9 Neue Mannheimerõ Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldͤſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. — —————— —————————— ng 2 2 Ane⸗⸗ Sfennig, 79 m annheimer General Anzeiger KN Reiſe Allgemein gültig iſt Bei Zwangsvergleichen oder Konk Maß gewährt. Keine Gewähr für Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Anzeig Lasgaben, an beſonderen Plätzen und Poſtſcheck⸗Kontoz Karlsruhe Rummer 17590— Drahtanſchrift: NRemazeit Mannheim für fer ette Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. WMorgen⸗Ausgabe A u. B Montag, 6. Juli 1936 147. Fahrgang-Nr. 303 Cenatsvrüſident Greiſer klagt Sir Leſter an Danzig-Debatte in Genf Der Danziger Senatspräſident- nicht Genf, 4. Juli. Am Samstagnachmittag legte der britiſche Außen⸗ miniſter Eden als Berichterſtatter für die Danziger Frage dem Völkerbundsrat zu dem Bericht des Völkerbundskommiſſars Leſter einen Entſchließungs⸗ entwurf vor, in dem aus dem umfangreichen Bericht Leſters lediglich der Zwiſchenfall herausgegriffen wird, der ſich bei dem Beſuch des beutſchen Kreuzers„Leipzig“ in Danzig ereignet hat. In der Entſchließung wird behauptet, daß dieſer Zwiſchenfall einen internationalen Charakter habe. Unter Hinweis darauf, daß Polen die außenpolitiſche Vertretung Danzigs obliegt, wird in der Entſchließung der Vertreter Polens beauftragt, auf diplomatiſchem Wege den Zwi⸗ ſchenfall zu regeln und dem Völkerbundsrat bei ſeiner nächſten ordentlichen Tagung Bericht zu erſtatten. Senatspräſident Greiſer Dann machte Senatspräſident Greiſer über das Danziger Problem und die Beziehungen zwiſchen der Freien Stadt Danzig und dem Völker⸗ bund grundlegende Ausführungen, die bei den Mit⸗ gliedern des Völkerbundsrates größtes Auf⸗ ſehen erregten. Er führte u. a. aus: Als ich in der Nacht zum Freitag die Nachricht erhielt, daß der Rat des Völkerbundes den Beſchluß gefaßt hätte, die Erledigung Danziger Fragen auf die Tagesordnung dieſer Ratsſitzung zu ſetzen, war ich, was ich ehrlich betonen möchte, in höchſtem Maße über dieſen Beſchluß erſtaunt. Es iſt das erſtemal in der Geſchichte des Verhältniſſes der Freien Stadt Danzig zum Völkerbund, daß ſolche Fragen mit ſonderbarer Eile auf die Tagesordnung geſetzt worden ſind. Beſonders eigenartig erſcheint es jedoch, daß die Preſſe der Oppoſition in Danzig den Bericht des Herrn Hohen Kommiſſars eher zur Kenntnis bekommen hat als die Danziger Regie⸗ rung. Der Bericht des Herrn Kommiſſars ſetzt mich ſchon deshalb beſonders in Erſtaunen, weil Herr Leſter mir noch vor wenigen Tagen bei unſerer letz⸗ ten gemeinſamen Unterredung in Gegenwart von Zeugen ſeiner Genugtuung darüber Ausdruck ge⸗ geben hat, daß die Regierung Maßnahmen veranlaßt hat, welche auch ſeiner Meinung nach die einzig rich⸗ tigen ſeien, um eine weitere ruhige und friedliche Entwicklung in Danzig zu gewährleiſten. Wenn in ſeinem Bericht davon die Rede iſt, daß die Tatſache der Verweigerung eines Beſuches des Sir Leſter iſt fehl am Die Danziger Regierung konnte bis jetzt nicht feſtſtellen, daß ſich der Völkerbund Sorgen um die Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit gemacht hätte. Ich konnte weiterhin nicht wahrnehmen, daß der Völ⸗ kerbund einen Beitrag zur Beſeitigung der wirt⸗ ſchaftlichen Not und des Elends geleiſtet hätte. Die nationalſozialiſtiſche Regierung allein hat ſich in den vergangenen drei Jahren mit allen ihren Kräften bemüht, dieſer Schwierigkeiten Herr zu werden. Es iſt ihr auch im Rahmen des möglichen gelungen. Ich perſönlich bin davon überzeugt, daß die Re⸗ gierung noch viel mehr zum Wohle der Geſamt⸗ bevölkerung hätte leiſten können, wenn ſie nicht dauernd durch die Tätigkeit des Herrn Leſter von dieſer wichtigen Aufgabe abgelenk worden wäre. Die Stadt Danzig galt als ein Ferment der Unruhe. Man nannte ſie auch ſelbſt in den Kreiſen des Völkerbundes das Pulverfaß im Oſten Europas. Ein kleiner Funke hätte genügt, nicht nur dieſes Pulverfaß zur Exploſion zu bringen, ſondern darüber hinaus auch Zuſammenſtöße zu erzeugen, die ſtark genug geweſen wären, Europa neu zu erſchüttern. Jahre hindurch hat man überall und auch hier im Völkerbund nach Auswegen geſucht, dieſen ge⸗ fährlichen Zündſtoff aus dem Pulverfaß Danzig zu entfernen. Leider hat der Völkerbund dieſe Aus⸗ wege nicht gefunden. Erſt zwei Männer mußten kommen, die es kraft ihrer Perſönlichkeit und kraft ihrer Autorität und insbeſondere kraft der Größe ihres ehrlichen Wollens fertigbrachten, innerhalb kürzeſter Friſt alle Konfliktſtoffe zu beſeitigen, Ruhe und Ordnung in die Dinge hineinzubringen und eine ſichere Entwicklung für die Zukunft zu gewähr⸗ leiſten: Adolf Hitler, der anerkannte Führer des deutſchen Volkes, und Joſeph Pilſuoſki, der große und ehrwürdige Marſchall Polens. als Angeklagter, ſondern als Ankläger Kommandanten eines deutſchen Kriegsſchiffes bei dem Herrn Hohen Kommiſſar Erwähnung finden muß, ſo kann ich dazu ſagen, daß ich volles Ver⸗ ſtändnis dafür habe, wenn dieſe Tatſache die Mitglie⸗ der des Völkerbundsrates intereſſiert. Die Danziger Regierung jedoch oder den Präſidenten des Senats hiermit irgendwie in Verbindung zu bringen, ſcheint mir aber vollkommen falſch am Platze zu ſein. Als Chef der Danziger Regierung muß ich Sie ſchon bitten, Ihr Erſtaunen hierüber an eine Adreſſe zu richten, die in Berlin wohl finden ſein dürfte. Als Nationalſozialiſt und Deutſcher möchte ich druck geben, daß man ſich nach der bei dem letzten deutſchen Kriegsſchiffbeſuch im vori⸗ gen Jahr über das Unterbleiben des Beſuches des Kommandanten des Kreuzers„Leipzig“ nicht weiter zu wundern braucht. Die Tatſache, daß die Danziger Regierung hier zum zweiten Male im Verlauf eines Jahres ſozu⸗ ſagen vor der Weltöffentlichkeit zur Rechenſchaft ge⸗ zogen wird, legt mir die Verpflichtung auf, einmal grundſätzlich auf alle Fragen, die die Freie Stadt Danzig bewegen, einzugehen. Die Danziger Be⸗ völkerung hat mit mir den Eindruck, daß ihre Heimat Danzig nicht aus den Gründen vom Mutterland ab⸗ getrennt worden iſt, wie man in der Weltöffentlichkeit immer wieder behauptet. Warum erfolgte denn überhaupt die Abtrennung? Die Republik Polen ſollte einen freien Zugang zum Meer haben, welcher ihr durch den Danziger Hafen ge⸗ währleiſtet wurde. Wenn es aber allein nur um dieſen Zugang zum Meere zu tun geweſen wäre, hätte man ja unſere Heimat Danzig nicht von Deutſchland abzutrennen brauchen. Wenn aus Danzig trotzdem ein ſogenann⸗ ter Freiſtaat gemacht worden iſt, dann möchte man faſt annehmen, daß dieſes geſchah, um im Oſten Eu⸗ ropas einen dauernden Herd der Unruhe und der Reibung zwiſchen Deutſchland und Polen zu beſitzen. Neben dem Fehlen vieler Hoheitsrechte, die einem ſelbſtändigen Staat zukommen, hat es der Völkerbund bisher unterlaſſen, dieſer Freien Stadt Danzig in irgendeiner Form praktiſch zu helfen. Weder politiſch noch wirtſchaftlich hat die Danziger Bevölkerung von ſeiten des Völkerbundes irgend⸗ welche Vorteile zu ſpüren bekommen. Platz! Aus dem Ferment der Unruhe iſt durch die Tätigkeit unſerer Regierung ein ruhender Pol ge⸗ worden und eine beiſpielhafte Tat für die Verſtän⸗ digungsmöglichkeiten unter den Völkern vollbracht worden. — Genf, 5. Juli. Die große Rede, die der Danziger Senatspräſi⸗ dent Greiſer am Samstag in der Ratsſitzung gehal⸗ ten hat, hat auf die Mitglieder des Rates und auf ren Eindruck gemacht und großes Aufſehen erregt. Schon nach den erſten wuchtigen Sätzen Greiſers ſteckten die Mitglieder des Rates und der Abord⸗ nungen die Köpfe zuſammen. Mit atemloſer Span⸗ nung folgten ſie den Ausführungen Greiſers. Die⸗ jenigen Vertreter, die die deutſche Sprache nicht hin⸗ ſofort in ihre Sprache überſetzen. Bänken der franzöſiſchen Abordnung ſaß, ſprach fort⸗ während auf den franzöſiſchen Völkerbundsvertreter Maſſigli ein, der ſich wiederum wiederholt mit dem Vertreter Frankreichs am Ratstiſch, Außenminiſter Delbos, in Verbindung ſetzte. Sichtlich beeindruckt hörte der Danziger Völkerbundskommiſſar Leſter, der Greiſer gegenüber an der anderen Seite des Hufeiſentiſches ſaß, die gegen ihn und ſein Syſtem gerichteten Beſchuldigungen an. Der Ratspräſident ebenſo ehrlich meiner Meinung dahingehend Aus⸗ taktloſen Handlungsweiſe des Herrn Kommiſſars den Publikums⸗ und Preſſetribünen einen ungeheu⸗ reichend verſtehen, ließen ſich die wichtigſten Sätze Ein ſeltſames Wahl-Mastottchen Die Stimmung im, anft ikankſchen Wahlkampf ſteigt Aumahtic—5 den Sbepunkt W ſeit Jahrzehnten ſchon als Mascotte bei den Wahlveranſtaltungen der⸗ mitgeführt wird, keine Ruhe mehr⸗ So hat der Eſel, demokratiſchen Partei (Preſſe⸗Photo,.) Anſtatt meine Regierung für Erhaltung und zur Vervollkommnung dieſes poſitiven Beitrages zur internationalen Verſtändigung zu unterſtützen, muß ich zu meinem größten Bedauern bemerken, wie in den letzten zwei Jahren immer mehr geradezu mit der Lupe nach Pulverkörnchen geſucht wird. Es darf daher im Hinblick auf die letzten Ereigniſſe nicht wundernehmen, daß die Regierung gezwungen ſein könnte, dem dringenden Wunſch der Beyölkerung nachzuge⸗ ben, bei Fortſetzung dieſer Methoden die Be⸗ ziehungen zum Völkerbundskommiſſar Nachprüfung zu unterziehen. In Danzig regiert ſeit mehr als drei Jahren eine nationalſozialiſtiſche Mehrheit, welche zweimal in verfaſſungsmäßiger geheimer Wahl durch das Ver⸗ trauen der Bevölkerung beſtätigt worden iſt. Sie, meine Herren, die Sie dieſen Hohen Rat des Völ⸗ kerbundes bilden, bekennen ſich zu den Geſetzen der Demokratie. Ich bekenne mich ebenfalls zu dieſen Geſetzen in der wahrhaſtigen Bedeutung dieſes Wor⸗ tes. Das 4 des jetzigen Kommiſſars in Dau⸗ zig geht jedoch daxauf hinaus, dieſes Grundgeſetz der Demokratie zu mißachten und einer ſich deſtruk⸗ tiv betätigenden Minderheit, die in ſich ſelbſt zerriſſen und uneins iſt, die Möglichkeit zu ge⸗ ben, die verſaſſungsmäßig geſchaffene Mehrheit in ſchamloſer Weiſe zu terroriſieren. Ich kann für mich und meine Regierung in Anſpruch nehmen, den Wil⸗ len d65 Wlenene jederzeit reſpektiert zu haben. Das halle der Rat nicht erwartet Tieſer Eindruck der Greiſer-Rede auf den Rat⸗ Begeiſterung in Dauzig Eden ſprach hier und da mit Delbos und dem Ge⸗ neralſekretär des Völkerbundes, Avenol, der voll⸗ kommen die Faſſung verloren zu haben ſchien. Eine ſtarke Bewegung ging durch den Saal, als Greiſer mit erhobener Stimme den⸗ Ratsmitgliedern zurief, daß die Bevölkerung der Stadt Danzig nicht gewillt ſei, auf alle Ewigkeit ihr Schickſal an das des Böl⸗ kerbundes zu ketten. Kunbgebungen in Dauzig — Danzig, 5. Juli. Die mannhafte Rede des Danziger Senatspräſi⸗ denten Greiſer vor dem Völkerbundsrat iſt von der Der elſäſſiſche Deputierte Grumbach, der auf deit Danziger Bevölkerung mit unbeſchreiblicher Begei⸗ ſterung aufgenommen worden. Die Lautſprecher, durch die die Rede Greiſers. in ihren weſentlichen Teilen verbreitet wurde, waren von dichten Men⸗ ſchenmaſſen umlagert, die immer wieder in ſpon⸗ tane Begeiſterungskundgebungen ausbrachen. Ueber⸗ all ſammelten ſich Gruppen, die die Rede des Se⸗ natspräſidenten lebhaft beſprachen und Heilrufe auf Greiſer ſowie auf den Führer und das national⸗ ſoszialiſtiſche Deutſchland ausbrachten. einer Dieſer kleinſte Staat Europas hat immer wieder vorgeleiſtet, um ſeinen guten Willen zu zeigen, daß er mit dem Völkerbund ein gutes Verhältnis haben möchte. Ich kann mich bei dieſer Feſtſtellung auf viele Zeugen in der ganzen Welt berufen, insbeſon⸗ dere aber auch auf zwei Zeugniſſe, die mir am mei⸗ ſten wert ſind: das Zeugnis der deutſchen Reichs⸗ regierung und das Zeugnis der polniſchen Regierung. Wenn aber, meine Herren, die nationalſoziali⸗ ſtiſche Mehrheit der Danziger Bevölkerung, welche meine Regierung trägt, ſehen muß, daß durch die Hilfsſtellung Ihres Kommiſſars— und dabei iſt es gleichgültig, ob dieſe Hilfsſtellung bewußt oder unbe⸗ wußt geleiſtet wird— eine Minderheit ſich das Recht nimmt, eine verfaſſungsmäßige Mehr⸗ heit zu terroriſieren, dann darf man ſich nicht wundern, wenn auch der einſichtigſte Menſch zu der Ueberzeugung kommt, daß hier das Grundgeſetz der! Demokratie zerbrochen worden iſt. Wenn die nationalſozialiſtiſche Mehrheit ſich gegen dieſen Terror einer Minderheit zur Wehr ſetzt, dann iſt das für alle, die Danzigs Bevölkerung ken⸗ nen und lieben, verſtändlich. Die Minderheit läuft dann aber hin, zum Völkerbundskommiſſar und be⸗ ſchwert ſich. Der Kommiſſar macht Berichte nach Genf, welche die Regierung gar nicht einmal kennt, die aber in der der Oppoſition gewünſchten Linie verlaufen. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung in Danzig wird angeklagt, nur berührt es eigenartig, daß gerade dieſe Bewegung die Toten und Schwer⸗ verletzten gehabt hat. Für ſolche Methoden eines Völkerbundskommiſ⸗ ſars hat die Danziger Bevölkerung kein Ver⸗ ſtändnis. Durch die Taktik Ihres Kommiſſars, meine Herren, iſt ganz von ſelbſt eine Einſtellung gegen dieſen Mann entſtanden, eine Einſtellung, an der nicht die Danziger Regierung ſchuld iſt, ſondern einzig und allein der Mann, der die Mentalität der deutſchen Danziger Bevölkerung begreift, zumal er nicht einmal ihre Sprache ennt. Wenn Sie nicht glauben, daß das, was ich Ihnen eben, als Danziger offen und ehrlich ins Geſicht ge⸗ ſagt habe, waͤhr iſt, ſo bin ich bereit, Ihnen den realen Beweis für meine Behauptungen zu bringen. Wenn Sie wollen, werde ich innerhalb kürzeſter Friſt eine Volksabſtimmung in der Freien Stadt Danzig veranlaſſen, bei welcher die Danziger Be⸗ völkerung ſelbſt in vollkommen freier und geheimer Abſtimmung zum Ausdruck bringen ſoll, ob ſie mit dem Wirken Ihres Vertreters einverſtanden iſt oder nicht. Ich will jedoch nicht mich dem Vorwürf aus⸗ ſetzen, daß ich Ihnen' heute lediglich Wünſche und Sorgen der Danziger Regierung und der Danziger Bevölkerung vor Augen geführt hätte, ohne ſelbſt in der Lage zu ſein, einen Ausweg aus dieſer Situation weiſen zu können. Welche Auswege ſind möglich? Auswege ſind in verſchiedener Richtung hin zu finden. Zum Beiſpiel, der Völkerbundsrat 2. Seite Nummer 303 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 6. Jult 1096 nach Danzig einen neuen Kommiſſar mit der Anweiſung, ebenſo wie alle früheren Kommiſſare ſich innenpolitiſch vollkommen zurückzuhalten und der Größe ſeiner Stellung und ſeines Auftrages im außenpolitiſchen Leben Danzigs gerecht zu werden. Hierbei möchte ich offiziell und mit allem Nachdruck betonen, daß ich ermächtigt bin, im Namen der Dan⸗ ziger Regierung die Erklärung abzugeben, daß bei dieſer Neuordnung der Dinge ſowohl alle aus allen Verträgen und Abkommen reſul⸗ tierenden Rechte der polniſchen Minderheit im Gebiet der Freien Stadt Danzig als auch ebenſo alle Rechte für den polniſchen Staat unange⸗ taſtet bleiben. Oder ein anderer Ausweg wäre der, daß der Völ⸗ kerbundsrat den Beſchluß faßt, bei der bevorſtehen⸗ den Neuordnung und Reform des geſamten Völker⸗ bundes überhaupt keinen Kommiſſar mehr nach Danzig zu entſenden. Die vom Völkerbund nach wie vor auszuübende Garantie könnte auch dann in eine direkte Unter⸗ ſtellung und perſönliche Verantwortlichkeit des Präſi⸗ denten des Senats als Regierungschef dem Völker⸗ bund gegenüber übergeleitet werden. Wenn hier und da in der Welt die Meinung laut geworden iſt, daß dieſer Völkerbund in ſeinem Anſehen gelitten hätte, Bemerkungen. ſo glaube ich Ihnen, meine Herren, einen Weg gewie⸗ ſen zu haben, auf dem Sie einen großen Beitrag zur Wiederherſtellung Ihres Anſehens in der Welt leiſten können. Ein ſolcher Beſchluß würde eine ge⸗ ſchichtliche Tat allergrößten Ausmaßes bedeuten. Die Rede des Danziger Senatspräſidenten wurde von einem Ueberſetzer zunächſt ins Franzöſiſche und dann ins Engliſche übertragen. Der Vorſitzende des Völkerbundsrates, Außenminiſter Eden, kündigte ſo⸗ dann an, daß die Sitzung unterbrochen werden müſſe, und zwar mit Rückſicht auf die Beratungen der Völkerbundsverſammlung, die um 18 Uhr zuſam⸗ mengetreten war, um über die Entſchließung zur Aufhebung der Sanktionen abzuſtimmen. Eden knüpfte dann an die Rede Greiſers einige verläufige Der Präſident der Freien Stadt Danzig ſei vom Rat aus Höflichkeit eingeladen wor⸗ den, an der Sitzung teilzunehmen, nicht aber, um das Danziger Problem auftzurollen. Der Völker⸗ bund ſei nicht verantwortlich für das Statut der Freien Stadt Danzig, ſondern er habe lediglich den Auftrag erhalten, das Statut im Intereſſe Danzigs zu überwachen. Der polniſche Außenminiſter Beck beſchränkte ſich in einigen kurzen Bemerkungen darauf, den Auftrag, der ihm durch den Entſchließungsentwurf zugewieſen worden iſt, anzunehmen. Nach der Wiederaufnahme der Sitzung ſprach zu⸗ nächſt der Bölterbundskommiſſar Leſter der es gefliſſentlich vermied, auf die vom Senats⸗ präſidenten Greiſer aufgeworfenen grundſätzlichen und allgemeinen Danziger Fragen einzugehen, ſon⸗ dern ſich auf einzelne Punkte ſeines Berichtes be⸗ ſchränkte. Leſter ſchloß ſeine Ausführungen, indem ex erklärte, die Rede Greiſers habe den Ratsmit⸗ al edern gezeigt, welcher Lage der Vertreter des Bolkerbundes in Danzig ausgeſetzt ſei. Es ſprachen dann die Vertreter Polens, Frauk⸗ reichs und Spaniens, die dem Völkerbunds⸗ kommiſſar Anerkennung und Dank für ſeine Tätigkeit in Danzig zum Ausdruck brachten. Auch der engliſche Außenminiſter Eden verſicherte dem Völkerbundskommiſſar, daß er auch weiterhin das volle Vertrauen der Rats⸗ mitglieder genieße. Sodann erhielt Senatspräſident Grei⸗ ſer nochmals das Wort. Unter großer Aufmerkſam⸗ keit der Verſammlung führte er u. a. aus: Ich habe eine andere Stellungnahme der Mitglieder des Völker⸗ bundsrates nicht erwartet. Meine Rede ſollte heute auch lediglich ein Vorſtoß ſein, das Verhältnis der Freien Stadt Danzig zum Völkerbund einer Ab⸗ änderung und einer Reviſion zu unterziehen. Wenn ich heute dieſen Vorſtoß unternommen habe und die Forderung auf Reviſion des Verhältniſſes der Freien Stadt Danzig zum Völkerbund hier in aller Oeffent⸗ lichkeit vor der ganzen Welt erhoben habe, dann möchte ich betonen, daß ich das nicht nur im Namen der Danziger Bevölkerung tue, ſondern, daß ich mich für berechtigt halte, dieſe Forderung für mein ganzes Volk zu erheben. Das deutſche Volk erwartet von Ihnen Beſchlüſſe in den nächſten Mo⸗ naten, die mir die Möglichkeit geben, nicht mehr in Genf zu erſcheinen. Der Vorſitzende ging auf die letzten Ausführun⸗ gen Greiſers jedoch nicht mehr ein und die Verhand⸗ lungen des Rates wandten ſich den übrigen auf der Tagesordnung ſtehenden Punkten zu. Ein Ausſchuß eingeſetzt — Genf, 4. Juli⸗ Der Völkerbundsrat hat in einer geheimen Sitzung am Samstagabend einen Ausſchuß für die Danziger Angelegenheit eingeſetzt, der ſich aus den Vertretern Englands, Frankreichs und Portugals zuſammenſetzt. Schafe als Streikopfer Neue Zwiſchenfälle in Oran — Paris, 5. Juli. In Oran iſt es am Samstag erneut zu Zwiſchen⸗ fällen gekommen. Wegen des Streiks der Hafen⸗ arbeiter hatte ein Dampfer, der 5000 lebende Schafe an Bord hatte, ſeit vier Tagen ſeine Fracht nicht entladen können. Da die Schafe ſeit drei Tagen keine Nahrung mehr bekommen hatten, verſuchten die Beſitzer, mit Gewalt die Entladung durchzufüh⸗ ren. Es kam zu heftigen Zuſammenſtößen mit den Streikenden, und zahlreiche Schafe wurden ins Meer geworfen. Drei Kompanien mobiler Garde und Militär mußten zur Wiederherſtellung der Ordnung eingeſetzt werden. Auf beiden Seiten hat es viele Verletzte gegeben. Der Dampfer mußte den Hafen verlaſſen, ohne daß die Tiere entladen werden konnten. Es ſoll verſucht werden, einen an⸗ deren Hafen anzulaufen, um die Entladung durch⸗ zuführen, falls die Tiere nicht vorher verhungert ſein werden. Ihr Heldentod war es, der dem Führer die Bewe⸗ abeſſiniſchen Delegation Der dritte Tag des Weimarer Jubiläumsparteitages: Verſchworene Gemeinſchaft von Führer und Partei Der große Aufmarſch der RS-Formationen- Eine Rede des Führers an ſeine Getreuen — Weimar, 5. Juli. Ein machtvoller Auftakt des dritten Tages der Zehnjahresfeier des erſten Reichsparteitages 1926 war im Schloßpark zu Tiefurt bei Weimar der große Appell der Ehrenformationen der SA, SS, des NScKK, des Arbeitsdienſtes aus dem Reiche und der Formationen des Gaues Thü⸗ ringen. Wenige Minuten nach 9 Uhr traſen Stabschef Lutze, Reichsführer Se Himmler, Korpsführer Hühnlein und Reichsarbeitsführer Hierl ein und nahmen die Meldungen ihrer Formationen entgegen. Kurze Zeit ſpäter: Fanfarenſignale kündeten das Kommen des Führers. Kommandorufe ſchallten über den Appell⸗Platz, der Präſentiermarſch erklang und der Führer ſchritt unter ſtürmiſchen, begeiſterten Zurufen durch die Mittelſtraße des Auſmarſchgelän⸗ des zur Tribüne. Kaum waren die Heil-Rufe verklungen, marſchierte die Leibſtandarte, voran die Blutfahne, ein, um in der Mittelſtraße Aufſtellung zu nehmen.„Volk ans Gewehr“ klang es zum wolkenverhangenen Himmel empor. Und der Füh⸗ rer grüßte erhobenen Armes die Blutkahne. Heldengedenken: Nationalſozialiſtiſchem Brauch getreu, gedachte man auch in dieſer Stunde jener Männer, die für ein neues Reich, für ein Deutſchland der Größe, Frei⸗ heit und Stärke ihr Leben gaben. Der Stellvertre⸗ ter des Führers, Rudolf Heß, hielt die Gedenk⸗ anſprache.„Es iſt“, ſo ſagte er,„eine Pflicht der Selbſtachtung und der Dankbarkeit an ſo ſtolzen Ta⸗ gen der Bewegung derer zu gedenken, die durch Hin⸗ gabe ihres Lebens unſeren Kampf geheiligt und den Sieg der Idee mit errungen haben. Wir leben in der Welt für das gleiche Ziel, für das unſere Kameraden fielen. Wir ſind glücklich, daß ſie ihr Opſer nicht vergeblich gebracht haben. gung ſchuf, die er als Vorausſetzung zum Siege be⸗ nötigte. Unſeren Toten danken wir es, daß die Forderung„Treue bis zum Tode“ nicht zur Phraſe wurde. Wir grüßen die Verblichenen, unſere beſten Kameraden. Die Standarten und Fahnen ſenkten ſich, Flam⸗ men loderten von den Pylonen und die Weiſe vom Guten Kameraden vereinte alle zum ſtillen Geden⸗ ken an die Gefallenen. Das Treugelöbnis der Formationen: Dann ſpricht Knorpsführer Hühnlein, um im Namen ſeiner Männer, dem Führer erneut un⸗ wandelbare Treue zu geloben.„Wo auch immer wir unſere Kraft einſetzen— ſtets bleiben wir, mein Füh⸗ rer, ihre politiſchen Soldaten, die im echten alten⸗ SA⸗Geiſt marſchieren. Das NSͤK, das in dieſem Geiſte in feſter Geſchloſſenheit wie ein Mann mar⸗ ſchiert, grüßt in unwandelbarer Liebe und Treue durch mich ſeinen Führer, Dann erklärte Reichsführer Hierl:„Wir Männer des Arbeitsdienſtes ſind ſtolz und glücklich, mithelfen zu dürfen, das neue Geſicht unſeres Vol⸗ kes zu prägen, das die Züge des Arbeiters, Bauern und Soldaten trägt. Gläubig und vertrauend in ſelbſtverſtändlicher Treue und bedingungsloſem Ge⸗ horſam folgen wir Ihnen, mein Führer, die hun⸗ derttauſende ungenannter Arbeitsmänner. Sie wer⸗ den, wie alle, die Ihnen in Treue folgen, mit Ihnen eingehen in die Unſterblichkeit der Geſchichte. So grüßt Sie, mein Führer, Ihr Reichsarbeitsdienſt.“ Es folgte das Gelöbnis des Reichsführers SS Himmler:„Die Jahre des Kampfes waren die Jahre der Auseinanderſetzung mit der Fauſt. Jahre des Sieges werden die Jahre des Ringens des Geiſtes und der Seele ſein. Wir haben den feſten Willen, in dieſem Ringen ebenſo unſeren Mann zu ſtehen. Und ebenſo die beſten Soldaten ſein zu wollen, wie in jener Auseinanderſetzung mit der Fauſt. Seien Sie, mein Führer, verſichert, daß wir willens ſind, alle guten Zeiten ebenſo anſtändig zu beſtehen wie alle ſchlechten, und daß wir weiter willens ſind, immer zu bleiben die Gleichen.“ Zum Schluß ergrifft Stabschef Lutze das Wort:„Aus allen deutſchen Gauen ſind heute auf dieſem Platz aufmarſchiert die erprobteſten Männer der Sturmabteilungen, um mit Ihnen, mein Führer, Rückſchau und Ausblick zu halten. Wenn wir heute wieder an dem gleichen Platz ſtehen, ſo darf ich Ihnen im Namen aller Sturmabteilungen die glei⸗ chen Worte zurufen, die Sie uns vor zehn Jahren Zehn Fahre mit auf den Weg gaben:„Wir verlaſſen die Fahne nicht, man müßte denn die Herzen aus unſeren Lei⸗ bern reißen!“ Nach dem Badenweiler Marſch hielt der Führer, jubelnd begrüßt, eine Anſprache an ſeine Getreuen. Die Rede des Führers: In ſeiner kurzen Anſprache an die aufmarſchier⸗ ten Formationen wandte ſich der Führer noch ein⸗ mal an ſeine alten Kampfgefährten, die vor zehn Jahren vom erſten Reichsparteitag zu Weimar mit neuer Kraft und neuem Glauben hinausgezogen ſeien in die öͤeutſchen Gaue als Prediger und Wer⸗ ber für die nationalſozialiſtiſche Idee, und die ſomit den Grundſtein gelegt hätten zu dem ſtolzen Bau des nationalſozialiſtiſchen Staates. Der Führer würdigte dem Opfergeiſt dieſer Män⸗ ner, die in all den Jahren des Kampfes Entbeh⸗ rungen und Leiden in unvorſtellbarem Maße auf ſich nehmen mußten, aber niemals materiellen Lohn er⸗ hoffen durften. Der höchſte Lohn jedes einzelnen liege in der Erinnerung daran, daß er damals mit⸗ gekämpft habe und dabeigeweſen ſei, und der ſtolzeſte Beſitz aus all den Jahren des Kampfes werde immer die kleine, zerſchliſſene und verwaſchene Kampfbinde aus dieſer Zeit ſein, und das unſcheinbare Braun⸗ hemd, in dem dieſe Männer die ganzen Jahre mar⸗ ſchierten. Hitlerjugend Große Kundgebung im Rahmen des Weimarer Jubiläumsparteitages — Weimar, 4. Juli. Die Hitlerjugend feierte mit einer machtvollen Kundgebung auf dem Marktplpatz zu Weimar im Rahmen des Erinnerungsparteitages am Samstag⸗ abend ihren zehnjährigen Namens⸗ und Parteitag. Denn vor zehn Jahren wurde auf dem erſten Reichsparteitag in Weimar nach der Neugründung der Partei der nationalſozialiſtiſchen Jugend ein⸗ heitlich für das geſamte Reichsgebiet der Name des Führers verliehen. 8000 Hitlerjungen und BDM⸗Mädel ſowie Ehren⸗ abordnungen aller nationalſozialiſtiſchen Gliederun⸗ gen waren auf dem Marktplatz angetreten, als der Führer des Gebietes Thüringen, Günter Blum, dem Reichsjugendführer Baldur von Schirach in Anweſenheit zahlreicher Reichs⸗ und Gauleiter und führender Männer der Partei Meldung erſtattete. Nach der Ehrung der alten Gebietsfahnen der Hitlerjugend ergriff Gauleiter Sauckel das Wort zu einer Begrüßungsanſprache. „Anſchließend rief Reichsleiter Alfred Roſen⸗ berg die Jugend dazu auf, ſtets den Männern dankbar zu ſein, die das nationalſozialiſtiſche Reich geſchaffen haben. Darauf ergriff Reichsjugendführer Baldur von Schirach zu einer längeren Anſprache das Wort. Er erinnerte die Jugend daran, daß Weimar Nur vier ſtimmten nicht mit Ja! Die Genfer Abſtimmung über die Aufhebung der Sanktionen — Genf, 5. Juli.(U..) Die Vollverſammlung des Völkerbundes hat die beiden Entſchließungsentwürſe, die vom Präſidium der Völkerbundsverſammlung ausgearbeitet worden ſind, angenommen. Für die Reſolutionen ſtimmten die Delegationen von 44 Nationen, dagegen die Delegation Aethiopiensz; die Vertreter der vier Mächte Panama, Venezuela, Chile und der Südafrikaniſchen Union enthielten ſich der Stimme. Die Abſtimmung wurde durch Zuruf vorgenom⸗ men. Während die Mehrzahl der Delegierten ſaſt unhörbar antworteten, hörte man von Ras Naſibu für Aethiopien ein lautes„Nein!“ ausſprechen. Nach der Annahme der vom Büro vorgelegten Entſchließung über die Aufhebung der Sanktionen ſchritt die Völkerbundsverſammlung zur Behandlung der Entſchließungsentwürſe, die von der abeſſini⸗ ſchen Abordnung vorgelegt worden ſind. Zu dem erſten Entwurf, womit der Völkerbund aufgefor⸗ dert wird, die Eroberung Abeſſiniens durch Italien nicht anzuerkennen, gab der Präſident eine Erklärung ab, in der er darauf hinwies, daß die Entſchließung als erledigt gelten könne, weil die von der Verſammlung bereits angenommene Ent⸗ ſchließung der von der abeſſiniſchen Abordnung auf⸗ geworſenen Frage Rechnung trage. Er ſei deshalb der Meinung, daß eine Abſtimmung über dieſe Ent⸗ ſchließung überflüſſig ſei. Die Verſammlung ſtimmte ſtillſchweigend dieſem Vorſchlag zu. Bei dem zweiten Entſchließungsentwurf über die Gewährung einer Völkerbundsanleihe beſtand die abeſſiniſche Abordnung auf namentlicher Abſtim⸗ mung. Dieſem Antrag wurde ſtattgegeben. Die Ent⸗ ſchließung wurde von der Verſammlung mit 23 Stimmen gegen die Stimme Abeſſiniens und bei 25 Stimmenthaltungen abgelehnt. Das Fazit — Genf, 5. Juli(U..) Mit der geſtrigen Abſtimmung über die beiden Entſchließungsentwürfe des Präſidiums der Voll⸗ verſammlung des Völkerbundes hat der Bund der Nationen die Akten über den italieniſch⸗abeſſiniſchen Konflikt geſchloſſen und ihn auf die Paſſipſeite ab⸗ geſchrieben. Beſiegt von den Italienern und ver⸗ laſſen vom Völkerbund, zogen die Mitglieder der ſchweigend aus dem Sitzungsſaal des Völkerbundspalaſtes, um wahr⸗ ſcheinlich niemals dorthin zurückzukehren. An der Spitze der äthiopiſchen Delegation ſchritt Ras Naſibu, ein bitteres Lächeln um ſeine Lippen. In Völkerbundskreiſen nimmt man an, daß es nicht lange dauern wird, bis der Name Aethiopien end⸗ gültig von der Liſte der Völkerbundsmitglieder ge⸗ ſtrichen ſein wird. Man erwartet, daß ſich der Negus in allernäch⸗ ſter Zeit nach London zurückbegeben wird. Dort wird er ſich entſcheiden, ob er nach Abeſſinien zurück⸗ kehrt oder aber ob er im Exil leben will. Den Geſichtern aller Delegierten war übrigens das Unbehagen deutlich anzumerken, daß ſie von peſſimiſtiſchen Gedanken erfüllt waren, als ſie die abeſſiniſche Angelegenheit in dieſer Form begruben, und dann den Sitzungsſaal um.55 Uhr abends ver⸗ ließen. „Man muß ſich beglückwünſchen“ — Paris, 5. Juli. Nachdem die Aufhebung der Sanktionen in Genf grundſätzlich beſchloſſen worden iſt, widmen die Gen⸗ fer Berichterſtatter der Pariſer Blätter dieſer Tat⸗ ſache einige müde Schlußbetrachtungen. Der„Petit Pariſien“ ſchreibt, man müſſe ſich beglückwünſchen, daß der Völkerbund den Mut und die Klugheit gehabt habe, ſeinen Irrtum wieder gutzumachen, den er am 5. Oktober vorigen Jahres mit der Beſchlußfaſſung über die Sanktionen began⸗ gen habe. Nunmehr könne Italien der Einladung van Zeelands nach Brüſſel folgen. Die Außenpolitikerin des„Oeuvre“ ſchreibt, eine traurige Woche ſei zu Ende gegangen. Der vorherr⸗ ſchende Eindruck bei den abreiſenden Abgeoroͤneten ſei, daß nur noch die Politik ber Bünd⸗ niſſe übrigbleibe. Die Mehrzahl der Völker⸗ bundsvertreter glaube ſogar, daß nicht einmal die von Frankreich empfohlenen regionalen Pakte mehr möglich ſeien, und die Vertreter der kleinen Völker kehrten erſchreckt über das Schickſal Abeſſiniens in ihr Land zurück. Die Völkerbundsverſammlung abgeſchloſſen — Geuf, 4. Juli. Die 16. Völkerbundsverſammlung wurde Sams⸗ tag abend mit einer Rede des belgiſchen Miniſter⸗ präſidenten van Zeeland abgeſchloſſen. Der Begian der 17. ordentlichen Verſammlung iſt vom 7, auf den 21. September verlegt worden. der Ausgangspunkt für die nationalſozialiſtiſche Be⸗ wegung war.„Hier erhielt die Jugendbewegung den Namen Hitlerjugend und damit die Verpflich⸗ tung der Gemeinſchaft und jedes einzelnen auf das Vorbild, auf die Perſönlichkeit und Idee des Füh⸗ rers, dem wir alle dienen und dem wir alle ver⸗ ſchworen ſind.“ Der Reichsjugendführer betonte weiter, daß das vergangene Jahrzehnt die Richtigkeit der Grundſätze, nach denen die Hitlerjugend aufgebaut worden ſei, erhärtet habe. Denn wenn dieſe Grundſätze nicht richtig geweſen wären, ſtünden heute in Deutſchland nicht 6 Millionen Jungen und Mädel zur Fahne der Hitlerjugend. Nach der Rede des Reichsjugendführers erſchien der Führer am Fenſter ſeines Hotels und grüßte nach allen Seiten die angetretene Jugend. Minuten⸗ lang wollten die begeiſterten Heilrufe der Jungen und Mädel kein Ende nehmen a tonet. 06·6 N. 6 Der Reichsingendführer legte nun im Namen der ganzen deutſchen Jugend das Treugelöhnis, ö Um Führer ab:„Mein FülhrerſEe Häben uns vor zehn Jahren den Namen verliehen, den wir heute in Ehren tragen. Wir verſprechen Ihnen an dieſem hiſtoriſchen Tag der nationalſozialiſtiſchen Bewegung, daß wir in alle Zukunft hinein Ihnen verſchworen bleiben werden. So wie heute dieſe Tauſende vor Ihnen ſtehen, ſoll es in aller Zukunft ſein. Die deutſche Jugend gehört Ihnen, und Sie gehören Ihrer Jugend.“ Die verhaßten Habsburger Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters Jugoſlawiſche Forderungen an Frankreich — London, 5. Juli. Der diplomatiſche Korreſpondent der liberalen „News Chronicle“, Vernon Bartlett. der ſich zur Zeit in Genf befindet, will erfahren haben, daß die ſüdſlawiſche Regierung Frankreich um ſehr präziſe Verſicherungen für den Fall einer Habsburger Reſtauration gebeten habe. Sie habe insbeſon⸗ dere verlangt, daß, wenn eine jugoſlawiſche Armee in Oeſterreich einmarſchiere, um die Reſtauration zu verhindern, dann franzöſiſche Truppen ſofort be⸗ reit ſein müßten, Italien anzugreifen, falls Italien auf Jugoſlawien losmarſchiere. Erweckung des Sinnes fü das Kind 85 Eine der Hauptaufgaben des weiblichen Arbeitsdienſteg — Berlin, 4. Juli. Der Referent in der Reichsleitung des Arbeits⸗ dienſtes, Miniſterialrat Dr. Färber, erläutert im „Arbeitsmann“ die ethiſchen Pflichten, die die Pflege der Geſundheit im Intereſſe der Volksgemeinſchaft bedingen. Dabei erblärte er u.., daß jede deutſche Frau, die ihrem Volk ein Kind ſchenke, dem Manne gleichkomme, der vor dem Feind ſein Leben einſetzt. Doppelt groß ſei die Tat der Frau, die ſelbſt in wirtſchaftlich unſicherer Lage dieſes Kind bringe. Dieſer Opferſinn der deutſchen Frau ſei die Vor⸗ ausſetzung der Erhaltung des Volksbeſtandes. Dar⸗ um müſſe es eine der Hauptaufgaben des weiblichen Arbeitsdienſtes ſein, dieſen Opferſinn zu wecken und weltanſchaulich ſo zu verankern, daß er faſt in⸗ ſtinktmäßig zur Verwirklichung dränge. Die Weckung dieſes Opferſinnes der Frau ſtehe auf der gleichen Stuſe wie die Wehrhaftmachung des Mannes. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaftu. Unterhaltung; Carl OnnoEiſenbart⸗Handelsteil: Dr. Fritz Bode Lokaler Teil: i. V. C. W. Fennel— Sport: Willy Müller- Süd⸗ weſtbeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannbeimer geitung Dr. Fritz Bode& Co. Mannheim, R 1.—6 Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau, Sentaſtraße 2 .⸗A. V936: Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 2140 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 20520 1 Zur Zeit Preisliſte Nr. 6 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporte Curt Wilhelm ——————————— Montag, 6. Juli 1936 ————— Die Stadtseite * Mannheim, 6. Juli. Man traute ihm nichtt Ein Sonntag mit Gewitterneigung Dieſer Sonntag, der am frühen Morgen bereits die Luſt zu größeren Ausflügen mit einem kleinen Sprühregen bösartig verdarb, ließ auch in ſpäteren Stunden keine völlig ungetrübte Freude am Wetter aufkommen. Immer wieder, wenn eine fröhlich⸗ blaue Himmelswieſe ſichtbar wurde und die Sonne in alle Stuben hineinfunkelte, ſchoben ſich neue Wolkenmaſſen, denen man allerhand Regen⸗ waſſerinhalt und tückiſche Gewitterneigungen anſah, vor die ſchimmernde Pracht des Aethers. Die nach einem Bad im Rhein oder Neckar verlangenden Mannheimer sogen es daher trotz der ſchnell wieder eingetretenen Lufterwärmung vor, ſich nicht einer unangenehmen Ueberraſchung in Geſtalt eines Re⸗ genguſſes mit eventueller Donner⸗ und Blitzbeglei⸗ tung auszuſetzen. Sie trauten dieſem wolkenreichen Sonntag nicht und verzichteten auf einen Aufenthalt am Geſtade der beiden Ströme. Sie ſuchten dafür um ſo lieber und zahlreicher die verſchie⸗ denen fröhlichen Volksfeſte auf, die im Weichbild unſerer Stadt mit ſchönſtem Erfolg veranſtaltet wur⸗ den. Das Wetter aber blieb harmloſer, als es anfänglich ausſah. Ein Donnerſchlag iſt nir⸗ gends vernommen worden. Und die Schleuſen des Himmels blieben verſchloſſen. Was allgemein dank⸗ bar begrüßt wurde. 55 Schwacher Beſuch im Strandbad! Das unbeſtändige Wetter war daran ſchuld Die Wetterunbeſtändigkeit machte ſich beſonders am Strandbad bemerkbar. Es wagten ſich etwa 350 Unentwegte hinaus, eine Zahl, die man an un⸗ ſevem Lido kaum kennt. Erfreulicherweiſe gab es keine Unfälle, ſo daß Polizei, Rettungsſchwimmer und die ſonſtigen freiwilligen Helfer einmal mitten in der Saiſon einen richtigen Sonntag hatten. Dem⸗ entſprechend war auch der Wagen⸗ und Radfahr⸗ verkehr. Am Nachmittag wurde es allerdings im Bade voller. Reichsfeſtſpiele Heidelberg Preisermäßigung für NS-Multurgemeinde⸗ Mitglieder Die NS⸗Kulturgemeinde, Ortsverband Heidel⸗ berg, Maunheim u. a. beabſichtigen, am Montag, 13. Juli, Hebbels Schauſpiel„Agnes Bernauer“ als geſchloſſene Vorſtellung zu übernehmen. Die Vor⸗ zugspreiſe lauten wie folgt: Preisgruppe 1 ſtatt 8.50 /, Preisgruppe 2 ſtatt 5/.20, Preis⸗ gruppe 2 ſtatt 3 2 A. Die Meldungen für die Aufführung müſſen ſoſort an die Geſchäftsſtelle der NSͤé Mannheim, Rathausbogen 37, gerichtet werden. Bei genügender Teilnahme werden ebenfalls Karten zu den ermäßigten Preiſen ausgegeben für die Vorſtellungen: Dienstag, 21. Juli:„Gütz von Berlichingen“, Donnerstag, 30. Juli:„Komödie der Irrungen“, Freitag, 14. Aug.:„Pantalon und ſeine Söhne!“. Sollten ſich viele Mannheimer Mitglieder der NSͤo zur Teilnahme melden, ſo wird verſucht, be⸗ ſondere Ermäßigung für die Fahrt zu erreichen. Die Jubelfeier Am Sonntag vormittag: Wertungsſingen anläßlich des Fubiläums des „Sängerbundes“ Sandhoſen Als„dritter im Bunde“ der Geſangvereine in Mannheims nächſter Umgebung, die auf langjährige Wirkſamkeit im Dienſte des deutſchen Liedes zurück⸗ blicken können, trat der Sängerbund Sand⸗ hofen auf den Plan. Nachdem am Samstagabend die auf drei Tage verteilten Feſtlichkeiten mit einem großen Feſtbankett mit Vorträgen des jubilie⸗ renden Vereins und Ehrung verdienter Mitglieder und Gründer eingeſetzt hatten(worüber ausführ⸗ licher Bericht folgt), fand am Sonntagmorgen ein Wertungsſingen im großen Saal des Gaſt⸗ hofes„Zum Morgenſtern“ ſtatt, an dem ſich 14 Vereine aus der Gruppe II Mannheim beteiligten, und zwar die Geſangvereine„Freund⸗ ſchaft“ Käfertal,„Deutſche Eiche“ Feudenheim,„Ein⸗ tracht“ Käfertal,„Aurelia“ Sanoͤhofen, Männerchor Waldhof⸗Gartenſtadt,„Liedertafel“ Sandhofen,„Froh⸗ ſinn“ Feudenheim,„Liederkranz“ Waldhof,„Har⸗ monie“ Waldhof, Männergeſangverein Sandͤhofen, „Teutonia“ Feudenheim,„Sängerluſt“ Walohof, „Sängerbund“ Sandhofen und„Frohſinn“ Käfertal unter Leitung der Herren Chormeiſter Lamberth, Sieh, Haag, Guggenbühler, Meißenberg, Neck, Land⸗ häußer, Rinn, Dr. Riehl, Adam, Schellenberger und Ammre. Zu Beginn des Wertungsſingens hielt Kreisſührer Hügel eine Anſprache, in der er auf den beſonderen Anlaß des Wertungsſingens im Sinne einer Feierſtunde hinwies. Das Wertungsſingen ſelbſt brachte ſowohl hinſichtlich der Auswahl wie der Wiedergabe der vorgetragenen Chorſätze hochachtbare Leiſtungen und die Sänger pflichteten Muſikſchriftſteller Michael Thuman n⸗Mannheim aus vollem Herzen bei, der im Namen des Kollegiums der Wertungsrichter dar⸗ auf hinwies, daß er binnen kurzer Zeit vier ſolcher Veranſtaltungen beigewohnt habe und er von dem Neue Maunheimer Zeitung“ Morgen⸗Ausgabe Was mancher alte Mannheimer nicht weiß, beſtä⸗' tigte ſich geſtern abend: Mannheim iſt die ſüd⸗ deutſche Metropole des Güterfernver⸗ kehrs; und mögen diejenigen aus den Straßen der Hafengegend, die es zu gut wiſſen, auch manchmal über Krach und Motorbrummen klagen, ſo erfüllt es uns doch alle mit Stols, daß ſo eine bedeutſame Ta⸗ gung zu dieſem frühen Zeitpunkt nach Mannheim einberufen wurde. Da waren alſo geſtern abend im Nibelungenſaal etwa 800 Männer aus allen Gauen Deutſchlands verſammelt. Denn, obwohl die Tagung offiziell nur als ſüd⸗ und ſüdweſtdeutſche Tagung angeſetzt worden war, ſo intereſſierte es doch die meiſten, ſchon jetzt über die neuen Geſetze, die für dͤen Fernverkehr ſo viel be⸗ deuten, aus erſter Hand Urteil und Aufklärung zu erhalten. Und darum kamen ſie aus allen deutſchen Städten, nicht nur aus München und Stuttgart, ſondern auch aus Hamburg, Köln und Bremen an⸗ gefahren, gewohnt, bei Nacht durch die Lande zu brauſen, überall in Deutſchland zu Haus, die Kapi⸗ täne der Landſtraße, Unternehmer, techniſch und geſchäftlich gleich auf der Höhe, und wie ſelten ein Beruf bereit, der Gefahr ins Auge zu ſehen. Viel Riſiko und Verantwortung ruht auf ihren Schul⸗ tern, und gewaltige Nervenreſerven müſſen ſie haben, zum durchhaltenden Arbeiten ohne vieler Nächte Schlaf ſowohl wie zum wochenlangen Warten, wenn rechte Fracht zu gutem Preis nicht beikommen will. Der Mannheimer Bezirksbeauftragte des Reichs⸗ kraftwagen⸗Betriebsverbandes, Mangolh, eröff⸗ nete die Sitzung, begrüßte Gäſte von der Handels⸗ kammer und aus Speditionskreiſen, und gab das Wort an den Präſidenten des Verbandes Dr. ing. W. Scholz. Er gedachte zunächſt des Unfalles zwi⸗ ſchen Burg und Genthin als der Muſikzug der Leib⸗ ſtandarde von einem Anhänger geſtreift wurde, und —* vier Tote auf dem Platze blieben. Die Anweſenden erhoben ſich ihnen zu Ehren von den Plätzen. Zur Tagesordnung gab es dann eine lange Reihe von wichtigen Mitteilungen über die Ereig⸗ niſſe, Beſchlüſſe und Beſtimmungen ſeit der letzten Zuſammenkunft vom April. Der Güterfernverkehr hat jetzt durch ſeinen Beirat, der aus ſechs Unter⸗ nehmen beſteht, eine Vertretung im Reichsverkehrs⸗ miniſterium. Im Genehmigungsverfahren hat der Reichs⸗ kraftwagen⸗Betriebsverband(RKaB) weit⸗ gehende Befugniſſe erhalten, nur durch ihn wird die techniſche und geſchäftliche Kontrolle ausgeübt, eine Zuſammenarbeit findet nur mit der DAß ſtatt, die ſich um die politiſche Zuverläſſigkeit kümmert. Die vielen Fragen, die ſich aus unerquicklichen Zu⸗ ſtänden in der Abrechnung, dem Buchungsver⸗ fahren und überhaupt im Zahlungsverkehr ergeben, ſind durch gründliche Durcharbeitung von monate⸗ lang zurückliegenden Abrechnungen ſoweit geklärt, daß die Gruppe 1 der Unternehmer, die über die Laderaumverteilungsſtellen mit den Spediteuren zu⸗ ſammenarbeitet, reſtlos erfaßt iſt, und heute die Bücher ajour geführt werden können. Mit den Spe⸗ diteuren wird täglich abgerechnet, die Beträge wer⸗ den ſofort überwieſen. Nebenbei fielen einige war⸗ nende Worte über die Größe der Vorſchüſſe(etwa 600 000) und daß die Spekulation auf 18 Monats⸗ wechſel aufhören müßten. Neue Frachtbriefformu⸗ lare ſtünden in Ausſicht.— Ueber die Gruppe 2, Urverladeverkehr, gab es mehr allgemeine Worte zu hören. Schwarzfahren, Frachtunterbietun⸗ gen,„unter Waſſer geſchoſſen“.. Aber die Anzahl der Straßenkontrolleure ſoll auf über 60 wachſen— da wird man ja ſehen. Die Transportverſicherung, die man Commerfeſte auf der ganzen Linie! Glänzend beſuchte Volksfeſte der Parteiortsgruppen— Beſuch im Schnickenloch, auf der Neckarwieſe und auf der Rennwieſe Die Ortsgruppen der Partei laſſen jetzt überall ihre Sommerfeſte von Stapel gehen, und hübſch iſt es zu ſehen— wenn man nicht vor Begeiſterung hängen bleibt und gleich bis in die frühen Stunden mitmacht—, wie frei und vielgeſtaltig und ohne Schema die Feſte aufgezogen und durchgeführt werden. Im Schnickenloch am Rhein zunächſt eine Art Vorhof mit allerlei Schießbuden für Männer, Schleckereibuden für die Mädel, Eis, Karuſſell und alles, was Kinder gern haben. Da⸗ hinter die eigentliche Feſtwieſe, wo nachmittags das IV aufmarſchiert war oder gemütlich zuſammenſaß, der Oberbürgermeiſter mit dem Orts⸗ gruppenleiter ſpricht, die leichten Wurfflug⸗ zeuge durch die Luft ſchwirren, und ſogar ſchöne La⸗ gerzelte aufgebaut ſtehen. Im Bierzelt iſt es ſchon nachmittags voll, Muſik der Amtswalter wechſelt ab mit Schallplatten, die Tarzplatte iſt im Freien auf⸗ gebaut. Aber das Schönſte iſt das Wurſtbeißen der Kleinſten, ———— wöglicht habe und forderte zu einem dreifachen„Sieg in Sandhofen günſtigen Verlauf außerordentlich überraſcht war, ja daß man das Wertungsſingen in Sandhofen zu den beſten derartigen Leiſtungen rechnen dürfe. Viel Anklang fanden auch die von ihm vorgeſchlage⸗ nen Reformen für die Bewertung, entweder Ein⸗ teilung in Gruppen oder Verleihung eines Ehren⸗ ſchildes oder Auszeichnung mit einer wirklich künſt⸗ leriſch ausgeführten(nicht fabrikmäßig hergeſtellten) Ehren⸗Urkunde. Herr Thumann wies auch bei die⸗ ſer Gelegenheit erneut auf den Wert ſoliden han d⸗ werklichen Könnens hin, das vor Jahren noch verpönt ſchien, und bei dem Wertungsſingen in Form eines klingenden piano und pianissimo ſowie ſorgfältig angelegter Schwellwirkungen zu Tage ge⸗ treten ſei. Auch die dialektfreie Ausſprache ſei vielfach nahezu reſtlos durchgeführt. Zu vermeiden ſei ferner das hie und da auftretende haſtige Atmen. Anſchließend ergriff Herr Kreisführer Hügel nochmals das Wort, um auf ſeine erſte Anſprache und den Hinweis der Feierſtunde zurückzukommen. Die in Ausſicht geſtellte Feierſtunde ſei Tatſache ge⸗ worden, wirklich erlebt worden, dadurch, daß alle, Sänger wie Chorleiter ihr beſtes gegeben hätten, wofür er allen aus vollem Herzen danke. Er ge⸗ dachte noch des Führers und Reichskanzlers, der eine gedeihliche Entwicklung des Chorgeſangsweſens er⸗ Heil!“ auf. Unter Leitung von Gruppenchormeiſter Willi Bilz intonierten alle den einſtimmigen Chor „Flieg', deutſche Fahne, flieg“. Die Dirigenten und Vereinsführer verſammelte ſich nun zu einer engeren Beſprechung am Tiſche des Richter⸗Kollegiums, der Herren Friedrich Gellert, Mannheim, Michael Thumann, Mannheim, und Joſ. Werth, Bonn, um von Herrn Kreischormei⸗ ſter Gellert eine eingehende Beſprechung der einzel⸗ nen Leiſtungen entgegen zu nehmen. ch. die zu Dutzenden anſtehen, gewiß nicht nur zum Spaß, ſondern auch aus Hunger auf die Wurſt ſpisen, und ſich auf dem rollend⸗ſchwankenden Pferd alle Mühe geben, ſchnell zuzufaſſen. Doch die Mädel ſind zu ungeſchickt und oft muß der gutmütige Amts⸗ walter nachhelfen, der die Rute führt. Im Friedrichspark, etwas ſtiller und altmannheimeriſcher, wie es dieſem Stadtteil wohl anſteht, iſt richtiggehendes Programm vorgeſehen. Die Lampions leuchten wohl im Gar⸗ ten, TB 46 führt was vor, auch wurde ein wenig geboxt im aufgeſtellten Ring, aber ſonſt iſt man draußen, mehr zur Abkühlung, und Tanz wie Unter⸗ haltung ſpielt ſich mehr im Innern des Saales ab. Die Werkskapelle von BBC ſpielt unter Lauterbach, die Jungmädels tanzen volkstümlich, Bruello und andere Artiſten zeigen ihre Kunſt, und ſtetig und taktfeſt läßt die Tanzkapelle die beinbeſchwingenden Weiſen erklingen. Reich und glänzend war die Tom⸗ bola in einem Extrazimmer verſteckt, und ſehr drän⸗ gelte das Volk an den Fenſtern, um mindeſtens was zu ſehen, was nicht zu gewinnen oder zu erſchießen war. Aber leider dauert die Freude hier nur einen Tag. Auf den Rennwieſen aber war die Verteilung zwiſchen Freilüftlern und Binnenſtüblern recht gleichmäßig. Die ganze Wand der Totaliſatorhütten beanſprucht von Schießbuden und Tombola⸗Ausſtellung, ein Fahrrad als 1. Preis an der Spitze. Der Mütſibzug 171 hatte ſich geteilt, und machte draußen kräftig geblaſene Tanzmuſik auf der Tarzzplatte, drinnen wurde mehr gegeigt und zart in Tango⸗ und Fox⸗Rhythmen geſchwelgt. Be⸗ ſondere Freude war natürlich überall über die baye⸗ riſche Trachtengruppe Edelweiß, die unermüblich ſich aufſtellte und ihre Juchzer zur ſelbſtbeſorgten Harmonikamuſik ertönen ließ. Am meiſten Betrieb war auf der Neckarwieſe. Das gewaltige Bierzelt ſchon früh am Abend ge⸗ ſteckt voll, und zum Tanz in der einen Ecke nur mit Ellenbogenkraft und Todesmut Einlaß zu fin⸗ den. Iſt man gut im Schwunge, da ſtoppt's, und die liſtigen Ueberwacher verlangen nach Tanzaus⸗ weis im Knopfloch oder Zehner für den einen Tanz und erzielen gewaltige Einnahmen. Dafür iſt Kaffee und Kuchen von der NS§ ſo fabelhaft bil⸗ lig, daß man's nicht für möglich halten ſollte, ehren⸗ amtliche Bedienung eingeſchloſſen. Selbſtgeholtes Bier ſchmeckt am beſten, ſelbſtgeſchoſſene Blume ver⸗ leiht dem Beſitzer heldiſchen Glanz und macht ihn zum Kavalier mit Handkuß. Wer Mut hat und ſchon zur See fuhr, der läßt die Schiffsſchaukel ſchlenkern, bis öͤie Dame des Herzens um Gnade bittet. Und allerall laufen auch hier die Loſe⸗Ver⸗ käufer umher, ein hübſches Mädchen zur Seite, auf daß auch härteſte Herzen erweicht werden; ein Fahr⸗ rad winkt wieder dem Allerglücklichſten. Kinder⸗ und Bauerntänze wurden gezeigt, jugendliche Kampfſpiele harmloſer Natur machen jedermann Freude, aber die HJ, die da, Boxhandſchuhe über Schulter, einherging, die winkte ab:„Näh, mir kämpſe erſt Sunndagnachmiddagl“, und da geht es ja noch lange weiter mit Waſſerſport der Pioniere und weiterem Bummelbetrieb bis über Montag. So iſt für die meiſten Stadtteile geſorgt und was auch in zwei Tagen nicht genug kriegen kann, das findet zuſammen auf der Neckarwieſe, wo es nun von altersher am gemütlichſten iſt. „ 3. Seite Nummer 303. Kapitäne der Lanoſtraße trafen ſich in Mannheim Tagung des Reichskraſtwagen-Vetriebsverbandes im Nibelungenſa al- Fragen, die intereſſierten: Die neue Beförderungs⸗ ſteuer, Werksfrachwerkehr und Standortüberpril chobahn fung- Spediteure und Rei mühſam auf 1,5 v. H. heruntergedrückt habe, gibt Anlaß zu Erörterungen. Unverantwortliches Ab⸗ laden von Parkettholz, ſchlechte Aufſtellung einer Werkzeugmaſchine waren die Beiſpiele, die beide zu Totalſchaden und voller Auszahlung führten. Wenn es ſo weiter geht, ſo erklärte Präſident Schol z, ſchaden die Unternehmer ſich ſelbſt und die Verſiche⸗ rungen wollen wieder 2 v. H. haben. Die Fahrer ſelber haben ſich, wie man erfuhr, in vielem ge⸗ beſſert. Ueber die Hauptſache nun, die neuen Beſchlüſſe des Reichsverkehrsminiſters und des Kabinetts, konnte feſtgeſtellt werden, daß die Anſtoßgebüh⸗ ren und bie Rollgeldgebühren für Partien über 2500 Kilogramm weggefallen ſind. Bei den Ausnahmetarifen bleibt es wie es iſt, ſie werden vielleicht ein wenig ſteigen. Die geltenden Tarife werden bis 31. März 1937 verlängert. Die Be⸗ förderungsſteuer, die ja ſchon lange in der Luft lag, als eine der Möglichkeiten, die RAB⸗ Bauten zu finanzieren, findet Anwendung ab 1. Ok⸗ tober, und zwar auf allen Fernverkehr der Güter wie Perſonen, der Reichspoſt wie auch des bisher ganz ungebundenen Werkfernverkehrs, ſoweit er 50 Kilometer über den Standort hinausreicht. Die Steuer beträgt 7 v.., von denen 2 v. H. als durch die Umſatzſteuer als abgegolten gelten ſollen. Das Finanzminiſterium wird die Entwicklung genau beobachten und Einzelfälle prüfen. Die Durchfüh⸗ rungsverordnung ſteht noch aus. Hierauf ſprach Direktor Otto über verſchiedene interne Fragen. Erneuerung der Genehmigungs⸗ urkunde, die Sonderbehandlung der Altunternehmer, die zu erwartenden Erlaſſe über den Möbelfernver⸗ kehr ſtellte einheitlichen Anſtrich der Ver⸗ bandswagen in Ausſicht, ſchlug eunheitliche Uniform der Fahrer vor, und gab bekannt, daß neue Einheitsſchilder mit RͤB⸗Adler bereits in Auftrag gegeben ſeien. Neue Wagen müßten eine Mindeſttragfähigkeit von zwei Tonnen haben, ein Mogeln mit dem Standort müſſe aufhören, und auch die Trennung der Betriebe (etwa Fernverkehr, Spedition, Kohlen und Kiesbag⸗ gerei) müſſe durchgeführt werden. Mitte Auguſt, wenn der Führer an der Feier des 1000ſten RAB⸗ Kilometers teilnehmen wird, iſt auch der RBa zum erſten Male einheitlich und offiziell vertreten. In längerer temperamentvoller Ausſprache kam man auf die Konkurrenz durch die Reichsbahn und durch ſpeditionseigene Laſtzüge zu ſprechen, auch das leidige Kapitel der Schwarzfahrt wurde geſtreift, und über den„Deutſchen Kraftverkehr“ fielen kri⸗ tiſche Worte. Dazu konnte vom Präſidium mitge⸗ teilt werden, daß die Verträge bis Ende res laufen, und daß man Vorſtellungen beim RBM erhoben habe. Das Schlußwort ſprach Beirat Reiß aus Saarbrücken, der beſonders auch vom Stand⸗ punkt des Fahrers Mahnungen mit auf den Weg gab. Der Mannheimer Verkehrsverein hatte die Be⸗ deutung der Tagung erkannt, die ſchon aus dem Wall von Wagen rund um den Roſengarten herum ſicht⸗ bar ward, und verteilte am Eingang den hübſchen neuen Proſpekt der Stadt. Wieder ein Todesopfer der Fluten Ein Junge im Neckar ertrunken In den ſpäten Abendſtunden vergnügten ſich am Samstag zwei Jungen damit, daß ſie unter der Friedrichsbrücke in dem einem Fiſcherkahn anhängenden Boot allerlei Unfug trieben. Von vorbeigehenden Paſſanten wurden ſie des öfteren auf die Gefährlichkeit ihres Tuns aufmerkſam gemacht. Wie es ſcheint, aber ohne Erfolg. Kurz vor 7 Uhr fiel der eine der beiden Jungen, ein acht Jahre alter Volksſchüler aus Mannheim, über Bord und ging vor den Augen ſeines Kameraden und der am Ufer ſtehenden Spielgefährten unter. Ein Junge warf ihm noch einen Strick zu, aber die Aufregung und der Schreck ließen den Ertrinkenden wohl nicht mehr nach dem berühmten„Strohhalm“ faſſen. Im Nu hatte ſich eine rieſige Menſchenmenge an⸗ geſammelt, die gegenüber der Tragik des Geſchehens zunächſt ſtumm war. Man holte die in der Nähe wohnende bedauernswerte Mutter des bereits er⸗ trunkenen Jungen, die in ihrem erſten Schmers zuſammenbrach und von hilfsbereiten Zuſchauern weggebracht wurde. Der auf ſo tragiſche Weiſe ums Leben gekommene Junge iſt der jüngſte von einer ganzen Reihe Geſchwiſter. Dieſer Vorfall zeigt erneut, daß unſere Ju⸗ geud nicht geung vor den Spielen am oder im Waſſer gewarnt werden kann. Nach dem Unfall wurde die Stelle bis in die ſpäten Abendſtunden in kameradſchaftlicher Hilfe von An⸗ gehörigen der HJ abgeſucht. Und auch am Sonntag⸗ morgen ſah man ein Boot, in dem ein Mann ſtand, der die Unfallſtelle und die Umgebung mit einer Stange abſuchte. Bis jetzt ſcheint die Suche noch nicht von Erfolg begleitet zu ſein. ** Bayeriſche Städte übernehmen Weinpaten⸗ ſchaften. Eine Reihe von bayeriſchen Städten hat ſich wiederum zur Uebernahme von Patenſchaften für die ſaarpfälziſche Weinernte bereit erklärt. So haben Patenſchaften übernommen München für Landau und Königsbach, Nürnberg für Neuſtadt a. d. Weinſtraße, Weißen burg i. B. für Böchin⸗ gen, Landshut für Eſchbach, Bayreuth für Heuchelheim, Wunſiedel für Mußbach, Roſen⸗ heim für Neuſtadt a. d. Weinſtraße, Regens⸗ burg für Schweigen. Ihre Friedensliehe bekunden unentwegt-ob Mann, ob Ffrau- deutsche Menschen durch ihre Mitgliedschaft im Friedenswerk der N..V. — 4. Seite/ Nummer 303 ———.— Neue Maunheimer Zeitung ——————————— Montag, 6. Juli 1936 „Jeder Deutſche ein guter Schütze!“ Erſter Kameraöſchaftsabend der Kameraöſchaſt Infanterie— Alte und junge Kameraden mit gemeinſamem Ziel Die im Bezirksverband Mannheim⸗ Heidelberg des Soldatenbundes e. V. eingegliederte Kameradſchaft Infanterie, Stand⸗ ort Mannheim, hielt geſtern abend in den „Germaniaſälen“ ihren erſten Kameradſchaftsabend ah. Der Beſuch war ſehr gut und das, was geboten wurde, war nicht nur äußerſt intereſſant, ſondern vermittelte auch gleich den Geiſt, der in Zukunft in dieſer jüngſten Organiſation ſoldatiſcher Reſerve und Aktivität herrſchen ſoll. Dieſer neue Bund wurde durch die Reorganiſation des Heeres notwendig, da in der größten Organiſation, dem Kyffhäuſerbund, nur die Soldaten des alten Heeeres zuſammenge⸗ ſchloſſen ſind. In dem neuen Bund können auch An⸗ gehörige der Reſerve aufgenommen werden, die nach 1021 gedient haben, ſo daß Kameraden des Feldͤheeres und der jungen Wehrmacht im Geiſte ſoldatiſcher Kameradſchaft ihrem gemeinſamen Ziele dienen können. Bei dieſem erſten Kameradſchaftsabend: Infan⸗ terie des Standortes Mannheim. waren Vertreter der Partei, des aktiven Heeres und der befreundeten Kameradſchaften anweſend. Dieſe hatte ihren eigenen Reiz und bewies, daß der Bund mehr will, als nur die Vereinsmeierei züchten. Kameradſchaftsführer A. Lehn betonte in ſeiner herzlich gehaltenen Begrüßungs⸗ anſprache, daß der Bund ſich die Pflege ſoldatiſcher Kameradſchaft zwiſchen den Angehörigen der alten und der neuen Wehrmacht als erſten Grundſatz ge⸗ ſtellt habe. Dazu gehören aber auch die Kame⸗ raden der Ss und SA, denn ihre Ziele ſeien dieſelben. Man wolle das Ueberlieferte wachhalten, damit es in der Stunde der Not nicht vergeſſen ſei. Ueber die eigentliche Ziele ſprach ſodann Zuſammenkunft Um der Jugend dieſen Gedanken ſo früh als möglich zu eigen zu machen, glaubt der Redner, daß nichts beſſer dafür geeignet ſei, als unſere Jungens vom 14. Lebensjahr ab mit dem Gewehr umgehen zu lernen. Die Erfahrungen des Weltkrieges haben den Wunſch großwerden laſſen: jeder Deutſche ein guter Schütze! Die Schießorganiſation müſſe das ganze Volk er⸗ faſſen, denn wer gut ſchießen könne, habe Selbſt⸗ vertrauen und aus dieſem erwachſe Gottvertrauen. Ueber allem aber ſtehe die Volksgemeinſchaft, aus der erſt mit zwingender Notwendigkeit die Kame⸗ radſchaft erwachſe. Und nur dadurch ſei es mög⸗ lich, dem aus dem Soldatenſtand ausſcheidenden Kameraden im bürgerlichen Leben hilfreich die Hand zu bieten. Mit einem„Sieg Heill“ auf unſeren Führer ſchloß der Vortragende ſeine mit ſtarkem Beifall aufgenommenen Ausführungen. Mit dem Abſingen der beiden nationalen Lieder fand der erſte Teil ſeinen Abſchluß. Nach der Pauſe hielt Leutnant Wacker vom Infanter““ 110 einen Vortrag über:„Die Gliederung der Schützen⸗ kompanie und ihren Einſatz“. Für die alten Kame⸗ raden war es intereſſant, die im Kriege geſammelten Erfahrungen ſo wirkungsſicher angewandt zu ſehen. Neben dem reichen Beiſall der Zuhörerſchaft ſicherte ſich der Vortragende noch die beſondere Zuſtimmung des Bundesführers, der die Art und die Ausführun⸗ gen des jungen Kameraden für die zukünftigen Vorträge aus den Reihen der Wehrmacht als Mu⸗ ſter empfahl. Einige Mitglieder der Abteilung vom Reichsbund ehemaliger Militärmuſiker verſchönte den erſten DAxð Neckarſtadt⸗Oſt: Dienſtſtunde für die Mitglieder der RBO 18(Handwerk) jeden Donnerstag von 17.30 bis 18.80 Uhr auf der Geſchäftsſtelle Langerötterſtr. 50, Zimmer ö. Nationaltheater:„Schwarzbrot und Kipfel“, Luſtſpiel von Werner v. d. Schulenburg, Miete E, 20.00 ubr. Flugplatz: 9. bis 20 Uhr Rundflüge über Mannheim. Hafenrundfahrten: 7 bis 20 Uhr ſtünd⸗ lich auf Rhein und Neckar. Omnibusfahrt ab Paradeplatz: 14 Uhr Peterskopf/Pfalz. Kleinkunſtbühne Libelle: Kabarett⸗Programm. 20.15 Uhr Tanz: Roſarium: Geöffnet von 17 bis 20 Uhr. Kaſjee Odeon: Konzert(Verlängerung!. Lichtſpiele: Univerſum:„Der Raub der Sabinerinnen“ Palaſthotel, Kabarett Libelle. „Befehl iſt Befehl“.— Capitol: — Alhambra: chauburg:„Unter falſchem „Perſil⸗Tonfilm“.— S Verdacht“ Was hören wir? Dienstag, 7. Juli Reichsſender Stuttgart Lieder. Das Kammertrio für alte Muſik, Mitwirkende: Heidelberg, Elſe Wagner: Lieder zur Laute. Deutſchlandſender .10 Uhr: Schallplatten.— 10.00 Uhr: Deutſches Volks⸗ tum.— 10.30 Uhr: Fröhlicher— 11.30 Uhr: Frauenberufe der Gegenwart.— 11.40 Uhr: Bauernfunk. — 12.00 Uhr: Muſik zum Mittag.— 14.00 Uhr: Allerlei von Zwei bis Drei.— 15.15 Uhr: Die NSV⸗Pflegerin.— 15.45 Uhr: Bücherbeſprechung.— 16.00 Uhr: Muſik am Nachmittag.— 17.50 Uhr: Lieder der Völker.— 18.10 Uhr: Politiſche Zeitungsſchau.— 19.00 Uhr: Feierabend(S Schall⸗ platten).— 19.55 Uhr: Die Ahnentafel.— 20.10 Uhr: Tanz⸗ muſik.— 22.30 Uhr: Kleine Nachtmuſik.— 23.00 Uhr: Abendkonzert. „Kraſt durch Freube“ Sport für jedermaun Montag, 6. Juli Allgemeine Körperſchule(Frauen und Männer): 19.90 bis 21.30 Uhr im Stadion, Spielfeld 1, 19.30 bis 21.90 Uhr Käfertal, Albrecht⸗Dürer⸗Schule. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele(Frauen und Mäd⸗ chen): 17—18 Uhr fällt aus 19.30 bis 21.30 Uhr Carin⸗Göring⸗Schule, E 2, und Dieſterwegſchule, Meerkeldſtraße. Deutſche Gymnaſtik(Frauen und Mäbchen): 19.45 bis 20.45 Uhr Liſelotteſchule, Colliniſtraße. 20 bis 21 Uhr Gym⸗ naſtikſchule, Goetheſtraße 8. bei günſtiger Witterung auf dem Rennplatz Mannheim. 19.00—20.00 Uhr Tennis(Frauen und Tennisplatz Stadion. Boxen: Für Schüler ab 12 Jahre 19 bis 20 Uhr, ſür Anfänger und Fortgeſchrittene 20 bis 21.30 Uhr jeweils im Stadion, Gymnaſtikhalle. Jin⸗Jitſu(Frauen und Männer): 20 bis 21.30 Uhr Männer): Stadion, Vorhalle der Gymnaſtikhalle. Schwimmen: 20 bis 21.30 Uhr Städtiſches Hallenbad, Halle 2, nur Frauen. 18.00—19.30 Uhr Rheinbad Arnold, oberholb der Rheinbrücke, Frauen und Männer. Rollſchuh(Frauen und Männer): 20 bis 21.30 Uhr Turnhalle U2⸗Schule. Reiten(Frauen und Männer): 19.00 bis 20.00 Uhr SS⸗Reithalle Schlochthof. Dienstag, 7. Juli Schwimmen für Hausfrauen: 9 bis 10.30 Uhr Rheinbad Arnold, oberhalb der Rheinbrücke. Allgemeine Körperſchule: 18 bis 20 Uhr Spielplatz am Elanetartam, Frauen und Männer. 19.00—21.00 Uhr Stadion, Spielfeld 3, Frauen und Männer. 20.00 Pis 21.0 Uhr Turnhallen der Seckenheimſchulen, Frauen und Män⸗ ner. Bundesführer General⸗Major a. D. Freiherr Kameradſchaftsabend durch muſikaliſche Vorträge. W e 7 4 nee H6i8ce Gymnaſtik und 989(Frauen und Mäd⸗ v. Rottberg. 105 den olympiſchen Segelwettkämpfen. Funkberichte.— e S Har— 7 Ses mane beſeneanherce deeenelktenhe, NSDAP-Miſſeilungen ſ, eeeen i e e Volkes immer dann am größten ſei, wenn es auch in 14.00 Uhr: Schallplatten.— 15.15 Uhr: Von Bl. 70 r. Liſelotteſchule, Colliniſtraße. 9 allen ſeinen Gliedern wehrhaft iſt, denn jeder Soldat Nus oerteiamtichen Bekanntmachuncen eninommen Tieren. 16. 0 Uhr: Muftt am Nachth 00— 17.15 Uhr: uhr Mbth e Uor 1 75 tut nur dann ſeine volle Pflicht, wenn er dafür ſorgt, NS⸗Frauenſchaft S89b Ubrz Reicefen⸗ mitkags Spielolat Reuntvefe. attenmuſik aus Tonfilmen.— ⸗ 8 daß ein Krieg verhindert wird Deshalb iſt es auch Waldhof. Am 6.., 20 Uhr, Singprobe im Heim. bang: Se Olympia⸗Vorbereitungen in u 8 e 0 oberſtes Gebot unſeres Führers, unſer Volk wehr⸗ Humboldt. Am 6.., 17 Uhr, Singprobe in der Floro, Jaller Welt: Norwegen, Schweden und Finnland.— 19.45 hr, Peſtalczziſchule, Karl⸗Ludwig Straße, 6 haft zu machen und den Wehrwillen ganz beſonders Lortzingſtraße. Uhr: Burbere zum.Leifkungsabzeichen.— S ee 19.30 bis 21.30 Uhr 9 8 in unſerer Jugend zu wecken. Man wolle hier einen auchtung Kultierreſeraukinnent Am 6. 1. 0 uhr, Be⸗ 9o uhre Nachrichten.— 20.10 Uhr. Volf ſendet für Kleinkindergumnaſtik: 16 bis 17 Uhr Gymnaſtikhalle Zuſammenſchluß von Männern, denen der Fahnen⸗ſvrechung in. 14, 4, für ſämtliche Kulturreſerentinnen. Bolk. Aus Baden⸗Basen.. 2200 Uhr: Nachrichten.— Stadion 2 H 22.30 Uhr: Lieder.— 22.45 Uhr: Abendkonzert.— Schwimmen: 20 bis 21.30 u tädtiſches llenbad eid bis ans er Stelle We(Muſtkgruppe). Der nächſte Dienſt ſindet 24.00 Uhr: Nachtkonzert. Sale nr Männer. eeen ergebe ſich für den Soldaten auch nur eine Auffaſ⸗ am 7. 7. um 19.45 Uhr in der Hochſchule für Muſit ſtatt. Aus Mannheim Reiten(Frauen und Männer): 20 bis 21 Uhr SS⸗Reit⸗ (Frauen Männer) hr SS ſung: Auf mich allein kommt es an! Beiträge mitbringen! 19.00 Uhr: Muſik aus galanter Zeit. Alte Tänze und! halle Schlochthof. Das schönste—45 ist wertlos, wenn es nicht stõrungstrei fährt. 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Luxemburg, Malta, Mexiko, Norwegen, Oesterreich, Panama, Peru. Philippinen, Polen, Schweden, Schweiz, Spanien, Tschechoslowakei, Ungarn, Uruguay, Deutschland Wie sind die Aussichten? Dle Aussichten der Schwimmer Im Schwimmſportlager iſt ſeit den Amſterdamer Tagen von 1828 eine Revolution entſtanden, von Japans Beſten hervorgerufen, die befruchtend und belebend bis auf den heutigen Tag gewirkt hat. Aus allen Erdteilen erreichen uns nun ſchön ſeit Wochen und Mo⸗ naten neue Rekord⸗Meldungen, die, nüchtern und ſachlich gehalten, immer neue Fabelleiſtungen bringen. Es gibt kaum eine Sportart, in der das ganze Jahr ſo intenſiv gearbeitet wird, wie im Schwimm⸗ ſport, der durch ſeine Freiwaſſer⸗ und die ſich unmittelbar daran anſchließende Hallen⸗Schwimmzeit ein Ausruhen kaum noch kennt. 1932 ſchon, in Los Angeles, gab es olympiſche und Weltrekorde am laufenden Band. Mit einer einzigen Ausnahme mußten alle bishtr auf Olympiſchen Spielen geſchwommene Beſtzeiten neuen Marken weichen. Damals, unter der heißen Sonne Kaliforniens, aus ſechs Wettbewerben fünf Gold⸗ vier Silber⸗ und zwei Bronce⸗ Medaillen zu erkämpfen, das war die unvergleichliche Leiſtung der Söhne Nippons, die nun ſeit dieſen Tagen in dͤen Brennpunkt des ſchwimmſportlichen Geſchehens gerückt ſind. Gewiß. Japans Vormachtſtellung im internationalen Schwimm⸗ ſport hat erſt eine junge, wenn auch eindrucksvolle Tradition. Und was wir ſeit den Tagen von Los Angeles aus Japan bis heute vernommen haben, vermag nicht den Glanz von damals zu er⸗ höhen. Aber dennoch können wir ſicher ſein, daß gerade Japan in Berlin wieder das Land der Ueberraſchungen ſein wird, das Berechnungen, Hoffnungen und Shanier über den Haufen wirft. Japans Schwimmſport iſt in verblüffend kurzer Zeit groß ge⸗ worden. Sprunghaft ſind die Leiſtungen von Olympiade zu Olym⸗ piade geſtiegen und auf eine Höhe jetzt geklettert, die nur die aller⸗ erſte Weltklaſſe erreichen kann. Zuſehen, Lernen. Vorwärtskommen iſt die bisherige Arbeit geweſen und Sieg das große Ziell 1932 bei den Olympiſchen Spielen in Los Angeles iſt die Zahl der Be⸗ gleiter lund Beobachter) faſt ebenſo groß geweſen, wie die der Aktiven. Nippon hat mit klarer Abſicht ſeine beſten Lehrer und Theoretiker nach Kalifornien entſandt, um dort aufs neue zu lernen und auf den gewonnenen Erfahrungen weiterzubauen. Still und beſcheiden, lernbegierig und höflich, genügſam und frei von allen Star⸗Allüren, ſo iſt der japaniſche Schwimmer von heute. Aber aus ſeinen Augen leuchtet feurig der zähe Wille zu Kampf und Sieg, der ihn zu den erſtaunlichſten Leiſtungen befähigt. Die zwingende Idee, daß die eigene Leiſtung der Nation gegenüber verpflichtet und daß der eigene ſportlicht Sieg als Sieg der Nation zu werten iſt, beherrſcht heute Japans Sport. Nippons Erfolg iſt zweifellos ein Sieg des Willens! 100 Meter Freiſtil— der Kampf der Schnellſten Wir greifen aus dem ſchwimmſportlichen Olympia⸗Programm drei Wettbewerbe heraus und ſtellen die 100 Meter Freiſtil an die Spitze. Den Weltrekord in dieſer Diſziplin hält der Ame⸗ rikaner Peter Fick mit 56,6 Sekunden, der aber ſchon zu Beginn des Jahres, im Februar die Marke auf 56,4 Sekunden noch drücken konnte; dieſe ſind allerdings vom internationalen Verband bis heute noch nicht anerkannt, wenngleich an der Richtigkeit der Leiſtung keine Zweifel liegen. 2. Im 1500. m- Freistil-Schwimmen? 3. lm Wasserball? In Los Angeles vor vier Jahren gewann die 100 Meter Frei⸗ ſtil Miyazaki(Japan) in 58,2 Sek., nachdem er ſchon in der Vorentſcheidung mit 58,0 olympiſchen Rekord geſchwommen war, unter den vier Erſten waren, oͤrei Japaner und erſt auf dem dritten Platz konnte ſich ein Amerikaner— im eigenen Land— dazwiſchen⸗ ſchieben. Fick ſteht heute weit unter dieſer Leiſtung, ohne daß aber damit das endgültige Urteil ſchon geſprochen ſei. Erſt der Kampf in Berlin ſelbſt kann darüber entſcheiden! Deutſchland iſt lange auf dieſem Gebiet zurückgeblieben. Aber nun haben wir in Helmuth Fiſcher(Bremen) einen Mann, der gewiß im Endlauf von Berlin zu finden iſt. Vor zwei Jahren hat Fiſcher begonnen, den deutſchen 100⸗Meter⸗Freiſtil⸗Rekord anzugrei⸗ fen, und ihn ſeit dieſer Zeit ſiebenmal verbeſſert Von 59,1 Set., die international gemeſſen noch nicht hochwertig geweſen ſind, har er ihn inzwiſchen auf 56,8 Sekunden heruntergedrückt, die bisher außer dem Amerikaner Fick noch kein Schwimmer der Welt geſchafft hat. Des Ungarn Eſik iſt damit an Deutſchland gefallen. Amerika oder Japan? Das 1500⸗Meter⸗Freiſtil⸗Schwimmen liegt allein zwiſchen Amerika und Japan. 1932 in Los Angeles ſind auf dieſer Strecke zwei Japaner, Kitamura und Makino, in 19:12,4 und 10:14,1 Min. an der Spitze geblieben. Inzwiſchen hat der Amert⸗ kaner Jack Medica auf einer allerdings nicht rekordfähigen B⸗ Hard⸗Bahn die Höchſtleiſtung Arne Borgs von 10:07,2 auf 18:59.3 Minuten heruntergedrückt und damit, wenn er auch nicht auf inter⸗ nationale Anerkennung dieſer Leiſtung rechnen kann, ſein großes Können bewieſen. Dem ſteht nun freilich gegenüber, daß Medica im Auguſt 1035 in Japan über 1500 Meter eine ſchwere Niederlage von den Japanern Iſhiharada, Makino und Negami be⸗ zogen hat, die noch nicht vergeſſen iſt. Gewiß kann in Berlin das Ergebnis anders, milder oder gar umgekehrt lauten; aber es ſieht heute kaum ſo aus als ob die Amerikaner das in Los Angeles— im eigenen Lande— eingebüßte Gelände in Berlin ſchon wieder auf⸗ holen könnten. Ungarn oder Deutſchland? In Amſterdam war die deutſche Waſſerball⸗Sieben mit :2 überraſchend gegen die hoch favoriſierten Ungarn Olympia⸗Sieger geworden. Aber ſeit dieſen Tagen war unſer Waſſerball ſtehenge⸗ blieben und wurde in Los Angeles von den damals geſchlagenen Un⸗ garn mit:2 bezwungen, und auch gegen die Vereinigten Staaten reichte es nur noch zu einem:4⸗Unentſchieden. Unſere Vertretung war zu ſehr„überaltert“! Wir haben aus den Erfahrungen von damals gelernt und heute eine Waſſerball⸗Mannſchaft zur Verfügung, die wieder zu den beſten Hoffnungen berechtigt, von beſtem Kameradſchaftsgeiſt und Streben beſeelt iſt und vielleicht an den Erfolg von 1928 anknüpfen kann. Freilich ſind die Ungarn nach wie vor der ernſt zu nehmende, große Gegner geblieben, der auch wieder im Vorjahre die Europa⸗ meiſterſchaft vor Belgien, Deutſchland, Schweden, Frankreich und Jugoſlawien gewinnen konnte. Aber wenn ſich unſere Waſſerballer in Berlin ſo ſchlagen, wie die deutſchen Eishockeyſpieler in Garmiſch⸗ Partenkirchen, dann werden ſie die deutſchen Farben ehrenvoll ver⸗ treten. Und das wollen wir alle hoffen! *) Für die richtige Feſtſtellnug des 1. Siegers werden 3 Punkte, des 2. Siegers 2 Punkte und des 3. Siegers 1 Punkt gutgeſchrieben. Diejenigen————— Einſender, die in den 5 Preisfragen zu⸗ ſammen die meiſten Punkte erhalten, ſind Gewinner des Preisaus⸗ ſchreibens. Bei Punktgleichheit entſcheidet das Los. Wir verweiſen hier nochmals auf die Ausſchreibung in der Samstag/ Sonntag⸗Aus⸗ gabe vom 20./1. Juni in unſerer Zeitung. Vordrucke für die Einſen⸗ oͤungen, die zuſammen auf einem Vordruck einzureichen ſind, können von unſeren Geſchäftsſtellen und Agenturen koſtenlos bezogen werden. Der Verlag. Kunststrage 845⁰ Glub cuſluu, ſar jubun HULLa MUTILER N 3. 12 bräunt ſchützt vor Sonnenbrand 6. Seite/ Nummer 303 Neue Maunheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 6. Juli 1936 Veunbschtes — uUeber die Landſchaft der Grafſchaft Kolumbus im Staate Nordkarolina ſehen erſchreckte Bewohner ſeit einigen Nächten Scharen Berittener beiderlei Geſchlechts entlangjagen, die ihr Geſicht durch Ka⸗ puzen verhüllt haben und allen den Menſchen, die in ihren Augen ein unmoraliſches Leben führen, den Kampf angeſagt haben. Das Motto dieſer Nachtrei⸗ ter oder Vigilanten, die nach Anſicht weiter Kreiſe den Ku⸗Klux⸗Klan wieder ins Leben rufen wollen, lautet:„Beſſert eure Lebensweiſe, oder wir werden euch töten!“ Dieſe unheimliche Geſellſchaft, die Ort⸗ ſchaften und Farmen in der Grafſchaft terroriſiert, wird nach den letzten Meldungen der Behörden von einem Landprediger aus Clarendon angeführt. Die⸗ ſer Prediger ſoll ſich in der Rolle eines Savanarola gefallen. Die Unterſuchung hat bisher ergeben, daß fünf Männer, fünf Frauen und ein geiſtesgeſtörtes Mädchen von vierzehn Jahren, von den Vigilanten des Predigers mit Ruten ausgepeitſcht worden ſind, um ſie dadurch zu einem moraliſchen Leben zu be⸗ kehren. Den Behörden iſt es gelungen, elf Mitglie⸗ der der Organiſation, darunter einen angeblich ſehr reichen Kaufmann der Grafſchaft, und vier Frauen, die an den nächtlichen Moralkreuzzügen teilnahmen, feſtzunehmen. Intereſſant iſt, wie die Tätigkeit dieſer Organiſation den Behörden zur Kenntnis ge⸗ kommen iſt. Ein Richter hatte einen tätlichen An⸗ griff auf ein vierzehnjähriges Mädchen zu unter⸗ ſuchen. Im Laufe der Verhandlung forderte er das Mädchen auf, ihr von einem Tuch umhülltes Haupt zu enthüllen. Es ſtellte ſich heraus, daß dem Mäd⸗ chen das Haar abgeſchnitten und auf ſeiner Kopfhaut ein rotes Kreuz eingebrannt worden war. Die weiteren richterlichen Fragen förderten dann die auf⸗ ſehenerregende Enthüllung zutage, daß das Mädchen zuſammen mit ihrer Mutter mit Gewalt aus ihrer Wohnung entführt und von fünfzehn vermummten Geſtalten an einen einſamen Ort verſchleppt und dort gegeißelt worden waren. Sie ſeien dabei ge⸗ warnt worden, ihren Lebenswandel zu verbeſſern und die Kirche zu beſuchen. * — Nicht alle Nationen eniſenden auch weibliche Wettkampfteilnehmer zu den Olympiſchen Stielen denn bisher haben von insgeſamt 53 Nationen nur 22 Länder Frauenmannſchaften angemeldet. Es er⸗ gibt gibt ſich eine große Vorliebe der Frauen aller Länder für den Schwimmſport, der häufig das ein⸗ zige Sportſach iſt, für das die betreffende Nation eine oder mehrere weibliche Wettkämpfer gemeldet hat. Für den Schwimmſport ſind neben der Leicht⸗ athletik wohl die lebendigſten und intereſſanteſten Frauenwettkämpfe zu erwarten. England, Japan Holland, Jugoſlawien und Amerika ſtellen außer Deutſchland eine große Anzahl z. T. weltberühmter Schwimmerinnen. Holland ſetzt ſogar ſeine größ⸗ ten Hoffnungen gerade auf ſeine Schwimmerinnen. Auch Amerika wartet mit einer ausgezeichneten Frauenmannſchaft für das Schwimmen auf. Viel⸗ leicht können wir unter der amerikaniſchen Frauen⸗ mannſchaft auch die aus Eſſen gebürtigen Deutſch⸗ amerikanerinnen Eliſabeth und Erna Kompa he⸗ grüßen, die ſich innig wünſchen, in die Olympia⸗ mannſchaft aufgenommen zu werden, um Deutſch⸗ land, das ſie vor zehn Jahren mit ihren Eltern verließen, wiederzuſehen. Nächſt dem Schwimm⸗ ſport iſt die Leichtathletik ein Lieblingsfach der Olympiakämpferinnen. Hier liegt Deutſchland mit ſeinen Athletinnen von Weltklaſſe mit an der Spitze. Zu den Einzelübungen, die nach der perſönlichen Leiſtung gewertet werden, kommen erſtmalig bei dieſen Feſtſpielen Frauenländerkämpfe im Turnen, die als Mannſchaftskämpfe mit Pflicht⸗ und Kür⸗ übungen im Achtkampf ausgefochten ſollen. Für jedes Gerät— Barren, Pferd und Schwebe⸗ balken— treten alſo je acht Turnerinnen an, von denen die jeweils beſten Sechs gewertet werden. Die Uebungen, die für unſere deutſchen Turnerin⸗ nen z. T. neu ſind, werden nicht leicht ſein. Die Barren mit ungleichen Holmen mußten ſogar be⸗ ſonders angefertigt werden. a. — Auf den Tagungen der Republikaniſchen und der Demokratiſchen Partei in den Vereinigten Staa⸗ ten gab es etwas Neues: das„Beifalls⸗Thermo⸗ meter“. Die Ingenieure der Columbia⸗Rundfunk⸗ geſellſchaft haben es erfunden, und man kann den Grad der Begeiſterung, den die Redner jeweils auslöſen, an ihm ableſen. Das„Beifalls⸗Thermo⸗ meter“ iſt etwa ſechs Fuß hoch. Es kann von jeder Ecke des Saales aus deutlich wahrgenommen wer⸗ den. Aus der Ferne ſieht es aus, als ob in einer Glasröhre eine rote Flüſſigkeit ſteigt und fällt, ganz wie in einem wirklichen Thermometer. In Wirk⸗ lichkeit ſind es kleine rotgefärbte Glühlampen, die aufleuchten oder erlöſchen, je nachdem in welcher Stärke das Getöſe des Beifalls auf ein Mikrophon wirkt. Dieſes Mikrophon iſt in Auffangſchirmen angebracht, das die von den verſchiedenen Teilen der Zuhörerſchaft ausgehenden Beifallsgeräuſche gleich⸗ mäßig aufnimmt. Durch entſprechende Anordnung der Birnen des„Thermometers“ wird erreicht, daß mit zunehmender Lautſtärke die Leuchtreihe nach oben immer mehr verlängert wird, ſo daß der Ein⸗ druck einer ſteigenden Flüſſigkeit erweckt wird. Als jüngſt auf der Demokratiſchen Tagung die Beſtellung Rooſevelts zum Präſidentſchaftsanwärter erfolgte, ſtieg das„Beifalls⸗Thermometer“ bis faſt auf 100 Grad und blieb dort fünf Minuten lang ſtehen. Die Demokraten verzeichnen mit Genugtuung, daß auf dder Republikaniſchen Tagung ein Thermometerſtand von 85 Grad nicht unterſchritten wurde. . — Ein Jüngling liebte ein Mädchen, und das wollte ihn nicht. Dieſe alte Geſchichte wiederholte ſich vor einiger Zeit in Saloniki. Aber der Jüng⸗ ling ließ ſich nicht abſchrecken; er war feſt entſchloſ⸗ ſen, die Angebetete ſeines Herzens zu heiraten. In⸗ ſchlafloſen Nächten ſchmiedete er einen Plan, der ihm unfehlbar erſchien. Sein Freund war ein unwider⸗ ſtehlicher Herzensknicker; der mußte helfen! Mußte der Schönen den Hof machen und ihr ſo den Kopf verdrehen, daß ſie bereit war, ſich entführen zu laſ⸗ ſen. Der Freund war ein tüchtiger Mann und brauchte nur 14 Tage, um es ſoweit zu bringen. In der Nacht holte er das Mädchen aus dem Eltern⸗ hauſe und am nächſten Morgen führte er es in eine kleine Kirche, wo der Geiſtliche die Beiden trauen ſollte. Aber plötzlich verſchwand der Bräutigam und an ſeiner Stelle ſtand mit überlegenem Lächeln der verſchmähte Jüngling. Schon glaubte er ſich als Sieger. Aber er irrte ſich. Das Mädchen ſchlug einen hölliſchen Lärm und weigerte ſich, den untergeſchobe⸗ nen Bräutigam zu heiraten. Der Prieſter holte die Polizei und ſtatt der erhofften Flitterwochen gab es für den ſchlauen Griechen eine längere Haftſtrafe. * — An Bord des amerikaniſchen Ozeandampfers „Chateau Thierry“, der ſich auf der Fahrt von Pa⸗ nama nach den Vereinigten Staaten befand, ſpielte ſich während eines heftigen Sturmes eine furchtbare Tragödie ab. Leutnant Lindſay Bawſel, ein bekannter amerikaniſcher Militärflieger, der ſich mit ſeiner Familie auf der Heimreiſe befand, ſtürzte plötzlich mit ſeinen fünf Kindern, deren älteſtes 11 Jahre und deren jüngſtes vier Jahre alt war, mitten in der Nacht an Deck des Schiffes. Ehe die Deckwache ihn noch fragen konnte, was er vorhabe, warf Leut⸗ nant Bawſel ein Kind nach dem anderen ins Waſ⸗ ſer und ſprang dann ſelbſt nach. Der ganze Vor⸗ gang hatte ſich ſekundenſchnell abgeſpielt. Obgleich man ſofort die Rettungsboote klar machte, das Schiff anhielt und die ſchäumenden, ſturmgepeitſchten Wo⸗ gen mit Scheinwerfern abſuchte, konnte weder eines der fünf Kinder noch der Vater gerettet werden. Leutnant Bawſel hatte am Abend einen belangloſen Streit mit ſeiner Gattin gehabt. Man nimmt an, daß er die grauenvolle Tat in einem Zuſtand plötz⸗ licher Sinnesverwirrung begangen hat. Nur mit Mühe konnte man die unglückliche Mutter der Kin⸗ Das Arteil im Kölner Moroyrozeß 15 Jahre Zuchthaus gegen Ludwigs * Köln, 4. Juli. Dag Kölner Schwurgericht verurteilte den Ange⸗ klagten Joſef Ludwigs wegen Totſchlags an der 67jährigen Juwelierswitwe Graß und wegen Ver⸗ ſuchs der Anſtiftung zum Meineid zu einer Ge⸗ ſamtzuchthausſtraſe von 15 Jahren. Die bürgerlichen Ehrenrechte werden ihm auf die Daner von 10 Jahren aberkaunt. Die Vorgeſchichte des Prozeſſes, der in Köln und auch weit darüber hinaus großes Inter⸗ eſſe erregte, iſt folgende: Anfang September 1934 er⸗ regte es die Aufmerkſamkeit von Nachbarn, daß die ältliche Frau Graß, die in ihrem großen Anweſen am Botaniſchen Garten in Köln mit dem Angeklag⸗ ten Ludwigs, der ſeit Jahren in ſehr engen Be⸗ ziehungen zu der reichen Witwe ſtand, wohnte, nicht mehr geſehen wurde. Zunächſt fiel die Abweſenheit jedoch nicht ſo ſehr auf, da das Paar auf ſeinem Gar⸗ tengrungſtück, das im Volksmund „das verwunſchene Schloß“ genannt wurde, von jeher ſehr zurückgezogen gelebt hatte. Schließlich ſah man ſich aber doch veranlaßt, die Polizei von dem Verſchwinden der alten Frau in Kenntnis zu ſetzen. Polizeibeamte, die ſich dann im Hauſe nach Frau Graß erkundigen wollten, er⸗ hielten von dem Angeklagten Ludwigs ziemlich un⸗ zuſammenhänge Auskunft, nach der Frau Graß ver⸗ reiſt und auch krank ſei. Da Ludwigs ſich offenbar in Widerſprüche verwickelte, wurde er unter Mord⸗ verdacht in Haft genommen. Beſtärkt wurde man in dieſem Verdacht noch dadurch, da ſich Frau Graß und Ludwigs gegenſeitig zu Alleinerben erklärt hatten. Nunmehr ſtellte die Kriminalpolizei umfangreiche Ermittelungen an. Das große Gartengelände, das zum Haus gehörte, wurde ſyſtematiſch umgegraben, da man annahm, daß Ludwigs, falls er Frau Graß umgebracht habe, hier ihre Leiche vergraben haben könnte. Die Durchſuchung des Hauſes, das in einem unglaublich verwahrloſten Zuſtand angetrofſen wurde, brachte auch keine Aufklärung. Sehr belaſtend war nur, daß man in dem gemeinſamen Schlafzimmer der beiden auf einem Teppich und auf einer Bettvorlage Blutflecke feſtſtellte, deren Unterſuchung er⸗ gab, daß ſie von enſchenblut herrührten. Ludwigs leugnete vom erſten Tage an hartnäckig und wiederholte immer wieder, daß Frau Graß eines Tages zurückkehren werde. Ihren Aufent⸗ haltsort wußte er nicht.— Im Laufe der Unter⸗ ſuchung erfuhr man, daß Ludwigs ſeit dem Ver⸗ ſchwinden der Frau Graß verſchiedentlich größere Geloͤbeträge von ihrem Konto abgehoben hatte und ein recht vergnügliches Leben lokalen aufgenommen hatte. „verwunſchenen Schloß“ ſpielten dabei eine ziemlich bezeichnende Rolle. Die Hauptverhandlung gegen Ludwigs, zu der über 100 Zeugen und Sachverſtän⸗ dige geladen waren, brachte doch recht belaſtendes in Kölner Nacht⸗ Nächtliche Gelage im Eine vielleicht beſonders auf⸗ Material zutage. ſchlußreiche Bemerkung des Angeklagten will ein Berichterſtatter vernommen haben, der unter Eid ausſagte, daß Ludwigs während der Verhandlung einmal geäußert hätte:„Frau Graß hat bis⸗ her geſchwiegen, ſie wird auch ewig ſchweigen.“()— Die Zeugenausſagen erbrachten für Ludwigs auch weiter manches Belaſtende und Verdächtige, aber eine reſtloſe Aufklärung über den Verbleib der Frau Graß konnte nicht herbeigeführt werden. Fünfzehnjähriger erſchießt Mutter und Bruder — Schneidemühl, 4. Juli. Eine furchtbare Bluttat ereignete ſich in Groß⸗ Drenſen im Netzekreis Dort erſchoß am Freitag der 15jährige Bauernſohn Heinz Schallehn ſeinen 10jährigen Bruder und darauf ſeine Mutter. Der Vater war verreiſt, während die beiden Söhne im Walde Streu holten. Auf der Heimfahrt eg der 15jährige Heinz eine Parabellum⸗Piſtole und feuerte fünfmal auf ſeinen Bruder, der mit drei Schüſſen im Rücken tot zuſammenbrach. Der Tã⸗ wo er aus einem Jagdgewehr aus nächſter Nähe auf ſeine Mutter einen Schuß abgab, der ſie tötete. Die Schweſter lief zur Gendarmerie. Beim Eintreffen des Beamten verſuchte der Mörder Hand an ſich zu legen. Im ſchwerverletzten Zuſtande wurde er in das Schönlanker Krankenhaus geſchafft. Die Hin⸗ tergründe der Bluttat ſind noch nicht geklärt. Deutſches Flugboot ſchwer beſchädigt — Antwerpen, 5. Juli. Am geſtrigen Taze mußte ein zu einer Fliegerſchule gehöriges Flugboot auf einem Uebungsflug über der Nordſee, etwa 25 Seemeilen von der holländiſchen Küſte entfernt, eine Notlandung vornehmen, bei der das Flugboot ſchwer beſchädigt wurde. Ein Mitglied der Be⸗ ſatzung kam bei dem Unfall ums Leben. Ein ſofort zu Hilſe eilendes belgiſches Lotſenboot nahm die anderen drei Beſatzungsmitglieder auf, um ſie ſpäter an den deutſchen Dampfer„Parana“ abzugeben, der auch die Leiche des deutſchen Fliegers und das Flug⸗ zeug an Bord nahm. Im Haſen von Antwerven wird das dorthin entſandte deutſche Flugſicherungs⸗ ſchiff„Kriſchan I1“ das Flugboot übernehmen. Zuſammenſtoß in der Luſt 5— Mexiko⸗Stadt, 4. Juli. Zwei Douglas⸗Militärflugzengeſtie⸗ Nebelwolke zuſammen und ſtürzten bei Con⸗ des einen Flugzeugs, der Kommandeur des 1. Flie⸗ gerregiments, Oberſt Caſtrejen, wurde getötet und ſein Begleiter ſchwer verwundet. Die beiden In⸗ ſaſſen des andern Flugzeuges wurden gleichfalls ſchwer verletzt. Beide Flugzeuge ſind verbrannt. ———bTbTT—TͤTX—————TVTP—PTPTͤ——ͤXͤXb——————PÄ————————————Ä2Ä121*27+71***ZZZZZ1111Z1717⁊1ZZ1ZZ7ZZZ7ZZ der, nachdem man ſie von dem Vorſall benachrichtigt hatte, daran hindern, ſelbſt ins Meer zu ſpringen. * — Ein ſeit dem Kriege verſchollener und längſt totgeglaubter Frontſoldat iſt in Southend(England) zu ſeiner 85jährigen Mutter zurückgekehrt. Der Heimgekehrte klopfte an die Haustür ſeiner Mutter und bat um Unterkunft. Die Mutter erkannte ihn zunächſt nicht und ſagte, daß die Zimmer alle beſetzt ſeien. Als der Fremde ſchon im Begriff war, zu gehen, erkannte ſie in ihm plötzlich den ſo lange ver⸗ mißten Sohn. Nach Kriegsende hatte die Mutter Kameraden ihres Sohnes geſprochen, die ihr erzähl⸗ ten, daß ſie geſehen hätten, wie er gefallen ſei. Sein Name erſchien in den Verluſtliſten und wurde auch auf einer Gedenktafel eingegraben. Das Geſetz der Liebe R OMANVONFRED¹ANUREAS 24 Madeleine blieb unauffindbar, obwohl Marek, aus ſeinem Stumpfſinn erwacht und mit wahrem Jagdeifer unterwegs, nichts unverſucht ließ. Auch der Fahnenjunker Graf Oeynhauſen hatte ſich eine Woche lang vergeblich bemüht und glaubte jetzt, ſie habe Berlin wohl doch unter falſchem Namen oder außerhalb der Poſtſtunde, ohne Gepäck, verlaſſen. Dennoch gab Hofſtede die Hoffnung nicht auf, ja, er ſpürte eine deutliche Gewißheit, die Geliebte wie⸗ derzufinden. Bisweilen, beſonders nachts, überkam ihn eine Ahnung von faſt körperlicher Nähe, ſo, als ob ihn nur wenige Häuſer von Madeleine trennten, und in ausnehmend empfänglichen Stunden war er gewiß, von ihr geliebt zu werden, wo ſie auch ſein möchte. Das Erlebnis, das ſie mit ihm verband, konnte unmöglich ohne Spur und Gedenken ihrem Herzen fremd geworden ſein. Tatſächlich machte am Ende der dritten Woche— zwei Tage vor dem Termin der Kriegsgerichtsver⸗ handlung— von Schölger ſeinen angekündigten Be⸗ ſuch. Der Patient ſah noch ſchlecht aus, und nicht nur durch den Verband am Geſicht. Blaß, elend und verängſtigt, wie es angeſichts der ihm bevorſtehen⸗ den Gerichtsſtrafe kaum anders zu erwarten war. Er erſchien, von einem Wärter begleitet, in einer Kutſche, den Hut im Arm. Der Wärter blieb in der Küche zurück, als von Schölger bei Hofſtede eintrat. Die Verſöhnungsſzene geſchah nicht ſo, daß man ſich gerührt in die Arme ſank; vielmehr ſpielte ſie ſich in kühlen Formen ab, ohne wahre Herzlichkeit. Das kann nicht verwundern, denn der natürliche Ausgang der Sache hätte unter normalen Umſtän⸗ den Satisfaktion von beiden Seiten ſein müſſen, und nur das beſondere Duellverbot in Verbindung mit der Verhandlung vor dem Kriegsgericht rechtfertigte die im Ehrenkodex preußiſcher Offiziere bloß als Ausnahme bekannte„ſtille Verſöhnung“. Da gegen⸗ ſeitige Beleidigung vorlag, erübrigte ſich die An⸗ weſenheit von Zeugen. Leonor von Schölger ſagte alſo ſeine Sätze auf, Hoſſtede entgegnete ebenſo förmlich, die Herren reich⸗ ten einander die Hände, und damit war der Form Genüge getan. Wohl mochte Schölger fühlen, daß 0 ſein Widerſacher es ehrlicher meinte, aber die Tat⸗ ſache, daß Hofſtede für ſein Vergehen doch eine Recht⸗ fertigung hatte und er für das ſeine keine, bedͤrückte ihn natürlicherweiſe und verhinderte größere Offen⸗ heit, mochte das auch nur aus Scham geſchehen und nicht gegen einen wahren Geſinnungswechſel ſprechen. Er blieb nicht lange. Hofſtede ſtattete ihm am folgenden Tage eine Gegenbeſuch ab und fand da, was er tags zuvor vermißt hatte: von Schölger ſprach ehrlich und bedauerte das Geſchehene wiederholt. Bei dieſer Gelegenheit brachte er auch zur Sprache, daß Madeleine keine wirkliche Inſaſſin des Hauſes geweſen war, ſondern nur Klavierſpielerin— aber Hofſtede, obwohl er verſicherte, daß es ihn freute, dies zu hören, glaubte es nicht. Er hielt es für einen Tröſtungsverſuch, und zwar für einen ſehr ſonder⸗ baren. Denn hatte nicht Madeleine durch Schwei⸗ gen eingeſtanden, daß von Schölger Schlimmes von ihr verlangt und erhalten hatte? Immerhin, dies gehörte zum Vergangenen, das vergeſſen ſein ſollte. Es mußte auch oͤem Kameraden vergeſſen werden. Leider hatte Herr von Schölger nichts wieder von Madeleine gehört, er konnte nicht einmal vermuten, wo ſie ſich aufhalten mochte. Uebrigens war er nervös, fahrig und zerſtreut, wohl aus Angſt vor dem harten Urteil, das ihn er⸗ wartete. Eine Anklage wegen unehrenhaften Be⸗ tragens konnte, vorm Kriegsgericht verhandelt, zu hartem, ja grauſamem Urteil führen. Es war ein Beiſpiel bekannt, daß ein Sekondeleutnant aus der Armee ausgeſtoßen und für ehrlos erklärt worden war. Dies allerdings unter Friedrich Wilhelm II. und für ein ſchwereres Vergehen.* Hofſtede war, vom Lazarett kommend, gerade in ſeiner Wohnung angelangt und rief nach Marek, um ſich die Stiefel ausziehen zu laſſen, als plötzlich atemlos und erhitzt der Fahnenjunker Graf Oeyn⸗ hauſen die Tür aufriß. „Guten Tag, Herr Graf“, ſagte Hofſtede erſtaunt zu dem japſenden jungen Mann,„was gibt es?“ „Ich habe ſie gefunden, Herr Premierleutnant... Aber Sie müſſen ſehr ſchnell machen, denn ich weiß 5— ob ſie dort wohnt oder nur durch Zufall hin⸗ äK Hofſtedes Herzſchlag ſetzte einen Augenblick aus, er griff ſich in freudigem Schreck an den Hals, Ma⸗ deleines Bild war plötzlich vor ihm, zauberhaft ſchwebte es in der Luft, ganz Wirklichkeit und zum Greifen nah. Der Junker faßte ſich als erſter und erzählte: er hatte ſich vor kurzem durch eine ungeſchickte Be⸗ wegung mit der Nagelſchere das bißchen Stickerei an ſeinem Galarock zerriſſen und hatte das Uniform⸗ ſtück zu einer Silberſtickerin in der Karlſtraße ge⸗ ſchickt, die ihm von Göttke empfohlen hatte, einer völlig verarmten Stabskapitänswitwe, deren Mann verabſchiedet und im Elend geſtorben war. Er, der Junker, ſei nun heute ſelbſt zu der Sticke⸗ rin, einer Madame Wendland, gegangen, um ſich zu überzeugen, wie ſie die Reparatur ausgeführt hatte, und dabei habe er im Nebenzimmer ganz deut⸗ lich Madeleine geſehen. Er habe aus Vorſicht nicht erſt viel gefragt oder ſich überhaupt merken laſſen, daß er die Demoiſelle erkannt habe, ſondern ſei, nach⸗ dem er ſeine Zufriedenheit mit der Arbeit erklärt, ſpornſtreichs hierher gefahren, der Wagen warte die Adreſſe ſei Karlſtraße im Schulziſchen auſe. Dankbar und bewegt drückte Hofſtede dem Jun⸗ ker die Hand. Aber es war nicht viel Zeit zu verlie⸗ ren, er ſparte ſich die Beteuerungen für ſpäter, griff nach ſeinem Hut und lief mit dem Grafen zum Wa⸗ gen. Zum Glück langte ſein Arreſturlaub noch für eine Stunde, und wenn er ein wenig ſpäter zurück⸗ kam, würde es der Kommandeur auch wohl kaum erfahren. Graf Oeynhauſen ſtieg ſchon in der Königſtraße ab, wo er wohnte, und Hofſtede war mit ſeiner Un⸗ geduld allein. Der Kutſcher hieb wie wild auf das magere Pferdchen ein, der Wagen flog beängſtigend auf dem Kopfpflaſter, aber es ging Hofſtede nicht ſchnell genug, er hetzte ſo lange, bis der Kutſcher ſein Tier in Schritt fallen ließ und zu murren begann. Endlich war man vor dem Schulziſchen Hauſe in der Karlſtraße angelangt. Ein ganz gewöhnliches, zweiſtöckiges Mietshaus, grau und ſchäbig; es ſah aus, als könne ſehr wohl eine Stickerin Madame Wendland darin wohnen, aber keinesfalls eine Ma⸗ deleine. Hofſtede ließ den Wagen warten und ſtürmte zum oberſten Stockwerk hinauf, wo in der Manſarde Ma⸗ dame Wendland wohnen ſollte. Er klopfte an, hörte ein mattes„Herein!“ und ſtand vor der Frau, die er als Madame Friſius, die Tante, kennengelernt hatte. „Erfreut, Sie wiederzuſehen, Madamel“ ſagte er geiſtesgegenwärtig. Die Witwe Wendland, nachdem ſie ſich von ihrem Schrecken erholt hatte, begann zu weinen. Das tat Hofſtede leid, er hatte nichts gegen die Frau, die gewiß durch bitterſte Not zu ihrer Rolle im Schölger⸗ ſchen Hauſe gekommen war. Man ſah, daß ſie ver⸗ ſuchte, ſich ehrlich durch das Leben zu ſchlagen. Der Tiſch war mit Handarbeiten und Metallfäden bedeckt, des Junkers Uniform hing klein und ſchmalbrüſtig auf einem Rohrgeſtell, Scheren und Nadel lagen ver⸗ ſtreut auf Zeichnungen und Stoffetzen. Es war die Werkſtatt einer Seiden⸗ und Uniformſtickerin, wie es ihrer viele in der großen Stadt gab. „Erſchrecken Sie nicht, Madame“, ſagte Hofſtede freundlich,„ich trage Ihnen nichts nach. Wo iſt Ma⸗ deleine?“ Schluckend wies die Witwe auf die Nebenzimmer. „Madeleinel“ rief Hofſtede und riß die Tür auf. Madeleine ſtand am Fenſter der winzigen Kam⸗ mer, einen Stickrahmen noch in der Hand, mit faſ⸗ ſungslos großen Augen. Aber in ihrem Blick lag Tür zum eher freudige Verwunderung als Schrecken. Sie lächelte ſogar ein wenig. „Madeleine!“ ſagte Hofſtede noch einmal.„Wie geht es dir, Madeleine?“ Er trat zu ihr, nahm ihre Hand, griff ſie dann zart beim Kopf und küßte ſie auf den Mund. „Danke, gut, Herr Offizier.“ Sie lächelte noch im⸗ mer in Verwirrung; mit glückſeliger Beſtürzung nahm Hofſtede wahr, daß ſie genau dem Bild ent⸗ ſprach, das er von ihr bewahrt hatte; ſogar die gleiche höher geſchloſſen. „Wenn du noch einmal Herr Offizier ſagſt, zieh ich dich an oͤen Ohren!“ ſcherzte Hofſtede zu Madeleine. Er konnte nicht hindern, daß ſein Lächeln in Lachen überging, in das tiefe, herzliche, leiſe, befreiende Lachen, das den unverbildeten, offenherzigen Men⸗ ſchen in Augenblicken des Glückes befällt.„Daß ich dich wiederhabe, Madeleine, ich bin ſo froh...“ „Wirklich?“ fragte ſie, mit dem halbkoketten Lächeln, das er an ihr kannte. „Du wirſt mir nicht zum zweitenmal entlaufen, nein? Du kommſt zu mir zurück.. die Wohnung iſt groß genug... mein Abſchied iſt zwar noch nicht bewilligt, Madeleine, aber es kann ſich nur um kurze Zeit handeln, dann ziehen wir fort von Berlin und heiraten, ja?“ „Oh, Monſieur...“ Sie ſchien erſt mit Heftig⸗ keit antworten zu wollen, beſann ſich dann aber und fuhr langſam fort:„Es wird keinen Sinn haben, daß ich zu Ihnen komme, Monſieur. Wozu? Es iſt ſehr ſchmeichelhaft, daß Sie mir Ihre Gefühle er⸗ halten wollen.. aber ich will das nicht ausnützen, um Sie zu einem Schritt zu treiben, den Sie ſpäter bereuen werden.“ (Fortſetzung folgt.) ter fuhr darauf mit dem Geſpann auf den Hof zurück, ßen Freitag früh bei einem Uebungsflug in einer treras in der Nähe der Hauptſtadt ab. Der Führer Friſur trug ſie, nur das Kleid war ſchlichter uC — G Morgen-Ausgabe Montag, 6. Juli 1936 2, 7 27 3 eee 7 9—— 147. Jahrgang/ Nr. 303 Großer Motorradpreis von Europa Aeber 250 cem ſiegt der Ire Smith vor Kluge auf Dah— Bei der 350 com-Klaſſe ſiegt Frith-Irland vor Steinbach auf NSA Am Sonntag wurde auf der großen ſächſiſchen Renn⸗ ſtrecke in Hohenſtein⸗Ernſtthal der 12. Große Preis von Europa und damit zum zweiten Male in Deutſchland aus⸗ gefahren. 240 000 Zuſchauer verfolgten die Kämpfe auf der ſich in ausgezeichnetem Zuſtand beſindlichen Strecke. Den feierlichen Auftakt bildete die Flaggenhiſſung, die Stabs⸗ führer von Bayer⸗Ehrenberg vornahm. Das Wetter war gut. Der bedeckte Himmel ließ keine allzu große Hitze erwarten, was den Motoren nur zuſtatten kommen mußte. Trotzdem gab es verblüffend viele Ausfälle. Zunächſt gin⸗ gen die Maſchinen der 250⸗cem⸗Klaſſe und eine Minute ſpäter die der 175⸗cem⸗Klaſſe auf die Strecke. Ein Rennen ohne Sieger gab es bei den ganz Kleinen. Nach 15 Runden war nur noch der Italiener Bonetty auf MM auf der Strecke und auch er ſchied in der 20. Runde aus, ſo daß keiner der 5 Geſtarteten das Ziel nach 30 Runden 258 Km. er⸗ reichte. Walfried Winkler auf ſeiner DKW fuhr dem kleinen Feld vom Start weg auf und davon und hatte nach 9 Minuten ſchon 4 Minuten Vorſprung, fiel dama wegen Vergaſerſchwierigkeiten zurück fina an zu bauen und ging in der 14. Runde. als ſich ouch noch Getriebe⸗ ſchwierigkeiten einſtellten, ganz 9on der Bahn. „Reich an Ausfällen war der über 35 Runden ⸗ 301 Km. ſührende Kampf der Maſchinen, nicht über 250 cem. Von der 1 bis zur 6. Runde fuhr Geiß, der Favorit, vor dem Felde einher, blieb jedoch dann mit Getriebe⸗ ſchaden, die ihn um den Erfolg braͤchten, ſtecken. Der Engländer Manders übernahm nun den 1. Platz. In der 15. Runde ſchied er wegen eines Schadens an ſeiner Excelſior aus und gab die Spitze an Alberti auf Benelli ab. Doch auch ihn erreichte 6 Runden vor Schluß das Ge⸗ ſchick. Ein Motorſchaden zwang ihn zur Aufgabe. Nun gelangte der Ire Tyrel Smith in Führung. Er ſiegte unangefochten, ohne jedoch mit 111,9 Stoͤkm den Vor⸗ jahresdurchſchnitt der DͤW⸗Fahrer Walfried Winkler und Ewald Kluge(114,8) zu erreichen. Den zweiten Platz be⸗ legte Ewald Kluge auf DaW nachdem er durch Kerzen⸗ wechſel verlorenen Boden in prächtigem Stil gutgemacht hatte. Klopfer und Hans Winlör beide DaW, gabern vorzeitig auf. Am ſtärkſten waren die Ausfälle in den erſten 13 Runden, in dem das Feld von 23 auf 7 Teil⸗ nehmer zuſammenſchmolz. Während einer Rennpauſe fuhr Bernd Roſemayer, der Sieger des Eifelrennens, mit ſeinem Auto⸗Union⸗ Rennwagen zwei Rufden und wurde von den Zuſchauern ſtürmiſch geſeiert und begrüßt. Dann gingen 28 Maſchinen der 350⸗cem⸗Klaſſe an den Start. Feilſchmann und Steinbach kamen ſehr gut vor dem Engländer Frith, dem Ueberraſchungsſieger der Tou⸗ riſt Trophy, ab. Doch ſchon in der 2. der 40 Runden ⸗ 344 Km. ging Frith vor und gab die Spitze nicht mehr ab⸗ In überkegenem Stil überholte er einen ſeiner Gegner nach dem anderen und blieb der einzige, der die Geſamt⸗ ſtretkelzurücklente. Alle übrigen waren überrundet. Fleiſch⸗ durch mann auf NSu hatte in der 6. Runde das Pech, Korzenſchaden auf den 15. Platz zurückzufallen. Er ſchaffte ſich aber fein nach vorn und belegte hinter ſeinem Mar⸗ kengefährten Steinbach den 3. Platz. Frith kam als Sie⸗ ger mit 117⸗8 Stoͤkm. ebenſalls nicht an die im Vorjahr Durchſchnittszeit(119,2) heran. 21 geſtartet, 10 am Ziel. Kaum hatte Frith, heftia beſeiert, ſeine Ehrenrunde ge⸗ ſohren, koum wor die engliſche Nationalhymne verklungen, da rumorten auch bereits die ſchnellen Maſchinen, die der Halbliterklaſſe, am Start. 28 Fahrer auf ſchnellſten Fahrzeugen ſind bereit zum Start, zum ſchnellſten und ſchwerſten Kampf. Zu dieſem Großrennen war auch Korpsführer Hühnlein noch rechtzeitig angekommen, der an der Zehnjahresfeier des Reichsparteitages in Weimar teilgenommen und mit den Reichsſtatthaltern Mutſchmann und Ritter von Epp, dem fächſiſchen Miniſter Fritzſch und dem DDAcC⸗ Präſidenten von Eggloffſtein dem Start beiwohnte. Nach dem Startſchuß heulten die Maſchinen in wilder Fahrt durch die Kurven. Aus der erſten Runde noch kommt der DͤW⸗Fahrer Müller als erſter an der Preſſe⸗ tribüne vorüber. Dann aber hat der engliſche Meiſter⸗ ſchaftsfahrer Guthrie auf Norton die Spitze genommen und nebon ihm in wilder Fahrt um den zweiten Platz der zweite Nortonfahrer Withe und die beiden DKW⸗Fahrer Müller und Steinbach. Eimmal iſt der eine an der Spitze, dann der andere. Nach der 20. Runde ſallen unſere DKW⸗Fahrer durch Tankpauſe zurück. Steinbach war beim Tanken zum Unglück über und über mit Brennſtoſſ begoſſen worden. Ley, der mit ſeiner BMW bereits auf den 5. Platz vor⸗ gedrungen war, verliert durch Kerzenwechſel Zeit. Tenni der italieniſche Meiſterfahrer, iſt durch Sturz aus der Ent⸗ ſcheidung geraten. Unglücklich iſt alſo die Poſition unſerer Fahrer zu Beginn der zweiten und letzten Hälfte des Rennens. Zwei Engländer liegen an der Spitze. Aber zum Schluß des Rennens gibt es einen gigantiſchen End⸗ kampf. Müller auf ſeiner DKW hat mit unerhörtem, Schneid die Verſolgung der Spitze übernommen. Runde um Runde kommt er näher an die Spitze heran und in den letzten drei Runden fängt er ein ungeheuer auf⸗ regendes Duell mit dem Engländer White an. Mit wenigen Metern Vorſprung geht Müller ſchließlich unter ungeheurem Jubel in der letzten Runde an der Norton vorbei und als zweite über das Zielband, Guthrie aber, dem Spitzenreiter, hat er den Sieg nicht mehr ſtreitig machen können. So errang der Engländer den Ehren⸗ preis des Führers. Mit einem Durchſchnitt von 129,9 Stoͤkm. hat der ausgezeichnete Brite die 40 Runden in:40:02 durchfahren Müller erreichte einen Durch⸗ ſchnitt von 129,5 Stokm. und W hite auf Norton, der., war 120,4 Stoͤkm. ſchnell geweſen. Auf den 4. Platz kam Mansfeld auf DaͤW und auf den 5. Platz Fleiſch⸗ mann auf NSu. Die ſchnellſte Zeit des Tages hatte Mansfeld mit 153,5 Stdkm. gefahren. Korpsführer Hühn⸗ lein der auch ſpäter die Siegerehrung vornahm, ſuhr mit den Siegern ſelbſt eine Ehrenrunde. Die Ergebniſſe: Nicht über 175 cem: 30 Runden ⸗ 258 Km.: Alle aus⸗ geſallen 5 geſtartet, keiner am Zie Nicht über 250 cem: 35 Runden ⸗ 301 Km.: 1. Tyrell Smith⸗Irland auf Excelſior:42:23.2 111,9 Stöͤkm., 2. Ewald Kluge⸗Deutſchland auf DKW.46:07,6 ⸗ 100, Stoͤkm., 1 Runde zurück; 3. Thomas Port⸗Deutſchland auf Rudge, 3 Runden zurück; 4. Goor⸗Belgien auf Benelli; 5. Marſchall⸗Deutſchland auf Rudge, 6 Runden zurück, 6“ Dickwell⸗Belgien auf Barbe Jap. 23 geſtortet, 6 am Ziel. Nicht über 350 cem: 40 Runden ⸗ 344 Km.: 1. Frith⸗ Irland auf Norton:56:20,6- 117.8 Stokm. 1 Runde zurück: 2. Steinbach⸗Deutſchland auf NSu; 3. Flaſchmann⸗ Deutſchland auf NSü; 4. Mellors⸗England auf Velocette; 2 Runden zurück: 5. Thoma⸗England auf Velocotte; 9 Runden zurück: 6. Bagenholm⸗Schweden auf Huſqvarna; 2 Runden zurück: 5. Thoma⸗England auf Belocette; 3 am Zeil. Eimburger Ruderregatta Die Limburger Ruderregatta auf der Lahn hatte leider etwas unter der ſchwachen Beſetzung einzelner Rennen zu leiden. Das größte Intereſſe beanſpruchte der Erſte Achter mit dem uſammentreffen der führenden Kölner hätten. Mannſchaften. Der Kölner EfW ſicherte ſich auf halbem Weg einen kleinen Vorteil und ſiegte in:00.6 ſicher vor der Renngemeinſchaft 1891/RC 1031. Die Ergebniſſe: 2. Jungmann⸗Vierer: 1. Rheinklub Alemannia Karls⸗ ruhe:13; 2. RV Bayer Leverkuſen:20.— Junior⸗Einer: 1. Brookmann(RV Bayer Leverkuſen):32,6, 2. Grimberg (RV Bayer Leverkuſen):45.— Junior⸗Achter: Kölner CfWo6:04.8; 2. Renngemeinſchaft Köln:11.— 3. Vierer: 1. RV Hellas Offenbach:54.8; 2. Kölner Renngemeinſchaft :05.6.— 4. Achter: 1. RE Germania Köln:16; 2. Mainz⸗ Kaſteler RG:92.— 1. Jungmann⸗Vierer: 1. Rheinklub Alemonnia Karlsruhe:06; 2. RC Weſtſolen Herdecke :12.2.— Jungmann⸗Einer: 1. Grimberg(RV Bayer Le⸗ verkuſen):04.4; 2. Ludwig(RV Ems):18.6.— 2. Vierer: 1. RC Germonig Köln 62:33; 2. Limburger Rͤ:87.4.— 3. Jungmann⸗Vierer: 1. RV Bayer Leverkuſen 62:54.4; 2. Rhenania Koblenz:57; 3. RC Germania Köln:02.— 1. Kölner CiW:00.6; 2, Renngemeinſchaft Köln 2 46 Mannheim erreicht 10745 Punkte, Was für den Fußballſpieler die Fußballmeiſterſchaft be⸗ deutet, das ſind für die Leichtathleten die Kämpfe um die deutſche Vereinsmeiſterſchaft, allerdings mit dem Unterſchied, daß auch die Kämpfe der unteren Klaſſen leiſtungsmäßig in einer Reichsbeſtenliſte erfaßt werden. In der letzten Ausgabe des Fachblattes der Leichtathleten wurde eine Liſte der bisherigen Ergebniſſe gebracht, die unſere Vereine in der Reihenfolge TV 46. MTG und Poſt an der 19., 24. und 35. Stelle ſehen. Dieſe Liſte erfaßt alle bisherigen Ergebniſſe um die deutſche Vereinsmeiſterſchaft. In den unteren Klaſſen waren wir noch nicht vertreten, da in dieſen noch keine Kämpfe abgelegt wurden. Der Samstag und Sonntag brachte nun das zweite Zu⸗ ſammentreffen der drei Vereine der Sonderklaſſe. Er brachte faſt oͤurchweg eine Verbeſſerung der bisherigen Er⸗ gebniſſe. Die MTo hat zwar ihre Punktzahl vom Kampf gegen die Frankfurter Eintracht dafür aber gegen den erſten Kampf doch weſentlich beſſer abgeſchnitten. Man muß dabei berückſichtigen, daß alle drei Klubs der Sonderklaſſe nicht in allerbeſter Beſetzung an⸗ treten kongten und auch durch Mißgeſchicke auf die Wertung einiger ihrer Beſten verzichten mußten. So blieb TV 46 ohne die Leiſtung Greulichs, dem beim erſten Wurf der Draht riß, dann ſich nicht mehr ſo wie nötig ſammeln konnte, ſo daß er wohl drei 50-Meter⸗Würfe herausbrachte, aber alle drei übertrat. Bei Poſt mußte Neckermann am zweiten Tag nach Ettlingen zu einem Kurſus, den Waitzer veranſtaltete. Dadurch ſehlten den Poſtlern wert⸗ volle Punkte aus dem 200⸗Meter⸗Lauf; dazu kam, daß Marquet im 110⸗Meter⸗Hürdenlauf auf Biegen und Brechen lief, oͤabei wohl mit 15,7 eine blendende Zeit lief, aber zuviel Hürden warf, ſo daß er nicht gewertet werden konnte. M7 mußte am zweiten Tag auf Reimer ver⸗ zichten und verlor auch im 5000⸗Meter⸗Lauf wertvolle Punkte, da Lauſer infolge eines Wadenkrampfes auf⸗ geben mußte. Wenn ſich ſo auch das Kräftemaß gleichmäßig verſchob, ſo wurden ſür die Reichsliſte wertvolle Punkte nicht erreicht, die eine weſentlich beſſere Placierung ergeben Wir ſind aber auch ſo zufrieden, kommt doch nun Turnverein vom 19. auf den 12. und Poſt vom 35. auf den 31. Platz. Das iſt eine bedeutende Verbeſſerung und bringt immer klarer den Fortſchritt Badens in der Leichtathletik zum Ausdruck. Der erſtmals die Uebungen zur Vereins⸗ meiſterſchaft ablegende Verein für Leibesübun⸗ gen N eckarau erreichte 6391 Punkte und rangiert im nicht verbeſſern können, Kanu-Regatta in Eſſen-Hügel Deutſchlands beſte Kanu⸗Fahrer gaben ſich am Wochen⸗ ende bei der Langſtreckenregatta in Eſſen⸗Hügel auf dem Baldeney⸗See ein Stelldichein, ſo daß mon mit vollem Recht von einer Generalprobe für die Deutſchen Meiſter⸗ ſchaften in Grünau ſprechen darf, bei der dann unſere Olympiakämpfer ausgewählt werden. Trotz unſicheren Wetters hatten ſich zahlreiche Zuſchauer eingefunden. Die Ergebniſſe: (Zeiten wurden auf Auordnung des Fochamtsleiters nicht bekanntgegeben): Einer⸗Faltboot: 1. Hörmann⸗ Eßlingen; 2. Riedel⸗München; 3. Tirbe⸗ München.— Sweies atmeot⸗ Müggenthaler⸗Reſch(München); 2. Horn⸗Haniſch(Berlin); 3. Wevers⸗Landen(Köln).— Einer⸗Kajak: 1. Krebs(München); 2 Kleckers(Düſſel⸗ Lorf); 3. Brüggemann(Eſſen).— Zweier⸗Kajak: 1. Well⸗ (Düſſeldorf); 2. Pfeiſfer⸗Brandfaß(Ham⸗ urg). Poſt 9759 und M28 in der-Kiaſſe auf 6391 Punkte Reich damit an 17. Stelle. In dieſer Klaſſe führt übrigens zur Zeit der Sportklub Pforzheim mit 7785 Punkten vor dem Karlsruher Fußballverein, Wenn wir die Ergebniſſe dieſer beiden Tage uns vor Augen halten, ſo müſſen wir einen klaren Trennungsſtrich zwiſchen den techniſchen Wettbewerben und den Laufkonkur⸗ renzen machen. Gegen den erſten Verſuch haben ſich die Laufergebniſſe faſt auf der ganzen Linie nach oben ent⸗ wickelt, während die Vertreter der techniſchen Diſziplinen ſaſt durchweg ſchlechter abſchnitten. Bleiben wir zunächſt bei den Läufen. Ueber 200 Me⸗ ter fehlte zwar Neckermann am Start, ſo daß die Spitzen⸗ zeit mit 22,4 nicht erreicht wurde, dafür waren aber die nachfolgenden Läufer durchweg ſchneller. A b ele war mit 90 227 ſich. über die 400⸗Meter⸗Strecke Vorkampf war za die Zeit der beiden Erſten. Aehnlich iſt Reimer und Guldner mit 52,2 und 52,3 waren :50,7 die 2⸗Minuten⸗Grenze unterbot, Haſenfuß, der mitten im Examen ſteht, was diesmal etwas ſchwächer und mußte ſeinem Vereinskameraden Forkert mit:03,4 den zweiten Platz überlaſſen. Es wäre vielleicht beſſer gewor⸗ den, wenn Guldner, Forkert und Haſenſuß in einem Lauf geſtartet wären, aber der Turnvereinler war nicht bei Zeit zur Stelle. Im 1590⸗Meter⸗Lauf war mit dem Start Abels der Sieger gegeben; allerdings machten ihm ſeine Klubkameraden den Sieg etwas ſchwer. Die beiden Neckarauer belegten hier die erſten Plätze. Im 5000⸗ Meter⸗Lauf war Lauſer die Enttäuſchung. Obwohl ſchon vor dem Start nicht ganz in beſter Verfaſſung, ging er in ſchneller Fahrt los, ſo daß ſchon nach der erſten Runde das er⸗Feld weit auseinandereezogen war. Aber Hald gab der Mricler auf. Nun ſteuerte Hotter einem ſicheren Siege entgegen; mit 16:11,4 verbeſſerte er auch die bisherige Beſtzeit im Mannheimer Kreis. Daurer folgte dicht auf; dieſer Läuſer wird aber erſt dann mehr erreichen, wenn ſeine Atemtechnik beſſer wird. Der Lauf über 110 Meter Hürden verſprach wie⸗ der intereſſanten Kampf zwiſchen Marquet und Her⸗ werth. Der Poſtler legte gleich mächtig los und hatte ſich ſichtlich etwas vorgenommen. Er erreichte in 15,7 Sek. das Ziel, warf aber über die Hälfte der Hürden, was ſeine Diſtanzierung zur Folge hatte. Den Poſtlern gin⸗ gen dadurch wertvolle Punkte verloren, Marquet ſelbſt Hamburger Alſter⸗Regatta Grünau im Achter wieder beſiegt— Würzburg ſiegt nach hartem Kampf Das Jubiläum des deutſchen Ruderſports, das bereits am Freitag mit dem letzten Rudertag des DR und mit einem Feſtabend ſeinen Anfana genommen hatte, erreichte am Samstag mit dem Beginn dex JubiläumsRegatta auf der Alſter in Hamburg ſeinen Höhepunkt. Es herrſchte ein feſtliches Treiben. Die Straßen an der Alſter waren mit vielen Tauſenden von frohgeſtimmten Zuſchauern ge⸗ füllt. Zu Beginn der Rennen herrſchte noch ein un⸗ angenehmer Seitenwind, der jedoch im Laufe des Nach⸗ mittags nachließ, ſo daß die Rennen einwandfrei ab⸗ gewickelt werden konnten. Einige erſtklaſſige Rennen büßten durch Abmeldungen viel von ihrem Reiz ein. Die ungariſche Europameiſter⸗Mannſchaft im Achter verzichtete auf ihren Start und auch die Oeſterreicher traten im Achter nicht an, um ſich für den Vierer„ohne“ gegen die Würz⸗ burger Mannſchaſt friſch zu halten. Trotzdem gab ee prächtige Kämpfe. Mit der Entſcheidung des Hammonia⸗ Preiſes gelangte gleich als zweites Rennen eines der wichtigſten zur Entſcheidung. Der Zweikampf zwiſchen dem bereits in Grünau ſiegreichen Boot der Berliner Zelle mit dem Würzburger Vierer endete mit einem Er⸗ ſolg der Berliner. In ruhigem, krafthollem Längenſchlag hielten ſie das ganze Rennen über die Spitze und hatten am Ziel einen Vorſprung von ſaſt einer Länge heraus⸗ geholt. Ihr Sieg in:00,4 mit vier Sekunden Vorſprune zeigte erneut, daß die Grünauer Mannſchaft Benz, Ber⸗ necker, Guſtmann, Adamſki und Schüffler(Steuer) für dieſe Gattung auf der Olympia tatſächlich unſere ſtärkſte Waffe ſein wird. Im Reigen der erſtklaſſigen Rennen folgte dann der 1. Vierer um den„Kaiſerpreis“, der das Würzburger Boot im Kampf mit den öſterreichiſchen Olympia⸗Anwärtern von Wiking Linz überlegen ſiegreich ſah. Auf der ganzen Strecke hielten die Würzburger eine ruhige Schlagzahl von 92 bis 34, ſteuerten glänzend und hatten am Ziel einen Vorſprung von über drei Längen herausgeholt. Die Zeit betrug:54,8 Minuten. Die Ergebniſſe: 1. Jungmann⸗Einer: 1. R Viktoria Grünau :44; 2. RG Breslau:55,2; 3. Hochſchulinſtitut für Lei⸗ besübungen Bonn:56,2. 1. Jungmann⸗Vierer: 1. Ber⸗ läner RV 76:01,4; 2. RB Münſter 82 7ꝛ04,8; 8. Frank⸗ furter RC:06,2. 2. Vierer o. St.: 1. Berliner Ré Boruſſia:49,2; 2. RG Wiking Berlin:55,4; 3. RG Viktoria Grünau:01. 1. Vierer: 4. Fachamtszelle Grünau 700,4; 2. Fachamtszelle Würzburg 7204. 2. Jungmann⸗Achter: 1. Germania Hamburg 6141,8; 2. Ré Alemannia Hamburg:45,4. Leichter Jungmann⸗ Vierer: 1. RVg Allianz Grünau:42. 2. Einer: 1. Favorite⸗tpammonia Hamburg 800,1; 2. Roé Breslau:07,8; 3. Bremer RV 8113,8. 1. Junior⸗ Achter: 1. RV Wratislawia Breslau:20,6; 2. Berliner RC:30,6; 8. Berliner RC Hellas 6133,2; 4. Frankfurter RV.45,4. 2. Zweier o. St.: 1. Favo⸗ rite⸗Hammonia Hamburg:44; 2. Akad. RC Berlin:49,6; 3. Berliner RC:59,4. 1. Vierer o. St.: 1. Fachamtszelle:54,8; 2. RV Wiking Linz:07. Grünau im Achter wieder beſiegt Die größte Ueberraſchung des erſten Tages bilbete die Entſcheidung des Jahrhundert⸗Achkers. Außer Wiking Berlin waren hier die beſten deutſchen Achtermann⸗ ſchaften der Zellen Grünau(Franzke), Würzbug und ainz am Start. In flotter Fahrt ging das Feld ge⸗ ſchloſſen über die Sbrecke. Zwiſchen den Würzburgern und zainz, die am beſten abgekommen waxen, tobte ſtändig der Kampf um die Führung, in dem die Zelle Grünau erſt ouf den letzten 200 Meter entſcheidend eingriff, und mit kaum wahrnehmbarem Vorſprung Mainz auf den dritten Platz verwies. Vorher war der Zweier m. St. entſchie⸗ den worden, der die Frage klären ſollte, ob unſere deutſchen Boote im internationaken Kampf beſtehen können. Be⸗ dauerlich, daß aus dieſem Kampf nichts wurde. Der Start verlief glatt. Bis zur Tauſendmetermarke lieferten ſich oͤie Ungarn und die Grünauer Zellenmannſchaft einen harten Kampf um die Führung. Bei 1200 Meter gaben die Ungarn plötzlich auf, anſcheinend waren ſie durch eine Dampferwelle aus dem Schlag gekommen. Der Sieg für Guſtmann⸗Adamſhi war Hamit frei, die bis ins Ziel ihren Vorſprung gegen die Berliner Hellenen auf eine Länge ausdehnten. Die Ergebniſſe: 1. Zweier m. St.:: 1. Fachamtszelle Grünau :88,8; 2. Berliner RC Hellas:08,6.— 2. Achter:, RG Wiking Berlin:17,6; 2. Frankfurter R Germania 6223,4; 3. Ré Allemannia Hamburg:31.— (Jahrhundert⸗Achter): 1. Fachamtszelle Würz⸗ burg:14,4; 2. Fachamtszelle Grünau:14,8; 3. RV Mainz 6215, 4. Kölner RB 7:17,2; 5. Berliner RC. am ſchnellſten; beim 1. Achter: Amerikas Mannſchaft für die 10000 m Princetowu wurde die Meiſterſcha't im 10 000⸗Meter⸗ die gleichzeitig auch als Endausſcheidung der amerikaniſchen Langſtreckler für Berlin galt. Sieger wurde Donald Laſh in 31:06,9 Minuten mit 90 Meter Vorſprung vor Rini Pentti und 200 Meter vor Stanley Wudyka. Dieſe drei Läufer vertreten USA über 10 000 Meter bei den Olympiſchen Spielen in Berlin. Bei dem Lauf ſtellte Laſh über 6 Meilen(9656 Meter) mit 30:09.6 Minuten einen neuen amerikaniſchen Landesrekord auf. In Lauf entſchieden, Für die Deutſche Kunſtflug⸗Meiſterſchaft am 11. und 12. Juli auf dem Flugplatz München⸗Oberwieſenfeld haben 15 Teilnehmer genannt, darunter der Titelverteidiger Stör(Augsburg), Achgelis(Berlin), Fritſch(Pa⸗ derborn) und die Königsberger Elflein und Hof⸗ mann. Am die Deutſche Vereins⸗Meiſterſchaft 9892,3— Vie Neckarau kommt Schnellſter und ließ dabei Keller um Bruſtbreite hinter es beim 800⸗Meter⸗Lauf, in dem Guldner mit brachte ſich dabei um eine Verbeſſerung ſeiner bisherigen Beſtzeit. Blendend war Braunbarth in Schuß, der uns bei den badiſchen Meiſterſchaften in Baden⸗Baden ſo ſehr enttäuſcht hatte. Mit 58,2 zeigte er ſich weiter ver⸗ beſſert. Dabei lief er dieſe Zeit noch im Alleingang. Daß die Poſtler die beſte 4 mal 100 Meter⸗Staffel haben, bewieſen ſie auch bei dieſem Kampf wieder. Mit 44,1 erreichten ſie zwar nicht ihre Beſtzeit, waren aber doch klar Erſter. In den Läufen erreichten die drei Ver⸗ eine der Sonderklaſſe TV 46, Poſt und M7G je 6544, 6382 und 6344 Punkte. Bevor wir zu den Ergebniſſen in den techniſchen Ue⸗ bungen übergehen, müſſen wir vorausſchicken, daß die Sprunganlagen im Stadion nicht ganz den Anforderungen entſprechen; ſo bedürfen beſonders einer Ueberholung. Auch für die Hammerwerfer iſt keine geeignete Abwurfſtelle vorhanden. ſchung brachte der Weitſprung, hier rettete Ne ckeir⸗ mann mit einem Sprung von 6,22 die Ehre der Weit⸗ ſprungelite, neben ihm kam nur noch Abele über 6 Me⸗ ter. Im Hochſprung überſprangen Abel⸗Neckarau, Marquet⸗Mré und Jung⸗Mi je 1,67; dann waren die Athleten am Ende ihres Könnens. Im Stab⸗ hochſprung kam Höhl auf 3,10 Meter. Der Drei⸗ ſprung brachte gleichfalls ſchwächere Leiſtungen. Her⸗ werth war mit 12,45 Beſter. Im Hammerwerſen war Greulich inſofern vom Mißgeſchick verfolgt, als ihm der Draht beim erſten Wurf riß, dann gelang ihm kein gültiger Wurf mehr, das koſtete Punkte, beſonders da auch die anderen nicht ihre bisherigen Beſtleiſtungen erreich⸗ ten. Das Speerwerfen ſah ſeit langer Zeit wieder Abel Ge. am Werk. Der Neckarauer blieb mit faſt 54 Meter Sieger. Nur ein Mann kam im Kugelſtoßen uber 12 Meter, dies war der Turner Schauer, der 12,10 Meter erreichte. Beim zweiten Gana um die deutſche Vereinsmeiſter⸗ ſchaft hatte Poſt verantwortlich gezeichnet. Wir müſſen dem Verahnſtalter zugeſtehen, daß er ſich redliche Mühe gegeben und die Kämpfe ohne jeden Mißton zur Durchführung ge⸗ bracht hat. Im gleichen Atemzug dürfen wir auch melden, daß der Publikumserſolg über Erwarten gut war. Nun wird ſich alles auf den dritten und letzten Verſuch im September konzentrieren, bei dem unbedingt alle Mann an Bord ſein müſſen, denn dann iſt es unweigerlich der letzte Gang. Wir können aber auch mit den bisherigen Ergebniſſen zufrieden ſein und freuen uns, daß unſere Athleten ſo tüchtia bei der Sache ſind. Die Kämpfe brach⸗ ten naturgemäß eine weſentliche Aenderung der Mann⸗ heimer Beſtenliſte, doch werden wir auf dieſe ein anderes Mal zurückkommen. 2 In der folgenden Ergebnisliſte ſind jeweils die beſten Ergebniſſe jedes Vereins erfaßt. Die Punktzabl gibt die Durchſchnittszahl an, die jeder Verein mit ſeinen drei Leuten erreichte. Bei den Staffeln iſt zu beachten, daß zwei Staffeln gewertet wurden, während der Vfs Neckarau einmal nur zwei Mann zu ſtellen hat und auch weniger Uebungen auszutragen ſind. da dieſer Klub in der ⸗ Klaſſe ſtartet. Die Ergebniſſe: (In der Reihenfolge TV 46, Poſt, Mch und Neckarau) 200 Meter: Keller 22,8— 822,5 Punkte; Garrecht 28,6 735.; Abele 22,7— 762,5.; Löffelmann 24,3— 703 P. 400 Meter: Guldner 52,3— 752,5.; Garrecht 54,1 677,7.; Reimer 52,2= 795,4.; Katermann 56,6 617,2 Punkte. *.; Oertel 2113,8 So0 Meter: Gulöner 1 6477,.; Forkert:03,4 1500 Meter: Model 4 708,8 W; Dauer 4216,4 786,8.; Lauſer:18,5 779,8.; Abel:11,2 850,8 P. 5000 Meter: Model 16:30,6— 718,24.; Hotter 16:11,4 — 762,8.; Höfer 16:44,8= 619,24.; Lang 17284,8 547,8 Punkte. 110 Meter Hürden: Herwerth 16,1— 553,3.; Braun⸗ barth 18,0— 486,6.; Anöräs 17,3— 550 P. 400 Meter Hürden: Wiedermann 62,5— 576.; Braun⸗ barth 58,2— 670.; Andräs 61,0— 444,6 P. 4 mal 100 Meter: 45,0— 1658.; 44,1— 1604,8.; 44,4— 1631,4.; 48— 726,4 P. 59,6 2 768 230 Weitſprung: Grehl 5,91— 573,3; Neckermann 6,22 5 518.; Abele 6,06= 563,3 P. Dreiſprung: Herwerth 12,45— 629.; Koch 11,05 528,66.; Haſenfuß 11,67— 512,3; Heſſenauer 1,46 461,5 Punkte. Hochſprung: Keller 1,62— 670.; Marquet 1,67 682,5., Jung 1,677— 632,5.; Abele 1,67— 670 P Stabhochſprung: Höhl 3,10— 520,5.; Schwenger = 403,8.; Gaub 2,90— 438,8.; Walter 2,50— 328 P. Kugelſtoßen: Schauer 12,10— 468,7.; Herrmann 11,00 — 388,3.; Treiber 11,20— 418,3; Abel Gg. 11,70 424 Punkte. Diskuswerfen: Greulich 94,88— 441,90.; Herrmann 32,41— 870.; Jung 36,57— 404,8.; Gg. Abel 35,21— 440/2 Punkte. Hammerwerſen: Größle 39,04— 498.; Dohm 36,05 354,5.; Eſchelbach 88,504= 272,1.; Harrant 25,36 214,5 P. Speerwerſen: Hoffmann 48,55— 398,15.; Schmidt die Sprungbalkews! Die größte Enttänsie⸗ 2,70 97,81 107,.; Meyer 44,04 305,2.; Gg. Abel 59,8s4 Gehantpunzie X. 46 10 76.; Po N amtpunkte 10 745, 3* ſt 9751.; 9892,3.; Neckarau 6991,3 P. —— —— — nahe mit zwei Längen. „Neue Mannheimer Zeitung“ Morgen⸗Ausgabe Montag, 6. Juli 1936 —————— bl—— Gaumeiſterſchaften der Kanußportler Große Mannheimer Erſolge— Mg Gaumeiſter im 88 3 und Sonns-KCM Gareiſter in den Einer Hlennen Der Kreis Mannheim⸗Ludwigshafen des Gaues 18/14 im Fachtamt Kanuſport veranſtaltete am geſtrigen Sonntag auf der idealen Mannheimer Regattaſtrecke im Mühlau⸗ hafen die diesjährige Gaumeiſterſchaft Kurzſtrecken⸗Re⸗ gatta, welche, verbunden mit einer Jugendturzſtrecken⸗ Wettfahrt, zu einem ganz großen Erfolge für die Mann⸗ heimer Vereine wurde. Schon organiſatoriſch klappte die Durchführung, ſo daß die Rennen Schlag auf Schlag ſolg⸗ ten und die Zuſchauer aus der Spahnung kaum heraus⸗ kamen, zumal der ſportliche Verlauf nichts zu wünſchen übria ließ. Wer die Entwicklung im Kanuſport Herfolgt hat, freut ſich immer wieder über den beiſpielloſen Auf⸗ ſchwung. den dieſe volkstümliche Sportart genommen hat, ein Aufſtieg, der den Kanuſport in wenig mehr als einem Jahrzehnt von einem reinen Vergnügungsſport zu einem Kampfſport eatwickelt hat, der heute überall Tauſende in ——— zieht. ämtliche Rennen wieſen eine ſehr aute Beſetzung au und die Kämpfe, die ſich die oft faſt gleichwertigen 8 lieferten, erweckten überall lebhaftes Intereſſe. Die beſten ſüdweſtdeutſchen Vereine aus Wiesbaden, Mainz, Stutt⸗ Kart, Frankfurt, Saarbrücken, Maxau, Darmſtadt und Speyer hatten ihre Meldungen abgegeben. Dazu kamen Die einheimiſchen Vereine Mach 1022, Waſſer⸗SB Mhm.⸗ Sandhofen, Reichsbahn⸗TS, Paddel⸗Geſ. Mannheim, Kanu⸗Geſ. Neckarau und Paddlergilde Ludwigshafen. Das größte Intereſſe wurde natürlich den Seniorenrennen um die Gaumeiſterſchaft entgegengebracht, die die Mannheimer Vereine ſehr erfolgreich ſahen. Die Rennen gingen ie⸗ weils über 600 bzw. 1000 Meter lediglich die Fugend⸗ ** ging über die längere Strecke von 3000 r. Das weſtliche Ufer der Regattaſtrecke bot während der Veranſtaltung ein buntbewegtes Bild. Vom Start bis in: Ziel verfolgte eine dichte Zuſchauermenge die Kämpfe auf dem Waſſer und die Anfeuerungsrufe der Anhänger woll ten kein Ende nehmen, wenn die Boote in hartem Kampfe ſich dem Ziele näherten. 5 rotz der großen Konkurrenz von auswärts übertrafen die Erfolge der Mannheimer Vereine alle Erwartungen. 5 von 6 Rennen um die Gaumeiſterſchaft wurden von Mannheimer Booten gewonnen, ein Beweis für die Ueberlegenheit der Mannheimer, die ſämtlich in beſter Form antraten. Die erfolgreichſten Vereine waren die Mannheimer Kanu⸗Geſ. 1922 und der Kanu⸗Club Mann⸗ heim, die beide 2 Gaumeiſtertitel errangen und außerdem zu 3 veiteren Siegen kamen. 3 erſte Preiſe, darunter je⸗ weils eine Gaumeiſterſchaft, ſicherte ſich die Paddel⸗Geſ. Mannheim, während der Waſſerſportverein Mannheim⸗ Sandhofen zu 2 Siegen kam. Von den auswärtigen Vereinen hielten ſich am beſten die Kanu⸗Freunde Biebrich, die 2 Rennen gewannen und außerdem im 1. Lauf des Zehner⸗Kanadiers ſiegten, um dann allerdings zum Wiederholungslauf nicht mehr an⸗ zutreten. Zwei Siege errang auch der Poſt⸗SV Frenkſurt, während Poligei⸗SV Frankſurt, VfW Mainz, Fran urter Kanu⸗Club und Darmſtadt ſich je einen Sieg holten. Den einzigen Gaumeiſtertitel entführte Darmſtadt im Zehner⸗ Kanadier aus Mannheim. Der Verlauf der Rennen: Reunen 1: Zehner⸗Kauadier, Jugend: 1. Kanu⸗ freunde Biebrich:05; 2. Kanu⸗Club Mainz 1922 2706,2; 3. Kanu⸗Club Mannheim:06,3. Wundervolles Rennen über die ganze Strecke. Die drei erſten Boote liegen im Ziel dicht zuſammen. Mannheim ſpurtet die letzten 50 Meter, kann aber Biebrich und Mainz nicht mehr ganz erreichen. Rennen 2: Einer⸗Kajak, Senioren, Gau⸗Meiſterſchaft: 1. PG Mannheim(J. Stumpf):13,2; 2. Saarbrücker Kann⸗Club(Rich. Thomae) 4113,2; 3. Polizei⸗SB Frank⸗ furt(Willi Israel). Stumpf übernimmt bald nach dem Start die Führung und führt 100 Meter vor dem Ziel bei⸗ In glänzendem Stil kommt dann aber im gewaltigen Spurt der Saarbrücker immer mehr auf, ſo daß ſich Stumpf mit kaum erkennbarem Vorſprung ins Ziel retten kann. Rennen 3: Zweier⸗Kajak, Aufänger: 1. VfW Main z 1993:07,1; 2. PG Mannheim:07,2; 3. Kanufreunde Biebrich:07,3. Mainz und Biebrich liegen nach dem Start in Führung. Während Mainz ſeinen Vorſprung halten kann, muß Biebrich kurz vor dem Ziel den Mann⸗ heimern noch den 2. Platz überlaſſen. Rennen 4: Zweier⸗Kanadier, Anfänger: 1. Kanu⸗ Club Mannheim(E. Stößel, E. Boske):56,1; 2. WSV Mannheim⸗Sandhofen:57; 3. Mannheimer Kanu⸗Geſellſchaft 1922(Landwehr, Mohr):08. Die bei⸗ den erſten Boote liefern ſich einen ſcharfen Kampf über die ganze Strecke, den der Kanu⸗Club knapp mit einer halben Bootslänge für ſich entſchied. Rennen 5: Vierer⸗Kajak, Sentoren, Gaumeiſterſchaft: 1. Mannheimer Kanu⸗Geſ.(K. Plitt, L. Zahn, E. Lorenz, H. Weißgerber):25; 2. Poſt⸗SV Frankfurt 9280; 3. Stuttgarter Faltboot⸗Vgg:34,4. Ueberlegener Sieg der vorbildlich zuſammenarbeitenden Mannheimer, die vom Start weg die Führung übernehmen und dieſelbe bis ins Ziel in prächtigem Stil vergrößern. Ein ſchöner Ausgleich für die Niederlage, welche die MaG⸗Mannſchaft in Frankfurt von dem Poſt⸗SV hatte hinnehmen müſſen. Rennen 6: Einer⸗Kajak, Anfänger: 1. Poſt⸗SV Frankfurt(R. Hofmann):23,2; 2. Kanu⸗Club Mainz (H. Nothnagel):29; 3. Paddel⸗Geſ. Mannheim(E. Wirth) 4533,3. Ueberlegener Sieg des Frankfurters. Kampf um die nächſten Plätze. Rennen 7: Einer⸗Kanadier, Senioren, Gaumeiſterſchaft: 1. Kanu⸗Club Mannheim(L. Sonns):26,2; 2. Frankfurter Kanu⸗Verein 1913(E. Steinbrenner):88. Sonns, der in Frankfurt Steinbrenner unterlegen war, kehrte diesmal den Spieß um und holte ſich in ganz über⸗ legenem Stile den 8 ennen 8: Zweier⸗Kajak, Junioren. 1. a mu 7 3 e Bi 9 25 ich:57,4; 2. Darmſtädter FuSch 4 .00,1; 8. Kanu⸗Club Mainz:01,3. Bis 100 Meter vor dem Ziel liegen die erſten Boote noch dicht beiſammen, im Spurt entſcheidet aber Biebrich das Rennen klar für ſich, Rennen 9: Einer⸗Kajak. Damen⸗Anfänger: 1. Pad⸗ del⸗Geſ. Mannheim(Eliſ. Groh):43,4; 2. Mannh. Kanu⸗Geſ. 22(Bertl Kocher):48; 3. WSV Mhm.⸗Sand⸗ hoſcht(Wittemann):52. Ueberlegener Sieg von Eliſ. Groh, die im Ziel mit einigen Längen führt. Rennen ha: Einer⸗Kafak, Damen, Senioren: 1. Mann⸗ heimer Kanu⸗Geſ 22(Hilde Becker) und Saar⸗ brücker Kanu⸗Club(Guſtl Roh):41.— Junioren: 1. Frankf. Kanu⸗Club(Dor. Matzke).42.1; 2. Kanu⸗Club Mannheim(E. Rieger):43,1. Ein Rennen wie man es kaum zu ſehen bekommt, obwohl Junioren und Senioren zufammen ſtarteten. Bis 50 Meter vor dem Ziel liegen 3 Boote noch auf aleicher Höhe, das 4. dicht dabei. Hilde Becker und Guſtl Roh holen dann einen kleinen Vor⸗ ſprung heraus und gehen in totem Rennen durch das Ziel, ſo daß das Rennen am Schluß wiederholt werden 10: Zehner⸗Kanadier, Klaſſe B: 1. Darm⸗ ſtädter Tu S G 46.02,2; 2. Mannheimer Kanu⸗Geſ 22 .10) 3. Paddler⸗Gilde Ludwigshafen:28,3. Ueberlegener Sieg der Darmſtädter Mannſchaft, die ganz ausgezeichnet zufammenarbeitet und die beiden anderen Boote weit urück 4—— Zweier⸗Faltboot, Jugend, 3000 Meter: 1. Poſt⸗SV Frankfurt 14:53; 2. Mannh. Kanu⸗Geſ. 22 15711: 3. Kanu⸗Club Mairtz 15:11,1. Der Start iſt hier bei dem Ziel, das Rennen geht die Regattaſtrecke, 1500 Meter, hinauf und wieder herunter. Kanu⸗Club Mannbeim über⸗ nimmt nach dem Start die Führung und liegt bei 1000 Meter ſicher in Front. Am Wendepunkt kentert iedoch das Mannheimer Boot und jetzt liegt Poſt⸗SB Frankfurt vor der Mͤch in Führung. Frankſurt vergrößert auf dem 2. Teil der Strecke ſeinen Vorſprung immer mehr und ſiegt überlegen, während um den 2 Platz zwiſchen Mann⸗ heim und Mainz bis ins Ziel gekämpft wurde. Reunen 12: Einer⸗Faltboot, Jugend, 3000 Meter: J. Mannh. Kanu⸗Geſ. 22(5. Noller) 15:06, 2. Mainz(W. Veith) 16:20,1; 3. WSV Mhm.⸗Sandhofen(. Heilmann) 16:21,1. Bei 1000 Meter fübrt Noller vor der Mäͤc bereits mit 10 Längen. Bei 2000 Meter beträgt der Borſprung über 100 Meter und im Ziel ca. 200 Meter. Auch hier wird um den 2. Platz ſcharf gekämpft, bis das kräftige Mainz mit den letzten Schlägen einen knappen Vorſprung herausholt. Rennen 13a: Einer⸗Kauadier, Anfänger: 1. Kanu⸗ Club Mannheim(K. Bruckbräu):30,4 2. WSV Mhm.⸗Sandhofen(F. Zeitvogel):36,3; 9. Mannh. Kanu⸗ Geſ. 22(E. Mohr).47. Ueberlegener Sieg von Bruck⸗ bräu, der das ganze Rennen die Spitze nicht abgibt. RNeunen 13b: Einer⸗Kanadier, Junioren: 1. WSV Mhm.⸗Sandhofen(J. Fieſer):28,2; 2. Kanu⸗Club Mannheim(5 Volz):42, 3. Paddel⸗Geſ. Mannheim(W. Barnitzke):52,. Fieſer hat dieſes Rennen jederzeit in der Habad. Bereits auf der halben Strecke führt er klar. Rennen 14: Einer⸗Kajak. Altersklaſſe: 1. Darm⸗ ſtädter TSG(e. Müller):43,2; 2. Kanu⸗Freunde Mainz(K. Beiſiegel):46; 3. Reichsbahn⸗TSV Mannheim (W. Rudolf).49,2. Der Sieg des Darmſtädters ſteht nie in Frage. Mainz kommt erſt gegen Schluß auf. ennen 15: Zweier⸗Kajak, Senioren(Gaumeiſterſchaft): 1. Mannheimer Kanu⸗Geſ. 22(K. Plitt, E. Lo⸗ renz); 2. Saarbrücker Kanu⸗Club(Thomae-—Neu) 6101,3 zurück; 3. Poſt⸗S Frankfurt(Kiſſel— Schroth) 3 Sek. zurück. Ein weiterer prächtiger Sieg der Mannheimer Kanu⸗Geſ. 22, die ſich zu dem Sieg im Vierer jetzt auch die Gaumeiſterſchaft im Zweier⸗Kajak holten. Mannheim und Saarbrücken liegen über die ganze Strecke dicht zu⸗ ſammen, während Frankfurt mit dem 2. Boot der MͤK0O zu kämpfen hat. Die letzten 200 Meter bringen einen er⸗ bitterten Kampf, den Mannheim knapp aber ſicher für ſich entſcheidet. Rennen 16. Zweier⸗Kanadier, Senioren, Gaumeiſter⸗ ſchaft: 1. Ké Mannheim(F. Widmaier⸗E. Kuhn) :41; 2. Ké Mannheim(P. Greulich⸗W. Schrauth):52,3; 3. Paddel⸗Geſ. Mannheim(O. Stumpf⸗Fr. Klein):54,1. 3 Mannheimer Boote in Front. Der Sieg von Widmaier⸗ Kuhn wurde mit ſchönem Vorſprung herausgeholt. Nicht weniger beachtlich iſt der 2. Platz von Greulich⸗Schrauth im 2. Boot§es KC, die auf dem erſten Teil noch hinter der Paddel⸗Geſ. und Frankfurt noch an 4. Stelle lagen, ſich aber im Spurt auf den 2. Platz vorſchofen. Die jungen Mannheimer, die bisher nur Anfängerrennen gewannen und eigentlich noch Junioren ſind, haben ſich bei den Senioren tapfer geſchlagen. 85 Rennen 17. Einer⸗Kajak, Junioren: 1. Polizei⸗ SWFrankfurt(W. Israel):13,1; 2. TV Speyer 1847 .17,4; 8. Kauu⸗Fr. Biebrich:18,1. Der Frankfurter hatte diesmal das Rennen ſicher, während Speyer erſt nach Kampf den 2. Platz behauptete. ennen 184(Zweier ⸗Kajak, Damen⸗Senioren): 1. Mannheimer Kanu⸗Geſ. 1922(Hilde Becker— Hilde Weißgerber), kampflos. Rennen 18b. Zweier⸗Kajak, Damen⸗Anfänger: 1. SV Mannheim⸗Sandhofen(M. Michel— E. Wittemann):31; 2. BfW Mainz 1. Boot.42,1; 3. VfW Mainz 2. Boot 243. Schöner Sieg der Sandhofer Mädels, die ſich den beiden Mainzer Booten ziemlich überlegen zeigten. Rennen 19. Vierer⸗Kajak, Jugend: 1. Kanu⸗Club Mannheim(Bruckbräu, De Lank, Breunig, Gerber) :00; 2. Mannheimer Kanu⸗Geſ. 1922:00,3. Spannender Kampf der beiden Mannheimer Gegner. Kanu⸗Geſellſchaft ſpurtet zu ſpät, um den Vorſprung des Gegners auf dem letzten Teil der Strecke aufholen zu können. Rennen 20. Zehner⸗Kanadier Klaſſe A, Gaumeiſterſchaft? Wird wiederholt wegen Kolliſion. 1. Lauf: Nach einem Fehlſtart übernimmt Sandhofen, die Favoritenmannſchaft, die bereits in Frankfurt den Zehnerkanadier gewonnen hat, die Führung. 200 Meter vor dem Ziel liegt Sandhofen immer noch knapp vor Maxau und Darmſtadt. Biebrich übernimmt dann die Führung, um dieſelbe bis zum Ziel nicht mehr abzugeben. Sandhofen geht wohl als 2. durch das Ziel, aber kurz vorher waren Maxau und Darmſtadt zuſammengefahren, ſo daß das Rennen am Schluß der Regatta wiederholt werden muß. Rennen 21: Zweier⸗Kanadier Jugend: 1. Paddel⸗ Geſ. Mannheim(Uolff, Friedemann) 22:39,4 Min.; 2. Frankfurter Kanu⸗Verein 2143; 3. WSV Mannheim⸗ Sandhofen:48,3. Die beiden erſt 16 Jahre alten Jun⸗ gen der Paddel⸗Geſellſchaft boten eine prächtige Leiſtung und ſiegten verdient mit ſchönem Vorſprung vor dem Frankfurter Boot. Rennen 22: Einer⸗Kajak, Damen⸗Senioren(2. Lauf): 1. Mannheimer Kanu⸗Geſ. 1922(Hilde Becker); 2. Saarbrücker Kanu⸗Club(Guſtl Roh). In der Wieder⸗ holung des Rennens ha ſiegte diesmal die Mannheimerin Hilde Becker nach ſcharfem Kampf auf der Strecke gegen ihre Saarbrücker Rivalin. Reunen 23: Zehner⸗Kanadier(Gaumeiſterſchaft): 1. Darmſtädter TSG 3255; 2. WS Mhm.⸗Sandhofen. Zum Wiederholungslauf traten die Sieger des 1. Ren⸗ nens Kanu⸗Freunde Biebrich, leider nicht mehr an. Auch die Mannheimer Kanu⸗Geſellſchaft hatte zurückgezogen. Auch Maxau und Frankfurt traten daraufhin zurück, ſo daß nur noch WSV Mhm.⸗Sandhofen und Darmſtadt am Start antraten und eines der Hauptrennen ſehr von ſei⸗ nem Reize einbüßte ein leider unerfreulicher Abſchluß einer ſonſt ausgezeichnet verlaufenen Veranſtaltung. Ueberraſchend unterlaa Sandhofen im Endſpurt gegen Darmſtadt. Unſere Olympia⸗Waſſerballſpieler werden bei den Deut⸗ ſchen Schwimm⸗Meiſterſchaften in Halberſtadt Uebungs⸗ ſpiele beſtreiten. Aufgeſtellt wurden: A⸗Mannſchaft: Klin⸗ genburg; Dr. Schürger, Baier; Gunſt; Hauſer, Schneider, Schulze. B⸗Mannſchaft: Heinrich; Krug, Lütkemeier; Strauß; Allerheiligen, Schwenn, Kienzle. Berlins Rollhockey⸗Mannſchaft, die ſich zur Zeit auf einer Italienreiſe befindet, kam in Genua zu einem neuen großen Erfolg. Sie ſchlug eine Heeres⸗Mannſchaft:2(:). Das 500⸗Meter⸗Schnellaufen gewann Walter Mayer in 58 Sekunden ganz überlegen. 21 Dauerfahrer wurden zu den Deutſchen Meiſterſchaf⸗ ten der Berufsfahrer am 8. und 12. Juli in Dresden zu⸗ gelaſſen. Zu den bisher in drei Vorläufen eingeteilten 20 Fahrern geſellt ſich noch der Düſſeldorfer Iffland, der hin⸗ ter Müller den erſten Vorlauf beſtreiten wird. 1. Bergfeſt in Heidelberg⸗Rohrbach Sehr gute Beteiligung, ausgezeichnete Leiſtungen Zum erſten Male führte der Gau 14 Baden am Sonn⸗ tag wieder Bergfeſte der Volksturner durch, die einen aus⸗ ezeichneten Zuſpruch fanden. Beim Bergfeſt des und Mannheimer Kreiſes, das der Turnerbund 1899 Heidelberg⸗Rohrbach auf ſeinem ſchön gelegenen Sportplatz durchführte, waren nicht weniger als 900 Turner und Turnerinnen verſammelt, um in hartem Kampf die Beſten der Kreiſe feſtzuſtellen. Eine interne Veranſtaltung der Rohrbacher Turner am Sams⸗ tagabend eröffnete den Reigen der auf dem Feſtplatz, durch eine Feierſtunde, dem ein Höhenfeuerwerk einen leuchtenden bſchluß gab. Der Sonntagmorgen brachte nach dem Weckruf der Spielleute, einen gemein⸗ ſamen Marſch der Wettkämpfer zur Plotzanlage des Ver⸗ anſtalters, die im Walde gelegen, einen herrlichen Aus⸗ blick in die Rheinebene bietet, wo die Begrüßung und feierliche Flaggenhiſſung, die leider durch Regen geſtört wurde, ſtattfand. Der Wettergott hatte dann auch Einſehen, ſo daß mit Verſpätung begonnen werden konnte. Aller⸗ dings war der Raſenboden des Platzes ſehr alatt gewor⸗ den, ſo daß die erſten Wettbewerber noch gegen dieſe Tücken zu kämpfen hatten. Die Turner trugen einen Fünfkampf aus, der ſich aus einem fortlaufenden Vier⸗ kampf und einem 80⸗Meter⸗Lauf zuſammenſetzte. Intereſſant und neu war der Vierkampf. In abgeſteck⸗ ten Bahnen traten die Teilnehmer an um zunächſt einen Kugelwurf über den Kopf auszuführen, dem ſich an der Aufſchlagſtelle der Kugel ein Dreiſprung anſchloß. Von der Sprungmaſche aus brachte das Kugelſtoßen den Tur⸗ ner zur Abſprungmaſche des Weitſprung, der den Vier⸗ kampf beſchloß. Ein 80 Meter⸗Lauf, der über Naturbahnen gelaufen wurde, beendete den Kampf der aktiven Turner, Hervorzuheben iſt, daß ſämtliche Sprung⸗ und Stoßkon⸗ kurrenzen aus dem Stand ausgeführt wurden. Hübſch, Handſchuhsheim holte ſich durch ſeine ſchöne Leiſtung im Mehrkampf als Beſter vor ſeinem ſchärſſten Konkur⸗ rent Werner Walldorf, der mit ihm die ſchnellſte Zeit im Lauf erreichte, dagegen im Mehrkampf ein Punkt zurückblieb. Wallemir TV 86 Weinheim erreichte mit 51 Punkten den dritten Rang vor Merſinger TG 78 Hei⸗ delberg, während nicht weniger als 5 Kämpfer auf den 4. Rang kamen. Das Ergebnis ſowie das der Jugendllaſſe iſt leider noch nicht vollſtändig, da einige Mannheimer ihre Uebungen noch nachmachen müſſen. Auch die Jugendturner traten in Aktion, ihnen waren, in beſonderer Wertung, die gleichen Aufgaben der Aktiven geſtellt. Schweißer von der TG Ketſch zeigte ſich ſeinen Gegnern überlegen. Er erzielte mit Punkten im Vierkampf die beſte Leiſtung, um auch beim Lauf mit .4 Sek. die beſte Leiſtung zu erreichen. 59 Punkte war oͤie Geſomtwertung des Siegers. Mit 54 Punkten belegte Spieß, TG 78 Heioelberg, den 2. Platz, vor Hübſch DV 86 Handſchuhsheim. 53 Punkte mit Springer, Jahn Wein⸗ heim, Heidt, Seckenheim und Krumbügel TG 78 Heidel⸗ berg, kamen mit 51 Punkten auf den 5. Rang. Erfreulich war die rege Teilnahme bei den Alte 13⸗ klaſſen der Turner, bei denen ſich über 120 Kämpfer eingefunden hatten. Sieger der Klaſſe A wurde Wenzel vom TW Eoingen, der 49 Punkte erreichte. Mit 45 Punk⸗ ten kam Striehl⸗Jahn Neckarau auf den 2. Rang, der dieſen Platz mit Kupfer⸗TG 78 teilte. Den Sieg in der Klaſſe B holte ſich Albrecht vom Reichsbahn⸗T. u..⸗Verein Mann⸗ heim mit 51 Punkten vor Berger⸗Plankſtadt und Kenny⸗ Frieoͤrichsfeld. Bei den Kämpfen der Klaſſe C, die alle ein halbes Jahrhundert überſchritten haben, ſiegte der uns Mannheimern ſo gut bekannte Hermanny⸗TG78 Heidelberg mit 38 Punkten. Müller⸗Ladenburg belegte mit 32 den 2. Rang mit Hoffmann⸗TB Germania Mannheim. Ein Vierkampf der Turnerinnen brachte auch den Frauen Betätigung. Im fortlaufenden Dreikampf be⸗ gannen die Turnerinen mit einem Vollballwurf über den Kopf, dann kam ein Schlußhüpfen(das einem Dreiſprung mit beiden Beinen nahekommt) und Kugelſtoßen war die Schlußübung. Als vierte Uebung folgte bei den Tur⸗ nerinnen der Lauf über 60 Meter. Als knappe Siegerin ging Gretel Weiß hervor durch ihre gute Leiſtung im fort⸗ laufenden Dreikampf, der ſie 4 Meter vor der Zweiten ſah. Selbſt eine ſchlechte Zeit beim Lauf konnte ihr den Sieg nicht nehmen, obwohl Hilde Schildhorn hier 8 Punkte gegen ſie gut machen konnte. 43 und 41 Punkte erreichten die bei⸗ den Erſten. E. Maurer⸗Reichsbahn Heidelberg mit 37 und Stürmer⸗TB Germania Mannheim mit 34 Punkten kamen auf die nächſten Plätze. Die Jugendturnerinnen beſtritten einen Drei⸗ kampf, der aus den gleichen Uebungen der Turnerinnen, jedoch ohne Kugelſtoßen, zuſammengeſetzt war. Mit gro⸗ ßem Vorſprung ging Erna Volk, TV 46 Heidelberg, mit 45 Punkten als Siegerin hervor. 39 Punkte erreichte Helga Maas, TV Weinheim, während Elſe Hein, Heidel⸗ berg, Käthe Schneerle, Jahn Neckarau, und Sophie Fran⸗ zer mit 27 Punkten auf den dritten Platz kamen. Eine völkiſche Ausſprache, an der alle Wett⸗ kämpfer teilnehmen mußten, ergab ein ſchönes Bild, das vom Vorwärtsdringen der Dietarbeit zeugte. Damit war der Vormittag reichlich ausgefüllt. Dank der guten Or⸗ ganiſation machte ſich die Verſpätung durch den Regen nicht ſtark bemerkbar, ſo daß das Programm des Nachmit⸗ tags pünktlich begonnen werden konnte. Um 2 Uhr ſetzte ſich der Feſtzug in Bewegung, der burch Rohrbach nach dem Feſtplatz ging. Voraus marſchierte der Spielmanns⸗ zug des TV 46 Mannheim, dem ſich in bunter Folge die teilnehmenden Vereine anſchloſſen. Und nun kamen dte ſchönſten Kämpfe des Feſtes, die ſo recht den Sinn und Zweck der Bergfeſte zum Ausdruck brachte, die Mann⸗ ſchaftskämpfe, deren Wertung ſich aus den Leiſtungen der Einzelwettkämpfe des Vormittags, einer 4 mal 80 Meter Pendelſtaffel, dem Kugelſtoßen und Weitſprung zuſammen⸗ ſetzt, die bei Redaktionsſchluß noch in vollem Gange ſind. Badiſche Schwimm-Gaumeiſterſchaften Volk-T 46 Mannheim Syringermeiſter— S Rheintöchter Mannheim erſolgreich Mit berechtigter Spannung ſah man in der badiſchen Schwimmerwelt den diesjährigen Gaumeiſterſchaften ent⸗ gegen, die eine Geſamtprüfung der badiſchen Spitzen⸗ ſchwimmer und einnerinnen und deren Nachwuchs beider⸗ lei Geſchlechts bedeuteten. AAustragungsſtätte war das neuerrichtete prachtvoll gelegene Städtiſche Quellwaſſer⸗ Schwimmbad Eberbach a.., das, inmitten der Odenwald⸗ berge gelegen, wirklich keinen idylliſcheren Platz erhalten konnte. Wenn auch in den Vormittagsſtunden der Him⸗ mel ſeine Schleuſen wiederholt mit allen Regiſtern zog, ſo tat das der Laune der mit dem naſſen Element ver⸗ trauten Schwimmer in keiner Weiſe Abbruch. Im Gegen⸗ teil, mit um ſo erfreulicherem Schwung ſetzten ſie ſich im Kampf um die Gaumeiſterſchaften ein. Nach Begrü⸗ ßungsworten des Gauführers Avenmarg⸗Karlsruhe und einer kurzen völkiſchen Anſprache durch Kreisdetwart Peſch⸗Gberbach kam der Starter zu Wort. Die ſportliche Ausbeute war in jeder Hinſicht befrie⸗ digend und brachte auch gleich zu Beginn der Kämpſe Ueberraſchungen. So gelang es Schoppmeier⸗F§c Frei⸗ burg mit:27,4 Heyer⸗Nikar Heidelberg mit:96,1 über 400 Meter Kraul einwandfrei und überzeugend niederzu⸗ ringen. Auch bei den Frauen gab es inſofeen eine an⸗ genehme Ueberraſchung, als die noch jugendliche Elfriede Gauß⸗Karlsruher Schwimmverein die 400 Meter Kraul in der neuen badiſchen Landesbeſtzeit mit:43,1 gewann, womit ſie die bisherige badiſche Beſtzeit um 7 Sekunden unterbot. Im Herrenbruſtſchwimmen über 100 Meter der Klaſſe 2a imponierte Weingärtner⸗Neptun Karlsruhe wurch ſeinen leichten Schmetterlingsſtil in:26,4. Trotz Nachwehen von Krankheit gelang es Engel⸗ TV 46 Mannheim ſeinen zähen Widerſacher Weisbrod⸗ Nikar Heidelberg nach prachtvollem Kampf noch auf den 3. Platz zu verweiſen. Im Rückenſchwimmen der Herren ſicherte ſich Böhringer⸗Sparta Pforzheim in beſtechendem Stil die badiſche Rückenmeiſterſchaft mit:18,8. In der Kraulſtaffel ſür Herren 3 mal 100 Meter ſiegte Nikar⸗Hei⸗ delberg nach anfänglich totem Rennen überlegee vor dem Karlsruher Schwimmverein. Zu einem dramatiſchen Kampf geſtaltete ſich die Bruſtſtaffel für Frauen 3 mal 100 Meter⸗ Klaſſe 24, in der die Rheintöchter Mannheim mit Käthe Schmidt, Oſſi Immetsberger und Roſi Metzger über den Turnverein 1834 Pforzheim mit:22,5 zu:25,7 und wohlverdienten Sieg erzwangen. Im 200⸗Meter⸗Bruſt⸗ ſchwimmen für Herren ſiegte Heyer⸗Nikar Heidelberg in der guten Zeit von 3 Minuten. In der Klaſſe 14 und 1B war Nikar Heidelberg ein weiterer Doppelerfolg in der gleichen Lage beſchieden. Das Frauen⸗Rückenſchwimmen 100 Meter wurde eine ſichere Beute der talentierten Elly Worbertz⸗ Slejjens vor Winter Olympia-Ausſcheionngen der Turner in Hamburg Die Olumpia⸗Ausſcheidungen der deutſchen Turner und Turnerinnen ſtehen vor dem Abſchluß. In Hamburg fan⸗ den ſich am Samstag unſere Spitzenkönner ein, um in letzten Ausſcheidungskämpfen die endgültige Beſetzung für die Olympiſchen Spiele zu ermitteln. Der Vormittag brachte einen Empfang der Teilnehmer durch den Hambur⸗ gen Senat, an dem auch die deutſchen Ruderer teilnahmen. Zu den Pflichtübungen in der Hanſeatenhalle ſtellten ſich elf Turner. Schwarzmann mußte auf ärztlichen Rat wegen einer Erkältung fernbleiben. Der Beſuch war überraſchend ſchwach. Es zeigte ſich erneut, daß die deut⸗ ſchen Spitzenturner durch die eingehende Vorbereitung nur noch geringe Unterſchiede im Können aufweiſen. Eine Ausnahme machte lediglich Sandrock, der ſtark zurückfiel und ſelbſt bei weſentlich verbeſſerten Leiſtungen in den Kürübungen kaum noch Boden gutmachen dürfte. Steffens (Bremen) hat ſich in den Pferdübungen überraſchend ver⸗ beſſert. Er erzielte am Längspferd 9767 und am Seitpferd 9800 Punkte, ſo daß er im Geſamtergebnis nach den Pflicht⸗ übungen die Führung hat. Frey war in den Freiübungen mit 9876 Punkten der beſte Turner. An den Ringen er⸗ hielt Volz die Note 9900, Stefſens und Stangl kamen am Barren auf 9833 Punkte, während ſich am Reck überraſchend Schmelcher mit 9733 Punkten vor Stefſens den erſten Platz ſicherte. Sehr ausgeglichen turnte Winter, der dadurch auf den zweiten Platz kam. Aus organiſatoriſchen Gründen wurde ſchon die erſte Kürübung, der Pferöſprung, geturnt. Becker und. Winter erhielten die Note Auf den beiden erſten Plätzen änberte ſich nichts, aber Frey, dͤer unter einer alten Fuß⸗ verletzung zu leiden hatte, fiel auf den ſechſten Platz zurück. Der Stand uach der Pflicht: 1. Steffens(Bremen) 58 167.; 2. Winter(Frankfurt am Main) 57 366.; 3. Frey(Bad Kreuznach) 57 200.; 4. Stangl(München) 56 933.; 5. Stadel(Konſtanz) 56 700.; 6. Beckert(Neuſtadt i. Schw.) 56 693.; 7. Schmelcher(München) 56 400.; S. Volz(Schwabach) 55 768 .; 9. Friedrich(München) 55 100.; 10. Kleine(Bad Dürrenberg) 53 903.; 11. Sandrock(Immigrath) 53 484 P. Handballprobe in Lintfort Deutſche A⸗Maunſchaft in Hochform Die im Duisburger Bundesheim zu einem Olympia⸗ Vorbereitungslehrgang zuſammengezogenen beſten deut⸗ ſchen Handballſpieler trugen am Samstag in Lintfort zwei Probeſpiele aus. Zunächſt trat eine deutſche B⸗Mannſchaft gegen eine Kombination SiLintfort/ Tura Bergheim an. Die Spieler der Auswahlmannſchaft enttäuſchten ziemlich und litten offenbar unter den Anſtrengungen des Lehr⸗ gonges, während die rheiniſche Mannſchaft ein angriffs⸗ freudiges und flottes Spiel zeigte. Mit 10:8(:3) kam die B⸗Mannſchaft zu einem überaus glücklichen Erfolg, den ſie einzig ihrer hervorragenden Abwehr zu verdanken hat. Im Sturm ſchnitten Spengler(Mannheim⸗Waldͤhof) und Braſelmann(Magdeburg) beſonders ſchlecht ab. Ganz anders war das Spiel der A⸗Mannſchaft, die im Spiel gegen eine Niederrhein⸗Auswahl glänzende Leiſtun⸗ gen vollbrachte und einen hohen 17:5(:)⸗Sieg erfocht. Hier wurde Handball in Vollendung vorgeführt, ſo daß die 1200 Zuſchauer reſtlos begeiſtert waren. Klingler(), Berthold(), Keilig und Fromm(3) waren die Torſchützen der„Notiowalen“. Dex Niekerrhein ſtellte eine Nachwuchs⸗ mannſchaft, die ſich eifrig bemühte, den„Nationalen“ Wi⸗ derſtand entgegenzuſetzen, ſie war aber dem prachtvollen Spiel der Olympiaanwärter einfach nicht gewachſen, ſo daß die Hintermannſchaft ſehr ſchnell überlaſtet war, Nikar Heidelberg, während in der Klaſſe 1B Elfriede Gauß⸗ Karlsruher Schwimmverein nicht zu ſchlagen war. Zu einem großen Erfolg geſtaltete ſich die intenſive Trainings⸗ arbeit oͤer Mannheimer Kunſtſpringerſchule, die durch Otto Volk⸗TV 46 einen haushohen Sieg feierte und auch durch Hurrle ſowie Feuchter die nächſten Plätze belegte. Damit hat Volk die Badiſche Meiſterſchaft errungen. Die Ergebniſſe des Vormittags: 400 Meter⸗Kraul, Klaſſe 1A: 1. Schoapmeier⸗ FFC 46:27,4; 2. Heyer⸗Nickar Heidelberg:36,1. Klaſſe 1B: 1. Lehnert⸗Karlsruher Schwimmverein 5259,1; 2. Wunſch⸗Neptun Karlsruhe 606,4. Damen, Kraul 400 Meter, Klaſſe 1 B: 1. Gauß⸗ Karlsruher Schwimmverein:43,1(neue badiſche Beſtzeit); 2. Fehrle⸗Damenſchwimmverein Freiburg:52,9. Herren, Bruſt, 400 Meter: Klaſſe 24: 1. Weingärt⸗ ner⸗Neptun Karlsruhe:26,4; 2. Cingel⸗TV 46 Mann⸗ heim:201; 3. Weisbrod⸗Nickar Heidelberg.29.4.— Klaſſe 2 B: 1. Veit ⸗Nickar Heidelberg:30,1; 2. Mußgnug⸗ Neptun Karlsruhe:82,4; 3. Frank⸗Poſt⸗SV Mannheim :84. VoW⸗Vereine: 1. Obert—SC Lahr:37. Herren⸗Rücken, 100 Meter; Klaſſe 1a: 1. Böhringer⸗Sparta Pforz⸗ eim:18,8.— Klaſſe 1b: 1. Fuchs⸗Karsruher Schwimm⸗ verein:23,2, 2. van Houſen⸗Nikar Heidelberg:24,1. Herren⸗Kraulſtaffel 3 mal 100 Meter, Klaſſe 2a 1. Niker Heidelberg:39,6. 2. Karlsruher Schwimmverein 99:43,6. Frauen⸗Bruſtſtafſel, 3 mal 100 Meter, Klaſſe 2a 1. Rhein⸗ töchter Mannheim.22,5, 2. TB 34 Pforzheim 5225.7 g. Nikar Heidelberg. Herren: Bruſt 200 Meter Mei⸗ ſterklaſſe: 1. Heyer⸗Nikar Heidelberg:06,3, 2. Voigt⸗ Sparta Karlsruhe:12,8. Herren: Rücken 100 Meter, Klaſſe 2a: 1. Kohl⸗Neptun, Karlsruhe:22, 2. Reichel⸗ Nikar Heidelberg:24,2.— Klaſſe 25: 1. Dr. Bogt⸗Nikar Heidelberg:26,5, 2. Ehmüller⸗Karlsruher Schwimmverein .80,1, 3. Pfitzner⸗Poſtſport Mannheim und Kaſten TB 46 Mannheim, totes Rennen:30,6. Frauen: Rücken, 100 Meter: Klaſſe 1a: 1. Elly Wor⸗ berts⸗Nikar Heidelberg:35,1,— Klaſſe 1b: 1. Elfriede Gauß⸗Karlsruher Schwimmyverein:38,3. Herren: Kunſt⸗ ſpringen: Oberſtufe: 1. Otto Volk ⸗TV 46 Mannheim 125,06 Punkte, 2. Hurrle⸗TV 46 Mannheim 66,98 Punkte, 3. Feuchter TV 46 Mannheim 59,11 Punkte. Der Nachmittag Bei herrlichem Wetter und außerordentlich ſtarkem Be⸗ ſuch fanden die Nachmittagskämpfe ſtatt. Bürgermeiſter Schmeißer entbot den Willkommensgruß namens der Ge⸗ meinde und wünſchte der Veranſtaltung einen guten Ver⸗ lauf. Gauführer Avenmark dankte der Stadtgemeinde Eberbach für ihre Bereitwilligkeit zur Erſtellung dieſes herrlichen Bades. Die Rennen des Nachmittags brachten wieder erbitterte Kämpfe, wobei es gleichfalls einige Ueber⸗ raſchungen gab. Frl. Buchs⸗Nikar Heidelberg ſicherte ſich die badiſche Bruſtmeiſterſchaft über 200 Meter in überzeu⸗ gendem Stil. Im Kraulſchwimmen der Herren über 100 Meter ſicherte ſich Comteß⸗Nikar Heidelberg den Titel vor ſeinem Klubkameraden Müller. Herren⸗Kraul, 100 Meter, Kl. 1a: 1. Komteſſe⸗Nikar Heioͤelberg:04,5; 2. Müller⸗Nikar Heidelberg:07,9.— :09,2.— Herren⸗Bruſt. 200 Meter, Klaſſe 1a: 1. Bruher⸗ FcC Freibura:09,1; 3. Brunkhorſt⸗Neptun Karlsruhe .09,2.— Herren⸗Bruſt, 200 Meter, Klaſſe 1t: 1. Bruher⸗ Nikar Heidelberg:22,9.— Damen⸗Kraul, 100 Meter, Klaſſe 2a: 1. Fehr le⸗Damen⸗SB Freiburg:926.— Klaſſe 2b: 1. Kugler⸗Nikar Heidelberg:95,3, 2. Hoch⸗ Damen⸗Sr Freiburg 137,4.— Herren⸗Bruſtſiaffel, zmal 100 Meter, Klaſſe 2a: 1. Neptun Karlsruhe.21/2 (wegen Frühſtart diſtanziert); 2. Nikar Heidelberg:33,2. — Kraulſchwimmen für ältere Männer, über 50 Meter, über 32 Jahre: 1. Worberts⸗Nikar Heidelberg 31,9; 2. Eſelgroth⸗TV 86 Heidelberg 32,7.— Ueber 35 Jahre: 1. Wolf⸗Nikar Heidelberg 35,6; 2. Liehr⸗Lauda 35,9.— Ueber 40 Jahre: Hiegler⸗Karlsruher SV 39,3; 2. Guilt s⸗SB Mannheim 37,7.— Herren Lageuſtaffel (100, 200, 100 Meter), Klaſſe 16: 1. Nikar Heidel⸗ berg:46,55 2. Karlsruher S:17,83.— Klaſſe la: Nikar Heidelberg 5235,1. Damen⸗Kraul, 100 Meter, Klaſſe 1a: 1. Elfriede Gau ß⸗ S Karlsruhe.17,3; 2. Worberts⸗Nikar Heidelberg:21,1. Klaſſe 1b: 1. Bruher⸗Nikar Heidelberg:31,8.— Damen⸗Bruſt, 100 Meter, Klaſſe 2a: 1. R. Metzger⸗ Mannheim 1241; 2, Fehrle⸗Freiburg:42,5; Klaſſe 26: 1. Horbach⸗Nikar Heidelberg:50; 2. Käthe Schmitz⸗Rheintöchter Mannheim:54.— Herren⸗Kraul, 200 Meter, Klaſſe 1a: 1. Heye r⸗Nikar Heidelberg:30,7; 2. Schoppmeier ⸗FC Freiburg:34.— Klaſſe 1b: 1. Brunkhorſt⸗Nikar Heidelberg:41; 2. Lehnert⸗Karlsruher S:44. Bruſtſchwimmen für ältere Herren, 50 Mtx., über 32 Jahre alt: i. Burger⸗Karls⸗ ruher TB 46 687 2. Schmuch⸗Nikar Heidelberg 40,9. — 7 4 — lagen, Leuchiſchilder, —— Montag, 6. Juli 1086 Die Bei dem ſeſtlichen Empſang der argentiniſchen Olympia⸗ Mannſchaft im Berliner Rathaus gab es ein bezeichnendes Zwiſchenſpiel. Als die offiziellen Anſprachen des Staats⸗ kommiſſars und des Mannſchaftsführers beendet waren, trat plötzlich ganz unprogrammgemäß der bereits ſeit einigen Monaten in Deutſchland weilende argentiniſche Meiſterläufer und Marathonſieger von 1932, Juan Za⸗ bala, vor ſeine Kameraden, um ihnen in einer tem⸗ peramentvollen, von echt ſüdländiſcher Begeiſterung getra⸗ genen Rede ſeine Eindrücke von der über alle Erwar⸗ tungen herzlichen Aufnahme in Deutſchland und von den Kgeradezu einzigartigen“ olympiſchen Vorbereitungen der Reichshauptſtadt zu ſchildern. Die Olympiakämpfer fühlen ſich glücklich Zabala hat nicht zuviel geſagt. Deutſchland und ſeine Olympiaſtadt ſind in jeder Hinſicht gerüſtet. Ehrliche, herzliche Gaſtfreuadſchaft verſteht ſich von ſelbſt, aber auch die olympiſchen Vorbereitungen. angefangen von den be⸗ ſonderen Olympiabauten bis zu den vielſältigen organi⸗ ſatoriſchen Aufgaben, ſind ſo umfaſſend, ſind ſo planvoll durchdacht daß die reibungsloſe Abwicklung der Feſtwochen bis in die kleinſte Kleinigkeit nach menſchlichem Ermeſſen geſichert erſcheint. Vollendet ſind die mächtigen Anlagen des Reichsſport⸗ feldes, das jetzt zur Beſichtigung freigegeben iſt, und täg⸗ lich Hon vielen Tauſenden beſucht wird. Eine einzigartige Architektur von klaſſiſcher erhabener Schönheit. Im Olumpiſchen Dorf ſind die erſten Länder⸗ mannſchaften eingezogen. Sie bewundern die weiträumigen Anlagen, die Sportplätze, die Schwimm⸗ hallen mit ihren vorbildlichen Traininasmöglichkeiten und fühlen ſich glücklich in der tiefen Ruhe der Landſchaft, für deren Erhaltung jeder Laſtwagenverkehr auf der wahen Fernverkehrsſtraße vorſorglich verboten wurde. 650 Mann Bedienungsperſonal und 95 Köche, die für die 58 Speiſe⸗ karten der 53 Nationen verantwortlich zeichnen, werden für die Behaglichkeit wad das leibliche Wohlbefinden der hier einziehenden ſiebentauſend Olympiakämpfer ſorgen. Aber auch die mehr als fünfhundert ausländiſchen Ruderer und Kanufahrer haben in unmittelbarer Nähe der Re⸗ gattaſtracke in Grünau„olymwiſche Dörfer“. Etwa je 180 Waſſerſportler ſinden in dem herrlichen Köyenicker Schloß, in der Polizei⸗Offigiersſchule und in der Dorotheenſchule hei Köpenick eine vorbildliche Unterkunft, während ſich die Ländermannſchaften Italiens. Japans und der Schweiz geſchloſſen in ideal gelegenen und eingerichteten Boots⸗ häuſern heimiſch fühlen können. Das Heim der 600 Olympiakämpferinnen, der„Frieſenhof“, liegt unweit des Reichsſportſeldes mitten im Grunewald und bietet gleich⸗ folls alle nur erdenklichen Bequemlichkeiten, ſelbſt ein Schönheitsſalon feblt nicht. Als einziger Mann in dieſem Haus der Frauen waltet ein Oberzahlmeiſter vom Norddeutſchen Lloyd ſeines Am⸗ tes, dem die Verpflegung unterſteht. Dreihunderttauſend Quartiere Gbenſo vorzüglich wie die aktiven Kämpſer werden auch die mehr als 300 000 erwarteten Olympiogäſte unterge⸗ bracht, mit denen ja eine anſehnliche Großſtadt gegründet werden könnte. Berlin wird zu einem einzigen rieſigen Hotel werden. Rund 300 000 ausgeſuchte und ſorgfältig ge⸗ prüfte Einzelquartiere ſtehen bereit, zu denen noch die nach modernſten hygieniſchen Geſichtspunkten eingerichteten billi⸗ gen Gemeinſchaftsquartiere kommen, die vor allem für die jugendliche Beſucher gedacht ſind. Eine beſonders ideale Löſung der überaus ſchwierigen Unterkunftsfrage bildet die länderweiſe Zuſammenfaſſung der Auslandsgäſte in den ſogenonnten Olympiakolonien dex. weſtlichen Stadtbezirke, durch die eine allen Exforder⸗ niſſen entſptechende Betreuung gewährleiſtet iſt. Fliegende Quartierbüros ſchon in den ankommenden D⸗Zügen, Aus⸗ kunftstioſte auf ſämtlichen Fernbahnhöfen und verkehrs⸗ reichen Plätzen,„fliegende Auskunſtsſtellen“ in den Stra⸗ ßen, Dolmetſcherbüros in den Olympiakolonien, Auto⸗ lotſen⸗Stationen an den Haupteinfallsſtraßen und 3000 ge⸗ ſchulbe mehrere Fremoͤſprachen beherrſchende Fremdenführer werden ein übriges tun, um das Heer der Olympiagäſte ſicher durch den Verkehr und fachmänniſch durch die Se⸗ henswürdigkeiten der Viermillionenſtadt zu leiten. Einheitliche Geſtaltung des Maſſenverkehrs Die großartige organiſatoriſche Zuſammenarbeit aller Berliner Verkehrsträger— Berliner Verkehrsgeſellſchaft Reichsbahn, Reichspoſt, Privates Omnibusgewerbe, Fahr⸗ gaſtſchiſffahrt und Kraftdroſchkengewerbe— ſichert auch eine einheitliche, reibungsloſe Abwicklung dieſes Maſſen⸗ verkehrs. Einſatzbahnen und Sonderlinien nach allen Rich⸗ tungen, insbeſondere natürlich zu den eigentlichen Kampf⸗ ſtätten, gewährleiſten eine ſchnelle und bequeme Beför⸗ derung, ganz abgeſehen von den zahlloſen Ausflugsfahrten in Bus und Schiff, die den Berlinbeſucher zu jeder Zeit zu iedem gewünſchten Ziel in die ſchöne Mark führen. Allein die BVo, die für die Feſtwochen verbilligte Fahrgaſt⸗ und Dauerkarten zur Benutzung von Straßenbahn, U⸗Bahn und Omnibus ausgibt, wird ſtündlich rund 40 000 Fahrgäſte befördern können. Daß unſere Olympiagäſte auch in keiner Form von eilſertigen Geſchäftemachern übervorteilt und geneppt wer⸗ den, dafür ſorgt eine Verordnung des Staatskommiſſars Dr. Lippert, die jede ungerechtfertigte Preisſteigerung für die Dauer der Olympiſchen Spiele, ebenſo wie den Weiterverkauf von Eintrittskarten zu erhöhten Preiſen unter ſtrenge Beſtrafung ſtellt. Das Feiertagsgewand der Reichshauptſtadt Die Stadt ſelbſt zieht ein wohl noch nie geſehenes Feiertagsgewand an. Sogenannte Schandflecke— Bauſtellen, Abladeplätze, geſchmackloſe Reklameflächen, ſchwarze Brand⸗ mauern uſw.— verſchwinden. Viele große Bauvorhaben werden vollendet, eine Reihe neuer Autoparkplätze entſtan⸗ den ſein. Zahlloſe Straßenzüge wurden inzwiſchen um⸗ faſſend erneuert. So ſind allein rings um das Reichsſpord⸗ feld 25 verſchiedene Straßen, Brücken und Tunnel ent⸗ weder neu angelegt oder weſentlich verbreitert und aus⸗ gebaut worden. Rund zwölf Millionen Reichsmark koſteten nur dieſe Straßenbauten. Im Mittelpunkt ſteht die vom Alexanderplatz über den Luſtgarten und Adolf⸗Hitler⸗Platz zum Reichsſportſeld führende große Feſtſtraße. Für ihre künſtleriſche Schmuck⸗ gebung, zu der man 35 Km. Girlanden, 40000 Quadrat⸗ meter Fahnentuch benötigt, iſt ein Betrag von 500 000 RM. bereitgeſtellt. Mit dieſer eintzigartigen Via triumphalis repräſentiert die Stadt Berlin gegenüber den Nationen der Welt in ihrer ſichtbarſten und monumentalſten Form. Nachts überſtrahlen Scheinwerfer das Licht der Bogen⸗ lampen und heben Schloß, Dom, Brandenburger Tor ſo⸗ wie alle bedeutſamen Baudenkmäler aus dem Dunkel. Die Stadt im Licht Ueberhaupt wird Berlin bei Beginn der Dunkelheit ein einziges gewaltiges Lichtmeer bilden. Dazu trägt die private Initiative der Geſchäftswelt viel bei. Wohl alle Olympiagäſte wollen neben dem ſportlichen Geſchehen nuch mehr erleben. Sie wollen auch außerhalb der Wettkämpfe was Beſonderes, wollen das außerordentlich ſportliche Er⸗ eignis auf alles übertragen wiſſen, was ſich in der Reichs⸗ hauptſtadt abſpielt. Feſtwochen ſind es und Feſtwochen müſſen glanzvoll ſein. Berlin wird ſeine Beſucher nicht enttäuſchen. Geſchäftshäuſer, Theater, Kinos, Hotels und große Gaſtſtätten werden im Lichterglanz erſtrahlen. Licht⸗ fülle aus den Schaufenſtern mit ihren prachtvollen Aus⸗ über die Straßen geſpannt, eine Fülle beweglicher Lichtreklame an den Häuſerfronten— Berlin, die Olympiaſtadt, im Licht! Für Unterhaltung, Abwechſlung und Entſpannung der Gäſte iſt in jeder Hinſicht geſorgt. Eine verſtändnisvolle olizeibehörde hat ja auch die böſe Polizeiſtunde abge⸗ ſthafft. 0 Deutſche Kunſt und Kultur Hinzu kommt ein Reigen erleſener künſtleriſcher und kultureller Veranſtaltungen, die Zeugnis ablegen von dem kulturellen und künſtleriſchen Wollen und Schafſen des neuen Deutſchland. Neben den Wettbewerben auf allen Gebieten der bildenden Künſte, der Literatur und der Mu⸗ ſik innerhalb des olympiſchen Programms, neben den ge⸗ waltigen Darſtellungen auf der Dietrich⸗Eckart⸗Bühne, neben den internationalen Tanzfeſtſpielen und mehreren großen Kunſtausſtellungen werden auch die Berliner Büh⸗ nen und Lichtſpieltheater mit künſtleriſchen Spitzenleiſtun⸗ gen aufwarten. Das Deutſche Opernhaus bereitet unter anderem ſieben ſeſtliche Richard⸗Wagner⸗Aufführungen und mehrere Ballett⸗Uraufführungen vor, und auch die Feſt⸗ ſpielpläne der Staatstheater und des Deutſchen Theaters umfaſſen in erſtklaſſiger ſchauſpieleriſcher Beſetzung zahl⸗ Polen mit 175 Mani. Das Polniſche Olympiſche Komitee hat über die zahlenmäßige Beteiligung des Landes an den Olym⸗ piſchen Spielen in Berlin endgültig Beſchluß gefaßt. Du⸗ nach wird die Geſamt⸗Expedition ſich aus 175 Perſonen zu⸗ ſammenſetzen. Im einzelnen ſind 127 aktive Teilnehmer, 23 Leiter und an techniſchem Perſonal weitere 25 Mann vorgeſehen. Führer der Mannſchaft iſt der Präſident des polniſchen Komitees, Oberſt Glabicz. Ihm zur Seite ſtehen Ing. Kucher, Kapitän Kawaletz und Ing. Grabowſki. Die Leichtathletik⸗Mannſchaft wird von den früheren Meiſter⸗ läufern Kuſoeinſki, Petciewicz und Cejzik betreut, Leichtathleten im Trainingslager Die vorausſichtlichen polniſchen Olympiateilnehmer in der Leichtathletik haben mit Beginn des Monats ihr in der Nähe von Warſchau gelegenes Trainingslager bezogen. Es ſind dort 15 Männer und drei Frauen verſammelt. Die Kernmannſchaft beſteht aus Biniakowſki und Sliwak(400 Meter), Kucharſki und Maſzewſki(800 Meter), Noji(5000 und 10 000 Meter), Fialka und Gancarz(Marathonlauf) Hofmann(Hochſprung), Schneider(Stabhochſprung), Luck⸗ haus(Dreiſprung), Lokajſki und Turczyk(Speerwurf), Plawezyk, Gieruto und Scheffler(Zehnkampf). Von den Frauen ſind erſt die Diskuswerferin Hedwig Weiſz und die Speerwerferin Kwasnieſka anweſend, zu ihnen geſellt ſich Olympiaſiegerin Stella Walaſiewicz. Finnlands Olympia⸗Auswahl Mit Ausnahme der Leichtathletik, wo die letzten Aus⸗ ſcheidungen erſt am 12. und 13. Juli in Helſingſors ſtatl⸗ finden, ſtehen in faſt allen Sportarten die Vertreter Suo⸗ mis für Berlin feſt. Die acht Schützen ſind: V. Les⸗ kinen, O. Elo und B. Frietſch(Kleinkaliber); T. Vartio⸗ vaara, J. Rintanen und A. Nuora(Scheibenpiſtolen); J. Rintanen, V. Elo und S. Cederſtröm(Piſtolen⸗Schnell⸗ feuer). Den modernen Fünfkampf beſtreiten Kornett Kiviperä und Hptm. Kettunen, der auch für das Säbel⸗ fechten gemeldet wird. Von den drei Kanufahrern ſtehen B. Johanſſon und F. Norberg für die Kajakrennen T. Lindgren genannt, doch bleibt es dem Radſportverband überlaſſen, Aehnlich iſt die Lage im Schwimmen, wo die Fahrkarte für Berlin H. Hietanen für 100 und 400 Meter Kraul und Niemeläinen für das Kunſtſpringen ſicher haben. Man be⸗ abſichtigt, auch einige Schwimmerinnen aufzuſtellen. An den Reitwettbewerben nehmen Major von Eſſen und Rittmeiſter Walldén teil. Für das Ringen ſtehen 12 Mann bereit. Im griechiſch⸗römiſchen Stil tritt eine vollendete Staffel an, im freien Stil werden nur einige Klaſſen beſetzt. Von den ſechs Boxern ſind endgültig — E. Savolainen im Fliegengewicht, V. Huskonen im Bantamgewicht, H. P. Karlszon im Federgewicht, S. Suvio im Weltergewicht und B. Ahlberg im Mittelgewicht. Im Leichtgewicht gibt es noch eine Endausſcheidung zwi⸗ ſchen H. Toivonen und A. Järvinen. Füheer der Expedition wird der Präſident des finniſchen Olympiſchen Komitees, Oberſt L. Leälahti, ſein, der zu ſeinen Stellvertretern T. Aro und H. Helenius beſtimmt hat. Fapans Schwimmer bereiſen Europa Nach den Spielen in drei Abteilungen 18 Starts Bereits wenige Toge nach ihrer Ankunft in Berlin ſtellten die Führer der japaniſchen Schwimm⸗Expedition mit einigen Gewährsmännern der FJNu ihr genaues Reiſeprogramm nach Beendigung der Olympiſchen Spiele zuſammen. Von den ſo überaus zahlreich an Japan ergangenen Einladungen wurde nur ein ganz kleiner Teil berückſichtigt. So wird die faſt 60köpfige Mannſchaft in krei Gruppen aufgeteilt, die insgeſamt achtzehn Starts erfüllen. Nur in den Hochburgen des europäiſthen Schwimmſports vereinen ſich zwei Abteilungen der Ja⸗ paner, um in ſtärkſter Beſetzung den Kampf gegen das Ausland aufnehmen zu können. So haben Magdeburg am 19. Juli, Köln am 25. und London am 7. und W. Auguſt bledou, wollte nach den vorausgegangenen Großkampf⸗ tagen keine rechte Stimmung aufkommen, auf den 10 000 e lag das unglückliche Endſpiel Perry⸗von ramm noch immer wie ein Alpdruck. Im Frauen⸗Einzel gab es einen etwas überraſchenden Sieg der Amerikanerin Helen Jacobs, die dem Sternen⸗ banner nach dem Abtreten der berühmten Helen Wills⸗ Moooy dieſer Meiſterſchaft auf ein weiteres Jahr ſicherte. Hilde Sperling ſcheint nun einmal die Amerikanerin nicht ſchlagen zu können. Sie ſpielte in dieſem entſcheidenden Treſſen nicht ſo frei wie vorher und mußte der Ameri⸗ kanerin, die bereits fünſmal in Wimbledon im Endſpiel des Frauen⸗Einzels ſtand, ſich aber bisher vergeblich um den krönenden Erfolg einer Wimbledonmeiſterſchaft be⸗ mühte, mit:2,:6,:5, den Sieg überlaſſen. Frau Sper⸗ linig erhielt für ihr ſaſt fehlerloſes und wuchtiges Grund⸗ Iinienſpiel immer wieder Beifall, wurde aber von der Amerikanerin, die ſtark auf das Tempo brückte und ein vielſeitiges modernes Tennis vorführte, noch übertroffen. Den hepunkt bildete der dritte Satz. Beide hatten bis „vier beide“ jedesmal ihren Aufſchlag gewonnen. Na endloſem Einſtand glückte Helen Jacobs eine:4⸗Führung und nach 2 abgewehrten Matchbällen kam ſie mit:2, 4·6, 715 zur Meiſterſchaft. In den Dopgelwettbewerben konnten bei den Frauen Kay Stammers James ihre im Vorjahre errungene Mei⸗ ſterſchaft mit Erſolg verteidigen. Das ſtarke amerikaniſche acobs/ Fabyan wurde ſogar ſehr ſicher mit 672, 611 geſchlagen. Einen überau s hart umſtrittenen Kampf lieferten ſich die beiden engliſchen Mannſchaften Hughes /Tuckey und Hare/ Wilde im Männer⸗Doppel. Erſt in fünf Sätzen ſiegte das Davispokaldoppel Hughes/ Tuckey mit 614, 3ꝛ6,:9,:1, 624 und krönte damit das bisher erfolgreiche Abſchneiden in Davispokalkämpfen mit einem Wimbledon⸗ ſieg. Euglauds Davispokalmannſchaft Im Auſchluß an die All⸗England⸗Meiſterſchaften in. Wimbledon wurde die engliſche Davispokalmannſchaft auf⸗ geſtellt, die vom 25. bis 28. Juli in Wimbledon den Pokal demnächſt die am Montag aus Amerika zurückkehrende über 1000 und 10 000 Meter im Einer und Zweier als Teil⸗ nehmer ſeſt. Für das Straßenrennen wird vorerſt noch weitere Bewerber namhaft zu machen⸗ Am Samstag, dem Tag der Entſcheidungen in Wim⸗ reiche Aufführungen von Meiſterwerken. hervorragender deutſcher und ausländiſcher Dramatiker. Dazu geſellen ſich die im Rahmen der Kunſtwochen durchgeführten Schloß⸗ konzerte in der Goldenen Galerie und im Weißen Saal, Serenaden im Schlüterhof, Kirchenkonzerte und Wagner⸗ Feſtſpiele. Darüber hinaus vermittelt die gewaltige Aus⸗ ſtellung„Deutſchland“ am Kaiſerdamm den in⸗ und auslän⸗ diſchen Gäſten einen in dieſer Anſchaulichkeit noch nie dageweſenen Einblick in dos kulturelle und geiſtige Leben Deutſchlands und in die Beſonderheiten und Hauptſehens⸗ würdigkeiten der deutſchen Landſchaft. Organiſation bis ins Kleinſte Jeder Berliner, jede Behörde und Verwaltung, Rund⸗ funk, Technik und Preſſe ſind in den Dienſt am Olympia⸗ werk eingeſchaltet, Auch die Polizei hat ſich auf den We 4c LeilaeRenl alle japaniſchen Olympia⸗Schwimmer zu Gaſt. Budapeſt zieht am 22. und 23. Auguſt mit der Gruppe A eine zwei⸗ tägige nacholympiſche Veranſtaltung auf. Die genaue namentliche Zuſammenſtelluna der einzelnen Abteilung konn erſt nach den Olympiſchen Spielen vor⸗ genommen werden. Soviel ſteht aber heute ſchon feſt, die Gruppe A beſteht aus der Waſſerball⸗Mannſchaft und einem Teil der Schwimmer, die Abteilung B umſaßt den zwei⸗ ten Teil der Schwimmer und die beſten Springer. Die Gruppe C ſchließlich wird von den Schwimmerinnen und Springerinnen gebildet. Der Reiſeplan ſieht folgende Starte vor: Gruppe A: 17. Auguſt Hamburg, 18. Hannover, 19. Magdeburg, 20. Nürnberg, 22./23. Budapeſt, 25. Köln, 27/8. London, 30. Paris, 2. September Lyon, 3. Marſeille 7. Toulon; Gruppe B: 17. Auguſt Bremen, 19. Magdeburg, 23. Aa⸗ chen, 25. Köln, 27./28. London, 30. Paris lohne Start), 2. September Barcelona; Gruppe C: 17. Auguſt Krefeld, 18. Düſſeldorf, 23./24. Amſterdam, 28. Marſeille. Die Rückreiſe der japaniſchen Schwimm⸗Expedition er⸗ folgt in zwei Trupps. Die Gruppe C(Schwimmerinnen) verläßt am W8. Auguſt den franzöſiſchen Hafen Marſeille. Die Abteilungen A und B treten die Ueberfahrt nach Japan geſchloſſen am 10. September ebenfalls ron Mar⸗ ſeille aus an. Großbritannien hat endgültig zugeſagt Die Engliſche Football⸗Aſſociation hat in einer Son⸗ derſitzung mit dem Britiſchen Olympiſchen Komitee die Teilnahme Großbritanniens am Olympiſchen Fußball⸗Turnier erwirkt. Die Meldung iſt nunmehr endgültig abgegeben worden. Das Inſelreich wird ſomit von einer Mannſchaft ver⸗ treten werden, die ſich aus den beſten Amateuren Eng⸗ lands, Wales, Schottlands und Nordirlands zuſommen⸗ ſetzt. Bereits in den nächſten Tagen geht die Football⸗ Aſſociation daran, alle in Betracht kommenden Spieler in einem Spezialtraining— nahe Londons— vorzubereiten und ſchließlich eine Mannſchafts⸗Einheit zu ſchafſen, die den britiſchen Fußballſport ſeiner Tradition entſprechend würdig vertreten kann. Kleine Sport-Nachrichten Schweizer Rubderſiege in Henley Im Beiſein des engliſchen Miniſterpräſidenten Baldwin und einer rieſigen Zuſchauermenge wurde am Samstag Englands älteſte Rasertegatta, die„Royal Henley“, in allen Wettbewerben abgeſchloſſen. Die Schweizer Ruderer ſchnitten am beſten ab, denn ſie gewannen allein drei Wett⸗ bewerbe. Ernſt Rufli(Fc Zürich) wiederholte im Einer⸗ Rennen um den„Diamond Sculls“ ſeinen Vorjahrs⸗ ſieg und ſchlug den Engländer Tyler überlegen mit drei Längen in:22 Minuten. Der Achter des C Zürich, der in den vorentſcheidenden Rennen in großem Stil die japaniſche Olympiamannſchaft ausgeſchaltet hatte, ge⸗ wann den Endlauf zum„Grand Challenge Cup“ gegen den Leander Club London mit 1/ Längen in:25 Minuten leicht. Den dritten ſchweizertſchen Erfolg gab es erneut durch den F C Zürich, der ſich mit zwei Längen in:05 Minuten den„Stuart Cup“ gegen den Leander Club London ſicherte. Eine rein amerika⸗ niſche Angelegenheit war der Endlauf der Achterboote um den„Fhames Challenge Cup“. Die Tabor Univerſität ſiegte mit vier Längen in:44 Minuten gegen die Kent⸗ School. Den Doppel⸗Zweier um die„Silver Goblets“ ſicherten ſich die Gebr. Otter in:17 Minuten vor ihren engliſchen Landsleuten Wingate⸗Badoley. Oblt. Pachaly und Dr. ZTübben Auf den Berliner Blau⸗Weiß⸗Plätzen qualifizierten ſich am Samstag der Titelverteidiger Oblt. Pachaly und Nun doch- Helen Fatobs Hildoe Sperling unterliegt nach hartem Kampf— Abſchluß in Wimbledon zu verteidigen hat. Für die Einzelſpiele wurden Fred F. Perry und H. W. Auſt in gemeldet, während das Dop⸗ pel von Hughes/ Tuckey beſtritten wird. Es handelt ſich alſo um die gleiche Mannſchaft, die im Vorjahre den Davispokal errungen hat. England zu Cramms Mißgeſchick In den engliſchen Sportkreiſen herrſcht allgemein Mit⸗ gefühl mit dem deutſchen Tennismeiſter Gottfried von Cramm, den an dem Tage ſeines Kampfes gegen den großen Gegner Perry eine kaum je erlebte Pech⸗ ſträhne heimſuchte: zuerſt die mit knapper Not abgewendete Gefahr eines Automobilunglücks, dann unmittelbar vor dem Kampf ein Beinkrampf und ſchließlich während des Kampfes eine Muskelzerrung am Oberſchenkel. Gleich⸗ zeitig aber bewundert man den deutſchen Champion und iſt ſich in dieſer Bewunderung mit Perry ſelbſt einig, der nach dem Sieg erklärte:„Ich kann nicht ſagen, wie mir all das leid tut. Ich bewundere von Cramm für ſeine Standhaf⸗ tigkeit, mit der er trotz ſichtlicher Schmerzen weiterzukämp⸗ ſen verſuchte.“ Die Abenoͤpreſſe iſt voll von Anerkennung für dieſe große moraliſche Leiſtung des Deutſchen.„Evening Standard“ ſchreibt:„Von Cramm hat als Unterliegen⸗ der prachtvollen Sportgeiſt bewieſen. Er hätte vom Platz gehen und Perry kampflos den Sieg überlaſſen können. Stattöeſſen harrte er aus, obwohl er zuſehen mußte, wie ſein Gegner einen ſiegreichen Schlag auf den anderen fol⸗ gen ließ. Was wäre das ohne von Cramms Pech für ein wundervolles Spiel geworden!“ Das in dieſen Worten zum Ausdruck kommende Bedauern über das Ausbleiben des erwarteten großen Kampfes wird auch von den übri⸗ gen Abenoblättern geteilt.„ſEvening News“ ſpricht darüber hinaus dem Deutſchen die Anerkennung aus, daß er trotz ſeines ſchweren Handicaps einige prachtvolle Bälle geſchlagen und von Zeit zu Zeit auch unter Ueberwindung der Schmerzen tapfer gelaufen ſei, um einen Ball ſeines Gegners zu erfagen. M e wechxen „Empfang“ etwa erſcheinender ungebetener Gäſte von der Zunft der Langfinger und Hochſtapler vorbereitet. Auf allen Parkplätzen und Verkehrszentren ſind beſondere Ueberwachungsdienſte eingerichtet, ſorgſamſt wird man ſich gegebenenfalls aller dienſteifrigen falſchen Dolmetſcher und Fremdenführer annehmen, und der Polizeifunk läßt ſich nach Möglichkeit ſchon heute über das beabſichtigte Ein⸗ treffen ſolch ungebetener Gäſte unterrichten. Umfaſſend iſt ebenfalls die ärztliche Fürſorge während der Olympiſchen Spiele. Ständig ſtehen 60 ausgewählte Aerzte zur Ver⸗ fügung, zwei Operationsräume und ſieben Rettungsſtellen auf dem Reichsſportfeld übernehmen die ärztliche Betreu⸗ ung der Olympiakämpfer und innerhalb der Stadt iſt vom Hauptgeſundheitsamt zuſammen mit dem Roten Kreuz ein ſtändiger Bahnhofs⸗ und Straßendienſt eingerichtet. Der zu erwartende erhöhte Poſtbetrieb für Publikum und Preſſe hat zu einer Erhöhyng des techniſchen Perſo⸗ nals um 6000 Mann geführt. Rundfunk ſetzt etwa 2500 Sprecher und annähernd 1000 Techniker zur Bedie⸗ nung der 48 Sendegeſellſchaften ein. Und als Beiſpiel einer techniſchen Spitzenleiſtung auf dem Gebiet des Films ſei nur angeführt, daß der Marathonlauf von Anfang bis Ende geſilmt wird, um dann gleichzeitig mit dem Ein⸗ treffen des Siegers am Ziel ſchon auf der Leinwand vor⸗ geführt zu werden. Daß endlich auch die Gaſtſtätten mit mehrſprachigen, zum Teil bebilderten Speiſekarten über⸗ raſchen werden, ſei nur nebenbei erwähnt. So hat die Reichshauptſtadt alle nur erdenklichen Bor⸗ bereitungen getroffen, um ihre Olympiagäſte würdig zu empfangen und ihnen einen Begriff zu geben von der Gaſtfreundſchaft, dem Aufbauwillen, dem geiſtigen Geſicht und dem ſportlichen Wollen des neuen Deutſchland. Japanerinnen ſchon beim Training Knapp zwei Stunden, nachdem die japaniſchen Schwim⸗ merinnen am Freitag auf dem Bahnhof Friedrichsſtraße in Berlin angekommen und im Rathaus durch Staatskom⸗ miſſar Dr. Lippert feierlich begrüßt wurden, konnte man die Töchter Nippons bereits im glasklaren Waſſer des Sportforum⸗Schwimmbeckens beim erſten Training be⸗ obachten. Unter Leitung der kleinen Miß Mazuzawo, der Trainerin, wurde zuerſt ein intereſſantes Gymnaſtit⸗Pro⸗ gramm durchgenommen und dann ging es gleich an die Arbeit im Waſſer. Die jüngſte Schwimmerin der Mann⸗ ſchaft iſt die erſt 15jährige Tſuneko Furuta, nur ein Jahr älter iſt Shoko Matſumura, mit 17 Jahren iſt auch Nori Takemuro noch verhältnismäßig jung. Außer dieſen Schwimmerinnen werden ſich Kazue Kojima und Hatſuko Morioko an den olympiſchen Freiſtilwettbewerben und der Staffel beteiligen. Beſonders guten Eindruck machte die Weltrekordlerin über 200⸗Meter⸗Bruſt, die 22jñährige Hil⸗ deko Maehata. Auch die zweite Bruſtſchwimmerin, die erſt 19jährige Unoko Tſuboi, erſchien kaum ſchwächer. Die Geſchwiſter Oſawa und die ſehr kleine Fuſaki Kono be⸗ ſtreiten das Kunſtſpringen. Anſchließend kamen auch die japaniſchen Schwimmer zum Training und zeigten zum Schluß ihres ſehr horten Programms ein 1500⸗Meter⸗Freiſtilſchwimmen, bei dem ſämtliche acht Teilnehmer innerhalb von 30 Metern das Rennen beendeten. Uto und Makito hinterließen den be⸗ ſten Eindruck. Tetndg 1amS Dr. Tübben für die Schlußrunde des Einzels der Ten⸗ nismeiſterſchaſten unſerer Wehrmacht. Oblt. Pachaly er⸗ reichte mit:6,:4 über Lin. Bergholtz die Schlußrunde, während„oben“ Dr. Tübben mit:4,:2 über Unteroff. Graf Keſſelſtadt die Schlußrunde erreichte. Die„letzten Vier“ im Doppel ſind: Dr. Baader/ Heeresſportlehrer Porn, Uoffz. Graf Keſſelſtadt/ Uoffz. Pohl, Major Burchard/ Obit. Pachaly und Dr. Tübben/ Unterarzt Dr. Bauer. Münchener Vorſieg Vor rund 800 Zuſchauern trug die Amateur⸗Boxſtaffel von München nach ihrem:8 Unentſchieden in Frankfurt am Samstagabend in Kaiſerslautern gegen eine verſtärkte einheimiſche Mannſchaft einen Kampf aus. Die Bayern ſiegten im Geſamtergebnis mit 11:5 Punkten dank reiſerer Technik und größerer Erfahrung verdient. Trotzdem muß⸗ ten ſie ſich reſtlos einſetzen, da die aufſtrebenden Pfälzer ganz aus ſich herausgingen und nur knappe Punktſiege zuließen. Den ſchönſten Kampf lieferten ſich Bamberger⸗ Ludwigshafen und Gürtner⸗München im Fliegengewicht. Bamberger, ſicher im Schlag und flink auf den Beinen, ſiegte verdient nach Punkten. 5 Die Ergebniſſe(vom Fliegengewicht aufwärts): Bamberger⸗Ludwigshaſen ſchlägt Gürtner⸗M. n.., Roiöl⸗M. ſchlägt Mildenberger⸗K. n..; Schmi 9 ſchlägt Werle⸗K. n..; Wüſt⸗K.— Sedlmaier⸗M. unent⸗ ſchieden, Frei⸗M. ſchlägt Chriſtmann⸗K. n..; Grüne⸗ wald⸗M. ſchlägt Seethaler⸗K. n..; Moſer⸗M. ſiegt durch Aufgabe in der 1. Runde von Neugebauer⸗Neuſtodt, Keller⸗ ſchlägt Blätte⸗M. u P Karlshorſt(4. Juli) 1. v. Zobeltitz⸗Jagdrennen, 3400 /, 3000 Meter? U. Lohma(Lt. v. Mitzlaff), 2. Magul, 3. Bamberg. Ferner: Edelſtein, Demoiſelle. Toto: 44, 12, 44210. 2. Nelken⸗Hürdenrennen, 2500, 2400 Meter: 1. Mär⸗ chenprinz(Müſchen), 2. Manneswort, 3. Falieri. Ferner; Mio, Guſtavsburg. Toto: 23, 10, 321410. 3. Schüler⸗Jagdrennen, 2500 4, 3000 Meter: 1. Pe⸗ trarca(Mämeke), 2. Speyata, 3. Immerglück. Ferner: Tandem, Sto. Toto: 88, 19, 20:10. 4. Friſchgeſell⸗Hürdenreunen, 2900 /, 9000 Meter: 1. Mattiacum(Mämeke), 2. Meiſterſchütz, 3. Grog, 4. Marſo, Ferner: Matador, Leony, Piſtoja, Veedol, Cobra, Liebes⸗ arie. Toto: 293, A, 12, 12, 14:10. 5. Weſtphalen⸗Jagdrennen, 4500 /, 4000 Meter: 1. Feld⸗ poſt(Eder), 2. Ratsherr, 3. Horos. Ferner: Tenor, Hor⸗ rido, Osram. Toto: 88, 46, 71:10. 6. Heumond⸗Flachrennen, 2900, 4800 Meter: 1. Heſtia (Müller), 2. Amaranta, 3. Inländer. Ferner: Geh voran, Abendgeläut, Fürſt Caſimir, Marſch⸗Marſch. Toto: 44, 12, 49, 13:10. 7. Graf H. zu Dohne⸗Jagdrennen, 2500 /, 4000 Meter: 1. Elm(Lt. v. Mitzlaff), 2. Eiſack, 3. Lohland. Ferner: Oriulus, Hybſos, Jungritter. Toto: 36, 16, 19:40. 8. Sturmvogel⸗Ausgleich, 2100 /, 1200 Meter: 1. Gin⸗ cruſta(Lacina), 2. Ala, 3. Einfall, 4. Sinir 2. Ferner: Rin⸗tin⸗tin, Flipp, Go ahead, Graukehlchen, Burenland, Walhüre, Makrone, Ob, Volmar, Waſſerſpiegel, Toto: 39, 15, 25, 28, 18:10. Halle(4. Juli) 1. Preis von Cröllwitz. 900“, 1400 Meter. 1. Gold⸗ zepter(Genz), 2. Trinum, 3. Urfehde. Ferner: Bergland, Heidedorn.— Toto: 44, 11, 11, 12110. 2. Preis von Paſſendorf. 1750, 1200 Meter. 1. Pie⸗ colomini(Böhlkeſ, 2. Wunſchlos, 3. Titurel. Ferner: Marſchall, Flor.— Toto: 10, 19, 1910. „. Preis von Wörbzig. 1750, 1800 Meter. 1. Varus (Cohn], 2. Viva, 3. Varro. Ferner: Loe, Marlow, Drohne, Frigga, Triumph.— Toto: 32, 20, 93, 23:10. 4. Preis von Merſeburg. 1050, 2000 Meter. 1. Wil⸗ derich(Hille), 2. Kriegsflagge, 3. Marcianus. Ferner: Neandertal. Toto: 12, 10, 11:10. 5. Preis vom Roſengarten. 1150„“, 1400 Meter. 1. Auerhahn(Stein) 2. Trinum, 3. Palawitha. Ferner: Wolgalied, Bergland, Waſſerball, Pacienca.— Toto: 40, 2,02 Bacleslnsgleich. 1050, 1000 Meter. 1. Rgban . Saale⸗Ausgleich.„5 teten a. (Genz), 2. Gondola, 3. Ellen. Ferner: Loni., Graf Tucky, Flaminia.— Toto: 50, 20, 25, 22:10. ———— — 10. Seite Nummer 303 Montag, 6. Jult 1936 0 fonsuafun * aus dem Leben 3 8 eines englischen Kolonial-Offiziers eiß Feril der unverwüstliche Spender von Freude und Humor in seinem neuen Kaite in der führenden Rolle: Lätke Lün Magv — als einzige weiße Frau · zwischen Kolonialsoldaten, die ge- meinsam ein Abenteuer auf Tod und Leben zu bestehen haben! Beginn:.50,.25,.30..40 CHAUBUnC National⸗Thcatexuannum Montag, den 6. Juli 1936 Vorstellung Nr. 373 Zum ersten Male- Miete ENr. 28 Sondermiete E Nr. 15 Grögerer Posten KHurz-, Weis- undWOIHwaren (darunter Kkleidungsstüche für Frauen, Männer und Kinder) Wotellnatt zu verkaufen. Anfragen: 5002 Telefon Nr. 53883 Mannheim od. Rechtsanwalt Dr. Schaaf, B.2 Anf. 20 Uhr Schwarzbrot und Kipfel Lustspiel in drei Akten von Werner von der Schulenburg Endè etwa 22 45 Uhr Nene Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Abheute bis einschl. Freitag, 17. Juli EEEE zeigen wir den großen Lron Waldhefstraße Es sollte niemand versäumen, sich diesen Film anzusehenl Lustiges Beipregramm Sesinn:.451 5301! 830 Eintritt freil Köſtritzer Schwarzbier nicht vergehen, Der Menſch lebt nicht allein vom Eſſen. Neuarbeiten, Reparaturen, Umarbeitungen jeder Art, gemäß, reell 60917 Tradition ſeit 1840 Ankaut von Altgold Erwerbbeſch. 103. alle Arbeiten Wir bedienen sofort! Plissee. Hohl- säumen, Kanten, Einkurbeln von Spitzen u. Einsätzen, Knopflöcher, Stokknöpfe, Biesen. 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Landeskirchenſteuerzu⸗ ſchlag, b) Börſenumſatzſteuer für Abrechnungs⸗Zeitraum bis 30. 6. 1936, c) Tilgungsraten für Ehe⸗ ſtandsdarlehen, Lohnſteuer einbehalten in der Zeit vom.—15. 7. 36, ſoweit der Geſamtbetrag 200./ überſteigt. : Verſicherungsſteuer für Juni 1936 bzw. Abſchluß⸗ zahlung für 2. Kalender⸗ vierteljahr 1936. Ferner im Juli 1936 fällig wer⸗ infolge beſonde⸗ rer Friſtfeſtſetzungen. Weiter wird auf§ 5 Abſatz 5 des badiſchen Feuerverſicherungsgeſetzes aufmerkſam gemacht, nach dem die Vergütung für Brandſchäden ab⸗ gelehnt werden kann, falls die Ver⸗ ſicherungsbeiträge trotz wiederhol⸗ ter Mahnung ganz oder teilweiſe länger als 6 Monate rückſtändig ind. Nicht rechtzeitige Zahlung hat Aufnahme in die öffentlich aufzu⸗ legende Liſte der ſäumigen Steuer⸗ zahler ſowie Zahlung einer Säum⸗ nisgebühr in Höhe von 2 v. H. des fälligen Steuerbetrages zur Folge Außerdem wird der Betrag durch Poſtnachnahme odet Beitreibung auf Koſten des Pflichtigen ein⸗ gezogen. Mannheim, den 4. Juli 1936. Finanzamt Mannheim⸗Stadt, Mannheim⸗Neckarſtadt, Schwetzingen und Weinheim. S 8 — — 36: — — 82 36: Oeffentliche Erinnerung! Zur Zahlung an die Stadtkaſſe Mannheim waren beziehungsweiſe werden ſpäteſtens fällig am: 14 Tage nach Zuſtellung des For⸗ derungszettels: das Schulgeld der Höheren Lehranſtalten ſür 1. Drittel 1936/37, 14 Tage nach Zuſtellung des For⸗ derungszettels: das Handels⸗ und Gewerbeſchulgeld ſowie das Schulgeld der Höheren Handels⸗ lehranſtalten, 1. Drittel 1936/37. 6. Juli 1936: die Gebändeſonder⸗ ſteuer für Juni 1936. 6. Juni 1936: die von den Arbeit⸗ gebern an den Lohn⸗ und Ge⸗ haltszahlungen im Juni 1936 einbehaltene Bürgerſtener. 10. Juli 1936: die bis dahin fällig werdende Vergnügungsſtener; 10. Juli 1936: die auf Grund von Stundungen bis dahin fällig werdenden Steuerzahlungen. An dieſe Zahlungen wird erinnert. Wird eine Steuerzahlung nicht recht⸗ zeitig entrichtet, ſo iſt nach den Vor⸗ ſchriften des Steuerſäunmisgeſetzes mit dem Ablauf des Fälligkeitstages ein einmaliger 2 v. H. verwirkt. Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten verbundene Zwangsboll⸗ ſtreckung zu erwarten. Eine beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen er⸗ folgt nicht. Stadtkaſſe. 10 Verſteigerung. In unſerem Verſteigerungslokal — O 5. 1, Eingang gegenüber dem Schulgebäude— findet an folgen⸗ den Tagen die öffentliche Ver⸗ des rückſtändigen Steuerbetrages ſſteigerung verfallener Pfänder ge⸗ gen Barzahlung ſtatt: Nla) Kaae ne, Silber, Uhren, Bril⸗ antſchmuck, Ringe, Beſtecke und dergleichen am Mittwoch, dem 8. Juli 1936; ſi) ſür Fahrräder, Photographen⸗ Apparate, Anzüge, Mäntel, Weißzeng, Stiefel u. dergl. am Dienstag, dem 14. Juli 1936. Beginn jeweils 14 Uhr. 10 Städt. Leihame. Chem fleinigung Reparatur- und Bügel-Anstalt Haumüller N 1, 14 Telefon 230 82 Sachgemüſe 3 Kleiderpſlege U. R. f. XIE Ausl. pat. 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