9 , Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreife: Fre. Haus monatlich.50 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt 150 Mk., durch die Poſt.80 Mk. einſchl. Poſtbef.⸗Gebühr. Hierzu 86 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzen⸗ ſtraße 42, Schwetzinger Straße 44, Meerfeldſtraße 13, Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Straße 8, Se Luiſenſtraße 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 2495 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Neue Mannheimer Seilung Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 7. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Bei Zwangsvergleichen oder Keine Gewähr für .50 RM. im Monat wöchentlich Ausgab 2 2 7 Ausgaben 30 Pfg- Trägerlohn Alittwoch, 22. Juli 1936 147. Jahrg.— Nr. 330/331 Worum geht es? Keine monarchiſtiſche, ſondern eine antimarxiſtiſche Bewegung — Paris, 22. Juli.(U..) Der Korreſpondent des„Jour“ hatte in Pam⸗ plona eine Unterredung mit General Mola, wobei der General folgendes erklärte:„Wir ſind zu zweit in dieſer Bewegung, General Franco und ich. Die Erhebung iſt ausgerufen worden mit Zuſtim⸗ mung des wahren ſpaniſchen Volkes von den Generalen der ſpaniſchen Ar⸗ mee. Wir wollen den internationalen Marxismus bei uns für immer mit der Wurzel ausrotten und Frieden und Ordnung in Spanien wieder aufrichten.“ Keine Wiederherſtellung der Monarchie — Waſhington, 22. Juli.(U..) Der bekannte Flieger Ramon Fran eo, der Bruder von General Franco, der den Oberbefehl über die ſpaniſchen Aufſtändiſchen übernommen hat, äußerte ſich über die Ziele der ſpaniſchen Aufſtands⸗ bewegung. Nach ſeiner Anſicht iſt die Wiederher⸗ ſtellung der Monarchie in Spanien nicht das Ziel der Revolte. Spanien werde nach wie vor eine Repu⸗ blik bleiben, gleichgültig, wer aus den jetzigen Kämp⸗ ſen als Sieger hervorgehe.„Es handelt ſich jetzt um einen Kampf um die Geſellſchaftsord⸗ nung in Spanien, und darum, welche Form der Re⸗ publik in Spanien errichtet werden ſoll.“ Wie iſt die Lage in den einzelnen Zeilen des Landes? Ein ſonderbares Gerücht (Funkmeldung der NM3.) + Paris, 22. Juli. Wie„Journal“ meldet, ſind in Le Bourget zwei ſpaniſche Fliegeroffiziere eingetroffen. Beide ſeien im Beſitz diplomatiſcher Päſſe geweſen und hätten ſich unmittelbar nach ihrer Ankunft in die ſpaniſche Bot⸗ ſchaft begeben. Das Blatt will erfahren haben, daß die beiden Offiziere den Auftrag hätten, die Hilfe öͤer franzöſiſchen Regierung zur Wiederherſtel⸗ lung der Ordͤnung in Spaniſch⸗Marokko zu erbitten. Dieſes Gerücht, ſo fügt das Blatt hinzu, ſei jedoch unkontrollierbar. Maſſenflucht ſpaniſcher Linksradikaler (Funkmeldung der N M.) + Paris, 22. Juli. In Bordeaux ſind, wie Havas meldet, zahlreiche Politiker und Anhänger der ſpaniſchen Linksparteien eingetroffen, die Aragonien verlaſſen und auf fran⸗ zöſiſchem Gebiet Zuflucht geſucht haben. Sie haben ſofort mit den dortigen Linksorganiſationen und dem ſpaniſchen Konſul Verbindung aufgenommen und die Abſicht bekundet, über Port⸗Bou nach Spa⸗ nien zurückzukehren, um an den weiteren Kämpfen gegen die Aufrührer teilzunehmen. Im Norden: San Gebaſtian von den Aufftändiſthen bejetzt (Funkmeldung der NM3.) + Paris, 22. Juli. Um Mitternacht meldet Havas aus Hendaye, daß auf der franzöſiſchen Seite der Grenze völlige Ruhe Rerrſche. Aus ſicherer Quelle erfahre man, daß in der franzöſiſchen Hafenſtadt Bayonne etwa 30 An⸗ hänger der ſpaniſchen Volksfront gelandet ſeien, die ſofort entwaffnet wurden. Der franzöſiſche Ueber⸗ wachungsdienſt zu Waſſer und zu Land iſt bedeu⸗ tend verſtärkt worden. Gruppen der aus Bordeaur mit dem Schnellzug eingetroffenen feldmarſchmäßig ausgerüſteten Mobilen Garde wurden zur Verſtär⸗ kung eingeſetzt. Ueber die Lage in Nordſpanien melbet Havas aus Bayonne, daß 400 Aufſtändiſche, von Katalonien kommend, den Bidaſſoa⸗Fluß entlang vorrückten. Die Kommuniſten hätten, um den Vor⸗ marſch der Aufſtändiſchen zu hindern, die Brücke von Enderlaza, die Navarra von Quypuzcoa trennt, in die Luft geſprengt. Die Truppen hätten daraufhin an einer anderen Stelle den Fluß überſchritten und erwarteten nun weitere Verſtärkungen. Am Dienstagabend haben Kraftwagen der Volks⸗ front etwa 50 Engländer mit Frauen und Kindern und Gepäck bis zur Mitte der internationalen Brücke von Behobie gebracht, um ſie auf franzöſiſches Ge⸗ biet zu überführen. Nach einer Havasmeldung aus Hendaye ſcheinen ſich die Gerüchte von Erfolgen der Aufſtändiſchen im Nordweſten Spaniens zu beſtätigen. An der Grenze bei Hendaye ſollen ſich ſpaniſche Grenzwachen und Zoll⸗ beamte auf die Seite der Aufſtändiſchen geſchlagen haben. Sie ließen nur noch Anhänger der Aufſtän⸗ diſchen über die Grenze nach Frankreich, wieſen aber Volksfrontleute zurück, die vor allem nach der Ein⸗ nahme von San Sebaſtian durch die Aufſtändiſchen in Scharen nach Frankreich flüchten wollten. Man habe den Eindruck, daß nach der erfolg⸗ reichen Einnahme von San Sebaſtian die Aufſtändiſchen Herr der Lage in Nordweſt⸗ ſpanien ſind, In der Nacht zum Mittwoch ſind in Hendaye, wie Havas weiter meldet, zwei Polizeibeamte aus der Leibgarde des Gouverneurs von Pamplona heimlich über die Grenze gekommen. Sie ſeien ſofort den Gendarmeriepoſten zugeführt worden und hätten dort die Mitteilung gemacht, daß ſich die aufſtändi⸗ ſchen Truppen, die von Pamplona her kamen, am Samstagabend der Stadt San Sebaſtian bemächtigt hätten, ohne auf Widerſtand zu ſtoßen. Die Kara⸗ binerie hätten ſich ſofort unterworfen, wodurch un⸗ nützes Blutvergießen vermieden werden konnte. Auf Fragen über die Fortſchritte der Aufſtändi⸗ ſchenbewegung erklärten die beiden Polizeibeamten, daß nach ihrer Kenntnis die Aufſtändiſchen die Provinzen Saragoſſa, Na⸗ varra, Jaca, Guypuzcoa mit Ausnahme von Irun und einiger anderer Städte an der Grenze, ferner noch die Provinzen Vittoria, Burgos und Valladolid in ihrer Gewalt hätten. Altimatum an die Arbeiter — Liſſabon, 22. Juli. Nach einem Funkſpruch der Aufſtändiſchen vom Sender Sevilla hat General de Llano an die Ar⸗ beiter, die in den Streik getreten ſind, das Ultimatum geſtellt, ſofort die Arbeit wieder aufzunehmen. Die Arbeiter in den Staatsbetrieben ſollen unter Mili⸗ tärrecht geſtellt worden ſein. Spanien im Chaos des Bürgerkrieges Der gepanzerte Berg Durch die politiſche Entwicklung in zieht auch der Gibraltarfelſen wieder die Aufmerkſamkeit der Welt auf ſich. Er iſt in engliſchem h un über befeſtiat, iſt ex mit Geſchützen geradezu, geſpickt. bedeutet den Schlüſſel zum Mittelmeer. Ueber und „Unſer Bild zeigt einige der rieſigen Panzerplatten, die das darunterliegende Süßwaſſerreſervoir und unterirdiſche Rohöltanks ſchützen ſollen.(Preſſephoto,.) Regierungstruppen rücken nach Norden vor Maſſenhinrichtungen in Madrid (Sunkmeldung der NM3.) 5 T Paris, 22. Juli. Nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Ra⸗ die aus Madrid ſollen ſich etwa 150 000 Mann der fünf Kolonnen regierungstreuer Truppen, Zivil⸗ garde und Miliz verſtärkt durch die Sozialiſtiſchen und Kommuniſtiſchen Jugendbünde von Madrid aus gegen Norden bewegen. Flugzeuge begleiteten dieſe Kolonnen. In einem Eiſenbahntunnel zwiſchen Madrid und Burgos erwarte eine Abteilung von Aufſtändiſchen die Ankunft der Regierungstreuen, um ſich ihnen zum Kampf zu ſtellen und ihren Vor⸗ marſch zu verhindern. In Madrid: Regierung herr der Lage — Madrid, 22. Juli(U..) Ueber den Rundfunk wurde an alle Mitglieder der Gewerkſchaften die offizielle Aufforderung ge⸗ richtet, ſich ſofort in der Caſa Pueblo zu melden. Die ſozialiſtiſche Miliz beſetzte das Gebäude der Volksaktion mit Maſchinengewehren. Der Sekretär der Sozialiſtiſchen Partei nahm im Namen der Re⸗ gierung Beſitz von dem Gebäude der monarchiſtiſchen Zeitung„ABC“. Straßenbahn⸗, Omnibus⸗ und Untergrundbahnverkehr werden in normaler Weiſe durchgeführt. Sozialiſtiſche Miliz und regierungstreue Trup⸗ pen katrouillieren durch die Hauptverkehrsſtraßen, die nach Madrid führen. In den kleinen Ortſchaften in der Umgegend von Madrid werden von ihnen alle Automobile und Laſtwagen angehalten, die der ſpa⸗ niſchen Hauptſtadt zu fahren. Das offizielle Geſetz⸗ und Veroröͤnungsblatt ver⸗ öffentlichte einen Erlaß des Marineminiſteriums, in welchem beſtimmt wird, daß der Generalſtab der Flotte auf die aktive Abteilung beſchränkt bleibe und daß Leutnant Pedro Prado die Leitung über⸗ nehme. Aus Ciudad Real kam die Nachricht, daß regie⸗ rungstreue Truppen mit Auſſtändiſchen einen hef⸗ tigen Zuſammenſtoß gehabt hätten. Es ſei den Re⸗ gierungstreuen geglückt, bald Ruhe und Ordnung wiederherzuſtellen. Weiter verlautet offiziell, daß Militärzüge aus Alicante abgefahren ſeien, um ſich nach Sevilla zu begeben und dort den Kampf mit den Aufſtändiſchen aufzunehmen. Antifaſchiſtiſche Gefangene, die im Provinz⸗Ge⸗ fängnis von Madrid ihre Strafen abſitzen, haben ſich an die Regierung gewandt und ihre Dienſte zur Verteidigung der Republik angeboten. Heute vormittag haben vier Autobuſſe mit Sturm⸗ gardiſten und zwei Kraftwagen mit ſozialiſtiſcher Miliz Madrid in Richtung Avila verlaſſen. Wie verlautet, ſollen ſie dͤort gegen Aufſtändiſche einge⸗ ſetzt werden, die von der Stadt Beſitz ergriffen haben. Wie die Preſſe berichtet, haben 35 Offiziere, darunter ein Oberſtleutnant in der Montann⸗Kaſerne Selbſtmord begangen, als ſie von den Regierungs⸗Streitkräften beſetzt wurde. „Die Zeitung„Ahora“ berichtet, in Alcala de Henares ſei von Zivilgardiſten, Sturmſcharen, Po⸗ lizei und Miliz, die in ſpäter Montagnacht von Ma⸗ drid ausgeſandt worden waven, die Aufſtandsbewe⸗ gung nach heftigem Gefecht unterdrückt worden. Die gleiche Zeitung meldet, daß Regierungsflugzeuge große Abteilungen des Generals Mola bei Aranda de. Duero geſichtet und ſie mit Bomben beworfen hätten. 3 Die regierungstreuen Streitkräfte in Madrid haben Befehl erhalten, alle Fremden oder verdäch⸗ tige Perſonen feſtzuhalten, wenn ſie ſich nicht aus⸗ weiſen können. Ebenſo wurden Hausbeſitzer aufge⸗ fordert, keine unbekannten Perſonen einzulaſſen, um zu verhindern, daß ſich Dachſchützen dͤurch fremde Häuſer auf die Dächer begeben. Beſchlüſſe der Madrider Regierung (Funkmeldung der NM3.) + Paris, 22. Juli. Wie Havas meldet, hat in Madrid ein Miniſter⸗ rat ſtattgefunden, der eine Reihe weitgehender Maß⸗ nahmen und Geſetze zur Bekämpfung der Aufſtands⸗ bewegung beſchloſſen hat. Es wurde ein Geſetz ge⸗ billigt, nach dem ſämtliche Staatsbeamte, Beamte der Monopole und ſonſtige ſtaatliche Bedienſtete, die an der Aufſtandsbewegung teilgenommen haben, als Staatsfeinde erklärt und aus ihren Aemtern entlaſſen werden. Die am 19. Juli für 48 Stunden verfügte Schließung der Börſen wird bis zum 26. Juli ver⸗ längert. Für die gleiche Dauer wird ein Morato⸗ rium erklärt. Den regierungstreuen Truppenteilen wird die Erlaubnis erteilt, die notwendigen Beträge aus den Bewaffnungskaſſen abzuheben. Privatunternehmen werden ermächtigt, von ihren Guthaben auch höhere Summen als 2000 Peſeten abzuheben, wenn die Beträge zur Bezahlung des Perſonals beſtimmt ſind. Privatperſonen dürfen von ihren Bankkonten Beträge bis zu 2000 Peſeten und von den Spar⸗ kaſſen bis zu 500 Peſeten abheben. ImGüden: Regierungstreue Flotte bombardiert Algetiras — Gibraltar, 22. Juli(U..) Vor der Reede von Algeciras, das ſich vollſtändig in der Hand der aufſtändiſchen Truppen befindet, ſind mehrere ſpaniſche Kriegsſchiffe zuſammengezogen worden, offenſichtlich zu dem Zweck, Algeciras zu bombardieren. Die Zivilbevölkevung von Algeciras wurde auf⸗ gefordert, die Stadt unverzüglich zu räumen, damit bei der Beſchießung nicht„unſchuldige Zivilperſonen“, ums Leben kämen. Wie es ſcheint, erwarten die Kommandanten der regierungstreuen Schiffe nur noch die Ankunft des ſpaniſchen Schlachtſchiffes „Jaimes.“, ehe mit dem Bombardement Algeciras' begonnen wird. Das Schlachtſchiff, das mit ſeinen 15 700 Tonnen zuſammen mit dem Schweſterſchiff „Espana“ das größte Schiff der ſpaniſchen Kriegs⸗ flotte iſt, befindet ſich unter dem Befehl eines regie⸗ rungstreuen Seeoffiziers unterwegs nach Algeciras. Aus den hier eingegangenen Berichten iſt zu ent⸗ nehmen, daß es dem Kommandanten und den Offi⸗ zieren, die die Beſatzung des Schiffes zum Abfall von der Regierung zu bewegen verſuchten, nicht ge⸗ lungen iſt, ſich durchzuſetzen. Die Beſatzung des Schlachtſchiffes hat dͤen Kommandanten und mehrere Offidiere, ſowie einige Matroſen, die Sympathie mit den Aufſtändiſchen bezeigten, getötet und die Leichen über Bord geworfen. Es wird erwartet, daß der„Jaimes.“ bald vor Tanger eintrifft und ͤͤort die Führung des Verbandes der regierungstreuen Flotteneinheiten übernimmt, die gegen die Aufſtändiſchen in Algeciras und in Ceuta eingeſetzt werden ſollen. Der Gouverneur von Gibraltar, General Sir ——— 9 1 2. Seite, Nummer 384 Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 22. Juli 1936 Charley Harington, der ſich gegenwärtig in England aufhält, iſt zurückbeordert worden. Aus Aegypten iſt eine Abteilung Gordon⸗Hochkänder unterwegs nach Gibraltar, um die dortige Garniſon zu ver⸗ ſtärken. Der amerikaniſche Konſul hat die britiſchen Be⸗ hörden erſucht, für die amerikaniſchen Staatsange⸗ hörigen in Malaga Sorge zu tragen, wo die Lage ſehr bedrohlich ſei. Der engliſche Zerſtörer„Sham⸗ rock“, der gegenwärtig vor Malaga liegt, iſt angewie⸗ ſen worden, den amerikaniſchen Staatsangehörigen jede Hilſe angedeihen zu laſſen. Von der„Sham⸗ —579 iſt ſoeben ein Funkſpruch eingegangen, der be⸗ agt, daß Malaga wieder völlig in der Hand der Re⸗ glerungstruppen ſei. Flüchtlinge aus Malaga, die heute Nachmittag hier Die letzte Entwicklung: eintrafen, ſchildern die Verwüſtungen, die die Kämpfe in Malaga anrichteten. In vielen Stadt⸗ teilen wüteten Feuersbrünſte. Das große Kaffee⸗ haus„Eſpagnol“ und eines der großen internatio⸗ nalen Hotels ſtünden in Flammen. Bomben auf den Kreuzer„Jaime.“ (Funkmeldung der NM3Z.) + Liſſabon, 22. Juli. Wie im Sender Sevilla mitgetellt wurde, iſt der regierungstreue Kreuzer„Jaime.“ in den Abend⸗ ſtunden des Dienstag von einem Flugzeng der Auf⸗ ſtändiſchen bombardiert worden. Die Beſatzung des Schoffes habe an die Regierung in Madrid tele⸗ graphiert und um Hilſe gebeten. Die Regierung habe jedoch geantwortet, keine Hilfe ſchicken zu können. Vormarſch der Aufſtändiſchen Anſchluß der Marineflieger? Blutige Kämpfe mit den Roten (Funkmeldung der NMz3.) + Paris, 22. Inli. Nach einer Meldung des„Echo de Paris“ aus Hendaye ſoll die Flugſtaffel von Leon zu den Auf⸗ ſtändiſchen übergegangen ſein. Die Flugzeuge führten bereits Erkundungsflüge bis in die Umgebung von Madrid aus. Die Streit⸗ kräfte der Aufſtändiſchen hätten ſich der kommu⸗ niſtiſchen Hochburg Oviedo bemächtigt. Aus Pamp⸗ Iona verlaute, daß am Dienstagabend die Provinzen Navarrg, Aſturien, Galicien, Saragoſſa, Huesca, Andaluſien und Alt⸗Kaſtilien im Beſitz der Auſſtändiſchen geweſen ſeien. In den baskiſchen Provinzen erhielten die Auf⸗ ſtändiſchen ſtündlich Zuzug auf ihrem Marſche nach dem Süden. 14000 Bauern hätten ſich den Aufſtän⸗ diſchen in Navarra, rund 8000 in Lerida und 3000 in Saragoſſa angeſchloſſen. 30 Laſtkraftwagen mit bewaffneten Kommuniſten, die Madrid zu erreichen verſucht hätten, ſeien am Dienstagabend von den ** gefangengenommen und entwaffnet worden. Neuer Sender in der Hand der Aufſtändiſchen (Funkmeldung der NM3.) + Liſſabon, 22. Juli. Der Sender von Pontevedra in Nordſpanien teilt mit, daß die Auſſtändiſchen die Stadt in Beſitz ge⸗ nommen und die dortige Rote Miliz zerſtreut haben. In der Mitteilung des Senders heißt es noch, in der Provinz feiere die Bevölkerung die Erfolge der auf⸗ ſtändiſchen Truppen. Mit der Beſetzung ber Stadt Pontevedra iſt den Aufſtändiſchen ein zweiter Der Sender Sevilla hat eine Anordnung bes Hauptquartiers der Aufſtändiſchen verkündet, wonach alle Ziviliſten, die Mitglieder vaterländiſcher Bünde oder im Beſitz von Waffen ſind, ſich zur Verfügung des Militärkommandos halten ſollen. Der Sender teilte ferner mit, daß der Vormarſch der Aufſtän⸗ diſchen in Richtung auf Madrid weitergehe. Der Regierungsſender Barcelona hat einen dͤrin⸗ henden Aufruf an die Mitglieder der Volksfront gerichtet, den Vormarſch der„Faſchiſten“ auf Barce⸗ lona zu verhindern. Um Mitternacht ſprach General Queipo del Llano, der Führer der Aufſtändiſchen in Andaluſien über die Sendeſtation in Sevilla. Er wandte ſich gegen die tendenziöſe Berichterſtattung und die Hetz⸗ reden, die der Sender in Madrid verbreite. Der Ge⸗ neral teilte dabei mit, daß ſich der Flugplatz Leon in der Hand der Aufſtändiſchen befinde, und daß ſich größere Gruppen ſpaniſcher Faſchiſten der Aufſtands⸗ bewegung angeſchloſſen hätten. Ferner habe General Franco aus Tetuan mitge⸗ keilt, daß ſich die Marinefliegerei angebo⸗ ten habe, an der Aufſtandsbewegung teilzunehmen. General Llano ſchilderte in ſeiner Rundfunkrede dabei noch folgenden Vorfall, Bei der Durchfahrt eines Waldes zwiſchen Cordova und Carmona ſei eine Abteilung regulärer Truppen auf 15 Kraft⸗ wagen von einer Gruppe der Roten Miliz beſchoſſen worden. Daraufhin hätten die Truppen den Wald umzingelt und über 30 Marxiſten erſchoſ⸗ ſen. Später ſei dieſelbe Gruppe bei ihrem Einzug in Carmona von Marxiſten mit Gewehrfeuer emp⸗ fangen worden. Die Truppen hätten ſofort ange⸗ grifſen und die Marxiſten verjagt. Die Roten hätten eine ſehr große Zahl von Toten und Ver⸗ letzten auf dem Platz gelaſſen, während die Opfer wichtiger Sender in die Hände gefallen. f der Auſſtändiſchen geringfügig geweſen ſeien. — Roter 1 Texro E in. 9 Die Kommuniſten Herren der kataloniſchen Hauptſtaot—Schwere Verwüſtungen Drahtbericht unſ. Paxiſer Vertreters — Paris, 22. Juli. Ein Berichterſtatter des„Paris Soir“ hat von Perpignan aus bis nach Barcelona gelangen können. In den Ortſchaften vor Baxcelona war der Kampf ſchon beendt 8 Ueberall haben die bewaffneten Milizen der Volksfront die Herrſchaft an ſich geriſſen. Ueberall ſtehen auch die Kirchen in Brand. In Bar⸗ celona ſelbſt dauern die Kämpfer noch immer an. Die Verwüſtung in den Straßen iſt un beſchreib⸗ lich. Die Regierungsflugzeuge hätten über 200 Bomben auf das Arſenal und die Kaſernen abge⸗ worfen, in denen ſich die Aufſtändiſchen verſchanzt hatten. Bei den Kämpfen ſeien über 200 Perſonen getötet und über 3000 verletzt worden. Der Präſident der Generalidad von Katalonien, Campanis, ſei heute ſchon nicht mehr Herr der Lage. Die marxiſtiſch⸗kommuniſtiſchen Milizen handelten vollkommen über ſeinen Kopf hinweg. In Barcelona herrſche der rote Terror. Alle Kirchen mit alleiniger Ausnahme der Kathedrale ſeien in Brand geſteckt worden. Von den meiſten ſeien nur noch die leeren Mauern übrig geblieben. Geſtern nacht wurden ſämtliche Milizen der marxiſtiſchen und kommuniſtiſchen Parteien in Barcelona und in der nüchſten Umgebung in Alarmzuſtand gehalten, da man einen Angriff der von Saragoſſa her vorſtoßen⸗ den Rebellen befürchtete— 4 Monate Araberſtreik Doch engliſche Konzeſſionen an die Araber Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 22. Juli. Der arabiſche Streik in Paläſtina tritt heute in ſeinen fünften Monat. Er hat an Heftigkeit bisher nichts eingebüßt, und die engliſchen Hoffnungen, den Streik beizulegen, gründen ſich auf die Annahme, daß die materiellen Mittel der Araber bald er⸗ ſchöpft ſein werden. Daß aber, ſelbſt wenn der Streik zu Ende kommt, die judenfeindliche Stim⸗ mung um nichts nachlaſſen wird, wird heute in England ganz offen zugegeben. Der Jeruſalemer „Times“⸗Korreſpondent ſchreibt heute morgen:„Die Judengegnerſchaft wird in jedem Falle andauern, und letzten Endes wird es für die Juden unmöglich werden, ihr Nationalheim in Paläſtina aufrechtzu⸗ erhalten, es ſei denn, unter den von arabiſcher Seite aufgeſtellten Bedingungen. Die Ein wanderungsziffern während der erſten drei Monate des Jahres 1986 bleiben be⸗ trächtlich hinter den Vergleichsmonaten des ver⸗ gangenen Jahres zurü'ck. Sie betragen knapp die Hälſte des Vorjahres. Daß die Juden durch den Streik ſchwer betroffen ſind, iſt ganz augenſcheinlich. Während dieſer letzten zwei Monate ſind überhaupt keine Reiſenden mehr nach Paläſtina-gekommen, und das größte jüdiſche Hotel in Tel Aviv hat ſchließen müſſen. Wie uns von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, it damit zu rechnen, daß unmittelbar nach Beendi⸗ gung des Streiks die geplante Unterſuchungskom⸗ kommiſſion eingeſetzt wind. Es mehren ſich in offi⸗ ziellen Londoner Kreiſen die Stimmen dafür, daß man den arabiſchen Wünſchen entgegenkommen und zumindeſt während der Dauer der Unterſuchungen die jüdiſche Einwanderung ſo gut wie vollſtändig ſtoppen möge. Die Inſpekteure ſind zufrieden Die ſowjetruſſiſchen Militärflieger in den Skoda⸗Werken — Prag, 21 Juli. Die ſowjetruſſiſchen Militärflieger, die zur Zeit in der Tſchechoſlowakei weilen, beſichtigten außer den hauptſächlichſten Flugzeugfabriken auch die Pil⸗ ſener Skoda⸗Werke mit großem Intereſſe. General Alksnis äußerte ſich ſehr lobend über die Organiſa⸗ tion und die Arbeit in den Werken. Auf dem Militärflugplatz bei Prag fanden in Ge⸗ genwart des Chefs des tſchechoſlowakiſchen Flug⸗ weſens Flugvorführungen vor den Somjetruſſen ſtatt, vor allem Gruppenflüge leichter Bomber. Ge⸗ neral Alksnis äußerte ſich auch hier ſehr befriedigt und betonte wiederholt die große Bedeutung der Freundſchaft zwiſchen den ſowjetruſſiſchen und tſche⸗ choſlowakiſchen Fliegern. Ein lauter Tag im Unterhaus Wer hat das lauteſte Organ: der Arbeitsminiſter oder die Oppoſition? — London, 21. Juli. Im Unterhaus begann am Dienstag die für drei Tage berechnete Ausſprache über die Reform der Arbeitsloſenunterſtützung. Die Ausſprache wurde durch eine Rede des Arbeitsminiſters Brown er⸗ öffnet, der eingehend die von der Regierung geplan⸗ ten Maßnahmen darlegte. Als er an die Beſtim⸗ mungen erinnerte, die eine Bedürftigkeitsprüfung der Arbeitsloſen vorſehen, kam es zu beiſpiel⸗ loſen Lärmſzenen. Faſt 20 Minuten lang wurde der Arbeitsminiſter immer wieder von Mit⸗ gliedern der Arbeiterpartei unterbrochen und mit Schimpfworten bedacht. Ihren Höhepunkt erreichten dieſe Kundgebungen der Oppoſition, als der Miniſter erklärte, daß die neuen Beſtimmungen. getroffen ſeien, um dem Mißbrauch öffentlicher Gel⸗ der ein Ende zu machen. Die Feſtſtellungen des Miniſters riefen immer wieder lärmende Zuruſe und Aeußerungen des Mißfallens hervor. Brown ließ ſich jedoch nicht beirren und ſprach fort, bis ſich die Oppoſition wieder beruhigte. Der Miniſter, der durch ſeine laute Stimme berühmt iſt, war in der Lage, immer wieder den Lärm der Oppoſition zu übertönen. Das geſamte Haus wälzte ſich vor La⸗ chen, als ein Zwiſchenrufer auf die Feſtſtellung des Miniſters hin, daß er etwas vor der Oppoſition voraus habe, ihm zurief:„Ja, eine Stimme wie ein Nebelhornl“ Das Haus lachte minu⸗ tenlang, bis der Miniſter ſeine Rede beenden konnte. lich bezeichnete. Nur eine erſte Etappe? Londoner Einſchränkungen zur Dreierkonferenz— Die zweite Etaype: eine Fünferkonferenz, die dritte: eine geſamteuropäiſche Konferenz — London, 21. Juli. Die Londoner Dreimächtekonferenz wird im eng⸗ liſchen Außenamt in der Downing Street ſtattfinden, das für ſie Sonderräume zur Verfügung ſtellen wird. Großbritannien wird auf der Konferenz durch den Außenminiſter Eden und den Lordſiegelbewahrer Lord Halifax vertreten ſein. Man vermutet, daß Belgien durch den Miniſterpräſidenten van Zeeland und den Außenminiſter Spaak vertreten ſein wird. Wie verlautet, ſind für die Beſprechungen ins⸗ geſamt zwei Tage in Ausſicht genommen, jedenfalls iſt nicht vorgeſehen, daß die Konferenz länger dauert. In britiſchen amtlichen Kreiſen wird hervorgeho⸗ ben, daß die Konferenz ſich lediglich mit Vor⸗ bereitungsarbeiten zu beſchäftigen habe. Trotzdem ſei ſie jedoch von größter Wichtigkeit für das künftige Schickſal Europas. Die Aufgabe der Konferenz werde nicht darin beſtehen, die politiſchen Fragen zu löſen, ſie ſolle vielmehr das Gelände für eine größere Konferenz vorbereiten, die dann Be⸗ ſchlüſſe faſſen würde. Dieſe größere Konferenz werde eine Fünfmächtekonferenz ſein, werde alſo ausdrück⸗ lich Deutſchland und Italien mit einſchließen. Das erſte Ziel einer ſolchen Fünfmächtekonferenz würde in der Erzielung einer Regelung im Weſten beſtehen. Ihr endgültiges Ziel aber müſſe eine europäiſche Geſamtregelung ſein. Mit weniger werde ſich die britiſche Regierung nicht zufrieden geben. Das Programm der,großen Konferenz“ Draahtb. unſeres Londoner Vertreters — London, 22. Juli. Die Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen England und Frankreich bezüglich des Rahmens der Locar⸗ nokonferenz ſind immer noch nicht wöllig beigelegt. In dem Beſtreben, Deutſchland einen möglichſt geringen Boden für die Behauptung zu bieten, daß wieder einmal irgendwelche Deutſchland betreffenden Beſchlüſſe ohne Hinzuziehung Deutſchlands getroffen würden, hat England Berlin ſowie Rom ſtets über den Stand der engliſch⸗franzöſiſch⸗belgiſchen Beſpre⸗ chungen unterrichtet. In einigen der Regierung nahe⸗ ſtehenden Kreiſen erklärte man geſtern abend, daß durch dieſe Unterrichtung von Berlin und Rom die Beſprechungen praktiſch bereits eine Fünf⸗ mächtekonferenz ſeien. „Beſchwerden über eine nicht gleichberechtigte Be⸗ handlung würden dann gerechtfertigt ſein,“ ſo ſchreibt der diplomatiſche Korreſpondent der libe⸗ ralen„News Chronicle“,„wenn England, Frank⸗ reich und Belgien ſich über ein gemeinſames Pro⸗ gramm verſtändigen würden und dann ſeine An⸗ nahme durch Deutſchland und Italien verlangten.“ In der engliſchen Preſſe wird ſtändig darauf hin⸗ gewieſen, daß von einer ſolchen Methode keine Rede ſein könne. Die möglicherweiſe am Donnerstag be⸗ ginnenden Verhandlungen würden i 0 15 en Rier kie 4 anderes als die erſte Etappe in öͤen Bemühungen zur Wiederherſtellung des Vertrauens auf dem europäiſchen Kontinent ſein. Engliſchen Wünſchen gemäß ſoll der Konferenz in abſehbarer Zeit— man ſpricht von September ooͤer Oktober— eine Fünſmächtekonfernz folgen. Da auf dieſer Konferenz Hitlers Friedensplan und, worauf man in England anſcheinend Wert legt, auch die franzöſiſchen Gegenvorſchläge als Entlaſſ den Hauptdiskuſſionsgegenſtand bilden werden, glaubt man in Londoner diplomatiſchen Kreiſen, aus dieſer Fünfmächtekonferenz eine weitere, noch größere Konferenz ſich entwickeln zu ſehen. Das Programm dieſer größeren Konferenz dürfte, wenn man den verſchiedenen Berichten der diplomatiſchen Korreſpondenten Glauben ſchenken will, ungewöhnlich umfangreich ſein. Man will zu dieſem Zweck nicht nur die oſt⸗ europäiſchen Staaten einladen, ſondern u.., wie die„Morning Poſt“ berichtet, auch die Frage einer Reviſion des Verſailler Vertrages, einer Reſorm des Völkerbundes und endlich auch die „„Kolonialfrage behandeln. ondon und das Danziger Problem Beſprechung der Völkerbundsdelegierten Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 22. Juli. In Londoner amtlichen Kreiſen macht man eine gewiſſe Propaganda zur Abhaltung einer Sitzung der drei mit der Beobachtung der Danziger Ange⸗ legenheit beauftragten Völkerbundsdelegierten. Da ohnehin in den nächſten Tagen die franzöſiſchen Mi⸗ niſter nach London kommen, dürfte möglicherweiſe Ende der Woche unter dem Vorſitz von Eden das Dreimännerkomitee zuſammentreten. Seine Aufgabe ſoll, engliſchen Aeußerungen zufolge, darin beſtehen, die Frage einer außerordentlichen Einbe⸗ rufung des Völkerbundsrates au er⸗ wägen. In Londoner amtlichen Kreiſen iſt man über die jüngſten Danziger Vorgänge, insbeſondere die neuen Regierungsverordnungen, offitziell bisher noch nicht unterrichtet. Es verlautet jedoch, daß der Außen⸗ miniſter Eden ſowohl in Danzig wie in Warſchau Sondierungen angeſtellt hat. Politił in Kürze „In der„Deutſchen Juſtiz“ wird in einem Bericht über die bisherigen ſtrafrechtlichen Ergebniſſe des Blutſchutzgeſetzes feſtgeſtellt, daß über 82 v. H. der auf Grund dieſes Geſetzes Verurteilten Juden ge⸗ weſen ſeien. Was die weitere ſtrafrechtliche Durch⸗ führung des Geſetzes anlangt, ſo ſpräche eine Reihe gewichtiger Gründe dafür, das Verbot des außer⸗ ehelichen Verkehrs zwiſchen Juden und Deutſch⸗ blütigen nicht bloß auf den Beiſchlaf zu beſchränken. . „„Nach der ſtatiſtiſchen Ermittlung der in den deut⸗ ſchen Krematorien im Kalenderjahr 1935 erfolgten Einäſcherungen hat ſich die Geſamtzahl im Berichtsjahr gegenüber 1933 um 10,2 v. H. auf 69 928 zeſteigert, und zwar ohne Saarbrücken. Von ſämt⸗ lichen in dem Gebiet der Gemeinden mit Kremato⸗ rien geſtorbenen Erwachſenen ließen ſich 1933 rund 26 v. H. verbrennen, 1935 rund 27 v. H. Den höch⸗ ſten Anteil der Feuerbeſtattungen an den Beſtattun⸗ gen überhaupt weiſt Thüringen mit faſt 54 v. H. Kuf, Es folgen Braunſchweig und Anh it etwa Peen H. An der W es⸗ ſtatiſtik ſind 113 deutſche Krematorien beteiligt. Zur Frage des Ausſchluſſes aus der SA En ungsgrund liegt jetzt auch ein Erkenntnis des Landesarbeitsgerichts Schneidemühl als Obere Inſtanz vor. Dangch iſt der Ausſchluß an ſich nicht ohne weiteres ein Kündigungsgrund. Zeigt ſich aber, daß der Ausſchluß wegen politiſcher Unzu⸗ verläſſigkeit und deshalb erfolgt, weil der Ausgeſchloſ⸗ 7 16 Staat ein⸗ 7 eine Wei ſchäftigung jedenfalls für eine öffentliche Verwaltung nicht tragbar. 8 Moslkauer Giſt in Frankteichs Armee Reſeroiſten ſingen die Internationale— Skandalöſe Borgänge in Nanty — Paris, 21. Juli. Der„Matin“ berichtet aus Naney, daß ſich auf dem dortigen Hauptbahnhof bei der Durchfahrt fran⸗ zöſiſcher Reſerviſten geradezu ſkandalöſe Vorgänge ereignet hätten. Kaum ſei der Pariſer Zug mit den Reſerviſten in die Halle eingelaufen, als ſich die Soldaten, die auf dem Wege zu den Truppenübungs⸗ plätzen im Oſten waren, an die Fenſter begeben hätten, um die Internationale und andere revolu⸗ tionäre Lieder zu ſingen. Reiſende und beſonders Frauen, die ſich in dem gleichen Zug befanden, ſeien Nach ihm ergriff der Arbeiterabgeordnete Green⸗ wood das Wort, der behauptete, er habe den Land⸗ wirtſchaftsminiſter eine Maßnahme zur Regelung des Schweinemarktes mit mehr menſchlichem Gefühl einbringen hören, als der Arbeitsminiſter die Maß⸗ nahmen der Regierung eingebracht habe. Er ver⸗ urteilte darauf im Namen der geſamten Arbeiter⸗ ſchaft die geplanten Maßnahmen der Regierung aufs ſchärfſte, die er als feige und er bärm⸗ Bildung nationaler Verteidigungs⸗ kompagnien — London, 22. Juli. Der Kriegsminiſter Duff Cooper kündigte am Dienstag im Unterhaus die Bildung nationaler Ver⸗ teidigungskompanien an Stelle des Königlichen Ver⸗ teidigungskorps an. Die nationalen Verteidigungs⸗ kompanien ſollen aus Männern im Alter von 45 bis 60 Jahren beſtehen und der Territorialarmee, d. h. den örtlichen Infanteriebataillonen der Territorial⸗ armee, angegliedert werden. Mit der Bildung der Kompanien ſoll am 2. September begonnen werden. 8450 Offiziere und Unteroffiziere gehören zu den Kompanien. Die Aufgabe dieſer nationalen Vertei⸗ digungskompanien wird in der Verteidigung wich⸗ tiger Punkte in der Heimat für den Fall eines Krieges beſtehen. * von den) Soldaten in der unerhörteſten Weiſe be⸗ ſchimpft worden. Der Militärpoſten des Bahnhofs und der Unteroffizier vom Dienſt ſeien ebenfalls geſchmäht worden. Soldatendemonſtrationen in Velgien 3— Brüſſel, 22. Juli. Die Beunruhigung in einem Teil des belgiſchen Heeres, durch die zeitweilige Dienſtzeitverlängerung hervorgerufen, hat ſchon wiederholt zu Zwiſchenfäl⸗ len in einigen Kaſernen und Truppenübungslagern geführt und ſcheint noch nicht aufgehört zu haben. Wie der„Standaard“ meldet, iſt es im Lager von Beverloo anläßlich einer Soldatenkundgebung ge⸗ gen die Dienſtzeitverlängerung erneut zu Zuſam⸗ menſtößen zwiſchen Soldaten auf der einen und Offizieren und Gendarmen auf der anderen Seite gekommen. Etwa 3000 Soldaten haben ſich, wie das Blatt berichtet, in Gruppen auf einem öffentlichen Platz verſammelt und lärmend gegen die Deenſtzeit⸗ verlängerung Stellung genommen. Da die Teilnehmer an der Kundgebung außerge⸗ wöhnlich unruhig waren, erſchienen bald darauf Offi⸗ ziere und Gendarmen, die verſuchten, der Kund⸗ gebung ein Ende zu bereiten. Dabei wurden ſie von einigen Soldaten angegriffen. Die Scheiben der Kraftwagen, in denen die Offiziere gekommen waren, wurden eingeworfen. Ein Offizier mußte flüchten. Nach ihrer Rückkehr in die Kaſernen ſchlugen die Soldaten in der Kantine alles in Stücke. Ein Soldat des 2. Jägerregiments wurde in Arreſt genommen. Am Montag durfte niemand die Kaſerne verlaſſen. Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, ſchaftu. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart⸗ 1. 11405 Müller⸗ Lokaler Teil: Dr. Jritz hammes⸗Sport: Willy Müller ⸗Süd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel-Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer geitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1.—6 Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau, Sentaſtraße 2 .⸗A. VI. 1936: Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: über 21000 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: über 20000 Zur Zeit Preisliſte Nr.7 gültig Sür unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto S * 3333 9 4 4 Mittwoch, 22. Juli 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 581 Eine Ankündigung für die deutsche Kraſiſahri! Mit dem heutigen Tage hat die deutsche Kraftfahrt in ihrer Eigenversor- gung einen entscheidenden Schritt vorwärts getan. Steigerung der deutschen Rohoelförderung war die Voraussetzung. Jetzt ist es uns geglückt, aus diesem Material ein Auto-Oel zu schaffen, wie es in der ganzen Welt nicht besser geliefert wird. Rohoel besteht 1. aus erstklassigen, 2. unerwünschten und 3. schädlichen führt zu Leistungsabfall und vorzeitiger Alterung; Gruppe 3 ergibt Kohle⸗ rückstände, Ventilverkrustungen, Verschlammungserscheinungen. Die bis- herigen Raffinationsmethoden scheiden Gruppe 3 nur mehr oder weniger aus; Gruppe 2 wird durch sie iiberhaupt nicht erfaßt. Die Entwicklung moderner Motoren, wie Flugmotoren, war inzwischen So weit getrieben, daß die Steigerung ihrer Leistung nur durch grund. für ein umwälzend neues Verfahren. Es entiernt auf physikalischem Wege Der Kraftfahrer erhält also reinen Schmierstoff. Die Vorteile für ihn sind: 4 Höherer Schmierwert— Geringerer Verbraueh— Längere Volleistung der 3 Füllung— Reinere Maschine! Dieses schnell berühmt gewordene Verfahren brachten wir nach Deutsch- land. In Deutschlands modernster Raffinerie schufen wir mit einem Aufwand von über 4 Millionen Mark Neuanlagen, in denen Das Neue Beachten Sie dieses Kenn⸗ zeichen des neuen Oeles! prurscur VACUUM OEL KKriExCESEUUScHAFET crosete Eraeuger rein deuteeher markeneeie I Kohlenwasserstoff-Gruppen. Gruppe 1 ist reiner Schmierstoff; Gruppe 2 * 4* 4 —— 9———— 5— 3—— 5 8 F 8 3 8 88 33— 2 5——— ————————————————— ¶P ·BXFæEAEAEAÄAÄÄÄAÄBN[NN[—————————————— ů————————— —.———— 5————————i S—————ñ—— 8————ů————————— Sützlich neue, verbesserte Oele möglich erschien. Endlich fand man hier- 99 durch neuartige Lösungsmittel restlos alle Anteile der Gruppen 2 und 3. * Gargoyle Mobiloel, ein Klarosol-Erzeugnis, hergestellt wird. Ab heute steht es an 20 000 Tankstellen zur Verfügung. Es lohnt sofortigen Oelwechsel? ——— — 1 Per 741 4. Seite/ Nummer 331 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittaß⸗Ausgabe 35 Mittwoch, 22. Jult 1938 Mannheim, den 22. Jult. Das plätſchernde Brünnlein Still eingebettet zwiſchen den Häuſern in R7 liegt die öffentliche Anlage, die aus dem ehemaligen Lameygarten entſtanden iſt. Ein breites Band aus Geſträuch zerlegt den Garten in zwei Teile. Der eine iſt für alle beſtimmt und daher auch für die Jugend, der andere blieb den Ruhebedürftigen vor⸗ behalten. Dieſer kleine, abgeſonderte Garten hat in Mann⸗ heim kein Gegenſtück. Köſtlich iſt die Ruhe, die ihm entſtrömt. Aber ſonſt könnte man eigentlich kaum ſagen, was ihn noch auszeichnet. Vielleicht, daß das Gefühl des Geborgenſeins raſch bereit iſt, ſich auf der bequemen Bank neben einem niederzulaſſen? Oder was iſt es ſonſt, das man an dieſem Garten ſo liebt? Das ſchweifende Auge vermag nichts zu ent⸗ decken, was beſonders wäre. Iſt doch da alles ſo einfach und natürlich. Auf grünem Raſen ſteht in der Linie des goldenen Schnitts ein kleiner Spring⸗ brunnen, wohl der kleinſte überhaupt, der in einer öffentlichen Anlage ſtehen kann. So ganz anſpruchs⸗ los und doch wie ausdrucksvoll. Wie ſelbſtſicher haucht er das perlende Waſſer in die Luft, das leiſe plätſchernd niederfällt, um in dem runden Behälter unterzutauchen, der ſchützend umhegt wird von einem Kranz von Fangien, einer freundlichen Waſſer⸗ pflanze, deren wohlgeſtaltete grüne Blätter einen zierlich weißen Saum tragen. An der einen Längsſeite ſtehen zwei Bänke und an der Kopfſeite eine, hinter der ein bejahrter Birn⸗ baum aufragt. Dieſes Jahr wird er keine Früchte tragen, wie mir ein alter Mann bedeutete, der auf der Bank ſaß und deſſen freundlicher Blick unver⸗ wandt auf dem heiteren Spiel des Springbrünnleins ruhte.*8 Als ich gehen wollte, warf die bisher verſteckte Sonne neugierig einen Blick in das Gärtlein und hintendrein auch gleich eine Hand voll Gold, ſo daß das ſanfte Grün des Raſens beglückt aufleuchtete und das Waſſer des Brünnleins in ſeliger Freude glitzerte. Was war es nun eigentlich, das einem das Gärt⸗ lein ſo wertvoll macht? R. a* Das 40jährige Ehejnbiläum begehen am 23. Juli Friſeur Hermann Sauſt und Frau Chriſtiane geb. Rüppel. Unſeren Glückwunſch den treuen Leſern, die ſchon ſeit 25 Jahren die Neue Mann⸗ heimer Zeitung beziehen. Kultusminiſter Dr. Wacker ſyricht Nachwuchs über für Handel und bei der Schlußfeier der Induſtrie⸗ und Handelskammer Mannheim für kaufmänniſche Gehilfen nnoͤ gewerblichen Facharbeiter Zum erſtenmal entläßt jetzt die Induſtrie⸗ und Handelskammer geprüfte gewerbliche Fach⸗ arbeiter in die Praxis, und zum zweitenmal kaufmänniſche Gehilfen. Zur Feier des Geſchehens, zur Berichterſtattung über bisherige Er⸗ fahrung und zur Uebergabe der Preiſe veranſtaltete man geſtern eine Feier im Muſenſaal. Der Präſi⸗ dent der Handelskammer, Dr. Reuther, begrüßté den erſchienenen Miniſter für Kultus und Unterricht Dr. Wacker und die übrigen zahlreichen Gäſte aus Partei und Stadt, Lehrerſchaft und DAc und dankte insbeſondere dem Miniſter für die Anordnungen und Richtlinien, die es Induſtrie und Handel ermög⸗ licht hatten, tüchtigen Nachwuchs heranzuziehen und auf ſeine Fähigkeiten zu prüfen. Er bonnte mit Nachoͤruck und Deutlichkeit betonen, daß durch Erlaſſe ſowohl des Reichsarbeits⸗ wie des Reichswirtſchafts⸗ miniſteriums, dieſe Gehilfen und Arbeiter gegenüber den dͤurch Innungen ausgebildeten keine Benachtei⸗ ligung erleiden und jenen vollſtändig gleichgeſtellt ſein ſollen, und gab der Hoffnung Ausdruck, daß der tatſächlichen bald auch die geſetzliche Regelung folgen würde. Er dankte den Lehrern und Männern der Praxis, die die Prüfungen abnahmen und erinnerte zum Schluß daran, daß man bei all dieſer Arbeit wieder den Menſchen in den Mittelpunkt wirtſchaftlichen Geſchehens rücken will. Dann machte Kultusminiſter Dr. Wacker grundſätzliche Ausführungen zum Prüfungs⸗ weſen, denen er voranſtellte, daß unſer geſamtes Arbeiten, Schaffen und Wirken zum Ziele habe, dͤas Deutſche Volk auf eine Baſis zu ſtellen, auf der ein geſundes und würdiges Leben ſich aufbauen kann. Da das deutſche Land nicht reicht geſegnet ſei an irdi⸗ ſchen Gütern wie viele andere Länder, ſo müſſe der Wohlſt and des deutſchen Volkes in har⸗ ter Arbeit erkämpft werden. Daher ſei der Einſatz der deutſchen Arbeitskraft ſo zu organiſieren, daß mit geringſtem Kraftauſwand möglichſt große Wirkungsgrade erzielt werden. Deshalb ſei die Hebung der Steigerung der Arbeitsleiſtung eine ausſchließliche Ausbildungsfrage. Die Ausbildung des handwerklichen Facharbeiters, wie auch des Kaufmannes, müſſe alſo die gemein⸗ ſame Grundlage haben: Die Erziehung zu einem deutſchen Menſchen, der ſein Vaterland über alles Fretzeigeſtaltung als Kulturaufgabe Eſie Woche Spiel, Sport und Tanz- Mannheim ien Seichen der Reichsfeſt⸗ woche vom 2. bis 9. Auguft Im Anſchluß an den in Hamburg abgehaltenen Weltkongreß für Freizeit und Erholung finden im ganzen Reiche Feſtwochen der NSG„Kraft oͤurch Freude“ ſtatt, deren erſte in Mannheim auf die Zeit vom 2. bis 9. Auguſt d.., die zweite vom 16. bis 23. Auguſt fällt. Wie man bei einer Preſſebe⸗ ſprechung durch Kreiswart Edam, erfuhr, ſoll dieſe Feſtwoche durch ihre Darbietungen in erſter Linie der Werbung dienen und einem jeden Volksgenoſ⸗ ſen die Bedeutung dieſer NS⸗Gemeinſchaft vor Au⸗ gen führen. Dazu iſt ein umfangreiches Programm vorgeſehen, das nur von Laien vorgetragen und ausgefüllt wird. Ueber die nähere Ausgeſtaltung dieſer Feſt⸗ und Werbewoche gab der Referent für Feierabend. Herr Lind näheren Aufſchluß. Zunächſt gilt es, jedem Bolksgenoſſen vor Augen zu führen, was für eine große kulturelle Sendung Koͤc zu erfüllen hat und durch wen ſie in das Volk hineingetragen werden ſoll. Alles was in dieſer Woche gezeigt und dar⸗ geboten wird, ſteht unter der Loſung:„Aus dem Volke für das Volk!“ Einerlei, ob Tanz, Sport, Spiel, Muſik; denn alle Arbeit der NS⸗Gemeinſchaft dient in erſter Linie der Feierabendgeſtaltung und der würdigen Ausfül⸗ lung der Freizeit, weil nur derjenige 100prozentige Arbeit leiſten kann, der ſie mit Freude und Luſt ver⸗ richtet. Dies kann aber nur dann geſchehen, wenn die Erholungspauſen anders ausgefüllt werden, als dies in den vormärzlichen Tagen geſchah. Es hat ſich in den letzten Jahren in dieſer Hinſicht ſchon ſehr vieles gebeſſert, jedoch ſtehen noch viele Volksgenoſ⸗ ſen dem Miſſionsgedanken von Kdc ferne, weil die meiſten glauben, mit Urlaubsfahrten ſei die Aufgabe dieſer Gemeinſchaft erſchöpft. Dem iſt aber nicht ſo, in erſter Lnie ſoll Koc den arbeitenden Volks⸗ genoſſen, durch kulturelle Darbietun⸗ gen bilden, ſoll ſchlummerndes Bolks⸗ gut wieder erwecken und ſo neugeſtal⸗ zen, daß alle daran Freude haben und ſich ohne Zwang und ohne Bedenken entweder freiwillig in dieſen Dienſt begeben, oder aber das von den anderen Volksgenoſſen Dargebotene nutzbringend in ſich auf⸗ nehmen. Man iſt ſich darüber klar, daß dies alles zunächſt eine Erziehungsaufgabe von faſt unvorſtellbarem Umfang iſt, und um dieſe Aufgabe erfüllen zu können, eine neue Art des ſchaffenden Menſchen herangebildet werden muß. Gleichgültig, in welchem Arbeits⸗ lager er ſteht. Hierzu ſind vor allem die jungen Werkſcharen auserſehen. Ihre Mitglieder kom⸗ men aus der HJ und dieſe Jungmannſchaft ſoll für die Zukunft der kulturelle Stoßtrupp ſein, denn in allen Betrieben muß die Feierabend⸗ und Freizeit⸗ geſtaltung in Fleiſch und Blut übergehen. Darum auch in der Feſtwoche die kulturelle Aktivierung der Mannſchaft. Darum gibt auch der Sport, der im Sportamt innerhalb von Koͤc durchgeführt wird, in dieſer Zeit einen markanten Querſchnitt ſeiner Aufgabe, um zu zeigen, welchen Wert die Leibes⸗ übungen haben und daß tatſächlich nur in einem ge⸗ ſunden Körper ein geſunder Geiſt ſein kann. Er hebt die Schaffensfreudigkeit und den Lebenswillen. Alle Formationen werden in Zukunft vom Sport⸗ amt für Leibesübungen innerhalb Koͤc erfaßt werden. Um aber auch zu zeigen, daß dieſe rein kulturelle Erziehungsarbeit mit dem ſtaatspolitiſchen Denken und wollen verſchmolzen iſt, beginnen die Feſtwochen mit einer Flaggenparade und enden wieder⸗ um damit. Am 2. Auguſt iſt morgens in allen Stadt⸗ teilen großes Wecken, ausgeführt von Be⸗ triebskapellen, die auch am gleichen Tage in verſchie⸗ denen Stadtteilen Standkonzerte darbringen. Die um 11.30 Uhr ſtattſindende Flaggenparade wird erſt⸗ malig von Werkſcharen vorgenommen, um ihren in⸗ neren Wert in der zukünftigen Aufgabengeſtaltung auch nach außen hin und in breiteſter Oeffentlich⸗ keit zu dokumentieren. Um 6 Uhr abends wird die Flagge wieder ebenſo feierlich eingeholt werden. Durch dieſe feierliche Geſtaltung ſollen alle Volks⸗ genoſſen darauf hingewieſen werden, daß das, was von Seiten dieſer Gemeinſchaſt geſchieht, nicht Spiel um des Spieles wegen iſt, ſondern Spiel um eine kulturelle Miſſion zu erfüllen und einem Volke ſein ureigendſtes Gut in Anſchauung, Glaube und Väter⸗ ſitte wieder zu geben. Im Laufe der Woche finden alsdann verſchiedene Veranſtaltungen ſtatt, auf die wir im einzelnen noch hinweiſen werden. Wichtig iſt vor allem zu wiſſen, daß alles, was geboten wirb, Werktätige ausführen, gleichgültig an welchem Arbeitsplatz ſie ſtehen. Be⸗ Hingung iſt nur, daß das, was ſie bieten, ſich nutz⸗ bringend in den Rahmen der Geſamtaufgabe einfügt und dem einzelnen und dem Ziele der Freizeit⸗ geſtaltung und der ſeeliſchen Erfriſchung dient. Gs ſoll keine Kunſt werden, aber auch nicht jene Kunſt, vor dem es dem Fachmann bangt und der Laie darüber erſchauert. Einfache ſchlichte Volkskunſt will und muß dieſe Feſtwoche bieten, will ſie ſich von vornherein nicht die Gefolgſchaft vieler oder aller verſcherzen. Und daß man das nicht will, geht ſchon aus der Programmgeſtaltung hervor und der vorſichtigen Auswahl aller Darbietungen. Es liegt nun an jedem einzelnen Volksgenoſſen ſelbſt, mizuhelfen, das für ihn und ſeine Nachkommen angeſtrebte Ziel zu er⸗ reichen. Eine Aufgabe, die aus dem Gedanken des Volksbewußtſeins heraus nicht ſchwer fallen bürfte. Su⸗ in überkommenem Sinne gezeigt liebt, ſich freudig einſetzt und opfert, was die Not von ihm fordert. Neben die erzieheriſche Ertüchtigung des jungen Menſchen habe eine ebenſo tüchtige Fachausbildung zu treten. Der Miniſter ging dann des Näheren auf die fachliche Ausbildung vor und nach der Machtergreifung ein und betonte in dieſem Zuſammenhang, daß durch die Richtlinien des Nationalſozialismus in der Lehrlingsausbildung erſt eine Planmäßigkeit eingetreten ſei, während man in der zurückliegenden Zeit die Lehrlingsaus⸗ bildung planlos durchführte. Daß ein tüchtiger fach⸗ licher Nachwuchs herangebildet werde, dafür böten die zeitweilig abgehaltenen Prüfungen, deren Trä⸗ gerin die Induſtrie⸗ und Handelskammern ſeien, die beſte Gewähr. Beſonderer Wert bei der Prüfung mußte auch darauf gelegt werden, ob der Lehrling neben den fachlichen auch den ſtaatspolitiſchen An⸗ forderungen genüge, und Sinn und Zweck der wirtſchaftlichen Tätigkeit im nationalſo⸗ zial'ſtiſchen Reich erkannt habe. Die Prüfung ſolle aber auch dazu dienen, den Lehrling zum Eifer anzuſpornen und den Lehr⸗ herrn dazu bringen, ſeine erhöhte Aufmerkſamkeit auf die fachliche Ausbildung des Nachwuchſes zu lenken. Wie wichtig der Schritt der neuen Richt⸗ linien über die fachliche Ausbildung des Nachwuchſes geweſen ſei, das beweiſe die Abnahme des Mangels an Facharbeitern auf allen Gebieten und man könne ſeit 1935 bereits eine Steigerung der Facharbeiter verzeichnen. Nachdem der Miniſter noch allen Trä⸗ gern des Prüfungsweſens den Dank der Regierung ausgeſprochen hatte, beglückwünſchte er die Prüflinge zu ihrem Erfolg, der ja auch ein Er⸗ folg der beteiligten Körperſchaften und Dienſtſtellen ſei, und gab ihnen die Mahnung mit auf den Weg, daß ſie zu dem abgegebenen Treuegelöbnis in ihrem ganzen Leben auch ſtehen mögen. Kreisberufswalter Welſch von der DAß, gab den jungen Leuten einige erhebende Worte mit auf den Weg in den neuen Lebensabſchnitt; erinnerte daran, wie der neue Geiſt der Gemeinſchaftsarbeit manche alte Kluft überbrücke und wie die DAsc ihnen allen ein treuer Berater und Helfer ſein wolle. Im Glauben an Deutſchlands Führer wol⸗ len wir unſer Schickſal meiſtern! Der Vorſitzende des Bildungsausſchuſſes, Rechts⸗ anwalt Goebels, erſtattete hierauf Bericht. Es waren dieſes Jahre 481 kaufmänniſche Lehrlinge und 146 Lehrlige aus Gewerbe und Induſtrie, die die Prüfung beſtanden,— ein klarer Beweis dafür, daß die Einrichtung einem Bedürfnis entſpreche. Man 195 8—— für die kaufmänni⸗ ſchen Lehrlinge den Handelsſchulen überlaſſen, und iſt kin Köbicen bei der⸗ Ruftelkünd der Fühgrüben⸗ und Kommiſſionen ſo verfahren, daß jede ſich bei der Beurtéilung vot allem von dem Geſamteindruck lei⸗ ten laſſen konnte. Bei den Kaufleuten marſchierten Handel und Textilien an der Spitze, auch die Ban⸗ ken waren nicht ſchlecht vertreten, was wohl auf das hieſige Bankenſeminar zurückzuführen ſein mag. Bei den Facharbeitern ſind Maſchinenſchloſſer und Dreher in der Mehrzahl. Bei den Arbeitern war das Ergebnis bei gleicher Bewertung durch⸗ ſchnittlich beſſer als bei den Kaufleuten. Ein Be⸗ weis dafür, wie ſehr man gerade hier noch auf die Schulung ſehen muß. Es folgte dann das Treuegelöbnis, das nachgeſprochen wurde, und folgenden Inhalt hat: Wir geloben dem Führer des Deutſchen Reiches Treue und opferfrendige Erge⸗ beuheit. teer Ein(s Wer geloben, durch unſer berufliches und ſitt⸗ liches Verhalten die Volksgemeinſchaft zu fördern und dadurch Ehre und Anſehen des deutſchen Kaufmannes und Arbeiters im In⸗ und Ausland feſtigen zu helfen. Wir wiſſen uns verantwortlich unſerem Gott, unſerem Führer, unſerem Volke. Die Feier wurde eingeleitet darch das BJ⸗Lied „Vorwärts, Vorwärts!“ Aus einer Schar von Hit⸗ lerjungen, die mit der Fahne auf der Bühne Wacht hielten, wurden verſchiedene Gedichte vorgetragen. Der Muſikzug der Standarte 171 ſpielte. Dr. Hr. Die Preisträger Den erſten Preis bei der kaufmänniſchen Gehil⸗ fenprüfung erhielt Karl Ma nn⸗Heidelberg von der Brausdruck Gmbß. Heidelberg, bei der gewerblichen Facharbeiterprüfung Eduard Harant⸗Mannheim von der Stotz⸗Kontakt Gmbh. Mannheim⸗Neckarau, die für ihre Leiſtungen von der Induſtrie⸗ und Han⸗ delskammer Mannheim mit einer achttägigen Studienfahrt belohnt wurden. Die übrigen zwölf Preisträger erhielten Buchpreiſe. Es ſind dies bei den Kaufleuten Günter von Carn ap, Mann⸗ heim, Heinrich Lanz AG., Mannheim; Willy Fal k, Mannheim, Gebrüder Braun KG., Mannheim; Werner Kumpf, Weinheim, Carl Freudenberg GmbH., Weinheim; Emil Hermann Müller, Mannheim, Badiſche Bank, Mannheim; Friedrich Scharnberger, Mannheim, Verein deutſcher Oelfabriken, Mannheim; Kurt Schenk, Heidelberg Portland⸗Cementwerke, Mannheim; Robert Stapf, Mannheim, Georg Springmann, Mannheim; Karl Traubel, Mannheim, Deutſche Bank, Mannheim; Eduard Tuckermann, Mannheim, Deutſche Bank, Mannheim; Helmut Will, Ludwigshafen, Deutſche Bank, Mannheim; bei den Facharbeitern Otto Höpfner, Mannheim, Heinrich Lanz AG. Mann⸗ heim; Hans Palmer, Mannheim, Biſchoff& Hen⸗ ſel, Elektrotechniſche Fabrik AG., Mannheim. „Antiker Schmuck“ Vortrag im Städtiſchen Schloßmuſenm Im Rahmen der Veranſtaltungen während der Ausſtellung:„Vom Fels zum Edelſtein“ findet am heutigen Mittwocch, dem 22. Juli, um 16 Uhr, im Trabantenſaale des Schloſſes ein Licht⸗ bildervortrag von Profeſſor Dr. Hermann Gropen⸗ gießer, Direktor der archäologiſchen Abteilung des Schloßmuſeums, bei freiem Eintritt ſtatt. * Sein 60. Lebensjahr vollendet heute in beſter Geſundheit Joſ. Hch. Becker, Wirt„Zur Walhalla“, H2, 19. Einer alten Mannheimer Gaſtwirts⸗ familie entſtammend, war Herr Becker als Groß⸗ kaufmann Jahrzehnte im Ausland tätig, hat trotz ſeiner deutſchen Staatsangehörigkeit eine Reihe ſtaatlicher, wirtſchaftlicher und ſonſtiger Ehrenämter innegehabt, hat als begeiſterter Sänger in langer Zeit ſchwerſter Not die deutſche Sängerſache finan⸗ ziell geſtützt und gefördert, wie er auch als ſtets ſozial geſinnter Mann hilfsbedürftigen Volks⸗ genoſſen ſeiner reichsdeutſchen Kolonie gerne hilf⸗ reich an die Hand gegangen iſt. Herr Becker war u. a. auch nahezu zwei Jahrzehnte 1. Schatzmeiſter eines der bedeutenoſten, mit der großen goldenen Medaille für Kunſt und Wiſſenſchaft beliehenen Männergeſangvereins, in dem er als Sänger ſoliſtiſch Unſeren Glückwunſch! gewirkt hat. Liebe Eltern! „Ich bin nun ſchon einige Tage hier auf dem gro⸗ ßen Südweſtmarklager der Hitlerjugend bei Offenburg, und es gefällt mir ausgezeichnet. Der Betrieb iſt ſchwer knorke und das Eſſen ganz pfundig. Wir treiben viel Sport, auch können wir baden. Ich bin ſchon ganz braun. Alles ſchwer in Ordnung..“ (Mater H) So oder ähnlich wird Ihnen Ihr Junge ſchrei⸗ ben, wenn er einige Tage im Sücweſtmarklager geweſen iſt. Auch im vergangenen Jahre ſchrieben die Jungen Briefe und Karten nach Hauſe, aus denen helle Begeiſterung ſprach. Das Südweſtmarklager und die übrigen badiſchen Zeltlager garantieren Ihnen, daß Ihr Junge ſich glänzend erholt! hrer erhob es zur deutschen Artt. Mitglieci zu sein der NS-Volkswechlfahrtl riie — S. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Ratsherrenſitzung am Donnerstag Beratung der Nachtragshaushaltsſatzung Am Donnerstag, dem 23. Juli, nachmittags 16 Uhr, wird im großen Ratsſaal des Rathauſes N 1 die Nachtragshaushaltsſatzung 1936 in öffentlicher Sitzung mit den Ratsherren beraten. Eintrittskarten zum Betreten der Galerie werden nicht ausgegeben. Der Beſuch iſt jedem über 20 Jahre alten deutſchen Volksgenoſſen geſtattet(Zu und Abgang: Rathaus⸗ bogen 49, Wendeltreppe, Eingang). Wenn die vor⸗ handenen Plätze beſetzt ſind, wird der weitere Zu⸗ gang geſperrt. Vom neuen Stadtpark an der Rhein-Neckar-Halle Wer ſich nach das frühere Landſchaftsbild rings um die mächtige Rhein⸗Neckar⸗Halle vergegenwärtigt, findet, daß hier jetzt ſchon eine merkliche Umwand⸗ lung vor ſich ging. Das ein wenig verwilderte Ge⸗ lände wurde mittlerweile vollkommen umgewandelt. Oeſtlich bei der Rhein⸗Neckar⸗Halle ſieht man ein etwa 100 000 Geviertmeter weites Gelände vorgela⸗ gert, das urſprünglich ebenfalls als Ausſtellungs⸗ gelände beſtimmt war. Die beſondere Koſtſpieligkeit ließ jedoch dieſes Vorhaben ſcheitern. Wirft man nun einen Blick auf dieſes Gelände, ſo ſtellt man feſt, daß aus ihm nun ein neuer, recht ſchmucker Stadtpark heranwächſt. Zu⸗ nächſt ließ die Stadtverwaltung während der letzten Monate das ganze brache, auffallend verwilderte Ge⸗ lände gründlich einebnen. Dieſes umgerodete Wie⸗ ſenfeld wurde ſodann in eine ſchöne Parkanlage um⸗ gewandelt. Weite Grünanlagen und ſchmucke Blu⸗ menbeete leuchten heute dort. gang zur Rhein⸗Neckar⸗Halle erhielt der neue Park auch eine eindͤrucksvolle Einfriedigung, die bei der Rhein⸗Neckar⸗Halle auch den neuen Zugang von der Seckenheimer Straße her aufweiſt. Ueber eine breit⸗ ſtufige Freitreppe gelangt man auf die mit Kies be⸗ ſtreuten Parkwege, die auch den Zugang zu einem prächtigen Roſenpark inmitten des neuen Parks er⸗ möglichen. Zahlreiche Ruhebänke wurden am Rande der Wege aufgeſtellt, die in ihrem weißen Anſtrich den ſchmucken Eindruck verſtärken. Und auf einem rückliegenden Gelände dieſes neuen Parks ſieht man fleißige Hände ſich regen, um zuſätzliches Gelände herzurichten, das für eine Er⸗ weiterung des neuen Parkes beſtimmt iſt. Der Park wird ſodann, nach ſeiner Fertigſtellung auch ſchöne Alleen aufweiſen. Auf einem Rondell iſt auch ein Muſikpavillon vorgeſehen. Vor allem ſucht die Stadt⸗ verwaltung den Bedürfniſſen der Kinder dadurch Rechnung zu tragen, indem der neue Park eine fern⸗ ab dem Verkehrsgetrubel gelegene Spielwieſe erhält. an Ferienkarten für das Sonnenbad. Für den Beſuch des Sonnenbades werden auch in dieſem Jahre wieder Ferienkarten zum Preiſe von 1,50 Mk. für Schulkinder ausgegeben. 5 Und links vom Ein⸗ Die erſten Meijter im Gaſtſtättengewerbe Jeierliche Losſprechung im Rathausſaal Heute vormittag fand im kleinen Sitzungsſaal des Rathauſes die feierliche Freiſprechung der erſten Meiſter im Gaſtſtättengewerbe ſtatt, die von der Fachgruppe innerhalb der Deutſchen Arbeitsfront durchgeführt wurde. Vertreter der Partei, der Stadt, der Handelskammer, der Fach⸗ gruppe und zahlreiche geladene Gäſte waren an⸗ weſend, der Saal prangte in Fahnenſchmuck und Lorbeergrün. Kreisfachſchaftswalter Touſſain begrüßte die Erſchienenen neuen Meiſter, die Gäſte, und wies auf die Bedeutung der Stunde hin. „Verachtet mir die Meiſter nicht“, unter dieſem Motto machte Reichsfachſchaftsgruppenwalter Metz⸗ ler einige beherzigenswerte Ausführungen, die nicht nur den Augenblick dieſer Stunde unterſtrichen, ſondern den neuen Meiſtern zeigten, welches Maß von Verantwortung ſie für ihren Beruf übernäh⸗ men. Der Redner betonte, daß der Abſchluß der fachlichen Prüfung nicht der Lohn ſein ſolle für die geleiſtete Arbeit, ſondern es erwachſe daraus die immer mehr zu leiſten als die andern, enn dem Meiſter erwachſe eine höhere Aufgabe— er müſſe Vorbild ſein in ſeinem Betriebe und Vorbild der Jugend zum Weiterban des Ge⸗ werbes. Ueberall, auf der ganzen Erde, ſeien es Deutſche ge⸗ weſen, die im Gaſtſtättengewerbe vorbildliches und grundlegendes geſchaffen hätten, und darum ſtehe auch jedem, der im Beherbergungsgewerbe ſeinen Mann ſtelle, der ſeinem Beruf mit hingebender Treue diene, die ganze Welt offen. Aber auch ſonſt habe der Beruf ſeit dem Umbruch an Achtung gewonnen. Die Meinung:„Wer nichts wird, wird Wirt“ ſei einer gründlichen Reviſion unterzogen worden. Unſaubere Elemente hätten kei⸗ nen Platz mehr in den Reihen der Berufskamera⸗ den. Der Kellner ſei heute auch kein Diener mehr, ſondern ein Volksgenoſſe, der ſeine Ehre darein ſetze, jedem das Leben zu verſchönen. Er verlangt aber dafür auch die Achtung, die man jedem Schaf⸗ fenden entgegenbringt. Wie ernſt man die Meiſterwürde innerha'b des Gaſtſtättengewerbes nimmt, geht daraus hervor, daß, wie der Redner betonte, für die Meiſter ein Ehren⸗ gericht geſchaffen werde, das über Vergehen gegen das Berufsgeſetz entſcheiden werde. Es heiße für jeden Meiſter, ſeinem Berufe Ehre zu machen, ge⸗ treu dem Grundſatze:„Zufriedenheit des Gaſtes iſt oberſtes Geſetz“. Dann wird ſich auch in dieſem Be⸗ rufe das Wort des Führers erfüllen:„Arbeit und Arbeiter müſſen geadelt und geehrt werden.“ Mit dem Hinweis und der Mahnung, daß die Freiſprechung unter der Fahne der Bewegung und Teilnahme des politiſchen Hoheitsträgers ſtattfinde, verpflichtete der Reichsfachſchaftsgruppenwalter jeden der neuen Meiſter durch Handſchlag zum Treue⸗ gelöbnis. Ehrenbrief und Anſtecknadel ſind künſtig⸗ hin das äußere Zeichen der neuen Meiſterwürde. Während der Verpflichtung ſpielte das Kußmaul⸗ quartett das Lied:„Ich hab mich ergeben...“ und zum Auftakt der Feierſtunde die„Kaiſervariationen“ von Haydn. Mit den beiden nationalen Liedern klang die feierliche Meiſterkürung aus, die allen Be⸗ 5 eine ſchöne und erhebende Erinnerung ſein wird. Der Kreiswalter der DAc, Pg. Doering, be⸗ glückwünſchte die neuen Meiſter, deren Namen wi⸗ noch mitteilen werden, namens der Arbeitsfront. Günger jahren an Saut, Moſel und Rhein Die eindrucksreiche Fahrt des„Sängerkranz Mannheim“ Begrüßt von den Strahlen der Morgenſonne fan⸗ den ſich am Samstagfrüh am Tatterſall gegen 60 Sänger des Vereins„Sängerkranz Mann⸗ heim“ zur frohen Wanderfahrt ein. In zwei bis auf den letzten Platz gefüllten„Kurpfalz“⸗Großkraft⸗ wagen rollte die Geſellſchaft in allerbeſter Stim⸗ mung über die Schlageterbrücke in das ſchöne Pfäl⸗ zer Land. Ueber Homburg und St. Ingbert ging es nach Saarbrücken. Sodann nahm die Reiſe den weiteren Lauf dͤurch das Hüttengebiet der Saar. Das Auge umfaßte mit Genugtuung das ſchöne Land mit ſeinen Schätzen, das in unzählbaren Beiſpielen ſein ee ireke Hausgemeinſchaft iit die Keimzelle der Volksgemeinſchaft! Unter dieſem Geleitwort ſtand die Ver⸗ bandstagung der Badiſchen Mieter⸗ vereine, die am 11./12. Juli in Karlsruhe ſtattfand. Der Tagung ging eine öffentliche Mie⸗ terverſammlung, die überaus ſtark beſucht war, voraus. Von der Mietervereinigung Mann⸗ heim wird uns dazu geſchrieben: In einer kurzen Begrüßungsanſprache hieß der Führer des Mietervereins Karlsruhe die Erſchie⸗ nenen, darunter beſonders den Bundesführer Herrmann aus Dresden, herzlich willkommen. Die ſehr intereſſanten Ausführungen des Bun⸗ desführers behandelten ausführlich die Bedeutung, die Bevölkerungspolitik, Wohnungs⸗ politik, Bodenreform, Siedlungsweiſe und Heimſtättenform für eine geſunde und aufwärtsſtrebende Entwicklung des deutſchen Volkes darſtellen. Mit Recht wies der Redner darauf hin, daß der beſte Mieterſchutz noch immer der Woh⸗ nungsbau geweſen ſei. Es ſei daher zu begrü⸗ ßen, daß bei der in Deutſchland immer noch herr⸗ ſchenden Wohnungsnot durch Baugenoſſenſchaften über eine Million Wohnungen gebaut wurden und auch die ſtaatliche Hilfe zur Schaffung von Wohnun⸗ gen eingeſetzt habe. Die Befriedigung des Wohnungsbe⸗ darfs— es beſteht nach amtlicher Statiſtik heute noch ein Mangel von rund 1350 000 Wohnungen im ganzen Reichsgebiet, der naturgemäß erſt allmäh⸗ lich behoben werden kann,— muß nach dem Ge⸗ ſichtspunkt völliger Wahrung der raſſigen und volks⸗ geſundheitlichen Belange des deutſchen Volkes ge⸗ ſchehen. In allen dieſen Beſtrebungen wird die Reichsregierung zielbewußt vom Bunde deutſcher Mietervereine unterſtützt, der ſich zum Wohle der Mieter die Abkehr vom Maſſenmiethaus, von der Mietkaſerne, vom Rieſenwohnblock, zur Richtſchnur gemacht hat und an deren Stelle das Kleinhaus, das Eigenheim und die Siedlerſtelle propagiert. Wei⸗ ter tritt die Organiſation für ein harmoniſches Verhältnis zwiſchen Vermieter und Mieter ein, in der Erkenntnis, daß nur gegenſeitiges gu⸗ tes Einvernehmen die Baſis für eine erſprießliche Hausgemeinſchaft im Sinne der Volks⸗ gemeinſchaft abgeben kann. Anſchließend behandelte der Verbandsleiter, Rechtsanwalt Dr. Hoenninger, Heidelberg, das heute geltende Mietrecht in Baden. Das Miet⸗ recht werde von drei Hauptgeſetzen beherrſcht: dem Bürgerlichen Geſetzbuch, dem Mieterſchutzgeſetz, und dem Reichsmictengeſetz. Das Mietverhältnis regele ſich noch heute in ſeiner Totalität nach dem Rechte des BGB. Die allgemeinen Beſtimmungen des BGB über das Mietrecht haben nur inſoweit Gel⸗ tung, als die Vertragsparteien im Mietvertrage nichts anderes vereinbart haben. Nur in der Frage der Mietpreisbildung und der Löſung des Mietverhältniſſes gelten in gewiſſen Fällen die zwingenden Beſtimmungen des Mieterſchutz⸗ und des Reichsmietengeſetzes. Das Mieterſchutzgeſetz gewähre den Mietern über das BGB und die ZPO hinaus Raumſchutz und Vollſtreckungsſchutz. Der Raumſchutz beſtehe darin, daß der Mieter auch gegen den Willen des Vermie⸗ ters verbleiben könne, wenn keine beſtimmte Tat⸗ ſachen vorliegen, die den Vermieter zur Kündigung oder einer Aufhebungsklage berechtigen. Der Vollſtreckungsſchutz beſtehe in einer erwei⸗ terten Gewährung von Räumungsfriſten und Ver⸗ längerung derſelben. In klarer, überſichtlicher Weiſe zeigte der Reöͤner die Unterſchiede zwiſchen geſetz⸗ licher Miete, Friedensmiete, freier Miete, Zuſchlags⸗ Deutſchtum bekannt und verteidigt hat. Allerorts ſind fleißige Hände am Werk, die Schatten der Ver⸗ gangenheit zu tilgen. Ueber Saarlautern und Mer⸗ zig führte die Fahrt vorbei an dem maleriſch gele⸗ genen Städtchen Saarburg, vorüber an der Saar⸗ mündung nach Trier hinein. Nach einer kurzen Weinprobe wurde die Mittagstafel gehalten. Auf der anſchließenden Rundfahrt durch die alte Römer⸗ ſtadt, der zwei Vertreter des Stadtverkehrsamtes beiwohnten, wurde dem von ſeiner Mannheimer Tätigkeit her bekannten Muſikdirektor Edgar Hanſen ein Ständchen gebracht. Nun ſollte die Sängerreiſe durch das eigenartig ſchöne Moſeltal ihren an Stimmungen über⸗ reichen Fortlauf nehmen. Stetig dem Laufe des Fluſſes folgend, ging es nach Berncaſtel. Das tor⸗Weines nahm den Sängerkranz mit aller Herz⸗ lichkeit auf. Nachdem ſich dieſer mit dem Deutſchen Sängergruß vorgeſtellt hatte, überbrachte ein Beam⸗ ter des ſtädt. Verkehrsamtes die Willkommensgrüße der Stadtverwaltung und wünſchte den Gäſten fröh⸗ liche Stunden. Als der Reiſeſtaub abgeſtreift und für das leibliche Wohl geſorgt war, fand ſich der „Sängerkranz“ als Gaſt des Männergeſangvereins Berncaſtel und ſeines Damenchors zu einem Kame⸗ radſchaftsabend zuſammen. Nach Begrüßungsworten, die die Vereinsführer Gaubs⸗Berncaſtel und Brehm⸗Mannheim austauſchten, wurde ein begei⸗ ſtertes„Sieg Heill“ auf das deutſche Lied, das deutſche Vaterland und ſeinen Führer und Reichskanzler ausgebracht. In friedlichem Sängerwettſtreit, im gemeinſamen Geſang, fröhlichen Umtrunk und Tanz wurden nun herzliche Freundſchaftsbande mit den Moſelſängern geknüpft. Es war das erſtemal, daß dieſe einen Mannheimer Geſangverein in ihrem Heime ſahen und der Verlauf des Abends bewies, daß Wort, Sang und Handſchlag ſich ſchnell zu einem guten Klang vereinigten. Spät trennte man ſich, um eine kurze Schlafpauſe einzulegen. Am frühen Morgen ſtimmten die„Sängerkränz⸗ ler“„Schäfers Sonntagslied“ von Kreutzer an, deſſen harmoniſche Klänge große Scharen der Be⸗ völkerung herbeilockten. Unter den Akkorden der Sängergrüße ſowie dem lebhaften Beifall und Ab⸗ ſchiedswinken der Berncaſteler Bevölkerung rollten miete, Zuſatzmiete; ferner den Unterſchied zwiſchen Alt⸗ und Neubauten ſowie Wohnungen mit gewerb⸗ lichen Räumen. Die Hausgemeinſchaft des Dritten Reiches verlange, daß Vermieter und Mieter ſich geſinnungsmäßig auf den Gedanken der Volksge⸗ meinſchaft einſtellen. Der zweite Tag der Tagung diente der Be⸗ ſprechung von Vereinsangelegenheiten. Mit herz⸗ lichen Dankesworten für die geleiſtete Arbeit und einem„Sieg Heill“ auf den Führer und das deutſche dann die beiden Kraftwagen weiter in das Moſeltal hinein. Wenn dann eines ums andere der ſchönen Weindörfchen und ⸗ſtädtchen ſeine Pforten auftat und zum Verweilen einlud, wurden unabläſſig herzliche Grüße mit den Einheimiſchen gewechſelt und das Herz ging jedem Sänger auf bei dem Gedanken, daß er ſeine Heimat, ſein Vaterland durchreiſte, das unter reichgeſegneter Führung ihm für immer er⸗ halten ſein wird Bei Alf wurde die Moſel verlaſſen und burch eine Volk ſchloß dann Verbandsleiter Dr. Hoenninger die erfolgreiche Tagung. prächtige Allee, in deren ſattem Grün die Sonne ſich ſpiegelte, fuhr man in das ſchöngelegene Bad mittelalterliche Moſelſtädtchen, die Heimat des Dok⸗ Bertrich. Hier ſchaltete ſich der Sängerkranz in das Kurkonzert mit einigen Volksliedern ein, die von den Kurgäſten mit dankbarem Beifall aufgenom⸗ men wurden. Nach einem kurzen Abſtecher nach Beilſtein, das man das„Dornröschen“ des Moſel⸗ tals nennt, wurde in Cochem die Mittagsraſt ab⸗ gehalten. Dann eilten, begleitet vom Gruß der Burgen zu beiden Seiten des Fluſſes, die Wagen zum letzten Ziele, zum Rhein! Nach einer Fahrt in goldener Sonne von Koblenz bis Bacharach erlebte die Sängerreiſe oberhalb der Burg Stahleck nochmals einen Höhepunkt unvergeßlicher Art. Aus Bergeshöhen bietet ſich dem ergriffenen Beſchauer ein einzig ſchöner Ausblick auf das Rheintal in 11 Kilometer Breite. Dieſe letzte abendliche Raſt wurde zur Feierſtunde. Stolz und Freude in der Bruſt, verließen die Sän⸗ ger die Höhe, und ſie hatten auch dieſe Stunden nicht ohne den tiefempfundenen Vortrag ihrer Heimat⸗ und Vaterlandslieder gelaſſen. Ueber Mainz und Worns eilten die Wagen, bald genug überdeckt von Dämmerung und nächtlichem Dunkel, nach Hauſe, und mit gefeſtigter Vaterlands⸗ liebe wird man, ſeeliſch gekräftigt und geſtärkt, mit Kopf und Hand an die Pflichten des Alltags gehen. Adolf Größle. Die mangelnde Verkehrsdiſziplin Polizeibericht vom 21. Juli. Infolge Unvorſichtigkeit beim Ueberqueren der Schwetzinger Straße lief geſtern nachmittag ein zehn Jahre alter Schüler gegen einen in Fahrt be⸗ findlichen Perſonenkraftwagen. Er wurde zu Boden geworfen und am rechten Knie erheblich verletzt. Außerdem ereigneten ſich geſtern hier noch vier weitere Verkehrsunfälle, wobei vier Per⸗ ſonen verletzt und fünf Fahrzeuge beſchädigt wur⸗ den. Die Urſache dieſer Unfälle iſt auf Nichtbeach⸗ tung des Vorfahrtsrechtes, zu ſchnelles Fahren und Einhalten der falſchen Straßenſeite zurückzuführen, Verkehrsüberwachung. Geſtern wurden bei Ver⸗ kehrsprüfungen ſechs Führer von Fahrzeugen an⸗ gezeigt und 199(1) gebührenpflichtig ver⸗ warnt. Wegen techniſcher Mängel wurden neun Kraftfahrzeuge beanſtandet. Grunoſteinlegung zur zweiten altkatholiſchen Kirche Am Sonntagnachmittag fand auf dem von knatternden Fahnen umwehten Kirchenbauplatz der alt⸗katholiſchen Gemeinde in Waldhof⸗Gar⸗ tenſtadt, Waldſtraße 117, die feierliche Grund⸗ ſteinlegung der zweiten alt⸗katholiſchen Kirche ſtatt. Die Feier hatte rein kirchlichen Charakter und es war zu ihr lediglich die Gemeinde eingeladen. Die Weihe nahm Stadtpfarrer Dr. Steinwachs unter dem Beiſtand von Stadtpfarrer Paulitſchke⸗Baden⸗ Baden und Vikar Schmid vor. Nach Anſprache und Verleſung der Urkunde, die in den Grundſtein ein⸗ gemauert wurde, vollzog ſich in den hergebrachten ſeierlichen Formen die Weihe des Grundſteins. Den kirchlichen Weiheworten folgten die Hammerſchlüge der Vertreter des Kirchenvorſtandes, Karl Vorbach und Peter Schneider, und der Kirchengemeindevertre⸗ tung, Joſef Brendel, mit den Weiheworten:„Gott helfe uns bauen dieſe Kirche für das Volk; Gott führe unſer Volk in ſeine Kirche!“,„Auf daß auf⸗ erſtehe die katholiſche, deutſche Volkskirche“ und „Katholiſch und Deutſch“. Dann ſprachen Architekt Werner Zimmer als Planfertiger der neuen Kirche und Bauleiter und Diplom⸗Ingenieur Walter Koop⸗ mann als Baumeiſter. Mit dem Choral„Großer Gott, wir loben oich“ ſchloß die eindrucksvolle Feier. un Die Kameradſchaft deutſcher Kolonialtruppen Mannheim und Umgebung hielt am Samstag ihren letzten Kameradſchaftsappell vor den Ferien ab. Bei Eröffnung der Verſammlung begrüßte Kamerad⸗ ſchaftsführer Schaffner das erſchienene Ehrenmit⸗ glied Lanoͤgerichtspräſident Dr. Hannemann und die Gäſte. Kamerad Dr. Dick referierte über die Neu⸗ gründͤͤung des Reichskolonialbundes. Es folgte Bericht des Kameraden Schaffner über die Propa⸗ ganda der Kameraoſchaft für die Kolonien. Bei ſtrahlend ſchönem Wetter konnte die Kameradſchaft in Uniform gemeinſam mit der Marine⸗Kamerad⸗ ſchaft 1895 und den Heidelberger Kameradſchaften am 21. Juni den Propagandamarſch ausführen. Die Mannheimer Kameradſchaften wurden von den Hei⸗ delberger Kameradſchaften am Bahnhof empfangen⸗ Nach Aufſtellung der Kameradſchaften begann der Marſch, an der Spitze der Askariſpielmannssug des Kolonialkriegerbundes Mannheim, durch mehrere Straßen Heidelbergs über die Brücke zum ſchatti⸗ gen Garten des„Schwarzen Schiffes“. Hier be⸗ grüßte der Leiter des Reichskolonialbundes der Ortsgruppe Heidelberg, Profeſſor Dr. Nehel, die Kameraden mit herzlichen Worten und warb für unſere verlorengegangenen Kolonien. Kamerad Räth, Mannheim, ſprach über den Zweck der Kolonien und geoͤachte der in Afrika gefallenen Kameraden. Für den ſchönen Empfang und die Begrüßung ſtattete Kamerad Schaffner(Mannheim) den Dank ab. 2⁰ 3 20. 21 20. A. 20. 21. 21. 20. 2. 2 ½ Dürmſtabt 26J 9) 92.. aptl r Pelc 120J 420Grghrrag pmng„eJ.. Niegerrt. Seber, 1280 177.0Ptcdom, Seu. 78.— 76. Frankkfurt 4050 3—.26.925 9420 Landes- ep 06.-0— 5 55058 i e Lcnr Pflenb üüfenner 2585].. Hochwwend. Nratt, 1280] 126.0, Verkehrs-Alttlen Deuisene antuer-4½ Pnan 2 ee 8,—%0— 4 0 flaler 1..160 17.0 Hdenw. Partheln.. 5 okale Ler⸗ Zinsliche Warte 4½ Halbetberg 35 00. G 25 Barh 20 K C. 98, e, Prnt Sepst und N.., 101 4 101 ͤ/öSaliae Perger 8625 J4c0 Baaner Soſtr 1480 480ſ Harr-u. Burperbr. 1180 MaofI 2d. Sap.Senet 259,3609J epertn. J929 4099 we, f e 4ess%. 4% Mannheimz 54.§. rdan Gad⸗ 4. K. B g. 1n0 10n afee Erstel 44J 842,06 42 Cronce Steni: G,5 P Harprnern 4 br. 82 2/ Pent 9 282 9/Seniid Pant, 1585 135 Süb. Gftengag 76— 8⸗ un 97507% Pbe 4 S889 8450 Schene 2 65 98/c öe-obont Rramn. Sepen: 00 9 J080 Seanngererune 12 aeeeee El.-Sant, 404 1040 40 eden.. 8 eſene S 8% e. 9 e 0--Schulc wong. fis. Pae er Ken Ser 8 f S0 Bee Se, ereien 4% Pagern 27,: J/, 9/ S n 20 90.— 96.—4½ de, f8875.-/ bo. Pfor. l. Wii, I6soſt Gc, arab 5500„z, 20 re eed. K49g 162,Peniferen rn, 105 Ses. nesen 30—185. Pför. 3 71.106.05.G.— 2725——*.4147501/ʃFra 5017/7Sad. 4½8. Er⸗An2e 1666 1065 Tanndern Ael 101180—— S Ssle 8 118— 5070 10/200.—— 1539,1025 anbnr. 188 e 0 95 8520 W 49.50 54— 4½ Thüringen 26/90.—88.— Pfandbriefe u. Schuid- 4½„. R11 9³.50 4½ Do. Kom. E f 94.—94.— er Brau 26 405 Um +4523„250—— 88333 7—3 10/0 159 Sürn eme 8 re B 7 87 Verschreibangen g--, Si Prr. 1032 10rSſü Er. Be6f24 1üi 2 Mür2 li- Eeg 20 2 a 0 00 Ses r Eor. 6 11670 Täoſfe oeari 1% 588 bae 4% Dbahnscah 50.124 88,1 ½ RN ar RPNEE Dt, Verlagsanft.“ 100,0] 100. eilbronn 2409 779, g Senrce: 78,500 M45.0,Wücttes-Rotend“ 101,0 10,5 t. 185 1ch e**. 2, K 1 650 9,50/ e l 7-).—( in Men anwandelber Dfirrwerke.f. 40009 100.0 Kulk 4. Sche 235(2/8 feerh⸗or 218 erte 8 485105 10/6Pa26 K 1. 40% bo. 20% K 8 S, S7, l Su cuSeice 105 P68—— mne e eeen 88.1936 7, 8 unb 9...—).— Udo. Rom28 81 8875ʃ8875 6 4 8 97.50 97.50[. Uni.. 20. 131.2131.7—— 1690 1685 185 Giektriaitu 1125 Umtauschobligationen 8— Pe o 55 e:. f230% ro. Scs-. 5 145/165/ S. K, K. 1018 10u 2½, ne Biaspereen, Sncer Maſc. G50 8005 ledes,Esaſch 260 ig Sene 9——— Mbehi Mtgf 20 11255/ef urlt n 0 im(Landschafton eee. Skarstren lf Sl.. faxes G40 59 7780—— 8 18 875 Ant 24.an u. 3.. 95,—95— 25 Emüble ötraft Mannheie u. Pfalzwerte Anleihen d. Kom.-Verb. 4. Sfbrf.. TKkerr c 68 G it industrie-Alctien 9 Jarben. 1700 1/% dte. Walzmüble 50.0 800 Aus Bergbau 11,0 II.5ſe% Spftratt Waunheim u. Panoz19, 9450 Dberbeſſ. Pr.⸗Unl. 1230 260 Unf..-Nemt ATArT1—-f. Geld VI It. Sebruder 33., etbmaclSener) Ser f8i Neincranwpert 95.— 95.80 l 0 FFF .— 0———*—* 4 8 5 Stedtenleihen: 55 R 2.Sv. Nyęoinekenbanken K2.— 92.— Aürn Ing. N.. 80[Frtebrichahütte ⸗ 85 0 18— 165)159)5—— Ecelnel 6 uno10 2575 iieeeeee ff 6s coslS de. Süsft. Jci2 L Aſce, Buntee, 8 S ecier-age A0 J SlRstnee Sce S, Agee, 10 44 9 e Secez 88 bl-f. E.B erp.-K P.füi uucs 0/os t Ir feffür Ki W7 Aige Bantza S8.B ös.Laner- Aacher A430 5451Katzren besake(.- Lusteh 4 Barknet ,c 8 ————— 9 49 45 Mittwoch, 22. Juli 1936 „Aus Baden Beratungsſtelle für Fragen des deutſch⸗ ſchweizeriſchen Grenzverkehrs 6Konſtanz, 18. Juli. In Anweſenheit führen⸗ der Perſönlichkeiten von Partei, Staat und Wirt⸗ ſchaft des Bodenſee⸗ und Oberrheinbezirks, wurde in Konſtanz eine Beratungsſtelle für Fragen des Grenzverkehrs ihrer Beſtimmung übergeben. Die Stelle, die der Bezirksſtelle Konſtanz der In⸗ duſtrie⸗ und Handelskammer Freiburg i. Br. als Sonderausſchuß angegliedert iſt, macht es ſich zur Aufgabe, im Einverſtändnis mit der Geſchäftswelt und den mit Grenzfragen befaßten Stellen, Fragen des deutſch⸗ſchweizeriſchen Grenzverkehrs zu behan⸗ deln. Dabei muß, wie bekannt wurde, von dem Ge⸗ danken der Gegenſeitigkeit im Grenzverkehr ausge⸗ gangen und der Verſuch gemacht werden, vermeid⸗ bare Erſchwerungen des Waren⸗, Perſonen⸗ und Güterverkehrs abzuſtellen ſowie durch gegenſeitige Aufklärung Verſtändnis für die wirtſchaftspolitiſchen Maßnahmen zu ſchaffen. Es iſt daran gedacht, den Hentſprechenden ſchweizeriſchen Stellen die Errich⸗ tung eines ähnlichen Ausſchuſſes in Vorſchlag zu bringen. Die Arbeit der Beratungsſtelle bedeutet keine Ueberſchneidung mit den Beſugniſſen irgend⸗ welcher Amtsſtellen, ſondern iſt als ergänzende und verbindende Tätigkeit zwiſchen Partei, Staat und Wirtſchaft aufzufaſſen. ⸗a Weinheim, 21. Juli. Ecke Stahlbadſtraße — Badeniaſtraße ſtieß ein Pferdefuhrwerk mit einem Wagen der OEc zuſammen. Durch den Anprall wurde das Fuhrwerk umgeworfen. Das Pferd trugg Verletzungen davon, während Straßenbahn und Henri Pichot in Heidelbern Der Präſident der franzöſiſchen Frontkämpferberbände ſprach in der Aniverſität Fuhrwerk beſchädigt wurden. Plankſtadt, 22. Juli. Die Ortsgruppe der NS⸗ DAP gibt bekannt, daß ſämtliche Politiſchen Leiter heute Mittwoch, abends 8 Uhr, am Adolf⸗Hitler⸗ Platz zum Abmarſch nach Schwetzingen zum Bereit⸗ ſchaftsappell anzutreten haben. Marſchanzug. Oftersheim, 22. Juli. Heute abend.15 Uhr tritt die Marſchbereitſchaft 10 auf dem Sportplatz an der Forſthausſtraße in Schwetzingen im Marſchanzug an. Brühl, 22. Juli. Die hieſige Ortsgruppe der NS⸗ DAP fordert alle Politiſchen Leiter auf, ſich heute abend 8 Uhr im Ochſenſaale zur Gymnaſtik einzu⸗ finden.— Die Sprechſtunde der Kreisfürſorgerin findet. Keiſch. D. Juli. Die hieſige Ortsgruppel det NS⸗ DAp gibt bekannt, daß ſämtliche Politiſchen Leiter heute abend 48 Uhr mit dem Fahrrad auf dem Adolf⸗Hitler⸗Platz im Dienſtanzug anzutreten haben. — Heute nachmittag 13 Uhr findet im Rathaus die Mütterberatungsſtunde ſtatt. Die Sprechſtunde der Kreisfürſorgerin iſt gleichfalls heute, nachmittags zwiſchen 12 und 13 Uhr, im Schulhaus. Schwerer Anfall aufder Reichsautobahn Perſonenauto fährt auf Laſtzug— Zwei Todesopfer * Darmſtadt, 21 Juli. In der Nacht zum Diens⸗ tag ereignete ſich auf der Reichsautobahn Darmſtaoͤt —Frankfurt bei Kilometer 27,6 in der Näbe von Pfungſtadt ein ſchwerer Verkehrsun⸗ fall. Ein in Richtung Frankfurt a. M. fahrender Perſonenkraftwagen fuhr dort auf einen ſtebenden Laſtkraftzug auf. Der Perſonenwagen wurde bei dem Zuſam⸗ menſtoß völlig eingekeilt und zerſtört, wobei der Fahrer, ein 2jähriger Mann aus Gießen und ſeine Begleiterin, deren Perſo⸗ nalien noch nicht feſtgeſtellt werden konnten, aauf der Stelle getötet wurden. Die beiden Verunglückten mußten erſt aus dem Trümmergewirr herausgeſägt werden. Die Hilfe des Arztes kam jedoch zu ſpät. Die Polizei iſt noch mit der Klärung der Schuldfrage beſchäftigt. 1* deutſch⸗ ſchweizeriſchen beute zwiſchen 13 und 14 Uhr im Rathaus ftatt. 2 tdeut 92 Gerſſpener deiſunsdraht iler3 Menſchen SGräßliches Anglück auf einer Straße in Linkenheim bei Karlsruhe * Karlsruhe, 21. Juli. Am Dienstagvormit⸗ tag ereignete ſich in Linkenheim bei Karlsruhe in der Nähe der Siedlung durch das Reißen eines Leitungsdrahtes ein ſchweres Un⸗ glück. Der verheiratete Heinrich Wetzſtein ſtreiſte mit ſeinem Fahrrad den auf dem Boden liegenden elektriſchen Draht und wurde durch einen heftigen Schlag getroffen, ſo daß er zu Boden ſiel. Auf ſeine Hilſerufe kamen zwei junge Leute, die 24jährige ledige Tochter des Bahnarbeiters Na⸗ gell und der 19jährige Leopold Häuſer, herbei. Sie wollten den Draht entfernen, wurden aber gleichſalls vom elektriſchen Schlag getroffen. Die Wiederbelebungsverſuche bei den drei jungen Leu⸗ ten waren erfolglos. Wie das Anglück geſchah: Wie zu demgräßlichen Unglück noch berich⸗ tet wird, ſollte in der neuen Gemeindeſiedlung ein Notanſchluß an eine elektriſche Leitung gelegt wer⸗ den, die nach dem dortigen Feſtplatz, wo ein Turnfeſt ſtattfand, führte. In der Nacht brach der Draht der Leitung aus bisher noch nicht feſtgeſtellter Urſache und fiel auf die Straße. Als auf dem Heim⸗ weg vom Feld der Ofenſetzer Heinrich Wetzſtein morgens gegen 9 Uhr mit ſeinem Fahrrad über den Draht fuhr, 2 erhielt er einen elektriſchen Schlag und fiel 3 tot zu Boden. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 8 Vermutlich auf ſeinen Hilfeſchrei war die Tochter des Bahnarbeiters Nagel herbeigeeilt, die gleich⸗ falls vom Starkſtrom erfaßt wurde. Das gleiche Unglück widerfuhr dem 19jährigen K. Häu⸗ ſer, der mittels einer Stange die beiden befreien wollte. Während Wetzſtein und Häuſer, die furcht⸗ bare Brandwunden aufwieſen, ſofort tot waren, beſtand bei dem Mädchen noch Hoffnung, ſie am Le⸗ ben zu erhalten. Fedoch ſtapb auch ſie trotz angeſtell⸗ ter Wiederbelebungsverſuche im Haus ihrer Eltern. Alle drei Verunglückten ſtammen aus Linkenheim. Wetzſtein war verheiratet und Vater eines Kindes. Emilie Nagel ſtand kurz vor der Heirat. Laſtauto fährt die Böſchung hinunter Ein Todesopfer auf der Straße Wertheim— Reicholzheim * Wertheim, 21. Juli. Auf der Straße zwi⸗ ſchen Wertheim und Reicholzheim ereignete ſich Dienstag früh gegen 6 Uhr ein ſchwerer Verkehrs⸗ unfall. Ein Laſtkraftwagen fuhr bei der Kurve am Baum. Der Führerſitz wurde eingedrückt, wobei der Lenker des Wagens ſofort getötet wurde. Der Bei⸗ fahrer trug Hautabſchürfungen davon. Er wurde in das Wertheimer Krankenhaus gebracht. Die Un⸗ fallurſache bedarf noch der Aufklärung. * Heidelberg, 22. Juli. Geſtern abend hielt in der Aula der Univerſität der Präſident der franzöſiſchen Frontkämpferver⸗ bände, Henri Pichot, einen Vortrag über das Thema:„Le Deputé Victor Hugo ou le pöete dans la politique“, ein Abend, der in den Rahmen der eingegliedert war. Unter der Zuhörerſcharsſahmans neben ſehr vielen Ausländern vor allem als Ver⸗ treter der Univerſität Prorektor Prof. Dr. Stein, den Leiter der Auslandsabteilung Dr. Adler, den⸗ Führer der Heidelberger Studentenſchaft Ernſt Kreuzer, und als Vertreter der HJ Dr. Bran. Außerdem war Reichskriegsopferführer Oberlindober durch Hauptſtellenleiter Dr. Dick⸗Berlin vertreten, und mehrere Kameraden der NSKOV waren zur Begrüßung ihres franzöſiſchen Kameraden erſchienen, unter ihnen auch Gauamtsleiter Weber⸗Karls⸗ ruhe und Kreisamtsleiter Kunze⸗Heidelberg. Henri Pichot ſprach eingangs von der wahrhaft franzöſiſchen Entſcheidung, in der vor 25 Jahren das franzöſiſche Volk Louis Paſteur und Viktor Hugo als die berühmteſten Männer ſeit dem Mit⸗ telalter kannten. Louis Paſteur, ein typiſcher Ver⸗ treter ſeines Zeitalters, der ſich aus ſeiner chriſtlichen Weltanſchauung heraus den Leiden der Menſchheit zuwandͤte und der wie Hugo zu einex ſymboliſchen Figur des 19. Jahrhunderts wurde, zwei Vertreter des Genius des franzöſiſchen Volkes. In ſehr anſchaulicher Weiſe ſchilderte Henri Pichot die dramatiſchen Szenen, die Hugo als Abgeordneter und ſpäter als Senator in zwei franzöſiſchen Republiken erlebte und erzählte von ihm, dem es nicht vergönnt war, das Idealbild, das er predigte, ſelbſt zu ſehen. U. a. führte der Reoͤner den Ausſpruch an, den Hugo die vorläufige Regierung anorönete, tat: Zwei * * FFF——''TbTbTbTDTbTbT————— ieeeeee Nuucl un clalenc Anſitte führt zu tötlichem Anfall Ein 6jähriger Knabe vom Laſtzug abgeſprungen und getötet * Schwetzingen, 22. Juli. Geſtern nachmittag gegen halb 1 Uhr ereignete ſich im benachbarten Plankſtadt ein Unfall, dem leider ein junges Menſchenleben zum Opfer fiel. Ein Zugwagen mit zwei Anhängern der Brauerei Kleinſchmitt be⸗ fand ſich auf der Fahrt zwiſchen dem Plankſtadter Bahnhof und Oftersheim. Zwei Knaben von Plankſtadt, ein 6⸗ und ein 14jähriger, ſetzten ſich auf das Verbindungs⸗ ſtück zwiſchen dem erſten und zweiten An⸗ hänger. Nachdem ſie etwa 200 Meter weit mitgefahren waren, ſprangen ſie ab, wobei der 6 Jahre alte Helmuth Huber, Sohn des Arbeiters Wilhelm Huber aus Plankſtadt, unter den zweiten Anhänger ſiel, der über ihn hinwegfuhr. In ſchwer verletztem Zuſtande wurde der Be⸗ dauernswerte ins hieſige Krankenhaus gebracht, wo er ſchon nach wenigen Stunden ſeinen ſchweren 5 IuNeues Theater:„Donau⸗Melodien“. Verletzungen er lag. Es iſt nicht das erſtemal, daß durch die Unſitte, auf Anhänger zu ſteigen und während der Fahrt ab⸗ zuſpringen, Menſchenleben zu beklagen ſind. Gerade der jetzt eingetretene bedauerliche Unfall ſoll aber den Eltern erneut eine Warnung ſein, ihre Kinder vor dieſer Unſitte eindringlich zu warnen. 3 Mitgliederverſammlung der Kinderreichen. Die Ortsgruppe Schwetzingen des Reichsbundes der Kin⸗ derreichen gibt bekannt, daß am kommenden Freitag, abends 779 Uhr, in der„Roſe“ eine Mitgliederver⸗ ſammlung ſtattfindet. Die Mitglieder werden drin⸗ gend gebeten, zu der Verſammlung zu erſcheinen. Ebenſo ſind fördernde Mitglieder wie Intereſſenten willkommen. *. Geburtstag. Heute kann Frau Margarethe Hal⸗ ter geb. Centmaier, Friedrichſtraße 54, ihren 72. [Geburtstag begehen. Herzlichen Glückwunſch! Veranſtaltungen in Schwetzingen Capitol:„Unter falſchem Verdacht“. Bekanſtaktungen der Sommerſchule für Ausländer iar r. soſen bilden und dau erggesallenkölker dem als Kandidat der Assemblé constituants, deren Wahl über Bittor Hugo als Deputierter Republiken ſind möglich. Die eine wird die Trikolore der roten Fahne unteroronen, dieſe wird zuſammenbrechen, wird das Eigentum und die Fa⸗ milie zerſtören, wird Köpfe aufgeſpießt auf Bafo⸗ netten durch die Straßen tragen, wird Europa in ſtecken und die Ziviliſation vernichten. Die iandere wird die heilige Gemeinſchaft aller Fran⸗ demokratiſchen Prinzip zuführen. Sie wird die Ge⸗ walt der Vernunft unteroroͤnen, wird die zwei For⸗ -men der Barbarei, das Bandentum und den Krieg, zerſtören und unmöglich machen. Sie wird aus der Ordͤnung heraus das Geſetz der Bürger beſtimme und aus dem Frieden das Geſetz der Nationen. „Von dieſen öwei Republiken heißt die eine Ziviliſation, die andere Terror. Ich bin be⸗ reit, mein Leben zu geben, um die eine zu errichten und die andere zu verhindern.“ druck von einem Menſchen, der als Dichter der fran⸗ Fzöſiſchen Jugend in vielen herrlichen Werken un⸗ vergeßliche Eindrücke ſchuf und dabei auch für die Rechte dieſer Jugend eintrat und kämpfte. Anſchau⸗ lich gab Henri Pichot ein Bild dieſes Lebens, ſchil⸗ derte Hugos glorreiches Daſein als Menſch, ſeine vorbildliche Haltung als Bürger, ſein überragendes Leben als Dichter von Frankreich, als Dichter der Menſchheit, der kämpfte für die Lebensrechte aller Völker, die Freiheit, Gerechtigkeit, Brüderlichkeit und Frieden, der aber darüber hinaus nie ſein Va⸗ terland vergaß. Mt einem eindringlichen Appell an das Sich⸗ver⸗ ſtehen⸗ſollen der Menſchen und Nationen ſchloß ßem Beifall gedankt wurde. Aus der Pfalz Zeltlager in der Süopfalz Neuſtadt a. d. Weinſtraße, 22. Juli. Vom 28. bis 31. Juli findet in der ſchönſten Gegend der Süd⸗ pfalz ein Zeltlager ſtatt, das von der Obergaufüh⸗ rerin geleitet wird und ſämtliche Mädelgruppen⸗, Mädelring⸗ und Untergauführerinnen mit Referen⸗ tinnen umſaßt. Den einzelnen Zeltgemeinſchaften ſtehen die Untergauführerinnen und die Abteilungs⸗ leiterinnen des Obergaues vor. Durch das Lager ſoll allen Führerinnen klar und deutlich die ein⸗ heitliche Ausrichtung der geſamten BDM⸗Einheit herausgeſtellt werden. Es ſprechen namhafte Ver⸗ treter von Partei und Staat. Außerdem iſt ein Ka⸗ meradſchaftsnachmittag mit ſämtlichen Kreisleitern des Gaues Saarpfalz vorgeſehen. Ein Landauer Denkmal zieht um Ein neuer Platz für das Prinzregent⸗Luitpold⸗ Derkmal 9 * Landau, 18. Juli. Im Vollzug der Umgeſtal⸗ tung des Herbert⸗Norkus⸗Platzes, der bekanntlich durch den Neubau der Stadt⸗ und Bezirksſparkaſſe anderer Platz eingeräumt worden. Vor dem Corona⸗Theater, dem früheren Landauer Kaufhaus, an das ſich unter Einbeziehung des früheren Böcking⸗ ſchen Hauſes der Sparkaſſen⸗Neubau anſchließt, wird das Denkmal nun auf einen Sandſteinſockel zu ſtehen kommen. Die Verſetzung des Denkmals iſt durch die Umgeſtaltung des Herbert⸗Norkus⸗Platzes notwendig geworden, da hierdurch die Achſe des ſogenaunten hohen Wehr eine drei Meter hohe Bö⸗ ſchung hinunter und rannte dann gegen einen Weiter wuchs während des Vortrags der Ein⸗ Henri Pichot ſeinen Vortrag, für den ihm mit gro⸗ Landau ein anderes Ausſehen erhält, iſt auch dem Prinzregent⸗Luitpold⸗ Denkmal ein N Seite Nummer 331 1— Platzes, der in Zukunft zu größeren Aufmärſchen Verwendung finden ſoll, verlegt wurde. Der Her⸗ bert⸗Norkus⸗Platz iſt ein hiſtoriſcher Platz. An der Stelle des Prinzregent⸗Luitpold⸗Denkmals ſtand in der Revolutionszeit die Bundesſäule. Der Platz war nach dem König Max Joſeph von Bayern be⸗ nannt worden, hieß aber im Volksmunde allgemein nur„Paradeplatz“. Nach dem nationalſozialiſtiſchen Umbruch wurde der Platz in Herbert⸗Norkus⸗Platz umbenannt. Aus dem inmitten des Platzes befind⸗ lichen„Luitpolöbrunnen“ erhob ſich auf hohem Poſta⸗ ment die Bronzeſtatue des zu Roß ſitzenden Prinz⸗ regenten, ein Werk des Münchener Bildhauers Rue⸗ mann. Das Denkmal iſt zur Erinnerung an den Beſuch des Prinzregenten in Landau am 256. Sep⸗ tember 1889 errichtet und am 22. Mai 1892 in Gegen⸗ wart des Prinzen Arnulph von Bayern feierlich enthüllt worden. Im Laufe des Freitag wurden die Verſetzungs⸗ arbeiten der Bronzeſtatue vorgenommen, die ohne jeden Zwiſchenfall verliefen. Der Führer der SA · Gruppe Sudwert, Pg. Ludin, zur Werbeaktion der NSV: „Die gesamte Ardeit der nattonaꝛ⸗ soatalistischen Partei- und Staats⸗ kunrung 1st auf die Wonz fanrt des deutschen voikes ausgertchtet. Es 1st daher eine Selbstver⸗ gtändi1chkelt, das jeder SA-Führer und SA-Mann soiche Oorganisationen. die, wie die-vVoikswohl fahrt. dieses 2161 besonders verfolsen. in jeder Veise unterstützt. Dder Führer der SA-Gruppe Sudwest: Oruppenfuührer. Schulhausneubau in Limburgerhof sk. Limburgerhof, 21. Juli. Der Plan um den Schulhausneubau iſt jetzt zur vollen Reife gelangt. Die Gemeinde hat jetzt ihren Ideenwettbewerb zum Abſchkuß 6000 Mark an Preiſen ausgeworfen. Für die drei beſten Arbeiten mußten je 1600 Mk. zuerkannt wer⸗ den und für zwei Ankäufe je 500 Mk. zugeſprochen werden. Die Preisträger ſind: Architekten Hoock und Kemmet⸗Ludwigshafen, Dipl.⸗Ing. Peter Focht⸗ Wallerfangen und Otto Vikari⸗Zweibrücken, ſowie — Selneller bräunen Bilſt Leokrem mit Honnen-Utamin Architekt Aug. Fickeiſen⸗Bad Dürkheim und ferner: Architekt Robert Reuther⸗Bad Dürkheim und Haus⸗ jakob Einsfeld⸗Ludwigshafen ſowie Dipl.⸗Arch. Pius Pahl⸗Oggersheim, z. Z. Magdeburg. Da die Finan⸗ zierungsfrage gelöſt iſt, ſoll mit dem Neubau des Schulhauſes alsbald begonnen werden. Mangelhaite Raumverhältniſſe machen es dringend notwendig, daß der Schulhausneubau unverzögert in Angriff genommen wird. Brückeneinſturz: Zwei Verletzte * Stuttgart, 22. Juli. Dienstag abend gegen 21 Uhr, iſt die Stahlbrücke der Reichsauto⸗ bahn, die über die Reichsbahnſtrecke Zuffenhauſen— Calw zwiſchen den Bahnhöfen Korntal und Ditzin⸗ gen und über die Straße Ditzingen— Weilimdorf führt, aus noch nicht feſtgeſtellter Urſache einge⸗ ſtürzt. Eine auf der Strecke befindliche Leerloko⸗ motive iſt unmittelbar nach dem Einſturz auf die herabgefallenen Trümmer aufgefahren. Der Loko⸗ motivführer und der Heizer wurden dabei verletzt, zum Glück jedoch nicht ſchwer. Ein Hilfszug der Reichsbahn und die Maſchine eines Bauzuges waren in kurzer Friſt an der Unfallſtelle, wo die Aufräumungsarbeiten ſofort mit allen Mit⸗ teln aufgenommen worden ſind. Die Räumung der Reichsbahnſtrecke wird zwei bis drei Tage in An⸗ ſpruch nehmen. Der Verkehr wird bis dahin teils durch Umleitung über die Reichsbahnſtrecke Böb⸗ lingen—Renningen, teils mit Kraftwagen durch⸗ geführt werden. Die Unterſuchung der Urſache des Einſturzes iſt im Gange. Bensheim a. d.., A. Juli. Von der Ein⸗ wohnerſchaft herzlich begrüßt trafen geſtern abend in Bensheim 60 auslandͤsdeutſche Ferien⸗ kinder aus Italien ein, die ſich ſechs Wochen lang in der deutſchen Heimat erholen und kräftigen wollen. Ein Teil der Kinder verlebt die Ferien in Lindenfels, weitere wohnen in Schönberg im Schönberger Tal, andere in Lorſch und etwa 30 Kin⸗ der erholen ſich in Bensheim ſelbſt. Febrächt.“ Für dieſen Wettbeiberb wären1“ 9 83 96 8— 1 G— 0 ——— —— —— 55FFXF———————————————————— —— Eine glänzende Karriere Ioęliccken in Bangkał Eine Salzstange, die Glück brachte — Mit dem Weigen Elefantenorden ausgezeichnet Auf ſeinem Gut bei Bangkok iſt dieſer Tage Johann Weinzierl, der Hofbäcker des Königs von Siam geſtorben. Der Mann iſt durch ſeine Salzſtangen zu Ruhm und Ehren gelangt und hat viele Jahre hindurch eine bevor⸗ zugte Stellung am ſiameſiſchen Hofe eingenommen. Wien, im Juli Ende des vorigen Jahrhunderts unternahm Kö⸗ nig Chulalongkorn von Siam eine längere Europareiſe, die ihn auch nach Wien führte. Als Gaſt des Kaiſers Franz Joſeph bewohnte er das 655 Ferſte Hotel. Beſonders gut ſchien dem ſiameſiſchen König das Leben und Treiben im Prater zu gefal⸗ len. Er ließ es ſich auch nicht nehmen, in Beglei⸗ tung eines Herrn ſeines Gefolges an den fröhlichen Darbietungen und Veranſtaltungen teilzunehmen, die ihm viel Freude gemacht haben ſollen. Die erſte Wiener Salzſtange Mit ſeinem Begleiter kehrte König Chulalong⸗ korn auch eines Abends in ein echt Wiener Kaffee⸗ haus ein. Dort wurde dem Herrſcher ein Korb mit dem köſtlichſten Gebäck gereicht, aus dem ſich der König eine Salzſtange herausnahm. Dieſe Salz⸗ ſtange ſchmeckte ihm ſo vorzüglich, daß er den Wunſch äußerte, das würzige Gebäck auch an ſeiner Hoftafel in Bangkok eſſen zu können. Bekanntlich iſt der Wunſch eines Königs Befehl, und ſo wurde dann am nächſten Tage ein Inſerat in den Wiener Zei⸗ tungen aufgegeben, wonach ein Bäckergehilſe gegen ein anſehnliches Gehalt geſucht wurde. Hunderte von Offerten liefen bei dem Sekretär des Königs von Siam ein. Nach längerer Wahl entſchloß man ſich, den 20jährigen Bäckergehilfen Johann Wein⸗ zierl anzuſtellen und mit nach Bangkok zu nehmen. Begeiſterte Haremsdamen. Nach Weinzierls Angaben wurde am Hofe eine große Backſtube eingerichtet, in der nun zweimal am Tage neben den köſtlichen Salzſtangen auch noch ver⸗ ſchiedene andere Wiener Backwaren bereitet wurden. Nicht nur dem König von Siam, ſondern auch ſeinen 600 Ehefrauen ſollen die Mahlzeiten mit dem ſchmack⸗ haften Gebäck beſonders gut gemundet haben. So gelangte der Wiener Bäckergehilfe bald vu Ruhm und Ehren. Er wurde ſogar mit einer hohen Auszeichnung, der Verleihung des Weißen Elefan⸗ tenordens geehrt. Lange Jahre hindurch verſah Johann Weinzierl ſeinen Dienſt zur vollſten Zu⸗ friedenheit des Königs von Siam. Er genoß über⸗ all hohes Anſehen und nab am Hofe eine bevor⸗ zugte Stellung ein. Als ſchwerreicher Mann Als König Chulalongkorn dann ſtarb, wurde Jo⸗ hann Weinzierl von dem Nachfolger özum könig⸗ lich fiameſiſchen Hofbäckermeiſter er⸗ nannt. Um dieſe Zeit lernte der nunmehr ver⸗ mögende Mann eine junge Franzöſin kennen, die bei einer der vornehmſten ſiameſiſchen Familien als Lehrerin angeſtellt war. Noch im gleichen Jahre heiratete er die Franzöſin und ſetzte ſich auf ſeinem Gut in der Nähe von Bangkok zur Ruhe. Und dort iſt Johann Weinzierl, der ſeine glänzende aKr⸗ riere einer Salzſtange verdankt, nun geſtorben. 55 Biertrinken in Hypnoſe ZIn einer der letzten Nächte hatte Zürich ſeine Senſation. Eine nach Hunderten zählende Menſchenmenge wälste ſich oͤurch die Straßen und immer kamen noch neue Leute hinzu, die ſich dem Zug anſchloſſen. So ſehr man ſich auch bemühte, herauszubekommen, was eigentlich los ſei, war nichts in Erfahrung zu brin⸗ gen. Aber dann konnte man an der Spitze des Zu⸗ ges doch einen Mann beobachten, der ohne Hut und mit ſtarrem Blick durch die Straßen voranſchritt, die Menge, die ihm auf den Ferſen blieb, immer hinter ihm her. Der anſcheinend Ver⸗ rückte blieb ſchließlich vor einer Kneipe ſtehen und kehrte ein.“ Die Neugierigen ſtauten ſich vor dem Lokalzund konnten nun beobachten, wie der Mann, wie geiſtesabweſend, eine Molle nach der anderen hinter die Binde goß. Dies ging ſo lange, bis plötz⸗ lich ein würdig ausſehender, älterer Herr an den Verrückten herantrat, eine Bewegung mit der Hand machte, und dem ſeltſamen Spuk ein Ende bereitete. Er ſei Suggeſtor, ſo erklärte der Neuangekommene dem verdutzten Wirt, und der andere ſei einer, mit dem er nur einen Verſuch als Medium gemacht habe. Inzwiſchen war übrigens auch die Polizei erſchie⸗ nen, um die Urſache dieſes Menſchenauflaufes feſt⸗ zuſtellen. Der Herr Suggeſtor erzählte den Beamten, daß er in einem Theater in der Nähe ſeine Künſte zeige, und einen Herrn aus dem Publikum zu ſeinen Suggeſtionsverſuchen gebeten habe. Auf Verlangen der Theaterbeſucher habe er dem Medium ſuggeriert, in die nächſte Wirtſchaft zu laufen und dort nun ſo lange Mollen zu trinken, bis er erſcheine. Dies iſt denn auch geſchehen, und das Publikum hat ſich ſelbſt von dem Gelingen des Experimentes überzeugen . Trotzdem werden ſich die Herren wegen nächtlicher Ruheſtörung und groben Unfugs zu verantworten haben. * Rummel um Shirlen Der Ruhm der kleinen Filmſchauſpielerin Shir⸗ ley Temple läßt viele Eltern in der ganzen Welt nicht ſchlafen. Man hat verſchiedentlich geleſen, was Shirleys Eltern an der Kunſt ihres Töchterchens verdienen und glaubt nun, den eigenen Kindern den Weg zu Ruhm und Geld genau ſo ebnen zu kön⸗ nen und zu müſſen. Das hat zur Folge, daß in der letzten Zeit eine große In vaſion von Shirleys aus aller Welt nach Amerika eingeſetzt hat. Aus Frankreich, England und natürlich auch aus den Vereinigten Staaten ſelbſt, hat ſich eine Anzahl von Kindern, die alle eine ge⸗ * Das Herz-Stück der Heidelberger Reichsfestspiele: „Götz von Berlichingen“/ „Meinem Sohne iſt es nicht im Traume einge⸗ fallen, ſeinen Götz für die Bühne zu ſchreiben. Er fand etliche Spuren dieſes vortrefflichen Mannes in einem juriſtiſchen Buche,— ließ ſich Götzens Lebens⸗ beſchreibung von Nürnberg kommen, glaubte, daß es anſchaulich wäre in der Geſtalt, wie es vor Augen liegt, webte einige Epiſoden hinein und ließ es aus⸗ gehen in alle Welt,“ heißt es in einem Briefe der Frau Rat aus dem Jahre 1781. Und die Literatur⸗ geſchichte überliefert, daß Goethe ſelbſt,— der revo⸗ lutionären Kraft und edlen Formloſigkeit ſeines dramatiſchen Erſtlings gram,— außer der bekann⸗ ten, in jeder Klaſſikerausgabe enthaltenen Bühnen⸗ bearbeitung des„Urgötz“ ſpäter noch eine erſtaun⸗ liche Neufaſſung verſuchte: er zerlegte das an ſechs Stunden Hauernde Theaterſtück in zwei Teile, deren G erſten er„Adalbert von Weislingen“ nannte, wäh⸗ rend der zweite Teil ſeinen urſprünglichen Titel „Götz von Berlichingen“ beibehielt. Dieſe beiden, zeitlich mehr als oͤrei Jahrzehnte auseinanderliegenden Wertungen kennzeichnen beſſer als alles andere die Anſatzpunkte, von denen her auch die Inſzenierung der„Geſchichte Gottfriedens von Berlichingen mit der eiſernen Hand“ begriffen ſein muß, um einmal das Atmoſphäriſche des breit⸗ angelegten epiſchen Gemäldes vom mannhaften Weſen der Lutherzeit klar herauszuſtellen, zum andern aber auch dem von Goethe durchaus zuge⸗ ſtandenen Mangel an architektoniſcher Strenge durch ſchärfere Herausarbeitung des Weislingen⸗Dramas zu begegnen. Die lockere Aneinanderreihung der dialogiſierten Götzhiſtorie mit ihren vielen, vom Dichter ganz bewußt ſehr ſelbſtändig geſtalteten Ein⸗ zelſzenen hatte gerade bei der Feſtſpiel⸗Aufführung des Vorjahres zu einer nicht immer ganz glücklichen Verlagerung des Schwergewichtes nach der hiſtoriſch⸗ erzählenden Seite geführt. Aber wie Götz, den wir zunächſt als Teil ſeiner Welt empſinden, allein durch Weislingen zur tragenden Geſtalt einer menſchlichen Schickſalstragödie wird, ſo gehört die Haßliebe des ehrgeizigen Schwächlings Adelbert zu dem in ſeiner Redlichkeit und herrlichen inneren Freiheit unerreichbaren Jugendfreunde Götz durch⸗ aus als bewegende Kraft mitten in die Schilderun⸗ gen von Rittertum und Bauernkrieg, Kaiſerherrlich⸗ keit und Volksleben hinein. In Szenè geselæt und in seiner Titelrolle dargestellt von Heinrich George In dieſem Sinne ſtellt der Götz des Feſtſpiel⸗ ſommers 1936 fraglos die Krönung allen bisherigen Bemühens um eine Meiſterung der ſich verſchlin⸗ genden Gewalten dar. Und bieten die großen Auf⸗ züge des Reichstags zu Augsburg, der Exekutions⸗ abteilungen und der aufrühreriſchen Bauernſcharen in ihrer unvergleichlichen bilöͤhaften Wirkung ſchon Heinrich George einzigartige Eindrücke, ſo ſteht dem gegenüber eine fpüher unerreichte Verdichtung auch der dramatiſchen Gehalte. Zwar bleibt das Ganze nach wie vor Fragment und wächſt als ſolches doppelt überzeu⸗ gend aus dem gewaltigen Torſo der Schloßruine heraus. Aber die Spannung zwiſchen der Außen⸗ und der Innenwelt des Stoffes,— ja, Götzens Weſen als Pfeiler des Rechts in einer anarchiſchen Zeit iſt damit auf ein harmoniſches Maß zurück⸗ geführt. Die wuchernde Ueppigkeit der Handlung wird ver⸗ ſtändlicherweiſe vor allem in der naturhaft⸗unbän⸗ lichen Garde, Boerge Rhode. wiſſe äußere Aehnlichkeit mit der kleinen Temple beſitzen, mit den Eltern nach Hollywvod aufgemacht, um hier das große Glück zu ſuchen. Vorläufig je⸗ doch nur mit dem Erſolg, daß dieſe armen Geſchöpfe um der Habgier ihrer Eltern zu genügen, aus ihrem Lebenskreiſe geriſſen worden ſind, ohne weiter Er⸗ folg zu haben. * Aus Schüleraufſätzen Sommerfrenden „Alles tummelt ſich in Gottes freier Natur. Nur der Greis ſitzt hinter dem kalten Oſen, raucht ſeine einen großen, der bei ihnen üblichen Schaukämpfe PPPPPPPPPPCPPPPPP—————— Pfeiſe und ſchaut öfter um die Ecke, ob der Tod e Mueilallunacvibe dei S Amerikas Diplomatin heiratet Frau Ruth Bryan Owen, Amerikas Botſchafter in Dänemark, heiratete den Kapitän der König⸗ Von links nach rechts: Brautpaar. Frau Rooſevelt und das 2 ſt, Fanni Hurf(Preſſe⸗Photo,.) „Fantaſia“ Vor Freude über die Geburt eines Stammhalters eines ſudaneſiſchen Großen veranſtalteten die Araber (Preſſephoto,.) noch nicht kommt. So hat jeder Menſch ſein eigenes Vergnügen.“ Nutzen großer Flüſſe „Endlich haben große Flüſſe noch den Nutzen, daß man einem ertrinkenden Menſchen in einem Kahn zu Hilfe eilen kann, was in einem Bächlein nicht möglich iſt.“ Brandſchilderung „Der Brand war gelbſcht. Das Haus war ge⸗ rettet, wenn auch vieles durch Waſſer beſchädigt war. Zuletzt fuhren die Spritzen fort in dem Bewußt⸗ ſein, eine edle Tat vollbracht zu haben.“ digen Verkörperung des Götz öͤurſt Hch. George deut⸗ lich. Er iſt und bleibt einzig, hinreißend, unüber⸗ troffen. Und begeiſtert,— auch wenn eine leiſe Zü⸗ gelung der überſchießenden darſtelleriſchen Wucht manchmal vielleicht die größere Meiſterſchaft wäre, — doch immer wieder durch den echten Adel der Seele und wundervolle menſchliche Wärme. Und es geht dem Publikum ſolcher wahrhaft feſtlichen Stun⸗ den nicht anders, als einem Muſikkenner im Kon⸗ zertſaal: es wartet von einer der geliebten„ſchönen Stellen“ zur andern, um ſich immer aufs neue wie vor einem und vor zwei Jahren davon ergreifen zu laſſen. Eine im allgemeinen höchſt glückliche Auswahl dͤer Darſteller hilft der Aufführung auch ſonſt zu ſchön⸗ ſter Geſchloſſenheit. Lina Carſtens iſt eine präch⸗ tige Eliſabeth: nicht nur das„edle, fürtreffliche Weib“ des reichsunmittelbaren Ritters und Herren, ſondern zugleich die ſeſte, ruhige Hausfrau, die nach ihrem eigenen Wort„mit Kartoffle und Rübe“ er⸗ zogen wurde. Süſſenguths Weislingen beherrſcht vor allem die Töne des vielgewandten und von Natur etwas komödiantiſchen Hofmannes, während Elſe Knott als Marie dieſer ohnehin etwas blaſſen Geſtalt alle duldende Anmut ihrer reizenden Erſcheinung leiht. Clemens Haſſe iſt in ſeiner leuchtenden Verehrung und köſtlichen jungenhaften Friſche nach wie vor ein Knappe Georg, wie Götz ſich keinen beſſern wünſchen kann. Ihm auf ſeine Weiſe durchaus ebenbürtig, er⸗ ſcheint auf der Weislingenſeite Will Quadflieg, den wir auch hier in der Rolle des leidenſchafts⸗ beſeſſenen Knappen Franz wieder als ausgezeichne⸗ ten Schauſpieler ſchätzen lernen. Carl Kuhl⸗ manns Lerſſe hat ebenfalls Anſpruch auf unein⸗ geſchränktes Lob; er iſt ein ganzer Kerl, vor deſſen rauher Biederkeit es einem warm um's Herz wird. Aus der großen Zahl guter Kräfte, die ſich eifer⸗ voll in den Dienſt am Werke ſtellen, ragen vor allem noch zwei Künſtler durch ungewöhnliche Lei⸗ ſtungen hervor: da iſt der Darmſtädter Ludwig Linkmann, der in letzter Minute die Rolle des Liebetraut übernommen hat und nun aus der klei⸗ nen Epiſode des biſchöflich⸗bambergiſchen Hofnarren von Perkeos Gnaden eine komiſche Charakterſtudie ganz großen Stiles macht; und dann wächſt Staats⸗ ſchauſpieler Guſtav Knuth ſals Metzler in der Hel⸗ fenſtein⸗Szene zu einer ſo brennenden, fanatiſchen Wildheit empor, daß die großen, ſozialpolitiſchen Hintergründe zu Götzens Miſſion unter den auf⸗ rühreriſchen Bauern von dieſer einen Geſtalt her klar unheimlich werden. Reichsfeſtſpiele Heidelberg 1936 Donnerstag„Götz von Berlichingen“ Aus Anlaß des Todestages von Gottfried von Berlichingen am 23. Juli fällt die für dieſen Tag vorgeſehene Aufführung„Komödie der Irrungen“ aus. An ihrer Stelle wird Goethes„GötzZ von Berlichingen“ mit Heinrich George in der Ti⸗ telrolle gegeben. Die Vorſtellung beginnt wie üüblich um 20.30 Uhr. EEEC22 Die ſchon bekannte muſikaliſche Untermalung von Leo Spies wird wieder unter Leitung von Richard Heime durch das Städtiſche Orcheſter Heidelberg zu Gehör gebracht; für die Tänze zeichnet Vera Donalies verantwortlich; die ſtilvolle koſtümliche Ausſtattung iſt im weſentlichen die gleiche wie im Vorjahr und ſtammt von dem Bühnenbildner des Preußiſchen Staatstheaters Traugott Müller. Die Erſtaufführung des„Götz“ an einem uner⸗ wartet regenfrei gebliebenen Abend wurde ernent zum großen Erfolg für alle Beteiligten und— nach dem etwas befremdenden Regie⸗Experiment der „Komödie der Irrungen“— zum ſchönſten Bekennt⸗ nis für den Heidelberger Feſtſpielgedanken, wie er ſchon in Weicherts herrlicher Inſzenierung der „Agnes Bernauer“ beredten Ausdruck gefunden hat. 5 M. S. * Bartje und die Welt der Großen. Ronan von Anne de Vries. Verlag Holle u. Co., Berlin. Emil Charle hot dos Buch aus dem Holländiſchen überſetzt. Es iſt die Geſchichte einer kinderreichen Arbeiterfamilie, die verſucht, ſich ehrlich und rechtſchaffen durchs Leben zu ſchlagen. Bartſe, der kleine Junge, der noch nicht in die Schule geht, iſt die Hauptperſon. Er zimmert ſich ſein Leben auf ſeine Art. An ſeinem Vater hängt er mit großer Liebe, die ſich aber ſpäter voll der Mutter zuwendet. Langſam wächſt er in die Welt der Großen, ſeine humorvolle Geriſſenheit hilft ihm, ſich auch in dieſer Welt zurechtzufinden. Er⸗ friſchend, wie er ſich aus den vielen Konflikten heraus⸗ arbeitet. Zu jedem ſeiner Geſchwiſter hat er ſich ſeine eigene Stellung herausgebildet. Er muß nur zu bald er⸗ kennen, daß das Leben der Großen nicht leicht iſt. Das Ringen der Familie Bartjes um dos nackte Leben wird ſehr aut geſchildert, die einzelnen Perſonen ſind ſein her⸗ ausgearbeitet. Trotz allem Humor, der in dieſem Buch immer wieder aufleuchtet, ein wormes Eintreten für die Beſſerſtellung ſolcher Familien. Man kann den Erſolg, den das Buch in Holland erzielt hat, verſtehen. * Seite/ Nummer 331 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Veumiochtes — Als vor einiger Zeit der ägyptiſche Thron⸗ ſolger aus England ſchied, um das Erbe ſeiner Bäter anzutreten, beneideten ihn ſeine engliſchen Studienkameraden nicht um die Würde des Königs und um die vielen Pflichten, die den jungen Faruk erwarteten. Wohl aber konzentrierte ſich ihr Inter⸗ eſſe auf jene Wunderuhr, von der ihnen der Prinz ſo wiel erzählt hatte, und die er nunmehr von ſeinem Vater geerbt hat. Der verſtorbene König beſaß eine ſolche Wunderuhr. Dieſer Chronometer wurde ihm vor einigen Jahren von der Schweizer Kolonie in Kairo zum Geſchenk gemacht und ſtellt ein hervor⸗ ragendes Werk ſchweizeriſcher Uhrmacherkunſt dar. In ſeiner Eigenſchaft als Zeitmeſſer beſitzt er eine auf Sekundenbruch abgeſtellte Präziſion. Winzige eingebaute Läutewerke ermöglichen es, daß das Wunderwerk zu jeder gewünſchten Stunde oder Mi⸗ nute des Tages läutet und weckt. Die Uhr iſt aber gleichzeitig ein vollendeter Kalender, der die Tage, Monate und Jahre anzeigt. Das Werk braucht all⸗ monatlich nur einmal aufgezogen zu werden. Da⸗ neben kann man den Ablauf der Geſtirne verfol⸗ gen und aſtronomiſche Geſchehniſſe ableſen. Eine andere Vorrichtung ermöglicht mit Hilſe eines Rä⸗ derſyſtems die Umſchaltung des Werkes zu einer Stoppuhr. Noch anders geſtellt, läßt ſich die Höhen⸗ ziffer ableſen, und endlich iſt die Uhr auch ein Wet⸗ terprophet, weil ſie als Barometer zu benutzen tſt. —5 — Einen böſen Streich haben ſich zwei Wiener Lauſejungen mit Badenden erlaubt. In der Donau war wie gewöhnlich ein reger Badebetrieb und jung und alt tummelte ſich in den kühlen Fluten. Die meiſten hatten ſchon zu Hauſe ihre Badetrikots an⸗ gezogen und brauchten daher nur aus ihren Klei⸗ dern zu ſteigen, um gleich ein erfriſchendes Bad nehmen zu können. Auf dieſe Kleider hatten es nun zwei Lauſejungen abgeſehen, die mit ihren Fahrrädern am Ufer entlang fuhren. Nach ihrer Meinung mußte den Badenden unbedingt ein Streich geſpielt werden, indem man die Kleidungsſtücke ver⸗ tauſchte. Sie machten ſich ans Werk. Zwei dünne Dirndͤlkleider wurden raſch mit den Hoſen zweier Männer, die ſich in einiger Entfernung ausgezogen hatten, vertauſcht. Dann kam das Kleid einer ſehr korpulenten Dame an die Reihe. Die Burſchen leg⸗ ten dafür ein Sporthemd und eine Knickerbockerhoſe hin, während der„zugehörige“ Mann ein viel zu weites Kleid erhielt. Faſt eine halbe Stunde trie⸗ ben die Jungen einen regen Austauſchdienſt mit ihren Fahrrädern, um ſich dann ſchließlich in einiger Entfernung auf die Lauer zu legen und den Erfolg ihres Streiches abzuwarten. Es dauerte auch gar nicht lange, da entſtand ein furchtbares Durch⸗ einander. Die Badenden liefen aufgeregt hin ind her und ſuchten ihre Kleider. Schließlich blieb ihnen nichts anderes übrig, als die falſchen Kleidungs⸗ ſtücke überzuziehen und zur Polizei zu laufen. Dor: konnten ſie dann ihre richtigen Kleider wieder in Empfang nehmen. —— in, k8 — In Amerika betreiben ſie einen neuen Sport., Es handelt ſich darum, auf eine Karte im internatio⸗ nal üblichen Format möglichſt viele Worte zu ſchrei⸗ ben. Wenn es geht, gleich einen ganzen Roman. Den Rekord hatte bis vor einem halben Jahr ein Buchhalter aus St. Louis inne. Der Mann ſchaffte in 134 Zeilen 3205 Worte. Nun iſt er aber um ein Beträchtliches überboten worden, und zwar von einem kleinen ſtädtiſchen Angeſtellten aus der Nähe von Boſton. Dieſem tüchtigen jungen Mann iſt es gelungen, innerhalb von ſieben Wochen eine Karte ſo zu bekritzeln, daß in 135 Zeilen ſage und ſchreibe 5037 Worte gezählt werden konnten. Ob für dieſen neueſten Spleen von irgendeiner Seite ein Preis ausgeſetzt worden iſt, iſt nicht bekannt. Das Geſe etz der Liebe ROMANVONFEREDANUDORE 8 38 Im Hotel angekommen, bat Hofſtede Madeleine, gleich ſchlafen zu gehen, er müſſe noch ſchreiben. Er fragte ſie nicht, mit wem ſie in den letzten Stunden des Feſtes zuſammen geweſen war, und was Piſto⸗ lecron ihr ſo heimlich im Park zugeflüſtert hatte; da ſie nicht ſelbſt davon ſprach, mochte ſie es für ſich behalten. Es war ſchlimm, ſehr ſchlimm, daß ſie Gefahren dieſer Art heraufbeſchwor, aber er würde ſich nicht noch einmal wegen Eiferſucht auslachen laſſen. Eiferſucht war nichts Lächerliches, ſondern Leiden. So ſchrieb er, es war mittlerweile ſchon wieder hell geworden, bis zum Morgen. In allen Einzel⸗ heiten, ſoweit er ſich erinnern konnte, zeichnete er das Geſpräch mit den Generalen auf, die er beim Namen nannte und deren mutmaßliche Beziehung zum Hofe und zum militäriſchen Stabe er klarlegte. Rußland und England waren das Zentrum ge⸗ weſen, um das die Anſichten gekreiſt hatten. Der Eindruck, den Hofſtede aus der Unterhaltung gewon⸗ nen hatte, hieß: die Rüſtungen gegen England wür⸗ den nur zum Schein betrieben und gälten in Wahr⸗ heit der Allianz Wien⸗St. Petersburg, wobei Na⸗ poleon auf Preußens Neutralität rechne, aber ge⸗ gebenenfalls auch über Preußen hinweggehen würde, wenn es ſich an Oeſterreich anſchließe. Als dies erledigt war, fertigte Hofſtede noch einen Bericht über das Feſt in Malmaiſon an, der in der Hauptſache aus einer Charakteriſierung Na⸗ poleons beſtand. Mochte der Miniſter davon den⸗ ken, was er wollte, ganz unintereſſant konnte es für ihn nicht ſein, den Eindruck kennenzulernen, den der Kaiſer auf einen preußiſchen Offizier gemacht hatte · Was er von Diplomaten über Napoleon erfuhr, war beſtimmt weniger maskenlos und von zu viel politiſchem Beiwerk umgeben. Vierzig Seiten waren es im ganzen. Hofſtede legte das Exemplar des franzöſiſchen Exerzier⸗ reglements hinzu, das er vor zwei Tagen von einem eitlen Major„als Andenken“ erhalten hatte, und machte ein kleines Paket aus dem Ganzen. In der nächſten Nacht wollte er es dem Geſandten bringen. U und wenn es auf der Bühne nicht möglich war, — In der Strafkolonie Guayana iſt Anfang Juli der zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilte Sträf⸗ ling Meſterino geſtorben. Meſterino hatte im Herhſt des Jahres 1928 den Juwelier Tropheme in deſſen Arbeitszimmer erſchlagen, die Leiche mit Petroleum übergoſſen und halb verbrannt. Der Mörder wäre wohl nicht der Guillotine entgangen, wenn ſich nicht ſeine junge Frau mit eindrucksvoller Beredſamkeit für ihn eingeſetzt und ihr glückliches Eheleben ge⸗ ſchildert hätte. Meſterino war der beſte Ehemann und Vater, den ſich eine Frau nur wünſchen kann, ſo erzählte ſie. Er gebrauchte niemals ein böſes Wort gegen ſeine Gattin und war um ſeine beiden Kinder rührend beſorgt. Bevor das Urteil ver⸗ kündet wurde, ſank die Frau vor den Richtern auf die Knie und bat flehentlich um Gnade—, eine Szene, die ihre Wirkung nicht verfehlt zu haben ſcheint, denn dieſes zärtliche Ungeheuer wurde dann zur Teufelsinſel„begnadigt“. * — Vor wenigen Tagen patrouillierte in der Abenddämmerung ein Bobby, wie die Londoner ihre Sicherheitsorgane nennen, längs der Themſe. Wenige Schritte vor ſich ſah er einen Mann, der ein ſehr aufgeregtes Weſen zeigte und anſcheinend nicht wußte, wohin er ſich wenden ſollte. Eine halbe Minute ſpäter ſtürzte ſich der Paſſant über das ſtei⸗ nerne Brückengeländer in die Themſe. Der Bobby überlegte keinen Augenblick. Drei Paſſanten und er beſtiegen ein am Kai liegendes Rettungsboot, und es gelang, wenige Minuten danach den Lebens⸗ müden heraushuholen und in ein Krankenhaus zu bringen. Den Aerzten aber gelang es nicht mehr, den Mann zu retten. Er ſtarb an Heroſchwäche, denn nach den mediziniſchen Feſtſtellungen hatte er ſeit mehreren Tagen nichts mehr gegeſſen. Große Ueberraſchung bereitete die Identifizierung des Toten. Man ſtellte feſt, daß es ſich um einen Film⸗ ſchauſpieler handelte, der vor kurzem noch als Star in Hollywood wirkte und die Backfiſchherzen in aller Welt bezauberte. Sein Name war James Murray. Die Geſchichte ſeines meteorgleichen Aufſtieges hört ſich wie ein Märchen an. Murray übte den ehr⸗ ſamen Beruf eines Londoner Theaterpförtners aus. Abend für Abend ſtand er am Eingang eines Theaters, ein gutausſehender Burſche, der jenen äußeren Typ von Männern darſtellte, wie der Film in Amerika ihn liebt. Einflußreiche Theaterbe⸗ ſucher nahmen ſich ſeiner an. Der Direktor des Theaters ließ ihn dann prüfen und man ſtellte gro⸗ ßes Bühnentalent feſt. Auf Koſten des Theater⸗ direktors wurde James Murray mit beſten Empfeh⸗ lungen nach Hollywood geſchickt, wo er auch das große Glück hatte, ſofort engagiert zu werden. Er ſpielte bald Hauptrollen und wurde bekannt. In Amerika müſſen ſich Männer mit großem Namen in der Oeffentlichkeit tadellos benehmen. Das tat Ja⸗ mes Murray nicht, und dieſer Umſtand machte ihn unmöglich. Er hatte zur Zeit der Prohibition eines Abends ſehr viel Alkohol zu ſich genommen. Mit dem Auto, das er dann beſtieg, fuhr er im Rauſch zwei Paſſanten um und wurde beſtraft. Die Direktion löſte daraufhin alle Verträge mit ihm. Murray mußte nach London zurückkehren. Nun verſuchte er in England als Darſteller an einem Theater unterzukommen. Es gelang ihm aber nicht. Aber er wollte nicht untergehen, er wollte arbeiten, „wollte er ſeinen alten Brotberuf als Portier wieder aufnehmen. Aber auch das gelang ihm nicht mehr. So irrte er denn in der großen Stadͤt umher, ohne einen Penny in der Taſche, in der Kleidung herun⸗ tergekommen und ohne Ausſicht, wieder hochzukom⸗ men. Als letzten Ausweg ſah er dann nur noch den Sprung in das ſchmutzige Waſſer der Themſe. * — Gelegentlich einer Beratung über Bierſteuer⸗ fragen in der Nürnberger Ratsherrenſitzung wurde mitgeteilt, daß in keiner bayriſchen Stadt eine ſolche ſtarke Biereinfuhr erfolgt wie in Nürnberg, was für die Bierſtadt Nürnberg immerhin eine Ueberraſchung bedeutet. Bei einem Geſamtbierverbrauch von rund „Ich muß dir etwas ſagen, Fritz“, begann Made⸗ leine am nächſten Morgen,„Herr von Piſtolecron wird bedenklich. Er will die Baronin nach St. Pe⸗ tersburg zurückſchicken, angeblich, weil es bald Krieg gibt und ihr dann die Rückreiſe zu beſchwerlich ſein würde.. während er ſelber noch unabkömmlich in Paris iſt. Und er eröffnete mir das zwiſchen Kom⸗ plimenten, die beinahe ſchon Liebeserklärungen waren. Es klang faſt ſo, als wollte er meinetwegen allein ſein. Was ſoll ich tun?“ Hofſtede atmete auf. Madeleines Offenheit tat ihm unſagbar wohl, noch war nichts verloren. Noch konnte alles gut werden. „Wenn der Baron Piſtolecron“, entgegnete er ruhig,„Liebesabenteuer ſucht und ſich deswegen von ſeiner Frau trennt, ſo iſt das zunächſt ſeine Sache, oder ſeine und ihre... Ich maße mir da kein Ur⸗ teil an, obgleich es naheläge, einen Ehemann mit ſolchen Abſichten ſittenlos und leichtfertig zu finden. Die Baronin tut mir leid. Bei dir wird es nun liegen, ihn fernzuhalten. Bei dir allein, das iſt alles, was ich ſage.“ „Ich habe ſchon verſucht, ihn umzuſtimmen. Ich habe ihn flehentlich gebeten, ſeine Frau nicht reiſen zu laſſen oder zugleich mit ihr fortzugehen, aber er lächelte nur. Er tat ſo, als ob es bloß eine Frage von Tagen wäre, daß er mich verführt...“ „Madeleine... du haſt ihm doch nicht etwa An⸗ laß gegeben, ſo von dir zu denken?“ „Pfuil Wie du mich kränken kannſt! Ich ihm Anlaß gegeben.. natürlich war ich immer nett und freundlich zu ihm, warum ſollte ich nicht? Er iſt doch ein reizender Menſch... Aber daß ich nett war, kann ihm unmöglich Anlaß geweſen ſein“ „Alſo werde ich ihn zur Rede ſtellen.“ Madeleine erſchrak.„Nicht, Fritz.. bitte nicht!“ „Wenn du ihn ermuntert haſt, Madeleine, darf ich es nicht. Wenn du ihn nicht ermuntert haſt, muß ich es.“ „Geh nicht zu ihm, Fritz.. geh nicht.“ „Du biſt alſo nicht ganz unſchuldig?“ „Mein Gott.. ich bin zu ihm wie zu allen anderen Herren geweſen, und doch hat keiner von ihnen ſo zu mir geſprochen wie Piſtoleeron... be⸗ weiſt das nicht, daß er der Schuldige iſt, er allein?“ „Hoffentlich, Madeleine Und darum werde ich ihn jetzt bitten, dich in Ruhe zu laſſen.“ Madeleine begann zu weinen und ihn mit Bitten und Zärtlichkeiten zu beſtürmen, aber Hofſtede blieb Schwerer Aufall auf der Brenner-Strecke — Mailand, 21. Juli. Auf der BrennerStrecke ereignete ſich ein ſchwe⸗ rer Unfall. In der Nähe der Station Villnoes mußte ein Zug wegen eines geſchloſſenen Signals auf offener Strecke halten, Eine Frau glaubte, daß der Zug bereits an der Halteſtelle an⸗ gelangt ſei, öffnete die Wagentür und ſtieg mit ihrem Töchterchen aus. In dem Augenblick raſte auf dem Nebengleis der Wiener Schnellzug vorbei. Die Frau wurde vom Bahnkörper geſchleu⸗ dert und blieb auf der Stelle tot liegen. Das Kind wurde vom Schnellzug erfaßt, 150 Meter weit mitgeriſſen und ſchwer verletzt. Polniſches Dorf niedergebrannt Warſchau, 21. Juli. Unweit Lublin brach ein Feuer aus, das die ganze Ortſchaft in Aſche legte. Insgeſamt ſind 66 Bauerngehöfte mit dem geſamten toten und leben⸗ den Inventar perbrannt. Der Sachſchaden iſt er⸗ heblich. Die Urſache des großen Brandes konnte noch nicht geklärt werden. Autobus ſtürzt in einen Abgrund — Paris, 22. Juli. Ein großer Pullman⸗Autobus, der den Fremden⸗ verkehr zwiſchen Paris und Nisöza verſieht, ſtürzte in der Nähe von Draguignan infolge falſcher Steuerung in einen 45 Meter tiefen Ab⸗ grund. Siebzehn Reiſende und die beiden Wagen⸗ lenker wurden lebensgefährlich verletzt. Im Taifun geſtrandet — Neuyork, 22. Juli. Nach einer Meldung aus Manila ſandte ein Küſten dampfer mit 43 Mann Beſatzung S08S⸗ Rufe aus. Das Schiff iſt offenbar während eines Taifuns an der Küſte der Inſel Luzon auf ein Felſenriff aufgelaufen. Wirbelſturm in Argentinien — Buenos Aires, 22. Juli. Die Ortſchaft Campbell in der Provinz Santa Fé wurde am Dienstag durch einen Wirbel⸗ ſturm heimge ſucht, der ſchweren Schaden an⸗ richtete. Nach den bisher vorliegenden Meldungen ſind 32 Häuſer völlig zerſtört und eine noch größere Anzahl ſo ſtark beſchädigt worden, daß ſie unbewohnbar ſind. Todesopfer ſind bisher nicht ge⸗ meldet worden, doch ſollen mehrere Perſonen ſchwer verletzt worden ſein. Bluttat im Wahnſinn — Erie(Pennſylvanien), 21. Juli. Eine Bluttat wurde hier von einem Manne ver⸗ übt, der unter der Einwirkung der Hitze plötzlich wahnſinnig geworden iſt. Ein An⸗ geſtellter des hieſigen Elektrizitätswerkes ſchlug in einem plötzlichen Wahnſinnsanfall ſeine Frau und ſeine beiden Söhne mit einen ſchwe⸗ ren Hammer nieder. Die Frau brach ſofort tot zuſammen, und einer der beiden Söhne ſtarb kurz darauf, während der zweite mit lebensgefähr⸗ lichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht wer⸗ den mußte. Man befürchtet, daß auch er kaum mit dem Leben davonkommen wird. ————— ‚— ð———— 600 000 Hektolitern beträgt die Biereinfuhr von aus⸗ wärts mehr als 300 000 Hektoliter; ſie überſteigt alſo den geſamten Bierverbrauch der Nürnberger Braue⸗ reien im Stadtbezirk. Oberbürgermeiſter Liebel be⸗ zeichnete die Feſtſtellung, daß in Nürnberg mehr auswärtige als Nürnberger Biere getrunken wer⸗ den, als einen Beweis für die Großzügigkeit der Nürnberger Bevölkerung und dafür, daß die Nürn⸗ berger keine Kirchturmpolitik treiben. Er freue ſich, feſtſtellen zu können, daß andererſeits auch die Nürn⸗ berger Biere auswärts einen großen Abſatz zu ver⸗ zeichnen hätten. * — Von einem reizenden Vorkommnis wird aus Dürnfellern in der Tſchechoſlowakei berichtet. Der Vorſitzende des dortigen Fußballklubs, Lohonka, be⸗ wohnt mit ſeinem Bruder, einem bekannten Kapell⸗ meiſter, dieſelbe Wohnung. An einem der letzten Tage wurde der Kapellmeiſter Lohonka nun von einem Herrn aus Velenice angerufen. Der Be⸗ treffende fragte an, ob Lohonka am Sonntag frei iſei und in Velenice ſpielen könne. Die Fahrtſpeſen für elf Mann und einen Erſatzmann werde er ſchon aufbringen, ſo meinte er. Der Kapellmeiſter wandte ein, daß ſeine acht Leute ſo gut ſpielten, daß gar nicht erſt eine elf Mann ſtarke Beſetzung nötig ſei. Da aber der Herr am Telephon empört erklärte, daß es üblich ſei, mit elf Mann gu ſpielen, gab der Kapellmeiſter Lohonka ſchließlich nach und ſagte zu. In aller Eile wurden nun noch drei erwerbsloſe Muſiker engagiert, und dann ging die Kapelle mit allen ihren Inſtrumenten auf die Reiſe. Auf dem Bahnhof von Velenice gab es dann eine bittere Ent⸗ täuſchung. Der Leiter des dortigen Fußballklubs war nämlich zum Empfang der vermeintlichen Mannſchaft erſchienen und mußte zu ſeiner grenzen⸗ loſen Ueberraſchung feſtſtellen, daß ſtatt ihnen eine. feſt; er war nicht geſonnen, Madeleine wegen einer törichten Liebelei zu verlieren. Gegen Mittag ließ er ſich bei dem Baron melden, nachdem er ſich ver⸗ ſichert hatte, daß Frau von Piſtolecron vom Hotel abweſend war. Der Sondergeſandte des Zaren empfing ihn mit gewohnter Liebenswürdigkeit und bot ihm Platz an. „Meine Frau“, begann Hofſtede,„hat den Ein⸗ druck, daß Sie in einer Weiſe liebenswürdig zu ihr ſind, die Ihre Gattin verletzen muß. Sie bittet Sie, Herr Baron, ſich künftig reſervierter zu verhalten. Auch ich möchte um dieſe Rückſicht bitten.“ „Mon dieul“ entgegnete Piſtolecron gut gelaunt, „was ſagen Sie da, Graf? Die Gräfin fühlt ſich von mir beläſtigt?“ „Sie hat es nicht ſo ausgedrückt, aber es ſchien der Sinn ihrer Klage zu ſein.“ „Ein Mißverſtändnis!“ behauptete der Baron kühn,„gar nicht anders möglich, ſie muß meine Komplimente ganz falſch aufgefaßt haben... wir Balten ſind ein wenig ſtürmiſch mit Worten, Herr Graf, das iſt ſo Landesart, aber natürlich entſchuldigt mich das nicht, ich gehe ſogleich zur Gräfin, ſie um Verzeihung zu bitten...“ Tatſächlich machte er Anſtalten, das Zimmer zu verlaſſen. „Nicht jetzt“, hielt ihn Hofſtede zurück.„Sie wür⸗ den ſie ſtören, ſie iſt nämlich beim Packen. Wir ſind im Begriff, das Hotel zu wechſeln.“ Nun ſtutzte Piſtoleeron doch.„Ich hoffe, daß ich nicht der Anlaß dazu bin, Herr Graf?“ „Durchaus nicht. Ich bin bloß nicht zufrieden mit dem Haus und habe allerlei auszuſetzen.“ „Ah... Sie ſind gewiß ſehr verwöhnt, Herr Graf!“ „Ein gewiſſes Maß von Komfort entbehre ich ungern.“ Baron Piſtoleeron hätte um ein Haar gelächelt, als er einen kleinen Berliner Leutnant den Luxus des Hotels Plivy für ungenügend erklären hörte, aber er beherrſchte ſich rechtzeitig und ſagte nur:„Ah ... jedenfalls iſt es mir ein Troſt, daß es nicht meine unverzeihlichen Huldigungen für die Gräfin ſind, die Ihnen das Haus verleidet haben. Alſo, ich bedauere es entſetzlich, mir den Unwillen der Gräfin Eldach zugezogen zu haben. Verſichern Sie ihr bitte, daß es ahnungslos und in einer Abſicht geſchah, die ihr nur ſchmeicheln kann. Ich werde in Zukunft die gewünſchte Reſerve wahren.“ Hofſtede ſchickte ſich zum Gehen an.„Ihre Ver⸗ ſicherung genügt mir durchaus, ich danke Ihnen, Herr wohlausgerüſtete Tanzkapelle dem Zug entſtieg. Nicht weniger überraſcht dürfte umgekehrt der Ka⸗ pellmeiſter aus Dürnfellern geweſen ſein, der mit einem kräftigen„Hipp— hipp— hurra!“ empfangen wurde. Die beiden Herren begrüßten ſich mit ſaueren Geſichtern. Daran änderte auch die Aufklä⸗ rung des Mißverſtändniſſes nichts,— der Mann⸗ ſchaftsführer aus Velenice hatte natürlich geglaubt, am Telephon mit dem Leiter des Fußballklubs von Dürnfellern zu ſprechen und nicht mit deſſen Bru⸗ der. So kamen die guten Bürger aus Velenice um einen ſpannenden Fußballkampf. * — Auch in der Tſchechoſlowakei hat ſich in der letzten Zeit das Fallſchirmabſpringen als Volksſport mehr und mehr eingebürgert. So ſind in verſchie⸗ denen Städten des Landes Fallſchirm⸗Uebungs⸗ türme errichtet worden, wo man ſich die Berechtigung zum Abſprung aus Flugzeugen holen bann. Trotz⸗ dem Hürfte es für die Bürger der kleinen tſchechi⸗ ſchen Stadt Prerau eine Senſation bedeutet haben, als ſich kürzlich ihr Sojähriger Mitbürger, der Tiſch⸗ ler Joſef Jaros, dazu entſchloß,„die, Sache auch ein⸗ mal zu probieren“. Der alte Mann kletterte müh⸗ ſelig ͤie Stufen zu dem hohen Uebungsturm hinauf, ließ ſich dort den Fallſchirm kunſtgerecht umſchnallen und ſtürzte ſich dann in die Tiefe. Es iſt alles gut abgegangen. Der alte, mutige Mann landete glatt. „Das war ein Hupfer!“ meinte er, über das ganze Geſicht vor Freude grinſend.„Sie Sache hat mir ganz großartig gefallen, am liebſten möchte ich ſie gleich wiederholen.“ Daraus iſt dann allerdings nichts geworden, weil ihn ſeine Angehörigen mit Rückſicht auf das ſchon etwas ſchwache Herz davon abhielten. Aber er will nicht ruhen, bis er nicht auch einmal einen ſolchen Abſprung aus einem Flug⸗ zeug riskiert hat. Baron. Wir werden noch das Vergnügen haben, uns zu verabſchieden, ehe wir umziehen.“ An der Tür, als Piſtolecron ihm die Hand reichte, ſagte Hofſtede: „Ich hoffe, es iſt nur ein falſcher Alarm, daß die Frau Baronin vorzeitig nach Rußland zurückgeht?“ Piſtolecron ſah ihm in die Augen und ſtrich lange ſein Kinn. Endlich brachte er heraus: „Warum hoffen Sie das?“ 8 „Weil ich es bedauern würde. Ihre Gattin er⸗ füllt uns beide mit aufrichtiger Verehrung, es würde uns leid tun, ſie ſcheiden zu ſehen.“ „Trotzdem fürchte ich, daß es ſich nicht vermeiden laſſen wird. Sie reiſt morgen. Ich rechne auf Krieg in der nächſten Zeit.“ „Ich glaube, Sie dürften ſich täuſchen, Baron.“ „Um ſo beſſer dann. So kann ich meine Frau leicht in Mainz oder in Erfurt einholen.“ Piſtolecron ſprach mit harter, kalter Stimme, bei⸗ nahe feindſelig. Sein Geſichtsausdruck zeigte ſpöttiſche Ueberlegenheit. „Au revoir“, ſagte Hofſtede. „Au revoir.“ Noch lange, nachdem Hofſtede die Tür hinter ſich geſchloſſen hatte, blieb Herr von Piſtolecron ſinnend ſtehen. Er hatte niemals auch eine Minute nur Zweifel gehabt, daß dieſer„Graf Eldach“ der Ber⸗ liner Premierleutnant Hofſtede war. Aber was tat er hier in Paris, wie konnte er ſo mit dem Gald um ſich werfen? Reich war er, als Bürgerlicher, gewiß nicht, und ſeine ſchöne Mätreſſe noch weniger. Woher ſtammen alſo die Mittel. Hochſtapelei? Un⸗ verhoffte Erbſchaft? Adoption? Was tat dieſer Hofſtede den ganzen Tag, wenn er nicht ſeine Geliebte auf Bälle führte oder mit ihr bei einflußreichen Leuten Beſuche machte, um Ein⸗ ladungen zu ergattern? Höchſt verdächtige Betrieb⸗ ſamkeit Auf den Gedanken an militäriſche Spionage kam Baron Piſtolecxon noch immer nicht, das ſchien ihm allzu phantaſtiſch. Aber er beſchloß, den falſchen Gra⸗ fen in den nächſten Tagen gründlich zu beobachten. Im ſtillen hoffte er, Hofſtede werde ſich als ein Schwindler und Abenteurer entpuppen, eine Wen⸗ dung, die nach ſeiner Entlarvung am günſtigſten für den Verſuch war, die reizende Madeleine von ihm zu trennen. Schließlich mußte ein echter Piſtolecron ihr lieber ſein als ein unechter Eldach, der womög⸗ Herr lich noch wegen Falſchſpiels hinter Gittern ſaß (Fortſetzung folgt) 60* Hittwoch, 22. Juli 1936 der Neuen Mannheimer Zeitung HaNsEs- WIRTSCcHAFTS-ZMrUNG Mittag-Ausgabe Nr. 331 Reichssieuereinnahmen im Juni 36 rund 235 Millionen Rbi höher als im Voriahr Die Einnahmen des Reiches an Steuern, Zöllen und anderen Abgaben betrugen nach Mitteilung des Reichs⸗ finanzminiſteriums(alle Ziffern in Mill. /) im Monat Juni 1936 insgeſamt 999,5 gegen 764,7 im gleichen Monat des Vorjahres, und zwar erbrachten Beſiy⸗ und Verkehrs⸗ ſteuern 749,7(596,2), Zölle und Verbrauchsſteuern 249,8 (228,5). Für die Zeit vom 1. April bis 30. Juni beträgt im laufenden Jahr das Geſamtaufkommen 2527,9(2118,0), und zwar Beſitz⸗ und Verkehrsſteuern 1693,1(1343,7), Zölle und Verbrauchsſteuern 834,8(769,3). Das Mehraufkommen im Berichtsmonat Juni 1936 gegenüber Juni 1935 beträgt alſo insgeſamt 234,8, und zwar an Beſitz⸗ und Verkehrsſteuern 213,5 und an Zöllen und Berbrauchsſteuern 21,3; für das Vierteljahr ſtellt ſich das Mehraufkommen auf 414,9, und zwar an Beſitz⸗ und Ver⸗ kehrsſteuern auf 349,4 und an Zöllen und Verbrauchs⸗ ſtenern auf 65,5. Bei dem Mehr⸗ an Beſitz⸗ und Ver⸗ kehrsſteuern iſt zu berückſichtigen, oͤaß im erſten Viertel des Rechnungsjahres 1936 14 Millionen Körperſchaftsſteuer der öffentlichen Verſorgungsbetriebe, von denen im gleichen Zeitraum des Rechnungsjahres 1035 an Körperſchaftsſteuer 0,6 Millionen eingezahlt wurden, aufgekommen ſind, ſo daß das Mehr ſich um(14 minus 0,6 gleich) 18,4 Mill. vermindert. Das wirkliche Mehraufkommen im erſten Viertel des Rechnungsjahres 1936 gegenüber dem gleichen Zeitraumes des Vorjahres beträgt ſomit(414,9 minus 13,4 gleich) 401,5. Die Unierbringung der kommenden Weinernie GV der Genossenschaſis-Haupikellerei Miuſbach In der Dürkheimer Winzer⸗Genoſſenſchaft ſand eine ſehr gut beſuchte aoc der Genoſſenſchafts⸗Hauptkellerei Rheinpfälzer Winzer eGmbeß mit dem Sitz in Mußbach ſtatt. Die Verſammlung,— eine Parallelveranſtaltung jand noch in Landau ſtatt— einberufen auf Wunſch von Landesbauernführer Bonnet, hatte als einzigen Punkt der Tagesordnung„Die Unterbringung der kommenden Weinernte.“ Dir. Hermann Mayer(Mußbach) führte in ſeinen Begrüßungsworten aus, daß in dieſem Jahre in früh⸗ Feitiger und offener Ausſprache über die Schwierigkeiten der Unterbringung der Weinernte des Jahres 1936 be⸗ vaten werden müſſe. Sodann ergriff der Vorſitzende des Garten⸗ und Weinbauwirtſchaftsverbandes, Pg. Hand⸗ rich, das Wort mit der Feſtſtellung, daß den großen Weinernten der Jahre 1094 und 1935 auch eine ſolche in dieſem Jahre folgen wird. Die in den Vorjahren vom Reichsnährſtand feſtgeſetzten Richtpreiſe könnten auf die Dauer nicht eingehalten werden, wenn nicht Angebot und Nachfrage in Einklang zu bringen ſind. Eine Ernte nützt nichts, wenn ſie nur im Faß lagert, ſie muß auch abgeſetzt werden. Zur Unterbringung der beiden Rekordernten 1934 und 1935 und zur Förderung des Abſatzes konnten die aus dieſen Geſichtspunkten heraus gegründeten Ge⸗ noſſenſchaftshauptkeltereien hervorragendes leiſten. Leider haben vielfach die angeſchloſſenen Vereine und Genoſſen⸗ ſchaften bei dem Ablieferungsrecht die Ablieferungspflicht vergeſſen laſſen. Deshalb muß für die Folge mit dem Recht auch die Pflicht verbunden ſein. Leider habe der Winzer vielfach dieſe Einrichtung als dritte Perſon be⸗ tvachtet, trotzdem er ſelbſt der Träger derſelben ſei. Wie ſoll nun die Verlogerung der neuen Ernte vor ſich gehen? Sie muß ſich mehr auf den Bauer ſtützen, als auf die Ge⸗ noſſenſchaſt ſelbſt. Deshalb iſt es Aufgabe des Winzers, dafür zu ſorgen. daß gerade in dieſem Jahre Lagermög⸗ lichkeiten geſchaffen werden, ſowie ein Zuſammenſchluß der Beteiligten auf dem Genoſſenſchaftsweg. Auch muß der weitere Anbau, in Sonderheit der Maſſenträger, unter — 9 ir. Mayer gab erſchöpfende Einzerheiten üher das Genoffenſchüftstheſen ſelbſt bekannt. Die kreuhänderiſche Verwaltung der durch die Mitglieder dercHauptgenoſſen⸗ ſchaft angelieferten Erzeugniſſe hat eine außerordentlich hohe Verantwortung hervorgerufen, und keine Geſchäfts⸗ führung darf ſich weiter damit belaſten, die Aufnahme von Moſt gegenüber der Nachfrage nicht in Erwägung zu ziehen. Durch die beſonderen Unkoſten wie Anfahrt, Kel⸗ tevung, Faßmiete uſw. werden die in der Zentralkellerei lagernden Weiß⸗ und Rotweine gegenüber der privaten Einlagerung um 25 bis 30/ für das Fuder teuerer, der Handel wird daher zuerſt da zugreifen, wo er am billig⸗ ſten kaufen kann. Weiter wird ſich der Handel inſoige des übergroßen Angebotes nur mit der Menge eindecken, die er gerade benötigt. So kam es, daß in den Erzenger⸗ gegenden heute noch 50—70 v. H. der 1935er Ernte lagern, während allerdings die 1934er Ernte einen beſſeren Ab⸗ ſatz aufweiſen kann. Wenn die Hauptkellereien als Er⸗ faſſungsorganiſation gedacht ſind, dürfen die Winzer nicht gegen ihre eigene Einrichtung vorgehen und den Ver⸗ kauf der Lagerbeſtände erſchweren. Trotz allem hätten ſich die Umſätze der Mußbacher Ge⸗ noſſenſchaftskellerei ſehr befriedigend entwickelt, wenn auch beiſpielsweiſe an Rotweinen der Jahrgänge 1034 und 1935 noch über 1000 Fuder umverkauft liegen. Es ſoll alſo in dieſem Herbſt die Einlagerung der Ernte dezentral und örtlich vorgenommen werden. Der Reoner ſtellte die Frage zur Debatte, wie ſich die Winzer zur Gründung örtlicher Erfaſſungsgenoſſenſchaften ſtellen. In der ſich anſchließenden Ausſprache kamen verſchiedene Redner zum Wort, die die Süßmoſtfrage und den vermehr⸗ ten Vertrieb von Schnittrauben behandelten. Die Süßmoſt⸗ verbreitung wurde nicht als Gefahr für den Mittelhaardter Erzeugerkreis angeſehen, denn der Vertrieb von Süßmoſt wird nur Teilverbraucherkreiſe er'aſſen, wodurch eine Ent⸗ laſtung geſchaffen werden konn. Auch hat ſich das Geſchäft in Schnittrauben in den letzten Jahren immer mehr ent⸗ wickelt, ſo daß auch auf dieſe Weiſe große Mengen der Ernte vom Verbraucher übernommen werden. Pg. Handrich nahm Stellung zu der übermäßigen Anlage von neuen Weinbergen in gewiſſen Gegenden, zu⸗ mal noch mit Müller⸗Turgau oder Fitzreben, die lediglich Maſſenträger ſino, aber ohne Qualität. Bedeutſame und grundſätzliche Ausführungen zu dieſen Fragen machte anſchließend Landesbauernführer Bonnet. Nach einem Referat über die Marktordnung im allgemeinen kam der Redner auf die Anbaubeſchränkung fämt⸗ licher Rebſorten zu ſprechen. Wir müſſen dahin kommen, daß, wo nicht ſtatthaft. unter keinen Umſtänden neue Rebanlagen gepflanzt werden, und daß dort, wo zu⸗ viel Weinberge ſind, dieſe beſeitigt werden. Der deutſche Bauer hat die Pflicht, dafür Sorge zu tragen, daß die Er⸗ nährung des deutſchen Volkes geſichert iſt und nicht das beſte Land zum Fruchtanbau der Pflanzung von Maſſen⸗ trägern dient. Wenn dagegen behauptet wird, daß durch die zu treffenden Maßnahmen viele Winzerfamilien um ihre Exiſtenz kämen, ſo ſei zu erwidern, daß in den letzten zwölf Jahren 53 v. H. der Anbaufläche an der Unterhaardt und 15 v. H. an der Mittelhaardt mehr Reben geſetzt wurden als früher. Und trotzdem war auch vor 12 Jahren dem Winzer die Exiſtenzmöglichkeit gegeben. Die geſtellten Probleme müſſen durchgeführt werden. Der Landes⸗ bauernführer ſetzte ſich auch ſeinerſeits für die Süßmoſt⸗ verarbeitung ein und teilte mit, daß für die Pfalz ein Kontingent von einer Million Liter genehmigt worden iſt. Auch für den Vertrieb von Schnittrauben ſei bereits große Vorarbeit geleiſtet und große Erfolge ſeien ſicher. Ferner berichtete Pg. Bonnet über die bisherigen Er⸗ folge der Patenweinwerbewoche. Bei den zum Abſchluß kommenden Geſchäften und Nachkäufen kann keine Preiserhöhung in Frage kommen. Iſt ein Dorf aus⸗ verkauft, ſo wird ein Erſatzpatenweinort genommen. Bei dieſer in gewiſſem Sinne künſtlichen Nachfrage iſt ein Preisaufſchlag völlig ungerechtfertigt. Auch der Landes⸗ bauernführer zeigte ſich für die kommende Ernte als un⸗ bedingter Anhänger der örtlichen Genoſſenſchaftsbildung, ſoweit die Winzer nicht in der Lage ſind, die Moſte im eigenen Keller unterzubringen. Zum Schluß ſeiner Aus⸗ führungen gab er die Verſicherung ab, auch weiterhin ſein Aeußerſtes zu tun, um das Problem des geſamten pfäl⸗ ziſchen Weinbaues in einem für den Erzeuger ſegen⸗ bringenden Sinne zu löſen. Eine Umfrage bei den anweſenden Ortsbauernführern und Genoſſenſchaftsvorſtänden ergab, Unterhaardt noch etwa 50—70 Proz. der letzten Ernte lagern. Dir. Mayer bat die Verſammlung, ſofort Beſprechungen in den einzelnen Orten abzuhalten, um die örtliche oder gebietsmäßige Einlagerung der neuen Ernte zu veranlaſſen, daß allein an der Starker Auischwung der Balkanwirischaff troß der Sankiionen gegen Iialien Günsfige Semesirabilanz- Ersie Warenverschiflung nach lialien- Forischreiiende Indusirialisierung Die Balkanländer ſind nicht nur für Deutſchland ſon⸗ dern auch für Italien ein wichtiger Wirtſchaftsſaktor ge⸗ worden. Eine intereſſante Schilderung über die Entwick⸗ lung von Handel und Gewerbe in dieſem Großraum im erſten Halbjahr 1936 findet ſich im Organ der Handels⸗ kammer Niederſachſen, dem wir folgende Stellen ent⸗ nehmen: die Auflockerung der ſüdoſteuropäiſchen Wirtſchaft iſt im erſten Halbjahr 1936 durch die Sanktionen gegen Italien nicht, wie anfangs befürchtet worden war, geſtört worden. Ausnahmslos wurde der Außenhandel ausgewei⸗ tet, wiewohl in Italien ein wichtiger Kunde und Lieferant fortgefallen iſt. Es konnten rechtzeitig für die wichtigſten Ausfuhrprodukte, wenn auch nicht in vollem, ſo doch in weitgehendem Maße andere Abnehmer gefunden werden, wobei allgemein eine ſtärkere Belieſerungsmöglichkeit Deutſchlands regulierend wirkte. Aus dieſer vermehrten Warenausfuhr nach Deutſchland ergaben ſich automatiſch als Gegenleiſtung größere Induſtrieartikelbezüge, wodurch der deutſche Vorſprung am Balkan wuchs. Nachdem die Sanktionen ihr Ende gefunden haben, rüſtet man in Süd⸗ oſteuropa zur Wiederaufnahme der Handelsbeziehungen mit Italien, wohin die erſten Warenverſchiffungen bereits ab⸗ gefertigt wurden. Die guten Ernteausſichten kommen der Entwicklung ſehr zugute, zumal ſie auch die Vorausſetzung für die in Ausſicht genommenen argrarpolitiſchen Reform⸗ ie bilden. n Ingoſlawien erwartet man für dieſes Jahr einen Weizenausfuhrüberſchuß von—5 Mill. Dz. der zur Hälfte durch Präferenzabmachungen bereits eine Abſatz⸗ ſicherung gefunden hat. Am 25. Juni d. J. wurde eine neue Einfuhrüberwachung durchgeführt, die eine Bewilli⸗ gung der 33 Hauptpoſten des Zolltarifßs im Verkehr mit jenen Staaten vorſieht, die mit Jugoflawien kein Clearing⸗ abkommen abgeſchloſſen haben. Dadurch ſoll eine ſtärkere Ueberleitung des Warenverkehrs mit Clearingländern bewirkt werden. Die ſolcher Art in Erſcheinung tretende Richtung der Handelspolitik erhält ihr Gepräge dadurch, daß die Außenhandelspolitik munmehr vom Außenmini⸗ ſterium beſtimmt wird. Der Warenexport der erſten vier Monate d. J. ſchwächte ſich auf 1,12(i. V. 1,23) Mrd. Dinar ab, während ſich die Einfuhr auf 1,38(1,09) Mrö. Dinar hob. Das vorjährige Aktivum der Handelsbilanz von 140 Mill. hat ſich dadurch in ein Paſſivum von 260 Mill. Dinar gewandelt, das die Regierung durch die Ein⸗ ſuhrdirigierung abzubauen hofft. Das Moratorium für den Zinſendienſt der in Frankreich begebenen Auslands⸗ anleihen wurde bis 13. Oktober 37 verlängert.— Die Induſtriealiſierung geht weiter, wobei in verſtärktem Maße Clearingrückſtände und eingefrorene Auslandsgut⸗ haben zur Inveſtierung herangezogen werden. Nach dem weitgehenden Ausbau der Tertilinduſtrie wird num das Hauptgewicht auf die Metall⸗ und eiſen⸗verarbeitende In⸗ duſtrie gelegt, wobei die Krupp übertragene Ausgeſtaltung der Zeniva⸗Eiſenwerke wohl das größte Objekt darſtellen. Die Autarkie in der Waggonerzeugung wird in Kürze er⸗ reicht werden. Bulgarien hat mit dem Induſtrialiſieren um jeden Preis bereits Schluß gemacht. Ein in Vorbereitung be⸗ findliches Geſetz wird die der Induſtrie eingeräumten Vor⸗ teile ſcharf abgrenzen und in Uebereinſtimmung mit den Erforderniſſen bringen. Was lebensfähig iſt, ſoll gefördert werden, was ſich jedoch als verluſtreicher Ballaſt für Wirt⸗ ſchaft und Außenhandel erwies, ſoll nicht weiter geſtützt werden. Dieſe Auffaſſung, zu der die ſteigenden Sorgen der Landwirtſchaft weſentlich beitrugen, führte bereits ſeit Jahresbeginn zu einer Aenderung der Außenhandelspolitik und bewirkte auch ſchon eine Wiederausweitung des Han⸗ zidelsvolumens“ So iſt die Woreneinfuhr in den erſten Mo⸗ enaten d. J. 2 v. H. auf 974 Mill, Lewa, die Ausfuhr A oterceef ith Wif, Verz Lewa geſtiegen, ſo daß die Handelsbilanz mit einem Aktivum von 122 Mill. Lewa(plus 6 v..) abſchließt. Im Zuſammenhang mit der Aenderung der Außenhandelspolitik ſteht eine Neuregelung der Ausfuhr und der Kompenſationsprämien. Die Be⸗ willigungsprämie iſt mit maximol 35(bisher 45) v. H. abgegrenzt. Im Etat beginnt ſich oͤer Umbruch in der Wirt⸗ ſchaftslage bereits bemerkbar zu machen. Im 1. Quartal d. J. ſtiegen die Einnahmen um 275 auf 1562 Mill. Lewa. Die Beſſerung ermöglichte es, dͤen Poſten der nicht aus⸗ gezahlten Gehälter, Penſionen und ſonſtigen Staatsver⸗ pfilichtungen von 741 auf 460 Mill. herabzumindern. Zur Deckung außerordentlicher Ausgaben(Rüſtungen und Stra⸗ ßenbauten) hat die Regierung 2 Anleihen von zuſammen 300 Mill. Lewa aufgenommen. Die Auslandsverſchuldung Bulgariens wurde kürzlich von der Nationalbank mit 14,54 Mroͤm. Lewa angegeben, deren Zinſendienſt nur zu 21,5 v. 2 in Deviſen transfertert wird. umänien geht mit einem Uebertrag von rund 300 000 Doppelzentner Weizen in die neue Kampagne, die einen Rekordertrag erbringen dürfte. Der jüngſt aufgetauchte Plan eines Getreidemonopols ͤürfte nur ein Schreckſchuß ſein, da die Regierung nicht in der Lage iſt, die Aktion der Ausfuhrprämien ſortzuſetzen. Letztere wurden in der ver⸗ gangenen Kampagne erſt auf 10 000 Lei feſtgeſetzt, dann auf 7000 und ſchließlich auf 2000 Lei reduziert. Die Lage der Staatskaſſe läßt die Beibehaltung irgendwelcher Prämien unmöglich erſcheinen, doch will die Regierung dem Getreide⸗ handel inſoweit entgegenkommen, als ſie durch Errichtung eines Getreideausfuhrhafens bei Burga die Paſſagegebühr der Donaukommiſſion beſeitigen will. Im erſten Quartal d. J. erreichte die Wareneinfuhr 2751(2579) Mill. Lei, wäh⸗ rend ſich die Ausfuhr auf 3321(2820) Mill. erhöhte. Da⸗ mit ſtieg dͤas Aktivum auf 570(241) Mill. Dem Außenhan⸗ del fehlt aus deviſentechniſchen Gründen die nötige Bewe⸗ gungsfreiheit. Die Regierung will ſich daher bemühen, für gewiſſe Exporte, namentlich für Erdöl und Benzin, von allen Staaten eine feſte Quote in Edeldeviſen für ihre Auslandsverpflichtungen aufzubringen. Andererſeits ſoll dem dreiſeitigen Clearing erhöhtes Augenmerk zugewen⸗ det werden. Weiter benutzt man die Auslandsforderungen vermöge beſonderer Begünſtigungen zur Induſtrialiſierung. Tatſächlich ſteigt auch die Zahl der Neugründungen fort⸗ geſetzt, worunter Chemie⸗ und Metallwerke hervorſtechen. Der Etat wird für 1935/36 zum erſtenmal ſeit Jahren den Voranſchlag von 20 Mrö. Lei nicht überſchreiten. Griechenland geht beharrlich, wenn auch langſam den Weg des Wiederaufſtiegs. Erſtmals ſeit dem Währungs⸗ verfall beginnt ſich von ſelbſt der innere Wert der Drachme zu feſtigen und zeichnet damit eine neue Grundlage für den Wirtſchaftsaufbau ab. Mit Recht konnte der Finanz⸗ miniſter erſt kürzlich wieder erklären, daß eine Abwertung überhaupt nicht in Betracht komme. Dagegen verfügte er eine Einfuhrlockerung zur Verwertung von Clearinggut⸗ haben. Künftig können u. a. Uhren, Farben, elektrotech⸗ niſche Erzeugniſſe, Metall⸗ und Textilwaren zur freien Ein⸗ fuhr aus ſolchen Ländern gelangen, deren Clearingſalden für Griechenland aktiv ſind. Die ſyſtematiſch geförderte Induſtrialiſierung hatte den Erfolg, daß 1935 erſtmals§er erzeugte Wert die Zehn⸗Milliarden⸗Grenze überſchritt. Von 7,11 Mroͤ. Drachmen in 1928, dem Ausgangsjahr der In⸗ duſtrieförderung, erhöhte ſich der Wert der Induſtrieerzeu⸗ gung bis 1934 auf 9,91 Mrö., um 1935 um weitere 3 v. H. auf 10,17 Mro. Drachmen anzuſteigen. die Textilinduſtrie mit einer Erzeugung von 3,25 Mrö., ihr folgt oͤas chemiſche Gewerbe mit 1,65 Mrd. Von 1921 bis 1935 wurden 1743 Induſtrieunternehmungen mit 59,342 PS gegründet. Der Hauptausfuhrartikel des Landes— Tabak zeigt im erſten Vierteljahr wohl einen leicht abgeſchwächten „Wert von 1,22(1,24) Mrd. Drachmen, doch hat ſich gleich⸗ zeitig der Durchſchnittserlös ſtark erhöht, oͤa die exportierte“ Menge nur 16,46(i. V. 19,08) Mill. Kg. betrug. Der dies⸗ jährige Anbau von Orienttabaken iſt im Hinblick auf die Beſſerung der Weltmarktlage wieder ausgeweitet worden, ſo daß man mit einer weſentlich größeren Ernte rechnet, deren Verwertung keine Sorgen bereitet. Die vorjährige Ernte war Mitte Juni d. J. gänzlich abgeſtoßen und über⸗ dies auch ein Teil der alten Vorräte abgetragen. PPPPPPPPPPPPPGPGPPPGPGPGPPGPGPGGoGPGoGGGGGGGGCGGCGPGPPCPPPPCPC CCCVoCCPPPBP——————oBPPTT——PPPP—PPPPPPPPRRP im Notfalle werde auch die Hauptgenoſſenſchaftskellerei dem Winzer zur Seite ſtehen. Abſchließend ſprach Kreisleiter Merkle, der nochmals die bisherigen Bemühungen ſämtlicher Stellen zuſammen⸗ faßte und an die Verſammelten mahnende Worte zur wei⸗ teren Mitarbeit richtete. * Hermann Flörsheim, Weberei⸗Ac,.⸗Gladbach. In der GV dieſer Baumwollweberei, die mit einem AK von 280 000/ ausgeſtattet war, wurde eine Umwandlung in der Weiſe beſchloſſen, daß das Vermögen unter Ausſchluß der Liquidation auf den Hauptaktionär, den Kaufmann und Fabrikbeſitzer Hermann Flörsheim in Düſſeldorf, übertra⸗ gen wird, der das Geſchäft als Einzelkaufmann fortführt. * Abbau der Benzinpreiserhöhung in Italien. Der Benzinpreis, der bei Beginn des Sanktionskrieges von 2½ Lire je Liter auf rund 4 Lire erhöht worden tvar, iſt mit ſofortiger Wirkung von 3,87 auf 3,04 Lire herabgeſetzt worden. Die Preisſenkung wurde von der Regierung durch eine Reihe von Steuer⸗ und Verkaufserleichterungen ermöglicht. Waren und Märkie Amtlicher Großmarkt für Getreide und Futtermittel Stuttgart v. 21. Juli. Je 100 Kilo frei verladen Vollbahn⸗ ſtation: Weizen. württembergiſcher, durchſchnittliche Be⸗ ſchaffenheit 76/77 Kilo, Juli⸗Erzeugerpreis W 7 20,70; W 10 21,00; Wü 14 21,40; Wͤ 17 2,70; Roggen durchſchn. Beſchaffenheit, 71/73 Kilo, Juli⸗Erzeugerfeſtpreis R 1415,80; R 18 16,30, R' 19 16,50; Futtergerſte, durchſchnittliche Beſchaffenheit, 59—60 Kilo, Juli⸗Erzeugerfeſtpreis G 7 15,70% 8 16,00, Futterhafer, durchſchnittliche Beſchaffenheit, 48/49 Kilo, Erzeugerfeſtpreis per Juli H 11 17,10; 14 17,60; Wieſenheu loſe neu 5,00; Klee⸗ heu loſe neu 6,00;, Stroh(drahtgepreßt) neu 9,00 l. Mehlnotierung im Gebiet des Getreidewirtſchaftsverbandes Württemberg(Preiſe für 100 Kilo, plus 0,50„ Frachten⸗ ausgleich frei Empfangsſtation). Weizenmehl mit einer Beimiſchung von 25 bis 30 v. H. Kernen Aufſchlog 1 für die 100 Kilo. Reines Kernenmehl 3&4 Auſcchlag.) Weizenmehl mit einer Beimiſchung von 20 v. H. amtlich anerkanntem Kleberweizen 1,25 Auſſchlag per 100 Kilo. Weizenmehl: Baſis⸗Type 790, Inlandsmahlung(bisher Weizenmehl 1) per Juli W7 27,90; W 10 28,40; W 14 29,00 Wü17 29,00; Roggenmehl, Boſistype 907 bis 15. Aug. 1936 R 14 22,70; R 18 23,30; R 19 23,50; Weizenkleie bis 15. 9. 1936 W7 9,95; Wö 10 10,10; Wö 14 10.30;'ö17 10,45; Roggen⸗ kleie bis 15. 8. 1996 R 14 10,10; R 18 10,40; R 10 10,50 l. Weizen⸗ und Roggen⸗Futtermehl jeweils bis zu 2,50 4 per 100 Kilo teurer als Kleie.— Für alle Geſchäſte ſind die Bedingungen des Reichsmehlſchlußſcheins maßgebend. — Marktverlauf: Der Bedarf an altem Brotgetreide dürfte für Juli und bei manchen Mühlen auch darüber hin⸗ aus geoͤeckt ſein. In neuem Weizen für 1. Hälfte Auguſt lagen erſtmals Angebote von Bayern vor, die verſchiedent⸗ lich zu Abſchlüſſen führten. Mit dem Roggenſchnitt iſt ſtel⸗ lenweiſe auch ſchon in Württemberg begonnen worden, doch lagen noch keine Muſter vor. Neue Wintergerſte wurde erſtmals umgeſetzt, obwohl die Muſter nicht immer befrie⸗ digten. Die Abrufe in Weizenmehl waren ſehr rege; die Beſtimmung, daß alte Verträge bis 81. Juli abgewickelt werden müſſen, wirkte hierbei mit. Kleie und Futtermittel finden weiterhin ſchlanke Aufnahme. E Rotterdamer Getreidekurſe vom 21. Juli.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Juli, Sept. je 5,27%; Nov., Jon. je 5,07/6.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Juli 70,75; Sept. 67; Nov. 66,75, F 66,50 K. ELiverpooler Baumwollkurſe vom 21. Juli.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) Juli(36) 702; Auguſt 693, Sept. 679, Okt. 640; Nov. 660; Dez. 657; Juni Zuli; 5 5 617; Febr. 616 Mai 615; Tendenz ſtetig. 8 Leinöl⸗Notierungen vom 21. Jnli.(Eig. Dr.) Lon⸗ dion: Leinſaat Pl. per Juli 11,50; Leinſaat Klk. per Juli⸗ Auguſt 13,50; Leinſaatöl loko 27,3, Auguſt 26,3; Sept.⸗Dez. 26,3; Baumwoll⸗Oel ägypt. 26,7/; Baumwoll⸗St. ägypt. per Juli 8,50. Neuyork: Terp. 41,0. Savannah: Terp. 36,0. Babdiſche Obſtmärkte. Bühl: Anfuhr 1050 Zentner, Verkauf flott. Preiſe je Kg.: Johannisbeeren 20—28; Stachelbeeren 35—40; Pfirſich 50—60; Pflaumen blau 50 bis 55; gelb 50—55; Zwetſchgen 50—60; Aepfel 40—50; Birnen 25—50; Heidelbeeren 45—50; Brombeeren 60; Himbeeren 60—69 und 55; Reineclauden 40.— Achern: Anfuhr 300 Ztr. Verkauf flott. Preiſe ſe Kg.: Heidel⸗ beeren 45—50; Johannisbeeren 20—28; Himbeeren 55 bio 60; Brombeeren 55; Pfirſiche 55—60; Pflaumen blau 50 bis 55; gelb 50—55; Erntepflaumen 30—35; Zwetſchgen 50 bis 60; Aepfel 90—50; Birnen 80—50. * Pfälziſche Obſtmarktberichte.(Mitgeteilt vom Garten⸗ und Weinbauwirtſchaftsverband). Bad Dürkheim: Johannisbeeren 13—14, Stachelbeeren rot 20—23, Pfirſich La 34—36, U 90—93, II 21—26, Jakobsbirnen 18—23, bunte Julibirnen 10—11,5.— Ludwigshafen: Wirſing—4, Rundkraut 2,5—3, Rotkraut—7, Bohnen—10, Karotten —5, Gurken 6,5—7, Salate 4, Grüppelgurken 2,5—3.— Lambsheim: Johannisbeeren 13—15, Stachelbeeren 15 bis 21, Pfirſich 25—33, Zwetſchgen 25—30, Aepfel 10—12, Bohnen—8, Weißkraut 3, Rotkraut 6, Salzgurken—6,5, Salatgurken 4,5, Grüppelgurken 3.— Weiſen heim: Johannisbeeren 13—17, Stachelbeeren 15—21, Pfirſich 20—35, Aepfel 18—23, Frühpflaumen 20—90, Birnen 18—20, Apri⸗ koſen 30—35, Maulbeeren 18, Bohnen 7114, Eſſiggurken 6,ö. * Schweinemärkte. Billigheim. Zufuhr: 88 Milch⸗ ſchweine, 40 Läufer. Preiſe: Milchſchweine 32—42, Läufer 38—50„ je Paar. Blieskaſtel. Zufuhr 193 Ferkel. Preiſe 15—18/ je Stück je nach Alter und Größe. Möck⸗ mühl. Zufuhr 124 Milchſchweine. Preis pro Paar 44—56 68 esheim: Zufuhr 11 Läufer. Preis pro Paar 0 8 Geld- und Devisenmarki Paris, 21. All- Cchlus vmilich). London. 78,99. J Spmn 218,80] Ropenhagen] 380.— f Wien Lewor: 15.08 /, fal 116.— foiln! 10.8/ 608.50 kn 250.— J Jün 194,5 atain, 2225, J Pae, 28579 London. 21. Ault Gcblab amllich Feryok, 503.— Kopenh' 22.40 fHoskzu 25.28[Schanhe 1/½53 le 2 Seg“.9,% Munge, 608.— ärhn, 1 Imsierdam 788.75 Oslo 19,90/ Konstanüin. 625.— Auien 125.— E 5%——— eee ain 5862 0 El.12 ne, 258 Paipas 1063 Berlün 1247— Bu 27.— Baanos Ares] 15.— Soabas ſchwei: 18.).— Beſgral 219.— ſis 6e. 22.— mf Loncbn 18.97 Sanes 38.75— Folis 500.— Longtong.854 L Sdakrike 100.12 Meialle Hamburger Pieiallnoflerungen vom 21. Juli MSTEEl Kal — 9——* —— 2e Himiiber(A. 5.)). 44,5088.50 rr 1. M 2840 279 Air alin(äb 10 L Grepr. Gä. p. f...—200 zuni. Techn. relnes Pictin . beialur,(iü. x.... I 33851 360 Ma 5 it 0600 .. Antimon exulus külnes.* Rovemh. E per Flosche) 12.7512.75 Deremb.* 83 23— Ge c.) 27.— Frachienmarki Duisburg-Ruhrort Das Geſchäft an der heutigen Börſe erfuhr gegen geſtern keine Aenderung. Frachten und Schlepplöhne blieben nach allen Richtungen unverändert. An der Spitze ſteht Rhein-Mainische Abendbörse Fesi Die Abendbörſe hatte am Aktienmarkt eine weitere feſte Haltung, doch erfuhren die Kurſe im allgemeinen nur mäßige Erhöhungen, auch der Umſatz war recht klein. Leb⸗ haft nur J. G. Farben mit 171½(1716). Sonſt notierten: Buderus 11356(113), Mannesmann 1114(11156), Ver. Stahlwerke 110½(11036), Daimler Motoren 135(134750, Weſtd. Kaufhof 51(5176), Zellſtoff Waldhof 154(159/5) und Mönus Maſchinen unv. 9776, Renten blieben allgemein vernachläſſigt und bewegten ſich etwa auf der letzten Mib⸗ tagsbaſis. Auch Ausländer ohne Umſatz. Die Haltung war auch im Verlaufe feſt. Doch hatte das Geſchäft keine Ausdehnung angenommen und beſchränkte ſich vornehmlich auf den berufsmäßigen Börſenhandel. Lediglich Weſtd. Kaufhof bei weiterer Kundſchaftsnachfrage bis 5176 nach 51, die übrigen Werte wieſen keine Aen⸗ derungen mehr auf und blieben auf der Anfangsbaſis ziem⸗ lich behauptet. Bankaktien waren bei lebhafter Kundſchafts⸗ nachfrage weiter feſt, am ſtärkſten erhöht Commerzbank mit 105(103/), DD⸗Bank und Dresdner Bank je 1047½(104). Von den ſonſtigen Bankaktien notierten Effektenbank 91 (904). Adea 88(874), Bayeriſche Hyp.⸗Bank 95(9455) und Pfälz. Hyp.⸗Bank 89(88/), Renten blieben bis zum Schluß der Abendbörſe geſchäftslos. Im Freiverkehr ſtie⸗ gen Wayß⸗Freytag auf 124(123). Nachbörſe: Verein. Stahlwerke 11036, Mannesmann 11156, J. G. Farben 1714, Kaufhof 5154—52. 3. Anordnung einer Markiregelung für das graphische Gewerbe Der Reichswirtſchaftsminiſter hat für das graphiſche Gewerbe auf Grund des Geſetzes über die Errichtung von Zwangskartellen eine„dritte Anordnung einer Markt⸗ regelung für das graphiſche Gewerbe“ erlaſſen, durch weiche die vom Reichskommiſſar für Preisüberwachung verfügte Ordnung für das graphiſche Gewerbe vom 21. Mai 1935 ergänzt wird. Die Fachverbände: 1. der Deutſche Buch⸗ druckerverein eV., Berlin, 2. der Verband deutſcher Off⸗ ſet⸗ und Steindruckerbeſitzer eV. Leipzig und 3. der Bund oͤer Chemigraphiſchen Anſtalten, Kupfer⸗ und Tieförucke⸗ reien Deutſchlands eV. Berlin, haben das Recht erhaltew, die Betriebe des graphiſchen Gewerbes auf die Einhal⸗ tung ihrer Verpflichtung zur Erſtattung einer Anzeige an die zuſtändigen Meldeſtellen der Verbände bei Richtpreis⸗ unterſchreitungen nachzuprüfen, ferner dürfen die Ver⸗ bände bzw. die Gutachterkammer des graphiſchen Gewerbes gegen die Betriebe in beſtimmten Fällen von Ordnungs⸗ widrigkeiten Vertragsſtrafen bis zur Höhe von 1000& ie Einzelfall feſtſetzen. Für den Fall, daß ein Betrieb die Straffeſtſetzung nicht anerkennt oder die Strafe nicht be⸗ zahlt, wird jeweils das ordentliche Gericht am Sitze den Meldeſtelle über die Vertragsſtrafe ent⸗ eiden. * Brotpreiserhöhung in Frankreich. Der Brotpreis wird ab 22. Juli um 10 Centimes für das Kilogramm, d. h. von 1 Fr. 60 auf 1 Fr. 70 erhöht werden. Wetterkarte des Luftamts Frankfurt a. M. 21. Jull 1936. 19 Uhr Eags ZeicbeDerklärung Zur Wetterkerle Katter Woa front vordringender HcHſcift erwer Wad S fFront vordringencer WrmIUf *WSG7e U NW2. front mif Wermuft ih der LShe FWSN% de Orohenlos O wolg llſſſliegengebier.PtIEHISchrxefsHGsdte Oheier Obececſovy Schebertäſiglelt, S Nebel,ſe Gewiter Ohabbbedecit Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 22. Juli. Die Zufuhr feuchter, vom Meere ſtammender Luftmaſſen ſetzt ſich weiter fort, jedoch kommt es bei zeitweiliger Aufheiterung jetzt mehr zur Bildung von Gewitter⸗ regen, wobei die Temperaturen im allgemeinen tags⸗ über etwas höher anſteigen. Im ganzen iſt jedoch eine Aenderung des unbeſtändigen Wet⸗ ters noch nicht abzuſehen. Borausſage für Donnerstag, 23. Juli Bewölkt mit nur vereinzelten Aufheiterungen unb Neigung zu kurzen Niederſchlägen, Tagestempera⸗ turen um 20 Grad, Iachwül, ſchwache weſtliche inde. Höchſttemperatur in Mannheim am 21. Juli 39 22 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 22. Juli + 14,4 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 147 Grad. In den Rheinbädern wurden heute vormittag 9 Uhr 18,5 Waſſer⸗ und 15 Grad Luftwärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Edem-Begel 18. 19. 20.21.22. Neckar⸗Pegel 19. 20. A. 2² Rheinfelden —5* 932 93 2 348 22 Mannheim 5,395,495,32 5,18 Kebl...4..70.12 C,06/Sagſtfeld—2 Moxau... ,386,26,15 5,05 5,01[Heilbronn———— Mannheim. 5,81/5,58,5,515% 5Plochingen———— Raub...89 5,90 5,974.00] 3,88[Diedesheim.——-(— Köln 3,673,7 354.399.32 ————ů˖ ◻ —— ——— — Seite Nummer 331—— 55 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 22. Juli 1936 — 2 2 N 9 4 — Olympia Berlin, das größte Sportfeſt aller Zeiten Eine Anterredung mit Dr. Karl Ritter von Halt Die Vorbereitungen für die XI. Olympiſchen Spiele 1996 in Berlin ſind abgeſchloſſen, die letzten Meldungen abgegeben. Was ſich nach dem erſten Meldeſchluß ankün⸗ digte, iſt zur Gewißheit geworden: Die XI. Olympiſchen Spiele werden das größie Sportſeſt aller Zeiten werden! Aus dieſem Anlaß nahm ein Mitglied der DNB-Schrift⸗ leitung Gelegenheit, einen der namhafteſten deutſchen Sportführer, Dr. Karl Ritter von Halt, den Organiſator der IV. Olympiſchen Winterſpiele in Garmiſch⸗Parten⸗ kirchen, um die Beantwortung einiger Fragen zu bitten. Karl Halt war vor dem Kriege der beſte deutſche Mehr⸗ kämpfer, der ſich ͤrei Jahre hintereinander den höchſten Titel, den der olympiſche Sport in der Leichtathletik zu vergeben hat, die Zehnkampfmeiſterſchaft, holte. 1912 beſtritt er den Zehnkampf der Olympiſchen Spiele in Stockholm. Im Kriege wurde Karl Halt für eine glänzende Waffentat zum Ritter des höchſten bayeriſchen Ordens ge⸗ ſchlagen und geadelt. Nach dem Kriege holte er ſich noch zweimal die Meiſtertitel im Zehnkampf und gleichzeitig auch im Kugelſtoßen. Nach dem Ausſcheiden aus dem Wett⸗ kampfſport— aktiv iſt er nämlich bis auf den heutigen Tag geblieben— wurde er Sportwart der deutſchen Leichtathle⸗ ten, deren Führung er 1932 übernahm und auch nach der Einigung im deutſchen Sport beibehielt. Dr. Karl Ritter von Halt iſt Mitglied des Internatio⸗ nalen Olympiſchen Komitees, des Organiſationskomitees für die XI. Olympiſchen Spiele und des Deutſchen Olym⸗ piſchen Ausſchuſſes. Unſere erſte Frage galt daher dem Modus nach dem die Spiele vergeben wer⸗ den, da hierüber immer noch Unklarheiten beſtehen. „Ueber ein Jahr vor der Durchführung der Spiele“, er⸗ klärte Ritter von Halt,„bewerben ſich gewiſſe Städte, nicht die Länder, um die Spiele. Die Mitglieder der JOC prü⸗ ſen die von dieſen Städten für die Durchführung getroffe⸗ nen Maßnahmen und fällen dann die Entſcheidung. So iſt ein Jahr vor den Spielen in Los Angeles 1931 in Bar⸗ celona die Entſcheidung zu Gunſten Berlins gefällt worden, das ja ſchon 1916 Austragungsort ſein ſollte.“„Und warum iſt 1935 in Oslo keine Entſcheidung getroffen worden?“ „Beil bei der Bewerbung politiſche Momente in die Waag⸗ ſchale geworfen wurden. Der Präſident des J0 erklärte, daß die Spiele nicht zum Handelsobjekt von Politikern werden dürften, und verſchob die Entſcheidung auf den 29. Juli d. J. Inzwiſchen iſt außer Tokio, Helſingfors und Rom noch London als Bewerber aufgetreten.“ „Sie kennen, wie kaum ein zweiter, die Verhältniſſe im deutſchen Sport der Vorkriegs⸗ und Nachkriegszeit. Sie haben an dem großen Einigungswerk, das ſich nach dem Willen des Führers im deutſchen Sport vollzog, vollen An⸗ teil gehabt. Würden Sie mir den grundlegenden Unter⸗ ſchied zwiſchen dem Geſtern und Heute umreißen?“„Ich möchte dazu auf die grundſätzlichen Ausführungen des Reichsſportführers in der letzten Sitzung des Deutſchen Olympiſchen Ausſchuſſes verweiſen, die gerade dieſe Frage eingehend behandeln. Sie ſehen,“ ſo führte Ritter von Halt aus,„früher gab es neben unſerer Organiſation noch die marxiſtiſche, die die Beteiligung an den Olympiſchen Spie⸗ len ablehnte und eine eigene ſogenannte„Arbeiter⸗Olym⸗ piade“ aufzog; es gab ferner die verſchiedenen konfeſſionel⸗ len Organiſationen; da war eine konzentrierte Arbeit, wie ſie das Anſehen des deutſchen Sports verlangte, einfach un⸗ möglich. Heute hat das Neben⸗ und Durcheinander auf⸗ gehört, wir haben eine einheitliche und ſtraffe Gliederung und Leitung und ſind nun erſt in der Lage, alle Kräfte zu⸗ ſammenzufaſſen und zum Einſatz zu bringen. Hinzu kommt die geiſtige Ausrichtung auf das gemeinſame Ziel. Heute weiß jeder, um was es geht, daß er für die Farben des Vaterlandes kämpfend, ſein eigenes Ich in den Hintergrund rücken muß. Der Mannſchaftsgeiſt hat eine grundlegende Wandlung erfahren und jeder gliedert ſich mit Begeiſterung in die Mannſchaft ein, weil er den Vorteil einer einheit⸗ lichen Leitung und Führung erkennt. Das Eutſcheidende aber iſt die lebendige Anteil⸗ nahme des nationalſozialiſtiſchen Staates unb ſei⸗ nes Führers Adolf Hitler. Der Führer hat durch ſeinen Beauftragten, den Reichs⸗ ſportführer von Tſchammer und Oſten, den deut⸗ ſchen Sport zu einer Einheit zuſammengeſchmolzen. Der Führer hat ihm das große Ziel gewieſen. Dem Führer iſt die Geſtaltung der olympiſchen Kampfſtätten in Garmiſch⸗ Partenkirchen und Berlin in dieſer nie dageweſenen Größe und Gewaltigkeit zu danken. Die Anteilnahme aller Mi⸗ niſterien gilt nicht nur der Ausrichtung der XI. Olym⸗ piſchen Spiele, ſondern dem deutſchen Sport überhaupt. Wir treiben nicht Sport um des Sportes willen, ſon⸗ dern weil wir durch planvoll betriebene Leibesübungen im Rahmen der geiſtigen und charakterlichen Erziehung einen neuen geſunden Menſchen formen wollen. Die Zuſammen⸗ faſſung aller Kräfte, die geiſtige Ausrichtung und die leben⸗ dige Anteilnahme des neuen Deutſchland ergeben die Ge⸗ ſamthaltung des deutſchen Sportes.“ Zu den Vorbereitungen der Leichtathleten erklärte Rit⸗ ter von Halt:„Wir haben getan, was wir tun konnten. Und vor ͤͤrei Jahren haben wir in ganz Deutſchland die am beſten Veranlagten ausgeſucht und zu größeren Mann⸗ ſchaften zuſammengeſtellt, die planvoll vorbereitet wurden. Im vergangenen Jahre haben wir aus dieſen kleinere Kernmannſchaften gebildet, die dͤurch Spezialſportlehrer be⸗ ſonders geſchult, von Kampf zu Kampf geführt wurden, um durch den beſtändigen Kampf in ihrer Leiſtungsfähigkeit zu wachſen und kämpfen zu lernen. In dieſem Jahre ſchloß ſich ein ganz organiſcher Aufbau an. Die erſte Uebung, der auch die Kernmannſchaft unterworfen war, erfolgte bei den Meiſterſchaften der Bezirke, die zweite bei den Gaumeiſter⸗ ſchaften und der letzte Prüfſtein waren die Deutſchen Mei⸗ ſterſchaften. Sie waren allerdings nicht allein ausſchlag⸗ gebend, auch die Sicherheit des Könnens, die Gleichmäßig⸗ keit der Leiſtung und der Jahresdurchſchnitt wurden ſtark in Erwägung gezogen,“ „Der Wiedererwecker der Olympiſchen Spiele, Baron Pierre de Coubertin, hat einmal geſagt, daß es nicht darauf ankomme, wie viel Medaillen eine Nation er⸗ ringt, ſondern in welchem Geiſte ſie kämpft. Glauben Sie, Ritter von Halt, daß unſere Mannſchaft bei den Olym⸗ piſchen Spielen in ihrem kämpferiſchen Einſatz die neue Geiſteshaltung des deutſchen Sportlers verkörpern werden?“ „Das glaube ich nicht nur, davon bin ich felſenfeſt über⸗ zeugt!“ Das Olympiſche Komitee an den Jührer Das Griechiſche Olympiſche Komitee hat aus Olympia an den Führer und Reichskanzler folgendes Telegramm ge⸗ richtet: „Wir melden von Land zu Land: die Fackel iſt geſtartet, die olympiſche Idee zu verewigen. Olympiſches Komitee: Nikojaidis.“ Der Führer hat hierauf telegraphiſch wie folgt geant⸗ wortet: „Ich dauke für die Meldung vom Start der Olympiſchen Fackel. Möge ſie glücklich in Berlin eintreſſen und hier alsbalb die Olympiſche Flamme entzünden, die der XI. Olympiade zu erfolgreichem Verlauf leuchten ſoll. Adolf Hitler.“ Italieniſche Meldungen für Verlin Der Italieniſche Leichtathletik⸗Verband hat die Mann⸗ ſchaften aufgeſtellt, die dem Italieniſchen Olympiſchen Komi⸗ tee als Olympiakämpfer vorgeſchlagen werden. Unter den 37 vorgeſehenen Teilnehmern befinden ſich ſieben Frauen. Für die Auswahl der Männer waren nicht nur die Ergeb⸗ niſſe der Meiſterſchaftskämpfe maßgebend, ſondern in weit höherem Maße Mindeſtleiſtungen, die den Durchſchnitt der Leiſtungen bei den Olympiſchen Spielen von Paris, Am⸗ ſterdam und Los Angeles darſtellten. Nicht beſchickt wer⸗ den die 100 Meter, Hochſprung, Dreiſprung, Kugelſtoßen und Speerwerfen. Die Leichtathleten, die ihren letzten Schliff in Florenz erhielten, treten die Reiſe nach Berlin noch in dieſer Woche an. Gemeldet wurden: Männer: 200 Meter: Caldana. 400 Meter: Lanzi, Roſſi, Pampani. 800 Meter: Lanzi. 1500 Meter: Beccali. 5000 Meter: Betti, Cerati, Maſtroieni. 10 000 Meter: Beviaqua. Marathon: Genghini, Bulzono. 4 mal 100 Meter: Bugna, Taldana, Ferrario, Gonelli, Lanzi, Maffei, Mariani, Mar⸗ tinetti. 4 mal 400 Meter: Roſſi, Pampani, Tavernari, Ragini, Ridi. 3000 Meter Hindernis: Lippi, Betti. 110 Meter Hürden: Caldana. 400 Meter Hürden: Mori, Fa⸗ celli. 50 Km. Gehen: Brignoli, Gobbato, Rivoleta. Weit⸗ ſprung: Caldana, Maffei. Stabhochſprung: Innocenti. Diskuswerfen: Oberweger, Briancani. Hammerwerfen: Cantagalli. Frauen: 100 Meter: Teſtoni. 80 Meter Hürden: Teſtoni, Valla. 4 mal 100 Meter: Teſtoni, Valla, Agorni, Bongio⸗ vanni, Bullano, Duvillard. Speerwerfen: Gabris. Unter Leitung von Vittoria Pozzo waren in Me⸗ ran die 22 beſten Studentenſußballſpieler zuſammengezogen worden, wo ſie ſich ſeit nahezu zwei Wochen in einem ſcharfen Training befanden. Alle 22 Spieler wurden in die olympiſche Fußball⸗Mannſchaft aufgenommen, nämlich: Venturini, Vanucci, Petri, Ravo, Tamietti, Giani, Giro⸗ metta, Piccini, Puppo, Giunteli, Gobrietti, Negro, Nieco⸗ lini, Marchini, Berteni, Biagi, Cappolli, Baldo, Freſſi, Locatelli, Foni, Carabollo. Die Begleitung beſteht aus einem Mannſchaftsführer, einem Arzt und einem Maſſeur. Olympiſche Auslands⸗Studenten im Olympiaſtadion Siebzig ausländiſche Studenten unter Führung des Präſidenten der Deutſchen Hochſchule für Politik, Reg.⸗Rat Meier⸗Beneckenſtein beſuchten am Montag das Reichsſport⸗ feld. Es ſind Vertreter der Jugend aus 22 Nationen. Die Gäſte wurden im Haus des deutſchen Sports vom Reichs⸗ ſportführer mit einer herzlichen Anſprache begrüßt. Er ſprach vom Reichsſportfeld und ſagte dabei:„Ein gigan⸗ tiſches Werk iſt hier erſtanden, und wir ſelbſt, die wir alle an dieſem Werk mitarbeiteten, ſind jeden Tag aufs neue überraſcht von dem mächtigen Aufbau dieſer Stätten, die im Zeichen der Spiele der Verſtändigung und Freunoſchaft der Völker dienen ſollen.“ Er ſchilderte dann die landſchaft⸗ lichen und architektoniſchen Schönheiten des Geländes. Es ſind ewige Bauten, Zeugen der deutſchen Geſchichte und dem Willen, etwas zu leiſten und die ganze Welt gaſtlich empfan⸗ gen zu wollen. „Unſere Aufgabe nach den Olympiſchen Spielen ſteht ſchon jetzt feſt: Wir werden eine Generation, die Krieg, Arbeits⸗ loſigkeit und tauſend andere Nöte kennengelernt hat, durch den Sport zu einer jungen, kraftvollen Generation machen, die wieder Freude am Leben empfindet.“ Der Anſprache folgte eine Führung durch das Reichs⸗ ſportfeld. Der grau verhangene Himmel und ſelbſt Regen vermochten die große Anteilnahme und die immer wieder zum Ausdruck kommende Begeiſterung der jungen Gäſte nicht im mindeſten zu beeinträchtigen. Radwanderfahrt zu den Olympiſchen Spielen Eine Fülle von Nennungen iſt in den letzten Tagen für die anläßlich der Olympiſchen Spiele durchgeführte Rad⸗ wanderfahrt nach Berlin eingegangen. Bisher liegen ſchon über 2000 Meldungen vor, die ſich auf 19 Nationen vertei⸗ len. Am ſtärkſten iſt dabei die Tſchechoſlowakei vertreten, aber auch Oeſterreich, Danzig, Frankreich, Polen, Schweiz, Holland, England, Eſtland, Lettland, Jugoſlawien und Un⸗ garn ſind mit zweiſtelligen Nennungszahlen in der Liſte aufgeführt. Die Fahrt kann von den Teilnehmern am 1. Auguſt begonnen werden und muß am 10. Auguſt in Berlin beendet ſein. Als Mindeſtleiſtung ſind 120 Km. gefordert, die ſich jeder Teilnehmer auf der ihm überſand⸗ ten Kontrollkarte beſcheinigen laſſen muß. Englands Leichtathletinnen Nach den am Wochenende im Londoner White⸗City⸗ Stadion veranſtalteten Titelkämpfen ſtehen als letzte im Reigen der Nationen die Teilnehmerinnen von Groß⸗ britannien an den Olympiſchen Leichtathletikwettkämpfen feſt. Auch die Südafrikanerin E. Burke gehört der Mann⸗ ſchaft an. Es wurden im einzelnen folgende Meldungen abgegeben: Deutſche Olympia-Mannſchaften 19 Schwimmer, 17 Schwimmerinnen und 11 Waſſerballer Die deutſchen Schwimmer, Schwimmerinnen und Waſſer⸗ baller, die die Ehre haben, die deutſchen Farben beim Olympia zu vertreten, wurden am Dienstag vom Reichs⸗ ſportführer namhaft gemacht. 19 Schwimmer, 17 Schwimme⸗ rinnen und 11 Waſſerballer werden um den olympiſchen Lorbeer kämpfen. In den meiſten Wettbewerben ſtarten je drei deutſche Vertreter, nur im Kunſtſpringen und Frauen⸗Rückenſchwimmen nur je zwei. Ein Wettkamp', 400 Mtr. Kraul f. Frauen, wurde überhaupt nicht belegt. Das Aufgebot des deutſchen Schwimmſports hat im einzelnen folgendes Ausſehen: änner: 100 Meter Kraul: Helmuth Fiſcher(Bremen), Hermann Heibel(Bremen), Heiko Schwortz(Magdeburg); 400 Meter Kraul: Hans Freeſe(Bremen), Heinz Arendt (Berlin), Otto Przywara(Hindenburg); 1500 Meter Kraul: Freeſe, Arendt, Przywara; 200 Meter Bruſt: Joachim Balke (Dortmund), Erwin Sietas(Hamburg), Arxtur Heina (Gladbeck); 100 Meter Rücken: Hans Schwarz(Wünsdorf), Heinz Schlauch(Wünsdorf), Erwin Simon(Gladbeck); 4⸗ mal⸗200⸗Meter⸗Kraul⸗Staffel: Werner Plath(Berlin), Hel⸗ muth Fiſcher, Gerhard Nüske(Stettin), Hermann Heibel, Heiko Schwartz, Wolfgang Heimlich(Reichenbach); Kunſt⸗ ſpringen: Erhard Weiß(Dresden), Leo Eſſer(Wünsdorf); Turmſpringen: Erhard Weiß, Hermann Stork(Frankfurt a..), Siegfried Viebahn(Berlin). Frauen: 100 Meter Kraul: Giſela Arendt(Berlin), Inge Schmitz(Berlin), Maria⸗Magdalena Lohmar(Bonn); A⸗mal⸗100⸗Meter⸗Kraul⸗Staffel: Giſelo Arendt, Inge Schmitz, Marig⸗Magdalena Lohmar, Ruth Halbsguth(Ber⸗ lin), Urſula Groth(Breslau), Urſula Rollack(Berlin); 200 Meter Bruſt: Martha Genenger(Krefeld), Hanni Hölz⸗ ner(Plauen), Trude Wollſchläger(Duisburg); 100 Meter Rücken: Chriſtel Rupke(Ohligs), Anni Stolte(Düſſeldorf); Kunſtſpringen: Olga Jenſch(Berlin), Gerda Daumerlang (Berlin), Suſe Heinze(Berlin); Turmſpringen: Annelieſe Kapp(Frankfurt o..), Inge Ehſcheid(Frankfurt a..), Käthe Köhler(Hamburg). Waſſerball: Paul Klingenburg(Duisburg), Bernhard Baier(Hannover), Dr. Guſtav Schürger(Nürnberg), Fritz Gunſt(Hannover), Hans Schulze(Magdeburg), Hans Schneider(Duisburg), Joſef Hauſer(München), Alfred Kienzle(Stuttgart), Helmuth Schwenn(Berlin), Fritz Stolte(Berlin), Heinrich Krug GBerlin). Neun Schützen „Die deutſchen Olympia⸗Schützen, die ſich beſonders ſorg⸗ fältig auf die Berliner Kämpfe vorbereitet haben, wurden wie folgt benannt: Kleinkaliberſchießen: Johann Schulz(Berlin), Arran Hoffmann(Berlin), Erich Hotopf(Hamburg);z Scheiben⸗Piſtolenſchießen: Paul Wehner(Wiesbaden), Erich Krempel(Suhl), Erich Martin(Bonn); Schnellfener⸗Piſtolenſchießen: Heinz Hax(Berlin), Georg Dern(Berlin), Cornelius van Oyen(Berlin). Die Olympia-Fackel in Athen Die Feier auf der Akropolis Die Olympiſche Fackel in Korinth Die Olympiſche Fackel traf in Korinth um 11.20 Uhr ein. Die reichgeſchmückte Stadt empfing mit unzähligen Fahnen und Glockenläuten den Fackel⸗ träger Spiliotopulos. Die Einwohner hatten ſich trotz der ſengenden Julihitze auf dem Hauptplatz verſammelt. Aus allen Dörfern der Umgebung wa⸗ ren die Bauern herbeigeſtrömt. Das Auftauchen der Olympiafackel löſte toſende Begeiſterung aus. Der Läufer übergab dem Bürgermeiſter die Fackel, der damit auf einem Altar das Feuer an⸗ zündete. Während dieſer Zeremonie ſpielte eine Mi⸗ litärkapelle die Nationalhymne. Auf beiden Seiten des Altars war auch eine militäriſche Ehrenwache aufgeſtellt. Den Hintergrund füllten die Schulkinder aus. Der Feſtplatz war mit griechiſchen und deut⸗ ſchen Fahnen geſchmückt. Vor dem Altar führten 30 Mädchen einen Nationaltanz auf, der von Leni Riefenſt ahl gefilmt wurde. Punkt 12 Uhr begannen die Glocken neuerlich zu läuten, und der Fackellauf wurde nach Athen fort⸗ geſetzt. Um 12.15 Uhr paſſierte die Fackel die Ka⸗ nalbrücke, die den Peloponnes mit dem Feſtlande verbindet. Der Läufer eilt bei einer Hitze von 35 Grad im Schatten im ſchnellſten Tempo auf der Straße dahin. Peloponneſos war die Inſel des ſagenhaften Königs Pelops, dem angeblich das Entſtehen der Neuigkeiten 100 Meter: B. Burke, E. Hiscvok, A. Brown.— 80 Me⸗ ier Hürden: W. Webb, K. Tiffen, G. Whitehead.— Hoch⸗ ſprung: D. Odam, N. Carrington.— Speerwerſen: K. Connell.— 4 mal 100⸗Meter⸗Stafel: E. Hiscook, B. Burke, V. Walſh, K. Tiffen, G. Whitehead, V. Olney, L. Chalmers. Hollands Radfahrer für die Spiele Holland wird in den Olympiſchen Rad⸗Wettbewerben mit ſeinen bekannten ſtarken Fahrern vertreten ſein, von denen ſich der Meiſter Arie van Vliet ſchon oft als ſtarker Gegner Toni Merkens' gezeigt hat. Die genaue Mann⸗ ſchafts⸗Aufſtellung wird erſt in Berlin erfolgen, doch wur⸗ den bereits jetzt beſtimmt für das 1 Km.⸗Malfahren: van Vliet, Leene. 1 Km.⸗Zeitfahren: van Vliet, Buchly. Tan⸗ dem: Ooms⸗Leene, Duyn⸗Meyer. 4 Km.⸗Verfolgungsren: nen: Kropman, v. d. Voort, Swartepoorte, v. Wees, Helle⸗ mans, Meyer; 100⸗Km.⸗Straßenrennen: Schulte, Veethaak, v. Gageldonk, v. Hore, Saarloß, Reuter. Olympiſche Straßenreunſtrecke vermeſſen Die Strecke für das über 100 Km. führende Olympiſche Straßenradrennen iſt in dieſen Tagen vom Reichsamt für die Landesaufnahme offiziell vermeſſen worden. Der Start erfolgt auf der Weſtbahn der Avus beim Kilometer.314 und das Ziel befindet ſich vor der neu errichteten großen Tribüne beim Kilometer 19.038, alſo nur wenige Meter vor dem bei Automobil⸗ und Motorradrennen gültigen Avus⸗ Ziel. Die Strecke führt bekanntlich zweimal, in entgegen⸗ geſetzter Richtung, über die ſchwere Steigung am Kaiſer⸗ Wilhelm⸗Turm oberhalb der Havel. 50 Mexikaner in Hamburg Das Hapag⸗Motorſchiff„Orinoco“ brachte am Dienstag⸗ morgen 50 mexikaniſche Olympiakämpfer nach Hamburg, wo ſie herzlich empfangen wurden. Zur Begrüßung hatten ſich neben dem Beauftragten des Senats und des Sports auch der mexikaniſche Geſandte in Berlin und der mexi⸗ koniſche Generalkonſul in Hamburg eingeſunden. Der Mannſchaft gehören Leichtathleten, Schwimmer, Poloſpieler, Boxer, Fechter und Fußballſpieler an. Berlin erlebt den Start zum Fackellauf Zu einem unvergeßlichen Erlebnis geſtaltete ſich der feierliche Feſtakt vor dem Berliner Rathaus anläßlich des Starts zum Fackellauf. Dr. Lewald ſchilderte mit be⸗ geiſterten Worten die Bedeutung der Stunde und über⸗ reichte Stagtskommiſſar Dr. Lippert einen Fackelgriff. Nach der Entgegnung von Dr. Lippert wurde der Feſtakt aus Olympia übertragen. Zu einer ſchlichten Feier woren die Wehrmachtsangehörigen und Sportler im Olympiſchen Dorf verſammelt. Um 12 Uhr ſetzte das Glockenſpiel ein und eine Salut⸗Batterie gab eine Rollſolve ab. Und dann klangen aus dem Lautſprecher die Worte:„Hier iſt der Olympia⸗Weltſender“. Das Olympiſche Dorf erlebte die feierliche Stunde des Starts in Olympia. 5 Olympiſchen Spiele überhaupt zuzuſchreiben iſt. Im grauen Altertum waren nämlich die Olympiſchen Spiele— Leichenfeierlichkeiten. Sie ſollen zuerſt beim Tode des Königs Pelops ſtattgefunden haben. Auf beiden Seiten der Brücke blinkt das blaue Meer. Linker Hand liegt Loutraki, der größte und modernſte Badeort Griechenlands mit ſeinen wun⸗ oerbaren Heilquellen, die in der Nähe des Meeres entſpringen. An der Brücke, wo die Straße nach Loutraki abbiegt, haben ſich die Badegäſte und Ein⸗ wohner des Ortes verſammelt, grüßen. Ueberall werden die Läufer und überall wird der Stafettenwechſel mit größter Ungeduld erwartet. Unſere Autokolonne muß nun vorſichtig fahren, denn ſcharfe Kurven der abſchüſſigen und unge⸗ ſchützten Straße wechſeln mit Uebergängen über die Peloponnes⸗Eiſenbahn. Unterwegs nach Athen Bei Megara iſt die Hälfte der Strecke Korinth Athen zurückgelegt. Auf der ſchmalen Straße haben die Bauern Aufſtellung genommen, und die Mädchen in ihren prächtigen Nationalkoſtümen begrüßen den Fackelläufer beſonders ſtürmiſch. Polizei verſucht, den Weg freizuhalten. Nachdem die Durchfahrt durch die Straßen von Megara geglückt iſt, geht es durch Olivenhaine und Pinienwaldungen weiter nach Eleuſis, der Myſterien⸗Stadt. Wie eine unwahrſcheinliche„Viſion“ Athen Gegenüber der Inſel Salamis führt der Weg in die waldbedeckten Agelaos⸗Berge. Dann erreicht die Olympiaflamme, an dem reizvoll gelegenen Heim der Hitler⸗Jugend Athens vorüberkommend, das idylliſch gelegene Kloſter Daphni. Und plötzlich liegt wie eine unwahrſcheinliche Viſion Athen vor 1 De heiße Juliſonne brennt auf Hellas Hauptſtadt, deren weiße Häuſer aus dem ſpärlichen Grün her⸗ ausleuchten. Eine Rieſenausdehnung hat dieſe Stadt. Weit hinter Kephiſſia, am Fuße des Pentelikon, be⸗ ginnt, und erſt unten bei Phaleron am Meere endet ſie. Ueber dem Stadtbild erhebt ſich der Götterfels. Die Olympiaflamme grüßt die„violett bekränzte, die göttliche Stadt“. Ueber die heilige Straße zur Akropolis Endlich iſt das von den Athenern mit ſo großer Ungeduld erwartete Ereignis eingetreten: der Läufer mit der Olympiafackel hat die griechiſche Hauptſtadt erreicht! Begeiſterte„Zite“⸗Rufe. Datwiſchen hört man immer wieder„Werolino, Werolino“(Berlin) oder„Germania, Germania“(Deutſchland) Bei der Pulverfabrik am Stadteingang erwarten bereits viele Athener die Fackel. Alle Straßen ſind dicht beſetzt von Schauluſtigen. Der Lauf führt nun über die heilige Straße und an einem berühmten Oelbaum vorbei, dem die Botaniker ein Alter von 5000 Jahren zuſchreiben, und unter dem ſchon König Oedipus, um ſein ſchweres Schickſal trauernd, ge⸗ ſeſſen haben ſoll. Der Kerameikos und die Gräber⸗ ſtraße, wo auch Perikles begraben liegen ſoll, und das deutſche archäologiſche Inſtitut bleiben zurück. Der Läufer erreicht das Theſeion, den beſt⸗ erhaltenen griechiſchen Tempel, und erklimmt, von vielen Menſchen begleitet, den heiligen Akropolis⸗ Felſen. Die Feier auf der Akropolis Die Olympiaflamme wird von einem jungen thener durch die Propyläen getragen. Ein unver⸗ geßlicher Augenblick, als der Fackelläufer vor der ſtark verwitterten Marmorruine, dem Parthenon, auf dem vor dieſem errichteten Altar das heilige Feuer entzündet, das während der Berliner Olympiade ununterbrochen zu deren Ehren brennen ſoll. Zwei⸗ einhalb Jahrtauſende blicken auf uns herab. Die Glanzzeit des Perikles, an deſſen noch heute un⸗ bekanntem Grabe wir ſoeben vorbeikamen, grüßt die Berliner Olympiade und die Bauten, die das Dritte Reich ausführen ließ. um die Fackel zu 0 . Seite Nitmmer 951 E 33 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe S. Maes, Verwaecke und Magne behaupteten ſich hier wei⸗ Mittwoch, 22. Juli 1938 Der Zutritt zur Akropolis iſt unterſagt. Selbſt 4 9 den Wächtern ſind heute die üblichen Dienſtgänge verboten worden. In der Nähe des Altars nehmen vier Prieſter der Pallas Athene mit einem Blumen⸗ kranz Aufſtellung. Vor dem Beuléſchen Tore hat eine Doppelreihe der maleriſch gekleideten Evzonen Aufſtellung ge⸗ nommen. 52 Flaggen aller an den Olympiſchen Spielen in Berlin teilnehmenden Nationen, ange⸗ führt von der Hakenkreuzflagge und beſchloſſen von der olympiſchen Flagge, wehen vom hohen Maſt, So⸗ bald der Läufer am Beuleſchen Tor erſcheint, ent⸗ ſpinnt ſich zwiſchen ihm und drei Wächtern, die mit Helm, Schild und Schwert ausgerüſtet ſind, und den Eingang zur Burg bewachen, folgendes Zwiegeſpräch: Wächter:„Wer biſt du?“ Läufer:„Fackelſtaffelträger.— Ich bringe die Flamme vom unverlöſchbaren Feuer auf der heili⸗ gen Altis.“ Der antike Hoplit nimmt die Fackel, und beglei⸗ tet von den beiden anderen Hopliten, ſteigt er lang⸗ ſam die Stufen der Akropolis zu den Propyläen hinauf. Dort erwartet die Flamme ein Prieſter in antiker Gewandung, der von einem griechiſchen Schauſpie⸗ ler dargeſtellt wird. Der Hoplit beugt das Knie und überreicht die Fackel, die der Prieſter dann in das Innere der Akropolis trägt. Er wird begleitet von jungen Mäochen, die antike Krüge tragen und daraus den Weg mit Blumen beſtreuen. Der Zug erreicht den Altar vor dem Parthenon. Die Prieſter ſinken in die Knie und verbeugen ſich vor dem Altar. Einer von ihnen entzündet das Feuer. Dann wird eine neue Fackel an dem Altar vor dem Parthenon entzündet. Der Zug wendet ſich baraufhin dem Ausgange zu. Dort hebt der die Fackel tragende Prieſter den Arm und ruft: „Ich verkünde der Menſchheit, daß der olym⸗ piſche Geiſt nicht geſtorben iſt. Die olympiſche Flamme, unauslöſchbar, wird weiter die Völker erleuchten, ſoweit ſie ſich zu friedlichen Wett⸗ kämpfen ſtellen. Aus der Tiefe der Jahrhun⸗ derte vom Tempel der Pallas Athene und von dem heiligen Akropolisfelſen ſegne ich die Ath⸗ leten der Welt, die an der XI. Olympiade in Berlin teilnehmen, erleuchtet von dem Feuer Olympias.“ Der Prieſter kehrt in die Akropolis zurück, und nachdem er zwiſchen den heiligen Ruinen verſchwun⸗ den iſt, geht der Läufer die Stufen hinunter, durch⸗ ſchreitet erneut das Evzonen⸗Spalier und übergibt einem neuen Staffelläufer die Fackel, der nun zum Athener Stadion eilt. Trompeten blaſen— Kanonen donnern— Kir⸗ chenglocken läuten. Das heutige Athen und unſere Zeit empfangen die Flamme Olympias. Im Athener Stadion Im Gegenſatz zu der ſchlichten, aber erhebenden Feier in Olympia, iſt die Feier im Athener Stadion als Glanzpunkt der Feſtlichkeiten in Griechenland anzuſehen. Schon lange vor Beginn drängten ſich die Bewohner der feſtlich geſchmückten Stadͤt in das Stadion und beſetzten die Kerkiden, die Sitzſtufen, Tauſende attiſcher Bauern belagern das Stadion. Die Berliner Olympiſchen Spiele bewegen bis ins Innerſte die Griechen, die ſich mit Stolz ihrer Vor⸗ väter exinnern. im Jahre 1896, zu ſeinen Bürgern zählt. Louys freut ſich übrigens, perſönlich an den Olympiſchen Spielen in Berlin teilnehmen zu können. Um 17.20 Uhr MEz beginnt das Stadionfeſt. Un⸗ ter feierlichen Klängen wird die griechiſche National⸗ flagge vor dem neuerbauten Altar am Stadion gehißt. Plötzlich— es iſt 18.30 Uhr ME3— kommt Er⸗ regung in die Menge: Der Läufer namens Kranis iſt da! Unter unbeſchreiblicher Begeiſterung übergibt er dem Bürgermeiſter Konſtantin Kotzias die Fackel, der nun die Flamme auf dem Altar entzün⸗ det. Im gleichen Augenblick und während die Muſik und die Chöre die Olympiſche Hymne vortragen, wird die olympiſche Flagge gehißt. Nun wohnen der griechiſche König, der ſelbſt im Stadion weilt, der Miniſterrat das diplomatiſche Korps und all die anderen Zuſchauer einer un⸗ vergeßlich wirkenden Handlung bei: Die Fackel wird durch eine die vier Hauptepochen der griechiſchen Ge⸗ ſchichte darſtellende Mädchengruppe durchgereicht, um zu bekunden, daß der olympiſche Geiſt von der Antike über die Zeiten der Mazedonier und Byzantinier, der Freiheitskriege bis in unſere Tage lebendig Plieb. Der Läufer übernimmt nun wieder die Fackel, und trägt ſie durch Athen bis nach Eleuſis zurück. Hier teilt ſich die Straße. Links geht es nach Ko⸗ rinth, der rechts abbiegende Weg aber führt über Theben nach Delphi Iranzöſiſche Anerlennung für die Olympia-Vorbereitungen Paris, 21. Juli.(Funkmeldung der NM3.) „Es fehlt kein Gamaſchenknopf“, ſo hat der Verwal⸗ tungsſekretär des franzöſiſchen Olympia⸗Ausſchuſſes, Denis, nach ſeiner Rückkehr aus Berlin erklärt, wo er die letzten Vorbereitungen für die Unterbringung der franzöſiſchen Sportler getroſſen hat. Alles ſei in Berlin bereit und gut bereit. Man müſſe anerkennen, daß das Berliner Olympiaſtadion ein totaler Erfolg ſei. Denis iſt des Lobes voll über die Aufnahme, die die franzöſiſche Ab⸗ ordnung bei ihrem vorbereitenden Beſuch durch die Ber⸗ liner Olympialeitung erfahren habe. Der geringſte der franzöſiſchen Wünſche ſei nicht nur erfüllt, ſondern voraus⸗ geahnt worden. Die endgültige und amtliche Zahl der franzbſiſchen Olympiaſportler beträgt 182. Am 29. Juli morgens wer⸗ den die franzöſiſchen Teilnehmer nach Berlin abfahren. Das 3. Welt-Keglerturnier Das 5. Welt⸗Keglerturnier begann am Donnerstag in der Deutſchlandhalle mit den Kämpfen um die deutſchen Meiſterſchaften. In der Bohlen⸗Meiſterſchaft ſicherte ſich überraſchend Lehner⸗Berlin den Titel. Zu Meiſter⸗ ehren kamen weiter auf der Internationalen⸗Bahn Hart⸗ mann⸗Frankfurt⸗M., im Dreibahnenkampf Roſchild⸗ Berlin, auf der Aſphalt⸗Bahn Engelmann⸗Merane, im Dreierklubmannſchaftskampf„Aern“⸗Frankfurt und in der Frauen⸗Meiſterſchaft Frau Harms⸗Hamburg. In den Klubkämpfen auf der Scherenbahn ſiegte Jupiter⸗ Hannover, auf der Bohlen⸗Bahn KSͤK 1924 Hannover und auf der Aſphaltbahn Sturmfalke⸗Kaſſel. Der 1.§C Nürnberg, Deutſchlands Fußballmeiſter, wird bereits am 20. pen in Stuttgart gegen den VfB ſpielen. hat der SV Mannheim⸗Waldhof den„Club“ zu Gaſt. Willi Seisler(Berlin), der deutſche Leichtsgewichts⸗ Boxmeiſter, kämpft am 31. Juli in Wien gegen den öſter⸗ reichiſchen Meiſter Karl Blaho. Der Kölner Werner Selle boxt am 8. Auguſt in Mai⸗ land gegen den italieniſchen Schwergewichtler Sarrugia. Auſtralien doch noch das beſſere Ende zu haben, gingen nicht rer Attika iſt beſonders ſtolz, weil es denOlympiaſteger im Marathonlauf, Louhs, deſt“ erſten Sieger der zu neuem Leben erweckten Spiele zielem Mecraths Stellungsſpiel war überragend, überre haupt war der⸗kleine Auſtralier in⸗ beſter Form“ 16 Auſtralien ſi Mt Grath ſchlägt Henkel ⸗von Cramm ſpielte nicht Die deutſchen Hoffnungen, im Davispokalkampf gegen in Erfüllung. Heinrich Henkel verlor am Dienstag⸗ nachmittag in Wimbledon ſein Spiel gegen den auſtraliſchen Erſatzmann Vivian Me Grath, der offiziell gemeldet war und vollgültig als Erſatz für den kampfunfähigen Aörian Quiſt einſprang, mit:6,:5,:6,:6 und damit erreichte Auſtralien den ſiegbringenden dritten Punkt. Das letzte Einzelſpiel, das unſeren Meiſter Gottfried von Cramm mit Jack Crawford zuſammenführen ſollte, kam nicht mehr zum Austrag, da der Deutſche verzichtete. Wie be⸗ lannt wurde, machte ſich bei von Cramm die kürzlich im Kampf gegen Fred Perry erlittene Verletzung wieder be⸗ merkbar und da der Kampf ja ſowieſo zugunſten der Auſtra⸗ lier entſchieden war, verzichtete Cramm auf eine neuerliche Begegnung mit Crawford, den er bekanntlich kürzlich bei den engliſchen Meiſterſchaften ohne Satzverluſt ſchlagen konnte. Damit kam Auſtralien zu einem:-Sieg, erzierte alſo das gleiche Ergebnis wie im Vorjahr Deutſchland in Berlin gegen die Auſtralier. Bei regendͤrohendem Wetter hatten ſich wieder gegen 5000 Beſucher auf dem kleinen Meiſterſchaftsplatz in Wim⸗ bledon eingefunden. Henkel begann ſeinen Kampf gegen McGrath recht vielverſprechend, erlangte er doch ſchnell eine:0⸗Führung. Wer einen glatten Satzgewinn des Deutſchen erwartet hatte, wurde von dem Auſtralier eines anderen belehrt. MeGrath hatte plötzlich Kontrolle über ſeine Schläge und machte ſechs Spiele hintereinander. Mit ſeinem beidhändigen Rückhand und ſeinen genauen Paſſier⸗ ſchlägen ſetzte er Henkel immer wieder matt, ebenſo kämpfte er auch am Netz recht erfolgreich. Im zweiten Satz führte Henkel 311 und:2, verlor aber dann ſeinen ſonſt ſo guten Aufſchlag, und da der Auſtralier ſeinen eigenen gewann, hieß es ſchnell:4. Nach:5 machte aber dann Henkel doch die zum Satzgewinn nötigen Punkte. Hart umſtritten war der dritte Satz, in dem man herrliche Flugballduelle zu ſehen bekam. Nach:4 für MCGrath holte ſich dieſer den Satz durch ein Nullſpiel. Henkel war ſichtlich deprimiert und ermöglichte ſo dem Auſtralier im vierten Satz eine :0⸗Führung. Jetzt erwachte aber noch einmal Henkels Kampfgeiſt; er glich aus und bei:4 lag der erneute Satz⸗ ausgleich im Bereich der Möglichkeit. Leider hatte der Deutſche aber nicht mehr die Kraft, eine Wendung herbei⸗ zuführen, vielmehr holte ſich MeGrath die beiden nächſten Spiele und damit Satz und Kampf. Crawford.—Denker:3,:1,:4 Die Zuſchauer waren enttäuſcht, als der Verzicht Cramms bekanntgegeben wurde und ſo legte man als kleine Entſchädigung einen Schaukampf zwiſchen Craw⸗ ford und Hans Denker ein. Der Hamburger ſpielte nicht ſchlecht unter Berückſichtigung der Datſache, daß er lange nicht mehr geſpielt hatte. Crawford in Hochform ließ es indeſſen zu einem Satzgewinn des Deutſchen nicht kommen. Was die Mannſchaftsführer ſagen Der DNB.Berichterſtatter hatte nach dem Kampf zwi⸗ ſchen Henkel und MœGrath Gelegenheit, mit den beiden Mannſchaftsführern zu ſprechen. Dr. H. Kleinſchroth, der Betreuer der deutſchen Mannſchaft, äußerte ſich wie ſolgt:„Deutſchlands Tennis⸗ ſpieler ſind in dieſem Jahre vom Pech verfolgt worden. Henkel war noch nicht völlig erholt, als er gegen MeGrath antrat. Wenn er ſich auch erſtaunlich zuſammenriß, ſtand er dieſen ſchweven Kampf nicht ganz durch. Gerade da verließen ihn die Kräfte, als er im vierten Satz beim Stand von:4 die Möglichkeit hatte, Satzausgleich zu er⸗ Sproule, der auſtraliſche Mannſchaftsſührer, meinte: „Henbels Leiſtung verdient vollſte Anerkennung. Sein egt mit:1 Spiel war techniſch nicht ſo gut wie ſonſt, dafür lieferte er aber einen großen Kampf. Mecrath war für mich bereits im Doppelſpiel eine angenehme Ueberraſchung.“ Die Deutſchen am Schluß Rad⸗Rundfahrt durch Frankreich Die Frankreich-Radrundfahrt wurde am Sonntag in Nizzo mit der elften Tagesſtrecke fortgeſetzt. Vom Start ging es in einer großen Schleiſe über den Col de Braus wieder zurück nach Nizza und dann am Meere entlang nach Cannes. Mit dem Spanier Ezquerra kam der beſte Bergſteiger zum Etappenſieg. Der Spanier hatte ſich ſchon am Col de Braus einen entſcheidenden Vorſprung geſichert. Mit:03:18 Stunden ſiegte er vor den Belgiern S. Maes und Verwaecke, die nach:05:04 das Ziel erreichten. Eine holbe Minute ſpäter traf A. Magne ein. Die noch im Rennen liegenden Deutſchen bildeten einmal mehr die „rote Laterne“. Händel und Weiß erreichten als Achtund⸗ vierzigſte und Neunundvierzigſte in:27:46 das Ziel, wäh⸗ rend Weckerling und Heide in:35:21 auf den 52. und 55. Rang gewertet wurden. Der Belgier Wierinckx verlor durch einen Sturz ſoviel Zeit, daß er erſt nach Kontroll⸗ ſchluß das Ziel erreichte, ſo daß das Feld nunmehr auf 56 Fahrer zuſammengeſchmolzen iſt. In der Geſamtwer⸗ tung iſt der Luxemburger Clemens etwas zurückgefallen. ter an der Spitze. Die Ergebniſſe: 11. Strecke: 1. Ezquerra(Spanien):03:18; 2. S. Maes Belgien):05.04; 3. Verwaecke(Belgien) gleiche Zeit; 4. A. Magne(Frankreich); 48. Händel:27:4, 49. Weiß gleiche Zeit; 52 Weckerling:35.21; 55. Heide gleiche Zeit. Geſamtwertung: 1. S. Maes 71:47:58; 2. Verwaecke 71:51:46; 3. A. Magne 71:51:47 Stunden. Die mexikaniſche Olympia⸗ mannſchaft eingetroffen Am Dienstagabend traf auf dem Lehrter Bahnhof die mexikaniſche Olympiamannſchaft ein. Der Zug brachte 36 Aktive mit, unter ihnen zwei Sportlerinnen, dazu weitere 10 mexikaniſche Olympiakämpfer, die bereits im Olym⸗ piſchen Dorf wohnen und ihren Landsleuten entgegen⸗ gefahren waren. Auch der mexikaniſche Geſandte in Berlin, Exz. Almazan, hatte ſeine Landsleute in Hamburg abgeholt. Zum Empfang waren auf dem Bahnſteig neben dem Platzmajor Hauptmann Fürſtner der Leiter der Sport⸗ abteilung des Organiſationskomitees Klingeberg ſowie ein Vertreter des Propagandaminiſteriums erſchienen. Eine Deutſchlandreiſe werden 8 amerikaniſche Schwim⸗ mer und im Anſchluß an die Olym⸗ piſchen Spiele antreten. Eine zweite USA⸗Schwimm⸗ Mannſchaft wird Skandinavien bereiſen. 49 USA⸗Leichtathleten werden beim Länderkampf Ame⸗ rika—England am 15. Auguſt in London eingeſetzt. Den Dreiländerkampf Frankreich-uSA—Japan am 28. Auguſt in Paris beſtreiten die Amerikaner mit 25 Mann. Meiſlerſchaſtsſpiele im Fauſt⸗Srommelball des Gaues XIV 2 Mannheim-Neckarau Gaumeiſter im Fauſtball der Männer über 40.⸗ Mannheimer Sod.„Oermania“ Gaubeſimannſchaft im Fauſtball der Jugend Nachdem der Wettergott ein Einſehen hatte, konnten die obigen Spiele am Sonntag auf dem Ty⸗Neckarau⸗Platz ohne Störung durchgeführt werden.— Nach kurzer Begrü⸗ ßung der aus allen Kreiſen des Gaues Baden vertretenen Mannſchaften durch den Gauſpielwart Neuberth, Karls⸗ ruhe des Fachamtes 1, ſowie durch Ortsgruppenleiter L. Stalf, Mannheim⸗Neckarau, dem langjährigen Spielwart für Sommerſpiele, der hierbei in Erinnerung brachte, daß nunmehr ſeit 25 Jahren die Meiſterſchaften im Fauſtball und Trommelball ausgetragen werden, nahmen die Spiele bereits am Vormittag ihren Anfang. Die gezeigten Lei⸗ ſtungen, insbeſonders auch bei den Jugenoſpielen, erbrach⸗ ten das Ergebnis, daß die Weiterentwicklung der Sommer⸗ ſpiere im Fauſtball innerhalb der Vereine des Fachamtes Nr. 1(Turnen) nicht ſtehen geblieben iſt. Es iſt nur zu wünſchen, daß auch von ſeiten der übrigen Sportvereine den Sommerſpielen mehr Aufmerkſamkeit geſchenkt wird und daß dieſelben aufgenommen werden. Durch dieſe Spiele iſt alt und jung die beſte Gelegenheit gegeben, auch während der Sommermonate d. h. während der Som⸗ merpauſe für die Winterſpiele ſich ſportlich zu betätigen und körperlich friſch zu erhalten. Wenn dieſe Spiele auch nicht den ausgeſprochenen Kampfcharakter, wie die Winter⸗ ſpiele im Fußball, Hanoball, uſw., in ſich tragen, ſo er⸗ fordern ſie aber doch von jedem Einzelnen eine nicht ge⸗ ringe körperliche Gewandtheit, wobei es insbeſondere darauf ankommt, daß die Spieler ſich gut gegenſeitig er⸗ gänzen um zu einem Erfolg zu kommen. Hierin iſt an und für ſich der eigentliche Wert des Fauſtballſpieles und der Sommerſpiele überhaupt zu ſuchen, indem die Mann⸗ ſchaften bzw. Spieler nicht mit ihrem Gegner in Berüh⸗ rung kommen und während des Spieles vollſtändig auf ſich angewieſen ſind. Die diesjährigen Spiele im Fauſtboll und Trommel⸗ ball erbrachten am Sonntag folgende Gauſieger: Fauſtball: Männer 1— 1. Leiſt.⸗Klaſſe Gaumeiſter: To Pforzheim⸗Brötzingen gegen Ty Sandhofen mit 43:21 (18:10) Punkten. Männer 1— unt. Leiſt. wurde ebenfalls Brötzingen gegen Sanoͤhofen Gauſieger mit 34:31(15:18) Punkten. Bei 8³ es J5 arlsruhe und Pol. Spp Konſtanz, die ſich gegenübet⸗ ſtanden ünd wovon Ty 46. Karlsruhe Falg, Wanſe Schlußſpiel gegen Konſtanz mit 43:26 Punkten gehen konnte. a zugeben Perobt rvor⸗ In der Klaſſe der Männer über 40 Jahre konnte der vorjährige Meiſter: Tv. Neckarau erfolgreich den Titel verteidigen gegen Pol Spy Karlsruhe und Lahr mit 48:41 und 49:20 Punkten. Die Jugendmannſchaften der Klaſſe 1(Jahrgang 1918 und 19): Ty Sandhofen, Ty Büchig und Ty Reichenbach machten zur Feſtſtellung des Gauſiegers in dieſer Jugend⸗ 94———— dann Ty. Büchig Ganbeſtmann gen wurde. In der Ingendklaſſe 2(1920—21) hatte die Kreisbeſt⸗ mannſchaft des Tbd Germania, Mannheim keinen Geg⸗ ner. Nach einem ſpannenden Spier gegen den Gauſieger Ler Jugend 1 Tu Büchig konnte ſich jedoch die Germania⸗ mannſchaft den Titel einer Ganbeſtmann chaft beider Ju⸗ gendklaſſen mit 42:43(24:22) Punkten erringen. Bei den Frauen im Fauſtball mußte die des Tbd Germania, Mannheim im Spiel gegen MB Karlsruhe(35:48) den Meiſtertitel wieder abgeben. Ty Lahr wurde von dieſen beiden Mannſchaften mit 88:58 und 34:61 geſchlagen. Trommelball: Hierbei waren nur Frauenmannſchaften vertreten. MT Karlsruhe verteidigte den Meiſtertitel mit Erfolg gegen Germania, Mannheim mit 97:81 gegen Ty Seelbach mit 71:50, während Seelbach Mann⸗ heim knapp mit 83:82 ſchlagen konnte. H Die Mannheimer Polizeiſchützen erfolgreich Bei den! vom Deutſchen Schützenbund für das ganze Reich ausgeſchriebenen Mannſchaftswettkämpfen im Klein⸗ kaliberſchießen hat der Schützenverein der Polizeibeamten Mannheim e. V. die Kreismeiſterſchaft mit 3064 Ringen und die Bezirksmeiſterſchaft mit 3086 Ringen erreicht und wurde ſomit Kreis⸗ und Bezirksmeiſter. Bei dem Schießen um die Gaumeiſterſchaft wurde das ſchöne Ergebnis von 3104 Ringen erreicht. Die Mann⸗ ſchaft beſtand aus 5 Schützen; jeder Schütze hatte 60 Schuß, je 20 Schuß ſtehend, kniend und liegend freihändig auf die 12kreiſige Kleinkaliberſcheibe auſ 50 Meter Entfernung ab⸗ 4 e Der Berkin marſchiert auch bei dͤen Standarte 9* die innerhalb des Kreiſes Mannheim im Deufſche 0 zenverband ausgetragen werden, on erſter Stelle. Neue Leitung des Hausbeſitzervereins H. Ludwigshafen, 22. Juli. Die Generalver⸗ ſammlung des Hausbeſitzervereins er⸗ öffnete der kommiſſariſche Vereinsleiter Lehn⸗ hardt mit Darlegungen über die Arbeitsziele der Regierung, insbeſondere alſo Erlangung der Nähr⸗ freiheit und Sicherung der Wehrfreiheit, und die Hilfe, die der Hausbeſitzer dabei zu leiſten hat. 70 v. H. der Hausbeſitzer zählten zu den kleinen Sparern. Auf Anregung des Vorſitzenden des Pfälziſchen Hausbeſitzer⸗Verbandes, Biſchoff aus Neuſtadt an der Weinſtraße, wurden die vom Zen⸗ tralverband Deutſcher Haus⸗ und Grunobeſitzer herausgegebenen Normalſatzungen einſtimmig an⸗ genommen. Nach dem Bericht des Kaſſierers Türk über 2200 Mk. Fehlbetrag infolge der ſtarken Bei⸗ tragsermäßigung von 10 auf 6 Mk. wurde eine kleine Wiedererhöhung(auf 7 Mk.) beſchloſſen. Die kommiſſariſche Vereinsführung wurde mit allen gegen eine Stimme entlaſtet. Als neuer Vereinsleiter wurde Herr Heinrich Zimmer⸗ mann gewählt. NSDAP-Miiſeilungen RAua partetarailichen Bcheuntmachungen enmommen Politiſche Leiter Deutſches Eck. m. Juli, 20.45 Uhr, Sitzung ſämtlicher Politiſchen Leiter in der Geſchäſtsſtelle. Strohmarkt. Die Parteigenoſſen der Ortsgruppe, welche am Reichsparteitag teilnehmen wollen, geben die Anmel⸗ dung bis ſpäteſtens Freitag, 24. Juli 1936, ſchriftlich im Ortsgruppenheim, M 2, 6, ab. Später eingehende Mel⸗ dungen können nicht mehr berückſichtigt werden. Humboldt. 23. Juli, 20 Uhr, Antreten ſämtlicher Po⸗ litiſchen Leiter, Anwärter und Mitarbeiter auf dem Marktplatz Neckarſtadt. Marſchanzug ſoweit vorhanden. Schwetzingerſtadt. Parteigenoſſen, insbeſondere die alten Parteigenoſſen, welche die Abſicht haben, am dies⸗ jährigen Reichsparteitag in Nürnberg teilzunehmen, mel⸗ Len ſich bis ſpäteſtens 24. d. M. auf der Ortsgrappen⸗ eſchäftsſtelle Bahnhofspiatz 7, 1 Treppe. Spätere Mel⸗ dungen können unter keinen Umſtänden berücſichtigt werden. Am 22. Juli, 20.30 Uhr, Mitgliederverſamm⸗ Wallſtadt. lung im Parteilokal Gaſthaus„Zum Pflug“. NS⸗Frauenſchaft Achtung! Die Kreisgeſchäftsſtelle in L 14, 4 bleibt vom Donnerstag, den 23. Juli bis Montag, 26. Jali, ge⸗ ſchloſſen. Feudenheim. 29. Juli, 16.30 Uhr, Sitzung der Zellen⸗ leiterinnen im Heim. Achtung! Ortsgruppen Käfertal, Waldhof, Rheinau und Neckaran ſenden die Liſte, der vom Stadtjugendamt ſemeldeten Pflegemütter(auch mit denen, die den Kur⸗ us 20 beſucht haben) ſofort an die Mütterſchüle, L g, Nr. BDM Zeltlager. Die Mädel vom 1. Zeltlager kommen am 28. Juli, ab 17 Uhr, zur Unterſuchung zu Dr. Edelmann, Ortskrankenkaſſe.— Unterſuchung fürs 2. Zeltlager am 24. Juli, vormittags. DAx Friedrichspark. 28. Juli, 20 Uhr, im unteren Saale des Ballhauſes, wichtige Sitzung fämtlicher Betriebs⸗ zellenobleute und Betriebswalter. Zu dieſer Sitzung ha⸗ ben ſämtliche Koͤcy⸗Warte zu erſcheinen. Schwetzingerſtadt, Abt. Arbeitsdank. Am 24. Juli, 20.30 Uhr, findet im Gaſthaus„Bienenhaus“, Rheinhäuſer⸗ ſtraße 47, eine Verſammlung aller ehemaligen Arbeits⸗ dienſtmänner ſtatt. Frauenamt. Am 23.., 20 Uhr, Referentinnenbeſpre⸗ chungen in I. 4, 15, 4. Stock, Zimmer 7. Amt für Technik und NSBDT 23. Juli, 19.15 Uhr, Abteilungsleiterſitzung in der Otto⸗ mRHHHEIHH 8 IInu 0 Beck⸗Straße 21. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. fröln⸗Düſſelborfer Rheinfahrten: 8 Uhr Speyer und zurück; 14.25 Uhr Worms und Weiterfahrt gegen Oppenheim und zurück. Flugplatz: 9 bis 20 Uhr Rundflüge über Mannheim. Hafenrundfahrten: 7 bis 20 Uhr ſtünd⸗ lich auf Rhein und Neckar. Omnibusfahrt ab Paradeplatz: 14 Uhr Pfälzer Wald und Mittelhaardt. Kleinkunſtbühne Libelle: 20 Uhr Kobaorett⸗Programm. Roſarium: Gebffnet von 17 bis, 20 Uhr. Tanz: Palaſthotel, Kabarett Libelle. Lichtſpiele Univerſum:„April, April“.— Alhambra:„Martha“.— Schauburg:„Hafen⸗Annie“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſenm: Geöffnet von 10 bis 13 und 37 15 bis 17 Uhr. Sonderſchan: Vom Fels zum Edel⸗ in. Schloßgalerie: Geöffnet von 11 bis 13 und 15 bis 17 Uhr. Theatermuſenm, E 7, 20. Geöffnet von 10—13 und von 15—17 Uhr. Sternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und von 14 bis 10 Ubr. 810 Geöffnet von 10 bis 18 und von *. Mannheimer L 1. 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Go⸗ öffnet von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 10 Uhr. Leſeſäle von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe 10.30 bis 12 Ubr und 16 bis 19 Uhr. Leſehalle gebifnet von 10.80 bis 18 Uhr und von 16.30 bis 21 Uhr. „Kraft dͤurch Freude“ Ortsgruppe Jungbuſch. Reichsſportabzeichen ſür Män⸗ ner. Die Mitglieder der Ortsgruppe Jungbuſch, die ſich für den vorgenannten Kurſus gemeldet haben, treten am Don⸗ haltungsmuſik. Dazwiſchen Hörberichte.— 20.00: Reichsſender außer Berlin: Kurznachrichten des Drahtloſen nerstag, dem 22. Juli 1936, um 18 Uhr, im Stadion an. Alles Nähere dort durch den Sportlehrer. 35 SA⸗Sportabzeichen⸗Kurſus. Der neue Kurſus der Orts⸗ gruppe Jungbuſch beginnt am Donnerstag, dem 22. Juli 1936. Treffpunkt 19.30 Uhr auf dem Platz vor den Renn⸗ wieſen. Die Teilnehmer melden ſich bei dem Kurſusleiter Profeſſor Dannenberger. 3 SA⸗Sportabzeichen— Kurſus 1(Prof. Dannenberger)⸗ Die Teilnehmer des erſten Kurſes zahlen umgehend den Betrag von 70 Pfg. an ihre Abſchnittsleiter. Dieſe rechnen, direkt auf dem Sportamt ab unter Beifügung einer nament⸗ lichen Liſte. Kamerad König übernimmt die Geſamt⸗ kontrolle. 3 Betriebswarte und Sportwerbewarte. Auf der Orts⸗ gruppe iſt wichtiges Material ſofort abzuholen. Fahrt zu den Reichsfeſtſpielen am 22. Juli 1936 zur Auf⸗ führung„Agnes Bernauer“ Abfahrt vom OEc⸗Bahnhof Friedrichsbrücke. Zuſteigeſtellen: Neuoſtheim, Seckenheim Rathaus und Edingen. Hinfahrt: am 22. Juli, 18.50 und 19.10 Uhr. Rückfahrt: am 22. Juli, 23.45 Uhr und 24.00 Uhr, Bismarckplatz Heidelberg. Fahrt nach dem Nürburgring am 25. Juli 1936. Dis Fahrkarten ſind gegen Vorzeigen der Teilneh⸗ merkarte bis Donnerstagabend auf den jeweiligen Ge⸗ ſchäftsſtellen abzuholen. Hinfahrt am 25. Jult, 28.51 Uhr. Rückkunft am Montag, 27. Juli, morgens.44 Was hören wir? Donnerstag, 23. Juli Der Olympia⸗Weltſender bringt über den Reichsſender Stuttgart .00: Vom Reichsſender Berlin: Muſik in der Frühe (Blasorcheſter Carl Woitſchach und Balalaika⸗Orcheſter Ro⸗ manoff).—.30: Vom Reichsſender Berlin: Feüh⸗ͤymna⸗ ſtik.—.45: Fortſetzung der Muſik in der Frühe vom Reichsſender Berlin.—.00: Alle Reichsſender getrennt: Nachrichten des Drahtloſen Dienſtes.—.15: Fortſetzung der Muſik in der Frühe vom Reichsſender Berlin.—.002 Für alle Reichsſender: Luſtige Volksmuſik vom Schwaben⸗ land zur Waterkant.— 10.00: Vom Reichsſender Homburg: Eröffnung des Kongreſſes für Freizeit und Erholung 1990. 2 11.00: Vom Reichsſender Berlin: Unterhaltungsmuſik.— 11.15: Nur für den Deutſchlandſender: Deutſcher Seewet⸗ terbericht.— 11.30: Fortſetzung der Unterhaltungsmuſik vom Reichsſender Berlin. 12.00: Vom Reichsſender Berlin: Muſik am Mittag. Dozwiſchen Hörberichte von den olympiſchen Trainingsbahnen. 13.00: Fortſetzung der Muſik am Mittag vom Reichsſender Berlin.—.45: Alle Reichsſender getrennt: Neueſte Nachrichten.— 14.00: Für alle Reichsſenber außer Berlin: Allerlei von zwei bis dreil — 15,.00: Vom Reichsſender Hamburg: Für alle Reichsſen⸗ der: Weltkongreß für Freizeit und Erholung 1996. Eröff⸗ nung der Ausſtellung„Freizeit und in der Ausſtellungshalle im Zoo.— 16.00: Für alle Reichsfender außer Berlin: Muſik om Nachmittag.— 17.90: Für alle Reichsſender außer Berlin: Heinrich Saſusdus ſingt Lie⸗ der von Franz Schubert und Hugo Wolf. Am Flügel⸗ Se⸗ baſtian Peſchko.— 18.00: Vom Reichsſender 90—— r a Dienſtes.— 20.10: Für alle Reichsſender außer Berlin: Unterhaltungskonzert. Dazwiſchen Hörberichte.— 22.002 Alle Reichsſender getrennt: Wetter⸗, Tages⸗ und Sportnachrich⸗ ten.— 22.15: Für alle Reichsſender: Fackelſtaffellauf Olym⸗ pia— Berlin. Das olympiſche Feuer erreicht Athen. Weihe⸗ ſtunde im Stadion.— 22.30: Für alle Reichsſender: Nacht⸗ muſik(Schallplatten).— 23.00: Für alle Reichsſender: Münchener Tanzfunkorcheſter.— 24.00: Für alle Reichsſen⸗ der: Kleinkunſt aus aller Welt Schallpl.).—.30: Für alle Reichsſender: Münchener Tanzfunkorcheſter. Mittwoch, 22. Juſi 1936 Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung Pilzesammelu am Uabaul.- alen init Henstandl Eine Mahnung zu Sorgfalt und Vorsicht- Von Hans Hajek Das Reichsgeſundheitsblatt hat leider jeden Som⸗ mer Veranlaſſung, Pilzvergiftungen mitzuteilen und bei dieſer Gelegenheit eindringlich zur Vorſicht zu mahnen. Dieſe Mahnung braucht ängſtliche Gemü⸗ ter nicht etwa vom Sammeln und vom Genuſſe unſerer eßbaren deutſchen Pilze überhaupt abzu⸗ ſchrecken; denn wenn der Nährwert der Pilze auch nicht ſo groß iſt, wie ihn begeiſterte Pilzfreunde gerne hinſtellen, wäre es doch ſchade, die reiche Pilz⸗ ernte unſerer Wälder für die Volksernährung un⸗ genützt zu laſſen. Zudem haben die Pilze faſt immer einen ſo hohen Geſchmacks⸗ und Würzwert, daß ſie ſchon darum allein einen Ehrenplatz in unſerer Küche verdienen. Das Pilzſammeln im Urlaub (bitte aber mit Erlaubniskarte des zuſtändigen Forſtamts!!) iſt eine ſo geſunde Ferienbeſchäftigung, daß niemand darauf verzichten ſollte, dem Gelegen⸗ heit zum Pilzeſuchen geboten wird. Nur gehört zu dieſer Beſchäftigung unbedingt ⸗auch die nötige Kenntnis der Pilzel Ich bin ſelbſt in einer pilzreichen Gegend aufge⸗ wachſen und muß ſagen, daß ich jeden Fall von Pilzvergiftung in der Zeitung eigentlich immer mit einer gewiſſen Beſchämung empfinde. Denn nur un⸗ verantwortlicher und bodenloſer Leichtſinn, nur eine grenzenloſe Oberflächlichkeit kann zu ſolchen Un⸗ glücksfällen führen. Dag Reichsgeſundheitsblatt hat zwar ganz recht, wenn es betont, daß es„allgemein⸗ gültige Erkennungszeichen“ zur Unterſcheidung von eßbaren und giftigen Pilzen nicht gibt, aber es ſetzt auch gleich hinzu, daß die genaue Kenntnis der Pilze vor jedem Schaden ſchütze. Dieſe Kenntnis nun aber iſt für einige Arten ſehr leicht und ſehr ſicher zu erwerben: Aus dem immer wieder verbeſſerten Merkblatt des Reichsgeſundheitsamtes, aus einem guten„Pilzbuch“ oder vielleicht am allerbeſten durch die Pilzberatungsſtelle, die gewöhn⸗ lich in der Perſon des Lehrers oder des Förſters —3 einen ſicheren, langerfahrenen Pilzkenner ver⸗ ügt. Der oberſte Grunoͤſatz für jeden Pilzſammler, ob blutiger Anfänger oder ſchon„Fortgeſchrittener“, iſt dieſer: Gegeſſen werden dürfen nur ſolche Pilze, die einwandfrei als eßbare Pilze erkannt ſind. Alle anderen ſind zum mindeſten verdächtig. Dieſer Grundſatz wirkt ſich in der Praxis jedes Pilzſamm⸗ lers ſo aus, daß er eben gar nicht alle vielleicht eßbaren und ihm von anderer Seite als eßbar emp⸗ fohlenen Pilze ſammelt, ſondern nur eine verhält⸗ nismäßig kleine Zahl der Arten. Welche, das rich⸗ tet ſich nach der Lanoͤſchaft, in der man ſammelt; denn nicht in jeder Gegend ſtehen alle eßbaren Pilze. Am häufigſten iſt überall der gelbe Pfifferling, häufig an vielen Orten iſt der eoͤle Steinpilz iſt; eben darum rate ich dringlich zur Beſchränkung auf wenige Arten. Erſt nach und nach und nicht in einem Sommer wird die Kenntnis neuer Arten hinzukommen. Eine wichtige Hilfe iſt es, ſchon gleich zu Anfang auch die Unterſcheidungsmerkmale der in der betreffenden Gegend heimiſchen Giftpilze ſich einzuprägen, um vor den ärgſten Zufällen ſicher zu ſein. Dabei iſt der auffällige Fliegenpilz viel harmloſer als etwa der berüchtigte Knollen⸗ Uebermorgen: Große Ferien! (Herrenpilz) und der Maronenpilz. Da faſt alle Pilze in der Jugend und im Alter(das nur wenige Tage währtl) verſchieden ausſehen, da die Farben auch je nach dem Standort wechſeln, muß ſich der Sammler nach und nach alle Merkmale der betref⸗ fenden Pilzart genau einprägen und erſt eine ge⸗ wiſſe Uebung erlangen, ehe er vollkommen ſicher Studienfahrt deutſcher Frauen nach Amerika Frauen fahren über den Ozean! Das iſt eine ganz neue Idee der Hapag, um den deutſchen Frauen Gelegenheit zu geben, einmal Amerika vom Standpunkt der Frau aus kennenzulernen. Dieſer Vorſchlag iſt in Amerika ſchon begeiſtert aufgenom⸗ men worden, und nun, nachdem„drüben“ alles aufs beſte vorbereitet wird, ſoll auch hier bei uns dieſer Plan verraten ſein. Amerika gilt an ſich ſchon als ein lockendes Ziel, blieb aber für die meiſten bisher nur ein Wunſch⸗ traum, der ſich nicht leicht verwirklichen ließ. Heute iſt das anders. Infolge des niedrigen Dollarſtan⸗ es und der günſtigen Schiffsverbindungen läßt ſich eine Fahrt nach USA viel leichter unternehmen als früher, wo man ſolche Ferienpläne noch in den Bereich des Unmöglichen oder zum mindeſten des Unerſchwinglichen verweiſen mußte. Und wenn man bedenkt, daß das Geld, was auf deutſchen Schiffen ausgegeben wird, deutſchen Volksgenoſſen zukommt, ſo kann man eine ſolche Reiſe nicht einmal nur als „Auslandsreiſe“ anſehen. Die Fahrt wird auf planmäßigen Schifſen der Hamburg⸗Amerika⸗Linie durchgeführt. Es wird für die Frauen, die ſich dieſer Studienfahrt anſchließen, eine beſondere Führerin beſtimmt, in dͤeren Hand die Ausgeſtaltung der Reiſe während der Ozeanfahrt liegt. In USA werden Amerikanerinnen die wei⸗ teren Führungen übernehmen. Alles, was für eine Frau wiſſenswert iſt, kann hier betrachtet werden. Zunächſt einmal werden die allgemeinen Sehenswürdigkeiten berückſichtigt, dann iſt den Fahrtteilnehmerinnen Gelegenheit gegeben, die ſie beſonders intereſſierenden Einrichtungen durch Ausſprache mit den führenden amerikaniſchen Frauen und aus eigener Anſchauung heraus kennenzulernen. Um die verſchiedenen Gebiete beſſer bearbeiten zu können, werden ſich die Teilnehmerinnen in einzelne Gruppen gliedern. Für die ſozial Intereſſierten ſind Beſichtigungen von Fabriken vorgeſehen, in denen größtenteils Frauen arbeiten, ferner Einrichtungen der ſozialen Wohlfahrtspflege in den Großbetrieben ſw. 3 ſich für Schulen intereſſiert, kann Staats⸗ ſchulen, Privatſchulen und moderne Verſuchsſchulen beſichtigen. Eine andere Gruppe wird ſich mehr mit Modehäuſern, amerikaniſchen Frauenklubs, moder⸗ nen amerikaniſchen Haushaltungen uſw. befaſſen. Auch„Boy Scouts“ und„Girl Scouts“ werden be⸗ ſucht. Der Beſuch von Inſtituten, die der Kinder⸗ fürſorge dienen, wie beiſpielsweiſe die Heckſcher „Foundation ſor Children“, wird über die Jugend⸗ pflege in USA unterrichten. Bei der dreiwöchigen Reiſe halten ſich die Teil⸗ nehmerinnen eine Woche lang in Neuyork und ſei⸗ ner Umgebung auf, während bei vierwöchiger Reiſe darüber hinaus noch die Niagara⸗Fälle, Detroit, Chikago, Waſhington, Atlantic City und Philadelphia beſucht werden. Erna Adelmeier. Du und Deine Schneiderin Laß deiner Schneiderin Zeit! Je mehr ſie Künſt⸗ lerin iſt, deſto mehr iſt ſie dem Zauber und der Not der ſchöpferiſchen Stunde verhaftet. Zwinge ſie nicht zu haſtender Arbeit. Der Erfolg wird handwerk⸗ lich und künſtleriſch leiden und beide Teile wären unbefriedigt. * Laß deine Kundin nicht zu lange warten. Die Freude am neuen Kleid möchte ſonſt erkalten. Die gehobene Stimmung, in der ſich die Frau befindet, darf nicht verfliegen in der Zeit der Anproben. Eine gleichgültige Kundin tötet auch in der Mode⸗ künſtlerin die Freude am Werk. * Wenn deine Schneiderin dir raten will, ſo be⸗ denke, daß ſie es aus guten Gpünden tut. Sie be⸗ ſchäftigt ſich tagaus tagein mit Fragen der Mode und beſitzt eine reiche, tiefe Erfahrung. Sei nicht verſtimmt, wenn ſie von etwas abrät, ſie tut es nur aus Verantwortungsgefühl. * Habe den Mut, deiner Kundin ſo zu raten, wie deine ehrliche Auffaſſung es verlangt. Oft mußt du alle Diplomatie aufwenden, um von einem Modell abzuraten, das ungünſtig wirken würde. Die einſichtige Kundͤin wird dir ſpäter dankbar ſein. 4* Sei pünktlich in der Begleichung deiner Schnei⸗ derrechnungen. Oft ſtehen eigene Auslagen der Schneiderin darauf, die ſie ausgelegt hat. Du biſt alſo doppelt verpflichtet, denn du willſt doch nicht ein Kleid tragen, das zum Teil andere behahlt haben. D. blätterſchwamm, der giftigſte und heimtückiſch⸗ ſte aller Giftpilze, und als der Pantherpilz, der ziegelrote Roſtpilz und andere, die ſich leicht mit eßbaren Arten verwechſeln laſſen. Wer ein ſicherer Kenner einiger eßbarer Pilz⸗ arten geworden iſt, wer gewiſſenhaft und ſtreng jedes noch ſo kleine Exemplar prüft und jedes pey⸗ dächtige Stück unbeirrt abweiſt, wer auch nicht in jedem Dorfbewohner einen Sachverſtändigen aner⸗ kennt, ſtatt ſich an der rechten Stelle Beſcheid ſagen zu laſſen, der wird das Ergebnis ſeines Sammel⸗ fleißes mit Ruhe und Genuß verzehren dürfen. Und er wird den Aberglauben der mitgekochten Zwiebel, des Silberlöffels und ähnliche Hilfloſigkeiten nicht nötig haben. Dafür wird er(oder ſie) lieber ſor⸗ gen, daß die Pilze ſogleich zubereitet und ſofſort gegeſſen werden, weil nämlich auch die eßbaren Pilze die Aufbewahrung im friſchen oder gekochten Zuſtande nicht vertragen und ähnliche Er⸗ krankungen wie Fleiſch⸗, Wurſt⸗ und Fiſchvergiftun⸗ gen erzeugen. Deshalb läßt ſich auch der Unerfah⸗ rene das Haltbarmachen der Pilze durch Trocknen und Einſalzen erſt ordentlich zeigen, ehe er es ſelbſt nachmacht. Verſtändiges Nachdenken und hausfrau⸗ liches Können werden aber auch hier viel wertvolle Vorräte der Natur für den Winter bereitſtellen können. 182 147. Jahrgang/ Nr. 33189 Fuli Klingt im Wind ein Wiegenlied, Sonne warm herniederſieht Seine Aehren ſenkt das Korn, Rote Beere ſchwillt am Dorn, Schwer von Segen iſt die Flur— Junge Frau, was ſinnſt du nur? Storm. Das Wochenende des Verkaufsperſonals Unter allen Angeſtellten⸗Berufen hat der der Ver⸗ käufer wohl die ungünſtigſten Freizeitbedingungen. Wer Gelegenheit hat, in das Leben der Verkäuferin⸗ nen Einblick zu tun, der hört immer wieder die gleiche Klage: Der Arbeitstag dauert 11 Stunden, mit dem Weg oft 12, die Tiſchzeit, die über Mittag gewährt wird, bedeutet in den Großſtädten keine eigentliche Freizeit, denn die Wege ſind zu lang, um nach Hauſe zu fahren, und ſo„ſitzt man herum“ oder macht beſten⸗ falls in aller Eile ein paar Beſorgungen. Kommt die Verkäuferin um halb 8 oder 8 Uhr todmüde vom langen Stehen nach Hauſe, ſo iſt ſie unfähig, mit ihrem Feierabend noch irgendetwas anzufangen Faſt alle Veranſtaltungen beginnen, wenn die Verkäuferin noch im Laden ſteht oder beim Aufräumen beſchäftigt iſt. Will die Verkäuferin nach dem Dienſt etwas eſſen und ſich umziehen, ſo wird es ſo ſpät, daß ſie auch ſonſt nichts mehr unternehmen kann. Ganz beſonders hart empfindet es das Verkaufs⸗ perſonal, daß es bei dieſer ſtarken Anſpannung in der Woche auch am Wochenende hinter allen an⸗ deren Angeſtellten zurückſtehen muß, ja, daß meiſt der Samstag der alleranſtrengendſte Arbeitsnachmittag iſt, der oft nicht nur den Abend, ſondern dann auch noch den Sonntag beſchattet, weil die erſchöpften Ner⸗ ven nur noch nach Ruhe verlangen. Die offenſichtliche Benachteiligung des Verkaufs⸗ perſonals bei der Freizeitregelung hat Anlaß ge⸗ geben, die Möglichkeiten eines früheren Laden⸗ ſchluſſes, insbeſondere auch am Wochenende, zu erwägen. Es iſt zu hoffen, daß es gelingt, im Ein⸗ zelhandel eine Arbeitsregelung durchzuführen, die jedem Angeſtellten wenigſtens einen freien Nachmit⸗ tag in der Woche ſichert, und die durch einen früheren Verkaufsſchluß auch den Verkäufern und Verkäufe⸗ rinnen am Samstagabend einen wirklichen Freizeit⸗ genuß ermöglicht. Unſer Wochen⸗Küchenzettel Nachdem neuerdings unter beſonderer Berück⸗ ſichtigung der allgemeinen volkswirtſchaftlichen Be⸗ lange die NS⸗Frauenſchaft gemeinſam mit der Landesbauernſchaft Baden eine Speiſefolge zur Beröffentlichung übermittelt, ſind die Bemühun⸗ gen der„Mannheimer Frauenzeitung“ Richtung als überholt anzuſehen. Wir bitten unſere Leſerinnen deshalb, den Wochen⸗Küchenzettel künf⸗ tig jeweils auf der Stadtſeite unſerer Samstag/ Sonntag⸗Ausgabe einſehen zu wollen. Die Erſatzkrankenkaſſen dürfen nicht mehr wie bisher die Aufnahme von Mitgliedern von einer Auskunft über frühere Krankheiten abhängig machen. Die Erſatzkranken⸗ kaſſen, die neben den Ortskrankenkaſſen für die Pflichtverſicherung der erwerbstätigen Bevölkerung zugelaſſen ſind, haben bisher verſucht, durch dieſe Nachfrage nach früheren Krankheiten die ſogenann⸗ ten ſchlechten Riſiken von der Verſicherung bei ſich fernzuhalten. Durch die neue Anordnung wird da⸗ für geſorgt, daß die Ortskrankenkaſſen und die Er⸗ ſatzkrankenkaſſen gleichmäßig belaſtet werden. Frühere Krankheiten brauchen bei der Anmeldung zur Ev⸗ ſatzkrankenkaſſe keine Hemmüng zu ſein. Lykurg und der Schlitzrock J, Oder: Mode mit höheren Zwecken Auch für die Mode gilt das Geſetz von der Wie⸗ derkehr des Gleichen. Ja, ſie lebt geradezu von alten und älteſten Erinnerungen, friſcht ſie gelegentlich wieder auf, verjüngt ſie und verleiht ihnen neues Leben. So iſt es auch mit dem Schlitzrock, den unſere Damenwelt heute wieder mit Vorliebe trägt. An dieſem Rock iſt weiter nichts Auffälliges, als daß er zu beiden Seiten vom Saum her einen Einſchnitt hat. Dieſe kleine Urſache hat aber, wie man gleich bemerken wird, eine große Wirkung. Bewegt ſich nämlich die Schöne, dann erlebt das deglückte Auge eine herrliche Ueberraſchung: für einen Augen⸗Blick wird ein anmutig modelliertes Bein ſichtbar, deſſen Reize vorher nur geahnt werden konnten. Leider dauert dieſe Viſion nur allzu kurze Zeit, und erſt, wenn Bein, Schritt und Rock wieder eine beſtimmte Stellung einnehmen, dann erneuert ſich das holde Wunder. Die Phantaſie des zufälligen Betrachters muß ſich an dieſem Augenblicksbild entzünden, und es kann nicht ausbleiben, daß der auf dieſe unge⸗ mein einfache und kluge Weiſe Gefeſſelte, ſich auch für die Beſitzerin ſolch verborgener Schönheiten er⸗ wärmen wird. Damit wäre dann das erreicht, was der Mode⸗ ſchöpfer im Sinne hatte. Wollte man aber glauben, daß dieſer Blickfang eine Erfindung unſerer Zeit iſt, ſo würde man ſich ſehr irren. Schon Lykurg, der 0 berühmte Geſetzgeber Spartas, wußte um die Wir⸗ kung der zeitweiligen Enthüllung verborgener Dinge und machte davon eine Nutzanwendung zum Wohle des Staates, deſſen erfolgreicher Herrſcher er war. Auch damals gab es eine Bevölkerungsfrage und es gab ebenfalls viele eheſcheue junge Männer. Da dieſe Unverbeſſerlichen weder oͤurch Steuern noch durch andere Mittel zum Heiraten zu bewegen waren, verfiel der weiſe Lykurg auf eine Liſt. Im Geſetzeswege ordnete er an, daß alle unverheirateten Spartanerinnen Schlitzröcke zu tragen hatten. Der Köder hatte eine verblüffende Wirkung. Die jungen Spartaner diſſen an und intereſſierten ſich mehr und mehr für das ſchöne Geſchlecht. Die Folge war, daß ſich die Ehefreudigkeit ſchnell hob und das Ziel, das Lykurg anſtrebte, erreicht wurde. Der Schlitzrock hatte ſeine Aufgabe erfüllt. Es darf aber nicht verſchwiegen werden, daß der weit vor⸗ ausſchauende Staatsmann noch ein zweites Geſetz erließ, welches den verheirateten Frauen das Tragen dieſer verführeriſchen Kleidung auf das ſtrengſte verbot. Ihre Kleider mußten vielmehr wieder bis zum Kinn geſchloſſen ſein und bis zu den Füßen reichen. Es gibt Leute, die behaupten, es ſei dies das klügſte Geſetz geweſen, das Lykurg erlaſſen hat. F. B. Verantwortlich: Margot Schubert, Mannheim denn ohne Opekd kocht die Marmeluce durch die lunge KEochzelt häufic bis zur Hälfte ein. Mit Opekt a jedoch bekommen Sie ungeiähr das gemze Gewicht an Mermelode in die Gläser, das Sie an Obst und Zucker in den Kochtopf geben. in dieſer⸗ 9 Jie epine Srichtache“ —— Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 0 wünſche; denn manchmal will einer nur heraushaben, Berbrauch und Leiſtung der Motorräder wie und bei welcher Geſchwindigkeit er überhaupt am Ein Motorrabprüff ſparſamſten fährt, oder er wünſcht langeſichts der adprüfſtand an der Rhein⸗Neckar⸗Halle lockenden Reichsautobahn)„reichere Einſtellung auf Auf dem Platz vor der Rhein⸗Neckar⸗Halle ſieht beſchleunigte Fahrweiſe“. Und nun wird das Rad man ſeit geſtern ein blaues Zeltdach leuchten und binaufgeſchoben, oben das Vorderrad feſtgeſpannt, darunter ein verzwicktes Stangen⸗ und Strebewerk eine Leitung zu einem beſtimmten, abgemeſſenen mit einer Bahn, die wohl herauf, aber nicht wieder Quantum Kraftſtoff gelegt, ein Kühlwindgebläſe er⸗ heruntergeht. Das iſt der neue Kraftradprüf⸗ zeugt den entſprechenden Fahrwind, und nun läuft ſand des Benzol⸗Verbandes, eine der transpor⸗ die Trommel an, die die Landſtraße erſetzt. Sie macht tablen Maſchinen, von denen es in Deutſchland 15 bis 130 Kilometer Prüfgeſchwindigkeit, aber eine Stück gibt, die geſtern alle auf einmal eingeſetzt] Luftabbremſung mit 75 Ps Leiſtung ſorgt dafür, daß wurden, und eine davon haben wir als eine der[man nur ſelten auf dieſe hohe Tourenzahl hinauf⸗ erſten deutſchen Städte, für 14 Tage bis drei Wochen]muß. Es wird der Verbrauch in beſtimmter Zeit ge⸗ bei uns zu Gaſt. Sie fährt immer dem Kraſtwagen⸗ meſſen, es wird am Vergaſer an den Luftſchieberöff⸗ prüfſtand nach, den es ja ſchon ſeit einem Jahr gibt, nungen verſtellt, ſogar die Einwirkung des Reifen⸗ und der jetzt in Kaiſerslautern angelangt iſt. Eine drucks läßt ſich aufnehmen. Gründliche Arbeit, Meſ⸗ treffliche Einrichtung zum Wohle des Publikums, ſungen über Meſſungen; am Tage können 4 das ja keinen roten Heller hinzulegen braucht, ſon“[Räder fertiggemacht werden. Eine treffliche Einrich⸗ dern Aufklärung erhält darüber, wie der Mo⸗ tung, und da es ſehr windig und regneriſch iſt, ſo ſoll tor bei ſparſamſtem Verbrauch die gleiche Heiſtung in Kürze noch ein ordentliches Dach hinzutreten, das hält. Das iſt volkswirtſchaſtlich wichtig, weil wert angenehmeres Arbeiten gewährleiſtet. Hr. deviſenteuerer Treibſtoff geſpart wird. Pri⸗—— vat erfreulich und lehrreich für den BV⸗Aral, der** Der Verein abſtinenter Männer Mannheim die gründlichen und umfangreichen Prüfungen fuhr am Sonntag Mitgliedern und ihren eine Menge techniſcheſtatiſtiſches Material erhält. In Familien bei herrlichem Wetter mit dem Boot„Neu⸗ *—. Deutſchland“ unter den Klängen des Ss⸗Muſikzugs *. 0 inder Standarte 32 den Rhein hinunter. An Worms, Benzinverbrauch von 3,8 Liter auf 2, Liter her. Oppenheim, Nierſtein vorüber bis Mainz. Hier untergebracht. Sollte der ſich nicht freuen, einmal kehrte das Boot, und zurück ging es nach Worms. eine Stunde geopſert zu haben? Ein dreiſtündiger Aufenthalt gab Gelegenheit, den So eine ordentliche Motorleiſtungsprüfung iſt Dom und das Peuſeum zu beſichtigen. Punkt 6 Uhr natürlich nicht ſo nebenbei und im Handumdrehen fuhr man wieder heim. Da der Verein mit ſeiner erledigt. Man muß ſich ſchon eine bis anderthalh Geſangsabteilung unter der bewährten Stabführung Stunden Zeit nehmen. Der leitende Ingenieur hat des Dirigenten Bauſehardt viel zur Stimmung bei⸗ zahlloſe Dinge zu beobachten und in ſeinen großen trug, war die Freude bei allen Teilnehmern groß. Durchſchreibeblock einzutragen. Alle Sorten von Dü⸗** Warnung vor der Breslauer Hörkapſel. In ſen und Kerzen liegen bereit, man gibt Obacht auf letzter Zeit wird verſucht, eine Hörkapſel für Schwer⸗ Zündungsart und Zündverſtellung und alles Mög⸗ hörige durch Reiſende zu verbreiten, die von der liche, und nicht zuletzt auf die ſpeziellen Kunden⸗ Breslauer Hörkapſel⸗Geſellſchaft m. b. H. Anton Einepaltige Kkielnenzelgen bis zu Siner Höhe von 100 mm je mm SPig. Stellengeauche je mm 45ßig. hörige vor der Verwendung der Breslauer Hör⸗ ſchweren Kuppelei hatten ſich vor der Großen Straf⸗ v. Suchorzynſki in Breslau⸗Biſchofswalde hergeſtellt wird. Das Landeskriminalpolizeiamt warnt Schwer⸗ kapſel, da ſie nach dem Urteil von Sachverſtändigen, und des Reichsbundes der deutſchen Schwerhörigen e. V. völlig wertlos, unter Umſtänden ſogar geſund⸗ heitsſchädigend und außerdem geeignet iſt, die Schwerhörigen wirtſchaftlich zu benachteiligen. Neues vom Speyerer Rheinbrückenbau Das Baugerüſt über die badiſche Stromſeite nahezu fertig es Speyer, 21. Juli. Beim hieſigen Rheinbrücken⸗ neubau iſt jetzt wiederum ein weſentlicher Fortſchritt der Bauarbeiten feſtzuſtellen. In allernächſter Zeit kann nun auch die Großmontage an der Brücken⸗ hauptkonſtruktion über den Strom begonnen werden. Mittlerweile hat man auf badiſcher Seite anſchlie⸗ ßend an die jetzt reſtlos fertiggeſtellte lange Flut⸗ brücke das Baugerüſt faſt reſtlos aufgebaut. Dieſes Gerüſt ruht teilweiſe auf ſchwimmenden Pontons und mußte deshalb auch feſt verankert werden. Vom badiſchen Uſer aus wird ſodann auf dieſem Stütz⸗ gerüſt die 112 Meter lange Tragkonſtruktion der eigentlichen Strombrücke bis zum Strompfeiler vor⸗ getrieben werden, während der übrige Teil freitra⸗ gend über den Strom hinweg ſtückweiſe montiert werden muß. Verhaftung im Gerichtsſaal Die eigene ſchwachſinnige Tochter verkuppelt * Frankenthal, 21. Juli. Unter der Anklage der kammer der 56 Jahre alte verheiratete Heinrich Druck und ſeine Bꝛjährige Ehefrau Barbara geb. Klein, beide aus Lambrecht, zu verantworten. Sie duldeten, daß ihre ſchwachſinnige 22jährige Tochter mit einem in Scheidung lebenden Ehe⸗ mann ein ſittenwidriges Verhältnis ein⸗ E Schlafzimmer, Speiſezimmer, ver⸗ iedene Kleiderſchränke*3892 Fiüigei Täli. Aeneanäher heabſichtige Das elektriſche Feuerzeug mit unbegrenzter Lebensdauer! Vertreter für Mannheim und Ludwigshafen ch t.*3888 hierfür einen Ich als Bauherr in Käfertal⸗Süd Wohnhaus zu bauen und ſuche Baupertner Näh. Auskunft durch Anruf 278 36. all. i. beſt. Zuſt., weg. Whgs.⸗Veränd. aroße Auswahl zu verk. L12, 17, pt., v. 15—19 Uhr. äußerſt billig. Benueme Teilzahlung! ein * g898 geſu Vorzuſtell.: Sa., 25.., 14—17 Uhr im Hotel Franke L 14, 18. Walchofstr. 7. eeee Aanahmeschlul für vie Mittag. —— — Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr fiuätens Modern eingerichtetes S66 Restaurant mit Nebenzim., gr. Nebenräumen Kühlhalle u. ſchön. Wohng., in gut Geſchäftslage an tücht. Wirtsleut mit Betriebskapital ſof. zu ver pachten. Für Metzger ſehr ge eignet.— Angebote unt. G X 14 an die Geſchäftsſtelle dieſ. Blattes. Klavier: Herbert Bertram Gertrud Dorner acahaab Die vom 5. bis 11. guli stättgehabten 3 7 Vorführungsabende für Schüler det ffeistehenden Nusiklehter in der Fachschãft, Nusikerzieher“ (Kreismusikerschaft Nannheim in der Reichsmusikkammer) haben in ihrem Verſeuf auch der Oeffentlichkeit gegenüber in duBerordent- lichem krfols die Leistungsfähigkeit der Veränstalter erwiesen. Die Dörbietungen umfasten àlle Stufen des Könnens von den Anföngern bis zu den künstlerisch Gereiften. „Husiketzieher“ Lehrkröfte für jede Stufe und jede Art der Nusiausũbunę umfeßt, sowohl für ein Berufsstudium, wie für die pilege der Heusmusſk. Die beteiligten Lehrkröfte weren: Luise Schatt-Eberts Paul Wegener in dem Film„Nur ein Komödiont“, der dieſer Tage noch einmal in Mannheim gezeigt wird. eeeeeeeeeeeeee ging und in der elterlichen Wohnung mit ihm zu⸗ ſammenlebte. Das Elternpaar beſtritt jegliche Schulöd; auch der als Zeuge vernommene Ehemann Dell zog ſein früheres Geſtändnis zurück. Auf Grund der Beweisaufnahme wurde er im Ge⸗ richtsſaal wegen Begünſtigung vorläufig feſt⸗ genommen und die Eheleute gemäß dem Antrag des Staatsanwaltes zu ſieben Monaten bzw. neun Monaten Gefängnis verurteilt. Beide wurden ſofort verhaftet und in das Lanoͤgerichtsgeſängnis einge⸗ liefert. LUAeeeeeee Sie haben gezeigt, dab die Fachschäft Gesang: Marg. Brandes Auguste Bopp-Glaser Lisa Brechter Gutti Gröger Mar. Keiler-Heimig Erna Roebig Gertrud Scharff Ina Schaus S809 0 Sidi Kneller 2 Gutti Gröger Berta Schilling Frau O4 4 Kucleh flus ant erbaliene Im 2. St. d. Hauſes Gontardſtr. 2 Johanna Haldenwang Gertrud Schmidt Johanna Bagtlte 0 lin der Freßgaſſe 94 direkt am Schloßgarten geleg., iſ 1 5 dolf Schmi Anna Rocke-Heindl Hbiſäle bill. zu verkauf. Kostüme zum 1. Oktober zu vermieten Hans Immetsberger Sdolf Schmitt Max Schöttl Madchen— ͤ—“agntereſent. unt.* 2 8 0 Alwine Kalame Marg, Schwitt Adele Stoll-Degen für taasüber in 0 I. W 50 chn die 0 3 Größe 44 preis⸗ 0 Oe Sohſtge Wohnung Binchen Körner Wanda Schöberle NoraVogel-Zimmermann Geſchäftshaush Geſch. 19880 dos seit 25 Jchren hewähr-wert zu verkauf. 9 71 Li 9 Frids Kötscher-Behrens] Elfr. Schott Violine: chetshansb. Geich. 0 0 ie unch erprobte fußpfiege Hebeft. Ii. vet.ſ0 Zimm., Küche, Bad u. Logia E Tulae Schrgeck Mieunsse esü Alm ein 2, Soemneteft, hen— Ju eiſe. Be Echeiy G ritr Ma R RienN Adreſſe Almengebiet ein Darlehen. System.„Sopinotor“ hat u eig eh 55000* a EBE Albert Benek 60 eſch in, der 313-Zimm. 5000 auf län⸗ für aile fußbeschwerden] Guf erhaltene 2 Luise Mathes Erna Walden Leon. Godeck-Fuchs Gewiſſenbafter Fräulein, kath., Ha gere, Zeit von wirksome und bewöhrte 1 A 0 E Senne Maria Mathes Alfr. Wassermann Fritz Früh ehnlichen Mitte doer F. us Hitfsmitrel. Unverbindliche obei Stefanie bellissier Kolde Wassermann SS1 9 mit autgeh. Ge⸗ wögl. m. Heizg, fupleontrolle ond Berotung. entl. als Werk⸗ 3. Zimmer. Emmi Reichert Hanni Werber-Römer Walter Kötscher Zoitschriften ſchäft. wihnſch un) Garage, bei beitsübereang. bill ſtätte od. Aus⸗ Karl Rinn Lydia Wigwässer Else Michaelis „Seren in auter M. 800. Anf.eur Geſch Sanitätshau sſZubeſick, Mi Geüunasraam m. bos Vetzeichnis sller Niitglieder der Fechscheft„Nlusikerzieher“ ſiegt Ioerfinnl Stekung bekanint Su. Farf. gefuchl. W. v. 10000. S a Socbeche, Miht, c in d. Meer⸗ Wohnung Gen GesepteS0cler deltglledel ger Feenscneht Huslketeleper, ect in Lusträgertin 5 Zu⸗ Rich. Karmann. Ang. u. G U 140 Frieclrich Dröll felöſtr. zu verm. 3 Eh Seschäftsſéulnen det Kreismuslkerschaft, O 7. I, auf und kann täglich wit Sicherheits⸗ ſchriften m. Bils] Inmob.⸗Bäro an hie Peſchäfts⸗ 55 Näheres Dahm, mit Küche und von 10 bis 12 Uhr vormittags eingesehen werden. leiſtung geſucht. unt. 8 V141 an N 5, 7. Sarlſſtelle. 565 Q2.1 Mannheim Q2.1 Ayrer& Schmidt 13— 5 EPrüfune musſelLscher FISnung Urd Perctüng UnenFgeItN 8 ——9 die Geſch. 3864 Weg. Answ. In P 7, 6U. 48846 Sor4 5 Stamitzſtr., 3. Die Leit 4 Fachschaft„M Kk ieher“ Innenſtadt. An⸗——— 3—— romerkr ⸗ an die Geſchäfts⸗ NN— ien Pcn 9 1 U enee, 88 — e, Sr Elllll. Blb“ L. eeee — isſcn, eie er Auewan Stolbergerſtr 14 ſofort zu verm. Küche u. a. m. 90 4. S Luzenberg G. 4 4, Tr., Hausverwalt. U an Selbsftahrer“ Liſenrina 60,— 878 Vorderhs. 82 I. 5, 11, n 2. Stock. 5017 Tel, 8 4 Wagen 10 ilagter Iomb, weißer,-Zim.-Wehng———— Ig. Frau MS U- Sre,, it Seh Srn. 255 fäleatade Lucer-Auffengessacatt Schlüsselbund Schmikk. M 7, 20- fummf 2637l 9 ſehr auk verhalt, füräe, Saröf 0. Aelrachalll. Woung 3 Aucht Pulustele auf dem Wege Motorra aus gepfl. Haus⸗ ſpäter zu verm.(ſchöne freieLage) Mebizinal Verband Die Tagesordnung unſerer General⸗ Waſſerturm— S⁰ halt zu verkauf. Pei 0⁰ 2 Tr. hoch Prs Enkdzu,„ne, Auguffa-Aal.— 5 Wolſee r. 9 110— 3,ar. ferg, 1 Mannheim 1 2 16lverſammlung am 5. Ruguſt d. Z. wird durch 3 6Karl⸗Reiß⸗Platz. 5 cheinir⸗, 0—2883 ie Geſchäfts⸗Zimm., Vorzim.“ 2 Se- Selc Abgugeben gegen Adler berbeit u Her F 90 115 am), Diele,(J versichert Famllien- u. Einzeiperxonen den Punkt ergänzt Nichtariſches Belobnuna S400 gaaten. 3u erſr. Mittl. Weid. Hord 2 Kü. ebger. Bas 0 ieke junior J 1L Derbelt und 2-Tim-Monag zu permiet., zun Lr krelen AT2t uud Apotheke 6. Wahlen zum Aufſichtsrat Nädchenſ 7, 55 Laben f Tel. 214 40. fahrrackönig Kopfe. ſebr bill. 4. Kil. n b Segelg d.. I8 Woshemnte;; le Eisten“ Näbe Schloß. Ang. u. G 1,131[ Steitge Mannheim, 20. Juli 1936 ſucht für ſoſfortr.— Lim., Mod. 35,——— zu verk. Schim⸗ übe deyl oh, 65 5 Geſchſt bis Mäk. 50.—, Verpflegung und Ope- · Ju Stellung in kl. dede Anzei 0 wenia gefahren, Größeres altbek. n verſtr. 21. 3. St. 5 atz, 5875 ration in, Krankenans e- Lerebe, re, 9e Pren..040 ohelie S Der Vorſtand unter M B 64 in die Ang u. G. O 18 Lbbcnemiftel-U. 1100.—. S252 2 Ziſn. U Küche H 2 Fers. We..50.4 Perg,. 7 50. an die Geſchäfts⸗*1 2—— f f Säft fapelen⸗ 5 und mehr Personen 0 10 ſele. 804 ktele. Klukostoes Rad EEE E Iuius Wolf f( Mlügerngrunustr. ekwe 0e F en Ffegz ODüoor- pült age 0 5 1. 8. zu verm. raſch,„Fach⸗— rinz⸗Wilhelm⸗ Ana. u. G W142 Gute ueeufen. Friecrich Eſtaße 12. andie eſchafts⸗ 2 verkaufen. Erf. Fernſpr. 421 12 5 5 .5000 Rm. LIndapp. 200 an Weber EE441 Sels— Potheker— Näh. durch S880 Vertosnucllene. HlebradSuprema Seer Uuser— 70 Schün., möbliert. 9 sung,. 5 2 W. 2 2 cke Karl Sack e ne,. l werderzir 1[mit af. Bubebär] Sonn. Zumnerr Baufinanzierung Sr—2 ru Immobilien nge, Werderstr. in Neckarau, ſof. ſofort zu verm. bis 75 Proz. der Baukoſten * 3—19 Evil, wird gegen 82³ Ieleion 429 70 oder ſpäter bill. Almenhof, 17, Hypofheken .„36, enisprechende S066 zu verm. Angeb. Nähe Schillerſch. 0 Tel. Nr. 281 10.Autzahlung ein Blilige u. 9 9 57 g 5011 für Alt⸗ und Neubauten, ab 4/½ 0 ſoeeeeSenmocderne die Heſch. 9672 unſen und 96 durch 0 8 Miete 2 5 25 waren schon von jeher Guterhaltenes e75 Miietgesuche—*— 55 but möhl. Zin. Auub Gegeläſt Spolsezimmer u0 41 G—— II mit oder ohne Maunheim, D 1, 7/8, K fshelf echt, Eiche, ſchön.Angebote unter 110.— Lindenhof genl wenſion zu uvm. Zimmer 12—14, Feruſprech. 10 gute Verkaufshelfer Mod. beſtehend 68138 an die Hüleft 20 em 110.„ſevtl. 14 Zimm. N 2, 8, gegr. 1906. S261 aus Büfett, Kre⸗Geschäftestelle. üteit 140 em 138.— Ei Iboxe mit Bad u. Zu⸗ 3 Nanies ein mue, Luiett 160 em 155.— 20 behör auch Tel., 75 75 für den Geschäftsmann. ziebtiſch und 4. ee n auch kann Wag... gong neuen Polſter⸗ e ee, acht untergeſt. werd. Ifgheslie Geben sie uns eme; ur ſl. 19.3, Malefer- PiSel- tsge Mnt, Löce fT weer J6 A nur Mk.* an die Geſchaſts⸗ Pu ir 5913 F Rag 0 5 Feudenheim. Gelegenheit, lhnen ein EPSIEel 0olorr 1 Schhüler EleSkaEnarlkr. 15 Hddie Hebt. Kähel brſi Mübelhaus unter Preig zu, ring 24 prt. Klein ſonnige 3 j ſau Höchſtpreiſen. mit vorläufig 2— B000 Mk. gegen ausführliches Angebot EE. Nhn Ranhſ S ee ee-Zimmer⸗ Schön Mbl. 2i. Freinkel erſtklaſf. Sicherh. 15 Prat. 0 unterbreiten. Sie Unentgeltliche 0 7. 5, b. Meyer ſund Bahnhof. 8889 m. Badben. v. E2,8 la. Markt⸗ winnanteil eſ esen 0 4 4, 2¹— Lagerung. Ehestandsdarlehen. Wohnung 0 3. g. 1 Tr. platz], Tel. 26915 Schubert, Im über die Prei Teilgablung[Weg. Auflöſung 5b. leer 987⁴ B70¹ Fernſprecher Nr. 280 44. werden über die Preis- geſtattet. des S mit Waffer und 585—————————————— — gebe ich bill. ab:, von würdigkeit und Gitte ut erhaltene 1 Spelsezimmer, kiehe Unter richt aſch⸗ und 1 Wohnzimmer geſucht. Ang. u.— unserer Drucksachen ringmaſchine Ausziehtiſche 2 62 on die · i Krekuſhr 89 84 Mrür 10 Geicht. W48 A i i taunt sein.— Standuhr 1 Mannhei sicherlich ers 2 Trevv. 3853 4 59⸗0 00 8 In St itut S 0 ho arz u 8 8 eng* PER226 1 neunklassige höhere Privatlehranstalt. Alle Schulgattungen. Auf. 1 1 1 2. l. Küche gabenüberwachung Jederzeitige Umschulung. Gewissen- 0 Es ſpricht ſich in—580 0 Tiſch n. perſch. Geſchirr. Bilder a. Lack ob. Nickell in gutem Hauſe,—————— was Sie im kleinen finzeigente er heuentſtannheimer 9 Druckerei Dr HNacas zu verk. Anzuſ. Stehlampe Oſtſtadt bevorz. erioise eeee öeitung inſerjeren. dank ſeines großen Leſerkreiſes 0 9 w. 7 9 0 e leicht beſchädigt), Ang. u. L S 55[ Anstalt. Prospekt fréi. 5 R 23921.F haben die Kleinanzeigen ſtets Erſolg raun,„fſtiſch u. anderes.] billig abzugeb, an die cheſchäfts⸗ Direkiion: Dr. G. Sessler u. Dr. echmann 98 N1. 4—/ Fernsprecher 24951 870 eikr, 5, vrt..ie befc“...— 6 —— S * 2 Seite Nummer 331 . Nene Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 22. Juli 1936 —— Hartha Ein wahrhaft gelungener Film! carle Spletter und Neige Roswaenge aingen die aus der Oper populär gewordenen unsterblichen Melodien. Fritz Kampers- Grete Weiser und Georg Alexander sorgen für Stimmung und Lanne. Beginn:.00,.45,.20 Uhr Marie Dreßler Wallace Beery das berühmteste Charakter- Komlkerpaa Le Alkohol. Beglnn:.00,.25,.25,.30 AHARHBRAN SchüUsURC r Amerika's Ein Film von Romantik, Llebe, ben, Wasser und 2SDcl MoDELLE Lausgereifte Konstrulttionen RHEINLAND 13/50 PS Der sehr gerdumige robuste Reisewagen BRM 3900.— c.., Mehr⸗ preis für Koffer RM 150.— Das wendige A Der FORD-EUN DLENDIENST verhilft Ihnen zu verbälligtem Fahren durch Ausftauschteile. Austauschmotoren und Oriesinal-Eesdtzteile. EMILSTOFFEL autorisierter Fort-Händler für Mannheim, Ludwigshafen und Umgebung LANNHEIM, Neckarauer Straße 138/148 KGIN 4/21 PS z um Kleinwagenpreis. Brennstoffverbrauch 7 Lir. von RM 2150.- an, ab Werk Tel. 423 85 817 ut0 Welche Feudle fürNuler u. Kind 3* 9 Herme 1n 1¹ 7 Ii Se 700e Sp N 16500 2 cstd. 0 3,8 Planken — 6 Palbläer ſterliner Itelier inh. Kregeloh Mk..00 6 Postkarten Mk..50 an Für Kofter- Sommertaschen- Reiseartikel K Sowie Sämtliche neuheitlichen Lederwaren die Reise 8153 inserieren Sinapaltige Klelnanzelgen dis zu oiner Höhe von 100 mm je mm SPig. Stellengesuche ſe mm4Pig. Kleine Anzeigen Offene Stellen 9 E m E n gut. Garderobe f. einen vornehm. Haushaltart. als Werberinnen geſucht. Tägl. ſchönen Verdienſt.—2 35—3,—8 Uhr. *3911„ 12, 2 Trepp. rechts. Hlav, Shrlich, Mädchen für gut. Kantinenbetrieb in Dauer⸗ ſtellung aſ Gute Behandlg. u. Famil.⸗Anſchl. Etwas kochen erw. Bewerbungen m. Zeugnisabſchrift. unt. M G 69 an die Geſchſt. 3907 Tüchtige Erfahrenes fliseuse fen 3. Aushilfe eytl. Dauerſtellung ſo⸗ fort geſ. 3901 Ronecker Waldbofſtraße 58 Ehrſ- fleinig. Mädchen mit etwas Koch⸗ nicht unt. 25., in ar. Haushalt Lohn 50.—. Ar⸗ beitsbuch und langi. Zeugniſſe unbed. erſorderl. ſel. 590 67. — für fri u. Haus⸗ halt Sar ſofort TSond 65. 1 f. aeſucht. Ste durch eiae Hafenſtraße 24. Anzeige in 5879 dieſer Zeitungl Stellengesuche Junger Mann erm. Maler u. Tüncher, 25., 2 Stellung als Reiſender in d. einſchl. Branche, geg. Gehalt und Proviſion.— Angebote unter M D 66 an die Geſchäftsſt. 3897 2 Zimmer vermieten. (leer oder möbl.) fließ.., Zentr.⸗ Heizg., Balk., in Waldparkvilla b. nichtar. Familiee Kabaſelekraze 81x- 3 Iimmer⸗ Küche, 7 K 9.— Meßol. r.., 9* —— 8 1. durch Red Han M⸗ redegewandt m. Häuden, u. Küche an Nichtarier zu mieten. Stunden- buchhaltung auch gea. Pau⸗ 5881 chale. Ed. Steinlein, G 7. G. Helfer in Steuerſachen. Unabhängige Frau gewandt in Ge⸗ ſchäft ar. Haus⸗ halt, ſucht paſſen⸗ den Wirkungs⸗ kreis. b. beſchei⸗ denen Anſprüch. Gefl. Zuſchriſtten unt. M C 65 an die Geſch. 9896 üfl. L. Mäachen 23., ſucht zum 8. Stelle als Alkinmäuen in gutem Hauſe. Mit allen vor⸗ bommenden Ar⸗ beit. u. bürgerl. Küche bewandert Zuſchr. u. H A. Nr. 146 an die Geſch. V9¹ Motorrad- Selegenheltskauf! Lindann-Motonad Kardan 500 cem Modell 1936, nur etwa 1000 km gelauf., umſtän⸗ dehalber zu aün⸗ ſtig. Bedinaung. zu verk. S183 Zelss& Schwärzel Tel. 69 47 263 45. p. ſofort zu ver⸗ 813⁵ Wallſi itſtr 33, S 6, S 6, 28, 2 Trevy. 2 Trebo· IV b. mer. Tin. U. Liche Liche —5 m. kler um Ler Leihst du Geld auf Hypotheken? SSbrauchte SEIBMSHIM preiswert irn OLVMPIA-LADEN annheim P 4, 18— Anruf 28723 Molorräder 2u vorlaufen BMW 500 cem Mr. 250. Triumph 500 u. Belwag. KHl. 530.- steuerft. Horex 500 nitgewägen Mk. 700.- steuerff. Frie drieh Hartmann Seckenheimerstr. 68 Fernspr. 408 16 ſNeue Jſch. Wünibmaschi ſleeres Timmer 83 2 cllickt clex Cclauli? Hast du etwas zu verkaufen? Ist die Katze dir entlaufen? Suchst'ne neue Wohnung duꝰ Drückt dich sonstwo noch der Schuhꝰ Eiuzel Möbel Schrank, 1tür. 23.— „ Alt. 38. r. 68.— Kchenböfens 78. Ammerhütett 125. Chalselongue 20.— Couches.. 36.— Sücherschrank 38. Dipl.-Schreibt. 56. Ammertisch. 14. Frisierkom., 3 Splegel 98.— Machttisehe.. 8. Schuhschran 14.— Stühle....50 Möbel-Küinper S2, 6u. T 1, 8 Remington, für 65.—. abzugeben. Große Wallſtatt⸗ ſtraße 31, 4. St. l. *3882 2 prachtvolle Oelgemälde bill. zu verkauf. Wagner. Bismarckſtraße 1 TPü fol0 mit Spiegel⸗Re⸗ ſllex. Platten⸗Gr. 12 auf 15 und 9 auf 12 preiswert zu verk. 3903 Mollſtraße Nr. 6 Gebrauchtes Damen- u. Herrenrad 18.—, 20.— ulnd kohlenbadeofen (Kupf.), f. Holz u. Brik., ſowie . zu verk. Qu 7. 15, part. *3902 Eine—82 aebild. ſc91 1 groß. od. 2 kl. Einner Stand⸗ u. Wand⸗ m. Zentr.[Wochen v. Dame geb. u. ger t. An⸗ m. n dieſ⸗ 24.— zu verkauf. Löſ4h, H 4, 24, Laden. 5893 Weißer* 3914 indersportwagen bill. zu verkauf. Beilſtr. 11. part. Hüll. Linner (ruh. gute Lage), mit oder ohne Penſion, für ein. 23 e— W1 eie fiü in natur und elfenbein, allen Grõßen und Ausfũhrungen in modernen Formen u. so- lider Verarbei- tung, alle mit Kühlraumi und Inneneinrich- tung, sind ab- zugeben und wie Rünstig! Wald E 3. 2, Mannhelm EE Bauherren Hausbesitzern Selbstkäufern ist Selegenheit zum billigen Einkauf in Küchen 1. Illelt iden verschiedene * Ehestandsdarl. 0 Biae Pillige Küche natr. lastert. mit Büfeit. neuseitl. einger-Hühlkest. Anrichte. Tisch, da etwas verlag. 4 142. 2 Stühle. Hocker, LADEN m. 2 Fenſtern u. Nebenraum, Nähe Paradeplatz, z. 1. 10., evtl. früher, U 1. 7, Brelte Str. genaue Adr. achten fch. 19— zu vermieten. Angeb. unt. H 0 148 555⁴ an d. Geſchäftsſt. d. Bl — 8624 bill. zu verkauf. Baſſauer, Luzenberg, Hint. Riedweg 88 Geldverkehr Geld auf Zinsen gegen Raten? *3910 Jung. Herr ſucht zum 15. Oktober Solän mäbl. Z. eytl. m. Penſion. Angeb. m. Preis unt. LU Id. 4 4 Blatt, 200 an Geſchäftsſtelle att. 68908 —Senes. aut möbl. 2 Zimmer Eſa,* e aum 1 Wül. .P Manch. Twergspitror Wandelst du auf Heiratswegen? Fandest gar ein Wertstück du? Drückt dich sonstwo noch der Schuh? Hast zum Kaufen du Moneten? Ging dir gar die Brieftasch flöten? Suchst für's Wochenend' du Ruh'? Drückt dich sonstwo noch der Schuhꝰ Unterricht Schönes Zimmer zu vermieten? Sozius wird ausgeschieden? Suchst Ersatz für ihn schnell du? Drückt dich sonstwo noch der Schuh? Für den Schoßhund gute Hände? Partner Suchst vermietungen 'ne neue Stellung du? Suchst du einen guten Laden? Willst'ne neue Köchin du? Drückt dich sonstwo noch der Schuhꝰ Hypotheken Unterricht in allen Sparten? Preiswert Autos, alle Arten? Suchst ein Haus zum Kauf gar duꝰ Drückt dich sonstwo noch der Schuh? für das Wochenende? Drückt dich sonstwo noch der Schuh? Ja, der Schuh drũckt da und dort, doch ist Hilf' am rechten Ort: Mietgesuche und es Kleinanzeise NN2 denn für jeden Lebensdallas gibts ein Mädchen hier für alles Automarkt heißt, du rätst's— ich wett: [Laden Wn-Mhun. u verm. 3866 7 Helle Bäroxäume ſl. Tresor- U. Schalterraum Zentralheiz., bis 150 Quadrat⸗ meter, Oberſtadt, zu vermieten. 5548 Fernſprecher 287 22. Außergewöhnlich ſchöne -Tiſimel-Wohnung in Neuoſtheim, mit großer Diele, eingericht. Bad, evtl. per ſofort od. Sept. reſp. Okt. zu vermieten. Preis 90 RMk. Näheres 5550 Dürerſtraße 4, Fernſprecher 439 11. Hochherrſchaftliche B727 -Limmer- Wohnung mit Diele, Bad, Loggia, 2 Manſ., 2 Keller, Zentralheiz.„ Warmwaſſer das ganze Jahr, Aufzug ſowie all. neuzeitl. Zubehör, Auguſta⸗Anl. 34 zu verm. Näh. bei Martin Franz, Colliniſtraße 18, Fernſpr. 246 62. Stephanienufer 5 -Zimmer-Wohnung 1. St., mit Loggia, Bad u. Garten⸗ anteil, zum 1. Oktober günſtig zu vermieten. Näh.: Stephaniennfer 4 bei Kaſtel, Anruf 205 60/61. 5010 faant od. mäkeriuunieten Einige Zwei⸗, Drei⸗ u. Vierzimmer⸗ Wohnungen in unſ. Siedlung am ——(Zentralheizg., fl. w. Waſſer). Süd eine Fünfzimmer⸗Wohnung 8 u. eine Vierzimmer⸗ Wohnung(Zentralheizg., fiieß, F Waſſer). Auskunft bei Gemeinnützige Wgee, für Wohnungsban, Ludwigshafen/ Rh., Mundenheimer Str. 182. Tel. 626 11. Sprechſtunden von 15—17 Uhr. Herren- U. Damen- Fliseurgeschäft in verkehrsreich. Lage Mannheim ſofort krankheits⸗ halber billig zu verkaufen, eytl. auch zu verpacht. Bewerb. u. G 2 Nr. 145 an die Geſch. 59²³ Schön möbliert. Ziuner ſofort zu verm. evtl. als Werk⸗ ſtätte oder Aus⸗ ſtellungsraum, IL 4a, 18, zu vm. Näheres Dahm, Haardtſtraße 28. Fernſpr. 281 11. S67⁵5 Schöne*9866 ſoſort oder ſpät. Qu 5, 6/7. 5 17 Bankardt. Annahmeschluß für die Mittag⸗ Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr Im 2. Obergeſch., rechter Flügel, (Pavill. N) des Schloſſ. in heim -Zi. Woiul nebſt Küche und Zubehör, derzeit. Inhaberin Frau A. Süs Wwe., alsbald zu ver⸗ mieten. Derzei⸗ tige monatl. ge⸗ ſetzl. Miete 91,65 prolienzen Emallherden We preiswert zu N Waschkesseln Pad. Befirksamt verkaufen. geboten. sees. Mannheim Preislagen: Schöne 0 65 2 2 333 Siaee eſb-Lmmer⸗ 83.— 85.— USw. Wolmu 7 25 4 Große Aus wahl lm 10 Fachgeschäft mit Bad uſw., günſt. zu verm. Näheres 8 F C 7. 6. III. ſn ercg cuf U. flenzstraße- Oirk 0 E Kungsgra f am Luiſenpar siegt das 105 8 1 Treppe 5649 Srkaufsstelle der 5 Zimmer eeeESCH-Oefenig. Bab. Man⸗ a—, Kaber. zu verm. Näher. Tel. Nr. 405 14. Vermietungen 3 Zim. u. Küche Wohnung 1 Tr. hoch, zum 1. Sept. zu vm. Bellenſtraße 27, Wirtſchaft. *3884 Zum 1. Juli 36 zu vermieten: Prinz⸗Wilhelm⸗ Straße 19: -Zim.-Wohng. Küche, Bad, Zen⸗ tralheiz., Warm⸗ waſſer. Auskunft Allmendinger tägl. 711—12 U. Prinz⸗Wilhelm⸗ Str. 19. S877 Sonnige -»Zim.-Wohng. Baderaum(Neu⸗ bau), per ſofort od. Rei zu vm. eiß. Mittelſtraße 56. 5921 Schön. lcer. Zi. ſey. Eing. auch als Büro, bei Nichtar., zu vm. Tägl. ab 11 Uhr. Akademieſtr. 7, 3. Stock. 3905 Schönes, leeres Balkonzimmer an berufst. ein⸗ zeln.. v. M 7, 21. 1 Tr. 49909 Izu verm. Leere geräumige Mansare bill. zu vermiet. 29 Mühldorferſtr. 3 part., Iks. 43898 Schon m. Zim. su berm. 8325 bringt Gewinn — Abend Beno Bernard's Jungens Ganz groß 18,1 W4 Möbliert. Zimm. ohne Wäſche, bei Nichtar., an Frl. zu om. Pr. mtl. 13.—. Lameyſtr. Nr. 13, 4. Stock. *3886 5555—— but möhl. Zim. per ſofort oder ſpäter zu verm. S 3. 1, 3 Trepp. bei Schneider. * 3879 an ſol. Mann ſo⸗ fort z. vm. 2,50/ pro Wo. 2 Bett. Kaiserring 46, V. St. 8863 Kehön möbl..e an ſol. Herrn zu verm. C 3, 16, 3 Tr.,., Hennig *3900 Dipl.⸗Ing. ſucht Zimmer m. Oſtſt. od. Wald⸗ park berargugtee Ang. u. M F 68 an die ſtelle. Bahnhof! Schön möbl. ſim at. Hauſe, an Berufst. zu vm. Hroll. Zimumer evtl. mit 2 Bett. *3915 Gut möbliertes Wohn- und in gut. Lage u. ruh. Hauſe, ſof. od. 1. 8. zu ver⸗ mieten. El. Licht. Zentralh., Fern⸗ ſprecher u. Bad⸗ benütz. 57⁴¹ Scipio-Haus Otto⸗Beck⸗Str. 47 Sonnig. frenndl. möbl. Zimmer ruh. Lage, ſofort r. zu verm. Dorſt, B 7. 10 II. 43913 Kaofgesuche Drehbänke Ferner im Stadtteil bis zu 10 Mtr. Drehlänge zu kauf. geſucht. Ang. u. M H 70 a. d. Gſch. Kaubere Schlatstelle Saub. möbl. sonnig. Zimmer L13. 6, Stephan *3909 Freundl. möbl. Schlafzimmer mit Humor und Stimmune Schöne preise warten. Anmeld. am Büfett erbeten. kintritt frei! — Ver langen Sie Uberall Loderer' Aplelsart- Traubensakt Ipfelsaf-Vekorle 8 Tläubensaft-Schorle alkoholfrel- naturrein, kalt entkeimt Lhann Loderer Ssenssketer Süsmostkelterei Maunbein, Käfertaler Str. 37— Tel. 53445 iskabrik B fiſſhare Cuxken weder anlaufen nöch weich wer⸗ , erzielen Sie durch meinen Ge⸗ würzeſſig. Er gibt einen würzigen, pikanten Geſchmack u. braucht vor⸗ her nicht gekocht zu werden. Liter 45 Pf., Gurkengewürz Paket 20 Pf. Storchen-Drogerie A1 465 S89 0 H 1, 16. eeen Abjahri jeden* Moniag 7 5 0 Rü 11* 0— 117³ Meran Bozen. 85 Gardasee 5.— Bolomiten 90„ 77.50 9*„ 112.50 11 J Venedig 8 10— R— MB. Riviera.•. 189.— 0.„ 105.—. 5 Abbazia 8 115.— 55 5 150.— 5 1B 6,.—.9 15 Tage Rom-Neapel RM 210, uin den Preisen ist enthalten: Omnibus-Fahrt Stuttgt.-Stuttgt erstkl. Verpflegung u. Unterkunft. Beförderung mit mod. Omnibussen Verlangen Sie mein Sommer-programm. Omnidus- Nuon. Reisebüro Stuttgart, Königstr. 10a, Tel. 257 70 und 25656. Annahmestelle: Lloyd-Reisebüro, Mannheim, O7,9 Rioltaden gebr., brt. 2,70. lana 3,20—3 50, zu kauf. geſucht. Ang. mit Preis unt. R L 54 an die Geſch. 3862 Das füũhrende Spezlethaus ao uud alandd Kauie gebr. Möbel zu Höchſtpreiſen. M. Kiſſin. Fg, 13 Tel. Nr. 275 21. S789 Echter Teppich etwa 35 auf 4,5 Meter, nur aus Privathand zu kauf. geſucht. Ang. u. H D 149 an die Geſchäfts⸗ ſtelle. 50²⁵ f alte Silbermark. Rexin Juwellerwerkstätte 1. 13 Bescheinig.: Nr. 64 Gebrauchter Lederklub- Sessel zu kauf. geſucht. Preisangeb. unt. G V 144 an die Geſch. 5919 0 .R. P. V Ausl. Pat. V Nuto- 50 Zugendherberge Nähere Auskunft beim ſtädt. Hoch⸗ bauamt, Baubüro dortſelbſt in der ULeistung und UHIVERSUA — über den fröhlichen Ufa- Schwank 14 40 mit Albrechi Schoenhals, Carola Höhn, Werner Finck, Charloit Dauderi, Erhard Siedel, Hub. v. Meyerinck, Paul Wesfermeier, Lina Carsiens usw. Begiun:.00.30 8 30 Uhr. Iugend über 14 Jahr zugelassen! plötzlichen Schmerzen vorzu- ebeugen, Ein Johrzehnte be⸗— Wöhrter Helfer gegen Kopi- 2 und Nervenschmerzen, Migrsne und Neurelgien, sowie Unbehegen ist des rosch und mild wirkende Citrovenille. Siets bekömmlich— unschödlich. In Apothe- ken 6 Pulver- oder 2 Ob- Flaten-Peckung RR 1. 10. Man verlenge ausdrücklich Cuuüise Naunfmanm ist zweifache Meisterin des Damenschneider-Handwerkes Bucde Sc B 7, I, part. Pab-ucoa 975 KEE0 für alle Zwecke fdllsv liefert insauber. Gegr 1910 AusführungſNeulieſerung Reparafuren üaia-zadia 0 4, 5. Strohmarkt Fernruf 273 141 Len die NM32 Fernspr. 517 66 Fröhlichetr. 20 —— 8896 Amtl. Bekanntmachu Das Städt. Leihamt iſt am Don⸗ nerstag, den 23. Juli, nachmittags, wegen Reinigung geſchloſſen. Ge⸗ öffnet ſind dagegen die amtlichen Pfänderſammelſtellen in I, 4a, 9, 12 und D 4, 2. Städt. Leihamt. Arbeitsvergebung. Glaſerarbeiten für den Neuban im Schnickenloch. Zeit von—12 und 15—17 Uhr, wo Ausſchreibungsbedingungen, ſoweit vorrätig, erhältlich ſind und die Zeichnungen aufliegen.— Ein⸗ lreichungstermin: Mittwoch. 29. — Juli 1936, 9 Uhr, Amtsgebäude 11 (), Zimmer 51. Zuſchlagsfriſt: 19. Auguſt 1936. Automorkr Kraftfahrer! Schleudern beseitigt(524 Sarantiert nur emen 8 KKlemm. Mannneim Augartenstr. 3/33 Tel. 437 87 fun 288 Nur 2155 H. kostet die führerschelnfreie die Maschine mit der hohen Schier 30 Jahre Auto- dem geringen ———— vernicktet 100,h1R üblemaadne Wauien Haeiele aebraucht au kauf. geſucht. N 7, a Ang. u. H E 150 mit Brut: 4000 Artikel an die Geſchäfts⸗—.— Kein pen 10/0 K a u ifle Hinlslerielt steis getr. tonzesslonlerter Betrle 11 pelxin m znne Lehmann U. Plandscheine Staatlioh geprüt bill. zu verkauf. kinkel 11.1 Hafenstrabe 4 1 Kurte Zenügt Lel. 23568*9867 Verbrauch. 5 Ware Rüsslein urc 10 ſoni drnsun 2 1. 13 ˖ 8 deim Paradeplat Llsssödwärvel füäuanaänaaanaanaüunuun z BDas grose Haus fur MANNHEIM 0 T, 22 Suf28548fHPähfpug⸗ederf Günst. RatenH(---— bedingungen. aller Arxt 8183