* Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 13, ——— ————— eue Mannheimer Seitung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Ne Fiſcherſtraße 1, W Oppauer Straße 8, Se Freiburger Straße 1 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeri Mannheim Eimzelpreis 10 Pj. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 3, 79 mm breite Reklamemillimeterzeile 50 3. Familien⸗ u. Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Bei Zwangs⸗ vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr fürAnzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Für im Voraus zu bezahlende Mittag⸗Ausgabe R Donnerstag, 28. Juni 1934 145. Fahrgang— Nr. 289 v. Neurat Ernſte Worte des Außennuniſters an das Ausland 7 Meldung des DNB. — Berlin, 27. Juni. Der Deutſche Induſtrie⸗ und Handels⸗ tag veranſtaltete anläßlich der Tagung der Deutſchen Handelskammern und Wirtſchaftlichen Vereinigungen im Ausland einen Empfangsabend in den Kroll⸗Feſtſälen in Berlin. Reichsaußenminiſter Irh. von Neuraih überbrachte die Grüße und Wünſche der Reichsregie⸗ rung. Er wies auf die gewaltigen Veränderungen hin, die ſeit dem 30. Januar 1933 in Deutſchland ein⸗ getreten ſeien. Ein einheitliches Reich und ein Volk ſei entſtanden, das ſich als ein einziges zuſammen⸗ gehöriges und untrennbares Ganzes fühle. Die Aufgabe der Tagung der Deutſchen Handels⸗ kammern und Wirtſchaftlichen Vereinigungen im Auslande bezeichnete Freiherr von Neurath als eine doppelte. Einmal ſollte den Auslandsdeutſchen Ge⸗ legenheit gegeben werden, Künder ihrer Eindrücke von den tiefen Wandlungen der letzten Jahre in Deutſchland zu ſein, wenn ſie draußen wieder an ihre Arbeit gingen. Dieſe Eindrücke müßten beſtimmt werden von den großen Errungenſchaften des deut⸗ ſchen Volkstums. Die zweite Aufgabe ſei eine ſehr nüchterne: Ausfuhr tut not. Als eine Haupt⸗ aufgabe der Tagung bezeichnete er die, für die deutſche Ausfuhr die Erfahrungen nutzbar zu machen, die in den Deutſchen Außenhandelskammern angeſammelt ſeien. Davon könnte die deutſche Wirtſchaft wertvolle Anregungen für das tägliche Geſchäft und als Gan⸗ zes Nutzen haben. In dieſem Zuſammenhang ſtreiſte der Reichs⸗ außenminiſter das Deviſenproblem. Der Hauptgrund ſür den Rückgang der deutſchen Ansfuhr ſei die Währungsentwertung in den großen Induſtrieländern, die Deutſchland den Wettbewerb faſt unmöglich mache. Eigentlich ſollte man von den Ländern, die ihre Wäh⸗ rung ohne Notwendigkeit entwertet und die dadurch Deutſchland am meiſten in die jetzigen Transfer⸗ ſchwierigkeiten gebracht hätten, mehr Rückſicht auf die Folgen daraus und mehr Verſtändnis für unſere Lage erwarten. Leider ſei das nicht der Fall. Die Drohungen, die in dieſem Zuſam⸗ menhang in den letzten Tagen gegen die deutſche Wirtſchaft ausgeſprochen worden ſind, bedauerte der Reichsaußenminiſter. Sie ſeien mehr als kurz⸗ ſichtig. Ihre Verwirklichung wäre nicht nur ein Schlag für Deutſchland, ſondern für die ganze Welt⸗ wirtſchaft und ſie würde ebenſo ſtark auf die Länder zurückfallen, die ſie ausführten. An die Handelskammern im Auslande richtete er den Appell, an der Aufgabe der deutſchen Ausfuhr⸗ förderung mit allen Kräften mitzuarbeiten. Deutſch⸗ land wolle ſich nicht abſchließen vom Auslande. Da⸗ bei wandte er ſich gegen das Schlagwort: „Autarkie“, das heute in allen maßgebenden deut⸗ ſchen Kreiſen überwunden ſei. Niemand in der Reichs⸗ regierung glaube, daß Deutſchland wirtſchaftlich vom uslande iſoliert werden ſolle und könne. „Wenn auch unter dem Zwang der Verhältniſſe mit allen Kräften daran gearbeitet werde, unſer Volk und unſere Wirtſchaft von ausländiſchen Le⸗ bensmitteln und Rohſtoffen unabhängiger zu ma⸗ chen und im Inlande alles das zu erzeugen, was ier erzeugt werden könne, ſo verlange andererſeits Anſere tzentrale Lage in Europa verſtändnisvolle nd auf wechſelſeitigem Entgegenkommen ausgebaute andelsbeziehungen mit den Nachbarländern. Eben⸗ ſo verlange die Notwendigkeit, Rohſtoffe zu beziehen, Freundſchaftliche Austauſchbeziehun⸗ gen mit den überſeeiſchen Ländern. Die wichtigen und umfaſſenden Handelsbeziehun⸗ gen, die Deutſchland mit einer Reihe von Staaten in jüngſter Zeit abgeſchloſſen habe, gäben Zeugnis rer dieſen Willen. Mit dieſen Verträgen ſeien ande⸗ Den Ländern große Einfuhrmöglichkeiten nach eutſchland eröffnet worden. Deutſchland habe dies un können, weil dieſe Länder im Geiſte aufrichtiger egenſeitigkeit auch Deutſchland ſeinen alten Anteil an ihren Märkten belaſſen hätten. Deutſchland ſei bereit, mit allen Ländern auf der Grundlage dieſer gegenſeitigen Rückſicht⸗ nahme in Verhandlungen einzutreten. Man könne aber nicht erwarten, daß Deutſchland die Zinſen für ſeine Anslandsſchulden traus⸗ feriere, wenn man der deutſchen Ausfuhr alle möglichen Schwierigkeiten mache durch Zölle, durch Kontingente, durch Währungsentwer⸗ tung und ſogar noch durch die angedrohten Zwangsmaßnahmen. der Transfer ſei keine Frage des guten oder ſchlech⸗ en Willens, ſondern der tatſächlichen Möglichkeiten. ſei eigentlich beſchämend, daß man nach ſo vielen internationalen Konferenzen und nach ſo vielen Sachverſtändigenberichten dieſe einfache Wahrheit in e Welt hinausrufen müſſe. ur Deviſen und Transſerſeg Görings Staatsbeſuch in Köln Die Amtseinführung des neuen Kölner Regierungspräſidenten Meldung des DNB. — Köln, 28. Juni. Miniſterpräſident Göring ſtattete geſtern der Stadt Köln ſeinen erſten offiziellen Beſuch ab, der zu ſtürmiſchen Sympathie⸗Kundgebungen der Bevölkerung führte. Beſonders vor dem feſtlich ge⸗ ſchmückten Regierungsgebäude, wo der preußiſche Mi⸗ niſterpräſident die feierliche Amtseinführung des Re⸗ gierungspräſidenten Dr. Diels vornahm, und vom Oberpräſidenten der Rheinprovinz begrüßt wurde, hatte ſich eine große Menſchenmenge angeſammelt. Im Anſchluß an die Veranſtaltung im Regie⸗ rungsgebäude hatte Miniſterpräſident Ghring eine Unterredung mit dem Erzbiſchof von Köln, Kardinal Schulte. Dann begab ſich der Miniſterpräſident in das Rathaus zu einem Empfang durch die Stadtverwaltung. Wieder waren die Anfahrtsſtraßen von der ſpalierbildenden Hit⸗ lerjugend und von einer Menſchenmauer umſäumt. Ueberall erfolgte eine herzliche, geradezu jubelnde Begrüßung. Vor dem Rathausportal empfing der Kölner Oberbürgermeiſter Dr. Rieſen mit ſeinen Beigeoroͤneten den Miniſterpräſidenten und geleitete ihn zum Muſchelſaal. Dort richtete der Oberbürger⸗ meiſter herzliche Worte des Willkommens an den Miniſterpräſidenten und überreichte ihm als Symbol des Kampfes um Deutſchlands Erneuerung als Gabe der Stadt Köln ein Keltenſchwert, das ſeit 3000 Jah⸗ ren in deutſcher Erde ruhte, und als ſtummer Zeuge der ganzen uns bekannten Weltgeſchichte von der Bronzezeit bis heute unverſehrt geblieben iſt. Als Geſchichte, weiteren Ausdruck der Dankbarkeit bat öͤer Ober⸗ bürgermeiſter den Miniſterpräſidenten, das Ehren⸗ bürgerrecht der rheiniſchen Metropole anzu⸗ nehmen. Als Abſchluß ſeines Kölner Beſuches ſprach Miniſterpräſident Göring im großen Saale der Kölner Meſſe, der mit allen Nebenräumen völlig gefüllt war. Er führte u. a. aus, der Jubel, der ihm heute in Köln entgegengerauſcht ſei, ſei ihm eindeutiger Be⸗ weis dafür geweſen, daß er mitten im Volke ſtehe. „Wenn man in Arbeit faſt erſtickt, einen Ausweg aus den ſchwierigen Problemen kaum noch ſieht, und dann ſelbſt ſchwankend wird, dann gibt es nur noch eins, das iſt die Sehnſucht, ins Volk zu gehen. Dort gewinnt man die Kraft zurück und trifft die Entſcheidungen, weil man das Volk gefühlt hat. Es iſt das gewaltigſte Werk geweſen, daß das deutſche Volk wieder eins geworden iſt. Wenn frü⸗ her Schickſalsfragen die Nation zu erdͤrücken dͤroh⸗ ten, dann gab es keine Nation, dann gab es kein Volk, ſondern nur ein Bündel von Intereſſenten. Jetzt endlich haben wir aus dem Wuſt von Parteien, Klaſſen und Konfeſſionen ein Volk geſchaffen. Gott hat uns ein Volk werden laſſen. Wir haben zu uns ſelbſt zurückgefunden. Und das wird die deutſche ſolange deutſche Geſchichte geſchrieben wird, feſtſtellen: Es hat große Dinge in Deutſchland gegeben, es hat ſehr große Männer in Deutſchland gegeben, aber es hat nur einen Adolf Hitler gegeben.“ Englands Luftaufrüſtung im Oberhaus 8 Meldung des DNB. — London, 27. Juni. Im Oberhaus fand am Mittwoch eine Aus⸗ ſprache über die Frage der Reichsverteidi⸗ gung ſtatt. Der Konſervative, Lord Eliban, er⸗ ſuchte die Regierung, die Schaffung einer Reichsluftſtreitkraft zur gemeinſamen Ver⸗ teidigung des Britiſchen Reiches zu prüfen und eine baldige Reichsverteidigungskonferenz nach London einzuberufen. In ſeiner Antwort erklärte der Staatsſekretär. für Flugweſen, Lord Londonderry, bis zu den letzten Monaten habe die Regierung allen Grund zur Annahme und Hoffnung gehabt, daß etwas aus der Abrüſtungskonferenz hervorgehe, was eine weſent⸗ liche Erhöhung der Luftſtreitkräfte unnötig mache. Jetzt ſei die Lage leider nur allzu klar geworden. Die Regierung könne nicht länger hof⸗ fen, daß durch eine internationale Konvention die Probleme gelöſt würden, die ganz Europa beun⸗ ruhigen. Die britiſche Regierung habe daher be⸗ ſchloſſen, daß ſie nicht länger mit den Schrit⸗ ten zurückhalten könne, die notwendig ſeien, um angemeſſene Vorſorge für die Luftver⸗ teidigung der engliſchen Hauptſtädte zu trefſen. Er deutete an, daß es ganz unmöglich ſei, die end⸗ gültige Art der Ausdehnung oder die Richtung anzu⸗ geben, in der dies geſchehen werde. Der Mitteilung des engliſchen Luftfahrtminiſters im Oberhaus, daß die Vorbereitungen für die An⸗ gleichung der Stärke der engliſchen Luftwaffe in vol⸗ lem Gange ſind, wird von der ganzen Preſſe ſtärkſte Bedeutung beigemeſſen. Sie wird als endgültige Beſtätigung der engliſchen Aufrüſtung in der Luft angeſehen. Gleichzeitig drücken die Blätter ihre Enttäuſchung darüber aus, daß Lord Londonderry noch keine endgültigen Zahlen über die Verſtärkung der Luftſtreitkräfte mitgeteilt habe. „Daily Telegraph“ ſchreibt: Das Unver⸗ mögen des Luftfahrtminiſters, das Luftprogramm der engliſchen Regierung genau vorzulegen, wird allgemein Enttäuſchung hervorrufen. Man hatte erwartet, daß der Miniſter klar mitteilen werde, welche ſofortigen Erhöhungen der Luftſtreitkräfte beſchloſſen und zu welchem Zeitpunkt das Progwmm in Angriff genommen werde. Ohne Zweifel ſind die Miniſter völlig einig über die zwei Hauptpunkte nämlich erſtens, ͤaß keine Hoffnung mehr vorhanden iſt, die Abrüſtungskonferenz zu einer Herabſetzung der ausländiſchen Luftſtreitkräfte auf den britiſchen Stand zu bringen und zweitens, daß England nur mit völliger Gleichheit ſeiner Luftſtreitkräfte mit derjenigen irgendeiner in ſchla⸗ gender Nähe“ Englands liegenden Macht zufrieden ſein könnte. PPP0T0PP0PPP0P0P0PPPPPPPPGPTPTPPGT0PPPGGPTTPPTPPTPPPP0P00ccccöc———ccccccccccc Schließlich wies der Reichsaußenminiſter auf die wirtſchaftlichen Fortſchritte Deutſch⸗ lands in den letzten zwei Jahren hin, wobei er an die Spitze die fortſchreitende Geſundung der Landwirtſchaft ſtellte, die wieder zu einem ſtandes⸗ bewußten und geſunden Bauerntum als tragendem und zuverläſſigem Fundament für die ganze Wirt⸗ ſchaft geführt hätten. Ueberall in der Wirtſchaft reg⸗ ten ſich die Hände. Die frühere Verzagtheit ſei trotz aller Schwierigkeiten und manchen Aergers über⸗ wunden. Neuer Unternehmungsgeiſt ſei eingezogen und die Arbeitsloſigkeit ſei zu einem großen Teil bezwunzen worden. Was noch übrig geblieben ſei, werde in zäher Kleinarbeit überwunden werden. Im Namen der Auslandsdeutſchen dankte Helffe⸗ rich, der Vorſitzende des Aufſichtsrates der Hapag, für die Einberufung der Auslandshandelskammern. Die deutſch⸗engliſchen Transferbeſprechungen Meldung des ONB. — London, 27. Juni. Ueber die am Mittwochnachmittag im Schatzamt abgehaltenen Sitzung der deutſch⸗eng⸗ liſchen Unterhändler in der Frage des deur⸗ liche Mitteilung ausgegeben worden. Die nächſte Zuſammenkunft findet am Donnerstag um 3 Uhr nachmittags ſtatt. Die Londoner Handelskammer erhielt bereits von ihren Mitgliedern ſehr nachdrückliche Vorſtellun⸗ gen wegen der Clearingvorlage. Lord Lever⸗ hulme nahm auf der Jahresſitzung der Handels⸗ kammer Bezug auf die Möglichkeit einer baldi⸗ gen Errichtung eines Clearingamtes. deſſen Aufgabe es ſein würde, von den britiſchen Importeuren deutſcher Waren 20 v. H. einzuſam⸗ meln, um die Zinſen für die Dawes⸗ und Poung⸗ anleihe voll zu bezahlen.„Unſere Mitglieder“, ſo erklärte Lord Leverhulme,„befürchten, daß, wenn die Regierung den erſten Anſpruch auf dieſe Forde⸗ rungen im Namen der Bondsinhaber erhebt, briti⸗ ſche Exporteure von Waren nach Deutſchland es dann noch ſchwieriger als bisher haben werden, Zah⸗ lungen aus Deutſchland zu erhalten.“ 4% Jahre Gefängnis für Harriman — Neuyork, 28. Juni. J. W. Harriman, der frühere Leiter der Harriman⸗National⸗ bank, der vor einer Woche für ſchuldig befunden worden war, die Geſchäftsbücher gefälſcht und die Bankkapitalien in unerlaubter Weiſe verwendet zu haben, iſt zu 4½ Jahren Gefängnis ver⸗ ſchen Transfermoratoriums iſt keine amt⸗ urteilt worden. ſprengt. Der Redner wandte ſich dann mit aller Schärfe gegen die ewig Geſtrigen und die Spaltpilze, die mit dem deutſchen Volke jetzt wieder verſuchen, ihr Unweſen zu treiben. Wir werden, ſo erklärte der Miniſterpräſident unter großem Beifall, mit ihnen fertig. Das deutſche Volk denkt jetzt an nichts anderes als daran, das koſtbare Gut ſeiner Geſchloſſenheit zu⸗ ſammenzuſchweißen. Wir wollen die Zeiten der Par⸗ teien nicht wieder haben! Wir achten die Kräfte, die ſich für den Führer einſetzen, gleich, woher ſie kom⸗ men. In grundlegenden Darlegungen wandte ſich dann Miniſterpräſident Göring der Kirchenfrage zu. Wenn die Kirche meine, daß ſie zuerſt komme, und dann das Volk, dann müſſe er ſagen, daß Gott nicht den deutſchen Menſchen als Katholiken oder Proteſtanten geſchaffen habe, ſondern er habe ſeine Seele ihm gegeben in den deutſchen Körper mit deut⸗ ſchem Blut. Wir laſſen jedem Einzelnen die Frei⸗ heit ſeines Glaubens. Auf die Jugenderziehung eingehend, hob der Redner hervor, daß die Jugend dem derzeitigen Staat gehöre, weil ſie fühle, daß Deutſchland ſich erneuert habe. Wenn es ſich darum handele, die Jugend zu Staatsbürgern zu geſtalten, dann haben wir das Primat.(Beifall.) Solange es ſich um geiſtige Dinge handelt, hat die Kirche das Recht zu ſprechen. Aber die Sorge um die irdiſche Pflicht als Deut⸗ ſcher liegt bei uns. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung wünſcht nichts ſehnſüchtiger als den konfeſſionellen Frieden. Es gibt aber nur eines: Entweder wir verzichten auf unſere Grundſätze, oder die Kirche beſinnt ſich auf die notwendige Reformation. Zum Schluß nahm Miniſterpräſident Göring den deutſchen Volksgenoſſen die heilige Verpflichtung ab, treu zum Führer zu ſtehen. Nur Adolf Hitler haben wir dieſes große Wunder zu danken, daß wir wieder ein Volk geworden ſind, das Vertrauen wieder zu Vertrauen gefunden hat. Jeder ſoll als Hoch⸗ und Landesverräter gelten und aus der Volksgemein⸗ ſchaft ausgeſchloſſen ſein, der dieſes gläubige Ver⸗ trauen des Volkes zum Führer zu erſchüttern und zu untergraben verſucht. Hier werden wir hart und rückſichtslos bis zur letzten Konſe⸗ quenz ſein, hier aber auch muß die Arxbeit der po⸗ litiſchen Leiter und Funktionäre einſetzen. Unſer unermeßliches Glück iſt es, daß wir wieder einen Führer haben, wie Gott ihn keinem Volke ge⸗ ſchenkt hat. Schwere Anruhen in Graz Meldung des DNB. Wien, 27. Juni. Aufſehenerregen de Szenen, wie ſie ſich bisher in Oeſterreich noch nie abgeſpielt haben, ereigneten ſich am Mittwoch abend in Graz. 400 dienſtfreie Soldaten des Bundesheeres in Uni⸗ ſorm zogen von ihrer Kaſerne geſchloſſen in das Innere der Stadt und brachten Schmährufe auf die Heimwehr und Drohruſe gegen den Vizekanz⸗ ler Starhemberg aus. Wo ſie Heimwehrleute erblickten, verprügelten ſie dieſe. Die Heim⸗ wehrleute riefen ihre Kameraden zu Hilſe und es kam zu großen Schlägereien. Zahlreiche Verletzte mußten ins Krankenhaus gebracht werden. Bald hatten ſich im Stadtzentrum Tauſende von Menſchen angeſammelt, die ebeufalls erregt gegen die Heimwehr Stellung nahmen und Hochruſe auf die Armee ausbrachten. Die Tumulte ſetzten ſich auch in anderen Straßen fort. Die Polizei war an⸗ fänglich machtlos. Man mußte im Dienſt befindliche Truppen des Bundesheeres herbeirufen, die gegen ihre Kameraden vorgingen und ſchließlich ſogar mit aufgepflanztem Bajonett die Menge auseinander⸗ trieben. Neue Anſchläge in Tirol Meldung des DNB. Innsbruck, 28. Juni. In Tirol wurden in der Nacht zum Donnerstag wiederum mehrere ſchwere Sprengſtoffan⸗ ſchläge verübt. In Innsbruck wurde auf dem Dach des Druckereigebäudes der Verlagsanſtalt„Tyrolſa“ ein mehrere Kilogramm ſchweres Pake! gefunden, das ſofort in einen angrenzenden Garten geworfen wurde. Es handelte ſich um eine Bombe, die ex⸗ plodierte und ein 50 Zentimeter tiefes Loch in den Erdͤboden riß. Auch die Einrichtung des Gaſtgar⸗ tens und mehr als hundert Fenſterſcheiben des Ver⸗ lagsgebäudes wurden vollſtändig zertrümmert. In dem Elektrizitätswerk Ruehlau wurden die drei Hochdruckrohre durch einen Spreng⸗ ſtoffanſchlag zerſtört, ſo daß das Waſſerwerk vier bis fünf Wochen ſtillegen muß. Ferner wurde die Sohleleitung des Salzbergwerks im Halltal ge⸗ 9 —————— SESS 3 * —— do M ſa ke S ſc d. „ —— SSSoSα⏑ 2 —————————— 2. Seite/ Nummer 289 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 28. Juni 1934 Die große Steuer⸗Reſorm im Dritten Reich Staatsſekretär Reinhardt entwickelt ſeine Pläne in der Akademie für Deutſches Recht 1II Kampf um die Verminderung der Arbeitsloſigkeit. Wir haben ſeit April 1933 bereits verſchiedene Steuergeſetze erlaſſen, die auf Kampf um die Ver⸗ minderung der Arbeitsloſigkeit abgeſtellt ſind. Förderung des Kraftwagenverkehrs. Dem Kraftfahrzeugſteuergeſetz vom 10. April 1933 gemäß ſind alle Perſonenkraftfahrzeuge, die nach dem 31. März 1933 erſtmalig zugelaſſen ſind, kraft⸗ fahrzeugſteuerfrei. Die Folge davon iſt, daß die Stückzahl der in Deutſchland erzeugten Perſonen⸗ kraftfahrzeuge und die Zahl der in der Kraftfahrzeug⸗ induſtrie Beſchäftigten ſich verdoppelt haben. Die Zahl der in Deutſchland erzeugten Perſonenkraftfahr⸗ zeuge betrug im erſten Vierteljahr 1933 12 823 und im erſten Vierteljahr 1934 23 014. Die Zahl der Ar⸗ beitsloſen in der Kraftfahrzeuginduſtrie iſt geſunken, die Umſätze in der Kraftfahrzeuginduſtrie und deren Nebengewerben ſind geſtiegen. Der Ausfall an Kraft⸗ fahrzeugſtener wird ausgeglichen durch das Weniger des Finanzbedarfs der Arbeitsloſenhilfe und das Mehr an Steuern und ſonſtigen Abgaben infolge ver⸗ mehrter Erzeugung, vermehrter Umſätze, vermehrten Einkommens und vermehrten Verbrauchs. Eine weitere Förderung des Kraftwagenverkehrs ergibt ſich aus dem Geſetz über Steuerfreiheit für Erſatzbeſchaffungen vom 1. Juni 1933. Dieſem Geſetz gemäß dürfen die Aufwendungen für Gegenſtände des gewerblichen oder landwirtſchaft⸗ lichen Anlagekapitals, die nach dem 30. Juni 1939 und vor dem 1. Januar 1935 erfolgt ſind, vom Ge⸗ winn des Steuerabſchnitts, in dem die Anſchaffung oder Herſtellung erfolgt iſt, voll abgeſetzt werden. Das gilt für die Zwecke der Einkommenſteuer, der Körperſchaftsſteuer und der Gewerbeſteuer. Die Unternehmer brauchen von demjenigen Teil ihres Einkommens, den ſie ſür Erſatzbeſchaffungen aufwen⸗ den, keine Einkommenſteuer(Körperſchaftsſteuer) und Gewerbeſteuer zu zahlen. Die Ermäßigung der Einkommenſteuer(Körperſchaftsſteuer) und Gewerbe⸗ ſteuer, die in Wahrnehmung des Geſetzes über Steuerfreiheit für Erſatzbeſchaffungen erlangt wer⸗ den kann, beträgt, je nach der Höhe des Einkommens und der danach ſich ergebenden Steuerſätze 12 bis 65 v. H. der Aufwendungen. Zu Gegenſtänden des ge⸗ werblichen oder landwirtſchaftlichen Anlagekapitals gehören auch Perſonenkraftfahrzeuge und Laſtkraft⸗ wagen, wenn ſie dem gewerblichen oder landwirt⸗ ſchaftlichen Betrieb dienen. Es iſt ſicher, daß viele Gewerbetreibende und Lanoͤwirte von dieſer großen ſteuerlichen Vergünſtigung, die ihnen eine augenblick⸗ liche Verbilligung des Kraftwagens um 12 bis 65 v. H. ermöglicht, Gebrauch gemacht haben und noch —— machen werden. Dieſer augenblicklichen erbilligung ſteht die Unmöglichkeit, in den Jahren des Gebrauchs Abſchreibungen vom Wert des Kraft⸗ wagens vorzunehmen, gegenüber.— Es iſt nicht nur die Stückzahl der erzeugten und abgeſetzten Perſonenkraftfahrzeuge, ſon⸗ dern auch die Stückzahl der erzeugten und abgeſetzten Laſtkraftwagen bedeutend geſtiegen. Die Zahl der in Deutſchland erzeugten Liefer⸗ und Laſttkraftwagen betrug im erſten Vierteljahr 1933 2295 und im erſten Vierteljahr 1934 5376. Die Stück⸗ zahl der erzeugten Liefer⸗ und Laſtkraftwagen hat ſich alſo mehr als verdoppelt. Auch die Zahl der ab⸗ geſetzten Liefer⸗ und Laſtkraftwagen hat ſich mehr als verdoppelt. Sie betrug im erſten Vierteljahr 1934 4957 und im erſten Vierteljahr 1933 nur 2322. Nach dem neuen Einkommenſteuergeſetz, das mit Wirkung ab 1. Januar 1935 in Kraft treten wird, wird nicht nur die Erſatzbeſchaffung, ſondern auch die Neuanſchaffung gefördert werden. Es werden dem⸗ gemäß auch die Aufwendungen für neue Kraftfahrzeuge jeder Art, die zu einem ge⸗ werblichen oder landwirtſchaftlichen Anlagekapital gehören, vom Gewinn des Jahres, in dem die An⸗ ſchaffung oder Herſtellung erfolgt iſt, voll abge⸗ ſetzt werden dürſen. Das Einkommen, das im Jahre 1934 erzielt wird, wird bereits nach dieſem neuen Einkommenſteuergeſetz veranlagt werden. Wird das gewerbliche oder lanbwirtſchaftliche An⸗ lagekapital im Jahre 1934 um ein Kraftfahrzeug ir⸗ gendwelcher Art ergänzt, ſo kann der Betrag, der da⸗ für aufgewendet wird, vom ſteuerpflichtigen Gewinn des Jahres 1934 voll abgeſetzt werden. Der Steuer⸗ pflichtige erlangt alſo eine augenblickliche Verbilli⸗ gung des Kraftfahrzeuges um 12 bis 65 v. H. Eine weitere Maßnahme, die beſtimmt iſt, der Förderung des Kraftwagenverkehrs und in Zuſammenhang damit dem Gedanken der Verminderung der Arbeitsloſigkeit zu dienen, wird die neue Vermögensſtener enthalten. Nach der bisherigen Verwaltungsübung und der Rechtiprechung der Steuergerichte waren wertvollere Perſonenkraftwagen, die im Eigentum von Privat⸗ perſonen ſtehen, als ſogenannte Luxusgegenſtände und bei der Ermittlung des Vermögens dieſer Pri⸗ vatperſonen beſonders zu behandeln. Im Rahmen der Steuerreform werden Privatkraftwagen bei der Ermittlung des ſteuerpflichtigen Privatver⸗ mögens in jedem Fall außer Betracht ge⸗ laſſen werden. Auch Sportflugzeuge und Motor⸗ boote, die ſich im Beſitz von Privatperſonen befinden, werden bei der Ermittlung des für die Vermögens⸗ ſteuer maßgebenden Vermögens außer Betracht ge⸗ laſſen werden. Dem neuen Vermögensſteuergeſetz gemäß wird auf den 1. Januar 1935 eine neue Ver⸗ mögensbewertung vorgenommen werden, die die Grundlage für die Vermögensbeſteuerung in den Jahren 1936, 1937 und 1998 bilden wird. Steuerfreiheit für kurzlebige Gegenſtände Das Geſetz über Steuerfreiheit für Erſatzbeſchaf⸗ fungen vom 1. Juni 1939 erſtreckt ſich nicht nur auf Kraftfahrzenge, ſondern auf jegliche beweg⸗ liche Gegenſtände, die zu einem gewerblichen oder landwirtſchaftlichen Anlagekapital gehören. Die Folge davon iſt eine Belebung auch in der Maſchi⸗ nen⸗, Werkzeug⸗, Geräte⸗, Büromöbel⸗ und dergl. Induſtrie. Ich habe bereits darauf hingewieſen, daß dem neuen Einkommenſteuergeſetz gemäß die gleiche ſteuerliche Vergünſtigung auch für neue Kraftfahr⸗ zeuge gewährt wird. Dieſe Beſtimmung im neuen Einkommenſteuergeſetz wird ſich bei Steuerpflichti⸗ gen, die ordnungsmäßige Burchführung haben, auf jeglich bewegliche Gegenſtände des gewerblichen oder landwirtſchaftlichen Anlagekapitals erſtrecken, deren gewöhnliche Nutzungsdauer erfahrungsgemäß zehn Jahre nicht überſteigt. Dem neuen Einkommenſteuergeſetz gemäß ſoll die Steuerbilanz der Handelsbilanz weitmög⸗ lichſt angepaßt werben. Demgemäß ſollen Steuerpflichtige, die ordnungsmäßige Buch⸗ führung haben, bei Anlagegegenſtänden, deren gewöhnliche Nutzungsdauer erfahrungsgemäß zehn Jahre nicht überſteigt, die Abſchreibung nach ihrem Belieben vornehmen können. Sie ſollen die Abſchreibung auf einen kürzeren Zeit⸗ raum als denjenigen der gewöhnlichen Nutzungsdauer verteilen oder den Betrag der Aufwendungen für den Anlagegegenſtand im Jahr der Anſchaffung oder Her⸗ ſtellung bereits voll vom ſteuerpflichtigen Gewinn abſetzen können. Dieſe Vorſchrift wird die Fortſetzung des Gedankens ſein, der dem Geſetz über Steuerfrei⸗ heit für Erſatzbeſchaffungen vom 1. Juni 1933 zu⸗ grunde liegt. Das Geſetz über Steuerfreiheit für Erſatzbeſchaffungen iſt nur noch von Bedeutung für langlebige Gegenſtände des Anlagekapitals. Als lang⸗ lebig in dieſem Sinn gilt ein Gegenſtand, wenn ſeine gewöhnliche Nutzungsdauer erfahrungsgemäß zehn Jahre überſteigt. Die Aufwendungen für einen lang⸗ lebigen Gegenſtand des Anlagekapitals können nur dann vom ſteuerpflichtigen Gewinn abgeſetzt werden, wenn es ſich um einen Erſatzgegenſtand handelt und die Erſatzbeſchaffung vor dem 1. Januar 1935 erfolgt. Für kurzlebige Gegenſtände, das heißt für ſolche, deren gewöhnliche Nutzungsdauer erfah⸗ rungsgemäß zehn Jahre nicht überſteigt, gilt das fol⸗ gende: Steuerpflichtige, die ordnungsmäßige Buch⸗ führung haben, können die Aufwendungen für kurz⸗ lebige Gegenſtände vom ſteuerpflichtigen Gewinn im Jahr der Anſchaffung oder Herſtellung voll abſetzen. Dabei iſt es ohne Belang, ob es ſich um Erſatzgegen⸗ ſtände oder um Ergänzungsgegenſtände, um Erſatz⸗ beſchaffungen oder um Neuanſchaffungen, um Erneue⸗ rungen oder um Erweiterungen des gegewerblichen oder landwirtſchaftlichen Anlagekapitals handelt. Dieſe Vorſchrift des neuen Einkommenſteuergeſetzes wird nicht auf Anſchaffungen oder Herſtellungen be⸗ ſchränkt ſein, die bis zum 31. Dezember 1934 erfolgen, ſondern ſie wird für immer gelten. Dieſe Vorſchrift bedeutet zweierlei: 1. ein bedeutungsvolles Mittel zur Anregung von Deckung vorhandenen Bedarfs und ſomit im Kampf um die Verminderung der Arbeitsloſig⸗ keit; 2. eine weſentliche ſteuerliche Vereinfachung. Dieſe beſteht darin, daß die Steuerpflichtigen bei der Abſchreibung für kurzlebige Gegenſtände nicht Gefahr laufen, durch das Finanzamt eine Be⸗ anſtandung zu erfahren, und daß die Steuer⸗ beamten bei der Veranlagung und die Buch⸗ und Betriebsführer bei der Buchprüfung ihr Augen⸗ merk nicht mehr auf die Höhe der Abſchreibung für kurzlebige Gegenſtände zu richten brauchen. Viele Außeinanderfetzungen zwiſchen Finanz⸗ amt einerſeits und Steuerpflichtigen anderſeits über die Höhe der Abſchreibung bleiben erſpart. Das neue Einkommenſteuergeſetz wird be⸗ reits auf das Einkommen Auwendung fin⸗ den, das für 1934 zu veranlagen ſein wird. Es liegt inſolgedeſſen bei jebem ſteuerpflich⸗ tigen Gewerbetreibenden und Landwirt, wenn er ein ſolcher iſt, der orbnungsmäßige Buchführung hat, mit ſeinem Gewinn, den er im Jahre 1934 erzielt, einkommenſtener⸗ frei und gewerbeſtenerfrei zu bleiben. (Bei Kapitalgeſellſchaften tritt an die Stelle der Einkommenſteuerfreiheit die Körperſchaftſteuerfrei⸗ heit.) Er braucht nur in Höhe des mutmaßlichen Ge⸗ winns das gewerbliche oder landwirtſchaftliche An⸗ lagekapital zu erſetzen oder zu ergänzen. Die augen⸗ blickliche Verbilligung, die er dadurch erzielt, beträgt bei Zugrundelegung des neuen Einkommenſteuer⸗ tarifs und der ſich anſchließenden Gewerbeſteuer⸗ verminderung 10 bis 45 v. H. der Auſwendungen für Erſatzbeſchaffung oder Neuauſchaffung. Weitere Abgaben⸗ und Steuer⸗Senkungen Ich rufe alle in Betracht kommenden Steuer⸗ pflichtigen hierdurch auf, durch Vergebung entſprechender Aufträge ſofort z u handeln, und empfehle allen Maſchinen⸗, Werk⸗ zeug⸗, Büromöbel⸗ und ähnlichen Fabriken, ſich auf einen erhöhten Auftragseingang in den kommenden Wochen und Mongten einzuſtellen. Die Erſatzbe⸗ ſchaffung oder Neuanſchaffung muß bis zum 31. De⸗ zember 1934 erfolgen, wenn der Betrag der Aufwen⸗ dungen dafür vom Gewinn für 1934 ſoll abgeſetzt werden können. Die meiſten Gegenſtände des An⸗ lagekapitals ſind in der Regel kurzlebig. Auf die meiſten Gegenſtände des Anlagekapitals wird die Vorſchrift inſolgedeſſen Anwendung finden. Die Vorſchrift hinſichtlich der ſteuerlichen Behand⸗ lung der kurzlebigen Gegenſtände gilt nicht nur für Erſatzbeſchaffungen und Neuanſchaffungen, die bis zum 31. Dezember 1934 erfolgen, ſondern für immer. Die gewaltige Belebung, die ſich aus der Vorſchrift ergeben wird, wird deshalb nicht nur auf die zweite Hälfte des gegenwärtigen Jahres beſchränkt bleiben, ſondern fortdauern. Der augenblickliche Ausfall an Einkommenſteuer, Körperſchaftsſtener und Gewerbeſteuer wird mehr als ausgeglichen werden durch Verminderung des Finanzbedarfs der Arbeitsloſenhilfe und Erhöhung des Aufkommens an Steuern infolge der erhöhten Umſätze, der erhöhten Einkommen und des erhöhten Verbauchs, die ſich aus der Belebung ergeben werden. Auch hinſichtlich der Abſchreibung für langlebige Gegenſtände des Anlage⸗ kapitals, das heißt ſolche, deren gewöhnliche Nutzungsdauer erfahrungsgemäß zehn Jahre über⸗ ſteigt, iſt im Entwurf des neuen Einkommenſteuer⸗ geſetzes eine Verbeſſerung vorgeſehen. Dieſe beſteht darin, daß ein Zuhoch von Abſchreibungen dem zu ermittelnden Gewin nicht voll, ſondern nur zur Hälfte zugeſetzt werden ſoll. Es ſoll infolge⸗ deſſen dem Steuerpflichtigen nicht das geſamte Zu⸗ hoch der Abſchreibungen, ſondern nur die Hälfte da⸗ von für künftige Abſchreibungen verloren gehen. Steuerfreiheit für neue Unternehmungen Es gibt Volksgenoſſen und Unternehmen, die ſich mit der Entwicklung neuer Herſtellungsverfahren oder mit der Herſtellung neuartiger Erzeugniſſe be⸗ faſſen. Es kann im Einzelfall im Intereſſe der ge⸗ ſamten deutſchen Volkswirtſchaft gelegen ſein, die Entwicklung eines ſolchen neuen Herſtellungsverfah⸗ rens oder die Herſtellung der neuartigen Erzeugniſſe zu fördern. Das Intereſſe kann oͤem Gedanken der Selbſtverſogrung ooͤer dem Gedanken der Förde⸗ rung der deutſchen Warenausfuhr entſpringen, es kann deviſenpolitiſcher oder ſonſtiger Natur ſein. Es wird in der Regel gleichzeitig dem Gedanken der Arbeitsbeſchaffung gedient werden. In dem Fall, daß für die Entwicklung eines neuen Herſtellungsverſahrens oder für die Herſtellung neuartiger Erzeugniſſe ein überragendes Bedürfnis der geſamten deutſchen Volkswirtſchaft anerkann: wird, kann der Reichsminiſter der Finanzen für eine von ihm zu beſtimmende Zeit das in Betracht kom⸗ mende Unternehmen von den laufenden Steuern des Reiches und der Länder, die vom Einkommen, vom Ertrag, vom Vermögen oder vom Umſatz er⸗ hoben werden, ganz oder teilweiſe befreien. Dieſe Ermächtigung iſt durch 8 3 des Geſetzes über Steuer⸗ erleichterungen vom 15. Juli 1933 erteilt worden. Dieſes Geſetz wird infolge der Deviſenknappheit und der Rohſtoffknappheit und der notwendig werdenden Verſtärkung der Maßnahmen zur Förderung der Selbſtverſorgung in der nächſten Zeit hoffentlich in recht viel Fällen zu Anwendung gebracht werden können. Es wird demnächſt wahrſcheinlich ein wet⸗ teres Geſetz erſcheinen, das ebenfalls darauf abge⸗ ſtellt ſein wird, die Gründung neuer Unternehmun; gen der bezeichneten Art zu begünſtigen. Weitere ſteuerliche Maßnahmen im Kampf um die Verminderung der Arbeitsloſigkeit ſind: 1. das Geſetz über Steuerfreiheit für neu errichtete Kleinwohnungen und Eigen⸗ heime vom 21. September 1933. Dadurch wird der Bau von Kleinwohnungen, die in 1934 und 1935 errichtet werden und von Eigenheimen, die in 1934 bis 1938 errichtet werden, ſteuerlich ge⸗ fördert und der Baumarkt belebt; die Verordnung vom 20. April 1934 über die Inſtandſetzungen und Ergänzungen an Gebäuden. Danach wird eine Ermächtigung der Einkom⸗ menſteuerſchuld oder Körperſchaftſteuerſchuld um 10 vom H. der Aufwendungen für Inſtand⸗ ſetzungen oder Ergänzungen an Gebäuden, deren Beginn und Ende in die Zeit vom 1. Januar 1934 bis 31. März 1935 fällt, gewährt. Zweck: Hilfe an die Gebäudeeigentümer und weitere Belebung des Baumarktes. Ich weiſe ausdrücklich darauf hin, daß die Ermäßigung der Steuerſchuld nicht nur für Inſtandſetzungen, ſondern auch für Er⸗ gänzungen gewährt wird. Als ſolche Ergänzun⸗ gen kommen beiſpielsweiſe in Betracht: a) Auf⸗ ſtockungen, Einbau neuer Geſchoſſe. Einziehung von Wänden, Anbringung von Doppelfenſtern, Erweiterung der Kelleranlagen; b) Errichtung neuer Bauteile inſoweit, als dieſe nicht einen Neubau, ſondern die Ergänzung oder Vervoll⸗ ſtändigung eines vorhandenen Baues darſtellen; c) Einbau von Heizungsanlagen, Lichtanlagen, Lüftungsanlagen, Perſonenaufzügen und ſonſti⸗ gen Aufzügen, ſoweit ſolche nicht als Erſatzgegen⸗ ſtände im Sinn des Geſetzes über Steuerfrei⸗ heit für Erſatzbeſchaffungen vom 1. Juni 1933 be⸗ handelt werden; 3. die Runderlaſſe des Reichsminiſters der Finan⸗ zen vom 10. Oktober 1933, betreffend Steuer⸗ freiheit für Aufwendungen zu Zwek⸗ ken des zivilen Luftſchutzes und vom 27. Januar 1934, betreffend Steuerfreiheit für Aufwendungen zu Zwecken des zivilen Sani⸗ tätsdienſtes in Induſtrie⸗ und Werksbe⸗ trieben. Senkung der Umſatzſteuer für den Binnen⸗ großhandel auf vom Hundert. Nach dem beſtehenden Umſatzſteuergeſetz iſt der Binnengroßhandel mit 2 vom Hundert umſatzſteuer⸗ pflichtig, ſoweit er Ware auf Lager nimmt und ab Lager verkauft, und umſatzſteuerfrei, ſoweit die Ware bei ihm nur durchläuft zwecks Beförderung an den Abnehmer. Aus dieſer beſtehenden Rechtslage er⸗ geben ſich die beiden folgenden Mißſtände: *. Die Unterſcheidung der verſchiedenen Arten von Beſitz bedeutet für die Verwaltung und für die beteiligten Wirtſchaftskreiſe eine erhebliche Ar⸗ beitsbelaſtung; 2. Der lagerhaltende Großhändler wird bei den geringen Gewinnſpannen in ſeiner Wettbe⸗ werbsfähigkeit gegenüber demjenigen Groß⸗ händler, der die Ware nur zwecks Beförderung an den Abnehmer bei ſich durchlaufen läßt, er⸗ heblich benachteiligt. Infolgedeſſen wird die La⸗ gerhaltung im Großhandel weitgehend vermie⸗ den. Die Aufträge an die Induſtrie werden ſtoßweiſe erteilt. Es werden kurze Lieferfriſten geſtellt. Es müſſen Ueberſtunden geleiſtet wer⸗ den oder Arbeiter neu eingeſtellt werden. Hin⸗ terher beſteht Auftragsmangel, und die Arbeits⸗ zeit muß verkürzt werden, oder es müſſen Ar⸗ beitskräfte entlaſſen werden. Die Gleichmäßig⸗ keit der Beſchäftigung iſt unmöglich gemacht. — Der Entwurf des neuen Umſatzſtenergeſetzes ſieht vor, daß der Großhandel einheitlich mit vom Hundert beſtenert wird. Das be⸗ deutet für den lagerhaltenden Großhändler eine Eutlaſtung um 75 vom Hundert der bisherigen Umſatzſteuerlaſt und ermöglicht ihm eine angemeſſene Lagerhaltung. Er wird nicht mehr, wie bisher, ſeine Aufträge an die Induſtrie erſt dann erteilen, wenn er Abnahme dafür hat, ſondern er wird ohne Rückſicht auf vor⸗ liegende Beſtellungen gleichmäßig und auf weite Sicht große Aufträge mit der Induſtrie abſchließen. Dadurch werden die ruckweiſen Beſchäftigungen bei der Induſtrie ausgeſchloſſen. Es wird in der Be⸗ ſchäftigung zu Gleichmäßigkeit kommen. Und was zu weiterer Ankurbelung der Wirtſchaft im gegen⸗ wärtigen Zeitpunkt und im bevorſtehenden Winter von ganz beſonderer Bedeutung ſein wird: der Großhandel wird ſich Läger ſchaffen und entſpre⸗ chende Aufträge erteilen. Daraus wird ſich im kom⸗ menden Winter eine Arbeitsbeſchaffung ergeben, die mit einigen hundert Millionen wird angenommen werden können. Heute ſind die Läger des Groß⸗ handels ſo gut wie leer. Der Großhandel wartet auf den Zeitpunkt einer umſatzſteuerlichen Erleich⸗ terung, um in Wahrnehmung dieſer Erleichte⸗ rung zur Lagerhaltung und zur Vereinfachung ſei⸗ nes Geſchäftsbetriebs übergehen zu können. Der Zweck der umſatzſteuerlichen Maßnahme, die den Großhandel betrifft, iſt ein oͤreifacher: 1. weſentliche Vereinfachung der Verwaltung bel der Steuerbehörde ſowohl als auch beim Großhändler, 2. Gleichmäßigkeit im Beſchäftigungsgrad in der Induſtrie, 3. Kampf um die Verminderung der Arbeits⸗ loſigkeit. Gänzlich befreit von der Umſatzſtener ſollen dem vorliegenden Geſetzentwurf gemäß die Großhandelslieferungen verſchiede⸗ ner Maſſengüter ſein. Auch mit der Frage der Umſatzbeſteuerung des Binnengroßhandels wol⸗ len wir uns im Finanz⸗ und Steuerrechtsausſchuß der Akademie für Deutſches Recht noch befaſſen. Bedingungsloſe Steuer⸗ und Abgabenſenkungen ſind bis jetzt erſolgt: 1. durch die Geſetze über Halbierung der land⸗ wirtſchaftlichen Umſatzſteuer und über „Senkung der landwirtſchaftlichen Grundſteuer vom 21. September 1933. Die Folge dieſer am 1. Oktober 1933 eingetretenen Senkungen iſt eine Erhöhung der Kaufkraft der Landwirte. Die Land⸗ wirte können entſprechende Beträge mehr auf⸗ wenden für Inſtandſetzungen und Ergänzungen, für Löhne, Bekleidung und ſonſtige Dinge und auf dieſe Weiſe den Verbrauch beleben helfen; 2. Durch Artikel III des Kaufkraftgeſetzes vom B. März 1934. Danach iſt eine weſentliche Senkung der Abgabe zur Arbeitsloſenhilfe er⸗ ſolgt. Die Senkung iſt dadurch möglich geworden, daß die Arbeitsloſigkeit ſtark zurückgegangen iſt und infolgedeſſen der Finanzbedarf der Arbeits⸗ loſenhilfe weſentlich kleiner geworden iſt. Das Aufkommen an Abgabe zur Arbeitsloſenhilfe be⸗ trug im Rechnungsjahr 1933 rund 530 Millionen Reichsmark. Durch das Geſetz vom 26. März 1934 iſt mit Wirkung ab 1. April 1934 die Abgabe um rund 300 Millionen Reichsmark geſenkt worden. Bei dieſer Senkung iſt zum erſtenmal auch der bevölkerungspolitiſche Gedanke, und zwar in der folgenden Weiſe, verwirklicht worden: 1. Alle ſteuerpflichtigen Arbeituehmer mit oͤͤrei und mehr Kindern ſind mit Wir⸗ kung ab 1. April 1934 von der Abgabe voll⸗ ſtändig befreit, und zwar ohne Rückſicht auf die Höhe ihres Einkommens; Alle ſteuerpflichtigen Arbeitnehmer mit einem Kind und zwei Kindern ſind mit Wirkung ab 1. April 1934 von der Abgabe vollſtändig befreit, wenn ihr Arbeitslohn 500 Reichsmark im Monat nicht überſteigt; 3. Alle Volksgenoſſen mit einem Arbeitslohn von nicht mehr als 100 Reichsmark im Monat ſind mit Wirkung ab 1. April 1934 von der Abgabe vollſtändig befreit, ohne Rückſicht darauf, ob ſie verheiratet oder ledig ſind; 4. Außerdem iſt für verſchiedene Einkommensgrup⸗ pen, die nicht unter die vollſtändige Befreiung fallen, eine Ermäßigung der Abgabe erfolgt. Die Senkung der Abgabe zur Arbeitsloſenhilfe führt zwangsläufig zu einer Erhöhung der Kauf⸗ kraft der Arbeitnehmerſchaft und damit zu einer Belebung des Verbrauchs um 300 Millionen Reichs⸗ mark. Dieſe 300 Millionen Reichsmark Senkung ſind durch Verwirklichung des bevölkerungspoliti⸗ ſchen und ſozialen Gedankens ſo verteilt, daß die Verwendung der Summe zu Zwecken des Ver⸗ brauchs gewährleiſtet erſcheint. JFortſetzung folgt. J3 Nerſonen im Auto verbrannt — Paris, 27. Juni. Ein ſchweres Kraftwagen⸗ unglück, das fünf Perſonen das Leben kE 9 ſtetſe, ereignete ſich in der Nähe von Luxeuil. Ein mit ſieben Perſonen beſetzter Kraftwagen geriet auf der Landſtraße ins Schleudern und ſtürzte um. Dabei fing der Wagen Feuer. Fünf Inſaſſen konn⸗ ten ſich nicht mehr in Sicherheit bringen. Sie ver⸗ brannten bei lebendigem Leibe. Die bei⸗ den anderen wurden. mit ſchweren Brandwunden und Knochenbrüchen in das Krankenhaus von Veſoul übergeführt. DS——————————————————————————.————— Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner(im Urlaub) (Stellvertreter: C. O. Eiſenbart) Verantwortlich für Politik: i. B. C. O. Giſenbart ⸗ Handelsteil: i. V. Willy Müll er-Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart⸗Lokalen Teil: Richard Schönfelder ⸗Sport: Willy Müller-Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Curt Wilh. Fennel— Anzeigen und geſchäft⸗ liche 23—— Jacob Faude, ſämtlich in Mannbelm„Herausgeber, Drucker und Verleger:.——— Neue Mannheimer Beitung. 3 annhein„—6 Schriftleitung in Berlin: Dr. Frit Filkies, 35, Viktoriaſtraße 48 Mittags⸗Ausgabe G 13 250 Ausgabe B8 262, Geſamt⸗D.⸗A. Mai 193421512 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr-Rückſendung nur bei Rückporto 3 3 3 Nene Mannheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe 2. Seite/ Nummer 280 Mannheim, 28. Juni. Kinder aufs Land Jeder Volksgenoſſe trägt am 30. Juni und 1. Juli die Plakette„Kinder aufs Land“ Zugunſten des Hilfswerks„Mutter und Kind“ 3 wird am 30. Juni und 1. Juli von den vier Spitzen⸗ verbänden der freien Wohlfahrtspflege unter Lei⸗ 9 tung der NS⸗Volkswohlfahrt die Sammelaktion „Kinder aufs Land“ durchgeführt, und zwar durch 4 BVerkauf der ſchönen Plakette„Kin der a ufs Land“ und durch eine gleichzeitige Haus⸗ * ſammlung von Tür zu Tür. Der Verkaufspreis der Plakette beträgt 20 Pfg. Die Plakette, in Pforzheim hergeſtellt, hat vielen Volksgenoſſen Ar⸗ beit gegeben und wartet nun darauf, an den beiden Sammeltagen erworben zu werden. Volksgenoſſen, denkt an Eure Jugend zurück, an die Ferientage, da Ihr aufs Land durftet. Habt Ihr es noch in Erinnerung, wie Ihr da froh wart, der Welt des Alltags, der Welt zwiſchen einengenden hohen Mauern und Häuſerblöcken einmal entronnen zu ſein, weiche, warme Erde unter den Füßen zu fühlen und Luft zu atmen, die durchwürzt war vom Duft des reifenden Korns, vom Duft fruchttragen⸗ 3* der Ackerkrume? 3 Volksgenoſſen, helft mit! Die deutſche Jugend wird es uns danken. Unſere Zukunft ſichern wir durch ſeeliſche und körperliche Erſtarkung unſerer deutſchen Jugend. Abend am Neckar Gewitterſtimmung liegt in der Luft. Unruhig 8 flatternd fliegen die Vögel. Nur dann und wann iſt ein ſorgendes Locken vernehmbar. Im böenhaften Winde ſchütteln die in langer prachtvoller Allee den Neckardamm ſäumenden Kaſtanienbäume unwillig ihre weitausladenden, ſattgrünen, bereits mit ſtachel⸗ bewehrten Früchten behangenen Kronen. Gleißend weiß ſinkt die Sonne hinter die Turmſpitze der Feuer⸗ wehrkaſerne bei der Friedrichsbrücke und verwandelt 55 das Waſſer des Neckars in ſtrahlend fließendes Queck⸗ ſilber. Statuenhaft ſitzen einige Angler am Ufer des Fluſſes. Mächtige Wolkengebirge entſtehen, zerfließen, bil⸗ 5 den wieder andere Formen in nicht endenwollendem, immer wieder neuem ſchöpferiſchem Drang. Jetzt ſteht ein ſchwarzgraues Bergmaſſiv, das Haupt wie mit flaumigem Schnee bedeckt, in gewaltiger Ausdeh⸗ nung, grandios, unbeweglich, wie für alle Ewigkeit geſchaffen. Plötzlich ſchießt eine dünne, graue Rauch⸗ fahne ſeitwärts aus dem milchigen Gewölk und er⸗ ſtarrt zu einem dürren Aſt. Der Saum des ſchneeigen Hauptes nimmt mattgoldenen Glanz an, während langſam eine dunkle Wand aus der Tiefe wächſt und ſich davor aufbaut. Zacken, Zinnen, Grate, Schroffen, Kamine und Schlünde bilden ſich. Ein großes Teil des Maſſivs reißt ſich ab, wächſt höher und behauptet ſich als ein unüberwindlich ſcheinender himmelanſtre⸗ bender Felſenturm. Das Randgebirge des nahen Odenwaldes ſinkt vor der Größe und Erhabenheit der Wolkegebilde in ſich zuſammen, als ſchäme es ſich ob ſeiner Unbe⸗ deutſamkeit. Klar heben ſich die Umriſſe ſeiner gar 33 niedrig ſcheinenden Bergrücken und ⸗kegel gegen den Abendhimmel ab. Bis auf eine zwiſchen Weinheim 98 und Großſachſen befindliche kleine Strecke. Dort hängt wie ein vorausgeeiltes Stück Nacht ein Wol⸗ kenvorhang vom Himmel und verbirgt die dahinter liegende Landſchaft vor unſeren ſuchenden Blicken. Nun hat das Bild jäh ſich gewandelt. Im herrlich⸗ ſten Alpenglühen erſtrahlen die Schneehäupter des Wolkengebirges zum Teil hinter dunklen himmel⸗ hohen Wänden hervor. Da und dort lohen feurige Schwaden und Zungen am fahler werdenden Firma⸗ ment. Durch die Turmluken der Feuerwehrkaſerne ſteht man wie durch offene Hochofentüren in flüſſige Glut. Blutigrot fließt das Waſſer des Neckars. In ſcharfumriſſener Linienführung ſchwingt ſich ſchlant Aund leicht die Adolf⸗Hitler⸗Brücke von Ufer zu Ufer und legt ihre dunklen Umriſſe wie eine Binde auf den blutenden Neckar. Schmale Wolkenſtriche ſchwe⸗ ben wie Gitterſtäbe vor der tief⸗dunkelrot glühenden Sonnenſcheibe, die tiefer und tiefer ſinkt. Nun iſt ſie untergegangen. Schwärzlich und ſtill, im Widerſchein aufleuch⸗ tender Lichtpünktchen, fließt der Neckar in die nieder⸗ ſinkende Nacht. Das Alpenglühen iſt erloſchen. Schwarzgrau, gigantiſch, drohend türmen ſich die zolken. Zwiſchen ihnen werden dunkelviolette Seen mit bizarren Ufern ſichtbar. Es wird dunkler und dunkler. Ein verſpätetes Ruderboot der„Amicitia“ ſchießt unter knappen Kommandorufen und taktmäßi⸗ gen Ruderſchlägen auf die Landungspritſche zu. In wenigen Minuten liegt es geborgen auf ſeinem Platze in der Bootshalle. Die lange Lichterreihe der Promenade iſt ſchon vor einer Weile aufgeflammt. on fernher wird dumpfes Donnerrollen vernehm⸗ bar. Blitze zucken auf. Die wenigen Spaziergänger wenden ſich ſtadtwärts. Er war wunderbar, dieſer bend am Neckar. E. F. eeeeeeee * Zugelaſſen als Rechtsanwälte wurden Gerichts⸗ 3 aſſeſor* 76 5 Rechtsanwalt Dr. Franz Oſthelder beim Landgericht Mannheim. Rechts⸗ anwalt Dr. Fritz Bing hat auf Zulaſſung beim andgericht Mannheim verzichtet. * 9 20 Jahre Kolonial⸗Militürverein Am Kolonial⸗Gedenktag des deutſchen Volkes, am 1. Juli, begeht der Kolonial⸗Militär⸗Verein Mannheim und Umgebung die Feier ſeines 25⸗ jährigen Beſtehens. Der Verein hat ſich zur Aufgabe gemacht, den kolonialen Gedanken bei den älteren Volksgenoſſen wachzuhalten und in unſere Jugend hineinzutragen. Es iſt für die Kolonial⸗ ſoldaten, die drüben in unſeren Kolonien, ſei es in Südweſt⸗Afrika, Oſt⸗Afrika, Togo, Kamerun, den Sücſeeinſeln oder im fernen Oſten, in Kiautſchou (China) für das Vaterland geſtritten haben, eine ganz beſondere Ehre, an der Wiedergewinnung un⸗ ſerer Kolonien mitzuhelfen. Noch ſind die Kolonien von Rechts wegen unſer Eigentum. Das Verfü⸗ gungsrecht iſt uns nur durch den Schandvertrag von Verſailles entzogen worden 4 Die Behauptung unſerer Gegner, wir hätten es nicht verſtanden, eingeborene Völker zu ziviliſieren und fremde Länder zu koloniſie⸗ ren, iſt wohl eine der größten Lügen, bie unſere Feinde uns angehängt haben. 3 Daß dieſe Behauptungen durch und durch unwahr und fadenſcheinig und nur als Vorwand anzufehen ſind, der dazu diente, unſeren Kolonialbeſitz mit einer Scheinmoral an ſich zu bringen, iſt mittler⸗ weile nicht nur in ganz Deutſchland, ſondern auch allen einigermaßen anſtändig und gerecht denkenden Ausländern bekannt geworden. Die Tatſachen be⸗ weiſen nämlich unwiderleglich das Gegenteil die⸗ ſer Behauptungen. Gerade der Deutſche iſt einer der brauchbarſten Koloniſatoren. Außerdem iſt er von Natur und Charakter ein Menſch, der ſeinem einſtigen Feinde nach Beendigung der Feindſchaft ſofort die Kand zur Verſöhnung reicht. Inbezug auf die Kolonien wird dieſe Behaup⸗ tung ganz allein durch die Tatſache bewieſen, daß die uns einſt feindlich geſinnten Eingeborenen ſo⸗ wohl in Deutſch⸗Oſtafrika, als auch in Deutſch⸗ Südweſtafrika und in Samoa uns lieber heute als morgen wieder als Regierende ihrer Heimat, un⸗ ſerer Kolonien, zurückkehren ſähen. Man denke dabei an die unverbrüchliche* Treue der oſtafrikaniſchen Askaris, die mit der oſtafrikaniſchen Schutztruppe 4½ Jahre lang im Kampfe aushielten und ſo die Unbeſiegbar⸗ keit öͤieſer Schutztruppe mit bewirkt haben. Man überzeuge ſich nur von vielen Kundgebungen der Eingeborenen für das Deutſche Reich und von den freudigen Empfängen, die ſie jedem nach langen Jahren nach Afrika zurückkehrenden Deutſchen be⸗ reiten. Wenn die Deutſche Kolonialgeſellſchaft und der Deutſche Kolonialkrieger⸗Bund das koloniale Ge⸗ denkjahr durchführen, ſo ſoll es nicht nur eine Aeußerung des Dankes für die großen Taten un⸗ ſerer Kolonialpioniere und Kolonialkämpfer ſein, ſondern auch eine Bekundung des Willens des deut⸗ ſchen Volkes, ſeine verletzte koloniale Ehre wieder herzuſtellen und ſein gleiches Recht unter den Völ⸗ kern auf kolonialem Gebiete ſowie die Erfüllung ſeiner kolonialen Notwendigkeiten zu fordern. Der Aufruf hat daher im ganzen deutſchen Volke ein lebhaftes Echo gefunden. Der koloniale Gedenktag des 1. Juli wird im einmütigen e aller in Betracht kommenden Stellen mit dem Reichskolonialbund zu einem wahren deutſchen Volkstag ausgeſtaltet werden. Das Zeitalter liberalen Denkens und liberaler Wirtſchaft, in dem das deutſche Volk ſich in Indivi⸗ duen, Klaſſen und Parteien aufgelöſt hatte, und die Wirtſchaft ſich immer mehr vom heimiſchen Boden entfernte, um im freien Handel der Welt eine neue Grundlage für den Wohlſtand der Nation zu ſuchen, war ihrem Weſen nach der Koloniſation gleich⸗ gültig geſinnt. Denn jede Koloniſation will die Erhaltung und die Stärkung der Einheit des Volkes Das erſte Jahr der nationalſozialiſtiſchen Revo⸗ lution hat bereits dargetan, daß es wöglich iſt, Hunderttauſende deutſcher Menſchen wieder zurück⸗ zuverpflanzen auf die heimatliche Scholle. Aber es kann, nach dem Worte des Führers in ſeinem Buch „Mein Kampf“ nicht ſcharf genug betont werden, daß jede deutſche innere Koloniſation in erſter Linie nur dazu zu dienen hat, ſoziale Mißſtände zu be⸗ ſeitigen, vor allem den Boden der allgemeinen Spe⸗ kulation zu entziehen, niemals aber genügen kann, etwa die Zukunft der Nation ohne neuen Grund und Boden ſicherzuſtellen. Darum fordert der Füh⸗ rer in ſeinem Programm„Land und Boden zur Er⸗ nährung unſeres Volkes und zur Anſiedlung unze⸗ res Bevölkerungsüberſchuſſes.“ Dreifach iſt die Aufgabe, die koloniales Neu⸗ land für das deutſche Volk im Zeitalter Adolf Hitlers zu erſüllen hat. Der deutſchen Induſtrie eigene koloniale Rohſtoff⸗ quellen, der deutſchen Bevölkerung eigene koloniale Erzeugniſſe zur weitgehenden Selbſtverſorgung der deutſchen Wirtſchaft zu erſchließen, dem deutſchen Arbeitsfleiß eigene Abſatzgebiete in kolonialem Neuland zu eröffnen und denen, die es drängt, in kolonialem Neuland ihre Kräfte zu erproben, ſtat: der Fremde eigenes Siedlungsland zu geben, wo ſie deutſcher Art getreu und im Geiſte der Völker für ſich und ihre alte Heimat ſchaffen können. Dieſe dreifache Aufgabe ſchließt in ſich, daß kolo⸗ niales Neuland weder eindeitig einer reinen Han⸗ delspolitik dienen ſoll, noch einer überſtiegenen Siedlungspolitik. Wenn die Berechnungen der Ko⸗ lonialwirtſchaftler richtig ſind, daß ein Deutſcher, der in den Kolonien als Pflanzer, Farmer oder Siedler tätig iſt, dͤrei bis fünf deutſchen Volksgenoſ⸗ zen in der Heimat Arbeit und Brot gibt, ſo werden —2 Millionen deutſcher Menſchen neue Arbeit in der alten Heimat finden können, wenn es gelingt, die gleiche Zahl der deutſchen Auswanderer über See in den letzten zehn Jahren, die bisher dem deutſchen Volkstum verloren gingen, das ſind rund 500 000 Deutſche in den Jahren 1919 bis 1928, ſtatt wie bisher in fremdem Lande, in einem gleichen Zeitraum von zehn Jahren künftig in deutſchen Ko⸗ loniallanden anzuſetzen. Das würde für die Heimat eine Verringerung der Volkszahl von jährlich nur etwa einem Zehntel des jährlichen Geburtenüber⸗ ſchuſſes bedeuten. Dieſen 1 bis 2 Millionen deutſchen Menſchen Arbeit und Brot zu ſchaffen, wird dann in Zukunft nicht mehr von der Geneigtheit des Auslandes abhängen, die Erzeugniſſe ihres Arbeitsfleißes abzunehmen, ſondern von unſerem eigenen Willen und den Fortſchrit⸗ ten unſerer koloniſatoriſchen Leiſtungen in eigenem Neuland. Als Selbſtverſorger mit kolonialen Rohſtoffen und Nahrungsmitteln werden wir gewiß nicht billiger, erzeugen können als andere koloniale Produzenten, aber wir haben die Möglichkeit, das Rohſtoffmono⸗ pol der anderen Kolonialländer zu brechen und uns durch Eigenanbau und Eigenfabrikation von den Weltmarktpreiſen unabhängig zu machen. Während wir vor dem Kriege im Jahre 1912 in Deutſch⸗Südweſtafrika 81,4 v. H. der Geſamteinfuhr in Händen hatten, hatten wir im Jahre 1928 nur 18,4 p. H. inne. Und ebenſo ſind wir im Einfuhr⸗ handel Deutſch⸗Oſtafrikas von 51,3 auf 12,3 v. H. ge⸗ ſunken, im Einfuhrhandel Kameruns von 79, 5 auf 13,6 v. H. Wir haben auf dieſe Weide im Jahre 1928 im Verhältnis des Anteils der Vorkriegszeit für rund 80 Millionen Mark weniger Waren nach die⸗ ſen drei Gebieten ausführen können. Im ganzen iſt der Verluſt der deutſchen Ausfuhr nach dieſen drei Gebieten ſeit Kriegsende mit einer Milliarde Gold⸗ mark nicht zu hoch berechnet. So iſt die nationale Kolonialwirtſchaft in Ueberſee nicht in erſter Linie eine Frage der Maſſenanſiedlung deutſcher Men⸗ und die Verwurzelung der Wirtſchaft im ſchen, ſondern der Erſchließung neuer eigener Wirt⸗ eigenen nationalen Raum. ſchaftsquellen für die Heimat. ieeee Jubelfeier des Dialoniſſen-Multerhauſes Das Jubiläums⸗Jahresfeſt Strahlender Sonnenſchein lag in den Straßen, als unter feſtlichem Geläute die Schweſtern vom Diakoniſſenhaus nach der Trinitatiskirche zogen, die bereits bis auf den letzten Platz von einer erwar⸗ tungsvollen Menge gefüllt war. Nach Gemeinde⸗ geſang, Gebet und Schriftleſung ſprach Stadtpfarrer Kölli die Begrüßungsworte, in denen er ausführte, daß es mehr als nur freundſchaftliche und freund⸗ nachbarliche Beziehungen ſind, die die Trinitatis⸗ kirche mit dem Diakoniſſen⸗Mutterhaus verbinden. Verkündigung und Tat müßten in der chriſtlichen Gemeinde eins ſein, denn Gottes Wort und göttliche Tat würden immer eine Einheit bilden. In dieſem Geiſte begrüße die lebendige chriſtliche Kirche die lebendige Diakonie. Im Tempel Jeſu Chriſti ſeien wir Nachbarn und Hausgenoſſen. Ein Schweſternchor leitete über zu der Feſtpredigt von D. lic. theol. Greiner, der das Bibelwort „Laſſet uns ihn lieben, denn er hat uns zuerſt ge⸗ liebt“ ſeinen Ausführungen zugrunde legte, in denen er das Hohelied der Diakonie ſang und darlegte, daß von allen Werken der Barmherzigkeit die Dia⸗ konie am höchſten geſetzt werden müſſe. Der Predigt kam dadurch beſondere Bedeutung zu, daß der Geiſt⸗ liche ein Sohn des Gründers des Mannheimer Dia⸗ koniſſen⸗Mutterhauſes war. Die Einſegnungsrede hielt Pfarrer Scheel, der in geſchickter Weiſe die Worte, die Jeremia über die Freude ſagte, mit der heutigen Auffaſſung über die Freude verband. Das Menſchenherz brauche Freude, denn Freude ſei die Mutter aller Tugenden. Nach⸗ dͤem der Geiſtliche noch über die Bedeutung der Stunde geſprochen hatte, nahm er die Einſeg⸗ nung der 19 Schweſtern vor. Feſtliches Glockengeläute begleitete die feierliche Handlung. Die Schlußworte und die Schlußgebete ſprach Pfar⸗ rer Kieſer. Ausklang Wie jedes Jahresfeſt des Diakoniſſen⸗Mutterhau⸗ ſes klang auch das diesjährige Jubiläumsfeſt mit einer Nachfeier aus. Der große Saal des Fried⸗ richsparks war überfüllt, als Stadtpfarrer Kiefer die Begrüßungsworte ſprach, in denen er ausführte, daß die Nachfeier in Verbindung mit dem anderen anwalt, Amtsgexichtsrat Karlsruhe. feſtlichen Geſchehen Kraft für die Arbeit geben ſoll, die uns noch erwartet. Pfarrer D. Greiner gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß es ihm ver⸗ gönnt war, an der Stätte zu weilen, die ſein Vater gegründet hat. Mit feinem Humor plauderte der Redner über ſeine im Diakoniſſenhaus verbrachte Kindheit und erzählte manches Erlebnis aus dem alten Mannheim. Pfarrer Jundt als Vertreter der Stadtſtationen des Diakoniſſen⸗Mutterhauſes, Pfarrer Speck als Vertreter der kirchlich⸗poſitiven Vereinigung, die lutheriſche Gemeinde, die Land⸗ gemeinden des Diakoniſſen⸗Mutterhauſes, die übri⸗ gen Diakoniſſen⸗Mutterhäuſer und die Diakonie von Schwäbiſch⸗Hall brachten Glück⸗ und Segenswünſche zum Jubelfeſt, wobei noch manches beherzigenswerte Wort über die Diakonie im allgemeinen und ihr ſe⸗ gensreiches Wirken im beſonderen geſprochen wurde. Verſchiedene vom Schweſternchor geſungene Lieder umrahmten die Anſprachen. Das Schußwort hatte der Hausgeiſtliche des Diakoniſſen⸗Mutterhauſes, Pfarrer Scheel, der zu tatkräftiger Mitarbeit auf⸗ forderte und betonte, daß keine Gelegenheit, die Liebe zur Diakonie in die Herzen der jungen Mäd⸗ chen zu ſenken, ſo günſtig ſei als das Jahresfeſt. Mit gemeinſamem Geſang und Gebet fand die Nach⸗ feier und damit auch das Jubiläum einen würdigen Abſchluß. 5 * Ernannt wurden Lanoͤgerichtsrat Dr. Herbert Rudmann in Mannheim zum Erſten Staats⸗ Dr. Otto Müller in Mannheim zum Lanogerichtsrat, die Staatsanwälte Dr. Martin Gerard in Mannheim zum Amts⸗ gerichtsrat in Lörrach, und Dr. Helmut Müller in Heidelberg unter Zurücknahme ſeiner Ernen⸗ nung zum Land⸗ und Amtsgerichtsrat in Mosbach um Amtsgerichtsrat in Mannheim, Gerichtsaſſeſſor Walter Schmitt aus Mannheim zum Staats⸗ anwalt in Mannheim. un Verſetzt wurden Amts⸗ und Landgerichtsrat Dr. Heinrich Morr in Mosbach als Amtsgerichts⸗ rat nach Mannheim, Erſter Staatsanwalt Oskar Nerz in Mannheim nach Karlsruhe, Amtsgerichts⸗ rat Waldemar Glöckler in Mannheim nach druck freundlicher Witterungscharakter vorherrſchend gur Jahrt ins Blaue⸗ Ein hübſch aufgemachter Laſtkraftwagen fährt heute durch die Straßen, um die Ausflugsluſtigen für den nächſten Sonntag zur„Fahrt ins Blaue“ einzuladen. Wohin es geht, wird auch jetzt nicht ver⸗ raten. Umſo größer wird die Freude über die tiefen Eindrücke während der Fahrt und am Ausflugsziel ſein. ————— u* Die Berufsgemeinſchaft der Land⸗ und Forſt⸗ angeſtellten, Bezirk Südweſtdeutſchland, teilt mit, ödaß auch in dieſem Jahre wiederum eine Prü⸗ fung für Privatforſtangeſtellte ſtattfin⸗ det, wenn ſich genügend Prüflinge melden. Unver⸗ bindliche Voranmeldungen ſind bei der Bezirks⸗ geſchäftsſtelle in Stuttgart, Keplerſtraße 1, einzu⸗ reichen. Es können jedoch nur ſolche Bewerber zu⸗ gelaſſen werden, die die Forſtgehilfenprüfung des ehemaligen Reichsvereins für Privatforſtbeamte oder die Abſchlußprüfung einer anerkannten Forſt⸗ ſchule abgelegt haben. Weiterhin ſolche, die ſchon mindeſtens fünf Jahre im praktiſchen Forſtdienſt ſtehen und das 25. Lebensjahr vollendet haben, oder im Jahre der Prüſung vollenden. ** Der Landesverband badiſcher Schafzüchter be⸗ abſichtigt, Herbſtſchafweiden zu erſchließen, und fordert alle Mitglieder, die noch nicht im Beſitz einer Herbſtſchafweide ſind, auf, dies ſofort dem Landesverband mitzuteilen, und zwar unter Dar⸗ legung der Art und Stückzahl der Schafe, für die eine Weide benötigt wird. Wetterkarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarte 5 ſlmoch,—— 55 Gen. eluni 7035 22— —— 93 ——— O maft — 2D ean* 285 77 SeyqSDdra.— Bost t9 79 Y eens ———— 90 — 70— 35 ———— 83 2 —* 7 VI 7 11 4 0¹0 Stocan —— Storn. 70 55 2 —— 70 10 — 185. — 2 W3fzc„ 238 — 8— ⁴ S◻ 2 7⁰ 19 geſ—3⁰ 2 46 8 Owoleqſos O nener. O haid dececxt. womiq. Odececxi. eRecen 2* Schnee& craubeln adedel E Sewtier. Srinastine. Or seHr leichter ox massiger Soasoovest stürmescher Norqwest die piene ſiegen mit gem winde die den gen stauonen stenengen ann. ten geden die Tempetatut an. bie Linien verdingen orie mit gieichemt aut Reeresaweau umoerecnneten Cultotucx Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle Fran furt a. M. vom 28. Iuni. Die Großwetterlage hat ſich wenig geändert. Vom Ozean her ſtrömen imm noch feuchte Ozeanluftmaſſen auf den Kontinent. Doch bleibt trotzdem bei verhältnismäßig hohem Luft⸗ Vorausſage für Freitag, 29. Funi Im ganzen freundlich und höchſtens vereinzeltes Auf⸗ treten von Niederſchlag, bei ſüdweſtlichen bis weſt⸗ lichen Winden, Temperaturen wenig verändert. Höchſttemperatur in Mannheim am 27. 6 + 26,9 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 28. +. 21 Grad; heute früh 48 Uhr + 17, Grad. In den Rheinbädern wurden geſtern nach⸗ mittag 4 Uhr + 21 Grad Waſſer⸗ und + 25 Grad Mhein⸗Wegel 24. 25. 26 27. 28. eeee Necar-Begel 25 25 Ryeinfelden.272,27 2,0 2,67 2,49 Breiſach 130/1,301,4001.83 1,06 Mannbeinr. Kehl....50.48 2,45 2,65 2,75J Jagſtfeld Maran 227 543240 79007 0 annheim“.51/2,432,402.452 lochingen.— Kaub.27.34 1,30 10 5 W 0, 300, 4000, 6000,50 3 Köln.. 0,65 0,800˙88 0,860, Die Vorzüge einer Rasiercreme gegenüber der testen Rasierseife sind leicht festzustellen, beson- ders dann. wenn man gleich beim ersten Versuch »„„r. Dralie's Rasierereme“ benutzt. Pieses ideale, zeitgemäge Rasiermittel hat außerdem noch den Varzug, sehr preiswert zu sein, denn die große Tube kostet nur 50 Pig. V 2 8 2 —9— SgS99D9SS2 Pe 86 2 ——— 4 — re! 4. Seite/ Nummer 289 Donnerstag, 28. Junt 1934 Kleine Fälle vor dem Badiſchen Sondergericht Das Badiſche Sondergericht in Mann⸗ heim hatte jetzt nur zwei Fälle abzuurteilen. Ein Brief an einen Freund in der Schweiz, der Deutſchland herabſetzende Bemerkungen enthielt, brachte den 24jährigen Alfons Heldmann aus Freiburg vor das Sondergericht. Der Ange⸗ klagte verkehrte viel in einer kommuniſtiſchen Fa⸗ milie. Das Gericht glaubte ſeiner Verſicherung, daß er inzwiſchen das große Ziel der Bewegung erkannt habe und ſprach nur eine Gefängnisſtrafe von 6 Mo⸗ naten, ab 6 Wochen Unterſuchungshaft, aus. Die 53jährige ledige Julie Stocker hatte ihre bei Saiſonſtellungen in der Schweiz erſparten 1200 Fr. entgegen dem Geſetz vom 10. 10. 1931 nicht angemel⸗ det. Sie behauptete heute, ſie habe keine Kenntnis von dem Deviſengeſetz gehabt und als ihr Schwager ihr davon Mitteilung gemacht habe, ſei die Anmel⸗ dung zu ſpät geweſen. Das Gericht ſah dieſen Um⸗ ſtand als mildernd an und ſprach eine Geldſtrafe von zweimal 50 Mk. an Stelle von je 14 Tagen Ge⸗ fängnis aus. Auch auf Einziehung des Werterſatzes wurde nicht erkannt. Was du heute für die Jugend gibſt, gibt dir die Jugend einſt in deinem Alter wieder! Spendet für das Hilfswerk „Mutter und Kind“. Amwälzung auf dem Gebiet des Fernſprechweſens Der Reichspoſtminiſter gibt, wie das NoͤZ mel⸗ det, bekannt, daß von nun an eine weſentliche Neue⸗ rung und Ergänzung des Fernſprechweſens in Deutſchland zuläſſig ſein wird. Es handelt ſich um die Erlaubnis der Anbringung einer privaten Zu⸗ ſatzeinrichtung an Fernſprechſtellen, die aus einem Lautſprecher und einem Tiſchmikrophon beſteht. Es ſind auf dieſe Weiſe viel Geſpräche, Konferenzen uſw. durch den Fernſprecher möglich. Durch einen Druck auf eine Taſte ſetzt der Fernſprechteilnehmer bei kommenden Rufzeichen Mikrophon und Lautſprecher in Betrieb, die wiederum beide untereinander ſo aus⸗ gerüſtet ſind, daß ſie ſich gegenſeitig nicht ſtören. Es können nun beliebig viel Perſonen das kommende Geſpräch hören und dem Sprecher antworten, da das Mikrophon die Uebermittlung zu dem anlaufenden Geſpräch genau ſo übernimmt, wie ein Rundfunk⸗ mikrophon. Beſonders wird es nunmehr möglich ſein, die im Wirtſchaftsleben häufig notwendigen wichtigen Konferenzen mit Geſchäftsfreunden in ganz anderen Städten uſw. mit einem einfachen Fernge⸗ ſpräch reibungslos ſo zu vollziehen, als ob der Ge⸗ ſchäftsfreund ſelbſt im Konferenzzimmer anweſend wäre. Das erlaubte neue Zuſatzgerät iſt ein Erzeug⸗ nis einer an erſter Stelle ſtehenden deutſchen gro⸗ ßen Elektrofirma. Die Poſt erhebt als Entſchädi⸗ gung für die Mehrleiſtung nur eine monatliche Ge⸗ bühr von 30 Pfennigen. Die Preiſe für die Zuſatz⸗ geräte richten ſich nach der Ausführung. Im Durch⸗ ſchnitt dürfte die Einrichtung etwa 700 Mark koſten. Der RG warnt! Wie uns mitgeteilt wird, legt der RDo. (Reichsverband deutſcher Handelsvertreter, Geſchäfts⸗ reiſender und Makler), Ortsgruppenleitung für Mannheim, Schwetzingen, Weinheim und den Be⸗ zirk Ludwigshafen a. Rh., mit Sonderrundſchreiben ſeinen Mitgliedern ſolgende Verpflichtung auf: „In gegebener Veranlaſſung laußerhalb unſeres Ortsgruppenbereiches) unterſage ich vorſorglich mit ſchärfſtem Nachödruck allen bei uns organiſierten Be⸗ rufskameraden jede mißbräuchliche und ich⸗ſüchtige Anwendung von Verkaufsargumenten, da ſchon die Zugehörigkeit zum RDoG. allein es diſziplinbe⸗ wußt verbietet, durch unbegründete Schwätze⸗ reien über Deviſenknappheit, Preisſteige⸗ Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Die Sache mit der„Auffang“-Gründung Merkwürdige Geſchäftspraktiken vor dem Schwurgericht Allgemein war man überraſcht, als das Zigarren⸗ geſchäft Sch., das größte Detailgeſchäft der Tabak⸗ branche, im Jahre 1932 in Zahlungsſchwierigkeiten geriet, obſchon der Inhaber bei Erwerb des Hauſes nach eigenen Angaben noch ein Vermögen von einer halben Million beſaß. Der Rückgang des Geſchäftes war ſo ſtark, daß Sch. am 19. September 1932 um ein Moratorium nachſuchen mußte. Es kam ſchließlich am 22. Januar 1933 ein Vergleich zuſtande, daß auf zirka 100 000 Mk. Gläubigerforderungen 35 000 Mk. Repartierung kamen. Die Vorgänge nach dieſen Abmachungen ent⸗ wickelten ſich jedoch in einer Weiſe, daß die Staats⸗ anwaltſchaft Grund zum Eingreifen hatte. Auf der Anklagebank ſitzen nun drei Tage der 46 Jahre alte verheiratete Ed. Sch., der 50 Jahre alte verhei⸗ ratete K. Sch. und die 29 Jahre alte E.., eine frühere Angeſtellte des Geſchäftes. Die Anklage lau⸗ tet auf Konkursverbrechen bzw. Beihilfe hierzu und Meineid. Die Frau wurde am 13. September v. J. wegen Diebſtahl entlaſſen— die Vergeltung war eine An⸗ zeige bei der Staatsanwaltſchaft. E. Sch. habe im September 1932 kurz vor der Warenbeſtandsaufnahme durch einen Vertrauensmann L. Waren im Werte von 5000 Mk. beiſeite geſchafft, um ſie dem Zugriff der Gläubiger zu entziehen. Sie ſelbſt habe mit zwei Kolleginnen die Zigaret⸗ ten aus dem Lager in ein leeres Wohnzim⸗ mer geſchafft noch während der Zeit, als der Vertrauensmann ſchon im Geſchäft war. Er ſei von E. Sch. durch ein Geſpräch ſo lange hin⸗ gehalten worden. Sie behauptet, den Auftrag habe E. Sch. gegeben, die beiden anderen weiblichen Ange⸗ ſtllten wieder, der Auftrag ſei von K. Sch. gekommen. Die M. ſoll mit K. damals in guten Beziehungen ge⸗ ſtanden haben.(E. wie K. Sch. waren geſchieden und haben ſich zum zweiten bzw. zum drittenmal ver⸗ heiratet.) Es handelt ſich nun um die Frage, wer den Auftrag zu dieſer ſtrafbaren Hand⸗ lung gegeben. hat. Beide Brüder, die zwei Schweſtern geheiratet hatten, ſind ſich ſpinnefeind. Die Folgen dieſes Zer⸗ würfniſſes treten allzu deutlich bei der Verhandlung in die Erſcheinung. Keiner will was von einer Beiſeiteſchaffung wiſſen, aber die M. bleibt bei ihren Angaben. Nur über den rapiden Rückgang des Ge⸗ ſchäftes machte E. Sch. glaubhafte Angaben. Die zweite betrügeriſche Handlung ſteht in inni⸗ gem Zuſammenhang mit der erſten vorgenannten. Der Vergleichsvorſchlag mündete auf Anregung des Rechtsvertreters von Eoͤm. Sch. im September v. J. in eine ſogenannte„Auffang“⸗Gründung durch Bil⸗ dung einer G. m. b. H. mit zwei angeblichen Geld⸗ gebern D. und R. von 20000 Mark. In den Büchern vom Dezember 1932 figurieren beide mit 3000 bzw. 6000% Einlagen. Beide ſollten in die neue G. m. b. H. weitere 3000 bzw. 1500/ ein⸗ ſchießen, Ed. Sch. ſollte 600, ſeine Frau 900 Mark hergegeben haben. Die Prüfung dieſer zweifelhaften Büchereinträge durch den Buchſachverſtändigen Zecher ergab, daß D. und R. überhaupt keine Dar⸗ lehen gegeben haben. Auf Vorhalt behauptete E. Sch. dann, ein Unbekannter habe das Geld gegeben. Auch das entſprach nicht der Wahrheit. Und nun kam er mit der Behauptung, er habe das Geld aus der G. m. b. H. herausgewirtſchaftet. Er hätte nicht die Abſicht gehabt, die Gläubiger zu benachteiligen, ſondern das Geld benützt zur Durchführung des Vergleiches. Die Anklage nimmt jedoch an, daß er in der Höhe der Darlehen von 9500 Mark ſchwarz verkauft hat, daß auch die eigenen Zuſchüſſe aus dieſem Verkaufe herrühren. Erregt geſtaltete ſich di Nachmittage bei der Vernehmung der beiden weiblichen Angeſtellten. Merkwürdig iſt der Gegenſatz zwiſchen der Behaup⸗ tung der Angeklagten M. und jener dieſer beiden Zeuginnen. Sie beharren auf ihrem früheren Standpunkte: K. Sch. war der Auftraggeber bei den Schiebungen. Er habe ſie angewieſen, die Zigaret⸗ ten fortzubringen, und er habe auch die eiſerne Tür zu dem Lager geöffnet. Als der Vertreter der „Bergmann“ gekommen ſei, habe K. abgeblaſen und „ſchnell! ſchnell!“ gerufen. Gegenüber der Behaup⸗ tung der Zeugin, daß er der treibende Teil war bei der Schiebung, ruft der Angeklagte:„Nein, ich war überhaupt nicht da!“ Dieſelben Worte gebraucht er bei der Vernehmung der anderen Zeugin, einer Ver⸗ käuferin, die jetzt noch im Geſchäft iſt. Sehr ſcharf muß der Vorſitzende die Zeugin vornehmen, denn ſie übt noch mehr Zurückhaltung bei der Erörterung der Frage, ob denn die Hauptperſon E. Sch. nichts von der Beiſeiteſchaffung der Zigaretten gewußt habe. Die Vernehmung der erſten Zeugin dauerte zwei Stunden— die zweite ſtellt den Vorſitzenden auf eine noch größere Geduldsprobe. Endlich ſagt ſie auf die wiederholte Frage, was K. Sch. denn für ein Intereſſe an der Sache gehabt habe:„Weil er die Ware hat nehmen wollen.“ Aus dem neuen Lager wurden nämlich ſtändig Waren geholt, um das alte aufsufüllen. Und von alledem ſoll E. Sch. nichts gewußt haben. In vorgerückter Abend⸗ ſtunde wurde die Verhandlung auf den andern Tag vertagt. Verhandlung am rung, Rohſtoffmangel, Warenknappheit uſw. die Kunöſchaft zu übertriebenen und Angſtkäufen zu verleiten! Mit ſolch verwerflicher Verkaufstaktik erzielte Umſätze führen nur zu Spannungen im Warenver⸗ teilungsapparat, zu vollſtändig falſcher Beurteilung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe und ſchließlich zum Gegenteil deſſen, was durch die Maßnahmen der Regierung erreicht werden muß und wozu die Mitglieder des RDoG. allein ihre Kräfte und Er⸗ fahrungen einzuſetzen haben. Jeder Berufskamerad, der gegen meine War⸗ nung verſtößt, hat ſich unnachſichtlich vor unſerem Ehrengericht zu verantworten und muß gleichzeitig mit Anzeige bei der politiſchen Landespolißei rechnen. Ich erwarte daher, daß jeder Berufskame⸗ rad ſich ſtrengſter Diſziplin befleißigt.“ Die Ortsgruppenleitung des RDHG. appelliert bei dieſer Gelegenheit auch an die Einkäufer von Einzel⸗ und Großhandel, ſowie Herſtellerfirmen, auf eytl. derartige Kaufanreize nicht einzugehen, um Verluſte oder Rückſchläge in der Wirtſchaft und im eigenen Betrieb zu vermeiden. Spekulative Ein⸗ deckung iſt außerdem auch nur einer Sabotage an den Wirtſchaftsmaßnahmen der Regierung gleichzu⸗ ſtellen und wird deshalb von uns abgelehnt. Evtl. Verſtöße bitte ich mir umgehend ſchriftlich mitzu⸗ teilen. Unſere Mitglieder ſind mit grünen Dauerausweiſen verſehen. Achtung Fäger! Das heſſiſche Staatspreſſeamt teilt mit: Um bis zum Erlaß eines Reichsjagoͤgeſetzes eine pflegliche Ausübung der Jagd nach den allgemein anerkannten Grundſätzen deutſcher Weidgerechtigkeit ſicherzuſtel⸗ len und eine Gefährdung des Wildbeſtandes durch übermäßigen Abſchuß auszuſchließen, iſt in Heſſen in ähnlicher Weiſe, wie dies für Preußen das neue preußiſche Jagdgeſetz bereits vorgeſchrieben hat, durch Bekanntmachung vom 19. Juni d. J. beſtimmt wor⸗ den, daß für den Abſchuß von Rot⸗, Dam⸗ und Reb⸗ wild in heſſiſchen Jagdrevieren Abſchußplätze aufzuſtellen und von den ſtaatlichen Forſtämtern zu genehmigen ſind. Die Abſchußplätze bilden die Grund⸗ lage und den Rahmen für den Abſchuß der genann⸗ ten Wildarten. Sie dürfen ohne behördliche Geneh⸗ migung nicht überſchritten werden. Nach dem Ueber⸗ gangsgeſetz ſind die Abſchußplätze in dieſem Jahr erſtmalig nur für den Zeitraum bis zum 31. März 1935 aufzuſtellen. Bis zum 1. Juli d. J. müſſen die Jagdausübungsberechtigten(Pächter von heſſiſchen Staats⸗, Gemeinde⸗ und Privatjagden ſowie die Be⸗ ſitzer von nichtverpachteten Eigenjagden) die Abſchuß⸗ pläne nach vorgeſchriebenem Muſter bei dem Forſt⸗ amt, in deſſen Bezirk das Jagdrevier liegt, ein⸗ gereicht haben. Die Vorlage hat bei verpachteten Eigenjagden durch Vermittlung der Eigenjagdbeſitze⸗ zu dem genannten Termin zu erfolgen. Werden Abſchußplätze nicht rechtzeitig eingereicht, ſo können ſie von dem Forſtamt ſelbſtändig feſtgeſetzt werden. Schützt den Wald gegen Branoͤgefahr! Von der Regierung der Pfalz, Kammer der For⸗ ſten, wird mitgeteilt: Infolge der anhaltenden Trockenheit ſind zahl⸗ reiche Waldbrände vorgekommen. Wertvolles Volks⸗ vermögen wurde dadurch vernichtet. Erfahrungs⸗ gemäß entſtehen Waldbrände meiſt durch Wegwerfen brennender Zigarren und Zigaretten, durch Aus⸗ klopfen brennender Pfeifen, durch Abkochen und leichtſinniges Feuermachen ſpielender oder beeren⸗ ſuchender Kinder. Das Rauchen im Walde in der trockenen Jahreszeit iſt faſt überall durch orts⸗ politzeiliche Vorſchriften unterſagt, das Feuer⸗ anmachen in den Waldungen und in ihrer Nähe iſt geſetzlich verboten. Solche fahrläſſige Brandſtiftungen werden mit Gefängnis bis zu einem Jahr beſtraft, neben dem Erſatz des Schadens. Abgeſehen von den Verboten wird die den Wald liebende Bevölkerung von ſich aus zum Schutze des Waldes gegen Brandgefahr größtmögliche Vorſicht üben und alles unterlaſſen, was zu einem Waldͤbrand führen könnte. Ganz beſonders aber iſt es eine Pflicht der Erwachſenen, der Erzieher und der Ju⸗ gendführer, in dieſem Sinne erzieheriſch auf die Jugend einzuwirken. Gerade heute, wo es gilt, alle. Kräfte zum Wiederaufbau unſeres Vaterlandes ein⸗ zuſetzen, müſſen wir es vermeiden, wertvolles und unerſetzliches Volksvermögen durch einen fahrläſſig verurſachten Brand zu vernichten. Hinweiſe Der Kaninchen⸗ und Geflügelzuchtverein„Fort⸗ ſchritt“ e.., Mannheim⸗Wohlgelegen, kann dieſes Jahr auf ein 20jähriges Beſtehen zurück⸗ blicken. Um dieſem Jubiläum auch äußerlich einen Rahmen zu geben, veranſtaltet der Verein am kom⸗ menden Samstag, 30. Juni und Sonntag, 1. Juli auf ſeinem ſchön gelegenen Zuchtplatz Käfertaler Straße 244 ein großes Sommerfeſt. Zur Unterhaltung iſt die allſeits beliebte SS⸗Kapelle unter Leitung des Herrn Lange verpflichtet. Dem Verein, der ſeine Opferbereitſchaft im neuen Deutſch⸗ land ſchon wiederholt bewieſen hat, iſt für ſein Feſt voller Erfolg zu wünſchen. Fageobaleacleꝛ Donnerstag, 28. Juni Roſengarten:„Tiefland“, Oper von Eugen DAlbert, iete E, 19.30 Uhr. Plauetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Roſarinm, Nenoſtheim, Harrlachweg: Geöfſnet v. 16—20 Uhr. Städtiſche Hochſchule für Muſik und Theater: Hermann Maria Wette:„Allgemeine und muſikaliſche Erziehungslehre“(Vorleſung und Uebung). Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: Worms und zurück. 14.30 Uhr Mannheim— Speyer— Germersheim und zurück. 19.45 Uhr Abendfahrt Mann⸗ heim— Worms und zurück. Antobusſonderfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Neuſtadt— Lamrechter Tal— Neidenſels— Weidenthal— Forſt⸗ haus Iſenach— Bad Dürkheim— Mannheim. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarettprogramm. Pfalzbau⸗Kaffee: 15.30 und 20 Uhr Konzert und Tanz. Tanzß: Palaſthotel Mannheimer Hof, Kaffee Vaterland. Lichtſpiele: Aniverſum:„Gruß und Kuß Veronika“. — Alhambra:„Zigennerblut“.— Roxy:„Kleiner Mann, was nun?“— Schauburg:„Wilhelm Tell“. — Capitol:„Der Meiſterboxer“.— Scala:„Mit dir durch dick und dünn“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſenm: Sonderausſtellung„Kaiſerdome om Mittelrhein“. Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Gebffnet von 11 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Mannheimer Kunſtverein L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. —————PP33”” pPp—ꝛ—— ů ꝓꝓꝓ——— ůp ↄ— ͤ Vᷣ̃ ̃— p————öb01ö⁰ ͤ ͤͤ à————2H— Der romantiſche Wanderer/ von werner Bergengruen Daß das Wandern aus einer mühſeligen, dem Unbegüterten auferlegten Art der Fortbewegung in einen Glanz dichteriſcher Verklärung gehoben wurde, dies geſchah im Zeitalter der Romantik. Alle Wanderſeligkeit eines ganzen Jahrhunderts bis auf unſere Tage ſchreibt ſich aus jener Epoche her. Wie im Gegenſatz zur Aufklärung die romantiſche Be⸗ wegung in Deutſchland nicht die Abwandlung eines geſamteuropäiſchen Geſchehniſſes war, ſondern ein gſſuzlich deutſcher Vorgang, ſo iſt auch dieſe Verklä⸗ rung des Wanderns ein ſpezifiſch Deutſches. Den meiſten anderen Völkern iſt es noch heute unbegreif⸗ lich, wie ein Menſch zu Fuß gehen kann, ſo lange er imſtande iſt, einen Platz in der Eiſenbahn oder im Poſtkraftwagen zu bezahlen; wo außerhalb Deutſchlands in neuerer Zeit eine wanderliche Ju⸗ gend heranwuchs, da iſt das deutſche Vorbild wirk⸗ ſam geweſen. Die Ruſſen haben den pilgernden Gottesnarren, die Engländer den großen Reiſenden; den romantiſchen Wanderer haben nur wir. Fällt das Wort vom romantiſchen Wanderer, ſo denken wir an Schwind, Uhland, Wilhelm Müller, Eichendorff, Brentano. Der eigentliche Poet des romantiſchen Wanderns iſt Eichendorff; nicht nur ſeine Lieder, auch ſeine Novellen und Romane ſind ein einziger funkelnder Blütenkranz, den er der ſüßen, träumeriſchen Bezauberung jugendlicher Wan⸗ derſchaft flicht. Aber ſehen wir von ein paar ſtuden⸗ tiſchen Fußreiſen ab, ſo war Eichendorff ein korrek⸗ ter preußiſcher Beamter mit dem Titel eines Ge⸗ heimen Regierungsrats, der allenfalls im Sommer auf ein Gut fuhr oder eine Badereiſe in einen Kur⸗ ort unternahm; er reiſte nicht zu Fuß, ſondern in der Kutſche oder, in ſeinen letzten Lebensjahren, mit der Eiſenbahn. Seine romantiſchen Wanderer ziehen ſehnſuchtsvoll über die Alyen; er ſelbſt iſt, von ſeiner Teilnahme am franzöſiſchen Feldzug ab⸗ geſehen, nie über die deutſchen Grenzen hinaus⸗ gelangt. 4 Wir Heutigen haben oft die wehmütige Vorſtel⸗ lung, die romantiſche Wanderſchaft ſei ein Attribut der ſtillen, eiſenbahnloſen und noch ſehr ins Innere der Seele gewandten Biedermeierzeit geweſen und laufe daher Gefahr, heutigentages einen poetiſieren⸗ den Anachronismus darzuſtellen, den man ſich, wenn überhaupt, ſo doch nur ſchlechten Gewiſſens oder zum mindeſten mit einem nachſichtigen Lächeln geſtatten dürfe. Allein das Beiſpiel Eichendorffs zeigt, daß es ſich dabei viel weniger um eine Form des realen Reiſens handelt, als vielmehr um eine Geſinnung des Herzens. Dies ſoll feſtgehalten ſein zu Troſt, Beruhigung und Rechtfertigung aller romantiſchen Wanderer aus unſeren Tagen. Wir dürfen nicht meinen, der romantiſche Wanderer habe damals nun wirklich dͤie Landſtraßen, die Waldͤpfade, die Fluß⸗ uferwege bevölkert; ſondern auch zu jener Zeit wer⸗ den Laſtwagen, Viehtreiber, Poſtboten, Geſchäfts⸗ reiſende mit Muſterkoffern und ſehr unromantiſche Handwerksburſchen die Vorhand gehabt haben. Und wo unter ihnen ein junger Menſch mit einer an buntem Bande umgehängten Gitarre auftauchte, da mag es ein Köpfeſchütteln und allerlei knurrige Re⸗ densarten von nichtsnutzigem Bettelmuſikantenvolk gegeben haben. Das will ſagen: auch im Zeitalter der romantiſchen Wanderſchaft war der romantiſche Wanderer eine Ausnahmeerſcheinung, eben eine „romantiſche Figur“. Als wie ungewöhnlich ihr kon⸗ kretes Auftauchen empfunden wurde, dies lehrt das Aufſehen, das der junge Brentano erregte. In Clemens Brentanos Werk ſpielt die eigent⸗ liche Wanderdichtung eine untergeoroͤnete Rolle. Aber im Gegenſatz zu Eichendorff verkörpert ſein ganzes Leben den romantiſchen Wanderſchaftsgedan⸗ ken, der in Brentanos ſpäteren Jahren in der geiſt⸗ lichen Abwandlung des Pilgertums erſcheint. Uebri⸗ gens iſt Brentano in einem beſonderen Betracht der Ahnherr vieler Wanderer⸗Generationen geworden: er ſchweifte als erſter mit der Gitarre auf dem Rücken durchs Land. Es bleibt merkwürdig, daß im Widerſpiel zu ihm gerade ſo ausgeſprochene Wander⸗ liederdichter wie Wilhelm Müller und Uhland in ihrer Lebensführung durchaus ſeßhafte und bürger⸗ liche Menſchen mit einem Einſchlag von Beamten⸗ haftigkeit geweſen ſind. So wäre denn gleich der romantiſchen Wander⸗ ſchaft die Geſtalt des romantiſchen Wanderers eine Fiktion? Sie iſt vielmehr das Wahrſte, das gedacht werden kann, nämlich ein Symbol. Sie iſt die dich⸗ teriſche Verleibung eines ſeeliſchen Urtriebes: jener ahnungsvollen Unruhe, die unter dem Bilde der lockenden Ferne die Unendlichkeit der Schöpfung, ja, die Unendlichkeit des Schöpfers meint und ſucht. Und es iſt von einer tiefen Bedeutſamkeit, daß gerade die Deutſchen als das klaſſiſche Volk ſolcher Unruhe das Urbild des romantiſchen Wanderers aufgerichtet haben. Die romantiſche Wanderſchaft iſt programmlos. Sie hat es mit Wegen, nicht mit Zielen zu tun. Wo ſie ein Ziel zu haben ſcheint, da heißt es häufig Italien; aber dies Italien iſt nicht geographiſch faß⸗ bar und auf keiner Landkarte zu finden: es iſt Sehn⸗ ſuchtsland ſchlechthin, Garten der blauen Wunder⸗ blume, Urheimat der Kunſt, es ſteht als Symbol für die romantiſche Alltagsferne, und hinter dieſer wiederum verbirgt ſich eine jenſeitige Welt. Als Träger des romantiſchen Wanderſchaftsgedankens er⸗ ſcheint der junge Menſch, der Student, der Dichter, der Schauſpieler, der Maler, der Muſikant, Jäger und Soldat, lauter Ausprägungen einer morgen⸗ friſchen, abenteuerluſtigen Rüſtigkeit. Wo der Hand⸗ werker auftritt, da iſt es oft der Ausüber eines der Kunſt benachbarten Handwerks, etwa der Goloͤſchmie⸗ derei. Wilhelm Müller nennt eine ſeiner Gedicht⸗ ſammlungen:„Aus den Papieren eines reiſenden Waldͤhorniſten“. Alle dieſe Wanderer haben eins ge⸗ meinſam: es geht ihnen um den Sprung über die Grenzen des gemeinen Lebens hinweg. Und jeder Sprung aus der Gefangenſchaft der Tatſächlichkeiten wird ja am leichteſten vom jungen Menſchen gewagt. In tauſend Formen wird dieſer Sprung getan: im Abenteuer, in der Liebe, in der Kunſt, in einem ehrfürchtigen Aufſuchen vaterländiſcher Altertümer, einem ahnungsvollen Einſinken in die Geheimniſſe der Natur. Das Wandern erſcheint nicht als bloße Reiſemethode, ſondern als Lebensform, geſpeiſt von einer unendlichen Erlebnisbereitſchaft und Hin⸗ nahmefreudigkeit des Herzens. Der romantiſche Wanderer macht nicht eine Fußreiſe, deren Dauer und Richtung er zuvor errechnet hätte, um nach ihrer Abſolvierung ſein gewohntes Daſein wieder aufzunehmen, ſondern wie die Reiſe gleichnishaft ſein Leben bedeutet, ſo iſt ſie es auch in der Wirklich⸗ keit. Ja, es iſt, als ſei ſie ſein eigentlicher Beruf in dem Sinne, in welchem es der Beruf des Men⸗ ſchen iſt, ſich zu vollenden und in ſein Schickſal hineinzuwachſen. Aber in was für Gedanken verlieren wir uns? Und wo läuft noch ein verbindender Pfad vom dich⸗ teriſchen Inbild des romantiſchen Wanderers zu den realen Möglichkeiten einer Reiſe von heute? Iſt denn in unſeren Tagen eine romantiſche Wander⸗ geſinnung denkbar unter Menſchen, denen vielleicht nur einmal im Jahre eine genau umgrenzte Friſt zu Urlaub und Reiſe zur Verſügung ſteht? „Ich habe an dieſer Möglichkeit keine Zweifel, ja, ich möchte nicht leben und nicht reiſen, wenn ſie mir nicht eine Gewißheit wäre. Denn es geht hier ja nicht um ein äußeres Verhalten, ſondern um eine Beſchaffenheit des Gemüts. Reiſezeit, Reiſemittel, Reiſemöglichkeiten mögen noch ſo begrenzt ſein,— und dies waren ſie vor 100, vor 120 Jahren in noch viel höherem Grade als heute!— aber der Zauber⸗ glauz des Reiſens fließt ja nicht aus einer Unend⸗ lichkeit äußerer Dinge, ſondern allein aus der Un⸗ endlichkeit des Herzens. EDer neue Dramaturg der Reichsoper. Als Nachfolger des nach Stuttgart berufenen Dramatur⸗ gen und Leiters der Preſſeabteilung an der Berliner Städtiſchen Oper, Hans Teßmer, hat Intendant Wilhelm Rode den Berliner Bezirksobmann der Bühnengenoſſenſchaft, Franz Eckardt, verpflichtet, der damit der erſte Dramaturg der kommenden Reichsoper, dem Deutſchen Opernhaus Berlin⸗Char⸗ lottenburg, ſein wird. Eckardt war urſprünglich Sän⸗ ger, dͤann Spielleiter und Intendant in Oldenburg. „Das Deutſche Nationaldenkmal“. Idee/ Geſchichte/ Auf⸗ abe. Von Hubert Schrode. Mit 25 Abbildungen auf hunſtörucktafeln. Preis kartoniert 3,80 Mk.(Verlag Albert Langen/ Georg Müller, München.) „Die Wandlung im ſtaat rt. Reinhard Höhn. Kart. 10 Mk.(Hanſeatiſche Verlags⸗ Banſtalt, Hamburg). uhrs 12 Uhr Mannheim—- lichen Denken“. Von Dr. N 28 Morde beteiligten Familiengliedern keine mildern⸗ Donnerstag, 28. Juni 1984 5. Seite /Nummer 289 2 chtæs — Ein auſſehenerregender Strafprozeß, deſſen Hintergründe in ganz Italien ungeheures Echo fan⸗ den und der von einer Inſtanz zu andern verwieſen, verſchoben und dann wieder revidiert wurde, beſchäf⸗ tigt noch einmal die geſamte Oeffentlichkeit.— Der Fall iſt von ſolch erſchütternder Tragik und beleuchtet grell die flammenden Leidenſchaften des Südens, daß man nicht umhin kann, von der Wucht der Tatſachen ergriffen zu werden. Im vorigen Jahre wurde in dem Fluſſe Sacco, in der Nähe der Stadt Segni, die Seiche des Landwirts Pietro Valeri aufgefunden. Man glaubte zunächſt an einem Unglücksfall, bis ichließlich verſchiedene Umſtände andeuteten, daß ent⸗ weder Mord oder Selbſtmord vorliegen müſſe. Auch die letztere Theſe wurde verworfen, da ſich im Laufe der Nachforſchungen herausſtellte, daß Valeri mit Loreta Menichelli, der Tochter eines armen Hirten, ein Liebesverhältnis unterhalten hatte. Die Gen⸗ darmerie verfolgte gewiſſe Spuren, die auch ſchließ⸗ lich einen längſt gehegten Verdacht im vollen Umfang beſtätigten. Von der Laſt der gegen ſie vorgebrachten Ver⸗ dachtsmomente legte die junge Loreta ein umfaſſendes Geſtändnis ab. Sie ſagte aus, daß Valeri ihr ſeit längerer Zeit den Hof gemacht habe. Es ſei nicht bei einer platoniſchen Freundſchaft geblieben. Der Mann habe es verſtanden, ſie zu betören, und ihr ſogar die Ehe verſprochen. Daraufhin habe ſie ſeinem Drän⸗ gen nachgegeben. Erſt ſpäter habe ſie in Erfahrung gebracht, daß Valeri verheiratet und Vater zweier Kinder ſei. Dieſe Tatſache habe ſie ſchließlich be⸗ wogen, jeden Verkehr mit ihm abzubrechen. Der Mann habe aber nicht von ihr laſſen wollen. Auf Schritt und Tritt ſei er ihr Tag und Nacht gefolgt. Auch habe er ſie mit dem Leben bedroht, falls ſie einen andern Menſchen heiraten würde. Um ſich ſei⸗ ner zu entledigen, ſei in ihrer Familie ein grauſamer Plan gereift. Man wollte den läſtigen Verehrer und Schänder des Mädchens aus dem Wege räumen. Unter irgendeinem Vorwande habe man Valeri eines Abends in das Haus der Familie Menichelli ge⸗ lockt. Hier legte ihm Loreta einen Strick um den Hals, während ihr Vater, zwei Brüder und ein Vet⸗ ter den ſich ſträubenden Valeri feſthielten. Sie zog die Schlinge zu... Valeri ſank erwürgt zu Boden. Was daraufhin geſchah, kennzeichnet die blutrünſtige Rachegier eines leidenſchaftlichen Volkes. Das ent⸗ ſeelte Opfer wurde auf einen Mauleſel geladen und unter Anteilnahme der ganzen Familie zu nächtlicher Stunde in den Fluß geworfen. Dieſer grauſige Gang Hatte für die Rächer der Familienehre beinahe etwas Beierliches. Das Schwurgericht zu Velletri billigte den am den Umſtände zu. Loreta wurde zu 16 Jahren Ge⸗ fängnis, ein Bruder zu 15, ein anderer zu 6, Vater und Kuſin zu je 12 Jahren verurteilt. Dagegen hatten die Verurteilten Einſpruch erhoben. Der Kaſſa⸗ tionshof hob das Urteil auf und verwies den Fall an das Schwurgericht zu Rom, das die Strafen im weſentlichen beſtätigte. Von dort wurde das Ver⸗ fahren zur Reviſion wieder an den Kaſſationshof zu⸗ rückverwieſen. Die Berufung wurde zwar abge⸗ lehnt, das Urteil wieder aufgehoben und zum Wie⸗ deraufnahmeverfahren an das Schwurgericht zu Pe⸗ rugia verwieſen. Es beſteht durchaus die Möglichkeit, daß dieſe Inſtanz dem Volksempfinden des ſüdlichen Italien, das in Fällen von Familienrache einen anderen Maßſtab anlegt, als bei anderen Delikten, näher⸗ kommen und eine Milderung der hohen Freiheits⸗ ſtrafen eintreten laſſen wird. Auf den entgültigen Ausgang dieſes Prozeſſes wartet man mit größter Spannung. * — Helene Orzolek, genannt die„rote Helene“, Amerikas jüngſte Banditin, macht nach längerer Pauſe wieder einmal von ſich reden. Helene, die erſt 19 Jahre zählt, ſteht in dem traurigen Ruhm, die erſte und jüngſte wegen Raubüberfällen beſtrafte Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Ber Jag uon Cexajeuo Heute vor 20 Jahren fielen die verhängnisvollen Schüſſe von Serajewo, die den Auftakt zum großen Völkerringen von 1914—1948 bildeten. Unſer Bild erinnert an dieſen ſchwarzen Tag: Erzherzog Franz Ferdinond und ſeine Gattin verlaſſen das Rathaus von Serajewo, um das Auto zu beſteigen, in dem ſie wenige Minuten ſpäter von den Schüſſen des Attentäters ereilt wurden. Verbrecherin zu ſein. Das Mäochen, das ſeine El⸗ tern in früheſter Kindheit verlor und jahrelang vagabundierend vom Atlantiſchen zum Stillen Ozean herumſtreifte, wurde vor einigen Jahren durch ihre tollkühnen Ueberfälle, die ſie allein ausführte, zu einer notoriſchen Berühmtheit der amerikaniſchen Unterwelt. Helene, die ſich außer ihrem feuerroten Bubikopf durch auffallende Regelmäßigkeit ihrer Ge⸗ ſichtszüge und eine vollendete Figur auszeichnet, ver⸗ legte ſich auf das Spezialgebiet der Ueberfälle auf parkende Liebespärchen im Neuyorker Zentralpark. In Männerhoſen, mit einer Geſichtsmaske und dem Revolver in der Hand tauchte ſie zu mitternächtlicher MadcenHEAHclexinnen als Monnen Aufsehen erregende Ermittlungen der englischen Polizei — Marſeille, im Juni. Auf Grund einer Rückfrage der Marſeiller Poli⸗ zei bei den engliſchen Behörden iſt man einer my⸗ ſteriöſen Mädchenhändler⸗Bande auf die Spur gekommen. In größerem Umfang ſind junge Mädchen von England, Bel⸗ gien, Deutſchland, Polen, Italien und Frankreich unter raffinierten Methoden— teils mit, teils gegen ihren Willen— in den weißen Skla⸗ venhandel eingereiht worden. Die Drahtzieherinnen waren dabei zwei Frauen, die als Nonnen ver⸗ kleidet, die Transporte ſelbſt überwachten und als angebliche Leiterinnen eines Erziehungsinſti⸗ tutes anſtandslos alle Abſperrungen und Kontroll⸗ ſtationen der Polizei paſſierten. Wenn die weißen Sklavenhändlerinnen in jüng⸗ ſter Zeit infolge der Wirtſchaftsnot in vielen euro⸗ päiſchen Ländern kaum mehr Gewaltmittel anwen⸗ den mußten, um genügend Menſchenmaterial an die Hand zu bekommen, ſo boten doch die ſtrenger gewor⸗ denen Polizeikontrollen oft kaum zu überwindende Hinderniſſe. Wie früher wurden die Mädchen als Tänzerinnen oder Hausangeſtellte, oft aber auch unter glatter Nennung ihres künftigen Berufes angeworben. Man ſchärfte ihnen jedoch ein, daß ſie nur als Schülerinnen der„Eſperance Fini⸗ ſhing School for Girls“ auftreten dürften, und als ſolche einen kurzen Aufenthalt in Südfrankreich auf Stunde im dunklen Park auf, wo ſie die ſelig ent⸗ rückten, manchmal auch unter alkoholiſchem Einfluß ſtehenden verliebten Paare zur Wirklichkeit zurück⸗ rief. Mit vorgehaltenem Revolver zwang ſie die Inſaſſen der Autos, ihr Bargeld und Wertſachen aus⸗ zuliefern. Das Unglaubliche aber war, daß die Be⸗ ſtohlenen es meiſt gar nicht der Mühe wert hielten, Anzeige zu erſtatten, beſonders dann, wenn irgendein verheirateter Börſianer mit einer kleinen Freundin auf Abwegen wandelte. Helene hatte für ſolche„un⸗ gleichen“ Paare einen ſicheren Inſtinkt und trieb ihr Unweſen ſo lange, bis ſie eines Tages an die falſche Adreſſe kam und verhaſtet wurde. Bei dieſer Ge⸗ „ihrem eigenen Gut“ nähmen, um dann eine Mittel⸗ meerreiſe anzutreten. Nach einem ganz beſtimmten Verteilungsſchema, das ſich nach der vorliegeenden Nachfrage aus den einzelnen Länder richtete und auf Haarfarbe, Typ und Raſſenzugehörigkeit bezug nahm, wurden dann die Mädchen auf die einzelnen berüchtigten Häuſer verteilt, indem man ſie mit Ausflüglerinnen⸗ billetts und teilweiſe mit Schülerkarten nach Algier und Marokko, ja, ſelbſt bis nach Südamerika ſchickte. Der Marſeiller Polizei waren durch nord⸗ afrikaniſche Spitzel Mitteilungen über weiße Frauen⸗ transporte zugegangen, die man ſich erſt gar nicht er⸗ klären konnte, bis eines der Mädchen, eine„Schũü⸗ lerin“ alſo, durchging und der Polizei die fehlenden Informationen zuleitete. Die engliſche Polizei hat beſtätigt, daß die Schule gar nicht beſteht, daß von einer Schülerinnenreiſe nach einer anderen Anſtalt nichts bekannt ſei, mithin alle Angaben grundſätzlich falſch ſind. Die Mar⸗ ſeiller Polizei verſuchte nun zuzugreifen, kam aber zu ſpät, denn die„Nonnen“ hatten mit ihren reſtlichen Zöglingen mit unbekanntem Ziel eine Reiſe angetreten. Ob noch als Nonnen und nach dem alten Trick, iſt vorerſt unbekannt. Die europäiſchen Behörden bemühen ſich, die gefährlichen Frauen aufzuſpüren und ihrem Treiben Einhalt zu bieten. 28 Nell, immer noch ganz dumm und ſehr gehorſam, macht kehrt und geht und bringt das Waſſer. Aber als ſie wieder vor der Dame ſteht und die das Glas nimmt und nur nickt und nicht einmal danke ſagt, da packt's Nell plötzlich und ſie kann nicht mehr anders:„Ich bin nämlich Frau Horn,“ bemerkte ſie mit grober und plumper Betonung und ſteht ſo ein bißchen breitbeinig und albern da und wartet, was geſchieht. Aber was ſoll geſchehen? Die blonde Dame lacht amüſiert auf und ſetzt das Glas ab und wirft einen ſchiefen, abſchätzenden— ach und auch aburteilenden Blick auf Nell:„So, Sie ſind Frau Horn.. Sieh mal an... Da hat man Sie ja unterſchlagen Ei, ei, Höruchen...“ Und ein ſpöttiſcher Blick geht zu Franz hin, der puterrot daſteht und ſeine Schere wie beſeſſen im Kreiſe dreht, und dann noch einer— ah, ein abſcheulicher Blick, ſo ganz langſam, über Nell hin, vom Fuß bis zum Kopf, über die geſtopften Strümpfe und die gefärbten Schuhe, über das ver⸗ ſchwitzte Kleid und das vermurkſte Krägelchen und n zu den ſträhnigen Haaren, die einer Friſeursfrau weiß der Himmel keine Ehre machen. AUnd dann fällt kein Wort mehr. Und Nell guckt ius Leere, und die Dame betrachtet ihre Hände, und ranz onduliert ſtill weiter. Warum geht Nell denn nicht? Warum ſteht ſie denn da und wartet? Worauf wartet ſie denn? Ach, das weiß Nell ſelber nicht. Sie hat gedacht es paſſiert jetzt was, und nun iſt gar nichts paſſiert, und das iſt viel ſchlimmer „Nu geh endlich...“ fährt Franz ſie ſchließlich an. Er ziſcht es nur ſo heraus und Nell kommt wie⸗ der zu ſich. Gott ſei Dank, Franz iſt wenigſtens wütend. Mit Franz gibts nachher noch was. Da geht Nell. Und wäſcht ſich aus Trotz nicht ein⸗ mal erſt die Hände, ehe ſie die Dame zum Kopfwaſchen ans Becken bittet, nein, gerade ſo, wie ſie von der Straße hereingekommen iſt, ſo bleibt ſie und hängt ſich nur eine Schürze um. Und dann geht der Tag weiter wie immer. Ja wirklich. Auch beim Eſſen geſchieht nichts. Franz hockt hinter der Mittagzeitung und lieſt und ſtopft mit der anderen Hand ſein Eſſen hinein, und ſteht dann gleich auf und geht vor die Tür und quatſcht mit dem Nachbar. Und Nell räumt ab nud macht den Damenſalon ein bißchen ſauber und hockt dann am Fenſter. Und nach drei muß ſie zu Frau Beer, und Franz hat die Melitta vor, und wie Nell wieder⸗ kommt, iſt eine zum Färben da, und Nell muß die ganze Schmiererei wegräumen, und ſechs wirds, und ſieben, und halb acht, und gegen acht ſchließt Franz endlich hinter der letzten Kundin ab. Jetzt! denkt Nell und wappnet ſich mit viel Haß und viel Empörung und hat eine ganze Rede auf der Zunge, die ſie loslaſſen wird wenn er nur kommt. Aber Franz kommt furchtbar lange nicht. Und endlich— Nell hat ſchon das Eſſen auf dem Tiſch— Salat gibts und Bratkartoffeln und Ei— da ſteht er auf einmal wie hingeweht in der Tür, daß Nell nur zuſammenſchrickt und im Moment gar nichts ſagen kann, ſondern nur ſchauen. Und ſchon ſpricht Franz. Nein, er ſpricht nicht, er brüllt:„Unterſteh dich, noch mal ſo in meinen La⸗ den zu kommen,“ ſchreit Franz und hat ein ganz fremdes, wutverzerrtes Geſicht,„das ganze Geſchäft ruinierſte mir mit deinen dummen Manieren, und denkſte vielleicht, ich ſchufte hier und halte mich gut mit den Damen, damit du reinkommen und ſie mir der Reihe nach beleidigen kannſt. Man iſt ja vor nichts mehr ſicher bei dir! Man iſt a blamiert bis auf die Knochen mit ſo'ner Fraul Un jetzt kein Wort mehr! Mach dein'n Außendienſt und mich laß das andere machen, verſtehſte? Und en Lehrmädchen nehm ick mir jetzt, eine, die die Kunden beſſer zu neh⸗ men weiß wie du. Und erſt, wenn du gelernſt haſt, dich richtig anzuziehen und zu benehmen— denn kannſte hier wieder mit helſen, verſtehſtes Aber wer weiß, wann das iſt— bei deine lange Leitung...“ Knall, die Tür zu und raus. Bumm, die Laden⸗ tür auf und zu und die Straße lang und ins Kaffee Tielebein. Ja, gerade ins Kaffee Tielebein, wo die Hanſemann um dieſe Zeit ſo oft ſitzt, und jetzt'nen Kognak her, und hols der Teufel, dieſe verfluchte Ge⸗ ſchichte mit Nell.. Franz alſo iſt raus und weg. Nell weiß genau wohin— auch wenn ſie nicht die Straße entlang ſeine Schritte hörte, die ebenſo aufgeregt klingen wie ſeine Stimme. Und Nell ſteht da und ſtarrt auf die Stelle, wo Franz ſtand, und denkt: Wo bin ich denn, ich bin blöd, was ſteh ich denn hier? Nie mehr in den Laden, hat Franz geſagt. Nich mehr in'n Laden! Wohin denn— ach Franz— wohin denn, wieſo denn auf einmal ſo— Franz— was hab ich denn getan— Franz, warum denn auf einmal ſo— kannſt du denn nicht fühlen, warum das mit der Dame— nein— Franz iſt ja froh, wenn er endlich'nen Grund hat, mich loszuwerden— Franz hat ja bloß drauf ge⸗ wartet, daß ers mir mal ſo richtig geben kann— ach Franz, jetzt is es ſoweit— geſchlagen haſte mich— ja, ja— ins Geſicht geſchlagen— nein, viel ſchlimmer — dahin, gerade dahin, wo ich ſowas wie'n Herz hatte, Franz, da haſte hingeſchlagen, du Viech du— ja. Und jetzt— jetzt gehſte und trinkſt dir eins und morgen tut dir alles leid oder— nein, nichts tut dir leid, diesmal nicht— ſchon lange nicht. „Raus hier!“ ſagt Nell auf einmal ganz laut. Und nach einer Weile noch einmal, ſanatiſch und 8 und wie betrunken:„Raus hier.. bloß raus hier!“ Und ſtürzt zum Schrank und reißt ihre paar Fetzen heraus, ein bißchen Wäſche und Zeugs, und ein altes Bild von Franz iſt auch mit drunter, jetzt nur weg, ehe der Mut zum Weglaufen zerbricht und zerfließt! Nell packt mit zitternden Händen. Ach, den Kof⸗ ſer— mit dem war ſie früher mal mit Franz auf Wochenend— und jetzt— aber wenn ſchon! Und dann noch ein Griff in die Geldkaſſette und ein haſtig geſchriebener Zettel:„Ich geh' und komm nicht wie⸗ der, ſuch mich gar nicht erſt. Nell“— und dann ſtürmt ſie die Straße entlang, mit dem ſchweren Koffer in der einen und der Werkzeugmappe in der andern Hand. Wohin jetzt? Es iſt neun. Die Eltern ſitzen jetzt am Radio... Dahin vielleicht? Nee— lieber ins Waſſer, als jetzt Mutters Geſicht ſehen und Vaters Predigten hören, und überhaupt— man hat ſich nicht mehr geſprochen ſeit damals. Aber zu wem dann? Ins Hoſpiz? Oder irgendwo beliebig ein Zimmer nehmen? legenheit legte ſie ein volles Geſtändnis ab, was ihr eine mehrjährige Freiheitsſtrafe einbrachte. Nun kommt die Kunde von einer erneuten Flucht oͤer ſchönen Gangſterin aus dem Frauenzuchfhans von Sherborn. Es iſt bereits der dritte Fluchtver⸗ ſuch der roten Brigantin im Laufe der letzten ſechs Monate. Die erſten beiden Male wurde ſie wieder eingefangen und unter ſtrengere Bewachung geſtellt. Diesmal iſt es ihr trotz aller erdenklichen Vor⸗ ſichtsmaßnahmen geglückt, zu entkommen. Sie befand ſich in Einzelhaft und war im vierten Stockwerk des Gebäudes untergebracht. Wie es ihr gelungen iſt, ins Freie zu gelangen, iſt den Behörden heute noch ein Rätſel, da die Gitterſtäbe des Fenſters vollkommen intakt geblieben ſind. Die Direktion des Zuchthauſes vermutet, daß die„rote Helene“ entweder Helfershelfer innerhalb der Strafanſtalt gehabt, oder ihre Wächter hypnoti⸗ ſiert hat, da man dem Mädchen ungewöhnliche Fähigkeiten, beſonders ſuggeſtive Kräfte, zuſchreibt. Anders will man ſich ihr plötzliches Verſchwinden nicht erklären können. Auf die Ergreifung der toll⸗ kühnen Verbrecherin iſt eine hohe Belohnung aus⸗ geſetzt worden. * — Einer von Englands jüngſten Fliegern, Ge⸗ rald Royle aus London, 16 Jahre alt, iſt bei einem Flugzeugunglück in der Nähe des Flugplatzes Sherburn in Norkſhire ums Leben gekommen. Ge⸗ rald Royle war der jüngſte Pilot Englands und ſicher auch einer der jüngſten in der ganzen Welt. Mit 14 Jahren hat er ſein Pilotenexamen gemacht und ſeitdem häufig Flugzeuge verſchiedenſter Typen, darunter auch ein Autogiro geflogen. Das Flug⸗ zeug, mit dem er kurz vor ſeinem Tode fliegen wollte, ſtellte ſich wenige Sekunden nach dem Start auf den Kopf und ſtürzte ab. Beim Aufſchlagen auf den Bo⸗ den explodierte der Brennſtoffbehälter, ſo daß die Maſchine ſofort in Flammen gehüllt war. Bevor Hilfe zur Stelle ſein konnte, verbrannte der Junge unter den Trümmern des Flugzeuges. Daß der Junge beim Manövrieren einen Fehler gemacht haben könnte, hält man für ziemlich ausgeſchloſſen, da er bereits ſehr ſchwierig bedienende Maſchinen mit großer Geſchicklichkeit geflogen hatte. Vielmehr iſt eine Unregelmäßigkeit am Motor als Urſache des Abſturzes anzunehmen. Dieſer tödlich verlaufene Unfall des jüngſten engliſchen Fliegers hat in der Oeffentlichkeit erneut Proteſtſtürme dagegen entfacht, daß ſich die engliſchen Luftfahrtbehörden bisher noch nicht dazu entſchloſſen haben, eine Mindeſtalters⸗ grenze für die Ablegung von Pilotenexamen feſtzu⸗ ſetzen. Es iſt dies nicht das erſte Mal, daß durch jugendliche Flieger Unfälle verurſacht worden ſind. Bauernfleiß⸗ puddingpulver aus deutſchen Rohſtoffen in r dewährter Oetker⸗Aualitätit 2 9 Vanie- n. Manbel-Seſchmad-1 Pücchens pfu. Nein. Zunächſt mal zur Krüger. Und da in Ruhe überlegen. Und jetzt nur keinen Quatſch machen. Jetzt die Gedanken zuſammenhalten und ſehen, ob man Arbeit findet, Arbeit, Arbeit, um drüberweg⸗ zukommen. Eine halbe Stunde ſpäter ſteht Nell erſchöpft und totenblaß bei Frieda Krüger im Zimmer. Auch Fräulein Friedas Freund, der Heinrich Barth, iſt da. „Ja, da bin ich alſo doch...“, ſagt Nell und ver⸗ ſucht ein kleines Lachen zuſtande zu bringen. Aber das Lachen reißt ab wie ein überſpanntes Gummi⸗ band, und Nell tut ein paar torkelnde Schritte vor⸗ wärts, und dann ſind plötzlich die zwei Geſichter vor ihr rieſengroß, und dann ſind ſie plötzlich weg, und es iſt dunkel, und die Luft dreht ſich wie ein Kreiſel, oder iſt's Nell, die ſich dreht oder— ach Franz Nell ſinkt zuſammen wie eine kleine Flamme, die verlöſcht, und liegt nun am Boden dicht neben ihrem Koffer, und die zwei beugen ſich über ſie, ſehen die tiefſchwarzen Ringe unter ihren Augen und ſehen einander an:„Knapp ein Jahr verheiratet...“, ſagt die Krüger, und nach einer Weile:„Verdammt noch eins— was wird nu jetzt mit dem Kind da?“ Neunzehntes Kapitel Ja, was jetzt? Aber die Krüger hat ſich geirrt, wenn ſie denkt, Nell legt nun die Hände in den Schoß und wartet, was geſchieht. So iſt Nell nicht. Zwar liegt ſie am ganzen nächſten Tag zuſammengeringelt wie ein kleiner Igel in dem großen Bett von Fräu⸗ lein Frieda und tut kaum die Augen auf, obwohl unten die Rheinſtraße abſcheulich lärmt und an ſchla⸗ fen nicht zu denken iſt— aber Nell liegt ja auch keineswegs zum Schlafen im Bett. Sondern ſie denkt und denkt und rechnet und überlegt, und am Abend, wie die Krüger auf eine kurze Freiſtunde nach Hauſe kommt, findet ſie Nell angezogen und ganz friſch vor, undNell ſagt:„Ich geh jetzt zu Franz, ich muß mit ihm reden.“ Und Nell geht tatſächlich. Den gleichen Weg, den ſie ſich geſtern mit ihrem ſchweren Koffer und be⸗ laden mit Kummer geſchleppt hat, geht ſie heute lang⸗ ſam und mit einer ſonderbaren Ruhe zurück. Sie hat ein Gefühl, als lägen Jahre zwiſchen geſtern und heute, und wenn ſie ſich Franz' Geſicht vorzuſtellen verſucht, dann taucht immer eins auf, das ſie früher, lange vor ihrer Heirat, ſo oft an ihm geſehen hat und ſpäter nie wieder. Fortſetzung folgt. * aung 3 33 1 3 — ——— EE———— den de; in au an re: bei Pe es Aus Baden Die Beſeitigung der Funglehrernot * Karlsruhe, 28. Juni. Aus einer Unterredung mit dem badiſchen Unterrichtsminiſter Dr. Wacker geht hervor, daß im Bereich der Volks⸗ und Fortbil⸗ dungsſchulen zur Zeit ſämtliche zur Verfügung ſtehende Junglehrer als Lehrer voll verant⸗ wortlich verwendet ſind, wobei die jüngſten Jahrgänge der Anwärter allerdings nur beſonders bemeſſene Vergütungen beziehen, die aber den Le⸗ bensunterhalt ermöglichen. Seit März 1933 wurden darnach im ganzen über 500 Schulamtsbewerber der jüngſten Jahrgänge in Arbeit und Brot gebracht. Die Mittel wurden genommen aus den Erſparnisbeiträ⸗ gen infolge Nichtbeſetzung von Beförderungsſtellen, aus der Zurückziehung von haushaltmäßigen wider⸗ ruflichen Dienſtzubagen und aus den Erſparnisbe⸗ trägen, die ſich aus der Anwendung des Geſetzes vom 17. 7. 1933 über die vorzeitige Zurruheſetzung der über 58 Jahre alten Beamten ergaben. Dieſe Mittel reichten weiter aus, um ſämliche Schulpraktikanten und Schulamtsbewerber, die durch Heirat eine Fa⸗ milie gründeten, in volle Bezahlung nach der Ver⸗ gütungsordnung zu überführen. Peter- und Paul-Schießen in Bretten * Bretten, 28. Juni. Bretten ſteht im Zeichen einer großen Feſtvorbereitung. Das alljährlich ſtatt⸗ findende Peter⸗und⸗ Paul⸗Schießen ſoll erſtmals unter Würdigung ſeiner hiſtoriſchen Grund⸗ lagen in Form eines dreitägigen Feſtes begangen werden. Den Höhepunkt wird am 1. Juli ein hiſtori⸗ ſches Volks⸗ und Schauſtück, auf dem Brettener Marktplatz bilden. Ein Feſt und eine Handlung, die genau dem Charakter unſeres Stadtbildes und ſeiner Geſchichte zuſtimmt, wird uns Tradition und Quellen des heimatlichen Volkstums ſamt ſeiner Geſchichte vermitteln in einer Form, die wir nur in kleinem Maße vor Jahren erlebt und aufzurichten verſucht haben. Dieſe Heimatveranſtaltung wird weit über die Grenzen unſerer Stadt Intereſſe beanſpruchen. * Karlsruhe, 28. Juni. Dr. Franz Steppuhn hier wurde in dankbarer Erinnerung an ſeine Be⸗ teiligung an den Kämpfen im Ruhrgebiet gegen Spartakus im Jahre 1920, bei denen er ſchwer ver⸗ wundet wurde und ſeine Tätigkeit während der Rheinland⸗Beſetzung der Schlageter⸗Schild verliehen. * Mudan, 27. Juni. Im Alter von 94 Jahren iſt der älteſte Einwohner, Wagnermeiſter und Kir⸗ chengemeinderat Albin Noe, geſtorben. Bis in ſein höchſtes Greiſenalter war Noe außerordentlich rüſtig, doch ſtellten ſich in letzter Zeit ſchwere Atembeſchwer⸗ den bei ihm ein. * Ittlingen, 26. Juni. konnten am Sonn⸗ tag Gemeinderechner a. D. Philipp Ebert und Frau Marie geb. Seyfert das Feſt der golde⸗ nen Hochzeit begehen. Das Jubelpaar befindet ſich noch in beſter Geſundheit. Zahlreiche Glück⸗ wünſche bewieſen die Beliebtheit des Paares. Brief aus ü. Mosbach, 27. Juni. Seit einigen Tagen iſt im Stadtbild Mos⸗ bachs eine bemerkenswerte Neuerung zu verzeichnen. Wenn man vom Bahnhofe kommend ſeine Schritte zur Stadt lenkt, erblickt man rechter Hand am Garten des ſtaatlichen Forſtamts eine große Holztafel, die den Stadtplan von Mosbach darſtellt. Das Ganze iſt in einer freund⸗ lichen Oelfarbe gehalten und zeigt ſehr überſichtlich das Stadtinnere mit ſeinen verſchiedenen wichtigen Gebäuden und Sehenswürdigkeiten. Darüber hin⸗ aus kann man ſich an den verſchiedenen Himmels⸗ richtungen bis gegen Nüſtenbach, Hardhof, Bergfeld⸗ ſiedlung, Neckarelz uſw. orientieren. Dieſe Neuerung iſt ſehr zu begrüßen und bietet vor allem den Fremden eine tadelloſe Ueberſicht über das Stadt⸗ gebiet. Neben dem Plan ſind noch Abteilungen, die unter Glasverſchluß ſtehen, eingelaſſen. Dieſe die⸗ nen zur Aufnahme und Ausſtellung von ſtädtiſchen Bildern. Die Betriebsleiterſtelle beim Städtiſchen Elektri⸗ zitätswerk wurde dem Elektroingenieur Kurt Gam⸗ ber aus Nußloch bei Heidelberg übertragen.— Zu den Koſten der Herſtellung der Kanaliſation in der Frondbrunnengaſſe ſollen die Anlieger nach den beſtehenden Grundſätzen ſeitens der Stadt heran⸗ gezogen werden.— Zugmeiſter a. D. Heinrich We⸗ ber feierte ſeinen 70. Geburtstag. Desgleichen beging Fräulein Roſine Leiblein im Kreisaltersheim ihren 82. Geburtstag.— Der zweitälteſte Sohn Alfred des Oberſteuerinſpektors Wohlfahrt, der lange Jahre hier wohnhaft war, iſt bei einem Auto⸗ kundenfälſchung und anderen Delikten Angeſtellte der, Landauer Kolonfalwarengxoß⸗ handlung H. — —— 8 — 9 7 — 2 110 0 4 N 1* 23 Neue ESüdweftdeniſche U 6. Seite/ Nummer 289 Zeitung/ Wirtag⸗Ansgabe Kniebis-Paßweg wird Rulceſohr Der wichtige Gebirgsübergang im Gebiet Renchtal-Freudenſtadt r. Freudenſtadt, 28. Juni. Im Verlauf der Neuordnung der Straßenver⸗ hältniſſe auf deutſchem Boden wird auch, wie zuver⸗ läſſig mitgeteilt wird, die wichtige Weſtoſtverbindung quer über den Schwarzwald, vom Oberrhein bei Kehl⸗Straßburg nach Württemberg in Richtung Freu⸗ denſtadt⸗Neckar die große Paßſtraße über den 980 Meter hohen Gebirgsſtock des Kniebis in die Betreuung des Reiches übergeführt werden. Es handelt ſich um die früher viel beachtete Verbindung, die dem Renchtal folgend, in Bad Gries⸗ bach bis hart, mit nur vier Kilometer Luftlinie Ab⸗ ſtand, an den Kniebiskamm heranführt, dann in künſtlicher Traſſenverlängerung auf rund acht Kilo⸗ meter, die Höhe gewinnt, bei der Alexanderſchanze vom badiſchen ins ſchwäbiſche Gebiet wechſelt und mäßig anfallend nach 12 Kilometer Länge in Freu⸗ denſtadt mündet. Die Geſamtlänge des Straßen⸗ zuges hier über das Gebirge beträgt, gerechnet von der Rheinebene bis hinüber nach Freudenſtadt rund 50 Kilometer. Die Steigung von Weſten vom Rhein⸗ tal her beträgt rund 900 Meter, von Oſten aus der Richtung Freudenſtadt rund 2000 Meter. Der ſcharfe Anſtieg auf der Weſtrampe von Bad Griesbach her weiſt ſtreckenweiſe erhebliche Steigungen von 11 und mehr Prozent auf. Das Weſtſtück der Straße geht als reine Tal⸗ ſtraße von Renchen und Appenweier nach Oberkirch, dem eigentlichen Taleingang, bekannt auch als eine der guten badͤiſchen Weinlagen. Durch die Talenge von Hubacker geht es in das offenere Becken von Oppenau, wo öſtlich die alte Kniebisſtraße, die ſoge⸗ nannte Roßbühlſtraße abzweigt, während die Haupt⸗ kniebisroute dem Haupttal der Rench folgt über Ibach nach Bad Peterstal, kurz vorher den wichtigen Uebergang vom Kinzigtal aus Zell am Hermers⸗ bach aufnehmend. Die eigentliche Steigungsſtrecke beginnt in Bad Peterstal, biegt oberhalb des Bad⸗ ausganges oſtwärts nach Bad Griesbach an und hält dann die Hauptrichtung Oſt, mit einer nördlichen Abwinkelung in Alexanderſchanze, nach Freuden⸗ ſtadt bei. Mit der Uebernahme dieſes Gebirgsüberganges, der infolge ſeiner landſchaftlichen Schönheiten und ſeiner herrlichen Hochlagen die weiteſte Beachtung verdient, außerdem die kürzeſte Verbindung vom Rhein zum Neckar, von Straßburg⸗Kehl nach Stuttgart darſtellt, vereinigen ſich manche Wünſche des Rench⸗ gebiets hinſichtlich einer beſſeren Pflege dieſes Stra⸗ ßenzuges, Schaffung einer dauerhafteren Decke, Aus⸗ weitung und Streckung der Kurven und, ſo weit möglich, auch Ausgleich der ſtarken Steigungsſtrek⸗ ken. Für das notleidende hintere Renchgebiet mit ſeinen ausgezeichneten Stahlbädern, ein Gebiet, das vor dem Krieg ein Hauptziel des Verkehrs mit Straßburg war, wird dieſe Straßenübernahme zwer⸗ fellos einen bedeutſamen Auftrieb geben können, vorausgeſetzt, daß man im Renchgebiet ſeine eigene Verkehrseinheit und Geſchloſſenheit erkennt und aus der vor einem Jahr ausgebauten Renchtalbahn und der kommenden Reichsübernahme der Kniebisſtraße den entſprechenden praktiſchen Nutzen, der auch das Moment der winterlichen Offenhaltung nicht über⸗ ſehen darf, zu ziehen gewillt ſein wird. —————— Meineide um Auslandszucker Neun Perſonen unter Meineidsanklage vor dem Landauer Schwurgericht * Landau, 27. Juni. Unter dem Vorſitz von Land⸗ gerichtsdirektox von Nidda begann am Dienstag vor⸗ mittag vor dem Landauer Schwurgericht die Ver⸗ handlung gegen neun wegen Meineids, Ur⸗ angeklagte Scharff& S ohn. Dieſe Firma war in ein Zuckerſteuerhinterziehungsverfahren ner⸗ wickelt, in deſſen Zuſammenhang der Geſchäftsführer Adam Fuhr und andere leitende Angeſtellte verhaf⸗ tet worden waren. Fuhr, der Hauptſchuldige, hat ſich, wie bekannt, während der Unterſuchungshaft im Landgerichtsgefängnis erhängt. Angeklagt ſind der 1884 geb. Gottlieb Renzow aus Landau wegen zweier Verbrechen des Meineids, der 1904 geb. Dr. Karl Hochdörfer aus Landau wegen eines Verbrechens des Meineids und eines Ver⸗ brechens der erſchwerten Urkundenfälſchung, der 1904 Mosbach unfall in der Nähe von Berlin töoölich verunglückt. Der Verſtorbene hatte eine leitende Stelle in Berlin und war ſeit 6 Wochen verheiratet. geb. Georg Eckert aus Landau und die 1897 geb. Frau Katharina Berger aus Landau wegen je eines Ver⸗ brechens des Meineids, der 1902 geb. Hugo Spies aus Landau wegen eines Verbrechens des Meineids und eines Verbrechens der erſchwerten Urkundenfälſchung, der 1889 geh, Lorenz Roth und der 1907 geb. Johann Mattinger, beide aus Landau, ſowie der 1901 geb. Jakob Heupel aus Dammheim wegen je eines Ver⸗ brechens des Meineids, die 1909 geb. Frau Lieſel Eckart wegen zweier Verbrechen des Meineids. Der erſte Verhandlungstag vor dem Schwur⸗ gericht war mit der Vernehmung eines Teils der Angeklagten ausgefüllt. Das Gericht nahm, um eine Ueberprüfung des ungeheuren Prozeßſtoffes zu ermöglichen, die Fälle in zeitlicher Reihenfolge vor. Die Prozeßgeſchichte ſelbſt führt bis 1980 zurück. Im Jahre 1930 kam eine Zollerhöhung für Muslandszucker, mit der die Firma nicht ge⸗ rechnet hatte. Einige Tage vor dem 1. April, an dem die Zollerhöhung eingetreten war, wurde noch eine große Menge Zucker aus Holland abberufen, der jedoch einige Stunden zu ſpät an die deutſche Grenze kam und ſo den ſpekulativen Kauf der Firma ſehl⸗ gehen ließ. Für den eingeführten Zucker wurde der erhöhte Zoll verlangt. Es war ein Betrag von 3 500 Mark mehr zu bezahlen. Die Firma Scharff ſuchte nun unter allen möglichen Bedingungen eine Be⸗ freiung von dieſer Zollerhöhung zu erreichen und machte verſchiedene Eingaben an die Behörden. Die Geſuche wurden jedoch abgelehnt. Durch Vermittlung von früheren Reichstagsabgeordneten gelang es, das Reichsfinanzminiſterium 1932 zu beſtimmen, die Mehrzahlung niederzuſchlagen. Dabei wurde der Firma eine Auflage gemacht, Unterlagen dafür her⸗ beizubringen, daß die Verkäufe dieſes Zuckers an die Kundſchaft vor der Zollerhöhung erfolgt ſeien. Zu dieſem Zweckfälſchte nun die Firma Scharff Ver⸗ kaufsbeſtätigungen von einigen Firmen, an die angeblich der Zucker verkauft werden ſollte.— Aus dieſem Vorgehen reſultiert die Anklage gegen zwei Angeſtellte, die wegen Urkundenfälſchung an⸗ geklagt waren. Es wurden mehrere Strafverfahren durchgeführt, in denen die Angeklagten Meineide lei⸗ ſteten. Die Angeklagten beſtritten bis jetzt, bewußt und abſichtlich falſche Ausſagen gemacht zu haben * Zweibrücken, 28. Juni. Wie wir aus unterrich⸗ teter Quelle erſahren, iſt in Zuſammenarbeit mit der Staatsanwaltſchaft, dem Finnanzamt und der Zoll⸗ fahndungsſtelle Ludwigshafen von den geſchmuggel⸗ ten Deviſen des deswegen verhafteten Direktors Mehl einen Betrag von 160 000 Mark beſchlag⸗ nahmt worden. Es handelt ſich vornehmlich um auslänbiſche Wertpapiere, die der Inhaftierte ein⸗ geſchumggelt hatte. Donnerstag, 28. Juni 1934 Aus der Pfalz Fungvolk überbringt Saar-Botſchaft * Zweibrücken, 27. Juni. Die Staffel des Jungvolks, die eine große Treuekund⸗ gebung für das Saargebiet darſtellt und die in Frankfurt ihren Ausgang nimmt, nahm in Zweibrücken ihren Beginn. Nach Anſprachen des Jungbannführers und des Stammführers lief die Staffel ab. In Frankfurt werden fünf Urkunden der Saarjugend überreicht werden. Anſchließend folgte der Abmarſch der ſämtlichen Formationen Zweibrückens zu einer Sonnwendfeier. In der Stadt Kaiſerslautern traf die Staffel um 11.34 Uhr nachts ein. Das Jungvolk war zum Empfang der Kameraden aus der Südweſtpfalz voll⸗ ſtändig angetreten und eine große Zuſchauer⸗ menge hatte ſich auf dem Stiftplatz eingefunden. Mit dem Lied der Jugend nahm die Kundgebung gegen zwölf Uhr ihr Ende. Dann ſetzte ſich die Staffel weiter in Richtung auf Kirchheimbolanden in Bewegung. Provokateure am Werk * Speyer, 28. Juni. In Speyer wurden Flug⸗ blätter verteilt, die ein gehäſſiges Gedicht gegen katholiſche Prieſter enthalten. Die Gauleitung Rheinpfalz hat eine Belohnung für die Ermittlung der Täter dieſes Machwerks aufgeſetzt, das allem Anſchein nach von provokatoriſcher Seite ſtammt. Neue Landkraſwwoſtlinie für die Noroͤpfalz * Speyer, 27. Juni. Der Oberpoſtdirektion wurde inzwiſchen vom Verkehrsminiſterium die Genehmi⸗ gung zur Eröffnung einer neuen Land⸗ kraftpoſtlinie in der äußeren Nordpfalz⸗ ecke erteilt. Dieſe Landkraftpoſt iſt gegend von Kuſel geplant. Sie iſt die 9. pfälziſche Landkraftpoſt und wird ſich auf eine bis jetzt weiteſte Verkehrsſtrecke von insgeſamt rund 70 Kilometern ausdehnen. Dieſe neue Landkraftpoſt wird ihren Weg von Kuſel nördlich bis Oberalben, ſüdweſtlich bis Niederkirchen im Oſtertal über Brücken⸗Eiſe⸗ nach⸗Matzenbach, zurück nach Kuſel nehmen. Berührt werden von ihr dann insgeſamt 26 Orte der Nord⸗ pfalz, in denen aber noch 20 neue Poſtanſtalten er⸗ richtet werden müſſen. Die neue Landkraftpoſt wird in der Nordpfalzecke in rein poſtaliſcher Hin⸗ ſicht weſentliche Verbeſſerungen bringen. Sie för⸗ dert hauptſächlich die Poſtverſorgung der Bevölke⸗ rung und bietet für Reiſende auch einen beſchränkten Gelegenheitsverkehr. Der Termin für die end⸗ gültige Eröffnung iſt bis 1. Auguſt in Ausſicht ge⸗ nommen. Die Inbetriebnahme iſt lediglich noch von der Fertigſtellung des Straßenneubaus zwiſchen Diedelkopf und Oberalben abhängig, der bis 15. Juli beendet ſein ſoll. Mit der Eröffnung dieſer neuen Landkraftpoſt wird dann die Auflaſſung der Pferdeomnibuslinie zwiſchen Steinbach und Glanmünchweiler über Haſchbach und Quirnbach er⸗ folgen. Die neue Linie wird ferner noch weitere kleinere Veränderungen im nordpfälziſchen Land⸗ poſtverkehr nach ſich ziehen, die ſich für die Poſtbe⸗ zieher aber nur von Vorteil erweiſen. bb. Neuſtadt a. d.., 28. Juni. Auf Veranlaſ⸗ ſung des Bezirksamtes Neuſtadt fand hier eine Be⸗ ſprechung von Vertretern aller Gemeinden längs des Haaroͤtgebirges zwiſchen Neuſtadt und Bad Dürkheim ſtatt, die ſich mit einer wirkſamen Be⸗ kämpfung der Wiloſchweinplage befaßte. Die Tiere verurſachen auch neuerdings erhebliche Schäden in Feld und Flur. Sie kommen nachts aus den Waldungen und wagen ſich weit in die Ge⸗ markungen hinaus. Die Beſprechung hatte zum Ergebnis, daß der ganze Haardt⸗Waldrand von Gimmeldingen über Königsbach, Deides⸗ heim bis Wachenheim mit einem ſtarken Drahtzaun verſehen werden ſoll, der in einiger Entfernung im Waldesinnern, und zwar dem Wald⸗ rand ziemlich parallel verlaufen wird. ——— Zuchthaus ſür 7 fachen Heiratsſchwindler * Stuttgart, 28. Juni. Die Große Strafkammer des hieſigen Landgerichts verurteilte den 54jährigen Alfons Uhl von Bad Cannſtatt wegen ſieben⸗ facher Heiratsſchwindleien im Rückfall zu 4% Jahren Zuchthaus und fünfjährigem Ehrver⸗ luſt. Ohne an eine Heirat zu denken, hatte er den Betörten unter Heiratsverſprechen insgeſamt über 10 000 Mk, herauszulocken verſtanden, die er zu Vergnügungsreiſen nach Paris und Berlin ver⸗ ſchleuderte. Unter den Hereingefallenen befinden ſich auch Mädchen aus Karlsruhe und Pforzheim. Für den erheblich vorbeſtraften Angeklagten wurde auch auf Sicherheitsverwahrung erkannt. 3 Wörfel nur 0 pfg.“ Kohlrabigemüſe. P 83 15 19 55 gi·s Fleiſchbrühw ſcheiben und Erprobies Rezeyi (Für 4 perſonen.) zarte Kohlrabi, /2 Liter Fleiſchbrühe aus 405 ürfeln, 2 Eßlöffel(40 g) Butter, 2 Eßlöffel (40 9) Mehl, Salz nach Geſchmack, Zubereitung: Die Kohlrabi ſchälen, waſchen und in dünne Gcheiben ſchneiben. In der Butter das Mehi leicht andünſten, mit der Fleiſc 90 eine glatte, ſämige Soße kochen, die e Priſe Muskatnuß. ohlrabi⸗ in feine Streifen geſchnittenen zarten Blätter ineingeben, nach Salz und Muskatnuß abſchmecken und nun das emüſe auf kleinem Jeuer unter zeitweiligem Amrühren weichkochen. in der Um⸗ 3 83 2850 8 3 Donnerstag, 28. Juni 1934 7. Seite/ Nummer 289 von Cramm ſiegt weiter Der oͤritte Tag in Wimbledon Auch der dritte Tag Her inoffiziellen Weltmeiſterſchaften in Wimbledon war vom Wetter wenig begünſtigt. Schon am frühen Nachmittag überzog ſich der Himmel mit regen⸗ drohendem Gewölk und um 4 Uhr machte ein heftiger Platzregen dem Spielbetrieb ein vorläufiges Ende, gerade in dem Augenblick, als Marielouiſe Horn gegen die Engländerin Noel mit:2,:0 in Führung bag. Vorher hatte Cilly Auſſem⸗Köln mit größter Ueberlegenheit die Britin Turnbull:0,:1 aus dem Rennen geworfen. Das Hauptintereſſe der engliſchen Zuſchauer konzen⸗ trierte ſich auf die Begegnung im Herreneinzel zwiſchen dem deutſchen Meiſter Gottfried von Cramm und dem Neuſeeländer Andrews. In kaum 40 Minuten hatte der Deutſche ſeinen Gegner 611, 6ꝛ4,:4 überſpielt. von Cramm hat ſich mit dieſem haushohen Siege weiter in die Herzen der Zuſchauer geſpielt. Er iſt bereits der erklärte Liebling der Maſſen und man betrachtet ihn heute ſchon neben Auſtin, Perry und dem Amerikaner Wood als einen der Hauptfavoriten. Gelobt wird allgemein ſein überaus elegantes Spiel und ſeine langen Treibſchläge, die auf den Zentimeter genau an die Linie oder an die Ecken gehen. Mit Erſtaunen raunt man ſich auf den Rängen zu, daß der Deutſche an jedem Morgen ſchon vor dem Früh⸗ ſtück Stunden trainiere. Andrews wehrte ſich zwar tapfer ſeiner Haut, doch war er für den Deutſchen kein Gegner. von Cramm trifft nunmehr in der vierten Runde auf den Sieger des Spieles Mateyka— Kirby. Hilde Sperling konnte in ihrem Kampf gegen die Engländerin Chamberlain, die:6,:8 unterlag, nur wenig überzeugen. Zwei alte Riviera⸗Bekannte, die Fran⸗ zöſtn Henrotin und die Italienerin Lucia Valerio, liefer⸗ ten ſich einen hartnäckigen Kampf, den diesmal die Fran⸗ zöſi.3, 674 zu ihren Gunſten entſchied. Im Herreneinzel iſt noch die Niederlage des jungen fronzöſiſchen Davispokalſpielers André Merlin gegen den Auſtralier Hopman mit.7,:6,.6 zu erwähnen. Die Ergebniſſe: Herren⸗Einzel: von Cramm— Andrews:1, 614, 624; Auſtin— Turnbull:1,:4,:3; Quiſt— Rogers:5,:1, :5; Hopman— Merlin 715,:2,:2. Damen⸗Einzel: Auſſem— Turnbull:0,:1; Jowſka— Moß 674,:4; Heeley— Dyſon 62,:2; Yorke— Chavarri 62,:3; Horn— Noel:2,:0(wegen Regens unter⸗ hrochen); Round— Montgomery:0,:1; Goldſchmidt— Thomas:4,:0; Henrotin— Valerio:8,:4; Sperling⸗ Krahwinkel— Chamberlain:4,:6; Mathien— Thomſon 6ꝛ0,:2; Hartigan— Boumgarten:5,:2, Palfrey(USA) Dearman 673, 622; Couquerque— Mombray⸗Green 416, 624,:3; Whittingstall— Scott:0,:5,:1; Howard— Wheateroft:4,:1; Haroͤwick— Morfey 614, 611. Frl. Horn⸗Wiesboden gewann ihren wegen Regen unterbrochenen Kampf gegen die Engländerin Noel leicht 622,:2. In den Abendſtunden begannen noch Henkel⸗ Denker ihren Kampf im Herrendoppel gegen die Belgier de Bormann⸗Lacroix, der nach einem faſt einſtündigen Kampf um den erſten Satz beim Stande 11:11 abgebrochen werden mußte. Zu erwähnen iſt noch, daß der auſtraliſche Titelverteidiger Jack Crawford gegen den Engländer Collins den erſten Satz abgab, dann aber ſicher:6,:2,:0, :1 gewann. Die weiteren Ergebniſſe: Herreneinzel: Lee— Lyſaght :1, 10:8,:5 Crawford— Collins:6,:2,:0,:1. Herren⸗ doppel: Lott⸗Stoeffen— Dinkler⸗Tuckey 614,:2, 22 9 :6, 6 :2, 6 :0, 6 6 S Koopmann⸗Timmer— Gleerup⸗Jacobſen 624, 719, Shields⸗Sharpe— Knottenbelt⸗Leembruggen:4, Dameneinzel: Horn— Noel 62:2, 612; Seriven— Ki :1; Harvey— Pittmann:3,:6,:3; Mellows— Adam⸗ ſon 61,:2; Payot— Chuter 611,:6. Gemiſchtes Doppel: 22 E5 55 2. 0, Deorzejowſka⸗Tloczinſty— Scriven⸗Tuckey:7, 624, 64. Erfolge Mannheimer Kanufahrer Auf der landſchaftlich herrlichen Strecke Beſeringen 5 Mettlach(Saargebiet) fanden am 24. Juni als Abſchluß der Saarwoche die Langſtrecken⸗Gaumeiſterſchaften ſtatt. Die Rennſtrecke betrug für die Damen, ſowie Herren⸗ Altersklaſſe 3 Km., im übrigen 8 Km. bei geſtautem Waſſer. Die Rennen waren meiſt überaus ſcharf. Die am Nach⸗ mittag zunehmende Bewölkung minderte wohl die Hitze, der Wind aber war den Fahrern kein Bundesgenoſſe, ſon⸗ dern erſchwerte die ohnehin harte Arbeit im toten Waſſer recht erheblich. Im Rennen 2, Faltboot⸗Einer für Damen ſiegte zur allgemeinen Ueberraſchung Hilde Becker von der Mann⸗ heimer Kanu⸗Geſellſchaft 1922 mit etwa 5 Län⸗ gen vor Fine Bellmann, Kanu⸗Gilde Saarbrücken. Die Polenmeiſterin Johanna Kemeter, Touring⸗Kajak⸗Klub München, landete mit weiterem großen Abſtand als Dritte. Die Europameiſterin Guſſy Wenzel, Poſtſportperein Frank⸗ furt, gab etwa 500 Meter vor dem Ziel auf. Im Faltboot⸗Einer für Anfänger Abt. 2 blieb Hch. Weißgerber von der Mannheimer Kanu⸗Geſellſchaft 1922 ſicherer Sieger. Das letzte Rennen des Tages war zugleich das ſchönſte und härteſte: Senioren⸗Zweier um die Gau⸗ und Saarmeiſterſchaft. Saarbrücker Kanuklub, Kanu⸗Klub ainz und Poſtſportverein Frankfurt kämpften auf der ganzen Strecke um die Führung, dichtgeſolgt von Mann⸗ heimer Kanu⸗⸗Geſellſchaft(Zahn⸗Kleiber). Auf dem letzten Kilometer ſetzte ſich Mainz endgültig an die Spitze, gefolgt von Saarbrücken und Mannheim, die in packendem Eno⸗ ſpurt um den zweiten Platz kämpften, der ſchließlich von Saarbrücken erſtritten wurde. Die Ergebniſſe: 3000 Meter Einer⸗Faltboot F 1 Damen: 1. Mannheimer Kanu⸗Geſellſchoft 1922 Hilde Becker 16:90,1; 2. Kanu⸗Gilde Sgarbrücken Fine Bellmann 16:45,2; 3. Touring⸗Kajak⸗Klub München Johanng Kemeter. 8000 Meter Einer⸗Faltboot F 1 Anfänger Gruppe 2: 1. Mannheimer Kanu⸗Geſellſchaft 1022 Hch. Weißgerber 40:43,1; 2. Undine Saarlouis F. Pahl 50:39; 3. Kanu⸗Gilde Saarbrücken Auguſt Conrad 51:43. 9 8000 Meter Zweier⸗Faltboot F 2 Senioren: 1. Kanu⸗ Klub Mainz Emmrich⸗Geiß 30:49,4; 2. Saorbrücker Kanu⸗ Klub F. Coall⸗R. Thomas 39:44,1; 3. Mannheimer Kanu⸗ Geſellſchaft Zahn⸗Kleiber 99:45. Deutſche Kat beim internationalen Motor⸗ radrennen in Holland Die Rennen, die am 23. Juni auf dem 17,3 Km. langen „Citeuit von Drente“ bei Aſſen um den„Großen Preis „Beſte unterſtützt wurde. der FJCM“ ausgefahren wurden, geſtalteten ſich zu einem großen Erſolg für die deutſche Motorrabinouſtrie. In der 250⸗cem⸗Klaſſe holte DaW eden erſten Preis, während es in der 350⸗cem⸗Klaſſe Mellmann auf NSu gelang, das mörderiſche Tempo durchzuhalten und ſich an neunter Stelle zu placieren. Einen beſonders erbitterten Kampf lieferte ſich die am ſtärkſten beſetzte 500⸗cem⸗Klaſſe. Obwohl hier der Sieg dem Ausland vorbehalten war, konnte ſich der deutſche Fahrer Soenius auf NSat trotz der großen Kanonen von England und Schweden durch die Zuteilung des 5. Preiſes doch einen bemerkenswerten Achtungserfolg erringen. auch die Abſicht Der vor wenigen Tagen beendete viertägige Deutſch⸗ land⸗Flug des Deutſchen Luftſportverbandes hat einige Tage lang ganz Deutſchland in Atem gehalten. Ueberall auf den Strecken hat die Anteilnahme und Begeiſterung der Bevölkerung ſolche Höhepunkte erreicht, daß die Flieger nicht genug dieſe Tatſache zu rühmen wußten. Es war ja des Deutſchen Luftſportverbandes, den Geiſt der Fliegereitief in das Volkhinein⸗ zutragen, die Maſſen zu begeiſtern und ihnen zu zeigen, was für Deutſchland notwendig iſt: das deutſche Volk muß ein Volk von Fliegern werden. Aber neben dieſem propagandiſtiſchen Zweck hatte dieſer Rieſen⸗ wettbewerb eine andere Aufgabe: die Erziehung des deut⸗ ſchen Fliegers zur Gemeinſchaftsleiſtung, zum Geſchwader⸗ und Verbändefliegen. Alle frü⸗ heren Wettbewerbe hatten einzig und allein unter dem Ge⸗ ſichtspunkt der Einzelleiſtung geſtanden. Jetzt hatte man Verbände zu drei, fünf und ſieben Maſchinen zuſammen⸗ gefaßt und ſie die ganzen Strecken geſchloſſen durchfliegen laſſ en. Am den Aufſtieg zur Gauliga oS Mannheim empfängt J6 Germania-Karlsdorf auf dem Bfot-Plat Am kommenden Sonntag findet auf dem VfR⸗Platze das letzte und für die Lindenhöſer ſo bedeutungsvolle Aufſtiegsſpiel zwiſchen F E Germania Karlsdorf und dem MF C 8 ſtatt. Wird es 08 gelingen, den tüchtigen Mittelbadenern, die in den bisherigen Aufſtiegsſpielen keinen Punkt verloren haben ihre erſte Niederlage beizubringen? Die Karls⸗ dorffer, die unter dem Training des ehemaligen§Vlers Vogel ſtehen, haben durch einen Sieg über Villingen am vergangenen Sonntag als erſter Verein das heißerſehnte Ziel, die Gauliga, erreicht. Zweifellos hat die junge Mannſchaft Großes geleiſtet und wir dürfen mit Recht auf ihr erſtes Auftreten in Mannheim geſpannt ſein. Ihren guten Ruf werden die Karlsdorfer zu beſtätigen wiſſen und alles daran ſetzen, um die Reihe ihrer bisher ſo erfolgreich geweſenen Aufſtiegsſpiele durch einen weite⸗ ren Sieg zu beſchließen, um ſomit als ungeſchlagene Mannſchaft zur höchſten Klaſſe aufzuſteigen. Sollten ſich die Lindenhöfer, wie ſchon ſo oft, nicht noch im letzten Augenblick zuſammenroffen und ſich der Trag⸗ weite des Spieles bewußt werden, ſo dürften ſie für die Karlsdorfer, die von der Kreisliga zur Bezirksliga und im ſelben Jahr zur Gauliga aufgeſtiegen ſind, kein ernſt⸗ hafter Gegner ſein. Der mittelbadiſche Meiſter iſt in allen Mannſchaftsteilen gleich gut beſetzt. Vor einem ſicheren Dorwart ſteht eine harte und ſchlagkräftige Verteidigung, in welcher der rechte Verteidiger etwos hervorragt. Die Läuferreihe, in der der Mittelmann ein beſonderer Könner iſt, ſtellt das Rückgrat der Mannſchaft dar, leiſtet ſie doch im Aufbau und beſonders in der Zerſtörung Großes. Der Sturm iſt mit ſchnellen Außenſtürmern beſetzt, deren Flon⸗ ken von dem ausgezeichneten Innentrio, in welchem der Mittelſtürmer und der Halblinke noch beſonders zu er⸗ wähnen ſind, häufig Verwendung finden. Den Lindenhöfern iſt am kommenden Sonntag die letzte Gelegenheit gegeben, wenigſtens durch ein Unent⸗ ſchieden ſich einen Punktvorſprung vor dem dritten Kandi⸗ daten, dem FC 08 Villingen, zu erringen, welcher genügt, um als zweiter Verein in die Gauligo aufzuſteigen. Die Mannſchaft des Mcc 0s iſt zweifellos durch den Verluſt des eigenen Platzes, der dem Straßenbau zum Opfer ge⸗ fallen iſt, ſehr benachteiligt, und es darf als eine große Leiſtung bezeichnet werden, wenn es G8 gelingen ſollte, unter den obwaltenden Umſtänden die Gauliga zu erkämp⸗ fen. Die Mannheimer haben ſchon oft bewieſen, daß ſie zu kämpfen verſtehen, wenn es gilt. Hoffen wir daher, daß die Mannſchaft den Willen und die Nerven dazu hat, das letzte Hindernis zu nehmen. Wir wünſchen dem Spiel, das als Abſchluß der Spielzeit zu bezeichnen iſt, einen ein⸗ wandfreien und fairen Verlauf ſowie einen tüchtigen Schiedsrichter. Auswahljpiel um den Adolf⸗Hiller⸗Handballpokal Badens Gaumannſchaft ſpielt yrgen Lubwigshafen unentſchieden:9 Die Badener haben es in den Adolf⸗Hitler⸗Pokalſpielen genau ſo ungünſtig getroffen, wie in den Endſpielen um die Deutſche Meiſterſchaft. Auch hier haben wir in der zweiten Runde wohl den ſtärkſten Gegner erhalten. Der Gau Süd⸗ weſt, die Heimat des diesjährigen Deutſchen Meiſters, iſt vielleicht der ſpielſtärkſte überhaupt. Um ſo mehr wird es hier verſtändlich, daß man an verantwortlicher Stelle nach der beſten Vertretung ſucht. Zu dieſem Zweck hatte man am Mittwoch nochmals ein Spiel veranſtaltet, und zwar gegen die Städteelf von Lud⸗ wigshafen. Die Ludwigshafener ſtellten eine überraſchend gute Mannſchaft ins Feld, ſo daß die Badener noch froh ſein durften, mit einem blauen Auge davonzukommen. Der Sturm der Pfälzer entpuppte ſich als eine ganz gefährliche Einheit, der von einer ſehr guten Läuferreihe auf das 1 Regner, Grahn, Pfirrmann, We⸗ ber, Dietz und Metzger waren dabei die beſten Spieler auf ſeiten des Gaſtgebers. Daß der anfänglich mit 411 erſpielte Sieg bald zu nichts zerrann, iſt gut. Nur ſo konnten alle Mängel der badiſchen Mannſchaft klar zu Tage treten. In dieſer Beziehung wurde der Zweck des Spieles voll erfüllt. Nur zwei Mann waren vollwertig. Spengler und Weigold. Fiſcher konnte ſeine Befähigung nicht unter Beweis ſtellen, weil er voll⸗ ſtändig kaltgeſtellt wurde, aber von der eigenen Seite; Becker konnte gar nicht ins Spiel kommen und ſpielte nur mit dem Innentrio. Beltle gibt nicht ab; beide aber ſpie⸗ len kein Halbſtürmerſpiel. Henninger in der Läuferreihe deckte ſehr ſchwach und ſtellte ſich faſt ſtets in die Flugbahn des Balles anſtatt zum Mann. Hildebrand war nicht ſchlecht, konnte ſich aber als Außenläufer doch nicht ſo ſchnell zurecht⸗ finden. Ziegler und Schmitt gaben ihr Beſtes, aber ſie konnten mit der mangelnden Unterſtützung der Vorderreihe nicht in dem Maße befriedigen wie erwartet. Dieſes Spiel hat alſo zunächſt gezeigt, daß die erſte For⸗ derung Halbſtürmer und dann Läufer ſind.:1 lag Mann⸗ heim in Front, beim Wechſel noch 513, dann hieß es einmal git und am Ende:9. Für Mannheim kamen dabei zu Er⸗ folgen: Spengler fünfmal, Zimmermann dreimal u. Becker einmal; Pfalz war durch Pfirrmann und Regner je dreimal, Weber, Grahn und Brandmeier je einmal erfolgreich. Nicht vergeſſen ſei Lagaly, der Unparteiiſche, der nicht gefallen konnte. Nach dem Spiel kam mon dann zu ſolgender Mannſchaft, die ſich nur ous den beiden Mannheimer Vereinen Wald⸗ hof und BſR zuſammenſetzt. Es ſpielen für Mannheim: Weigold (Waldhof) Müller Schmitt (beide Woldhof) Rutſchmann Kritter Ziegler 9 68 05 Zimmermann ngelter pengler orgen iſche (alle drei Woldhof)(eide 00 Aachener Reitturnier Das internotionale Aachener Reit⸗Turnier hatte auch am Mittwoch wieder ſchönes Wetter zu verzeichnen. Tri⸗ bünen und Ränge waren ausgezeichnet beſetzt und mit Gemeindeſportplatzweihe in Eͤingen Am Samstag abend hatte die geſamte Edinger Jugend einen großen Tag; aber nicht nur die Jugend, ſondern die geſamte Bevölkerung hatte ſich eingefunden, um den Augen⸗ blick der Gemeindeſportplatzeinweihung mitzuſetern und mitzuerleben. Von allen Gebäuden wehten die Fahnen und zeigten auch nach außen hin, daß irgendein freudiges Er⸗ eignis gefeiert werden ſoll. Die nationalen Verbände und rganiſationen ſowie die Sportvereine zogen geſchloſſen vom Meßplatz auf den in monatelanger Arbeit hergeſtellten neuen Gemeindeſportplatz; die geſamte Bevölkerung hatte ich eingeſunden, als Bürgermeiſter Müller den neuen portplatz ſeiner Zweckbeſtimmung übergab. Kreisleiter Dr. Roth und der Beauftragte des Reichs⸗ ſportführers, Sturmführer Körbel⸗ Mannheim, gaben in ren Anſprachen der Freude über die große Leiſtung der inger nationalſozialiſtiſchen Gemeindeverwaltung be⸗ Kicten Ausdruck und wieſen auf die Auſgaben hin, die heute geſamte Jugend in der Pflege der Leibesübungen zu er⸗ üllen habe; von jedem muß heute verlangt werden, daß er Wort treibt, daß er ſeinen Körper in richtiger Weiſe ſtählt. ir wollen und müſſen davon abkommen, daß einige wenige eute Sport treiben und Tauſende als Zuſchauer dabei⸗ keien' wir wollen, daß alle Menſchen Sport treiben und ne Zuſchauer mehr übrig ſind. Oberturnwart Joh vom Turnverein dankte der Ge⸗ ude namens der Sportvereine und der KäS⸗Abteilung eger⸗ und Militärvereins für die Schaffung der ergültigen, neuzeitlichen Anlagen und übereichte dem 4 Bürgermeiſter als äußeres Zeichen der Dankbarkeit eine Plaſtik des Führers. Bei der anſchließenden Sonnwendfeier erinnerte der Führer der Jugend, Lehrer Mülbert, an die Bedeutung der Sonnwendfeier. Hell loderten die Flammen empor und kündeten nach weithin, daß auch die Edinger Jugend ſtets ein heißes Feuer zu der Heimat, zu Volk und Vaterland im Herzen tragen will. Verſchiedene Vorträge, Geſänge und Prologe vervollſtändigten das Programm. Im Laufe dieſer Woche wird nun noch eine eigentliche Sportwoche veranſtaltet, die der Jugend und überhaupt der geſamten Bevölkerung das Intereſſe für die einzelnen Sportarten näher bringen ſoll. Tennis-Klubkampf Tré Grün⸗Weiß Mannheim— 7C Heilbronn 12:4 Herren⸗Einzel: Reutber— Fremery:7,:6; Krebs— Krämer:4,:0; Boehringer— Fuchs:8 426, 775; Röch⸗ ling— Hermann:0,:5, Träumer— Mogler 679, 625. Herren: Doppel: Hoehringer⸗Reuther— Freuéry⸗Krä⸗ mer 416,:2,:6, Krebs⸗Sillib— 126, 12:14; Röchling⸗Träumer— Herrmann⸗Mogler 917, 326, 612. Damen⸗Einzel:— Ambos:6.:6; Seu⸗ bert— Fuchslocher:1,:2; Nuß— Löffler:2, 624 Gemiſchtes Doppel: Boehringer⸗Boehringer— Ambos⸗ —4—.9 64, 57,:5; Grieshaber⸗Reuther— Ambos⸗ Krämer 612, 10:12,:9; Seubert⸗Krebs— Larchunchere :1,:5; Nuß⸗Sillib— Fuchslocher⸗Herrmann 611,:2 Seubert⸗Röchling— Röchling⸗Mogler 612. 61. Spannung verfolgten die Zuſchauer die Geſchehniſſe auf der Bahn. Im Mittelpunkt des Programms ſtand das ſchwere Jagöſpringen um den„Großen Preis von Aachen“, der gleichzeitig als erſte Abteilung für das um den Faſtrada⸗Preis gewertet wird, in dem die Pferde ausſchreibungsgemäß über zwei Spring⸗ bahnen gehen müſſen. Von den 53 Teilnehmern blieben nur drei fehlerlos, ſo daß ein Stethen um den Sieg not⸗ wendig wurde. Oblt. Schlickum auf Wange verzichtete von vornherein, um die Stute für den 24 Stunden ſpäter ſtatt⸗ findenden Preis der Nationen zu ſchonen und der Ita⸗ liener Mojor Bettoni auf Judex gab auf, nachdem der Wallach am erſten Hindernis geriſſen hatte. Axel Hol ſt ſprong dagegen mit Bianca abermals fehlerlos und errang damit den verdienten Sieg für die deutſchen Farben. Einen Ausländerſieg gab es im Walküren⸗Jagdſpringen, zu dem vier deutſche und ungariſche Pferde antraten. Daraſz unter Frau Pauly zeigte den einzigen fehlerloſen Ritt und ſiegte vor den beiden deutſchen Teilnehmerinnen Frau Franke auf Profoß und Frau Marks auf Partner. Die Ergebniſſe vom Mittwoch Großer Preis von Aachen: 1. Stall Georgens Bianca (A. Holſt) 0 Fetler; 2. Judex(Major Bettoni⸗Italien) 0.; 3. Wange(Oblt. Schlickum) 0 F.(nach Stichkompf entſchieden); 4. Gergelybitez(Oblt. v. Plathny⸗Ungarn) 4 F. 109 Sek.; 5. Olaf(Oolt. Schlickum) 4 F. Walküren⸗ Preis(Jogöſpringen): 1. Daraſz(Frau Pauly⸗Ungarnj 0., 73,8 Sek.; 2. Proſeſſor(Frau Franke) 4., 77,2 Sek.; 3. Partner(Fr. Marks) 4 F. 79,2 Sek. Preis von Hohen Venn:(Eignungsprüfung für Geſpanne): 1. Abt.: 1. Ge⸗ ſpann Kav.⸗Schule(Maj. Ruppert); 2. Abt.: 1. Geſponn Dr. Talbot(Beſ.) Preis der Eiſel:(Dreſſur⸗Prüfung) 1. Ablt.: 1. Indra(Andreas); 2. Lepinn(Hartmann⸗Un⸗ gorn); 3. Pyrrhus(Oberſt Forſſell⸗Finnland); 2. Abt.: 1. Retorſie(Oberſt Seunig⸗Südſlawien); 2. Iwe(Frau Franke); 3. Padubitz(Frau Hans). Nach dem Deutſchland-Ilug 1934 denperſonal Die aufopferungsvolle Arbeit aller Mannſchaften, die Zuſammenarbeit von Fliegern, Orter, Monteur⸗ und Bo⸗ in einer feſt geſchloſſenen kameradſchaftlichen Gemeinſchaft hat all den Zweiflern Unrecht gegeben, die dem Fliegen in Formation gegenüber warnende Bedenken äußerten. Trotz ungünſtiger Wetterlage auf einigen Flug⸗ abſchnitten, trotz ͤer hohen Anforderungen an die ſeeliſchen und körperlichen Kräfte der Flieger, die das Fliegen in Formation an ſie ſtellt, haben ſich im Verhältnis zu den Teilnehmern doch nur ganz geringe Ausfälle ereignet. Die drei Fliegerkameraden, welche für die große Idee der deut⸗ ſchen Fliegerei gefallen ſind, ſind wohl ein Wermuths⸗ tropfen'in den Becher der Freude über die große fliegeriſche Leiſtung dieſer Tage, Nachfahren, für die große Sache Deutſchlands ſich reſtlos einzuſetzen. Betrachtet man den Ausfall an Maſchinen dieſes Fluges im Verhältnis zu früheren Deutſchlandflügen, bei denen die Einzelleiſtung im Vordergrund ſtand, ſo muß man feſt⸗ ſtellen, daß wir einen ungeheuren Schritt vor⸗ wärts gekommen ſind. Noch der Deutſchlandflug 1933, bei dem nur drei Strecken in drei Tagen(alſo ein Viertel der Geſamtleiſtung weniger) geflogen werden mußten⸗ brachte bei 124 Flugzeugen 50 Ausfälle mit ſich, und diesmal der Fliegergeltung ſind trotz bedeutend höherer Anforderung durch Wetter und Gemeinſchaftsfliegen nur wenige Maſchinen aus⸗ gefallen. Vergleicht man weiterhin die Ergebniſſe der Wertung, ſo ergeben ſich nur geringe Unterſchiede innerhalb der Ver⸗ bände, wobei den erſten Verband, die Fliegerortsgruppe Hannover und den zehnten, die Fliegeruntergruppe Berlin, nur etwa 140 Punkte trennen. Gewonnen haben wieder wie im Vorjahre die Hannoveraner, die damit bewieſen haben, daß ſie nicht auf ihren Lorbeeren ausgeruht, ſondern weiter gearbeitet haben. Aber beſonders muß man die Lei⸗ ſtung der Fliegerortsgruppe Eßlingen hervorheben, die als Siebenerſtaffel, alſo mit viel höheren Anforderungen an die fliegeriſche Diſziplin als die Dreierſtaffel der Han⸗ noveraner, nur etwa 50 Punkte weniger erzielte als die ſiegreiche Staffel. Auch die hervorragenden Leiſtungen der Orter darf man nicht überſehen, die auf den vier Tages⸗ ſtrecken eine große Anzahl von Abwurſſtellen, die ihnen nur ungefähr bezeichnet waren, finden und dort einen Melde⸗ beutel abwerfen mußten, der die Nummer der Abwurfſtelle, das Wettbewerbszeichen des Verbandes, das Wettbewerbs⸗ zeichen des Flugzeuges, den Tag der Meldung, die Zeit des Ueberfliegens und die Unterſchrift des Orters enthielt. Für Nichterſtattung von Meldungen wurden Strafpunkte erteilt und ſo iſt es zu verſtehen, daß manche Verbände durch die gute Arbeit der Orter in Gemeinſchaftsarbeit mit den Fliegern über Verbände ſiegen konnten, die fliegeriſch ihnen überlegen waren. Beſonders der zweite Tag des Wettbewerbs, der Flug nach Schleſien, hat an die Orter die höchſten Anforderungen geſtellt, weil dort eine große Anzahl von Abwurfſtellen geſucht werden mußte, die teil⸗ weiſe verſteckt im Wald oder im Gebirge lagen und ſehr ſchwierig zu finden waren. So hat dieſer Wettbewerb ſeine Aufgabe, den Flug im geſchloſſenen Verbande zu üben und Gemeinſchaftsleiſtun⸗ gen zu erzielen, voll erfüllt und bewieſen, daß im Deut⸗ ſchen Luftſportverband ein Jahr des Fortſchrittes und des Aufbaues hinter uns liegt, erhoffen läßt. Spert für Ale der ASS „Kraft durch Freude“ ——* Am vergangenen Montag abend waren die Betriebs⸗ zellenobmänner des Kreiſes Mannheim in großer Anzahl der Aufforderung des Kreisbetriebszellenleiters der NSBO, Pg. Döring, zu einer Verſammlung im Friedrichspark gefolgt und hatten dort Gelegenheit, liches Referat des Bezirksbeauftrogten des Reichsſportfüh⸗ rers, Sturmführer Körbel, die Aufgaben, Ziele und Zweck des Sportamts Mannheim⸗Ludwigshafen der NS⸗ das weiterhin ſchöne Erſolge aber ſie ſind auch Anſporn für alle 1 durch ein ausführ⸗ Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ kennen zu lernen. Wie nicht anders zu erwarten war, wird den nunmehr am Mon⸗ tag, den 2. Juli d. J. beginnenden Kurſen auf den verſchie⸗ denen Gebieten der Körperertüchtigung von allen Mann⸗ heimer Volksgenoſſinnen und Volksgenoſſen das größte In⸗ tereſſe entgegengebracht. Es iſt mit einer ungeheuren Teil⸗ nahme dieſer Kurſe zu rechnen. ———————————.m ꝙX.—————————— NSDAP-Biifieilungen Aus vartelamtlichen Behanatmechunden enmommen SA Der Bunte Abend des Reſerveſturms 21 findet nun enoͤgültig am Freitag, 20. Juni, 20.30 Uhr, im großen Soale des„Frieoͤrichspark“ ſtatt. Die Volksgenoſſen ſind herzlich eingeladen. 9 O Waldhof. Die nach Karlsruhe beſtimmten politiſchen Leiter und Amtswalter treten am Samstag, den 90. Juni, 13.45 Uhr, vor der Geſchäftsſtelle, Sanoͤſtraße 15, an zum Probeappell. 3 Deutſches Jungvolk Stämme Altſtadt, Emden. Hochufer, Eichelsheim. Heute Donnerstag, 17—19 Ubr, Stadion. Lauf, Spiel, Boxen. Aus jedem Fähnlein haben ͤͤrei Führer oder ſportbegabte Jungen teilzunehmen. Sportkleidung. BdM Neckarau⸗Almenhof. Donnerstag, W. Juni, im Evang. Gemeindehaus gemeinſamer Heimabend, zu dem die Eltern herzlich eingeladen werden. Für die Mädel iſt Teilnahme Pflicht. 20 Pfg. ſind mitzubringen. Gruppe Neckarſtadt⸗Oſt. Sämtliche Führerinnen der Gruppen Neckorſtodt⸗Oſt Humboldt und Waldhof kommen heute, Donnerstag, 20 Uhr, in die Reiß⸗Villa zu einem Schulungsabend. Grenz⸗ und Ausland. Diejenigen Mädels, die entweder den allgemeinen Grenzlanoͤvortrag oder den erſten Saar⸗ vortrag(Saarlond geſchichtlich) nicht gehört hoben, kommen R 29. Juni, 20 Uhr, nach P 5, 16, zur Wieder⸗ olung dieſer Vorträge. Untergan Maunheim. Freitag, 29. Juni, um 10.30 Ubr, Turnen ſämtl. Sportwartinnen, Bom und Mom), im Stadion. Erſcheinen Pflicht. Letzte Gelegenheit, die Turnübungen für unſer Sportfeſt zu erlernen. BoM Untergan. Sämtl. Führerinnen rechnen ſoſort die Schu⸗ lungsbrieſe und„Wille und Macht“ auf dem Untergau ab. S Gef. Der heutigen Donnerstag a u 5. fällt Deuiſ——— Schrij eutſches Eck. Die Obleute ſämtl. Betriebe mit Schrift⸗ wart 5 an der am Freitag, 20. Juni, 20.90 Uhr, im„Reichskanzler“ ſtattfindenden wichtigen Beſyrechung teilzunehmen. — Deutſche Angeſtelltenſchaft Cacee Metall,—— und 24 SHeute, Donnerstag, 20.15 Uhr, im Saale des„Deutſchen Hauſes“, C 1, 10/(11, Mitgliederverſammlung. Referate: Unter⸗ bezirksleiter Pg. Griesbach:„Unſere zukünftige Arbeit in der Da“. Ferner der Sportreferent des Sportamtes Mannheim⸗Ludwigshaſen der NS0„Kraft durch Freude“: „Zweck und Ziele des Sportamtes“. Berufsgemeinſchaften der Büro⸗ und Behördenangeſtell⸗ ten und der weiblichen Angeſtellten. Heute, Donners⸗ tag, 20.15 Uhr, im großen Saale vom„Wartburg⸗Hoſpiz“, F 4, 8/, Mitgliederverſammlung. Referate: Unte bezirksleiter Pg. Griesbach:„Unſere zukünftige Arbeit in der DA“. Ferner der Sportreferent des Sportamtes Mannheim⸗Ludwigshafen der NS6„Kraft durch Freude“: „Zweck und Ziele des Sportamtes“. NS⸗Hago Deutſches Eck. Heute, Donnerstag, pünktlich um 3 19.30 Uhr, haben ſämtliche Zellenwarte zu einer kurzen Beſprechung auf der Geſchäftsſtelle, S 2, 15, zu erſcheinen. NS⸗Volkswohlfahrt 8 Friedrichspark. Die Pfundſammlung in der Ortsgruppe Friedrichspark für den Monat Juli wird vom.—6. Juli durchgeführt. Es wird gebeten, die Pfundpakete bereitzu⸗ halten, damit die Sammlung am 6. Juli beendet werden kann. Die Sprechſtunden in der L1⸗Schule, Zimmer Nr. 30, finden Dienstags, Mittwochs und Donnerstags von—12 Uhr und von 15—17 Uhr ſtatt. Reichsbund der Kinderreichen Schwetzingerſtadt. Heute, Donnerstag, 20.90 Uhr, im Lokal Schneckenburger, Ecke Augarten⸗ und Wallſtadt⸗ ſtraße, Mitgliederverſammlung. Alles erſcheint. Parteiamtliche Bekanntgaben Der Reichspropagandaleiter: Der Reichspropagandaleiter der NSDaApP gibt bekannt: Der Kampf gegen die Nörgler und Miesmacher nimmt mit dem 30. Juni ſein Ende. Er hat in ſeiner zwei⸗ monatigen Dauer eine unerhörte, weit über das normale Maß hinausgehende Beanſpruchung unſerer Reichs⸗ und Gauredner notwendig gemacht. Um ihnen die für die Herbſt⸗ und Winteranforderungen notwendige Ausſpan⸗ 9399 * nung zu geben, ordne ich hiermit für den geſamten Monat Juli entſprechend dem SA⸗Urlaub und der Anweiſung des Stabsleiters der PO betreffend Urlaub für die Politiſchen Leiter ſowie Amtswalter der angeſchloſſenen Verbände und der Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ für alle Reichs⸗ und Gauredner Urlaub an. Berlin, 26. Juni. gez. Dr. Goebbels, Reichspropagandaleiter. * —708 .-RN1 20 ME 15 . 40 1* * —— ——— S —— —— Pete * einer g findenk erſtmal lagen werden ſches 2 Marktz genau Geſchich des he vermitt Maße haben. die Gr⸗ * Kee hier wi⸗ teiligur Sparta wundet Rheinle verliehe * N iſt der chengen höchſtes doch ſte den bei * J tag Ge Frau 2 nen H ſich noe wünſche Seit bachs e verzeich ſeine S Hand große Mosbac lichen Gebäud aus kar richtung ſieoͤlung iſt ſehr Fremde gebiet. unter G nen zur Bildern Die zitätswe ber au den Koſt der Fro beſtehen gezogen ber ſei beging 7 ihren 8. Alfred lange J R — HANDbELS- p WIRTSCHAFTS-ZETITUNG Donnerstag, 28. Juni 1934 Die Neuordnung der Binnenschiuahri Die Bedeutung der erſten Fachſchaftstagung der Bin⸗ nenſchiffahrt, die in Berlin ſtattfand, lag, wie der Reichs⸗ * fachſchaftswalter Pg. Müller in ſeiner Eröffnungsrede ausführte, in der Tatſache, daß es ſich um eine gemein⸗ ſame Zuſammenkunft der Großfirmen der Binnenſchiffahrt. der Privatſchiffer und der Gefolgſchaft handelte. Die Bin⸗ nenſchiffahrt iſt, wie anſchließend Pg. Laſalle, der Seiter des Abſchnittes Oſt der Binnenſchiffahrt, erklärte, nach dem Organiſationsplan im Reich in zwei Kreiſe ein⸗ geteilt, die wiederum in einzelne Bezirke unterteilt werden. In der Ausſprache wurden zahlreiche Fragen erörtert, zu deren endgültiger Bereinigung der Leiter der Reichs⸗ betriebsgemeinſchaft, wie Indie meldet, einen Generalaus⸗ ſchuß ins Leben rief. Dieſer Generalausſchuß gliedert ſich in ſieben Unterausſchüſſe, deren Beſetzung in Kürze be⸗ kanntgegeben wird: „1. Ausſchuß für Unterbringungs⸗ und Lohnfragen Sonn⸗ tags⸗ und Nachtruhe. 2. Ausſchuß für Schulungsfragen. 8. Ausſchuß ſfür Rechtsſchutz⸗ Bollſtreckungs⸗ und Transfer⸗ Fragen. 4. Ausſchuß für Frachten⸗ und Güterverteilung. 5. Ausſchuß für Abwrack⸗ und Neubaufragen. 6. Ausſchuß für techniſche Betriebe und Werften. 7. Ausſchuß für Waſſerbaubetriebe und Naßbaggerei. Mit dieſen Ausſchüſſen werde man beſſer in der Lage ſein, ſo betonte Pg. Körner in ſeinem Schlußwort, die bisherigen Mißſtände zu beſeitigen. Vor allem müſſe die nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung überall im Lande verankert werden, um dadurch eine Verbeſſerung des Le⸗ bensſtandards der breiten Maſſe zu erreichen im Sinne einer wirklichen Volksgemeinſchaft. Saarausiuhr nach dem Reich weiier gũnsſig Die ſaorländiſche Ausfuhr zeigte im Mai 1934 eine weitere günſtige Entwicklung. Der Geſamtabſatz ſaar⸗ ländiſcher Erzeugniſſe auf dem deutſchen Markt ſtieg um 15 w. H. von 1632875 auf 1872 815 Dz. Im einzelnen betrug die Ausfuhr von Erzeugniſſen land wirtſchaft⸗ licher und forſtwirtſchaftlicher Natur 2797 (4635 bzw. Monatsdurchſchnitt 1933: 5753) Dz., von Mine⸗ rolien und foſſ. Rohſtoffen 1047 786(940 880 bzw. 900 229), Fertigwaren 195 602(69 932 bzw. 165 920), Erzeugniſſen der Ton⸗ und Glasinduſtrie 39890(34 873 bzw. 24 575), der Eiſeninduſtrie 584 686(580 149 bzw. 42 558) und an Ma⸗ ſchinen 2054(24065 btzw. 999) Dz. Im Gegenſatz zu der Saarausfuhr nach dem Reich zeigt die Einfuhr aus dem Reich ins Saargebiet eine ſtark rückläuſige Tendenz, bebingt einmal durch die verſchärften Kontingentierungsmaßnahmen Frankreichs, zum anderen durch den näher heranrückenden Rückgliede⸗ rungstermin. Die Einfuhr fiel von 680 090 auf 571614 Dz. oder um 16 v. H. Es entſielen im einzelnen auf land⸗ und ſorſtwirtſchaftliche Erzeugniſſe 127 115(187 336 bzw. 150 959), Mineralien und foſſ. Rohſtoffe 354 634(379 373 bzw. 369 139), 25 717(29 980 bzw. 32 619), Erzeugniſſe der on⸗ und Glasinduſtrie 627(31079 bzw. 2 191), der Eiſeninduſtrie 88 458(50 677 bzw. 53 411), Maſchinen 1297 (742 Pzw. 5091) und elektrotechn. Erzeugniſſe 766(903 bzw. 1181) Dz. An Schlachtvieh wurden 1297(528 bw. 4457) Stück eingeführt. * Deutſcher Atlas Allgemeine Verſicherungsbank AG., Ludwigshafen. Die Geſellſchaft fordert jetzt ihre Aktionäre auf, gemäß der GV.⸗Beſchlüſſe vom 7. März 1934 an der Wiedererhöhung des AK. von 400 000 auf 2 000 000 4 durch Ausgabe von 2000 neuen Aktien zu je nom. 100/ und 1400 neuen Aktien zu je nom. 1000 4 teilzunehmen. Die neuen Aktien ſind mit 25 v. H. einzubezahlen zuzüglich eines Aufgeldes von 15 v. H. des Nominalbetrages. Die Ueber⸗ nahme neuer Aktien kann entſprechend dem Anteil des Aktionärs an dem bisherigen Grundkapital erfolgen, doch muß das Bezugsrecht binnen vier Wochen nach der ſoeben im„Reichsanzeiger“ erfolgten Veröſſentlichung ausgeübt werden. * 17. Baugeldzuteilung bei der Bad. Landesbauſparkaſſe Mannheim. Bei der am 2B5. Juni 1934 ſtattgefundenen 17. Baugeldzuteilung der Badiſchen Landesbauſparkaſſe gelangten 166 400/ zur Verteilung. Berückſichtigt wurden 28 Bauſparer. Die Badiſche Landesbauſparkaſſe hat bis jetzt 2684000/ zugeteilt, die öffentlichen Bauſparkaſſen insgeſamt über 75,5 Mill. 4.(Die 28 Bauſparer vertei⸗ len ſich auf folgende Sparkaſſenbezirke: Mannheim 3, Weinheim 1, Heidelberg 1, Königshofen 1, Bruchſal 1, Bretten 1, Raſtatt 1, Lahr 2, Ettenheim 1, Pforzheim z, Triberg 1, Waldkirch 1, Kandern 2, Staufen 1, Frei⸗ burg 1, Kirchzarten 1, Säckingen 2, Lörrach 1, Walds⸗ hut 2, Konſtanz 1. Sie gehören folgenden Berufsgruppen an: Landwirte 3, Handwerker 6, Arbeiter 1, Beamte 5, freie Berufe, 2, Kaufleute 1, Gaſtwirte 2, Private 1, Körperſchaften des öffentl. Rechts 3, des privaten Rechts 1, Baugenoſſenſchaften 1, Fabrikanten.) * Badiſch⸗Pfälziſche Kohlenproduktion im Mai 1934. Im Monat Mai 1934 wurden in Baden 88 435 To. Preß⸗ kohlen aus Steinkohlen gewonnen in den erſten fünf Mo⸗ naten 1934 ſomit insgeſamt 138 908 To. In der Pfalz. (ohne Saarpfalz) wurden im Mai 1934 738 To. Steinkohlen gefördert, womit die bisherige Jahresproduktion 1934 auf 3632 To. anſteigt. * Vereinigte Metallwarenfabriken AG vorm. Haller u. Co., Altona⸗Elbe, Berlin und Torgelow. Die o. GVge⸗ nehmigte ohne Debatte denAbſchluß für 1933. Der Verluſt von 0,18 Mill./ wird zuzüglich des Verluſtvor⸗ trages von 0,55 Mill./ vorgetragen. Im neuen Ge⸗ ſchäftsjahr iſt das Exportgeſchäft zurückgegangen. Die Ver⸗ waltung beabſichtigt, das Inlandsgeſchäft mit aller Mocht weiter zu forcieren. Die E der Eiſenwerk G. Meurer AG, Coſſebaude bei Dresden, genehmigte den Abſchluß für 1933. Der aus dem Vorjahre vorgetra⸗ gene Verluſt von 0,562 Mill./ konnte durch den kleinen Gewinn von 24197„ auf 0,537 Mill./ vermindert werden. Dieſer verminderte Verluſtſaldo wird vorgetragen. * AG für Chemiſche Induſtrie, Gelſenkirchen⸗Schalke. — Günſtiger Geſchäftsgang. Die Gp, in der 2546 000 4 Aktien vertreten waren, genehmigte ohne Erörterung den Abſchluß ür 1933. Auf Grund des Gemeinſchaftsvertrages mit der Sachtleben Ach für Bergbau und Chemiſche Indu⸗ ſtrie, Köln, lommt eine Dividende von 4,5 v. H. zur Ver⸗ teilung. Wie mitgeteilt wurde, iſt der bisherige AR⸗Vor⸗ ſitzende, Kommerzienrat Dr. Albert Ahn⸗Köln, aus Ge⸗ ſundheitsrückſichten zurüchgetreten. Neu in den AR ge⸗ wählt wurde Direktor Weber⸗Andrege von der J6 Farben⸗ induſtrie AG, Fronkfurt a. M.— Im laufenden Geſchäfts⸗ jahr habe ſich der Abſatz bisher weiterhin befriedigend ent⸗ wickelt, doch ſeien die Erlöſe nach wie vor unzureichend. der Neuen Mannheimer Zeitung —.......——........———ĩ Die Neuordnung in der Müllerei II. Auf den Vortrag von Dr. Schmitz folgte ein längeres Referat von Direktor von Hayranek, vom Vorſtand der Berliner.., über das, was von der.V. bisher getan wurde in Form von Anordnungen und Maßnahmen zur Geſundung der deutſchen Müllerei. Leider habe man vielfach ſchon vergeſſen, was bisher ſchon alles geſchaffen worden iſt. Gerade im Bezirk III hatten die Mühlen unter der ſcharfen Konkurrenz des Oſtens zu leiden, haben doch die öſtlichen Mühlen ihre Mehle bis zu 5/ billiger hier angeboten. Es waren nicht immer Schleuderverkäufe, ſon⸗ dern auch viel Notverkäufe, weil die Mühlen gezwungen waren, ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen oder ihrer bäuerlichen Kundſchaft Ware abnehmen mußten. Es gab aber auch eine ganze Anzahl Mühlen, die ſyſtematiſch ſchleuderten. Eine große Rolle ſpielten auch die Liefer⸗ friſten. Bei der Einforderung der Angaben hierüber wurde feſtgeſtellt, daß unerledigte Verkäufe noch bis zum Jahre 1931 zurückreichten. Ferner ſei an den Wirrwarr der Sor⸗ ten zu erinnern, der beſeitigt worden ſei, indem man zur Oualitätsbeſtimmung des Mehles auf Grund des Aſchegehaltes überging. Zur Bereini⸗ gung des Mehlmarktes wurden die Anordnungen Nr. 1, 2 und 3 erlaſſen. Die erſte Regelung bezüglich der Preiſe hat ſich nicht ſo ausgewirkt, wie gedacht war, aus dem einfachen Grunde, weil die Preisbaſis für die Anordnungen fehlte. Die Maßnahme bezüglich der Lieferfriſten hat ſich reſtlos gut ausgewirkt. Nach den notwendigen Vorarbeiten erließen wir die Anordnungen 8, 9 und 10. Davon be⸗ ſtimmt Anordnung 8, daß in Zukunft nur noch beſtimmte Sorten von Mehl hergeſtellt werden dürfen. Auf Grund unſerer Prüfungen haben wir die Aſchegrenzen ſo feſtgelegt, daß es auch techniſch weniger gut eingerichteten kleinen Mühlen möglich ſein muß, dieſe Aſchegrenzen einzuhalten. Die Typenvorſchriften ſind ein außerordentlich weſentlicher Beſtandteil der getroffenen Maßnahmen. Deshalb muß ge⸗ forödert werden, daß jeder Müller alles tut, um dieſe Vor⸗ ſchrift einhalten zu können. Für die Markierung der Mehle wurden gleich⸗ falls Vorſchriften erlaſſen. Dieſe Vorſchrift war not⸗ wendig, denn es gab derartig viele Sorten, daß ſich ſelbſt ein Müller nicht durchfinden konnte. Dieſe Markierungs⸗ vorſchriften gelten für Kleinpackungen derart, daß die Qua⸗ litätsbezeichnung weiter verwendet werden kann. Nach⸗ mehl mit einem beſtimmten Aſchegehalt muß mit dem Vermerk„Nicht für menſchliche Ernährung beſtimmt“ in den Handel gebracht werden, weil vielfach von Brotfabriken und Bäckern Nachmehl in großem Umfang gekauft und in einem für das Brot ſehr ungünſtigen Verhältnis vermiſcht und verbacken wurde. Brotmehl, das hier in Süd⸗ deutſchland in großem Umfang zur Brotherſtellung verwen⸗ det wird, darf weiter fabriziert und wie bisher verkauft werden. Gleichzeitig mit der Typenvorſchrift, die allein nicht genügt hätte, mußten Vorſchriften über die Mehl⸗ preiſe herausgebracht werden. Damit iſt noch keine ideale Löſung erreicht; es iſt aber wichtig, daß für den Mehlverkauf die Mehlnotiz desjenigen Großmarktes maß⸗ gebend iſt, der für den Sitz des Käufers gilt. Infolge dieſer Vorſchrift kann alſo in Zukunft der örtliche Mehlpreis nicht durch auswärtige Mühlen unterboten werden. Verkauft z. B. eine oſtpreußiſche Mühle Mehl nach Mannheim, ſo muß ſie bei ihren Verkäufen den Mannheimer Groß⸗ marktpreis einhalten, und umgekehrt. Das iſt ein außer⸗ ordentlicher Schutz der am Ort anſäſſigen Mühlen. Eine Einſchränkung mußte gemacht werden. Sie erſcheint in An⸗ ordnung Nr. 9; darnach haben die Kleinmühlen die Mög⸗ lichkeit, ſoweit ſie nur über Grundkontingente von 1000 bis 4000 To. verfügen, die Großmarktnotierungen in gewiſſem Umfange zu unterſchreiten. Wir mußten das tun, weil bei einem einheitlichen Preis die Kleinmühlen in den Ver⸗ käufen hätten zurückbleiben müſſen. Der Bäcker hätte auf den Müller keine Rückſicht genommen. Grunoſätzlich darf allerdings jede Mühle die Börſennotiz um 20 Pfig. unter⸗ ſchreiten. Das war notwendig, weil wir bei Fehlen dieſer Möglichkeit einen Feſtpreis für Mehl erhalten hätten und der war nicht gewollt. Bei Feſtſetzung dieſer Beſtimmungen hatten wir außerordentliche Schwierigkeiten mit den nord⸗ und oſtdeutſchen Mühlen Dieſe Mühlen befürchteten, daß, wenn ſie ſich ebenfalls nur an dieſe Unterſchreitungen halten dürften, ſie dann nur mit außerordentlichen Schwierigkeiten ihr Kontingent verkaufen lönnten. Nach eingehender Prüſung haben wir dieſen Müh⸗ len geſtattet, die Sätze um weitere 50 Pfg. zu unterſchreiten. Wag den Kleiepreis anlangt, deſſen Preis den an den zuſtändigen Großmärkten feſtgeſetzten Preis um nicht mehr als 50 Pfg., die 100 Kg., unterſchreiten darf ſo iſt es außerordentlich bedauerlich, daß Mühlen dieſe Möglich⸗ keit ausnutzen, indem ſie nun Kleiegeſchäfte in Kompen⸗ ſation mit Mehlgeſchäften machen. Dieſen Mühlen wird es zuzuſchreiben ſein, wenn zum Schaden aller Mühlen noch eine Aenderung gebracht werden muß. Durch die Anoroͤnung Nr. 10 iſt der Reichsmühlen⸗ ſchlußſchein in Kraft geſetzt worden, deſſen Beſtimmun⸗ gen hier ols bekannt vorausgeſetzt werden dürfen; beſon⸗ ders hinzuweiſen iſt jedoch auf die Beſtimmung, daß die Stornierung von Geſchäften in Zukunſt nicht mehr ge⸗ ſtattet iſt. Sie kann nur noch mit beſonderer Genehmigung erfolgen. Eine in Süodeutſchland weniger als in Mittel⸗ und Oſtdeutſchland verbreitete Unſitte iſt gleichfalls be⸗ ſeitigt worden und zwar iſt es den Mühlen verboten, direkt an Bäcker zu verkaufen. Die Geſchäfte wurden derart gemacht, daß der Müller zum Bäcker ging. die Auf⸗ träge aufſchrieb, der Genoſſenſchaft mitteilte, wieviel er verkauft habe, und dieſer bie Differenz zwiſchen dem Groß⸗ handelspreis und dem Bäckerpreis autſchrieb. Das Ver⸗ bot wurde zu Gunſten des Mehlhandels erlaſſen. Es iſt ferner unterſagt, doß Mühlen Getreide über den Markt⸗ preis bezahlen. Vergütungen irgendwelcher Art ſind nicht mehr geſtattet. Für die Errichtung von Kon⸗ ſignationslägern iſt in Zukunft die Genehmigung der WV notwendig. Man hat dem Intereſſe der Binnen⸗ Vergleichsverfahren und Konkurse im Handelskammerbezirk Mannheim Eröffnete Konkursverfahren: Kaufmann Friedrich Gebde in Mannheim⸗Feudenheim, Nadlerſtraße 43.(Kon⸗ kursverwalter: Frau Rechtsanwalt Dr. Emmy Rebſtein⸗ Metzger in Mannheim).— Aufgehobenes Konkursverfahren ſnach Schlußtermin): Firma Peter Noe in Mosbach, In⸗ haber Guſtav Noe, Hutmacher in Mosbach. Eröffnetes Vergleichsverfahren: Kaufmann Richord Greilach in Mannheim, G 3, 16, als alleiniger Inhaber der Firma Gebrüder Hahn, Herrenkleiderfabrik in Mann⸗ heim.(Vertrauensperſon: Karl Lemcke in Mannheim).— Aufgehobenes Vergleichsverfahren nach Beſtätigung des Bergleichs: Willy Trunk, Inhaber der Firma Willy Trunk, ſeine Lederwaren in Heidelberg Hauptſtraße 88. Eröffnete landwirtſchaftliche Entſchuldungsverfahren: Heinrich Baier und Luiſe geb. Schmitt in Auerbach, Amt Mosbach.(Entſchuldungsſtelle: Bad. Landwirtſchaftsbank (Bauernbank) eGmbch Karlsruhe).— Joſef Bloß und Anna Luiſe geb. Trommhold in Steinbach(Amtsgericht Wertheim).(Entſchuldungsſtelle: Bad. Landwirtſchafts⸗ hank(Bauernbank) emb Karlsruhe).— Ambros Du m⸗ beck und Juliana in Malſchenberg(Amtsgericht Wiesloch). (Entſchuldungsſtelle: Bad. Landwirtſchaftsbank(Bauern⸗ banf) embc. Karlsruhe).— Jcſef Eiſenhauer und Joſefine geb. Hauck in Walldürn(Amtsgericht Buchen). (Entſchuldungsſtelle: Städt.(öffentl.) Sparkaſſe Wall⸗ Hürn).— Anna Fuchs geb. Keller in Horrenberg(Amts⸗ gericht Wiesloch).(Entſchuldungsſtelle: Bad. Landwirt⸗ ſchaftsbank(Bauernbank) eGmb⸗ Karlsruhe).— Heinrich Kempf L und Anna Margareta geb. Oberdorf in Sonder⸗ riet(Amtsgericht Wertheim). (Entſchuldungsſtelle: Bad. Landwirtſchaftsbank(Bauernbank) eämbc Karlsruhe).— Alois Kieſer jung und Anna Lucwina geb. Blatz in Buchen(Amtsgericht Buchen).(Entſchuldungsſtelle: Bad. Landwirtſchaftsbank(Bauernbank) embh Karlsruhe).— Johann Klefenz T in Ketſch a. Rh.(Amtsgericht Schwetzingen).(Entſchuldungsſtelle: Bad. Londwirtſchafts⸗ bank(Bauernbank) eGmbct Karlsruhe).— Karl Knapp in Rittersbach(Amtsgericht Mosbach).(Entſchuldungs⸗ ſtelle: Bad. Landwirtſchaftsbank(Bauernbank) eGmbd Karlsruhe).— Adolf Seisler und Mitinhaber: Emilie Seisler geb. Schmitt, Georg Schmitt und Wilhelmine geb. Schumacher in Neunkirchen(Amtsgericht in Gberbach). (Entſchuldungsſtelle: Bad. Landwirtſchaftsbank(Bauern⸗ Fank) eGmbc Karlsruhe).— Karl Sohns u. Wilhelmine Eliſabetha geb. Neu in Hoffenheim(Amtsgericht Sins⸗ heim⸗Elf.)(Entſchuldungsſtelle: Bad. Landwirtſchaftsbank (Bauernbank) eGmby Karlsruhe).— Guſtav Schäfer in Schatthauſen(Amtsgericht Wiesloch).(Entſchuldungsſtelle: Bad. Landwirtſchaftsbank(Bauernbank) eGmbH Karls⸗ ruhe).— Katharina Schäfer Witwe geb. Hofmann in Strümpfelbrunn(Amtsgericht Eberbach). Entſchuldungs⸗ ſtelle: Bezirksſparkaſſe Eberbach).— Karl Schmezer in Heinsheim a. N.(Amtsgericht Mosbach).(Entſchuldungs⸗ ſtelle: Bad. Landwirtſchaftsbank(Bauernbank) ecmbo Karlsruhe).— Joſef Anton Schnetz in Stein am Kocher (Amtsgericht Mosbach).(Entſchuldungsſtelle: Bad. Land⸗ wirtſchaftsbank(Bauernbank) ecmbch Karlsruhe).— Joſef Valentin Weimer und Regina Kolette geb. Goloſchmidt in Monofeld(Amtsgericht Wertheim).(Entſchuldungsſtelle: Städt, Sparkaſſe Wertheim): mühlen Rechnung getragen, weil leiſtungsfähige Mühlen im Lande verteilt Läger unterhalten haben auch an ſolchen Orten, an denen Mühlen anſäſſig ſind, die ein gleichwer⸗ tiges Mehl herzuſtellen vermögen. Ferner iſt unterſagt, daß Mühlen das Mehl für den Käufer an deſſen Kund⸗ ſchaft ausfahren; der Käufer muß das Mehl ſeinem Kun⸗ den ſelbſt zufahren oder durch einen Dritten zufahren laſſen. Neu iſt, daß der Käufer on die Bedingungen des Reichsmühlenſchlußſcheines gebunden iſt und der Ver⸗ käufer, alſo die Mühle, darüber zu wachen hat, daß der Käufer die Vorſchriften einhält Ein Mehlhändler Harf auch nicht Vermittler und ein Vermittler nicht Händler ſein. Es wurde erreicht, daß im geſamten Mehlhandel durchgehend einheitliche Bedingungen beſtehen. Sonder⸗ bedingungen ſind nicht mehr erlaubt, die Aenderung der Markierung und die damit häufig vorgenommene„Ver⸗ edelung“ des Mehles iſt verboten. Wer gegen die An⸗ oroͤnungen verſtößt, muß— dazu ſind wir gezwungen— beſtraft werden. Wir mußten ſchon wiederholt einſchreiten, und einzelne Fälle beſchäftigen auch den Staatsanwalt. Der Vortragende ſchloß mit einem Appell an die Verſammlung um die Mitarbeit jedes ehrlichen Müllers. Reichsminiſter Walter Darré hobe in der Mühlenfrage ausdrücklich er⸗ klärt, daß Maßnahmen zum Schutz der Klein⸗ und Mittel⸗ mühlen vor der überlegenen Kapitalkraſt der Großbetriebe geſchaſſen werden müßten. Tatſächlich iſt dem Niedergang der Kleinmühlen Einhalt geboten worden. * Anhaltende Beſſerung beim Eſſener Bergwerks⸗Verein König Wilhelm, Eſſen. Die mit der Gebr. Stu i m G. m. b.., Neunkirchen/ Saar, in Intereſſen⸗ gemeinſchaft ſtehende Geſellſchaft erzielte im Geſchäftsjahr 1933 einen Betriebsüberſchuß von 6,244(6,964) Mill.., zu dem noch 170 899(149 937)/ Erträge aus Beteiligungen und 1080 896(710 158)/ außerordentliche Erträge kommen. Dieſer Poſten ſetzt ſich in der Hauptſache wie im Vorjahre aus Roheinnahmen an Mieten und Pachten zuſammen; die eingetretene Erhöhung von rund 317 000 iſt auf ver⸗ einnahmte Steuergutſcheine und Kursgewinne aus Wäh⸗ rungsabdeckungen zurückzuführen. Unter Berückſichtigung von 1 102 725(1 139 993)/ Anlageabſchreibungen ergibt ſich ein Verluſt von 24 226(238 119) /, der vorgetragen wird. Auf Grund des JG.⸗Vertrages mit Stumm erhalten die freien Aktionäre die garantierte Dividende von 12 v. H. auf die Stammaktien und 17 v. H. auf die Vorzugsaktien. Auf den Inlandsmarkt ſei inſolge der Maßnahmen der Reichsregierung eine gewiſſe Belebung eingetreten. Zu Anfang des Berichtsjahres hielt zwar die Abſatzſtockung auf dem Brennſtoffmarkt noch an; durch die eingetretene Be⸗ lebung konnte die Förderung in geringem Umfange erhöht und die Belegſchaft von 2181 Ende 1932 auf 2316 Ende 1933 vermehrt werden. Die Förderungs⸗ und Erzeugungsziſſern betrugen im abgelaufenen Jahre für Kohle 748 041(i. V. 715672) To., für Koks 109 272(107 154) To., für Briketts 28 814(36 412) Tonnen. An Leuchtgas wurden 14933 38² (14 984 661) ebm gewonnen; die Stromerzeugung ſtellte ſich auf 13 977 600(13 570 400) kKWh. Der Abſatz in die beſtrit⸗ tenen Gebiete und in das Ausland ſtand unter ſchärfſtem Wettbewerb, der große Zugeſtändniſſe in der Preisfrage verurſachte und ein weiteres Steigen der Syndikatsumlage zur Folge hatte. Infolge der Beſſerung auf dem Baumarkt konnte die Ziegelei Wolfsbank wieder in Betrieb genommen werden. Es wurden 3311 100 Stück Ringofen⸗ ſteine hergeſtellt. Bei der Beteiligungsfirma de Gruyter u. Co..m. b.., Duisburg, ſei im vergangenen Jahre eine Beſſerung leider nicht eingetreten. Die Er⸗ gebniſſe auf den Kohlenrerkaufsabteilungen der Zweig⸗ niederlaſſungen dieſer Firma in Mannheim und München ſeien zufriedenſtellend. Die Beteiligung bei der Kohlen⸗ großhandelsfirma Ph. Oeſtreicher u. Co. G. m. b.., Mannheim, habe keinen Gewinn erbracht. Aus der Bilanz u. a.(in Mill.“): Verbindlichkeiten 6,899(7,157), andererſeits Warenforderungen 1,399(0,791), Vorräte 0,343 (0,488), Beteiligungen 0,959(0,875) und die geſamten An⸗ lagen 18.823(19,920). Die im abgelaufenen Jahre ein⸗ getretene Beſſerung habe auch während der erſten Monate des neuen Jahres angehalten. Mittag-Ausgabe Nr. 289 Frankfurſer Abendbörse siill Die Abendbörſe lag ſehr ſtill. Aufträge der Kundſchaft lagen nur in kleinſtem Umfang vor und da auch nur ſür wenige Spezialwerte. Die Kuliſſe hielt ſich zurück, wobei auch der bevorſtehende Halbjahresultimo etwas mitſprach. Die Grundſtimmung war nichtsdeſtoweniger freundlich. Nicht nur am Aktienmarkt, ſondern auch für Rentenpapiere zeigte ſich verſchiedentlich etwas Intereſſe. Die Berliner Schlußkurſe lagen im allgemeinen gut gehalten; etwas höher lagen nochmals Zellſtoffpapiere, ferner zogen Farben⸗ induſtrie und Deutſche Linoleum um Bruchteile eines Pro⸗ zentes an. Scheideanſtalt holten von ihrem Mittagsverluſt 1 v. H. zurück. Am Anleihemarkt waren Altbeſitz, ſpäte Reichsſchuldbücher und Kommunal⸗Umſchuldungsanleihe etwas höher genannt. 8 Im Verlaufe blieb die Abendͤbörſe bei gleichbleiben⸗ den Kurſen ſehr ſtill. Meiſt lagen die Schlußnotierungen zum Berliner Schluß unverändert. Mannesmann zogen auf die Ausführungen in der GBV. leicht an. Am Kaſſamarkt gewannen Commerzbank% v.., Grün u. Bilfinger zogen um 29/ v. H. auf 1974 an. Renten blieben ſpäter ſehr ſtill. Es notierten u..: Altbeſitzanleihe 94,87, Liſſabon Stadt⸗ anleihe 51,75, Gelſenkirchener 60,75, Harpener 107, Kali Aſchersleben 127,5, Mansfeld Bergbau 78, Stahlverein 40,37, Bekula 142,5, Deutſche Linoleum 60, JG. Farben 149,75, do. Bonds 125.— Nachbörſe: JG. Farben 1497/4, Mannes⸗ mann 66 Geld. * Stand der Badiſchen Bank am 23. Juni 1934. Ak⸗ tiva: Goldbeſtand 8 778 231(unv.), deckungsſähige Devi⸗ ſen—(—), ſonſtige Wechſel und Schecks 17 366 208 (16 944 453), deutſche Scheidemünzen 16 516(14 710), Noten anderer Banken 20 120(26 660), Lombardforderungen 2 248 199(2 24 699), Wertpapiere 12313 230(12 09¹ 261), ſonſtige Aktiva 33243 338(31.570 746).— Paſſiva: Grundkapitol 8 300 000(unv.), Rücklagen 3 500 000, Divi⸗ dendenergänzungsfonds 1000 000(unv.), Betrag der um⸗ laufenden Noten 19026 100(18 638 450], ſonſtige täglich ſällige Verbinlichkeiten 14 103 748(10 591 759), an eine Kündigunes:: eebundene Verbindlichkeiten 25 366 320 (27 814097). ſonſt Poſſiva 1 684 755(1824 514) 4. Ver⸗ bindlichkeiten aus weiterbegebenen, im Inlande zahlbaren Wechſeln 180638(133 151) 1. Immobiliengesellschaſi München-Berlin AG O München, 26. Juni.(Eig. Meld.) Die in München am Dienstag, den 26. Juni, abgehaltene GV. der Immo⸗ biliengeſellſchaft München⸗Berlin AG., in der bei einem AK. von 13 Mill./ der Betrag von 9 967 400/ durch 20 Stammaktionäre mit 79 974 Stimmen vertreten war, er⸗ ledigte die Regularien. Der Verluſt des Geſchäftsjahres 1933 mit 986 357/ wird mit dem bisherigen Verluſtvortrag aus 1933 mit 3 695 548/ auf das neue Geſchäftsjahr vor⸗ getragen, ſo daß ein Geſamtverluſtvortrag von 4681 905 410 ſich ergibt. Zu Bilanzprüfern für das Jahr 1934 wurde die Süddeutſche Treuhandgeſellſchaft AG. München gewählt. Ueber den Verlauf und die Ausſichten des Jahres 1934 er⸗ klärte der Vorſtand u.., daß die Ausſichten weit günſtiger ſind als die des Vorjahres. Man habe bis zum heutigen Zeitpunkt ſchon ein Vielfaches mehr verkauft als im Jahre 1933. Zur Zeit iſt es nur möglich, daß kleinſte Familien⸗ käuſer und Kleinwohnungen gebaut werden, da immer noch größeres Kapital fehlt, um auch größere Häuſerblocks er⸗ ſtellen zu können. Was die Baugeſellſchaft anlangt, ſo iſt dieſe im beſten Gange und die Beſchäftigung ſehr gut. Un⸗ günſtig ſind immer noch die gedrückten Preiſe. Der übrige Baumarkt iſt nicht ſo beſchäftigt, ſo daß vielfach Preiſe hexauskommen, die noch zum Teil unter Selbſtkoſten liegen. Das Baugeſchäft zeige in dieſem Jahr eine günſtige Ent⸗ wicklung und man hofft, daß ein guter Abſchluß erzielt wer⸗ den kann. ODer Führer der Fachgruppe Sägeinduſtrie und Holz⸗ handel ernannt. Eſſen, 277. Juni.(Eig. Dr.) Der Führer der Facharuppe 4 der Geſamtorganiſation der deutſchen Wirtſchaft, Generaldirektor Vögler, hat mit Zuſtim⸗ mung des Führers der Wirtſchaft Herrn Klöpfer, Direktor der Firma Klöpfer u. Königer in München, zum Führer der Fachgruppe Sägeinduſtrie und Holzhands! be⸗ rufen. Waren und Märkie * Obſtgroßmärkte. Dür khei m. Zuſuhr 200. Zeutner, Abſatz unb Nachfrage gut. Kirſchen—15; Kaiſerkirſchen —14,5; Ichannisbeeren—10,5; dto. ſchwarze 10—15, Stachelbeeren grün—8, rot—12, Heidelbeeren—30; Birnen 12; Pfirſiche 20—29; Bohnen 14—18. Freins⸗ heim: Anfuhr 850 Ztr. Nachfrage nach Kirſchen mäßig, Abſatz ſchleppend. Kirſchen geringere—9, beſſere 10—13; Erdbeeren 25—32;, Johannisbeeren—10; Stachelbeeren grün—9, rot 10—14; Pfirſiche 20—22; Birnen 10—12; Türkiſche Kirſchen 13; Tomaten 18; Bohnen 17. St. Mar⸗⸗ tin: Anfuhr gut, Abſatz ſchleppend. Kirſchen großer Ueber⸗ ſtand. Mohrenkirſchen 10—14; große Prinzeſſin 10—12; Haumüller 10—15; Heidelbeeren 25 Pfg. Ellerſtadt: Anfuhr, Abſatz und Nachfrage gut. Kirſchen 10—12; Jo⸗ hannisbeeren—10; Stachelbeeren—10; Birnen 10—12; Erdbeeren 20; Bohnen 13 Pig. Uebersee-Geireide-Noſierungen Neuyork, 27. Juni.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per Buſhel, Lokopreiſe) Weizen Manitoba Nr. 1 85; roter Sommer⸗Winter 102,50; dto. hard 103; Mais neu ankom⸗ mende Ernte 64; Roggen Nr. 2 ſob Neuyork 6376; Gerſte Malting 706; Mehl und Fracht unverändert. Chikago, 27. Juni.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per Bufhel, Terminpreiſe) Weizen(ſtetig) Juli 90; Sept. 906 bis 90,75; Dez. 9176—92; Mais(gut behauptet) Juli 57,50; Sept. 59,50; Dez. 609“, Hafer(ſtetig) Juli 4176; Sept. 42,25; Dez. 43%; Roggen(ſtetig) Juli 64,75, Sept. 64,50: Dez. 69. Lokopreiſe: Weizen roter Winter⸗Sommer Nr. 2 92; dto. hard 92; dto. Nr. 3 91,50; Mais gelber Nr. 2 60,75, dto. 75 64; Hafer weißer Nr. 2 43,50; Gerſte Malting 56 bis 100. Winnipeg, 27. Juni.(Eig. Dr.) Schluß: Tendenz ſtetig; Juli 76, Okt. 78/6; Dez. 79/6; Hafer per Juli 976; Okt. 3606; Dez. 39696; Roggen per Juli 54/67 Okt. 5676 Dez. 57,50; Gerſte per Juli 44; Okt. 44/, Dez. 456 Leinſaat per Juli 157,25; Okt. 160,75; Dez. 16096; Mani⸗ toba⸗Weizen loko Northern 1 76; dto. 2 7276; dto. 70,25. Bnenos Aires, 27. Juni.(Eig. Dr.) Schluß(in Pa⸗ pierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Juli 5,85; Auguſt 5,99) Sept. 6,15; Mais per Juli 5,30; Auguſt 5,32; Sept. 5,42, Hafer per Juli 4,45; Leinſaat(ruhig) Juli 14,08, Auguſt 14,19; Sept. 14,92. Roſario, 27. Juni.(Eig. Dr.) Schluß lin Papierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Juli 5,80; Auguſt 5,90; Mais per Juli 5,10, Auguſt 5,15; Leinſaat per Juli 13,05, Auguſt 14,05. * Rotterdam, 27. Juni.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen lin Hjl. per 100 Kilo) Juli:20, Sept. 3,55, Nov. 3,40; Jan. (35) 3,50.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Juli 60,75, Sept. 61; Noy. 61,25; Jan.(35) 64,25. 8 Liverpool, 27. Juni.(Eig. Dr.) Schluß lin Schilling und Pence) Weizen(100(.) Tendenz ruhig; Juli 4,776, Okt. 4,11½ Dez. 5,1—; März(85) 5,36.— Mais(400 lb.) Tendenz ruhig; Juni 18,9 werk.; Juli 18,3 verk.; Auguſt 18,4% verk. Amerikanische Schmalz- und Schweinemärkie Neuyork, 27. Juni.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents ver 100[.] Schmalz prima Weſtern loko 720, dto. middle Weſtern 705—715, Dalg ſpezial extra 476; dto. extra loſe 3,75; dto. in Tierces 46.* Ehikago, 27. Juni.(Eig. Dr.) Schluß lin Cents per 100 Ib.) Tendenz kaum ſtetig; Schmalz per Juli 645 G, Sept. 675 G; Okt. 687,50, Dez. 705 G; Bauchſpeck(tr. geſ.) per Juli 930; Sept. 950; Schmaltz loko 647,50, leichte Schweine n. Pr. 435, h. Pr. 475 ſchwere Schweine n. Pr. 490, h. H. 505; Schweinetzufuhr in Chikago 20 000; Schweine⸗ zufuhr im Weſten 30 000. * Leinöl⸗Notierungen vom 27. Juni. London: Lein⸗ ſaat Pl. per Juni⸗Juli 10,75, dto. Klk. 12 Leinſogtöl loko 22,25; Juli 274; Auguſt 217; Sept.⸗Dez. 21,75, Baumwollöl ägypt. 13; Baumwoll⸗St. ägypt. per Juni 47/10. Neuyork: Terp. 49.— Savannah: Terp. 44. Geld- und Oevisenmarki Zürich, 2. Au Cthlub amilick/ Konstanlin. 250 paris 20.27½ J Spanien 42.00— J Prag 12,760 Bukarest 305 London 15.49— Holland 208.60.— J Worschau 58.10 f Off. Pankd. 2 Reuyorz 307./ Berlin 119.75 Budapest—.— Uigl. Geld 1 Belgien 71.82½ͥ] Wien off. K. 72,98[Belgra.— LHonatsgelddd— iali en 26.23— L Sofia Uthen 293.— L IMovafsgeldd 2 Paris, 27. Iuni Cclluß amilich). London 76,26.— Spanien 207.25 J Ropenhagen 340,50 J Pien— Heuxork 15.16/ J Halien 129,80 J Hoiland 10.29— Berlin 589.— Belgien 854.25 Schweiz 493.50 Sioccholm 394.25 Warschau 286,2 Amsterdam, 2. Iuni Cchlull amilict). Berlün 58.00— Belgien 84.44%/ L 0sl0 37.40— Prag 6¹² V½ London 743.25 Schweiz 47.95— Ropephagen 33.25— Prhatdisn. 8 Reuyorx 147.25 ltalien 12.60— Stocckhom 38.70— Lägl. beld* parit 972.— 20.20— Wien—.— 1 onatsg. 1 London, 2. Juni Gchlub amflüch) Reuyor. 504./16 f Kopenhagen] 19322/ Mostau 581,25 Schanhal 1387 kiontreal 498/ Stockkolm 19.393/¾ Rumänin 503 Vokchama 1/225 Amsferdaw 742 75 Ogl0 19, 90 55 Konstanfin. 6,20 Iu tralen 125¼ paris 76.46— Lissabon 110./16[ Atfen.28 Mexiko 18.— Brüssel 21.57— Helsingfors 226.75 Wien 27.25 Mobtericeo 20.— talien 58.96— prag 21¾56 Marscha 26.63 Laparaiss—.— derlin 12.81— Bucapest 28.75 Buenos Aires 26,37 J Buenos ehweir 15.50½ Belgrad 220.50 f Rio de 4an..12 aut London 26.12 Wallen 56,85— J Soiia 420,— Hongeong 1,550 Südafriks 89,87 5 Neuyorkc, 27. Iuni Schlug amtlich) 3 Bakkabrupte Berlin 39.40— Wien 18.95 fStockholm J 26.05—(olg.) G. ½ London-Rab..04/ J Budapart 29.80 Brüssel 23.40— dto. Prief /1 „ 60-I. V..088 prag.157½[ Madrid 13.68 Tägl. beld 1 Poris 660.— helgrad.26½ Rantrel 101.09 Prflandefsw. Schweiz 32.57— Warschau 18.90— Atg. pap Peso] 88.68 niedr../ Hilien.55%] Osl0 25.41— Rodelaneirob.51 dto. höchst.“ 1. Hollaa d 67.93— Kopenhagen 22.59— Japan 30.— Filber— Hamburger Meiallnoſierungen vom 26. Juni 1934 Hupfer Banca- u. Straits-Linn drief Geld Brief] Celd Iberahltſ Briek'] Celd Iberahlt Ianusr. 45,—44.—.E, Hüttenrhin. 20.—19,50 Februar 45,75 Feinsilber(Rül. p. Kx)). 42,2589,25 Hirz. 46.50 Feingold(Shl. p. gr... 2,8402,790 Ril, 46.75 Alt-Platin(Abfalle) i. 47.5046.75——ECmahr.(üll, P..).. J 2,80 2,60 Juui. 40,7589,50—,—807.0288,0—.— Tenhn. eines Piaiin Juli. 41.—40.———01.0/298,0——J Detallpr,(M. p. gr....45 3,45 Lubust. 41,20,40,5040.50801.298.—— Leptemb.42.—41,——,801.9298.—.— Loco Ablse Okiober 42 7541,75—,— J301.0298.0—,— Anſimon fegulus chines.(E to.)86.—28,— Rovemb. 48.5042,50——391,0298,00—.—J Cuscksilber(S per flesche) 11.65/11.85 Dezemb. 144,25143.25—..[—.„1 Volframerz dünes.(in.)—.— 45.— * Pforzheimer Edelmetallkurſe vom 28. Juni.(Mit⸗ geteilt von der Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchaft Filiale Pforzheim): Platin techniſch rein 3,50 je Gramm; dto. 4 v. H. Palladium 3,45 je Gramm; dto. 4 v. H. Kupfer 3,35 je Gr.; Feingold 2840 je Kilo; Feinſilber 4,40—43,20 ie Kilo; je nach Abnahme von 50 Kilo bzw.—9 Kilo. Frachienmarki Duisburg-Ruhrori/ 27. Juni Durch den weiteren Zuwachs des Waſſers am Oberrhein gingen die Frachten heute nach allen Richtungen zurück. Für bergwärts wurde 1,50 bzw. 1,70/ ab hier bzw. ab Kanal Baſis Mainz—Mannheim bezahlt und notiert. Für Rotter⸗ dam wurde 1,20/ bzw. 1,40/ und für Antwerpen—Gent 1,80 bzw. 2/ je To. bezahlt. Die Schlepplöhne tal⸗ wie bergwärts blieben unverändert. 0 * Donnerstag, 28. Juni 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe ——— 9. Seite/ Nummer 289 Auch das alte Breiſach wird Feſtſpielſtadt Die notleidende Grenzſtabt rührt ſich * Breiſach, 27. Juni. Das alte, an hiſtoriſchen Erinnerungen ſo reiche Rheinſtädtchen Breiſach, trifft jetzt die letzten Vor⸗ bereitungen zur Aufführung des hiſtoriſchen Feſt⸗ ſpiels„Peter von Hagenbach“ von Wil⸗ helm Fladt. Das Stück ſelbſt, das bekanntlich eine der berüchtigtſten Geſtalten aus Breiſachs ſo wechſel⸗ voller Geſchichte, nämlich den burgundiſchen Landvogt und Gewaltmenſchen Peter von Hagenbach, in den Mittelpunkt des Geſchehens ſtellt, hatte bekanntlich vor zehn Jahren ſeine Uraufführung erlebt. Liebe zur Heimat und der hohe ideale Sinn der Brei⸗ ſacher Bevölkerung hatten es ermöglicht, daß in dieſem Jahr Breiſach ſeine Tradition als Feſtſpielſtadt fort⸗ führen kann. Die Opfer, die dabei von jedem ein⸗ zelnen Bürger gebracht werden müſſen, ſind nicht ge⸗ ring, ſetzen ſich doch die Mitſpieler aus allen Bevöt⸗ kerungsſchichten zuſammen. Abend für Abend probt nun ſchon Oberſpielleiter Harry Schäfer mit ſei⸗ ner eifrigen Spielergemeinde auf dem idealſchönen Hhochgelegenen Münſterplatz, während in der Nähſtube fleißige Frauenhände die farbenfreudigen Koſtüme herrichten. Welche hohen kulturellen Aufgaben Breiſach als Grenzſtadt mit dieſen Feſtſpielen erfüllt, fand noch eine beſondere Würdigung anläßlich eines geſelligen Beiſammenſeins im„Schlüſſel“, deſſen Wirt übrigens die Titelrolle ſpielt. Bürgermeiſter Herr ſtreifte bei einer Preſſebeſprechung in ſeinen Ausführungen die ſchwere Notlage Breiſachs durch die Abtrennung des Elſaß, und daß man neben der idealen Aufgabe, deutſche Kulturgüter an der Grenze zu pflegen, von den ab 1. Juli an jedem Sonntag ſtattfindenden Feſtſpielen auch wirtſchaftlich für die Stadt einen Möge auch der Wettergott den Veranſtaltungen gnädig geſinnt ſein und ſo mithelfen, auch den finan⸗ ziellen Erfolg der Spiele zu ſichern. * Karlsruhe, 26. Juni. Morgens ereignete ſich Ecke Kriegs⸗ und Hirſchſtraße ein ſchwerer Ver⸗ kehrsunfall. Ein Kraftradfahrer, der durch die Kriegsſtraße fuhr, überholte einen Radfahrer, der nach der Hirſchbrücke einbiegen wollte. Das Kraftrad rutſchte auf dem Aſphalt und ſtieß mit einer Rad⸗ fahrerin zuſammen Alle drei Fahrer ſtürzten, der Radfahrer erlitt am Kopfe ſehr ſchwere Verletzun⸗ gen und mußte ins Städt. Krankenhaus gebracht wer⸗ den. Der junge Mann ſchwebt in Lebensgefahr. * Wiesloch, 28. Juni. Bei der Ausführung einer Reparatur am Hügel eines elektriſchen Triebwagens ſtürzte der 52jährige Wagenführer Wanner vermutlich infolge eines Schwindelanfalls rücklings vom Wagendach. Dabei zog er ſich eine ſchwere Verletzung der Wirbelſäule zu, die die Ueberführung ins Heidelberger Krankenhaus not⸗ wendig machte. * Lörrach, 26. Juni. Innenminiſter Pflau⸗ mer weilte zuſammen mit Miniſterialrat Dr. Walz, begleitet von Landeskommiſſär Dr. Schwörer, Frei⸗ burg, und Landrat Dr. Häußner, Lörrach, am Freitag in Lörrach und Umgebung, um vor allem bei den Gemeinden Brombach, Haagen, Hauingen, ſowie auch in Tumringen die Eingemeindungsfrage zu ſtudie⸗ ren. Später fand noch auf dem Bezirksamt Lörrach eine Ausſprache mit den Bürgermeiſtern der genann⸗ ten Gemeinden und dem Lörracher Bürgermeiſter Badiſche Bauern ſiedeln in Nordoſtodeutſchland * Karlsruhe, 28. Juni. Die Preſſeſtelle der Lan⸗ desbauernſchaft Baden teilt mit: Der Landes⸗ bauernführer L. Huber, wendet ſich in einem Auf⸗ ruf an die Bauern Badens und weiſt auf die Wich⸗ tigkeit verſtärkter Siedlungstätigkeit hin. Die Neu⸗ bildung deutſchen Bauerntums nimmt im Rahmen der Agrargeſetze unſeres Reichsbauernführers eine bedeutende Stellung ein. Sie ſchafft denjenigen Bauernfamilien, die hier in unſerem Heimatlande auf zu enger Scholle ſitzen und unſeren nachgebore⸗ nen Bauernſöhnen, um ſie zu unſerem Berufsſtande zu erhalten, unter günſtigen Bedingungen die Mög⸗ lichkeit, eine neue und ſichere und bäuerliche Exi⸗ ſtenz zu gründen. Auf Grund der mittlerweile er⸗ folgten erſten Beſichtigungsreiſen haben etwa 30 badiſche Bauernfamilien eine Bauernſtelle in der Größe von 40—80 Morgen in Schleſien bezw. in Brandenburg erworben. Der Landesbauernſührer gibt der Erwartung Ausdruck, daß die badiſche Bauernſchaft in ſtärkerem Maße als bisher von der günſtigen Gelegenheit, eine Neubauernſtelle zu erwerben, Gebrauch macht und damit die Möglichkeit zur Geſundung ihrer eigenen Verhältniſſe ergreift. * Pforzheim, 27. Juni. Nachmittags wurde der 54 Jahre alte, verheiratete Briefträger Eugen Wur⸗ ſter auf ſeinem Fahrrad von einem Perſonenkraſt⸗ wagen angefahren und ein Stück weit geſchleift. Er erlitt einen Unterſchenkel⸗ und einen Schulter⸗ bruch, ſowie Kopfverletzungen, ſo daß er ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Die Schuld dürfte ihn ſelbſt treffen, weil er links gefahren war und ohne ein Zeichen in eine Nebenſtraße einbiegen wollte. In den Abendſtunden des Montag wurde in der Chriſtoph⸗Allee eine 46 Jahre alte, verheiratete Frau von einem Radfahrer angefahren und umge⸗ worſen. Sie trug einen Schädelbruch davon und neue! 100 Scherben aus der Hallſtattzeit al Lampertheim, 28. Juni. Bei den Kanaliſations⸗ arbeiten in der Römerſtraße wurden dieſer Tage zwiſchen der ehemaligen Zehntſcheuer und dem Rhei⸗ niſchen Hof die Scherben einergroßen Urne gefunden. Sie lagen 30 Zentimeter unter der alten von Ladenburg nach Worms ziehenden römiſchen Heerſtraße, die, wie bei den Ausſchachtungsarbeiten deutlich an der Beſchotterung zu erkennen iſt, durch⸗ ſchnittlich 1 Meter unter unſerer heutigen Römer⸗ ſtraße lag. Die etwa 100 Scherben ergaben nach ſorgfältiger Zuſammenfügung eine prächtige Urne von verhältnismäßig großen Ausmaßen; nämlich 28 Zentimeter Höhe und einem größten Durchmeſſer von 46 Zentimeter. Eine inzwiſchen erfolgte wiſſen⸗ ſchaftliche Unterſuchung hat ergeben, daß es ſich um ein aus ber älteren Eiſenzeit(1000 bis 500 v. Chr.) ſtammendes Gefäß handelt. Man nennt dieſen auf die Bronzezeit(2000—1000 v. Chr.) folgenden Zeitabſchnitt auch die ſog. Hallſtattzeit, nach der Stadt Hallſtadt im Salzkammergut als erſten Fundort aus dieſer Kulturſtuſe benannt. Neben der in dieſem Zeitab⸗ ſchnitt noch im Gebrauch befindlichen Bronze wurde ſchon Eiſen zur Herſtellung von Waffen verwandt. Gefäße und Geräte der Hallſtattzeit weiſen ganz be⸗ ſtimmte Stilformen auf. Die Provinz Starkenburg iſt ziemlich arm an Funden aus dieſem Zeitalter, weshalb Lampertheim ganz beſonders ſtolz auf die Urne ſein darf. Ohne die Mitwirkung unſeres Hei⸗ matforſchers, des Lehrers Lepper, wäre dieſes wertvolle Fundſtück kaum beachtet worden. Durch das Jahrtauſende lange Lagern im Boden wurde das Gefäß durch Feuchtigkeit und Schwere der dar⸗ über liegenden Eroͤſchicht zuſammengedrückt. Nach der Zuſammenſetzung der Scherben entſtand ein herr⸗ liches Stück, das große Handwerkskunſt aus damali⸗ ger Zeit verrät, Das etwa 2500 Jahre alte Geſäß iſt Gewinn erhofft. Danksagung Allen Vermandten und Behennten sagen wir für die hersliche Teilnahmie tmnigen Dank. Mannheim(0 2. 22). 28. Junt 1932. Frau B. Siurm Familie Karl Kani 238⁵⁰ hei äuuerster Berechnung Uhren, Juwelen, Gold- und Silberw., Bestecke 2 9 15 3 er Holläader Bauern⸗Gonda Achänder mIl vollſett Pfd. nur er vonlkatt 5 das Beſte Pfd. nur weinbehand /Pfd. nur 40 35 0 5, 2. Rulf 201 15 3687 Trauer u, Gesellschaſtsan- züge werd. Hilligst verkauft und ver- Uehen in der 808 Eiase Ningei Reines Butterschmalz nu.40 Prima Landhutter...25 42 Kochbutter...20 Pfaoc Iauiacen.20 p. Rommeiss, H 1. 15 9 120 Alle Sorten frische Nachflg. J. Döbele- Tel. 275 64 5760 Sob-Uua lobende Flufsche uppen- und Taſelkrebse d. Knab, di, 14 Tel. 302 69. Amtl.Bex Freitag früh auf der Schlachthof Freibank Kuhfleiſch. 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