Neue Mannheimer Seitung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 2495 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannhe im 7 , Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Fre. Haus monatlich.50 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt 150 Mk., durch die Poſt 180 Mk. einſchl. Poſtbef.⸗Gebühr. Hierzu 36 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzen⸗ ſtraße 42, Schwetzinger Straße 44, Meerfeldſtraße 13, Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Straße 8, Se Luiſenſtraße 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. ſ. d. folgend. Monat erfolgen. —— ————— Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 7. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Bei Zwangsvergleichen oder Gerichtsſtand Mannheim. wöchentlich.50 RM. im Monat Ausgab 2— 7 Ausgaben 30 Pfg⸗ Trägerlohn Samstag, 25. Juli 1936 Heute Angriff auf die Hauptſtadt 60 BVorbereitung durch Fliegerangriſſe- (Funkmeldung der NM3.) + Paris, 25. Juli. Wie der Sonderberichterſtatter des„Jour“ von der Front der nationaliſtiſchen Truppen meldet, ſoll der Angriff auf Madrid in den Morgenſtunden des Samstag beginnen. Zwei größere Abteilungen hal⸗ ten die wichtigſten Höhen vor Madrid beſetzt: die eine Kolonne werde vom Oberſten Garcia Escamez geführt und ſtehe auf dem Park von Somoſierra, die andere unter der Führung von Oberſt de Rada halte den Puerto de Leone. Von dieſen beiden Punkten aus werde der Eingang zu Madrid beherrſcht. Eine Ueberſichtskarte zu dem jüngſten Stand der Kämpfe in Spanien. Im Norden marſchieren Lrei Kolonnen des Militärs gegen die Hauptſtadt, im Süden eine. (Graphiſche Werkſtätten,.). Entſcheidungsſchlacht vor Madrid (Funkmeldung der NM3.) + Paris, 25. Juli. Ueber die Lage in Spanien laufen in Paris im⸗ mer noch die widerſprechendſten Meldungen ein Es iſt daher ſchwer, ſich überhaupt ein klares Bild zu machen. Bedeutſam iſt immerhin, daß ſelbſt für die Volksfrontblätter feſtzuſtehen ſcheint, daß ſich trotz der dauernd gemeldeten Erfolge der Madrider Re⸗ gierung, deren Streitkräfte angeblich in den letzten Tagen überall die Truppen der Militärerhebung zurückge worfen und aufgerieben haben ſollen, eine Entſcheidungsſchlacht vor den Toren von Madrid zu entwickeln beginne. Der„Figaro“ glaubt melden zu können, daß die Lage der ſpaniſchen Linksregierung ſehr kritiſch ſei und es trotz der ſtrengſten Rationali⸗ ſierung nur noch für einen Tag Lebensmittel gebe. Die Einkreiſung und Belagerung der ſpaniſchen Hauptſtadt durch die„Weißen“ habe begonnen. Nach den ſehr ſeltenen Nachrichten, die aus der Stadt ſelbſt herausgelangen, herrſche dort ein un be⸗ ſchreibliches Durcheinander. Waſſermangel mache ſich fühlbar, Es gebe kein Benzin mehr. Die Regierung habe nach dem Beiſpiel Gallienis ſämtliche Kraftwagen beſchlagnahmt, um die Trup⸗ pen an die Nordfront zu werfen. Aber jetzt ſeien die Taxis ohne Brennſtoff und ſtillgelegt. Ein „Ausſchuß der nationalen Verteidigung“ ſei in Ma⸗ drid gebildet worden. Aber man wiſſe nicht, ob dieſer Ausſchuß die Regierung ablöſen oder an ihrer Seite regieren werde. Der General Burguete habe bereits die Todesſtrafe gegen Plünderer androhen laſſen. Auch aus Barcelona will der„Figaro“ wiſſen, daß dort Unruhen und Unordnung herrſchen. Der Prä⸗ ſident der katalaniſchen Generalidad Campanys ſoll mit einem dreimotorigen Flugzeug geflohen ſein. Die Sturmgarden ſchöſſen jetzt auf Miliz, weil dieſe ihre Auflöſung verlangt haben ſollen. Die Stadt ſei außerdem von den Nationaliſten bombardiert wor⸗ den. Aber gemäß dem Plan des Generalſtabes der Militärerhebung komme Barcelona als letzte Stadt dran, wenn Madrid eingenommen ſei und die Ge⸗ neralidad keine geſetzliche Daſeinsberechtigung mehr habe. Das Blatt berichtet ſerner, von Cabanellas erfahren zu haben, daß die Verbindung zwiſchen Valencia und Madrid abgeſchnitten werden konnte, ſon daß die Hauptſtadt nunmehr völlig ohne Lebens⸗ mittelnachſchub ſei. Die Lebensmittelzufuhr abgeſperrt Die erſten Kämpfe (Funkmeldung der NM3) — Liſſabon, 25. Juli. Der im Beſitz der Militärerhebung befindliche Sender von Valladolid meldet, daß eine große An⸗ zahl von Mitgliedern des Rechtsverbandes„Spaniſche Phalanx“ aus Valladolid in die nationaliſtiſche Armee eingetreten ſei. Der Sender verbreitet weiter die Nachricht vom Vorrücken General Molas, deſſen ſchwere Artillerie ſich bereits der Hauptſtadt nähere, um ſich mit der Vorhut zu vereinigen. Die Vorhut der Militär⸗ erhebung habe bei Somoſierra die Streitkräfte der Linksregierung ſchwer geſchlagen. Bei den blutigen Kämpfen ſei General Munoſz ums Leben gekommen. Auch aus verſchiedenen anderen Funkſprüchen geht hervor, daß im Guadarrama⸗Gebirge unweit von Madrid ſeit geſtern ſchwere Kämpfe zwiſchen den vor⸗ geſchobenen Abteilungen von General Mola und marxiſtiſcher Miliz und Sturmſcharen im Gange ſind. Vom Ausgang dieſer Kämpfe dürfte das Schickſal der ſpaniſchen Hauptſtadt abhängen. Bisher ſcheinen die Truppen der Militärerhebung Fortſchritte zu machen. In Madrid, wo bereits eine große An⸗ zahl von Toten und Verwundeten eingetroffen ſein ſoll, ſeien, wie gemeldet wird, ſämtliche Aerzte und Krankenſchweſtern mobiliſiert wor⸗ den. General Queipo de Llano teilte Freitag abend über den Sender von Sevilla mit, daß bei Cordoba ein großer Teil der von der Madrider Regierung gebildeten Miliz zur Militärerhebung übergegangen ſei. In Sevilla ſelbſt herrſche größte Ruhe und das Leben in der Stadt nehme ſeinen normalen Verlauf. In ſeiner Rundfunkerklärung wandte ſich der Ge⸗ neral dann noch gegen die von ihm als vollkommen unwahr bezeichneten Nachrichten der Linksregierung in Madrid und erklärte zum Schluß, daß er mit der Einnahme der Hauptſtadt im Laufe des Sonntags rechne. Der Kreuzer„Libertad“ ſoll, aufgefangenen Funkſprüchen zufolge, der Madrider Regierung mit⸗ Der Kampi um Maoris hat begonnen 147. Jahrg.— Nt. 336/357 Bilder aus Spanien Der Hafen von Tanger mit den Schiffen der ſpaniſchen Regierungsflotte, die dort Zuflucht geſucht haben. Da Tanger unter internationaler Verwaltung ſteht, hat der Führer der Militärgruppe, General Franco, gegen die Anweſenheit der Kriegsſchiffe Einſpruch erhoben. (Preſſe⸗Photo,.) Um den Anſturm der ſpaniſchen Flüchtlinge nach Gibraltar einzudämmen, ſperrt England die Grenze von Gibraltar gegen Spanien. Kriegsmäßig ausgerüſtete Infanterie hält Flüchtlinge zurück. (Preſſephoto,.) geteilt haben, daß ſeine Lage verzweifelt ſei, da ſeine Vorräte an Trinkwaſſer und Brennſtoff erſchöpft ſeien. Madrids Verteidigungsmaßnahmen Verſtärkung des militäriſchen Schutzes⸗Kampf gegen die Lebensmittelabſchnürung — Madrid, 25. Juli.(U..) Das Innenminiſterium gab über den Madrider Sender bekannt, daß von der„Verteidigungs⸗ Junta“ in Oſtſpanien drei Heeresſäulen aufgeſtellt worden ſeien, die bald zu den Verteioͤigungstruppen der Hauptſtadt ſtoßen würden. In Cuenca wergde ein weiteres Milizheer aufgeſtellt. Zur Sicherung der Verſorgung der Hauptſtadt mit Lebensmitteln ſind beſondere Fouragierabtei⸗ lungen eingerichtet worden. Dieſe Abteilungen operieren in Valencia, Alicante und Caſtelon. Die Regierung hofft damit, die regelmäßige Lebens⸗ mittelzufuhr nach Madrid ſicherſtellen zu können. Gegen Lebensmittelhamſterer ſind ſcharfe Straf⸗ beſtimmungen erlaſſen worden. Ueber die Kämpfe vor Maoͤrid, die ſich am Don⸗ nerstag abſpielten, wird folgende amtliche Darſtel⸗ lung gegeben: General Mola habe ſeine Streitmacht in zwei Kolonnen geteilt. Die eine habe von Gua⸗ darrama auf die Hauptſtadt vorſtoßen ſollen, die andere von Jadraque, da. etwa 50 Kilometer von der Hauptſtadt entfernt gelegen iſt. Es hätten ſich ſchwere Kämpfe entwickelt und ſei ſchließlich gelungen, die Aufſtändiſchen zu⸗ rückzuwerfen. Die Verfolgung werde durch Maſchi⸗ nengewehrkompanien und Infanterieeinheiten fort⸗ geſetzt. Bei den Kämpfen ſeien 33 Aufſtändiſche, dar⸗ unter 21 Offiziere, getötet worden. Die Regierung ruft die Bauern auf — Madrid, 25. Juli.(U..) Der Innenminiſter richtete geſtern abend über den Rundfunk an alle Bauern Spaniens den drin⸗ genden Aufruf, die regierungstreuen Truppen zu unterſtützen und durch ihre Mithilfe die„faſchiſtiſche Gefahr“ abzuwenden. Die Bauern ſollten den „Rebellentruppen“ die Nahrungsmittelzufuhr ab⸗ ſchneiden, ſie ſollten ihnen Schwierigkeiten bereiten, wo ſie nur könnten. Die Bauernbevölkerung wurde weiterhin aufge⸗ fordert, wenn es nicht anders ginge, ſogar vorhan⸗ dene Nahrungsmittel⸗ und Futtervorräte zu zer⸗ ſtören, damit ſie den Aufſtändiſchen nicht in die Hände fielen. Außerdem ſollten ſie verſuchen, die Verbindungen der aufſtändiſchen Truppen mit deren Stützpunkten zu zerſtören. Nationale Regierung in Burgos gebildet (Vom Sonderberichterſtatter des DNB.) — Hendaye, 25. Juli. Die Radioſtation Caſtilla in Burgos teilte um Mitternacht durch Rundfunk mit, daß ſich in Burgos am Freitagabend eine nationale Regie⸗ rung gebildet habe unter dem Vorſitz des Gene⸗ rals Cabanellas; außerdem ſei in dieſem Kabinett General Mola vertreten. Dieſe Regie⸗ rung habe ſofort alle Provinz⸗ und Gemeinde⸗ verwaltungen abgeſetzt in den Achtzehntel des ſpaniſchen Gebietes, in dem die Militärgruppe angeblich die Macht ausübe. Neue Verwal⸗ tungen ſeien eingeſetzt worden. Ferner ſei ſo⸗ fort eine Verordnung erlaſſen worden, wonach der bisherige Generalgonverneur der Guardia Civil abgeſetzt und als ſein Nachfolger General Bulloſa ernannt wurde. Das wichtige Grubengebiet zwiſchen Leon und Palencia ſei am Freitagnachmittag, den gleichen Radiomeldungen zufolge, von den nationaliſtiſchen Truppen beſetzt worden. In dem Gebirge Somo⸗ ſierra, 70 Kilometer nördlich von Madrid, ſei ein dreimotoriges Bombenflugzeug der Madrider Re⸗ gierung abgeſchoſſen worden. In Saragoſſa ſeien am Freitagnachmittag auf dem Wege nach Madrid, von Navarra kommend, 6000 Mann freiwillige Carliſten⸗Formationen(monar⸗ chiſtiſch eingeſtellt) eingetroffen, wo ſie von der Be⸗ völkerung mit ſtürmiſchem Jubel empfangen wurden. Die Mittelmeermacht Sowjetunion (Von unſerem Moskauer Sonderberichterſtatter) — Mosbau, 24. Juli. Ein glücklicher Zufall wollte es, daß die endgül⸗ tige Einigung auf der Meerengenkonferenz in Mon⸗ treux mit dem 60. Geburtstag des ſowjetruſſiſchen Außenkommiſſars Litwinow zuſammenfiel. Dank dieſem Zufall konnte die Sowjetregierung ihre Be⸗ friedigung über das Konferenzergebnis und ihre An⸗ erkennung für den ſowjetruſſiſchen Hauptdelegierten in Montreux in einer unauffälligen Form zum Aus⸗ druck bringen, indem ſie Herrn Litwinow in Wür⸗ digung ſeiner„Verdienſte um die Außenpolitik der Sowjetunion“ die höchſte Auszeichnung des Landes — den Leninorden— verlieh und ſeine Tätigkeit in verſchiedenen zum Teil recht überſchwenglich gehal⸗ tenen Preſſeartikeln und Glückwunſchkundgebungen feiern ließ. Es unterliegt keinem Zweifel, daß dieſe Geburts⸗ tagsfeier weſentlich ſtiller und beſcheidener ausge⸗ fallen wäre, wenn es dem Außenkommiſſar nicht ge⸗ lungen wäre, die ſoeben zuſtandegekommene Meer⸗ engenkonvention als Gegengabe auf den„Geburts⸗ tagstiſch“ zu legen. So aber bot ſich eine willk zm⸗ mene Gelegenheit, den in Montreux erzielten Er⸗ folg in einer Weiſe zu feiern, die der engliſchen Emp⸗ findlichkeit weitgehend Rechnung trug und gleichzei⸗ tig die amtliche Befriedigung über die endgültige Einigung in der Meerengenfrage entſprechend der politiſchen Bedeutung dieſes Ereigniſſes wiedergab. Nach einem aufmerkſamen Studium des in der letzten Sitzung der Montreuxkonferenz von allen Konferenzteilnehmern gebilligten Konventionstextes muß man dieſe Befriedigung als berechtigt an⸗ erkennen. Es läßt ſich nicht leugnen, daß die End⸗ faſſung der Konvention in allen weſentlichen Punk⸗ ten den weiteſtgehenden ſowjetruſſiſchen Wünſchen in unerwartetem Maße ent⸗ gegenkommt und in vieler Hinſicht ſogar die Beſtimmungen des für die Sowietunion ſchon ſehr günſtigen urſprünglichen türkiſchen Konventionsent⸗ wurfes übertrifft. Für die Durchfahrt der ſowjet⸗ ruſſiſchen Kriegsſchiffe aller Größen und Typen ent⸗ fallen in der Friedenszeit alle Einſchränkungen, während für die ausländiſchen Kriegsfahrzeuge(mit Ausnahme der türkiſchen, rumäniſchen und bulga⸗ riſchen, von denen die Sowjetunion nichts zu be⸗ fürchten hat) eine Reihe von Einſchränkungen vor⸗ —————— —————— — —— — —— 8—— 2. Seite/ Nummer 337 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 25. Juli 1936 geſehen iſt, die in ihrem Endergebnis bedeuten, daß nur die leichten Ueberſeefahrzeuge, alſo Zerſtörer und Kreuzer, die Meerengen frei paſſieren können. Für die Kriegszeit iſt eine vom ſowjetruſſiſchen Standpunkte nicht minder günſtige Regelung der Meerengendurchfahrt vorgeſehen, die die Durchfahrt ſowjetruſſiſcher Kriegsſchiffe bei der Erfüllung von Völkerbundsbeſchlüſſen, ſowie im Falle der Hilfeꝛei⸗ ſtung für einen angegriffenen Staat auf Grund eines die Türkei verpflichtenden Hilfeleiſtungsabkommens ermöglicht, ſofern dieſes Abkommen im Rahmen des Völkerbundpaktes abgeſchloſſen und entſprechend den Beſtimmungen des letzteren regiſtriert und veröf⸗ fentlicht worden iſt. Bei der gegenwärtigen Vormachtſtellung der Sowjetunion bzw. der ihr verbündeten Staaten⸗ gruppen des franzöſiſchen Sicherheitsſyſtems im Völ⸗ kerbunde liefert ſchon die erſte Vorbedingung(freie Durchfahrt bei Erfüllung eines Völkerbundsbeſchluſ⸗ ſes) ſehr weitgehende Möglichkeiten für die Frei⸗ ügigkeit der ſowjetruſſiſchen Kriegsflotte in Kriegs⸗ zeiten, während die ergänzende Beſtimmung(freie Durchfahrt auf Grund eines Hilfeleiſtungsabkom⸗ mens) dieſe Freizügigkeit zu einer beinahe unum⸗ ſchränkten macht, ſobald die Türkei in das Syſtem der beſtehenden Abkommen dieſer Art einbezogen wird,— was mit Rückſicht auf die enge Freundſchaft zwiſchen Moskau und Ankara nicht lange auf ſich warten laſſen dürfte. So gehen ſchon die marinetechniſchen Beſtimmun⸗ gen der neuen Meerengenkonvention weit genug, um von einer vollſtändigen Erfüllung der alten ſeeſtrategiſchen Forderung Ruß⸗ lands zu ſprechen, die auch von der Sowjetunion übernommen wurde und auf eine vollſtändige Siche⸗ rung der Einfahrt in das Schwarze Meer hinaus⸗ läuft. Die Beſtimmungen über die Durchfahrt in Kriegszeiten gehen aber noch weiter darüber hin⸗ aus, indem ſie der Sowjetunion einen praktiſch fa ſt uneingeſchränkten Zutritt zum Mittel⸗ meer freigeben und dieſen bisher von dem Kräfte⸗ ſpiel im Mittelmeerraum ausgeſchloſſenen Staat zu einer Mittelmeermacht erſter Oroͤnung machen, die nunmehr bei allen Mittelmeerauseinanderſetzungen mitſprechen ͤͤarf und kann. Man wird wohl nicht fehlgehen in der Annahme, daß dieſe Einbeziehung der Sowjetunion in den Kreis der Mittelmeermächte, die noch vor wenigen Wochen von der engliſchen Seite mit ſehr gemiſchten Geſühlen betrachtet wurde, letzten Endes für den unerwarteten Umfall der engliſchen Abordnung im Sinne eines vollſtändigen Nachgebens gegenüber den ſowjetruſſiſchen Forderungen maßgebend ge⸗ weſen iſt, nachdem die Ereigniſſe der letzten Wochen gezeigt haben, daß Italien nicht geneigt iſt, ſich der engliſch⸗franzöſiſchen Außenpolitik in Europa unein⸗ geſchränkt anzuſchließen und ſich bemüht, eine eigene Machtpoſition zu ſchaffen. Dieſe italieniſche Politik iſt nun von engliſcher Seite ziemlich ſchnell(wie ver⸗ lautet, unter unmittelbarer Einwirkung des eng⸗ liſchen Außenminiſters) durch die Freigabe des Mit⸗ telmeerzuganges für die Sowjetunion beantwortet worden, wovon man anſcheinend eine Verſtärkung der engliſchen Mittelmeerpoſitionen gegenüber Ita⸗ lien erwartet. Inwieweit ſich dieſe Erwartung bewahrheiten wird, ſteht dahin. Unzweifelhaft iſt es aber, daß durch den Abſchluß der Meerengenkonvention von engliſcher Seite ein beträchtlicher Schritt auf dem vielumſtrittenen Wege einer politiſchen Zu⸗ lammenarbeit mit der Sowjetunion ge⸗ macht worden iſt. Zunächſt gilt dieſer Schritt nur für den Mittelmeerraum, aber es unterliegt keinem Zweifel, daß die ſowjetruſſiſche Diplomatie mit wirk⸗ ſamer Unterſtützung des Quai'Orſay alles unter⸗ nehmen wird, um dieſe Zuſammenarbeit auch auf andere Gebiete auszudehnen. Die Einbeziehung der Türkei, die durch den Mittelmeer⸗ Beiſtandspakt noch immer mit England verbunden iſt, in das Syſtem der franzöſiſchen Hilfeleiſtungs⸗ abkommen, ſowie die im Gange befindlichen ſowjet⸗ ruſſiſch⸗engliſchen Flottenverhandlungen bieten hier⸗ zu günſtige Gelegenheiten, die von dem„Geburts⸗ tagskind“ Litwinow zweifellos im vollen Umfange ausgenutzt werden dürften. längerer Wie ſieht es mit den Wafenlieferungen? Ein Dementi der franzöſiſchen Regierung-„Alte Beſtellungen“ (Drahtber. unſ Pariſer Korreſpond.) — Paris, 25. Juli. Der Interpellation des Pariſer Abgeordneten Dommange über die etwaigen Kriegslieferungen Frankreichs an die Madrider Regierung hat ſich heute der Abgeordnete Taittinger angeſchloſſen. Auch er begehrt zu wiſſen, ob ſich Frankreich tatſächlich eine Verletzung ſeiner Neutralität im ſpaniſchen Bürgerkrieg geſtatten wolle. Im Hafen von Mar⸗ ſeille ſind von Barcelona her der ſpaniſche Laſt⸗ dampfer„Ciudad de Saragoſſa“ und ein Torpedo⸗ boot eingetroffen. Die Hafenbehörden haben den beiden Schiffen die Einfahrt in den Hafen verwei⸗ gert. So mußten beide in der Bucht vor Anker gehen. Es geht das Gerücht, daß der Dampfer„Cindad de Saragoſſa“ größere Meugen von Kriegsmaterial aus den Arſenalen von Toulon an Bord nehmen ſoll. Die Mannſchaft des Torpedoboots be⸗ findet ſich, wie die franzöſiſchen Reporter feſtſtellten, in einem bejammernswerten Zu⸗ ſtand. Ihre Uniformen ſind völlig zerfetzt. Auch ſcheine es ihnen an Verpflegung zu mangeln. Der Quai'Orſay erläßt heute ein halbamt⸗ liches Dementi gegenüber allen Gerüchten, daß der Waffenlieferungsvertrag an Spanien geſtern nachmittag in London unterzeichnet worden ſei. Er betont dabei, daß keinerlei Waffen ohne ausdrückliche Erlaubnis des Auswärtigen Amtes exportiert wer⸗ den könnten, daß aber bisher kein derartiger Antrag von Spa⸗ nien eingelaufen ſei. Das Luftfahrtminiſterium ſeinerſeits läßt halbamt⸗ lich erklären, daß die ſpaniſche Regierung ſchon vor Zeit 25 Bombenflugzeuge in Frankreich beſtellt habe. Dieſe Beſtellung ſei ſeinerzeit von der franzöſiſchen Regierung ordnungs⸗ gemäß genehmigt worden. Es beſtehe nun kein Grund, die Genehmigung zurückzunehmen, denn zur Verhängung einer formellen Ausfuhrſperre müſſe eigentlich ein Beſchluß des Völkerbundes vorliegen. In der ſpaniſchen Botſchaft in Paris ſcheint es zu einigen Zwiſchenfällen gekommen zu ſein. Der bisherige Botſchafter Cardenas war kurz vor dem Ausbruch des Bürgerkrieges ſeines Poſtens enthoben worden, anſcheinend, weil er der kommuniſtiſch⸗marxiſtiſchen Volksfront nicht genü⸗ gend ergeben war. Während des Interregnums iſt nun der ſpaniſche Völkerbundsdelegierte Fernando de los Rios, ein bekannter Marxiſtenführer, von Genf in Paris eingetroffen, um die Verhandlungen über die Munitionslieferung an die ſpaniſche Re⸗ gierung zu führen. Sofort nach ſeinem Eintreffen hätten ſämtliche Militärattachés der ſpaniſchen Botſchaft in Paris ihr De miſſion gegeben. Die ſpaniſche Botſchaft erläßt jedoch ein Dementi gegenüber allen dieſen Gerüchten und behauptet, daß Fernando de los Rios keine offizielle Miſſion in Paris zu erfüllen gehabt habe. Der Amfang der Waffenlieferungen + Paris, 24. Juli. Der„Jour“ will im Beſitze näherer Einzelheiten über die Unterſtützung ſein, die die franzöſiſche Re⸗ gierung der ſpaniſchen Volksfrontregierung gewäh⸗ ren wolle. Ueber 20 000 Bomben ſeien bereits nach Mar⸗ ſeille nuterwegs. 20 Bombenflugzenge und acht 7,5om-Geſchütze ſowie 2 Millionen Stück Muni⸗ tion ſollen ebenfalls ſoll ſchnell wie möglich nach Spanien verfrachtet werden. Der Dampfer„Ville de Taragona“ werde mit dem erſten Teil der Ladung demnächſt auslaufen. Auf Befehl des Präſidenten der katalaniſchen Regierung ſei der ſpaniſche Vertreter in Genf, Fernando de Los Rios, der ſozialiſtiſcher Parteiangehöriger ſei, und der als neuer ſpaniſcher Botſchafter ſein Beglaubi⸗ gungsſchreiben in Paris noch nicht überreicht habe, mit der Ausführung dieſer Aufträge beauftragt. Seit 36 Stunden halte ſich Los Rios in Paris auf und habe, wie das Blatt behauptet, ſofort mit dem Staatsſekretär im Miniſterpräſidium die Verbin⸗ dung aufgenommen. Außerdem ſtehe er mit Kriegs⸗ miniſter Daladier und Luftfahrtminiſter Pierre Cot in Fühlung. Der Militärattaché der ſpaniſchen Bot⸗ ſchaft, der in ſeinem Lande das Blut nicht mit fran⸗ zöſiſchen Waffen habe vergießen wollen, habe dieſe Aufträge nicht weitergeleitet und ſeinen Abſchied ein⸗ gereicht. Der Sturm auf San Sebaſtian Erbitterte und unentſchiedene Kämpfe um Spaniens nöroliche Hafenſtadt Im Hauptquartier der nordſpaniſchen revolu⸗ tionären Armee bei Pamplona, 25. Juli.(U..) Geſtern kam es zu neuen blutigen und ſchweren Kämpfen um den Beſitz von San Sebaſtian. 4000 aufſtändiſche Freiwillige aus Naparra ſtürmten die Stadt nach voraufgegangenem heftigem Artil⸗ leriebombardement. Auch während der Straßen⸗ kämpfe hielt das Artilleriefeuer auf beiden Seiten an. Schätzungsweiſe waren 75 Geſchütze an dem Gefecht beteiligt. Von der Seeſeite griff ein Regie⸗ rungskreuzer ein und belegte die Militärbaracken mit ſchweren Schiffsgranaten. Von den Hügeln um San Sebaſtian herab wurde das Feuer von Bat⸗ terien der Aufſtändiſchen erwidert. Schließlich griffen auch Flug zeuge der Rebellen ein und bombardierten das Brennſtofflager bei Paſaja. Gegen Nachmittag erſchien ein franzöſiſcher Kreuzer im Hafen von San Sebaſtian und nahm die fran⸗ zöſiſche Kolonie an Bord. Die ganze Nacht hindurch nahmen die Kämpfe um San Sebaſtian ihren Fort⸗ gang. Die Stadt Pamplona ſelbſt iſt in ſehr optimiſti⸗ ſcher Stimmung und hofft auf einen baldigen Sieg der Erhebung. Auf der Straße von Pamplona nach Soria ſah man Laſtwagen mit Freiwilligen, die im Vorüberfahren von der Bevölkerung mit begeiſter⸗ ten Zurufen begrüßt wurden. Die Freiwilligen ſchwenkten ihre Mützen und erwioerten die Rufe: „Lang lebe Spanien, der König und die Religion!“ Viele Ortſchaften in der Umgebung Pamplonas waren von der männlichen Bevölkerung verlaſſen, da alles, was imſtande war, Waffen zu tragen, ſich einer der Armeen, die gegen Madrid marſchie⸗ ren, angeſchloſſen hat. Infolgedeſſen ſieht man viel⸗ Auch Jtalien behält ſich alles vor Kritiſche Bemerkungen Roms zur Londoner Dreierkonferenz — Rom, 24. Juli. Die Einladung zur Teilnahme an der Konferenz der Locarnomächte iſt am Freitag 11 Uhr von den Miſſionschefs Englands, Frankreichs und Belgiens gemeinſam dem italieniſchen Außenminiſter ausge⸗ ſprochen worden. Die Regierung hat ſich, wie von zuſtändiger italieniſcher Seite verlautet, die Ant⸗ wort auf dieſe Einladung vorbehal⸗ ten. Von der gleichen Seite wird erklärt, daß Italien, ſobald in Europa die unerläßlichen Vor⸗ Die Geſtaltung der Freizeit Die Freizeitgeſtaltung als freie Entſcheidung des einzelnen — Hamburg, 24. Juli. In der heutigen Vollſitzung des Weltkongreſſes für Freizeit und Erholung hielt der Amtsleiter der Nes⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, Horſt Dreßler⸗Andreß eine Rede über das Thema „Die kulturelle Miſſion der Freiteitgeſtaltung.“ Dreßler⸗Andreß bezeichnete es als klare Aufgabe, ſeſtzuſtellen, inwiefern die Freizeitgeſtaltung in der Welt über die differenzierenden Beſonderheiten Ge⸗ meinſamkeiten aufweiſen. Soll der Weltfrieden nicht eine leere Phraſe ſein, ſo müſſen dieſe menſchlichen Gemeinſam⸗ keiten in gemeinſamer Arbeit vertieft und ver⸗ breitert werden. Die überragende Aufgabe der Freizeitarbeit iſt es, von der Arbeit aus die Freizeit zu geſtalten, um ſo auch eine Vertiefung und menſchliche Bereicherung des materiellen Arbeitslebens zu erreichen. So wie das materielle Arbeitsleben in ſeinem Ablauf nur möglich iſt durch eine ausgeprägte Arbeitsordnung und Arbeitsdiſziplin, ebenſo muß auch die Freizeit⸗ arbeit von den gegebenen Ganzheitsbegriſfen aus⸗ gehen. Die Freizeitarbeit in Deutſchland hat zwei Er⸗ kenntniſſen organiſatoriſchen Ausdruck gegeben: 1. Freizeitarbeit iſt Selbſthilfe, d. h. der einzelne trifft unbeeinflußt die Entſcheidung über ſeiye Freizeit, 2. um aber ſtatt einer bloßen Freizeitver⸗ bringung eine für die Gemeinſchaft fruchtbare Frei⸗ zetgeſtaltung zu ermöglichen, erfolgte die zentrale Organiſation der geſamten Freizeitarbeit, ſoweit dieſe ſich an alle Deutſchen wendet. Die Freizeitgeſtaltung iſt nicht nur an den Teil der Woche oder des Tages gebunden, der nach der Arbeitsleiſtung und nach der Befriedigung des Schlafs⸗ und Ernährungsbedürfniſſes übrig bleibt, ſondern zuſammen mit Wochenende, Feiertag und Urlaub iſt die Freizeitgeſtaltung vor allem gebun⸗ den an die Arbeit ſelbſt, um ſich nicht dem Lebens⸗ rhythmus, der im weſentlichen durch die Arbeits⸗ leiſtung beſtimmt iſt, enigegenzuſtellen, und ſo die Gemeinſchaft in Arbeit und Freizeit aufzuſpalten. Ueber die wirtſchaftliche Bedeutung von Freizeitmaßnahmen ſprach dann der frühere griechi⸗ ſche Wirtſchaftsminiſter und Arbeitsminiſter Dr. Cartalis. Er ſtellte die ſoziale Politik der letzten 50 Jahre dem modernen Gedanken einer ſelbſtändigen Freizeitpolitik gegenüber. Wie es Aufgabe des Staates ſei, für die elementare Bildung zu ſorgen, ſo müſſe es auch Sache des Staates ſein, die im täg⸗ lichen Kampf um Brot und Arbeit verlorengegange⸗ nen ſeeliſchen und geiſtigen Kräfte des eintzelnen wieder zu erſetzen. Der Redner machte den Vor⸗ ſchlag, die zuſätzlichen Ausgaben, die aus der Frei⸗ zeitpolitik erwachſen, aus einer ſtärkeren Beſteuerung des echten Luxus, oder wie er es noch genauer aus⸗ drückte, des„echten Preſtigeluxus“ wenigſtens teil⸗ weiſe zu decken. Im weiteren Verlauf der Tagung des Freizeit⸗ kongreſſes legte Vizepräſident Puccetti dar, wie die italieniſchen Geſetze der Freizeitbewegung ſcharf um⸗ riſſene Aufgaben zugewieſen hätten. Die Freizeit⸗ bewegung diene der nationalen Einigung und der Volksgemeinſchaft, ſie ſchütze das Recht aller Schaf⸗ fenden. Nachdem dann noch Profeſſor Albert Marinus⸗ Brüſſel, Profeſſor Dr. Joſé M. Galvez aus San⸗ tiago de Chile und der Leiter der öſterreichiſchen Be⸗ wegung„Neues Leben“, Dr. W. Winkler⸗Wien, ge⸗ ſprochen hatten, nahm am Schluß der Freitagſitzung nochmals Präſident Kirby⸗Neuyork das Wort. Er warf die Frage auf, wieweit der Staat oder die Gemeinden bei der Freizeitgeſtaltung mitwirken ſollen. Es ſei ſo leicht, Erholung und Freizeit zu mißbrau⸗ chen oder auf falſche Wege zu leiten. Der Staat dürfe nicht durch Befehle oder Verbote eingreifen. Wenn man nicht aus der menſchlichen Seele eine Ma⸗ ſchine machen wolle, ſo müſſe man den Menſchen für die Freizeit auch eine gewiſſe Freiheit geben und die Freiheit individuell betrachten. Der Staat ſolle die Plätze und die Gelegenheit für die Ausübung der Freizeit geben, alles andere ſolle den Menſchen ſel⸗ ber oder den Organiſationen überlaſſen werden. Er ſelbſt kenne nichts beſſeres als die deutſche Otrganiſation„Kraft durch Freude“ ausſetzungen ſür die Rückkehr Italiens zur euro⸗ päiſchen Zuſammenarbeit eingetreten ſeien, ſich glücklich ſchätzen werde, ſeinen Platz zur Mit⸗ arbeit wieder einzunehmen. Mit der amtlichen Mitteilung, ſo ſührt der Di⸗ rektor des„Giornale'Italia“ u. a. aus, hätten England, Frankreich und Belgien zugegeben, daß ſie allein nichts Ernſthaftes zum Schutz ihrer eigenen Intereſſen wie des Friedens und der Ordnung in Europa zu tun vermögen. Das Bedürfnis nach der Mitarbeit Deutſchlands und Italiens werde offen zugegeben. Desgleichen werde die Blockpolitik ver⸗ worfen. Dieſe Grundſätze ſeien gut; man werde aber erſt ſehen müſſen, wie ſie ſich in der Zukunft auswirken würden. Mit den neuen Londoner Grundſätzen ſeien jene anderen Strömungen erledigt, mit denen einige der in London vertretenen Staaten unter offener Miß⸗ achtung der Abweſenden die internationale Politik vorwärts zu bringen gedachten. Man könne ſogar feſtſtellen, daß dieſe neuen Grundſätze den Haupt⸗ punkten entſprechen, die Italien immer als Voraus⸗ ſetzung für ſeine eigene europäiſche Aktion aufge⸗ ſtellt habe. Zwiſchen dieſen beiden Beſtrebungen bleibe aber immer noch eine ſtörende Tatſachenlage, die noch aus der Sanktionszeit ſtamme, und die ſich 3 den neuen Londoner Grunoſätzen ſchlecht ver⸗ rage. Die italieniſche Außenpolitik habe immer auf die Gefährlichkeit der Blockbildung hinge⸗ wieſen. Italien ſei ſchon vor den Sanktionen gegen dieſe Politik geweſen und habe ſie während und nach den Sanktionen auch nicht begünſtigt. Man dürfe ſich aber fragen, ob das gleiche von der Politik geſagt werden könne, die einige Staaten, die jetzt die Lon⸗ doner Erklärung gegen die Blockbildung unterzeich⸗ neten, in bezug auf Italien und Deutſchland betrie⸗ ben. Die gleiche Frage könne man in bezug auf die bewaffnete und kampfluſtige Verbandsbildung ſtel⸗ len, die man in einem gewiſſen Abſchnitt Europas gegen das Regime und die politiſchen Ideen anderer Nationen ſchaffen möchte. In dieſen Fragen liege das Problem, das mit Ruhe und Beſtimmtheit in Europa geſtellt werden müſſe. Kein„Beſchluß“ ſondern eine„Anſicht“ — London, 24. Juli. In ihrer Beſprechung der Dreimächtekonferenz unterſtreicht die„Times“, daß die in London ver⸗ tretenen Regierungen nicht einen Beſchluß geſaßt, ſondern lediglich die„Anſicht“ geändert hätten, wonach eine Konferenz der fünſ Locarnomächte ſtatt⸗ finden ſolle, ſobald ſie allen Beteiligten genehm ſei. Die erſte Aufgabe dieſer Konferenz würde in der Verhandlung eines neuen Uebereinkommens liegen, das an Stelle des urſprünglichen Locarno⸗Vertra⸗ ges treten ſolle. Man habe die Prozedur der Lo⸗ carnomächte ſo erweitert, dͤaß ſie, wie man hoffe, allle Punkte des deutſchen Friedens⸗ programmes umſaſſen und einer weiteren Er⸗ örterung vorbehalten werde. fach Frauen, die mönnliche Arbeiten verrichten. So⸗ gar der Polizeidienſt wird teilweiſe von Frauen ausgeübt. De Frauen tragen vielfach faſchiſtiſche Uniſormen. San Sebaſtian im Beſitz der Militärgruppe? (Funkmeldung der NM3.) + Hendaye, 25. Jüli. Die Rundfunkſtation Navarra hat offiziell mitge⸗ teilt, daß San Sebaſtian von der Militärgruppe be⸗ ſetzt worden ſei. Die Truppen ſollen von der Bevöl⸗ kerung mit ſtürmiſchem Jubel begrüßt worden ſein. Flüchtlinge erzählen (Vom Sonderberichterſtatter des DNB) + Hendaye, 25. Juli. Am Samstag um 2 Uhr früh konnten wir die erſte Verbindung mit dem von einem franzöſiſchen Kriegsſchiff nach St. Jean⸗de⸗Luz gebrachten Per⸗ ſonen aufnehmen. Nach Ausſagen dieſer Leute, die am Freitag um 17.30 Uhr San Sebaſtian verlaſſen haben, befand ſich um dieſe Zeit die Stadt noch im Beſitz der Volksfrontler. Aber bereits 5 Km. außer⸗ halb San Sebaſtians ſeien nationaliſtiſche Truppen bemerkt worden. Die Verluſte während der Kämpfe der letzten fünf Tage ſollen in San Sebaſtian etwa 300 Tote betragen haben, darunter doll ſich die Frau eines ausländiſchen Konſuls befinden, die am Fenſter erſchoſſen worden ſei. Das Danziger Problem Noch kein Bericht des Hohen Kommiſſars Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 25. Juſi. Die Danziger Frage iſt, wie uns geſtern abend nom franzöſiſchen Außenminiſter Delbos im Laufe eines Geſprächs erklärt wurde, zwiſchen ihm und Eden kurz behandelt worden. Dies geſchah außer⸗ halb des Rahmens der Konſerenz. Auf unſere Frage, ob die in der engliſchen Preſſe mehrfach erwähnte Möglichkeit eines Zuſammentritts des vom Völker⸗ bundsrat eingeſetzten Dreierkomitees zu erwarten ſei, erklärte uns Delbos, das ſei in hohem Grade unwahrſcheinlich. Von gut unterrichteter engliſcher Seite erhält man hierzu folgende Ergänzung: Der angekündigte Be⸗ richt des Danziger Hohen Kommiſſars iſt bisher noch nicht in Genf oder London eingetroffen. Es beſteht Grund zur Annahme, daß der engliſche Außenmini⸗ ſter Eden Herrn Leſter hat wiſſen laſſen, er ſehe durchaus keine Notwendigkeit, dieſen Bericht etwa beſchleunigt fertigzuſtellen. Die Tatſache, daß keine Konferenz des vom Völ⸗ kerbundsrat eingeſetzten Dreimännerkomitees ſtatt⸗ findet, dürſte im weſentlichen auf Eden zurückzu⸗ führen ſein. Eden und mithin die engliſche Regie⸗ rung wollen unbedingt alles vermeiden, was als ein Hindernis für Deutſchlands Teilnahme an der kom⸗ menden Fünferkonferenz angeſehen werden könnte. Aus demſelben Grunde legt man in England vor⸗ läufig auch keinen Wert darauf, einen Bericht von Herrn Leſter zu erhalten. Oeſterreichiſche Verſöhnungsreden Gedenkfeiern zu Ehren Dollfuß' — Wien, 24. Juli. Zur Erinnerung an Dr. Dollfuß hielt Bundes⸗ kanzler Dr. Schuſchnigg am Freitag eine Gedenk⸗ anſprache, in der er die Perſon Dr. Dollfuß' wür⸗ digte. Der Bundeskanzler ſchloß mit folgendem Bekenntnis zum Frieden: Wir wollen uns am heutigen Tage im Frie⸗ den mit allen Landsleuten des Verſtorbe⸗ nen erinnern. In Salzburg hielt der Landeshauptmann Dr. Rehrl eine Gedenkanſprache, in der er auch der Opfer auf nationalſozialiſtiſcher Seite gedachte und unter anderem ſagte:„Mit Wehmut wollen wir auch im Geiſte der Verſöhnung derjeni⸗ gen Volksgenoſſen gedenken, welche auf der anderen Seite ihr Leben verloren im Glauben, auf ihre Weiſe unſerem Volke beſſer dienen zu können. Ich kann ihrer heute um ſo mehr in herzlicher Trauer gedenken, als mittlerweile die Verſtändigung mit dem Deutſchen Reich und die damit begonnene und hoffentlich von vollem Erfolg begleitete Verſöh⸗ nungsaktion mit den bisher abſeits ſtehenden Volks⸗ genoſſen zur Tat geworden iſt.“ Hauptſchriftleiier und verantwortlich für Politik; Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaftu. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart ⸗Handelsterl: i. B. Willy Müller-Lokaler Teil: Dr. Jritz hammes⸗-Sport: Willn Müller-Süd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelmg Fennel„ Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen..B. Gg. Kling ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Perleger: Neue Mannbeimer geitung Dr. Frit Bode& Co., Mannheim. K 1.—6 Schriftleitung in Berlin: Dr. E.§. Schaffer, Berlin-Friedenau, Sentaſtraße 2 .⸗A. VI. 1936: Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: über 21 000 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: über 20660 Zur Zeit Preisliſte Nr.7 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr-Rückſendung nur bei Rückporto — ———————— —— —————— ——— 3. Seite/ Nummer 337 Samstag, 25. Juli 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Die Stadiseite Mannheim, den 25. Juli. „Mannheim, eine überaus ſchöne Stadt' Worüber Amerikaner ſtaunen— Wag man jenſeits des großen Waſſers erzählt Mannheim iſt nicht nur eine Stadt der Arbeit, ſondern birgt auch eine Reihe Schönheiten und Koſt⸗ barkeiten in ihren Mauern, die Fremde, beſonders wenn es ſich um Gäſte aus Amerika handelt, zu rückhaltloſer Bewunderung und begeiſterter Aner⸗ kennung hinreißen. So erging es auch geſtern einer Reiſegeſellſchaft von 22 Deutſch⸗Amerika⸗ nern, die auf einer Deutſchlandreiſe begriffen ſind und Mannheim, von Heidelberg kommend, einen Be⸗ ſuch abſtatteten. Zum Teil waren die Vorfahren der Gäſte Badener, eine um ſo erfreulichere Feſt⸗ ſtellung der Landsleute, daß Mannheim, neben Hei⸗ delberg, eine der ſchönſten Städte ſei, die ſie bis jetzt in Deutſchland geſehen haben. Und ſie ſahen ſchon eine beträchtliche Anzahl. Vorgeſtern abend kamen ſie aus dem Schwarzwalde und übernachteten im Parkhotel, um anſchließend unter Führung von Herrn Winter vom Verkehrsverein Mannheim unſere Heimatſtadt zu beſichtigen. Rückhaltloſe An⸗ erkennung fand vor allem die Einfahrt zur Reichs⸗ autobahn, ganz beſonders aber die Zufahrt am Waſ⸗ ſerturm. Auch der Friedrichsplatz, in ſeiner archi⸗ tektoniſchen, plaſtiſchen und gartenbautechniſchen An⸗ lage übertrumpfte alle Vergleiche bisher geſehener Schmuckanlagen. Ganz beſonders lobenswert ſprachen ſich die Gäſte bei einer Schloßführung unter Leitung von Dr. Ja⸗ cobs aus und bekundeten, daß die Uhren⸗ und Por⸗ zellanſammlung zum Beſten und Schönſten gehöre, das ſie bis jetzt in Deutſchland geſehen haben. Bei einer Hafenrundfahrt waren ſie nicht nur über die Hafenanlage als ſolche erſtaunt, ſondern auch über die praktiſche und geradezu moderne Anlage, und konnten es kaum glauben, daß ſeit dem Bau ſchon mänches Jahrzehnt dahingegangen iſt. Eine Ueberraſchung eigener Art bot ihnen der Beſuch der Jeſuitenkirche. Zunächſt erſtaunten ſie darüber, daß die Kirche überhaupt offen war, denn in Amerika erzählen politiſche Hetzer, daß in Deutſch⸗ land alle katholiſchen Kirchen geſchloſſen ſind. Aber um dieſe infame und offenſichtliche Lüge noch mehr ins rechte Licht zu rücken, war auch noch gerade Got⸗ tesdienſt, dem die katholiſchen Teilnehmer der Reiſe⸗ geſellſchaft beiwohnten, während alle in unein⸗ geſchränktem Lobe dieſes Schmuckſtück deutſchen Got⸗ teshausbaues anerkannten und verſicherten, daß ſie in ihrer Heimat alles daranſetzen werden, der Hetze gegen uns entgegenzutreten. Der Zufall wollte es auch noch, daß eine katholiſche Schweſter mit einer Schar Kinder über die Straße ging, obwohl„in Deutſchland alle Orden aufgelöſt“ ſind! Die Ameri⸗ kaner dürften in dieſem Falle nicht nur die Zuver⸗ läſſigkeit einer gewiſſen Preſſe in ihrer Heimat in Zweifel gezogen haben, ſondern ſich auch im ſtillen über die Machenſchaften von„Auchamerikanern“ ein Urteil gebildet haben. Wenn man bedenkt, wie nüchtern die Amerikaner in ihrer Anſchauungsweiſe ſind und ebenſo nüchtern in ihrer Kritik, dann darf man über ihr anerkennen⸗ des Urteil unſerer Heimatſtadt um ſo erfreuter ſein. Neue Eierpreiſe Mit Wirkung vom 23. Juli gelten für den Bezirk des Eierwirtſchaftsverbandes Baden folgende Ver⸗ braucherhöchſtpreiſe: Deutſche Handelsklaſſeneier G 1, vollfriſch, Größe S 14 Pfg., A 13 Pfg., B 12 Pfg., C 11¼ Pfg., D 10% Pfg. Ausländiſche Friſcheier nordeuropäiſcher Her⸗ kunft 34 Pfg. weniger, oſteuropäiſcher Herkunft 1 Pfg. weniger. Original⸗Bulgaren 109% Pfg. Ungekenn⸗ zeichnete deutſche Hühnereier 10 Pfg. Wenn ſich beim Kleinverkauf Bruchteile von Pfennigbeträgen er⸗ geben, ſo iſt die Aufrundung des geſamten Rech⸗ nungsbetrages(nicht des Preiſes für das einzelne Ei) auf volle Pfennigbeträge dann zuläſſig, wenn der überſchießende Bruchteil mindeſtens 7 Pfennig beträgt. Für den Ankauf von ungekennzeichneten Hühner⸗ eiern beim Erzeuger durch Wiederverkäufer wird ein Erzeugerfeſtpreis von.50 Mark je Kilogramm feſtgeſetzt. Der Preis verſteht ſich ab Hof des Er⸗ zeugers. Der ſtückweiſe Aufkar7 iſt nicht geſtattet. Der feſtgeſetzte Erzeugerpreis darf weder un⸗ terboten, noch überſchritten werden. Stanokonzert am Waſſerturm Am Sonntag, dem 26. Juli, in der Zeit von 11.30 bis 12.30 Uhr, veranſtaltet der Muſikzug der SA⸗Standarte R 350 unter Leitung von Muſikzug⸗ führer Ludwig Becker am Waſſerturm ein Stand⸗ konzert mit dieſer Vortragsfolge: 1. Marſch: Ein⸗ zug der Olympia⸗Kämpfer, Blume. 2. Ouvertüre zur Oper„Die luſtigen Weiber von Windſor“, Ni⸗ kolai. 3. Luna⸗Walzer, Linke. 4. Melodien aus der Oper„Der Troubadour“, Verdi. 5. Amoretten⸗ ſtändchen, Kockert. 6. Jung⸗Deutſchland, Marſch, Garnier, zu Ehejnbiläum. Im Alter von 70 und 68 Jah⸗ ren begehen am 26. Juli Karl und Anna Brecht, Käfertal, Korbangel 45, den Tag der 45. Wieder⸗ kehr ihrer Hochzeit. ** Nationaltheaterkaſſe Mannheim. Die Theater⸗ kaſſe iſt während der Theaterferien bis 22. Auguſt nur vormittags von 10 bis 13 Uhr geöffnet. Luftſchutzübung jenſeits des Neckars Ein Stadtteil lag im Dunkeln Selbſtloſe Opferbereitſchaft aller, die ſich in den Dienſt des Luftſchutzes geſtellt haben Geſtern abend hatte in Mannheim die erſte grö⸗ ßere Verdunkelungsübung ſtattgefunden und zwar in den Außenbezirken rechts des Nek⸗ kars. Geleitet wurde dieſelbe vom Polizeipräſi⸗ denten in Verbindung mit dem Branddirektor und den für derartige Uebungen in Frage kommenden Vertretern einzelner Organiſationen und Dienſtſtel⸗ len. Intereſſant war es, dieſe Verdunkelung von einem erhöhten Standpunkt aus zu beobachten. Wir ſtanden auf dem Feuerwehrturm. Schlagartig, zur angegebenen Zeit, ſetzte die Verdunkelung ein. Wunderbar war der Kontraſt zwiſchen der Helle der Stadt und der vollkommenen Dunkelheit des Bezirkes. Ein ſchwarzer Schleier hüllte die ragen⸗ den Giebel und Schornſteine ein. Da und dort leuch⸗ tete noch ein Licht in die Nacht. Langſam erloſch eines nach dem anderen. Nur einige Wohnungs⸗ inhaber glaubten, nicht mitmachen zu brauchen, grell ſtach ihr Licht ins Dunkle. Aber im allgemeinen darf man feſtſtellen, daß den Anordnungen des Po⸗ lizeipräſidenten in vorbildlicher Weiſe Folge gelei⸗ ſtet wurde. Dies gilt auch von den in dieſen Bezirken lie⸗ genden Induſtriewerken. Daß einige Neugie⸗ rige ſich trotz Verbots auf der Straße aufhielten, darf bei dieſer bekannten Schwäche der Menſchen nicht verwundern, es diene ihnen aber zur Warnung, daß, erleiden ſie bei dieſer Gelegenheit irgendwelchen Schaden, ſie ſelbſt die volle Verant⸗ wortung dafür tragen. Sehr ſchwer war es für die Kraftfahrer, mit abgeblendetem Licht ſich durch dieſe ſtockdunkle Gegend zu finden. Um hier jedes Un⸗ glück zu vermeiden, gilt es als oberſter Grundſatz, ſcharf rechts zu fahren und alle nur erdenkliche Vorſicht anzuwenden. Fußgänger haben nur auf dem Gehweg zu gehen, denn nur ſo kann ein Unglück vermieden werden. Man darf hoffen und wünſchen, daß bei der zweiten Uebung keinerlei Mängel und Diſziplinloſigkeiten von den Bewoh⸗ nern des betreffenden Gebietes mehr zu rügen ſind. Durch dieſes unheimliche Dunkel zieht ſich ge⸗ ſpenſtiſch das leuchtende Band des Neckars. Jen⸗ ſeits blitzen die Lichter der Nachbarſtadt und der In⸗ duſtriewerke. Man bekommt Sehnſucht nach ihnen und wünſcht ſich, daß nie im Ernſtfalle unſere Stadt verdͤunkelt werden möge. Das Wiſſen um die Schauer einer ſolchen Nacht und das Erleben einer in ſchützendes Dunkel gehüllten Stadt laſſen nur den einen Wunſch wach werden— es möge nie Wirklich⸗ keit werden. Und man ſpürt den ganzen Segen des Friedens, den wir unſerer Regierung verdanken. Von geradezu märchenhaftem Anblick war das Wiederaufflammen der Beleuchtung. Ein Turm und ein Straßenzug nach dem anderen ſchält ſich aus dem Dunkel heraus. Licht iſt Leben— hier ſpürt man es am allerdeutlichſten. Ueberall flammen die Lich⸗ ter wieder auf— der Betrieb der Stadt nimmt ſei⸗ nen Fortgang. Erwähnenswert iſt noch das vorbildliche Ab⸗ blenden der Straßenbahn und daß ſich während der ganzen Uebung auch nicht der geringſte Unfall ereignet hat. Fünfviertel Stunden„Krieg“ ſind vorüber. Man empfand bei dieſer Gelegenheit Dank für alle die Männer, vor allem der Behörden, des Luftſchutzes und der SA, die in ſelbſtloſer Hilfsbereitſchaft ihre Freizeit opfern, um im Falle der Gefahr zu helfen. Das Ganze aber zeigte, wie wichtig es iſt, ſich reſtlos in den Dienſt des Luftſchutzes zu ſtellen, denn Luftſchutz iſt nicht nur Sel bſtſchutz, ſon⸗ dern oberſtes Gebot zur Erhaltung der Volksgemeinſchaft. W. 55 Dem Gedächtnis eines faſt Vergeſſenen Was ſagt der Denkſtein im Luijenyark? Profeſſor Juchs, ein Alt⸗Mannheimer, gibt durch eine Stiftung die Anregung zum Ausbau des Luiſenparks Manchem Beſucher des Luiſenparks, dieſer ſchön⸗ ſten gärtneriſchen Schöpfung in unſerer Stadt, mag da wohl ſchon in der Nähe des Planetariumsein⸗ gangs ein Gedenkſtein aufgefallen ſein, in dem ſol⸗ gende Worte eingemeißelt ſind: Zum Andenken an Prof. Dr. Karl Fuchs, geſtorben 1886 Die Stadtgemeinde Mannheim Dieſer Mann, heute ſchon faſt vergeſſen, geiſtige Vater des Luiſenparks. Prof. Dr. Karl Fuchs entſtammte einer Altmann⸗ heimer Familie. Sein Urgroßvater war um die Mitte des 17. Jahrhunderts Mitglied des Mann⸗ heimer Stadtrats. Prof. Dr. Fuchs erblickte am 18. Auguſt 1887 das Licht der Welt und ſtarb in Karls⸗ ruhe am 25. Juli 1886. Es jährt ſich alſo ſein To⸗ destag nun zum 50. Male. In ſeinem letzten Wil⸗ len, den er einen Monat vor ſeinem Tode nieder⸗ legte, vermachte er der Stadt Mannheim ſeine Bücher, ſeine mineralogiſchen und geologiſchen Sammlungen mit der Beſtimmung, daß dieſe Samm⸗ lungen zur öffentlichen Benutzung dienen und nicht aus der Stadt entfernt werden ſollen. Auch den Altertumsverein bedachte er. Der Haupt⸗ und Kern⸗ punkt des Fuchsſchen Teſtaments beſtand jedoch darin, daß er ſeiner Geburtsſtadt ein Kapital von 20 000 Mark vermachte und verfügte, daß dieſes Geld zur Anlage eines großen ſchattigen Par⸗ kes verwendet werden ſolle. Die Stadtgemeinde Mannheim nahm dieſes Ver⸗ mächtnis dankbar an und überwies die wiſſenſchaft⸗ lichen Werke der Oeffentlichen Bibliothek, die natur⸗ kundlichen Sammlungen dem Naturalienkabinett. Zwei Jahre nach ſeinem Tod, in der Bürgeraus⸗ ſchuß⸗Sitzung vom 9. Juli 1888, befaßte man ſich erſt⸗ mals mit dem Gedͤanken der Parkanlage. Man ſah dafür das ſogenannte Roſengarten⸗ und Kuhweide⸗ gewann, unweit des Neckarufers, eine Fläche von 36 badiſchen Morgen, vor. Eine auswärtige Firma wurde mit der Einreichung zweckentſprechender Pläne beauftragt. Der erſte ſah einen Koſtenauf⸗ wand von 365 000 Mark, der zweite einen ſolchen von 160 0000 Mark vor. Der Stadtrat entſchied ſich für den billigeren Plan, ſo daß alſo nach Abzug der ge⸗ ſtifteten 20000 Mark noch 140 000 Mark aus dem Stadtſäckel hätten zugeſchoſſen werden müſſen. Aber der Bürgerausſchuß verweigerte die Zuſtimmung, konnte aber nicht umhin, das Unternehmen als zeit⸗ gemäß zu bezeichnen. Man verfiel nun auf den iſt der rettenden Ausweg, die Koſten der geſamten Anlage derart zu verteilen, daß zunächſt nur derjenige Teil des Parks in Angriff genommen werden ſollte, der ohne Beifuhr von Auffüllmaſſen ſofort herzuſtellen war. Um die Koſten herabzuſchrauben, ſollte auch bei der Auswahl der Pflanzungen größte Sparſam⸗ keit walten und von der Anlage koſtſpieliger Blu⸗ menbeete abgeſehen werden. Allerdings ſollte der Park ſo angelegt werden, daß die Möglichkeit ſpä⸗ terer Vergrößerung und Verſchönerung offen blieb. Obwohl dieſer Plan von größter Wirtſchaftlich⸗ keit diktiert war, erhob ſich gegen ihn ein Jahr ſpä⸗ ter im Bürgerausſchuß wieder eine hef⸗ tige Gegnerſchaft. Diesmal aber wurde der ſtadträtliche Vorſchlag mit großer Mehrheit ange⸗ nommen. Im November 1892, alſo über ſechs Jahre nach dem Tod des Stifters, nahm man den erſten Parkabſchnitt in Angriff. Um die Beſchäftigung won Arbeitsloſen zu ermöglichen— auch in der„guten alten Zeit“ kannte man alſo ſchon die⸗ ſen Begriff— ſollten die Arbeiten auch den Win⸗ ter über durchgeführt werden. Im Februar 1894 war der erſte Parkabſchnitt vollendet, doch war eine Ueberſchreitung der vorgeſehenen Bauſumme um beinahe 9000 Mark unvermeiolich geweſen. Nach einem weiteren Jahr war die Umwandlung des landwirtſchaftlichen Geländes in der Kuhweide, in den 13 Hektar großen Luiſenpark vorläufig ab⸗ geſchloſſen. Doch damit ſollte der Park noch immer nicht ſeine endoͤgültige Geſtalt haben. Im November 1897 faßte man eine nochmalige Erweiterung nach Oſten hin ins Auge. Damals beſand ſich dort das Gebiet des oberen Altneckars, ein zum größten Teil ſumpfiges Gelände, das von Natur aus zur Parkanlage wie geſchaffen ſchien. Die Koſten für dieſe 27 Hektar, 2 Aar, 50 Quadratmeter große Park⸗ erweiterung beliefen ſich auf 132000 Mark. Dies⸗ mal zeigte ſich der Bürgerausſchuß weniger wider⸗ ſpenſtig und erteilte ſofort ſeine Zuſtimmung. Am 6. Dezember 1897 wurde mit den Erdarbei⸗ ten begonnen. Die ganze Parkerweiterung ſollte in ſieben Teilabſchnitten vorgenommen und auf ſieben Jahre verteilt werden. Nach der Fertig⸗ ſtellung dieſer Erweiterung behielt der Park im weſentlichen ſein Geſicht bis heute. Gewiſſermaßen eine Krönung des Ganzen bedeutete es, als man 1926 den Luiſenparkweiher anlegte, der im Volksmund den Namen„Kutzerweiher“ erhielt und heute jung und alt durch ſeine quicklebendigen Fiſch⸗ inſaſſen und die Schwäne erfreut. In das gleiche Jahr fällt die Erſtellung des Planetariums. So hat der Plan des ſtiftungsfreudigen Natur⸗ wiſſenſchaftlers ſchönſte Früchte getragen. Der Luiſenpark erfreut uns durch ſeine herrlichen, ſchatten⸗ ſpendenden Bäume, durch ſeine prächtigen Blumen, durch den lieblichen Geſang der Vögel ſowie durch ſeine reine Luft. Iſt auch die Summe, die Prof. Fuchs ſtiftete, gemeſſen an der Geſamtſumme, die die Errichtung des ganzen Parks verſchlang, nicht ſehr groß, ſo gebührt ihm doch das unſtreitige Ver⸗ dienſt, daß von ihm der Gedanke der Park⸗ anlage ausging. Daher wollen wir, wenn uns der Weg an ſeinem Denkſtein im Park oder an dem Mauſoleum der Fuchsſchen Familie im Mannheimer Friedhof vorbeiführt, des edlen Menſchenfreundes gerne gedͤenken. 6 303 ** Augefahren. Geſtern nachmittag gegen 5 Uhr wurde eine ältere Frau, die ſchräg über die Breite Straße ging, vor dem Warenhaus Anker von einem Kraftradfahrer umgeworfen und mehrfach verletzt. Augenzeugen ſagen aus, daß der Kraftradfahrer ſehr langſam gefahren ſei. Nach Anlegung von Notver⸗ bänden brachte ein Privatkraftwagen die unvorſich⸗ tige Frau in ein Krankenhaus. Auch der Fahrer kam zu Fall. Laſtwagen mit flüſſigem Treibgas Das Beſtreben aller maßgebenden Kreiſe, den Triebſtoff für alle fahrbaren und ſtationierten Ma⸗ ſchinen ſo gut als möglich im eigenen Lande zu gewinnen, um dadurch in immer ſtärkerem Maße vom Ausland unabhängig zu werden, führte im Laufe der letzten Jahre zu verſchiedenen Ergebniſſen. Ganz beſonders die Automobilinduſtrie iſt beſtrebt, ſich aus volks⸗ und deviſenwirtſchaftlichen Gründen mit dem von ihr benötigten Triebſtoff immer mehr auf einheimiſche Erzeugniſſe umzuſtellen. Neuerdings gewinnen die Leunawerke aus den Anfallprodukten von Stein⸗ und Holzkohlen ein Flüſſiggas, das ganz beſonders für Laſtwagen mittlerer und auch ſchwerer Stärken ein vorzügliches Triebmittel iſt. Dieſer Triebſtoff, den man im Rhein⸗ land ſchon ſeit nahezu zwei Jahren kennt und des⸗ halb genügend erprobt hat, ſoll nun allgemein ein⸗ geführt werden, da die Regierung bei der heutigen Deviſenknappheit die Verbreitung ſchon deshalb be⸗ grüßt, da Betriebsſtoffkoſtenerſparniſſe von 15 bis 20 v. H. erzielt werden und außerdem er⸗ hält der Verbraucher 50 bis 72 v. H. Steuerermäßi⸗ gung. Aber nicht nur neue Wagen können mit dem Flüſſiggas gefahren werden, ſondern ein jeder Wagen kann auf das Treibgas umgeſtellt werden, was mit ganz geringen Koſten verbunden iſt, wenn man die nachfolgenden Erſparniſſe berückſichtigt. Da⸗ zu kommt noch, daß der Oelverbrauch weit geringer iſt, keine Schmierölverdünnung eintritt und der Mo⸗ tor durch die hohe Klopffeſtigkeit geſchont wird. Ein beſonders gefürchteter Mißſtand, Verga⸗ ſerbrände, ſind ausgeſchloſſen, außerdem iſt eine erhöhte Betriebsbereitſchaft gewährleiſtet, da eine Umſtellung von Treibgas auf Benzinbetrieb ohne weiteres als Notbetrieb möglich iſt. Auch bei Kälte iſt ſofortiges Anſpringen des Motors geſichert. Auspuffgaſe ſind rauchfrei und geruchlos, was in Straßen gewiß ſehr angenehm empfunden wird. Das Treibgas wird in Flaſchen mitgeführt, die 33 Kilo Gas inhaltlich haben, was etwa 53 Liter Benzin entſpricht. Die Sicherheit und Gefährlichkeit iſt genau ſo groß wie bei Benzin. Mit Zuleitungen wird das Gas in das Vorſchaltgerät mit Gasdüſe geleitet, und der übrige Verbrennungsprozeß iſt wie bei jedem anderen Wagen auch. 5 E S 6. HMnöônfe, Snitgea diodeneuheiten- Kurzweren Strümpfe- Posementen an Eaꝛl Baus, N 2, 9 Fußringe auch für Stubenvögel Der Reichsforſtmeiſter erließ eine Bekannt⸗ machung über die Beringung geſchützter nicht jagd⸗ barer Vögel. Danach müſſen alle im Beſitz oder Gewahrſam von Händlern befindlichen geſchützten nicht jagoͤbaren Vögel bis zum 1. Auguſt mit den amtlich vorgeſchriebenen Fußringen verſehen ſein. Die Anträge auf Zuweiſung der entſprechenden Ringe werden von den Händlern durch den Haupt⸗ verband zoologiſcher Spezialgeſchäfte in Berlin⸗ Neukölln, Fuldaſtraße 6, an die Reichsſtelle für Na⸗ turſchutz unter genauer Angabe der Art des Ge⸗ ſchlechts und der Anzahl der zu beringenden Vögel gerichtet. Der Händler iſt verpflichtet, die auf dem Vogelfußring angebrachte Nummer in das vor⸗ geſchriebene Aufnahme⸗ und Auslieferungsbuch ein⸗ zutragen. Ariernachweis für Künſtler Der Präſident der Reichskammer der bildenden Künſte hat eine Anordnung erlaſſen, wonach alle Mitglieder der Reichskammer verpflichtet ſind, bei ihrer Landesleitung für ſich und gegebenen⸗ falls ihre Ehefrau den einwandfreien Nachweis ihrer Abſtammung bis zu den Großeltern einſchl. zu erbringen. Der Nachweis erfolgt durch Aus⸗ füllung von zwei Formblättern, die den Mit⸗ gliedern zugehen und bis 30. September unter Bei⸗ fügung tunlichſt aller Originalurkunden oder be⸗ glaubigter Abſchriften oder Photokopien bei den Lan⸗ desleitungen einzureichen ſind. Originalurkunden werden jedem Mitglied nach Prüfung unverzüglich zurückgeſandt. Mitglieder der Reichskammer, die leitende Per⸗ ſönlichkeiten einer kammerzugehörigen Firma ſind, haben außerdem eine wahrheitsgemäße Er⸗ klärung über die Zuſammenſetzung des in der Un⸗ ternehmung arbeitenden Kapitals abzugeben und den Nachweis der Abſtammung der Kapitalseigner beizubringen. Der Abſtammungsnachweis iſt auch zu führen von denjenigen Perſonen und Kapitalseignern von Firmen, die auf Grund des 89 der erſten Durch⸗ führungsverordnung zum Reichskulturkammergeſetz von der Mitgliedſchaft in der Reichskammer der bil⸗ denden Künſte befreit ſind. Glück im Unglück. Geſtern abend um 7 Uhr ereignete ſich in der Walohofſtraße, Ecke Spelzen⸗ ſtraße, ein Unglücksſall. Ein von der Spelzen⸗ ſtraße daherkommendes Mädchen fuhr gedankenlos über die Waldhofſtraße, ohne auf den Verkehr zu achten. Eine vom Waldhof herkommende Straßen⸗ bahn gab Klingelzeichen, das Mädchen glaubte jedoch, noch vor der Straßenbahn über die Straße zu kom⸗ men, wurde aber von ihr erfaßt und zu Boden ge⸗ ſchleudert. Zum guten Glück kam es ins Rollen, was verhinderte, daß es nicht unter die Straßen⸗ bahn kam. Das Mädchen erlitt nur leichte Ver⸗ letzungen am linken Fuß, das Fahrrad dagegen mußte nach Hauſe getragen werden. Das Mädchen mit Hilfe zweier Perſonen ſeinen Weg fort⸗ von 2·3,2 to Nutzlest, uſngestellt àuf Die Opel-Generölverttetung Auto G. m. b.., Hennheim, 0 7, 5 zeigt den D Opel-Blikz-Lasikraftwagen leuna-Flüssigkeilsgas als Betrlebsstoff. 50%ĩ Steuerermäßigung, ca. 20/ Kostenerspärnis, kein Leistungsàbfall, dabei der bonlcurrenꝛſose Gegemwert. Unverbindliche probefahrt durch die Opel-Generaluverlrelung: ulo G. In. b.., Mannheim 0 7, 5 fernsprecher: 267 26-27 Großwerkstätten u. Ersatzteillager: Schanzenstrae-14 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Keine Abnahme der Verkehrsſünder Polizeibericht vom 24. Juli bahnſtraße ein betrunkener Radfahrer, der durch ſein Verhalten den Verkehr gefährdete. Das In der vergangenen Nacht wurde ein Fußgänger auf der Kreuzung Seckenheimer⸗ und Werderſtraße von dem betrun⸗ Fahrrad wurde ſichergeſtellt. kenen Führer eines Perſonenkraftwagens an⸗ gefahren und verletzt. Dem verantwortungsloſen Wagenführer wurde der Führerſchein abgenommen. Außerdem ereigneten ſich noch drei weitere Ver⸗ kehrsunfälle, wobei eine Perſon verletzt und drei Fahrzeuge beſchädigt wurden. Die Urſache dieſer Unfälle iſt in zu ſchnellem Fahren und Unterlaſſung der Zeichengebung zu ſuchen. 182 Verkehrsſünder wurden geſtern in hieſiger Stadt teils angezeigt, teils gebührenpflichtig ver⸗ warnt. Wegen techniſcher Mängel wurden 11 Kraft⸗ fahrzeuge beanſtandet. Die Reichsreferentin des BDM Trude Bürkner-Mohr ſpricht in Mannheim Am 25. und 26. Juli wird die Reichsreferentin des BoM, Trude Bürkner, den Obergau 21 Baden beſuchen. Am 25. Juli wird ſie in Mannheim bei einem Betriebsappell vor 1200 Jungarbeiterin⸗ nen ſprechen, um dann eine Fahrt durch die badi⸗ ſchen Untergaue anzutreten bis hinauf in den Hotzen⸗ wald nach Altenſchwand, wo ſie am Sonntag, 26. Juli, die Werkſchule des Obergaues Baden eröffnen Olympia-Omnibusfahrt Der Wunſch, zum Olympia zu kommen, iſt all⸗ gemein ſehr groß und die Beförderungsmöglich⸗ keiten aus dem Reich nach Berlin ſind gar viel⸗ ſeitige, denn der geſamte Verkehrsdienſt iſt während der Olympiazeit nur auf dieſe zugeſchnitten. Neben den fahrplan⸗ und außerfahrplanmäßigen Zügen der Reichsbahn und den Sonderzügen verſchiedener⸗ Verbände und Vereine, bemühen ſich auch die ein⸗ zelnen Verkehrsvereine Namen alle Ehre zu machen und mitzuhelfen an dem großen Werk. Auch der Verkehrsverein Mannheim wird nun, nachdem alle Vorarbeiten zur Zufrieden⸗ heit gediehen ſind, eine Omnibusfahrt zum in bequemen Olympia durchführen. Die Fahrt Reiſeomnibuſſen dauert vom 8. bis 16. Auguſt und KlepPer-Riöäniei Tel. 31992 nur A. Karle 0 7. 24 wird ab Mannheim—Berlin—Mannheim etwa 65² Mark koſten. In dieſer Summe ſind neben der Fahrt enthalten: vier Eintrittskarten, zwei Ueber⸗ nachtungen, einmal auf der Hinfahrt und einwal auf der Rückfahrt, ſowie zwei Nachteſſen und zwei Frühſtücke. Karten ſind in beſchränkter Zahl zu haben für: Fußball, Hockey, Handball, Boxen, Reiten, Rudern, ſowie für Baſeball, Muſik und Tanz der Völker Leichtathletik. Die erſte Uebernachtung iſt in Naumburg(Saale) auf der Hinfahrt, auf dͤer Rückfahrt wird in Weimar. übernachtet werden. Da die Karten in beſchränkter Anzahl nur zu haben ſind und die Nachfrage eine ſehr große ſein wird, iſt ſofortige Anmeldung im Berkehrsverein die ſicherſte Garantie, an dieſer Fahrt teilnehmen zu können. Sommerſchlußverkauf 1936 Zahlreiche Anfragen laſſen erkennen, daß über den Beginn des diesjährigen Sommerſchlußverkaufs in weiten Kreiſen des Einzelhandels noch Unklar⸗ heiten beſtehen. Für den Stadtbezirk Berlin und für den Stadtbezirk Potsdam iſt mit Rückſicht auf die Olympia der Sommerſchlußverkauf im die Zeit vom 22. Auguſt bis einſchließlich 4. September ver⸗ legt worden. In allen übrigen Bezirken des Reiches, alſo auch für Mannheim, findet der Sommer⸗ ſchlußverkauf von Montag, dem 7. Juli bis Samstag, 8. Auguſt, ſtatt. Kampf gegen den Kitſch Geſchmackloſe Jux⸗Poſtkarten und Reiſe⸗Andenken Der Poltzeidirektion München und dem baye⸗ riſchen Wirtſchaftsminiſterium gebührt das Ver⸗ dienſt, die Herſtellung und den Vertrieb geſchmack⸗ loſer Jux⸗Poſtkarten, die humor⸗ und geiſtloſe Verunglimpfungen einzelner Stände, vor allem des Bauernſtandes, aufwieſen, nicht zuletzt durch Ein⸗ wirkung auch auf die großen Gaſt⸗ und Schank⸗ ſtätten eingedämmt zu haben. Ein Ausſchuß, in dem die Stadt, die Wirtſchaftskreiſe, der Reichsnähr⸗ ſtand, die DAc und die Künſtlerſchaft vertreten ſind, entſcheidet darüber, ob eine Karte zu bean⸗ ſtanden ſei. In der letzten Zeit wurde der Kampf auch den Verkauf kitſchiger Reiſeandenken auf⸗ genommen. Neben erzieheriſchen Maßnahmen wird hier in ähnlicher Weiſe vorgegangen wie bei den geſchmackloſen Karten. In beſonders dankenswerter Weiſe hat auch der Reichsausſchuß für Fremdenverkehr, die Fremdenverkehrsbehörde des Reiches, für das ganze Reichsgebiet den Kampf gegen Andenken⸗ und Poſtkartenkitſch begonnen und die Träger des Fremdenverkehrs in den Dienſt der Sache geſtellt. Die Fremdenverkehrsorganiſationen ſind von ihm angewieſen worden, im Benehmen mit den beteilig⸗ ten Behörden und Kreiſen den Reiſekitſch aus dem Handel zu entfernen und auf den Vertrieb ge⸗ ſchmacklich einwandfreier Reiſeandenken hinzuwirken. ** 80 Jahre alt wird am Samstag, 25. Juli, Fräulein Maria Becker, Obere Clignetſtraße 9. Frl. Becker, die ſich großer körperlicher Friſche und geiſtiger Beweglichkeit erfreut, war viele Jahre Darſtellerin im Coloſſeumtheater, das Direktor Kerſebaum leitete. getrübten Lebensabend. I Mosbach, 23. Juli. zum Kommandanten ernannt. in dieſer Hinſicht ihrem gegen oberſte Wir wünſchen ihr einen un⸗ Nachdem der bisherige Kommandant der hieſigen Freiw. Feuerwehr, Maler⸗ meiſter Joſeph Spohn, ſein Amt niedergelegt hat, wurde an ſeine Stelle Baumeiſter Schuler jr. -Arbeitsloſen unterſtützt. Vorausſetzung für die Hergottsſchnitzer von Oberammergau. Betrunkene Fahrzeugführer. Vorläufig feſtgenom⸗ men wurde in vergangener Nacht auf der Hafen⸗ Mil Weihnachtskripve und Marienbild im Geſchäſtsauto durch Deutſchland Steht da am Paradeplatz heute mittag ein blaues An ſich Geſchäftsauto von beträchtlichem Umfang. nicht weiter ungewöhnlich, obſchon die Nummer IIB auf eine Herkunft aus oberbayeriſchem Gebiet ſchlie⸗ ßen läßt. Aber bei näherer Beſichtigung ſällt der Blick ſogleich auf die in beide Längswände des Wa⸗ gens eingebauten Schauläden, hinter deren ſcheiben allerlei Schnitzwerk zur Betrach⸗ tung einlädt. Kruzifixe aller Größen, Maria und Joſef mit dem Kind in der Krippe, nebſt Hirten, Ochs und Eſelein, die berühmte Nürnberger Ma⸗ donna des Veit Stoß in einer hübſchen Nachbildung, Gemſen, Hirſche, Bauernpaare und noch vieles andere mehr iſt zu ſehen. Und da kommt auch ſchon ein ſtattlicher Mann in echt„Hirſchledernen“ die Straße entlang,— das iſt Meiſter Joſef Mayr aus Oberammergau, der eben wieder einmal ſeit vier Wochen auf einer Geſchäftsreiſe durch Süd⸗ und Weſtdeutſchland begriffen iſt. Etwas ſeltſam mutet es ja im erſten Augenblick an, die jahrhundertealte Hauskunſt der Oberammer⸗ gauer Herrrgottſchnitzer— dergeſtalt moderniſiert— dem Fortſchritt non Handel und Verkehr angepaßt zu ſehen. Aber ſchließlich iſt das ja nun einmal ſo der Lauf oͤer Welt, und die nach gutem, altem Brauch geſchaffenen Figuren ſind darum gewiß nicht ſchlech⸗ ter geworden. Sagt doch ſchon die berühmte Ettaler Chronik von 1520, daß in Oberammergau„ſinnreiche Und geſchickte Leute wohnen, die im Schnitzen kleiner Bildwerke recht beſonders geübt ſind, ja, in eine Nußſchale die Geſchichte des Leidens Chriſti ſo fein und künſtleriſch zu ſchnitzen wiſſen, wie man der⸗ gleichen in Deutſchland und in ganz Europa kaum wiederfinden mag.“ Nimmt es da Wunder, wenn man vom Umher⸗ ziehen mit Tragkorb und Kiepe, ähnlich wie unſere Schwarzwälder Uhrenmacher oder die Berchtesgade⸗ ner und Thüringer Spielzeugmacher, mit der Zeit zu immer wirtſchaftlicheren Formen des Vertriebs überging, um dieſe ſo begehrten Dinge nicht nur gut loszuwerden, ſondern auch einem mög⸗ lichſt großen Kreis von Abnehmern zugänglich zu machen? Nachdem ſich die Weitergabe an einen „Verleger“ längſt nicht mehr als rentabel erweiſt Glas⸗ und vor allem die Oberammergauer im perſönlichen Umgang mit ihren Kunden einen Schlüſſel zum Er⸗ folg gefunden haben, war das eigene Geſchäftsauto ja wirklich nur noch eine Frage der Zeit. „Wiſſen's,“ meint Meiſter Mayr, der bei ſeinen Beſuchen in den einſchlägigen Fachgeſchäften außer ſeiner eigenen zugleich noch drei andere Schnitzwerk⸗ ſtätten vertritt,„wiſſen's, bei uns iſt das anders. Unſere Sachen, die wollen die Leute halt richtig an⸗ ſchaun und in die Hand nehmen. Mit die Katalog' und Abbildungen is da nix zu machen.“ Alſo dürfen auch wir die Sachen richtig anſchauen und einen Blick ins Wageninnere tun, wo zu beiden Seiten wiederum Boroͤbrettchen und Schauflächen voller Muſter angebracht ſind, nach denen der Kunde ſeine Beſtellung aufgibt. Früher, ſo hören wir, da ſeien ja die Geſchäftsleute öfter auch ſelbſt nach Ober⸗ ammergau gekommen. Aber ſeit ſie regelmäßig zur Leipziger Meſſe fahren, wo die Schnitzmeiſter aus⸗ drücklich nicht vertreten ſind, da muß halt jeder ein⸗ zelne an Ort und Stelle aufgeſucht werden, damit die Sache klappt. Es ſind ja nur alle zehn Jahre Feſtſpiele mit ganz großem Fremdenzuſtrom, und im übrigen iſt halt das Schnitzen noch immer ſom⸗ mers wie winters eine der Haupteinnahmequellen für das ſtrebſame Dorf an der Ammer. Auch unſer Herr Kraftwagenreiſender in ſeiner Hirſchledernen iſt ein Beiſpiel für ſolche Berufseinteilung und er⸗ zählt voll Stolz, wie er ſchon„als kloans Büble“ bei den Paſſionsſpielen des Jahres 1910 ein Adams⸗ kind hätte ſpielen dürfen, um dann 1922 zum Ober⸗ prieſter aufzurücken, während er 1930 und im Jubi⸗ läumsjahr 1934 jeweils mit großem, ſchwarzem Rauſchebart den Nikodemus darzuſtellen hatte und nebenbei„Judas⸗Erſatzmann“ war. Der Bart iſt inzwiſchen dem Schermeſſer zum Opfer gefallen, und ob's bis 1940 einen neuen gibt, ſteht noch dahin. Einſtweilen fährt Joſef Mayr jedenfalls hübſch glatt raſiert dͤurch die Lande— kam vom Bodenſee her über Würzburg, Frankfurt Mainz herauf bis Eſſen und Münſter, um ſetzt über Aachen, Trier, Saarbrücken, Mannheim, Heidelberg, Stuttgart ſo raſch nach Hauſe zu fahren, daß es noch während der Olympiſchen Spiele zu einem Abſtecher nach Berlin langt. Bert. „Bevorzugt zu berückſichtigen 55 Fürſorge für gediente Soldaten Richtlinien des Reichskriegsminiſters für die Rückkehr in die Wirlſchaft Der Reichskriegsminiſter hat umfangreiche Richt⸗ linien über die Fürſorge für Soldaten erlaſſen, die nach erfüllter Dienſtpflicht in Ehren aus dem aktiven Wehrdienſt ausſcheiden. Nach dem Wehrgeſetz ſind dieſe Soldaten bei der Vermittlung in Arbeitsplätze der freien Wirtſchaft bevorzugt zu berückſichtigen. Im Herbſt ſcheidet zum erſten Male ein ganzer Jahrgang von Dienſtpflichtigen aus dem Wehr⸗ dienſt aus. Der Miniſter oroͤnet an, daß die Für⸗ ſorgedienſtſtellen der Wehrmacht rechtzeitig ihre Vor⸗ bereitungen treffen müſſen, und zwar durch Auf⸗ klären der Soldaten, Feſtſtellen der Berufszugehörig⸗ keit, Ausfüllung von Bewerbungsbogen uſw. Soldaten, die nach ihrem Ausſcheiden einen Arbeits⸗ platz durch das Arbeitsamt erſtreben, müſſen ſich bei dem für den künftigen Wohnort zuſtändigen Ar⸗ beitsamt unter Vorlegung ihres Wehrpaſſes mel⸗ den. Die Bewerbungsbogen ſind vorher dem Ar⸗ beitsamt zu geſandt worden. Soldaten, die einen Beruf erlernt haben, wird dringend geraten, die⸗ ſen Beruf auch weiter auszuüben und ſich in ihm zu ertüchtigen. Soldaten, die aus der Landwirt⸗ ſchaft oder ihren Nebenbetrieben ſtammen, haben günſtige Ausſichten, bei eigenem Bemühen bald Die rote Pest rust durc die Weit— Unterſtützung iſt, daß ſie unfreiwillig arbeitslos und der Unterſtützung bedürftig ſind. Der Anſpruch auf bevorzugte Vermittlung erliſcht, ſobald der Aus⸗ geſchiedene in einen ſeinen Kenntniſſen und Fähig⸗ keiten entſprechenden Arbeitsplatz auf Dauer ver⸗ mittelt worden iſt. Die Vermittlung liegt grund⸗ ſätzlich den Arbeitsämtern ob. Was die Rückkehr in den öffentlichen Dienſt in behördliche oder ähnliche Betriebe als Arbeiter oder Angeſtellte betrifft, ſo können ſich Solda⸗ ten, die dort bereits beſchäftigt waren, um Wieder⸗ einſtellung bewerben. Es iſt ratſam, daß ſie rechtzzeitig vor dem Ausſcheiden an die betref⸗ fenden Dienſtſtellenleiter, beziehungsweiſe Betriebs⸗ führer wenden. Der Antrag auf Wiedereinſtellung muß ſpäteſtens vier Wochen nach dem Ausſcheiden geſtellt ſein. Für diejenigen Soldaten, die ſich erſt⸗ mals um eine Stelle in dieſer Kategorie bewerben, iſt darauf hinzuweiſen, daß die Stellen für Ange⸗ ſtellte im unteren und einfachen mittleren Dienſt zum Teil den Verſorgungsanwärtern(langgedien⸗ ten Soldaten mit geſetzlicher Berſorgungsberechti⸗ Deutschland blüht au,, in Frieden bestellt: Uerliefe und verinnerliche das deulsche Friedenswerk dlurch deinen Beilrilt zur M..U. unterzukommen oder durch das Arbeitsamt einen Arbeitsplatz zu erhalten. Das gleiche gilt für die aus dem Metall und Baugewerbe ſtammen⸗ den Soldaten. Wegen des großen Bedarfes an Ar⸗ beitskräften in dieſen Wirtſchaftszweigen hält der Miniſter deshalb aus allgemeinen vaterländiſchen Gründen eine Rückkehr dieſer Soldaten in ihren bür⸗ gerlichen Beruf für geboten. In einzelnen Fällen, in denen beſondere Kennt⸗ niſſe vorliegen, die zu einem Berufswechſel zwingen, müſſen ſich die betreffenden Soldaten rechtzeitig ihrem Dienſtvorgeſetzten und dem zuſtändigen Für⸗ ſorgeoffizier anvertrauen, die mit den Berufsbera⸗ tern und Arbeitsvermittlern der Arbeitsämter und deren Nebenſtellen in Fühlung ſtehen. Soldaten, die ihre Berufsausbildung unterbrochen hatten, wird geraten, dieſe Ausbildung fortzuſetzen und erfolg⸗ reich zu beenden. Im allgemeinen wird daran er⸗ innert, daß für Groß⸗Berlin, Groß⸗Hamburg und Bremen noch allgemeine Zuzugſperre beſteht. Soldaten, die in dieſen Städten keinen Wohnort hatten, können ein Aabeitsverhältnis nur mit vor⸗ heriger Zuſtimmung des zuſtändigen Arbeitsamtes eingehen. Ohne die Sicherheit, auch wirklich Arbeit zu erhalten, ſollen die Soldaten überhaupt nicht nach Großſtädten entlaſſen werden, es ſei denn, daß ſie von dort ſtammen und von dort zum aktiven Wehrdienſt oder zum vorausgegangenen Reichs⸗ arbeitsdienſt einberufen worden ſind. Ehemalige Soldaten, denen Arbeit noch nicht vermittelt werden konnte, werden vom Arbeitsamt wie die übrigen gung) vorbehalten ſind. Die Ausſichten für Solda⸗ ten mit kurzer Dienſtzeit ſind alſo beſchränkt. Für die Rückkehr in den öffentlichen Dienſt als Beamte gilt, daß Soldaten, die als Beamte zur Erfüllung der aktiven Dienſtpflicht beurlaubt waren, in ihre letzte Dienſtſtelle zurückkehren, beziehungs⸗ weiſe ſich bei der ihnen inzwiſchen mitgeteilten neuen Dienſtſtelle melden. Soldaten, die den Beamtenberuf als Zivil⸗ anwärter erſtreben und dafür geeignet ſind, haben den Vorrang vor Be⸗ werbern gleicher Eignung, wenn dieſe nicht oder noch nicht geoͤient haben. Auch hier gilt aber, daß die Stellen des unteren und einfachen Dienſtes zum weitaus größten Teil den Verſorgungsan⸗ wärtern vorbehalten ſind, die eine Anwartſchaft beſitzen. In einem beſonderen Kapitel der Richtlinien wird die Verſorgung der ausſcheidenden Soldaten behan⸗ delt, die über die aktive Dienſtpflicht hinaus gedient haben, jedoch nicht Verſorgungs⸗ anwärter ſind. Dieſe Soldaten erhalten einen beſonderen Berechtigungsſchein für bevorzugte Arbeitsvermittlung. In dieſem Schein ſind auch die Beſtimmungen über eine beſondere Unterſtützung für eine beſtimmte Zeit enthalten, falls der Arbeitſuchende nicht ſogleich Arbeit in der freien Wirtſchaft findet. Der Unter⸗ ſtützungsſatz beträgt werktäglich.50 Mark, wöchent⸗ lich 15 Mark, monatlich alſo rund 60 Mark. Die Entſcheidung über den Unterſtützungsbetrag trifft das Arbeitsamt. Zur gleichen Frage hat der Reichsinnen⸗ miniſter einen Erlaß an alle Behörden, Ge⸗ ſich Der Präsident der Industrie- und Handels- kammer Karlsruhe zur Werbe-Aktion der Ns-Volkswohliahrt im Grenzgau Baden: „Das Streden der-vVoikswohl- tahrt wird in hoohsten Mase von Gedanken der volksverbundenheit ge⸗ tragen. Es verkörpert in vordi1d- 1icher Veise die verbundenheit alier Deutschen auf Gedein und verderb. Um diesem grosen dedanken des Führers z um Durchbruch zu verhelfen. nuß jeder, der dazu in der Lage ist, auch in diesem Jahre wieder nach desten Konnen opfern. Ich bin uberzeugt. daß auch die badische Virtschaft 211es daran setzen wird. die Vohi⸗ Lahrtsbestredungen des Führers in wirksamer Veise zu fordern, denn es 811t. Menschen zu heifen. die uns durch Biutsbande auf das ensste ver- dunden sind“. Präsident der Industrie- und Handelskanmer Karzsruhe. PPPPà00à0PPPPPPPPP0GPGPGPPPPPTPTPTTTT0TT0T0T0T0T—————T— meinden und Körperſchaften des öffentlichen Rechtes in Reich und Ländern gerichtet. Er weiſt darauf hin, baß die aus dem aktiven Wehrdienſt ausgeſchiedenen Soldaten bei Bewerbung um Beſchäftigung im öffentlichen Dienſt den Vorrang vor ſonſtigen Bewerbern gleicher Eignung haben und daß ihnen bei Rückkehr in den Zivilberuf kein Nachteil erwach⸗ ſen darf. Es ſei aus vaterländiſchen und wehr⸗ politiſchen Gründen unerläßlich, daß die Anſtellungs⸗ und Beſchäftigungsbehörden danach verfahren. Ins⸗ beſondere dürften die in den Zivilberuf zurück⸗ kehrenden Soldaten gegenüber gleichaltrigen Berufs⸗ kameraden, die nicht gedient haben, nicht benach⸗ teiligt werden. Sie ſollen bei gleicher Eignung keine Zurückſetzung erleiden. Seidenbau— jüngſtes Schulfach Ein Erlaß des Reichserziehungsminiſters Reichserziehungsminiſter Ruſt ordnet in einem Erlaß an die Unterrichtsverwaltungen der Länder an, daß in ihrem Bereich nach den Beſtimmungen eines ſächſiſchen Erlaſſes zur Förderung des Seiden⸗ baues verfahren werde. Der ſächſiſche Erlaß wies darauf hin, daß zur Hebung der heimiſchen Rohſtofferzeugung auch der Seidenbau zu fördern ſei. Zum Seidenbau berufen ſeien vor allem ſolche Volksgenoſſen, die ein zuſätzliches Einkommen aus einem Zweige der Kleintierzucht nötig haben. Zur Unterſtützung der Beſtrebungen auf Förde⸗ rung des Seidenbaues ſei es erwünſcht, daß bereits die Jugend über den Seidenbau aufgeklärt werde. Für die Lehrer in ländlichen Schulbezirken eröffne ſich hier eine dankbare Aufgabe. Zur Aufklärung ſei vor allen Dingen die Anlegung von Maul⸗ beerkulturen im Schulgarten und die Durchführung von Verſuchszuchten im biologiſchen Unterricht geeignet. Es könnten auch geeignete Lanoͤlehrer, ſoweit es die Unterrichtsverhältniſſe ge⸗ ſtatten, zu einem mehrtägigen Lehrgang an eine Beiſpielwirtſchaft unter Fortzahlung der Dienſt⸗ bezüge beurlaubt werden. Der Reichserziehungsminiſter, der durch die Ausdehnung dieſes Erlaſſes auf das ganze Reichs⸗ gebiet den deutſchen Schulen das Thema„Seiden⸗ bau“ als jüngſtes Unterrichtsfach eröffnet hat, fügt hinzu, daß die Förderung des Seidenbaues eine Aufgabe des Reichsnährſtandes ſei. Für alle in dieſer Richtung liegende Beſtrebungen ſeien daher die ſachlichen Weiſungen des Reichsnährſtandes maßgebend. a Volksfeſt in Sandhofen. Sanohoſen ſteht am kommenden Samstag, Sonntag und Montag im Zei⸗ chen des Volksfeſtes der Ortsgr'uppe der NSDaA Sandhofen. Auf dem Feſtgelände, Städt. Spielplatzanlage, iſt eine kleine Zeltſt'adt ent⸗ ſtanden, die imſtande iſt, mehrere tauſend Beſucher in ſich aufzunehmen. Karuſſells, Zuckerbuden, Schieß⸗ buden, Eisſtände uſw. umſäumen das Feſtgelände und geben dem ganzen den volksfeſtmäßigen Rah⸗ men. Das Volksfeſt, das unter dem Leitwort:„La⸗ chendes Leben“ ſteigt, bringt auch eine bunte Unter⸗ haltungsvortragsfolge unter der Ueberſchrift:„Frohe Fahrt ins Blaue.“— Die ſeit einigen Tagen ein⸗ geſtellte Halmfruchternte, konnte bei dem erfreulicher⸗ weiſe eingetroffenen Schönwetter wieder fortgeſetzt werden. un Um ein Pferd, das mit Wimpeln der verſchie⸗ denſten Länder geſchmückt war, ſammelten ſich heute vormittag allerlei Leute am Marktplatz. Es war das Pferd, auf dem der Eſſener Auguſt Barke in 18 Monaten und 24 Tagen bereits 8500 Kilometer zu⸗ rückgelegt hat. Am 21. Mai iſt er, von einem Ritt die Tſchechoſlowakei, Ungarn, Serbien, Rumänien, Bulgarien, Oeſterreich zurückgekehrt, zu einem neuen Ritt aufgebrochen, der ihn durch Deutſchland in die nordiſchen Länder und nach England führen wird. Er iſt ein kühner Reiter, dͤer manches Abenteuer hin⸗ ter ſich hat, und ſich vor Tod und Teufel nicht fürch⸗ tet. Am Montag will er von Mannheim nach Sü⸗ den über Stuttgart nach München traben. ak Wildgemüſe und Heilkräuter! Am Sonn⸗ tag iſt nochmals eine Wanderung zum Kennen⸗ lernen unſerer wichtigſten Wiloͤgemüſe und Heil⸗ kräuter. Treffpunkt an der Endhalteſtelle der Stra⸗ ßenbahn in Sanöhofen um 9 Uhr vormittags. Alle Natur⸗ und Pflanzenfreunde willkommen. Führung Dr. Bickerich. Hinweis Eine Orgelfeierſtunde in der Konkordienkirche findet am morgigen Samstag, abends.90 Uhr, ſtatt mit Werken von J. S. Bach. Zum Vortrag gelangen große konzertante Orgelwerke, Orgel⸗ choräle ſowie eine Choralfantaſie. Dazwiſchen er⸗ klingt die berühmte Chaconne d⸗Moll für Violine allein. Ausführende: Bruno Penzien, Orgel, Käthe Back, Violine. — 22 — 5 7 74 9 L 23 Seite/ Nummer 387 Aus Baden Verkehrsunglück bei Flvesheim Ein Toter, ein Verletzter . Ilvesheim, 25. Juli. Ein ſchweres Ver⸗ kehrsunglück ereignete ſich geſtern in den Nach⸗ mittagsſtuden in der Nähe des Ludwigshofes. Ein Bulldog mit einem mit Kies beladenen Au⸗ hänger geriet an der Abzweigung der Goetheſtraße — Feudenheimer Straße zu nahe an die Böſchung, ſ daß der ſchwere Anhänger abrutſchte und den Bulldog mit ſich reißend die etwa 2 Meter tieſe Böſchung hinabſtürzte. Ein auf dem Anhänger ſitzender Mitfahrer ſprang, die Gefahr erkennend, ab, wurde aber von dem nachſtürzenden Wagen erfaßt und kam unter denſelben zu liegen. In ſchwerverletztem Zuſtande wurde der Be⸗ dauernswerte, der aus Mannheim ſtammt, geborgen, ſtarb aber kurz darauf. Der Fahrer des Bull⸗ dogs trug erhebliche Verletzungen davon. Die Bergung der Verletzten und der Fahrzeuge nahm die Mannheimer Berufsfeuerwehr vor. Günſtige Entwicklung des Bruchſaler Haushalts * Bruchſal, 25. Juli. Das Beſtreben der Stadt⸗ verwaltung, die Finanzen der Stadt ſo bald als möglich der völligen Geſundung entgegenzuführen, darf befriedigende Ergebniſſe verzeichnen, denn bei cer beſonderen Lage der wirtſchaftlichen Verhält⸗ niſſe der Stadt iſt in den drei Jahren ſchon ein erfreulicher Schritt vorwärts getan worden. Nach dem Rechenſchaftsbericht für 1935 betragen die Ein⸗ nahmen 2344674„4, die Ausgaben 2343 563 /, gegenüber dem Voranſchlage eine Mehreinnahme von rund 300 000 /, an Ausgaben ſind über 10004 weniger als nach dem Voranſchlag zu verzeichnen. An Rücklagen ſind 300 000/ vorhanden, jedoch körm nen Gebühren uſw. noch nicht geſenkt werden, nach⸗ dem der Schuldenſtand mit 6,6 Mill.„ einen Schul⸗ dendienſt von 604 000./ erforderte. Die Steuern ergaben gegenüber dem Voranſchlag ein Mehr ron 307 896 /, dagegen konnten die ſtädt. Werke im Rechnungsjahr 1935 nur 228 000/(12 000/ weni⸗ ger als i..) abliefern. Der Fürſorgeaufwand iſt immer noch hoch, indem er 1935 einen Zuſchuß von 428 651 /, erförderte(1934 noch 564 112); die Schu⸗ len verzeichnen einen Zuſchuß von 166 893/(gegen⸗ über dem Voranſchlag 24000/ weniger. Erfreulich iſt die Entwicklung der Einnahmerückſtände, die ſich um 59 869/ ſenkten. Ambau der Kehler Rheinbrücke * Kehl, 24. Juli. Die Reichsbahndirektion Karlsruhe hat nunmehr einen recht begrüßens⸗ werten Plan ins Auge gefaßt. Derſelbe bezieht ſich auf den baldigen Umbau der Rheinbrücke. Die Keh⸗ ler Rheinbrücke war bisher auf ihren Wioͤerlagern zu nieoͤrig gelagert, ſo daß bei anhaltendem Hoch⸗ waſſer die Schiffahrt hin und wieder gehemmt. wurde. Dieſem Zuſtande ſoll dadurch abgeholfen werden, öaß die Reichsbahn eine Höherlegung der Brücke vornehmen läßt, um den Rheinſchiffen auch bei höherem Waſſerſtand einen ungehinderten Durch⸗ laß zu ermöglichen. Dieſes Vorhaben ſtellt gleichzeitig vor eine zweite verkehrstechniſche Aufgabe, die Umgeſtaltung des Kehler Bahnhofes. Die geplante Höher⸗ legung der Rheinbrücke bedingt auch eine Aufſchüt⸗ tung der Zufahrtsrampe bzw. des Gleiskörpers. Da⸗ durch wird der derzeitige Standort des Bahnhofs unzweckmäßig. Mit dem Projekt der Brücken⸗ erhöhung hat die Reichsbahndirektion deshalb auch einen Bahnhofsneubau in Kehl ins Auge gefaßt. E. Neckarbiſchofsheim, 24. Juli. Unter Leitung von Kreisamtsleiter Pg. Backſiſch⸗Rohrbach hält der NS⸗Lehrerbund des Kreiſes Sinsheim vom 20. bis 30. Juli im hieſigen SA⸗Heim einen Schulungskurſus ab. Die etwa 40 teilnehmenden Lehrer werden durch verſchiedene Vorträge bekann⸗ ter Redner weltanſchaulich und politiſch geſchult wer⸗ den, um dann das neuerworbene Wiſſen und Können in die deutſche Jugend hineinzutragen. Arbeits⸗ gemeinſchaften, Geſang und ſportlichen Betätigung werden für Erholung und die nötige Entſpannung ſorgen. * Müllheim, 24. Juli. Von einem Pilzſammler wurde im Walde eine männliche Leiche geſunden, die ſchon ſtark in Verweſung übergegangen war. Da der Tote keinerlei Papiere bei ſich hatte, konnten die Perſonalien nicht feſtgeſtellt werden. * Stetten bei Waldshut, 24. Juli. Mehrere Kin⸗ der ſpielten auf dem Heuboden des Bauern E. Hupfer Verſteck. Hierbei ſtürzte das jüngſte Kind des Beſitzers vom Heuboden herab und ſchlug ſo ſchwer auf das Rad der unten ſtehenden Dreſch⸗ maſchine auf, daß es mit ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Wieder eine Leiche aus dem Rhein geländet * Wörth a. Rh., 25. Juli. Im Banne von Wörth iſt eine männliche unbekannte Leiche in der Nähe der Altrheinmündung angeſchwemmt worden. Bei dem unbekannten Toten handelt es ſich um einen Mann im Alter zwiſchen 45 und 50 Jahren. Die Leiche dürfte auch ſchon einige Tage im Waſſer ge⸗ legen haben, Bekleidet war der Tote noch mit Hemd und Strümpfen. Ob es ſich um einen Selbſtmord handelt oder ein Verbrechen in Frage kommt, be⸗ darf noch der Aufklärung. 4 —2 Südwe Anſchaffung ſtädtiſcher Kleidung ins 45— 18 9 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Wonn iſt die alte vfülziſche Volkstracht untergegangen? Läßt ſie ſich zu neuem Leben erwecken? Anläßlich des am Sonntag, den 26. Juli 1936 im Hindenburgpark unter dem Motto: „Volksmuſik und Volkstanz“ ſtattfinden⸗ den Tages des Volkstums, veranſtaltet von der Ar⸗ beitsgemeinſchaft für Heimat⸗ und Trachtenpflege, e.., Ludwigshafen a. Rh., dürfte eine Abhandlung, die W. Wüſt anläßlich des großen Trachtenauf⸗ marſches im vergangenen Jahre ſchrieb, von beſon⸗ —32 Intereſſe ſein. In dieſer Abhandlung heißt es u..: Wir ſtellen die Frage: Ja, iſt denn die Volks⸗ tracht noch ein Stück unſeres Volkstums und iſt ſie wert, wieder neubelebt oder gar wiedererweckt zu werden? Die Frage beantwortet ſich mit der Unter⸗ ſuchung darüber, wann und warum die alte Volks⸗ tracht verſchwunden iſt Beiſpiel ſei unſere Pfalz. Um 18 40 herum, jedoch mehr vor⸗ als nachher, fin⸗ den wir nach Auguſt Becker, Ludwig Schandein, Weißenberger⸗Rieh und Hottenroth wollen um 1850 bei uns nur noch Trachtenreſte angetroffen haben— in unſerer Pfalz allenhalben noch Tracht. Dann verſchwindet ſie. Der Verkehr, der alle Win⸗ keln nach Volkstumserſcheinungen auskehrte, die Induſtrie, die Geld und damit die Möglichkeit zur fun Land hinein⸗ trug, die ſollen ihre Totengräber geweſen ſein. Ge⸗ wiß ſind ſie nicht unſchuldig, aber den tödlichen Schlag führte der neue Geiſt der franzöſiſchen Revolution, der ins neue Jahrhundert herüber⸗ geſprungen war und allmählich nach allen ihm nicht genehmen Gebieten griff. Welches war nun die Tracht unſerer Pfalz, um die der Kampf in den erſten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts ging? Suchen wir bei unſeren Schriftſtellern, Dichtern, auch bei dem Vater der Volkskunde, Riehl, bei Ka⸗ lendermännern, wie bei dem Herausgeber des „Aderlaßmännchens“, dem Pfarrer Weißenberger, einem St. Martiner Kind, die ja alle als Zeugen jenes Zeitabſchnittes gelten und ihren Werken, halb⸗ verſteckt oder offen die letzten Trachtenſtücke unſerer Pfalz ausſtellen. So berichtet uns Weißenberger in ſeiner derben Art gelegentlich einer Beſchreibung des Edesheimer Marktes über pfälziſche Tracht folgendes: Da waren die Wein bauern. Sie trugen ein kurzes Wams, von Tuch, ſpielten mit dem Geld im Hoſenſack und hatten an den Mancheſtern ein ſilbernes Kettchen. Die Bauern der Ebene trugen ein Schiff ſtatt Hut und hatten an ihrem Ueberrock vorn einen Bo⸗ gen ausgeſchnitten, der ihn zu einem ſehr breiten Frack machte. Ihre gelblichen Weiber trugen die bläuliche Zupfhaube, nebſt dem ſchwarzen, rotgeſtreif⸗ ten Halstuch. Die Weſtricher hatten Schlapphüte, woran ein farbiges Bändchen war, rote Weſten, gerippte Strümpſe und Schnallenſchuhe, die Beamten kamen mit Frack oder Ueberrock von feinem Tuch, einer farbigen Weſte, gebügeltem Hemd, die Uhrkette um den Hals und mit Pariſer Stiefelchen. Hat uns der Herr Pfarrer die Tracht ſeiner Landsleute auch nicht allzu getreu aufgezeichnet, das aber erkennen wir, daß ſie je nach den Landſchaften kleine Ver⸗ ſchiedenheiten aufzeigte. Doch kann uns das nicht hinderlich ſein unter Beiſtand der anderen Gewährsmänner und mit Hilſe von alten Zeichnungen und Stichen doch gewiſſe allgemeingültige Formen und Farben unſe⸗ rer altpfälziſchen Tracht herauszuheben. Um 1820 kleidete ſich der Mann unſerer Pfalz aw Sonn⸗ und Feiertagen in einen langen, dunkelblauen, oft bis an die Knöchel reichenden Rock mit umgelegtem oder ſtehendem Kragen, breiten Aermelaufſchlägen und überſponnenen oder blanken Metallknöpfen. Da die Knopflöcher blind waren, hielt ihn eine Haft oder Schlinge zuſammen. Unter dem Rock guckte ein gleichfarbiges Kamiſol vor und unter dieſem die meiſt rote Weſte, das„Bruſttuch“ oder„Schillé“ (franzöſiſch Gilet) genannt. Die hirſchledernen Ho⸗ ſen, gelb odͤer weiß, auch ſolche aus blauem oder ſchwarzem Tuch oder Mancheſter, wurden von einem Ledergürtel feſtgehalten. Weiße und graue Strümpfe, rippig oder glatt, wurden mit den Hoſen über dem Knie zu einem Wulſt gewickelt. Die ganze Männ⸗ lichkeit ſteckte in derben Schuhen und die Kopfbedeckung war der Rundhut, mit einer Seite aufgeſchlagen als„Nebelſegler“⸗ mit zwei als Nebelſpalter“ oder Zweſſpitz, mit drei als„Dreimaſter“. Das„linnene“ oder„hänfene“ Hemd mit aufgenäh⸗ tem, weit ausgeſchnittenem Kragen, wurde unge⸗ bügelt getragen und der Stehkragen durch ein quergebundenes ſchwarzes Krawattenband gehalten. Bei der Feiertagstracht der Frau galt als Haupt⸗ und Zierſtück die Haube aus feinem Stoff, wie Gaze, Mull, Muſſelin, feinem Leinen. Die Weſtricher„Nebelkappe“ war bänder⸗ und ſpitzengeziert, die Zupfhaube der Vorderpfalz nur fein beſtickt, die Nordpfälzer„Fächerhaube“ zierlich gefaltet und die„Kugelhaube“ an der Lothringer Grenze weit aufgebauſcht. Das Mützel— Leibchen— war ein Jäckel mit Aermeln, von kurzer Taille, aus dunklem Tuch oder geblümeltem Kattun; faltig war der meiſt einfarbige dunkle Rock, der oft einen far⸗ bigen Randbeſatz trug. Ueber dem Mutzen kam das Halstuch; meiſt gekreuzt und durch Nadel oder Broſche zuſammengehalten, aus teurem Stoff und oft kunſtvoll beſtickt, bildete es das zweitbeſte Schmuckſtück der Frau. Breit und faltig deckte der Schurz aus blumigem Kattun oder Seide den Rock; unter den feinen Schnallenſchuhen ſaßen die weißen Strümpfe mit Zwickeln über den Knöcheln. Die Tracht der Mädel glich im großen und ganzen jener der Frau; nur war das Mützel oft ärmellos, aber dafür bunt in der Farbe oder beſtickt; ſonſt war alles einfacher; denn die Trägerin konnte ja ſchon durch den Reiz ihrer Jugendlichkeit wirken. Unſere Pfälzer Werktagstracht unterſchied ſich im Schnitt wenig von der am Feiertag, nur Farbe, Art des Stoffes und Ausputzes waren beſcheidener gewählt. Das„bloowerke“ Tuch herrſchte vor, Zwil⸗ lich und Drillich. Männer trugen Zipfelmützen, Frauen ihre einfachen„Bätzen“ oder„Saumagen“; die Jugend ging meiſt„bloßköppet“. Als Fußwerk galt durchweg der Holzſchuh. Eine gewiſſe Verſchiedenheit der Tracht innerhalb der verſchiedenen Geſchlechter und Lebensalter kann nicht geleugnet werden. Trotzdem läßt ſich in aller Kleidung doch eine gemeinſame Linie feſtſtellen. Und ſo iſt es wohl angebracht, von einer Pfälzer Volks⸗ tracht zu reden, ſelbſt wenn der eine oder der andere Forſcher glaubt, behaupten zu müſſen, daß es nur uuncl um C Verſammlung der Kinderreichen Schwetzingen, 25. Juli. Geſtern abend fand in der„Roſe“ eine ſehr gut be⸗ ſuchte Mitgliederverſammlung der hieſigen Orts⸗ gruppe des Reichsbundes der Kinderrei⸗ chen ſtatt. Ortsgruppenwalter Max Schneider gab einleitend bekannt, daß mit Rückſicht auf die an⸗ geordnete Verſammlungsſperre im kommenden Monat keine Mitgliederverſammlung ſtattſindet. In der Ortsgruppenführung iſt inſofern eine Aenderung eingetreten, als der bisherige Kaſ⸗ ſenwart Schweizer wegen Arbeitsüberlaſtung das Amt abgegeben hat. An ſeine Stelle wurde Herr Fritz Nägele zum Kaſſenwart beſtimmt. Organiſa⸗ toriſch wiſſenswert iſt noch, daß der Bezirk Schwetzin⸗ gen 13 Ortsgruppen umfaßt, für die Herr Schneider zum Inſpekteur beſtimmt wurde. Herr Schneider ermahnte dann die Mitglieder zur pünktlichen Zah⸗ lung der Beiträge. Propagandawart Merkle verlas anſchließend verſchiedene Rundſchreiben der Landesleitung, die in der Hauptſache Aufklärung über die Kinderbeihilfe brachte. Nach einer Pauſe wurde in die Behandlung einiger interner Fragen eingetreten, worauf Orts⸗ gruppenwart Schneider die Verſammlung mit einem dreifachen„Sieg Heil!“ auf den Führer ſchloß. * Heute Beſichtigung der Amtswalter der NS DAP. Wie die hieſige Ortsgruppe der NS DAP bekanntgibt, findet heute abend 7 Uhr im Saale„Zum Falken“ eine Beſichtigung ſämtlicher Politiſchen Leiter, NSV⸗ und DAF⸗Walter des hieſigen Ortsgruppenbereiches durch Ortsgruppenleiter Pg. Steil ſtatt. Anſchlie⸗ ßend iſt eine Sitzung der Amts⸗, Hauptſtellen⸗ und Zellenleiter im großen Ratsherrenſaal. * Pflichtübungsſchießen der Schützengeſellſchaft. Die Schützengeſellſchaft Schwetzingen führt morgen Sonn⸗ tag, vormittags und nachmittags, auf ihren Schieß⸗ ſtänden im Ketſcher Wald das Pflichtübungsſchießen durch. Diejenigen Schützenmitglieder, die ihre Pflicht⸗ übungen noch nicht geſchoſſen haben oder noch im Rückſtande ſind, werden aufgefordert, dies morgen nachzuholen. 9 Schach dem Kartoffelkäſer! Das hieſige Bürger⸗ meiſteramt verweiſt auf eine Bekanntmachung an der Rathaustafel, die die Bekämpfung des Kartoffel⸗ käfers betrifft. *. 75. Geburtstag. Heute feiert Frau Mina Zahn, geb. Lenz, Guſtav⸗Hummel⸗Straße 5, ihren 75. Ge⸗ burtstag. Wir gratulieren, Gottesdienſtordnung Sonntag, 26. Juli Evangeliſche Kirchengemeinde Schwetzingen: 8 Uhr Frühgottesdienſt;.30 Uhr Hauptgottesdienſt(Vikar Bodemer); 10.45 Uhr Kindergottesdienſt; 18 Uhr Chriſtenlehre für die Burſchen. Katholiſche Kirchengemeinde Schwetzingen: 6 Uhr hl. Kommunion und Beichte;.30 Uhr Frühmeſſe. Die für dieſen Tag angeſagte Mütterkommunion wird um eine Woche verſchoben. 8 Uhr Deutſche Singmeſſe mit Predigt;.30 Uhr Hochamt mit Pre⸗ digt; 11 Uhr Schülergottesdienſt;.30 Uhr abends Andacht um Segen für die Feldfrüchte. Veranſtaltungen in Schwetzingen Heute Samstag Capitol:„Unter falſchem Verdacht“. Neues Theater:„Der müde Theodor“. Rittergarten: Konzertabend des Sängerbundes. Bayeriſcher Hof: Konzertabend des Liederkranz. 8 Sonntag Capitol:„unter ſalſchem Verdacht“. Neues Theater:„Der müde Theodor“. 5 1 beiden Lichtſpielhäuſern om Nachmittag Kindervor⸗ ſtellung. 2 2 N— Samstag, 25. Juli 1930 eine von Elſaß oder Baden oder Heſſen her beein⸗ flußte Tracht in unſerer Pfals gegeben hat. Nein, die Pfalz hatte ſchon ihre eigene Tracht. Und ſo im Nordelſaß oder Mittelbaden eine ähnliche getragen wurde, waren das nur„Ausſtrahlungen des Kernlandes Kurpfalz“, die natürlicherweiſe von den artgleichen Nachbarn aufgefangen wurden. Von der alten Tracht finden wir noch Reſte, die zur Erinnerung und zum Gedächtnis in Billig⸗ heimer, Hambacher, Haardter Schränken und Truhen warten, bis ſie auf einige feſtliche Stunden an den Tag geholt werden. Wir wollen dieſe Trachten⸗ reſte als hiſtoriſch bedeutungsvoll nicht untergehen laſſen. ſulz in den letzten Jahren einige entſtanden, die aber nicht widerſpruchslos die einſt getragenen Ge⸗ wänder zum Trachtenkleid kürten, vielmehr bei der Form⸗ und Farbenwahl der einzelnen Stücke prak⸗ tiſche, geſundheitliche und ſchönheitliche Gründe und Rückſichten entſcheiden ließen, ohne aber die alten hübſchen, der Pfalz eigenartigen Motive bis zur Fremoͤheit umzubiegen oder zu zerbrechen. Mit welchem Recht beſtehen dieſe Neugrün⸗ dungen? Einmal können und ſollen nur ſie gegebene Kraft ſein, alles wertvolle Altgut, Tanz, Spiel, Feſtbrauch — wie eine lebendige Klammer mit der Gegenwart zuſammenzufaſſen, ſo daß die Verbindung mit der Vergangenheit auch auf dieſem Gebiet nicht abreißt und verlorengeht. Zum anderen ſollen ſie nach der ſchon angedeuteten Weiſe wie ein lebendig ſchaffen⸗ der Zellenkern aufbauend ſchaffen am Werke zur Volksgemeinſchaft. Blick auf Brühl Brühl, 25. Juli. In unſerer Gemeinde finden über das Wochenende verſchiedene Veran⸗ ſtaltungen ſtatt. Im Vordergrund ſteht das 5. Landſportfeſt, das der hieſige Fußballverein ver⸗ anſtaltet und das heute abend mit einem großen Sommernachtsfeſt eingeleitet wird. Der Sonntag iſt mit ſportlichen Wettkämpfen und einem Fußballſpiel ausgefüllt. Abends iſt gemütliches Beiſammenſein und Tanz. Und am Montag iſt mit der üblichen Volksbeluſtigung Kehraus.— Die Ortsgruppe Brühl⸗Rohrhof des Reichsbundes der Kinderreichen hält heute abend 8 Uhr eine Mitgliederverſamm⸗ lung ab, wobei reſtloſes Erſcheinen zur Pflicht ge⸗ macht wird.— Und ſchließlich führt der hieſige Klein⸗ kalliberſchützenverein morgen, Sonntag, das Königs⸗ ſchießen durch. So iſt über das Wochenende in unſe⸗ rer ſonſt recht ſtillen Gemeinde allerhand geboten. Hockenheim, 25. Juli. Die Ortsbetriebsgemein⸗ ſchaft 10 Hockenheim gibt bekannt: Den Betriebsge⸗ meinſchaften, die zu dieſer Reichsbetriebsgemeinſchaft zählen, zur Kenntnis, daß im Benehmen mit der DAc⸗Ortsverwaltung Hockenheim der Pg. Mar⸗ quetant, derzeitiger Betriebszellenobmann bei der Stadtgemeinde Hockenheim, als Ortsbetriebsgemein⸗ ſchaftswalter eingeſetzt wurde. Sämtliche von der Kreisbetriebsgemeinſchaft 10 durchzuführenden An⸗ ordnungen werden durch den Ortsbetriebsgemein⸗ ſchaftswalter entgegengenommen und weiterverbrei⸗ tet. Pg. Marquetant iſt in ſeiner Arbeit weitgehendſt zu unterſtützen. Ketſch, 25. Juli. Das hieſige Bürgermeiſteramt hat Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß der Auf⸗ enthalt von Kindern auf dem Dreſch⸗ platz während der Dreſchzeit verboten iſt.— Die Ortsgruppe der NSDAP fordert alle Par⸗ teigenoſſen, Angehörige der Gliederungen, Verbände und Vereine auf, heute abend 8 Uhr auf dem Adolf⸗Hitler⸗Platz anzutreten. An⸗ ſchließend erfolgt der Abmarſch zum Feſtplatz, wo das Volksfeſt mit einer feierlichen Flaggenhißung eingeleitet wird. Am Sonntag müſſen wiederum die ſchon oben Erwähnten um 92 Uhr auf dem Adolf⸗ Hitler⸗Platz zum Feſtzug Aufſtellung nehmen. Die Bevölkerung wird im übrigen gebeten, während der Volksfeſttage zu flaggen. Lampertheim im Zeichen der Gurken a Lampertheim, 25. Juli. Seit einigen Tagen herrſcht in der Verſandhalle der hieſigen Obſt⸗ und Gemüſeverwertungsgenoſſenſchaft wieder Hochbetrieb. In langen Reihen ſtellen ſich alltäglich die Bauern⸗ fuhrwerke vor der Halle auf, um die Gurken abzuliefern. Die feachte Witterung hat den Gurken⸗ ertrag auf einen Rekordſtand geſetzt. Täglich ver⸗ laſſen jetzt 400—500 Zentner friſch geerntete Gur⸗ ken die Verſandhalle, um in Eiſenbahnwaggons und Laſtautos in die Großmarkthallen und Konſerven⸗ fabriken befördert zu werden. * Heilbronn, 23. Juli. Am Städtiſchen Stein⸗ bruch beim Jägerhaus wurde eine unbekannte männliche Leiche aufgefunden. Durch die kriminal⸗ polizeilichen Ermittlungen wurde feſtgeſtellt, daß es ſich um einen 58 Jahre alten ledigen Arbeiter aus Huchenſeld in Baden handelt, der ſich ſeit einigen Tagen hier aufhielt. Der Mann iſt vom oberen Rand des Steinbruchs etwa 16 Meter tief beinahe ſenkrecht abgeſtürzt und war offen⸗ ſichtlich ſofort tot. Die Klärung der Frage, ob es ſich um einen Unglücksfall oder Selbſtmord handelt, iſt noch im Gange. Neunkirchen(Saar), 23. Juli. Die Stadt Neun⸗ kirchen hat beſchloſſen, 15000 Liter Paten⸗ weine für die Weinwerbewoche von der Mo⸗ ſel und aus der Pfalz zu beziehen.—46 Neben dieſen Trachtengruppen ſind in der —— —— —— ——————————————— Samstag, B. Juli 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe — Wie gefährlich es iſt, ohne die nötige Vorſicht mit Benzin zu hantieren, zeigt ein ſchweres Unglück, das ſich in Berlin⸗Schöneberg ereignete. In der im dritten Stockwerk gelegenen Wohnung der Ehefrau Krüger entzündeten ſich plötzlich Benzindämpfe, und durch eine große Stichflamme wurde die Frau ſchwer verbrannt, während ihre beiden Töchter, die in einem anſchließenden Zimmer weilten, durch umherflie⸗ gende Glasſplitter der zertrümmerten Fenſterſchei⸗ ben erhebliche Geſichtsverletzungen davontrugen. Frau K. hatte im Badezimmer ihrer Wohnung Gar⸗ dinen mit Benzin gereinigt und der Raum hatte ſich bald mit leicht entzündbaren Dämpfen angefüllt. Plötzlich explodierten aus bisher noch nicht einwand⸗ frei ermittelter Urſache die Benzindämpfe. Eine Stichflamme ſchoß durch den Raum und ein ohren⸗ betäubendes Krachen ging durch das ganze Haus. Der Luftdruck war ſo ſtark, daß nicht nur die Fen⸗ ſterſcheiben des Badezimmers in Trümmer gingen, ſondern auch die in den anderen Zimmern zerſplit⸗ terten. Die Tür zum Eßzimmer, wo ſich die 12⸗ und 14jährigen Töchter Roſemarie und Annelieſe der Frau K. aufhielten, wurde buchſtäblich eingedrückt. Beide Mädchen erhielten durch die umherfliegenden Glasſplitter der in Trümmer gegangenen Fenſter⸗ ſcheiben Schnittverletzungen im Geſicht. Eigenarti⸗ gerweiſe pflanzte ſich der Luftdruck noch durch das Ableitungsrohr der Kochmaſchine in der Küche bis zum Erdgeſchoß fort, wo ſchließlich noch ein Zulei⸗ tungsrohr und eine Küchenwand eingeriſſen wurden. Von den erſchreckten Hausbewohnern wurde ſofort die Feuerwehr alarmiert, die unverzüglich mit zwei Zügen anrückte. Zunächſt bemühte man ſich um die Verletzten. Frau Krüger, deren Kleider durch die Stichflamme in Brand geſetzt worden waren, hatte ſchwere Brandwunden am ganzen Körper davon⸗ getragen und mußte ſofort in einem Rettungswagen nach dem Krankenhaus gebracht werden. Ihre Töch⸗ ter wurden einer Rettungsſtelle zugeführt, wo ſie die erſte Hilfe erhielten. *. — Zwiſchen den beiden an der Brennerſtrecke ge⸗ legenen Orten Goſſenſaß und Sterzing ereignete ſich auf der elektriſchen Lokomotive eines in voller Fahrt befindlichen Perſonenzuges ein Kurzſchluß, der den Oelbehälter in Brand ſetzte. Der Führer und der Maſchiniſt der elektriſchen Lokomotive wur⸗ den von den herausſchlagenden Flammen erfaßt und erlitten ſchwere Brandwunden. Trotz der er⸗ littenen Verbrennungen verſuchten die beiden Män⸗ ner mit ihrer letzten Kraft, den Zug zum Stehen zu bringen. Erſt dann ſprangen ſie vom Führer⸗ ſtand ab. Der Lokomotipführer fiel dabei mit dem Kopf auf das Nebengleiſe und war auf der Stelle tot. Auch der Maſchiniſt, der beim Abſpringen zu Fall gekommen war, erlitt dabei ſchwere Verletzun⸗ gen. Man ſorgte für ſeine Einlieferung in ein Krankenhaus, wo der Mann mit dem Tode ringt. Der Zug, der durch den Heldenmut der beiden Leute zum Stehen gebracht worden war, wurde aus dem Verkehr gezogen, um die Urſache des entſtandenen Brandes feſtzuſtellen. * — Der Entſchluß, das olympiſche Feuer von Griechenland nach Berlin, Grünau und darüber hin⸗ aus nach Kiel zu holen, mit Fackeln vom Mittel⸗ meer zur Oſtſee zu tragen, ſetzte voraus, daß man eine Brennmaſſe für die Fackeln ſchuf, die jedem auf⸗ tretenden Einfluß, der ſie verlöſchen könnte, ſtand⸗ hielt. Es war nicht einfach, ſolche Bedingungen zu erfüllen. Blickt man über den Weg, der von meh⸗ reren tauſend Fackelträgern in zwölf Tagen und Nächten zurückgelegt werden ſoll, ſo erkennt man, daß die Geſahren für das olympiſche Feuer nicht gering ſind. Es mußten alſo Vorbedingungen tech⸗ niſcher Art erfüllt werden. Die pyrotechniſchen Fa⸗ briken in Berlin⸗Malchow erfüllten dieſe Bedin⸗ gungen und ſchufen in dieſer an ſich kleinen Fackel ein Meiſterwerk. Wind und Wetter waren die größ⸗ ten Gefahren für dieſe Fackeln. Nach wochenlangen Verſuchen glückte es, eine Brennmaſſe zu ſchaffen, die nach menſchlichem Ermeſſen unauslöſchbar iſt und die erſt dann die Flamme verſiegen läßt, wenn die Brennmaſſe erſchöpft iſt. Weder Waſſer noch Sand iſt imſtande, das Feuer zu löſchen, das über Berg und Tal durch ſieben Länder von mehreren tauſend Läufern getragen wird. Es gelang, eine Magneſiumfackel zu ſchaffen, die alle erwünſchten Eigenſchaften und darüber hinaus noch andere wert⸗ volle Vorzüge beſitzt, die erſt aus langen Verſuchen heraus entwickelt werden konnten. Magneſiumfackeln zeigten bisher grelles weißes Feuer. Durch Zuſatz beſonderer Chemikalien gelang es, eine natürlich⸗ gelbe Flamme zu erzeugen. Die Fackel beſteht aus zwei verſchiedenen Teilen: dem Brennſtab und dem Schaft. Der Schaft, der mit einer rotlackierten Holz⸗ umfaſſung, die ſich an dem Brennſtab befindet, die Brennmaſſe aufnimmt, iſt mit einem großen form⸗ ſchönen Teller verſehen, der die Hand des Fackel⸗ trägers vor Tropfen ſchützen ſoll. An ſich iſt dieſe Vorſicht hierbei überflüſſig, denn die Fackeln trop⸗ fen und qualmen nicht. Dies iſt ein Vorzug, der bisher noch nie erreicht wurde. Da jeder Läufer ein Kilometer auf der vorgeſchriebenen Strecke zurück⸗ zulegen hat, muß alſo für dieſe Zeit, die man mit fünf Minuten bemaß, genügende Brennmaſſe vor⸗ handen ſein. Sollte für dieſe oder jene Strecke der Läufer ausfallen, was kaum zu erwarten iſt, ſo muß der Läufer auch ein zweites Kilometer bewältigen. In Vorausſicht ſolcher Fälle hat man die Brenn⸗ maſſe auf zehn Minuten Dauer berechnet. — Eine mehr als kurioſe Geſchichte wird aus Turnchapel, einer kleinen engliſchen Stadt, berich⸗ tet. Dort lebt Alice Greet, die mit ihren 65 Jal⸗⸗ ren, die ſie vor drei Jahren feiern konnte, immer⸗ hin ſchon ein altes Mütterchen geweſen iſt. Inzwi⸗ ſchen hat Mütterchen Alice jedoch noch einmal ge⸗ heiratet, und zwar den penſionierten Schiffskapitän William Skilton, und macht heute, obgleich ſie nun noch drei Jahre älter geworden iſt, einen lebendi⸗ gen, friſchen, energiſchen und unternehmungsluſtigen Eindruck. Sie hat es trotz ihrer alten Tage ſogar noch zum Spielführer der Damenſußballabteilung von Turnchapel gebracht, als deren Mittelſtürmerin ſie erſt vor wenigen Tagen eine Gäſtemannſchaft aus der benachbarten Ortſchaft mit 511 ſchlagen konnte. Mütterchen Alice ſoll bei dieſem denkwürdigen Match auf ihre eigene Rechnung drei Tore geſchoſſen ha⸗ ben, darunter einen wohlplacierten Elfmeter, der unhaltbar in die Maſchen flitzte.„Ja, ihr lieben Leute, da ſtaunt ihr wohl?“, erklärte ſie triumphie⸗ rend ihren begeiſterten Mitbürgern und Mitbür⸗ gerinnen aus Turnchapel.„Aber ſeitdem ich verhei⸗ ratet und in meinen Mann über beide Ohren ver⸗ liebt bin, fühle ich mich wie neugeboren.“ * — Was man vor 60 Jahren unter Sport verſtand verdeutlicht ſehr ergötzlich ein Lexikon aus dem Jahre 1876. Was hat damals die„gebildete“ Welt vom Sport erſahren, wenn ſie das Buch zu Hilfe nahm?„Sport, ſoviel wie Spiel und Unterhaltung“, heißt es darin in ganzen zehn Zeilen,„insbeſon⸗ dere eine ſolche Beluſtigung, die von vornehmen Kreiſen zur Kräftigung des Körpers getrieben wird.“ Aber dann ſcheint der gewiſſenhafte Schreiber doch die blütenweißen Röllchen etwas zurückgeſchoben und ſeine„chemiſette“- bewaffnete Bruſt geſtrafft zu haben, denn am Schluß ſeiner Erläuterung kommt er zu der erfreulichen Feſtſtellung, oͤaß„der Sport ſeine ausſchließliche Bedeutung eines bloßen Zeit⸗ vertreibes erweitert und ſich zu einer Art Kunſt geſtaltet hat, die gegenwärtig unter allen ziviliſier⸗ ten Nationen mit Eifer gepflegt wird.“ Nein, da⸗ mals erklang noch keine Olympiaglocke ſymboliſch über Länder und Meere. Deshalb finden wir un⸗ ter dem Stichwort„Olympiade“ nur eine gelehrte Abhandlung im Lexikon, die uns leicht zum Gäh⸗ nen bringt. Was iſt„Stadion?“„Ein öſterreichi⸗ ſcher Staatsmann“, ſagt das vergilbte Werk,„ein Diplomat, der zu Metternichs Zeiten gelebt hat“. Ein ganzes Kapitel ſinden wir über ihn, kein Wort aber über das weite Feld der alten Griechen, das Neue Leichenfunde an der Eigerwand — München, 24. Juli. Wie die Deutſche Bergwacht mitteilt, hat die Münchener Rettungsmannſchaft an der Eiger⸗ Nordwand am Freitag ihre Arbeit fortgeſetzt. Sie ſtieg auf Richtung Alpiglen in den unteren Teil der Eiger⸗Nordwand ein. Die Wand beſteht hier aus mehreren durch Felsabſtürze getrennten Schneebändern. Auf dem zweitunterſten wurde die Leiche Hinterſteißers geſunden, die noch das durch Steinſchlag abgetrennte Seil umgebunden hatte. Bei der weiteren Suche wurden auf einem anderen Schneeband die Leiche Sedl⸗ mayers und Ueberreſte der Leiche Meh⸗ ringers gefunden, die ſeit Auguſt vorigen Jahres vermißt wurden. Die Bergung dieſer beiden Leichen konnte bis 12 Uhr mittags durchgeführt werden. Sie werden im Laufe des Nachmittags nach Grindelwald gebracht. Nach einwandfreien Feſtſtellungen ſind Kurz und der eine der beiden Oeſterreicher in die zwiſchen dem Berg und einem Lawinenkegel klaffende Rand⸗ kluft geſtürzt. Ihre Bergung wird wegen der in der Zwiſchenzeit in die Kluft abgegangenen Lawinen ſehr ſchwierig, wenn nicht überhaupt unmöglich ſein. Dieſe Verſuche ſollen am Samstagvormittag aber nochmals unternommen werden, wenn auch die Aus⸗ ſicht auf eine Bergung ſehr gering iſt. Trauer um 14 deutſche Seeleute — Hamburg, 24. Juli. Der Führer der deutſchen Seeſchiffahrt, Staats⸗ rat Eſſeberger, und der Gauinſpekteur der Seeſchiff⸗ fahrt der Auslanösorganiſation der NSDAP, Wermke, haben aus Anlaß der Ungewißheit über das Schickſal des Dampfers„Wagrien“, der ſeit dem 18. Juli überfällig iſt und von dem man annehmen muß, daß er in den Sturmtagen des 16. bis 18. Juli in der öſtlichen Oſtſee mit ſeiner 14köpfigen Beſatzung untergegangen iſt, einen Aufruf erlaſſen. Es heißt darin, die geſamte deutſche Seeſchiffahrt nimmt er⸗ ſchüttert Anteil an dem Schickſal ihrer in treuer Pflichterfüllung untergegangenen Berufskameraden. —„Alle deutſchen Seeſchiffe ſetzen am Samstag, dem 25. Juli, ihre Flaggen auf Halbmaſt.“ Schweres Anglück im Steinbruch — Marktredwitz(Obfr.), 24. Juli. In dem Steinbruch Großteichelberg der Ba⸗ ſalt G. m. b. H. Pechbrunn ereignete ſich ein folgen⸗ ſchweres Unglück. Die beiden im Steinbruch be⸗ ſchäftigten Feuerwerker, der Bjährige Chriſtian Wächtler und der 39jährige Johann Loeffl, wurden beim Legen eines Schuſſes von plötzlich ins Rutſchen gekommenen Steinmaſſen verſchüttet UEnd getöte Der Hauseinſturz in Budaveſt — Budapeſt, 24. Juli. Die Aufräumungsarbeiten an der Unglücksſtätte des in der Rakoeſi⸗Straße eingeſtürzten vierſtöckigen Hauſes nähern ſich ihrem Ende. Es beſteht die Hoff⸗ nung, daß außer der einen bereits aufgefundenen Toten keine weiteren Opfer zu beklagen ſind, da ſich die in den erſten Stunden vermiß⸗ ten Hausbewohner und Ladeninhaber reſtlos bei der Polizei gemeldet haben. Wie nunmehr feſtſteht, iſt nicht das ganze vier⸗ ſtöckige Gebäude, ſondern nur ein Teil der Vor⸗ derfront eingeſtürzt. Die Folgen des Taifuns (Oſtaſiendienſt des DNB.) — Tokio, 24. Juli. Der bereits gemeldete Taifun, der einen Teil Weſtjapans heimgeſucht hat, hat für die Stadt Kiuſchin geradezu verheerende Folgen. Big jetzt ſind 44 Tote und 27 Verwundete feſtgeſtellt. 25 Be⸗ wohner des ſüdlichen Teils Kiuſchin werden noch vermißt. Der Taifun hatte große Verkehrsſtörungen zur Folge. 800 Häuſer wurden zerſtört und gegen 10 000 ſind durch die Waſſermengen überſchwemmt. Auch die Schiffahrt iſt ſchwer betroffen. 60 Schiffe ſind geſunken, einige aufgelaufen und viele werden noch vermißt. den gleichen Namen trägt. Auch das Wort Leicht⸗ athletik ſuchen wir vergeblich, dagegen kommt we⸗ nigſtens die„Gymnaſtik“ in knappen Sätzen zu Wort:„Gymnaſtik hieß bei den alten Griechen die Kunſt der Leibesübungen und diente zur Kräftigung und Schmeidigung der Glieder. In der neueren Zeit hat man die kunſtmäßigen gymnaſtiſchen Uebungen im Intereſſe der körperlichen und geiſtigen Geſund⸗ heitspflege unter dem Namen Turnkunſt in Deutſch⸗ land wieder allgemein eingeführt.“ Nun möchte man nur allzu gerne wiſſen, welche Gymnaſtik im Jahre 1876 in Deutſchland getrieben wurde und was ſich der Skribent darunter vorſtellte. Vergeblich fahnden wir nach den Wörtern Rudern, Weitſprung, Stab⸗ hochſprung, Tennis, Kugelſtoßen oder 100⸗Meter⸗ Lauf. Nein, darunter konnte Gymnaſtik oder Leicht⸗ athletik nicht gemeint ſein. Hier die Auskunft:„Das Vogel⸗ und Scheibenſchießen mit Büchſe und Arm⸗ bruſt, das Sackhüpfen, Maſtklettern, das Werfen nach der Weite und nach einem Ziel ſind gymnaſti⸗ ſche Spiele, die ſich im Anſchluß an Volksfeſte bis auf den heutigen Tag erhalten haben.“ 2¹⁰ — Salat iſt nicht erſt im Zeitalter der Vitamine und der Diätkoſt geſchätzt worden! Max Rumpolt, der bedeutendſte Kochkünſtler ödes 16. Jahrhunderts, kannte bereits 1581 mehr als fünfzig verſchiedene Salate. Er benutzte unter anderem: geſottene und gebratene Zwiebeln, Hopfen, Zichorienkraut, Zitro⸗ nen, Kürbis. Ein Gericht, das er„Schlickkrapfen von Lactuca“ nannte und von ihm als ein„köſtlich gut Eſſen“ bezeichnet wiro, ſollte nach ſeiner Vor⸗ ſchrift folgendermaßen zubereitet werden:„Nimm weißen Salat, der gequellt iſt, reib ein weißes Weck und Parmeſankäs, ſchneid Muskatnuß darunter. Nimm Eiootters und friſche Butter, die unzerlaſſen iſt, ſchneid Ochſenmark darunter, thue den Salat darunter und ein wenig geſtoßenen Ingwer, ſo iſt es ein herrlich und gut Füll. Mach Teig mit lauter Eiern, arbeit ihn wohl durch, treib ihn fein aus wie ein Schleier, ſchlag die Füll darein und nimmt ein jegliches Viertheil von Lactuca(Lattich), ſchlag in den Teig und mach Krapfen daraus. Nimm eine gute Rinderfleiſchbrühe und mach ein wenig Mus⸗ katblüte, ſetz Kohlen und laß aufſieden, thue den Krapfen hinein, ſo iſt fertig.“ Eine große Salat⸗ künſtlerin lebte Ende des 18. Jahrhunderts auch in Berlin. Es war Madame Drake, die Wirtin des damals hochberühmten Hotels„Stadt Rom“. Der Baron Vaerſt erzählt darüber:„Wenn ſie ſich zum Salatmachen anſchickte, ſo bat ſie mit deutſchem Ernſt, daß man ſie nicht ſtöre, weil— ſollte der Salat auch glücken— ſie ganz ungeteilt ſein müſſe, ſie wolle und könne ſich daher bei dieſer Beſchäftigung von e ſtören laſſen, ſelbſt nicht, wenn der Papſt äme.“ Das Geſe etz der Viebe ROMANVONFREDANOREAS 41 „Meine Bedingung? Wofür?... Madame Sie ſcheinen mich doch für einen Erpreſſer zu halten.“ Sein Geſicht drückte deutlich Empörung aus, das Cherubhafte ſeines Kopfes, die tiefen Falten in der Stirn beängſtigten Madeleine einen Augenblick. „Reiſen Sie mit Gott, Madame. Ich verzeihe Ihnen die Kränkung. Adieu.“ Er ergriff ihre Hand und drückte ſeine Lippen lange und erregt auf ihre Finger. Dann verließ er, hochaufgerichtet, mit ſtürmiſchen Schritten das Zimmer. Als Madeleine allein war, fiel es ihr ſchwer, ge⸗ ordnet zu denken. Vom Standpunkt des Barons aus, das erkannte ſie zur Not, war die Sache klar. Er hatte ihr nahelegen wollen, ſich von Hofſtede zu tren⸗ nen und ſich ihm, Piſtolecron, gegenüber dankbar dafür zu erweiſen, daß er Haofſtede unverhaftet ent⸗ kommen ließ. So mochte er im äußerſten Falle ge⸗ rechnet haben, da er das, was Madeleine an Hof⸗ ſtede band, nicht kennen konnte und nach ihrem bis⸗ herigen koketten Gebaren zu unterſchätzen das Recht hatte. Aber das war ihm mißlungen, nachdem Ma⸗ deleine ihn vor die Alternative.„Erpreſſung oder Verzicht“ geſtellt hatte. Und er war gegangen, voll Zorn über ſeine„Kränkung“, die er ihr angeblich verziehen hatte. Auf Hofſtedes Abreiſe hatte er beſtanden. Rech⸗ nete er zugleich mit der ihren? Er mußte wohl, da ſie ihm keinen Zweifel gelaſſen hatte Aber wie, wenn er ſie nun mit Hofſtede fortgehen ſah, für immer— wenn ihn die Wut übermannte, weil er in jedem Falle der Geprellte war, konnte er da nicht ſeine mühſame Faſſung verlieren und doch noch zum Denunzianten werden? Vielleicht galt ihm dann kein Ehrenſtandpunkt mehr, er lieferte einſach ein„Verbrecherpaar“ aus, von ſeiten deſſen kein Vorwurf mehr in dieſem Leben zu beſorgen war. Er war Ruſſe, wenn auch von deutſchem oder ſchwediſchem Namen, waren Ruſſen nicht als jäh⸗ zornig und rachſüchtig bekannt, als Halbaſiaten, die ihre Leidenſchaften ſchwer bezähmen, mühſamer den Forderungen der Ehre und der Geſittung unterord⸗ nen konnten als Europäer? Furchtbar war der Gedanke, unterwegs verhaf⸗ tet zu werden. Hofſtede dem ſicheren Tode auszu⸗ liefern, bloß weil ſie es nicht verſtanden hatte, Piſtole⸗ cron richtig zu behandeln. Ihr, Madeleines Fehler war es, ihrer allein, daß die Dinge ſo ſtanden. Sie hatte in der entſcheidenden Minute verſagt, ſie hätte verſuchen müſſen, Piſtolecron zu beſänftigen, ihn in die Rolle des Kavaliers um jeden Preis zu zwin⸗ gen, ſo viel Macht hätte ſie über ihn beſeſſen, und ſo viel Macht hatte ſie vergeudet, fortgeworfen, bloß um damit zu prahlen, daß ſie eine treue Geliebte Aber noch war Zeit. Solange ſie keine Reiſe⸗ vorbereitungen trafen, war Hofſtede vor Piſtolecron ſicher, weil dieſer noch immer auf einen Geſinnungs⸗ wechſel Madeleines rechnen konnte. Ihr Entſchluß war gefaßt: ſie wollte Hofſtede den gefährlichen Be⸗ ſuch verſchweigen und den Baron am Nachmittag oder am folgenden Tag im Hotel Plivy auſſuchen. Nur nach voller Verſöhnung, und, wenn es auch unter dem größten Opfer war, konnte ſie Hofſtede in Sicherheit aus dem Lande führen. *̃ Als Hofſtede von ſeinem Gang in die Stadͤt zu⸗ rückkehrte, mißmutig, müde und von einer ſonder⸗ baren, unbeſtimmten Angſt bedrückt, erfuhr er unten vom Hotelwirt, der Baron Piſtolecron ſei dage⸗ weſen und von der Frau Gräfin empfangen worden. „Es iſt gut“, ſagte Hofſtede ruhig. Innerlich zit⸗ terte vor Erregung; er konnte es anſtellen, wie er wollte, er wurde die ſtachelnde Furcht nicht los, Ma⸗ deleine an dieſen Mann zu verlieren. Wenn ſie auch guten Willens war, ſo drängender Werbung ſtandzuhalten, mußte ihr ſchwerfallen Während er die Treppe heraufſtieg, erwog er, ob er etwa, falls Piſtolecron den Beſuch nicht gut be⸗ gründen konnte, ihn zum Duell fordern ſolle. Aber das war mehr als ſinnlos, denn erſtens brauchte ſich der Baron als Geſandter nicht zu ſchlagen— wenigſtens nicht im Ausland— und ſelbſt, wenn er ſo weit zu bringen war, ſo wäre doch er, Hofſtede, ein unverantwortliches Riſiko eingegangen: bei un⸗ günſtigem Ausgang, im Falle ſeines Todes, blieb die ihm aufgetragene Miſſion unerfüllt, und Made⸗ leine ſtand ſchutzlos in Paris, Piſtolecron preisge⸗ geben oder irgendeinem anderen, der ihre Lage aus⸗ nützen würde Nein, er konnte den Baron nicht einmal fordern. „Guten Tag, Madeleine“, begrüßte er ſie bedrückt, „hat es etwas Neues gegeben?“ „Gar nichts, Fritz.“ „Keine Poſt? Keine Beſuche?“ „Nicht das mindeſte.“ Sie kämpfte einen Augenblick mit der Verſuchung, ihm alles zu enthüllen, aber da wirklich keine augen⸗ blickliche Gefahr drohte, und Hofſtede, ſo müde, traurig und zermürbt ausſah, blieb ſie bei ihrem Entſchluß. Morgen war noch Zeit genug, es ihm zu ſagen, am liebſten ſo ſpät wie möglich, unmittel⸗ bar bevor man den Wagen beſtellen mußte. „Ich bin müde, Madeleine“, ſagte er, zog den Rock aus und warf ſich auf die Couchette..„Ich fürchte, du mußt allein zum Eſſen hinunter, ich bin todmüde...“ Er ſtellte ſich ſchlafend, was ihm gar nicht ſchwer⸗ fiel. Die Erkenntnis, daß Madeleine ihm verloren war, nahm ihm alle Hoffnung, alle Kraft; er gab jeden Widerſtand auf. War ſie ſo beſchaffen, daß ſie ſchon dem erſten ſtürmiſchen Anbeter erlag, ſo lohnte es nicht, ſie ihm aus den Armen jz reißen. Ein zweiter würde folgen, ein dritter, viele Das Schickſal hatte wohl gewußt, warum er ſie aus einem ſolchen Haus.. hatte holen müſſen Die kleine Lüge hatte ihm all ſeinen Glauben geraubt, weil ſie wie ein fallender Vorhang den Irrtum enthüllt hatte: ein Herz zu ſehen, wo nur eine verliebte Spielerei geweſen war, eine kleine Komödie der Sinne, ein ſchäbiger Mißbrauch des Vertrauens, entſchulöigt bloß durch den Umſtand, daß Madeleine„nicht anders konnte“, daß ſie„ſo War Plötzlich fühlte Hofſtede, daß Madeleine nieder⸗ kniete, leiſe ſein Haar ſtreichelte, ihre Wange an ſein Geſicht legte. Der wunderbar vertraute Duft ihres Körpers umfing ihn, grauenhaft ſchmerzend, der Geruch von Eau de Cologne und guter Haar⸗ ſeife... er ſpürte den wilden Wunſch, noch einmal ihren Kopf in die Hände zu nehmen oder ſich an ihrer Schulter zu betten, aber wie eine kalte Flamme ſtieg jäh die Warnung auf: alles Lüge, alles Verrat, alles Falſchheit! Wenn ſie doch nicht ſo feige wäre, dachte er ver⸗ ſtört, wenn ſie ſich doch nicht verſtellte! Iſt denn alles, alles, alles falſch geweſen? Es lohnte nicht zu fragen. Die Liebe ſtarb einen häßlichen Tod. „Fritz?“ fragte Madeleine leiſe. „Hm?“ „Biſt du krank? Du ſiehſt ſo ſonderbar aus.“ „Vielleicht bin ich ein wenig krank“, entgegnete er. Es war ſo angenehm, das zu ſagen. „Soll ich nach einem Arzt ſchicken?“ „Um Gotteswillen, Madeleine... ſchick mir eine Suppe herauf und geh zum Eſſen hinunter..“ Sie ſtand nicht auf. Vielleicht nahm ſie den Auf⸗ trag nicht ernſt, oder ſie wollte noch etwas ſagen. Hofſtede wagte auch nicht, ſie anzuſehen, aus Furcht, ſie könnte ihn mit ihren ſchönen Augen bezwingen, ihn noch einmal glauben machen, was er längſt als Lüge erkannt hatte. „Fritz“, ſagte Madeleine nach einer Weile,„wol⸗ len wir nicht fort von hier? Nach Preußen zurück?“ Das ſchlechte Gewiſſen, dachte er bitter.„Gefällt es dir nicht mehr, Madeleine?“ „O doch, aber ich habe Angſt um dich. Wie leicht kannſt du entdeckt werden, verhaftet..“ „Auf einmal? Wo ich doch ſeit zehn Wochen un⸗ entdeckt und unverhaftet hier lebe?“ „Ich habe eine Ahnung, daß dir Gefahr oͤroht.“ „Oh, deine Ahnungen, Magdeleine! Laß uns zum Eſſen hinuntergehen!“ Er ſtand ſchnell auf und machte ſich vor dem Baſchtiſch zurecht. Es ſchien ihm zu peinlich, Madeleines böſes Gewiſſen in der Verkleidung von„Ahnungen“ zu erkennen, ſie war zu töricht, zu feige... warum lief ſie nicht gleich hin ins Hotel Plivy? Während der Table'hote gab er ſich Mühe, den Unbeſangenen zu ſpielen, obwohl er Martern litt, wenn er Madeleines verängſtigtes Geſicht anſehen mußte. Sie aß übrigens noch weniger als er, und als der Wirt mit ſeiner üblichen Verbeugung an den Tiſch trat, geriet ſie in ſolche Nervoſität, daß ſie ein Weinglas vom Tafeltuch fegte und gleich darauf mit ihrem Gegenüber— einem Herrn, den ſie offenbar nicht ausſtehen konnte— ein krampfhaft⸗intereſſier⸗ tes Geſpräch begann. Gleich nach der Mahlzeit machte ſich Hofſtede wie⸗ der auf den Weg. Es wäre Zeit und Gelegenheit geweſen, Madeleine den verſchwiegenen Beſuch Piſtolecrons vorzuhalten und eine Ausſprache, eine Entſcheidung herbeizuführen— aber Hofſtede war zu ſchwach für einen Entſchluß dieſer Art; er gab ſich der wohltuenden Feigheit hin, noch einem hal⸗ ben Tag oder ein wenig länger die Fiktion aufrecht⸗ zuerhalten, daß er der glückliche Gatte der„ſchönen Madeleine Eldach“ wäre. Er konnte nicht ſprechen, noch war die Entdeckung zu friſch, noch ſchmerzte dis Wunde zu heftig. (Fortſetzung folgt) — Samstag, 25. Juli 1936 HaNDEHLS- c WIRTScHAFTS der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag-Ausgabe Nr. 337 Die Durchiührung des Verrechnungs abkommens mii Deuischland Der Schweizeriſche Bundesrat hat mit Wirkung vom 22. Juli einen Durchführungsbeſchluß zum neuen deutſch⸗ſchweizeriſchen Verrechnungsabkom⸗ men erlaſſen. Derſelbe tritt mit ſofortiger Wirkung in Kraft. Es werden darin vor allem die Einzel⸗ heiten des Reiſeverkehrs genau geregelt. Sie be⸗ ziehen ſich auf die Auszahlung der Reiſekreditbriefe, Reiſeſchecks und Akkreditive, auf die Sach⸗ und Bar⸗ gutſcheine, auf die Art der Auszahlung an ſolche Reiſende, die in der Schweitz Privatquartier bezie⸗ hen und auf die Auszahlungsaufträge der deutſchen Verrechnungskaſſe, zur Beſtreitung unvorhergeſehe⸗ ner Ausgaben ſowie ſchließlich auf die Rückgabe nicht verbrauchter Frankenbeträge vor der Ausreiſe aus der Schweiz. Ueber die Handhabung im einzelnen dieſer Beſtimmungen haben wir bereits berichtet. Zu bemerken iſt noch, daß die Auszahlung der vor dem 1. Juli in Deutſchland ausgeſtellten Reiſe⸗ kreditbriefe uſw. durch die ſchweizeriſchen Einlege⸗ ſtellen gemäß dem deutſch⸗ſchweizeriſchen Verrech⸗ nungsabkommens vom 17. April letzten Jahres nicht in Gutſcheinen, ſondern in bar erfolgt. Das gleiche gilt für die im Monat Juli 1936 ſür den Sanatoriums⸗, Studien⸗ und Erziehungsaufenthalt ausgeſtellten Reiſezahlungsmittel. Zuwiderhandlung gegen die Vorſchriften über den deutſch⸗ſchweizeri⸗ ſchen Reiſeverkehr können zur Beſchlagnahmung der Reiſezahlungsmittel und zu Geldſtrafen führen. Hotelanweiſungen, die ſchweizeriſche Zinsgläubiger zur Abtragung der Fundingbonds erhalten, ſind nicht übertragbar und nur 6 Monate gültig. Neu iſt die Beſtimmung, daß Zinsüberweiſungen in der Schweiz domizilierter Schuldner an in Deutſchland domizilierte Bläubiger mit Einſchluß von Aktiendividenden und ſonſtigen Gewinnanteilen nur durch Einzahlung auf ein beſonderes Konto bei der ſchweizeriſchen Nationalbank zuläſſig ſind. Hierunter fallen auch Zinſen und Dividenden aus Depots ſchweizeriſcher Wertpapiere von in Deutſch⸗ land wohnenden Perſonen bei ſchweizeriſchen Banken und ſonſtigen Depotverwaltern. Durch Vermitt⸗ lung der ſchweizeriſchen Nationalbank ſind ferner ſämtliche Zahlungen in der Schweiz domizilierter Perſonen an in Deutſchland domizilierte Perſonen zu überweiſen, die nicht auf einer Verpflichtung be⸗ ruhen. Ausnahmen gelten nur für die Zahlungen im kleinen Grenzverkehr, einſchl. der Zahlungen für Löhne, Gehälter, Ruhegehälter, Honorare u. dal., ſo⸗ dann Kapitalzahlungen einſchl. der Erlöſe aus dem Verkauf von Wertpapieren. Neu iſt die ausdrück⸗ liche Ausnahme von Ueberweiſungen von Vermö⸗ genserträgniſſen und Gewinnanteilen für Rechnung von deutſchen Verſicherungsgeſellſchaften, die in der Schweiz zum Geſchäftsbetrieb zugelaſſen ſind, oder die ohne dieſe Zulaſſung in der Schweiz ordnungs⸗ gemäß das Verſicherungsgeſchäft betreiben, wie z. B. Rück⸗ und Transportverſicherungsgeſellſchaften. Brown, Boveri& Cie. AG, Baden(Schweiz) Die Verwaltung dieſer Geſellſchaft, zu öeren In⸗ tereſſenbereich auch BBC Mannheim gehört, be⸗ dauert im Jahresbericht, daß die internationalen Geſchäftsbeziehungen von neuem erheblich geſtört, teilweiſe ſogar ganz unterbunden wurden. Für die Schweiz dürfte nach Anſicht der Verwaltung nur eine Anſpannung an die Lebensbedingungen der ſie umgebenden Staaten eine Beſſerung herbeiführen. Eine Abwertung des Schweizer Frankens wird da⸗ bei aber ſtrikte abgelehnt. Was die Geſchäftstätig⸗ keit betrifſt, ſo hat nach einer gewiſſen Belebung im Eingang von Auslandsauftrigen wieder eine flauere Periode für die Exportmöglichkeiten einge⸗ ſetzt. In der Schweiz ſelbſt hat der im Laufe des Geſchäftsjahres feſtgeſtellte, nicht ungünſtige Be⸗ ſtellungseingang gegen Ende des Jahres wieder eine erhebliche Abſchwächung erfahren. Aus allen dieſen Umſtänden konnte die von Münchenſtein nach den Badener Werkſtätten über⸗ ſührte Motorenfabrik kaum zu einem Drittel ihrer Kapazität beſchäftigt werden und arbeitete trotz der durch die Konzentration des Betriebes erzielten Erſparniſſe doch wieder mit Verluſt. Das neue Ge⸗ ſchäftsjahr wurde mit einem weſentlich geſteigerten Beſtand an Aufträgen angetreten. Der Fabrika⸗ tionsgewinn beträgt 1,34(1,03) Millionen Schweizer Franken, Ertrag der Effekten und Beteiligungen 0,27(0,34) Mill. Schweizer Franken, Zinſen 0,1 (0,12), Abſchreibungen auf Anlagen 0,33(0,14), die auf Beteiligungen 0/9(0,28), Generalunkoſten 16 (1,61) Millionen. Zuzüglich 10,92 Mill. Schweizer Franken Verluſtvortrag aus dem Vorjahre(nach Auflöſung der Reſerven von 3,5 Mill.) ergibt ſich ein vorzutragender Geſamtverluſtſaldo von 12,81 Millionen. Aus der Bilanz: AK unv. 47,04, An⸗ keihen unv. 23,0, ordentl. Reſerve 0, Kt.Kt.Kredi⸗ toren 15,06(21,75), Fabrikanlagen 88,61(22,27), Ef⸗ fekten und Beteiligungen 20,89(19,98), Kt.⸗Kt. Debi⸗ toren 30,47(31,97) Millionen Schweizer Franken. Bei der Motor⸗Columbus A für elektriſche Unterneh mungen, blieben die Einnohmen unbefriedigend. Dagegen weiſen die Betriebsunternehmungen, an denen die Geſell⸗ ſchaft beteiligt iſt, eine durchweg günſtige induſtrielle Ent⸗ wicklung auf, während die Finanzierung der Gruppe durch Valutaentwertungen und Transferſchwierigkeiten immer noch notleidend war. Bei der Holding BBC A6, Baſel, führte das 15 Monate umfaſſende Geſchäftsfahr(31. 3. 1936) zu einem Betriebs⸗ ausfall von 84 111 ffr., der zuſammen mit dem letztjährigen mit im ganzen 291026 ffr. porgetragen wird. Die Compagnie Electro⸗Mécanique, Paris, hat vom Ag von 70 Mill. 21 Mill. zurückbezahlt, dank einer vorſorglich durchgeführten erheblichen Senkung der Lagerbeſtände. Die ecnomaſio Italiano Brown Boveri, Mailand(60 v. H. — als 1934) erzielte einen Gewinn von 1,03 Mill. Lire. Die Oeſterreichiſchen BBC⸗Werke in Wien zeigten in der zweiten Hälfte des Geſchäftsiahres deutliche Anzeichen einer Beſſerung. Die Preisbildung ließ jedoch zu wünſchen übrig. * Emil Adolſf AG., Reutlingen.— Erhöhter Rein⸗ gewinn. Die mit einem Aktienkapital von 2 Mill./ ar⸗ beitende Emil Adolff AG., Reutlingen Papierfabrih), weiſt für das Geſchäftsjahr 1935 bei einem erhöhten Fabri⸗ kationsüberſchuß von 5,86(4,86) Mill./ einſchließlich 34.362% Gewinnvortrag einen Reingewinn von 332 851 (154 361)/ aus, über deſſen Verwendung die Bilanzver⸗ öffentlichung im Reichsanzeiger Angaben nicht enthält. Abſchreibungen ſind auf Anlagen mit 0,78 und andere Ab⸗ ſchreibungen mit 0,23(i. V. Abſchreibungen 0,47) Mill. 4 vorgenommen PPP 8 0 Amerik. Univerſal Stand. Midol. 603 Versuchskäuie in neuer Ernie Mannheim, 29. Juli. An den Weltgetreidemärkten herrſchte auch in dieſer Woche wieder eine ſehr nervöſe Stimmung. Ungünſtige Ernteberichte, mangelnde Regen⸗ fälle und eine ziemlich ſtarke Ausfuhrnachfrage an den kanadiſchen Märkten bewirkten zunächſt eine ſehr feſte Grundhaltung, die insbeſondere an den amerikaniſchen Provinzbörſen ſtarke Preisſteigerungen verurſachte. Hinzu kam noch die Tatſache, daß aus dem Südweſten die Zufuh⸗ ren vorübergehend knapper wurden. Dem wirkten jedoch Glattſtellungen und Sicherungsverkäufe entgegen. Auch die Tatſache, daß das kanadiſche Weizenamt immer wieder zu Verkäufen ſchritt, hemmte die Aufwärtsentwicklung. Der entſcheidende Anſtoß ging jedoch vom Maismarkt aus. Die Maisbezirke waren von der Dürre am ſtärkſten betroften, und daher hatten auch die Maispreiſe einen beſonders hohen Stand erreicht. Als nun gerade in dieſen Bezir⸗ ken an einem Tag ein, wenn auch nur geringer Regen fiel, gaben die Preiſe ſtark nach und zogen die aller anderen Getreidearten mit ſich. Während aber der Mais ſich un⸗ mittelbar danach wieder befeſtigen konnte, holten die Wei⸗ zenpreiſe den Verluſt nicht voll auf; zum Wochenſchluß lie⸗ gen ſie in den Vereinigten Staaten, Kanada und Liverpool unter den Preiſen der Vorwoche, während Rotterdam und Argentinien noch Erhöhungen melden konnten. Die Cif⸗Offerten wurden durch dieſe ſchwankende Hal⸗ tung weſentlich beeinflußt. An manchen Tagen kamen überhaupt keine Notierungen zuſtande. Zuletzt forderte man für Manitoba I, hard, Atlantic, Lieferung Juli. 16. Auguſt 5,92 hfl., für Manitoba I, Atlantic, gleicher Termin, 5,8274 hfl., Manitoba II, Atlantie, 5,70 hfl. und Manitoba III, Atlantic, 5,60 hfl. Loko und ſeeſchwimmend ſtellte ſich Manitoba II, Atlantic, auf 5,75 hfl., transbordé Antwerpen, und Manitoba III, Atlantic, auf 5,65 hfl., transbordéö. Für Manitoba J, hard, Paciſic, verlangte man zur Juli⸗Abladung 5,80 hfl. und Auguſt 5,82 hfl., für Manitoba I, Pacific, 5,77 hfl. und 5,80 hfl., für Ma⸗ nitoba III, Pacific, 5,57 hfl. und 5,60 hfl. Mani⸗ toba II, Pacific, wurde nicht notiert. Für Amber Du⸗ rum I, Canada Weſtern, ſeeſchwimmend, wurden 6,12/ hfl. und für Abladung Juli/16. Auguſt 6,10 hfl. gefordert; Amber Durum II, Juli/16. Auguſt, ſtellte ſich auf 5,67 hfl. Laplata⸗Weizen war nicht am Markt. Für Ruſſen⸗Weizen der Gewichtsklaſſen 80/81 bis 82/83 Kg. verlangte man 121 bis 123 belg. Franken, boroͤfrei Antwerpen. Sämtliche Forderungen verſtehen ſich, wenn nichts anderes vermerkt, ciſ Antwerpen. Am Markt für Inlandsweizen war noch etwas Sachſen/ Saale⸗Weizen alter Ernte zur Lieferung bis 3. Auguſt zum Mühlenfeſtpreis mit 6/ Spanne angeboten, wurde aber nicht gekauft. Die Angebote von Weizen neuer Ernte zur Lieferung erſte Hälfte Auguſt, alſo noch zu den alten Feſtpreiſen, ſind etwas ſpärlicher geworden, da die Ent⸗ wicklung des Wetters eine rechtzeitige Andienung zweifel⸗ haft macht. Es waren zu dieſem Termin einige Partien kurheſſiſcher und bayeriſcher Weizen zu haben und es ſol⸗ len auch kleinere Mengen franko Waggon nach benachdar⸗ ten Stationen gehandelt worden ſein. Auch weiterhin ſoll bayeriſcher Gutsweizen zu haben ſein, von dem bereits neuerdings Muſter gezeigt wurden. Für zweite Hälfte Auguſt iſt das Angebot recht beſcheiden. Da von dieſem Zeitpunkt an die neuen Feſtpreiſe in Gültigkeit ſind, und die erſten Monate bekanntlich die niedrigſten Preiſe haben, beeilen ſich die Verkäufer nicht allzuſehr. Es beſteht jedoch zweifellos die Möglichkeit, zu dieſem Termin, vielleicht ſogar ohne Muſter, verkaufen zu können. Auch für erſte Hälfte September iſt noch kein großes Angebot vorhanden. Spätere Termine ſind dagegen reich⸗ lich am Markt. An der Küſte, am Niederrhein und in Ber⸗ lin iſt verſchiedentlich ſchon ab September zum Feſtpreis mit 4%/ Spanne gehandelt worden, und auch hier wurde ſchon etwas Pommern⸗Weizen für Lieferung September⸗ Oktober umgeſetzt. Doch handelt es ſich dabei immer nur um Verſuchskäufe, da die Mühlen mit ihren Eindeckungen warten, bis Muſter vorliegen. Es werden jeweils die Feſt⸗ preiſe des Liefermonats berechnet und die im Liefermonat gültigen Bedingungen der Hauptvereinigung zugrunde ge⸗ legt. Für September, Oktober, November und Dezember waren zu dieſen Bedingungen nord⸗ und mitteldeutſche Herkünfte zu haben. Zweifellos wird ſich das Angebot auch für nahe Termine noch weſentlich erhöhen, wenn end⸗ lich eine Beſſerung der Wetterlage eintritt. Für den Han⸗ del waren norddeutſche Weizen zur Lieferung zweite Hälfte September, Oktober und November zum Mühlenpreis des Ablademonats angeboten, alſo in den meiſten Fällen um 0,20/ je 100 Kilo unter den Mühlenfeſtpreiſen. Umſätze kamen hierin jedoch nicht zuſtande, doch ſoll vereinzelt vom Niederrhein etwas gekauft worden ſein. Futterweizen blieb ſehr begehrt, war jedoch nicht erhältlich. In der Umgebung iſt der Roggenſchnitt im Gang oder ſchon beenoͤet. Es iſt jedoch noch keine Ware an den Markt gekommen und auch Muſter fehlen noch. Ob in Kürze ſchon Roggen angedient werden kann, wird von der Entwicklung des Wetters abhängen, aber auch davon, ob und in welchem Umfang die Getreide⸗Wirtſchafts⸗Verbände von der ihnen erteilten Ermächtigung, zunächſt den Be⸗ darf des eigenen Gebietes ſicherzuſtellen, Gebrauch machen. Norddeutſcher Roggen war hier zum Mühlenfeſtpreis an⸗ geboten die Mühlen konnten ſich jedoch noch nicht zu Käufen entſchließen und warten Muſter ab. Teilweiſe ſind auch Angebote für nahe Termine, die am Wochenbeginn bekannt wurden, vom Marbt zurückgezogen worden, da am Niederrhein dafür Verwendungsmöglichkeit beſteht. Pom⸗ mern⸗Mecklenburger und oſtpreußiſcher Roggen war für September⸗Oktober zum Feſtpreis mit 4/ Spanne er⸗ hältlich. Der Handel kaufte einige Partien für Abladung zweite Hälfte Auguſt und für ſpätere Termine zum Müh⸗ lenfeſtpreis des Ablademonats. Futterrroggen blieb begehrt, war jedoch nicht erhältlich. Verſchiedentlich hat man ſchon mit dem Schnitt der Som⸗ mergerſte begonnen, ſo in Unterfranken, im badiſchen Fran⸗ kenland, in der Pfalz und in Heſſen. Umſätze kamen noch nicht zuſtande, da die zum Handel mit Braugerſte erforder⸗ lichen Bezugsſcheine und Bezugsmarken noch nicht zugeteilt worden ſind.— Von Wintergerſte für Induſtriezwecke wer⸗ den laufend Muſter gezeigt; während pommeriſche und ſchleſiſche Gerſte ſehr ſchön ausſieht, finden ſich bei den an⸗ gebotenen ſüddeutſchen Gerſten noch vielfach ſcheckige Kör⸗ ner. Die Nachfrage iſt noch nicht ſehr groß, da die Fabri⸗ ken mit ihren Käufen noch nicht eingeſetzt haben; ſie kann daher bis jetzt reibungslos befriedigt werden. Im allgemei⸗ nen halten ſich die Preiſe je nach Qualität und Herkunft zwiſchen 18,75 und 19,85 /. Mitteldeutſche Induſtrie, 68/69 Kilo, ſtellte ſich auf 19,90 /, Pommern⸗Mecklenburger der aleichen Gewichtsklaſſe auf 19,75 l eif Oberrhein und 19,50 Eis 19,60/ eif Niederrhein. Etwa die gleichen Preiſe ver⸗ langte man auch für ſchleſiſche Induſtriegerſte. Vierzeilige ſchleſiſche Wintergerſte war zu 19.90/ eif Mannheim zu haben. Sämtliche Preiſe verſtehen ſich zur Lieferung Auguſt. Am Mannheimer Großmarkt wurde die amtliche Notierung für neue Induſtriegerſte mit 19—19,50/ aufgenommen.— Futtergerſte war faſt nicht erhältlich, da die Erzeuger viel⸗ ſach abwarten, ob ſich für ihre Gerſte nicht die Verwen⸗ dungsmöglichkeit als Induſtriegerſte ergibt und die nord⸗ deutſchen Herkünfte in das höhere Preisgebiet Niederſachſen gehen. Auch Hafer wurde am Oberrhein kaum gehandelt, da⸗ gegen kaufte der Niederrhein, der das höchſte Haferpreis⸗ gebiet hat, oſtpreußiſchen Futterhafer für 18,25 bis 18,50 A. Am Weizenmehlmarkt iſt das Umſatzgeſchäft für ſofor⸗ tige Abnahme ſehr lebhaft, da die alten Kontrakte bis zum 31. Juli abgewickelt ſein müſſen. Vereinzelt werden aber auch ſchon Abſchlüſſe für Lieferung Auguſt/10. September vorgenommen. Der Roggenmehlmarkt blieb weiter ruhig. Von Futtermitteln konnte Kleie auch in dieſer Woche gut abgeſetzt werden; ebenſo beſtand gute Nachfrage nach Weizenfuttermehl. Die Angebote von Gerſtenfuttermehl, das ebenfalls begehrt war, haben in den letzten Tagen etwas nachgelaſſen. Paul Riedel. Waren und Märkie Berliner amiliche Noſierungen Weizen märk. Wintergerste Hafer märk, Berlin 76/7 218 2zeil. fr. Berl. 183 189] Berl. 48,/9* Futierwz. Bl 80 4 märk.Stat. 174 180] Erzeugpr. H4 Roggen märk. 112 Kzeil. fr Berl. Weizenmehl 8 28.50 Braugerste märk. Stat... Erzeugerpr. 9 28.50 neu,frei Berl.. 10 28.90 märk. Stat. 9 Ind'gerst fr. Bl... Roggenmehl11 22.25 gutefrei Berll märk.Stat. Erzeugerpr. 12 2235 märk.Stat Eutterg. 59/2 131 22.5 Viktoria⸗Erbſen..35,—/88.— Seradella. 41.—/45.— Kleine Erbſen..32.—/35,50 Leinkuchen ab Hambg 17,30 incl. 4, 60 ...24.—/6.— Erdnußkuchen ab Hbgſ 16.90„.30 eluſchken„—/85.—[Erdnußkuchenmehl 18,10 Ackerbohnen.—22. Trockenſchnitzel Wicken deutſch... 31.50/32.50 Soyabohnſchrot aßbgſ15.50„.60 Oſtſee..50,/81,50 ab Stetiin.15.90„ 5,50 Lupinen blau..22,.—/5.—[Kartoffelflocken Stolpſ 20,0i.Leihſäck gelb..—/35.— ab Berlin.21/6 8 2. Rotterdamer Getreidekurſe vom 24. Juli.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Juli 5,527; Sept. 5,32% K; Nov. 5,12; Jan. 5,12/ Verk.— Mais(in Hil. per Laſt 2000 Kilo) Juli 72,50; Sept. 69; Nov., Jan. je 68. Liverpooler Baumwollkurſe vom 24. Juli.(Eig. Dr.) 1(Schluß) Juli(86) 689; Auguſt 675; Sept. 659; Okt. 663; Nov. 644; Dez. 649; Jan.(37) 651; Febr., März je 650; April 649; Mai 648; Juni 691; Juli 620; Okt. 613; Jan.(37) 612; Febr. 611; Tendenz ſtetig. Hamburger Zucker-Terminbörse Amtliche Notierung für weißen Zucker, geſackt, trocken, nicht unter holl Stand, 25, frei Seeſchiffsſ. Hamburg, für 50 kg einſchl. Sack. 24 Juli 10 Uhr 30 24. Juli 2 Uhr 15 Brief Geldeſ bez. Brief Geld bez. Juli.3532 9 N SG Auguſt.3,25 915 9 Sept.3,35 3299 35 3,0 Sel. S S Nov..50.40 850.40— Dez..503,40.50.4400 Januar„ 355 3455 Februar..60.50 360 350 ürz..65 355— 365 3,55 April3.75 360 375 3500 Mai.380 3,700 380%0 Juni. 1 390 3,80.00 3800 Tendenz ruhig Leinöl⸗Notierungen vom 24. Juli.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Fuli 11,5; Leinſaat Klk. per Juli⸗ Auguſt 13/1) Leinſaatöl loko 27,6; Auguſt 26,4 Sept.⸗ Dez. 26,3; Bäumwoll⸗Oel ägypt. 27,0; Baumwoll⸗St. ägypt. per Juli 6,50. Neuyork: Terp. 42,50. Savannah: Terp. 37,50.— „ Obſtgroßmärkte. Bühl: Anfuhr 2696 Kg., Verkauf flott. Preiſe je Kilo: Himbeeren 1 62—65, Himbeeren II. 56, Johannisbeeren 28—30, Stachelbeeren 90—40, Pflaumen gelb 50—62, Pflaumen blau 50.—62, Erntepflaumen 30 bis 40, Zwetſchgen 65—75, Pfirſiche 55—05, Aepfel 30—45, Birnen 90—40, Brombeeren 68, Reineclauden 45, Heieel⸗ beeren 48—50 Pfg.— Achern: Anfuhr 150 Zentner. Ver⸗ bauf flott. Preiſe je Kilo: Heidelbeeren 48—50, Johannis⸗ beeren 36, Himbeeren 56—61, Brombeeren 62, Stachel⸗ beeren 30—40, Pfirſiche 55—65, Pflaumen blau 50.02, Pflaumen gelb 50—62, Erntepflaumen 35—40, Reine⸗ olauden 45, Zwetſchgen 65—75, Aepfel 30—45, Birnen 30 bis 45 Pfg.— Heidelberg⸗Handſchuhsheim. Preiſe per 4 Kg.: Walderdbeeren 80, Kirſchen 35—37, Sauerkirſchen 38, Johannisbeeren 14—18, Stachelbeeren 14—23, Himbeeren 2720, Birnen 1. S. 16—22, 2. S. 10—15, Aepfel 17—28, Pflaumen 22—27, Reineelauden 16—26, Mirabellen 20—26, Bühler Frühzweſchgen 390—95, Zwetſchgen(div. Sorten) 28—32, Pfirſiche 1. S. 92—37, 2. S. 26—31, Kopfſalat(loſe) —6, Buſchbohnen—8, Stangenbohnen 18, Erbſen 11—14, Tomaten 23—25, Wirſing—5, Weißkraut—5, Rotkraut —7, Schlangengurken 18—29. 3 Pfälziſche Obſtmarktberichte.(Mitgeteilt vom Garten⸗ und Weinbauwirtſchaftsverband). Ludwigshafen. Wirſing 6 bisher —4, Weißkraut.—3, Rotkraut—6, Bohnen—;, Ha⸗ rotten—5, Gurken(Einleg)—6,75. Krüppelgurken 1,75 bis.00, Salater.00.— Schifferſtadt. Rotkohl 5, Weiß⸗ kechl—4, Bohnen 6, Erbſen 14, Wirſing—5, Karotten —.5, Kopfſalat—6, Endivienſalat—6, Kohlrabi—3, Gurken pro 100 Stück 60, Eſſiggurken pro Zentner.00, Salzgurken—6, Rettich pro Stück 3, pro Bündel 3.— Bad Dürkheim. Johannisbeeren 13—16, Jakobsbirnen 21 bis 25, bunte Julibirnen 95.—26, Pfirſiche 1. S. 35—42, 2. S..—32, 3. S 20—25, Himbeeren 42, Heidelbeeren 28 bis 32, Stachelbeeren rot 20—30.— Freinsheim. Pfirſiche 25—36, Aprikoſen 37, Mirabellen 31—34, Brombeeren 31, türkiſche Kirſchen 17—24, Zwetſchgen 32—33, Stachelbeeren 16—23, bunte Julibirnen 21—24, Weſſerling 18—55, Aepfel 17—31, Falläpfel 5, Bohnen 5, Johannisbeeren 12 bis 14, Wachskirſchen 11—23.— Lambsheim. Bohannis⸗ beeren 13—15, Stachelbeeren 15—21, Frühpflaumen 22—28, Pfirſiche 25—95, Mirabellen 20—25, Birnen 20—24, Aepfel 10—17, Bohnen.—8, Veißkraut.—3, Rotkraut—.5, Eſſiggurken 6, Sahater.—4, Krüppelgurken 2. Geld- und Devisenmarkt Paris. 21. Alt Sclub amtlich. —— Spanien—85 euee 5 Vien eo 13% lalien„ Hollan 27¼J Berlit 609.— belglen 255,12 Schweiz 494.62J Sbähelm 301.— anschn E 8 London, 24. Juli Gchlub amfllch) leuyor 501.56 J Kopenbagen] 22.40, J Moskau 25,28 Schanh 4/53 Montresl 501.62 Stocholm 19,39/ Rumävien 095— Vokobana 4/½07 Imsierdam738,50 f 0sl0 9,90/ Konstautin. 626.— Auvraſien 125.— baris 75,91— lissabon 110.45 Athen— HManik0 17.90 Brüssel 29.75 ½, Helsingtors 226.87 J Mien 25,59 Monierides 24,25 ltaljen 68.62— Prag 121,12[Wanschan 25,63 Vaiperass 106,3 Berlün 12.47— hudapest 27,— Buenos Ares 15,.— Baenos Khweiz 15.35— Belgrad 219.— fio de Jan. 412.— auf lon don 18,97 Spanien 36.65— Soiie„— Lfiongkong 1,354 L Süderike 100,12 Meialle Hamburger Meiallnoſierungen vom 24. Juli Hupſer ſhanes- u. Sraite-Lnn beief beld Brief J Cald Ibezahlil brief] beld 110 E. Hüttenrobzink... 18,5018,50 Februu Feinsilber(fl. p. Kg)). 41,5088,50 Mü. Teingoid(M. p. gr....84 279 Aiil,„ e- Aaüin leh Mai e e e F- GM, F.„ 840/ 205 11 3875 48525 9* 80 230— 80 405 251. 262, r,(l. g. grc..— Zugus! 48.2548,25 262.076200 555 Septemb. 48,25/48,—K 262.00262.00 Loco Ablac Okiober 49,5048,75. 262,0/262.00. J Auüimon Regulus cines.( 10.)(45,—.— Hovemb. 50,2540.50. 52,0267,00. J Juedesilber(E per lasche) 12.7512.75 Dezemb. 50,75150,.—- H... 1262,0(262.0U.. J Woliramerz dines.(in Sh.)... 27.— Frachienmarki Duisburg-Ruhrori Das Geſchäft an der heutigen Börſe erfuhr gegen geſtern keine weſentliche Aenderung. Frachten und Schlepplöhne blieben nach allen Richtung unverändert. * Frankfurter Aſbeſtwerke AG., Frankfurt a. M. Die Frankfurter Aſbeſtwerke AG., Frankfurt a.., verzeich⸗ net für 1935 einen verminderten Rohgewinn von 0,52 (0,59) Mill. /. Löhne und Gehälter erforderten 0,29 (0,26) Mill. J. Nach Verrechnung aller ſonſtigen Aus⸗ gaben ſowie nach rund 27 000(90 000)/ Abſchreibungen— wobei i. V. eine Immobilien⸗Sonderabſchreibung von 50 000/ erfolgt war—, wird ein Reingewinn von nur 9000(46 000) ausgewieſen. Die Dividendenzahlung (i. V. nach Deckung von 9 526 /, Verluſtvortrag Aufnahme mit 3 v..) auf 0,6 Mill./ Stammaktienkapital fällt aus. Einſchließlich 16000% Vortrag wird der Geſamtrein⸗ gewinn nach Zahlung von wieder 6 v. H. Dividende auf die Vorzugsaktien vorgetragen. Der Umſatz konnte nach einem Rückgang im erſten Halbjahr in der zweiten Hälfte der Berichtszeit geſteigert werden. Die Preiſe für Roh⸗ aſbeſt ſowie für andere Rohmaterialien haben etwas an⸗ gezogen. Im Geſchäftsjahr 1936 war die Beſchäftigung beſſer und die Umſätze erhöht. GV. am B. Juli. * 9 Rhein-Mainische Abendbörse Gui behaupiei Im Abendbörſenverkehr kam das Geſchäft nur langſom in Gang, da der berufsmäßige Börſenhandel mit Rückſicht auf den Wochenſchluß etwas zurückhielt. Immerhin beſtand am Montanmarkt au' Baſis der Berliner Schlußnotierun⸗ gen eher kleine Nachfrage. Etwas Umſatz hatten wieder Weſtdeutſche Kaufhof mit 5596(55,25). Auf den übrigen Marktgebieten nannte man die Kurſe gut behauptet. Der Rentenmarkt lag ſtill und unverändert, zertif. Dollar⸗ Bonds jedoch 9 bis v. H. niedriger, 7proz. Spargirg 67,75, 6proz. Preußen 68 eher Brief. Auch ſpäter konnte ſich das Geſchäft nicht beleben und die Kurſe wieſen im ganzen keine weiteren Ergänzungen mehr au'. Kaufhof wieder leicht zurückgehend auf 55½ noch 5556, dagegen zogen JG Farben auf kleinen Deckungs⸗ begehr bis auf 171 nach 170,50 an. Montanwerte lagen zu⸗ meiſt eine Schattierung höher, Buderus weiter ſeſt mit 116,50(115,75). Mannesmann aber nur knapp gehalten mit 112,75(113). Filial⸗Großbankaktien zogen leicht an, DD⸗ Bank und Dresdner Bank je 105,75(105,50), Kommerzbank 103,50(10336). Renten lagen ſehr ſtill. 83 IG Farben Nachbörſe: Vereinigte Stahl 112,75—113; 170,75—171; Weſtdeutſche Kaufhof 55—55,25. Hopfen alier und Hopfen neuer Ernie Die Leiſtungen der Deutſchen Hopfenverkehrsgeſellſchaft (D. H. V..) beim Abſatz der 1935er Hopfenernte werden oͤurch eine Mitteilung der Geſchäftsſtelle der Hopfenpflan⸗ zerfachſchaft Hallertau gewürdigt. Demnach wurden von der.H. V. G. aus der Ernte 1935 im ganzen 59 463 Ztr. übernommen. Das bedeutet beinahe 30 v. H. der geſamten deutſchen Hopfenernte 1935. Von dieſen rund 60 000 Ztr. wurden durch die.H. V. G. bis jetzt über 30 000 Ztr. ins Ausland ausgeführt. Ueber den Hopfenzehnt 1935 wird mitgeteilt, daß der Hopfenzehnt in den letzten Jahren be⸗ kanntlich 10 v. H. der Hopfenernte betrug, während heuen von oͤen Hopfenbanern, die ſich im vergangenen Jahre ge⸗ weigert hatten, den Hopfenzehnt abzuliefern, nicht 10 v.., ſondern 15 v. H. der im Vorjahre geernteten Hopfenmenge abgeliefert werden müſſen. 3 Beim Verkauf ihres übrigen Hopfens iſt den Bauern die in der demnächſt erſcheinenden Anordnung betreffend die Regelung des Abſatzes von Hopfen der Ernte 1936 vor⸗ geſchriebene Abgabe zur Abſatzförderung abzuziehen. Dieſe Abgabe wird heuer nur in bar erhoben, alſo nicht mehr wie im Vorjahre bei den größeren Bauern in natura und bei den kleineren Bauern in bar. Die Beſchaffung der notwendigen Erntearbeitskräfte für die Hopfenernte 1036 wird vom Arbeitsamt durchgeführt. Alle Bauern, die die Arbeitskräſte durch das Arbeitsamt zugewieſen erhalten wünſchen, ſind in ein Verzeichnis einzutragen. Dieſe Ver⸗ zeichniſſe müſſen durch die Hopfenfachwarte bis ſpäteſtens 5 Auguſt 1936 der Pflanzerfachſchaft vorgelegt werden. Der Bedarf an Hopfenflückern iſt dementſprechend ſoſort beim Hopfenfachwart anzumelden. 3 —— Zeichenerkläcung. Zur. Wetterkacte Keſter W front vordringender Kãkſüfr Wermer W‚d S front vordringender Warmluf- 0 Stötke f, GMW, from mit Warmiuft in der Höhe NS,NO 4 Us* Ovolecios O wolleg lllllugegecgediet. PfHHf Sceefelgevie!] O heiter Obededdſo v Scheuertẽfigeit, S Nebel, ſã GSwier 8 belbbecectt Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgab ort Frankſurt a.., vom 25. Juli. Der mit ſein Kern bei England liegende Sturmwirbel verlagert ſich nur ſehr langſam, füllt ſich jedoch weiter auf. Weſtdeutſchland bleibt daher noch in einer ſüdwe lichen Luftſtrömung, die feuchte und im ganzen etwas wärmere Luftmaſſen heranſchafft. Daher herrſcht meiſt wolkiges Wetter, vielſach auch mit leichten Niederſchlägen. Eine Aenderung dieſes unbeſtändigen Witterungscharakters läßt noch nicht abguſehen. Vorausſage für Sonntag, 26. guli Ueberwiegend bewölkt, zeitweiſe kürzere, ge⸗ wittrige Niederſchläge, Temperaturen wenig geändert, etwas ſchwül, ſüdweſtliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 24. 26,7 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zu 25. Juli 16,5 Grad; heute früh halb 8 1 + 17,4 Grad. 0 Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 0,6 Millin — 0,6 Liter je Geviertmeter. In den Rheinbädern wurden heute vormitt 9 Uhr + 18,5 Grad Waſſer⸗ und + 18 Grad wärme gemeſſen. 8 Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli: Rünn Wei- PersZ. T T2 2 Tee•23 20 Rheinfelden.863.873.92ʃ.3,778.73 Breiſach.. 3,18,123.20.122,/ Mannheim Rehl. ,12.08.24.104,00Jagſtfeld Maxau.. 6,05 6,018.08.056,0[Heilbronn— Mannheim. 5,44.385.28 5,255.27[Plochingen.—— Maub 3094327 67.50ʃ[Diedeshein.—— 4289820/387 E7 4 8 Seite/ Nummer 337 ee ferüte diejugend NUDeit 0 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 2 cſ, 6 ,. 9 Samstag, 25. Juli 1936 Die olympiſchen Schwimmwettkämpfe Der japaniſche Journaliſt Shorai Kimura, der 1928 als Landesmeiſter und Rekordhalter über 100 Meter Rücken Mitglied der japaniſchen Olympiamannſchaft in Amſterdam war, gibt eine Vorſchau auf die olympiſchen Schwimmwett⸗ kämpfe. Mehr von deutſcher oder auch europäi⸗ ſcher Seite aus geſehen wird Adolf Jumpertz, unſer Schwimmberichterſtatter, in Kürze zu den Ausführungen des Japaners Stellung nehmen. Los Angeles war die Geburtsſtunde der japani⸗ ſchen Schwimmſport⸗Weltmacht. Dort erſchienen vor vier Jahren junge Leute aus dem Fernen Oſten— die Amerikaner ſagten„Schoolboys“— um olym⸗ piſchen Lorbeer zu ernten. Starallüren kannten ſie nicht, ſie waren auch durch ſenſationelle Schlagzeilen amerikaniſcher Blätter nicht nervös zu machen. Be⸗ ſeelt waren ſie von einem Gedanken: Alles für Nippon, die erwachende Nation des Oſtens! Vier⸗ zehn bis ſechzehn Jahre alt waren Diejenigen, die die amerikaniſche Hochburg ſtürmen ſollten und auch ſtürmten. Unter der ſtrategiſch großartigen Führung unſeres Landestrainers Ikkaku Matſuzawa wurde dieſer Feldzug zu einem Triumph der japaniſchen Jugend. An ſechs Wettbewerben nahmen die Jungen in Los Angeles teil und gewannen fünf. Die Star and Stripes aber ſtellten nur einen Olympia⸗ ſieger, Clarence Crabbe, im 400⸗m⸗Kraulſchwimmen. Die Welt horchte auf. Fieberhaft ſuchte man da⸗ mals nach Erklärungen und prägte das Schlagwort von der„Kinderolympiade“. So ſehr ſich aber auch die Experten aller Länder bemühten, Gründe für dieſen einzigartigen Durchbruch einer Nation zu finden, ſie ſcheiterten alle an der Kompliziertheit ihres Fachwiſſens! Ein deutſcher Trainer war es, glaube ich, der von„Nippon⸗Geiſt“ ſprach. Dieſer Geiſt war es, der dieſe Knaben in einer für den geſamten japaniſchen Sport entſcheidenden Stunde ſo über ſich hinaus⸗ wachſen ließ und ſie zu ſolch phantaſtiſchen Leiſtungen befähigte. Japan war über Nacht zur Weltmacht geworden, Amerika hatte ͤͤen Nimbus der Unſchlag⸗ barkeit verloren. Unſere Jugend ſtrebte unaufhalt⸗ ſam vorwärts, USA zerfiel. Sieben Weltrekorde von Makino, Kiyokawa und Hideko Maehata ließen im Sommer 1933 die Welt ernent aufhorchen. Schwimmen war bei uns Nationalſport geworden. Die Schulen wetteiferten untereinander, wer den jüngſten Meiſter oder Weltrekordler herausbrachte. So mußte es ſein. Die Jugend mußte begeiſtert bleiben und an großen Vorbildern emporwachſen. Plötzliche Gefahr: Es fehlte der Kampf Mit dem Auge und Inſtinkt des großen Trai⸗ ners erkannte Matſuzawa, früher ſelbſt einer der japaniſchen Meiſter und Rekoroͤhalter, rechtzeitig genug eine unſere Mannſchaft anſchleichende Gefahr: Es fehlten die international ſtarken Gegner und Kämpfe! Kurzerhand lud er 1934 drei Aſſe des amerikaniſchen Schwimmſports ein: Jack Medica, Arthur Highland und Albert van der Weghe. Was Matſuzawa geahnt hatte, trat ein, Japan wurde eindeutig geſchlagen, weil ſeine Söhne das Kämpfen um den Sieg verlernt hatten. Nur PNuſa, Zweiter von Los Angeles, gelang ein Sieg über Highland. Amerika hatte den Stillſtand überwunden und war nun wieder der Gegner. Durch Niederlagen zu großen Siegen Die Niederlagen wirkten. Ehrgeiz und National⸗ ſtolz wurden geweckt, und kaum waren neun Monate vergaͤngen, da gab es die dritte amerikaniſch⸗japa⸗ niſche Kraftprobe. Amerika ſchickte unter Leitung ſeines Olympiatrainers Jack Kipath⸗New⸗ haven im Auguſt 1935 ſeine öͤreizehn Beſten. Schon einen Monat vor Beginn des Kampfes trafen die Dankees in Japan ein, um ſich in aller Ruhe von der Reiſe erholen und ſich akklimatiſieren zu können. Hervorragende Trainingszeiten aus beiden Lagern ſchürten das Feuer der Begeiſterung und ließen die Flammen höher und ſchlagen. Aber der erſte Tag, in Gluthitze gehüllt, brachte eine Ernüchterung. Das ausverkaufte Jingu⸗Stadion erlebte nur amerika⸗ niſche Siege. Peter Fick ſchlug Nu ſa in 57,2 Sek., Jack Medica bezwang Negami mit Handſchlag in:45,2— das war für beide Weltrekord— und über 100 Meter Rücken wurde Japan Dritter. Dann aber, am nächſten Tag, ging die Sonne doch auf. Die 1500 Meter Kraul ſahen drei Japaner auf den erſten Plätzen, über 200 Meter Bruſt lagen zwei Japaner in Front, und in der 4mal 200⸗Meter⸗ Kraulſtaffel ſtellte Japan eine Weltbeſtleiſtung auf, wie man ſie bis dahin für unmöglich gehalten hatte. 34:27 war das Endergebnis für meine Nation. Und in Berlin? 8 Der Welt Augen ſind jetzt nur noch auf Berlin gerichtet. Wir erwarten mit Spannung die Tage, aln denen der große japaniſch ⸗amerikaniſche Zwei⸗ kampf erneut vor ſich geht. Während Kipath die ſchwere Aufgabe zu bewältigen hatte, ſeine über gauz Amerika verſtreut lebenden Schützlinge in Newhaven zuſammenzuziehen, um ſie dort auf die XI. Olympiſchen Spiele vorzubereiten, erteilte uns das japaniſche olympiſche Komitee in richtiger Er⸗ Von einem Fapaner geſehen kenntnis der Lage die Genehmigung, bereits An⸗ fang Juni nach Berlin zu reiſen, um an Ort und Stelle das Abſchlußtraining durchzuführen. Seit dem 26. Juni arbeiten unſere Schwimmer tagein, tagaus im Stadion, ſo, wie ſie es von Tokio her gewöhnt ſind. Anders iſt dͤie Lage bei den Amerika⸗ nern, denen nur knapp vierzehn Tage zur Ver⸗ fügung ſtehen. In dieſer kurzen Zeit müſſen ſie ſich von der ſtürmiſchen Ueberfahrt erholen und an das in Europa überraſchend kühle Klima und vor allem die niedrige Waſſertemperatur gewöhnen. Die⸗ ſer oder jener mag ſich ſchnell umſtellen, ob ſich aber die geſamte Mannſchaft ſo leicht akklimatiſiert wie unſer Team, das iſt noch die Frage. * Im nachfolgenden will ich nun darlegen, wie ich mir den Ausgang der olympiſchen Schwimmwettbe⸗ werbe vorſtelle. 100 Meter Kraul: Arai— Fick— Nuſa Wer in Berlin aus dem ſtarken und verhältnis⸗ mäßig gleichwertigen 100⸗Meter⸗Feld als Olympia⸗ ſieger hervorgehen will, muß wohl 56,4 Sek., alſo neuen Weltrekord, ſchwimmen. Der ſchnellſte Mann war bisher Peter Fick mit 56,6. Japan ſtellt zwei große Könner, Maſaneri Yuſa und Shigeo Arai. Ich glaube an einen japaniſchen Sieg, da wir zwei gute Eiſen im Feuer haben. Helmut Fiſcher, der Ungar Cſik, der Amerikaner Highland und mein Landsmann Taguchi ſind für 57 bis 58 Sekunden gut. Fiſcher und Eſik haben den großen Vorteil, an Temperatur und Klima gewöhnt zu ſein; ſie alſo müſſen beachtet werden. 400 Meter Kraul: USA— Japan Halten wir uns an die Tradition, ſo ſteht es um unſere Ausſichten wenig günſtig. Von 1931 bis 1935 wurden unſere Mittelſtreckler ſtets von den Ameri⸗ kanern beſiegt. Auch in Berlin ſollte die Entſchei⸗ dung nur zwiſchen dieſen beiden Nationen liegen. Der Sieger wird etwa:40 ſchwimmen müſſen, und ob es Shunbei Udo, Hiroſhi Negami, Shozo Makino oder Jak Medica iſt, das kann erſt das Rennen ſelbſt ergeben. Der erſt neunzehnjährige Udo ſollte meines Erachtens der Schnellſte ſein. Arne Borgs Beſtleiſtung wird fallen Gehörten die 400 Meter bisher den Amerikanern, ſo ſtellte Japan in den letzten Jahren ſtets die ſchnellſten 1500⸗Meter⸗Schwimmer. Auch in Berlin wird ſich an dieſer Tatſache nur wenig ändern. Ge⸗ nau wie über 400 Meter iſt auch über 1500 Meter Udo unſere größte Hoffnung. Dabei wird er es keineswegs leicht haben, ſind doch Medica und Makino ſeine Gegner. Eines ſollte feſtſtehen, der Sieger wird unter Arne Borgs hiſtoriſchem Weltrekord(19:0,7) ſchwimmen müſſen. Wird die 19⸗Minuten⸗Grenze unterboten? Adolph Kieſer zu ſchlagen? Eindeutig beſſer waren bisher Amerikas Rücken⸗ ſchwimmer. Wir waren ſelbſt überraſcht, als Japans Olympiaſieger von Los Angeles, Kiyokawa, in Ber⸗ lin ſeine alte Form wiederfand. Kiefer ſchwamm bei den Endausſchreibungen in Warwick:07,5, Kiyo⸗ kawa im Berliner Stadion:07,2. Schwer zu ſagen, wer von beiden der Beſſere iſt. 200 Meter Bruſt: Butterfly oder alter Stil? Eines der ſchönſten Rennen wird das der Bruſt⸗ ſchwimmer ſein. In der Stilauffaſſung iſt ſeit den Olympiſche Spielen 1932 ein grundlegender Wandel eingetreten. Die Amerikaner John Higgins und Jack Casley ſchwammen verblüffende Zeiten durch ihren Butterfly⸗Armzug, der im Gegenſatz zu früher die Arme über Waſſer von hinten nach vorn führt. Reizo Koike, der Olympia⸗Zweite von Los Angeles, und unſer Nachwuchsmann Tetſuo Hamuro, haben den alten Stil beibehalten. Joa⸗ chim Balke und Erwin Sietas, die beiden deut⸗ ſchen Hoffnungen, ſchwimmen zum Teil, die beiden Amerikaner dagegen faſt ausſchließlich Butterfly. Alle ſechs können:42 ſchwimmen. Wer aber den Sieg erringen will, wird:40 ſchwimmen müſſen. Mein Tip: Hamuro vor Higgins, Balke und Koike. Weltbeſtleiſtung in der Kraulſtaffel? Mit Arai, Nuſa, Sugiura und Taguchi nimmt Japan den Kampf gegen ſeine eigene Weltbeſt⸗ leiſtung in der 4 mal 200⸗Meter⸗Kraulſtaffel auf. Im Gegenſatz zur„öffentlichen Meinung“ fürchten wir hier niemand, auch Amerika nicht. Matſuzawa, unſer„heaoͤcvach“, iſt in oͤer beneidenswerten Lage, rund zwölf Schwimmer ſtellen zu können, die die 200 Meter unter 2114 erledigen. Arai, Yuſa, Sugiura und Taguchi aber ſind jederzeit für:09 bis 2111 gut. Und das bedeutet eine Weltbeſtleiſtung von min⸗ deſtens:441 Unſere alte Weltbeſtleiſtung ſteht be⸗ kanntlich auf:52,2. Sollte unſere Staffel:44 ſchwimmen, ſo iſt es für mich ſicher, daß man ſpäter Berlin ebenſowenig vom Aufſchwung des japaniſchen Schwimmſports trennen kann wie Los Angeles. Den zweiten Platz wird wohl das Sternenbanner be⸗ legen. Amerikas Springer Nicht zu überbieten ſind nach all dem, was ich in Los Angeles ſah, Amerikas Turm⸗ und Kunſtſprin⸗ ger. Hier ſind den Amerikanern zwei Goldmedͤail⸗ len ſicher. Weder von den Aegyptern noch von den ſtark nach vorn gekommenen deutſchen Springern haben die Amerikaner, die im Gegenſatz zu allen übrigen Könnern der Welt den größten Wert auf Haltung und Elegand legen, Gegnerſchaft zu be⸗ fürchten. Ihnen iſt das Wie wichtiger als das Was! Von der Beſetzung des Sprungrichterkollegiums wird es abhängen, ob nicht gar, wie in Los Angeles, alle ſechs Medaillen an USA. fallen. Wie es auch kommen mag, mit drei japaniſchen Olympiaſiegen rechne ich felſenfeſt. Sind die äußeren Bedingungen— Wetter und Waſſer— ſchlecht, ſo wird das Verhältnis zwiſchen Japan, Amerika und Deutſchland wie::1 ausfallen. Lacht aber vom Deutſche Olympiakämpfer Der Deutſche Olympiſche Ausſchuß gibt jetzt folgende amtlichen Nennungen der Turnerinnen, Turner und der Amateurboxer bekannt: Die Turner: Franz Beckert(Neuſtadt), Konrad Frey (Bad Kreuznach), Walter Stefiens(Bremen), Alfred Schwarzmann(Wünsdorf), Willi Stadel(Konſtanz), Inno⸗ zenz Stangl(München), Matthias Volz(Schwabach), Ernſt Winter(Frankfurt a..). Die Turnerinnen: Käthe Schneemann(Hamburg), Ju⸗ lie Schmitt(München), Erna Bürger(Eberswalde), Iſolde Froelion(Dresden), Paula Poehlſen(Hamburg), Anita Baerwirth(Kiel), Trude Meyer(Hannover), Friedel Iby (Nürnberg). Die Amateurboxer: Alfred Graaf(Hamburg)— Willi Kaiſer Gladbeck). Bantamgewicht: Joſef Schmitz(Dortmund)— Wilhelm Staſch(Dortmund). Federgewicht: Joſef Miner(Breslau)— Arthur Bütt⸗ ner(Breslau]. Leichtgewicht: Karl Schmedes(Dortmund)— Willi Dix⸗ kes(Hamm i..). Weltergewicht: Erich Campe(Berlin)— Michael Murach (Gelſenkirchen). Mittelgewicht: Adolf Baumgarten(Hamburg)— Bruno Loibl(Heilbronn). Halbſchwergewicht: Johann Jaſpers(Stettin)— Richard Vogt(Hamburg). Schwergewicht: Herbert Runge(Wuppertal)— Erich Schnarre(Datteln). Der unermüdlichen und zähen Arbeit der Kanufahrer wurde mit der Aufnahme der Kanurennen in das Wett⸗ kompfprogramm der Olympiſchen Spiele der ſchönſte Lohn zuteil. Um ſo größer wor die Verpflichtung der deutſchen Kanufahrer, ſich beſtens auf dieſe Kämpfe vorzubereiten. Nach den Ergebniſſen der Meiſterſchaft und den in den letz⸗ ten Wochen ausgetragenen Ausſcheidungsrennen wurde die deutſche Mannſchaft aufgeſtellt, die unſere Farben bei den Rennen am 7. und 8. Auguſt vertreten wird. Langſtrecken⸗Regatta, 10 Km.: Faltboot⸗Einer: Hörmann(Eßlingen). (München). Faltboot⸗Zweier: Horn⸗Haniſch(Berlin). Erſatz: Reſch⸗ Muggenthaler(München). Kajak⸗Einer: Krebs(München). Erſatz: Kleckers(Düſſel⸗ 0 orf). Londen⸗Wevers(Köln). Erſatz: Well⸗ manns⸗Calaminus(Düſſeldorf). Erſatz: Triebe Kanadier⸗Zweier: Schuur⸗Holzenberg(Hamburg). Er⸗ ſatz: Hubert⸗Bröcker(Hamburg). Kurzſtrecken⸗Regatta, 1000 Meter: Kajak⸗Einer: Cämmerer(Hamburg). Erſatz: Burmeiſter (Hamburg). Kajak⸗Zweier: Tilker⸗Bondroit(Herford). Erſatz: Kloth⸗ Hillmann(Hamburg). Kanadier⸗Einer: (Hamburg). Kanadier⸗Zweier: Sack⸗Wedemann(Hamburg). Sievering⸗Ruthenbeck(Hannover). Noch genügend Zimmer in Berlin zur Verfügung Die Zentralſtelle des Olympiaverkehrs⸗ und Quartier⸗ amtes hat eine für alle Olympiagäſte wichtige Bekannt⸗ machung erlaſſen, aus der hervorgeht, daß entgegen an⸗ derslautenden Nachrichten zu den Olympiſchen Spielen, abgeſehen von den mehr als 250 000 Privatquartieren auch in den Berliner Hotels und Penſionen noch ausreichend Zimmer verfügbar ſind. Koſchick(Hamburg). Erſatz: Patega Erſatz: Weiter wird dringend geraten, ſich bei der allein amt⸗ lichen Vermittlungsſtelle für die Hotel⸗ und Penſionsbet⸗ ten, das Zentrale Olympia⸗Verkehrs⸗ und Quartieramt, Berlin, Am Mühlendamm 1, rechtzeitig durch Beſtellſchein anzumelden und den beſonderen Wunſch um Unterbrin⸗ gung in einem Hotel oder einer Penſion ausdrücklich zu erwähnen. Die Vermittlungsgebühr je Bett beträgt zwei Reichsmark und iſt gleichzeitig mit der Einſendung des Be⸗ ſtellſcheines auf Poſtſcheckkonto Berlin Nr. 74000 einzu⸗ zahlen. Schließlich wird darauf hingewieſen, daß die Gemein⸗ ſchaftsquartiere in erſter Linie für die minderbemittelten Gäſte des In⸗ und Auslandes gedacht ſind. Bei einer Belegung von weniger als vier Tagen muß ein Zuſchlag von einer Reichsmark für Bettwäſche entrichtet werden. Zur Sicherung des perſönlichen Eigentums beſteht in den Gemeinſchaftsquartieren eine Verſicherung. Auch die Beſtellungen für Gemeinſchaftsqwartiere ſind nur an das Zentrale Olympia⸗Verkehrs⸗ und Quartieramt, Berlin, Am Mühlendamm 1, zu entrichten, bei gleichzeitiger Ein⸗ zahlung der üblichen Vermittlungsgebühr von zwei Reichs⸗ mark. Himmel die Sonne, iſt das Waſſer über 22 Grad warm und die Konſtitution unſerer Mannſchaft ſo wie in den letzten Tagen, ja, öͤann werden die XI. Olympiſchen Spiele im Schwimmen noch eine Stei⸗ gerung von Los Angeles bringen— dann wird viel⸗ leicht nach allen ſechs Wettbewerben Nippons Flagge am Siegesmaſt flattern und der Welt von einem zweiten Los Angeles Kunde geben. Hollands„Meisjes“ zu ſchnell Irgendwelche Vorausſagen bei den Frauen zu treffen, iſt für mich doppelt ſchwer; einmal gilt mein ganzes Intereſſe unſeren Männern, dann aber be⸗ deutet bei oͤen Mädels die Tagesform ſo gut wie alles. In den letzten Wochen und Monaten ſind ge⸗ rade in Europa, in Dänemark und Holland, der⸗ artig viele gute Schwimmerinnen aufgetaucht, daß man ſich als Japaner kaum noch auskennt. In großen Zügen geſehen, werden bei den olympiſchen Frauenwettbewerben Hollanoͤs Schwimme⸗ rinnen nicht zu ſchlagen ſein, zumal non den in Los Angeles ſo ſtarken Amerikanerinnen kaum noch etwas übrig geblieben iſt. Die 100 Meter Kraul wird wohl Giſela Arendt, Deutſchland, gewinnen. Sie ſchwamm, als einzige bisher, auf einer 50⸗Meter⸗Bahn unter :07 und vollbrachte in Halberſtadt die ſür mich relativv beſte Leiſtung. Willie den Ouden, Hollands Weltrekordlerin, wird ihr am gefährlichſten ſein. Ueber 400 Meter erwarte ich eine der ſchnellen Holländerinnen in Front. Wer es ſein wird— Maſtenbroek, Ouden oder Wagner— das weiß ich nicht.:18 wird aber eine dieſer drei Kön⸗ nerinnen wohl erreichen. Die Maſtenbroek und die Siegerin von Los Angeles, Eleanor Holm⸗Jarrett kommen für die Goldmedaille im 100⸗Meter⸗ Rückenſchwi'mmen in Frage. Beide könnten etwa:16 erreichen. Deutſcher Doppelſieg? Ein wundervolles Rennen für Deutſchland wird das 200 ⸗Meter⸗Bruſtſchwimmen werden. Martha Genenger iſt m. E. ſchnell genug, als erſte Frau unter die 3⸗Minuten⸗Grenze zu kommen. Hideko Maehata hat ihre beſte Zeit doch wohl ſchon hinter ſich. In meiner Heimat rechnet man damit, daß ſie hinter Hölzner oder Wollſchlä⸗ ger zu einer Bronzemedaille kommt. Wie bei den Männern, gebe ich auch im Springen der Frauen nur den Amerikanerinnen eine Ausſicht. Allerdings beſteht die Möglichkeit, daß ſich beim Punktrichter⸗ kollegium die europäiſche Auffaſſung, alſo die arti⸗ ſtiſche, gegenüber der künſtleriſchen Auffaſſung der USA, durchſetzt. Mit einem neuen Weltrekord rechne ich in der 4100⸗Meter⸗Kraulſtaffel, wo Holland in vielleicht unter:30 vor Deutſchland und den USA anſchlagen wird. Aber, wie geſagt, ſeſtlegen kann ich mich im Frauenſchwimmſport keineswegs. Hier fehlen mir die Vergleichsmöglichkeiten für die letzten Jahre. Shorai Kimura⸗Tokio. Sapans Olympia-Schwimmer ermittelt Faſt unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit hat Matſuzawa, Japans tüchtiger Trainer der Olympia⸗Schwimmer, ſeine in der ganzen Welt beſtaunten Schützlinge noch einmal einer letzten, entſcheidenden Prüfung unterzogen. Freitag⸗ mittag, zur gleichen Zeit, als das amerikaniſche Olympia⸗ „Heer“ Berlin erreichte, wurde im Olympiſchen Schwimm⸗ Stadion die japaniſche Mannſchaft ermittelt. Die Waſſer⸗Temperatur betrug 22.5 Grad, das Thermo⸗ meter zeigte im Schatten bei bewölktem Himmel 28 Grad; zu kalt war es alſo kaum. Das Erſtaunlichſte an dem großen Können der kleinen Japaner iſt immer wieder, mit welcher Regelmäßigkeit ſie ihre Leiſtungen erzielen. So gewann Koike am Donnerstag und Freitag jeweils die 200 Meter Bruſt in:42.2. Olympiaſieger Kiyokawa be⸗ nötigte am erſten Tage der Endausſcheidung:08.2 und ſchwamm die 100 Meter Rücken am Freitag in:08.4. Nuſa kann ſchon ſeit zehn Tagen nicht mehr ſcharf trainie⸗ ren, da er ſich bei der Gymnaſtik das rechte Armgelenk leicht ausgekugelt hat. So gewann Arai die 100 Meter Freiſtil in 57.6 Sekunden, allerdings nur um Handſchlag vor Taguchi(57.8) und Sugiura, für den 58.4 geſtoppt wur⸗ den. Ueber 400 Meter Freiſtil ſchwamm ſich Makino, Ne⸗ gami und Simma erſt gar nicht aus. Immerhin kamen alle unter:50 Minuten. Der junge Udo ſtartete über 1500 Meter, die er mit faſt 25 Meter Vorſprung in der ſamoſen Zeit von 19:17.4 Minuten vor Terada(19:94.), Honda, Iſhiharada und Negami, die alle unter 1950 blie⸗ ben, auf den letzten 500 Metern ſicher gewann, nachdem er vorher etwas gebummelt hatte. 29 Schwimmer und Schwimmerinnen Im Anſchluß an dieſe zweitägige Endausſcheidung gab Matſuzawa nach langer Beratung mit ſeinen Unter⸗ Trainern wenige Stunden vor Nennungsſchluß folgende namentliche Meldungen ab: Männer: Freiſtil: 100 Meter: Arat, Puſa, Taguchi.— 400 Meter: Makino, Negami, Udo.— 1500 Meter: Udo, Terada, Iſhiharada.— 4 mal 200⸗Meter⸗Staffel: Arai, Taguchi, Juſa, Sugiura, Tſuruoka, Simma(mit Erſatz⸗ leuten).— Bruſt: 200 Meter: Koike, Hamuro, Ito.— Rücken: 100 Meter: Kiyokawa, Poſhida, Kojuma.— Kunſt⸗ und Turmſpringen: Shibahara, Koyanaga. Frauen: 100 Meter Freiſtil: Kojima, Furuta, Take⸗ mua.— 400 Meter Freiſtil: Morioka, Kojima.— 4 mal 100⸗Meter⸗Staffel: Morioka, Takemura, Furutu, Kojima, Matſumura(mit Erſatzſchwimmerinnen).— Bruſt: 200 Meter: Mayehata, Tſuboi.— Kunſtſpringen: Maſayo Ohſawa, Kohno.— Turmſpringen: Eiko Ohſawa, Kohno. 90 2 Samstag, 28. Jult 106. * 1 Mittag⸗Ansgabe Seite /Nummer 337 An Bord der„Manhattan“ Die amerikaniſche Olympia⸗Mannſchaft iſt in jeder Hinſicht recht bunt zuſammengeſetzt. Das beginnt bereits mit der Hautfarbe der Athleten. Elf farbige Leichtathleten, zwei farbige Leichtathletinnen und fünf ſchwarze Boxer geben der Mannſchaft ein ganz beſtimmtes Geſicht. Die Neger ſind ſämtlich große Könner, ſonſt hätten ſie keine Chance in der amerikaniſchen Nationalmannſchaft bekommen. Der angenehmſte von ihnen iſt ohne Zweifel Jeſſe Owens, der bei einer Abſtimmung unter der Mann⸗ ſchaft, wer der beliebteſte Athlet iſt, den zweiten Platz hin⸗ der Amerikas großer 1600⸗Meter⸗Hoffnung, Glenn Cun⸗ ningham belegte. Zum hübſcheſten Mann wurde der 400⸗ Meter⸗Hürden⸗Weltrekordler Glenn Hardin erklärt. Das beliebteſte Mädchen war Miß Katherine Rawls aus Flo⸗ rida, die außer dem 100 Meter⸗ und 400 Meter⸗Freiſtil⸗ ſchwimmen auch noch für das Springen vom 3⸗Meter⸗Brett aufgeſtellt iſt. Auch die ſchönſte Frau wurde ermittelt: es iſt die Fech⸗ terin Johanna de Tusca, die aber in Detroit bereits mit ihrem Fechtlehrer verheiratet iſt. Sehr intereſſant iſt auch das Auftauchen von Betty Ro⸗ binſon aus Chikago, die bereits in Amſterdam den 100⸗Meter⸗Lauf gewann. Inzwiſchen hatte ſie einen ſchwe⸗ ren Flugzeugunfall, der ſie acht Monate mit gebrochenen Beinen ans Bett feſſelte. Mit einer Energie, die man dieſem hübſchen Mädchen gar nicht zutraute, machte ſie ſich wieder ans Training und wurde jetzt wenigſtens in der 4 mal 100⸗Meter⸗Staffel wieder aufgeſtellt. Eine tolle Leiſtung hat der Trainer der Univerſität von Sückalifornien, Dean Cromwell, vollbracht. Nicht weniger als zehn ſeiner Schüler ſind in der Leichtathletik⸗ Mannſchaft aufgeſtellt. Es ſind dies die oͤrei Stabhoch⸗ ſpringer Sefton, Meadows, Graber, der Hoch⸗ ſpringer Thurber, die Sprinter Draper, Wykoff, die 400⸗Meter⸗Läufer Smallwood, der von ſeiner Blinddarmreizung wieder völlig hergeſtellt iſt, ſein Kame⸗ rad Fitch, der Diskuswerfer Carpenter und der Hürdenläufer Staley. Das Klima von Los Angeles mit ſeinem Sonnenſchein während der größten Zeit des Jahres iſt natürlich ein gewaltiger Vorteil für die kali⸗ forniſchen Athleten. In Le Havre gingen Cuni ghnan, Owens, Sornboſtel, Laſhh und Albron übrigens für eine Stunde an Land und brachten ſich auf einem Sand⸗ platz in den Hafenanlagen gewaltig in Schweiß. Die ge⸗ ſamte Mannſchaft brennt darauf, feſten Boden unter die Füße zu bekommen und ſo ſchnell wie möglich mit dem Training zu beginnen, obwohl ſie von der Mehrzahl aller Sterblichen ſicher um dieſen Aufenthalt auf der„Man⸗ hattan“ beneidet werden. Cheftrainer Robertſon zußerte, über die Ansſich⸗ ten der amerikaniſchen Manſchaft befragt: Wir werden kaum wieder ſo gut abſchneiden wie in Los Angeles, im eigenen Lande. Zwar iſt unſere Mannſchaft bedeutend ſtärker, aber die Bewegung an Bord iſt doch nur ein ſehr mangelnder Erſatz für das Training, das Athleten an der Grenze der Weltrekorde notwendig brauchen. Ich perſön⸗ lich glaube, daß Deutſchland im eigenen Lande erheblich beſſer abſchneiden wird als ſeiner Zeit in Kalifornien. USA⸗Olympia⸗Mannſchaft in Hamburg Die größte Olympiamannſchaft, die 434 amerikaniſchen Sportler, trafen in den ſpäten Abendſtunden des Donners⸗ tag mit dem Dampfer„Manhattan“ im Hamburger Haſen ein. Am Freitagmorgen ſand ein kurzer Empfang an Bord ſtatt, wo Legationsrat Weber die Gäſte im Na⸗ men des Senats begrüßte. Politzeimajor Dry Hart⸗ mamn ſptächtals Vertreter des Olympia⸗Ausſchuſſes und Gauſportbeauftragter Oberſturmhannführer Ullrich überbrachte die Grüße des Reichsſportführers. Am Vormittag waren dann die 434 Amerikaner Gäſte des Hamburger Senats. Dem Empfang wohnte auch der amerikaniſche Generalkoenſul, Dr. Erhardt, bei. Regie⸗ render Bürgermeiſter Krogmann richtete herzliche Be⸗ grüßungsworte an die Gäſte, er hoffe, ſo ſagte er zum Schluß ſeiner Ausführung, daß die Gäſte einen nachhal⸗ tigen Eindruck von Deutſchland mit in die Heimat zurück⸗ nehmen würden. Der Präſident des Amerikaniſchen Olym⸗ piſchen Komitees, Avery Brundage, dankte im Namen ſſeiner Sportkameraden für den überaus herzlichen Empfang.— In zwei Sonderzügen traten die Amerikaner die Weiterfahrt nach Berlin an. Großer Empfang in Berlin E Mit zwei Sonderzügen der Deutſchen Reichs⸗ bahn iſt die Olympiamannſchaft der Vereinigten Staaten von Amerika, die mit mehr als 500 Aktiven und Begleitern die ſtärkſte ausländiſche Olympia⸗ Die Amerikaner in Verlin Der Empfang in Hamburg und in Berlin mannſchaft überhaupt darſtellt, Freitag nachmittag um halb 3 Uhr auf dem Lehrter Bahnhof einge⸗ troffen. Der amerikaniſchen Mannſchaft wurde durch die amtlichen Stellen und die Berliner Be⸗ völkerung ein überaus herzlicher Empfang bereitet. Der Präſident des Organiſationskomitees der XI. Olympiſchen Spiele, Staatsſekretär a. D. Dr. Lewald, hieß die amerikaniſchen Gäſte willkom⸗ men. Zu dem feierlichen Akt waren Abordnungen des weißgekleideten männlichen und weiblichen olympiſchen Ehrendienſtes angetreten. Die weite Bahnſteighalle war mit dem Sternenbanner, der Hakenkreuzfahne und den olympiſchen Symbolen ge⸗ ſchmückt. Vor dem Bahnhof hatte ſich eine rieſige Menſchenmenge eingefunden, die die Amerikaner ſtürmiſch begrüßte. In der Halle ſpielte die Kapelle des Olympiſchen Dorfes, der Muſikzug des Infan⸗ terielehrbataillons. Pünktlich um 14.35 Uhr fuhr der erſte der beiden Sonderzüge auf dem großen Mittelbahnſteig des Lehrter Bahnhofes ein. Die Kapelle des Olym⸗ piſchen Dorfes ſpielte zu Ehren der amerikaniſchen Gäſte den Sternenbannermarſch von Suſa. Der Präſident des amerikaniſchen Olympiakomi⸗ tees, Miſter Avery Brundage, grüßte mit einem herzlichen Händedruck den Präſidentendes Organiſationskomitees der XI. Olympiſchen Spiele, Staatsſekretär Dr. Lewald, den Präſidenten des Deutſchen Olympiſchen Ausſchuſſes, Reichsſportfüh⸗ rer von Tſchammer und Oſten, die Mitglie⸗ der des Organiſationskomitees Ritter von Halt, Herzog Adolf Friedrich zu Meckkle''burg und Dr. Karl Diem, ſowie das älteſte Mitglied des amerikaniſchen Olympiſchen Komitees, Miſter W. Mac Garland, der bereits am Tag zuvor mit dem olympiſchen Banner in Berlin eingetroffen war. Wenige Minuten ſpäter fuhr auch der zweite Sonderzug in die Halle ein. Die Amerikaner ſtimm⸗ ten ihren olympiſchen Schlachtruf an, der bei den kommenden olympiſchen Wettkämpfen wohl noch ſo im Olympiſchen Stadion zu hören ſein wird. Ein buntes Sprachengewirr von herzlichen Be⸗ grüßungsworten, ein Wogen und Treiben von weit über tauſend Menſchen, unter denen die großen wei⸗ ßen Strohhüte der Amerikaner ganz beſonders auf⸗ fielen, erfüllt die Halle, bis durch den Lautſprecher der Beginn der offiziellen Begrüßung angeſagt wurde. Präſident Dr. Lewald begrüßte die amerika⸗ niſche Mannſchaft in engliſcher Sprache. Er be⸗ zeichnete die Ankunft der größten Mannſchaft, die die Vereinigten Staaten als die größte Sportnation der Welt entſandt hätten, als einen hiſtoriſchen Tag im Leben des internationalen Sportes und ſprach den verantwortlichen amerikaniſchen Sportführern für ihre großen Anſtrengungen ſeinen herzlichen Dank aus. Insbeſondere hieß er den Präſidenten des amerikaniſchen Olympiſchen Komitees Mr. Avery Brundage und das älteſte Mitglied des Komitees, M. Mac Garland willkommen und gedachte des ver⸗ ſtorbenen Generals Charles Sherril, des früheren amerikaniſchen Mitgliedes im Olympiſchen Komitee, deſſen plötzlicher Tod einen harten Schlag für den Sport Amerikas und der ganzen Welt bedeute. Prä⸗ ſident Dr. Lewald forderte zum Schluß die deutſchen Sportfreunde auf, die amerikaniſchen Kameraden mit einem dͤreifachen„Sieg Heil!“ zu begrüßen. Donnernd klang der Ruf durch die Bahnhofshalle. Nach dem„GSieg Heill“ intonierte die Kapelle des Olympiſchen Dorfes die amerikaniſche Nationalhym⸗ ne. während die Deutſchen mit erhobener Rechten den Amerikanern die Ehrenbezeugung erwieſen. Der Präſident des amerikaniſchen Olympiſchen Komitees, Dr. Avery Brundage, erklärte in ſeiner Erwiderung. anſprache, daß die Vereinigten Staaten gerade dieſen Olympiſchen Spielen in Berlin mit größter Spannung entgegenſehen. Die Vorbereitun⸗ gen, die der dͤeutſche Sport getroffen habe, ſeien ge⸗ radezu einzigartig. Die Vereinigten Staaten, die Beue Naunheimer Zeitung) ſich in vieler Beziehung als führend in der Welt be⸗ Die amerikaniſche Olympiſche Mannſchaft im Rathaus eindrucksvollen Feſtakt und gleichzeitig zu einem ein⸗ Berliner Brief Fünf Minuten vor zwölf— Die Fülle der Erlebniſſe — Nachtmuſik im Schloß— Weltkriegsausſtellung im Zeughaus— Ein Geſicht vor der Feldherrnhalle— Mit„Kraft durch Freude“ zu den Olympiſchen Spielen. Berlin, im Juli. Fünf Minuten vor zwölf. Das olympiſche Feuer glüht ſchon in uns allen, Noch nie war dieſe Stadt ſo ereignisvoll. Wo das Auge hinſtrahlt, wo der Finger hinfühlt, iſt Ereignis. Die Olympia⸗ mannſchaften ſind nun alle da. Mittwoch kamen die Türken, die Chineſen, Donnerstag die Amerikaner. Die Türken haben wir beſonders herzlich bewill⸗ kommnet, mit den Vätern der jungen Olympia⸗ kämpfer haben wir an der Dardanellenfront gelegen, an der Paläſtinafront gedurſtet. Ehe die Mann⸗ ſchaften ſelber kamen, waren ſchon ihre Vorpoſten da, die emſig das Training der Konkurrenzmannſchaften beobachten, in kleinen Büchlein geheimnisvolle Auf⸗ zeichnungen machen und Sekundenbruchteile beim Kraulen der Japaner zu kommenden Weltereigniſſen verarbeiten. Wir Berliner verlieren bald die Sprache angeſichts der Fülle der Erlebniſſe. Zwiſchen Brie⸗ fen, in denen längſt totgeglaubte Onkels und Tanten aus fernen Provinzen vergnügt melden, daß ſie uns ein paar Tage beſuchen und gar keine Umſtände machen werden, kommen Einladungen zu Premieren, Kundgebungen, feierlichen Konzerten. Im Schlüter⸗ hof des Schloſſes lohen die Fackeln. Die Philhar⸗ moniker geben Nachtkonzerte. Mit Werken des 17. und 18. Jahrhunderts beginnen ſie, Zauberhaftes Muſizieren. Muſik vom Turm des Schloſſes beſchließt die phantaſtiſch ſchöne Feier. An⸗ derntags ſitzt man bei Kroll im Reichstagsſaal. Sport⸗ und Schrifttum reichen einander die Hand, um zu bezeugen, wie tief Deutſchland den olympi⸗ ſchen Gedanken durchdenkt. Hanns Johſt, der Prä⸗ ſident der Schrifttumskammer, legt in einer glühen⸗ den Anſprache dar, daß es diesmal nicht nur um Bauchwellen, ſchnelle Füße und kräftige Arme geht. Die Einheit von Körper und Geiſt ſoll gefunden werden. Die Syntheſe von Kraft und Seele. Gleich hinterher beginnt ein Premieren⸗ der Autos ihrer Künſtler. In der Komödie am Kurfürſtendamm gab es„Kinder auf Zeit“ von Kurt Bordfeld. Ein Stück, das nur vier Perſonen faßt, aber ſeine Kuliſſen⸗Vorſpiele hatte, wie in der Zeit von vorgeſtern. Denn zwei Tage vor der rich⸗ tigen Premiere verbot der Verlag des Autors durch einſtweilige Verfügung die Erſtaufführung, weil ihm die Beſetzung des Stückes nicht erſtklaſſig genug er⸗ ſchien. Als er ſich am Abend der Premiere huldvoll inmitten des Quartetts von Ernſt Stahl⸗Nachbaur, Elſe Elſter, Olga Limburg, Kurt Meiſel, vor den Applausſalven des Publikums verneigte, dürfte der Autor im ſtillen ſeinen Darſtellern viel abgebeten haben Hübſch war es, daß uns die erſten Premieren der neuen Saiſon wieder neue, hoffnungsvolle Geſichter zeigten. In der Komödie war es Kurt Meiſel, ein jugendlicher Komiker von Format, im Theater am Kurfürſtendamm eine ſchöne Frau aus Bremen, Ma⸗ rina von Ditmar, die eine Hoffnung iſt. Dazwiſchen haben wir auch wieder eine Ausſtel⸗ lung eröffnet. Im Zeughaus hat die erſte große Weltkriegs⸗Ausſtellung ihren Platz geſun⸗ den. Sie iſt in einzelne Abteilungen gegliedert, die mit„Joch“ bezeichnet werden. Es wechſelt immer ein Joch, das Dokumente und Bilder enthält, mit einem Joch ab, das Kriegsmaterial zeigt. So iſt das erſte Dokument der Ausſtellung jenes Extrablatt, das die Ermordung des öſterreichiſchen Thronfolgers ver⸗ kündete. Aus München wird ein Bild vom 1. Auguſt 1914 gezeigt, das eine Menſchenmaſſe vor der Feld⸗ herrnhalle zeigt. Ein weißes Quadrat umrahmt auf dieſem Bild den Kopf eines Mannes, der ſich an jenem Tage von der Feldherrnhalle hinwegbegab, um ſich freiwillig zu ſtellen, den Krieg als ſchlichter Front⸗ ſoldat zu erleben und durch dieſes Erlebnis zum Neugeſtalter des deutſchen Schickſals zu werden: Adolf Hitler. Zum erſten Male in ſolcher Vollſtändigkeit wie hier ſieht man die Nahkampfmittel Deutſchlanbs, ſeiner Verbündeten und ſeiner Gegner. Jedes im Kriege verwandte Gewehrmodell mit Zeichnung, Ma⸗ ſchinengewehrtypen, Hand⸗ und Wurfgranaten ſind zu ſehen. In einem Joch ſehen wir ein Photo, das Reegen. Die Theaterdirektoren ſind aus den Fe⸗ rien zurück, vor ihren Bühnenhäuſern parken wie⸗ 1 einen jungen, ſchlanken, ſchmalen Leutnant zeigt, einen Kampfflieger, im Geſpräch mit Fobter. Der 5 trachteten, hätten ihnen nichts Gleichartiges gegen⸗ überzuſtellen. Präſident Brundage ſchloß:„Die 11. Olympiſchen Spiele werden die beſten und größ⸗ ten der Welt ſein; die große deutſche Nation und die Führer des deutſchen Sports können es ſich ſchon heute als ihr Verdienſt anrechnen, einen glänzenden Beitrag zur internationalen Freundſchaft, Ver⸗ ſtändigung und zum Frieden unter den Völkern aller Welt geleiſtet zu haben.“ In freudiger Spannung verließen dann die ame⸗ rikaniſchen Sportler den Bahnhof und beſtiegen die Omnibuſſe, um zu dem Empfang im Rathaus zu fahren. Der Empfang der amerikaniſchen Olympiamann⸗ ſchaft im Berliner Rathaus geſtaltete ſich zu einem mütigen Olympiabekenntnis der Bevölkerung, die die amerikaniſchen Sportler mit lebhaften Sympa⸗ thiekundgebungen begrüßte. Gegen 16 Uhr trafen die Omnibuſſe mit den amerikaniſchen Olympiakämp⸗ fern ein, von brauſenden Hochrufen begrüßt. Als die Mannſchaft vor dem Rathaus Aufſtellung genommen und ſich die Mitglieder des Deutſchen Olympiſchen Komitees, mit Präſident Dr. Lewald und dem Reichs⸗ ſportführer von Tſchammer und Oſten an der Spitze auf der Freitreppe verſammelt hatten, klang die amerikaniſche Nationalhymne auf, die von der Menge mit der zum Deutſchen Gruß erhobenen Hand angehört wurde. Dann entbot Staatskommiſſar Dr. Lippert den Amerikanern den erſten Willkommens⸗ gruß. In dem großen geſchichtlichen Feſtſaal hielt der Staatskommiſſar eine Begrüßungsanſprache, in der er mit herzlichen Worten der Freude über den ſo zahlreichen Beſuch der Amerikaner Ausdruck gab und auf die kulturellen Beziehungen hinwies, die Deutſchland und die Vereinigten Staaten durch den jahrzehntelangen Austauſch techniſcher Erfahrungen und nicht zuletzt auch durch Bande des Blutes mit⸗ einander verbinden. Vorbildlich ſei für uns Deutſche u. a. die Organiſation und die Entwicklung des amerikaniſchen Sportlebens. Sie habe das Ziel ſeit langem erreicht, das wir erſtreben: den Sport zur Sache des geſamten Volkes zu machen. Nachdem Staatskommiſſar Dr. Lippert an den Mannſchaftsführer, den Präſidenten des nord⸗ amerikaniſchen Olympiſchen Komitees, Avery Brun⸗ dage, die Olympiaplakette der Stadt Berlin über⸗ reicht hatte, brachte dieſer namens ſeiner Mann⸗ ſchaft den Dank für dieſen überwältigenden Empfang in der Reichshauptſtadt zum Ausdruck. Beſonders erfreut ſei die amerikaniſche Mannſchaft auch durch die herzlichen Sympathiekundgebungen der Ber⸗ liner Bevölkerung geweſen. Damit war der offi⸗ zielle Empfang abgeſchloſſen und die amerikaniſchen Gäſte begaben ſich in den großen Autobuſſen des Reichsheeres zum Olympiſchen Dorf. Die Amerikaner im Olympiſchen Dorf Mit 15 großen Omnibuſſen zogen die Amerika⸗ ner nach dem Empfang im Rathaus über die Via Triumphalis, die ihr helles Entzücken erregte, ins Olympiſche Dorf. Vor dem Verwaltungsgebäude hatten bereits die Kapelle des Olympiſchen Dorfes, die den Mannſchaften beigeordneten Offiziere der Wehrmacht und der Ehrendienſt Aufſtellung genom⸗ men. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Kom⸗ mandanten des Olympiſchen Dorfes, Oberſtleutnant Freiherr von und zu Gilſa, ſtieg unter den Klängen der amerikaniſchen Hymne das Sternenbanner am Maſt empor. Dann wurden die Amerikaner zum „Sächſiſchen Viertel“ geleitet, wo die ſtärkſte aus⸗ ländiſche Olympiamannſchaft nicht weniger als 14 Häuſer bezog. „Anſere Freude iſt grenzenlos.“ Nach all den Empfangsſeierlichkeiten für unſere amerikaniſchen Olympia⸗Gäſte waren die Hankees nun froh, nach der langen Fahrt nun endlich am Ziel ihrer Wünſche eingetroffen zu ſein. Vor einem der ſchmucken Häuſer im Olympiſchen Dorf ſitzt ſchaft beſtreitet das olympiſche Hockeyturnier mit beſon⸗ ſein, gleich im Anſchluß an das olympiſche Hockeyturnier Miſter Mabbett, Olympiakämpfer und Teilnehmer an ſechs Olympiaden, dem jetzt die Betreuung der junge, ſchlanke, ſchmale Leutnant heißt Hermann Göring. Ein weiteres Joch zeigt das Modell der „Dicken Berta“ und die Nachbildung eines deutſchen Tanks A 7 V.„Hummel, Hummel“ ſteht an ſei⸗ ner Stirnſeite geſchrieben; es waren Hamburger Jungens, die ihn bedienten. Wiederum ein Joch zeigt das Leben der Heimat im Kriege: wir ſehen „Erſatz“, Papiergeld, Notverordnungen. In dieſen Tagen, da Deutſchland im Mittelpunkt eines Welt⸗ ereigniſſes ſteht, erfüllt uns dieſe Ausſtellung aus der Zeit, da die ganze Welt gegen uns ſtand, mit ſeltſamen Gedanken. Aus dem Zeughaus treten wir auf die Straße Unter den Linden, die jetzt wirklich wieder wie in früheren Zeiten die klaſſiſche Straße Berlins wird. Keine der Olympiamannſchaften verſäumt es, das Ehrenmal zu beſuchen. Geſtern ſangen dort die Ja⸗ paner mit erhobenem Arm das Horſt⸗Weſſel⸗Lied. Am Sonntag durchzog eine Million Menſchen die hiſto⸗ riſche Straße, um die Vorbereitungen zu den Olym⸗ piſchen Spielen zu ſehen. Die Fremden, die nach Berlin kommen, werden ſich ungemein leicht orien⸗ tieren können. An Groß⸗Kampftagen können ſie ſchon in den D⸗Zügen 250 Kilometer von Berlin entfernt Zimmer nachgewieſen bekommen. Für den Nachweis zahlt man 2 Mark, für das Zimmer etwa 4,50 Mark, wenn man nicht länger als zwei Nächte bleibt. Sonſt koſtet das Zimmer nur drei Mark. Das Frühſtück koſtet 75 Pfg., das Bad eine Mark mit Wäſche. Dieſe Preiſe dürfen nicht überſchritten werden. Für die, die die Berliner Valuta noch nicht ken⸗ nen, iſt es übrigens wichtig, zu wiſſen, daß ein„Sech⸗ ſer“ nicht ſechs Pfennige ſind, ſondern nur fünf Pfennige. Alles, was einen„Sechſer“ koſtet, iſt alſo billiger als die Ziffer ſagen will. 9 Jede Bahn, jeder Omnibus, der nach dem Reichs⸗ ſportfeld fährt, trägt die olympiſchen Ringe. Ein bißchen bange iſt uns Fußgängern nur angeſichts der Frage, was die fremden Autobeſitzer machen werden, wenn ſie in den Berliner Engpäſſen ange⸗ langt ſein werden. Zwar ſind viele neue Parkplätze geſchaffen worden, vor allen Dingen an der Peri⸗ pherie der Stadt. Der Fremde tut gut, dort ſeinen Wagen in den Haſen zu ſtellen und ſich dann in Berlin unſern ſchnellen eigenen Verkehrsmitteln, namentlich der Stadt⸗ und der Untergrundbahn, an⸗ zuvertrauen, die ihn am ſicherſten zum Ziele bringen.! 3 W Die indiſche Oiympia-Hockey⸗ 5 mannſchaft kommt nach Mannheim Durch tatkräftige Unterſtützung der Stadt Mannheinm iſt es gelungen, die indiſche Olympia⸗Hockey⸗Mannſchaft zu einem Wettſpiel gegen die badiſche Gaumannſchaft zu verpflichten. Das Spiel findet am 18. Auguſt, 6 Uhr nachmittags, in Mannheim ſtatt und wird im Stadion ausgetragen, um möglichſt vielen Zuſchauern Gelegenheit zu geben, die Feinheiten des Hockeyſpiels von günſtigem 8 Platze aus zu beobachten. Die indiſche Olympia⸗Mann⸗ ders guten Ausſichten, und wenn nicht alle Erwartungen trügen, werden die deutſche und die indiſche Mannſchaft um den Endſieg ringen. So wird es beſonders reigvoll eine Mannſchaft bei uns ſpielen zu ſehen, deren voll⸗ endete Spielweiſe ſchlechterdings nicht zu übertreffen iſt. Es ſei nur an die unerreichten Stürmerleiſtungen er⸗ innert, die ſchon bei der Amſterdamer Olympiade von acht Jahren als etwas vorher nie Geſehenes die Zu⸗ ſchauermaſſen begeiſterten, und die auch heute noch nicht zu überbieten ſind, wie man aus neuerdings in Indien, Auſtralien und Neuſeeland erzielten Spielergebniſſen ſchließen muß. Stürmer, wie der weltbekannte Dhyan Chand, verrichten wahre Wunderdinge der Spielkunſt und bringen es ſelbſt bei erſtklaſſigen Gegnern fertig, ſich von der Mitte des Spielfeldes bis in das Tor allein durch!! zuſpielen. So verſpricht das Auftreten der indiſchen Hockeymannſchaft einen ganz beſonderen Genuß; es ſteht ein Hockeyſpiel in Ausſicht, wie es bislang in unſerer Gegend noch nicht geſehen wurde. ◻ 16 Boxer und 14 Ringer der USA. obliegt. Wir plaudern mit ihm und er erzählt von der Reiſe, die alle ſeine Schützlinge großartig überſtanden haben. Durch das Training an Bord hat ihre Form kaum nachgelaſſen. Der herzliche und begeiſterte Empfang in Hamburg, vor allem aber in Berlin, hat einen tiefen Eindruck auf ſie alle gemacht und ihre Vorfreude auf öie bevorſtehenden Ereigniſſe ins 3 Grenzenloſe geſteigert. 8 32 Die Schwimmer haben ſich ſogleich zu einem Be⸗ ſuch der Schwimmhalle aufgemacht und Adolf Kie⸗ fer überſetzt ſeinen Kameraden bereitwilligſt immer wieder die Namen der Straßen und Kampfplätze. Auch den Schwimmern iſt die Ueberfahrt glänzend bekommen und die Fürſorge und nicht zuletzt das Idyll des Olympiſchen Dorfes, ſo ſagt Miſter Kiefer, werden ein übriges tun, uns bald wieder in eine ausgezeichnete Form zu bringen. Die Springer ſind ſogleich an die Arbeit gegangen und vor dem ſtau⸗ nenden Publikum der Bewohner des Dorſes, die ſich alle eingefunden hatten, führten ſie trotz der noch ungewohnten Bretter, einige Proben ihrer Kunſt vor. Als wir zu den Leichtahleten kommen, wird ge rade ihr Gepäck ausgeladen. Die ganze Mannſchaft iſt eifrig damit beſchäftigt und jeder trägt ſeine Kof⸗ ſer ſelbſt in ſein Zimmer. Jeſſe Owens läßt lachend das Schnellfeuer der klickenden Photoverſchlüſſe übe ſich ergeben, über ſeine Form ſchweigt er ſich noch aus, er will erſt das Training abwarten. Torrane und Dunn haben ſich das erſte Olympia⸗Brot gut ſchmecken laſſen und verſichern lachend, daß auch in oͤieſer gewiß nicht unbedeutenden Beziehung ihre Er⸗ wartungen weit übertroffen wurden. Und viele alt Bekannte trafen ſich draußen im Dorf, alte Freund ſchaften wurden erneuert und neue geſchloſſen. Dazu ſorgte das Platzkonzert dafür, daß bei dem erſten „Bummel“ ſich auch die„Neuen“ ſogleich hei fühlten. Und das ſollen ſie auch. 5 Oblt. Thofelt außer Gefecht?* Es iſt möglich, daß die ſchwediſche Fünfkämpfer⸗Mann⸗ ſchaft eine Schwächung erfährt. Oblt. S. A. Thofelt zog ſich bei einem Trainingsritt eine Augenverletzung zu, ſo daß es fraglich erſcheint, ob er an den Olympiſchen Spie⸗ len teilnehmen kann. Thofelt war in Amſterdam Olympiaſieger im Modernen Fünfkampf. Auch die Chineſen in Hamburg Nach dem Empfang der Amerikaner hatten ſich die chi neſiſchen Olympiakämpfer im Hamburger Rathaus ver ſammelt, wo ſie in Anweſenheit des Generalkonſu Chang vom regierenden Bürgermeiſter Krogmann in engliſcher Sprache begrüßt wurden. Exz. Wang, der Führer der Abordnung, dankte für den feſtlichen Empfan und brachte zum Schluß ſeiner Anſproche ein Hoch au Deutſchland aus, in das die Chineſen begeiſtert einſtimm⸗ ten. Am Empfang nahmen auch einige chineſiſche Vertreter am Weltkongreß für Freizeit und Erholung teil. Am beſten hat's der, der mit„Kraft durch Freude“ zu den Olympiſchen Spielen reiſt. Die Sonderzüge von„Kraft durch Freude“ führen bis dicht in die Nähe des Meſſegeländes, dort iſt eine eigene„Kraft⸗ durch⸗Freude“⸗Stadt errichtet mit vielen Hallen, die den„Kraft⸗durch⸗Freude“⸗Gäſten Unterkunft, Ver⸗ pflegung und Unterhaltung bieten. Eine eige Revue wird für ſie aufgeführt, die populärſten Ber⸗ liner Komponiſten Paul Lincke und Walt Kollo dirigieren die Unterhaltungskonzerte. Hie in dieſen Hallen von„Kraft durch Freude“ wird während der Olympiſchen Spiele am fröhlichſten her⸗ gehen. Der Berliner Bö Die Ordenshafen Rouſſeau beſaß zu Montmorency eine kleine Einſiedelei, wo er vier Jahre lang ungeſtört nu ſeinen Arbeiten und Betrachtungen lebte. In ſeine Nachbarſchaft wohnte ein ungebildeter, dafür abe um ſo mehr eingebildeter Edelmann, der gans be⸗ ſonders ſtolz auf ſein rotes Ordensband war und es bei jeder paſſenden und unpaſſenden Gelegenhe auffällig zur Schau trug. Einſt war ein Haſe aus dem Beſitztum des Ade⸗ ligen in den Garten Rouſſeaus gelaufen und v der Magd des Gelehrten in einem Kohlenbeet fangen worden. Als der Nachbar dies erfuhr, dro⸗ er in der ſchroffſten Weiſe, Rouſſeau und ſeine Ma als Wilddiebe beſtrafen zu laſſen. Der Philoſopl aber ließ ſich durchaus nicht einſchüchtern, ſond benützte die Gelegenheit, dem albernen Dünkel e aufs Dach zu geben. Er diktierte daher ſeiner einen von Entſchuldigungen überfließenden Br an deſſen Schluß es hieß: „Mein Herr, ich habe großen Reſpekt vor ih Haſen; damit wir ſie aber von anderen unterſche den können, haben Sie vielleicht die Gefälligke jedem derſelben ein ebenſolches rotes Band, r Sie es tragen, um den Hals zu hängen.“ Lins ehrt Enrica v. Handel⸗Mazzetti. Die bekannte Romanſchriftſtellerin Enrica v. Ha Mazzetti wurde oͤurch Verleihung des Ehrenbürge rechts der Stadt Linz geehrt. Die Altmeiſterin d hiſtoriſchen Romans hat viele Jahre in Linz ge⸗ wohnt und die oberöſterreichiſche Landſchaft in ein ihrer tiefſten Romane verewigt, nämlich in„Jeſſe und Maria“. 78 9* 8 2 — — Samstag, 25. Juli 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe „Seite/ Nummer 337 RnIn Flugplatz: 9 bis 20 Uhr Rundflüge über Mannheim. Hafenrundfahrten: 7 bis 20 Uhr ſtünd⸗ lich auf Rhein und Neckar. Omnibusfahrt ab Paradeplatz: 14 Uhr Thingſtätte— Heiligenberg— Nek⸗ kartal. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett⸗Programm. Roſarium: Geöffnet von 17 bis 20 Uhr. Tanz: Palaſthotel, Kabarett Libelle, Flugplatzkaſino. Waldparkreſtaurant: 1. Großes Nachtfeſt am„Stern“, 20.30 Uhr. Lichtſpiele Univerſum:„Waldwinter“.— Alhambra:„Die Puppen⸗ ſee“.— Schauburg:„Das 1& 1 der Liebe“.— Capitol: „Der Abenteurer von Paris“.— Palaſt und Gloria:„Die unmögliche Frau“. Deiclelbergen Qdenc,tHt Der Ankauf der Heiliggeiſt-Chorkirche Wichtige Sitzung des Kirchengemeindeausſchuſſes In der Heiliggeiſtkirche fand eine Sitzung des Kirchengemeindeausſchuſſes der Kirchengemeinde Heidelberg ſtatt, die unter dem Vorſitz von Stadt⸗ pfarrer Lic. Hauß ſtand. Der Vertrag über den Ankauf der Heiliggeiſtchorkirche war bisher vom Kirchengemeindeausſchuß noch nicht genehmigt. In dem Augenblick, da dies aber am Mittwochabend geſchah, vollzog ſich gleichzeitig in der Heiliggeiſt⸗ kirche ein hiſtoriſcher Akt, der weit über die Gren⸗ zen Deutſchlands ſeine Bedeutung hat. Der Evang. Oberkirchenrat in Karlsruhe hat den Kaufpreis an die Katholiſche Kirche für die Heiliggeiſtchor⸗ kirche bezahlt, wodurch fortan die geſamte Hei⸗ liggeiſtkirche volles Eigentum der evang. Gemeinde iſt. Kleinere Verbindlichkeiten an die altkatholiſche Gemeinde hat auch die evang. Kirchengemeinde Hei⸗ delberg zu tragen, die zuſammen mit dem Vertrag über den Ankauf der Heiligggeiſtchorkirche vom Kir⸗ chengemeindeausſchuß genehmigt wurden. Durch den Ankauf der Heiliggeiſtchorkirche reicht die bisherige Heizung für den komm⸗nden Winter nicht aus. Es muß daher eine zweite Heizung er⸗ ſtellt werden. Baurat Röſch gab hierzu die fach⸗ Blick auf Ludwigshafen Feierabend im Hindenburgpark H Ludwigshaſen, 25. Juli. Mit gezücktem Regenſchirm erwehrten ſich einige hundert unentwegte Stammbeſucher des himmliſchen Segens, womit uns Freund Petrus auch geſtern be⸗ glücken zu müſſen wähnte beim Frohen Feierabend der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ im Hindenburgpark. Das Saarpfalz⸗Orcheſter unter Muſikdirektor Ernſt Schmeißers hinreißender Stabführung leitete die Vortragsfolge ein mit Marſchweiſen, Muſikſzenen aus Richard Wagners „Lohengrin“ u. a. Im Mittelpunkt ſtand die erſte Bekanntſchaft mit einem ſympathiſchen jungen Sän⸗ ger, dem Bariton Lothar Heyl. Er verfügt über eine weiche, biegſame, guttragende Stimme tenor⸗ baritonaler Lage, nicht beſonders groß, aber edel, ſchön und gepflegt. Gewählt hatte der Soliſt dank⸗ bare Heimat⸗ und Liebeslieder. Den leicht ſentimen⸗ talen Grundzug dieſer Lieder unterſtrich Lothar Heyls Vortrag und ſeine Kollektion von Zugaben wie z. B. der Schlager des Künnekeſchen„Vetter aus Dingsda“. Ernſt Kapp am Flügel hatte redͤ⸗ lichen Anteil am Erfolg des Abends. Induſtrielehrlinge werden geprüft * Ludwigshafen, 24. Juli. Wie die In duſtrie⸗ und Handelskammer für die Pfalz in Ludwigshafen a. Rh. mitteilt, findet in den Mona⸗ ten September und Oktober eine In d uſtriefach⸗ arbeiterprüfung in Lehrberufen der eiſen⸗ und metallverarbeitenden Induſtrie ſtatt. Zur Prü⸗ fung werden zugelaſſen Lehrlinge, die eine Lehre von der in dem betreffenden Beruf üblichen Dauer in einem Induſtriebetriebe durchgemacht und ihre Lehrzeit bis 31. Dezember 1936 beendet haben. Der letzte Anmeldetermin iſt auf den 22. Auguſt feſt⸗ geſetzt worden. Zu dieſem Termin iſt auch eine Maßſkizze über das in Ausſicht genommene Fach⸗ arbeiterſtück unter Angabe der Hauptmaße und der Bearbeitungszeichen einzureichen. Anmeldungen nebſt einem Merkblatt, aus dem alles Nähere zu erſehen iſt, ſowie die ſonſtigen Un⸗ terlagen ſind bei der Induſtrie⸗ und Handelskammer Ludwigshafen a. Rh. erhältlich. ** 75. Geburtstag. Seinen 75. Geburtstag feierte der Penſionär Johann Pfeiffer, Ludwigshafen a. Rh., Welſerſtvaße 32. Wir gratulieren! Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Samstag Hindenburgpark: 16 bis 18 Uhr Saarpfalzorcheſter. 20.15 Uhr Heiterer bunter Abend:„Das Schwabenlond— ſein Humor und ſein Willy Reichert“. Blumenfeſt der Gartenſtadt Hochfeld: Feſtzug und Bunter Abend in der Feſthalle. Frieſenheimer Radrennbahn: 21 Uhr Nachtrennen(bei un⸗ günſtiger Witterung am Sonntag, 15.30 Uhr). ... und am Sonntag Hindenburgpark: Volksmuſik und Volkstänze der Arbeits⸗ gemeinſchaft für Heimat⸗ und Trachtenpflege. Blumenfeſt der Gartenſtadt Hochfeld: 11 Uhr Eröffnung der Blumenſchau; Konzert, Tanz, Volks⸗ und Kinder⸗ Beluſtigungen. Ludwigsplatz: 11 bis 12 Uhr Standmuſik oͤes Muſikzugs der Flieger des Reichsluftſportkorps. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau:„Der Raub der Sabinerinnen“.— Palaſt⸗Theater:„Fährmann Maria“.— Ufa⸗Rheingold: „Traumulus“.— Union:„Die Schlacht am blauen Berge“. — Atlantik:„Die blonde Kathrein“.— Alhambra Munden⸗ heim:„Martha“. männiſchen Unterlagen. Man hörte bei dieſer Ge⸗ legenheit, daß die Arbeiten im Chor der Kirche noch lange nicht abgeſchloſſen ſind. Die Oeffnung des Chorraumes bringt eine größere Anzahl bautech⸗ niſcher Fragen, die in nächſter Zeit gelöſt werden müſſen. Dazu gehört auch die Heizungsfrage. Zu dieſem Zweck wird der Chorraum unterkellert und werden zwei Heizkeſſel aufgeſtellt, die bei ſpäterer Ummontage der geſamten Heizungsanlage in der Kirche ausreichen werden, um überall gleichmäßige Wärme zu verabreichen. Auch dieſem Vorſchlag ſtimmte der Kirchengemeindeausſchuß zu. Veteran von 1870/71 feiert 90. Geburtstag. Einer der letzten Kriegsteilnehmer von 1870/71 in unſerer Stadͤt, der Eiſenbahnarbeiter a. D. Simon Stein⸗ bach, wohnhaft in Heidelberg⸗Neuenheim, volen⸗ dete am 24. Juli ſein 90. Lebensjahr. Wir gratulieren! Der tägliche Verkehrsunfall. Infolge Nichtbe⸗ achtung des Vorfahrtsrechts ſtieß an der Ecke März⸗ gaſſe— Plöck ein Kraftrad mit einem Per⸗ ſonenkraftwagen zuſammen. Der Kraftrad⸗ fahrer erlitt Verletzungen an beiden Händen ſowie am rechten Oberſchenkel und mußte ärztliche Hilſe in Anſpruch nehmen. Beide Fahrzeuge wurden er⸗ heblich beſchädigt. UViernheim, 24. Juli. Die in der Lorſcher Straße 48 wohnenden Eheleute Franz Schnei⸗ der 3 feierten das Feſt der ſilbernen Hoch⸗ 6eit. Wir gratulieren! NSDAP-Rfiſſeilungen Aus Hartelatatlichen Bekanntmachungen enmommen Anordnungen der Kreisleitung An ſämtliche Kaſſenleiter des Kreiſes Mannheim Die Mitgliederſtandsmeldungen für Monat Juli 1936 müſſen ſofort bearbeitet und der Kreisleitung vorgelegt werden. Letzter Termin: 27. Juli 1936. Kreiskartei. (Alle Filmſtellenleiter der Stadtortsgruppen treten am Sonntag, 26. Juli,.15 Uhr, im„Univerſum“ an. Kreisfilmſtelle. Politiſche Leiter Waldhof. Sämtliche Parteigenoſſen, die am diesjährigen Reichsparteitag in Zivil teilnehmen wollen, haben ſich bis ſpäteſtens 27. Juli auf der Geſchäftsſtelle zu melden. Rheinau. Am 27. Juli, 20.15 Uhr, treten ſämtliche Pol. Leiter(auch Ziviliſten) auf dem Sportplatz der NS DAP zum Formaldienſt an. Friedrichsſeld. Am 29. Juli erfolgt im Palaſtkino die Vorführung des Films„Der Zigeunerbaron“. Für Par⸗ teigenoſſen iſt Erſcheinen Pflicht. Deutſches Eck. Am 26. Juli, 7 Uhr, Antreten der Poli⸗ tiſchen Leiter auf dem U2⸗Schulplatz zum Formaldienſt und Schießen. W Sozialſtelle. Nächſter Appell am 25. Juli, 17 Uhr, Saal 67, Schlageterhaus. Tätigkeitsberichte und Angaben über die Freiſtellenwerbung mitbringen. Stelle für Grenz⸗ und Auslandsarbeit. Die Dienſtſtun⸗ den finden ſtatt: montags und freitags von 20 bis 21 Uhr im Schlageterhous, Zimmer 76. Stelle Wandern. Die Dienſtſtunden finden ſtatt: dienstags und donnerstags von 18.30 bis 19.30 Uhr im Schlageterhaus, Zimmer 76 Der Führer des Gebietes 21 der H, Pg. Kemper, zur Werbeakuon der NSV: „„Die NS-Voikswohl fahrt 18t eine Kampfgeme inscheft gegen die vot und kur den sozielistischen Auf bau. In diesen deist arbeitet die Jugend kameradschaftiich nit der NSV zusanmen.“ ber Führer des dedietes 21 Baden: 802. Friedhein Kenper Gebietsführer. Die Stärkemeldungen der Einheiten des Jungbannes 1 und 2/171 müſſen bis ſpäteſtens 25. Juli auf dem Jung⸗ bann ſein. DA Edingen. Am 263. Buli, 9 Uhr, treten ſämtliche Walter und Warte am Schießplatz an.— Am 27. Juli, 20.30 Uhr, Antreten ſämtlicher Walter und Warte im Gaſthaus„Zum Ochſen“ Oſtſtadt. Sämtliche uniformierten DAc⸗Walter und Köc⸗Warte treten am Sonntag,.45 Uhr, auf dem Platz vor der Heilig⸗Geiſt⸗Kirche zum Appell, an. Brotbeutel und Feloflaſche ſind mitzubringen. Verpflegung erfolgt durch Feldküche. Arbeitsdank Sämtliche Ortsarbeitsdankwalter der Ortsgruppen Mannheim⸗Stadt, die noch nicht ihre Beitragsmarken in Empfana genommen haben, erſcheinen am 25. Juli, zwi⸗ ſchen 15 und 17 Uhr auf der Kreiswaltung. Die Kreisarbeitsdankwaltung ———— Was hören wir? Sonntag, 26. Juli Der Olympia⸗Weltſender bringt über den Reichsſender Stuttgart .00: Für alle Reichsſender: Muſik in der Frühe.— .00: Für alle Reichsſender: Sonntagmorgen Ihne Sorgen. —.00: Vom Reichsſender Berlin: Sonntägliche Muſik.— 10.00: Vom Reichsſender Berlin: Frohe Weiſen.— 10.45: Bom Reichsſender Frankfurt, für alle Reichsſender: Großer Preis von Deutſchland. Vorbericht und Hörberichte vom Start und den erſten Runden des Nürburg⸗Rennens.— 11.30: Vom Reichsſender Hamburg, für alle Reichsſender außer Berlin: Weltkonkreß für Freizeit und Erholung 1936. Bilder und Eindrücke vom Großen Feſtzug.— 12.00: Für alle Reichsſender: Muſik am Mittag.— 13.00: Vom Reichsſender Frankfurt, für alle Reichsſender: Großer Preis von Deutſchlond. Hörbericht vom Verlauf des Nür⸗ burg⸗Rennens.— 13.30: Für alle Reichsſender: Unterhal⸗ tungskonzert.— 14.00: Für alle Reichsſender außer Berlin: Bunte Schallplatten.— 14.30: Vom Reichsſender Frankfurt, für olle Reichsſender: Großer Preis von Deutſchland. Hör⸗ berichte von den letzten Runden des Nürburg⸗Rennens.— 15.00: Für alle Reichsſender außer Berlin: Unterhaltungs⸗ muſik.— 16.00: Für alle Reichsſender: Unterhaltungskon⸗ zert.— 17.00: Für alle Reichsſender: Ein bißchen Lachen.— 17.10: Für alle Reichsſender: Unterhaltungskonzert.— 18.00: Für alle Reichsſender außer Berlin: Blasmuſik. Da⸗ zwiſchen 18.15 bis 18.30 Uhr vom Reichsſender München für alle Reichsſender außer Berlin: Hörbericht vom Rennen in München⸗Riem um das„Braune Band von Deutſch⸗ Land 1936“.— 19.00: Für alle Reichsſender außer Berlin: Hausmuſik. Dazwiſchen Hörberichte.— 20.00: Vom Reichs⸗ ſender Hamburg für alle Reichsſender außer Berlin: Welt⸗ Kongreß für Freizeit und Erholung 1936, 4. Tag: Freut euch des Lebens! Ein deutſches Volksf Alle Reichsſender getrennt: Wetter⸗ und Tages⸗Nachrichten. — 22.15: Für alle Reichsſender außer Berlin: Deutſchland⸗ echo.— 22.30: Vom Reichsſender Berlin: Tanz und Unter⸗ haltung.— 23.00: Fortſetzung der Veranſtaltung Tanz und Unterhaltung.—.10: Vom Reichsſender Berlin: Konzert nach Mitternacht—.55 bis.15: Für alle Reichsſender: Fackelſtaffellauf Olympia— Berlin. Das olympiſche Feuer erreich Belgrad. Weiheſtunde an den Königsgräbern auf dem Berg Oplenac. ———ĩĩ—ĩ—————— ⏑————————————ꝰꝰ——————— Gottesdienſt-Ordnung Evangeliſche Gemeinde Sonntag, den 26. Juli 1936: Trinitatiskirche:.30 Frühgottesdienſt, Vik. Jäger; 10 Haupt⸗ gottesdienſt, Pfr. Kiefer; 11.15 Kindergottesdienſt, Vik. Jaeger. Konkordienkirche: 10 Hauptgottesdienſt, Pfr. Horch; 11.15 Kindergottesdienſt, Vik. Würthwein; 18 Abendgottesdienſt, Pfarrvikar Staubitz(hl. Abendmahl). Ehriſtuskirche:.30 Frühgottesdienſt, Vikar Weiß: 10 Hauptgottesdienſt, Vikar Weiß; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Weiß. Neuoſtheim: 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrvik. Staubitz; 11.30 Kindergottesdienſt, Pfarrvikar Staubitz. Friedenskirche:.30 Hauptgottesdienſt, Pfr. Bach; 10.45 Kindergottesdienſt, Pfr. Bach. Johanniskirche: 10 Hauptgottesdienſt, Pfr. Emlein(hl. Abendmahl); 11.15 Kindergottesdienſt, Pfr. Emlein. Lutherkirche: 10 Hauptgottesdienſt, Vikar Schilling; 11.15 Kindergottesdienſt. Gemeindehaus Eggenſtr. 6: 9 Gottesdienſt, Pfr. Frantzmann. Melanchthonkirche: 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Hahn. Gemeindehaus Zellerſtr. 34:.30 Gottesdienſt, Pfr. Hahn. Städtiſches Krankenhaus: 10.30 Gottesdienſt, Pfarrer Haas (Stadtpoſaunenchor). Diakoniſſenhaus: 10.30 Gottesdienſt, Pfr. Scheel. Hrch.⸗Lanz⸗Krankenhaus: 10.30 Gottesdienſt, Vik. Schoener. Feudenheim:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Vogel; 10.45 Kindergottesdienſt, Vikar Vogel; 11.30 Chriſtenlehre für Knaben, Vikar Schilling. Friedrichsfeld:.90 Hauptgottesdienſt, cand. theol. Schwarz; 10.30 Kindergottesdienſt. Käſertal: 10 Hauptgottesdienſt, Vikar Adelmann; 11.15 Kin⸗ dergottesdienſt, Vikar Adelmann. Käfertal⸗Süd: 9 Hauptgottesdienſt, Vikar Adelmann. Neckarau:.30 Hauptgottesdienſt, Pfr. Gänger(Kollekte für den Guſtav⸗Adolf⸗Verein); 10.30 Kindergottesdienſt der Südpfarrei, Pfr. Kühn; 11.15 Kindergottesdienſt der Nord⸗ pfarrei, Pfr. Gänger. Gemeindehaus Speyerer Str. 28:.30 Hauptgottesdienſt, Pfr. Gänger; 11 Kindergottesdienſt. Rheinau: 9 Chriſtenlehre für Knaben, Vikar Lau; 10 Haupt⸗ ttesdienſt, Pfarrer Vath; 11 Chriſtenlehre für Mädchen, fr. Vath; 11.30 Kindergottesdienſt, Pfr. Vath. Pfingſtberg: 9 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Vath; 10 Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Lau. Sandhoſen:.30 Hauptgottesdienſt, Vik. Conradi, anſchließ. Chriſtenlehre, Pfr. Bartholomä; 11.30 Kindergottesdienſt, Vik. Conradi; 17 Gottesdienſt im Scharhof, Vik. Conradi. Seckenheim:.45 Chriſtenlehre für die Mädchen, Pfr. Fichtl; .30 Hauptgottesdienſt, Pfr. Fichtl; 12.30 Kindergottes⸗ dienſt, Pfr. Fichtl, Pauluskirche Waldhof:.30 Hauptgottesdienſt, Pfr. Clor⸗ mann; 10.45 Kindergottesdienſt, Pfr. Clormann. Wallſtadt:.00 Chriſtenlehre, Pfarrer Münzel;.30 Haupt⸗ ottesdienſt, Pfarrer Münzel; 10.30 Kindergottesdienſt, farrer Münzel. Wochengottesdienſte: Konkordienkirche: Donnerstag.00 Uhr Abendgottesdienſt, Vikar Würthwein. Friedenskirche: Montag bis Samstag.20 Morgenandacht. Feudenheim: Donnerstag.15 Morgenandacht, Vik. Vogel. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften „Verein für Innere Miſſion.., Stamitzſtraße 15 —— 99 Verſammlung und Donnerstag abend.15 Verſammlung. Freitag abend 8 Bibelſtunde für jg. Männer.— Schwetzinger Str. 90(Stadtmiſſionar Wild): Sonntag.00 und Dienstag.00 Verſammlung.— Neckaran, Fiſcherſtraße 31(Stadtmiſſionar Welk): Sonn⸗ tag 8 u. Dienstag.15 Verſamml.— Rheinau, Däniſcher Tiſch: Sonntag 3 u. Mittwoch.15 Verſamml.— Pfiugſt⸗ berg, Herrenſand 42: Alle 14 Tage Freitags.15 Ver⸗ ſammlung.— Lindenhof, Bellenſtraße 52: Sonntag 8 und Freitag.15 Verſammlung.— Seckenheim, Kinderſchule: Donnerstag 8 Verſammlung.— Sandhofen, Kinderſchule: Sonntag 3 u. Mittwoch.15 Verſammlung.— Waldhof: Freitag 8 Verſammlung.— Feudenheim, Untere Kinder⸗ ſchule: Sonntag 8 und Dienstag 8 Verſammlung. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda⸗ Heim“, I. 11. 4. Sonntag nachm. 2 Uhr Kinderſtunde; 4 Jugendbund für Mädchen; abends.15 Evangeliſationsvortrag. Dienstag abend.15 Männerſtunde. Mittwoch abend.15 Gebets⸗ ſtunde. Donnerstag nachm. 4 Uhr Frauenbibelſtunde.— Käfertal⸗Süd, Dürkheimer Straße 32: Montag abend.15 Evangeliſationsvortrag.— Almenhof, Schillerſchule: Mon⸗ tag abend.15 Evangeliſationsvortrag.— Scharhof⸗Sand⸗ hofen: Dienstag abend.15 Evangeliſationsvortrag.— ingſtberg, Oſterſtraße 30: Donnerstag abend.15 Evan⸗ geliſationsvortrag.— Neckarau, Kirchgartenſchule: Frei⸗ tag abend.15 Evangeliſationsvortrag. Gemeinſchaft innerhalb der Kirche„Haus Salem“, K 4. 10. Sonntag nachm. 2 Sonntagſchule; 4 Jugendbund f. junge Mädchen; abends 8 Evangeliſations⸗Vortrag über das Thema„Der Urgrund im Menſchen“.— Dienstag abend 8 Gebetsſtunde.— Mittwoch abend 8 Jugendbund für junge Mädchen; abend 8 Männerſtunde.— Donnerstag nachm. 4 Frauenſtunde; abend 7 Freundeskreis für junge Mäochen; abend 8 Blaukreuzſtunde.— Käfertal, Sonnen⸗ ſchein 25, b. Habermeier: Sonntag nachm. 2 Sonntagſchule. 3 Uhr Verſammlung.— Almenhof, Mönchwörthſtr. 218, bei Reißner: Montag abend 8 Verſammlung.— An den Kaſernen 12, bei Schepper: Mittwoch abend 8 Verſamm⸗ lung.— Pfingſtberg, Strahlenburgſtr. 13: Donnerstag abend.15 Verſammlung. Landeskirchliche Gemeinſchaft der Liebenzeller Miſſion und Jugendbund für entſchiedenes Chriſtentum, Lindenhof⸗ ſtraße 34. Sonntag abend 8 Wortverkündigung(Gem.⸗ Pfleger Steeger).— Montag abend 8 Frauenbibelſtunde. —, Dienstag abend.15 Bibelſtunde, Fahrlachſtraße 13, b. Dörr. Mittwoch abend 8 Bibelſtunde; 9 Mitgliederſtunde. Samstag abend.15 Uhr Männerbibelſtunde.— Jugend⸗ bund für EC.: Sonntag nachm. 4 Uhr und Donners⸗ tag abend 8 Uhr.— Mannheim⸗Fendenheim, Schwanen⸗ ſtraße 30, Hinterhaus: Sonntag abend 8 Wortverkün⸗ digung.— Dienstag abend 8 Frauenbibelſtunde. Wald⸗ 90 Trommlerweg 33 bei Gülting: Donnerstag abend 8 Bibelſtunde.— Wallſtadt, Atzelbuckelſtraße 4: Sonntag abend 8 und Dienstag abend 8 Bibelſtunde. — Evang.⸗luth. Gemeinde Diakoniſſenhauskalle F 7, 29: Sonntag nachm. 5 Predigt u. heil. Abendmahl, Pfr. Fritze. Beichte.90. Anmeldung von 4 Uhr an. Evangeliſche Freikirchen Methodiſten⸗Gemeinde, Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Augartenſtr. 26. Sonntag vorm..45 Predigt; 11 Sonntagsſchule: abends .30 Predigt.— Mittwoch abend 8 keine Bibelſtunde.— Donnerstag abend 8 Kirchenchor.— Samstag nachm. 3 Traugottesdienſt in der Kapelle in Ludwigshafen. Evangel. Gemeinde gläubig getaufter Chriſten(Baptiſten), Mannheim, Max⸗Joſeph⸗Straße 12: Sonntag vorm..80 Gottesdienſt; 11 Sonntagsſchule; abends 8 Verſammlung. — Dienstag nachm. 4 Frauenverſammlung.— Freitag abends 8 Jugendverſammlung. Evangeliſche Gemeinſchaft, Mannheim, U 3. 23. Sonntag vorm,.30 Predigt, Prediger Sautter; 10.45 Sonn⸗ tagſchule; abend.30 Predigt.— Mittwoch abend 8 Bibel⸗ u. Gebetsſtunde.— Donnerstag nachm. 4 Frauenmiſſions⸗ verein; abend 8 Jungfrauenſtunde. Adventgemeinde Mannheim, J 1, 14: Dienstag abend 8 Bibelſtunde.— Freitag abend 8 Jugendſtunde.— Sams⸗ tag vorm. 9 Sabbatſchule; 10 Predigt. Blaukreuzgruppe Mannheim I. Meerfeldſtraße 44, Hth. II: Montag abend 8 Bibel⸗ und Gebetsſtunde.— Mittwoch abend 8 Blaukreuzſtunde. Donnerstag 3 Frauenſtunde. Die Heilsarmee, C 1. 15. Sonntag vorm..30 Heiligungs⸗ verſammlung; 11 Kinderverſammlung; nachm..30 Frei⸗ gottesdienſt am Stephanienufer; abends.90 Heilsver⸗ ſammlung. Mittwoch abend 8 Heilsverſammlung. Frei⸗ tag abend 8 Heiligungsverſammlung. Kirche Jeſu Chriſti, der Heiligen der letzten Tage Sonntag vorm. 10 Sonntagsſchule; abends 7 Abendmahls⸗ verſammlung. Dienstag abend.30 G. F. V. 1. 3. 5. Diens⸗ tag Genealogie. Mittwoch nachm. 5 Primarklaſſe f. Kinder. Freitag abend.30 Frauenverein:.30 Chorſtunde. Neu⸗Apoſtoliſche Kirche Mannheim⸗Stadt, Kirche Ecke Langerötter⸗ u. Moſelſtraße. Sonntag vorm..30 u. nachm..30 Gottesdienſt. Mittwoch abd. 8 Gottesdienſt.— Mhm.⸗Sandhofen, Zwerchgaſſe 16: Sonntag vorm..30 u. nachm. 3 Gottesdienſt. Mittwoch abend 8 Gottesdienſt.— Manuh.⸗Neckaran, Gießenſtr. 1: Sonntag vorm..30 Gottesdienſt. Mittwoch abend 8 Uhr Gottesdienſt.— Mannh.⸗Friedrichsfeld, Neudorfſtr. 68: Sonntag nachm. 3 Gottesdienſt. Mittwoch abend 8 Gottes⸗ dienſt.— Seckenheim, Kloppenheimerſtraße 37: Sonntag nachm..30 Gottesdienſt. Die Chriſtengemeinſchaft, L 2, 11. Bewegung zur religiöſen Ernenerung. Sonntag vorm. 10 Menſchenweihehandlung mit Predigt; 11 Sonntagsfeier für Kinder.— Mittwoch vorm. 9 Men⸗ ſchenweihehandlung; abends.15 Tagungsberichte. Katholiſche Gemeinde Sonntag, den 26. Juli 1936(8. Sonntag nach Pfingſten): Obere Pfarrei(Jeſuitenkirche): von 6 an Beichtgelegenheit; 6 Frühmeſſe;.45 hl. Meſſe;.30 Singmeſſe(Monats⸗ kommunion der Frauen);.30 Singmeſſe,.30 Haupt⸗ gottesdienſt mit Predigt und Amt; 11 hl. Meſſe mit Pre⸗ digt;.30 Herz⸗Jeſu⸗Bruderſchafts⸗Andacht mit Segen; abends 8 Predigt und Andacht mit Segen für die kit⸗ glieder des Müttervereins.— Während der Ferien ſind die Gottesdienſte an Werktagen um.15, 7 und.15 Uhr. St. Sebaſtianuskirche— Untere Pfarrei: 6 Frühmeſſe und Beginn der Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit gemeinſamer Kommunion der Frauen;.30 Haupt⸗ gottesdienſt mit Predigt und Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt,.30 Herz⸗Mariä⸗Andacht mit Segen. Heilig⸗Geiſt⸗Kirche: Kommunionſonntag der Frauen und Mütter; 5 hl. Meſſe; 6 hl. Meſſe; 7 Frühmeſſe; 8 Sing⸗ meſſe mit Predigt;.30 Predigt und Amt; 11.15 Sing⸗ meſſe;.30 Andacht zur Hl. Familie. Liebfrauenkirche: Kommunionſonntag der Frauen: von 6 an Beichtgelegenheit;.30 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Amt; 11 Singmeſſe mit Predigt;.30 An⸗ dacht für die Feldfrüchte. Katholiſches Bürgerſpital:.90 Singmeſſe. St. Joſeph, Lindenhof: Feſt der hl. Anna; zugleich Feſt des ſel. Markgrafen Bernhard von Baden; Kommunionſonn⸗ tag der Frauen: 6 hl. Meſſe mit Beichtgelegenheit; 7 Sing⸗ meſſe zu Ehren der hl. Anna mit Monatskommunion des Mütbervereins; 8 Singmeſſe mit Predigt; 10 feierl. Hoch⸗ amt; 11.30 Singmeſſe; abends 7 Andacht zum hl. Joſeph. St. Peter: 6 Beichtgelegenheit; 7 Frühmeſſe mit General⸗ kommunion des Müttervereins; 8 Singmeſſe mit Predigt; .30 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt. Herz⸗Jeſu⸗Kirche, Neckarſtadt⸗Weſt: 6 Frühmeſſe u. Beicht⸗ gelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; 12 Chriſtenlehre f. d. Jünglinge.30 Herz⸗Mariä⸗Andacht. St. Bonifatius: Kommunionſonntag der Frauen: 6 Früh⸗ meſſe u. Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt(Monatskommunion des Müttervereins und der Frauen);.05 hl. Meſſe; 10 Hochamt mit Predigt; 11.30 Singmeſſe mit Predigt;.30 Andacht zu Ehren der Hl. Familie. Pfarrkuratie St. Nikolaus: 6 Beichtgelegenheit; 7 Frühmeſſe mit Kommunion der Frauen und Mütter;.30 Kinder⸗ gottesdienſt; 10 Hauptgottesdienſt mit Predigt; abends .30 Komplet und Segen. St. Jakobus, Neckarau: Feſt des Kirchenpatrons, des hl. Apoſtels Jakobus, Familienkommunion, zugleich Ge⸗ meinſchaftskommunion der männlichen und weiblichen Jugend: 6 hl. Meſſe;.45 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.10 Prozeſſion aller Männer und Jungmänner vom Gemeindehaus aus zum Feſtgottesdienſt in der Pfarrkirche;.30 feierl. levit. Hochamt mit Feſtpredigt; 11 Singmeſſe mit Predigt. St. Franziskuskirche Mannheim⸗Waldhof: 6 Beichte; 7 mit hl. Kommunion der Frauen; 10 Amt mit Predigt. Kapelle der Spiegelfabrik:.15 Amt mit Predigt; 11 Sing⸗ meſſe mit Predigt. Waldkapelle St. Eliſabeth: 8 Singmeſſe mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt. St. Laurentius, Käfertal: 6 hl. Meſſe;.30 Beichte;.15 hl. Meſſe, Monatskommunion der Frauen und Mütter; 9 Predigt und Amt; 11 Schülergottesdienſt mit Predigt; abends 8 Segensandacht. St. Peter u. Paul, Mannheim⸗Feudenheim:.90 hl. Beichte; .30 Singmeſſe(Monatskommunion der Schulkinder); 10 Hauptgottesdienſt. Die.30⸗Uhr⸗ und die 11⸗Uhr⸗Meſſen fallen in den Ferien aus. 2 Pfingſtveſper. St. Bartholomäus, Mannheim⸗Sandhoſen: Feſt der hl. Mutter Anna, Kollekte f. Paramente, Monatskommunion für Knaben und Mädchen:.30 Beichtgelegenheit; 7 Früh⸗ meſſe; 9 Hauptgottesdienſt mit Predigt und liturg. Ge⸗ meinſchaftsmeſſe, hernach Chriſtenlehre für die männliche Jugend; 11 Schülergottesdienſt mit Predigt und Sing⸗ meſſe; abends.30 Andacht zur Hl. Familie. St. Anton, Mannheim⸗Rheinau: Feſt der hl. Mutter Anna. Monatskommunion der Frauen u. Mütter. Kollekte für beſondere caritative Zwecke: 6 hl. Beichte; 7 Frühmeſſe; .30 Amt mit Predigt; 2 Andacht um günſtige Witterung mit Segen. St. Aegibins, Mannheim⸗Seckenheim: 7 Frühmeſſe;.30 Hauptgottesdienſt;.30 Herz⸗Jeſu⸗Andacht. St. Bonifatiuskirche, Mannheim⸗Friedrichsfeld:.30 Beicht⸗ gelegenheit;.30 Gemeinſchaftskommunion für die ſchul⸗ pflichtige Jugend, Frühmeſſe;.30 Predigt, Amt;.30 ndacht um Segen für die Felofrüchte. St. Thereſia vom Kinde Jeſu, Pfiugſtberg:—.30 Beichte; .30 Frühmeſſe mit Predigt;.30 Amt mit Predigt;.30 Andacht;.30 Abendandacht. St. Paul, Almenhof: 7 Frühmeſſe, Kommunion der Mütter und Frauen;.30—.30 Beichte;.30 Singmeſſe mit Pre⸗ digr, 11 Singmeſſe mit Predigt; 2 Andacht zur Mutter⸗ gottes. St. Hildegard, Käfertal⸗Süd: 6 Beichte; 7 Frühmeſſe mit Predigt; 9 Amt mit Predigt und Wetterſegen;.30 Herz⸗ Mariä⸗Andacht. Alt⸗Katholiſche Gemeinde(Schloßkirche) Sonntag vorm..30 hl. Meſſe in deutſcher Sprache mit Predigt. 9 eſt im Spiegel der Muſik. Dazwiſchen 20.50: Bericht vom Kgreß. 22.00 0 0 Nummer — Meue Manuheimer Zeilung 17 —— 44.— ————ämʒů——— — ————————— 8 rr weiſit ——————————⏑E Maxauer Rheinbrücke erhält ihr Farbenkleid Knielingen und Mühlburg erhalten neue Bahnhöfe * Maxau, 24. Juli. Im Zuſammenhang mit der Fertigſtellung der' neuen Straßenbrücke über den Rhein(Auftragung der Fahrbahndecke) wird das Reichsbahnneubauamt Karlsruhe gleichzeitig auch den Fertiganſtrich der geſamten Brückenkonſtruktion vornehmen laſſen. Auch dieſe letzten Arbeiten wer⸗ den vergeben. Im Zufahrtsbereich der neuen Eiſenbahnbrücke über den Rhein hat die Reichsbahn bei der auf weite Streckenlänge vorgelagerten Zufahrtsrampe noch zwei andere dringend notwendige zuſätzliche Bauvorhaben begonnen. Für die an dieſer Brücken⸗ zufahrtsrampe gelegenen Vororte Knielingen und Mühlburg müſſen noch zwei Bahnhofs⸗ neubauten ausgeführt werden, die bis zur voraus⸗ ſichtlichen Eröffnung des Eiſenbahnverkehrs über den Rhein, im Spätjahr 1937, gleichfalls betriebs⸗ fertig ſein ſollen. * Kouſtanz, 24. Juli. Vertreter von Baden, Württemberg, Bayern, Oeſterreich und der Schweiz, die die Aufſichtsbehörden über die Fiſcherei auf dem Bodenſec darſtellen, kamen dieſer Tage in Arbon zuſammen. An den Beſprechungen waren auch die Regierungen der Kantone Thurgau und St. Gallen beteiligt. Günſtiges Erntebild im Ried Die Ernte iſt nicht verloren-Ein Gang durch die Felder bei Lampertheim a* Lampertheim, 24. Juli. Der Erfolg des günſtigen Zuſammenwirkens von Wetter und Arbeit iſt heute, trotz der beäng⸗ ſtigenden Regenperiode, gut zu erkennen. Noch heute zeigt in dieſem Jahre das Wintergetreide wie Weizen, Roggen und Wintergerſte allgemein einen guten Stand, der zu den beſten Hoffnungen berechtigt. Allerdings muß man beim Roggen in⸗ folge der ſtarken Niederſchläge hin und wieder, be⸗ ſonders auf ſchweren Böden, Lagerſtellen feſtſtellen, wie es auch ſchon vorgekommen iſt, daß ausgefallene Körner auswachſen. Dieſe Erſcheinungen können das Geſamtergebnis aber nicht weſentlich beein⸗ fluſſen, da es ja nicht allgemein der Fall iſt. Die Ernte der Halmfrüchte hat jetzt auf ver ganzen Linie eingeſetzt und wenn nicht alle Anzeichen trügen, darf man auf ein einiger⸗ maßen günſtiges Erntewetter rechnen. Die Grünlandkulturen darf man außer⸗ ordentlich gut beurteilen, von denen ſich beſonders der Klee durch Dichte und Größe auszeichnet. Aber auch Luzerne, Wieſen und Weiden ſtehen vielfach ſo gut, wie man es ſeit Jahren nicht mehr erlebte. Gerade damit iſt unſere Lanoͤwirtſchaft einer ihrer größten Sorgen, nämlich der Verſorgung des Vieh⸗ beſtandes mit wirtſchaftseigenem Futter, zum größten Teil enthoben. Um die Qualität des Fut⸗ ters bezügl. des Eiweißgehaltes zu verbeſſern, wurde mit dem erſten Schnitt früher als ſonſt begonnen. Wenn die Witterung der nächſten Zeit wärmer bleibt, dann wird ſelbſt der Ertrag der vermehrt an⸗ gebauten Winterölfrüchte, Raps uſw. nicht ent⸗ täuſchen. Die Hackfrüchte, Kartoffeln, Zucker⸗, Kohl⸗, Waſſer⸗, Runkel⸗ und Gelberüben, zeigen durch die vielen Niederſchläge eine gute Entwickelung und be⸗ rechtigen zu den beſten Hoffnungen. Infolge der ſeuchtwarmen Witterung beſin⸗ den ſich die Tabakſelder in einem ſelten guten Zuſtand; ſtarke ſaftige Stauden mit ſelten gut entwickelten Blättern geben die beſte Hoffnung auf eine ſehr aus⸗ giebige Tabakernte in dieſem Jahre. In manchen Gemeinden hat man bereits mit dem„Köpfen“ des Tabaks begonnen. Zur Zeit hat auch die Gurkenernte eingeſetzt. Der Anfall iſt enorm groß, die Gurken ſind ſehr gut. Regenwetter würde die Qualität jetzt aber ſehr nach⸗ teilig beeinfluſſen, da Flecken und Fäulnis hierdurch weſentlich beſchleunigt werden. Durch die neue Ab⸗ ſatzregelung funktioniert die Anlieferung wie der Verſand wie am Schnürchen.— Ein Gang durch die Obſtgärten läßt erkennen, daß die Sauerkirſchenernte zu Ende geht. Der Ertrag war recht ausgiebig, was man auch von Stachel⸗ und Johannisbeeren behaupten darf. Die Zwetſchgen, wie Aepfel und Birnen, dagegen laſſen im Behang ſehr zu wünſchen übrig. Dagegen iſt die Blüte der Nußbäume in eine gute warme Wet⸗ terperiode gefallen, ſo daß die Bäume heute einen guten Behang aufweiſen. Bleibt uns nur noch übrig, zu wünſchen, daß nun endlich der ſo ſehnlich von Menſch, Tier und Pflande erwartete Sommer eintreten möge, um doch noch alles zum Guten zu wenden. Der franzöſiſche Wet⸗ terprophet Abbé Gabriel verſichert, daß mit dem 23. Juli das gute Wetter beginnen ſoll. Er ſtützt ſeine Vorausſage darauf, daß nach aſtronomiſcher Theorie ſich alle 372 Jahre die gleiche Wetterdispoſition ein⸗ ſtellt und wird das 1936er Wetter durch das gleiche von 1564 beſtimmt. Wir wollen uns freuen, wenn er Recht hat. mh. ⸗a⸗ Fürth, 24. Juli. Der im April erſolgte uner⸗ wartete ſtarke Schneefall hat in den hieſigen Wal⸗ dungen großen Schaden werurſacht. Vor einigen Ta⸗ gen ſind nun etwa 160 Mann Arbeitsdienſtler einge⸗ troffen um den Schaden zu beheben. Zur Unterbrin⸗ gung des Arbeitsdienſtes wurden bei der Turnhalle Baracken errichtet. Elnspaltige Kleinanzeigen bis zu einer Höhe von 100 mm je mim SPig. Stellengesuche je mm 4Pßig. Annahmeschluf für die Mittag. Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die Abend-Ausgabe nachm. 2 Uht Fahrradanhänger bill. zu verkauf. WO0— prucht's iltt immer im Bezirk Mannhein-Land Aufgrund der Verordnung über die Muſterung und Aushebung vom 21. 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Ferner ſind bei der Aushebung vorzulegen, falls nach der Mu⸗ ſterung 1935 bzw. 1936 erworben: a) das Arbeitsbuch; b) Ausweiſe über Zugehörigkeit: zur HJ(Marine⸗HJ), zur Sa(Marine⸗SA), zur SS, zum NSKé, zum Rec(Reichsluftſportkorps, bisher De, Deutſcher Luft⸗ ſportverband), zum DASdD(Deutſcher Ama⸗ teur⸗Sende⸗ und Empfangs⸗ dienſt); c) den Nachweis über Teilnahme am Wehrſport(Seeſport), die Beſcheinigung über die Kraft⸗ ſahrausbildung beim NSKK— Amt für Schulen—, den Reiter⸗ ſchein des Reichsinſpekteurs für Reit⸗ und Fahrausbildung, das Seeſportfunkzeugnis: d) den Nachweis über die Ausbil⸗ dung beim Roten Kreuz; e) den Nachweis über Geefahrt⸗ zeiten und den Beſuch von See⸗ fahrtſchulen u. Schiffsingenieur⸗ ſchulen oder den Nachweis über abgelegte Schifferyrüfungen: 4) den Nachweis über den Beſitz des Reichsſportabzeichens oder des SA⸗Sportabzeichens; g) den Führerſchein(für Kraſt⸗ fahrzeuge, Flugzeuge, Segel⸗ boote. Motorfachten); h) Freiſchwimmerzeugnis: i) Brillenrezept beim Vorliegen von Sehfehlern. Die Dienſtpflichtigen haben ge⸗ waſchen(insbeſondere mit gerei⸗ nigten Ohren) Wäſche zu erſcheinen. Wer durch Krankheit an der Ge⸗ ſtellung zur Aushebung verhindertſß iſt, hat hierüber ein amtsärztliches Zeugnis einzureichen. Zurückſtellungsanträge, eingetreten ſind und denen nur in dringenden Fällen ſtattgegeben wird, ſind ſpäteſtens 8 Tage vor dem Aushebungstermin mit den erſorderlichen Beweismitteln(amt⸗ lich beglaubigte Urkunden, ſonal⸗Papiere, Ausweiſe uſw.) ſchriftlich beim Bezirksamt Mann⸗ heim einzureichen. Anſprüche auf Reiſekoſten und Lohnausfall Geſtellungspflichtigen Entſchädigung ſtehen den nicht zu. Mannheim, den 22. Juli 1996. Bezirksamt— Abt. 1— für ſchöne ſonnige -Zin.-Wolng. in Neckarau od. gegen monatliche Rückzahlung u. und Fraul ElSE geb. Hornung Z. Z. Stãdi. Krenkenhaus Mannheim, 25. Juli 1936 und mit ſaubererſfß 3 deren Gründe erſt nach der Muſterungſ Per⸗ Almenhof. 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Juli 1936 von—12 Uhr und 14—19 Uhr; b) am Freitag, d. 31 Juli 1936 von—12 Uhr und 14—19 Uhr; e) am Samstag, d. 1. Auguſt 1936 von—12 Uhr und 14—18 Uhr: d) am Sonntag, d. 2. Auguſt 1936 während des Rennens von 8 bis 18 Uhr. Während der Sperrzeiten erfolgt die Umleitung des Verkehrs von Schwetzingen nach Walldorf und umgekehrt über die Ortſchaften Bruchhauſen—Sandhauſen. Die Kreuzungsſtellen ſind durch aufgeſtellte Poſten und Richtungs⸗ tafeln kenntlich gemacht. Mannheim, den 24. Juli 1996. Bad. Bezirksamt 1/58. PEPEPEE Amtl. Rekanntmachungen C ſein rumantiſches Filmerlebnis: mit Ingeborg Heriel, Paul Rehkopt, Ed. v. Winiersiein, Hans Zesch. Balloi NHusib: H. kbert Begie: peter Buch Ein neuer Ufafilm, der die Schönheiten einer ethabenen Bergwelt und die Triebkröfte des Henschenherzens be—⸗ glückend und erschütternd offenbart. lm reichhältigen vorprogramm: Kulturkilm— lustsplel und die neueste Ufs-Ton-Woche u. 3. 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Juli 1936, 12 Uhr auf dem israel. Friedhof in Mannheim statt. Mitglied unserer Geschäftsführung Herr Direlcior Walter Riellenberg im Alter von 48 Jahren. Heute vormittag verschied Mitten aus der Arbeit ging der rastlos Schaffende von uns. Seit 18 Jahren leistete er uns seine Dienste, stieg in unserer Verwaltung von Stufe zu Stufe und war erst vor wenigen Wochen vom stellvertretenden zum ordentlichen Mitglied der Geschäftsführung aufgerückt. Sein Können war uns von hohem Wert, seine Klugheit und Energie haben großen Anteil an der Entwicklung des rheinischen Braunkohlenbergbaues. Doch nicht nur mit dem Betriebe unserer Gesellschaft war er tief⸗ innerst verbunden, sondern auch mit den Menschen, die mit ihm arbeiteten. Sie alle kannten ihn als Freund, der in ernster Arbeit und in den Stunden kameradschaftlicher Fröhlichkeit mit vollem Herzen zu Ihnen stand. Wir werden seiner allezeit gedenken. Köln und Mannheim, den 23. Juli 1936. Rbein. Braunlcohlen-Syndilat Aulsichtsrat, Ceschältslührung und Gelolgschalt plötzlich infolge Herzschlages das Die Beerdigung findet am Montag. den 27. Juli 1936, nachm..45 Uhr. von der Kapelle des Friedhofes Melaten aus, statt.