Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugsy 2: Fre. Haus monatlich.50 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, im unſeren Geſchäftsſtellen abgebolt 150 Mk., durch die Poſt.80 Mk. einſchl. Poſtbeſ.⸗Gebühr. Hierzu 86 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 13, Kronprinzen⸗ ſtraße 42, Schwetzinger Straße 44, Meerfeldſtraße 13. Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Straße 8, Se Luiſenſtraße 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. ſ. d. folgend. Monat erfolgen. Neue Mannheimer õ Mannheimer General- Unzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24955 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemaze it Mannheim eſonderen Plätzen und Gerichtsſtand Mannheim. wöchentlich.50 RM. im Monat 7 Ausgaben 4 30 Pfg. Trägerlohn Ausgabe B Oienstag, 4. Auguft 1036 Eine blutige und verluftreiche Schlacht Großer ſtrategiſcher Erfolg — London, 4. Auguſt.(..) Nach einem Bericht des Sonderkorreſpondenten der„Daily Mail“ bei den Truppen Gene⸗ ral Molas haben dieſe nach längerer ſorgfältiger Vorbereitung das Dorf Guadarrama ge⸗ ſtürmt und damit ſowohl die Nordſeite als auch den Südabhang des ſtrategiſch wichtigen Alto del Leon in ihre Hände gebracht und endgültig auf der Hochebene von Madrid Fuß gefaßt. Dieſer bedeutende Erfolg ſei gelungen trotz des er⸗ bittertſten Widerſtandes der Regie⸗ rungsſtreitkräfte, die ſtarke Stellungen anſ den die Madrider Landſtraße beherrſchenden Höhen bezogen und dort eine Anzahl von Haubitzen und 7,5⸗Zentimeter⸗Feldgeſchützen aufgeſtellt hatten, die von zahlreichen Maſchinengewehren unterſtützt wurden. Nachdem die Nationaliſten zwei Tage zur Ver⸗ ſtärkung ihrer Artillerie und ihrer Angriffstruppen verwendet hätten, habe der Abſchnittskommandeur General Ponte in der Morgendämmerung des Sonn⸗ tag den Befehl zum Vorgehen gegeben. Nach ein⸗ ſtündigem Artilleriebombardement habe reguläre Infanterie, unterſtützt von drei Bataillonen karli⸗ ſtiſcher Freiwilliger, den Angriff eröffnet, und trotz des heftigen Abwehrfeners aus den Geſchützen und Maſchinengewehren der Gegner ſei es ihnen gelun⸗ gen, deren Stellungen zu umfaſſen und dann in ra⸗ ſchem konzentriſchem Vorgehen die Regierungs⸗ anhänger aus Guadarrama hinauszu⸗ der nationaliſtiſchen Truppen Ewerſen. Außer mehr als dreihundert Toten und Verwundeten hätten die Regierungsſtreitkräfte meh⸗ rere Geſchütze und fünfzehn Maſchinengewehre in den Händen der Nationaliſten laſſen müſſen. dem Sieg von Guadarrama allergrößte ſtrategiſche und moraliſche Bedentung bei. Moraliſch bedeutſam ſei der Erfolg, weil die Stadt von den Regierungsanhängern mit aller Kraft verteidigt worden ſei; ihr Verluſt müſſe im Regie⸗ rungslager ſtark deprimierend wirken. Der ſtra⸗ tegiſche Wert des Sieges liege in der beherr⸗ ſchenden Stellung, die die Truppen der Mi⸗ litärpartei nunmehr nur fünfzig Kilo⸗ meter von Madrid an der von Guadarrama aus auf ziemlich ebenem Gelände nach Madrid füh⸗ renden breiten Straße innehätten. Sie ſeien nun⸗ mehr Herren zweier großer Straßen nach der Haupt⸗ ſtadt— der von Guadarrama und der bei Buitrago von der Somoſierra herunterkommenden. dieſer Sachlage zieht man hier die Folgerung, daß General Mola mit dem Generalangriff auf Madrid nicht warten werde, bis die ſüdſpaniſchen Nationaliſten ihre Vorbereitungen beendet haben, ſondern vielmehr ſo bald als möglich auf beiden Straßen, die bei ihrem Austritt aus dem Gebirge noch 60 Kilometer voneinander entſernt ſind, die Ofſenſive eröffnen werde. Inſolgedeſſen ſeien ſchon in 955 nächſten Tagen neue ſchwere Kämpfe zu er⸗ warten. Ein Mitkämpfer erzählt den Verlauf der Schlacht — Mit General Molas Vorhut, 4. Auguſt. Ein ſchwer verwundet von der Front zurückkeh⸗ render Hauptmann der nationaliſtiſchen Truppen gab dem Berichterſtatter der United Preß einen draſtiſchen Bericht von der Eroberung Guadarramas, die die Nationaliſten 800 Tote und Verwundete, die Regierungsſtreitkräfte aber noch weit höhere Verluſte gekoſtet habe. Beſonders ſchmerzlich ſei es allerdings für die Militärpar⸗ tei, daß ſie bei dem Bajonettangriff gegen Guadar⸗ rama viele ihrer beſten Offiziere ver⸗ loren habe. In dem Kampf um dieſes Landſtädt⸗ chen, das gleichzeitig ein von Lungenkranken häufig beſuchter Luftkurort iſt, ſtanden ſich 2000 nationali⸗ ſtiſche Reguläre und Freiwillige und 1200 gutbewaff⸗ nete Irreguläre der Regierungsſtreitkräfte gegen⸗ ütber. Schon ſeit einer Woche hatten die Nationaliſten die Stadt von den vorgelagerten Höhen aus unter ſchweres Artilleriefener genommen und damit der Regierungsbeſatzung große Verluſte zugefügt. Obwohl Guadarrama ſchon am Fuße des Gebirges auf der Madrider Hochebene liegt, erwies ſich der Vormarſch als ſehr ſchwierig, da das Ge⸗ lände zahlreiche felſige Anhöhen und Schluchten auf⸗ weiſt, in denen ſich die Regierungsmilizen feſtgeſetzt hatten. Außerdem hatten ſie alle günſtig gelegenen Gebäude, darunter ſelbſt Hotels und Sanatorien, in kleine Feſtungen umgewandelt und mit Maſchinen⸗ gewehren, ja ſogar Geſchützen ausgeſtattet. Die Einnahme des Städtchens gelang denn auch nur durch Ueberrumpelung der Beſatzung. In einem überraſchenden Bajonettangriff beim Morgengrauen. den General Mignel Ponte, der Kommandeur der auf Guadarrama angeſetzten Truppen, perſönlich auführte, gelangten die Na⸗ tionaliſten bis in die Straßen der Stadt hinein, ehe die Arbeitermilizen wußten, was eigentlich geſchah. Sie eröffneten nun ein verzweifeltes Maſchinen⸗ gewehrfeuer aus den oberen Stockwerken der Häuſer, die von den Angreifern einzeln geſtürmt werden mußten. Ueberall kam es zu verzweifeltem Hand⸗ gemenge, in dem ſich die Verteidiger erſt nach erbit⸗ tertem, oft ſtundenlangem Widerſtand ergaben. In einem Falle drangen zwei Korporale unter Führung eines Hauptmanns in eines der Häuſer ein und töteten 8 Gegner. Sie wurden zwei Stunden ſpäter für dieſe Hel⸗ dentat auf dem Kampffelde ausgezeichnet. Nach faſt ſechsſtündigem Kampf begannen die Volksfrontmili⸗ zen ſchließlich gegen 10 Uhr vormittags zu weichen und befanden ſich bald auf regelloſer Flucht in Rich⸗ tung auf Madrid. Eine zu ihrer Verfolgung aus⸗ geſandte Kavallerieabteilung fand keinerlei Wider⸗ ſtand und beſetzte das Dorf Peral, einzigen Schuß abfeuern zu müſſen. Die Sieger fanden in Guadarrama zu Haufen geſchichtet Hunderte von Toten, die offenſichtlich großenteils Opfer des tagelangen Bombarde⸗ ments waren, viele von ihnen waren ſchon ſeit wenigſtens vier oder fünf Tagen tot. Aber auch in den Kämpfen des Sonntag waren Hunderte von Regierungsanhängern getötet und weitere Hunderte verwundet worden. Die Sanitätsabteilungen der Nationaliſten hatten bis zum Abend mit dem Abtransport der Verwun⸗ deten zu tun. Teilerfolge der Regierungstruppen — Madrid, 4. Auguſt.(U..) Die Stadt Lazaida iſt nach heftigem Luftbom⸗ bardement von den Regierungstruppen auf ihrem Vorſtoß von Barcelona nach Saragoſſa ein⸗ genommen worden. Flieger⸗Oberſt Sandino, ohne einen wirkten. Im nationaliſtiſchen Hauptquartier mißt man Aus Aufführung des Feſtſpiels„Olympiſche Jugend“, a Die Darſtellenden haben die fünf Olym piſchen Ringe gebildet. 147. Jahrg.— Nr. 352/553 General Mola erobert Guadarrama 8 Am Montagnachmittag feierten die deutſchen Hammerwerfer ihren größ⸗ ten Triumph. für Deutſchland und leiſtung auf. Blask⸗Königsberg ſicherte Hein⸗ Hamburg holte mit 56,49 Meter die goldene Medaille ſtellte gleichzeitig eine neue olympiſche und deutſche Beſt⸗ Deutſchland mit 55,04 Meter die ſil⸗ berne Medaille vor dem Schweden Warngard. Noch eine ſilberne Medaille Halbſchwergewicht durch erſte„Goldene“. für Deutſchland gab es im Gewichtheben Deutſch. Hoſtin errang für Frankreich die Opſchruf⸗Deutſchland wurde hier Vierter. Die dritte Goldmedaille für Amerika gewann Jeſſe Owens über 100 Meter vor Metcalſe⸗Amerika und Oſen darp⸗ Holland. belegte den fünften Platz. Borchmeyer⸗Deutſchland der Führer der Regierungsluftſtreitkräfte in Kata⸗ lonien berichtete nach einem Flug, bei welchem er ſämtliche republikaniſche Truppenteile beſuchte, die Truppen ſeien in guter Verfaſſung und Stimmung. Weitere Verſtärkungen für den Vormarſch auf Saragoſſa haben Barcelona verlaſſen. Unter ihnen befand ſich eine Anzahl Eiſenbahningenieure, unter deren Leitung verſucht werden ſoll, die Bahnverbin⸗ dung wiederherzuſtellen und die Zufuhr zu organi⸗ ſieren. Nach den letzten in Madrid eingegangenen Nach⸗ richten ſteht die Einnahme Huescas unmittel⸗ bar bevor. Die Regierungstruppen ſeien der Stadt ſchon ſehr nahe, und ihr Artillerie⸗Feuer, gleich⸗ zeitig mit einem Luftbombardement, habe die Ge⸗ ſchütze der Nationaliſten zum Schweigen gebracht. Die Arbeiter, die ſich nicht in die Miliz eingereiht haben, ſind heute auf Aufforderung der Gewerk⸗ ſchaften an ihre Arbeitsſtellen zurückgekehrt. In Fabriken und Geſchäften herrſchen wieder normale Zuſtände. Streiks, die zur Durch⸗ ſetzung von Lohnforderungen begonnen worden oder geplant waven, ſind auf unbeſtimmte Zeit verſchoben worden. Sowjetwerfaſſung für ſpaniſche Städte? (Funkmeldung der NM3.) + London, 4. Auguſt. Der Sonderberichterſtatter des„Daily Tele⸗ graph“ meldet aus Spanien, daß an verſchie⸗ denen wichtigen Punkten des Landes, wie Almeria, Cartagena, Malaga und Ronda örtliche Sowjets errichtet worden ſeien und daß dies ſo raſch und gleichmäßig durchgeführt worden ſei als ob ein wohlvorbereiteter Plan zu Grunde gelegen hätte. Die nüchtliche Frierſtunde im Stadion e eeeeeee eeeee er eee Teilnehmex mit⸗ an dem mehr als ze ntäuſend (Weltbild,.) Schiffe mit Römiſche Sorgen um Tanger Von unſerem römiſchen Vertreter — Rom, 2. Auguſt. „Die ſpaniſchen Revolutionskämpfe haben auch in dem neutralen Hafen von Tanger eine unklare und gefährliche Lage geſchaffen, die die durch das Tangerſtatut an der Verwaltung des Tanger⸗ gebietes beteiligten Großmächte dazu veranlaßt hat, Kriegsſchiffe in den Hafen zu entſenden, Truppen zu landen und unter dem Vorſitz des italieniſchen Ge⸗ ſandten de Roſſi eine Militärkommiſſion einzu⸗ ſetzen, welche die Sicherung der neutralen Zone über⸗ wacht. Was in und um Tanger geſchehen iſt, iſt im ein⸗ zelnen faſt ebenſo unklar wie die geſamten ſpani⸗ ſchen Ereigniſſe. Im Hafen von Tanger ſind zwölf regierungstreue ſpaniſche Kriegsſchiffe eingelaufen. Zwar hat ſich das Gerücht, daß General Franeo die ſeinen Bombenflugzeugen angreifen wollte, bald als unwahr herausgeſtellt. Aber die Anweſenheit der Einheiten birgt trotzdem mancher⸗ lei Konfliktſtoffe in ſich. Denn die Schiffe wer⸗ den nicht mehr von ihren Offizieren, ſondern von Matroſenſowjets geführt, die die Kom⸗ mandanten ermordet oder feſtgenommen haben. Außerdem haben ſich ruſſiſche Oeltankſchiffe nach Tanger geflüchtet, nachdem ein ruſſiſches Tankſchiff von den aufſtändiſchen Nationaliſten verſenkt wurde, da es Regierungsſchiffe mit Heizmaterial verſehen hatte. Die Unteroffiziere und Sowjets, die augen⸗ blicklich die der Regierung Azana treu gebliebenen Schiffe führen, haben die internationalen Behörden von Tanger um Ausrüſtung mit Brennſtoff erſucht. Dieſer Wunſch iſt ihnen abgeſchlagen worden. Dafür hat ſich der Vertreter der internationalen Kontroll⸗ komnmiſſion an Bord des Schiffes begeben, das zur Zeit als Admiralsſchiff der Flotte gilt, und hat ver⸗ langt, daß die Einheiten den Hafen verließen. Es iſt noch nicht bekannt, ob die Regierungsſchiffe dieſem Wunſch entſprochen haben. Die Lage in Tanger iſt alſo mit Brennſtoff geladen. Was geht das Rom an? Nach italieniſcher Anſicht ſehr viel. Tanger wird von allen am Mit⸗ telmeer intereſſierten Mächten eine ungewöhnlich große ſtrategiſche und wirtſchaftspolitiſche Bedeu⸗ tung beigemeſſen. Und das Ergebnis all der In⸗ tereſſenzuſammenſtöße, die wegen Marokko und Tan⸗ ger oft genug die europäiſche Politik beunruhigt haben, iſt das Tangerſtatut, das die komplizierte Verwaltung des Hafens, öer Stadt und eines ſchma⸗ len Landgürtels regelt. Das Tangerſtatut von 1923, das durch den Beitritt Italiens im Jahre 1928 er⸗ weitert wurde, hat Tanger als autonomes Gebiet unter der Herrſchaft des Sultans von Marokko konſtitutiert. Der Sultan läßt die Ein⸗ geborenenverwaltung und Rechtspflege durch ſeinen Stellvertreter, den Men dub, ausüben. Die ſo⸗ genannte allgemeine Verwaltung wird von England, Frankreich, Italien und Spanien gemeinſam geführt, und zwar von vier Adͤminiſtratoren(Vorſitzender iſt Franzoſe; außer⸗ dem ein Engländer, ein Italiener und ein Spanier). Der Mendub leitet die geſetzgebende Verſammlung und ernennt deren eingeborene Mitglieder(6 Mo⸗ hammedaner und 3 Juden); außerdem gehören, der geſetzgebenden Verſammlung je 4 Franzoſen und Spanier, je 3 Engländer und Italiener und je ein Belgier, Holländer, Portugieſe und Nordamerikaner an. Die Beſchlüſſe der geſetzgebenden Verſammlung ſind in wichtigen Dingen durch einen Kontrollaus⸗ ſchuß beſchränkt, der aus dem Konſulat der acht in Tanger vertretenen Mächte zuſammengeſetzt iſt. Da der Sultan von Marokko ſeinerſeits unter franzöſi⸗ uni Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 7. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an für fernmündlich erteilte Aufträge. 2. Seite /Nummer 353 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe * Diensiag, à. Kuguſt 18 — ſchem Protektorat ſteht, wird Tanger diplomatiſch von der franzöſiſchen Regierung vertreten. Wie man ſieht, eine recht verwickelte Angelegenheit, die in kritiſchen Augenblicken zu unangenehmen Spannun⸗ gen führen kann. Italien iſt— wie geſagt— ſeit 1928 an der Tangerverwaltung beteiligt. Und welche Bedeu⸗ tung Rom dieſer Tatſache beilegt, erſieht man aus der Entſendung italieniſcher Seeſtreitkräfte nach Tanger und der hervorragenden Rolle, die der diplomatiſche Vertreter bei den internationalen Schutzmaßnahmen ſpielt. Tanger iſt einer der wich⸗ tigſten marokkaniſchen Häfen. Er iſt Endpunkt der Eiſenbahnlinien Fes und Marakeſch und beherrſcht zuſammen mit Gibraltar die Einfahrt zum Mittelmeer. Wenn eine Macht oder eine ver⸗ bündete Mächtegruppe zugleich Gibraltar und Tan⸗ ger beſäße, dann würde ſie ohne viel Mühe jedem Dritten den Eintritt ins Mittelmeer ſperren. Und eben dieſe Tatſache hat die römiſche Beſorgnis her⸗ vorgerufen. Welche Aufmerkſamkeit Italien jeder, aber auch der kleinſten Bewegung im mare nostrum ſchenkt, iſt bekannt. Daher iſt es verſtändlich, daß Rom mit beſonders wachſamen Augen nach der Meerenge von Gibraltar blickt, die es als Schlüſſel zu ſeinem Machtbereich verwertet. Bisher haben ſich nun die verſchiedenen Richtun⸗ gen, die eine Neuordnung der Tangerverwaltung herbeiführen wollten, die Waage gehalten und die Dauer jenes Schwebezuſtandes der Internationali⸗ ſierung garantiert, der Italien nur recht und lieb iſt. Die Spanier wollten Tanger für ſich ge⸗ winnen und in Spaniſch⸗Marokko einbe⸗ ziehen. Und zwar waren es wie immer in natio⸗ nalen Fragen die Rechtskreiſe und Monarchiſten, die die ſpaniſchen Intereſſen auch nach außen hin mit Nachoͤruck vertraten. Die Franzoſen, die in der Tangerverwaltung bereits eine überragende Rolle ſpielen wollten Stadt und Hafen ganz und gar in Beſchlag nehmen und ihrem Protekto⸗ rat Marokko zuſchanzen. Die Englän⸗ der, die Gibraltar in feſten Händen halten, ſahen dieſem Streit in Ruhe und unentſchloſſen zu. Sie wurden aber von franzöſiſchen Kolonial⸗ und Militärkreiſen dadurch zur Unterſtützung der fran⸗ zöſiſchen Wünſche ermuntert, daß man ihnen ſtändig vorhielt: Wenn wir beide zuſammen Gibraltar und Tanger beſitzen, dann können wir im Ernſtfall jede Einfahrt ins Mittelmeer ſperren. Und die Italiener ſetzen im Stillen hinzu: Und uns die Ausfahrt. Spanien kann heute ſein Gewicht nicht mehr gel⸗ tend machen, ja nicht einmal irgenoͤwelche Anſprüche erheben. Franzoſen und Engländer ſind unter ſich, und eben deswegen rühren ſich die Italiener und kümmern ſich energiſch um Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung und Aufrechterhaltung der ge⸗ genwärtigen internationalen Regelung. Denn italieniſche Kolonialkreiſe beſorgen, daß im Falle von Unruhen und Wirren in Tanger Frankreich oder England neue Tatſachen ſchaffen. Ein neuer Beweis dafür, wie ernſt Italien alles nimmt, was mit der ſpaniſchen Revolution zuſammenhängt, und wie vorſichtig Rom alle möglichen Folgen der ſpa⸗ niſchen Vorgänge überdenkt. H. H. Empfänge beim Führer — Berlin, 3. Auguſt. „Der Führer und Reichskanzler empfing den Be⸗ ſuch des Präſidenten des Chineſiſchen Reichsprüfungs⸗ hofs, Tai Chi⸗Tao, der ſich als Sonderdelegier⸗ ter der chineſiſchen Regierung auf einer Europareiſe befindet und zur Zeit ſich in Berlin aufhält. Ebenfalls nahm der Führer und Reichskanzler den Beſuch des früheren Botſchafters der Vereinig⸗ ten Staaten in Berlin, Univerſitätspräſidenten Dr. he. Jakob Gould Schurmann entgegen. Später empfing der Führer und Reichskanzler den Kgl. ungariſchen Finanzminiſter v. Fabinyi und den Oberkommandierenden der ungariſchen Hon⸗ ved, General der Infanterie v. Shvoy. Seine Hoheit der Maharadſcha Gaekwar von Baroda ſtattete ebenfalls dem Führer und Reichskanzler einen Beſuch ab. Der Führer empfing ferner den italieniſchen Preſſe⸗ und Propagandaminiſter Dino Alfieri, der bereits Ende der vergangenen Woche nach ſeiner Ankunft in Berlin dem Reichsminiſter für Volksauf⸗ klärung und Propaganda einen Beſuch ahgeſtattet hatte. Eine unerhörte Herausforderung Ueble Marxiſtendemonſtration an der Weſtgrenze — Saarbrücken, 3. Auguſt. Während in Deutſchland anläßlich der Olympi⸗ ſchen Spiele die Jugend der Welt für den Frieden eintritt, eine Kundgebung, an der ſich über 50 Na⸗ tionen beteiligen, laufen undiſziplinierte rote Banden an der deutſchen Weſtgrenze bei Saarbrücken(Goldene Brenn) entlang und provo⸗ zieren auf eine unerhörte Art und Weiſe. Am 2. Auguſt, um 16 Uhr, fand auf der Spicherer Höhe bei Saarbrücken eine große Kund⸗ gebung der franzöſiſchen Volksfront ſtatt, an der ſich etwa 3000 Perſonen beteiligten. Nach Beendigung dieſer Kundgebung zogen die einzelnen Teilnehmer in aufgelöſter Oroͤnung mit fliegenden Sowjetfahnen, Trikoloren und Volks⸗ frontfahnen an die deutſche Grenze und ver⸗ anſtalteten mit erhobenen Fäuſten gegen das deutſche Gebiet und unter Abſingen der Mar⸗ ſeillaiſe und der Internationale dort eine Kund⸗ gebung. Außerdem wurden von der Maſſe Ballons aufgelaſſen, die Flugzettel hetzeriſchen Inhalts tru⸗ gen und auf deutſches Gebiet flogen. Garde mobile und Gendarmerie ſchützten dieſe Kundgebung. Hohe Offiziere der Garde mobile nahmen an ihr teil. An⸗ geſichts des betontenFriedenswillen Deutſchlands be⸗ deutet dieſes Verhalten, das von Hunderten Deut⸗ ſcher in völlig diſziplinierter Haltung beobachtet wurde, eine Herausforderung ſondergleichen. ksfrontler beſchin franzöſiſche Volteſron er + franzöf ſche (Funkmeldung der NM3.) + Paris. 4. Auguſt. In Forbach kam es nach einer Meldung des „Jour“ am Montagnachmittag zu Zwiſchenfäl⸗ len, als eine Abteilung von Reſerviſten mit einem Bataillonskommandeur an der Spitze am Gefallenen⸗ denkmal einen Kranz niederlegte. Auf dem Wege zum Denkmal hatten ſich zahlreiche Anhã nger der Volksfront angeſammelt, die die Offiziere be⸗ ſchimpften, indem ſie ihnen zurieſen:„Nieder mit den faſchiſtiſchen Offizieren, zu uns Reſerviſten!“ Das Rülſel um die franzöſiſchen Flugzeuge Kebergriff der ſpaniſchen Linkscegierung oder Amgehung der Neutralitätsverſicherung? (Funkmeldung der NM3.) + Paris, 4. Auguſt. Der„Jour“ berichtet, daß vier franzö⸗ ſiſche Flugzeuge, und zwar drei Laté 28 und eine dreimotorige Fokker, die nach Spanien ent⸗ ſandt worden ſeien, um den noch dort verbliebenen franzöſiſchen Staatsangehörigen zu Hilfe zu eilen, von der ſpaniſchen Regie⸗ rung beſchlagnahmt worden ſeien und jetzt zu militäriſchen Zwecken Verwendung finden. Das Blatt fügt dieſer Meldung hinzu, man müſſe ſich die Frage vorlegen, ob der franzö⸗ ſiſche Luftfahrtminiſter dieſe Apparate wirklich zum Schutze der franzöſiſchen Staatsangehöri⸗ gen entſandt habe, und in dieſem Falle, ob es ſich um ein Manöver handele, um den ſpaniſchen Kommuniſten und Marxiſten zu helſen. Falls die franzöſiſche Regierung nicht ganz energiſch vorgehe, müſſe man die letzte Annahme für rich⸗ tig halten. In dieſem Zuſammenhang iſt eine Bemerkung des„Matin“ zu erwähnen, der darauf hinweiſt, daß die am Montag in Le Bourget eingetroffene Goloͤ⸗ ſendung aus Spanien bereits die vierte ſei, die ſeit dem Ausbruch des Bürger⸗ kreges nach Paris gelange. Dieſe eigentümliche Goldbewegung ſei bisher ohne Erklärung geblieben England begrüßt den Nichteinmiſchungsrorſchlag London, 4. Auguſt. Zur franzöſiſchen Note an Großbri⸗ tannien, in der bekanntlich der Abſchluß eines Ab⸗ kommens über Nichteinmiſchung in Spanien vorge⸗ ſchlagen wird, ſchreibt der diplomatiſche Berichterſtat⸗ ter der„Times“, daß dieſer Vorſchlag von der bri⸗ tiſchen Regierung als ſehr dringend be⸗ trachtet werde und daß eine Antwort wahrſchein⸗ lich ſchon Dienstag oder Mittwoch zu erwarten ſei. Die britiſche Regierung teile die franzöſiſchen Be⸗ ſorgniſſe, daß das Ausland in die ſpaniſche Kriſe nicht hineingezogen werden könnte, und deswegen ſtehe man hier der franzöſiſchen Note durchaus zu⸗ ſtimmend gegenüber. 5 Auch der diplomatiſche Bericherſtatter des „Daily Telegraph“ weiſt daraufhin, daß der Eden vertretende Loröſiegelbewahrer Lord Halifax während des geſtrigen Bankſeiertages wegen dieſer Angelegenheit mit ſeinen Miniſterkollegen die Füh⸗ lung aufgenommen habe. Sicherlich werde die Ant⸗ wort freundlich gehalten ſein. Der römiſche Bericht⸗ erſtatter des„Daily Telegraph“ ſchreibt, daß ſeines Wiſſens Muſſolini den franzöſi⸗ ſchen Vorſchlägen in Bezug auf gemeinſame Neutralität gegenüber dem ſpaniſchen Bürgerkrieg z uſtimmen werde. Der diplomatiſche Berichterſtatter oͤer„Mor⸗ ningpoſt“ kennzeichnet die Londoner Auffaſſung dahin, daß man Frankreich dazu beglückwünſchen müſſe, dieſen Schritt unternommen zu haben, und weiſt daraufhin, daß Waffen aus England nur mit beſonderer Genehmigung ausgeführt werden könnten. Genehmigungen dieſer Art ſeien aber bisher nicht be⸗ antragt worden. Vernon Bartlett ſchreibt im„News Chro⸗ niele“, Frankreichs Vorſchläge ſtimmten ſo ſehr mit der von der britiſchen Regierung empfohlenen Po⸗ litik überein, daß eine Annahme der Vorſchläge durch England kaum in Zweifel gezogen werden könne. Nach Auffaſſung hieſiger Kreiſe müſſe die ſpaniſche Regierung genau ſo viel von rechts wie von links befürchten, und auf die Dauer würde ſie nicht durch eine Waffenliefe⸗ rung an Extremiſten geſtärkt werden, die ſie jetzt Unterſtützten, aber die ſich gegen ſie wenden könnten, wenn die gegenwärtigen Unruhen beendet ſeien. Wenn andererſeits die nationale Militärerhebung erfolgreich ſein würde, wäre nichts durch eine Waf⸗ fenlieferung an die verlierende Regierung ge⸗ wonnen. „Daily Herald“ meldet, daß am Montag zwiſchen den britiſchen Miniſtern dringende fernmündliche Unterhaltungen über die franzöſiſche Anregung ſtatt⸗ gefunden hätten. Das Ergebnis würde entweder Dienstag oder Mittwoch eine Antwort an Paris ſein, die Großbritanniens Bereitwilligkeit, dem fran⸗ döſiſchen Vorſchlag zuzuſtimmen, zum Ausoruck bringen würde. Bomben auf Granada Die Militärgruppe ſetzt den Vormarſch auf Malaga fort — Liſſabon, 4. Auguſt. Der in den Händen der Militärgruppe befindliche Sender Tetuan teilt mit, daß Regierungsflug⸗ zeuge am Montagnachmittag die Stadt Granada mit Bomben belegt haben. Der Schaden ſoll bedeutend ſein. Der Vormarſch der nationaliſtiſchen Truppen auf die ſüdſpaniſche Hafenſtaoͤt Malaga iſt er⸗ fölgreich fortgeſetzt worden. Die Truppen ſtehen nach einer Mitteilung des Senders Tetuan unmittelbar vor der Stadt. Die rote Miliz ſei bei einem Ausfallsverſuch zurückgeſchlagen worden und habe unter Hinterlaſſung von zwei Maſchinengeweh⸗ ren und anderem Kriegsmaterial die Flucht ergrif⸗ fen. Der Kommandant der nationaliſtiſchen Truppen erbat ſich vom Kriegskommandeur in Tetuan weitere Anweiſungen, da die Beſetzung Malagas nunmehr durchgeführt werden könne. Aus Viana do Caſtello in Noròͤportugal wird ge⸗ meldet, daß in der Provinz Galicien alle Reſerviſten von den Nationaliſten ausgehoben und unter Füh⸗ rung des Generals Marquis de Cavalcanti zu einer neuen Gruppe zuſammengeſtellt wurden, die eben⸗ falls gegen Madrid eingeſetzt werden ſoll. Der Rundfunkſender Sevilla übertrug um Mit⸗ ternacht wiederum eine Rede des Generals Quaipo de Llano. Der General erklärte u.., drei Abtei⸗ lungen der Militärgruppe, die ſich aus Angehörigen des Heeres und der Guardia Civil zuſammenſetzten, haben am Montag bei Puerto de Santa Cruz einen ſchweren Zuſammenſtoß mit marxiſtiſcher Miliz ge⸗ habt. Dabei hätten die Nationaliſten 6 Wagen mit Kriegsmaterial erbeutet. Auch aus der Gegend von Granada berichtet der General von einem Erfolg der Militärgruppe, die dort ſogar einen Panzerwagen erbeutet haben ſoll. Verſtärkungen der Militärgruppe aus Marokko — Paris, 3. Auguſt. Die Rundfunkſtation von Sevilla hat am Sonntagmorgen eine Verlautba⸗ rung ausgegeben, wonach ͤen ganzen Samstag über Truppen der Militärgruppe aus Marokko ohne Schwierigkeiten nach Spanien übergeſetzt worden ſeien. Es handele ſich um Verſtärkungen für die auf Madrid vorrückenden Truppen. Spaniens Thronanwärter will mitkämpſen — Hendaye, 4. Auguſt. Auf dem Wege von Burgos nach der Front wurde am Sonntagabend ein mit zwei Freiwilligen beſetz⸗ ter Kraftwagen von dem Wachtpoſten angehalten. Der eine Freiwillige behauptete auf Befragen, Juan Lopez zu heißen. Er ſei ein Spanier, der aus dem Ausland komme, um ſich am Kampf für ſein Vaterland zu beteiligen. Ein zufällig hinzukommender Offizier erkannte in dem angeblichen Inan Lopez den dritten Sohn Inan des ehemaligen Königs von Spanien, der durch den Verzicht des erſtgeborenen Sohnes Thronanwärter geworden iſt. Auf Befehl des Oberbefehlshabers der nationaliſti⸗ ſchen Truppen wurde der Prinz in der liebenswür⸗ digſten und kameraoͤſchaftlichſten Form und mit dem Dank für ſeine Opferbereitſchaft ſofort an die fpanzöſiſche Grenze zurückgehracht. Der Grund für dieſe Maßnahme liegt in der Beſorgnis, die Frage der Staatsform ſchon jetzt in den augenblicklichen Kampf zu werfen. Toledo vor dem Fall? Madrid, 4. Auguſt.(u. P) In der ſpaniſchen Hauptſtadt erwartet man ſtündlich den Fall Toledos, deſſen nationali⸗ ſtiſche Beſatzung ſich in verzweifelnder Lage beſinden ſoll. Die tagelange heftige Beſchießung durch die Regierungsartillerie habe ihr ſchwere Verluſte zu⸗ gefügt, außerdem herrſche in der Stadt großer Le⸗ bensmittelmangel, und die Waſſer⸗ und Stromzufuhr ſei von den Regierungstruppen völlig abgeſchnitten worden. Da Toledo von den Arbeitermilizen völlig eingeſchloſſen ſei und dieſe dauernd Verſtärkungen aus Madrid erhielten, gebe es für die Beſatzung kein Entrinnen mehr. Der Kampf um San Sebaſtian — Hendaye, 3. Auguſt. Aus zuverläſſiger Quelle wird bekannt, daß die von Pamplona her auf San Sebaſtian anmarſchie⸗ renden Truppen der Nationaliſten die über Frun führende einzige Zugangsſtraße verlaſen haben, um über die Berge hinweg direkt auf San Sebaſtian vorzugehen. Gebirgsartillerie, die unter großen Schwierigkeiten mit Hilfe von Mauleſeln auf die Berge hinaufbefördert werden mußte, hat auf den Höhen Stellung bezogen und das Feuer eröffnet. Streikunruhen in Algier (Funkmeldung der NM3) — Paris, 4. Auguſt. In der algeriſchen Hafenſtadt Moſtagan em kam es im Laufe des Montags zu ſchweren Un⸗ ruhen. Der marxiſtiſche Gewerkſchafts⸗Verband hatte den Streik der Hafenarbeiter beſchloſſen, was die nationalen Kreiſe der Bevölkerung, die unter den ſtändigen Streiks ſchwer zu leiden hat, zur Ab⸗ haltung einer Proteſtkundgebung veranlaßte In der Nähe der Hafenanlagen kam es zu einem ernſten Zuſammenſtoß. Kommuniſtiſcher Pö⸗ bel und Angehörige der nationalen Par⸗ teien bekämpften ſich mit Steinen und Eiſenſtangen, bis die Polizei einſchritt und beide Gruppen zerſtreute. Wenige Minuten ſpäter fiel jedoch ein Schuß und ein Mitglied der nationa⸗ len Front brach tödlich getroffen zuſammen. Dies war das Zeichen für eine allgemeine Schießerei, wo⸗ bei es auf beiden Seiten mehrere Verletzte gab. Erſt nach geraumer Zeit konnte die Ruhe wiederher⸗ geſtellt werden. Der Mufti von Algier ermordet — Paris, 3. Auguſt. Einer der höchſten mohammedaniſchen Würden⸗ träger von Algier, der Mufti der großen Moſchee der algeriſchen Hauptſtadt, Bendali Mahanud, wurde am Sonntagmorgen in einer der Straßen der Stadt ermordet aufgefunden. Man vermutet, daß der 68jährige Geiſtliche einem politiſchen Anſchlag zum Opfer gefallen iſt, weil er ſich entſchieden gegen die Verquickung von Politik und Religion ausge⸗ ſprochen hat. In mohammedaniſchen Kreiſen Al⸗ giers herrſcht ſtarke Erregung. bersdorfer, Ferdinand Tevpe Beſörderungen in der Wehrmacht (Funkmeldung der NMzZ.) + Berlin, 3. Auguſt. Der Führer und Reichskanzler hat mit Wirkung vom 1. Auguſt 1936 befördert: zum General der Kavallerie den Generalleut⸗ nant von Kleiſt, kommandierender General des 8. Armeekorps; zu Generalen der Infan⸗ terie die Generalleutnante Blaskowitz, kom⸗ mandierender General des 2. Armeekorps; Geyer, kommandierender General des 5. Armeekorps; zu Generalen der Artillerie die Generalleut⸗ nante Grün, Inſpekteur der Artillerie; von Kluge, kommandierender General des 6. Armee⸗ korps; zu Generalleutnanten den charakteri⸗ ſterten Generalleutnant Muff, Militärattachs bei den deutſchen Geſandtſchaften in Wien und Bern mit dem Sitz in Wien, die Generalmajore Raſchick, Kommandeur der 4. Diviſion; Kuntze, Kommandeur der 6. Diviſion; Haldter, Kom⸗ mandeur der 7. Diviſion; Jahn, Kommandeur der 5. Diviſion; zu Generalmajoren die Oberſten Stumme, Oberer Kavallerieoffizier 1, Reu 3, Kommandeur der Heeresdienſtſtelle 6, v. Krenzki, Inſpekteur der Wehrerſatzinſpektion Dortmund; von Schauroth, Kommandeur des Infanterie⸗ regiments 16; Guderian, Kommandeur der 2. Panzerdiviſion; von Förſter, Inſpekteur der Wehrerſatzinſpektion Erfurt; zum Generalarz t den Oberſtarzt Dr. Paſſauer, Korpsarzt 8. Baron de Coubertin und der Führer tauſchen Grüße (Funkmeldung der NM3.) + Berlin, 3. Auguſt. Der Ehrenpräſident der Olympiſchen Spiele, Baron Pierre de Coubertin, hat anläßlich des Beginns der Berliner Olympiſchen Spiele aus Lau⸗ ſanne an den Führer und Reichskanzler ein Schreiben gerichtet, das in der Ueberſetzung wie folgt lautet: „Exzellenz! Während die Heilige Flamme von Olympia ſich dem Stadion in Berlin nähert, wo oͤurch Sie ſelbſt die feſtliche Eröffnung der Spiele der 11. Olympiade neuer Zeitrechnung verkündet werden ſoll, liegt es mir am Herzen, Ew. Exzellenz meine Bewunderung für die Vollendung, den Willen und das tieſe Verſtändnis auszudrücken, mit denen dieſe Feier vorbereitet worden iſt. Am Abend meines Le⸗ bens iſt es mir von hohem Wert, die Größe der För⸗ derung feſtſtellen zu können, die Deutſchland, das von jeher den Grundſätzen meines Werkes günſtig ge⸗ ſinnt war, ihm heute leiſtet. Ich bitte Ew. Exzellenz, mit meiner Hochachtung und meinen beſten Wünſchen für Ihre Perſon den Ausdruck meiner tiefen und aufrichtigen Dankbar⸗ keit entgegenzunehmen. Pierre de Coubertin.“ Der Führer und Reichskanzler hat dem Baron de Coubertin mit folgendem Telegramm ge⸗ antwortet: „Für Ihr freundliches Schreiben danke ich Ihnen herzlichſt. Das deutſche Volk ſchätzt ſich glücklich, mit der Durchführung der diesjährigen Olympiſchen Spiele in Berlin einen Beitrag zu Ihrem unver⸗ gänglichen Werk, dem olympiſchen Gedanken, leiſten zu können Mit den beſten Wünſchen für Ihr Wohlergehen und herzlichen Grüßen Adolf Hitler, deutſcher Reichskanzler.“ Die Dietrich-Eckart-Bühne eingeweiht Uraufführung des„Frankenburger Würfelſpiels“ — Berlin, 3. Auguſt. In der mit Tauſenden gefüllten Dietrich⸗Eckart⸗ Bühne, dem Theater unter freiem Himmel auf Ber⸗ lins Reichsſportfeld, fand die Uraufführung von Eberhard Wolfgang Möllers„Fran⸗ kenburger Würfelſpiel“ ſtatt. Reichsminiſter Dr. Goebbels wohnte der Aufführung bei. Als er erſchien und zu ſeinem Platz ging, erhoben ſich die Zuſchauer zum Heilgruß. Die Dietrich⸗Eckart⸗Bühne, am Rande des Reichsſportfeldes in eine hügelige märkiſche Waldlandſchaft gebettet, faßt 20 000 Zuſchauen und erinnert in Anlage und Ausmaßen an die an⸗ tiken Amphitheater. Auf dieſer Stätte ſind zwiſchen Darſtellern und Zuſchauern große Entfernungen zu überbrücken, die nur durch die techniſchen Mittel des Mikrophons und des Lautſprechers überwunden werden können. Man mußte die Eigenart des Raumes, der Spielfläche, der Akuſtik und der Be⸗ leuchtung erſt erforſchen, man mußte neue Erfahrun⸗ gen ſammeln, man betrat mit jedem Schritt Neu⸗ land, auf dem die Theatertechnik der neugeſchaffenen Bühne nicht weiterhalf. So ergab es ſich von ſelbſt, daß die Spielleitung zwei Männern übertragen wurde, die dazu wichtige Erkenntniſſe mitbrachten: oͤer Schauſpieler Mathias Wiemann kennt die Forderungen des Theaters und des Films, Werner Pleiſter iſt als Spielleiter des Rundfunks und der Freilichtbühne bekannt. Die beiden Spielleiter haben eine Mannſchaft getreuer und tüchtiger Helfer am Werk. Alexander Golling ſpielt den Her⸗ den Kaiſer, und unter den Bauern fallen Joſepth Renner und Robert Kleinert auf. Die Einweihung der Dietrich⸗Eckart⸗Bühne be⸗ deutet ein Ereignis, deſſen Wirkungen und Folgen kaum zu überſehen ſind. Mit dieſer Aufführung iſt ein erſter Schritt in ein Neuland gewagt worden. Zum erſten Male wurde auf einer Freilichtbühne von dieſem Ausmaß ein Drama geſpielt, das eigens für dieſe Stätte geſchrieben iſt. Sie haben ſich alle bewährt, Dichter, Spielleiter, Darſteller und Tech⸗ niker. Ein großer Wurf iſt gelungen. Wir kommen auf die Aufführung noch zurück. Hauptſchriftleiter Dr. Alois Winbauer(in Urlaub) Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Politik. Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart-Handelsteil: Dr. Fritz Bode⸗Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes-Sport: Willy Müller⸗Süd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel-Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen:.V. Gg. Kling ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Nerleger: Neue Mannbeimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, K 1.—6 Schriftleitung in Berliw: Dr. E. F. Schaffer, Berlin-Friedenau, Sentaſtraße 2 .⸗A. VI. 1936: Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: über 2000 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: über 20000 Zur Zeit Preisliſte Nr. 7 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporto —. — — Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgab. 3. Seite Nummer 353 Mannheim, den 4. Auguſt. Fungbannlager in Hemsbach Aufruf des Jungbannführers zum Jungbannlager Das Lagerteben der Hitler⸗Jugend iſt der ſchönſte Ausdruck unſerer Kameradſchafts⸗ und Gemein⸗ ſchaftsarbeit. Tauſende Jungen werden auch in dieſem Jahre mit Begeiſterung dieſe Lager erleben. Körperlich geſtählt, braun gebrannt, beſeelt von neuer Schaffenskraft, werden die Jungen von den Zeltlagern heimkommen. Im Mittelpunkt unſerer großen Zeltlagerarheit ſteht das Jungbannlager. 1000 Pimpfe fahren zum Zeltlager nach Hemsbacha. d. B. Wir danken den Eltern unſerer Pimpfe für das Vertrauen, das ſie bis heute unſerer Lagerarkeit entgegengebracht haben und bitten auch den folgen⸗ den Lagern größtes Verſtändnis entgegenzubringen und mit uns vertrauensvoll an dieſem Werk der Jugenderziehung zu arbeiten. Heil Hitler! Der Führer der Jungbanne 1 und 27171 Albert Weber, Jungbannführer. * Jungbannlager vom 17. bis 25. Auguſt in Hemsbach a. d. B. Lagerbeitrag.50 Mk.— An⸗ meldungen bei Fähnlein⸗Jungzugführern und Jungbann, Schlageterhaus. Hausgehilfenlehrgänge Die Reichsfachgruppe Hausgehilfen in der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront wird vom 1. Oktober ab nach einheitlichen Lehrplänen in allen Gauen Hausgehil⸗ fenlehrgänge durchführen, die den Zweck haben, der Hausgehilfin eine Ergänzung zu dem in der täg⸗ lichen praktiſchen Arbeit Gelernten zu geben. Wie Einen guten Siats hei den Cluympischen Spielen cnst dun amm Cantsprecier Terde Nundfunkförer! FEFFFPS die Berufswalterin Hildegard Peiniger in der Deut⸗ ſchen Arbeitskorreſpondenz ausführt, hängt die Be⸗ rufstüchtigkeit einer Hausgehilfin im großen Maße vom Können oder Nichtkönnen der anleitenden Hausfrau ab. Dieſer Zuſtand ſei auf die Dauer nicht ertragbar, da wir einen Mangel an Hausgehilfen hätten. Darüber hinaus ſei die Schaffung einer geregelten Berufsausbildung für die Junghausgehilfin nötig, an der zur Zeit vom Ju⸗ gendamt der DAF. und der Reichsfachgruppe Haus⸗ gehilfen gearbeitet werde. 9 * 25 Jahre treue Arbeit. Am 1. Auguſt feierte die Trägerin der Neuen Mannheimer Zeitung, Frau Barbara Großkinſkky, Eichelsheimerſtr. 46 ihr 25jähriges Dienſtjubiläum. Frau Großkinſky iſt am 1. Auguſt 1911 eingetreten und bediente während der vergangenen 25 Jahre unſere Bezieher in den Quadraten I. 11, L 12, L 13 und L 15. Wir ſprechen un⸗ ſerer Arbeitskameradin die herzlichſten Glückwünſche aus! ak Parforce⸗Jagden verboten. Der Reichsjäger⸗ meiſter Generaloberſt Göring hat eine Verordnung erlaſſen, wonach es verboten iſt, jagoͤbare Tiere vom Pferde aus hinter der Meute zu hetzen oder zu jagen(ſogenannte Parforce⸗Jagd). Zuwiderhandlun⸗ gen werden auf Grund des Reichsjagoͤgeſetzes be⸗ ſtraft. Die Verordnung tritt mit dem Tage der Ver⸗ kündung in Kraft. Helſt den Flüchtlingen aus Spanienl“ Die Reichspreſſeſtelle der NS DAP veröffentlicht folgenden Aufruf: Helft den Flüchtlingen aus Spanien! Durch den blutigen Bürgerkrieg in Spanien ſind Tauſende von deutſchen Volksgenoſſen gezwungen, fluchtartig ihr Gaſtland zu verlaſſen. Mehr als 3000 Deutſche ſind ſchon unter dem Schutz unſerer Kriegsſchiffe auf reichs⸗ deutſche und italieniſche Dampfer gebracht worden und befinden Heimat. Faſt täglich laufen in der Hauptſtadt der Bewegung ein. ſich auf dem Wege in die Sonderzüge mit Flüchtlingen Das nationalſozialiſtiſche Deutſchland bereitet dieſen unglücklichen Volksgenoſſen einen herzlichen Empfang. Es gilt, viel unverſchuldete Not Spaniendeutſche unter der Leitung von Gauleiter Der Hilfsausſchuß für der u lindern. Bohle der Auslandsorganiſation NSDAP hat die ehrenvolle Aufgabe übernommen, die Flüchtlinge zu betreuen. Es iſt noch nicht abzuſehen, viele von ihnen ſchon ſeit Jahrzehnten im Deutſche Bolksgenoſſen! Flüchtlinge aus Spanien! Spenden ſind zu richten an den Hilf Helft unſeren Brüdern in ihrer Not. wieviel Deutſche gezwungen ſein werden, das Land zu verlaſſen, in dem ſo Intereſſe beider Länder gewirkt haben. Spendet für unſere Zausſchuß für Spaniendeutſche in der Leitung der Auslandsorganiſation der NSDAP, Berlin W 35, Tiergartenſtraße 4a. Konto: Berliner Stadtbank Giro⸗Konto 2400 Hilfsausſchuß für Spaniendeutſche. Spar⸗ und Girokaſſen Zahlungen entgegen, Helſt den deutſchen Flüchtlingen aus Spanien! Die deutſchen Zeitungen betrachten es als ihre Ehrenpflicht, ſich in den Dienſt der Fürſorge für die notleidenden Volksgenoſſen zu ſtellen. Um unſeren Leſern und allen Mannheimer Volksgenoſſen die Möglichkeit zu geben, ihre Volksverbundenheit mit Kinderſeſt, 8 Außerdem nehmen ſämtliche (den Flüchtlingen deutſchen Blutes zu betätigen, legen wir eine Sammelliſte in der Geſchäftsſtelle der „Neuen Maunheimer Zeitung“ in K 1 aus und bitten recht herzlich, von dieſer Einrichtung regen Gebrauch zu machen! üngerbeſuch Bi woffinger Ein fröhlicher Nachmittag und ein bunter Abend auf dem Mannheimer Stranofeſt Der Feuerio lud geſtern nachmittag die Kin der der Mannheimer Waiſenhäuſer und durch Vermittlung der NS die bedürftigen Kin⸗ der aus den einzelnen Stadtbezirken auf ſein Strandfeſt zu Gaſt, gewiß ein ſchöner Zug der Volksverbundenheit des veranſtaltenden Ver⸗ eins. Und dieſer Einladung kamen die kleinen Gäſte mit Freude und in hellen Scharen nach. Aus ſämt⸗ lichen Mannheimer Waiſenhäuſern waren über 400 Kinder gekommen, die NS vermittelte über 600 Kindern einige frohe Stunden. Schon kurz nach zwei Uhr begann der Anmarſch. Zunächſt galt der Beſuch den kleinen Liliputanern, die ſelbſtverſtänd⸗ lich den ungeteilten Beifall der Kinderſcharen fanden. Schon deshalb, weil die Kleinen für die Kleinen ſpielten und ein regelrechtes Zirkusprogramm mit Pferdenummern, dummen Auguſten, Tänzen, Dreſ⸗ ſurakten mit Hunden und ſonſtigenzirzenſiſchen Pa⸗ radeſtücken die kleinen Gäſte eine Stunde lang ge⸗ fangen nahm. Dann ging es abteilungsweiſe auf die Karuſſells zu einigen Rundfahrten, und anſchließend ins große Weinzelt zu einer Sondervorſtellung und Empfang⸗ nahme der kleinen Geſchenke und Gutſcheine. Es war nicht leicht, in dieſen wimmelnden Haufen Kin⸗ der Ordnung und Ruhe hineinzubringen, doch die einzelnen Ortsgruppenwalter und ihre Helfer und Helferinnen ſchafften es ſchließlich doch, und alles ver⸗ lief in beſter Ordnung. Von der Skala in Frankfurt hatte man der Kinder wegen den Muſikelown „Arnoldi“ kommen laſſen, der auch mit ſeiner Kunſt auf verſchiedenen Inſtrumenten und ſeinen komiſchen Akten mit ſeinem Partner die 1000 Kinder zu lauten Beifallsſtürmen hinriß. Nach dieſem Kunſtgenuß, der auch die Erwachſenen begeiſterte, kam für die Kinder der längſt erwartete Augenblick — es gab allerhand kleine Geſchenke wie Fähn⸗ chen, Ballons, bunte Papierklatſchen, Schokolade und all den bunten Kleinkram, an dem Kinder ihre helle Freude haben. Um aber auch jedem Kinde einmal Gelegenheit zu geben, nach eigenem Wunſche auf dem Strandfeſt ſich etwas kaufen zu können, erhielt jedes einen Gutſchein, für den es an den einzelnen Buden Kleinigkeiten zu kaufen gab. Der Kreisamts⸗ leiter der NSV, Pg. Braun, dankte dem veranſtal⸗ namens der Kinder, der Waiſenhäuſer und der NSV für dieſen überaus gelungenen Mittag. * Kaum waren die kleinen Gäſte verſchwunden, hatten die Großen den Platz ſchon wieder für ſich. Und als draußen die bunten Papierlaternen brann⸗ tenden Verein und insbeſondere deſſen Führer Buſch⸗ ten, war es genau ſo voll, wie am erſten und zwei⸗ ten Abend. Viel trugen dazu die Mannheimer Sänger bei, die ſich in ſehr großer Anzahl einge⸗ funden hatten und durch Liedvorträge in den Dienſt des Strandfeſtes ſtellten. Die„Liederhalle“ hatte ihre ganzen Aktiven mobil gemacht, die im Bierzelt unter Muſikdirektor Gellert ſangen. Allerdings⸗ hatten nur die Zunächſtſitzenden davon etwas, denn je weiter ab man ſaß, um ſo weniger hörte man, der Feſttrubel begrub alles unter ſeiner lauten Fröh⸗ lichkeit. Feuerio⸗Buſch hieß die Mannheimer Sänger und insbeſondere die„Liederhalle“ herzlich willkommen und nachdem deren Führer Schäfer für die Einladung gedankt hatte, überreichte ihnen der„Feuerio“ eine Siebenliter⸗Flaſche mit„Biſchof⸗ finger“. Dieſer guter Kaiſerſtühler hat ſich während des Strandſeſtes beſtens eingeführt, obwohl er noch gar⸗ nicht als Patenwein ausgeſchenkt wird und nur zu dem üblichen Preis zu haben iſt. Aber die Mannhei⸗ mer üben in einem ſolchen Falle gerne Solidarität und gaben ihm den Vorzug vor dem Dirmſteiner und Wachenheimer, den man im Weinzelt ebenfalls haben kann. Nach dieſer glänzenden Vorprobe dürf⸗ ten über ſeine Güte alle Zweifel behoben ſein und die etwas ſäuerliche Erfahrung, die wir mit dem letzt⸗ jährigen gemacht haben, iſt längſt vergeſſen. Selbſt⸗ verſtändlich kommt es auch ſehr auf die Art des Ausſchankes und die Pflege an— und beide erfah⸗ ren von dem Feſtwirt des Weinzeltes in vorbild⸗ licher Weiſe ihre Handhabung. Schon die Art des Ausſchankes vom Faß Hürfte für derartige Veran⸗ ſtaltungen die einzig richtige ſein. Die Mannheimer Gaſtſtättenbeſitzer können nach dieſer Probe ohne Bangen und ohne Zweifel ſich in unbeſchränkten Li⸗ tern„Patenwein“ eindecken. Los bringen ſie ihn auf, jeden Fall, zumal er dann noch billiger zu haben iſt. Und Biſchoffingen wird mit ſeiner Patenſtadt voll⸗ auf zufrieden ſein, denn bis zum Herbſt werden dort alle Fäſſer für die Aufnahme des neuen Weines ge⸗ leert ſein. u* Schweinezählung am 4. September. Der Reichsernährungsminiſter hat angeordnet, daß am 4. September die übliche Zwiſchenzählung der Schweine durchgeführt werden und in Verbindung damit eine Ermittlung der nichtbeſchaupflichtigen Hausſchlachtungen von Schweinen, Bullen, Ochſen, Kühen, Jungrindern und Kälbern, Schafen und Zie⸗ gen, ſowie der in den letzten drei Monaten gebore⸗ nen Kälber erſolgen ſoll. Der Kleintierzüchterverein„Rheingold“ Sand⸗ hofen hielt im Saale des Morgenſtern eine örtliche Jungtierſchau ab, die auf dem Gebiete der Kanin⸗ chen⸗ und Geflügelzucht erſtklaſſiges Tiermaterial aufwies. In langen Doppelreihen und in überſicht⸗ licher Anoroͤnung waren die Käfige in der Mitte des großen Saales aufgebaut und bei der Eröffnung am Samstag bereits mit den Urteilen der Preisrichter verſehen. Zwei Preisrichter, Karl Nagel, Mannheim⸗ Feudenheim, und Ludwig Friedrich Steffan, Lam⸗ pertheim, walteten bereits am Samstag ihres Am⸗ tes; ſie konnten eine erfreulich große Zahl von Preiſen zuerkennen, ein Zeichen für den Stand der einheimiſchen Zucht. In der Abteilung Zuchtgeflügel ſah man überwiegend die Wyandotten verſchiedener Farbſchläge, die Rhodeländer, das Reichshuhn, die Rheinländer und in ſtattlicher Ver⸗ tretung die Italienerzucht. Preiſe— es werden nur die Beſtleiſtungen genannt— erzielten die Züchter: Albert Baum, Wilhelm Buck, Julius Die⸗ mer, Johann Eickoff, Karl Ernſt, Jakob Faubel, Kaufmann, Karl Kühner, Alfons Nagel, Ludwig Pliſchek, Adam Reubold, Johann Sebold, Heinrich Scharpf, Ernſt Schenkel, Georg Schenkel, Adam Schollmaier, Fr. Schwarz und Hermann Wagner. Be⸗ ſchickt war dieſe Abteilung mit 112 Tieren. In der Kaninchenſchau waren vertreten die Wie⸗ ner Arten, Haſenkaninchen, Japaner, Weiße Rieſen, Belgiſche Rieſen, Franzöſiſche Silber, Deutſche Wid⸗ eeee e eee Zungtierſchau in Sanoòͤhofen der, Braun⸗Silber, Gelb⸗Silber, Holländer in ver⸗ ſchiedener Färbung, Havanna, Schwarzloh, Mar⸗ burger Fee, Alaska, Chinchilla, Ruſſen⸗Kaninchen u. a. m. 133 Tiere waren zur Schau geſtellt. Beſt⸗ erfolge erzielten die Züchter Fr. Aurich, Helmut Biegi, Dewald, Duttenhofer, Jakob Fendrich, Willi Fendrich, Martin Frick, Richard Harnich, Hettenbach, Richard Klein, Karl Kühner, Fritz Maier, Wilhelm Mechnig, Jakob Michel, Tobias Michel, Hans Müller, Ludwig Pliſchek, H. Schaud, Heinrich Scharpf, Georg Schenkel, Wilhelm Schmiade, Adam Schollmaier, Fr. Schröder, Franz Schwarz, Hans Welling, Wiemer, Anton Wierzbar. Auch die Jugendgruppe konnte ſich gute Preiſe ſichern. Die Ausſtellung fand verdiente Würdigung durch die Oeffentlichkeit. Von großer Wichtigkeit war die im Saale des Gaſthauſes„Zum Adler“ abgehaltene Verſammlung der Tabakpflanzerfachſchaft Mannheim⸗ Sandhofen⸗Scharhof. Kam auf ihr doch die neue Verfügung des Reichsnährſtandes zur Beſprechung, die die Tabakſamengewinnung zwecks Erzeugung von Tabakſaatöl vorſieht. Am gleichen Abend wur⸗ den dann noch 270,5 Ar zur Samengewinnung von den Pflanzern der Fachſchaft bereitgeſtellt. Hoch her ging es auf der Ziegelhütter Kerwe, die im Gegenſatz zu früheren Jahren, dies⸗ mal Hochbetrieb hatte. Man hielt auch hier am alten Brauch des Kerwekranz⸗Aufhängens feſt, ſo daß es ſchon zum Auftakt allerlei Umtrieb gab. Teil⸗Ausgcheidun9 255 ünerwinechter Hiiteile DEUTSCHE Rohoel enthält von Natur aus neben erstklassigen Schmierstoffen unerwünschte VACUU M O0 EL. AKTIENGESELLSCHAFT und schädliche Kohlenwasserstoff-Gruppen, wie Teere und Harze, die Rückstände an Kolben, Ventilen und Ablagerungen im Kurbelgehäuse bilden. Was durch die bisherigen Raffinationsmethoden unmöglich war, ist jetzt durch ein umwälzend neues Verfahren gelungen: restlos alle schmierungsfeindlichen Anteile auf physikalischem Wege durch neuartige Lösungsmittel aus dem Rohoel herauszulösen. Nach diesem Verfahren wird aus deutschem Rohoel in neuen deutschen Werksanlagen das neue Mobiloel hergestellt. Es ist reiner Schmierstoff, frei von allen Rückständen. Sofortiger Oelwechsel lohnt sich! obiloel Nehr als Schmieroel- reiner Schmierstoſr HAMBURG — — Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Bummel auf dem Stranofeſt Der„Feuerio“ dürfte wohl über die Beſucher⸗ 5 ſein. zahlen ſeines Strandfeſtes ſelbſt überraſcht Am Sonntagabend gab es überhaupt kein Vorwärts⸗ kommen mehr, ſchrittweiſe nur konnte man an all die flimmernden Herrlichkeiten herankommen, und ſtand man mal vor einer Glücksbude oder ſonſt⸗ wo, dann war man rettungslos für die nächſte halbe Stunde eingekeilt. Die Stimmung war einzigartig. Es iſt ſchwer zu ſagen, wo ſie überhaupt am ſtärkſten war. Im Hippodrom ergötzte man ſich an den Späßen und an der Verſchlagenheit von„Lotte“ dem Wun⸗ derpferd, und beinahe ebenſoſehr an der Reitkunſt der Feſtplatzbeſucher. Für ganz wenige nur war der Rücken des Pferdes ein Paradies! Um ſo mehr er⸗ freute man ſich bei den Liliputanern, die zwiſchen all dieſer Herrlichkeiten einen Staat im Staate bildeten. Man ſah nicht nur den üblichen Dreh eines Jahr⸗ marktrummels ſondern Artiſtik, und bekam neben⸗ bei noch einen Einblick in die Lebensgepflogen⸗ heiten dieſer kleinen Menſchen, denen ſogar ein Bür⸗ germeiſter vorſteht, der ſeine Schickſalsgemeinde zu⸗ ſammenhält. Von hier bis zu dem Mann, der ſein Leben an der Todeswand aufs Spiel ſetzt, war nicht weit. Er hatte, ſo oft er auch ſchon hier war und ſich ſehen ließ, ausgeseichneten Beſuch. Wer ſich vom Sehen erholen wollte, machte eine Fahrt mit der„Schlange“, einer bis ins Letzte aus⸗ geklügelter Art von Achterbahn mit allen Schikanen und Fineſſen. Viele bekamen dabei einen Vor⸗ geſchmack von Seekrankheit— aber die Fahr⸗ luſtigen ſtanden Schlange bei der Schlange, denn man mußte es ſelbſt probiert haben. Bei den Skootern war der Betrieb nicht weniger ſtark— Stromlinienwagen zieht immer, auch wenn man nur in einem Geviert damit fahren kann. Und dann— man kann ſo ſchön einen anderen anrempeln, ohne daß einen ein Schutzmann dafür aufſchreiben kann. Wer fliegeriſche Freuden den anderen vorzog, ver⸗ traute ſich der Kettenbahn an, wer aber gar die Ge⸗ heimniſſe des Lachens und des Gruſelns erfahren wollte, der machte einen Rutſch mit der Geiſterbahn und kam dabei beſtimmt auf ſeine Rechnung. Der Mahnung:„Ueb' Herz und Hand fürs Vater⸗ land“ wurde von ſoviel guten Schützen Folge gelei⸗ ſtet, daß die Schießſtände richtig wie ausgeplündert ausſahen. Auch an den Glücksbuden war in den Abendſtunden nahezu gähnende Leere. Brautpaare ſorgten für die Ausſteuer, und ſchon Verheiratete er⸗ gänzten ihre Kücheneinrichtung und ihren Beſteck⸗ kaſten. Man gab ſich überall der frohen Stunde hin und machte mit, denn es war alles billig und die Stimmung hinreißend. In dem Weinzelt und in den Bierzelten fehlte nur eines— der Platz! Den gab es einfach nicht mehr, ſo ſehr man auch zuſammenrückte und ſich mit einem Stehplatz begnügte. Zumal dann nicht, als der Regen ſtill und heimtückiſch anfing und ſich plötz⸗ lich zu einem wolkenbruchartigen Guß„aufhellte“. Wie der Beſuch, ſo der Umſatz. Beide Kapellen, die SS und die Su, taten ihr möglichſtes, die Stim⸗ mung noch zu ſteigern, aber es war unmöglich, denn dieſe Grade dürfte auch ein Dürkheimer Wurſtmarkt an Stimmung und fröhlicher Ausgelaſſenheit nicht erreichen. Wer die Mannheimer kennt, war von — und Mitmachen ſo überraſcht, daß ts anderes übrig blieb, als ebenfalls mitzu⸗ ihm ni machen Von dieſer fröhlichen Stimmung gewannen auch die kleineren Kaufbuden, nur die Eismänner hatten Mühe und Not, Liebhaber für ihre beſtimmt emp⸗ fehlenswerte Ware zu finden. Aber ſie können ſich tröſten— es ſind noch zwei Tage, und wenn das Wetter ſo fortfährt, wie die Woche am Montag früh begonnen hat, kommen ſie doch noch auf ihre Rech⸗ nung. Im ganzen darf feſtgeſtellt werden, daß das Strandfeſt des„Feuerio“ ein voller Erfolg iſt. Der„Turmbau“ des Habereckl unter der Richtkrone Beim Beſichtigen der Bauſtelle an der Haus⸗ brauerei des Habereckl kann man feſtſtellen, daß der Neubau eines Sudhauſes inzwiſchen rüſtig vorwärts geſchritten iſt. Da die Brauerei in dem Altſtadtgebiet ihres Standortes räumlich ſtark be⸗ engt iſt, kann das neue Sudhaus nur als Hoch⸗ haus ausgeführt werden. In den hart angrenzen⸗ den Nachbaranweſen Q4 direkt eingeſchloſſen, befindet ſich die Bauſtelle. Deshalb hat ſich der Aufbau des Eiſengerippes am neuen Sudhochhaus auch etwas ſchwieriger geſtaltet. Dennoch konnte innerhalb von etwa zwei Wochen das 38 Meter hohe Stahl⸗ gerüſt Zug um Zug aufmontiert werden. Nicht weniger als 3000 Zentner Stahl ſind alſo für dieſes Turmhaus⸗Gerippe verwendet worden. Es handelt ſich bei dieſem Neubau um das höchſte Hochhaus der Innenſtadt Mannheims, denn es ſoll den Treppenhausturm des„Defaka“⸗Hauſes noch um einige Meter übertreffen. Die Bauarbeiten werden jetzt beſchleunigt, deshalb, weil man das neue Sud⸗ haus bis zum Herbſt betriebsfertig haben will. Zu dieſem Zeitpunkt hofft man bei dem 200jährigen Jubiläum der Habereckl⸗Brauerei gleichzeitig auch dieſem neuen Bauteil ſeine Weihe geben zu können. Hoch oben auf dem Eiſengerippe winkt nun zur Zeit auch ein beflaggter Richtbaum. ** Feldartilleriſten von Mannheim und Umge⸗ bung, herhören! Am 30. Auguſt wird das Ehren⸗ mal der Deutſchen Feldartillerie in Köln geweiht. Mannheim, eine der größten Städte am deutſchen Rhein, darf bei dieſer Weihe nicht fehlen, das ſind wir den 150 000 im Weltkrieg gefallenen Kameraden ſchuldig. Um einen verbilligten Fahrpreis(13.60/ zu erhalten, iſt es vor allem nötig, mindeſtens 25 Teilnehmer zu dieſer Fahrt nach Köhn zu gewinnen. Abfahrt Mannheim⸗Hauptbahnhof am 29. Auguſt um 14.05 Uhr, Rückfahrt ab Köln am 31. Auguſt,.50 Uhr. Der Kameraoſchaftsführer der Kanoniere, H. Kirr⸗ ſtetter, bittet die Kameraden der ehemaligen Feld⸗ artillerie, ſich bei ihm bis 8. Auguſt ſchriftlich zu melden. In der Stäotiſchen Kunſthalle: Reichsſchau des Malerhandwerks eröhnet Vom Anſtrich bis zur Monumentalmalerei— Die neuen Werkſtoffe— Eine Schau für Laten und Künſtler Am Sonntagvormittag wurde die Ausſtellung des deutſchen Malerhandwerks im neuen Anbau der Kunſthalle eröffnet. Bezirksinnungsmeiſter Grelle begrüßte die erſchienenen Vertreter der Partei und der Behörden und wies mit einigen Worten noch be⸗ ſonders darauf hin, wie man mit dieſer Ausſtellung ſich ein ganz beſtimmtes Ziel geſteckt habe: nämlich das wirtſchaftlich Tragbare und techniſch wie hygie⸗ niſch Einwanoͤfreie unter dem Geſichtspunkt der Werkſtoffumſtellung zu fördern. Denn die Notwen⸗ digkeit, mit Oel und ölhaltigen Werkſtoffen zu ſpa⸗ ren, hat zu einer Reihe von ſo erfreulichen Erfin⸗ dungen geführt, daß es jedermann intereſſieren muß, darüber Neues zu erfahren. Er erinnerte daran, daß tägliche Führungen Fachleute und Laien mit der Schönheit und Brauchbarkeit der neuen Ver⸗ fahren vertraut machen werden. Der neue Direktor der Kunſthalle, Dr. Paſſarge, ergriff ebenfalls kurz das Wort, um ſeiner Freude darüber Ausdruck zu geben, daß dieſe Ausſtellung gleichſam den Auftakt zu einer im Herbſt ganz be⸗ ſonders zu verſtärkenden Tätigkeit darſtelle, mit der man neben dem freien Künſtlertum auch das Kunſthandwerk zu fördern und zu pflegen ſich verpflichte. Es ſoll der Laie erken⸗ nen, wieviel Kenntnis und Tüchtigkeit auch der ein⸗ ſache Anſtrich erfordert, er ſoll dieſes Arbeiten und Aufbauen von Grund auf ſchätzen lernen, das im Kunſthandwerk von alters her drin ſteckt, und ſo wird allmählich auch der Sinn geweckt für die Wichtigkeit der Wand⸗ und Faſſadenmalerei, in der ja ſchöpferiſches Künſtlertum und handwerkliche Er⸗ fahrung ſich ſo beſonders innig ergänzen müſſen. Dieſe Beziehungen und Wechſelwirkungen jederzeit noch enger und inniger zu geſtalten, ſoll die Kunſt⸗ halle fortan da ſein. Alsöann führte Papsdorf, der Sachberater für künſtleriſche Ausgeſtaltung bei der Innung, oͤurch die Ausſtellung, und erklärte klar und ver⸗ ſtändlich die lange Reihe der vorbildlichen Stücke wie auch der hier und da verteilten nicht⸗ vorbildlichen, die als Beiſpiele für fehlerhafte und unſachgemäße Wandflächenbehandlung den Laien ganz beſonders intereſſieren müſſen. Auch an vielen Lichtbildern konnte man techniſche Kunſtgriffe etwa beim Spachteln ſtudieren, und nicht zuletzt mögen auch einige Bilder aus einer Reſtaurierungs⸗ werkſtatt erwähnt ſein, deren Arbeiten ja auch und zwar in beſonders hohem Maße dem tüchtigen Kunſt⸗ handwerkertum zugerechnet werden müſſen, und von dem einige ſchöne Mannheimer Truhen und Schränke zeugten. Wichtig iſt auch der Hinweis auf die Erhaltung von Sachwerten durch gründlichen wetterfeſten Anſtrich, deſſen Bedeutung uns etwa geläufig iſt durch das Wiſſen um den ungeheuren Verſchleiß, den das Roſten von Eiſen und Stahl in der Wirtſchaft darſtellt. Und nicht zuletzt muß natürlich immer wie⸗ der darauf hingewieſen werden, wie ſehr bei der Faſ⸗ ſadengeſtaltung nicht nur auf ſolide Arbeit, ſondern auch auf die Raum⸗ und Farbabſtimmung der ganzen Straße abgehoben werden muß. Lange Reihen von Vorſchlägen machen das klar und erinnern daran, wieviel hier noch zu tun übrig bleibt, ehe eine Staoͤt von ſich ſagen kann, ſie beſitze wirklich ein einheitliches, harmoniſch abgeſtimmtes Stadtbild. Bei all den vielen Beiſpielen für Kunſthandwerk erſter Ordnung— das alſo ebenſo viel freies Künſt⸗ lertum darſtellt—, und das in ſeiner Auswahl von Flächenbelebung, Dekorationsentwürfen, Schriften und Reklamebildern den Hauptteil der Ausſtellung ausmacht, laſſe man ſich ja nicht verleiten, die durch⸗ gehende Anonymität der Künſtler als ein Zeichen ihrer Zweitrangigkeit auszudeuten. Das gehört mit zum Grundgedanken der Ausſtellung, die Rangunter⸗ ſchiede nicht voranſetzen will. Eine Reihe der aus⸗ geſtellten Stücke, die ja bis zu rein monumentaler Dekorationsmalerei hinaufreichen, ſtammt von ſehr bekannten Malern. Sehr mit Recht aber weiſt auch Papsdorf in ſeinen Ausführungen darauf hin, daß wir hier in Mannheim über viele tüch⸗ tige und erſtklaſſige Meiſter der Dekoration und Flächenbelebung verfügen; aber es gehört natürlich in vielen Fällen dieſer Lackierungs⸗, Craquelé⸗ und Laſurtechniken auch ein ordentliches Stück Geld dazu. Doch denke man beim Beſuche nicht immer an dieſe ſehr proſaiſche Grundbedingung. ſondern er⸗ freue man ſich an dieſer Miſchung von Schön⸗ heit und Schlichtheit, Kunſt und Tech⸗ nik, Schöpfertum und Handwerk, die jedermann etwas gibt und die Ausſtellung ſicherlich trotz ihrer kurzen Dauer zu einer ſolchen der hohen Beſucherziffern machen wird. Br. Hr Bonginderperſchichungun Mütletfürjorge Aus der Mannheimer NSV-Arbeit im Juli Im Sommer iſt bei der NSV ein ſtetes Gehen und Kommen. Sie iſt die beſte Vermittlerin der Volksgemeinſchaft und verbindet Nord und Süd, Oſt und Weſt durch die von ihr ſo eifrig betriebene Erholungspflege. So ſahen wir unterm 21. Juli 30 Kinder aus dem Gau Koblenz⸗Trier bei uns ankommen, die einmal für fünf Wochen die Ufer der Ahr, der Moſel und der Nahe mit denen des Rheins und des Neckars vertauſcht haben. Am 25. Juli fuhren dafür 30 Mannheimer Buben und Mädel nach dem Gau Kurheſſen, um ſich hier für einige Wochen zu beheimaten. Am gleichen Tage verließen uns auch noch 4 Frauen, die in das Kurhaus Reinacher in Mülben fuhren, und 3 Jungarbeiterin⸗ nen, die ins„Waldheim König“ in Schienen am Bodenſee kamen. Vier Wochen Ausſpannung in ſchönſter Umgebung und bei beſter Verpflegung wer⸗ den hier Wunder wirken. Den Dank an unſere erholungsbedürftigen Mütter für ihre dem Vaterlande geopferten Kräfte kann man wahrlich nicht beſſer abſtatten, als daß man ihnen das Leben in ſeiner ſchönſten Form darbietet, ihnen auf dieſe Weiſe neue Kraft und Lebensbejahung ſchenkend, mit der ſie wieder erfolgreich den Lebens⸗ kampf aufnehmen können. Die NSV hat in dieſer Erkenntnis die Mütterverſchickung immer mit an erſter Stelle betrieben. Sie brachte nun wiederum am 29. Juli zwanzig Frauen ins Mütter⸗ erholungsheim Gernsbach im Murgtal und 90 Frauen ins Müttererholungsheim Marxzell im Ibtal. Den Beſchluß in der Erholungspftegearbeit des Monats Juli machten 16 Kindet, die am 30. Juli aus dem Kindererholungsheim„Katharinenhöhe“ zurück⸗ kehrten; geſund, munter und— was die Hauptſache iſt— gekräftigt an Leib und Seele. Und der 31. Juli entführte noch ſchnell neun Mannheimer Bu⸗ ben und Mädel in das Kinderſolbad Bad Dürr⸗ heim im Schwarzwald, wo ſie annähernd 6 Wochen ganz der völligen Wiederherſtellung und Kräftigung ihrer Geſundͤheit leben werden. Nicht unerwähnt ſoll bleiben, daß unterm 24. Juli die augenblicklich in unſerem Kreisgebiet weilenden 50 auslandsdeutſchen Kinder aus Polniſch⸗ Oberſchleſien unter Führung der NeV eine Fahrt nach Heidel⸗ berg unternahmen. Es war ein einzigartiges Erleb⸗ nis für die Kinder, Heidelberg, von dem alle Welt erzählt, kennenzulernen. Sie ſtanden ganz im Banne der reizvollen Landſchaft. Staunend bewun⸗ derten ſie auch die Feierſtätte auf dem Heiligen Berg, die machtvolles Zeugnis gibt vom national⸗ ſozialiſtiſchen Geſtaltungswillen des Dritten Reiches. Auf dem Schloß hatten die Kinder das Glück, unter ſachkundiger Führung in die wechſelvolle Geſchichte dieſes Bauwerkes eingeführt zu werden. Die Ver⸗ pflegung der Kinder lag an dieſem Tage bei der NeS Heidelberg in beſten Händen. Weſſen Herz nicht ganz verhärtet iſt, muß ehrlich eingeſtehen, daß in der NSV eine Organiſation am Werke iſt, die in uneigennützigſter Weiſe nur für das deutſche Volk lebt und wirkt. Jeder verantwortungsbewußte Deutſche iſt des⸗ halb auch Mitglied der NS⸗Volkswohlfahrt und be⸗ fähigt ſein Volk durch ſie zu den höchſten Leiſtungen. —————————————————————————————..—————— Eine Neunzigjährige Fräulein Babette Gerlach, die ſeit Jahren als Penſionärin im Marthahaus, F 7, 19, der Tochter⸗ anſtalt des Diakoniſſenmutterhauſes, lebt, vollendet am 4. Auguſt ihr 90. Lebensjahr. Sie erlebt dieſes hohe Alter bei völliger Geiſtesfriſche und verhältnis⸗ mäßig großer körperlicher Rüſtigkeit. Sie macht noch täglich Handarbeiten und ſchreibt Briefe und kann ſich noch ſelbſt helfen. Wir wünſchen der Jubilarin einen ſchönen Lebensabend. Möge ſie auch noch die Vollendung des hundertſten Lebensjahres erreichen! Ein Pflegerat für die Unglücksopfer Der Führer der SA⸗Gruppe Kurpfalz, Gruppen⸗ führer Luyken, hat die Bildung eines Pflegerates für die Opfer des Unglücks an der Beſenfelder Steige befohlen. Unter ſeinem Vorſitz iſt es Auf⸗ gabe dieſes Pflegerates, für die Opfer des ſchweren Unglücks an der Beſenfelder Steige zu ſorgen. Der Pflegerat ſetzt ſich zuſammen aus SA⸗Führern unter Mitarbeit der NS und anderen Stellen von Par⸗ tei und Behörden. Die Anſchrift lautet: Mannheim, Otto⸗Beck⸗Straße 27(SA⸗Gruppe Kurpfalz). Gleichzeitig bringt Gruppenführer Luyken für die herzliche Anteilnahme und die bereitwillige Hilfe, die der SͤA gelegentlich des Unglücks aus allen Krei⸗ ſen der Bevölkerung, von den Gliederungen der Partei und den Behörden des Staates und der Stadt ſowie der Wehrmacht und den Verbänden entgegen⸗ gebracht worden iſt, im Namen aller SA⸗Männer der Gruppe Kurpfalz ſeinen tiefempfundenen Dank zum Ausdruck. 42 Verkehrsunfälle in einer Woche Polizeibericht vom 3. Auguſt In der vergangenen Woche 42 Verkehrsunfälle. Bei 42 Verkehrsunfällen, die ſich in der vergangenen Woche hier ereigneten, wurden 23 Perſonen ver⸗ letzt und 33 Fahrzeuge aller Art beſchädigt. Zwei Unfälle ſind auf Trunkenheit der Fahrzeugführer zu⸗ rückzuführen. Betrunkener Kraftfahrer: Vorläufig feſtgenom⸗ men wurde geſtern abend ein betrunkener Kraft⸗ wagenführer, der auf der Rüdesheimer Straße durch ſein Verhalten den übrigen Verkehr geſährdete· Dem verantwortungsloſen Führer wurde der Füh⸗ rerſchein abgenommen. Einen Schädelbruch, einen Unterſchenkelbruch und eine Gehirnerſchütterung erlitt ein Radfahrer, der geſtern nachmittag auf dem Alten Benzweg von dem Führer eines Kraftrades, der auf der ſal⸗ ſchen Straßenſeite gefahren iſt, angefahren wurde. Der verletzte Radfahrer ſowie der ebenfalls verletzte Soziusfahrer fanden Aufnahme im Städt. Kranken⸗ haus. Außerdem ereigneten ſich noch 3 weitere Verkehrsunfälle durch rückſichtsloſes Ueber⸗ holen, Nichteinräumen des Vorfahrtsrechtes und Außerachtlaſſung der nötigen Vorſicht, wobei eine Perſon verletzt und 3 Kraftfahrzeuge beſchädigt wurden. Wegen Ruheſtörung und groben Unfugs wurden in den letzten beiden Tagen 17 Perſonen angezeigt. Der Führer ſtiſtet eine Erinnerungs⸗ medaille für die Dlympiſchen Spiele 1956 (Funkmeldung der NM3.) + Berlin, 3. Auguſt. Das Reichsgeſetzblatt vom 3. Auguſt veröffentlicht folgende Verordnung des Führers und Reichskanzlers über die Stiftung einer Er⸗ innerungsmedaille für die Olympiſchen Spiele 1936: 1. In Ergänzung meiner Veroroͤnung über die Stif⸗ tung eines Ehrenzeichens für Verdienſte um die Olympiſchen Spiele 1936 vom 4. Februar 1936 (Reichsgeſetzblatt 1 Seite 51) ſtifte ich für verdienſt⸗ volle Mitarbeit bei den Olympiſchen Spielen 1936 die „Deutſche Olympia⸗Erinnerungs⸗Me⸗ daillel. 2 Die aus weißem Metall beſtehende runde deutſche Olympia⸗Erinnerungsmedaille zeigt auf der Vorder⸗ ſeite das Hoheitszeichen des Reiches, hinter dem ein die 5 olympiſchen Ringe tragender Eckturm ſteht und die Jahrezzahl 1936. Auf der Rückſeite bekin⸗ den ſich die Wörte:„Für verdienſtvolle Mitarbeit bei den Olympiſchen Spielen 1936“ und darunter ein Eichenzweig. 3. Die deutſche Olympia⸗Erinnerungsmedaille wird an einem oͤrei Zentimeter breiten Band von gleicher Ausführung wie das der zweiten Klaſſe des deutichen Olympia⸗Ehrenzeichens im Knopfloch oder auf der linken Bruſtſeite getragen. 4 Die Ziffern—9 der Verordnung über die Stif⸗ tung eines Ehrenzeichens für Verdienſte um die Olympiſchen Spiele 1936 vom 4. Februar 1936 (Reichsgeſetzblatt 1 Seite 51) finden Anwendung. Berlin, den 31. Juli 1936. Der Führer und Reichskangler 1 e e Adolf Hitler Der Reichsminiſter des Innern Frick. ** Das Verkehrsbüro befindet ſich im Plankenhof! Täglich werden immer wieder Geſchäftsinhaber der Straße zwiſchen P5 und P6 um Auskunft angegan⸗ gen, wo ſich das Verkehrsbüro befindet. Da ſich dieſe Frage nur zu oft wiederholt, wurden wir auf⸗ gefordert, anzuregen, daß am zweckmäßigſten zwei Schilder an dieſer Durchgangsſtraße, an den Ecken der Freßgaſſe und erweiterten Planken, anzubringen wären. Das Transparent über dem Eingange des Plankenhofes fällt Fremden nur ſchwer ins Auge. Meiſt wird auch die Durchgangsſtraße zwiſchen den Plankenneubauten(PE 6 und P 5) als neue„Planken⸗ paſſage“ betrachtet. Vielleicht läßt ſich dieſem kleinen Uebel mit Durchführung unſerer Anregung doch ab⸗ helfen. Filmrunoſchau Palaſt und Gloria:„Es waren zwei Jung⸗ geſellen“ So oft und ſo herzlich wurde ſchon lange nicht mehr gelacht als bei dieſer harmlos⸗fröhlichen Ge⸗ ſchichte von den beiden Junggeſellen, die ſich zuletzt willig in Ehefeſſeln ſchlagen laſſen. Dabei iſt die Handlung ſo einfach, ͤaß man von Anbeginn an weiß, daß und wie ſich alles zum beſten wenden wird Die beiden Junggeſellen ſind ein Arzt, der in einem weltvergeſſenen Erdenwinkel vergeblich nach ſeinen erſten Patienten Ausſchau hält und von ſeinem ge⸗ treuen Famulus redlich getröſtet wird, und ein Acchi⸗ tekt, der gerade auch nichts wichtigeres zu tun hat, als ſeinem Freund Geſellſchaft zu leiſten. Als der junge Mediziner durch Zufall eine heilkräftige Quelle entdeckt und eine alte Exzellenz bereitwillig die Mittel vorſchießt, um aus dem gottverlaſſenen Neſt einen Badeort zu machen, herrſcht überall eitel Freude und eine Doppelverlobung iſt fällig. Der Zuſchauer unterhält ſich köſtlich bei dieſem Film, deſſen humorige Wirkungen ſich aus den witzi⸗ gen Dialogen ergeben. Und wenn auch manchmal der Humor derb aufgetragen wird, tut das der Sache keinen Abbruch. Den Hauptanteil an dieſem Lach⸗ erfolg hat Joe Stöckl als Arztfaktotum, der auf die Aſtrologie ſchwört. Recht achtbare Leiſtungen bieten ferner M. Kömpel⸗ Pilot als Arzt und Adolf Gondrell als ſein Freund, ſowie Käthe Itter und Hilde Schneider als die beiden Ehe⸗ anwärterinnen. Auch Adele Sandrock hat in einer Epiſodenrolle als alte Exzellenz Gelegenheit, wieder einmal ihr zürnendes Organ und vorwurfsvolles Mienenſpiel einzuſetzen. aö⸗ Ueri-Sir a* 5 Luulau Bunter Abend I u Erog Feuerwerk 6 Dienstag, 4. Auguſt 193 F. Seite /Nummer 353 ee ——— .,,— —— 118 Die Waſſer wollen nicht weichen! 7 693 Die neue Hochwaſſerwelle des Bodenſees Starkes Steigen binnen wenigen Tagen— Anfang Auguſt Hochwaſſerſtand von Mitte Fuli abermals erreicht— Erneut behinderte Schiffahrt :: Konſtanz, 3. Auguſt. Die ſtändig unglückliche Wettergeſtaltung am Voralpenfuß hat dem Bodenſee im Lauf der zweiten Hälfte des Juli wiederum ſo gewaltige Waſſermaſſen zugeführt, daß die ſeit Ende Juli erkennbar gewor⸗ denen Rückgänge der Hochwaſſerfluten von Mitte „Juli nicht nur hinfällig geworden ſind, ſondern bis zum Hochwaſſerſtand der Julimitte wieder erreicht wurden. Es iſt ſomit eine völlig neue zweite Hochwaſſerwelle im geſamten Bodenſeegebiet zu verzeichnen, deren Herkunft nicht mehr in dem Abſchmelzprozeß im Hochgebirge zu ſuchen iſt, ſon⸗ dern die aus den gewaltigen Zubringerwaſſermaſſen der Flüſſe zum Bodenſee herrühren.“ Bemerkenswert ſind einige Zahlen über die Pe⸗ gelbewegung am Konſtanzer Hafen, dem für die Be⸗ urteilung des am meiſten betroffenen Unterſees im⸗ mer noch einige Zentimeter hinzuzurechnen ſind. Da⸗ nach war der Julihöchſtſtand mit 5,20 Meter am 16. und 17. Juli erreicht. Alsdann begann der See langſam, aber ſtetig in ziemlich gleichen Tages⸗ werten zu fallen. Der Tiefſtand war auf die⸗ ſem Wege gegen Monatsende am 28. und 29. Juli erzielt mit einer Pegelhöhe von 4,91 Meter. Mit dieſem Sinken verband ſich die Hoffnung auf ein baldiges raſches Zurückgehen des Waſſerſtandes, ſo daß dann die ſtark behinderte und zum zweimaligen Umbooten gezwungene Schiffahrt KonſtanzSchafſ⸗ hauſen wieder glatt hätte vor ſich gehen können, während vordem die Brücken von Konſtanz, Stein und Dieſenhofen Hinderniſſe waren. Indes kam unter dem Einfluß der ſtarken Re⸗ gengüſſe der See abermals ins Steigen und zwar ungemein ſprunghaft. Binnen eines Tages ſtieg der Pegel von von 4,91 Meter auf 5,08 Meter, am 30. Juli, alſo innerhalb 24 Stunden um volle 17 Zeu⸗ timeter höher. Was das bei einer ſolchen Waſſerfläche heißen will, liegt auf der Hand. Das Steigen ſetzte ſich ſeitdem fort und erreichte am 31. Juli 5,11 Meter, am 1. Au⸗ guſt 5,16 Meter und am 2. Auguſt 5,20 Meter. Damit war das Julihochwaſſer, das man über⸗ wunden hoffte, wieder erreicht. Die ganzen Nachteile für den Verkehr ſind damit wieder in Erſcheinung getreten. Die Behinderungen für die Schiffahrt, die Ueber⸗ ſchwemmungen der Straßen auf der Reichenau, im Aach⸗Ried bei Moos zur Halb⸗ inſel Höri, die Landeſchwierigkeiten am Unterſee, das Waſſer in den Straßen, Häuſern und Gärten der Uferorte mit ihren tiefen Teilen haben wieder ihren vollen negativen Wert erreicht. Die Strand⸗ bäder liegen mit großen Teilen des Uferſaumes unter den Waſſermengen, die bei dem regneriſchen und kühlen Sommer nicht auf richtige Badewärme ohnehin kommen wollen. Die Schiffe ſchwimmen meiſt faſt auf der Höhe der Hafenmauern und müſſen mit kleinen Klettertouren mit Hilfs⸗ brücken und Böcken beſtiegen oder verlaſſen werden. Dabei will das Wetter immer noch keinen beſtändi⸗ gen Charakter annehmen. Die Aufſtauwirkungen von kühler Luft am Fuß der Alpen haben gerade im Seegebiet und Umgegend erneut zu heftigen Regen⸗ güſſen Anlaß gegeben, ſo daß mit ihrer Auswirkung Seewaſſerſtand erſt noch zu rechnen ſein wird. Was bringt die Weinheimer Woche? Eine Ausſtellung von Handwerk und Volkskunſt Landestreffen der Bürgerwehren * Weinheim, 4. Anig. Auf dem neuen Feſtplatz der Stadt Weinheim findet in der Zeit vom.—17. Auguſt die Weinheimer Woche ſtatt, die über den Rahmen einer örtlich begrenzten Veranſtaltung hinausgeht und zu einem Volksfeſt für Bergſtraße und Odenwald geworden iſt. Das alte Gelän e, auf dem die Vorgängerinnen 1926, 1934 und 1935 ahge⸗ halten wurden, konnte nicht mehr verwendet wer⸗ den, nachdem mit dem Bau des Ehrenmals am'n⸗ gang des Hindenburgparkes ſeit längerer Zeit be⸗ gonnen iſt. Für jeden Abend ſind Veranſtaltungen unterhaltender oder ſportlicher Art vorgeſehen dar⸗ unter ein Kameradſchaftsabend der Par⸗ teiformationen und das Auftreten der Hei⸗ matbühne Schön au, die für den erſten Teil der Olympiſchen Spiele für die Olympiahalle von Koͤc nach Berlin verpflichtet iſt. Die Bürgerwehren von Baden haben am 8. und 9. Auguſt ihr Landestreffen und wer⸗ den auf dem Feſtplatz ihre Wache aufziehen laſſen. 1200 Mann ſind gemeldet. Es kom⸗ men aus dieſem Anlaß auch Bürgerwehren aus Heſſen und Württemberg in unſere Zweiburgenſtadt. Während der ganzen Dauer der Weinheinter Woche, aus deren Anlaß jeden Abend Burg⸗ beleuchtung ſtattfindet, iſt in der Eduord⸗ Dürer⸗Schule die Ausſtellung„Vergangenheit und Gegenwart des Handwerks und der Volkskunſt im Oden wald und an der Bergſtraße“ geöffnet, die ſeit einiger Zeit vor⸗ bereitet wird. Ins Garn gegangen Langfinger beim Einbruch ertappt * Appeuweier, 4. Aug. Innerhalb acht Wochen war in den Büroräumlichkeiten der Mittelbadiſchen Ziegelverkaufsſtelle, Filiale Appenweier Bahnhof, dreimal eingebrochen worden. Dabei ſind größere Geloͤbeträge entwendet worden, ohne daß es gelun⸗ gen wäre, den Dieb zu faſſen. Beim vierten Male aber, in der Nacht zum 29. Juli, früh morgens um 54 Uhr, hat ihn das Schickſal ereilt. Er war auf die gleiche Art wie bei den erſten Einbrüchen in das Büro eingeſtiegen, beim Auſknacken des Schreib⸗ tiſches wurde er jedoch vom Geſchäftsführer und einem Gendarmeriebeamten, die auf der Lauer ge⸗ legen hatten, überraſcht und feſtgenommen. Es han⸗ delt ſich um einen 16 Jahre alten Burſchen von hier. Er hat die Diebſtähle eingeſtanden; das Geld hat er in leichtſinniger Weiſe mit anderen Burſchen ver⸗ braucht. Der jugendliche Dieb wurde ins Offen⸗ burger Amtsgefängnis verbracht. Was gibt es Neues in Baiertal? Die katholiſche Kirche wird ausgemalt * Baiertal, 4. Auguſt. Nachdem die im Jahre 1912/13 erbaute hieſige katholiſche Pfarrkirche im ver⸗ gangenen Jahre eine Lichtanlage erhalten hat, ſoll ſie in dieſem Jahre ihren ſchönſten Schmuck, die Ausmalung, erhalten. Regierungsbaumeiſter Ohnmacht vom erzbiſchöflichen Bauamt Heidel⸗ berg wurde mit der Leitung beauftragt. Kirchen⸗ maler Anton Klaſſen⸗Heidelberg und Kunſtmaler Mayer werden die Arbeiten ausführen unter Mit⸗ hilſe zweier hieſiger Malermeiſter. In ungefähr acht Wochen wird die Kirche ihr neues Gewand erhalten haben. Die Mittel für die entſtehenden Unkoſten wurden dͤurch die Gemeinde in opferwilliger Bereit⸗ ſchaft zur Verfügung geſtellt. Die Kamine der Freiburger Ziegelwerke rauchen wieder * Freiburg i. Br., 30. Juli. Nach langer Still⸗ legung ſind die größten Ziegeleiwerke Ober⸗ badens in Merzhauſen bei Freiburg dieſer Tage wieder in Betrieb genommen worden. Regie⸗ rung, Gemeinde und Arbeiter haben einen neuen Unternehmer gefunden, um die reichlich vorhandenen ausgezeichneten Rohſtoffe und die großen Anlagen wieder der Allgemeinheit nutzbar zu machen. Ein Teil der umfangreichen Lehmgruben ſoll Fiſcherei⸗ Gewäſſer und Naturſchutzgebiet werden, wozu alle natürlichen Vorausſetzungen gegeben ſind. ⸗a⸗ Weinheim, 4. Auguſt. Frau Katharina Diet⸗ rich feierte ihren 71. Geburtstag. Wir gra⸗ tulieren! )6Mosbach, 31. Juli. Das neue Dienſtgebäude des Waſſer⸗ und Straßenbau, ſowie Vermeſſungs⸗ amtes iſt nun auch in ſeiner Inneneinrichtung nahe⸗ zu vollendet, ſo daß Mitte Auguſt der Einzug der beiden Aemter erfolgen wird.— Bei einer im Rat⸗ haus abgehaltenen Verſammlung der Freiwil⸗ ligen Feuerwehr wurde Baumeiſter Johann Schuler jr. als neuer Führer der Wehr beſtä⸗ tigt. Der ſeitherige Kommandant, Malermeiſter Joſef Spohn, der lange Jahre an der Spitze der Wehr ſtand und ſich um die Feuerwehrſache der Stadt Mosbach ſehr verdient gemacht hat, iſt von ſeinem Amt freiwillig zurückgetreten. * Freiburg, 2. Aug. Der Fremdenverkehr hat im zweiten Vierteljahr 1936 mit 54 786 gemelde⸗ ten Fremden gegenüber 52 064 im gleichen Zeitraum des Vorjahres wiederum eine erfreuliche Zu⸗ nahme von 2722 oder 5 v. H. erfahren. Nach ihrer Herkunft entfielen 47241 Beſucher oder 86,2 vom Hundert auf Perſonen, die ihren Wohnſitz in Deutſchland hatten, 7545 oder 13,8 v. H. waren Aus⸗ länder. Nuucl um ¶chiuecʒiugen SEin Wochenende mit ſtarkem Fremdenverkehr rr Schwetzingen, 4. Aug. Es iſt ſchon kein Verlaß mehr auf den Wetter⸗ gott. Am Freitag hatten wir endlich mal wieder ſchönes Wetter und bereits am Samstagabend wur⸗ den wir mit dem gefürchteten Bindfadenregen be⸗ glückt. Das war denn auch die richtige Witterung, um ſich zu ernſter Beratung im Verſammlungslokal zuſammenzufinden. So trafen ſich die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr im Neben⸗ zimmer„Zum Römiſchen Kaiſer“, die NS⸗Kriegs⸗ opferverſorgung hatte ihre Mitglieder und Angehörigen zu einem Vortrag über das Front⸗ kämpfertreffen in das„Blaue Loch“ eingeladen, während im Rathaus Ortsgruppenleiter Steil zu den Hausleitern der Ortsgruppe der NS DAP ſprach. Der Sonntag ſelbſt ſtand auch in unſerer Stadt ganz unter dem Einfluß des Hockenheimer Motor⸗ radrennens. Schon in den erſten Morgenſtunden vernahm man das Geknatter der durchfahrenden Motorräder und am Nachmittag, als das Rennen in Hockenheim beendet war, lenkten viele Hunderte ihre Schritte nach unſerer Stadt, um dem Schloß⸗ garten einen Beſuch abzuſtatten. Nahezu 2500 Fremde wurden allein im Schloßgarten über das Wochenende gezählt, eine Zahl, die für dieſe Zeit als ſehr gut bezeichnet werden darf. Es war, alles in allem betrachtet, ſicherlich wie⸗ der einmal ein Sonntag, der auch unſeren Wirten wieder etwas beſſeres Geſchäft brachte. Anfälle, die der Sonntag brachte Im Lauſe des Sonntags mußten. in das Schwetzinger Krankenhaus zwei durch Unglücksfall Verletzte eingeliefert werden. Bereits am Vor⸗ mittag hatte ein 23jähriger Motorrad⸗ fahrer von Bodersweier bei Kehl einen Unglücks⸗ fall in der Nähe von Neulußheim erlitten, ſo daß er mit dem Krankenwagen geholt werden mußte. Es wurde bei ihm ein Beinbruch feſtgeſtellt. Das zweite Unglück ereignete ſich Sonntagnachmittag um Uhr auf der Hockenheimer Rennbahn an der Spitzkurve bei Oſtersheim. Ein 14jähriger Junge aus Oftersheim fuhr mit dem Rad auf dieſer Straße, hinter ihm ein Motorradfahrer. Der Junge wollte umkehren, hat nun aber anſchei⸗ nend kein Zeichen gegeben, ſo daß der Motor⸗ radfahrer direkt auf den Radſahrer auffuhr. In bewußtloſem Zuſtande wurde der Junge ins Schwetzinger Krankenhaus gebracht, wo eine leichte Gehirnerſchütterung und ſchwerere Schür⸗ fungen feſtgeſtellt wurden. Radfahrerin von Kraftwagen umgerannt. Eine Frau von Brühl wollte mit ihrem Fahrrad am Sonntagabend gegen 8 Uhr beim Schloßeingang die Schloßplanken überqueren. Dabei war ſie ſo unvor⸗ ſichtig, daß ſie gegen einen entgegenkommenden Per⸗ ſonenkraftwagen fuhr. Durch den Sturz erlitt ſie eine Gehirnerſchütterung und ziemlich ſchwere Kopfprellungen, die die Ueberfüh⸗ rung der Verletzten ins Schwetzinger Krankenhaus notwendig machten.— Heute kann Herr Simon Werner, Heidelberger Straße 5, ſeinen 70. Geburtstag ſeiern. Herz⸗ lichen Glückwunſchl Die Schwetzinger Stabtkapelle gab Sonntag nach⸗ mittag im Garten des Hotel Hirſch ein Konzert. Un⸗ ter der Stabführung von Georg Ueltzhöffer hörte man in der Hauptſache Märſche, die bei den vielen Gäſten dankbaren Beifall fanden. Der letzte Gang eines alten Schwetzingers. Ge⸗ ſtern nachmittag mußte unſere Gemeinde einen be⸗ kannten Bürger von Schwetzingen zu Grabe tragen. Es handelte ſich um den erſt 45 Jahre alten Gärt⸗ nermeiſter Albert Hettenbach, der nach kurzem Krankenlager im Krankenhaus Mannheim geſtor⸗ ben iſt. Wie ſehr man Herrn Hettenbach hier ſchätzt, mag wohl am beſten die große Trauergemeinde be⸗ wieſen haben, die dem Toten geſtern das letzte Ge⸗ leit gab. Die Stadtkapelle ſpielte die Trauermuſik, SA⸗Männer trugen den Sarg zum Grab und groß war die Zahl der Kränze, die man am Grabe nieder⸗ legte. Vielen Vereinen diente Herr Hettenbach ſchon ſeit Jahren, das bewieſen die zahlreichen Nachrufe. Der Bürgermeiſter gibt bekannt: Die Aushe⸗ bung der Dienſtpflichtigen von Schwetzin⸗ gen findet am Mittwoch, 26. Auguſt 1936, vormittags 8 Uhr, im ſüdlichen Schloßzirkel ſtatt. Zu dieſer Aushebung haben die Dienſtpflichtigen des Jahr⸗ ganges 1914 und diejenigen des Jahrganges 1915, die in der Zeit vom 1. 1. bis 31. 3. 1915 Verkehrsunfälle am laufenden Band Noch einmal glücklich abgelaufen! Ueberlandbahn erfaßt Kraftwagen. *„ Viernheim, 4. Auguſt. Ein aus Rhein⸗ heſſen kommender Perſonenkraftwagen, der mit 3 Perſonen beſetzt war, ſtieß, aus Richtung Mannheim kommend, hier beim Ueberfahren der Geleiſe plötzlich mit einem Ueberlaudzug der OCEG zuſammen. Die OEG⸗Bahn erfaßte den Kraftwagen am Kotflügel und ſchleifte dieſen eine kurze Strecke mit fort. Wie ein Wunder ging dieſer Zuſammenſtoß ohne ſchlimmere Folgen, auch ohne Perſonenſchaden, ab. Der ins reie Feld ge⸗ ſchleifte Kraftwagen wurde wieder flott gemacht und konnte nach wenigen Stunden die Fahrt wieder fort⸗ ſetzen. Das Auto hatte ſich überſchlagen Der Unfall eines Ludwigshafeners in Oggersheim Bekanntlich wurde am Samstagmorgen der Kraft⸗ wageninſaſſe Max Grich aus Ludwishafen in ver⸗ letztem Zuſtande mitſamt ſeinem Kraftwagen auf der Dürkheimer Straße bei Oggersheim im Straßen⸗ graben aufgefunden. Der Vorgang konnte inzwi⸗ ſchen aufgeklärt werden. Der Kraftwagen befand ſich auf der Fahrt nach Dürkheim und kam an der Stelle, wo Straßenpflaſter und Aſphalt aneinandergrenzen, plötzlich ins Schleudern, ſo daß ſich der Wagen zweimal überſchlagen hat und dann ſeitlich in das Weizenfeld geraten iſt. Wie durch ein Wun⸗ 9 der blieb der Fahrer des Wagens ſelbſt unver⸗ letzt. Nur Grich erlitt als Wageninſaſſe ſehr ſchwere Prellungen am Bruſtkorb. Er wurde be⸗ wußtlos in das Krankenhaus nach Ludwigshafen eingeliefert und befindet ſich jetzt wieder auf dem Wege der Beſſerung. Was Heidelbergs Polizei notiert * Heidelberg, 4. Auguſt. Beim Befahren der Handſchuhsheimer Landſtraße geriet ein Perſonenkraftwagen infolge der naſſen Straßendecke ins Schleudern und ſtieß gegen einen Baum, wobei der Führer des Wagens eine Prellung am linken Knie erlitt. Er mußte ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen. Der Wagen wurde ſtark beſchädigt. Infolge Nichtbeachtung des Vorfahrtsrechts ſtie⸗ ßen auf der Straßenkreuzung Brücken⸗ und Brücken⸗ kopfſtraße zwei Perſonenkraftwagen zu⸗ ſammen. Drei Perſonen erlitten dabei leichtere Verletzungen. Beide Fahrzeuge wurden ſtark be⸗ ſchädigt. Am g. Auguſt fuhr an der Ecke Hauptſtraße und Neugaſſe eine Radfahrerin gegen einen Perſonen⸗ kraftwagen, der von der Hauptſtraße nach links in die Neugaſſe einbog. Sie fiel zu Boden und erlitt Schnittwunden an der linken Hand. Die Verletzte mußte mittels Sanitätskraftwagen in das Akade⸗ miſche Krankenhaus gebracht werden. Lebensge ahr beſteht nicht, geboren und 1935 als tauglich oder 1936 als taug⸗ lich und II befunden worden ſind, zu erſcheinen. Die Bekanntmachung des Bezirksamts Mannheim an der Anſchlagtafel im Rathaus iſt genau zu be⸗ achten. Die Dienſtpflichtigen, die noch keinen Wehr⸗ paß in Händen haben, haben zur Aushebung zwei Paßbilder mitzubringen. Veranſtaltungen in Schwetzingen Capitol:„Das Hermännchen“. Neues Theater:„Maddalena“. Dienstag, 4. Auguſt Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 7 Uhr Mainz Wiesbaden⸗ Biebrich— Rüdesheim— Aß⸗ mannshauſen und zurück ſowie Ztägige Rheinreiſe nach Königs⸗ winter und zurück. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Flugplatz: 9 bis 20 Uhr Rund⸗ flüge über Mannheim. Hafenrundfahrten: 7 bis 20 Uhr ſtündlich am Rhein und Neckar. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Bergſtraße und Oden⸗ wald. Feuerio⸗Strandfeſt am Abdolf⸗ Hitler⸗ufer: 22 Uhr Großes Feuerwerk. Roſarium: Geöffnet von 17 bis 20 Uhr. Tanz: Palaſthotel, Kabarett Libelle. Lichtſpiele Univerſum:„Weiberregiment“.— Alhambra:„Im Son⸗ nenſchein“.— Schauburg:„Die vertauſchte Braut“.— Palaſt und Gloria:„Es waren zwei Junggeſellen“. Capitol:„Lockenköpfchen“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 18 und 185 15 bis 17 Uhr. Sonderſchan: Vom Fels zum Edel⸗ tein. Theatermuſeum, E., 20. 15—17 Uhr. Geöffnet von 10—13 und von „Kraft durch Freude“ Achtung! KöF⸗Fahrt zu den Reichsfeſtſpielen nach Hei⸗ delberg. Wie ſoeben die Reichsfeſtſpielleitung mitteilt, muß die für Sonntag, 16. Auguſt, vorgeſehene Nachmittags⸗ vorſtellung„Komödie der Irrungen“ von Shakeſpeare auf kommenden Sonntag, 9. Auguſt, vorverlegt werden. Die für 16. Auguſt ausgegebenen Karten behalten ihre Gül⸗ tigkeit. Weitere Karten, nur gute Plätze, ſind nur bis Mittwoch, 5. Auguſt, abends 18 Uhr bei den Koͤß⸗Geſchäfts⸗ ſtellen P 4, 4/5, Lortzingſtraße 35, Nuitsſtraße 1 und Orts⸗ gruppe Neckarau, Luiſenſtraße 46, erhältlich. Koſten für Hin⸗ und Rückfahrt.30 l/. Achtung! Reichsfeſtſpiele Heidelberg. Durch ungünſtige Witterungsverhältniſſe konnte die Aufführung„Agnes Bernauer“ am 2. 8. nicht zu Ende ge⸗ ſpielt werden. Für diejenigen Volksgenoſſen, die an einer Zweitaufführung Intereſſe haben, iſt Gelegenheit geboten, am Donnerstag, 6. Auguſt und Donnerstag, 13. Auguſt, ohne Nachzahlung einer weiteren Vorſtellung beiwohnen zu können. Die Karten werden zu den oben angegebenen Terminen an der Kaſſe eingelöſt, lediglich eine neue Fahr⸗ karte zum Preiſe von 50 Pfg. iſt nachzulöſen. Fahrkarten der Oé ſind auf den Geſchäftsſtellen P 4,—5, Lort⸗ 35, Nuitsſtraße 1 und Ortsgruppe Neckarau er⸗ jältlich. NSDAP-Riiſeilungen Aus parteiamtlichen Behanntmachungen enmommen An ſämtliche Kaſſenleiter des Kreiſes Mannheim Die Reichsparteitag⸗Plaketten ſind eingetroiffen. Die Kaſſenleiter werden erſucht, dieſelben ſofort auf der Kreis⸗ leitung, Zimmer 14, abholen zu laſſen. Kreiskaſſenverwaltung. Politiſche Leiter Deutſches Eck. Die Umlage für Reichsparteitag 1936 iſt ſofort zu entrichten. Kaſſenſtunden werktags von 19.15 bis 20.30 Uhr(Mittwochs und Samstags geſchloſſen), nach dem 12. jeden Monats nur Montags und Donnerstags. Feudenheim. Umlage zum Reichsparteitag. Ich mache darauf aufmerkſam, daß die Sonderumlage zum Reichsparteitag 1936 in Höhe eines Monatsbeitrages bis ſpäteſtens 16. Auguſt bezahlt ſein muß. Kaſſenſtunden: vom 1. bis 10. Auguſt 17.30 bis 19.30 Uhr, ausgenommen Samstags. Beitragszahlung. Der Beitrag iſt Bringſchuld und iſt ſolcher jeweils in der Zeit vom 1. bis 10. des Monats während der Kaſſenſtunden von 17.30 bis 19.30 Uhr(Sams⸗ tags ausgenommen) bei der Ortsgruppenkaſſe zu zahlen. Spätere Bezahlung bedingt 20 Pfg. Zuſchlag. Ich erwarte pünktliche Einhaltung dieſer Anordnung. Neckarſtadt⸗Oſt. Am 4. Auguſt, 20.15 Uhr, Beſprechung der Amts⸗ und Zellenleiter in der„Renſchgarage“. NS⸗Franenſchaft 8 ellen⸗ und Blockleiterinnen im Deutſches Eck. Theobald, U 5, 1. Humboldt. Am 4. Auguſt, 20 Uhr, Zellenleiterinnen, Mittelſtraße 29. BDM Untergau 171. Im Auguſt iſt die Untergaubücherei diens⸗ tags und donnerstags von 17 bis 19 Uhr geöf'net. „Gruppenführerinnen. Die Fächer auf dem Untergou müſſen dienstags und donnerstags von 17—19 Uhr ge⸗ leert werden. eim. Am 4. Auguſt, 20 Uhr, Singſtunde bei Beſprechung der Grenz⸗ und Ausland. Die Sprechſtunden ſind dienstags von 19—20 Uhr in N 2, 4. DAx Humboldt. Am 6. Auguſt, 20 Uhr, Autreten ſämtlicher DF⸗Walter und ⸗Warte der Betriebe und der Straßen⸗ zellen auf dem Marktplatz Neckarſtadt(Uniform, ſoweit vorhanden), Am 5. Auguſt wichtige Beſprechung der im Auguſt 5 geholt und den ſtaunenden Maſſen gezeigt. Ein „und anderen Ebdelſteinen iſt in die Fürſtenkronen, 6. Seite/ Nummer 353 9 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 4. Auguſt 1936 Vumlcschteæs — Durch einen glücklichen Umſtand konnte ein ſchweres Eiſenbahnunglück verhindert werden. In der Nähe der Station Eneſe, in Ungarn, ſprang in einem dahinfahrenden Zug plötzlich ein Mann in ſeinem Abteil auf und lief in höchſter Erregung durch die anderen Wagen.„Halt! Bringt den Zug zum Stehen,“ brüllte er fortwährend,„es geſchieht ein Unglück!“ Der Paſſagiere bemächtigte ſich eine Panik. Schließlich wurde der Zug zum Stehen ge⸗ bracht. Jetzt erſt beruhigte ſich der Mann und er⸗ zählte den Beamten, daß er von der böſen Ahnung befallen worden war, daß in den nächſten Minuten der Zug entgleiſen würde. Daz Begleitperſonal des Lokalzuges ſtellte daraufhin eine Unterſuchung an und mußte tatſächlich die Feſtſtellung machen, daß die Bremſe an der Lokomotive gebrochen war. Trotz⸗ dem konnte der Zug aufgehalten werden. Ohne Zweifel wäre jedoch ohne das Dazwiſchentreten des Reiſenden eine Entgleiſung des Zuges unvermeid⸗ lich geweſen. *. — Die europäiſche Konzertſängerin Naſtia Polia⸗ kova hat eine Klage auf 100 000 Dollar Schaoenerſatz gegen die Compagnie Générale Transatlantique, die Beſitzerin des franzöſiſchen Rieſendampfers „Normandie“, eingebracht. Die Sängerin macht gel⸗ tend, daß ſie infolge der ſtarken Vibration der„Nor⸗ mandie“ in ihrer Geſundheit ſo ſtark geſchädigt wor⸗ den ſei, daß ſie dadurch eines Konzertvertrages für eine Tournée durch die Vereinigten Staaten ver⸗ luſtig gegangen ſei. In der Klageſchrift heißt es dann im einzelnen:„Infolge dieſer Vibration löſte ſich im Körper der Klägerin ein Gallenſtein. Da⸗ durch iſt eine Operation erforderlich geworden.“ Die Patientin habe ſich, durch dieſe Operation geſchwächt, danach eine Lungenentzündung zugezogen. Die Sän⸗ gerin machte die Reiſe in der Touriſtenklaſſe der „Normandie“ im Juni vorigen Jahres. * — Aus Indien triſſt die Nachricht ein, daß dort in den letzten Wochen eine Geſellſchaft gegründet worden iſt, die die Diamantgruben, die ſeit dem Mittelalter nicht mehr ausgebeutet wurden, wieder in Betrieb nehmen will. Indien iſt in der Tat das Land der Edelſteine. In keinem anderen Land der Welt gibt es wieder ſo herrliche Diamanten wie dort. Die Inder haben ſehr früh gemerkt, welche unvergleichlichen Schätze ihre Erde birgt. So kam es, daß eigentlich zu allen Zeiten in Indien nach Edelſteinen gegraben worden iſt. Am berühmteſten ſind aber die Diamanten geworedn, die zur Zeit des Kaiſers Akbar im 16. Jahrhundert in Indien geſchürft wurden. Damals wurden die ungehenren Schätze an Schmuck und Edelſteinen geſammelt, auf die auch heute noch die verſchiedenen indiſchen Für⸗ ſtenhöfe ſtolz ſind. Dieſe Schätze ſind dann aller⸗ dings von Generation zu Generation noch vermehrt worden. An hohen Feſttagen werden ſie von den Maharadſchas aus den Schreinen und Treſoren, in denen ſie für gewöhnlich gehortet werden, hervor⸗ großer Teil dieſer unvergeßlich ſchönen Diamanten Diademe und Tiaras künſtleriſch hineinverarbeitet. Durch Zufall ſind nun vor einigen Zeit Ingenieure, die die alten Diamantenfelder Indiens unterſuchten, auf Funde geſtoßen. Eine nähere Unterſuchung hat dann ergeben, daß ſich in dieſen verfallenen indi⸗ ſchen Diamantgruben aus dem Mittelalter noch viel wertvolles Material befindet, das ſich mit den Hilfs⸗ mitteln, die die moderne Technik bietet, leicht aus⸗ beuten läßt. Daraufhin wurde eine Diamanten⸗ Kompagnie ins Leben gerufen. Der Generalgou⸗ verneur von Bombay ſoll der Geſellſchaft auch be⸗ reits die Konzeſſion erteilt haben. — Eine Pariſer Zeitung macht ſoeben die Feſt⸗ ſtellung, daß der Regenſchirm, der wohl heute jeder⸗ mann unentbehrlich geworden iſt, in Europa zuerſt in Paris, dem damaligen Mittelpunkt des Luxus und Komforts, vor rund hundertfünfzig Jahren ein⸗ geführt worden iſt. Da die erſten Exemplare noch ſehr teuer waren, andererſeits aber ein ſtarkes In⸗ tereſſe für dieſe nützliche Erfindung beſtand, bildete ſich bald ein Gewerbe privater Schirmverleiher her⸗ adus, die, je nach der Jahreszeit mit Sonnen⸗ oder Regenſchirmen bewaffnet, ſich auf den Brücken und an belebten Plätzen aufſtellten. Gegen eine Leihge⸗ bühr erhielt man bei dieſen Leuten den begehrten Schirm zur vorübergehenden Benutzung, Das Ge⸗ ſchäft blühte, aber es ſtellten ſich Mißſtände heraus, die der ſtädtiſchen Behörde Veranlaſſung zum Ein⸗ ſchreiten gaben. Sie erließ eine Veroroͤnung, laut welcher öffentliche Regenſchirm⸗Verleihſtellen er⸗ richtet wurden, um, wie es darin heißt:„den Ein⸗ wohnern eine Bequemlichkeit mehr ſowie eine wei⸗ tere Gelegenheit zum Broterwerb zu ſchaffen“. Die von den Verleihbüros an die privaten Unterver⸗ leiher abgegebenen Schirme trugen die Nummer des die Einrichtung benutzenden Unterverleihers. Letz⸗ terer hatte eine Laterne zu tragen, die die Nummer des Schirmes auf der Frontſeite erkennen ließ. Die Veroröͤnung beſagt, daß dieſe Laterne nicht zur Leuchte dienen ſolle, da die öffentliche Beleuchtung mehr als ausreichend ſei, ſondern dazu dienen ſolle, den Schirmträger wiederzuerkennen. Daß man Lie damalige Straßenbeleuchtung„für mehr als aus⸗ reichend“ hielt, ſei als Kurioſum nebenher feſtge⸗ ſtellt. Die Einrichtung kam nach einigen Fahren von ſelbſt in Fortfall, oͤa der Schirm von Jahr zu Jahr billiger wurde, ſo daß er auch von dem einfach⸗ ſten Bürger gekauft werden konnte. * — Auf ſeinem Schloß in der Nähe von Iljor (Rumänien) ſtarb vor einigen Wochen der Groß⸗ grundbeſitzer und vielfache Millionär Janou Jor⸗ dachescu. Bei ſeiner Beerdigung, an der faſt die ge⸗ ſamte Bevölkerung der Umgegend teilnahm, fiel all⸗ gemein ein Ausländer auf, der ebenfalls der Zere⸗ monie beiwohnte, aber niemanden den Grund ſeines Kommens mitteilte. Erſt einige Tage ſpäter ſtattete er der Familie des Verſtorbenen einen Beſuch ab und erklärte, er ſei gekommen, um das Erbe Jor⸗ dachescus anzutreten, Er ſei nämlich im Beſitz eines Teſtamentes, in dem der Großgrundbeſitzer der Tän⸗ zerin Irma Tomaſſi ſein geſamtes Vermögen ver⸗ mache. Die Univerſalerbin habe ihn nun als ihren Bevollmächtigten hierher entſandt. Er wies auch tatſächlich das Teſtament mit der eigenhändigen Un⸗ terſchrift Jordacheseus vor. Die Beſtürzung der Hinterbliebenen war unbeſchreiblich. Es kam zu einer ſehr heftigen Auseinanderſetzung, und ſchließ⸗ lich wurde das ſeltſame Teſtament dem Gericht von Ilſov übergeben. Aus den bisherigen Ermittlungen geht hervor, daß Jodachescu im Jahre 1929 eine Geſchäftsreiſe nach Bukareſt unternahm und dort zuſammen mit Freunden eines Abends eine Bar aufſuchte. Dort lernte er die eben in ihre Vaterſtadt aus Paris zurückgekehrte Tänzerin Irma Tomaſſi kennen, mit der er ein ausgiebiges Champagner⸗ gelage veranſtaltete. Die beſtrickend hübſche junge Dame hatte es ihm ſchließlich in ſeiner ſinnloſen Trunkenheit ſo angetan, daß er ihr ſein ganzes Ver⸗ mögen zu ſchenken verſprach. Irma Tomaſſi nahm ihn beim Wort, und ehe der Morgen anbrach, hatte Jordachescu ein Teſtament abgefaßt, in dem er die Tänzerin zur Univerſalerbin einſetzte. Als er ſpäter aus ſeinem Rauſch erwachte, konnte er ſich an nichts mehr entſinnen. Feſt ſteht jedenfalls, daß er das Teſtament nie erwähnte. Er hat ſpäter noch ein zweites Teſtament zugunſten ſeiner einzigen Tochter abgefaßt. Das ſtrittige Erbe beläuft ſich auf rund 35 Millionen Lei. Die Entſcheidung dürfte dem Ge⸗ richt kein großes Kopfzerbrechen bereiten. Denn wenn Jordachescu ernſtlich der Tänzerin ſein Ver⸗ mögen vermachen wollte, hätte er kein zweites Teſta⸗ ment abgefaßt, und ferner beſand er ſich nicht im 362 000 Fahrgäſte in 3 Tagen nach Berlin befördert — Berlin, 3. Auguſt. Wie die Reichsbahndirektion mitteilt, trafen zum Beſuch der Olympiſchen Spiele am 31. Juli 53 Son⸗ derzüge mit rund 25 000 Fahrgäſten ein, außerdem kamen mit den fahrplanmäßigen Zügen ſchätzungsweiſe 72 000 Perſonen an. Am 1, Auguſt trafen 86 Sonderzüge ein mit 52 000 Reiſenden, die fahrplanmäßigen Züge brachten etwa 95 000 Fahrgäſte. Am 2. Auguſt trafen 53 Sonderzüge mit 27000 Fahrgäſten ein. Mit den fahrplanmäßigen Zügen kamen etwa 91 000 Beſucher an. Oeſterreichs Segeiflieger Stieſſohn abgeſtürzt — Berlin, 3. Aug. Bei den Uebungen für die am Dienstag im Rah⸗ men der Olympiſchen Spiele in Staaken ſtattfinden⸗ den Segelflugvorführungen ereignete ſich am Montag gegen 17 Uhr ein bedauerlicher Unfall. Der Führer der öſterreichiſchen Segelfliegergruppe, Ignaz Stiefſohn, ſtürzte beim Kunſtflug infolge Flügelbruches mit einer Auſtro⸗Sperber in un⸗ mittelbarer Nähe des Flugplatzes Staaken ab und kam dabei ums Leben. zadet. für Südamerika beſtimmte Luftpoſt konnte geborgen werden. Erſatzflugzeug der„Aire Francaiſe“ weitergeleitet. Der franzöſiſche Flieger Blériot geſtorben Paris, 3. Auguſt. Flugzeugkon⸗ ſtrukteur Blériot, der einſt, im Jahre 1909, als erſter den Kanal überflog, iſt heute im Alter von 64 Jahren in Paris geſtorben. Der bekannte franzöſiſche Franzöſiſches Poſtflugzeug verunglückt Berlin, 3. Auguſt. Das Poſtflugzeug des franzöſiſchen Süd⸗ amerika⸗Luftpoſtdienſtes verunglückte am Sonntagvormittag im Nebel in der Nähe von Ma⸗ Die Beſatzung kam ums Leben. Die Die Sendungen wurden ſofort durch ein Ins Meer geſtürzt — London, 3. Aug. Am Sonntag iſt das Wrack des bei den Kanal⸗ inſeln verſchollenen engliſchen Waſſerflug⸗ zeuges ſüdlich von der Inſel Jerſey aufgefun⸗ den worden. Ein Ingenieur der Jerſey⸗Fluggeſell⸗ ſchaft konnte die Identität zweifelsfrei feſtſtellen. Damit iſt alle Hoffnung geſchwunden, von den Flug⸗ gäſten und der Beſatzung noch jemand lebend zu bergen. Die Suchaktionen ſind eingeſtellt worden. PPPCPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPP——PPP—PPPTPPPP——TP————————bſ——————— Vollbeſitz ſeiner geiſtigen Kräfte, als er Irma To⸗ maſſi als Univerſalerbin einſetzte. Vielleicht gelingt es der Tänzerin aber auf dem Vergleichswege, wenigſtens einen Bruchteil ihrer Forderung aus⸗ gezahlt zu erhalten. * — Ende Juli jedes Jahres findet auf der Themſe eine merkwürdige Zeremonie ſtatt, die Tauſende und aber Tauſende von Bewohnern der Weltſtadt an die Ufer des Fluſſes lockt. Es handelt ſich bei dieſem alljährlich ſtattfindenden Feſt um die ſogenannte „Schwanenreiſe“, zu der der engliſchen Tradition gemäß alle Teilnehmer in prächtig mittelalterliche Gewänder gekleidet erſcheinen müſſen. Auf der Themſe befindet ſich eine ſehr große Zahl von Schwä⸗ nen, die ſich bei der engliſchen Bevölkerung großer Beliebtheit erfreuen. Zum größten Teil gehören dieſe Schwäne dem König von England. Ein Teil dieſer Schwäne iſt außerdem Eigentum der uralten Winzergeſellſchaft und der Färbergilde Englanos. Durch ein beſonderes königliches Privileg haben dieſe beiden Berufsinnungen das Eigentumsrecht auf eine beſtimmte Anzahl von Schwäne erhalten. Die Schwäne ſind ſämtlich gekennzeichnet, ſo daß ohne Mühe feſtgeſtellt werden kann, wem ſie gehören. So haben zum Beiſpiel die Schwäne der Winzer auf beiden Seiten des Schnabels eine leichte Einkerbung, während die Schwäne der Färber nur auf der rech⸗ ten Seite des Schnabels eine Einkerbung erhalten. Die Schwäne des engliſchen Königs tragen dagegen keine Zeichen. Als höchſte Aufgabe wird von den Eigentümern die Pflege dieſer Schwäne betrachtet, und ſo kann man denn Tag für Tag beobachten, wie den Tieren Futter gegeben und für eventuell not⸗ wendigen Schutz geſorgt wird. Zu der„Schwanen⸗ reiſe“ auf der Themſe erſcheinen die Vertreter der Winzergenoſſenſchaft und der Färbergilde in herr⸗ lichen Gewändern, die aus dunkelgrünen und blauen Stoffen beſtehen und außerdem reich mit Gold und Silber beſetzt ſind. Ihre Boote ſind ebenfalls feſt⸗ lich geſchmückt. An der Spitze des Zuges aber fährt das Boot mit dem Vertreter des Monarchen. Dieſes Boot trägt das weiße Königsbanner mit ge⸗ ſticktem roten Monogramm und der Krone. Sämt⸗ liche Teilnehmer an dieſer„Schwanenreiſe“ tragen eine Schwanenfeder auf ihrer Kopfbedeckung. Die Boote fahren dann die Themſe hinauf. Dort wer⸗ den in erſter Linie die jungen Schwäne, die im vergangenen Jahr zur Welt gekommen ſind, be⸗ ſichtigt und auch gekennzeichnet. In den letzten Jah⸗ ren waren es durchſchnittlich 300 junge Schwäne, die bei ſolchen„Schwanenreiſen“ feſtgeſtellt werden konnten. *. — Die Prager Deutſche Univerſität hat einen ſchweren Verluſt erlitten. Sie betrauert den weltbe⸗ rühmten Hygieniker Proſeſſor Friedrich Breinl, den Vorſtand des Deutſchen Hygieniſchen Inſtituts der Prager Deutſchen Univerſität. Profeſſor Breinl ſtarb als ein Märtyrer der Wiſſenſchaft. Bei ſeinen Ar⸗ beiten im Laboratorium zog er ſich eine Infektion mit dem virus des Rocky⸗Mountains⸗Fiebers zu, die ſeinen Tod zur Folge hatte. Den Aerzten war es be⸗ reits gelungen, eine Beſſerung in dem Zuſtand des Erkrankten herbeizuführen, obwohl das Rocky⸗ Mountains⸗Fieber das gefährlichſte Fleckfieber iſt und zu einem hohen Prozentſatz tödlich verläuft, denn Profeſſor Breinl erfreute ſich einer außerordentlich wioͤerſtandsfähigen Konſtitution. Plötzlich trat dann aber doch eine ſchwere Komplikation in Form einer Atemlähmung ein und ſetzte dem Leben des erfolg⸗ reichen Forſchers ein Ende. Der Tod Prof. Breinls wirkt um ſo tragiſcher, als er bereits die Verſuche in der Erforſchung des Fleckfiebers faſt abgeſchloſſen hatte, deren Ergebnis er dem kommenden internationalen Bakteriologen⸗ Kongreß in London vorlegen wollte. Er ſtand im Alter von 48 Jahren und genoß trotz dieſes für einen Forſcher noch jugendlichen Alters in der wiſſenſchaft⸗ lichen Welt einen großen Ruf. Das Geſetz der Liebe R O MANVONFEREDANOREAS 49 Der Wärter entgegnete, das ginge durchaus nicht, es ſei gegen die Ordnung. Aber wenn der Gefan⸗ gene krank ſei, erſticke und keine Luft kriege, ſo könne man den Feſtungsarzt rufen. „Schnell, ſchnell...“ keuchte Hofſtede gekrümmt, en Argt Der Arzt kam, ein alter Mann, der ſich hier zu Tode langweilte und in ſeinen vielen Mußeſtunden ein Buch über Kriegschirurgie ſchrieb. Er unter⸗ ſuchte Hofſtedes Bruſt, und da er außer von Am⸗ putationen nichts verſtand, mußte er ſich wenigſtens den Anſchein geben, über Atemnot Beſcheid zu wiſſen. „Ein Anfall von gewöhnlicher Atemnot“, erklärte er,„eine Folge des ſinkenden Luftdrucks. Das Ba⸗ rometer fällt ſtark bei unſeren Herbſtſtürmen. Gehen Sie auf die Terraſſe und machen Sie Atemübungen.“ So wurde Hofſtede zum erſtenmal außer der Zeit auf die Terraſſe geführt, und der Poſten hätte vor Verwunderung faſt ſein Gewehr fallen laſſen, als der Gefangene mit den Armen zu ſchwingen begann, um ſich Luft zu verſchaffen. „Das tut wohl“, ſagte Hofſtede zum Poſten,„oh „„ tut das wohl. Ich war am Erſticken...“ Pünktlich um Mitternacht bekam er den zweiten Anfall. Der Arzt wurde geweckt und geſtattete einen Aufenthalt auf der Terraſſe. Diesmal aber kamen zwei Poſten mit, und einer von ihnen ſtellte ſich neben Hofſtede an die Brüſtung. Es war nichts Un⸗ gewöhnliches zu ſehen. Der Sturm heulte, die Wol⸗ ken flogen, aber die Düne lag noch feſt, wenigſtens vierzig Fuß betrug die Sprunghöhe und niemand befand ſich unten. Von nun an traten die Fälle von Atemnot im⸗ mer nur nachts auf; der Arzt hatte ſeine grundſätz⸗ liche Erlaubnis gegeben, und Vizeadmiral Beaumon⸗ ton hatte ſie beſtätigt. Hofſtede durfte zu jeder Zeit auf die Terraſſe, aber es ſollten immer zwei Poſten bei ihm ſein. Den einen hoffte Hofſtede mit einem Auftrag in ſeine Zelle loszuwerden, den anderen mußte er möglichſt lautlos zuſammenſchlagen, wenn die Stunde kam. Ein Glück, daß er ſtarke Fäuſte Hatte . Die Durchführung des Fluchtplanes wurde Ma⸗ deleine beſonders ſchwer, weil ſie zu allem übrigen auch noch Tambeau irrezuführen hatte. Zum Glück wünſchte der Leutnant ſo viel als möglich im Hinter⸗ grund zu bleiben, er tat buchſtäblich keinen Hand⸗ griff mehr, als den Brief an Hofſtede zu überbringen und Madeleine die Adreſſe eines Fiſchers zu geben, der zwei erwachſene Söhne beſaß und durch Geld zu gewinnen ſein würde. Als Madeleine den Alten in ſeiner Hütte hinter den Dünen aufſuchte, fand ſie ihn anfangs miß⸗ trauiſch und wenig geneigt. Das Riſiko ſei zu groß, und er kenne ſie gar nicht... wie, wenn das Ganze eine Provokation wäre, um ihn und die Seinen ins Unglück zu ſtürzen? Doch er ließ ſich mit der Zeit überreden und ließ ſich auf hundert Dukaten Belohnung ein— unter der Bedingung, daß Madeleine in der Nacht der Flucht nicht von ſeiner Seite weiche. „Und das heißt allerdings Lebensgefahr für Sie, Madame“, vollendete er. Unſereiner kann zur Not einen Poſten kampfunfähig machen. Sie nicht.“ Madeleine war einverſtanden, ſie wäre auch ohne ſeine Forderung am Platze geweſen, ſie mußte ja, da ſie ſelbſt fliehen wollte. Weitere hundert Dukaten verlangte der Kapitän der ſpaniſchen Brigg„Donna Juana“, der in der kritiſchen Nacht auslaufen und auf See die Flücht⸗ linge an Bord nehmen wollte. Das Boot und die notwendigen Pferde wollte der alte Fiſcher ſtellen. Marion würde mit dem ganzen Gepäck, ohne daß Tambeau davon erfuhr, gleich an Bord der„Donna Juana“ gehen. Der Leutnant ſelber ſollte die Nacht mit Kameraden verbringen, um ein Alibi zu haben. „Es wird gelingen, Marion“, ſagte Madeleine, als alles feſtſtand,„ich will es, und ich ſpüre, daß mein Wille ſtärker iſt als alle anderen Kräfte.“ „Wie ſehr müſſen Sie Monſieur lieben!“ Die Uniform, die der Fiſcher für Madeleine ge⸗ ſandt hatte, Nachlaß ſeines jüngſten bei Abonkir ge⸗ fallenen Sohnes, paßte nicht gut. Marion hatte viel zu ändern, viel zu nähen... aber es war wichtig, dieſe Uniform zu haben, ſie war unauffälliger, falls jemand Madeleine in der Nähe der Feſtung ſah, und in Frauenkleidern hätte ſie den langen Ritt über den Strand ohnehin nicht machen können. Der Sturm nahm zu, es heulte geſpenſtiſch über die kahlen Dünen.„Heute vielleicht“, ſagte der Fi⸗ ſcher am dritten Tag,„bloß wie wir das Boot in die See hinausbringen, iſt mir ein Rätſel. es muß eben gehen, Ihr Bruder muß rudern helfen.“ * Die Nacht war ſchwarz wie eine Gruft, der Weſt⸗ wind tobte vom Meere her mit einem Pfeifen, das wie Schreie klang. Hofſtede bekam ſeinen Anfall und ließ ſich auf die Terraſſe führen, ohne Mantel, wiewohl beide Poſten ihn warnten, es ſei eiſiger Sturm, er könne ſich auf den Tod erkälten „Ich brauche nur Luft“, ſagte er,„und je weniger ich anhabe, deſto beſſer. Ich ſchaffe mir ja Be⸗ wegung. Als er ins Freie trat, hatte er Mühe, ſich auf⸗ recht zu halten, der Sturm war ſo ſtark, daß er ihn faſt umgeworfen hätte. Langſam ſpielte ſich Hofſtede mit Atemübungen bis an die Brüſtung heran und ſah hinunter. Der Abgrund gähnte ſchwarz, er konnte vierzig Fuß tief ſein oder nur vier, das ließ ſich von oben nicht er⸗ meſſen. Hofſtede huſtete ein paarmal. Ein Pferd ſchnaubte, eine winzige, dünne Stimme rief:„Fritz... wir ſind bereit...“, die Poſten konnten es unmöglich gehört haben. Alle Nerven ſpannten ſich, Hofſtedes Herz begann laut und gewalttätig zu ſchlagen. Heute alſol Jetzt! .. in der nächſten Minute Er ging langſam zu den Poſten zurück.„Ihr hattet doch recht“, ſagte er,„es iſt viel zu kalt. Würde mir einer, bitte, meinen Mantel aus der holen?“ Der, der am nächſten der Tür ſtand, trollte ſich eilig, froh, fr zwei Minuten dem Nachtſturm entron⸗ nen zu ſein. Als Hofſtede ihn im beleuchteten Flur entſchwin⸗ den ſah, trat er ins Dunkle zurück. „Was iſt das hier?“ rief er dem Poſten zu,„da Der Marineſoldat trat ihm zwei Schritte ins Dunkle entgegen, beim dritten hatte er Hofſtedes Fauſt unterm Kinn, das Gewehr fiel klirrend auf den Steinboden. Noch einmal ſchlug Hofſtede zu, ins Genick diesmal, der Mann lag wie ein weggewor⸗ fener Sack, unbeweglich, kein Stöhnen kam aus ſei⸗ nem Mund. lief zur Brüſtung.„Kann ich ſpringen?“ * 5!“ 2 Er ſchwang ſich hinunter und fiel ins Bodenloſe, wie es ihm ſchien, aber weich. Bis an die Hüften fand er ſich im Sand. Zwei Männer zerrten ihn lautlos heraus. liegt doch jemand!“ „Drüben an der ſchiefen Dünenkiefer ſtehen die Pferde“, ſagte einer,„ſchnell.. nicht ſprechen..“ „Biſt du da, Madeleine?“ fragte er dennoch. „Ja, Fritz... hier...“ Plötzlich hielt Hofſtede Madeleines kleine Hand in der ſeinen. Er erſchrak einen Augenblick, als er undeutlich die Uniform an Madeleine erkannte, aber ihre Stimme beruhigte ihn, Madeleine zog ihn an der Hand mit ſich fort. Sie mußten tief ͤͤurch den lockeren Sand waten. Noch immer wirbelte der Sturm die ſchutzloſe Dü⸗ 8 Zelle nendecke auf, Sandkörner dͤrangen in Mund, Naſe und Augen. Das Meer brüllte, als ob es die ganze Stadͤt freſſen wollte. Weit hinten blickten die ſpär⸗ lichen Lichter der Inſel Ré, ein Schiff lief ſonder⸗ barerweiſe bei dieſem Sturm aus dem Hafen; das Heulen in der Luft war ungeheuerlich, kaum zu er⸗ tragen, von ſchauriger Schrillheit. Plötzlich roch es nach Pferden, ein leiſes Schnau⸗ ben kam von ganz nahe. Aus dem Dunkel wuchſen die Leiber der Tiere rieſig wie Fabelweſen auf. Madeleine ließ Hofſtedes Hand los. Jemand drückte ihm einen Lederzügel in die Hand und befahl„Aufſitzen“. Gerade als er, nach zwei vergeblichen Verſuchen, in den Sattel gelangt war und ſich nach der Feſtung umwandte, fiel von der Terraſſe ein Schuß. Hofſtede ſah zuerſt den Feuerſchein, dann kam kurz und hell der Knall. Dicht neben ihm fiel jemand hin. er konnte nicht ſehen, wer es war. „Madeleine?!“ fragte er erſchrocken.„Made⸗ leine?“ Einer der Männer kniete bei dem Getroffenen nieder.„Es iſt nichts..“ Ein zweiter Schuß fiel, ein oͤritter, ein vierter. „Los!! Los!“ Der Mann ſchwang ſich in den Sat⸗ tel, riß Hofſtedes Pferd am Zügel und ſtürmte im Galopp die Düne entlang. Der andere ritt ein Stück weiter rechts, aber ebenſo ſchnell. „Halte!“ rief Hofſtede auf deutſch,„wo biſt du, Madeleine?“ „Sind Sie verrückt?“ ſchrie der, der Hofſtedes Pferd beim Zügel hatte. „Halt!... Madeleine, Madeleine!“ „Still doch... die Dame iſt hinter uns. Wenn Sie noch ein Wort ſagen, ſchieße ich Sie nieder...“ Das Pferd gehorchte Hofſtede nicht, es raſte wei⸗ ter, als ob es gepeitſcht würde. Plötzlich ſpürte er etwas neben ſich und griff hin: ein Pferd, ein leerer Sattel... ganz rechts ritt' der zweite Mann. Eine wilde und faſſungsloſe Verzweiflung be⸗ mächtigte ſich Hofſtedes.„Ich ſpringe ab!“ rief er. „Madeleinel... Madeleine!.“ Der Mann neben ihm ſchlug ihm ſchwer ins Ge⸗ ſicht.„Wollen Sie uns alle ermorden?“ „Wo iſt die Dame?“ brüllte Hofſtede, halb wahn⸗ ſinnig vor Entſetzen, in das Pfeifen des Sturmes. „„Tot, Monſieur. Sie wecken ſie nicht auf, Sie richten nur uns alle zugrunde.“ 8 Vor Hofſtedes Augen wirbelte es ſchwarz, ſein Herz ſtand eine beängſtigende Sekunde ſtill, ſeine Kiefern waren verklemmt, er konnte kein Wort her⸗ ausbringen. Mit der letzten Kraft hielt er ſich im Sattel. 5 (Schluß folgt.) Dienstag, 4. August 1936 England der neue Großlieierani der Sowieis Der Außenhandel iſt nicht nur in Deutſchland und in den Vereinigten Staaten, ſondern auch in allen anderen modernen Induſtrieländern, an der Spitze Großbritannien, die brennendſte Frage der Gegenwart geworden. Ueberall bildet der verringerte Außenhandel den Gegenſtand ernſte⸗ ſter Sorge. Anſtatt daß man aber danach trachtet, die Auf⸗ gaben gemeinſam zu regeln und damit alle Völker an dem Wiederauſſtieg des Welthandels teilnehmen zu laſſen, ſucht ein jeder ſeinen Vorteil für ſich ſelbſt herauszuholen, un⸗ abhängig davon, ob der engere oder fernere Nachbar da⸗ urch geſchädigt wird, und nun ſeinerſeits, ſei es auch mit Hilfe des Dumpings, wieder ſeine Majeſtät, den Kunden, umwerben muß. Der internationale Güteraustauſch unter⸗ liegt aber nicht nur in Europa und in der neuen Welt erheblichen Erſchwerungen, ſondern ſelbſt auch die Japaner können ein Lied davon ſingen. Eine Konferenz der dorti⸗ gen Wirtſchaftsführer zeitigte die Bildung eines„General⸗ ſtabs für den Außenhandel“. Er iſt ins Leben gerufen worden, weil die zunehmenden Handelserſchwerniſſe die e Großmacht in eine Handelskriſe hineinzutreiben rohen. Großbritannien hat es leichter. Wenn man Kredite geben will, ſo findet man auch Abnehmer. Dor neueſte Ver⸗ trag zwiſchen der Sowjetunion und dem Inſelreich gehört in dieſe Gruppe der ſtaatlich ſubventionierten und garan⸗ tierten Ausfuhren. Lange Zeit bemühten ſich die Ruſſen in London vergeblich, billigen Kredit zum Einkauf von Waren zu erhalten. Nun haben ſie endlich den britiſchen Widerſtand beſiegt, nicht, weil die engliſchen Staatsmänner einen beſonderen Gefallen an dͤen Moskauer Machthabern gefunden hätten, ſondern, um mit den Worten des britiſchen Handelsminiſters Runciman zu ſprechen,„um den verlo⸗ ren gegangenen italieniſchen Markt zu erſetzen“. Das Ex⸗ periment hat in London eine ſehr günſtige Reſonanz ge⸗ funden; ſchon prophezeit London, daß die neue Methode der Exportfinanzierung auch für die britiſche Ausfuhr nach anderen Ländern angewandt werden dürkfte. Zehn Mill. Pfund Sterling haben die Ruſſen als Kredit in London erhalten; eine Summe, die für das reiche Eng⸗ land überhaupt nicht zu Buche ſchlägt. Wird dieſer Weg weiter beſchritten, ſo wird man in London bald gewahr wer⸗ den, daß mit einer ſolchen Methode jene Schwäche in der Konjunkturentwicklung auszugleichen iſt, die bisher wie ein Bleigewicht auf Handel und Gewerbe laſtete. Der⸗ deutſche Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Schacht hat immer wieder unterſtrichen, daß die Schuldnerländer keine neuen Anleihen wünſchen, ſondern Warenkredite brauchen, mit deren Hilfe ſie die Wirtſchaftsmaſchinerie auf erhöhter Tou⸗ renzahl laufen laſſen können. Was dem einen recht, iſt dem andern billig. Alle werden ſolche Verpflichtungen abtragen, wenn man ſie ſo ausſtaffiert, daß ihre Rückzahlbarkeit für den Kreditnehmer von vornherein verbürgt iſt. Faſt zur ſelben Stunde, in der das ſowjetiſch⸗engliſche Ausfuhrabkommen unterzeichnet wurde, hat der Volks⸗ kommiſſar Roſengolz über den zukünftigen Außenhandel der UdsSR geſprochen. Roſengolz begann ſeine Aus⸗ führungen mit der Feſtſtellung, daß als vordringlichſte Aufgabe die Anſammlung von Valutareſerven angeſehen werden muß. Bei dieſer Gelegenheit erfuhr man ferner, daß die Auslandsverpflichtungen der Sowjets am 1. Juli d. J. nur noch 75 Mill. Dollar(rund 186 Mill. /) betru⸗ gen gegenüber einem Höchſtſaldo von etwa 2,75 Mrd. in den Jahren 1930/31. Der oͤritte Fünfjahresplan, der mit dem Jahre 1938 beginnt, ſoll faſt ohne jede Einfuhr durch⸗ geführt werden. Hier zeigt ſich alſo der Autarkiegedanke in Reinkultur, wobei man freilich nicht überſehen darf, daß die UdsSR eines jener wenigen glücklichen Länder ſind, bei denen, wenn nur die Wirtſchaft ordentlich geführt wird, es weder an Rohſtoffen nach an Fertigwaren fehlt. Fortan will man alſo nur noch die Einfuhr von techniſchen „Neuerungen geſtatten ſowie eine überplanmäßige Einfuhr in Fällen, in denen die einheimiſche Erzeugung zeitweilig verſagt. Gleichzeitig kündigte Roſengolz an, Faß eine Er⸗ weiterung der Importpläne nur auf Grund von lang⸗ friſtigen Krediten denkbar wäre. Ganz ohne Widerſcprüche geht es allerdings auch diesmal nicht, denn was ſollte es für einen Zweck haben, auf der einen Seite neue Aus⸗ landsſchulden einzugehen, die auch noch Zinſen koſten, auf der anderen Seite aber eine Gold⸗ oder Deviſendecke an⸗ zuſammeln, die nichts einbringt? Dampierabiahrien nach Spanien eingesielli Da der Bürgerkrieg in Spanien immer größeren Um⸗ fang annimmt und in den ſpaniſchen Häfen eine orönungs⸗ mäßige Abfertigung nicht mehr gewährleiſtet iſt, haben, wie die„Deutſchen Verkehrsnachrichten“ melden, die von Ham⸗ burg und Bremen nach Spanien verkehrenden Reedereien ſich entſchloſſen, die angekündigten Abfahrten bis auf wei⸗ teres zurückzuziehen. Die unterwegs befindlichen Dampfer haben teilweiſe ihre Beſtimmungshäfen noch erreicht, teils haben die Dampfer in anderen Häfen gelöſcht und die Güter den Empfängern auf Grund der entſprechenden Konnoſſementsklauſel dort zur Verfügung geſtellt. Im übrigen ſtehen die unterwegs befindlichen Schiffe natür⸗ lich in erſter Linie für die Aufnahme won Flüchtlingen aus Spanien zur Verfügung. Entſprechend dem Vorgehen der engliſchen Verſicherer haben auch die dem deutſchen—— erungsver⸗ band angehörenden deutſchen Verſicherungsgeſellſchaften be⸗ ſchloſſen, für Transporte nach Spanien das politiſche Ri⸗ ſiko zu kündigen. ———— * Die Umſatzſteuerumrechnungsſätze auf Reichsmark für die Umſätze im Juli werden wie ſolgt feſtgeſetzt: Aegypten 1 Pfund= 12,78 J, Argentinien 100 Papierpeſos(— 44 Goldpeſos)= 67,61, Belgien 100 Belga S 500 belg. Francs)— 41,98 /, Braſilien 100 Milreis 14,24 /, Bulgarien 100 Lewa S= 3,05 /, Kanada 1 Dollar — 2,48 /, Dänemark 100 Kronen= 55,69, Danzig 100 Gulden= 46,85 /, Eſtland 100 Kronen= 68„, Finnland 100 Mark= 5,50 /, Frankreich 100 16,45 /, 4 Griechenland 100 Drachmen= 2786 Großbritannien 1 Pfund Sterling 12,48 /, Holland 100 Gulden — 169,11„, Iran 100 Rials— 15,50, Island 100 Kronen= 55,94„/,„Italien 100 Lire ⸗ 19,55 /, Japan 100 Yen= 72,79, Jugoflawien 10 Di⸗ nar ⸗- 5,66 /, Lettland 100 Lat= 81 J/, Litauen 100 Litas 41,97 /, Luxemburg 500 frs.= 52,48 /, Norwegen 100 Kronen S 62,68 /, Oeſterreich 100 Schilling ⸗ 49, Polen 100 Zloty= 46,85„, Portugal 100 Eskudos 11,39 /, Rumänien 100 Lei= 2,49„l, Schweden 100 Kro⸗ nen ⸗ 64,30 J, Schweiz 100 Franken= 81,26, Spa⸗ nien 100 Peſeten ⸗ 34 /, Tſchechoſlowakei 100 Kronen — 10,30 /, Türkei 1 Pfund ⸗ 1,98„, Uruguay 1 Peſo = 1,27 /, Tereinigte Staaten von Amerika 1 Dollar ⸗ 2,48 l. * Weitere Beſtimmungen über ſtenerliche Unbedenk⸗ lichkeitsbeſcheinigungen. Der Reichsfinanzminiſter hat vor kurzem die Wertgrenze für die ſteuerlichen Unbedenk⸗ lichkeitsbeſcheinigungen, die bei der Vergebung öffentlicher Aufträge von den Bietern verlangt werden, von 500 4 auf 100/ herabgeſetzt. Nach den bisherigen Beſtimmun⸗ gen ſind nun dieſe Unbedenklichkeitsbeſcheinigungen dann zu verſagen, wenn eine rechtskräftige Beſtrafung wegen einer Straftat vorliegt, die nach dem 30. Januar 1933 be⸗ gangen iſt. Um Härten durch eine zu ſtarre Anwendung dieſer Beſtimmung zu vermeiden, hat ſich der Reichsfinanz⸗ miniſter jetzt damit einverſtanden erklärt, daß dem be⸗ ſtraften Steuerpflichtigen eine Beſcheinigung erteilt wird, wenn ſeit der rechtskräftigen Beſtrafung zwei Jahre ver⸗ ſtrichen ſind und der Steuerpflichtige ſich in dieſer Zeit in ſeinem geſamten ſteuerlichen Verhalten als zuverläſſig erwieſen hat. In derartigen Fällen ſoll aber geprüft werden, ob die Gültigkeitsdauer der Unbedenklichkeits⸗ beſcheinigung auf einen kürzeren Zeitraum als ein Fahr zu bemeſſen iſt. Gleichzeitig hat der Reichsfinanzminiſter nochmals darauf hingewieſen, daß die Finanzämter bei der Ausſtellung der Unbedenklichkeitsbeſcheinigungen nur zu prüfen haben, ob der Antragſteller ſeine ſteuerlichen Verpflichtungen im Sinne der ergangenen Anordnungen 2 2 HAxDRLS- WIRTSCHAFTS-ZETrrUNG der Neuen Mannheimer Zeitung Waren und Märkie Mannheimer Geireidegroßmarki Mannheimer Getreidegroßmarkt O Mannheim, 3. Auguſt. Das anhaltend regneriſche Wetter hat das Weizenangebot für die nächſte Zeit geringer werden laſſen. Für erſte Hälfte Auguſt war nichts mehr am Markt. Für zweite Hälfte lagen nur ganz geringe An⸗ gebote vor, für die man 6/ Handelsſpanne forderte, aber nicht bewilligte. Zur September⸗Lieferung war vereinzelt Pommern/ Mecklenburg/ Holſteiner zu haben; ſonſt konnte man noch Bayern/ Franken⸗Weizen und Pommern/ Mecklen⸗ burger für September/ Oktober/ November zu den jeweili⸗ gen Feſtpreiſen kaufen.— Auch bei Roggen fehlten die nahen Termine; oſtpreußiſcher war für September/ Oktober angeboten.— Die vorliegenden Muſter von Braugerſte waren teilweiſe recht ſchön; ſo war u. a. ſchleſiſche und Saale⸗Gerſte mit etwa 11 v. H. Eiweißgehalt erhältlich. Die Qualität der ſüddeutſchen Herkünfte war unterſchied⸗ lich. Das Angebot in Induſtriegerſte iſt etwas kleiner ge⸗ worden. Für zweizeilige Saale⸗Wintergerſte, Ausſtich⸗ Qualität, 70/71 Kg., wurden 20,20—20,390 /, eif Mannheim, verlangt. Gute pommeriſche, ſchleſiſche und oſtpreußiſche mit 68/69 Kg. Hektoliter⸗Gewicht ſtellte ſich auf 20„. Für vierzeilige pommeriſche und ſchleſiſche Induſtriegerſte for⸗ derte man 19,50 /, für geringere ſüdweſtdeutſche auch we⸗ niger. Futtergerſte blieb geſucht, war jedoch vorerſt nicht zu haben.— Ebenſo war neuer Futterhafer noch nicht am Markt; für alten oſtpreußiſchen Futterhafer, 52/58 Ka., wurde ein Preis von 18,50 /, cif Mannheim, nicht bewil⸗ ligt.— Weizenmehl war lebhaft gefragt, auch ſchon für Oktober, nachdem dieſer Termin ſeit Samstag gehandelt werden darf; für Auguſt ſind die Mühlen meiſt ſchon aus⸗ verkauft.— Roggenmehl war für ſofortige Lieferung be⸗ gehrt, jedoch nicht erhältlich.— Am Futtermittelmarkt be⸗ ſtand lebhafte Kaufneigung für Kleie und Futtermehl, zu⸗ mal Kleie auch von der Hauptvereinigung angefordert wurde und Futtermehl nach Norddeutſchland ging.— Stroh und Hen ſind durch die naſſe Witterung ſtark in Mitleiden⸗ ſchaft gezogen. Nachfrage danach beſtand kaum. Weizen 76% Gerste Weizenkteie 14 10,30 WI4 24,40 Braugerſte ſmü Sack 19 10.85 W15 21,50[Induſtriegerſte 19 50 19.40 WI6 21.60[Futtergerſte 171 10,45 W17 21.70 59,60 G 71 15.70 19 10.60 0 935 5 2 206 10,70 16.20[Roggenkleie 14 10.10 Ausgleich!—40 G11 15.50 mik Cac 18 10.40 Roggen 71/½3 Ausgleich— 40 191 10,50 Ri4 15,80[Hafer 511/ 17.10[Wzſuttermehl 13,20 R15 15,90 48/49 H14/ 17/60 Rogfuttermehl 1 R18 16,30 517/ 17 90[Gerſtfutterm R19] 16.50 Ausgleich⸗-—,40[Weiznachmehlf Ausgleich-—,40 Induſtriehafer 20,— Ausgleich-—.35 Zu Roggen: Qualitätszuſchlag über Durchſchnitt für 1 Kilo 7 Pfg., für 2 Kilo 15 Pfg., für 4 Kilo 22,5 Pfg. Zu Gerſte: Qualitätszuſchlag über Durchſchnitt für 1 8 Pfg., für 2 Kilo 30 Pig., für jedes weitere Kilo Ig. Raps ab Statioon.. 32.— Trockenſchnitzel, Fbrpr...2⁴ Biertreber, ab Fabr. Höchſtpr. 14.—[Rohmelaſſe.42 Sonstige Eutterartikel Steffenſchnitze... 1084 ohne Waſſeranſchluß +—.20 Zuckerſchnitztlt 11,44 Erdnußkuchen, prompt. 156.90 Ausgleich +—.85 Sovaſchrot, prompt.. 15.70 Rauhfutter il Wieſenheu loſes, neues..— /4,50 Rapskuchen ausl....14,20 altes. 9 Palmkuchen. 115.40 Luzernkleehu.—50 Kokoskuchen. 147.40 Preßſtroh, Rogg., Weizen 3,50/3,75 Seſamkuchen 15610 Hafer, Gerſte... 3,—3,50 SN Geb. Stroh, Rogg., Weizen 2,50/3.— Ausgleich +—40 Hafer, Gerſte...50/.— Mannheimer NMehlnofierungen 5 Weizenmehl 14] 29,—[Pfalz⸗Saar 19] 28.35 Tyype 815 44 2⁰ Type 70 2 20 2835 Baden 2 Baden 16] 29.—[Roggenmehl 14 22.70 2³ 8⁵ 171 22.— Type 997 22. 19 24.10 19 29,85 Baden 18]0 23,25[Pfalz⸗Saar 1823.80 20 29,35 19 23,60 19 24,— Zuzüglich 50 Pſg. Frachtausgleich frei Empfangsſtation gemäß Anordnungen der WV Weizenmehl mit einer Bei⸗ miſchung von 10 v.., Ausl. Wz. Aufſchlag 1,50 4 je 100 Kilogramm.— Für alle Geſchäfte ſind die Bedingungen der Wirtſchaftlichen Vereinigung der Roggen⸗ und Weizen⸗ mühlen und der neue Reichsmühlenſchlußſchein maßgebend. Berliner amiliche Noſierungen Wintergerste Hafer märk. 2zeil. fr. Berl. 183 189] Berl. 48/49 märk. Stat. 174 180J Erzeugpr. H 4 Weizen märk. Berlin 76/77 218 Futierwz. Bl 80 Roggen märk. 8 4zeil. ir Berl... Weizenmehl 828.0 Braugerste märk. Stat.... Erzeugerpr. 9/ 28.50 neufrei Berll 10.90 märk. Stat. 1 Ind gerst fr. Bl.. Roggenmehli1 22.25 gute, frei Berll märk. Stat... Erzeugerpr. 1222.35 märk. Stat. Futterg. 59/2 13122. Viktoria⸗Erbſen..35,—/88.—[Seradella. 41—/45,— Kleine Erbſen.. 32.—/5.50 Leinkuchen ab Hambg 17, Binck..60 utter⸗Erbſen.. 24.—/5,— Erdnußkuchen ab Hög 16.90„.30 eluſchken. 32,—/5,.— Erdnußkuchenmehl 18,10 Ackerbohnen 20,—/2.— Trockenſchnitzell..9/4 Wicken deutſch... 31.50/2.50 S atbg. 15.50„.60 Oſtſee... 30,50/31, ab Stetiin. 15.90„ 5,60 Lupinen blau.. 23,.—/6.— Kartoffelflocken Stolpſ 20,40i-Leihſäck gelb.. 32—/35.— ab Berlin.2,70 Rotterdamer Getreibekurſe vom 3. Anguſt.(Eig. Dr,) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Sept. 6,0276 Nov. 5,75 K; Jan. 5,75; März 5,72//— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Sept. 77,75; Nov. 77; Jan. 77,25; März 8,50. Liverpooler Baumwollbörſe geſchloſſen. Badiſche Obſtgroßmärkte vom 3. Auguſt. Bühl: An⸗ fuhr 750 Zentner. Verkauf flott, Markt geräumt. Preiſe je Kg.: Himbeeren 60—65, Johannisbeeren 30, Pflaumen gelb 85—40, Zwetſchgen 50, Kfirſiche 65—75, Aepfel 90—45, Birnen 25—40, Brombeeren 55—60, Mirabellen 60, Reine⸗ clauden 85—40, Heidelbeeren 50 Pfg.— Achern: An⸗ fuhr 350 Zentner, Preiſe je Kg.: Heidelbeeren 50, Johan⸗ nisbeeren 30, Himbeeren 60—65, Brombeeren 55—60, Pfir⸗ ſiche 65—75, Pflaumen gelb 35—40, Mirabellen 60, Reine⸗ 2 Zwetſchgen 50, Aepfel 30—45, Birnen 35 bis 42 Pfg. * Pfälziſche Obſtgroßmärkte vom 3. Auguſt. Lud wigs⸗ hafen: Wirſing 4, Grundkraut—3, Rotkraut—5, Bohnen—6, Karotten—5 3.— Freinsheim: Jo⸗ hannisbeeren 14—15, türkiſche Kirſchen 15—20, Mirabellen 16—23, Reineklauden 22, Zwetſchgen 23—32, Pfirſiche 32—34, Aepfel 24—26, Falläpfel 12, Birnen 13—23, Tomaten 16 bis 18 J.— Weiſenheim: Johannisbeeren 12—24, Pfir⸗ ſiche 30—43, Frühpflaumen 25—32, Bühler Zweiſchgen 33, Aepfel 13—27, Falläpfel—10, Birnen 10—24, Klapps Lieb⸗ linge 26, Mirabellen 20—28, Aprikoſen 40, türkiſche Kirſchen 15—22, Bohnen—12 3.— Schifferſtadt: Tomaten 20, 15, 8, Weißkohl—.80, Rotkohl.—4, Wirſing—5, Spinat 10, Karotten—5, Bohnen—9, Erbſen 17, Blumen⸗ kohl 25—35, 15—20,—10, Endivienſalat—5, Kopfſalat 3 bis 6, Rettich Stück—4, dito Bündel 3 3. Mannheimer Großviehmarki Amtlicher Preis für ie 50 kg Lebendgewicht 3—* 8 0 0 1141 Schweine ausgemüſtet junge vollfl. Sonderklaſſe üb. 0 pollfleiſchig 38 4 lonftige„ 38 39 beſte Maſt 240.B0f, 8 ſonſtige.— fleiſchige. 28 34 B Andere Kälber 200—240, 88 42 Bullen 50 Fürsen beſte Maſt 7578150 200, 51 junge vollfl40 43ausgemäſtet 42 44mittlere.. 70 74120—400,— onſtige„— vollfleiſchig 88 40geringe.. 65 69 unter200„ fleiſch!l.— lfleiſchig— lgeringſte. 55 641 Sauen Zum heutigen Mannheimer Großviehmarkt waren auf⸗ getrieben: 72 Bullen, 36 Ochſen, 50 Rinder, 86 Kühe, zu⸗ ſammen 214 Stück Großvieh, gegenüber der Vorwoche eine Minderzahl von 67 Stück. Die Tiere wurden entſprechend der Kontingente den Käufern zugeteilt. Unveränderte Höchſtnotiz für Bullen 43, Ochſen 45, Rinder 44 und Kühe 3 H. Einen ſehr reichlichen Auftrieb hatte der Kälber⸗ markt erfahren, woſelbſt 1027 Tiere zum Verkauf ſtanden. Trotz dieſes reichlichen Auftriebs war der Markt lebhaft. Die Preiſe lagen gegenüber der Vorwoche um 2 ⸗ höher. Es ergab ſich eine Höchſtnotiz von 78. Der Schweine⸗ markt hatte eine Beſchickung von 1141 Tieren, alſo 124 Tiere weniger als in der Vorwoche, erfahren. Entſprechend der Kontingente konnte die Zuteilnug durch die Kommiſſion bei einer Höchſtnotiz von 57 vorgenommen werden. * Wieslocher Ferkelmarkt. Zufuhr 59 Milchſchweine und 20 Läufer. Preiſe: Milchſchweine 28—52 /, Läufer 44—65/ das Paar. Hamburger Zucker-Terminbörse Amtliche Notierung für weißen Zucker, geſackt, trocken, nicht unter holl Stand. 25, frei Seeſchiffsſ. Hamburg, für 50 leg einſchl. Sack. Termd 3. Auguſt10 Uhr 30 3. Auguſt 2 Uhr 15 Brief Gelde] bez.[Brief Geld bez. Auguſt 820.20[.05 Sept.3,30 3410.0 3,00 N.5 S„ Nov..45 3800„„ 300 Pen„ 35 0 3.50.40 37 Jauuar 3603,45 355 35„ Februar..55.500 360 3,50 März.3,70 3555.65 3,55 5 April. 3803.60 8 37³ 3680 Mai. 385 80 3570 Juni..90 380 SSS WI 385 385 Geld- und Devisenmarki Paris, 3. Aupust Ctüluh emflitt)).——9298 on 76.07— J Fpanit Kopenh. Knt 18.197, fien nöio. belgſen 255,50 Schchelr Sioccholm Meialle Hamburger Meiallnofierungen vom 3. Augusi NKupjer Bancz- u. Straits-Linn brief Celd iei Celc ſberabl Brief 1 Celd Ihezakliſ Brieff Celd Januer 51,—50.25. 255,0255,0 18.5018,50 75 3⁰ kebruuu-» b 4„ 84 279 Marz 10 Aprit 330.10 .300 10²³/ E eid. .290 erlin* Wanchn 285.75 Hlüttenrohzim Feinsilber(M. p.&)) Feingold(NI. p. gr.. Alt-Blatin(APfällef . Circapr.(il. p. gr.). ... echn. reines Pltin Septenb.48.048.500 80055001. 770 eptemb.„...400, ,0 48,„50. 25,0/255,0.. Antimon Rexulus lnes.(E 16.).—1, 8 490 9* 893 8802 9 35 Guedalher( per Flasche) 12,5012.50 eiemb. 50,50149,/5... 255,0(255,0... Woltramerr düünes,(in Sh.). 8— * Londoner Goldpreis. In London fand am 3. Au guſt 1936 eine Notierung des Goldpreiſes nicht ſtatt; eine Um⸗ rechnung in Reichsmark konnte daher nicht erfolgen. * Erhöhung der Feinblechausfuhrpreiſe. Das Inter⸗ nationale Feinblechkartell hat die Preiſe für verzinkte Flachbleche um durchſchnittlich 15 Schilling je Tonne erhöht. Die Preiſe der übrigen Feinblechſorten ſind vorläufig un⸗ verändert geblieben. * * Die Kennziffer der Großhandelspreiſe ſtellt ſich für den 20. Juli auf 104,5(1913— 100); ſie iſt infolge jahres⸗ zeitlich bedingter Preiserhöhungen für Agrarſtoffe gegen⸗ über der Vorwoche(104,1) um 0,4 v. H. geſtiegen. Die Kennziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe 106,7 (plus 0,9 v..), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 98,8 (unv.) und induſtrielle Fertigwaren 121,3(unv.). —[— 1— Mai Juni Juli Augus! Abler ———————— Pp———————PPPP——PP—PPP——PTT—— ¶ ¶ pünktlich und gewiſſenhaft erfüllt. Die Beſcheinigungen dürfen ſich alſo lediglich auf die ſteuerliche Unbedenklich⸗ keit erſtrecken. * Weſtdeutſche Kaufhof AG.— Eine Verwaltungserklä⸗ rung zu den Kursſteigerungen. Zu den neuerlichen erheb⸗ lichen Kursſteigerungen der Aktien der Geſellſchaft erklärt die Verwaltung, daß dieſe Kursentwicklung durch die Lage des Unternehmens nicht begründet ſei. Wenn auch die Umſätze der letzten Monate gegenüber dem Vorfahr geſtie⸗ gen ſeien, ſo konnten doch bis jetzt erſt die Umſätze des Fahres 1084 erreicht werden. Wie die Verwaltung ſchon in der GVvom 3. 55 ausführte, hat der Umſatzrückgong des Vorfahres zur Folge gehabt, daß die ordentlichen Ab⸗ ſchreibungen nur durch einmalige, in dieſem Jahre nicht wieder zu erwartende außerordentliche Gewinne gedeckt werden konnten. Eine ausgeglichene Bilanz iſt für 1936 nur zu erwarten, wenn kein Rüchſchlag der Umſätze ein⸗ tritt. An der Notwendigkeit einer Sanierung durch Herab⸗ ſetzung der überböbten Buchwerte, auf die in der G eben⸗ falls hingewieſen wurde, hat ſich nichts geändert. 4 Der ſchweizeriſche Bundesrat lehnt einen Abwertungs⸗ vorſtoß ab. Der Landrat des Kantons Baſel⸗Land hatte im April beim Parlament eine Ueberprüfung der bis⸗ herigen eidgenöſſiſchen Wirtſchaftspolitik ſowie die Ein⸗ ſetzung ener Studienkommiſſion angeregt, die unter Hinzu⸗ ziehung von Sachverſtändigen der Sterling⸗ und Goloͤblock⸗ länder und unter Berückſichtigung der in dieſen Ländern erzielten praktiſchen Ergebniſſe dem Parlament einen Be⸗ richt im Zuſammenhang mit der Ueberprüfung der Wirt⸗ ſchaftspolitik erſtatten ſolle. Der Bundesrat legt nun der Bundesverſammlung ſeinen Standpunkt in dieſer Angele⸗ genheit vor. Die Prüfung der eiogenöſſiſchen Wirtſchaſts⸗ politik ſei bereits erfüllt und die Nachahmung gewiſſer ausländiſcher Experimente abgelehnt worden, weil dies bei dem innern Aufbau der Schweizer Wirtſchaft verderb⸗ liche Folgen haben müßte. Die Hinzuziehung von Sach⸗ verſtändigen der Sterling⸗ und Goloͤblockländer würde nicht viel nützen, um ſo weniger, als die bisherigen Ergebniſſe der Abwertung noch keinen endgültigen Schluß zulaſſen, weil die Auswirkungen dieſer Maßnahmen noch keines⸗ wegs abgeſchloſſen, ſondern noch in vollem Fluß ſind. Von (den Beratungen einer beſonderen Studienkommiſſion ver⸗ ſpricht ſich der Bundesrat nicht viel mehr, als den verant⸗ wortlichen Währungsbehörden bereits bekannt iſt; außer⸗ dem ſei es Sache des Bundesrates und nicht des Par⸗ eine ſolche Sachverſtändigenkommiſſion zu be⸗ laments, ſtellen. * Höbhere ſchwediſche Staatseinnahmen. Das Einkom⸗ men des ſchwediſchen Staates während des Rechnungsjah⸗ res 1935/36 weiſt 70 Mill. Kronen mehr auf als vom Reichstag vorangeſchlagen. Statt 926,9 Mill. Kronen ſind 994,2 Mill. Kronen eingenommen worden. Die größte Er⸗ höhung des Einkommens haben die Staatseiſenbahnen mit 40 Mill. Kronen zu verzeichnen. Dann folgen Kraftwagen⸗ ſteuer, Zolleinkommen und Vermögensſteuer. * Die ägyptiſche Regierung zum Angebot der Moſſul⸗ Oil⸗Fields. Die ägyptiſche Regierung legt Wert auf die Feſtſtellung, daß die Ablehnung des ſeinerzeitigen Ange⸗ bots der Moſſul⸗Oil⸗Fields Co., einen Teil B. O. D. Shares (Britiſh Oil Development Co.) zu übernehmen, nicht, wie mehrfach behauptet wurde, mit ewaigen Optionen im Zu⸗ ſammenhong ſtand, die der ägyptiſchen Regierung auf abeſ⸗ ſiniſche Erdölvorkommen angeboten worden ſein ſollen. Derartige Optionen beſtünden nicht und ſeien der ägypti⸗ ſchen Regierung auch niemals angeboten worden. Die Ab⸗ lehnung des Angebotes der Moſſul⸗Oil⸗Fields ſei vielmehr erfolgt, weil die Verteilung des Aktienkapitals die Ent⸗ ſcheidungen innerhalb der Geſellſchart einer einzigen Ak⸗ tionärgrüppe vorbehalte und es für Aegypten daher ſchwie⸗ rig geweſen wäre, ſich einen entſprechenden Anteil an der Produktion der Geſellſchaft zu ſichern. krachlenmarki Duisburg-Ruhrort „Die Nachfrage nach Kahnraum war an der beutigen Börſe ziemlich rege. Dagegen konnte für bergwärts nur vereinzelt Raum zur Verladung vorgelegt werden. Die⸗ Bergfracht blieb mit 90 Pfg. ab Rubrort und 410 ab Kanal Baſis Mainz⸗Mannheim unverändert. Ebenſo er⸗ fuhr auch die Talfracht mit 90 Pfg. ab Ruhrort und /10 4 ab Kanal nach Rotterdom und 1,20 ab Ruhrort und 1,40„ ab Kanal nach Antwerpen⸗Gent, ſowie 63 Cents ab Ruhrort und 75 Cents ab Kanal nach Amſterdam einſchl. Schleppen keine Aenderung. Der Bergſchlepplohn notierte mit 80 bzw. 90 Pfg. nach Mainz⸗Mannheim. Der Talſchlepp⸗ lohn beträgt nach wie vor 8 Pfg. für größere beladene Kähne ab Ruhrort nach Rotterdam. 5 ———— 4 * Mittag-Ausgabe Nr. 353 Rhein-Mainische Abendbörse Behaupiei— Frankfurt, 3. Auguſt Da nur ganz wenig Auſträge vorlagen, ſetzte die Abend⸗ börſe wieder mit Zurückhaltung ein, die Tendenz war aber behauptet und die Kurſe nicht weiter ſchwächer. Für Kunſt⸗ ſeide Aku hielt etwas Nachfrage an, bei nicht ſehr großem Umſatz ſtiegen ſie auf 65(6458) und blieben ſo geſucht. J. Farben eröffneten mit unv. 170,50. Nachfrage zeigte ſich außerdem für AC zu ca. 39,25 bis 39,50. Montanwerte lagen ſehr ſtill. Der Rentenmarkt war vorerſt ohne Ge⸗ ſchäft. 5 Abgeſehen von etwas größerem Geſchäft in Aku, AC und Weſtdeutſche Kaufhof, die etwas anzogen, blieb die Abendͤbörſe auch im Verlaufe nahezu geſchäftslos, Mon⸗ tanwerte konnten ſich zumeiſt nur knapp behaupten. Otavi Minen bei mittelmäßigem Umſatz 31,75(3176). Etwas ſchwächer lagen Muag, Deutſche Linoleum und Deutſcher Eiſenhandel. Der Einheitsmarkt lag geſchäftslos, Groß⸗ bankaktien unv. Am Rentenmarkt lagen ſowohl deutſche als auch ausländiſche Werte ohne Intereſſe. Nachbörſe: Aku 65,50, Kaufhof 60,25, Otavi 31,75. Wetterkarte des Luftamts Frankfurt a. M. S. RNug. 1936. 19 CH. 29 O Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 4. Auguſt: Auf der Rück⸗ ſeite des ſkandinaviſchen Tiefdruckwirbels überflutet eine lebhafte nordweſtliche Luftſtrömung das Feſt⸗ land mit kühlen, aus nördlichen Meeresgebieten ſtammenden Luftmaſſen. Bei lebhafter Luftbeweg kommt es dabei noch vielfach zur Ausbildung vo Schauern, und die Temperaturen liegen im allgem nen unter dem jahreszeitlichen Normalwert. D Ausbildung eines Hochdruckausläufers wird un vorausſichtlich vorübergehend eine Beruh gung des Wetters mit etwas höher anſteigen⸗ den Temperaturen bringen, doch iſt noch keine Be⸗ ſtändigkeit zu erwarten. Vorausſage für Mittwoch, 5. Auguſt N Teilweiſe aufgehe nert und im allgemeinen trocken, bei abflauender weſtlicher Luftbewegung, Tempera⸗ turen etwas höher quſteigend. Höchſttemperatur in Mannheim am 3. Auguſt + 20,0 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 4. Auguſt + 12,7 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 14,3 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 0,4 Millimeter — 0,4 Liter je Geviertmeter. 8 In den Rheinbädern wurden heute vormittag 9 Uhr + 17 Grad Waſſer⸗ und 14 Grad Luft⸗ wärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Re enel../3.4— 12 Wenh. 4 eee 8 3 Kehl.424,804,40 4,42 4,45[Jagſtfeld..——2 Maxau... 6,25 6,306,2 958 6,27[Heilbronn—7 Mannheim.51 5,58 5,54 5,85,52[Plochingen.—— Kaub....983.90 05 3,50[Diedesheiin.— Röln..— 3,74ʃ5,818,813,77 Mittwoch, 5. Auguſt Der Olympia⸗Weltſender bringt über den Reichsſender Stuttgart .00: Für alle Reichsſender: Olympiſche Fanfaren Anſchließend: Muſik in der Frühe.—.30: Vom Reichs⸗ ſender Berlin: Frühaymnaſtik.—.45: Fortſetzung der Muſik in der Frühe.—.00: Alle Reichsſender getrenntt Nachrichten des Drahtloſen Dienſtes.—.15: Fortſetz der Muſik in der Frühe.—.50: Für alle Reichsſenderk 5. Tag der 11. Olympiſchen Spiele. Programmdurchſage. —.00: Vom Reichsſender Berlin: Vergnügte Morgen⸗ ſtunde.— 10.30: Für alle Reichsſender außer Berlin: terhaltungsmuſik. Dazwiſchen Leichtathletik: 110⸗Mete Hürden⸗Vorläufe, 1500⸗Meter⸗Lauf⸗Vorläufe und Regatt bericht aus Kiel.— 12.00; Für alle Reichsſender au er Berlin: Unterhaltungskonzert. Dazwiſchen: Olympiſck 3 Siegertafel 1896—1936.— 13.00: Für alle Reichsſender außer Berlin: Blas⸗ und Volksmuſik. Dazwiſchen: 50⸗Km Gehen⸗Start, Regattabericht aus Kiel.— 15.00: Fü Reichsſender außer Berlin: Bunte Muſik. Dazwi Leichtathletik: 200⸗Meter⸗Lauf⸗Zwiſchenläufe, Diskuswerf Entſcheidung, Streckenbericht 50⸗Km.⸗Gehen, Stobhoch⸗ ſprung⸗Entſcheidung, 110⸗Meter⸗Hürden⸗Vorläufe,. Meter⸗Lauf⸗Vorläufe, Streckenbericht 50⸗Km.⸗Gehen, Km.⸗Gehen⸗Ankunft, 200⸗Meter⸗Lauf⸗Entſcheidung.— 19.00f Für alle Reichsſender außer Berlin: Olympia⸗Echo: 5. Tag, — 20.00; Für alle Reichsſender außer Berlin: Kurzu richten des Drahtloſen Dienſtes.— 20.10: Militärmuſik. Dazwiſchen Gewichtheben: Mittelgewichts⸗Entſcheidur Schwergewicht⸗Entſcheidung.— 22.00; Alle Reichsſender ge⸗ trennt: Wetter⸗ und Tagesnachrichten.— 22.15: Für Reichsſender: Olympia⸗Echo.— 22.45: Für alle Reichsſen⸗ oͤͤer: Schöne Schallplatten.— 23.30: Für alle Reichsſend —5 Muſikaliſches Jwiſchenſpiel.— 24.00: Für alle Reichsſet der: Kreuz und quer ESchallplatten). — des Schweden. Fcrüte Utelugend RUDei 7 6 +4 Deutſcher Triumph im Hammerwerfen Hein holt ſich die goldene und Blask die ſilberne Medaille vor Warngard-Schweden Am Nachmittag ſetzte der Zuſtrom der Maſſen wieder recht frühzeitig an und ſchnell war das 100 000 Beſucher faſſende Olympia⸗Stadion bis auf den letzten Platz beſetzt. Zur Freude der Zuſchauer erſchien lurz nach Beginn der Keichtathletiſchen Wettbewerbe auch wieder der Führer in der Kampfbahn, der damit erneut ſein großes Intereſſe am Sport und an den Spielen bekundete. In den Mittagsſtunden waren einige Regenſchauer niedergegangen, aber ſie hatten weder der Laufbahn, noch dem ausgezeichneten Raſen im Stadion etwas anhaben können. Die Kampfbahn hat ſich auch in dieſer Hinſicht allen Anforderungen gewachſen gezeigt. Im Zuſchauer⸗ Traum herrſchte die denkbar beſte Stimmung, obwohl der Himmel ein grämliches Geſicht machte. Den Wettbewerben voraus ging die „Siegerehrung für die Preisträger im Gewichtheben der Feder⸗ und Eeichtgewichtsklaſſe, die in ſpäter Nachtſtunde ermittelt worden waren. Auf den Podeſt trat zunächſt Anthony Terlazzo(uSA), der Sieger im Federgewicht, flan⸗ kiert von den Aegyptern Mohammed Soliman und Ibrahim Shams, die in dieſem Wettbewerb den zweiten mund dritten Platz erkämpft haben. Stehend hörte die Menge die amerikaniſche Nationalhymne. Anſchließend fand die gleiche Zeremonie für die drei Erſten der Leicht⸗ gewichtsklaſſe, für den Aegypter Mohammed Ahmed Mes⸗ bah als Olympiaſieger, für den Oeſterreicher Robert Fein als Zweiten und für den Deutſchen Karl Janſen als Dritten, ſtatt. Die ägyptiſche Nationalhymne ertönte, hann überreichten Graf de Baillet⸗Latour und Exz. Lewald die Mescaillen. In der Kampfbahn begannen ſoſort die Wettbewerbe mit dem Hammerwerfen(Vorkampf und Entſcheidung) und den ſechs Vorläufen über 400 Meter Hürden. Gleichzeitig folgte eine größere Zuſchauermenge dem erſten Polo⸗Wett⸗ ſpiel auf dem benachbarten Mai⸗Feld. Der deutſche Sieg im Hammerwerfen Wie am Sonntag brachte die erſte Entſcheidung bei den ſportlichen Wettkämpfen der 11. Olympiſchen Spiele am Montag im mit 100 000 Menſchen vollbeſetzten Olympiſchen Stadion in Anweſenheit des Führers einen trium⸗ phalen deutſchen Doppelerfolg. Im Hammerwerfen konnte der deutſche Meiſter und Rekordhalter Karl Hein (Hamburg) im dritten Durchgang der Eutſcheidung die olympiſche Rekordweite von 56,49 Meter erzielen, nach⸗ dem wenige Minuten vorher der Oſtpreuße Erwin Blask mit 55,04 Meter ſchon einen neuen olympiſchen und deutſchen Rekord aufgeſtellt hatte. Der Schwede Warngard kam als gefährlichſter Gegner der beiden Deut⸗ ſchen auf die hervorragende Weite von 54,83 Meter. Wie⸗ der ging an zwei Siegesmaſten die deutſche Flagge hoch. Mit ruhiger Sicherheit ſahen die deutſchen Hammer⸗ werfer dͤem Vorkampf am Nachmittag entgegen. In ſicherer Manier ſetzten ſie ſich gleich an die Spitze des 17köpfigen Feldes. Dabei konnte der Oſtpreuße Blask mit 52,55 Meter den deutſchen Meiſter Hein mit 52,18 Meter knapp hinter ſich laſſen. Schon hier erwies ſich der Schwede Warngard als der gefährlichſte Gegner der beiden Deutſchen. Mit 52,05 Meter placierte er ſich knapp hinter Hein. Erfreulich war, daß alle drei deutſchen Wer⸗ ſer die 50⸗Meter⸗Grenze überſchritten. Auch der Mann⸗ heimer Bernhard Greulich war in ausgezeichneter Form und kam auf 50,19 Meter. Als Siebter im Vor⸗ kampf mußte er alleroͤings ausſcheiden. Der ſtarke Schwede Warngard blieb auch im zweiten Durchgang der„Schreck“ der Deutſchen. Mit 52,98 Meter konnte er die Stellung unſerer Landsleute einen Augenblick gefährden, aber nicht lange ſollte der unbeſchreibliche Jubel der 10 000 ſchwe⸗ diſchen Beſucher im Olympiſchen Stadion dauern. Unter den Augen des Führers verſtanden es die beiden Deutſchen, ihre Leiſtungen immer mehr zu ſteigern. Gerade hatten die Hunderttauſend dem Führer zugejubelt, als er ſeine Loge betreten hatte, als Erwin Blask in Trainings⸗ hoſen und Trikot mit einem ſchweren linken Lederhand⸗ ſchuh angetan, die Kugel ergriff, in ruhiger und kraftvoller Sicherheit ſchwang. Langſam ſtieg die Kugel und als ſie weit hinter der 50⸗Meter⸗Marke einſchlug, brauſte rieſiger Beifall auf, der ſich noch mehr ſteigerte, als der Lautſpre⸗ cher verkündete: Blask 55,04 Meter, neuer Olympi⸗ ſcher und deutſcher Rekord. Mit dieſer aus⸗ gezeichneten Leiſtung war der Olympiſche Rekord, den der Amerikaner MeGrath ſchon 1912 aufgeſtellt hatte, um genau 30 Zentimeter überboten. Blask hatte mit dieſer Weite den erſten Platz ſicher, während der ſtark verbeſſerte Schwede Warngard mit 54,03 den zweiten Platz hielt. Mei⸗ ſter Hein hatte ſich im oͤͤritten Durchgang mit 52,64 Meter den dͤritten Platz geſichert. Greulich war noch auf 50,61 Meter gekommen, aber trotzdem mußte er als Siebter— wie erwähnt— ausſcheiden. Der Finne Koutonen und die beiden Amerikaner Favor und Rowe hatten ſich außerdem noch für die Entſcheidung qualifiziert. Nun wurde der deutſche Meiſter Hein immer beſſer. In dem nervenaufreibenden Kampf mit dem ſtarken Schwe⸗ den behielt er endgültig die Oberhand. 54,83 Meter unter⸗ ſtrichen noch einmal im erſten Durchgang die Gefährlichkeit Seine große Nervenkraft ließen ihn den Hammer ruhig ergreifen, obſchon Hein 54,70 Meter vor⸗ gelegt hatte. Noch immer behielt Blask die Führung. Die Entſcheidung fiel erſt im dritten Durchgang. Der große Hamburger verlor auch jetzt ſeine Nerven nicht. Mit be⸗ wundernswürdiger Sammlung ſchritt er zum letzten Male in den Wurfkreis und riß mit gewaltiger Energie die Kugel empor. Sekunden ſpäter jubelten die Maſſen, mit 556,49 Meter war ein neuer Olympiſcher Rekord und eine neue deutſche Beſtleiſtung aufgeſtellt worden. Mit 55,04 Meter behauptete Blask ſeinen zweiten Platz, wäh⸗ rend der Schwede Warngard ſeine 54.83 Meter auch nicht mehr erreichte. Damit war der deutſche Doppelerfolg ge⸗ ſichert. Dieſer großartige deutſche Erfolg iſt um ſo bemerkens⸗ werter, als es bis vor zwei Jahren kaum einem deutſchen Athleten gelang, den Hammer über die 48 Meter hinaus zu ſchleudern. Der Sieg aber iſt auch ein Verdienſt des deuiſchen Sportlehrers Chriſtmann, der die deutſchen Entſcheidung. Hammerwerier auf die Olympiſchen Spiele vorbereitete und dieſe Arbeit hingebungsvoll und mit größter Aufopfe⸗ rung geleiſtet hat. Hammerwerſen(Eutſcheidung) 1. Karl Hein⸗Deutſchland 56,49 Meter lolympiſcher Rekord); 2. Erwin Blask⸗Deutſchland 55,04; 3. O. A. Warngard⸗Schweden 54,83; 4. Alfons Koutonen⸗Finnland 51,90; 5. William Rowe⸗USA 51,53; 6. Donald Favor⸗USA 51,01 Meter. * Weltbeſtleiſtung: Ryan⸗Amerika 57,77 Meter. Die bisherigen Sieger: 1912: 1. MeGrath⸗Amerika 54,74; 2. Gillis⸗Kanada 48,38; 3. Childs⸗Amerika 48,17. 1928:'Callaghan⸗Irland 51ß,39 51,29; 3. Black⸗Amerika 40,03. 1932: O' Callaghan⸗Irland 53,92; 2. 52,27; 3. Zaremba⸗Amerika 50,33. Hoſtin wieder 2. Skjöla⸗Schweden Pörhöla⸗Finnland Borchmeyer im 100--Endlauf Dazu Owens, Wykoff, Metcalfe, Oſendarp und Strandberg Die Ehre der deutſchen Sprinter rettete Erich Borch⸗ meyer, der ſich neben den drei Amerikanern Owens, Wy⸗ koff und Metcalfe ſowie dem Holländer Oſendarp und dem Schweden Strandberg für den Endlauf qualifizierte. Im Jahre 1928 in Amſterdam war es Georg Lammers, der als einziger Deutſcher im Endlauf ſtand und vier Jahre ſpäter in Los Angeles war es Arthur Jonath. Beide holten die bronzene Medaille— ob Borchmeyer ein ähnlicher Erfolg beſchieden iſt? Im erſten Vorentſcheidungslauf ſtanden von innen nach außen: van Beveren(Holland), Strandberg(Schwe⸗ den), Wykoff(USA), Pennington(England) und Owens (USA). Der Start glückte auf Anhieb und der leicht⸗ Olympiaſieger Eugen Deutſch Zweiter— Helmut Opſchruf Vierter Zum zweiten Male erkämpfte ſich im Gewichtheben der Halbſchwergewichtstloſſe der Franzoſe Louis Hoſtin am Montagabend in der Deutſchlandhalle zu Berlin im Olym⸗ piſchen Dreikampf die Goldmedaille. Im Drücken, Stoßen und Reißen brachte er insgeſamt 372,5 Kg. zur Hochſtrecke. Eugen Deutſch(Frieſenheim) kam auf 365 Kg. und ſicherte Deutſchland damit die ſilberne Medaille vor dem Aegypter Waſif Ibrahim, während unſer zweiter Vertreter, Helmut Opſchruf(Trier) Vierter wurde. Im Beiſein des Reichsinnenminiſters Dr. Frank und des Reichsſportführers begannen die Kämpfe am Abend in der gutbeſuchten Deutſchlandhalle. Schon im beidarmigen Drücken, der erſten Uebung, erzielte der Franzoſe Hoſtin mit 110 Kg. die beſte Leiſtung. Deutſch kam beim dritten Verſuch auf 105 Kg., eine Leiſtung, die auch Scheiter (Luxemburg) erreichte. Opſchruf lag mit 97,5 Kg. im Mittel⸗ felde. Der Franzoſe war auch im Reißen mit 117,5 Kg. allen ſeinen Mitbewerbern klar überlegen. Als Deutſch der dritte Verſuch mit 112,5 Kg. für ungültig erklärt wurde, rief dieſe unverſtändliche Entſcheidung des Kamyfgerichts den Unwillen der Zuſchauer hervor. Selbſt Fachleute hatten an der Haltung des Deutſchen nichts auszuſetzen ge⸗ funden. Deutſchland legte ſofort Proteſt ein, und nach kurzer Beratung wurde Deutſch ein weiterer Verſuch zuge⸗ ſtanden, der mit 110 Kg. gewertet wurde. Auch H. Opſchruf ſowie der Aegypter Geiſa und der Oeſterreicher Hala hatten 110 Kg. geſchafft. Bei der dritten Uebung, dem Stoßen, lag der Franzoſe ſchon weit in Führung, die er hier mit 145 Kg. auch behaupten konnte, obwohl er im Stoßen noch von einigen Bewerbern übertroffen wurde. Der Aegypter Ibrahim kam auf 150 Kg., und auch Deuiſch brachte beim dritten Verſuch 150 Kg. einwandfrei hoch, während Opſchruf mit 147,5 Kg. ebenfalls noch den Franzoſen übertraf. Der Sieg des Franzoſen, der ſchon 1932 in Los Angeles die Goldmedaille errungen hatte, war nicht mehr gefährdet. Seine Leiſtung von 372,5 Kg. bedeutete neuen olympiſchen Rekord. Das Endergebnis im Halbſchwergewicht Die genaue Endplazierung im Gewichtheben der Halb⸗ ſchwergewichtsklaſſe hatte folgendes Ausſehen: 1. Louis Hoſtin(Frankreich) 372, Kg. Olympiſcher Rekord.(Drücken 110, Reißen 117,5, Stoßen 145 Kg.) 2. 9 Deutſch(Deutſchland) 365 Kg.(105— 110 — 150 Kg.). 3. Waſif Ibrahim(Aegypten) 360 Kg.(100— 110— 150). Der Stand nach Der dritte Tag byachte oͤrei Entſcheidungen. Einen Triumph feierten die deutſchen Hammerwerfer. Hein⸗ Hamburg warf in der Entſcheidung 56,49 Meter neue olympiſche Beſtleiſtung, nachdem vorher Blas k⸗Königs⸗ berg mit 55,04 eine neue Beſtleiſtung aufgeſtellt hatte. Mit Lieſer Leiſtung wurde Blask zweiter, da ſein letzter Wurf durch Uebertreten ungültig war. Dritter wurde der Schwede Warngard mit 54,83 Meter. Ueber 100 Meter war der Neger Jeſſe Owens nicht zu ſchlagen; er ſiegde in 10,3 vor ſeinem Landsmann Matcalfe, der 1932 ebenfalls zweiter war, und Oſen darp Holland. Borchmeyer⸗Deutſchland wurde Fünfter. Bei den Gewichthebern kam das Halbſchwergewicht zur Hoſtin⸗Frankreich wurde zum zweiten Male Olympiaſieger vor Deutſch⸗Deutſchland. Goldene Silberne Bronze] 4. Platz.Platz.Platz Punkte Deutſchl. 3 3 2 2 2 1 52² Amerika 3 2 1 2 3 3 47. Finnl. 1 2 1 2 0 0 26 Aegypten 1 1 1 0 0 1 20⁰ Oeſterr. 0 3 0 2 0 1 12 Japan 0 0 0 1 2 0 7 Frankr. 1*38 0 0 0 0 6 Schwedenf 0 0 1 93 1 5 Polen 0 0 1 0 0 0 4 Holland 0 0 0 0 4 England 0 95 0 0 1 0 2 Luxemb. 0 0 0 0 1 0 2 Argentin 0 0 0 0 0 Die erſten FJußballkämpfe Norwegen— Türkei— 90— Italien— UsA Das Olympiſche Fußballturnier, an dem bekanntlich 16 Mannſchaften beteiligt ſind, nahm am Montag mit den Kämpfen zwiſchen Norwegen—Türkei und Italien—USA ſeinen Anfang. Das Treffen zwiſchen Norwegen und Türkei fand im Mommſen⸗Stadion des SC Charlotten⸗ 4. Helmut Opſchruf(Deutſchland) 355 Kg.(97,5— 110— 147,5 Kg.). 5. Scheitler(Luxemburg) 350 Kg. 6. Hala(Oeſterreich) 350 Kg. 7. Good(USA) 350 Kg. Segeloimmpiade in Kiel eröffnet Das olympiſche Feuer lodert Der letzte Staffelläufer der Strecke Berlin—Kiel traf am Montag um 21.30 Uhr, von dem Jubel der das Hin⸗ denburgufer ſäumenden Zehntauſende umbrauſt, am Feſt⸗ platz vor der Bellevue⸗Brücke ein. Der letzte Läufer wurde von einem Kutter der Marine⸗HJ aufgenommen, der ihn zu der vor dem Hindenburgufer im Hafen liegenden Hanſekogge brachte. Unter den Klängen der Olympiſchen Hymne und dem Dröhnen der Böllerſchüſſe loderte nun auf dem Maſt der Hanſekogge das heilige Feuer auf. Die Olympiſchen Spiele in der Kriegsmarineſtadt Kiel ſind damit eröffnet. „Generalprobe“ zu den olympiſchen Segel⸗ wettkämpfen 24 Stunden vor Beginn der olympiſchen Segelwett⸗ kämpfe hatten die Vertreter der in⸗ und ausländiſchen Preſſe Gelegenheit, dem Segelrevier der Kieler Förde einen Vorbeſuch abzuſtatten. Dieſer Beſuch war inſofern beſonders intereſſant, als gleichzeitig die letzte Trimmfahrt der Nationen ſtattfand, die„Generalprobe“ ſozuſagen. Sie bot einen weitgehenden Einblick in den Kampf von Be⸗ ſatzung und Boot mit Wind und Wellen; denn draußen zwiſchen Laboe und dem Leuchtturm Bülk herrſchte Wind⸗ ſtärke 6 bis 7. Dazu regnete es teilweiſe. Dieſe große Windſtärke geſtaltete ſchon den Probeſtart äußerſt ſpannend. Die von zwei Mann beſetzten Startboote, deren Beſatzun⸗ gen faſt an der Unterſeite des Boots hingen, gaben einen Vorgeſchmack von der Akrobatik, die bei dieſer Bootsklaſſe mitentſcheidend iſt. Den Preſſevertretern bot ſich bei der Ausfahrt aus dem Kieler Hafen das großartige Schauſpiel der Ankunft des britiſchen Kreuzers„Neptune“ und des Salutwechſels. dem oͤritten Tag burg ſtatt und endete mit einem:0(:)⸗Sieg der Nor⸗ weger, dͤie den Türken in ſo ziemlich allen Belangen des Fußballſports überlegen waren. Das Spiel war bei reg⸗ neriſchem Wetter nur ſchwach beſucht. Auch im Poſt⸗Stadion war der Beſuch nicht gerade über⸗ ragend, immerhin waren es gegen 5000 Zuſchauer, die dem temperamentvoll geführten Kampf zwiſchen Ftalien und U S A beiwohnten. Die Italiener ſiegten nach einer tor⸗ loſen erſten Halbzeit mit:0, aber ihr Sieg hätte dem Spielverlauf nach höher ausfallen müſſen. Der deutſche Schiedsrichter Weingärtner(Offenbach) ſah ſich leider genötigt, kurz vor Schluß einen italieniſchen Spieler des Feldes zu verweiſen. Oblt. Handrick führt Leutnant Lemp beſter Degenfechter Das Degenfechten des Modernen Fünfkampfes geſtal⸗ tete ſich für die 41 Teilnehmer(öer Peruaner Lt. Escri⸗ bens, der am Vortage beim Geländeritt geſtürzt war, trat nicht mehr an), zu einer recht aufreibenden Angelegenheit, denn der Wettbewerb zog ſich von morgens 9 Uhr bis abends 11 Uhr hin. Nach den Beſtimmungen hatte jeder gegen jeden auf einen Treſfer zu kämpfen, es entfielen alſo auf alle Kämpfer je 40 Gefechte. Sehr gute Dienſte eiſtete wieder der elektriſche Trefferanzeiger, der ein⸗ wandfreie Ergebniſſe gewährleiſtete. Gekämpft wurde auf den Tennisplätzen des Reichsſportfeldes und im Turn⸗ hallengebäude der Reichsakademie für Leibesübungen. Als beſter Degenfechter erwies ſich unſer Lin. Lemp, der von ſeinen 40 Gefechten B zu Siegen geſtaltete und nur ſieben verlor. Der Reſt beſtand aus„cup double“, alſo unentſchiedenen Begegnungen. Lt. Lemp kam durch dieſen Erfolg ein gutes Stück nach vorn. Er wäre im Ge⸗ ſamtergebnis Erſter geworden, wenn er nicht am Tage zuvor beim Geländeritt dͤurch den Ausfall am Waſſergraben und die dadurch bedingten Strafpunkte mit ſeiner viertbeſten Zeit auf den 31. Platz gekommen wäre. Die Führung im Geſamtergebnis fiel aber erfreulicherweiſe doch an einen deutſchen Offizier, an Oblt. Handrick, der im Fechten den vierten Platz erreichte. Den zweiten und dritten Platz teilten der Amerikaner Oblt. Weber und der Belgier Hauptm. Ecuyer dele Court, während Oblt. Thofelt(Schweden) und Oblt. Scheere(Bel⸗ gien) gemeinſam auf den 5. Platz kamen. Nach den beiden erſten Uebungen führt Oblt. Handrick mit 6,5 Punkten, Hptm. Ecuyer de le Court mit 7,5 Punkten und Oblt. Tho⸗ felt mit 14 Punkten. als ſchnellſter ſche Hoffnung, Erich Borchmeyer, mußte ſich in dieſem auserleſenen Feld mit einem fünften Platz hinter dem Owens über 100 Meter nicht zu ſchlagen Der Reger ſiegt in 10,3 vor Mettalſe-Amerika uno Oſendarp- Holland Vorchmeyer⸗Deutſchland Fünſter füßige Neger Owens lag bald in Front. Auf halbem Weg ſchoß dann aber ſein großer weißer Landsmann, Frank Wykoff, nach vorn, und es ſah einen Augenblick ſo aus, alb ob Owens eingeholt würde, aber der Schwarze ſchaltete einen„höheren Gang“ ein und ſiegte ſicher mit einem Meter Vorſprung vor Wykoff, der zum Schluß Mühe hatte, den ſtark aufkommenden Schweden Strand⸗ berg zu halten. Hänni, van Beveren und Pennington ſchieden aus.— Im zweiten Lauf ſtanden Oſendarp(Hol⸗ land), Sir(Ungarn), Borchmeyer(Deutſchland), Me Phee (Kanada), Sweeney(England) und Metcalfe(USA) von innen nach außen. Auch diesmal gab es einen USA⸗Sieg, und zwar durch den Neger Metcalfe, der ſehr ſicher in 10,5 gewann. Im Mittelfeld ſpielte ſich ein harter Kampf um die Plätze ab. Oſendarp hatte den zweiten Platz auch verhältnismäßig ſicher, aber um den dritten kämpften Borchmeyer, der einen ſchlechten Start gehabt hatte, Mac Phee, Sir und Sweeney verbiſſen. Mit ſeinem berühm⸗ ten, energiegeladenen Endſpurt holte der Deutſche ſchließ⸗ lich den wertvollen dritten Rang mit einer Bruſtbreite vor dem Kanadier. Die Ergebniſſe der 100⸗Meter Vorentſcheidung 1. Lauf: 1. Owens(USA) 10,4; 2. Wykoff(USA) 10,5; 3. Strandberg(Schweden) 10,5 Sek.; ausgeſchieden: van Beveren(Holland), Hänni(Schweiz), Pennington(Groß⸗ britannien). 2. Lauf: 1. Metcalfe(uSA) 10,5; 2. Oſendarp(Holland) 10,6; 3. Borchmeyer(Deutſchland) 10,7 Sek.; aus⸗ geſchieden MacPhee(Kanada), Sir(Ungarn), Sweeney (Großbritannien). Die 100--Entſcheidung Der 100⸗Meter⸗Endlauf geſtaltete ſich zu einem Höhe⸗ punkt der Ereigniſſe am Montagnachmittag. Favorit war der Schwarze Jeſſe Owens, der dann auch tat⸗ ſächlich ſeinen Ruf, der ſchnellſte Läuſer der Welt zu ſein, wahrte, und die Goldmedaille nach Amerika ent⸗ führte. Zweiter wurde ſein Raſſegenoſſe Ralph Met⸗ ealfe, der ein vorzügliches Rennen lief und Owens ſtär⸗ ker zuſetzte, als man erwarten dürfte. Die Bronze⸗Medaille ſicherte ſich ee der Martinus Oſen darp, der ſich Mann der weißen Raſſe erwies. Die deut⸗ weißen Amerikaner Frank Wykoff und vor dem Schwe⸗ den Hans Strandberg begnügen. Jeſſe Owens Sieg⸗ zeit war 10,3 Sekunden, womit er den Weltrekord Percy Williams und den Olympiſchen Rekord Eddie Tolans erreichte. Zum Endlauf wurde die Laufbahn beſonders ſorgfältig hergerichtet. Großer Beifall umfing die ſechs Endlaufteil⸗ nehmer bei ihrem Erſcheinen, vor allem die Schweden waren recht lebhaft und ließen immer und immer wieder ihren Schlachtruf erſchallen. Aufgeregt trippelten die Läu⸗ fer auf dem Raſen umher, um der Nervoſität Herr zu werden und die Muskeln aufzuwärmen. Endlos ſchienen die Vorbereitungen, dann endlich machten ſich die Läufer ſtartfertig und man ſah von innen nach außen: Owens, Strandberg, Borchmeyer, Oſendarp, Wykoff und Metcalfe. Alſo außen die beiden Schwarzen und in der Mitte die vier Weißen.„Weltſtarter“ Miller ſprach noch einige be⸗ ruhigende Worte zu den Läufern, dieſe ſchüttelten ſich kame⸗ radſchaftlich die Hände, dann hob Miller die Startpiſtole und in die atemloſe Stille krachte der Schuß. In einer Linie ging das Feld auf die kurze Reiſe, aber ſchon ſah man auf der Innenbahn Owens in Front, während auf der anderen Seite Metcalfe auch ſehr gut lag. Wykoff, Borch⸗ meyer und Oſendarp folgten dichtauf, während Strandberg ſchnell abgeſchlagen war. Wie ſich ſpäter herausſtellte, hatte er ſich bei ſeinem allzu ſcharfen Antritt eine Verletzung zu⸗ gezogen und fiel dadurch aus. Bei 50 Meter lag Owens klar in Front vor Metcalfe und mit einem guten Meter Vorſprung ging„Jeſſe“ als Sieger durchs Ziel. Metcalfe hatte den zweiten Platz auch ſtets ſicher, während Oſendarp und Wykoff erbittert um den dritten Platz kämpften, den ſich ſchließlich der Holländer mit knappſtem Vorſprung ſicherte. Borchmeyer wurde Fünfter, Strand⸗ berg Sechſter. Die hunderttauſend Zuſchauer feierten den Sieg Jeſſe Owens begeiſtert. 100 Meter(Entſcheidung) 1. Jeſſe Owens(uSA) 10,3; 2. Ralph Metcalfe(uSA) 10,4; 3. Martinus Bernadus Oſendarp(Holland) 10,57 4. Frank Wykoff(1SA); 5. Erich Borchmeyer(Deutſch⸗ lanò); 6. Hans Lennart(Schweden). Weltbeſtleiſtung: Williams⸗Kanada 10,3. Die bisherigen Sieger: 1912: 1. R. C. Craig⸗Amerika 10,8; 2. A. Mayer⸗ Amerika ½ Meter zurück; 3. Lippinott⸗Amerika. 1928: 1. P. Williams⸗Kanada 10,8; 2. J. E. London⸗ England, 3. G. Lammers⸗Deutſchland. 1932: 1. Tolan⸗Amerika 10,3; 2. Metcalfe⸗Amerika; 3. Jonath⸗Deutſchland. Feſtlicher Empfang der Flieger Ein feſtlicher Empfang vereinte am Sonntagabend die Teilnehmer an dem anläßlich der 11. Olympiſchen Spiele veranſtalteten internationalen und nationalen Sternflug ſowie die beſten Kunſtflieger Europas im Haus der Flie⸗ ger. Der Einladung des Aero⸗Clubs von Deutſchland waren zahlreiche Mitglieder des diplomatiſchen Korps ge⸗ folgt, weiter ſah man unter den Gäſten Reichsführer SS Himmler, die Staatsſekretäre Milch und Körner und zahlreiche Generäle und Vertreter der Luftwaffe und der Wehrmacht. Der Reichsluftfahrtminiſter Generaloberſt Göring begrüßte in einer kurzen Anſprache die Gäſte und gedachte der Toten, die im Dienſte der Fliegerei für ihren Sport ihr Leben ließen. Er beglückwünſchte dann die Sieger der einzelnen Wettbewerbe und übergab den Kunſtfliegern Graf Hagenburg(Deutſchland) und Vera von Biſ⸗ ſing(Deutſchland) ſowie den Sternfliegern Fukſa (Tſchechoſlowakei) und Hauptmann Freiherr Speck von Sternburg und den Placierten die Ehrenpreiſe mit Worten der Anerkennung für ihre Leiſtungen und den herzlichſten Glückwünſchen. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß die ausländiſchen Flieger und Gäſte hier bei den Olympiſchen Spielen in Berlin ſchöne Tage verleben mögen und ſagte, daß das neue Reich ſie mit freudigem Herzen begrüße. Frohe Geſelligkeit vereinte die zahlreichen Teilnehmer noch lange in den ſchönen Räumen des Hauſes der Flieger. 4* 9. Seite/ Nummer 555 „Dienstag, 4. Auguſt 1936 Helen Steyhens, der weibliche Owens! Weltrekord mit Rückenwind 11,411— Deutſche Vorlauſſiege 9 Die Maſſen kamen aus dem Staunen nicht heraus. 4 Nach den Hürdenläufern und den Sprintern erſchienen die Kurzſtreckenläuferinnen auf der Bahn, um die Vor⸗ läufe über 100 Meter zu erledigen. Auch hier wurden die deutſchen Farben ganz ausgezeichnet vertreten. Alle drei Teilnehmerinnen, Käthe Krauß, Marie Dollinger und Emmy Albus, wurden Vorlaufſiegerinnen und qualifizierten ſich damit für die Zwiſchenläufe. Das über⸗ ragende Ereignis der Vorlaufſerie war aber das Auf⸗ treten der berühmten Amerikanerin Helen Stephens, die im zweiten Vorlauf gleich ihrem ſchwarzen Landsmann Jeſſe Owens nur ſo über die Bahn wirbelte und mit 11,4 Sekunden eine von einer Frau noch nie erzielte Zeit er⸗ reichte. Als Weltrekord kann dieſe hervorragende Leiſtung allerdings keine Anerkennung finden, da ſtarker Rücken⸗ wind herrſchte. Den erſten Lauf hatte Frl. Albus leicht in 12,4 gewonnen, während im dritten die polniſche Olym⸗ piaſiegerin von Los Angeles, Stella Walaſiewicz, in 12,5 „erfolgreich war. Sie kam ſchwer in Fahrt und holte erſt auf den letzten 50 Metern den zum Sieg notwendigen Vor⸗ ſprung. Im 4. Lauf ſiegte die leichtfüßige Engländerin Hiscock in 12,6 und zum Abſchluß gab es zwei deutſche Siege durch Frl. Krauß(12,1) und Frl. Dollinger(12,0). Außer den Genannten kamen noch Vancura(Oeſterreich) aus dem erſten, Dolſon(Kanada) aus dem zweiten, Eß⸗ mann(Finnland) aus dem dritten, Rogers(USA) aus dem vierten, Meagher(Kanada) aus dem fünften und Burke(Großbritannien) aus dem ſechſten Vorlauf in die Entſcheidung. 100⸗Meter⸗Vorläufe der Frauen 1. Vorlauf: 1. Albus(Deutſchland) 12,4; 2. Vancura (Oeſterreich) 12,5; ausgeſchieden: Cameron(Kanada), 5 Halttu(Finnland), Bland(USA). 2. Vorlauf: 1. Helen Stephens(USA) 14,4(neuer Weltrekord); 2. Dolſon(Kanada) 12,3; ausgeſchieden: Neumann(Oeſterreich), Komiya(Japan), Hofmann(Ju⸗ goſlawien). Gutes Laufen von Nottbrock und Kürten— Scheele unaufmerkſam Von den 38 gemeldeten Teilnehmern am 400⸗Meter⸗ Hürdenlauſen traten 32 an; es fehlten der Däne Thomſon, der Oeſterreicher Leu, der Kanadier'Connor, der Süd⸗ afrikaner Becker, der Aegypter Halawani und der Schwede Perſſon. Erfreulicherweiſe konnten ſich zwei der drei deutſchen Läufer für die Zwiſchenläufe qualifizieren, und zwar die Rheinländer Nottbrock und Kürten, die ſich gegen ſtarke Gegnerſchaft erfolgreich durchſetzten. Unſer dritter Mann, der Hamburger Scheele, hatte in ſeinem Lauf den zweiten Platz ziemlich ſicher, aber er war zu un⸗ aufmerkſam und ließ ſich im Auslauf noch von dem Argen⸗ tinier Lavenas abfangen. Im großen und ganzen ſetzten ſich die bekannteren Läufer durch. Ueberraſchend kam das Verſagen des Schweden Areskoug, auch der alte Italiener Facelli blieb auf der Strecke. Im 2. Vorlauf lief der Kölner Nottbrock ein taktiſch recht kluges Rennen. Mit einem Meter Vorſprung ging er vor dem Amerikaner Schofield durchs Ziel, der den außen verzweifelt ſpurtenden Italiener Facelli ſehr ſicher Notthock ſiegte in 54,7 Skunden; vorher hatle, Koyge⸗ 7 erzielt.— 915 Vorlauf brachte 1eeeſ ſchauer eine große Enttäuſchung, ſchied doch hier Scheele aus, der— wie ſchon einleitend geſagt— durch Unaufmerkſamkeit um ſeine Ausſichten kam. Bis 350 Me⸗ ter lief der Deutſche ſehr gut, dann legte er ſich Reſerve auf, dͤa er ſich im ſicheren Beſitz des zweiten Platzes hinter dem Amerikaner Patterſon wähnte, mit dem er noch auf gleicher Höhe über die letzte Hürde gegangen war. Im 1 Auslauf ſtieß aber auf der Innenbahn der Argentinier Lavenas vor, ging an Scheele vorbei und ehe dieſer wie⸗ der Tritt gefaßt hatte, war das Ziel ſchon erreicht. Eine Rieſenſpannung lag über dem 6. Vorlauf, in dem rekordmann Hardin ſtanden. Kürten lief auf der Innen⸗ bahn taktiſch ſehr geſchickt, lag beim Einbiegen in die Ziel⸗ gerade mit Hardin auf gleicher Höhe und ließ dieſen erſt — Vorlauf 1. Kovacs(Ungarn)] 53,7 Sek.: 2 Bosmans (Belgien) 53,6; ausgeſchieden: Joye(Frankreich) Fukuda (Japon); nicht am Start: Becker(Südafrika), Thomſon (Dänemark). 2. Vorlauf. 1. Nottbrock(Deutſchland) 54,7: 2. Schoffield(SA) 54,8; aus: Facelli(Italien), Worall (Kanada), Gaillord(Frankreich), Banscak(Jugoſhawien). 3. Vorlauf: 1. White(Philippinen) 53.4, 2. Loaring (Kanada] 54,9, aus: Watſon(Auſtralien), Ichihara(Japan), Mori(Italien), Skiadas(Griechenland). 4. Vorlauf: 1. Patterſon(USA) 54,4; 2. Lavenas(Ar⸗ gentinien) 54,5; aus: Scheele(Deutſchland), Ridi(Ita⸗ lien), Malaſig(Philippinen), nicht am Start: Halawani (Regyyten), Leu(Oeſterreich). 5. Vorlauf: 1. Mantikas(Griechenland) 53,8: 2. Pa⸗ dilha Magelhaes(Braſilien) 54,2; gus: Jvanovic(Jugo⸗ ſlawien), Ruſhton(Sücdafrika), Areskoug(Schweden), Fritſch(Chile). 6. Vorlauf: 1. Hardin(1SA) 53,9; 2. (Deutſchland) 54,6; aus: Leitner(Oeſterreich), (Großbritannien); Berndt(Tſchechoſlowakei); Start: Perſſon(Schweden),'Connor(Kanada). So--Endkauf ohne Deutſche Die drei 800⸗Meter⸗Zwiſchenläufe, aus denen ſich je oͤrei Läufer für ͤen Enolauf am Dienstagnachmittag quali⸗ 9393 ſizierten, woren überaus heiß umſtritten. Leider konnten ſich unſere deutſchen Mittelſtreckler nicht durchſetzen, obwohl ſie recht tapfer liefen. Deſſecker blieb im erſten Lauf auf der Strecke und der Wittenberger Mertens im zweiten. Die Ergebniſſe: 1. Lauf: 1. Woodruff(USA):52,7; 2. Kucharſki(Polen) :54,7; 3. Anderſon(Argentinien) ausgeſchieden ſind: Szabo(Ungarn), Dr. Deſſecker (Deutſchlond), Boot(Neuſeeland), Eichberger(Oeſterreich), Handley(Großbritannien). 2. Lauf: 1. Williamſon(USA):53,1 2. Backhouſe (Auſtralien):59,2; 3. Eöwards(Kanada):53,2 ausge⸗ ſchieden: Powell(Großbritonnien), Mertens(Deutſchland), (Frankreich), Vadas(Ungarn), Hübſcher(Oeſter⸗ reich). 3. Lauf: 1. Hornboſtel(u1SA):53,2; 2. Lanzi(Italien :54,1; 3. Mac Cabe(Großbritannien):55,4; den: Petit(Frankreich), Conway(Kanada), Johanneſen (Norwegen), Temesvari(Ungarn), Verhaert(Belgien). Etrinteilung der 110--Hürden⸗ 1 Vorläufe Für die ſechs Vorläufe über 110 Meter Hürden, die am Mittwoch, 5. Augnuſt, um 16.30 Uhr beginnen, iſt folgende Einteilung vorgenommen worden: 1. Vorlauf: Bosmans(Belgien), OConnor(Kanada), Huruta(Japan), Lavery(Südafrika), Mantikas(Griechen⸗ land), Thomſon(Dänemark). 2. Vorlauf: Langmayr(Oeſterreich), Pollard(uSA), Thornton(Großbritannien), Welſcher(Deutſchland), Wong(China). 3. Vorlauf: Finlay(Großbritannien), Gemmill(Süd⸗ Kürten Sheffield nicht am Ramirez(Philipinnen), Worral(Kanada). 93 u a. der Deutſche Kürten und der amerikaniſche Welt⸗ 1 zum Schluß ziehen, zumal er den zweiten Platz ſicher hatte. Der Amerikaner beſtach durch ſeinen vorzüglichen Schreit⸗ ſtil. 0 Ergebniſſe der 400⸗Meter⸗Hürden⸗Vorläufe: :54,8 Minuten; afrikaſ, Kamanek(Tſchechoflowakei), Murakami(Japan), hielt. Der Lauf war langſamer als der vorausgegangene:( 3. Vorlauf: 1. Walaſiewicz(Polen) 12,5; 2. Eßmann (Finnland) 12,8; ausgeſchieden: Koning(Holland), Perrou (Frankreich), Lee(China). 4. Vorlauf: 1. Hiscock(Großbritannien) 12,6; 2. Rogers (1SA) 12,8; ausgeſchieden: de Vries(Holland), Machmer Oeſterreich), From(Finnland). 5. Vorlauf: 1. Krauß(Deutſchland) 12,1; 2. Meagher (Kanada) 12,4; ausgeſchiet n: Browu(Großbritannien), Romanie(Jugoflawien). 6. Vorlauf: 1. Dollinger(Deutſchland) 12,0 Sek.; 2. Burke(Großbritannien) 12,4; ausgeſchieden: Lanidis (Griechenland), Mabille(Frankreich), Martinez(Chile). 100⸗Meter⸗Frauen⸗Zwiſchenläufe 1. Lauf: 1. Stephens(USA) 11,5; 2. Krauß(DNeutſch⸗ land) 11,9; 3. Albus(Deutſchland); ausgeſchieden: Meagher(Kanada), Hiscock(Großbritannien), Vancura (Oeſterreich). 2. Lauf: 1. Dollinger(Deutſchland) 12,0; 2. Wala⸗ ſiewicz(Polen) 12,0; 3. Rogers(USA) 12,1; ausgeſchieden: Dolſon(Kanada), Eßman(Finnland), Burke(Großbrit.). Keber Hürden und Waſſergraben Dompert und Heyn im Endlauf— Raff gab entmutigt auf Mit großem Intereſſe ſolgten die Zuſchauer den drei Ausſcheidungsläuſen über 3000⸗Meter⸗Hindernis. Die Teil⸗ nehmer hatten insgeſamt 32 Hinderniſſe und ſechsmal den Waſſergraben zu nehmen und zu dieſen Schwierigkeiten geſellten ſich, von den Zuſchauern und Läufern nicht als angenehm empfunden, einige Regenſchauer. Aus jedem der drei Läufe kamen die vier Erſtplacierten in die Entſchei⸗ dung. Auch hier konnte das Abſchneiden der deutſchen Teil⸗ nehmer befriedigen, lediglich der Oberhauſener Raff eni⸗ täuſchte, denn er gab im letzten Lauf entmutigt auf, als es auf den erſten Meter nicht ſo glatt ging, wie es wün⸗ ſchenswert geweſen wäre. Der Stuttgarter Dompert, der bekanntlich von Haus aus ein 1500⸗Meter⸗Läufer iſt, lief dagegen im erſten Lauf ein vorzügliches Rennen und beendete es ſogar in der Tagesbeſtzeit von:27,2 Minuten als Sieger. Meiſter Heyn, der im zweiten Lauf u. a. gegen Olympiaſieger Iſo⸗Hollo lauſen mußte, kam als Drit⸗ ter ein, erreichte alſo ebenfalls den Endlauf, in dem ſich ein auserleſenes Feld, u. a. drei Finnen und drei Ameri⸗ kaner, verſammeln wird. 400-Meter-Hürden-Vorläufe 4. Vorlauf: Lavenas(Argentinien), Ling(China), Pil⸗ brow(Großbritannien), Skiadas(Griechenland), Staley (USA). 5. Vorlauf: Leitner(Oeſterreich), Kunz(Schweiz), Shi⸗ mizu(Japan), Towus(USA), Wegner(Deutſchland). 6. Vorlauf: Caldang(Italien), Jvanovic(Jugoſlawien), 9 5(Schweden), Watſon(Auſtralien), White(Phili⸗ pinnen). Internationaler Kongreß für körperliche Erziehung Feſtſitzung im Hauſe des deutſchen Sports Die internationale wiſſenſchaftliche Geſellſchaft für körperliche Erziehung, eine Arbeitsgemeinſchaft von Wiſſen⸗ ſchaftlern, die das Gebiet der Körpererziehung ſowohl vom naturwiſſenſchaftlich⸗ mediziniſchen als auch vom philoſo⸗ phiſchen geiſteswiſſenſchaftlichen Standpunkt aus forſchend betrachten, hält anläßlich der Olympiſchen Spiele in Berlin einen Kongreß ab. und Ehrenpräſidenl der Spiele, Pierre de Coubeitkn, Längehört, iſt im Jahre 1928 bei den Spielen in Amſterdam gegründet worden und hat ihre erſte Arbeitstagung ſeiner⸗ zeit in Berlin abgehalten. Vertreten ſind in dieſer Arbeits⸗ gemeinſchaft neben Deutſchland: Griechenland, die Ver⸗ einigen Staaten, England, Frankreich, Polen, die Schweiz, Oeſterreich, Ungarn, Schweden und Danzig. Die Feſtſitzung fand am Sonntagmittag in Anweſenheit von Vertretern des Reichserziehungsminiſteriums, des Reichsſportführers und der Stadtſchulverwaltung im Gymnaſtikſaal des Turn⸗ hauſes auf dem Reichsſportfeld ſtatt. Darbietungen des Zernick⸗Quartetts und einige Abſchnitte aus dem 8. Geſang der Odyſee, vorgetragen von Staatsſchauſpieler Theodor Loos, gaben ihr den feierlichen Rahmen. Als Präſident der Geſellſchaft begrüßte Prof. Gaul⸗ hofer die Gäſte, um dann einen Vortrag über das Thema „Vom Kampf zum Kampfſpiel“ zu halten. Profeſſor Dr. Füthner von der Univerſität Innsbruck berichtete über ſeine Forſchungsergebniſſe über den olympiſchen Diskus und legte dar, welche Funde als echte Stücke der antiken Zeit anzuſehen ſind. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Die deutſchen Frauen ſetzen ſich durch Kraus, Dollinger und Albers im Enoͤlauf Die Geſellſchaft, der guch der greiſe Wiederbegründer Die Feeiſtilringer bei der Arbeit Ehrl ſiegt— Böck ausgeſchieden Freiſtilringen in der„Deutſchlandhalle“ Die Freiſtilringer ſetzten am Montagnachmittag in der „Deutſchlandhalle“ im Feder⸗ und Leichtgewicht die Kämpfe mit der zweiten Runde fort. Der deutſche Vertreter im Federgewicht, Joſef Böck, erlitt ſeine zweite Niederlage, die ihn vom weiteren Wettbewerb ausſchloß. Gegen den ſchwediſchen Freiſtilſpezialiſten Göſta Jönſſon hielt er lange Zeit den Kampf offen, mußte ſich aber ſchließlich doch nach Punkten geſchlagen bekennen. Von den übrigen Be⸗ gegnungen dieſer Gewichtsklaſſe ſind die Siege der Favo⸗ riten K. Pihlajamäki(Schweden) und Toth(Ungarn) her⸗ vorzuheben. Weitaus erfolgreicher war unſer Leichtgewichtsringer Wolfgang Ehrl, der den ſtarken Tſchechen Vaclav Bröek nach:04 Minuten durch Seitenaufreißer entſcheidend be⸗ ſiegte und damit mit nur einem Fehlpunkt weiter aus⸗ ſichtsreich im Wettbewerb liegt. Die übrigen Kämpfe brachten zwei Ueberraſchungen, und zwar beſiegte der Franzoſe Delporte den favoriſierten Meier(Dänemark) in :48 Minuten und der Türke Soganli ſiegte ebenſo über⸗ raſchend vor der Zeit über den Schweden Melin. Die Ergebniſſe: Federgewicht(2. Runde): Pettigrew(Kanada) beſiegt Kvacek(Tſchechoſlowakei) n..; Gavalli(Italien) beſ. Hall (Südafrika) n..; Jönſſon(Schweden) beſ. Böck(Deutſch⸗ land) n..; Millard(USA) beſ. Morrell(Großbritan⸗ nien) nach:365 Toth(Ungarn) beſ. Chaſſon(Frankreich) nach:52; Erkan(Türkei) beſ. Riske(Belgien) n..; K. Pihlajamäki(Finnland) beſ. Spycher(Schweiz) nach :57; Mizutani(Japan) Freilos.— Ausgeſchieden ſind nach 2 Runden: Kvacek(Tſchechoſlowakei), Böck (Deutſchland), Chaſſon(Frankreich), Riske(Belgien) und Spycher(Schweiz). Leichtgewicht(2. Runde): Kazama(Japan) beſ. Toots (Eſtland) n.., Ehrl(Deutſchland) beſ. Brdek(Tſchecho⸗ ſlowakei) nach:04; Strong(USA) beſ. Arn Schweiz) n..; Soganli(Türkei) beſ. Melin(Schweden) u..; H. Pihlajamäki(Finnland) beſ. Thompſon(Großbritan⸗ nien) n..; Romagnoli(Italien) beſ. Lalemand(Belgien) nach:00; Karpathi(Ungarn) beſ. Garrard(Auſtenlien) nach:45; Delporte(Frankreich) beſ. Meier(Dänemark) nach:48.— Ausgeſchieden ſind nach 2 Runden: Bröek(Tſchechoſlowakei), Arn(Schweiz), Thompſon(Groß⸗ britannien), Lalemand(Belgien) und Garrar(Auſtralien) Der Stand der Kämpfe nach der 2. Runde Millard(1SA), edergewicht: o Fehlerpunkte: T0180(Ungarn), Pihlajamäki Finnland); 1 Fehler⸗ punkt: Pettigrew(Kanada), Jönſſen(Schweden); Hall(Südafrika), Gavelli(Ita⸗ Erken(Türkei). Kazama(Japan), 4 Fehlerpunkbe: L lien), Morrell(Großbritannien), Leichtgewicht: Fehlerpunkt: Ehrl(Deutſchland), Pihlajamäki(Finnland), Romagnoli (Italien), Karpati(Ungarn), Thomas(Kanada); 2 Feh⸗ lerpunkte: Strong(USA); 3 Fehler punkte:: Toots(Eſtland), Soganli(Türkei), Mellin(Schweden), Delporte(Frankreich), Meier(Dänemark). Weitere Ergebniſſe: 3 Die Kämpfe im Freiſtilringen in der„Deutſchlandhalle zogen ſich bis in die erſten Nachmittagsſtunden hin. Die reſtlichen Ergebniſſe im Bantam⸗ und Schwergewicht lau⸗ teten wie folgt: 0 Bantamgewicht(2. Runde): Thuveſſon(Schweden) be⸗ ſiegt Gaudard(Schweiz) nach:41 Min.) Jaskari(Finn⸗ land) beſiegt Flood (USA) beſiegt Thora ndien) nach:5 8 eke Nyſtröm(Finnland) beſiegt Chiga(Kanada) nach 10:11 Minuten. Schwergewicht(1. Runde): Ein Geſpräch mit Oiympiaſieger rum 161113„Hein 9 EI Ut chufr2 „Der ſchönſte Tag meines Lebens“ Nun ibcote a erells bie dritte Gold⸗ medaille in der Leichtathletik errungen, ein Erfolg, wie er nicht vorauszuſehen war. Selten hat man einen glücklicheren Olympiaſieger geſehen als Karl Hein, der ſich mit einem Wurf von 56,49 Meter— olympiſcher und deutſcher Rekord— übertraf. Der Hamburger, ein friſcher Burſche, hat neben Blask und Greulich die deutſchen Farben überaus ehrenvoll vertreten. Als wir Gelegenheit fanden, ihn ſofort nach ſeinem herrlichen Siege zu ſprechen, war er zu⸗ nächſt noch etwas faſſungslos über den großen Er⸗ folg. Er erzählte uns,„ich habe in den letzten Wo⸗ chen faſt ſtändig 55,50 Meter geworfen und glaubte felſenfeſt daran, daß ich dieſe Leiſtung auch am Mon⸗ tagnachmittag erreichen würde.“ Stella Walſh in höchſter Form Zum erſten Mal gegen dit amerikaniſche Rivalin Olympia⸗Sonderdienſt der NMz. Am Dienstag wird der 100⸗Meter⸗Endlauf für Frauen gelaufen. Stella Walſh oder Helen Ste⸗ phens iſt die Frage. Der vierte Tag der Olympiſchen Spiele bringt bereits einen der intereſſanteſten Entſcheidungskämpfe: 100⸗Meter⸗ Lauf für Frauen. Die beiden Hauptrivalinnen, die 18⸗ jährige Amerikanerin Helen Stephens und die langjäh⸗ rige Weltmeiſterin, die Polin Stella Walaſiewicz(2⁵ Jahre), liefen die gleiche Zeit. Ein harter Kampf iſt zu erwarten. Wer wird in Berlin die ſchnellſte Läuferin der Welt ſein? Im Frauenheim herrſcht ungeheure Span⸗ nung. Helen Stephens kommt zum erſtenmal zu einem Olympia. Man weiß noch nicht, ob ſie die Nerven be⸗ halten wird. Unter den Amerikanerinnen herrſcht ziem⸗ liche Aufregung— Stella Walſh ſwie ſie kurz genannt wird) dagegen ſcheint von dem bevorſtehenden Ereignis noch unberührt zu ſein. „Ich habe gut trainiert und weiß, was ich kann“ Wer das ſo überzeugt ſagen kann wie Stella Walſh, braucht ſeine Ruhe wirklich nicht zu verlieren.„Ich ſehe der Entſcheidung ganz ruhig entgegen. Als mir bei der Abfahrt in Warſchau und in Poſen Tauſende meiner Landsleute zujubelten, wußte ich, daß ich mit eiſernem Training meine Pflicht getan habe. Wenn Polen ülb er⸗ haupt eine Goldmedaille erwartet, ſo von mir. Ich habe nichts unterlaſſen, damit ich mein Beſtes tun kann.“ Das hoffnungsvolle Baby „Der Hang zum Laufen ſteckt in mir wirklich ſeit mei⸗ ner früheſten Kindheit. Als ich als 6 Monate altes Kind zu laufen begann, haben mir meine Eltern ſchon immer ſcherzhaft ſchnelle Beine prophezeit, und ſie haben recht behalten. Während meiner ganzen Jugend, die ich in Cleveland verbrachte, intereſſierte mich nichts mehr als unſere Spiele und Wettläufe im Garten oder auf den Sportplätzen Ohios. Aus dieſem Spiel heraus, ohne ernſtes Training, nahm ich 1928 mit 15 Jahren zum erſten⸗ mal an einem Bezirksſportfeſt in Cleveland teil. Ich ge⸗ wann auf allen Strecken, die ich lief, 50, 60 und 100 Me⸗ ter, und oͤas war der Anfang zu meiner Sportlaufbahn.“ Acht Jahre polniſche Meiſterin Nach ihrem erſten Wettkampf begann Stella zu trainieren, und es iſt erſtaunlich und faſt beiſpiellos, wie ſie acht Jahre lang von Jahr zu Jahr ihre Lei⸗ ſtungen verbeſſerte. Im Jahre 1930 machte Stella die internationale Sportwelt auf ſich aufmerkſam. Mit 12/1 Sekunden ſchlug ſie zum erſtenmal die Weltmeiſterin im 100⸗Meter⸗Lauf von Los Angeles, die Amerikanerin Robinſon(12,2 Sek.). In fünf Jahren fünf Zehntelſekunken ſchneller Zum Training kam Stella nicht viel. Außer dem Laufen betrieb ſie faſt iede andere Sportart, nahm auch an allen möglichen Wettkämpfen und Spielen teil und holte ſich manchen Meiſterſchaftstitel. Je nach der Jahreszeit und ganz wie ſie Luſt hatte, trainierte ſie einmal dieſen, einmal jenen Sport. Dennoch kam ſie im 100⸗Meter⸗Lauf vorwärts. In jedem Sommer, während der Studienferien in Amerika, kehrte Stella in ihre Heimat, zu ihren Großeltern nach Warſchau zurück, und in jedem Sommer nahm ſie dort an philologiſchen Sommer⸗ kurſen und an den polniſchen Meiſterſchaften teil. In den acht Jahren, in denen Stella immer wieder die polniſche Meiſterſchaft im 100⸗Meter⸗Lauf errang, iſt ſie ſaſt zu einer Nationalheldin geworden, beſon⸗ ders als ſie 1932 in Los Angeles mit der Zeit von 11,9 Sekunden Weltmeiſterin wurde und in dieſem Jahr mit ihrer verbeſſerten Zeit von 11,6 Sekunden ihren Titel verteidigen kann. Zum erſten Male gegen Helen Stephens In dieſem Jahre tauchte zum erſten Male die Konkurrenz für Stella auf, das Farmereind Helen Stephens. Ehe Stella im Frühjahr geſtartet war, lief die Amerikanerin 11,6 Sekunden und brach damit den Weltrekord der Polin(11,7).„Als ich in der Zeitung las, wie ſchnell Helen Stephens gelaufen war, begann ich beſonders eifrig zu trainieren und bin dann einige Wochen ſpäter auch 11,6 Sekunden gelaufen. Nein, nicht nur einmal. Vor etwa zwei Wochen bin ich auch in Polen wieder auf die Leiſtung gekommen. Hier in Berlin werden wir zum erſten Male zuſammen ſtarten. Trainingsplan für den ganzen Sommer „Was ich erreicht habe, verdanke ich allein meinem Training und dem regelmäßigen Leben, wozu mich der Sport erzogen hat. In dieſem Frühjahr habe ich mir, nachdem ich den Winter über nur Gymnaſtik getrieben habe, zuſammen mit meinem Trainer Dr. Griffin einen Trainingsplan für den ganzen Som⸗ mer ausgearbeitet. Für jeden Tag iſt das Training feſtgelegt und zwar ſo, daß es ſich ſteigert und daß ich hier in Berlin in beſter Form bin“ dung. Das Warten zerrte an den Nerven und ich Er fährt dann fort:„Die Anweſenheit des Füh⸗ rers gab mir die Kraft, meine Leiſtung noch zu ver⸗ beſſern. Eine ungeheure Nervenprobe war für mich die Pauſe zwiſchen dem Vorkampf und der Entſchei⸗ überſtand ſie vielleicht nur deshalb, weil ich immer ſtreng ſportlich gelebt habe. Bevor ich zum Ham⸗ merwerfen kam, das ſind nun 27“ Jahre her, war ich Kugelſtoßer und Diskuswerſer. Vorher war ich zehn Jahre lang Mittelſtreckenläufer.“ Der Bjährige Norddeutſche verabſchiedet ſich mit den Worten: „Schreiben Sie, der 3. Auguſt 1936 war der ſchönſte Tag meines Lebens.“ Wöllke zum Leutnant befördert Ehrung des Olympiaſiegers durch den Miniſterpräſidenten Berlin, 3. Auguſt. Funkmeldung. Der Revieroberwachtmeiſter Hans Wöllke. der als erſter deutſcher Leichtathlet durch ſeine prachtvolle Leiſtung im Kugelſtaßen für Deutſchland eine Goldmedaille erhalten hat, iſt vom preußiſchen Miniſterpräſidenten auf Vorſchlag des Chefs der Ordnungspolizei, General Daluege, zum Leut⸗ nant der Schutzpolizei befördert worden. Er wird in das Polizeiſportreſerat beim Hauptamt Ordnungspolizei im Reichs⸗ und preußiſchen Miniſterium des Innern abkom⸗ mandiert werden. Nach Einrichtung der geplauten neuen olizeiſportſchule wird Leutnant Wöllke dort als Sport⸗ ehrer Verwendung finden. Leichtgewichts-Ringerturnier Ueberraſchungsſieger wurde Hecker⸗Feudenheim Der Vic 86 Mannheim, der im Olympiajahr 1926 arf ein 50jähriges traditionsreiches Beſtehen zurückblicken kann, veranſtaltete am Samstag und Sonntag, vereint mit dem Mannheimer Handharmonika⸗Klub ein Sommerfeſt auf den Rennwieſen. Den Höhepunkt dieſes Feſtes bildete das Ringerturnier der Leichtgewichtsklaſſe, an dem 14 der bekannteſten Ringer von Baden und Pfalz teilnahmen. Lei⸗ USA gewann alle Hochſprungmedaillen Johnſon, Al Britton und Thurber während der Siegerehrung. (Weltbild,.) der fanden die Kampfrichter in ihren Entſcheidungen nicht immer die richtige Löſung. In zwei der wichtigſten Treffen wurden Sommer⸗Sandhofen gegen Steinel⸗Frie⸗ ſenheim und Freund⸗Ludwigshafen gegen Brun⸗ ner⸗Feudenheim benachteiligt. Wenig ſportliche Auffaſ ſung zeigten dann die genannten Ringer, indem ſie auf die weitere Teilnahme Verzicht leiſten. Hecker⸗Bſcun Feu⸗ denheim kam ſchließlich durch dieſe Umſtände als Ueber⸗ raſchungsſieger heraus. Ihm folgte Lauth⸗Heidelberg, Brunner⸗Feudenheim, der ſich eine Verletzung zuzog, mußte ſich mit dem 3. Platz begnügen. Im ſportlichen Programm zeigte die Boxabteilung des VſK 86 unter Leitung des Trainers Weirich Ausſchnitte aus einem fachmänniſch aufgezogenen Uebungsbetrieb. Auch kamen einige Gewichtheber zu Wort, die für ihre gute Leiſtungen Beifall ernteten. 4 2 2 Nuwvolari ſiegt im Ciano-Pokal Drei Alfas in Front Auf der ſieben Kilometer langen Rundſtrecke von Montenero bei Livorno wurde das 10. Rennen um den Ciano⸗Pokal für Rennwagen nach der internationalen Formel ausgetragen. Sieger wurde zum 5. Male Tazio Nuvolari auf Alfa Romeo mit dem Rekorddurchſchnitt von 120,382 Stundenkilometer. Die Seuderia Ferrari legte durch Brivio und Dreyfuß auch auf die beiden näch⸗ ſten Plätze Beſchlag. Hans Stuck, der mit ſeinem Auto⸗ Union⸗Wagen ſchon bald ausſchied, fuhr mit dem Wagen Bernd Roſemeyers weiter und wurde Vierter. Varzi mußte wegen Motorſchaden vorzeitig aufgeben, nachdem er lange Zeit geführt hatte. 3 Die Rennſtrecke iſt alles andere als ideal und iſt für die modernen Rennwagen bis auf eine etwa 4,5 Kilo⸗ 8 meter langen Gerade kaum geeignet. Man wird ſich e innern, daß ſich die Rennleitung der Auto⸗Union nur mit Rückſicht auf die vielen freundͤſchaftlichen Verbindun⸗ gen mit dem veranſtaltenden Klub und den teilnehmen den Fahrern entſchloß, ihre Startverpflichtung zu erſül⸗ len. Die Strecke begann auf der Rotunda von Ardenza, führte durch die Straßen des Ortes und ſchwenkte dann 8 auf die Straße Livorno—Rom ab. Der Rückweg erfolgte längs der Küſte des Mittelländiſchen Meeres. Es gab zahlreiche gefährliche Stellen, geht die Strecke doch durch mehrere Dörfer mit vielen engen Durchfahrten; außerdem iſt die Straße völlig ausgefahren. 7 5 9 Von Anfang an entwickelte ſich das zwiſchen Auto⸗Union und Alfa Romeo. Mercedes⸗Ben war bekanntlich nicht am Start. Tazio Nuvolari hatte das Pech, ſchon in der erſten Runde durch Motordefekt ſo viel Zeit zu verlieren, daß er mit zwei Runden Abſtan das Rennen wieder aufnahm. In prächtiger, ſchneidiger Fahrt holte er Kilometer um Kilometer auf und in de 15. Runde nahm er ſchon den Kampf mit dem an der Spitze liegenden Varzi(Auto⸗Union) auf. In der 19. Runde traten an Varzis Wagen Unregelmäßigkeiten auf 48 Er wurde langſamer, mußte Nuvolari den Weg freigsben und ſchließlich in der 22. Runde aufgeben. Nuvolari, de⸗ in der 18. Runde mit:23,6 Minuten und 123,771 Stu denkilometern einen neuen Rekord aufgeſtellt hatte, ſiegte in:44:40 Std. für die 30 Runden(210 Kilometer) m 120,382 Stundenkilometer. Das Ergebnis:* 1. Tazio Nuvolari(Alfa Romeo):44.0 120,982 Stundenkilometer. 2. Tonino Brivio(Alfa Ro meo) 174157,8 Stundenkilometer. 3. René Dreyfuß(Alfa Romeo):46:19½ Stundenkilometer. 4. Hans Stuck(Auto⸗ Union):47:4ʃ,2 Stundenkilometer. 8 erwartete Duell EN Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Die erſte„Goldene“ für Aegypten Fanſen-Deutſchland holte die„Bronzene“— Schwitalle Vierter Nach der Entſcheidung der Federgewichtsheber wurde in den frühen Morgenſtunden des Montags auch noch der Olympiaſieger der Leichtgewichtsklaſſe ermittelt. Wenn man geglaubt hatte, daß nach den prächtigen Leiſtungen der Federgewichtler eine Steigerung nicht mehr möglich ſei, ſo war man irriger Auffaſſung. Im Wettbewerb der Leichtgewichte gab es einen unerhört ſpannenden End⸗ bampf. Der Oeſterreicher Fein war in Führung gegan⸗ gei, nachdem er im Drücken und Reißen 105 und 100 Kg. geſchafft hatte. Das Stoßen brachte dann aber die Ent⸗ ſcheidung. Fein kam auf 137,5 Kg., während der Aegypter Mesbah bereits beim zweiten Verſuch 142,5 Kg. zur Hochſtrecke brachte und dann unter ungeheurer Spannung ſogar 145 Kg. bewältigte. Damit hatten der Oeſterreicher und der Aegypter gleiche Kilozahl, ſo daß das Körper⸗ gewicht oͤͤen Sieger ermitteln mußte. Meßbah hatte 100 Gramm weniger Gewicht und wurde damit Olympiaſieger. Im Stoßen verbeſſerte der Negypter übrigens den Welt⸗ rekord ſeines Landsmannes Attia, der auf 141,5 Kg. ſtand, mit 145 Kg. ganz erheblich und ſtellte im Olympiſchen Drei⸗ kampf mit einer Geſamtleiſtung in den drei Uebungen beidarmig Drücken, Reißen und Stoßen von 342,5 Kg. einen neuen Olympiſchen Rekord auf. Der alte Olym⸗ piſche Rekord wurde von dem Franzoſen Duverger ſeit 1932 gehalten. Die beiden deutſchen Vertreter, Karl Jan⸗ ſen und Karl Schwitalle, retteten für Deutſchland den oͤritten und vierten Platz. Schwitalle erreichte zuſam⸗ men mit dem Amerikaner Terpak und dem Aegypter Maſoud 322,5 Kg., ſein leichteres Eigengewicht gab den Ausſchlog zu ſeinem vierten Platz vor Terpak und Maſoud. Leichtgewicht: 1. Mohamed Ahmed Mesbah(Aegypten) 342,5 Kg.(Dr. 92,5— R. 105— St. 145). 2. Robert Fein(Oeſterreich) 342,5 Kg.(Dr. 105— R. 100— St. 137,5). 3. Karl Janſen(Deutſchland) 327,5 Kg.(Dr. 95— R. 100— St. 132,5). 4. Karl Schwitalle(Deutſchhand) 322,5 Kg.(Dr. 95— R. 100— St. 127,5). 5. John Baſil Terpak(USA) 32,5(Dr. 97,5— R. —— 8 Maf 6 . rahim ayed Maſoud(Regypten) 322,5 5 90— R. 100— St. 132,5). 3 Wer führt nach Am erſten Wettkampftag der Olympiſchen Spikle wur⸗ den vier Leichtathletik⸗Wettbewerbe und das Gewichtheben der Federgewichtsklaſſe entſchieden. Von 129 Goldmedaillen, die in Berlin zu gewinnen ſind, kamen alſo fünf bereits zur Verteilung und dazu ebenſo viele ſilberne und bron⸗ zene Medaillen. In die fünf Goldmedaillen teilten ſich Deutſchland, USA und Finnland, von denen Deutſchland und USA je zwei und Finnland eine gewann. An dem „Medaillen⸗Segen“ des erſten Tages waren— wie aus — Aufſtellung erſichtlich— nur fünf Nationen eteiligt. Goldene Silberne Bronze] 4. Platz 5. Plag.Platz Vunkte Deutſchl. 2 1 2 1 1 1 1 Amerika 2 1 1 1 2 2 80 l. 121 00 23 Aegypten* 1 5 0 0 1 16 Heſterr. 0 1 0 2 0 0 11 Japan 0 0 0 1 2 0 0 Polen 0 0 1 0 0 0 4 England 0 0 0 0 1 0 2 Argentin 0 0 0 0 0* —— Deutſchland führt in der Länderwertung „Eine amtliche Länderwertung gibt es bei den Olym⸗ piſchen Spielen nicht, aber es war doch ſtets Brauch, die erfolgreichſten Nationen aufzuzählen. Wir werten nach⸗ ſtehend die ſechs Erſten eines jeden Wettbewerbs und geben dem Sieger ſechs Punkte, dem Zweiten fünk, dem Dritten vier, dem Bierten ͤrei, dem Fünften zwei und dem Sech⸗ ſten einen Punkt. Zur Entſcheidung kamen am erſten Tag ſechs Wettbewerbe, vier in der Leichtathletik und zwei im Gewichtheben. Da im Hochſprung vier Athleten den ſech⸗ ſten bis neunten Platz einnahmen, wurde hier eine Be⸗ wertung nicht vorgenommen. Nach den erſten ſechs— von insgeſamt 129— Wettbewerben ergibt ſich folgender Stand: 1. Deutſchlan d 31 Punkte; 2. Amerika 30, 3. Finnland 23; 4. Aegypten 16; 5. Oeſterreich 11; 6. Japan 7; 7. Polen 4; 8. England 2; 9. Argentinien 1. Die Ergebniſſe im Kugelſtoßen und 10 000 m Die genauen Ergebniſſe im Kugelſtoßen und im 10 000⸗Meter⸗Lauf lauten wie folgt: Kugelſtoßen: 1. Wöllke(Deutſchland) 16,20 Meter Olymp.⸗Rek. 2. Bärlund(Finnland) 16,12 Meter 3. Stöck(Deutſchland) 15,66 Meter 4. Francis(USA) 15,45 Meter 5. Torrance(US) 15,38 Meter 6. Zaitz(USA) 15,32 Meter 10 000 Meter 1. Salminen(Finnland) 2. Askola(Finnland) 3. Iſo⸗Hollo(Finnland) 4. Murakoſa(Japan) 5. Burns(England) 6. Zabala(Argentinien) 7. Gebhardt(Deutſchland) 8. Laſh(USA) 9. Rasdal(Norwegen) 10. Siefert(Dänemark) 11. Beviaqua(Italien) 12. Kelen(Ungarn) 13. Sundeſſon(Schweden) 14. Noje(Polen) 15. Wöber(Oeſterreich) 16. Pentti(USA) Einzug der Olympiaſegler in Kiel Kiel, 2. Auguſt. Am Sonntag kehrten die Olympiaſeglermannſchaf⸗ ten von 26 Nationen aus der Reichshauptſtadt nach Kiel zurück, wo am Montag die Segelolympiade nach dem Eintreffen des letzten Fackelläufers mit dem Heißen der Olympiaflagge und dem Entzünden des olympiſchen Feuers eröffnet wird. Schon Stunden vor dem Eintreffen der Segel⸗ mannſchaften ſammelten ſich rieſige Menſchenmaſſen am Hauptbahnhof der Kriegsmarineſtadt. Als die Marſchkolonnen der Seglernationen nach der Be⸗ grüßung durch Vertreter des Olympia⸗Ausſchuſſes und der Stadt Kiel die feſtlich geſchmückte Bahnhofs⸗ halle verließen, erklangen flotte Märſche des Muſik⸗ korps der Kriegsmarine, das in dem weiten Viereck der Ehrenformationen der Parteigliederungen Auf⸗ ſtellung genommen hatte. Ein dreifaches Kampf⸗ Heil brauſte den Olympiakämpfern entgegen, die ſich bald darauf mit einem Sonderdampfer zum Olym⸗ piaheim begaben. 30:15,4 Min. 30:15,6 Min. 30:20,2 Min. 30:25,0 Min. 30:28,2 Min. 31:22,0 Min. 31:29,6 Min. 31:39,4 Min⸗ 31:40,4 Min. 31:52,6 Min. 31:52,0 Min. 32:01,0 Min. 32:11,8 Min. 32:13,0 Min. 32:22,0 Min. 32:23,0 Min. Terlazzo ſiegt Liebſch Fünfter— Walter fiel aus In der fahnengeſchmückten Deutſchlandhalle begannen am Sonntagabend vor leider nur ſchwachem Beſuch die Kämpfe der Gewichtheber im Olympiſchen Dreikampf, der ſich bekanntlich aus beidarmigem Drücken, Reißen und Stoßen zuſammenſetzt. Die Abwicklung der Kämpfe zog ſich bis zu den frühen Morgenſtunden hin. Mitternacht war vorbei, als die erſte Entſcheidung im Federgewicht fiel. Olympiaſieger wurde Antoni Terlazzo(USa), der hier den guten Ruf beſtätigte, der ihm vorausging und mit 312 Kilogramm die beiden Aegypter Saleh Mo⸗ hammed Soliman und Ibrahim H. M. Sham hinter ſich ließ. Terlazzo und der Oeſterreicher Richter ſchafften im Reißen 97,5 Kilogramm, doch konnte dieſe Leiſtung nicht als neuer Weltrekord anerkannt werden, da beide beim Nachwiegen die Gewichtsgrenze überſchritten hatten. Von den beiden Deutſchen erwies ſich Georg Liebſch(Düſ⸗ ſeldorf) mit 290 Kilogramm beſſer als Max Walter (Saarbrücken), der im Reißen erſt im dritten Verſuch mit Mühe auf 90 Kilogramm kam, nachdem er im Drücken mit 75 Kilogramm ſchon ſehr ſchlecht abgeſchnitten hatte. Liebſch gelang es im Drücken, ebenſo wie der Amerikaner Terlazzo, 92,5 Kilogramm zur Hochſtrecke zu bringen, aber im Reißen und Stoßen blieb er weit zurück und wurde nur Fünfter hinter Richter. Die Geſamtleiſtung von Walter betrug 280 Kilogramm. Das Ergebnis: Gewichtheben: Federgewicht: 1. Antoni Terlazzo (USA) 312 Kilogramm(Drücken 92,5— Reißen 97,5— Stoßen 12,5 Kilogramm). 2. Soliman(Aegypten) 305 Kilogramm(85— 95— 125 Kilogramm). 3. Sham (Aegypten) 300 Kilogramm(80— 95— 125 Kilogramm). 4. Richter(Oeſterreich) 297,5 Kilogramm(80— 97,5— 120 Kilogramm). 5. Liebſch(Deutſchland) 290 Kilogramm (92,5— 90— 107,5 Kilogramm). 6. Terry(USA) 287,5 Kilogramm(75— 92,5— 120 Kilogramm). dem Sonntag? Die ausländiſchen Segler äußerten ſich begeiſtert über die Eröffnungsfeier in Berlin. So etwas Großartiges— ſo erzählten ſie— haben ſie noch nie erlebt.„Dieſen Eindruck,“ ſo erklärte ein ita⸗ lieniſcher Olympiaſegler,„werden wir nie vergeſſen. Wir werden auch nicht vergeſſen, wie herzlich wir durch die Berliner Bevölkerung empfangen und um⸗ jubelt wurden. Deutſchland iſt ſchöner, als wir er⸗ warten konnten!“ Deutſchland verliert gegen Frankreich Die Kämpfe des erſten Durchgangs der Zwiſchenrunde im Mannſchafts⸗Florettfechten zogen ſich bis in die ſpä⸗ ten Nachſtunden hin. Auf allen vier Bahnen des Kup⸗ pelſaales der Turnhalle auf dem Reichsſportfeld herrſchte reger Betrieb. Unter ſtarker Anteilnahme der Zuſchauer wurden die einzelnen Gefechte abgewickelt. In der Gruppe 1 war Italien gegen Ungarn nie gefährdet und ſiegte mit 13:3 Punkten. Eine Ueberraſchung gab es aber im Treffen zwiſchen USA und Oeſterreich, in dem die favoriſierten Amerikaner eindeutig mit:12 Punkten unterlagen. In der Gruppe 2 behielt Belgien glatt mit 12:5 Punkten die Oberhand über Argentinien, dann ſtieg der große Kampf zwiſchen Deutſchland und Frank⸗ reich, in dem in keiner Minute die Spannung abriß. Die deutſchen Fechter ſchlugen ſich hervorragend und beim Stand von:7 war das Treffen noch keineswegs ent⸗ ſchieden. Als aber dann Roſenbauer gegen Gardere ver⸗ lor, konnte der Offenbacher Heim im Kampf gegen Boug⸗ nol höchſtens noch den Ausgleich ſchaffen. Der Franzoſe führte ſchnell:0 und nach dem Wechſel:0, aber dann kam Heim prächtig auf und ſchaffte auch den Ausgleich. Den fünften Treffer ſetzte unter der ungeheuren Span⸗ nung des Hauſes der Franzoſe, der damit den:7⸗Sieg ſeiner Mannſchaft ſicherſtellte. Feſſe⸗Owens 10,2 Sekunden keine Weltbeſtleiſtung Wie vom Internationalen Leicht⸗Athletik⸗Verband be⸗ kanntgegeben wird, konnte die von dem Amerikaner Jeſſe Owens am Sonntag in einem der Zwiſchenläufe über 100 Meter erreichte Zeit von 10,2 Sekunden nicht als Weltbeſtleiſtung anerkannt werden, da nach den genauen Meſſungen ein ſtarker Rückenwind herrſchte. Anſere Sieger Olympia⸗Sonderdienſt der NMz3. „Ich bin ja ſo glücklich!“ Kaum hat Tilly Fleiſcher ihren Sieges⸗ wurf getan, da ſtehen wir ſchon neben ihr, um die erſte zu ſein, die ihr die Hand zum Glückwunſch entgegenſtrecken können.„Es iſt meine perſönliche Beſtleiſtung, die ich eben erzielt habe. Nie habe ich geglaubt, daß es gerade am heutigen Tage glücken könnte, dieſe 44,56 Meter zu überbieten. Vielleicht Zwei lachende Sprinter Sie können lachen, denn beide hoffen, bei den Olympiſchen Spielen Preiſe zu erringen. Der beſte Sprinter der Welt, Jeſſe Owens, und der deutſche Sprinter Borchmeyer.(Preſſephoto,.) Der zweite Tag Die Sonne blickt durch die blauen Lücken⸗einer Wolken⸗ decke. Ein ſcharfer Weſtwind läßt die Fahnen über dem noch nicht vollbeſetzten Stadion flattern. Auf dem ſatt⸗ grünen Raſen heben ſich zwei ſich überſchneidende Sektoren in Richtung Süd⸗Nord heraus. An ihrem Winkelpunkt ſtehen die käfigähnlichen Schutzgitter, die die Wurfkreiſe umrahmen. Unter Anführung des Italieners Giovanni Cantagalli betreten die Hammerwerfer im Gänſemarſch den Innenraum. Von den 31 Gemeldeten ſind nicht am Start: Dr. Piſtor⸗Oeſterreich, die Schweizer Wehrli und Grütter und der Franzoſe Saintpe. Dr. Ritter von Halt ſchart die Kämpfer um ſich, er⸗ klärt ihnen die neuen internationalen Beſtimmungen über gültige und nicht gültige Würfe, nimmt ſelbſt den Ham⸗ mer zur Hand und führt einen einwandfreien Wurf prak⸗ Der Erbauer des Berliner Reichsſportfeldes Werner March, erhielt im Olympiſchen Kunſt⸗ wettbewerb in der Abteilung„Baukunſt“, Gruppe ſtädtebauliche Entwürfe, die Goldene Medaille. (Graphiſche Werkſtätten,.) tiſch vor. Die Teilnehmer nehmen auf kleinen Sitzbänken rund um den Wurfkreis Platz. Sie alle haben wegen der unbeſtändigen Witterung ihre Trainingsanzüge und Woll⸗ pullover anbehalten und ziehen ſie verſchiedentlich auch nicht zum Qualifikationswurf aus. In der Ausſcheidung müſſen mit einem der drei Würfe 46 Meter erreicht ſein, wenn der Teilnehmer in den Vorkampf gelangen will. Alle oͤrei Deutſchen im Hammer⸗ werſen im Vorkampf Dunkle Regenwolken ziehen über das Stadion, von heftigen Winden getrieben, der die Fahnen immer ſtärker flattern läßt, als die Werfer zum erſten Durchgang an⸗ treten. Von den 27 Teilnehmern glückt es nur 10, ſich auf Anhieb für den Vorkampf zu qualifizieren, aus dem die ſechs Beſten erneut oͤrei Entſcheidungswürfe haben. Unter großem Jubel der rund 50 000 Zuſchauer vollbringen alle drei Deutſchen das Glanzſtück, mit dem erſten Wurf die rot abgeſetzte Mindeſtmarke zu ſchaffen. Blask erſchien ruhig und beherrſcht im Wurfkreis, man merkte ihm die Konzentration und Sicherheit an, er iſt ſeiner Sache ge⸗ wiß. Mit annähernd 50 Meter legt er eine der beſten Lei⸗ ſtungen hin, wird aber ſchon bald von Meiſter Hein, dem ein lebhaftes„Hummel Hummel“ entgegenklingt, über⸗ troffen. Mit über 51 Meter war der Hamburger, der als 16. in den Kreis trat, der., deſſen Wurf über 46 Meter lag. Als letzter des Teilnehmerfeldes ſtellte ſich der Mannheimer Greu lich, auch er im dunkelbraunen Trainingsanzug und mit einem dicken Lederhandſchuh an der linken Hand, den außer den Deutſchen nur noch die Finnen tragen. Ungefähr 2 Meter jenſeits der„ominöſen Marke“ kommt ſeine Kugel nieder. Ergebnis der Ausſcheidung im Hammerwurf: Gemeldet 31 Teilnehmer, am Start 27 Werfer. In den Vorkampf kommen nach dem erſten Durchgang: Rowe⸗Amerika, Warngard⸗Schweden, Cantagalli⸗Italien, Pörhölä⸗Finn⸗ land, Annamaa⸗Eſtland, Blask⸗Deutſchland, Dreyer⸗ Amerika, Hein⸗Deutſchland, Janſſon⸗Schweden, Greulich⸗Deutſchland. Nach dem zweiten Durchgang qualifizierten ſich noch für den Vorkampf im Hammerwerfen Koutonen⸗Finnland, Heino⸗Finnland und Favor⸗Amerika. vom Sonntag danke ich das ſogar nur meinen Frankfurtern, die mit ihren anfeuernden Rufen meine Leiſtung geſtei⸗ gert haben. Der Siegeswurf war gar nicht einmal techniſch ſo einwandfrei, kam vielmehr lediglich ganz aus dem Arm heraus. Aber was will das heißen! Es hat zum Siege gereicht, zu einem Sieg, der wohl der ſchönſte meines Lebens bleiben wird. Damals in Los Angeles war ich ſchon mit dem dritten Platz zufrieden, und heute der Sieg...“ Auch Luiſe Krüger kann kaum Worte finden, ihrer Freude Ausdruck zu geben.„Ich bin ja In⸗ haberin des deutſchen Rekordes, aber in den letzten Tagen hat es nie ſo recht mit dem Training klappen wollen. Beſonders der Wind heute machte uns allen ſchwer zu ſchaffen und drückte den Speer manchmal ganz aus der Bahn. Aber warum ſoll man jetzt dar⸗ über reden, wenn man die ſilberne Medaille mit nach Hauſe nehmen kann. Ein Interview mit Woellke und Stöck Im Anſchluß an die Begrüßung und Ehrung der beiden Deutſchen Woellke und Stöck durch den Führer hatte unſer Vertreter Gelegenheit, die beiden zu ſprechen. „Ich habe in der letzten Zeit in Hannover trai⸗ niert und bin regelmäßig auf eine Weite von 16 Meter gekommen. Meine körperliche Verfaſſung war derart, daß die Goloͤmedaille für mich durchaus im Bereich der Möglichkeit lag. Vor vier Jahren habe ich zwar erſt richtig mit dem Kampfſport begon⸗ nen, aber die Hauptſache iſt doch die, daß man im ent⸗ ſcheidenden Moment ſeine Höchſtform erreicht und ein bißchen Glück hat.“ Stöck, der im Kreiſe ſeiner Klubkameraden den Beinamen„Baby“ trägt, war nicht ganz mit ſich zu⸗ frieden.„Trotzdem bin ich natürlich auch von mei⸗ nem dritten Platz ſehr erfreut. Mein« letzten Lei⸗ ſtungen lagen um 15 Meter herum, ſo daß der heu⸗ tige Wurf von 15,66 Meter keineswegs hinter mei⸗ nen Erwartungen zurückbleibt. Jedenfalls bin ich ehrlich genug, zuzugeſtehen, daß Bärlund beſſer iſt. Es genügt mir aber, daß der favoriſierte Jack Tor⸗ rance hinter uns im geſchlagenen Felde endete.“ der Wettkämpfe Nach dem dritten und letzten Durchgang qualifizierten ſich noch für den Vorkampf Lünné(Schweden), Wirtz (Frankreich), Abe(Japan) und Barticeovicſch (Chile). Ausgeſchieden ſind: Knotek(Tſchechoſlowakei), Deme⸗ tropoulos(Griechenland), Drake(Großbritannien), Goie (Jugoſlawien), Matſuno(Japan), Naban(Braſilien), Stepsnik(Jugoſlawien), Elias(Tſchechoſlowakei), Ja⸗ nauſch(Oeſterreich) und Houtzager(Holland). Von den 27 Teilnehmern, die ſich zu den Ausſcheidun⸗ gen ſtellten, gelangte mit 17 Werfern eine verhältnismäßig große Anzahl in den Vorkampf. Am ſtärkſten vertreten ſind mit je oͤrei Bewerbern die in der Leichtathletik füh⸗ renden Nationen Schweden, Finnland, USA und Deutſch⸗ land, die damit alle drei Gemeldeten in den Vorkampf brachten. Je einmal vertreten ſind Eſtland, Italien, Chile, Frankreich und Japan. Beſtleiſtungen in den beiden letz⸗ ten Durchgängen erzielte der Franzoſe Joſeph Wirtz, der vollkommen ruhig und beherrſcht den Hammer beim aller⸗ letzten Wurf an die 50⸗Meter⸗Marke heranbrachte. Großes Bedauern löſte es aus, als der Oeſterreicher Janauſch aus⸗ ſchied, dem beim Betreten des Wurfkreiſes immer herz⸗ licher Beifall empfing. Kaum hatten die Teilnehmer das Felöd geräumt, als ein ſtarker Platzregen hereinbrach, der die Zuſchauer fluchtartig den gedeckten Wandelbau zwiſchen dem Unterring und der Obertribüne aufſuchen ließ. Ehrl und Paar ſetzen ſich durch Freiſtilringen in der Deutſchlandhalle In der Deutſchlandhalle, die auch im weiteren Verlauf der Vorrundenkämpfe im Freiſtilringen ſehr gut beſucht war, gab es im Leicht⸗ und Weltergewicht ſchöne deutſche Siege. Im Leichtgewicht hatte unſer Vertreter Ehrl(München) den Schweizer Arn als erſten Gegner. Der Deutſche diktierte den Kampf von Anfang an, brachte ſeinen Gegner mehrfach in Gefahr und führte ſchon bei Halbzeit mit klarem Vorſprung. Trotz größten Anſtrengungen gelang dem Münchner aber kein entſcheidender Sieg, viel⸗ mehr mußte er ſich mit einem einſtimmigen Punkt⸗ ſieg(:0) begnügen.— Im Weltergewicht fand ſich Paar(Reichenhall) erſt in der zweiten Hälfte ſeines Kampfes gegen den Auſtralier'Hara, aber zu einem entſcheidenden Sieg reichte es auch ihm nicht. Mit:1 erhielt Paar ſchließlich den Sieg zugeſpro⸗ chen. Der Schwede Anderſſon machte mit dem Tſche⸗ chen Samek kurzen Prozeß und legte ihn nach:20 Minuten auf die Schultern. Auch der Schweizer Angſt führte ſich mit einem entſcheidenden Sieg in :40 Minuten über den Eſtländer Kukk recht vielver⸗ ſprechend ein. Weitere Ergebniſſe im Freiſtilringen Leichtgewicht: H. Pihlajamäki(Finnland) beſ. La⸗ lemand(Belgien) nach:35 Min.; Romagholi(Ita⸗ lien) beſ. Garrard(Auſtralien) n..; Karpati(Un⸗ garn) beſ. Delporte(Frankreich) n..; Meier Däne⸗ mark) beſ. Thomas(Kanada) nach:14 Min.— Der Stand nach der erſten Runde: 0 Fehlerpunkte: Kazama(Japan), Meier(Döne⸗ mark), 1 Fehlerpunkt: Ehrl(Deutſchland), Strong (USA), Romagnoli(Italien), Karpati(Ungarn): 2 Fehlerpunkte: Soganli(Türkei); 3 Fehlerpunkte: Brdek(Tſchechoſlowakei), Arn(Schweiz), Garrard Delporte(Frankreich), Thomas(Ka⸗ nada). Weltergewicht: Lewis(USA) beſ. Beke(Belgien) nach:03 Min. Schleimer(Kanada) beſ. Raſtid(In⸗ dien) n.:52 Min., Jourlin(Frankreich) beſ. Ercetin (Türkei) n..; Fox(Großbritannien) beſ. Maſutomi (Japan) n. P.— Der Stand nach der erſten Runde: 0 Fehlerpunkte: Anderſſon(Schweden), Angſt (Schweiz), Lewis(USA), Schleimer(Kanada); 1 Fehlerpunkt: Paar(Deutſchland) Pietilä(Finn⸗ land, Jourlin(Frankreich), Fox(Großbritannien): 2 Fehlerpunkte:'Hara(Auſtralien), Ercetin(Tür⸗ kei); 3 Fehlerpunkte: Samec(cTſchechoſlowakei), So⸗ vari(Ungarn), Kukk(Eſtland), Beke(Belgien). Ra⸗ ſtid(Indien), Maſutomi(Japan). 1. Runde im Freiſtilringen Leichtgewicht: Kazama(Japan) beſiegt Brdek(Tſchecho⸗ ſlowakei) nach 14:30 Min.; Ehrl(Deutſchland) beſiegt Arn(Schweiz) n..; Strong(USA) beſiegt Soganli(Tür⸗ kei) n..; Melin(Schweden) beſiegt Thomſon(Groß⸗ britannien nach:18 Minuten. Weltergewicht: Paar(Deutſchland) beſiegt'Hara (Auſtralien) n..; Anderſſon(Schweden) beſiegt Samek (Tſchechoſlowakei) nach:20 Min.; Pietiloe(Finnband) beſiegt Sovary(Ungarn) n..; Angſt(Schweiz) beſiegt Kukk(Eſtland) nach:40 Minuten. Bantamgewicht: Gaudart(Schweiz) beſiegt Thorat (Indien) nach:49 Min.; Flood(USA) beſiegt Jurado (Philipinnen) n. P. In der Deutſchlandͤhalle gab es bei den Freiſtilringern wieder ausgezeichnete Kämpfe. Ein beträchtliches Pro⸗ gramm konnte erledigt werden, das viele Zuſchauer in ſei⸗ nen Bann zog. Beſonders ſtark war die Anteilnahme im oberen Ring, wo Sprechchöre die einzelnen Ringer immer wieder anfeuerten. Im Mittelgewicht mußte der Hallenſer Schedler eine glatte Punktniederlage durch den Türken Kiräcci hin⸗ nehmen. Der Türke konnte mehrfach ſeine Beinſchere an⸗ bringen und brachte dadurch den Deutſchen immer wieder zu Boden, wenn dieſer ſeine Aktion ausführen wollte. Siebert⸗Deutſchland beſiegte im Halbſchwergewicht den Tſchechen Prokop nach Punkten. Ner Tſcheche kam in der zweiten Hälfte ſichtlich ins Hintertreffen und verlor ſchließlich glatt. In Anweſenheit des Reichsſportführers kämpfte der junge Stuttgarter Herbert im Bantam⸗ gewicht wieder mit ungeheurem Schwung und beſiegte den Engländer Cazaux ſchon nach:50 Min. Bis dahin hatte ſich der Engländer mehrfach aus der Brücke gerettet. Gleich ſtark waren im Schwergewicht Gehring⸗Deutſch⸗ land und Bürki⸗Schweiz. Am Boden war der Deut⸗ ſche ſogar leicht überlegen, doch entſchieden ſich die Richter mit:1 Stimmen für den Schweizer. Die Ergebniſſe: Mittelgewicht: Ribetzky⸗Ungarn beſiegt Raſul⸗Indien nach Punkten; afrika in 10:41 Min.; Gallegati⸗Italien beſiegt Lindͤblom⸗ Schweden nach Punkten; Kirecci⸗Türkei beſiegt Schedla⸗Deutſchland nach Punkten; Luukko⸗Finnland beſiegt van Hoorebeke⸗Belgien in:1 Min.; Poilvé⸗Frank⸗ reich beſiegt Evans⸗Kanada in:25 Min.; Syſel⸗Tſchecho⸗ ſlowakei beſiegt Jeffers⸗Großbritannien entſcheidend. Der Stand nach der erſten Runde: 0 Fehlerpunkte: Vo⸗ liva⸗USA, Luukko⸗Finnland, Poilvé⸗Frankreich, Syeſl⸗ Tſchechoſlowakei. Halbſchwergewicht: Fridell⸗Schweden beſiegt Neo⸗Eſtland nach Punkten; Virag⸗Ungarn beſiegt Laati⸗Finnland nach Punkten; Aveioglu⸗Türkei beſiegt Ward⸗Großbritannien nach Punkten; Scarf⸗Auſtralien beſiegt Beke⸗Belgien in 11:36 Min.; Siebert⸗Deutſchland beſiegt Prokope⸗ Tſchechoſlowakei nach Punkten; Clemons⸗uSA beſiegt Dät⸗ wyler⸗Schweiz in 14:33 Min. Schwergewicht: Paluſalu⸗Eſtland beſiegt Klapuch⸗Tſchecho⸗ ſlowakei in 10:50 Min.; Coban⸗Türkei beſiegt Charlier⸗ Belgien nach Punkten; Bürki⸗Schweiz beſiegt Geh⸗ ring⸗Deutſchland nach Punkten; Akerlinoͤh⸗Schwe⸗ den beſiegt Dunn⸗USA in 12:20 Min. Bantamgewicht: Herbert⸗Deutſchland beſiegt Cazaux⸗Großbritannien in:50 Min.; Laporte⸗Belgien beſiegt Nic⸗Tſchechoſlowakei in:16 Min.; Zombori⸗Ungarn beſiegt Nizzola⸗Italien nach Punkten. Voliva⸗USA beſiegt van der Merwe⸗Süd⸗ — —— Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe ſchnittlich 10 bis 20 v. H. beſſer als im gleichen Monat des Vorjahres. Die Aufbeſſerung der Umſätze im geſamten erſten Halbjahr 1936 betrug im Durchſchnitt der an der Be⸗ 1935 gehabt haben(rund 52 v..), ſo kann man den Ge⸗ ſamtabſatzwert des Jahres 1936 auf rund 208 000 Perſonen⸗ kraftwagen im Wert von rund 608 Mill./ ſchätzen. erklärt. In dem bereits dargelegten Plane glaubt die Geſellſchaft, für beide Aufgaben eine geeignete Löſung ge⸗ funden zu haben. Dadurch, daß die Geffürel einen Be⸗ Reichsbank-Ausweis Normale Beanspruchung zum Monaisende Ne e. Lee, e e, e e Seeea e. neeee e, h f purer, 8...ds gee. betracht der Lohn⸗ und Geholtszahlungstage ſowie im Hin⸗ Teilſchuldverſchreibungen übernimmt, iſt das ertorderliche[ Bemerkenswert 0 9* umſätze enifteken im Juni 1936 auf den Verkauf neuer blich auf die Hlympiſchen Spiele iſt die Erhöhung der ge⸗neue Kapital weitgebend ſichergeſtellt worden. Die Kapital[entwicklung in den einzelnen Monaten des erſten Halb⸗ Kraftwagen, 8 v. H. wurden aus dem Abſatz gebrauchter Fahrzeuge erzielt, wobei zu bemerken iſt, daß ſich das Gebrauchswagengeſchäft gegenüber dem Juni 1935 weſent⸗ jahres. Die Umſatzzunahmen bewegten ſich in der erſten ſamten Kapitalanlage des Noteninſtituts um 544,2 auf 5910 Jahreshälfte 1936 zwiſchen 15 und 25 v. H. In der erſten Mill. nicht groß. Zur gleichen Zeit des Vorjahres be⸗ trug die Ultimo⸗Beanſpruchung 473,6 Mill. /. Ein Ver⸗ zuſammenlegung im Verhältnis:1 ermöglicht es, einmol den Verluſtvortrag von über 57 Mill. zu decken, einen gleich mit dem Vormonatsſchluß, der zugleich Halbjahres⸗ ſchluß war, iſt aus dieſem Grunde nicht gegeben(Zunahme der Beanſpruchung um 805,3 Mill.). Im einzelnen haben die Beſtände der Bank an Handels⸗ wechſeln und Schecks um 443,0 auf 4623,2 Mill.“, an Lom⸗ hardforderungen um 25,3 auf 66,8 Mill. /, an deckungs⸗ jähigen Wertpapieren um 0,3 auf 220,2 Mill. /, an Reichs⸗ ſchatzwechſeln um 75,5 auf 89,7 Mill./ und an ſonſtigen Wertpapieren um 0,04 auf 310,1 Mill. 4 zugenommen. Die ſonſtigen Aktiven zeigen eine Verminderung um 5,5 auf 573,2 Mill. /, was auf eine geringfügige Inanſpruchnahme Reſerveſonds von 10 v. H. des herabgeſetzten Kapitals ⸗ rund 6 Mill./ zu ſchaffen und erforderliche Abſchreibungen vorzunehmen. Dabei handelt es ſich vor allem um die Ausbuchung des Anleihe⸗Disagios und des Rückzahlungs⸗ aufgeldes auf die Amerika⸗Anleihen, um Abſchreibungen auf Anlagewerte, Beteiligungen und Finanzdebitoren ſo wie um ſonſtige Wertberichtigungen im Betrage von ins⸗ geſamt 60 Mill. /. Die Verwaltung hat ſelbſtverſtändlich ſehr eingehend geprüft, ob dieſe Abſchreibungen erſorderlich ſind. Sie iſt zu dem Ergebnis gekommen, daß eine ſolche Wertberichtigung im Intereſſe des Unternehmens tatſächlich notwendig iſt und daß damit auch den Intereſſen der Aktio⸗ Hälfte des vergangenen Jahres dagegen war das Ausmaß der Belebung der Handelsumſätze infolge der Auswirkun⸗ gen der kraftfahrzeugfördernden Maßnahmen des Reiches von Monat zu Monat noch ſehr unterſchiedlich. Die nun⸗ mehrige ruhige und ſtetige Aufwärtsentwicklung der Kraft⸗ fahrzeugumſätze kann ſomit als Ausdruck einer befeſtigten Abſatzlage auf dem Kraftfahrzeugmarkt angeſehen werden. Sie bieten gleichzeitig einen günſtigen Ausblick auf die zukünftige Abſatzgeſtaltung des Kraftfahrzeughandels. Innerhalb der erſten ſechs Monate gingen durch die lich beſſer entwickelt hat als das Neuwagengeſchäft. Der Umſatz aus den Arbeiten, die in den Reparatur⸗ werkſtätten des Kraftfahrzeughandels ausgeführt wurden, war im Berichtsmonat um 15 v. H. beſſer als 1995. Der Umſatzerfolg des erſten Halbjahres 1936 lag gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um 21 v. H. höher, war alſo etwas größer als im Handelsgeſchäft. * Zu den kommenden Montanabſchlüſſen.— Höſch⸗ Dividende wahrſcheinlich 374 v. H. In einer Betrachtung des, Betriebskredits durch das Reich zurückzuführen iſt.] näre gedient iſt, welchen an einer dauernd geſunden[Hände der Kraftfahrzeughändler 108 212 fabrikneue Per⸗ 5 m Ansdererſeits haben die fremden Gelder um 5,9 ouf 7872[ Grundlage der Geſellſchaft gelegen ſein muß. ſonenkraftwagen, während der Abſatz für den gleichen über e ill.„ abgenommen. Die im Ausmaß von 80 Mill.„ neu zufließenden Mit⸗ Zeitraum des Vorjahres 89 118 Stück beträgt. Der Wert ſchen Montanunternehmung 1 Der Notenumlauf erfuhr zum Monatsſchluß eine Aus⸗ weitung um 437,3 auf 4470,9 Mill. /. Der geſamte Zah⸗ lungsmittelumlauf betrug am Stichtag 6448 Mill. /, in der Vorwoche 5899 Mill. /, am Ende des Vormonats 6349 Mill. und zur gleichen Zeit des Vorfahres 5948 Mill. 4; Pen in der Jahresſpanne eine Ausweitung um 550 ill.&. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen betragen bei einer Abnahme um 1,0 Mill.“ jetzt 77,3 Mill, . Im einzelnen erfuhren die Goldbeſtände eine Abnahme um 2,0 auf 71,9 Mill. /, die an deckungsſähigen Deviſen eine Zunahme um 0,1 auf 5,4 Mill. J. AEG.-Reorganisaiion Zu der finanziellen Reorganiſation der AG wird von der Verwaltung der AEc erläuternd folgendes bemerkt: Die Geſellſchaft hat ſeit dem Jahre 1032 die Reorgani⸗ ſation ſyſtematiſch vorbereitet. Dieſe Beſtrebungen ſind durch den wirtſchaftlichen Aufſtieg, der der Initiative des Führers zu verdanken iſt, ſtark gefördert worden. Zugleich hat die Entwicklung der internationalen Währungsverhält⸗ niſſe die Möglichkeit gegeben, die Auslandsſchulden bedeu⸗ tend zu vermindern. Das Fabrikationsgeſchäft hat ſich ſeit der Kriſis ſo geſteigert, daß im laufenden Geſchäftsjahr— trotz abgeſunkener Preiſe— wieder ein Umſatz von über 800 Mill. erreicht werden wird. Die Reorganiſation er⸗ fordert ſowohl eine Bereinigung der Bilanz als auch die Bereitſtellung neuer finanzieller Mittel, deren Beſchaf⸗ fungsmöglichkeit ſich aus der Tilgung der Auslandsſchul⸗ den und dem geſtiegenen Geſchäftsumfange ohne weiteres 1 zeuge und Kraftfahrzeugbedarf umſatzmäßig um durch⸗ tel werden in erſter Linie der Rückzahlung beſtehender kurzfriſtiger Verbindlichkeiten der Geſellſchaft und ihrer Tochtergeſellſchaften, ſowie der Schaffung einer Liquiditäts⸗ reſerve dienen, die insbeſondere die Finanzierung eines weiter anwachſenden Geſchäftes ermöglichen ſoll, ſo daß nach Durchführung der Reorganiſation das Unternehmen nach menſchlichem Ermeſſen allen an es herantretenden Anforde⸗ rungen gerecht werden kann. Die Geffürel wird entſprechend ihrer erheblichen Be⸗ teiligung am AK— ebenſo wie die JGE Co.— im AR der AGE vertreten ſein. Zuſammenſaſſend glauben Alß und Vorſtand, daß der vorgeſchlagene Plan die beſtmögliche Löſung darſtellt, um unter voller Berückſichtigung berechtigter Aktionärinter⸗ eſſen das Unternehmen auf eine geſunde finanzielle Grund⸗ lage zu ſtellen. Damit wird gleichzeitig der Gefolgſchaft, auf deren treuer und dankbar gnerkannter Mitarbeit das Unternehmen beruht, eine geſicherte Arbeitsſtätte gegeben und das Unternehmen inſtand geſetzt, ſeine techniſchen und wirtſchaftlichen Leiſtungen innerhalb des deutſchen Mark⸗ tes wie im Export im Intereſſe der deutſchen Geſamtwirt⸗ ſchaft weiter zu entwickeln. Krafiiahrzeughandel und-gewerbe im Juni und 1. Halbjahr 1936 Anhaliende günsſige Lage Das Junigeſchäft des Kraftfahrzeughandels war nach den Berichten der Mitglieder der Fachgruppe Kraftfahr⸗ dieſer Fahrzeuge wird unter Zugrundelegung der jeweils billigſten Ausführung jeder Kraftwagentype und⸗Marke auf 317,02 Mill. im erſten Halbjahr 1936 gegen 270,02 Mill. Mark in den erſten ſechs Monaten 1935 geſchätzt. Der Durchſchnittswert jedes abgeſetzten Perſonenkraftwagens, der 1935 noch bei rund 3000/ lag, iſt nunmehr alſo auf 2900 zurückgegangen, ein Zeichen dafür, daß die Haupt⸗ zahl der Käufer ſich auch im Jahre 1936 immer mehr den billigen Typen zuwendet. Verſucht man auf Grund der innerhalb der erſten ſechs Monate 1936 erzielten Zulaſſungsziffern auf dem Per⸗ ſonenkraftwagenmarkt eine Prognoſe für den im zweiten Halbjahr zu erwartenden Abſatz aufzuſtellen, ſo iſt die ein⸗ gangs erwähnte Tatſache von Bedeutung, daß die Abſatz⸗ entwicklung 1936 einen weſentlich ſtetigeren und ruhigeren Verlauf genommen hat als im vergangenen Jahr. Wei⸗ terhin iſt zu berückſichtigen, daß 1935 durch die Lieferſchwie⸗ rigkeiten der Induſtrie noch erhebliche Auftragsbeſtände aus dem erſten Halbjahr vorlagen, die erſt im zweiten Halbjahr zur Auslieferung kamen und damit von der Zu⸗ laſſungsſtatiſtik erfaßt wurden. Die Saiſoneinflüſſe wer⸗ den ſich alſo aller Vorausſicht nach im zweiten Halbjahr 1936 ſtärker bemerkbar machen als in den beiden voraus⸗ gegangenen Jahren. Geht man unter Berückſichtigung die⸗ ſer Tatſache von dem Mittelwert des Anteils aus, den jeweils die erſten ſechs Monate an den Geſamtzulaſſungen auf dem Perſonenkraftwagenmarkt in den Jahren 1990 bis 1 Bergwerkszeitung“, daß die Dividenden der Montanwerke das halten werden, was die derzeitigen Börſenkurſe ver⸗ ſprechen. Beim Eiſen⸗ und Stahlwerk Höſch habe in die⸗ ſen Tagen die übliche Vierteljahresſitzung des Aufſichts⸗ rats der Geſellſchaft ſtattgefunden. Bei dieſer Gelegenheit ſei auch über die Entwicklung des ſoeben abgelaufenen Ge⸗ ſchäftsjahres geſprochen worden. Es ſoll dabei feſtgeſtellt worden ſein, daß die wengenmäßige Zunahme der Be⸗ ſchäftigung aus den verſchiedenſten Gründen nicht zu einer entſprechenden Erhöhung des Gewinns geführt habe Die Verwaltung ſoll beabſichtigen, mit ihrem Vorſchlage im höchſten Falle 54 v. H. über die Vorjahrsdividende G v..) hinauszugehen. Da die Verwaltungen bei den endͤgültigen Dividendenfeſtſetzungen meiſt auch die Ent⸗ wicklung des neuen Geſchäftsjahres zu berückſichtigen pflegten und die Ausſichten für das zweite Halbjahr 1936 nicht ſchlecht erſcheinen, werde man wohl nicht fehlgehen, wenn man mit einer Höſch⸗Dividende von 3/6 v. H. rechne. * Bauſparkaſſe„Badenia“ Gmbch in Karlsruhe. Im Be⸗ richtsjahr 1935 konnten 2225 Verträge gegenüber 586 Ver⸗ trägen im Jahre 1934 abgeſchloſſen werden. Die flüſſigen Mittel bei Banken und Sparkaſſen uſw. betrugen am Ende des Geſchäftsjahres 528 785/ und ſind damit um 3843414 höher als im Vorjahre. Nach größeren Rückſtellungen ver⸗ bleibt ein Gewinn von 5469 /. Die Darlehens⸗Zuteilun⸗ gen an die Bauſparer haben im November des Jahres 1935 die erſte Million erreicht. Mit der Monatszuteilung des Juli 1936 von rund 200 000 hat die„Badenia“ die zweite Million an gegebenen Darlehen überſchritten. 1 3 1. 8. 3. ——— 35„5 E kurt 4½ Darmſtadt 260 92.50 92.50 8 4% R— adiſche Maſch... ,Großkraft. Mom... iederrh. Sedber. 95,— 109.5 108,5 8 rank%½ rearf. 20.80 95 Pangen onsGfroverb. Kerd E- 06-fcn.—ge cs- c3.—(art.Se üsb- Pö. 6225(Belf. E Eitnne 2570 257.0 Herzrrgib. ec 1550 50/He Brateret 58,—8, Lerkohre, Akeilen 8— 785 50 20——5 8— iro 4% Bert. Sop r 96— 06— 5 9550 aternagte 5 Openw. Hariſtein. E. ef-Waldhof. 82— Elnsliche Srte Hanau 28..92, 2** 9 S 8 von 25. R iq. Gpfbr. emberg, J. P. 87, Raer, ald u. Neu 7 34.5735,— do. Pan. Memell 57.—1 58.— ſchiff. ⸗ 4 912581.25, Mannh. 20, 2 8/ 91/.8 und li o. N... 101.3 101,2J Julius 8 1415148, teu, Bü 113,2116, transportRhm. Otsch. Staatsanlelnen 4% Pabroiggh 26 9325.28.cda-Geidh K 6450 94.50 1 4.19/.-0/.4 Württ- Cov⸗ Sobe Srauen lemplein ds. d8.] Sananer, Heſp. 3880 46300Pfat Wußben.1182 Sank-Alctien Pieſteichsb. Borz 12,.1280 1. 3. 4½ Mainz 26 A. 95,.— 95,—4½ darmſt. Kom. 5¼ bo. gig. Pf pfbr. 1, 2. 98.2598,50 Bremer Helll.——82 üſſen g, 5/ Pf. Preßb.⸗Sprit] 154.0 154,00Badiſche Bank. 1170l 4170 Sadecpen 9 0 Mannheims—3— 99155 9375,8375 9. U. R 9. 101,0 101.26%/0. Crbto. 1 44 88,12 98.25 Sronet Loben 12. 1060 Harkmann 2 Br. 97.—97.— heineke 122.0 S Bant d⸗ 7 11 üdd. Eiſenbabnf 68.—68.— Dt..⸗Anl.„ Do. u. 88.%do. Wold Kom rown. Boveri 01Henni Brauer 124,0 124 0/ Ubeinelektra St. 132.0 825„Bank„ 498, RSS E 905 de. R6 9 5. ub- Ur r 94.—94.— Schuldverschrelbung. 555 45 Heſſen⸗Raff. Gas 8,50 85.50 mbeelal. 12091509——— 1680 1 Versicherungen 2%. Er-ne 1055 100 Manndeim ral I7T15— Geiör üt. P610 isſe Sueenn 330 104 9.0/ 590rcinhe, 28)240) Pokenn. 25. 2520 125 K... 1 45180 Pl. S0p.-Ban 90 0.-Gf. M 4 Pr.St.⸗Anl. Heſſ. 2 68¼ Da. Sig. kJl oleum v..24. Idto. einbez. ns...[Roeder, Gebr.)598.—„Hyp.⸗Ba⸗ 65 197o[Wannheim. Berſ.. ½ Thüringen 26 86.— 96,25„ 4% d. R1193.50 88.50½¼—84.— 6 SindnerBrau 260. Ebem. 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