Neue Mannheinmer Seitunng 2 Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Fre. Haus monatlich.50 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgebolt 150 Mk., durch die Poſt.80 Mk. einſchl. Poſtbef.⸗Gebühr. Hierzu 96 Pig. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzen · ſtraße 42, Schwetzinger Straße 44, Meerfeldſtraße 13. Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Straße 8, Se Luiſenſtraße 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 2495 Poſtſcheck⸗ Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 wm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 7. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. 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Ueber die grundſätzliche Bereitſchaft Ftaliens zur Teilnahme an der Konfe⸗ renz der fünf Locarnomächte wird ſoeben ſolgende amtliche Meldung ausgegeben: „Der Außenminiſter Graf Ciano hat den fran⸗ zöſiſchen Botſchafter ſowie den engliſchen und bel⸗ giſchen Geſchäftsträger empfangen und hat ſie in Beantwortung ihrer Mitteilung vom 24. Juli davon unterrichtet, daß die italieniſche Regierung grundſätzlich gern an der Konferenz der fünf Locarnomächte, deren Datum noch zu ver⸗ einbaren ſei, teilnehmen werde, Er hat hinzu⸗ gefügt, daß die italieniſche Regierung es als nütz⸗ lich erachte, daß die Konferenz durch einen geeig⸗ neten Gedankenaustauſch auf dem üblichen diploma⸗ iſchen Wege im Intereſſe ihrer hohen Ziele gebüh⸗ rend vorbereitet werde. Von dieſer Mittei⸗ lung hat Graf Ciano den deutſchen Botſchafter be⸗ nachrichtigt.“ Der arbeiterparteiliche Aßgeordnete Fletcher fragte im Unterhaus den Außenminiſter, ob an die Einladung an Deutſchland zur Teilnahme an einer Fünfmächtekonferenz irgendwelche Bedingungen ge⸗ knüpft worden ſeien. An Stelle Edens antwortete Unterſtaatsſekretär Lord Cranborne, daß an die Einladung an Deutſchland keine Bedingungen geknüpft wor⸗ den ſeien. Bolſchewiſtiſches Frauenbataillon Die Bolſchewiſten haben in Spanien eine Frauenlegion zuſammengeſtellt, die in vorderſter Front gegen die Truppen der Militärgruppe kämpſen ſoll. Vier ſprechen zur Welt Begrüßungsworte der Hüter der olympiſchen Fdee als Auftakt zu den diumpiſchen Syielen — Berlin, 31. Juli. Das heilige olympiſche Feuer durcheilte bereits die deutſchen Lande. In wenigen Stunden hat es die Reichshauptſtadt erreicht, flammt es, umjubelt von Hunderttauſenden, auf den Altären der Feſt⸗ ſtadt und in der Feuerſchale des Marathontores an der Olympiſchen Stätte auf. In wenigen Stunden ſteigt unter dem Dröhnen der Geſchütze, unter den Klängen der Fanfaren, dem Geſang der Olympiſchen Hymne und dem Läuten der Glocke, die die Jugend der Welt gerufen hat, das Fahnentuch mit den fünf verſchlungenen Ringen am Hauptmaſt empor, der Welt den olympiſchen Frieden zu verkünden. Mit Deutſchland fiebert eine ganze Welt. dem Ereignis, dem größten Sportfeſt aller Zeiten ent⸗ gegen. In dieſem Augenblicknerheben die Hüter der Olympiſchen Idee, der Begründer der neuzeitlichen Spiele und lebenslängliche Ehrenpräſident der Olympiſchen Spiele, der greiſe Baron Pierre de Coubertin, der Präſident des Internationalen Olympiſchen Komitees, Graf de Baillet⸗La⸗ tour, Dr. Th. Lewald, und der Pväſident des Deutſchen Olympiſchen Ausſchuſſes, Reichsſportfüh⸗ rer Hans von Tſchammer und Oſten, ihre Stimme. Sie ſprechen durch das Deutſche Nachrichtenbüro zur Welt und erklären: Den Manen der neuzeitlichen Oiympiſchen Sypiele In dem Augenblick, da Deutſchlands Bemühun⸗ gen um einen glänzenden Verlauf der 11. Olympi⸗ ſchen Spiele nun bald mit dem verdienten Erfolg gekrönt ſein werden, gilt mein dankbares Geden⸗ ken denjenigen Männern, die mir vor nunmehr 40 Jahren beigeſtanden haben, als es galt, den in Ver⸗ geſſenheit geratenen olympiſchen Geiſt zu neuem Leben zu erwecken und ſo die Vor⸗ ausſetzungen zu ſchaffen für den uns jetzt bevor⸗ ſtehenden gewaltigen Höhepunkt. König Konſtantin von Griechenland, der ſchwediſche General Vietor Balck, der ehrwürdige R. S. Laffen, der frühere Leiter des engliſchen Collegs in Cheltenham, der amerikaniſche Profeſſor Williams M. Sloane— jene treuen und erlauchten Freunde der Geburtsſtunde der modernen olympiſchen Stunde, weilen nicht mehr unter den Lebenden. Für den Plan, den ſie mit mir gemeinſam entworfen haben, zolle ich ihnen in dankbarer Zuneigung den verdienten Tribut. Ihnen, aber auch allen neuen Mitarbeitern, die nach ihrem Hinſcheiden beigetragen haben zur Feſtigung und Verſchönerung des von ihnen errichteten Ge⸗ bäudes, gilt mein Dank! Am 27. Juli 1936. Im erſten Jahre der 11. Olympiade. Pierte de Coubertin. Am Vorabend der Schlacht Das geſamte deutſche Volk, dem Aufruf des Füh⸗ rers Folge leiſtend, bereitet ſich darauf vor, die Jugend von 53 Nationen mit offenen Armen zu empfangen. Stolz auf die Ehre, die ihnen vom Internatio⸗ nalen Olympiſchen Komitee erwieſen wurde, ſind Dr. Lewald, Carl Ritter von Halt und Herzog Adolf Friedrich zu Mecklenburg, unterſtützt von Carl Diem und in ausgezeichneter Zuſammenarbeit mit von Tſchammer und Oſten und dem Deutſchen Olym⸗ piſchen Ausſchuß, damit beſchäftigt, eine Orga⸗ niſation zu vollenden, die die Bewunde⸗ rung der ganzen Welt erwecken wird. Die am heiligen Feuer von Olympia entzündete Fackel iſt unterwegs: von Hand zu Hand weiter⸗ gegeben, wird ſie am 1. Auguſt im Olympiſchen Sta⸗ dion zur ſelben Stunde eintreffen, wo die eherne Glocke mit vollem Klange die Eröffnung der Spiele der Xl. Olympiade einläuten wird. Nach dem Wettkämpfen werden die Sieger, die Stirne mit den Lorbeerkränzen umwunden, vorbei⸗ ziehen, und, wie ich zu hoffen wage, wird jeder Mit⸗ kämpfer in ſeine Heimat mit dem Oelzweig hurück⸗ kehren, dem ſichtbaren Zeichen des olympiſchen Frie⸗ dens, der von der ganzen Welt mit lauter Stimme gefordert, zum Schutze der Kultur und zum Heile der Völker. Graf de Baillet⸗Latour, Präſident des Internationalen Olympiſchen Komitees „Wer hätte an ſolche Erfüllung geböacht!“ Die Jahre der Vorbereitung ber 11. Olympiſchen Spiele ſind vorüber, die letzten Stunden harter An⸗ ſpannung liegen hinter uns. Der Tag des Feſtes iſt gekommen, und wir ſeben der Feier freudigen Herzens entgegen. Alle unſere Erwartun⸗ gen ſind übertroffen. Wer hätte je vorher an ſolche Erfüllung gedacht! Das neue Deutſchland hat ſie uns gegeben. Unſer Führer und Reichskanz⸗ ler verlieh unferer Arbeit ſeinen Schwung und ſeine Kraft, und ſo ſteht heute eine Kampfſtätte vor unſe⸗ ren Augen, die in der Welt nicht ihresgleichen hat, und die Völker der Erde kommen zu uns in einer Zahl, wie es nie zuvor der Fall war. Die Reichshauptſtadt Berlin hat ſich in eine wahre Feſt⸗ ſtadt verwandelt; freudige Scharen von Deutſchen und Ausländern aus aller Welt durchziehen zu Tau⸗ ſenden ihre reich geſchmückten Straßen. Den ſrem⸗ den Sportmannſchaften iſt von der ganzen Bevöl⸗ kerung ein von ihnen mit Freude, Dank und Ueber⸗ raſchung empfundener Empfang bereitet. Möge über dieſem Feſt olympiſcher Frieden walten und möge es ſo verlaufen, daß ſich unſere Gäſte bis an das Ende ihres Lebens der Stunden in den olympi⸗ ſchen Kampfſtätten mit Freude erinnern. Der. Th. Lewald, Präſident des Organiſationsausſchuſſes für die XI. Olympiade Berlin 1936. Oiympia-Vorfeier im Berliner Schloß Staatsſekretär a. D. Lewald u. Reichsaußenminiſter Freiherr v. Neurath ſprechen — Berlin, 31. Juli. Der Präſident des Organiſationskomitees für die 11. Olympiſchen Spiele, Staatsſekretär a. D. Dr. Lewald, hatte am Freitagabend nach einem alten Brauch, der bei allen olympiſchen Spielen der letzten Fahrzehnte durchgeführt wurde, die Vorkämpfer des olympiſchen Geiſtes zu einer Vorfeier zur Eröffnung der Spiele geladen. Im Weißen Saal des Berliner Schloſſes waren der Einladung von Staatsſekretär Lewald die mei⸗ ſten Mitglieder des Internationalen Olympiſchen Komitees unter Führung des Grafen Baillet⸗ Latour geſolgt. Unter den Gäſten ſah man den Kronprinzen Paul von Griechenland, den Prinzen Guſtav Adolf von Schweden, Prinz und Prinzeſſin Axel von Dänemark, Außenminiſter Freiherr von Neurath, Staatsſekretär Funk, Staats⸗ ſekretär Körner, Staatsſekretär Pfundtner, den Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten, Dr. Karl Diem, General Daluege, SS⸗Gruppenführer Heydrich, Staatskommiſſar Dr. Lippert, Reichsluft⸗ ſportführer Mahncke, den Chef des Protokolls von Bülow⸗Schwante, Gauarbeitsführer Decker, den Berliner Polizeipräſidenten Graf Helldorf, Ss⸗ Oberführer Breithaupt, Miniſteralrat Berndt, In⸗ tendant Beumelburg. An ausländiſchen Gäſten ſah man Graf Bonacoſſa⸗Italien, Avery Brundage⸗ Vereinigte Staaten, Lord Burghley⸗Großbritannien, Dikmanis⸗Lettland, Edſtröm⸗Schweden, Fearnley⸗ Norwegen, Graf Gautier⸗Vignal⸗Schweiz, Staats⸗ rat Guth⸗Jarkopſky⸗Tſchechoſlowakei, Paſcha Sabri Huſſein⸗Aegypten, Profeſſor Kano⸗Fapan, den Vor⸗ kämpfer der Freizeitgeſtaltung Kirby⸗Vereinigte Staaten, Armand Maſſard⸗Frankreich, Senator Jules de Muſza⸗Ungarn, den früheren franzöſiſchen Marineminiſter Pietri, Marquis de Polignac⸗Frank⸗ reich, Graf Roſen⸗Schweden, Baron van der Oye⸗ Schimmelpennick⸗Holland. 147. Jahrg.— Nr. 348/ 349 (Preſſephoto,.) Die Spiele beginnen Seit mehr als drei Jahren erwarten wir voll Freude und Zuverſicht den Tag, den die Eröffnung der Spiele einleitet. Aus aller Welt ſind nun unſere Gäſte, denen wir die Verſicherung ſport⸗ licher olympiſcher Gaſtfreundſchaft ent⸗ gegengeſandt haben, herbeigeſtrömt. Berlin, in die⸗ ſen Tagen die ſportliche Hauptſtadt der Welt, hat das feſtlichſte Kleid angelegt. Wochen der Freude und des Erlebens liegen vor uns. Mögen ſie in den Herzen nicht nur unſerer Gäſte, ſondern aller Völ⸗ ker der Erde zu einem ſtets wachſenden Verſtändnis für die völkerverbindenden Ideale des olympiſchen Gedankens führen. Reichsſportführer v. Tſchamer und Oſten. Dr. Wang⸗China, Prinz Mohammed Poſuf Kahn⸗ Indien. Weiter war Spen Hedin erſchienen. Zahl⸗ reiche Vertreter der Reichsminiſterien und der Be⸗ wegung waren der Einladung des Präſidenten des Organiſationskomitees für die XI. Olympiſchen Spiele gefolgt. Während des Feſtmahls hielt Staatsſekretär a. D. Dr. Lewalo eine Anſprache: In der Verfaſſung der Olympiſchen Spiele, ſo führte er aus, ſei es nicht vorgeſehen, daß man den feſtlichen Empfang vor der Eröffnung der Spiele veranſtaltet, aber es ſei ein alter Brauch, der auch den Gewohnheiten des alten Hellas entſpreche. Nur ſeien damals die Damen, die der Einladung heute ſo zahlreich gefolgt ſind, nicht zugelaſſen ge⸗ weſen. Staatsſekretär a. D. Dr. Lewald begrüßte in launigen Worten die Gemahlinnen der Mitglieder des Internationalen Olympiſchen Komitees. Er führte dann weiter aus, daß der Geiſt des Friedens und der Freundſchaft in den Olympiſchen Spielen gefördert werde. Heute ſchon könne man feſtſtellen, daß dem olympi⸗ ſchen Gedanken der Siegespreis zu geben ſei. Noch niemals hätten die Olympiſchen Spiele eine ſo zahl⸗ reiche Beteiligung gefunden, noch niemals habe ein großes Volk mit ſolcher Hingabe, mit ſolchem Ver⸗ ſtändnis für den wahren Inhalt der olympiſchen Idee und mit ſolcher Begeiſterung für dieſes Feſt gerüſtet, noch niemals habe man das lodernde Feuer der Olympiſchen Spiele durch die Lande getragen. Staatsſekretär a. D. Lewald wandte ſich beſonders an den Kronprinzen Griechenlands, den Präſidenten des griechiſchen Olympiſchen Komitees, und begrüßte dann noch einmal in franzöſiſcher und engliſcher Sprache ſeine Gäſte. Im weiteren Verlauf des Abends ſprach 2. Seite /Nummer 349 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 1. Auguſt 1980 — Außenminiſter Freiherr von Neurath Er ſagte u..: Ew. Exzellenz, meine Herren! Mit packenden Worten hat uns Exz. Lewald, der verdiente Präſi⸗ dent des Organiſationskomitees für die Xl. Olym⸗ piade, ſoeben geſchildert, wie die Olympiafackel, im ehrwürdigen Heiligtum in Griechenland entzündet, durch die Lande getragen wird, umjubelt von Alt und Jung der ſieben Länder, durch die der Lauf geht, und mit Spannung verfolgt von allen Völkern des Erdballes. Die Flamme nähert ſich dem Ziel. In wenigen Stunden wird ſie in unſerer Mitte ſein und das Licht aus Olympia wird über dem ſchönſten und gewaltigſten Feſte leuchten, das je in der Hauptſtadt des Reiches gefeiert worden iſt. Mit Freude und Stolz bekennen wir Deutſche uns zu dem olympiſchen Gedanken von der Not⸗ wendigkeit der Harmonie von Körper und Geiſt. Es iſt das unvergängliche Verdienſt des Barons de Coubertin, dem wir am heutigen Vorabend der 11. Olympiſchen Spiele in dankbarem Gedenken unſere aufrichtigſten Wünſche ſenden, die⸗ ſen olympiſchen Gedanken des alten Hellas wieder zu friſchem Erleben erweckt und darüber hinaus ihn zum Gemeingut der Nationen der Welt, beſonders der Zugend der Welt, gemacht zu haben. Kräftigung des Körpers und Stählung des Willens, friedlicher kameradſchaftlicher Wettkampf um den Lorbeer des Siegers, Zuſammenarbeit, Hilfsbereitſchaft und Freundſchaft— das iſt die Flamme, die uns leuchten ſoll. Im Zeichen dieſer großen und erhabenen Idee werden die Spiele ſtehen, die morgen in Gegenwart unſeres Führers und Reichskanzlers und in An⸗ weſenheit zahlloſer Gäſte aus nah und fern auf dem Reichsſportfeld beginnen werden. Wir tragen die zuverſichtlche Hoffnung im Her⸗ zen, daß dieſer Gedanke der friedlichen Kamerad⸗ ſchaft und des ritterlichen Wettbewerbes unter freien, gleichberechtigten Nationen bei gleichzei⸗ tigem Stolz auf die eigenen Leiſtungen und neidloſer Anerkennung der Leiſtung des Geg⸗ ners durch den Verlauf der Spiele vertieft und geſeſtigt werde, und daß er für unſere gemein⸗ ſame Zukunft nicht nur auf ſportlichem Gebiet richtungsweiſender Grundſatz ſein möge. Die Reichsregierung, in deren Namen ich zu ſpre⸗ chen die Ehre habe, entbietet den hier ſo würdig vertretenen Nationen ſowie den Kämpfern und Kämpferinnen ihre herzlichſten Willkom⸗ mensgrüße und ſie wünſcht den 11. Olympiſchen Spielen, deren Vorbereitung und Zuſtandekommen der hingebungsvollen zielbewußten Arbeit des In⸗ ternationalen Olympiſchen Komitees und des Orga⸗ niſationskomitees zu danken iſt, einen ſtolzen erfolg⸗ reichen Verlauf. Ew. Exzellenzen, meine Herren, ich erhebe mein Glas auf ein glückhaftes Gelingen der 11. Olympi⸗ ſchen Spiele. Der Führer wieder in Berlin — Berlin, 31. Juli. Der Führer und Reichskanzler traf am Freitagnachmittag um 16 Uhr, von München kom⸗ mend, auf dem Flughafen Tempelhof uner⸗ et mit ſeiner ſtändige geglei eän. Er illſ ü i eon enigen Leale ane ten rßſich bann über die Ehurchillſchen Zablen über die wurde von den dort zum Empfang des italieniſchen Kronprinzen anweſenden italieniſchen und deutſchen Perſönlichkeiten begeiſtert begrüßt. Auch die vielen Zuſchauer des gleichzeitig ſtattfindenden Großflug⸗ tages auf dem Tempelhofer Flughafen jubelten dem Führer zu. Eufiſchiff„Hindenburg“ heute über Berlin — Berlin, 31. Juli. Der ununterbrochene Einſatz der Luftſchiſſe„Graf Zeppelin“ und„Hindenburg“ im Ueberſeedienſt der Deutſchen Zeppelinreederei mit nur kurzen Ruhe⸗ pauſen im Heimathafen hat es mit ſich gebracht, daß das deutſche Luftſchiff leider zu einem ſeltenen Gaſt über Deutſchlands Gauen geworden iſt. Um ſo er⸗ freulicher iſt es, daß das Luftſchiff„Hinden⸗ burg“, wie bereits berichtet, anläßlich der Eröff⸗ nung der Olympiſchen Spiele der Reichs⸗ Hauptſtadt ſeinen zweiten Beſuch abſtatten und wäh⸗ rend der Fahrt von Frankfurt a. M. nach Berlin und auf dem Rückwege zahlreiche Städte und Ort⸗ ſchaften berühren wird. Das Luftſchiff„Hindenburg“, das erſt vor drei Tagen die Olympiagäſte aus Südamerika nach Deutſchland gebracht hat, ſtartet Samstag früh gegen 7 Uhr von dem neuen Flug⸗ und Luftſchiffhafen Rhein⸗Main bei Frankfurt a. M. Der genaue Kurs des Luftſchiffes hängt von der Wetterlage ab; bei günſtigen Witterungsverhältniſſen iſt beabſichtigt, von Frankfurt aus ungefähr einen Kurs über Kaſ⸗ ſel, Göttingen, Hamburg, Lübeck, dann, an der Oſt⸗ ſeeküſte entlang, über Stettin einzuſchlagen. Gegen 14 Uhr wird das Luftſchiff Berlin erreichen und zunächſt die an Bord befindlichen größeren Poſt⸗ mengen, die hauptſächlich ͤem regen Intereſſe der Briefmarkenſammler an dieſer Olympiafahrt zu verdanken ſind, über dem Flughafen Tempelhof durch Fallſchirm abwerfen. Eine Stunde lang wird das ſtolze Luftſchiff ſich dann, über Berlin und be⸗ ſonders über dem Reichsſportfeld kreuzend, den Deutſchen und unſeren Gäſten aus aller Welt zei⸗ gen, um gegen 15 Uhr die Heimreiſe nach Frank⸗ furt a. M. anzutreten. Die Rückreiſe wird voraus⸗ ſichtlich über Magdeburg, Helmſtädt, Quedlinburg, Weißenfels, Weimar, Erfurt und Gießen führen. In den Abendſtunden wird das Luftſchiff„Hinden⸗ burg“ wieder in Frankfurt eintreffen von wo aus es am 5. Auguſt ſeine 6. Nordamerikafahrt antritt, für die nach einer Mitteilung der Deutſchen Zep⸗ pelinreederei, ſchon ſeit Wochen ſämtliche Plätze be⸗ ſetzt ſind. Kein Mißbrauch der Amneſtie bei den Wiener Kunogebungen — Wien, 31. Juli. Wie die„Neue Freie Preſſe“ meldet, wurden bei den Kundgebungen am Mittwoch 115 Pe 1 onen verhaftet. Unter ihnen befindet ſich keiner von den in voriger Woche amneſtierten Natio⸗ nalſozialiſten. Außenpolitik in Unterhaus und Kammer Deutſchfreunoliche Rede des engliſchen Arbeiterparteilers Henderſon — London, 31. Inli. Das engliſche Unterhaus vertagte ſich am Freitag bis zum 29. Oktober, nachdem vorher noch eine Ausſprache über die auswärtigen Angelegenheiten ſtattgefunden hatte. In der Ausſprache gab der Arbeiterabgeordnete Noel Baker ſeiner Sympathie für die ſpaniſche Linksregierung Ausdruck und erklärte, daß die Kommuniſten und Sozialiſten in Spanien für die parlamentariſche Demokratie kämpften. Wenn Kirchen zerſtört worden ſeien, ſo ſei das darauf zurückzuführen, daß„Rebellen“ dieſe für ihre Zwecke mißbraucht hätten.(1) Er verlange nicht, daß die Regierung ſich einmiſche, verlange aber, daß die Regierung auf keinen Fall die„mili⸗ tariſtiſchen Rebellen“ anerkenne. Baker ver⸗ langte hierauf, daß die Regierung in Dan⸗ zig Leſter unterſtütze. Er erklärte weiter, daß Abeſſinien noch keineswegs erobert ſei. Die Regierung habe alſo Abeſſinien nor⸗ zeitig verraten. Er wandte ſich dann da⸗ gegen, daß durch die kommenden Locarnobeſprehun⸗ gen die engliſchen Verpflichtungen auf Weſteuropa begrenzt werden ſollten. Der Außenminiſter müſſe es klarſtellen, daß England keinen Krieg dulden werde, um das Regime in Rußland zu beſeitigen. Der Abgeordnete Henderſon Arbeiterpurtei) beſchäftigte ſich zunächſt mit der hritiſchen Politik gegenüber Spanien, um dann die Forderung aufzu⸗ ſtellen, England dürfe auf keinen Fall die rechtliche Anerkennung der Annektierung Abeſſiniens durch Italien ausſprechen. Er wandte ſich hierauf Deutſchland zu und er⸗ klärte, man behaupte ſtändig, daß dieſes Land Anlaß zur Unruhe gebe. Deutſchland habe in den letzten Jahren große Beträge für Rüſtungen ausgegeben. Man müſſe aber berückſichtigen, daß Deutſchland von 1918 bis 1932 entwaffnet geweſen ſei, und nur ein Drittel deſſen jährlich ausgegeben habe, was England ausgegeben habe. Es habe daher viel aufzuholen. Wie könne man daher die deutſche Regierung angreifen? Henderſon begrüßte ſodann die in Ausſicht genom⸗ mene Locarnokonferenz und gab der Hoffnung Aus⸗ druck, daß die Regierung dafür ſorgen werde, daß Deutſchland ſich über ſeine Wünſche frei äußere, und daß Deutſchlands Klagen beſeitigt würden. Oberſt Moore(konſervativ) wies darauf hin, daß das deutſche Volk und das britiſche Volk ſehr viel gemeinſam hätten und verlangte, daß ein Pakt zwiſchen Großbritannien, Deutſchland und Frankreich als erſter Schritt zur Erleichterung der Lage abgeſchloſſen werden ſolle. Deutſchland rüſte auf, weil Frankreich eine Reihe von Militärabkommen gegen Deutſchland geſchloſ⸗ ſen habe. Frankreich beſitze eine Armee von über drei Millionen Mann, die auf 12 Millionen gebracht werden ſolle. Gegen eine derartige Bedrohung ſei man verpflichtet, ſich zu wappnen. Moore machte deutſche Aufrüſtung luſtig. Er hoffe, daß man aus der deutſchen Wiederaufrüſtung eines Tages zu dem Schluß kommen werde, daß man mit Erleichterung eine Abrüſtung begrüße. In einer längeren Rede brachte ſodann der frühere Kolonialminiſter Amery(eonſervativ) ſeine be⸗ kannte ablehnende Haltung zum deut⸗ ſchen Standpunkt in der Kolonialfrage zum Ausdruck. Auch der Abgeordnete Sandys(ekonſervativ) äußerte ſich in ähnlicher Weiſe und forderte, daß die Regierung eine klare Haltung einnehmen müſſe. Für die Regierung antwortete der Unterſtaats⸗ ſekretär Lord Cranborne. Die Annektierung Abeſſiniens durch Italien ſei eine Angelegenheit, die in erſter Linie den Völkerbund angehe. Soweit ſie die engliſche Regierung angehe, könne er dem Haus verſichern, daß ſie gegenwärtig nicht die Abſicht habe, die Anerkennung der Annexion Abeſſiniens auszu⸗ ſprechen. Der Zweck des deutſch⸗öſterreichiſchen Abkommens beſtehe darin, die Stabilität in Mit⸗ teleuropa zu ſichern und Urſachen für Reibungen zu beſeitigen. Soweit es Erfolg haben werde, werde es ſicher in England willkommen gehei⸗ ßen werden. Cranborne wies ſodann die von Hen⸗ derſon geäußerte Kritik an der bisher noch nicht er⸗ folgten Beſetzung des deutſchen Botſchafterpoſtens in London zurück. Seiner Anſicht nach ſei die Verzöge⸗ rung in der Neubeſetzung darauf zurückzuführen, daß man den beſten Mann für dieſen ſehr wichtigen Po⸗ ſten zu erhalten wünſche. Auch die britiſche Regie⸗ rung habe kürzlich in einem ähnlichen Fall einige Zeit verſtreichen laſſen. Cranborne wandte ſich dann auf das ſchärfſte gegen die Anſicht, daß ein Krieg unver⸗ meidlich ſei. Was ſich in den letzten Monaten ereignet habe, ſei, daß die Gefahr von Blockbildungen aufgetreten ſei, d. h. von Blocks, die gegeneinander rüſteten. Bei der letzten Beſprechung der Locarno⸗ mächte in London hätten jedoch Frankreich, Belgien und Großbritannien klar zum Ausdruck gebracht, daß ſie eine Blockbildung nicht wünſchten Sie ſeien für eine freie und offene Ausſprache mit Dia⸗ lien und Deutſchland, um durch Zuſammenarbeit die gemeinſamen Auf⸗ gaben zu löſen. Die Lage ſei ruhiger, wenn auch nicht ſo ruhig, daß die Regierung mit ihren An⸗ ſtrengungen nachlaſſen könne. Was Spanien be⸗ treffe, wünſche die britiſche Regierung in vollſter Uebereinſtimmung mit den internationalen Beſtim⸗ mungen zu handeln. Lord Cranborne ſchloß ſeine Rede, er glaube, daß in der Locarnofrage ein ge⸗ wichtiger Schritt vorwärts getan worden ſei. Wenn die deutſche und die italieniſche Regierung die Ein⸗ ladung zu einer Fünfmächtekonferenz annehmen, würde eine bedeutender Fortſchritt bei der Löſung der europäiſchen Fragen erzielt worden ſein. „Deutſchland und Frankreich müſſen ſich einigen“ Eine intereſſante Pariſer Kammerſitzung — Paris, 31. Juli. Nachdem ſich die franzöſiſche Kammer am Freitag⸗ vormittag mit der Schaffung eines Getreidemarktes und der Geſetzesvorlage über Feſtſetzung des Ge⸗ treidepreiſes beſchäftigt hatte, ſtanden in der Nach⸗ mittagsſitzung außenpolitiſche Fragen auf der Ta⸗ gesordnung. In der außenpolitiſchen Ausſprache ergriff als erſter Redner Paul Reyn aud das Wort. Er nahm zu der von Miniſterpräſident Leéon Blum am 1. Juli in Genf abgegebenen Erklärung Stellung, in der dieſer betont hatte, daß Frankreich, das trotz ſeiner inneren Kämpfe ſtark geblieben ſei, ſein Wort halten werde, um die kollektive Sicherheit zur Wirk⸗ lichkeit werden zu laſſen, ja ſogar die Eventualität eines Krieges annehmen würde, um den Frieden zu retten. Der Redner wandte ſich gegen dieſe Worte. Er ſei nicht der Auffaſſung, daß die Demokratien „den Diktaturen in einem neuen Kreuzzug ent⸗ gegentreten müßten“, ſondern glaube. daß ſich die friedlichen Völker gegen die angriffsluſtigen Völker wenden müßten. Es werde in Europa keien Frieden geben, ſolange Frankreich und Deutſchland nicht eonig ſeien.(Beifall.“ Die tiefere Urſache eines Krieges ſei die rungsluſt eines unbefriedigten Volkes. Paul Reyn aud beſchäftigte ſich dann mit der Rüſtungsfrage. Er teilte die Staaten ein in ſolche, die rüſteten, um anzugreifen, und ſolche, die rüſteten, um ſich zu verteidigen, und warf Deutſchlano „ü bermäßige Rüſtungen“ vor. Um den Krieg zu vermeiden, müßten„die friedliebenden Völ⸗ ker“ den Rüſtungswettlauf gewinnen. Der Redner ging dann auf den franzöſiſch⸗ ſowjetruſſiſchen Pakt ein, aus dem Frank⸗ reich leider nicht den vollen Gewinn ziehe. Das Erobe⸗ Vorhandenſein der Komintern, dieſes gefährlichen Propagandainſtruments an der Seite der Sowjet⸗ regierung, ſei„das Haar in der Suppe“. Erſt wenn die franzöſiſche Regierung im eigenen Lande die nok⸗ wendige Ordnung hergeſtellt habe, werde ſie aus dem franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſchen Abkommen den vollen Gewinn ziehen können. Was Spanien anlange, ſei es ein Fehler gegen oͤie Sicherheit Frankreichs, wenn es ſich mit einer der beiden Parteien des ſpa⸗ niſchen Volkes überwerfen würde. Miniſterpräſident Blum habe den anderen kleinen Völkern ſein Wort gegeben. Um es zu halten, ſei ein militäriſch, politiſch und finanziell ſtarkes Frank⸗ reich notwendig. Paul Reynaud brachte zum Aus⸗ druck, daß zur gegenſeitigen Unterſtützung eine Ver⸗ teidigungsarmee nicht genüge, die in eine Feſtung eingeſchloſſen ſei. Der Interpellant Paul Reynaud ſtellte im wei⸗ teren Verlauf ſeiner Ausführungen feſt, daß Frankreich ſeit September 1932 mehr als 40 Milliarden Franken Gold ver⸗ loren habe. Zum Schluß ſeiner Rede erklärte Reynaud, daß die gegenwärtige Regierung in Frankreich eine Klaſſenregierung ſei. Sie müſſe die Regierung der Nation werden. Nach ihm ſprach der radikalſozialiſtiſche Abge⸗ oroͤnete Margaine. Der Irrtum des Völker⸗ bundes, ſo führte er aus, ſei der, daß er nicht die Notwendigkeit einer Evolution einſehe und ſich auf die Beibehaltung des Status quyo verſteife. Deutſchland wiederholt ſeine Frie⸗ densverſicherungen. Es liegt kein Grund dafür vor, ihre Aufrichtigkeit an zuzwei⸗ feln, denn die Lage des Reiches beſſere ſich ſtändig. Frankreich und Deutſchland müßten ſich auf dem Wege direkter Beſprechungen über eine Zuſammenarbeit einigen. Nachdem als weitere Redner in der Nachmittags⸗ ſitzung der Kammer die Abgeordneten Peri und Bengery geſprochen hatten, wurde auf Verlangen von Außenminiſter Delbos die Fortſetzung der Aus⸗ ſprache auf 22 Uhr vertagt. 22———————————————————————————— Eine internationale Spanien⸗ Konferenz? — London, 31. Juli. Wie Reuter aus Paris meldet, wurde am Frei⸗ tag in den Wandelgängen der franzöſiſchen Kammer von der Möglichkeit einer inter⸗ nationalen Konferenz über die Lage in Spanien und Marokko geſprochen. „Entweder Militäröiktatur oder Kommunismus“ Eine Unterredung mit Gil Robles (Drahtber. unſ Pariſer Korreſpond.) — Paris, 31. Juli. Ein Berichterſtatter des„Paris Soir“ hat den ſpaniſchen Nationaliſtenführer Gil Robles inter⸗ viewt, der ſich nach eſiner Ausweiſung aus Biarritz nach Liſſabon begeben hat. Gil Robles erklärte, daß er nun moraliſch und materiell jede Verantwortung Zuſammenfaſſung der Reichsbahn-Zentralämter Nur noch ein Reichsbahn-Zentralamt in Verlin-Engſte Zuſammenarbeit mit dem Münchner Zentralamt — Berlo, 31. Juli. Am 1. Auguſt 1936 tritt eine grundlegende Aen⸗ derung in der Organiſation der Reichsbahn⸗Zen⸗ tralämter ein. Die Zentralämter, die nicht zu ver⸗ wechſeln ſind mit der Leitung der Reichsbahn, der Reichsbahn⸗Hauptverwaltung, ſind ſchon vor dem Kriege entſtanden aus dem Gedanken, gewiſſe zen⸗ trale Aufgaben auf dem Gebiet der Konſtruktion, der Beſchaffung und der Vereinheitlichung des Ver⸗ waltungsapparates zu übernehmen. Am 1. Auguſt 1936 werden die beſtehenden vier Zentralämter in Berlin(Reichsbahnzen⸗ tralamt für Bau⸗ und Betriebstechnik, Reichsbahn⸗ Zentralamt für Einkauf, Reichsbahn⸗Zentralamt für Maſchinenbau, Reichsbahn⸗Zentralamt für Rech⸗ nungsweſen) zu einem Reichsbahn⸗Zen⸗ tralamt verſchmolzen, das der Leitung eines Präſidenten unterſtellt wird. Im Zuſammenhang damit iſt geplant, auch das Reichsbahn⸗Zentralamt München mit dem neuen Reichsbahn⸗Zentralamt Berlin noch enger als bisher zu verbinden. Bei die⸗ ſer Maßnahme, die indeſſen erſt ſpäter durchgeführt wird, ſoll denn auch das Zentralamt München dem einen Präſidenten des Reichsbahn⸗Zentralamtes mit unterſtellt werden. Neben dieſer Aenderung der Geſamtorganiſation der Zentralämter, die ſich zunächſt nur in Berlin auswirkt, treten alsbald auch Verſchiebungen in den Zuſtändigkeiten der Zentralämter zwiſchen Ber⸗ lin und München ein. Dieſe grundlegende Neuver⸗ teilung der Aufgaben der Zentralämter erleichtert der Wirtſchaft die klare Ueberſicht über die Zuſtän⸗ digkeit der Zentralämter bei Konſtruktion und Ein⸗ kauf und vermeidet Doppelarbeit in der Verwaltung. Künftig werden die großen Gebiete der Konſtruk⸗ tion und des Einkaufs nur an einer Stelle geſchloſſen in Berlin oder München für die ganze Reichsbahn bearbeitet, und zwar behandelt im ein⸗ zelnen Berlin den Oberbau, die zentrale Leitung des Sicherungs⸗ und Fernmeldeweſens, den Bau und Einkauf aller Dampf⸗, Klein⸗ und Dieſelloko⸗ motiven, die Straßenfahrzeuge für Eiſenbahnwagen und Schwerlaſten, die Straßenkraftfahrzeuge und Behälter, alle Perſonen⸗ und Güterwagen ſowie die Bremſen und Zug⸗ und Stoßvorrichtungen, dagegen München alle zentralen Aufgaben der Elektro⸗ technik, der Elektrizitätswirtſchaft und des Fahr⸗ zeugbaues für elektriſche Zugbetriebe, ſerner des geſamten Triebwagenbaues einſchließlich der Schnell⸗ triebwagen ſowie die zentrale Leitung des Brücken⸗ baues. Auf dem Gebiete des Einkaufs wird bis auf wenige Ausnahmen der Grundſatz durchgeführt, ſo⸗ weit der Bedarf der Reichsbahn überhaupt zentral eingekauft wird, künftig nur von einer Stelle, ent⸗ weder vom Berliner oder vom Münchner Zentral⸗ amt, einkaufen zu laſſen. für den Bürgerkrieg ablehnen müſſe. Er habe an der Vorbereitung nicht teilgenommen, aber er habe die Madrider Regierung ſtändig ge⸗ warnt, daß ſie mit ihrer Politik einen Aufruhr unvermeidlich mache. Fetzt gebe es keinen Ausgleich und keinen Kompromiß mehr. Entweder ſiege die Militärdiktatur oder Spanien werde kommuniſtiſch. Er ſelbſt hoffe, daß der Bürgerkrieg bald zu Ende ſei. Wie aber auch immer der Ausgang ſein möge, eines ſei heute ſchon ſicher: daß die Marokkozone und weitere Provinzen Spa⸗ niens dem General Franco immer treu bleiben wür⸗ den. Die Militärdiktatur in Spanien könne er ſich nur als eine vorüber⸗ gehende Regierung vorſtellen. Wenn es gelungen ſei, die Madrider Regierung zu verjagen und Barcelona wieder zu befreien, dann müßten die Rechtsparteien eine politiſche Neugruppierung vor⸗ nehmen. Es laſſe ſich nicht leugnen, daß zwiſchen ihnen Meinungsverſchiedenheiten beſtün⸗ den, die aber keineswegs die Form von Mißhelligkeiten angenommen hätten. Um aber einer derartigen Gefahr ſchon gleich zu begeg⸗ nen, ſei es nötig, eine große Regierungspartei der Rechten zu bilden, die von den Karliſten bis zu den Faſchiſten Primo de Riveras gehe. Teilerfolge beider Parteien in Spanien — Paris, 31. Juli. In Paris befeſtigt ſich der Eindruck, daß die Gegenoffenſive der Madrider Streit⸗ kräfte zum Stehen gekommen iſt, und daß die Truppen der Militärgruppe zu einem neuen Angriff auf die ſpaniſche Landeshauptſtadt übergehen. Von beiden Parteien werden im übrigen kleine, vereinzelte Teilerfolge gemeldet; die Mar⸗ xiſten ſollen Villanueva de la Serena in der Provinz Badajos eingenommen haben, wodurch die Wieder⸗ herſtellung der Verbindung zwiſchen Madrid, Bada⸗ jos und der portugieſiſchen Grenze möglich ſein ſoll. Dagegen haben die Truppen der Militärpartei— ſo beſagt eine Meldung aus Liſſabon— Guadar⸗ rama, wo während der Schlacht im Guadarrama⸗ Gebirge das Hauptquartier der Marxiſten war, ein⸗ genommen, ebenſo die Stäbte San Vecente und Va⸗ lencia de Alcantara in der Provinz Badajos. Hauptſchriftleiter Dr. Alois Winbauer(in Urlaub) Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Politik. Theater, Wiſſen⸗ ſchaftu. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart ⸗Handelstetl: Dr. Fritz Bode⸗Lokaler Teil: Dr. Fritz hammes⸗Sport: Willy Müller⸗Süd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen:.V. Gg. Kling ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannbeimer geitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6 Schriftleitung in Verlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenan Sentaſtraße 2 .⸗A. VI. 1986: Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: über 21000 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: über 20000 Zur Zeit Preisliſte Nr.7 gültig 8 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporio 9 9. Mannheim, den 1. Auguſt. Am die Verantwortung für das Kraſtwagenunglück im Schwarzwald Strengſte Unterſuchung— Schärfſte Beſtrafung der Schuldigen Das Autounglück bei Beſenfeld, dem ſo viele treue SA⸗Männer zum Opfer gefallen ſind, hat in ganz Deutſchland tiefes Bedauern mit den ums Leben Gekommenen und aufrichtiges Mitgefühl mit den Angehörigen erweckt. Zugleich taucht die berechtigte Frage nach der Verantwortlichkeit an dieſem überaus tranrigen Vorfall auf. Obwohl die amtlichen „Feeſtſtellungen über den Hergang im einzelnen noch nicht abgeſchloſſen ſind, ſteht heute ſchon feſt, daß der in Haft genommene Fahrer die War⸗ nungstafel am Beginn der Steige, die aus⸗ drücklich zu langſamer Fahrt auffordert, nicht be⸗ achtete. Amtlich unterſucht wird jedoch nicht nur die Verantwortlichkeit des Fahrzeuglenkers, ſondern auch die des zuſtändigen SA⸗Führers. Bekannt⸗ lich hat die Oberſte SA⸗Führung ſchon vor gerau⸗ mer Zeit angeordnet, daß kein SA⸗Transport mehr auf Laſtwagen mit Anhänger erfolgen darf. Außer⸗ dem beſteht eine verkehrspolizeiliche Genehmigungs⸗ pflicht für Perſonentransporte auf Laſtwagen. Staatsanwaltſchaftlich und durch die SͤA⸗Gruppe wird bereits geprüft, ob die auf Grund früherer Erfahrungen vorbengend erlaſſenen Dienſtvorſchrif⸗ ten von dem Verantwortlichen nicht beachtet wurden. Die Schuldigen haben ſchärfſte Beſtrafung zu gewärtigen. Juſammenſtoß in der Breiten Straße Ein Kraftradler von der Straßenbahn erfaßt GOeſtern nachmittag gegen 6 Uhr ereignete ſich in der Breiten Straße, an der Einmündung der„Freß⸗ gaſſe“, ein Zuſammenſtoß zwiſchen Straßenbahn und Kraftrad. Ein auswärtiger Kraftraödfahrer fuhr gerade aus der Freßgaſſe in die Breite Straße, als ſich vom Paradeplatz her ein Radfahrer und auch eine Straßenbahn der Linie 3 näherten. Der Kraft⸗ radler verſuchte dem Radfahrer auszuweichen und verlor dadurch die Achtſamkeit auf die ſich gleich⸗ falls nähernde Straßenbahn. Beim Ueberfahren des Gleiſes wurde das Kraftrad ſodann von der Straßenbahn erfaßt und leicht geſtreift. Die So⸗ ziusfahrerin des Kraftradlers wurde jedoch auf die Straße geſchleudert. Sie erlitt eine empfindliche Kopfverletzung, wurde zunächſt in einen Hausflur gehracht und dann mit dem Sanitätswagen abbéfördert. Die Schuldfrage ſelbſt bedarf noch genauerer Klätung. Der Reichsluſtſchutzbund wirbt Schaukäſten an wichtigen Verkehrspunkten Seit kurzem begegnet man in allen Stadtteilen, an Halteſtellen und wichtigen Verkehrspunkten den ſchmucken blauen Käſten mit der Inſchrift„Deutſch⸗ land braucht Luftſchutz“. Ausſchnitte aus der „Sivene“ und Photos mit kurzen Erläuterungen zei⸗ gen die Schönheit unſerer Heimat, zeigen die Auf⸗ rüſtung anderer Staaten und künden von der Luft⸗ ſchutzarbeit, die den Schutz der friedlichen Bevöl⸗ kerung bezweckt. Mit dieſen Schaukäſten trägt der Reichsluftſchutz⸗ bund ſeine unermüdliche Aufklärungs⸗ und Schu⸗ lungsarbeit hinaus auf die Straße, wo ſie auf ſtille, aber ebenſo eindringliche Art die gleiche Aufgabe wie Aufmärſche und Kundgebungen erfüllen ſollen: ſte werben um die letzten ſäumigen Volksgenoſſen, ſie richten an jeden Vorübergehenden die Frage: ge⸗ nügſt du deiner Luftſchutzpflicht? Und während man ſeinen Weg wieder fortſetzt oder auf die Straßenbahn wartet, beſchäftigen ſich die Gedan⸗ ken weiter mit dem Geſehenen, und mancher wird dann einſehen, daß er das Luftſchutzproblem bisher viel zu wenig oder gar nicht beachtet und viel Ver⸗ ſäumtes nachzuholen hat. Alſo: achtet auf die Schau⸗ käſten des Reichsluftſchutzbundes und hört die Mah⸗ nung: Deutſchland braucht Luftſchutz! ** 25 Jahre ſteht heute Frau Elſa Riebel als Köchin im Dienſt der Volksküche vom Roten Kreuz. un Treue Mieter. 50 Jahre wohnt heute die Familie Agnes Schreckhaas Witwe im Hauſe H 7, 17. Gewiß ein ehrendes Zeugnis für Mieter 1 und Vermieter und ein Beiſpiel für andere. Reiches der bauliche Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Das Haus im Straßenbild Die anſprechende und würdige Geſtaltung unſerer Häuſerfronten— Farbe als Schutz und Schmuck Der Reichsinnungsverband des Malerhand⸗ werks, Bezirksſtelle Baden, veranſtaltet vom 2. bis 16. Auguſt in der Mannheimer Kunſthalle eine Ausſtellung neuer praktiſcher und kunſthand⸗ werklicher Malerarbeiten. Als Auftakt bringen wir dieſen Aufſatz, der auch für unſere Stadt Be⸗ deutung hat. Wenn wir heute mit offenen Augen durch die Straßen irgendeiner deutſchen Stadt gehen, ſo kön⸗ nen wir ſchon in äußeren und alltäglichen Anzei⸗ chen die grundlegende Wende in Lebensgefühl und Lebenshaltung unſeres Volkes erkennen, wie ſie ſich in den vergangenen drei Jahren vollzogen hat. Ver⸗ ſchwunden iſt, dank den umfaſſenden Arbeitsbeſchaf⸗ fungsmaßnahmen, das ofſene oder getarnte Bettel⸗ unweſen. Die heimlichen„Spielbanken“ in den Parkanlagen von ehedem haben ſich, infolge der nutz⸗ baren Beſchäftigung des größten Teils der vordem Stellungloſen, von ſelbſt und ſtillſchweigend aufge⸗ löſt. Die wiederhergeſtellte Wehrhoheit des Reiches in Verbindung mit dem diſziplinierten Bild der na⸗ tionalſozialiſtiſchen Formationen hat dem Geiſte der Mannhaftigkeit und der Selbſtbehauptung wieder ſichtbaren Ausdruck verſchafft. Schließlich iſt auch im privaten Bezirk jedes einzelnen von der mate⸗ riellen bis zur ideellen Lebenshaltung ein bewun⸗ dernswerter Aufſchwung zu verzeichnen. Dieſe und zahlloſe weitere Einzelheiten gehören gewiſſer⸗ maßen zum eiſernen Beſtand unſeres täglichen Er⸗ lebens, und kein einzelner Volksgenoſſe wird dar⸗ über einer Belehrung bedürfen. Nun aber ſtehen wir in einem Sommer, der uns nicht allein für die Dauer der Olympiſchen Spiele, ſondern mit Sicherheit auch noch darüber hinaus einen außergewöhnlich großen Fremdenzuſtrom und einen noch kaum dageweſenen Reiſeverkehr bringen wird. Und da fragte es ſich denn, ob das ſichtbare Bild unſeres öffentlichen Lebens im neuen Deutſch⸗ land heute bereits allſeitig abgerundet und„gültig“ iſt, oder was zu jenen ſichtbaren Aeußerungen unſe⸗ rer Lebenshaltung noch hinzugetan werden kann, um deren Wirkung weiterhin zu verſtärken und zu ver⸗ tieſen. Denn wir können uns darüber klar ſein, daß all jene Zeugniſſe der Ordnung und des fried⸗ lichen Aufbauwillens, daß aber auch die großzügi⸗ gen ſtaatlichen Unternehmungen unſerer vielbewun⸗ derten, doch auch vielbeneideten Reichsautobahnen u. a. m. gerade in dieſem Jahr zu ſehr bedeutſamen Aktivpoſten unſerer Fremdenver⸗ kehrswerbng werden. So gewinnt auch jede andere Möglichkeit, Deutſchland zu einem ſchönen und beliebten Reiſeziel der Welt zu geſtalten, in den kommenden Monaten die höchſte Bedeutung ſowie die beſten Erfolgsausſichten. Zu dieſen zuſätzlichen Möglichkeiten iſt aber ganz weſentlich auch die äſthetiſche Geſtaltung unſerer und Straßenbilder zu zählen. Wenn heute bereits in vielen Teilen des Formwille des neuen Deutſch⸗ und repräſentative Neuſchöp⸗ Städte⸗ land durch großzügige fungen verkörpert wird, ſo erwächſt darüber hinaus auch im privaten Wirkungsbereich die verpflich⸗ tende Aufgabe, unſere Straßenbilder in ihrer Ge⸗ ſamtheit zu Zeugniſſen unſerer Schaffensfreude und unſeres Schönheitsſinns auszugeſtalten. In dieſer Hinſicht ſind mit der vielſeitigen Reinigung, Inſtand⸗ ſetzung und Verſchönerung öffentlicher Gebäude, aber auch mit mancherlei Anregungen zur privaten Ausſchmückung von Fenſtern und Balkonen weſent⸗ liche Aufgabenkreiſe bereits in Angriff genommen worden; die umfangreichſte und letztlich entſcheidende Leiſtung in dieſer Hinſicht muß aber, nach Lage der Dinge, als eine Angelegenheit des privaten Haus⸗ und Grundbeſitzes anerkannt werden: die weitgehend notwendige und unaufſchiebbare Inſtandſetzung der Wohn⸗ und Geſchäfts⸗ häuſer. Es war nun einmal ein trauriges Erb⸗ teil unſeres Neuaufbaus aus den vergangenen zwet Ingenieure für den Fernmeldedienſt Die Deutſche Reichspoſt ſucht Elektrotechniker Für die zahlreichen und umfangreichen Betriebe ihres Fernmeldeweſens ſtellt die Deutſche Reichs⸗ poſt alljährlich eine große Zahl junger Inge⸗ nieure der Elektrotechnik— insbeſondere der Fernmeldetechnik— als Anwärter für den ge⸗ hobenen mittleren Beamtendienſt ein. Da das Nach⸗ richtenweſen der Deutſchen Reichspoſt infolge der geographiſchen Lage Deutſchlands und wegen ſeiner zahlreichen Ueberſeeverbindungen von größter zwi⸗ ſchenſtaatlichen Bedeutung iſt, müſſen an die Beam⸗ ten dieſer Laufbahn große Anforderungen geſtellt werden. Verdunkelung der Süsſtadt Eine lahrreiche Luftſchutzübung zwiſchen Lindenhof und Rheinau Die zweite Verdunkelungsübung, die geſtern Abend in den Gebieten Lindenhof, Neckarau 4 und Rheinau ſtattgefunden hat, klappte im we⸗ 9 ſentlichen beſſer als die erſte. Die Luftſchutz⸗ hauswarte hatten gut vorbereitet, und die Haus⸗ bewohner bewieſen Verſtändnis. Denn nur da und dort ſah man Hausfenſter, vor allen Dingen in den oberſten Stockwerken, die nicht ganz den Anforde⸗ rungen entſprachen. Sie waren wohl abgedunkelt, aber nicht zur Genüge. Ein einziges Fenſter in den drei Gebieten konnten wir bei einer Rundfahrt feſtſtellen, an dem überhaupt keine Abſchirmvor⸗ richtung angebracht war. Auch die Radfahrer hatten ſich gut vorbereitet; es war gerade Schicht⸗ wechſel in einzelnen Induſtriewerken, und nur ganz wenige glaubten, wenn ſie die Hand vor ihre La⸗ terne halten, genüge es den Vorſchriften. Sie wur⸗ 5 den durch die Verkehrspoſten eines beſſeren belehrt, und teils angehalten, bis die Uebung zu Ende war. Eine Belehrung, die auch den Unachtſamſten auf die Wichtigkeit der Uebung hinwies. Sehr gut durchgeführt und doch für jeden an⸗ kommenden Kraftfahrer ſichtbar war die Abſchir⸗ mung eines Bahnüberganges. Ueberhaupt hatte ſich die Reichsbahn mit Eifer in den Dienſt der Sache geſtellt. Lokomotiven, die durch das Ver⸗ dunkelungsgebiet fuhren, waren vorſchriftsmäßig abgeblendet. Daß die einzelnen In duſtriewerke alles taten, was für die Uebung und für ſie im Bereiche des Möglichen lag, verſteht ſich von ſelbſt, haben doch gerade ihre Leitungen das größte Intereſſe daran, aus dieſen Uebungen zu lernen. Im großen und ganzen konnte man feſtſtellen, daß die Bewohner dieſer Stadtteile der Uebung größte Aufmerkſamkeit ſchenkten. So hinterließ die Uebung beſonders auch bei den Gäſten aus Mainz und Karlsruhe den beſten Eindruck. Die Leitung hatte, wie das erſtemal, der Polizeipräſident. Und wieder gedenkt man dankbar der Männer, die ſich mit dem Willen zur Einſatzbereitſchaft freiwillig in den Dienſt der Allgemeinheit ſtellten, auf welchen Poſten ſie immer ſtehen und welcher Formation ſie angehören. Jahrzehnten, daß der Zuſtand vieler Gebäude und ganzer Straßenzüge bis zur abſtoßenden Häßlichkeit vernachläſſigt und heruntergekommen war. Dem gegenüber iſt es heute an der Zeit, nicht allein aus aktuellen Gründen und einmalig die Schäden der Vergangenheit abzuſtellen, ſondern auch ganz allgemein wieder den ſachlichen Vorausſetzun⸗ gen für eine gediegene und zweckentſprechende Pflege aller beſtehenden Sachwerte zur Beachtung und Innehaltung zu verhelfen. Einer der weſentlichſten Verbündeten des Hauseigentümers in dieſer Be⸗ ziehung iſt aber der Handwerksmeiſter, der Dach⸗ decker, der Spengler, der Zimmermann, der Maurer und vor allem der Maler. Gerade im gegenwärtigen Zeitabſchnitt verbinden ſich ſomit die verſchiedenartigſten Geſichtspunkte zu der dringenden und unerläßlichen Forderung nach dem Einſatz des Malerhandwerks für eine würdige und anſprechende Geſtaltung unſerer Häuſerfronten. Es wurde ſchon angedeutet, daß dieſer Aufgabenſtel⸗ lung nicht allein„repräſentative“ Zwecke zugrunde liegen, ſondern daß ſie zugleich den eigenen Inter⸗ eſſen der Hausbeſitzer entſpringt. Denn ein Haus, von dem zunächſt die Farbe abblättert, danach aber der Putz verwittert und abfällt, bis ſchließlich die Bauſteine ſelber unter Wind und Wetter zu leiden beginnen, iſt ja bekanntlich nicht nur unſchön, ſon⸗ dern über kurz oder lang baufällig und damit ent⸗ wertet. Vor dieſem ſchwerſten und ſchließlich unwieder⸗ bringlichen Verluſt ſchützt den Hausbeſitzer aber nur rechtzeitige Vorſorge und beſtändige Zuſam⸗ menarbeit mit dem Handwerksmeiſter, beſonders mit dem Maler, zu dem er Vertrauen hat. Gerade in jüngſter Zeit hat uns eine bemerkens⸗ werte Schau im Haus des Deutſchen Handwerks in Berlin über die Funktionen der Farbe als Schutz und Schmuck unterrichtet, wobei man, gegenüber den Bildern von ärgſter baulicher Vernachläſſigung, zahlreiche Bei⸗ ſpiele für eine zeitgerechte, geſchmackvolle, werter⸗ haltende maleriſche Geſtaltung der Häuſerfronten zu ſehen bekam. Und nicht nur die Faſſaden, auch Ein⸗ gangstore, Fenſterrahmen, Balkongitter u. a. m. er⸗ fordern eine regelmäßige und pflegliche Behandlung mit ſchützenden Farben, ſofern nicht durch Vernach⸗ läſſigung auf dieſem Gebiete ungleich höhere In⸗ ſtandſetzungs⸗ oder Erneuerungsaufwendungen not⸗ wendig werden ſollen. Wenn ſich ſomit in der maleriſchen Geſtal⸗ küng unſerer Straßenbilder öffentliche und private Intereſſen verbinden, ſo muß heute noch mit beſonderem Nachdruck auf den Einſatz der gediegenen, leiſtungsfähigen Handwerksmeiſter Wert gelegt wer⸗ den. Denn noch immer tauchen vereinzelt Klagen über die„Handwerker“ auf, ohne daß ſich der ein⸗ zelne Auftraggeber manchmal über ſein Mitverſchul⸗ den an Verdruß oder Schäden klar iſt. Gerade im Hinblick auf die heutigen neuen Werkſtoffe im Ma⸗ lerhandwerk, ſowie auf die damit zuſammenhän⸗ gende Wandlung der geſamten Anſtrichtechnik wird nämlich nur ein erprobter Malermeiſter fachgerechte Leiſtungen gewährleiſten können, während ein in der Vergangenheit verhältnismäßig zahlreich in den Be⸗ ruf eingedrungenes Pfuſchertum mit dem Stand der Dinge kaum noch Schritt zu halten vermag. Wie aber die Sachwerterhaltung als ſelbſtverſtändlicher Wunſch des Hauseigentümers bereits genannt wer⸗ den konnte, ſo wird er auch ein Anrecht auf gediegene und fachmänniſche Ausführung ſeiner Aufträge geltend machen wollen. Und hierbei findet er im Handwerksmeiſter nicht nur den hochwertigen Fach⸗ arbeiter, ſondern einen Verbündeten am gemein⸗ ſamen Werk der Verſchönerung und der Werterhal⸗ tung, der ihm auch mit ſeinem Rat und ſeinen Er⸗ fahrungen viel zu nützen vermag. Ihr Arbeitsgebiet iſt deshalb auch ungewöhnlich groß und vielſeitig. Für rein techniſche Aufgallen wird ein verhältnismäßig kleiner Teil dieſes Per⸗ ſonals benötigt; der weitaus größere iſt im Auf⸗ ſichts⸗ und Betriebsdienſt eingeſetzt oder nimmt die Verwaltungsangelegenheiten des Fernmeldebetrie⸗ bes wahr. Die Beamten werden, damit ſie alle den Auf⸗ gaben ſowohl auf den Sondergebieten der Fern⸗ meldetechnik und des eigentlichen Betriebsdienſtes wie auch für den Verwaltungsdienſt gewachſen ſind, noch längere Zeit beſonders ausgebildet und nach⸗ geſchult. Hierbei kann aber nur auf einer guten Vorbildung aufgebaut werden. Von den Anwärtern muß neben beſten techniſchen und guten Sprachkenntniſſen eine ausreichende Allge⸗ meinbildung verlangt werden. Für die Einſtellung kommen Bewerber in Be⸗ tracht, die u. a. das Reifezeugnis für die Ober⸗ ſekunda einer öffentlichen höheren Lehranſtalt oder ein gleichartiges beſitzen. Die Bewerber müſſen zwei Jahre in Betrieben der elektrotechniſchen In⸗ duſtrie mit gutem Erfolge praktiſch gearbeitet und das Reifezeugnis einer höheren techniſchen Lehran⸗ ſtalt in der Fachrichtung Elektrotechnik erworben haben. Berückſichtigt werden nur Bewerber, die ariſcher Abſtammung und vollkommen geſund ſind und Gewähr dafür bieten, daß ſie jederzeit rückhalt⸗ los für den nationalſozialiſtiſchen Staat eintreten. Die Bewerber dürfen nicht über 28 Jahre alt ſein. Während der zweijährigen Vorbereitungszeit erhalten ſie einen Entgelt. Nähere Auskunft erteilen die Reichspoſtdirektionen. * Fremoſprachlich geſchulte Reichspoſt⸗Tele⸗ phoniſtinnen im Olympia⸗Dienſt. Unter den 86 Telephoniſtinnen der Reichspoſt, die aus allen Gauen nach Berlin beordert wurden, befinden ſich auch 7 Badnerinnen, die fremoͤſprachlich geſchult ſiad. Darunter ſind 4 Mannheimer Telephon⸗ beamtinnen, die nun, in flotten Uniformen und für ihren Dienſt gründlich vorbereitet, den Aus⸗ ländern in liebenswürdiger Weiſe den Telephon⸗ verkehr erleichtern. 108 8 ziehungstage haben auch in Bremen wich ge⸗m holfen; trotz ſolcher Maßnahmen war eine we⸗ rer jetzt mehr unter Druck ſetzen alter auf ſeiner„Congreß“ den Spaniern eine ver⸗ Kommando. Er findet dabei den Tod. Jetzt begreift land“ beſchließen den Spielplan. 3. Seite( Nummer 349 Unser badlscher Dichter Heinrich Vierordt zur Werbeaktion der Ns-Volkswohliehrt: 9 Sec-e re, Sf Oer. D 93 90 Rfccn 798 Pecg Tod durch Stichverletzung 3 Am 29. Juli, abends.30 Uhr, brachte in einer in der Schwetzingerſtadt gelegenen Wohnung ein 73 Jahre alter verwitweter Untermieter ſei⸗ nem Hauswirt im Verlaufe einer Auseinander⸗ ſetzung einen lebensgefährlichen Stich mit einer Schuſterkneipe in die Herzgegend bei. Der Verletzte, ein 35 Jahre alter Kellner, wurde ins Städt. Krankenhaus eingeliefert, wo er in der Nacht ge⸗ ſtorben iſt. 5 Der Täter, ſo meldet der Bericht der Kriminal⸗ polizei, wurde gleich nach der Tat feſtgen om m en. Nummernſchilderzwang für Fahrräder Ein Verſuch in Bremen Da ſich bei der Vekämpfung der Verkehrsunfälle ergeben hat,daß die Radfahrer trotz aller Verwar⸗ nungen und Strafen die weitaus größten Schwierig⸗ keiten machen, hat die Bremer Polizeibehörde den Entſchluß gefaßt, in dem verhältnismäßig kleinen Rahmen Bremens einmal praktiſche Verſuche zu machen, wie ſich für den Verkehr mit Fahrrädern die Wiedereinführung von Nummernſchilder und Fahrradkarten auswirkt. Die Bremer Polizei will damit, ohne dem Reich irgendwie vorgreiſen zu wollen, den Kampf des Reichsverkehrsminiſteriums gegen die ſtändig zuneh⸗ mende Zahl der Verkehrsunfälle unterſtützen. Sie geht dabei von der Erkenntnis aus, daß die Kraft⸗ fahrzeugführer im allgemeinen ein beſſeres Verhal⸗ Du möchtest mal mit⸗ wieder eine Iröbuche Weinkenve— Dann am 9. und 10. Augusf auf nach Deidesheim 3 Weinstraße ten im Verkehr zeigen, da über ihrem Haupt ſtets das Damoklesſchwert der Führerſchein⸗Entziehung ſchwebt, während den Radfahrer, wenn er die Flucht ergreift, niemand erkennen kann, da keine Nummer die Möglichkeit zuläßt, ihn nachträglich feſtzuſtellen. Verkehrsunterricht und Verhehrser⸗ c8⁴ ſentliche Beſſerung im Verhalten der Radfahrer nicht feſtzuſtellen. Deshalb will man die Radfah⸗ Man erhofft von der Wiedereröffnung von Er⸗ kennungsnummern und der Ausſtellung von Fahr⸗ radkarten, die gleichzeitig als Perſonalausweis die⸗ nen könnten, eine größere Vorſicht der Fahrradbe⸗ ſitzer, die dann jederzeit von irgendeinem Wegebenut⸗ zer feſtgeſtellt werden könnten. Insbeſondere glaubt man, auf dieſe Weiſe das Vorbeifahren an haltenden Straßenbahnen, das Nebeneinanderfahren zu zweien und dreien, die Verſuche, nachſolgenden Kraftfahrern das Ueberholen unmöglich zu machen, und die Ver⸗ nachläſſigung der Zeichengebung und das Kurven⸗ ſchneiden an Straßenkreuzungen unterbinden oder doch einſchränken zu können. eeeeeeeeeeeee, Filmrundſchau Schauburg:„Sein letztes Kommando“ Im Rahmen einer Spielhandlung, deren erſte Hälfte eine heitere Note trägt, während der Schluß auf einen ernſten Grundton geſtimmt iſt, vermittelt dieſer Film einen aufſchlußreichen Einblick in das Leben und Treiben der amerikaniſchen Kriegs⸗ marine, mit deren Unterſtützung er gedreht wurde. In gelungenn Maſſenſzenen iſt man Zeuge des Aus⸗ bildungsgangs der Seekadetten und erlebt ihre Heranbildung zu Offizieren, deren oberſter Leit⸗ ſpruch iſt:„Verlaßt niemals das Schiffl“ Ein leuchtendes Vorbild für dieſe Deviſe iſt der alt verabſchiedete Commodore, der vor einem Menſchen⸗ nichtende Niederlage beibrachte, der aber die neu Zeit nicht verſteht, während die junge Generation geneigt iſt, ihn nicht mehr ernſt zu nehmen. Als 9 erfährt, daß ſein Schiff, mit dem er ſo oft dem Feind ſiegreich die Stirn geboten hatte, bei einem Manöver als Zielſchiff benutzt werden ſoll, ſetzt er alle Hebet in Bewegung, dies abzuwenden. Als es vergeblich iſt, begibt er ſich heimlich auf die„Congreß“, ur führt, während die Gefechtsübung einſetzt und da⸗ Zielſchiff in Trümmer geſchoſſen wird, in ſeinem plötzlich umdüſterten Geiſt zum letzten Male das das jüngere Geſchlecht den vollen Sinn der Marine⸗ loſung:„Verlaßt niemals das Schiff!“ Sämtliche Mitwirkenden ſind mit Luſt und Liebe bei der Sache. Die beſte ſchauſpieleriſche Leiſtung bietet Sir Guy Standing als abgedankter Admira In jedem Zoll der alte Seebär, der mit jeder Faſen des Herzens an ſeinem Schlachtſchiff hängt. Tom Brown und Richard Cromwell ſpielen anſprechend zwei Seekadetten, der eine Idealiſt, der andere ein eigenſüchtiger Ichmenſch, der durch den Tod des Commodore gewandelt wird. Roſalind Keith ſtellt ein bezauberndes junges Mädchen dar, das zwiſchen den beiden Kadetten ſteht. Ein Film vom Cowboyleben, ein ſchöner Land⸗ ſchaftsſtreifen von Oldenburg und die Deulig⸗Wo⸗ chenſchau mit den erſten Bildern vom ſpaniſchen Bürgerkrieg und vom„Großen Preis von Deutſch* —5— 4 9 1 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Keiner der verletzten SA⸗Männer mehr in Lebensgefahr Vertreter der Oberſten SA⸗Führuna beſuchen die Verwundeten Im beſonderen Auftrag des Stabschefs Lutze wurden am Donnerstagvormittag die noch im Kran⸗ kenhaus Freudenſtadt liegenden 21 SA⸗Männer und 5 BdM⸗Mädchen von Gruppenführer Herzog, Stabsführer in der Oberſten SA⸗Führung, und Brigadeführer Mappes, ebenfalls von der Ober⸗ ſten SA⸗Führung in München, beſucht. Sie über⸗ brachten den SA⸗Männern die herzlichſten Grüße des Stabschefs, der wegen der Folgen ſeines neulich erlittenen Unfalls nicht ſelbſt hat nach Freudenſtadt kommen können. Alle Verletzten bekamen neben Geſchenken und Blumen ein Bild des Stabschefs mit deſſen eigener Unterſchrift und dazu die Verſicherung, daß die Oberſte SA⸗Führung für die verunglückten Kame⸗ raden ſelbſtverſtändlich ſorgen wird. Von den Verletzten ſchwebt jetzt keiner mehr in Lebensgefahr. Am Grabe des Truppführers Hörrmann Bei dem Autounglück des Mannheimer SͤA⸗Stur⸗ mes 45/171 hat auch der 2jährige Truppführer Hörrmann, gebürtig von Sulz, Kreis Nagold, ſein Leben gelaſſen. Am Dienstag wurde der Tote von Forbach nach Sulz überführt, am Ortseingang von SA und ſämtlichen örtlichen Formationen der Partei empfangen und in ſein Elternhaus gebracht. Von fern und nah eilten am Mittwochnachmittag die Trauergäſte herbei. Etwa 300 SA⸗Männer, dazu die Formationen der Partei und ihrer Gliederungen, ſchritten dem Trauerzug voran. Kreisleiter Batz⸗ ner⸗Nagold hatte die Ehre, den Lorbeer am Grabe niederzulegen, den der Führer ſeinem Pg. Hörr⸗ mann gewidmet hat. Einen zweiten Lorbeer legte er als Zeichen der Teilnahme des ganzen Gaues Württemberg⸗Hohenzollern nieder. Im Namen der Kreisleitung Nagold und als Zeichen des Gedenkens von Standartenführer, Sturmführer und Kamera⸗ den legte Kreisamtswalter Pg. Raiſch einen Lor⸗ beer nieder. Sturmführer Pg. Leuze überbrachte einen Kranz vom Stabschef der SA, einen zweiten legte er im Namen von Gruppenführer Luyken nie⸗ der. Ein Direktor der Mannheimer Straßenbahn überbrachte herzliche Abſchiedsgrüße und Kränze der Arbeitskameraden und des Mannheimer Oberbür⸗ germeiſters. Nachdem ſich die Fahnen nochmals über das offene Grab geſenkt hatten, beendete das Lied vom guten Kameraden die Trauerfeier. Bei 8 Verkehrsunfällen 4 Perſonen verletzt Geſtern 8 Verkehrsunfälle. Durch Außerachtlaſ⸗ ſung der nötigen Vorſicht, Nichtbeachtung des Vor⸗ fahrtsrechtes und zu ſchnelles Fahren ereigneten ſich geſtern hier 8 Verkehrsunfälle, wobei 4 Perſonen verletzt und 7 Fahrzeuge beſchädigt wurden. 137 Verkehrsſünder wurden geſtern hier teils an⸗ gezeigt, teils gebührenpflichtig verwarnt. Wegen techniſcher Mängel wurden 5 Kraftfahrzeuge bean⸗ ſtandet. Die Reichsreferentin des BDM in Baden Am 25. und 26. Juli weilte die Referentin des BDM, Trude Bürkner, in Begleitung von Lydia Schürer⸗Stolle, der Jungmädelſachbearbeiterin der Reichsjugendführung, und Hilde Munſke, der Haupt⸗ referentin für Preſſe und Propaganda in der Rß, in Baden. Der Untergau 171 Mannheim hatte 1200 Jungarbeiterinnen und Mädel zu einem Be⸗ triebsappell verſammelt, bei dem Trude Bürkner zu den verſammelten Arbeiterinnen ſprach. Ihre Worte ſtellten das heraus, was gerade für die Jungarbei⸗ terin am notwendigſten iſt: trotz aller Schwere der Arbeit müſſen wir Freude an der Arbeit haben, trotz aller Mühen und Sorgen müſſen wir froh unſer Tagewerk tun, nie darf die Maſchine uns beherrſchen, immer muß der Menſch in ſeinem Be⸗ dürfnis nach Schönheit des Heimes, des Arbeits⸗ platzes noch zu ſeinem Recht kommen. Froh und ſtark wollen wir an unſerem Platz unſere Pflicht tun. So ſprach hier die Arbeitskameradin, hat doch die Reichsreferentin ſelbſt 10 Jahre bei der Arbeit in der Fabrik geſtanden, Inſtrumentalmuſik und Lied umrahmten den Appell. Von Mannheim ging die Fahrt über Pforzheim nach Karlsruhe, von wo die Fahrt nach Zella. H. führte, wo die Reichsreferentin das Zeltlager des'DM beſichtigte. In allen Dörfern und Städt⸗ chen waren BDM und Jungmädel angetreten, um die Reichsreferentin zu begrüßen. Bootshauserweiterung der Mannheimer Padoler-Geſellſchaft Die hieſige Padoͤlergeſellſchaft, deren Aktivität be⸗ reits auf rund 100 angewachſen iſt und die vor mehreren Jahren ihr Heim an der Rheinkaiſtraße beim Schleuſenkanal aufgeſchlagen hat, nimmt jetzt eine Erweiterung ihres Bootshauſes vor. Das ein⸗ geſchoſſige Bootshaus wird um ein Stockwerk erhöht, um vor allem beſſere Umkleideverhältniſſe zu ſchaffen. Der eigentliche Bootsraum deckt noch das Bedürfnis. In ihm ſieht man etwa 80 Paddel⸗ boote und auch Rennboote fahrbereit. Man erkennt auf den erſten Blick, daß die Paddelgeſellſchaft viel Liebe und Sorgfalt an ihr Heim wendet. Dem eigentlichen Bootshaus wurde eine Werkſtätte angegliedert, in der auch neue Paddelboote„gebaſtelt“ und vor allem auch jegliche Reparaturen an den Booten bequem vorgenommen werden können. Der neue Stockwerkaufbau ermöglicht nun die Einrich⸗ tung von ſchönen, nach Geſchlechtern getrennten Um⸗ kleideräumen. Er ſieht außerdem einen Geſell⸗ ſchaftsraum vor. Beim Erweiterungsbau ar⸗ beiten die Mitglieder ſelbſt in ihren Feierabend⸗ Lehren aus dem Berkehrsunglütk Warnung vor Arbeitszeitüberſchreitungen der Fahrer von Laſtkraſtwagen Im Zuſammenhang mit dem ſchweren Verkehrs⸗ unfall im Schwarzwald, der 25 Mannheimer Sa⸗ Männern das Leben koſtete, wird von zuſtändiger Stelle auf folgendes hingewieſen: Eine Beförderung von Perſonen auf Laſtkraft⸗ wagen iſt nur in beſonderen Ausnahmefällen und nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Polizei⸗ behörde geſtattet. In der Regel werden Laſtkraftwagen zur Perſonenbeförderung nicht zugelaſſen. Eine ausnahmsweiſe Zulaſſung kommt nur im Rahmen des Geſetzes über die Beförderung von Perſonen zu Lande und der Reichsſtraßenverkehrs⸗ Ordͤnung für einen beſchränkten Umkreis von durch⸗ ſchnittlich 30 Kilometer und nur dann in Frage, wenn ganz außergewöhn liche Umſtände ein Verkehrsbedürfnis rechtfertigen, die Sicherheit und Leiſtungsfähigkeit des Betriebes in jeder Richtung gewährleiſtet iſt und— über die allgemeinen Be⸗ ſtimmungen der Reichsſtraßenverkehrs⸗Ordnung über die Zulaſſung zum Verkehr hinaus— die er⸗ höhten Sicherheitsbeſtimmungen genau eingehalten ſind. Für das Land Baden ſind beſondere Betriebs⸗ vorſchriften für die ausnahmsweiſe Perſonenbeför⸗ derung auf Laſtkraftwagen erlaſſen worden. Hier⸗ nach dürfen u. a. Perſonen nur ſitzend mit luft⸗ bereiften Wagen befördert werden. Die Sitzbänke müſſen feſt angeſchraubt, mit Rückenlehnen verſehen und ſtabil gebaut ſein. Das Gewicht der Sitze und Perſonen darf nicht höher ſein als die zugelaſſene Nutzlaſt. Die Haftpflichtverſicherung muß in Höhe der oͤreifachen Höchſtſätze abgeſchloſſen ſein. Auf Anhängern wird die Perſonenbeförde⸗ rung grundſätzlich nicht zugelaſſen. Von zuſtändiger Stelle wird ferner mitgeteilt: Verſchiedene Betriebs⸗ und Verkehrsunfälle in Sägewerken und Ferntransport⸗Unternehmungen geben dem Gewerbeaufſichtsamt Veranlaſſung, mit aller Schärfe vor unzuläſſiger Aus⸗ nutzung der Arbeitskraft der Kraftfahrer durch Ueberſchreitung der zuläſſigen täg⸗ lichen Arbeitszeit zu warnen. Soweit nicht die Arbeitszeit der Kraftſahrer in den Tarifordnungen geregelt iſt, iſt für die Fahrer von gewerblichen Betrieben die höchſtzu⸗ läſſige tägliche Arbeitszeit zehn Stunden einſchließ⸗ lich Arbeitsbereitſchaft, bei einem Fuhrunternehmen höchſtens elf Stunden je Tag einſchließlich Ein⸗ und Ausfahrzeit. „Mal ganz was anderes“ Wie man ſeinen Arlaub verbringen ſoll, um richtige Erholung zu finden Auch die Hausfrau ſoll keine Berufsſorgen haben „Wir machen mal ganz was anderes“, ſagte der Briefträger Guſtav Schülke zu ſeiner Frau.„Was mich anbetrifft, ſo lege ich mich in meinen Ferien in den Strandſand an die Oſtſee. Und da bleibe ich ganz ruhig liegen, höchſtens buoͤdle ich ein bißchen im Sand, und dann wird natürlich gebadet und ge⸗ ſchwommen.“ Seine Frau nickte und ſagte:„Ja, Vater, das wird wohl auch richtig ſein.“ Und ſo packten ſie ihre Koffer und fuhren zur Oſtſee, um ſich dort zu erholen und Kraft zu ſammeln für neue Tage der Arbeit. Sie fuhren alſo unter dem Leitſpruch„Mal ganz was anderes“ und waren damit weitaus klüger als jener Mann, der auch von Beruf Briefträger iſt und tagein, tagaus, jahrein, jahraus mit ſeinen ſchweren Mappen und Taſchen durch die Straßen und über die Treppen läuft und der dann glaubt, es ſei ſchon Erholung, nur die Mappen mit dem Ruckſack zu vertauſchen und ſtatt über bekannte über unbe⸗ kannte Straßen zu walzen. Nein, Freunde, das iſt die richtige Erholung nicht. In ſeinem Urlaub ſoll der Menſch — ob alt, ob jung, ob Mann, ob Frau— „mal ganz was anderes“ machen. Oder, ſo könnte man faſt ſagen, genau das Gegenteil von dem, was er ſonſt täglich in ſeinem Beruf treibt. Und ſeine Frau, die ſich ja auch erholen ſoll von der Hausfrauenarbeit, die wird er nun nicht noch in den Ferien an den Kochtopf ſtellen. Denn das wäre ein ſchlechter Urlaub für die Frau. Genau ſo, wie der berufstätige Mann zwei oder drei Wochen von ſeinem Arbeitsplatz fortgeht und in dieſer Zeit„ganz was anderes tut“, ſoll auch die Hausfrau, die viel⸗ geplagte, einmal im Jahr völlig von den Hausfrauenſorgen entbunden werden. Wie das zu machen geht? Für alle diejenigen Volksgenoſſen, deren Ein⸗ kommen ſo iſt, daß ſie mit„Kraft durch Freude“ reiſen können, iſt die Frage der Verpflegung ja von vornherein gelöſt, denn in allen Preiſen für Koͤß.⸗ Reiſen ſind Unterkunft und Verpflegung mit ein⸗ geſchloſſen. Es entſtehen alſo da keine beſonderen Koſten, denn KdF. geht eben von Anfang an von dem Grundſatz aus, daß auch die Hausfran und Mutter in den Ferientagen von jeglicher Haus⸗ arbeit, von allen Küchenſorgen entlaſtet ſein ſoll. Und die Kinder? Auch hier gibt es eigentlich keine Schwierigkeiten. In den meiſten Familien werden — wenn die Eltern allein auf Uxlaub fahren— die älteren Kinder oder Verwandte oder Bekannte die jüngeren Kinder betreuen, wenn nicht die Urlaubs⸗ zeit der Eltern mit den Ferien der Kinder zuſam⸗ menfällt, die ja heute von den weitaus meiſten Jungen und Mädeln in den Sommerlagern der HJ. und des BdM. verlebt werden. So bringt alſo der gemeinſam von Mann und Frau mit Hilfe von„Kraft durch Freude“ verlebte Urlaub völlige Ausſpannung für beide Teile. Es gilt eben nur, aus dem umfangreichen Plan das Ge⸗ eignete herauszuſuchen. Was hier für die Frau und Mutter mit Bezug auf Teilnahme an KoͤF.⸗Reiſen geſagt wurde, gilt ſinngemäß natürlich auch für die Volksgenoſſen, die auf Grund ihres Einkommens allein Reiſen unter⸗ nehmen können. Hier iſt es häufig ſo geweſen, daß der Urlaub in irgendeiner landſchaftlich ſchönen Ge⸗ gend Deutſchlands in einer Penſion zugebracht wurde, in der man wohnt, die Hausfrau Wohnungs⸗ ſorgen alſo nicht hat, wohl aber„aus Erſparnis⸗ gründen“ kochen muß. Daß dieſe Regelung natür⸗ lich für die Frau nur eine unvollkommene Erholung bringt, liegt auf der Hand. Bei genauer Einteilung der zur Verfügung ſtehenden Urlaubs⸗ gelder könnte die Frau auch von den Küchenſorgen entlaſtet werden. Damit iſt natürlich nicht geſagt, daß das Kochen —„Küchenſorgen“— in jedem Fall den Urlaubs⸗ genuß ſtört. Warum ſoll z. B. eine Stenotypiſtin, die ſonſt den ganzen Tag an der Schreibmaſchine ſitzt und ſich während des Urlaubs mit einem großen Ruckſack auf eine Fußwanderung begeben hat, wa⸗ rum ſoll dieſes Menſchenkind nicht umfangreich braten und kochen, wenn es ihm Freude bereitet? Denn hier erinnert ja ein Kochtopf nicht an tägliche Sorgen. Dieſes Menſchenkind könnte nur erſchreckt werden mit einer Schreibmaſchine, die ein Wander⸗ kamerad vielleicht plötzlich aus ſeinem Ruckſack holt. Es kommt alſo darauf an, daß jeder vor Antritt ſeines Urlaubs überlegt welche der vielen Mög⸗ lichkeiten— die heute jedem einzelnen Volksge⸗ noſſen offenſtehen— er für ſich wählen will. Nur dann werden ſeine freien Tage ihm wirklich die Er⸗ holung bringen, die jeder heute braucht, will er täglich ſeine Arbeit ſo erledi⸗ gen, wie das Staat und Volk füglich von ihm verlangen können. Und bei der Wahl einer Möglichkeit: Ob er ſich in ſeinen vier Wän⸗ den einſchließt, ob er eine Fußwanderung macht, ob er ſich in ſeinem Schrebergarten tummelt, ob er auf Berge klettert oder im Strandſand faulenzt, ob er eine Seereiſe unternimmt oder 10 Meter Holz hackt, ob er ſich in eine Bibliothek vergräbt oder ob er ſämtliche Sportarten trainiert— bei dieſer Wahl wird er nicht ſchlecht beraten ſein, wenn er nach dem Wort„Mal ganz was anderes“ vorgeht. Dann wird burch ſolchermaßen verbrachte Ferientage auch die ſo nötige Abwechſlung in das Leben gebracht, das ſich ja heute bei dem weitaus größten Teil un⸗ ſerer Volksgenoſſen doch Jahre und Jahrzehnte hin⸗ durch in faſt immer den gleichen Bahnen bewegt. Dann wird der ganze Menſch aufgelockert nach den „Tagen der Freiheit“ an ſeinen Arbeitsplatz zurück⸗ kehren, wird fröhlich um ſich ſchauen und mit dem Kriegsruf„Jawohl, das war mal ganz was an⸗ deres!“ wieder ſein Werk beginnen. Heinz Greunke. FP0000C0G0P0GP0GGGGP0G0PPGPPPPPPPPPPGPPGPPGGPPGPPPPPP0P0TTTTPTTTTTTT ſtunden mit viel Fleiß, ſo daß weſentliche Einſparun⸗ gen erzielt werden. Wehrpolitiſche Geſichtspunkte in der Werbung unzuläſſig Der Werberat der deutſchen Wirtſchaft hat ein Werbeblatt einer Firma beanſtandet, in der vom wehrpolitiſchen Geſichtspunkt die Sicherung des eige⸗ nen Herdes durch Verwendung feſter Brennſtoffe im Gegenſatz zu der Abhängigkeit von den gefährde⸗ ten zentralen Kraftverſorgungsſtationen empfohlen wurde. Der Werberat erklärt, daß derartige Ge⸗ ſichtspunkte in der Werbung nichts zu ſuchen haben. Es ſei unzuläſſig, auf mögliche Nachteile hin⸗ zuweiſen, die im Falle kriegeriſcher Verwicklungen bei der Nutzung anderer Energiearten entſtehen könnten. Die Werbung habe von Hinweiſen auf die Wettbewerber oder auf Wettbewerbszweige freizu⸗ bleiben. Beſonders ſei zu mißbilligen, daß durch eine derartige Werbung Unruhe in die Be⸗ völkerung getragen werde und der Eindruck hervor⸗ gerufen werden könne, als ob diejenigen Bevölke⸗ rungskreiſe, die ſich an das Verſorgungsnetz der Gas⸗ und Elektrizitätswirtſchaft angeſchloſſen haben, in Zukunft möglicherweiſe erheblichen Nachteilen ausgeſetzt ſeien. Ferner ſei darauf hinzuweiſen, daß wehrpolitiſche Geſichtspunkte nicht in die Werbung privater Unternehmen hineingehören, da ſie dann lediglich dem Zweck dienen, eigennützige Beſtrebungen durch gemeinnützige oder vaterländiſche Motive zu verkleiden. Schumann-Theater bleibt Varielé * Frankfurt a.., 31. Juli. Der bisherige Pächter des Schumann⸗Theaters, Direktor Hans Maier, hat mit der jetzigen Eigentümerin des Hauſes, Frau Dr. Lanz Wwe,, einen langjährigen Generalpachtvertrag abgeſchloſſen. Das Theater wird wie bisher als Varietétheater weitergeführt und am 1. September wieder eröffnet. Vor dem Ende der Arbeitsbeſchaffungs⸗ Lotterie Zum letzten Male gehen die braunen Glücks⸗ männer in dieſen Tagen auf ihre Tour. Anfang nächſter Woche werden ſie aus dem Straßenbild ver⸗ ſchwunden ſein. Nur noch ganz wenige Tage bietet ſich Gelegenheit, die große Reichslotterie für Ar⸗ beitsbeſchaffung durch Kauf eines Losbriefes zu fördern. Sie hat in dieſem Jahr einen vollen Er⸗ folg zu verzeichnen gehabt. Faſt 12000 Volksgenoſ⸗ ſen kamen durch die Lotterie unmittelbar zu Arbeit und Brot und der nach dem Anfang nächſter Woche zu erwartendem Ausverkauf verblei⸗ bende Reinerlös wird abermals dazu beitragen, vielen erwerbsloſen Volksgenoſſen Arbeit zu be⸗ ſchaffen. Die Lotterie hat ſomit ihren Zweck voll und ganz erfüllt. Durch die überaus rege Beteili⸗ gung aller Bevölkerungskreiſe war es möglich, die Lotterie etwa zwei Wochen früher als vorgeſehen abzuſchließen. Durch die vorzeitige Beendigung der Lotterie wird die Zeitſpanne bis zur Ausloſung der Schlußprämien leider nicht kürzer. Die Auslo⸗ ſung findet, wie urſprünglich vorgeſehen, am 31. Auguſt ſtatt. Das Ergebnis wird durch Prämien⸗ liſten bekannt gemacht, die Anfang September über⸗ all erhältlich ſind. Hlepper-Boole, Zelie u. Iubehör Tel. 31992 A. Karle 0 7. 24 Gebühren im Fernſprechyerkehr benachbarter Orte Durch eine Verordͤnung des Reichspoſtminiſters vom 19. Juli iſt die Fernſprechordnung geändert worden. Die Aenderung betrifft den Fernſprechver⸗ kehr zwiſchen Ortsnetzen mit Wählbetrieb, die nicht mehr als fünf Kilometer voneinander entfernt ſind. Die Teilnehmer ſolcher Ortsnetze haben vom 1. Ja⸗ nuar 1937 an die Wahl, ob ihr Fernſprechverkehr mit Ortsnetzen im Umkreis von fünf Kilometer als Ortsverkehr oder als Fernverkehr be⸗ handelt werden ſoll. Entſcheiden ſie ſich für den Ortsverkehr, bei dem die Gebühr für ein Geſpräch zehn Pfennig beträgt, dann wird die Grundgebühr nach der Zahl aller für ſie zur Ortsgeſprächsge⸗ bühr erreichbaren Anſchlüſſe berechnet. Wollen ſie aber die Grundgebühr nur nach der Teilnehmer⸗ zahl des eigenen Ortsnetzes bezahlen, ſo wird für ihre Geſpräche mit den Teilnehmern der Ortsnetze, die nicht mehr als fünf Kilometer entfernt liegen, eine Ferngeſprächsgeführ von 20 Pfennig berechnet. Der Verkehr zwiſchen Ortsnetzen mit Handbetrieb oöer zwiſchen einem Ortsnetz mit Handbetrieb und einem ſolchen mit Wählbetrieb wird bis zur Aen⸗ derung der Betriebsweiſe von der Neuregelung nicht erfaßt. Das Nähere wird mit den in Frage kom⸗ menden Gemeindeverwaltungen vereinbart und durch die Tageszeitungen bekanntgegeben werden. Bezahlter Arlaub für den Reichsparteitag Ein gutes Beiſpiel hat der Betriebsführer eines großen Unternehmens in Dresden und Ber⸗ lin ͤͤurch einen Aufruf in der Werkzeitung zum Parteitag 1936 der NS DAP gegeben. Er ſagt darin, daß er das Glück gehabt habe, bereits ͤͤreimal als SA⸗Mann und NSKK⸗Mann den Parteitag in Nürnberg miterleben zu können und ſpricht von den tieſen, unauslöſchlichen Eindrücken, ͤie ihm dort vermittelt wurden. Dann erklärt er ſich bereit, allen Arbeitskameraden und ⸗kameradinnen, ſo⸗ weit ſie den Parteitag als Angehhrige einer Gliede⸗ rung der NSDAP aktiv miterleben wollen, den dazu erforderlichen Urlaub unter Fortzah⸗ lung des Lohns und Gehalts zu gewähren. Die Amtliche Deutſche Arbeitskonferenz bemerkt da⸗ zu, dieſes Beiſpiel beweiſe, daß bei einigermaßen gutem Willen wirklich praktiſcher Nationalſozialis⸗ mus geübt werden könne. Selbſtverſtändlich gebe es manchen Betrieb, der aus wirtſchaftlichen Grün⸗ den einfach nicht in der Lage ſei, ebenfalls ſo groß⸗ zügig zu ſein. Dennoch blieben viele Betriebe übrig, die zwar könnten, aber immer noch nicht wollten. An dieſen ſei noch ſehr viel Erziehungs⸗ und Aufklä⸗ rungsarbeit zu leiſten. Achtung antläglich der Am Sonntag, dem 2. August und Montag, dem 3. August, hält der Kirehweih Forster Winzerverein bei Ausschank seiner ff. Weine, offen und in Flaschen, seine Gaststätte bestens empfohlen Bestgeführte Küche: Wild und Geflügel als Spezialitäten. Erstklassige Tanzmusik. — 30 — 5———————————————— Seite/ N eite“ Nummer 349 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 1. Auguſt 1936 Geländeritt des modernen Fünfkampfes, 100⸗Meter⸗Lauf Jſender Berlin: Frühaymnaſtik.—.45: Fortſetzung der J Gewichtheben: Halbſchwergewichts⸗Entſcheidung. Eintreffen Samstag, 1. Auguſt Flugplatz: 9 bis 20 Uhr Rundflüge über Mannheim. Hafenrundfahrten: 7 bis 20 Uhr ſtünd⸗ lich auf Rhein und Neckar. Omnibusfahrt ab Paradeplatz: 14 Uhr Thingſtätte— Heiligenberg— Nek⸗ kartal. Mondſcheinfahrt nach Worms: 20 Uhr ab Rheinbrücke rechts. Waldparkreſtaurant: 20.30 Uhr 1. Gro⸗ ßes Nachtieſt am„Stern“. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett⸗Progt imm Tanz: Palaſthotel, Kabarett Flughafenkaſino. ſkaffee Odeon: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele Univerſum:„Weiberregiment“.— Alhambra:„Im Son⸗ nenſchein“.— Schauburg:„Sein letztes Kommando“.— Palaſt und Gloria:„Es waren zwei Junggeſellen“.— Capitol:„Lockenköpſchen“.— Scala:„Familienparade“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 vis 13 und 5— 15 bis 17 Uhr. Sonderſchan: Vom Fels zum Edel⸗ ein. Theatermuſeum, E 7, 20. 15—17 Uhr. Sternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und von 14 bis 19 Uhr, Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 19 Uhr. Leſeſäle von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe 10.30 bis 12 Uhr und 16 bis 19 Uhr. Leſehalle geöffnet von 10.90 bis 13 Uhr und von 16.30 bis 21 Uhr. Libelle, Geöffnet von 10—13 und von NSDAP-Mifſeilungen Aus barteiamtlichen Bekauntmachungen eamommen Politiſche Leiter Strohmarkt. Sämtliche Politiſchen Leiter treten am 1. 8. um 20 Uhr zum Formaldienſt an(Dienſtbluſe). Es wird vor dem Ortsgruppenheim angetreten. NS⸗Frauenſchaft Sandhofen. Am 3. 8. Abrechnung der Beiträge im Kaffee Weber. 69 Luftſportgefolgſchaft 1 u. 2/171. Die Teilnehmer 2. Südweſtmarklager vom 6 bis 15. Auguſt kommen am 3.., 20 Uhr, zur Beſprechung zu W. Behrend, Käfertaler Straße 58. An dieſem Abend können noch Meldungen für dieſes Lager und das Bannlager vom 25. Auguſt bis 2. September abgegeben werden. Das Geld iſt gleich mitzu⸗ bringen. Arbeitsſchule Der nächſte Arbeitsabend des Lehrganges„Die Organi⸗ ſation im Betriebe“ und der„Arbeitsgemeinſchaft für Be⸗ triebsführung“ findet am 3.., 19.45 Uhr, in L 7, 1 ſtatt. Was hören wir? Sonntag. 2. Auguſt Der Olympia⸗Weltſender bringt über den Reichsſender Stuttgart .00: Vom Reichsſender Berlin: Olympiſche Fanfaren. Anſchließend: Muſik in der Frühe.—.50: Für alle Reichsſender: 2. Tag der 11. Olympiſchen Spiele.„Pro⸗ grammdurchſage.—.00: Vom Reichsſender Berlin: Sonn⸗ tägliche Muſik.—.00: Für alle Reichsſender außer Ber⸗ lin: Unterhaltungsmuſik. Dazwiſchen Leichtathletik: Der am (Vorläufe).— 12.00: Für alle Reichsſender außer Berlin: Meiſter ihres Fachs(Schallpl.).— 13.00: Vom Reichsſender Berlin: Muſik am Mittag.— 15.00: Für alle Reichsſender: Bunte Muſik. Dazwiſchen: Leichtathletik: Hochſprung⸗ Entſcheidung, 100⸗Meter⸗Lauf(Vorläufe), Speerwerfen⸗ Entſcheidung(Frauen), 800⸗Meter⸗Lauf(Vorläufe), Kugel⸗ ſtoßen⸗Entſcheidung, 10 000⸗Meter⸗Lauf⸗Entſcheidung.— 18.00: Für alle Reichsſender: Zur Unterhaltung. Dazwi⸗ ſchen: Hörberichte von den Hockey⸗Ausſcheidungsſpielen.— 19.00: Für alle Reichsſender außer Berlin: Olympia⸗Echo: 2. Tag.— 20.00: Für alle Reichsſender außer Berlin: Muſik am Abend. Dazwiſchen: Gewichtheben: Feder⸗ gewichts⸗Entſcheidung, Leichtgewichts⸗Entſcheidung.— 22.00: Alle Reichsſender getrennt: Wetter⸗ und Tagesnachrichten. —. 22.15: Für alle Reichsſender: Olympia⸗Echo.— 22.45: Für alle Reichsſender: Singende, klingende Welt!(Schall⸗ platten).— 24.00: Für alle Reichsſender: Nachtmuſik. Montag, 3. Auguſt Der Olympia⸗Weltſender bringt über den Reichsſender Stuttgart .00: Für alle Reichsſender: Olympiſche Fanfaren.— Anſchließend: Muſik in der Frühe.—.30: Vom Reichs⸗ Muſik in der Frühe.—.00: Alle Reichsſender getrennt: Nachrichten des Drahtloſen Dienſtes.—.15: Fortſetzung der Muſik in der Frühe.—.50: Für alle Reichsſender: 3. Tag der 11. Olympiſchen Spiele. Programmdurchſage. —.00: Für alle Reichsſender: Soliſtiſches Muſizieren.— 10.00: Vom Reichsſender Berlin: Unterhaltungsmuſik.— Dazwiſchen nur für den Deutſchlandſender: Leichtathletik. Berichte über 400⸗Meter⸗Hürden⸗Vorläufe.— 12.00: Vom Reichsſender Berlin: Militärmuſik. Dazwiſchen: Olym⸗ piſche Siegertafel 1896—1936.— 12.45: Nur für den Deutſch⸗ landͤſender: Kleines Intermezzo(Schallpl.).— 13.45: Alle Reichsſender getrennt: Neueſte Nachrichten.— 14.00: Für alle Reichsſender: Allerlei— von zwei bis drei!— 15.00: Für alle Reichsſender außer Berlin: Schallplatten. Dazwiſchen: Leichtathletik. 400⸗Meter⸗Hürden⸗Vorläufe, Hammerwerfen⸗Entſcheidung, 100⸗Meter⸗Lauf⸗Zwiſchenläufe, 100⸗Meter⸗Lauf⸗Frauen⸗Vorläufe, 100⸗Meter⸗Lauf⸗Entſchei⸗ dung, 800⸗Meter⸗Lauf⸗Zwiſchenläufe, 100⸗Meter⸗Frauen⸗ Zwiſchenläufe.— 16.00: Für alle Reichsſender außer Ber⸗ lin: Melodie und Rhythmus.— 17.40: Für alle Reichsſen⸗ der außer Berlin: Lieder der Völker.— 18.00: Nur für den Deutſchlanoͤſender: Unterhaltungsmuſik. Dazwiſchen Hör⸗ berichte aus der 2. Halbzeit der Fußball⸗Ausſcheidungs⸗ ſpiele Italien— USA, Norwegen— Türkei.— 19.00: Für alle Reichsſender: Olympia⸗Echo: 3. Tag.— 20.10: Nur für den Deutſchlandſender: Blasmuſik. Dazwiſchen Feuerio-Stadt an der Schafweide Hinter der Feuerwache entſteht eine be⸗ achtenswerte bunte Stadt mit viel Faſſade und Be⸗ leuchtung. Immer wieder muß man ſich wundern, wie ſchnell ſo was geht, wie die wendigen Arbeiter die numerierten Bretter und Kuliſſen vom Wagen herübertragen, zuſammenſetzen, die phantaſtiſchſte Märchenwelt erſtehen laſſen. Zwiſchendurch ober flitzen die Herren vom Feueriorat mit Akten und Mappen in der Hand, und haben alle Luſtigkeit und Laune vorläufig in die Hintertaſche geſteckt; denn was ſie jetzt zu tun haben, iſt Organiſation und nochntals kodernſte Organiſation, Verhandlung, Telephonieren, Unterſchriften holen und Leute an den rechten Fleck zu ſtellen; und nur an dem Gleichmut, mit dem dieſe oder jene Widrigkeit überwunden wird, zeigt ſich der Humoriſt. Denn ſo ein Sommerfeſt auf die Beine zu bringen, iſt wie eine Fahrt mit der Geiſterbahn, überall ziſchende, zwickende, feuerſpeiende Böſe⸗ wichter, Rieſen, Drachen, Kobolde und Schauervögel, die einem den Weg zu verlegen drohen und einem zuſammenzucken machen,— vom Wetter gar nicht zu reden. Aber die Buden und Zelte und ihr Inhalt ſtehen, und wenn erſt mal alles in Betrieb iſt, dann wird man willig den Beutel lockern, der zu Anfang eines Monats eine kleine Rundung erhält zum Ge⸗ brauch für Spaß und Erheiterung. Und weil der Weg zum Glück nun einmal durch kleinere oder gar nur eingebildete Widrigkeiten hindurchgehen muß, damit man überhaupt ſeine Süße ſchmecken lernt, ſo ſoll uns die Geiſterbahn ein guter Auftakt dazu ſein; am beſten das Glück gleich im Arm, und wenn es ſchreit, feſte und troſtreich geklemmt. Daneben lädt weſentlich freundlicher ein ein gewaltiges Karuſſell, und dahinter der Mann, der immer wieder mit ſoviel Glück wie Mut und Kenntnis die Todes⸗ mauer emporfährt, ſo daß wir wiederum erſchrocken zuſammenfahren. Doch die zwanzig Liliputaner, mit ihrer kleinen Stadt, eigenem Bürgermeiſter und goldenem Buch zum Eintragen, benötigen ſchon einen eige⸗ nen Abſchnitt; denn ſie ſind neu und begnügen ſich nicht mit Schauſtellung ihrer Winzigkeit, ſondern werden uns in richtiggehendem Zirkusbetrieb eine Menge Artiſtik vom Reiten bis zum Tanzen vor⸗ zeigen. Gerade wie der Meiſter mir die Dinge er⸗ klärt, flitzt auch ein ebenſo liliputaniſches Hündchen hinter der Leinwand hervor, gefolgt von einer Lili⸗ putanerdame, die ihn mit Futter lockt, auf den Arm nimmt und wieder in die Arena ſteigt. Ebenſo neuartig und bemerkenswert iſt die Achterbahn mit dem Zunamen„Die Schlangel, ſo benannt, weil ſie ſich in ganz be⸗ ſonders engen Kurven windet. Die Geſchwindigkeit, die hier entwickelt wird, ſoll eine ganz und gar un⸗ erhörte und fabelhafte ſein, und nach den Kurven⸗ überhöhungen zu ſchließen, kann man ſich da ſchon etwas leiſten. Wer alſo wiederum etwas Angſt und Schrecken und ſonderbare Abgrundgefühle in der Magengegend braucht, um ſich wohl zu fühlen, der muß auch dieg probieren. Aber warum ſich nicht an bewährte Fahrzeuge halten, wie z. B. die Skooters, das beſte für den Fahrſchüler und Anfänger im Straßenverkehr. Auf den Fußhebel treten und nicht mutwillig Zu⸗ ſammenſtöße veranſtalten, beſagt die Verkehrsord⸗ nung. Aber wenn man es aus Ungeſchicklichkeit tut, wird es ſicher nicht übel genommen. Das iſt dann eine Gaudi, und die Gucker können ermunternde Bemerkungen machen. Das bewährteſte aller Fort⸗ bewegungsmittel, das Pferd, iſt auch vertreten, in fünf Exemplaren, wie der Hippodrombeſitzer ſagt. Die Sättel hängen bereit, Sägemehl wird gerade aufgeſchüttet und trotz Peitſchenknall und kräftiger Worte braucht hier keiner Angſt zu haben, vom Roſſe zu purzeln, denn bravere Tiere gibt es nicht. Rund herum an den Wänden ſind Bilder aus einer fei⸗ nen altväterlich⸗vornehmen Zeit zu ſehen, und jeder⸗ mann darf ſich wie ein Graf und k. k. Huſarenleutant fühlen. Rund herum Schießbuden, Schützenhäuſer aller Sorten, Bratwurſt⸗Eßgelegenheit, Waf⸗ fel⸗, Eis⸗ und Gutſelbäcker, Krabben, Lachs und Sardinen, ein großes Bierzelt und ein dito mit Wein. Und für die Kinder das beliebte Motor⸗ radkaruſſell.— Der Feuerio hat noch beſonders mit⸗ zuteilen, daß die Kinder ihr Extrafeſt am Montag bekommen, und zwar 1000 Waiſenkinder und 500 von der NSB, Bewirtung im Weinzelt, Extravorſtellun⸗ gen bei den Liliputanern, Extra⸗Muſikelown und einen Bon für jedes, damit es auch nach eigenen Schleckereigeſchmäckern gehen oder eigenen Aben⸗ teuerdrang befriedigen kann. Und das Feuerwerk ſoll ſo gut werden, wie nur irgend eines in letzter Zeit. Dauer bis 12 Uhr nachts. Das iſt der Lagebericht von geſtern ſpät nachmit⸗ tags. Hier und da wird noch gebuddelt, und dies und jenes kann noch dazukommen. Doch halte man als Generalregel ſich vor Augen: erſt die Geiſter, die Attraktionen, Senſationen und Fahrten durch Dick und Dünn, und dann erſt gut getrunken und gegeſ⸗ ſen— das iſt das einzig Sichere bei empfindlichem Magen. des Fackelſtaffelläufers am Olympiahafen in Kiel.— 22.00: Alle Reichsſender getrennt: Wetter⸗ und Tagesnachrichten — —22.15: Für alle Reichsſender: Olympia⸗Echo.— 23.00: Vom Reichsſender Berlin: Nachtmuſik. Wetterkarte des Luftamts Frankfurt a. M. 5 1. Jul 1936. 19 Chr le SWar 78 22OBer Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 1. Auguſt. Das am Don⸗ nerstagabend eingetretene Schönwetter war nur von kurzer Dauer. Sehr raſch hat ſich von England»in Schlechtwettergebiet auf das Feſtland verlagert, ſo daß bereits in der vergangenen Nacht im geſamten Rheingebiet Regenwetter eingetreten iſt. Der damit wieder aufgekommene unbeſtändigere Wit⸗ terungscharakter bleibt vorerſt auch erhalten. Vorausſage für Sonntag, 2. Auguſt Veränderlich, doch überwiegend bewölkt und zeitweiſe auch Regen, Tagestemperaturen zwiſchen 15 und 20 Grad, ſüdweſtliche bis weſt⸗ liche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 31. Juli + 24,0 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 1. Auguſt + 12,4 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 12,6 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 2,4 Millimeter — 27,4 Liter je Geviertmeter. In den Rheinbädern wurden heute vormittag 9 Uhr 18 Grad Waſſer⸗ und 12,5 Gygd Luft⸗ wärme gemeſſen. R Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Weir-Bedel 51..[Negar-Begel 20. 30 l.. Rheinfelden.84 3,954.053,.924.09 8 Breiſach..12..27 3,53 3,28.51Nannheim 5305,495,445,62 Kehl.124,24.35 4,2.30Fagſtfeld— Maxau..09.0/ 6,96.25 6,30[Heilbroun———— Mannheim..20 5,88 560 360— Plochingen——— Raub...63.57.88 Diedesheim.—— Köln 3,44 3,413,40— 3,74 4. S 1. bi A U — Hinter Feuerio-Strandfes: 8 35 00 5813 Feuerwache de Dae Seee De eee ee ee mit der bekannten verstärkten Stimmungskapelle ist wieder da! Brãtwutströsterei-Kàffee- Tanz- Nur Naturweine Ludwig Ninödſer und Fran ES laden höflichst ein: 5818 Original-Ausschank Kaiserstühler Bischoffinger Hüttenberg Vergessen Sie nichi 99 die õtadi, den Airkus der hiliputaner àu besuchen 8 α 5810 Die Ibeltfirma Nugo Jiadase, Nannover bringt ais Neuheit die große Schlangenbahn det beliebte Skootet mit den neuen schnellen Stromlinien-Wagen e und die Geistetbahn 38 12 Die Erferrurig Userer Inserermer Bef es gezeigt, Geb irnrner wieder erscheireride Areigen ir) Ger NMZ Sirer roer Kurcerkreis brachfer Deutsches Unternehmen 5816 Besuchen Sie das bekannte HVYPO DR O0 N¹ mit Lette, dem humoristischen Bockpferd- elles jubelt und lacht- erstélessiges pferdematerlel kigene Pestautetion. Um seneigten Zuspruch bittet: Die Direktien Brauerei Habereck Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 222 Ha ecn, , 29 Samstag, 1. Auguſt 1936 Olympia der Neuzeit Nur noch wenige Stunden trennen uns vom Be⸗ ginn der 11. Olympiſchen Spiele in Berlin. Noch nie haben die Olympiſchen Spiele in der Welt einen ſo ſtarken Widerhall gefunden, wie die von Berlin. Faſt 5000 Kämpfer werden in den Tagen vom 1. bis 16. Auguſt um den olympiſchen Lorbeer ſtreiten. Olympiſche Spiele haben immer einen eigenen Klang gehabt. Vergeſſen war der Hader der Welt; hier traf man ſich, um mit den Beſten der Jugend der übrigen Welt ſich in edlem, friedlichem Wett⸗ kampf zu meſſen. Baron de Coubertin hat 1894 die olympiſche Idee neu erweckt. Klein war damals die Flamme der olympiſchen Idee, die durch die Welt loderte. Heute iſt es ein Rieſenfeuer, das über die ganze Welt hell leuchtet und alle Sportler der Welt umſpannt. Noch nie wurde die olympiſche Idee in ſo großer und reiner Weiſe zum Ausdruck gebracht, wie in dieſem Jahre. Der Nationalſozia⸗ lismus hat der olympiſchen Joͤee zu einer ungeahn⸗ ten Auferſtehung verholfen. Wie unrecht hatten doch die, die die übrige Welt von dem Beſuch der Olympiſchen Spiele in Deutſchland warnten! Nir⸗ gends in der Welt iſt man bis jetzt mit ſo viel frohen Erwartungen zu den Spielen gezogen, wie zu den 11. Olympiſchen Spielen in Berlin. Die Begeiſte⸗ rung der Völker, die bei uns Gaſt ſind, iſt ſo ehrlich und echt, daß jedes Wort zu viel iſt, dieſen Begeiſte⸗ rungsausbrüchen noch etwas hinzuzufügen. Wir wußten genau, daß ſich die Jugend der Welt bei uns wohl fühlen wird. Wir hatten aber nie gedacht, daß wir auf Anhieb ſozuſagen uns die Herzen der Welt erobern würden. Es war weiterhin ein glücklicher Gedanke, als Auftakt zu den olympiſchen Spielen den Weltkongreß für Freizeit und Erholung in Hamburg abzuhalten. Wie ſtark der Eindruck des neuen Deutſchland auf die ausländiſchen Beſucher geweſen ſein muß, geht daraus hervor, daß ein Redner der Ueberzeugung Ausdruck gab, daß man wohl in den kommenden Monaten auch in anderen Ländern„Kraft⸗durch⸗ Freude!⸗Einrichtüngen ſchaffen werde. Eine ſchönere Anerkennung für die Arbeit dieſer rein deutſchen Organiſation gibt es wohl kaum. In Hamburg er⸗ hielten die Vertreter aus der ganzen Welt Einblick in das Weſen des deutſchen Menſchen aus allen Gauen. Unverfälſcht und echt gab ſich dort Deutſch⸗ land. Dieſe Welle der Begeiſterung über das neue Deutſchland brandet in Berlin bei jedem neuen Empfang der ausländiſchen Sportler auf. Die jungen Sportler können es kaum erwarten, bis ſie in das ſagenhafte„Olympiſche Dorf“ einziehen. Das „Dorfdes Friedens“ iſt der Ausoruck deutſcher Gaſtfreundſchaft. Alle Beſucher fühlen ſich wie zu Hauſe. Und das wollten wir mit der Errichtung des Olympiſchen Dorfes. Es geht uns nicht darum, etwas zu ſchaffen, das vielleicht im Augenblick einen gewiſſen äußeren Eindruck auf die Beſucher macht, wir wollen die Herzen der ausländiſchen Beſucher gefangen nehmen und ihnen für die Zeit der olym⸗ piſchen Spiele eine zweite Heimat ſchaffen. Der Gedanke des Olympiſchen Dorfes iſt mit das Schönſte, was in Berlin geſchaffen wurde. Mit einer Selbſt⸗ verſtändlichkeit werden unſere Gäſte im Olympiſchen Dorf umſorgt, die ihnen wohltut und von ihnen nur angenehm empfunden wird. Der Gedäanke des Olympiſchen Dorfes iſt für die olympiſchen Spiele und für die olympiſche Idee ein weiterer Schritt⸗ macher. Unvergeßlich wird oͤen Sportlern das Leben im Dorf bleiben. Dieſe Erinnerung wird immer mit Deutſchland Wollen verknüpft ſein. Eine noch weit größere olympiſche Tat war die Schaffung des Fackellaufes durch den unermüdlichen Dr. Die m. An der Stätte der alten Olympiſchen Spiele in Griechenland wurde das olympiſche Feuer entfacht. Seit dem 20. Juli eilen Tag und Nacht, bei Wind, Regen und Sonnenſchein die Läufer von7 Staaten in unaufhaltſamem Lauf mit dem olympiſchen Feuer nach Deutſchland. Wenn am Samstagnachmittag in Berlin das olym⸗ piſche Feuer entzündet wird, werden viele im Geiſte an der Stätte der erſten Olympiſchen Spiele weilen. Wie glücklich die Idee des Fackellaufes war, bewies die Begeiſterung, die in den 7 Staaten, durch die der Lauf ging, herrſchte. Miniſter, Bürgermeiſter und Vertreter jeden Standes trugen die Fackel, um ihren Teil zum Gelingen der Spiele beizutragen. Eine herrliche Idee. Am Samstagnachmittag wird der bekannte deutſche Mittelſtreckler Fritz Schilgen als letzter Fackelläufer das olympiſche Feuer ent⸗ zünden. Dann wird der Gewinner des Marathon⸗ laufes von 1896, der griechiſche Hirte Louis, unſerem Führer Adolf Hitler einen Oelzweig aus dem heili⸗ gen Hain in Griechenland übergeben. Wie werden die Augen dieſes alten Mannes aufleuchten, wenn er dem Führer des neuen Deutſchland den Oelzweig überreichen darf. Erinnerungen aus dem Jahre 1896 an ſeinen Marathonſieg werden blitzhaft auf⸗ tauchen. Damals holte er ſeinem Vaterland den größten Sieg, heute darf er ſein Vaterland angeſichts von 100 000 begeiſterten Zuſchauern vertreten. Die Olympiaglocke, die die Jugend der Welt in die Kampfbahn ruft, wird zugleich auch als eine Mahnung an dieſe aufzufaſſen ſein. Mit ehernem Munde wird ſie weithin über Berlin ertönen. Die und ſeinem Das Tagesprogramm am 1. Auguſt 11.30 Uhr: Die Mitglieder des JOcC und des OK be⸗ geben ſich durch das Spalier zu Fuß zum Empfang ins Alte Muſeum. Dort Begrüßung durch den preußiſchen Miniſterpräſidenten Ge⸗ neraloberſt Göring. 12.00 Uhr: Aufmarſch von 29600 Mitgliedern der Hitlerjugend, des Deutſchen Jungvolks und des Bundes deutſcher Mädel zur Jugendkund⸗ gebung im Luſtgarten. 12.15 Uhr: Nach Beendigung des Fahneneinmarſches grüßt der Reichsjugendführer Baldur von Schirach im Namen der deutſchen Jugend die Jugend der Welt. Nach ihm ſprechen Reichs⸗ ſportführer von Tſchammer und Oſten und Reichsminiſter Ruſt. Darauf vimmt Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels das Wort. 12.50 Uhr: Eintreffen des olympiſchen Feuers im Luſtgarten. Das olympiſche Feuer nimmt den Weg über die Berliner Straße in Marienfelde, die Dorfſtraße in Mariendorf, die Berliner Straße in Tempelhof, Belle⸗Alliance⸗Straße, Belle⸗Alliance⸗Platz, Wilhelmſtraße, Unter den Linden, Luſtgarten. Entfachung des olympi⸗ ſchen Feuers auf dem Altar vor dem Alten Muſeum und dem Altar vor der Fahnenwand mit den Fahnen aller an den Olympiſchen Spielen beteiligten Nationen. Die Hitler⸗ iugend hütet das Feuer bis um 16 Uhr. 13.00: Nach Beendigung der Feier im Luſtgarten fah⸗ ren die Mitglieder des IOC und des OK über die ſüdliche Fahrbahn der Straße Unter den Linden und die Wilhelmſtraße zur Reichskanz⸗ lei, wo der Empfang beim Führer ſtattfindet. : Fahrt des IOC und des OK von der Wil⸗ helmſtraße über die Straße Unter den Lin⸗ den, Brandenburger Tor, Charlottenburger Chauſſee, Bismarckſtraße, Kaiſerdamm, Adolf⸗ Hitler⸗Platz, Heerſtraße, Reichsſportfeldſtraße zum Cobertin⸗Platz und über die Glockenturm⸗ ſtraße zum Glockenturmplatz. 15.15: Abfahrt des Reichskriegsminiſters General⸗ feldmarſchall von Blomberg, der begleitet iſt von den Oberbefehlshabern der drei Wehr⸗ machtteile, über die Triumphſtraße zum Glockenturm. Anſchließend Abfahrt des Führers von der Reichskanzlei auf dem gleichen Wege zum Glockenturm. 16.00: Das olympiſche Feuer wird vom Luſtgarten über die Wilhelmſtraße bis zum Adolf⸗Hitler⸗ Platz und über die Reichsſtraße, die Olyiapia⸗ ſtraße, den Olympiaplatz ins Stadion gebracht. Der Führer betritt mit den Mitgliedern des JOC und des OK das Stadion. Beginn der Eröffnungsſeier im Stadion Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied. „Olympia⸗Fanfaren“ von Herbert Windt. Auf das Kommando:„Heißt Flagge!“ werden von der Abteilung der Kriegsmarine unter dem Geläut der Olympiaglocke auf ſämtlichen Maſten des Stadions die Flaggen der an den Olympiſchen Spielen beteiligten Nationen gehißt. Die Mann⸗ ſchaften marſchieren ein, Griechenland an erſter Deutſchland an letzter Stelle. Baron Coubertin ſpricht. Anſprache des Präſidenten des Organiſations⸗ komitees, Exz. Lewald. Der Führer eröffnet die XI. Olympiſchen Spiele Berlin 1936. Die Olympiaflagge wird gehißt. Eine Abteilung Artillerie ſchießt Salut. Zur gleichen Minute werden 30 000 Brieftauben aufgelaſſen. „Olympia⸗Fanfaren“ von Paul Winter. „Olympiſche Hymne“ von Richard Strauß. Lauf des Fackelläufers durch das Stadion, Ent⸗ zünden des olympiſchen Feuers. Dem Führer wird vom Marathonſieger von 1896, Louis, der Oelzweig von Olympia überreicht. Der Vertreter der deutſchen Mannſchaft, Ismayr, leiſtet den olympiſchen Eid. „Halleluja“ von Händel. Aufmarſch der Teilnehmer. Abfahrt des Führers. rrr——————————⏑⏑——————————————— Jugend der Welt wird mit gläubigem Herzen den olympiſchen Schwur ſchwören, den für ſie alle der Olympiaſieger Rudolf Ismayer, einer der beſten Gewichtheber der Welt, ſprechen wird. Unſer Führer Adolf Hitler wird die Olympiſchen Spiele für eröffnet erklären. Rein und ehrlich wird der Widerhall der olympiſchen Idee ſein. Am Sonn⸗ tag nimmt dann die Jugend der Welt den Kampf um olympiſche Ehren auf. Wie auch der Ausgang, d. h. der Erfolg der deut⸗ ſchen Teilnehmer ſein wird, eines wiſſen wir be⸗ ſtimmt, daß ſie alle bis zum Letzten kämpfen wer⸗ den, um für ihr Vaterland Ehre einzulegen. Jeder wird ſich der Ehre, ſein Vaterland vertreten zu dürfen, würdig erweiſen. Wenn die Spiele in Ber⸗ lin weiterhin Brücken von Volk zu Volk und von Menſch zu Menſch ſchlagen wer⸗ den, hat die Arbeit oͤes Barons von Coubertin ihre größte Anerkennung gefunden. Was er wollte und was ihm bei der Wiedererweckung der Olympiſchen Spiele vorſchwebte, hat in Berlin ſeine Krö⸗ nung gefunden. Mit Stolz kann am Samstag⸗ nachmittag Baron von Coubertin auf ſein Lebens⸗ werk zurückblicken. Die Idee eines einzelnen Man⸗ nes, unterſtützt durch die Olympiaausgrabungen deutſcher Gelehrter hat ſich durchgeſetzt. Die Olympiſchen Spiele in Berlin mögen eine weitere Strecke zur Zuſammenführungaller Völker auf friedlichem Boden zum Wohle der geſamten Menſchheit ſein. In dieſem Sinne möge die olympiſche Flamme in voller Reinheit über die 11. Olympiſchen Spiele leuchten.—.—. Der Olympiſche Fackellauf Das Olympiſche Feuer in Dresden Schon ſeit den zeitigen Morgenſtunden hatte ſich die Stadt in einen Wald von Fahnen verwandelt. In den erſten Nachmittagsſtunden bildete ſich dann von Stadtgrenze zu Stadͤtgrenze ein einziges rieſi⸗ ges Menſchenſpalier, durch das die Olympia⸗Läufer hindurchkommen mußten. Hunderttauſende aber ver⸗ ſammelten ſich am Königsufer, wo das olympiſche Feuer entzündet werden ſollte. Weitere Tauſende hatten auf den ſchmucken Elbdampfern Platz gefun⸗ den, die mitten im Strom vor Anker lagen. Auf dem Platz vor dem Finanzminiſterium war der olympiſche Altar errichtet worden. Vor dem Altar hatten Reichsſtatthalter und Gauleiter Mutſch⸗ mann und die übrigen Ehrengäſte Aufſtellung ge⸗ nommen. Punkt vier Uhr eröffnete die Olympiafanfare die Kundgebung. Zuerſt marſchierten von beiden Seiten Fahnenabordnungen an, dann blang von weither Jubel auf. Inmitten einer Ehreneskorte von Sport⸗ kameraden erſchien ein Läufer und überreichte unter dem Beifall der verſammelten Hunderttauſende dem Kreisleiter Walter ſeine Fackel, der damit auf dem Altar die olympiſche Flamme entzündete. In einer kurzen Anſprache wies der Kreisleiter darauf hin, daß Dresden heute ein Bild biete, wie man es noch nie geſehen habe, mit Hunderttauſenden feſtlich geſchmückter Volksgenoſſen grüße die ſächſiſche Lan⸗ deshauptſtadt das olympiſche Feuer. Sie lege damit ein Bekenntnis zum Frieden ab. Die Jugend aber ſolle dieſe Fackel nehmen und ſie mit heiliger Be⸗ geiſterung durch das deutſche Land tragen. Der Gauführer des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen, Miniſterialrat Kunz, gab ein er⸗ neutes Bekenntnis zu dem olympiſchen Gedanken ab. Im Deutſchland Adolf Hitlers habe ſich der Ge⸗ danke des Friedens und des friedlichen Wettſtreites der Nationen durchgeſetzt, wie wohl kaum in einem anderen Lande. Es gelte für dieſen Gedanken zu arbeiten, bis die geſamte Menſchheit von ihm erfaßt ſei. Miniſterialrat Kunz ſchloß mit einem brauſend aufgenommenen„Sieg Heil!“ auf den Führer und das deutſche Vaterland. „Oberbürgermeiſter Zörner entzündete ſodann mit einigen kurzen Worten die Fackel des neuen Läufers. Er begrüßte auch die polniſchen Journa⸗ liſten, die auf ihrer Reiſe nach Berlin an der Feier in Dresden teilnahmen. Dann ſetzte ſich der Läufer wieder inmitten einer Ehreneskorte unter den brauſenden Zurufen der Hunderttauſende in Bewegung, um mit dem olym⸗ piſchen Feuer die Strecke nach Berlin zu beginnen. Das olympiſche Feuer verläßt Sachſen Großenhain, 31. Juli. „Als letzten Bezirk in Sachſen durchlief die olym⸗ piſche Staffel die Amtshauptmannſchaft Großenhain. Durch feſtlich geſchmückte Dörfer führte der Weg von Meißen zunächſt nach der Stadt Großenhain. Hier hatte ſich auf dem Adolf⸗Hitler⸗Platz vor dem Rat⸗ haus ſchon um 20 Uhr eine rieſige Menſchenmenge zu einer Feier eingefunden, in deren Mittelpunkt eine Anſprache des Kreisſchulungsleiters Gauredner Wollny ſtand. Von einer Fanfare begrüßt, erſchien pünktlich um 21.30 Uhr der Fackelläufer, der dem Bür⸗ germeiſter Dr. Bernhardt die Fackel überreichte. Die⸗ ſer entzündete damit zwei Flammen. Unter Glocken⸗ läuten ſetzte ſich der nächſte Läufer in Bewegung. Preußiſches Gebiet wurde kurz vor 22.30 Uhr er⸗ reicht. Da die alten Landesgrenzen im neuen Deutſchland ihre Bedeutung verloren haben, war hier von einer Feier abgeſehen worden. Gauleiter Jordan⸗Halle vom Gau Mitte und SA⸗Gruppen⸗ führer Kob⸗Magdeburg erwarteten die Feuerſtaffel in Bad Liebenwerda. Das olympiſche Feuer auf preußiſchem Gebiet Halle, 1. Auguſt. Es war faſt Mitternacht, als in der kleinen Kreis⸗ ſtadt Liebenwerda vom Lubwart⸗Turm, dem Wacht⸗ turm der alten Burg von Liebenwerda, ein Zeichen die Ankunft des olympiſchen Feuers verkündete. Gleichzeitig begann der Bericht des Funkſprechers auf dem Lubwartturm, der noch in der Nacht allen in Deutſchland und in der Welt Kunde gab, daß der erſte Tag der Olympiſchen Spiele angebrochen ſei und das Heilige Feuer die letzte Etappe auf dem Wege nach Berlin begonnen habe. In den von ungezählten Tauſenden erfüllten Straßen aber brauſten toſende Heilrufe auf. Und dann ſtand der Läufer mit dem Heiligen Feuer vor dem Gauleiter Jordan, der mit folgender Anſprache grüßte: „Wir haben das große Glück, dieſe feierliche Nachtſtunde erleben zu dürfen, den Einzug dieſer Flamme, die als Symbol des olympiſchen Friedens durch ſieben Nationen hindurch ihren Weg nahm. Der Weg dieſer Flamme iſt der Weg zu un⸗ ſerem Führer. Wir haben den Wunſch, daß das olym⸗ piſche Feuer die Herzen öffnen möge für einen neuen herrlichen Frieden.“— Dann übergab der Gauleiter unter den Klängen der Muſikkapellen dem nächſten Läufer die Fackel, der den Weg nach Herzberg hin fortſetzte. Brauſend wurde das„Sieg Heil!“ auf den Führer aufgenommen und die Lieder der Deutſchen erklangen, während die Fackel, die Elſterbrücke über⸗ ſchreitend, dͤie Stadt verlaſſen hatte. Telegrammwechſel zwiſchen dem Führer und Reichs⸗ ſtatthalter Mutſchmann Reichsſtatthalter Mutſchmann ſanoͤte aus Pirna folgendes Telegramm an den Führer und Reichs⸗ kanzler: „Mein Führer! Die heilige Flamme von Olym⸗ pia hat ſoeben das Reichsgebiet erreicht und eilt nun dem Ziele entgegen. Sie wird morgen allen Völkern künden, die Kräfte im ritterlichen Wettſtreit zu meſ⸗ ſen, der dem Frieden dient und der Ehre der Völ⸗ ker und Staaten. Heil, Ihr ſehr ergebener Martin Mutſchmann.“ Der Führer und Reichskanzler antwortete hier⸗ auf telegraphiſch: „Für Ihre Meldung vom Eintreffen der olym⸗ piſchen Fackel im Reichsgebiet danke ich Ihnen be⸗ ſtens. Die Stadt der Olympiſchen Spiele 1936 er⸗ wartet freudigen Herzens die Flamme, die morgen die Eröffnung der 11. Olympiade künden ſoll. Geſtrichene Qualifikationskämpſe 393 Im Konferenzſaal des Empfangsgebäudes des Olym⸗ piſchen Dorfes hält der Internationale Leichtathletik⸗Ver⸗ band am 31. Juli ſeine erſte Beſprechung ab. Um eine gerechte Vorlgufseinteilung treſſen zu können, werden hier die enͤͤgültigen Meldungen der Startenden für den erſten Tag der Leichtathletük⸗Wettkämpfe entgegengenom⸗ men. Es wird ſich alſo erſt am Freitag entſcheiden, wie die 100⸗Meter⸗Vorläufe und die Vorläufe über 800 Meter beſetzt ſein werden. In dem gleichen Sinne werden auch die Vorlaufseinteilungen für die übrigen Laufwettbewerbe vorgenommen, d. h. jeweills zwei Tage vor Beginn der betreffenden Prüfung. Die BAß hot ſerner beſchloſſen, die Qualifikationskämpfe der Frauen im Speerwurf(), Diskuswurf(4) und Hochſprung(9) ausfallen zu laſſen. SS—————————————————— Seitplan der Olympiſchen Syiele Erſter Tag Samstag, 1. Auguſt: 16.00 Eröffnungsfeier(Polofeld) 21.00 Großes Feſtſpiel Zweiter Tag Sonntag, 2. Anguſt: .00 Moderner Fünfkampf, Geländeritt(Döberitz) 10.30 Leichtathletik(Olympia⸗Stadion), 100 Meter, Vorläuſe; Hochſprung. Ausſcheidung 11.00 Kugelſtoßen, Ausſcheidung; Freiſtilringen, Vor⸗ kämpfe(Deutſchlandhalle) 15.00 Hochſprung, Entſcheidung; 100 Meter, Vorläufe; Speerwerfen. Frauen, Entſcheidung 16.00 800 Meter, Vorläufe 17.30 Kugelſtoßen, Entſcheidung 10 000 Meter, Entſcheidung 15.00 Florett⸗Mannſchaftsfechten(Turnhalle) 16.30 Hockey⸗Ausſcheidungsſpiele, falls erforderlich (Hockey⸗Stadion) 18.00 Freiſtilringen, Vorkämpfe(Dentſchlandhalle) 20.00 Gewichtheben. Federgewicht und Leichtgewicht (Deutſchlandhalle) Florett⸗Mannſchaftsfechten(Turnhalle) Dritter Tag Montag, 3. Auguſt: .00 Fünfkampf, Degenfechten(Tennis⸗ platz) 10.00 E acen. Zwiſchenkämpfe(Deutſchland⸗ alle 10.30 Leichtathletik[Olympia⸗Stadion), 400 Meter ürden, Vorläufe 15.00 400 Meter Hürden, Vorläufe; Hammerwerfen, 15.30 100 Meter, Zwiſchenläufe Entſcheidung 16.00 100 Meter, Frauen. Vorläufe 17.00 100 Meter, Entſcheidung 17.15 800 Meter, Zwiſchenläufe 17.30 100 Meter, Frauen, Zwiſchenläufe 18.00 3000 Meter Hindernis, Vorläufe 18.20 Turnvorführungen(Olympia⸗ on 14.00 Polo⸗Ausſcheidungsſpiele(Polofeld 15.00 Moderner Fünfkampf, erette—5 ſchaftsfecht⸗ 9 ore annſchaftsſechten(Turnhalle) 16.30 Hocken ⸗Ausſcheidungsſpiele, falls erforderlich (Hocken⸗Stadion) 17.30 Fußhall⸗Ausſcheidungsſpiele, 1. Runde (Berlinex Plätze) 18.00 Zwiſchenkämpſe(Deutſchland⸗ alle 2 20.00 Gewichtheben, Halbſchwergewicht(Deutſchland⸗ halle; Florett⸗Mannſchaftfsſechten(Turnhalle). 00 * Samstag, 1. Auguſt 1936 7. Seite/ Nummer 349 —* Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Jachamtsleiter Heyl erzählt über ſeine Schwerathleten (Olympia⸗Sonderdienſt der Neuen Mannheimer Zeitung) Obwohl unſere Ringer und Gewichtheber bei den bis⸗ herigen Olympiſchen Spielen Deutſchlands beſte Vertre⸗ tung ſtellten und uns mehrere Gold⸗ ſowie Silber⸗ und Bronzemedaillen einbrachten, nimmt die Oeffentlichkeit im allgemeinen immer noch eine recht kühle Stellung gegen⸗ über dieſen„ſtarken Männern“ ein. Wir haben den Fach⸗ amtsleiter des Schwerathletikverbondes, Dr. Heyl, über —5 Aufgebot, die Trainingsgrundſätze uſw. fragt. Frage: Welche Grundſätze waren für die Auwahl der deut⸗ ſchen Vertretung maßgebend? Die beſten Leiſtun⸗ gen? Die beſtändigſten Leiſtungen? Die beſte Auf⸗ ſtiegskurve? Unſere Auswahl geſchah weder nach dem Geſichtspunkt der beſten Leiſtungen, der beſtändigſten Leiſtungen und der beſten Aufſtiegskurve, ſondern auf Grund einer Kombina⸗ tion aller ͤͤrei Grundſätze. Die beſte Leiſtung lohnt nicht, wenn ſie nicht beſtändig iſt. Die beſtändigſte Leiſtung nützt nichts, wenn ſie in ihrer Höhe nicht das Können der anderen überragt, und auch die beſte Aufſtiegskurve iſt dann wertlos, wenn ſie in dem jetzt erreichten Höhe⸗ punkt hinter den Spitzenleiſtungen anderer zurückbleibt. Bei der verhältnismäßig großen Auswahl an guten Kön⸗ nern durften wir ohne weiteres eine Kombination aller drei Punkte anwenden: ausgewählt für die Olympia⸗ Mannſchaft wurden die Sportler, die eine gute, beitöndige Leiſtung aufwieſen und die ſich dorüber hinaus durch die Art ihres Trainings in einer Aufwärtsentwicklung be⸗ fanden. Frage: Welche Trainingsmethoden wenden Sie an? Spe⸗ zialtraining oder Training mit Eroänzungsſport? Japaniſch⸗hartes Training oder Einlegung von Ruhepauſen? Wir ſind nie reine Spezialiſten geweſen und haben ſchon immer den Waldlauf und gymnaſtiſche Uebungen in den Rahmen unſeres Sports einbezogen. Dasſelbe gilt in verſtärktem Maße für unſere letzten Trainingsleiſtungen für die Olympiſchen Spiele. Eine japaniſch⸗harte Trai⸗ ningsmethode wird von uns abgelehnt, weil ſie gerade bei Kraftübungen nicht zu dem erwünſchten Ziel führt. Ruhe⸗ pauſen bedeuten gerade in unſerem Sport die Voraus⸗ ſetzung für große Leiſtungen, und aus ͤieſem Grunde haben wir kürzlich alle unſere Schwerathleten in Berneck im Fichtelgebirge zuſammengezogen, weil ſie ſich dort einmal von ihrer harten Alltagsarbeit erholen und zum anderen ſich innerlich für ihre große Aufgabe bereitmachen ſollen. Frage: Warum ſchloß ſich die Mannſchaft jetzt vor den Spielen ab? Sind ſeeliſche Gründe maßgebend oder „Geheimniſſe“? Die Gewichtheber gehen am liebſten von ihrer Arbeits⸗ ſtelle aus der Fabrik ſofort auf den Sportplatz, um dort ihre beſten Leiſtungen zu vollbringen, während die Ringer mehr dazu neigen, Abſtand von ihren ſportlichen Kämpfen zu gewinnen, alſo Pauſen einlegen, in denen ſie hoffen, Ge⸗ ſchmeidigkeit ihrer Muskeln zu erzielen. Am 25. Juli ſind unſere Kämpfer nun in das Olympiſche Dorf eingezogen. Nicht aus ſeeliſchen Gründen, nicht um geheimnisvolle Leiſtungen zu verbergen, ſchloſſen wir uns in Berneck ab, ſondern wir wollten uns einmal ganz vom Alltag und von Olympia⸗Sorgen entfernen. In perſönlicher Fühlung⸗ nahme einander immer näher zu kommen und das Ge⸗ fühl der Verbundenheit zu verſtärken. Frage: Wie iſt unſere Stärke im Vergleich mit Los Ange⸗ les und Amſterdam ſowie mit den Aufgeboten der anderen Länder? Die Fragen hängen eng zuſammen. Unſere abſolute Stärke läßt ſich nicht in Zahlen ausdrücken. Die Schwan⸗ kung in der perſönlichen Leiſtungsfähigkeit, zweifelhafte Schiedsrichterſprüche, unglückliche Zwiſchenfälle, alles das ſind Momente, die im entſcheidenden Augenblick einen Sieg koſten können. Wir haben nach beſtem Wiſſen und mit beſten Mitteln zwei Jahre lang gearbeitet, uns für die Olympiſchen Spiele gerüſtet und dürfen ſagen, daß wir in dieſe Spiele mit genau denſelben Hoffnungen hinein⸗ gehen, mit denen wir 1928 und 1932 in Amſterdam und Los Angeles ftarteten. Frage: Wer iſt Deutſchlands beſte Waffe? Welche Erfolge werden erhofkt? Unſere beſten Vertreter werden im Ringen Hornfiſcher und Gehring ſein, während bei den Gewichthebern Manger unſere Hoffnungen träst. Aber gerade ein Hlympia⸗Sieg iſt von ſo vielen Zufälligkeiten abhängig, daß man es beſſer unterläßt, im voraus Medail⸗ len zu verteilen. rage: Wie erklärt ſich die verhältnismäßig ſchwache Ge⸗ folgſchaft der Schwerathleten in Deutſchland? Wir haben in Deutſchland tatſächlich eine verhältnis⸗ mäßig ſchwache Gekolgſchaft. Vielleicht iſt der Grund ledig⸗ lich ein geſellſchaftlicher:„Wir ſind nicht fein“. Man geht eben lieber zu einem Tenniskampf, auf die Aſchenbahn oder in eine Gymnaſtikſchule, vielleicht auch noch zu einem Fußballſpiel, lehnt es aber ab, einen Sport zu be⸗ treiben, den man mit Berufsſportlern gemeinſam haben müßte. Dorin liegt auch die tieſſte Urſache, daß auf allen möglichen Rummelplätzen Boxer und„ſtarke Männer“ auf⸗ treten und unſeren Sport durch all das Drum und Dran in Mißkredit bringen. Vielleicht werden dieſe Olympiſchen Spiele einer größeren Oeffentlichkeit beweiſen können, daß zum Kraftſport nicht nur ein paar gute Muskeln gehören, ſondern in viel größerem Maße eine ſportgerechte Lebens⸗ weiſe. Und ich brauche nur auf Ismayr zu verweiſen, der als Juriſt ja auch zu den ſog.„beſſeren Kreiſen“ zählt und trotzdem mit Leib und Seele zu ſeinem Sport hält. Vor allem aber hoffen wir, daß die Auswahl eines Schwer⸗ athleten zur Ablegung des olympiſchen Eides auch die letzten der Volksgenoſſen erkennen läßt, welch ein Unrecht man begeht, wenn man Schwerathletik als zweitklaſſigen Sport bezeichnet. Nicht die Auswüchſe eines Sportes darf man zum Maß⸗ 57 ſeiner Bewertung machen, ſondern den wirklichen Ge⸗ alt. Indiens Hockeymannſchaft geſchwächt Indiens Hockey⸗Mannſchaft wird im Olympiſchen Tur⸗ nier nun doch auf den hervorragenden Mittelläufer E. Pinniger, der ſchon 1928 und 1932 die Goldmedaillen mit⸗ gewinnen half, verzichten müſſen. Pinniger, der urſprüng⸗ lich noch nachkommen ſollte, hat inzwiſchen telegraphiſch abgeſagt. 1940 in Tolio In der Arbeitsſitzung des Internationalen Olympiſchen Komitees am Freitag fiel die Eutſcheidung über die Ver⸗ gebung der 12. Olympiſchen Spiele 1940. Mit 36:27 Stim⸗ men beſchloß das JOC., mit der Durchführung der Olym⸗ piſchen Spiele 1940 die japaniſche Hauptſtadt Tokio zu be⸗ auftragen. Oeſterreich erhält den Olympiſchen Pokal Auf der Sitzung des Internationalen Olympiſchen Ko⸗ mitees am Freitag in Berlin wurde dem Oeſterreichiſchen Eislaufſport⸗Verband für das Jahr 1937 der Olympiſche Pokal zuerkannt. Er iſt eine Stiftung des Ehrenpräſi⸗ denten Baron Pierre de Coubertin und wurde im Jahre 1906 erſtmals vergeben. Der Pokal ging alljährlich an den Sportverein oder Sportverband, der ſich auf dem Gebiet der Jugenderziehung beſonders hervortat. Deutſchland wurde der Pokal bereits zweimal zuerkannt, und zwar er⸗ hielt ihn im Jahre 1909 die Deutſche Turnerſchaft und im Jahre 1932 war die Deutſche Hochſchule für Leibesübungen der Preisträger. Internationale Pferderennen zu Bad Kreuznach Am gleichen Tage der Eröffnung der Olympiſchen Spiele öffnet nach einer mehrwöchigen Pauſe die Bahn an der Pfingſtwieſe zu Bad Kreuznach wieder ihre Tore. Es iſt ein abwechſlungsreiches Programm, das am Samstag und Sonntag der Nahetal⸗Rennverein ſeinen Gäſten vor⸗ ſetzt. Am erſten Tage des zweitägigen Meetings kommen ſechs Vollblutrennen zum Austrag, die durchweg dem le⸗ gitimen Sport vorbehalten ſind. Man bekommt in faſt allen Prüfungen gutbeſetzte Felder zu ſehen, Pferde wer⸗ den an dem Start erſcheinen, oͤie in letzter Zeit auf Groß⸗ bahnen mit Erfolgen aufwarteten. Und nun zu den Rennen, die mit Totaliſatorbetrieb gelaufen werden, ſelbſtverſtändlich wird die vor mehreren Wochen eingeführte Einlauſwette auch nicht fehlen. SA und SS⸗Reiter werden im 1. Reiterſturm⸗Rennen(1600 Meter) den An⸗ fang machen. Hier ſind Pferde mit kleinen Gewinnſum⸗ men zugelaſſen. Unter dieſen wenig erfolgreichen Pfer⸗ den fallen Waſſerball, Marſchall, der das Halbblut vertritt, Georgina und der aus Frankreich entſandte Onions auf, unter denen ſich auch die Entſcheidung abſpielen ſollte. Wir gehen mit Georgina vor Waſſerball und Onions. 2. Pfingſtwieſe⸗Jagdrennen(3000 Meter) Lorbeerroſe iſt für dieſes Hindernisrennen bereitgehalten und nach ihrer Geſamtform ſchwer zu ſchlagen. Grenzes⸗ luſt, die in Zweibrücken lange Zeit gut im Rennen lag ſollte ſich noch am meiſten bemerkbar machen. Von den anderen Teilnehmern wäre Galfox zu nennen. 3. Preis von der Ebernburg(400 Meter). Ein Feld nützlicher Pferde kommt hier zuſammen. Gras⸗ froſch erlag in Erbach am Sonntag nur vor Amethyſt, der Hengſt hat in erſter Linie Florian Geyer zu fürchten, der im Juni auf gleicher Bahn Spanga leicht abfertigte. Ka⸗ meradin hielt ſich in Bad Harzburg zu Sultan ſehr gut. Nicht unmöglich iſt Laudon, der in Haßloch ſeinerzeit überlegen gewann. Auch der Halbblüter Marſchall, der ſich hier wieder vorfindet, könnte mit bei den vorderen Pferden zu finden ſein. Wir halten zu Grasfroſch vor Florian Geyer und Kameradin. 4. Rotenfels⸗Jagdrennen(3400 Meter). Der Dotierung nach, bildet das Hindernisrennen die Haupt⸗ nummer des Tages. Trainer Wortmann⸗Haßloch iſt hier mit Enthuſiaſt und Musca vertreten, von denen die letzt⸗ hin ſiegreich geweſene Musca die beſten Ausſichten hat. Ilmenau, wird wohl im nächſten Rennen laufen. Die Stute konnte ſich bisher nur über Hürden bemerkbar machen, auch iſt Berna und Rio mehr Hüroler. Nach früherer Form müßte Sunion vor einem Erfolge ſtehen. Utamaro, der ſeinen paſſenden Boden vorfindet, und Kohinor werden ſich ſonſt hervortun. Die Franzöſin La Paludiere käme für einen Sieg weniger in Frage. Ge⸗ winnen ſollte Sunion vor Musca und Utamaro. 5. Hunsrück⸗Ausgleich(1950 Meter). Nachdem Segelflug in Mülheim leicht gewonnen und zuvor zwei achtbare Plätze belegt hat, ſollte er in dieſem beſſeren Ausgleich trotz Aufgewicht die beſten Ausſichten beſitzen. Sarro, der bei ſeinem letzten Start Segelflug hinter ſich ließ, wird auch hier wieder eine ſcharfe Klinge ſchlagen. Spata wird durch ihr gutes Erbacher Laufen empfohlen, Adelbert hielt ſich im gleichen Rennen leidlich, doch iſt in Anbetracht der Ueberlegenheit des damaligen Siegers Gaſtrolle und Spata der Placierung hinter dieſen beiden Pferden nicht viel Wert beizumeſſen. Aicha und Ilmenau, die auch eine nützliche Form beſitzen, ſind nicht ohne Chancen. Der Ausgleich erſcheint etwas offen. Wir glauben an einen neuen Sieg von Segelflug und er⸗ warten dicht dahinter Sarro und Spata. 6. Preis vom Rheingrafenſtein(1600 Meter). In dem abſchließenden Flachrennen finden ſich wieder Ka⸗ meradin, Grasfroſch, Onions und Georgina vor, die hier ebenfalls einige Ausſichten hätten. Marmolata, der be⸗ ſtimmt ſtarten wird, ſollte aber auch gut abſchneiden. Un⸗ ſere Entſcheidung fällt auf Grasfroſch, falls er erſt hier heraus kommt, vor Marmolata und Kameradin. Unſere Vorherſagen: 1. Reiterſturm⸗Rennen: Georgina, Waſſerball, Onions. 2. Pfingſtwieſe⸗Jagdrennen: Lorbeerroſe, Grenzesluſt. 3. Preis von der Ebernburg: Grasſroſch, Florian Geyer, Kameradin. 4. Rotenfels⸗Jagdrennen: Sunion, Musca, Utamaro. 5. Hunsrück⸗Ausgleich: Segelflug, Sarro, Spata. 6. Preis vom Rheingrafenſtein: Grasfroſch, Marmolata, Kameradin. Unſere Vorherſagen für Sonntag, 2. Auguſt: 1. Sturm⸗Jagdrennen, Grenzesluſt, Oiſeleur, Maraviglia. 2. Preis v. Quellenhof: Onions, Georgina, Florian Geyer. 3. Trollmühle⸗Jagdrennen: Lorbeerroſe, Grenzesluſt, Lan⸗ desfreund. 4. Preis von Bad Kreuzuach: Spata, Stall Kuntz, Sonny Boy. 5. Nahetal⸗Jagdrennen: Adelbert, Feuerheld, Florette. 6. Preis von Bingen: Spielhahn. Ilmenau, Aicha. Karlshorſt(31. Juli) 1. Schüler⸗Hürdenrennen, 2500 /, 2600 Meter: 1. Statt⸗ halter(H. Müſchen), 2. Falieri, 3. Heſtia. Ferner: Ra⸗ dau, Goldelſe. Toto: 20, 14, 11:10. EW: 44210. 2. Potsdamer Jagdrennen, 2500 /, 4000 Meter: 1. Os⸗ ram(B. Ahr), 2. Lova. Ferner: Venusfackel. Toto: 27:10. EW: 48:10. 3. Gernegroß⸗Hürdenrennen, 2300 /, 3000 Meter: 1. Liebesarie(B. Ahr), 2. Grolle nie, 3. Pfalzgraf. Fer⸗ ner: Ancona, Reichsbahn, Palaſtharfe. Toto: 104, 43. 2210. GW: 552:10. 4. Preis des Geſtüts Erlenhof, 2300 /, 1400 Meter: 1. Clarico(K. Narr) und Francofurtia(W. Printen) 7, 3. Mädchenfreund. Ferner: Schwadroneur, Fürſt Caſimir, 15, 15, 18:10. GW: 60:10. 5. Matadoren⸗Hürdenrennen, 3850 /, 3000 Meter: 1. Livius(Lt. W. Haſſe), 2. Teechen, 3. Glücksgöttin. Fer⸗ ner: Granikos, Grog. Toto: 49, 15, 12:10. EW: 60:10. 6. Drei⸗Kilometer⸗Flachrennen, 2600 /, 3000 Meter: 1. Schloßherr(§. Höllein), 2. Rückert, 3. Peloponnes. Ferner: Periflor, Pesne, Fiametta. Toto: 47, 2, 16:10. EW: 108:10. 7. Kadett⸗Jagdrennen, 3100 /, 9000 Meter: 1. Sto(5. Michaels), 2. Petrarca, 3. Charlatan. Ferner: Mannes⸗ wort, Sperata. Toto: 61, 24, 23:10. EW: 512:10. 8. Rheinland⸗Ausgleich, 2100 4, 1600 Meter: 1. Pro⸗ greß(J. Raſtenberger), 2. Mattiacum, 3. Graf Nici, 4. Kenia. Ferner: Atulla, Cobra, Irrigoyen, Gineruſta, Harmonie, Burenland, Goldammer, Friedana, Rollwen⸗ zel, Pamela. Toto: 151, 27, 18, 32, 43:10. Ppſilanti, Eigenart, Porfia. Toto: Sieg 17, 19:40, Platz Olympia⸗Neuigkeiten Olympiamannſchaſten im Berliner Rathaus Das Berliner Rathaus ſtand am Freitag vollkommen im Zeichen der großen Empfänge, die Staatskommiſſar Dr. Lippert den olympiſchen Mannſchaften unſerer Gaſtnatio⸗ nen gab. Nach der belgiſchen Mannſchaft trafen 160 pol⸗ ni ſiche Wettkämpfer ein, hierauf die bu lgariſche, dann die öſterreichiſche, u ngariſche, portu⸗ gieſiſche, franzöſiſche und ſchließlich noch die tſchechoſlo-wakiſche Mannſchaft. Staatskommiſſar Dr. Lippert fand für alle Mannſchaften herzliche Begrü⸗ ßungsworte und überreichte ihnen die Erinnerungsplakette der Stadt Berlin. Rumäniens Olympiamannſchaft in Berlin Auf dem Bahnhof Friedrichſtraße traf Freitagmittag die vollzählige Olympiamannſchaft Rumäniens ein. Der feſt⸗ liche Empfang auf dem Bahnſteig vollzog ſich in dem nun ſchon üblich gewordenen olympiſchen Zeremoniell. Im Rathaus empfing Staatskommiſſar Dr. Lip⸗⸗ pert die rumäniſchen Olympiakämpfer und gab der Er⸗ wartung Ausdruck, daß ihr jetziger Aufenthalt dazu bei⸗ tragen möge, die Beziehungen zwiſchen beiden Ländern noch feſter zu geſtalten und noch weiter zu vertiefen. Der Mannſchaftsführer, Generalſekretär Börescu, dankte für die überaus herzliche Aufnahme ſeitens der Reichs⸗ hauptſtadt und ihrer Bevölkerung und brachte dann mit ſeiner Mannſchaft ein dreifaches Hurra auf das deutſche Volk und ſeinen Führer aus. Bevor die rumäniſchen Kämpfer ſich in das Olympiſche Dorf begaben, legten ſie noch am Ehrenmal Unter den Linden einen großen Kranz nieder. Aeber 150 km⸗Sto. Erſtes Training in Hockenheim Die Hockenheimer Motorrad⸗Rennen am kom⸗ menden Sonntag, 2. Auguſt, werden ſchneller denn je ſein, das hat das erſte Training gezeigt. Schon ſeit einigen Tagen ſteht das ſonſt ſo ſtille badiſche Tabak⸗Städtchen ganz im Zeichen des bevorſtehen⸗ den Ereigniſſes. Fahrer und Helfer ſind eifrig am Werke, den Maſchinen den letzten Schliff zu geben. Schon beim erſten Training hatten ſich ſämt⸗ liche Fabrikfahrer auf ihren DRW⸗, BMW⸗ und NSu⸗Maſchinen eingefunden, aber auch zahlreiche Privatfahrer benutzten die Gelegenheit ausgiebig. ſich mit der verbeſſerten Rennſtrecke vertraut zu machen. Die Verbreiterung der Fahrbahn, die Ab⸗ flachung der Hardͤtbach⸗Kurve und nicht zuletzt die Verbeſſerung der deutſchen Maſchinen hatten ſchon am erſten Tage Spitzengeſchwindigkeiten im Ge⸗ folge, die man nicht erwartet hatte. Der Vorjahrs⸗ ſieger Otto Ley ſteuerte ſeine Halbliter⸗BMW zweimal in:40 Minuten über die Runde, was einem Durchſchnitt von 154,4 Kilometer⸗Stunden entſpricht. Er überbot damit ſeine Rekordrunde aus dem Vorjahre um genau 9,5 Kilometer⸗Stunden. Müller(Bielefeld) auf DaW und Petruſchke(Ber⸗ lin) auf Rudge kamen ebenfalls noch über den Vor⸗ jahrsrekord. Heiner Fleiſchmann ſteuerte in der 350⸗com⸗Klaſſe ſeine NSu ſogar mit 146,1 Kilometer⸗ Stunden über die Strecke und war damit gleich 16 Kilometer⸗Stunden() als der Klaſſenbeſte des Vor⸗ jahres. Auch in den Seitenwagenklaſſen gab es neue Rekordrunden. Bei den ſchweren Maſchinen wurde der Rekord von 117,1 Kilometer⸗Stunden auf 123,2 Kilometer⸗Stunden geſchraubt, Kahrmann(DͤW) und Schumann(NSu) waren hier die ſchnellſten Fahrer. Noch ſchneller alber waren die 600er Ge⸗ ſpanne. Der Münchener Stelzer kam auf BMW auf 123,8 Kilometer⸗Stunden. Etwas langſamer waren Braun(DRͤW) mit 119,1 Kilometer⸗Stunden und Stärkle(NSu) mit 118,5 Kilometer⸗Stunden. Auch bei den Ausweisfahrern gab es Rekordverbeſ⸗ ſerungen. Die Daimler⸗Benz⸗Werke werden am Sonntag mit einem ihrer bekannten Fahrer auf einem Kom⸗ die Eröffnungsrunde fahren laſſen. ————— x ꝰꝰꝰ p Fxxxxꝰꝰꝰ̃ ꝰꝰꝰB ꝰ ꝰ ꝰ ꝰ ꝰꝰ*fx ¶¶¶ Berliner Brief Höchſte Bereitſchaft— Olympiadienſt der Wurſt⸗ maxen— Ausſtellungen und Spiele— Die neue u⸗Bahn— Der Kakadu als Olympiabeſiegter. Berlin, Ende Juli. Das Feſt der Welt iſt eingeläutet. Die Akkorde nie zu vergeſſenden Tage ſchwingen durch die Straßen und Seelen. Berlin iſt ein Men⸗ ſſchen⸗ und Flaggenmeer. Und immer neue Menſchen⸗ ſtröme kommen hinzu, per Bahn, im Flugzeug, im Auto. Die Vorſorge für die Fremden iſt muſter⸗ haft. Gleich hinter Jüterbog wird der von fernher kommende Kraftwagen von einem Begrüßungstrupp der NScc empfangen, der ihm ein Mitteilungs⸗ blatt über die wichtigſten Kraftfahrbeſtimmungen im Berliner Gebiet überreicht. Fährt er weiter gen Berlin, findet er am Eingang jedes Dorfes unter einer Flagge mit einem roten Kreuz einen Hilfs⸗ trupp der NSKe, der bereit iſt, ihm Hilfe jeder Art angedeihen zu laſſen und der ſichtbar ſchmerzlich ent⸗ täuſcht iſt, wenn der Fremde zufällig gar keine Hilfe braucht. In Berlin ſind zu den vielen alten Park⸗ plätzen ganze Straßen als Parkſtraßen für Autos eingerichtet. Du kannſt hier deinen Wagen getroſt unbeaufſichtigt und unverſchloſſen ſtehen laſſen. Tag und Nacht befindet er ſich unter einer Aufſicht einer SA⸗Patrouille, die ſcharfäugig an den Wagen auf und ab patrouilliert, damit ſich keine unberufene Hand daran wage. Und die letzte Olympiaerrungen⸗ ſchaft: ſobald die Patrouille an deiner Autonummer die Nationalität deiner Herkunft erkannt hat, drückt ſie dir ein Merkblatt in die Hand, auf dem verzeichnet ſteht, wo du Dolmetſcher findeſt, die deiner Landesſprache kundig ſind. Sogar ein Verzeichnis derjenigen Berliner Lokale befindet ſich auf dem Merkblatt, wo du deine heimiſchen Natio⸗ nalgerichte genießen kannſt. Die fremden Gäſte ſind des Lobes voll— noch in keinem Lande der Welt wurden ſie bei den olympiſchen Spielen mit ſo vie⸗ ler Fürſorge überſchüttet. An jedem Berliner Telephonapparat hat die Reichspoſt ein Aus⸗ kunftsbüchlein in drei Sprachen auſge⸗ hängt, wo man alle wichtigen Poſtbeſtimmungen und Poſtauskünfte aufgezeichnet findet. Und Staatskom⸗ miſſar Dr. Lippert hat in letzter Stunde auch noch — für unſere Wurſtmaxen Einheitspreiſe feſtgeſetzt, damit kein Fremder überteuert wird. Merke dir, daß ein paar Wiener im Gewicht von 60 bis 62 Gramm 25 Pfennige und eine„Rieſen⸗ bockwurſt“ im Gewicht von 90 Gramm nicht mehr und nicht weniger als 35 Pfennige koſten dürfen. Tief beeindruckt ſind unſere Gäſte von der kul⸗ turellen Ausweitung, die wir den olym⸗ piſchen Spielen geben. Feſtaufführungen in den Staatstheatern, die Weihe der herrlichen Diet⸗ rich⸗Eckart⸗Bühne und Kunſtausſtellungen von Be⸗ deutung tragen das große Feſt weit über das rein Sportliche hinaus. Im Deutſchen Muſeum in Ber⸗ lin wurde anläßlich der Olympia unter dem Titel „Sport der Hellenen“ eine Ausſtellung der Werke zu⸗ ſammengefaßt, die uns einen Begriff von der an⸗ tiken Athletik geben. Mehrere tauſend plaſtiſche Bildwerke hatten ſich während der letzten vorchriſt⸗ lichen Jahrhunderte auf der Stätte von Olympia angeſammelt. Wenn nach vier Jahren die Griechen wieder zur olympiſchen Feier zuſammenkamen, wa⸗ ren die Bildwerke der Sieger der letzten Kämpfe ausgeſtellt, die oͤie beſten Künſtler der Zeit inzwiſchen geſchaffen hatten und gaben den Gehalt der olympi⸗ ſchen Idee an die nachfolgenden weiter. Was von die⸗ ſen Kunſtwerken die Jahrtauſende überdauert hat, iſt nun nach Berlin zuſammengeholt worden. Alle deutſchen Muſeen haben ihre Schätze dafür her⸗ geliehen, die Muſeen von Delphi, Athen, Florenz, Neapel, Wien, Rom, Paris, Boſton, Neuyork, Lon⸗ don und Kopenhagen ſind beteiligt und ſandten wenigſtens Abgüſſe ihrer großen Schätze. Die nun in Berlin ausgeſtellten Werke geben einen reinen Begriff von dem antiken Menſchen⸗ material und ſeinen Idealen. Die Bilder auf den Vaſen verraten uns genau, welche Sportarten man pflegte und wie ſich die Pflege vollzog. Da iſt der hoheitsvolle Wagenlenker von Delphi, der faſt voll⸗ kommen erhaltene Gott von Artemiſion, der Jüng⸗ ling von Eleuſis, oͤer aus dͤem Meer gezogen wurde und der betende Knabe aus dem Beſitz Friedrichs des Großen. Eine Ausſtellung, die man mit tiefer Beglückung verläßt! Sie iſt ein Gegenſtück zu der Abteilung„Dem deutſchen Genius“ in der großen Deutſchlandhalle auf dem Meſſegelände, die den an⸗ tiken körperlichen Idealen das fauſtiſche Ringen der germaniſchen Seele gegenüberſtellt. * ... es iſt hübſch, daß von allem, was für die Olympiade geſchah, auch mancherlei für die Berli⸗ ner bleiben wird. So zum Beiſpiel die neue Nord⸗Süd⸗Bahn, die gerade vor der Olym⸗ piade fertig wurde. Das heißt, ganz fertig iſt ſie nicht. Ihr lag die Idee zugrunde, das Gebiet zwi⸗ ſchen Potsdamer Bahnhof unterirdiſch mit dem Stet⸗ tiner Bahnhof und ſeinen Vorortbahnen zu verbin⸗ den, alſo eine Linie zu ſchaffen, die in großen Zü⸗ gen von Jüterbog bis Oranienburg gereicht hätte. Infolge des großen Bauunglücks Unter den Linden am Tiergarten im vorigen Jahre hat ſich aber das Tempo des Baus verzögert. Das Stück zwiſchen Potsdamer Bahnhof und Brandenburger Tor iſt noch nicht erſchloſſen. Aber ein paar Meter weiter Unter den Linden, gegenüber dem Hotel Briſtol, ſtößt man bereits auf einen neuen Untergrundbahnhof, der aufs modernſte eingerichtet iſt und von dem aus die Züge nun nach dem Ber⸗ liner Norden rollen. Die Fremden machen gern Gebrauch von dieſer neuen Möglichkeit, das berühmte Berlin kennenzulernen. Es hat wenig mehr vom „Millföh“ Heinrich Zilles“ an ſich. Es iſt ein un⸗ gemein ſauberes Wohngebiet mit leuchtenden Blu⸗ menkäſten und Fahnenwimpeln geworden, an das ſich helle luftige Siedlungen ſchließen, in der der neue Typ des Berliner Sportmenſchen phantaſtiſch gedeiht. Nein, der Berliner Norden ſieht gar nicht mehr kriminell aus. * .. ein bißchen Raubritterei, die es noch am anderen Horizont Berlins gab, am leichtlebigen Kur⸗ fürſtendamm, hat man jetzt höchſt energiſch ab⸗ gebaut. Dem Inhaber der Kakadu⸗Bar iſt die Konzeſſion entzogen worden. Der Kakadu war ein bunter Vogel des Berliner Nachtlebens, der von Jaze und Cocktails lebte. Eine Rieſen⸗Bar mit gefärbten Frauen, die auch gern an den Tiſch der Gäſte kamen, um ihnen mit freundlichem Geplauder die Zeit zu vertreiben, in der Hoffnung, daß ber Gaſt nach beendetem Geſpräch ihnen ein recht großes Geſchenk in die Hand drücken würde. Die Damen hatten auch furchtbaren Durſt auf teure Getränke, Hunger auf Hummer und Kaviar und wenn die Blumenfrau mit großen Bonbonnie⸗ ren vorbeikam, ſahen ſie den Gaſt ſo demütig bittend Jan, daß er nicht umhin konnte, der holden Geſell⸗ ſchafterin den teuerſten Strauß und die koſtbarſte Bonbonniere zu kaufen. Der ahnungsloſe Gaſt wußte nicht, daß die Bonbonniere noch am gleichen Abend von der Beſchenkten an das Lokal zurückver⸗ kauft wurde. Die Bonbonniere, die der Kakadu ſeinem Gaſt für 30 Mark verkauft hatte, kauſte er mit 10 Mark von ſeinen Tiſchdamen zurück, um ſie morgen erneut für 30 Mark an den Mann zu brin⸗ gen. Die zehn Mark Rückkaufsgeld erhielt die Tiſch⸗ dame, die ſie gewiß dringend für ihre Miete oder die in ſolchen Fällen imer vorhandene kranke Mutter oder Schweſter gebraucht hätte, aber nicht in bar, ſondern in Geſtalt eines Armbandes oder eines anderen Wertgegenſtandes, den ihr der Kakaduwirt „verkaufte“, um ſo noch einmal an ſeinem eigenen Perſonal zu verdienen. Auf ſolche und ähnliche Art wurden nicht nur die Gäſte, ſondern auch das weib⸗ liche Perſonal ausgebeutet. Rechtzeitig vor dem großen Olympiabeſuch hat die Konzeſſionsbehörde verfügt, daß der loſe Kakadu nicht mehr andere Vögel rupfen ſoll. Als dem erſten Olympiabeſiegten wurde dem Ka⸗ kadu der Kragen umgedreht. Der Berliner Bär. „Brücke des Schickſals“. Zukunſtsroman von Wolfgan Lindroder. Ganzleinenband, 306 Seiten, 3,20„4. (A. H. Payre Verlag, Leipzig.) Ein alter Traum der iſt es, die Verbindung wiſchen Europa und Afrika, die über Gibraltar vor beſtand, ehe das Mittelmeerbecken einbrach und der Ozean ſich einen Zugang verſchaffte, auf künſtlichem Wege durch einen Staudamm unh eine rieſige Schleuſenanlage wieder herzuſtellen. In ſeinem im Jahre 2222 ſpielenden Zukunftsroman läßt der Verfaſſer dieſen Traum Wirklichkeit werden. Der Spiegel des dadurch zu einem Binnenſee gewordenen Mittelmeers ſoll innerhalb 90 Jahren um 200 Meter geſenkt werden. Die überflüſſi⸗ gen Waſſermengen ſollen in die Wüſſe Salſara geleitet werden, aus der nach den Berechnungen der Wiſſenſchaftler in kurzer Zeit ein fruchtbares Land gleich dem ſagen⸗ aften Garten Eden entſtehen wird. Durch einen jungen ngenieur werden die Arbeiterheere aufgeputſſcht. Fana⸗ tiſch eifert plötzlich einer gegen den anderen. Das Ge⸗ meinſchaftswerk iſt kurz vor ſeiner Vollendung in Frage geſtellt. Da gelingt es dem jungen Dr. Goſlther, die Stimmung der Arbeiter durch ein kühnes Wagetis zu be⸗ ruhigen und ihre Kräfte in vernünftige Bahnen zu lenken. Die verbrecheriſchen Pläwe einiger Ehrgeiziger, die Europa dem ſchwarzen Eroteil ausliefern wollen, werden durch die Wachſamkeit mutiger Männer zerſchlagen. Die Vollendung des Dammes iſt ſichergeſtellt, die Brücke zwi⸗ ſchen den beiden Kontinenten geſchlagen, die für einen jungen Leutnwant und ſein geliebtes Mädchen nach aben⸗ teuerlichem Schickſal zur Brücke des Lebens wird. Neue Weirtiecheimer—— Mittag⸗Ausgabe Die Bekanntgabe der Sieger Silberne Medaille: Oeſterreich für Rudolf Hermann Eiſenmenger(Läufer vor dem Ziel). Bronzene Medaille: Japan für Taka⸗ hari Fujita(Eishockey). B. Zeichnungen und Aqauarelle: Goldene Medaillet fällt aus. Silberne Medaille: Italien für Romano Dazzi(4 Kartons für Fresken in der Faſchiſten⸗ akademie für Leibesübungen, Rom). Bronzene Medaille: Japan für Su jaku Suzuki(Japaniſches klaſſiſches Pferderennen). C. Arbeiten der graphiſchen Künſte: Das Ergebnis des Kunſtwettbewerbs der 11. Olym⸗ piſchen Spiele lautet wie folgt: 1. Baukunſt: a) Städtebauliche Entwürfe: Goldene Medaille: ner March(Reichsſportfeld). Silberne Medaille: von Nordamerika für Charles rinepark, Brooklyn). Bronzene Medaille: Deutſchland für Theo Nußbaum Stadtplan Köln: Sportplätze im Stadtgebiet). b) Architektoniſche Entwürfe: Goldene Medaille: Oeſterreich für Herm. Kutſchera(Schiſtadion). Silberne Medaille: Deutſchland für Wer⸗ ner M arch(Reichsſportfeld). Bronzene Medaille: Deutſchland für Wer⸗ Vereinigte Staaten Downing Lay(Ma⸗ Oeſterreich für Her⸗ Breker(Zehn kämpfer). Bronzene Medaille: Polen für Jan Paran⸗ mann Stieglholzer und Herbert Kaſtinger 23 1 ke Bronzene Medaille: Polen für StantslawB. Dramatiſche Werke: regierung in Hamburg beauftragt. Ganficte kar Anto, Rad“ und Pferdeſport in Oftola Ehroſtowiki(Jagdklub⸗Divloniä, Keine Medaillen. In Berlin ſand am Mittwochmittag im Hotel III. Bildhauerkunſt: C. Epiſche Werke:„Kaiſerhof“ ein Empſang des Reichs⸗ und preu⸗ II. Malerei und Graphik: A. Rundplaſtiken: Goldene Medaille: Finnland für Urho Kar⸗ßiſchen Miniſters für Ernährung und Landwirtſchaft, **—* 2 2 72 2 7 3 4 3 9 1 Goldene Medaille: Italien für Farpi humäki(Avoveteen). R. Walther Darré, für die Delegationsführer A Gemälde in jeder Technik: Vignoli(SSulky⸗Führer). Silberne Medaille: Deutſchland für Wilhelm der 42 am Weltgeflügelkongreß beteiligten (Um den der Welt). Nationen ſtatt. Goldene Medaille: fällt aus. Keine Medaillen. D. Gebrauchsgraphik: Goldene Medaille: Schweiz für Alex Wal⸗ ter Diggelmann(Plakat Aroſa). Silberne Medaille: Deutſchland für Alfred Hierl(Plakatentwurf, Internationales Avus⸗Ren⸗ nen). Silberne Medaille: Deutſchland für Arno Bronzene Medaille: Schweden für Stig Blomberg(Ringende Knaben). B. Reliefs: Goldene Medaille: Deutſchland für Emil Sutor(Hürdenläufer). Silberne Medaille: Polen für Joſef Klu⸗ kowſki(Ball). Bronzene Medaillet: fällt aus C. Plaketten: Goldene M S fällt aus. Silberne Medaille: Italien für Luciano Mercante(Medaillen). Bronzene Medaille: Belgien für Joſue Dupon(Hindernis, Doppelſprung, Achtung Teddy, Vor dem Hindernis, Totalſieger). IV. Literatur: A. Lyriſche Werke: Goldene Medaille: Deutſchland für Felix Düh⸗ nen(Der Läufer). Silberne Medaille: Italien für Brimo Fattori (Profili Azzuri). Bronzene Medaille: Oeſterreich für Hans Benno Stoiber(Der Diskus). dowſki(Dyſk Olimpijſki). V. Muſik: A. Kompoſitionen für Solo⸗ oder Chorgeſang: Goldene Medaille: Deutſchland für Paul Föffer(Olympiſcher Schwur). Silberne Medaille: Deutſchland für Kurt Thomas(Kantate für Olympiade 1936). Bronzene Medaille: Deutſchland für Ha⸗ rald Genzner(Der Läufer). B. Kompoſitionen für ein Juſtrument: Keine Medaille. C. Kompoſitionen für Orcheſter: Goldene Medaille: Deutſchland für Wer⸗ ner Egk(Olympiſche Feſtmuſik). Silberne Medaille: Italien für Emilo Liviabella(Il Vineitore). Bronzene Medaille: Tſchechoflowakei für Joroslaw Kricka(Bergſuite). Außerdem wurden in allen Wettbewerbsgruppen ehrenvolle Anerkennungen ausgeſprochen. Der Führer und Reichskanzler hat auf Grund des§ 4 des Reichsſtatthaltergeſetzes den Reichsſtatthalter in Hamburg, Karl Kaufmann, mit der Führung der Landes⸗ hãt das Bestreben, bil- lig einzukaufen, d. h. Sute Ware preiswert Zu erstehen, Wer un⸗ sere fotmschönen Wird deren Güte und preiswürdigkeit fest- stellen und im Be- darfifolle ʒich unzerem groben Kundenkreis ebelhaus LüngensBatzderf Aunl Becanntmachüngen Handelsregiſtereinträge vom 29. Juli 1936: Qualitöts-Nöbel anschließsen Mannheim S Qu 7, 29 9 eim, annheim, weignieder⸗ laſſung, auptſitz Dresden. Carl Suche für nach⸗ Sans12 Goes Ritſcher ſind aus mittags zwiſchen 69 Uldem Vorſtand ausgeſchieden. 47 auten 4581 Verm Stungen August/.30 Uhr. Louis Drappel& Sohn Geſell⸗ Akordion-—— 99 u T N Schöne große ee 1 Großes el. 2866„Am Stern““ trag wurde durch Palghſehafger; Lohror S 9 PP qder-Aumer- aene e NACHTFE S T die Pfalz einen bei der Kund⸗.513, Heyer. Woknung Schön. ſonniges nach der so ũberaus gelungenen Generalprobe g R ſchaft beſtens eingeführten Adler— Wanderer— Naumann— Presto, sowie ohne Bad, 2 Tr., möblieries mit vielen Ueberraschungen— 3 Kapelien weikert auf: Export. Waren 7 Frau oder Pestarsder 9 2 3 Käde! ſofort oder zum] Balkon-Limmer TANZ in Flelen unei In 8aa Wer Arr den Balkanlünbern, Erireler Mädchen Nähmaschinen fEe roes, ſountges PoſſsStündCH-VeffnSeünST HSanet enn Sace, aler rt ans Angebote unt. E K 6078 an 2 Elektrische u. Karbid-Beleuchtungen. 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Aber das Schick⸗ ſal wollte es anders. Als Field ſeine Heimatſtadt erreicht hatte, ging er tief hinab, zog viele Schlei⸗ fen und Kurwen und kreiſte in geringer Höhe über ſeinem Elternhaus. Die Mutter erkannte den Sohn vom Garten aus und winkte ihm glücklich zu. Stoliz zeigte Keith Field ihr, was er gelernt hatte, er ließ ſeine Maſchine allerlei kunſtvolle Figuren ausführen und wollte ſchließlich nach einem letzten Zuwinken wieder umkehren. Doch inzwiſchen war das Flugzeug ſo tief heruntergegangen, daß es ge⸗ gen einen Telegraphendraht ſtieß. Die Mutter ſtieß einen Entſetzensſchrei aus. Der Flieger gewann melnde Flugzeug wieder. kunde aber ſtieß die Maſchine am Schornſtein des Nachbarhauſes an, prallte zurück und ſtürzte bren⸗ nend in den Garten herab. Die alte Frau lief ſchreiend zur Unglücksſtätte. Der Sohn lebte noch, aber er vermochte ſich nicht aus dem brennenden Apparat zu befreien. Immer wieder ſtürzte ſich die Mutter in die Flammen hinein, um ihn zu be⸗ freien. Leute kamen herbeigelaufen und verſuch⸗ ten, den Flieger zu retten. Aber alles vergeblich, Keith Field verbrannte vor den Augen ſeiner Mut⸗ ter, die er durch ſeinen Flug hatte überraſchen und erfreuen wollen.. Die unglückliche Mutter des toten Fliegers brach ſchließlich ohnmächtig neben dem verbrannten Flugzeug zuſammen. Mit ſchwe⸗ ren Brandwunden wurde ſie ins Krankenhaus ge⸗ ſchafft. — Ein ebenſo ſinnloſer wie grauſamer Racheakt beſchäftigt das Schöffengericht in Hannover. Die Handlungsweiſe des Täters muß als beſonders ge⸗ mein gekennzeichnet werden, weil er ſeine Rache, die er einem Bauern in Wennigſen zugedacht hatte, an wehrloſen Tieren ausließ. Er hatte eines Abends das Haus des Bauern umſchlichen, um durch Pfiffe ein dort beſchäftigtes Mädchen heraus⸗ zulocken. Darüber war der Bauer hinzugekommen und hatte den läſtigen Freier mit Schimpf und Schande davongejagt. Nun veranlaßte dieſer an⸗ deren Tags das Mäbdchen, mit auf die Weide des Bauern zu gehen Während die 21jährige Magd Schmiere ſtand, ſchlug der Rohling mit einem ſtar⸗ ken Holzpfahl auf die Rinder des Bauern ein. Einem Tier wurde der Schädel zertrümmert, ſo daß es kurze Zeit darauf verendete, und einem an⸗ deren Rind wurde ein Horn abgeſchlagen. Das we⸗ gen Beihilfe mitangeklagte Mäochen ſuchte ſich damit zu entſchuldigen, daß es Prügel von dem gewalt⸗ tätigen Burſchen erhalten hätte, wenn es ſich ge⸗ weigert hätte, mitzugehen. Während das Mädchen mit zwei Wochen Gefängnis davonkam, erhielt der rohe Tierquäler ein Jahr Gefängnis und wurde im Gerichtsſaal ſofort in Haft genommen. 7* — Die 32jährige Frau A. aus Berlin flirtete in Marienbad mit einem jüngeren Manne. Nach ihrer Abreiſe aus Marienbad meldete ſich eines Tages der Freund am Fernſprecher und teilte ihr mit, daß er in Berlin ſei. Es gefiel ihm in der Reichshaupt⸗ ſtadt ſo gut, daß er immer wieder kam und die Be⸗ gleichung ſeiner Penſionsrechnung jedesmal Frau Charlotte überließ. Obwohl ſie einen vermögen⸗ den Ehemann hatte, fiel es ihr doch nicht leicht, den immer höher werdenden Geldforderungen des Freundes nachzukommen, der zum Schluß ſogar drohte, einige von Charlottes handgeſchriebenen Briefen dem Ehemann zur„graphologiſchen Beur⸗ Herrſchaft über das tau⸗ In der nächſten Se⸗ teilung ihrer Handſchrift“ einzuſchicken. Die Frau atmete erſt erleichtert wieder auf, als der Quäl⸗ geiſt Berlin im April d. J. verließ und ſicherte ihm auch die Erfüllung ſeines letzten Wunſches zu, der in einem Karton Pralinen beſtand und nach einem Grenzpoſtamt geſandt werden ſollte. Zur Verbeſſe⸗ rung des Geſchmacks war noch ein 50⸗Markſchein beigelegt. Das Päckchen wurde angehalten und der Geldſchein darin entdeckt. Die Folge war eine Un⸗ terſuchung der Wohnung der in doppelter Hinſicht ſchuldigen Frau, die Beſchlagnahme der Poſtquit⸗ tungen über die Penſionszahlungen, die obendrein noch auf den Namen der Auſwartefrau abgeſchickt worden waren und das für die Angeklagte nun nicht mehr zu umgehende Geſtändnis des Marien⸗ bader Flirts. Während das Geſetz mit einem Ver⸗ fahren wegen Deviſenvergehens reagierte, das in der Aushändigung von Reichsmarkbeträgen an einen Ausländer ohne Genehmigung der Deviſen⸗ ſtelle erblickt wurde, hat der hintergangene Ehe⸗ mann inzwiſchen die Scheidungsklage eingereicht. Außerdem muß die Frau einen Monat Gefängnis abſitzen und 1000 Mark Straſe zahlen. * — In Wien waren drei Einbrecher in die Büro⸗ räume einer Eiſenwarengroßhandlung eingedrungen und hatten ſich dort an den großen Geldſchrank herangemacht, in deſſen ZIunerem ſie einen größeren Geloͤbetrag vermuteten. Nach faſt einer Stunde mühe⸗ voller Arbeit war es endlich gelungen, den ſchweren Kaſſenſchrank zu erbrechen. Enttäuſchung ſein, als ſie dort nicht einen einzigen Heller vorfanden. dem Beſitzer, einem gewiſſen Herrn Munk, einen Brief zu ſchreiben. Einer von ihnen ſetzte ſich daher an die Schreibmaſchine und tippte wie folgt:„Sehr geehrter Herr Munk! Mit vieler Mühe haben wir Ihren Geloͤſchrank geöffnet und mußten zu unſerem Schmerz feſtſtellen, daß Sie ſcheinbar auch kein Geld haben. Leider ſcheint es augenblicklich überall ſo zu ſein, denn in den vielen Kaſſenſchränken, die wir in den letzten zwei Wochen angeknabbert haben, war nirgends etwas zu finden. Tröſten Sie ſich aber mit uns— unſer Geſchäft geht auch nicht beſſer. Wenn das ſo weiter geht, werden wir bald gezwungen ſein, betteln zu gehen. Das iſt nun das Ergebnis eines arbeitsreichen Lebens! Hochachtend! Drei Freunde.“ Der Geſchäftsinhaber war nicht wenig verblüfft, als er am anderen Morgen das Schreiben, das die Ein⸗ brecher in den erbrochenen Geldſchrank gelegt hatten, vorfand. Aber dann war er doch heilfroh, daß er am Vorabend das Geld mit nach Hauſe genommen hatte. * — Eine recht merkwürdige Beocachtung wurde anläßlich der letzten Mondfinſternis gemacht. Als nämlich oͤer Mond in den Eroͤſchatten trat, beſſerte ſich mit einem Male der Radioempfang, und als er den Erdſchatten verließ, verſchlechterte er ſich deutlich wahrnehmbar. Da dieſe Feſtſtellung von den Wiſ⸗ ſenſchaftlern an verſchiedenen Orten gemacht wurde, iſt an ihrer Richtigkeit nicht zu zweifeln. Demnach übt alſo der Mond einen ähnlichen, wenn auch nicht ſo ſtarken Enfluß auf die Ausbreitung der Radio⸗ wellen aus, wie die Sonne. Da Mondfinſterniſſe ver⸗ hältnismäßig häufig vorkommen, iſt hier ein dank⸗ bares Betätigungsfeld für alle Rundfunkfreunde ge⸗ geben, die bei der nächſten Mondfinſternis ſelbſt prü⸗ ſen können, wie ſtark der Mond den Rundfunk⸗ empfang beeinflußt. * — Eine merkwürdige Erſcheinung zeigt ſich ſeit einiger Zeit in der auſtraliſchen Hauptſtadt Sid⸗ ney. Dort iſt nämlich eine regelrechte Epidemie des Schlafwandelus ausgebrochen, von der zahlloſe Men⸗ ſchen, ja ganze Familien, heimgeſucht werden. Die Wiſſenſchaft kann ſich das plötzliche Auftreten dieſer Maſſenerkrankungen, die zu einer ernſthaften Gefahr zu werden oͤrohen, nicht erklären. Ein beſonders zur Erforſchung dieſer Erſcheinung einberufener Kon⸗ greß der Aerztekammer von Sidney iſt in dieſer Hin⸗ ſicht ergebnislos verlaufen. Man hilft ſich vorläufig damit, daß die Krankenhäuſer auf Anſuchen der Po⸗ lizei Autobuſſe durch die Stadͤt fahren laſſen, um alle Menſchen, Männlein und Weiblein, die ſich in Das Geſe etz der Liebe ROMANVONFERED ANUREAS 47 Hofſtede hatte bei allem Optimismus nicht darauf rechnen können, daß Piſtoleeron oder Madeleine hier in La Rochelle, etwas zu ſeiner Flucht unter⸗ nehmen würden. Da auf der Reiſe nichts geſchehen war, konnte er beſtenfalls während der Rückfahrt auf eine Bemühung hoffen, wahrſcheinlich aber erſt in Paris. So lebte er alſo verhältnismäßig ruhig, ohne beſondere Erwartung, nur beſtrebt, den Auf⸗ enthalt in der Feſtung abzukürzen. Es war nicht ganz leicht, ſich der drei Engländer zu erwehren, die man zwar nicht in ſeine Zelle ge⸗ legt hatte, aber deren Geſellſchaft und gefährliche Unterhaltung er in der Freiſtunde, während des Spazierganges auf der Terraſſe, täglich überſtehen mußte. Die Schwierigkeit lag jetzt nicht mehr darin, daß er einen Engländer ſpielen mußte, ſondern in der doppelten Notwendigkeit, den britiſchen Häftlingen ſeine geringen Kenntniſſe der engliſchen Sprache zu verheimlichen und trotzdem vor den Franzoſen den Engländer zu ſpielen. Es ging nur mit eiſernem Schweigen und— nach alter Methode— mit dem Schmunzeln zu engliſchen Witzen. 5 Die drei waren übrigens recht nette Burſchen, luſtig, guter Laune.. ſie fragten ganz offen, ob ſie ihn lieber für einen Engländer oder für einen Ruſ⸗ ſen ausgeben ſollten. Hofſtede wagte ſich natürlich nicht zu entdecken und ſchüttelte zu allem ſtumm den Kopf. Am zwölften Tage ſeines Auſenthaltes, als er ſi wieder mit den Engländern auf der Terraſſe erging (es war ein Plateau unmittelbar auf der hohen Feſtungsmauer, darunter befand ſich das Pulver⸗ magazin), gewahrte er unten auf den Dünen eine Frau, die in Geſtalt, Gang und Haltuna an Made⸗ leine erinnerte. Aber ſie war zu weit entfernt, als daß er ſie genauer hätte betrachten können. Sie wan⸗ derte langſam, von einem Offizier begleitet, zwiſchen den Sträuchern und Bretterlatten hin, die man zur Befeſtigung der Düne gegen Sturm und Flugſand eeingepflanzt hatte, und ſchien ſich lebhaft zu unter⸗ 3 das Teleſkop gegen die See, Wie groß ſollte aber ihre Die Einbrecher beſchloſſen daher, halten. Madeleines grauer Reiſemantel war ſo nung; wollte ſie ihn verwenden, ſo mußte ſie ſein Zlalieniſche Fiugzeuge in Nordafrika abgeſtürzt + Paris, 31. Juli. Havas berichtet über mehrere Fälle, in denen italieniſche Flugzeuge in Nordweſtafrika verunglückt ſind. Ein belgiſches Verkehrs⸗ flugzeng, das von Oran nach Marſeille unterwegs war, berichtete, daß es 50 Meilen vor der Höhe von Oran einen dreimotorigen Savoia⸗Apparat auf dem Waſſer geſichtet habe. Drei Inſaſſen hätten auf den Tragflächen geſeſſen. Infolge Benzinmangels habe ein anderes italieniſches Flugzeug vier Kilometer von der Mündung des auf der Grenze zwiſchen Franzöſiſch⸗ und Spaniſch⸗Marokko liegen⸗ den Muluja niedergehen müſſen. Die ſechs⸗ köpfige Beſatzung ſei wohlbehalten und habe erklärt, ihr Flugzeug ſei von Sardinien nach Nador, ſüdlich von Melilla, unterwegs geweſen. Das Flugzeug ſei unverſehrt. Es hätte weder Kennzeichen noch Nummer geführt. Ein drittes Flugzeug ſoll bei den Zafarine⸗Inſeln nördlich der Mulufa⸗ Mündung abgeſtürzt ſein. Eine ſpätere Meldung aus Oran ſpricht davon, daß von ſechs italieniſchen dreimotorigen Flugzeu⸗ gen, die von Sardinien nach Marokko unterwegs waren, drei in der Gegend von Oran hätten nie⸗ dergehen müſſen. Einer der Apparate ſei 40 Kilome⸗ ter vor der algeriſchen Küſtenſtadt Nemuors, öſtlich der Muluja⸗Mündung, abgeſtürzt. Von den fünf Inſaſſen ſeien zwei ums Leben gekom⸗ men, die drei anderen verletzt worden. An Bord des Apparates hätten ſich fünf Maſchinengewehre befunden. Die anderen beiden Apparate hätten ohne Schaden zu nehmen bei Oran böw. an der Muluja⸗ Mündung niedergehen müſſen. Auch in einer weiteren Meldung aus Oran wird die Nachricht von dem Abſturz eines Flugzeuges bei Saidia an der Grenze von Spaniſch⸗Marokko und Franzöſiſch⸗Marokko, wobei von fünf Inſaſ⸗ ſen drei getötet und zwei ſchwer verletzt wor⸗ den ſeien, wiederholt. Der Apparat ſei mit Waffen und Munition beladen geweſen. Ein anderes italie⸗ niſches Flugzeug habe bei Berkane in Franzöſiſch⸗ Marokko ſüdlich von Saidia landen müſſen. Die In⸗ ſaſſen ſeien verhaftet und nach Berkane übergeführt worden. Polniſcher Feſſelballon durch Blitzſchlag vernichtet — Gdingen, 30. Juli. In der Nähe von Gdingen ſchlug ein Blitz in einen mit zwei polniſchen Offizieren beſesten Feſ⸗ ſelballon und ſetzte ihn in Brand. Der eine der Offiziere konnte ſich mit einem Fallſchirm retten, der zweite ſtürzte tödlich ab, weil ſein Fall⸗ ſchirm mit der abſtürzenden Gondel zuſammenſtieß. Der Blitz, der den Ballon in Brand geſetzt hatte, fuhr an dem Ankerſeil entlang zur Erde und ver⸗ letzte dort noch 11 Mann von der Haltemann⸗ ſchaft. Ein Blindgänger expiodiert 3 Tole — Mailand, 31. Jutt. In der Nähe von Görz fanden fünf Perſonen, die nach Metallmaterial aus dem Weltkrieg ſuchten, zwei nichtexplodierte 28⸗Zentimter⸗Geſchoſſe. Während ſie daran hantierten, um ſie zu öffnen und zu entleeren, explodierte das eine der Geſchoſſe und tötete zwei Perſonen auf der Stelle. Die anderen drei wurden ſchwer verletzt. Im Kranken⸗ haus ſtarb noch ein Dritter infolge der erlittenen Verletzungen. Schlafanzügen in den Straßen blicken laſſen, ſo ſchnell wie möglich in die Krankenhäuſer zu bringen. Bei ͤͤieſer merkwürdigen Erſcheinung handelt es ſich keineswegs um eine fixe Idee irgendeiner Sekte, ſondern nach den Beobachtungen der Aerzte tatſäch⸗ lich um eine Maſſenerkrankung, deren Urſache aller⸗ dings völlig rätſelhaft iſt. — Der Berliner Polizeipräſident erläßt folgende Mitteilung: Aus Anlaß der Olympiſchen Spiele wird ein erheblicher Zuſtrom von In⸗ und Ausländern zu den Feſtſpielen nach Berlin kommen und Unter⸗ kunftsſchwierigkeiten werden denjenigen erwarten, der ohne jede Anmeldung hier eintrifft. Beſonders Jugenbliche, die unbefugt und mittellos nach Ber⸗ lin kommen, laufen Gefahr, keine Untentunftsmög⸗ lichkeiten zu erhalten und im Freien nächtigen zu müſſen. Dieſe Jugendlichen haben Maßnahmen der Polizei und oͤes Jugendamtes zu erwarten; ſie wer⸗ den auf Koſten ihrer Eltern ooͤer der ſonſtigen Er⸗ ziehungsberechtigten umgehend zwangsweiſe nach ihrem Heimatorte zurückgebracht. Im Einvernehmen mit dem Oberbürgermeiſter und dem Landes⸗, Wohl⸗ fahrts⸗ und Jugendamt der Stadt Berlin richtet der Berliner Polizeipräſident, Graf von Helldorf, daher an die Eltern und Erziehungsberechtigten minder⸗ jährigen Kinder eindringlichſt dͤie Bitte, auf ihre Pflegebefohlenen zu achten und ihre Zuwanderung nach Berlin während der Olympiſchen Spiele zu verhindern, um ſich Aerger und Koſten zu erſparen. * — Daß kleine Hunde und andere Luxusvierbeiner Mäntel angezogen bekommen, dürfte nichts Neues mehr ſein. Daß aber auch Schafe in Mänteln ſpa⸗ zieren geführt werden, iſt bisher wohl unbekannt ge⸗ ſten, nämlich 40 000 bis 55 000 Haare. weſen. Dieſe Mode hat ſich ſeit einiger Zeit in ähnlich... aber nein, ſie war es natürlich nicht Riſiko ſo gering wie möglich und ſeinen Preis ſo Auf einmal ſah Hofſtede, daß der Offizier der Dame ſein Fernrohr gab, und daß ſie es auf die Feſtung richtete, genau auf ihn, wie ihm ſchien. Sein Herz begann zu flattern. Sollte es Madeleine Er wurde ſchnell enttäuſcht. Die Dame drehte betrachtete gründlich alle Schiffe und die im Nordweſten vorgelagerte Isle de Ré und wanderte dann, ohne ſich noch einmal um⸗ zuſehen, gleichmütig mit dem Offizier weiter. Zitternd vor Nervoſität trat Hofſtede an die ſtei⸗ nerne Brüſtung und ſah in die Tieſe. Es war ſchwin⸗ delerregend, vierzig Fuß mindeſtens, ſo hoch wie ein hohes Haus. Gewiß, man ſprang nur in Sand, aber der Sand war feſt, vielleicht ſogar untermauert, man brach ſich die Beine, wenn nicht das Genick Nein, die Dame war wohl nicht Madeleine ge⸗ weſen. „Wann werde ich nach Paris zurückgebracht?“ fragte er am Abend dieſes Tages den Kommandan⸗ ten Vizeadmiral Beaumonton. „Sobald Sie geſagt haben, wer Sie ſind.“ „Alſo nie.“ „Leicht möglich, daß wir es ohne Ihre Mitteilung herauskriegen.“ Der Kommandant hatte Befebl, unter allen Umſtänden die engliſche Nationalität des Gefangenen ſicherzuſtellen, auch wenn es Monate dauern ſollte.„Uebrigens kann es Ihnen ganz gleich ſein“, fuhr Beaumonton fort,„Ihr Urteil iſt Ihnen gewiß. Wenn man Ihnen das Leben ſchenkt, ſind die Kaſematten von La Rochelle nicht ſchlechter als die von Paris“ „Gewiß nicht“, entgegnete Hofſtede lächelnd.„Ich hoffe ſogar, ſie ſind Admiral.“ Daß Madeleine über den Leutnant Marcel Tam⸗ beau mit Haut und Haar verfügen konnte, wurde ihr ſchon nach drei Tagen klar. Er wäre ihr zuliebe deſertiert, und wenn ſie ihn, auf einſamen Spazier⸗ gängen, mit ihrer Koketterie bis an die Grenzen der Vernunft gebracht hatte, ſo hätte er die Stadt in Brand geſteckt, die Feſtung in die Luft geſprengt und ſeinen Kommandanten ermordet— falls ſie dies alles verlangt hätte. Aber ſie war klug genug, zu begreifen, daß dieſe exaltierten Stimmungen beſtenfalls für eine Stunde ſtandhielten, nicht für einen Tag, geſchweige denn für einen Plan, der lange Vorbereitungen erforderte. Bei aller Verliebtheit nämlich war dieſer Leutnant Tambeau, ein Südfranzoſe, nicht frei von Berech⸗ . 8* 555 hoch wie möglich halten. Es half ihr nichts, wenn er ſich heute bereit erklärte, Hofſtede zu befreien und ſelbſt zu deſertieren, wenn er morgen vielleicht Reue ſpürte oder genauer kalkulierte und den ganzen An⸗ ſchlag aufdeckte. So mußte Madeleine auf andere Weiſe vorgehen. Sie erzählte ihm einen ganzen Roman über ſich, oder vielmehr, ſie ließ Marion den Roman erzählen, was ihn natürlich in Tambeaus Augen viel glaub⸗ würdiger machte. „Madame Didiers“, ſchwatzte ihm Marion einmal vor, als er Madeleine beſuchen kam und ſie nicht antraf,„ſtammt aus Baden, aber ſie iſt aanz franzö⸗ ſiſch. Von ihren Verwandten lebt nur noch ein Bru⸗ der, an dem ſie zärtlich hängt— und der iſt ver⸗ ſchollen, Gott mag wiſſen, wo er ſich aufhält..“ „Oh“, ſagte Tambeau bedauernd,„und Monſieur Didiers iſt tot?“ „Seit anderthalb Jahren ſchon, Monſieur. Aber ich glaube doch, daß meine Herrin ſich früher oder ſpäter wieder verheiraten wird... wenn ſie auch bisher noch nicht den Richtigen gefunden hat.“ „Sie ſoll ziemlich wohlhabend ſein?“ forſchte der Leutnant. „Ich nenne ſie reich, Monſieur. Das ſchöne große Gut bei Paris, das Haus in der Stadt.. und die Rente, die ihr die Bank jeden Monat auszahlt. Da möchte wohl mancher ſeinen Antrag machen. Aber ſie iſt ſonderbar, ſie wird nur einen nehmen, den ſie liebt. und mit dem auch ihr Bruder einver⸗ ſtanden iſt. Sie hält große Stücke auf ihn.“ „Ich denke, er iſt verſchollen?“ „Leider, Monſieur. Und das mag wohl auch der Grund ſein, warum Madame noch nicht gewählt hat, obwohl an Bewerbern kein Mangel iſt. Gra⸗ fen, Barone, Kaufleute, Offiziere...“ „Das läßt ſich denken“, ſagte Leutnant Tambeau ſchlicht und ging fort. Zwei Tage ſpäter, nachdem Madeleine ihn ge⸗ hörig ermuntert hatte, machte er ſeinen Heiratsan⸗ trag. Sie ſagte ihm, daß ſie ihn wieder liebe und daß er ihr als Gatte gewiß der liebſte von allen ſei, die ſich um ſie bewürben, aber ſie könne vorderhand nicht heiraten, die Umſtände verböten es, er möge, bitte, nicht fragen. Einen Kuß geſtattete ſie ihm trotzdem und weinke danach ein wenig, weil es ſo trauria war, daß ihrer Verbindung ſo große Hinderniſſe entgegenſtanden. Auſtralien eingebürgert. Anſtralien lebt ja zu einem großen Teil von ſeinen Schafherden, ſo daß es nicht weiter wundernehmen kann, wenn dort dieſen koſt⸗ baren Wollträgern beſondere Sorgfalt zugewendet wird. Jedenfalls ſollen erſt kürzlich wieder von einer Sidneyer Firma 50000 Schafsmäntel nach dem Innern des Landes geliefert worden ſein. Dieſe Mäntel beſtehen aus Jute. Uebrigens ſtatten die auſtraliſchen Schafherdenbeſitzer ihre Tiere nicht etwa aus beſonderer Tierliebe mit ſolchen Jute⸗Schutz⸗ mänteln aus, ſondern nur aus dem Grunde, damit die Schafe nicht ſo ſchmutzig werden und dadurch möglicherweiſe die Qualität der Wolle leidet. * — — Ein Chikagoer Spezialiſt, der rund 15000 Köpfe eingehend„ſtudierte“, gibt folgende Auskunft über die Haare der Meuſchen: Die Blonden haben die dünnſten und dichteſten Haare— 140 000 bis 150 000; die Brünetten verfügen über 100 000 bis 110 000 Haare; und die Rothaarigen haben die wenig⸗ eW — Einzelne Gegenden Dänemarks werden augen⸗ blicklich von einer ſeltſamen Plage heimgeſucht, näm⸗ lich von rieſigen Schwärmen junger Igel, denen das „Klima dieſes Jahres beſonders günſtig geweſen ſein muß. Die kleinen Stacheltiere überſchwemmen buch⸗ ſtäblich die Felder und ziehen auch zu Tauſenden über die Landſtraßen. Hier bilden ſie oftmals ein ernſtes Verkehrshindernis, vor allem für Raofah⸗ rer und Motorraoͤfahrer, deren Pneumatiks in Ge⸗ fahr geraten. Es haben ſich ſchon zahlreiche Stürze dadurch ereignet, daß Motorradfahrer den Igeln auszuweichen verſuchten. Leutnant Tambeau bewahrte mühſam die Hal⸗ tung. Nach zwei Tagen begann er von dem verſchol⸗ lenen Bruder zu ſprechen. Ob man denn da gar nichts tun könne, ihm nachzuforſchen? Ob ſie ihn in Frank⸗ reich vermute oder im Ausland? Dies war der kritiſche Augenblick, und da Tam⸗ beau nicht exaltiert war, ſondern verhältnismäßig ruhig und dennoch heftig verliebt, ſo offenbarte Ma⸗ deleine ſich ihm. „Mein Bruder iſt Ihr Gefangener in der Feſtung“, ſagte ſie unter Tränen,„der Namenloſe, den ſie für einen Spion halten... Mein Gott, wenn ſie wüßten! Er darf ja ſeinen Namen nicht nennen, er würde ſofort an Baden ausgeliefert und zum Tode verurteilt.“ Tambeau war im erſten Augenblick wie vor den Kopf geſchlagen, aber dann überlegte er blitzſchnell die Chancen, die ſich ihm jetzt boten. „Und was war ſein Verbrechen in Baden, Ma. dame?“ „Er geriet mit einem Prinzen des markgräflichen Hauſes in Streit und verwundete ihn im Duell ſo ſchwer, daß der Arme nach zwei Tagen ſtarb Sie werden davon geleſen haben... Aber der Prinz ſelbſt war es, der auf dem Duell beſtand, obwohl es ſich bei ſeinem Range verbot.. Mit Mühe und Not konnte Frédérik nach Paris entfliehen, ich ahnte nicht, warum ſie ihn dort verhaftet haben, er iſt kein SS „Wirklich nicht, Madame?“ „Er hatte andere Sorgen, Tambeau. Ich lege beide Hände ins Feuer, er iſt kein Spion..“ Leutnant Tambeau ſtellte im Laufe von drei Se⸗ kunden folgende Ueberlegung an: wenn ich dem Ge⸗ fangenen zur Flucht verhelfe, ohne mich zu kompro⸗ mittieren, ſo heiratet ſie mich; niemand wird wiſſen, daß der Flüchtling ihr Bruder iſt; er wird natür⸗ lich ins Ausland gehen und hat alle Urſache, mich, ſeinen Schwager, zu ſchonen. Badiſche Prinzen gehen mich den Teufel an. Wenn aber der Bruder doch ein Spion iſt? So wird er Frankreich für ewige Zei⸗ ten meiden und alſo nicht mehr ſchädigen. Den Schaden, den er etwa ſchon geſtiftet, macht auch ſeine lebenslängliche Haft nicht gut, nicht einmal ſein Tod. Hauptſache iſt alſo nur, daß ich mich als Offizier nicht kompromittiere und daß die Verwandtſchaft des Flüchtlings mit Madeleine nicht bekannt wird „Madame“, ſagte er,„wie würden Sie mich be⸗ lohnen, wenn ich Ihrem Bruder zur Flucht ver⸗ helfe?“ 8 (Fortſetzung folgt) 5* —————————————.— Samstag, 1. August 1936 Regie des Kilometerfreſſens In der„Etappe“ der großen Motorenſchlachten Autorennen ſind ſportliche Schlachten. Und der Sieg in einer Schlacht hängt bekanntlich von einer ganzen Reihe verſchiedener Faktoren ab: von der Tapferkeit der kämpfenden Truppen, von der Wirk⸗ ſamkeit ihrer Waffen, von der Geſchicklichkeit, mit der ſie geführt werden, und nicht zuletzt vom einwand⸗ freien Funktionieren des Nachſchubweſens. Die Waffen: das ſind in dieſem Fall die deutſchen Rennwagen, zu deren Lob hier wohl nichts weiter geſagt zu werden braucht. Das Gleiche gilt für die deutſchen Rennfahrer, die „Frontkämpfer“ der großen Motorenſchlachten: Car⸗ raciola, Stuck, v. Brauchitſch, Roſe⸗ meyer und wie ſie alle heißen. Aber, um noch einmal den Vergleich mit einer durch Pulver und Blei entſchiedenen Feloſchlacht heranzuziehen: was nützt alle Tapferkeit der Front, alle Vortrefflichkeit der Bewaffnung, wenn die ſtra⸗ tegiſche Führung verſagt, oder wenn die Etappe es am Nachſchub von Munition, Verpflegung uſw. fah⸗ len läßt? Bei Autorennen ſpielt die Boxe die Rolle der Etappe. Hier befindet ſich das Brennſtoff⸗, Reifen⸗ und Erſatzteil⸗Lager, hier ſtehen Reſervefahrer zur Ablöſung ihrer erſchöpften Kameraden bereit, ſo⸗ fern die Ausſchreibung einen ſolchen Wechſel zuläßt, und hier reſidiert der Mann, der Generalſtabschef *— in einem iſt, der Renn⸗ Teiter. Der Außenſtehende kann ſich kaum einen Begriff davon machen, was für Anſprüche an die Umſicht, die Nervenkraft und das Organiſationstalent dieſes Mannes geſtellt werden. In den Monaten Mai vis September findet faſt allſonntäglich irgendwo in Europa ein großes Autorennen ſtatt, und die Ent⸗ fernungen zwiſchen den einzelnen Startplätzen gehen oft in die Tauſende von Kilometern. Man überlege einmal, was es heißt, mit dem ganzen umfang⸗ reichen Troß von Wagen, Fahrern, Monteuren uſw. ſtets pünktlich an Ort und Stelle zu ſein! Das Reiſen mit der Bahn wäre viel zu umſtändlich und zeitraubend, auf eigener Achſe kann man die empfindlichen Renner auch nicht gut über ſo lange Landſtraßenſtrecken rollen laſſen— bleibt alſo nur die Beförderung mittels Laſtkraftwagen. Den „Wanderzirkus“ nennen die Rennleute ſcherzend die Kolonne mächtiger Dieſellaſtwagen, mit der ſie während des Sommers wie ruheloſe Nomaden kreuz und quer durch Europa ziehen, überall ein Kiel⸗ waſſer von Staunen und Reſpekt hinter ſich laſſend. Sogleich nach der Ankunft am jeweiligen Start⸗ ort beginnen unter Aufſicht des Rennleiters die mannigfachen Vorbereitungsarbeiten, die man mit dem Sammelwort„Training“ zu bezeichnen pflegt. Jede Rennſtrecke iſt anders, jede hat ihre ſpeziellen Eigenheiten und Tücken, denen die Wagen ſorgfäl⸗ tig angepaßt werden müſſen. Ein Rennen auf der ebenen Berliner Avus mit ihren!t0 Kilometer lan⸗ — Geraden erfordert andere Ueberſetzungsver⸗ ältniſſe im Getriebe, wie ein Rennen auf dem ge⸗ birgigen kurvenreichen Nürburgring; Reifen, die Hier werden die Tafeln gemalt, die während dͤes Ren⸗ zwiſchen Fahrern und Boxe nens zur Verſtändigung 2 dienen. ſich im kühlen Nordeuropa ausgezeichnet bewähren. brauchen deshalb noch nicht für die Gluthitze Ita⸗ liens oder Spaniens oder gar Afrikas geeignet zu ſein; und auch die hochgezüchteten Rennmotoren müſſen vor jedem Start neu„getrimmt“ werden, denn ſie reagieren auf die geringſte Aenderung von Luftdruck, Temperatur und Feuchtigkeit mit gerade⸗ zu mimoſenhafter Empfindlichkeit. Aber nicht nur dem Training der eigenen Mann⸗ ſchaft gilt die geſammelte Aufmerkſamkeit des Renn⸗ leiters, auch die Proberunden der Konkurrenten werden von ihm ſtändig mit der Stoppuhr in der Hand überwacht. Auf Grund der dabei gemachten Beobachtungen und Notizen wird ein genauer „Schlachtplan“ ausgearbeitet, in dem jedem Fahrer eine ganz beſtimmte Aufgabe zugeteilt iſt: der erſte fährt von vornherein auf Sieg, der zweite auf War⸗ ten, der dritte ſucht den gefährlichſten Gegner durch unabläſſiges Hetzen zu zermürben uſw. Selbſt der ſorgſamſt ausgeklügelte Schlachtplan kann jedoch durch irgendein unvorhergeſehenes Er⸗ eignis jäh über den Haufen geworfen werden, und in dieſem Fall muß die Möglichkeit beſtehen, den Fahrern während des Rennens neue Anweiſungen zu geben, ohne daß ſie dazu erſt abſtoppen und koſt⸗ bare Zeit zu verlieren brauchen. Verſuche, durch Kurzwellen eine ſtändige Verbindung zwiſchen Wa⸗ gen und Boxe aufrechtzuerhalten, haben bislang tik beſtimmenden Fragen. Da: Kompreſſorgeheul ſchwillt auf, ein Rudel niedriger brüllender Schat⸗ ten raſt an den Boxen vorbei, Dutzende von Stopp⸗ uhren werden im Zeitraum weniger Sekunden ge⸗ drückt. Nun weiß man, wie es auf der Strecke aus⸗ ſieht und kann die bereitliegenden Flaggen und Signaltafeln in Aktion treten laſſen. Da hat ein Fahrer die im Schlachtplan des Rennleiters vorgeſehene Rundenzeit aus ir⸗ gendwelchen Gründen überſchritten und muß ener⸗ giſch zum Schnellerſahren aufgefordert werden, da⸗ mit der Anſchluß an die Spitzengruppe nicht ver⸗ loren geht. Ein Anderer droht vor Uebereifer ſeinen Motor vorzeitig lahmzulegen— der braucht alſo einen kleinen Dämpfer für ſeinen Tatendrang. Manchmal mögen den Fahrern die Anweiſungen der Boxe reichlich ſpaniſch vorkommen, doch befolgt werden ſie in jedem Fall ohne Zögern— denn: die Boxe weiß alles, der Fahrer nichts, die Boxe be⸗ ſiehlt und der Fahrer gehorcht. Nur der Rennleiter Rennwagen ſind Reifenfreſſer In hohen Stapeln liegen Erſatzreiſen vor der Boxe keine vollbefriedigenden Ergebniſſe erzielt, weshalb man allgemein reumütig zu der altbewährten Sig⸗ naliſierungsmethode mittels Schwenken farbiger Flaggen und Hochhalten von Tafeln mit verab⸗ redeten Buchſtaben⸗ und Zahlengruppen zurückge⸗ kehrt iſt. Jeder„Stall“ hat ſeinen eigenen, ſtreng gehüteten Signal⸗Code, der überdies von Rennen zu Rennen geändert wirö, damit die böſe Konkurrenz nur ja nicht hinter die Bedeutung der einzelnen Zeichen kommt. Und dann iſt alſo enoͤlich der große Augenblick des Starts da. Die Wagen ſtehen in Reih und Glied aufgebaut, die Motoren dröhnen ſchon ungeduldig, der Rennleiter geht noch einmal von Fahrer zu Fahrer, um jedem die Hand zu drücken und Hals⸗ und Beinbruch zu wünſchen. Der Starter ſenkt die Fahne— los brauſt die wilde Meute. Die„Regie“ tritt in ihre letzte und entſcheidende Phaſe ein: der Rennleiter wird zum Feloherrn, bei dem alle Fäden aus Front und Etappe zuſammenlaufen. Endlos dehnen ſich die Minuten, bis die Wagen aus der erſten Runde zurückkommen. Wer wird an der Spitze liegen? In was für Abſtänden folgen die Uebrigen? Das ſind immer die beiden wich⸗ tigſten und für die Linie der einzuſchlagenden Tak⸗ Erſtes Gebot: Nicht zu ſchnell! vermag den Stand der Schlacht wirklich zu über⸗ ſehen und die nötigen taktiſchen Entſcheidungen zu treffen. Wenn jeder Fahrer auf eigene Fauſt wie ein Wilder drauflosraſen wollte, wäre das Ergeb⸗ nis aller Wahrſcheinlichkeit nach kein Sieg, ſondern lediglich ein unentwirrbares Chaos. Mercedes-Benz-Nachwuchsfiahrer Hermann Lang (Zeichnung Dr. Karl Leibach) Runde um Runde geht das Rennen weiter. Zum feſtgeſetzten Zeitpunkt erhält jeder Fahrer von der Boxe den Befehl zum Tanken und Reifenwechſel, was immer einen der ſpannendſten Momente des Rennens bedeutet. Kaum iſt der Wagen mit knir⸗ ſchenden Bremſen zum Stehen gekommen, da wirft ſich auch ſchon ein Trupp Monteure über ihn, um mit fliegender Haſt und trotzdem äußerſter Akku⸗ rateſſe die nötigen Arbeiten daran vorzunehmen. Jeder Handgriff iſt vorher hundertmal eingeübt, jedes Werkzeug liegt haargenau am richtigen Platz, jeder Mann iſt ein vollendeter in ſeinem Fach, aus einer Rieſenſchar von Bewerbern ſorgſam ausgeſiebt. In weniger als einer Minute ſind die Reifen ausgewechſelt, die Tanks aufgefüllt,— der Motor ſpringt wieder an, der Fahrer ſtürzt ſich von neuem in den Kampf. Der deutſche Autorennſport Harf ſich glücklich ſchätzen, in Oberingenieur Neubauer(Mercedes⸗ Benz) und Dr. Feuereiſſen(Auto⸗Union) zwei ſchlechthin ideale Rennleiter zu beſitzen, auf deren Konto nicht zuletzt die einzigartige Siegesſerie der deutſchen Rennwagen in dieſem und im vergangenen Jahr zu ſchreiben iſt. (Text und Bilder: Dr. Hans Wottereck.) Warum quietſchen die Bremſen? Zu den häßlichſten Verkehrsgeräuſchen, die leider in der Großſtadt keine Seltenheit ſind, zählt das Quietſchen bremſender Kraftwagen, das unſere Gehörnerven martert. Der Fahrer ſteht dieſem ſtörenden„Aufſchrei“ ſeiner Bremſen meiſt hilflos gegenüber, da der Mißſtand auch bei vorſich⸗ tigem Betätigen des Bremspedals auftritt. Das läſtige Kreiſchen oder Quietſchen rührt im allgemei⸗ nen von Schwingungen der Bremstrommel her, die durch unregelmäßiges Greifen der Bremsbacken entſtehen. Letzteres kann bereits durch Waſſer oder Verunreinigungen auf dem Bremsbelag hervor⸗ gerufen werden. Häufig machen ſich„ſingende Was man beim Einfahren eines neuen Wagens beachtet! Nicht zu ſchnell! Wieviel Geld und Aerger kann wan ſich als neugebackener Autler ſparen, wenn man dieſe drei Worte beachtet und danach handelt. Nicht umſonſt appellieren ſämtliche Autofirmen der Welt an die Einſicht der Kraftfahrer, ihre Maſchi⸗ nen während der erſten 1000 Kilometer vor einer Ueberanſtrengung zu bewahren. Wenn man als aufmerkſamer Beobachter aber etwas genauer hin⸗ ſchaut, muß man mit Grauen feſtſtellen, daß gerade bei Beachtung bzw. Nichtbeachtung dieſer ſo wichti⸗ gen Vorſchrift ungeheuer viel geſündigt wird. Man muß die bedauerliche Erfahrung machen, daß dieſe Vorſchriften und Warnungen nicht beachtet werden, daß fabrikneue Wagen von den Käufern gleich im Anfang auf höchſte Leiſtungsfähigkeit beanſprucht. werden. Der Käufer glaubt nämlich, daß er ein in jeder Beziehung fertiges Fahrzeug erhält. Das iſt jedoch meiſtens nicht der Fall. Früher wurde das Einfahren von den Fabriken beſorgt, heute im Zei⸗ chen der Maſſenfabrikation iſt das nur noch in den wenigſten Fällen möglich. Deshalb gilt hier das alte Wort: Wie man ein Automobil während der erſten 1000 Kilometer einfährt, ſo läuft es ſpäter! Man ſtelle ſich vor: Die Maſchine gerät in die Hände eines Laien, eines Menſchen, der alle War⸗ nungen in den Wind ſchlägt. Der geht ganz unbe⸗ kümmert über die nach den Angaben der Fabrik geſtattete Höchſtgeſchwindigkeit hinaus. Was muß folgerichtig eintreten? Der Motor dreht ſich ſchnel⸗ ler, die Kolben ⸗gleiten in einem zu ſchnellen Tempo an den Zylinderwänden entlang, die Reibung von Kolben, Lagern uſw. überſchreitet das anfangs zu⸗ läſſige Maß, die Temperaturen ſteigen zu hoch, und das dadurch überhitzte Oel verliert ſeine Schmier⸗ ffähigkeit. Was iſt die Folge? Ein ungeheurer Verſchleiß des Materials! Kolben klappern bald, die Zylinderwände bekommen Rillen, die Lager lau⸗ fen aus. Aus dem ſchönen neuen Fahrzeug, von dem man natürlich größte Geräuſchloſigkeit erwar⸗ tete, iſt ſchon nach wenigen Monaten oder gar Wo⸗ chen ein„Klapperkaſten“. ſo beachte man folgendes: Die Behandlung, die der Wagen während der er⸗ ſten 800—1200 Kilometer erhält, und die Geſchwin⸗ digkeit, mit der er während dieſer Zeit gefahren wird, iſt ausſchlaggebend für den Zuſtand des Mo⸗ tors nach einer Fahrſtrecke von 20000 Kilometern und mehr! Erſtens muß die von der Fabrik vor⸗ geſchriebene Höchſtgeſchwindigkeit, die für jeden der drei oder vier Gänge ganz genau an⸗ gegeben iſt, genaueſtens eingehalten wer⸗ den. Zweitens iſt das Oel genau wie vorgeſchrie⸗ ben zu erneuern. Im allgemeinen gilt hier ſolgen⸗ des: Nach 500 Kilometern ſoll das bei einem neuen Fahrzeug geſchehen. Und zwar deshalb, weil im Motor trotz ſorgfältiger Reinigung bei ͤer Mon⸗ tage kleine Metallſpäne zurückbleiben. Dieſe feinen Körnchen oder Spänchen beeinträchtigen natürlich das Oel ungeheuer, das Hadurch an Schmierkraft verliert und ſich wie ein feiner Schmirgel aus⸗ wirkt. Und dann nehme man gutes Oel. Hier zu ſparen iſt grundverkehrt, ſpäter würde man es bit⸗ ter zu bereuen haben. Schlechtes Oel hat geringe Schmierfähigkeit und zeitigt Wirkungen, die bis zum Feſtfreſſen der betroffenen Teile ſühren kön⸗ nen. Die Firmen ſchreiben ja ſtets vor, welches Oel für ihre Wagen das geeignetſte iſt und darnach richte man ſich. Wird man alſo mit ſeinem neuen Wagen nach den angegebenen Grundſätzen verfah⸗ ren, wird man auch immer mit ihm zufrieden ſein, deshalb nochmals zum Schluß: Nicht zu ſchnell! Soll dies nicht eintreten, Bremſen“ aber auch nach einer Erneuerung des Bremsbelages bemerkbar, vor allem dann, wenn die Arbeit nicht in einer Fachwerkſtatt ausgeführt wurde. Bei unſachgemäßem Belegen der Bremſen kann es nämlich leicht vorkommen, daß der Belag nicht richtig auf den Backen aufliegt, ſo daß Hohl⸗ räume entſtehen, oder daß der Bremsbelag zu lang iſt und nun ungleichmäßig trägt. 8 Man muß ſtets darauf achten, daß der Belag die vorgeſchriebene Länge hat und überall ſatt trägt. Es empfiehlt ſich ferner, die Belag⸗Enden gut abzu⸗ ſchrägen, damit Schwingungen vermieden werden. Auch vorſtehende oder lockere Nieten kommen als Urſache der Quietſchtöne in Betracht. Bei einer Demontage der Bremſen unterſuche man deshalb vor allem auch die Nieten, die den Bremsbelag halten. Mitunter kommt es aber auch vor, daß die Wandungen der Bremstrommel zu ſchwach ſind und beim Anziehen der Bremſe in Schwingungen ge⸗ raten. Hier iſt Abhilfe höchſtens durch einen ſtarken Ring, der über die Trommel gepreßt wird, mög⸗ lich. Führt der Kampf gegen die Bremsgeräuſche zu keinem Erfolg, ſo kann man es noch mit einer Spezialflüſſigkeit verſuchen, die im Handel erhält⸗ lich iſt. Sie wird auf den erhitzten Bremsbelag ge⸗ ſtrichen und bringt in den meiſten Fällen, ohne die Bremswirkung zu beeinträchtigen, laute Bremſen zum Schweigen. Unſere modernen Niederdruckreifen haben be⸗ deutend weniger Neigung, plötzlich zu platzen, als die alten Hochoͤruckreifen. Aber immerhin kann es ſchon vorkommen, daß ſolch ein Niederdruckreifen einmal knallt, meiſt als Folge ſchlechter Montage und nachläſſiger Behandlung, auch rückſichtsloſes Fahren über Steine, Eiſenbahnſchienen uſw. kann einmal zu einem plötzlichen Platzen des Reifens führen. Das aber iſt bei hohem Tempo ſehr gefähr⸗ lich und hat ſchon mancher mit dem Leben bezahlen müſſen. Das betroffene Rad ſtürzt ſozuſagen aus einer Höhe von—10 Zentimeter auf die Straße herab. Schon dadurch wird der Wagen die Neigung bekommen, nach der Seite des geplatzten Reifens auszubrechen. Dieſe Neigung, auszubrechen, wird noch dadurch verſtärkt, daß der geplatzte Reifen eine rieſige Bremswirkung ausübt, die ſo ſtark iſt, daß der Wagen verſucht, ſich um den geplatzten Reifen zu drehen. Beſonders wenn ein Vorderrei⸗ fen platzt, wird die Gefahr ſehr groß. Es bedarf eines ſtarken, kaltblütigen Fahrers, um die auftre⸗ tenden Schleuderbewegungen des Wagens auszu⸗ gleichen und ihn in Schlangenwindungen über die Straße zu ſteuern, bis er zum Halten kommt. Auf keinen Fall aber— und das mögen ſich vor allen Dingen Neulinge am Steuer merken, darf bei einem Reifendefekt gebremſt werden, da ſonſt die Schleu⸗ derneigung des Wagens Ausmaße annehmen muß, denen kein Fahrer gewachſen iſt. 9 6 00 Samstag, 1. Auguſt 1936 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Nakionales Nolorradrennen Hockenheim 1936 4. Meiſterſchaftslauf für Sololizenzfahrer— Rund 150 Fahrer ſtarten in vier Rennen im Auguſt Wieder einmal ſteht Südͤweſtdeutſchlands größtes Motorradſport⸗Ereignis dieſes Jahres vor der Tür: am nächſten Sonntag, dem 2. Auguſt, donnern zum ſechſten Male ſeit ihrem Beſtehen die Motoren unſerer ſchnellſten deutſchen Rennmaſchinen auf der phantaſtiſch ſchnellen Dreieck⸗Runoſtrecke vor den Toren des badiſchen Spargel⸗ und Tabakſtäoͤtchens Hockenheim und werden wieder viele Zehntauſende baöiſcher, württembergiſcher, heſſiſcher und pfälzer Motorſportfreunde in ihren Bann ziehen. Iſt auch die Rennſtrecke erſt gerade vier Jahre alt— Hunderte von ehemals erwerbsloſen Volks⸗ genoſſen fanden durch ihren Bau in der Zeit ſchlimm⸗ ſter deutſcher Wirtſchaftsnöte Arbeit und Brot, als Hockenheims ſportfreudige und weitſichtige Staoͤt⸗ väter den Bau dieſer Rundſtrecke beſchloſſen— ſo hat ſie doch im ganzen Deutſchen Reich einen hell⸗ klingenden Namen. Schon fünfmal fanden ſich unſere beſten Rennfahrer mit einigen Ausländern auf dem„Hockenheimer Ring“ zu hinreißend ſchönen Sportkämpfen zuſammen, begeiſterten viele Hundert⸗ tauſende mit ihren Leiſtungen und der Schönheit der Anlage. Das 6. Hockenheimer Rennen, das am Sonntag unter der umſichtigen Geſamtleitung des Deutſchen Automobil⸗Clubs in Szene geht, wird die bisherigen Konkurrenzen erneut weit in den Schat⸗ ten ſtellen. Zunächſt einmal iſt die Rennſtrecke in ihrem Geſamtumfang erneut verbeſſert und weiter ausgebaut worden: die Geraden wurden in ihrer ganzen Länge je um einen Meter verbrei⸗ tert, die Linkskurve bei Kilometer 3 iſt durch Abtra⸗ gung und Erweiterung der beiderſeitigen hohen Sandböſchungen erheblich abgeflacht und überſichtli⸗ cher geſtaltet worden, und wo es die Streckenüber⸗ ſicht für die Rennfahrer ſowie die beiderſeitige Be⸗ gehungsmöglichkeit für die Zuſchauer erforderlich machte, da wurde durch umfangreichen Baumſchlag und Zurückverſetzung von Schonungen ganz gehörig „aufgelichtet“. In insgeſamt 4 Wettbewerben kämpfen diesmal rund 50 Ausweisfahrer, 75 Lizenz⸗Solofahrer und über 23 Konkurrenten auf Beiwagengeſpannen um Sieg und Platz, wobei die Rennen der 250, 350 und 500 cem⸗Lizenzfahrergruppen diesmal als 4. Lauf um die deutſche Motorradmeiſterſchaft 1936 gewer⸗ tet werden. Nach dem erſten Rennen, das unſer deutſcher Motorradnachwuchs in den drei Soloklaſſen beſtrei⸗ tet und das über ſechs Runden= 72,03 Kilometer führt, haben die Sololizenzfahrer der Klaſſen bis 350 und bis 250 cem ihren Meiſterſchaftslauf über zwölf Runden= 144,06 Kilometer auszutragen. In der 350⸗cem⸗Kategorie ſind, nach den bis jetzt in dieſem Jahre gelaufenen Rennen zu ur⸗ teilen, die NSu⸗Fabrikfahrer Steinbach, Fle'iiſchmann und Rüttchen hohe Favoriten. nber auch viele Privatſahrer, die in dieſem 30 Mann ſturken Feld mitkämpfen, haben Ausſicht auf beſte Plätzeymennen wir nur den Berliner Petruſchke, die Nortonfahrer Fallier⸗Nürnberg, Hame⸗ lehle⸗Sindelfingen, Meier⸗Mannheim(ſofern er ſich von ſeinem Sturz in Schotten ſchon wieder erholt hat), Vaaſen⸗Hambach, dann die Velo⸗ cette Leute May⸗Berlin, Berhauſen⸗Godesberg⸗ ſowie die Imperiafahrer Colle⸗Düſſeldorf, Thorn⸗Prikker⸗Godesberg und endlich Metz⸗ meier⸗Ottersweier(NSu), Liebergall⸗Wies⸗ baden(Bücker⸗Jap) und Ahlswede⸗Hamburg (Excelſior). In der Viertelliterklaſſe wer⸗ den die DRW⸗Fahrer Geiß, Kluge und W. Winkler mit ihren faſt unſchlagbaren Fabrik⸗ maſchinen das Rennen natürlich unter ſich aus⸗ machen, jedoch in den Privatſportsleuten Wünſche⸗ Langebrück, Lottes⸗Marburg, Häußler⸗Meß⸗ kirch, EGdelmann⸗Rottenburg, Lohsmann⸗ Saarbrücken und Demandt⸗Deutz, die ebenfalls ſämtlich auf DKW ſtarten, eine gute Unterſtützung finden. Dazu kommen außerdem in dieſer Gruppe die Rudgefahrer Port⸗Saarbrücken, Karbſtein⸗ Düſſeldorf und Marſchall⸗Berlin ſowie der Frei⸗ burger Kläger auf Hercules⸗Jap als gute Gegner. „Im 3. Rennen gehen die Beiwagen⸗Li⸗ zenzfahrer an den Start. Sie haben diesmal in beiden Klaſſen je 8 Runden S 96,04 Kilometer zu⸗ rückzulegen. Bei den 1000⸗cem⸗Geſpannen ſtehen ſich erneut der Rekoroͤſieger des Schottener Rennens und neugebackene Auto⸗Union⸗DKW⸗Fabrikfahrer Braun ſowie das Schweizer Ehepaar Stärk⸗ le auf NSu gegenüber, neben dieſen ſind Zimmer⸗ mann⸗Nürnberg(NSu), Weyres⸗Aachen(Harley), Schmitt⸗Mannheim(Bücker), Goſſe⸗Köln (Tornax). Häusler⸗Cottbus(Triumph) und Blum⸗ Karlsruhe(Horex) als beſonders ausſichtsreiche Sie⸗ gesanwärter zu nennen. In der 600⸗cem⸗Gruppe wird der Sieg wahrſcheinlich einer der drei hier ſtartenden Fabrik⸗ kanonen, nämlich Stelzer(BMW), Schumann Start auf der Hocken- heimer Rennstrecke (Archiv NM3) (NSit) oder Kahrmann(DKW) nicht zu nehmen ſein, auch wenn die NSü⸗Leute Schneider⸗Düſſel⸗ dorf, das Ehepaar Regitz⸗Neunkirchen, Lohner⸗Mün⸗ chen und Ebersberger⸗ Nürnberg ſowie die Norton⸗ fahrer Bock⸗Mannheim, Seppenhauſer⸗München, Rö⸗ mer⸗Vohwinkel und Poths⸗Wiesbaden hier alles aufbieten werdͤen, um wenigſtens gute Plätze zu er⸗ reichen! Das Schlußrennen aber bringt den Höhe⸗ punkt des Tages, den Meiſterſchaftslauf der Lizenz⸗ ſahrerklaſſe bis 500 cem, der wieder über zwölf Runden- 144,06 Kilometer geht und ſchlechtweg die Elite des deutſchen Motorradrennſports in den 2 Oskar Steinbach(NSU) zweifacher deutscher Meister Kampf führt. Zweifellos werden wir bei dieſem Rennen eine Neuauflage des Dreikampfes BMW/ DaW NSu erleben, denn dieſe drei führenden deutſchen Werke haben ihre beſſen Männer gemeldet: Für BMwW ſteigt kein Geringerer als Ley, der im Vorjahr auf DaW Tagesbeſtzeit und mit 142,3 Stun⸗ denkilometer abſoluten Streckenrekord ſchaffte, in den Sattel. Er hat mit der Kompreſſormaſchine der Bayeriſchen Motorenwerke auf den langen zügigen Geraden des Hockenheimrings auch diesmal wieder die beſten Siegesausſichten. Ihm ſtehen gegenüber: die ſehr ſchnell gewordenen Auto⸗Union⸗DRW⸗Halb⸗ litermaſchinen mit den Klaſſefahrern H. P. Mül⸗ ler, Steinbach und Mansfeld, und die ſehr zuverläſſigen Renner der Neckarſulmer Fahrzeug⸗ werke mit den Könnern Fleiſchmann, Rütt⸗ chen und Knees am Lenker. Wahrhaftig, bei ſol⸗ cher Beſetzung wird dieſes Rennen einen mörderiſchen Kampf und zweifellos auch neue Rekordͤgeſchwindig⸗ keiten bringen, wobei man wohl kein ſchlechter Pro⸗ phet zu ſein braucht, um vorauszuſagen, daß dies⸗ mal die 150⸗Kilometerſtunden⸗Grenze beſtimmt er⸗ reicht werden wird. Zu dieſen Kanonen geſellen ſich aber auch zahlreiche bwährte Privatfahrer, wie Hamelehle ⸗Sindelfingen, Bock⸗Mannheim, Rühr⸗ ſchneck⸗Nürnberg, Schaible⸗Weilimdorf(ämtlich auf Norton), dann die NSu⸗Fahrer Ziemer⸗Danzig, Eſſig⸗Pforzheim, Schaal⸗Ludwigsburg, Prünte⸗Go⸗ desberg und Metmeier⸗Ottersweier, der ausgezeich⸗ nete Pfälzer Hertz⸗Lampertheim auf DaW und die Ruogefahrer Petruſchke⸗Berlin, Kohlus⸗Bayrenth, Bieberſtein⸗Pirna und Seidel⸗Buß. Hoffen wir, daß auch dieſes 6. Hockenheimer Ren⸗ nen, das bei ſolch ausgezeichneter Straßenverfaſ⸗ ſung und ſolch großartiger Beſetzung beſtimmt Ge⸗ ſchwindigkeiten bringt, wie ſie auf deutſchem Bo⸗ den bisher noch niemals bei einem Motorradſtra⸗ ßenrennen erzielt wurden, wie all ſeine bisherigen Vorgänger wieder ohne ernſte Unfälle verläuft“ Or⸗ ganiſatoriſch ſind vom Deutſchen Automobll⸗Ekub und vom NSKK, das auch dieſes Jahr zuſammen mit der Polizei die Streckenſicherung verſieht, hier⸗ zu alle Vorausſetzungen geſchaffen worden. A. B. Fabrik- Vertrelung KaritHeinzichMager Meerfeldstraße.11 Fernsprecher 23166 Nur noch 8183 RN. 790.⸗ Vertretung Norton Motosacoche iosenackefs Romich Augartenstraße 37 Standard Telephon 441 63 kostet ſie BMUu/ Khrorscheintreie die Maschine mit der hohen Leistung und dem geringen Hdſe äkartalerrkk. 02 Benzinverbrauch. Unver-(Brauerei) bindl. Vorführung durch die Lelefon 51000 ee ee ◻* 4 Leiss& SMwärzel Krsraur. 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Die Hoffnungen auf Regen in Amerika ſind nur zu einem ſehr geringen Teil erfüllt worden; auch aus einer Reihe anderer Länder hörte man ungünſtige Nachrichten, die teilweiſe, wie in Ueberſee, über ein Zu⸗ wenig teilweiſe, wie in Fronkreich, über ein Zuviel an Regen klagen. Die Ausfuhrnachfrage in Winnepeg war daher während der ganzen Woche recht rege und ſicherte eine feſte Grundſtimmung, die auch durch vereinzelte Si⸗ cherungskäufe nicht beeinflußt wurde. Die Anlieferung an die Märkte war teilweiſe nicht groß. Zur Zeit ſtehen die Preiſe für erſte Termine in Chikago um 16, in Winne⸗ peg um 13, in Liverpool um 32, in Rotterdam um 41 und in Buenos Aires um 57 v. H. über den entſprechenden Vorjahrspreiſen— Noch den Berichten des Internatio⸗ nalen Landwirtſchafts⸗BFuſtituts. in Rom iſt für Mittel⸗ europa eine verhältnismäßig günſtige Ernte zu erwarten, während in den Mittelmeerländern und in Frankreich eine erhebliche Verſchlechterung eingetreten iſt, die die Beſſerung in Nord⸗ und Mitteleuropa im Ganzen geſehen aufhebt. Das Inſtitut ſchätzt die geſamteuropälſche Wei⸗ zenernte ohne Berückſichtigung von Sowjetrußland auf 40,8 Mill. To., d. h. um 1,4 Mill. To. weniger als im Vorjahr. Die Eif⸗Forderungen in Antwerpen zogen, im Ein⸗ klang mit dieſer Entwicklung, weiter an. Man verlangte, jeweils für Abladung erſte Hälfte und zweite Hälfte Au⸗ guſt für Manitoba 1, hard, Atlantie, 6,05 hfl. bzw. 6,075 Hfl.; für Manitoba 1, Atlantic, 5,95 hfl. bzw. 5,97 hfl.; für Manitoba 2, Atlantic, 5,85 hfl. bzw. 5,87/ hfl.; für Manitoba 3, Atlantic, 5,80 bzw. 5,82 hfl. Loko Antwer⸗ pen ſtellte ſich Manitoba 2 auf 5,90 hfl. und Manitoba 3, Atlantic, auf 5,75 hfl., transbordé Antwerpen. Mani⸗ toba 1, hard, Pacific, koſtete für Auguſt 6,00 hfl.; Mani⸗ toba 1, Pacific, für den gleichen Termin 5,97/ hfl.; Mani⸗ toba 2, Pacific, auf 5,87/ hfl. und Manitoba 3, Pacific, auf 5,72½ hfl. Für Amber Durum 1, Canada Weſtern, ſeeſchwimmend oder disponibel Antwerpen, verlangte man 6,72½ hfl. Ruſſiſcher Weizen, 80—81 bis 82—83 Kg., ko⸗ ſtete je nach Qualität 121 bis 123 belg. Frs. Sämtliche Preiſe verſtehen ſich, ſoweit nichts anderes vermerkt, cif Antwerpen. Am Markt für Inlandsweizen machte ſich die regneriſche Witterung, die auch in den letzten Woche angehalten hat, deutlich bemerkbar; die Ernte hat ſich hierdurch verzögert, und zugleich ſind die Landwirte ſtark ͤͤurch Feldarbeiten in Anſpruch genommen, ſo daß die Belieſerung des Mark⸗ tes mit Ware für nahe Termine nur zögernd vor ſich geht. Man ſpricht bereits verſchiedentlich davon, daß die Ab⸗ ſchlüſſe für erſte Hälfte Auguſt in neuer Ware bei einem Anhalten des Wetters nur mit Schwierigkeiten könnten erfüllb werden. Infolgedeſſen haben auch die Angebrette für dieſen Liefertermin faſt ganz aufgehört, während ſich jetzt Fafür eine gewiſſe Kaufluſt bemerkbar macht. So ver⸗ langte man zum Wochenbeginn für neuen bayeriſchen Wei⸗ zen, Lieferung bis 14. Anguſt, Waggon⸗ oder Autover⸗ ladung den alten Feſtpreis mit 6/ Spanne. Dieſer Preis wurde zwar nicht bewilligt, aber als man ſich mit 4„ Spanne begnügte, wurde die kleine auf den Markt kommende Menge ſchlank aufgenommen. Ebenſo wurde badiſcher Landweizen, der zwar nur ein geringes Hekto⸗ liter⸗Gewicht von 75 Kg. aufwies, aber ſonſt von recht guter Beſchaffenheit war, glatt gekauft. Für zweite Hälite Auguſt war man nicht am Markt; dies iſt natürlich auf Preisgründe zurückzuführen, aber auch auf die Tatſache, daß die ſüdweſtdeutſchen Liefergebiete, die ſonſt um dieſe Zeit am Markt zu ſein pflegen, bis jetzt ſich noch zurückhalten. Bei einer günſtigen Geſtaltung des Spezial 0 erſtreckt.— Roggenmehl iſt ebenfalls gefragt, „ der Neuen Mannheimer Zeitunz Mittag- Ausgabe Fr. 349 Wetters iſt jedoch mit reichlicheren Anlieferungen für zweite Hälfte Auguſt zu rechnen. Für September ſind gleichfalls kleinere Mengen Bayern⸗Weizen zu haben; auch Pommern⸗Mecklenburger war etwas am Markt, doch haben die norodeutſchen Verkäufer verſchiedentlich erklärt, daß ſie eine rechtzeitige Abladung für September nicht mehr garan⸗ tieren können. Für Oktober, November und Dezember war norodeutſcher Weizen, und zwar Märker, Uckermärker, oſtholſteiniſcher, oſtyreußiſcher, pommeriſcher und mecklen⸗ burgiſcher reichlich zu haben. In dieſen Herkünften, ebenſo in Thüringer, Bayern⸗ und Sachſen⸗Saale⸗Weizen iſt auch etwas gehandelt worden. Aus Mitteldeutſchland wurden die erſten Muſter gezeigt, die trocken und recht anſehnlich ſinoͤ, auch die erſten ſchleſiſchen Muſter konnten ſehr befrie⸗ digen, doch zögert man vorläufig noch, aus dieſen Muſtern auf den Ausfall der Ernten zu ſchließen. * Am Roggenmarkt beſteht lebhafte Nachfrage für prompte Lieferung. Süddeutſche Ware kann jedoch kaum angedient werden, da ſie zum großen Teil noch auf dem Felde ſteht. Noroͤdeutſcher Roggen iſt meiſt erſt für September angebo⸗ ten. Anfangs der Woche kamen einige Partien oſtpreu⸗ ßiſcher Roggen für Lieferung Ende Auguſt zum Feſtpreis, cif Monnheim, Kaſſa gegen Dokumente, an den Markt, die auch gekauft wurden. Zuletzt lagen Angebote für Auguſt nicht mehr vor. Zur September⸗Lieferung war neben oſt⸗ preußiſchem auch Pommern⸗Märker⸗Mecklenburger Roggen zu haben, jedoch beſtand bei den Mühlen für dieſen Termin vorläufig noch keine Kaufneigung. Im übrigen iſt das norddeutſche Angebot nach dem Oberrhein keineswegs drin⸗ gend, da ſich nach dem Niederrhein infolge kürzerer Reiſe und ſchnellerer Bezahlung günſtige Abnahmemöglichkeiten ergeben. Für den Handel wurde anfangs der Woche nord⸗ deutſcher Roggen zum Feſtpreis des Ablademonats, alſo um 20 Pfg. unter dem Mühlenfeſtpreis des Liefermonats angeboten; gegen Wochenſchluß waren ſolche Angebote nicht mehr zu hören, vielmehr verlangte man den Feſtpreis, und zu dieſen Bedingungen iſt auch etwas weſtpreußiſcher Rog⸗ gen gehandelt worden. Futterroggen war dringend geſucht, aber nicht erhältlich. In Braugerſte konnte das Geſchäft noch nicht in Gang kommen, da die Brauereien und Mälzereien noch nicht im Beſitz der notwendigen Bezugsſcheine ſind; im übrigen haben dieſe vorläufig auch noch keinen dringenden Be⸗ darf. Verſchiedentlich wurden Muſter gezeigt, die meiſt eine zufriedenſtellende Qualität aufwieſen und auch einen erfreulich niedrigen Eiweißgehalt zeigten. Neben badi⸗ ſchen Herbünften waren vor allem Muſter aus Oberſchle⸗ ſien, Mitteldeutſchland, Thüringen und aus dem Saale⸗ Bezirk zu ſehen.— Die Forderungen für Induſtriegerſte lagen im allgemeinen zwiſchen 19,25 und 20 /; dieſe Preiſe wurden auch bezahlt, doch kam es noch nicht zu größeren Umſätzen. Für oſtpreußiſche und für pommerſch⸗ mecklenburgiſche Herkünfte, 68—69 Kg., verlangte man zur September⸗Oktober⸗Abladung 20 J, eif Mannheim, Kaſſe Dokumente, ſpäter auch Kaſſa Ankunft. Dieſer Preis wurde jedoch kaum bewilligt, da man für rheinheſſiſche und pfälziſche Induſtrie gerſten nur 19,20—19,50/ ver⸗ langte.— Futtergerſte neuer Ernte war gefragt, aber kaum angeboten, da die norddeuiſchen Erzeugniſſe in den höheren Preisgebieten Nordweſtdeutſchlands Abnahme finden. Hafer alter Ernte, 52—53 Kg., oſtpreußiſcher Herkunft, trocken mit leichtem Geruch war zu 18,50 /, eif Mann⸗ heim, erhältlich. Er wurde jedoch kaum gekauft. Hafer neuer Ernte war noch nicht am Markt. Die Nachfrage nach Weizenmehl war weiterhin ſehr lebhaft. Für Auguſt ſind die Mühlen vielfach ſchon aus⸗ verkauft, und auch für September⸗Lieferung beſteht große Kaufneigung, die ſich auf alle Typen, vor allem auch auf beſonders ſofort lieferbares; das Angebot gerade darin war aber äußerſt gering. Die Käufer wünſchen vielfach ſofortige Bahnverladung und ſind bisweilen ſelbſt bereit, die entſtehenden Mehrkoſten an Fracht zu tragen. Am Futtermittelmarkt haben ſich weſentliche Aenderun⸗ gen nicht ergeben. Kleie iſt weiter begehrt, und manche Mühlen ſind in dieſem Artikel bereits ausverkauft. Paul Riedel. Zur Errichiung des Rasierklingen-Zwangskariells Die Verordnung des Reichs⸗ und Preußiſchen Wirtſchaftsminiſters, erlaſſen am 29. Juli 1936, durch die die in Deutſchland anſäſſigen Herſteller von Raſierklingen zu einem Zwangskartell zu⸗ ſammengeſchloſſen werden, iſt im Deutſchen Reichsanzeiger und Preußiſchen Staatsanzeiger vom 31. Juli 1936 ver⸗ öffentlicht. Sie tritt am Tage nach dieſer Verkündung in Kraft und behält, wie vorläufig feſtgeſetzt iſt, bis zum 90. Juni 1938 Geltung. Eine vorzeitige Wiederaufhebung iſt vorbehalten, desgleichen die Zulaſſung von Ausnahmen ſowie abweichende Regelungen. Während der Geltungsdauer der Verordnung ſind Aus⸗ tritts⸗ und Kündigungsrechte der Mitglieder des Raſier⸗ klingen⸗Kartells aufgehoben. Der Reichs⸗ und Preußiſche Wirtſchaftsminiſter hat ſich vorbehalten, einzelne Mitglie⸗ der wegen Aufgabe der Herſtellung der einſchlägigen Wa⸗ ren oder aus einem ſonſtigen Grunde vorzeitig aus dem Kartell zu enlaſſen. * Wie man noch zu dem errichteten Zwangskartell er⸗ fährt, iſt die Anordnung, daß vom 1. September 1936 ab nur noch Raſierklingen mit Kennziffern verkauft werden dürfen, deshalb erlaſſen worden, damit die Ur⸗ heber möglicher Unterbietungen der Mindeſtpreiſe ohne weiteres feſtgeſtellt werden können. Wie ſchon in der amtlichen Erklärung mitgeteilt wird, ſoll das Zwangs⸗ kartell nicht zu einer Erhöhung der normalen Verbraucher⸗ preiſe führen. Es wird angenommen, daß auch nach dem Inkrafttreten der Mindeſtpreiſe, die nur die bisher viel⸗ ſach erheblich unter den Selbſtkoſten liegenden Kampf⸗ preiſe beſeitigen ſollen, noch billige Raſierklingen zum Preiſe von 2½ bis 3 Pfg. zu haben ſein werden. Das Raſierklingen⸗Kartell, deſſen Sitz ſich beim Raſier⸗ klingen⸗Induſtrieverband in Solingen befindet, dürfte nach dem Zwangsbeiſchluß der bisherigen Außenſeiter mindeſtens 350 Firmen umfaſſen. Bis zum Erbaß der behördlichen Verordnung waren übrigens ſchon ſoviel Firmen den Kartellabmachungen beigetreten, daß darin bereits etwa 95 v. H. der deutſchen Raſierklingenerzeuger zuſammengefaßt waren. Von dem Zwangsbeiſchluß wer⸗ den noch etwa 50 bis höchſtens 70 Firmen betroffen, bei denen es ſich faſt durchweg um kleine und kleinſte Be⸗ triebe handelt. Durch den Kennzeichnungszwang und durch die Tatſache, daß auch Lohnſchleiſereien, die Raſier⸗ klingen auf aigene Rechnung vertreiben, vom Kartell er⸗ faßt werden, ſind wohl Preisunterbietungen für die Zu⸗ kunft unmöglich gemacht worden. Der Antrag auf Errichtung eines Zwangskartells war aus Kreiſen der Raſierklingeninduſtrie ſchon Ende 1934 geſtellt worden. — * Bayeriſche Motorenwerke Ac, München.— Gute Ausſichten. Die unter dem Vorſitz von Dr. Stauß am 31. „Juli abgehaltene o. HV genehmigte den bekannten Abſchluß mit wiederum 6 v. H. Dividende. Außerdem werden aus dem Reingewinn 1 Mill. als Rücklage verwendet, deren Ertrag für die Unterſtützung verdienter alter Geſolgſchafts⸗ mitglieder verwendet werden ſoll. Eine weitere Million wird dem Anlagenerneuerungsſonds zugewieſen. Dem ge⸗ *Vrener 98991* Einspahtge Klelnanzeigen bis zu oiner Höhe von 100 mm je mm SPig. Stellengesuche je mm4ęꝑig. Kleine! Drogenhandel Ofene Stellen Groß⸗Importhaus f. Kaffee u. Tee ſucht für das Gebiet Saar⸗Pfalz einen bei dem Kolonialwaren⸗ u. ſowie 6 verbrauchern beſtens eingeführten Vertreier gegen Speſen und hohe Proviſion. Nur wirkl. erſtkl. Verkäufer werden um ihre Zuſchrift erſucht.— Angeb. u. V H 35 an die Geſchſt. bei Groß⸗ *4601 Tüchtiges Alleinmäuchen welches perfekt kochen kann u. Wert auf gute Dauerſtellung legt, ſofort od. ſpäter geſucht. 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Am Rentenmarkt waren Reſtquoten weiter gefragt und recht lebhaft. Poln. Quote zur Oeſterreichiſchen Eiſenbahnanleihe von 1913 1,25, jugoſlawiſche Quote Salzkammergut 1,35, Sto. zur Oeſterreichiſchen Eiſenbahn⸗ anleihe 9,60—0,65. Deutſche Renten lagen ſehr ſtill. Mit Rückſicht auf den Börſenfeiertag in Berlin und Düſſeldorf am heutigen Samstag zeigte die Kuliſſe im Verlauf etwas Zurückhaltung, zumal da keine nennens⸗ werten Kundenaufträge vorgelegen haben. Die Stimmung blieb aber freundlich und Lie Kurſe konnten ſich zumeiſt voll behaupten. Zellſtoffwerte bei nicht ſehr großen Um⸗ ſätzen weiter feſt, Aſchaffenburg 125(124) Waldhof 15694 (156). Auch Weſtdeutſche Kaufhof weiter gefragt und auf 6094(6034) anziehend. Montanaktien ebenfalls teilweiſe etwas höher. Am Einheitsmarkt blieben DD⸗Bank mit 10594, und Dresoͤner Bank mit 105½ unverändert, Commerzbank 7“ v. H. erhöht auf 102“4. Deutſche Anleihen blieben unverändert ſehr ſtill. Reſt⸗ quoten blieben auch ſpäter feſt bei beachtlichen Umſätzen, beſonders Polenquoten zur Oeſtereichiſchen Eiſenbahn⸗ anleihe von 1913 mit 1,40(heute mittag 1,20) und jugoſla⸗ wiſche dto. 0,60 bis 0,65(0,55). Nachbörſe: Kaufhof 60 bis 61, Aku 629/ bis 63, Wals⸗ hof 156, Aſchaffenburger Zellſtoff 125 Geld. ſetzlichen Reſervefonds kommen 300 000/ zugute, ſo daß er nunmehr 3 Mill./ beträgt. Auf neue Rechnung werden 153 227/ vorgetragen. Die turnusgemäß ausſcheidenden AR⸗Mitglieder wurden wiedergewählt. Neu in den AR zu⸗ gewählt wurde Direktor Georg O. Rienecker von der Dresd⸗ ner Bank, Filiale München. In Ergänzung zum Ge⸗ ſchäftsbericht teilte Staatsrat von Stauß über den bisheri⸗ gen Verlauf des neuen Geſchäftsjahres noch ergänzend mit, daß der Umſatz ſich mengenmäßig weiter günſtig entwickelt habe, ſo daß man nach dem bisherigen Verlauf, auch nach der Ertragsſeite, bei Fortdauer der gegenwärtigen Beſchäf⸗ tigung, die in allen Zweigen günſtig ſei, mit einem Ergeb⸗ nis rechnen könne, das nicht hinter dem von 1935 zurück⸗ bleiben werde. * Badiſche Kommunale Landesbank Mannheim. Das Inſtitut hat die Genehmigung zur Ausgabe einer neuen Reihe 5 ſeiner 4proz. Hypothekenpfandbriefe in Höhe von 5 Mill. erhalten, wovon zunächſt 2 Mill./ für Finan⸗ zierung des Kleinſiedlungs⸗ und Kleinwohnungsbaues in Baden ausgegeben werden. Berliner Metallnotierungen vom 31. Juli.(Eig. Dr.) Amtlich notierten in“ je 100 Kilo: Elektrolytkupfer(wire⸗ bars) prompt 54,50; Standardkupfer loko 48,75, Original⸗ Hütten⸗Weichblei 21,75 nom. Standardblei per Juli 21,75 nom.; Originalhüttenrohzink ab norddͤeutſche Stationen und Standardzink je 18,50; Original⸗Hütten⸗Aluminium 68—99proz. in Blöcken 144; desgl. in Walz⸗ oder Draht⸗ barren 148; Reinnickel 98—99proz. 269; Silber in Barren ca. 1000 fein per Kilo 37,50—40,50. * Der Londoner Goldpreis betrug am 31. Juli für eine Unze Feingold 138 ſh 9½% ⸗ 66,6407 /, für ein Gramm Feingold demnach 53,5470 Pence ⸗ 2,79556 l. Frachienmarki Duisburg-Ruhrori Die Nachfrage nach Leerraum war an der heutigen Börſe äußerſt gering. Es wurde für tal⸗ wie für bergwärts nur vereinzelt Raum zur Verladung eingeteilt. Eine Aende⸗ rung der Frachten und Schlepplöhne fand nicht ſtatt. 5 2 e AWMRSSS· NAWWoSeAIsSn””ſ-L i os Wir räumentestlos mit allen Modebeständen Beachten Sie unsere Angebote! Rleider.. 55 950 blusen. 12 3% Fäuell-u. 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Adam Wacker erlitt jedoch mehrere Brand⸗ wunden und mußte im Sanitätsauto in das Wein⸗ heimer Krankenhaus gebracht werden. Auf der Stelle getötet Mit dem Kraftrad verunglückt * Pforzheim, 1. Auguſt. Im benachbarten Eutingen ereignete ſich geſtern früh kurz vor acht Uhr ein tödlicher Kraftradunfall, we⸗ nige hundert Meter von der Stelle entfernt, an der ſich vor wenigen Wochen ebenfalls ein tödlicher Mo⸗ torradunfall zugetragen hatte. Der verheiratete Far⸗ renhalter Adolf Ruthardt aus Kieſelbronn fuhr mit ſeinem Motorrad, von der Siedlung Hagenſchief kommend, durch Eutingen und wollte die Hauptſtraße, nämlich die Reichsſtraße 10, überqueren. Im gleichen Augenblick fuhr von Richtung Pforzheim kommend ein Perſonenwagen über die Reichsſtraße. Ruthardt raſte mit voller Wucht auf daß Perſo⸗ nenauto und war auf der Stelle tot. Der Unfall iſt um ſo tragiſcher, als der Bruder des Ver⸗ unglückten im vorigen Jahre an einer unheilbaren Krankheit ſtarb und ſomit der letzte Sohn der Fa⸗ milie durch dieſen Unfall vom Tode ereilt wurde. Anwetter tobte über Wiesloch Beträchtlicher Schaden auf den Feldern * Wieskbch, 1. Auguſt. Ein ſchweres Gewitter, verbunden mit heftigem Hagelſchlag, hat auf unſerer Gemarkung beträchtlichen Schaden an den Feldfrüchten und Obſtbäumen angerichtet. Die Ta⸗ bakernte iſt ſo gut wie vernichtet. Auch die Orte des Bezirkes haben unter dem Unwetter ſchwer gelitten. Winoͤhoſe über Waloͤshut Ein Treibhaus wurde abgedeckt * Waldshut, 1. Aug. Nachmittags ging über die Waldshuter Gegend ein ſchweres Gewitter nieder, das ſich in ſtarkem Regen und Hagelſchlag entlud. Im Verlauf des Gewitters bildete ſich im Zentrum der Stadt Waldshut eine Win dhoſe, die in der Gärtnerei Krieg erheblichen Schaden anrichtete. Durch die Gewalt des Luftwirbels wurde das ganze Treibhaus abgedeckt und etwa 40 an einer Wand auf⸗ geſtellte Treibhausfenſter etwa haushoch in die Höhe gehoben und etwa 100 Meter weit fortgeſchleudert, ſo daß ſie ſämtlich in Trümmer gingen. Außer dieſem Schaden von etlichen hundert Mark, hat die Wind⸗ hoſe an anderer Stelle kein Unheil angerichtet. Neue Mannhe Wie die junge Gemeinſchaft lebt: Quer durch das Offenburger Preſſebeſuch bei den 3000 Hitlerjungen und Pimpfen Bopen, der beliebteſte Sport— Ueber Offenburg wehen die HJ⸗Fahnen. Die großen Wieſen zwiſchen der Stadt und der Kinzig bieten idealen Lagerplatz, und die Stadt tut, was ſie kann, fährt Sand, Holz, Steine herbei, ſorgt für Trinkwaſſer und Toilettenanlagen, das Ganze ein Stücklein weiter nördlich als voriges Jahr. 3000 Hitlerjungen und Pimpfe ſind hier ſchon ſeit ſechs Tagen verſammelt, und das Erſtaunlichſte iſt bei dem Wetter der gute Geſundheitszuſtand. Voriges Jahr, als der Himmel immer blau war und kein Tropfen Regen fiel, gab es eine größere Anzahl Schnupfenkranke. Diesmal waren es ganze ſechs, von denen mehrere ſchon wieder aus der Behandlung entlaſſen wurden. Der weißhaarige Lagerarzt, Dr. Weishaupt, den wir hierüber befragten, iſt hocherfreut und hofft ſchon darum, daß es auch weiter gut gehen wird, weil ja mit der Zeit immer mehr Gewöhnung an friſche Luft und Zeltleben eintritt. Um aber ganz ſicher zu gehen, ordnete der oberſte Lagerleiter, Gebietsführer Kemper, für zwei Tage Ueberführung der Pimpfe in die Schu⸗ len an. Sie maulten wohl ein wenig, denn ſie woll⸗ ten doch keine verweichlichten Mutterſöhnchen ſein, aber ſie mußten natürlich gehorchen. Aber letzte Nacht durften ſie wieder einrücken, undgroß war der Jubel. Die Zelte der Pimpfe ſind überdies beſonders geſichert durch Holzroſte unter dem Stroh⸗ lager, ſo daß ihnen wirklich nichts paſſieren kann. Das war das Wichtigſte, die Geſundheit, aber danach kommt Wirtſchaft und Verpflegung. Die Teilnahme an ſo einem zehntägigen Lager koſtet ganze.50 4 Für.50/ zehn Tage Freiheit, Natur, Sport, Kameradſchaft, Bauen, Werkeln und Wandern, und ſo viel zu ſuttern, wie in einen kleinen Magen hineingeht. Heute mittag Weißkraut mit Gulaſch, heute abend Erbſenſuppe mit Würſtchen; der Laib Brot hält meiſtens zwei Tage, aber wer mehr will, der ſoll ſich melden. 6000 Liter Getränke gehen pro⸗ Tag allein drauf. Die Köche, altgediente Fachleute, ſtrahlen, welchen Anklang ihre Werke finden; und groß iſt das Hallo, wenn der Trupp heranrückt, um imer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9 2 22 die Gulaſchkanone ins Lager zu ſchieben. Keine Arbeit, die man lieber täte. Das Lager iſt eingeteilt in zehn Einzellager mit Toren und Wache und Fahnenſtand in der Mitte. Ueberall wird mit großem Eifer an der Ver⸗ ſchönerung und Verbeſſerung gearbeitet, an Holz⸗ material herrſcht kein Mangel, und aus ausgeſto⸗ chenen Raſenſtücken läßt ſich auch viel formen an Sitzplätzen und Einzäunungen. Da wetteifern die Zeltgemeinſchaften um die künſtleriſche Ausgeſtal⸗ tung der Eingänge, die ja eine praktiſche Bedeu⸗ tung als Regenablauf haben und deswegen irgend⸗ wie gepflaſtert werden müſſen Drüben baut man einen Feſtplatz mit überhöhten Sitzreihen, und hüben haben ſie es wieder mehr mit Karikatur und Soldatenhumor, nennen ſich Zelt der Rheinſchnaken ooͤer Kinder⸗ erholungsheim, Tagesparole:„Trinkt Milch!“ und geben die merkwürdigſten Verordnungen des Negus von Apfelſinien über den Dienſt heraus, den ſie in nächtlich murmelnder Beſprechung ſich ausgedacht haben. Aber die in der Ecke, deren Zelteingang mit grauer Zeltbahn ſo wellblechſchuppenartig ſich erwei⸗ tert, hören auf den Namen„Reichsbahn“. Ueber all dieſem phantaſievollen Treiben aber ſchwebt ſinnvoll und ruhig waltend die Hand des aufmerkſamen Lagerführers, der den Ausweg fin⸗ det, wenn man nicht weiterkommt, der Werkzeug beſchafft und Jdeen hat, die geheim bleiben, bis Plan und Ausführung fertig ſtehen, damit die vom Nachbarlager einem nichts klauen können. Er paßt ]auf die Wilden auf und bringt die Eigenbrötler in Schwung und ſpricht ein Machtwort, wenn es zuviel Durcheinander zwiſchen Sägen, Spaten, Holzpflöcken gibt. In ſeinem Zelt herrſcht die vorbildliche Ord⸗ nung, er hat griffbereit einen Minimax an der Zelt⸗ ſtange hängen, Fernſprecher und öfter ſogar eine Schreibmaſchine zur Hand. Die 171 HF regiert Bannführer Merz— ſechs Zelte Mannheimer allein— zuſammen mit den 169ern aus Lahr und Hornberg, die er doch noch nicht vergeſſen hat. An Mannheimer Pimpſen gibt es 207, alles in beſter Verfaſſung. Quucl aun ꝙcliuelʒingen Brief aus der Spargelſtaot * Schwetzingen, 1. Auguſt. Am Montag Verſammlung der Arbeitsopfer. Am kommenden Montag, abenoͤs 7 Uhr, findet im Ne⸗ benzimmer zum„Zähringer Hof“ die Monatsver⸗ ſammlung mit Referat ſtatt. Das Erſcheinen aller Mitglieder wird zur Pflicht gemacht. Verſammlungen, die heute ſtattfinden. Für den heutigen Abend ſind folgende Verſammlungen an⸗ gekündigt: Zunächſt die der Hausleiter der. NS D A P im Rathaus.— Die hieſige Freiwil⸗ Waren und Märkie Berliner amiliche Noſierungen Weizen märk. Wintergerste Hafer märk, Berlin 7/77 28;eil. fr. Berl. 183 1890 Berl. 48/9 Futterwz. Bl.90 märk. Stat. 174 1800 Erzeugpr. H4. Roggen märk.* Kzeil. fr Berl... Weizenmehl 8 23.80 Braugerste märk. Stat. Erzeugerpr. 9/ 28.50 neu frei Berl. 0 28.90 märk. Stat. Ind'gerat fr. Bl.. Roggenmehl11 29,25 gute,frei Berl Mmärk. Stat..... Erzeugerpr. 12 27,.35 märk.Stat. Futterg. 59/62 4 13122.45 Viktoria⸗Erbſen 35,—/88.— Seradell 44.—45.— Kleine Eehſei. 32./½5,50[Leinkuchen ab Hambg 17,0 inck.4,60 Futter⸗Erbſen—/6.— Erdnußkuchen ab Hög 16.90„ẽ 530 Peluſchken.32,/½5.— Erdnußkuchenmehl 18,10 Ackerbohnen. 20./2.— Trockenſchnitzel..962 Wicken deutſch....50/3.50 Soyabohnſchrot ahbg 15.50„.60 Oſtſee 5 koffelllo et Lupinen blau 22 ar en Stolpſ 20.40i-Leihſäck 5 gelb...435—/5,— ab Berlin 21/70 Rotterdamer Getreidekurſe vom 31. Juli.(Eig. Dr,) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Sept. 5,774 Nov., Jan. 5,50, März 5,45.— Mais lin Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Sept. 73,75; Nov. 71,75; Jan., März je 72. Hamburger Zucker-Terminbörse Amtliche Notierung für weißen Zucker, geſackt⸗ trocken, nicht unter holl Stand, 25, fei Seeſchiftsſ. Hamburg, für 50 kg einſchl. Sack, 29 Juli 10 Uhr 30 29. Juli 2 Uhr 15 TermineBrief Geld] bez. Brief Geld J bez. Juli 30 3 Auguſt 30 305 3³⁰ 305 Sept.330.0 88 38,10 Okti.340325.50.25 Nov..45880.50.50 Dez..50 3,40.50 3,85 Januar—[.603,45 35.40 Februar. 3,65.50 360.50 März. 370 35.65 3,90 April. 380 360 Mai.385%% 380355 Juni. 3,95 3,80 .Liverpooler Baumwollkurſe vom 31. Juli.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(8 chluß) Juli(36) 640; Auguſt 674; Sept. 663; Okt. 6567 Nop. 648; Dez. 646; Fan.(37) 646; Febr., März je 645; April 644, Mai 64g, Juni 641; Auguſt 629; Okt. 616; Jan.(38) 610; März 609; Mai 608; Tendenz ſtetig. Leinöl⸗Notierungen vom 31. Juli.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Juli 12,0, Leinſaat Klk. per Juli⸗ Auguſt 14,0; Leinſaatöl loko 27,0, Auguſt, Sept.⸗Dez. je 26,9, Baumwoll⸗Oel ägypt. 27,6; Baumwoll⸗St. ägypt. per Juli 876. Neuyork: Terp. 41/25. Savannah: Terp. 96,25. Geld- und Devisenmarkt Paris, 31. Juli Cchluß emtlich). london 76.01—J Spanien Heopenkagen] 389.— Mien 65 Teuhurt 15,15,/ lialien 119,10 foilang 10,29¼ Keriin 609.— belgien 255,50 Schweiz: 494,87J Stodcholm 392.50 Varscheu J 285,7, London, 31. luli Gehlub amtlich) Teno 501.62 J Ropenbagen 22,40, J Moskan 25,30 Schenba 11 une 501,5 Stochom 19,61¼J Humänien„— Vokchems 100 imsieriam 288.25 Pelo 19.90— Konstantin. 628.— Aurraien 125,— beris 76,15— Uissbon 110,15, fhen 580,— Mixilo 17.0 brüssei 29.75 ½ Heleingias 227., ſiien 25,56 ionterieo 24.25 ſtalien 68.68— Prag 121,12 Warschan 20,55 Palparais 166,3 Derlin 17,46— Budapest 27,— uenos fires] 14,90 füdenos Sthwei: 15.37½ Belgral 208.— Kio de Jan. 412.— auf Lon don 18, Speaien 37.00— JVSolia 400,— fHongkong 1/306 L Südstriks 200,12 Meialle Hamburger Meiallnofierungen vom 31. Juli Hupfer Banes- u. Stralts-Linn Brief Celd briet] Geld Iberahliſ brief Celd Aberabl Pun 18.5018.50 Februur.Feiasitber(Rl. p. k9)).. 41,— 38.— Härz—.. Feingold(Fül. P. gr....84.79 Apil AlkPlaun(Abfalle Mai... Ciktapr.(il. p. gr.).. J 3,10.95 Jupi e Lechn, Taines Piatia luli 448,7548,75... 255.0255,0/.. J Detallpr,(KA. P. gr.. 1 4,054 Augus! 48.7548,)5 255,0500 0 Jeptemb.48.“548,75 259,0255,00„ Teco Abia Okiober 50,— 49,25.. 255,255,0.. Anümon Regulus chines.(S 16.)44,—41,50 Koremb. 50,7550,—. 255,0255,0.. Ouecksilber(S per Firsche) 12.5012.50 Deremb. 51,25150,501.. 255,0ʃ259,0 Wolframerz chinas.(in Sh.)... 27.— * Pforzheimer Edelmetall⸗Notierungen vom 1. Auguſt. (Mitgeteilt von der Deutſchen Bonk und Diskonto⸗Geſell⸗ ſchaft, Filiale Piorzheim): Platin techniſch rein 3,60 ie Gramm; dto. 4 v. H. Polladium 3,55 je Gramm; dto. 4 v. H. Kupfer 3,45 je Gramm; Feingold 2840 je Kilo; Fein⸗ ſilber 42,90—44,70 je Kilo; ie nach Abnahme von 50 Kilo bzw. 1 bis 9 Kilo. * Neue Metallkurspreiſe. Durch Bekanntmachung K P 174 wurden vom 1. Auguſt ab die Kurspreiſe für Blei und Kupfer um je 0,25/ je 100 Kilo ermäßigt. Perdffentlicht am RuR ed RW 30. 7 n aft a b je 100 Kg 31.7..6. ie 100 Kg 8 9 3 Alum. n. Ieg.] 144—18 144—148 Bronzeleg. 7,%79¼76T791 do. Legier. 68—70 68—70 Neuſiiberleg. 55%500 9 Blei nichtleg. 20/—21/% 20¼—21½] Nickel n. leg.] 249—269249.—20 Hartblei. 28—24¼ 23—2 Zink ſein 2½2%¼22¼ Kupfer n. leg.5½—55/53¼½—55/ do roh 17/—18¼ö[17/—18% Meſſingleg. 3¼&—40/788/¼— 40½ u. leg.“ 228—243228—243 Rotguß leg. 158¾½—55/ 58¾—55¾] Banka⸗Zinnl 25—255[245—255 Jige Feuerwehr fordert alle Wehrangehörigen, einſchließlich der Altersabteilung, zur Teilnahme an der außerordentlichen Mitgliederverſammlung auf, die heute abend 49 Uhr im Nebenzimmer des„Rö⸗ miſchen Kaiſer“ abgehalten wird. Die Wichtigkeit der Tagesordͤnung erfordert veſtloſes und pünktliches Erſcheinen. Und ſchließlich gibt die hieſige Orts⸗ gruppe der NS⸗Kriegsopfer noch bekannt, daß ſie heute abend 769 Uhr im„Blauen Loch“ eine wichtige Verſammlung veranſtaltet. Heute Sprechſtunde der NSKOV. Die Orts⸗ gruppe Schwetzingen der NS⸗Kriegsopferverſorgung macht darauf aufmerkſam, daß heute nachmittag von 5 Uhr ab im hieſigen Rathaus die übliche Sprech⸗ ſtunde der Ortsgruppe Schwetzingen und der Stütz⸗ punkte Plankſtadt, Oftersheim, Brühl und Ketſch ſtattfindet. Gottesdienſtordnung am Sonntag, 2. Auguſt Evangeliſche Kirchengemeinde, Schwetzingen: 8 Uhr Frühgottesdienſt; 10 Uhr Hauptgottesdienſt(Vikar Bodemer; 411 Uhr Kindergottesdienſt; 13 Uhr Chri⸗ ſtenlehre für die Mädchen. Katholiſche Kirchengemeinde, Schwetzingen: 6 Uhr hl. Kommunion und Beicht, 7 Uhr Frühmeſſe mit Monatskommunion für Mütterverein Frauenbund; 8 Uhr Deutſche Singmeſſe mit Predigt; 710 Uhr Hochamt mit Predigt; 11 Uhr Schülergot⸗ tesdienſt; 48 Uhr abends Corp. Chriſti Bruder⸗ ſchaftsandacht mit Segen. * Veranſtaltungen in Schwetzingen 3 Heute Samstag Capitol:„Das Hermännchen“. Neues Theater:„Schach der Eva“. Rathaus: Verſammlung der Hausleiter der NSDAP. Römiſcher Kaiſer: Verſammlung der Freiw. Feuerwehr. Blaues Loch: Verſammlung der NS⸗Kriegsopfer. Sonntag Capitol:„Das Hermännchen“. Neues Theater:„Schach der Eva“. Penn beiden Lichtſpielhäuſern am Nachmittag Kindervor⸗ ung. Odenwälder auf Rumänienfahrt U Fürth i.., 31. Juli. Auf Einladung des Bür⸗ germeiſters Klotz in Guttenbrunn hat Bürgermeiſter Rettig mit einer Reiſegeſellſchaft von 30 Per⸗ ſonen die Fahrt nach Rumänien angetreten, um die Nachkommen der im 18. Jahrhundert aus dem Odͤenwald und Baden nach dort eingewanderten Anſiedler zu beſuchen. Die Reiſe, deren Führung Prof. Emil Maenner⸗Weinheim übernommen hat, geht von Mannheim über München, Paſſau und Wien nach Budapeſt. Im Auftrage von Bürger⸗ meiſter Rettig wurde ein wertvolles Album von Fürth, der Urheimat des großen Dichters Adam Müller⸗Guttenbrunn, zuſammengeſtellt, das der Gemeinde Guttenbrunn überreicht werden ſoll. und Kath. dweſtmarklager Glänzender Geſundheitsſtand, prächtige Stimmung im Lager Eine muſikaliſche Feierſtunde Ab und zu muß natürlich auch mal angetreten werden. Zum Frühſport, zum Zeltappell, zur Flag⸗ geneinholung und nicht zuletzt zum Luftſchutz, Der macht den Jungens eine unbändige Freude. Gasmasken ſchnell aufſetzen, Teile lernen, damit herumlaufen und Singen iſt nur die Grundlage. Aber dann wird eine Nebelkerze angezündet, ein Brand entfacht, mit Löſchgerät rücken die Tüchtig⸗ ſten an und dann ſauſt pfeifendes Feuerwerk da⸗ zwiſchen, das die Bombe markieren ſoll, und flugs hat alles platt auf dem Bauch zu liegen. Das iſt Praxis und Erlernung aller Handgriffe, wie ſie ſich gehört. Lehrer von der Landesluftſchutzſchule erteilen Unterricht und alle ſind ſie voll des Lobes über ſo willige Schüler. Das geht immer reihum, ſo daß alle wirklich was lernen. Aber anderes iſt natürlich auch wichtig. Ein Schießſtand liegt direkt neben dem Zeltlager, für Geländeſport ſind alle Einrichtungen da, ſo daß jeden Tag Prüfungen für das Leiſtungsabzeichen abgenommen werden. Die Kinzig iſt ſowieſo zum Waſchen und Schwimmen beſtimmt; denn ertrinken kann da keiner, ſie wird höchſtens einen halben Meter tief. Weltanſchauliche Schulung will natürlich auch ihre Zeit haben, meiſtens gleich nach dem Frühſtück, wenn die Köpfe noch ausgeruht und aufnahmebereit ſind. 85 Es iſt erſtaunlich, was hier alles an Material, an organiſatoriſcher und erfinderiſcher Tüchtigkeit aufgeboten wird. Da iſt ein Rundfunkwagen, ein Kommandoturm mit Lautſprecheranlagen in allen Teilen des Lagers; aber auch auf dem Feſtplatz, mit dem rieſigen Holzadler geſchmückt, iſt ein Mikro⸗ phon angebracht. Großzügige Beleuchtung brennt bis 11 Uhr abends, und daß die Poſt(mit eigenem Stempel) mächtig zu tun hat, verſteht ſich von ſelber. Im Sportgerätehaus hängen Dutzende von Box⸗ handſchuhen, und es gibt zur Zeit keinen beliebteren Sport. In der Nachrichten⸗ und Fernſprechzentrale waltet Scharführer Bratzel von der funktechni⸗ ſchen Bereitſchaft, der die modernſten Anlagen ſein eigen nennt und ſo nebenbei ein Kopfhöreremp⸗ fangsgerät mit Volksempfängerreichweite vorzeigt, das in einer Phototaſche untergebracht iſt. 21 Kilo⸗ meter Telephon haben ſie hier im Lager überallhin eigenhändig gelegt, und wenn die drüben im Lager bei ſchlechtem Wetter Muſik hören wollen, ſofort iſt ſie da und überall hörbar. Alſo haben wir uns nachmittags etliche Stun⸗ den im Lager aufgehalten, Jungens aus allen Ständen haben Rede und Antwort geſtanden, und wie funkelten die Augen des kleinen Hitler⸗ jungen, der keine Eltern mehr hat und für den dieſe Tage unter Kameraden alles das erſetzen müſſen, was andere das ganze Jahr durch haben: Liebe, Heim und Freiheit im Rahmen der Familie. — Allmählich kam die Preſſe aus ganz Baden zu⸗ ſammen. Preſſereferent Voßler hielt eine kurze Rede und würdigte die Verdienſte des Ge⸗ bietsführers. Dieſer antwortete und man ſah die Freude über das gute Gelingen aus jeder Gebärzde, aus jedem Zug des Geſichtes leuchten. Man begrüßte franzöſiſche Gäſte, bekannte Schriftſteller, und aß zuſammen Erbſenſuppe und Würſte. Abends aber verſammelte man ſich zur muſi⸗ kaliſchen Feierſtunde im Dreikönigsſaal, wo Chor und Orcheſter des Banns 113 unter Walter Müllenberg neue und alte Muſik vortrugen und die Gemeinde ſogar zum tüchtigen Mitſingen brachten. Herrlich, von einem harten Rhythmus ge⸗ tragen, war der Kanon„Fahne voran!“ von Chri⸗ ſtoph Prätorius und tüchtig gebaut in ihrer ein⸗ fachen Technik die Chöre von Spitta und Erdlen, die für„Alle“ zum Mitſingen beſtimmt waren. Dann war der Abend zu Ende. Man ſaß noch etwas zuſammen und ſprach über die vielſeitigen, kulturgeſtaltenden Kräfte, die in der H§ zum Auf⸗ ſtieg drängen— ehe man heimfuhr durch die ſtern⸗ klare Nacht. Dr. Hr. Tragik im Walde Holzfäller von ſtürzendem Baum erſchlagen sk. Frankenſtein, 1. Aug. Auf tragiſche Weiſe iſt der hieſige Waldarbeiter Karl Welker ums Leben gekommen. W. wurde beim Banmfällen von einem umſtürzen den Baum am Kopfe ſo ſchwer getroffen, daß er einen ſchweren Schädelbruch erlitt und noch am gleichen Abend an den Folgen ſeiner ſchweren Verletzung ſtarb. Tr. Ladenburg, 31. Juli. Hier ſeierte der ehe⸗ malige Schiffer und Kriegsſchwerbeſchädigte Georg Handſchuh mit ſeiner Ehefrau Eliſabeth geb. Ullrich, deren Eltern jüngſt den 75. Geburtstag be⸗ gingen, das Feſt der ſilbernen Hochzeit im Kreiſe ihrer Kinder. Die Kriegsopferverſorgung, Ortsgruppe Ladenburg, gratulierte dem Jubelpaar, und namens der 50jährigen erſchienen die Herren J. Bläß, und Wilh. Merkel zur Gratulation. * Eberbach, 31. Juli. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit konnten Felohüter Wilhelm Schramm und Marie, geb. Reinſchild, begehen.— Sein 82. Lebensjahr konnte bei völliger Geſundheit und Friſche Schiffer Georg Karl Rüdinger vollenden. — Eiſenbahnſekretär i. R. Karl Heß feierte ſeinen 75. Geburtstag. Wir gratulieren! e*———————————.— Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 8 1 heute in krstaufü 1 ELLE 23 ist eim fnerriicer SpaB! Einae dor rtenes0, Salen Lastapiele d. DAS KABARETT-VARIETE FUR JEDERMANN EII El eute 16 und 2 1 5* 28229T 10 trelem Entrit EVIEE⸗ In esellel programmwechsel11 8 Ulllanun luuuen s Willy Mehler infolge seines Erfolges 9 Ein fröhlicher, verliebter Ufa- rwüchsidem, ala- Atuge Küsohung euue Mustigen Einfüllen prolongiert, sagt das neue Film mit Ein spannender Film voll inte- Weſee———ů Heli Finkenzeller, Erika v. Tnell- ressanter Einblicke in die Welt— 79 0 35 998 n mann, Hermann Fberhar dt, Theo- der Kriegsmarine— Stunden Lachen Astoria-Theater, Bremen. dor Danegger, Oskar Sima, 0 4 Seipregromm Sonntag 16 Uhr: Beppo Brem, Hansi Thoms Die packende Geschichte eines zchone.30 Uur 3 11 t 1I 3 5759 18 rugtten:.00 8. Familien- ors oliung mit Tanz Wie die Männer aus Amor's Hindernissen bis 5 3 lorie 8 Faradiesgärtlein vertrieben wur- Atemzus den Wes der Pllicht geht] Last und den und die rauen sehr froh 90 Waren, als die Vertriebenen — Vorhrorrammn——— R 55 7 Züruekkehrten Nach der Film-Aufführung verläßt das Alueunte— Nicht joder Kenni Ihr L K das erzählt mit Witz und aune Publikum vergnügt und freudestrahlend l 00 Aunn f Aalate H 12 0 0„Walberregimant““ das Theater und summt dabei die ein-HLerrnneeee Sule Samsteg 8 m ei die— wieder die Iustige Nicht jeder weib, wie vorteilhaft man Ausgezelchnetes Vorpr schmeichelnde Schlagermelodie: Hvo 300 4425.25.30 Mondschein-Dampferfahrt bei Ibnen Speisen und Getränke 3 Prostamm: 1. à. AeurTerrecesi 20 s 4 320 Scheln- Vamprerfanr e äglich dle aktuellsten Ohmpla-Berichte. nach Werms BoRDFEST. MusfK. TANz aber über Ihre Leistungstähigkeit im Bilde, wenn Sie in der ahr 2⁰ hr- Rücklunft gegen 24 Uhr⸗ Faht preis: 2 9 10 S„euen Mannheimer Teitung———————— inserieren. gendliche nicht zugelassen: Für jugendliche zugelassen! Schauburg In den weiteren Hauptrollen: Friedi czepa · Luli v. Hohenberg Theo Lingen— Anion Poininer Im Vorprogramm: Die aktuellsten Olympia-Berichte täglich in der neuen Tonwochenschau E lust).-Karten beim Verkehrs-Verein, P6(Plankenhef. vermischtes Das aints nur einmal Shirley Temple in nlugendliche zugelassen Wo:.00.30.30.30 Uhr So:.00.05.10.20 Uhr EIIIE yerische Biersiube Gut bürgerliches Restaurant(Siamarchplatz 18 5 Im Ausschank 2 2 3i das bekannte Zases. e 852²³ Ofangeade Kkünst lich 1/1 Flasche nur Hk..25 Pflksich- Bowie 9 5 Ferdinand SIEEMMERH Emmerich 0 2, 10 Eern-Ruf 230 24 bie sombenkepelie eee lonboot, Sieua Marir“z 55 Heute Semsteg erstmels“ 5 Tete. 3. Treppe.(555, Rupfen U. nachm. 2 Unr' Worms Und Iurüd 1 Mik. 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