugenommen und ſteht mit 1301,2 Mill. nur um 1,7 Mill. tiefer als in der Vor⸗ woche. In der Berichtswoche ſind die täglich fälligen Ver⸗ bindlichkeiten um 11,7 auf 480 Mill. angeſtiegen. Am 23. Juni waren der Notenumlauf und die täglich fälligen Ver⸗ bindlichkeiten mit 92,8(92,84) v. H. durch Gold und Gold⸗ deviſen gedeckt. O Erweiterung des Ausfuhrverbots für Rohkupfer. Berlin,“. Juni.(Eig. Tel.) Mit Verordnung vom 22. Juni hat der Reichswirtſchaftsminiſter das unter dem 7. Juni erliſſene Ausfuhrverbot für Rohkupfer erweitert. Danach unterliegen dem Ausfuhrverbot Rohkupfer einſchl. Elektrolydkupfer, ſämtliche Kupferlegierungen, Bruch und Abfälle aus nichtlegiertem und legiertem Kupfer, jedoch ausſchließlich des Rohkupfers in Pulverform. Waren und Märkie * Obſtgroßmärkte. Wein heim: Anſuhr 200 Ztr. Nachfrage gut, Kirſchen 11—15 und—10; Pfirſiche 21—28, Johannisbeeren 10—12; Himbeeren 20—28, Eroͤbeeren 20 bis 25; Birnen 13—14. Anfuhr Kirſchen etwa 60, Johannis⸗ beeren 100 Pfirſiche 1, Eröbeeren 1, Birnen 10 Zentner.— Bühl: Kirſchen 12—18; Heidelbeeren 23—25; Johannis⸗ beeren 11—12; Himbeeren 28—24 Pfg.— Oberkirch: Eröbeeren 25—32; Kirſchen 10—20; Johannisbeeren 13—15, Heidelbeeren 22—25; Himbeeren 20—26; Bohnen 20—22 Pfg.— Freinsheim: Anfuhr 550 Ztr. Nachfrage etwas mäßiger, Markt jedoch geräumt. Am Sonntag be⸗ trug die Anfuhr 1250 Ztr. bei guter Nachfrage. Herzkirſchen —8; Sauerkirſchen—11; Napoleons⸗, Haumüller⸗ und Lambsheimerkirſchen 11—13; Eröbeeren 25—35; Johannis⸗ beeren 8,5—9; Stachelbeeren grüne—9; rote 10—14; To⸗ maten 18; Bohnen 16—18; Gurken Stück 15 Pfg.— Wei⸗ ſenheim a. So.: Anlieferung 620 Ztr. Erobeeren 26 bis 36; Johannisbeeren—9; Stachelbeepen grüne—8; rote 11—14; Kirſchen—14; Pfirſiche 30; Aprikoſen 403 Bohnen 15 Pfg. * Schweinemärkte. Billigheim: Anfuhr gut. Marktverlauf langſom, Ueberſtand. Preiſe: Milchſchweine und Händlerſchweine 22—32/ pro Poar. Meckes⸗ heim: Anfuhr: 11 Läufer, 3 Milchſchweine. Preiſe: Läufer 35, Milchſchweine 25—28„4. Marktverlauf ruhig. Nächſter Markt 2. Juli. * Karlsruher Großviehmarkt vom 26. Juni. Anfuhr: 12 Ochſen, 36 Bullen, 60 Kühe, 147 Färſen, 953 Kälber, 789 Schweine. Preiſe pro 50 Kilo Lebendgewicht: Ochſen 27—90, 26—27, 25—26, 24—25, 22—24; Bullen 27—, 24 bis 27, 29—24, 21—28; Kühe—, 21—22, 17—20, 12—17; Färſen 32—33, 30—32, 27—29, 23—26; Kälber 44—45, 42—44, 37—41; Schweine—, 43—44, 42—43, 40—42, 38—40, 34—88, 80—32. Marktverlauf: Großvieh und Schweine longſam, Ueberſtond; Kälber langſam, geräumt. * Freiburger Viehmarkt. Auftrieb: 31 Bullen, 60 Rinder, 15 Farren, 88 Kühe, 293 Kälber, 438 Schweine, 22 Schafe. Preiſe: Bullen: 27—29, 24—26 22—24, Rinder: 28—31, 24—27, 22—23; Farren: 27—29, 23—26,—; Kühe: 18—20, 16—17, 13—45, 12—13; Kälber: 44—46, 42—43 40—41, 36 bis 39, Schweine:—, 43—45, 49—45, 40—42; Schafe:—, 32—36,—. Marktverlauf: Großvieh, Schweine mittel, Kälber langſam, Ueberſtände in allen Gattungen. Uebersee-Geireide-Noſierungen Neuyork, 26. Juni.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per Buſhel, Lokopreiſe) Weizen Manitoba Nr. 1 85,25, roter Sommer⸗Winter Nr. 2 102,50; öto. hard 103; Mais neu an⸗ kommende Ernte 63%6; Roggen Nr. 2 ſob Neuyork 647&; Gerſte Malting 7096; Mehl Spring wheat elears(per 196 lb.) 635—665; Fracht nach England(in Schilling und Pence per 480 lb.) 1/2—2; dto. nach Kontinent lin Dollar⸗ cents per 100 16.)—8. Chikago, 26. Juni.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per Buſhel, Terminpreiſe) Weizen(willig) Juli 90; Sept. 90,75—96; Dez. 9176—; Mais(gut behauptet) Juli 50/6, Sept. 58,75; Dez. 5976, Hafer(ſtetig) Juli 4176; Sept. 42; bez. 42; Roggen(kaum ſtetig) Juli 64,25; Sept. 76, Dez. 68,50.— Lokopreiſe: Weizen gemiſchter Nr. 2 92; Mais gelber Nr. 2 90; dto. weißer 69,75, dto. gemiſchter 60; Hafer weißer Nr. 2 43,50; Roggen Nr. 2 68; Gerſte Mal⸗ ting 56—.400. Winnipeg, 26. Juni.(Eig. Dr.) Schluß(Tendenz willig) Weizen per Juli 76,5, Okt. 78,25, Dez. 7996 Ha⸗ jer per Juli 3776; Okt. 3876; Dez. 36,75; Roggen per Juli 546; Okt. 56,50; Dez. 57,50; Gerſte per Juli 44,50; Okt. 42/6, Leinſaat per Juli 149,25; Okt. 162,25; Dez. loko Northern 1 7676, dto. 2 79; o. 3 70. Buenos Aires, 26. Juni.(Eig. Dr.) Schluß(in Po⸗ pierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Juli 5,85; Auguſt 6,00; Sept. 6,18, Mais per Juli 5,27; Auguſt 5,34; Sept. 5,48; Hafer per Juli 5,45; Leinſaat(ruhig) per Juli 13,98; Auguſt 14,14; Sept. 14,26. Roſario, 26. Juni.(Eig. Dr.) Schluß(in Papierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Juli 5,85; Auguſt 5,90; Mais per Juli 5,05, Auguſt 5,15; Leinſaat per Juli 13,90; Auguſt 4, 2* Liverpool, 26. Juni.(Eig. Dr.) Schluß lin Schilling und Pence) Weizen(100 1b.) Tendenz ſtetig; Juli 4,8, Okt. 4,1174; Dez. 5,2, März(35) 5,394.— Mais(100(.) Tendenz ruhig; Juni 18,3 verk.; Juli 18,3 verk.; Auguſt 18,4/%.— Mehl(280 lb.) Liverpool Straights P; London Weizenmehl 17,50—25. 5 Rotterdam, 25. Juni.(Eig. Dr.) Schlunß: Weizen lin Hfl. per 100 Kilo) Juli 8,20, Sept. 3,35, Nov. 9,42; Jan. Frankiurier Abendbörse ſesi An der Abendbörſe hielt die feſte Stimmung an. Das Geſchäft bewegte ſich in engen Grenzen, da die Kuliſſe ſich zurückhielt. Etwas Nachfrage beſtand für AG für Verkehr (plus 7c), Geſſürel(plus 36 v..), ferner kamen JG Farben und Deutſche Erdöl zunächſt unverändert zur No⸗ tiz. Montanaktien lagen allgemein gut behauptet. Der Rentenmarkt lag außerordentlich ſtill bei eher nur knapp gehaltenen Kurſen. Altbeſitz nonnte man mit 94,75 Geld. Im Verlaufe war die Abendbörſe bei anhaltender Ge⸗ ſchäftsſtille kaum mehr verändert. Farbeninduſtrie bröckel⸗ ten allerdings geringfügig ab. Im übrigen ſchloß die Börſe vielfach leicht über dem Berliner Schlußniveau. Renten lagen weiterhin vernachläſſigt. Am Aktienmarkt waren Lahmeyer wieder geſucht und 2 v. H. höher, dann jedoch ½% v. H. leichter. Nachbörſe J6 Farben 149,75—150, Ac für Verkehr 64. Es notierten u..: Altbeſitzanleihe 9476, Ver. Stahlbonds 7876, Reichsbahn 153,50, Gelſenkirchener 60,75, Harpener 107,25, Ilſe Genußſcheine 130, Bemberg 69,50 Brief, JG Chemie volle 175, Deutſche Linoleum 50, JG Farben 150,25—450, Rütgerswerke 39,25. * Hannoverſche Maſchinenbau⸗AG vorm. Georg Egeſtorff (Hanomag), Hannorer. Die GBgenehmigte die Ab⸗ ſchlüſſe für die Geſchäftsjahre 1992 und 1933 und erteilte den Verwaltungsorganen Entlaſtung. Der AR⸗Vorſitzende 6 Rechtsanwalt Dr. Will, Hamburg, erklärte, daß im Vor⸗ jahre wegen der Unüberſichtlichkeit der finanziellen Lage der Geſellſchaft eine GWenicht einberufen wurde. Die Ver⸗ ſammlung beſchloß ſerner, das Kapital von 9 um 8,10 auf 0,90 Mill./ herabzuſetzen zwecks Ausgleich von Wert⸗ minderungen der Vermögensgegenſtände und zur Deckung von Verluſten. Der AR wurde ermächtigt, nach Durch⸗ führung der Kapitalherabſetzung die Beſtimmungen des Geſellſchaftsvertrags entſprechend zu ändern, ebenſo wurde aus Gründen ſteuerlicher Mehrbelaſtung eine berichtigende Bewertung des Poſtens Lagerbeſtände in den Bilanzen für 1930 und 1931 beſchloſſen. * J. P. Bemberg AG Wuppertal. In der GV wurde oͤer Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1933 mit einem Rein⸗ gewinn von 76 555 /, der vorgetragen wird, geneh⸗ migt. Dem Vorſtand und dem AR wurde Entlaſtung er⸗ teilt, und zwar nachträglich auch den im vergangenen Jahr ausgeſchredenen AR⸗Mitgliedern Dr. Carl Benrath und Dr. jur. Willy Springorum, während die nochträg⸗ liche Entlaſtung für Dr. Fritz Blüthgen vertagt wurde, da die Angelegenheit noch keine Klärung erfahren hot. Man hoffe, nach Abſchluß des Verfahrens auch dieſe Entlaſtung noch erteilen zu können. Die ausſcheidenden AR⸗Mitglie⸗ der wurden wiedergewählt. Trikotwarenfabrik F. Helfferich Ach, Neuſtadt⸗Haardt. Die Geſellſchaft weiſt am 31. 12. 33 nach 133 290(74 133)%¼4 Abſchreibungen auf Anlagen und 42879(80 407)/ Abſchrei⸗ bungen auf Wertpapiere und Debitoren einen Reingewinn von 32 836(14 713) aus. Der Rohgewinn auf Waren er⸗ brachte 1287 84(1 160 303) 4, wozu noch 5627(4526) 4- Gewinn aus Beteiligungen und 22 524(4393)/ außer⸗ ordentliche Erträge kommen. An Löhnen und Gehälter wurden 707 068(675 348) /, an ſozialen Abgaben 51256 (47 681), an Zinſen 56 799(68 834) /, an Steuern 59 668 (i. V. 12 753/ Beſitzſteuern) und an ſonſtigen Unkoſten 231 849(245 352)„ aufgebracht. Aus der Bilantz(in Mill. Mk.): Gebäude 0,46(0,45), Maſchinen und maſchinelle An⸗ Lagen 0,39(0,40), Roh⸗ Hilfs⸗ und Betriebsſtoſfe 0,16 (unv.), halbfertige Erzeugniſſe 0,28(0,17), fertige Erzeug⸗ niſſe 0,34(unv.) Warendebitoren 0,46(0,42); andererſeits Aktienkapital unv. 1,0, hypoth. geſicherte Verbindlichkeiten 0½22(unv.), Verbindlichkeiten an Familienaktionäre und ſonſt. Privotgläubiger 0,34(0,25), Wapenkreditoren 0,15 (0,1), Wechſelverbindlichkeiten 0,29(0,28), Bankſchulden 0,08(0,17). (85) 3,47%.— Mais lin Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Juli 60,25; Sept. 60,50; Nov. 60,75; Jan.(35) 61. Amerikanische Schmalz- und Schweinemärkie Neuyork, 26. Juni.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per 100 bb.) Schmalz prima Weſtern loko 725; dto. midole Weſtern 710—720, Talg ſpezial extra 4/2; dto. extra loſe 3767 dto. in Tierces 4. Chikago, 26. Juni.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per 100 lb.) Tendenz ſtetig; Schmalz per Juli 650; Sept. 680; Okt. 690 B; Dez. 712,50 B; Bauchſpeck(tr. geſ.) per Juli 938, Sept. 955; Schmalz loko 652; leichte Schweine n. Pr. 450, h. Pr. 490; ſchwere Schweine n. Pr. 500, h. Pr. 515; Schweinezufuhr in Chikago 20 000; Schweinezuſuhr im Weſten 78 000. * Leinöl⸗Notierungen vom 26. Juni. London: Lein⸗ ſaat Pl. per Juni⸗Juli 10,75; dto. Klk. 12/16; Leinſaatöl loko 2,50; Juli 21,50; Auguſt 26; Sept.⸗Dez. 922; Baum⸗ wollöl ägyt. 13; Baumwoll⸗St. ägypt. per Juni 4,50. Neu⸗ vork: Terp. 49,50. Sawannah: Terp. 44,50. Geld- und Oevisenmarki Zürich, 28. Juni Gchluß amilith) Konstantin. 2⁵⁰ Paris 20.27/ J Spanian 42.05— Prag 12,760 J Bukarest 80⁵ London 15.46— Holland 208.55.— Warschaa 58.10 Off. Bankld. 2 Lan 557.50 Berin 117.50 Bulepest—.— Higl. Ged“. 1 Belgien 78.80— Wien otk. K. 78,06 Belgrad.— onatsgeldd— Hali en 26.23— Sofla Utben 293,— JMonatsgeld“ 2 Paris, 2b. Iunl Cchlub amilici). London 76,26.— Spauien 207.25 Kopenhagen Nuo 15.16/ Lalien 129,50 J Hoſland Belgien 354.25 Schweiz 493,25 J Stoccholm Amsterdam, 26. Auni Cckläl amtlüch. —.— Wien— 10.29— Beriiu 579,50 393.50 l Warschaa 286,25 Perlin 56.45— Pelgien 84.4½ J 0810 37.25.—Prag 612 London 741.25 Scwi: 47.94— Ropenhagen] 33.12¼ Priratück. 8% Reuyo 147.50 f latien 12.50— Srcholm 38.30— 13 Uaid Pals 972.— Madkid 20.20— J Wien—.— I1 Honazg.!— London. 28. Iuni Gchlul amilicb) Reuyock 508,/1%] Kopenhagen] 22.89— Mostau 881.25 Schenhi 1/887 Montrsl 498.25 Stockholm 19.39/ Rumänien 5,08 Vokohama 1/225 Amsterdam 741.50 J 00 19,90 Konstanfin. 6,20 Australien 125¼ Paris 76.34— Lissebon 110./6 J Athen.28 Mexiko Brüssel 21.58— Helsingiors 226.75 Wien 27.25 Montevideo 20.— Hallen 59.00— E 12 70% Warsthau 26.68 Valparas—.— 1 Berlin 18.00— 5. Buenos Aires 26,87 Buenos Schwelz 15.45½ Belgrad 220.50 Rio de Jau..12 aut London 26,12 panlen 86,82— Solis 420,.— f Hongtong 1 1/550 Südtrila 99,87 Neuyork, 28. Iut Scklul amflid) Bankabzs Berli 39.00— J Wien 18.97 Stockholm J25.96— 600 K. lanher An. 50376 Sunen 29.80, Pü 2340— h. Seiſ „ 60-.-.“.02½ Prag.1576[ Hadrid 13.68 Tägl. üeid“ 1 9 ris 659.%/ J Belgrad.24— Montrrel 101.— J Prflandelsw. Schweie 82.57— Warschan 18,90— Arg. Pap pesd] 38.56 Uiecr.7 Hallen.54½ Osl0 25.31— Riodelaneiroß.49 dto. höchsk.“ 1 Hollaud 67.92— Kopenbagen 22.50— Japan 29.87 Sllber— Hamburger Rieiallnoſierungen vom 26. Juni 1954 Kupfer Banca- u. Stralis-Linn briet J Celd ief Celd Ibezahltl briat Seld Abezahlt, Aunuar. 45,—44.—44..— Hüttenrchinn.. 20,—19.50 fabruar 45,7544.75—.—.— Feinsilber(Rll. p. Ku). 42,5089,25 Mir 44,50———.— eingold(A. p. r... 2,8402,790 „ 41.—146.——.—.— Alt-Platin(Abfälle 47.7546.75—.— Ukrapr.(il. p. fr.).. J 2,80 2,60 Techn. reines Piotin Detailyr,(aA. p. gr... 8,451 8,45 Septemb.42.—41.—. Loto Ablac 00 42 75041.75—.—308. Antimon Regulus chines.(L 10.)[36.— 28,— Horemb. 48,5042,50—,— 893,00800,0——] Oueckailber(S per Flasche) 11,85/11,85 Deremb. 148,25142.25—.— I,—[——„ olkramerz chines.(in.)—.— 46.— * Pforzheimer Edelmetallkurſe vom 27. Juni.(Mit⸗ geteilt von der Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchaft. Filiale Pforzheim): Platin techniſch rein 3,50 je Gramm; dto. 4 v. H. Palladium 3,45 je Gramm; dto. 4 v. H. Kupfer 3,35 je Gr.; Feingold 2840 je Kilo; Feinſilber 4,40—43,20 ie Kilo; ie nach Abnahme von 50 Kilo bzw.—9 Kilo, Frachienmarki Duisburg-Ruhrori/ 26. Juni Das Geſchäft war an der heutigen Börſe nicht be⸗ ſonders rege. Die Frachten blieben bergwärts mit.60 bis.80/ Baſis Mainz⸗Mannheim unverändert. Auch für talwärts wurde nur wenig Leerraum eingeteilt. Hier er⸗ fuhren die Frachten mit.30—.50/ keine Aenderung. Die Schlepplöhne berg⸗ wie talwärts blieben unverändert. Die Schlepplöhne ab Mannheim wurden von 100 auf 90—3 7 jum 40,7539,50—,— Iui. 41.—40.——, August 41, 5040,5040.50 888 — 7 v. H. Grundlohn herabgeſetzt. 4 Mittwoch, 27. Juni 1934 Neue Mannheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 287 Die Deulſche Fußball⸗Meiſterſchaft beendet Das neue Spielſyſtem hat ſich bewährt Die Fußball⸗Meiſterſchaſt der Vereine iſt beendet, der Kampf um den Rang des ſtärkſten Fußballgaues— in Ge⸗ ſtalt des Wettbewerbs um den Kampfſpielpokal— hat ein⸗ geſetzt, und zwar bereits mit einigen bemerkenswerten Er⸗ gebniſſen. Die Kampfſpielpokal⸗Vorrunde gab bereits intereſſante Vergleichsmöglichkeiten für die Spielſtärke in den verſchiedenen Gebieten des Reiches an die Hand. Die Oſtpreußen konnten der Niederrhein⸗Elf, die nach Königsberg gekommen war, keine gleichwertige Leiſtung entgegenſetzen, und der:0⸗Sieg des Niederrheins unter⸗ ſtreicht aufs neue, daß der Nordoſten zu den ſpielſchwächeren Gebieten gehört— der aber durch häufigere Spielgelegen⸗ heiten mit Mannſchaften aus den anderen Reichsgebieten bald zulernen dürfte. Die Pommern unterlagen mit :7 in Chemnitz gegen den Sachſengau vielleicht höher als verdient, aber auch ſie haben noch beſonders zuzulernen. Die Schleſier haben die Kraftprobe gegen Nord⸗ heſſen— in Kaſſel— nicht beſtehen können, ſie ſchieden mit:4 aus dem weiteren Pokalwettbewerb aus. Auch Berlin, im Vorjahr Endſpielgegner um den Adolf⸗ Hitler⸗Pokal gegen Bayern, iſt über die Vorrunde nicht hinausgekommen. Nicht zuletzt infolge des Verſagens des Berliner Sturms blieb der Mittelrhein unerwartet glatter :0⸗Sieger. In Magdeburg mußte der Gau Mitte er⸗ wartungsgemäß dem Nordmarkgau einen wenn auch Tnappen 211⸗Sieg überlaſſen und damit gleichfalls die An⸗ wartſchaft auf die Fahrt nach Nürnberg zur Vorſchlußrunde begraben. Der zweite norddeutſche Gau, Niederſach⸗ ſen, ſchied dagegen aus, und zwar:7 gegen Baden. So haben ſich für die zweite Prüfung bisher Sachſen, Nordmark, Mittelrhein, Niederrhein, Nordheſſen und Baden qualifiziert, in den beiden am 1. Juli ſtattfindenden wei⸗ teren Vorrundenſpielen: Saarbrücken: Südweſt gegen Weſtfalen, Stuttgart: Württemberg gegen Bayern werden die letzten beiden Teilnehmer der Swiſchenrunde ermittelt. Dieſe Spiele waren bekanntlich aus dem Grunde verlegt worden, weil Weſtfalens und Bayerns Gaumeiſter das DeB⸗Meiſterſchafts⸗Schlußſpiel austrugen, beide Gaue daher nicht ihre ſtärkſten Reprä⸗ ſentationen zur Verfügung hatten. 9 Beſtreiten Weſtfalen und Bayern, das im Vorjahr den Adolf⸗Hitler⸗Pokal gewann, die Vorrunde mit ihren beſten Aufſtellungen, ſollten ſie aus den Spielen als Sieger her⸗ vorgehen. Die Frage nach dem ſpielſtärkſten deutſchen Fuß⸗ Fallgau wäre damit eine Frage, die die Gaue Sachſen, Noroͤmark, Mittelrhein, Niederrhein, Baden, Weſtſalen, Nordheſſen und Bayern unter ſich zu entſcheiden hätten. Und es könnte ſo kommen, daß das Schlußſpiel um den Kampfſpielpokal dem Schlußſpiel um die Deutſche Fußball⸗ Meiſterſchaft dadurch ähnlich wird, daß in den beiden Mann⸗ ſchaften des Schlußſpiels eine Reihe von Spielern ſteht, die ſich bereits in der Meiſterſchafts⸗Entſcheidung gegenüber⸗ ſtanden. Das Endſpiel um die Deutſche Fußballmeiſterſchaft war nicht nur der Höhepunkt, ſondern zugleich auch der eigent⸗ liche Abſchluß des Fußballjahres— der letzte Spieltag, der 1. Juli, bringt, abgeſehen von den weiteren Treffen um den Kampfſpielpokal, keine„Ereigniſſe“ mehr. Das zu Ende gegangene Fußballjahr ſtand national im Zeichen der Neuaustragung der Deutſchen Fußball⸗Meiſterſchaft, wobei die Neuaustragung im Zuge der Neuorganiſation im deut⸗ ſchen Sportgebiet eingeführt wurde. Das neue Syſtem der Meiſterſchaftsſpiele verband die Veranſtaltung von Punkt⸗ ſpielen mit den nach dem ſogenannten Pokalſyſtem aus“ getragenen letzten Entſcheidungen und hat ſich— alles in allem genommen— durchaus bewährt. Neuartige der Endͤſpiele war die Durchführung von Dop⸗ pelrunden in vier Gaugruppen— die bekanntlch alljährlich wechſeln werden— von je vier Gaumeiſtern. Daran ſchloſ⸗ ſen zwei Vorſchlußrundenſpiele der Gaugruppenſieger und das Endſpiel der Vorſchlußrundenſieger. Während der Gaugruppenſpiele war zweifellos an jedem Spieltag ein ſehr ſtarkes Intereſſe an der weiteren Ent⸗ wicklung feſtzuſtellen, und in innigem Zuſammenhang mit dieſem Intereſſe konnten ſich auch die beabſichtigten fußball⸗ päbagogiſchen Vorzüge der Neuaustragung durchſetzen. Erſt im weiteren Verlauf der Spiele wird ſich erweiſen, in welchem Maße die ſchwächeren Gaurepräſentanten— und damit auch die allgemeine Spielſtärke in dieſen Gauen— durch das häufigere Zuſammentreffen mit Mannſchaften ſpielſtärkerer Gaue davon Nutzen haben. Und es lag ja be⸗ ſonders in der Abſicht der DFB⸗Führung, dͤurch die Art Das vor allem der Neuaustragung den Vertretern der ſpielſchwächeren Gaue eine gewiſſe geſicherte Möglichkeit zu geben, in ſtän⸗ digeren Spielverkehr mit den anderen Gauen zu kommen. Die neue Austragungsweiſe bewirkt dadurch, daß in jeder Gruppe zunächſt jeder zweimal gegen jeden der Gaugruppe noch angehörenden Gaumeiſter ſpielt— einmal im eigenen Gau, einmal in dem gegneriſchen Gau, ein⸗ bis zweimal in der eigenen Stadt, das drittemal in einer anderen Stadt des gleichen Gaues— und damit den ſchwächeren Gauen die Möglichkeit gegeben wird, von dem Können an⸗ derer Gaue zu lernen. Daß für die letzten Entſcheidungen das Pokalſyſtem beibehalten wurde, hatte ſeinen Grund darin, auch die Eigenſchaften zu pflegen, die durch derartige Entſcheidungsſpiele erſordert werden: ſich auf eine Ent⸗ ſcheidung voll zu konzentrieren und ſich für dieſe Entſchei⸗ dung ganz einſetzen zu können. Der DFB⸗Führer hat von den letzten„Pokal“⸗Spielen als von der„Abſchlußprüfung“ geſprochen. Eine Sondererörterung im Rahmen der Neuaustragung hat die Frage nach der Zweckmäßigkeit der Entſcheidung auf Grund des beſſeren Torverhältniſſes dann, wenn ſonſt Punktgleichheit beſteht, ausgelöſt. Ueber dieſe Frage läßt ſich gewiß ſtreiten, beſonders angeſichts der Tatſache, daß z. B. der Vfe Benrath durch ein um 0,04 beſſeres Torver⸗ hältnis gegen Fortuna Düſſeldorf Gaumeiſter, der 1.§C Nürnberg durch ein um 0,2 beſſeres Torverhältnis gegenüber dem Dresdner SC Gaugruppenſieger wurde. An der Feſt⸗ ſtellung, daß ſich das neue Spielſyſtem im ganzen durchaus bewährt hat, ändert der Streit um dieſe Sonderfrage aber nichts. Südweſt-Hanoballelf gegen Vaden Mit einer Ausnahme ſchickt der Gau Südweſt gegen den Gau Baden im Handball⸗Zwiſchenrundenſpiel am Samstag in Mannheim die gleiche Elf in den Kampf, die ihn in Worms gegen den Gau Niederrhein vertrat. Die Sturm⸗ führung, die in Worms Huber(Pol. Darmſtadt) innehatte, wird in Mannheim deſſen Vereinskamerad Leonhardt über⸗ nehmen, ſo daß die Mannſchaft folgendes Ausſehen hat: Kipfer; Pfeiffer, Walter; Stahl, Daſcher(alle Polizei Darm⸗ ſtadt), Dittmar(S 98 Darmſtadt); Pabsdorf(Bfgt Schwan⸗ heim), Spalt, Leonhardt(beide Pol. Darmſtabt), Embach (TSV Herrnsheim), Feick(Darmſtadt 98). Die erſte Deutſche Meiſterſchaft im Freiſtil⸗Ringen ge⸗ langt am 28. Juli in der Nürnberger Luitpold⸗Halle zur Durchführung. Gerungen wird in ſieben Gewichtsklaſſen. Die Zwiſchenrunde zum Adolf⸗Hitler⸗Pokal im Fußball wird am 8. Jult ausgeſpielt. Wie wir bereits berichteten, waren vor einer Woche die erſten Sonderzüge des Kanuverbandes mit 3000 Paddlern vergangenen Sonntag zur Sonnwendfeier am Saarufer von Mettlach 7000 erhöht. 7000 deutſche Kanufahrer beſuchten ſo in ihren kleinen Fahrzeugen die Städte und Dörfer an der Saar eine einzigartige Kundgebung, die von tiefgreifender Wirkung war. Ungeheure Zeltlager entſtanden in Saarbrücken, Völklingen, Saarlouis, Merzig und Mettlach. Die ſaar⸗ ländiſche Bevölkerung und die Saarvereine des DaV lei⸗ ſteten mit voller Unterſtützung der Deutſchen Front und der beſuchten Gemeinden wahre Wunder der Organiſation zur Ausxüſtung dieſer rieſigen Zeltſtätten von bis zu 1000 Zelten mit den notwendigen Dingen, wie Trinkwaſſer und Lebensmitteln. Die geſamte Bevölkerung der Orte weilte tagsüber am Saarufer zur Begrüßung der Gäſte. Die kleinen Gärten mußten alle Blumen hergeben um die Boote der Kanufahrer damit zu ſchmücken. Die Einwohner von Völklingen z. B. bewirteten alle Kanufahrer in Pri⸗ vatquartieren. An den Abenden vereinten ſich Kanufahrer und Bevölkerung zu unvergeßlichen Kundgebungen und echten deutſchen Volksfeſten. Immer wieder bam in den Anſprachen die große Freude und der herzliche Dank der Saarländer über den Beſuch zum Ausdruck, immer wieder hieß es:„Dieſe Saarfahrt iſt viel wirkſamer als alle unſere Fahrten ins Reich und alle Kunögebungen im Reichsgebiet“. Die Sonnwendſeier in der Nachtgum Sonn⸗ tag, hart an der Grenze bei der Ludwinus Kapelle in Mettloch, bildete den Höhepunkt der Saarwoche. Neue Sonderzüge brachten weitere Maſſen von Kanu⸗ fahrern aus Bayern und dem Niederrheingebiet. Dr. Geiſſow, Frankfurt am Main, der bekannte Vorkämpfer des Begriſſes„Deutſcher Sport“, hielt die Weiherede am flammenden Holzſtoß. Am Sonntagvormittag wurden auf der geſtauten Saar, oberhalb des Kraftwerkes Mettlach die Kanuwettkämpfe der Jugendlichen des Da ausgetragen, die in Mannſchafts⸗ kanadiern und Faltbooten eine beſondere Saarjugenofahrt durchführten. Am Nachmittag folgten dann die Lang⸗ ſtreckenmeiſterſchaften der Gaue Rhein⸗ pfalt und Baden. Saarmeiſter im Faltbooteiner wurde Klecker s⸗Düſſeldorf, vor ſtarker Konkurrenz aus dem Reiche. Die Saarmeiſterſchaft im Zweier⸗ faltboot gewannen Emmerich⸗Geiß, Mainz, die Südmarkenmeiſter 1933. Den Dameneiner holte ſich Hilde Bock, Mannheim, vor Fine Bellmann. Saarbrücken, der Polenmeiſterin Frau Kemiter, München, und der Europameiſterin Guſſi Wenzel, Frankfurt. Das Poloſpiel Saarbrücker Kanuklub gegen Wan⸗ derfalke Eſſen, konnten die Eſſener mit 411 gewinnen. Der Verbandsführer Dr. Eckert, München, wohnte der Ver⸗ anſtaltung bei und taufte 4 neue Jugendmannſchaftskana⸗ dier mit Saarwaſſer, darunter ein Hamburger Schülerboot, das den Namen„Deutſche Saar“ erhielt und auf ſeinem Patengewäſſer ſeine erſte Fahrt unternehmen wird. Dieſe gewaltige Saarfahrt des Deut⸗ ſchen Kanu⸗Verbandes wird in der Geſchichte des Kampfes um die Saar einen hervorragenden Platz ein⸗ nehmen. Sie iſt ein überwältigender Beweis der Heimat⸗ liebe der im Da zuſammengeſchloſſenen Kanufahrer, die Die zweite Runde in Wimbledon Beoinn der Damen⸗Einzel Dem zweiten Tag des Tennisturniers von Wimbledon war auch kein Tenniswetter beſchieden; der Himmel war bebeckt und zu allem hin machte ſich der Wind unangenehm bemerkbar. Trotzdem gab es im Gegenſatz zum Eröffnungs⸗ tag bereits gut gefüllte Tribünen. Alles in allem mögen es 6000 Perſonſen geweſen ſein, die den Kämpfen ihr Augenmerk ſchenkten. Gottfried von Cramm kam ungefährdet über die zweite Runde. Er hinterließ gegen den Dänen Anker Jacobſen bei den fremden Journaliſten einen groß⸗ artigen Eindruck. Seit Wimbledon 1933, ſo ſtellten dieſe feſt, hat ſich der junge Deutſche mächtig verbeſſert, er ver⸗ fügt über einen ausgezeichneten Aufſchlag und iſt außer⸗ ordentlich ſchnell. Den erſten Satz hatte er bereits nach gut zehn Minuten gewonnen. Jacobſen, dem internationale Turniererfahrung fehlt, gefiel durch riskante Flugbälle, prächtige Querſchüſſe und eine lange Rückhand. Einen ſol⸗ chen Gegner:2,:3, 977 zu ſchlagen, das bedeutet ſchon hochklaſſiges Können. v. Cramms nächſter Gegner iſt der Neuſeeländer Andrews. Während deſſen mußten ſowohl Denker als auch Henkel die Ueberlegenheit der Weltklaſſeſpzieler Auſtin bzw. Crawford anerkennen. Beſonders des Engländers Höchſtform war nicht zu überwinden; obwohl ſich Denker größte Mühe gab und verzweifelt kämpfte, ſiegte Auſtin leicht:1,:1,:2. Gegen Crawfords fineſſenreiches Spiel ſtand Henkel natürlich auf verlorenem Poſten. Aber der Berliner, der durch ſein friſches Splel ſehr zu gefallen mußte, nützte eine vorübergehende Schwäche des Auſtraliers im dritten Satz promt aus und ſicherte ſich dieſen Abſchnitt :3, ſo nur:6,:6,:8,:6 verlierend. Bei den Damen gab es zwei Ueberraſchungen. Die Holländerin Rollin Couquerque ſchaltete die Auſtralierin Rolesworth 614, 725 aus und Frau Whittingstall kämpfte Bettg Nuthall 216, 673, :4 nieder. Die Ergebniſſe: Herren⸗Einzel(2. Runde): v. Cramm— Anker Ja⸗ cobſen:2,:3, 97; Denker— Auſtin 116, 126, 2ꝛ6; Henkel— Crawford:6,:6, 613,:6; Bouſſus— Ar⸗ tens:3,:9, 75; Hecht— Maier 63,:3, 622; Roderich Menzel— Gentien:1,:1,:2; Turnbull— Miki:3, 6·1,:1; Bernard— Kingley:3,:4,:7,:6,:3; Lee — Sertorio 624,:6,:8,:2; Perry— Norris Williams :9,:2,:0; Malfroy— Geelhand:8,:1,:2; Hopman — Lacroix.1,:5,:6,:4; Stoeſſen— Cliff 61,:2,:2; Shields— Landry:4,:4,:0; Sharpe— Fufikara 614, :6,:6,.5, 624; Quiſt— Schröder:3, 176,:2,:2, Rogers— Meredith 6i4,:4,:5; Andrews— Jones:2, :2,:6; Merlin— Brugnon:2,:6,:4,:3. Damen⸗Einzel(1. Runde): Scriven— Osborne 611, :2; Krabwinkel⸗Sperling— Chrichton:2,:2; Round— Ridley:0,:2; Couquerque— Molesworth:4,:5 Poyot— Lyle:4,:5, Roſambert— Burgeß Smith 16 55 .3; Ingram— Sotterthwaite:0,:3; Whittingstall— Nuthall:6, 618, 614. in Saarbrücken eingelaufen. Dieſe Zahl hat ſich bis gum Die Saarwoche des deutſchen Kanuverbandes 7000 reichsdeutſche Kanufahrer paödeln durch das Saargebiet mit ungeheurer Begeiſterung die finanziellen Opfer und die Strapazen der Fahrt auf ſich nahmen, welche ohne Unterſtützung des Reiches durchgeführt wurden. Auch die entfernteſten Gaue, wie Oſtpreußen, Pommern und Schle⸗ ſien waren mit großen Truppen vertreten. Im Saargebiet wird dieſe Tat deutſcher Treue und Volksgemeinſchaft un⸗ vergeſſen bleiben. Kein Wettſpiel, kein Sportfeſt, keine Kundgebung, die wir vorher erlebten, hat dieſes Ziel ſo gut erreicht wie dieſe Fahrt, die die Saarbevölkerung und Gäſte aus dem Reich in ſo idealer Weiſe zuſammenführten. Der deutſche Kanuſport hat wieder einmal gezeigt, daß ſeine Aufgaben weit über die Ziele rein ſportlicher Art hinausführen zu kulturellen Zielen, wie ſie in der Pflege wahren deutſchen Volkstums liegen. Schalles Heimkehr Empfang wie noch nie Nach einem kurzen Aufenthalt in Dortmund, wo ſich die ſiegreichen Knappen won Schalke 04 in das Goldene Buch der Stadt eintrugen, traſen die Spieler der deutſchen Fuß⸗ ball⸗Meiſterelf am Montag kurz nach 19 Uhr in ihrer Heimatſtadt Gelſenkirchen ein. Der Empfang, der den Sportlern dort bereitet wurde, iſt ſaſt nicht zu beſchreiben. Tauſende und Abertauſende belagerten den Bahnhofsplatz und durchbrachen beim Eintreffen„ihrer Knappen“ die ſtarke Abſperrkette der SA, SS und Polizei, wobei es nicht ohne Verletzte abging. Alle Straßen der Stadt waren reich geflaggt und im Triumphzuge fuhren die Meiſter⸗ ſpieler nach ihrer engeren Heimat, der Vorſtadt Schalke. Hier war buchſtäblich die ganze Stadt auf den Beinen und es dauerte geraume Zeit, bis die Autos den Feſtplatz auf dem Markt, wo die offizielle Begrüßungsfeier ſtattfand, erreichten. 500 Sänger entboten der Meiſterelf den deut⸗ ſchen Sängergruß und im Namen der Stadt hielt dann Oberbürgermeiſter Böhmer eine zündende Anſprache, die mit einem begeiſtert aufgenommenen„Sieg Heil“ auf das Vaterland und den Führer ausklang. Die verſchie⸗ denen Reden wurden immer wieder von dem unbeſchreib⸗ lichen Jubel der Maſſen unterbrochen und nur ein heftiger Gewitterregen machte der wohl kaum bisher Hageweſenen Ghrung eines Fußballmeiſters ein Ende. Unter den Ehrengäſten bemerkte man neben verſchie⸗ denen Oberbürgermeiſtern aus den Nachbarſtädten auch als 8 der Bergbehörden Oberregierungsrat Schrö⸗ er. Weltkunſtflugmeiſter Gerhart Fieſeler zum Fliegerkapitän ernannt Weltkunſtflugmeiſter Gerhart Fieſeler wurde in Aner⸗ kennung ſeiner hervorragenden Verdienſte um den deut⸗ ſchen Flugſport zum Fliegerkapitän im Deutſchen Luftſport⸗ verband ernannt. —— Die deutſchen Sommerſpiel⸗Meiſterſchaften, die für den 8. Juli nach Frankfurt a. M. vorgeſehen waren, ſind nach Stuttgart verlegt worden. Der Termin bleibt der gleiche. Der amerikaniſche Segelflieger Dupont ſtellte in Somer⸗ ſet Hills(New Jerſey) mit einer Flugweite von 249 Km. einen neuen amerikaniſchen Segelflug⸗Rekord auf. Dieſe Leiſtung ſteht nur wenig hinter dem Langſtrecken⸗Welt⸗ rekord Walter Groenhoffs zurück. Strausberg(26. Juni) 1. Thüringer Jagdrennen. Ehrpr. u. 2000 Mk., 4000 Meter: 1. J. Wendenburgg Juditto(Wolff); 2. Schumi Mariza; 3. Gräfentonna. Toto: Liberius, Lorenz, Fiametta, Hagebutte, Fern⸗ eherin. 2. Eiſenach⸗Jagdreunen. Dreijährige. Ehrpr. u. 2000 Mk. 3000 Meter: 1. A. v. Borckes Dorſch(Unterholzuer); 2. Meine Freundin; 3. Lohma. Toto: 33, Platz: 17, 22, 27. Ferner: Jioutta, Ly, Harietta, Wendelgard, Das iſt Sie. 3. Preis des grünen Herzens Deutſchlands. Ehrpr. u. 2000 Mk., 1250 Meter: 1. Dr. E. Suckows Wachau(Schle⸗ gel); 2. Flor; 3. Valvoline; 4. Neandertal. Toto: 40, Pbatz: 15, 22, 20, 46. Ferner: Jvanhoe, Seydlitz⸗Küraſſier, Loyal, Komtur, Romeso, Gleisner, Adelita, Canonika, C⸗Dur, Formation. 5 4. Oberhof⸗Jagdrennen. Ausgl. 3. Amateurreiten. Ehrpr. u. 2000 Mk., 8800 Meter: 1. S. v. Mitzlaffs Rheinart(Pe⸗ ters); 2. Ilſha; 3. Kern. Toto: 47, Platz: 13, 14, 12. Fer⸗ ner: Els, Anatonius, Blauer Vogel, Taubneſſel. 5. Preis von Bad Salzungen. Ausgl. 3. 2000 Mk., 1800 Meter: 1. Lt. v. Bieberſteins Valentin(Zimmermann); 2. Nomos; 3. Kerner. Toto: 22, Platz: 12 16, 15. Fer⸗ ner: Ruſalka, Maiflieder, Eroica, Erdwall. 6. Preis des Thüringer Verkehrs⸗Verbandes. Hürden⸗ rennen. Ehrpr. u. 2000 Mk., 2800 Meter: 1. Graf Wuthe⸗ naus Marſchall(Unterholzner); 2. Donatello; 3. Karfunkel. Toto: 19; Platz: 18, 21, 14. Ferner: Prieſter, Corviglia, Ala, Lordmajor, Viſier. 7. Preis von Gotha. Ausgleich 3. 2000 Mk., 1500 Meter: 1. J. Gaidas Fra Diavolo(Blume); 2. Cobra; 3. Habgier. Toto: 113, Platz: 28, 16, 47. Ferner: Kruzitürken, Freiin, Cornelig, Heroöot, Platon. Abſchied, Comteſſe Sybilla. Siegdoppelwette: Wachau— Balentin 162:10. geb. Sirecker Mannhe im(Prinz-Wilhelm-Straße 27 Berlin-Nikolassee, Cimbernstraße 3. Liaii besonderer Anzeige l Gestern abend entschlief sanft nach kurzer Krankheit unsere gute, treubesorgte Mutter, Schwiegermutter und Groß- mutter, unsere liebe Schwester und Tante, Frau Lina Hauser WVe. den 26. Juni 1934 Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: Alberi Hauser, Gerichisassessor Helene Hauser geb. Kassen D 2,(im Hause ſErsttl. Bieſefeſder Herrenhemden, Unierwäsche, Krawaflen Schals, Gamaschen und Sioſle, iuberst prelswert EVvertz& Co. H. Engelhard u. M 3, 10 Mannheim M 3, 10 2 02²⁴⁰ der Harmonie) 6 ist Vertraue ſrisch gebr. 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