Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pig. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 18, eimer Seitung Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 3. 79 mm breite Reklamemillimeterzeile 50 3. Familien⸗ u. Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Bei Zwangs⸗ vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr fürAnzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Ne Fiſcherſtraße 1, W Oppauer Straße 8, Se Freiburger Straße 1 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: NRemazert Mannheim Einzelpreis 10 Yf. Für im Voraus zu bezahlende Abend⸗Ausgabe A Freitag, 29. Juni 1934 Macdonalo als erſtes Opfer? Von unſerem Vertreter in London § London, 29. Juni. Der öͤreimonatige Urlaub, den der eng⸗ liſche Premierminiſter Macdonald am Sams⸗ tag antritt, geſchieht unter Begleitumſtänden, die das völlige Verſagen der Abrüſtungs⸗ politik des engliſchen Premiermini⸗ ſters deutlich erkennen laſſen. Die jetzt getroffenen Entſcheidungen und in noch höherem Grade ihre Umſetzung in die Wirklichkeit laſſen die Gerüchte glaubhaft erſcheinen, die öͤavon wiſſen wollen, daß die engliſche Politik im Laufe des jetzt von Mac⸗ donald angetretenen Urlaubs eine derartige Wen⸗ oͤung nehme, daß der Premierminiſter dieſe Politik ein⸗ ſach nicht mehr decken könne und zurück⸗ treten werde. In wie hohem Grade ſich die aufrüſtungs⸗ willige, von Lord Hailsham geführte Kabi⸗ nettsmehrheitgegen den Premierminiſter durchgeſetzt hat, dafür war die Rede des Luftfahrt⸗ miniſters Lord Londonderry im Oberhaus ein ſpre⸗ chender Beweis. Die Erklärung Lord Londonderrys geht über die bekannte Erklärung Baldwins, daß England ſich demnächſt gezwungen ſehen werde, ſeine Luftflotte wenigſtens bis dem Ausmaß ſei⸗ nes mächtigſten Nachbarn, d. h. Frankreichs, auszu⸗ bauen, inſofern hinaus, als Lord Londonderry ſeine Erklärung nunmehr in poſitiver Form abgegeben hat. Wie einzelne konſervative Blätter wiſſen wol⸗ len, iſt damit zu rechnen, daß bereits in allernäch⸗ ſter Zeit die Regierung dem Kabinett einen Nach⸗ tragsetat vorlegen wird, der ſich auf den Aus⸗ bau der Luftflotte bezieht. Der Luftfahrtmitarbeiter der„Morningpoſt“ teilt mit, daß die eugliſche Luftflotte nicht nur verdoppelt werde, ſondern daß ebenſo großer Wert darauf gelegt werde, daß die Luftflotte ſtändig auf dem höchſten Stand der Technik ſtehe. Der erſte Schritt, den man jetzt unternehmen werde, ſei die Anlage von 10 neuen Flugplätzen, deren Lage ſchon beſtimmt ſei. Darüber hinaus würde jetzt eine ganze Reihe von Verſuchsapparaten gebaut, von denen man ſich in Sachverſtändigenkrei⸗ ſen viel verſpreche. Mit dem Ausbau der engliſchen Luftflotte wird wahrſcheinlich auch eine Vermehrung der imperiallen Luftſtreitkräfte, die formell vom Mutterlande unabhängig ſind, ſowie eine Ver⸗ mehrung der Luftfahrtverbindungen im Empire ſelbſt Hand in Hand gehen. Wie im Zuſammenhang mit oͤem Beſuch Gene⸗ ral Weygands in London mitgeteilt wurde, wird ſich der Ausbau der engliſchen Militärkräfte nicht nur auf die Luftflotte beſchränken. s Zuſammenfallen der Aufrüſtungsentſcheidungen lowie einer verſtärkten Rüſtungspropaganda in der engliſchen Preſſe mit dem Beſuch des franzöſiſchen Generaliſſimus iſt ſo offenkundig, daß an einem Zu⸗ ſammenhang nicht mehr zu zweifeln iſt. Zu allem Ueberfluß berichtet die„Morningpoſt“ auch noch, daß allen offiziellen Verſicherungen der rein privaten Natur des Beſuches von General Weygand zum Trotz in unterrichteten Kreiſen der Beſuch als von höchſter Wichtigkeit be⸗ trachtet werde und Genugtuung darüber herrſche, daß das Anwachſen der engliſchen Rüſtungen in Uebereinſtimmung mit Frank⸗ reich geſchehe. Um der engliſchen Preſſe die Notwendigkeit des ufrüſtens beſonders deutlich vor Augen zu führen, wird wieder einmal die alte Taktik angewendet. it einem Male iſt jetzt das ganze eng⸗ liſche Heer und die ganze engliſche Flotte veraltet und ſtellt in ihrer Veralterung natürlich zugleich eine Gefahr für den Weltfrieden dar. Liſten erſcheinen, in denen das. Alter der Schiffe angeführt iſt, natürlich nur zu dem Zweck um darzulegen, daß ſo ſchnell wie möglich dreißig moderne neue Kreuzer gebaut werden müſſen. Mit einem Male iſt auch die engliſche Infanterie ſchlecht waffnet, und die aus Weltkriegszeiten ſo bekannt⸗ ewordene Tankwaffe iſt durch die Erfindung eines neuen Anti⸗Tankgewehrs angeblich eben⸗ alls veraltet. Es ſollen daher die leichten und mittelſchweren jetzt durch ganz beſonders ſchwere und große Tanks erſetzt werden, gegen die 5 Anti⸗Tankgewehre angeblich nichts mehr aus⸗ ichten können. Dieſe ganzen engliſchen Aufrüſtungs⸗ rorbereitungen geſchehen zu allem Ueberfluß auch .0 vor dem Hintergrund der Vorbeſprechungen der arinekonferenz. 145. Jahrgang— Nr. 292 Das Rüſtungsfieber in En Balkihous Heimkehr aus der Fremde Er bleibt unbekehrbarer Gegner der Reviſionspolitik Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters VParis, 29. Juni. Außenminiſter Barthou iſt geſtern von ſeiner Freundſchaftsreiſe nach dem Balkan wie⸗ der glücklich in Paris angekommen. Zum Empfang am Bahnhof hatten ſich nicht weniger als ſechs Mi⸗ niſter und zahlreiche Mitglieder dͤes diplomatiſchen Korps eingefunden. Es fiel dabei beſonders auf, daß der öſterreichiſche Geſandte zugegen war, während der polniſche Botſchafter es rück⸗ ſichtsvoll für beſſer gehalten hatte, dem Empfang fern zu bleiben. Seiner Gewohnheit gemäß hatte Barthou noch vor ſeiner Ankunft durch das Havas⸗Büro eine Unterredung verbreiten laſſen, worin er ſein eigenes Lob ſingt. Aber ſelbſt dieſes Eigenlob Barthous läßt deut⸗ lich durchblicken, daß der Außenminiſter ſich in zwei Punkten etwas beſorgt fühlt. Augenſcheinlich fürchtet er zunächſt, daß er wegen der etwas zu geringen Er⸗ folge ſeiner Freundſchaftsreiſe angegriffen werden könnte. Das radikale Abendͤblatt„Notre Temps“ beſcheinigt ihm denn auch ſchon geſtern abend: „Barthon hat uns trotz ſeiner zahlreichen Reiſen nicht einen einzigen neuen Freund ge⸗ wonnen. Dafür hat er uns die Freundſchaft Englands, Italiens, Belgiens und Polens verſcherzt.“ Auf dieſen Einwand erwidert Barthou mit dem Hinweis auf die Stärkung der Kleinen Entente,„die heute viel einiger und geſchloſſener daſteht als je⸗ mals.“ Er ſchweigt ſich aber dabei darüber aus, wie weit Südſlawien nun nach dem neueſten Freund⸗ ſchaftsbeſuch bereit ſei, die franzöſiſchruſſiſche Politik mitzumachen. Weiter iſt Barthou ſchon deshalb an⸗ gegriffen worden, weil er in Bukareſt in ſeiner be⸗ kannten Rede gegen die Reviſion der Verträge ſich alLzu kriegeriſch ausgeſprochen habe und dabei vielleicht weiter gegangen ſei, als es ihm ſeine In⸗ ſtruktionen erlaubt hätten. Barthou erwiderte darauf,„ohne Achtung der Verträge iſt kein dauerhafter Friede möglich. Die Reviſionspolitik iſt nicht nur ungerecht und widerſpricht den Wünſchen der Völker, ſondern ſie iſt auch gefährlich und trägt die Keime zu einem neuen Krieg in ſich. Dadurch, daß ich mich mit Heſtigkeit, aber ohne irgendein aggreſſives Wort auszuſprechen, ihr wider⸗ ſetzt habe, habe ich nur das traditionelle außenpoli⸗ tiſche Programm Frankreichs vertreten. Hätte ich anders gehandelt, dann hätte ich meine Pflicht ver⸗ letzt. Man muß eben eine Politik haben und ſich dann daran halten. Man muß ſeine Freunde wäh⸗ len und ſie dann aber auch unterſtützen. Das iſt noch die beſte Garantie für die europäiſche Zuſammen⸗ arbeit, die Frankreich hat, und der es treu bleiben muß. Ich bringe von meinen Reiſen jedenfallg das Gefühl mit, daß ich im Namen und zum Beſten Frankreichs geſprochen habe.“ Entlaſtung des Etats durch Wirtſchaftsbeſſerung Eine bemerkenswerte Darſtellung des Reichsfinanzminiſters Meldung des DNB. — Berlin, 29. Juni. Aus Anlaß der Tagung der Außenhandelskam⸗ mern hat Reichsfinanzminiſter Graf Schwerin von Kroſigk dem Deutſchen Induſtrie⸗ und Han⸗ delstag eine Betrachtung über„Finanzpolitik im Dienſte der Konjunkturpolitik“ zur Verfügung ge⸗ ſtellt. Darin ſtellt der Reichsfinanzminiſter feſt, daß danck der Beſſerung unſerer Wirt⸗ ſchaftslage und infolge der Arbeitsſchlacht der deutſche Reichsetat weſentlich entlaſtet worden ſei. Während 1932 für die Arbeitsloſen ins⸗ geſamt 2,7 Milliarden an Unterſtützungen ausgegeben wurden, ſei dieſe Zahl 1933 bereits auf 2 Miliar⸗ den geſunken und werde 1934 nur noch 1,4 Mil⸗ liarden Mk. betragen. Der Miniſter verweiſt dann auf die weiteren Symptome der Aufwärtsbewegung, wie das Steigen der Steuereinnahmen, und antwortet auf die Frage, wie dieſes gute Ergebnis erreicht wor⸗ den ſei, daß der erſte und wichtigſte Grund darin liege, daß durch die Uebernahme der politiſchen Lei⸗ tung durch Adolf Hitler überhaupt erſt die Grundlage der politiſchen Stabilität und des Vertrauens geſchaf⸗ fen wurde, auf der allein eine dauernde Belebung der Wirtſchaft erreicht werden könne. Als weiteren wichtigen Grund ſtellt der Miniſter eine aktive Fin anzpolitik im Dienſte der Konjunkturpolitik feſt, wie ſie u. a. durch den An⸗ ſtoß in der Arbeitsbeſchaffung und die Steuerſenkungen im Jntereſſe der Arbeits⸗ ſchlacht ſich dokumentiere. Der Miniſter erklärt, daß die Vorbelaſtung des Reichsetats aus der Arbeits⸗ beſchaffung für die nächſten fünf Jahre rund 4 Mil⸗ liarden Mk. betrage. Dazu kämen 2,1 Milliarden Fehlbeträge der vergangenen Jahre Dieſe geſamte Vorbelaſtung halte ſich aber ͤurchaus in den Grenzen der Beſſerung des Haushal⸗ tes, die durch die Verminderung der Unterſtützun⸗ gen für Arbeitsloſe und durch die Erhöhung des Steueraufkommens eintreten werde. Dabei geht der Miniſter von einer jährlichen Vorbelaſtung von rund 1,25 Milliarden aus. Er ſchließt mit dem Hin⸗ weis darauf, daß Deutſchland bei ſeinem Aufſtieg auch mehr Rohſtoffe aus dem Auslande brauche und damit einen erheblichen Beitrag zur Ueberwindung der Weltkriſe leiſte, die allerdings durch die ableh⸗ nende Haltung des Auslandes gegenüber deutſchen ohne Verſchulden Deutſchlands beeinträchtigt werde. Die Transfer-Beſprechungen Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters § London, 29. Juni. Die Londoner Finanzblätter wollen wiſſen, daß die deutſchen Delegierten bei den Transfer⸗ Beſprechungen ſofort die Frage. zuſätz⸗ licher Exporte in die Debatte geworfen hätten, daß darüber aber noch kein konkretes Ergebnis er⸗ zielt ſei. Sollte man von engliſcher Seite nicht zu einem zuſätzlichen Export bereit ſein, ſo würden die deutſchen Delegierten verſuchen, wenigſtens eine Herabſetzung der Zinsſätze für die Da⸗ wes⸗ und Nunganleihe auf drei oder vier vom Hundert zu erhalten. Wenn daran gedacht wer⸗ den ſollte, deutſcherſeits den Zinſendienſt aufrecht zu erhalten, dann müſſe wenigſtens die Konzeſſion des herabgeſetzten Zinsſatzes gemacht werden. Wie die engliſche Regierung zu dieſem angeblich von deutſcher Seite gemachten Vorſchlag ſteht, iſt zur Zeit noch ungewiß. Engliſche Wirtſchaftskreiſe behaupten, daß die jetzt in Gang befindlichen Verhandlungen durch die Beſchränkung der den deutſchen Dele⸗ gierten mitgegebenen Vollmachten nicht un⸗ beträchtlich erſchwert würden. Im Grunde hät⸗ ten die deutſchen Vertreter keine andere Aufgabe, als der bekannten deutſchen Haltung in der ganzen Moratoriumsfrage noch einmal durch einen perſön⸗ lichen Kontakt mit den verantwortlichen engliſchen Stellen das Rückgrat zu ſtärken. Die Verhandlun⸗ gen werden von der Oeffentlichkeit wie von der Preſſe aufmerkſam und nicht unfreund⸗ Lich verfolgt. In den Londoner Börſen⸗ kreiſen werden die engliſch⸗deutſchen Morato⸗ riumsbeſprechungen durchweg als erfolgver⸗ ſprechend betrachtet. Das Clearing-Geſetz hat Geſetzeskraſt Meldung des DNB. — London, 29. Juni. Im Oberhaus wurde am Donnerstag der Geſetzentwurf über das Schulden⸗Clearing ange⸗ nommen. Der Geſetzentwurf ging wegen eines geringſügigen Irrtums der bei der Redaktion des Geſetzes entſtanden iſt noch einmal an das Unter⸗ haus zurück das die Clearing⸗Vorlage mit der Ab⸗ änderung des Oberhauſes ebenfalls annahm. Nach⸗ dem der Geſetzesvorſchlag die königliche Zu⸗ ſtimmng erhalten hatte, wurde er Geſetz. Kraftwagen raſt in einen Kanal— Fünf Tote Paris, 29. 9 Bei Bervins(Nordfrank⸗ reich) fuhr in der Dunkelheit ein mit ſieben Perſonen beſetzter Kraſtwagen in einen Kanal. den Inſaſſen konnten nur zwei gerettet werden. Die übrigen fünf Perſonen wurden erſt nach mehr⸗ Freunoſchaft für Frankreich und etwa aus Furcht ſtündigen Bemühungen tot geborgen. Von land Der gefährliche Greis Barthon ein neuer Clemencean Ein außenpolitiſcher Mitarbeiter ſchreibt uns? In der Sitzung des franzöſiſchen Parlaments, in der die neuen Rüſtungskredite im Betrage von einer halben Milliarde Mark angenommen wurden, kam es zu einem bezeichnenden Zwiſchenfall. Mini⸗ ſterpräſident Doumergue hatte zur Begründung der Regierungsvorlage höchſt perſönlich die Redner⸗ tribüne erſtiegen und äußerte mit lehrhaft loder drohend?) erhobenem Finger:„Ich habe zwei Kriege miterlebt, den von 1870 und den von 1914.“ Da erfolgte von der linken Seite des Hauſes der Zuruf:„Sie erleben auch bald den dritten Krieg!“ Der ſiebzigjährige„Papa Gaſton“, wie Doumergue im Volksmund heißt, war dem kecken Zwiſchenruf offenbar nicht gewachſen, denn er ſtammelte ſo etwas wie eine Entſchuldigung: Frankreich ſei in den beiden letzten Kriegen jedenfalls nicht der An⸗ greifer geweſen. Was wollte der Zuruf beſagen? Er kam von der Oppoſition, von einem Gegner der Politik Doumer⸗ gue⸗Petain, und er wollte nur in aller Kürze darauf hinweiſen, daß Frankreichs Vorgehen in der Ab⸗ rüſtungsfrage in Genf, dann die Aufrüſtungsvorlage des Kriegsminiſters Petain und ganz neuerdings die Rundreiſe Barthous ſchnurſtracks zu einem dritten Kriege führen dürften. Die kriegeriſch geſtimmte Pariſer Regierungspreſſe behauptet ja in verzückten Redensarten, daß der greiſe Herr Außenminiſter, dieſer„ewige Jüngling“, auf ſeiner Fahrt durch den Südoſten Europas alle Herzen im Sturm erobert habe. Nüchterne Beobach⸗ ter können das nicht finden. Barthous Aufgabe war, das Bündnisſyſtem, das Frankreichs Vorherr⸗ ſchaft auf dem Feſtlande Europa ſichern ſoll, neu auf⸗ zubügeln. Das ſcheint in Bukareſt im Glanze einer gewiſſen bengaliſchen Beleuchtung gelungen zu ſein. Die rumäniſche Oeffentlichkeit berauſchte ſich förmlich an der Wiederherſtellung ewiger Freund⸗ ſchaft mit Paris. In Belgrad verliefen jedoch die Dinge ſchon nicht ſo glatt. Südſlawien will zwar auf die franzöſiſche Rückendeckung auch nicht verzich⸗ ten, aber merkwürdigerweiſe werden jetzt in der ſer⸗ biſchen Preſſe Betrachtungen darüber angeſtellt, was eigentlich im Falle eines etwaigen italieniſch⸗fran⸗ zöſiſchen Ausgleichs aus Südſlawien werden ſolle. Barthou hat angeblich in dieſer Hinſicht beruhigende Erklärungen abgegeben. Als König Alexander und der Außenminiſter in Belgrad gegenüber ſeinen Vor⸗ ſchlägen Vorbehalte machten, ſoll er die Fortſetzung des politiſchen Gedankenaustauſches„zu gegebener Zeit“ verſprochen haben. Das war doch ſehr unſicher und dürftig.* Und dann die Rückreiſe Barthous! In Budapeſt mußte der durchfahrende Zug durch ein Maſſenauf⸗ gebot von Polizei geſchützt werden. Tags zuvor hat⸗ ten die Studenten vor der franzöſiſchen Geſandtſchaft demonſtriert. Das ungariſche Parlament legte ein⸗ mütig Verwahrung gegen die herausfordernden Re⸗ den Barthous in Bukareſt und Belgrad ein. Die⸗ ſem Proteſt gab auch der Außenminiſter Kanya deut⸗ lichen Ausdruck. Miniſterpräſident Gömbös betonte in einer geharniſchten Erklärung Ungarns friedliche Haltung, aber auch ſein unabdingbares Recht auf Reviſion. Das hat alſo mit ſeinen Reiſen und Reden Herr Barthou bis jetzt erreicht. Eine weitere Kritik iſt überflüſſig. Man braucht bloß zu überſetzen, wa im eigenen Lande geſchrieben wird. So heißt es z. B. im„Notre Temps“(nicht zu verwechſeln mit dem ſtramm regierungstreuen„Temps“), einem jungradikalen Blatte, das bereits als Sprachrohr der radikalſozialiſtiſchen Partei gilt: 928 „Barthou ſetzt die Politik Clemenceaus fort und nicht diejenige Briands. Barthous Außen⸗ politik wächſt ſich zu einer reinen„Paktoma⸗ mie“ aus, durch die ganz Europa in Aufregung gebracht wird. Man kann nicht zur gleichen Zeit eine Politik der Macht und eine des Rechtes, eine der Gewalt und eine der Befriedung treiben. Herr Barthou, decken Sie Ihre Karten auf und ſagen Sie uns, ob Sie Briands oder Clemenceaus Poli⸗ tik fortſetzen wollen!“ Barthou wird ſich wahrſcheinlich hüten, ſeine letzten Ziele vorzeitig zu verraten. Er ſetzt aber ſeine Rundreiſen fort. Für die Tage vom 8. bis 10. Fuli hat er ſich nach London eingeladen, und es war wiederum ſehr auffallend, daß Sir John Simon, der britiſche Außenminiſter, dieſen ange⸗ kündigten Beſuch im Unterhaus mitteilte, man möchte faſt ſagen: zugab und die Bemerkung daran knüpfte, Beſuche engliſcher Staatsmänner im Aus⸗ lande ſtänden dagegen nicht in Ausſicht. War das ein kleiner Wink, daß man von der Ausſprache mit Barthou zur Zeit nicht viel erwarte, ja daß ſte eigentlich unwillkommen ſei? Wenn die Engländer gewaltige Siſatzpoſten für Heer, Marine und Luft⸗ flotte beſchloſſen haben, geſchieht das etwa aus 0 ———————— eeeeeeee e eee —' ——— ———— ei⸗ fii ET la w ſck M ge G 4 7 8 ———— 5— 3— 3 + 7 8 3 — r Sr KSS—————————————— N 29 1 8 85 3 * 93 J. — * — 2 —3 855 ————————————33 —— 2. Seite/ Nummer 292 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Freitag, 29. Juni 1934 vor dem neuen Hitler⸗Deutſchland? Wohl kaum! Es geſchieht vielmehr, weil in Barthou ein Cle⸗ menceau wiedererſtanden iſt, der die Welt in Un⸗ ruhe bringt und zum Kriege treibt. Wie lange noch läßt man dieſen gefährlichen Greis ſein Handwerk treiben? E. Sch. Der neue volniſche Innenminiſter Meldung des DNB. — Warſchau, 29. Juni. Zum polniſchen Innenminiſter iſt laut Beſchluß des Miniſterrats der kommiſſariſche Präſident von Warſchau und frühere Wojewode von Bialyſtock, Koſcialkowſki, ernannt worden. Zum Land⸗ wirtſchaftsminiſter wurde der Kurator des Lyzeums von Krzemieniee, Poniatowſti, beſtellt. Die neuen Memeler Landesdirektoren Meldung des DNB. — Memel, 29. Juni. Der nach der Abſetzung von Dr. Schreiber zum Gouverneur eingeſetzte neue Landespräſident, Reizgys, hat zu Landesdirektoren das Mitglied der Memeler Landwirtſchaftskammer, Martynas Zvilius, und den Kulturingenieur(Kͤreiswieſen⸗ baumeiſter) des Kreiſes Heydekrug, Albertas Jonuſchaitis, berufen. Somit iſt das neue Landesdirektorium ausſchließlich aus groß⸗ litauiſch eingeſtellten Perſönlichkei⸗ ten gebildet worden. Japan baut Schiffe für die Türkei Meldung des DNB. *— London, 28. Juni. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Expreß“ will wiſſen, daß Japan Schritte unter⸗ nommen habe, um die türkiſchen Schiffsbau⸗ aufträge im Rahmen des neuen türkiſchen Ma⸗ rinebauprogramms zu erhalten. Angeblich ſoll auch bereits ein türkiſch⸗japaniſcher Vertrag zum Bau von Kreuzern uſw. unterzeichnet ſein. Wenn dieſe Mel⸗ dung des„Daily Expreß“ ſtimmt, ſo würde ſich die japaniſche Handelskonkurrenz jetzt auch auf einem Gebiete auswirken, das noch mehr als bisher zu ſchwerwiegenden Komplikationen Anlaß geben würde. Nach den Angaben, die der Gewährsmann des „Daily Expreß“ macht, ſoll während eines japani⸗ ſchen Kreuzerbeſuchs im Bosporus im vergangenen Monat zum erſtenmal der Vorſchlag an die türkiſche Regierung herangebracht worden ſein, die neuen türkiſchen Flotteneinheiten in Japan bauen zu laſſen. Nach eingehenden Regierungsbeſprechungen in Angora ſoll jetzt ein Auftrag auf zwei 8000⸗ Tonnen⸗Kreuzer, zwei Zerſtörern und eine Anzahl Hilfskreuzer nach Japan vergeben ſein. Schweres Bauunglück in Köln Meldung des DNB. Köln, 29. Juni. Ein folgenſchweres Unglück ereignete ſich in einer Fabrikhalle des Deutz⸗Humbolcdt⸗ Werkes in Köln⸗Kalk. Eine Anſtreicherfirma hatte ein etwa 10 Meter hohes Gerüſt errichtet. Als man gerade die letzte Hand an dem Gerüſtauf⸗ Hau legen wollte, brach plötzlich ein Balken, wo⸗ durch das ganze Gerüſt mit ohrenbetäu⸗ bendem Lärm zuſammenſtürzte. Fünf Anſtreicher und ein Gerüſtbauer wurden in die Tieſe geriſſen. Zwei von ihnen waren ſofort tot, während die drei übrigen ſehr ſchwere Verletzungen davontrugen. Ein in der Nähe des Gerüſtes ſtehender Arbeiter wurde von einem Balken am Kopf getroffen und ebenfalls ſchwer verletzt. Bei allen vier Verletzten beſteht Lebens⸗ gefahr. Ein auf dem Gerüſt ſtehender konnte ſich dadurch retten, daß er Vorarbeiter ſich an eine Eiſenklammer des Hallenbaues kalmmerte, während unter ihm das Gerüſt zuſammenſtürzte. Er konnte nach einiger Zeit aus ſeiner gefährlichen Lage be⸗ freit werden. Lore⸗Lore in Amerika Ein deutſches Volkslied wandert um die Welt Das Lied von der Lore⸗Lore iſt wirklich ein altes Volkslied, das ſchon lange vor dem Kriege bekannt war und in gewiſſen Kreiſen der wandernden Jugend gern geſungen wurde. Es ſoll zuerſt von heſſiſchen Soldaten geſungen worden ſein, die von ihrem Kurfürſten gegen Geld an fremde Mächte ab⸗ gegeben wurden. Das war um 1740 und ſetzte ſich fort bis faſt zum Anfang des 19. Jahrhunderts. Und der heutige Lore⸗Lore⸗Refrain hieß damals: Glori... Glori... Gloria! Schön ſind die Mädchen in Batavia, Glori... Glori... Gloria! Schöne Mädchen gibt es da! Nun iſt es intereſſant, daß dieſes Lied auch in die Vereinigten Staaten von Amerika kam, und zwar geſchah das im Jahre 1776, als der Landgraf von Heſſen 12 800 Mann heſſiſcher Truppen an England verkaufte, das die Heſſen wiederum für die Bekämp⸗ fung der jungen, um ihre Unabhängigkeit kämpfen⸗ den amerikaniſchen Kolonien einſetzte. Die heſſiſchen Regimenter kämpften damals mit wechſelndem Glück gegen die Nordamerikaner, und ihre Muſikkapellen haben ſicher oft die alten deutſchen Volks⸗ und Sol⸗ datenlieder geſpielt. Auf jeden Fall tauchte die heutige Lore⸗Melodie um 1860 in den Vereinigten Staaten wieder auf. Zum Unterſchied von der alten heſſiſchen Soldaten⸗ weiſe war ſie ein wenig ſchleppender geworden, hatte einen choralhaften Anſtrich bekommen, aber wer die amerikaniſchen Filme„Revolution der Ju⸗ gend“ und„Zwiſchen heute und morgen“ geſehen und gehört hat, der hat unſere heutige Lore⸗Lore unzweifelhaft erkannt. Die amerikaniſche Sprach⸗ ſaſſung kommt ſogar der deutſchen ſehr entgegen, beſonders im Refrain. Sie lautet: Glory, Glory, Hall ajah, Glory, Glory, Hallelujah, Glory, Glory, Hallelujah, his soul is marching on! Im Amerikaniſchen hat der Sinn des Liedes allerdings eine vollſtändige Veränderung erfahren. Es heißt„John Browus Body“(John Brownus Neue Handelsgruppen des Reichsnährſtandes Wichtige Ergänzungen der erſten Liſte Durch eine gemeinſame Anordͤnung des Reichs⸗ wirtſchafts⸗ und Reichsernährungsminiſters iſt die Liſte der zum Reichsnährſtand gehörenden Zweige des Landhandels und der Be⸗ und Verarbeitung landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe durch folgende Gruppen ergänzt worden: In Nr. 1„Wirtſchaft mit Ackerbauerzeug⸗ niſſen“ wird der 1. Liſte hinzugefügt: Reishandel, Maishandel, Handel mit Rüben und Wurzelfrüchten, Handel mit Kaffee⸗Erſatzwaren: Reisreinigung, Reispolierung, Flachsröſtereien, Feldſamenreini⸗ gung, Heu⸗ und Strohpreſſereien, Häckſelſchneide⸗ reien, gewerbliche Lagerhäuſer zur Einlagerung landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe. In Nr. 2„Viehwirtſchaft“ wird hinzugeſügt: Gewerbliche Zuchttierhaltereien, gewerbliche Geflü⸗ gelmäſtereien, Pelztierzüchter, Viehkaſtrierer, Ein⸗ kauf von deutſchen Federn beim Erzeuger, Inne⸗ reienhandel, Darmhandel mit Ausnahme desjenigen Abſatzes, der nicht an das Nahrungsmittelgewerbe geht, Fleiſchextrakthandel, Hausſchlächter, Fleiſch⸗ extraktfabriken, Darmbearbeitung, Abdecker, gewerb⸗ liche Kühlhäuſer, gewerbliche Eierkühlanlagen. In Nr. 3„Brauwirtſchaft“ wird hinzu⸗ gefügt: Malzhandel, Bierhandel. In Nr. 4„Zuckerwirtſchaft“ wird hinzu⸗ gefügt: Zuckerwarenhandel, Handel mit Speiſeeis und Speiſeeispulver, Handel mit Keks, Honigkuchen und Lebkuchen, Melaſſeentzuckerungsfabriken, Her⸗ ſtellung von Honigkuchen und Lebkuchen, Herſtellung von Speiſeeis und Speiſeeispuleyr, Weißzucker⸗ fabriken. In Nr. 5„Stärke⸗ und Branntwein⸗ wirtſchaft“ wird hinzugefügt: Weizenſtärkehan⸗ del, Fruchtſtärkehandel, Glukoſehandel, Kartoffel⸗ ſagohandel, Handel mit Puddingmehl und Pudding⸗ pulver; Weizenſtärkeherſtellung, Melaſſebrennereien, Kartoffelſagoherſtellung, Herſtellung von Pudding⸗ mehl und Puddingpulver. In Nr. 6„Fiſchwirtſchaft“ wird hinter Fiſchhandel eingefügt:(Handel mit Fiſchen, Schalen⸗, Kruſten⸗ und Seetieren aller Art.) In Nr. 7„Fett⸗ und Milchwirtſchaft“ wird hinter Milchdauerwarenhandel eingefügt: Han⸗ del mit ſonſtigen Milcherzeugniſſen, ferner Marga⸗ rine⸗ und Kunſtſpeiſefetthandel, Handel mit Mayon⸗ naiſe; außerdem werden die Worte„Oehlmühlen und Oelfabriken, ſoweit das Erzeugnis dem Fett⸗ monopol unterliegt“, erſetzt durch die Worte„ge⸗ werbliche Betriebe zur Herſtellung und Gewinnung von tieriſchen und pflanzlichen Oelen und Fetten, ſoweit das Erzeugnis der menſchlichen oder tieriſchen Ernährung dient“. Hinzugefügt wird auch: Kunſt⸗ ſpeiſefettfabriken, Mayonnaiſeherſtellung. In Nr.„Lebens⸗ und Genußmittel“ wird hinzugefügt: Beerenhandel, Pilzhandel, Handel mit Erzeugniſſe der Obſt⸗ und Gemüſeverwertungs⸗ induſtrie, Schaumweinhandel, Handel mit Backhilfs⸗ mitteln, Handel mit Teigwaren, Handel mit Erzeug⸗ niſſen der Suppenfabriken, Handel mit Nährmitteln, Handel mit Gärungseſſig, Senfhandel, Handel mit Erzeugniſſen der Eſſenzherſtellung zur Bereitung von Getränken, Limonadenhandel; Senfherſtellung, Gewinnung von Eſſenzen zur Bereitung von Ge⸗ tränken, Herſtellung von Gärungseſſig, Limonaden⸗ herſtellung und Rübenſaftgewinnung, Kunſteis⸗ fabriken. In Nr. 9 wird der Ueberſchrift„Holzwirt⸗ ſchaft“ hinzugefügt:„Und Wirtſchaſt mit Garten, Forſt⸗, und ähnlichen Gewächſen“. Es wird hinzu⸗ gefügt: Handel mit Blumen und Zierſträuchern, Ein⸗ kauf von Korbweiden, Seegras und Schilf beim Er⸗ zeuger, fahrbare Holzſchneidereien, Blumenbindereien. Zaro Agha geſtorben Meldung des DNB. Iſtambul, 29. Juni. Der Türke Zaro Agha, der als der älteſte Mann der Welt galt, iſt am Freitag morgen in einer Klinik in Iſtambul geſtorben. Er ſoll ein Alter von 120 Jahren erreicht haben. Er ſelbſt gab ſein Alter mit 160 Jahren an. Zum Ozeanflug geſtarter — Neuyork, 28. Juni. Die polniſch⸗amerikaniſchen Brüder Joe und Ben Adamowitz, die ſchon mehrfach verſucht haben, den Ozean im Flugzeug zu überqueren, ſind am Donnerstag morgen erneut nach Harbour Grace(Neufundland) geſtartet, um von dort ohne Aufenthalt nach Warſchau zu fliegen. Sie werden bis Harbour Grace von dem Flieger Holger Hoiriis begleitet, der im Jahre 1931 auf ſeinem Fluge nach Kopenhagen denſelben rot⸗weiß⸗blauen Eindecker benutzte, mit dem die Brüder Adamowitz jetzt ihren Flug angetreten haben. Schwere Streikunruhen in Milwankee — Milwankee, 29. Juni.(Funkmeldung der NMz3.) Trotz umfaſſender Vorſichtsmaßnahmen der Polizei iſt es in Milwaukee im Zuſammenhang mit dem Straßenbahnerſtreik erneut zu ſchweren Aus⸗ ſchreitungen der Streikenden gekommen. In der Nacht zum Freitag veranſtalteten 5000 Strei⸗ kende lärmende Kundgebungen und verſuchten, das Kraftwerk der Straßenbahnbetriebsgeſellſchaft zu ſtürmen. Es gelang ihnen ſchließlich, auch zeitweilig in ͤͤas Gebäude einzudringen, jedoch wurden ſie nach erbittertem Kampf mit Hilfe von Waſ⸗ ſer und Tränengas wieder vertrieben. Bei den Unruhen, die ſich auch auf die Umgebung Milwaukees ausdehnten, wurde ein junger Mann tödlich verletzt. mers John Brown aus Kanſas, der kurz vor dem Ausbruch des amerikaniſchen Bürgerkrieges mit einer kleinen Schar aufbrach, um für die Aufhebung der Sklaverei zu kämpfen. Bei dem kleinen Städt⸗ chen Harpers Ferry aber wurde ſeine nur 22 Mann ſtarke Truppe vernichtet und John Brown ſelbſt ge⸗ fangen genommen und gehängt. Die wenige Monate ſpäter zur Brechung der Sklaverei gegen die Süd⸗ ſtaaten marſchierenden Nordtruppen ſangen ſchon das raſch entſtandene Lied um„John Browns Body“, das bis heute noch ein revolutionäres Kampflied ge⸗ blieben iſt. Hort des Schrifttums Von Börries, Freiherr von Münchhauſen Wir wollen den Hohn des Auslandes aboͤrehen und zum Gegenhiebe ausholen: Deutſchland iſt nicht unter die Herrſchaft der Analphabeten geraten, nach wie vor ſind wir das Buchvolk der Welt, und kein einziges der anderen Völker ſteht in ſeiner Ge⸗ ſamhei kulurell auf gleicher Höhe mit uns. Trotz des verlorenen Krieges, trotz der Vergewaltigung von Verſailles, trotz des Gegeifers neidiſcher Emi⸗ granten werden alle Werte oͤes Weltſchrifttums nur und ausſchließlich an der Börſe des deutſchen Geiſtes wahrhaft notiert! Deutſchland kauft ſechsmal ſo viel Stücke von Cervantes'„Don Quixote“ als ſein Heimatland Spanien. Deutſchland, das Shakeſpeare tatſächlich neu entdeckte, führt ihn nicht nur häufiger, ſondern auch 3* auf als ſein Heimatland England. Deutſch⸗ lands Dantegeſellſchaft hat mehr für die Volkstüm⸗ lichkeit des Florentiners geleiſtet als ſein Heimat⸗ land Italien. Deutſchland allein unter allen Völ⸗ kern hat lebendige Sproſſen der in ihrem Heimat⸗ lande Frankreich längſt vergeſſenen Lyrik von 1900. Deutſchland hat Hamſun und die Lagerlöf, hat Tur⸗ genjef und Tolſtoi zu Bauſteinen des Tempels der Weltliteratur gemacht. Deutſchlands lebendiges Ueberſetzungswerk iſt nach Zahl und Wert vielfach überlegen nicht nur dem aller anderen Völker, nein, ſogar der Summe der Ueberſetzungen anderer Kul⸗ turvölker! e 2 ee Leiche) und beſingt die tapfere Streitluſt eines Far⸗ Schwere Bluttat in Berlin Meldungdes DNB. Berlin, 29. Juni. Eine furchtbare Bluttat ereignete ſich in der Nacht zum Freitag in der Oderuerger Sraße im Norden Berlins. Hier bewohnte die 28 Jahre alte Frau Erna Sehlke mit ihrem drei Monate alten Kind und ihrer 55 Jahre alten Mutter Marie Scharfe eine Wohnung im vierten Stockwerk. Gegen Mit⸗ ternacht wurden die Bewohner des Hauſes durch plötzliche Hilferufe aus dem Schlaf geſchreckt, die aus der Wohnung der Sehlke kamen. Gleich darauf ſah ein Hausbewohner den erſt Donnerstag von ſeiner Frau gerichtlich geſchiedenen Ehemann raſch die Treppe herunterkommen. Nichts Gutes ahnend, begab er ſich ſofort in die Wohnung der Sehlke. Hier bot ſich ihm ein erſchüt⸗ terndes Bild. In der Küche und in der Stube lagen in großen Blutlachen Frau Sehlke und Frau Scharfe, beide durch Beilhiebe furchtbar zu⸗ gerich tet. Im Wohnzimmer lag in einem Kin⸗ derwagen die Leiche des oͤrei Monate alten Kindes der Frau Sehlke mit einer klaffenden Stirnwunde. Die beiden ſchwerverletzten Frauen wurden ſofort in das Lazarus⸗Krankenhaus geſchafft, wo Frau Sehlke kurz nach ihrer Einliefernug geſtorben iſt. Auch die Mutter der Getöteten hat ſo ſchwere Ver⸗ letzungen erlitten, oͤaß ſie kaum mit dem Leben da⸗ vonkommen dürfte. Als Täter kommt mit höchſter Wahrſcheinlichkeit der geſchiedene Ehemann der Frau Sehlke in Frage. Das Urteil gegen Lahuſen beſtätigt — Leipzig, 28. Juni. Das Reichsgericht ver⸗ warf antragsgemäß die von G. Carl Lahuſen und Heinz Lahuſen gegen das Urteil des Landgerichts Bremen eingelegte Reviſion mit einer für die Straf⸗ höhe belangloſen Maßgabe als unbegründet. Damit ſind die Angeklagten rechtskräftig verurteilt. Die Rundfunkſkandale vor Gericht Drahtbericht unſeres Berliner Büros I Berlin, 29. Juni. Heute beginnt in Berlin vor dem Kriminalgericht in Moabit eine Gerichtsverhandlung, die der Be⸗ ginn der großen Rundfunkprozeſſe ſein wird. In dem zur Verhandlung ſtehenden Prozeß handelt es ſich um den 58jährigen Bauunternehmer Gu ſta v Bauer, dem die Anklage aktive und paſſive Be⸗ ſtech ung, Betrus, Untreue, Anſtiftung zur Untreue und Steuerhinterziehung vorwirft. Im ganzen ſind 225000 Mark als Schiebergel⸗ der in die Taſchen der Beteiligten ge⸗ floſſen. Allein bei dem Verkauf des Vox⸗Hauſes an die Stadͤt Berlin erhielten der Grundſtücksmakler Mendelsſohn 29000 Mark und der jetzige Hauptangeklagte Bauer 60000 Mark Proviſion. Aber Bauer konnte ſich nicht lange ſeines Gewinnes erfreuen, denn an den inzwiſchen durch Selbſtmord geendeten Generaldirektor der Funkſtunde Knöpfke mußte er 42000 Mark zahlen, dem wie⸗ derum der Leiter der Reichsrundfunkgeſellſchaft, Magnus, 20000 Mark„abknöpfte“. Auch bei dem Bau des neuen Rundfunkgebäudes in der Maſurenallee an den Ausſtellungshallen ſind die tollſten Schiebungen vorgekommen. Gegenüber dem Voranſchlag für dieſen Bau ſtellten ſich die tatſächlichen Koſten um 1,8 Millionen Mark höher und der jetzige Hauptangeklagte Bauer erhielt ſchätzungsweiſe 185000 Mark Provi ſion. Aber auch dieſen Betrag hat er wieder nicht allein in ſeine Taſche ſtecken können, denn er mußte damit eine Reihe von maßgeblichen Rundfunkleitern mit Schmier⸗ und Schweigegeldern verſorgen. Im ganzen ſind 16 Perſonen in dieſem Prozeß angeklagt. Das Arteil des Mannheimer Schwurgerichts Mannheim, 29. Juni. In der Verhandlung gegen die Inhaber einer Mannheimer Tabakfirma ldie Strafanträge ſiehe Lokaler Teil) wurde heute mittag gegen 2 Uhr das Urteil verkündet. Es wurden verurteilt: E. Sch. wegen Verbrechens nach§ 240 Ziff. 3 der Kon⸗ kursordnung und eines Vergehens der Unterſchla⸗ gung zu 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis. 3 Monate Unterſuchungshaft wurden angerechnet. K. Sch. wurde wegen eines Vergehens im Sinne des § 240 Ziff. 1 der Konkursordnung zu 11 Monaten Gefängnis unter Aurechnung von 1 Monat Unterſuchungshaft verurteilt. Frau M. erhielt wegen Beihilfe 3 Monate Gefängnis, von denen 1 Monat Unterſuchungshaft abgezogen wurde. Die Haft gegen die beiden Brüder bleibt aufrecht⸗ erhalten. Lediglich bei Fran M. wurde die Haft aufgehoben. Der Vorſitzende hielt in der Urteilsbegründung dem Angeklagten E. Sch. vor, daß er während der ganzen Verhandlnug gelogen habe. Es ſei Schwin⸗ del, wenn er behaupte daß er das Geld aus dem Geſchäft herausgewirſchaftet habe. Woher das Geld ſtamme, ſei nicht feſt⸗ zuſtellen. Das Gericht nimmt an, daß er geglaubt habe, den Status vom September zu beſchwören. Eine Beſtrafung wegen Meineids konnte daher nicht ein⸗ tveten. Das Gericht hielt ferner für erwieſen, daß K. Sch. die Beiſeiteſchaffung der Waren angeordnet habe, um damit den Gläubigeranteil zu verringern. Die Angeklagte M. ſei zweifellos von K. Sch. in die Machenſchaften eingeweiht worden und daher wegen Beihilfe zu beſtrafen. Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner(im Urlaub) (Stellvertreter: C. O. Eiſenbart) Verantwortlich für Politik: i. B. C. O. Giſenbart ⸗ Handelsteil: i. V. Willy Müller⸗Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart⸗Lokalen Teil: Richard Schönfelder ⸗Sport: Willy Müller-Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Eurt With. Jennel— Anzeigen und geſchäft⸗ liche Mitteilungen: i.: Gg. Kling ſämtlich in Mannheim⸗Herausgeber, Drucker und Werleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung⸗ Mannheim, R 1,4—6 Schriftleitung in Berlin: Dr. 8 19 W 35, Viktoriaſtraße 4a Abend⸗Ausgabe K 12880 Ausgabe B 8262, Geſamt⸗D.⸗A. Mai 1934 21022 Für unverlangte Veiträge keine Gewähr-Rückſendung nur bei Rückporto Stolzes, mächtiges Geiſtes⸗Erbe Deutſchlands, Weltruhm des Vaterlandes, letzter höchſter Hort der geiſtigen Freiheit der Welt,— glaubt denn einer, das Heilige Dritte Reich würde das vertun, verſchleudern, verſpielen! Etwa weil im erſchütern⸗ den Aufbruch der neuen Zeit beim Anſturm der Feinde von allerwärts Volker von Alzy die Fidel an den Haken hing und dann zum Schwerte griff? Oder weil unbekümmerte Solödaten des Umbruchs einmal derb danebenhauen im Urteil? Auf der Tenne der Welt iſt wieder einmal das Korn gewor⸗ felt,— was liegt oͤaran, ob beim Auskehren der Spreu auch eine Handvoll goldener Körner verlo⸗ ren geht, die heilige Ernte wird doch geborgen werden! Deutſchland, das Herz der Völker, iſt verſchwen⸗ deriſch wie alle echten Herzen, ſtürmiſch und ſieg⸗ friedhaft jagt ſein Puls— laßt es ſtürmen und brauſen—, die Stunde kommt doch(und die ſteht ſchon vor der Türl), da auch die heute noch Feinde erkennen, daß dieſer Kampf wie alle deutſchen Kämpfe ein Kampf für die geiſtige Freiheit der Welt war! Die geiſtige Freiheit der Welt aber iſt beſchloſ⸗ ſen in der deutſchen Sendung: Hort des Schrift⸗ tums der Welt zu ſein. Die Pfahlbau⸗Forſchung am Vobenſee Die von der Schweizeriſchen Geſellſchaft für Ur⸗ geſchichte beſtellte Kommiſſion zur Erforſchung der Bodenſee⸗Pfahlbauten hat jetzt die großen Ausgrabungen auf der Inſel Werd bei Eſchenz und Stein am Rhein unter der Leitung von Karl Kel⸗ ler⸗Tarnutzer abgeſchloſſen. Die Grabungen haben nicht nur die Geſchichte der kleinen Inſel aufgehellt, ſondern auch für die Kennt⸗ nis der ſteinzeitlichen Pfahlbauten, und der bronze⸗ zeitlichen Landſiedlungen wertvolle Ergebniſſe er⸗ bracht. Die eigenartige Schichtung des Bodens mit den abwechſelnden Anſchwemmungsſchichten des Rheins und Ablagerungsſchichten von Kulturrück⸗ ſtänden erbrachten den eindeutigen Beweis, daß die dortigen Pfahlbauten auf einer Untiefe im Waſſer ſtanden und daß damit auch die übrigen Pfahlbauten des Bodenſeegebietes, ſoweit ſie in die gleichen Un⸗ Karoline Björnſon, die Witwe des großen norwegiſchen Dichters, iſt jetzt im Alter von 90 Jahren ihrem Gatten in den Tod gefolgt. Sie lebte auf dem Gut Auleſtad bei Lille⸗ hammer, wo Björnſon eine Reihe ſeiner Werke geſchaffen hat. Das norwegiſche Volk brachte der „ungekrönten Königin Norwegens“ außerordentliche Verehrung entgegen, die nicht nur der Witwe des Nationaldichters, ſondern ebenſo der würdevollen und ehrfurchtheiſchenden Perſönlichkeit galt. terabteilungen des Neolithikums fallen, im Waſſe geſtanden haben müſſen. Die neolithiſchen Kulturen der Inſel Werd ge⸗ hören zwei verſchiedenen Einwanderungen in das Bodenſeegebiet an. Die ältere Schicht enthielt die Ueberreſte einer weſtlichen Einwanderung und zeich⸗ net ſich durch eine glatte und meiſt ſchwarz gebrannte, verzierungsloſe Keramik aus. Die jüngere neoli⸗ thiſche Schicht von Werd gehört der ſogenannten Schnurkeramik an, alſo einer nordiſchen Einwande⸗ rung. Erſt zu Ende der Bronzezeit wurde die Un⸗ tiefe, auf der dieſe Pfahlbauten geſtanden hatten, zur Inſel, die ſofort durch die Spätbronzezeitleute be⸗ ſiedelt wurde. Das Hauptinventar der Funde von Werd ſtammt aus dieſer Zeit. 1* Freitag, 29. Juni 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe ————— g. Seite Nummer 202 Die Stadiseite Mannheim, 29. Juni. Kinder aufs Land Volksgenoſſen! Den Ruf„Kinder aufs Land“ werdet Ihr vernommen haben. Ihr wißt es, daß es um die Sicherſtellung der deutſchen Zukunft geht. Vergeßt es nicht, daß das deutſche Volk in der Welt von morgen mehr bedeuten wird, als irgendein an⸗ 83 deres Volk. Volksgenoſſen, unſere Opfer für„Kin⸗ der aufs Land“ werden ſich durch unſern Glauben an Deutſchlands Zukunft ſegensreich auswirken auf die deutſche Volks⸗ und Schickſalsgemeinſchaft. Wer Verantwortungsgefühl um das Schickſal der deut⸗ ſchen Jugend in ſeinem Herzen trägt, wird gern ſein Opfer bringen. Spendet für das Hilfswerk vMutter und Kindc Volksgenoſſen! Im Glauben an unſere eigenen Möglichkeiten erwachen ungeheure Kräfte in uns, die gerade dieſe Sammel⸗Aktion„Kinder aufs Land“ zu einem großen Erſolg führen wird. Ein Erfolg muß es unbedingt werden, zur Freude unſeres großen Führers, zur Freude von über 500 000 deutſchen Kin⸗ dern! Volksgenoſſen! Wir Deutſche ſind ein Volk des Werdens. Helft mit, unſere Zukunft zu ſichern, die im deutſchen Kinde verankert liegt! Erwerbt die Plakette„Kinder aufs Land“. Wenn die Haus⸗ ſammlung an Eurer Türe klopft, dann ruft Euch das Vaterland! Helft tapfer mit! Polizeibericht vom 29. Juni Verkehrsunfall. Beim Ueberqueren der Mittel⸗ ſtraße geriet geſtern nachmittag eine Taub⸗ ſtumme in die Fahrbahn eines Perſonenkraft⸗ wagens, von dem ſie erfaßt und zu Boden gewor⸗ ſen wurde, wobei ſie Hautabſchürfungen erlitt. BVermißt. Seit 23. Juni wird ein am 5. 9. 1920 zu Heidelberg geborener und zuletzt in Mannheim wohnender Schüler vermißt. Beſchreibung: Etwa 1550 Meter groß, ſchlank, ſchwarze Haare, hohe tirn, braune Augen, mittelgroße geradlinige aſe, vollſtändige Zähne, breites Kinn, abſtehende Ohren, längliches Geſicht, geſunde braune Geſichts⸗ —— SNa uee Maate- MENSCHEN DES 20. JAHRHUNDERTS ERLEBEN DAS GROSSE ABENTEUER/ TATSACHENBERICHT VoN HANS SIERAU I. Zwei Siudenien Siürmen das Maiferhorn Im Jahre 1865 hatte der Engländer Whymper als erſter den ſtolzen Gipfel des Matterhorns bezwun⸗ gen. Vier ſeiner Gefährten mußten dieſen Erfolg mit dem Tode büßen. Auch in den ſpäteren Jahren forderte dieſer dämoniſch⸗ſchöne Berg noch Opfer um Opfer. Sie liegen auf dem kleinen Friedhof von Zermatt begraben, ſtumme Zeugen der urewigen menſchlichen Sehnſucht nach Licht und Höhe. Seitdem haben kühne Touriſten alle Wände des Rieſen erobert— bis auf eine einzige, die unbezwing⸗ bar ſchien: die Nordwand. Rieſengroß ragt in düſte⸗ rer Majeſtät dieſe 1200 Meter hohe, ſteile Wand gen Himmel, furchtbar und lockend zugleich. Unaufhör⸗ lich praſſeln Steintrümmer die faſt ſenkrecht abfal⸗ lenden Hänge hinab, ein wütendes Trommelfeuer der Natur, die hier jeden Einoͤringling mit dem Tode bedroht. Seit Jahrzehnten blickten all die kampferprobten, wetterharten Alpiniſten, die das Matterhorn auf ſchon begangenen, aber noch immer gefährlichen Wegen be⸗ ſtiegen, mit ſcheuer Bewunderung auf die unbeſiegte Nordwand. Wenn man einmal da hinaufkäme Dann würde dieſem Berg, dem ſo viele Menſchen⸗ leben zum Opfer fielen, ſein letztes Geheimnis ent⸗ riſſen ſein. Dann würde das große alpine Problem der letzten Jahre ſeine Löſung finden. Aber wer würde als erſter dieſes große Wagnis unternehmen? Wenn man bei dieſem Unternehmen auf Tod oder Leben wetten wollte, ſo wäre der Tod hoher Favorit. Im Winter 1929 bekam der junge Münchener Stu⸗ dent Toni Schmid zum erſtenmal die gewaltige Nordwand zu ſehen. Er war von dieſem Anblick faſziniert und erſchüttert; ſo gewaltig war der Ein⸗ druck, den ſie auf den Beſchauer machte. Aber ſeit dieſem Augenblick ließ ihn der Gedanke nicht los, die⸗ dem unbezwungenen Rieſen auf den harten Nacken zu treten. Derſelbe Gedanke beſeelte ſeinen Bru⸗ der Franz Schmid. Im Sommer 1931 faßten beide den Entſchluß, den großen Wurf zu wagen. Per Fahrrad in die Schweiz Für die beiden armen Studenten bedeutete eine Reiſe in die Schweiz einen unerſchwinglichen Luxus. Aber wozu hat man Fahrräder? Und ſo ſchnallten ſie ihre prallen Ruckſäcke auf den Rücken, hingen ſich das ſchwere alpine Rüſtzeug um und fuhren los Ihr„Hotel“ war das kleine Wanderzelt, Brot und Speck das tägliche Menü. Aber die beiden brannten nur darauf, endlich dem Bergrieſen zu Leibe zu gehen. In den letzten Julitagen trafen ſie in Zermatt ein. Ein bißchen müde, ein bißchen ausgedörrt von Sonne und Anſtrengung, aber ſonſt bei beſter Laune. Zwei Tage lang beſahen ſie ſich genau die Bergwand, die ſie gemeinſam zu ſtürmen gedachten. Am Mor⸗ gen des 31. Juli wollten ſie mit dem Auſſtieg be⸗ ginnen. ———————————————————————————————————————.—————.——————— farbe. Bekleidung: Hellblaue kurze Turnſporthoſe, ſchwarze Strümpfe, rotbraune Turnſchuhe, grünes Sporthemo, darüber weißes Turnerhemd, Schuh⸗ größe 37. Hat kleine grübchenartige Stichnarbe an der linken Wange. Anhaltspunkte über den Ver⸗ bleib des Vermißten, wollen der Polizei oder Gen⸗ darmerie mitgeteilt werden. Allerlei aus Feudenheim Die Erneuerungsarbeiten am Turm der katholiſchen Kirche, der unter Denkmals⸗ ſchutz ſteht, gehen ihrer Vollendung entgegen. Das weithin leuchtende Kupferdach iſt fertig. Der Ver⸗ putz iſt gelbem Ton gehalten. Die Turmuhr kam aus der Werkſtätte zurück. Die Zifferblätter, die einen Durchmeſſer von nahezu 1,50 Meter haben, G ENERAL· VERTRETUNGNN: Die letzten Vorbereitungen wurden getroffen. Still lagen die Brüder in ihrem Zelt, jeder mit den Ge⸗ danken an die nächſten Stunden beſchäftigt. Der Schlaf wollte nicht kommen. Kurz vor Mitternacht läutete der Wecker ſie völlig munter. Im ſilbernen Licht des Vollmondes ſchim⸗ mert die Landſchaft wie ein verzauberter Garten. Rieſengroß zeichnet ſich der Schatten des Matter⸗ horns über dem Zmuttal ab. Die beiden Jungen ſchnallen ſich Ruckſack und Rüſtzeug um. Kurz nach Mitternacht machen ſie ſich auf den Weg zur Hörnli⸗ hütte. Die Hütte wird gegen zwei Uhr nachts paſſiert, und dann geht es durch den Bruch des Matterhorn⸗ gletſchers, zwiſchen Blöcken und ſturzbereiten Eis⸗ türmen weiter. Es iſt ein ungemütlicher Marſch, und beide ſind froh, als ſie endlich, nach vierſtündigem taſtenden Vordringen am Fuß der Nordwand ein⸗ treffen. Sturm aui die Eiswand Vor ihnen erhebt ſich eine ungeheure, ſteil auf⸗ ragende Eiswand von vielleicht 300 Meter Höhe. Hoch oben verſchwimmt ſie im dunklen Felsgeſtein der Wand, die ſich immer ſteiler und ſcheinbar end⸗ los in die Höhe türmt Narben und Furchen zeugen von den Steinſchlä⸗ gen, die hier Tag für Tag wüten. Auch jetzt tönt ein ſtändiges leiſes Rieſeln von Eis und Schnee. Bei Kerzenſchein verbinden ſich die beiden Brüder mit dem Seil. Um 4 Uhr beginnt es am Horizont zu glühen, und im Schein des erwachenden Tages beginnt der Anſturm gegen das erſte Bollwerk— die Eiswand. Vorſichtig taſten die zackigen Steigeiſen über das knirſchende Eis. In ſtrahlender Morgenröte beginnt der Auſſtieg. Die Gipfelſtürmer müſſen ſich allein auf die eiſernen Zacken und ihre ſtählernen Muskeln verlaſſen. Zum Stufenſchlagen fehlt die Zeit. Nach jeder Seillänge wird ein Eiſenſtift mit dem Ham⸗ mer ins Eis getrieben. Das iſt die einzige Siche⸗ rung. Nur raſch vorwärts, um ſo ſchnell wie mög⸗ lich aus dieſer hölliſchen Wand herauszukommen, in der man jeden Augenblick durch ein Trommel⸗ feuer von Steinen und Eisſtücken hinweggefegt wer⸗ den kann. Die Lungen keuchen, die Muskeln ſchmerzen vor Anſtrengung. 200 Meter ſind zurückgelegt. Jetzt tauchen Felsrippen aus dem Eis hervor. Ihre plattige Struktur mahnt zur Vorſicht. Eine Siche⸗ rung gibt es nicht. Man muß bei jedem Griff Schnee und Eis wegſchlagen. Es geht langſam, viel zu langſam für die raſende Ungeduld der beiden! Glühend rot erhebt ſich die Sonne im Oſten. Zur rechten Hand erblicken die Brüder eine mächtige Ein⸗ kerbung in der Wand, die ſteil und eisbedeckt nach aufwärts führt. Sie endet erſt unter der rieſigen, vielleicht 500 Meter hohen Gipfelwand. Aber wie nun zu dieſer Einkerbung gelangen? Das iſt nur durch eine Höchſt gefährliche und faſt übermenſchliche Geſchicklichkeit erfordernde Querung wurden wieder angebracht. Der alte Hahn, der mit dem Kreuz mehrere hundert Jahre auf dem Turm thronte, mußte einem neuen Platz machen. Als der alte Hahn auf die Erde heruntergeſtiegen war, wurde er geſtohlen. Der Dieb hatte offenbar geglaubt, pures Gold erwiſcht zu haben. Er wird bei näherer Unterſuchung zu ſeinem nicht geringen Mißvergnügen feſtgeſtellt haben, daß der Hahn aus Eiſen war. Deshalb wurde er denn auch nachts in den Kirchengarten geworfen. Nunmehr kommt er in das Altertumsmuſeum. Sein 5jähriges Arbe itsjubiläum bei der Firma Heinrich Lanz feierte Volksgenoſſe Adam Keßler. Der Jubilar wurde durch viele Geſchenke erfreut. Zum Wettflug der Tauben der Reiſe⸗ gruppe Mannheim(Mannheim⸗Stadt, Feuden⸗ zum Land⸗ und Amtsgerichtsrat daſelbſt. berzeugender als unſere ſchönſten Worie beingt dieſe Bot⸗ 3 ſchaft die Jufriedenheit und Freude eines fraſtoerkehr⸗ broßunternehmens über die zuverläſſige und wietſchaſtliche flebeitsleiſtung der SUSSING-NaG Dieſelwagen zum flusdruck. Die Reaſtoerkehe ſlordmaen fl.-C. hatte vor genau einem Jahe die Umſtellung ihres ganzen SUSSING-NAG firaſtwagen- parks auf SUSSING-NAG VDieſelbetcieb voltzogen, und meldet „Aurepa“ Autoreparaturen- und Handelsgesellschaft m. b.., Mannheim, Seilerstrasse 12, Fernsprecher: 27545 und 275 46 BUüssing-NAd Verkaufsgesellschatt m. b.., Frankfurt/ Main, Solmsstrasse 19, Fernsprecher: Amt Maingau 73041 und 730 48 Karl Böhrer, Walldürn/ Baden, Buchenerstrasse 4, Fernsprecher: 267 möglich. Die ſteilen Felſen ſind mit einer dünnen Eisſchicht bedeckt. Es iſt ein wahnwitziger, nervenzermürbender Weg. Mit aller Vor⸗ ſicht muß Kerbe um Kerbe geſchlagen werden, damit die Eisſchicht nicht zerſprengt wird, denn dann iſt an ein Weiterkommen nicht zu denken. Eine gegen⸗ ſeitige Sicherung iſt hier unmöglich. Jeder iſt auf ſich allein geſtellt. Endlich, nach 60 Metern härteſter Arbeit, iſt man am Beginn der Eisrampe angelangt. Und nun ſetzt ein zäher, verbiſſener Kampf mit dem Berg ein. Schritt für Schritt arbeiten ſich die beiden Brüder die Einkerbung hinauf. Die Hände bluten, in den Schläfen hämmert es— und die ver⸗ eiſte Felsmauer will kein Ende nehmen. Steine trommeln von oben in die Tiefe. Die Sonne ſteht ſchon beängſtigend tief, als das Eisband überwunden iſt und die beiden Studenten am Fuß der 500 Meter hohen Gipfelwand ſtehen. Der Tod rauschi vorbei Die müden Glieder verſagen den Dienſt. Die Finger ſind ſtarr vor Kälte. Und dennoch gibt es kein Halten! Jedes Zögern, jedes Verweilen in der offenen Felswand bedeutet den Tod. Die Sonne verſinkt hinter den Bergen, tiefe Schatten eilen über die Täler die Hänge hinauf. Keuchend, mit zäher Verbiſſenheit, arbeiten ſich die Brüder Seillänge um Seillänge hinauf. Nebelfetzen jagen vorüber. Ein erſchreckender Gedanke übermannt ſie: Schlägt das Wetter um? Wenn es einen in dieſer Felswand er⸗ wiſcht, ſo iſt er rettungslos verloren. Verzweifelt ſpähen die Augen nach einem Ruheplatz. Einmal geht es den Gipfelſtürmern beinahe ans Leben. Während Franz ſich in der Felswand vor⸗ taſtet, bricht plötzlich unter ſeinem nachfolgenden Bruder der Tritt weg, und er ſauſt in die Tiefe. Im letzten Augenblick erhaſcht er mit den Händen einen Felsvorſprung. Einen Augenblick lang ſchwebt er über dem Abgrund. Sein Bruder zieht ihn hinauf. Der Tod war um ein Haar vorbeigerauſcht Endlich erblickt Franz einen winzigen Felsvor⸗ ſprung. Ein Quergang, der mit akrobatiſcher Ge⸗ ſchicklichkeit bewerkſtelligt werden muß, und dann ſtehen die beiden auf dem Plätzchen, das kaum einen Quadratmeter Ausmaß hat. Auf dieſem ſchmalen Ruheplatz, hart am kilometertiefen Abgrund, muß die Nacht verbracht werden. Die Dunkelheit bricht an. In fieberhafter Eile reinigen die beiden das Geſims von Eis und Schnee und treiben einige Haken in den Felſen. Mit ſtarren Fingern winden ſie ſich das Seil um die Bruſt und binden es an den Haken feſt. Sie befinden ſich in 4150 Meter Höhe. 3 Man muß hier verdammt auf der Hut ſein, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren und in die Tiefe zu ſauſen. Mit größter Vorſicht wird das kärgliche Nachtmahl hervorgeholt und verzehrt. Dann krie⸗ chen beide in den Schlafſack. Sie fiebern vor Kälte. An Schlaf iſt nicht zu denken, die Glieder ſchmerzen von der ungewohnt gekrümmten Lage. 3 (Fortſetzung folgt.) * heim, Seckenheim und Neckarau) ab Plattling(6330 Km.) wurden 2370 Tauben in vier Klaſſen geſetzt. 494 Preiſe wurden herausgeflogen. Die erſten Tau⸗ ben kamen bei Richard Arnold, Neckarau, um :22,50 Uhr mit einer Fluggeſchwindigkeit von 1020,67 Meter in der Minute an, die zweite bei Gebrüder Wiſſenbach in Feudenheim um:23,14, die dritte bei K. Streicher, Neckarau, um:26,45, die vierte bei Fr. Stiebing, Seckenheim, um:23,14 Uhr. Die letzte Preistaube traf bei E. Weber, Neckarau, um:59,01 Uhr mit einer Fluggeſchwindigkeit von 930,92 Meter ein. Es war ein ſogen. Hurraflug. Die Verluſte waren gering. G. * Ernannt wurde Staatsanwalt Dr. Friedrich 3 Mattern in Mosbach, ein geborener Mannheimer, nun hocherfreut das ausgezeichnete kegebnis. BüssINe NAe BUSSING- NAaS BRAUNSCHWEIG 7 —* SSS S S Se 88 2 5 BNKR8 — ** 2 —— e —— ◻ ——— ———— — —— 9 4 4 3 9 1 nannt. 4. Seite/ Nummer 292 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Freitag, 29. Juni 1934 Der Hauptbahnhof wird verſchönert Die hohe Empfangshalle des Mannheimer Haupt⸗ bahnhofs wird zur Zeit großputzmäßig behandelt. Die weißen Flächen der Halle werden regel⸗ recht entſtaubt. Auf hoher Leiter arbeitet der Mann mit einem Staubſauger. Den Motor trägt er in einem Ruckſack auf dem Rücken. Nach unten führt das lange Kabel. Bedachtſam und umſichtig fährt er mit der Staubſaugerbürſte die Flächen auf und ab. Eine Arbeit, die Schwindelfreiheit vom Ausübenden erfordert; denn da oben iſt's luftig. Eine ungeſchickte Bewegung könnte leicht ſchwere Folgen haben. Die ganze Halle iſt angefüllt von dem ſurrenden Geräuſch des Staubſaugers. Die Reiſenden werfen noch ſchnell einen erſtaunten Blick in die Höhe, bevor ſie durch die Sperre gehen und beneiden den Mann da oben wirklich nicht. Die Hausfrauen denken, wie leicht ſie es zu Hauſe zu ebener Erde mit ihrem Staubſauger haben gegenüber dieſem„Höhen⸗ menſchen“, der ſich auch hie und da einen Blick in die Tiefe leiſtet auf das Gewimmel der Menſchen unten in der Halle. Aber auch auf den Bahnſteighallen regt ſich Erneuerungseifer. Es kommen neue Lampen an die Decke in zeitgemäßem Stil. Das Eiſenwerk der drei Bahnſteighallen iſt bereits auf dem Wege des Angebots zur Entroſtung mit Sandſtrahlerneuerung ausgeſchrieben, gleichzeitig auch die Erneuerung des Anſtrichs. Das Reichsbahnbetriebsamt Mannheim ſorgt ſo auch in ſeinem Rahmen für Arbeitsbeſchaf⸗ fung, die den Hauptbahnhof verſchönern wird, damit ihn die auswärtigen Reiſenden in ſchöner Erinne⸗ rung behalten. Denn Bahnhöfe ſind die Viſitenkarten der Städte. O Der Babiſche Kriegerbund geht im Landesverband Südweſt auf Aus Anlaß der Zuſammenlegung der Landes⸗ verbände Baden und Württemberg zum Landes⸗ verband Südweſt des Kyffhäuferbundes wurde der bisherige Kommiſſariſche Landesführer von Ba⸗ den, Präſident Hänsler, vom Oberſtlandesführer Reinhard zum Ehrenmitglied des Landesver⸗ bandes Südweſt mit Wirkung vom 1. Juli ab er⸗ Der Bundesführer des Kyffhäuſerbundes erklärt dazu, daß er mit dem Dank und der Aner⸗ kennung für den Präſidenten Hänsler die Abſicht verbinde, den bisherigen Landesverband Baden in dem Augenblick, da er in einem anderen Landesver⸗ band aufgeht, für ſeine ſtets bewieſene Treu⸗Geſin⸗ nung und Anhänglichkeit an den großen Deutſchen Reichskriegerbund„Kyffhäuſer“ beſonders zu ehren. Der bisherige Landesführer Hänsler wird das Amt eines zweiten Stellvertreters des Führers des Lan⸗ desverbandes Südweſt übernehmen. Mit der Nummer 26 der„Bad. Krieger⸗Zeitung“ vom 28. Juni nimmt Oberſtleutnant a. D. Friedrich Holtz Abſchied von der Schriftleitung, die er zehn Jahre hindurch geführt hat. An die Stelle des erſten Schriftleiters tritt der bisherige zweite Schriftleiter Karl Heim. Eßt Erdͤbeeren! Wir wollen hier keineswegs die Werbetrommel für eine beſondere Erdbeerſaiſon rühren, ſondern nur der Oeffentlichkeit das mitteilen, was nach An⸗ ſicht franzöſiſcher Wiſſenſchaftler in zehn Jahren der Fall ſein wird. Es ſoll dann nämlich keine Erd⸗ beeren mehr geben! Wiſſenſchaftliche Unter⸗ ſuchungen haben feſtgeſtellt, daß die Erdbeeren in⸗ folge einer Regenerationserſcheinung ausſterben, eine Feſtſtellung, die übrigens nicht nur in Frank⸗ reich, ſondern auch in anderen Ländern gemacht wurde. In England z. B. hat ſich die mit Erdbeeren bepflanzte Bodenfläche im letzten Jahrzehnt um rund ein Drittel verringert. Das Geheimnis des Ausſterbens iſt noch nicht enthüllt. Es kann ſein, daß die Verfallserſcheinungen der Erdbeerpflanzen mit der Pflanze zuſammenhängen, es kann aber auch ſein, daß noch unbekannte Schädlinge ihr unheilvol⸗ les Weſen treiben. Bei der Bedeutung und Be⸗ liebtheit der Eroͤbeeren würde ihr Ausſterben tat⸗ ſächlich einen ſehr bedauerlichen Verluſt bedeuten, den zu verhindern, alles getan werden muß. In wiſſenſchaftlichen Kreiſen hofft man auch zuverſicht⸗ lich, der Urſache der Verfallserſcheinung auf die Spur zu kommen. Es wäre von Intereſſe, zu er⸗ fahren, ob man in Deutſchland ähnliche Erſcheinun⸗ gen wahrgenommen hat. Bis jetzt ſind jedenfalls Fälle der beſchriebenen Art nicht zur Kenntnis der Allgemeinheit gekommen. ſtätigt die Geſchichte. Heimiſche Bau- und Dichtkunſt Stiſtungsfeſt der Mannheimer Ortsgruppe des Landesvereins„Badiſche Heimat“ Die geſtrige Feier des 25. Stiftungstags des Landesvereins„Badiſche Heimat“ und des 10. Stiftungstags der Mannhei⸗ mer Ortsgruppe im Ballhausſaal litt unter der Ungunſt der Witterung. Eine vielverſprechende Vortragsfolge und die Perſönlichkeit zweier belieb⸗ ter und ſachkundiger Redner hätte ohne den vor der Veranſtaltung einſetzenden Gewitterregen wohl eine erheblich größere Beſucherzahl herbeigelockt. Ueber die Schönheiten der alten Bauten unſerer engeren Heimat verbreitete ſich der ausgezeichnete Kenner heimi⸗ ſchen Weſens, Architekt Hermann Eſch, in einem höchſt aufſchlußreichen Vortrag, für den herrliche Lichtbilder von den Mitgliedern und Gönnern Alfr. Reinwarth, Friedr. Bing, Diesbach, dem Schloßmuſeum und der Kunſthalle zur Verfü⸗ gung geſtellt worden waren. Der Redner ließ„die Steine reden“: wie ſelbſt die einfachſten Bauten unſerer engeren Heimat nicht bloß Zweckarchi⸗ tektur ſind, die in der Erfüllung eines materiel⸗ len Bedürfniſſes ihr Genüge findet. Sondern es ergibt ſich die Tatſache, daß der geſunde Kunſtſinn unſerer Vorfahren über die Wirklichkeit hinaus die beſten baulichen Schöpfungen als Ausdruck eines Willens, als Formung geiſtiger und gefühlsmäßi⸗ ger Lebensfreude geſtaltet. Etwa ein Fachwerk⸗ haus verbindet ſich irgendwie mit der Straße und den Nachbarhäuſern alſo Ausöruck eines Ge⸗ meinſinns wie des Schönheitsſinns der Bewohner zugleich! Oder die Stube eines Schwarzwaldhau⸗ zes verrät in der Breite der Fenſteröffnungen das Bedürfnis, durch Verwendung des früher koſtbaren Glaſes einen gewiſſen Luxus zu zeigen. Gleichzeitig bringen die engen Verhältniſſe den Menſchen in näheres Verhältnis zum Raum. Der Menſch ſteht in ihm bedeutſam und groß da, während die rieſt⸗ gen Raumverhältniſſe etwa des Mannheimer Schloſſes den Menſeſen erdrücken. So bildet der Bauer das Hoftor in deinem Beſitzerſtolz gern wie ein Triumphtor, von einem mit ſteinernen Verzierungen bereicherten Bogen überdeckt. Unſere Heimatgeſchichte iſt nicht in Papier und Druck zu erfaſſen. Vielmehr iſt die Wirklichkeit unſere Lehrmeiſte⸗ rin! Die Natur ſelbſt gab den Anſtoß für die Bau⸗ geſtalung. Im Stadtplan von Speyer z. B. erkennt man noch heute, wie ſich an den alten Kern am Rhein die Jahres⸗ und Jahrzehnteringe der neueren Teile anſetzen. Oder man ſehe, wie unſere Väter in Hirſch⸗ horn und anderswo ihre Wohnhäuſer gleich Papp⸗ ſchachteln auf die Stadtmauer aufgeſetzt haben. Aus dem Boden gewachſen und mit ihm verwachſen iſt ſelbſt eine willkürlich angelegte Stadt wie Mann⸗ heim. In der Gegend nach Heidelberg zu gabelt ſich eine Straße. Die Vermutung, daß hier zwei Wege auf eine Brücke zu⸗ und zuſammenliefen, be⸗ Tatſächlich führte einſt ein Rheinarm hier vorüber. Auch in der Urgeſchichte unſerer Stadt läßt ſich noch ein Stück Naturgegeben⸗ heit erkennen: auf dem höchſten Punkt am Rheinufer entſtand das Fiſcherdorf Mannheim. Es war ſelbſt⸗ 's Pälzer Ließche ſchreibt Neiſchtadt a. d.., Ende Juni. Ihr liewe Badner Leit! Jeſſes nee, die Truckenheet, die Truckenheet! Die drickt uff die Gemieter un fangt aln), werklich kata⸗ ſchtrophal zu werre. Alles uff'm Feld drauß un in de Gärte verdorrt un trickelt eiln), un's Waſſer werd iwerall knapp. Was nitzen do dann die paar Gewitterſchbritzer? Garnixel. Mer meent, de Petrus wär ſchun e biſſel verkalkt. Ich muß mol e deitlich Wertel mit'm redͤde: Petrus, alter Freund, ſag bloß, Was is dann mit dir jetzt los? Schee is jo dein Sunneſcheiln); Awer mer braucht zwiſcheneiln) — Des gibt erſcht de wohre Sege!— Doch ach als en dicht'ge Rege. Den loſcht du jetzt ganz eweg; Mer verſchtickt im Schtaab un Dreck. Ach, des wär's Geringſcht jo noch! ——— Der Staatsanwalt hat das Wort In der Schwurgerichtsverhanolung gegen die beiden Mannheimer Zigarrenhändler In dem vor dem Mannheimer Schwur⸗ gericht ablaufenden Prozeß um die ſelt⸗ ſamen Geſchäftsgebaren zweier Mann⸗ heimer Geſchäftsleute und um ihre„Auffang⸗ gründung“ einer zuſammengebrochenen Tabakfirma war der geſtrige Verhandlungstag ſchwarzer Tag für den Angeklagten Die Sitzung begann mit der Verleſung der Pro⸗ tokolle über die früheren Vernehmungen des An⸗ geklagten und der fingierten Geſellſchafter D. und R. Aus den Protokollen gewinnt man erſt ein Bild über die Wandlungsfähigkeit, die E. Sch. wäh⸗ rend des ganzen Verlaufes der Unterſuchung be⸗ kundet. Aus den von dem Kriminalkommiſſar Lang aufgenommenen Protokollen ergibt ſich klar, daß weder Dieß, der Schwiegervater von E. Sch. noch R. einen Pfennig gegeben hat, nur die Tochter des ., die Frau von Sch. hat einmal 1000 Mark her⸗ gegeben. Nach dem großen Unbekan lenn, den er nicht nennen ͤürfe, kam dann die Behaup⸗ tung des Angeklagten, er habe das Geld, die 14000 Mark aus der alten Firma in den Monaten Okto⸗ ber, November, Dezember herausgewirtſchaftet und zwar nicht für ſich, ſondern für die..b. 5. Der Vorſitzende bezeichnete dieſe Behauptungen als halt⸗ loſe Konſtruktionen, während der ganzen Verhand⸗ lung reihe ſich ja bei ihm Lüge an Lüge. Auch das noch an den 20000 Mark fehlende Geſchäfts⸗ kapital für die..b. H. ſei den Gläubigern ent⸗ zogen worden. Er und ſeine Frau hätten aus eig⸗ nem Portemonnaie nichts gegeben. Allgemeines Lä⸗ cheln im Zuſchauerraum, als der Angeklagte ſich wie immer in die Bruſt wirft und behauptet, er habe dieſes herausgewirtſchaftete Geld geſondert gehalten und ſtets ſorgfältig in der Taſche bei ſich getragen— 14000 Mark! Um 18 Uhr begann der Vertreter der Anklage, 1. Staatsanwalt Herz mit der Anklagerede. Auf der Aklagebank, ſo führte er aus, ſäßen zwei Kaufleute, denen jeder Begriff von kaufmänniſcher Ehrbarkeit und Wohlanſtändigkeit abgehe. So feind⸗ lich ſich die Brüder gegenüber ſtänden, ſo ſeien ſie auch einander würdig. In den Unterhaltsprozeß der Frau von K. Sch. der zahlreiche Verhandlungen verurſachte, hätten beide famos zuſammengearbei⸗ tet, um die Frau um ihre Anſprüche zu bringen. Was ſich da in Zivilprozeſſen im kleinen abgeſpielt habe, das habe man auch im großen gegen eine ganze Anzahl Gläukger gemacht. Der Anklagever⸗ treter kam ſchließlich zu folgenden Straf⸗ anträgen: Gegen Sch. wegen Konkursverbrechen in Tatein⸗ heit mit Meineid 1 Jahr 6 Monate Zucht⸗ haus, wegen Unterſchlagung der Goldpfanöbriefe 1 Jahr Gefängnis, zuſammengerechnet mit der an⸗ deren Strafe auf insgeſamt 2 Jahre Zuchthaus. Gegen K. Sch. wegen Konkursverbrechen zu 1 Jahre 6 Monaten Zuchthaus, endlich gegen die Angeklagte M. wegen Beihilfe 9 Monate Gefängnis. Die Unterſuchungshaft ſei bei allen nur teilweiſe anzurechnen. verſtändlich, daß die im Flußdelta von den Fürſten errichtete Stadt ihren Ausgangspunkt von dieſer Stelle nahm, an der ſich heute das Schloß erhebt. Im übrigen freilich überwiegt in Mannheim die ſymmetriſche Bauweiſe die an die örtliche Lage ſich anſchließende des Mittelalters. Der Redner ſtellte hier reizvoll Mannheimer Bauten gegenüber: die klaſſiziſtiſche Symmetrie des Lamey⸗ Hauſes, das faſt etwas Metalliſch⸗Schnittiges hat, das Zeughaus, flämiſch⸗ſchwer, und das alte Rathaus, deſſen Dächer im abendlichen Dämmer wie Berge anmuten, während an der„Stirne“ des Turmes ſich die weite Landſchaft zu ſpiegeln ſcheint. Im Gegenſatz dazu durchwirkt im K aufhaus das Rokoko die ſchweren Formen mit heiterer und ſchöner Plaſtik. Der Redner erläuterte hier den Unterſchied zwi⸗ ſchen einer farbig und einer rein konſtruktiv empfindenden Architektur. Am Palmſchen Haus zu Mosbach mit ſeinem Widerſpiel von Stuckwand und weich geſchnitzten Holzſtreben oder den Häuſern zu Michelſtadt mit dem maleriſchen Widerlager von verputzter Mauer und behauenem Stein lebt ſich Zierfreude aus; ähnlich in Brunnenſchalen, Höfen, Freiluftfiguren—wie im Schwetzin⸗ ger Schloßpark, wo die Freiplaſtik ſich gegen die ge⸗ lockerte Bäumemaſſe ſelbſtändig behauptet. Das Hei⸗ delberger Schloß dagegen bietet Beiſpiele, wie der Bauherr ſich hauptſächlich von baulichen Notwendig⸗ keiten leiten ließ, während das Brückentor dort wie⸗ der eine überwiegend plaſtiſche Architektur darſtellt. Der Zerfall des Heidelberger Schloſſes gab Architekt Eſch Anlaß zu der Mahnung, die koſtbaren Schätze der Vergangenheit zu erhalten und auch in der Ge⸗ genwart ſich bewußt zu bleiben, daß der in einem Haus lebendige Geiſt und Wille es erhält. Vereinsleiter Dr. Leupold dankte den Mit⸗ wirkenden, ſo auch dem von Leo Jodl geleiteten Philharmoniſchen Orcheſter, beſonders aber dem anweſenden Leiter des Landesvereins, Prof. Eris Buſſe, dafür, daß er ſür die Verloſung Schriſtum der badiſchen Heimat freundlich zur Ver⸗ fügung ſtellte. Im zweiten Teil des Abends kam die Mund⸗ artdichtung zu Ehren. Hugo Voiſin zog einen Querſchnitt durch das Schaffen der Mannheimer Ortsdichter: der verſtor⸗ benen Unger, Zeller, Barack, Göller, Brechter und„Bieber⸗Seppl“(Glück⸗ ſtein fehlte als einziger), ferner der noch unter uns wirkenden Jak. Frank, Noll, Weinreich, We⸗ ber und Erna Reidel. Der derbe Pfälzer, im beſonderen Mannemer„Bloomaul“⸗Humor, dem aber doch etwas Verſöhnliches den bitteren Stachel nimmt, wurde von unſerem heimiſchen Vortrags⸗ künſtler meiſterhaft zur Wirkung gebracht. Die „Pälzer Krott“ Elſe Zettler unterſtützte ihren Kollegen Voiſin mit entzückenden Proben ihres mimiſchen und ſprachlichen Talents. Das zum guten Ende noch angeſagte Ungerſche Theaterſtück„Die Gardinenpredigt“ wurde in vorgerückter Mitter⸗ nachtsſtunde abgeblaſen. L. Guck im Land mol um dich doch: Was duſcht du dann dobei denke, Wann die Plänzcher's Keppche henke? Kannſcht dann du des ruhig ſehe, Wann ſoviel kaputt dut gehe? Tut's nit dei Gewiſſe ſchteere, Wann mer kriegen kee Grumbeere, Faſcht kee Obſcht, Gemies un Zwiewel? Na un dann des große Iwel: In faſcht jedem Ort, guck bloß, Is die Waſſerknappheit groß. Meenſcht mer gießen drum mit Weiln)? 's fallt uns jo im Draam nit eiln). Liewer tun mer's Gläſel fille Un uns unſern Kummer ſchtille. Du kriegſcht aach paar Pälzer Schoppe, Wann's loſcht ordentlich Rege droppe. Awer nit nor biſſel ſchbritze, So wie letſcht, des tut nix nitze; Un aach e Gewitterflut, Wie do neilich, is nit gut, Schwemmt nor fort un weicht nit eiln). 's mißt en Landrege halt ſeiln), Weeſcht, ſo dagelang als weiter Un dennoch dann widder heiter. Alloh, Petrus, du erfille Megliſcht ball jetzt unſern Wille. Sei keen Dickkopp, gell, ich bitt, Dann des ſchteht der werklich nit!! Ee Glick is jo bei der Truckenheet: Unſer ver⸗ ſchieden Feſchte ſin nit verregent worre. Ich meen in erſchter Linie all die ſcheene Sunnewend⸗ feire, die iwerall abghalte worre ſin, die Turn⸗ un Schwimmfeſchte(mir Pälzer hen die Reichsſchwimmwoch aach entſprechend begange) un dann vor allem's große HJ⸗Treffe in Landau. Finfedreißigdauſend Hitlerbuwe hawen ſich dort zu me rieſige Uffmarſch zſammegfunne. s Herz hot eem im Leib gelacht beim Aln)blick vun ſoviel ſchtrammer, begeiſchterter Jugend. E anneres gro⸗ ßes Treffe is ewe heftig in Vorbereitung: am 30. Juni findt uf'm Donnersberg die gewaltig Weſtmark⸗Kundgewung ſchtatt, bei der Darre im Bauernthing redoͤ. werren viel, viel Dau⸗ ſend Leit kumme, gah aus de angrenzende Länner, vorweg aus'm Saargebiet, aus Heſſen un nadierlich aach aus Euerm Badner Land. Gell, mer derfen uff Eich rechne? 85 All dene, die nit dorthiln) kennen, dene mecht ich in Neiſchtadt die beriehmt Winzinger Kerwe zum Bſuch empfehle. Ihr vierhunneroͤſchter Ge⸗ burtsdag werd dies Johr bſunners ſchee un originell begange. Verrote du ich vorher awer nix dodevun. erwarten for die nächſte Dage e großi, großi Men⸗ ſchenmaſſ'. Awer mer werren beſchtimmt ihrer Herr Selwer kumme un gucke! Ihr wiſſen, ſie is immer ſo e Art kleene Worſchtmarkt. Alles in allem: mir doch in de Verkehrswoch ſo famos gelernt hen. Ach, des is jo aach e Schtudium for ſich! Un was for e wichtiges! Schtets beim Gehe un beim Fahre winken iwerall Gefahre; drum willſcht du dich forbewege, derfſcht du gar nit dich errege, muſcht ganz kiehl berechnend ſchaue, ob du allem aach kannſcht traue, ob ganz frei als is dei Bahn, ob der Hinderniſſe nah'n, ob die Schtroß is ſehr belebt, wie de Arm de Schupo hebt, ob nit grad do aus'me Haus, pletzlich kummt e Auto raus, was am Weg ſchtets ſin for Zeiche, ob mer richtig aus kann weiche, ob mer iwerhole kann ewe grad de Vordermann, ob in d' Fahrbahn aach nix ſchteht, nix iwer die Schtroß grad geht— korz, bei Dag un aach bei Nacht geb uff alles immer acht! In de Adre kiehles Blut un im Herze frohe Mut, Adͤlerblick un ſcharfes Ohr for's Geringſchte was geht vor) un im Kopp, gell bitte ſehr, d' Vorſchrifte for de Verkehr— dann, ich kann'r garantiere, werd nit leicht'r was baſſiere. Alſo wollen mer uns Mieh gewe, daß es zukinftig nit widder vorkummt, daß ſoviel vorkummt! Ver⸗ ſchtanne? In dem Sinn alles Glick! Kummen gut dorch alle Verkehrshinnerniſſe! Des winſcht Eich mit viel herzliche Grieß Eier Pälzer Ließche. Arbeiterſängerchöre Die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium teilt fol⸗ gende Verfügung des Miniſters des Innern mit: Durch die politiſche Entwicklung der letzten Mo⸗ nate ſind die Bedenken gegen die künſtleriſch⸗kultu⸗ relle Tätigkeit der früheren Arbeiterchöre und der Arbeitervereine, die der Volksmuſikpflege dienten, hinfällig geworden. Entſprechend einer Weiſung des Herrn Reichsminiſters des Innern iſt die Neubildung derartiger Vereinigungen daher nicht zu behindern, ſoweit nicht im Einzelfall beſondere Bedenken ob⸗ walten. Da im Lande Baden alle Arbeiterſänger⸗ bünde polizeilich aufgelbſt wurden, kommt nur eine Neubildung derartiger Vereine in Frage. Für die Neubildung werden folgende Richtlinien er⸗ laſſen: 1. Alle(beſtehenden und) neugebildeten Geſang⸗ vereine müſſen ſich dem Deutſchen Sängerbund als der das geſamte Geſangsweſen umfaſſenden Organi⸗ ſation eingliedern. Zuſtändig für Baden iſt der Ba⸗ diſche Sängerbund e. V. Gau XVim Deutſchen Sän⸗ gerbund. Dies gilt auch für die ſogenannten Ge⸗ ſangsabteilungen der Deutſchen Arbeitsfront und der Arbeiterbildungsvereine. 2. Neugebildete Vereine müſſen einen politiſch zuverläſſigen Geſamtvorſtand beſitzen. Mitglieder des Vorſtandes aufgelöſter Vereine dürfen nicht im Vorſtand eines neugebildeten Geſangvereins ſein. Die Vorſtandsmitglieder und die dem Verein bei der Neubildung beitretenden Mitglieder ſind der örtlich zuſtändigen ſtaatlichen Polizeibehörde liſten⸗ mäßig mitzuteilen. Soweit eine politiſch einwand⸗ freie Führung und Betätigung des Vereins nach ſeiner Zuſammenſetzung nicht gewährleiſtet iſt, kann die Polizeibehörde die Neubildung unterſagen. 3. Vereinsnamen neugebildeter Vereine dürfen nicht diefelben ſein wie eines aufgelöſten Vereins, der früher am ſelben Ort beſtand. 4. Neugebildete Vereine können eingezogene Vermögensgegenſtände aufgelöſter Vereine gegen angemeſſenes Entgelt von den Treuhändern des Landes Baden für das marxiſtiſche Vermögen in Karlsruhe erwerben Der Runderlaß vom 5. Dezember 1933 Nr. 124 796 Auflöſung der Arbeiterſängerbünde betreffend, wird hiermit aufgehoben. Nachruf auf den Spargel Die Spargelſaiſon iſt zu Ende. Es geziemt ſich daher, gerade als Bewohner der beſten deutſchen Spargelgegend, dieſem köſtlichen Gemüſe einige Ab⸗ ſchiedszeilen zu widmen. In dieſem Jahre kam der Spargel ſchon Mitte April auf den Markt. Bei dieſem ſchönen Frühjahrswetter hielt es ihn nicht länger unter ſeinem Hügel. Auf dem Wochenmarkt waren wochenlang die ſchönen länglichen Spargel angeboten. In den Stra⸗ ßen konnte man ſie auf den Gemüſewagen kaufen⸗ Spargeleſſen von Vereinen, Stammtiſchen und Fa⸗ milien war die große Mode. Unerſchöpflich ſchien der Reichtum zu ſein, denn immer noch wurde wei⸗ tergeſtochen, obwohl man ſchon Anzeichen von Ueber⸗ alterung am Spargel feſtſtellen konnte. Neben Schwetingen kam vor allem auch unſere Ge⸗ markung zur Geltung. Es ſcheint, daß die Bauern manches Stück Land in den letzten Jahren mit Spar⸗ geln angepflanzt haben. Um den Johannistag etwa wurde die Saiſon offiziell abgeblafen. Die Spargel verſchwinden aus der Speiſenfolge der Haushaltun⸗ gen, es ſei denn, wir entnehmen ſie den Konſerven“ büchſen, die ſie uns über die lange Zeit bis zur nächſt⸗ jährigen Saiſon friſch halten. 8 *0„„„————————— Ergiebig— cchwoertig und bekõmmſich il VEREOELTE CHolSTEINER VOlLIMHUCt werre un alles ſchee organiſiere, jetzt, wu mer des in 5 rot-weißden Dose — Freitag, 29. Juni 1934 Aus Baden Schwarzwälder Ahren für die „Karlsruhe“-Beſatzung Karlsruhe, 29. Juni. Bekanntlich hat die Stadt Karlsruhe ein umfangreiches Arbeits⸗ beſchaffungsprogramm aufgeſtellt, deſſen einzelne Teile in der Durchführung begriffen ſind. Es handelt ſich dabei um Ausgaben mit einem Ge⸗ ſamtaufwand von—7 Millionen Reichsmark. Die Stadt verſucht aber auch, im kleinen Arbeitsgele⸗ genheiten aufzubringen. So hat ſie dieſer Tage der heimiſchen, ſchwer kämpfenden Uhreninduſtrie im Schwarzwald einen Auftrag auf Lieferung von kleinen geſchnitzten Schwarzwälder Uhren im Geſamtwert von etwa 2000 Mark erteilt. Dieſe Uhren ſind für die Offiziere und Mann⸗ ſchaften des ſoeben von ſeiner dritten Auslands⸗ reiſe heimgekehrten Kreuzers„Karlsruhe“ be⸗ ſtimmt. Sie ſollen eine beſcheidene Aufmerkſam⸗ keit und Anerkennung der Patenſtadt für die Beſatzung des ſchönen Schiffes und für ihre dem Vaterland und der Patenſtadt geleiſteten Dienſte und zugleich ein Beitrag zum Arbeits⸗ beſchaffungsprogramm ſein. Regenfälle im Hochſchwarzwald * Freiburg, 29. Juni. Erneute im Verlauf der Woche in vielen Teilen des Gebirges niedergegan⸗ gene gewittrige Regengüſſe haben in den oberſten Lagen des Schwarzwaldes die normale Niederſchlagsmenge für Juni nahezu er⸗ reichen laſſen. Im Bereich des Feldͤberges beträgt die totale Regenhöhe über 120 Millimeter, das be⸗ deutet etwa das Zehnfache der gefallenen Geſamt⸗ niederſchläge im Rheintal und in der Hardt. Die Mehrzahl der Schwarzwaldtäler berichten über Re⸗ genmengen zwiſchen 40 und 50 Millimeter, verſchie⸗ dentlich aber auch mehr, ſo daß die Trockenperiode im Schwarzwald in dieſem Monat keine Fortſetzung mehr geſunden hat. Als Folge der jüngſten ſtarken Regengüſſe, die im ſüdlichen Baden innerhalb dieſer Tage bis zu 40 Millimeter Waſſer lieferten, zeigt ſich ein erheblicher Anſtieg des Oberrheins, der im Durchſchnitt um einen halben Meter geſtiegen iſt. Der Maxauer Pegel hat ſich nach langer Zeit wie⸗ der der Vier⸗Meter⸗Grenze genähert. Für die Schiffahrt werden ſich die ſteigenden Waſſerſtände günſtig auswirken, zumal die Frachtſchiffe und Schleppkähne wieder größere Ladungen aufzunehmen vermögen. Nur für Fußwanderer! * Freiburg, 29. Juni. Der Schwarzwald⸗ verein ſowie die Bergwacht ſehen ſich veranlaßt, öffentlich darauf hinzuweiſen, daß das Befahren⸗ der Paß⸗ und Wanderwege im Schwarz⸗ wald mit Kraft⸗ und Fahrrädern nicht go⸗ ſtattet iſt. Die Wanderwege des Schwarzwaldes ſind durch ihre einheitliche Wegmarkierung deutlich als Fußweg gekennzeichnet. Abgeſehen von der Be⸗ läſtigung der Wandernden macht ſich alſo ein Kraft⸗ und Radfahrer ſtrafbar, wenn er einen dieſer Fuß⸗ oder Höhenwanderwege mit ſeinem Fahrzeug be⸗ nutzt. * Heidelberg, 29. Juni. Abends wurde in Schlier⸗ bach die Leiche einer 37jährigen Frau aus dem Abwaſſer der Wolfsbrunnenquelle gezogen. Die Frau, die an Epilepſie litt, hat offenbar einen Anfall erlitten und iſt dabei ins Waſſer geſtürzt und ertrunken. * Stebbach(Amt Sinsheim), 29. Juni. Ueber⸗ fall auf einen SͤA⸗Mann. Auf den SA⸗Mann Eugen Bäzner von Gemmingen wurde ein heimtücki⸗ ſcher Ueberfall verübt. Als Bäzner um 12 Uhr nachts von einer Kundgebung von Eppingen kom⸗ mend, Stebbach paſſierte, wurde er plötzlich von zwer Unbekannten vom Rade geriſſen und ehe er ſich zur Wehr ſetzen konnte, von dieſen ſo zugerichtet, daß er blutüberſtrömt liegen blieb. Am anderen Mor⸗ gen verhaftete die Gendarmerie von Eppingen zwet ehemalige Kommuniſten, die nach anfäng⸗ lichem hartnäckigen Leugnen die Tat eingeſtanden aben. Einen Grund für ihren ruchloſen Ueberfall konnten ſie nicht angeben. Sie erklärten, daß ſie den eberfallenen nicht gekannt hätten, in der offenen bſicht, ſich den politiſchen Folgen ihres Vergehens . en. Beide werden dem Richter zugeführt erden. * Hilzingen, Amt Engen, 29. Juni. Mit dem Männergeſangverein fuhr der 27 Jahre alte Land⸗ wirt Jofef Schmid nach Aach zur Feier des fünf⸗ ſig-ährigen Beſtehens des dortigen Geſangvereins. nterwegs lehnte ſich Schmid aus dem Fenſter es Autobuſſes und wurde dabei in einer ſtrerve von einem Baume am Koyfe ſo ſchwer ge⸗ Geift, daß er lebensgefährlich verletzt ins ingener Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Wos Lud „ *—— 2 Sübw wigshafen a. Rh., Ludwiestrage 26 —— 988 5 2* *2 305 2 75 19 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe — e Umf Im Funi vor vier Fahren Erinnerungen an die Räumung der kerndeutſchen Rheinyfalz Unſere Zeit iſt ſchnellebig! Erſt vier Jahre ſind vergangen, ſeitdem die franzöſiſchen Regimenter aus der Pfalz, welche ſie ſeit dem Unglücksjahr 1918 be⸗ jetzt hatten, abmarſchierten, und ſchon beginnt beinahe die Erinnerung an eine der ereignisreichſten Epochen der Pfalz zu verblaſſen. Erſt vier Jahrel Und doch ſcheint heute all das damalige Erleben ſchon in weiter Ferne zu liegen. In den Junitagen des Jahres 1930 herrſchte in den pfälziſchen Garniſonen und Städten ein reges Leben. Die ungebetenen Gäſte aus Frankreich rü⸗ ſteten ſich zum Abzug, nachdem die endͤgültige Be⸗ freiung der Pfalz von den Beſatzungstruppen zu einem früheren Zeitpunkt als im unſeligen Vertrag von Verſailles feſtgelegt worden war, zur Freude der ganzen Bevölkerung gelungen war. Noch in den beiden vorhergegangenen Monaten war die Beſat⸗ zungsjuſtiz, das militäriſche Leben in der Pfalz, in voller Entfaltung. Die frauzöſiſche Generalität, die nur mit Widerwillen ſich zum Abzug rüſtete, die nichts unverſucht ließ, um den Zeitpunkt der Räu⸗ mung hinauszuzögern; ſie ließ noch in den Monaten März und April Re⸗ kruten aus dem Innern Frankreichs in die Pfalz kommen, ſo am 1. März rund 200 Mann nach Zwei⸗ brücken, am 27. April 600 Mann nach Landau. Im erſten Vierteljahr 1930 war von franzöſiſchen Gerichten noch eine größere Anzahl von Deutſchen zu erheblichen Freiheits⸗ und Geldſtrafen verurteilt worden. Aber auch Anzeichen des Herannahens des Endes der ſchlim⸗ men Fremoͤherrſchaft waren zu verzeichnen. Bereits Anfang April 1930 transportierten die pfälziſchen Eiſenbahnen erhebliche Mengen von Beſatzungsgut nach Frankreich ab, zahlreiche beſchlagnahmte Woh⸗ nungen wurden den deutſchen Eigentümern zurück⸗ gegeben. Ende Mai wurden an der Norogrenze der Pfalz die Orte Bad Kreuznach, Kirn, Sobernheim, Birken⸗ feld, Oberſtein, Idar und Türkismühle geräumt. Sämtliche Baulichkeiten des großen Truppen⸗ übungsplatzes Ludwigswinkel, nahe der pfälziſch⸗ elſäſſiſchen Grenze, die mit einem Millionenaufwand auf Verlangen der Beſatzung von dem Reich erſtellt werden mußten, wurden in der Zeit vom 12. bis 20. Mai den deutſchen Behörden zurückgegeben, am 14. Mai wurde der Schießplatz bei Lud wigs⸗ hafen⸗Mundenheim von den Franzo⸗ ſen verlaſſen, weiter wurden um die gleiche Zeit das Munitionslager Queichheim bei Landau und Ramſtein in der Noroͤpfalz freigegeben. Mitte Mai dampfte das letzte der in Ludwigshafen ſtatio⸗ niert geweſenen franzöſiſchen Kanonenboote nach Straßburg ab. Die franzöſiſche Brückenwache Maximiliansau ver⸗ ließ am 22. Mai die Pfalz. Am 24. und 26. Mai rückte das 156. Inf.⸗Rgt. aus Zweibrücken ab, am 25. und 26. Mai folgten das 171. Inf⸗Rgt. aus Germers⸗ heim, das 97. Inf.⸗Rgt. aus Ludwigshafen, auch die Eiſenbahn⸗Unter⸗Kommiſſion f. die Pfalz in Ludwigs⸗ hafen dampfte nach Frankreich ab. Neuſtadt a. d. Höt. ſah am 27. Mai das 150. Inf.⸗Regiment ausmarſchie⸗ ren, gleichzeitig verließ die Beſatzung Speyer a. Rh. Bis zum 7. Juni waren ſieben Batterien des 25. Feld⸗Art.⸗Regimentes aus Landau abgezogen. Am 8. Juni rückte das 18. Dragoner⸗Regiment von Lan⸗ dau nach Germersheim. Dort wurde in feierlichem Akt die Regimentsſtandarte in die Flu⸗ ten des Rheines getaucht, wobei der fran⸗ zöſiſche Kommandeur in einer Anſprache an das Re⸗ giment der Hoffnung Ausdruck gab, bald wieder an den Rhein zu kommenl! Kaiſerslantern wurde am 10. Juni von dem dort garniſonierten Jäger⸗Bataillon befreit, am ſelben Tage ſchloß das Militärgericht Landau ſeine Pforten. General Andlauer, der Befehlshaber des 32. Armeekorps, reiſte am 11. Juni von Kaiſers⸗ lautern ab. Gänzlich von franzöſiſchen Truppen wurden vom 22. bis 24. Juni frei Germers⸗ heim, Maximiliansau, Frankenthal, Speyer. Auch die franzöſiſchen Gendarmerieſtationen wurden in jenen Tagen aufgehoben. Die Reichsbahn hatte vom 23. Mai bis 30. Juni zum Abtransport der Truppen 126 Sonderzüge geſtellt, davon 66 für Mannſchaften und 42 für Material. Die Saarpfalz hatte die Freude, am 30. Juni bei Jägersburg den letzten Sonderzug mit Oberkommiſſar Tirard und General Guil⸗ laumat und den letzten Beſatzungsangehöri⸗ gen nachmittags 6 die Pfalz verlaſſen zu ehen. Und dann kam für die Pfalz der 1. Juli 1930. Be⸗ freiungsfeiern in Stadt und Land, überall kündeten ſie die vollzogene Räumung der Pfalz von der Be⸗ ſatzung, ein Jubel ohnegleichen ging durch die Pfäl⸗ zer Lande, denn die Leiden und Bedrückungen der Heimat von dem ſeeliſchen Druck der Beſetzung durch Fremdlinge hatten damit ihr Ende erreicht. Die Pfalz war wieder ganz heimgekehrt zu Reich und Vaterland. L. B. Schwarzwaldhochſtraße vor der Vollendung Fortſetzung der Hornisgrindeſtraße— * Hornisgrinde, 29. Juni. Ein Verkehrswerk von allererſter Bedeutung rundet ſich: der Ausban der großen Schwarz⸗ waldhochſtraße längs des Hauptkammes des Nordteils des Gebirges, vom Tal der Oos herauf bis hinüber zu den Quellen der Acher und der Murg ſteht vor dem Abſchluß. Der Beginn der ſom⸗ merlichen Hauptverkehrszeit wird noch die neue Gabe dem Verkehrsſtrom anbieten können. Baden ⸗ Baden—Hornisgrinde-Ruheſtein wer⸗ den die Hauptexponenten des fertigen Werkes ſein. Soweit bereits in dieſer Hinſicht Unterlagen für die Ausführung vorliegen, ſcheint die frühere, in einer Abhandlung über das Syſtem dieſer Gebirgshoch⸗ wege für die Wagentouriſtik geebene Anregung in einſchlägigen Kreiſen nicht unbeachtet geblieben zu ſein. Es iſt, wie man hört, davon die Rede, für dieſe Hochſtraße ſogar eine bodenſtändige originelle Form der ſyſtematiſch durchgeführten Wegbezeichnung zu wählen, indem man die einheimiſche Holzſchnitzkunſt des Schwarzwaldes dafür benützen und damit auch gleichzeitig einem nicht auf Roſen gebetteten Er⸗ werbszweig Arbeitsmöglichkeiten zuführen will. Man kennt aus dem Süden bei Neuſtadt, Lenzkirch, Schluchſee und anderen dieſe Wegweiſerformen und ſchätzt ſie in ihrer körſterhaften Wärme. Der neuen Straßenfortſetzung iſt als neues Glied dieſes Gebirgsſtraßenwunderwerkes die gleiche Note gegeben wie dem nörd⸗ lichen Stück: die Ausſichtsfülle erhellt ſich in der Linien⸗ führung, die Weitblicke auf die Rheinebene, die Tief⸗ blicke auf die Schwarzwaldvorlandſchaft gehören zu den ſchönſten Eindrücken. Dabei werden zugleich in⸗ tereſſante Hochwälder erſchloſſen, die nicht minder bemerkenswerten Hochmoore des Schwarzwaldes berührt und bei alledem den auto⸗ touriſt i ſchen Faktoren hinſichtlich Linienfüh⸗ rung eind Steigungen Rechnung getragen. rſet Fü egee Strecke Mummelſee⸗Seibelseckle ferlig Die Traſſierung der Straße war einfacher Art. Man hatte vor allem wenig Höhenunterſchiede, ſtieß auf geringe Geländeſchwierigkeiten, konnte teilweiſe vorhandene einfachere Straßen und Wege mitbe⸗ nützen, wie zum Beiſpiel zwiſchen Mummelſee und Seibelseckle. Das alte Uebel der bisherigen Verbin⸗ dung mit Hilfe dieſer alten Wege, die Beengtheit, verlorenes Gefälle und Beſchaffenheitsmängel vor allem hießen, wird vollkommen ausgeſchaltet, indem man zwiſchen Seibelseckle und Ruheſtein auf der Höhe blieb und längs des Weſthanges des Gebir⸗ ges am Schwarzenkopf, Altſteigerskopf und Seekopf allmählich auf die Ruheſteinſtraße wenig unterhalb der Paßhöhe gelangt. Es ergibt ſich damit ein wenig von Norden beim Mummelſee(1032 Mtr.) über Sei⸗ belseckle(956 Meter) nach Süden bei Ruheſtein(913 Mtr.) abfallendes Stück, deſſen kleine Niveauunter⸗ ſchiede gar nicht ins Gewicht fallen. Die tatſächliche Abſenkung iſt etwas mehr, als die obigen Zahlen er⸗ kennen laſſen, weil die Einmündung auf die Ruhe⸗ ſteinſtraße etwas unterhalb des Paſſes liegt. Die Linienführung iſt wie auch auf dem Nordſtück von Bühlerhöhe her ausgeſprochen weſtlich, was ſich aus dem Grundcharakter der Geſamtſtraße als ausſichtsreiche Hochſtraße ergibt. Es ſpricht dabei aber auch die Erwägung mit, daß mit dieſer Weſtlage eine viel zeitigere Schneefreiheit eintritt als bei einer Oſtlage. Nur in einigen Punkten wird der Gebirgsform entſprechend die Vereinigung von Weſt⸗ und Oſtlage berührt, nämlich auf den Paß⸗ punkten wie Hunoͤseck, Unterſtmatt, Seibelseckle, Ruheſtein. Die Abzweigung Mummelſee—Hornis⸗ grinde hat der Gebirgsformation entſprechend Süd⸗ lage. Die mehrfach gehörte Meinung, als wenn auf dem neuen Straßenſtück die Höhen von Steigers⸗ kopf und Seekopf berührt würden, ſind irrig, jene Gebiee bleiben der Wanderouriſtik vorbehalten und die Ruhe des Wildſee wird durch keine Straße ge⸗ ſtört. Es iſt in der Hauptſache der Verlauf des bis⸗ herigen„Weſtweges“, dem gefolgt wird, wobei die — HERRENSCHUHE 8³ 2 10³⁰29 4 95 5. Seite/ Nummer 292 Straße ſinngemäß den Geländeeinfaltungen des Acherquellgebietes nachgeht. Intereſſant iſt die Geſtaltung beim Mum⸗ melſee ſelber, wo in weitgehendem Maße voraus⸗ ſchauend Raum für Verkehr und Parken in gutem Maße geboten wird. Es wird hier eine Trennung des Durchgangsverkehrs von dem Abzweigungs⸗ verkehr(nach und von Hornisgrinde) und von dem Haltverkehr(am Mummelſee) durchgeführt, ſo daß in weitgehendem Sinne modern geſahren wird. Zur Erreichung dieſes Zieles iſt für den Durchgangsverkehr die Kurve Mummelſee—Hornis⸗ grinde und die Vorfahrt vor Mummelſee ausgeſchal⸗ tet und ſtatt deſſen in der direkten Fortſetzungs⸗ richtung außerhalb und zwar hinter der Jugend⸗ herberge ein beſonderes Straßenſtück ge⸗ wiſſermaßen als Umgehungsſtraße Straße Mummel⸗ ſee geſchaffen, das eine Ausſchneidung der unüber⸗ ſichtlichen Einbuchtung am Mummelſee für den Fern⸗ verkehr bedeutet. Das obere Teilſtück der ganzen Neubau⸗ ſtrecke Mummelſee-—Ruheſtein iſt zwiſchen Mummel⸗ ſee und Seibelseckle bereits fertig und in Benützung. Das zweite längere Stück liegt zum großen Teil fertig und wird in ſeinem Endglied vor Ruheſtein binnen kurzem auch ſo weit ſein, daß es benützbar wird. Auch an dieſer Einmündung iſt für Stark⸗ verkehr vorgeſorgt. Aehnlich wie das bisherige Straßenbild erhält auch der neue Teil für oͤie Ausnützung von anderen Wirtſchaftsformen beſondere Rampen für Holz⸗ verladungszweche. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die Nutzbarmachung dieſer Hochſtraße auch für Forſtzwecke des Waldgebirges erfolgt. In Ruheſtein findet die Hochſtraße einen vor⸗ läufigen Endpunkt, der weſtwärts den Anſchluß ins badiſche Achertal nach Ottenhöfen-—Achern(Rhein⸗ ebene, Straßburg uſw.) und oſtwärts die Verbin⸗ dung ins württembergiſche Murgtal nach Baiers⸗ bronn—Freudenſtadt(Stuttgart uſw.) auf der gro⸗ ßen Weſtoſtpaßſtraße vermittelt. Inwieweit eine ſüdliche Verlängerung zum Kniebis hinüber ſpäter vorgenommen werden kann und wird, ſteht heute noch ofſen. W. Romberg. Der Fall Nieß vor dem Reichsgericht Vor der Entſcheidung über die Anfechtung einer Miſchehe. * Karlsruhe, 29. Juni. Wie aus Leipzig ge⸗ meldet wird, hat der Vierte Zivilſenat des Reichs⸗ gerichts am Donnerstag als Reviſionsgericht den Fall der Eheanſechtung Nieß, Karlsruhe, verhan⸗ delt. Das Oberlandesgericht Karlsruhe hatte die Anfechtung nach§ 1333 BGB. durch den Ehemann Nieß wegen Irrtums inbezug auf Bedeutung und Folgen der raſſiſchen Verſchiedenheit zwiſchen einer ariſchen und einer nichtariſch⸗jüdiſchen Ehe für be⸗ rechtig und die Ehe für ungültig erklärt. Der Vierte Zivilſenat wird ſeine Entſcheidung am 12. Juli mittags 12 Uhr verkünden. Aus der Pfalz Luòwigshafener Reichsbahn baut um * Ludwigshafen a. Rh., 29. Juni. Im Rahmen des Arbeitsbeſchaffungsprogramms der Reichsregie⸗ rung hat die Reichsbahn die Abfertigungs⸗ räume der Güterabfertigung Ludwigs⸗ hafen(Rhein) an der Frieſenheimerſtraße nach neu⸗ zeitlichen Geſichtspunkten umgebaut. Nach halb⸗ jähriger Bauzeit, in der die Reichsbahndirektion da⸗ zu beigetragen hat, dem heimiſchen Handwerk Ar⸗ beits⸗ und Verdienſtmöglichkeit zu bieten, werden nunmehr Anfang Juli die neuen Abfertigungs⸗ räume in Betrieb genommen. Der Umbau ſoll vor allem den Bedürfniſſen der Kundſchaft Rechnung tragen. Es wurden daher ſämtliche Abfertigungs⸗ räume im Eroͤgeſchoß untergebracht. In einer gro⸗ ßen, lichten Vorhalle liegen die Schalter überſichtlich gekennzeichnet nebeneinander. Beſchlüſſe des Bezirkstages Frankenthal * Frankenthal, 28. Juni. In der am Mittwoch abgehaltenen Sitzung des Bezirkstages Fran⸗ kenthal wurde die Herſtellung der Be⸗ zirksſtraße Frankenthal— Flomers⸗ heim beſchloſſen. Die hierfür erforderlichen Mitter im Betrage von 40 000 Mk. werden aus einer von der Oeffa zur Verfügung geſtellten Anleihe entnommen. Abgelehnt wurde für dieſes Jahr die Zahlung eines Grundbetrages von 400 Mk. und eines Jahresbei⸗ trages von 130 Mk. für die anläßlich der Neurege⸗ lung der Wandererfürſorge in Bayern in den Kreꝛ⸗ ſen, Bezirken und Gemeinden durchgeführte Kör⸗ perſchaft des öffentlichen Rechts zur Errichtung von Wanderhütten in Bayern, weil im Voranſchlag des Bezirks keine Mittel hierfür vorgeſehen ſind. Ferner wurde die Bewilligung eines Zuſchuſſes für die Pfälziſche Spielgemeinſchaft zur Errichtung von Spielplätzen und die Abhaltung eines Lehrganges für Volksſport. Das Mobiliar des aufgelaſſenen Bezirkskrankenhauſes in Grünſtadt wird der NS Kreis Frankenthal überlaſſen. Mannheim, O 4, 7 am Strohmarkt 9 i 3 0 S ee — J. ——— SSESKSSsss SBseL v0 — HANbms- αο WIRTSCHAFTS-ZzRrruNG Freitag, 29. Juni 1934 der Neuen Mannheimer Zeitung Abend-Ausgabe Nr. 292 Schifis- und hiaschinenbau AG, Mannbeim Die Geſellſchaft ſchließt das Geſchäftsjahr 1933 nach 58 111(56 670)/ Abſchreibungen mit einem Reingewinn von 9 341 4 ab li. V. 57 755/ Verluſt), um den ſich der Verluſtvortrag auf 118 107 ermäßigt. Die GV., in der vier Aktionäre 310 Aktien vertraten, genehmigte wider⸗ ſpruchslos die Verwaltungsanträge und beſchloß, den Ver⸗ Iuſtvortrag auf neue Rechnung zu übernehmen. In das Jahr 1933 konnte der Auftrag einiger Neubauten aus 1932 herübergenommen werden, an denen die Geſell⸗ ſchaft noch in den erſten Monaten beſchäftigt war. Mit Juli beginnend konnten wieder größere Reparaturaufträge hereingeholt werden, weiterhin war es auch gelungen, Neubauaufträge zu erhalten, ſo daß die Belegſchaft bis heute auf 400 Mann(Ende 1933 betrug ſie 260 Mann) vergrößert werden konnte. Für die Erneuerung der alten Brücke vom Neckar nach dem Verbindungskanal, zu der ſich der badiſche Staat entſchloß, brachte die Geſellſchaft 85 000/ mit auf. Von dieſem Betrag ſind einſchl. eines Betrages von 10 000 Mark in 1933 40 000/ abgeſchrieben worden, ſo daß für die nächſten Jahre noch 45 000“/ zu tilgen ſind. Der Brutto⸗ überſchuß wird gegen das Vorjahr ſtark erhöht mit 683 855 (8952 473)& ausgewieſen, wozu noch 5 065(172)/ außer⸗ ordentliche Erträge und 616(—) 4 Zinſen treten. Für Söhne und Gehälter wurden 461 002(271 286), für ſoziale Abgaben 42 285(36 215), für Beſitzſteuern 11 678(28 600) und für ſonſtige Aufwendungen 97 122(i. V. 14 313 Unkoſten) aufgebracht. Die Aufträge an Reparaturen haben ſich infolge der Re⸗ gierungsmaßnahmen(Zuſchuß) im laufenden Jahre ver⸗ mehrt, auch war die Geſellſchaft bis jetzt mit Neubauauf⸗ trägen verſehen. Nach den Informationen des SW iſt der Auftragsbeſtand für das laufende Jahr geſichert. Die Geſamtbezüge des Vorſtandes betrugen 11 700 /, die des Aufſichtsrates 1 667 4. In der Bilanz erſcheinen bei unv. 600 000%/ Aktien⸗ kapital die Verbindlichkeiten mit 376 812(213 905) /, darun⸗ ter 269 182(164 164)/ Anzahlungen von Kunden und 107 061(41673)/ Warenkreditoren. Andererſeits Anlage⸗ vermögen 391 691(443 448) /, Roh⸗, Hilfs⸗ und Betriebs⸗ ſtoffe 61 077, unvollendete Arbeiten 177 703(i. V. zuſammen 140 632) 4, Forderungen auf Grund von Warenlieſerungen 179 838(103 972) /, Kaſſe uſw. 4 944(1 673) /, andere Bank⸗ guthaben 6 803(6 130) /. Als interimiſtiſcher Poſten er⸗ ſcheinen noch 37 041 4 für den Bau der Drehbrücke zuzüg⸗ lich 2 850/ ſonſtige Rechnungsabgrenzungspoſten. in 1933 * Maiausweis der Deutſchen Rentenbank. Nach dem Mai⸗Ausweis ſind bisher 114 109 500 Aproz. Oſthilfe⸗ entſchuldungsbriefe ausgegeben worden, von denen 67 982 300 Mark getilgt wurden, ſo daß ſich noch 46 127 200/ im Umlauf befinden. Seit Inkrafttreten des Liquidations⸗ geſetzes ſind Rentenbankſcheine im Betrage von zuſammen 1671 283 921.27 Renten⸗Mark getilgt worden. * Neue Zinsſenkung bei der Pfälziſchen Wirtſchaftsbank. Die heutige GV. der Pfälziſchen Wirtſchaftsbank, Gemein⸗ nützige AG., Ludwigshafen a. Rh., genehmigte die Tagesordnung und wählte Herrn Richard Hammel, Di⸗ rektor der Dresdner Bank, Filiale Ludwigshafen neu in den AR. Der AR. hat beſchloſſen, für das laufende Ge⸗ ſchäftsjahr von den 4 Mill./ Erſatzkrediten von anderen Kreditgebern wegen der hohen Zinſen eine weitere Million Mark zurückzuzahlen, was durch Darlehensrückzahlungen an die Bank möglich geworden iſt. Die ſtändige Kommiſ⸗ ſion des AR. hat ſich auf Vorſchlag der Bank damit einver⸗ ſtanden erklärt, daß die von 6 auf 6 v. H. geſenkten Zin⸗ ſen mit Wirkung vom 1. April d. J. neuerdings um ein weiteres ½ v.., d. h. auf 5/ v. H. geſenkt werden. Damit ſei die Bank an die äußerſte Grenze deſſen gegangen, was ſie angeſichts ihrer eigenen Verpflichtungen gegenüber ihren Darlehensgebern noch vertreten kann. Die Zinſen nach dem neuen Satz ſind erſtmals am 15. 9. d. J. zu entrichten. Im laufenden Geſchäftsjahr hat ſich der Geſchäftsgang bis⸗ her günſtig entwickelt.— * Atlas Deutſche Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Lud⸗ wigshaſen a. Rh. In der heutigen GV. des alten Atlas, deſſen Tätigkeit ſich bekanntlich auf die Erledigung der Auf⸗ wertungsverpflichtungen beſchränkt, wurden die Regularien genehmigt. Die Auſwertungsabwicklungen haben ihren ungeſtörten Fortgang genommen. Der Satz der zuſätzlichen Verſicherungsleiſtungen für die noch in Kraft befindlichen prämienfreien Kapital⸗ und Leibrentenverſicherungen kann für die Fälligkeiten in der Zeit vom 1. Juli 1934 bis 1. Juli 1935 auf 23 v. H. des Anſpruchs erhöht werden. * Die Firma Bleichröder u. Co., Hamburg, die auch in Mannheim eine Zweigniederloſſung unterhält, kann am 29. Juni auf ein 75jähriges Beſtehen zurückblicken. Die Tätigkeit der Firmo auf dem Gebiete der Rückverſicherung hat bereits in Vorkriegszeiten weſentlich zur Geltung des deutſchen Verſicherungsweſens im Auslande beigetragen. In dem letzten Jahrzehnt hat die Firmg in den größten Städten Deutſchlands ein weitverzweigtes Filialnetz auf⸗ gebaut, mit deſſen Hilfe ſie ihr Tätigkeitsbereich auf das Aſſeeuranzmaklergeſchäft ausgedehnt hat. Hiewdurch iſt die Firma auch im Binnenlande in weiten Kreiſen bekannt geworden und erfreut ſich ſowohl in den Kreiſen der In⸗ duſtrie und des Handels als auch bei den Verſicherungs⸗ unternehmungen großen Anſehens. Geringe Auliräge durch die Kundschafi Durch Halbjahresulſimo kleine Umsãize— Freundlicherer Schluß Mannheim uneinheitlich Die letzte Woche vor dem Halbjahres⸗Ultimo war un⸗ einheitlich. Am Aktienmarkt überwogen leichte Kursrück⸗ gänge. Farben gaben auf 149, Daimler auf 40, Weſteregeln auf 127 nach. Von Nebenwerten waren Seilwolf mit 30 v. H. geſucht. Bankaktien und Verſicherungswerte waren ohne Geſchäft. Der Rentenmarkt war ſtill und eher ſchwächer. Altbeſitz notierte 946 G. Von Goldpfandbriefen lagen die Emiſſionen der Rheiniſchen Hypothekenbank etwas niedriger. Kommunal⸗Obligationen unverändert. Frankfurt uneinheitlich Die letzte Mittagsbörſe dieſer Woche ſetzte in knapp be⸗ haupteter Haltung ein. Das Geſchäft hielt ſich infolge der Ultimoabwicklung und des katholiſchen Feiertages in engen Grenzen. Günſtiges Echo ſanden die neuen Ruſſenauf⸗ träge und der Mansfelder⸗Geſchäftsbericht. Von der Kunoͤſchaft lagen nur ſpärliche Orders vor, teilweiſe er⸗ folgten auch von dieſer weitere Verkaufsaufträge zum Zwecke der Gelobeſchaffung zum Halbjahresultimo. Am Elektromarkt waren Tarifwerte zmeiſt etwas gebeſſert. Montanwerte bröckelten überwiegend ab, nur Mans⸗ feld noch 4 v. H. höher. Schiffahrtswerte ohne Umſatz. Am Rentenmarkt waren ſpäte Schuloͤbücher etwas niedriger, dagegen Altbeſitz 56 v. H. erholt. Von Aus⸗ landsrenten Guldenruſſen auf 0,90 befeſtigt, nachdem vor wenigen Tagen noch der Kurs bei 0,60 ſtand. Im Verlaufe änderte ſich an ͤͤer uneinheitlichen Ge⸗ ſtaltung nur wenig da die zweiten Kurſe in der Mehrzahl weiter nach unten tendierten. Von deutſchen Anleihen zogen Altbeſitz erneut 4 v. H. an, während Stahlbonds mit 77 nur knapp behauptet waren. Am Geldmarkt zeigte ſich etwas Satz für Tagesgeld wurde um auf 3,75 v. H. erhöht. Berlin geſchäſtslos und abbröckelud Die ſchon in den Vortagen herrſchende Geſchäftsſtille gab auch heute der Börſe das Gepräge. Die Umſätze waren auf faſt allen Märkten denkbar klein und die Kurſe bröckel⸗ ten überwiegend leicht ab. Das Angebot nahm jedoch keinen nennenswerten Verlauf an. Angeſichts der großen Geſchäftsſtille blieb der günſtige Eindruck, den die Aus⸗ führungen auf der Tagung der deutſchen Außenhandels⸗ kammern hinterließen kursmäßig ohne Einfluß. Der Rentenmarkt lag nicht unfreundlich, Induſtrieobligationen wurden meiſt höher bezahlt. Altbeſitzanleihe gewannen 4 v.., auch Deutſche Reichsbahnvorzugsaktien waren etwas befeſtigt, während Umtauſchobligationen und Reichs⸗ ſchulöͤbuchforderungen wenig verändert lagen. Montan⸗ werte bröckelten bis 7 v. H. ab. In einigen Elektrowerten erfolgte anſcheinend wieder Sperrmarkkäufe, Bekula ge⸗ wannen 136, Geſfürel 1. Im Verlaufe bröckelten die Kurſe weiter ab. Von Schiffahrtswerten waren Noroͤd. Lloyd 136 niedriger, Ham⸗ liche Süd verloren im Berlauf 1,25. Renten lagen freund⸗ licher. Der Kaſſamarkt lag uneinheitlich. Steuergutſcheine lagen unverändert. Reichs⸗ ſchuldbuchforderungen notierten wie folgt: Ausgabe T: 35er 100,37., 40er 91,75—92,5, 48er 91—92. Ausgabe II: Z5er, 40er und 48er—, Wiederaufbauanleihe 44—45, bzw. 46—47 56,5—5756. Am Geldmarkt verſteifte ſich Blankotagesgeld für erſte Adreſſen weiter auf 4,25—4,50 v. H. Das Pfund war international feſt und ſtellte ſich gegen Kabel auf 5,066. Die Börſe ſchloß freundlich und überwiegend zu den niedrigſten Tageskurſen. Nachbörslich waren Schantung weiter freundlich. * Steuergutſchein⸗Notierungen vom 29. Juni.(Eig. Dr.) Fälligkeit 1934 Berlin 103,62(Frankfurt 103,50); 1935 103,5 für B und F; 1936 102; 1937 99,5; 1938 96,87; Steueroͤurch⸗ ſchnitt 101,1. Pfund weiter befeſtigt Am Valutenmarkt war das Pfund international weiter befeſtigt. In Paris wurden 70,79 frs., in Zürich 15,58 frs. und in Amſterdam 7,4594 hfl. für 1 Pfund be⸗ zahlt. Der Dollar war international wenig verändert. London ſtellte ſich gegen Kabel auf 5,0696. Die Reiche⸗ mark war nach der ſehr feſten Haltung der letzten Tage leicht abgeſchwächt. Der franzöſiſche Franken konnte in Zürich auf 20,30 anziehen, gleichzeitig gab der Schweizer Franken in Paris auf 492,60 nach. Die nordiſchen Valuten waren im Zuſammenhang mit der Pfundbewegung all⸗ gemein befeſtigt. Berliner Devisen Diskontsatz: Reichsbank 4, Lombard 5, Privat 3/¾8 v. H. Amtlich in Rm. Dis⸗] Parität 28. Juni 29. Juni für ont M. Geld] Brief Geld J Brief Aegypten 1ägypt.Pfb.— 20,953 13.035 13,06513,065 13,085 Argentinien 1P.⸗Peſo7 1,872[0,603] 0,607 0,600] 0,604 Belgien.. 100 Belga3 58,37 58,57 56,69 58,57 558,69 Braſilien. 1 Milreis— 50² 0,189] 0,191.184 0,186 Bulgarien. 100 Leva8 3,033].04 3,053 3,047] 3,053 Cauada 1kan. Dollar—.198] 2,532] 2,538].537 2,543 Dänemark 100Kronen 3 112,50 50,86 56,46 56,64] 56,76 Danſig„100 Gulden 3 8¹,72 81,67 81.83 81,67 81,83 England. 1Pfund2 20,42912,655 12,685 12,685 12,115 Eſtland. 100 eſtn. Kr. 5½ 112,50 9869,07 68,93 69,07 Finnland 100finnl. M. 5¼ 10,537 5,594] 5,606].609 5,626 Frankreich. 100 Fres 3 16,44 16.50 16,54 16.50 16,52 Griechenland 100 Dr. 7¼ 5,45.497.503.497 2,509 olland. 100 Gulden 3¼] 168,789 169,73 170,07 169,73 179,07 Island,„100 tel. Kr..— 57,24[57.3 57.39 57,51 Italien... 100Lire 4 22.094 21,5321,57 21,56 21.60 Fapan... 1en3,65] 2,092.749] 0,751 0,744 0,746 Jugoſtavien100 Dinar 1/½ 61.005,664] 5,676 8,684 5,676 Letkland.. 100 Lattss——.— 77.4277.5877.42 77.58 Litauen.. 100 Litas 7 41.98 42,11 42,19 42.11 42,19 Noxwegen 100ftronen 3½ 112,50 63,59 63,71 63,74 63,86 Oeſterreich 100Schill. 5 59.07 46.45[ 48,55 48.45 46.55 Portugal 100 scudo] 6 458,57 11.52 11.54, 11,55 11,57 Rumänien. 100Lei 6 2,511[.488] 2,492 2,488 2,492 Schweden.. 100 Kr.3 112,24 65,286,37 65,8865,52 Schweiz 100Franken 2 91.00 61,486164 6147 61,63 Spanien. 100 Peſeten 6 61,00 84,29 84.35 34,35 34.98 Tſchechoſlowakeilobse 3½ 12438 10,44 10,46, 10,44 10,46 Türkei.. 1türk. Pfd. 7 1.991].995.992].995 2 5 EEN 100pd 4.80 100010.90]-001 Ber. Staaten 1Dollar( 1½1.198(.5081 2,514 2,511/ 2,517 9 O Bilanzſitzung der Vereinigten Stahlwerke. Eſſen, 29. Juni.(Eig. Dr.) Wie wir erfahren, wird Lder AR der Vereinigten Stahlwerke AG Düſſeldorf am 25. Juli zu einer Sitzung zuſammentreten, in der vorausſichtlich auch der Abſchluß für das am 31. März 1934 beendete Geſchifts⸗ jahr vorgelegt werden wird. Da bekanntlich erſt zu An⸗ fang d. J. die Neugliederung des Stahlvereins erfolgt iſt, ſo wird der Abſchluß im weſentlichen nur die Ergebniſſe der Monate Januar bis März umfaſſen. * Weitere Belegſchaftsvermehrung bei Opel. Die Be⸗ legſchaft beträgt zur Zeit 16700 Arbeiter und 1400 An⸗ geſtellte. Beabſichtigt iſt die Neueinſtellung von weiteren 1000—1500 Mann in den nächſten Wochen. Die Tages⸗ produktion beträgt Hurchſchnittlich 350 Wagen, in allen Ab⸗ teilungen wird voll in der Sechstagewoche, zeitweiſe in drei Schichten gearbeitet. Neben der Erhöhung des In⸗ landsabſatzes liegt vor allem auch eine bemerkenswerte Steigerung der Ausfuhr vor. * Errichtungsverbot für Hufeiſenfabriken. Der Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter hat auf Grund des§ 5 des Geſetzes über Errichtung von Zwangskartellen vom 15. Juli 1933 eine Anordnung erlaſſen, die die Errichtung neuer Unter⸗ nehmungen zur Herſtellung von Hufeiſen und die Erweite⸗ rung des Geſchäftsbetriebes beſtehender Unternehmungen auf die Herſtellung von Hufeiſen verbietet. Die Anord⸗ nung wurde insbeſondere mit Rückſicht darauf erlaſſen, daß die beſtehenden Hufeiſenfabriken nur mit einem Teil ihrer Leiſtungsſähigkeit gusgenutzt ſind und die Errichtung neuer Hufeiſenfabriken daher im allgemeinen eine aus geſamt⸗ wirtſchaftlichen Gründen nicht gewünſchte Fehlleitung von Kapital darſtellen würde, Der Reichswirtſchaftsminiſter hat ſich die Bewilligung von Ausnahmen vorbehalten. * Badiſche Obſtmärkte. Bühl: Kirſchen 19—16; Heidel⸗ beeren 1820; Johannisbeeren 10; Himbeeren 25—26; Stachelbeeren 14—16. Oberkirch: Erdbeeren 18—25 Kirſchen⸗—15; Birnen 2 Pfirſiche 25; Johannisbeeren —13; Stachelbeeren 12—15; Heidelbeeren 20—23, Him⸗ DrrPD————— beeren 20—24; Bohnen 15—18. Handͤſchuhsheim: Sehr große Anführ bei ſchleppendem Abſatz, Anfuhr 500 Zentner. Erdbeeren 15—25, Walderöbeeren 6075, Kir⸗ ſchen 1. S.—12, 2. S.—8; Sauerkirſchen 10—12; Jo⸗ hannisbeeren 10—11; Stachelbeeren—,5; Himbeeren 24 bis 27; Birnen—13; Pfirſiche 1. S. 13—26, 2. S.—12; Buſchbohnen 10—13; Erbſen 11; Tomaten 23—24; Gurken 1. S. 14—18, 2. S. 11—13; Wirſing—7. Wein heim: Anfuhr 500 Ztr., Nachfrage mäßig. Kirſchen 1. S. 10—13, 2. S.—9; Johannisbeeren—10; dto. ſchwarze 15—17, Stachelbeeren—10; Himbeeren 22—30; Birnen 10—15, Pfirſiche 18—24, Erbſen 10—16, Bohnen 10. * Pfälziſche Obſtgroßmärkte. Freinsheim: Kirſchen —13; Erdbeeren—30; Johannisbeeren 8,5—9; Stachel⸗ beeren grün—9, rot—14; Pfirſiche 20—22; Birnen 10 13; Heidelbeeren 25; Bohnen 15; Anfuhr 500 Zentner, Ab⸗ ſatz und Nachfrage ſehr gut. Lambsheim: Erocbeeren 20—30; Kirſchen—13; Johannisbeeren—10, Stachel⸗ beeren—13; Aprikvſen 24—25; Bohnen 13—15; Erbſen 10—11; Zwiebeln 3,5—4 Pfg. Anſuhr 450 Ztr. Abſatz und Nachfrage ſehr gut. Weifenheim a..: Anfuhr 520 Ztr.; Erdͤbeeren—32; Johannisbeeren—9; Stachel⸗ beeren grüne—8, rote—13; Kirſchen 10—15; Pfirſiche 20—28; Aprikoſen 25—30; Bohnen 12—15 Pfg. * Badiſche Viehmärkte. Freiburg: Auftrieb 9 Och⸗ ſen, 1 Farren, 44 Kühe, 22 Kalbinnen, 2 Rinder. Preiſe: Farren nicht notiert, Ochſen jung 200—260, ältere 300 880; Kühe jung 260—300, ältere 150—230; Kabbinnen 240 bis 280; Rinder 80—170 J. Marktverlauf flau, Verkauf kaum ein Drittel. Offenburg: Auftrieb 454 Ferkel, Preis je Paar 18—93 /. Ettlingen: Zufuhr 80 Fer⸗ kel, 43 Läufer. Preiſe: Ferkel 16—22/ das Paar, Läufer 22—46/ das Paor. Geſchäftsgang gut, verkauft wurden 46 Ferkel und 30 Läufer. Durlach: Auftrieb 25 Kühe, 8 Kalbinnen, 8 Kälber. Preiſe: Milchlühe 150, 220 und 280 /; Zuchtkühe 160, 220 und 250 /; Kalbinnen, trächtig 160, 180 und 240 /; Kuhrinder 40, 55 und 80 J/. Verkauft wurden 18 Kühe, 5 Kalbinnen und 8 Kälber. Don au⸗ eſchingen: Auftrieb 450 Tiere hervorragender Quali⸗ tät, Handel ſehr lebhaft. 2 Geireidemarki weiier ruhig 4* Berliner Getreidegroßmarktbericht vom 29. Juni. (Eig. Dr.) Im letzten Berliner Getreideverkehr in dieſer Woche war die Aufnahmeneigung allgemein gering, zumal durch den katholiſchen Feiertag das Geſchäft in verſchiedenen Gegenden faſt völlig ruhte. Die Angeboteverhältniſſe haben ſich andererſeits kaum verändert. Brotgetreide tendiert weiter ſtetig, wobei nach wie vor Roggen bevorzugt wird. Hafer iſt weiterhin etwas ſchwerer verkäuflich, aber weiterhin durchaus ſtetig. Von Gerſten finden in erſter Linie Wintergerſte Beachtung, Mehle ruhig, Exportſcheine feſter. Weizenſcheine Juni⸗Juli 170,5 Geld; Roggen Juni⸗ uli 125 Geld. Amtlich notierten: Märk. Weizen ab Station geſetzl. Erzeugerpreis W 2 190(Mühlenpreis 196); W 3 193(199); 'ͤ 4 195(201) ſtetig; märkiſcher Roggen frei Berlin 72.—53 Kilo—; dto. ab Station R 2 160(164); R 3 163 667)7 R 4 165(169) feſt; Sommergerſte mittlerer Art und Güte fr. Blu. 195—205; ab Sdat. 187—201; Wintergerſte zweizeil. 180—190(171—181); dto. vierzeil. 170—175(161—166); märk. Hafer Durchſchnittsqualität frei Berlin 200—206; dto. ab Station 191—197; per uli nicht notiert, ſtetig; Weizenmehl mit 15 v. H. Auslandsweizen 0,75 Aufgeld, mit 30 v. H. Auslandsweizen 1,50& Aufgeld, Type 0,790 II 26,25, III 26,95, IV 27,25, plus 0,50/ Frachtausgleich, ruhig; Roggenmehl Baſis Type 815 U1 22,60, III 23,10, IV 23,40, plus 0,50/ Frachtausgleich, ſtetig; Weizenkleie 12,90 ſtetig; Roggenkleie 13; ſtetig.— Je 50 Kilo notierten: Viktorigerbſen 20—22; kleine Erbſen 17—18; Futtererbſen 11—12,50; Peluſchken 13—14; Ackerbohnen 9,75—10,50; Wicken 9,25—10; Lupinen blaue 7,50—;, gelbe 10,25—11; Kartoffelflocken Parität Stolp 8,10; dto. Berlin 8,60; Miſch⸗ futter 8,95 G; Trockenſchnitzel 785; exkl. MZ aus neuen Kontrakten notierten Leinkuchen 8,50 G; Erdnußkuchen 8,60 G; Erönußkuchenmehl 8,95 G; Extrah. Sojabohnenſchrot ab Hamburg 8,00 G; dto. ab Stettin 9,0 G. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 29. Juni.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Juli 3,1775 Sept. 3,32%9; Nov. 3,97½, Jan.(35) 3,47.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Fuli 60; Sept. 60,50; Nov. 60,75; Jan.(35) 60,75. * Liverpooler Getreidekurſe vom 29. Juni.(Eig. Dr⸗) Anfang Weizen(100 lb.) Tendenz ſtetig; Juli 4,776 Okt. 4,114: Dez. 5,2/6; März(85) 5,/6, alles bez. Mitte: Tendenz ſtetig; Juli 4,794; Okt. 4,114; Dez. 5,7 März(85) 5,394. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 29. Juni.(Etg. Dr.) Juni, Juli je 4,40 B 4,00 G; Auguſt 4,50 B 4,10 G; Sept. 4,50 B 4,20 G; Okt. 4,60 B 4,30 G; Nov. 4,70 B 440 G; Dez. 4,70 B 4,50 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis per Juni 32,90 u. 32,40; Juli 32,45 u. 92,55; Tendenz ruhig; Wetter warm, ſchwül. * Bremer Baumwolle vom 29. Juni.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Midoͤl.(Schluß) loko 14,45. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 29. Juli.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl. Anfang: Juli 646; Okt. 654; Jan.(35) 649; März 648—649; Mai 658, Juli 684; Tagesimport 8000; Tendenz ſtetig.— Mitte: Juli 658; Okt. 652 Dez. 648; Jan.(95) 646; März 640; Mai 648; Juli 646; Okt. 643; Jan.(86) 643; März 644; Mai 645; Loko 684; Tendenz ruhig, ſtetig. * Hamburger Schmalz⸗Notierungen vom 29. Juni.(Eig Dr.) Schmalz(Tendenz ſtetig); Amerik. Steamlard tranſ. ab Kai 15,5 Dollar; Pure Lard verſch. Standardmarken 5 p. 4 Kiſten je 25 Kilo netto tranſ. ab Kai 17,25—17,75 ollar. * Hamburger Schweinemarkt vom 29. Juni.(Eig. Dr.) Beſte Schweine, Speck 50, vollfl. 45, mittelſchwere Ware 38 bis 40; Mittelware 36—38; gute leichte Ware 34—36) leichte Ware 30—32; ſehr leichte und geringe Ware 35—28; Sauen, beſte 88—40, ſonſtige 30—36, Auftrieb 5927, Handel mittel. Dem Markt entnommen wurden 2380 la fette Speckſchweine über 300 Pfund zu 50/ und 1480 IIa vollfette Schweine über 300 Pfund zu 45 l. Berliner Rietallbörse vom 29. Juni Kupf. Kupf. Kupf.][ Blei Blei[Blei Zink Zink Iim bez. Brief Geldeſ bez. Brief Geld]bez. Brief Geld Jaauar.—— 4450 43 50—.— 18.— 17 50—.— 21,7521.— Februar]—.— 45.—44.—[—,136,25 17.75—,— 22,2521,25 März.—— 45,5044,50—.—16˙5018,.——, 22 8021.50 April—,— 46.— 45.——,— 168.5018.——.— 22.75 21.75 Mai.—— 46,5045.50]—,— 18,75 18.25—,— 23,— 22,— Juni.-.—..„.—.———— Juli.—— 41,2540,25—.— 17.25 16,75—,— 20.25 19.75 Auguſt—.— 42.— 41.——.—1775 17.—(—.— 20,50 20.— Septr.—.— 42,50 41.50—,— 17.75 17,25—.— 20.5 20.25 Sktober„— 48,— 42.——.— 16.— 17.25—,— 21,.— 20,50 Novembſ—.— 43.50 42.50—.— 18,—17.25[—.— 21.— 20 59 Dez., 44,— 43.—[—.—18,—[17,50—.,— 21.25 20,75 * Berliner Metall⸗Notierungen vom 29. Juni.(Eig. Dr.) Amtlich notierten in/ für je 100 Kilo: Elektrolyt⸗ kupfer(wirebars) prompt 45,50; Standardkupfer loko 39,50 bis 40,50; Originalhüttenweichblei 17,50—18; Standardblei per Juli 16,25—17; Originolhüttenrohzink ab nordd. Sta⸗ tionen 19,75—20; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 160; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 164; Reinnickel 98—99proz. 270; Antimon⸗Regulus 43—46; Sil⸗ ber in Barren etwa 1000 fein per Kilo 30—42. Londoner Reiallbörse vom 29. Juni Metalle( per To. Platin(Eper 20 Ounces) Silber(Pence per Ounce Kupfer, Standard 81,35 Zinn, Standaro 22571 Aluminium 3 Monate. 61.75 3 Monate. 225,6 Antimon 437.— Settl. Preis 31,25 Settl. Preis 225,7 Queckſilber. Elektrolyt.34.75 Banka Platin. beſt ſelecied 35.5] Straits.. 227,5] Wolframerz.. ſtrong ſheets—.—Blei, ausläud.. 11.12 Nickel El'wirebars 34,75 Zink gewöhnlich 14,—] Weißblech...— S 3— 2 ie 9 Aktion und Auslandsanleihen in Prozenten 1 6. 20 28. 29, 28 29. 28 29 Ker 2eE E F 22 bei Stücke-Notierungen in Mark je Stück. 28., Dürkoppwerke.—.——,e Carl Lindſtröm—.——.— Bogel elegraph. 79,12 79,500 Freiverkehrs- K 5 3 2 9. 28. 20. i ingel S S urse annheimer Ettektenbörse 9 75 Doderhoſf. Wid R e 2 2—— 66— Petersb. J. Habk. 275. 2420 d. ladustrie· Aktien Suaeertengen.—.—.— Phone Beradan 4725 47.— Tellus Kerconn.—.——.— Dorim. etienor.—.——.— Mannesmann; 8857 84) Paßderer Werke 100,[Kuſſenbanze.. 128 1 S e e en S. t igan nerke I0. 28.— JeSrhHe..—.. e breook 8 0 Serr rni uu, Peg n een,.— Haſcln en 186e 4 Wef Sen 352 14 Sr 22— 2250 ened 8. udmwige SBalpe. 60.— 3 Pokim, Ritterbe. 107.— Knort Heictronn—— 5 Abeintac. 6680 65 50 Ger. Stablwerke. 40.25 40.50 Serergetheneng. A6c 219 Nalg,. Kühig. 458. 48.6) Wiſener wieran. 2Pianond..——.— 5 enninger St. K. 107„„[Konſerven Vraun—— 37.— 39 Maſch Buck 75 77 RPRPP 86850% 957 1. 88.— 68.[Pfälz. Mühlenw. 66— 8 224˙) 228.0 9 Engelhardt 81.50 81.75 Maſch Buckau⸗W 77.75 77.50 Zellſtoff Verein.—.—— ochfrgeuend... 7 967 0 94 6380 8750 Sat Preßhefe. 112.0—— 6580 6280* Serliner Sörse Enzinger Union 6950 89.75——— 1465 145.2 ae 495 4405 Se 10.75 17,50 9125 2G. 1000 1—5 3 N eutſch⸗Oſta.— —+ 88.20———— 70 Sch e* 55 Ludwigsh. Walz. 88.— gestverzinstiche werte Dresdner Bank. 85.75 65,75 Eſchw——— Mez Söhne..—.——.— Keu⸗Guinea 7 0 135.0 186,7 Südſee Phosphat———.— foBerenods. 25 324.0 374.6 Salzw. Heilbronn 494. Luer! 8——.— Mealig, Srank 8950 5 92 69% Reichsanl. 27 93,25 93.25 980 ſterr Ersbibt 83 0 149.2 1491 Ki 0 ͤ 0 — Werger.— R N See e A0 dieng een e 1e d8 eee 170 Je m e Hener 46.——.— rown, Boveri. 12 75 150Seilind. Wolff 80, 9 5* Mi ühlb..—.— 25.67 Shneee 225.0 227,0 Felten& Guill., 67.75 66,65 Miz Ortlautende Netierungen(Schlu Cementw.Heidelb 108.0 168,0 Sinner. 83 83 G. 23.87 23.31 61.— 61.50 D. Schutzgebiete ian— 8 30 Ford Motoren, 60.50 6025 Mühlheim Berg.—.—— 8 8 0 0 Daimler⸗Benz 50.25—0 Sütt. Zucker 178.0 7 Ajchcff. Buntoap. 40, 407, Monteratin!:—— 6% Roggenrentb..10 6,10 Gebhard Textil.—. 91.—— 775◻ Fes Hecu.— 1902Lahmeyer& Co.—— 1190 e e, e e, een e Arergücg. 6 57 9deeen-J.— 2 fen* Gehert Herget fb 20 5 Seſe E. en. ff oieie Ge 240 Leeborcbe..—— — Foff 9 aſt Nürnber, 833-A. 102,0—.%¼ o. Com. 2—Industrie- i Gelſenk. Bergwk. 60,— 5950 4*.Elektr. Geſ. 23.50—.— Eichbaum,Werger 74. Bellſtoff Waldhof.90—*. 141,8 14,5 Rheinmetall.. 161,0 131.2 65/.d fdb. 19 91.— 91,— 1en Gentchow 7 80.50 50.— Oberſchl.—. 3875.7 Aſchaffenb. Zell. 53.50—,— Mannesmannrö. 64 75 64,12 Enzinger Union% Sadicche Haut, 4140 u1. Senberg... 6050 676, Rütgerswerke..—.%„ 2.— 91, Aecumulatoren 1027 lc Gern Rortld.3 7189 72— Srenſt,& Koppei 68.55.14 Pige Mot W.. Nangfeld M⸗G. 1825 Hebs Fahr uſch Br.u. Dise 60 4 Brem.⸗Beſig. Sei 75.(., Sachtleben... 159,7 15606%„ 7 20 69.— 68,60, Keu,. 9,% 68,1 Gerrrsheim. Slen 42.50 42.75 Bböniz Bergbau 47.— 48.4 P. Bemberg.—.— 07. Miaſchinenbau⸗U.—— 4575 Farbeninduſtrie Pföls Hopoth J e en„Brown Boder! 138) 10.0 Schnallyr. Frichl.. 5½ Meritaner.— 94 Külg. Eierir⸗G., 22.62 54.0 Gef. f. Kektr Unk 10/6 1075 Polophon.. 15,— 15650 ul. Berger Kieb, 108 00 Makimiliansh.—.—.c Iöirkr M. B Ah. Hüpoty. Be 1110 11 0Cement Heidelbg. 96.0 106 Schramm Lackl..—— 31.— 2½% Oeſt. Schag, 38,6e 66,.50 Ammendorf Pap.. 79,— Goedhardt Gebr.——Kathgeber Wagg eriin⸗Karlsr.J. 116,7 114, Metallgeſeſlſchatt—.— 68,50 Kleinlen Hdibg. 6. Bad. Aſfecuranz 34.— 94% Rerſabt 107 J5,2 Schncermmücahg, f 50 21 55 4%„Geldreak, Aſchafte een. 94.25 94.25 Goldſchmidi. T0 63767 60.— Rbeint graun 25 9 263, Derliner Maſg.. d4, Maonteeatini.——— C. H. Knorr 8— Mannh. Verſich. 26.— 26 Chemiſche Albert 70.25 7⁰ 4² Seilinduſt. Wolff— 26.— 40% Kronen 0575—.— Aſchaffog Zellſt. 54.28 54.25 Gritzner Maſch.—— 21,— Rhein. Braunk 2567 233.5 Braunk. u. Brik.—.— 188 6 Bberſchl. Rotsw.—.—— 2 Chade 21 Siemens.Halste 150,0 146.5 40%„conv. Rente 0,30 0,30 Augsb. N. Maſch. 61.— 65.— Gebr. Großmann—.——.— Rbein. Elektrisit. 101.5 100,2 Bremer Woll⸗Kä.—.—.— Orenſtein& Kopp——— Frankfurter Börse Eonti Gumm. ½, Südd. Zucker.. 1779 17904½%„ Silb.⸗R.—.— 1,20 Balte Maſchinen—— 1262 Grün K Bilfinger—.——,— Rheinſtahl 96.87 95.“] Buderus Eiſenw. 75.3)—.—Phönig Bergbau—.——.— 2 R Daimler.. 19.12 48,75 Thür. Lief. Gotha 80,50 80,25 4/%„ Pap.⸗R.—,— Bayer Motorenw 42,50 47.0 Gruſchwie Testil 90,— 67.50 Rhein.⸗W. Kalk 61,—— barlott. Waſſer.37 28.— Polvphonwerke...—.— Festverzinsſiche Wecte Sank-Aktien Dt. Atlant.⸗L. 112.0 35 Tietz, Leonhard 20,— 19504% Türk. Ad. Anl.—,——.—Bayr.Spiegelglas 141.6 1435 Guano⸗Werke.—,— 61,— Roſitzer Zucker.— Comp. Hiſpano 5 Rh. Braunk. u. Br. 204,5—,— D. Wertb.(Gold) 9“ Aug. D. Eredit 45,25 45.5 Dt. Erdöl. 140.5 9/Ver. Chem. Ind.—.——.— 4%„Bagd.⸗E..l—.—.00 Bekula 69.62 68.25 Hackethal.. 69.75 69,75] Rückforth. Ferd. 71.25 72.—Cont. Gümmi⸗W..— 132,“ Rhein Elektr..—— 6% Reichsanl.. 88.7.. adiſche Bank 113.0 114.0 D. Gold..S. Anſt. 2075 207.5 Per. deutſch. Belf.—.— 49%, unif. Anl.———.—J. P. Bemberg 82 19.— alleſche Maſch. 78.——.— Rütgerswerke 39, 38,12 Continentalevin, 61.——. Ah. Stahlwerke.).— 96.87 8 20 36.30 90. Hank f. Brau. 1020 102.0 Dt. Linoleum 61.37 62 Ver Glanzſtoff.———.—4%„Zollobl. 1911.——,— Bergmann Elekt. 116,7 116,7 Pammerſ Spinn.———.— Sachſenwerk.. 62.— 70,.— Daimler Benz.. 48,50 Rh.⸗Weſtz⸗Elektr. 104.— 4% D. Schaganw.— 95 Bayr Hyp. u. Wb 69.75 63.7, Dt. Verlag. 70— 70.— Ver. ellſt. Berlin———.„400⸗Fr ⸗Los 740 7,40 Berlin⸗Gubener 1177]Hann. M. Egeſt—.——.—Salszdetfurth.. 171,0 171.0 Deutſch. Atlant..—. Rütaerswerke.. 53,75 89 87 5/% Hounganl.(.7 9, Berl. Handelsgeſ. 3075 88.7, Dresd. Schnellpr.—,— 75.— Boigt& Häffner—— 1200 4½0% Ung. Str.19.0 72 Berl. Karls. Ind, 2 515,9 arburg Gu. Phb 26,50—.—Saxotti... 66,25—.— Deſſauer Gas 5, 134,0—, Salzdetfurth Kalt—,— Uhlblungſch. I. 430 94.57 Com. à. Privath 57 250 57. Dürrwerſe, 27.—— Bolth. Seil. u. K. 33.— 38 5½)%„14.28.20 Berliner Maſchb.— 99,42[Harkort St⸗ Pr.—.——,— Schl. El. u Gas—.——,— Deutſche Erdöl! 119.7 119.5 Schleſ. Bergb..3.—.— 132.5 ohne Deutſche Disconte 66.25 03.— Dpckerb.& Widm, 90— 9%——%%, ung. Goldr. 7,50.75 Braunk. u. Brikett 1050 103.5 Harpener Bergb 107,0 105,7 Ea Schneider 62 50—.— Deutſche Kabelw'.—.— Schleſ. El. u. Gas 92.——— Ge Schung. 14..40.ĩ40.Iftatiſche Bk.—.— 14,0 Ef. Licht u. Kraft 105,0 1060 G.— 35 Sffpa. 54.37 52.25%,„ Kronenr. 9 575.675 Braunſchw. A. G.—. Hedwigshütte.—— Schöſſerhef Brau. 179,.0—.— Deutſche Linol. 65,75 62.500 Schubert& Salzer 1120—.— Wütärien:„„5 D. Effekten⸗Bani 74.50 14.5 Clebtrekferane 98.— 60.— Zellſtoff achffog. 43.— 47.50 4½% Unat. S-Ii 34.60 84 80 Broner Kulron—.——.— Fidrice a e— 7,— Schucer& Ee 9770 36 Denſcher iſen 7015—.— Schucere,———.— 8% Heidelbg. 28—.— 13.50 D. Hr Wök..50 67.50 Enzinger⸗union 90.— 69,—— eme— 394% IIi—,— 34.75 Bremer Bulkan indrichs& Auff.—.— 72.—Schuckert& Co 92 25 99,120 Dortm.Union.⸗B 204.5——Schulth.⸗Patzenh.—.—— 6% Ludwigsb 26 82.75 63 D. ſe Ban; 42,50 42.50 Eßlinger Maſch 40.— 40.—„Waldhof 51.— 50,— 50% Leh.Nat. Rail,—.——.— Bremer Wolle n Schultheiß 1115 1120 Eintrachtcraunt 168,5——Siemens KHalske 150.7 129.2 Wn 6 4 6125 6, Diesdner Han“ 8 7 65..Ghen Bal9. 50 1550 Rananter W00h. 6— 6„ Srdn Eier G. 70.25 75,75 Hoeſch Eiſen.. 7,75 73.75 Siemensc Saiste 151,0 151.0 Eletkeintäts⸗L. 80.s Stöhr, Kammg. Frankf Hank. 60.— 80.—.0. Chem Bai. 14½ Raſarter Wagg..—.— Transport-Altien Guderus Eifenm..20 3220 Hohentohl Werkr 21.— 3035 Sinner K G.. 65.— 88—, El. Licht u. Kraff 100 Stolderger Zink 4480 552 Baben 26 7 0 13 Frankf. Hop⸗Bl 70.— 10.—„ Ach. f. Vertehrm. 64.— 62.7e Kegtiett., Waſfer 1750 1760 Selmem, Pölk 6l50 60 2 Stoehe Kagten. 1015 160 Cgelh, Branert 5, Sied. aree..———— e ee 13 Aüet ee Aied Jen Perzen e 6414 844/JkeSerspas.. 1460 1400 Sieitacr Sai Fe d e, 101s Pd— % Pfätz. Hov 2— Geichsbank 1—Montan-Aktien Südd. Eiſenbahn—,—— e hans 36,97 36,75 Stettiner Cham. 31,— 30.500 Feldmüble Pap. 8 0 50% ſhein-Hyp 26.——, i 1110 111˙0 Feinmech, Jetter.— 4— eein eerr, i Südd. Im—.——.—Gelten& Guid. 67.——,,Ber. Stahlwerke—.——, e g.. J Set ge Se Re, 1 0 Seſe erwet, P Seene 58 9% Fft- Huv. GPi. 3,50 68. Pereinsbk Ham 8 N* 50 weil Bergw. 438 Sübamerika 24,12 26.25 Co. 2 2—Thörl's ver. Oele——.— Geffürel eſteregelnAlkall—.——.— —9 5* f0 loſchmidt Th. 66,— 65,75 Gelſenk. Bergw.,75 50.50H. Südamerika. 24,.25Conki⸗Gummi 184.0 139,5 Karſtart. 1 68,87—,— Zellſtoff Waldhof———.— 997 8 30 90 Württ. Notenbk 100.0 100 0— ner M. Durl.— 20,75 00 1070 105,7] Hanſa Diſchiff,—.——— Conti Linoleum 60,29—.—Klöcknerwerke 7125 71.50 Tietz, Leonhard 19,75—,— Holdſchmidi T9. 9799„ 88 SeSeen,—3 1605—. Berf⸗G— 9 1070 3 1960 Seaut 190 1100 Daimier Motoren 1100 1 75.6. Anorr. 2 5 0 0——5—— 105.5 Bant für Brau—.——— W* bHafenmühle 50 174.5. 11.——.—12—.— i—.—.— e Ttansportalien eies e, ſe ene n Santealclen ¶Seſer Gas,. 10, 11)——.bee 80e0 Palſeeen vö. ehr 75 8 8% Ur.0 Lia. 725,— Ach.f. Berkehes—, Hanfwerk. Füſſen 34.— 94.500Kali Aſchersleven 125,0 140,5 Gank. f. el. Werte 68,75 66,50 Deutſche Erdöl Aulitzer Kunſtled. 72,.— 72.— B. Diſch Nickelw. 101,0 201,0[Potelbetriebsgel.———.— Augem. Lokalb.“ 113.5 1140 —— 3.0 69.— 86.2. Allg.Lokalu. Kraf 13. 113,5 Heſſ.⸗Naſſau Gag 7,— 21.—[Kali Salzdetfurth—.— 170.5 Bank f. Brauerei. 102.0 102,0 Deutſche Kabelrw. Zrauß& Cie. Lor„. Glanzſt. Elof. 184,5 138.0 Flſe Bergbau. 140.5—,— D. Reichsbabn B. 111,8 1116 * 5 910•11.— 88.2 Di. Reichsb⸗ Bor⸗./ 1115Hilpert Armatur 44.25 95, Kali Weſteregeln 160 127/ Berl. Handelsgeſ. 60.— 90.— Deutſche Linol.—Kronprinz Met. 65,50 86.— D. Harz Portl.⸗Z. 101.7—,— 19 Genußſch. 120.2 129. Hapagg.— 26.25 0 512-16 89— 85 Hapag 26, Hindrichs⸗Auffer 72.50 76.50 Klöcner.. 1050 71 52 Com. u. Privtök. 550 57,— Siſche. Kyfihäufer Hütte—.Schuhf..&.—[Bebr. Junghans 7 36,/ Hamburg Süd. D.—.— 26,25 6o, Met.— 9012 09 6. 41.25 Hirſch Kupf..M.—„ Mannesm. Röhr 65.75 69.25 Dt. Aſtatiſche Bk..—.— Deuiſch. 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Es wird darin beſtimmt, daß Eier deutſcher Erzeugung, die den Mindeſtanforde⸗ rungen an Eier geſetzlicher Handelsklaſſen nicht entſprechen, die in der Eierverordnung feſtgelegt ſind, für Genußzwecke nur angeboten und verkauft werden dürfen, wenn ſie als vausſortiert“ gekennzeichnet ſind. In der Anordnung wird im einzelnen ausgeführt, wie die Kennzeichnung vorzu⸗ nehmen iſt. Die Vorſchriften gelten aber nicht für Kühl⸗ hauseier, konſervierte Eier, Eier mit fleckiger Schale (Schimmel), verdorbene, insbeſondere rotfaule od, ſchwarz⸗ zaule Eier und angebrütete Eier; ſie finden daher keine Anwendung, ſoweit Ausnahmen von der Kennzeichnungs⸗ pflicht zugelaſſen ſind. * Zur Fuſion Südd. Boden⸗Mitteld. Boden. Die nun⸗ mehr vorgeſchlagene Vereinigung der Süodeutſchen Boden⸗ creditbank München mit der Mitteldeutſchen Bodeneredit⸗ anſtalt, wobei letztere den Namen der erſteren annehmen wird, findet ihre Erklärung vor allem darin, daß die bayeriſche Geſellſchaft Hauptintereſſen in Preußen beſitzt. Von den Ende 1932 vorhandenen Golodarlehen waren von 157,5 Mill./ Geſamtbetrag 73,7 Mill. nach Preußen ge⸗ geben, 69,6 Mill./ entfielen auf Bayern, 14,2 Mill. 4 auf die übrigen deutſchen Länder, von der Mittelboden waren bei 117,4 Mill./ Geſamtbetrag nach Bayern 0,4, nach Ba⸗ den und Württemberg 1,7 Mill. gegeben. Durch die Fuſion kann der auf Preußen entfallende Darlehnsbetrag von Mitteld. Boden verwaltungsmäßig leicht mitverwaltet wer⸗ den, ſo daß ſich hier Erſparnismöglichkeiten ergeben. Die Aktienmehrheit der Mitteld. Bodeneredit lag übrigens beim Reich, nachdem frühere Inhaber der Majorität(etwa 99 v. .) Jakob Michael und die ſpäter inſolvent gewordene Ber⸗ liner Bank für Handel und Grunobeſitz waren. Mit der Vereinigung der beiden Inſtitute wird alſo gleichzeitig eine Reprivatiſierung verbunden. Die Süddeutſche Boden⸗ creditbank München gehört der Arbeitsgemeinſchaft ſüd⸗ deutſcher Hypothekenbanken an, zu der u. a. auch die Pfäl⸗ ziſche Hypothekenbank Ludwigshafen und die Rhein. Hypo⸗ thekenbank Mannheim zählen, wobei jedoch finanzielle Bin⸗ dungen irgendwelcher Art nicht gegeben ſind. *Gemeinſchaft der Freunde Wüſtenrot. In der G wurden die Regnlarien erle digt und der Ag wieder⸗ gewählt. Ihm gehhren u. a. an Chriſtian Bitter(Heidel⸗ berg⸗Rohrbach) Gottfried Blaul(Oggersheim). Im neuen Jahr hat ſich der Neuzugang weiter verſtärkt, neu zu⸗ gegangen ſind 1932 Bauſparverträge mit 18 Mill. Ab⸗ ſchlußſumme gegen 1554 Neuabſchlüſſen über 13,24 Mill. 4 im ganzen Jahr 1933. In den nächſten Jahren wird eine neue Baugeldzuteilung erfolgen, bei der wiederum über 3,5 Mill. /, mit dem Salzburger Tochterunternehmen Richilinien der Reichssfelle für Geireide, Fuſiermiſiel und sonsiige landwirischafiliche Erzeugnisse Im Rahmen der Maßnahmen zur Förderung des in⸗ ländiſchen Oelſaatenbaues zahlt die Reichsſtelle für Ge⸗ treide, Futtermittel und ſonſtige landwirtſchaftliche Erzeug⸗ niſſe auch im neuen Erntejahr jeder im deutſchen Zoll⸗ gebiet gelegenen Oelmühle bei der Berarbeitung inlän⸗ diſcher Raps⸗, Rübſen⸗, Lein⸗ und Mohnſaat alter oder neuer Ernte eine Ausgleichsvergütung und nimmt außer⸗ dem von der Erhebung eines Monopolaufſchlags für die da⸗ bei anfallenden Oelkuchen Abſtand. Die Vorſchriften ſchrei⸗ ben u. a. vor: Raps und Rübſen: Die Ausgleichsvergütung be⸗ trägt 50/ je 100 Kg. Rüböl, das von der Oelmühle aus inländiſchem Raps oder Rübſen ohne Beimiſchung von ausländiſchen Saaten hergeſtellt wird. Sie wird auf An⸗ trag gewährt, wenn der Raps oder Rübſen gekauft iſt und der Anbauer einen Kaufpreis von mindeſtens 30% je 100 Kg. erhalten hat oder wenn die Oeimühle den Raps oder den Rübſen auf Grund eines Schlaglohnvertrags für den Eigenverbrauch des Anbauers geſchlagen hat und dem Anbauer das Oel, abgeſehen vom reinen Schlaglohn, frei von allen übrigen Zuſchlägen zurückgegeben hat. Als Ab⸗ rechnungsgrundlage bei der Auszahlung der Ausgleichs⸗ vergütung wird eine Oelausbeute von 36 v. H. angenommen. Leinſaat: Die Ausgleichsvergütung beträgt 50 4 je 100 Kg. Leinöl, das von der Oelmühle aus inländiſcher Leinſaat ohne Beimiſchung von ausländiſcher Saat her⸗ geſtellt iſt. Auf Antrag wird ſie gewährt, wenn die Lein⸗ ſaat gekauft iſt und der Anbauer hierfür einen Kaufpreis von mindeſtens 24 41 je 100 Kg. erhalten hat bzw. wenn die Oelmühle die Leinſaat auf Grund eines Schlaglohnvertra⸗ ges für den Eigenverbrauch des Anbauers geſchlagen hat und dem Anbauer das Oel, abgeſehen vom reinen Schlag⸗ lohn, frei von allen übrigen Zuſchlägen zurückgibt. Als Abrechnungsgrundlage wird für Leinſaat eine Oelausbeute von 26 v. H. angenommen. über 4½5 Mill. als Junizuteilung ſo daß damit von der Göc in Deutſchland an 14000 Bau⸗ ſparer mehr als 210 Mill. /, mit dem Dochterunternehmen mehr als 18 000 Bauſparer über 250 Mill. zugeteilt ſind. 0— Liquidation der Deutſcher Rhein, Bauſparkaſſe AG., öln. Köln, 20. Juni.(Eig. Meld.) Die o. GV. der Deutſcher Rhein, Bauſparkaſſe AG., Köln, genehmigte die Bilanz nebſt Gewinn⸗ und Verluſtrechnung für das Geſchäftsjahr 1933 und erteilte Entlaſtung. Die Ver⸗ ſammlung genehmigte die Ueb ertragung des Sparer⸗ ausgeſchüttet werden, 1 Mohnſaat: Die Ausgleichsvergütung beträgt 50 4 ie 100 Kg. Mohnöl, das von der Oelmühle aus inländiſcher Mohnſaat ohne Beimiſchung von ausländiſcher Saat her⸗ geſtellt wird. Sie wird auf Antrag nur inſoweit gewährt, als die Oelmühle die Mohnſaat auf Grund eines Schlag⸗ lohnvertrages für den Eigenverbrauch des Anbauers ge⸗ ſchlagen und dem Anbauer das Oel, abgeſehen vom reinen Schlaglohn, frei von allen übrigen Zuſchlägen zurückgegeben hat. Für Mohnöl, das aus gekaufter inländiſcher Mohn⸗ ſaat hergeſtellt iſt oder den Eigenverbrauch des Anbauers überſteigt, wird alſo eine Ausgleichsvergütung nicht gezahlt. Als Abrechnungsgrundlage wird eine Oelausbeute von 36 v. H. angenommen. Iſt die Ausbeute geringer als die Abrechnungsgrund⸗ lage, ſo iſt die Reichsſtelle für Getreide berechtigt, die Aus⸗ gleichsvergütung in dem gleichen Verhältnis zu kürzen. Die Richtlinien geben des weiteren Beſtimmungen über die Anmeldung uſw. Vorbehalten hat ſich die RfG. erfor⸗ derlichenfalls weitere beſondere Maßnahmen zur Erleich⸗ terung des Rübölabſatzes. Die Richtlinien treten am 1. Juli 1934 an Kraft und gelten bis 15. Juli 1935. Die Richtlinien vom 28. Juli und 30. November 1933 treten am 1. Juli 1934 außer Kraft. Hinſichtlich der für Rüböl angekündigten beſonderen Maßnahmen wird beſonders darauf hingewieſen, daß dieſe nicht dazu führen dürfen, daß dem Anbauer über die 30%/ je 100 Kg. hinaus beliebige Preiſe für den Raps bezahlt werden in der Erwartung, es werde ſchon in jedem Falle ſür den Abſatz des daraus hergeſtellten Oels Sorge getra⸗ gen werden. Die Oelmühle hat ſich um den Oelabſatz ſelbſt zu bemühen. Es wird erforderlichenfalls und nur dann eingegriffen werden, wenn. trotz eines angemeſſenen Roh⸗ ſtoffpreiſes der Abſatz des Rüböles der Oelmühle beſondere 1 Schwierigkeiten bereitet. beſtandes auf die Deutſche Bauſparer AG., Berlin. Die Geſellſchaft folgt damit der allgemeinen Zuſammenſchluß⸗ bewegung im deutſchen Bauſparerweſen. Der von der Ge⸗ ſellſchaft ausgewieſene bilanzmäßige und nur die Geſell⸗ ſchaft ſelbſt berührende Verluſt von 32 421/— der Sparer⸗ beſtand ſelbſt iſt von dem Verluſt nicht berührt— ſetzt ſich aus Rückſtellungen und Wertberichtigungen zuſammen, der auf Grund einer beſonders vorſichtigen Einſchätzung der Vermögenswerte gegeben wurde und vorausſichtlich ſchon in abſehbarer Zeit zu einem beträchtlichen Teil wieder frei werden und dem Geſellſchaftsvermögen wieder zufließen dürfte. Ferner wurde die Liquibation der Geſel⸗ ſchaft beſchloſſen. Was hören wir? Samstag, 30. Juni Reichsſender Stuttgart .55: Frühkonzert.(Schallpl.).— 10.10: Herviſche Muſik auf der Orgel.— 10.35: Wochenend⸗Kehraus(Schallpl.).— 12.00: Mittagskonzert.— 12,50: Reichsſendung aus Wilhelmshaven: Stapellauf des Panzerſchiffs C.— 13.50: Singſpiel und Tonfilm(Schallpl.).— 14.30: HJ⸗Funk.— 16.00: Bunter Nachmittag.— 18.00: Stimme der Grenze. — 18.35: Mir Bayern ſan luſti. Heitere alpenländiſche Stunde.— 19.30: Heilender Quell 2.— 20.05: Saorlän diſche Umſchau. 20.15: Tänze der europäiſchen Völker.— 23.00: Nachtkabarett mit Hans Reimann.— 24.00: Nacht⸗ muſik. 15.30—16.00: Virtuoſe Stücke für Cello und Klavier. Ausführende: Fritz Sommer(Cello), Marcelle Beichtold (Klavier). Reichsſender Frankſurt 10.10: Schulfunk.— 14.30: Kabarett der Komiker Schall⸗ platten).— 15.45: Quer durch die Wirtſchaſt.— 18.35: Stegreiſſendung.— 19.00: Volksmuſik.— 19.45: Tages⸗ bericht vom Aachener Reitturnier.— 20.15: Mona Liſa. Oper von M. v. Schillings aus der Pfalzoper Kaiſers⸗ lautern.— 23.00: Bunte Stunde. Reichsſender München .45: Schallplatten.—.25: Schallplatten.— 10.10: Schulfunk.— 11.00: Vom Bauerntum.— 12.00: Mittags⸗ konzert.— 13.25: Schallplatten.— 14.20: Jugendfunk.— 14.45: Schach. 15.15: Kleine Geſchichten mit Muſik (Schallpl.).— 16.00: Veſperkonzert.— 17.50: Liederſtunde. — 18.10: Beim BM.— 18.50: Tanzmuſik.— 20.10: Der Eheſtreik. Heiteres Dorfbegebnis.— 21.40. Zehnte Muſe auf Schallplatten.— 23.00: Tanzmuſik. Deutſchlandſender .20: Frühkonzert.— 10.10: Kinderſunkſpiele.— 11.45: Wiſſenſchaft meldet.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.30: Schallplatten.— 15.15: Baſtelſtunde.— 15.45: Wirtſchoſts⸗ wochenſchau.— 16.00: Konzert.— 17.30: Sportwochenſchau. — 17.55: Deutſche ziehen nach Süden, Hörſzenen.— 18.25: Alte Stralſunder Muſik. Hörfolge. 18.50: Deutſcher Rundfunk.— 19.00: Arbeitskamerad, du biſt gemeint.— 19.15: Luſtige Reiſeſzenen. 20.10: Tänze eurspäiſcher Völker.— 22.20: Sportereigniſſe im Juni.— 23.00: Tanz⸗ muſik. 3 Wien 20.00: Internationale Filmfeſtwochen in Wien 1981. Hörberichte.— 22.25: Zigeunermuſik. Lüben Genchr e Meine liebe treubesorgte Gattin, Frau Rose V Lome v... Ange geb. Kayser schwerem Leiden sanft entschlafen. ist heute nach langem, Mannheim Friedrichsplatz), den 27. Juni 1934. In tiefer Trauer:. Allred v. Lorne v.§i. Ange Die Einäscherung fand in aller Stille statt. Gchmerz läßt nach K in dieſem— ſauerſtoffhaltigen Fußbab Wenn Ihre Füße durch Ueberanſtren⸗ gung brennen und ſchmerzen— oder Hühneraugen, Ballen und Hornhaut ſtechen und ſchmerzen— ſtecken Sie einfach Ihre Füße in ein Saltrat Ro⸗ dell Bad. Der Schmerz läßt nach und Sie fühlen ſich wohl, wenn die wirk⸗ ſamen Salze in die Poren eindringen. 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Umlaufvermögen: 1. Witwenpenſionsfonddss 70000— 1. Wertpapiere und Depots: 2. a) Agenten und Kunden 23380 35 a] Wertpapiererr 567811 80 b) Verſicherungsgeſellſchaften 68170 95 —— 126071 28 SFSSo 1725 25 163276 55 — 2„„„%„%%„%„%„ 7 i 1 VI. 9—— 98— B 316000— und 8 f 9 190 24 VII. Gewinn: SSS Verſicherungsgeſellſchaften 2690 69 c) Sonſtige 4 22530 39 P 4. Darlehensforderungen 2330— S 5. Forderungen an Tochtergeſellſchaft 96535 16 85 FFT—P— 4361 12 7. Kaſſenbeſtand einſchl. Guthaben bei Notenbanken und Poſtſcheckguthaben: a) Kaſſe und Poſtſcheckguthaben 2946 59 b) Notenbanktten 35 461 53 8. Andere Bankguthaben 15265958 2032 669 09 V. Poſten, die der Rechnungsabgrenzung Neneenn„ 685 680— 4328 966 09 — 4328 966 09 Einnahmen Gewinn- und Verlustrechnung per 31. Dezember 1922 Ausgaben RM 44 RM 4 RM RM J44 ere aus 19323322᷑·„„ 24 881 53 I. Nückverſicherungsprämin41166719 60 33—— 3 dem Vorjahre: II. Bezahlte Schäden abzüglich Anteil 4 3 ericgBg 80 der Rückverſicherrennrn 1387085 36 . Schadenreſerve 571510 Ef 950 000 III. Verwaltungs⸗ und Agentur⸗Unkoſten 850 145 38 UI. Uebertrag der Spezialreſerve· 21000% fflClPJJJJJJ00 ĩ 000ĩ 33 449 52 IV. Prämieneinnahmen abzüglich Makler⸗ V. Abſchreibungen: gebühren, Rabatte und Proviſionen. 2921376 21 1. Auf Anlagen 849 E V. Kapitalerträge: 2, Sonſtige 2422-%/ 25574 ſ8 FFCCCoo 60 851 76 VI. Verluſt aus Kapitalanlagen: —PPPPPPPP 15 62² 60 Währungsverluſte 50850 7 3. Sonſtige Einnahmen 2432 P[ 78 907 7 VII. P 6 465445 VI. Gewinn aus Kapitalaulagen: ee— Effektenkure er 5 9 RSSh 694555— 1160000 ffe ursgewinn 26.348.99 VIII. Gewinn: 1. Vortrag aus 1932 ⸗2„„ 24881 53 2. Gewinn 18833 12808 1 37689 64 4211514 20 4211514 E0 ————Er——————— Mannheim, im Juni 1934. Badische Assecuranz-Gesellschaft Aktiengesellschaft. Die Unterzeichneten beſche Abſchluſſes der Bücher. Hormuth. inigen hiermit die Richtigkeit des Mannheim, im Juni 1934. Der Auf Eduard Ladenburg. Die Re Ernſt Nathan. ſichtsrat: Dr. Guſtav Hohenemſer. viſoren: Dr. Eugen Oechsner. Müller. Nach dem abſchließenden Ergebnis der Prüfung entſprechen dieſer Rechnungsabſchluß, die zugrundeliegende Buchführung und der Fahresbericht des Vorſtandes den geſetzlichen Vorſchriften. Mannheim, im Juni 1934. Sübdeutſche Reviſions⸗ und Treuhand⸗Aktien⸗Geſellſchaft. Ka ppes öffentl. beſtellter Wirtſchaftsprüfer. ppa. Dr. C. Sauerbeck. ſachrUNGI mit Gummischie 68⁰ u. Gummiebs. 40/46 nur S e hu hhaus Worzüglcher Za⁊er Rotwein Wachen heimer xrsttiger Neuberg * 2 Flasche o. Gl. SnaHTbeitssfieiel 25 ——— 90 Liieril. o. Gi. derselbe 3 2.00 0 2,10 [Weinhaus 9798„Schverzel tie MNtern“ Mandheim/ Schwetanger Straße 39 oas —rvrðrðrðv— endckal! Iserieren bringt Eswinn Luusenring 55. Labasett Ribelle o 7,8 Nur noch heute und morgen: Gscar Albrecht- Fred lanz Die Funknachrlehter Ab Sonntag, 1. 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