4* Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Fre. Haus 4. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm Wannheimer General-Anzeigee abgevo„ dur e o einſchl. Vo e*. einanzeigen erm — 25———◻—— 8—————— raße 5 w er aße„„ 0 4 on ſtraße 1, Fe— 68, W Oppauer—.— 4 S6 See Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 2495, Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. ſolgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannbeim. wöchentlich.50 RM. im Monat 2 Ausgabe 2 7 Ausgaben 4. 30 Pfg. Trägerlohn Samstag, 8. Auguſt 1956 147. Jahrg.— Ni. 360/36 Konkrete, doch begrenzte Verbotsformel YOin ne Neni„Qolòuun, 0 4 2 Es bleibt Raum für weiteren Meinungsaustauſch 0 00 Bonnn] Noch wettere Beſprechungen nötig 28 ιιᷓ̃lom ie franzöſiſche Regierung hat am Donnerstag⸗ abend eine Note an die intereſſierten unkmenduen eh Mächte gerichtet, in der ſie die Regel aufſtellt, TLondon, 8. Auguſt.— Toni Merkeus ſiegt im 1000“.⸗Malfahren vor van Bliet⸗Holland und Chaillot⸗ — 18 die—— Durchführung Die Lage in e 3 und ihre Rückwirkun⸗ Frankreich. es Grundſatzes der Nichteinmiſchung in die ſpani⸗ gen außf die internationale Politik nehmen in ver⸗— ſchen Angelegenheiten erlauben würde. ſtärktem Maße die Aufmerkſamkeit der Zwei Olympiaſiege unſerer Im ſiegt———— Nach dem Entwurf ſollen ſich die Regierun⸗ für die engliſche Außenpolitik verantwort⸗—— 6 705 2—————— Im Kajak⸗Zweier ſiegt wieder Deutſch⸗ gen dahin verpflichten, daß die die nd vor erreich un 5 Eünfuhr und die Beförderung von Kriegs⸗ eee Noch eine„Silberne“ und„Bronzene“ der Kanufahrer: Im Faltbootzweier 9 material von und nach Spanien einſchließlich Entwurf für ein internationales Nichteinmi⸗ 9 t Schweden vor Deutſchland und Golland. 5 m wurde 8 den Kriegsſchiffen und Flugzeugen jeder Art (Militärflugzeuge, Touriſtenflugzenge, Han⸗ delsflugzeuge) verboten ſein ſollen. Auch ſollen alle laufenden Lieferungen unterbro⸗ chen werden, ſelbſt wenn die Beſtellungen vor dem Krieg gemacht worden ſind. ſchungsabkommen geprüft. Der einzige Punkt, der hieſiger Auffaſſung nach noch weite⸗ rer Beſprechungen bebürfe, ſei der franzöſiſche Vorſchlag, auf die Liſte der für die Ausfuhr nach Spanien verbotenen Waffen⸗ und Munitionslieferun⸗ gen auch Verkehrsflugzeuge zu ſetzen. Um ſt Beutſchland Dritter hinter Oeſterreich und Frankreich. cher Doppelſieg über 5000 Meter: Höckert ſiegt vor ſeinem Landsmann Le⸗ Finni thinen und dem Schweden Jonſſon. Ein amerikaniſcher 400⁰ Meter: W illiams⸗ USA ſiegt vor Browu⸗Eng⸗ dieſen Wunſch zu erfüllen, bedarf die engliſche Regie⸗ land und Luvalle⸗U Schließlich ſollen die Regierungen alle Nachrichten über die Maßnahmen zur Durchführung dieſes Ver⸗ doch ei 0— 0 8 Die erſte„Goldene“ für Argentinien: England verliert das Poloendſpiel gegen Ar⸗ ſprechens austauſchen. Jedoch würde keine An⸗ regung über die Einführung einer Durchfüh⸗ vungskontrolle gemacht. Dieſer franzöſiſche Vorſchlag ſoll bereits die Billigung Eng⸗ lands haben, das ihn unterſtützen werde. Der„Intranſigeant“ hebt hervor, daß es ſich um eine Verpflichtung der Regierung handele, daß alſo der Privatinduſtrie unter dem Vor⸗ behalt gewiſſer Ausfuhrgenehmigungen die volle Freiheit gelaſſen werden würde, der einen oder anderen kriegführenden Partei die Hilfe zukommen zu laſſen, die man für notwendig erachte. Natürlich bleibe auch den Regierungen auf Grund der geltenden internationalen Abmachungen das Recht, Lebensmittel und Arzneimittel du ſenden. In franööſiſchen politiſchen Kreiſen erklärt man, daß die franzöſiſche Regierung zunächſt durch eine konkrete und begrenzte Formel eine Entſpannung herbeizuführen bemüht ſei, daß ſie aber nach Erzie⸗ Iung dieſes Abkommens keineswegs ſich wei⸗ gern weroe, neue Entſchlüſſe über die Be⸗ handlung anderer Fragen zu treffen, die geeignet ſein könnten, als Einmiſchung in die innere Lage Spaniens angeſehen zu werden. als unüberwindlich herausſtellen werde. Ein diplomatiſcher Mitarbeiter des„Daily Te⸗ legraph“ weiſt darauf hin, daß ſowohl in London als auch in Paris noch weitere Arbeit geleiſtet werden müſſe, um die von verſchiedenen Ländern ge⸗ äußerten Anſichten in den vorläufigen franzöſiſchen Entwurf hineinzuarbeiten. Wahrſcheinlich werde der fertige Entwurf nicht als ein gemeinſamer fran⸗ zöſich⸗engliſcher, ſondern als ein franzöſiſcher Plan vorgelegt werden. Es werde vorgeſchlagen, daß die einzelnen Länder ihre Zuſtimmung zu der Liſte der verbotenen Ausfuhrgüter erteilen und, falls dies er⸗ wünſcht, Ergänzungsvorſchläge machen ſollten. Im großen und ganzen gehe die Abſicht dahin, in dieſe Liſte ſämtliche Waffen, Munitions⸗ arten und Flugzeuge, einſchließlich Verkehrs⸗ flugzeuge, einzuſchließen. Der engliſche Votſchaſter bei Delbos — Paris, 7. Auguſt. Der franzöſiſche Außenminiſter Delbos hatte am ſpäten Nachmittag des Freitag eine Unterredung mit dem engliſchen Botſchafter Sir George Clerk. Schwere Beſchießung von Algeciras Bolltreffer ins britiſche Konſulat— Die Siviliſten verlaſſen die Staot — London, 7 Auguſt. Bei der Freitagmorgen plötzlich einſetzen⸗ den Beſchießung von Algeciras durch das Kriegsſchiff der ſpaniſchen Regierung „Jaime.“ wurde das britiſche Konſulat ſchwer beſchädigt und die Frau des Kon⸗ ſuls durch herabfallendes Mauerwerk leicht ver⸗ letzt. Das Konſulat erhielt einen Volltreffer und mußte geräumt werden. Mehrere Gebäude in Algeciras wurden von 30⸗Zen⸗ timeter⸗Granaten ſchwer beſchädigt, wobei es Ver⸗ luſte an Toten und Verwundeten ge⸗ geben haben ſoll. Anſcheinend ſind die Geſchütze der Befeſtigungen von Algeciras dem ſchweren Kaliber des„Jaime.“ nicht gewachſen geweſen. Nach einer Reutermeldung ſollen ſie keinen Schuß abgegeben haben. Nach anderen Berichten wurde„Jaime!“ bei der Beſchießung ſchwer getroffen und ſoll mit einem großen Leck abgedampft ſein. Die Stadt wird geräumt + London, 8. Auguſt. Nach einer Reüͤtermeldung aus Gibraltar iſt die Stadt Algericas als Folge der geſtrigen Beſchießung faſt vollſtändig von Zivili⸗ ſten geräumt. Bei der Beſchießung ſeien min⸗ deſtens 20 Perſonen getötet und über 50 verwundet worden. Vombenwürfe auf einen franzöſiſchen Dampfer — London, 7. Auguſt. Nach einer Meldung aus Tanger wurde der fran⸗ zöſiſche Dampfer„Roubaixien“ Freitag mittag etwa fünf Seemeilen vor Gibraltar von Flugseugen unbekannter Nationalität mit Bomben belegt. Drei Bomben ſeien in ſeiner unmittelbaren Nähe eingeſchlagen. Das gefährdete Gibraltar Englaud erwägt ſcharfe Gegenmaßnahmen London, 8. Auguſt. Die wiederholte Verletzung des briti⸗ ſchen Hoheitsgebietes bei Gibraltar durch Kriegsſchiffe und Flugzeuge der miteinander im Kampfe liegenden ſpaniſchen Gruppen hat die britiſche Regierung erneut zu einem Proteſt⸗ ſchritt gezwungen, nachdem ſchon einmal am 23. Juli aufs ſchärfſte gegen die„a bſichtliche und unverantwortliche Bombardie⸗ rung Gibraltars“ Einſpruch erhoben und ein Vergeltungsakt für den Fall einer Wiederholung angedroht worden war. Der Marinekorreſpondent der„Morning Poſt“ meldet hierzu, daß General Fran eo da⸗ mals ſich bei den britiſchen Behörden in Gibraltar entſchuldigt habe, daß aber aus Madrid keine befriedigende Antwort einge⸗ gangen ſei. Durch die fortgeſetzten Schießereien in der Meerenge von Gibraltar, ſo fährt der Be⸗ richterſtatter fort, werde die neutrale Schiff⸗ fahrt ernſtlich gefährdet und es verlaute, daß der geſtern erfolgte Proteſt an Deutlich⸗ keit nichts zu wünſchen übrig laſſe. In London ſei man der Auffaſſu daß, wenn man die ſpaniſchen Kriegsſchiſſe in der Meerenge und ſogar in der Bucht von Gibraltar unterſchiedslos operieren laſſe, es nur eine Frage der Zeit wäre, bis ausländiſches Leben und Eigentum in Mitleidenſchaft gezogen vür⸗ den. Da in einem ſolchen Falle eine ſehr deli⸗ kate internationale Lage heraufbeſchworen wer⸗ den könne, werde zur Zeit die Frage der Ein⸗ mit der Hauptſtadi gentinien:11. R richtung einer erweiterten nentralen Zone er⸗ wogen. 5 4 Alle neutralen Kriegsſchiffe würden in einem ſol⸗ chen Falle dafür ſorgen, daß keines der kriegführen⸗ den Kriegsſchiffe oder Flugzeuge in dieſer Zone mili⸗ täriſche Operationen durchführen könne, ohne Gegen⸗ maßnahmen herauszufordern. Man ſei ſich jedoch in London darüber klar, daß eine derartige internatio⸗ nale neutrale Zone nicht errichtet werden könne, ſo⸗ lange nicht eine Einigung der Mächte über den Grundſatz und die Ausführung der Nichteinmiſchung herbeigeführt worden ſei. „Allgemeine Lage wenig verändert“ Die Militärgruppe rechnet mit einer Verzögerung der Eimnahme Maoriòs um etwa zwei — Burgos, 8. Auguſt. Die Lage in Spanien hat ſich im Laufe des Donnerstag und Freitag nur wenig verändert. Die Nationaliſten ſind im Norden und We⸗ ſten weiterhin in unbeſtrittenem Beſitz der Provin⸗ zen Coruna, Lugo, Pontevedra, Orenſe, Leon, Va⸗ lencia, Burgos, Alava, Navarra, Logrono, Soria, Segovia, Valladolid, Avila, Caceves, Salamanca und Zamora. Dazu kommen die halbe Provinz Huesca, oͤrei Viertel der Provinz Saragoſſa, ein Viertel der Provinz Guadalajara und der Nordſtreifen der Provinz Madrid. Ferner beherrſcht die Militärgruppe die halbe Provinz Teruel und deren Hauptſtadt, die Balearen gußer Minorca, ſowie ſämtliche Kanari⸗ ſchen Inſeln und gand Spaniſch⸗Marokko. In Südſpanien ſind die Provinzen Cadiz, Huelva, Sevilla, Cordoba und ein Teil der Provinz Granada unter ihrer Herrſchaft. Um Katalonien mit ſeinen vier Provinzen Lerida, Grerona, Barcelona und Tarragona, das der Ma⸗ oͤrider Regierung gegenüber ſeine Unabhängigkeit erſt vor wenigen Tagen unzweideutig erklärt hat und darüber hinaus vom reinen Anarchis⸗ mus beherrſcht wird, kümmert man ſich von Seiten der Nationaliſten zur Zeit nicht. Die Unter⸗ werfung Kataloniens ſoll erſt durchgeführt werden, wenn im Süden Spaniens völlige Ordoͤnung geſchaf⸗ fen worden iſt. Dagegen kämpfen die Natio⸗ naliſten zurzeit um die Provinz Ma⸗ laga mit ihrer gleichnamigen Hauptſtadt und um die Provinz Badajoz, dem einzigen für Madrid noch freien Ausgang nach Portugal. Der Vormarſch der Truppen des General Frauco auf Madrid, der während dieſer Woche zum Stillſtand gekommen war, iſt am Donnerstag von Cordoba aus wieder aufgenommen worden, nachdem es gelungen war, von Marokko 4000 Fremdenlegionäre als Verſtärkung heranzuziehen. Die Nordͤgruppe des Generals Mola wird zunächſt in ihren Stellungen in der in nur 50—70 Kilometer Entfernung der Landeshauptſtadt vorgelagerten Ge⸗ birgskette Guadarrama und Somoſierra verhalten, bis die Streitkräfte des Generals Franco, denen die Abſchneidung Madrids von Valencia und Alicante obliegt, auf eine gleiche Entfernung an Madrid her⸗ angekommen ſein werden. Ein ähnliches Vorgehen befolgt die Noroͤgruppe auch in dem Streifen Jrun⸗ San Sebaſtian, Bilbao⸗Santander⸗Oviedo. deſſen Fall nach der Einnahme don Mädrid und der Auf⸗ löſung des Bündniſſes der baskiſchen Nationaliſten mit den Marxiſten, die ſich bereits in ihren erſten Anfängen deutlich zeigt, er⸗ wartet wird. Wochen Unter Berückſichtigung dieſer Umſtände iſt es durchaus möglich, daß die endgültige Ein⸗ nahme Madrids ſich noch etwa zwei Wo⸗ chen hin auszögern kann. Schwere Kämpfe um Badajoz — Liſſabon, 8. Auguſt. Wie aus Elvas gemeldet wird, ſollen ſich in Badajoz die Guardia civil und Sturm⸗ abteilungen gegen die roten Macht⸗ haber der Stadt erhoben und ſich in ihren Kaſernen verbarrikadiert haben. An der portugie⸗ ſiſchen Grenze habe man während des ganzen Vor⸗ mittags lebhaftes Gewehrfeuer vernom⸗ men. Nach in den Abendſtunden eingelaufenen Meldungen ſollen ſich die Nationaliſten wegen Munitionsmangel den Truppen der Links⸗ regierung ergeben haben. Weiter wird gemeldet, daß ein Flugzeug der Militärerhebung am Freitagnachmittag Badajo z mit Bomben belegt habe, wobei eine Kaſerne ſchwer beſchädigt worden ſei. General Franto in Sevilla — Liſſabon, 8. Auguſt. Am Freitagnachmittag kam General Franco im Flugzeug aus Tetuan in Sevilla an. Die Italiener verlaſſen Madrid — Hendaye, 8. Auguſt. Von maßgebender italieniſcher Seite erfahren wir, Faß die italieniſche Regierung ſämtlichen italieniſchen Staatsangehörgen, die ſich noch in Madrid befinden, Anweiſung gegeben habe, das Land zu verlaſſen. Ein marxiſtiſcher Gewerkſchaftsführer ermordet — Hendaye, 8. Auguſt. Der Sender Burgos teilte in der Nacht zum Samstag mit, daß in Barcelona der Präſident der marxiſtiſchen Gewerkſchaften(UGT) von Angehörigen der anarcho⸗ſyndikaliſtiſchen Ge⸗ werkſchaften(CNT) ermordet worden ſei. Ferner will man in Burgos wiſſen, daß der Biſchof von Barcelona, der von den Roten verhaftet worden war und erſchoſſen werden ſollte, im letzten Augenblick durch das Eingreifen des italieniſchen Konſuls gerettet und mit einem italieniſchen Schiff fortgebracht werden konnte. einen Feſtabend. 2. Seite /Nummer 361 erferteen Neue Mauuheimer Zeituug/ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 8. Auguſt 1936 Ein Feſtabend der deutjchen Wehrmacht Die militäriſchen Auslandsgäſte und Olympiakämpfer treſſen ſich im Haus der Flieger— Ein Trinkſpruch des Generalfelomarſchalls von Blomberg — Berlin, 8. Auguſt. Am Freitagabend gab die Wehrmacht zum Zei⸗ chen ihrer engen Verbundenheit mit den Olympiſchen Spielen im Haus der Flieger Der Reichskriegsminiſter und Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Generalfeldmar⸗ ſchall v. Blomberg, konnte eine große Zahl vor allem unſerer ausländiſchen Gäſte begrüßen. Unter ihnen waren die Mitglieder des Inter⸗ nationalen Olympiſchen Komitees mit ihrem Präſi⸗ denten Graf Baillet⸗Latour, die Mitglieder der Organiſationskomitees mit ihrem Präſidenten Staatsſekretär a. D. Lewald, dͤer Deutſche Olym⸗ piſche Ausſchuß mit dem ſtellvertretenden Reichs⸗ ſportführer Breitmeyer, ſowie die Präſidenten der nationalen Olympiſchen Komitees und der inter⸗ nationalen Sportverbände anweſend. Ferner war eine Reihe ehemaliger und neuer Olympiaſieger er⸗ ſchienen. Die aktiven militäriſchen Teilnehmer der XI. Olympiſchen Spiele und die Militärattachés der diplomatiſchen Vertretungen waren faſt vollzählig der Einladung gefolgt. Von ausländiſchen Gäſten ſah man weiter den Kronprinzen Paul von Griechenland und den Kronprinzen Guſtav Adolf von Schweden, den Unterſtaatsſekretär Sir Robert Vanſittart, den öſterreichiſchen Generalmajor von Pongracz, Präſident Tai⸗ Chi⸗Tao, den ehemaligen franzöſiſchen Kriegs⸗ marineminiſter Pietri und zahlreiche höhere Offi⸗ ziere. Von der gaſtgebenden deutſchen Wehrmacht waren die Oberbefehlshaber der drei Wehrmachtteile Gene⸗ raloberſt Freiherr v. Fritſch, Generaladmiral Dr. h. e. Raeder, Generaloberſt Göring und ein großer Teil der Generalität und Admiralität an⸗ weſend. Staat und Partei waren durch führende Perſönlichkeiten vertreten, u, a. durch Botſchafter von Ribbentrop, Staatsſekretär Pfundtner, dem ſtellv. Preſſechef der Reichsregierung, Miniſterialrat Berndt. Die ſtattliche Zahl der Gäſte war auf drei Säle des Hauſes der Flieger verteilt. Die Uniformen aus aller Herren Länder überwogen und ergaben ein prachtvolles buntes Bild. Inmitten der hohen Offi⸗ diere und der namhaften Ehrengäſte ſaßen vollzählig auch die nicht zum Offiziersſtande gehörenden mili⸗ täriſchen Olympiakämpfer aller Sportarten von faſt 50 Nationen. Der Gaſtgeber, der Reichs⸗ kriegsminiſter und Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Generalfelomarſchall von Blomberg widmete ſeinen Gäſten herzliche Worte der Be⸗ grüßung: „Im Namen der deutſchen Wehrmacht heiße ich Sie als unſere Gäſte willkommen. Ich begrüße be⸗ ſonders den hochverdienten Präſidenten des Inter⸗ nationalen Olympiſchen Komitees, Herrn Grafen de Baillet⸗Latour, die Herren Präſidenten der nationalen Olympiſchen Komitees ſowie die Herren Präſidenten der internationalen Sportverbände. Freudigen Her⸗ zens begrüße ich ferner die Soldaten aller Länder, die ſich zum friedlichen Kampfe in Deutſchland einge⸗ funden haben. Zwei Dinge zeichneten den Soldaten aller Länder und Völker von jeher aus: Kampfgeiſt und Kamerad⸗ ſchaft. Der ſportliche Wettkampf verbindet dieſe bei⸗ den Eigenſchaften in der glücklichſten Weiſe. Er ſtählt und erhält den Kampfgeiſt und er fördert zu⸗ gleich die Kameradͤſchaft aller derer, die ihre Kräfte in einem ſolchen Kampfe meſſen. Sie wiſſen meine Herren, daß der deutſche Soldat zu allen Zeiten verſtanden hat zu kämpfen. Mögen Sie aus dem Olympiſchen Dorf, das Ihnen die deutſche Wehrmacht baute, und von dem heutigen Abend die Ueberzeugung mitnehmen, daß er nicht minder verſteht, ein guter und aufrichtiger Kamerad zu ſein. Freudig heißen wir Sie im Geiſte dieſer Kame⸗ radſchaft willkommen. Dankbar gedenken wir der Arbeit derer, die mit dem olympiſchen Gedanken zu⸗ gleich den Frieden und die Freundſchaft aller Völker ſördern. Der Wunſch nach dieſer Kameradſchaft ſei der Sinn des heutigen Abends. Ich hebe mein Glas und keere es zu Ehren un⸗ ſerer Gäſtel“ Der Präſident des Internationalen Organiſa⸗ tionskomitees Graf Baillet Ealour dankte im Namen der Gäſte für den herzlichen Empfang und für den außergewöhnlichen Anteil, den die Wehrmacht an der Durchführung der 11. Olympiſchen Spiele habe. Der Geiſt der ſoldatiſchen Erziehung ſei der gleiche, der den ritterlichen ſport⸗ lichen Kampf— den der olympiſchen Spiele— be⸗ herrſche. Er hob ſein Glas auf die Wehrmacht. Ausgezeichnete muſikaliſche Darbietungen des Muſikkorps der Wachtruppe Berlin unter Leitung von Stabsmuſikmeiſter Ahlers hielten die Gäſte aus aller Welt in lebhafter Unterhaltung noch lange beiſammen. Der Coldat ijt der beſte Sportkamerad Miniſterpräſident Göring über das völkerverbindende Gemeinſchaftserlebnis des Sportes — Berlin, 7. Auguſt. Miniſterpräſident Generaloberſt Göring ge⸗ währte einem Vertreter der„Berliner Illuſtrierten Nachtausgabe“ eine Unterredung, in der er über die Bedeutung der militäriſchen Erziehung für die körperliche Ertüchtigung und damit vor allem für die ſportliche Leiſtung u. a. folgendes ausführte: „Soldaten aller Völker in frieoͤlichem Wettkampf, das iſt wohl das ſchönſte Erlebnis dieſer großen Tage. Für dieſe Sportler gilt nach oͤem olympiſchen Geſetz weder Beruf noch Privatleben, denn es iſt für uns einer der größten Vorzüge des olympiſchen Gei⸗ ſtes, daß Rang, Klaſſe, Herkunft und Beſitz hier keine Rolle ſpielen. Ueber dieſe Gemeinſchaft, die heute noch vielfach in der Welt unbekannt iſt, über ſolche Einheit des körperlichen und geiſtigen Willens von Männern und Frauen, die im Wettkampf ſtehen, empfinden wir Nationaliſten eine beſondere Freude. Ange⸗ fangen vom Deutſchen Organiſationskomitee bis zum letzten Zeitungsleſer und Rundfunkhörer iſt ganz Deutſchland deshalb mit ſo freudigem Herzen bei dieſen Olympiſchen Spielen, weil der Geiſt uns vertraut iſt. Wir wechſeln nicht das Blickfeld der öfſent⸗ lichen Meinung, wenn wir von unſerem innerſtaatlichen Erleben auf dieſes Sportſeld hinübergehen. Hier und dort ſind die Ge⸗ meinſchaft, Kameradſchaft der Wettkämpfer nur mit dem Ziel der höheren Leiſtung oberſter Grundſatz.“ „Die 5000 Sportler“, fuhr Generaloberſt Göring fort,„die hier kämpfen, kehren mit dem tiefen Er⸗ leben der Gemeinſchaft in ihre Heimat zurück. Die Internationales Zentralbüro„Freude und Arbeit“ Die erſte Sitzung des Büros-Dr. Ley und Präſident Kirby ſyrechen — Berlin, 7. Auguſt. Am Freitag fand in Berlin unter dem Vorſitz des Reichsleiters Dr. Ley und in Anweſenheit des Prä⸗ ſidenten des Internationalen Beratungskomitees Miſter Town Guſtavus Kirby⸗Neuyork die erſte feierliche Sitzung des durch einen Beſchluß des Ham⸗ burger„Weltkongreſſes für Freizeit und Erholung“ ins Leben gerufenen Internationalen Zentralbüros „Freude und Arbeit“ ſtatt. Dr. Ley legte zunächſt an mehreren Beiſpielen aus der Praxis die Fülle der dem Internationalen Zentralbüro obliegenden Gegenwartsaufgaben dar. Das neugeſchaffene In⸗ ternationale Zentralbüro„Freude und Arbeit“ ſei ſich ſeiner verantwortungsvollen Miſſion für die Schaffenden aller Nationen bewußt und habe ſeine Arbeiten deshalb auch ſofort nach der Hamburger Beſchlußfaſſung aufgenommen. Dr. Ley gab dann die Verteilung der Auf⸗ gabengebiete innerhalb des Internationalen Zentralbüros bekannt, und betonte, daß die per⸗ ſonelle Auswahl beſonders ſorgfältig und nicht zu⸗ letzt nach der Bewährung der einzelnen Dezernen⸗ ten bei der organiſatoriſchen Durchführung des Ham⸗ burger Weltkongreſſes und ihrer Leiſtungen in den, Aemtern der Deutſchen Arbeitsfront und der NSG „Kraft öͤurch Freude“ vorgenommen worden ſei. Als Vertreter Dr. Leys in der Leitung des Inter⸗ nationalen Zentral⸗Büros wird Amtsleiter Dreßler⸗Andreß tätig ſein Als Geſchäftsfüh⸗ rer des Büros fungiert Pg. Walter Rentmei⸗ ſter, Die übrigen Dezernate ſind wie folgt be⸗ ſetzt: Organiſation Pg. Witte, Kaſſenführung Pg. Gramſch, Preſſe Pg. Walter Kiehl. Das dem Internationalen Zentralbüro angeſchloſſene For⸗ ſchungsinſtitut wird Amtsleiter Pg. Franz Langer leiten. Präſident Kirby erklärte in ſeiner Anſprache einleitend ſein Einverſtändnis mit den Darlegungen Dr. Leys und allen bisher von Dr. Ley getroffenen Maßnahmen. Präſident Kirby ſtellte dann nochmals den außerordentlichen Erfolg des Hamburger„Welt⸗ kongreſſes für Freizeit und Erholung“ feſt und führte wörtlich u. a. aus: Ich bin ſtolz darauf, ſagen zu können, in den 40 Jahren meiner Arbeit für den Freizeitgedanken noch nie an einer Veranſtaltung teilgenommen zu haben, die die Glücklichmachung der arbeiten⸗ den Menſchen, die Verbeſſerung ihres Alltags ſo umfaſſend und zielbewußt augepackt hat, wie der Hamburger Kongreß. Präſident Kirby gab für dͤie Tätigkeit des Büros einige wertvolle Anregungen. Er unterſtrich den von Dr. Ley aufgeſtellten Grundſatz, — nicht zuerſt eine rein konſtruktive Organiſalion etwa wie die bisherigen Internationalen zu bilden, ſondern vielmehr die Freunde des Gedankens in allen Ländern zu ſammeln und ſie durch ſtändige perſönliche Fühlungnahme zu Apoſteln der Idee Freude und Arbeit zu machen. Dr. Ley dankte Präſident Kirby für deſſen ein⸗ drucksvolle Darlegungen und teilte abſchließend mit, daß das Internationale Zentralbüro„Feude und Arbeit“ jedes Jahr unmittelbar im Anſchluß an die alljährlich ſtattfindende Tagung des Internationalen Olympiſchen Komitees eine Kongreßtagung abhalten werde. Alle wirklich gutwilligen Kräfte in allen Völkern ſeien zu engſter Mitarbeit aufgerufen, um unter der Parole Freude und Arbeit den Aufbau gegenüber den zerſetzenden Erſcheinungen des Bol⸗ ſchewismus zu fördern. Hunderttauſend, die täglich im Ring ſitzen, werden niemals vergeſſen, daß ſie bei dieſem Feſt der Ge⸗ meinſchaft dabei ſein durften. Am tiefſten jedoch wird dies Erlebnis die Männer packen, die von hier wieder in die Reihen unſerer eigenen Wehrmacht zurückgehen. Der Soldat weiß wahrlich am beſten, 2 der Frieden bedeutet. Wenn Männer, die in der Luft ihr Leben einſetzen oder mit den modernen Waffen des Krieges täglich für den Kampf um das Leben ſich vorbereiten müſſen, hier mit aller Anſpannung der körperlichen und geiſtigen Kräfte um den Lorbeer des friedlichen Sieges ringen, ohne jede Waffe, dann iſt dieſer rit⸗ terliche Wettkampf höchſtes Glück des Solbéqaten! Schon bei den Kunſtflügen in Rangsdorf, vor der Eröffnung der Olympiſchen Spiele, haben wir fremde Offiziere als Kameraden des Wettkampfs begrüßen können. Mit unſeren Rei⸗ teroffizieren, die auf vielen Turnierplätzen anderer Staaten den Siegerkranz eroberten, kämpften Reiter aus Rumänien, den Vereinigten Staaten, Ungarn, Polen, Spanien, Portugal, Schweden, der Schweis, Bulgarien, Belgien und der Tſchechoſlowakei. Unter dieſen Kameraden ſind auch die Reiter aus Frank⸗ reich, mit denen wir uns ſchon am Kaiſerdamm des Erlebniſſes der ſportlichen Kameradͤſchaft erfreut haben. Unter den Streitern im Modernen Fünſ⸗ was 'kampf ſind deutſche Offiziere und ſchwediſche Offi⸗ Am⸗ ziere, die Olympiaſieger pon Los Angeles und ſteroͤam. Für den Schwimmſport, für die Wettläufe, für das Springen und das Werfen treten Soldaten als ſportliche Kämpfer ihres Landes an. Wir grüßen die Solbaten aller Armeen, die an den 11. Olympiſchen Spielen teilnehmen, in eruſter Kameradſchaft. Soldaten kämpfen mit anderen Soldaten um die Ehre der Nation. Soldaten ehren den Sieger mit der allen gemein⸗ ſamen Freude über den Erfolg des einen, Soldaten ſind miteinander nur deshalb glückliche Kameraden, weil ſie mit ihrer eigenen Kraft um den Lorbeer des ſportlichen Sieges ringen durften. reden nicht über die verſchiedenen theoretiſchen Grundſätze des Friedens. Sie beweiſen vor den Au⸗ gen und Ohren der ganzen Welt durch die Tat die Ehrfurcht vor dem höchſten menſchlichen Erlebnis, vor dem Miterleben der Gemeinſchaft. Das iſt Frieden! Möge von dieſen Auguſttagen 1936 auf die Welt das Bewußtſein übergehen, wie herrlich der Frieden und wieleicht er zu geſtalten iſt, wenn man dem Wil⸗ len der Völker und unverdorbenen Menſchen den Weg frei gibt.“ Der Führer hat den bisherigen ſtellvertretenden Gauleiter des Gaues Weſtfalen⸗Süd Pg. Emil Stürtz zum Gauleiter des Gaus Kurmark der NSDAP ernannt. leiter des Gaus Kurmark ernannte der Führer den Reichsamtsleiter Paul Wegener. Internationale Radioſprecher⸗Anion Die Rundfunkſyrecher der Welt beim Präſidenten der Reichsrundfunkkammer — Berlin, 7. Auguſt. Im Auftrag des Reichsminiſters für Volksauf⸗ klärung und Propaganda empfing der Präſident der Reichsrundfunkkammer, Miniſterialrat Dreßler⸗ Andreß im Beiſein der Intendanten ſämtlicher deutſchen Sender am Freitagnachmittag die zu den Olympiſchen Spielen nach Berlin gekommenen Funkberichter der Welt. Die gewaltige Be⸗ deutung des Rundfunks beſonders in dieſen Tagen zeigt ſich aus wenigen Zahlen: Während der Olympiſchen Spiele werden rund 5000 Funkberichte in 28 verſchiedenen Sprachen in 51 Länder gegeben. Die glänzenden organiſa⸗ toriſchen Leiſtungen des deutſchen Run d⸗ funks werden von allen ausländiſchen Rundfunk⸗ ſprechern bewundernd anerkannt. Der Ver⸗ treter der National Broadcaſting Corporation ar⸗ beitet allein für 110 amerikaniſche Sender. Präſident Dreßler⸗Andreß begrüßte in einer kurzen Anſprache die Rundfunkſprecher der ganzen Welt mit dem Wunſch, daß ihre bedeutungsvolle Ar⸗ beit ſich nach dieſem olympiſchen Feſt dank der per⸗ ſönlichen Fühlungnahme und Freundſchaft noch wei⸗ ter vertiefen möge. Der Rundfunk erlebe hier eine große Leiſtungsſchau, er gehöre zu den praktiſchen Trägern und Geſtaltern der olympiſchen Feſte. Aus den hier gewonnenen Erfahrungen werde ſich die Möglichkeit zu weiterer internationaler Zuſammen⸗ arbeit auch über das Gebiet des Sports hinaus ergeben, und ſo werde vielleicht aus dem Rundfunk ein Inſtrument des Friedens, ja ein Garant des Völkerfriedens werden. Dem Empfang ging eine Zuſammenkunft und ein mehrſtündiger Gedankenaustauſch aller in Ber⸗ lin weilenden Rundſunkſprecher voran, der ſich be⸗ ſonders mit der Frage der Gründung einer internationalen Arbeitsgemeinſchaft eines Weltverbandes der Rundfunkſprecher beſchäftigte. Nach lebhafter Ausſprache; die die Ziele und Aufgaben eines ſolchen Verbandes und ihre kameradſchaftliche Zuſammenarbeit mit der Welt⸗ preſſe und der Sportpreſſe zum Inhalt hatte, wurde ein Ausſchuß eingeſetzt, der die Vorbereitungen zur Gründung einer internationalen Radioſprecherunion zu treffen hat. Dieſem Ausſchuß gehören an: für Deutſchland P. Müller, für Großbritannien Woodrooffe, für Italien Profeſſor Cremaſcoli, für Finnland Areis, für Ungarn Pluher Die Vertreter Frank⸗ reichs und der Vereinigten Staaten werden ſpäter namhaft gemacht. Bei der Bereitſchaft der Vertreter faſt aller Län⸗ oͤer iſt zu erwarten, daß dieſe internationale Arbeits⸗ gemeinſchaft ſehr bald zuſtandekommen wird. Dieſe Soldaten Zum ſtellvertretenden Gau⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilberdienſt: Hoher Veamter des Londoner Luſtfahrtminiſteriums friſtlos emlaſſen — London, 3. Auguſt. Wegen Verſtoßes gegen die Beamten⸗ ehre iſt auf Veranlaſſung des Miniſterpräſidenten Baldwin der ſtändige Sekretär des Luft⸗ fahrtminiſteriums, Sir Chriſtoffer Bullock, aus dem Staatsdienſt mit ſofortiger Wirkung entlaſſen worden. Bullock war einer der höchſten Beamten des Miniſteriums und gehörte dem britiſchen Luftrat ſeit dem Jahre 1931 an. Der Entlaſſung, die in England beträchtliches Aufſehen erregt, liegt folgende Vorgeſchichte zu⸗ grunde: Im Jahre 1934 teilte Bullock in einer Unter⸗ redung unter vier Augen dem Generaldirektor der Imperial Airways, Sir Eric Geddes, mit, daß er dem damaligen Luftfahrtminiſter Lord Londonderry vorgeſchlagen habe, Geoͤdes in Anerkennung ſeiner Verdienſte um den Staat in der Peer⸗Stand zu er⸗ heben oder auf ſonſtige Weiſe zu ehren. Gleichzeitig ließ Bullock durchblicken, daß er ſelbſt im Staats⸗ dienſte keine weiteren Zukunftsmöglichkeiten habe und gern der Nachfolger von Sir Erie Gedͤdes als Direktor der Imperial Airways werden möchte. Als Geddes erwiderte, daß er nicht beabſichtige, von ſei⸗ nem Poſten zurückzutreten, machte Bullock den Ge⸗ genvorſchlag, ihm bei der Ernennung zum Regie⸗ rungsdirektor der Imperial Airways behilflich zu ſein. Bei einer ſpäteren Unterhaltung gab Gedͤdes ſei⸗ ner Verwunderung Ausdruck, daß die in Aus⸗ ſicht geſtellte Ehrung am Geburtstage des Kö⸗ nigs ausgeblieben ſei, worauf Bullock ihm unter Wiederholung ſeiner früheren Angebote auf einen ſpäteren Zeitpunkt vertröſtete. Nach Rückſprache mit den anderen Direktoren der Imperial Airways übergab Sir Eric Gedͤdes hierauf die Angelegenheit den Behörden. Es wurde ein Un⸗ terſuchungsausſchuß eingeſetzt, der zu dem Ergebnis kam, oͤaß das Verhalten Bullocks in vollem Widerſpruch zu dem Geiſt der für die engliſche Beamteyſchaft geltenden Beſtimmungen ſtehe. Auf Grund dieſes Berichtes hat Miniſterpräſi⸗ dent Baldwin jetzt die Entlaſſung des Beamten ver⸗ fügt, der damit auch ſeiner ſämtlichen Penſions⸗ anſprüche verluſtig geht. In einem Brief an den„Daily Telegraph“ ver⸗ ſucht Bullock den Vorwurf der Eigennützigkeit u. a. mit oͤem Hinweis zu widerlegen, daß ſich ſein Gehalt im Luftfahrtminiſterium auf jährlich 3000 Pfund be⸗ laufen habe, während ſeine Bezüge als General⸗ direktor der Imperial Airways ſich nur auf 2000 Pfund geſtellt haben würden. Der heute veröffentlichte amtliche Bericht ſtellt Bullock im übrigen das Zeugnis aus, daß ſich die Frage dͤer Korruption nicht ergebe. Polens Außſenminiſter unterbricht ſeinen Arlaub — Warſchau, 7. Auguſt. „Wie der nationaldemokratiſche„Wieczor War⸗ ſñzawſki“ mitteilt, hat die Unterbrechung des Urlaubs des Außenminiſters Beck in diplomatiſchen Kreiſen große Beachtung gefun⸗ den. In der vorzeitigen Rückkehr des Außen⸗ miniſters nach Warſchau ſieht das Blatt ein An⸗ zeichen für eine aktivere Geſtaltung der polniſchen Außenpolitik., Neuer Generalgouverneur in Korea — Tokio,.. Auguſt. Die japaniſche Preſſe teilt in Extrablättern den Rücktritt des Generalgouverneurs von Korea, General Ugaki, mit und gibt gleichzeitig bekannt, daß ſich General Minamt bereit erklärt habe, dieſen Poſten zu übernehmen. Die Zuſtim⸗ mung des Kaiſers ſei baldigſt zu erwarten. Mit dem Rücktritt Ugakis wurde trotz ſeiner be⸗ deutenden Erfolge auf dem Poſten des General⸗ gouverneurs von Korea ſeit langem gerechnet. Ugaki hatte früher viermal den Poſten des Kriegsminiſters inne. Dabei führte er 1925 die von Militärkreiſen 46 kritiſierte Verringerung dͤer japaniſchen Armee urch. General Minami war bis zu den Februar⸗ ereigniſſen japaniſcher Botſchafter in Mandſchukuo und gleichzeitig Oberkommandeur der Kwantung⸗ armee. Bei Beginn der Beſetzuna dͤer Manoͤſchurei durch Japan im Jahre 1931 war er Kriegsminiſter. Die hervorragenden Fähigkeiten Minamis werden allgemein anerkannt. Man ſagt ihm eine bedeutſame politiſche Zukunft voraus. Das neue kataloniſche Kabinett — Barcelona, 7. Auguſt.(U..) Miniſterpräſident Juan Caſanovas hat das neue kataloniſche Kabinett gebildet. Mit Ausnahme der drei ſozialiſtiſchen Miniſter ſind alle Mitglieder des erſten Kabinetts Caſanovas auch in dem neuen Kabinett vertreten. Das neue kataloni⸗ ſche Kabinett beſteht aus neun Links⸗Republikanern, einem Mitglied der Kataloniſchen Aktion, einem An⸗ gehörigen der Sabaſaire⸗Partei und einem unab⸗ hängigen Politiker. Von ſeiten der Sozialiſtiſchen Partei wurde erklärt, ſie werde das neue Kabinett bedingungslos unterſtützen. Die Sozialiſten haben, wie Caſanovas mitteilte, ſein erſtes Kabinett verlaſ⸗ politiſche Meinungsverſchiedenheiten zu ver⸗ meiden. Die neue Regierung werde eine klare und ſcharfe Links⸗Politik durchführen und ihre Hauptauf⸗ gabe ſei, den nationaliſtiſchen Aufſtand zu beenden. DSS———————————————.—— Hauptſchriftleiter Dr. Alois Winbauer(in Urlaub) Stellvertreter Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Politik, Theater, Wi— ſchaftu. Unterhaltung: Carl Onno Giſenbart- Handelstetl! Dr. ritz Bode⸗Lokaler Teil: Dr. Fritzhammes⸗Sport: Willy Müller Söd⸗ Curt Wilhelm Fennel-Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen:.B. Gg. Kling ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Perleger! Neue Mannheimer geitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim. R 1.—6 Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau, Sentaſtraße 2 .⸗A. VII. 1986. Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 20758 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 20349 BZaur Zeit Preisliſte Nr. 7 gültig Für unverlangte Veiträge keine Gewähr—Rückſendung nur bei Rückporto — 0* 3. Seite Nummer 364 Die Siadiseiie Mannheim, den 8. Auguſt So muß man's machen Werner iſt einer jener ſchlackſigen Sechzehnjähri⸗ gen, für die die ganze Welt nur dazu da iſt, daß ſie an ihr ihren Kraftüberſchuß und ihre Jungenſtreiche ausprobieren können. Selbſtverſtändlich iſt er Rad⸗ fahrer und zwar einer, der mit dem Rad alles kann, ſogar Berge herunter fahren, auf denen es verboten iſt und die nur für den Fußgänger beſtimmt ſind. Eine ſolch beliebte Fahrgelegenheit iſt der auf der Neuoſtheimer Seite gelegene Abhang der Riedbahn⸗ brücke. Dieſe ſteile Stelle wird von Rüpeln zwiſchen 6 Jahren und unbegrenzter Altershöhe gerne dazu benutzt, ihre Radkünſte zu zeigen. Ohne Rückſicht natürlich auf die Fußgänger und die unter der Brücke durchfahrenden Radler. Auch Werner fuhr dieſer Tage, wie ſchon ſo oft, herunter, konnte aber nicht mehr ſchnell genug bremſen und ſtieß mit einem Radfahrer, der in der Richtung Stadt fuhr, zuſam⸗ men. Der Angefahrene hatte dann einen vorſchrifts⸗ mäßigen Achter in ſeinem Vorderrad und auch die Lenkſtange bekam allerhand ab. Werner blieb nicht nur heil, auch ſein Rad hatte nichts abgekriegt. Aber er befand ſich in einer brenzlichen Lage und es ſah aus, als ob er in der nächſten Minute eine gehörige Abreibung beziehen würde. Der Mann beſann ſich jedoch eines Beſſeren. Nachdem er ſich abgeputzt hatte und den Schaden richtig beſehen, nahm er Werner ſein Rad ab und gab ihm das ſeine und meinte dann in aller Ruhe:„So, Lauſer, elender, jetzt loſcht meiln) Rad widder herrichte und bringſcht mars dann. Deins kannſcht dann mitnemme. Wann dir deiln) Vatter's Fell gerbt, hot er recht. Do hoſcht meiln) Aoͤreß.“ Gab ihm einen Zettel in die Hand, ſetzte ſich auf Werners Rad und ſchwirrte ab. Werner machte erſt ein dummes Geſicht, dann nahm er das Rad auf den Buckel und trollte ſich. Eine Erziehungsmethode, die ſicher nicht ohne Wirkung bleibt und auf jeden Fall beſſer iſt als Schimpfen oder eine Anzeige wegen Miß⸗ handlung. Teurer als eine gebührenpflichtige Ver⸗ warnung iſt ſie für den Halbſtarken auf jeden Fall und beſtimmt auch nachhaltiger. Rot-Kreuz-Sammeltag am 9. Auguſt Der Reichsminiſter des Innern hat dem Deut⸗ ſchen Roten Kreuz die Genehmigung erteilt, am nächſten Sonntag, 9. Auguſt, im ganzen Reich Straßen⸗ un d Hausſammlungen zur Unterſtützung ſeiner gemeinnützigen Arbeit zu ver⸗ anſtalten. Die ſchönſten Kunſtblumen, Wicken in fünf verſchiedenen Farben, mit denen am nächſten Sonn⸗ tag die Sanitätsmänner, Schweſtern und weib⸗ lichen Hilfskräfte des Roten Kreuzes an die Gebe⸗ freudigkeit aller Volksgenoſſen herantreten, ſtam⸗ men aus dem ſchwer notleidenden Hauptgebiet der deutſchen Kunſtblumeninduſtrie, aus Sebnitz Frau wird gewiß nicht zögern, ſich am kommenden Sonntag mit einer oder mehreren blühenden Wicken zu ſchmücken und ſo die ſegensreichen Aufgaben des Deutſchen Roten Kreuzes wirkſam zu fördern. * Dazu ſchreibt die Bezirkskolonnenführung des Deutſchen Roten Kreuzes in Mannheim: Obwohl die Sammlung des Deutſchen Roten Kreu⸗ zes am 13. und 14. Juni mit größtem Nachdruck und unter Einſatz aller verfügbaren Kräfte vorbereitet war, geſtaltete ſich der Verlauf derſelben zu einem nichtausreichenden Ergebnis gegenüber den im ver⸗ gangenen Jahre gehabten Auslagen im öffentlichen Sicherungs⸗ und Hilfsdienſt. Die Umſtände ſind für in Sachſen. Jeder deutſche Mann und jede deutſche + Worauf wir ſtolz ſein dürfen Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Cpaniſche Güſte beſuchen Mannheim Heute kommen 800 Weſtfalen— Der Verkehrsverein als Führer und Betreuer Geſtern ſtatteten etwa 30 Mediziner aus Madrid Mannheim und verſchiedenen Werken einen längeren Beſuch ab. Die Gäſte wurden durch einen Vertreter des Mannheimer Verkehrsvereins am Bahnhof empfangen und geführt. Der erſte Be⸗ ſuch galt den chemiſchen Werken Boehringer& Soehne, über deren Einrichtungen und arbeitstechniſche Maß⸗ nahmen die Gäſte ſich beſonders anerkennend aus⸗ ſprachen. Nachdem ſie einer Imbißeinladung der Firma Folge geleiſtet hatten, ging die Fahrt nach Ludwigshafen, wo eine Werksbeſichtigung der Firma Knoll ſtattfand. Auch hier oͤas gleiche— nur Lob und Anerkennung auf der einen und gaſtfreundlichſte Aufnahme auf der anderen Seite. Die kurze Zeit bis zur Weiterreiſe verbrachten die Spanier mit der Beſichtigung Mannheimer Sehenswürdigkeiten, wo⸗ bei ſie vor allem die Erneuerung unſeres Stadtbildes intereſſierte und, was bei⸗ nahe eine Selbſtverſtändlichkeit iſt— die Zufahrt zur Autoſtraße, auf der ſie dann die Weiter⸗ reiſe mit einem Großkraftwagen nach Heidelberg an⸗ traten. Aus dieſem und noch ſo vielen anderen, wenn auch nur flüchtig erſcheinenden Beſuchen aus⸗ ländiſcher Deutſchlandreiſender in unſerer Vater⸗ ſtadt erſieht man doch, daß Mannheim mit zu den wenigen Städten gehört, die man geſehen haben will und auch geſehen haben muß, will man einen nach⸗ haltigen Eindruck vom neuen Deutſchland mitneh⸗ men. Uns erfüllt dies mit Stolz und Genugtuung, um ſo mehr, als wir uns der Pflichten bewußt ſind, die uns dieſe Bevorzugung auferlegt! 800 KoͤF⸗Fahrer aus Weſtfalen Im Laufe des heutigen Tages beſuchen uns 800 Weſtfälinger die ſich auf der Durchreiſe befin⸗ den und in Mannheim für einige Stunden halt⸗ machen. Auch ſie werdͤen vom Verkehrsverein in Gruppen durch Mannheim geführt werden, um ſo von der ſchönen Stadt den beſten Eindruck mitzu⸗ nehmen. Abſchließend treffen ſich alle im Friedrichs⸗ park, wo ſie von der Mannheimer NS⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ bewirtet werden. Aus dem Landjahrlager Dickenhieb bei Bad Schwalbach beſuchte uns ebenfalls eine größere Gruppe BdM⸗Mädels, die ein Mannheimer Werk beſichtigten und anſchließend eine Hafenrundfahrt machten. Auch ſie waren vom Verkehrsverein be⸗ treut und auf Mannheims Schönheiten aufmerkſam gemacht worden. Mannheimer Waſſerkünſte Wir Mannheimer ſehen an den Waſſerkünſten unſerer Springbrunnen und Fontänen nichts Beſon⸗ deres mehr. Wir ſind ſie gewohnt und vermiſſen ſie höchſtens, wenn ſie nicht ſpielen. Ganz anders die Fremden— ſie erfreuen ſich an deren Schönheit des jeweiligen Geſamtbildes. Auf vielfachen Wunſch hin hat ſich die Stadt entſchloſſen, die Fontäne am Waſſerturm in der Zeit von 11 bis 13 Uhr, die Springbrunnen am Schloß und auf dem Paradeplatz von 10 bis 13 Uhr und von 17 bis 19 Uhr in Tätig⸗ keit zu ſetzen. Schönheit verpflichtet, ganz beſonders dann, wenn man Olympiagäſte erwartet. Mit dem Verkehrsverein zu den Olympiſchen Spielen Man hätte blaß werden können vor Neid, als heute morgen die drei großen Wagen der Mann⸗ heimer Omnibus⸗Verkehrsgeſellſchaft vom Planken⸗ hof aus nach Berlin ſtarteten und man die frohen Geſichter der 81 Mitfahrenden ſah. Der Verkehrs⸗ verein führt die Fahrt durch, die ſo begehrt war, daß geſtern ſogar noch einige Platzliebhaber abgewieſen werden mußten. Zuerſt das übliche nervöſe Hin und Her und die Angſt um den Platz, obwohl alles in fürſorg⸗ licher Vorſorge beſtens beſtellt war. Jeder der Wa⸗ gen trug ein Spruchband:„Beſucht auch Mann⸗ heim, die ſchöne Stadt am Neckar und am Rhein.“ Schnell waren der Koffer verſtaut und Abſchied genommen von den zahlreichen Be⸗ gleitern und Begleiterinnen, die ſich überzeugen wollten, ob auch alles klappt. Und es hat geklappt! Gegen halb ſieben Uhr fuhr man los. Wir bekamen noch einen Troſt— eine Anſichtskarte von Berlin mit einer richtigen Olmpiamarke und im Stadion abgeſtempelt iſt ung verſprochen! Mehr kann man nicht verlangen von jemandem, der 8 Tage in Ber⸗ lin ſein wird und dem in all dem Neuen und Schönen dort die Zeit nur zu kurz iſt. EEE—————————————————————————.——————————————————————— r die im Juni 1936 durchgeführte Sammlung nicht günſtig geweſen. In Anerkennung dieſer Tatſachen hat der Reichsminiſter des Innern eine zweite Sammlung am 9. Auguſt 1936 genehmigt. Wenn uns am kommenden Sonntag erneut die Sammel⸗ büchſen mit rotem Kreuz und weißem Feld bittend entgegengehalten werden und wir opferwillig geben, ſoll uns der Eindruck beſeelen, daß jede Gabe, auch die kleinſte, dazu angetan iſt, einer der edelſten und notwendigſten Aufgaben am geſamten deutſchen Volke helfend und fördernd beigepflichtet zu haben. Geſtern 100 Berkehrsfünder Polizeibericht vom 8. Auguſt 7 Fahrzeuge beſchädigt. Bei fünf Verkehrs⸗ unfällen, die ſich im Laufe des geſtrigen Tages durch Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften hier ereig⸗ neten, wurden zwar Perſonen nicht verletzt, jedoch entſtand an ſieben Fahrzeugen Sachſchaden. 100 Verkehrsſünder. Bei den geſtern hier vor⸗ genommenen Verkehrskontrollen ergaben ſich wie⸗ derum zahlreiche Beanſtandungen. Insgeſamt 100 Verkehrsteilnehmer wurden hierbei ange⸗ zeigt oder gebührenpflichtig verwarnt. Ferner wur⸗ den 13 Kraftfahrzeuge wegen techniſcher Mängel be⸗ anſtandet. Lausbubenſtreich eines älteren Mannes. In ver⸗ gangener Nacht ſchlug ein älterer Mann von Außerbetriebliche Berufserziehung Leiſtungsſteigerung ohne Swangsmethoden— Berufserziehung iſt keine Privatangelegenheit Im Rahmen einer Mitarbeiterſchulung hielt geſtern abend der Leiter der Mannheimer Ar⸗ beitsſchule, Pg. Glunz, von der Kreiswaltung Mannheim, Abt. Berufserziehung und Betriebsfüh⸗ rung in der Deutſchen Arbeitsfront im„Deutſchen Haus“ einen Vortrag über„Die Arbeitsſchule als Mittelpunkt der Erwachſenenſchu⸗ lung“, der gut beſucht war und allgemeinen Bei⸗ fall fand. Einleitend dankte der Vortragende an dieſem letz⸗ ten Abend des Sommerhalbjahres der Arbeitsſchule den Mitarbeitern für ihre tatkrftige Leiſtäung für die Arbeitskameraden. Gleichzeitig auch den Mannhei⸗ mer Berufsſchulen und allen denen, die mithalfen, daß die Arbeitsſchulung auf die heutige Höhe gebracht werden konnte. Die Notwendigkeit der Arbeitsſchule wird am beſten durch den Beſuch erwieſen. Im Winterhalbjahr waren es 6000 Teil⸗ nehmer im jetzigen Sommerhalbjahr 3000 Teilnehmer. Dabei ſoll ſie kein Erſatz für die berufliche Ausbil⸗ dung ſein, ſondern ihr Zweck iſt, die berufliche Er⸗ tüchtigung und Leiſtungsſteigerung durch freiwillige Teilnahme zu erreichen. Ober⸗ ſter Grundſatz iſt, jede Einſeitigkeit zu bekämpfen und neben dem handwerklich bedingten Wiſſen vor allem der charakterlichen Bildung die volle Aufmerk⸗ ſamkeit zu ſchenken. Der Lehrſtoff ſoll auch nicht in Schnellkurſen vermittelt werden, denn dadurch wer⸗ den die Teilnehmer einſeitig gebildet und haben da⸗ von weder Befriedigung noch dienen ſie dem Gan⸗ zen. Denn ſchließlich iſt Berufserziehung keine Pri⸗ vatangelegenheit, ſondern eine Sache der Volks⸗ gemeinſchaft, der jeder einzelne mit ſeiner ganzen Arbeitskraft und ſeinem ganzen Können verpflich⸗ tet iſt. Die außerbetriebliche Berufserziehung Die Moderniſterung der letzten 30 Jahre führte zu jener Spezialiſierung, die den Arbeiter nur noch zum Objekt der Spekulation erniedrigte. Die Frage:„Was iſt der Sinn der Arbeit'?“, wurde immer lauter und das neue Deutſchland ſah ſich vor allem gezwungen, hier eine klare Antwort darauf zu geben. Zunächſt galt es, das Selbſt⸗ bewußtſein des Arbeiters zu heben und eine ſich freiwillig verbindende Betriebsgemeinſchaft zu ſchaf⸗ fen. Mit dieſer nicht leichten Erziehungsarbeit hat die Arbeitsfront bis heute in der Geſinnung des Ar⸗ beiters und in der Auffaſſung ſeiner eigenen Ehre gewaltige Wandlung geſchaffen. Dazu genügte aber die betriebliche Berufserziehung allein nicht, denn ſie hat zunächſt der beruflichen Erlernung und Er⸗ tüchtigung zu gelten. Aus dieſer Erkenntnis heraus ſchuf die DAF verſchiedene Einrichtungen und ſoigte zunächſt einmal dafür, daß möglichſt jeder an den Pglatz kommt, an den er vermöge ſeiner Leiſtung paßt. Die Folge iſt— Leiſtungsſteigerung ohne Zwangsmethode. Die Arbeit wurde zur Freude, man beherrſchte ſie und war nicht mehr nur ihr Sklave. So kam man der Frage immer näher, zumal man auch davon ausging, daß die Be⸗ triebsgemeinſchaft nur als ein Ganzes zu betrach⸗ ten iſt. 7 Im Betriebe ſelbſt iſt aber eine Schulung des Erwachſenen kaum möglich, deshalb muß ſie außer⸗ betrieblich durchgeführt werden, denn 99 v. H. aller Kleinbetriebe können neben der Lehrzeit keine Be⸗ rufserziehungsmaßnahmen treffen. So wurde die Be⸗ rufsſchule ins Leben gerufen, der nun die wich⸗ tige Aufgabe zufällt, dem im Erwerbsleben Stehen⸗ den die Möglichkeit zu geben, ſein arbeitsnotwen⸗ diges Wiſſen zu vervollkommnen und ihn zur ar⸗ beitsumfaſſenden Perſönlichkeit zu erziehen. Dieſe Arbeitsſchule ſoll aber auch eine Erziehungs⸗ ſchule ſein, die den Teilnehmer zum deutſchen Menſchen macht, damit er ſich ſelbſt und der ganzen Volksgemeinſchaft diene. So vermied man es von Anfang an, ſich Schüler und Lehrer gegenüberſtehen zu laſſen; es ſind nur Arbeitskameraden unter ſich, deren beſter ſein Wiſſen den anderen mitteilt. ⸗W⸗ auswärts mutwilligerweiſe die Scheibe eines Feuer⸗ melders ein und alarmierte ſodann die Berufs⸗ feuerwehr. Der Täter konnte feſtgenommen wer⸗ den. Im Bezirksgefängnis iſt dem Frevler nunmehr Gelegenheit gegeben, über ſein verwerf⸗ liches Handeln nachzudenken. In das Bezirksgefängnis eingelieſert wurde ein auf dem Waloͤhof wohnender Mann, der in letzter Zeit im Käfertaler Wald an Kindern unjzüchtige Handlungen vornahm. Ehrengabe für verſorgungsberechtigie Frontlämpfer Zum Erinnerungstag des Kriegsbeginns 1914 ſind dem Führer Surch freiwillige Spen den namhafte Beträge für die Kriegsbeſchädigten zur Verſügung geſtellt worden. Der Führer hat dieſe Ehrengabe von ſich aus auf eine halbe Mil⸗ lion Mark erhöht und angeordnet, daß dieſer Betrag für ſolche verſorgungsberechtigte Front⸗ kämpfer verwendet wirc, die nach den geltenden Vor⸗ ſchriften die Frontzulage nicht erhalten können und ſich in beſonders bedürftiger Lage befinden. Zur Linderung dringender Not in ſolchen Fällen hat er die Spende dem Reichs⸗ und preußiſchen Arbeits⸗ miniſter überwieſen. Die Spende iſt zu einem großen Teil eine Gabe der DAc, der NS und des Reichsbundes der deut⸗ ſchen Beamten. Dieſer Beweis wahrer Volksgemein⸗ ſchaft kann dem Reichsleiter der DAc Dr. Ley, dem Reichswalter des Reichsbundes der deutſchen Beam⸗ ten, Neef, und dem Hauptamtsleiter Hilgenfeldt ſo⸗ wie allen hinter ihnen ſtehenden Volksgenoſſen nicht genug gedankt werden. Sie bezeugen damit nicht nur, wie tief ſie ſich mit den kriegsbeſchädigten Kame⸗ raden, die in ihren Reihen ſtehen, verbunden fühlen, ſondern danken damit zugleich dem Führer, der dem deutſchen Volk„Ehr' und Wehr“ wiedergegeben hat. Aus der gleichen inneren Verbundenheit heraus hat insbeſondere der preußiſche Miniſterpräſident Generaloberſt Göring es ſich angelegen ſein laſſen, die Spende durch einen namhaften Betrag zu för⸗ dern. Zum Ausdruck unverbrüchlicher Kameradſchaft zwiſchen der alten und der neuen Wehrmacht betei⸗ ligte ſich der Reichskriegsminiſter Generalfeldmar⸗ ſchall v. Blomberg mit einer weſentlichen Summe an der Spende. * Das Reichsarbeitsminiſterium teilt dazu mit: Die zum 2. Auguſt geſpendete„Ehrengabe für verſorgungsberechtigte Frontkämpfer“ iſt dem Reichs⸗ arbeitsminiſterium zur weiteren Veranlaſſung über⸗ wieſen worden. An der Ehrengabe haben ſich u a. auch die Nationalſozialiſtiſche Kriegsopferverſor⸗ gung(NSKOV), der Deutſche Reichskriegerbund (Kyffhäuſerbund) und das private Bankgewerbe in dankenswerter Weiſe beteiligt. Die Spende wird durch die Verſorgungsämter im Dezember ver⸗ teilt werden, alſo im gleichen Monat, in dem die alljährlichen Weihnachtsſpenden an beſonders be⸗ dürftige Kriegshinterbliebene ausgezahlt Die Auswahl der Fälle geſchieht von Amtswegen. Anträge erübrigen ſich daher. Gleichzeitig gibt der Reichsarbeitsminiſter be⸗ kannt, daß noch im Laufe dieſes Jahres gewiſſe Milderungen der Ruhensvorſchriften des Reichs⸗ verſorgungsgeſetzes eintreten werden. Durch dieſe Aenderungen werden die Bezüge eines Teiles der Verſorgungsberechtigten verbeſſert werden. ** Ihre Silberhochzeit feiern heute Samstag Nikolaus Greulich und Frau Lina geb. Hten, Friedrichsfelder Straße 37. Gleichzeitig feiert Herr Greulich das 25jährige Beſtehen ſeines Tapezier⸗ geſchäftes. werden. Die große Freizeitkundgebung der Mannheimer Jeder Mannheimer ſoll in der Woche vom 16. bis 23. Auguſt ſelbſt Gelegenheit haben, gemeinſam mit werktätigen Kameraden Stunden der Erholung und des inneren Aufbaues verbringen zu können. Die Köd F⸗Reichsfeſtwoche führt in echter Kame⸗ radſchaft und Verbundenheit die Mannheimer Volks⸗ genoſſen zuſammen. Die Veranſtaltungsfolge iſt aus der KoͤF⸗Parole erſichtlich. Raſſehunde-Ausſtellung im Oltober Internationales Windhundrennen in Mannheim Der Gau Südweſt im Reichsverband für das deutſche Hundeweſen(RDoH) hält in den Tagen des 17.—18. Oktober in den Rhein⸗Neckar⸗Hallen in Mannheim ſeine 8. Gauausſtellung für Hunde aller Raſſen ab. Dieſe letzte Ausſtellung des Olympia⸗ jahres 1936 wird für Mannheim ein ganz beſonderes Ereignis werden. An die Ausſtellung werden u. a. angeſchloſſen ein internationales Wind⸗ hundrennen und eine große Polizeihund⸗Vor⸗ führung. Da ſchon das Windhundrennen eine große Anziehungskraft für ganz Sücweſtdeutſchland aus⸗ üben wird, wird Mannheim in dieſen Tagen einen ſtarken Zuzug gaben. Die techniſche Leitung liegt in den Händen des Hundeſportkreisvorſitzers Karl Le⸗ derer, Mannheim. Schleulner, Hauf, 2 Phoio-Films Mimosa.andere) stets frisch in Springmann's Drogerie B 1. 8 ſperutz Codal, ** Ein 65jähriger erwirbt das SA⸗Sport⸗ abzeichen. Von der Kameradſchaft der ehemaligen aktiven 40er(Hohenzollern⸗Füſiliere) erwarben 25 Kameraden das SA⸗Sportabzeichen. Darunter be⸗ fand ſich auch der 65jährige Chriſtoph Günther, der trotz ſeinem Alter gute Leiſtungen erzielte. Er legte die 100 Meter in 14.7 Sek. und die 3000 Meter in 14 Minuten zurück. Günther iſt auch heute noch im Schießen ſehr gut; ſo konnte er ſich erſt vor einiger Zeit die Kyffhäuſer⸗Ehrennadel erſchießen. Filmrunoſchau Univerſum:„Inkognito“ Severin Matthias, ein unzeitgemäß törichter, ſehr netter junger Mann, wird— wie er es ſelber deutet—„durch ſchickſalhafte Verkettung unvorher⸗ geſehener Umſtände“ Beſitzer einer großen Handels⸗ firma. Durch ſeine abſolute Harmloſigkeit in allen geſchäftlichen Dingen geht er fachkundigen Leuten auf die Nerven, man behandelt ihn als Puppe, nützt ihn weidlich aus, bis er ſeiner„repräſentativen Rolle“ überdrüſſig wird, flüchtet, ſeine Papiere mit denen eines ſtellungſuchenden Verkäufers tauſcht, ſich ſo in eine Filiale ſeines Betriebes hineinſchmi Felt und nun das Leben von der anderen Seite begreifen lernt. Daß am Ende zwei glückliche Paare ins Blitzlicht treten, das Gute geſiegt hat und das Schlechte ſeinen Lohn findet, liegt ganz im Stil dieſer netten Komödie, die nichts weiter will, als⸗ aufs angenehmſte unterhalten. Für Regie und Drehbuch zeichnet der für fölche vergnüglichen Sachen trefflich begabte Richard Schneider⸗Edenkoben. Seine ſehr ſaubere Ar⸗ beit ergibt ein harmoniſch gerundetes Ganzes, das keinerlei Effekte ausläßt, aber durch ſicheren Ge⸗ ſchmack vor Uebertreibungen bewahrt iſt. Sehr klug ſind auch die einzelnen Rollen an die zuſtändigen Kräfte verteilt. Vorweg bewährt ſich wieder einmal Guſtav Fröhlich in der Hauptrolle. Er iſt ſo recht der liebe nette Junge, dem man es gern glaubt, daß er lernt, ſein etwas töricht⸗vertrauensſeliges Gemüt mit wiſſendem Verſtande aufzuhellen. Hanſi Knoteck iſt die ihm angepaßte weiblich⸗weiche, doch auch kluge Partnerin. Ein Kabinettſtück liefert Hans Leibelt als Diener und angeblicher Onkel; ſein Schwips iſt mei⸗ ſterlich. Hilde Krüger hat für ihre Alexa das wünſchenswerte Aeußere, ſie verſteht ſich mit ihren Partnern Erich Fiedler und Ernſt Waldow, die beide wirkungsvoll und könneriſch ihre Aufgabe bewältigen. Daß Eugen Rex als betrügeriſcher Filialleiter und Hans Richter als Stift nicht ver⸗ ſagen, iſt ſelbſtverſtändlich. Im umfangreichen Beiprogramm neben einem Kulturfilm über die tüchtige Stadt Wuppertal und einem hübſchen Luſtſpiel„Die Haſenpfote“ mächtig erregende Bilder vom Berliner Olympia. Khl. * Samstag, 8. Auguſt Flugplatz: 9 bis 20 uhr Rund⸗ flüge über Mannheim. Hafenrundfahrten: 7 bis 20 Uhr ſtündlich am Rhein und Neckar. Omnibusfahrten ab Paradeylatz: 14 Uhr Thingſtätte— Heiligen⸗ berg— Neckartal. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett⸗Programm. Friedrichspark: 20 Uhr Tanz mit Varieté⸗Einlagen. Tanz: Palaſthotel, Kabarett Li⸗ belle, Flugplatzkaſino. Kaffee Odeon: Konzert(Verlänge⸗ rung). Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 13 und —3 15 bis 17 Uhr. Sonderſchan: Vom Fels zum Ed E 7, 20. Geöffnet von 10—13 und vo r. 15—17 8 Sternwarte: Gebfinet von 9 bis 12 und von 14 bis 19 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöfſnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. 3 Mannheimer Kunſtverein, L 1. 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. 3 Lichtſpiele Univerſum:„Incognito“.— Alhambra:„Im Sonnen⸗ ſchein“.— Schauburg:„Liebeserwachen“.— Palaſt und Gloria:„Der Vogelhändler“.— Capitol:„Hinter den Kuliſſen“. * Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Wolken, die vorüberziehen Auch der Himmel hat ſeine Gedanken, das ſind die Wolken, die ſichtbar ſeine blaue Stirn über⸗ wandern. Leichte weiße Wölkchen, die wie leichte Kavallerie einherſprengen, um bald wieder zu verſchwinden, laſſen erkennen, daß das All nicht von ſchweren Sor⸗ gen belaſtet iſt. Vielleicht herrſcht zu ſolchen Stunden da oben eine Laune der Aufgeräumtheit, geneigt zu Scherzen. Uns gibt ein ſolcher Himmel Frohſinn und Beſchwingtheit ein, wir ſchauen gern empor und finden, daß alles in beſter Ordnung ſei und man eigentlich dies oder jenes unternehmen könnte. Aber manchmal hängen auch, wie ſchwerbeladene Frachtkähne in einem ſchmutzigen Strom, Hüſtere und graue Wolkengebilde über unſeren Häuptern. Die Dächer ſcheinen ſich zu neigen vor ſoviel Gewölk, das die Sonne nicht durchläßt und die Schatten des Kummers verbreitet. Ungewißheit ſchwebt vom Himmel zu allen Geſchöpfen, dieſe Wolken verkün⸗ den nichts Gutes. Naht ein Gewitter, eine Flotte regenbringender Wolken? Wie dieſe Wolken dem Himmel verſchiedene Fär⸗ bung, verſchiedenes Geſicht geben, ſo auch legen ſie in unſer Gemüt verſchiedene Stimmungen hinein. Manchmal aber, und das nicht ſelten, möchten wir ſroh ſein, doch die Wolken des Himmels blicken fin⸗ ſter drein und laſſen keine reine Freude aufkommen, manchmal auch iſt der von Wolken zerklüftete Him⸗ mel ein Abbild unſerer inneren Erregung. Aber wie es ſein mag: alles geht vorüber, die Wolken ziehen fort, die Gedanken auch, die Sorgen, die Zweifelswolken, die vorüberziehn Altes Halteſtellentürmchen An der Halteſtelle Strohmarkt ſteht ein Türmchen aus Glas und Eiſen, das übt noch merkwürdigſte Gewohnheitswirkung auf die Straßenbahnfahrer aus. Sie haben jahrelang dort zur ſelben Zeit mittags und abends geſtanden, um nach Hauptbahnhof, Käfer⸗ tal oder Neckarau den Weg zu nehmen Auf ein⸗ mal fährt ihnen nun die Bahn mit großer Geſchwin⸗ digkeit an der Naſe vorbei. Oh, da machen ſie große Augen und ſind ſo verblüfft, daß nur die wenigſten die Beine auf den Nacken nehmen, um mindeſtens zu verſuchen, die nächſte Ecke noch rechtzeitig zu er⸗ reichen. Anfangs kannte ja der Schaffner ſolche Um⸗ ſtellungsbeſchwerden, aber daß es immer noch Leute gibt, die tatſächlich mit ofſenem Mund und hängenden Armen daſtehen, das ſollte man nicht glauben. Kopf⸗ ſchüttelnd klingelt er Abfahrt, und jene verdrücken ſich um die Ecke und gehen eine Viertelſtunde ſpa⸗ zieren, griesgrämigen Gemüts, trockenen Speck, harte Kartoffeln und verbrannten Pfannkuchen in Aus⸗ ſicht. So wirkt halt ein Verkehrstürmchen, das keine innere Berechtigung mehr hat. Betrachtet man das Türmchen genauer im Rah⸗ men des Ganzen, ſo paßt es auch nicht mehr hin. Es ſtehen ſowieſo zuviel altmodiſch breitverzierte Bogen⸗ lampenfüße im Gelände, von den ſich vermehrenden Litfaßſäulen gar nicht zu reden. Man kann tatſäch⸗ lich nicht hinunter zum Waſſerturm gucken vor lau⸗ ter Säulen und Türmchen. Das Türmchen ſelber macht auch einen baufälligen Eindruck, Roſt guckt überall unter der Farbe hervor, auf dem Glaſe iſt keine Reklame mehr, und dazu ward es doch wohl erbaut. Es iſt keine Zierde der Gegend. Nur der wackere Zeitungsmann, der es mit jenem an der Poſt an Kraft der Kehle und tüchtiger Formulierung der Sprüche wohl aufnimmt, der müßte ſich dann auch einen großen Laternenpfahl ſuchen, um ſeine Druckerzeugniſſe, mit roten Strichen verſehen, aufhängen zu können. Klein mögen ſolche Straßenbaufragen erſcheinen. Aber man bedenke nur, was paſſiert, wenn einer zu ſpät zum Eſſen kommt, und ſchönſte Verabredungen über den Haufen geworfen ſind. Das Türmchen muß weg, wie ſo manches Gute und Angenehme an dieſer Ecke: Verkehrsinſel, viereckige Uhr und alles, man mag gar nicht mehr dran denken.. weg e 80 Fahre alt wird am 8. Auguſt Herr Philipp Lenz, Rheinau, Relaisſtraße 63. Herr Lenz hat von 1876—1879 bei der Kavallerie in Mannheim gedient, und iſt der einzige noch lebende Gründer des Krie⸗ ger⸗ und Militärvereins Rheinau. Seit 1891 iſt er ſtändiger Leſer der„Neuen Mannheimer Zeitung“. Wir ſprechen ihm unſere herzlichen Glückwünſche für einen ungetrübten Lebensabend aus. Im Plankenhochhaus geht es vorwürts Ein neuer Anziehungspunkt für den Fremöenverkehr— Eröffnung zum Seplemberbeginn Nur drei Wochen trennen uns von der Ein⸗ weihung des neuen Plankenhochhauſes in P 5. Noch iſt in ſeinem Innern vieles herzurichten; aber bis zum 1. September wird man nun auch hier ſo⸗ weit ſein, das Gebäude ſeiner Beſtimmung über⸗ geben zu können. Was lange währt, wird endlich gut— und hier war es im Intereſſe der Stadt be⸗ ſonders gut, daß es mit den Planlegungen für das große Turmhaus etwas länger gedauert hat als bei den übrigen Gebäuden. Denn dadurch war es mög⸗ lich, dem Hochhaus eine Größe und eine innere und äußere Ausgeſtaltung angedeihen zu laſſen, die es nach ſeiner Fertigſtellung zum repräſenta⸗ tivſten Bau der Innenſtadt macht. Schon, heute, wo noch alles im Werden begriffen iſt, ver⸗ mittelt das Turmhaus einen wahrhaft impoſanten Eindruck, der die Aufmerkſamkeit der Mannheimer in täglich ſteigendem Maße auf ſich lenkt. Bekanntlich werden in den Neubau außer Laden⸗ geſchäften ein Kaufhaus und zwei Kaffees ihren Ein⸗ zug halten. Ein in den Planken angebrachtes Schild wird ja inzwiſchen jedem gezeigt haben, daß die Gaſtſtätten von der Koſſenhaſchen⸗Geſellſchaft be⸗ trieben werden. Und geſtern hatten wir bei einem Beſuch ihres Generaldirektors Schäfermeier Gelegenheit, ihn über die Geſtaltung des neuen Un⸗ ternehmens zu befragen. Es wäre allerdings verfrüht, bereits jetzt Einzel⸗ heiten über ſeine Raumanlage und Einrichtung mit⸗ teilen zu wollen. Aber das ſei heute ſchon geſagt: es wird in vorbildlicher Weiſe ausgeſtattet und be⸗ ſtimmt eine Zierde der hieſigen Gaſtſtätten werden! Wie uns Direktor Schäfermeier erläuterte, werden die Räume eine den Traditionen der Geſellſchaft entſprechende kultivierte und überaus geſchmackvolle Ausſtattung erhalten. Erfahrene Innenarchitekten ſind herangezogen worden, deren Werk ſelbſt ver⸗ wöhnteſten Anſprüchen genügen wird. Aber neben der vorbildlichen Raumgeſtaltung. über die wir, wie geſagt, erſt ſpäter berichten, iſt nicht minder auf die beſten techniſchen Einrichtungen Bedacht genom⸗ men, ſo z. B. auf ausreichende Ventilation, bei wel⸗ cher der Luftwechſel im Plankenkaffee 40 ebm. je Per⸗ ſon und Stunde betragen wird. Aber, um genau zu ſein, obwohl es ein Unter⸗ nehmen iſt, handelt es ſich hier um zwei Betriebe. Von den Planken aus gelangt man durch einen Kon⸗ ditoreiladen zum Tageskaffee, das 160 Sitz⸗ plätze erhalten wird. Dieſes Kaffee wird morgens eröffnet und dient bei entſprechend billigeren Prei⸗ ſen dem Tages⸗ und Durchgangsverkehr. Im erſten Stockwerk erwartet den Beſucher ein 500 Perſonen faſſendes Familien⸗Kongert⸗Kaffee, deſſen heute ſchon von außen deutlich erkennbare Frei⸗ ſitzterraſſe einen ſchönen Blick über das Plan⸗ kenrevier und hinauf bis zu Mannheims„dickem Finger“, dem Waſſerturm, gewährt. Dieſes Konzert⸗ kaffee wird erſt nachmittags geöffnet und bis zur normalen Polizeiſtunde offengehalten ſein. Auf Tan z wird hier allerdings verzichtet, da es dafür in Mannheim genügend andere Gelegenheiten gibt. Schon der Bau des neuen Cafés hat zahlreichen Arbeitern und Handwerkern Beſchäftigung gegeben. Es erfüllt daher mit beſonderer Freude, von Direk⸗ tor Schäfermeier zu hören, daß die Gaſtſtätten in Zukunft rund 70 Angeſtellte beſchäftigen werden. Angeſichts der Tatſache, daß im Herbſt die Saiſonbeſchäftigung im Gaſtſtättengewerbe wieder nachläßt, iſt allein dieſe Tatſache labgeſehen einmal von den übrigen Bedürfniſſen eines derartigen Großbetriebes) für unſeren örtlichen Arbeitseinſatz von weſentlicher Bedeutung. Im Benehmen mit der Stadtverwaltung haben die Betriebe den Namen„Plankencafé und Konditorei Koſſenhaſchen“ erhalten.„Wir haben uns bemüht, eine kultivierte Gaſtſtätte zu ſchaffen, die der hervorragenden Bedeutung des Turmhauſes und der geſamten Plankenneubauten entſpricht. Es iſt unſere feſte Ueberzeugung, daß wir mit ihr nicht nur die Mannheimer zufrieden⸗ ſtellen werden, ſondern insbeſondere den geſteigerten Anſprüchen des Fremdenverkehrs entgegen⸗ kommen, den wir nach Kräften fördern werden.“ In dieſer Erwartung ſehen wir der am 1. Sep⸗ tember erfolgenden Eröffnung des Turmhauſes in P 5 hoffnungsvoll entgegen. ei⸗ Mannheimer Buben unter ſich Erlebtes und Erlauſchtes von Ferienſpielen und Meinungen Nicht allen Buben und Mädel iſt es vergönnk, ihre großen Ferien irgendwo auf dem Lande zu ver⸗ bringen, ſei es bei Verwandten oder durch Vermitt⸗ lung der NSV. Aber dieſes Zurückſtehenmüſſen be⸗ ſchwert ein Bubenherz nicht allzuſehr, denn ſchon in den erſten Tagen hat man ſich ſerienmäßig eingerich⸗ uütet und nun ſoviel in eigener Sache zu tun, daß man gar keine Zeit mehr hat, über das Glück der vom Schickſal begünſtigteren Schulkameraden nachzuden⸗ ken. Zunächſt gilt es, zu entſcheiden, ob man die gan⸗ zen ſechs Wochen als„Alleingänger“ verbringen will, oder ſich einer Schar Kameraden anſchließen, mit denen man in bunter Abwechſlung die Zeit verkürzt und den Alltag erlebnisreicher geſtaltet. Iſt zu letz⸗ terem der Entſchluß gefaßt, ſo fällt es nicht ſchwer, Anſchluß zu finden.„In de Gaß“ oder„uf de Schtroß“ oder aber auch im Quadrat finden ſich immer Gleich⸗ geſinnte zuſammen, die auf Gedͤeih und Verderb die ſechs Wochen auf ihre Art herumbringen. Irgend⸗ einer von ihnen, manchmal der Stärkſte, manchmal auch der Größte, wird ohne lange Wahl zum Führer gemacht, und ihm obliegt es, all die Buben⸗ ſtreiche auszuhecken, die die Ferien ſo nett machen und ſie über die ſonſtigen freien Nachmittage des Jahres hinausheben. Und dabei tun die Buben und Mädel heute genau noch dasſelbe, wie wir es einſt auch getan haben, als man über unſeren Lärm und unſere Verwahrloſung zeterte. „Fuggerles“ Selten blüht das Tauſchgeſchäft(„Fugger⸗ les“) ſo ſtark, wie gerade in den großen Ferien. Verfuggert wird überhaupt alles, was in einem Bubenhoſenſack Platz hat. Angefangen von den Bil⸗ dern aus den Zigarettenpackungen bis zu den Toi⸗ lettengegenſtänden der großen Schweſter. Am Sport als wichtiger Heilfaktor Sporttreibende belaſten die Sozialverſicherung weniger als Nichtſportler In dieſen Wochen ſportlicher Spitzenleiſtungen erfährt die große allgemeine Bedeutung des Sports eingehende Würdigung. Ein wich⸗ tiges Kapitel auf dieſem Gebiet wird von Dr. Bruſt⸗ mann⸗Berlin in der Zeitſchrift des Reichsverbandes der Ortskrankenkaſſen angeſchnitten. Er behandelt die Bedeutung des Sports für die So⸗ zialverſicherung. Für den Menſchen, der ſich an Spiel und Sport gewöhnt hat, ſind dieſe Betätigungen, ſo hebt Dr. Bruſtmann hervor, hochgeſchätzte Lebensgenüſſe und weſentliche Beſtandteile ſeiner Lebens⸗ führung geworden. Beſonders bei Sportsleuten, die ſich, um Erfolg im Wettkampf zu haben, ein hohes Niveau von Leiſtungsfähigkeit erhalten müſſen, wird meiſtens die geſamte Lebensführung nach den Grund⸗ ſätzen der Erzielung und Erhaltung höchſter Lei⸗ ſtungsfähigkeit umgeformt. Mäßigkeit oder gar Enthaltſamkeit im Trinken und Rauchen, vernünftige Ernährung, unter Vermei⸗ dung von zu fetten und zu ſtark gewürzten und blä⸗ henden Eſſen und Einſchränkung der Flüſſigkeits⸗ zufuhr auf das Notwendige, verringern die Neigung des Sportsmannes zu Fettleibigkeit, Zuckerkrankheit, Gicht, zu Herz⸗ und Gefäßkrankheiten uſw. Die aus⸗ giebige Ermüdung durch freiwillige kräftige Anſtren⸗ ſt en Erholungsmittel, als Genüſſe empfinden und wirkt der leiſtungs⸗ und geſundheitsſchädlichen Schlafverkürzung Hurchtummelter Nächte entgegen und vermindert damit die Bedingungen zum Eintre⸗ ten von Rauſch⸗ und Frſchöpfungszuſtänden des Kreislauf⸗ und Nervenſyſtems. Wegen der im ganzen geſünderen Lebensführung und der Neigung, mit Krankheiten früher zum Arzt zu gehen, kommt der Arzt bei Sportlern ſeltener in die Lage, ſie arbeitsunfähig krank zu ſchreiben. Die höhere Wertſchätzung der Geſundheit und Ge⸗ ſunderhaltung bei den Sportsleuten hat für die Krankenkaſſen den Vorteil, daß ſie durch ihre ſporttreibenden Mitglieder weniger mit hohen Koſten für lange und ſchwere Krankheiten und mit ent⸗ ſprechenden Krankengeldern belaſtet werden. An⸗ dererſeits haben manche Leibesübungen eine hohe Unfallquote. Aber die meiſten der Verletzun⸗ gen ſind geringgradig und erfordern kaum mehr als einen Heftpflaſterverband und nur in ſeltenen Fäl⸗ len ärztliche Hilfe. Dr. Bruſtmann kommt auf Grund jahrzehntelanger Erfahrung zu dem Schluß, daß die durchſchnittliche Lebensweiſe derjenigen Menſchen, die ſich an den regelmäßigen Betrieb von Leibesübungen gewöhnt haben, weniger geſund⸗ heitsſchädliche Faktoren enthält, als die der Nicht⸗ gung läßt Ruhe und Schlaf, die wichtig⸗ ſportler. Strandbad kann man für ein„Schtück gut riechendi Seef“ bis zu zehn Bilder bekommen. Sonnenbrand⸗ krem iſt meiſt nur gegen etwas Eßbares einzu⸗ tauſchen. Butterbrot iſt nicht ſehr geſchätzt, eher ſchon ein Stück„Muſebrot“, noch lieber aber„Mufe⸗ weck“ oder„Worſchteweck“. Eine ſchöne Badehoſe „mürd, nicht unter dreißig Bildern, gehandelt, and wenn ein„Großer“ einen„Kleinen“ ſchwimnen lehrt, dann muß der Lehrling ſchon mindeſtens acht Tage ſein Frühſtück opfern. Aber auch Gummi⸗ ſchläuche,„Saubloſe“,„Schtobberſäcklin“, die alle das Schwimmen erleichtern, ſind geſuchte Gegen⸗ ſtände und ſtehen oft hoch im Kurs. Auch hier regelt die Nachfrage den Preis. Das Beſitzrecht an den Sachen iſt oftmals zweifelhaft, aber am Strandbad wird nicht lange gefragt, und die Gewiſſensbiſſe der Jugend drehen ſich meiſt nur darum, ob ſie auch nicht zu teuer kaufen oder verkauft haben. Radfahren Das Ideal eines jeden Buben iſt ein Rad. Mit einem ſolchen erſchließt er ſich alle Herrlichkeiten der Umgebung und ſichert ſich die Freunoͤſchaft, beſon⸗ ders der„Großen“, denn leiht der glückliche Beſitzer einem„Großen“ hin und wieder einmal ſein Rad, kann er auf Gegenleiſtungen rechnen, die meiſt darin beſtehen, daß dieſer ſich als Mitbeſitzer betrachtet, und zur Verſchönerung des Rades mithilft. Auch bei Streitigkeiten iſt die raoͤbeſiegelte Freundſchaft eines Großen oftmals von ausſchlaggebender Bedeutung. Aber hat ein Bub ein Rad, dann will er auch ſein eigener Herr ſein, denn ein Rad verpflichtet. Vor allem dazu, nicht genau ſo zu fahren wie die Er⸗ wachſenen. Meiſt ſitzt ein richtiger Bub nicht auf dem Sattel, ſondern auf dem Gepäckträger ooͤer auf dem Schutzblech.„Vum Saddel aus kann mar ſchlecht trede un jeder Aff ſitzt uffm Saddel“, klärt mich ein zwölfjähriger Bube über die neue Mode auf. Stehend zu fahren gilt auch noch als dazugehörig, vor allem aber iſt es wichtig,„e großi Schell“ zu haben und„e paar Fahne“. Dann noch, was erſt die Freude am Fahren vollſtändig macht, verbotene Wege zu fahren und dort abzuſtellen, wo es verboten iſt. Allerleihand Das iſt zwar kein Spiel, aber ein Sammelbegriff für das Tun, das einen Buben ſo den Tag über oder über die Ferien beſchäftigt. Es wird auf Räder auf⸗ gepaßt, wird„Handͤſcher un Räuwer“ geſpielt, wer⸗ den Wanderungen unternommen, deren Entfernung man meiſt an den zerriſſenen Hoſen ermeſſen kann. Es kommt auch vor, daß man aus Langeweile oder Uebermut die Nachbarn ärgert, an den Häuſern ſchellt oder in den Hausgang„kreiſchtl. Immer aber iſt es weniger die Abſicht, boshaft zu ſein, als der Ueberſchuß an Jugendkraft und Betä⸗ tigungswillen und die Abſicht, hinter anderen nicht zurückſtehen zu wollen. Sind dann die Ferien zu Ende und die Erlebniſſe werden ausgetauſcht, dann kann es vorkommen, daß derjenige, der fort war, ſich vornimmt, nie wieder in die Ferien zu fah⸗ ren, denn ſo abwechſlungsreich wie die freien Tage ſeiner Mitſchüler waren ſeine Tage nicht. Und un⸗ ſere Buben verſtehen es, ihre Tage ſo gut wie mög⸗ lich zu nützen. Und noch eines: Bei all den Spielen gibt es ſehr oft Streit, und ſie ſind gewöhnlich öder Auftakt, für die nach den großen Ferien beginnenden„Schtroße⸗ ſchlachte“, wobei es weniger darauf ankommt, daß die aus„de annere Gaß verkloppt werre“, als dar⸗ auf, beſtehende Feindſchaften auf männliche Art zu ſchlichten. W Anordnung macht fahrläſſige Branoſtiſtung „Schönheit der Arbeit“ und Brandſchutz In den weitaus meiſten Fällen wird als Ur⸗ ſache von Bränden Fahrläſſigkeit feſt⸗ geſtellt. Dieſe wiederum entſpricht faſt ſtets der Gleichgültigkeit oder Nichtachtung. Dieſe Gleich⸗ gültigkeit oder Nichtachtung wird oft durch den Raum und die Geſtaltung der Umgebung hervorgerufen. Es iſt verſtändlich, daß Zigarettenſtummel in unordent⸗ lichen Räumen viel leichter in die Ecken geworfen werden als in ſauberen Räumen. Aſſo nicht allein die Selbſtdiſziplin, ſondern auch die von außen auf den Menſchen wirkende Ordnung und das Ausſehen des Raumes vermindern das planloſe Wegwerfen von Zigarettenſtummeln und Streichhölzern.„Un⸗ oroͤnung macht planmäßige Brandſtiftung.“ Die Tätigkeit des Amtes„Schönheit der Arbeit“ iſt alſo auch vom Standpunkt der Brandverhü⸗ tung notwendig. Das Uebergreifen eines tatſäch⸗ lich ausgebrochenen Feuers muß möglichſt erſchwert werden. Dadurch wird die Brandbekämpfung er⸗ leichtert. Vollgepackte Werkbänke, überlaufende Be⸗ hältniſſe für Putzwolle, Sägeſpäne oder ſonſtiger brennbarer Abfall, täglich nicht mindeſtens einmal gefegte Fußböden ſind große Gefahrenquellen. Sie ſehen nicht nur häßlich aus, man muß ſie auch als Sünde gegen die Sicherheit der Arbeitsplätze bezeich⸗ nen. Darum iſt es wichtig, nicht nur ſeinen Ar⸗ beitsplas ſtets aufzuräumen, ſondern auch den ge⸗ ſamten Raum in allen ſeinen Teilen ſo zu halten, daß auch nicht das kleinſte Fünkchen unbemerkt ſchwelen kann. Dann die Durchläſſe. Fenſter, Treppen, Flure gehören ja auch in das Arbeitsgebiet von„Schön⸗ heit der Arbeit“. Daß die Fenſter nicht eingeroſtet oder verquollen ſein dürfen, iſt ſelbſtverſtändlich, da⸗ gegen ſichert ja auch ſchon das tägliche Lüften. Daß ſich aber auch die Türen gut und weit öffnen und andererſeits auch feſt ſchließen laſſen und die Trep⸗ pen in ganzer Breite begehbar ſein müſſen, das hat ſich leider noch nicht in allen Betrieben herumge⸗ ſprochen. Wenn alſo durch die Sorge um die Ge⸗ ſtaltung unſerer Arbeitsräume und Anlage bewirkt Sachs⸗Seitenberder Tel. 51992- bei Klepper-Hiederlage A. Karle, o 2. 24 wird, daß die Türen wirklich ihren Zweck erfüllen und die Treppen und Flure überſichtliche Verkehrs⸗ wege ſind, die im Ernſtfalle zur Rettung oder Brand⸗ bekämpfung unbehinderte Benutzung erlauben, ſo wird ein weſentlicher Beitrag zur Schadenminderung geleiſtet. Dieſe wenigen Hinweiſe zeigen, daß„Schön⸗ heit der Arbeit“ nicht nur die Lebensfreude der ein⸗ zelnen ſteigert, ſondern auch weſentlich dazu bei⸗ trägt, die Sicherheit des Arbeitsplatzes zu fördern. Die ſteuerliche Anbedenklichkeits⸗ beſcheinigung Gleichzeitig mit der Herabſetzung der für die Vergebung öffentlicher Aufträge vorgeſehenen Wert⸗ grenze für ſteuerliche Unbedenklichkeitsbeſcheini⸗ hungen“ auf 100 Mk. hat der Reichsfinanzminiſter eine Erleichterung für die Fälle angeordnet, in denen bereits eine Beſtrafung erfolgte. Nach den bisherigen Beſtimmungen iſt die Unbedenklichkeits⸗ beſcheinigung zu verſagen, wenn eine rechtskräftige Beſtrafung wegen einer Straftat vorliegt, die nach dem 30. Fanuar 1933 begangen iſt. Um Härten zu vermeiden, die ſich bei einer ſtarren Anwendung dieſer Beſtimmung ergeben können, iſt der Miniſter damit einverſtanden, daß den beſtraften Steuerpflichtigen eine Beſcheinigung erteilt wird, wenn ſeit der rechtskräftigen Beſtrafung zwei Jahre verſtrichen ſind und der Steuer⸗ pflichtige ſich in dieſer Zeit in ſeinem geſamten ſteuerlichen Verhalten als zuverläſſig erwieſen hat. In derartigen Fällen ſoll aber geprüft wer⸗ den, ob die Gültigkeitsdauer der Unbedenklichkeits⸗ beſcheinigung auf einen kürzeren Zeitraum als ein Jahr zu bemeſſen iſt. Im übrigen betont der Miniſter nochmals, daß die Finanzämter nur die gewiſſenhafte Erfüllung der ſteuerlichen Verpflich⸗ tungen des Antragſtellers zu prüfen haben und daß ſich die Beſcheinigungen lediglich auf die ſtener⸗ liche Unbedenklichkeit erſtrecken dürfen 4 an Das Mehl auf der Straße. Wenn man ſein Fuhrwerk zu ſchwer beladen hat, dann kann es auch vorkommen, daß man einen Teil der Ladung ver⸗ liert. So geſchah es heute mittag auf der Hinden⸗ burgbrücke, wo ein ſchwer beladenes Fuhrwerk nur langſam die Steigung der Brückenauffahrt bewälti⸗ gen konnte. Bei dieſem Verſuch glitt ein Sack Mehl auf das Straßenpflaſter und platzte, ſo daß ſich das ſchöne weiße Mehl mit dem ſchwarzen Straßen⸗ ſchmutz vermiſchte. Der Fuhrmann hatte von dieſem Vorgang nichts bemerkt und mußte erſt durch Fuß⸗ gänger auf ſeinen Verluſt aufmerkſam gemacht wer⸗ den. Er lud den Sack wieder auf und fuhr mit ſeinem Fuhrwerk, das auf ſo ungewollte Art und Weiſe„erleichtert“ worden war, weiter. eu Von der Mietwohnung zum Eigenheim. In einer Vortragsveranſtaltung in Mannheim ſprach über dieſes Thema Werbeleiter Sampels von der Bauſparkaſſe Germania AG Köln in anſchaulicher Weiſe. Nach einem Ueberblick über die Entwicklung des deutſchen Bauſparweſens kam man auf die prak⸗ tiſchen Fragen zu ſprechen, Trotz mancher Schwierig⸗ keiten gelang der Bewegung der Durchbruch ins deutſche Volk, zumal die Regierung durch eine Reihe von Maßnahmen der Bauſparbewegung den Weg ebnete. Die Bauſparkaſſen ſtellen nach voraufge⸗ gangener Anſparung Darlehen zu Neubauten und Umſchuldungen zinsbillig, unkündbar und leicht tilg⸗ bar zur Verfügung. Bauſparen führt zum Eigen⸗ heim und zum ſchuldenfreien Beſitz. Vielen tauſend Volksgenoſſen wurde eine geſunde Heimſtätte gegeben und damit die Vorausſetzungen geſchaffen für ein ge⸗ ſundes Volk. 700 Millionen Reichsmark wurden bisher durch die deutſchen Bauſparkaſſen ͤem Woh⸗ nungsmarkt zugeführt. Dieſe Leiſtuna wurde nur durch eine organiſierte Selbſthilfe erreicht. Frankfurt a.., 30. Juli. Der vom Schwur⸗ gericht wegen Mordes an ſeinem Stiefvater zum Tode und wegen Totſchlags an ſeiner Mutter zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilte Erich Mai⸗ bach aus Bad Homburg hat gegen das Erkenntnis Reviſion eingelegt. „Biktor, Kaliſch Karl Steinhuber. rute diejugend RUeit xxm, 9 N n, Ne, eG. 9 75 0, , Zwei Siege unſerer Kanuleute Deutſchland holt bei der Oiympia-Kanuregatta zwei goloene, eine ſilberne und eine bronzene Medaille An jeder Olympia⸗Kampfſtätte ſoll das Olympiſche Feuer erglühen und mit ſeinem lodernden Schein die Jugend der Welt beim Kampf begleiten. In feierlichem Lauf wurde doher am Freitagmittag die heilige Flamme vom Olym⸗ viſchen Stadion durch die Straßen der Stadt nach der Re⸗ gattabahn in Grünau getragen. Dr. Ritter von Halt ent⸗ ließ den erſten Fackelläufer mit einem Geleitwort, dann grüßten die um die Mittagszeit im Stadion weilenden Zu⸗ ſchauer mit erhobener Rechten die Fackel, die am heiligen Feuer entzündet wurde. Durch das Stadion⸗Oſttor nahm das Feuer ſeinen Weg nach Srünu. Auf der Olympia⸗Regattaſtrecke in Grünau begannen am Freitag die Kämpfe um die zum erſtenmal im Rahmen einer Olympiade zu vergebenden Medaillen der Kanuten. In den erſten fünf Rennen über die lauge Strecke von 10 000 Meter ſtellte Deutſchland ſeine uneingeſchränkte Herrſchaft in dieſen jüngſten olympiſchen Wettbewerben durch den Gewinn von zwei Gold⸗, einer Silber⸗ und einer Bronzemedaille ſowie durch einen vierten Platz eindentig⸗ unter Beweis. Nach Deutſchland ſchnitten Oeſterreich und die Tſchechoſlowakei am beſten ab. Kajak⸗Einer: Deutſchland vor Oeſterreich Das Einer⸗Kajakrennen war für den deutſchen Vertreter Ernſt Krebs eine ſichere Angelegenheit. Vom Start weg ſetzte ſich der Müuchner klar in Front, ſo daß er auf den letzten hundert Metern verhalten dem Ziel entgegen⸗ rudern konnte. In 46:01,7 Minuten erreichte Krebs mit genau 14 Sekunden Vorſprung ver dem Oeſterreicher Fritz Landertinger das Ziel vor der Tribüne. Den nächſten Platz belegten Erneſt Riedel(uSA) vor dem Hol⸗ länder Jacobus van Tongeren und dem Finnen Evert Wil⸗ helm Johanſſon. 1. Deutſchland(Ernſt Krebs) 46:01,7 Min. 2. Oeſterreich(F. Landertinger) 46 15,,„ 3. USA(E. Riedel) 47:23,9„ 4. Holland(J. v. Tongeren) 47:81,0„ 5. Finnland(E. W. Johanſſon) 47:95,5„ 6. Tſchechoſlowakei(F. Brzak) 47:96,8„ Kajak⸗Zweier: Wieder Deutſchland vor Oeſterreich Am Start zum Zweier⸗Kajakrennen fanden ſich 12 Bogte ein. Gleich nach dem Startſchuß ſetzte ſich das deutſche Boot mit Paul Wevers/ Ludwig Landen an die Spitze des Feldes vor Oeſterreich. Nach 700 Meter kämpf⸗ ten beide Boote Seite an Seite. Erſt auf den letzten 600 Metern gewannen die Deutſchen immer mehr Vorſprung und im Ziel trennten ſie 90 Meter von den Heſterreichern Auf dem dritten Platz kom Schweden vor Dänemark ein. 1. Deutſchland(Wevers)/Landen) 41:45,0 Min. 2. Oeſterreich(Kaliſch/ Steinhuber) 42:05,4„ 3. Schweden(Fahlborg/ Larſſon) 43:06,1„ 4. Dänemark(Lovgreen/ Spendſen) 44:39,8„ 5. Holland(Starreveld/ Siderius) 35 6 Schweiz(Zimmer/ Bach) 45:14,6„ Toni Merkens Faltboot⸗Einer: Oeſterreich vor Frankreich u. Deutſchland Der deutſche Vertreter Laver Hörmann ſetzte ſich gleich nach dem Start zuſammen mit dem Oeſterreicher Gregor Hradetzki und dem Franzoſen Henri Eberhardt an die Spitze. Ueber die nächſten 5000 Me⸗ ter kämpften die drei Boote Bord an Bord. Der Deutſche verlor bei 8000 Meter den Anſchluß und lag bald zwei Längen hinter den Führenden zurück. 200 Meter vor dem Ziel ſetzte Hradetzki zum Spurt an und gewann im Ziel mit 1½ Länge Vorſprung vor dem Franzoſen Gberhardt, dem mit dem gleichen Abſtand Hörmann folgte. 1. Oſterreich(Gregor Hradetzki) 50:01,2 Min. 2. Frankreich(Henri Eberhardt) 50:04,1„ 3. Deutſchland(Xaver Hörmann) 50:26,2„ 4. Schweden(Lennart Dozzi) 51:28,8„ 5. Tſchechoflowakei(F. Svoboda) 51:52,5„ 6. Schweiz(Hans Mooſer) 52:43,8„ Faltboot⸗Zweier: Schweden vor Deutſchland Ein recht erbittertes Rennen lieferten ſich die beiden Zweier⸗Faltboote von Deutſchland(Willi Horn⸗Erich Haniſch) und Schweden(Spen Johanſſon⸗Erie Blad⸗ ſtröm). Erſt auf den letzten hundert Meter entſchieden die Skandinavier das Rennen zu ihren Gunſten. Die beiden Deutſchen hatten jederzeit den zweiten Platz ſicher und ge⸗ wannen damit vor Holland die Silbermedaille. 1. Schweden(Johanſſon⸗Bladſtröm) 45:48,1 Min. 2. Deutſchland(Horn⸗Haniſch) 45:49,2„ 3. Holland(Vrolijk⸗Wijdekop) 46:2450„ 4. Oeſterreich(Kainz⸗Dorfner) 46:26.1„ 5. Tſchechoſlowakei(Kouba⸗Klima) 47:46,2„ 6. Schweiz(Knoblauch⸗Bottlang) 47:54,4„ Zweier⸗Kanadier: Tſchechoſlowakei vor Kanada Im Zwei⸗Kanadier⸗Rennen bewieſen die beiden Tſche⸗ chen Vaclav Mottl und Zdenek Skrdlant, daß ſie keinen Gegner zu fürchten hatten. Schon nach 3,5 Km. führten ſie mit 40 Meter Vorſprung vor dem Boot der Kanadier und paſſierten ſchließlich mit über 100 Meter Abſtand vor dem Boot der Kanadier Saker⸗Charters. Oe⸗ ſterreich folgte auf dem dritten Platz vor den beiden Ham⸗ burgern Holzenberg⸗Schuur, die für einen Sieg nie in Frage kamen. 1. Tſchechoſlowakei(Mottl⸗Skroͤlant) 50:33,8 Min. 2. Kanada(Saker⸗Charters) 51:15,8„ 3. Oeſterreich(Kampfl⸗Edletitſch) 51:28,0„ 4. Deutſchland(Holzenberg⸗Schuur) 52:85,4„ 5. USA(Gebr. Haſenfuß) 57:06,2„ Olympiaſieger Arie van Vliet-Holland erneut geſchlagen Am Freitagabend konnte der deutſche Amateur⸗Flieger⸗ meiſter Toni Merkens ſeinem ſchönen Erfolg in der Weltmeiſterſchaft 1935 einen weiteren ſchönen Erfolg an⸗ knüpfen. Genau wie bei den Weltmeiſterſchaften traf er in den beiden Endläufen zum 1000⸗Meter⸗Malfahren mit dem Holländer Arie van Vliet zuſammen. Beide Male verwies er dieſen ſcharfen Widerſacher mit Drei⸗ viertellänge auf den zweiten Platz. Den dritten Platz und damit die bronzene Medaille ſicherte ſich der Fran⸗ zoſe Lonis Chaillot durch zwei Siege im Endlauf um den dritten und vierten Platz über den Italiener Benedetto Pola. Toni Merkens, Olympiaſieger (Archiv NMz3) Das Olympia⸗Radſtadion bot auch am zweiten Tag der Radwettbewerbe mit einer vieltauſendköpfigen Zuſchauer⸗ menge ein ausgezeichnetes Bild. Begeiſtert feierte man die deutſchen Meiſter im Achter⸗Kunſtreigen und Einer⸗ Kunſtfahren, die auf dem Podium ihr Können unter Be⸗ weis ſtellten. Die ſportlichen Wettbewerbe begannen mit dem Achtel⸗ finale im 1000⸗Meter⸗Malfahren. In den acht Läufen gab es durchweg die erwarteten Ergebniſſe. Unſer deutſcher Vertreter Toni Merkens hatte mit dem Norweger San⸗ torp wenig Mühe. Die letzten 200 Meter legte er in 13,0 zurück. Der Holländer Arie van Vliet, Merkens alter 12,1. Widerſacher, konnte ſeinen Lauf gleichfalls ziemlich mühe⸗ los gewinnen, wobei er die letzten 200 Meter in 12,0 Sek. zurücklegte. In den Viertelfinalen ſetzten ſich Chaillot, van Vliet, Pola und Toni Merkens gegen den ausgezeich⸗ neten Belgier Collard durch. Im Halbfinale triumphierte Merkens über den früheren italieniſchen Weltmeiſter Benedetto Pola, während van Vliet den Franzoſen Louis Chaillot niederhielt. Im Endlauf um den erſten Platz traf Merkens dann auf den Holländer van Vliet, der das Erbe ſeines Landsmannes van Egmond, der in Los Ange⸗ les die Goldmedaille gewann, antreten wollte. Merkens machte ihm aber einen Strich durch die Rechnung. In beiden Läufen gewann er mit jeweils Dreiviertellänge Vorſprung und holte ſo für Deutſchland die elfte goldene Medaille. Im zweiten Lauf ſpurtete Merkens von der Spitze weg und wurde, nachdem van Bliet ihm 300 Meter lang Seite an Seite gefolgt war, aber auf der Zielgeraden zurückfiel, von den Zuſchauern groß gefeiert. Den End⸗ lauf um den dritten Platz ſicherte ſich der Franzoſe Chail⸗ lot vor dem Italiener Pola. Am Freitag begannen auch die Rennen im Zweiſitzer⸗ fahren mit den Vorläufen. Auf der ganzen Linie ſetzten ſich die favoriſierten Mannſchaften durch. Die deutſche Mannſchaft Ihbe⸗Lorenz hatte in den Amerikanern Logan⸗ Sellinger nicht viel zu ſchlagen. Die Hoffnungsläufe, die ebenfalls auf dem Programm ſtanden, mußten wegen ein⸗ tretender Dunkelheit abgebrochen werden und ſollen am Sonntag nachgeholt werden. Die Ergebniſſe: 1000⸗Meter⸗Malfahren: Achtelfinals: 1. Lauf: 1. Ma⸗ gnuſſen(Dänemart) 2. Gyöffry(Ungarn) 13,2. 2. Lauf: 1. Merkens(Deutſchland); 2. Santorp(Norwegen) 13,0. 3. Lauf: 1. Waegelin(Schweiz); 2. Clayton(Sidofrikaſ 13,1. 4. Lauf: 1. Pola(Italien); 2. Giles(Neuſeeland) 12,3. 5. Lauf: 1. van Vliet(Holland); 2. Duſika(Oeſter⸗ reich) 12,0. 6. Lauf: 1. Gray(Auſtralien); 2. Hicks(Eng⸗ lanöd) 12,1. 7. 1. Chaillot(Frankreich); 2. Peace (Kanada) 12,0. 8. Lauf: 1. Collard(Belgien); 2. Sellinger (USA) 13,1. Viertelfinals: 1. Lauf: 1. Chaillot; 2. Magnuſſen 12,3. 2. Lauf: 1. van Vliet; 2. Gray 13,0. 3. Lauf: 1. Pola; 2. Waegelin 12,3. 4. Lauf: 1. Merkens; 2. Collard(Bel⸗ — 18,0. albfinals: 1. Lauf: 1. Merkens; 2. Pola 12,2. 2. Lauf: 1. van Bliet; 2. Chaillot 12. Endläuſe: Um den 1. Platz: 1. Lauf: 1. Merkens; 2. van Bliet Lg. 2. Lauf: 1. Merkens; 2. van Vliet 74 Lg. Um den 3. Platz: 1. Lauf: 1. Chaillot; 2. Pola 2. Lauf: 1. Chaillot; 2. Pola. Endergebniſſe: 1. Toni Merkens(Deutſchland). 2. A. G. van Bliet(Holland). 8. Louis Chaillot(Frankreich). 4. Benedetto Pola(Italien). 2000⸗Meter⸗Zweiſitzerfahren: 1. Lauf: 1. Belgien(Cools⸗ Pirotte); 2. Dänemark(Diſſing⸗Stieler 11,2. 2. Lauf: 1. Holland(Leene⸗Ooms), 2. Schweiz(Burkhort⸗Ganz) 11½/1. 3. Lauf: 1. Italien(Legutti⸗Loatti); 2. Großbritannien (Chambers⸗Sibbit) 11,3. 4. Lauf: 1. Frankreich(Georget⸗ Marton); 2. Oeſterreich(Duſika⸗Mohrſ 11,0. 5. Lauf: 1. Deutſchland(Ihbe⸗Lorenz); 2. US8(Logan⸗Sellin⸗ gen); 3. Ungarn(Nemeth⸗Pelvaſſy) 11,8. Hoffnungsläufe: 1. Lauf: 1. Dänemark; 2. Oeſter⸗ reich 11,2. 0 Neue olympiſche Beſtzeit über 5000 Meter Höckert-Finnland Sieger Die erſte Entſcheidung des 6. Tages der Leichtathletik im wiederum ausverkauften Olympia⸗Stadion war der 5000⸗Meter⸗Lauf. Erneut kam es zu einem dramatiſchen Kampf zwiſchen dem tapferen Japaner Murakoſo und den Finnen ſowie dem Schweden Jonſſon, die Runde um Runde in wechſelnder Führung unter den toſenden Anfenerungs⸗ rufen der Hunderttauſende zurücklegten. In den beiden letzten Runden gingen Höckert und Lethinen an dem Japaner vorbei, der auch noch den Schweden Jonſſon vor⸗ beilaſſen mußte. Salminen kam durch Sturz um ſeine Ausſichten. Im Endkampf ſiegte Höckert vor ſeinem Lands⸗ mann Lethinen und dem Schweden Jonſſon. 2 Zum 5000⸗Meter⸗Rennen nahmen die 15 Bewerber ein⸗ gangs der Zielkurve in einer Reihe Aufſtellung. Von vornherein war es klar, daß zwiſchen den je drei Eng⸗ ländern, dͤrei Finnen, zwei Schweden, zwei Norwegern, zu denen ſich als ſiebter Skandinavier noch der Däne Sie⸗ fert geſellte, ein ſchwerer Kampf entbrennen würde. Eine gute Rolle dachte man dem Polen Noji, dem Japaner Mu⸗ rakoſo und dem Italiener Cerati zu. Die erſten 1000 Meter lief das Feld unter Führung des Amerikameiſters Laſh in:49,5 vor den drei Finnen. Der Japaner Mura⸗ koſo drückte nun auf das Tempo, ſo daß die 1500 Meter in:16 und die 2000 Meter in:45,2 gelaufen wurden. Höckert und Salminen übernahmen nun die Spitze, aber nach weiteren 1000 Metern hatte ſich mit kleinen, aber ſchnellen Schritten der Japaner Murakoſo wieder an die Spitze geſetzt. Laſh hatte nicht mehr die Kraft für das mörderiſche Tempo und die aufreibenden Stellungskämpfe. Er fiel immer mehr und mehr zurück. Eine zweite Gruppe führte der Däne Siefert an. An der Spitze lagen bei 3000 Meter, die in:40 gelaufen werden, Höckert, Mu⸗ rakoſo, Salminen, Cerati mit dem großen Schweden Jonſſon, der Pole Noji konnte nicht mehr folgen. Sal⸗ minen macht mit ſeinem Landsmann Höckert einen Rumpler, er ſtürzt und fällt auf den 5. Platz zurück. Höckert geht vor Schluß der vorletzten Runde los, gefolgt in 15 Meter von Lethinen, weitere 30 Meter zurück ſpurtet der Schwede Jonſſon vor Muragkoſo. In einem Abſtand folgt der Pole Noji vor dem Finnen Salminen, der Ita⸗ liener Cerati, der Engländer Waro, nach ihm der Nor⸗ weger Janſen und der Däne Siefert, während der Ameri⸗ kameiſter Laſh den Beſchluß macht. Der Engländer Reeve hatte nach der Hälfte aufgegeben. Geſpannt warteten die 100 000 Zuſchauer auf das Ergebnis. Nach dem unheimlich ſcharfen Kampf muß die Zeit gut ſein. Und ſie iſt es denn auch, denn die drei Platzanzeiger wechſeln die alten olym⸗ piſchen Rekordzeiten des Siegers, von Lethinen, den Sie⸗ ger von Los Angeles, die in dieſem Rennen unterboten wurden. Höckert lief 14:22,2, Lethinen 14:25,7 und BEonſſon 14:29. Das Ergebnis: 1. Höckert⸗Finnland 14:22,2(neue olympiſche Beſt⸗ leiſtung). 2. Lethinen⸗Finnland 14:26,8. 3. Jonſſon⸗Schweden 14:29,0. 4. Murakoſo⸗Japan 14:30,3. 5. Noji⸗Polen 14:33,4. 6. Salminen⸗Finnland 14:39,8. 7. Cerati⸗Italien; 8. Zamperini⸗Amerika; 9. Janſen⸗ Norwegen; 10. Siefert⸗Dänemark; 11. Ward⸗England; 12. Cloſe⸗England; 13. Laſh⸗Amerika; 14. Reeve⸗England; 15. Hellſtröm⸗Schweden. * Weltbeſtleiſtung: Lehtinen⸗Fiunland 14:17,0 Die bisherigen Sieger: 1912: 1. Kolehmainen⸗Finnland 14:36,6; 2. J. Bouin⸗ Frankreich 14:36,7; 3. G. W. Hutſon⸗England 15:07,6. 1928: 1. V. Ritola⸗Finnland 14:38; 2. Nurmi⸗Finnland⸗ 3. Wide⸗Schweden. 1932: 1. Lehtinen⸗Finnland 14:30; 2. Hill⸗Amerika 14:90 3. Virtanen⸗Finnland 14:44. Leider hat der ſchöne Morgen nicht das gehalten, was man von ihm erwartet hatte. Bei der Siegerehrung für den 5000⸗Meter⸗Lauf regnet es leicht, aber die mitgenom⸗ menen Regenſchirme können bald wieder zuſammenge⸗ klappt werden. Die Siegerehrung für den Modernen Fünfkampf geſtaltete ſich zu einer eindrucksvollen Feier. Machtvoll tönen die Klänge der deutſchen Nationallieder durch den Raum. Deutſchlands großartiger Olympiaſieger, Hauptmann Handͤrick, wird nach der Zeremonie von Sprechchören mit den Worten begrüßt:„Herr Hauptmann! Wir gratulieren!“ Die Placierten über 1500 Meter Die Zielkamera hat die Reihenfolge und Zeiten für den.—12. Platz folgendermaßen feſtgeſtellt: 7. Szabo(Ungarn) 3253,0 Min. Amerika ſiegt über 400 Meter Archie Williams gewinnt 400 m Im 400⸗Meter⸗Endlauf endete erwartungsgemäß ein Vertreter des Sternenbanners in Front, der ſchwarz⸗ häutige Archie Williams, der damit ſeinem Land die 13. Goldmedaille ſicherte. Aber leicht wurde dem Sieger der Erfolg nicht gemacht. Bis auf den letzten Metern waren die Engländer Browu und Roberts ſowie der zweite UsSA⸗Neger in dieſem Rennen, Luvalle, gleichwertige Gegner; erſt ganz zum Schluß konnte ſich Williams einen knappen Vorſprung ſichern und in der fabelhaften Zeit von 46,5 Sekunden, die in Europa noch nicht gelaufen wurde, Olympiaſieger werden. Der Engländer Arthur G. K. Browu belegte einen Meter zurück den zweiten Platz vor James Ellis Luvalle(USA) und dem zweiten Englän⸗ der, William Roberts, die alle noch unter 47 Sekunden liefen. Die beiden Kanadier Fritz und Loaring hatten mit dem Ausgang des Rennens nichts zu tun und belegten die letzten Plätze. Mit den Vorentſcheidungen über 400 Meter ging der ſportliche Kampf weiter. Ueberraſchend ſehlt der Amerikaner Smallwood, ſo daß nur fünf Bewerber mit Lanzi, Roberts, Loaring, Williams und Skawinſki von der Innenbahn aus in die Startlöcher gehen. Lanzi ſchießt jörmlich aus ſich heraus, aber Williams läuft an der Spitze gleichmäßig ſchnell und geht mit über fünf Meter Vorſprung in die Zielkurve. Ohne nachzulaſſen, ſtrebt der Neger dem Ziel zu und gewinnt in 47,2. Lanzi hat auf dem erſten Teil zu ſtark gekämpft, er kann auf den letzten hundert Metern Roberts und Loaring nicht mehr erreichen und kommt dadurch nicht in den Endlauf. Im zweiten Lauf iſt der einzige Deutſche Blazejezak auf der Innenbohn vor eine unlösbare Aufgabe geſtellt. Er endet mit dem Anſchluß und kommt als Sechſter auf der Ziel⸗ kurve heraus und damit über den 6. Platz nicht hinaus. Der Neger, der Engländer Brown und der Kanadier Fritz liegen dicht zuſammen und gehen in dieſer Reihen⸗ folge durch das Ziel. Der Engländer war ſchon ſtark abgekämpft und hatte nur noch ſeinen wertloſen vierten Platz gegen den Argentinier Anderſon zu verteidigen. Lu Valle gewann in 47,1. Noch zwei Amerikaner, Kanadier und Engländer ſtehen 4 für den 1½ Stunden ſpäter angeſetzten Enolauf ereit. Die amerikaniſche Leichtathletik⸗Mannſchaft hat durch Krankheit eines ihrer beſten Mitglieder verloren. Der 400⸗ Meter⸗Läufer Smallwood, der ſchon auf ſeiner Ueberfahrt an Blinddarmſchmerzen zu leiden hatte, befindet ſich augen⸗ blicklich im Weſtend⸗Krankenhaus, wo er ſich wegen Blind⸗ darmreizung einer Operation unterziehen muß. Ergebnig der 400⸗Meter⸗Vorentſcheidung 1. Lauf: 1. Williams⸗Amerika 47,2; 2. Roberts⸗Eng⸗ land 48,0; 8. Loaring⸗Kanada 48,1. Es ſcheiden aus: Lanzi⸗ Olympiſche Hochſtimmung Mit dem warmen Wetter hat ſich bei allen Beſuchern der grandioſen 11. Olympiſchen Spiele wahre Feſtſtimmung eingeſtellt. Zwar hat die vom erſten Tage an bemerkte Be⸗ geiſterung auch das kühle Wetter nicht beeinträchtigen können, aber nun ſchwingt noch unbewußt eine Freude mit, daß die läſtigen Hüllen abgelegt werden können und man ſich ſomit in der milden, weichen Luft dehnen und ſtrecken kann. Zwar hat der Himmel ſich über Mittag wieder etwas grau bezogen, aber es iſt warm geblieben, ſogar etwas ſchwül geworden. In bezug auf den Beſuch ſcheint der Nachmittag ein wahrer Rekordtag. Das Faſſungsver⸗ mögen des Stadions iſt zwar mit 110 000 Perſonen be⸗ grenzt, aber auf dem danebenliegenden Polofeld, wo der 8. Goix(Frankreich):58,8„ 9. Venzke(USA):55,0„ 10. Schaumburg(Deutſchland):56,2„ 11. Ny(Schweden):57,6„ 12. Böttcher(Deutſchland) 47942 Italien, Skawinſki⸗Frankreich. Nicht am Start Small⸗ wood⸗Amerika. Der zweite Lauf: 1. Lu Valle(USA) 47,1; 2. Browu (England) 47,3; 3. Fritz(Kanada) 47,4. Es ſcheiden aus: Rampling(England), Anderſſon(Argentinien) und Bhaze⸗ iezak(Deutſchland). * Die ſechs Endlaufteilnehmer ſtellten ſich zunächſt den Photographen und trafen dann ihre letzten Startvorberei⸗ tungen. Die Bahnverteilung von innen nach außen war folgende: Fritz(Kanada), Luvalle(USA), Loaring(Ka⸗ nada), Roberts(Großbritannien), Williams(USA) und Brown(Großbritannien). Unter atemloſer Stille gab Miller die Kommandos, dann krachte der Schuß und im gleichen Augenblick glich das Stadion einem Hexenkeſſel. Der Start war prächtig gelungen; der Engländer Brown legte auf der Außenbahn ein unheimliches Tempo vor, aber Williams neben ihm hielt mühelos mit. Nach 150 Meter hingen die beiden Kanadier ſchon hinten, während ſich vorn das Feld weiter zuſammenſchloß. Ausgangs der Zielkurve hatte Williams einen kleinen Vorſprung, den er auf der Geraden gegen den ihn bedrängenden Brown ſicher hielt. Mit einem Meter Vorſprung erreichte er das Band vor Brown, hinter dem Roberts und Luvalle auf gleicher Höhe folgten. Bei der ſofort anſchließenden Siegerehrung ſah man den USA⸗Mann Luvalle zuſammen mit Williams und Brown auf dem Podium, alſo war er der Dritte und Roberts mußte ſich mit dem vierten Platz begnügen. Die beiden Kanadier Fritz und Loaring gingen in dieſer Rei⸗ henfolge, weit abgeſchlagen, als Letzte durchs Ziel. Williams' Siegerzeit von 46,5 wurde in Europa noch nie erzielt. Sie bleibt nur vier Zehntel Sekunden hinter Williams' Welt⸗ beſtleiſtung und drei Zehntel Sekunden hinter Carrs Olympiſcher Beſtleiſtung zurück. Das Ergebnis: 1. William⸗Amerika 46,5 2. Brown⸗England 46,7 3. Lu Valle⸗Amerika 46,8 4. Roberts⸗England 46,8 5. Fritz⸗Kanada 47,8 6. Loaring⸗Kanada 48,2 * Weltbeſtleiſtung: Carr⸗Amerika 46,2 Die bisherigen Sieger: 1912: 1. B. D. Reidpath⸗Amerika 48,2; 2. Hanns Braun⸗ Deutſchland 48,3; 3. E. J. Lindberg⸗Amerika 48,4. 1928: 1. R. Barbutti⸗Amerika 47,8; 2. Ball⸗Kanada 48.0; 3. Brühner⸗Deutſchland 48,2. 1932: 1. Carr⸗Amerika 46,2; 2. Eaſtman⸗Amerika 46,4; 3. Wilſon⸗Kanada 47,4. England ausgetragen wird, haben ſich auf den rieſigen und weit hinaufragenden Steintribünen noch wettere 100 000 Menſchen Auch an dem am Oſttor ge⸗ legenen Hockeyſtadion hält bereits zu früher Stunde der Zuſtrom der Maſſen ununterbrochen an. Dicht umlagert ſind die Tannusplätze, wo an vier Stellen zugleich die Basketſpieler in Aktion treten Doch nun zurück zum Olympiſchen Stadion. Schon lange vor Beginn der Hauptkämpfe iſt der Rieſenraum dicht gefüllt. Brodelnd wie ſerne Meeresbrandung dringt das Stimmengewirr herauf. Einleitend geht die Sieger⸗ ehrung der Sieger im Florett⸗Einzelfechten, Gaudin i⸗Italien, Gardere⸗Frankreich und Boc⸗ chi n i⸗Italien voraus. Die Kapelle ſpielt die Giovinezza wichtige Entſcheidungskampf zwiſchen Argentinien und( und den itolieniſchen Königsmarſch. Samstag, 8. Auguſt 1936 „ Seite 7 Nummer 551 Die Kämpfe der Ringer Am Freitagvormittag wurden die Ringkämpfe im grie⸗ chiſch⸗römiſchen Stil in der Deutſchlandhalle mit der zwei⸗ ten Runde fortgeſetzt. Deutſchlands Ringer waren heute ſehr gut in Form, vor allem Brendel kämpfte im Bantamgewicht ſehr forciert. Sein Gegner war der ſtarke Finne Perttunen. Nachdem der Gang bis zur Mitte der Kampfzeit vollkommen offen war, ging der Deutſche im Endkampf ganz aus ſich heraus und in Front. Perttunen mußte ſich eine Serie von Seitenaufreißern und Aushebern gefallen laſſen, durch die er mehrfach in Gefahr kam. Zum Ende ſtand der:0⸗Punktſieg des Deutſchen außer Frage. Brendel ſteht durch ſeinen am Vortage ver⸗ lorenen Kampf vor einer ſehr ſchweren Aufgabe, denn er kann ſich bei ſeiner Fehlpunktbelaſtung nur noch zur Spitze durchringen, wenn er durchweg Schulterſiege erringt. Im Federgewicht konnte unſer Hering ſchon nach 40 Sekunden den Engländer Morrell durch einen Hüſt⸗ ſchwung entſcheidend beſiegen. Nach ſeinem Siege iſt er neben dem Finnen Reini und dem Schweden Karlſſon der ausſichtsreichſte Bewerber ſeiner Klaſſe. Zu dem allmorgendlichen Auswiegen traten vier Rin⸗ ger nicht mehr an und ſchieden damit von dem weiteren Wettbewerb aus. Es ſind dies im Federgewicht Scher⸗ peniſſe⸗Belgien und Nielſen⸗Dänemark, im Leicht⸗ gewicht Scheitler⸗Luxemburg und im Weltergewicht Hametner⸗ Oeſterreich. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: 2. Runde: Hyza⸗Tſchechoflowakei beſiegt Erkmann⸗Türkei nach Punkten; Brendel⸗Deutſch⸗ land beſiegt Perttunen⸗Finnland nach Punkten; Voigt⸗Dänemark beſiegt Bayle⸗Frankreich nach 14:43; To⸗ jar⸗Rumänien beſiegt Toth⸗Jugoſlawien nach Punkten; Bertoli⸗Jtalien beſiegt Ali Erfan⸗Aegypten nach 7117; Sikk⸗Eſtland beſiegt Buemberger⸗Oeſterreich nach 12:30; Svenſſon⸗Schweden beſiegt Chriſten⸗Schweiz nach:06; Lörincz⸗Ungarn beſiegt Gilles⸗Belgien nach 13:53; Stokke⸗ Norwegen beſiegt Rokita⸗Polen nach:08. Federgewicht: 2. Runde: Karlſſon⸗Schweden beſiegt Noſhiaka⸗Japan nach Punkten; Slazak⸗Polen beſiegt Leh⸗ mann⸗Schweiz nach:50; Mori⸗Ungarn beſiegt Seſtak⸗ Jugoſlawien nach:18; Horvat⸗Rumänien beſiegt Jando⸗ Tſchechoſlowakei nach Punkten; Hering⸗Deutſch⸗ land beſiegt Morrell⸗England nach:40; Reini⸗Finn⸗ land beſiegt Kracher⸗Frankreich nach:56; Bires⸗Griechen⸗ land beſiegt Fineſus⸗Oeſterreich nach Punkten; Borgia⸗ Italien beſiegt Kunoͤſinſch⸗Lettland nach Punkten. Im Leichtgewicht bekam der Kölner Nettenheim wieder einen der ſtärkſten Ringer als Gegner, nämlich den langjährigen Beſten der Federgewichtsklaſſe, Wäli⸗Eſt⸗ land. Der Deutſche hielt ſich bis zur halben Zeit recht gut, dann aber fing ihn der Eſte, der recht vorſichtig rang, mehr⸗ ſach ab und brachte ihn wiederholt zu Boden, ſo daß die Richter einen:0⸗Sieg an den Eſten gaben, der dem Deut⸗ ſchen an Routine und Härte überlegen war. Weltergewicht: 2. Runde: Boytorun⸗Türkei beſiegt Za⸗ charias⸗Griechenland nach Punkten; Tozzi⸗Italien beſiegt Zvonar⸗Tſchechoſlowakei nach Punkten; Sveoberg⸗Schwe⸗ den beſiegt Lubat⸗Frankreich in:05; Fiſcher⸗Jugoflawien beſiegt Rieder⸗Schweiz n. Punkten; Schäfer⸗Deutſch⸗ land beſiegt de Feu⸗Belgien in:49; Puuſep⸗Eſtland be⸗ ſiegt Vincze⸗Ungarn in 13:4; Virtanen⸗Finnland frei. Stand nach der zweiten Runde: 0 Fehlpunkte: Sped⸗ berg⸗Schweden, Virtanen⸗Finnland; 1 Fehlpunkt: Tozzi⸗ Italien, Schäfer⸗Deutſchland; 3 Fehlpunkte: Rieder⸗Schweiz, de Feu⸗Belgien, Puuſep⸗Eſtland; 4 Fehlpunkte: Boytorun⸗ Türkei, Fiſcher⸗Jugoſlawien. Ausgeſchieden: Zacharias⸗ Griechenland, Lubat⸗Frankreich. Deutſche Siege Die Kämpfe der Ringer wurden am Donnerstagabend in der Deutſchlandhalle ſo flott abgewickelt, daß in ein⸗ zelnen Gewichtsklaſſen ſogar die dritte Runde erledigt werden konnte. Die deutſchen Ringer kamen zu prächtigen Siegen, die von den über 8000 Zuſchauern mit großem Bei⸗ fall belohnt wurden. Mit großem Intereſſe und Freude verfolgte man den Kampſ im Schwergewicht zwiſchen Kurt Hornfiſcher und dem ſtarken Tſchechoſlowaken Klapuch. In einem techniſch ſchönen Kampf konnte Horn⸗ fiſcher klar mit:0 nach Punkten ſiegen. Auch Schwei⸗ kerrt war wieder in guter Form und konnte den Ru⸗ mänen Cocos nach:08 Minuten entſcheidend ſchlagen. Seelenbinder fing einen Ueberſtürzer des Schwei⸗ kert war wieder in guter Form und konnte den Ru⸗ Schultern. Auch in den Kämpfen der dritten Runde im Bantam⸗ und Federgewicht waren unſere deutſchen Ringer erfolg⸗ reich. Unſer deutſcher Vertreter Sebaſtian Hering ſtand dem finniſchen Vertreter Reini gegenüber, zeigte ſich ſehr angrifſsluſtig und hatte zum Schluß die größeren Reſer⸗ ven, ſo daß er einen einſtimmigen:0⸗Punktſieg zugeſpro⸗ chen bekam. Im Bantamgewicht machte Brendel mit dem Dänen Voigt nicht viel Umſtände und legte ihn ſchon nach:45 Minuten auf die Schultern. 8 Diee Ergebniſſe: Mittelgewicht: Schweikert(Deutſchland) beſiegt Covos (Rumänien) nach:08 Minuten. Halbſchwergewicht: Seelenbinder(Deutſchland) beſiegt Argaſt(Schweiz) nach:10 Minuten). Schwergewicht: Kurt Hornfiſcher(Deutſchland) beſiegt Klapuch(Tſchechoſlowakei):0 nach Punkten. Bantamgewicht(3. Runde): Brendel(Deutſchland) be⸗ ſiegt Voigt(Dänemark) nach:45 Minuten. Federgewicht(3. Runde): Sebaſtian Hering(Deutſch⸗ land) beſiegt Reini(Finnland) nach Punkten(:). Nettesheim ausgeſchieden Im Leichtgewicht iſt der Deutſche Nettesheim nach ſeiner Niederlage gegen Väli(Eſtland) übrigens aus⸗ geſchieden. Die Ergebniſſe: Leichtgewicht(2. Runde): Olofſſon(Schweden) beſiegt Molfino(Italien) nach:07 Min.; Graſhl(Oeſterreich) beſiegt Vatanidis(Griechenland) n..; Imam Haſſan Ali (Aegypten) beſiegt Meired(Dänemark) n..; Dahl(Nor⸗ wegen) beſiegt Szajewſki(Polen) n..; Väli(Eſtland) be⸗ ſiegt Nettesheim(Deutſchland) n. Punkten; ausgeſchieden: Nettesheim. Bautamgewicht: ausgeſchieden: Erkman(Türkei), Bayle (Frankreich), Toth(Jugoſlawien), Buemberger(Oeſter⸗ reich), Ehriſten(Schweiz), Gilles(Belgien). Febergewicht: ausgeſchieden: Lehmann(Schweiz), Seſtak (Jugoſlawien), Morrell(Großbritannien). Schwedens zweite Golomedaille Eine„Silberne“ für Deutſchland Den zweiten der im Rahmen der Olympiſchen Spiele in der Deutſchen Verſuchsanſtalt für Handfeuerwafſen durch⸗ geführte Schießwettbewerb gewann der ſchwediſche Weltrekordbmann Ullmann, der mit der glänzenden Se⸗ rie von 559 Treffern den erſten Platz belegte vor Krem⸗ und Samoieres⸗ pel⸗Deutſchland(544 Treffer) Frankxeich(540 Treffer). ire Aüf den Schießſtänden dͤer Deutſchen Verſuchsanſtalt für Handfeuerwaffen in Berlin⸗Wannſee wurde am Freitag⸗ Die Schützen begannen Olympia⸗Sieger van Oyen(Deutſchland). (Heinrich Hoffmann,.) nachmittag der am Donnerstag begonnene Wettbewerb im Scheibenpiſtolenſchießen zu Ende geführt. Genau wie am Vortage, traten auch diesmal drei Rotten an, die aus 50 Meter Entfernung auf Zehnerſcheiben zu ſchießen hatten. Der Beſte nach Abſchluß des erſten Tages, der Deutſche Erich Krempel, der ſchon wie der Sieger ausgeſehen hatte, wurde gleich in der erſten Rotte von Weltmeiſter Torſten Ullman(Schweden) übertroffen. Während Krempel auf 544 Ringe gekommen war, ſtellte Ullman mit 559 Ringen einen neuen Weltrekord auf und war damit Olympiaſieger. Ganz ausgezeichnet ſchnitt in allen ſechs Serien auch der Franzoſe Charles des Jamonnieres ab, der mit 540 Ringen nahe an Krempels Leiſtung herankam. Der Franzoſe holte ſich die bronzene Medaille von ſeinem Landsmann Marcel Bonin mit 538 Ringen.— Das Ergebnis: 1. Torſten Ullmann(Schweden) 550 R. Weltrekord! 2. Erich Krempel(Deutſchland) 544 R. Charles des Jamonnieres(FIrkr.) 540 R. 3. 4. Marcel Bonin(Frankreich) 538 R. 5. Tapio Vartiovaara(Finnland) 537 R. 6. Elliot Jones(USA) 596 R. 7. Sandor Tölgyeſſi(Ungarn) 528 R 8. Mauritz Amundſen(Norwegen) 52⁵ R 9. Paul Wehner(Deutſchland) 525 R 10. Bertalan Zſoter(Ungarn) 525 R * 11. Marcel Lafortune(Belgien) 524 R. 12. Roberto Müller(Chile) 521 R. 19. Carlos Lalanne(Chile) 520 R. 519 R. 14. Emil Martin(Deutſchland) Wer hätte gedacht, daß⸗80000 bis 100 000 Zuſchauer die⸗ ſem Spiel beiwohnen würden, wie es bei dem Polo⸗ Endſpiel zwiſchen Argentinien und England auf dem herrlichen Maiſeld des Reichsſportfeldes der Foll war. Die Argentinier kamen durch ihre größere Schnel⸗ ligkeit und das feinere Zuſammenſpiel zu einem ſicheren Sieg mit 11:0 Toren. England, das ſich die ſilberne Me⸗ daille ſicherte, wehrte ſich tapfer, aber der Erfolg, den es verdient hätte, blieb ihm verſagt. Argentiniens erſte Goldmedaille Führer mit ſeiner Begleitung, wurden Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Deutſchlands überraſchende Fuſiball⸗Niederlage Norwegen ſiegt im Oſtſtabion vor 40 000 Zuſchauern:0(:0) War die Niederlage der Schweden gegen Japan die Ueberraſchung in der Vorrunde des Olympiſchen Fußballturniers, ſo verzeichnet die Zwiſchenrunde als eine wahre Senſation den Sieg der Norweger über Deutſchland. 40 000 Zuſchauer, darunter auch der im Poſt⸗ ſtadion Zeugen der deutſchen Niederlage, die mit:2 (:1) ſogar recht deutlich ausfiel. Die Nordländer hatten eine ganz ausgezeichnete Abwehr zur Stelle und ihr Sturm, von dem berühmten Jörgen Juve als Mittelläufer glänzend dirigiert, verſtand es, einige Unſicherheiten in der deutſchen Abwehr zu zwei Torerſolgen auszunützen, während der vielge⸗ rühmte deutſche Sturm, der in beſter Beſetzung ſpielte, völlig leer ausging. Norwegen muß nach dieſem Siege in der Zwiſchenrunde als ein ausſichts⸗ reicher Bewerber um die Goldmedaille angeſehen werden. Deutſchlands Mannſchaft iſt ausgeſchieden. Im zweiten Spiel der Zwiſchenrunde ſiegte im Mommſen⸗Stadion Italien mit:0(:0) über Japan. Die Aſiaten konnten gegen die ſchnellen und techniſch hervorragenden Italiener nicht viel ausrichten und mußten eine recht eindeutige Nieder⸗ lage hinnehmen. In der Vorſchlußrunde wird es nun in der oberen Hälfte zu einer Begegnung zwi⸗ ſchen Norwegen und Italien kommen, die am Mon⸗ tag im Olympia⸗Stadion vor ſich gehen wird. Norwegen— Deutſchland 2·0(:0) Schon in den frühen Nachmittagsſtunden ſetzte der Anmarſch der Zuſchauer zum flaggengeſchmückten Poſtſtadion ein. Eine beſondere Freude wurde den Zuſchauern und Spielern gemacht, als kurz vor Spielbeginn der Führer mit ſeiner Begleitung, unter der man die Reichsminiſter Dr. Frick, Dr. Goebbels und Ruſt bemerkte, erſchien. Minutenlanger ſtürmiſcher Beifall dankte dem Führer für das große Intereſſe, das er Tag für Tag dem großen ſport⸗ lichen Geſchehen, das ſich in der Olympiaſtadt ab⸗ wickelt, entgegenbringt. Unter den 40 000 Beſuchern waren die Norweger recht ſtark vertreten, und ſchon vor Beginn ließen ſie ihre Schlachtrufe erſchallen. Pünktlich erſchienen die beiden Mannſchaften auf dem Platz, und nach den üblichen Formalitäten, wo⸗ bei Norwegen die Seitenwahl hatte, ſtellten ſich dem engliſchen Schiedsrichter Dr. Barton die Spieler wie folgt: Deutſchland: Jakob Münzenberg Ditgens Goldbrunner Lenz Urban Simetsreiter Martinſen Kvammen Frantzen Ulleberg Erikſen Gramlich Lehner Siffling Bruſtad Iſakſen Holmberg Holmſen Johanſen Norwegen: Schon in den erſten Minuten ließ die deutſche Mannſchaft eine große Nervoſität erkennen, während die Nordländer recht durchdacht ſpielten und gleich mit gefährlichen Angriffen aufwarteten. Der Halb⸗ linke Iſakſen wurde ſofort geſchickt eingeſetzt, er gab Bernard einen wuchtigen Schuß ab, der zwar Jakob auf dem Poſten ſah, aber der Regensburger konnte den ſchwe⸗ ren Ball nür noch zur Ecke abwehren, die indeſſen von den Norwegern ins Aus geſchoſſen wurde. Die Nordländer beherrſchten weiterhin das Spiel und in der 7. Minute ſicherten ſie ſich einen wertvollen Vor⸗ ſprung. Nach einer unreinen Abwehr in der deutſchen Hintermannſchaft erhielt nach einigem Hin und Her der Halblinke Fſakſen den Ball und diesmal hatte Die Amerikaner im Zehnkampf Nach den beiden Uebungen am Vormittag füllten die drei weiteren Wettbewerbe der Zehnkämpfer den ganzen Nach⸗ mittag aus. Zunächſt wurden die Kämpſe im Kugelſtoßen fortgeſetzt. Die Leiſtungen blieben im allgemeinen hinter den Erwartungen zurück. Die größte Weite erzielte der noch unbeſtätigte amerikaniſche Weltrekordmann Glenn Morris mit 14,10 Meter. Mit genau 14 Metern holte ſich der Un⸗ gar Cany wertvolle Punkte und behauptete ſich vor dem Letten Dimſa mit 13,66 Meter. Der Schwede Bexe holte Nonn 13,57 Meter vor dem Amerikoner Parker mit 13,52. Der Deutſche Bonnet mit 13,50 und der ſich überraſchend gut haltende Holländer Braſſer mit 13,49 Metern waren die beiden Nächſtbeſten. Huber erreichte nur 12,70 Meter und war damit noch um zwei Zentimeter beſſer als Clark, der aber unbeſchadet deſſen weiter das Feld anführte. Den zweiten Platz nach drei Uebungen im Geſamtſtand hatte der USA⸗Meiſter Morris, den dritten der Amerikaner Parker. Dann kommt der Finne Järvinen, der Schweizer Guhl, der Schwede Bexell und der Holländer Braſſer. An 8. und 9. Stelle ſtehen die Deutſchen Huber und Bonnet. Stand nach dem Kugelſtoßen: 1. Clark(uSA) 2537; 2. Morris(uSA) 2436; 3. Parker(USA) 2401; 4. Järvinen (Finnland) 2226; 5. Bührer(Schweiz) 2224; 6. Bexell (Schweden) 2176, 7. Braſſer(Hollond) 2173; 8. Huber (Deutſchland) 2172; 9. Bonnet(Deutſchland) 2167. Clark führt weiter Die Zehnkämpfer beim Hochſprung Vor dem 400⸗Meter⸗Endlauf hatten die Zehnkämpfer ihre vierte Uebung, den Hochſprung, erledigt. Auch hier konnte der Amerikaner Chark ſeine führende Stellung vor ſeinen Landsleuten Morris und Parker behaupten. 0 Abſchluß von vier Wettbewerben ergab ſich folgender Stand: 1. Clark(US) 3320 Punkte, 2. Morris(USA) 3222 Punkte, 3. Parker(uSA) 3187., 4. Braſſer(Holland) 9082., 5. Guhl(Schweiz) 3010., 6. Plawezyk(Polen) 2983., 7. Järvinen(Finnland) 2953., 8. Bexel(Schwe⸗ den) 2903., 9. Bomnet(Deutſchlamd) 2894., 10. To⸗ lamo(Finnland) 2884 Punkte. Der beſte Hochſpringer war ͤer Holländer Braſſer, der als einziger 1,90 Meter ſchaffte und ſich damit einen Platz in der Spitzengruppe ſicherte. Der Norweger Natvig und der Pole Plawezyk kamen über 1,85 Meter, ebenſo ſchaffte Morris dieſe Höhe. Je 1,80 Meter verzeichneten Clark, Guhl und Parker, unſer Bonnet erzielte mit ſieben wei⸗ teren Bewerbern 1,75 Meter, während Huber bei dieſer Höhe ſcheiterte. Morris beſter 400⸗Meter⸗Mann Mit dem 400⸗Meter⸗Lauf beendeten die Zehnkämpfer den erſten Teil ihrer Uebungen. Morris erzielte mit 40,4 die beſte Zeit und kam damit ſeinem immer noch führenden Landsmann im Geſamtergebnis recht nahe. Auch Jär⸗ vinen verbeſſerte ſeine Stellung, während Braſſer den vier⸗ ten Platz hielt. Bonnet, der nur 53,6 erreichte, fiel auf den 11. Platz zurück, während Huber(52,3) Zehnter iſt. Nach fünf Uebungen(100 Meter, Weitſprung, Kugelſtoßen, Hochſprung und 400 Meter) ergab ſich folgender Stand: 1. Clark(uSA) 4194., 2. Morris(USe) 4192., 3. Parker(USa) 3888., 4. Braſſer(Holland) 3873., 5. Järvinen(Finnland) 3787., 6. Guhl(Schweiz) 3760., 7. Tolamo(Finnland) 3691., 8. Plawezyk(Polen) 3652 Punkte, 9. Dahlgren(Schweden) 3613., 10. Huber 3593., 11. Bonnet 3546., 12. Bexell(Schweden) 9533 Punkte. Die Staffelläufe Die Einteilung der Vorläufe für die 4⸗mal⸗100⸗Meter⸗ Staffel(Männer), die am Samstagnachmittag um 15.45 Uhr ausgetragen werden, wurde wie folgt vorgenommen: 1. Vorlauf: Finnland, Japan, USA. 2. Vorlauf: Argentinien, China, Frankreich, Griechen⸗ land, Großbritannien, Schweden. 3. Vorlauf: Kanada, Deutſchland, Italien, Süd⸗ afrika, Tſchechoflowakei. Kurz nach Beendigung der Vorläufe zur 4⸗mal⸗100⸗ Meter⸗Staffel werden am Samstagnachmittag(8. Auguſt) die drei Vorläufe zur 4⸗mal⸗400⸗Meter⸗Staffel ausgetragen. Die beiden Beſten eines jeden Vorlaufs kommen in die Entſcheidung, die am Sonntag um 15.45 Uhr geſtartet wird. Die Einteilung der Vorläufe: 1. Lauf: USA, Südafrika, Japan, Italien, Finnland, Oeſterreich. 2. Lauf: Holland, England, Ungarn, Argentinien, Frank⸗ reich, China. 3. Lauf: Deutſchland, Kanada, Schweden, Schweiz, Grie⸗ chenland, Tſchechoſlowakei. Kongreß der Gewichtheber In der„Deutſchlandhalle“ trat der Internationale Ge⸗ wichtheber⸗Verband zu ſeinem Jahreskongreß zuſammen. In ſtundenlangen Debatten über Anträge ſportlicher Art wurde der engliſche Antrag auf Einführung der Bantam⸗ gewichtsklaſſe abgelehnt, ebenſo wie der Rekord im Olym⸗ piſchen Dreikampf auch in Zukunft nicht oſfiziell geführt wird. Die Weltmeiſterſchaften des Jahres 1936 werden im September in Paris durchgeſührt, die Europa⸗Meiſterſchaſt fällt aus. Präſident blieb Roſ⸗ ſet, zu Vizepräſidenten wurden Dr. Heyl 3 Bariſonzo(Ftalienl, Menſik(8ſchechoflowakei Bjorklund(Schweden) und Wortmann(1SA). Voxer⸗Kongreß in Verlin Beſtätigung der JBu⸗Weltmeiſter Die in Berlin weilenden Führer des Internationalen Berufsbox⸗Verbandes, der Bu, hielten im AG⸗Heim ihren 27. Kongreß ab. Die im Lager der Berufsboxer herrſchenden Unſtimmigkeiten konnten auch hier nur teil⸗ weiſe beſeitigt werden. Als ein erfreulicher Erfolg iſt die Durchſetzung des deutſchen Antrages zu bezeichnen, nach dem ein Meiſter ſeines Titels nicht mehr verluſtig geht, wenn der Herausforderer von ſeinem Recht nicht friſt⸗ gemäß Gebrauch macht. Zum Präſidenten wurde der Schweizer Ramel gewählt. Vizepräſident wurden Rü⸗ diger(Deutſchland), Ricardo(Italien) und Falloni (Belgien). Als IBu⸗Weltmeiſter wurden beſtätige: Fliegengewicht: Valentin Angelmann(Frankreich). Bantamgewicht: Balthaſar Sangchili(Spanien). Federgewicht: frei. Leichtgewicht: frei. tergewicht: Barney Roß(Amerika). Mittelgewicht: Marcel Thil(Frankreich). Halbſchwergewicht: frei. Schwergewicht: frei. „ Oeſterreich, Ungarn, Jakob keine Möglichkeit zur Abwehr. Norwegen führte unter dem Rieſenjubel ſeiner Anhänger mit:0. In der Folge ſah man ein offenes Spiel, wobei man bei den Norwegern das genaue Decken des Gegners feſtſtellen konnte, während auf der Gegen⸗ ſeite vor allem Ditgens und der Schweinſurter Bernard es an der notwendigen Bewachung ihrer Gegenſpieler fehlen ließen. Immerhin ſpielte der deutſche Sturm einige gute Torgelegenheiten her⸗ aus, die indeſſen nicht ausgenutzt wurden. Einmal zögerte der Augsburger Lehner, der übrigens ſein 25. Länderſpiel beſtritt und da⸗ mit den Rekord Richard Hoffmanns erreichte, viel zu lange mit dem Schuß und anſchließend ſchoß Lenz aus günſtiger Stellung über das Tor. Noch immer war die Ruhe in der deutſchen Mannſchaft nicht ein⸗ gekehrt, während die Norweger, mit einem Trefſer Vorſprung als Rückhalt, ſehr ſelbſtſicher arbeiteten und ſich in der Deckung kaum Blößen gaben. Jör⸗ gen Juve, der berühmteſte der norwegiſchen Spieler, dirigierte ſeine Nebenleute ganz ausgezeichet und leiſtete ſelbſt in der Abwehr und im Aufbau der An⸗ griffe Großes. So ſchloß die erſte Hälfte, etwas überraſchend für die deutſchen Zuſchauer, mit:0 für Norwegen. Nach der Pauſe drängte die deutſche Mannſchaft ſtark auf den Ausgleich. Es wurde eine klare Feld⸗ überlegenheit herausgeſpielt, aber der Angriff über⸗ bot ſich im gegneriſchen Strafraum an Hilfloſigkeit, und die Bälle, die wirklich in Richtung Tor geſchoſſen wurden, gingen alle überweg. Aus der Verteidigung heraus, in der die Norweger ganz Ausgezeichnetes leiſteten, leiteten ſie ſtändig gefährliche Vorſtöße ein, und einmal hatte Jakob im deutſchen Tor mit einem Drehſchuß des Halbrechten Kvammen große Mühe. Das Bild änderte ſich kaum: Deutſchland ſpielte im Feld überlegen, aber der erlöſende Torſchuß wollte ſich nicht einſtellen. Fünf Minuten vor Schluß wur⸗ den die deutſchen Hoffnungen, doch noch den Ausgleich zu erzielen und damtit eine Verlängerung zu erzwin⸗ gen, vollſtändig zunichte gemacht, denn den Nord⸗ ländern gelang noch ein zweites Tor. Der Links⸗ außen Burſtad war glänzend durchgekommen, gab im letzten Augenblick am deutſchen Angreifer vor⸗ bei zu dem mitgegangenen Iſakſen, der mit töd⸗ licher Sicherheit zum:0 einſchoß. Deutſchlands Nie⸗ derlage war beſiegelt, während Norwegen jubelte!l Der norwegiſche Sieg ging durchaus in Ordnung. Die Mannſchaft wartete mit einem über⸗ raſchend guten, flüſſigen Zuſammenſpiel auf und ſtützte ſich vor allem auf eine ſtarke und ſichere Ab⸗ wehr. Auch die gute Balll ehandlung der norwegi⸗ ſchen Spieler fiel allgemein auf. 4 Die deutſche Mannſchaft entſprach bei wei⸗ tem nicht oͤen Erwartungen. Der einzige Spieler, der zufriedenſtellte, war der Torhüter Jakob, der die beiden norwegiſchen Treffer nicht verhindern konnte. Von den beiden Verteidigern war Münzen⸗ berg beſſer als Ditgens, der erſt zum Schluß gutes Können zeigte. In der Läuferreihe fiel Bernard faſt vollkommen aus und darunter litt auch Goloͤbrun⸗ „hers Spiel. Die große Enttäuſchung war aber die Fünferreihe, die nicht einen einzigen erſolgreichen Torſchuß anbringen konnte. Im Feld ging das Spiel noch an, vor allem Siffling leiſtete wertvolle Aufbauarbeit, aber die Scharfſchützen Lenz, Lehner und Simetsreiter konnten ſich überhaupt nicht gegen die aufmerkſame Abwehr oͤer Noroͤländer durchſetzen. Das Hockey-Turnier Am Freitag gab es beim Olympia⸗Hockeyturnier zwei Spiele: Indien— USA 70(:0) Belgien— Frankreich:2(:1) Im Handball⸗Turnier ſpielten: Schweiz— Rumänien:6(:2) Ungarn— USA:2(:1) Basletball Vorrunde Eſtland— Frankreich Türkei— Chile Schweiz— Deutſchland USA— Spanien Tſchechoſlowakei— Ungarn 94:29(16:17) 16:80(:15) 25:18(:19) kampflos für USA kampflos für Tſch. Italien— Polen 44:28(25:12 Aegypten— Peru 22235(:17) Lettland— Uruguay 20:17(11:11 Braſilien— Kanada 17:24(:14 Japan— China 36:19(15:10) Mexiko— Belgien 82:9(12:2) Philippinen ſpielfrei. Die Ehrung der ſiegreichen Speerwerfer Erſter Stöck, Deutſchland(Mitte). Zweiter Nikkanen, Finnland(links). Dritter Toivonen, Finnland lrechts), (Atlantic,.), Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Der ſechſte Zag der Wettkämpfe Die Zehnkämpfer treten an Das ſeit Beginn der Spiele erwartete Sommerwetter iſt endlich eingetroffen. Von einem nur mit ganz verein⸗ zelten kleinen Wölkchen bedeckten blauen Himmel ſtrahlt eine bisher noch nicht allzu heiße Sonne, das beſte Wetter für den Zehnkampf. Das weite Rund des Stadions iſt be⸗ reits am Beginn des 100⸗Meter⸗Laufes zum Zehnkampf mit über 40 000 Menſchen beſetzt. Ungefüllt ſind bisher lediglich nur zwei Blocks, die den aktiven Teilnehmern worbehaltenen Plätze und der vor der Ehrentribüne vor⸗ gelagerte Block für die Mitglieder der anderen Olym⸗ piſchen Komitees und der Sportverbände der einzelnen Länder. Der ſcharfe Wind der letzten Tage hat etwas nach⸗ gelaſſen, zum Teil hängen die Fahnen auf dem oberſten Ring des Stadions ſchlaff herab. Es dürfte bisher noch nicht dageweſen ſein, daß die Zehnkämpfer ſo allein auf der Kampfbahn, im Mittelpunkt des Vormittagsprogramms ſtehend, mit ihren Wettbewer⸗ ben beginnen konnten. Meiſtens war es doch ſo, daß ſie, ſelbſt in Los Angeles, am frühen Morgen oder abends auf irgendeinem Nebenplatz beginnen mußten. Wenig erfreulich war nur, daß Gerhard Stöck, unſer neuer Speerwurf⸗Olympiaſieger und Dritter im Kugel⸗ ſtoßen, wegen einer Zerrung im Oberſchenkel und dem wieder ſtärkeren Auftreten ſeiner alten Rückenverletzung, vor Beginn des Zehnkampfes ſtreichen mußte. Außer ihm waren nicht am Start: Linoſtröm⸗Schweden, Mahé⸗Frank⸗ reich, Battatzis⸗Griechenland, del Vecchio⸗Columbien, Oe⸗ Japan, Janauſch⸗Oeſterreich, Aſakuma⸗Japan, Dr. Piſtor⸗ Heſterreich. Für Dr. Piſtor ſprang der Oeſterreicher Sterzl ein. Insgeſamt ſtellten ſich 28 Aktive zum 100⸗Meter⸗Lauf, dem erſten Wettbewerb des Zehnkampfes. Nach dem erſten Wettkampf des Zehnkampfes, dem 100⸗ Meter⸗Lauf, lagen auf den erſten Plätzen: Clark(Amerika) 10,9 Sek. gleich 872 Punkte; Morris (Amerika) 11,1 Sek. gleich 840.; Guhl(Schweiz) 11,3 Sek. gleich 760.; Binet(Belgien) 11,4; Parker(Amerika) 11,4; Järvinen(Finnland) 11,4 Sek., alle 735.; Tolamo(Finn⸗ land) 11,5, Doitſcheff(Bulgarien) 11,5, Huber(Deutſch⸗ land) 11,5 Sek., alle 710 Punkte. Der zweite Deutſche im Zehnkampf, Bonnet, iſt mit weiteren 6 Teilnehmern 11,6 Sek. gelaufen gleich 686 Punkte. Die zweite Uebung, der Weitſprung, wurde in zwei Gruppen ausgetragen. 12 Mann ſprangen mit durchweg beſſeren Leiſtungen vor der Ehrentribüne, wäh⸗ rend die übrigen 16 Zehnkämpfer an der Nordgeraden ſprangen. Clark baute ſeine Führung mit einem Sprung von 7,62 Meter weiter aus und führte mit insgeſamt 1849 Punkten klar vor ſeinem Landsmann Jack Park eer, der 7,75 ſprang, mit 1634 Punkten und ſeinem gefährlichen Gegner Glenn E. Morris(uSA) mit 1610 Punkten. Der Weltrekordler erreichte im Weitſprung 5,97 und er⸗ hielt dafür 796 Punkte. Sehr gut hielt ſich der deutſche Meiſter Huber, der mit 6,89 den ſechſten beſten Platz hatte und mit insgeſamt 1485 Punkten den ſechſten Platz erreichte. Der deutſche Meiſter Bonnet kam auf 6,60 und erhielt dafür 700 Punkte in der Geſamtwertung. Nach den beiden erſten Uebungen belegte er den 12. Platz mit 1402 Punkten. Wetter-Aufbeſſerung in Kiel Die günſtigeren Wettervorausſagen am dritten Wett⸗ fahrttage bereiteten den Olympiaſeglern in Kiel manche Freude. Am Morgen wehte eine friſche Briſe von etwa 6 Meter⸗Sekunden, ſo daß ſich eine kurze Startverſchiebung günſtig auswirkte. Bei den Olympiajollen waren wieder alle 25 Boote am Start. Schon auf der erſten Kreuzſtrecke bildete ſich eine Spitzengruppe heraus, beſtehend aus Hol⸗ land, England, Deutſchland und Chile, die auch in dieſer Reihenfolge durchs Ziel gingen. Auf der zweiten Runde ſchied der Vertreter Italiens infolge Pinnenbruches aus. Holland beendete die dritte Wettfahrt als Sieger vor Groß⸗ britannien und Deutſchland. In der gleichen Reihenfolge belegen dieſe Boote auch in der Geſamtwertung die erſten Pläätze. Bei den Starbooten gab es auf der dritten Wettfahrt einen überlegenen deutſchen Sieg. Dr. Biſchoff auf„Wann⸗ ſee“, der am Vormittage nach einer kleinen Havarie ſeine führende Poſition eingebüßt hatte, ſiegte mit 4 Minuten Vorſprung vor dem engliſchen Boot„Paka“. Dr. Biſchoff hatte nach einem ausgezeichneten Start ſchon auf der erſten „Kreuzſtrecke einen Vorſprung von 51 Sekunden heraus⸗ geſegelt. Dieſen kleinen Vorteil konnte der Deutſche immer weiter ausbauen, ſo daß ſein Sieg nicht gefährdet war. Hervorzuheben iſt auch das gute Abſchneiden des engliſchen Bootes„Paka“ und der ſchwediſchen„Sunſhine“. „Bem II“ holte für Holland den vierten Platz. In der Geſamtwertung halten Deutſchland und Schweden mit je 33 Punkten die Spitze vor Großbritannien mit 31 Punkte aund USA. Die Ergebniſſe: Starbootklaſſe: 1. Deutſchland:45:24 gleich 12.; 2. Großbritannien:49:35 gleich 11.; 3. Schweden:49:87 gleich 10.; 4. Holland:50:05 gleich 9.; 5. Italien :50:55 gleich 8.; 6. Türkei:51:83 gleich 7.; 7. Nor⸗ wegen:51:53 gleich 6.; 8. USA:52:02 gleich 5.; 9. Frankreich:5214 gleich 9.; Portugal und Japan wegen Maſtbruch aufgegeben, Belgien ausgefallen, 8⸗Meter⸗R⸗Klaſſe: 1. Schweden 210:88; 2. Norwegen :13:50; 3. Finnland:14:26; 4. Deutſchland:14:45; 5. Großbritannien:14:51; 6. Italien:18:49; 7. Argen⸗ tinien:18:59; 8. USA:19:13; 9. Frankreich:20:82; 10. Dänemark:27:32. Proteſt Italien gegen Schweden. 6⸗Meter⸗R⸗Klaſſe: 1. Jtalien:58:56; 2. Argentinien :58:59 3. Finnland:59:45; 4. Schweiz:59:52; 5. Nor⸗ wegen:59:57; 6. Großbritannien:59:58; 7. Deutſchland :00:11; 8. USA:02:40; 9. Frankreich 2106:46; 10. Polen :11:44. Proteſt gegen Polen und Deutſchland, aufgegeben: Holland und Schweden. (Die Ergebniſſe der 3. Wettfahrt der Olympiajollen: 1. Holland:28:20; 2. Großbritannien:28:88; 3. Deutſchland:28:59; 4. Chile:30:14; 5. Frankreich :91:48; 6. USA:31:57; 7. Eſtland:82:26; 8. Oeſterreich :32:35; 9. Dänemark:32:38; 10. Jugoſlawien:38:53; 11. Ungarn:33:17; 12. Portugal:38,44; 13. Kanada :38:53; 14. Uruguay:84:27; 15. Schweiz:34:37; 16. Finn⸗ land:34:40; 17. Schweden:35:01; 18. Japan:85:06; 49. Norwegen:35:21; 20. Polen:36:04; 21. Türkei:86:20; 22. Belgien:36:59; 23. Tſchechoſlowakei:87:44; 24. Bra⸗ ſilien:42:56.— Italien wegen Pinnenbruchs aufgegeben. ſechsi, ü C⸗aſig72l.;2 38 sſſſiſtßa ſſſiſtß ſſſiſtße ſſſiſtenſienſien Neue Kieler Aeberraſchungen (Fankmeldung der Neuen Mannheimer Zeitung) Der vierte Wettfahrttag der olympiſchen Segelregatta auf der Förde bringt eine neue Ueberraſchung. Diesmal ſtürmt es nicht, diesmal lacht aber auch nicht die Sonne wie geſtern. Es herrſcht vorübergehend unſichtiges Wetter. Schon im Hafen kann man kaum bis zum Oſtufer, auf dem ſich die Werftbauten befinden, ſehen. Ein Beſuch auf dem ſchönſten Ausblick bis zur Förde, auf der Höhe von Bellevue, Aegypen ſiegte bei den Mittelgewichtshebern m Gewichtheben der Mittelgewichtsklaſſe erzielte 42 Aegypter El Touny(Mitte) im Drücken, Reißen und Stoßen 387,5 Kilo, eine Weltrekord⸗ leiſtung, mit der er auch die Goldene Medaille erwarb. Der 18 0 dolf agner⸗ Dritter.(Weltbild,.) 169 zeigt alles in der Ferne Grau in Grau. Auch ein Blick durch das gute Fernſichtrohr, das dort für die Beſucher zur Verfügung ſteht, läßt abſolut nichts als eine graue Wand erkennen, bei der man die Trennungslinie zwiſchen Him⸗ mel und Waſſer nicht finden kann. Bis zum Start heraus⸗ geſchleppte Jachten ſind in der grauen Bank ziemlich ver⸗ ſchwunden. In dem amtlichen Wetterbericht, zu dem ſich auch die Zuſchauer ebenſo wie nach den aushängenden Punkttabellen drängen, heißt es, daß Winoſtärke 1 herrſcht und der See⸗ gang Null ſei. Wir haben alſo das gerade Gegenteil von den erſten Kampftagen. Bei geringer Windſtärke iſt natür⸗ lich damit zu rechnen, daß die Boote für ihre Strecken län⸗ gere Zeit benötigen. Im Gegenſatz zum heutigen Vormittag herrſchte geſtern abend am Hindenburgufer ein beängſtigend ſtarker Ver⸗ kehr. Die rieſigen Lautſprecherglocken verbreiteten die Re⸗ portagen von den Berliner Kämpfen, denen die Maſſen mit Spannung lauſchten. Die ausländiſchen Segler hatten am Abend ihre Helfer von der Kriegsmarine, die den umfangreichen Wacht⸗ und Sicherheitsdienſt auf dem Waſſer verſehen, zu Gaſt ge⸗ laden, wobei verſchiedene Ehrungen vorgenommen wurden. Leichte Briſe ermöglicht Start in Kiel Die Geduld der Segler, die auf eine harte Probe ge⸗ ſtellt war, iſt belohnt worden. Nach vollſtändiger Flaute ſetzte gegen Mittag eine leichte Briſe ein, ſo daß um 11.35 Uhr der Start der ͤͤrei Klaſſen auf der Außenbahn erfolgen konnte und auch mit einem baldigen Start der Olympia⸗ Jollen auf der Binnenbahn gerechnet werden kann. Der Tag iſt alſo für die Segelwettkämpfe gerettet. dter klart auf% Joinr 196 ches Das Wet⸗ tett Es ſtand im Horoſoy Aeberraſchender Sieg der Angarin Elek im Florettſechten Olympia⸗Sonderdienſt der NM3. Die Endkämpfe im Damen⸗Florettfechten hatte man mit großer Spannung erwartet, denn ſchon in den Vorkämpfen fiel die Europameiſterin von 1934 und 1935, die Ungarin Ilona Elek⸗Schacherer, durch beſonders ſicheres und gewandtes Fechten auf. Helene Mayer erlitt durch ſie ihre erſte und einzige Niederlage—:5—, aber auch die Ungarin wurde noch einmal, und zwar von der deutſchen Meiſterin Heoͤwig Haß, geſchlagen, ſo daß Helene Mayer und Ilona Elek gleich ſtark zu den Endͤkämpfen ontraten. Hierbei verlor Helene Mayer gegen die Olympia⸗ ſiegerin von 1932, die Oeſterreicherin Ellen Preiß, und damit war die Ungarin ohne Stichkampf die umjubelte Siegerin geworden. Zuerſt ein Geſpräch mit Budapeſt Es war direkt eine Freude, dieſe kleine glückliche Siegerin zu ſehen. Faſt die Kleinſte unter den Fech⸗ terinnen, hatte ſie ſich ihren Sieg bitter erkämpfen müſſen. Ihre Landsleute umringten ſie mit toſen⸗ dem Beifall und trugen das zierliche Perſönchen auf den Armen hinaus. Aber es hielt ſie nicht, kaum hat ſie alle die ihr entgegengeſtreckten Hände geſchüt⸗ telt, meinte ſie:„Entſchuldigen Sie mich bitte, jetzt muß ich erſt mit Budapeſt ſprechen.“ Mit Freudentränen am Fernſprecher Viele warteten noch auf die Siegerin. Auch ein Vertreter der ungariſchen Botſchaft war herbeigeeilt, um ſie zu beglückwünſchen. Endͤlich kommt ſie vom Telephonieren zurück und wiſcht ſich verſtohlen die Augen.„Meine Eltern haben ſich ja ſo gefreut! Aber als ich ihre Stimme hörte, kamen mir die Trä⸗ nen vor Freude, und ich konnte ihnen gar nichts er⸗ gählen. Sie wollten alles genau wiſſen, doch jetzt freue ich mich erſt richtig. Anfangs konnte ich es noch gar nicht faſſen. Meinen Mann— natürlich— habe ich auch geſprochen. Erſt geſtern noch bekam ich einen Brief von ihm, in dem er ſchrieb, daß er mei⸗ nen Sieg auch im Horoſkop gefunden hätte.“ Das höchſte Ziel erreicht In mehreren Sprachen plaudert die ſtrahlende Olympiaſiegerin mit allen, die ſie umringen. Zwi⸗ ſchendurch ſieht ſie nur einmal in oͤen Spiegel, dann iſt ſie gleich wieder bei der Sache.„Angefangen mit dem Fechten? Das war 1927, und zwei Jahre ſpäter habe ich zweimal mit Helene Mayer gefochten und fürchterlich verloren. Seitdem haben wir uns nie wieder gegenüber geſtanden, und ich war darauf ſehr geſpannt. Ich hatte vorher nicht ſagen können, ob ich zu einem Siege das Zeug hatte, trainieren konnte ich nicht viel, dazu laſſen mir Beruf und Familie kaum Zeit. Erſt wenn der Kampf begonnen hat, weiß ich, ob ich in Form bin. Geſtern z. B. wußte ich ſofort, daß ich gute Ausſichten hatte, und ich hätte auch heute im Stichkampf gegen Helene Mayer ge⸗ wonnen. Sie hatte es mir geſtern nicht ſehr ſchwer gemacht!“ Alleröings, das konnte jeder beſtätigen, der die mutig angreifende Ungarin hatte kämpfen ſehen, während Helene Mayer ſich ſehr zurückhielt. „Es iſt mein erſter und wird wohl auch der letzte Olympiakampf ſein“, fährt die Ungaxin ſort.„Ich erſten Vorrunde im Mannſchafts⸗Degenfechten befand ſich Olympiſche Beſtleiſtung im 8h⸗Meter⸗Hürdenvorlauf der Franen Die italieniſche Hürdenläuferin Valla, die in der Entſcheidung Steuer⸗Deutſchland und Taylor⸗ Kanada Weltrekorölauf beglückwünſcht. durch Zielphotographie vor ihren Landsleuten nach ihrem (Weltbild,.) ſiegte, wird von Favoriten nicht zu ſchlagen Neuer Olympiſcher Rekord im Raoſtadion Mit den Kämpfen der Radfahrer erfuhr nun auch die Olympia⸗Radrennbahn im BSC⸗Stadion an der Avus ihre Weihe. Zunächſt wurden die Vorläufe zum 1000⸗Meter⸗ Malfahren erledigt. Der deutſche Weltmeiſter Toni Mer⸗ kens ſiegte in ſeinem Rennen über den Amerikaner Sellinger ohne ſich voll auszugeben überlegen mit zwei Längen und 12,4 Sekunden für die letzten 200 Meter. Gleich im erſten Vorlauf traf der Belgier Collard auf den Sieger des Olympiſchen Zeitfahrens von Los Angeles, den Auſtralier Gray, und beſiegte ihn. Gray erreichte aber über den Hoffnungslauf noch die weitere Teilnahme. Auch Sellinger qualifizierte ſich für die weitere Teilnahme. Die ſchnellſte Zeit fuhr der Schweizer Meiſter Waegelin mit 12,2 Sekunden. Für das Achtelfinale ſind die Sieger der Vorläufe und die vier Erſten der Hoffnungsläufe ſtartberechtigt. Die Vorläufe zum Malfahren Vor 5000 Zuſchauern begannen am Donnerstagnach⸗ mittag im Radſtadion an der Avus die Kämpfe der Rad⸗ fahrer mit den zehn Vorläufen im Malfahren über 1000 Meter. Auf der ganzen Linie ſetzten ſich die Favoriten, darunter auch unſer Fliegerweltmeiſter Toni Merkens, rch. Die Vorlaufsergebniſſe: orlauf: 1. Collard(Belgien); 2. ſtrali 6—— 05)̃ Gray(Auſtralien) 2. Vorlauf: garien)(12,0. 3. Vorlauf: (Chile)(18,). 4. Vorlauf: nada)(12,3). 5. Vorlauf: 6. Vorlauf: wegen)(12,3). 1. Hicks(Großbritannien); 1. van Vliet(Holland); 2. Paace(Ka⸗ 1. Pola(Italien); 2. Wing(China)(12,. 1. Waegelin(Schweiz); 2. Santorp(Nor⸗ 1. Chaillot(Frankreich); 2. Ratſcheff(Bul⸗ 2. Riquelne 7. Vorlauf: 1. Giles(Neuſeeland); 2. Györffy(Un⸗ berlen Vorlauf: 1. Toni Merkens(Deutſchland); 2. Sellinger(uSA)(12,4). 05 . Borlauf: 1. Duſika(Oeſterreich) 2. Clayton(Süd⸗ afrikg)(15,0). 2. Mazzin 10. Vorlauf: (Peru)(13,1). Anſchließend wurde das 4⸗Km.⸗Verſolgungsrennen ge⸗ ſtartet. Gleich im erſten Lauf unterbot Italien ſeine eigene Olympiſche Beſtzeit von:53 Minuten auf:40,8 Minuten. Auch Dänemark blieb mit:49,2 Minuten unter der alten Rekordmarke. Die holländiſche Mannſchaft war vom Pech verfolgt. In einem ſchnellen Rennen hatten die Niederländer die Mannſchaft der U8A ſchon nach der 6. Runde geholt, verloren dann aber zwei Leute durch Sturz, ſo daß Amerika zu einem unerwarteten Siege kam. UIm Kampf gegen Oeſterreich hatte die deutſche Mannſchaft Arndt⸗Haſſelberg⸗Hofmann⸗Glöckner keine Mühe, um in 448,3 Minuten ſiegreich zu bleiben. Alle neuen Olym⸗ piſchen Rekorde erhielten durch die famoſe Zeit der vier Franzoſen von:41,3 Minuten im letzten Lauf ihre Krö⸗ nung. Frankreich ſchlug dabei Großbritannien mit Längen. Die Ergebniſſe 1000⸗Meter⸗Malfahren: Hoffnungsläufe: 1. Lauf: 1. Gray(Auſtralien); 2. Clayton(Süda'rika); 3. Mazzini (Peru) 13,0.— 2. Lauf: 1. Sellinger(USN); 2. Györffy Uingarn);.; Ratſcheff(Bulgarien) 13,3.— 3. Lauf: 1. Santorp(Norwegen); 2. Riquelne(Chile) 18,0.— 4. Lauf: 1. Peace(Konada); 2. Wing(China) 15,1. 4000⸗Meter⸗Mannſchaftsverfolgungsrennen: Vorläufe: 1. Lauf: 1. Italien:4,3; 2. Kanada.8,3.— 2. Lauf: 1. Belgien:54; 2. Ungarn:57,4.— 3. Lauf: 1. Däne⸗ mark:49,2; 2. Schweiz:56,2.— 4. Lauf: 1. Bulgarien Freilos.— 5. Lauf: 1. uSA:07,2; 2. Holland geſtürzt.— 6. Lauf: 1. Deutſchland(Arndt⸗Haſſelberg⸗Hofmann⸗ 1. Magnuſſen(Dänemark); Klöckner):48,3; 2. Oeſterreich:02,1. 7. Lauf: 1. Frankreich:41,4; 2. Großbritannien:50. habe das Höchſte und Schönſte in meinem Sport, wovon ich kaum zu träumen wagte, erreicht. Mehr will ich nicht— aber auch nicht geſchlagen werden. Lieber will ich hier aufhören.“ Kleine Vorfreude „Geſtern hatte ich eine ganz unerwartete Vor⸗ freude. Als ich Helene Mayer beſiegt hatte, wurde mir ein Zettel zugeſteckt, auf dem ſtand:„Gnädiges Fräulein, ich kann Ihnen gar nicht ſagen, wie glück⸗ lich ich bin, daß Sie gewonnen haben. Ich bin ein Ungar, der im Ausland lebt, und habe Sie heute zum erſten Male fechten ſehen!“— Nach kurzem Schwei⸗ gen fährt die Ungarin fort:„Es macht mich wirklich ſehr glücklich, nur über einen Kummer bringt mich auch dieſer Sieg nicht hinweg, denn noch mehr als das Fechten liebe ich oͤie Muſik. Ich wollte mich zu gern mit einem ſelbſt komponierten Marſch an dem Muſikwettbewerb auf dieſer Olympiade beteiligen, aber leider bin ich mit dem Orcheſterſatz nicht recht⸗ zeitig fertig geworden.“ Lydia Ballnet. Whitlock geht durchs Ziel Das 50⸗Km.⸗Gehen brachte Großbritannien die erſte Goloͤmedaille. Der Engländer Harald Whit⸗ lock geht hier nach einer Zeit von:30:41 vor Schwab(Schweiz) und Bubenko(Lettland) durchs Ziel. (Weltbild,.) Die Degenfechter beginnen Deutſcher Sieg über Kanada Bei ſchönem Sonnenſchein waren die Fechter am Frei⸗ tagmorgen vom Kuppelſaal zum Tennisſtadion gezogen. Unter freiem Himmel fühlten ſich die Degenfechter beſon⸗ ders wohl. Unter den zahlreichen Zuſchauern in der auch der Reichsſportführer. 21 Nationen hatten ſich ge⸗ meldet. In ſieben Gruppen eingeteilt, nahmen ſie den Kampf auf. Gleich im erſten Durchgang gab es einige kleinere Ueberraſchungen. So ſchlug Polen die Portu⸗ gieſen. Oeſterreich unterlag der ägyptiſchen Mannſchaft und die Tſchechoſlowakei brachte es ſogar fertig, Ungarn Enapp zu ſchlagen. Deutſchlands Manuſchaft mit Lerdon, Geiwitz, Röthig und Schroeder hatte es nicht allzu ſchwer, über Kanada zu einem ſicheren 11:5⸗Siege zu kommen: Die Ergebniſſe des erſten Durchgangs Gruppe 1: Polen— Portugal 97 Gruppe 2: Holland— Dänemark:6 Gruppe 3: Großbritannien— Chile 1212 Gruppe 4: Aegypten— Oeſterreich:7 Gruppe 5: Argentinien— Griechenland 11:1 Gruppe 6: Tſchechoſlowakei— Ungarn:7(abgebr.) Gruppe 7: Deutſchland— Kanada 11:5 Scheiben-Piſtolenſchießen Erich Krempel(Deutſchland) führt Als zweiter Wettbewerb der Schützen wurde auf den Schießſtänden der Deutſchen Verſuchsanſtalt für Hand⸗ feuerwaffen in Berlin⸗Wannſee das Scheibenpiſtolen⸗ ſchießen am Donnerstag in Angriff genommen. Nach dem 1. Tag des Wettbewerbs, der am Freitag fortgeſetzt wird, führt der Deutſche Er ich Krempel mit 544 Ringen vor dem Amerikaner Elliot Jones mit 536 Ringen. Den drit⸗ ten Platz nimmt der Ungar Tölgyeſſi mit 528 Ringen ein. Geſchoſſen wurde in ͤrei Rotten aus 50 Meter Entfernung auf Zehnerringe. Der Stand nach dem erſten Tage iſt in den drei Rotten folgender: 1. Rotte: 1. S. Tölgyeſſi 528 Ringe; 2. E. Martin (Deutſchland) 519.; 3. Kreel(Tſchechoſlowakei) 518.; 4. E. Ojeda(Chile) 512.; 5. R. Marſhall(USA) 505.; 6. U. Piſtoleſi(Italien) 502.; 7. V. Criſan(Rumänien) 446 Ringe. 2. Rotte: 1. P. Wehner(Deutſchland); 2. M. Amund⸗ ſen(Norwegen); 3. B. Szoter(Ungarn) je 525 R,; 4. R. Müller(Chile) 521.; 5. W. Riedell(USA) 519 Ringe; 6. S. Margotti(Italien) 518.; 7. M. Lonegreno(Argen⸗ tinien) 513.; 8. J. Koller(Tſchechoſlowakei) 503.; 9. M. Cardoſo(Portugal) 490 Ringe. 3. Rotte: 1. Erich Krempel(Deutſchland) 544.; 2. E. Jones(USA) 536.; 3. C. Lalanne(Chile) 520.; 4. Dr. J. Roſtagno(Argentinien) 519.; 5. G. Boriani (Italien) 506 Ringe. Neue Weltbeſtleiſtung im Scheiben⸗Piſtolenſchießen Im Rahmen der Olympiſchen Schießwettbewerbe wurde am Freitagvormittag das Scheiben⸗Piſtolenſchießen fort⸗ geſetzt. Zuerſt ſchoß die erſte Rotte, in der der Weltrekord⸗ inhaber Ullmann⸗Schweden mit 559 Ringen eine neue Weltbeſtleiſtung aufſtellte. Die folgenden Plätze belegten in dieſer Rotte Vartiovaara⸗Finnland(537), Koch⸗Frank⸗ 5 6610), E. Lafortune⸗Belgien(495), Bonafede⸗Monako Drei deutſche Weltbeſtleiſtungen anerkannt Auf der am Donnerstag im Hotel„Ruſſiſcher Hof“ ab⸗ gehaltenen Olympiſchen Taguna des Internat. Frauen⸗ ſportverbondes(§S8) wurden drei deutſche Weltbeſtlei⸗ ſtungen anerkannt, und zwar die Weltbeſtleiſtungen im beidarmigen Speerwerſen mit 62,43 Meter von Liſa Ge⸗ lüus(München), im Diskuswerſen mit 48,31 Meter von Giſela Mouermeyer(München) und in der 4⸗mal⸗ 100⸗Meter⸗Staffel in 46,5 Sekunden, aufgeſtellt von der deutſchen Nationalſtaffel(Albus, Krauß, Dolhlin⸗ ger und Winkels) in Köln. — Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 8. Auguſt 1936 2. 92 24 Perugia überflügelt Ausländer ſtudieren in Heidelberg-Ausklang der Sommerkurſe ol. Heidelberg, 6. Auguſt. Die Sommerkurſe der Univerſität für Aus⸗ länder haben in den letzten Jahren ſteigende Bedentung erlangt und ähnliche Kurſe in der italieniſchen Stadt Perugia bei weitem über⸗ flügelt. Somit ſteht Heidelberg mit ſeinen Som⸗ merkurſen 1936, die nun ihrem Ende entgegen⸗ gehen, an der Spitze ſolcher Veranſtaltungen in Europa und der Welt. Insgeſamt haben in dieſem Sommer 411 Aus⸗ länder die Sommerkurſe beſucht. Hiervon entfällt der ſtärkſte Anteil(160) auf Amerika und England (52). Es folgen die nordiſchen Länder: Schweden mit 40, Dänemark mit 33, Norwegen mit 22 Teil⸗ nehmern. Neben 18 Ungarn waren 15 Italiener und 13 Polen vertreten, die Schweiz mit 14, Frankreich mit 10. Sieben Griechen ſtanden vier Rumänen und je drei Finnen, Belgier, Aegypter und Japaner gegenüber. Tſchechoſlowakei und Südafrika waren mit je zwei, Jugoſlawien, China, Mexiko, Kanada, Spanien, Holland und Algier mit je einem Teilneh⸗ mer vertreten. Der Leiter dieſer Kurſe, Dr. Adler vom Zei⸗ tungswiſſenſchaftlichen Inſtitut, konnte geſtern bei der Abſchiedsfeier der freudigen Zuverſicht Ausdruck geben, daß die Teilnehmer mit klaren, unvorein⸗ genommenen Meinungen über Deutſchland heim⸗ kehren werden und gern ihr Teil dazu beitragen wollen, irrige Auffaſſungen draußen zu berichtigen. Für die Heidelberger Studenten, die ebenfalls zahlreich vertreten waren, ſprach Pg. Kreutzer. Er gab ſeiner Freude Ausdruck, daß ſich zwiſchen deutſchen und ausländiſchen Lektoren und Studenten während dieſer Kurſe ein ſo ſchönes kameradſchaft⸗ liches Verhältnis herausbilden konnte und knüpfie die Hoffnung daran, daß möglichſt viele von ihnen wieder einmal hierher zurückkehren werden. Die auslandskundlichen Sommerkurſe bewältig⸗ ten einen weitausgedehnten Arbeitsplan mit eng⸗ liſchen und franzöſiſchen Kurſen, in denen namhafte engliſche und franzöſiſche Dozenten, Schriftleiter und Wirtſchaftsberater über ſtaatswiſſenſchaftliche, ver⸗ waltungstechniſche, kulturelle, philoſophiſche und literariſche Fragen ſprachen. Im Rahmen dieſer fruchtbaren Wechſelbeziehun⸗ gen ſprach auch der Präſident der franzöſiſchen Front⸗ kämpferverbände Henri Pichot über den„Abgeord⸗ neten Victor Hugo, den Dichter in der Politik“. Mehrtägige Fahrten durch Franken, Württemberg und an den Bodenſee gaben den Teilnehmern Ein⸗ drücke von deutſchen Landſchaften mit. Die Reichs⸗ feſtſpiele gaben ihnen Gelegenheit, vorbildliche deutſche Schauſpielkunſt kennen zu lernen. Aus Baden Ein tragiſches Geſchick Vater überſährt ſein eigenes Kind * Karlsruhe, 7. Auguſt. Ein tragiſcher Unfall ereignete ſich in der Benzſtraße. Dort wurde ein dreieinhalb Jahre Knabe durch einen Lieferkraftwagen überfahren und ge⸗ tötet. Das Kind war mit ſeinem Vater, dem Kraft⸗ wagenführer einer hieſigen Nahrungsmittelſabrik, auf dem Kraftwagen gefahren und auf dem Gehweg abgeſetzt worden, damit es in die Wohnung zurück⸗ kehre. Beim Anfahren des Wagens winkte das Kind noch ſeinem Vater zu und lief aus unerklärlicher Ur⸗ ſache in das Hinterrad des ſchweren Wagens. Die Folge waren ſchwere Verletzungen am Kopf, die den ſofortigen Tod herbel ührten. Verkehrsunfall: Zwei Schwerverletzie Pfbrzheim, 7. Aug. Auf der Eutinter Straße ſtieß der auf ſeinem Leichtkraftrad ſah⸗ rende verheiratete 38 Jahre alte Bäckermeiſter Karl Ziegele aus Mühlacker beim Ueberholen mit einem in gleicher Richtung fahrenden 29jährigen Radfahrer aus Oeſchelbronn namens Hans Eſſig zuſammen. Eſſig kam mit ſeinem Fahrrad zu Fall und zog ſich eine Rückenverletzung zu. Ziegele ver⸗ lor die Herrſchaft über ſein Fahrzeug, ſtürzte eben⸗ falls und blieb mit einem ſchweren Schädelbruch be⸗ wußtlos liegen. Bei Ziegele, der nach dem Poltzei⸗ bericht angetrunken geweſen ſein ſoll, beſteht Lebens⸗ gefahr. Sinsheimer Allerlei * Sinsheim, 7. Auguſt. An dem Olympiaflug der Brieftauben, die am Samstagmorgen um 5 Uhr in Berlin aufgelaſſen wurden, beteiligten ſich auch 50 Olympiatauben der Reiſegruppe Sinsheim. Die erſte Taube traf nachmittags um.15 Uhr in Steinsfurt ein, hat alſo für den Flug Berlin— Steinsfurt 13 Stunden gebraucht. Die übrigen Tau⸗ ben kamen am Sonntag und ſpäter an.— Die hieſige alte Stiftskirche, die lange Zeit als Holzlager gedient hatte, wurde nunmehr umgebaut zu einer prächtigen Turnhalle und zwei ſchönen Werkſtätten. Die Arbeiten wurden voriges Jahr im November begonnen und ſehen jetzt ihrer Vollendung entgegen. — Die NS6„Kraft durch Freude“ veranſtaltet im hieſigen Schwimmbad bei genügender Teilneh⸗ merzahl Schwimmkurſe. Teilnehmer und Teil⸗ nehmerinnen mögen ſich anmelden in der Kreis⸗ Hienſtgeſchäftsſtelle der Köcß in Sinsheim. Das erſte Haus ſteht Wiederaufbau in Tunan 4 Tunau bei Schönau, 8. Auguſt. Trotz der Wit⸗ terungsunbilden geht der Wiederaufbau des durch Brand Ende April d. J. faſt völlig vernichteten Ortes Tunau planmäßig vor ſich. Das erſte Haus, das An⸗ weſen des Landwirts Wetzel, konnte bereits die Feier der Aufrichtung begehen. Noch in der laufenden Woche werden weitere Gebäude bis zum Dachfirſt fertig ſein. Sehr zu wünſchen wäre, daß jetzt be⸗ ſtändiges Wetter eintritt, damit die Arbeiten weiter gefördert werden können und mit Beginn des Win⸗ ters alle Brandgeſchädigten wieder ein Dach über dem Kopfe haben. a⸗ Lützelſachſen, 7. Auguſt. Die unter Schulkin⸗ dern ſtark aufgetretenen Maſern ſind ſtark zu⸗ rückgegangen. Nach den Ferien kann wohl der geſamte Schulbetrieb wieder aufgenommen werden. ⸗a⸗ Weinheim, 7. Auguſt. Der Weinheimer Gen⸗ darmerie⸗Oberwachtmeiſter Thomas Haeffner wurde vom Miniſterium des Innern zum Gendar⸗ meriekommiſſar ernannt.— Der Stuhlmacher Rein⸗ hard Wunſch feierte in körperlicher und geiſtiger Friſche ſeinen 78. Geburtstag. * Neckargemünd, 8. Auguſt. Ihr 83. Lebens⸗ jahr vollendete die allſeits beliebte und geſchätzte Frau Johanna Müller, geb. Kern.— Zu Ehren der 100 hier eingetroffenen„Kraft⸗durch⸗Freude“⸗ Urlauber aus München wurde ein in allen Teilen gelungener Begrüßungsabend veranſtaltet, zu dem die Quartiergeber mit ihren Gäſten erſchienen waren. Bürgermeiſter Müßig hielt eine herzliche Begrü⸗ ßungsanſprache. Der Abend, bei dem allerlei bunte Unterhaltung geboten wurde, wurde verſchönt durch die geſanglichen Darbietungen von Paula Schnei⸗ der, ſowie durch die anmutigen Reigen der jugend⸗ lichen Tänzerin Sophie Görig. * Sinsheim, 6. Auguſt. Gerbereibeſitzer Georg [Stecher konnte hier in beſter Geſundheit ſeinen 75. Geburtstag begehen. * Neckarbiſchofsheim, 7. Auguſt. Der an der hie⸗ ſigen Gewerbeſchule tätige Fortbildungsſchulhaupt⸗ lehrer Wilhelm Laible wurde mit der gleichen Funktion nach Mudau Amt Buchen, verſetzt. dauernden Ruheſtand getreten. Aus der Pfalz Gräßlicher Tod einer Frau Durch den Unfall eines Laſtkraftwagens verurſacht Kaiſerslautern, 8. Aug. Auf dem Wege vom Engelshof bei Kaiſerslautern zur Reichsauto⸗ bahn fuhr ein mit Feldbahnſchienen beladener Laſtkraftwagen, dem ein Kraſtwagen mit einer Kette vorgeſpannt war, den ſteilen Berg hinauf. Auf halber Höhe riß die Kette, ſo daß der hintere Wagen wieder zurückrollte. Die in der gleichen Richtung hinterher kommende, 50 Jahre alte Ehefran Philippine Nickel aus Otterbach konnte dem ziellos rückwärts laufenden Wagen nicht mehr ausweichen. Sie wurde von drei Schienen aufgeſpießt und gegen die Böſchung gedrückt. Die Frau war ſofort tot. Ein Reblausherd in Duchroth-Oberhauſen * Neuſtadt a. d. Weinſtraße, 5. Aug. Der leitende Sachverſtändige für die pfälziſchen Weinbaubezirke teilt mit, daß am 31. Juli durch den zuſtändigen Be⸗ zirksſachverſtändigen in der bedeutendſten nordͤpfäl⸗ ziſchen Weinbaugemarkung Dochruth⸗ Oberhauſen mit einer Rebfläche von 200 Hektar erſtmalig eine Reblausverſeuchung aufge⸗ funden wurde. Der neue Reblausherd umfaßt vor⸗ läufig etwa 30 reblausverſeuchte Stöcke. Es dürfte ſich um eine Verſchleppung aus der benachbarten Seuchengemarkung Odernheim a. Glan handeln. Die Gemarkung Duchroth iſt die 21. pfälziſche Seuchen⸗ gemarkung. Durch den leitenden Sachverſtändigen für die pfälziſchen Weinbaubezirke wurden die erſten Siche⸗ rungsmaßnahmen getroffen und die Aufſtellung einer Unterſuchungsabteilung beim zuſtändigen Mi⸗ niſterium beantragt. Es iſt zu hoffen, daß durch großzügige Bekämpfungs⸗ und Vernichtungsmaß⸗ nahmen die Weiterverbreitung der Rebhaus in Duch⸗ roth verhindert werden kann. Neuer Gendarmerie⸗Bezirksführer sk. Speyer, 7. Aug. An Stelle des in den dauern⸗ den Ruheſtand getretenen Speyerer Bezirksführers der Gendarmerie, Oberkommiſſar Armbruſt, wurde nunmehr der ſeither in Landau ſtationiert ge⸗ weſene Gendarmerie⸗Kommiſſar Joh. Gaſt berufen · Gendarmerie⸗Kommiſſar Gaſt hat ſeinen neuen Ar⸗ beitspoſten mittlerweile angetreten. * Speyer, 7. Auguſt. Der Regierungs⸗Chemie⸗ rat I. Kl. Dr. Wilhelm Jürgens der Landw. Kreisverſuchsſtation und Chem. Kreisunterſuchungs⸗ anſtalt Speyer iſt, nachdem er die Altersgrenze er⸗ reicht hat, mit Wirkung vom 1. Juli 1936 an in den Aus dieſem An⸗ laß wurde ihm für treue Dienſtleiſtung der Dank ausgeſprochen. —————————— ee Schwotzingen im Zeichen des Volksfeſie rr Schwetzingen, 8. Auguſt. Heute abend ſteigt in Schwetzingen das beliebte Volksfeſt der NSDA P. Wenn nicht alles trügt, wird auch der Wettergott zu dieſem Feſt eine etwas freundlichere Miene aufſetzen, und das iſt eigentlich Vorausſetzung zum reſtloſen Gelingen eines Volksfeſtes. Seit geſtern tut ſich in der„Wild⸗ nis“ wieder eine kleine Budenſtadt auf. Lange Bank⸗ reihen mit Tiſchen ſorgen dafür, daß die vielen Hun⸗ Herte von Schwetzingern, die erwartet werden, es ſich im Freien gemütlich machen und die„Halben“ mit Genuß ſchlürfen können. Von der Ortsgruppe der NSDAP wurde jetzt folgendes genaue Programm für die drei Feſttage bekanntgegeben, und zwar: Samstag, 8. Auguſt, 20 Uhr: Propagandamarſch ſämtlicher Formationen. Hierfür gibt der Aufmarſchleiter, Sturmbannführer Sattler, folgenden Standortbefehl aus: Die uniformierten Formationen ſtehen heute Samstag, 19.45 Uhr, marſchbereit mit Fahnen auf dem öſtlichen Schloßgartenſportplatz. Reihenfolge: S3 H/110, M3 110, SA, SAR, NSK, Politiſche Leiter, DeV, Luftſchutzkapelle, RB, HJ, SS, SSR und SS⸗Reiter. Marſchweg: Zähringer⸗, Bismarck⸗ ſtraße, Adolf⸗Hitler⸗Anlage, Karl⸗Theodor⸗, Mann⸗ heimer⸗, Dreikönig⸗, Schloß⸗, Karlsruher⸗ und Forſt⸗ hausſtraße zum Feſtplatz. Um 21 Uhr: Flaggenhiſſung auf dem Feſtplatz mit Anſprache des Hoheitsträgers. Die beiden hie⸗ ſigen Geſangvereine„Liederkranz“ und„Sänger⸗ bund“ ſingen unter der Leitung von Ehrenchormeiſter Nikolaus die Chöre„Gebet für das Vaterland“ von H. Caſimir und„Ich glaube“ von Fr. Gellert. 21.40 Uhr: Die Artiſtengruppe Simons. 22 Uhr: Die beiden genannten Geſangvereine ſingen„Der Fackelträger“ von Annacker und„Trutzlied“ von Keldorfer. Der Samstagabend wird umrahmt mit Muſikſtücken von der Reichsluftſchutz⸗Kapelle Schwet⸗ zingen. Sonntag, 9. Auguſt, 11 Uhr: Standkonzert der Reichsluftſchutzkapelle auf dem Schloßplatz. 14 Uhr: Auf dem Feſtplatz Sport und Spiel der For⸗ mationen und Belegſchaften der Schwetzinger Be⸗ triebe. 15 Uhr: Schwerathletiſche Vorführungen. 16 Uhr: Preisſchießen am Schützenſtand. 17 Uhr: Die Artiſtengruppe Simons. 17.30 Uhr: Geſang iche Darbietungen des Werkchores der Firma Hart& Hertel:„In einem kühlen Grunde“ und„Arbeit“. Muſikaliſche Darbietungen durch die Reichsluftſchutz⸗ kapelle. Ab 16 Uhr Tanz im Tanzſaal des Schwet⸗ zinger Schloſſes. Montag, 10. Auguſt, 15 Uhr: Großes Kin⸗ derfeſt. 20 Uhr: Einholen der Flagge. Anſchließend Schlußtrunk mit Konzert. Der Eintrittspreis für alle drei Tage, einſchließ⸗ lich Tanz, beträgt nur 20 Pfg., womit nicht zuletzt die Vorausſetzung geſchaffen wurde, daß jeder Volks⸗ genoſſe an dieſem traditionellen Feſt teilnehmen kann. Morgen ſammelt das Rote Kreuz. Am morgigen Sonntag werden die Sanitäter, Samariterinnen und Helferinnen noch einmal für das Rote Kreuz ſammeln. ——————— * rn „Noch einmal gut abgelaufen! Perſonenauto mit Kraftrad zuſammengeſtoßen. Geſtern nachmittag gegen 5 Uhr hat ſich an der Ecke Mannheimer⸗ und Dreikönigsſtraße wieder einmal ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem Perſo⸗ nenkraftwagen und einem Motorrad mit Seitenwagen ereignet. Der Motorradfahrer, der von auswärts iſt, flog in hohem Bogen auf die Straße, wobei er zum Glück nicht verletzt wurde. Seine Bei⸗ fahrerin, die durch den Schrecken ohnmächtig gewor⸗ den war, mußte er in das angrenzende Schweſtern⸗ haus bringen, wo ſie ſich erholte und ſich dann die verletzte Hand durch den zufällig des Weges kom⸗ menden Arzt Dr. Menges verbinden ließ. Am Mo⸗ torrad wurden das Beiwagenrad und der Kotflü⸗ gel ſtark beſchädigt, ſo daß das Rad nicht mehr fahr⸗ bar war. Bei dem Perſonenkraftwagen, der von Heidelberg war, wurde die hintere Stoßſtange weg⸗ geriſſen, während die Fahrerin ſelbſt mit dem Schrecken davonkam. Evangeliſche Kirchengemeinde Schwetzingen: 8 Uhr Frühgottesdienſt;.30 Uhr Hauptgottesdienſt(Vikar Bodemer); 10.45 Uhr Kindergottesdienſt; 13 Uhr Chriſtenlehre für die Knaben. Die Kollekte iſt für die Evangeliſche Kirche in Oeſterreich beſtimmt. Katholiſche Kirchengemeinde Schwetzingen: 6 Uhr hl. Kommunion und Beicht;.30 Uhr Frühmeſſe mit Herz⸗Jeſu⸗Kommunion der Männer und Jungmän⸗ ner; 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt;.30 Uhr Hochamt mit Predigt; 11 Uhr Schülergottesdienſt; 2 Uhr Bet⸗ ſtunde der Sühnevereinigung;.30 Uhr abends Herz⸗ Jeſu⸗Andacht mit Segen. Veranſtaltungen in Schwetzingen Heute Samstag Capitol: Boxkampf Schmeling gegen Joe Oouis. Neues Theater:„Maddalena“ mit Martha Eggerth. Wildnis: Volksfeſt der NSDAP. Sonntag Capitol: Boxkampf Schmeling gegen Joe Louis. Neues Theater:„Maddalena“ mit Martha Eggerth. — beiden Lichtſpielhäuſern am Nachmittag Kindervor⸗ ſtellung. Wildnis: Volksfeſt der NSDAP. NSDAP-Miſſeilungen Aus parteiamilichen Bekanntmachungen enmommen Politiſche Leiter Deutſches Eck. Am 12, Auguſt, 20 Uhr, Antreten der uniformierten Politiſchen Leiter an der Allgemeinen Orts⸗ krankenkaſſe zum Formaldienſt. Strohmarkt(Bereitſchaft III). Am 9. Auguſt, 7 Uhr, Antreten auf dem Marktplatz in vorſchriftsmäßiger Uni⸗ form(Dienſtbluſe). DAð S er2 Die Betriebszellenobleute holen ſofort im „Haus der Deutſchen Arbeit“, P 4,—5, Zimmer 16, wich⸗ tiges Material ab. Friedrichspark. Am 9. Auguſt,.50 Uhr, Antreten zum Ausmarſch auf dem Zeughausplatz. Anzug: DAc⸗Uniſorm, Zivil mit DAcß⸗Mütze mit Armbinde. Arbeitsdank rbeitsdank. Die Kameraden, die ſich an der Fahrt nach beteiligen, treffen ſich am— Auguſt an der Uſchule. Nur für Raöfahrer. Bahnfahrt um .30 Uhr ab Hauptbahnhof. NSG„Kraft durch Freude“ Schwetzingerſtabt. Am 8. Auguſt, 20 Uhr, findet im Lokal„Zur Oſtſtadt“( ergenthalerj, Secken⸗ heimer Straße, eine wichtige Sitzung ſtatt, zu der ſämtliche Ki F⸗Warte erſcheinen müſſen. Reichsfeſtſpiele Heidelberg. Nachmittagsvorſtellung„Ko⸗ mödie der Irrungen“, am Sonntag, dem 9. Auguſt, 16.30 Uhr. Kartenbeſtellungen für obige Aufführung am Sonn⸗ tag, dem 9. Auguſt, werden unter Vorbehalt auf den Ge⸗ ſchäftsſtellen: P 4,—5, Lortzingſtraße 95, Nuitsſtraße 1, Ortsgruppe Neckarau, Luiſenſtr 46, entgegen genommen. Alle Teilnehmer können die fahrplanmäßigen Züge der OEG, ab 14.55 Uhr Bahnhof Friedrichsbrücke, benutzen. Zuſteigeſtellen: Neuoſtheim, Seckenheim, Rathaus und Edingen. Rüchfahrt: ab Heidelberg nach Mannheim 24.00 Uhr. Sonntag, den 9. Auguſt: Radwanderfahrt durch den Käfertalerwald über Lorſch nach Jägersburg(Mittags⸗ raſt). Rückfahrt über Neuſchloß—Karlſtern nach Mann⸗ heim. Abfahrt: 7 Uhr ab Adolf⸗Hitler⸗Brücke. Städtiſches Krankenhaus. Fahrzeit:—6 Stunden. Sonntag, den 16. Auguſt, Wanderfahrt nach Hirſchhorn (Beſichtigung der Burg) Rothenberg—(Mittagsraſt)— Kontelshütte—Hirſchhorn. Wanderzeit 5 Stunden. Fahr⸗ preis:.40 /. Rückfahrt ab 20.08 Uhr ab Hirſchhorn. Füh⸗ rung: Wanderwart Rapp⸗Rangert. Fahrkarten ſind vor Abgang des Zuges an der Bahn zu löſen. Wo verlebe ich billig meine Urlaubstage? Das Nibelungenheim im Pfälzer Wald bei Elmſtein— Forſthaus Schwarzſohl— iſt in der Ferienzeit für Koͤß⸗ Wanderer geöffnet. Die Wanderer haben Gelegenheit, im Heim zu kochen. Die Uebernachtungsgebühr beträgt 40 Pfg. je Nacht. Schlafſäcke oder Bettwäſche ſind mitzubringen. Anmeldung nur bei der Köͤß⸗Geſchäftsſtelle P 4, 4/5, Zim⸗ mer 11. Was hören wir? Sonntag, 9. Auguſt .00: Olympiſche Fanfaren. Anſchließend: Muſik in der Frühe.—.50: 9. Tag der 11. Olympiſchen Spiele. grammoͤurchſage.—.00: Sonntägliche Muſik.—.90: Sonntagmorgen ohne Sorgen. Dazwiſchen Schwimmen: 200⸗Meter⸗Bruſtſtil⸗Frauen⸗Zwiſchenläufe, Waſſerballſpiele. — 10.00: Unterhaltungsmuſik. Dazwiſchen Ringen: Grie⸗ chiſch⸗römiſch⸗Entſcheidungen, Bantamgewicht⸗Entſcheidun⸗ gen, Federgewicht⸗Entſcheidungen, Leichtgewicht⸗Entſchei⸗ dungen, Olympiſche Segelregatta, Regattaberichte vom Startſchiff„Najade“, Regattaberichte aus Kiel.— 12.00: Muſik am Mittag. Dazwiſchen: Olympiſche Siegertafel 1896 bis 1936.— 13.00: Bunte Platte(Schallpl.).— 14.00: Bun⸗ ter Melodien⸗Reigen. Dazwiſchen Regattaberichte aus Kiel. — 15.00: Blasmuſik. Dazwiſchen: Hochſprung⸗Frauen⸗Ent⸗ 0⁰ 0 U 9 Nodeneuheiten- Kurzweren- Sttümpfe- Posamenten Eaul Mα, N 2, 9 ſcheidung, 4⸗mal⸗100⸗Meter⸗Staffel, 4⸗mal⸗100⸗Meter⸗Staffel⸗ Frauen⸗Entſcheidung, 4⸗mal⸗100⸗Meter⸗Staffel⸗Entſcheidung. Schwimmen: 100⸗Meter⸗Freiſtil⸗Frauen⸗Zwiſchenläufe, 100⸗ Meter⸗Freiſtil⸗Endlauf⸗Waſſerſpiele.— 16.00: Der Mara⸗ thonlauf bei den 11. Olympiſchen Spielen 1936. Staffelhör⸗ berichte von der Strecke. Einlage: Marathonlauf(heroiſche Muſik von Herbert Windt) Uraufführung.— 18.00: Robert Gaden ſpielt. Dazwiſchen: Funkberichte vom Stadion⸗ rennen in Hoppegarten.— 19.00: Olympia⸗Echo: 9. Tag. 20.00: Nur für den Deutſchlandſender: Muſik am Abend. Dazwiſchen Ringen: Griechiſch⸗römiſch⸗Entſcheidungen. Fech⸗ ten: Degen⸗Einzel⸗Ausſcheidung.— 22.00: Wetter⸗ und Tages⸗Nachrichten.— 22.15: Olympia⸗Echo.— 23.00: Tanz und Unterhaltung. Pro⸗ .90: S10¹ Wetterkarte des Luftamts Frankfurt a. M. 7 Huqust 1936,19 0hr. 2 Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 8. Auguſt: Kältere Luft⸗ maſſen, die am Freitagnachmittag nach Weſtdeutſch⸗ land eindrangen, führten nach der vorangegangenen Erwärmung vielfach zur Bildung örtlicher Gewitter. Danach hat ſich aber wieder ſchnell der hohe Druck aufgebaut. Da die vorhandenen Luftmaſſen jedoch noch ſehr feucht ſind, iſt bei ſtärkerer Sonneneinſtrah⸗ lung zunächſt noch immer wieder die Bildung ört⸗ licher gewittriger Störungen zu erwarten, doch bleibt das Wetter vorerſt im großen und ganzen meiſt aufgeheitert. Vorausſage für Sonntag, 9. Auguft Meiſt ſtark aufgeheitert und tagsüber wärmer, etwas ſchwül, örtliche Bildung gewittriger Störungen, ſchwache Luftbewegung. Höchſttemperatur in Mannheim am 7. Auguſt + 20 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 8. Auguſt. 14,2 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 16,3 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 3,8 Milii⸗ meter ⸗ 3,8 Liter je Geviertmeter. In den Rheinbädern wurden heute vormittag 7 Uhr 18 Grad Waſſer⸗ und 14,5 Grad Luft⸗ wärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt ——..6. 7. 8. Hnecar-Pegel[ 5 6 7ſ g. einfeld 9513., Preiſah 55.0.50 28 348 348 Nannheim Sebe egled Maxau- 6,27.32.25 8,256,15]Seilbronn. Mannheim.525.55 5,58 5,515,50[Plochingen⸗ Raub...89 3,59/ 8,88.88, 3,85[Diedesbein. Röln 3730365 3,853,81 EHaNdbms- ο WIRTSCHAFTS-ZRHrruN0G Samstag. S. August 1936 der Neuen Mannheimer Zeitung Kleines Angeboi in neuem Geireide * Mannheim, 6. Auguſt. An den Weltweizen⸗Märkten erreichten die Preiſe in dieſer Woche einen neuen Höchſt⸗ ſtand. Maßgeblich dafür waren die anhaltend ungünſtigen Wetterverhältniſſe, da in Nordamerika noch immer der Regen auf ſich warten läßt. Die amtlichen Erntevorſchätzun⸗ gen der Vereinigten Staaten weiſen weiter verminderte. Ziffern auf, und auch die kanadiſchen Prärie⸗Provinzen ſcheinen nach den neueſten Meldungen in ihren Erträgen erheblich hinter dem Durchſchnitt zurückzubleiben. Hinzn kam eine vermehrte Nachfrage aus verſchiedenen euro⸗ päiſchen Ländern und umfangreiche Käufe der amerikani⸗ ſchen Mühlen ſelbſt. Vorübergehend gaben die Preiſe eine Kleinigkeit nach, als man Ausſichten auf Regenwetter zu haben glaubte, aber ſofort traten größere Käufe des Be⸗ rufshandels in Erſcheinung, die die Preiſe wieder anziehen und auf einen neuen Höchſtſtand kommen ließen. An etlichen Märkten liegen die Notierungen um rund 10 v. H. höher als in der Vorwoche. Dieſe Bewegung ſpiegelte ſich auch in den Ciſ⸗For⸗ derungen für kanadiſchen und ſüdamerikaniſchen Weizen wider, die meiſt um 0,50 hfl. höher als in der Voxwoche liegen. Amber Durum⸗Hartweizen war überhaupt nicht am Markt. Ebenſo fehlte Manitoba I, hard, Ablautie. Für Manitoba II, Atlantic, loko Antwerpen, verlangte man 6,75 hfl., transbordé, desgl. ladend⸗geladen 6,22/ hfl. und Abladung Auguſt 6,70 hfl.; Manitoba III, Atlantie, ſtellte ſich loko Antwerpen auf 6,52 hfl., transbocdé, ſee⸗ ſchwimmend auf 6,5277 hil. und Auguſt⸗Abladrung auf 6,47% hfl. Für Manitoba I, hard, Pacific, verlangte man 6,879 hfl., für Manitoba I, Pacific, 6,85 hf., fär Mani⸗ toba II, Pacific, 6,75 hfl. und für Manitoba IIX, Pacifie, 6,60 hfl., ſämtlich bei Auguſt⸗Abladung. Von argentini⸗ ſchem Weizen war Uruguay/ Laplata, 79 Kg., für 174 Sh. zur Auguſt⸗Abladung erhältlich. Die Ruſſenweizen, die wir in unſeren letzten Berichten mehrfach ermähnt haben, ſind anderweitig verkauft worden. Am Markt für Inlandsweizen macht ſich das regneriſche Wetter der letzten Tage nachteilig bemerkbar. Die Ernte Hat ſich dadurch verzögert und auch, wenn man jetzt den Weizen einernten kann, wird er noch nicht ſofort an den Markt kommen können, da ſich infolge dieſer Vevzögerung die Ernten der verſchiedenen Getreidearten zeitlich ſtark zuſammengedrängt haben und die Landwirte nun zum Druſch kommen, zumal der Druſch bei dem Weizen, der während des Regens auf den Feldern ſtawd, ſchwieriger als ſonſt vonſtatten gehen dürfte. Ob die einzelnen Weizenarten ſchon für verhältnis⸗ mäßig frühe Termine erhältlich ſein werden, wird jeweils davon abhänngen, ob ſie vor oder erſt wäh rend der Regen⸗ zeit eingebracht worden ſind. Die Mühlen ſind für Auguſt und September kaufbereit. Für erſte Hälfte Auguſt, in der noch die alten Feſtpreiſe gültig ſind, war nur ſehr wenig erhältlich. Einige Partien badiſcher und pfälziſcher Weizen von je 30 bis 50 To. wurden zu dieſen Preiſen aufgenommen. Soweit Weizen durch Fuhre angeliefert wird, iſt er vielfach öͤurch die Feuchtigbeit beeinflußt, doch werden ſich ſolche Schäden nicht mehr einſtellen, wenn nur einige Tage trockenes Wetter bleibt. Auch bayeriſcher Wei⸗ zen war vereinzelt für erſte Hälfte Amguſt am Markt, wo⸗ bei man meiſt eine Handelsſpanne von 6 1 in Anrechnung brachte. Thüringiſche Weizen, die mam anfangs gleichfalls beobachten konnte, waren am Wochenſchluß nicht mehr zu haben. Bei allen dieſen Angeboten handelt es ſich jedoch durchweg nur um ſehr kleine Partien. Für zweite Hälfte Auguſt war nur ganz vereinzelt norddeutſcher Weizen zu haben. Auch für ſpätere Termine war das Angebot bis jetzt noch nicht ſo reichlich wie in früheven Jahren, da man die noroͤdeutſchen Herkünfte lieber au den Niederrhein vex⸗ käuft; wenn auch dort die Feſtpreiſe niedriger ſind, ſo 5 die Reiſedauer doch kürzer und daher die Gefahr einer Qualitätsverſchlechterung, mit der man bei dieſem Wetter immerhin rechnen muß, geringer. Außerdem wird am Nie⸗ derrhein Kaſſa gegen Dokumente gehandelt, ſo daß die Verkäufer früher in den Beſitz ihres Geldes kommen. V Norddeutſchland wurde Pommern/ Mecklenburger, Pom⸗ mern/ Mecklenburg/ Holſteiner und Pommern/ Mecklenburg/ Märker für Oktober, November und Dezember angeboten. In dieſen Herkünften ſcheint in dieſem Jahr eine recht gute Mittelqualität erzielt worden zu ſein. Für Septem⸗ ber ergab ſich in dieſen Weizen noch keine Umſatzmöglich⸗ keit, da noch keine feſten Angebote vorliegen; dagegen konnte man oſtpreußiſchen und oſtholſteiniſchen Weizen baufen. Aus Süddeutſchland war zur September⸗Oktober⸗ Lieferung Bayern/ Franken⸗Weizen zur Waſſerverladung erhältlich. Aus Württemberg und Heſſen fehlen noch An⸗ gebote für nahe und ſpäte Termine.— Futterweizen war ſehr begehrt, doch nicht zu haben. * Die Verhältniſſe am Roggen⸗Markt ſind ganz ähnlich wie bei Weizen; auch hier iſt das Angebot für nahe Ter⸗ mine recht klein, und nach dem Niederrhein kam verhält⸗ nismäßig lebhaftes Geſchäft zuſtande, während am Ober⸗ rhein die Stille noch anhielt. Angeboten waren hier pom⸗ meriſche, oſtpreußiſche und ſchleſiſche Roggen, von denen insbeſondere die beiden zuletzt genannten Herkünfte recht ſchön ausſahen. Die Angebote bezogen ſich faſt ausſchließ⸗ lich auf September und. Oktober. Für weſtpreußiſchen Roggen bot der Handel zur September⸗Lieferung 0,20 41 weniger als den Mühlenfeſtpreis. Umſatzmöglichkeiten er⸗ gaben ſich jedoch zu dieſen Bedingungen nicht, zumal da neuerdings die Reichsgetreideſtelle als Käufer in Erſchei⸗ nung trat.— Futterroggen war noch nicht am Markt. 214 Anſtelle des verſtorbenen Gen.⸗Dir. Jäger⸗Mannheim wurde Direktor Dr. Robert Weber aus Mannheim, Vor⸗ ſtandsmitglied der Badiſchen AG für Rheinſchiffahrt und Seetransport in Mannheim und der Rheinſchiffohrts⸗A vorm. Fendel in Mannheim in den Aufſichtsrat gewählt. * Der pfälziſche Arbeitseinſatz im Juli. Die Geſamt⸗ zahl der Arbeitsloſen in der Pfalz betrug am 31. Juli 1096 noch 24 072 gegenüber 27 742 am 30. Juni 1936 und 36 476 am 31. Juli 1935. Der Rückgang beträgt ſonach ſeit 90. Juni 1936 insgeſamt 3 670 und ſeit 31. Juli 1935: 12 404. In allen Arbeitsamtsbezirken der Pfalz war auch im Juli 1936 der Arbeitseinſatz weſentlich beeinflußt durch die zwiſchen⸗ bezirklichen Vermittlungen. * 1,2 Millionen Dz. Süßkirſchen geerntet.— 52,7 v. H. dienen dem Selbſtverbrauch der Erzeuger. Die Süßkirſchen⸗ ernte 1996, für die die Ausſichten zunächſt günſtig waren, wurde in der letzten Zeit der Ernte dͤurch das ungünſtige Wetter beeinträchtigt. Inſolgedeſſen wurde der vorgeſchätzte Mittag-Ausgabe Nr. 361 — Rhein-Mainische Abendbörse Behaupiei Fraukfurt, 7. Auguſt. Die Abendbörſe begann in ſehr ſtiller Haltung, all⸗ gemein bekundete man Zurückhaltung. Die Stimmung war nach den ſtarken Rückgängen von heute mittag aber nicht weiter ſchwach. Erholungen waren andererſeits vorerſt auch nicht zu verzeichnen, wenngleich die Kuliſſe auf der ermäßigten Baſis etwas Kaufneigung zeigte. Zu⸗ nächſt notierten Verein. Stahl unv. 107,50 und Weſtdeutſche Kaufhof unv. 52. Mönus Maſchinen lagen noch 1 v. H. niedriger mit 96,50. Im Freiverkehr gaben Burbach Kali auf 74(75) nach. Renten ſehr ruhig. Nachdem in verſchiedenen Papieren, ſo für Zellſtoff und Maſchinenaktien, noch kleine Abgaben vorlagen, zeigte die Abendbörſe im Verlaufe bei lebhaften Umſätzen eine leichte Erholung. Insbeſondere Montanaktien wurden gefragt und erholten ſich gegen die tieſſten Kurſe um 75 bis 1 v. H. Im übrigen war die Kursgeſtaltung noch etwas uneinheitlich, die Grundtendenz war indes etwas Das Braugerſten⸗Geſchäft hat ſich noch nicht eingeſpielt, Durchſchnittsertrag von 2,0 Kg. je Baum nicht erreicht. freundlicher. Am Einheitsmarkt lagen Großbankaktien 93 5 0 R icht 1 Bei der endgültigen Ernteermittlung Mitte Juli wurde, freun 9 da die Brauereien und Mälzereien noch nicht im Beſitz der wie das Statiſtiſche Reichsamt bekanntgibt, im Reichsdurch“ ſchwächer, Commerzbank 100,50(101,25), Dedibank 102,50 Bezugsſcheine ſind. Es wurden bereits zahlreiche An⸗ ſichtsmuſter gezeigt, die recht unterſchiedliche Qualität auf⸗ weiſen. Häufig haben die Gerſten eine dunkle Farbe und ſind auch nicht ſo einheitlich in der Qualität wie in den beiden letzten Jahren; einige ſüddeutſche Herkünfte ſahen auch ſcheckig aus. Doch ſind auch ſehr ſchöne Muſter am Markt; beſonders konnten ſchleſiſche und Saale⸗Gerſten ge⸗ fallen, doch kann man ſich aus den erſten Gerſten natürlich ſchnitt ein Baumertrag von 18,3 Kg. errechnet, gegenüber 6,5 Kg. bei der ſehr ſchlechten Ernte 1935 und 22,5 Kg. im Hahre 1934. Auch die Güte der Süßkirſchenernte befrie⸗ digte 1936 mit einem Hundertſatz von 36,1 mittlerer und 14,3 ſchlechter Kirſchen nicht. Infolge der kühlen und feuch⸗ ten Witterung während der Reifezeit waren die Kirſchen häufig geplatzt und brachten viel Abfoll. Insgeſamt ſind von rund 6,7 Mill. ertragsfähigen Bäumen im Berichts⸗ (104), Dresòner Bank 103(104). An den Rentenmärkten blieb es auch ſpäterhin ſehr vuhig. Die Nachbörſe brachte weiter etwas erholte Kurſe: Ver. Stahlwerke 108, Mannesmann 108—108,25, Rheinſtahl 145,50, Höſch 110—110,50, J6 Farben 165,2ö. Berliner amiliche Noſierungen ülti 18 11 jahre in Deutſchland 1,283 Millionen Dz. Süßkirſchen ge⸗ renee 5F erntet worden. Zum erſten Male wurde dabei die Ver⸗ Welxen märk, Wintergerste IBafer märk, machen. Aus der Pfalz und aus der Taubergegend lagen ˖ f Berlin 7677 2zeil. fr. Berl. 183 1800 Berl. 4/49 685 wertung der Süßkirſchenernte für das geſamte Reichs⸗ t ſt i 5 Zutierwz. Bl 80. märk. Stat. 174 1800 Erzeugpr. H44 einige ſchone Muſter vor, die einen recht günſtigen Eiweiß⸗ gebiet ermittelt. Im Reichsdurchſchnitt dienten von der Boxzen märk. 161/163 Gseil fr Berl... Welrenmehf 8 28.50 gebalt baben ſollen. Im allgemeinen ſcheinen jedoch ſüd⸗ geſamten Süßkipſchenernte 52,7 v. H. zum Selbſtverbrauch Sraugerste märk. Stat.... Erzeugerpr. 9 28.50 deutſche Herkünfte einen verhältnismäßig hohen Waſſer⸗ der Erzeuger, 38,0 v. H. zum Verkauf für den Friſchver⸗ neu frei Berll 101 28.80 gehalt zu haben. Soweit man bis jetzt beurteilen kann, zehr und 9,3 v. H. zur Verwertuna als Brenn⸗ und Mar⸗—*——— 2. dürfte der Bedarf der Brauereien und Mälzereien aber meladenobſt. Dieſe Zahlen ſpiegeln deutlich die große Be⸗ aueffeetatl.. Puttere. 505 5 itati 0 i ie⸗ deutung der Süßkirſchen für das Kleingartenweſen wider.——9 auch in dieſem Jahr quantitativ und qualitativ voll befrie 90K1 8* digt 0 izeilige Winter⸗Induſtriegerſte, 68/a9 Auch eine Vorſchätzung der Sauerkirſchenernte liegt bereits. Viktoria⸗Erbſen.. 85,—.—[Seradella 8 igt werden.— Zweizeit ige ger„ 1 vor. Es wurde für das Jahr 1936 dabei ein vorausſicht⸗ Kleine Erbſen..32.—/85.— Leinkuchen ab Hambg 17,0 incl..80 Kilogramm, war zu 19,75—20,00„/ erhältlich; für Saale⸗ licher Baumertrag von durchſchnittlich 13,3 Kg. ermittelt[Futter⸗Erbſen.. 2, /,— Erdnußkuchen ab Hbg 15.90„ 580 Ausſtich, 70/7t, Kc. verlangte man auch bis zu 20,0 4, cif gegennber 5,5 Kg. bei der endgültigen Ermteermittlung im Aerlehnenn ½2—— Mannheim. Vierzeilige Gerſte ſtellte ſich bei 64/65 Kg.] allerèings beſonders ungünſtigen Vorjahr. Wicken deutſch....50/250 Sovabohnſchrot abog 1550„ 800 Hektoliter Gewicht auf 19,30.10,40 4.— Futtergerſte war Bis jetzt 281 500 Liter Patenwein an der Saar ver⸗ Dſiſee 350850 ab Stenin 150„ 88 ſehr geſucht, jedoch nicht erhältlich, da jede einigermaßen[kauft. Die den Weinortſchaften an der Saar zugewieſenen[Lupinen——*—— Kortoſſelfo dön,rolp-. Keifäd trockene Gerſte als Induſtriegerſte deklariert wird, wenn ſie offenbar dieſen Anſprüchen nicht genügt. * auch Für alten Hafer oſtpreußiſcher Herkunft verlangte man Patenſtädte haben bisher 231 500 Liter Patenwein auf⸗ gekauft. Ein immerhin gutes Ergebnis, wenn man berück⸗ ſichtigt, daß die Käufe noch lange nicht alle getätigt ſind. Wiltingen ſteht mit dem Verkauf an höchſter Stelle, und zwar mit 103 500 Liter, dann folgt Soarburg mit 96 000, Hamburger Zucker-Terminbörse Amtliche Notierung für weißen Zucker, geſackt, trocken, nicht unter doll Stand, 25, frei Seeſchiffsſ. Hamburg, für 50 kg einſchl. Sack. 18,50 bis 18,60, eif Oberrhein. Neuer Hafer war noch[Ockfen hat 31000 Liter und Wawern 27 000 Eiter verkauft,[7 Auguſt10 Uhr 30[ 7. Auguſt 2 Uhr 15 nicht am Markt. zu denen noch andere Weinorte kommen. Der Durch⸗ Termine Frief] Oeld bez. Brief Geld bez Die Nachfrage nach Weizenmehl war weiterhin ſehr ſchnittspreis betrug 650“ für ein Fuder. Kuguſt.290 85 3290 305 rege; die Mühlen ſind teilweiſe ſchon bis Ende September* Schweine⸗Zwiſchenzählung am 4. September. Wie Sept.30] 30— 890 300 ausverkauft.— Roggenmehl war für ſofortige Lieferungſchon während der letzten Jahre wird auch diesmal am 4. 8* 88 5 440 23 568 ſehr gefragt, doch kaum erhältlich. September eine Schweinezwiſchenzählung durchgeführt. Bei Dez. 0 Der Futtermittelmarkt ſtand im Zeichen der lebhaften—.+ · die— 2 855 2 920 3 ſetrei Hau achtungen von Schweinen, Bullen, ſen, en, ebruar. 3, 50 nach Futtergetreide.— Kleie war—.— Jungrindern und Kälbern, Schafen und Ziegen in jedem Märr.)0 355 870 85 8 ebenſo ließen ſich Weizenfuttermehl und Gerſtenfuttermeh der drei Monate Juni, Juli und Auguſt erfaßt, desgleichen Aprüii.3803.60 380 350—5 glatt verkaufen. Sonſtige Futtermittel blieben ſtill. wird die Zahl der in den Monaten Juni, Juli und Auguſt Mai 285 15——— 8.70— Paul Riedel. geborenen Kälber feſtgeſtellt. Jult 205388 309 285 2 Neckar AG. krachienmarli Duisburg-Ruhrori Geld- und Devisenmarki In der in Stuttgart abgehaltenen Generalverſammlung Paris, 7. Auhust Schluß amtlii). der Neckar⸗AcG war durch 12 Aktionäre ein Kapital von Das Geſchäft an der heutigen Börſe erfuhr gegen geſtern en 70.26— gpenlen 5 Popenbagen.. J Men 20(88 180 vertreten. Der bereits bekannte Abſchluß keine Aenderung. Die Frachten und Schlepplöhne blieben] fann 15.418/ fün 11825 n 19.35/ B6ch 6i0. wurde einſtimmig genehmigt und Entlaſtung erteilt. unverändert. delgien 256,— Schwelz 494,87J Siodcholm 393,25 l Warschen 2575 Dr. Konz iad e London, 7. Auguif Gechlub entlüch aß die im vergangenen Sommer eröſſnete Großſchiffahrts⸗ 22 reuyo 502.50 Kopenhagen] 22.40 f Moskau 25,37 Fchanhg 1/248 ſtrecke Mannheim— Heidelberg ͤͤrei Jahre früher als vor⸗— 9 7„39½ i geſehen fertig geworden ſei. Das ſei ermöglicht worden Waren und Märkie msterdam 7825 908 18890—ĩ9 98.—— 1 durch die von dritter Seite zur Verfügung geſtellten kurz⸗ Leinöl⸗Notierungen vom 7. Auguſt.(Eig. Dr.) Lon⸗ Poris 75.31— lisszbon 110,12 Athen 580.— Feriko 1785 friſtigen Gelder, die bis Ende dieſes Jahres wieder zu⸗don: Leinſaat Pl. per Auguſt 129; Leinſagt Klk. per Brüsse— 4 Helsiugiors 5 Mien 20,56 Henterides 24.25 rükbegahlt werden müßten, Aus dieſem Grunde hätten bis] Auguft⸗Sept. 14/ Leinſaatch 1ko 28,0; Auguſt 20; ſer 2200% e 25 ſan e, 15. e 188 hetzt weitere Arbeiten am Neckarkanol noch nicht wieder in] Jan,⸗April 27,1 Boumwoll⸗Oel ägypt. 38,6 Baumwoll⸗ 15442— 248 50 fis ke l4u. 442— 1815 Angriff genommen werden können. Er erwähnte dann St. ügypt, per Sept. 8,75. Neuyork: Terp. 44,75. Sa⸗ en. 3875— Fels 400.— fonglong 1,293 L Sülstrs 205,12 auch die im Geſchäftsbericht bereits feſtgeſtellte außer⸗ vannah: Terp. 39,75. ordentliche Verkehrsentwicklung auf dem Neckar zwiſchen Rotterdamer Getreiderurſe vom 8. Auguſt.(Eig. Dr.) Meialle* αε Mannheim und Heilbronn und die günſtigen Auswirkun⸗ gen auf den Heilbronner Hafen, ferner den Ausbau des Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Sept. 5,972 Hamburger Neiallnoflerungen vom 7. August Nov. 5,77; Jan. 5,75; März 5,62/.— Mats(in Hft. per Neckors bei der Gemeinde Aldingen, die durch die Neckar⸗ Laſt 2000 Kiko) Sept. 76,25, Nov. 79,50) Jan. 74,25 0 Aae c frief Bat kanaliſierung oberhalb Stutigart bei ſtarken Hochwäſſern[März 75,55. ahe L5l.50,50.)5/. 42554255,0.. Errer.. 1880ʃ18 in Nachteil gekommen ſei. Die Arbeiten für die neue Liverpooler Baumwollkurſe vom 7. Aug.(Eig. Dr.) Lchr Feinsilber(. p.— 41.3538. Stauſtufe Aldingen ſeien ſoeben an die Unternehmer ver⸗ Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) Auguſt(90) irr.„„„„e be feingold(li. p. gr..84 geben worden mit der Weiſung, die Arbeiten nicht zu 696; Sept. 695; Okt. 634; Nov. 693, Dez. 632; Jan,(97).-Piain(Abfalie forrieren, ſondern normal ͤurchzuführen, um ſo mehr als 662; Febr. 651; März 646; April 699; Mai, Juni je 637;——«I— 1*.4 Mün 4.20 3— von Württemberg keine Arbeitsloſen für dieſen Zweck mehr Juli 636; Auguſt 622; Okt. 608; Jan.(38) 603; März, Mai iIi.... Maier. Un 405 eingeſetzt werden könnten. Er gab der Hoffnung Aus⸗ fe 602; Tendenz kaum ſtetig. lahst.— 49.— 258.0288.0 Se 2 oͤruck, daß der Neckarkanalbau weitergeführt werde und* Pforzheimer Edelmetall⸗Notierungen vom 8. Auguſt. Lunb.49. 49.— 255,075,00 7070 T zwiſchen Reich und Länder ein entſprechender Vertrag zu⸗ Mitgeteilt von der Deutſchen Bonk und Diskonto⸗Geſell⸗] Oſſober 49..48.— 04255,00 Acfimon egulns miges.(S.)44.—. 49.0 ſtandekomme, ſobald das Reich dafür die Mittel wieder ſchaft, Filiale Piorzheim): Platin techniſch rein 3,60 ſe—**—5 355,02550“- J Susckellber( per Flasche) 12.5013.80 frei habe. Er glaube, daß noch im kommenden Winter die Gramm; dto. 4 v. H. Polladium 3,55 ſe Gramm; dto. 4 deun. J51.— 150,25... 255,0255,0J.. Wolftzmert uines,(in.) 17,52 Arbeiten für eine neue Stauſtufe oberhalb Heilbronn und im Frühjahr mit dem Bau begonnen werden könne. In einer Bauzeit von—8 Fahren ſollte Stuttgart erreicht ſein. v. H. Kupſer 3,45 je Gramm; Feingold 2840 je Kilo; Fein⸗ ſilber 42,90—44,70 je Kilo: ſe nach Abnahme von 50 Kilo bzw. 1 bis 9 Kilo. * Der Londoner Goldpreis betrug am 7. Auguſt für eine Unze Feingold 138 ſh 6 d 86,6318 /, für ein Gramm Feingold demnach 53,4345 Pence= 2,78527 4. Nun 2u HNEM VoRrEEE- Noch mehr Vorteile für Sie: 0 Stahlkarosserie Hart- holzgerippe(Vier be- queme, reichlich bemes- sene Sitze). Große, zuverlässige Bremsen mit Servo-Wir⸗ kung.(Bremskabel lie · genin Metallschläuchen geschützi). o Komplette Boschaus- rüstung: Lichtmaschine mit Innenkühlung, An- lasser, Batteriezündung und vollautomatische Zündeinstellung). Hinten liegender, grober Kraftstofftank. Schnellstart- Fallstrom · Vergaser. Richtige Bodenfrei- heit- Bequeme Karos- seriehöhe- Bequemes Ein- und Aussteigen. Normale, in jahrzehn · telangem Autobau be· Währte und leicht zu handhabende Gang- schaltung. Glauben Sie nicht auch, daß eine Probe- fahrt am besten zu Ihnen spricht? Der nächste Opel-Händler erwarté Sie. In der ganzen Welt sind die Wagen der hohen und Röchsten Preisklassen mit 4 Takt-Motor ausgerüstet,— sie haben min· destens 4 Zylinder. Der 4 Zyl. 4 Takt-Motor gehört zu den Konstruktionen, die nicht billig,— deren Vorteile aber für den Fahrer offensichtlich sind. Der OPEL P4 kostet nur RM 1650. Trotzdem ist auch er ein Vierzylinder und bietet Ihnen alle damit zusammenhängen- den Vorteile, z. B. leisen, vibrationsfreien Lauf, kraſtvolle Ge- schmeidigkeit— daher Schalten selten notwendig— starke Kraftreserve und Langlebigkeit. Auch bei der Scheffung des OPEL P4— eines Vollautomo- bils zu niedrigstem Preis— hat die größte Automobiliabrik des Kontinents auf die Vorzüge eines 4 Takt 4 Zylinder- Motors nicht verzichtet.— Zu Ihrem Vorteil! Aufo Gm. b. H, Mannbeim, 0 7 5 7 Fernsprecher 267 26 Autoheaus Schmoll G. m. b.., Mannheim, T 6, 31/32 Fernsprecher 215 55/56 Fr11z2 Hlarimann, Mannheim, Seckenheimer Straße 68 a Fernsprecher 40316 7 alten Schulhaus! Seite/ Nummer 361 Samstag, 8. Auguſt 1936 — Eine ſeltſame Dublizität des Schickſals hat es gefügt, daß der junge franzöſiſche Ingenieur Al⸗ jonſe Bertier, ein Nichtreiter, zweimal ganz er⸗ ſtaunliche Gewaltritte vollbringen mußte, einmal um ein ganzes Dorf vor namenloſem Unheil zu be⸗ wahren und zum sweitenmal, um ſein eigenes Le⸗ ben zu retten. Er wird augenblicklich in Marſeille lebhaft gefeiert. Trotz ſeiner Jugend war der Bergbauingenieur Alfonſe Bertier von einem Mi⸗ neuſyndikat in der Nähe von Algier mit verantwor⸗ tungsvollen Arbeiten betraut worden. Er leitete die Sprengungen in elner großen Mine und füllte ſei⸗ nen Poſten zur vollen Zufriedenheit ſeiner Vorge⸗ ſetzten aus. Seine Leiſtungen wurden um ſſo mehr anerkannt, als er nur wenige gelernte Hilfskräfte zur Verfügung hatte und im weſentlichen auf die Geſchicklichkeit ſeiner eingeborenen Arbeiter ange⸗ wieſen war. Nach monatelangen Strapazen in der Gluthitze Nordafrikas erhielt er endlich einen kurzen Urlaub. Bevor er aber dieſen Urlaub an⸗ trat, überwachte er noch die Vorbereitungen z. einer außerordentlich wichtigen und gefährlichen Spren⸗ gung an Gebirgshängen, die ſich unmittelbar über der Arbeiterſiedlung der Mine befinden. Die Pläne dazu hatte er ſelbſt auf das ſorgfältigſte ausgear⸗ beitet. Die Bohrungen machten gute Fortſchritte und boten ſchließlich keine Schwierigkeiten mehr, ſo daß Bertier die weitere Auſſicht ruhigen Herzens ſeinem Vertreter übertragen konnte. Beim Abſchied ſchärfte er dieſem aber auf das nachdrücklichſte ein, die Sprengung unter keinen Umſtänden vorzuneh⸗ men, wenn anhaltender Regen niedergehe, da durch das Regenwaſſer der Berghang unterwaſchen wer⸗ den könnte, ſodaß man keine Kontrolle über die ab⸗ ſtürzenden Geſteinsmaſſen mehr habe. Es wurde ihm zugeſichert, daß man ſeine Anweiſungen befol⸗ gen werde und ſo reiſte er ab an die Küſte. Meh⸗ rere Tage hatte er bereits in ſeiner Penſion in völ⸗ liger Zurückgezogenheit gelebt, als er zufällig im Rundfunk hörte, daß in der Gegend von Algier wider Erwarten heftige Regenſchauer niederge⸗ gangen ſeien. Der pflichtgetreue Ingenieur ahnte nichts Gutes. Gerade an dieſem Tage ſollte die große Sprengung in ſeiner Mine erſolgen. Hatte man nun dort wirklich ſeine Warnung befolgt und die Sprengung verſchoben oder war man ſo leicht⸗ fertig, ſie doch auszuführen? Um ſeine böſen Ahnungen zu beſchwichtigen, lief er ans Telefon und verſuchte mit der Direktion der Mine zu ſpre⸗ chen. Aber eine Verbindung der Mine ließ ſich nicht herſtellen, da die Telefonleitungen bei dem Unwetter zerſtört worden waren. Dafür gelang es Bertier aber auf einem Umwege in Erfahrung zu bringen, daß ſein Vertreter die Folgen des Re⸗ gens doch zu gering achtete, um die Sprengung auf⸗ zuſchieben. Ueber dieſe Nachricht geriet der In⸗ genieur in helle Verzweiflung. Er wußte, daß ein entſetzliches Unglück bevorſtand. Unter allen Um⸗ ſtänden mußte die Sprengung verhindert werden. Aber wie ſollte er ſeinen Vertreter rechtzeitig be⸗ nachrichtigen Er hatte nur noch ſechs Stunden Zeit. Kurz entſchloſſen mietete der Ingenieur ein o und machte ſich in ihm in raſender Fahrt auf den Weg. Der Motor gab her, was er konnte, aber allmählich wurden die Wege immer ſchlechter. Notgedrungen mußte die Geſchwindigkeit verlang⸗ ſamt werden. Endlich blieb der Wagen in einem Schlammloch hoffnungslos ſtecken. Ihn ohne Hilfe herauszuziehen, brauchte gar nicht erſt verſucht zu werden. Und wenn auch das Auto wieder frei ge⸗ kommen wäre, die Fahrt hätte nicht ſortgeſetzt wer⸗ den können bei der Grundloſigkeit der Straßen. Bertier gab das Rennen nicht auf. Im Lauf⸗ ſchritt eilte er zur nächſten Araberſiedlung und kaufte dort ein Pferd. Noch nie im Leben hatte er auf dem Rücken eines Pferdes geſeſſen. Jetzt aber bot ein Ritt die einzige Möglichkeit, noch rechtzei⸗ tig zu der Mine zu kommen. Als endlich die Mine erreicht war, wollte man dort gerade mit der Neue Mannheimer Zeitung /Mittag⸗Ausgabe MKneſihuill Buui Jun Ullclora Sprengung beginnen. Erſchöpft ſank Bertier vom Pferd, aber wenige Sekunden ſpäter ſchon beſchwor er den anweſenden Direktor, das Vorhaben aufzu⸗ geben, denn Menſchenlꝰeben ſtehe auf dem Spiel. Es gelang ihm auch wirklich, eine Verſchiebung der Spengung durchzuſetzen. Die folgende Nacht ſollte beweiſen, daß Bertiers Warnungen nur all⸗ zu berechtigt geweſen waren. Mehrere große Fels⸗ blöcke bröckelten plötzlich ohne menſchliches Dazu⸗ tun von der Wand ab. Die Regengüſſe hatten tat⸗ ſächlich die Baſis der Geſteinsſchicht ſtark unter⸗ höhlt. Wäre unter dieſen Umſtänden noch die Sprengwirkung dazu gekommen, dann hätten unge⸗ heure Felsmaſſen abſtürzen und die Arbeiterſied⸗ lung unter ſich begraben müſſen. Erſt jetzt fand die übermenſchliche Gewaltleiſtung des Ingenieurs ihre volle Anerkennung. Selbſt als Bertier einige Monate ſpäter nach Frankreich zurückkehrte, berei⸗ tete man ihm dort Ovationen. Der Gefeierte hätte es ſich nicht träumen laſſen, daß er ſehr bald unter nicht minder ungünſtigen Umſtänden einen zweiten Gewaltritt würde ausführen müſſen. Und doch blieb ihm nichts anderes übrig, als er während eines Beſuches bei den Eltern ſeiner Verlobten in einem Fiſcherdorf in der Nähe von Marſeille beim Blu⸗ menpflücken von einer Gütſchlange gebiſſen wurde. Sein rechter Arm ſchwoll alsbald ſtark an, ſchmerzte entſetzlich und war faſt vollſtändig gelähmt. Der nächſte Arzt wohnte in zwanzig Kilometer Entfer⸗ nung. Zum Unglück war das Auto ſeiner Gaſt⸗ geber gerade in Reparatur. Bereit ſtand lediglich ein Reitpferd, dem ſich der Ingenieur dann auch, wie ſeinerzeit in Nordafrika, anvertraute. Dies⸗ mal waren die Straßen zwar nicht verſumpft, da⸗ für aber konnte Bertier ja ſeinen rechten Arm nicht gebrauchen. Wieder wie damals drohten ihm die Kräfte zu verſagen. Kurz vor ſeinem Ziel mußte er ſich mit aller Kraft der Bewußtloſigkeit erweh⸗ ren, die ihn dann aber doch übermannte, als er das Haus des Arztes betrat. Wie in Nordafrika war er aber auch in dieſem Falle, als es um ſein eigenes Leben ging, nicht zu ſpät gekommen. Durch einen raſchen Eingriff und durch eine wilde Fahrt im Auto zum nächſten Krankenhaus gelang es dem Arzt, den Ingenieur am Leben zu erhalten. * — Unabſchätzbar iſt die aZhl der Menſchen, die im Dienſte der Wiſſenſchaft ſich ſelbſt aufopferten und ihr Leben dahingaben, aber wohl ſelten iſt das Schickſal eines Wiſſenſchaftlers ſo tragiſch geweſen, wie das des Warſchauer Profeſſors Nikolaus Tri⸗ finoff und ſeiner Ehefrau. Der 55jährige Dozent hatte erſt kürzlich eine um 25 Jahre jüngere Aſſi⸗ ſtentin geheiratet, die ihm bei allen ſeinen Verſu⸗ chen in der Erforſchung und Bekämpſung der menſchlichen Tuberkuloſe zur Seite ſtand. Nach langjährigen, umfangreichen Vorarbeiten war es ihm endlich gelungen, eine Ultra⸗Kurzwellen⸗Ap⸗ paratur zu konſtruieren, mit deren Hilfe er den Tuberkuloſe⸗Bazillus im Menſchen abtöten zu kön⸗ nen hoffte. Sein Lebensziel ſah er faſt erreicht. Die Verſuche, die er mit Tieren anſtellte, verlieſen mit beſtem Erfolg. Er infizierte Meerſchweinchen und Kaninchen mit Tuberkel⸗Bazillen, aber die Tiere erkrankten nicht, nachdem ſie wiederholt mit der Apparatur beſtrahlt waren, und Tiere, bei denen die Krankheit bereits Fortſchritte gemacht hatte, genaſen vollſtändig. Kein Zweifel, die Ul⸗ tra⸗Kurzwellen waren imſtande, den Tuberkel⸗Ba⸗ zillus zu töten. Jetzt wurde es notwendig, die Wir⸗ kung des Apparates auf den Menſchen zu prüfen. Bei der Wahl der geeigneten Verſuchsperſon über⸗ legte Profeſſor Trifinoff nicht lange. Es war ſelbſt⸗ verſtändlich, daß kein anderer Menſch in Betracht kam als er ſelbſt. Er führte ſeinem Blut alſo Tu⸗ berkuloſekeime zu und wartete zunächſt einmal die Wirkung der Injektion ab; wie erwartet, erkrankte er leicht. Der große Augenblick, die endgültige Prüfung ſeiner Erfindung war gekommen. Der Forſcher hatte ſich nicht getäuſcht. Die Ultra⸗Kurz⸗ wellen zerſtörten die Tuberkel⸗Keime und brachten die Krankheit ſofort zum Stillſtand und Rückgang. Ein Triumph ſondergleichen! In ſeiner Freude gab Profeſſor Trifinoff jetzt endlich dem Drängen Nachtfroſt im ſchleſiſchen Gebirge — Breslau, 7. Aug. Im Bereich ſubpolarer Kaltluftmaſſen traten in der Nacht zum Freitag in Schleſien bei kräf⸗ tiger Ausſtrahlung für die Jahreszeit ungewöhn⸗ lich tiefe Temperaturen auf. Im Flachland zeigt das Thermometer vielerorts nur 5 bis 6 Grad über Null. Im Gebirge ſtellte ſich in den höhe⸗ ren Keſſellagen ſtellenweiſe ſogar Nachtfroſt ein. Wie der Reichswetterdienſt mitteilt, meldete Groß⸗Iſer als niedrigſte Temperatur 1 Grad unter Null; dicht über dem Boden wurden ſogar 3 Grad Kälte gemeſſen. Opfer der Berge — Zermatt, 7. Auguſt. Eine achtköpfige Bergführergruppe die zur Ber⸗ gung der am Matterhorn verunglückten Zweier⸗ partie aufbrach, konnte bisher nur die Leiche des Bergführers Perren bergen. Nach der Leiche des Engländers wird weiter geſucht. Als dͤie Kolonne ſich wieder zum Abſtieg anſchickte, hörte ſie am Fuße des Matterhorns Hilferufe eines Engländers, deſſen Begleiterin, Miß Frida Currant aus London, bei einem Steinſchlag, der das Seil zer⸗ riß, abgeſtürzt war. Die Alpiniſtin ſtürzte etwa ſechs Meter tief auf ein Geröllfeld, wo die Leiche geborgen werden konnte. Bergung der Oyfer von Wharneliffe — London, 7. Aug. Die Rettungsarbeiten in der Grube von Wharn⸗ cliffe wurden in der Nacht zum Freitag um.30 Uhr eingeſtellt, nachdem es nur gelungen war, 32 Leichen zu bergen. Die Rettungsmannſchaften waren ſo erſchöpft, daß die zunächſt noch nicht ans Tageslicht gebrachten 25 verunglückten Bergleute unter Tage gelaſſen werden mußten. Die Bergungs⸗ arbeiten waren mit größten Schwierigkeiten ver⸗ bunden, da die Rettungsmannſchaften die ganze Zeit hindurch nur mit Gasmasken arbeiten konnten. Wirbelſturm wütet in Polen — Warſchau, 7. Aug. Der Kreis Nieswiez in der Woiwobſchaft Nowogrodek wurde von einem Wirbelſturm heimgeſucht. Zehn Dorfgemeinden wurden in einen Trümmerhaufen verwandelt. Etwa 100 Gebäude ſind reſtlos zerſtört und vom Sturm fortgetragen worden. Flugzeugabſturz fordert 8 Tote — Neuyork, 7. Aug. In der Nähe des Flughafens von St. Louis ſtürzte wenige Minuten nach dem Start ein zwei⸗ motoriges Großpaſſagierflugzeug der Linie St. Louis—Chicago aus unbekannter Urſache ab und ging in Flammen auf. Die acht In⸗ ſaſſen wurden getötet. Die Leichen ſind bis zur Unkenntlichkeit verſtümmelt. Die Mehrzahl der Fluggäſte waren Geſchäftsleute aus Chicago. 68 Fiſcher im Taifun umgekommen — Tokio, 7. Aug. Nach einer Meldung der Agentur Domei geriet ſüdweſtlich von Formoſa eine japaniſche Fi⸗ ſchereiflottillle, neun Boote mit über 200 Fiſchern, in einen Taifun. 68 japaniſche Fiſcher ſollen umgekommen ſein. Aus Formoſa zur Hilfe eilende japaniſche Torpedoboote retteten die übrigen Mannſchaften. SSSHHHHRBB————————————————————————————————————— ſeiner jungen Gattin nach, die ebenfalls ſich dem gleichen Verſuch unterziehen wollte. Sie konnte ja kaum in Gefahr geraten! Doch ſeltſamerweiſe hatte der Apparat bei ihr keine Wirkung. Die Ba⸗ gillen vermehrten ſich und nahmen von dem ganzen Körper der unglücklichen Frau Beſitz. Der Pro⸗ feſſor verſuchte ſein äußerſtes, es ſtand ja nicht nur ſeine Erfindung, ſein Lebenswerk, ſondern vor al⸗ lem das Leben der geliebten Frau auf dem Spiel. Doch die Tragödie nahm unaufhaltſam ihren Lauf. In den Berichten der polniſchen Zeitungen über den Tod der Frau Trifinoff wird hervorgehoben, daß ſie bis zuletzt ihre ſeeliſche Kraft bewahrte und daß kein Wort des Vorwurfs oder der Mutloſigkeit über ihre Lippen kam. Sie tröſtete noch ihren Mann über das Verſagen ſeines Apparates und bat ihn, recht bald mit den Arbeiten zur Feſtſtellung des Fehlers zu beginnen. Doch am Tage nach ihrem Be⸗ gräbnis fand man den Profeſſor in ſeinem Labora⸗ torium tot auf. Er hatte in ſelbſtmörderiſcher Ab⸗ ſicht mit der einen Hand die elektriſchen Kontakte ſeines Ultra⸗Kurzwellen⸗Apparates und mit der an⸗ deren den Strahl einer Waſſerleitung berührt. * — In Palermo, auf Sizilien, wurde dieſer Tage ein orlzinelles Wettrennen veranſtaltet. Es handelt ſich dabei um ein Eſelrennen, das nicht etwa um einen Preis ging, ſondern um den Ruhm, wer den ſchnellſten Eſel Siziliens beſitze. Schon vor länge⸗ rer Zeit hatten über 100 Eſelbeſitzer den Start ihrer Tiere bei einem eigens für dieſes Rennen zuſam⸗ mengeſetzten Komitee angemeldet. Vollzählig trafen dann auch die Eigentümer mit ihren Eſeln auf der Rennbahn ein, wo ſich ſchon Stunden vorher eine rieſige Menſchenmenge zu dem großen Ereignis ein⸗ gefunden hatte. Noch ehe der Startſchuß ertönte, ſtellten ſich die erſten Schwierigkeiten ein. Mehrere der Beſitzer verſuchten nämlich anfangs vergeblich, ihre Tiere bis an die Startlinie zu bringen, doch alles Ziehen und Zerren half nichts, die Eſel hatten ihren eigenen Kopf. Erſt nach halbſtündiger Ver⸗ ſpätung, nachdem die Reiter ausgiebig ihre Peit⸗ ſchen benutzt hatten, konnte das große Feld, wenn auch in einiger Unordnung, ins Rennen geſchickt werden. Der Startſchuß ertönte, aber ſiehe da, von den 100 Eſeln liefen nur 28 Tiere ab. Die reſtlichen Grautiere ſtanden apathiſch und gelangweilt auf der Bahn und dachten offenbar nicht daran, ſich in Be⸗ wegung zu ſetzen. Von den 28„Rennern“ wieder⸗ um lieſen nur 11 Tiere die ganze Strecke ab. Die anderen bockten zum nicht geringen Aerger ihrer Jockeis plötzlich, ſetzten ſich kategoriſch auf ihre Hinterbeine und waren durch nichts zur Fortſetzung des Rennens zu bewegen, oder aber ſie fanden den ſaftigen Raſen ſchmackhafter als alle noch ſo ver⸗ lockenden Siegespreiſe. Der Sieger legte jedoch die Strecke in bewundernswerter Schnelligkeit, man kann faſt ſagen in Rekordzeit, zurück. Als Erklä⸗ rung für den glänzenden Sieg des wackeren Lang⸗ ohrs gab der glückliche Beſitzer an, daß er ſeinen Eſel noch niemals geſchlagen habe, was ſicherlich in der ganzen Welt einzig daſtehen dürfte. *. — Der franzöſiſche Senat hat einen Geſetzent⸗ wurf angenommen, nach dem das ſchulpflichtige Al⸗ ter von dreizehn auf vierzehn Jahre erhöht wird. Man hofft durch dieſe Neuregelung, durch die erſt⸗ malig ein ganzer Jahrgang auf der Schule zurück⸗ gehalten wiro, den Markt der jugendlichen Arbeits⸗ loſen und das Ueberangebot an Lehrlingen etwas einzudämmen. 9 Roman von Sophie Hoechstetter Burger ſah ihr Erſchrecken, verſicherte, es würden ia alle Vorbengungsmittel angewendet werden. Ja, und wenn ſie geſtatte, käme er alſo gegen fünf Uhr mit einer Violine und eingeroſteten Fähigkeiten für Mozart wieder hierher. Bo ſuchte er ſich eine Geige? Aber natürlich im Er hatte ſein Taxi nicht warten laßßen, wanderte den viertelſtündigen Wea zu Fuß über die Wieſen. Als Arzt fühlte er Beſorgnis, als Mann tiefe Be⸗ friedigung. Alte Gefühle zogen maiengrün herauf. Es iſt wundervoll, wenn man die Jugendflamme als eine ſo ſchöne, ja und auch erfreute Frau wieder⸗ findet. Er freute ſich darauf, mit ihr wieder zu muſtzieren. Er war Univerſitätsprofeſſor der Medi⸗ zin, nicht ein Primgeiger. Heute beſaß er Freimut und Selbſtgefühl und brauchte weder in Liedern noch ſonſt leiſe zu flehen. Als er ſich dem alten Schulhaus näherte, hatte Fräulein Gertrud Kolb mittlerweile einem ewigen Frauengeſetz gehorcht und ſich nach dem überraſchen⸗ den Beſuch umgezogen, ſich elegant und fein gemacht, als müſſe ein zweiter kommen. Sie trug ein ſchwarzgetupftes Waſchkleid, tat keine Gartenarbeit, trug die Haare friſch gebürſtet. Nichts verriet ihre Erregung, als der zweite Herr dieſes Tages wirklich vor ihr ſtand. Ob die Nach⸗ barn es auch bemerkten? Die biſſigen alten Kan⸗ torsleute, der Förſter und ſeine Schweſter? Sie alle hatten den Blick auf Fräulein Kolbs Haus und Gar⸗ ten, ohne daß ſie noch irgendwelche freundlichen Be⸗ ziehungen anbahnten. Ein Univerſitätsprofeſſor? Fräulein Kolb er⸗ ſchauerte bei Burgers Vorſtellung. Eine Bioline? Nein, ſie beſaß doch ihren Volksempfänger. Wie, der Herr Profeffor hielt ſie für die Lehrersfrau? Nun lächelte Fräulein Kolb. Freilich gehöre ihr das ein⸗ ſtige kleine Schulhaus. Doch als Schulhaus diene es ſchon faſt zwanzig Jahre nicht mehr, als doͤem An⸗ drang nicht mehr genügend. Wenn der Herr Pro⸗ feſſor ſich die alten Räume anſehen wolle, würde ſie ſie gerne zeigen und dabei nachſinnen, welche der In⸗ ſtrumentenhandlungen in der Stadt ihm eine gute Geige leihen könne. Ludwig Burger ſtand im Eckzimmer des Oberge⸗ ſchoſſes, ſeiner einſtigen Bude, und hatte wie damals über die Wieſen hinweg den Blick auf Bäume und Dächer von Wolfsreuth. Gerührt über die eigene Pietät, rühmte Burger den Raum und erfuhr, in der Feſtſpielzeit ſolle das Zimmer vermietet werden, die ſchöne Ausſicht, das gute Bett, die Couch, der große Schreibtiſch, nicht wahr? Auch ein zweites Zimmer ſei noch da, wenn nötig ein drittes. Man ſchränke ſich ſelbſt eben ein für die Feſtſpielgäſte. Profeſſor Burger war am Fenſter ſtehengeblie⸗ G ſah hinüber zu den Dächern und Wipfeln des utes. „Geben Sie das Zimmer und den Nebenraum nicht ab, bis ich ſpäteſtens übermorgen aͤbend noch einmal vorgeſprochen habe“, hörte Fräulein Kolb und warf einen glänzenden Blick auf die Witwerringe der großen profeſſorlichen Hand.—— Frau Wendt war um ihren Großvater bemüht. Der herbeigeeilte Hausarzt hatte ihr beſtätigt, daß wirklich ein wenig Sorge ſei, wie es ihm bei einem kollegialen Beſuch Profeſſor Burger mitgeteilt habe. Obzwar es den alten Herrn angreifen würde, man ſolle dringend zu viel Liegen vermeiden.„Sie wiſ⸗ ſen ja leider in Pflege Beſcheid, gnädige Frau.“ Gewiß ja. Ihr Mann war vor ſechs Jahren an den Folgen einer komplizierten Kriegsverwundung geſtorben, er war nie mehr völlig geſund geweſen. Wenn der Großvater— ſie ſcheuchte den Geoͤanken fort. Als zur Teeſtunde Burger gemeldet wurde, be⸗ fiel dernalten General ein Schimmer von Heiterkeit. „Weißt bu noch, Karl Guſtay hat ihn den„Ihr⸗Wohl⸗ Ludwig“ genannt, weil der Junge, wenn wir ihn zu Tiſch behielten, immer jählings ſein Glas hob und ein dumpfes„Ihr Wohl“ herausſtieß? Na, dem nahm der Krieg ſeine kleinbürgerliche Befangenheit fort. Zu komiſch, daß ich mich auf ſo'ne Sonate ordentlich freue.“ Burgers leichte Hand war berühmt im Opera⸗ tionsſaal, aber der Geigenbogen glitt nicht wie das Meſſer, ſondern er kratzte. Die Finger der Linken fanden zu den Tonfolgen zurück, wie das Gedächtnis zum Lied von der Glocke oder dergleichen findet. Aber der Bogen, der verwünſchte Boden! Oder waren es die Blicke auf das koſtbar ſchöne Blondhaar, die Unruhe in die Hand brachten? Frau Gabriele war der Muſik treu geblieben. Ihr Anſchlag verriet eine zärtliche Hand. Die Kla⸗ vierſpielerin wandte ab und zu das Geſicht dem Geiger zu, paßte ſich in ſeinen Tempoſchwierigkeiten an mit einem Lächeln der Nachſicht, der Kamerad⸗ ſchaft. Dieſes Lächeln hob zwar den Mut, aber es verbeſſerte nicht den Strich. Sonate in B⸗Dur von Wolfgang Amadeus Mozart. Largo, Allegro, An⸗ dante, Allegretto. Welche ein Kobold hatte ihm zu⸗ geflüſtert, dieſe Sonate ſei einmal ſeine Glanzlei⸗ ſtung geweſen? Ihm wurde heiß, die Hand blieb nicht mehr trok⸗ ken. Er ſpielte in mutiger Verzweiflung. Im An⸗ dante fiel ihm die ſchöne Kraft des Klaviers auf, er fand ein paar weiche Töne in der tragiſchen Melodie, dann kam wieder die Unſicherheit über ihn. Frau Gabriele hatte die Nachſicht, ein wenig zu pauſieren, ehe ſie in den kühnen Wurf des Allegret⸗ tos überging. Sie kamen in Heiterkeit zu ihrem Finale und der General behauptete, das Kratzen der Geige habe ihm Spaß gemacht, habe ihm geradeswegs in die alte Zeit hineingeführt. Burger verbeugte ſich höflich. Bis zu den gro⸗ ßen Ferien werde er muſikaliſch wieder beſſer in Form ſein, und mit einer Violine auftreten, die wie eine Nachtigall töne, behauptete er froh. „Sie wollen die alte Heimat auf länger beſuchen?“ fragte Frau Gabriele nicht ohne Teilnahme. Ihrer Muſikalität, ihrer Frauenklugheit erſchien es als ein Opfer des Profeſſors, dem alten Herrn zu Ge⸗ fallen das gewiß viele Jahre lang nicht geſpielte In⸗ ſtrument ergriffen zu haben. In angeborener und geſellſchaftlicher Liebenswürdigkeit bat ſie nun Bur⸗ ger, ihr doch aus ſeinem Leben zu erzählen, während ſich der General noch ein wenig in der Abendſonne durch die Gärten fahren ließ. Sie hatte ihre Erin⸗ nerungen an den Gaſt zwiſchen ſeinen beiden Be⸗ ſuchen herbeigeſucht, ſo weit ſie zu finden waren. Zwei Sommer lang in den Ferien Stunden bei dem Lehrer, Zuſammenſpiel mit dem vor Schüchternheit faſt brüsken Primaner, der damals eine entſtellende Brille trug und ſehr rote Hände beſaß, in denen er linkiſch Blumenſträuße aus Wald und Flur herbei⸗ brachte. Nun war aus dem rauhen, etwas unſchönen Jüngling ein ſelbſtbewußter Herr mit harmoniſche⸗ rem Geſicht geworden. Sie nahm ihre dürftigen Erinnerungen zuſam⸗ men und begann in damenhafter Gewandtheit:„Da⸗ mals, als die Sonaten an der Tagesordnung waren und Sie uns ſo wunderſchöne wilde Blumen brach⸗ ten, ſchien es, als würden Sie ſich der Muſik oder der Botanik zuwenden. Aber Sie wählten die Me⸗ dizin. Hat Sie das Erlebnis des Krieges dazu ge⸗ führt? Ich konnte es mir denken, der Wunſch zu heilen, iſt in jeder Form nie ſtärker geweſen als nach Krieg und Zuſammenbruch.“ Er wurde lebhaft, ſachlich.„Ja, damals ſchrie der Zuſtand der Menſchheit nach großen Pſychiatern. Aber es wäre ein Irrtum, an die Geſundung kranker oder exzentriſcher Hirne zu glauben. Man muß da nur ſorgen, daß ſolche Menſchen wöglichſt wenig Nachkommen finden.“ Er bog in ein Lächeln ab: „Zwiſchen der Muſik und der Medizin ſind Zuſam⸗ menhänge. Ich habe mich nur ſpäter auf das viel⸗ ſtimmige Klavier beſchränkt. Und mit den wilden Pflanzen, den Heiltränken daraus, arbeitet die Medi⸗ zin ja auch.“ Seine Stimme bekam einen freien, fröhlichen Klang.„Sie erinnern ſich an meine Sträuße, gnädige Frau? Wie ſelig und wie unglück⸗ lich war ich damals. Heute kam ich ohne Blumen. Gewiſſermaßen in einem Aberglauben. Aber mor⸗ gen früh will ich mal ſehen, ob in den Bayreuther Weihern die Waſſerlilie blüht—“ Sie lachte unbefangen.„Natürlich, Sie müſſen alles begrüßen, auch die alten Weiher. Aber nun möchte ich gerne aus Ihrem Leben hören.“ Ein hilfreiches Erinnern ſtellte ſich plötzlich ein:„Sie waren bis zuletzt in Flandern?“ Wirkliche Teilnahme lag nun über dem wohlge⸗ formten, anmutigen Geſicht, dem ein ſanfter Reife⸗ beginn noch die Konturen der Jugend erhielt. Und nun konnte Burger aus dem ſchüchternen, unbeholfenen Burſchen von einſt den Solbaten, den Kämpfer herauswachſen laſſen. Er durfte dies ſpä⸗ ter auch noch vor dem alten General. Beim Fortgehen begleitete ihn Frau Gabriele bis zur Gartenterraſſe. „Wenn die Nacht ein wenig Fieber einſetzen ſollte“, ſagte Burger leiſe,„ſo muß man noch nicht fürchten, es käme von Entzündlichkeit der Atmungsorgane. Ich ſah das von meinem Kollegen veroroͤnete Mittel ſtehen. Sie dürften ſehr reichlich davon geben.“ (Fortſetzung folgt) + * Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Zwei ſchwe Olympia⸗Sonderdienſt der NM3. Letzter Tag der Schwerathletik! Er ſollte und mußte den Höhepunkt und den ſo ſehnlichſt erwarteten deutſchen Sieg bringen. Rudi Ismayr ſchaffte es nicht, der Aegyp⸗ ter Khadr El Touni machte dem Olympiaſieger von 1932 einen Strich durch ſeine großen Hoffnungen. Und ſo blieb nur noch Joſef Manger aus Freiſing, der Schwerathlet mit der größten Laufbahn, die je ein Ge⸗ wichtheber aufzuweiſen hatte. Im Juli 1935 wurde Seppl Manger deutſcher Meiſter, im November holte er ſich in Paris die Europameiſterſchaft, und— Berlin brachte ſei⸗ — größten Triumph, die Goldene Medaille im Gewicht⸗ eben. Der Kampf iſt vorbei. Langſam leert ſich die Deutſch⸗ landhalle, die endlich den erwarteten Maſſenbeſuch beim Olympiſchen Gewichtheben erlebt hat. Aber immer noch gibt es Begeiſterte, die ſich einfach nicht trennen wollen, die immer wieder nach Seppl Manger rufen. Wir ſehen Bayern in ihren„Schweinsledernen“, man ſieht alle die Be⸗ kannten, die bei keinem großen Ereignis in der Schwer⸗ athletik fehlen. Sie jubeln und machen aus ihrer großen Freude kein Hehl. Und als Seppl Manger ſogar noch einen Salto rückwärts ſchlägt— bei 210 Pfund Eigengewicht wahrlich keine Kleinigkeit—, tobt die Halle minutenlang vor Beifall. Und ſchließlich wird es auch Manger zu viel. Er will gerade in die Kabinen„entfliehen“, als ich ihn doch noch erwiſche.„Ich kann Ihnen nur das ſagen, was Sie ſchon nach meiner Europameiſterſchaft in Paris hörten: Ich bin der glücklichſte Menſch der Welt. Mein ſchwerſter Kampf war für mich auch die größte Nervenbelaſtung; denn nach dem glänzenden Abſchneiden der Aegypter mußte ich faſt ſicher glauben, was uns der Mannſchafts⸗ führer erzählte, nämlich, daß ſein Schützling Huſſein vorhabe, 420 Kg. zur Hochſtrecke zu bringen. Ich habe mich nicht in Experimente eingelaſſen, ſondern bin in der Steigerung ganz auf ſicher gegangen. Und das ſcheint wohl die Nerven von Huſſein mitgenommen zu haben. Er iſt ſonſt beſtimmt beſſer als 395 Kg.“ —— re Männer „Das wird aber in Freiſing einen Empfang geben?“ „Die erſten Freunde ſind hier ſchon bei mir geweſen. Vor allem mein Chef fehlte nicht und hat mir eine ganz beſon⸗ ders freudige Mitteilung gemacht. Sie wiſſen doch, daß ich beim Finanzamt in Freiſing angeſtellt bin. Und nun iſt meine Beförderung zum Steuerſekretär ſicher.“ mmer wieder hören wir noch Jubelrufe. Und plötzlich hat Manger es eilig:„Entſchuldigen Sie, wenn ich zu Lanoͤsleuten gehe. Die warten nun auch ſchon lange“. Aber wir haben„Erſatz“: Rudi Ismayr! So ganz zufrieden iſt er wohl nicht.„Ich habe gewußt, daß ich gegen El Touni nicht gewinnen konnte. Er iſt eben beſſer! Kör⸗ perlich war ich in beſter Verfaſſung, ſeeliſch aber gerade oͤurch das Wiſſen um dieſen prachtvollen ägyptiſchen Ge⸗ wichtheber ſo mitgenommen, daß mich das ſchon belaſtete. Ich habe mich mit ganger Kraft gegen die faſt ſichere Nie⸗ derlage angeſtemmt und bis zum letzten Augenblick gehofft, daß vielleicht doch der ſo oft mir unfreundliche Zufall ein⸗ mal beſonders„freundlich“ geſtimmt ſein könnte. Aber mein Kamerad Wagner und ich haben wenigſtens die bei⸗ den Plätze für Deutſchland gerettet!“ A. J. Finniſche Turnvorführungen im SOlympia⸗Stadion Der mit ſeinen fünf Entſcheidungen ſehr bedeutſame Donnerstag brachte im Olympiſchen Stadion mit den Vor⸗ führungen der finniſchen Turnerinnen einen prächtigen Abſchluß. Mit dem Banner Finnlands marſchierten 100 Turnerinnen in das Oval des noch gut beſetzten Haupt⸗ ſportfeldes und brachten ernſte und humorvolle Darbietun⸗ gen turneriſcher und tänzeriſcher Art. Sie begannen mit Haltungs⸗ und Bewegungs⸗Uebungen, die ſie zu außer⸗ ordentlich wirkſamen Bewegungsformen ſteigerten. Den Abſchluß der Vorführungen bilbeten finniſche Volkstänze in alten wunderſchönen Nationalkoſtümen. Aus der gro⸗ ßen Anzahl der teils ernſten, teils humorvollen Tänzen, die teilweiſe recht ſchwierig waren und große Ausdauer verlangten, ſeien die oſtfinniſchen Tänze erwähnt, die, wie alle anderen Vorführungen, dankbaren Beifall bekamen. Ausdruck des Vertrauens, das unserem Heuse bracht wird. Die Belieferung unserer Kunden mit Quädlitäts-NHöbeln wird àuch Weiterhin unsere vornehmste Aufgebe sein. gemessen àn den Nonäatsverkäufen des Vorjahres, erblicken wir den Mit Nippons Töchtern durch Berlin Olympia⸗Sonderdienſt der NM3. „Wir freuen uns ſehr, daß Sie uns ein bißchen durch Bevlin führen wollen“, begrüßt mich Miß Shirayama, die Führerin der japaniſchen Sportlerinnen, und ihre Mädels machen ihre tiefe Verbeugung.„Im Schwimmbaſſin kann ich meine Schar zwar gut zuſammenhalten, aber hier in Unſere Ruderer vor dem Bootshaus des Ruder⸗ vereüns„Allianz“ Berlin Von links nach rechts: Söllner, Gaber, Gwinner, Volle, Maier der Stadt iſt es nicht ſo einfach.“ Es kommt mir ſehr zu⸗ ſtatten, daß ich als norddeutſcher Herkömmling die kleinen Waſſernixen alle um einiges überrage. Das iſt es auch, was auf die Japanerinnen vielleicht Len ſtärkſten Eindruck macht, daß es in Deutſchland ſo viele lange Menſchen gibt und daß es gar nicht ſo ſchrecklich ausſieht, wie ſie es ſich zu Hauſe vorgeſtellt hatten. Es dauert nicht lange, dann haben unſere kleinen Damen auf dem Berliner Pflaſter Gemeinſames mit Tokio Möbelhaus allerseits entgegenge- nur guten, preiswerten Lüngen& Batzdorf entdeckt, und damit wird ibnen alles vertrauter. Den Tauentzien ernennen ſie zur Ginza⸗Straße und fühlen ſich nun ganz wie zu Hauſe. Lachend und ſchwatzend ſchwirren ſie von einem Schaufenſter zum andern. Aber je mehr ſie ſehen, deſto beklommener werden die Geſichter, denn nun wiſſen ſie ſchließlich gar nicht mehr, was ſie kaufen ſollen. Die Führerin, das„Tantchen“, hat es nicht leicht. Sie muß die Mädels und auch deren Gelder zuſammenhalten. Am liebſten möchten ſie ihrer ganzen Klaſſe Andenken aus Deutſchland mitbringen. Die Brüder beſtellten Fahrtenmeſſer Schon allein dieſer Auftrag macht Schwterigkeiten, da die japaniſchen Jungens anſcheinend ſehr gut orientiert ſind und ganz genau vorgeſchrieben haben, was ihnen die berühmten Schweſtern mitbringen ſollen. Dann werden vaſch moch ein paar perſönliche Wünſche befriedigt: Pullover, Sandaletten, Anſtecknadeln und was ſonſt ein Mäochenherz erfreut, und dann iſt auch ſchon die Zeit für Einkäufe verſtrichen. Das viele Sehen macht hungrig, hat Tantchen richtig vermutet, und als ſie ihre Mädels nun in eine ſtille Seitenſtraße führt, ahnen dieſe noch nicht die Ueberraſchung: richtiges japaniſches Menü in einem japa⸗ niſchen Reſtaurant. Strahlende Geſichter, als uns ſchon beim Eintreten die vertrauten Düfte entgegenſtrömen. Tantchen hatte vorſorglich ſchon alles beſtellt. Skiaki wird gegeſſen. Man könnte es auch japaniſches Eintopfgericht nennen, nur mit dem Unterſchied, daß jeder ſich ſein Ge⸗ richt auf dem Tiſch ſelbſt kocht. Zuerſt wird auf einem ſilbernen Tablett ein Spirituskocher aufgetragen. Dann kommen die Zutaten; kleingewürfeltes Fleiſch und ge⸗ ſchnittenes Gemüſe, die japaniſche Univerſaltunke aus Sojabohnen und anderen Gewürzen, je nach Geſchmack. Nach dem Eſſen ſteht ein Kinobeſuch auf Tantchens Pro⸗ gramm. Da waren ſie hocherfreut, als das weiche rote Licht ſie umflutete und jede in einem breiten roten Seſſel ſitzen konnte. Es iſt ſchon dunkel geworden, aber immer noch ſchwärmen die Mädchen von der Pracht, bis auf ein⸗ mal eine von ihnen einen Freudenſchrei ausſtößt: Die Wochenſchau hat ſie ſelbſt gefilmt. Da will nun das Lachen in unſerer Reihe kein Ende nehmen. Sie zeigen mit den Fingern und ſchütten ſich herzhaft aus. Viel zu ſchnell ſind die Bilder vorübergeflogen. Aber es beſchäftigt ſie noch lange, und in der Pauſe wird Tantchen befragt, ob dieſer Film auch nach Japan käme. Berückſichtigt unſere Inſerenten! — Vermischtes⸗ 3 Schön e Umere großen Austellungstãume gtehen jedem zur unverb. Besichtigung offen. 7 Moderne S825255 -Zim.-Wonng. Neckarſtadt⸗Oſt, -Zim.-Wohng. mit Badez., Bal⸗ Unsere liebe Mutter, Frau * 9 Qu 7, 29—— Zum möglichſt baldigen Eintritt Weinlässer it Balkon, imfkon/ 60/65.—, 4 wird tüchtiger, jüngerer 5944 G E E S Sn 1¹ 2 it aut erh., wein⸗ 2. Stock 88600-2-Woh en 0 1 f Ra dio e 8 Gord 00„aebr. au erfragen boi in verſch, Stadt⸗ 4 W. FWripedlen sno. Sackr 1 0 ⸗ usanna Cordt WVe. llenteit, fabriknen, Katalogpreis flet, kl. Kalen⸗ 0 885 Fakturis9 R. 248.—ür uur 9 1104en ſchrauk Otterfag. Heiza., gute freie geb. Balgchbach perfekt in Stenographie u. Schreib⸗ verkaufen Radio„Wirk Moltke. Telephonzelle. Henschafti. Wonng. Lage,, 125.—, 8 t in Stenographie u. Schreib⸗ perkaufen. Radio ⸗Wirth, Moltke⸗hillia abzugeben.(ſchöne freies 4. Zimmer ist im Alter von über 80 Jahren, fern von ihrem Heim, plötzlich rC Pr. hoch Bis. O fſta d k. Farl und unerwartet, sanft entschlafen arbeiten, S68 G 7, 20. Hof. v. 5 5 Lichtbild, Zeugnisabſchriften u. Ge⸗—10 u.—4 U. 8 5 Bimmer ——— Sielc, Waldpark, 100., Mannheim, Lörrach, den 7. August 1936. eee——— Mehrere gebr it Ri. 804 Kü., einger. Bab5 Zimmer 0 6, 2 2 560)0[[Kleiderſchränke 85* 9 85 zu vermiet. zun: Oſtſtadt, Heiza. * 88 34 Hüchen weg. Platzm. bill. 1 2 25 17 15 115 rt. 9 1 fus Wolff Die trauernden Hinterbliebenen: 2 abzugeb. Peter, 20, ng. u. 131 in modern. Ausführung, zweck-[Günther, S 3. 7. an die Geſchſt. 1 2 0 9 Adoli Gordi und Frau Elsy geb. Grogg erſtklaſſige, zuverläſſige 5060 mablo chen v. sehr büllig fHGebr. Mr bel. Fu Hetel rkag-Wilbeln⸗ Friiz Güniher und Frau Carola geb. Gordi Kaufmännische Mlaft——— 0 Fernſer. 412 Franz Eck und Frau Friedel geb. Gordi 1 f un Fernſpr. 42112. Hocttz„— Hausb.(Dampf⸗ die“ſich beſönd. auch für den Außen⸗ dienſt eignet, zum ſofortigen Ein⸗ tritt geſucht. Bewerber, welche neben guter kaufm. Durchbildung über u.—— auch über Beziehungen zu der ein⸗ ſchlggigen ſüddeutſchen Kundſchaft verfügen, werden gebeten, unter Angabe ihrer Perſonalien u. Refe⸗ renzen, Gehaltsanſprüche uſw. unt. N 2 194 an die Geſchäftsſtelle die⸗ ſes Blattes zu ſchreiben. RxM. 145. be 424.— fdeonmoe m. steil. Spiegel 55 /. Bettſtelle 5, 7 u. 12 /, Wohnz. Mohnungen jeder Art, Größe u. Lage vermittelt 25..30, 0, U4% 1½ 21tr 2 Zimmer und Kighe Die Bestattung hat auf eigenen Wunsch Ger Verstorbenen heute in aller Stille stattgefunden. 6 Schlalzimmer Eiche mit Nußbaum u. poliert in feinsten Edelhölzern e. 350.— b. 925. Besichtigen Sie unverbindlich unsere Ausstellung. Eventl. Zahlungserleichterung doro Büf., Kred., Tiſch d. altbekannte R. Landes. Enestandsdarlenen und Kinderbeihilfe Möbelalthdl. Anfängerin mit guter Schulbildung, perſekt in Stenographie u. Maſchinenſchreiben, geſucht. Zuſchriften unt. O A 51 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. BS04 Tücht. ſaub. Mo⸗ natsfrau in kl. LLöbelhaus n Man Mannheim friass à Sturm F 2, 4h Sheslanòsdarlelen unod 5 u weiterem Ausbau d. Geſchäftes ndetreiche-gulschelne Selucht. Rückzahl. in Monatsraten 5082 -Zummer- Geldverkehr Mk. 2000.— 125.— zu vermieten. Zu erfr. Lameyſtraße 11, gepflegt. nichtar. heiz.) z. 15. 8. geſ. Acr. d. Geſch⸗ 5 zu vk. beſſ. Her⸗ 70 8—-Zimmer- —— Koffer Vermietungen Wohn — 8 6 28 0 Suchen Sie 22 90 9—.— R 00 Näht., S— erraſſe, Kellung? Pee. für Giel Kuor er Hemätte Eme kleine Kinder 3 juius Wolff Anzeige in—9 8 in Qualitöt mit Büro zu vermieten. Uus 0 kung Schulb. u. a. m. n Quall 75060 B 2. 11, part. rechts. Makler, dieſer Ze 955 Tuiſenring 60, II 5 9 5—5 Prinz⸗Wilbelm⸗ hilft Ihnen 64⁵9 5 3 ax⸗Joſeph⸗Straße 31, parterre: oanz oro 11 Straße 12. 0 Wlese ss-Ummer-Wohnung Seair 4 1 Hkkomarkt. im pteis ſmit Badezimm., Speiſek. u. Küche, D40 u 8ü 9 ſAbiorerieln Der zu vermieten. Näheres: ganz klein Feruruf Nr. 286 04. A 100 /. Sehr rentable Kapitalanl. Angeb. unt. B—— an die Geſchſt. 5 Heidelbergl 6 Iu Villa: Mietpreis 70./, zum 1. Oktober *5046 zu verm. 5067 zu verm. Näher. 5 U1. 9, 4. St. l. ** — ˖ Oststadt, Bing, Almenhok, 6 Stühle, zuſ. Immob.⸗Büro 125 /, Steppdecke Neckarsiadi Leri 2 Sohn 14 /, Daunen⸗ Mittelstrage 61 EN 9— Langerötterstr. 12 2 8 7. 15, wertig,! Telefon 205 95 ou 5, 4, 1 Tr., Neckarau— gegr. 1880— Am Markt 864a Aſchäter, Wohnung Oſtſtaöt, Zubeh., 10. *5011 Fernſpr. 425 15. Leeres Tmmner *5063 Mittelſtraße 55. Heckarst, Ost, Heckarau T4a, 11 Tel. 28031. 5086 Zimmer und Küche ſof. od. ſpät. zu verm. Erfr bei Kuhn, G 75, 5a. *5077 Weiß möbliertes a. Hrn. od. Dame od. berufst. Ehe⸗ paar vper ſofort zu verm. 8 6. 6, 1 Treppe links. 648⁵ ————————99—— lietgesuche 22—————————rðn—— Junges Ehepaar ſucht f. ſof, od. ſpäter Zimmer und Küche lauch Borort.) Angebote unter 0 O 103 an die Geſchäftsſtelle d. Blattes. 644¹ l. LT.-Whug. AmtlBekanntmachungen 5 Woba-U. Schlalaün. Handelsregiſtereinträge vom 5. Auguſt 1936: laſſung Mannheim, in Frankfurt a. M. iſt erloſchen. der Geſellſchaftsvertrag geändert in (Beſtellung von Prokuriſten). prokuriſten ſind beſtellt: 'Adda, und zwar derart, daß jeder der⸗ ſelben in Gemeinſchaft mit einem anderen Prokuriſten vertretungs⸗ berechtigt iſt. K. Schmitt& Co. Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Georg Mohr, Kaufmann in Mann⸗ heim, iſt zum weiteren Geſchäfts⸗ führer beſtellt. Louis Kumpf, Mannheim. Anna Grießer iſt als Geſellſchafterin aus⸗ eſchieden; die offene Handelsge⸗ ellſchaft iſt aufgelöſt. Der frühere Neue Baugeſellſchaft Wayß& Freytag Aktiengeſellſchaft, Nieder⸗⸗ Mannheim, Hauptſitz: Frankfurt a. M. Die] Geſamtprokura von Albert Kaiſer, Durch Beſchluß der Generalver⸗ ſammlung vom 16. Juni 1936 iſt § 4(Aktienkontrolle) und in 8 10 Süddeutſcher Eiſenhandel Aktien⸗ geſellſchaft, Mannheim. Zu Geſamt⸗ Alois, Walter Hoffmann unde Kurt Straub, alle in Mannheim, Vorſtandsmitgliede oder mit einem Maria Alice Kumpf Witwe geb.“ an Selbstahrer S813 2 N t. U0 Geſellſchafter Karl Kumpf, Kauf⸗ 8 mann in Mannheim, führt das Ge⸗ flenschgarage——— ſchäft unter der ſeitherigen Firma Lg. Rörterstr. 4½8 Ein Solmafzim. ne kier- bei als alleiniger Inhaber weiter. Fernspr. 51120 180 om, fabrik⸗ 3 D 3— —95 N G Inge machen die die Firma erloſchen. — 1 0 8 301 82853 el„ Friſier⸗ M aber Rudo e en., Kauf⸗ zimmer e. Bettſtell. 4 3 Drucksache Wirksam mann, Mannheim. Geſchäftszweig: KRerren- mit Pat.⸗Röſten.. Fabrikation von und Handel mit Steppſchoner u. Breite Straſe A 1. 3 Papier, Schrift und einwandfreier Druck. Eisſchränken, Büfetts, Bierdruck⸗ Zimmer orima Kavok⸗ 8 5 apparaten und Kühlanlagen. Ge⸗⸗ matr., 2 Nacht⸗ gegenüber Nordeee“ In diesen Fragen sollten Sie stets dem Rat ſchäftslokal: Holzſtraße 14. 00 Küchen 1 8 des erfahrenen Druckers folgen. Er kennt S 5 S 0 5 f 9 5 nhabe ugu einhar Abkäder die Voraussetzungen der wirksamen Ce- dreas, Kaufmann, Nunbir Ge⸗ rriecrich au verkaüſen, aroße Auswabl staltung, er hat nur einen Ehrgeiz, daß 350 een Sol Möbelhaus““ äußert billia. seine Arbeiten Ihre Zufriedenheit ſinden. 5 F 2, 8 leme h. Jaco rthwein, Mannh.⸗ 1 27 5 Rufen Sie Nr. 24951 an, wir stehen Ihnen zu e 1. 965. Je Zalung einer unverbindlichen Besprechung immer Bir Haninh.- Seentbein, Auch auf Teil⸗ K 1 Verfũ W n in Mannh.⸗ nhe 60 5068 zur Verfügung. Und teurer sind wir be⸗ führt das Geſchäft under Ueber⸗ Luslünver Relss 0 30— Ar 1 stimmt nicht. nahme der Aktiven und Paſſiven Krappmünistr. 82 Waldho 7 fort. Die Firma lautet künftig: Mäze Schlachlh. Lel. 407 56 fstr. 0 Jakob Würthwein. Geſchäftszweig: S809 D&K er 5 D 1 Lebensmittel, Feinkoſt, Kaffee⸗ ru El r. aas röſterei. 44020 fiat in allerb. Zuſt.(éteil.) neu, für neu bereift, bill. 80. z. pk. Anzuſ. zu verkf. 35081b. Höſch, 0 7, 20, Käfertal, Mann⸗ abends—8 U. heimer Straße 65 5005 Bettwäscht bnligst Waſchbütte und Waſchmühle, Tiſch u. 4 Stühle, all. B 2, 6, Herrmann Dielen⸗Garnitur bill. zu verkauf. 5078 R 1,-6/ Fernsprecher 24951 Emil Häberle, Mannheim. Hans Adler, Kaufmann in Mannbeim, hat Einzelprokura. Hermann Steigbügel, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 13 Amtsgericht FG. 36 Mannheim. Siali jeder besonderen Anzeige Unser über alles geliebter Vater, Schwager und Onkel, Herr Oslear Coldberg Ingenleur ist am 5. August an den Folgen eines Unfalles im Alter von 69 Jahren unerwartet entschlafen. Bruder, Mannheim-Ludwigshafen Beethovenstr. 22 In tiefem Schmerz: Arſhur und Erna Siegel geb. Goldberg Annemarie Goldberg Die Beerdigung findet Sonntag. den 9. Gugust, 10.45 Uhr, vort isr. Friedhoſ aus statt. Wir bitten herslichst von Beileidsbesuchen abausehen. 5232 Nach einem arbeitsreichen Leben verschied heute nach kurzer Krankheit mein innigst geliebter Mann, unser herzensguter Vater und Großvater David Hed Werkmeister a. D. im Alter von 78 Jahren. Mannheim(Lortzingstr. 1a), den 6. Aug. 1986. In tiefer Trauer: Anna Heck geb. Hartmann Familie Hans Heck Familie Dr. Ludwig Deizner Familie Josel Kirsch Familie Paul Heck Wwe. Familie Nikolaus Reinhard Die Beerdigung findet am Montag, den 10. August, nachmittags 14 Uhr statt. adler— Wanderer— Naumann— Presto, sowie Spexſalräder Kin der-2- und-Räder Elektrische u. Karbid-Beleuchtungen. Alle Erestz- teile zu billigsten Preisen! Bequeme Zahlungsweise dosef Schieber, s 7,15 gAusgabe Jan Kiepura singt sich wiedet in die Herzen Alterl SONNENSCHElN Nach der Filmaufführung verläßt das Publikum vergnügt und freudestrahlend das Theater und summt dabei die einschmeichelnde Schlagermelodie: Hein Merz ist voller Sonnenschelin“ In den weiteren Hauptrollen: Friedl Czepa, Lull 1. Hohenberg, Tn. Lingen, Fr. Imhoff, A. Polniner Ein Flmwerk von àuberordenticher Oualitätl presse u. Publikum sind begeistert! Liebe und Musik geben dem Film Leben und Gestalt. In den Hauptrollen: Rarin Hardt Walther Rilla- Hans Schleneł Eug. Klöpfer, Walt.Steinbeck Kammersänger Heinrieh Schiusnus Singt erstmalig im Tontilm Im Eiidiensi der Bavaria-Tonwoche: Lie Ixhten und neuesten Perichte von der Olympiaue Wo.:.00.30.30.30— So.: 2200.05.10.20 ALHANBRA Des belnnte Baxgeriscke Bier kommt in der Gastwirtschaft „Zum Baryrischen Hof“ Waldhofstraße 20, zum Ausschank Es laden ein: V. Erny und Frau . E Im Elidlenst cder Deulig-Weche Die letuen und nouesten Berichte von der Ohmniade Wo.:.10.00.25 Neue Maunheimer Zeitung/ Mitta So.:.10.35.00.25 ScHauBUR Albes fan die Beise Jos. Goldfarb P 7, 28. Heidelberger Str. Herren-Mode-Artikel ſPALASTFR LICHTSPIELE fleute und morgen das fletztemallß ian Mannheim Wolf Alvach-Retiy Maria Andergast Lil Dagover— Seorg Alexander in — enn fum nach der weltbekennten Poberette von Corl Zellet, bie rarte Liebesgeschichte der Brief. chtistel und des Tiroler Vogel- händlers Adem rührt uns wieder. Ausgewühltes Beiprogramm Lugend hat Tucritit 1F .s.00,.10,.20- So. 2 Ut fährt 14.30 Uhr, hin und zurück RM. 1. Einstieg: Rheinüberfahrt Lerch beim Parkring 60 Telefon 246 38 82 Verkäbfe Keno- Serierfräulen Igpislin für ganze evtl. auch für halbe Tage v. Ingen.⸗ Büro möglichſt 3 8* 0 Angebote unter 0 D 104 an die Geſchäftsſtelle d Blattes. 6449 gesucht Lisbeth Schmidt Beilſtr. Nr. 14. *5064 Käcennsägen ſofort geſucht. Gambrin us, U 1. 5. 45128 A.& 6. E Opel bhIbia-Cabrio-Limous 2 Stück.3 Itr. Limousine, 4 tũrig 6 Zylinder Limousine, 4 türig Steiger, Sport-Zweisitzer, preis- wert zu verkaufen. Zahlungsbe dingungen Augartenstr. 97/99- Sünstige Asu RTRETUNS Tel. 43034 UAEV KHager und Hlotor- Lälel UAKMN Schweiger Frisdrich Karlstr. 2 Ruf 210 69 99 Opel 1,3 Ltr. Cabr.-Lim. Opei 1,8 Lir. Cabriol,-sitz. Opel 1,8 Ltr. Limousine Opel-Olympia- Cabr.-Limousine DAV- Meisterklasse -Sitz.-Cabriolet Horox-Motorrad 500 cem m. Beiwag. Tniumoh-Kotanad 350 cem, zu verlk. Erita Harmaun Käenheimer Sr. boa pony Mod. 37 eingetroffen! -Gang-Getriebe- block!— Großer Bosch-Scheinwer⸗ fer!- Groß. form- schöner Bensin- tankl Steck chsel kompl. 540.— nur 0 Sojort lieferbar! NS.Lerrcte, fiich. Gutjahr Neckarvorlandstr. 23 (Nähe Puisenring. Holsstraße). Ihr Vorteil! letzt schon das Modell 19371 1b.2 T. Lielerwagan für g Wochen zur Süddeutſchl.⸗ Fahrt geſucht. Erlaubnis für Güterfernver⸗ kehr nicht erfor⸗ derlich. B805 Kümud à Müuer J 6, 3/4. Tel. 403 16. 8435 Lal lle U NMosettpapier 10 Rollen, Krepp“ 65, 1Rolle 7 Efg. Springmann's Drogerle, P 1, 6 Motorral 950 cem, verſt. u. fahrber., bill. zu verkf. 5071 Näheres: Ver⸗ kaufshäuschen Ecke Waldhof⸗ u. Humboldtſtraße. auch Sonntags. Moionac 950 cem, f. 60.— zu verk. 35129 H 1, 12, II r. füf Llanel gebr., aber in gut. Zuſtande: 1 Schlafzimmer zweit., mit weiß. W 1080 1 Schlafzimmer Z türiger Spiegel⸗ ſchrank 175.— 180 em 1 Schlafzimmer Eiche, 180 em breit, m. weiß. Marmor, tadelloſe Verarbeitg. 210.— tH. Baumann Mannheim 0., 7, Breitestraſse im Hause Pilz dienzus Adresse achlen! 5062⁰ Fahrräder vorteilhaft ab⸗ zugeben. S809 Fahrrauhaus Hartin Waldhofsir. 7. Große Ubeikenermünle Elektr.⸗ u. Hand⸗ betrieb, bill. zu verkauf. 5069 'hafen, Hart⸗ mannſtr. 21. II. abl. Gaswaer teilw. m. Tiſch .—..—, 10.— zu vk. Kermas& Manke. Qu 5,/4 S00 Wegen Aufgabe des Haushalts: Kpl. Badeeinrich⸗ tung, Beleuch⸗ tungskörper, Schreibmaſchine Urania m. Tiſch. Regale, Kommode Linoleum, Haus⸗ haltungsgegen⸗ ſtände. Oel⸗ gemälde: Fratrel Stiche: Ridinger, Verelſt u. and. Außerdem Smo⸗ king. Frack uſw. f. größ. Figur. Weiß, Charlot⸗ tenſtr. 6. 6465 Wenig gehr.— Löſch, H 4. 24 Pluschsofa aut erh., wß. eiſ. Bettſt. m. Matr. faſt neu, bill zu verk. Neumann, Hafenſtr. 2, Neub. —5145 fabläder arbße Auswahl äußerſt billig. Begueme Teilzahlungl Marlin Wadchofstr. 7. S809 Gut erh. 5102 Küchenschrank bill zu verkauf. Haas. Rhein⸗ dammſtr. 26, prt. Hoheihank verſch. Hobel. Gehrungsſäge, Leimofen bill. z. vk. Almenſtr. 54 *5117 brobbes Sofa mit Umbau Chaiſelongne (brt.), ſchöne vol. Bettſtelle mit Drahtroſt zu ok. G 4. 4, 1 Treppe 45103 Neue und gebr. Fahlwräder zu billig. Preiſen u. günſtigen Zah⸗ lungsbedingung. S970 Gelegenheit! In ſonnig., ſtillem Waldtal, 1 Weg⸗ ſtunde v. Dürkheim, abſeits v. Ver⸗ kehr, jed. mit Auto erreichbar, ſind 2 ischweiher (eiwa 6 Morgen) mit Platz für Wochenendhaus zu verk. Anfr. unt. N V191 an die Geſchäftsſt. 5952 Vermietungen Hleiner laden Heidelberger Straße 0 7. 4 preis⸗ wert zum 1. Oktbr. zu vermieten. Näher, bei Gordt, R 3, 2. 5268 Nietzſcheſtraße Nr. 20: B772 Hochmod. Wohnung Mädchenz., mit Zentralhz. u. Heiß⸗ waſſerverſ., z. 1. Okt. zu vm. Näh. b. Fucke⸗Michels, Fernſpr. 417 77. Helle kl. Werk⸗ 3 f ſtatt od. Meepbll Möhl. Zim. Prs. 10 ſof. mit el. Sicht, ſof. zu verm. 5145 ſod. ſpät. zu vm. T 2. 22, 2. Stck. Seckenh. Str. 49, Schöne, ſonnige 3————9— 4¹-Zimmeri Dammſtr. 6, prt. (am Meßolatzw) Wohnung mö I. Zimmer m. Bad z. 1. 10. bei Rauck: 36, zu vermiet. zu verm. 15101 Näh. Kunſt⸗ ftickerei, D 2, Ksfllll Sdllafstelle Saden.. 6257 zu verm. 5126 Wohnung Häll Ane, 4 Tu, üche. 5 E., 21, 5. Stck. u. Bad in ruh. Hauſe zum 1. 9. U 6, 18 Zu vermieten Frdl. möbl. Zi. i ſof. od. ſp. z. v. Hering, Stamitz⸗ parterre links. ſtraße 6. 5088—5 .⸗ u. Damenrad gut erh. Badew. m. Anſchl., ſehr bill. zu verlauf. Geibelſtraße 23, b Phönixplatz. —5092 Kinderwagen faſt neu, zu ver⸗ kaufen. 45045 Schwinn. C 8, 1 Seitb., 4. Stck. Wß. hölz Kinder⸗ bett m Matr. u. Kopfkeil, eichen. hölz. Bettſtelle 12 m, m. Roſt u. Nachtt., wenig gebr., bill. zu vk. Stockhornſtr. 47, 2. St. r.—5196 5098 1 Zim. u. Küche Gut möbl. Zim. a.—3 Perſ. z. m. Schrbt. Sofa, 1. Okt. zu verm. Tel.⸗Ben., prsw. Preis 27 ¶/. An⸗zu verm. Hrch.⸗ zuſeh. v.—4 U. Lanz⸗Straße 33, Rechel. Dalberg⸗ 3 Trepp., b ſtraße 15. 3. St.—51¹3 S70, fl möll. Lm. Schöties—*5104 zu verm. B700 Zimm. u. Küche S. P. E 2. 103.St. D 2. 9. I. — 23. mit freier Ausſicht, 1 Tr., 5 Zim., Küche, Bad, Diele, 2 Kloſetts und — 3 Anita Maria Einstieg Friedrichsbrücke Tel. 514 48 Sonntag, 9. Aug., Heidelberg-Stiftsmühle.— bis.20— Abtahtt 13 Uhr 8235 Mittwoch, 12. Aug., nach Worms, Abf. 14 Uhr Sonderpreis RM.-.80 Kartenvorverkauf Velten, G 2, 8 lobaot, tela Masis“224 Einstieg Frledriohsbrüoke, 3, Treppe.(soe Snachmt, 2 Ung Warius Und Zzurüd' T ü Inlolo-Mbeile werden ſchnell und fachgemäß aus⸗ geführt. Kopien auf Agfa⸗Hoch⸗ glanzpapier. Apparate, Platten. Filme, Ledertaſchen billig. S89 Schmeckt famos wie man es von Creulics Elchkänlge Iustandsetzung von leder Art u. fragrratt J08. Vath Das Exgignis des Zaſes! Zum Abschiub der Reichsfestwoche mit„Kraft durch Freude“ Sonnfag, den 9. Augusi 1936, ab 18 Uhr in der Nrohen Halle: 5972 ounte berbietungen— ellgemeiner Tenz! Nusſlzuę der 17. SA-Ständarte. 20 Unr in der Konzerimuschei: Sonder- Konzert des Saar- Pfalz- OfohesterS Solistin: Sertrud Krenz. 22.50 Uhr aui dem Fesiplaiz: 30 Pfg. Zuschlag.— Vorverkauf Verkehrsverein. Plankenhof; handlung. Planken. Das Riesenprachfieuerwerk abtrihmat Uebertrifft alles bisher Gezeigte! Bintritt ab 17 Uhr 50 Pfg.— auf lahreskerten Völkische Buch- Lindenbunpamk Luvinsbaten a. b. ———————— VImwelteten Nollen: Haus Leibelt, Hilde Krũger Ekrxst Waldow, Hans Richter Ein krstiger Fuim aus dem leben mit einem verbluffenden Rollentausch von Reich u. Arm u. unzähligen sich E derous egebenden Vewyirrungen. Reichhaltiges Beiprogramm: Brulie Freude und gin schänes filmerlehnis SUSTAV FQNOHLCl HANS ENOTECK im neuen Ufe-Fiim: 0 1 E für Mannneim: BaunhokRHtel.-Eadenburg Ufe-Kulturfiim- ein Lustspiel der Uia und die ałtuelle ſon-Woche u. a. 7 wieder die neuesten ausfũhrlichen Olympia-Berichte u. o. 200--Leuf, Weitspruns gesse Owens in Zeitlupe Diskus, Furdenlauf u. v. d. Bes.: Semstes EI EZ◻ ES Sonnteg E Jugendiche sind nicht zugelessen.— UNVERSUN Anläßlich des Kirchw/eihfestes Sonntag, 9. und Nonteg, 10. August findet Jew/eils ab 5 Unr SROSSER EESTBAI ſtott. Für gute Küche und Keller ist 67³ —⁵⁰ INSTürur füs modkgkE“ Schõnheitspflege Frau Elisabeth Veige/ bestens Sorge getragen. Es ladet freundlichst ein det Besitzer: 1 1, 6 vormois RNomme Spohrer J 1, 6 SESICHTS- UND KORPERPFLEGE. ORGNAl- OTATIONS-HASSASEN. HAARENTFERNMUN Nadi Worms M. S. Reu-Deutschland, am Sonntag, den 9. August, Storchen-Drogerie, 11 ADAHBFCHTOTLO —————————— Der New Vorker Bariton begeistert das Publikum Heute Samstag Muchr an, 1045 Der Kriminalreißer Rätsel einer Madht nach dem Romanr, Die Nacht-Clu Ladyimit Adolphe Meniouß Libelle das Habarett⸗Pariete für jedermann Aieeeeeeeeeeeeeieeeeeeen Täglich Beifausstürme Pas te 110 Britting/ Mylis Kukartz-Bass0 angesagt durch Willß Riehler Orchester: Werner Maiz Sonntag, 16 Uhr: Familien-Vorstellung mit TA NZ bei freiem Eintritt Lawrenee ribbet 60 4⁵⁵ EE 0 Rosengarten. U 1, 19 Braustübl, B 2. 10 Grässer. O 5, 6 Gaststätte Bavaria, K 3, 4 Vater Jahn, T àa, 1 Klosterglocke, Tattersallstraße 9 Jeestube, O 6, 9 Palmbrãu Palmbrãu eeeekr. Ausschankstellen: Palmbräu-Blerstube, Kaiserring 321 Palmbräu-Automat, K 1. 4 Gastnaus Frledtichsbrücke, U 1. 15 Kyffhäuser, Seckenhelmer Straße 77 Jögerheim, Melplatz 8 Königsburg, T 6, 38 Oaststätte Willig, Amerlkanerstr. 11 Kantine Spiegelfabrik Waldhof Loreley, G 7. 31 Leindenburg, Bellenstraſle 36 Silberner Becher, Kepplerstr. 14 Gasistätte Scheider, H 4, 22 Drel Hasen, Eicheisheimerstr. 4 Linde, Emil-fieckel-Straße 22 92⁰5 Verhilligte rahrten à tägige fheinreise Bitte ausschneiden! In den Ferien RMEINEAHRTENI — Dlenstags und Freltags Unrſ Mainz NM.30, Rüdesheim RII2. 80 d. zur. Inkl. Bahnrückk. R 8. 40, 15 Koblenz hia Schilt, zurek per pahn.— 5) 1 4²⁸ Sonntags. Donnerst. Speuer RNM1. 0. Germersheim RNM210u. 3. Uhr/ NMittwochs bis geg. Oppenneim Rei.30, Worms Rel.— u. 2. Abendfahrten Sonntags, Donnerstags 19.45 Uhr: worms RI.—. u. ur. .00 Uhr Mittwochs Speuer RUNH-80 und aurück .25 Uhr Oonnerstags nach Worms RM 70 und aurück. .00 Uhr NMontags Worms ReA-. 50, Mierstein R.30, Falnz Ri.50 u. 2. Freitags. Sonntags J Uhr nach Kön! Winter und aurück R 9. 10 ohne. Rdi. 30 mit Uebernachtung und Verpflegung. Auskünkte: Köln-Düsseldorfer Agentur Franz Kessler, Melmvorland 3. Tel. 202 41 Mannheim. an.80 0) ) nur Sonntags. Vi32 Ia beaug au/ Virungsgrud Sſegt 5— Seilungs- Inserat Brllekenwaagenbau . feparaturwerkst. W artet. Shoräckerstr.6/ iener Mischung am Tattersall Telefon 40675 /% Pfund 70 9 Käusbalt-Msduusd LCa 5 1½ Pfund 60 3sie suchen finden unübertreßulck Sie durch eine in den Preſslag. Klein eAnzeige nur N A, 1 3 Kunststr. in der NMZ Läufgesuche in groller Auswahl bel Kaufe Jebr. Möbel Nadio-Hofimann zu Höchſtpreiſen. Fernſpr. 280 45 G.8, Marktpl. Goldſtein T 4a 1 S732 S717 Schön. leer. Z. m Kochgelegenh. an berufst. Frl. ſof. zu vm. bei Kaiser, L. 14, 7, 5. St. 5109 Leer. Zim., evtl. einf. mbl. a. be⸗ rufst. Dame ſof. zu v. Tel. 202 07 6467 ſſiethesüche Frl., Schneider., ſucht ſof. ar. leer. Zim., Stadtm. i. at. Hs. od. 2 in⸗ einandergeh.— Preisang. u. 0 E Nr. 105 a. Geſch. brobes ſeeres Balkonzinmer ſof. zu vermiet. O 3. 13. I, links. 6469 J 4, 10, 2 Ir. Frdl, möbl, gi. an H. od. Dame ſof zu vm. Prs. 5080⁰ 5 wöch, 5146 u in die Rumpellammer und mal nachgesenn, uas es da noch an gui. erlhaltenen Sachen gibt, die 50. Schnell æu Geid machen kann. Durcn eine Mleine Anxeige ſinden Sie Dutzende von interessierten FKufern. Kleinanxeigen überdll- lelſen Dir auf jeden Fall in der Neu en Mannheimer Zeitungl BORDFEST. N Heute Samsteg Wieder die lustige Mondschein-Dampferfahrt 3156 USIK-TANZ Abfahrt 20 Uhr- Rückkcunft gegen 24 Uhr- Fahrpreis: Hin u. zurück RBM..10- Elnsteigestelle bei der„Köln- Dũsseldorfer“ kurz unterhalb der Rheinbrücke(Rhein⸗ Vertreter: Otto Faber, Ing.- Büro, Mannheim lzu entrichten iſt, ſind bis längſtens 31. Auguſt 1936 bei der Friedͤhof⸗ Verwaltung, Hauptfriedhof, zu ſtellen. Später einkommende An⸗ träge werden nicht berückſichtigt. Ein Teil der Gräber muß wegen anderweitiger Verwendung der e verlegt werden. ie Erhaltung von Gräbern nicht wün⸗ ſchen, werden aufgeforbert, Denk⸗ mäler mit Fundamenten, Ein⸗ faſſungen und Pflanzungen bis ſpäteſtens 31. Auguſt 1936 zu ent⸗ fernen. Nach Ablauf dieſer Friſt wird die Friedhof⸗ Verwaltung über die nicht entfernten Materia⸗ lien verfügen. 2 Mannheim, 1. Auguſt 1936. interbliebenen, welche die e lust).- Karten beim Verkehrs- Verein, P6 Glankenheh. 161 Lange Rötterstraße 50 Tel. 503 39 Amtl. Bekanntmachungen Demen, die an Dauer- Tulabung.- p/eilen denben, Schmitt Oeffentliche Aufforderung. Vemiblungs.-ihr Verirauen„TI, m Mannheimer Hauptfriedhof schenken! nachſtehendes Gräberfeld bibuntimigen, am Wasserturm zur Umgrabung und teilweiſen Ulcmnnschkarten 775 1 Drockore enthaltend die Gräber Erwachſe vom 2. 8, J660 vis. e und 971 pension Kümmelbacherhof e r. Haas Nectargemünd bel Heideiberg nträge auf Erhaltung für eine weiere 20jährige Ruhe⸗ 7 8 Sern besuchtes Tages-Kaflee zeit, wofür eine Gebühr von 50./ 2 Bigene Honditorei Das genne lchr gebhne& Hypotheken Baufinanzierung bis75 Proz. der Baukoſten Vpotheken für Alt⸗ und Neubauten, ab 4% 77 Zinſen und 98 7 Auszahlung durch ugo Kupper, Hypotheken⸗ und Finanzgeſchäft, Mannheim, D 1, 77/8, Hanſa⸗Haus, Zimmer 12—14, Fernſprech. 266 19, gear. 1906. S26¹ bei Angstzuständen, Depression, Men⸗ schenscheu, Grübelei, Schlaflosigkelt, Stottern und dergl.— Viele körperl. Leiden schwinden bei Beseitigung see- lischer Störungen. Auf Wunsch Auf⸗ nahme im Hause. Einzelbehandlung. Her vorragende Eriolge. Zeitgem. Preise Psycho-Päda Inſſiſui (Leitung: Or jur. H. Worms) Manntelm, Pr.-Wiihelm-Str. 8. Ruf 433 30 * Der Oberbürgermeiſter. InSerieren Dringt Gew/inn 9