Neue Mannheimec Seitung Erſcheinungsweiſe: Wochentlich 7mal. Bezugspreiſe: Fre. Haus monatlich.50 Mk. und 80 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt 150 Mk., durch die Voſt.80 Mk. einſchl. Voſtbef.⸗Gebühr. Hierzu 86 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzen⸗ ſtraße 42, Schwetzinger Straße 44, Meerfelöſtraße 13, Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1, Fe Hauptſtr. 68, W Oppauer Straße 8, Se Luiſenſtraße 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. 2 3 Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 2495 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 wm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 7. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Bei Zwangsvergleichen oder Gerichtsſtand Mannheim. wöchentlich.50 RM. im Monat Ausgab e 7 Ausgaben 30 Pfg. Trägerlohn Sreitag, 17. Juli 1936 147. Jahrg.— Nr. 322/323 Das Londoner Kabinetk und die Locarnofrage Doch eine Dreimüchtekonferenz? Aber nur als Vorbereitung einer allgemeinen Vollkonferenz— Strikte Ab⸗ lehnung jeder antideutſchen Blockbildung durch England (Funkmeldung der NM 3) London, 17. Juli. Die„Times“ befaßt ſich in einem Leitaufſatz mit den Richtlinien, die in der Kabinettsſitzung am Don⸗ nerstag für den weiteren Verlauf der europäiſchen Verhandlungen aufgeſtellt wurden. Das Verfahren, das vom Kabinett anſcheinend beſchloſſen worden ſei, dürfte den europäiſchen Verhandlungen einen neuen Auftrieb geben und zu ihrer ſchrittweiſen Erweite⸗ rung führen, bis ſie ſämtliche Punkte umfaßten, die in dem urſprünglichen Friedensvorſchlag Hitlers enthalten ſeien. Frankreich und Belgien würden wahrſcheinlich der Anſicht zuſtimmen, daß die im März eingeleiteten Bemühungen, eine verſöhnliche Regelung zu finden, noch nicht endgültig fehlgeſchlagen ſeien. Das ſei zum mindeſten die Meinung der britiſchen Regierung. Daher müſſe eine Dreimächtekonſerenz, wenn eine ſolche überhaupt ſtattfinden ſollte, nur eine vorbereitende Sitzung ſein. Die Frage, ob dieſe Sitzung unter den gegebenen Umſtänden notwen⸗ dig oder erwünſcht ſei, müſſe von der franzöſi⸗ (ſchen und belgiſchen Regierung erwogen werden. Wenn die Vorbereitungen auf diplomatiſchem Wege troffen würden, dann könnte es ſich als ebenſo eicht und noch vorteilhafter erweiſen, von Anfang an den Weg für eine Vollkonferenz aller fünf Locarnomächte, einſchließlich Deutſchlands, vorzu⸗ bereiten. Das letzte, was die britiſche Regierung zu ſehen wünſche, ſeien zwei ſich einander gegenüber⸗ ſtehende Mächtegruppen in Europa, und am wenigſten innerhalb des Locarnokreiſes. Ein neuer Vertrag müſſe ausgehandelt werden, um an die Stelle des alten zu treten, und er werde ſich diesmal ohne Zweifel beſonders auf die Luft er⸗ ſtrecken müſſen, ebenſo wie auf jeden Angriffsakt zu Lande, wie es der Führer vorgeſchlagen habe. Paris macht gute Miene (Funkmeldung der NM3.) + Paris, 17. Juli. Obwohl man in Paris mit der Haltung der eng⸗ liſchen Regierung in der Frage der geplanten Dreierkonferenz in Brüſſel oder Boulogne⸗ſur⸗Mer nicht zufrieden iſt, verſucht man, gute Miene zum böſen Spiel zu machen und ſchließt ſich, wenn auch nur zögernd, öer engliſchen Forderung an, wonach die Zuſammenkunft nur einen vorbereiten⸗ den Charakter haben und gewiſſermaßen als Einführung für eine ſpätere Konferenz dienen ſoll, deren Rahmen noch nicht feſtgelegt iſt, an der jedoch auf alle Fälle Deutſchland und Italien teilnehmen ſollen. Die außenpolitiſche Mitarbeiterin des„Oeuvre“ ſtellt mit unverhohlenem Aerger feſt, daß England zwar bereit ſei, an einer Dreierkonferenz teilzuneh⸗ men, daß aber Frankreich der engliſchen Abneigung Rechnung tragen müſſe, ſich augenblicklich in Gegen⸗ ſatz zu Deutſchland zu ſtellen. Was die franzöſiſche Regierung aber nicht wünſche, ſei eine Konferenz zu fünft. Franzö⸗ ſiſcherſeits wünſche man vielmehr eine noch viel mehr erweiterte Konferenz, denn die zu behan⸗ delnden Fragen gingen über den Rahnien Locarnos hinaus. Es handele ſich um das geſamte europäiſche Syſtem, denn Deutſchland und Italien würden ſicherlich die Frage einer Reform des Völkerbundes aufwerfen, und dies genüge allein, um die Anweſenheit Sow⸗ jetrußlands notwendig zu machen,(1) Wien ſtellt richtig Folſche Auslanösgerüchte über das deutſch-öſterreichiſche Einigungsabkommen — Wien, 16. Juli. Im Bundeskanzleramt fand am Donnerstag eine Preſſekonferenz für die Vertreter der Aus⸗ Iandspreſſe ſtatt. Der Staatsſekretär für Aeußeres, Dr. Guido Schmidt, erklärte, die Veröffentlichung des Ueber⸗ einkommens habe gewiß ſenſationell gewirkt, da die Verhandlungen dazu, um eventuelle Störungsver⸗ ſuche hintanzuhalten, ſtreng vertraulich hätten ge⸗ führt werden müſſen, ſo daß der Abſchluß ſehr über⸗ raſchend gekommen ſei. Der Staatsſekretär bat die Vertreter der Weltpreſſe, Oeſterreichs Bemühungen, der Sache des Friedens und der Völkerverſöhnung zu dienen, entſprechend zu würdigen. Anſchließend erörterte Geſandter Eduard Lu d⸗ wig eine Reihe von Einzelfragen, die in Zuſam⸗ menhang mit dem Uebereinkommen vom 11. Juli augenblicklich in der Weltpreſſe erörtert werden. Zunächſt ſtellte er feſt, daß alle Nachrichten über Geheimklauſeln des deutſch⸗öſterreichiſchen Akkords falſch ſeien. Das gleiche gelte von den immer wieder auftauchen⸗ den Gerüchten über eine neue europäiſche Block⸗ bildung⸗ Hinſichtlich des Dreimächteabkommens von Rom er⸗ klärte der Geſandte, es werde vom weiteren Ver⸗ lauf der Dinge abhängen, ob es zu einer Erweite⸗ rung der römiſchen Protokolle komme, die ja den Beitritt allen Staaten offen laſſen. Es ſei aber natürlich, daß das Deutſche Reich ein volles Recht daran habe, bei einer eventuellen wirtſchaftlichen Neuordnung des Donauraumes mitzuſprechen. Weiter erklärte der Geſandte, daß alle Gerüchte über eine Regierungsumbildung oder über Per⸗ ſonalveränderungen im Bundeskanzleramt unrichtig ſeien. Die Frage der Amneſtie ſei augenblicklich in einem Vorbereitungsſtadium. Das Juſtizminiſte⸗ rium fordere die entſprechenden Anträge von den Staatsanwaltſchaften und Strafanſtalten ein. Appelle der Vaterländiſchen Front — Wien, 17. Juli. In allen Wiener Bezirken fanden Donnerstag insgeſamt 27 Appells der Vaterländiſchen Front ſtatt, in denen über die Bedeutung des Abkommens mit dem Deutſchen Reich geſprochen wurde. Wie die Preſſeſtelle der Vaterländiſchen Front mitteilt, waren die Verſammlungslokale alle ſtark beſucht, ein Zeichen dafür, daß die Bevölkerung an dem poli⸗ tiſchen Geſchehnis der letzten Tage ſtarken Anteil nimmt. Abſchluß in Montreur Das Ende der Meereugenkommiſſion⸗Regelung der Luftfahrt 8 — Montrenx, 17. Juli. In der Donnerstagnachmittagſitzung der Meer⸗ engenkonferenz wurden die noch offen gebliebenen Fragen in folgender Weiſe geregelt: Die Handelsluftfahrt in der Meerengenzone, die der urſprüngliche türkiſche Entwurf ebenſo wie die militäriſche vollſtändig verbieten wollte, wird ver⸗ ſchieden behandelt, je nachdem die Flugzeuge in nord⸗ ſüdlicher oder in oſtweſtlicher Richtung fliegen. Im Die Bolleſront ruſt die Maſien auf Am Nationalfeiertag veranſtaltete die Volksfront eine große Kundgebung auf dem Baſtilleplatz, die gleichzeitig die Siegesfeier für die Wahlen war. Miniſterpräſident Blum richtete an die Maſſen eine Anſprache, die auf den Rundfunk übertrogen wurde. (Weltbild,.) EEEEE————TTTbT'TTXTXTX——————Xv1Ä1Ä171Z1I11————————————— erſten Falle iſt eine vorherige Anmeldung erforder⸗ lich, im zweiten eine beſondere Genehmigung, da es ſich hierbei nicht um einen üblichen Verkehrsweg handelt. 3 5 3 Die Einrichtung der Meerengenkommiſſion fällt weg, Ihre Befugniſſe werden der⸗ türkiſchen Regie⸗ rung innerhalb beſtimmter Richtlinien übertragen. Politiſch wichtig iſt die neu aufgenommene Be⸗ ſtimmung, wonach das Abkommen für den Beitritt der Teilnehmer des Lauſanner Friedensvertrages offen bleibt. Von dieſen hat bekanntlich nur Ita⸗ lien nicht an der Konferenz von Montreux teilge⸗ nommen. 8 0 Neu geregelt wurden auch die Schlußbeſtimmun⸗ gen, die eine zwanzigjährige Vertragsdauer gegen⸗ über den im britiſchen Entwurf vorgeſehenen 50 Jahren feſtſetzen. Wunſch eine Klauſel eingefügt, nach der gewiſſe, augenblicklich noch nicht näher bezeichnete Beſtim⸗ mungen des Abkommens leichter revidiert werden können als die übrigen, für die Einſtimmigkeit der Unterzeichner erforderlich iſt. Wie verlautet, handelt es ſich um die beſonders umſtrittenen und nur im letzten Augenblick durch ein Kompromiß geregelten Durchfahrtsbeſtimmungen. Ihre Reviſion ſoll jeder⸗ zeit von einem Unterzeichner mit Unterſtützung eines anderen verlangt werden können. Kommt kein einſtimmiger Beſchluß zuſtande, ſo ſoll eine Drei⸗ viertelmehrheit der Unterzeichner, unter denen ſich die Mehrheit der Uferſtaaten des Schwarzen Mee⸗ res, darunter die Türkei, befindet. genügen. Heulein nach London gereiſt. Konrad Henlein iſt, wie das ſudetendeutſche Tageblatt,„Die Zeit“, mel⸗ det, zum Beſuch von engliſchen Freunden nach Lon⸗ don abgereiſt. Verbot politiſcher Uniſormen in Englandd Die „Morningpoſt“ meldet, daß die Regierung infolge der zunehmenden Judengegnerſchaft der engliſchen Fa⸗ ſchiſten geſetzgeberiſche Maßnahmen für ein Verbot politiſcher Uniformen erwäge. Syanien vor einem Faſchiſtenputſch? Anruhe und Anſicherheit im ganzen Lande-Maſſenverhaftungen von Faſchiſten — Mabdrid, 17. Juli(U..) Mehr als 350 Perſonen wurden in Madrid geſtern im Anſchluß an einen umfangreichen Waffenfund verhaftet. Gleichzeitig werden in ganz Spanien Vorſichtsmaßregeln aller Art gegen eventuelle Un⸗ ruhen der Rechten ergriffen. So ſind Sturmgardiſten und Poliziſten aus dem Urlaub zurückgerufen worden. Nach einer Mitteilung des Polizeicheſs von Madrid befinden ſich unter den hier Verhafteten etwa 150 Faſchiſten, meiſt Führer und Unter⸗ führer, in beren Beſitz Beweismaterial über eine geplante Umſturzbewegung, die für die„nahe Zu⸗ kunft“ vorgeſehen war, gefunden worden ſei. Unter den in der Nacht auf Donnerstag Feſtgenommenen kleinen Gruppen von 5 oder 6 auf den Straßen der Stadt angetroffen wurden. Aus ganz Spanien liegen Nachrichten von Ver⸗ haftungen rechtsſtehender Perſönlichkeiten vor. Die allgemeine Unruhe unter der Bevölkerung iſt im Steigen begriffen, und die weitere Verlängerung des Ausnahmezuſtandes über Spanien hat nur dazu beigetragen, die Unruhe zu vertiefen. Auch die Streikbewegung ſcheint noch kei⸗ neswegs abgeſchloſſen zu ſein. In Cartagena iſt geſtern der Generalſtreik erklärt worden; zur Auf⸗ rechterhaltung patrouillieren kleine Truppenabtei⸗ lungen durch die Straßen der Stadt. Aehnliche Zuſtände herrſchen in Barcelona, wo Sturmgardiſten und Polizei in erhöhter Bereitſchaft liegen und in den Straßen der Stadt den Ordnungs⸗ befinden ſich eine große Angahl Jugendlicher, die ine] dienſt durchführen. Dazu wurde jedoch auf britiſchen Einer verdächtigt den anderen. Rache und Politik (Von unſerem Madrider Korreſpondenten) Kri Madrid, 16. Juli. Dem politiſchen Mord, der immer erſchreckender durch Spanien raſt, iſt nunmehr auch der 43jährige Abgeordnete Joſé Calvo Sotelo, Finanzminiſter unter Primo der Rivera, Führer und fähigſter Kopf der äußerſten Rechten, zum Opfer gefallen. Unbe⸗ laſtet von dem Jahrfünft der Republik, war er der ausſichtsreichſte Kandidat zur Leitung einer etwai⸗ gen autoritären Rechtsregierung. Selbſt die näch⸗ ſten Anhänger des jungen Primo de Rivera erhoff⸗ ten ſich von dem Miniſter des Vaters mehr denn von ſeinem Sohn. Wie allen politiſchen Führern, ſo hatte auch ihm die Regierung zum Schutz Poliziſten vor das Haus geſtellt. Aber wenn die Polizei ſelber mordet, wird dieſer Schutz illuſoriſch. Ein regelrechtes Ueberfallkommando der Guardia de Aſalto, ein Auto mit etlichen zwanzig Poliziſten unter Leitung eines Offiziers, fuhr in der Frühe um drei Uhr vor, angeblich um Sotelo zu verhaften. Stunden darauf lieferte das gleiche Kommando einen entſtellten Leichnam am Madrider Weſtfriedhof ab. Als man noch an Mörder glaubte, die als Poli⸗ ziſten verkleidet geweſen ſeien, vermutete man ſo et⸗ was wie eine blutige Rache für Valencia. Dort wa⸗ ren vier Faſchiſten mit gezückten Revolvern in den Senderaum des valencianiſchen Radios eingedrungen und hatten den überraſchten Hörern den Umſturz an⸗ gekündigt. Aber die valencianiſche Volksfront hatte eigentlich ja ſchon auf ihre Weiſe geantwortet, nach⸗ dem der erſte Schreck vorbei war. Noch in der glei⸗ chen Nacht gingen ein halbes Dutzend Klubs der Rechten in Flammen auf. Calvo Sotelo iſt einer anderen Rache zum Opfer gefallen. Seine Ermordung war die Rache von Guar⸗ dias de Aſalto für den Tags zuvor in einer Madri⸗ der Straße von Rechtsradikalen niedergeſchoſſenen Guardia de Aſalto⸗Offizier Joſé Caſtillo. Dieſer wiederum, erzählt man ſich, hatte vor Monaten wäh⸗ rend eines Feuergefechtes zwiſchen einem politiſchen Leichenzug der Rechten und dazwiſchen ſchießenden Roten einen Angehörigen der faſchiſtiſchen Partei er⸗ ſchoſſen. Außerdem war er Inſtrukteur der ſozia⸗ liſtiſchen Parteimiliz geweſen. Nichts iſt charakteriſtiſcher für die derzeitige Ver⸗ faſſung Spaniens. Die Sitte der Araber und Ber⸗ ber, die ja fünfhundert, ſiebenhundert Jahre lang in Spanien regiert haben, iſt ſelbſt auf dieſem Gebiet nicht ganz erloſchen. Jetzt lebt ſie bis zum blutigen Bruderkleinkrieg wieder auf. So wie man drüben in Marokko den Angehörigen der Sippe an einem Angehörigen der anderen Sippe rächt, ſo rächt man heute in Spanien den politiſchen Freund am politi⸗ ſchen Gegner. In Madrid kann einem z. B. folgendes paſſieren: Man ſitzt vor einem der vielen Kaffees. Ein lauer Abend, munteres Geplauder. Alle Tiſche und Stühle ſind beſetzt; es wimmelt von Kindern; luſtig zwi⸗ ſchen den Gängen flanierendes junges Volk. Plötzlich krachen Schüſſe. Schreie, Panik, wilde Flucht. Dann wieder Stille. Niemand weiß, wer geſchoſſen hat. Aber ein Mann —————— B. Seite/ Nummer 323 Freitag, 17. Juli 1986 liegt tot am Boden, zwei ſterben in der Nacht. Meh⸗ rere Gäſte ſind verletzt. Schließlich wird es klar. Sn dem Kaffee verkehren neben politiſch völlig In⸗ bifferenten viele Rechtsleute. Den letzteren galt der Seuerüberfall; die erſteren wurden mitgetroffen. Ir⸗ gend etwas hatten die Faſchiſten angeſtellt. Dies war die Rache der anderen. Doch am nächſten Mor⸗ gen fährt ein Auto am ſozialiſtiſchen Volkshaus vor⸗ bei. Die Wageninſaſſen feuern in die Arbeiter hinein, die zu einer Verſammlung kommen. Ergebnis: Sechs Tote. So macht man heute in Spanien Poli⸗ tik. Und dieſe Art von politiſchem Kampf betrei⸗ ben ſchon jene, die den Staat, das öfſentliche Leben, den Bürger davor beſchützen ſollen. Die Pſychoſe hat jetzt auch das Polizeikorps erfaßt. Schlimmeres konnte der Regierung nicht paſſieren. Die Regierung Caſares Quiroga gehört zu den am ſchwächſten fundierten Regierungen, die Spa⸗ nien bisher gehabt hat. Auch ihre Vorgängerin, die Regierung Azaüa, war als linksbürgerliche Min⸗ derheitsregierung auf die Unterſtützung des ſozia⸗ liſtiſch⸗kommuniſtiſchen Blocks angewieſen. Aber Azana beſaß— damals noch— große Autorität, war der populärſte politiſche Mann Spaniens. Sein Wort wurde über die eigene Partei hinaus auf⸗ merkſam und gläubig angehört. Jedoch ſchon die Wahl zum Staatspräſidenten war für ihn nicht mehr der gleich große Triumphtag wie der Volks⸗ frontſieg. Und ſeit er ſich im Königspalaſt häuslich eingerichtet hat, iſt es um ihn ſtill geworden. Der einzige Mann, der in den Februartagen vielen der Retter Spaniens ſchien, ſchweigt. Sein Nachfolger verſpricht ſtets von neuem Ruhe und Ordnung, und ſtets von neuem werden Ruhe und Oroͤnung geſtört. Die Regierung muß Rückſichten nehmen auf das Bündnis der nun ſchon brüchigen Volksfront, die ihrerſeits wieder ihren Sieg nicht zu⸗ letzt den Syndikaliſten zu verdanken hat. Anläß⸗ lich dieſer beiden Morde hat die Regierung das Volk aufgefordert, die Ruhe zu bewahren. Aber das Volk rätſelratet bereits, was wird auf Calvo Sotelo folgen, was werden die— an Boden ſtark gewin⸗ nenden— Faſchiſten tun, wie wird der radikale Teil der Volksfront reagieren? Es zeigt ſich immer öfters, daß die ſozialiſtiſche und kommuniſtiſche Par⸗ tei, die ſich jetzt in einer gemeinſamen Kundgebung erneut zu Volksfront und Regierung bekannt haben, keineswegs immer den entſcheidenden Einfluß auf die Maſſen haben. Die Sozialiſten ſind zudem in zwei ſich wütend bekämpfende Lager geſpalten. Wenn innerhalb der Partei in dem Duell Prieto⸗Largo Caballero jetzt der Führer des gemäßigten Flügels geſiegt hat, ſo will das noch nicht allzuviel bedeuten. Außerdem kümmern ſich die Syndikaliſten um die Parolen Largo Caballeros wenig. Dieſer lehnt den kapitaliſtiſch⸗demokratiſchen Staat ab. Die Anarcho⸗ Syndikaliſten lehnen den Staat als ſolchen ab. Kei⸗ nerlei ſtaats⸗ und wirtſchaftspolitiſche Erwägungen hemmen daher ihre Streikpolitik, die ſie ſelbſt mit Terror durchſetzen. Aber es wird Zeit, daß man in Spanien gerade auch an die Wirtſchaft denkt. Die Volksfront⸗Regierung hat kein angenehmes Erbe angetreten. Doch heute iſt ſie ſchon ſo weit, daß ſie nicht mehr um Spaniens Zukunft, ſondern um ihre eigene Exiſtenz kämpfen muß. Mekilo ohne Licht 290 ͤꝗ191 119. —22* 3* 7* —Menxiko-Stadt, 17. Jitli. Die Arbeiter und Angeſtellten der Mexican Light Power Co. traten am Donnerstag wegen Lohnfor⸗ derungen in den Streik. Mexiko⸗Stadt und ein großer Teil des Landes ſind ohne elektriſchen Strom. Die Streikenden verſorgen lediglich den Nationalpalaſt des Kriegsminiſteriums, das Ver⸗ kehrsminiſterium, die Feuerwehr, zwei Krankenhäu⸗ ſer, das Rote Kreuz, den ſtaatlichen Funkdienſt und die Straßenbeleuchtung mit Strom. Alle übrigen ſtaatlichen und privaten Betriebe, Wohnungen und Kanzleien ſind vom Streik betroffen. Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Der mipolückte Auſchlag auf Eduard VIII. Die Bernehmung des Llttentäters- Angeklärte Motive- Glückwunſchtelegramm des Führers — London, 16. Juli. Der wegen des verſuchten Anſchlages auf König Eduard verhaftete George Andres Me Mahon iſt von Beruf Journaliſt. Me Mahon iſt ein Jre, der ſeit vielen Jahren in London lebt und 34 Jahre alt iſt. Die Spätausgaben der Londoner Abendblätter veröffentlichen weitere Augenzeugenberichte über den Anſchlag, die jedoch in verſchiedenen Einzelheiten voneinander abweichen. Nach einem Bericht ſoll der Täter von den Um⸗ ſtehenden niedergeſtoßen worden ſein, bevor er von ſeiner Waffe habe Gebrauch machen können. Im Sturze ſei der Revolver aus ſeiner Hand auf die Straße gefallen, wo ihn ein Poliziſt aufgenommen habe. Der ganze Zwiſchenfall ſei in wenigen Sekun⸗ den vorüber geweſen. Während des Handgemenges habe ſich der König einige Augenblicke umgeſehen. Die ihm folgenden berittenen Gardeſoldaten hätten in dieſem Augenblick begonnen auszuſchwärmen, als ob ſie den König hätten decken wollen. Doch habe hierfür keine Notwendigkeit beſtanden. Der Mann ſei von der Polizei abgeführt worden bevor ſich die meiſten Zuſchauer darüber klar geweſen ſeien, was eigentlich geſchehen wäre. Ein anderer Augenzeuge beobachtete, wie ein be⸗ rittener Poliziſt von einem Pferde ſprang und ſich auf den Täter ſtürzte, der buchſtäblich über die Köpfe der auf dem Bürgerſteig ſtehenden Menſchenmenge hinweggehoben wurde. Die in einem Teil der Auslandspreſſe verbrei⸗ teten Meldungen, wonach zwei oder drei Perſonen im Zuſammenhang mit dem Anſchlag verhaſtet ſein ſollen, entſprechen nicht den Tatſachen. Anſcheinend handelt es ſich um ein Mißverſtändnis, das darauf zurückzuführen iſt, daß ein oder zwei in der Nähe des Tatortes ſtehende Perſonen, die Aufnahmen von dem König machen wollten, mit zur Polizeiſtation genommen wurden, um die Photographien ſicherzu⸗ ſtellen. Der Täter wurde unter Ausſchluß der Oeffent⸗ lichkeit am Nachmittag vor dem Londoner Polizei⸗ gerichtshof Boewſtreet vernommen. Auf der Fahrt zur Polzzeiſtation beſtritt Me Mahon gegenüber den ihn begleitenden Polizei⸗ offizieren, daß er ernſtlich die Abſicht gehabt habe, ein Attentat auf den König zu verüben, vielmehr habe er lediglich proteſtieren wollen. Der Zwiſchenfall ſei die Schuld des Innenminiſters Sir John Simon, dem er geſtern abend geſchrieben und den er heute vormittag angerufen habe. In der Verhandlung wurde als erſter Zeuge ein Polizeiinſpektor vernommen. Er hat bei dem An⸗ geklagten einen Revolver mit 5 Kammern gefunden, von denen 4 geladen waren, außerdem zwei weitere Streifen ⸗ſcharfe Munition, einen Brieſumſchlag, eine Poſtkarte mit dem Bild des Königs und ein Exemplar der heutigen Aus⸗ gabe des„Daily Telegraph“. Der Inſpektor wie⸗ derholte die Ausſage des Täters, der zum Schluß den Wunſch geäußert habe, ſich mit ſeinem Rechts⸗ anwalt in Verbindung zu ſetzen. Der Vorſitzende des Gerichts oroͤnete hierauf eine achttägige Unter⸗ ſuchungshaft an. Die Anklage gegen Mahon lautet dahin, daß er ſich im Beſitze eines Revolvers befunden habe mit der Abſicht, Leben zu gefährden. Italiens„Heilige Miſſion“ Eine Erklärung Muſſolinis über Abeſſinien— Gerüchte und ihre Dementis — Paris, 16. Juli. Der italieniſche Regierungschef Muſſolini hat dem römiſchen Vertreter der in Paris erſcheinenden poli⸗ tiſchen Wochenſchrift„La Tribune des Nations“ kürzlich eine Unterredung gewährt, in der er ſich mit der Schaffung des italieniſchen Imperiums in Oſt⸗ afrika beſchäftigte. 85 Der Duce führte eingangs aus, daß die Beſitz⸗ ergreifung Abeſſiniens eine vollendete Tat⸗ ſache ſei, die von der Bevölkerung des Kaiſer⸗ reiches anerkannt werde. Italien betrachte ſein abeſſiniſches Unter⸗ nehmen als heilige Miſſion im Intereſſe der Ziviliſation. Muſſolini ſchloß mit der Erklärung, daß Italien bereit ſei, an der Löſung der ſchwierigen Probleme Europas und der Welt mitzuarbeiten, wenn der Völkerbund und die Mächte die Lage in Abeſſinien in einem Geiſt gerechten Verſtehens anerkennen. Pariſer Gerüchte — Paris, 17. Jull.(..) Die franzöſiſche Morgenpreſſe bringk ausführliche Meldungen aus Abeſſinien, daß nach zahlreichen Gerüchten Marſchall Graziani bei einem Angriff abeſſiniſcher Truppen auf Addis Abeba ſchwer ver⸗ wundet worden ſei und daß Harrar von abeſſinik ſchen Irregulären beſetzt wurde. Die gleichen Berichte wollen wiſſen, daß Ras Imru, der beſon⸗ dere Beauftragte des Negus, die zerſtreuten Ueber⸗ reſte der abeſſiniſchen Armeen geſammelt habe und an ihrer Spitze von Gore auf Addis Abeba zu marſchiere. Im Danakil⸗Gebiet, ſo erklären die Meldungen weiter, ſei eine ſtarke italieniſche Abteilung aus dem Hinterhalt überfallen und völlig aufgerieben worden. Beſtätigungen dieſer Gerüchte ſeien auch in Dſchibuti nicht zu erhalten, da die Eiſen⸗ bahnverbindung mit der abeſſiniſchen Hauptſtadt un⸗ terbrochen ſei. Die Berichte ſagen allerdings nicht, ob es ſich dabei um einen neuen Ueberfall auf die Eiſenbahn handelt oder ob der Verkehr entgegen italieniſchen Meldungen noch nicht wieder aufge⸗ nommen worden iſt. ... und das römiſche Dementi — Nom, 16. Juli. Die Gerüchte über einen Anſchlag auf den Vize⸗ könig von Abeſſinien, Marſchall Graziani, werden von unterrichteter italieniſcher Seite für unzutref⸗ fend erklärt. Aus den letzten am Donnerstagvormittag an amtlicher italieniſcher Stelle eingetroffenen Tele⸗ grammen Grazianis ergibt ſich, wie hinzugefügt wird, daß die Lage in Abeſſinien ruhig ſei. Die Eiſenbahnlinie Dſchibuti—Addis Abeba, die vor zehn Tagen von abeſſiniſchen Räuberbanden in der Ab⸗ ſicht der Ausplünderung von zwei Lebensmittel⸗ zügen anterbrochen worden war, iſt bereits wieder hergeſtellt. mlit den berd Freude über das Mißlingen de Anſchlages (Funkmeldung der NM3.) + London, 17. Juli. Aus allen Teilen Großbritanniens trafen am Donnerstag Botſchaften ein, in denen die Freude über das Mißglücken des Anſchlages auf König Edͤuard zum Ausdruck kommt. Auch aus zahl⸗ reichen ausländiſchen Staaten wurden dem König Glückwünſche übermittelt. In den Morgenblättern wird beſonders auch das Telegramm des Führers an König Edͤuard hervorgehoben. In der kanadiſchen Provinz Ontario ſind für den kommenden Sonntag Dankgottesdienſte in ſämtlichen Kirchen anberaumt worden. Die Berichte über den mißlungenen Anſchlag füllen die Spalten der Morgenpreſſe. In großen Leitartikeln ͤͤrücken die Zeitungen ihre Genugtuung darüber aus, daß das Leben des Königs verſchont wurde. In allen Berichten wird die Kaltblütigkeit hervorgehoben, mit der König Eduard trotz des Zwiſchenfalles ſeine Truppeninſpektion beendete. Die erſte, die ihn zu der glücklich überſtandenen Gefahr beglückwünſchte, war die Königin⸗Mutter, die ihn nach der Rückkehr im Buckingham⸗Palaſt empfing. Am Nachmittag begab ſich der König zum Golfſpiel nach Coombe Hill. Der Verteidiger des Täters Me Mahon, ein Rechtsanwalt namens Kernſtein, erklärte am Don⸗ nerstagabend im Auftrag ſeines Klienten, daß er keinen Meuchelmord vorgehabt habe. Bei der Unter⸗ ſuchung ſoll Preſſemeldungen zufolge feſtgeſtellt wor⸗ den ſein, daß die im Abzug beſindliche Revolver⸗ kammer nicht geladen geweſen ſei, während die übrigen geladen waren. Wie„Daily Expreß“ meldet, iſt Me Mahon ein Ire, der in Glasgow beheimatet iſt. Sein eigent⸗ licher Name iſt Jérome Bannigan. Er bezeichnet ſich als Sozialreformer und ſoll ſich an dem Propaganda⸗ feldzug der Multimillionärin van der Elſt gegen die Todesſtrafe beteiligt haben. Sein Bruder iſt ein katholiſcher Prieſter in Dublin. Glückwunſchtelegramm des Führers — Berchtesgaden, 16. Juli. Der Führer und Reichskanzler hat an Seine Majeſtät dem König von England folgendes Tele⸗ gramm gerichtet: „Soeben erhalte ich die Nachricht von dem gegen Eure Majeſtät verſuchten fluchwürdigen Anſchlage und ſpreche Eurer Majeſtät zur Errettung aus die⸗ ſer Gefahr meine herzlichſten Glückwünſche aus. Adolf Hitler, Deutſcher Reichshanzler.“ Zu Tode gelaujener Parlamentarismus Ein Blick in die franzöſiſche Kammer— Verſtaatlichung der Rüſtungsinduſtrie? (Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters) — Paris, 17. Juli. Nach der mehrtägigen Feiertagspauſe aus Anlaß des Nationalfeſtes hat die Kammer geſtern mit Feuereifer ihre Arbeit wieder aufgenommen. Sie hat gleich zwei wichtige Geſetzentwürfe auf einmal zur Beratung geſtellt: die Verſtaatlichung der Rüſtungsin duſtrie und die Reform der Bank von Frankreich. Damit die Debatte über die Verſtaatlichung der Rüſtungsinduſtrie überhaupt be⸗ ginnen konnte, mußte vorher noch einmal die Luft⸗ fahrtkommiſſion zuſammentreten. Dieſe Kommiſſion hat bekanntlich urſprünglich den Entwurf der Regie⸗ rung in Bauſch und Bogen abgelehnt. Geſtern je⸗ doch, nachdem ihr wahrſcheinlich von offizieller Seite gut zugeredet worden war, hat ſie denſelben Entwurf mit 243 gegen 2 Stimmen gebilligt. Dieſer kleine Zwiſchenfall wirft ein helles Licht auf die ganzen parlamentariſchen Debatten. Im Grunde genom⸗ men ſind epb Parteien der ee Entwürfen nicht 9o en Aber aus rein parteipolitiſchen Gründen ſind ſie doch „bereit,„dienbittere Pillezu ſchlucken“.— Unter dieſem unausgeſprochenen Widerſtand lei⸗ den die parlamentariſchen Ausſprachen. Von den Regierungsparteien nimmt kein einziger Abgeord⸗ neter mehr das Wort, da er doch nicht offen ſeine Meinung ſagen kann. Die Reoͤner der Oppoſition ſprechen nur noch aus Pflichtgefühl, denn ſie wiſſen vor vornherein, daß ſie gegen die Parteidiſziplin und den Stimmzwang der Volksfrontparteien nicht aufkommen können. Die Regierung ſelbſt endlich hält es nicht für nötig, der Kammer eine eingehende Begründung ihrer Vorlagen zu liefern. Die Mi⸗ niſter beſchränken ſich gewiſſermaßen darauf, die Regierungstreue ihrer Anhänger zu überwachen. So hat weder die Debatte über die Verſtaat⸗ lichung der Rüſtungsinduſtrie noch die über die Re⸗ form der Bank von Frankreich etwas Bemerkens⸗ wertes zu Tage gebracht. Die Reform der Bank von Frankreich wurde gleich mit 430 gegen 111 Stimmen endgültig angenommen. Ueber die Verſtaatlichung der Rüſtungsinduſtrie dagegen ſoll die Debatte heute fortgeſetzt werden. Aus der Ausſprache iſt lediglich die Rede des Ab⸗ georoͤneten der Rechten, Laurent, zu erwähnen, zu⸗ mal Laurent ſelbſt Schwerinduſtrieller und Rü⸗ ſtungsfabrikant iſt. Er betonte zunächſt, er trete „wie alle Welt“ für das Prinzip ein, daß der Krieg ein Verbrechen ſei, und daß er daher für niemand eine Quelle des Gewinnes werden dürſe. Deshalb habe die Regierung das Recht, die Rüſtungsinduſtrie zu kontrollieren. Dieſe Kontrolle beſtehe jedoch ſchon und ſei durch die Notverordnungen Lavals no verſchärft worden. Das Regierungsprojekt bringe alſo in dieſem Punkte nichts Neues. Was die Verſtaatlichung der reinen Waffen⸗ und Munitionsfabriken angehe, ſo Der Spionagekrieg um den Pazifik Aufdeckung eines weitverzweigten Spionageſyſtems in den Vereinigten Staaten — Waſhington, 17. Juli(U..) Die Spionageaffäre in der amerikaniſchen Kriegs⸗ marine, die der Oeffentlichkeit durch die Verhaftung des früheren Kapitänleutnants in der USA Marine, Farnsworth, bekannt wurde, ſcheint weit ernſteren Charakter zu haben und bedeutend weitere Kreiſe zu ziehen, als urſprünglich angenommen wurde. Die Detektivoffiziere des Marine⸗Geheimdienſtes und des Juſtiadepartements, die mit der Unterſuchung betraut ſind, deuten an, daß es ſich nicht um die Einzelaktion eines einzelnen Mannes, ſondern um die Tätigkeit eines weitverzweigten Spio⸗ nageringes handele, der ſeit Jahren militäriſche Geheimniſſe an eine„gewiſſe fernöſtliche Macht“ verrate. Farnsworth, der bereits zugegeben hat, ſich Ge⸗ heimdokumente aus dem Marineminiſterium ver⸗ ſchafft und dieſe an japaniſche Geheimagenten weiter⸗ geleitet zu haben, leugnet nach wie vor hartnäckig, amerikaniſche Helfershelfer gehabt zu haben. Maß⸗ gebende Stellen des Marinegeheimdienſtes ſind je⸗ doch davon überzeugt, daß neben Farnsworth noch mehrere Amerikaner für Japan als Spione gearbei⸗ tet haben. Gegenwärtig iſt eine umfaſſende Fahn⸗ dungsaktion nach den Komplizen Farnsworths im Gange, die ſich hauptſächlich auf die Werften und Or⸗ ganiſationsbüros der amerikaniſchen Kriegsmarine in Annapolis und Waſhington erſtreckt. Hand in Hand hiermit unterſuchen Dutzende von Detektiven des Geheimdienſtes die Tätigkeit Farns⸗ worths in den letzten zwei Jahren, um herauszu⸗ bringen, mit wem er Umgang hatte, aus welchen Quellen er ſeine Einnahmen zog uſw. Bei dieſen Unterſuchungen ſtellte es ſich zum Beiſpiel heraus, daß Farnsworth ſich unter Vorſpiegelung falſcher Tatſachen beim Marineminiſterium darum bewarb, als Preſſeberichterſtatter zu den großen Flotten⸗ manövern, die im vergangenen Sommer im weſt⸗ lichen Pazifik ſtattfanden, zugelaſſen zu werden. Das Marineminiſterium wies dieſen Antrag jedoch zu⸗ vück, da es ſich herausſtellte, daß Farnsworth ent⸗ gegen ſeinen Behauptungen niemals von einem Zeitungsſyndikat den Auftrag zur Berichterſtattung über die Manöver erhalten hatte. leinverſtänden. läufig noch rätſ elhaft. neut in den Streik zu treten. ſetze das Regierungsprojekt nur das Prinzip feſt, überlaſſe jedoch die Einzelheiten der Willkür. Eine Milliarde Entſchädigungen ſeien für die Verſtaat⸗ lichung vorgeſehen. Aber zunächſt müſſe man fragen, ob dieſe Milliarde wirklich vorhanden ſei oder ob ſie erſt ſpäter durch Inflation aufgebracht werden ſolle. Die Entſchädigungen ſollen dann von drei Sachverſtändigen feſtgeſetzt werden. Dieſe drei „Diktatoren der Verſtaatlichung“ könne man nur bedauern, meinte der Abgeordͤnete. Einmal nämlich ſolle die Entſchädigung entſprechend dem Durchſchnitt der Dividende in den letzten ſieben Jahren feſtgeſetzt werden—„das wäre alſo ein ſehr gutes Geſchäft für die Rüſtungsinduſtriellen, das jeder andere In⸗ duſtrielle für ſich auch nur mit Freude machen würde“—, dann aber ſolle auch wieder der Gegen⸗ wartswert der Fabriken in Betracht gezogen wer⸗ den. Wie dieſe beiden Beſtimmungen miteinander in Verbindung gebracht werden könnten, ſei vor⸗ rer A1 3 „Neue Streilwelle in Paris Neue Unzufriedenheit unter der Arbeiterſchaft — Paris, 17. Juli. Die Angeſtellten der Fleiſchereien und Feinkoſt⸗ geſchäfte haben in einer am Donnerstagabend abge⸗ haltenen Verſammlung beſchloſſen, am Freitag er⸗ Als Begründung führen ſie an, daß die Arbeitgeber das vor kurzem unterzeichnete Abkommen nicht eingehalten hätten. Auch die Arbeiter der franzöſiſchen Tabakregie ſind in den Streik getreten. Der Polizeipräſident von Paris hat in Durch⸗ führung der letzten Abkommen über die Arbeitszeit im Lebensmittelgewerbe eine Verfügung erlaſſen, wonach alle Lebensmittelgeſchäfte mit Ausnahme der Bäckereien gezwungen ſind, am Montag jeder Woche zu ſchließen, Lediglich der Verkauf von Milch iſt zwiſchen 7 und.30 Uhr morgens geſtattet. Mord im Krankenhaus Politiſcher Fememord in Bukareſt — Bukareſt, 16. Juli. Mihai Stelescu, ein ehemaliger Führer der Ei⸗ ſernen Garde, iſt am Donnerstag hier unter auf⸗ ſehenerregenden Umſtänden ermordet worden. Zwei⸗ fellos iſt der Tat politiſcher Charakter beizumeſſen. Stelescu hatte ſeinerzeit eine führende Rolle in der Eiſernen Garde geſpielt. Später trennte er ſich von dem Führer der Eiſernen Garde Codreanu und verſuchte eine eigene Bewegung ins Leben zu rufen. Nennenswerten Erfolg erreichte er nicht. Zwiſchen der Eiſernen Garde, der Nachfolgepartei „Alles für das Land“, und der Gruppe Stelescus beſtand erbitterte Gegnerſchaft. Stelescu wurde von der Eiſernen Front als Verräter angeſehen. Eine Gruppe von etwa 10 jungen Leuten drang in das Bukareſter Krankenhaus ein, in dem Stelescu in Behandlung war. Sie gelaug⸗ ten bis in ſein Zimmer und begannen ſofort mit dem Ruf„Tod dem Verräter“ auf Stelescu zn ſchießen. Im ganzen wurden 20 Schüſſe abge⸗ geben. Stelescen war auf der Stelle tot. Die Täter ſtellten ſich ſelbſt den Behörden und wurden ſofort in Haft genommen. Angeblich ſoll bereits ſeſtgeſtellt ſein, daß ſie Mitglieder der Ei⸗ ſernen Garde ſind. Es iſt anzunehmen, daß dieſes Attentat nicht ohne Folge für die innerpolitiſche Lage bleiben dürfte. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaftu. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart ⸗Handelsteil: i. 10055 Müller⸗ Lokaler Teil:.B. C. W. Fennel- Sport: Willn MüllerSüd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel-Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, — ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer geitung Dr. Frih Bode& Co., Mannheim, R 1.—6 Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenan, Sentaſtraße 2 Se Ausgabe A u. Ausgabe S 2900 agauflage der Ausgabe A u. Ausgabe S: über Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: über 2000 Zur Zeit Preisliſte Nr.7 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporto 8457 ne —— Nene Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Die Stadtseite Mase, Fernſprechnummer ſchnell gefunden Fernſprecher ſollen ja der Erleichterung und Be⸗ ſchleunigung des Verkehrs dienen; das bemerkt man beſonders, wenn man vor ſo einem Häuschen ſteht, und darinnen wühlt einer im Verzeichnis und fin⸗ det nichts. Dann klopft man und erinnert an die Vorſchrift„Faſſe dich kurz“, jener brummt undeutlich „Entſchuldigung“ oder auch„Scheren Sie ſich zum Teufel“, und zuletzt kommt er mit Schweißperlen beſetzt heraus, iſt drei Zehner an verkehrte Sam⸗ melnummern losgeworden, und ſchimpft wie ein Rohrſpatz. Inzwiſchen wurde die eigene Laune 3* nicht beſſer, und nahe bei Ohrfeige und tätlicher Be⸗ leidigung ſteht manchmal ſo eine Begegnung. Das war vielſach Schuld dieſer alten Kataloge, die durch ganz Baden hindurch einen über Num⸗ mern der kleinſten Schwarzwald⸗Neſter aufklärten, die unſereins alle Jubeljahre einmal ſucht. Oder iſt es ein Vergnügen, wenn man gerade, aufgeregt und treffſichere Formulierungen überlegend, nach einem Maß von hohem Grad der Einſicht und des Einfluſſes ſucht, und unverſehens gerät einem Karls⸗ ruhe, Heidelberg, Bruchſal, vor die Naſe und da geht nun der Finger vergebens herauf und herunter, und findet nicht gerade den Müller, Schulze, Schmidt, den man wirklich innig herbeiwünſcht. Das iſt zwar weiter kein Wunder, aber durchaus natürlich und paſſiert den beſten Männern mit guter Erziehung, eiſernen Nerven und beſten Zeugniſſen für Aufmerk⸗ ſamkeit, Ordnungsliebe und gutem Betragen. Das war noch ſchlimmer in alter Zeit, als die achtung⸗ gebietende Landeshauptſtadt zur Wahrung ihrer Würde an erſter Stelle im Katalog vor A ſtand und nicht wie heute unter K. „Nun aber iſt der damals gewünſchte Stadtkatalog da, und um vieles fröhlicher, glücklicher und ruhiger geworden, preiſen wir die löbliche Tatkraft, die zu dieſer Wohltat der roten Bücher führte, in denen breite Buchſtabentreppen unſeren Finger lind gelei⸗ Das Frauenherz ist stets entzückt, Wenn es mit Porzellan beglückt! eschenkhaus an den planken 3. 12 Nitzsche& Peimer B 3. 12 ten, und das Aufſchlagen einer gewichtigen Firma, einer reſpektablen Amtsſtelle, eines geliebten Na⸗ mens zur handbewegenden Selbſtverſtändlichkeit wird wie das Drücken auf den direktoralen Klingel⸗ knopf. Mit dieſem Verzeichnis kann man alles, und Leute mit artiſtiſchem Talent haben ſchon vorge⸗ führt, wie ſie bereits, Hörer am Ohr, mit einem Bein auf der Seſſelkante balanzierend, die Linke zum Aekf der Nummer, die Rechte zum Ent⸗ zünden der Beruhigungszigarette benutzten. Das ſind erhebliche Fortſchritte für Publikum und Einzelperſon. Viele von uns hängen täglich ſtun⸗ denlang an der Strippe und ſtatiſtiſch umgerechnet ſind wir wohl nicht weit davon ab, daß jeder Mann⸗ heimer jeden Tag einmal den Hörer an das Ohr legen muß. Würde man die Anzahl der Arbeits⸗ ſekunden zuſammenzählen, die täglich jetzt vom un⸗ nützen Suchen eingeſpart werden, die Falſchverbin⸗ dungen, die hieraus ſich ergebenden Schimpfereien, die Wartezeit an öffentlichen Fernſprechhäuschen uſw.,— du liebe Zeit, da käme ſicher eine ganze Köc⸗Fahrt nach Madeira und Norwegen für uns alle mit dabei heraus. Und ſchließlich, und nicht zuletzt, ſreut man ſich, in dieſem Buch die Häupter und Adreſſen ſeiner kre⸗ ditfähigen Lieben ſo ſchön beieinander zu haben. Es iſt nämlich eine alte Regel(wenn auch leider ſchon zu gut bekannt), daß ein Telephon das Adelszeichen des Kredites gibt. Wer fernſpricht, muß Geld haben, 9 ſo denkt der einfache Mann, und etwas iſt ja dran. Jedenfalls, wer Beſcheid wiſſen will, der hat ſo ein Buch zu Hauſe, und wenn ihm nichts anderes einfällt, kann er Hinz und Kunz anrufen, nach ge⸗ ſtohlenen Kanarienvögeln anfragen oder bei weib⸗ lich verſtellter Stimme ein vertrauliches Geſpräch mit dem Hausherrn anknüpfen. Ein hochmodernes Geſellſchaftsſpiel, man muß ſich nur nicht erwiſchen Ernſt, und tief Be u allem, zu Scherz und Ernſt, und tieferer Be⸗ 5 hilft 2 neue rote Katalog, der Mannheim allein umfaßt. Er iſt mir wie ans Herz gewachſen. Aber einen Apparat anzuſchaffen, überleg' ich mir wohl. Man will doch gerne ſeine Ruhe haben. Dr. Hr. . 70. Geburtstag. Herr Jakob Dörner, Wald⸗ hof, Stollberger Straße 8, vollendet heute ſein 70. Lebensjahr. Wir gratulieren! ** 40jähriges Ehejubiläum. Ein treuer Leſer der „Neuen Mannheimer Zeitung“, Herr Kaſpar Ster⸗ zenbach und Frau Lina geb. Frey, Windeckſtr. 33, feiern am 18. Juli ihr 40jähriges Ehejubiläum. Wir gratulieren herzlich! an Jetzt kommt die Reſtſtrecke dran. Es hat den Anſchein, als habe der Wettergott nun doch endlich ein Einfehen mit uns gehabt und ſpare ſein Naß für beſſere Zeiten, denn ſeit geſtern vormittag regnet es keinen Tropfen mehr. Nun können auch die Ar⸗ beiten in der Breiten Straße mit Beſchleuni⸗ gung zu Ende geführt werden. Der dritte Ab⸗ ſchnitt der Strecke zwiſchen den Quadraten H—8 1 wurde geſtern nachmittag für den Verkehr fveigegeben, ſo daß nun die Hälfte der Ge⸗ ſamtſtrecke ſertig iſt. Um die reſtliche Hälfte bald ebenſoweit fertig zu haben, wurde in den Nacht⸗ 4 ſtunden gearbeitet. Zunächſt wird dafür Sorge ge⸗ tragen, daß die Straßenübergänge fertiggeſtellt wer⸗ den, damit der Querverkehr ſich wieder reibungslos abwickeln kann. Eine größere Beſchleunigung läßt ſich allerdings nicht herbeiführen, da der Aſphalt zwölf Stunden zum Trocknen braucht und die Arbeit im Sinne der Handwerkerſtammrolle gab. auch nur in beſtimmten Abſtänden vorgenommen werden kann. 7 Mannheims Vorbereitungen zur Weinwerbewoche im Seytember Biſchoffingen heißt unſer Patenkin 91 Die Kaiſerſtuhlgemeinde liefert in dieſem ahr den Mannheimer Patenwein Einen guten Tropfen werden wir trinken! Biſchoffingen heißt in dieſem Jahre Mann⸗ heims Weinpatenkind. Ein Name wie froher Becher⸗ klang, hell wie Sonnenſchein und Gefunkel von mun⸗ teren Rheinwellen! In Deutſchlands und Badens heißeſter Landſchaft, am romantiſchen, ſagenumwobe⸗ nen Kaiſerſtuhl, unweit vom alten, traumhaft ſchö⸗ nen Breiſach und ganz in der Nähe des Rheines, über den von der elſäſſiſchen Seite die blauen Vo⸗ geſenkämme hinüberlugen, liegt dieſes Winzer⸗ dorf, aus deſſen Rebengärten wir im Monat Sep⸗ tember unſeren Patenwein beziehen werden. Die Biſchoffinger ſind ſtolz darauf, heuer einer Großſtadt wie Mannheim ihre erleſenſten Tropfen— und ſie wünſchen, daß es deren recht viele ſein werden— zu ſchicken. Und wir, wir freuen uns mit ihnen, die ſich ſeit „langem, langem mit Abſatzſchwierigkeiten herumzu⸗ ſchlagen haben, durch Abnahme ihres Weines wirk⸗ ſam helfen zu können. Der Mannheimer Verkehrsverein hatte geſtern nachmittag zu einer Beſprechung in den Turmſaal des Rathauſes geladen, wo von berufener Seite die Vertreter verſchiedener intereſſierter Organiſationen und der Preſſe in großen Zügen über die Durch⸗ führung der diesjährigen Patenwein⸗Werbewoche, die unter dem Titel„Feſt der deutſchen Traube und des deutſchen Weines“ ge⸗ ſtartet werden ſoll, unterrichtet wurden. Kreisfachſchaftsleiter Weickum hieß die Erſchie⸗ nenen mit herzlichen Worten willkommen und ſchit⸗ derte dann, wie die Patenwein⸗Werbe⸗ woche 1935, die von verſchiedenen Organiſationen tatkräftig unterſtützt worden ſei, zu einem überaus ſichönen Erfolg geführt habe. Im vergangenen Jahr ſeien etwa 42 000 Liter Wein umgeſetzt worden. In dieſem Jahre wäre es nun gelungen, von den Patenweinen des Gaues Baden für Mann⸗ heim einen der beſten zu gewinnen. Das Biſchoffinger Gewächs ſei von ſo ausgezeich⸗ neter Qualität und dem Reichenauer Wein weit überlegen, daß man hoffe, das Doppelte des oor⸗ jährigen Umſatzes zu erzielen. Die Notlage der Kaiſerſtühler Weinbauern hat Anſpruch darauf, Abhilfe zu erfahren. Und dieſe Hhfe wird kommen, wenn die Mannheimer einen ſtarken und erfreulichen Weindurſt entwickeln. Als Vertreter Oberbürgermeiſter Renningers ſprach Beigeordneter Dr. Bartſch. Er dankte dem nach [Mannheim gekommenen Bügermeiſter von Biſchof⸗ fingen, daß er für unſere Stadt einen ſo guten Wein ausgeſucht habe. Die Stadt Mannheim beab⸗ ſichtige wie im vergangenen Jahre alles zu was der Förderung des Weinabſatzes dienen könne. Bürgermeiſter Schmidt⸗Biſchoffingen gab dann eine anſchauliche Schilderung ſeines Heimat⸗ ortes, der heute etwa 500 Einwohner zählt. Die Hauptbeſchäftigung iſt dort der Weinbau. Arbeits⸗ loſe gibt es in Biſchoffingen nicht. Während in der dortigen Gemarkung 120 Hektar Acker zu finden ſind, zählt man 80 Hektar Weinberge. Prozeutnal beſitzt Biſchoffingen die meiſten Reben unter allen Katherſtuhlgemeinden. Schon die alten Römer haben die Weine aus dieſem ſonnendurchglühten Landſtrich gerne getrun⸗ ken und die heutigen Edelweine der Gemeinde, die Muskateller, Silvaner uſw., erfreuen ſich bei allen ausgepichten Weinzungen größter Beliebtheit. Der Bürgermeiſter ſprach auch von den ſchweren, ſieben Jahre dauernden Mißernten in ſeiner Heimat und lobte den letzten Herbſt, der zum ereſtnmal nach ſo langer Zeit gut und ertragreich geweſen ſei. Durch die ſortenreine Leſe und eine ſorgfältige Kellerbe⸗ handlung iſt Biſchoffingen in der Lage, mit allen anderen badiſchen Weinorten zu konkurrieren. Für Mannheim gibt es einen pröchtigen Elb⸗ ling, von dem bereits ein größerer Poſten als Patenwein bereitgeſtellt worden iſt. Nachdem ſich der Vortragende noch in einigen Worten über die Geſchichte der Gemeinde verbrei⸗ tet hatte, die übrigens ihren Namen den Baſeler Biſchöfen, unter deren Herrſchaft ſie im Mittelalter ſtand, verdankt, ſchloß er mit dem Wunſche, daß der Weinverbrauch ſteigen und die Waſſerſucht abneh⸗ men möge, zu Nutz und Frommen der wackeren Biſchoffinger Winzer, die immer treu zum Reich geſtanden ſind, und bei verſchiedenen Wahlen in den letzten Jahren überzeugende Beweiſe ihrer natio⸗ nalen Geſinnung erbracht haben. Weinhändler Wetzler machte anſchließend noch einige Ausführungen über die Orgoniſation der Werbewoche, die vom 19. bis 27. September dauert und mit deren Führung der Patenſtadt⸗Orga⸗ niſationsausſchuß, in dem u. a. auch die Stadt Mannheim vertreten iſt, betraut iſt. Er behandelte noch die Frage der Weinverteilung und der zu ſtel⸗ lenden Anträge zur Verkaufsgenehmigung von Pa⸗ 7 ———— Aus der Sitzung des Mannheimer Bezirkstats: Ein Dacgeſchoß h kein Wohnkaum Eine zurückgewieſene Veſchwerde— Alles Konzeſſionsgeſuche Unter den Dächern Mannheims und auch an⸗ derswo ſieht es manchmal nicht gerade vorſchrifts⸗ mäßig aus. Dies iſt aber nicht immer böſer Willen, ſondern ſehr oſt iſt die Gewohnheit daran Schuld. Vielleicht glaubt man auch, für irgend ein Familien⸗ glied ſei dieſer oder jener Platz im Dachgeſchoß zum Schlafen gut genug. Von der Hygiene des Schlafens hat man oft keine große Ahnung, hört man aber zu⸗ fälliger Weiſe doch einmal davon, dann nimmt man achſelzuckend davon Kenntnis, denn dieſe Notwen⸗ digkeit betrachtet man als eine überſpitzte Anſicht „feiner Leute“. Der Staat denkt aber darüber ganz anders und das mit Recht. Dieſe Belehrung mußte ſich auch ein Anwohner aus einer Siedlung zwiſchen Mannheim und Waldhof durch den Mannheimer Bezirksrat geſtern gefallen laſſen. Er hatte in ſei⸗ nem Hauſe auf dem Vorplatz im Dachgeſchoß ein Bett aufgeſtellt, worin eines ſeiner Familienmitglie⸗ der ſchläft. Licht und Luft bekommt dieſer Raum durch ein ſchmaleg Dachlegefenſter, das den geſtell⸗ ten Anforderungen in keiner Weiſe ent⸗ ſpricht. Baupolizeilich wurde ihm das uu⸗ terſagt und er legte beim Bezirksrat gegen die bezirksamtliche Verfügung auf Abände⸗ rung Beſchwerde ein. Zwei Nachbarn des Beſchwerdeführers waren von der ſelben Anordnung betroffen und zogen, nach auf⸗ klärenden Hinweiſen über Abänderung und Wohn⸗ möglichkeiten, ihre Einſprüche zurück. Der Letztere ließ es aber darauf ankommen, denn er wollte auf jeden Fall ſein Recht haben. Und dies wurde ihm. Seine Beſchwerde wurde koſtenpflichtig zurückgewieſen und an Hand von Gerichtsaus⸗ führungen dargetan, daß ein ſolcher Zuſtand auf kei⸗ nen Fall geduldet werden darf, auch wenn er di engſten Familienmitglieder betrifft. Ausnahmebewilligung im Handwerk Einem Uhrmacher aus Reilingen wurde die Erlaubnis zur Ausbildung ſeines Sohnes als Lehr⸗ ling erteilt; einer Frau aus Schwetzingen die Genehmigung zur Fortführung eines Photographen⸗ geſchäftes mit der Beſtimmung, daß ſie einen Pho⸗ tographenmeiſter für den techniſchen Teil des Ge⸗ ſchäftes einſtellt; einem Schuhmacher aus Neuluß⸗ heim die Erlaubnis, ſeinen auf lange Jahre unter⸗ brochenen Beruf wieder ſelbſtändig auszuführen, wenn er bis 1938 ſeine Meiſterprüfung nachholt. Lehrlinge ausbilden darf ebenfalls ein Mannheimer Pfläſterermeiſter, der aber bis 1937 ſeine Meiſter⸗ prüfung machen muß, obſchon es in dieſem Beruf bis vor etwa zwei Jahren überhaupt keine 8 a gleiche trifft auch auf einen Werkzeugmacher zu, der ebenfalls ſeinen Sohn in dieſem Berufe ausbilden will, und ſich bis 1937 der Meiſterprüfung unterzie⸗ hen muß. Zwei Schneiderinnen bekamen unter den gleichen Vorausſetzungen die Erlaubnis zum Aus⸗ üben ihres erlernten Berufes. 9 Die Wirtſchaftsgeſuche Die Konzeſſionserlaubnis wurdel für nachfolgende Wirtſchaften erteilt:„Schloßhotel“ in M 5, 8/9;„Zum Badiſchen Hof“ in Mannheim⸗Feu⸗ denheim, im Hauſe Kronprinzenſtraße 50, in Reilin⸗ gen für die Wirtſchaft„Zur goldenen Traube“ and ſchließlich noch dem Kaninchen- und Geflügelzucht⸗ verein für den Wirtſchaftsbetrieb ſeines Vereins. Ferner erhielten noch zwei Geſuchſteller die Er⸗ laubnis zum Handel mit Flaſchenbier und zwei mei⸗ tere die Genehmigung zum Ausſchank alkoholfreier Getränke in ihren Verkaufshäuschen. Der Klein⸗ handel mit Branntwein wurde einem Geſuchſteller genehmigt. Zum Schluß erteilte man noch einem Geſuchſtel⸗ ler einen Wandergewerbeſchein, trotzdem ſeine Ver⸗ gangenheit nicht einwandfrei iſt. Man berückſich⸗ tigte aber ſeine Familie und die Tatſache, daß er ſich in den letzten Jahren nichts hat zu Schulden kommen laſſen. Der Polizeipräſident ließ ihn aber nicht im Zweifel darüber, daß er bei der geringſten Uebertretung oder ſonſtiger nicht einwandfreier Führung nicht nur ſeinen Wandergewerbeſchein ver⸗ liert, ſondern auch auf ſpätere Zuerteilung nicht mehr zu rechnen braucht. tun, Erlaß an die nachgeordneten Landesſtellen teil de tenwein. Für den Biſchoffinger Patenwein komme im Vertrieb ein beſonderes Etikett zur Verwendung. Um eine Ueberhöhung der Preiſe zu vermeiden, werde eine einheitliche Preisliſte aufgeſtellte * Das„Feſt der Traube und des Weines ſolle den Auftakt für eine Dauerwerbung bil⸗ den, die beweiſen werde, daß der Wein kein Luxus, ſondern ein Volksgetränk ſei. Ihnn trinken heiße den notleidenden Winzern helfen. Kreisfachſchaftsleiter Weickum ſchloß den offi⸗ ziellen Teil der Sitzung in der Hoffnung, daß die heurige Weinwerbewoche gleich der letztjährigen wie⸗ der unter einem guten Stern ſtehen möge. Es folgte dann eine kleine Probe des Biſchoſs finger Tropfens. Und wir ſtellen gerne feſt, daß dies ſer Kaiſerſtühler Patenſaft zu den Edelweinen gehört, die auch bei uns ſich ſchnell und ſicher ihr Pu⸗ blikum erobern werden. Die Sonnenglut der präch?!⸗“ tigen Vulkanerde im Rheintal iſt darin eingefangen, auf daß ſie uns in Mannheim die Herzen K N 0 Wohltätiokeitsfeſt auf dem Pfinpſiberg Die Pfarrkuratie auf dem Pfingſtberg veranſtal?⸗ tete ein dreitägiges Wohltätigkeitsfeſt züu Gunſten der Kuratiegemeinde. Die Räume des Schweſternhauſes und der kleine Saal unter der Pfarrkapelle zeigten einen feſtlichen Schmuck. Dienſt⸗ befliſſene Damen ſorgten für das leibliche Wohl d zohlreichen Gäſte. An Unterhaltungen fehlte es auch nicht. Muſikaliſche und geſangliche Darbietun⸗ gen verkürzten die Zeit auf das angenehmſte. Pfarr⸗ — vestätigen uns häufig danlebare Kunden nach einer Kur mit vom KMlosteriaboratorium Ainürs Gelbe Drops bach/ Schwarzwald- Rein pflanzlich. unschädl. Schlankheitspräparat. Kein Teel Leicht einzunehmen. 3fach konzentriert, daher WI 60 St. M..75. 300-St.-Sparpack. M. 10.-, Auch Sie werden begeistert sein Ernummia in Apomenen und Drogerien — 18 10 kurat Skriegel fand eingangs des Feſtes Worte— des Dankes und der Anerkennung. Nicht nur die Pfingſtbergler und Seckenheimer, auch viele Mann⸗ heimer beſuchten das Feſt, das neben allem Gebo⸗ tenen auch den Vorzug hatte, eine reichausgeſtattete Tombola zu haben. S Ausgabe der erſten Wehrpäſſe Die neuen Wehrpäſſe werden nun zum erſtenmal ausgegeben werden. In einem Reichsinnenminiſter mit, daß die Wehrpäſſe für die⸗ jenigen Wehrmachtfreiwilligen, die nicht den Ge⸗ burtsjahrgängen 1913, 1915 und 1916 lin Oſtpreuß auch 1911) angehören, durch die Wehrerſatzdienſtſtelle ausgeſtellt werden und an die Freiwilligen durch die für ihren Wohnſitz zuſtändigen polizeilichen Meldebehörden auszuhändigen ſind. Die Wehrpäſſe werden bis 5. September 1936 den polizeilichen Meldebehörden durch die Wehrerſatzdienſtſte unter Beifügung einer Namensliſte, die auch 8 nummer und Anſchrift der Dienſtpflichtigen enthä überſandt werden. Die Freiwilligen haben auf de Liſte den Empfang des Wehrpaſſes zu beſcheini und ferner ihre Unterſchrift auf und unter das Lie bild des Wehrpaſſes zu ſetzen. —— * 8 5 3 985 Orden und Ehrenzeichen ſind für die Per⸗ ſonalakten zu melden. In einem Runderlaß des Reichs⸗ und preußiſchen Innenminiſters, der zugleich im Namen des Miniſterpräſidenten und preußiſchen Finanzminiſters ergangen und auch an die ober⸗ ſten Reichsbehörden, die Gemeinden uſw. gerichtet iſt, werden zur Ergänzung der Perſonalakten Beſtim mungen getroffen. Danach haben die Behörden⸗ angehörigen, Beamte, Angeſtellte und Arbeiter, ſo⸗ weit nicht bereits geſchehen, anzuzeigen, welche Orden und Ehrenzeichen ihnen verliehen worden ſind. Auch bei künftigen Verleihungen iſt dies mitzuteilen. Be⸗ ſitzzeugnis, Verleihungsurkunde oder ſonſtiger Aus⸗ weis iſt vorzulegen. 55————— Im Zeichen echter Soldatenkameraoſchaſt Junge und alte Barbarajünger nahmen Tuchfühlung Der erſte Appell der Waffenkameraoſchalt elenllerie im Soldatenbund des 0 Standortes Mannheim Am vergangenen Samstag fand im großen Nebenzimmer des Reſtanrants„Roter Hahn“, U 5, 13, der erſte Appell der Waffenkameradſchaft Artillerie im neugegründeten Soldatenbund des Standorts Mannheim ſtatt. Recht zahlreich hatten ſich zu dieſem erſten Appell die alten und jungen Artilleriſten eingefunden. Ka⸗ meradſchaftsführer Sachße eröffnete den Appell durch eine Begrüßungsanſprache, in der er auch als Vertreter der Wehrmacht Leutnant Troll vom Flak⸗Art.⸗Regt. 18 und Leutnant Naumann vom Art.⸗Regt. 43 begrüßen konnte. Der Kameradſchafts⸗ führer legte in ſeiner Begrüßungsanſprache die be⸗ ſonderen Aufgaben, die dem Soldatenbund geſtelit ſind, dar. Die Erhaltung und Stärkung des ſol⸗ datiſchen Geiſtes und des Wehrwillens, führte der Kameradſchaftsführer u. a. an, ſei eine Grundforde⸗ rung für jeden gedienten Soldaten, auch wenn er das graue Ehrenkleid nicht mehr trage. Die Pflege echter Kameradſchaft gehöre weiter mit zu den erſten Aujgaben des Soldatenbundes. 2 der Tritt gefaßt! 133 8* N Dieſer ſoldatiſche Kameradſchaftsgeiſt habe ſich ſchließlich auszuwirken in der von unſerem Führer und Oberſten Befehlshaber geforderten großen deutſchen Volksgemeinſchaft. Nach Beendigung der Eröffnungsanſprache 5 Kameradſchaftsführers ergriff Leutnant Troll das Wort über Zweck und beſondere Aufgaben der Flak⸗ waffe. Beſonders für die älteren Artilleriſten war es ſehr lehrreich, durch dieſen Vortrag einen blick von einer unſerer neueſten Waffengattun zu erhalten. Reicher Beifall wurde dem Vortragen den gezollt. Kameradſchaftsführer Sachß e ſprach das Schluß⸗ wort. Nach Bekanntgabe einiger rein geſchäftlicher Angelegenheiten ſchloß er den erſten Appell der Waffenkameradſchaft Artillerie im Soldatenbun Standort Mannheim, mit einem„Sieg Heil!“ auf unſeren Führer und Oberſten Befehlshaber Adolf Hitler. Im neugegründeten Soldatenbund haben di alten mit den jungen Artilleriſten wieder Tuch⸗ fühlung genommen. Es iſt wieder Ordnung ins Glied gekommen. Auch die Artilleriſten haben wie⸗ K4&N * —— 1 7 1936 zur Aufführung„Agnes Bernauer“. 0 Neue Maunheimer Zeitung“ Mittaß⸗Ausgabe 4. Seite/ Nummer 323 4 NSDAp-bifeilungen Aus varteiamtuchen Behanntmachungen enmommen An alle Ortsgruppen des Kreiſes Mannheim Die Ortsgruppenſchulungsleiter haben ſofort die Schu⸗ lungsbriefe auf der Kreisleitung, Zimmer 14, abzuholen. Letzter Termin: 23. 7. 1996. Das Kreisſchulungsamt. Politiſche Leiter Humboldt. Am 17.., Antreten ſämtlicher Pol. Leiter und Anwärter in Uniform um 19.15 Uhr Marktplatz Nek⸗ karſtadt. Marſchanzug mit Torniſter und Brotbeutel. NS⸗Frauenſchaft Ortsgruppen⸗Frauenſchaftsleiterinnen. Die Zeitungen der Abt. Volks⸗ und Hauswirtſchaft Mai müſſen bis ſpä⸗ teſtens 20. 7. abgerechnet ſein. Feudenheim. Die Frauen, die ſich für den Beſuch des Verſuchsgutes Oppau gemeldet haben, kommen am 17. 85 pünktlich 13.45 Uhr auf den Kirchplatz Feudenheim. BDM Grenz⸗ und Ausland. Die Oſtpreußen⸗ und Oſtmark⸗ fahrerinnen bringen bis 18. 7. um 12 Uhr ihre Führungs⸗ zeugniſſe für den Obergau nach N 2, 4. Orcheſter. Zum Volkstumsobend mit der Kulturabtei⸗ lungsleiterin G. Belzner tritt die Muſikgruppe volljählig am 20. 7. um 19 Uhr mit Inſtrumenten auf dem Untergau an. Volkstanzkleid! Spielſchar. Dienstag(nicht Mittwoch), 19.30 Uhr, Heimabend in N 2, 4. Schar Almenhof. Am 19. Juli treten die Mädel, die zum Film gehen,.15 Uhr an der Schillerſchule an. Diens⸗ tag gemeinſamer Heimabend der Schar 3(G. Ludwig). Friedrichspark. Antreten zur Jugendfilmſtunde am 19. Juli,.45 Uhr, Zeughausplatz. Oſtſtadt. Am 19. Juli treten alle Mädel um.30 Uhr in Uniform auf dem Karl⸗Reiß⸗Platz an. Brotbeutelver⸗ pflegung bis 13 Uhr und vorſchriftsmäßiger Sport ſind mit⸗ zubringen. Luftſchutz. Alle Luftſchutzreferentinnen der Ringe I1—V 21. Juli, kommen am 17. Juli, um 20 Uhr, nach N2, 4 zu einer wich⸗ tigen Beſprechung. Grenz⸗ und Ausland. Die Oſtpreußen⸗ und Oſtmärk⸗ fahrerinnen bringen bis 18. Juli um 12 Uhr ihre Füh⸗ rungszeugniſſe für den Obergau nach N 2. 4. DAc Arbeitsdank— Ortsgruppe Neckarau. Alle ehemaligen Arbeitsdienſtmänner erſcheinen am 17. Juli, pünktlich um 20.30 Uhr, zur Verſammlung im„Engel“, Rheingoldſtr, 38. Kreiswaltung der DAß Ortswaltung Friedrichspark. Sonntag,.30 Uhr, Zeughausplatz Antreten ſämtlicher DAß⸗Walter und Warte zum Formaldienſt. Anzug: Uniſorm oder Zivil mit DAc⸗Mütze und Armbinde. Oſtſtabt. Sämtliche uniformierten DAg⸗Walter und Köcß⸗Warte treten am 19. 7. um 7 Uhr vor der Orts⸗ krankenkaſſe, Nuitsſtraße 3, zum Appell an. Brotbeutel und Feloͤflaſche ſind mitzubringen. Die Nichtuniſormier⸗ ten haben ebenfalls zu erſcheinen und tragen Armbinde. Kreisjugendwaltung Am 19. 7. findet zuſammen mit der H3 und Wehr⸗ macht die Filmſtunde(Morgenfeier)„Frieſennot“ ſtatt. 8 Uhr Capitol,.65 Schauburg,.30 Alhambra. Die Ortsjugendwalter BBetriebsjugendwalter, Vertrauens⸗ mädel) haben umgehend ihre Karten(20 Pfg.) auf der Kreisjugendwaltung in P 4, 4/5 ab. „Kraft durch Freude“ Fahrt nach Ottenhöſen am 19. Inli 1936. Nachſtehend 2 iK den 93 Fahrplan auf: Hinfahrt: Mann⸗ heim⸗Hbf. ab.10, Mannheim⸗Neckarau ab.16, Mann⸗ heim⸗Rheian ab.23, Schwetzingen ab.31, Hockenheim ab.40, Neulußheim ab.42, Karlsruhe ob.23, Achern ab.25 und.35, Ottenhöſen an.55 und.05 Uhr.— Rückfahrt: Ottenhöſen ab 20.15, Achern an 20.99, Karls⸗ ruhe an 21.41, Waghäuſel an 22.20, Neulußheim an 22.34, Schwetzingen an 22.48, Mannheim⸗Rheinau on 22.55, Mannheim⸗Neckarau an 23.01, Mannheim⸗Hbf. an 23.06 Uhr. Ein gedrucktes Merkblatt, aus dem alles Weitere erſichtlich iſt, wird bei den Geſchäftsſtellen ausgegeben. Einige Kar⸗ ten ſind noch bei der Geſchäftsſtelle P 4, 4/5, erhältlich. Fahrt zu den Reichsfeſtſpielen Heidelberg am 22. Juli Abfahrt vom SEch⸗Bahnhof Friedrichsbrücke. Zuſteigeſtellen: Neuoſt⸗ heim, Seckenheim(Rathaus) und Edingen. Hinfahrt am 22. Juli 1936, 18.50 und 19.10 Uhr. Wir machen ausdrück⸗ lich Harguf aufmerkſam, daß alle älteren Perſonen mit dem Zuge 18.50 Uhr zu fahren hoben, damit ſie rechtzeitig ihren Platz im Schloß einnehmen können. Was hoören wir? Samstag, 18. Juli Reichsſender Stuttgart .30: Bunte Morgenmuſik.—.30: Froher Klang zur Arbeitspauſe.— 10.00: Der Läufer von Marothon. Hör⸗ ſpiel.— 11.00: Reichsſendung: Eröffnung der Aus⸗ ſtellung„Deutſchland“.— 11.30: Bauernfunk.— 12.00: Buntes Wochenende aus Heidelberg.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 15.00: HJ⸗Funk.— 16.00: Froher Funk für olt und jung.— 18.00: Tonbericht der Woche.— 18.90: Ausſchnitt aus den Operaufführungen des Reichsſenders Stuttgart.— 20.00: Nachrichten.— 20.10: Volk ſendet für Bolk.— 21.90: Fröhlicher Wochenausklang.— 22.00: Nach⸗ richten.— 22.30: Fortſetzung: Fröhlicher Wochenausklang. — 24.00: Nachtmuſik. Deutſchlandſender .10: Fröhliche Morgenmuſik.— 10.30: Fröhlicher Kin⸗ dergarten.— 11.30: Wiſſenſchaft meldet.— 11.40: Bauern⸗ ſunk.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei.— 15.10: Luſtige Jungengeſchichten.— 15.30: Wirtſchafts⸗ wochenſchou.— 15.45: Eigen Heim— eigen Land.— 16.00: Bunter Reigen(Schallpl.).— 18.00: Volkslieder— Volks⸗ tänze.— 18.45: Sportwochenſchou.— 19.00: Georg Nettel⸗ mann ſpielt.— 19.45: Geſpräche aus unſerer Zeit.— 20.10: Opernfiguren ſtellen ſich vor.— 22.30: Kleine Nacht⸗ muſik.— 23.00: Tanzmuſik. Noch niemals war die Parole ſo zeitgemäß! Feder einmal in Berlin! Im Sonderzug unſeres Gaues in der Olympiazeit zur Reichshauptſtadt-Der gefahrene Kilometer koſtet nur einen Pfennig Die Reichshauptſtadt trifft die letzten Vorberei⸗ tungen für die olympiſchen Spiele und den Empfang ihrer Gäſte aus allen Kulturländern der Welt. Die Vier⸗Millionen⸗Stadt bietet Tag und Nacht ein Bild niegeſehener, raſtloſer Arbeit. Die letzten großen Hoch⸗ und Tiefbauten, die für die Verſchönerung und für die beſſere Verkehrsmöglichkeit in Angriff ge⸗ nommen wurden, ſtehen vor ihrer Vollendung. Die Triumphſtraße Unter den Linden prangt heute be⸗ reits in ihrem neuen Gewande. Der Monumental⸗ bau des Reichsluftfahrtminiſteriums ſteht in ſeiner einzigartigen Architektur als gewaltiges Denkmal der Kraft und des Aufbauwillens des nationalſozia⸗ liſtiſchen Deutſchland da. Viele rieſige Geſchäfts⸗ häuſer leuchten im Schmuck ihrer neuen Faſſaden, die Stadt hat ſchon den erſten olympiſchen Schmuck angelegt. Die gewaltigen Maſten der kilometer⸗ langen Olympiſchen Straße vom Rathaus bis zum Reichsſportfeld werden errichtet. Bald flattern an ihnen die rieſigen Fahnen. Das Reichsſportfeld, der Schauplatz der großen Wettkämpfe, mit ſeinen unvergleichlichen Kampfſtätten und Bau⸗ ten, ſeinem rieſigen Theater, ſeinen Türmen und den neuen Bahnhöfen, Zufahrtsſtraßen und anderen modernſten Verkehrsanlagen ſind den Beſuchern der Reichshauptſtadt zur Beſichtigung zugänglich. Die große Olympia⸗Ausſtellung„Deutſch⸗ land“ in den Rieſenhallen und auf dem Freigelände am Funkturm öffnet am 18. Juli ihre Tore, um bis zum 16. Auguſt der Welt ein ſcharf herausgearbei⸗ tetes funkelndes Spiegelbild des ganzen deutſchen Vaterlandes zu geben. In drei großen Abteilungen zeigt ſie die Leiſtun⸗ gen des Dritten Reiches, deutſches Volk und deut⸗ ſches Land, ſowie eine gewaltige Schau der deutſchen Spitzenleiſtungen auf allen wirtſchaftlichen und tech⸗ niſchen Gebieten. Auf dem Freigelände iſt zwiſchen Hunderttauſenden Blumen eine einzigartige Spring⸗ waſſerſtraße angelegt. Dort iſt auch das ſehenswerte Deutſchlandlager des Arbeitsdienſtes entſtanden und die erſte deutſche Eiſenbahn aus dem Jahre 1835 fährt die Beſucher der Ausſtellung auf dem ganzen Freigelände ſpazieren. 200 Tänzerinnen und berühmteſte Artiſtengruppen bieten auf der Terraſſen⸗Freilichtbühne mitreißende Vorführungen unter dem Stichwort: Anmut, Kraft und Freude. Ein großes Freilichtkino zeigt dort⸗ jeden Abend die neueſten filmiſchen Berichte von den Kämpfen des gleichen Tages auf dem Reichsſportfeld. Alle deutſchen Gaue haben dazu beigetra⸗ gen, dieſe gewaltige Schau ſo vollſtändig und ſo großartig wie möglich zu machen. Auch unſer Gau iſt in der Abteilung Deutſches Volk und Deutſches Land mit Bildern aus der engeren Heimat und mit einigen ſeiner koſtbarſten geſchichtlichen und kultu⸗ rellen Sehenswürdigkeiten vertreten. Noch niemals wurden ſo viele Schätze aus ganz Deutſchland, die ſonſt dem einzelnen nicht zugänglich ſind, in einer Schau zuſammengefaßt. Dies alles bietet Berlin vor und während der olympiſchen Spiele ſeinen Beſuchern. Noch niemals war die Reichshauptſtadt ſo intereſſant, ſo geſchmückt und in herrlich feſtlicher Freude. Noch niemals war daher die Parole: Jeder einmal in Berlin, der Hauptſtadt des Dritten Reiches, ſo zeitgemäß wie in dieſer olym⸗ piſchen Zeit. Sonderzüge ermöglichen jedem Deutſchen, dieſes großen Erlebniſſes ſelbſt teilhaftig zu werden. So billig wie mit ihnen konnte man noch niemals nach Berlin fahren. Der gefahrene Kilometer koſtiet nur einen Pfennig. Auch der Ein⸗ trittspreis für den Beſuch der Deutſchlandausſtel⸗ lung und des Reichsſportfeldes iſt ſo billig wie möglich feſtgeſetzt. Er beträgt einſchließlich Füh⸗ rungen und Zubringerdienſt von den Bahnhöfen insgeſamt nur.10 l. Auch aus unſerem Gau fährt ein ſolcher Sonder⸗ zug, deſſen Abfahrtszeit am Freitag, 24. Juli 1936, vorausſichtlich zwiſchen 18 und 19 Uhr vorgeſehen iſt, zum Beſuche der Reichshauptſtadt. Alle deutſchen Männer und Frauen können ohne weiteres des Vorteils dieſer außerordentlich billi⸗ gen Fahrgelegenheit teilhaftig werden. Anmeldungen nehmen ſolgende Stellen ent⸗ gegen: Sämtliche Orts⸗ und Stützpunkt⸗ kaſſenleiter der NSDAP. Allen Intereſſenten wird im eigenen Intereſſe empfohlen, ſich ſo bald als möglich einen Platz zu ſichern. Die Gelegenheit iſt einmalig, ſowohl hinſichtlich deſſen, das Berlin heute zeigen kann, als auch hinſichtlich der Fahr⸗ gelegenheit. Jeder muß ſich ſagen, daß eine Beſichtigung des Reichsſportfeldes vor den Wettkämpfen ihm ermög⸗ licht, ſpäter die olympiſchen Spiele am Rundfunk in einem ganz anderen Maße mitzuerleben, wenn er das Gelände des Reichsſportfeldes aus eigener Anſchauung kennt. eint ahtt im zeichen des deutſchen xiedes Der Mannheimer Sängerkreis führ ins Rheimland 88 Der Mannheimer Sängerkreis e. V. unternahm dieſer Tage eine Sängerreiſe ins Rheinland. Am Samstag, pünktlich um 12 Uhr mittags, trat die ſtattliche Reiſegeſellſchaft von nahe⸗ zu 80 Perſonen einſchließlich Damen mit Autobuſſen der Mannheimer Omnibusverkehrsgeſellſchaft die Reiſe vom Vereinslokal Hack, Seckenheimer Straße, an. In raſcher Fahrt ging es über Ludwigshaken, Worms, Mainz nach Rüdesheim hinauf zum Nie⸗ derwald⸗Denkmal. Immer wieder ſteht man begeiſtert auf den Stuſen zu dieſem einzigartigen Denkmal. Machtvoll erſchollen die Lieder über den deutſcheſten der Ströme und fanden freudigen Bei⸗ fall bei den immer ſehr zahlreichen Beſuchern des Nationaldenkmals. Mit Stolz erfüllte jeden Sänger die Mitteilung, daß es deutſche Sänger waren, die bei Erbauung dieſes Monuments deutſcher Einigkeit auch finanziell weſentlich beigeſteuert haben. Nach einer Gruppen⸗ aufnahme ging es mit der Autofähre nach Bingen und weiter an den ſagenumwobenen Burgen und am Lorelei⸗Felſen vorbei nach Koblenz. In Rhens wurde noch Sangesfreund Schuh⸗ macher an ſeinem Elternhaus mit einem Ständchen geehrt, wofür ſich der Bedachte mit einem Umtrunk bedankte. Programmgemäß traf die Reiſegeſellſchaft abends in Koblenz ein. Nach dem gemeinſam ein⸗ genommenen Abendeſſen wurde das einzigartige Weindorf beſucht, woſelbſt man rheiniſche Fröhlich⸗ keit an Ort und Stelle kennenlernte und miterleben konnte. Sonntag vormittag fand unter Führung des Verkehrsvereins ein Rundgang durch die Stadt und Beſichtigung der Feſte Ehrenbreitſtein ſtatt. Auch hier war man begeiſtert von det überwältigenden G —————————————————————— Kinderlieder im Romantikerſaal * Heidelberg, 17. Juli. Auf dem Programm der 5. Hausmuſik, die am Samstag, den 18. Juli um 17½ Uhr in der Ausſtellung„Heidelberg, Vermächtnis und Aufgabe“ ſtattfindet, ſtehen, wie bereits mitge⸗ teilt, Kinderlieder und Kinderſzenen. Die Weiſen ſtammen von C. M. von Weber, R. Schumann, J. Brahms, C. Reinecke und Armin Knab, während die Texte aus„Des Knaben Wunderhorn“ entnommen wurden, ſoweit es ſich nicht um Dichtungen von Goethe, Hoffmann von Fallersleben u. a. handelt. Zwiſchen den Liedern hat auch eine Vorleſung aus „Des Knaben Wunderhorn“ Platz gefunden. Als Ausführende wurden Luiſe Lobſtein⸗Wirz für die Singſtimme und Stephanie Pelliſier für die Klavier⸗ begleitung gewonnen. Es dürfte nicht ohne Reiz ſein, am Samstagnachmittag dieſer dhlliſchen Stunde im Romantikerſaal beizuwohnen, um ſpäter das Großſchauſpiel des Ritters Götz von Berlichin⸗ gen zu erleben. 7 0 e Die 6. Hausmuſik iſt für Dienstag, 21. Juli, 17½ Uhr, vorgeſehen; in ihr werden ausſchließlich Kom⸗ poſitionen von Franz Schubert geboten werden. Die neuen Gartenanlagen vor dem Eingang zur Autobahn, an der Norkſtraße, werden im erſten Teil gegenwärtig inſtand geſetzt. Die beiden großen Flächen waren ehedem landwirtſchaftlich genützt und lagen der gegenwärtigen Straßenhöhe gemäß etwa zwei Meter tieſer. Die erſte Fläche an der PNork⸗ ſtraße iſt bereits eingeebnet. Ein neu angepflanztes Blumenbeet beſteht aus gemiſchten Sommerblumen. Mit der Auffüllung des zweiten großen Platzes iſt begonnen worden. Heidelberger Veranſtaltungen Aus den Kinos: Capitol:„Gauner auf Urlaub“. Gloria⸗Lichtſpiele:„Epi⸗ ſode“. Kammer⸗Lichtſpiele:„Flüchtlinge“. Odeon⸗Lichtſ piele: „Henker, Frauen und Soldaten“, Schloß⸗Lichtſpiele:„Ver⸗ „znis wein nicht RBFF Er Wochd mra Schönheit der Landſchaft; unvergeſſen bleibt auch hier der impoſante Einoͤruck der Einmündung der Tochter Moſel in den Vater Rhein und der Anblick des herrlichen Kaiſer⸗Wilhelm⸗Denkmals auf dem „Deutſchen Eck“. Nach Beſicht gung der Feſte Ehrenbreitſtein zog man zum„Deutſchen Eck“ und huldigte auch hier dem deutſchen Liede. Bei dem gemeinſchaftlichen Mitageſſen im„Höhen⸗ haus“, nahm Vereinsführer Anton Pott die Ge⸗ legenheit wahr, alle Teilnehmer zu begrüßen. San⸗ gesfreund Peter Schuhmacher dankte namens aller Teilnehmer dem Führerring, insbeſondere dem Ver⸗ einsführer und dem Reiſeleiter, dem ſtellvertreten⸗ den Vereinsführer Bernhard Gattung für die Vorbereitung und Durchführung dieſer herrlichen Rheinreiſe. Nach dem Mittageſſen ging die Reiſe weiter nach Ahrenberg zur Beſichtigung der welt⸗ berühmten Kirche und des Oelberges. Die Fahrt führte dann in das liebliche Lahntal nach der Bäder⸗ ſtadt Ems, wo unſer früherer Chormeiſter, Kapell⸗ meiſter Hans Leger, das ſtaatliche Kurorcheſter leitet. Im Kurgarten trug die Aktivität im Rah⸗ men des offiziellen Konzertprogramms unter der Direktion des Chormeiſters des Vereins, Muſik⸗ direktor Willi Bilz, einige von den Kurgäſten mit großem Beifall aufgenommene Lieder vor. Hierauf ſeierten wir mit unſerem früheren Chormeiſter Le⸗ ger ein kurzes aber berzliches Wiederſehen. Von Ems ſuhr man über Bad Schwalbach— Schlangenbad— Wiesbaden nach Langen bei Darmſtadt. Dort machte die Geſellſchaft„letzte Sta⸗ tion“ und war mit der„Chorvereinigung Langen“ (Frohſinn⸗Männerquartett), der Sangesfreund Phil. Barth als Ehrenmitglied angehört, noch einige Stunden ſangesbrüderlich beiſammen. In der gegen⸗ ſeitigen Begrüßung der beiden Vereinsführer Wer⸗ ner von der Chorvereinigung Langen und Pott vom Mannheimer Sängerkreis kam beiderſeits der Wunſch zum Ausdruck, daß ſich die geſchloſſene Sangesfreundſchaft dauernd und innig geſtalten möge. Nur allzuſchnell vergingen bei wechſelſeitigen Liedervorträgen die Stunden in Langen. Gegen 11 Uhr wurde die letzte Etappe nach Mannheim auf der Autobahn angetreten; gegen 12 Uhr kam man wohlbehalten im Vereinslokal Hack in der Secken⸗ heimer Straße an.— Allen Teilnehmern wird dieſe herrliche Rheinreiſe in ſteter Erinnerung bleiben. G. Sch. Heilberfahren auch an Nichtverſicherte Wenn die Volksgeſundheit es erfordert Das Reichsverſicherungsamt hat in einer von neuzeitlichem Geiſt getragenen Grundſatzentſcheidung geklärt, daß die Gewährung von Heilverfahren an Nichtverſicherte(hauptſächlich an Ehefrauen und Kin⸗ der der Verſicherten) in den Fällen zuläſſig iſt, in denen eine allgemeine Hebung der geſunoͤheitlichen Verhältniſſe der verſicherten Bevölkerung damit er⸗ dielt werden könne. Beiſpielsweiſe erwähnt die Entſcheidung(III Kn. 3516 a 7/6) die Bekämpfung von Volksſeuchen, Tuberkuloſe, Geſchlechtskrank⸗ heiten. — IID Nationaltheater:„Der blaue Hein⸗ rich“, muſikaliſcher Schwank von Corzilius, Miete F, 20 Uhr. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 7 Uhr Mainz— Wiesbaden⸗Biebrich— Rüdesheim— Aßmannshauſen— Bocharach und zurück ſowie ztägige Rheinreiſe nach Königswinter und zu rück. Omnibusfahrt ab Paradeplatz: 14 Uhr Deutſche Weinſtraße/ Pfalz. Flugplatz: 9 bis 20 Uhr Rundflüge über Mannheim. Hafenrundfahrten: 7 bis 20 Uhr ſtündlich auf Rhein und Neckar. Tennisplatz Friedrichsring: Internationales Tennisturnier, Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett⸗Programm. Roſarium: Geöffnet von 17 bis 20 Uhr. „Tanz: Palaſthotel, Kabarett Libelle. Lichtſpiele Univerſum:„Die weiße Hölle vom Piz Palü“. Alhambras „Martha“. Schauburg:„Boxkampi Schmeling— Louis'. Scala:„Du kannſt nicht treu ſein“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 18 und von 160 bis 0 Uhr. Sonderſchau: Vom Fels zum Eoel⸗ ſtein. Theatermuſeum, E 7, 20. Geöffnet von 10—13 unb von 15—17 Uhr. Mannheims Jugend erlebt das Schickſal eines Volkes. „Frieſennot“. In der Jugendfilmſtunde des Bannes 171 am 19. Juli. EEEEoo..... Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Ausſtellung: Die Ausſteuer. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öfſnet von 17 bis 19 Uhr. Sternwarte: Geöfinet vonſ9 bis 12 und von 14 bis 19 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bts 13 uno 17 bis 19 Uhr. Leſeſäle von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr. Städtiſche Muſikbücherei, L 2, 9: Geöffnet von 11 bis 13 und von 16 bis 19 Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe 10.30 bis 12 Uhr und 16 bis 19 Uhr. Leſeballe geöffnet von 10.90 bis 13 Uhr und von 16.30 bis 21 Uhr. Wetterkarte des Luftamts Frankfurt a. M. 16. Jul 1936. 19 Chr Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankſurt a.., vom 17. Juli. Mit dem Durch⸗ zug des kräftigen Sturmwirbels hat ſich eine Um⸗ geſtaltung der Großwetterlage vollzogen. Die vom Atlantik ankommenden Wirbel wandern auf weit nördlicher gelegeneren Zugſtraßen oſtwärts, ſo daß bei hohem Luftdruck überwiegend freundliches Wet⸗ ter zu erwarten iſt. Allerdings beſteht die Wahr⸗ ſcheinlichkeit, daß mit der ſtarken Wärmezunahme Gewitterneigung aufkommt. Vorausſage für Samstag, 18. Juli Vielfach heiter und recht warm, örtliche Aus⸗ bildung gewittriger Störungen, meiſt ſüdliche Winde. Höchſttemperakur in Mannheim am 16. Juli * 22, Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 8 Juli 12,3 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 15)2 rad. In den Rheinbädern wurden heute vormittag 9 Uhr 18 Grad Waſſer⸗ und 13,5 Grad Luft⸗ wärme gemeſſen. 55 Waſſerſtaudsbeobachtungen im Monat Juli Ee 18.14.15 16.17 eeee 1 55.16 7 iufelden 4, 30 4,09.0/ Poc 661 98 360 8 3 49 Mannheim—5,105,225,31/5,82 Kehl.59 4,48.45.60 4 4Jagſtfeld..—— Maxau. E.206,256,37 6.[Heilbronn———( Mannheim 844842* Blochingen—— Raub. 3755.65.57J 8,84/[Diedesheim.——4* 8* Köln 3,7ʃ,73,5,8030 94 ee N Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Die Sturmbilanz Zu den Schäben, die der ſtarke Sturm am Mittwochnachmittag in Mannheim verurſacht hat, teilt der Polizeibericht noch jolgendes mit: Durch den Sturm wurde geſtern nachmittag eine ältere Frau in der Schloßgartenſtraße 1 9 worfen, wobei ſie das rechte Schlüſſelbein brach. In der Breiten Straße wurde an einem Kino ein Plakat abgeriſſen und fiel auf einen vorbei⸗ fahrenden Kinderwagen. Das darin liegende ſieben Monate alte Kind erlitt einen Bluterguß am Kopf. In der Dürerſtraße wurde ein Allee⸗ baum umgeriſſen und fiel auf die Oberleitung der Straßenbahn. Hierdurch war der Straßen⸗ bahnverkehr in Neuoſtheim etwa 50 Minuten unterbrochen. Zwei im Waldpark und in der Lameyſtraße um⸗ geriſſene Bäume wurden durch die Berufsfeuerwehr und ſtädtiſche Arbeiter entfernt. Jünf Verkehrsunfälle an einem Tage! Was der Polizeibericht meldet: Durch Nichtbeachtung des Vorfahrtsrechtes, Un⸗ terlaſſung der Zeichenabgabe und Außerachtlaſſung der nötigen Vorſicht, ereigneten ſich geſtern hier fünf Verkehrsunfälle. Hierbei wurde eine Perſon verletzt, und acht Fahrzeuge zum Teil erheb⸗ lich beſchädigt. 3 E Gegen ein fahrendes Auto gerannt. Einen Schä⸗ delbruch erlitt ein ſieben Jahrealter Knabe, der geſtern nachmittag unvorſichtigerweiſe beim Ueberqueren der Caſterſeldſtraße gegen einen in befindlichen Perſonenkraftwagen lief. Der erletzte fand Aufnahme im Städtiſchen Kranken⸗ haus. Es beſteht Lebensge fahr. * Immer wieder betrunkene Radfahrer. Vorläufig feſtgenommen wurde geſtern abend ein Radfahrer, der infolge Trunkenheit in der Frankenthaler Straße mit einem anderen Radfahrer zuſammen⸗ ſtieß. Der Betrunkene erlitt eine Prellung an der linken Schulter. Sängerjubiläum auf dem Lindenhof Am Samstag Feſtzug und Standkonzert Der Männergeſangverein Lindenhof EV., der be⸗ kanntlich auf ein 50fähriges Beſtehen zurück⸗ blicken kann, veranſtaltet als Auftakt des im Spät⸗ jahr zu erwartenden Jubiläums am kommenden Sonntag, den 19. Juli, im Stadtteil Lindenhof einen Umzug mit Fahne, Muſik und Geſang. Der Zug Filmſtunde— Schulung durch lebendiges Erleben Die Hitlerjngend ruft zur Filmſtunde „Frieſennot“ am Sonntag, 19. Juli. beginnt um 11 Uhr und führt vom Vereinslokal „Rheinpark“ durch die Rheindammſtraße, Gontard⸗ ſtraße, Bellenſtraße, Windeckſtraße, Meerlachſtraße, Landteilſtraße, Waldparkſtraße, Emil⸗Heckel⸗Straße, Meerfeloſtraße, Rheinauſtraße und zur Johannis⸗ kirche. Hier wird der Verein ein kleines Stand⸗ konzert geben. Bekenntnis der Fugend zum Film Filmſtunde des Baunes 171 am 19. Juli. Im kulturellen Schaffen der Nation iſt gerade die Filmarbeit von beſonderer Bedeutung, da ihre Werke das geſamte Volk in allen ſeinen Schichten er⸗ faſſen und darüber hinaus im Ausland Zeugen deut⸗ ſchen Geiſtes und deutſcher Kultur ſind. Somit wer⸗ den die Filme— gleich welcher Art— zu bewußten Kündern unſerer geiſtigen Haltung. Menſchliche Geſtaltungskraft und hervorragende Technik haben in letzter Zeit glänzende Filmwerke geſchaffen, die berufen ſind, dem deutſchen Filmſchaf⸗ fen in der ganzen Welt höchſte Anerkennung zu be⸗ veiten. Natürlich gibt es in einem Ringen um neue Ge⸗ ſtaltung immer wieder Fehlſchläge; es wäre aber falſch, hier mit niederreißender Kritik einzuſetzen. Es gilt aufzubauen, und das erreichen wir am beſten, indem wir den Geſchmack der Volksgenoſſen zu heben verſuchen, damit er von ſich aus das Gute vom Schlechten unterſcheiden lernt. Und hier muß bei der Jugend begonnen werden. In unſeren Film⸗ ſtunden führen wir ſie immer wieder zum guten Filmwerk. Damit iſt die Gewähr für eine ſtetig wachſende Anteilnahme der Jugend am kulturellen Schaffen der Nation ſowie für eine ſteigende Urteilskraft gegeben. Zur Erfüllung dieſer Erziehungsaufgabe wird auch der Film„Frieſennot“, der am kommenden Sonntag in der Jugendfilmſtunde des Bannes 171 läuft, weſentlich beitragen. es etwa bei Schafzucht und Flachsbau für Wolle und Leinen ſchon mit beſtem Erfolg geſchehen iſt. Vom 29. Juli bis einſchließlich 20. Auguſt: Flaggt zu den Olympiſchen Cyielen! Die Beflaggung der öffentlichen Gebäude während der Zeit der Spiele Eine Aufforderung an die Bevölkerung Der Reichs⸗ und preußiſche Miniſter des Innern und der Reichsminiſter für Volksauf⸗ klärung und Propaganda geben für die Be⸗ floggung der öffentlichen und privaten Ge⸗ bäude aus Anlaß der 11. Olympiſchen Spiele folgendes bekannt: Die öffentlichen Gebäude flaggen nach Maßgabe odͤes Runderlaſſes des Reichs⸗ und preußiſchen Mi⸗ niſters des Innern vom 15. Dez. 1935(MBliV. S. 1503) in der Reichshauptſtadt vom 29. Juli, im übrigen Reich vom 1. Auguſt ab bis einſchließlich 16. Auguſt. Empfangs⸗ und Abſchiedszwecken dienende öffent⸗ liche Gebäude und Einrichtungen können aus die⸗ ſen Anläſſen bereits vorher und über den 16. Auguſt hinaus beflaggt werden. Auf dieſen Gebäuden und Einrichtungen können neben der Reichs⸗ und Na⸗ tionalflagge(Reichsdienſtflagge) auch die Olympiſche Flagge und oͤie Flaggen dͤer an den Olympiſchen Spielen teilnehmenden Nationen geſetzt werden. Bei letzteren iſt die Flagge Griechenlanoͤs an erſter Stelle zu ſetzen; es folgen die Flaggen der übrigen teilnehmenden Nationen nach der deutſchen ABC⸗ Folge, zuletzt Deutſchland(als Gaſtgeber). Die Bevölkerung wird aufgefordert, vom 29. Juli ab bis einſchließlich ͤen 20. Auguſt mit der Reichs⸗ und Nationalflagge zu flaggen. Es können auch die Olympiſche Flagge und Flaggen der an den Olympiſchen Spielen teilnehmenden ausländiſchen Nationen gezeigt werden. Die Flaggen werden während der Nacht nicht eingezogen. Seidenraupen —— 3 ſtellen ſich vor Ein Alt-Mannheimer Erwerbszweig ſoll wieder aufleben Da ſitzen ſie alſo in ihren Pappſchachteln, freſſen ſtill und eifrig an der guten Maulbeerblätterſtreu herum und kümmern ſich weder um die ſtaunenden Menſchen vor den Schaufenſtern, noch um die gleich nebenbei zierlich in kleinen Strohbüſcheln auf⸗ gehängten Kokons, die zwiſchen den weißen Raupen und den farbenprächtigen Drapierungen echter Na⸗ turſeidenſtoffe gewiſſermaßen als Bindeglied vom Erzeuger zum Fertigfabrikat die Mitte halten. An zwei Stellen gleich ſind die fleißigen Spinnerinnen dieſer Tage im Straßenbilde Mannheims aufgetaucht, und wer etwa gar beim Plankenbummel achtlos an ihnen vorübergegangen ſein ſollte, der hat auf dem Weg zwiſchen Marktplatz und Friedrichsbrücke immer noch Gelegenheit genug, den intereſſanten und nütz⸗ lichen Tieren ein paar Minuten der Betrachtung zu widmen. Aber es geht ja nicht bloß darum, den guten Appetit der Seidenraupen zu bewundern oder ſich in Erinnerung zu rufen, daß neben der hochgeprie⸗ ſenen und vielbewährten deutſchen Kunſtſeide das Gewebe aus natürlichen Seidenfäden für manche Zwecke— vor allem techniſcher Art— einfach unent⸗ behrlich bleibt. Im Zuge des großen Selbſtver⸗ ſorgungsprogramms der Reichsregierung liegt es deshalb, auch hier die Einfuhrlücke durch Steigerung der eignen Produktion zu ſchließen, nicht anders wie Nun kann man zwar in der Großſtadt auf dem Balkon weder ſeine Schäſchen ſcheren, noch Leinſamen in Käſten ziehen. Und wenn wir es auch nicht ſo ganz beoͤingungslos hinnehmen wollen, daß die Seiden⸗ raupenzucht im Schachteldeckel ſchlechthin jedermanns Sache ſei, ſo verſichert der Mannheimer Züch⸗ ter all der ausgeſtellten braven Maulbeerſpinner doch glaubhaft, daß ihre Haltung verhältnismäßig wenig Mühe macht und deshalb für manchen Siedler oder Beſitzer ſonſtiger geeigneter Unterbringungs⸗ — 53 einen ganz hübſchen Nebenerwerb darſtellen ann. Um die Sache mit Erfolg zu betreiben, braucht man natürlich ſchon eine ganze Menge Raupen, denn durchſchnittlich machen erſt 500 friſche Kokons ein Kilogramm an Gewicht aus, und da zum unbeſchädigten Abhaſpeln des viele hun⸗ dert Meter langen Seidenfadens die Schmetterlings⸗ puppe im Kokon abgetötet werden muß, ſo braucht man alſo neben den eigentlichen Seidenlieferanten immer noch ſtattliche Mengen von Raupen, die ſich bis zum fertigen Falter entwickeln und die Art er⸗ halten müſſen. Ja, und dann ſind halt auch die Maulbeerbäume nötig, mit deren Blätter man ſeine Raupenſcharen füttert. Wir haben zwar hier in Mannheim allein ſchon durch die Allee am Neckar deren eine ganze Menge;, aber um die Züchterei im Großen zu betreiben, müßten wohl auch erſt neue Baumpflanzungen angelegt werden, wie ſie ſchon früher, bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts, hier beſtanden haben. Dieſer hiſtoriſche Hintergrund nämlich verleiht der Aktion zugunſten der emſigen Blattvertilger im Schaufenſter noch ganz beſondere Reize, und es ver⸗ lohnt ſich ſchon aus Intereſſe für die Mannheimer Stadtgeſchichte, noch einen Augenblick bei ihnen zu verweilen. Mit der Seidenraupenzucht und der Seidenindu⸗ ſtrie iſt es ähnlich wie mit dem Porzellan. Erſt hatten es die Chineſen viele tauſend Jahre lang allein, dann kam über Griechenland und Rom im frühen Mittelalter der Handel mit Europa, und ſchließlich lernte das Abendland ſich vom Fernen Oſten unabhängig zu machen. Um es kurz zu ſagen: Frankreich wurde das führende Land auf dem Gebiet der Seideninduſtrie. Doch erhiet dieſe ein⸗ trägliche Vormachtſtellung durch die religiöſe Un⸗ duldſamkeit gegenüber den Hugenotten einen hefti⸗ gen Stoß, denn die franzöſiſchen Flüchtlinge brach⸗ ten neben vielen anderen Künſten und Fertigkeiten auch die Seidenraupenzucht und Seideninduſtrie mit in ihre Gaſtländer, und wo ſie ſelbſt eine neue Hei⸗ mat fanden, da blühte alsbald auch das neue Ge⸗ werbe kräftig empor. Hatte man vorher nur zu Nürnberg und Augs⸗ burg vom Seidenweben etwas verſtanden, ſo nehmen ſich im Zeitalter des Abſolutismus eine ganze Reihe von Fürſten und Herren der Sache an und fördern oder gründen auch ſelbſt derartige Seidenmanufak⸗ turen. 1670 bildet ſich die erſte bayeriſche Sei⸗ denbaugeſellſchaftz; Friedrich der Große ſetzt ſich einige Jahrzehnte ſpäter für das Seidengewerbe in der Mark, bei Halberſtadt, Magde⸗ burg und in Pommern ein, und im Pfälzer Lande iſt es, wie immer, Karl Theodor, der die ſchon unter Karl Ludwig zunächſt mit weniger Glück be⸗ gonnenen Verſuche nachdrücklichſt wieder auf⸗ 73 nimmt. 03 Im Jahre 1754 werden einem gewiſſen Jean Pierre Rigal, bisherigem Direktor der württembergiſchen Seidenmanufakturen, für das ganze Gebiet der Kur⸗ pfalz wichtige Privilegien zur Ausübung der Sei⸗ denweberei erteilt, daneben auch beſtimmte Geſetze erlaſſen, die das Landvolk zur Anlage von Maul⸗ beerpflanzungen und Seidenraupenzucht zwingen ſollten. Wie wir in Profeſſor Walters Mann⸗ heimer Geſchichtswerk leſen, fanden dieſe Maßnah⸗ men wenig freundlichen Widerhall, denn während ſich die Menge der gehorſamen Untertanen mit lächer⸗ lich geringen Preiſen für ihre Seidenraupengeſpinſte begnügen mußte, und auf jeden Verkauf außerhalb der Landesgrenzen ebenſo wie auf Beſchädigung der Maulbeerbäume und Blätterdiebſtahl ſchwere Stra⸗ fen ſtanden, wuchs Herr Rigal dank ſeiner Monopol⸗ ſtellung zum veichen Großunternehmer heran.„Schon 1765“, ſo heißt es in unſerer Quelle,„betrieb Rigal eine Seidenſtrumpfweberei mit 11 Stühlen, eine Sei⸗ den⸗ und Samtweberei mit 8 Stühlen, außer der Seidenfärberei und Seidenſpinnerei(6 Keſſel mit den nötigen Haſpeln). Weit ins Ausland, den Rhein hinab und bis nach London ging die Rigalſche Seide und fand Anerkennung. Karl Theodor ſah außer⸗ dem darauf, daß Rigals Fabrikate in Mann⸗ heim zur Anfertigung der Hofkleider und Theaterkoſtüme, wie zum Einbinden der Opernbücher benützt wurde.“ Welchen Umfang dieſer Induſtriezweig tatſächlich angenommen hatte, geht vielleicht noch deutlicher aus dem Zahlenmaterial hervor, das ſchon zu badi⸗ ſcher Zeit der damalige Mannheimer Stadthaupt⸗ mann Hout in ſeiner 1832 erſchienenen Schrift „Aufmunterung zur Seidenzucht“ mitteilt. 110 000 Maulbeerbäume hätten um 1780 in dem damaligen badiſchen Neckarkreis geſtanden; und über 45 000 Pfund Geſpinſte ſeien durchſchnittlich im Jahr ge⸗ erntet worden. Doch da jeder Druck immer Gegen⸗ druck erzeugt, ſo haben die unfreiwilligen Seiden⸗ züchter im Lande bei nächſter Gelegenheit ihrem Unmut Luft gemacht und beim Heranbranden der franzöſiſchen Revolution gegen die deutſche Weſtmark ſonderbarerweiſe vor allem in den armen Maulbeer⸗ bäumen willkommene Opfer ihres aufflammenden Bauernhaſſes gegen die Obrigkeit gefunden. Damit war Mannheims große Zeit der Seiden⸗ vaupenzucht im weſentlichen abgeſchloſſen. Aber wie ſo vieles Vergangene heute unter neuen und ſinn⸗ volleren Bedingungen wieder auflebt, wird vielleicht auch den Maulbeerſpinnern am Rhein und Neckar noch einmal eine beſſere Zukunft i 825 Der Kurszettel der Hausfrau Nun iſt die Zeit gekommen, da die hübſchen Ge⸗ ſchenkdoſen von Kaffee, Tee und Kakao, die man ſeit Weihnachten geſammelt hat, ihrer praktiſchen Verwendung zugeführt werden— das Trocknen der Kräuter kann beginnen. Wir ſind ja hier ſo gut daran, da wir alles wunderbar friſch auf dem Markt kaufen können, um es dann ſelbſt im Schai⸗ ten zu trocknen. Da iſt z. B. das Bohnen⸗ oder Pfeffer⸗ kraut, das nicht nur bei Bohnen, ſondern auch zu grünem Salat, Kartoffelwürſtchen uſw. verwen⸗ det werden kann. Dann der köſtliche Salbei, ver eine ausgezeichnete Würze für Braten linsbeſon⸗ dere Hammel⸗ oder Wildbraten), aber auch für Fiſche, abgibt und deſſen Heilwirkung bei entzün⸗ dungen des Mundes oder des Halſes unübertrefflich iſt. Er kann friſch oder getrocknet verwendet wer⸗ den. Ferner der würzige Thymian, der rikan⸗ dellen oder Geflügelfüllſel eine ſo ausgezeichnete Würze gibt. Er tritt ſtark in Wettbewerb mit dem Majoran, der allerdings erſt im Auguſt getrock⸗ net werden ſoll, weil er da am kräftigſten ſchmeckt. Im Winter möchte man auch nicht den getrockneten Beifuß entbehren, der der Weihnachts⸗ oder Neu⸗ Und immer erst LeoKʒrem -dann in die Sonne/ jahrsgans erſt die richtige Weihe gibt. Aber alle dieſe Kräuter laſſen ſich im friſchen Zuſtand ebenſo gut verwenden, wie die Kräuter, die ſich weniger zum trocknen eignen. Da iſt z. B. der Schnittlauch, der die einfachſte Suppe verſchönt und jeden Sglat verbeſſert. Letzterem Zwecke dienen auch Pimpi⸗ nelle und Boretſch, deſſen vielſeitige Verwend⸗ barkeit auch bei Wirſing, Spinat oder Kohlrabi⸗ gemüſe noch recht wenig bekannt iſt. Zur Herſtel⸗ lung einer erfriſchenden Gurkenbowle(wenn's wie⸗ der mal heiß wird), verwende man einige Blatt der Zitronenmeliſſe, die auch von beſonders nervenſtärkender Wirkung viel zu Kräuter⸗ und Salatſoßen benutzt werden ſollte. Zu den vor⸗ nehmſten Gewürzen gehört der Kerbel, der übrigens auch getrocknet werden kann, der Esdra⸗ gon und der Dill, der ſeinen höchſten Ruhm nicht nur beim Einlegen von Gurken erntet, ſondern in die klaſſiſche Küche unter„Schleie, Hechte oder Krebſe mit Dillſoße“ eingegangen iſt. Alle dieſe Würzkräuter können in Weineſſig für den Winter eingelegt werden, am beſten in kleinen Flaſchen ge⸗ trennt, um recht viel Abwechſlung zu ermöglichen. — Leider ſind durch das beſtehende Hochwaſſer die Flußfiſche ſo rar geworden, daß heute nur zwet Bottiche auf dem Markte waren, die ſchon früh aus⸗ verkauft waren, Gerade jetzt in der Zeit, in der Flußfiſche beſonders ſchmackhaft ſind, entbehrt man ſie ſtark, aber da genügend Seefiſche und immer tadellos friſch angeboten wird, iſt dieſem Mangel wenigſtens abzuhelfen. Gut beſchickt ware Vild⸗ und Geflügelſtände, Butter⸗ und Käſeſtände, an denen es auch wieder Eier gab und ſelbſtverſtändlich herrſchte in Obſt und Gemüſe kein Mangel. Als Seltenheit konnte man grüne Nüſſe zum Einmachen verzeichnen, als Neuheit Perlzwiebeln, ebenſo gab es die erſten Zwetſchen und türkiſchen Kirſchen. * Freitod in Baden-Vaden * Baden⸗Baden, 16. Juli. Auf einer Bank ſitzend, wurde nachmittags gegen 16 Uhr in der Gegend des Waldſees ein Mann tot aufgefunden. Die Nach⸗ forſchungen ergaben, daß es ſich um den tags zuvor zugereiſten 51jährigen Schriftſteller Willi Weill aus Berlin⸗Charlottenburg handelt. Der Lebens⸗ müde hat Abſchieoͤsbriefe an ſeine Angehörigen hin⸗ terlaſſen und auch Schreiben an die Polizeidirek⸗ tion ſowie an ſeine Hotel gerichtet, ohne aber den Grund für ſeine Tat anzugeben. Sich ſelbſt gerichtet Das Ende eines Frauenmörders * Konſtanz, 16. Juli. In den erſten Morgen⸗ ſtunden des Mittwoch hat ſich im Konſtanzer Ge⸗ fängnis der 50 Jahre alte Friedrich Nenninger aus Konſtanz erhängt. Gegen Nenninger ſollte am Mittwochvormittag vor dem Schwurgericht we⸗ gen Mordes verhandelt werden. Er hatte am Sams⸗ tag, den 14. März, im Loretto⸗Wald bei Konſtanz ein junges Mädchen ermordet, das von ihm ein Kind erwartete. Wenige Stunden vor der Ver⸗ handlung hat er ſich nun dem irdiſchen Richter ent⸗ zogen. — kFrankfurt 4½ Darmſtabi 26. 92 65 175 6½ bcyr. Sa— n Bl. aoitge meſc. 1270 Laoſe Wen 1. ½ Dar; 8 92,5 92.— 3 nz- 5 Hyp.- 9 0Gro t. Mhm.. Kiederrh. Leder—178.— 17 00 74 20 9 ee eee e ee K. cSc Rat,.ſorb.J.HErün& Biinner]. B1k. Haweib. rclil 12500 1280 SS Deutsche festwer- 4½) do, 26 91, 94. 9 679% Berl. Hop,⸗Sk. 9325 06.—(Südd Boder———— 150.8 140,0 gafenmüble.. 113.0 116,0 gpenw. Gartſtein E Srchne 52.. Ban g0..Rhein- zinsliche Werte 4½ Pelkelbern 26 0067 00.25 Sann. 20 B.- g7c= ,, Setſtr 5 i Pb d 1012 1012/alins Kerge. 158 120 Lelb u. Bea. 4 80 f wache. 7550 129 cionnen 1000 otsch. Stastsanlelnhen 4½ Pabroiget. 28 G8 50 G850.-Goid,A1 8450.5014 00 0,—.—4% Württ. Sove.. Prauer.Kleinlein]..91.(Sanauer* 146 6480 Paaze Wearherdr. 1160 118.0Jl 5o.SerMemef S 8 5750 eich. Wer 1226 182 46ss I. Mennhe e E r 1014J ae, Cntet 4 E2 ener Seieni. 007 Herbener fe. b. 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Neckarstuttg.21/97,501 97½75 fabrr 6,Sheich. 65.75 6,50 Löwenor Münch 20] Sinner, Grünw. 80,— 88804¼% Berli Clecte⸗Werkk fällig! 16. Juli Sig.o, Ank.Fl24 101.00 101,0Landschaften Riu.8 05.03.— Ggchebr.. 125 15 Subwigeb Akrot.“ 1030 103 0 Südd. Kucker 2025 a 4—3 e Anleihen d. Kom.-Verb. 4% Pr. öd.⸗Pförf. i industrie-Aktien 3 10 7 171.10dto. Walzmühle Teai Bansber N K Dberteſ Ur-nt 240 1230% A. 4 4 9 85 8 Ptanoblele ft; W,1 102 1n2, Karft Er S ar ee 2 0 rreese 558 Ferhor idenar, 2240 1220 BS 619 830 82.50 9 4½ R0. Hyp. Bk. A. E G. 35/ 3/29 Frorurter Hoff80, 441300 418,* 405 99 üee SE 1804480 1150 50 Rel: 8 8 r Ssste 18 8 5-Sebe 33 8 6½B. 924 92 4 Württ. Bohn,“ ahrBabener. 80. JUnbreos-Noris mibt r0 1500Mieenus. 92 9 8 113⁵ 9 Reinelbe uniön). Kabereke 865 6850 Ker,.El 0 05/ 058 o/s ldlt de. Aia Pitr. feiS Ll.21Mfcaf. Suntpar, Cär. S8.Iisner⸗ Kacle. S5) Asteren Barn. 40l0 433SlBotet d Sasfr eh unän..1887 ———— ——————————— — — ——— „5— Füße(Plattfüße). 8 E Seite /Nummer 323 Aus Baden Großes Preisſchießen in Ilvesheim ◻U Ilvesheim, 17. Juli. Das große Preisſchießen der Ilvesheimer Kriegerkameradſchaft wird am kommenden Sonntag auf dem ſchönen und ganz modern eingerichteten Flvesheimer Stand aus⸗ getragen. Zahlreich und wertvoll ſind die Preiſe, die den Siegern winken. Die Frage, wer das Fahr⸗ rad bekommt, ſteht noch durchaus offen, und es wird am Sonntag nochmals eiten ſcharfen Kampf geben. Die bisher erzielten Reſultate ſind wie immer auf dem Ilvesheimer Stand ganz ausge⸗ zeichnet. Die Ilvesheimer Schützenkameraden wer⸗ den wohl wie im vergangenen Jahre wieder damit rechnen müſſen, daß die wertvollſten Preiſe nach auswärts fallen, nach Mannheim, Edingen, Secken⸗ heim, Rheinau, Neckarau uſw., wo die beſſeren und geübteren Schützen im Reichskriegerbund ſitzen. Grunoſteinlegung zum Eberbacher Schulhausneubau L. Eberbach, 17. Juli. In Anweſenheit von Mini⸗ ſter Dr. Wacker und Landrat Naumann fand hier die feierliche Grundſteinlegun g für den Schulhausneubau ſtatt. Bürgermeiſter Dr. Schmei⸗ ßer betonte zunächſt die Notwendigkeit des Neu⸗ baues aus hygieniſchen, zweckmäßigen und ſchuliſchen Rückſichten. Nach Worten des Dankes an die För⸗ derer des Planes, neuen Deutſchland und anderen Gedenkzeichen in einer Urne in den Grundſtein eingemauert wurde. Nach Dankesworten von Rektor Störer erfolgte die Grundͤſteinlegung, wobei Miniſter Dr. Wacker den erſten Hammerſchlag tat. Der Miniſter gab der Hoffnung Ausdruck, daß in der erſtandenen neuen Schule treue deutſche Knaben und Mädchen herange⸗ bildet werden mögen, tüchtige Menſchen und Vepfech⸗ ter des Dritten Reiches. Der weihevolle Akt wurde noch feierlicher geſtaltet durch Darbietungen der Freiwilligen Feuerwehrkapelle und der. Vereinigten Männergeſangvereine. Wer kennt den Toten? * Karlsruhe, 17. Juli. Am Dienstag wurde im Walde bei Schönau(Amt Heidelberg) ein unbe⸗ kannter Mann erhängt aufgefunden. Beſchreibung: 20 bis 25 Jahre alt, vermutlich dem Arbeiterſtand angehörend, 1,70 Meter groß, ſchlank, braunrot, welliges, dichtes Haar, hohe Stirn, braunrote Augenbrauen, geradlinige große Naſe, vollſtändige Zähne, ovales Geſicht, große Hände und Kleidung: braunrot und grün durchwirkter Anzug, kamelhaarfarbige Socken, ſchwarze Schnürſchuhe(Größe 43), abgetragene Gum⸗ miabſätze, blau⸗grau geſtreifter Selbſtbinder, ein weißes Hemd, ein weißes Taſchentuch mit braun⸗ geſtreiftem Rand, ein weißes Taſchentuch, gez. M. B. Sachdienliche Mttelungen bitten wir an das Landeskriminalpolizeiamt Karlsruhe zu richten. Ein Dummerjungen-Streich ... und ſeine Folgen * Hettingen bei Buchen, 16. Juli. Der 12jährige Sohn des Plattenlegers Joſ. Gremminger, der ſeinem in Buchen arbeitenden Bruder das Eſſen gebracht hatte, wurde auf dem Heimweg von einem anderen Hettinger Burſchen mit dem Fahrrad über⸗ holt, der plötzlich aus jugendlicher Dummheit mit dem Teſching blindlings rückwärts einen Schuß abgab und den hinter ihm fahrenden jungen Gremminger in den Unterleib traf. Der Junge wurde von ſeinem herbeieilenden Vater in das Krankenhaus nach Buchen gebracht, wo alsbald ſchwierige Operation vorgenommen werden mußte. %½% gahre Zuchthaus für Branoſtiſter * Waldshut, 17. Juli. Kaum haben ſich die Straſakten über das Brandunglück von Tunau ge⸗ ſchloſſen, hatte ſich das Schwurgericht Waldshut unter ſtarkem Zudrang der ländlichen Bevölkerung wie⸗ derum mit einem Fall von vorſätzlicher Brandſtif⸗ tung zu befaſſen. Der 36 Jahre alte Joſef Ebner aus Luttingen(bei Waldshut) war beſchuldigt, am 2. September 1935 in ſeiner Scheune Feuer ge⸗ legt zu haben, wobei das ganze Anweſen(Wohn⸗ und Wirtſchaftsgebäude) ein Raub der Flammen wurde. Die Anklage wegen Verſicherungsbetrugs mußte zurückgezogen werden, da das Haus Eigentum der Mutter des Beſchuldigten war. Die Verneh⸗ mung ergab, daß der Angeklagte in geordneten wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſen lebte und den Brand aus Sucht nach Reichtum und aus reinem Egoismus legte. Er wollte beim Neuban ſeinen Stall vergrößern. Wenige Stunden vor ſeiner verbrecheriſchen Tat weilte Ebner noch in der Kirche. Der Oberſtaatsanwalt, der noch einmal die ſchlechte Brandmoral geißelte, die in gewiſſen Ge⸗ genden des Schwarwaldes herrſche, beantragte eine Zuchthausſtrafe von vier Jahren und zehn Jahre Ehrverluſt. Das Gericht ging über den Antrag des Staatsanwalts noch hinaus und verurteilte Ebner zu⸗ 4% Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverluſt. Da der Angeklagte erſt vor einem Monat ſich zu einem Geſtändnis bequemte, wurde auf die Strafe nur ein Monat Unterſuchungshaſt angerechnet. NNene Mannheimer Zeitung /Mittag⸗Ausgabe den Reichswirtſchaftsberater Keppler und den verſtorbenen Baumeiſter Gärt⸗ wer, verlas der Reoͤner die Urkunde für den Grund⸗ ſtein, die anſchließend mit den Ehrenzeichen des ut Bodiſche Kabiurlühnäche auñ der Aeb Aug' und Hand! Ausſtellung„Deutſchland“ Mannheim zeiot in Verlin prachtvolle Stücke einer berühmten Porzellan⸗ ſammlung- Auch der Original Theaterzettel von Schillers Räuber“ iſt zu ſehen Die Ausſtellung„Deutſchland“, die demnächſt in der Reichshauptſtadt eröffnet wird und bis zum 16. Auguſt ihre Tore offenhält, weil ſie dem Beſucher der Olympiſchen Spiele in Berlin gewiſſermaßen Luſt machen, ſich nicht nur die Metropole des Reiches anzuſehen, ſondern auch die verſchiedenen Gaue mit ihren Kulturſtätten und vor allem die Reiſeland⸗ ſchaften Deutſchlands kennen zu lernen oder erneut zu ſehen. So gilt denn eine große Gruppe der mäch⸗ tigen Schau in den Ausſtellungshallen den Frem⸗ denverkehrsbereichen im deutſchen Oſten. Unter den zahlreichen Kabinettſtücken, die aus deut⸗ ſchen Sammlungen im Rahmen der Berliner Schau gezeigt werden— Schätze alſo, um derentwillen Rei⸗ ſen unternommen werden,— wird man eine Reihe ſolcher finden, die ſonſt in Muſeen Badens zu ſehen ſind. Das gaſtliche Land am Oberrhein ſtrengt ſich an, auch auf dieſer Ausſtellung ſeinem Ruf Ehre zu machen, zu den begünſtigſten Reiſeländern des Rei⸗ ches zu zählen. Es würde zu weit führen, im einzelnen alle Schätze aufzuzeichnen, die von Baden nach Berlin gingen. Es muß genügen, einige wenige zu nen⸗ nen, um damit anzudeuten, daß der Landesfremdenverkehrsverband Ba⸗ den, in deſſen Hbnden die Beſchickung der Berliner Schau für die oberrheiniſchen Land⸗ ſchaften lag, ſich mit Erfolg bemühte, den von ihm betreuten Gau in gebührend hellem Licht Keerſcheinen zu laſſen. Die Vorarbeiten für die Beteiligung Badens an der Ausſtellung„Deutſchland“ wurden von der Landes⸗ ſtelle des Reichspropagandaminiſteriums aufs wirk⸗ ſamſte unterſtützt. Rückhaltloſe Bewunderung wird in Berlin die Figur des Franz Kaver von der Meiſterhand des Paul Egell finden, ein wertvolles Stück des Mann⸗ heimer Schloßmuſeums. Außerdem ſtellt Mannheim prachtvolle Stücke ſeiner einzigartigen Porzellanſammlung zur Ver⸗ igungs, ſo das Frankenthaler Schachbrett, das wohl nur noch in dieſem Stück vollkommen erhalten iſt. Und natürlich fehlt auch das Original des Theaterzettels der Uraufführung der„Räuber“ im Nationalthea⸗ ter nicht Von Heidelberg kam das köſtliche Blatt von Carl Rottmann, das die Stadt der Romantik vom oberen Wolfsbrunnen aus feſthält, ein Aquarell, das den beglückenoͤſten Schöpfungen ſeiner Art zuzuzäh⸗ len iſt. Die Muſeen Karlsruhe ſandten neben Ge⸗ mälden— unter ihnen die„Spinnſtube“ von Haſe⸗ mann und das„Heimattal“ von Hans Thoma, dieſes aus dem Beſitz der Stadt— vor allem herrliche Er⸗ zeugniſſe der Volkskunſt und des Brauchtums, die ergänzt werden durch eine Sammlung wertvoller alter Uhren aus Furtwangen und Leihgaben aus dem Auguſtinermuſeum in Freiburg, Zunft⸗ zeichen entſtammen den Sammlungen Villin⸗ gen s. Nicht genug danken kann man dem Fürſten von Fürſtenberg, daß er aus ſeiner Galerie ein ſo wun⸗ dervolles Werk wie den Wildenſteiner Altar ließ. Dieſer Wildenſteiner Altar wird wohl zu dem Schönſtes gehören, was auf der Ausſtellung„Deutſch⸗ land“ überhaupt gezeigt wird. Es darf als Akt hoher Heimatgeſinnung bezeichnet werden, daß die badiſche Gruppe der Berliner Schau dieſes Kabinettſtück um⸗ ſchließen kann. Konſtanz wollte nicht zurückſtehen und ſchickte ſeine prächtige Chronik vom Konzil, die auf den 1537 geſtorbenen Ulrich Richental zurückgeht und nach ihm genannt zu werden pflegt. Es han⸗ delt ſich um das einzige noch in deutſchem Beſitz be⸗ findliche Exemplar dieſes feſſelnd mit farbigen Zeich⸗ von Nürnberg aus dem Haus Hohenzollern mit der Mark Brandenburg. Daneben zeugen Werke aus Ueberlingen und Stiche aus Meersburg von der alten Kultur des Bodenſees. Kurz, die badi⸗ ſchen Landͤſchaften ſind durch die verſtändnisvolle und hochherzige Mitwirkung der Beſitzer der erwähnten und vieler anderer Kabinettſtücke aus badiſchen als Reiſe nicht zu ſagen, hochgemuter Haltung für ſich zu wer⸗ Nuucl aum cbbe Was gibt es Neues in der Spargelſtadt? Die Ortsbauernſchaft gibt bekannt: Am kommen⸗ den Sonntag, 19. Juli, findet eine wichtige Feld⸗ begehung ſtatt. Treffpunkt hierzu 14.15 Uhr am Spritplatz, Abmarſch 14.30 Uhr. Die Teilnahme hieran wird zur Plicht gemacht. Weiterhin macht die Ortsbauernſchaft ͤarauf aufmerkſam, daß die Flur⸗ anmeldungen der Schwetzinger Tabakpflanzer bis einſchließlich Montag, 20, Juli. im Zollamt, Zim⸗ mer 8, aufliegen. Sämtliche Pflanzer ſind verpflich⸗ tet, in dieſe Anmeldungen die verbindliche Erklä⸗ rung über den vorausſichtlichen Ernteertrag einzu⸗ tragen, andernfalls Beſtrafung wegen Steuerhinter⸗ ziehung zu gewärtigen iſt. Auch müſſen die Ein⸗ tragungen mit aller Sorgfalt und Gewiſſenhaftig⸗ keit vorgenommen werden. 4 Hauptverſammlung des Roten Kreuz. Der Orts⸗ männerverein Schwetzingen des Deutſchen Roten Kreuz ladet alle aktiven, inaktiven und fördernden Mitglieder zu der am kommenden Samstag, abends .30 Uhr, im„Weißen Schwan“ ſtattfindenden Haupt⸗ verſammlung ein. Reichsluftſchutzbund Ortskreisgruppe Mannheim⸗ Land, Sitz Schwetzingen. Heute abend 8 Uhr Fort⸗ ſetzung des 32. Lehrgangs im Hebel⸗Realgymnaſium. Köc. bei den Heidelberger Reichsfeſtſpielen. Die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft ödurch Freude“ gibt bekannt, bdaß die Karten, und zwar nur Sitzplätze, für die Reichsfeſtſpiele in der hieſigen Geſchäftsſtelle, Heidel⸗ berger Straße 37, eingetroffen ſind und daſelbſt zum Preiſe von 1,80 Mark abgeholt werden können. Es handelt ſich hierbei um die Aufführung von„Agnes Bernauer“ am 2. Juli und die bes„Götz von Berlichingen“ am 24. Juli. Weiterhin erinnert die Geſchäftsführung daran, daß auch die Karten für die vom 18. bis 25. Juli ſtattfindende Bodenſeefahrt Nr. 27 abgeholt werden können. Geburtstage. Kommerzienrat Georg Witt⸗ mann, Marſtallſtraße 2, der uns, wie erinnerlich, vor kurzer Zeit einen intereſſanten Beitrag über den Schwetzinger Spargelanbau lieferte, darf heute ſeinen 79. Geburtstag feiern.— Obergärtner i. R. Hermann Ebert, Invalidenkaſerne, wird heute 71 Jahre alt. Beiden Geburtstagskindern herzlichen Glückwunſch! Bettler feſtgenommen. Die Gendarmerie hat geſtern im benachbarten Oftersheim einen jungen verheirateten Mann von Friedrichsfeld, der bettelte, feſtgenommen. Der Mann ſteht außerdem im Ver⸗ dacht eines Diebſtahlsverſuchs. 5 Veranſtaltungen in Schwetzingen Capitol:„Es geſchah in einer Nacht“. Neues Theater:„Vergiß mein nicht“. ben! 0 — Bolksfeſt in Altlußheim Altlußheim, 17. Juli. Ueber das Wochenende feiert die hieſige Ortsgruppe der NSDAp ihr tra⸗ ditionelles Volksfeſt. Folgendes Programm hat die Ortsgruppe hierzu bekanntgegeben: Sams⸗ tag abend findet ein Fußballſpiel der Politiſchen Leiter gegen die SͤA ſtatt. Anſchließend erfolgt auf dem Schulhof der Auftakt zum Volksfeſt. Am kämpfe um den Gemeindewanderpreis. Nachmittags .30 Uhr ſtellt ſich an der Rheinluſt der Feſtzug auf, der ſich anſchließend dͤurch die Straßen des Ortes bewegt. Auf dem Feſtplatz findet das Volksfeſt ſtatt, das mit Muſik, Geſang, ſportlichen Darbietungen uſw. ausgefüllt ſein wird. Am Montagabend?7 Uhr iſt Volksfeſt⸗Kehraus. des Meiſters von Meßkirch für Berlin über⸗ nungen geſchmückten Werkes. Gezeigt wird in Ber⸗ lin die Darſtellung der Belehnung des Burggrafen Sammlungent die, hazu beitragen, ihre Bedeutung 0 mäne von hohen Graden zu beſtätigen, linſtandgeſetzt worden, in recht verpflichtender, um Sonntagvormittag 8 Uhr beginnen ſportliche Wett⸗ Aus der Pfalz Im Zeichen des allgemeinen Aufſchwungs Der pfälziſche Arbeitseinſatz im Juni * Speyer, 17. Juli. Der allgemeine Auf⸗ ſchwung ſowie die Belebung verſchiedener Indu⸗ ſtrie- und Gewerbezweige hat zu einem weiteren Ab⸗ ſinken der Arbeitsloſenziffer geführt. Dabei muß jedoch berückſichtigt werden, daß die Zahl der Not⸗ ſtandsmaßnahmen und damit die Zahl der Not⸗ ſtandsarbeiter planmäßig vermindert wurde. Ge⸗ genüber dem Vormonat hat ſich die Zahl der Ar;⸗ beitsloſen um 5384 auf 27696 verringert. Die Zahl der Arbeitsloſen hat bei den ungelernten Arbeitern um 2411, in der Bekleidungsinduſtrie um 752, in der Eiſen⸗ und Metallinduſtrie um 718, im Bau⸗ gewerbe um 413 und im Verkehrsgewerbe um 261 abgenommen. Im Berichtsmonat Juni 1936 wurden 4039 aus der Arbeitsloſenfürſorge und 14673 aus der Kriſenfürſorge unterſtützt, gegenüber 7644 bzw. 15066 im Vorjahre. Bei 64 Notſtandsmaßnahmen (im Vormonat 89) konnten 1941 Arbeiter und 1019 Arbeiter bei der Reichsautobahn(im Vormonat 2567 und 951 Arbeiter bei der Reichsautobahn) beſchäftigt werden. Die Anzahl der Arbeitsloſen betrug in den ein⸗ zelnen Arbeitsamtsbezirken: Kaiſerslautern 6261 männliche, 1377 weibliche; Landau 4085 bzw. 444j Ludwigshafen 8268 bzw. 1548; Pirmaſens 2886 bzw. 639; Zweibrücken 1832 bzw. 357. Natörliche Korwässer Heilwässer Tafelwässer in frischen föllongen bei Hooptaĩederloge PETER RIXIUS ERA.WASSER-SFEZIAl Teieies Nr 267 96 8 267 97 Krafträder ſtoßen zuſammen X. Landau, 17. Juli. In Landau ſtießen an der Ecke Marktſtraße und Nordring zwei Motor⸗ räder aufeinander. Beide Fahrer wurden ſchwer verletzt. Sie trugen erhebliche Knochenbrüche davon und mußten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die Motorräder wurden zertrümmert. —— H——— „Plankſtadt, 17, Juli. Herr Karl Bguſt, Wald⸗ pfad 11, feiert heute ſeinen 80. Geburtstäg. Herzlichen Glückwunſch!— Die Ortsgruppe der NSDAP macht alle Blockleiter darauf aufmerkſam, daß bis heute Freitag beim Zellenleiter mit allem abzurechnen iſt. Die Zellenleiter müſſen heute FFEPEPPRoo Jeder kann mitfahren! Sonderzüge nach Berlin zur Ausſtellung „Deutſchland“ und zur Beſichtigung des Reichsſportſeldes mit Fahrt hin und zurück, Ulterkunft und Eintrittsgelder nicht mehr wie 25 Mark. Die Ortsgruppen der Partei erteilen Aus⸗ kunft und nehmen Anmeldungen entgegen lauch Nichtmitglieder) Abfahrt am 24. Juli, Rückkehr am 27. Juli. Anmeldung bis zum 20. Juli. abend zwiſchen 8 und 9 Uhr im Geſchäftszimmer erſcheinen oder, falls hieran verhindert, einen Ver⸗ treter hierzu beauftragen. -à- Hohenſachſen, 17. Juli. Herr Gg. Falkenſtein feierte hier bei beſter Geſundheit ſeinen 72. Ge⸗ burtstag. Frankenthal, 16. Juli. Vor dem Sondergericht für den Bezirk des Ober⸗ landesgerichts Zweibrücken beim Landgericht Fran⸗ kenthal fand eine ordentliche Sitzung ſtatt, in der „ſechs Fälle zur Verhandlung kamen. Am 17. März 1936 ſprach der verheiratete 49 Jahre alte Michael Willerich aus Landau ſeinen Arbeitskollegen gegenüber eine unerhörte Verdäch⸗ tigung aus und betätigte ſich als gefährlicher Hetzer, der ſo weit ging, ſich als früherer Kommuniſt einer niederträchtigen Artvergeſſenheit ſchuldig zu machen. Gegen dieſen alten Stänkerer beantragte der Staatsanwalt eine Gefängnisſtrafe von 5 Monaten, das Sondergericht ging jedoch über dieſen Antrag hinaus und verurteilte Willerich zu einer Freiheits⸗ ſtrafe von 7 Monaten. Der 24 Jahre alte ledige Thomas Mack aus Ludwigshafen wußte vor der letzten Reichstags⸗ wahl nichts Beſſeres zu tun, als am 29. März ſich über den Führer und ſeine Umgebung in abfälliger Weiſe auszulaſſen. Er faſelte von einem Kriege und machte weitere Bemerkungen, die geeignet waren, das Anſehen der NSDApP zu ſchädigen. Mack beſtritt die ihm zur Laſt gelegten Straftaten, doch konnte er als Staatsfeind überführt werden. Entſprechend dem Antrag des Staats⸗ anwalts erkannte das Sondergericht auf eine Ge⸗ fängnisſtrafe von 7 Monaten. Eine trübe Vergangenheit haben die beiden wei⸗ , texren Angeklagten, der 43 Jahre alte verheiratete Philipp Schlaufmann und der mit ihm ver⸗ Arteile des Frunkenlhaler Condergerichts wandte 40 Jahre alte verheiratete Jakob Trem⸗ mel, beide aus Kaiſerslautern, hinter ſich. Sie haben umfangreiche Vorſtrafenregiſter und befinden ſich ſeit 19. Mai wegen Vergehens gegen das Heim⸗ tückegeſetz in Unterſuchungshaft. Beide zechten im Juli oder Auguſt 1935 in Kaiſerslautern und führ⸗ ten dabei ein politiſches Geſpräch, in deſſen Ver⸗ lauf ſie gegen den Staat grobe Beſchimpfungen ausſprachen. Sie beleidigten die Perſon des Füh⸗ rers und des preußiſchen Miniſterpräſidenten ſchwer und verſuchten ihr Anſehen durch verächtliche Aeuße⸗ rungen herabzuſetzen.— Anklagevertreter war j eine Gefängnisſtrafe von je einem Jahr beantragt worden, das Sondergericht ſprach gegen beide An⸗ geklagten je 10 Monate Gefängnis aus und rechnete die Unterſuchungshaft mit 8 Wochen an. Ein ſchon frühzeitig verdorbener Burſche iſt der 19 Jahre alte ſtaatlenloſe und ledige Joſ. Seit⸗ linger, der aus Oeſterreich ſtammt und bereits eine bewegte politiſche Vergangenheit hinter ſich hat. Er befindet ſich ſeit 5. Juni in Unterſuchungs⸗ haft, nachdem er vorher wegen Paßvergehens, Be⸗ trugs und Diebſtahls 2 Monate Strafhaft in Landau verbüßte. Während dieſer Zeit fing er mit ſeinem Mitgefangenen in der Zelle politiſche Unterhaltun⸗ gen an, die von der Tendenz dauernder Verhöh⸗ nungen des Führers und des Deutſchen Reiches ge⸗ tragen waren. Er wollte ſeinen Redereien eine andere Deutung geben, konnte aber überführt wer⸗ den. Dem Antrag des Anklagevertreters entſpre⸗ chend wurde er zu 4 Monaten Gefängnis, abzüglich 1 Monat 10 Tage Unterſuchungshaft, verurteilt. . rerclhhe rortie Zu ee De Nneilallung Kurt Wellner: Ndume uncl Pcpee αι]¹i gen Die geträumte Nummer Oberſt Booker war einer der eifrigſten Gäſte am Roulettetiſch des Kaſinos von Mexiko. Er hatte ſchon öfter einen größeren Betrag gewonnen. Eines Nachts träumte er, daß er mit einer Dame aus dem Theater kam und ein herantretender Droſchkenkutſcher mit Kreide die Zahl Elf auf ſeinen Aermel ſchrieb. Booker erwachte in dieſem Augenblick und hielt es für einen Wink der Glücksgöttin, daß er die Nummer Elf geträumt hatte. Sobald das Kaſino geöffnet wurde, ſtand er auch ſchon am Roulettetiſch und ſetzte ſo lange hartnäckig auf die Elf, bis er ſeinen bisheri⸗ gen Gewinn und ſeine ganze eigene Barſchaft im Ge⸗ ſamtbetrag von rund 100 000 Mark verloren hatte. Da mußte er die Sache aufgeben und Mexiko als ein Gegner aller Glücksträume verlaſſen. Aehnlich ging es einem jungen Engländer, der mit ſeinem Erbteil nach Monte Carlo reiſte, um am Spieltiſch Millionär zu werden. Seine Zuverſicht begründete ſich auf einen Traum, der ſich mehrmals wiederholt und deshalb auf ihn einen beſonders tie⸗ ſen Eindruck gemacht hatte. Das Traumbild zeigte ihm jedesmal einen Polizeibeamten mit einer Truppe von Konſtablern. Bei ihrem Anblick empfand er das dringende Verlangen, ſie zu zählen, und er erwachte jedesmal, wenn er feſtgeſtellt hatte, daß es 27 Kon⸗ ſtabler waren. Sogleich ntch dem Betreten des Spielſaals ſetzte er inſolgedeſſen das Maximum auf die 27ꝙ, und ſie kam merkwürdigerweiſe zweimal nacheinander heraus. Dann aber folgte für ihn Verluſt auf Verluſt. Die 27 kam nicht ein einziges Mal wieder, bis er ſein ganzes Erbteil auf ihr verſpielt hatte. Dagegen fiel die Kugel ziemlich häufig auf die 28, und deshalb ver⸗ ließ der junge Engländer Monte mit der Ueber⸗ zeugung, daß er gewonnen hätte, wenn er den Po⸗ lizeibeamten als achtundzwanzigſten zu den 27 Kon⸗ ſtablern dazugezählt hätte. Die Geiſterſtimme Auf der Ueberfahrt über den Nordatlantik träumte der Kapitän einer Schonerbark, daß ihm eine Stimme dreimal den Befehl zum Steuern nach Nordweſten gab, Das machte einen ſo ſtarken Ein⸗ druck auf ihn, daß er nicht mehr einſchlafen konnte. Er ſtand auf und ging auf das Achterdeck hinauf, wo er dem wachehabenden Zweiten Steuermann den Traum erzählte. Der Zweite war phantaſiebegabt und deshalb ſo⸗ gleich geneigt, hinter dem Traum eine überirdiſche Mahnung zu ſehen.„Da ſind gewiß Schiffbrüchige in der Richtung Nordweſt“, behauptete er. Aber der Kapitän hatte doch Bedenken, ſo weit —5 ſeinem Fahrkurs zu gehen, und zog ich g1 iterſchlafen in ſeine Kabine zurück. Wh Saent eingeſchlafen, als ſich der Traum mit dem Befehl der Geiſterſtimme wieder⸗ holte. Nun war auch der Kapitän überzeugt, daß der Traum eine höhere Bedeutung hatte. Er ſtand nochmals auf, um das Schiff, trotz des Widerſpruchs des inzwiſchen auf Wache gekommenen Erſten Steuer⸗ manns, in den Kurs Nordweſt zu legen. Stundenlang fuhr der Barkſchoner in dem neuen Kurs, ohne etwas zu ſehen, ſo daß es dem Kapitän bereits unter den ſpöttiſchen Blicken des Erſten Steuermanns recht unbehaglich wurde. Um ſo mehr triumphierte er, als plötzlich ein kleines Fahrzeug in Sicht kam, das abgetakelt im Spiel der Wellen trieb. Die Schonerbark wurde beigedreht und ein Boot unter Führung des jetzt raſch bekehrten Erſten Steuermanns nach dem treibenden Fahrzeug ge⸗ des Fahrzeugs den Kopf eines Mannes heraus⸗ ragen, der anſcheinend aus tieſſter Erſchöpfung in dieſer Stellung die Beſinnung verloren hatte. Der Mann erwachte auch nicht, Steuermann in das Boot gehoben wurde. Da ſonſt niemand auf dem treibenden Fahrzeug war, über⸗ ließ der Steuermann es ſeinem Schickſal und kehrte an Bord ſeines Schiffes zurück. Jedoch während der Rückfahrt erwachte der Fremde und wollte ins Waſſer ſpringen, um ſchwimmend zu ſeinem Fahr⸗ zeug zurückzugelangen. Naturgemäß glaubte der Steuermann, daß der Gerettete durch die Entbeh⸗ rungen den Verſtand verloren hatte, und ließ ihn trotz allen Sträubens im Boot feſthalten, bis er auf die Schonerbark hinaufgebracht werden konnte. Dort machte jedoch der Gerettete dem Kapitän einen Rieſenkrach und ͤͤrohte ihm mit einer ſaftigen Entſchädigungsklage, weil er ein Amerikaner war, der eben allein eine Rekordfahrt im kleinſten Segel⸗ fahrzeug von Boſton nach Liverpool zu machen im Begriffe war und ſich gerade ein wenig ausgeſchla⸗ fen hatte, während er ſein Fahrzeug treiben ließ. Nun mußte man den Amerikaner auf ſeine in⸗ zwiſchen recht weit abgetriebene Nußſchale zurück⸗ bringen, mit der er ſeine Fahrt fortſetzte. Er kam früher nach Liverpool als die Schonerbark nach Neuyork, ſo daß ihr Kapitän bei ſeiner Ankunft kaniſche Rekoröfahrer von mißgünſtigen Neidern auf dem Wege aufgehalten wurde und nur durch ſein entſchloſſenes Auftreten den Piraten entging. Da der Amerikaner glücklicherweiſe in ſeinem Zorn nicht den Namen der Schonerbark beachtet hatte, hütete ſich ihr Kapitän, durch eine Berichtigung den billigen Witz der Reporter heraufzubeſchwören. Aber von dem Glauben an Geiſterſtimmen war er gründlich geheilt. Der prophezebende Gonverneur Als General Tacon Gouverneur der damals noch ſpaniſchen Inſel Kuba war, hatte in der Ha⸗ bana ein Wahrſager einen ſtarken Zulauf und übte dadurch einen großen Einfluß auf die abergläubiſche Bevölkerung aus. Bei der bereits vorhandenen Gärung gegen die ſpaniſche Herrſchaft war das dem Gouverneur unbequem, weil ein Mißbrauch des Einfluſſes zu politiſchen Zwecken nahelag. Deshalb ließ der Gouverneur den Wahrſager zu ſich berufen und ſorderte ihn auf, ihm aus den Kar⸗ ten ſein Schickſal zu prophezeien. Geſchmeichelt ge⸗ horchte der Wahrſager und las für den General eine glänzende Zukunft aus den Karten heraus. „Schön,“ erwiderte Tacon.„Aber jetzt überlaſ⸗ ſie für Sie verkünden. Ich verſtehe mich nämlich auch etwas auf das Prophezeien“ggggggggg.. Unter der geſpannteſten Aufmerkſamkeit des Wahrſagers legte der General mit ernſter Miene die Karten aus und ſagte dann:„Mir verraten die Kar⸗ ten für Sie ein weniger glänzendes Schickſal als Ihnen für mich. Ich erſehe aus der Lage der Kar⸗ ten, daß Sie in längſtens einer Stunde im Kaſtell Moro auf zwei Jahre Aufenthalt nehmen und dort Steine brechen werden.“ Da trat auch ſchon die Patrouille herein, die den Wahrſager nach dem Kaſtell Moro brachte und ihn dort zu zweijähriger Zwangsarbeit dem Komman⸗ danten übergab. Der Weltuntergang. Vor einigen Jahren hatte der Methodiſten⸗Pre⸗ diger Sherman in Milwaukee durch eine„innere Stimme“ die„Botſchaft“ erhalten, daß die Welt am ſchickt. Beim Näherkommen ſah er aus der Luke J 1. Auguſt des Jahres untergehen werde. Das er⸗ als er vom bereits in der Zeitung leſen konnte, wie der ameri⸗ ſen Sie einmal mir die Karten, damit ich ſehe, was det. NM. BILDER VONHTAGE Ein Bad von 45 Grad Die Japaner haben im Olympiſchen Dorf auch jetzt ihr gewohntes Bad erhalten. In dem aus Holz gefertigten Baſſin befindet ſich das 45 Grad warme Badewaſſer, in dem ſich die Söhne des Fernen Oſtens anſcheinend ſehr wohl fühlen. efährlich iſt. Ein waghalſiges Experiment Der ſpaniſche Oberſtleutnant Herrera plant einen Stratoſphärenaufſtieg, der nicht un⸗ Der Aufſtieg ſoll in einem Ballon mit offener Gondel erfolgen. (Donath,.) Hierzu hat ſich der lieger einen beſonderen Anzug konſtruiert. Es iſt ein luftdicht ſchließender Gummianzug, der oben mit einer Taucherhaube abſchließt(links). Darüber kommt ein durch ein Stahlgerüſt verſteifter Flieger⸗ anzug lrechts). (Preſſephoto,.) eignete ſich anfangs Juni, und Sherman beeilte ſich daher, durch entſprechende Predigten ſeine Mit⸗ bürger vor dem bereits ſo nahe drohenden Unheil zu warnen. Selbſtverſtändlich knüpfte er die dring⸗ liche Mahnung und Bereuung aller Sünden daran. Bei einer dieſer Predoͤigten meldete ſich ein jun⸗ ger Farmer zum Wort und ſprach:„Ich heiße John Wilkie und bin zwar nur ein kleiner Farmer, aber doch nicht ſo arm, daß ich keine Frau ernähren könnte. Meine Braut iſt jedoch Jeſſie Sherman, die Tochter unſeres ehrwürdigen Predigers, der die Heirat nicht zulaſſen will, weil ich ihm nicht reich genug bin. Wenn aber— wie er ſagt— die Welt ſchon am 1. Auguſt untergehen wird, hat er wohl nichts dagegen, mir hier vor der verſammelten Ge⸗ meinde die Erlaubnis zu geben, daß ich ſeine Toch⸗ ter am 2. Auguſt heirate.“ Da alle Anweſenden dieſem Verlangen zuſtimm⸗ ten, ſah ſich Sherman zur Erteilung der gewünſch⸗ ten Erlaubnis genötigt. So kam es, daß am 2. Au⸗ guſt ſeine Jeſſie heiraten konnte, weil die Welt am 1. nicht unterging. „Komöodie der zerungen in Heidelberg Ein intereſſantes Regie⸗Experimeni im Schloßhof Buſch und Baum ſtanden noch in Näſſe von den Regengüſſen des Nachmittages. Und ſelbſt in der achten Abendſtunde wurde noch mancher beſorgte Blick zum wolkenverhangenen Firmament empor⸗ geſandt. Doch ſiehe, man blieb verſchont. Die Luft war feucht und ſommerlich warm, ein lauer Wind fiel von Zeit zu Zeit mit übermütigen Stößen in den Schloßhof ein, doch konnte er der fröhlichen Stimmung nicht den geringſten Abbruch tun, und es blieb trocken bis tief in die Nacht hinein. Das Wetterglück von Heidelberg bewährte ſich erneut. Shakeſpeares von genialem Humor getragene „Komödie der Irrungen“ erwartete uns. Die Ueberraſchung war groß, als man im Schloßhof die ernſte und feierliche Romantik ausgelöſcht fand und auf einen veritablen Jahrmarkt ſtieß mit Karuſſell und Schaukel, mit Schau⸗ und Trinkbuden, mit Kletterſtange und Rutſchbahn, mit Glücksrad und „Hau' den Lukas“. Dag alles hat freilich mit Shake⸗ ſpeare nichts zu tun, wohl aber mit Goethe. Paul Mundorf, der temperamentvolle Spielleiter, hat in Gemeinſchaft mit Johannes Schroeder die luſtige Buntheit dieſes Schauplatzes geſchaffen. Er läßt die Verwechſlungs⸗Komödie um die beiden Antipholuſſe und die beiden Dromios von Schau⸗ ſpielern einer fahrenden Komödianten⸗Truppe in einer Rahmenhandlung ſpielen, und zwar— in⸗ dem er ſich das Milieu bei Goethe auslieh— auf dem Jahrmarkt in Plundersweilern. Die Komö⸗ dianten ziehen mit Tſchingderaſſaſſa in Plunders⸗ weilern ein, der„Direktor“ hält ſeine Anſprache an dag Publikum und disputiert mit einem gelahrten Herrn über Theaterfragen, ein elegiſcher Schatten⸗ ſpieler mit Leierkaſten ſingt ein Begrüßungsſprüch⸗ lein, und das Spiel, nunmehr von Shakeſpeare, be⸗ ginnt zwiſchen den Zelten des Jahrmarkts. Auch der Wohnwagen der Komödianten traf inzwiſchen ein. Er dient im Spiel als„Villa Phoenix“ dem Antipholus von Epheſus und ſeinem Geſpons Adriana zum Aufenthalt. Man ſieht, die Komödie iſt bewußt als übermütige Harlekinade aufgezogen worden. Die handelnden Perſonen entſteigen dem Karuſſell, kommen auf der Rutſchbahn angeſauſt und entſchwinden entweder in die Amüſierbude„Zum Stachelſchwein“ oder in einen anderen, von der rie⸗ ſengroßen Fratze eines zähnefletſchenden Ungeheuers gebildeten Zelteingang, der ſich im Laufe des Spiels auf eine verblüffende Art in ein— Kloſtertor ver⸗ wandelt, allwo die fromme Aebtiſſin zu Epheſus wohnt, die zum guten Schluß als glücklich wieder⸗ gefundene Mutter der beiden wirrſalſtiftenden Zwillingsbrüder in den Schoß ihrer Familie zurück⸗ kehrt. Das Ganze wirkt als ein zunächſt verblüffendes und aus dͤͤem Weſen der Shakeſpeare⸗Komödie kaum hinreichend zu begründendes Regie⸗Experiment. Der Spielverlauf aber, vom Elan des Uebermuts und der Ausgelaſſenheit verteufelt beluſtigend angetrie⸗ ben, läßt auch beim kritiſchen Betrachter ſchließlich das Gelächter über alle Bedenken, die da aufkom⸗ men mögen, triumphieren. In der Tat tritt ja in der„Komödie der Irrungen“ das Menſchliche(gegen⸗ über dem Schematiſchen) und das Individuelle (gegenüber dem Typiſchen) vielſach in den Hinter⸗ grund. Statt gedanklicher Tiefe herrſcht nicht ſelten der Witz des Wortes und ſeine Verdrehung und eine gelegentlich das Poſſenhafte ſtreifende Situa⸗ tionskomik. Es fragt ſich nur, ob man gerade dieſe Seite der Komödie als das allein Weſentliche ſo ſtark herausſtellen und unterſtreichen ſoll, wie es hier durch die burleske Art der Inſzenierung zwangsläufig ſich ergibt. Wie dem aber auch ſei, der reſolute Theatergeiſt, der alle Darſteller mit höchſt beweglicher Komik er⸗ füllte und der buntfarbigen Szenenſpielerei ihren beſonderen Atem verleeh, ließ eine ſamos gefügte, pointenſichere Aufführung entſtehen. Die durchweg glückliche Beſetzung trug ſehr dazu bei, den großen Heiterkeitserfolg von Anfang an ſicherzuſtellen. Emil Lohkamp und Adolf Ziegler waren zwei äußer⸗ lich und innerlich weſensgleiche, aut aufeinander ein⸗ geſpielte humorige Zwillingsbrüder, mit denen ſich das Fangſpiel der Verwechſlungen ausgezeichnet einfädeln ließ. Zu ihnen geſellte ſich ein ganz er⸗ ſtaunlich ſcharf profiliertes Dienerpaar, von einer in Maske, Sprache und Spiel überwältigend komiſch wirkenden Gleichartigkeit. Dieſe beiden Dromios, von Clemens Haſſe und Carl⸗Heinz Schroth mit viel blendendem Witz und imponierender Zun⸗ genfertigkeit auf die Szene geſtellt, waren wirklich begeiſternde Luſtſpielfiguren Shakeſpeareſcher Prä⸗ gung und die Haupturſache des großen befreienden Gelächters. 25 Auch ſonſt iſt zu ſagen, daß der Stil des Burles⸗ ken von der Spielgemeinſchaft durchweg gut getrof⸗ fen und ſeine Linie ſicher eingehalten wurde. Carl Kuhlmanns liebenswürdig⸗ironiſcher Herzog und Walther Kottenkamps geprüfter Vater der Zwillingsbrüder blieben ihrem Eharakter entſpre⸗ chend in gewiſſe Reſerve, alles andere aber ließ die Minen ungefeſſelter Ausgelaſſenheit ſpringen, vor allem die Frauen im Kreiſe: Gerda Maria Terno, eine gewaltig eiferſüchtige Adriana, die etwas lyriſchere Traute Fölß als Luciana, Lina Carſtens ſehr oͤrollig und liebenslüſtern gluckernde ſchwarze Köchin Nelly, Käthe Strebel, Mutter und Aebtiſſin in eins, und Ly Brühl als auf⸗ oͤringliches Halbweltweſen aus Epheſus. Von phan⸗ taſtiſch grotesker Wirkung auch Franz Stein als Magier Dr. Zwick. Erich Bartels und Martin Flörchinger in kleinen Rollen. Hermann Bräuer, Max Mairich, Emmerich Noſeda, Hans Alva und Wilhelm Hilgrey gaben als Darſteller der Rahmenhandlung ihren Figuren typiſches Gepräge. Die muſikaliſche Verbrämung Edmund v. d. Medens traf den Jahrmerktston des Bänkelſängeriſchen ſehr glücklich. Nach dem„happy end“ und dem Abgeſang des Leierkaſtenmannes erfüllte ausdauerndes Applaus“ geknatter kräftig zuſammenſchlagender Hände den nächtlichen Schloßhof, und das Gelächter flackerte ſogar in der frohgemut bergabwärts flutenden Pu⸗ blikumsprozeſſinn hier und da noch einmal wieder auf. O. E. eeee Tagung der Geſellſchaft Deutſcher Naturfor⸗ ſcher und Aerzte. Vom 20. bis 23. September wird in Dresden die 94. Verſammlung der Geſellſchaft Deutſcher Naturforſcher und Aerzte abgehalten. Im Rahmen der Tagung der Deutſchen Geſellſchaft für die Geſchichte der Medizin, Naturwiſſenſchaft und Technik wird Profeſſor Dr. Zaunick, Dresden, am 20. September einen Vortrag über„C. G. Carus und ſein Dresdener Kreis“ halten. Anſchließend wird dann eine Gedenktafel für den berühmten Bio⸗ logen am Carus⸗Haus enthüllt werden. Sir Galahad Byzanz. Von Kaiſern, Engeln und Eunnu⸗ chen. E. P. Tal und Co., Wien—Leipzig. So ſchlecht der Untertitel dieſes Buches iſt, ſo gut iſt das Buch ſelbſt, richtiger geſagt: ſo gut könnte es ſein, wenn nicht der Verfaſſer einen immer wieder mit ſeinem Hana zur Schnooͤdrigkeit und ſeiner Vorliebe für bizarre Schreibort— wieweit hier allerdings vielleicht der Ueber⸗ ſetzer mit Schuld trägt, ſoll ununterſucht ſein— in die Verärgerung triebe. Die Geſchichte von Byzanz iſt die Geſchichte eines leeren geſchichtlichen Raums und einer lee⸗ ren Zeit. Wer kennt ſie ſchon? Sie lag abſeits dem europäiſchen Intereſſe und erſt die jüngſte Zeit hat ſie wieder mit dieſem Intereſſe zu verkoppeln verſucht und erſt die allerjüngſte Zeit hat feſtgeſtellt, wie eng die unterirdi⸗ ſchen Verbindungen waren, die Europas Geſchichte und wenn man ihm mit Sachlichkeit zu Leibe geht! Kultur mit dem geheimnisvollen Kaiſerreich om Bospo⸗ rus verbanden. Es ſind in der letzten Zeit ein paar wert⸗ volle Bücher erſchienen, die Byzanz als politiſches Pro⸗ Elem behandeln. Sir Galahad reizte vor allem ſein kultur⸗ politiſcher Inhalt. Und was er hier an Großartigem und Neuartigem aufzeigt, das iſt allerdings des Staunens und manchmal der ehrlichen Bewunderung wert. Das Buch iſt eine aroße geſchichtliche Ehrenrettung für Byzanz, das für das Kreuz ſich ſchlug, als das chriſtliche Europa ſich längſt mit dem Halbmond abgefunden und verbündet, hatte, das die geſchloſſenſte und homogenſte Staatsver⸗ faſſung aller Zeiten geſchafſen hat und in einer einzig⸗ ortigen Form den Herrſchbegriff zu gottesdienſtlicher Würde erhob, das in den Jahrhunderten, in denen Europa in Dunkel und Wirrnis lag, eine Blüte der Kultur, der Staatsorganiſation entfaltete, die die Brücke von der Glanzzeit der Antike und ihrer Wiedergeburt in Her Renaiſſance ſchlug— das freilich auch wie alles Helle tiefe Schatten warf, das die urſprüngliche Gottverantwor⸗ tung des Herrſchertums allmählich verwandelte“ zur ſinn⸗ und ſeelenloſen Autokratie, den kulturellen Hochſtieg ver⸗ band mit moraliſchem Zerfall und in Staats⸗ und Volks⸗ führung immer mehr in die panem et circenſes— Deko⸗ denz des ſpätkaiſerlichen Roms herabglitt. Sir Galahad zeichnete das Bils dieſer Staöt und dieſes ſeinem Geiſte und ſeiner Verfaſſung nach einmaligen Staatsweſens in prächtigen Forben. Sein Buch hat nur den Nachteil, daß es zu viel Farbe enthält: die Farbe ver⸗ wiſcht manchmal die Konturen, die Palette iſt manchmal wichtiger als das Gemälde ſelbſt. Schade, denn hier liegt ein Stoff, der an Spannung ſicher nicht verliert, auch e ———— —————— Seite/ Nummer 323 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9 — Das prachtvolle Schloß auf der an der Weſt⸗ küſte Frankreichs gelegenen Inſel'Aix, in der Nähe der Stadt La Rochelle, ſoll nunmehr zu einem Napoleon⸗Muſeum ausgebaut werden. Baron Gour⸗ gaud, ein Enkel des franzöſiſchen Generals Gour⸗ gaud, hat ſich entſchloſſen, die Umgeſtaltung und Ein⸗ richtung dieſes Schloſſes vorzunehmen. Der Fran⸗ zoſenkaiſer hatte bereits im Jahre 1808 die Inſel 'Aix beſucht und die ganze Gegend befeſtigen laſ⸗ ſen. Das Schickſal wollte es nun, daß Napolon die letzten Tage vor ſeiner Fahrt in die Verbannung nach St. Helena wiederum auf dieſer Inſel verbrin⸗ gen ſollte. Der Kaiſer hielt ſich im Juli des Jahres 1815 in der herrlichen Umgebung des Schloſſes auf, um dort die Ankunft des engliſchen Schiffes„Bel⸗ lerophon“ abzuwarten, das ihn dann in die Ver⸗ bannung bringen ſollte. Von hier aus richtete Na⸗ poleon auch den letzten Appell an den Prinzregen⸗ ten, mit der Bitte, ihn nicht nach St. Helena, ſon⸗ dern nach England zu verbannen. Nun hat alſo ein Enkel jenes Generals Gourgaud, der damals dem geſchlagenen Korſen mit in die Verbannung nach St. Helena folgte, den Plan gefaßt, dieſe hiſtoriſche Stätte in ein Muſeum umzuwandeln. Schon in nächſter Zeit wird das Schloß dem Publikum zu⸗ gänglich ſein, und man wird dort neben zahlreichen Büſten und Bildern, die an Napoleon erinnern, auch den Mahagonitiſch bewundern können, an dem Napoleon ſein letztes Bittgeſuch an den Prinzregen⸗ ten niedergeſchrieben hat. * — Ein aufſehenerregender Fluchtverſuch aus dem „Däniſchen Sing⸗Sing“, dem Staatsgefängnis von Horſens, der wegen ſeiner eigentümlichen Begleit⸗ umſtände die däniſche Oeffentlichkeit in beträchtlicher Spannung hielt, hat durch die Entdeckung des ent⸗ wichenen Strafgeſangenen, Leo Bou, im Zimmer des Gefängnispfarrers, wo er im Kleiderſchrank Zu⸗ flucht geſucht hatte, ſein Ende gefunden. Der Flücht⸗ ling hatte die Sonntagsruhe benutzt, um aus ſeiner Metallbettſtelle einen Dietrich anzufertigen, der ihm den Weg in die Freiheit bahnen ſollte. Es gelang ihm auch wirklich, unentdeckt durch verſchiedene Tü⸗ ren bis zur Gefängnismauer zu gelangen, aber hier ließ ihn ſein Glück im Stich, und das Seil, das er ſich aus ſeinem Bettlaken zurechtgemacht hatte, riß, ſo daß ihm ein Entkommen über die hohe Ge⸗ fängnismauer mißlang. Trotz dieſes Mißgeſchicks gab er ſein Vorhaben nicht auf und hielt ſich 24 Stunden lang innerhalb des Gefängnisbezirks vor ſeinen Verfolgern verborgen. Die Nacht brachte er in einer Kanaliſationsröhre zu. Von der Gefäng⸗ nisleitung war ein großer Apparat in Szene geſetzt worden, um des Flüchtlings wieder habhaft zu wer⸗ den. Nach amerikaniſchem Muſter hatte man ſogar ein Flugzeug benutzt, um die Dächer des Gefäng⸗ niskomplexes und die nähere Umgebung abzuſuchen. Während eines dieſer Flüge wurde der Flüchtling auch tatſächlich geſichtet, wie er verſuchte, vom Dach aus über die Mauer zu entkommen. Es gelang ihm aber doch wieder, zu verſchwinden, bis ſchließlich ſeine Fährte von Spürhunden aufgenommen wurde. Dieſe führten die überraſchten Gefängnisbeamten zum Hauſe des Anſtaltsgeiſtlichen und zu dem Klei⸗ derſchrank, in dem ſich der Verbrecher verborgen hatte. * —„Warum geht Frau Ulrich im Waſſer nicht unter?“ Das iſt die Frage, die gegenwärtig in allen Badeanſtalten Nürnbergs geſtellt wird. Wenn die vollſchlanke Dame, die ſchon hoch in den vierziger Jahren ſteht, in ihrem Schwimm⸗Anzug erſcheint, dann verſtummt plötzlich das laute Lärmen und Treiben an der Pegnitz, die Frau, von der man ſagt, daß ſie entgegen allen Naturgeſetzen wie ein Stück Holz auf dem Waſſer ſchwimmt, ohne ein Glied zu bewegen, ſteht dann im Mittelpunkt des Intereſſes. Frau Berta Ulrich gehört mit ihrem Körpergewicht von 180 Pfund ſicher nicht zu den ſchlankſten Damen Nürnbergs. Sie kann im Waſſer tun, was ſie will, ſie kann ſich tot ſtellen, ſchlafen und träumen, ſich Hände und Füße ſchnüren laſſen— nie verſinkt ſie; ſie iſt leichter als Waſſer. Man ſieht, wie Frau Ul⸗ rich die tiefſte Stelle oͤer Pegnitz ausſucht und ſich lächelnd ins Waſſer gleiten läßt, ohne etwa die Arme auszubreiten oder die Beine zu bewegen. Senkrecht, wie auf einem unſichtbaren Boden, ſteht ſie im Fluß, unterhält ſich mit den Umſtehenden und läßt ſich in dieſer Stellung eine Zeitung reichen, die ſie vom Anfang bis zum Ende in aller Gemütsruhe lieſt. Wenn ſie müde wird, legt ſie ſich auf den Rük⸗ ken und verſucht zu ſchlafen oder ſie zieht die Beine an und kreuzt die Arme und läßt ſich ſo von der Sonne beſcheinen. Es gibt ein Scherzwort öͤer Bade⸗ zeit, das heißt:„Fett ſchwimmt oben!“ Man ſagt das gerne zu dicken Leuten, von denen man an⸗ nimmt, daß ſie ſich beſſer über Waſſer halten könn⸗ ten als andere Schwimmer. Wer aber hier des Rät⸗ ſels Löſung zu finden glaubt, iſt auf falſcher Fährte, denn Frau Ulrich erzählt es jedem, der es wiſſen will, daß ſie ſchon als kleines Mäochen die ſeltſame Eigenſchaft gehabt, im Waſſer nicht unterzugehen. Als Kind fiel ſie einmal, als die Eltern ſie unbeauf⸗ ſichtigt ließen, in die Pegnitz. Während Mutter und Tante um Hilfe ſchrien, ging das Mädchen, ohne einen feſten Boden unter ſich zu ſpüren, langſam dem Ufer zu und brachte ſich ins Trockene, bevor hilfsbereite Männer zur Stelle waren.„Ich würde ſurchtbar gerne tauchen“, ſagt Frau Ulrich,„aber ſo ſehr ich mich auch bemühe, bis auf den Grund zu kommen, es hebt mich mit gewaltiger Kraft ſogleich wieder an die Oberfläche...“ * — Zu einem überaus beluſtigenden Zwiſchenfall iſt es in dem berühmten Zirkus Krone gekommen, der augenblicklich in Wien ein Gaſtſpiel abſolviert. Der Direktor des Unternehmens führte ſeine Rie⸗ ſengruppe von 25 Elefanten vor. Der kleinſte von dieſen Dickhäutern, ein Elefant aus Indien, der auf den Namen„Birma“ hört, ſaß währenoͤdeſſen in der Ecke, da er mit dem„Studium“ noch nicht ſo weit iſt und vorläuſig noch zuſchauen muß, wie die anderen Elefanten ihre Arbeit verrichten. In einer der vor⸗ derſten Logen ſaßen Südländer, mehrere Damen, Herren undekinder. Vor allem letztere hatten es auf den kleinen„Birma“ abgeſehen und lockten ihn mit Zucker heran. Der junge Elefant konnte in der Tat der Verſuchung auf die Dauer nicht widerſtehen, ſchwänzte raſch den Unterricht und ſchlich ſich vorſich⸗ tig zu der Loge hinüber. Es fielen jedoch nur einige Stück Zucker für ihn ab. In ſeiner grenzenloſen Enttäuſchung faßte nun der junge Elefant mit ſei⸗ nem Rüſſel plötzlich nach dem prachtvollen Schal einer der Damen in der Loge, zog dieſen mit ener⸗ giſchem Ruck von der Schulter und ſchwenkte ihn dann zur allgemeinen Heiterkeit wie eine Fahne hoch in der Luft herum. Und bevor der Dompteur den ungezogenen„Birma“ noch ermahnen konnte, ſteckte dieſer nach alter Elefantengewohnheit den koſtbaren Schal in ſeinen unerſättlichen Schlund und eins zwei.. drei war er weg. Das zahlreich er⸗ ſchienene Publikum raſte vor Beifall. Improviſierte Nummern ſind ja immer die beſten. Die einzige, die. ſich maßlos aufregte, war die Dame, der der Schal entwendet worden war. Sie eilte ſpornſtreichs in das Büro der Direktion, wo ſie an Hand der Zoll⸗ papiere nachwies, daß es ſich um einen echten, handgeſtickten ſpaniſchen Schal handelte. Als Ent⸗ ſchädigung verlangte ſie 600 Schilling. Der Direktor des Zirkus zuckte nicht mit der Wimper und zahlte. Der ungezogene junge Dickhäuter aus Indien aher bekam von dem Tierarzt ſofort drei Flaſchen Rizi⸗ nus verordnet. Einmal, damit„Birma“ keine Ver⸗ dauungsbeſchwerden bekam, andererſeits aber auch zur Strafe. Denn Strafe für ſolche Ungezogenheiten muß natürlich ſein. Polniſches Flugzeug ins Meer geſtürzt — Warſchau, 16. Juli. In der Nähe von Gdinnen ſtürzte am Don⸗ nerstag ein polniſches Flugzeug ins Meer, das den polniſchen General Orlicz⸗Dreſzer an Bord ſzer, Oberſt Loph und der Pilot Lagewſki, ſind ſämtlich ertrunken. Die Leichen konnten bereits geborgen werden. Die Urſache des ſchweren Unglücks iſt noch nicht geklärt. Der verunglückte General Orliez⸗Dreſzer war erſt vor wenigen Tagen zum Luftinſpekteur der polniſchen Armee ernannt worden. Der General war ſeit einer Reihe von Jahren Präſident der Polniſchen See⸗ und Kolonialliga und galt als einer der fähig⸗ ſten polniſchen Offiziere. Die Kataſtrophe ereignete ſich zwiſchen dem See⸗ bad Zoppot und dem polniſchen Badeort Adlershorſt, nur wenige hundert Meter vom Strande entfernt. Der Danziger Ausflugsdampfer„Falke“ eilte ſofort zu Hilfe und ſchleppte das Flugzeug, von dem nur noch der Schwanz aus dem Waſſer ragte, zum See⸗ ſteg nach Adlershorſt. Dort konnten die Inſaſſen leider nur noch als Leichen geborgen werden. Nach den bisherigen Feͤſtſtellungen ſoll das Unglück auf einen Motordefekt zurückzuführen ſein. Einbrecher- und Hehlerbande ausgehoben — Berlin, 16. Juli. Dem Wohnungseinbruchdezernat der Berliner Kriminalpolizei iſt dieſer Tage ein neuergroßer — Die Wettluſt iſt den Engländern nicht auszu⸗ treiben. Sie liegt ihnen im Blut. Ein gutes Bei⸗ ſpel dafür dürfte Mr. Henderſon aus London ſein. Der Mann ſtand kürzlich in London vor Gericht, wo er unter anderem auch über ſeine Einkommensver⸗ hältniſſe ausgefragt wurde. Er gab unumwunden zu, daß er keinen feſten Beruf ausübe und ſein Brot mit Wetten verdiene. Wenn man ſich den wohlge⸗ nährten und gutgekleideten Mr. Henderſon näher anſah, mochte man an dieſen Angaben zunächſt zwei⸗ feln. Aber er ſelbſt verriet dann, wie er ſein Wett⸗ ſyſtem aufgezogen hatte, Mr. Henderſon ſchlendert ſeit Jahr und Tag durch die Straßen Londons. Be⸗ gegnet er dann Leuten, die ſich gerade ihre Pfeife oder ihre Zigarette mit einem Feuerzeug an⸗ ſtecken wollten, dann ging er auf ſie zu und ſchlug ihnen vor, mit ihm 5 Schilling zu wetten, daß der Appaxat beim erſten Verſuch doch nicht funktioniert. In der Tat ſollen ſich die meiſten Herren des Spa⸗ ßes halber auf die Wette eingelaſſen haben und auch in der überwiegenden Zahl der Fälle verloren ha⸗ ben. Es kam nur recht ſelten vor, daß die Feuer⸗ geuge auf den erſten Anhieb ihre Pflicht erfüllten, und dann umgekehrt Mr. Henderſon ſeine 5 Schil⸗ ling berappen mußte. Dieſe Fälle waren ſeinem Bericht zufolge an den Fingern abzuzählen. Im übrigen ſcheint dieſer kurioſe Beruf, den ſich dieſer Londoner ausgeſucht hatte, ſeinen Mann glänzend ernährt zu haben. Wie Mr. Henderſon ſelbſt ange⸗ geben hat, kann er wöchentlich mit einem Durch⸗ ſchnittseinkommen von 200 Mark rechnen. * — Man hat ſchon häufiger romantiſche Geſchich⸗ ten gehört, in denen treue Hunde ihrem Herrn in den Tod folgten, auch weiß man, daß für eine Skor⸗ pionart der Selbſtmord des Männchens charakte⸗ riſtiſch iſt. Zum erſtenmal kommt aber jetzt aus Budapeſt die Nachricht, daß ein Reh aus Liebeskum⸗ hatte. Die drei Inſaſſen, General Orlicz⸗Dre⸗ Schlag gegen die Berliner Usterwelk geglückt. Nach langwierigen Ermittlungen konnte jetzt eine achtköpfige gemeingefährliche Ein⸗ brecher⸗ und Hehlerbande unſchädlich ge⸗ macht werden, die ſchon ſeit Monaten planmäßig in allen Stadtteilen Wohnungseinbrüche verübte, um dann die umfangreiche Beute durch Hehler zu Geld zu machen. Ein großer Teil der Diebesbeute, ͤͤeren Wert ins⸗ geſamt viele tauſend Mark beträgt, konnte noch bei den Hehlern beſchlagnahmt und den Beſtohlenen wieder ausgehändigt werden. Deutſcher Flugverkehr trotz Orkans — Berlin, 16. Juli. Wie die Deutſche Lufthanſa mitteilt, wurden in der Sturmnacht vom 15. zum 16. Juli ſämt⸗ liche europäiſchen Nachtpoſtſtrecken der Lufthanſa beflogen. Auch auf der über 1000 Kilometer langen Nachtſtrecke Berlin— Köln— London verkehrten die Poſtflugzeuge trotz des orkan⸗ artigen böigen Windes, ohne nennenswerte Verzöge⸗ rung zu erleiden, ſo daß die Poſtſendungen wie üb⸗ lich beſtellt werden konnten. Auto ſtürzt in einen See— 5 Tote — Bern, 16. Juli. In der Nähe von Schwyz fuhr der Kraftwagen des Franzoſen Courtois, der eine Reiſe durch die Schweiz unternommen und dabei eine Frau aus Genf mit ihren drei Kindern mitgenom⸗ men hatte, in den Lauerzer See. Alle fünf Icmſaſſen des Wagens ertranken. mer Selbſtmord beging. Dieſes Reh wurde als Kitzchen zu einem Gärtner gebracht, wo es bald der Liebling der Familie war. Als es erwachſen war, beſchaffte ein Förſter einen zahmen Rehbock, mit dem es ſich paaren ſollte. Das Leben zu zweien gefiel dem Pärchen außerordentlich. Munterer als zuvor tollten beide Tiere umher. Nach wenigen Wochen jedoch ging der Bock ein. Von dieſer Stunde an war ſeine junge Gefährtin traurig und verweigerte die Futterannahme. Die Familie des Gärtners be⸗ mühte ſich mit großer Liebe um das Reh, und es ſchien auch einige Tage ſo, als hätte es ſeinen Schmerz vergeſſen, dann aber ereignete ſich plötzlich der Selbſtmord. Das zarte Tier rannte mit großer Kraft gegen ein eiſernes Gitter und zerſchmetterte ſich den Schädel. * — Die ſchweizeriſche Filmgeſellſchaft„Berna“ hat gegen Martha Eggerth Klage auf Zahlung von 100 000 Pengö Schadenerſatz angeſtrengt, weil die Künſtlerin kurz vor Vollendung des in Budapeſt geörehten Films„Wo die Lerche ſingt“ nach Lehärs Operette nicht zu den Aufnahmen erſchien und zu⸗ nächſt auf Auszahlung des Reſthonorars von 7000 Mark und 55000 Pengö beſtand, ſo daß die Auf⸗ nahmen für vier Tage unterbrochen werden muß⸗ ten. Nach Befriedigung des Anſpruchs der Künſtle⸗ rin hat die Geſellſchaft die Schadenerſatzklage ein⸗ gereicht. Außerdem verlangt die Budapeſter Steuer⸗ behörde 30 000 Pengö und beſchlagnahmte zur Sicher⸗ ſtellung dieſer Forderung das Auto und einen Teil des wertvollen Schmucks Martha Eggerths. KAUFEN SiE S GUNIIWAREN ¹ Das Geſetz der Liebe ROMANVONFEREDANOREAS 34 Seine Gemahlin, Aimée von Piſtolecron, mochte ein wenig älter ſein als er, war auch ſchon in die Breite gegangen und beſaß nur geringe Reize, die durch ihre phlegmatiſche Natur vollends vor jeder Geltung bewahrt blieben— aber ſie erwies ſich als freundlich und gutherzig und ſchloß mit Madeleine gleich nach der Vorſtellung eine Art mütterlicher Freundſchaft. Das breite baltiſche Deutſch der Ba⸗ ronin erinnerte Madeleine an die Klänge ihrer eige⸗ nen oſtpreußiſchen Heimat, ſie faßte ſchnell Vertrauen zu der Aelteren und zeigte ſich, wie es ihren Jahren zukam, von der beſten, liebenswürdigſten, hilfsberei⸗ teſten Seite. Baron Alexander Piſtolecror hatte Hofſtede ſo⸗ fort erkannt, aber er verriet ſich mit keinem Wim⸗ perzucken und ſtellte keine verfängliche Frage. Na⸗ türlich machte er ſich Gedanken über den auffälligen Namenswechſel, aber bis zur Spionage verſtieg er ſich nicht; er fand es denkbar, daß ein bloßes Liebes⸗ abenteuer dieſen kleinen preußiſchen Offizier zu der Maskerade und zu der Pariſer Reiſe getrieben hatte, vielleicht ſogar ohne Urlaub, als Deſerteur. Aber auf jeden Fall beſchloß er, ſeine Augen offen⸗ zuhalten. Madeleine machte er zuvorkommend und nach Halter Schule den Hof, es war offenſichtlich nur die übliche Galanterie, auf die eine junge, ſchöne Frau Anſyruch hatte. Man verbrachte zwei Tage in Mainz mit Spa⸗ zierfahrten auf beiden Flüſſen, dann waren die Wa⸗ gen bereit, und die Reiſe konnte fortgeſest werden. Natürlich konnten die Piſtolecrons ſchneller fort⸗ kommen, da ſie extorritorial waren und an keiner Grenze, an keinem Stadttor länger aufgehalten wurden. Man hatte daher gleich verabredet, getrennt zu reiſen und ſich erſt in Paris, im Hotel Plivy, wieberzuſehen. Der Abſchied geſchah in aller Herz⸗ lichkeit, Madeleine überraſchte die Baronin mit Blumen und empfing wunderbares ruſſiſches Kon⸗ fekt von ihr. „Welch reizende Leute“, ſagte Hofſtede ahnungs⸗ los, während er an Madeleines Seite über die Rheinbrücke fuhr,„der Baron hat trotz ſeines ſon⸗ derbaren Geſichtes etwas Impoſantes, und an ihr berührt es ſo ſympathiſch, daß ſie nicht die Junge ſpielen will und alle Koketterei aufgegeben hat. Wir werden uns gut mit ihnen vertragen, in Paris..“ „Natürlich“, ſtimmte ihm Madeleine zu,„und wir werden durch ſie in die richtigen Kreiſe kommen. Ich werde Generale als Tiſchherren haben, und du..“ „Oh, Madeleine! Die Pariſer Generale, das ſind doch Korporale oder Felöwebel, die ſich in Aegypten oder Italien hervorgetan haben... Aber mir fällt ein, du haſt recht... ſie ſind immerhin Generale..“ Noch auf der Reiſe wußte es Madeleine einzu⸗ richten, ihr Erziehungswerk an Hofſtede fortzuſetzen. Sie bemängelte dies und jenes an ihm, ſeine Kom⸗ mishaltung, ſeine Redewendungen, die den Offi⸗ zier verraten konnten, ſeine mangelnde Courtoiſie. Sie malte ihm Szenen aus, wie er in großer Geſell⸗ ſchaft in Verlegenheit geraten könnte, und zeigte ihm, wie er ſich da zu benehmen habe, um keinen Verdacht zu erregen; ſie wies ihn an, ſich in militä⸗ riſchen Dingen dumm zu ſtellen, in politiſchen noch dümmer, und machte ihm klar, daß ſein offenes Ge⸗ ſicht, ſein Geradezu⸗Weſen die beſte Bürgſchaft für Sicherheit ſei. Er brauche bloß zu ſpielen, was er bisher ge⸗ weſen, das ſei alles. Es gebe eine gewiſſe Einfalt bei Männern, die von außerordentlicher ſympathi⸗ ſcher Wirkung bei beiden Geſchlechtern ſei: die andern müßten nur herausfühlen, einen Mann von Er⸗ ziehung und ehrenhafter Geſinnung vor ſich zu haben. Und dies verſtehe ſich in ſeinem Falle von ſelbſt Dieſe Lektionen waren im Grunde nicht ſehr ſchmeichelhaft für Hofſtede, aber er wußte, daß Ma⸗ deleine recht hatte, und die Liebe verhinderte, daß er ſich von ihr verletzt fühlen konnte. Woher hat ſie dͤies alles? fragte er ſich oft, wer hat ihr das gezeigt, geſagt, wo kann ſie dergleichen beobachtet haben, wie kommt ihr ſoviel Menſchenkenntnis in dem Alter, ihr, einer Königsberger Schulmeiſters⸗ tochter? 7735 Madeleine war ſo unheimlich lebensklug, ſeit ſie in ihrem„Element“ war, wie ſie es nannte. Sie leitete den Geliebten, ſie gängelte ihn, ſie erzog ihn für ſeine Aufgabe, weil es eben nötig war. Aber als ob ſie geſpürt hätte, daß dies eine Einbuße an Weiblichkeit war, entſchädigte ſie ihn durch doppelt hingebende Liebe. Niemals mißbrauchte er die Macht, die er dann über die Geliebte beſaß, durch ein er⸗ niedrigendes Wort, durch einen häßlichen Gedanken an ihr früheres Leben— immer blieb er der ga⸗ lante, aus Herzlichkeit werbende Mann. Er fühlte, daß Madeleine dieſe Seite ihres Weſens nicht ſpiele⸗ riſch zu betonen oder gar vorzutäuſchen brauchte; es war ihr Inſtinkt, der ſich ſo offenbarte. So kamen ſie, nach achttägiger Reiſe, in Paris an. Es war zu Beginn des Juli, recht heiß ſchon, ein ſtrotzender ſatter Sommer ſpannte ſich über die ſchöne Stadt, von der es hieß, daß nur Rom mit iht wetteiſern könne. Sie ſtiegen im Hotel Plivy ab, wo ſie das Ehe⸗ paar Piſtolecron wiederfanden und von ihm mit Herzlichkeit aufgenommen wurden. Die Zimmer, die ſie erhielten, waren höchſt elegant eingerichtet, mit Möbeln aus feinſtem Kirſch⸗Vollholz, mit Bro⸗ kat beſpannt, von Goldleiſten geſchmückt, ganz nach dem letzten Geſchmack der Zeit. Das breite Bett im Schlafzimmer beſaß geſchnitzte Säulen mit Einlagen aus vergoldetem Metall und einem Baldachin aus hellblauen Samt. Hofſtede erſchrak faſt, als er dies ſah und den Preis hörte, aber da er auf Befehl des Grafen Haugwitz groß aufzutreten hatte, mußte er ſich die Verſchwendung gefallen laſſen. Ja, er trieb ſeine Verſtellung ſo weit, daß er dem Wirt gegen⸗ über noch dies und jenes bemäkelte und nicht eher zufrieden war, als bis— der Gipfel des Luxus— eine Badewanne für ihn und Madeleine allein re⸗ ſerviert wurde. Das erſte, was er in den prächtigen Zimmern tat, war, daß er ſich wuſch, ſich raſieren und friſieren ließ, ſich umkleidete und zu Fuß auf Umwegen in das kleine Palais des preußiſchen Geſandten ſchlich, deſſen Aoͤreſſe er noch in Potsdam hatte auswendig lernen müſſen. verſchafft, und nun fand er ſich wider Erwarten gut in der Stadt zurecht. Paris war in der Tat impo⸗ ſant, die großen Monumentalbauten, die Kirchen, die öffentlichen Gärten und ſchönen breiten Stra⸗ ßen zeugten davon, wie ſehr der Hof und die Macht⸗ Zentrum der Mode und des guten Geſchmacks zu machen. — Frédéric Comte'Eldach— zum Geſandten hinein und wurde ſogleich empfangen. „Guten Tag, Herr Leutnant Hofſtede“, begrüßte in der Geſandte leiſe und bot ihm Platz an.„Ich bin über alles unterrichtet. Hat auch Madame die -Reiſe gut überſtanden??????** Einen Plan von Paris hatte er ſich ſchon in Mainz haber der Stadͤt immer wieder darauf bedacht waren, ſie zum Mittelpunkt der abendländiſchen Welt, zum Hofſtede ſandte eine ſeiner ſchönen Beſuchskarten „Sehr gut, Exzellenz, danke“, entgegnete Hofſtede nervös. Der Geſandte gefiel ihm nicht, er hatte etwas Unſicheres, Unentſchiedenes an ſich, wirkte ge⸗ hetzt und voll Angſt. Aber Hofſtede ſollte bald den Grund davon erfahren. Es ſtellte ſich nämlich heraus, daß der Geſandte gar nicht erfreut über den Befehl war, einen Mili⸗ tärſpion an ſeinem exterritorialen Buſen zu nähren. „Ich kann es eigentlich gar nicht verſtehen“, ſagte er, „es widerſpricht ganz der Politik des Grafen Haug⸗ witz. Auf der einen Seite wünſcht er jedes Ent⸗ gegenkommen für Napoleon, ja, ſogar ein Bündnis mit ihm, und andererſeits ſetzt er ihm einen Armee⸗ kunoͤſchafter ins Neſt..“ „Er wird eben vorbeugen wollen“, verſuchte Hof⸗ ſtede zu erklären,„für den Fall, daß ſich das Bünd⸗ Uis zerſchlägt.“ „Aber die Bündnispolitik kann er ja nicht ernſt meinen.“ „Alſo will er Zeit gewinnen.“ Der Geſandte erwiderte: „Man fragt ſich, wozu. Frankreich jemals den Krieg zu erklären, wäre heller Wahnſinn. Und der Kaiſer Napoleon hat ſo viel Achtung vor Preußen, vor Friedrichs Armee, daß wir vor der ſeinigen ſicher ſind, wenn wir uns nur loyal verhalten. Oh, Monſieur, es iſt ein ſchweres Amt, das ich hier für den Grafen Haugwitz verwalte...“ Hofſtede verſtand das nicht ganz. „Sie glauben nicht, Exzellenz, daß Napoleon Er⸗ oberungsabſichten auf Preußen hat?“ „Keinesfalls. Ihm iſt Preußen als Damm gegen den Oſten nur lieb. Aber er will natürlich ſeine Vorherrſchaft in Europa durch uns anerkannt wiſ⸗ ſen. Und die beruht auf einer Macht, der wir nichts -entgegenzuſetzen haben... nein, auch die Armee nicht. Ich will Sie nicht kränken, Monſieur, aber ſehen Sie ſich Napoleons Soldaten an, die in Italien, in Aegypten gekämpft haben, und vergleichen Sie ſie mit den unſeren. Unter der Trikolore kämpft freies Volk, Männer mit patriotiſchen Idealen, mit einer unvorſtellbaren Begeiſterung für ihren Füh⸗ rer.. unter Preußens Fahnen gedͤrillte Zwangs⸗ arbeiter. Nein, es wäre Wahnſinn.. ſolange wir kein Volksheer haben und keine Ideale im Volk. na, laſſen wir das.“ „Ja“, ſagte Hofſtede,„ich bin trotzdem überzeugt, oͤaß die Ideale in unſerem Volk leben. oder auf⸗ leben werden, wenn es einmal Krieg gibt. Und unſere Armee iſt gut, wenn auch vielleicht nicht ſo gut wie die Napoleons, der dauernd Kriege führt. Von Politik verſtehe ich nichts. Darf ich jetzt um meinen Auftrag bitten?“ Fortſetzung folgt.) ———————————— —————————— 1 Iiurs Freitag, 17. Juli 1936 eeee eeeee Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung Seutsckes cBααd cαααι] Weihevolle Stimmung auf ſchmalen, verſchwiege⸗ nen Pfaden des Schwarzwaldes. Gedenken ſern⸗fer⸗ ner Tage, die keinen Anfang haben. Denn noch iſt das Geheimnis um die erſten Bewohner dieſer ge⸗ waltigen Berglanoſchaft nicht gelöſt. Noch geht die Wiſſenſchaft erſt behutſam daran, aus Funden, die der Boden nur zögernd herausgibt, von einer Ur⸗ bevölkerung zu erzählen, die noch vor den Kelten hier ſaß, denen dann wieder angeſichts der römiſchen Legionen der Ausbruch nach Süden und Weſten über den Rhein bevorſtand. Bis die trutzigen Alemannen⸗ ſtämme auch den Römern den gleichen Weg wieſen und ſeitdem als ſtarke germaniſche Vorhut das ganze Schwarzwaldgebiet zu einem urtümlichen Block deut⸗ ſcher Landſchaft und deutſchen Weſens machen. Deutſche Landſchaft, deutſches We⸗ ſen! Harte trotzig aufſteigende, ſelſige Berggebilde; wild ſchäumende Gießbäche; vom Atem göttlicher Einſamkeit erfüllte tannendunkle Walddome. Lieb⸗ liche Täler; heiter beblumte Wieſen; Seen, um die ein Nixenzauber träumt, oder bei denen die Sage von einem verſunkenen Schwarzwald⸗Vineta raunt, deſſen Glocken heute noch Sonntagskinder„titin⸗ niren“ hören, wie der mittelalterliche Ausdruck lau⸗ tet, der dem anmutigen Titi⸗See im Feldberggebiet zu ſeinem abſonderlichen Namen verholfen haben ſoll. Sind nicht ſo die Menſchen des Schwarzwaldes auch? In Kraft und Freundlichkeit, in Ernſt und Lachen; ſtolz auf das Vorvätererbe in ihrem Blut; ſondergeprägt noch in ihrer nach den einzelnen Ge⸗ markungen wechſelnden Tracht. Vollmenſchen in Eigentrotz und in gläubiger Hingabe an die Stimme in ihrem Innern. Alſo, daß ehedem auch die poli⸗ tiſch⸗religiöſen Bauernkriege hier bittere Spuren hinterließen. Und wenn nicht die mächtigen Gebirgs⸗ ſtöcke im Süden des Feldberges ſie wie zwei Wel⸗ ten trennten, wären ſie gar nicht ſo ſehr viel Weg⸗ ſtunden auseinander, das Haus zu Schönau im Wieſental, wo Albert Leo Schlageter geboren wurde, der ſein tatgewordenes Deutſchtum helden⸗ haft mit ſeinem Blut beſiegelte, und das Haus zu Bernau bei St. Blaſien, die Heimat des Altmeiſters Hans Thoma, der ſein deutſches Träumen in einer ſchollenhaften Kunſt verſtrömte⸗ Deutſche Landſchaft, deutſches Weſen. Wie eine ſich immer mehr verjüngende Säule auf breitgefügtem Unterbau ſtrebt der Schwarzwald, von ſeinr füdlich in die Baſler Rheinecke bis zum Boden⸗ ſee porſtoßenden Bergwelt aus, gegen Norden bis zür Goldſchmiedſtadt Pforzheim, ſeiner Ausgangspforte, in den drei Flußgebieten von Würm, Enz und Nagold, noch einmal den lieb⸗ lichſten Landſchaftsreiz zu entfalten. Im ſüblichen Feldberggebiet freilich tritt an die Stelle ſolcher Tal⸗ idyllen die erregende Romantik enger Schluchten⸗ päſſe, durch die Alb und Murg und Wutach ihre wil⸗ den Waſſer dem Rheine zudrängen. Wie überhaupt hier, gleichſam ſchon durch den Beſtand an Granit, Gneis und Porphyr bedingt, alles viel herber und kantiger, machtvoller und ſelbſtbewußter auftritt, als jenſeits der Kinzig, wo die Berglinien wie von einem melodiſchen Rhythmus erfüllt ſind, der dann dem Tal 7 —.—— Die Gutachbrücke bei Kappel (Archiv NM3) um auch dort, an von Baden⸗Baden mit ſeiner holden Verbindung von Kunſt und Natur einen unausſprechlichen Zauber verleiht. Aber ſchließlich: hat nicht der ganze Schwarzwald etwas Verzaubertes an ſich? Mögen auch moderne Verkehrswege ihn noch ſo ſehr durchziehen,— ſeine letzte, tiefſte Schönheit offenbart ſich auf verſchwie⸗ genen Steigen und Wegen, die dann mit eins aus den hochragenden dunklen Tannenräumen den Blick in große Weiten freigeben: über grüne Kuppen und über das fernblitzende Band des Rheines hinweg, im Süden die lockende Kette der Alpen, im Weſten der ſchlummernde Wasgau So geſchieht es, daß eine weltferne Verſunkenheit über den Beſchauer kommt und er empfindet: Hier iſt heiliges Land! Mit ſolch einer wunderſamen Fern⸗ und Rund⸗ ſicht prunkt im ſüdlichen Schwarzwald nicht nur der königliche Felöberg, der ſich im deutſchen Mittelgebirge nur noch von der Schneekoppe des ſchleſiſchen Rieſengebirges an Höhe übertreffen läßt. griffen vom Schloßberg herab das Filigran⸗ geſchmeide des Münſters zu Freiburg? Wer fand in den Renchtal⸗ und Kniebisbädern von Pe⸗ terstal, Griesbach und Rippoldsau nicht ſtille und feine Freuden, und in dem Tal der Kin⸗ zig nicht alle Köſtlichkeit idylliſcher Landſchaft? Oder erblickte nicht begeiſtert auf der Fahrt mit der in ihren vielgeſchlungenen Kehren und Tunnels einzigartigen Schwarzwaldͤbahn ſchier ein ganzes Kaleidoſkop von Berg und Tal, Wieſen und Hängen, Dörfern und Städten, ſonnendurchwirkt? Und ging nicht mit offenem Herzen die toſenden Allerheiligenfälle herauf, ſtand nicht hingeriſſen auf oden Ruinen alter Burgen, ſah nicht von der beherr⸗ ſchenden Höhe des nördlichen Schwarzwalds, der ernſten Hornisgrinde, dankbaren Blicks über das ſchöne Land? Kam am Ende durch die duften⸗ den Obſtgelände, ͤͤurch die verheißungsvollen Reb⸗ berge, denen der Schwarzwald Raum für glückſelige Herbſte gibt, und trank die Schönheit des Lebens in 7 ME 9 995 5 980 Dnnn Auch ſeine ſtolzen Vaſallen ringsum, das Herzogen⸗ horn, der Belchen, der Blauen, der Schausinsland, der Kandel und wie ſie immer heißen, ſie wetteifern mit dem hochthronenden Bergkönig in den Wun⸗ dern majeſtädtiſcher Ausſchau. Vom Rhein herüber ſpannt ſich der goldene Glaſt der Sommerſonne über das weite Bergreich hin, lugt durch funkelnde Tannen, glitzert über den Giſcht brauſender Waſſerfälle, zieht leuchtende Bah⸗ Duft des Mooſes, der Waldblumen und der Tannen füllt würzfroh die Luft. Es iſt wie ein Märchen. Schaut dort nicht Böcklins Einhorn mit der ſchönen Walokönigin durch die geheimnisumſchwehten Stämme? Es iſt ein Reh, das in haſtigen Sprüngen davonſtiebt, das Rudel der Gefährten hinterdrein. Wer ſagt, wo der Schwarzwald am ſchönſten iſt? Im Kranz der mächtigen Bergrieſen, auf den weiten Hochebenen, in den lebensfrohen Tälern? Wer war in Badenweiler und war nicht entzückt von dieſem anmutigen Kind des Blauen? Wer ſchaute nicht er⸗ Schwäb. Hall, Zu den Fremdenverkehrsorten, die den Beſuchern eine Mehrzahl von Annehmlichkeiten und Vorteilen bieten, zählt auch die alte Reichs⸗ und Salzſtadt Schwäb.⸗Hall im württembergiſchen Franken⸗ land. Hinter dem breit ſtrömenden Kocherfluß baut ſich das Gefüge der alten Stadt zu gewaltig ſich ſteigernder Wirkung auf. Kleine Türme an alter⸗ tümlichen, gedeckten Holzſtegen geben den Auftakt, eine geſchloſſene Wand alter Giebelhäuſer folgt dem Flußlauf, Reſte einzelner Adelſitze heben ſich aus ihnen heraus, und oben am Rande zeigt das zierliche Türmchen des Rathauſes, der ſchwere Turm, das rieſig emporgehobene Dach der Michgelskirche das Herz der alten Stadt an. Von der baumbeſtandenen Inſel des Unter⸗ wöhrds führt der Steinerne Steg von 1516 un⸗ mittelbar in die Altſtadt hinein. Man gelangt in wenigen Minuten auf den Marktplatz. Atem⸗ beraubend überfällt den Beſucher die geſchloſſene Wucht ſeines Raumbildes. Beherrſchter Raum iſt dieſer Platz, unmöglich iſt es, ihn im Lichtbild zu Hornisgrinde, der höchſte Ausſichtsturm im nördlichen Schwarzwald (Archiv NM3) nen über den klaren Spiegel der Gebirgsſeen. Der ſéeinem edlen Wein? Wer fragt, wo der Schwarz⸗ wald am ſchönſten iſt..2 Die Bäche und Flüſſe, die das ganze Gebirge aus ſeinem vielgeſtaltigen Quellgebiet nach Süden, Weſten und Norden entſendet, ſie finden alle, ob auch auf mancherlei Wegen, zuletzt ihr Ziel und ihr Aufgehen in dem deutſchen Schickſalsſtrom, dem Rhein. Aber ein Fluß iſt da, aus geheimnisvollen Quellen geſpeiſt, den ſendet der Schwarzwald von dem Hochland der Baar, auf daß er ſelbſt ein Füh⸗ rer⸗ und Schickſalsſtrom werde, gen Oſten: die Donau. Aus gleichem Mutterſchoß gibt er dieſelben Kräfte an die deutſche Weſtmark und an die alte deutſche Oſtmark. Urſprungsgemeinſchaft, die von einer Schickſalsgemeinſchaft raunt, die beide Nibe⸗ lungenſtröme miteinander für ewig verbindet Weit geht der Blick von den Schwarzwaldhöhen in die Runde, über Berge und Täler, Flüſſe und Seen. Den Rhein erfaßt er und ſchaut die junge Donau. Und überall iſt deutſche Landſchaft, deutſches Weſen. Albert Herzog. das Solbab im württembergiſchen Schwarzwale faſſen; genialer Bauinſtinkt ſchuf in feinſter Aus⸗ nützung der Faktoren Gelände und Bauten in jahr⸗ hundertelanger Entwicklung ſeine Einheit. Die Straßen laufen wie bei allen mittelalterlichen Plätzen an den Ecken aus, ſo daß die Geſchloſſen⸗ heit der Wand gewahrt wird; im Blickpunkt kehrt auf einer haushohen Terraſſe die gewaltige Mi⸗ chaelskirche ihren ehrwürdigen Turm dem Platz zu; ihre rund vorquellende Freitreppe iſt auf beiden Seiten gefaßt, der ſichere Stand des Gotteshauſes wird durch zwei wie Eckbaſtionen vortretende Ter⸗ raſſenvorſprünge betont; in fließendem Schwung legen ſich die beiden Seitenſtraßen in kaum zu füh⸗ lender Steigung anſchwellend um den beherrſchten Mittelkriſtall, die Kirche auf dem Hügel. Gerade dieſe beiden zur Höhe führenden Straßen bilden wohl das eigentliche Geheimnis der überraſchenden Raumwirkung, die der Schönheit mancher Barock treppenhäuſer verwandt iſt. Das feine, frühbarocke Rathaus ſteht der Kirche gerade gegenüber und ſetzt der ſchweren gebundenen Wucht des romaniſchen Turms die weltliche Ele⸗ ganz ſeiner geſchwungenen Linien entgegen; eine 147. Jahrgang/ Nr. 323 äbiſch⸗Hall: Kloſterburg Comburg 9(Archiv R969 Baluſtrade läßt läſſig einen Ausklang ſeiner For⸗ men auf den Platz niedergleiten. Durch die achſiale Verbundenheit von Kirche und Rathaus und die Unterordnung des Rathauſes erhält der Platz neben der großen Kurvenbewegung eine gerade Richtung nach oben, und rechts und links des Rat⸗ hauſes führen ſtiliſtiſch verwandte Renaiſſance⸗ und Barockfronten den Rhythmus des Rathauſes glück⸗ lich fort, bis die hohen Giebelhäuſer der Um⸗ faſſungsſtraßen den Raum begrenzen. Innerhalb des großen Geſamteindrucks enthält der Platz noch köſtliche Einzelheiten, wie den mit außerordentlichem Feingefühl hingeſetzten ſpätgoti⸗ tiſchen Pranger, und ſteigt man die große Stein⸗ treppe zur Kirche hoch, ſo löſt ſich zwar die eigent⸗ liche Geſchloſſenheit des Platzes, entfaltet ſich aber ein reizvoller Blick von oben über das Rathaus hinweg auf den bewegten Abfall der Stadt, hinunter zu den grünen Kocherauen, hinüber zu den Vor⸗ ſtädten um St. Katharinen und St. Johannis. Der Marbtplatz bildet zugleich auch heute noch den natürlichen Ausgang für das Erlebnis der ganzen Stadt. Wenige Schritte hinter dem üher⸗ höhten, ſpätgotiſchen Chor der Michaelskirche, der“ den Umriß des Gotteshauſes ſo nachdrücklich be⸗ ſtimmt, blieb am Schiedweg ein ſtarkes Stück der alten wehrhaften Befeſtigung mit Türmen und dop⸗ pelter Wehrmauer erhalten; hier war die Grenze nahe und eine gefährliche Stelle. Südlich des Markt⸗ platzes liegt der Stadtteil, der von dem großen Brande verſchont blieb und ſich mit ſeinen wink⸗ ligen Gaſſen, der Pfarrgaſſe und vor allem den beiden engen Herrngaſſen, noch weſentlich mittel⸗ alterlich gibt, wenn auch manches Patrizierhaus heute renaiſſance- und barockverbrämt iſt. Gegen Norden führt der alte Straßenzug in die Gelbinger Vorſtadt mit ihren maleriſch aneinandergereihten Giebelhäuſern und dem launigen Joſenturm, der in ſeiner Form, Stellung und mit ſeiner Auffahrt ſo an Rothenburger Bilder erinnert. Und zum Kocher, zur Henkersbrücke, leitet die breite, aus dem Geiſt des 18. Jahrhunderts heraus geſtaltete Neue Straße hinunter, in deren Blickpunkt die köſtliche Johanniskirche ſteht. In der Vorſtadt Im Weiler bildet das wuchtige Weilertor den Abſchluß Wundervoll iſt endlich die ganze Stadt in eine Lanoͤſchaft, ſchwer von geſchichtlicher Bedeutung, hin⸗ eingeſtellt: Gewaltig ſchaut die Gralsburg Comburg, die einſt nacheinander Grafenburg, Benediktinerkloſter, Ritterſtift geweſen iſt, von ihrem Bergkegel in die Talſpalte herein, beſcheiden birgt ſich daneben St. Aegidien hinter hohen Baumkronen die Trümmer der Schenkenburg Limpurg liegen un⸗ mittelbar vor der Stadt, idylliſche Dörfer ſind Unter⸗ limpurg und Steinbach. Der Erholungsbedürftige findet in Schwäbiſch Hall eine ſeit über 100 Jahren anerkanntes, heil⸗ kräftiges Solbad in einer gepflegten Kurſtadt. Im Sommer, an den Sonntagnachmittagen, finden auf der großen Freitreppe vor St. Michael die bekann⸗ ten„Jedermann“⸗Freilichtſpiele ſtatt, die ein ergreifendes Spiel vom Leben und Sterben des reiches Mannes aufzeigen. Das ſchöne Hall bietet neben den verſchiedenen Sehenswürdigkeiten auch die Möglichkeit von Spa⸗ ziergängen in weiten Wäldern. Das iſt Hall, Hala in Schwaben, wie es au alten Stichen heißt. Viele Sinnverkörperungen deut⸗ ſchen Weſens ſind in ſeinem Stadtbild beſchloſſen, aber die größten Erlebniſſe bleiben das unvergeß⸗ liche Profil der alten Stadt über dem Kocher und der überwältigende Raumakkord ſeines Marktplatzes, der nicht ſeinesgleichen hat in deutſchem Lande. Otto Linck. Hoͤſienluftkurort Die hervorragend gunstigen URTEILE der großen Tagespresse über die ASxunſt und Pro- 2 Spelete durch die„Jedermann“- Freilichtipiele in Schwübiſch Hall Kurverwaltung————. sollten auch Sie zum Besuch veranlassen. * ördlicher Schworzwald. 400-900 m. ü. d. M. 9„ Spieltage: Alie Sonntage dis 16, August, nachmittage ab 16½ Uhr. Mäsige Prelse. für Nerven. 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Juli 1936 Der neue Reichsausſchuß für Fremdenverkehr Der Reichsausſchuß für Fremdenverkehr iſt eine dem Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda eingegliederte ſelbſtändige Behörde, der die ſtaatliche Führung des deutſchen Fremdenver⸗ kehrs obliegt. Mit dem 1. Juli 1936 iſt die Man⸗ datstätigkeit der bisherigen Mitglieder erloſchen. Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Pro⸗ paganda, Dr. Goebbels, hat in ſeiner Eigenſchaſt als Präſident des Reichsausſchuſſes für Fremden⸗ verkehr die neuen Mitglieder des Reichsausſchuſſes berufen. Der neue Reichsausſchuß ſetzt ſich, wie das Preſſeamt des Reichsfremdenverkehrsverbandes mit⸗ teilt, aus folgenden für die Zeit vom 1. Juli 1936 bis 30. Juni 1939 berufenen Mitgliedern zuſammen: Oberregierungsrat Dr. Mahlo als Vertreter des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Pro⸗ Paganda; Miniſterialrat Dr. Rau als Vertreter des Reichs⸗ und Preußiſchen Verkehrsminiſters; Miniſterialrat Krauſe als Vertreter des Reichs⸗ und Preußiſchen Miniſters des Innern; Miniſterial⸗ rat Dr. Mahnke als Vertreter des Reichsmini⸗ ſters öͤer Finanzen; Oberregierungsrat Dr. Michel als Vertreter des Reichs⸗ und Preußiſchen Wirt⸗ ſchaſtsminiſters; Oberregierungsrat Dr. Orlo⸗ vius als Vertreter des Reichsluftfahrtminiſters; Miniſterialrat Eggers als Vertreter des Reichs⸗ poſtminiſters; Vortragender Legationsrat Dr. Da⸗ vidſen als Vertreter des Auswärtigen Amtes; Geheimer Regierungsrat Reichsbahndirektor Kne⸗ bel als Vertreter der Hauptverwaltung der Deut⸗ ſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft; Regierungsrat von Normann als Vertreter der Regierung des Lan⸗ des Preußen; Miniſterpräſident Siebert als Ver⸗ treter der Regierung des Landes Bayern; Ober⸗ regierungsrat Dr. Protze als Vertreter der Re⸗ gierung des Landes Sachſen; Oberregierungsrat Gögler als Vertreter der Regierung des Landes Württemberg; Miniſterialrat Seeger als Vertre⸗ ter der Regierung des Landes Baden; Verbands⸗ direktor Heß als Vertreter der Regierung des Lan⸗ des Thüringen; Miniſterialrat Heuſer als Ver⸗ treter der Regierung des Landes Preußen für die im Reichsausſchuß nicht vertretenen deutſchen Län⸗ der; Graf von der Schulenburg als Vertreter des Reichsſportführers; Präſident Staatsminiſter a. D. Eſſer als Präſident des Reichsfremdenver⸗ kehrsverbandes; Staatsrat Eßberger gls Ver⸗ treter der Reichsverkehrsgruppe Seeſchiffahrt; Ho⸗ telbeſitzer Gabler als Vorſitzender der Wirtſchafts⸗ gruppe Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbe; Clauſſen als Vertreter der Deutſchen Lufthanſa⸗ AG; Geſchäftsführender Präſident Dr. Jeſerich als Vertreter des Deutſchen Gemeindetages; Dr. Erdmann als Vertreter der Reichswirtſchafts⸗ kammer; Miniſterialrat Profeſſor Dr. Hunke als Vertreter dͤes Werberates der deutſchen Wirtſchaft; Amtsleiter Dr. Lafferentz als Vertreter der Deutſchen Arbeitsfront, Nationalſozialiſtiſche Ge⸗ meinſchaft„Kraft durch Freude“,; Oberſtaffelführer von Bayer⸗Ehrenberg als Vertreter der Oberſten Nationalen Sportbehörde für die deutſche Kraftfahrt; Hiß als Vertreter des Deutſchen Luft⸗ ſportverbandes; Stadtrat Engel als Vertreter der Reichsverkehrsgruppe Schienenbahnen; Direktor Lohrer als Vertreter der Reichsverkehrsgruppe Kraftfahrzeuggewerbe; Direktor Kipfm üller als Vertreter der Reichsverkehrsgruppe Hilfsgewerbe des Verkehrs. Außerdem wurden noch 27 Stellvertreter der Mitglieder ernannt. Heilfaktoren der deulſchen Küſte Im amtlichen Reichsorgan„Der Fremdenver⸗ kehr“ würdigt Profeſſor Dr. Heinrich Vogt, der Leiter der Reichsanſtalt für das deutſche Bäderweſen in Breslau, in einem Aufſatz die Heilfaktoren der deutſchen Küſte, deren Auswertung einen beſonderen Wiſſenszweig, die Meeresheilkunde, hat rei⸗ ſen laſſen. Profeſſor Dr. Vogt tritt der abwegigen Auffaſſung entgegen, Seebäder gemeinhin nur als Erholungsorte anzuſprechen. Er verweiſt auf die Be⸗ deutung des Seeſchlicks als Heilmittel und bezeichnet das Küſtenklima als Heilklima erſten Ranges. Die eigenartige Zuſammenſtellung von Luftrein⸗ heit und Bewegtheit der Luft, der Salzgehalt und der Gehalt an aromatiſchen Stoffen und die hohe Ab⸗ kühlungsgröße, das alles unter einer außerordent⸗ lich wechſelnden Bedingtheit, unter ſehr häufigen kurzfriſtigen und intenſiven Schwankungen, geſtalte ein Heilkama von ganz beſonderer Art. Die Bio⸗ klimatik ſei beim Seeklima zum Teil vor völlig neue Aufgaben geſtellt. Bei den Meerwaſſer⸗Trinkkuren han⸗ dele es ſich gleichfalls um ein Gebiet, das noch der Bearbeitung bedürfe, und das uns im Laufe der Zeit ganz beſtimmt neue Ergebniſſe bringen und neue Schätze bieten werde. Von beſonderem Wert bei be⸗ ſtimmten Zuſtänden ſei der Winter an der Kü ſte. Man ſieht, ſo ſchließt Profeſſor Dr. Vogt ſeine Betrachtungen, welche großen Möglichkeiten hier gegeben ſind für die gemeinſame Arbeit der ärztlichen Erfahrung, der ſchürfenden Wiſſenſchaft und der ſorgenden Verwaltung. Eine ſchöne Tageswanderung ins Neckartal Mit Sportſonderzug zu 60 v. H. Fahrpreisermäßigung Hirſchhorn, Schloß, Steinerner Tiſch, Igelsbach, Eberbach, Ruine Burghalde, Katzenbuckel, Wald⸗ katzenbach, Oberdielbach, Weiler Poſt, Bildeiche, Wolfsſchlucht, Schloß, Zwingenberg Sonderzugsfahrkarte nach Zwingenberg 2 Mk., Haupt⸗ bahnhof ab 7 Uhr, Hirſchhorn an 8 Uhr. Vom Bahnhof zur Hauptſtraße. Auf dieſer kurz links, dann rechts auf gepflaſtertem Weg auſwärts. Rechts an einem Friedhof vorbei und rechts zum Schloß. Mit Haupt⸗ linie 18(blaues Kreuz) und den Nebenlinien 46(gelbrotes Kreuz) und 66(rotes R) durch den Schloßhof. Die Neben⸗ linie 66 zieht bald rechts ab. Die beiden anderen Farb⸗ zeichen führen links in Hochwald. Auf Zickzackpfad gemäch⸗ lich bergauf, ſpäter etwos ſteiler. Nach etwa 20 bis 25 Minuten Trennung von der Hauptlinie 13. Rechts(öſt⸗ lich) mit Nebenlinie 46 zunächſt abwärts, hierauf wieder anſteigend zum ſteinernen Diſch(307 Meter), Stöd. Von da eine Zeitlang ſchöne Höhenwanderung mit ſchönem Ausblick auf die jenſeitigen Höhen des Neckortals und in dieſes ſelbſt. Im Feld ziemlich ſteil abwärts(ſchöner Blick ins Neckartal und auf Eberbach). Vor nach Igelsbach (806 Meter), Std. In gleicher Richtung durch den ehemaligen badiſch⸗heſſi⸗ ſchen Ort. Au; Pfad und Feldweg abwärts zum Gammels⸗ bachtal. Am Waldrand hin, bei der Wirtſchaft zur Itter⸗ burg über die Bahn, vor nach Eberbach(134 Meter), 1 Std. Beim Bahnhof links über die Ueberführung und rechts zur Straße nach Unterdielbach. Jetzt Wegzeichen, Hauptlinie 19(blauer Rhombus), das den Weg bis Wald⸗ katzenbach zeigt, Richtung öſtlich. Noch kurz durch die Stadt, hierauf rechts an Landhäuſern entlang. Im Feld auf Fuß⸗ weg hinauf in den Wald. Auf Zickzackpfad ziemlich ſteil bergan. Bald links ſchöner Blick ins Ittenbachtal. Der Pfad mündet in einen breiten Weg zur Burgruine Burghalde(326 Meter), Std. Rechts ſchöner Blick auf Gberbach und ins Neckartal. Frankenkönig Dagobert ſchenkte 636 die Gegend von Eberbach dem Bistum Worms. Es wird deshalb angenommen, daß Wormſer Biſchöfe die Erbauer der Burg waren. Die älteſten noch erhaltenen Teile ſtammen aus dem 11. Jahrhundert. Rechts um den Hang herum und bequem aufwärts vom Schälwald in Hochwald. Kurz eben und aus dem Wald. Im Feld links nach hinten und wieder in den Wald. Noch⸗ mals anſteigend. Beim Dielbacher Feld im Tannenwald links zum verſiegten Freyabrunnen. Von da rechts hin⸗ auf zum Turm auf dem Katzenbuckel(628 Meter), 1% Std. Au' dem 18 Meter hohen, von den badiſchen Markgrafen Max und Wilhelm 1320 erbauten, Turm eine prächtige Rund⸗ und Fernſicht. In Buchen⸗ und Tannen⸗ wald langſam bergab. Rechts an einem Steinbruch vor⸗ über nach Waldkatzenbach(499 Meter), 4 Sto. Ueber⸗ gang auf die Hauptlinie 18(weißes Quadrat). Weſtlich durch den Ort auf. Auf gleicher Höhe durch Feld nach Oberdielbach(488 Meter), Std. Südlich durch Oberdielbach. Der Dorfbrunnen links. Nach etwa Std. Vorſicht. Bei einem Wegweiſerſtein (zweite Weggabelung) wird die Markierung verlaſſen und mit der Hauptlinie 17(roter Rhombus) direkt ſüdlich wei⸗ tergewandert. Gleich abwärts. Links drüben ein ſchöner Tannenwald. Nach Weiler Poſt(466 Meter), Std. Bald in ſchönem Buchenwald weiter abwärts zur Bild⸗ eiche(rechts, mit einem heiligen Bild). Links ein ſtei⸗ nerner Tiſch. Bald auf holprigem Pfad in der wildroman⸗ tiſchen Wol'sſchlucht bergab. Links ein Waſſerbehäl⸗ ter. Mehreremal den rauſchenden Bach überſchreitend, vor zum Schloß(200 Meter), 4 Std. Im Wald weiter nach Zwingenberg(445 Meter), 10 Minuten. Wander⸗ ſuchen.—— 1. Tag: dauer—7 Stunden. Zwingenberg ab 18.40 und 20.54 Uhr. Nur mit dieſen beiden Mannheim an 20.00 und 22.13 Uhr. * F. Sch. Zügen kann die Sonderzugskarte benutzt werden. Railabeisſbaf H. S. Mannheim. Für Ihre Reiſe nach Luzern müſſen Sie folgendes berückſichtigen: Auf alle Fälle muß ein deutſcher Reiſepaß vorliegen, ſo auch für Ihren Freund, da die deutſche Zollbehörde keinen Deutſchen ohne Reiſepaß durchläßt. Empfehlenswert iſt es deshalb, daß Sie ſich einen Reiſepaß für drei Mark beſorgen, der ja fünf Jahre Gültigkeit hat. Grenzſcheine erhalten nur die unmittelbar in der Nähe der Grenze wohnenden Deutſchen, die ſtändig mit der Schweiz in geſchäftlicher Verbindung ſtehen. Da die 10⸗Mark⸗Grenze in Silbergeld nicht über⸗ ſchritten werden kann, empfehlen wir Ihnen, die Fahrkarte auf deutſchem Boden zu löſen und, wenn Sie von Mannheim aus mit der Bahn fahren, hier in einem Reiſebüro ſich die Fahrkarte zu beſorgen. Nach den neueſten Erkukndigungen iſt es auf keinem Fall zuläſſig, daß Deutſche mehr als 10 Mark Hart⸗ geld bei ſich haben dürfen. Bemerken möchten wir noch, daß der Reiſepaß ohne Viſum den Grenzüber⸗ tritt in die Schweiz geſtattet. * K. F. Maunheim, will eine 12tägige Ferienfahrt mit dem Motorrad über Dresden und Bautzen an die Oſtſee machen und dabei die Inſel Rügen be⸗ Mannheim, Würzburg(180 Kilometer), Bamberg, Lichtenfels(170 Kilometer). 2. Tag: Hof, Plauen(110 Kilometer), Reichenbach Chemnitz, Dresden(234 Kilometer). 3. Tag: Dres⸗ den, Biſchofswerda, Bautzen(55 Kilometer) Königs⸗ wartha, Hoyerswerda(90 Kilometer', Spremberg, Kottbus(190 Kilometer), Peitz, Guben(170 Kilo⸗ meter), Fürſtenberg, Frankfurt a. d. Oder. 4. Tag: Küſtrin(32 Kilometer), Neudamm, Soldin(75 Kilo⸗ meter), Pyritz, Stettin(150 Kilometer), Altdamm, Gollnow, Pribbernow, Wollin(226 Kilometer). 5. Tag: Spinemünde, Heringsdorf, Banſin, Zinno⸗ witz(61 Kilometer), Wolgaſt, Greiswald(101 Kilo⸗ meter), Stralſund(134 Kilometer). 6. Tag: Rügen⸗ damm, Bergen, Saßnitz(49 Kilometer), Sagard, Binz(68 Kilometer), Putbuß, Garz(92 Kilometer), Samtens, Stralſund(110 Kilometer). 7. Tag: Rib⸗ nitz, Roſtock(73 Kilometer), Güſtrow(116 Kilome⸗ ter', Krakow, Karow, Plauer See(159 Kilometer), Meyenburg, Pritzwalk, Wuſterhauſen(282 Kilome⸗ ter). 8. Tag: Frieſack, Nauen, Berlin(88 Kilo⸗ meter. Aufenthalt mit Stadtrundfahrt und Beſichti⸗ gungen. 9. Tag: Luckenwalde, Jüterbog(62 Kilo⸗ meter), Herzberg(98 Kilometer), Bad Liebenwerda, Elſterwerda(142 Kilometer), Großenhain, Moritz⸗ burg, Dresden(203 Kilometer). 10. Tag: Chem⸗ nitz, Plauen, Hof(344 Kilometer). 11. Tag: Bam⸗ berg, Würzburg, Mannheim(350 Kilometer). i. Südſchwarzwald, nahe d. 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Pension Sie uns rechtzeitig lhre Ferienadresse bekannt. neise· Bestelischein tierr Prau Fri. n Straße u. kiausnummer Besieher der Ausgabe A 2K täglich ch Zeile streich Berieher der Ausgebe B 1x 9 5 95 —bis 1936 hestelſt für die Zeit vom die Nachsendung der NEUEN MAKRMEIMEN ZzEIruxe an jolgende adresae: on.— Straße u. kleusnummer⸗ 8 Beber eerkerru gufer FrfoIg 94 S0l das hiesige Abonnement in der obigen Zẽeit welterlauſen?. n Freitag, 17. Juli 1936 —— 3 S Sette“ Nummer 829 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Buck euf kudwisshefen 5 Die Saarbrücker Künſtler⸗Puppenſpiele wieder⸗ Sonntagsrückfahrkarten zu den Reichsfeſtſpielen * Ludwigshafen, 17. Juli. Die Reichsbahndirek⸗ tion Ludwigshafen teilt mit: Aus Anlaß der Reichs⸗ feſtſpiele vom 12. Juli bis 30. Auguſt geben alle⸗ Bahnhöfe im Umkreis von 200 Kilometer um Hei⸗ delberg Sonntagsrückfahrkarten dahin aus. Die Karten gelten jeweils zur Hinfahrt von Freitag 0 Uhr bis Sonntag 24 Uhr, und zur Rückfahrt von Freitag 12 Uhr bis Montag 24 Uhr(ſpäteſter An⸗ tritt der Rückfahrt). Zur Rückfahrt gelten die Karten mit außertarifmäßiger Geltungsdauer nur, wenn ſie auf der Rückſeite den Stempel der Feſt⸗ ſpiele haben. Kaſperle gaſtierte im Hindenburgpark h. Ludwigshafen, 17. Juli. holten ihr Gaſtſpiel, angefeuert vom Erfolg ihrer „Erſtaufführungen“, im Hindenburgpark. Die Ver⸗ ſtändnisloſigkeit der himmliſchen Schleuſenwärter zwang aber nach Abwicklung der erſten Moritat zur Verlegung der weiteren Zwei⸗ und Dreikämpfe des Was die Dame mitnimmt. Damen haben es beim Reiſen beſſer als die Her⸗ ren, denn ſie haben„leichtes Gepäcke“. Ihre Wäſche nimmt wenig Raum ein und ihre Kleider ſind faſt gewichtslos gegenüber einem Herrenanzug. Dafür müſſen ſie allerdings auch mehr auf Abwechſlung be dacht ſein und immer einen gefälligen Eindruck machen. Zaunächſt benötigt die Dame ein Vormittagskleid, denn ſie hat nicht immer die Möglichkeit, ſich gleich im Strandanzug ins Bad zu begeben. Sie wähle ein weißes Leinenkleid oder ein buntes Seidenkleidchen. von gefälliger Form, zu dem ſie weiße Leinenſchuhe ode, leichte, Faydaletten trägt. Fuür den Nachmitkag ſend mehrsbe eiegäkr wer⸗ arbeitete Rheidas notwendig, die aberslichten Farben ⸗ bevorzugen können Selbſtverſtändlich muß die Dame nachmittags„angezogen“ ſein. Das heißt, ſie muß paſſende Strümpfe und Schuhe und ein geſchmack⸗ Fzertmuſchel auf das Podium der Blumenhalle. ſteller braven Kaſper mit Teufel und Henker aus der Kon⸗ Alle kleinen und großen und ganz großen Kinder waren mit ganzem Herzen bei der Sache und ſicherten ſich damit die Erinnerung an zwei köſtliche Stündlein. E1 5 5* * Ludwigshafen, 17. Juli. Am Donnerstag gegen 13.30 Uhr legte ſich, wie die Reichsbahndirektion mitteilt, zwiſchen Lambsheim und Flomersheim eine ältere Frau vor den aus Richtung Lambsheim heranfahrenden Perſonenzug 719 auf die Schie⸗ nen, um ſich überfahren zu laſſen. Dem Lokomo⸗ tivführer gelang es jedoch, den Zug rechtzeitig zu Goldene Hochzeit feierten Richard Gräf und Frau Barbara geb. Bub, Ludwigshafen a. Rh., Kappes⸗ ſtraße 16. Wir gratulieren! Ratsherren⸗Sitzung verſchoben. Die für geſtern nachmittag einberufene Sitzung der Ratsherren mußte verſchpoben werden. Wegen des endgültigen Zeitpunktes folgt noch Nachricht. Feierabendkonzert im Hindenburgpark. Im Rah⸗ men des heute abend im Hindenburgpark ſtattfin⸗ denden Feierabend Konzertes des Saar⸗ — 4 — ebenſo wie die Handtaſche. „Obwohl man an Sommerabenden auch ſeine Nach⸗ mittagskleider⸗tragen kann, iſt ein kleines Abendkleid 5 uolles Hütchen tragen. Wer einen Sonnenſchirm he⸗ nötigt, ſoll auch dieſen zum Kleid paſſend wählen, en e Gelegenheiten wird die⸗ es ällerdings kaum genügen, wer daran⸗teilnehmen. will, tut) gut) rein ausgeſprochenes Abendeleid“ mit⸗ zunehmen. Mit Handſchuhen und Handtaſchen ſoll die Dame auf der Reiſe reichlich verſehen ſein, damit ſie bei der zazwaldhaus (Archiv NM3) Auswahl nicht in Verlegenheit kommt. Auch der Dame iſt neben reichlicher Leibwäſche, die in ihrem Koffer wenig Platz einnimmt, wärmere Unterwiſche für kühlere Tage zu empfehlen. Sie ſcheue ſich daher auch nicht einen dickeren Mantel einen Sommerpelz oder ein Pelzjäckchen mitzunehmen. Nur ſelten iſt es in den Fexien gleichbleibend warm und ſchön. Man denke daher auch an einen waſſerdichten Sportmantel, einen Regenmantel oder eine Regenhaut Das Packen Nichts iſt herrlicher als eine Ferienreiſe. Sie führt uns aus unſerem Alltag hinaus, vermittelt uns neue Eindrücke, ſtählt unſeren Körper und verſchafft unſeren Nerven durch wohltuende Entſpannung neue Kraft. Energiegeladen kehren wir zurück. Die Erholung kann aber niemals völlig wirkſam werden, wenn wir uns auf der Reiſe die Stimmung durch Aerger verderben laſſen. Dieſer Aerger iſt un⸗ vermeidlich, wenn wir die Technik des Reiſens nicht beherrſchen. Sie fängt ſchon beim Kofferpacken an. Wer das nicht kann, wird ſchon das erſtemal, wenn er den Koffer öffnet und das Durcheinander darin ſieht, ſelbſt von einer gelinden Verzweiflung gepackt. Ebenſo ärgerlich iſt es, wenn wir bemerken, daß uns ein Ge⸗ genſtand fehlt, den wir unbedingt benötigen. Einſame S9 Wer mit dem Packen beginnt, ſorge erſt einmal dafür, daß die richtigen Koffer in genügender Zahl zur Verfügung ſtehen. Je nachdem, wie lange die Reiſe dauert, brauchen wir einen Schrankkoffer, da⸗ mit Anzüge und Kleider nicht gedrückt werden, meh⸗ rere Handkofſer und den unvermeidlichen Neceſſaire⸗ koffer. eee (Nach einer ſorgſam aufgeſtellten Liſte haben wir alles zurechtgelegt, bevor die einzelnen Gegenſtände auf die Koffer verteilt werden. Schuhe packt man immer unten in den Koffer, gleichzeitig mit den pfalzorcheſters ſingt der MGV„Aurora“ (Leitung Leo Schatt). Den ſoliſtiſchen Teil des Abends beſtreitet die Sopraniſtin Frau Liſl Fik⸗ ker⸗Daniel. Heutige Veranſtaltungen: Hindenburg⸗Park: 16 bis 18 und 20.15 bis 22.45 Uhr Kon⸗ zert des Muſikzuges der 10. SS⸗Standarte. roher Feierabend mit M„Aurora“ und Liſl Ficker⸗Daniel (Koloratur⸗Sopran). Meldung Wehrpflichtiger mit Anfangsbuchſtaben F: 8 bis 12 und 14 bis 17 Uhr im Stadthaus Nord, 1. Obergeſchoß, Zimmer 203. Pfalzbau⸗Kaffee: Kabarett und Tanz. Kaffee Vaterland: Konzert und Tanz. Stern⸗Kaffee: Konzert und Tanz. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau:„Der geheimnisvolle Miſter“. — Palaſt⸗Theater:„Donau⸗Melodien“.— Ufa⸗Rheingold: „Max Schmelings Sieg— ein deutſcher Sieg“.— Union: „Frieſennot“. Atlantik:„Die engliſche Heirat“.— Alhambra Mundenheim:„Der Student von Prag“. „Buch und Volk.“ Heft 4(Börſenverein dͤ. Buchhändler, Leipzig.) Schönheit der Heimat, Freude des Sommers und dͤes Sports iſt der Dreiklang, der das Sommerheft der Buchberatungszeitſchrift„Buch und Volk“ erfüllt. Pro⸗ ben aus neuen Büchern(Stijn Streuvels,„Liebesſpiel in Flandern“, Ernſb Behrends,„Im Birkenhain“, Anne⸗ marie Koffler,„Liebe in Kilometern“) wechſeln mit Bil⸗ dern und Gedichten. Begrüßenswert ſind einige Seiten dieſes Heftes„Ich rufe die Jugend der Welt“, die deutſches olympiſches Schrifttum und neue Sportliteratur behandeln. Schuhſpannern. Unerläßlich ſind dabei Schuhbeutel, die man praktiſch kaufen kann. Die Zwiſchenräume füllt man mit Strümpfen und Kleinigkeiten aus. Leinenwäſche legt man glatt, Seidenwäſche kann man zum Platzſparen rollen. Unebenheiten in den ein⸗ zelnen Lagen ſind immer gleich auszugleichen Wars nicht gedrückt werden darf, und was man uerſt braucht, lege man im Koffer immer öbenauf. Wer ſeine Koffer im Auto mitnimmt, muß ganz beſonders darauf achten, daß ſich nichts darin verſchieben kann. Mannheim Bergstraße Necłei rteil Heidelbers Haarlass Café, Konditorei, Hotel⸗Penſion. Penſionspreis v. .50 an.— Geſellſchaftstanz. Neckarterraſſe.“ Das große Tertil-Speziolgeſcäſt Asehbac Gasthaus und Pension„Zur Waldeslust“ Erholungſuch. find. ſ. gt. u. reichl. Verpfl. Angen. Aufenth., mitt. i. Walde gel. Penſ. 3 b. 4 Mahlz. Bad i. H. Tel. 113 Waldmichelbach. Beſ.: E. Jaeger. 1 E ebauer an den Planken terien im Odenwelcc*3 Leonhardshof bei Beerfelden ut erholen will. komme in diePriv.-Pens. Ziegler. Schöne, staubjr. bei Waldmichelbach 1. Odenw, (Post Fürth-Land) 10wer sich 3 Strumpfelbrunn 9 Cederbeffer Prakt. 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Seit Tagen wußte man bereits, daß das diesjährige Turnier ein Erfolg werden muß, wenn keine unvorhergeſehenen Zwiſchenfälle im letzten Augen⸗ blick die Vorarbeiten ſtören würden. Die meiſte Sorge machte allerdings bis geſtern Vormittag das unbeſtändige Wetter, das noch in den Morgenſtunden des Donnerstags ſchlimme Befürchtungen heraufbeſchwor. Der Tennisklub ſcheint jedoch bei dem Wettergott einen Stein im Brett zu haben, denn als am Nachmittag die erſten Spieler antraten, lachte die Sonne vom Himmel, daß es eine wahre Pracht war und bereits am erſten Tage zahlreiche Sportintereſſen⸗ ten angelockt wurden, ſo daß für die nächſten Tage das Beſte zu erwarten iſt, zumal die ſportliche Seite kaum Wünſche offen läßt. Die Beſetzung des Turniers iſt in die⸗ ſem Jahre ganz ausgezeichnet und die Kämpfe, die zu er⸗ warten ſind, werden beſtimmt im Zeichen hochſtehender Lei⸗ ſtungen ſtehen. Im Herren⸗Einzel um den„Mannheimer Pokal“ wurden bereits zwei Spiele der erſten Runde ausgetragen, welche die Favoriten als klare Sieger ſahen. Der Italiener Rado, der in Mannheim kein Unbekannter mehr iſt, traf auf Mohnen und gewann überlegen:0,:1, ohne ge⸗ gwungen zu ſein, ganz aus ſich herauszugehen. Der Ber⸗ liner Gerſtel, der in den letzten Wochen in mehreren Turnieren ſehr erfolgreich war, hatte in Eichler gleich⸗ falls wenig zu ſchlagen, um ſich:0,:1, alſo mit dem glei⸗ chen Ergebnis, in die nächſte Runde zu ſpielen. Von den übrigen Ausländern waren am Donnerstag bereits der Grieche Stalios und der Italiener Canepele anwe⸗ ſend, während die Tſchechen erſt heute eintreffen. Der griechiſche Spitzenſpieler griff zwar geſtern noch nicht in den Kampf ein, im Training zeigte er jedoch ſo gute Leiſtungen, daß eine Ueberraſchung von ſeiner Seite aus nicht aus⸗ geſchloſſen iſt. Intereſſant war auch ein Schaukampf zwiſchen Dr. Buß⸗ Gerſtel und Rado⸗Stalios, bei welchem zwar we⸗ niger Wert auf Kampf gelegt wurde, die Zuſchauer dafür aber techniſch ſehr intereſſante Momente verfolgen konnten. Ergebniſſe des Donnerstags: Herren⸗Einzel Klaſſe A: Rado(Italien)— Mohnen 610, 611; Gerſtel(Berlin)— Eichler:0,:1. Herren Einzel Klaſſe B: 1. Runde: Ludwigs— Goni⸗ zianer:2,:0; Pries— Baſſermann:0,:6,:4; Schmidt gegen Sanhüter:4,:1; Brummer— Ebert jr.:2, 613; Mrachacz— Pluim:1,:4. Herren⸗Einzel Klaſſe C: Pain— Joachim 611,:0; erſte Runde: Schroeder— Deck 614,:6,:5; Witte— Nagel 628, 6245 Lutz— Obergfell:0,:3; Jotter— Gänshirt 68, :6,:3. Damen⸗Einzel Klaſſe A: Frau Beutter⸗Hammer ſchlägt Frl. Mayor:0,:0. Damen⸗Einzel Klaſſe B: Fr. Dr. Roſe— Frl. Meyer 620,:3; Frl. Spohn— Fr. Kulzinger:3, 61; Fr. Schel⸗ lenberg— Fr. Werner:0,:1; Fr. Sauer— Fr. Pries :7, 674,:2; Fr. Zimmermann— Frl. Anthes:0,:2; Irle Rey Frl. Eichler:1,:4. Herren⸗Doppel Klaſſe B: Lutz⸗Witte— Nagel⸗Kuhn 618, :27 Schwab⸗Sputh— Jotter⸗Maurer:2,:3; Kippoorf⸗ Junge— Pluim⸗Paas 623, 611. Vom„weißen Spori“ Davispokal⸗Ausloſung in Wimbledon Die Ausloſung der Spiele zum Davispokal⸗Interzonen⸗ kampf zwiſchen Deutſchland und Auſtralien, der am Sams⸗ tag auf den Grasplätzen in Wimbledon ſeinen Anfang nimmt, zeitigte folgendes Ergebnis: Samstag: Henkel— Crawford; v. Cramm— Quiſt. Montag: Doppelſpiel(vorausſichtlich Cramm⸗Henkel— Crawford⸗Quiſt). Dienstag: Henkel— Quiſt; v. Cramm— Crawford. Ehrung eines verdienten Sportlers Ex⸗Meiſter von Baden Ludwig Stoll wird zum Ehrenmitglied ernannt Der Radfahrer⸗Verein 1897 Waloͤhof veranſtaltete am letzten Sonntag den 5. Lauf ſeines Vereinstrainings⸗ Gebirgsfahrens über 43 Km. mit der gleichzeitig verbunde⸗ zen Bereinsmeiſterſchaft. In der Klaſſe A ſtarteten 7 Fahrer, in der Jugendklaſſe 8 Fahrer und in der Senio⸗ renklaſſe 4 Fahrer. Die Ergebniſſe: Klaſſe A: 1. Pfefſer, Fritz Zeit::18:24, 2. Gräſer, Willy:19:12, 3. Hamm, Karl:19:13, 4. Schall, Paul 122528, 5. Rettig, Franz:26:14, 6. Hofmann, Eugen 185. Jugendklaſſe: 1. Weber, Karl:24,40, 2. Ullrich, Kurt .24.55, 3. Bertſch, Fritz:27, 4. Schumann, A.:28:30, 5. Buchholz, Fritz. Seniorenklaſſe: 1. Meixner, Karl 17247:32, 2. Friedrich,., 3. Herrmann, K. Anſchließend fand im Vereinslokal Gaſthaus zum Weinberg, ein Kameraoſchaftsabend ſtatt, der einen ſehr einörucksvollen und harmoniſchen Verlauf hinterließ. In der Begrüßungsanſprache durch den Vereinsführer Alfred Kauffmaun wies er beſonders auf die Wirkung und die Bedeutung des Radſportes hin. Bei dieſer legenheit erwähnte der Vereinsführer die Verdienſte des Mitglie⸗ des Ludwig Stoll, der heute 25 Jahre treues Mitglies des RV 1897 Walohof iſt. Stoll hatte in ſeiner aktiven Sportzeit als Amateur⸗ und Berufsfohrer im Radſport und namentlich auch in ſeinem Verein ſich große Anerken⸗ nung und Verdienſte erworben. So konnte er ſich im Fahre 1911 in einem Straßenrennen über 200 Km. den Bab. Meiſtertitel erwerben. Als Kriegsteilnehmer ließ Stoll nach Beendigung des Krieges es ſich nicht nehmen den Robſport wieder aufzunehmen. Lange Jahre nach dem Kriege war Stoll immerhin noch ein ſehr gefürchteter Gegner. Stoll galt immer als ſehr guter Tempo⸗ und Gebirgsfahrer. Heute iſt Stoll in etwas vorgerücktem Alter und auch infolge Nachwirkung eines Kriegsleidens nicht mehr in der Lage den Radſport aktiv zu betreiben, jedoch ſteht er der heutigen Jugend als erfahrener Berater zur Verfügung. Aus Anlaß ſeiner Bjährigen treuen Mitgliedſchaft und ſeiner Verdienſte wurde er zum Ehrenmitglied des RV 1897 Waldhof ernannt, und ihm hierbei eine Ehrenurkunde überreicht. Der Bezirksgeſchäftsführer von Mannheim des Deut⸗ ſchen Radſport⸗Verbandes Kamerad Behrens unterſtrich die Worte des Vereinsführers und beglückwünſchte den Exmeiſter von Baden auf das herzlichſte. Sudwig Stoll Hankte für die Ehrung. Für den weiteren Teil des Ka⸗ meradſchaftsabend ſorgten die Gebr. Hotter mit ihren muſikaliſchen, humorvollen und künſtleriſchen Darbietun⸗ gen. Mit einem„Sieg Heil!“ auf den Sport und den Führer wurde der Abend abgeſchloſſen. St. Reitturnier in Verden Das große internationale Reit⸗ und Fahrturnier in Berden ſteht in dieſem Jahre unter einem ungünſtigen „Stern. Wie ſchon an den erſten Tagen, ſo gab es auch am Mittwoch nichts als Regen, ſo daß verſchiedene für die⸗ ſen Tag vorgeſehene Prüfungen abgeblaſen werden mußten. Im Mittelpunkt des Mittwoch⸗Programms ſtand das ſogenannte Kanonen⸗Jagöſpringen der Klaſſe Sb um den„Mal.⸗Hamann⸗Preis“, Der Parcours führte Internationales Tennis-Turnier in Mannheim Beginn am Donnerstag- Rado(Stalien) und Gerſtel(Verlin) ſiegen klar über ſechs.60 Meter hohe Hinderniſſe und wurde er⸗ ſchwert durch den weichen Boden, auf dem die Pferde kaum einwanofreie Abſprungmöglichkeiten hatten. Die Mehrzahl der ausländiſchen Bewerber ſchied vorzeitig aus. Lediglich der rumäniſche Oblt. Tudorau auf Fulger qualifizierte ſich zuſammen mit E. Höſch auf Coralle, Frau Käthe Franke auf Elſa und Ss⸗Oberſtuf. Temme auf Bianka für das Stechen, das jedoch nicht ſtattfinden konnte, da ein ſchweres Unwetter über Verden niederging. Dreſſurprüfung Klaſſe L: 1. Frau Apthee⸗Müller a. Caſperle 1,9; 2. Linogen a/ Athlet 2,1.— Ausländer⸗ Dreſſurprüfung Klaſſe M: 1. Abtlg.: 1. Rittm. Kirku⸗ leſeu(Rumänien) a/Gaſconi 0,4; 2. Oblt. Rang(Rumä⸗ nien) a/ Galileu 1,0.— 2. Abtg.: 1. Stanton Babcock(U1SA) a/ Olimpic 0,5; 2. Kpt. Kitts(USA)/ Amerikan Lady 0,6. —, Motor⸗Jagoſpringen, Klaſſe.: 1. Oblt. Sachenbacher /EEmigrant 119 Sek.; 2. Oblt. Schlickum a/Barbara 120 Sek.— Dreſſurprüfung Klaſſe.: 1. Oblt. Sachſenbacher a/Nonne und A. Staeck a/Giſela je.4. Drei Sieger im Kanonen⸗Jagdſpringen Nach dem ſchweren Unwetter am Mittwoch, das eine Unterbrechung des ſchweren Jagoͤſpringens der Klaſſe 8b notwendig machte, lachte am Donnerstag über Verden wieder die Sonne. Die Grasbahn des Turnierplatzes hatte ſich ſchnell von den Folgen des Wolkenbruches er⸗ holt und ſo konnte das geſamte Tagesprogramm glatt abgewickelt werden. Die Gutpunktliſte, die den Geſamtſieger des diesjäh⸗ rigen Turniers ermitteln ſoll, wird jetzt von dem Tur⸗ nierreiter A. Staeck mit 236 Punkten vor Wachtmeiſter Pörſchke(22)) und Oblt. Sachenbacher(221) an⸗ geführt. Als beſter Ausländer verzeichnet der Rumäne Oblt. Tuderan 99 Punkte. Am Donnerstag wurde das ſchwere Springen der Klaſſe Sb fortgeſetzt. Nach zweimaligem Stechen verzich⸗ teten H. Frick auf Koralle, Oblt. v. Trotha auf Fataliſt und SS⸗Oberſturmbannführer Temme auf Bianka auf weitere Entſcheidung und teilten ſich die erſten Preiſe. Vierter wurde Wachtmeiſter Pörſchke auf Hallo vor Oblt. Zahei auf Troitza und Frau Franke auf Elſa. Die Olympiſche Kunſtausſtellung Eine Schau hervorragender ſportlicher Werke Die zum erſtenmal in einer eigens errichteten Halle ver⸗ anſtaltete Olympiſche Kunſtausſtellung in Berlin hat gegenüber den früheren Veranſtaltungen die in bereits vorhandenen Bauten durchgeführt wurden, den Vorzug, daß die Werke nach den der Raumfrage vorgeſchriebenen Geſetzen zur Schau und zur höchſten Wirkung gebracht weroden können. Der erſte und flüchtige Eindruck der ſtark beſchickten Ausſtellung— es ſind 23 Nationen mit 800 Werken vertreten— iſt außerordentlich ſtark. Beim Rundgang fällt ſofort auf, daß die Künſtler den Sport⸗ motiven ganz anders gegenüberſtehen als dies bei frühe⸗ ren olympiſchen Kunſtwettbewerben der Fall war. Die Werke von geringen Graden, die einer ſportlichen Kritik nicht ſtandzuhalten vermögen, ſind ſo gut wie verſchwun⸗ den. Bei einigen Darſtellungen gewinnt man die zwin⸗ gende Ueberzeugung, daß der Künſtler nicht nur ein guter ſportlicher Beobachter, ſondern auch ſelbſt aktiv tätig ſein muß, um die Feinheiten, die er zum Ausdruck brachte, überhaupt wahrzunehmen und zu fühlen. Von den teilnehmenden Nationen ſind Italien, Japan, Deutſchland, Schweden, Polen und Holland wohl am ſtärk⸗ ſten vertreten. Deutſchland hat zur Baukunſt durch Werner March die Olympiſchen Kampfſtätten in einer Geſamtdarſtellung von Modellen, prächtigen Aufnahmen und Skizzen gebracht. Köhn, Chemnitz, Wiesbaden, Düſſel⸗ dorf und andere deutſche Städte zeigen einen Teil ihrer modernen ſportlichen Anlagen. In der Malerei fällt ſofort ein Bild von Gottfried von Cramm und von Leo Freiherr von König auf. Markant und wuchtig iſt der Degenfechter von Franz Rieger und unter den Plakaten ſieht man die bekannten Entwürfe von Hierl und Hohlbein. Bei den Bildhauern ſind u. a. Klimſch, de Fiori, von Schweven und Encke vertreten. Entzückend eine„Läuferin am Start“ von Martin Werner(Frank⸗ furt a..). Japan hat vor allem die Malerei vorzüglich und glücklich beſetzt. Hervorzuheben ſind der Bogenſchütze von Iwabuchi, eine Spielſzene von Goto, in der Behandlung von Licht und Schatten iſt das holzſchnittartige Bild von Sato„Wettſchwimmen“ bewundernswert. In der Halle Oeſterreich beſticht die Plaſtik„Start⸗ ſchwimmer“ von Oskar Thiede. Hervorragend ſind auch die Boxbilder von Borſchke und das wundervolle Bild eines Fußballſpielers von Erwin Punchinger. Die Preiſe für das Mannheimer Tennisturnier Links die Preiſe, dͤie ſich der Mannheimer Spitzen ſpieler Dr. Buß errungen hat. (Photo: Tillmann⸗Matter) Amerikaner, wie man ſie nicht kennt Der blonde Frank Wykoff Als in amerikaniſchen Kreiſen bekannt wurde, daß Frank Wykoff, der Weltrekordmann über 100 Yards, zu den olympiſchen Ausſcheidungskämpfen gemeldet hatte, war man überraſcht. Es gab viele, die Wykoff ſchon ver⸗ geſſen hatten, die ihn trotz ſeiner 27 Jahre zum alten Eiſen zählten. Dabei war dieſer Frank Wykofſ, der blonde Sprinter aus Carpinteria in Kalifornien, 1928 bei den Olympiſchen Spielen in Amſterdam als Student Vierter des 100⸗Meter⸗Laufes, hatte als Startmann der ſiegreichen 4 mal 100⸗Meter⸗Staffel Amerikas gegen Georg Lammers gekämpft, und 1932 als Schlußmann der ameri⸗ kaniſchen Staffel in Los Angeles die fabelhafte Zeit von 40 Sekunden mitgelaufen. Aber gerade die Tatſache, daß er ſchon ſo lange dabei iſt, ſprach nach amerikaniſcher An⸗ ſicht gegen ihn. Seine letzten Zeiten von 10,5 Sekunden wurden nicht als ausreichend gegen die junge Garde an⸗ geſehen. Frank Wykoff iſt mit einer Zeit von„nur“ 10,6 Se⸗ kunden in der Olympia⸗Ausſcheidung Dritter hinter Jeſſe Owens und Ralph Metcalfe geworden, Er wird alſo in Berlin ſtarten. Schon vor den Kämpfen erblärte er, daß es ſein letz⸗ ter Start als Amateur ſei. Und dieſe Abſicht hat er auch nicht aufgegeben, als ſeine Berufung in die Olympia⸗ Mannſchaft feſtſtand. Er wird in Berlin an den Start gehen und ſich dann einem Beruf zuwenden, der ihm liegt. Frank Wykoff iſt Kunſtgewerbe⸗Lehrer in ſeiner Heimatſtadt. Im Herbſt wird er Haupttrainer ſeiner Schule. Die Koſten für ſeine Teilnahme an den Aus⸗ ſcheidungskämpfen wurden in Carpinteria durch eine Sammlung aufgebracht. Seine Heimatſtadt vertraute auf den zweifachen Gewinner einer Goldmedaille. Er hat dieſes Vertrauen nicht enttäuſcht und will es auch in Berlin nicht. Der Schullehrer San Romani Archie San Romani war vor drei Wochen im internationalen Leichtathletik⸗Lager noch ein unbekannter Mann. Bei den USA⸗Meiſterſchaften in Princeton wurde er über 1500 Meter Zweiter hinter dem in:54,2 Mi⸗ nuten ſiegenden Cunningham, aber vor Venzke und Bonthron. Die Ausſcheidungskämpfe im neuen Stadion auf Randalls Island brachten bei dieſem„un⸗ bekannten Mann“ eine Steigerung, die einfach phantaſtiſch war. Glenn Cunningham gewann die 1500 Meter wie⸗ der in:40,9, aber kaum einen halben Meter hinter ihm lag Archie San Romani in:50 Minuten. kam bei dieſem Tempo nicht mit, wurde nur Dritter, Bill Bonthron ſchied für die Olympia⸗Mannſchaft aus. Dabei wurde Romani am Tage vorher beim harten Training durch den Dorn eines Laufſchuhes am Bein verletzt. Archie San Romani hat einen Lebensweg hinter ſich, der typiſch amerikaniſch iſt. Er arbeitete in einem Koh⸗ lenbergwerk als Zechenarbeiter, entwickelte hier ſeine ſtäh⸗ lernen Beinmuskeln, die ihn trotz— oder vielleicht Gene Venzke gerade wegen— ſeiner kleinen Figur zu beſonderen Lei⸗ ſtungen befähigen. Heute iſt er in Kanſas als Schullehrer tätig, nachdem er ſein Studium abgeſchloſſen hatte. Der Franko⸗Italiener kann in Berlin vielleicht ſchon den größten Sieg ſeiner Laufbahn ſchaffen. Fußarzt John L. Manley Dr. John L. Manley aus Medford im Staate Maſſachuſetts iſt Spezialiſt auf einem beſonderen Gebiet: er behandelte die ſchwerzenden Füße der Marathonläufer der High⸗Schools und des North⸗Medford⸗Clubs. Geld verlangte er nicht, aber ſeit ſieben Jahren hat er den Leuten beigebracht, wie ſie ihre Füße richtig für die langen Strecken behandeln ſollen. In Medford will man alles durchſetzen, dieſen Dr. John L. Manley als Fuß⸗ arzt für die Marathonläufer Elliſon Brown, William Mac Mahon und John A. Kelley nach Deutſchland zu ſchicken. Verſchiedene geſellſchaftliche Veranſtaltungen des Medford⸗EClubs brachten noch einen großen Teil der Un⸗ koſten ein. Aber Dr. John L. Manley iſt ehrgeizig. Er will„offiziellh zum Fußarzt der Mannſchaft ernannt werden. Und wenn das geſchieht, will er die Reiſekoſten ſelbſt tragen. Ob man ihm den Wunſch erfüllt? Die amerikaniſchen Marathonläufer ſchwören auf ihn und ſeine Ratſchläge. Glänzende Stimmung auf der„Manhattan“ Es braucht eigentlich nicht beſonders betont zu werden, daß auf der„Manhattan“, die die ſtarke amerikaniſche Olympia⸗Streitmacht an Bord hat, die denkbar beſte Stim⸗ ung herrſcht. Ein langes Geſicht macht eigentlich nur der Schiffskoch, der ſeine Proviantvorräte in beängſtigendem Maße ſchwinden ſieht. Amerikas Jugend hat einen guten Appetit und holt nach, was vor und während der ſchweren Ausſcheidungskämpfe verſäumt werden mußte. Schon we⸗ nige Stunden nach der Abfahrt des Dampfers verwandelte ſich die„Manhattan“ in eine rieſige Sporthalle, Sämtliche Decks ſtehen den Athleten als Laufbahnen zur Verfügung, die Schwimmer haben eine Schwimmbahn und die Weit⸗ ſpringer finden ſogar eine Sprunggrube vor. Nur für die Stabhochſpringer und die Speer⸗, Diskus⸗ und Hammer⸗ werfer konnte aus naheliegenden Gründen keine Trai⸗ ningsmöglichkeit geſchaffen werden. Der Geſundheitszuſtand der Mannſchaft iſt ausgezeich⸗ net, lediglich der 400⸗Meter⸗Läufer Smallwood liegt mit einer Blinddarmentzündung zu Bett. Er mußte ſchon in Neuyork Schmerzen ausſtehen, unterdrückte ſie aber bis der Dampfer auf hoher See war, um nicht zurückgelaſſen zu werden. Der Chefarzt hofft allerdings, daß Smallwood bis zur Ankunft in Hamburg wieder hergeſtellt ſein wird. Sollte eine Operation notwendig werden, ſo wird an Stelle von Smallwood der für die Staffel aufgeſtellte Fitch die 400 Meter laufen. Stilarten die Mannſchaften aufgeſtellt. und verhinderte weitere ungariſche Erfolge. In der polniſchen Abteilung feſſelt das groß⸗ artige Bild„Rückkehr vom Schilauf“ von Malezewſki, das die Stimmung der Schneeſchmelze plaſtiſch wiedergibt. In der Behandlung der Farben iſt ſehr eindrucksvoll ein Polo⸗ bild von Grabowſki. Bei den nordiſchen Nationen ſteht der Schnee⸗ lauf im Vordergrund. Hier haben vor allem die Schweden Lagerſtedt, Tandberg und Torhann gutgeſehene Momente beigeſteuert. Prächtige Segelbilder zeigt die Schwedin Liſa Bianchini. Neben einer gelungenen Plaſtik von Köllſtröm ſind noch die Glasplaketten von Lindſtrand zu nennen. Holland hat eine Reihe klaſſiſcher Sportbilder bei⸗ geſteuert, aber auch die modernen Arbeiten zeugen von dͤem hohen Stand der Künſtler aus den Niederlanden. Italien iſt in allen Wettbewerben ausgezeichnet ge⸗ rüſtet. In der Baukunſt ſind das Sportforum in Rom, das Muſſolini⸗Stadion in Turin zu ſehen. Künſtleriſch hoch wertvoll ſind bei der Malerei der„Fauſtkämpfer“ von Manzioli und bei der Plaſtik der Stabhochſpringer von de Marchis, der drei Phaſen, Anlauf, Abſprung und Ueberqueren der Latte feſtgehalten hat. In einer kleineren Plaſtik hat Volterrani ſogar fünf Augenblicke eines Stab⸗ hochſprunges modelliert. Gewaltig wirkt der Boxer von R. F. Meſſina. Die Vereinigten Stgaten haben einige ſehr gute Plakate von Welſh, ausgezeichnete Segelbilder von Soderberg, wirkungsvolle Boxerplaſtiken von Howard und dem in ſeiner Auffaſſung originellen Joſſet ausgeſtellt. Die Ausſtellung, die ſelbſtverſtändlich noch viele und prächtige Werke modernſter Auffaſſung zeigt, wurde am Mittwoch durch den Präſidenten des Organiſationskomitees für die 11. Olympiſchen Spiele Berlin 1936, Exzellenz Dr. Th. Lewalcd, eröifnet. Die feierliche Einweihung erfolgt am 31. Juli durch Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels in Anweſenheit der Mitglieder des Internationalen Olympiſchen Komitees. Zehn ſtarke Männer aus Oeſterreich Bei allen olympiſchen Entſcheidungen im Gewichtheben haben Oeſterreichs Vertreter mitgeſprochen. Beſonders gut gerüſtet ſind die öſterreichiſchen Gewichtheber für den Olympiſchen Dreikampf in Berlin. Alle fünf Gewichts⸗ klaſſen ſind mit der zuläſſigen Zahl von zwei Teilneh⸗ mern beſetzt. Das aus zehn Mann beſtehende Aufgebot lautet: Federgewicht: Richter und Zuhradka, Leichtgewicht: Fein und Troppert, Mittelgewicht: Hans Vala und Han⸗ gel, Halbſchwergewicht: Hala und Szabados, Schwer⸗ gewicht: Schilberg und Zemann. Die endgültige Aufſtellung erfolgte nach den letzten in Wien veranſtalteten Ausſcheidungskämpfen, wo u. a. ſo gute Kräfte wie der Weltrekordler Haas(Leichtgewicht) und Karl Hipfinger(Mittelgewicht) ſich nicht durchſetzen konnten. Gute Siegesausſichten beſitzt im Leichtgewicht der Europameiſter und Weltrekordmann Robert Fein. Finnlands Ringer und Boxer Neben den Leichtathleten zählen die hervorragenden finniſchen Ringer zu den erſten Siegesanwärtern auf den Olympiſchen Spielen. Dieſer Tage wurden in beiden Ausſcheidungskämpfe beendet und die Die beiden Staffeln ſetzten ſich wie folgt zuſammen(Erſatzleute jeweils in Klämmern a⸗ geführt): Griechiſch⸗römiſch: Bantamgewicht: V. Perttunen(A. Jaskerik). gewicht: A. Reine(K. Pihlajamäki). Koskela(§H. Pihlajamäki). Weltergewicht: E. Virtanen (J. Pietilä). Mittelgewicht: V. Kokkinen(A. Pikkuſaari). Halbſchwergewicht: E. Weſterlund(§. Lahti). Schwerge⸗ wicht: Hialmar(Nyſtröm). Freiſtil: Bantamgewicht: A. Jaskerik(V. Perttunen). gewicht: K. Pihlajamäki(A. Reine). Pihlajamäki(P. Koskela). Weltergewicht: J. Pietila (E. Virtanen). Mittelgewicht: Kyöſti(Luukko). Halb⸗ ſchwergewicht: M. Lahti(E. Weſterlund). Schwergewicht: Hialmar(Nyſtröm). Kuſtaa Pihlajamäki ſiegte in Los Angeles im Frei⸗ ſtilringen der Federgewichtsklaſſe. Der finniſche Ringer⸗ könig V. Kokkinen iſt bereits zweifacher Olympiaſieger. Er gewann ſowohl in Amſterdam als auch in Los Angeles im griechiſch⸗römiſchen Ringen der Mittelgewichtsklaſſe jedesmal die goldene Medaille. Mannſchaftsführer iſt der Vorſitzende des Finniſchen Ringer⸗Verbandes, Dr. H. Lehmuſte, die weiteren Be⸗ gleiter ſind: A. Haaviſto, V. Ikomen und K. Lampila. Zum olympiſchen Boxturnier kommt Finnland nicht mit einer vollſtändigen Staffel. Beſetzt werden nur ſechs Gewichtsklaſſen, und zwar im einzelnen durch V. Huus⸗ kbonen(Fliegen), E. Savolainen(Bantam), A. Karlsſon(Feder), Sten Suvio(Welter), Bruno 19(Mittel) und H. Koivunen(Halbſchwerge⸗ wicht). Zum olympiſchen 100⸗Kilometer⸗Straßenfa vier Radfahrer, T. Lindgrem, T. 50 P05 T. M. Kokkola und N. H. Winaviſt, gemeldet. Insgeſamt wird die finniſche Olympia⸗Mannſchaft ſich aus 105 aktiven Teilnehmern zuſammenſetzen. Das größte Aufgebot ſtellen dabei natürlich die hervorragenden Leicht⸗ athleten mit 42 Kämpfern und Kämpferinnen. Angarns Hanoͤballſpieler verbeſſert Deutſcher 13:10(:)⸗Sieg in Budapeſt Auf der Rückreiſe von Hermannſtadt, wo die deutſchen Handballer am vergangenen Sonntag einen 10:8⸗Sieg gegen Rumänien ertzielt hatten, trug die deutſche Mann⸗ ſchaft am Donnerstag in Budapeſt noch ein Spiel gegen Ungarn aus. Das Trefſen fand vor rund 3000 Beſuchern auf dem BEAC⸗pPlatz ſtatt und ließ eine Leiſtungsſtei⸗ gerung der ungariſchen Handballer erkennen. Die deut⸗ ſchen Spieler hatten anſangs das Treffen klar in der Hand und verſchafften ſich ſchnell eine:1⸗Führung, aber dann wurde auch der Gegner, bei dem ſich vor illem die Stürmer Takacz und Feder auszeichneten, ſehr ge⸗ fährlich und er kam zu vier weiteren Treffern, während Deutſchland bis zur Pauſe nur noch dreimal erfolgreich war und eine:5⸗Führung erzielte. Nach dem Wechſel kamen die ausgezeichneten Ungarn ſogar auf 918 heran, aber in dieſer kritiſchen Zeit wartete der deutſche Tor⸗ hüter Kockrick mit gantz hervorvagenden Leiſtungen auf Im End⸗ kampf waren dann die Deutſchen ſtärker, die ſchließlich als 18:10⸗Sieger den Platz verließen. Batteſini fuhr Welthöchſtleiſtung Feder⸗ Leichtgewicht: L. Feder⸗ Leichtgewicht: H. Der italieniſche Straßenfahrer Fabio Batteſini unter⸗ nahm auf der Mailänder Vigorelli⸗Bahn neue Rekordver⸗ ſuche über kurze Strecken. Ueber 1000 Meter mit ſtehen⸗ dem Start kam Batteſini auf:10 und unterbot die be⸗ ſtehende Beſtleiſtung des Franzoſen Michard um vier Zehntelſekunden. Zum Vergleich ſei erwähnt, daß kürzlich der deutſche Olympia⸗Anwärter Karſch(Leipzig) ſchon 1209,6 fuhr. Mit fliegendem Start erreichte der Italiener :07 und verbeſſerte den ſeit 1930 mit:07,2 von Linari gehaltenen Landesrekord. — 933 9* W * 0 Freitag, 17. Juli 1936 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 13. Seite/ Nummer 323 Die Braſilianer in Berlin Der zweite Teil der braſilianiſchen Olympia⸗ mannſchaft, der am Donnerstag früh mit dem„Ge⸗ neral Artigas“ Hamburg erreihte, traf ſchon wenige Stunden ſpäter in der Reichshauptſtadt ein, herz⸗ lich empfangen von den braſilianiſchen Landsleuten und dem Berliner Publikum. Die Mannſchaft war etwa dreißig Köpfe ſtark und umfaßte Schwimmer, Schwimmerinnen, Leichtathleten und Ruderer. Unter den Schwimmerinnen befand ſich auch die bedeu⸗ tendſte Schwimmerin des Landes, die deutſchſtäm⸗ mige Marie Link. Zum Empfang auf dem Lehrter Bahnhof waren u. a. der Botſchafter von Braſilien, Moniz de Aragao, der Generalſekretär des Organiſations⸗ komitees, Dr. Diem, der Kommandant des Olym⸗ piſchen Dorfes, Oberſtleutnant von und zu Gilſa, und ein Vertreter des Propagandaminiſteriums er⸗ ſchienen. Dr. Diem hieß die Mannſchaft, die unter der Führung von Dr. Ferreira dos Santos, einem Mitglied des Internationalen Olympiſchen Komitees, ſteht, im Namen des deutſchen Sports herzlich willkommen und gab ſeiner Freude dar⸗ über Ausdruck, daß Braſilien eine ſo ſtarke Mann⸗ ſchaft zu den Spielen entſandt habe. Im Anſchluß an die Begrüßungsworte ſpielte die Kapelle des Infanterie⸗Lehrbataillons die braſilianiſche Natio⸗ nalhymne. Hierauf ergriff Botſchafter Moniz de Aragao das Wort zu einem kurzen und herzlichen Dank, dem ſich auch Dr. Ferreira dos Santos mit einem„Vive Allemanni“ anſchloß. Anſchließend fuhren die Südamerikaner ins Ber⸗ liner Rathaus, wo der offizielle Empfang durch Staatskommiſſar Dr. Lippert ſtattfand. Dr. Lip⸗ pert überreichte nach einigen Begrüßungsworten dem Botſchafter und dem Mannſchaftsführer die Olympiſche Erinnerungsplakette und jedem Mann⸗ ſchaftsmitglied das Buch„Altes und neues Berlin“. Die türkiſchen Reiter in Berlin. Als erſte Gruppe der türkiſchen Olympiakämpfer trafen am Donnerstag die Reiter unter Führung von Oberſtleutnant Suim Oenhon auf dem Anhalter Bahnhof in Berlin ein. Wie ſchon die übrigen Olym⸗ piamannſchaften wurden auch die Türken vom Kom⸗ mandanten des Olympiſchen Dorfes, Oberſtleutnant von und zu Gilſa, ſowie zahlreichen Landsleuten herzlich begrüßt und empfangen. Anſchließend be⸗ gaben ſich die türkiſchen Reiter zum Ehrenmal Unter den Linden und legten einen Kranz nieder. Die Schweizer Reiter⸗Mannſchaft Die ſchweizeriſche Offiziers⸗Mannſchaft für die Olympiade⸗Vielſeitigkeitsprüfung wurde jetzt zuſam⸗ mengeſtellt. Sie beſteht aus Hpt. Mange, Lt. Mo⸗ ſer und Hpt. Mylius mit den Pferden Saphir, Heather⸗Bell, Pedigree, Sergius und Uzette. Außer⸗ dem wird Lt. Moſer mit Revue in der Großen Olympia⸗Dreſſurprüfung ſtarten. Die Mannſchaft wird von ihrem Chef und Trainer, Oberſtlt. Thom⸗ men, nach Berlin begleitet. 316 enit iDie Olympia⸗Attachés 50 6 de⸗ der Nationen“ haben die Olympia⸗ At0 5 oxen bezogen. Be W Olympia⸗Nation ein ſprach⸗ und landeskundiger Offizier der deutſchen Wehrmacht als Ehrendienſt zugeteilt worden, der alle möglichen Angelegenheiten für ſeine Schutzbefohlenen zu erledigen hat. Er muß beſondere Wünſche ſeiner Mannſchaft an das Orga⸗ niſations⸗Komitee, an die ſportliche Leitung des Olympiſchen Dorfes, an die Küchenverwaltung uſw. weitergeben. Er ſoll dafür ſorgen, daß die Wünſche „ſeiner“ Nation bei der Verteilung der Trainings⸗ ſtätten berückſichtigt werden, die Autobuſſe für die Fahrt zu den Sportplätzen und in die Stadt recht⸗ zeitig vorfahren. Der Ehrendienſt⸗Offizier oder Olympia⸗Attaché iſt alſo der zuſtändige Verbin⸗ dungsmann zwiſchen der ihm anvertrauten Nation und der geſamten„Außenwelt“. Das macht natür⸗ lich allerlei Schreibarbeit und telephoniſche Anrufe nötig; zu dieſem Zweck ſteht jedem Offizier in der „Halle der Nationen“ ein Zimmer zur Verfügung, in dem er alles bewältigen kann. Die Wünsborſer Athleten k„Dorf⸗ Im Olympiſchen Dorf herrſcht reges Leben und Treiben. An den Fahnenmaſten vor dem Hauptein⸗ Bugoflowien nicht beim Hockehtur Oiympia-Meuigkeiten Die Hanſekogge in Kiel Die Hanſekogge, auf der während der Olympiſchen Segel⸗Regatta das Olympiſche Feuer brennen wird, iſt von Lübeck im Kieler Haſen eingetroffen. Sie iſt eine getreue Nachbildung der hiſtoriſchen Segel⸗Fahrzeuge vergangener Zeiten und findet vor dem Olympiaheim ihren Liegeplatz. Trotz dem ſchlechten Wetter und der immerhin ſchwierigen Schlepperei verlief der Transport vollkommen reibungslos.“ Polens Olympiaſegler Für die olympiſchen Segel⸗Wettbewerbe in Kiel werden von den Polen folgende Segler entſandt: Olympiaklaſſe: Jenſz, Dziekol; 6⸗Meter⸗R⸗Klaſſe: Olſzewſki, Sieraözki, Lagowſki, Szejba und Gebr. Zalewſki. Mannſchaftsführer iſt Ziolkowſki. Für die Kann⸗Wettbewerbe ſchicken die Polen im Faltboot⸗Zweier Bacaniak/ Koclowſki(Erſatz Falkowſki). Ankunft der Braſilianer Mit dem deutſchen Dampfer„General Artigas“ trafen am Donnerstag in Hamburg 41 weitere Mitglieder der braſilianiſchen Olympia⸗Expedition ein, u. a. acht Schwim⸗ mer, fünf Schwimmerinnen, ſieben Leichtathleten, ein Ru⸗ derer(Steuermann) und vier Trainer. Auch das Ioc⸗ Mitglied Dr. Ferreira dos Santos befand ſich unter den Ankommenden. Schon in den frühen Morgenſtunden wurden die ſüdamerikaniſchen Gäſte im Auftrag des Hamburger Senats an Bord dͤes Dampfers, der am Vormaſt die Olym⸗ piaflagge geſetzt hatte, begrüßt. Belgiens Waſſerballſpieler Belgiens Olympia⸗Waſſerballer wurden im Hinblick auf die Berliner Spiele einem Sondertraining unterzogen Nach den hier gezeigten Leiſtungen wurden folgende zwölf Spieler für Berlin gemeldet: Diſy, Stoelen, Mattrys, Iſſelee, G. Blitz, Michiels, Depauw, Coppieters, Caſteleyn, Albert, v. d. Bosſche, Decombe. Hollands Schwimmerinnen Die holländiſchen Schwimmerinnen, die in erſter Linie dazu auserſehen ſind, den Anſturm der überſeeiſchen Ver⸗ treterinnen abzuſchlagen, wurden jetzt namhaft gemacht. In Berlin werden ſtarten: 100 Meter Kranl: den Ouden, Maſtenbroek, Wagner.— 400 Meter Kraul: Wagner, Maſtenbroek Timmermanns.— 100 Meter Rücken: Maſtenbroek, Senff, Kerkmeeſter. 200 Meter Bruſt: Kaſtein, Waalberg, Strömberg.— 4 mal 100⸗Meter⸗Kraul: Maſtenbroek, den Onden, Wagner, Sel⸗ bach. Erſatz: Sieberg, Timmermanns. Auch die holländiſche Männer⸗Mannſchaft wird, wenig⸗ ſtens zahlenmäßig, recht ſtark ſein: 100 Meter Kraul: P. Stam, Mooi.— 100 Meter Rücken: Metman, Scheffer.— 400 Meter Kraul: P. Stam.— Kunſt⸗ ſpringen: Haasman.— Waſſerball: Veenſtra, van Woer⸗ kom, Regter, van Ooſtrom⸗Soede, van Heteren, Maier, van Aelſt, Franken, den Hamer, Mooi, H. Stam. Mannſchaftsführer iſt der Vorſitzende des Holländiſchen Schwimm⸗Verbandes, de Vries. 5 Finulands Fußballſpieler Die finniſche Fußball⸗Mannſchaft, deren Teilnahme am Olympiſchen Turnier nun doch noch beſchloſſen wurde, iſt bereits namhaft gemacht worden. Dem deutſchen Sport⸗ lehrer Fabra wurden 22 Fußballer unterſtellt, die er in Aaggelby auf ihre Aufgabe vorbereiten ſoll. Die 22 Spie⸗ ler heißen: 5 5 P. Salminen, V. Halme, R. Linöbäck, F. Karjagin, V. Leskinen, V. Kanerva, J. Malmgren, S. Kilpi, E. Vir⸗ tanen, T. Paakkanen, Y. Sotiola, P. Larvo, A. Lehtonen, E. Guſtafſſon, E. Grönlund, K. Weckſtröm, A. Pyy,... Eronen, R. Rinne, N. Kymälä, A. Närvänen, E. Lahti. Der Jugoflawiſche Hockey⸗Verband hat ſich entſchloſſen, ſeine Meldung zum Olympiſchen Hockey⸗Trunier nicht zu für dieſen Beſchluß wird„mangelnde Spielſtärke“ an⸗ gegeben. Nachdem bereits die Tſchechoſlowakei eine Abſage erteilt hat, nehmen nun nur noch 11 Nationen am Hockey⸗ turnier teil. Das Jugend-Seltlager kann beſichtigt werden Die Vorarbeiten für die beiden im Rahmen der Olym⸗ piſchen Spiele errichteten Zeltlager, das Internationale Jugend⸗Zeltlager und das Internationale Sportſtudenten⸗ Zeltlager, nähern ſich ihrem Abſchluß. Wie auch ſchon bei ſo vielen anderen Sportſtätten, die bei den Olympiſchen Spielen benötigt werden, iſt auch hier wieder die Wehrmacht lich an dem Aufbau beteiligt. Das Intereſſe an der Ge⸗ ſtaltung des Internationalen Jugend⸗Lagers, an dem 25 ausländiſche Jugend⸗Mannſchaften teilnehmen werden, iſt begreiflicherweiſe außerordentlich groß. Um den vielen Wünſchen und Anforderungen nachzukommen, hat ſich das Organiſations⸗Komitee entſchloſſen, das Jugend⸗Zeltlager für die Zeit vom 18. Juli, 12 Uhr, bis zum 25. Juli, 19 Uhr, zur Beſichtigung freizugeben. Der Eingang zu dem Lager, das aus lauter etwa 40 Qm. großen Zelten beſteht, befindet ſich in unmittelbarer Nähe des Bahnhofes Pichelsberg an der Treppe, die von der Heerſtraße zum Rupenhorn und der Havel⸗Chauſſee hinunterführt. Die Schlußſpiele der Olympia⸗ Hanoͤballſpieler Nachdem vergangene Woche die deutſchen A⸗ und B⸗ Mannſchaften in Elberfeld ihr Können unter Beweis ge⸗ ſtellt haben und die Auswohlmannſchaften des Gaues Weſt⸗ falen 20:2 bzw. 15:1 ſchlugen, ſpielen die gleichen Mann⸗ ſchaften nächſten Sonntag in Stuttgart weitere Probe⸗ ſpiele gegen ſüddeutſche Kombinationen, zuſammengeſetzt aus Spielern der Gaue Baden, Württemberg und Bayern. Es ſtehen ſich gegenüber: Olympia⸗A⸗Mannſchaft: Körvers (Minden) Knautz Bandholz (Minden)(Hamburg) Keiter Brinkmann Hanſen (Mülheim)(Düſſeldorf)(Hamburg) Reinhardt Theilig Berthold Klingler Fromm (Mülheim)(Hamburg)(Leipzig)(Magdeburg)(Berlin) * 9 Röder Jäger Spengler Herzog Goldſtein (München)(Altenſtadt)(Waldhof)(Walöhof)(Fürth) herath Schwöbel utſchmann (Fürth)(Weinheim)(Woldhof) Seitter 9 ürth) Stuttgar Herbolzheimer (Göppingen) Süddeuiſche A⸗Mannſchaft: Schiedsrichter: Marquarôt⸗ Eßlingen Olympia⸗B⸗Mannſchaft: Kreutzberg (Aachen) Müller Pfeiffer (SV Waldhof)(Polizei Darmſtadt) Daſcher n Stahl (Darmſtadt)(Leipzig)(Darmſtodt) Wendland Herrmann Ortmann Baumann Braſelmann (Hamburg)(Berlin)(Breslau)(Berlin)(Magdeburg) * Fiſcher Hertinger Loibl Heß Mänerle Mannheim)(Lonoshut)(Altenſtadt) Gehr 9 Ig (Seckenheim.(Altenſtadt)(Nürnberg) 6 8 ſeenldaidhoꝛ Stuttaar deeeee (München) Süddeutſche B⸗Maunſchaft erfüllen und von einer Teilnahme abzuſehen. Als Grund Schiedsrichter Müller⸗Durlach deren Kämpfer ihre Quartiere bezogen haben. Auch ein Teil der deutſchen Olympiamannſchaft wohnt ſchon oͤraußen. Nachdem die Hockeyſpieler in der letzten Woche ihren Einzug hielten, kamen am Don⸗ nerstag unter Leitung von Heeresſportlehrer We⸗ ſterhaus, dem alten deutſchen Speerwurfmeiſter, die Wünsdorfer Leichtathleten an, unter ihnen die Diskuswerfer Schröder und Fritſch, der 400⸗ Meter⸗Mann von Stülpnagel und der Hoch⸗ ſpringer Martens. „Pretty cold“ Der Trainingsbetrieb erfährt keine Stockung, ganz gleich, ob es ſtürmt oder gar regnet. Auf der Regattaſtrecke in Grünau, im Schwimmſtadion und auf den Hockeyplätzen ſieht man vor allem die Ver⸗ treter der überſeeiſchen Nationen. Zugegeben, in den letzten Tagen war das Wetter ſelbſt für uns alles andere als ſommerlich, aber ſo und ähnlich dann? Die Japaner, Aegypter, Philippinen, Bra⸗ das auch zu überlegen. Sie kennen kein Sichſchonen, trainieren bei Wind und Wetter, um ſich rechtzeitig an das deutſche Klima zu gewöhnen. Dazu ſind ſie ja ſchließlich ſo früh nach Berlin gekommen.„Pretty cold“, meint der berühmte Simaika, der warm an⸗ gezogen ſeine fröſtelnden Turmſpringer trainiert. Intermezzo auf der Marathon⸗Strecke Auf der olympiſchen Marathonſtrecke gab es am Donnerstag ein kleines Intermezzo. Die peruani⸗ ſchen Marathonläufer Farias, Mendozza und Suarez befanden ſich gerade beim Training, als die vier Japaner Nan, Son, Suzuki und Shio Oaki auftauchten und es ſoſort auf eine kleine Kraftprobe ankommen laſſen wollten. Die Perua⸗ ner waren nicht abgeneigt und ſo ging es gemein⸗ ſam einmal die Avus hinunter. Erſtaunlich iſt, wie durch die 2. Pionier⸗Kompanie Magdeburg wieder maßgeb⸗ ſilianer und Peruaner ſind vernünftig genug, ſich chen in Deutſchland weilt und von Heinz Otto trai⸗ niert wird, inzwiſchen verbeſſert hat. Er lief am Donnerstag 30 Kilometer in der beachtlichen Zeit von:43 Stunden, das würde bedeuten etwa 42 Km. in:36 Stunden(!). Immer wieder wundern muß man ſich über das erſtaunlich harte Training der Japaner, die ſich durchaus nicht zu ſchonen ſcheinen. Auf der Marathonſtrecke legte der kleine inoffizielle Weltrekordler Son am Donnerstag ein derartiges Tempo vor, daß zwei ſeiner Landsleute erſchöpft aufgeben mußten. Der Junge kann wirklich etwas! Rekorde im Vogelsberg Erſtes Training für„Rund um Schotten“ Schon die erſten Trainingsfahrten zum Motorradren⸗ nen„Rund um Schotten“, die am Donnerstag ſtattfanden, laſſen erkennen, daß die ſonntägliche Veranſtaltung ein wirkliches Rekordrennen wird. Obwohl der Kurs überaus ſchwierig iſt, erzielte Mansfeld mit ſeiner 500er⸗DW 121 Std.⸗Km., womit er den beſtehenden Rekord Rüttchens (102,96) ganz gewaltia übertraf. Am Nachmittag benötigte dann Mannsfeld für die 16,08 Km lange Strecke nur :46,8 Minuten, was ſogar 124 Sto.⸗Km. entſprach. Wie ſchnell auch die Moſchinen der übrigen Klaſſen geworden ſind beweiſt, vor allem der neue Rekord von Geiß auf der Boer⸗DKW mit:45,6 Minuten(= 110,1 Stöd.⸗Km.), womit er den alten, abſoluten Streckenrekord ebenfalls ſchlug. In allen anderen Klaſſen wurden ebenfalls Re⸗ kordzeiten erzielt. Pech hatte Hans Sönius, der am Englerſtein mit ſeiner NSut aus der Bahn getragen wurde und in einem Kornfeld ſchwer ze Fall kam. Sönius wurde von der Maſchine geſchleudert und blieb bewußtlos liegen, wäh⸗ rend das Rad in Flammen aufging und vollſtändig aus⸗ brannte. Im Krankenhaus erlangte Sönius zwar wie⸗ der das Bewußtſein, aber er hat Beinverletzungen davon⸗ getragen und wird am Sonntag nicht ſtarten können. Auch Müller und Mansfeld hatten Stürze zu verzeichnen, die aber alle ohne Folgen blieben. Die beſten Trainings⸗ zeiten, die alle über den alten Rekordmarken liegen, er⸗ zielten: 250 cem.: Geiß(Da):45,6— 110,1 Std.⸗Km.; Kluge (SKW).48,4 2100% Sſtd.⸗Km.; 350 ccm.: Fleiſchmann (NSiüu).88 111,7 Std.⸗Km.; Steinbach(NSlt) 8: 56 168,7 Std.⸗Km.; 500 cem.: Mansfeld(SW) 746,8 124 Stö.⸗Km.; Steinbach(DrW):08,8— 118,4 Std.⸗Km⸗; 600 cem.(Seitenwagen): Braun(DKW))35,2— 100,6 Std.⸗Km.; Stärkle 01ʃ):99,4 99,9 Std.⸗m.; 1000 cem.(Seitenwagen): Kahrmann(DͤW).90,6— 101,4 Std.⸗Km.; Schumann(NSu):44,0— 99,1 Std.⸗Km. Swei Franzoſen in Front Radrundfahrt durch Frankreich Die neunte Strecke der„Tour de France“ von Brianeon nach dem 220 Km. entfernten Digne gehörte mit zu den ſchwerſten der ganzen Rundfahrt, waren doch nicht weniger als drei über 2000 Meter hohe Päſſe zu überqueren. In den Bergen ſah man neben den beiden Spaniern Ezquerra und Berrendero diesmal die Belgier Silver Maes und Vervaecke ſowie den Franzoſen A. Magne ſtets auf den vorderen Plätzen. Den 2400 Meter hohen Jzarö⸗Paß be⸗ ſtiegen Magne und Maes gemeinſam mit dem Spanier Ezquerra. Ein ſchönes Zeichen von Kameradſchaft gaben die Spitzenreiter Magne und Maes bei der Abfahrt, als zunächſt Magne Reifenſchaden hatte, dabei von Maes in der Reparatur geholfen wurde und es ſpäter umgekehrt der Fall war. Bei der Beſteigung des Col de Vars(2115 Meter) gelangten dadurch die Spanier Ezquerra und Berrendero an die Spitze, aber auf dem 2500 Meter hohen Col§'Allos waren Magne und Maes ſowie die aufgerückten Vervaecke und P. Clemens ſchon kurz hinter den beiden Führenden. Die zweite Gruppe folgte mit fünf Minuten Abſtand, von Level und Canardo geführt. Auf den letzten 100 Km. bil⸗ dete ſich eine achtköpfige Spitzengruppe, aus, dex nur An⸗ tonin Magne durch einen weiteren Defekt zürückſiel. Endkampf gab es in.21:15 Stunden durch Kevel und ehiere tard einen franzöſiſchen Sieg vor Canärdo, S. Maes, P. Clemens, Vervaecke und Berrendero. Eine Minute ſpäter erreichte Magne in:22:12 Stunden das Zielband und mit erheblichem Abſtand folgte in:29:06 Stunden die von dem Belgier Kint angeführte Verfolgergruppe. In Digne gön⸗ nen ſich die Fahrer am Freitag ihren zweiten Ruhetag. Die Ergebniſſe: 9. Strecke(Briancon—Digne= 220 Kilometer): 1. Level .21:15 Std.; 2. Thietard; 3. Canardo; 4. S. Maes; 5. Pl. Clemens; 6. Vervaecke; 7. Berrendero alle gleiche Zeit; 8. Magne:22:12 Stöd.; 9, Kint:28:06 Std. Die vier noch im Rennen beſindlichen deutſchen Fah⸗ rer fuhren auch auf dieſer ſchweren Strecke überaus tapfer, wenn ſie auch mit dem Ausgang des Rennens nichts zu tun hatten und ziemlich am Schluß des Feldes im Strek⸗ kenziel eintrafen. Weckerling kam als beſter Deutſcher in.50:11 Stunden auf den 50. Platz, während Händeh, Weiß und Heide nach einer Fahrzeit von:01:28 Stun⸗ den auf dem 56.—58. Rang endeten. In der Geſamtwer⸗ tung hält weiterhin der Belgier Sylvore Maes mit 62:55:51 Stunden die Spitze. Mit den Brüdern Clemens und Merſch findet man bemerkenswerterweiſe unter den ſechs Erſten der Geſamtwertung drei Luxemburger. Die erſten Plätze in der Geſamtwertung nehmen ein: 1. Sylvere Maes(Belgien) 62:55752 Std.) 2. P. Elemens (Suxemburg) 62:57:02 Stö.; 3. A. Magne(Frankreich) 62:58:24 Stö.; 4. Vervaecke(Belgien) 62:58:53 Std.; 5. M. Clemens(Luxemburg) 63:08:29 Std.; 6. Merſch(Luxem⸗ gang wehen jetzt ſchon die Fahnen von 15 Nationen, kann es auch im Auguſt über Nacht werden Und! ſich der Peruaner Farias, der ſchon ſeit vielen Wo⸗ J burg). 8 Ein billiges Verkäufe Speiseaimmer Enige gebrauchte . 72 8478 2 Unserer hiesigen und àuswärtigen Kundschaft die Nitteilung, das ab heute unsere endgültig fertiggestelſt und Sie zu einem Beʒuche frdi. eingeleden vind Beleuchtungskörper MDiadiua Nelles ⏑ 40 zuſtänd. Vertreters. Nähmaschinen RM. 123.— heltmarke, fabrikneu, verſenkbar, auf Holzgeſtell, volle Garantie, auchſſſ in Wochenraten von.50/ bei klein. Aufſchlag. Lieferung frei Haus. 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Verwandte laſſe ich meine Näume empfehlen. Aber bis heute habe ich noch kein Slück gehabt.—— Ja, da haben Sie eben noch nicht an die Rlein⸗Anzeige in der N. M. Z. gedacht. Verſuchen Sie es da mall Ich habe ſo eine Klein⸗Anzeige für NM. ,50 aufgegeben und habe ſofort Erfolg gehabtl —— 35 — — kapital Freitag, 17. Juli 1936 Konkurse und landwirischafiliche Enischuldungsveriahren imHandelskammerbezirk Mannheim-Heideiberg (Mitgeteilt von der Inouſtrie⸗ und Handelskammer Mannheim.) Eröffnetes Vergleichsverfahren: Amtsgerichtsbezirk nuheim: Hermann Schäfer in Mannheim, Inhaber der Firmo Conrad Schäfer u. Preller in Mannheim, M2,9. (Bergleichsverwalter: Herr Karl Lemke, Geſchäftsführer des Gläubigerſchutz Mannheim E. V. in Mannheim.) Aufgehobene Konkursverfahren: Amtsgerichtsbezirk Ep⸗ pingen: Kaufmann Falk Falk in Berwangen, Inhaber der Firma F. Falk in Berwangen. Amtsgerichtsbezirk Mannheim: Nachlaß des verſtorbenen Kaufmanns Emil Herrmann in Mannheim, zuletzt wohnhaft Viktoria⸗ ſtraße 11/13. Mangels Maſſe eingeſtelltes Konkursverfahren: Amts⸗ gerichtsbezirk Tauberbiſchofsheim: Nachlaß der Gaſtwirt Franz Michelbach Ehefrau Katharina geb. Schneider in Tauberbiſchofsheim. Eröffnete landwirtſchaftliche Entſchuldungsverfahren: Eutſchuldungsamtsbezirk Mosbach: Max Bier jr. in Wagenſchwend.(Entſchuldungsſtelle: Landesgewerbebank für Südweſtdeutſchland AG, Karlsruhe.) Entſchuldungs⸗ amtsbezirk Tauberbiſchofsheim: Adam Fünkner und Maria geb. Hörner in Nicklashauſen.(Entſchuldungsſtelle: ———(Bauernbank) eGmbc, Karls⸗ ruhe. Aufgehobene landwirtſchaftliche Entſchuldungsverfahren: Entſchuldungsamtsbezirk Buchen: Joſef Aumüller und Lioba Walburga geb. Frank in Seckach.— Joſef Eiſen⸗ hauer und Joſefine geb. Hauck in Walldürn.— Fried⸗ rich Fütterer und Luiſe geb. Blum in Sennfeld, Amt Adelsheim.— Adolf Hofmann und Sophie geb. Farren⸗ koyſ in Stürzenhardt.— Eliſabeth Hornbach geb. Häfner in Walldürn. Joſef Kaufmonn in Buchen. Karl Mül⸗ ler und Maria geb. Lauer in Altheim.— Alfons Noe und Moniko geb. Nies in Hüngheim.— Ignaz Sans und Anna geb. Scheuermann in Altheim.— Joſef Sans und Anna geb. Scheuermann in Altheim.— Franz Joſef Schmitt und Luiſe geb. Weber in Heidersbach. Entſchul⸗ dungsamtsbezirk Heidelberg: Heinrich Beck 2 in Wald⸗ hilsbach. Michael Hildenbeutel und Katharino geb. Flößer in Eiterbach.— Konrad Jakob Hoffmann und Katharina geb. Spieß in Maisbach.— Johann Adom Maier und Barbara geb. Schritz in Malſch bei Wiesloch. — Peter Sickmüller, Eliſabeth geb. Sickmüller und Evo Katharing Sickmüller geb. Michel in Nußloch.— Her⸗ mann Theobald Schaubeck und Thereſia geb. Fiſcher in Rauenberg, Amt Wiesloch. Entſchuldungsamtsbezirk Mos⸗ bach: Otto Edinger in Epfenbach.— Sylveſter Walter und Hildegord geb. Stapf in Katzental. Entſchuldungs⸗ amtsbezirk Tauberbiſchofsheim: Joſeſ Anton Blos in Rauenberg.— Alois Burkert und Roſa geb. Hoſmann in Aſſamſtadt.— Joſef Ebel 2 und Brigitta geb. Seitz in Berolzheim.— Martin Henninger in Unterwitt⸗ ſtadt.— Emil Hofherr in Eubigheim.— Julius Wach⸗ ter in Berolzheim. A. Riebeck'sche Monianwerke AG, Halle(Saale) Nach dem jetzt vorliegenden Geſchäftsbericht ſtellt ſich das im Geſchäftsjahr 1935⸗36 erzielte Roherträgnis der A. Riebeck'ſche Montanwerke AG, Halle, auf 31,87(28,74) Mill.. Aus Beteiligungen ergaben ſich Erträge von 1,41 (1,48) Mill. /. Dazu kommen noch Zinſen, die die Auf⸗ wandszinſen überſteigen, von 0,39(0,76) und außerordent⸗ liche Erträge von 0,30(0,24) Mill. 4. Andererſeits wurden verausgabt für Löhne und Gehälter 15,24(14,17), für ge⸗ ſetzliche Sozialabgaben 1,85(1,78) für Steuern 2,50(2,40), während die übrigen Aufwendungen 6,14(5,56) Mill./ erforderten. Auf Anlagen wurden 6,07(4,79) Mill./ ab⸗ 990065 zund ferner andere Abſchreibungen in Höhe von 0,07(0 a vorgenommen. Es ergibt ſich ſo nach eriglgter! Abrechnung mit der J. G. Farbeninduſtrie AG aufgrund des Intereſſengemeinſchaftsvertrages einſchl. des Vortrages ein Reingewinn in der Vorjahrshöhe von 2,51 Mill. /, woraus die Aktionäre die garantierte Divi⸗ didende von 4,2 v. H. für das 50 Mill. betragende Aktien⸗ erhalten werden. Nach Abſetzung der ſatzungs⸗ gemäßen Tantieme des Aufſichtsrates von 5263 l/, wie i.., verbleibt der Vortrag in alter Höhe. Die Vergütung der Aufſichtsratsmitglieder wird im Bericht mit 59 533(61 305) angegeben; für den Vorſtand ſind nach der anteiligen Verrechnung mit anderen in der J. G. Bergwerksverwal⸗ tung zuſammengeſchloſſenen Geſellſchaften 276 714(277 762) 4 gezahlt worden. Ueber den Geſchäftsverlauf iſt dem Bericht in Ergänzung der kurzen Mitteilung anläßlich der Aufſichts⸗ ratsſitzung zu entnehmen, daß der Abſatz im Berichtsjahre in faſt allen Erzeugniſſen weiter geſtiegen iſt. Insbeſondere ſind in der zweiten Jahreshälfte laufend größere Kohlen⸗ mengen von der Grube von der Heydt an das Ammoniak⸗ werk Merſeburg geliefert worden. Mit der planmäßigen Kohlenförderung aus dem neuen Großtagebau bei Göthe⸗ witz, der Carl⸗Boſch⸗Grube, iſt im März 1936 begonnen worden. Im Zeitz⸗Weißenfelſer Revier wird zur Zeit eine neue Schwelerei mit den dazugehörigen Trocken⸗ und Preß⸗ anlagen und eine Höchſtdruck⸗Keſſelanlage mit Kraftwerken errichtet. Dieſe Anlagen ſind beſtimmt zur Erzeugung von Teer, von dem jährlich 50 000 To. an die Braunkohle⸗ Benzin⸗Ac zur Weiterverarbeitung abgegeben werden gllen. Für die Erweiterung und Verbeſſerung anderer erksanlagen ſind ebenfalls größere Aufwendungen ge⸗ macht worden, die ſich bereits günſtig auf den Betrieb aus⸗ gewirkt haben. Gefördert wurden im verfloffenen Jahre 7,59(6,59) Mill. To. Rohbraunkohle; größere Betriebs⸗ ſtörungen traten nicht ein. Mit 7032 Mann weiſt der Ge⸗ folgſchaftsſtand gegenüber dem Jahresanfang eine Zu⸗ nahme um 3 v. H. auf; gegen den Tiefſtand im Jahre 1932 iſt die Gefolgſchaft ſomit um rund 40 v. H.(2006 Mann) vermehrt worden. Die Anzahl der Feierſchichten konnte erheblich eingedämmt werden. Darüber hinaus konnte die Belegſchaft der Abraumbetriebe wie im Vorjahre während des ganzen Winters anderweitig beſchäftigt werden. Zu Weihnachten wurde wieder eine Sondervergütung gezahlt. ZuW Weihnachten wurde eine Sondervergütung gezahlt. Der Vertrieb der Erzeugniſſe der chemiſchen Fabriken des Unternehmens liegt wie bisher in den Händen der Deut⸗ ſchen Gasölin AG, Berlin. Der Ende Februar 1936 ge⸗ gründeten Vereinigung Deutſcher Kerzengießer, die es ſich zur Aufgabe gemacht hat, in Zuſammenhang mit der Ver⸗ einigung Deutſcher Kerzenzieher eine grundlegende Be⸗ reinigung der Abſatzverhältniſſe auf dem deutſchen Kerzen⸗ markt herbeizuführen, ſind die Riebeck'ſchen Montanwerke beigetreten. Der Bericht erwähnt noch, daß das mit dem 30. Juni 1935 beendete Wirtſchaftsjahr der landwirtſchaft⸗ lichen Betriebe mit Verluſt abgeſchloſſen hat. In der Bilanz hat ſich, da die Zugänge die Abſchrei⸗ bungen und die Abgänge überſteigen, das Anlagevermögen (alles in Mill. /) auf 46,93(45,45) erhöht. Beteiligungen erſcheinen mit 12,82(13,10), Vorräte mit 1,76(1,74), For⸗ derungen insgeſamt mit 9,77(9,75), Wechſel mit 0,34(0,55), Schecks, Kaſſe und Bankguthaben mit 0,99(2,64) und Wert⸗ papiere mit 4,86(6,51). Die Verringerung des Wertpapierbeſtandes, der weiter in der Hauptſache der kurzfriſtigen Geldanlage dient, iſt die Folge des Geldbedarfs für Inveſtitionen. Auf der anderen Seite der Bilanz ſteht neben dem unveränderten geſetzlichen Reſerveionds von 5,0 der freie Reſervefonds mit 5,57(5,53) zu Buch. Rückſtellungen ſtiegen auf 3,42 (3,01). Die Verbindlichkeiten erfuhren eine Abnahme auf 789(10,51); hiervon ſind 1,21(1,19) Hypotheken und 1,59 (5,00) eine Reſteinzahlungsverpflichtung, ferner 3,59(2,17) Berbindlichkeiten gegenüber abhängigen und Konzerngeſell⸗ ſchaften. Für den erwähnten Ausbau der Anlagen ſind im neuen Geſchäftsjahr noch weiter erhebliche Mittel auk⸗ zuwenden. Die Inveſtitionen des Berichtsjahres belieſen ſich, wie ſich aus den Zugängen des Anlagevermögens er⸗ gibt, auf 8,5 Mill. 4. GV am 4. Auguſt. * 3* * 4,5(). v. H. Goldanleihe der Stadt Mannheim vom Jahre 1926. Die auf 1. Oktober 1936 fällige 10. Tilgungs⸗ rate obiger Anleihe im Betrage von 393 000 iſt durch Ankauf beſchafft worden; eine Ausloſung findet daher in dieſem Jahre nicht ſtatt. * Faber u. Schleicher AG, Offenbach a. M. Die o. GB genehmigte den bekannten dividendenloſen Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1955. Neu in den AR wurde Fritz Hengſt, Offenbach a.., gewählt. Das laufende Jahr krachte eine erneute merkliche Beſerung in der Beſchaf⸗ angebracht. der Neuen Mannbeimer Zeitung Neuregelung der Kraſilahrzeugversicherung Die Bedenken der Kraſtwagenindustrie Der Leiter der Fachgruppe Kraftwagen und deren Mo⸗ toren, SS⸗Oberſturmführer J. Werlin, teilt zur Frage der Kraftfahrzeugverſicherung folgende Stellungnahme it: Die umſtrittene Neuregelung der Kraftfahrzeugverſiche⸗ rung, insbeſondere der für jeden verantwortungsbewußten Kraftfahrer unentbehrlichen Haftpflichtverſicherung, hat in ihrer Entwicklung vier Abſchnitte durchlaufen. 1. Der Anſtoß ging von den Verſicherungsgeſellſchaften aus, die darüber klagten, daß die Schadensfälle ſich im letz⸗ ten Jahr ſo ſehr vermehrt hätten, daß ihre Rentabilität ernſthaft gefährdet ſei, und zur Deckung der Verluſte eytl. eine Prämienerhöhung in Betracht gezogen werden müſſe. 2. Eine Prämienerhöhung, das ſtand für alle Beteiligten feſt, hätte eine ſchwere Gefährdung der Motoriſierung be⸗ deutet. In gemeinſamer Beratung wurden von allen betei⸗ ligten Kreiſen Vorſchläge ausgearbeitet, die eine Entlaſtung der Verſicherer herbeiführen ſollten, ohne die Kraftfahrt zu belaſten— es wurde im Gegenteil eine fühlbare Senkung der Prämienſätze angeſtrebt. Dabei kam einmütig die Auf⸗ faſſung zum Ausdruck, daß eine Regelung auf der Prämien⸗ ſeite allein niemals in Frage käme, daß vielmehr ſofortige und durchgreifende Maßnahmen zur Hebung der Verkehrs⸗ diſziplin und zur Erhöhung der Sicherheit wie zur Ver⸗ beſſerung der Rechtslage des Kraftfahrers getroffen werden müßten. 939 Es folgte nunmehr die überraſchende Neuplanung der Haftpflichtverſicherung, die eine zwangsmäßige Selbſtbetei⸗ ligung des verſicherten Kraftfahrers bei jedem Haftpflicht⸗ ſchaden in Höhe einer halben Jahresprämie vorſah. 4. Die„Deutſche Feuerverſicherungs⸗AG.“(im Verſiche⸗ rungskonzern der Deutſchen Arbeitsfront) erklärte ihren ſofortigen Austritt aus der Tarifgemeinſchaft der Kraft⸗ fahrzeugverſicherer, da ſie mit einer„Selbſtbeteiligung“, die den ſchuldigen wie den ſchuldloſen Kraftfahrer gleicher⸗ maßen trifft und eine Verteuerung der Verſicherung be⸗ deutet, nicht einverſtanden iſt. Auch das Verſicherungsamt die Reichsleitung der NS DAP hat ſich gegen die neuen Verſicherungsbedingungen ausgeſprochen. Der Leiter der Reichsgruppe Verſicherung, Direktor Hilgard, hat nun⸗ mehr 1 0 Tarifgemeinſchaft der Kraftfahrzeugverſicherer ge⸗ beten, das Inkrafttreten der neuen Beſtimmungen zu ver⸗ ſchieben und bei einer Neuregelung die Förderung der Mo⸗ toriſierung im Auge zu behalten. Aus dieſen Tatſachen ergeben ſich Schlußfolgerungen, die für die geſamte deutſche Kraftfahrt von weittragender Be⸗ deutung ſind. Es ſei nicht beſtritten, daß die Verſicherungsgeſellſchaften durch den rapiden Aufſchwung des Kraftverkehrs(1935 wur⸗ den 445 000 neue Führerſcheine erteilt!) und das Nachhinken der Verkehrsdiſziplin in dieſen Sparten nicht immer gün⸗ ſtig abgeſchnitten haben. Es ſei hier nicht unterſucht, wes⸗ halb öffentlich⸗rechtliche Verſicherungsanſtalten ſowie ein⸗ zelne Verſicherungen auf Gegenſeitigkeit bei den bisher beſtehenden Prämienſätzen nicht nur ihr Auskommen fan⸗ den, ſondern zum Teil ſogar recht erhebliche Prämienrück⸗ vergütungen gewähren konnten. Es ſei auch nicht erörtert, ob die Ergebniſſe eines einzigen Jahres, die noch dazu durch Proviſionsſchleuderei und dadurch geſteigerte Ver⸗ waltungskoſten erheblich beeinflußt wurden, bereits derart einſchneidende Maßnahmen rechtfertigen können. Es muß jedoch darauf hingewieſen werden, daß man die Frage der Prämiengeſtaltung nicht willkürlich aus dem Ge⸗ ſamtkomplex der Verkehrsſicherheit und der Rechtslage des Kraftfahrer herausreißen kann. Wirkſame, ſofort in Kraft tretende Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit und zur Beſſerung der Verkehrsdiſziplin müſſen Hand in Hand gehen mit der Aufhebung der faſt 30 Jahre alten Haft⸗ pflichtbeſtimmungen, um neben Verminderung der Unfall⸗ ziffern auch den Verſicherungsgeſellſchaften Schutz vor un⸗ berechtigten Anſprüchen und Ueberſpannung des Sorgfalts⸗ begriffs in der Rechtsſprechung zu gewähren. Die ſchwerſte Belaſtung und damit die größte Hemmung der Motoriſierung waren von jeher die feſten Unterhalts⸗ koſten, die den Geldbeutel des Kraftfahrer belaſten, ganz gleich, ob er viel oder wenig fährt. Aus dieſer grunoſätz⸗ lichen Erkenntnis ordnete vor mehr als drei Jahren die Reichsregierung die Aufhebung der Kraftfahrzeugſteuer an— und der gewaltige Erfolg hat ihr recht gegeben! In logiſcher Folge müſſen nunmehr zur Senkung der Unter⸗ haltskoſten und damit zur Förderung der Motoriſierung die Verſicherungsprämien ermäßigt werden. Die beabſichtigte Neuregelung hätte in Wirklichkeit eine Erhöhung der Verſicherungsprämien bedeutet, da bei den gleichen Prämienſätzen wie bisher ſich die Gegenleiſtung der Verſicherungsgeſellſchaften durch Einführung der zwangs⸗ weiſen Selbſtbeteiligung verringert hätte. „Verkehr über kurze und mittlexe Entfernungen; Die Verſicherung ſoll doch dem Kraftfahrer wie der All⸗ gemeinheit eine Sicherheit bieten, die der einzelne in der Regel gar nicht übernehmen kann. Dieſe Sicherheit wäre mindeſtens für den Kraftfahrer bei der geplanten Neu⸗ regelung fortgefallen und damit der Verſicherungsſchutz praktiſch aufgehoben worden, wenn der Kraftfahrer, gleich ob ſchuldig oder nicht, bei jedem Schaden in Höhe einer halben Jahresprämie haftbar gemacht worden wäre. Das hätte gerade für den„kleinen Kraftfahrer“, der nach dem Willen der Reichsregierung weitgehend gefördert werden ſoll, eine böſe und gefährliche Unſicherheit in ſeiner müh⸗ ſam aufgeſtellten Koſtenberechnung bedeutet. Uebrigens haben bisher erfahrungsgemäß alle Verſiche⸗ rungen mit Selbſtbeteiligung, trotz des gewährten Prämien⸗ nachlaſſes, ſehr gut abgeſchnitten. Die Senkung der Unterhaltskoſten iſt Vorausſetzung für die weitere Motoriſierung. Es muß möglich ſein, die Prämientarife in der Weiſe neu zu geſtalten, daß eine zwangsweiſe Selbſtbeteiligung nur bei feſtgeſtelltem Ver⸗ ſchulden des Kraftfahrers in Kraft tritt, und daß jede frei⸗ willige Selbſtbeteiligung eine entſprechende Prämienermä⸗ ßigung zur Folge hat. Daneben aber muß— und das wäre eine wirklich durchgreifende Maßnahme zur Verkehrs⸗ erziehung!— für diejenigen Fahrer, die durch rückſichts⸗ volles und korrektes Fahren womöglich Jahre hindurch ſchadensfrei geblieben ſind, eine entſprechend geſtaffelte Prämienſenkung in Kraft treten, wie ſie ſich ſeit Jahren in England bewährt hat. Maßnahmen zur Unfallverhütung, verbeſſerte Rechtslage und Neuordnung der Prämientarife müſſen ſchließlich in gemeinſamem Wirken dahin führen, daß alle Teile zu ihrem HaNDRIS- ο WIRTSCHAFTS-zuruN Recht kommen und die Motoriſierung durch vernünftige Geſtaltung der Prämienſätze auch weiterhin gefördert wird! Wandlungen im Verkehr Die Probleme des Personenverkehrs „Trotz Kraftwagen und Flugzeug iſt die Eiſenbahn(zu⸗ ſammen mit der Straßenbahn) auch heute noch das wich⸗ tigſte Verkehrsmittel im Perſonenverkehr. allem für den Maſſen⸗ und Berufsverkehr. Daß wir uns aber in einer Entwicklung befinden, in der neben der Eiſenbahn der Kraftwagen für den Verkehr eine immer größere Bedeutung bekommt, zeigt ſchon ein ganz roher Vergleich, den das Inſtitut für Konfunkturforſchung in ſeinem neuen Wochenbericht anſtellt. Die Reichsbahn hat 1935 nur etwo drei Viertel ſo viel Perſonen wie 1925 be⸗ fördert; der Beſtand an Perſonenkraftwagen iſt dagegen heute nahezu fünfmal ſo groß wie 1925. Ein nicht geringer Teil des beruflichen Verkehrs, der Geſchäftsreiſen uſw. ſpielt ſich heute bereits im Perſo⸗ nenkraftwagen ab. Die Umgebung der Großſtädte an jedem Wochenende zeigt, daß Kraftwagen und Motorrad auch für den Ausflugsverkehr eine von Bahr zu Jahr größere Rolle ſpielen. Auf der anderen Seite iſt— im großen Rahmen geſehen— der Fernreiſeverkehr mit dem Kraftwagen bei weitem noch nicht ſo bedeutſam, wie man gemeinhin annimmt, zumal die Reichsbahn durch Urlaubs⸗ korte, Sonntagsrückfahrkarte uſw. die Fahrpreiſe für viele Reiſegelegenheiten verbilligt hat. Eine nähere Unterſuchung Das gilt vor ——— der Verkehrsentwicklung zeigt, daß die„neuen“ Verkehrsmittel bisher offenbar nur einen begrenzten Teil des Perſonenverkehrs empfind⸗ li⸗ in Mitleidenſchoft; en haben. Wettbewerb 96 agens beſchränkt ſeah in der Hauptſache auf den ntfer⸗; weniger macht er ſich bei den eigentlichen Fernreiſen in Schnell⸗ zügen bemerkbar. Die Zahl der Reiſenden in Schnell⸗ zügen lag im Jahre 1935 nur noch knapp 19 v.., die Jahl der Fahrten in Eilzügen nur 11 v. H. unter dem Stand des Jahres 1928. Die Einzelreiſen in Perſonenzügen ſind dagegen in den letzten zehn Jahren dauernd ganz erheb⸗ lich geſunken. Nur ein Drittel ſoviel Perſonen wie 1928 fahren heute noch in Perſonenzügen. Dabei geht aber der Verluſt der Perſonenzüge nicht ganz auf das Konto der Kraftwagen, da ſicher ein Teil der Reiſenden, die früher Perſonenzüge benutzt haben, heute Schnellzüge benutzen. Der wirkliche„Verkuſt“ der Schnellzüge mag durch dieſe Zuwanderung vom Perſonenzug etwas„kompenſiert“ worden ſein. 1395 Wieweit die Reichsautobahnen die Verkehrsverhält⸗ niſſe und damit das Verhältnis zwiſchen Ueberlanoͤverkehr auf Schiene und Straße ändern werden, etwa dahin ehend, doß nun auch die privaten Kraſtwagen im Fernreiſever⸗ kehr eine größere Rolle ſpielen werden, iſt noch nicht zu überſehen. Die Deutſche Reichsbahn hat jedenfalls auf den bereits in Betrieb genommenen Strecken einen eige⸗ nen Fahrdienſt mit Schnellreiſeomnibuſſen eingerichtet, um ſich wenigſtens einen erheblichen Teil des Verkehrs auf dieſen Strecken zu ſichern. K655 ͤ PP—PPPPCCCCCCCCCCCCCCCCCP*VXPXPXXPXPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPP—————————— 90— tigungsloge. Es liegen Aufträge vor, die auf Monate eine volle Beſchäftigung ſichern. * Leder AG zu Frankfurt/ Main.— Weitere Kapital⸗ erhöhung. Die Geſellſchaft erzielte im Geſchäftsjahr 1934/35 einen Rohertrag von 1,53(1,69) Mill. /. Bei 50 662 (95 292) Abſchreibungen auf Anlagen und 32 500(88 279) anderen Abſchreibungen ergibt ſich ein Gewinn von 64 935 (72 936) /, der ſich um 942(28 606) Vortrag erhöht. Die Verwendung des Gewinns iſt aus der im Reichsanzeiger veröffentlichten Bilanz nicht erſichtlich(i. V. 6 v. H. Divi⸗ dende auf 1,5 Mill./ AK). In der GB wurde beſchloſſen, das ſchon im Vorjahr auf 1,5 Mill./ erhöhte Aktien⸗ kapital weiter um einen Betrag bis zu 1 Mill. zu er⸗ höhen. In der Bilanz erſcheinen Rohſtoffe mit 0,30(0,25), halbfertige Erzeugniſſe mit 0,49(0,33) und Fertigerzeugniſſe mit 0,80(0,53) Mill., Warenforderungen werden mit 1,08(1,14) Mill./ ausgewieſen. Andererſeits betragen Konzernverbindlichkeiten 0,77(0,55) und Bankſchulden 0,53 (0,66) Mill.. Das abgelaufene:Geſchäftsjahr iſt normal verlaufen. Die geſchäftliche Entwicklung entſprach der des vorangegangenen Jahres. Die oGV beſchloß, eine Divi⸗ dende von wieder 6 v. H. zu verteilen. Ueber die Aus⸗ ſichten im neuen Jahre könnten noch keine beſtimmten Vor⸗ ausſagen gemacht werden. * Kunſtſeiden⸗AG(vorm. C. Benrath jr. AG), Wupper⸗ tal⸗Barmen. Die oG der Kunſtſeiden⸗A(vorm. C. Ben⸗ rath jr. AG), deren Aktienkapital von 2 Mill./ ſich im Beſitz von Glanzſtoff⸗Aku befindet, erledigte die Vorlagen für das Geſchäftsjahr 1935. Bei einem Ueberſchuß von 71825(i. V. 1 182 225) wird nach Vornahme von 70 949%4 Anlageabſchreibungen(i. V. 807 920 normalen und 379 040%/4 Sonderabſchreibungen) ein kleiner Gewinn von 876(i. V. 4796/ Verluſt) ausgewieſen. Der aus den Vorjahren übernommene Verluſtvortrag verringert ſich dadurch auf 581 191 4. Der im Berichtsjahr in der Textilinduſtrie ein⸗ getretene konjunkturelle Rückgang machte ſich bei der Ge⸗ ſellſchaft, die ſich mit der Aufmachung und Veredlung von Kunſtſeide befaßt, weſentlich bemerkbar. Die Werke konn⸗ ten daher nicht voll beſchäftigt werden. Um Entlaſſungen nach Möglichkeit zu vermeiden, mußte die Arbeitszeit ge⸗ kürzt werden. Die Bezüge des Vorſtandes betrugen 87 500 /, der Aufſichtsrat bezog keine Vergütungen.— In der Bilanz(in Mill. /) ſtehen u. a. zu Buch: dauernde Beteiligungen unv. 0,11, Warenbeſtände 1,24(2,13), For⸗ derungen 0,47(0,57) flüſſige Mittel 0,06(0,18), andererſeits geſetzliche Reſerve unv. rund 0,14, Rückſtellungen 0,09(0,14), Lieferantenſchulden(0,10)(0,29), Konzernſchulden 0,44(1,28), ſonſtige Verbindlichkeiten 0,008(0,014). * Steigerung der Heringsauladungen in den deutſchen Fiſchereihäſen. Von den deutſchen Fiſchereihäſen wurden in der Woche vom 8. bis 14. Juli d. J. noch einer Statiſtik der deutſchen Heringshandelsgeſellſchaft durch 28 Schiffe (43 v..) 18 528% Kantjes(30 589/) Heringe angebracht. Die Totalanfuhr bis zum 14. Juli belief ſich auf 148 218 gegen 128 748 Kanties im Vorjahr. Dieſe wurden in 190 (170) Reiſen mit einer Flotte von 170(6¹60) Schiſſen Vorſchätzung der Raps⸗, Rübſen⸗ und Heuernte Anfang Juli 1938 3 Wie das Statiſtiſche Reichsamt mitteilt, iſt nach dem Urteil der Sachverſtändigen bei Raps und Rübſen ein Hektarertrag von 17,5 Dz. zu erwarten. Das bedeutet .9 Dz. je Hektar mehr als in dem guten Rapsjahr 1935. Unter Zugrundelegung der vorläuſig feſtgeſtellten An⸗ bauflächen Ende Mai 1936 iſt insgeſamt eine Raps⸗ und Rübſenernte von 91000 Dz. zu erwarten, alſo 10000 Ton⸗ nen mehr als im Vorjahre. Die ebenfalls Anfang Juli Hurchgeführte Erhebung über den erſten Schnitt an Heu ergab.38 Mill Tonnen Kleeheu, 160 Mill. Tonnen Luzernehen und 20.49 Mill. Tonnen Wieſenheu. An Klee⸗ und Wieſenheu wurden alſo insgeſamt 28.5 Mill. Tonnen eingebracht. Das be⸗ deutet beim Wieſenheu etwa 12 v. H. mehr als im guten Heujahr 1935. Beim Kleeheu liegen Vergleichszahlen im Reich nicht vor. * Ausſetzung des Handels und der Notiz der Aktien der Bank von Frankreich. Wie die Finanzzeitung„Le Capi⸗ tal“ mitteilt, werden ab heute, Donnerstag, 16. Juli, bis zur Verkündung des neuen Geſetzes über die Bank von Frankreich die Aktien dieſer Bank an der Börſe weder gebandelt noch notiert werden. Englands Ueberſeehandel. Soeben werden die eng⸗ liſchen Ueberſeehandelsziffern für die erſte Hälfte dieſes Jahres veröffentlicht. Danach belief ſich die Einfuhr auf rund 402,8 Mill. Pfund(Zunahme 43,3 Mill. Pfund) und die Ausfuhr auf 207,9 Mill. Pfund(Zunahme 1,4 Mill. Pfund). Die ebenfalls veröffentlichten Ziffern für den Monat Juni allein weiſen ſowohl bei der Einfuhr als auch bei der Ausfuhr, verglichen mit dem Vormonat, eine Abnahme auf. * Ungarns Außenhandel im Juni. Der Wert der im Juni nach Ungarn eingeführten Waren betrug 34,7 Mill. Pengö gegenüber 26,4 Mill. Pengö e Monat des Vorjahres. Da der Wert der ausgeführten Waren im glei⸗ chen Zeitraum 37,(29,8) Mill. Pengö betrug, ſchloß die Handelsbilanz im Juni mit einem Ausfuhrüberſchuß von 2,6(3,4) Mill. Pengö. In der erſten Hälfte des laufenden Jahres betrug der Wert der Einfuhr 219,6(173,3) Mill. Pengö, derjenige der Ausfuhr 216,1(192,4) Mill. Pengö. Die Außenhandelsbilanz der erſten Jahreshälfte ſchloß ſo⸗ mit mit einem Paſſionen von 3,5 Mill. Pengö gegenüber einem Aktivum von 19,1 Mill. Pengö in der erſten Hälfte des Vorjahres.— Im erſten Halbjahr 1936 hat ſich gegen⸗ über der gleichen Zeit des Vorjahres beſonders die Einfuhr von Mais, Holz, rohem Mineralöl, Eiſenerz, Roherz ſowie Maſchinen und Apparaten erhöht, während die Einfuhr von Kammwolle und Kammgarnen zurückgegangen iſt. Auf der Ausfuhrſeite hat ſich der Verſand an friſchem Fleiſch, Rindern, Pferden, Federn und lich erhöht, während die Ausfuhr von Weizen, Roggen, Malz, Schweinefett und Speck zurückgegangen iſt. . Mittag-Ausgabe Nr. 323 Nhein-Miainische Abendbörse 15 Sehr ruhig Die Abendbörſe war in Ermangelung einer Anregung auf allen Marktgebieten nahezu geſchäftslos. Etwas Nach⸗ frage erhielt ſich indes für Maſchinen⸗Motoren⸗⸗Aktien bei weiter mäßig erhöhten Kurſen. Gebr. Junghans ka⸗ men mit 105(104/) zur Erſtnotiz. Im übrigen lagen die Aktienkurſe gegen den Berliner Schluß etwa behaup⸗ tet. Zunächſt wurden noch Vereinigte Stahlwerke mit 108½(10876) notiert. Der Rentenmarkt laa ebenfalls ſehr ruhig und zunächſt waren Kurſe nicht zu hören. Im Verlauf ergaben ſich auf eintreffende kleine Kauf⸗ orders am Aktienmarkt leichte Befeſtigungen. 06 Farben 171 nach 17094,(17054), ferner Vereinigte Stahlwerke 10556(108%), Mannesmann 109”(10876), Daimler⸗Motoren 12794(1174). Am Kaſſamarkt zogen von Großbankaktien Commerzbank auf 9874(98½) an, DD⸗Bank und Dresdner Bank lagen mit je 100 unverändert. Hypothekenbankaktien waren zum Teil ebenfalls etwas feſter. Von Induſtrie⸗ werten Seilinduſtrie Wolff 92(91). Renten lagen auch ſpäter ſehr ſtill, ſowohl Auslandsrenten, zert. Dollar⸗Preußen etwa mit 4 — Vereinigte Stahlwerke 10896, JG Farben 171, DD⸗Bank 100 Geld, Kommunalumſchuldung 88,40. . Karlsruher Immobilien⸗ und Hypothekenbörſe Zur Zeit ſind zum Verkauf angeboten einige Fabrik⸗ grundſtücke, ein kleines Elektrizitätswerk mit Waſſerkraft, mehrere Einfamilienhäuſer an verſchiedenen Plätzen Ba⸗ dens, ein Kurhaus, das auch pachtweiſe übernommen wer⸗ den konn, ſowie verſchiedene Wohn⸗ und Geſchäftshäuſer, Gute Nachfrage nach Grunoſtücken aller Art iſt feſtzu⸗ ſtellen. 8 33—.— Waren und Märkie Rotterdamer Getreidekurſe vom 16. Juli.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Juli 5,35, Sept. 5,12½; Nov. 5,02/; Jan. 5,05.— Mais(in Hfl. per Loſt 2000 Kilo) Juli 67,25; Sept. 65,25; Nov. 65; Jan. 65,25. Liverpovler Baumwollkurſe vom 16. Juli.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) Juli(36) 712; Auguſt 697; Sept. 684; Okt. 672, Nov. 662; Dez. 665, Jan.(37) 658; Febr., März je 657; April 656; Mai 655, Juni 653; Juli 651; Okt. 622, Jan.(38) 615; Febr. 614; März 619; Tendenz ruhig, ſtetig. Hamburger Zucker-Terminbörse Amtliche Notierung für weißen Zucker, geſackt, trocken, nicht unter holl Stand, 25, frei Seeſchiffsſ. Hamburg, für 50 kcg einſchl. Sack. 16, Juli 10 Uhr 30 16. Juli 2 Uhr 15 Fh Brief Geldbez. Brief Geldbez. Juli355 383— 3500 388 Auguſt.60.50 SS. Sept..70 3555 360 3,40— Oki. 359.3500 355 3400 Novn.360 350 360 348 3„„ 889 340 4380. 3 88 —.— 300 930 330 350* Februar*— März 380 360 375 380 April 385 38 38 365K Mai. 390 3,70..90 3700 Juni 4,00 3,800 4— 380„ Tendenz ruhig 2Leinöl⸗Notierungen vom 16. Juli.(Eig. Dr.) Lon⸗ oon: Leinſaat Pl. per Juli 11,50; Leinſaat Klk. per Juli⸗ Auguſt 13,50; Leinſaatöl loko 27,3; Juli 26,4; Sept.⸗Dez. 26,4/; Baumwoll⸗Oel ägypt. 26,7; Baumwoll⸗St. ägypt. per Juli 86. Neuyork: Terp. 41. Savannah: Terp. 36. ——◻— nöhag wethheene * Badiſche Marktberichte. Bühl: Anfuhr: 750 Zentner. Marktverlauf: flott geräumt. Preiſe je Kg.: Himbeeren 58—60, Johannisbeeren 30—32, Stachelbeeren 35—40, Pfir⸗ ſiche 50—60, Pflaumen 50—60, gelbe 50—60, Zwetſchgen 60 bis 65, Aepfel 30—40, Birnen 35—45, Heidelbeeren 42—45, Reineclauden 40—45, Brombeeren 60.— Achern: An⸗ fuhr: 250 Zentner. Marktverlauf: flott geräumt. Preiſe je Kg.: Heidelbeeren 42—45, Johannisbeeren 30—32, Him⸗ beeren 58—60, Stachelbeeren 35—40, Pfirſiche 50—60, Pflau⸗ men 50—60, gelbe 50—60, Reineclauden 40—50, Zwetſchgen 60—65, Aepfel 20—40, Birnen 35—45. * Pfälziſche Marktberichte. Freinsheim. Kirſchen 27, Pfirſiche 32—36, 28—30, Aepfel 15—25,—13, Birnen 14 bis 18, 20—21, türkiſche Kirſchen 16—20, Stachelbeeren 18 bis 20, 14—15, 10—12, 17, 14—15, 10—11, Johannisbeeren 16—17, weiße 12, ſchwarze 20, Bohnen—10. Lambsheim: Kirſchen 20—28, Bohannisbeeren 16—17, Stachelbeeren 14—17, 18—22, Birnen 13—21, Vepfel 12—13, Bohnen —10, 11—12, Gurken 7,60—7,75, 8, verprüppelte 4, Weiß⸗ kraut 2,5—9, Rotkraut—10 Zwiebeln.70. Ludwigshafen. Wirſing.5, Spitztohl—.5, Weißkraut.—3, Rotkraut 7, Bohnen 8, Karotten 9,5, Gurken—8.— Bad Dürkheim. Jobannisbeeren 15—17, 12—19, Eròͤbeeren 31, 21, Stachel⸗ beeren 20—23, rot 20—21, 15—18, g 11—14, Him⸗ beeren 35—38, Birnen 21—26, 18—21, Pfirſiche 30—41, 22—28, Heidelbeeren 29—31.— Maxdorf. Salat—8, Encivien—8, Weißkohl.—.5, Rotkohl—7, Blumen⸗ kohl—18, Karotten—5, Erbſen—15, Bohnen—11, Wirſing 5, Gurken.—8, Zwiebeln.70, Johannisbeeren 16—17, Aepfei 15—18.— Weiſenheim. Stachelbeeren rot 20, 14, Johannisbeeren 15—16, Pfirſiche 30—35, Aprikoſen 30—35, türkiſche Kirſchen 20, Marellen 20—36, Pflaumen 25—33, Aepfel 20—255, Falläpfel 18, Birnen 15—20, Boh⸗ nen—10, Salatgurken 6, Rotkraut 6.— Schifferſtadt: Pfirſiche 36—88, 52—35, 24—26, Johannisbeeren 19—16, Stachelbeeren 18—20, 13—15, Rettich—4, Bündel—5, Karotten—7, Bohnen—12, Rotkraut—7, Weißkraut .—4, Aepfel 20—24. * Schweinemärkte. Boxberg: Zufuhr: 98 Ferkel. Die Preiſe bewegten ſich zwiſchen 40 und 65 für das Paar. Verkauf flott. Seckach. Zufuhr: 154 Jungſchweine. Der Verkoufspreis bewegte ſich zwiſchen 24 und 45 je Paar. Nach zuerſt langſamem Verkauf konnte noch faſt der ganze Beſtand abgeſetzt werden. Geld- und Devisenmarki Paris, 16. Ault Gchluß imflid). Lindon 75.82 Spya 20.25—— 62 Wien Füuür 15.07% ſln 119.— Relland 19.27—— Ferſin E delcln 255.— fSchri: 49387] Soccholn 392 25 ancs 285.75 London. 16. luli Gchluk zmilith) u, 59288 2240 M 25,5 PSE 1½287 onfrenl—32 Wzs 18,89,/ Rumkaien 680.— Peichan: 1/½07 imsiertam 7357.75 bi%s 19.90/ Konsiantin. 625.— Aurraiien 175,— beriri 2582— Lissbn 110,12 hen 530.— erlko 17.90 Srhcel„Basiagia: 227.05. Lim 29 Poaeee 24.25 iallen—ien 121.— acs 28,62 Vaiperaiso 106,3 1 2287. Beigrai 220— 8 112— 7 18,45 0 E— I + uf Lend — 35705 Foiſs 400.— LHongean;; 1,344 betis 100,12 Meialle Hamburger Reiallnoſfierungen vom 16. Juli r 4 brief beld .Hüttenrchzjun.. 17.7517.75 . fatsilber(AM. p. 60))) 44.50088,50 keingold 1. 123842.79 2 A Ibie— 12- m e n Deteilyr.(Au. p. gr....385.60 * Loco Ablet „Anſimon Regulus Glnes.(S 16.)445.—43.— 99— pe flusche) 12.7512.75 .1 Volkramerr dilnes,(in Sb.).. 27.— * Der Londoner Goldpreis betrug am 16. Juli 1936 für eine Unze eFingold 138 ſh 11 0 66,6146 4, für ein Gramm Feingold demnach 53,5953 Pence ⸗ 2,78472 4. krachienmarki Duishurg-Ruhrort Das Geſchäft an der heutigen Börſe war unveränderk. Ebenſo erfuhren die Frachten und e keine Veränderung. 92— 88 3 6 —— —————....— — Geſtaltung in einem an Umfang wie geiſtiger Be⸗ —————————— 5 fTdTC—0ỹ—e———————————————————————————————— P————— R Neue Mannheimer Zeitung 0.———————— ————— Die Schloßbücherei ſtellt aus Erasmus von Rotterdam zum Gedächtnis Als die„Zierde Germaniens“ haben die ge⸗ lehrten Humaniſten ſeiner Tage Erasmus von Rotterdam verehrt,„ein Bürger der Welt zu ſein, begehre ich, allen gemeinſam' oder lieber allen ein Fremdling“: ſo umſchrieb er ſelbſt das Ziel ſeines Strebens. Er iſt in Wahrheit beides ge⸗ weſen! Der deutſche Humanismus im Zeitalter der Reformation fand in ihm ſeine höchſte und vielſeꝛ⸗ tigſte Ausprägung; an Weite der Wirkung, an Ge⸗ dankenreichtum und Glanz der Form überragte Erasmus alle anderen Gelehrten der abendlän⸗ diſchen Welt. Geboren in den Niederlanden, die damals noch immer zum Reiche gehörten, war er verwurzelt im germaniſch⸗deutſchen Kulturboden; in den engeren Grenzen des Reiches ſelbſt hat r, in Freiburg und Baſel, den größten Teil ſeines Lebens verbracht; in ſeine Schriften aber hat er nicht minder die Bildungsmächte Frankreichs, Italiens und Englands einſtrömen laſſen. Die Traditionen mittelalterlicher Philoſophie verband er mit den Antrieben der Renaiſſance zu neuer ſchöpferiſcher deutung erſtaunlichen Lebenswerk. Erasmus von Rotterdam war der Führer der wiſſenſchaftlichen Oppoſition gegen die Mißſtände der Kirche am Vorabend der Reformation; dieſer wiederum hat er in vielem den Weg bereitet. Er hatte den von allen Schlacken einer vielhundertjährigen, entſtellenden Ueberlieferung befreiten griechiſchen ſchuf. Der reformatoriſchen Bewegung freilich, die nicht angeſchloſſen. Zutiefſt weſensfremd aller kämp⸗ erſchienen. Dieſe Drucke ſpiegeln in dem ſchönen Urtext des Neuen Teſtaments wieder hergeſtellt, nach Zuſammenklang von handwerklich⸗techniſchem Kön⸗ dem Martin Luther ſeine deutſche Bibelüberſetzung dann in leidenſchaftlichem Ringen um die wahre Form des chriſtlichen Glaubens, den Bau der kirch⸗ lichen Hierarchie ſprengen mußte, hat ſich Erasmus feriſchen Entſcheidung ſtets abhold jedem lauten und ungebärdigen Streit, blieb er bis zuletzt der alten Kirche treu, obwohl gerade er wie kaum ein anderer mit der ſcharfen Sonde ſeines kritiſchen Verſtandes die Schäden und Verzerrungen ihres Syſtems bloß⸗ gelegt hatte. Noch als ſchon die Stürme der Reli⸗ gionskriege Deutſchland zu erſchüttern begannen, warb Erasmus mit eindringlicher Beredſamkeit für den Frieden und die Verſöhnung der Geiſter! Durch die Gewalt ſeines geſchriebenen Wortes allein hat dieſer gelehrte Humaniſt auf ſeine Zeit gewirkt. Dem Buchdruck, der ſeine Gedͤanken in alle Welt verbreitete, verdankte er nicht zuletzt ſeine fürſtliche Stellung im Reiche des Geiſtes. Und ſo ſcheint es faſt gleichnishaft, daß Erasmus nach einem 70jährigen Leben, das trotz der Fülle an Ruhm und Ehren, die ihm zuteil wurden, ſeltſam arm war an perſönlichem Erleben,„in der truckerey zum Lufft“, im Hauſe ſeines Freundes Froben, des meiſterlichen Baſler Druckers, die Augen für immer ſchloß. Keine ſinnvollere Ehrung mag man ſich denken für dieſen Gelehrten, als eine Ausſtellung ſeiner Werke, wie ſie eben jetzt die Schloß⸗ bücherei zum Gedächtnis ſeines 400. Todestages veranſtaltete. Mit Sorgfalt und Bedacht wuroͤen hier aus einem reichen Beſitz erasmiſcher Schriften nur die durchweg ſeltenen Drucke ausgewählt, die noch zu ſeinen Lebzeiten oder kurz nach ſeinem Tod nen und künſtleriſcher Ausſtattung die Blüte des deutſchen Buchdrucks wider, wie ſie wenige Jahr⸗ zehnte nach der Erfindung der„ſchwarzen Kunſt“ erreicht wurde. In repräſentativen Folianten zeigen ſich die Ge⸗ ſamtausgabe der Werke des Erasmus, die Samm⸗ lung ſeiner Briefe, die Urs Graf mit Titelblatt und Zierleiſten ſchmückte, und die frühen Drucke der Bibelkommentare, in denen der Humaniſt mit bei⸗ ßendem Spott und bitterer Ironie die kirchliche Praxis ſeiner Zeit geißelte. Da findet ſich neben einer Ausgabe der Vulgata, für die Hans Hol⸗ beins Meiſterhand den Titel zeichnete, des Eras⸗ mus Schrift über den„freien Willen“, die Luther zu ſeiner berühmten, leidenſchaftlich⸗zornigen Antwort über den„unfreien Willen“ veranlaßte. Wie alle dieſe Werke iſt auch„Das Lob der Narrheit“ des Erasmus in lateiniſcher Sprache geſchrieben, das Buch, dem er vor allen anderen ſeiner Werke den erſten weltweiten Ruhm verdankte. In dieſer köſt⸗ lichen Satire voll ſprühenden Witzes und boshafter FIronie, in der er ſich luſtig machte über die Unzu⸗ länglichkeiten der Welt und des Alltags, in der er die geſchwätzige Dummheit vieler ſeiner Zeitgenoſſen hohnvoll verlachte, lebt vielleicht am ſtärkſten die Eleganz des erasmiſchen Stils, die klare Helle und Durchſichtigkeit ſeines Lateins und die müheloſe Leichtigkeit ſeines Ausdrucks. Die kleine gehaltvolle Ausſtellung der Schloß⸗ bücherei vermag dem Beſchauer einen einprägſamen Ueberblick über das Lebenswerk des Erasmus zu geben. Mit beſonderem Intereſſe wird man die inſtruktiven Erläuterungen beachten, die jedem Buche beigegeben ſind und über Inhalt und geiſtesgeſchicht⸗ liche Bedeutung jedes einzelnen Werkes unterrichten. zwb. Gegen doppelte Beiträge Richtlinien der Reichswirtſchaftskammer Der Reichswirtſchaftsminiſter hatte die Reichs⸗ wirtſchaftskammer erſucht, den Reichsgruppen Hand⸗ werk und Induſtrie Richtlinien zur Vermeidung doppelter Beitragsleiſt ung zu übermitteln. Dabei handelt es ſich um Betriebe, die ſowohl der handwerklichen wie der induſtriellen Organiſation angehören, in Wirklichkeit aber nur einer Organiſation eingegliedert werden dürften. Die Reichswirtſchaftskammer hat darauf an die be⸗ teiligten Reichsgruppen ein Schreiben gerichtet. Darin heißt es, daß ſich die Fälle mehrten, in denen Betriebsinhaber Beſchwerde darüber führten, daß ſie ſowohl von der induſtriellen wie auch von der handwerklichen Organiſation zu Beiträgen heran⸗ gezogen würden. Eine endgültige Bereinigung küun⸗ ten dieſe Fälle erſt nach Abſchluß der Abgrenzungs⸗ verhandlungen finden. Für die Zwiſchenzeit er⸗ ſcheine aber eine vorläufige Löſung notwendig, weil man nicht dem Betriebsinhaber allein deshalb dop⸗ pelte Beiträge auferlegen könne, weil die endgültige Klarſtellung der Zugehörigkeitsfrage noch fehle. Die Löſung könne nur dadurch gefunden werden, daß die beiderſeitigen Organiſationen auf einen Teil der ihnen an ſich zuſtehenden Beiträge verzich⸗ teten, ſo daß praktiſch der Betriebsinhaber nur den einfachen Beitrag zu zahlen hätte. Im einzelnen empfiehlt die Reichswirtſchaftskammer, daß diejenige Gruppe, die den höheren Beitrag erhebt, von die⸗ ſem den kleineren Beitrag abzieht und ihn der an⸗ deren Gruppe überweiſt. Dieſe Beitragsteilung ſolle nur auf Antrag der betroffenen Firma erfol⸗ gen. Das Nähere müßten nunmehr die beteiligten Reichsgruppen regeln. unser in 6 Doppel- StoccỹerHen ausgestellten soliden, modernen Nõbel vermag innen ein erschõpfendes Biid von der Leistungsföéhigleit u. Preiswürdigkeit unseres Heuses Lüngen&Batzdorf. 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Vorlage des Geſchäftsberichtes und der Bilanz mit Gewinn⸗ und Verluſt⸗Rechnung für das Ge⸗ ſchäftsjahr 1995/ 96. 2. Genehmigung der Bilanz Verluſt⸗Rechnung. 3. Beſchlußfaſſung über die Verwendung des Rein⸗ gewinns. 4. Entlaſtung des Vorſtandes und des Aufſichtsrates. 5. Wahl des Bilanzprüfers für das Geſchäftsjahr 1986/37. Die Aktionäre, die in der Generalverſammlung ihr Stimmrecht ausüben wollen, haben ſpäteſtens am dritten Werktage vor der Generalverſammlung während der üblichen Geſchäftsſtunden ihre Aktien (Mäntel) zum Zwecke der Entgegennahme der Ein⸗ tritts⸗ und Stimmkarten bei einer der folgenden Stellen zu binterlegen: bei der Geſellſchaftskaſſe in Mannheim, „„ Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchaft Berlin oder deren Filialen Mannheim, Frankfurt a.., Heilbronn, Kaiſerslautern, Stuttgart, 9 Dresdner Bank Berlin oder deren Filialen Darmſtadt, Frankfurt a.., München, Bayeriſchen Hypotheken⸗ und Wechſelbank München, Mitteldeutſchen Creditbank, Niederlaſſung der Commerz⸗ und Privatbank.., Frank⸗ furt a.., „„ Handels⸗ und Gewerbebank.., Heilbronn, „, dem Bankhaus Grunelius& Co., Frankfurt a. M. Die Aktien können auch gemäß 8 19 der Satzung bei einem deutſchen Notar hinterlegt werden. In dieſem Falle iſt der Nachweis der Hinterlegung durch Einreichung des notariellen Hinterlegungs⸗ ſcheines bei einer der Hinterlegungsſtellen ſpäteſtens zu obigem Anmeldetermin zu führen. Die dem Effektengiroverkehr angeſchloſſenen Bankfirmen können Hinterlegungen auch bei ihrer Effektengirobank vornehmen. ſowie der Gewinn⸗ und Mannheim, den 14. Juli 1936. Der Vorstand der Süddeutschen Zucker- Aktiengesellschaft. Mittwoch, dem 5. Auguſt 1936, mittags 12 uhr 6