Relle Mannheimer Seitung Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreise: Fre“ Paus monatlich.50 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt 150 Mk., durch die Poſt.80 Mk. einſchl. Poſtbef.⸗Gebühr. Hierzu 36 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzen⸗ ſtraße 42, Schwetzinger Straße 44, Meerfeldſtraße 13, Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Straße 8, Se Luiſenſtraße 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. 4 8 9 Wannh eimer Generab Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24957 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannhe im Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 wm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Algemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 6. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Für Familien⸗ und Keine Gewähr für Gerichtsſtand Mannheim. wöchentlich.50 RM. im Monat 7 Ausgaben + 30 Pfg. Trägerlohn Ausgabe B Dienstag, 14. Juli 1936 147. Jahrg.— Nr. 316/317 Der Kampf um die Locarnokonferenz Ernſte Gegenſätze zwiſchen Paris und London Frankreich will nicht mit, England nicht ohne Deutſchland verhandeln— Vertagung ins Anbeſtimmte? (Funkmeldung der NM3.) — Paris, 14. Juli. Die Pariſer Preſſe hat ſich bereits wieder etwas von dem deutſch⸗öſterreichiſchen Abkommen abge⸗ wandt, um ſich jetzt eingehend mit der Frage der Konferenz der Locarnomächte zu beſchäftigen, die infolge der italieniſchen Antwort auf die Einladung des belgiſchen Miniſterpräſidenten in Frage geſtellt ſcheint. Die hieſigen Blätter ſind jedenfalls ziemlich beunruhigt, um ſo mehr, als der Londoner Kabinetts⸗ rat vom Montag keine endgültige Klarheit geſchaf⸗ fen hat. Frauzöſiſcherſeits legt man den größten Wert auf die Abhaltung der Konferenz, ſelbſt ohne die Beteiligung Italiens und Deutſch⸗ lands, da man bei dieſer Gelegenheit verſuchen möchte, die Frage der Generalſtabsbeſpre⸗ chungen zwiſchen Frankreich, Belgien und Groß⸗ britannien aufzuwerfen und zuſätzliche Sicherheits⸗ garantien von Großbritannien zu erreichen. Die Blätter haben allerdings den Eindruck, daß man in London nicht ſehr von der Abhaltung der Konferenz unter den gegenwärtigen Umſtänden be⸗ geiſtert ſei. Großbritannien, ſo ſchreibt die außen⸗ politiſche Mitarbeiterin des„Oeupre“, kehre zu ſeiner überlieferungsgemäßen Politik des Abwartens zurück. Was die Hinzuziehung Deutſchlands zu den Beſprechungen angehe, ſo habe die fran⸗ zöſiſche Regierung ſich zwar grundſätzlich mit der britiſchen Haltung einverſtanden erklärt, aber dar⸗ auf hingewieſen, daß die Einladung an Italien und Deutſchland erſt im Anſchluß an eine vorherige Fühlungnahme der anderen drei Locarnomächte er⸗ folgen dürfe. In dieſem Punkte beſtünden zwiſchen Paris und London Meinungsverſchiedenheiten. Der„Matin“ iſt der Anſicht, daß die Brüſſeler Konferenz, wenn ſie überhaupt ſtattfindet, wahr⸗ ſcheinlich einen ſehr viel breiteren Rahmen anneh⸗ men werde, als urſprünglich beabſichtigt geweſen ſei. Großbritannien werde jedenfalls nichts unverſucht laſſen, um Deutſchland an den Verhandlungstiſch zu bringen. Wenn man jedoch die mutmaßliche Ab⸗ ſicht Muſſolinis berückſichtige, einen Fünferpakt zuſtandezubringen, dem außer Frankreich, Deutſch⸗ land, Großbritannien und Italien auch Polen an⸗ gehören ſolle, ſo erkläre ſich die außerordentlich heikle Lage, in die die franzöſiſche Regierung in⸗ folge der Verträge komme, die ſie mit Sowjetzuß⸗ land und ͤer Kleinen Entente verbinden. Eoͤens Plan und Frankreichs Widerſtand (Funkmeldung der NM 3Z.) + London, 14. Juli. Die Frage, ob die geplante Locarno⸗Konferenz in Brüſſel aufgeſchoben wird oder nicht, wird Diens⸗ tag früh eingehend erörtert. Der diplomatiſche Berichterſtatter von Reuter meldet, daß der Zeitpunkt und die Tagesordnung der Konferenz zur Zeit auf diplomatiſchem Wege zwiſchen London, Paris und Brüſſel beſprochen würden. Angeſichts der Veränderung der Lage durch das deutſch⸗öſterreichiſche Abkommen ſei es möglich, daß die Konferenz zu einem ſpäteren Zeit⸗ punkt abgehalten werde. Eine Entſcheidung hierüber aber werde vorausſicht⸗ lich nicht vor der Kabinettsſitzung am kommenden Mittwoch getroffen werden. Reuter verzeichnet im übrigen die Möglichkeit, daß Frankreich ſich mit einem diplomatiſchen Mei⸗ nungsaustauſch der Locarnomächte außer Deutſch⸗ Iand zufrieden geben werde, worauf Deutſchland zur Teilnahme an der Brüſſeler Konferenz eingeladen werden könne. Eine ſolche Formel werde voraus⸗ ſichtlich auch die Beteiligung Italiens ermöglichen. „News Chronicle“ veröffentlicht eine groß auf⸗ gemachte Pariſer Meldung, daß der engliſche Außen⸗ miniſter Eden vor ſechs Tagen einen wichtigen diplo⸗ matiſchen Schritt unternommen habe, um die Anweſen⸗ heit Deutſchlands und Italiens auf der Locarno⸗ konferenz zu erzielen. Um einen Ausgleich zwiſchen dem franzöſiſchen und dem britiſchen Standpunkt herbeizuführen, habe er einen Plau aufgeſtellt, wo⸗ nach England, Frankreich und Belgien eine gemein⸗ ſame Erklärung abgeben ſollten, daß die Verhand⸗ lungen einen weſtlichen Unterſtützungspakt ſowie die Rückkehr Deutſchlands in den Völkerbund erſtrebten. Eden habe gehofft, daß dieſer Plan den franzöſiſchen Wünſchen entgegenkommen und gleichzeitig eine Be⸗ leidigung Deutſchlands vermeiden würde, indem Verantwortliche Kreiſe in Paris ſeien der Anſicht, der Grenzüberwachung an. Deutſchland von Anfang an zu der Konferenz ein⸗ geladen würde. Am 8. Juli habe der belgiſche Außen⸗ miniſter Spaak auf Anweiſung Edens die franzöſiſche Regierung von dem Plan unterrichtet. Frankreich habe geantwortet, daß es zwar grundſätzlich zu⸗ ſtimme, aber der Anſicht ſei, daß eine ſolche Erklä⸗ rung am beſten auf der vorbereitenden Konferenz ſelbſt abgegeben würde. Nachdem Frankreich den Plan Edens abgelehnt habe, ſei es eine offene Frage, ob die Locarnokonferenz jetzt nicht auf eine un⸗ beſtimmte Zeit aufgeſchoben werde. In Paris verlaute, daß England im Begriff ſei, ein„Ultimatum“ zu ſtellen, daß es die Beteiligung an der Konferenz verweigern würde, wenn nicht auch Deutſchland und Italien daran teilnehmen würden. daß Frantreich mit einer Iſolierung in Europa be⸗ droht werde, wenn es ſeine Stellungnahme zum Plan Edens nicht ändere. Der beste matiſche Mitarbeiter der„Morningpoſt“ weiſt auf die franzöſiſche Oppoſition gegen eine be⸗ dingungsloſe Einladung Deutſchlands zu der Kon⸗ ferenz hin, Frankreich befürchte, ſich einer deutſch⸗ italieniſchen Front gegenüberzuſehen und wenn Eng⸗ land unentſchieden und Belgien neutral bleibe, in eine Minderheitsſtellung verſetzt zu werden. — Warum Rom nicht nach Brüſſel geht — Rom, 13. Juli. In einer grundſätzlichen Stellungnahme ſchreibt das halbamtliche Blatt„Giornale d Italia“, die ita⸗ lieniſche Antwort auf die belgiſche Einladung nach Brüſſel ſei eine klare Abſage infolge der Flotten⸗ abmachungen, die im Mittelmeer beſtehen blieben. Ohne die vorhergehende vollſtändige, freimütige und öffentliche Liquidierung alles deſſen, was der Sank⸗ tionismus an italienfeindlichen Maßnahmen geſchaf⸗ fen habe, gäbe es keinen neuen Aufbau Europas. „Man kann von Italien nicht die Mitarbeit am Rhein und anderwärts verlangen, ſolange an anderer Stelle italienfeindliche Zuſtände aufrechterhalten werden. Die italieniſche Forderung nach Zuziehung Deutſchlands zu den Locarnobeſprechungen be⸗ zeichnet das Blatt als einen Beweis der Freund⸗ ſchaft, aber auch der Gerechtigkeit und der geſunden Realpolitik. Deutſchland beweiſe mit dem Abkom⸗ men von Wien ſeinen Friedensgeiſt. Es ſei im höchſten Grade zwecklos, über ein Ab⸗ kommen verhandeln zu wollen, ohne daß alle verantwortlichen Beteiligten zugegen ſeien. Das neue Locarno wäre ein ſchwankendes Haus auf ſchlechtem Grund, wenn Berlin nicht an ſeiner Grundlegung beteiligt werde. Stündlich 50 Hitzetote in BS2 Furchtbares Ausmaß der amerikaniſchen Hitzewelle Bereits 1780 Tote! (Funkmeldung der NM.) + Neuyork, 14. Juli. Die Hoffnung, daß die Regenfälle der letzten Tage eine durchgreifende Wetteränderung einleiten wür⸗ den, hat ſich als trügeriſch erwieſen. Die Hitzekata⸗ ſtrophe nimmt vielmehr ſtündlich einen größeren Umfann an. Die Zahl der Todesopſer beträgt be⸗ reits 1780. Sie wächſt durchſchnittlich um 50 Perſonen in der Stunde. Die Leichenbeſchauhäuſer in Chikago, Minneapolis und Detroit ſind mit langen Reihen von unbekann⸗ ten Toten überfüllt. In Detroit ſtarb am Montag im Verlaufe von 14 Stunden alle zehn Minuten eine Perſon an Hitzſchlag. Das Dürregebiet erſtreckt ſich jetzt über 12 Staa⸗ ten der Union. Die Regenfälle der letzten Tage ſind anſcheinend für den ausgedörrten Boden zu ſpät ge⸗ kommen. Nu Nord⸗ und Süd⸗Dakota ſchießen jeden⸗ falls nach dem Regen zum Entſetzen der Farmer nur noch Kakteen aus dem Boden, die als einzige Pflanzen die Dürrezeit überſtanden haben. Eine Anzahl hoher Regierungsbeamter, darunter der Leiter der Wiederanſiedlungsbehörde, Tugwell, begibt ſich am Dienstagabend im Flugzeng von Waſhington in die Dürregebiete, um die Vorberei⸗ tungen für die Umſiedlung eines Teiles der Bevöl⸗ kerung der„Staubſchüſſel“, wie die von Sandſtürmen heimgeſuchten Landesteile bezeichnet werden, zu tref⸗ ſen. Wie verlautet, beabſichtigt Präſident Rooſevelt, in der nächſten Sitzung des Kongreſſes ein großzügi⸗ ges Programm für die Wiedergewinnung nufrucht⸗ bar gewordener Landſtriche vorzulegen, das ſich über viele Jahre erſtrecken ſoll. Moskaus Hand in Paläſtina Jeſtſtellungen der Geheimpolizei-Kommuniſtiſches Hauptquartier in Tel Aviv (Funkmeldung der NM3.) + London, 14. Juli. „Daily Mail“ meldet aus Jeruſalem, daß die britiſche Geheimpolizei feſtgeſtellt habe, daß die Auf⸗ ſtandsbewegung in Paläſtina zum großen Teil von Moskau geſchürt werde. Vor kurzem habe man im Norden der Stadt Tel Aviv das Haupt⸗ quartier der Kommuniſtiſchen Partei entdeckt, das in unmittelbarer Verbindung mit Moskau geſtan⸗ den und von dort Anweiſungen für die Unruhen erhalten habe. In dem Gebäude habe man u. a. Schriftſtücke des Moskauer Departements für Propaganda im nahen Oſten gefunden, ſowie Quittungsabſchnitte für große Geldſummen aus Moskau. Einige der Schriftſtücke ſeien in Chiffre, andere in unſichtbarer Tinte ge⸗ ſchrieben geweſen. Vomben auf der Bahnſtrecke nach Aegypten — Kairo, 13. Juli. Der Gouverneur von Sinai beſtätigte eine Nach⸗ richt, derzufolge auf den Gleiſen der Eiſenbahn Aegypten—Paläſtina eine Bombe aufgefunden wurde. Die Funoſtelle lag auf ägyptiſchem Gebiet. Die Unterſuchung ergab, daß ſie von terroriſtiſchen. Araber⸗Abteilungen aus Paläſtina gelegt worden war. Der Kriegsminiſter oroͤnete die Verſchärfung Blutige Kundgebungen in Syrien 6 95— Paris, 13. Juli. Wie Havas meldet, haben in Saida mehrere Kundgebungen ſtattgefunden, bei denen 9 Perſonen ſchwer verletzt wurden. Während die erſten beiden Anſammlungen leicht zerſtreut mußte bei der dͤritten die Gendarmerie herangezo⸗ gen werden, da die Polizei allein machtlos war. Auch ſie mußte ſich ſchließlich zurückziehen. Als aus der Menge Revolverſchüſſe fielen, erwiderte die Gendarmerie das Feuer, wodurch 9 Perſonen ſchwer verletzt wurden. Nach Eintreffen von Verſtär⸗ kungen iſt in Saida die Ruhe wiederhergeſtellt worden. Chinas Friedenspolitik Keine Aenderung der Politik gegenüber Japau 65 Nanking, 13. Juli. Als Hauptredner auf der am Montag abgehalte⸗ nen Vollſitzung der Kuomintang⸗Partei erläuterte Marſchall Tſchiangkaiſchek die chineſiſche Friedens⸗ politik. Er trat u. a. für eine Vereinfachung der politiſchen und militäriſchen Organiſation und der Verwaltung ein. Einer auf dieſer Sitzung gefaßten Entſchließung zufolge ſoll die Politik Chinas gegenüber Ja⸗ pan keine Aenderung erfahren. Damit iſt der Vorſtoß der Südweſtführer verurteilt worden. werden konnten, — Induſtrie und Siedlung Von Dr. h. c. Hermann Röchling Ein Induſtrieland wie Deutſchland iſt lebens⸗ gefährlich organiſiert, wenn die ungeheuer zahlreichen wirtſchaftlich Abhängigen zu dieſer abſoluten Ab⸗ hängigkeit von fremdem Willen und fremdem Kön⸗ nen nun auch noch in Mietswohnungen in großen Häuſern zuſammengepfercht wohnen und damit jeds Stunde ihres Daſeins erkennen müſſen, daß ſie nur in ganz eng vorgeſchriebenen Bahnen ihr Schickſal aus eigener Kraft geſtalten können. Es kann nicht verhindert werden, daß bei der jetzigen Form der Technik die Großbetriebe allzu viele Menſchen in ſich zu einer gemeinſamen Arbeit vereinigen, hei der jedem Einzelnen ſeine Tätigkeit am Ganzen zugewieſen wird. Es iſt auch nicht vermeidbar, daß letzten Endes hier ein einheitlicher Wille herrſchen muß, ſoll das Ganze gedeihen. Dem Arbeiter und Angeſtellten einen Anteil an dem mehr oder weniger imaginären Wert des Beſitzes dieſer Un⸗ ternehmungen zuteilen zu wollen, hat keinen Sinn, denn die Rente, wie ſie ſich in der Dividende aus⸗ drückt, war immer ſehr klein im Verhältnis zu all den Summen, die für die Entlohnung der Gefoig⸗ ſchaftsmitglieder erſorderlich ſind. Es könnte alio bei einer ſolchen Beteiligung nur Enttäuſchung herauskommen. Aber auf einem anderen Gebiet des Lebens der wirtſchaftlich Abhängigen iſt eine vollkommene Ab⸗ kehr von dem, was die Vergangenheit uns gebracht hat, durchaus möglich und notwendig. Während des Aufbaues unſerer Induſtrie hat man wohl dar im gedacht, Wohnungen für die Geſolgſchaften überall da zu ſchaffen, wo noch eine Verbindung zwiſchen der Induſtrie und ihrer Arbeiterſchaft beſtand. Aber dort, wo dieſe Beziehungen ſich im weſentlichen auf die Leiſtung der Arbeit ſeitens des Gefolgſchafts⸗ mitgliedes einerſeits und der Organiſierung dieſer Arbeit und ihrer Bezahlung ſeitens der Betriebs⸗ leitung andererſeits beſchränkten, da überließ man die Beſchaffung der Wohnungen irgendwelcher Pri⸗ vatinitiative, der Wohnungsſpekulation und ähn⸗ lichem mehr. Die Folgen waren zwar nicht immer gleich ſchlecht, aber jedenfalls ſchlecht ge⸗ nug. Wo die Betriebe Werkswohnungen erſtell⸗ ten, da war wenigſtens die Ausſicht vorhanden, daß ſie geſund, mit einem Garten und womöglich mit einem Stall für Kleintiere verſehen waren. Aber der grundſätzliche Fehler wurde faſt überall gemacht, vielfach ſogar mit Willen der Arbeiter und Angeſtellten, daß dieſe zur Miete wohnten und ihnen damit die Möglichkeit, zu Eigenbeſitz zu gelangen, verſperrt war. Ich verzichte darauf, die Auswir⸗ kungen der Menſchenanſammlungen in den groß⸗ ſtädtiſchen Mietskaſernen auszumalen; das Bild könnte aufreizend trübe ausfallen. Aber es iſt ohne weiteres klar, daß ein Volk, das ſo organiſiert iſt, auf allen Gebieten die größten Krank⸗ heitserſcheinungen aufweiſen muß, vor allem auf geiſtigem Gebiete. Es iſt nicht übertrie⸗ ben, wenn man eine ſolche Organiſation als den organiſierten Selbſtmord eines Vol⸗ kes bezeichnet. Aber wie können wir die Dinge ändern? Wir können ſie nur ändern, wenn wir dort, wo die Wur⸗ zel des Uebels liegt, die Axt anſetzen. Kein Volk kann auf die Dauer beſtehen, deſſen große Maſſe weder an der Nahrungsmittelerzeu⸗ gung, der vornehmſten Aufgabe jeden Volkes, teil hat, noch irgenoͤwie mit Grund und Boden ver⸗ wachſen iſt. Das aber iſt in Deutſchland der Fall. Knapp 20 Prozent unſerer Bevölkerung leben von Forſt⸗ und Landwirtſchaft, ein Perſonenkreis don etwa 13 Millionen Menſchen ſoll die 67 Millionen ernähren, die in Deutſchland wohnen! Die Ver⸗ ſopgung dieſer Maſſen mit wenig verderblichen Nah⸗ rungsmitteln(3. B. Getreide, auch ſchließlich Fleiſch) iſt eine Aufgabe, die wohl noch gelöſt werden kann;, aber alles übrige, was wir zu unſerer Ernährung brauchen, beſteht aus leicht verderblichen Erzeug⸗ niſſen, vom Frühgemüſe angefangen bis zur Kar⸗ toffel. Je länger der Weg iſt von der Stelle, wo dieſe Erzeugniſſe wachſen, bis zum menſchlichen Magen, der ſie verarbeitet, um ſo größer iſt der Verluſt. Es wäre eine dankbare Preisaufgabe, ein⸗ mal den Verluſt all der vielen Obſt⸗ und Gemüſe⸗ mengen einſchließlich der Kartoffeln feſtzuſtellen, der auf dem jetzigen Wege von der Erzeugung über die Sammlung zu großen Sendungen, Abladung an den Markthallen, Verteilung an den Handel, im Ge⸗ müſeladen, Verarbeitung in der Küche, bis zum menſchlichen Magen vor ſich geht. Man würde ein erſchreckendes Bild der Vernichtung bekommen, die ohne weiteres mitverantwortlich dafür zu machen iſt, daß wir ſeit zwei bis drei Generationen unter zunehmender Teuerung zu leiden haben. Alſo, das ſollte anders gemacht werden: Deshalb Schaffung von Eigenheimen mit der Möglichkeit für jeden Hausbeſitzer, ſich das, was ſein Herz begehrt, ſelöſt zu ziehen; auch ſollte ihm möglichſt Gelegen⸗ 1 5 ——— 5—— —— —— * 2. Seite Nummer 317 Dienstag, 14. Juli 1936 heit gegeben werden, daß er ſich eine Ziege oder beſſer ein Milchſchaf und ein Schwein halten kann. Bei 1000 Quadratmeter Gartenfläche kann er in guten Zeiten ſeinen ganzen Bedarf an Gemüſe und Kartoffeln decken; weitere 1000 Quadratmeter Pacht⸗ land würden ihm die Möglichkeit geben, ſeinen ge⸗ ſamten Milchbedarf und auch einen nicht unerheb⸗ lichen Teil ſeines Fleiſchbedarfs zu decken. 30, 40, ja 50 Prozent des Nahrungsmittelbedarfs einer Fa⸗ milie kann auf dieſe Weiſe geoͤeckt werden. Der größte Teil dieſer Selbſterzeugung wird er⸗ ſahrungsgemäß zuſätzlich verbraucht werden; denn die Familien werden wieder wachſen, die Eltern werden wieder Freude an Kindern bekommen, die unter dieſen Bedingungen gedeihen und eine Quelle der Freude, nicht ſtändiger Sorgen ſind. Aber eines ſollten wir uns auch klar machen: Der bisherige Weg, daß Ackerland allmählich in Bauland verwandelt und damit der Bauer zum Grundſtücks⸗ ſpekulanten gemacht wird, ſollte reſtlos unter⸗ bunden werden. Wir müſſen neue Wege bei der Beſchaffung des benötigten Siedlungsgelän⸗ des beſchreiten. Wer denkt da nicht an den großen Waldbeſtand in unſerem deutſchen Vaterland? Wenn wir von ihm eine Million Hektar zur Verfügung ſtellen, ſo kann dieſe Fläche leicht erſetzt werden durch Aufforſtung entſprechender Mengen Oed⸗ und Un⸗ land. Wir haben davon die doppelte Menge in Deutſchland zur Verfügung. Vorausſetzung für dieſe planmäßige Siedlungspolitik iſt allerdings der Wille, nun auch neue Gemeinden zu gründen und die ent⸗ ſprechenden Verkehrswege zu ſchaffen. Den parla⸗ mentariſchen Regierungen der Nachkriegszeit, aber auch der Kaiſerzeit, fehlten die Machtmittel, um etwas derartig Großes durchführen zu können. Un⸗ ſer Führer hat dͤͤurch Beſeitigung aller dieſer Hemm⸗ niſſe die Möglichkeiten geſchaffen, die ſinnloſe Orga⸗ niſation unſeres Volkes in eine ſinnvolle zu ver⸗ wandeln. Es gibt keine größere Rechtfertigung für die Ausübung willig und vertrauensvoll gegebener Macht als die Rettung unſeres Volkes in ſeinem Beſtande. Fünf Millionen Eigenheim⸗ ſiedlungen in der Zeit einer halben Genera⸗ tion zu erſtellen, iſt deshalb ͤͤie Forderung unſerer Zeit. Sie iſt nicht übertrieben, denn die Erkrankung unſeres Volkes iſt ſehr weit fortgeſchritten, und ſie kann nur mit großen Mitteln geheilt werden. Auf ans Werk! Die Meerengenkonſerenz wieder zuſammengetre⸗ ten. Die Meerengenkonferenz iſt am Montagvormit⸗ tag wieder zu einer Vollſitzung zuſammengetreten, um die bei der erſten Leſung des engliſch⸗türkiſchen Entwurfs ſtrittig gebliebenen Fragen in Angriff zu nehmen. Neue Maunheimer Zeitung) Mittag⸗Ausgabe Die Bedeutung der Einigung mit Oeſterreich Eine Erklärung des Leiters der öſterreichiſchen Außenpolitik Oeſterreich als Brücke zwiſchen Nord und Süd Die neue Vereinbarung und die römiſchen Protokolle — Wien, 14. Juli.(U. P) Der neue Staatsſekretär im dſterreichiſchen Außenminiſterium, Dr. Guido Schmid, der als kommender öſterreichiſcher Außenminiſter genannt wird, gab in einem Interview mit der United Preß folgende Erklärungen über den Freundſchaftspakt zwiſchen Oeſterreich und Deutſchland ab: „Den Verhandlungen, die in den letzten Wochen zwiſchen Wien und Berlin zum Zweck der Wieder⸗ herſtellung freundnachbarlicher Beziehungen zwi⸗ ſchen Oeſterreich und dem Deutſchen Reich geführt wurden, kommt mit Rückſicht auf das allgemeine Bedürfnis nach Sicherung des Friedens und wirt⸗ ſchaftlicher Zuſammenarbeit zu gegenſeitiger Er⸗ gänzung geſchichtliche Bedeutung zu. Die Spannungen in den Beziehungen der beiden deutſchen Staaten zueinander bildeten eine ſchwere Hemmung der auf Reorganiſation des wirtſchaft⸗ lichen Lebens im Donauraum gerichteten Beſtre⸗ bungen und die Beſeitigung dieſer Hemmungen dürfte künftige Verhandlungen in dieſem Zuſam⸗ menhang zweifellos erleichtern. Oeſterreich iſt in der Lage und hat den feſten Willen, als völkerverbindendes Element zu wir⸗ ken, als Brücke zwiſchen Oſten und Weſten, Nor⸗ den und Süden. Seine erfolgreiche Betätigung in dieſer Hinſicht, die beſten öſterreichiſchen Traditionen entſpricht, iſt aber bedingt durch die vollſtändige Wahrung ſeiner ſtaatlichen Selb⸗ ſtändigkeit, da Verträge zum Zweck friedlichen Zuſammenwir⸗ kens nur auf der Grundlage voller Gleichberechti⸗ gung aller an der Löſung des Problems beteiligten Staaten geſchloſſen werden können. Schon vor einem Jahre hatte der Reichskanzler in einer vor dem deutſchen Reichstag gehaltenen Rede verſichert, daß das Deutſche Reich nicht daran denke, ſich in die innerpolitiſchen Verhältniſſe Oeſterreichs einzumi⸗ ſchen oder die Souveränität Oeſterreichs in anderer Weiſe anzutaſten. In grundſätzlicher Beziehung war damit die Ba⸗ ſis für eine Verſtändigung über eine freundlichere Geſtaltung der Beziehungen zwiſchen den beiden Frontkämpfer des Friedens! Ausklang des Frontkäm pfertreſſens bei Verdun-Deutſche Veteranen und ſranzö⸗ ſiſche Soldaten Arm in Arm⸗Hauptmann v. Brandis und ſeine ehemaligen Gegner — Verdun, 13. Juli. Verdun und die dort verſammelten Zehntauſende Frontkämpfer waren am Montagmittag Zeuge einer einzigartigen Kundgebung. Ein Zug franzöſiſcher Militärlaſtwagen, Soldaten mit Stahlhelm am Steuer, beſetzt mit der deutſchen Frontkämpferabord⸗ nung, durchfuhr die Straßen der Feſtung Verdun zu einer ſtillen Gedenkfeier an dem berühmten Toten⸗ mal inmitten der Stadt an der Maasbrücke. Hoch flatterte von dem erſten Wagen die Hakenkreuzfahne im Wind. In langſamem Zug ging es durch die dicht umſäumten Straßen der Stadt. Vor der Fahne entblößten ſich alle Häupter. Das Mi⸗ litärgrüßte. In der Nähe des Totenmals hiel⸗ ten die Wagen an. Einige knappe Kommandos eines alten Veroͤuner Frontoffiziers ertönten, Deutſchen ſtanden in muſtergültiger Marſchordnung in Viererreihen. Dann marſchierten ſie im Gleich⸗ ſchritt zum Denkmal. Dort wurde Aufſtellung ge⸗ nommen, die Fahne drei Meter vor der Front. In weitem Bogen umſpannten die franzöſiſchen Front⸗ kämpfer die Stätte, franzöſiſche Generäle und hohe Offiziere am Fuße des Denkmals. Langſamen Schrittes tritt Hauptmann von Brandis, der Erſtürmer des Forts Douaumont, an die Stufen des Denkmals und legt einen großen Lorbeerkranz mit der Hakenkreuzſchleife nieder. Die Hände der deutſchen Kämpfer ſind zum deutſchen Gruß erhoben, alle Häupter ſind entblößt. Eine Minute des Schweigens. Leiſe ſtimmen die Front⸗ kämpfer das Lied vom guten Kameraden an, alle Deutſchen fallen ein. Die Fahne iſt geſenkt. Wieder ein paar knappe Kommandoworte, die Deutſchen marſchieren ab. Aber nach wenigen Schritten ſchon dringen ihnen von allen Seiten franzöſiſche Front⸗ kämpfer entgegen. Jeuchten Auges ſchütteln ſie den Deutſchen in ſtiller Ergriſſenheit die Hand. Dieſe im Programm nicht vorgeſehene Toten⸗ ehrung durch die deutſchen Kameraden hat in Verdun tiefen Eindruck gemacht. Am Nachmittag verſammelten ſich die Leiter ſämtlicher Abordnungen im Rathaus von Verdun zu einem offiziellen Empfang. Der Bürgermeiſter von Verdun hieß die Front⸗ kämpfergäſte aus allen Teilen der Welt mit war⸗ men Worten willkommen. Der Unterpräfekt von Verdun und der franzöſiſche Penſionsminiſter gaben in kurzen Anſprachen den Gefühlen aller in Verdun verſammelten Frontkämpfer Ausdruck, indem ſie von dem gegenſeitigen Verſtehen über Gräber und Grenzen hinweg ſprachen. Die Leiter der einzelnen Abordnungen antworteten, als erſter der Führer der deutſchen Abordnung, Hauptmann v. Brandis, der in knappen Worten erklärte: „Wir wollen, wie Adolf Hitler es verkündet hat, aufrichtig den ehrenvollen Frieden und mit den anderen Völkern wie gute Nachbarn eines Hauſes zuſammenleben.“ Anſchließend wurde den Leitern der Abordnungen die Silberne Verdun⸗Plakette überreicht. Nach einem gemeinſamen Mahl, das die Leiter aller Abordnungen kameradſchaftlich vereinigte, fuh⸗ ren Hauptmann von Brandis und der franzöſiſche Frontkämpferführer Pichot mit einigen deutſchen Kameraden hinaus vor die Wälle Verduns, um auf dem deutſchen Kriegerfriedhof Ville Devant Chaumaunt gemeinſam im Namen der deutſchen und die und franzöſiſchen Frontkämpfer einen Kranz nie⸗ derzulegen. Dann rüſtete man zum Aufbruch. Sonderzug auf⸗ Sonderzug verließ Veroͤun. Die Deutſchen ſuchten ihre Wagen auf, aber Hauptmann von Brandis konnte noch nicht einſteigen. Am Eingang des Bahnhoſes wurde er von einer ſtarken Gruppe früherer Soldaten des franzö⸗ ſiſchen Inſanterie⸗Regiments 95 erwartet, jenes Regiments, das bei dem Sturm auf Douaumont unter Hauptmann von Brandis Kommando das franzöſiſche Fort beſetzt gehalten hatte. Sie wollten ihrem ſiegreichen Gegner von 1916 die Hand drücken. Es war ein ergreiſender Augen⸗ blick, wie in ſtrömendem Regen zwiſchen Gleiſen und Güterſchuppen franzöſiſche Poilus und der Erſtürmer von Douanmont mit tränenfeuchten Augen einander gegenüberſtanden. Das Kommando„Einſteigen“ unterbrach die letz⸗ ten Unterhaltungen zwiſchen den deutſchen Verdun⸗ kämpfern, die aus den Fenſtern lehnten, und ihren franzöſiſchen und italieniſchen Kameraden, die unter Führung von Pichot zum Abſchied erſchienen waren. Langſam ſetzte ſich der Zug in Bewegung, 500 Arme reckten ſich zum deutſchen Gruß. Franzoſen und Italiener winkten, und der Zug nahm ſeinen Weg oſtwärts durch die Schluchten zwiſchen den Forts von Verdun hindurch. Staaten gegeben, und die öſterreichiſche Regierung konnte auf dieſer Grundlage um ſo eher in Be⸗ ſprechungen eintreten, als unſer enges freundſchaft⸗ liches Verhältnis zu Italien und Ungarn mit der Wiederherſtellung normaler Beziehungen zum Deut⸗ ſchen Reich in keinem Widerſpruch ſteht. Die Bedeutung der römiſchen Protokolle für die öſterreichiſche Geſamtpolitik wird da⸗ durch in keiner Weiſe berührt, da die römiſchen Vereinbarungen bekanntlich gegen keinen anderen Staat gerichtet ſind und keinen an⸗ deren Staat ausſchließen, ſondern im Gegenteil die Beſtimmung haben, als Grundlage und als Aus⸗ gangspunkt für die Erweiterung friedlicher wirt⸗ ſchaftlicher und kultureller Zuſammenarbeit auch mit anderen Staaten zu dienen. Beim Abſchluß der römiſchen Vereinbarungen hatte keiner der Partner die Abſicht, einen politiſchen Machtblock gegen das Deutſche Reich zu ſchaffen oder das Deutſche Reich von der Ordnung der Dinge in Mitteleuropa und im Oſten auszuſchließen, was ja nach den wieder⸗ holten Erklärungen verantwortlicher engliſchen und franzöſiſcher Staatsmänner zu ſchließen, auch nicht den Zielen und Abſichten der Pariſer und Lon⸗ doner Außenpolitik entſprochen hätte. „Dem Geiſt der römiſchen Protokolle entſpricht es nun, wenn Oeſterreich ſeine Beziehungen zu anderen Nachbarſtaaten, insbeſondere zu ſeinem großen deut⸗ ſchen Nachbarn überprüft, den auch die franzöſiſch⸗ italieniſchen Protokolle vom 7. Januar 1935 unter den Staaten auftzählen, die unmittelbar zur Neu⸗ ordnung der wirtſchaftspolitiſchen Verhältniſſe in Mitteleuropa und im Donauraum berufen ſind. Oeſterreich iſt niemals Bindungen eingegangen, die imſtande wären, es in einen Gegenſatz zu anderen Staaten zu bringen. Mit der Normaliſierung der öſterreichiſch⸗deut⸗ ſchen Beziehungen iſt daher keinerlei Umorien⸗ tierung der Außenpolitik verbunden, die Oeſterreich als deutſches Land im Herzen Euro⸗ pas führt und die immer nur der Erreichung fried⸗ licher Ziele mit friedlichen Mitteln dienen wird. Die korrekten und freundlichen Beziehungen Oeſterreichs zu allen Staaten, die ſeine Unabhängig⸗ keit achten, ſowie das Verhältnis Oeſterreichs zum Völkerbund, gewinnen durch die Normaliſierung der öſterreichiſch⸗deutſchen Beziehungen nur noch an Bedeutung. In dieſem Sinne darf wohl der Ueberzeugung Ausdruck gegeben werden, daß durch die Wiederher⸗ ſtellung freundnachbarlicher Beziehungen zwiſchen den beiden deutſchen Staaten in der Mitte Europas auch für die bevorſtehenden internatio⸗ nalen Verhandlungen, die einer allgemeinen Sicherung des Friedens in Europa dienen ſollen, eine günſtigere Atmoſphäre geſchaffen wird. Frie⸗ densarbeit zu leiſten gilt es daher, wenn Oeſterreich nun darnach ſtrebt, die eben getroffene Ueberein⸗ kunft, die von größter Bedeutung für die ganze Welt iſt, in die Wirklichkeit zu überführen. In dieſer Ueberzeugung und mit richtigem Verſtändnis an dieſe Fragen heranzutreten, wird Aufgabe der verant⸗ wortlichen Leiter der öſterreichiſchen Politik, insbe⸗ ſondere der Außenpolitik, ſein. Hier wird es viel auf verſtändnisvolle Zuſammenarbeit ankommen. Den aufrichtigen Intentionen des öſterreichiſchen Regierungschefs, Dr. v. Schuſchnigg folgend, der die Richtlinien unſerer Außenpolitik beſtimmt und dem auch dieſes Friedenswerk zum großen Teil zu ver⸗ danken iſt, werde ich an meine neue Aufgabe gehen, überzeugt, damit nicht nur zum Beſten der beiden deutſchen Staaten, ſondern auch zur Feſtigung des Friedens in Europa zu arbeiten.“ Mordſeuche im Volksfront-Spanien Der ſpaniſche Monarchiſtenführer von marxiſtiſchen Polizeibeamten ermordet Ein neuer Bürgerkrieg vor der Tür? — Madrid, 13. Juli. Der Führer der ſpaniſchen Monarchiſten, Calvo Sotelo, iſt am Montagvormittag auf dem Friedhof Almudena in Madrid ermordet auf⸗ gefunden worden. Calvo Sotelo iſt von marxiſtiſch eingeſtellten Polizeibeamten auf eigene Fauſt, ohne daß ein Verhaftungsbefehl ſeitens der Madrider Poli⸗ zeibehörden erlaſſen worden wäre, in der ver⸗ gangenen Nacht enzführt. und dann ermordet worden. Die Tat iſt mit einem Dolch ausgeführt worden, wahrſcheinlich als ein Racheakt für die Erſchießung eines Polizeioffiziers am Samstagabend. Die Leiche wurde von den marxiſtiſchen Polizeibeamten, die Calvo Sotelo verhaftet hatten, ſelbſt nach der Tat in einem Polizeiwagen auf den Friedhof gebracht. Die Mörder erklärten dem Friedhofsbeamten, der ſich wegen Fehlens der Ausweispapiere des Toten zunächſt dem Eintritt der Beamten widerſetzt hatte, daß es ſich um einen Nachtwächter handle, der auf der Straße tot aufgefunden worden ſei. Der Mord an dem ſpaniſchen Monarchiſtenführer Joſé Calvo Sotelo hat die Befürchtungen, daß ein neuer Bürgerkrieg in Spanien bevorſtehe, erheblich verſtärkt. Der Bevölkerung der ſpaniſchen Haupt⸗ ſtadt hat ſich größte Erregung bemächtigt. Es kur⸗ ſiert das Gerücht, daß weitere Attentate auf den Führer der Katholiſchen Volksaktion, Gil Robles, und den Rechtspolitiker Goicochea geplant waren, die oͤen Anſchlägen nur entgangen ſeien, weil ſie ſich nicht in Madrid befunden hätten. Die ſpaniſche Regierung hat den Mord an Calvo Sotelo zum Anlaß einer Kabinettsbeſprechung ge⸗ nommen, nach deren Beendigung der Juſtizminiſter der Preſſe eine Note überreichte, in der auf die poli⸗ Grunofragen der Erziehung Referate auf der Reichstagung des NSEB.- Wächtler über die konfeſſionellen Lehrervereine— Erziehung und Raſſepolitik — Bayreuth, 13. Juls. Für die in Bayreuth verſammelten Erzieher und Erzieherinnen war der Montag der Haupttag und zugleich Schlußtag ihres Reichstreffens. Zunächſt erläuterte der Reichsſtudentenbund⸗ führer Derichsweiler die Aufgaben des Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Studentenbundes dahin, die ſtudentiſche Jugend aus ihrer einzigen kaſtenmäßigen Abgeſchloſſenheit reſtlos heraus⸗ zuführen und ihr ſtudentiſches Leben unter der Sicherung der fachlichen Ausbildung neu zu formen. Einfügung jedes Studenten in eine der Gliede⸗ rungen der Bewegung und der Zuſammenſchluß in Kameraoſchaften ſeien die Vorausſetzungen für dieſe neue Studentenerziehung, deren Schwerpunkt auf weltanſchaulichem Gebiet liege. Der Nationalſozialiſtiſche Deutſche Studenten⸗ bund, der an das Problem der Hochſchulreform ebenſo mutig herangehe, wie er ſich für eine Verkürzung der Erziehungsdauer auf der Hochſchule einſetzen werde, wolle eine Ausleſeorganiſation der deutſchen Stu⸗ dentenſchaft und damit bewußt eine zahlenmäßige Minderheit, aber eine ſtarke Kampftruppe ſein. Anſchließend ſprach Pg. Dr. Krieck über natio⸗ nalſozialiſtiſche Erziehung und Erziehungswiſſen⸗ ſchaft.„Niemals in der Weltgeſchichte“, ſo führte er aus,„iſt ein politiſches Ziel ſo eng mit dem Er⸗ ziehungsgedanken verbunden geweſen wie heute im Zeitaltir des Nationalſozialismus. Heute iſt es er⸗ hervorbrechendem Beifall der Zuhörer entwarf. kennbar, daß ſich dͤie deutſche Revolution einſt auf geiſtigem Gebiete vollenden wird.“ Im Mittelpunkt der Tagung ſtand das große weltanſchauliche Bild, das der Leiter des Raſſepoli⸗ tiſchen Amtes, Pg. Dr. Groß, unter immer 1 erklärte dabei, daß die Geſamtzahl des deutſchen Volkes trotz aller anerkennenswerten Abhilfemaß⸗ nahmen in den nächſten Jahrzehnten abnehmen werde. Dieſe zweifellos auf Rechnung der Vergan⸗ genheit zurückzuführende Lage müſſe in allererſter Linie und von der Geſamtheit des deutſchen Volkes mit allen Mitteln behoben werden, auch wenn der ſichtbare Erfolg vielleicht erſt nach Jahrzehnten zu erwarten ſei. Reichswalter Gauleiter Fritz Wächtler faßte die Ergebniſſe und Erkenntniſſe der Haupttagung noch einmal zuſammen. Sie gelte es nun, hinauszu⸗ tragen in das Leben, in die Schule. Der Jugend den Nationalſozialismus der Tat vorzuleben, ſei die erſte 8 heiligſte Pflicht eines jeden deutſchen Erzie⸗ ers. Mit jenen Lehrern, die heute immer noch Ver⸗ einen angehören, die nach konfeſſionellen Ge⸗ ſichtspunkten aufgebaut ſind, könne der national⸗ ſozialiſtiſche Erzieher keine Gemeinſchaft pflegen, und der NSLB werde auch die Mittel liuden, um dieſem Zuſtand ein Ende zu machen. Mit dem gemeinſamen Geſang der nationalen Lie⸗ der und dem„Sieg Heil!“ auf den Führer fand die Tagung ihren feierlichen Ausklang. Verzweifelte Aufrufe der Regierung tiſchen Gewaltakte der letzten Zeit Bezug genommen wird, die in der Ermordung eines Polizeioffiziers und des monarchiſtiſchen Abgeordneten Calvo Sotelo gipfeln.„Die Regierung verurteilt dieſe Bluttaten unter flammendem Proteſt, und kündigt an, daß ſie ſofort und mit allen Mitteln, die ihr durch das Geſetz für öffentliche Ordnung zur Verfügung ſtehen energiſche Maßnahmen er⸗ greifen wird, durch die der Gemeinſchaftsſinn unter den ſpaniſchen Bürgern und die elemen⸗ tarſie Achtung vor dem menſchlichen, Leben ge⸗ ſchützt werden ſollen. Keine Doktrin und keine Idee verdiene anerkannt zu werden, wenn ihre Träger nicht einmal vor dem Leben der Bürger haltmachten. Die Regierung verſpreche, alles zu tun, um die Verbrecher oder die Anſtifter, gleich welcher politi⸗ ſchen Richtung ſie angehören, zur Sühne heranzu⸗ ziehen. Sie werde ferner für die Aufklärung der beiden Mordtaten ſchleunigſt ſorgen und habe aus dieſem Grunde zwei Sonderrichter eingeſetzt. In Madrid und in anderen ſpaniſchen Provinzen ſeien bereits zahlreiche Verhaftungen vorgenommen und viele Parteiheime geſchloſſen worden. Die Regierung werde einen Aufruf erlaſſen, in dem ſchwere Strafen für politiſche Verbrechen ange⸗ kündigt werden und die Bevölkerung auſgefordert werden ſoll, das Friedenswerk der Regierung in dieſen ſchweren Stunden zu unterſtützen, damit die umſtürzleriſchen Elemente nicht die Oberhand ge⸗ winnen. 175 Verhaftungen in Maorid (Funkmeldung der N M.) + Madrid, 14. Juli. In Madrid wie auch in der Provinz ſind außer⸗ ordentlich ſtarke polizeiliche Sicherheitsmaßnahmen ergriffen worden, da man die Reaktion auf die Er⸗ mordung des monarchiſtiſchen Abgeordneten Calvo Sotelo fürchtet und mit ernſten Störungen der öf⸗ fentlichen Ruhe und Ordnung rechnet. Die Zahl der verhafteten rechtsſtehenden Perſonen beläuft ſich allein in Madrid auf 175. Unter beſonders ſtarkem polizeilichen Schutz ſtehen die Miniſterien. Die Regierung hat beſchloſſen, das anarcho⸗ſyndi⸗ kaliſtiſche Parteihaus ſowie ſämtliche Lokale der Monarchiſten zu ſchließen. Der ſpaniſche Landtag geſchloſſen (Funkmeldung der NM3Z.) + Madrid, 14. Juli. In der Nacht zum Dienstag hat der ſpaniſche Miniſterpräſident Caſares Quiroga nach Rückſprache mit dem Landtagspräſidenten Martinez Barrid, dem Führer der linksrepublikaniſchen Gruppe Marce⸗ lino Domingo und einem Vertreter der Maxxiſten den Beſchluß gefaßt, den Landtag noch vor dem Be⸗ ginn der Dienstag⸗Sitzung durch Regierungsdekret für eine Woche ſchließen zu laſſen. Botſchafter von Ribbentrop in Wildungen. Bot⸗ ſchafter von Ribbentrop iſt zu einem mehrwöchigen Erholungsaufenthalt in Bad Wildungen eingetroffen. ——..—..—...—........—— Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Albis Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaftu. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart ⸗Handelsteil: i. V. Willy Müller⸗Lokaler Teil:.V. C. W. Fennel⸗Sport: Wiün Mülter- Söd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und K Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim Behengaeng, Drucker und Perleger: Neue Zeitung 1 f1 itz Bode& Co., Mannheim, R 1. 4— Schriſtleitung in Berlin: Sr. E. F. Schaffer, Setitr-Sriebenan, Sentaſtraße 2 cene der Ausgabe A u. Ausgabe B: über 21000 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: über 20000 Zur Zeit Preisliſte Nr. 6 gültig 8 unverlangte Beiträge keine Gewähr„Rückſendung nur bei Rückporto K —————————— ———————————— Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 317 Mannheim, den 14. Juli. Arbeitsloſenziffer nimmt weiter ab Der Arbeitseinſatz im Arbeitsamtsbezirk Mannheim im Juni Die weiter anhaltende Belebung und die Auf⸗ nahmefähigkeit der Saiſon⸗Außenberufe und der konjunkturabhängigen Berufe hatte im Monat Juni eine nochmalige verſtärkte Abnahme der Ar⸗ beitsloſenziffer im Arbeitsamtsbezirk Mann⸗ heim zur Folge. Die Zahl der Arbeitsloſen ging um rund 2000 auf 11 160 zurück. Somit wurde der Stand Mai— Ende 1927 um 140 unterſchritten. Zu berückſichtigen iſt, daß die Zahl der in Not⸗ ſtandsmaßnahmen Beſchäftigten auf 200 zurückgeſetzt werden konnte. Dieſes günſtige Ergebnis kann nicht nur zurück⸗ geführt werden auf eine erhöhte Beſchäftigungsmög⸗ lichkeit vorwiegend in der Bauinduſtrie und der hier ausſchlaggebenden eiſen⸗ und metallverarbeitenden Induſtrie, ſie kann auch gewertet werden als eine er⸗ freuliche Erhöhung der Stabilität im Handwerk und insbeſondere in der konjunkturabhängigen Induſtrie. Bei dem derzeitigen geſunden Auftragsbeſtand und dem ſtabilen, ſich konſtant aufwärts bewegenden Be⸗ ſchäftigungsgrade iſt auch im Monat Juli mit wei⸗ teren Einſtellungen in den konjunkturabhängigen Berufen zu rechnen, ſo daß eine nochmalige Ent⸗ laſtung dͤer Arbeitsloſigkeit zu erwarten iſt. Einzelhandelstreuhanoſtelle in Mannheim errichtet In Verbindung mit der Bezirksgruppe Baden der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel wurde in Mann⸗ heim eine Einzelhandelstreuhandſtelle errichtet. Einzelhandelstreuhandſtellen ſind von der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel und dem NS⸗Rechts⸗ wahrerbund mit der Aufgabe geſchaffen, dem Einzelhandel in allen Fragen der Buchführung, der Steuerberatung, der Betriebs⸗ und Kreditberatung zur Verfügung zu ſtehen. Sie ſind ſelbſtändige und unabhängige Einrichtungen, die von anerkannten, in einem beſonderen Zulaſſungsverfahren ausge⸗ wählten Wirtſchaftstreuhändern geleitet werden. Den Einzelhandelstreuhandſtellen ſtehen für ihre Arbeit für den Einzelhandel nicht nur die Unterlagen für alle geſetzlichen Beſtimmungen, ſondern auch das Er⸗ fahrungsmaterial der Arbeitsgemeinſchaft der Ein⸗ zelhandelstreuhandſtellen zur Verfügung. Alle nä⸗ heren Auskünfte erteilt die örtliche Dienſtſtelle der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel. Segelflugmodell„Steinadler“ Irnt bueer möcee Heſucht 5102 Der Stützpunkt Hockenheim des Deutſchen Luft⸗ ſportverbandes ſtartete am Sonntag, dem 12. Juli, nachmittags 3 Uhr, auf dem Schütte⸗Lanz⸗Platz in Brühl das Segelflugmodell„Steinadler“. Eine größere Gewitterwolke, die von Weſten nach Oſten zog, ſaugte das Modell an und entführte es in Richtung Heidelberg. Da durch dieſen Flug die Möglichkeit der Aufſtellung eines neuen Rekords für Segelflugmodelle beſteht, iſt die Wiederauffin⸗ dung des Modells von größter Wichtigkeit. Das Modell hat eine Flügelſpannweite von 1,80. Meter und eine Rumpflänge von 1,30 Meter. Der Flügel trägt auf der Unterſeite die Bezeichnung C 303, der Rumpf iſt hellblau und gelb lackiert. Wer das Modell im Flug geſichtet hat oder das⸗ ſelbe auffindet und eventuell die Landung beobachtet hat, wird gebeten, über Sichtung und Auffindung unter möglichſt genauer Angabe der Zeit und des Landeortes Meldung an den Segelflug⸗Stützpunkt Hockenheim zu machen. Letzterer ſichert dem Finder des Modells eine Belohnung zu. Unterſchlagung des Modells wird ſtrafrechtlich verfolgt. C 303 Eine neue öffentliche Anlage In einem Teil der Lauerſchen Gärten Die Schaffung öfſentlicher Anlagen in den ein⸗ zelnen Stadtteilen läßt ſich die Stadtverwaltung an⸗ gelegen ſein. So wird nun auch die öſtliche Ober⸗ ſtadt in nächſter Zeit eine berartige Anlage be⸗ ſitzen. Wen in den letzten Tagen der Weg am M⸗6⸗ Quadrat vorbeiführte, wird beobachtet haben, daß in einem Teil der Lauerſchen Gärten Arbeiter da⸗ mit beſchäftigt ſind, Grabarbeiten vorzunehmen. Er⸗ freulicherweiſe bleiben jedoch die Lauerſchen Gärten auch weiterhin erhalten. Der nach M 5 zu gelegene Teil wird ſeinem bisherigen Zweck als Fröbelſcher Kindergarten dienſtbar bleiben, während der an⸗ ſchließende Teil, der über die ganze Breite des Quadrates geht, zu einer öffentlichen Anlage umgeſtaltet wird. Einem beſſeren Zweck hätte der Garten wohl nicht zugeführt werden können, denn in ſeiner jetzigen Zweckloſigkeit konnte er ja auf die Dauer nicht verbleiben. Größere Aenderungen wer⸗ den an dem Garten nicht vorgenommen werden, da er möglichſt in ſeinem jetzigen Zuſtand beſtehen blei⸗ ben ſoll. Nur die Wege werden verbreitert und einige Bodenausgleichungen vorgenommen. Die Anlage wird, da ſie mit alten Bäumen beſtanden iſt, ihren Beſuchern einen ſchattigen Aufenthalt bieten. R. Kurs auf Vonn! Als ſich am Sonntagmorgen über 200 Sänger und fördernde Mitglieder der Liederhalle Mann⸗ heim am Roſengarten einfanden, um eine zweitägige Fahrt ins Rhein⸗, Nahe⸗, Ahr⸗ und Lahntal anzu⸗ treten, machte der Himmel kein freundliches Geſicht. Aber ſchon in Bad Münſter am Stein konnte man einen kurzen Spaziergang unternehmen, ohne den Regenſchirm aufſpannen zu müſſen. Die ſechs Großkraftwagen, die die Reiſegeſellſchaft ohne jeden Zwiſchenfall bis zum Ziel am Sonntagabend(Ver⸗ einslokal Germaniaſäle) beförderten, waren beſon⸗ ders gekennzeichnet. Auf einem anführenden Pri⸗ vatwagen war zu leſen: „Sie kumme! Mannem vornel“ Der erſte Omnibus rief:„Des ſind ſe!“, der zweite „Sängerfahrt“, die nächſten drei„Liederhalle Mann⸗ heim“ und der letzte:„Des warn ſe!“ Iſenach⸗ und Alſenztal vermittelten die erſten tiefen Eindrücke von der Naturſchönheit deutſchen Landes in der Weſtmark und trugen weſentlich zur Anfeuerung der echten Sängerſtimmung bei, die be⸗ reits bei der Frühſtückspauſe in Bad Münſter am Stein ſich bemerkbar machte, bei der zugleich die, Weinprobe begann, die im Laufe der zwei Tage ſich recht abwechſlungsreich geſtaltete, da die Gelegenheit gegeben war, Nahe⸗, Ahr⸗, Rhein⸗ und Lahnreben⸗ ſaft zu vergleichen. Im Kurgarten wurden die zahl⸗ reichen Morgenſpaziergänger mit einem Lied er⸗ freut, das viel Beifall fand. Beim Mittageſſen in Koblenz begrüßte Ver⸗ einsführer Georg Schäſer herzlich die Teil⸗ nehmer, insbeſondere die Ehrenmitglieder und einige neue fördernde Sangesfreunde, um dann zu einem Gang zum„Deutſchen Eck“ aufzufordern, wo der Chor, der überall durch ſeine außergewöhnliche Stärke Auf⸗ ſehen erregte, ein oͤͤer Beſonderheit des Standortes angepaßtes vaterlänoiſches Lied ſang. Vor dem Denkmal wurden wieder die Wagen beſtiegen, die die Reiſegeſellſchaft in flotter Fahrt am Rhein ent⸗ lang über Andernach und Ahrweiler nach Dernau brachten, wo ein wolkenbruchartiger Regen die Wa⸗ gen faſt von der Straße in die Ahr ſchwemmte. Aber die äußere Anfeuchtung, der man ſelbſt bei den wenigen Schritten bis unters ſchützende Dach nicht entging, wurdͤe mit dem unverwüſtlichen Humor in Kauf genommen, der während der Reiſe immer höhere Wogen ſchlug. Mannheimer Sänger fahren in die Weite Zwei Tage an Nahe, Ahr, Rhein und Lahn Aeber 200 Mitglieder der Liederhalle Mannheim erleben die Schönheiten der deutſchen Lanoſchaſt So ſchnell das Unwetter gekommen war, ſo ſchnell zog es wieder ab. Und ſo konnten die Schönheiten des Ahrtales mit den mächtigen Rebanlagen, die an den ſteilen Höhen mühſam bis zum Gipfel klettern, in vollen Zügen genoſſen werden. Kurz nach 7 Uhr wurde Bonn erreicht. Als am Münſterplatz die Wagen verlaſſen worden waren, hieß vor dem Beet⸗ hovendenkmal Bankdirektor Weber, der Vereins⸗ führer der Bonner Liedertafel, die Mannheimer herzlich willkommen, ebenſo Kreisleiter Weisheit, der Vereinsführer Schäfer ſeine beſonderen Wünſche für einen weiteren erfolgreichen Verlauf der Sän⸗ gerfahrt zum Ausdruck brachte. Die Bonner ſangen den Deutſchen und die Mannheimer den Badiſchen Sängerſpruch. Dann dankte Vereinsführer Schä⸗ fer herzlich für die liebenswürdige Begrüßung, wo⸗ bei er daran erinnerte, daß die Mannheimer Lieder⸗ haller vor elf Jahren zum letzten Male in Bonn mit den Liedertäflern einige genußreiche Stunden verlebten, um dann einen Kranz am Beethovendenk⸗ mal niederzulegen. Mit dem Beethovenchor„Die Himmel rühmen“ wurde der Begrüßungsakt, zu dem ſich viele Bonner verſammelt hatten, durch die Mannheimer auf das eindrucksvollſte abgeſchloſſen. In den Hotels, in denen die Reiſegeſellſchaft un⸗ tergebracht wurde, blieb nicht mehr viel Zeit zum Abendeſſen, denn auf.30 Uhr war bereits ein Kameradſchaftsabend im Heim der Bonner Liedertafel angeſetzt. In dem geräumigen Saale, der ſich als zu klein erwies, da ſich die Bonner Sangesfrennde mit ihren Angehörigen eingefunden hatten, begrüßte Vereinsführer Weber die Erſchienenen auf das herzlichſte, insbeſondere die Ehrengäſte, um dann ſeiner großen Freude über den Beſuch der Mann⸗ heimer Ausdruck zu geben. Starken Eindruck machte die Bekanntgabe eines Schreibens des Vereins⸗ führers Schäfer, in dem die Wege zu einem neuen Emporblühen der Bonner Liedertafel aufgezeigt werden, die 1913 beim Kaiſerpreisſingen in Frank⸗ furt die zweite Stelle in der Siegerliſte einnahm. Vereinsführer Schäfer, der in ſeinen Dankes⸗ worten die in dem Einführungsſchreiben enthaltenen Hinweiſe in ſeiner bekannten mitreißenden Art er⸗ gänzte, ſchloß mit einem„Sieg Heil!“ auf Volk, Vaterland, Führer und Bonner Liedertafel. Als die Mannheimer„Der ſchwäbiſche Fiedel⸗ mann“, vertont von Joſef Werth, dem Chorleiter der Bonner, und„Rheiniſcher Treugruß“, vertont von Friedrich Gellert, mit prachtvoller Tongebung vor⸗ getragen hatten, ehrte Vereinsführer Schäfer An den Vorkämpfen zum diesjährigen Kyff⸗ häuſer⸗Bundesſchießen um den Wanderehrenpreis des DRKB und den Reinhard⸗Pokal nahmen aus dem Kreis Mannheim⸗Stadt 84, aus Mannheim⸗ Land 45 Mannſchaften zu je vier Schützen teil. Durch dieſe erfreulich rege Beteiligung, die gegen die Vorjahre eine Leiſtungsſteigerung von 3 4 v. H. ausmacht, ſtellte der Mannheimer Bezirks⸗ verband insgeſamt 516 Schützen. Dabei iſt zu beachten, daß der Kreis Schwetzingen erſtmalig für ſich allein ſchoß. Die Einzel⸗ wie die Geſamtleiſtungen waren hervorragend, es ergab ſich eine Durch⸗ ſchnittsringzahl von 7,24 pro Schütze und in der Ge⸗ ſamtwertung eine Durchſchnittsleiſtung der Mann⸗ ſchaften von 434,8 Ringen. Geſchoſſen wurde auf den Ständen der Schützengeſellſchaften 1744 und 99, ſowie bei der Polizei, dann in Ilvesheim, Edingen und Rheinau. Nachſtehend laſſen wir die genauen Endergeb⸗ niſſe folgen: a) Mannſchaftskämpfe: 1. Kreis Mann⸗ heim⸗Stadt: Sieger und Kreismeiſter 1936 wurde die 1. Mannſchaft der Kameradſchaft ehem. 110er⸗ Grenadiere mit 587 Ringen und den Schützen: Emig, Loewe, Seegert und Schermer, alles langgediente Unterofſiziere. Erfreulich iſt weiterhin, daß nur mit einem Ring Unterſchied(586 Ringe) gerade die jüngſte Schützenabteilung des Bezirks⸗ verbandes, doͤie KKS⸗Abteilung der Mannheimer Kriegsfreiwilligen, an die zweite Stelle treten konnte. Die weiteren erfolgreichen Mannſchaften waren: 3. Ehem. 142er(574.); 4. Leibgrenadiere(559.); 5. Ehem. 113er(557.); 6. Kriegsfreiw., 2. Mann⸗ ſchaft(556.); 7. Gediente Bayern(551.); 8. Ehem. 185er(543.); 9. Ehem. 110er⸗Gren., 2. Mannſchaft (581.); 10. Ehem. 170er(517.). 2. Kreis Mannheim⸗Land. Sieger und Kreismeiſter 1936 wurde die erſte Mannſchaft der Soldaten⸗Kameradſchaft„Wacht am Rhein“, Neckarau, mit der hervorragenden Höchſtleiſtung von 621 Ringen und den Schützen: Reif, Watrin, Kramer und Wagner. Dieſe Mannſchaft erhält zugleich mit ihrer beſten Ta⸗ gesleiſtung zum zweiten Male den heißumſtrit⸗ tenen Wanderpreis des früheren Rhein⸗Neckar⸗ Militärgaues, den ſie bereits auch im Vorjahre ſchon erringen konnte. Die weiteren erfolgreichen Mannſchaften: 2. Krie⸗ ger⸗Kameradſchaft Edingen(6688.); 3. Soldaten⸗ Kameradſchaft Feudenheim, 1. Mannſchaft 6579 Schützenleiſtungen wurden beſſer Bei den Vorkämpfen zum diesjährigen Kyffhäuſer-Bundesſchießen .); 4. Soldaten⸗Kameraoͤſchaft Feudenheim, 2. Mannſchaft(550 Ringe); 5.„Wacht am Rhein“, Neckarau, 2. Mannſchaft 641.); 6. Krieger⸗ Kameradſchaft Edingen, 2. Mannſchaft(537.); 7.„Wacht am Rhein“, Neckarau, 3. Mannſchaft (523.), 8. Kriegerkameradſchaft Käfertal(508 Ringe); 9. Krieger⸗Kameradſchaft Ilvesheim (503.); 10. Krieger⸗Kameradſchaft Rheinau 6501.); 11. Krieger⸗Kameradſchaft Laden burg (498.); 12.„Wacht am Rhein“, Neckarau, 4. Mannſchaft(495.); 13 Krieger⸗Kameradſchaft Seckenheim(487.), 14.„Wacht am Rhein“, Neckarau, 5. Mannſchaft(485.); 15. Mil.⸗Kame⸗ radſchaft Neckarau(482.). B) Einzelwettkämpfe: 1. Kreis Mann⸗ heim⸗Stadt, Klaſſe 111. Sieger und Mei⸗ ſterſchütz e 1936: H. Volz, ehem. 113er(162.); 2. W. Paulmann, ehem, 142er(162.); 3. Spannagel, ehem. 142er(157.); H. Hof⸗ mann, Kriegsfreiwilliger(156.); 5. Fr. Fuhr, ehem. 185er(156.); 6. W. Emig, ehem. 110er(156 .); 7. Becherer, Leibgrenadiere(154.); 8. Schmidbaur, Kriegsfreiwilliger(151.); 9. Alb. Stoll, ehem. 142er(150 Ringe). Klaſſe 2: 1 Sieger und Meiſterſchütze 1936: Huber, ehem. aktiver 40er(141.); 2. Haberer, ehem. 110er(141 Ringe). Klaſſe 3: 1. Sieger und Meiſterſchütze 1936: A. Hohmann, ehem. I11er(141.); 2. Dietl, Kolonialkrieger(137.). 2. Kreis Mannheim⸗Land, Klaſſe 1: 1. Sieger und Meiſterſchütze 1936: Gendar⸗ merie⸗Oberwachtmeiſter Vogel, Edingen(165.); 2. Reif,„Wacht a. Rh.“, Neckarau(165.), die beide damit zugleich die Tages⸗Höchſtleiſtung erzielten; 3. Watrin,„Wacht a. Rh.“, Neckarau(155.); 4. Gipp, Feudenheim(155.); 5. Kramer,„Wacht a. Rh.“, Neckarau(153.). Klaſſe 2: 1. Sieger und Meiſterſchütze 1936: J. Jung, Sandhofen(146.); 2. Steinherr, Mil.⸗Kameradſchaft Neckarau(142.); 3. Edinger, Feudenheim(140 Ringe). Klaſſe 3: 1. Sieger und Meiſterſchütze 1086: Orth,„Wacht a. Rh.“, Neckarau(148.), Aus unſerer Aufſtellung erkennt man, daß insgeſamt 12 Mannſchaften über 550 Ringe und 14 Einzel⸗ mannſchaften über 150 Ringe erreichen konnten. Leiſtungen alſo, die große Anerkennung verdienen. „Die beſten Mannſchaften der beiden Kreisver⸗ bände(110er und„Wacht am Rhein“ Neckarau), ſo⸗ wie die beiden beſten Einzelſchützen(H. Volz und Vogel), nehmen an den Ausſcheidungs⸗ kämpfen des Landesverbandes Kurpfalz teil. Vereinsführer Weber und Muſikdirektor Werth, die als Ehrenmitglieder bereits die Ehrennadel der Liederhalle beſitzen, durch Ueberreichung des ſilbernen Uhranhängers, während dem Stellvertreter des Herrn Weber die Ehrennadel angeſteckt wurde. Höhepunkt des erſten Teiles des Abends war die Ernennung des Vereinsführers Schäfer zum Ehrenmitglied der Bonner Liedertafel. Herr Schäfer nahm die künſtleriſch ausgeführte Ehrenurkunde entgegen, indem er des unvergeßlichen Liederhalle⸗Präſidenten Heinrich Weinreich und des vor einigen Tagen verſchiedenen Ehrenmitglie⸗ des Georg Steinhart gedachte und mit der Ver⸗ ſicherung ſchloß, daß er die Freundſchaft der Bonner und Mannheimer Sänger weiterhin hegen und pfle⸗ gen werde. Vereinsführer Weber konnte im Ver⸗ laufe des Abendͤs noch den ſtädtiſchen Muſikdirektor Claſſens begrüßen, der die Grüße des Ober⸗ bürgermeiſters überbrachte. Beſonderen Ein⸗ druck machten die Ausführungen des Redners über die muſikaliſche Vergangenheit der Stadt Mannheim. Verkehrsdirektor Barthes wurde ebenfalls mit der ſilbernen Ehrennadel der Lieder⸗ halle ausgezeichnet. Die Leitung des zweiten Teiles des Abends, der die Bonner und Mannheimer in fröhlichſter Stim⸗ mung bis lange nach Mitternacht beiſammenhielt, wurde von Vereinsführer Schäfer dem bekannten Humoriſten Schad übergeben, der als Anſager einen großen Lacherfolg hatte. Das Doppel⸗ quartett der Liederhalle bereitete Muſik⸗ direktor Werth eine beſondere Freude durch den hervorragenden Vortrag ſeiner Tonſchöpfungen „Altniederländiſches Minneliedchen“ und Radetzky⸗ marſch. Fritz Weinreich hatte„Hausgemachtes“ in eine Rückerinnerung an die Gemeinſamkeit der Bonner und Mannheimer Sangesfreunde gekleidet und Tenoriſt Reuther ſang mit Innigkeit und Schwung zwei Solis. Das Liederhalle⸗Doppelquar⸗ Ins Sonnenbed mit Leckrem 0 Wrd man Schneller braun tett, das mit weiteren Vorträgen einen ſtarken Ein⸗ druck hervorrief, hatte ſogar den Proſpekt mitge⸗ bracht, den es benötigt, wenn es beim Hofſänger⸗ ſchlager die Köpfe durch die Leinwand ſtecken will. Die Bonner Liedertafel, die den Abend mit zwei Chören eingeleitet hatte, hatte die„Lu ſt i⸗ gen Vier“ aufgeboten, die, ſchon äußerlich unwider⸗ ſtehlich komiſch wirkende Typen, mit ſo viel rheini⸗ neuen Zugaben verſtehen mußten. Als die Unter⸗ haltungsfolge, zu oͤer Humoriſt Schad auch als„Ge⸗ legenheitsarbeiter“ beigeſteuert hatte, erſchöpft war, ſpielte eine kleine flotte Kapelle zum Tanz auf, zu dem ſich die Mannheimer und die Bonnerinnen nicht lange auffordern ließen. Und ſo klangen die in Bonn verlebten Stunden in ſchönſter Harmonie aus, auch bei den Mannheimern, die in einem gemütlichen Lokal den Kameradſchaftsabend fortſetzten. Sch. Fugenofilmſtunde der H§ Zwei Aufgaben ſind es vornehmlich, welche die Filmſtunden der Hitlerjugend erfüllen ſollen: einmal, die Jugend in ihrer Geſamtheit zur Anteil⸗ nahme am kulturellen Schaffen der Nation anzure⸗ gen, und zum anderen, durch dieſe Anteilnahme die Jugend ſelbſt zu bilden und zu erziehen. In den Filmſtunden wird die Jugend zu den wertvollſten Werken des deutſchen Filmſchaffens geführt, um in eigener Erfahrung, durch eigenes Erleben den Wert der kulturellen Arbeit und die Größe der Aufgaben erkennen zu lernen. Daraus ergibt ſich, daß die zur Aufführung gelangenden Filme keineswegs rein politiſchen Charakter haben, ſondern daß ſie Ausdruck menſchlichen Geſchehens auf allen Gebieten des inneren und äußeren Lebens ſein müſſen. Damit aber wird das Kulturſchaffen in ſeiner Ganzheit der Jugend bargeſtellt. Die Jugendfilmſtunden ſollen in ihrer zweiten Aufgabe die geiſtige Schulung unterbauen. Die jungen Menſchen ſollen in ihnen den Ausdruck einer neuen Weltanſchauung auf allen Gebieten er⸗ leben und damit mehr unbewußt erzogen werden. Neue Joͤeen gewinnen in den Filmen Geſtalt und wirken ſo mit beſonderer Eindringlichkeit und ſtarker Klarheit auf die Jugend, die dieſes Erleben geiſtig ——* So bilden die Filmſtunden eine not⸗ ige Ergänzung den ul. aben * g au Schulungsabenden der „Frieſennot“ als nächſter Film wird die Reihe der bisherigen Aufführungen u i volles Werk bereichern. ii zen Goldene Hochzeit. Die Eheleute Gärtner Georg Schindel und Ehefrau Katharina geb. Bene⸗ dum, Stockhornſtraße 66 wohnhaft, feierten ihr gol⸗ denes Ehejubiläum. Beide Jubilare er⸗ freuen ſich noch guter körperlicher und geiſtiger Rüſtigkeit. Wir gratulieren. rein ariſch! der EDUARD IINGEI S* NN fFUr Beruf Sport Reise deutſche Kerrenſenun SCHUHFASRIK A.-.. ERFURT DDD 50 0 G .— — rein ariſch! —— Verkaufsstelle: ſchem Schwung vortrugen, daß ſie ſich zu immer —— e —— —— 4 9 13 4 9 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Was die Polizei notiert Bericht vom 13. Juli 36 Verkehrsunfälle in der vergangenen Woche. Im Laufe der vergangenen Woche ereigneten ſich hier 36 Verkehrsunfälle, wobei eine Perſon getötet und 16 verletzt wurden. Beſchädigt wurden 26 Kraft⸗ fahrzeuge, 11 Fahrräder und ein Straßenbahnwagen. Eine Gehirnerſchütterung erlitt geſtern vormittag in Friedrichsfeld die Führerin eines Kleinkraft⸗ rades, die aus unbekannter Urſache ſtürzte und be⸗ wußtlos liegen blieb. Die Verletzte ſand Aufnahme in einem Krankenhaus. Gefahren der Straße für die Kinder. Geſtern nachmittag lief ein 5 Jahre alter Junge auf der Waldſtraße auf dem Waloͤhof beim Ueberqueren der Straße gegen ein Kraftrad, wobei er zu Boden fiel und verletzt wurde. Wieder ein betrunkener Radfahrer. In der ver⸗ gangenen Nacht wurde ein betrunkener Radfahrer, der auf der Dalbergſtraße durch ſein Verhalten den übrigen Verkehr gefährdete, vorläufig feſtgenommen. Das Fahrrad wurde ſichergeſtellt. Krakeeler werden angezeigt. Wegen Ruheſtörung und groben Unfugs wurden in den beiden letzten Tagen 21 Perſonen angezeigt. „Katholiſch und Deutſch“ Ein Vortrag des altkatholiſchen Biſchofs Mannheims„rollender Votſchafter“ fuhr ins Saarland „Buierſchied“ hie ie Parole! Im Sonderzug zu unſerem Patenkind— Feſtlich⸗freudiger Empfang der Mannheimer Gäſte— Feuerwerk und Tanz ohne Polizeiſtunde im Bergmannsſtädtchen— Allen hat es großartig gefallen! Quierſchied liegt im Saargebiet hinter Neun⸗ kirchen, auf etwa 300 Meter Meereshöhe, ringsum von Wald umgeben, hat 9000 Einwohner, die durch⸗ weg vom Kohlenbergbau recht und ſchlecht leben, wenn auch in eigenen Häuſern mit etwas Landwirt⸗ ſchaft. Der Name iſt hergeleitet von Quirn⸗Mühle und Schied⸗Grenze(Scheide). Schloß und Dörſchen Quirnesſceit ſind bekannt ſeit 999, aber der 30jäh⸗ rige Krieg ging drüber hinweg. Im 19. Jahrhundert blühte eine Glashütte, in der Spezialarbeiter gutes Geld verdienten. Der Kohlenbergbau wurde ſeit 1870 in größerem Maße betrieben. Das alles wäre noch kein Grund geweſen, mit einem Sonderzug am Samstagnachmittag hinzu⸗ reiſen. Aber unſer Oberbürgermeiſter hat vor kur⸗ zer Zeit die Patenſchaft übernommen, die Quierſchieder wollten uns anläßlich ihres großen Sommerfeſtes mal bei ſich ſehen, Saarländer Gaſt⸗ freundſchaft und Fröhlichkeit iſt bekannt, und nicht zuletzt ſollte jeder Mannheimer die Gelegenheit wahrnehmen, mit Volksgenoſſen zuſammenzukom⸗ men, denen er vaterländiſch im beſonderen Maße für ihre Treue verpflichtet iſt,— denn ſonſt wäre die Grenze ein gutes Stück näher. Und daß uns mit Diesmal hieß es„Von der Wiege bis zum Grabe“, und war ſo ſinnig wie humordurch⸗ tränkt, daß man ſeine helle Freude dran hatte. Die Mannheimer durften auf der Ehrentribüne ſtehen, und ſo zogen dann in hübſcher oder auch haar⸗ ſträubender Verkleidung vorüber ſolche Nummern wie„Kinder und Blumen“, die Ziehungsbuwe(die Gemuſterten), die einen gewaltigen Krach machten und ein Fäßchen Bier mit ſich auf dem Karren hat⸗ ten, die Altweibermühle(unten kamen ſie jugend⸗ friſch wieder heraus!), Mädchenberufsſchule, junge und alte Soldaten, Goldene Hochzeit und ſchließlich „Wie die Welt zu regieren wär, das weiß am beſten der Penſionär!“ Eine unendliche Anzahl von Grup⸗ pen und Feſtwagen, die Darſteller mit Rieſeneifer am Mimen, und die Mannheimer reſtlos einig in der Feſtſtellung: Des brächte mr doheem nit fertig, ſo⸗ viel Humor und alles ſo ohne Scheu bei der Sach'! Dann noch Standkonzert der Benzmu⸗ ſiker und Chor geſang des Quierſchieder Sängerbundes, große Promenade in der Hauptſtraße oder weiteres Zutrinken in den Wirt⸗ ſchaften, und ſchließlich wieder Sammeln am Bahnhof, benlampe und ein Lichtbildalbum in Empfang nahm, das die feſtlichen Vorgänge der beiden Tage in vor⸗ züglichen Bildern feſthielt,— eine techniſche Rekord⸗ arbeit. Und damit Abſchied und Schluß, viel Blumen von den wackeren Gaſtgebern, die uns koſtenlos aufge⸗ nommen und geführt und womöglich freigehalten hatten. Hat man ſo etwas je auf einer Sonderfahrt, bei einem Blauen Zug, bei irgendeinem Unterneh⸗ men in die Ferne je erlebt? „Die Ouierſchieder waren großartig!“ ſagt jeder, der dabei war, mag er nun unter dem Firmenzeichen eines führen⸗ den Mannheimer Betriebes mit kleinem Zuſchuß oder ganz privat gereiſt ſein. Am 16. Auguſt iſt Kerwe, wir ſind allle eingeladen. Aber bald denke man auch einmal daran, ſie hier zu empfangen,— und möge man zum Schluß als kleine wirtſchaftliche Dauergrundlage auch die Mög⸗ lichkeit erwägen, im Laufe der Jahre ſaarländiſche Mager⸗ und Flammkohle an Ort und Stelle in Elek⸗ trizität umzuſetzen, um ſie per Hochſpannung nach das in Mannheim dem Saarland ſtarke wirtſchaftliche Bande ver⸗wo nach trefflichen Reden von beiden Seiten Rats⸗ Mannheim zu verfrachten, es ſind ja bloß 130 Kilo⸗ Am Semstacabend ſprach in der„Harmonie“ vor] knüpfen, das wird man im Laufe der Jahre immer herr Gögel zur Erinnerung für die Stadt Mann⸗ meter. Das iſt techniſch möglich und wäre ein Pa⸗ Mitgliedern der altkatholiſchen Gemeinde und ge⸗ mehr lernen. heim noch weiter von ſeinem Patenkind eine Gru⸗ l tengeſchenk fürs Leben. Dr. Hr. ladenen Gäſten der Biſchof der Alt⸗Katholiken des Deutſchen Reiches, Erwin Kreuzer, über die Stel⸗ lung der Altkatholiſchen Kirche in Vergangenheit und Gegenwart. Er leitete ſeine Ausführungen mit der Frage ein:„Haben wir gegenüber dem ſtarken Strom neuen Lebens im deutſchen Volk ein Recht, unſere Sache ſo zu halten und zu bewahren wie bisher?“ Gewiß, ſo fuhr der Biſchof fort, gerade weil wir eine kleine Gruppe im Volk waren, muß⸗ ten wir uns fragen, ob gegenüber dem leidenſchaft⸗ lichen Trieb zur Einheit, der das deutſche Volk er⸗ faßte, unſere Stellung gehalten werden kann. Wir können unſere katholiſchen Volksgenoſſen überzeu⸗ gen, daß ſie katholiſch und deutſch bleiben können. Das iſt keine Loſung, die wir aus Berechnung jetzt ausgeben, ſondern die Loſung„Katholiſch und Deutſch“ iſt unſeren Jugendbünden ſeit Jahrzehn⸗ ten vorausgetragen worden. Auch die weiteren Ausführungen des Vortragen⸗ den wurden mit großem Intereſſe von der Zuhörer⸗ ſchaft aufgenommen. Drei Mannheimer Geiſtliche feiern ihr Silberjubilãum Der geſtrige Sonntag war für die Katholiken Mannheims ein beſonderer Feſtſtag. In der Je⸗ Darum alſo den Zug beſtiegen, in knapp zwei⸗ einhalb Stunden iſt man da, und in Quierſchied hieß es nicht mehr wie in alter Zeit:„Uff öͤie Beem, die Pälzer kumme!“, ſondern der ganze Ort mit allen Formationen der Partei, Kyffhäuſerbund, Feuerwehr und Bergknappenkapelle war angetreten, die Stadt geſchmückt und mit Fahnen und Willkommensbändern über den Straßen. Brauſende Hoch⸗ und Heil⸗Rufe, und im Zug geordnet, die Kapelle der Städtiſchen Betriebe vorne und die Benz⸗Kapelle hinten, ging es ins Zentrum. Begrüßung durch den Bürger⸗ meiſter Schaub, ein Mann voll Umſicht und Tat⸗ kraft, der den regendrohenden Himmel ins Auge faßte und ſchnell alles in die Quartiere entließ. Nach dem Abendeſſen wieder Antreten vor dem illuminierten Rathaus, herzliche Anſprache des Bürgermeiſters und Antwort von Stadtrat Hoffmann, der mit vier Ratsherren den Ober⸗ bürgermeiſter vertrat, und zum Gegenbeſuch nach Mannheim mit Theater, Kulturleben und Hafen einlud. Man wechſelte Geſchenke, wir bekamen ein ſchönes Bild von Quierſchied, und ſie einen alten Kupferſtich von Mannheim. Dann folgte in der Sandgrube, die für ſowas wie geſchaffen iſt, ein großartiges Feuerwerk, wie es beſſer hier auch nicht verknallt wird, mit Mannheim— Quier⸗ ſchied in feuerlohenden Schlußbuchſtaben. ü5üH„üü PPPPPFPFPTPPTPTPTPTPFPTPTPPPPGTPTGTPTPTPTPTbPTPPPTGTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPPTPTT0TGTGTTbTTT——TTT———————— Der„Ruſſenfall“ vor dem Mannheimer Arbeitsgericht Eine Entſcheidung Der ſchon ſeit längerer Zeit ſchwebende Prozeß eines Berliner Ingenieurs gegen einen Mannhei⸗ mer Ingenieur wurde jetzt durch Urteil des Mannheimer Arbeitsgerichts entſchieden. Dem Streitfall liegt ein Tatbeſtand zugrunde, der inter⸗ eſſante und bezeichnende Einblicke in die ruſſiſchen Verhältniſſe geſtattet. Der Mannheimer Ingenieur, vor einigen Jahren in Moskau als Fachſpezialiſt für den ruſſiſchen Staat tätig, erhielt von einem Kommiſſariat den Auftrag, die rechneriſchen Grund⸗ lagen für eine techniſche Anlage als Privatarbeit zu machen. Die Zeichnungen ſollte der deutſche Kollege B. liefern, was dieſer aber nicht tat, ſondern den Auf⸗ trag an einen dritten deutſchen Kollegen, Ingenieur ., weitergab. Nach Erledigung verſuchte der Mann⸗ heimer Ingenieur., das vereinbarte Honorar von der ruſſiſchen Staatsſtelle zu erhalten; er unternahm zu dieſem Zweck allerlei Verſuche, aber vergeblich. Als er vor zwei Jahren Rußlans verließ, verzich⸗ tete er auf ſeinen Honoraranteil. Ingenieur., der die Zeichnungen ausgeführt hatte, klagte nun gegen Ingenieur A. auf Zahlung den ruſſiſchen Stellen ſei nichts zu bekommen, da ſich heute keiner erinnern könne, wer den Auftrag gab und wo ſich die Zeichnungen befinden. Die Projekte ſeien wahrſcheinlich, wie ſo manche anderen Indu⸗ ſtrieprojekte, einen„falſchen Weg“ gegangen. Auf Befragen des Vorſitzenden erklärte der Beklagte, daß er beſchwören könne, kein Geld für die Arbeiten er⸗ halten zu haben. Das Mannheimer Arbeitsgericht wies die Klage abz; ſie ſei unbegründet. Die zwiſchen den Parteien beſtandene Vereinbarung ſei kein Arbeits⸗ vertrag, ſondern ein Geſellſchaftsvertrag. Der Be⸗ klagte ſei nicht der Arbeitgeber, fondern der Ge⸗ ſchäftsführer der Geſellſchaft geweſen; er habe die damit verbundenen Pflichten nicht verletzt und alles Notwendige getan. Es ſtehe feſt, daß die Pläne nicht zurückgekommen waren, noch das Geld hierfür zu erhalten war. Daß den Beklagten hieran eine Schuld treffe, ſei nicht erwieſen. * Bühl, 13. Juli. Die Aufdeckung eines Verbre⸗ chens gegen§ 175 RStGB führte, wie der„Führer“ meldet, zur Verhaftung eines aus Kappelwindeck ſtammenden und zur Zeit dort wohnhaften ehemali⸗ gen Kloſterbruders dͤurch die Gendarmerie ſuitenkirche konnte Profeſſor Stephan Frick⸗ Anſchließend Tanz in allen größeren Lokalen non 300. Mk. In der Kammerverhandlung gab der Bühl. Die nähere Unterſuchung der Vorgänge iſt hofen ſein ſilbernes Prieſterjubiläum 0 von Polizeiſtunde keine Rede. Betlacte(.) ein Bild ſeiner Bemühungen. Von lim Gange. Der Täter iſt im————— geſtändig. feſtlich begehen. Unter feierlichem Glockengeläute In den kleineren verſuchte wer Luſt hatte, wohl⸗ zog der Jubilar, geleitet von der Geiſtlichkeit, den] ſchmeckenden Wacholder, treffliches Bier oder auch Profeſſoren, den weißgekleideten Mädchen des Lui⸗ ſeninſtituts und den Chorknaben ins feſtlich ge⸗ ſchmückte Gotteshaus, umbrauſt von feierlichem Or⸗ gelſpiel. Nach einem Eingangschor beſtieg Prälat Bauer die Kanzel, um für den erkrankten Geiſtl. Saarwein, zudem die ſchwarze Bergmannszigarette, die die Kehle rauh macht. Das alles war ſo gemütlich und wurde ſo eifrig von Quierſchieder Gaſtfreundſchaft unterſtützt, öͤaß viele Mannheimer erſt in den Morgenſtunden ihre guten Pferderennen im Reich Hoppegarten(12. Juli): 6. Georgios⸗Rennen. 1650 /, 1400 Meter: 1. Wernige⸗ rode; 2. Pieta; 3. Gildetraut. Ferner: Prior, Preisträger, Rat Waldvogel die Jubelpredigt zu übernehmen. 1. Mah ae- Renner 2200 /, 1000 Meter. Pyra⸗Ziethen. 1 les, tulus, Irma. 6 *—5 Jubilar—— ee Betten wiederſahen, einige aber überhaupt alles un⸗ mide(Zehmiſch), 2. Marco Polo; 3. Makrone; 1. Konkue Herkules, Caprettulus, Irma. Toto berührt ließen, und ſich erſt nach ſtärkendem Früh⸗ Ferner: Fechter, Wüſtenwind, Rajah, Alte Liebe, Geige, 7. Kirſchblüte⸗Hürdenrennen. 2400, 2800 Meter: 1. uſtück beim Marſch zum Friedhof wiederfanden, wo reſtante. Toto: 17, 12, 18, 71, 24.10, Manzanares(Weber); 2. Sintflut; 3. Panorama. Ferner: konnte in der Mannheimer Jeſuitenkirche ſeine der Toten des Krieges und der Arbeit gedacht 2. Flhing Fox⸗Rennen. 3500 1600 Meter, 1. Seine 80 0 Thimble Rig Jimmy, Reizjäger. Toto: 98, 22, 14, ſeierliche Primiz halten. Als Neuprieſter wirkte wurde, und Direktor Böttcher einen Kranz am Grabe Hoheik(Raſtenberger), 2. Auſonius, 3. Hrivell. Ferner: 20el dann Prof. Frickhofen in Ettlingen und Bruchſalvon 13 jungen Bergknappen Sie und t.geie 55•4 928 182 8 ſe 14210. er: raf Moltke(Bodenheim); 2. Lonſky; nato und kam bereits 1921 als Präfekt an das St. Joſefs⸗ da ſprach es ſich auch herum, daß Ernſt, Trauer und 3. Weißdorn⸗Rennen, 9000, 1000 Meter. 1. Hadrian Ferner: Marmolata, Ibykus, Athos, Roſenkönig. Toto: ſtift in Mannheim. 14 Jahre iſt er nun als Reti⸗ tödliche Gefahr doch jederzeit hier unter der Erde(Grabſch); 2. Leibhuſar; 3. Impaſſe. Ferner: Margutſette, 25, 12, 16, 13:10. gionslehrer und Profeſſor am hieſigen Luiſenſtiit, lauern, durch keine Fröhlichkeit ganz wegzubringen:[Sybarit, Favor's Prins, Heelin 8 60 18, 1715 10 Sieg⸗Doppelwette: 5. und 6. Rennen 126:10. der kath. Mädchenrealſchule, tätig. Prälat Bauer) ein Schlagwetterſtoß um Mitternacht hatte S P Ses, Bi Bad Harzburg(12. Juli): erinnerte auch an die weitverzweigte Seelſorgearbeit Bergknappen aus der Nachbarſchaft getroffen, und Ferner: Jöomeneus, Wiener Walzer, Periander. Toto: 1. Preis der Kraftverkehrs⸗Geſellſchaft. 2900. 3000 im Schifferverein St. Nikolaus und gab bekannt, daß bei ſechſen Verletzungen, wenn auch nicht ſchwerer[18, 11 18:10, Meter. 1. Immerglück(Zimmermann); 2, Nußknacker: der Jubilar nun zum Generalſekretär des Schiffer⸗ Ran 75 Majeſtic⸗Rennen. 2200, 1600 Meter. 1. Marquis[ 3. Makalle.——— Punktina, Mahatma. 7—9 23, 11, verbandes(Rheingau) ernannt wird. An die auf⸗ In: wunderſchönem Spaziergang durch GGrabſch), 2. Iumerfort,. Solenfahrt. Ferner: Fra 12110. ſchlußreiche Feſtpredigt ſchloß ſich das feſtliche levi⸗ Wald und Wieſen, von hochragenden Berg⸗ Cornelia, Peſeara, Memmert. Toto: 27, 11, 11, 111 2. Preis von Bündheim. 2000. Frauenode und Titurel(); 3. Chianti. Ferner Trinum. 1600 Meter. 1. tierte Hochamt an. halden unterbrochen, ging es dann zur Grube 6 Perſicus⸗ ⸗Rennen. 6000“, 3200 Meter. 1. 5 t e Prgemener is Me vrgein Betel. Sen ſe an Tac bis, ben, unen t as n f6in o, te gee, e,g., Surenenenen ach 4 den Rerr.. er * 3 0 1* 21 22—— 3 7 ˙ 8 omm⸗Rennen. eter. 1. edde⸗ ſeiner Pfarrgemeinde in Mannheim⸗Frieb weit ſie am Tage lag; denn unten iſt es zu ſchwarz Augias⸗Rennen. 2900, 1950 Meter. 1. Monoſee gaſt(Viſek); 2. Taktiker; 3. Gondola. Gitzeh, richsfeld ſein 25jähriges Prieſterjubiläum. In dem Hauptgottesdienſt am Vormittag predigte ſein Bruder, Pfarrer Karl Bürkle aus Iffezheim. Das feſtliche Hochamt wurde von dem Jubilar ſelbſt gefeiert. In der kirchlichen Abendfeier hielt Prälat Bauer die Feſtpredigt. Er fand anerkennende Worte für die ſegensreiche Seelſorgearbeit des Ju⸗ für Beſucher und auch recht eng und unbequem. Hier alſo ſah man die gewaltigen Mengen Stempel⸗ holz, den Förderkorb mit dem großen Seilwerk, Teufenzeiger und Tachometer, in der Bergmanns⸗ ſprache„Judas“ genannt, weil er genau Leiſtung und Förderung verrät. Ein neuer Kühlturm iſt am Kraftwerk zu ſehen, aber wenn einem hier was ins (E, Buſchteh, 2. Uferſchwalbe; 3. Gralsbotin. Ferner: Ca⸗ mée, Nande, Sinir II, Eythera. Toto: 46, 27, 32, 18:10. 8. Traum⸗Rennen. 2000, Meter. 1. Pollux (Jaekel); 2. Meiſterhieb; 3. X. fürn U; 4. Fiaminia. Ferner: Peloponnes, Freibrief, Themis, Parhelios, Pe⸗ terle, Inländer, Proſerpina, Neandertal Willeburg. Toto: 152, 41, 51, 21, 53:10. Köln(12. Juli) Walmery, Radau, Lebensluſt, Poppaea. Tot.: 23:10. 4. Preis vom neuen Deutſchland. 4250“. 4000 Meter. 1. Finor(Machan); 2. Eiſack; 3. Salur. Ferner Horride, Gangani, Torquato. Tot.: 36, 12, 11, 14:10. 5. Preis vom Sachſenberg. 2000 4. 1600 Meter. 1. Campo Santo(Ebert); 2. Viva; 3. Ancona; 4, Silberfee. 17, 18, bilars. Auge fliegt, ſo zuckt man bedauernd die Achſeln:. Wallenſtein⸗Re 2250 000 Met er Ferner Caramba, Lampade, Varro, Rin⸗tin⸗tin, Marſo, Noch eines Mannheimer Geiſtlichen müſſen wir[Leider nicht zu umgehen; denn hier wird ſchlochte](M. Schnze, 2. Parkiſane; B. Helkon Fernek; Lalfeſce,[ Spauge, Carga, Pamela. Tok.' 49, 16 17 77, 10 0. gedenken. Pfarrer Matth. Peter Eberhard, ein Kohle mit Staubfeuerung verbrannt, und da kommt Mogammed. Toto: 16, 12, 15, 1810. 6. Preis der Sport⸗Welt. 2600 4. 3000 Meter. 1. Sohn unſerer Stadt, feierte am geſtrigen Sonntag ſoviel Aſche zum Kamin heraus, daß ſie im näheren Pi 450.Pe Herier. arcbelk, Kn. Mein Fürſt; 2. Frauenfreund; 3. Katroper Huſar. Ferner in ſeiner Pfarrei in Schriesheim ſein ſil⸗] Umkreis metertief den Boden bedeckt, loſer, Rügleuf, Perſica. Toto: 91, 18, 13, 18:10. Kriegsflagge, Grasfroſch, Gaſtrolle, Florette, Bauerntreue. bernes Prieſterjubiläum unter zahlreicher Heim zum Eſſen und zu kleiner Ruhepauſe, aber 5. Frohnhof⸗Jagdrennen. 2400, 5700 Meter: 1. Fahre⸗ 25, 21, 13, 12210. Anteilnahme ſeiner Pfarrangehörigen und Mann⸗ ſchon hört man am Lachen der Kinder und Betrieb irſch a 2. Agnus; 3. 61 8 2 Ferner: 18910 San 8 8 1 4. 2000 Meter. heimer Katholiken. Das altehrwürdige Kirchlein in allen Höfen, daß die Feſtwagen der Vollendung birſe Weene Keuer 50h Mele 1 trug feſtlichen Blumen⸗ und Fahnenſchmuck und un⸗ entgegenreifen. Alle Jahre im Hochſommer machen(M. Cardea; 3. Freiberr. Ferner: Sagius, 8. Preis San Rieſenbach. 1900 4 000 Meter. 1 ter feierlichem Glockengeläute wurde der Jubilar die Quierſchieder dieſen Feſtzug, zu dem der Rek⸗ 8——— 300 4, 200 Meter: 1. Freigeiſt] Flor(R. Wolff); 2. Stahleck; 3. Graf Nici. Ferner von der Geiſtlichkeit, dem Stiftungsrat und den Gläubigen zum Gotteshaus geleitet. gu— tor der Volksſchule, Jun, ein phantaſiereicher Kopf, Motto und Einfälle liefert. (.. Schmidt); 2. Tirade; 5 Löffelmann. Ferner: Curator, Sarro. Toto: 20, 14, 14: Bummelant, Wolgalied, Gunda, Pfalzgraf, Abrupto, Se⸗ reniſſimus. Tot.: 20, 12, 16, 14:10. PPPPTTPT———TP—TTT—————————————PP————————————PXTT—————XT—TT——————————— krankfurt 9908 grovinz 40, 108 23. 13. I. 4½ Darmſtadt 260 92.50 92,—Landes- und Provinz-%½ wup- R ½ Rd.-Oyp.-Br. adiſche Maſch..124,0l 124,0 Se Mhm. ſtederrh. Seder. Bolthom. 78— Wwer- 4 CSrantl. 20 J./ 9. Panken, cofn. Giroverb. 00——(G cn- c8- Lar Pforh. Grün& Büfinger brwed. rchi 1280 1550/murttené.Elertr. 100.2 2008(Vertteskus, Alktſen *—9 4420 2⁰—** 83 En-Söbk. et 90.— 96.—— 1200 aſenmühle 1150 1130 Hoenw. Hertfein... Me ee 51¹.—52.50 zinsliche Wert 1 3 97.— 97.— 9 Ie o Haid u. Neu 1 31, ellſt. Walbhof. 154.51855 e⸗ 4½ Peidelberg 26 G1.50 90,57„Mannb. 29, R 2 94 80140 0. 101,3 101,8 Julius Berger 139,0 140.0 transportMhm. 100.0 1009 Otsch. Staatsanlelhen 9 4 9— 8— 27 94.50 94.50 3 97.—97.— 58.*. 0 Seener 150 1150 Keuſeen— 5 10 660 E u. Bur——9 1180 1160 635— 5—.58.²⁵ Satee 0 123,0 140 0 a 10 7 7 22 84 K raßendd 1 1— 0 655 9295 3 5 67 955 6 957 95 Pf. 10100101.0 2— 148812 88.12 Srone. Soenn 9— 8350 daa 25 2 154.0 154.0——*— 5 Lüdd. Eiſenbabnn t..⸗An ⏑ 6 3 0. Gol 4 8 12³.0—132* om.⸗ u. Privatb. .— 942 95427 Pirna 9225 92 4% do. 8850 88.59 94.—94.— et Hel 17/ 1/ enningeroreer 8: beigclekkrc. 130.502.0S.—970 935 85 12 8 28 98.— 80.— ½ 9 86.70 96.75 4, Sb ur Schuldverschreibung. E 1500 1800 Säher en. Gas 85,.— 86.— 0. b. 1200129.0 S 9,50 9/)05 Versicherungen 4½ He 1•8 9½ 95 5— 993088 iait u. i 501.0 PölS Sarttercens 3406.0 099,5.6 CpSn. woei 8 1870 Semann. Ub. 1240, 1260K ogkt. 1655 13)6/ du. Pote- Bani 95.75 862 P. Gſtekurang⸗ 5685 St.⸗Anl.28 106,5 108,5 Mannheim-Ausl. 1 Heſſ. K 10 93.8½ do. 405 E1 101.00 101.0s Sinoleum v. 260 1020 825 8 88 165,% L8of Setsmenn.0K. W. E. 130, 3 90. Hpp.⸗Bank 95,75 95.2.-G, Mhm. 47.80 47.50 17 2696.— 96.— pfandbrieſe u. Schuld· 4/% do. R11 93,50 93.50 975 do. Kom. k 94.—94.—6 Hindnerrau 25 127.5 lunghans—(j* Gebr. 90 ie 115„Bank.. 83.25 Mannheim. 2K.B 90.— 90.—. A 5% Goth. Frr⸗ 5 Neckar Stuttg.23—— 275,0 774. pfein, Schanzli ailwäsbellronn sba 195.0195.] Württ Transpori] 30.— 30.— S ehnen 9 90 8 verschreibungen..—9/.—[ Dank 104.2 101.2b.20. WerIl 101&10 2 h Steinzeng Hnerr——— 24000 Adio, Vblinc& Co. M0 Mä. 10 Agein op. Bani 180.0, 4309 2 vo 34 F 1 100.0 100.1 Kreditanstalten der t Under——*2** 92⁵— p. Bk.— D Berlegsänſt. 100:0J 1000 Kole. Schele 282 230 Sawg Sunge: Württög⸗ Rotenb.“ 101,0.101.0 4 80. 26, A 3 9— Ib1i— 97.— J0 Farden—— Konſerven Braufl 8875 64.50 Schwarh⸗Storch 121) 215 Aumtlich nicht nutierte Wert ne e eee e e(--AL.. 1282l 2020ffibrereege B20 52 Sf etes, 2 8 Seene a 8 HMS% be. Set⸗ 51. Rom..A51.101191195 65.Bid.26.28 Aue e. ech, Clertrisimüv 1100 1109 Sinal 132 4 Soben 5— 2 Gold⸗ 2 ohne Zinsberechnung Sinaleo 13²⁰0 32.0 .1938..112 112, Schuldp. 95.— 05, da⸗ 156.5 136.5. U. 101,2101,5 Eßlinger Maſch. 89,67 890.57 Uinde's Eismaſch. 159,0 159,0— ubcht br WiG 1125,1125% 101.0 1014Landecn 95.—95,— zeichg 68.—67.50— 89 580 Se. 98 0 9820 clal, Natlinern Tösgüſche Clet.-Wert 0. Unt K124 101, Iu. 4 95—95, 8 0 1030ſSüdd. Buck Anl. Anleihen d. Kom.-Verb. cen* 2215 5% Preuß. Boder Industrie-Aktien c Harbe. 4167.50 188,6050 1e. Walsmübl⸗— Puus Barcben 1880 1105 50% Gro oralk Maungeifn u. Pfalzwerke 8050 Oberheſſ. Pr.⸗Anl. 123.0l 128.0] Unſl..⸗Kom. 11 1621 93.—93,—] Lig. Gold Vi, 2 lb K 8 45— 996 etterD reee 95.—95.— 4½% Rh.⸗Weſtf. A. Anl. von 19271952 84.25 90..95§[SolGhvo. Ptandbriete 33* K. 5) B50 Perte Hef v6 si. Rasdeweben 1458 1655 EBa- iengtei 0 4% 183018% 84 50ʃ97. Rh. 5——181.—[Ma—— 0. Glanzſto e eeee /%.⸗ ür ohn⸗„ 2 b0. 9*.— Andreae-Nori⸗*—2 oenus 490,— 0.*„ 2 4 75 —— 06.25 00251 Kr.⸗Anſt. 26-Ef cS0l 07.0 Würah. 5-ili 0775 cps18“½ be. Al0. Pibr. 10 Leia Aſchaff. Buntvap. G850 lielsler⸗ Kanler 3½5 32 501 Motoren Darmit⸗ i0. 10.— 0 100.0 Boigt& Haeffnerll„ 0„11951 0 8 — 8 — wirkſam. Dem idealen Zuſammenklang von Land⸗ Ehrenplätze in der Geschichte Amagcnen dlex Cuigte Wer war die erste Fliegerin? Eine Frau bricht den Höhenweltrekord Auf dem Flugplatz von Villacoublay hat kürz⸗ lich die bekannte franzöſiſche Fliegerin Maryſe Hilſs in kaum einſtündigem Flug eine Höhe von über 14000 Metern erreicht, ro mit der bisher von der Italienerin Carina Negrone mit 12 043 Metern gehaltene Höhenweltrekord für Frauen gebrochen wurde. Die Frau hat in der Geſchichte der Luftfahrt von jeher eine hervorragende Rolle geſpielt, auch wenn dies weniger bekannt ſein dürfte. Nach einem zu⸗ verläſſigen zeitgenöſſiſchen Bericht ſoll ihr ſogar i n⸗ direkkt die Erfindung des Luftballons zu verdanken ſein. Als die Gattin Joſef Montgolfiers, des Konſtrukteurs des erſten Heißluftballons, eines Tages ihren Rock über den heimiſchen Herd hängte, um ihn auf dieſe Weiſe ſchneller trocknen zu können, bekam das Kleidungs⸗ ſtück durch die heiße Luft plötzlich Auftrieb und ſchwebte zur Stubendecke empor. Dieſer Anblick ſoll nun dem danebenſtehenden Mann zu denken ge⸗ geben haben und ließ in ihm allmählich den Plan reifen, die Hubkraft ſtark erwärmter Luft für Zwecke der Luftſchiffahrt auszunützen. Die Mont⸗ golfiére, das erſte Luftfahrzeug der Geſchichte, war damit im Prinzip erfunden. Luftſchiffahrt und Liebe. Wenige Monate, nachdem ſich die erſte Montgol⸗ fiere in die Lüfte erhoben hatte, nahm ein Fräulein Katharina Gugenmuſſin die Gelegenheit wahr, in der„Deutſchen Frauenzeitung“ vom Jahre 1783 die Vorteile der Luftſchiffahrt vom weiblichen Stand⸗ punkt aus zu beleuchten. „Wir ſchwingen uns in die Lüfte hinauf“, ſo ſchreibt die ſcheinbar ſchwärmeriſch veranlagte junge Dame,„ſehen nach den Gegenden hinüber, wo gerade der Liebling unſeres Herzens weilt, beſtellen ihm, daß er um die nämliche Zeit ſich entweder auch in eine Luftmaſchine ſetzen oder wenigſtens auf einen Kirchturm oder Berg begeben ſolle, damit wir ein⸗ ander ſehen oder vielleicht gar durch Zeichen reden und uns gegenſeitig Küſſe zuwerfen können! Was muß das doch für ein herrlicher Mann ſein— dieſer Herr Montgolfier! Wollen wir nicht eine Kollekte machen, daß man ihm eine Bildſäule errichtet? Ge⸗ wiß— alle Verliebten gäben gerne etwas dazu...“ Wie alle großen Erfindungen hat übrigens auch der Luftballon die Mode weitgehend beeinflußt. So trug man Ende des 18. Jahrhunderts in Paris nur Kleider und Hüte„à la Montgolfière“, Sonnen⸗ ſchirme mit den Bildern der erſten wagemutigen „Aeronauten“ und ſogar Schmuckſtücke und Hand⸗ taſchen in Luftballonform. Sicherlich hat dieſe Mode mit dazu beigetragen, das Verſtändnis für den Luft⸗ fa a. weitere Kreiſe zu tragen und den erſten, noch wie Wundertiere angeſtaunten Ballon⸗ fahrern die Wege zu ebnen. Das erſte deutſche Ballonführerinnen⸗Patent Zur Zeit ber franzöſiſchen Revolution erhob ſich mit Madame Tible, der Gattin eines Indu⸗ ſtriellen, die erſte Frau in die Lüfte. Sie befand ſich in Begleitung des berühmten Ballonfahrers Blan⸗ chard. Ihrem Beiſpiel folgte wenige Jahre ſpäter als erſte Deutſche eine wackere Lübeckerin. Auch Blanchards Gattin, die ſelbſt gegen ſiebzig Ballon⸗ aufſtiege unternahm, hat ſich um die Entwicklung der Luftſchiffahrt große Verdienſte erworben. Sie mußte dann ſpäter ihren Wagemut mit dem Tode büßen, indem ſie am 6. Juli 1819 zu Paris auf ein Dach fiel und ſich dabei zu Tode ſtürzte. Die Nachwelt hat ihr ein Denkmal errichtet. Zur ſelben Zeit erregte in Deutſchland als erſte berufsmäßige Ballonfahrerin Frau Wilhelmine Reichardt, geb. Schmidt, aus Braunſchweig ungeheures Aufſehen. Auch ſie iſt bei Dresden einmal abgeſtürzt, kam jedoch wie durch ein Wunder mit dem Leben davon. Inhaberin des erſten deutſchen Ballonführerinnen⸗Patents war Emmy la Quiante, die Frau eines Berliner Offiziers. Während im 19. Jahrhundert Fliegerinnen in Deutſchland nur vereinzelt in Erſcheinung traten, zählte zu Beginn des 20. Jahrhunderts der„Deutſche Luftſchifferverband“ bereits über vierhundert weib⸗ liche Mitglieder. Ueber dem Häuſermeer der Großſtadt In allgemeiner Erinnerung ſind wohl auch noch die Ruhmestaten der erſt im vergangenen Jahr in Berlin⸗Reinickendorf verſtorbenen berühmten Luft⸗ artiſtin Käthe Paulus, die in den Jahren 1893 bis 1909 nicht weniger als 516 Ballonfahrten und 147 Fallſchirmabſprünge glücklich beſtand. Während des Weltkrieges war die unerſchrockene Luftſchifferin Lei⸗ terin einer Fabrik für Heeresfallſchirme, in der ein von ihr erfundenes„Fallſchirmpaket“ hergeſtellt wurde, das während des großen Völkerringens 1914¼18 ſo manchem wackeren deutſchen Flieger das Leben gerettet hat. Eine ihr ebenbürtige Nachfol⸗ gerin hat Käthe Paulus in Frau Elvira Un⸗ glaube gefunden, die bisher ſchon gegen ſechshun⸗ dert Ballonaufſtiege unternommen hat. Meiſt pflegt ſich dieſe tollkühne Luftartiſtin, frei im Netzwerk ihres Ballons ſitzend, über dem Häuſermeer der Großſtadt zu produzieren. Notlandungen in einem Löwenkäfig, auf einem Alpengrat, mitten in einem See oder den reißenden Waſſern eines Gebirgs⸗ baches zählen zu den aufregendſten Abenteuern, die dieſe Frau ſchon beſtanden hat. Die„Silberne“ im Luftmeer. Aehnliche Erlebniſſe hatte bei ihren zahlloſen Ballonaufſtiegen auch die Gattin des„fliegenden Bäckermeiſters“ Arthur Baumgart, der einer der eifrigſten Förderer des Heißluftballons iſt. Schon ſeit einem Vierteljahrhundert durchſchifft dieſes Ehe⸗ paar gemeinſam das Luftmeer. Die„Silberne“ wurde natürlich auch oben in den Lüften geſeiert. allen Hauptſtädten Europas Schauflüge unternom⸗ men. Ehrenplätze in der Geſchichte der Luftfahrt Lhaben ſich ſchließlich auch noch Lu iſe H⸗ ban die leider tödlich verunglückte erſte deutſche Werk⸗ pilotin, ſowie Elly Beinhorn und Thea Raſche neben anderen deutſchen Fliegerinnen ge⸗ ſichert, deren Leiſtungen ſich nunmehr der neue Höhenweltrekord der Franzöſin Maryſe Hilſz würdig anreiht. Dieſe hat nahezu die weltbeſten Leiſtungen der Männer erreicht, ſteht doch gegen⸗ wärtig der Höhenweltrekord an ſich auſ 14575 Meter. Fata Moriana Paulchen und ſein Freund Guſtav unterhielten ſich über ein Abenteuerbuch.„Wat heeßt eijentlich Fata Morjana?“ fragte Guſtav. „Fata Morjana?“ wiederholte unſer Paulchen. Die Baumgarts haben vor dem Weltkrieg in faſt Familie die der Vernichtung preisgegebenen Flucht aus der Dürre Die furchtbare Dürre in Kalifornien nahm erſchreckende Formen an. Die Farmer verloſſen mit ihrer armen. Tauſende Stück Vieh ſind verſchmachtet und die Felder vollkommen verdorrt. Wie aus Amerika verlautet, hat die Regierung 1 Million Rinder zur Notſchlachtung angekauft, um ſie zu Konſerven zu verarbeiten, werdͤen ſollen. die an die Arbeitsloſen verteilt (Preſſephoto,.) üi wird zu Waſſer gelaſſen. „Ja, wat heeßt'n det?“ Paulchen raffte ſich auf.„Na jib Obacht, det werde ick dir erläutern. Fata Morjana is, wenn de rung des Eiſenbahndienſtes zwiſchen Lonoͤon und Paris getan. ĩòͤ ò PPPPPTVTTPTPkPkGT'TbTbT'—TVT'''—PPXTX—XXXTTTrTPTPP—P— ‚ P Ein Dock⸗Tor wird zu Waſſer gelaſſen Das zweite der 300 Tonnen ſchweren Dock⸗Tore für das im Bau befindliche Eiſenbahndock in Dover Damit iſt ein weiterer Schritt in der Vervollſtändigung und Moderniſie⸗ (Atlantie,.) erſtmal iebahaupt niſcht ſiehſt, denn ſiehſte uff eenmal wat, un wenn de denn richtig hinkiekſt, is janiſcht da. Det is Fata Morjanal“ „Agnes Bernauer“ im Heidelberger Schloßhof Erſter Tag der Reichsfeſtſpiele 1936 Gegen Abend des erſten Tages der Heidelberger Reichsfeſtſpiele kam ein friſcher Wind auf, der zwar die Wolken zerteilte und den Blick zu den Sternen freigab, während ſich das Schickſal der armen Agnes Bernauer erfüllte, der aber auch von Zeit zu Zeit Büſche und Baumkronen rauſchend bog und die wei⸗ ten Gewänder der Darſteller flattern ließ. Es war für eine Julinacht um einige Grade zu kühl, doch focht das weder die Spielgemeinſchaft noch die große Gemeinde der Zuſchauer an, in deren Mitte, wie ſchon berichtet, auch Reichsminiſter Dr. Goebbels, der Schirmherr der Heidelberger Feſtſpiele, Platz genommen hatte. Wie im Vorjahre, wurde wieder jener wunder⸗ ſame Zauber des Spiels im nächtlichen Schloßhof ſchaft, Geſchichte und lebendiger Darſtellungskunſt konnte ſich auch diesmal niemand entziehen. Für uns Mannheimer erheiſchte der Abend inſofern beſon⸗ deres Intereſſe, als wir erſt jüngſt im National⸗ theater eine Neuinſzenierung der„Agnes Bernauer“ erlebten und von ihr bemerkenswerte Eindrücke mit nach Hauſe nahmen. Die Freilichtbühne hat aller⸗ dings dem Werk gegenüber weſentlich andere Vor⸗ ausſetzungen zu erfüllen als das geſchloſſene Thea⸗ ter. Die beſonderen Forderungen der Raumgeſtal⸗ tung und die reibungsloſe Eingliederung der Sze⸗ nenführung in die Gegebenheiten des natürlichen Schauplatzes ſind für den Freilichtſpielleiter das immer wiederkehrende Problem. Die Verpflanzung der Aufführung eines Werkes wie„Agnes Ber⸗ nauer“ auf die Heidelberger Schloßhofbühne hat vor allem den Maſſenſzenen, dieſen impoſanten Auf⸗ zügen von Roß und Reiſigen, den Turnieren, den bunten Volksſpielen und Zunftaufmärſchen mit Ban⸗ nern, Emblemen, Fackeln und Windlichtern, ſtärkſte Unmittelbarkeit der Wirkung gewinnen laſſen. Wilhelm von Scholz hat Hebbels Stück für Heidelberg bearbeitet, ohne ihm Gewalt anzutun. Die ſich als notwendig erweiſenden ſzeniſchen Abän⸗ derungen, Zuſammenziehungen und Ergänzungen wurden durchweg mit bemerkenswertem Geſchick vor⸗ genommen, mit dem Ziel einer möglichſt plaſtiſchen Herausſchälung jener dem heutigen Menſchen gül⸗ tigen ethiſchen Idee von der Notwendigkeit des Ein⸗ selopfers zur Sicherung des Beſtandes der Ge⸗ meinſchaft. Die vorwärtstreibenden Kräfte vitaler Regiearbeit Richard Weicherts und Eduard Sturms und die kluge, dramaturgiſch klar durch⸗ dachte Ausnutzung der Raum⸗ und Beleuchtungs⸗ verhältniſſe des Schloßhofes für den ſzeniſchen Auf⸗ bau und das Farbenſpiel der Koſtüme gaben dem Aufführungserlebnis den Reiz ſchöner künſtleriſcher Geſchloſſenheit. Eine echte Spielbeſeſſenheit hatte den weiten Kreis der Darſteller erfaßt, die im Bewußtſein der beſonderen Ehre, zu dieſen beiſpielgebenden Feſt⸗ ſpielen berufen zu ſein, alle Kraft und alles Kön⸗ nen einſetzten, dem deutſchen Theater neue künſt⸗ leriſche Siege zu erkämpfen. Die Titelrolle ſpielte die junge Elſe Knott, in der äußeren Erſchei⸗ nung und Haltung von jenem rührenden Dulder⸗ tum umfloſſen, das dem„Engel von Augsburg“ ſchon die mitleidigen Herzen ihrer Zeitgenoſſen zu⸗ fliegen ließ. Vielleicht neigte die Bernauerin Elſe Knotts etwas zu ſehr nach der paſſiven Seite hinüber, eine Auffaſſung, mit der die Künſtlerin, die eine gute Sprecherin iſt, ſich auf die Dauer gewiſſer Nuancierungsmöglichkeiten des Charakters der Agnes begibt, die durchaus tieſſter leidenſchaftlicher Empfindungen, ja wahrhaft heroiſcher Größe fähig iſt, was ſich aus der Darſtellung Elſe Knotts noch nicht völlig überzeugend ergab. So kam es, daß ihre Agnes hinter dem Schauſpiel des erbit⸗ terten ſchickſalhaften Ringens zwiſchen Vater und Sohn zurücktrat, deſſen Urſache ſie iſt. Werner Hinz traf als junger Herzog den Ton leidenſchaft⸗ licher Unbotmäßigkeit gegen den Vater ebenſo ſicher wie jenen anderen, überſchwenglichen, des glücklich Liebenden. Leider ſchien der Künſtler mit einer ſtimmlichen Indispoſition zu kämpfen, deren Beſei⸗ tigung den guten Eindruck ſeiner Leiſtung noch um einige Grade erhöhen dürfte. Die ſtärkſte innere Wirkung des Abends ging Herzog aus, mit der das Drama ausklingt und die beſonders durch Guſtav Knuth als Herzog Ernſt erſchütternd und groß geſtaltet wurde. Auch dieſem Künſtler ſchien zunächſt die ſichere Erfühlung der Charakterlinie des bei aller Härte doch edlen ritter⸗ lichen alten Herzogs gewiſſe Mühe zu machen, in jener Schlußſzene aber ſchwang die Leiſtung ſich dann zu überzeugender Höhe der Geſtaltungsfähig⸗ keit auf. Stark und echt ſtand der alte Bernaner Walther Kottenkamps im Spiel, und ein äußerſt ſympathiſches junges Talent begrüßte man in Will Quadflieg, der die Geſtalt des Geſellen Theo⸗ bald mit dem warmen Glanz einer ſehr natürlichen Herzlichkeit umgab. Karl Kuhlmann war ein wackerer Preiſing, den die Laſt des Kanzleramts zu einem ſorgenvollen Mann gemacht hat. Franz Stein trug als Gevatter Knippeldollinger die jungfernlüſterne Albernheit reichlich aufoͤringlich zur Schau und Margot Nebes überſpitzter Eiferſuchts⸗ ausbruch des gereizten Bürgermädchens bedarf wohl ebenfalls noch der Korrektur durch den Spielleiter. Alles, was ſonſt hingebend im Dienſt der Auffüh⸗ rung ſtand, ſei mit einer Geſamtanerkennung be⸗ dacht. Und auch Leo Spies' ausgezeichnete ſtim⸗ mungsfördernde muſikaliſche Illuſtration von Zu⸗ ſtänden und dramatiſchen Geſchehniſſen muß in dieſem Zuſammenhang nachdrücklich anerkannt 9 „Der blaue Heinrich“ Kehraus im Nationaltheater Bei aller Konzeſſion an den Hochſommer: wird der Bogen des groben Ulks mit dieſem blauen Heinrich nicht doch etwas überſpannt? Otto Schwartz und Georg Lengbach haben in Humor gemacht, wie ſie ihn auffaſſen. Tolle Kerls! Furcht⸗ los und unverzagt wie ihr blauer Heinrich, der Letzte derer von Rabenau, gehen ſie, durch keinerlei Geſchmacksſkrupel in ihrer Schaffensfreudigkeit ge⸗ hemmt, auf den Zuſchauer los, die Pandora⸗Büchſe ihres Klamauks über den Ahnungsloſen auszu⸗ ſchütten. Erſtaunlich, was ſie ihm zumuten. Er⸗ ſtaunlicher, wie er darauf reagiert. Er hält ſich die Seiten und wiehert ſeine Luſt hell hinaus, wenn Schwartz und Lengbach dichten und Viktor Cor⸗ zilus ein paar leichtbeflügelte, auf gezähmten Jazörhythmen dahinhupfende Muſiquetten dazugibt. Fraglos ein Bombenerfolg. Und was ſolchermaßen gefällt, iſt demnach alſo wohl auch erlaubt. Füglich: ſchweig ſtill, meckerndes Rezenſentenherz, wenn du's nicht fühlſt, du wirſt es nicht erjagen.— Na, und wenn Heini Handſchumacher einen Schimpanſen kopiert, wenn Klaus W. Krauſe als blaublütiger letzter Heinrich die Ballade ſeines Ge⸗ ſchlechtes ſingt, wenn Joſef Offen bach als Fabrik⸗ beſitzer Schulze einen Sachſen mit ſoviel dialektiſcher zweifellos von der großen entſcheidenden Aus⸗ einanderſetzung zwiſchen dem alten und dem jungen Naturtreue hinlegt, daß die Leute in der Pleißeſtadt wieder einmal fuchsteufelswild werden könnten ob Secuekete cee dieſer Konkurrenz, wenn Hans Becker, Tierbän⸗ diger und Schüchterling zugleich, aus Afrika heim⸗ kehrend, glaubt, in eine Irrenanſtalt geraten zu ſein, wenn Armas Sten Fühler als ſtockſteifer und ſtockverſchnupfter gräflicher Kammerdiener in Würde über die Bretter ſchreitet, wenn Hermine Zieg⸗ ler und Lene Blankenſeld, die Unverwüſtlichen, Paula Stauffert und Lucie Rena, die Char⸗ manten, das ihre dazu tun,— iſt das alles etwa nichts? Doch, das iſt ſehenswerter Volleinſatz unſe⸗ rer beſten komiſchen Begabungen für einen Schmar⸗ ren. Und das einzig Erfreuliche dieſes Abends. Der„Blaue Heinrich“ wird bis zum 21. Juli im Nationaltheater ſein kaſſenfüllendes Weſen treiben. Was wohl auch der eigentliche Zweck der — Mammutfunde bei den Externſteinen. Unſere Kenntnis über die eiszeitliche Verbreitung des Mammuts in Deutſchland erweitert ſich nur ſehr langſam, denn Ausgrabungen dieſer Art gelingen nur ſehr ſelten. Die meiſten unſerer wichtigen Foſ⸗ ſilfunde ſind zufällig gemacht worden. So haben kürzlich Erdarbeiten an den Externſteinen bei Det⸗ mold gut erhaltene Skeletteile eines Mammuts zu⸗ tage gefördert. Der Fund iſt namentlich deshalb von Bedeutung, weil in Lippe⸗Detmold und Umge⸗ bung bisber noch kein einziger Mammutſund ge⸗ macht wurde. Die ausgegrabenen Skeletteile ſollen in einem Muſeum untergebracht werden, das un⸗ mittelbar an den Externſteinen entſtehen ſoll. 0 ni 6. Seite/ Nummer 317 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 14. Juli 1936 Veumiocſitæs — Ein Vorfall, der einzig daſtehen dürfte und für die Angeklagten ſehr bittere Folgen nach ſich zog, ſpielte ſich in einer Verhandlung vor dem Berliner Schöffengericht ab. Wegen fortgeſetzten Wohlfahrts⸗ betruges hatte ſich oͤer 38 Jahre alte Hans Lengefeld, der bereits 17mal vorbeſtraft iſt, und eine Frau 3. zu verantworten. Beide lebten ſeit langem in wilder Ehe, hatten dem Wohlfahrtsamt gegenüber ange⸗ geben, getrennte Haushalte zu führen, und dadurch erhöhte Unterſtützung erreicht. Es waren genau 91,80 Mark, die ſie in den letzten 18 Monaten un⸗ berechtigt erhalten hatten. Die Verhandlung ſollte gerade ihren Anfang nehmen, als Lengefeld plötzlich innerhalb der Anklagebank neben die mitangeklagte Frau Z. trat und ihr, bevor der dienſthabende Juſtizwachtmeiſter hinzuſpringen konnte, von hinten über die Schulter einen wuchtigen Schlag gegen das Kinn und die Bruſt verſetzte, ſo daß die Getroffene taumelte. Staatsanwalt und Gericht waren ſich ſo⸗ fort darüber einig, daß dieſer unerhörte Vorfall eine ſtrenge und ſofortige Sühne verlangte. Der Staats⸗ anwalt erhob gegen Lengefeld ſogleich in der Ver⸗ handlung Anklage wegen einfacher Körperverletzung und ſtellte den Antrag, das Delikt gleich mit der zur Verhandlung ſtehenden Betrugsanklage zu verbin⸗ den. Dieſem Antrag wurde vom Gericht auch ſtatt⸗ gegeben. Während gegen Frau Z. das Verfahren auf Grund der Amneſtie eingeſtellt wurde, verur⸗ teilte das Gericht Lengefeld wegen des Wohlfahrts⸗ betruges zu ſieben Monaten Gefängnis. Wegen der im Gerichtsſaal verübten Körperverletzung lautete das Urteil auf zwei Jahre Gefängnis. Beide Stra⸗ fen wurden auf zweieinhalb Jahre Gefängnis zu⸗ ſammengezogen. Damit war der wohl noch niemals in einem Strafprozeß vorgekommene Fall, gegeben, daß innerhalb einer Stunde eine Straftat zur Ab⸗ urteilung kam. 0 4 — Vor einem Gericht in Jütland fand eine Ver⸗ handlung ſtatt, wie man ſie wohl nicht alle Tage er⸗ leben kann. Der Angeklagte, ein Bauer, namens Jürgens, der wegen Widerſtandes gegen die Staats⸗ gewalt vor den Schranken ſtand, verteidigte ſich Doktor⸗Ing. h. c. Ford Der amerikaniſche Automobilmagnat Henry Ford wurde von der Michigan⸗Univerſität zum Dr.⸗Ing. ehrenhalber ernannt.(Weltbild,.) nämlich nur mit Zitaten aus der Bibel. Der Tat⸗ beſtand war folgender: Ein Polizeibeamter hatte von ſeiner Dienſtſtelle den Auſtrag erhalten, eine Reihe von Gehöften zu inſpizieren, um ſich davon zu überzeugen, ob die Landwirte auch die vorgeſchrie⸗ bene Vernichtung der Larven von Pferdefliegen durchgeführt hätten. Auf ſeinem Dienſtgang kam der Beamte auch zu dem jetzt angeklagten Bauern. Seltſamerweiſe verweigerte dieſer dem Poliziſten jedoch den Zutritt zu ſeinem Hof, mit der Begrün⸗ dung, daß er hier gar nichts zu ſuchen habe. Und was die Larven der Pferdefliege angehe, ſo denke er nicht im Traume daran, dieſe zu vernichten, ſo ſetzte er hinzu. Daraufhin zog der Beamte unver⸗ richteter Dinge wieder ab und erſtattete Bericht. Der widerſpenſtige Bauer aber wurde vor Gericht ge⸗ laden. Als der Richter nun an den Angeklagten die Frage richtete, warum er ſich eigentlich weigere, die Larven zu vernichten, antwortete dieſer, das gehe gegen ſein Gewiſſen. Gott habe wohl gewußt, warum er die Pferdefliegen erſchaffen habe und überhaupt könne das, was Gott geſchaffen habe, nicht durch menſchliche Geſetze zerſtört werden. Außerdem habe Gott geſagt, daß alles gut ſei, alſo ſeien auch die Pferdefliegen gut. Der Richter hatte auch im weite⸗ ren Verlauf der Verhandlung große Mühe, ſich mit dem Bauern auseinanderzuſetzen, denn auf alle Fra⸗ gen erhielt er ſtets nur Zitate aus der Bibel zur Antwort. Keine beſſere Erfahrung machte er mit der Frau des Angeklagten, die als Zeugin vernom⸗ men wurde. So entſpann ſich ein immer lebhafterer Austauſch von Bibelſprüchen. Endlich ſchien dem Richter die Sache aber doch zu bunt zu werden. Er verurteilte den Angeklagten kurzerhand zu einer Geldͤſtrafe von 100 Kronen. Als Antwort auf dieſes Urteil hatte unſer Bäuerlein aus Jütland wieder⸗ um ein Zitat zur Hand— aber diesmal ſoll es gar kein beſonders frommes geweſen ſein. * — In den ärmeren Vierteln von Budapeſt herrſcht ſeit Tagen eine begreifliche Erregung. Dort erſcheint regelmäßig eine geheimnisvolle Wohltäterin, die den Bedürftigen und Bedrängten Gutes tut. Es ſoll ſich um eine junge, hübſche Frau handeln, die mit ihrem prachtvollen Wagen durch die ſchmutzſtarrenden Stra⸗ ßen und engen Gaſſen der Elendsviertel von Buda⸗ peſt fährt und nun an die Armen, die ſich in Scha⸗ ren um ſie drängen, Liebespakete verteilt. In die⸗ ſen Paketen befinden ſich Lebensmittel und Klei⸗ dungsſtücke. Selbſtverſtändlich iſt im Laufe der Zeit auch die Neugierde wachgeworden, und die Beſchenk⸗ ten hätten zu gerne gewußt, wer nun eigentlich ihre Wohltäterin iſt. Dieſe aber hat ſich bisher nicht be⸗ reitgefunden, den Schleier des Geheimniſſes zu lüf⸗ ten. Damit aber die Beſchenkten nun nicht fürchten müſſen, unrechtmäßig erworbene Dinge zu erhalten und eventuell mit der Polizei in Konflikt zu kom⸗ men, legte die Wohltäterin in ihren Liebespaketen in allerletzter Zeit Zettel bei, deren Inhalt eigent⸗ lich alle Bedenken zerſtreuen mußte.„Macht Euch keine Sorge, liebe Leute“, ſo ſtand auf dieſen Zet⸗ teln zu leſen,„die Sachen, die ich Euch ſchenke, ſind alle rechtmäßig erworben. Ich habe in der Lotterie das Große Los gewonnen, davon die Geſchenke ge⸗ kauft, weil es meine Ueberzeugung iſt, daß die Rei⸗ chen den Armen helfen ſollen. Außerdem iſt geteilte Freude doppelte Freude.“ Die Armen von Buda⸗ peſt können nun alſo die Geſchenke, die ihnen gemacht werden, mit ruhigem Gewiſſen entgegennehmen. Aber ſie möchten trotzdem für ihr Leben gern wiſſen, wer dieſer Glücksengel von Budapeſt iſt. * — Wie kleine Urſachen manchmal große Wirkun⸗ gen haben können, zeigte ein Vorfall, der ſich dieſer Tage in dem Bahnhof Preßburg in Böhmen ereig⸗ nete. Dort kam es bei der Einfahrt eines Per⸗ ſonenzuges auf eine merkwürdige Art zu einer mehr als vierſtündigen Betriebsſtörung. Von dem Zuge ſollte ein leerer Krankenwagen abgekuppelt werden. Dem Blockwächter wurde zu dieſem Zweck durch ein Rufhorn„Geleiſe vier“ angezeigt. Der Mann ſtellte dann die Weichen auch ordnungsge⸗ mäß um. Gleich darauf vernahm der Wächter jedoch Schweres Anglück bei Automobilrennen — Paris, 13. Juli. Nach einer Meldung aus Sao Paulo(Braſilien) ereignete ſich dort am Sonntag bei einem großen Au⸗ tomobilrennen ein ſchweres Unglück. Kurz vor der Beendigung des Rennens, das der Italiener Pinta⸗ euda auf Alſa Romeo gewann, kam die franzöſiſche Fahrerin Fräulein Helle⸗Nice, die an dritter Stelle lag, mit ihrem Wagen ins Schleudern und raſte in die Menge, wobei ſich der Wagen dreimal überſchlug. Fräulein Helle⸗Nice wurde mit einem ſchweren Schä⸗ delbruch ins Krankenhaus eingeliefert. Von den Zu⸗ ſchauern wurden fünf Perſonen getötet und 37 zum Teil ſehr ſchwer verletzt. Brückeneinſturz— Drei Tote — Madrid, 13. Juli. In der Nähe von Palma de Mallorca ſtürzte eine im Bau befindliche Brücke zuſammen und begrub acht Arbeiter unter ſich. Drei wurden auf der Stelle fünf trugen zum Teil ſchwere Verletzungen avon. Eiſenbahnunglück in Spanien-5 Tote — Madrid, 13. Juli. Von dem Perſonenzug Bilbao— San Sebaſtian löſten ſich am Sonntagabend in der Nähe des Ortes Allorga in voller Fahrt zwei Wagen, die auf der ab⸗ ſchüſſigen Strecke allein weiter rollten und an einer Kurve entgleiſten. Beide Wagen ſtürzten eine Bö⸗ ſchung hinab. Nach den bis jetzt vorliegenden Nach⸗ richten ſind fünf Fahrgäſte getötet und über 30 zum Teil ſchwer verletzt worden. Mord an einem Volitzeileutnant — Madrid, 13. Juli. Am Sonntagabend wurde in Madrid ein Polizei⸗ leutnant von vier Unbekannten durch mehrere Piſtolenſchüſſe niedergeſtreckt. Der Ermordete war ſeit längerer Zeit von unbekannter Seite mit dem Tode bedroht worden. Man vermutet, daß es ſich um einen Racheakt handelt, da der Erſchoſſene vor einigen Monaten gelegentlich der Beerdigung eines von Marxiſten ermordeten Polizeibeamten auf den Leichenzug ſchießen ließ, wobei ein Ver⸗ wandter des ſpaniſchen Faſchiſtenführers Primo de Rivera getötet und eine große Anzahl von Faſchiſten verletzt wurden. Ausflugsomnibus ſchwer verunglückt —Mailand, 13. Juli. In den Bergamesker Alpen ereignete ſich am Sonntag ein ſchwerer Autounfall. Ein großer Ausflugsautobus mit etwa 40 Fahrgäſten b16 Windungen zum Preſolang⸗Paß fuhr die ſteilen empox., Vox der letzten Kehre brach ein Differential, ſo daß ein Weiterkommen nicht mehr möglich war. Der Wagenlenker kehrte deshalb um und wollte zur nächſten Reparaturwerkſtätte zurückfahren. Bei einem ſteilen Längsſtück verlor der Fahrer jedoch die Herrſchaft über den ſchweren Kraftwagen. Der Wagen geriet in immer ſchnellere Fahrt. Einige Fahrgäſte ſuchten ſich durch Abſpringen zu retten, erlitten dabei aber ſchwere Verletzungen. Bei der nächſten Kehre rannte der Wagen gegen die Stra⸗ ßenbrüſtung, zertrümmerte ſie und fuhr etwa 100 Meter weit über eine abſchüſſige Bö⸗ ſchung. Schließlich prallte er gegen eine Hütte, wobei faſt alle Inſaſſen mehr oder weniger ſchwer verletzt wurden. 14 Fahrgäſte mußten ins Krankenhaus geſchafft werden. Die übri⸗ gen konnten nach Anlegung von Notverbänden nach Hauſe gebracht werden. Orkan verwüſtet Weinberge — Mailand, 13. Juli. Ein Orkan von außergewöhnlicher Gewalt rich⸗ tete in der bekannten oberitalieniſchen Weingegend von Aſti furchtbare Verwüſtungen an. Der Sturm fegte etwa eine halbe Stunde lang über das Land hinweg. Nicht nur die Ernte, ſoweit ſie noch auf den Feldern ſtand, wurde vollkommen vernich⸗ tet, auch Weinberge und ganze Wälder wurden reſt⸗ los zerſtört. Auf kilometerweite Strecken ſind die Weinkulturen dem Eroͤboden gleichgemacht. Starke Bäume wurden entwurzelt. In einer Ortſchaft fand ein Bauer dͤurch einen Blitzſchlag den Tod, mehrere Perſonen erlitten Verletzungen. Zahlreiche Häuſer wurden abgeoͤeckt. Die ſtarken Gewitterregen in den letzten Tagen haben zu einem Anſteigen des Pegels des Comer Sees um 27, Meter über den Normalſtand geführt. Der See iſt an zahlreichen Stellen über die Ufer getreten und hat den Hauptplatz der Stadt Como überſchwemmt. Mehrere Geſchäfte ſtehen unter Waſ⸗ ſer. Kleine Brücken mußten errichtet werden, da⸗ mit die Leute ihre Einkäufe beſorgen können. Endlich Regen und Abkühlung in ASA — Neuyork, 13. Juli. Zum erſtenmal ſeit ſechs Wochen gingen am Sonntag in den von der Hitze und Trockenheit be⸗ troffenen amerikaniſchen Staaten ausgiebige Wolken⸗ brüche nieder, die von Temperaturſtürzen, teilweiſe um bis zu 33 Grad Celſtus, gefolgt wurden. Ein ausgedehntes Tiefdruckgebiet bewegt ſich raſch nach den öſtlichen Staaten, wo immer noch Rekordtemperaturen herrſchen. Die Zahl der Todesopfer der Hitzewelle ſtieg am Sonntagabend insgeſamt auf über 1000. In den Großſtädten wurden die Hitzeopfer meiſt auf der Straße von einem Herzſchlag ereilt urd ſtarben vor dem Eintreffen ärztlicher Hilſe. Die Farmer hoffen, falls die Niederſchläge anhalten, einen Teil ihres Viehs retten und auf den aus⸗ gedörrten Feldern noch Viehfutter anpflanzen zu können. EEEE—ꝑͤpᷣ———.......,....PP—————BB———————————— das Signal für das„Geleiſe eins“, was ihn veran⸗ laßte, den Wechſel nun auf das zuletzt verlangte Geleiſe zu legen. Infolgedeſſen kam der abzuſtel⸗ lende Krankenwagen und der Dienſtwagen des Per⸗ ſonenzuges zur Entgleiſung. Glücklicherweiſe wurde niemand verletzt, auch der Materialſchaden war nicht erheblich, aber immerhin erlitt der Zug eine vier⸗ ſtündige Verſpätung. Das Kurioſe an der Geſchichte iſt, daß die Entgleiſung durch eine Kindertrompete verurſacht worden iſt. In dem Perſonenzuge be⸗ fand ſich nämlich ein achtjähriger Junge, deſſen Mutter eine Kindertrompete gekauft hatte. Der Junge wollte nun anſcheinend„Eiſenbahner“ ſpie⸗ len— welcher Junge in dieſem Alter hätte dieſen Traum nicht gehabt— und fing nun ausgerechnet zu blaſen an. Zufällig war die Trompete auf denſel⸗ ben Ton geſtimmt wie das Rufhorn des Bahnbe⸗ dienſteten und außerdem blies der Kleine gleichfalls das für„Geleiſe eins“ beſtimmte Signal, wodurch der Blockwächter irregeführt wurde und das Un⸗ glück, das Gott ſei Dank ohne ernſte Folgen blieb, geſchah. Das Geſetz der Liebe R O MANVONFREDUANOREAS 31 Aber als der Fremde dͤann gegangen war, die letzten zwei Stunden in der Wohnung, wurden Hof⸗ ſtede und Madeleine von einer faſt unerträglichen Spannung der Nerven befallen. Madeleine zitterte und begann wiederholt zu weinen, weil ſie plötzlich von ſchwarzen Ahnungen geplagt wurde und ſchon Viſionen von Verhaftung und etwaiger Trennung hatte. Und Hofſtede bekam es ganz eindeutig mit der Angſt zu tun, wiewohl er nicht gerade unter Viſio⸗ nen litt. Es war ihm nicht lieb, daß Daviſon Päſſe auf einen ſo hochadͤeligen Namen geſchickt hatte; er hätte bei weitem vorgezogen, als bürgerlicher Kauf⸗ mann oder dergleichen, Herr und Madame Schultze, aus dem Lande zu gehen, ſchon weil es unterwegs um ſo viel billiger gekommen wäre; als Graf und Gräfin Eldach mußte man ſtets in einem Gaſthaus erſter Klaſſe abſteigen, kam nur mit reichen Leuten aus den erſten Kreiſen zuſammen Freilich, Daviſon hatte auch tauſend Taler ſür die Reiſe vorgeſtreckt, und es war richtig, daß man als Graf am wenigſten von Torwachen und Behör⸗ den behelligt wurde. Aber einmal, ſchließlich, muß⸗ ten die tauſend Taler wieder zurückgegeben werden, ſamt all den anderen Auslagen. Nein, es war un⸗ bequem, höchſt unbequem. Dieſe und andere Befürchtungen, etwa den Leut⸗ nant von Bülow angehend oder Madeleines Schick⸗ ſal, das er in Zukunft zu verantworten hatte, mach⸗ ten Hofſtede nervös. Vor der Saalhofin, ſeiner Wirtin, hätte er ſich um ein Haar verraten. Gott mochte wiſſen, ob ſie ihm die Lüge glaubte, er fahre in Zivilkleidern nach Halberſtadt, um ſich dort trauen zu laſſen, und dann nach der Feſtung Weſel, wohin er verſetzt ſei. Aber auch dieſe Stunden gingen vorüber. End⸗ lich war es ſo weit, die Saalhofin ſelbſt mußte eine Kutſche vom Platz holen, da Marek für drei Tage weggeſchickt worden war; das geringe Gepäck wurde ſchnell verſtaut, und der Wagen jagte über das holp⸗ rige Pflaſter davon. Im Strohmannſchen Stall ging das Umſteigen bei Fackellicht vor ſich. Der Fremde erſchien zum letztenmal, nur für einen Augenblick, ſagte:„Bon voyage, Frau Gräfin... wünſche gute Fahrt, Herr Graf“ und drängte zur Eile, als ob es auf jede Mi⸗ nute ankomme. Da immer ein Kutſcher dazwiſchen ſtand, fand Hofſtede nicht einmal Gelegenheit, ſeinen und Madeleines Dank an Daviſon übermitteln zu laſſen und tröſtete ſich, das werde ſpäteſtens von Han⸗ nover aus ſchriftlich zu geſchehen haben. Madeleine drückte ſich eng an ihn, während der Wa⸗ gen durch die Zimmer⸗ und Wilhelmſtraße fuhr. Sie zitterte, und auch Hofſtede wünſchte, ſie hätten erſt das Tor hinter ſich. Indeſſen wickelte ſich die Ausfahrt durch das Potsdamer Tor ohne jeden Zwiſchenfall ab. Leut⸗ nant von Bülow trat natürlich nicht heraus, ein Unteroffizier nahm die Päſſe und brachte ſie nach einer Minute zurück. „Alſo weiter!“ befahl Hofſtede dem Kutſcher, nach⸗ dem er dem Unteroffizier ein Dreigroſchenſtück zu⸗ geſteckt hatte. „Jetzt ſind wir gerettet“, flüſterte Madeleine. Die wenigen Häuſer der Potsdamer Straße huſchten dunkel und verſchlafen vorbei, bald ratterte der Wa⸗ gen über das ſchlechte Pflaſter von Schöneberg, Hunde kläfften, in einem Bauernhof brüllte eine Kuh. Es wurde ſichtlich friedfertiger, die quälende Spannung der Nerven ließ nach. Madeleine bettete ihren Kopf an Hofſtedes Schul⸗ ter und verſuchte ein wenig zu ſchlafen, aber obwohl der Wagen gut gefedert und von neueſter Bauart war, gelang es ihr nicht ganz. So atmeten beide entſpannt die kühle Nachtluft ein und fanden es Troſt genug nach allen Aufregungen dieſes Tages. * Kurz vor Potsdam, man war ſchon über zwei Stunden gefahren, kam ihnen eine berittene Pa⸗ trouille der Militärpolizei entgegen, ein Unteroffi⸗ zier und zwei Mann, und verlangten die Päſſe zu ſehen. Madeleine erſchrak, aber Hofſtede fand es nicht ſo beängſtigend; in ſeiner Unkenntnis des Reiſens zur Nachtzeit glaubte er, die Kontrolle ſei normal, man habe ſich einfach damit abzufinden. „Sie haben keine Nachtreiſeerlaubnis, Herr Graf“, ſagte der Unteroffizier, der in den Päſſen blätterte. Hofſtede fuhr auf.„Aber kann Er denn nicht „Aber der Stempel der Militärpolizei fehlt, Herr Graf. Das muß in Potsdam nachgeholt werden.“ „Na, ſchön“, knurrte Hofſtede,„wieder ein Auf⸗ enthalt.“ Der Unteroffizier inſtruierte den Kutſcher und ritt mit ſeinen Leuten knapp voraus. „Gott ſei Dank, daß es nur eine Formalität iſt“, ſagte Madeleine lächelnd,„ich hatte ſchon Angſt.“ Hofſtede wunderte ſich, daß der Wagen ſo lange vor der Potsdamer Kommandantur halten mußte, bis dieſer lächerliche Stempel gegeben wurde. End⸗ lich kam ein Feldwebel und ſagte:„Die Herrſchaften möchten ſich zum Offizier hineinbemühen.“ Es fiel Hofſtede gar nicht auf, daß der Mann ſie nicht, wie es ſich gehört hätte,„Herr Graf und Frau Gräfin“, anredete, ſondern einfach,„die Herrſchaf⸗ ten“; er war zwar verwundert, hatte aber noch nicht den geringſten Verdacht. „Wie denn?“ fragte er„Wir beide?“ „Ja!“ Nun, ſo war es eben eine Schikane. er würde jetzt dieſem Leutnant oder Kapitän gegenüber ener⸗ giſcher auftreten. Zornig, aber mit ſchlechtem Ge⸗ wiſſen ſchälte er ſich und Madeleine aus den Decken und redete tröſtend auf ſie ein, während er ſie am Arm die wenigen Stufen hinaufführte. Drinnen in einem kahlen Bürozimmer wurden ſie von einemſälteren Leutnant empfangen, und wiel „Monſieur, Sie ſind kein Graf Eldach. Sie ſind preußiſcher Offizier. Soll ich Ihnen Ihren Namen nennen?“ „Erlauben Sie“, röchelte Hofſtede. Madeleine ſchien umſinken zu wollen, er mußte ſie ſtützen. „Sie ſind der Premierleutnant Hofſtede vom Re⸗ giment Alt⸗Lariſch. Ich muß es FIhnen überlaſſen, wie Sie dem Herrn Oberſtleutnant die Umſtände zu erklären wünſchen, in denen Sie ſich befinden die falſchen Päſſe vor allem. Haben Sie einen Ur⸗ laubsſchein? Nein?... Dann ſind Sie, fürchte ich, in einer ſehr fatalen Situation.“ Er wandte ſich zu einem Schreiber und befahl:„Führe den Herrn zum Herrn Oberſtleutnant! Die Dame kann hier warten.“ Madeleines Geſicht war ſchneeweiß, ſie konnte jeden Augenblick in Ohnmacht fallen. Mit Mühe erreichte ſie einen Stuhl an der Wand. „Küß' mich noch einmal“, flüſterte Hofſtede.„Es iſt alles verloren. Verzeih mir.“ Sie umarmte ihn ſtumm, mit einem Blick von ab⸗ ſcharf zurück. leſen? Da ſteht es ja groß und dick, vom Berliner Polizeidirektor ſigniert!“ grundtiefer Trauer. Ihre Lippen waren eiskalt, aber ſie weinte nicht. Hofſtede war verhältnismäßig ruhig, als er abgeführt wurde. Er hatte zwar keine Hoffnung mehr, doch ſein Kopf war klar für das, was er bei ſich„die letzten Dinge“ nannte: Selbſt⸗ mord, und vorher ein Teſtament zugunſten Made⸗ leines. Den Offizier, vor den er geführt wurde, erkannte er ſofort als den Oberſtleutnant von Brauchitſch, der die Militärpolizei organiſiert hatte, ohne ſie per⸗ ſönlich zu leiten. Brauchitſch war bekannt als der Mann im Hintergrund, häufig befaßt mit Kriegs⸗ gerichtsaffären und ſtrengen Garniſonbefehlen, ohne daß er jemals ſeine Unterſchrift auf Akten oder De⸗ krete geſetzt hätte. Auch in Schleſien und Oſtpreu⸗ ßen ſollte er in ſonderbaren Miſſionen gewirkt haben. Ihn hier, am ſpäten Abend, als Chef der Potsdamer Kommandantur zu finden, wäre Hofſtede gewiß er⸗ ſtaunlich erſchienen, wenn ſeine Nerven in ruhigerer Verfaſſung geweſen wären. „Sie ſind alſo der Leutnant Hofſtede“, begann von Brauchitſch beinahe ſovial.„Ich möchte keine Lüge von Ihnen hören, etwa der Art, daß Sie nur Ihre Begleiterin, der die Ausweiſung droht, in Sicherheit bringen wollten, um dann die Reiſe nach Weſel fortzuſetzen. Das würde daran ſcheitern, daß Sie vom Regiment nicht abgemeldet ſind und auch gewiß keine Uniform beim Gepäck haben. Alſo geben Sie offen zu: Sie ſind deſertiert!“ „Jawohl, Herr Oberſtleutnant!“ „Sie wollten ins Ausland fliehen?“ „Nach England, Herr Oberſtleutnant!“ „Um ſich der Verſetzung als Zuchtmeiſter nach Weſel zu entziehen?“ „Dies war einer der Gründe, Herr Oberſtleut⸗ nant! Die anderen betreffen meine Begleiterin.“ Hofſtede merkte, daß ſein Herz in ganz lang⸗ ſamen, ſchweren Stößen ſchlug, aber er wurde mit jeder Antwort ruhiger und nüchterner. „Sie kennen natürlich die Strafe, die Ihnen droht. Im beſten Falle zehn Jahre Feſtung. Mir ſcheint, Herr... Hofſtede, Sie haben da recht un⸗ überlegt gehandelt.“ „Die Zeit war ſehr kurz, Herr Oberſtleutnant. Aber ich glaube nicht, daß ich bei längerer Ueber⸗ legung anders gehandelt hätte. Ja, ich frage mich noch jetzt, ob dͤie Würde eines Zuchtmeiſters nicht ſchmählicher iſt als die eines Feſtungsgefangenen.“ Der Oberſtleutnant ſtrich ſeinen kurzen Bart und ſah Hofſtede mit einem kleinen Lächeln an.„Das iſt Geſchmacksſache, Herr Hofſtede, Sie glauben alſo, daß man nur als Offizier dem Lande mit Ehre dienen kann?“(Fortſetzung folgt) — rr Seite/ Nummer 317 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe — 4 833 ————————. Dienstag, 14. Juli 1936 4 Wochen Arbeitsbeſchaffungs⸗ Lolterie! Seit einem Monat ſind uns wiebder täglich die braunen Glücksmänner begegnet, haben zum Los⸗ kauf geworben und wie die Statiſtiken der verſchie⸗ denen Geſchäftsſtellen zeigen, auch reichlich Gewinne verteilt. Zwar waren es keine 10 000⸗Mark⸗ oder 5000⸗Mark⸗Beträge wie früher, dafür aber um ſo 23 einon platz an alboitsloſon einon der Deckbank zu erobern! Reichslollerie Launbeltobeclilug 500⸗Mark⸗Ge⸗ mehr Gewinne in mittlerer Höhe. winne ſind dieſesmal an der Tagesordnung und werden am laufenden Band gemeldet. Auch 5o⸗ Mark⸗ und 100⸗Mark⸗Gewinne tragen die Verkäu⸗ fer täglich in ihren Kaſten herum. Schon mancher konnte einen ſolchen Betrag bei der zuſtändigen Ge⸗ ſchäftsſtelle ſofort in Empfang nehmen, trotzdem er vorher beſtenfalls nur auf einen kleinen Gewinn von 1 Mk. oder 2 Mk. gehofft hatte. Einen weiteren Monat werden die braunen Glücksmänner noch ar⸗ beiten müſſen, um die vorgeſehene Auflage zu ver⸗ kaufen. Man ſoll ihnen mit Höflichkeit begegnen und ihnen ihre Arbeit im Dienſte der Arbeitsbeſchaf⸗ fung nicht durch böſe und unpaſſende Worte er⸗ ſchweren. NSDͤAP-Miſieilungen Aus varteiamtlichen Bekauntmachungen enmommen Anordnung der Kreisleitung Am Dienstag, 14. Juli, findet für die Bereitſchaft 8 (Ortsgruppen Ladenburg, Neckarhauſen, Schriesheim) um 20 Uhr auf der Fohlenweide Ladenburg eine Beſichtigung ſtatt. Die Politiſchen Leiter vorgenannter Ortsgruppen ſind im Dienſtanzug(Dienſtbluſe) und in voller Aus⸗ rüſtung mit Torniſter, Brotbeutel und Feldflaſche zum Dienſt angetreten. Das Kreisorganiſationsamt. An alle Ortsgruppen des Stadt⸗ und Landgebietes! — Die Ortsgruppen haben ſofort„Wille und Weg“, Reö⸗ nermaterial,„Neues Volk“ und Kulturbriefe der RPe auf der Kreisleitung(Zimmer 14) abzuholen. Letzter Termin: 16. Juli 1936. Für die Einhaltung des Termins iſt der Propagandaleiter der Ortsgruppe verantwortlich. Kreispropagandaleitung. An alle Kulturſtellenleiter des Kreiſes Mannheim lausſchl. des ehem. Kreiſes Weinheim)! Mittwoch, 15. Juli, 20 Uhr, findet in der„Harmonie“, D 2, 6, kleiner Saal, eine Sitzung für die Kulturſtellen⸗ leiter ſtatt. Dienſtanzug. Kreispropagandaleitung. Der Pg. Friedrich Heidel, Neckarhauſen, hat ſein Mitgliedsbuch Nr. 729 749 ſowie ſeinen SS⸗Ausweis Nr. 100 489 verloren. Die Papiere ſind bei der Ortsgruppe Neckarhauſen oder bei der Kreisleitung Mannheim abzu⸗ geben. Vor Mißbrauch wird gewarnt. Kreiskartei. Politiſche Leiter Bereitſchaft 6(Feudenheim, Humboldt, Neckarſtadt⸗Oſt, Wallſtadt). Dienstag, 14.., 19.30 Uhr, Antreten ſämtlicher Dr. Goebbels empfing die Teilnehmer des Kulturlagers 4 Heidelberg, 14. Juli. Reichsminiſter Dr. Goebbels empfing geſtern vormittag die Teil⸗ nehmer des Kulturlagers der Reichsjugendführung und hielt eine längere Anſprache. Obergebietsfüh⸗ rer Karl Cerff dankte Dr. Goebbels mit herzlichen Worten. Bei der Abfahrt vom Hotel„Europäiſcher Hof“ begrüßte eine dichte Menſchenmenge den Reichsminiſter. Thüringer SA⸗Führer beſuchen Heidelberg. Auf ihrer Reiſe nach Süddeutſchland trafen am Sams⸗ tagabend 60 SA⸗Führer aus Thüringen, Ange⸗ hörige der Standarte 96, Sitz Arnſtadt, in Heidel⸗ berg ein. Sie wohnten am Abend der Generalprobe zu den Reichsfeſtſpielen(„Agnes Bernauer“) bei und waren hochbefriedigt von dem köſtlichen Erleb⸗ nis, das ihnen hierbei zuteil wurde. Die Kamera⸗ den beſichtigten am Sonntag die Feierſtätte und verweilten an den hiſtoriſchen Sehenswürdigkeiten des berühmten Berges mit großem Intereſſe. Ge⸗ wieder weiter. Ihr Weg führt ſie über Karlsruhe und Freiburg nach dͤem Schwarzwald, von wo ſie nach kurzem Aufenthalt in der Gegend des Titiſees dem Ziel ihrer Reiſe, Konſtanz und dem Bodenſee, zuſtreben werden. Auto contra Kraftrad. Am Sonntag ſtieß ein Per⸗ ſonenkraftwagen beim Einbiegen von der Leopold⸗ ſtraße in die öſtliche Straße beim Wredeplatz mit 1* ſtern früh reiſten die mitteldeutſchen SA⸗Kameraden Slick auf Ludwigshafen Das neue Tieraſyl Ein großzügiger Bauplan des Ludwigshafener Tierſchutzvereins H. Lubwigshaſen, 14. Juli. Der Tierſchutzverein Ludwigshafen a. Rh. e. V. hatte am Montagabend im„Pfälzer Hof“ ſeine Ge⸗ neralverſammlung. Rechtsanwalt Dr. R. Renner machte als Vorſitzender Mitteilung über den Stand des Bauplanes für das neue Tier⸗Aſyl des Vereins an der Ammoniakſtraße(nahe dem Rott⸗ ſtücker Weg). Dieſe Woche wird der erſte Spaten⸗ ſtiſch dafür getan. Die Geſamtkoſten werden 14 500 Mark betragen. Das Gelände umfaßt 2500 Geviert⸗ meter. Ein Siedlungshaus für den Wächter kommt in die Anlage hinein und onſchließend 20 Boren, ein hermetiſch abgeſchloſſener Kadaverraum, ein Tö⸗ tungsraum, ein Verwaltungsbüro und»in kleiner Park. Dem Bächter ſteht ein ſchöner Garten zur Verfügung ſowie freier Brand und freie Wohnung. Inſpektor Grünewald erſtattete den Kaſſen⸗ bericht. Das neue Aſyl erfordere Ausgaben, mit denen man nicht die Stadt belaſten kann. Dem⸗ gemäß werde Vereinsleiter Dr. Renner jedem Mit⸗ glied eine Aufforderung zur Werbung je eines neuen Mitglieds und das zugehörige Formular zugehen laſſen. Die Mitgliederzahl ſei bis Ende 1935 auf 306 geſtiegen. Vereinsleiter und Ausſchuß wurden einſtimmig entlaſtet und neue Reviſoren gewählt. Die Aus⸗ ſprache brachte manche nützliche Anregung, nament⸗ lich aus der Praxis unſeres neuen Tierwärters im Hindenburgpark. Mannheimer Märchenbühne gaſtiert im Pfalzbau Eine ganz ungewöhnliche Freude bereitete das Kreisamt„Kraft durch Freude“ unſeren Kindern mit der Aufführung des Märchenſpiels„Der Froſchkönig“ durch die Mannheimer Mär⸗ chenbühne. Bis auf den letzten Platz war der Konzertſaal des Pfalzbaues beſetzt, und trotz drük⸗ kender Schwüle lauſchten 1200 junge Hörer und — ————— Hörerinnen voll Anteilnahme dem erfreulich leicht⸗ verſtändlichen Bühnenſpiel von der Prinzeſſin, die durch Mitleid, Liebe und Kuß den häßlichen Froſch⸗ könig erlöſt, der in Wahrheit ein verzauberter Prinz iſt. Das reizvolle, vielfarbige Bühnenſpiel wurde von Fas geſchickt geleitet und von freiſte⸗ henden Berufskünſtlern lebendig und anerkennens⸗ wert wiedergegeben. Die Tanzgruppe Ernſt er⸗ freute mit gut einſtudierten Einlagen. Die aller⸗ ſchönſte Zutat war unſtreitig die Begleitmuſik, die der Dirigent des Orcheſters freiſtehender Mann⸗ heimer Berufsmuſiker, Kapellmeiſter Rumler, ſelbſt dazu geſchrieben hatte. Kreisamtsleiter Bolduan gebührt Dank für das beifällig aufgenommene Gaſtſpiel. Ihre ſilberne Hochzeit feierten Julius Himmel und Frau geb. Heilmann, Schwanthaler Allee 21. Geburtstage in Ludwigshafen. Seinen 65. Ge⸗ burtstag feierten Herr Philipp Allert, Riedſtr. 8, und Herr Karl Reuther, Dörrhorſtſtr. 1. 77 Jahre alt wurde Herr Peter Holzhäuſer, Rohr⸗ lachſtraße 54. Wegfallender GP⸗Zug. Die RBd teilt mit: Im Intereſſe der Rheinſchiffahrt entfällt ah Mittwoch, dem 15. Juli, der ohnehin ſchwach beſetzte Güterzug mit Perſonenbeförderung 8129(Wörth ab 17.36, Maxau an 17.47 Uhr).— Zur Feier des zehnjäh⸗ rigen Beſtehens der NSDAP⸗Ortsgruppe Contwig am 18. und 19. Juli geben alle Bahnhöſe im Umkreis um Contwig Sonntagsrückfahrkarten nach Contwig aus. Die Karten gelten von Samstag, 18. Juli, 0 Uhr bis Montag, 20. Juli, 12 Uhr(ſpäteſter Antritt der Rückfahrt). Heutige Veranſtaltungen: Hindenburgpark: 16 bis 18 und 20.15 bis 22.30 Uhr Kon⸗ zert des Sgarpfalz⸗Orcheſters. Pfalzbau⸗Kaffee: Kobarett und Tanz. Kaffee Vaterland: Konzert und Tanz. Stern⸗Kaffee: Konzert und Tanz. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt und Rheingold:„Max Schmelings Sieg— ein deutſcher Sieg“.— Palaſt⸗Theater:„Familie Schimek“.— Atlantik:„Wer trägt die Schuld?“— Alhambra Munden⸗ heim:„Viktoria“. uniformierter Pol. Leiter vor der Hauptfeuerwache. Marſch⸗ anzug. Deutſches Eck. Am 14. Juli, 19.30 Uhr, Antreten der Politiſchen Leiter auf dem Zeughausplatz. Marſchanzug. Neckarſtadt⸗Oſt. Am 14.., 19.15 Uhr, Antreten ſämtlicher Pol. Leiter vor der Geſchäftsſtelle. Marſchanzug. 8 Oſtſtadt. Am 14.., 19.30 Uhr, Antreten ſämtlicher uni⸗ formierten Pol. Leiter beim Zeughausplatz in Dienſtbluſe. Seckenheim. Sämtliche unformierten Pol. Leiter und Amwärter treten am 14.., 19.15 Uhr vor der Geſchäfts⸗ ſtelle mit Rad an. Wer die Bahn benützt(19.22) muß um 20 Uhr am Friedrichspark ſein. Waldhof. 14.., 10.45 Uhr, Antreten ſämtlicher Poli⸗ tiſchen Leiter auf dem Zeughausplatz zum Kreisappell (Dienſtbluſe). Bereitſchaft 3(Friedrichspark, Jungbuſch, Strohmarkt). Sämtliche Politiſchen Leiter⸗Anwärter treten in vor⸗ ſchriftsmäßigem Marſcha platz an.(Appell im Friedrichspark). NS⸗Frauenſchaft Achtung! 14.., 15.30 Uhr, Ortsgruppenfrauenſchafts⸗ leiterinnenbeſprechung in L 14, 4. ndhofen. 14.., 20 Uhr, Heimabend im Heim. Oſtſtadt. 14.., 20 Uhr, Heimabend im„Mannheimer 0f 60 Neuoſtheim. 14.., 20 Uhr, Heimabend im Evang. Ge⸗ meindehaus. Jungbuſch. 14.., 20 Uhr, wichtige Beſprechung ſämt⸗ licher Frauen der Ortsgruppe in der„Arche Noah“, F5, 2. Feudenheim. Am 15.., 20 Uhr, Heimabend im Heim. Die Meldungen zur Beſichtigung des Verſuchsguts Oppau, die am 17. 7. ſtattfindet, ſind bis Mittwoch abzugeben. Fahrpreis 1(ſonſt keine Nebenkoſten) iſt bei der An⸗ meldung zu zahlen, da nur eine beſchränkte Anzahl von Karten zur Verfügung ſteht. Stelle Kultur. Die Spielſchar tritt am 16.., 20 Uhr, in Uniform im Hof des Schlageterhauſes an. Jeiclels e 9 ut einem Kraftradfahrer zuſammen. Letzterer zog ſich Prellungen an beiden Knien zu; der Führer des Perſonenkraftwagens erlitt eine leichte Verſtauchung der rechten Hand. Beide Fahrzeuge wurden beſchä⸗ digt. Sonaten im grünen Saal der Romantik. Die Hausmuſik, die heute im grünen Saal der Ro⸗ mantik der Ausſtellung„Heidelberg, Vermächtnis und Aufgabe“ ſtattfindet, ſteht unter dem Motto„So⸗ naten“. Zur Aufführung gelangen die Sonate in D⸗Dur von Händel, die Sonate in e⸗Moll von Joh. Seb. Bach und die Sonate in G⸗Dur von W. A. Mo⸗ zart für Violine und Klavier. Den Violinpart hat Eliſabeth Börner übernommen, während Alwine Möslinger am Flügel ſitzt.— Die fünfte Hausmuſik am Samstag, 18. Juli, wird Kinderlieder und Kin⸗ derſzenen bringen.(Der Eintvitt zu dieſen Haus⸗ konzerten iſt für die Beſucher der Ausſtellung koſten⸗ los. Die Ausſtellungsdauerkarten haben auch für alle muſikaliſchen Veranſtaltungen innerhalb der Ausſtellung Gültigkeit.) Heibelberger Veranſtaltungen Heute Ausſtellung:„Heidelberg— Vermächtnis und Aufgabe“. Heidelberger Kunſtverein: Ausſtellung„Deutſche Kunſt der Gegenwart“. Hausmuſik in der Heidelberg⸗Ausſtellung(17.30 Uhr). Aus den Kinos: Capitol:„Gauner auf Urlaub“. Kammer: „Ein Lied für Dich“. Schloß:„Vergiß mein nicht“. Gloria:„Epiſode“. nzug am 14. 7. auf dem Zeughaus⸗ Stelle We(Muſikgruppe). Der nächſte Dienſt findet am 14. 7. in der Hochſchule für Muſik ſtatt. Luftſportgefolgſchaft 1 und 2/171. Am 15. 7. um 19.45 Uhr Antreten auf dem Meßplatz. Die Turner bringen Sport mit, ebenſo die Boxhandſchuhe. Bauen in der Werkſtätte bis 19.20 Uhr. BDM Orcheſter. 14.., 20 Uhr, auf dem Untergau Probe. Grenz⸗ und Ausland. Die Teilnehmerinnen der Oſt⸗ preußen⸗ und Oſtmarkenfahrt kommen am 15.., 20 Uhr, auf den Untergau. Schrebzeug mtbrugen, Untergauſtab. Am 14.., von.30—8 Uhr morgens Sport auf dem Pfalzplatz. Deutſches Eck. Am 14. 7. treten ſämtliche Mädel um 19.30 Uhr mit Sport auf dem U2⸗Schulplatz an. Lindenhof. Wer eine Karte zur Jugendfilmſtunde haben will, bringt 20 Pfg. in den Heimabend mit. Untergau. Das Spiel am 14. 7. fällt wegen ſchlechter Witterung aus. Gruppenführerinnen. Die Stadtgruppen holen Dienstag ihre Rundſchreiben ab. Untergauſtab. De Fächer auf dem Untergau müſſen am 14. 7, geleert werden. Feudenheim. Schaft G. Schneebügl am 14.., 20 Uhr, in Kluft im Schulhof antreten. Beiträge mitbringen. Schaft Kohl vollzählich zum Heimabend erſcheinen. JM Gruppe 1/171 Deutſches Eck. Am 14. Juli, 20 Uhr, wich⸗ tige Führerinnenbeſprechung bei Groß, M 1, 1. Stärke⸗ meldung und Arbeitsbericht mitbringen. Die Schaft⸗ kaſſiererinnen ſammeln ſofort den Beitrag für Juli/ Auguſt ein. Gruppe 11/171 Neckarſtadt⸗Oſt. Alle Mädel, die das Volkstanzkleid haben ſowie diejenigen in Kluft, die für den Volkstanz beſtimmt ſind, kommen Dienstag, 19 Uhr, auf den Herzogenriedplatz im Dirndl. Kreiswaltung der DAd Am 14. Juli findet für die DAc Bereitſchaft 8(Orts⸗ gruppen Ladenburg, Neckarhauſen und Schriesheim) um 20 Uhr auf der Fohlenweide in Ladenburg eine Beſichtigung ſtatt. Die DAc⸗Walter vorgenannter Ortsgruppen erſchei⸗ nen, ſoweit vorhanden, in DAc⸗Uniform mit Brotbeutel 0 Felöflaſche, ſonſt in Zivil mit Armbinde und DAx⸗ ütze. Am 15. Juli findet für die DAß⸗Bereitſchaft 10(Orts⸗ gruppen Schwetzugen, Plankſtadt, Brühl, Oftersheim, Ketſch) um 20 Uhr auf dem Sportplatz in Schwetzingen eine Beſichtigung ſtatt. Die DAc⸗Walter vorgenannter Orts⸗ gruppen erſcheinen, ſoweit vorhanden, in DAc⸗Uniform mit Brotbeutel und Feloflaſche, ſonſt in Zivil mit Arm⸗ binde und DAß⸗Mütze. DAxð Hausgehilfen Neckarau. Der Gemeinſchaftsabend iſt nicht am 15., ſon⸗ dern am 14. Juli, 20.30 Uhr, in der Luiſenſtraße 46. am „Kraft durch Freude“ Die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ hat dem Hauptreiſetrieb im Juli und Auguſt Rechnung getragen und den Großteil ſeiner Urlaubsreiſen in dieſe Zeit ge⸗ legt. Neben den ſich einer ſteigenden Beliebtheit erfreuen⸗ den Allgäu⸗ und Oberbayernfahrten führt Koͤc ſeine Teil⸗ nehmer in alle ſchönen Gegenden deutſcher Gaue. Nach⸗ ſtehend geben wir eine kurze Ueberſicht über dieſe Reiſen: 18. bis 25. Juli an den Bodenſee. Bahnfahrt ab Mann⸗ beim am 18. Juli vormittags. Rückfahrt am 25. Juli vor⸗ mittags. Fohrpreis 23.20 Mk. Die Unterbringungsorte ſind Ludwigshafen, Sipplingen, Bodman und Ueberlingen. 18. bis 25. Juli in das Lahntal. Unterbringungsorte Dauſenau, Naſſau und Bad Ems. Bahnfahrt ab Offen⸗ burg 18. Juli 0 Rückfahrt 25. Juli vormit⸗ tags. Fahrtkoſten 26.80 Mk. 25. Juli bis 1. Auguſt an den Rhein. Bahnfahrt ab fenburg am 25. Juli, vormittags. Rückfahrt am 1. 8. vormittags. Fahrpreis 30.20 Mk. Unterbringungsorte ſind n Honnef, Oberkaſſel und Umgebung. 25. Juli bis 1. Anguſt in das Grenzgebiet Eifel. Bahn⸗ fahrt ab Offenburg am 25. Juli vormittogs. Rückfahrt om 1. 8. nachmittags. Fahrpreis 23 Mk. 31. Juli bis 15 Auguſt nach den Nordſeeinſeln Jniſt und Langeoog. Bahnfahrt ab Offenburg am 31. 7. abends. Rückfahrt am 14. 8. obends. Fahrpreis 66 Mk. Schon wieder ein Todesopfer des Verkehrs! Was Mannheims Polizei notiert Geſtern mittag wurde auf der Oppauer Straße ein Mann beim Abkoppeln eines Anhängewagens von einer Zugmaſchine von dem noch in Bewegung befindlichen Anhänger gegen die Zugmaſchine gedrückt, ſo daß der Tod auf der Stelle ein⸗ trat. Bei naſſer Fahrbahn vorſichtig ſahren! Geſtern vormittag rutſchte ein Radfahrer auf der Auffahrt zur Hindenburgbrücke infolge der naſſen Fahrbahn mit ſeinem Fahrrad aus und ſtürzte zu Boden. Er fiel mit dem Kopf gegen den Ranoſtein und erlitt eine Gehirnerſchütterung. Der Verletzte ſand Auf⸗ nahme im Städt. Krankenhaus. Infolge unvorſichtigen Ueberholens fuhr geſtern nachmittag auf dem Luiſenring der Führer eines Kraftdreirades eine Radfahrerin an. Letztere er⸗ litt Hautabſchürfungen und einen Bluterguß am lin⸗ ken Fuß. Wenn man kein Fahrtrichtungszeichen gibt. In der Kronprinzenſtraße ſtießen geſtern abend ein Kleinkraftrad und eine Radfahrerin zuſammen, weil die Radfahrerin es unterlaſſen hat, beim Einbiegen ein Richtungszeichen zu geben. Der Führer des Kraftrades und die Soziusfahrerin wurden erheb⸗ lich verletzt und fanden Aufnahme im Städtiſchen Krankenhaus. Sie wollte aus dem Leben fliehen. In der Ab⸗ ſicht, ſich das Leben zu nehmen, ſprang geſtern nach⸗ mittag bei der Friedrichsbrücke eine Frau in den Neckar. Sie wurde von einem Bootsverleiher mit einem Nachen gerettet. Die Lebensmüde fand Aufnahme im Städtiſchen Krankenhaus. Nationaltheater:„Der blaue Hein⸗ rich“, muſikaliſcher Schwank von Corzilius, Miete B, 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. ſtöln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 7 Uhr Speyer— Germersheim— Karls⸗ ruhe und zurück. Flugplatz: 9 bis 20 Uhr Runbflüge über Mannheim. Hafenrundfahrten: 7 bis 20 Uhr ſtünd⸗ lich auf Rhein und Neckar. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Bergſtraße und Odenwald. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett⸗Programm. Roſarium: Geöffnet von 17 bis 20 Uhr. Tanz: Palaſthotel, Kabarett Libelle. Lichtſpiele Univerſum:„Lockenköpfchen“.— Alhambra und Schau⸗ burg:„Schmeling boxt in Mannheim“. Palaſt und Gloria: Wir ſind vom ſchottiſchen Infanterte⸗Regiment“, Sacla:„Die große und die kleine Welt“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 13 und 35 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Vom Fels zum Edel⸗ ſtein. E 7, 20. Geöffnet von 10—13 und von —17*. Städtiſche Kunſthalle: 15 bis 17 Uhr. Ausſtellung: Die Ausſteuer. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Muſenm für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 15 bis 17 Uhr. Sternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und von 14 bis 10 Uhr, Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 19 Uhr. Leſeſäle von 9 bis 13 und von 15 bis 10 Uhr. Städtiſche Muſikbücherei, L 2, 9: Geöffnet von 11 bis 16 und von 16 bis 19 Uhr. 8* Geöffnet von 10 bis 18 und von Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 14. Juli: Nach den ver⸗ breiteten landregenartigen Niederſchlägen, die am Montag durch aufgleitende Warmluft verurſacht wurden, ſind wir wieder in den Bereich kühlerer polarer Meeresluft gekommen. bei wechſelnd bewölktem Himmel Anlaß zu einzel⸗ nen Schauern geben. Vorausſage für Mittwoch, 15. Juli Veränderlich, doch überwiegend bewölkt und zeitweiſe auch Regen, Tagestemperaturen zwiſchen 15 und 30 Grad, ſüdweſtliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 13. Juli + 18,9 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum — 84 5 18,6 Grad; heute früh halb 8 Uhr 16,1 rad. In den Rheinbädern wurden heute vormittag 9 Uhr + 17 Grad Waſſer⸗ und 145 Grad Lutt⸗ wärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli W 0 J1.E I E TEEEEn Rheinfelden 4. 4,14 Peeſſach. 309 32 854 564 Werngein 682 2 0830 Rebll 4084.204.0.84,/Jagſtfeld— 22. Marau.. 5,/5,8 5, 5,01§.0 lPeibronn—— Mannheim. 4,90.95.045,14 5,25[Plochingen⸗+.——— aub...28.41J 3,52 3,533,62[Diedesheim. völn 3⁰³⁵.0325.2 3,3 Sei vollstreu durch deine Mitgliedschaft u ar MSVI Sie werden heute —— „„* —— * —.— * Walldorf, 13. Juli. 2. 79 * 2 35 Dienstag, 14. Juli 1936 Aus Baden Zu ſchnell gefahren! Tödlicher Verkehrsunfall bei Pforzheim Pforzheim, 13. Juli. Nachmittags um 16 r ereignete ſich in Eutingen ein ſchwerer Verkehrsunfall, bei dem eine Perſon getötet und eine ſchwer verletzt wurde. Der 22 Jahre alte ledige Preſſer Karl Hartmann und ſein Freund Eugen Maier, beide aus Mönsheim, fuhren mit einem Kraftrad nach Pforzheim. Als ſie über Eutingen—Nieſern wieder nach Hauſe fuhren, kam ihnen bei der Wirtſchaft„Zum Rößl“ in Eutingen ein Perſonenkraftwagen entgegen. Hartmann, der ſehr ſchnell und zu weit links geſahren war, wollte dem Wagen nach rechts ausweichen, verlor dabei die Herrſchaft über ſein Kraftrad und fuhr gegen ein gegenüber der Wirtſchaft ſtehendes Poſtauto. Dabei erlitt er ſo ſchwere Verletzungen, daß der Tod ſo⸗ ſort eintrat. Der Beifahrer erlitt ebenfalls ſehr ſchwere Verletzungen und mußte ins Pforz⸗ heimer Krankenhaus eingeliefert werden. Die Schuld an dem Unfall trifft Hartmann, der zu ſchnell gefahren iſt und die nötige Vorſicht außer acht gelaſſen hatte. Bierzehnjähriger als Autoräuber Mit dem geſtohlenen Wagen in die Schaufenſterſcheibe Baden⸗Baden, 12. Juli. In der Nacht zum Samstag vollbrachte ein vierzehnjähriger, aus der Anſtalt entwichener Fürſorgezögling mehrere„Hel⸗ dentaten“, für die ſich allerdings die Polizei ſofort intereſſierte. Nachdem der Junge am ſpäten Nach⸗ mittag am Bahnhof ein Fahrrad entwendet hatte, ſtahl er um die elfte Nachtſtunde in Lichtental das Auto eines Arztes, das er mit einem entwendeten Autoſchlüſſel in Bewegung ſetzen konnte, und fuhr damit dem Stadtzentrum zu. Eine Einbahnſtraße, Fahrt alle mit im badiſchen Sonderzug zur Reichsausſtellung„Deutſchlond“! Der Sonderzug zur Reichsausſtellung und zur Beſichtigung des Berliner Reichsſport⸗ feldes iſt auf den 24. Juli feſtgelegt. EEE—————————————————————⏑— die Kreuzſtraße, die er verbotenerweiſe befuhr, wurde ihm zum Verhängnis. Als der jugendliche Räuber der Polizei anſichtig wurde, ſprang er aus dem Wagen und überließ denſelben ſeinem Schickſal. Der Wagen fuhr in eine Schaufenſteraus⸗ lage, deren Scheiben völlig zertrümmert wurden. Das geflüchtete Bürſchlein konnte bald gefaßt werden. Schriesheimer Notizen * Schriesheim, 13. Juli. Die Bautätigkeit iſt immer noch ſehr rege und wird auch noch einige Zeit anhalten, denn die Nachfrage nach Bauplätzen hat noch nicht nachgelaſſen. Im Ort ſelbſt wie auf dem Branich ſind noch mehrere Wohnhausbauten vorge⸗ ſehen, doch ſcheinen auch ſchon zahlreiche Baupläne für das kommende Jahr vorzuliegen.— In den Weinbergen hat das ſchwüle Wetter in Verbindung mit den Gewitterregen das Auftreten der Perono⸗ ſpora begünſtigt. Zur Bekämpfung dieſer Rebkrank⸗ heit haben die Winzer bereits die dritte Spritzung vorgenommen. Hochwaſſer am Bodenſee Die Straße nach Reichenau überflutet * Konſtanz, 14. Juli. In der Nacht zum Mon⸗ tag hat der Bodenſee die Hochwaſſergrenze über⸗ ſchritten. Innerhalb zwei Tagen iſt er um 16 Ztm. eſtiegen und erreichte in Konſtanz am Montag ſeine Böchte Höhe in dieſem Jahre mit 5,08 Meter. Durch das Hochwaſſer ſind bereits am Unterſee erheb⸗ liche Ueberſchwemmungen eingetreten. Die Straße von Moos nach Radolfzell ſteht unter Waſ⸗ ſer und ebenſo der Zufahrtsweg nach der Inſel Reichenau iſt auf 100 Meter überſchwemmt. See⸗ — und Parkanlagen ſtehen unter Waſſer, Not⸗ ege mußten zur Aufrechterhaltung des Fußgänger⸗ verkehrs erſtellt werden. Das anhaltende Regen⸗ wetter läßt ein weiteres Anſteigen des Bodenſees befürchten. U Weinheim, 13. Juli. Herr Friedrich Rod⸗ hakker und ſeine Ehefrau Barbara geb. Hofmann, feierten das Feſt der ſilbernen Hochzeit. U Leutershauſen, 13. Juli. Bei der in Frank⸗ furt a. M. ſtattfindenden 3. Gau⸗ und Jubiläams⸗ Hundeausſtellung des Gaues Weſtmark⸗Heſſen er⸗ hielt Dr. Graf Sigmund von Wiſer für ſeinen lang⸗ haarigen St. Bernhard⸗Hund„Alarm von Ton⸗ nenberg“ den erſten Preis in offener Klaſſe mit der Note„Vorzüglich“. Der preisgekrönte Hund wurde außerdem als„Beſter Hund der Raſſe“ erklärt. I Mühlhauſen bei Wiesloch, 13. Juli. Vor 26 Johren erfolgte am Bammertsberg der be⸗ kannte Bergrutſch, durch den mehrere Wohn⸗ Häuſer und Scheunen vernichtet wurden. Unter⸗ irdiſche Quellen und vorausgegangene ſtarke Regen⸗ güſſe hatten die Naturkataſtrophe in die Wege ge⸗ Leitet. Der Badiſche Landtag hat damals den ent⸗ ſtandenen Schaden nach Möglichkeit übernommen. Der Abteilungsleiter in den Süddeutſchen Metallwerken, Hch. Bruckner, konnte dieſer Tage ſein 25jähriges Arbeits⸗ Rirn begehen und wurde aus dieſem Anlaß vom Betriebsführer Ortner mit einem Anerken⸗ nungsſchreiben und kinem Geldbektag geehrt. 5— 0 üdwe — —— ——Ii — 99 94 ideul 7——— INNn Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3 — — f e Gau⸗Führertagung in Vad Dürkheim Miniſterpräſident Siebert und Gauleiter Bürckel ſyrachen * Bad Dürkheim, 13. Juli. Zu einer eindrucksvollen Kundgebung ge⸗ ſtaltete ſich am Sonntag in Bad Dürkheim die Gauführertagung des Gaues Saarpfalz. Der ſtellv. Gauleiter Leyſer eröffnete die Kund⸗ gebung und entbot den Anweſenden den Willkomm⸗ gruß. Dieſer Gruß galt insbeſondere dem Miniſter⸗ präſidenten Siebert. Unter den Klängen des Lie⸗ des vom guten Kameraden gedachte er dann der To⸗ ten des Weltkrieges und der Bewegung, deren Opfer ewige Mahnrufe für uns ſein ſollten. Darauf nahm Miniſterpräſident Siebert das Wort. Er gab zunächſt ſeiner beſonderen Freude darüber Ausdruck, mit den Parteigenoſſen der Pfalz zuſam⸗ menſein zu können und kam'an⸗ auf die Stellung der Pfalz zum Reich zu ſprechen. Er betonte dabei, daß der Weg zum Reich naturgenäß über Bayern führe. Im zweiten Teil ſeiner Ausführungen behandelte Miniſterpräſident Siebert das Verhältnis zwiſchen Pfalz und Bayern. Es ſei klar, daß wir in der heutigen Zeit beſtrebt ſeien, dynaſtiſchen Strukturen einmal ein Ende zu machen. Wann das aber geſchieht und in welcher Form, das iſt nicht unſere Sache, ſondern iſt Sache des Führers. Unſer künftiges Schickſal in bezug auf die ſtaatsrechtlichen Beziehungen wird aber unter allen Umſtänden in erſter Linie beſtimmt werden von dem politiſchen Willen der örtlichen Inſtanzen, ins⸗ beſondere der Gauleitung, die hierbei ſtark einge⸗ ſchaltet iſt. Der Miniſterpräſident befaßte ſich ſodann mit der Frage der Konfeſſionen und betonte dabei, daß der Nationalſozialismus politiſche Machtan⸗ ſprüche von dieſer Seite unbedingt ablehnen müſſe. Er kam weiter auf wirtſchaftliche Fragen zu ſpre⸗ chen und betonte u. a. die grundſätzliche Uebereinſtimmung mé dem Gauleiter in der Frage der Lohnzahlung an die Arbeiter an Feiertagen. Den Schwerpunkt unſerer Arbeit müſſen wir unbe⸗ dingt auf die ſoziale und ſozialiſtiſche Entwicklung der Wirtſchaft richten. Es wird die Zeit kommen, wo wir in der Lage ſind, dem Arbeiter das alles zu geben, was wir ihm verſprochen haben, Dann nahm, ſtürmiſch begrüßt, Gauleiter Bürckel, das Wort. Der Gauleiter kam im Ver⸗ lauf ſeiner Ausführungen auch auf die Feier⸗ tagsentlohnung für die Arbeiter zu ſprechen und betonte, daß dieſe von ihm angeſchnittene Frage zum Teil eine ſelbſtverſtändliche Zuſtimmung aus⸗ gelöſt hat, zum anderen wirkte die Erörterung dar⸗ über, wie ein Stich ins Weſpenneſt. Der erſten Gruppe, ſo betonte der Gauleiter, möchte ich hiermit den aufrichtigen Dank der Arbeiterſchaft zum Aus⸗ druck bringen. Alle politiſchen Leiter bitte ich drin⸗ gend, mit dieſen Betrieben, ſowie mit jenen, die ſehr gern meinem Wunſch entſprechen würden, ſo die wirtſchaftlichen Möglichkeiten es ihnen erlaubt hätten, das beſte Verhältnis herzuſtellen und beſorgt zu ſein, daß die Betriebsgemeinſchaft dort immer mehr ver⸗ tieft wird. Seinen Kritikern hielt der Gauleiter ſein Wort entgegen, daß eine Feiertagsentlohnung, wo ſie zur Preiserhöhung, zur Betriebsgefährdung oder gar zur Einſchränkung unſerer Rüſtung führen würde, ein Verbrechen wäre, deſſen kein deutſcher Arbeiter ſich ſchuldig macht. Es geht hier lediglich um die Zuerkennung des Rech⸗ tes und das ſoll man einmal grundſätzlich tun. Anſchließend legte Pg. Böhmer in einigen grundſätzlichen Ausführungen die Ernährungsgrund⸗ lage und die Ernährungsſicherheit des Gaues Saarpfalz dar. Der Redner beſchäf⸗ tigte ſich insbeſondere mit der Frage der Milchver⸗ ſorgung und betonte hierbei, daß bei der Macht⸗ übernahme in der Pfalz nur eine einzige Molkerei beſtand. Es mußten daher etliche zehntauſend Liter Milch eingeführt werden, weil die Pfalz ſich angeblich nicht ſelbſt verſorgen konnte. Es ergab ſich ſo der Zuſtand, daß oft Milch von der Schweiz nach Kai⸗ ſerslautern eingeführt werden mußte. Wir haben die Beſeitigung dieſes Zuſtandes ſofort in Angriff genommen mit dem Erfolg, daß wir heute 13 Molkereien haben. Dieſe Neugründungen haben ſich auch auf den Arbeitsmarkt günſtig ausgewirkt, denn zahlreiche Arbeitsloſe konnten in dieſen Betrieben unter⸗ gebracht werden. Durch die Erſaſſung auch des kleinſten Er⸗ zeugers war es möglich geworden, die Milch⸗ verſorgung in der Pfalz aus eigener Kraft ſicherzuſtellen. Darüber hinaus wurde auch das Saarland mit Milch verſorgt. Mit einem„Sieg Heil!“ auf den Führer und mit den nationalen Liedern wurde die Kundgebung geſchloſſen. Nuucl uun ¶chuuetziugen Ein Abend bei der NS Kulturgemeinde rr. Schwetzingen, 14. Juli. Es iſt, wie der Ortsverbandsobmann der NS⸗Kul⸗ turgemeinde, Dr. Stoffel, in ſeiner Begrüßungs⸗ anſprache ausführte, der Wunſch der Reichsleitung, daß ſich die Mitglieder der Kulturgemeinde einmal im Jahre zu gemütlichem Beiſammenſein vereinigen. Und es iſt erfreulich, daß die Mitglieder am Sams⸗ tagabend in recht ſtattlicher Zahl im„Falken“ zu⸗ ſammenkamen, um daſelbſt nicht nur fröhliche Stun⸗ den zu verbringen, ſondern bei dieſer Gelegenheit auch etwas über die bisherige Tätigkeit der Kultur⸗ gemeinde zu erfahren. Dr. Stoffel wies eingangs ſeiner Ausführungen auf die Beſtrebungen der NS⸗Kulturgemeinde hin. Sieben Aufführungen heiterer und ernſter Art ſeien im abgelaufenen Jahre den Mitgliedern vermittelt worden. Weiterhin gab er bekannt, daß die nu⸗ merierten Plätze innerhalb der einzel⸗ nen Preisgruppen auf Grund der gemachten Erfahrungen abgeſchafft worden ſeien. Ab 1. Ok⸗ tober d. J, alſo mit Beginn der neuen Spielzeit, wurde in entgegenkommender Weiſe von der Städt. Sparkaſſe ein Geſchäftszimmer im oberen Stockwerk 5 der Kulturgemeinde zur Verfügung geſtellt. Im beſonderen wurden die Mitglieder zur beſ⸗ ſeren Einhaltung der Bedingungen ermahnt. Einer aus Mitgliedskreiſen erfolgten Anregung zur Ein⸗ führung der Operette kann vopläufig aus bühnen⸗ techniſchen Gründen nicht entſprochen werden. Da⸗ gegen ſollen weitere Fahrten in das Mannheimer Nationaltheater durchgeführt werden. In ſeinen Schlußworten dankte Dr. Stoffel allen ſeinen Mit⸗ arbeitern für ihre ſelbſtloſe Tätigkeit. Uebrigens wurden die Polit iſchen Leiter in Anerken⸗ nung ihrer Mitarbeit durch das Mannheimer Na⸗ tionaltheater für heute abend zum Beſuch des Theaters eingeladen. Mit einem drei⸗ fachen„Sieg Heil!“ auf unſeren Führer und dem Geſang der beiden Nationalhymnen fand die Haupt⸗ verſammlung ihren Abſchluß. Ein buntes Programm ſchloß ſich der Hauptverſammlung an. Dafür waren faſt durchweg Künſtler des Mannheimer National⸗ theaters gewonnen worden, die damit, wie der An⸗ ſager Joſeph Ofſenbach einleitend erblärte, Gelegen⸗ heit fanden, auch vom Schwetzinger Theaterpublikum für dieſe Spielzeit Abſchied zu nehmen. Anni Heu⸗ ſer entzückte die Zuſchauer mit reizenden Tanzdar⸗ bietungen. Paula Stauffert gewann ſich die Herzen der Zuhörer mit ihren frohgelaunten Liedervorträ⸗ gen. Für den verhinderten Tenor Heinrich Kuppin⸗ ger ſprang Chriſtian Könker ein, der ſehr zu gefal⸗ len wußte. Klaus W. Krauſe gab einige nette Lie⸗ der zur Laute zum beſten. Guſtav Kraus entpuopte ſich nicht nur als ein vorzüglicher Meiſter des Xy⸗ lophons, ſondern wußte ebenſo hervorragend als Zauberkünſtler zu verblüffen. All dieſen Künſtlern war Rolf Schickle ein geſchickter Begleiter am Flügel. Und wenn wir zuletzt die Kapelle Reb⸗ ſtein⸗Renkert von Schwetzingen erwähnen, ſo des⸗ halb, weil ſie auch bis zum Schluſſe der Darbietungen zu tun hatte. Sie bewies in dem Vortrag von Kon⸗ zertſtücken ein ebenſo gutes Können, wie ſie es ver⸗ ſtand, abſchließend ſtimmungsvolle Tanzmuſik zu ſer⸗ vieren. * NSG.„Kraft durch Freude“ gibt bekannt. Die Rheinfahrt nach Koblenz am 19. Juli wird in eine Zweitagefahrt umgewandelt. Die Abfahrt erfolgt am Samstag, 18. Juli. Bahnfahrt bis Koblenz, wo übernachtet wird. Am Sonntag früh erfolgt mit dem Dampfer die Rückfahrt bis Rüdesheim. Dort wird das Mittageſſen eingenommen und anſchlie⸗ ßend die Stadt beſichtigt. Gegen 16 Uhr erfolgt die Heimfahrt. Ankunft in Mannheim nach 19 Uhr. Der Geſamtpreis(Fahrt, Mittageſſen und Ueber⸗ nachten) beträgt 9,80 Mark. * Im Silberkranz. Herr Oskar Röſer und Frau Berta geb. Frank, Friedrichſtraße 50, können mor⸗ gen, Mittwoch, das Feſt der ſilbernen Hoch⸗ zeit feiern. Wir gratulieren herzlich. Heimnachmittag der NS⸗Frauenſchaft. Die NS⸗ Frauenſchaft gibt bekannt: Morgen, Mittwoch, nach⸗ mittags 5 Uhr, findet im„Blauen Loch“ ein Heim⸗ nachmittag ſtatt, deſſen Beſuch für unſere Mitglieder Pflicht iſt. Die unter der Leitung der NS⸗Frauen⸗ ſchaft ſtehende Kinderſchar wird uns dabei zeigen, wie ſo ein Nachmittag bei ihr verläuft. Die Mütter odͤer Kinder ſind herzlichſt eingeladen. Veranſtaltungskalender von Schwetzingen Capitol:„Mutterſchaft“. Neues Theater:„Mädchenräuber“. „Backmulde“: VDA⸗Frauengruppe Zuſammenkunft. Verhaftung im Mainzer Giftmordprozeß * Mainz, 13. Juli. Auf Antrag des Oberſtaats⸗ anwalts iſt die im Giftmoroͤprozeß Vogler wieder⸗ holt genannte Kartenſchlägerin Thereſe Rocker aus Wiesbaden auf Grund der durch die Beweisaufnahme zutage geförderten Ergebniſſe ver⸗ haftet worden. Aus der Pfalz Frankenthaler Ausſtellung ein ſchöner Erfolg * Frankenthal, 13. Juli. Der letzte Tag der Gau⸗ Ausſtellung„Garten⸗ und Heimgeſtaltung“ in Frankenthal hatte wiederum einen erfreulich guten Beſuch aufzuweiſen. Aus dem ganzen Gaugebiet waren Siedlungsintereſſenten gekommen, um die vorbildlich aufgebaute Schau zu beſichtigen. Der Vormittag war einer Kundgebung der DAð und des Reichsnährſtandes vorbehalten. Der ſtellv. Kreiswalter der DAc, Nachbauer⸗Frankenthal leitete dieſe Tagungen. An Stelle des dienſtlich ver⸗ hinderten Gauwalters der DA, Stahl, ſprach Gau⸗ abteilungsleiter Dr. Kämmerling⸗Oppau. An Stelle des Leiters des Gauheimſtättenamtes, Kreis⸗ tagspräſident Imbt, überbrachte der Geſchäftsleiter des Gauheimſtättenamtes, Dr. Mohr⸗Bad Dürk⸗ heim deſſen Grüße. Mit einem machtvollen Bekennt⸗ nis für Führer, Volk und Vaterland ſchloß der Sonntagvormittag. Die für nachmittags vorgeſehene erſte Schulungstagung des Gauheimſtättenamtes mit dem Deutſchen Siedlerbund fiel aus; ſie wird an einem noch zu beſtimmenden Tag nachgeholt werden. Die Pfälz. Landesbibliothek 1935/36 * Speyer, 12. Juli. Soeben gibt die Pfälziſche Landesbibliothek ihren Bericht über das Jahr 1935/36 heraus. Dieſes erſte Jahr im neuen Heim war für die einzige große wiſſenſchaftliche Bücherei des Gaues Saarpfalz ein Jahr des Aufſtiegs. Die Zahl der katalogiſierten Bände beträgt gegen⸗ wärtig 189 196. Durch die Heimkehr des Saarlan⸗ des ſteigerten ſich dͤie Anforderungen an die Landes⸗ bibliothek. Beſondere Pflege erfuhr das Schrifttum über Nationalſozialismus, Raſſenkunde, Eugenik, Wehrwiſſenſchaft, Auslandsdeutſchtum. Die Muſik⸗ ſammlung(4500 Bände) wurde weiter ausgebaut. Der Beſtand an laufenden Zeitſchriften beträgt 510, von denen 246 im Leſeſaal aufliegen. 1827 Bände kamen als Geſchenk in die Bibliothek, 4828 durch Kauf. In Vorbereitung iſt ein Katalog zur ſaar⸗ pfälziſchen Familiengeſchichte, der im Rahmen der „Mitteilungen“ im Druck erſcheinen wird. 1935/36 wurden 294 mündliche und ſchriftliche Auskünfte auf familiengeſchichtlichem Gebiet erteilt. jahr beobachtete Rückgang der wurde dͤurch einen erneuten Aufſtieg ausgeglichen. Zur Ausleihung kamen 30847 Bände. Von aus⸗ wärtigen Bibliotheken wurden für Pfalz und Saar 2975 Bände beſorgt. Der im Vor⸗ sk. Oggersheim, 13. Juli. Bis zur diesjährigen Hauptkirchweihe, welche vom 30. Auguſt bis 1. Sep⸗ tember veranſtaltet wird, nimmt jetzt die Stadtver⸗ waltung eine Erweiterung des Kirchweih⸗ geländes bzw. des Horſt⸗Weſſel⸗Platzes vor. Das untere Gelände gegen die Frankenthaler Straße zu wird durch Auffüllung verbreitert. Zu dieſem Zwecke führt eine Baufirma zur Zeit längs des Altſtadt⸗ viertels Stützmauern auf, damit die dritte Altſtadt⸗ gaſſe vor Abſturz von Grund verſchont bleibt. Das hintere Kirchweihgelände wird ſo zirka 10 Meter er⸗ weitert. Auch die vor dem Altſtadtviertel noch vor⸗ handene Mulde des ehemaligen Schießgrabens wird noch aufgefüllt. Künftig wird gegen den Horſt⸗Weſ⸗ ſel⸗Platz zu das ganze Altſtadtviertel von einer Stütz⸗ mauer umſäumt ſein, über die von jeder der drei Altſtadtgaſſen her eigens Treppenaufgänge geſchaf⸗ fen werden. eeeee eee, za⸗ Viernheim, 13. Juli. Als ein Dreſchmaſchinen⸗ beſitzer hier die Gleiſe der OEG überqueren wollte, wurde die Maſchine vom Zug erfaßt. Obwohl der Führer des Zuges rechtzeitig Signal gab, fuhr der Dreſchmaſchinenfahrer über den Schienenſtrang⸗ Beide Fahrzeuge wurden ſtark beſchädigt. 1935: Bau-Rekordjahr für Freiburs Freiburg i. Br., 11. Juli. Das Baufahr 1995 in Freiburg iſt dadurch gekennzeichnet, daß in dieſem Jahre ſeit Jahrzehnten die höchſte Zahl an Wohngebäuden, nämlich 309, fertiggeſtellt wurde. Allerdings bleibt es hinſichtlich der in die⸗ ſen 302 Wohngebäuden untergebrachten 666 Woh⸗ nungen hinter dem Jahre 1930, in welchem die Höchſtzahl von 830 Wohnungen fertiggeſtellt wurde, um 164 Wohnungen zurück. Immerhin iſt es er⸗ freulich, daß unter den 302 Wohngebäuden ſich 262 Kleinhäuſer und nur 40 Mittelbauten befinden und daß von den Kleinhäuſern(Flachbauten mit höch⸗ ſtens 2 Hauptgeſchoſſen) 228 ein bis zwei Wohnun⸗ gen haben und nur 34 drei bis vier Wohnungen. Die Mittelbauten umfaſſen durchſchnittlich acht Woh⸗ nungen. Die 302 Wohngebäude ſind faſt zu gleichen Tei⸗ len von Gemeinnützigen Bauvereinigungen(144) und von privaten Bauherren(158) erſtellt worden. Intereſſant iſt der Vergleich zwiſchen Großhaus und Kleinhaus. Augenſcheinlich iſt in dem Zeit⸗ raum von 1930—1995 die Abkehr vom Großhaus. So waren beiſpielsweiſe im Jahre 1930 von 100 Wohnungen 39,6 Kleinhäuſer und 60,4 Großhäuſer. Im Jahre 1934 waren dagegen von 100 Häuſern nur noch 4,2 Häuſer Großbauten.— Die Bautätig⸗ keit Privater, die 1930 recht beträchtlich war, dann aberabſank, ſtellte 1933 infolge der vom Oberbür⸗ germeiſter angeordneten Bauerleichterungen einen dar, der auch 1994 und 1035 noch anhielt. Benützungsziffer * Neue Mannhe Auf der Neuyork vorgelagerten Inſel Randall, wo ein neues, 100 000 Zuſchauer faſſendes Stadion erſtanden iſt, wurden am Wochenende die amerikaniſchen Endausſchei⸗ dungen der Leichtathleten durchgeführt. Die zweitägige Vevanſtaltung ſtand im Zeichen ganz erbitterter Kämpfe, die überragende Leiſtungen im Gefolge hatten. Dabei war die Witterung alles andere denn ideal; es herrſchte eine brü⸗ tende Hitze, die durch einen Gewitterregen kaum gemildert wurde. 275 Athleten aus allen Teilen der Vereinigten Staaten bewarben ſich um einen Platz auf der„Manhattan“, die am 15. Juli die USA⸗Olympiamannſchaft nach Deutſch⸗ Iand bringen wird. Die 66 Vertreter des Sternenbanners, die bei den Ausſcheidungen die erſten Plätze belegen, wur⸗ den ſofort nach Beendigung der Veranſtaltung dem USA⸗ Olympiakomitee namhaft gemacht und nach Berlin gemeldet. Die Amerikaner können es ſich leiſten, ſo bekannte Athleten wie George Varoff, der vor acht Tagen bei den Meiſter⸗ ſchaften im Palmer⸗Stadion eine neue Stabhochſprung⸗ Weltbeſtleiſtung mit 4,42 Meter aufſtellte, und den Mittel⸗ ſtreckler Bill Bonthron, der die Weltbeſtleiſtung über 1500 Meter hält, zu Hauſe zu laſſen. Beide mußten ſich bei den Ausſcheidungen trotz hervorragender Leiſtungen mit den vierten Plätzen begnügen, was nicht genügte, um in die Olympiamannſchaft eingereiht zu werden. Auch der Negerſprinter Eulace Peacock wird nicht in Berlin ſtar⸗ ten, da ſeine Verletzung noch nicht ausgeheilt iſt und er ſowohl über 100 Meter als auch im Weitſprung unplaciert blieb. Ueberhaupt die Neger. Nicht weniger als zehn ge⸗ hören der Mannſchaft an, an der Spitze Jeſſe Owens, der über 100, 200 Meter und im Weitſprung ſtarten wird. Am zweiten Tag der Ausſcheidungen gewann er noch die 200 Meter in der hervorragenden Zeit von 21 Sekunden mit 1 einer Bruſtbreite vor Robinſon, Packard und Ralph Met⸗ calfe. Der in Kalifornien anſäſſige Neger Archie Williams, der bei den Meiſterſchaften geſchlagen worden war, gewann die Ausſcheidung in 46,6 knapp vor Smallwood und Luvalle, aber das ſenſationelle Ergebnis des zweiten Tages war doch die neue Hochſprung⸗Weltbeſtleiſtung von 2,08 Meter, für die der kaliforniſche Neger Johnſon und David Albriton verantwortlich zeichneten. Davis Thur⸗ ber mußte bei 1,98 Meter reſignieren, Johnſon und Alhri⸗ ton bewältigten die 2 Meter ſpielend und kamen über.05 Meter gleich beim erſten Verſuch. Nur wurde die Latte auf 2,08 Meter, alſo zwei Zentimeter über Walter Martys Weltbeſtleiſtung(Marty wird übrigens auch nicht in Ber⸗ lin dabei ſein!) gelegt. Albriton ſchaffte dieſe Höhe gleich beim erſten Sprung, während der örahtige Neger zweimal⸗ riß und dann auch dieſe phantaſtiſche Höhe überſprang. Im Stabhochſprung blieb der neue Weltrekoröͤmann George Varoff bei 4,27 Meter hängen, während Bill Graber, Sefton und Meadows je 4,35 Meter überſprangen und ſich damit in die Mannſchaft einreihten. Uebrigens wird man auch den berühmten Ben Eaſt man nicht in der USA⸗Mannſchaft finden. Die mörderiſchen Vorläufe über 800 Meter hatten ihn vollkommen erſchöpft und ſo kam er im Endlauffföen John Woodruff, der am Vortag im Vorlauf:49,9 gelaufen war, in:51,0 gewann, über den⸗ 3 —39 „ . tretung hat im einzelnen folgendes Ausſehen(die Leiſtun⸗ gen, ſoweit ſie vorliegen, ſind angefügt und wurden bei den Ausſcheidungen erzielty: 100 Meter: Jeſſe Owens 10,4; Ralph Metcalfe 10,5; Frank Wykoff 10,6. 200 Meter: Jeſſe Owens 2,0; Mac Robinſon 21,1; Ro⸗ bert Packard 21,1 400 Meter: Archie Williams 46,6; 46,7; James Luvalle 46,8. 800 Meter: John Woodruff:51,0; Charles Hornborſtel :51,2; Harry Williamſon:51,3. 1500 Meter: Glenn Cunningham Romani:50,0; Gene Venzke. 5000 Meter: Donald Laſh; Louis Szamperelli; Thomas Deckard. 10 000 Meter: Stanley Wudyka. 8 3000⸗Meter⸗Hindernis: Harold Manning 905,2; Joe MeCluskey; Glenn Dawſon. 116⸗Meter⸗Hürden: Forreſt Towns; Fred Pollard; Roy Stanley. 400⸗Meter⸗Hürden: Dalo Shoefield. Marathonlauf: John A. Kelley. 50⸗Kilometer⸗Gehen: Erneſt Köhler; George W. Grosby; Albert J. Mangin. 4 mal 100 Meter: Foy Draper; Martin Glickman; Sam Stoller; Mae Robinſon. 4 mal 400 Meter: Alfred Fitch; Robert Houng; Harold Cagle; Edward Torbin. Weitſprung: Jeſſe Owens 7,88; John Brooks 7,70; Ro⸗ bert Clarke 7,69. Dreiſprung: Roland Romero 15,17; Dudley Wilkins 14,98; William Brown 14,97. 3 8 Sochſprung: David Albriton 2,08; Cornelius Johnſon 2,08; Delos Thurber 1,98. „Stabhochſprung: William Graber 4,35; William Sefton 5 4,35; Earle Meadows 4,35. Speerwerfen: Lee Bartlett 65,55; Malcolm Metcalfe 65,52; Alton Terry 65,12. 8 Diskuswerfen: Gordon Dunn; Kenneth Carpenter; Walter Wood. Hammerwerſen: Henry Dreyer 52,41; 52,96; Donald Favor 51,05. Kugelſtoßen: Jack Torrance 15,65; Sam Franeis; Di⸗ mitri Zaitz. Zehnkampf: Glenn Morris 7880.; Robert Punkte; Jack Parker 7290 Punkte. Englanods Leichtathletil⸗Mannſchaft 41 ausgewählt— Man hofft auf ſieben Siege Im Anſchluß an die Leichtathletik⸗Meiſterſchaften im White⸗City⸗Stadion wurde die engliſche Mannſchaft auf⸗ geſtellt, die bei den Olympiſchen Spielen in den leicht⸗ athletiſchen Wettbewerben ſtarten ſoll. Sie umfaßt 41 Aktive, die von dem Hürdenrekordler D. O. Finlay geführt werden. Die höchſtzuläſſige Zahl von drei Bewerbern wurde für alle Laufwettbewerbe bis 1500 Meter genannt, ebenſo werden drei Engländer über 5000 Meter, 10 000 Meter, im Marathonlauf, im 50⸗Km.⸗Gehen, über 110 Me⸗ ter Hürden und im Hochſprung an den Start gehen. Wie dem DRB⸗Vertreter zur Aufſtellung der Mann⸗ ſchaft von maßgebender Stelle verſichert wurde, hält man in engliſchen Fachkreiſen die Vertretung der Union Jack für ſehr ſtark und hofft, daß ſie bei den Kämpfen im Olym⸗ piſchen Stadion nicht weniger als ſieben Gold⸗Mebaillen Harold Smallwood :49,9; Archie San 9 Donald Laſh; Eino Penti; Glenn Hardin 51,4; Joe Patterſon; Elliſon Brown; William MeMahon; William Rove Clarke 7598 ASA⸗Olympiaſtreitmacht der Leichtathleten 66 Athleten, darunter 10 Neger, kommen nach Verlin— Glänzende Leiſtungen bei den Endausſcheidungen auf„Randalls-Island“— Neue Hochſprung⸗Weltbeſtleiſtung: Fohnſon und Albriton 2,08 m! 8 8—— Feder⸗ gewicht: Bartmann⸗Feudenheim ſiegt über Schmitt⸗&rie⸗ ſenheim Kurch finniſchen Aufkeißer nach Tiinaek ſechſten Platz nicht hinaus. Die ſtarke amerikaniſche⸗ Ver⸗ Uliger; 110 Mtr. Hürden: Kunz; Speerwerſen: Neumann; Gute Mittel- und Langſtreckler * ſich weiterhin Gewinnchancen aus für die 400 Meter, 1500 Meter, den Marathonlauf, die 110 Meter Hürden, die 4 mal 400⸗Meter⸗Staffel und das 50⸗Km.⸗Gehen. Im ein⸗ zelnen lautet die Aufſtellung wie folgt: 100 Meter: S. C. B. Holmes, A. Pennington, A. W. Sweeney. 200 Meter: S. C. B. Holmes, A. Pennington, A. W. Sweeney. 400 Meter: A. G. K. Brown, G. L. Rampling, W. Roberts. S90 Meter: F. R. Handley, B. F. MeCabe, J. V. Powell. 1500 Meter: J. F. Cornes, R. Graham, S. C. Wooderſon. 5000 Meter: S. F. Cloſe, A. V. Reeve, P. D. Ward. 10 000 Meter: J. A. Burn, W. E. Eaton, S. H. Potts. imer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 14. Juli 1936 Zum„Großen Preis von Belgien“ für Sportwagen, der ſich über 24 Stunden erſtreckt, erfolgte am Samstagnach⸗ mittag um 16 Uhr der Startſchuß. Von 41 gemeldeten Wagen nahmen 34 Wagen den Kamp' cuf der Rundſtrecke von Francorchamps auf. Als einzige deutſche Wagen be⸗ ſanden ſich drei Adler mit den Mannſchaften Paul von Guilleaume⸗Otto Löhr, Rudolf Sauerwein⸗Grof Orſſich und Prinz zu Schaumburg⸗Hans Bötzkes am Steuer unter den Startenden. Außerbem nahmen vier als Adler⸗ Lizenz in Belgien gebänte Imperia⸗ Wagen den Kampf in der kompreſſorloſen Klaſſe auf. Die nach Zehntauſenden zählende Menſchenmenge bekam eine Reihe der modernſten Sportwagen zu ſehen. Große Beochtung kanden auch die drei Adler⸗Limouſinen in Stromlinienform. In der Klaſſe der Wagen mit Kompreſſor hatten ein Alfa Romeo und der gemeldete Bugatti zurück⸗ gezogen, ſo daß die beiden Alfas mit Sommer und Fa⸗ rina am Steuer unter ſich waren. Wie erwartet, erwieſen ſich dieſe beiden Wagen, die mehr Rennwagen⸗Format hot⸗ Marathonlauf: E. Harper, A. J. Norris, S. D. M. Robertſon. 3000 Meter Hindernis: T. Evenſon, J. Ginty 59⸗Km.⸗Gehen: J. Hopkins, T. L. Johnſon, W Whitlock. 110 Meter Hürden: D. O. Finlay, A. G. Pilbrow, J. St. Thornton. 400 Meter Hürden: J. Sheffield. 8 400 mal 100⸗Meter⸗Staffel: A. G. K. Brown, D. O. Finlay, C. B. Holmes, A. Pennington, W. Range⸗ ley, A. W. Sweeney, J. Thornton, C. A. Wiard. 4 mal 400⸗Meter⸗Staffel: A. G. K. Brown, F. R. Handley, B. F. MeCabe, A. Pennington, J. V. Powell, G. L. Rampling, W. Roberts, F. S. Wolf. Hochſprung: R. K. Kennedey, J. L. Newman, S. R. Weſt. Weitſprung: E. Boyce, G. T. Traynor, Stabhochſprung: F. R. Webſter. Dreiſprung: E. Boyee. Diskuswurf: B. L. Pendergaſt, Hammerwurf: N. H. Drake. Aeberlegene Mannſchaſtsſiege der Feudenheimer Ringer VfTugt Feudenheim gegen„Eiche“ Frieſenheim 16:4 Jugend: 12:8 Nach längerer Pauſe traten die Feudenheimer Ringer mit einem Mannſchaftskampf an die Oeffentlichkeit. Nls Gegner wurde die kampferprobte Staffel des.u. St.K. „Eiche“ Frieſenheim verpflichtet. Leider mußte die Gäſte⸗ mannſchaft ohne den deutſchen Meiſter Gehring und den kampſſtarken Mittelgewichtler Magin an den Start gehen. Feudenheim mußte für den Mittelgewichtler Schmitt Er⸗ ſatz ſtellen. Der Mannſchaftsſieg fiel nach ſehr tempera⸗ mentvoll geführten Begegnungen mit 16:4 Punkten über⸗ raſchend hoch an Feudenheim. Auch das einleitende Ju⸗ genoͤtreffen, das ebenfalls guten Sport brachte, gewann die Feudenheimer Jugend. Die von Kampfrichter Sie⸗ big⸗Ladenburg, der nicht ſeinen beſten Tag hatte, ge⸗ leiteten Treffen, zeitigten folgende Ergebniſſe: Bantamgewicht: Der jugenoliche Gehring⸗Frieſenheim L. Reavell⸗Carter. Leichtgewicht: Hecker⸗Feudenheim und Stein⸗Frieſenheim lieferten ſich einen ausgeglichenen Kampf. Das Urteil un⸗ entſchieden entſprach den beiderſeitigen Leiſtungen. Welter⸗ gewicht: Den techniſch beſten Kampf zeigten Brunner⸗Feu⸗ denheim und Ludwig⸗Frieſenheim. Nach ſehr abwechſ⸗ lungsreichen Kampfmomenten ſiegte der Feudenheimer in der 10. Minute entſcheidend. Mittelgwicht: Durch präch⸗ tigen Schleuderer warf Benzinger⸗Freudenheim ſeinen Gegner Neeſer⸗Frieſenheim in der 4. Minute auf beide Schultern. Halbſchwergewicht: Hecker⸗Feudenheim beſiegte den jugendlichen Huttenberger⸗Frieſenheim in der erſten Minute durch eine wuchtig ausgeführte Stützſchleuder. Schwergewicht: Hier kamen die Gäſte zu einem Schulter⸗ ſieg. Bohrmann⸗Feudenheim hielt dem überlegenen Rauſcher⸗Frieſenheim bis zur 8. Minute tapferen Wider⸗ Adler⸗Trumpf 166 Runden ⸗ 2482,2 Km. Km.⸗Std.); 2. Löhr⸗von Guilleaume auf Adler⸗Trumpf 163. ſtand. Der Frieſenheimer ſiegte dann oͤur annmerlock und Eindrücken der Brücke. 8 Aoͤberall glänze Schweizer Athletikmeiſter Olympia⸗Mannſchaſt aufgeſtellt In Baſel wurden am Wochenende die ſchweizeriſchen Leichtathletik⸗Meiſterſchaften ausgetragen, die gleichzeitig als letzte Olympia⸗Ausſcheidungen galten. Zu einem Doppelerfolg kam der ſchnelle Paul Hänni über 100 Mtr. in 11,0 Sek. und über 200 Meter in 22 Sek. Doppelſieger wurde auch der unverwüſtliche Dr. Paul Martin, der die 800 Meter in:57,8 und die 1500 Meter in:04,6 Min. gewann. Ueber 5000 Mtr. verbeſſerte Uliger die Landes⸗ beſtleiſtung auf 15:28,3 Minuten. Nach den Ergebniſſen der Meiſterſchaft wurde die Olympiamannſchaft für Berlin aufgeſtellt. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Hänni 11,0; 2. Seeger 11,2 Sekunden.— 200 Meter: 1. Hänni 22,0, 2. Meyer 29,8 Sek.— 400 Meter: 1. Jud 50,1; 2. Rüde 51,6 Sek.— 800 Mtr.: 1. Dr. Martin :57,8; 2. Frey:58 Min.— 1500 Meter: 1. Dr. Martin :04,6; 2. Schatzmann:05 Min.— 5000 Meter: 1. Uliger 15:28,3; 2. Schatzmann 15:32,8 Min.— 110 Meter Hürden: 1. Kunz 15,5; 2. Krattiger 16,5 Sek.— 400 Meter Hürden: 1. Kellerhals 57,2; 2. Dubouloz 58,0 Sek.— 10 000⸗Meter⸗ Gehen: 1. Reiniger:47,2; 2. Baumgart 49:56,4 Min.— Hochſprung: 1. Eggenberg 1,85 Mtr.; 2. Glaſer 1,80 Mtr.— Weitſprung: 1. Studer 6,77 Mtr.; 2. Krähenbühl 6,69 Mtr. Stabhochſprung: 1. Brodbeck 3,60 Mtr.; 2. Lüſeler 3,50 Mtr. Kugelſtoßen: 1. Dr. Zeli 13,54 Mtr.; 2. Bachmann 13,22 Mtr. Diskuswerfen: 1. Zumbach 42,06 Mtr.; 2. Sterchi 40,06 Mtr. Speerwerſen: 1. Eger 56,03 Mtr., 2. Schumacher 55,73 Mtr. Hammerwerfen: 1. Nido 44,01 Mtr.; 2. Sterchi 38,51 Mtr. Die Olympiamannſchaft hat folgendes Ausſehen: 100, Meter, 200 Meter: Paul Hänni; 400 Meter: Jud; 800 Meter, 1500 Meter: Dr. Paul Martin; 5000 Meter: Hochſprung: Eggenberg, Weitſprung: Studer; Marathon: Eha, Beer; Gehen: Schwab, Reiniger, Adolf Aeberſold; Zehnkampf: Neumann, Guhl, Dättenbach. Frankreichs LA⸗Meiſterſchaften in Paris Den Kämpfen um die franzöſiſche Leichtathletikmeiſter⸗ ſchaften.4 am Samstag eine Sitzung des Verbandes voraus. J. Genet, der Präſident des Franzöſiſchen Leicht⸗ athletik⸗Verbandes, wurde mit der Führung der Olympia⸗ mannſchaft betraut. Im zur Seite ſtehen Jurgenſon, Seurion, Frémont. Gleichzeitig wurde der Beſchluß ge⸗ faßt, zu den Spielen in Barcelona keine Mannſchaft zu entſenden. 5 Die Meiſterſchaftskämpfe ſtanden unter einem wenig günſtigen Stern, Lenn ein Dauerregen hatte die Bahn weich und locker, das Gras naß gemacht, ſo daß die er⸗ zielten Zeiten und Weiten nicht den Erwartungen ent⸗ ſprachen. Am beſten waren noch die Mittel⸗ und Lang⸗ ſtreckenläufer. Die 5000 Meter gewann Leſevre in 14:56,4 Minuten vor Leeuron in 15203, Solant und Chatillon, die erringen wird. In erſter Linie denkt man dabet an den „traditionellen“ engliſchen Sieg über 800 Meter und rechnet 4 4 6 nuten nur Fünfter. Goix ſicherte ſich mit 3156,4 Minu⸗ * 8 beide 15:09,4 benötigten. Rochard wurde mit 15:14 Mi⸗ 95 3 8 3 3 8 ten, am ſchnellſten. Schon nach ſieben Runden hatten ſie das geſamte Feld überrundet und nach einer Stunde eine mittlere Geſchwindigteit von 135 Km. erreicht. und Imerpia⸗Adler waren in ihrer Klaſſe zu Beginn des Rennens mit 111,5 Km.⸗Std. ebenſalls nicht zu ſchlagen. Im allgemeinen wurde in Anbetracht des langen Ren⸗ nens in den erſten Stunden recht verhalten gefahren. Nach zwei Stunden hatte der von Sir Mac Robert ge⸗ ſteuerte Aſton Marzin in der Zweiliter⸗Klaſſe mit einer Runde Vorſprung die Führung vor den oͤrei Adlerwagen, die mit Prinz zu Schaumburg, Sauerwein und Löhr ihre Runden mit 107,1 Km.⸗Sto. drehten. Der Durchſchnitt der beiden Alfas mit Sommer und Farina am Steuer ſtand auf 134,3 Km⸗Std. Neben dieſen waren die drei Adͤler die gleichmäßigſte Mannſchaft auf der Bahn. Der Stand des Rennens hatte ſich bis 20 Uhr kaum ge⸗ ändert. Die Adler⸗Wagen lagen noch immer hinter dem mit einem ſtärkeren Motor ausgerüſteten Aſton Mar⸗ tien. Nach 4 Stunden hatten die Alfas 35 Runden(520 Km.) und die drei Adler⸗Wagen 29 Runden(430 Km.) zurückgelegt. Im Laufe der Nacht gab es zahlreiche Ausfälle. Zwei Bugatti und der von Farina geſteuerte Kompreſſor⸗Alfa Romeo gaben auf. In der Klaſſe der Wagen mit Kom⸗ preſſoren beſindet ſich nach dem Ausfall Farinas Sommer noch allein im Rennen. Um Mitternacht waren von den 34 geſtarteten Bewerbern nur 21 noch im Wettbewerb. Im Kamp' um den„Königspokal“ ſind die Delahaye⸗, Singer⸗, Aſton⸗Martin⸗ und Imperia⸗Wagen bereits ausgeſchieden, ſo daß nur noch die Adler⸗Mannſchaft und Fial im Wett⸗ bewerb liegen. In ihrex Klaſſe haben ſich die Adler⸗Wagen die Führung geſichert. Gleichmäßig ͤrehten ſie ihre Run⸗ den, die Geſchwindigkeit allerdings auf 103 Km.⸗Std. her⸗ abmindernd. Adler gewinnt den Königspokal Um 12 Uhr am Sonntag, nach 20 Stunden, oͤrehten noch 19 Wagen ihre Runden, doch änderte ſich am Geſamtſtond nichts mehr. Abſolut ſchnellſter Wagen war der Kom⸗ preſſor⸗Alfa mit Sommer und Neveri der in den 24 Stun⸗ den 3002,15 Km. mit 125,008 Km.⸗Std. hinter ſich brachte. Die drei„Adler⸗Wagen fuhren in den letzten Stunden vauf ſicher“ und unangefochten gelangten ſie in den Beſitz des„Königspokals“, der damit ſchon zum drittenmal einer mußte gegen Merkel⸗Jendenheim nach ider Hälbzeif inen ſedeutſchen Mannſchoft zuliel, eu Im Jahre 1931 hatte DaW dieſen Preis gewonnen und 1934 erhielt Adler die Aus⸗ zeichnung. Gleichzeitig belegten die Adler⸗Wogen in ihrer Klaſſe die drei erſten Plätze. Sieger, wurden Sauer⸗ wein⸗Graf Orſſich mit einer Geſamtleiſtung von 2482,2 Km. und 103,368 Km.⸗Std. Die Ergebniſſe: Kompreſſorloſe Wagen, nicht über 1100 cem: 1. Gordini⸗ Eggon auf Fiat 140 Runden= 2244,1 Km.(92,034 Km.⸗ Std.). 1100 bis 1500 cem: 1. Headlom⸗Woods auf Aſton Martin 171 Runden ⸗ 2541 Km.(105,95 Km.⸗Std.). 1500 bis 2000 cem: 1. Sauerwein⸗Graf Orſſich auf (103,968 Runden 2437,6 Km., 3. Prinz zu Schaumburg⸗Bötzkes auf Adler⸗Trumpf 163 Runden.= 2422., 4. Rolls⸗Elliot auf Triumph 153 Runden ⸗ 94,4 Km. 2000 bis 4000 cem.: 1. Mongin⸗Lebegue auf Delahaye 195 Runden 2898,4 Km.(120,806 Km.⸗Std.). Ueber 4000 cem: 1. Seaman⸗ Clifford auf Lagondo 190 Runden 2824.1 Km.(117,332 noͤe Leiſtungen ten die 1500 Meter und Soulié ſiegte über 800 Meter in 1254,6 vor Petit mit.54, Minuten. Mit Skavinfky in 48,6 Sekunden und Toſtain in 31:33,2 Minuten waren die Sieger über 400 Meter und 10 000 Meter gegeben. Hervor⸗ zuheben iſt noch der Sieg von Joy mit 54,2 Sekunden über 400 Meter Hürden. Bemerkenswert noch die Zeit von Laisné mit.50:13 Stunden für ein 42 Km⸗Gehen, wobei vor allem das regneriſche Wetter in Betracht zu ziehen iſt. Im Zehnkampf gab es eine neue franzöſiſche Beſtleiſtung, denn der Pariſer Mahs kam auf 5890 Punkte. Die bis⸗ herige Beſtleiſtung hielt Marchal mit 5550 Punkten. Finniſche Ausſcheidungen in Helſingfors Kotkas.03 Meter im Hochſprung— Bärlund 16.23 Meter im Kugelſtoßen „Die für Sonntag und Montag angeſetzten olympiſchen Ausſcheidungskämpfe der finniſchen Leichtathleten in Hel⸗ ſingfors waren am erſten Tage von über 20 000 Perſonen beſucht. Man bemerkte u. a. auch das norwegiſche Kron⸗ und die geſamte japaniſche Clympia⸗Mann⸗ Bei herrlichem, windſtillen Sommerwetter wurden einige ausgezeichnete Leiſtungen erzielt. Wohl der Glanz⸗ punkt war die neue Landes⸗ und Europa⸗Beſtleiſtung von Kalev Kotkas im Hochſprung mit.03, Meter. Der blonde Rieſe übertraf damit ſeine alte Beſtleiſtung um zwei Zen⸗ timeter. Ein Verſuch über.06 ſcheiterte knapp. Den zweiten und dritten Platz teilten ſich in reſpektvollem Ab⸗ ſtand Kalima und Peräſalo bei.90 Meer. Im Kugel⸗ ſtoßen ſtellte Sulo Bärlund mit 16.25 Meter eine neue Höchſtleiſtung auf. Bärlund ſtieß mit großer Sicherheit nacheinander 1580, 15,97, 16,23 und 15,79 Meter. Ueber 5000 Meter erwieſen ſich Gunnar Höckert und Salminen als gleichwertige Gegner. Höckert ſiegte mit Bruſtbreite in 14:30,8. Mäki wurde in 14:41,6 Dritter. Lehtinen und Iſo⸗Hollo gaben vorzeitig auf. Etwas überraſchend war das Verſagen von Pörhölä im Hammerwerfen, der nicht über 50 Meter kam und den Meiſtertitel an Koutonen mit der Siegerleiſtung von 52.35 Meter abtreten mußte. Die für Berlin vorgeſehene 4 mal 100⸗Meter⸗Frauenſtaffel durchlief die Strecke in 50,1 Sek. Die Ergebniſſe: 200 Meter: 1. Strandvall 22.3; 2. Storskrubb 22,8; 8. Koskinen 23 Sek.— 800 Meter: 1. O. Teileri:54,5, 2. Kurkela:55, 8. Keuſſa:55,0 Min.— 5000 Meter: 1. Gun⸗ nar Höckert 14:90,8; 2. J. Salminen Bruſtbreite zurück; 9. Mäki 14:41,6 Min.— 400⸗Meter⸗Hürden: 1. Nora 55,0; 2. Nuortio 56,7; 3. Aarniala 58,8 Sek.— Hochſprung: 1. K. Kotkas.03 Meter; 2. L. Kalima 1,90 Meber; 3. B. Peräſalo 1,90 Meter.— Weitſprung: 1. H. Luoma.10 Meter; 2. A. Laine 6,97 Meter; 3, Niſſilä.80 Meter.— Kugelſtoßen: 1. Sulo Bärlund 16.28 Meter; 2. Kuntſi 15.07 — eter 5 1. A. Koutonen 52,35 Meter; 2. Heino 50.29 Meter; 3. Hannula F „ — 7 Aoler gewinnt den Königspokal Das 24⸗ Skundenrennen um den„Großen Preis von Belgien“ für Sportwagen Die Adler Glſendorf) 9709,6 Km.⸗Std.). Kompreſſor⸗Wagen: 1. Sommer⸗Severi auf Alfa Romeo 3002,15 Km.(125,008 Km.⸗Sto.). 6. Strecke der Frankreich⸗Rundfahrt— Deutſcher Vorſtoß erfolglos Vor der erſten ſchwierigen Alpen⸗Strecke hatte man de Teilnehmern an der Frankreich⸗Rundfahrt am Sonntag Evian einen Ruhetag gegönnt. Am Montag ging es dann von Evian nach dem 212 Km. entfernten Aix⸗les⸗Bains, eine Strecke, die unzählige Steigungen und Päſſe aufwi⸗ Nach 56 Km., kurz vor dem Städtchen Bonneville, unt nahmen ganz plötzlich die drei Deutſchen Bautz, Roth uni Kijewſki zuſammen mit Bulla(Oeſterreich), Vervaecke (Belgien) und Marie(Frankreich) einen energiſchen Vor⸗ ſtoß, der ihnen zunächſt gelang. Das nachſetzende Feld ließ aber die Ausreißer nicht außer Sicht und als es einige Kilometer ſpäter auf den nahezu 1500 Meter hohen„Col des Aravis“ hinaufging, änderte ſich das Bild ſchnell. D „Kletterer“ waren hier in ihrem Element und unter ihnen wieder vor allem die Spanier. Salvador Molina und ſein 2 Landsleute Ezquerra und Berrondero erreichten zuerſt die Paßhöhe vor den Belgiern Sylvore Maes und Vervaecke. Der Träger des„gelben Trikots“, der Franzoſe Maurie⸗ Archambaud, paſſierte mit zwei Minuten Rückſtand Gipfel und verlor zu allem Unglück noch drei weitere Mi⸗ nuten, ehe ein Pedalbruch abgeſtellt war. Auf der Ta. fahrt riskierte der kleine Franzoſe aber Kopf und Kragen, er nahm in halsbrecheriſcher Weiſe die unzähligen Kurven und Kehren und jagte zeitweiſe im 65⸗Km.⸗Tempo der Spitzenreitern nach. Der Franzoſe ſah ſeine Bemühungen belohnt, er ſchloß auf und ſchließlich rüſtete eine eiwa 15 Fahrer ſtarke Spitzengruppe zum Endſpurt. Der Bel⸗ gier Eloi Meulenberg ſiegte etwas überraſchend nach einer Fahrzeit von:24:51 Stunden vor dem Franzoſen Antonin Magne, dem Luxemburger Arſene Merſ und ſeinem Landsmann Francois Neuville. Hinter dem Holländer Albert van Schendel belegte Maurice Archambaud den 6. Platz und behauptete damit 8 Führung im Geſamtergebnis. Die Belgier S. Maes, B vaecke und Wierinckx waren die nächſten. Deutſche Mannſchaſt geſprengt 8 Die ſechſte Strecke der Frankreich-Rundfahrt hat mi ihren großen Anforderungen die deutſche Mannſchaft ge⸗ ſprengt. Bautz, Roth und Kijewſki, die den Verſuch unte nommen hatten, die Stellung der deutſchen Mannſchaft au dieſer Strecke zu verbeſſern, wurden die Opfer der vielen Berge und mußten ſpäter aufgeben, ſo daß nur noch Händ Weiß, Funke, Heide und Weckerlina deutſcherſeits Rennen liege.n Die Ergebniſſe: 6. Strecke, Evian—Aix⸗les⸗Bains, 212 Km.: 1. Meulen⸗ berg⸗Belgien:24:51 Sid.; 2. A. Magne⸗Frankreich; 3. Merſch⸗Luxemburg; 4. Neuville⸗Belgien; 5. A. v. Schende Holland; 6. Archambaud⸗Frankreich; 7. S. Maes; 8. Ve vaecke; 9. Wierinckx(alle Belgien); 58. Händel:49:19; Weiß, Lichtauf; 60. Funke:51:06, 64. Heide 6254:0 71. Weckerling:14:16 Std. Einzelwertung: 1. Archam baud 39:52:05; 2. S. Maes 39:55:42; 3. Wierinckx 9. 4. P. Clemens; 5. A. Magne 39:57:40; 56. Funke 61. Heide 41:33:28, 63. Händel 4 216; 64. Weiß 4 68. Weckerling 42:17:12 Std. nderwertung: 1. 119:49:56; 2. Frankreich 11 3. Spanien⸗Luxem 119:57:57; 4. Schweiz 121:13:29; 5. Holland 121:30:36; 6. Deutſchland 124:36:49, 7. Oeſterreich; 8. Jugoſlawien. Oxford-Ruderer ohne Sieg Erſter Tag der Hügel⸗Regattae Am Samstag begann die Internationale Ruderregatta, die von Etuf Eſſen durchgeführt wurde, auf dem Balde⸗ neyſee bei Eſſen⸗Hügel. Das Wetter war gut, die Waſſer, verhältniſſe ließen keinen Wunſch offen. S Luß des erſten Tages zog ein Gewitter auf. Die engliſche Ruderer aus Oxfond enttäuſchten durchweg. Vem 9 Rennen des erſten Tages konnten ſie keins gewinn Die Ergebniſſe: Erſter Jungmann⸗Vierer: 1. RV Münſter 82 741½ 2. Kölner RV 77:42,8, 3, Hamburger und Germania :46,7. 4. Oxforò. Zweiter Jungmann⸗Vierer: 1. RV Bayer Ley kuſen:06,4; 2. RR Etuf Eſſen:10; 3. Renng ſchaft Oriel New College Oxſord:42,2. Erſter Zweier o. St.: 1. Kölner R 77:285,1 Oxford Univerſity Boat Club:35; 3. Bremer RV 8298, Zweiter Einer: 1. RVBayer Leverkuſen(Gri berg):13,2, 2. Society Royale Nautique Anverſoiſe Ar werpen(H. Orlow⸗Anderſen):01,3; 3. Bremer RV Erſter Vierer: 1. Kölner RV 731,4; 2. Wſo Kr Eſſen:39,8 3. Oxford Univerſity Boat Club.45, Stadt⸗Vierer: 1. RC Germania Köln 7245,6, Bremer RV 82:53,9; 3 Hammer RC:37,6. * Der zweite Tag der Hügel⸗Regatta von Etuf begann bei Regen, aber ſpäter klärte ſich das Wetter do noch auf. Die Oxforder Studenten, ſcheinbar deprimiert durch ihr ſchlechtes Abſchneiden am Vortage, meldeten für eine ganze Reihe von Konkurrenzen ab und gingen ledigli noch im Achter an den Stort, wo ſie wider Erwarten d Favoriten Köln 77 ausſchalteten. Die Kölner waren ſ. wieder recht erfolgreich, ebenſo Bayer Leverkuſen Münſter 82. 3 Die Ergebniſſe: 93* 1 Jungmann⸗Einer: 1. RV Bayer Leverkuſen 9709,4) RV Etuf Eſſen:17,3 3. Soc. Royale Nautique Antwerr :24,6. Hindenburg⸗Vierer: 1. RB Köln 77 7246,0; 2. We Eſſen Krupy:55,9. Erſter Junior⸗Vierer: 1. Bremer 82:44,6. Jubiläums⸗Achter: 1. RG Ruhrort 97:55,8; 2. Antwerpen:59,4; 3. R Oriel⸗New College .02,5. Gig⸗Doppel⸗Vierer(Stilrudern für Frauenſ 1. Frauen⸗RV Frei⸗Weg Frankſurt a. M. 109., 2. We Rudergeſ. Düſſeldorf 99.; 3. Ladies Amateur Rowin Elub London⸗Isleworth 96 P. Erſter Einer: 1. RV Baye Leverkuſen(Broockmann):36,5; 2. Bremer RV 82 8246 Klub⸗Vierer: 1. Der Hamburger und Germanig Rc 7159 Jungmann⸗Achter: 1. Renngemeinſchaft RV Bochum Witten 713,1. Renndoppel⸗Vierer für Frauen: 1. 9 burger Damen⸗RC:05,5; 2. Etu; Eſſen:20,3; 3. Fra RV Frei⸗Weg Frankfurt. Ruhrkampf⸗Achter(1. Achte 1. Oxford⸗Univerſität Boat Club:45,1; 2. Kölner :48,4. Ermunterungs⸗Vierer: 1. Etuf Eſſen:49,2. B ney⸗See⸗Achter: 1. Bremer RVe82:49,2; 2. Société Nautique Antwerpen:55 Minuten. 9 Populäre Sportlerhochzeit in Berlin So ſtill und heimlich, wie das junge Brautpaar E Beinhorn und Bernd Roſemeyer ſich ſeine Hochzeit vo geſtellt hatte, ging dieſe erwartungsgemäß nicht vor Unter Anteilnahme von Hunderten von ſportbegeiſtert Berlinern, die ſich am Schmargendorfer Rathaus eingefu den hatten, ſchloſſen die beiden beliebten Sportsleute Montag, dem„Dreizehnten Siebten“, allem Aberglaub zum Trotz den Bund fürs Leben. Als das junge Ehe⸗ paar das Rathaus verließ, wurden ihm von allen Seiten glückwünſchende Hände dargereicht und Frau Elli ſchwand faſt unter der Fülle herrlicher Blumenſpend, ter Forſche ſtarten konnte. bis endlich Bernd Roſemeyer—9 langer Zeit ſeinen gen aus der umorängenden enſchenmenge mit gew 8 8* 8 K 37 ——— —— ——— —— — —— Dienstag, 14. Juli 1936 Einweihung der Erweiierungsan- lagen der Aluminium-Indusirie Ad, Neuhausen, Werk Rheinſelden Ansprache des Minisierpräsidenien Köhler Die wirtſchaftliche Belebung, die Deutſchland ſeit der nationalſozialiſtiſchen Machtübernahme erfuhr, hat einen ſteigenden Rohſtoffbedarf zur Folge. Wie im Kriege, ſo ſind auch jetzt wieder der Induſtrie große Aufgaben geſtellt, um trotz Deviſenknappheit die erheblichen Bedürfniſſe und Anforderungen zu befriedigen. Auf dem Gebiet der Me⸗ talle iſt das Aluminium ein Produkt geworden, das in weitgehendem Maße Erſatz zu bieten vermag für Kupfer und andere Rohſtoffe, und das auch ſelbſt immer neue BVerwendungsmöglichkeiten ſich eröffnet. Der ſteigende Bedarf veranlaßte die älteſte Bauhütte Deutſchlands, das Werk Rheinfelden der Aluminium⸗ Induſtrie Aé Neuhauſen, eine umfaſſende Erweiterung ſeiner Betriebsanlagen zu beſchließen. Nach Klärung aller BVorfragen wirtſchaftlicher und techniſcher Natur wurde om 15. Oktober letzten Jahres der definitive Baubeſchluß ge⸗ faßt und am 21. Oktober mit dem erſten Spatenſtich be⸗ gonnen. Eine Geſellſchaft von Gäſten, an der Spitze der badiſche Miniſterpräſident Köhler, Ständerat Keller von Aarau und Nationalrat Dr. Wetter vom Vorſtand des Schweizeriſchen Handels⸗ und Induſtrievereins, Handels⸗ kammerpräſident Tſcheulin⸗Freiburg, der Leiter des Alu⸗ minium⸗Walzwerkes Teningen, ſowie Direktionsmitglie⸗ der des Baden⸗Werkes, des RWeE⸗Eſſen, Brown⸗Boveri u. Co. Mannheim und der übrigen Bau⸗ und Lieferfirmen einſchl. der lokalen Behörden, der Partei, der Arbeitsfront und der Abordnungen befreundeter Werke, fanden ſich am Samstagnachmittag in den neuen Fabrikräumen zu der Einweihungsfeier ein, zu der die Betriebsführung des Werkes Rheinfelden und die Direktion der Aluminium⸗ Induſtrie AG, Neuhauſen geladen hatten. Direktor Dr. Weber, Neuhauſen, hieß die Teilnehmer willkommen und gab ihnen vor dem Rundgang durch die Anlagen einen Ueberblick über der ganzen Fabrikations⸗ prozeß. Er hob hervor, daß die neue Anlage erſtellt wurde infolge des erſtaunlichen Aufſchwungs, den die deutſche Wirtſchaft und Induſtrie ſeit der neuen politiſchen Ein⸗ ſtellung genommen habe. Er dankte allen an den Bauten beteiligten Organen und der geſamten Gefolgſchaft dafür, daß ſie alles daranſetzten, um die Werkerweiterung zu dem vorgeſehenen Zeitpunkt fertigzuſtellen. Etwa 800 Arbeiter wären während der ganzen Bauzeit für die Neubauten beſchäftigt, und es wurde bei der Vergebung der Arbeiten darauf Bedacht genommen, hauptſächlich die Firmen des Sandes Baden zu berückſichtigen. Am Abend fanden ſich Direktion, Gäſte und Geſolgſchaft im„Oberrheiniſchen Hof“ zum feſtlichen Teil zuſammen. Dir. Dr. Weber dankte den badiſchen Regierungsſtellen und dem Reichswirtſchaftsminiſterium ſowie den Elektrizitäts⸗ werken für die tatkräftige Unterſtützung der Bauarbeiten. Noch niemals ſeien mit ſolcher Schnelligkeit und auch Genauigkeit ſolche komplizierten Bauarbeiten durchgeführt worden, wie jetzt in Rheinfelden. Der deutſche Unter⸗ nehmer ſtehe wieder an der Spitze in bezug auf Leiſtungs⸗ fähigkeit. Die deutſchen Werke der Aluminium⸗Induſtrie Ach Neuhauſen mit der Tonerdefabrik, dem Martinswerk in Köln, dem Aluminium⸗Walzwerk in Singen geben heute rund 3000 deutſchen Arbeitern Arbeit und Brot. Betriebsführer Direktor Ilgen konnte in ſeiner An⸗ ſprache unter dem Beifall der Verſammlung hervorheben, daß man heute in der Zeit eine neue Fabrikanlage ſchuf, die man früher zum Verhandeln mit den einzelnen Be⸗ hörden brauchte. Während das Werk Rheinfelden im Hahre 1926 200 Arbeiter und 1931 450 Arbeiter beſchäftigte, beträgt heute nach der Fertigſtellung der Erweiterung die geſamte Belegſchaft einſchl. der Angeſtellten 780—800 Per⸗ ſonen. Nach kurzen Worten des Betriebszellenobmannes nahm —— Köhler das Wort zu einer temperament⸗ vollen zündenden Anſprache. Er erklärte, er ſei auch des⸗ wegen gerne zu dieſer Einweihungsfeier gekommen, um zu zeigen, daß die Tatſache, daß dieſes Werk ſich im Beſitze von Schweizern befinde, kein Grund ſei, um Werksleitung oder Gefolgſchaft in irgendeiner Form zu benachteiligen. Die wirtſchaftliche Entwicklung, die das Gebiet am Ober⸗ rhein in den letzten Jahrzehnten genommen habe, ſei nur dadurch möglich geweſen, daß Deutſche und Schweizer in gemeinſamer zielbewußter Arbeit hier Werke erſtellten, die 5 noch unſere Bewunderung erregen. Der National⸗ ozialismus ſei weit davon entfernt, das Ausland oder ſeine Kapitalien von Deutſchland fernzuhalten, genau ſo wenig wie das deutſche Volk gewillt ſei, ſich hinter ſeine Grenzen zu verſchanzen. Gerade hier an dem gemeinſam zuſtandegekommenen Werke konnte der badiſche Miniſter⸗ präſident mit Recht unter dem Beifall der Verſammlung die Frage aufwerfen, welches Schickſal den Völkern geblüht hätte, wenn der Bolſchewismus geſiegt hätte. Und die zweite Frage, ob die ſtreikenden Arbeiter in Frankreich und Belgten beſſer daran ſeien wie hier. Im Hinblick auf die Schweizer Arbeiterſchaft betonte Miniſterpräſident Köhler, daß der Nationalſozialismus keine Exportware ſei. Es ſollte aber eine europäiſche Gemeinſamkeit geben, und zwar in der Abwehr gegen das bolſchewiſtiſche Chaos. Hier dürfe es keine Trennung under den Völkern geben. Zum Schluß faßte der Miniſter⸗ präſident ſeine an die Schweiz gerichteten Worte dahin zuſammen, daß er den von Schweizer Seite ausgeſproche⸗ nen Wunſch nach glücklichem Gedeihen des deutſchen Vol⸗ kes auch auf das Nachbarvolk übertrage. Der Untergang des einen Volkes bringe auch die Not des anderen mit ſich. Das„Sieg Heil!“ auf den Führer und der Geſang der Nationalhymnen ſchloſſen die mit großem Beifall auf⸗ genommene Anſprache ab. * Ford Motor Company Ac Köln, gut beſchäftigt. Bei der Ford Motor Company AG Köln, iſt der Wagenabſatz im erſten Halbjahr beſſer als in der entſprechenden Vor⸗ jahreszeit geweſen. Die zur Zeit vorliegenden Aufträge ſichern eine Beſchäftigung für mehrere Monate unter voller Ausnutzung Ler Kapizität. Die durchſchnittliche Herſtellungsziffer ſchwankt im Augenblick zwiſchen 110 und 120 Wagen pro Tag. Dementſprechend konnte die Gefolg⸗ ſchaft von 1900 Köpfen am 1. Januor d. J. auf 2300 er⸗ höht werden. Der Neubau, der einen Koſtenaufwand von 2,5 Mill. erforderte, wird in etwa 2 Monaten beendet ſein. Im übrigen wird noch darauf hingewieſen, daß noch dem Muſter von Detroit eine Lehrlingsſchule ein⸗ gerichtet worden iſt. * Halleſche Salzwerke AG., Schlettau a. d. Saale. Der Abſatz an Siedeſalz betrug bei der Halleſche Salzwerke AG. im Geſchäftsjahr 1935 einſchließlich der Ausfuhr 17 680 To. gegen 18 370 To. im Vorjahr. Die quotenmäßige Beteili⸗ gung am Siedeſalzabſatz hat ſich durch den Zutritt eines Außenſeiterwerks von 5,2400 v. H. auf 5,2358 v. H. nur wenig verringert, jedoch war der Abſatz im Verhältnis zur Leiſtungsfähigkeit der Anlagen nach wie vor ungenügend. Die Beteiligung beim Deutſchen Steinſalz⸗Syndikat, deſſen Abſatz im norddeutſchen Bezirk 1025 574 To. gegen 978 753 Tonnen im Vorjahr betrug, iſt unverändert geblieben. Der Abſatz an Siedeſalz belief ſich bei der Norddeutſchen Sa⸗ linen⸗Vereinigung im Berichtsjahr auf 309 847 To. gegen 316 807 To. i. V. Die Salzmarktregelung des Deutſchen Salzbundes brachte eine gewiſſe Beruhigung. Die Abſatz⸗ verhältniſſe im laufenden Jahr entſprachen bisher ungefähr dem des Berichtsjahres.— Bei 0,75(0,64) Mill./ Roh⸗ ertrag, 0,10(0,08) Erträgen aus Wertpapieren und Betei⸗ ligungen, 0,06(0,06) Zinſen und 0,04(0,07) außerordent⸗ lichen Erträgen wird nach Abzug ſämtlicher Aufwendungen und nach Vornahme von 0,17(0,23) Mill. Abſchreibun⸗ gen einſchließlich 128 409(156 828) Gewinnvortrag ein Reingewinn von 907 299(303 909) 1 ausgewieſen, aus dem, wie bereits gemeldet, eine von 6 v. H. i. V. auf 8 v. H. erhöhte Dividende ausgeſchüttet wird. In der Bilanz er⸗ ſcheinen bei 2,925 Mill. Grundkapital, wieder 0,55 Mill. Mark geſetzlicher Reſerve, unverändert 1/44 Mill. Quo⸗ tenabwicklungskonto und 0,12(0,04) Mill.„ Rückſtellungen die geſamten Verbindlichkeiten mit 1,08(1,13) Mill.. Demgegenüber ſteht das Umlaufsvermögen mit 2/91(2,76) Mill zu Buch. Beteiligungen ſind mit 1,02(1,90) und das Anlagevermögen mit 1,58(1,71) Mill. bewertet. der Neuen Mannheimer Zeitung . HAVDRLS- ο WIRTSCHAFTS-ZTUNSG MHittag-Ausgabe Nr. 317 Für das Geireidewirischafisjahr 1936/57 Die badisch-saarpfälzischen Fesipreise In Verbindung mit den Ausführungen von Miniſterial⸗ direktor im Reichsernährungsminiſterium, Dr. Moritz, wird im Verkündigungsblatt des Reichsnährſtandes Nr. 60 vom 11. Juli eine Anordnung der Hauptvereinigung der deutſchen Getreidewirtſchaft veröffentlicht, die Beſtimmun⸗ gen für das Getreidewirtſchaftsjahr 1936/37 enthält. Die Anordnung gliedert ſich in fünf Hauptabſchnitte, die ins⸗ geſamt neun Unterabſchnitte umfaſſen. Unter Haupt⸗ abſchnitt A werden behandelt: 1. Kontingentierung und Ablieferung des Getreides, 2. Beſchaffenheit des Getreides, 3. Verkauf des Getreides und 4. Verarbeitung des Getreides, unter Hauptabſchnitt B Mehl und ſonſtige Mühlenerzeugniſſe, 5. Mehlmarktord⸗ nung, 6. Kleiemarktordnung, unter Hauptabſchnitt C Brot und Teigwaren, 7. Brotmarktordnung und 8. Ordnung des Marktes für Teigwaren ſowie unter Hauptabſchnitt D all⸗ gemeine Vorſchriften als Nr. 9 Zulaſſung, Erweiterung und Verlegung von Betrieben und als Nummer 10 Beitrags⸗ ordnung. Der Hauptabſchnitt E enthält Schlußbeſtimmun⸗ gen. Zu dieſer Anorönung iſt zu ſagen, daß die HV. den In⸗ halt aller noch in Kraft befindlichen Vorſchriften der Haupt⸗ vereinigung der deutſchen Getreidewirtſchaft und der ein⸗ zelnen Getreidewirtſchaftsverbände in einer Anordnung zuſammenfaßte und damit die bisher erlaſſenen Anordnun⸗ gen und Bekanntmachungen aufhob. Daourch iſt naturgemäß eine größere Ueberſichtlichkeit geſchaffen worden. Nach den neuen Beſtimmungen erhält auch im neuen Getreidewirt⸗ ſchaftsjahr jeder Erzeuger ein Ablieferungskontingent für Roggen und Weizen. Von dem feſtgeſetzten Kontingent müſſen mindeſtens 30 v. H. bis zum 15. Oktober abgeliefert ſchnittsbeſchaffenheit von inländiſchem Getreide gelten bis auf weiteres in nachſtehender Faſſung: Das durchſchnitt⸗ liche Eigengewicht beträgt bei Roggen 71—73 Kg. je Hekto⸗ liter, bei Weizen 76—77 Kg. je Hektoliter, bei Futtergerſte 59—60(i. V. 60—61) Kg. je Hektoliter und bei Futterhafer 48—49 Kg. je Hektoliter. Die Mehlmarktoroͤnung bringt einige intereſſante Veränderungen. Nach der neuen Be⸗ ſtimmung dürfen aus Roggen und Weizen einſchl. auslän⸗ diſchem Hartweizen für Zwecke der menſchlichen Ernährung oder für techniſche Zwecke nur ſolche Mühlenerzeugniſſe hergeſtellt und in den Verkehr gebracht werden, die den weiter angegebenen Vorſchriften entſprechen, ſo daß alſo nunmehr auch Hartweizenmehl in die Beſtimmung ein⸗ bezogen wurde. Weiter wurde eine neue Type 405(Weizen⸗ dunſt) eingeführt ſowie die Herſtellung der Roggenmehl⸗ typen 610, 700 und 815 vom 16. Juli 1936 ab vorläufig nicht mehr geſtattet. Zu erwähnen iſt im Rahmen der neuen Beſtimmungen noch die Wiedereinführung einer verbino⸗ lichen Bäckerſpanne und die Einführung von Mengen⸗ rabatten bei Mehllieferungen. Die neuen Weizenmehlpreiſe treten ab 15. September d. J. in Kraft. Der Preis erhöht ſich dann ab Oktober monatlich um je 10 Pig. Für die neuen Roggenmehlpreiſe iſt eine Zeitdauer der Preiſe nicht angegeben, dieſe werden alſo wahrſcheinlich wieder für das ganze Getreidewirt⸗ ſchaftsjahr in Gültigkeit ſein. Die Preiſe für Weizenkleie ſind im GWo Baden und Saarpfalz gegenüber ͤͤem Vor⸗ jahre etwas erhöht worden, wodurch die Kleiepreiſe am Ober⸗ und Niederrhein einander mehr angenähert wur⸗ den. Die Getreidefeſtpreiſe ſind bekanntlich unverändert auch im neuen Erntejahre. Im Bereich der GW Baden werden. Die bisherigen Beſtimmungen über die Durch⸗ J und Saarpfalz gelten danach folgende Erzeugerfeſtpreiſe: Roggen 16. 7.— 31. 8. Sept. Okt. Nov. Dez. Jan Febr. März April Mai Juni R 14 158 160 162 164 166 168 170 17² 174 176 178 R 15 159 161 163 165 167 169 171 173 175 177 179 R 16 161 163 16⁵ 167 169 171 173 175 177 179 181 R 18 163 165 167 169 17¹ 173 17⁵ 177 179 181 183 R 19 165 167 169 171 178 17⁵ 177 179 181 183 18⁵ Weizen 16. 8.— 31. 8. Sept. Okt. Nov. Dez. Jan. Febr. März April Mai Juni W 14 194 196 198 20⁰ 20² 20⁰⁴4 206 20 210 212 214 W 15 195 197 199 201 203 20⁵ 207 209 211 2¹3 2¹⁵ W 16 196 198 20⁰ 20² 204 206 208 2¹0 212 214 2¹6 Wᷣ 17 197 199 20¹ 208 20⁵ 207 209 211 213 21⁵ 217 Wᷣ 10 200 202 20⁴ 206 208 210 212 2¹4 2¹6 218 2²0 W 20 202 204 206 298 210 212 214 216 2¹8 220 222 Futtergerſte 16. 7.— 31. 8. 96 Sept. Okt. Nov. Dez. Jan. Febr. März April Mai Juni G 7 157 159 161 163 165 167 169 171 173 17⁵ 177 G 8 160 162 164 166 168 170 172 17⁴ 176 178 180 G 9 162 164 166 168 170 172 174 176 178 180 18² G 11 16⁵ 167 169 17¹ 178 175 177 179 181 183 18⁵ Futterhafer 16. 8.— 30. 9. 36 Okt. Noy. Dez. Jan. Febr. März April Mai Zuni und Juli H 11 13 155 157 159 161 163 165 167 169 17¹ H 14 1⁵8 160 162 164 166 168 170 172 174 176 H 17 161 163 16⁵ 167 169 171 173 17⁵ 177 179 Im GWe Saarpfalz gelten ab 15. 8. d. J. folgende Roggenmehlpreiſe(Type 997) R 18 23.30 und R 19 23.50 4 und für Weizenmehl(Type 790) vom 15. 9. bis 30. 9. d. J. 'ͤ19 28.35, W 20 28.35 und im GWV Baden für Roggen⸗ mehl: R 14 22.70, R 15 22.80, R 18 23.35, R 19 23.60; für Weizenmehl: W' 14 28.—,'15 28.—,'e16 28.—, W 17 28.—, Wͤ'ͤ19 28.35, W 20.35. Die Preiſe für Weizenmehl erhöhen ſich dann, wie ſchon eingangs gemeldet, in den Mo⸗ naten Oktober 1936 bis Juli 1937 einſchl. um 10 Pfg. für 100 Kg. monatlich. Die neuen Preiſe für Roggen⸗ und Weizenkleie behragen im Getreidewirtſchaftsverband Baden ab 15. 8. d. J. 10.10 (R 14), 10.15(R 15), 10.45(R 18) und 10.50(R 19) für Roggenkleie und ab 15. 9. d. J. 10.60(W 14), 10.65(W 15), 10.70('16), 10.75(W 17), 10.90('e 19) und 11(W 20) 4 für Weizenkleie. Im GWBB Saarpfalz betragen die Preiſe für Roggenkleie in R 18 10.40, in R 19 10.50 /; für Wei⸗ zenkleie in Wͤy 19 10.90 und in Wͤ 20 11/ ab 15. 8. 1936 bzw. ab 15. 9. 1996. Waren und Märkie Mannheimer Geireidegroßmarki Der geſtrige Mannheimer Getreidegroßmarkt ſtand völ⸗ lig im Zeichen der neuerlaſſenen Getreidemarkt⸗Ordnung, die lebhaft beſprochen wurde. Weizen alter Ernte war nicht angeboten, dagegen konnte man aus verſchiedenen ſüdweſtdeutſchen Bezirken und aus Bayern Angebote von neuem Weizen für Lieferung erſte Hälfte Auguſt zu den alten Feſtpreiſen hören. Badiſcher Franken⸗Weizen war für zweite Hälfte Auguſt erhältlich und norddeutſche Herkünfte für September, Oktober, November und De⸗ zember zum jeweiligen Feſtpreis mit 4 Mark Spanne. Geſchäftsmöglichkeiten ergaben ſich noch nicht. Roggen war nicht angeboten, aber auch kaum gefragt, da die neue Ernte unmittelbar bevorſteht. In Wintergerſte wur⸗ den ſchon zahlreiche Muſter gezeigt; die ſüddeutſchen Her⸗ künfte zeigen bisweilen etwas ſcheckiges Ausſehen, wäh⸗ rend pommeriſche und ſchleſiſche Gerſten ſchöne helle Fär⸗ bung und Vollkörnigkeit aufweiſen. Hafer war kaum unterzubringen. Am Weizenmehlmarkt waren die Abrufe weiter recht lebhaft und zwar ſowohl ans be⸗ ſtehenden Abſchlüſſen als auch aus Käufen zum Tages⸗ preis. Für Auguſt kamen vereinzelt auch ſchon Abſchlüſſe zu den neuen Bedingungen zuſtande. Am Futter⸗ mittelmarkt war es recht ſtill; vor allem Heu und Stroh waren dringend angeboten, aber kaum gefragt. Dagegen ließ ſich Kleie noch befriedgend abſetzen. Berliner amiliche Noflerungen Welzen märk. Wintergerste Hafer märk. Berlin 76/;7 Zzeil. fr. Berll. Berl. 48/49 Futterwz. Bl.80 märk. Stat.. Erzeugpr. H44 Roggen märk. 183 4zeil. r Berl.. Weizenmehl 8].50 Braugerste märk. StatJ... Erzeugerpr. 9/ 28.50 neu, frei Berll 01 2,90 märk. Statt. Ind'gerst fr. Bl., Roggenmehl11 22,25 gute,frei Berl märk. Stat.... Erzeugerpr. 122235 märk. Stat. Futterg. 59/07“ 25⁵ Viktoria⸗Erbſen..35,—/8.— Seradella 41.—/45.— Kleine Erbſen..32.—/5,50 Leinkuchen ab Hambg 17,0 ncl..60 8„/6,.—[Erdnußkuchen ab Hbgſ 16.90„.30 eluſchken„—/85.—[Erdnußkuchenmehl 18,10 Ackerbohnen..20.—/2.—[Trockenſchnitzel...62 Wicken deutſch... 31.—/2.— Soyabohnſchrot aßbgſ 15.50„.60 armnef.; P: fe re e upinen blaun artoffelflocken Sto„Z5i. Leihſäck gelb...432—ſ/50 ab Berlin„20,55 0 Rotterdamer Getreidekurſe vom 13. Juli.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Juli 5,10, Sept. Verk.; Nov. 4,95; Jan. 4,97/ Verk.— Mais(in Laſt 2000 Kilo) Juli 67,25, Sept., Nov., Jan. je 64,50. Hamburger Zucker-Terminbörse * Notierung für weißen Zucker, geſackt, trocken, nicht unter holl and, 25, frei Seeſchiffsſ. Hamburg, für 50 kg einſchl. Sack. 13, Juli 10 Uhr 30[ 13. Juli 2 uhr 15 Termine Prief] Geld bez.] Brief Gelb] bez. lli uguſt.50 350 360 3,500ͥ Seyt.370 355 370 35 Okl.. 35 3500 355 300 Nov. 360 850„„ 350 300 Dez.3,65 355„ 385 385„ Januar.3,70.55 37203,55 Februar..753,60 3,75 360 März. 3,80 37%0 380 3¼700 April. 390 380 3890 Mai. 400 3853—38 Fun.10 400 440 4,— 4& Tendenz ruhig Liverpooler Baumwollkurſe vom 13. Juli.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) Juli(836) 714; Auguſt 699, Sept. 687; Okt. 673, Nov. 663; Dez. 661; Jan. 6870 659; Febr., März je 658; April 657; Mai 656; Juni 654; Juli 652; Okt. 620, Jan.(38) 614; Febr. 613; März 612; Tendenz ſtetig. Leinöl⸗Notierungen vom 13. Juli.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Juli 1176; Leinſaat Klk. per Juli⸗ Auguſt 1336, Leinſaatöl loko 27,6, Juli 26,6; Sept.⸗Dez. 26,3; Baumwollöl ägypt. 26,7; Baumwoll⸗St. ägypt. per Juli 836.Neuyork: Terp. 4076. Savannah: Terp. „75—96. * * Pforzheimer Edelmetallnotierungen vom 14. Juli. (Mitgeteilt von der Deutſchen Bonk und Diskonto⸗Geſell⸗ ſchaft, Filiale Pforzheim): Platin techniſch rein 3,60 je Gramm; dto. 4 v. H. Palladium 3,55 je Gramm; dto. 4 v. H. Kupfer 3,45 je Gramm; Feingold 2840 je Kilo; Fein⸗ ſilber 42,90—44,70 je Kilo; je nach Abnahme von 50 Kilo bzw. 1 bis 9 Kilo. 4 * Badiſche Marktberichte. Bühl. Anfuhr: 200 Zentner, Preiſe: Kirſchen 45, Himbeeren 62—64, Heidelbeeren 42 bis 45, Johannisbeeren 28—30 Stachelbeeren 40—45, Pfirſiche 50—60, Pfhaumen 70—80, gelbe 70—80, Zwetſchgen 70—80, Aepfel 30—45, Birnen 40—60, je Kg. Achern: Kirſchen 45, Johannisbeeren—30, Himbeeren 62—64, Stachelbeeren 40—45, Pfirſiche 50—60, Pflaumen 60—70, Zwetſchgen 70 bis 80, Aepfel 30—45, Birnen 40—60, Heidelbeeren 42—45. * Marktbericht Heidelberg⸗Handſchuhsheim. Kirſchen 20 bis 26, Sauerkirſchen 26—34, Johannisbeeren 15—17, Sta⸗ chelbeeren 15—18, 11—14, rot 18—23, Himbeeren 27—32, Birnen 16—25,—15, Aepfel 18—29, Pflaumen 29—83, Spillinge 28, Zwetſchen 31—36, Pfirſiche 28—36, 22—26, Aprikoſen 30—46, Rhabarber 2, Kopfſalat—5, Buſchbohnen 10—14, Erbſen—13, Tomaten 28, Karotten 2 Pfg. Anfuhr und Nachfrage: gut. * Pflälziſche Marktberichte. Ludwigshafen: Wir⸗ ſing—3, Weißkohl—3,5, Rotkraut—8, Bohnen—10, Karotten—10.— Maxdorf: Salat—6, Endivie—8, Weißkohl—3,5, Rotkohl 6,5—7,5, Karotten—5, Bün⸗ del—4, Bohnen—12, Erbſen—12, Wirſing—5.— Lambsheim: Pfirſiche 20—24, Johannisbeeren 15—17, Stachelbeeren 15—18, 20—21, Birnen 13—20, Aepfel 15—20, Bohnen 10—13, Weißkraut—3, Gurken 9, 8,.50.— Schifferſtadt: Rotkohl 7, Weißkohl 4, Wirſing 4, Karotten—5, Erbſen 13, Bohnen 8, Karotten 2, Kopfſalat —5, Endivie—6, Kohlrabi—3, Gurken—1,5, weiße Gurken 2, Rettich—4,5, Bündel 3.— Freinsheim: Kirſchen 28—25, 22, 10—20, Sauerkirſchen 25—28, Pfirſiche 27—31, 28, Johannisbeeren 19—21, Birnen 16—20, 18, 25 bis 26, Stachelbeeren 18—21, 10—16, 18, 10—12.— Bad⸗ Dürkheim: Johannisbeeren 14—17, Stachelbeeren 19 bis 21, 15—18, 13—17, 12—14,—11, Pfirſiche 28—34, Him⸗ beeren 28—40, Birnen 17—21, 23—25, Heidelbeeren 28—31, Kirſchen 18—26.— Weißenheim: Stachelbeeren 18 bis 22 18, Kirſchen 25—35, Johannisbeeren 16—17, Pfirſiche 30—36, Aprikoſen 40, Aepfel 20—23, Bohnen—12. Frachienmarki Duisburg-Ruhrori Das Geſchäft an der heutigen Börſe verhielt ſich in ſehr ruhigen Grenzen. Zu Tal und zu Berg konnte nur ſehr geringer Kahnraum angenommen werden. Die Frach⸗ ten und Schlepplöhne blieben unverändert und notierten wie folgt: Ab Ruhrort nach Mannheim 90 Pfg., und ab Kanal 1,10 Mark; nach Rotterdam an Rheinhäfen 85 Pfg., an Ruhrhäfen 90 Pfg., und ab Kanal 1,10 Mark, Schlepp⸗ lohn zu Berg 85 Pfg., nach Rotterdam pro geladene Tonne 8 Pfg. QZhein-Mainische Abendbörse Knapp behaupiei An der Abendbörſe war das Geſchäft ſehr klein. Am Aktienmarkt beſtand überwiegend weitere kleine Abgabe⸗ neigung, während Kaufaufträge kaum vorlagen. In Mon⸗ tanwerten ergaben ſich zumeiſt leichte Rückgänge von 74 bis v. H. Deutſche Renten lagen ſehr ſtill und unverändert. Erhöhtes Kaufintereſſe wandte ſich den mexikaniſchen An⸗ leihen zu, wenngleich vorerſt keine nennenswerte Umſätze Fattfanden. 5proz. äußere Gold 15 Geld, Sproz. innere Silber 674 v. H. Auch im Verlaufe blieb die Geſchäftstätigkeit ſehr klein. Am Aktienmarkt ſchloſſen die Kurſe überwiegend unter Berlin, Montanwerte waren allgemein leicht angeboten. Mäßig höher lagen auf die Ertragsentwicklung AG für Verkehr mit 118(118,6). In Mexikanern war das Geſchäft nicht bedeutend, die Kurſe ſchwankten leicht. Nachbörſe: Vereinigte Stahlwerke 108—1084, Hoeſch 117%—7, Deutſche Erdöl 129/½—4, Mannesmann 109/, 5proz. Goldmexikaner 14.80—15. Geld- und Devisenmarki London, 13. Juli GSchlul amtlich) eyor 502.68 J Kopenhagen] 22,40, Moskau 25,36 Schanb! 41/½37 —. 508.12 Muadoin 19,39¼ Eumänie! 88— Vokchama 1/207 ensterdom 738.— Oslo 19.90/ Konstanfin. 625,— Austraſien 125,— rerie 75,94—isbn 110,12 J Aiten 80.— Heriko 17.90 brüsse—— lleisingtors 227.06 f Wien 25,52[Honterides 24,25 lalion 68.71— Prag 121.—[Warschau 25,62 LValparzio 106,3 gerin 12.46./4J Budapesl 27,— Sdenos Aires“ 15,— Suenos ſthweiꝛ 15.36% J Belgra! 220.— fio de Jan. 412.— auf Lon don 18,45 Spaplen 36.65— Solia 400,— HHongkong 1/344 L Südsirika 100,12 Meialle Hamburger Meiallnofierungen vom 15. Juli 5— u— jer—1 5 75 100 brief Celd ef beld Ibezahliſ Brief Geld Hbezahl JanuuW— 8 85 Hüttenrohzix. 17,517.75 Feinsilber(Rül. p. KB).. 41,2538.25 —55 Feingoid(Rll. p. gr....84/.79 Alt-Platin(aAbfalle) Circapr.(M. p. gr.)...—280 FFPF Hai luni„ Juli 47,254/,25 257,5.257,... Deallyr,(äu. p. gr... 3,85.60 47.2547,25 257,5757.5 .447.2547,251 257.5257. Loco f Ablat Okiober 48,5047,75. 257,525/,5.. Anfimon Regulus clnes.(4 tu.)43.—51,— Rovemb. 49,2548,500. 2/,525/,5. Oüecksilber(S per flasche) 12,7512.70 Dezemb. 149,75149,—.. 257,5125/,5l.. Wolframerz chinas.(in Sb.) 27.55 · Der Londoner Goldpreis betrug am 13. Juli 1936 für eine Unze Feingold 138 Sh. 8/½ d= 66,6233 /, für ein Gramm Feingold demnach 53,5149 Pence= 2,78500. Der badische Saaiensiand Aniang 1936 Die vom Statiſtiſchen Reichsamt ermittelten Saa⸗ tenſtandsnoten ergeben auch für Baden Anfang Juli 1936 wieder ein günſtiges Bild. Im Vergleich zum Reichsdurchſchnitt liegen— ausgenommen Raps mit 2,8 gegen 2,5 im Reich— faſt alle Saatenſtandsnoten unter dem Reichsdurchſchnitt, in vereinzelten Fällen bewegen ſich beide Ziffern auf gleicher Höhe. Im einzelnen wurde folgender Saatenſtand wobei die Noten bei jeder Fruchtart unter Berückſichtigung der Anbaufläche und des Ertrages berechnet wurden, ermittelt: Winterroggen 2,2; Sommerroggen 2/4; Winterweizen 2,2; Sommerweizen 2,5, Spels 2,4; Wintergerſte 2,1; Sommergerſte 2,4; Hafer 2,4, Erb⸗ ſen 2,5, Ackerbohnen 2,5; Wicken 2,3; Spätkartoffeln 2,4; Frühkartoffeln 2,4; Zuckerrüben 2,5; Jutter⸗ rüben 2,5: Koblrüben.6: Mobrrüben 2,5; Raps 2,8: Klee 2,2; Luzerne 2,3; Wieſen ohne Bew Bewäſſerungswieſen 2,1; Viehweiden 2,4. Der Siand der Hopfenpflanzen in den inländischen Anbaugebieien In der Hallertau hat ſich der Hopfen im weiteren Ver⸗ lauf im allgemeinen ſehr gut entwickelt. Die Anlagen haben zumeiſt Stangenhöhe erreicht und zeigen reichliche Seitentriebe. In einzelnen Anlagen iſt auch ſchon An⸗ flug zu beobachten. Von den Produzenten wird gegen die Peronoſpora eifrig geſpritzt und zwar wurden die Sprit⸗ zungen vielfach ſchon vier bis fünfmal vorgenommen. Die gut geſpritzten Anlagen zeigen auch ein geſundes und gutes Ausſehen. In Tettuang iſt der Stand der Anlagen noch ziemlich ungleich. Auf den leichteren durchläſſigen Böden ſtehen ſie durchwegs ſchöner und beſſer, als in den Logen mit ſchweren Böden. Gute wüchſige Gärten haben reichlich Seitentriebe und bilden Ueberhang, in frühen Lagen zeigt ſich auch Anflug. Demgegenüber ſind aber auch Gärten vorhanden, die kaum Gerüſthöhe erreicht haben, mit ſpit⸗ zigem Ausſehen und wenig Seitenzweigen. Der Perono⸗ ſpora wurde weiter bekämpft. Im badiſchen Bodenſeegebiet wird der Hopfenſtand laut Marktberichtsſtelle beim Reichsnährſtand im allgemeinen als befriedigend bezeichnet, wenn auch etwa ein Fünftel geringere Beſtände vorhanden ſind. Es handelt ſich dabei um Anlagen, die von den Blattläuſen ſtark befallen wur⸗ den. Gegen die Blattläuſe wurde etwa 4 bis 5 mal und gegen die Peronoſpora teilweiſe achtmal geſpritzt. Im Anbaugebiet Grenzhauſen haben die Pflanzen größ⸗ tenteils Gerüſt⸗ bzw. Stangenhöhe erreicht und ſehen kräftig und geſund aus. Seitentriebe ſind reichlich vor⸗ handen und gut entwickelt. Infolge der vielen Nieder⸗ ſchläge mußte die Bodenbearbeitung zunächſt bis zum Ein⸗ tritt trockenen Wetters zurückgeſtellt werden. Gegen die und Blattläuſe mußte teilweiſe werden. * Deutſche Linoleumwerke AG Berlin. Die oßV der Deutſchen Linoleum⸗Werke AG Berlin genehmigte den bekannten Abſchluß für 1935 mit 10(8) v. H. Dividende auf das umlaufende Kapital von 10 Mill.. Nach Mit⸗ teilung des Vorſtandes hab ſich in den erſten 4 Monaten des laufenden Geſchäftsjahres ſowohl das Inlands⸗ wie das Auslandsgeſchäft günſtig entwickelt. Auch die Monate Mai und Juni zeigten im wetſentlichen dosſelbe Bild, die Kontingentierung des Hauptrohſtoffes der Geſellſchaft, das Leinöl habe dazu geführt, daß im Intereſſe der Auf⸗ rechterhaltung der Produktion und der Beſchäftigungg der Geſolgſchaft die ſtärkeren Linoleumſortru noch einge⸗ ſchränkt geliefert werden können. Abgeſehen von der Stärke habe ſich aber im übrigen die Qualität des Lino⸗ leums nicht geändert. Im übrigen hänge die Entwick⸗ lung des Geſchäftes im laufenden Jahr von der weiteren Geſtaltung der Rohſtoffverſorgung ab. Die Verwaltung glaube jedoch der Zukunft mit Vertrauen entgegenſehen zu können. Bei den durch Intereſſengemeinſchaftsvertrag verbundenen Auslandsgeſellſchaften in der Schweiz und in Holland habe ſich die dortige Wirtſchaftskriſe weiterhin bemerkbar gemacht. Das ſchwediſche Geſchäft weiſe nach wie vor eine günſtige Entwicklung auf. Die franzöſiſchen Konzerngeſellſchaft, die der Intereſſengemeinſchaft be⸗ kanntlich nicht angehören, ſeien von der Streikbewegung nicht verſchont geblieben. Eine Beeinfluſſung des Umſatzes ſei jedoch dadurch nicht eingetreten. Doch hätten natur⸗ gemäß die Ausgaben für Löhne und Gehälter eine Stei⸗ gerung erfahren. Für die im Bau begriffenen 25 neuen Bietigheimer Siedlerſtellen ſei kürzlich das Richtfeſt ge⸗ feiert und im Delmenhorſt die Errichtung von 50 Sied⸗ lerſtelen in Angriff genommen worden. Die ermäßigten Chileſalpeter⸗Preiſe für das Dünge⸗ iahr 1936/37. Die Chileſalpeter Gmbh., Berlin, gibt die ermäßigten Preiſe, die für Lieferung vom Juli 1936 bis 30. Juni 1997 Gültigkeit haben, wie folgt bekannt: Liefe⸗ rung Juli 1996: 14.55 /, Auguſt 1936: 14.88 /, September 1936: 15.20, Oktober 1936: 15.20 4, November 1936: 15.90, Dezember 1986: 15.45 /, Januar 1937: 15.78 /, Februar bis Juni 1937: 16.29/ die 100 Kg., Brutto für Netto, einſchl. Sack, frachtfrei jeder Inlandsſtation bei Ab⸗ nahme von minbeſtens 10 000 Kg. Der Chileſalpeter in kriſtalliſterter Form wird in Juteſäcken, egaliſiert auf 100 Kg., und der Chileſalpeter in Graupenform in Spezial⸗ ſäcken, egaliſiert auf 50 Kg., geliefert. äſſerung 2,4 geſpritzt 6 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Voiſins Abſchieoͤsabend Zum letzten Male:„Beckmeſſer“ Mit einer ſeiner liebſten Aufgaben, mit dem „Beckmeſſer“, nahm Hugo Voiſin von den„Bret⸗ tern, die die Welt bedeuten“, Abſchied. Für Voiſin, der durch 38 Jahre mit der Bühne des Mannheimer Nationaltheaters beruflich verbunden war, mag der Entſchluß, ſich von der liebgewordenen und erfolg⸗ reichen Wirkſamkeit zu trennen, unendlich ſchwer geweſen ſein, doch überwogen geſundheitliche Rück⸗ ſichten. Voiſin, ein gebürtiger Mannheimer, der ſchon von Jugend auf ſich der Schillerbühne verbunden fühlte— ſein Großvater mütterlicherſeits hat lange Jahre im Orcheſter als erſter Geiger hier gewirkt, vertauſchte bald den Beruf des Kaufmanns mit dem des Sängers. Nach einem erfolgreichen Gaſtſpiel als Morales in Carmen von Intendant Dr. Baſſermann zunächſt auf ein Jahr verpflichtet, erlebte der Künſt⸗ ler die Genugtuung, ſein Wirken ſo anerkannt zu ſehen, daß der Vertrag immer wieder erneuert wurde. Die ausgeſprochene Berufsfreude im Bunde mit ſeltener Gewiſſenhaftigkeit und Vielſeitigkeit führte dazu, daß Voiſin alsbald eines der unentbehr⸗ lichſten Mitglieder des Theaters wurde. Die Arbeits⸗ leiſtung, die der liebenswürdige Künſtler in der Zeit⸗ ſpanne von 38 Jahren verrichtet hat, wird deutlich, wenn man ſich vergegenwärtigt, daß er in 678 grö⸗ ßeren und kleineren Partien, überwiegend Baß⸗ und Bariton⸗, ja ſogar manchmal Tenor⸗Partien, auf der Bühne des Nationaltheaters geſtanden hat. Einspaltige Klelnenzeſgen bis zu elner Höhe von 100 mm je mm SPig. Stellengesuche je mmapig. *3312 EisengroHndIang sucht tüchtige Fruchtbahnhofstrage 3. Den Zauber, der von ſeiner Geſtaltungskraft aus⸗ geht und der den Beckmeſſer mit einem ungewöhn⸗ lichen Reiz ausſtattet, hat Trieloff wohl am ſchön⸗ ſten gekennzeichnet, als er in der Nachfeier in humor⸗ voller Weiſe die Worte ſprach:„Lieber Hugo, du biſt eigentlich kein richtiger Beckmeſſer, du biſt im ge⸗ wöhnlichen Leben vielmehr, das, was ich heute vor⸗ geſtellt habe, der Hans Sachs.“ Damit hat Trieloff den Zug warmer Menſchlichkeit und Herzlichkeit ge⸗ kennzeichnet, der von Voiſins Beckmeſſer ausgeht und ihn immer wieder liebgewinnen läßt. Der Widerhall, den Voiſin in ſeiner langjähri⸗ gen Bühnentätigkeit gefunden hat, wurde in einer Art und Weiſe, die den Künſtler wohl ſelbſt am mei⸗ ſten überraſcht hat, bei den Huldigungen offenbar, die ihm am Schluſſe des Abends bereitet wurden. Der Vorhang öffnete ſich, nachdem der letzte C⸗Dur⸗ Akkord des dritten Aktes verhallt war, dreimal und gab jedesmal die Ausſicht auf einen neuen Gaben⸗ tiſch frei, der dem jubilierenden Künſtler zugedacht war. Sichtlich ergriffen, richtete Voiſin an das Pu⸗ blikum eine Anſprache, in der er darauf hinwies, daß er durch 38 Jahre ſeine beſte Kraft der Kunſt gewidͤmet habe, der er durch ſeine Begabung ange⸗ hörte. Die Beweiſe der Anhänglichkeit wurden erneut dargebracht in einer kleinen Feier auf der Bühne Sagemeh“ 10/50 Mercedes 2⸗Sitzer mit 2 Rückſitzen, 75 000 Km gefahr., ſteuerfrei, preisw. zu ver⸗ 5362 hat abzugeben 5360 Schweger.-G. kaufen. Fernſprecher 525 67. Sienofypisſin Guterh. kompl. Schlafzim. Sün-Rulb. des Nationaltheaters, zu der ſich viele Freunde und maßgebende Perſönlichkeiten eingefunden hatten. Intendant Friedrich Brandenburg wies in einer Anſprache auf die Verdienſte hin, die ſich Voi⸗ ſin in ſeiner langjährigen Tätigkeit durch ſeine nie verſagende Gewiſſenhaftigkeit erworben habe, und gedachte des Zufalls, daß er den Künſtler, den er in ſeiner Heimatſtadt Trier gelegentlich eines Gaſtſpie⸗ les als Beckmeſſer zum erſten Male hörte, nun in engerer Verbundenheit ſchätzen lernte. Bürgermeiſter Dr. Walli gedachte in einer herz⸗ lichen Rede der beiden Sänger Mang und Voi⸗ ſin, die beide mit voller Hingabe im Dienſte der Kunſt, insbeſondere am Mannheimer Theater, ge⸗ ſtanden ſind und deren Berufsfreude dem Publikum viele ſchöne Stunden bereitet habe. Namens der Stadt ernannte er die Herren Mang und Voiſin zu Ehrenmitgliedern des Nationaltheaters und über⸗ reichte ihnen eine Ehrenurkunde, ſowie als beſonderes Zeichen der Hochſchätzung einen Ring. Namens der Bühnengenoſſenſchaft ergriff nun Wilhelm Trie⸗ loff das Wort zu einer humorvollen Würdigung des Scheidenden. Zu den Gratulanten geſellten ſich nun Garderobe⸗Inſpektor Moll, der einen Blu⸗ menſtrauß überreichte, ſowie Herr Sander, der ein Ehren⸗Abonnement für die Akademien übergab. Aufs tiefſte ergriffen dankte Voiſin für die Fülle der Ehrungen und gab einen kurzen Rückblick über ſeine Entwicklung vom Zuſchauer im vierten Rang zum Mitglied des Theaters. Er ſchloß mit einem dͤreifachen„Sieg Heil!“ auf den Führer. Annahmeschſuß für die Mittag⸗ Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr Schöne, helle --LIim.-Wonnung Bismarckſtr., L⸗Quadr., Kaiſerring *3295] Schöne ſonnige -Zimmer- Wohnung zum 1. Oktober preisw. zu verm. Näheres B726 N 4. 2/3. 1 Tr. ſofort geſucht. Zuſchriften unter D B 84 an die Geſchäftsſt. d. Bl. Erstklassige, möblierte Im Rahmen der feſtlichen Vorſtellung gaſtierte ein junger Sänger, ein Kind der Nachbarſtadt Lud⸗ wigshafen, Franz Köth, als„Vogelgeſang“. Köth, den ſeine bisherige Bühnenlaufbahn über Prag (Deutſches Landestheater), Zürich nach Freiburg ge⸗ führt hat, hinterließ dank ſeiner ſchönen, warmen Tenorſtimme und ſeiner günſtigen Erſcheinung einen guten Eindruck. Die von Dr. Cremer ſchwung⸗ voll geleitete Vorſtellung, die letzte Opernvorſtellung in dieſer Spielzeit, ſah ein in allen Rängen vollbe⸗ ſetztes Haus. Dr. Ch. * Annemarie Schradiek und Haus Finohr Auch am Samstagabend ging es im National⸗ theater noch einmal wieder ans Abſchiednehmen. Annemarie Schradiek und Hans Finohr traten zum letzten Male vor ihrem Ausſcheiden in Suder⸗ manns„Johannisfeuer“ vor das Mann⸗ heimer Publikum, das beiden Künſtlern voll Dank für ihre Wirkſamkeit an der Schillerbühne endloſe Ovationen bereitete. Annemarie Schradiek und Hans Finohr gehörten unzweifelhaft zu den ſtärkſten Stüt⸗ zen des Schauſpiels, und man ſieht ſie daher mit ganz beſonderem Bedauern ſcheiden. Es dürfte ihnen am Samstag angeſichts der etwa vierzig Vorhänge deutlich bewußt geworden ſein, wie ſehr die Mann⸗ heimer ſie und ihre Kunſt ins Herz geſchloſſen haben. Annemarie Schradiek geht bekanntlich nach Altona, Finohr nach Leipzig. Tauſend gute Wünſche aller Mannheimer Theaterfreunde begleiten ſie in ihren neuen Wirkungskreis. e. Unsere liebe, gute Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, Frau Maria EII Woe. geb. Woll ist heute, wohlvorbereitet mit den heil. Sterbe- sakramenten, im Alter von 74 Jahren von uns gegangen. Mannheim, den 13. Juli 1936. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: unter in Stadt u. Land für täglich. Ge⸗ brauchsartik. ge⸗ ſucht. Kl. Kaut. erf. Anfr. unter L. 27 hauptpoſt⸗ lagernd Heidel⸗ berg.*9291 Ehrl. fleißiges äuchen in Bäckerei ſof. geſucht. 5693 Seckenheimer Str. M. 47. Aelt., ſelbſtänd. Nädehen in kl. aepfleaten nichtar. 2⸗Perſ.⸗ Haushalt geſucht Zu erfragen unt. Tel. 217 0b. 5617 möglichst aus der Branche. Angebote D d 89 an die Gesch. ds. Blattes. Stellengesuche Verireiung ſucht erfahrener Kaufmann mit großem Kundenſtamm aus der Eisen- und Küchengerätebranche Nur erſte Firmen komm. in Frage. Zuſchriften unter C V 81 an die Geſchäftsſtelle d. Bl.* 9285 F + 22 Jahre alt, ar., mit öſemeſtrig. Hochſchulſtud., 1 Jahr Auslands⸗ aufenthalt, beherrſcht engliſche Sprache in Wort u. Schrift, gute franz. Sprachkenntn., bewandert in Schreibmaſch. u. Stenographie, aht Soeionste Sele. Angebote unter C T 76 an die Geſchäftsſtelle d. Bl.*3262 Immobilien Verkäufe über 50 Jahre be Stadt zu verkaufen. etwa./ 10 000.—. Schubert, Immobil., U 4, 4. Fernſprecher iſäeacaf Gut erh. 13290 Motorraln 200 cem, bill. zu ſtehend, in ſüdd verkf. Waldhof, er äder m. od. o. Federb. preisw. zu verk. Hauswäſchemg., rd. Tiſch. 127 cm Dchm., ar. Büro⸗ tiſch m. 2 Schubl. Seit Uber 40 Jahren 8ſ20, mit geſchloſſen. Kaſtenanbau (Spezial⸗Karoſſerie), in ſehr gutem Zuſtand, preiswert zu verkaufen. Gefl. Angebote unter C W 79 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Honz-Liforwagen *3281 Sofa, 2 Schalltür. Erforderlich S809 Hubenſtr.14..Sl. Preisw. zu verk. Nr. 230 44. 1 Klavier Mittiere Etagen- Häuser mögl. mit Zimm.⸗Wohn. i. Abſchl., bei./6 —10 000.— Anz. im Auftrag zu kauf. geſucht. Immob.⸗Büro Rich. Karmann, N 5, 7. S40 27⁵ VIILIA in herrl. Lage, 5 Z. 2 Manſ. und Zubehör, wea. Wegzugs, ſehr preiswert zu verk. durch gut rentierend jetzt ſehr preis⸗ wert zu verk. durch S70 Kaiser u. Hypotheken⸗ Immobilien⸗ Geſchäft, L. S. 11, Tel. 235 15. S77⁰ zu mieten od. zu kaufen geſucht. D L 157 an die Geſchaftsſt. 8208 Laldan ieud Kaiser an die HGeſchſt. 3 bilien⸗[Deen, ee Karein ã 3 t 35485 200 Tcl. 335 15 anf. ge⸗ Waldhofstr 7 ſucht. Angebote S8—49ỹ 05 S770 unter D 085 an—8809 — S 1——————————— eiſede füünmhanFEE JIAmmerbaus“ Soi (Neubau] 115 neuwer⸗ ffeiral, euba 1 modern. Sofa 1 Waſchmaſchine und andere Ge⸗ Kaufgesuche Konzer-oi Stutzflügel bwvauchsgegenſt. L 3, 3b, II. r. Angebote unter irlocatr⸗ ca. 2,50 m lang. für Kohlenheigg. geeignet, z. Ein⸗ bau von Heiz⸗ ſchlangen 33297 zu kauf. geſucht. Ang. u. D M 158 filäder aroße Auswahl. äußerſt billig. Benueme Teilzahlung! Wohnung und fließendes Kalt⸗ K2, 28, beſtehend aus Doppelſchlafzimmer, Hübſche Wohnzimmer, Bad, Mädchenzimm., 4 2 ür e We n-Lunmer- ür längere Zeitdauer möglichſt im 838— Zentrum geſucht. Fernſprecher Wohnung und Warm⸗ an ordentl. Fa⸗ milie z. 1. Okt. Beerdigung Mittwoch, 15. Juli, nachm. ½1 Uhr, von der Leichenhalle des Friedhofes Mannheim aus. 88 an dieſger Straße 152. Küche, eing. Bad, waſſer Beding., Garage erwünſcht. 2 355 Saſcht m. Bec. Augebote unier B J 155 an die zu verm. S884 u. Marmorplatt S Küchent(Pichp Carage Geſchäftsſtelle d. Bl. 58460 Näber. 2. Stock u. 2 Stuhle. Leeres Zimmer 8 0 U lche Lofte Cier OCKi 91 K S ADAMe Iergtull-Sser rerene, S 7. 24(eparierl 4*—* N** 9 +. —⁴ U 7. 30 Hüclichnoiten ar 5 WWeſchtle](cheinetrage) Dpl.-ng. Nudolf Vatter Iu verf, Serren⸗ 0 Heachengaſern gſöne Wonn— Petzmantel, Nu⸗ Fernruf 26371 NäheWaſſerturm⸗ uo tria, m. Otter⸗——(Boſengartenſtr. S Verlobte krag., dunkelgr. geſucht. Badezi., Loggia Seg. 00, Beparaturen retsang, unter Inserieren f, n fe el. Nr. P 161 diel n; 13 5 Bocdun rmheim an— jieuernter Tru stfrele Geſchäftsſ.. 5005lbringt Gewinn 0 Bausback Bismarckstraße 6 Philosophenstrabe 82 Eutsdler 4——— 11 M 1. 10 Kut 26467 084 .—————————— 2. Stock, von 11 1* Jankstelleg Vermietungen E—0— die Nierke- wächſam, i in—— 400 97 e—9 ob. 99. Unsere 7tügige Autoreise am 9. August. gute Hände a„Bieneralvertr.—* S Henrai Cuffghu 2 Planken,Mähe Wasserturmſt z. Sreer ‚UUER UURCH DiE BAVRHISCHEM ALPEM Nr. 171, J. Stoch Rioh, U 10 5 Schöner Laden mit Nebenraum 9 ½ es. zu RNM75.-, alles eingeschl. führt jetzt über Mitten wald dureh —— Medanwonanstr. 23 Na c h t- un d S-Zim.-Wohng. TIROL nach Bad Reichenhall und nach SALZBURG. Veimischtes Tel. 22443 Sonntagsdienst S258 M 2. 9, Fernſpr. 225 04. fEISEBURO HOFFMEISTER, Scor. 1926, K 2, 7- Tel. 28097 Hein Paden--=--=-==- ff auggeſt., 3. 1. 10. K 117 raee wurse.—. 4 Laner uni Küche er wert, Nöber Srrrire 6c T ur Imii Seanntmachungen Dtenst durch Badez., eytl. mit Manſ., 1 Tr.., U 1, 13, 2. Stock.-Zim-Wohng m. 1 od. 2., N. Breite Streße Necharsulmer ſofort zu vermieten. S²⁵⁸ B7²⁸„Hauptb., ſ. z. 9. Handelsregiſtereinträge 04 4 18 Iwerusmonteur! 112 Uir. Opel Groß& Baumann. Mannheim,— Manſ. u. allem Schwetzinger Str. vom 11. Jult 1036: paul katr, U 7. 0——0 M 2. 9, Fernſpr. 225 04. 8 6 Mäke fing 8 Nr. 6ö, 1 Tr. r.„Meteor“ Umſchlagsgeſellſchaft Nah. Stohmetlt Fernspr. 223 34 10/50 Spezial- Waldparknähe! Näberes Rhein⸗—— hein. Auf Sra —— Schöne, ſonn. 3⸗Zimm.ͤ⸗Wohng. mitſin autem Hauſe, dammſtr. 50 prk. 177; der Geſellſchafterverſammlung vom Mercodes- Bonz f kompl. Bad, freie Lage, J Tr. von Seitenban. ſonn.— Möbl. Zimmer 16 Juni 1936 iſt das Stammkapital eee ds- Und ee. gegen] LIIMIOUSTIO uc. Sen, 016h. E. And. u.-Auur- Senöne Wohng. Betten, frei.um 35 000.“ erhöhr, es beträgt Tahlungserleichterung. Kaſſe zu kaufenſſehr günſtig zuF G 9.— 5 L 12. 5, parterre.Jetzt. 115 000./— einhundert⸗ E er Ehgeſucht. Angeboteſoert S D E n ſchäftsſ Wobnung Drei Zimmer 9317 fünfzehntauſend Reichsmark—. Anzehlung nachſſneu und gebrauchtſmit Preis unter Schöne, große, ſonnige mit Balkon, elkt. Vorxaum, Diele, Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mann⸗ Sehr nett eing. Telephon 225 30. Aeheten amm Pätadeplatz 8430 . PEP Radio, 3 Röhren, Netzempfäng. m. Lautſpr., gebr. ſ. 0 Ul bill. zu verkauf. Faß, F 4. 15 EEE (Hof). 303 für Neubaut. u. Ablöſungen von E K— Vetelnbetuns ErsafzieileGeſchaftsſt. 3312 Sbos-Limmer-Wohnung m8 Lhter dente fiete Seae uri S Hantsltrdied. Püin, Eii, Janſehn 22 Reparaiuren Neubau Almengebiet, zum 1. 10, zuſ/zu 40 Preis: f. 10. 36 od, frü⸗ſmit Zentralheiz. Geſchäftsfübrer!“ Der Geſchäfts⸗ 8 pillig bei 1096 vermieten. Angebote unter C 2 82( 40.— Angebote her um 110 Mk. führer Hans Birk iſt Angenieu. „FS. 5-———2280ſunt. P 162 an 75 1 1 995 zu verm. 5689] Kiſſel& Wolf, Mannheim. Die Raber. F.S.5 f ſſchalb. Geſchſt. 5607.44. Direktion ZSeſpinſtraße 14. 99 5 ai M1. i Nohau JUnmert Küde—— j 3 Trepp., rechts, gelöſt. Das Geſchäft ging mit Ak⸗ Wämaschine Sonnige 0 4 9 U 1, 13, Hreitestr. Tel. Kr. 426 87. kinen unb. Bafa, fanelan e 4 0 Stadtmitte,./ 60.— Miete, per hrohes, Separat,, leeres Firma über auf den früheren Mit⸗ zu kauf. geſucht, bald od. ſpät ieten. Adreſſe 1 1 gr. Zim. u. gr. geſellſchafter Kaufmann Hermann Lichtzähler Wech⸗ 9 5 5300 Zimmer üche u. Kammer Leere Wolf in Mannheim. Die Prokura ſelſtr., 120., 0 0 5 5 mit Waſſer und 5— 5 0 Wohnungen und der Frau Frida Wolf geb. Maier zu verk. Angeb. 1. Eta üne Lage, Nähe Waſſer⸗ Zu vermieten: Gas, neu her⸗ Näheres daſelbſt. Zimmer beſtebt fort e e e ee p15-Zimmer⸗ gericht., an Ein⸗ 3301 ſind unwirtſchaft⸗ Emil Häberle, Mannheim. In⸗ die Geſch. 63315 turm oder Hauptbahnhof, per ba 0 Hungen zelperſon ſof. zu lich. Wenn Sie ſhaber iſt Emil Häberle, Kaufmann, 58 Wohnun der A vermiet. Zu er⸗Alleinſteb. Herrſdie Klein⸗An⸗ Gbppingen. Emil Häberle Ehefrau Neudel, I. 12. 12, parterre. 9 63 er Art, fragen 4906 findet bei mir zeige in der an⸗ Eliſabeth geb. Schwarz in Göp⸗ I/ Jim. E 2,17, Panken e HSrwefzager Strale 30.“ autes Heim. aeſehenen Pinnen has Eins 8—— 3. altbetannte(—Eſahin. Ang.„Neuen Mann⸗ ſchäftsgweig: Haudel in Wineref⸗ *⁰ mob-Büre u unt, D D 86 an ſheimer Zeitung“ ſchmierölen und Fetten ſowie deren dle Weltſnenke it Kü B7²0 Smmob-Büre Gr. leeres Jim, diecheſch. 7504 zu Hilſe nehmen, Rebenprodukten. Ker& Sohn H, Licht, Waſſer.—Jſe wperben Sle] Wohlgemuthr Eb., Mannhelm, heizung, Gartenbenützung, in 7. 15 Kochgelg, 4 Tr., Freundl. möbl., ſchneller als Sie Der Niederlaſſungsort iſt nach inmache zum 1. September geſucht. An⸗ Sut Möhl Zim P 7. 15, an D. od. H. ſof.“ ſauber. Zimmer denken, einen Hamburg verlegt. ohne krger⸗ gebote mit Preis an 535⁴ N. Teleſon 205 95abzugeb. Kirchen⸗.— pro Woche, paſſenden Mieter Jakob Fehr, Mannheim⸗Neckarau. Fachn Auniſche Dugo Tchler aln⸗Hellorück, zu wermieten. gesr. 180—ſraße 10, Pr. zn verm, 8821 ausfindig ae- Die Firma iſt erloſchen. 11 denn WECK Irbeſien u. Beratung Thurnerſtraße 38. 3316 D 2. 0, 1. 3902 6 5, 15, 3 Tr..] macht haben. Amtsgericht FG. 20 Mannheim. liſſees, Stickereien ißt unbedingt anten, Hohlſäume 1 Snöpfe, Knopflöch., Zuverlössig · Sekal., Aunſtſtopf. und noch nie K 111 Idſtraſte 4 50 bilſig. Purbeken Albert Brehm. 8890 Annahme: Windeckſtraße 2, Gazdben Seckenheimerſtr. 55 bei Färberei A. Brehm Kaufm. Angeſt., 40 J. alt. geſch., in feſter Stellg., ſucht einf. lieb. Mädel als 3323 fakamesat Zuſchr. u. D J1 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Bl. Teupld Aum H12 Preisw. zu verk. Hontrokasze Kaſſenſchrank 2 Aushängekaſt. Materialſchrk. 2 Schreibpulte Linoleum u. a — R 4, 19/20, Lad. 39306 Umzugshalb. ver⸗ kaufe billig: Kompl, Küche auch einz., ſowie 1 Badeeinrichtg., Brikettof., Bing⸗ Kupfer, 1½ Jahr i. Gebrauch. Gut⸗ fleiſch, Qu 4. 1. 3288 Althausbeſ. 3. Z. äußerſt gün ſtig durch S77⁰ Kaiser, Immobilien⸗ u. Hypothekengeſch., L 8S. 11, Fernſpr. 235 15. Dienstag, 14. Juli 1936 1 Besuther in 4 Tagen! 5000 Alie, auch die bisher dem Bravol Begeisterungl! Triumphll!— über Max Schmelings herr- Vankee-Siadion in Neuyork Box-Kampf Schmeling Der Sensationellste Boxkampf des dahrhunderts. überstanden. werden durch diesen einzigartigen Box⸗ kampf-Film mitgerissen- Am Ende des Films gibt es nur eins: Begeisterung für unseren„Hax“ liche Tat im -Louis Boxkampf fremd gegen- Jugendliche zugelassen! Täglleh in beiden Theatern: Hhambra Schauburg .00.25.20.25 Uhr].00.05.05.05 Uhr .00 Viktor de Kowa! Heinrich George) Adele SandrockF beegrobeunag L. Kleine welt .10.20 A Nene Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe ◻◻ι Konditorel-Kattés! Illartmann M 7. 12 ALA ineater 57 Kaiserring SI= Eit Tib keute i. Erstauffü Zu jedem Radlio nur die unk⸗Jlluſtrierte die bodenſtändige württ.⸗bad. Reinsburgſtraße 14/ Fernruf 62 verlag wilhelm herget, 4350 Monatl. 86 Rpf. frei ins Haus. Verlangen Sie Probe⸗Nr. Heimat⸗Zeitung Stuttgart 7 16 und 623 91 Meoizinal Verband Gegr. 1664 Mannheim 1 2. 16 vorsichert Familten- u. Einzelpersonen für freien Arzt und Apotheke Mational⸗Thoator Mantem Dienstag, den 14. Juli 1986 Vorstellung Nr. 382 Miete B Nr. 30 Der blaue Heinrich Schwank in drei Akten von Otto Schwartz und Georg Lengbach Bearbeitung und Gesangstexte von Anf. 20 Uhr Rudolf Perak und Walter Espe Musik von Victor Corzilius Ende etwa 22 30 Uhr Sterbegeld bis Mk. bis Mk. 50.—, Verpflegung und Ope- ration in Krankenansteſten, handlung, Hellmittel. Bäder. Monatsbeiträge: 1 Pers. Mk..50 2 Pers. Mk..50, 34 Pers. Mx..50, 5 und mehr Personen Mk..50. Aufnahme-Büro J 2, 16 u. den Filialen der Vororten. 82⁵0 100.—, Wochenhilfe Presto- Hleiakrarrader mit 100 cem Sachs- motor, kcaum 1Ptg. pro Kim. Bequeme Tell- zahlung. Machen Sie unverb. eine Probef. bei Vogl, N7,7 Fernsprecher 232 20. Sommersprossen beseitigt uberraschend achnell Lionin mit Lioninselfe Mizza-parfümerle u. partũmerie Treusch 311 bel⸗Ante billia. Umzuge Ferntransvorte m. geſchloſſ. Mö⸗ 16, 8 Tel. 267 76 Kunz Einspaltige klelnanzelgen bis zu einer Höhe von 100 mm je mm SPig. Stellengesuche je mm4Pig. Offene Stellen UERIRE für den Fabrik elekir. Heiz- u. Kochgeräle ſucht tüchtigen, gut eingeführten Servier fräulein geſucht. Adreſſe in der Geſchſt. —933359 IERB Stadtbezirk Mannheim. Ausführliche Bewerbg. erb. unter E 3904 an Franz Weltner, Ann.⸗Exp., Stuttgart⸗N, Friedrichſtr. 56. V9S Kuuz- und Wodwarengrobhandiung nichtar., ſucht zum ſofortigen Ein⸗ tritt jüngeren, zuverläſſigen, mög⸗ lichſt brauchekundigen 5370 Buchhalter der gewillt iſt, ſich auch im Lager einzuarbeiten. Gründliche Kennt⸗ niſſe in Buchhaltung erforderlich. Angebote mit Zeugnisabſchriften unter D 8S 164 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. Wollen Sie Ihre Lage verbessernꝰ Sind ie gewandter Vexkäufer? Wir bieten Ihnen Gelegenheit oͤch. Vertrieb eines vielfach verwend⸗ baren Artikels(in jedem Haushalt unentbehrlich).— Hohe Proviſion, günſtige Auszahlung.— Fahrgeld⸗ vergütung. Stellen Sie ſich Dienstag nachm. von—7 Uhr bei uns vor u. bringen Sie Verkaufs⸗ unterlagen mit. 5368 BVorax⸗Generalvertretung, Sophienſtraße 24. Proſpektverteiler, 18 bis 24., anſtänd. u. zuverläſſig, für einige Tage geſ. Tagesverd. 4./. Ang. unt. D K 156 an die Geſchſt. *— Lüngee Soohpsth auf kl. Büro für leichtere Büro⸗ arbeiten u. Schreibmaſchine geſucht. Angebote mit Gehaltsanſprüchen und Photo unter D N 5 an die Geſchäftsſtelle d. Bl.*3329 * Stellenges Haushälterin! Rüſtiges, ält., geſund. Fräulein, gute Köchin, 10 Jahre einen Haushalt ſelbſtänd. geführt, ſucht wegen Auflöſung desſelben für bald oder ſpäter paſſende Stelle bei Herrn, Dame oder auch in ſonſt. klein. Haushalt; geht auch aufs Land. Langj. gute Zeugn. ſtehen zur Verfügung. Zuſchrift. unter D V 167 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes.*3358 Eine Klein⸗ Angeiae in der N. M. 3. bringt Ihnen aahlreiche Angebote. Haucſie fülenüun lclamäadan in nichtar. neu⸗ zeitl. 3⸗Zimmer⸗ haushalt geſucht. Maier, Rich.⸗Wagner⸗ Straße Nr. 82. Stellengesuche 571¹ Klelle auſſ,s Eimfussierer od. ſonſt. Vertrauensſtellung, auch Büro od. Lager. Kaution kann ge⸗ ſtellt werd. Zuſchriften unt. D IL. 3 an die Geſchäftsſt. d. Bl.*3326 Fräutein 21 Jahre, aus aut. Famil., ſehr kinderlieb., ſucht Stelle für nach⸗ mittags zu Kin⸗ dern. Ang. unt. D K 2 an Gſch. *9325 Anständ., braves Mäclchen ſucht Dauerſtell. für Küche und Hausarb. z. 15. 7. Zuteilungsreife Hauspaktrete mit Zwiſchenkre⸗ ditmöglichkeit hat günſtig anzubie⸗ ten 5459 Ernſt Lieſen, Generalagent Mhm., R 7, Fernruf 233 14. . 1. 8. od. 1.., in gutem Hauſe. Zu erfragen in *9344 od. 1. 8. f. Pri⸗ vat. Angeb. unt. D A 83 an die Geſch.*9280 Frau, E. 40., mit aut. Zeugn. u. Empfehlung., 500 Mark von Privat zu leihen aeſucht. Gute Sicherh. u. Zins. Monatliche Rückzahl. Angeb. unt. D M 4 an die Geſch. 3327 ſucht Stunden⸗ od. Monatsſtelle Weltmarke, in Wochenraten v Erſte Rate Sept. fabriknen, verſenkbar, .50/ bei klein. Aufſchlag. und Kinderreichenbeihilfe in Zahlung. Altmaſchine, Eheſtandsdarlehen zuſtänd. Vertreters. on 36. Verlangen Kleine nen RM. 123.— auf Holzgeſtell, volle Garantie, auch Lieferung frei Annahmeschluß für ele Mlttag⸗ 4 Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die Abend-Ausga be nachm. 2 Uhr Haus. Sie ſofort unverbindl. Beſuch meines Poſtkarte mögl. mit Angabe der Beſuchszeit 1 — Motorrad 100 cem in tad. Zuſt., f. 90.—, ferner Photoapparat Xenar, 2,9 Cypr., 46, neuw. f. 60/ zu verkauf. Adreſſe in der Geſch.—333 Gebr. Klavier, ſol. Fabr., tonl. u. techn. vorz.,. preisw. b. Pfeif⸗ er, O 2, 9, Kunſt⸗ traße. 5409 Jle Einige gebr. u. zurückgeholt f Lläschinen ſowie neue, leicht beſchädigte billig zu verkaufen. 22, 5Pfaffenhuber felx. Mabel aller Art kaufen Sie laufend ſehr billig bei 3274 Rennert, G 4. 7. Lalt le M! der Geſch. Meckartal Hotot Heidetberg) Keuzeilliche Villa a. Wald, 9 Zimmer, ſonnig, groß. Garten, 5 Min. v. Tram u. Eiſen⸗ bahn, preiswert zu verkaufen. Anfragen unter D 0 160 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 5358 Zuverlässiger Mann mittl. Alters, mit gut. Leumund, ſucht Arbeit gleich welcher Art; bei Vertrauensp. kann Sicherheit geſt. werden; übern. Austr. v. Zeitſchr., Einkaſſ. ſowie Neuwerben. Zuſchr. unt. D T 11 an die Geſchſt. 53352 Süddeuische obenkandung Groß⸗ und Kleinhandel, 8 sche Ouulilouluu für Zimmerkühlung schon von RM 18.— an Nia ĩuulubluo⸗ Tecbhin. Büro Heidelberger Str. Tel. 28087 mit etwa 75 000 RM. Sofort isikolos Zu übernehmen, Großer Stamm treuer, zahl⸗ kräftiger Kunden vorhanden. Angebote unter D N 159 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 5356 In der Nähe der Kreisſtadt Oehringen, in größerem, ſchön ge⸗ legenem Landort, iſt altershalber eine gutgehende 5374 Bäckerei mit Wirtschaft, u. Kegelbahn um d. billigen Preis von RMk. 10 000.— zu verkaufen. Einem tüchtigen Geſchäftsmann iſt hier Gelegenheit geboten, ſich eine Sichere Existenz zu gründen. Da in wein⸗ u. obſt⸗ reicher Gegend, würde ſich das An⸗ weſen auch für einen Küfer eignen. Zu erfrag. bei K. Hägele, Stuttg.⸗ P 7. 25„ 45211 Untertürkheim, Sattelſtraße 26. 4 Kompl. weißes Schlafzimmer mit Marmor u. kl. Waſchkomm., zu verk. 3324 Anng Seidel, Jungbuſchſtr. 15. Dreirad- Kastenwagen f. Bäckerei, Wä⸗ ſcherei uſw. ge⸗ eignet, aut. Zu⸗ ſtand, für 180 zu verk. 3337 Mannheim. J 6, 5. Roederherd wß., gebr. 85 em lang, bill. zu vk. Hch. Götzelmann, Rep.⸗Werkſt., B 4, 15. S726 ll. Dauermenner kl. Wäſchemangel 2 Bilder (1 Oelgemälde zu verk. Zu er⸗ frag. in der Ge⸗ ſchäftsſt.*3349 SOssseese Einige gebr. u. Fahr- räcer ſowie neue im Lack beſchä⸗ digte dillig zu verkaufen. Plaliennuber? — 20 Markt U 1, 14 Ses S42 ist nicht nur Ver⸗ trauenssache, son- dern auch eine Prels- trage. 19 Sie kaufen bestimmt billlg, wenn Sie vorher das größte Lager Mann⸗ heims ohne jeden Kauizwang beslchtigen. Markeninstrumente neu und wenig gespielt. Unglaublich niedrige Preise. Fachmãnnische Bedienung. Ratenzahlung. Ubnesorg N.12 Gebrauchter Las-Automat Marke Vaillant für Baſd oder Küche, abzugeb. Schimetzky, Friedrichsplatz 15. 570¹ unüansa Kaümasdiae ſehr aut erhalt., Preis./ 60.—, zu verkauf. Vö K. Michel, Nähm. E 1, 14. 1 Treppe (Planken). Kpl. ꝛteil. Besiecke ſchwerverſ., 100 g Silberaufl., roſt⸗ freie Kling., aus Solingen von d. Firma Sobema in Eſſen für./( 69.—, gegen bar eytl. in Raten. Zu beſichtig. hier d. Vertr. Anfr. u. E S 15643 an die Geſch. V431 1 auß. Gitterbett 1,80 m lang, faſt neu weg. Platz⸗ Ludwigshafen am Rhein, Liſztſtr. 115, IV. Gut erhaltenes elren-.hamenrad ſowie neues Damen-Halu-Ballon billia abzugeben. Hauſer, L 2, 8. *3355 Koffergrammph., neu, Eismaſch., 2 Ltr., Marktſt., ſehr bill. zu verk. S 3, 12, 2 Tr., I. *9347 Kinderwagen mod., aut erhalt. preisw. zu verk. Käfertal. Mann⸗ heimer Str. 51. 3935 Lhdiseiongue“ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. mangel zu verk. — fſtelle. Vefmischtes Schnaken⸗ Metae alle Größen. Preisliſte gratis Albert Sommer, deidelberg. Anlage Nr. 21. V5 Olter Irnold Schmidt jetzt n P 6, 26 1 Tr. 0(Plankenneubau) 9 folladen- Reparatur Wipfler zr. H3.2Tel.21013 f. hieſig. Untern. b. über 10 Proz. Gewinnanteil u. erſtkl. Sicherheit S893 K. Michel, Nähmaſchinen, Mannheim, E 1. 14. Gut erh., weißer 2ae,AutnunarxrfInügflbnn L 2% und 4, lägel- 0 m. Zuh., f. 10 Soostaceldralt 55 5— 6 Aaaviemaut Hohwieſenſtr. 9. 15** Fernſpr. 230 44. Größerer Maalaakamud egen ſof. Kaſſe 3 kauf. geſucht. zu Höchſtpreiſen. Fernſpr. 280 45 Goldſtein. T 4a 1 S717 1 lula ohne lebertreibung- der) besle lachschlager des Jahres! Mannheim wird an Stchen! Lachsalven auf Lachsalven werden ab heute in beiden Theatern erdröhnen über das große deutschsprachige Lustspiel Dick.-⸗Dof Begeisterte Kritikauszüge: Nach dieser Szene fällt der Vorhang und vor ihm sitzt ein vollkommen totgelachtes Publikum-! Das Unmögliche wird möglich, der Unsinn bekommt Sinn, der Quatsch geht bis an die Grenze des Zwerchfell⸗ erträglichen.— Das Publikum vergoß Tränen des Lachens, es war vom Unsinn erschlagen und vom Laurel und Hardy wieder einmal begeistert. 301/081. Deutschlands beliebteste und meistgekauſte — 22P81 125 Stdtkin Jugend zugelassen!1- Anf. 4. 00, 6. 10,.20, 80.00 Täglich.00 Uhr: Jugend- und Familienvorstellung Helle Der liebling der Welt Skilftl.E IEM PLE in dem bezaubernden Fum Locheubõſcheu In deutscher Sprache!“ Jugend ist zugelassen! .00,.30,.30 Uhr Beginn: pamenbart sowie alle lästigen Haere entſernt durch Diathermie 82²⁰ Igarantiert dauernd und narbenfrei örztl. gepr. Mitglied des R..B..V. Mannheim- Tallastr. 19.- Fernrut 448 98 Photos für Industzrie, „ Handel und Gewerbe in hervorragen- der Qualität Flöhe, gchwaben usw. rotten Sle samt Brut radikal aus durch die Wanzen-Vertilgungs- uale-drchtel 0 4, 5 Hurger ronnfe kssenn, liastup à fl.l. aus der Strohmarkt Fernruf 27314 e e fſe Msl Nur 2,9 Ptr. Ben- ainberbrauch! K5 General- Dertreter fich. Gutjahr Meckärworlandstr. 29 Telephon 22443 (ttein Baden). Best. Kundendlenst drch. Neckarsulmer Werksmonteur. Lebenanitte- Lenclütt in Mannheim⸗ Stact oder Vor⸗ ort zu mieten beuv. zu kaufen U. Waxen nicht üb..8 Ltr. gegen Kaſſe zu ceſucht, möglichſt mit Einrichtung. Ang. u. D U 12 an die Geſchäfts⸗ kaufen geſucht. ſtelle.*9354 Ang. erbet. unt. Diskretion zuge⸗ D O 6 an die 2 Zim.. Küche üPeRerpe Geſch.—9⁰ Wae bereſgcht men geſucht, Mi. 2a, Breiteſtr. 9 mönl. ſoſort oder 5²⁵9 Inserieren 45 2 Unt. an Mdufe gebl. Möbelf bringt Gewinn Gefo. 55 Eilt! v. Geſchäftsmalun g. 15. 7. geſucht Ang. u. D R 9 an die Geſchſt. *334¹ Mann ſorcht ſev., gr. Zimmer, m. el. Licht. Preis⸗ ang. unt. D 8 10 an die Geſchſt. 834⁵ iodif Inserenten! Vermieiung Kaufe Iut erheltene Möbel aller Art. S612 Moritz Abraham Ludwigshafen Maxſtraße Nr. 66 89⁵³ Trauer- u Gesellschajtsau- Süge, auchPaletots werd. biiligst ver- Rauft u. verliehen 0 8, 4a, 1 Treppe neben Neugebauer Karte genügt. Bülcherschrank Rolladenschrank gute Mähmaschine zu kauf. geſucht. Ang. u. D P 7 an die Geſchſt. *3334 4 Aus Privath. Kaufgesuche nur ſehr gut erh. Sadſiſafzimmer Sor wͤe Sasfnerd gegen bar zu kauſen geſucht. An⸗ ebote unter C X 80 an die Ge⸗ *3282 12/5⁵ Buick-Limousine tadellos erhalten nur 54000 km gelauf., erſtklaſ⸗ ſiger Bergſteiger, außerordentlich preisw. abzugeb. Ang. u. D U 166 ap die Geſchäfts⸗ 5705 Autoverleih an Selbstiahrer Neuwert. Wagen Renschgarage Lg-Rö terstr. 41—4 Fernspr. 51120 66⁵⁵ HSbU- Fiat Typ Ballila⸗Li⸗ mouſine. für /¼ 1080— zu verk. Schwetzinger Str. Nr. 152. S638 Solbstfahrer erh. leihw. neue Wag Th. Voelckel Iahab. der Lizenx der Kolbstiabrar-Uaion „ Ueutschlands Mannheim Tel. 27512 Standplatz: 46,13-17 SO22 2grobe Räume 110 qm 812²⁵ für Büro geeignet, oreiswert zu verm. 51,3 Häheres Ladlen Schönerkckladen mit 2⸗Zimmer⸗Wohnung zum 1. 8. billig zu vermieten. Näh.: Thöny, Schwetzinger Straße 48. 5372 Hleiner Laden Heidelberger Straße 0 7. 4 preis⸗ wert zum 1. Oktbr. zu vermieten. Näheres Dr. Künzel. 5268 6- oder-Zim.-Wohnung (Oſtſtadt) ſofort od. ſpät. zu verm. Eptl. Teilung 2 u. 3 u. 4 Zimmer mit Zubehör. Zu erfr. Lameyſtr. 11, 3. Stock, Fernſpr. 425 15.*3292 Große EAn. Mabnd ſehr ſchön, 1 Tr. wegen Verſ. ev. ſofort zu verm. Näheres 5⁵07 Rheinvillenſtr. 3 2 Treppen. -Lim.-Wohng. 4 Tr., Lameyſtr. Nr. 11(Oſtſtadt) z. 1. 10. zu ver⸗ miet.(60.—). Zu erfragen 3203 Lameyſtraße 11, 3. Stock, Tel. Nr. 425 15. Sonnige EU-Hüus. an ruhig. Fam. zu verm. Näher. Tatterſallſtr. 22, varterre. 3310 3/ bis 4— Zimmer-Wohng m. Zub.(85.—), Rupyprechtſtr. ſof. zu vermieten. Erfragen 3294 öunige-Limmer-ohnano mit Zubehör ſofort oder ſpäter zu Zu erfragen: M 7. 15, parterre. vermieten. 5376 Haardtſtraße 16, Waldpark 5082 4 Zimmer, Rüche einger. Bad, Etagenhz., z. 1. Juli 1936 zu verm. Näh.: Karl Paul, Haardiſtr. 4 od. 13. Fernſpr. 211 23. Schimperſtraße 19, 4. Stock: flcne!-liamer-olacao Bad, Manſarde u. Zubehör, zum 1. Oktober zu vermieten. Anzuſeh. zw. 11—4 Uhr. Näh. Anton Mayer, F 4. 17, Fernſpr. 275 72. 5822 Ladenburg 2 große, leere, ſonnige Zimmer in Abſchluß und Zubehör, Neubau in Bahnhofsnähe, ſoſort oder zum 1. 8. 36 billig zu vermieten. Zuſchriften unter B V 53 an die Geſchäftsſtelle ³ Bl. 53²⁴ Lamenſtraße 11, 3. Stock. Tel. Nr. 425 15. J 6, 8 3ZIimmer Huche und Ba d, part., links, zu verm. 5579 Schöne 5370 -Ag in beſter Wohn⸗ lage in Neckarau zunn 1. 9. an ſol. Mieter zu ver⸗ geben. Zu erfr. Wingertſtraße 62 1 Treppe. links. Sey. Möhl. Zi. ſofort zu Her⸗ mieten. B732 M3, 7. * Kp. mötl. 2. Berufst. älterer Meue deutsche Fettheringe Mathesheringe dxunausware).. Stück 2 Mous Kartoffeln.. Kg. ½ 3 Zwiebeln———— Stück 8 K — K812.4 AllgAuer Stangenkäse 20 v7,.i. T. 125 grLd Romadourtäse 20% F. i. T. 200 fr St. 243“ Schweizeräse 45, F. i. T. 125 gr 80 3 Apfelwein ... Liter 28 3 offen 3 Zinmner Und Kiche 1 Treppe zu vermieten. Näheres 5699 Kepplerſtraße 5, parterre. Schöne, aroße 2 Tin.-Wohuung im 1. Stock. mit Manſarde, ſofort od. 1. 8. zu ver⸗ müeten. Anzuſeh. 13—45 u. 19 bis 21 Uhr.*9350 Metz, J 2. 13/14. biob. Am. 1. Kucue mit Gas. El. u. Waſſer, ſep. Ein⸗ gang, 1 Treppe, als Untermieter ſoſort zu verm. H 7, 38. *3351 3% Rabatt 8423 Bahnhofsnähe L 14. 2, 3 Trepp. Wöbl. Zinm. an Herrn zu verm. Teleſonbenütz. *3340 Schlafſt. m. Koch⸗ gel. zu vermiet. (Anz. ab 2 Uhr). but möhl. Zinl. m. 2 Bett. in gt. Hauſe ſof zu v. Löffler, D 5, 4, 3 Trepp. 350 Fein möhl. Zi. Schreibt. Chai⸗ ſelongue, ſof. zu 6 5, 3. Htrhs., 1 Tr. r. vermiet. 3360 *3999 L 4. 8. 1 Treype Schloßnähe Schön. ar. 3814 Lobl. Ammer ſof. zu vermiet. U 3, 13 bei Alt. ll. Suon mbi. Lim. m. Schreibt. zu vermiet. 9346 C 3. 16, 3 Tr., l. G. 5, 2, I. Sep., möbl. Wohn⸗ u. Schlafzi., fl.., ev. 2 Bett. zu v. 99956 Mod. möbliertes Wohg-U. Sclatiim. fll. W. u. Bad, im meu herger. Wohn., ſof oder ſpät. zu vermiet. Adreſſe in der Geſch.—*9362 lk. ün nbi. m. ſof. ooͤ. 1 8. an Herrn od. Dame zu verm. Ferner Manſ., 3. Möbel unterſtell. 43343 H 7, 1, 3. St.“ L. 1 gr. Zimmer u. Küche K 3. 18, IV, ſo⸗ fort zu vermiet. Erfr. b. Jelleſen 3. Stock. 43961 Groß. leer. Zim. vart., zu verm. Pumpwerkstr. 25.27 bei Siegmann, Anguſeh. nach 7 Uhr abds. 9357 Möbliert. Zim. ſof. oder 15. 7. zu verm. 5581 FE 5, 2. 3. Stock, Vorderhaus. öhl. Zunmer ſof. zu vermiet. H 3, 8, Streib. —3303 Schön möbliert. Zimner mit Bad zu ver⸗ mieten.*338¹ A 3, 6 a. 2 Tr. Die Menſchen ſind vergeßlich Kein Wunder, es ſtrömt heute viel⸗ zuviel auf ſie ein. Es iſt unmög⸗ lich, alle Ereigniſſe und Begeben⸗ heiten im Kopf zu behalten. Die⸗ ſem Geſetz iſt auch Ihre Werbung unterworfen. Deshalb müſſen Sie dem Publikum immer wieder ſagen, welche Vorteile es hat, wenn es bei Ihnen kauft, und was Sie alles anzubieten haben. Es braucht nicht immer„viel Geld“ zu koſten, die Hauptſache iſt, regelmäßig und gutdurchdachte Werbemaßnahmen zu ergreifen.— Wünſchen Sie un⸗ ſeren Rat, ſo ſtehen wir gern zu Ihrer Verfügung. NMZ unWEAsuN 7— Begeiſterung! eceude und Lachen!