** — Keut Mannhe Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreise: Fre. Haus monatlich.50 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgebolt 150 Mk., durch die Poſt.80 Mk. einſchl. Poſtbef.⸗Gebühr. Hierzu 86 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzen⸗ ſtraße 42, Schwetzinger Straße 44, Meerfeldſtraße 18, Ne Fiſcher⸗ Rraße 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Straße 8, Se Luiſenſtraße 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. 9 22 Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24955 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mann heim ————————— ——— imer Seitung Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 7. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Keine Gewähr für Gerichtsſtand Mannheim. wöchentlich.50 RM. im Monat Ausgabe 7 Ausgaben 4. 30 Pfa. Trägerlohn Dienstag, 11. Auguſt 1936 147. Jahrg.— Nr. 3647 365 Leichte europäiſche Entſpannung Paris und London ſchöyſen neue Hoffnung Selbſt die Sowjets ſollen dem Pariſer Nichteinmiſchungsvorſchlag zugeſtimmt haben (Funkmeldung der NM3.) + Paris, 11. Auguſt. In bezug auf die ſpaniſchen Ereigniſſe verzeichnet man in Paris weiter eine günſtige Entwick⸗ lung der eu ropäiſchen Lage. Obwohl noch nicht alle Schwierigkeiten überwunden zu ſein ſchei⸗ nen, hofft man, binnen kurzem zum Abſchluß des Neutralitätsabkommens zu gelangen. Die Vor⸗ behalte, die Italien in ſeiner zuſtimmenden Antwort am Montag gemacht haben ſoll, betreffen Kundgebun⸗ gen und Sammlungen zugunſten einer der ſtreiten⸗ den Parteien, da nach italieniſcher Anſicht dieſe Kund⸗ gebungen ebenſo wie Waffen⸗ und Munitionsliefe⸗ rungen charakteriſtiſche Einmiſchungshandlungen dar⸗ ſtellten. Der„Petit Pariſien“ bemerkt dazu, daß dieſe Vor⸗ behalte der inneren Lage Frankreichs nicht Rechnung trügen, denn die demokratiſchen Regierungen Frank⸗ reichs und Großbritanniens ſeien nicht in der Lage, derartige Kundgebungen zu verhindern. Dieſe Schwierigkeiten hätten aber oͤen Ton der italieniſchen Antwort nicht geändert, und alles deute darauf hin, daß ſie binnen kurzem bei einigem guten Willen aus⸗ geglichen ſein würden. Wie bereits in den letzten Tagen, unterſtreichen manche Blätter ſehr ſtark, daß die letzte Ent⸗ wicklung eine fühlbare Annäherung zwiſchen Paris und London gebracht habe. „La Republique“ ſchreibt, es ſei ein nicht geringes Verdienſt der franzöſiſchen Regierung, eine tief⸗ greifende und völlige Solidarität mit Grobritannien hergeſtellt und den Kredit Frankreichs in der britiſchen öffentlichen Meinung weſentlich gehoben zu haben. Die radikalſozialiſtiſche„Ere nouvelle“ ſieht die Politik Frankreichs ſehr geſtört durch die Forderungen der fransöſiſchen Linksparteien, der ſpaniſchen marxiſtiſchen Re⸗ gierung Kanonen und Waffen zu liefern, wie die Kundgebungsteilnehmer am Sonntag den franzöſiſchen Miniſtern zugerufen hätten. Man müſſe dieſen Heißſpornen die Frage ſtellen, warum ſie denn nicht Sowjetrußland aufforderten, Flugzeuge und Waffen zu liefern, nachdem Moskau nun doch die Dardanel⸗ len offen ſtünden. Frankreich müſſe ſeine Kalt⸗ — bewahren und vorſichtig iben. Auch London etwas zuverſichtlicher —,London, 11. Auguſt. Lordſiegelbewahrer Lord Halifax, der Ver⸗ treter des auf Urlaub befindlichen Außenminiſters Eden, iſt am Montag von ſeinem Landaufenthalt vorübergehend zurückgekehrt, um die durch die inter⸗ nationale Lage bedingten Arbeiten im Außenamt wahrzunehmen. Gutem Vernehmen nach iſt man zur Zeit in Londoner politiſchen Kreiſen etwas zuverſichtlicher. Eine formelle Unterſtützung der franzöſiſchen Neutralitätsvorſchläge bei der Sow⸗ jetregierung ſoll nicht als notwendig angeſehen werden. Polen und die Nichteinmiſchung — Warſchau, 11. Auguſt. Wie an amtlicher polniſcher Stelle verlautet, hat der franzöſiſche Geſchäftsträger im polniſchen Außen⸗ miniſterium einen Entwurf überreicht, der die Ver⸗ pflichtung der Nichteinmiſchung in Spanien enthält. Die polniſche Regierung, die den Grund⸗ ſatz der Nichteinmiſchung in die inneren Verhältniſſe anderer Staaten auch Spanien anerkennt, prüft gegenwärtig den vor⸗ gelegten Textentwurf der Erklärung. Portugal ſtimmt beoͤingt zu — London, 10. Auguſt. Wie Reuter berichtet, hat die portugieſiſche Regierung dem britiſchen Geſchäftsträger in Liſſa⸗ bon Mitteilung von der grundſätzlichen Zu ſtim⸗ mung Portugals zu dem geplanten Nicht⸗ einmiſchungsabkommen gegenüber den Er⸗ eigniſſen in Spanien gemacht. Bei dieſer Gelegenheit habe die portugieſiſche Re⸗ gierung jedoch verlangt, daß die folgenden Punkte von der britiſchen und der franzöſiſchen Regierung erwogen werden müßten, bevor Portugal in der Lage ſei, die gemachten Vorſchläge aus vollem Herzen zu unterſtützen: in bezug auf 1. die Notwendigkeit, daß ſich auch Sowjetrußland am Nichteinmiſchungspakt beteiligt, 2. die Achtung der internationalen Tanger⸗Zone durch beide am Bürgerkrieg beteiligten Parteien, 3. die Gefahren für das portugieſiſche Regime, falls der ungehemmte Kommunismus oder die Anarchie in Spanien ſich weiter ausdehnen. Portugal ſehe in einer derartigen Entwicklung, ſo heißt es in dem Bericht weiter, eine Gefahr für ſei⸗ nen territorialen Beſtand und wünſche für dieſen Fall zu wiſſen, inwieweit es ſich auf England und Frankreich verlaſſen könne. In dieſem Zuſammen⸗ hang ſei an den alten Bündnisvertrag zwiſchen Por⸗ tugal und Großbritannien erinnert worden. Stalien will„viel Ruhe“ bewahren — Rom, 11. Auguſt. Die Ermordung italieniſcher Staatsangehöriger in Spanien wird in maßgebenden italieniſchen Krei⸗ ſen ohne Dramatiſierung der Ereigniſſe im weſent⸗ lichen im Zuſammenhang mit der chaotiſchen Lage in Spanien beurteilt. Man will, wie von unterrichte⸗ ter Seite verlautet, auch weiterhin die Dinge in Spanien mit„viel Ruhe“ betrachten. Dementſprechend ſei es auch irrig, wenn die engliſche Preſſe anläßlich der Rückkehr Muſſolinis nach Rom von einer„Alarm⸗ ſtimmung in der italieniſchen Hauptſtadt“ ſpreche. Vinoorie zmounn iuu Buue Pfuuelueun Deutſche Turner erringen die erſte Goldmedaille: Schwarzmann am Längs⸗ pferd der Beſte vor Mack⸗Schweiz und Volz⸗Deutſchland. Italien und Oeſterreich im Fußball⸗Endſpiel: Norwegen verliert gegen Ita⸗ lien in der Verlängerung:2.— Peru zum Wiederholungsſpiel gegen Oeſterreich nicht angetreten. Die Endkämpfe im Handball: Deutſchland beſiegt Ungarn 19:6 und Oeſter⸗ reich die Schweiz 11:6. Die Boxer beginnen in der Deutſchlandhalle mit ihren Vorkämpfen. Tatſächlich war die Rückkehr des italieniſchen Regie⸗ rungschefs ſchon Anfang der letzten Woche für die Zeit gegen 10. Auguſt angekündigt worden. Zuſtimmung auch der Sowjetunion? — Paris, 10. Auguſt. Wie Havas aus Moskau meldet, ſoll die ſow⸗ jetruſſiſche Regierung dem franzöſiſchen Geſchäftsträger am Montag mitgeteilt haben, daß ſie de mfranöbſiſchen Vorſchlag einer Nicht⸗ ein miſchung in die ſpaniſchen Ereigniſſe zu⸗ ſt i mme. die Madrider Regierung zuräckgetreten? Neues Kabinett unter Prieto?— Die Lage der Nationaliſten verbeſſert ſich täglich“ — Paris, 10. Auguſt. Die Nachrichtenagentur Fournier will wiſſen, daß die Regier ung Giral in Madrid am Mon⸗ tagvormittag zurückgetreten ſei. Der Führer des rechten Flügels der Sozialbemokratiſchen Partei, 8 habe ſofort ein neues Kabinett ge⸗ Der Präſident der Bank von Spanien tritt zurück — Henbaye, 10. Auguſt. Die Preſſeſtelle des nationalen Verteidigungs⸗ komitees in Burgos teilt mit, daß der bisherige Prä⸗ ſident der Bank von Spanien, Nicolai'Olwer, zurückgetreten ſei, weil er die Verantwortung für die ſinnloſe Ueberbeanſpruchung der Bank von Spanien durch die Marxiſten nicht länger auf ſich nehmen wollte. In den letzten Tagen ſollen 45 Mil⸗ lionen Goldpeſeten im Flugzeug nach Frankreich ge⸗ ſchickt worden ſein, die angeblich zu Clearingzwecken, in Wirklichkeit aber, wenigſtens zum großen Teil, als Bezahlung für Waffenlieferungen verwendet worden ſeien. Als Nachfolger des Bankpräſidenten wurde der Bankier Carabias beſtimmt, der ſeit langem ſehr enge Beziehungen, auch finanzieller Art, zu dem Marxiſtenführer Orieto unterhielt. General Franto über ſeine Ziele — Liſſabon, 10. Auguſt. General Franco gewährte einem Sonder⸗ berichterſtatter des Liſſaboner„Seculo“ eine Unter⸗ redung, in der er u. a. erklärte, die Lage der Na⸗ tionaliſten verbeſſere ſich täglich, wäh⸗ rend ſich die Widerſtandsmöglichkeiten der Madrider Regierung in gleichem Maße verſchlechterten. Schwieriges Kriegsgelände 8 Marxiſtiſche Milia beim Vorgehen in den Guadarrama⸗Bergen. 3 (Preſſephoto,.) Von dem Berichterſtatter über die Ziele der Mi⸗ litärerhebung befragt, erklärte General Franco: „Unſere Bewegung iſt militäriſch und na⸗ tionaliſtiſch. Sie hat keinerlei Verbindoͤung mit irgendͤwelchen politiſchen Gebilden. Unſere Aufgabe iſt, Spanien vom Chaos zu retten, die Volkswirtſchaft wieder aufzu⸗ bauen und die Ordnung und die Achtung vor dem Leben der Mitmenſchen und der Reli⸗ gion wiederherzuſtellen. Die Militärdiktatur ſoll nach Möglichkeit nur eine kurze Dauer haben. Die Verwaltung ſoll in die Hände von Fachleuten gelegt werden, nicht von Politikern.“ Weder die Flagge noch die Staatsform würden gewechſelt werden. Spanien ſei republikaniſch und werde republikaniſch bleiben. Was ſich ändern werde, ſeien allein die inneren Zuſtände. General Molas Bruber erſchoſſen — Hendaye, 10. Auguſt. Wie der Vertreter des DNB aus Burgos erfährt, iſt der Bruder des Generals Mola, der in Barcelona als Offizier Dienſt tat, von den Anarchi⸗ ſten erſchoſſen worden. Auch der ehemalige Mi⸗ niſter Miguel Maura ſowie der katholiſche Arbeiter⸗ führer Dimas Madariaga ſollen ſich in der Gewalt der Marxiſten befinden. Erbitterte Kämpfe um Huesta — Liſſabon, 10. Auguſt. Nach einer Meldung aus La Coruna wurde die Stadt Huesca in Aragonien am Samstag von Kommuniſten überfallen und beſetzt. Den zum Entſatz herbeigeeilten nationaliſtiſchen Truppen unter Führung des Hberſten La Vega ſei es jedoch nach ſchweren Kämpfen und nach Herbeirufung wei⸗ terer Verſtärkungen gelungen, die Stadt zurück⸗ zuerobern. Die beiden Parteien hätten etwa 600 Tote und viele Verwundete zu beklagen. Doch immer wieder Flugzeug⸗ Allllieferungen? (Funkmeldung der NM3.) + Paris, 11. Auguſt. Der„Figaro“ meldet aus Toulouſe, daß acht Devoitine⸗Jagoͤflugzeuge und 6 große mehrſitzige zweimotorige Kampfflugzeuge Potez 570 den Flug⸗ hafen Francazal mit unbekanntem Ziel verlaſſen haben. Jedes der Kampfflugzeuge ſei mit 4 Zwillings⸗Maſchinengewehren in Gefechtstürmen am vorderen und hinteren Ende des Apparates ausgerüſtet geweſen. Die letzten Flugzeuge hätten den Flughafen bei Dämmerung verlaſſen. Die An⸗ weſenheit von mehreren ſpaniſchen Flie⸗ gern in Toulouſe, ſo bemerkt das Blatt, treffe mit der Abreiſe der Flugzeuge zuſammen, was in Fliegerkreiſen Anlaß zu Vermutungen gegeben habe, deren Richtung man ſich denken könne. Ueber das Ziel dieſes Geſchwaders ſei keine amtliche Auf⸗ klärung erfolgt. Neuer Aufeuf der franzöſiſchen Marxiſten (Funkmeldung der NM3.) + Paris, 11. Auguſt. Der ſozialiſtiſche„Populaire“, der ſeinen Leit⸗ artikel„Unmoraliſche Neutralität“ überſchreibt, ver⸗ öffentlicht einen neuen Aufruf des marxiſtiſchen Gewerkſchaftsverbandes,„dem ſpaniſchen Volk“ zu Hilfe zu kommen. Aus dieſem Aufruf ergibt ſich, daß u. a. bereits für 250 000 Franken Arzneien und —— ——— —— 2. Seite/ Nummer 365 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 11. Auguſt 1930 Verbandsſtoffe in einer von der Stadt Clamart ge⸗ ſtifteten Ambulanz den„ſpaniſchen Kameraden“ zur Verfügung geſtellt worden ſind. Weitere 50 000 Franken ſind für gleiche Zwecke einer ſpaniſchen Or⸗ ganiſation überwieſen worden. Vom Gewerkſchafts⸗ verband in Paris beauftragt, haben die Gewerk⸗ ſchaftsangehörigen des Departements Untere Pyre⸗ näen den Marxiſten von San Sebaſtian Kartoffeln und Reis geliefert. Das ſei aber noch nichts gegen⸗ über dem, was es noch zu leiſten gelte, heißt es in dem Aufruf. Britiſcher Proteſt bei den Nationaliſten — London, 10. Auguſt. Der britiſche Botſchafter für Spanien, der zur Zeit ſeinen Sitz in Hendaye hat, hat durch Vermitt⸗ lung der britiſchen Flotteneinheiten in St. Jean de Luz und Ferrol beim Komman do der natio⸗ naliſtiſchen Streitkräfte wegen des To⸗ des von Captain Rupert Savile und ſeiner Frau proteſtieren laſſen. Savile lief mit ſeiner Privatjacht im Morgen⸗ grauen des Sonntag den Hafen von Gijon an. Als der nationaliſtiſche Kreuzer„Amirante Cervera“ mit einem Maſchinengewehr nach der Jacht feuerte, nahm Savile wieder Kurs auf die hohe See. Der Kreuzer, der dies für verdächtig hielt, feuerte nun eine Gra⸗ nate, die an Bord einſchlug und die beiden Englän⸗ der tötete. Volksſchädlinge vor dem Richter — Altona, 10. Auguſt. Vor dem ſchleswig⸗holſteiniſchen Sondergericht in Altona begann am Montagvormittag unter dem Borſitz des Landgerichtsdirektors Jüngſt die Haupt⸗ verhandlung gegen die Gebrüder Schwartz und 13 andere Angeklagte wegen Steuerhin⸗ terziehungen, Deviſenvergehen, Ver⸗ brechen des Verrats der deutſchen Volks⸗ wirtſchaft uſw. Im Mittelpunkt der Anklage ſtehen der in Unter⸗ ſuchungshaft befindliche Kaufmann Karl Schwartz aus Altona⸗Othmarſchen und ſein Bruder Joſef Schwartz aus Köln, der ſich im Ausland verbor⸗ gen hält. Die Anklage wirft ihnen vor, zuſammen mit ihrem Bruder Peter Schwartz als ausge⸗ ſprochene Volksſchädlinge ihr durch meiſt illegales Verhalten erworbenes Millionenvermögen und die ſich daraus ergebenden Einkommen Jahre hindurch in der rafſinierteſten Weiſe der Beſteuerung entzogen und in das Ausland verſchoben zu haben. Peter Schweartz, der zuletzt in Berlin wohnhaft war, hat ſich im März 1935 als Unterſuchungsgefan⸗ gener oͤurch Selbſtmord der Strafverfolgung entzogen. 8 Die Hauptverhandlung wird wegen des außeror⸗ dentlichen Umfangs des zur Erörteruna ſtehenden Stofſes längere Zeit in Anſpruch nehmen. Produktionsſtreik der bäniſchen Landwietſchaſt? — Aarhus, 10. Auguſt. Die Vertreter der großen däniſchen kandwirt⸗ ſchaftlichen Organiſation Landmaenens Sammens⸗ lutning(Ls) hielten am Samstag in Aarhus eine Tagung ab, auf der beſchloſſen wurde, am Sonntag, den 13. September, einen allgemeinen Milchſtreik durchzuführen. Falls die Landleute dieſer Parole in großem Umfange folgen ſollten, will die Organi⸗ ſation der Regierung nochmals die Forderungen des JS unterbreiten. Wenn dieſe Forderungen erneut abgelehnt werden ſollten, will man vorausſichtlich am 15. November einen allgemeinen Streik landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe be⸗ ginnen. Weiter wurde unter allgemeiner Zuſtimmung vorgeſchlagen, eine Bauernwehr in Stärke von 10000 Mann aufzuſtellen, deren Aufgabe es ſein ſoll, die Gegner des Streiks am Streikbruch zu hindern und die Hauptſtreikleitung von allen Be⸗ gebenheiten zu unterrichten. Die große Aeberraſchung: „Ein Deutſchland der Arbeitund des Friedens“ Der Holländer van Laer über ſeine Eindrücke — Berlin, 10. Auguſt. Eine der bekannteſten Perſönlichkeiten der holländiſchen Finanzwelt, G. W. A. van Laer, der mit dem Nationalen Olympiſchen Komitee der Niederlande als Schatzmeiſter angehört, äußerte ſich gegenüber dem Ber⸗ liner Vertreter des„Hamburger Fremden⸗ blattes“ ausführlich über ſeine Eindrücke in Deutſchland. Als Vizepräſident der Internationalen Eislaufvereinigung hatte van Laer bei den Winterſpielen in Garmiſch⸗ Partenkirchen die ſportliche Oberleitung über die Eisſportwettbewerbe. Er iſt Mitglied des Vorſtands der Amſterdamer Börſe, ſo daß ſeine Erklärungen beſondere Beachtung ver⸗ dienen. Van Laer führte aus: „Nach meiner Auffaſſung haben ſich die 11. Olym⸗ piſchen Spiele für das Verhältnis zwiſchen Deutſch⸗ land und der übrigen Welt äußerſt ſegensreich ausgewirkt. Es iſt keine Frage, daß viele von den Ausländern, die ſich anläßlich der Spiele in der Reichshauptſtadt aufhalten, ſehr irrige Vorſtellungen über das nationalſozialiſtiſche Deutſchland mitbrach⸗ ten. Sie werden erwartet haben, daß jeder Deutſche eine Uniform trägt, und daß alles, was in Deutſch⸗ land geſchieht, irgend bie auf militäriſche Dinge ab⸗ zielt. Statt deſſen haben ſie ein ganz anderes Volk vorgefunden, als es ſich in ihrer Phantaſie ausnahm. Sie begegneten Menſchen, fleißig, ordnungsliebend und fröhlich ihren täglichen Geſchäften nachgehend. Dieſes Deutſchland der Arbeit und des Friedens iſt ihre große Ueberraſchung, und ich weiß aus vielen Geſprächen, die ich mit hier weilenden Ausländern geführt habe, daß der geſchilderte Eindruck weitverbreitet iſt. Niemand wird ſich im Ernſt der Tatſache ver⸗ ſchließen können, daß das Reich unter ſeiner ſtarken nationalſozialiſtiſchen Führung große Fort⸗ ſchritte gemacht hat. Wer das Deutſchland der Vergangenheit kennt, der weiß, wie ſehr die allge⸗ meine ſittliche Haltung des deutſchen Volkes gerade auch dadurch gewonnen hat, daß es der Reichsregie⸗ rung durch die energiegeladenen Leiſtungen weniger Jahre gelungen iſt, der Wirtſchaft einen neuen Auf⸗ trieb zu verſchaffen und die Erwerbsloſen von der Straße zu bringen. Der nationalſozialiſtiſche Ar⸗ beitsdienſt bedeutet einen Gewinn, der gar nicht hoch genug eingeſchätzt werden kann, weil ſeine eigentlichen Auswirkungen auf ſozial⸗ethiſchem Gebiet liegen. Ich ſtehe auf dem Standpunkt, daß es viele Staaten gibt, die zu ihrem eigenen Nutzen hiervon lernen könnten. Die Gaſtfreundſchaft des deutſchen Volkes und ſeiner Regierungsſtellen hat ſich in die⸗ ſen Tagen auf das beſte bewährt. Wenn wir ſchon in Garmiſch⸗Partenkirchen glön⸗ zend aufgenommen wurden, ſo gilt dies in noch ver⸗ mehrtem Maße für die Berliner Spiele. Dafür ge⸗ bührt nicht zuletzt der Reichsregierung der unein⸗ geſchränkte Dank. Man hat es mit Takt verſtanden, uns den Aufenthalt ſo angenehm wie möglich zu ge⸗ ſtalten. Die Ausführungen, die Generaloberſt Göring und Reichsminiſter Dr. Goebbels anläßlich des Empfangs der Reichsregierung in der Staats⸗ oper an uns richteten, waren in anerkennenswerter Weiſe auf die ſchwierige Pſyche einer ſo bunt und international zuſammengewürfelten Geſellſchaft ab⸗ geſtellt, wie ſie ſich bei dieſem feſtlichen Ereignis eingefunden hatte. Dies iſt auch allſeitig empfun⸗ den worden.“ Moskaus ziel: das Ehaos Europas Enthüllungen der Stockholmer Nye Dagligt Allehanda“ — Stockholm, 10. Auguſt. Das Abendblatt„Nye Dagligt Allehanda“ ver⸗ öffentlicht am Montag in großer Aufmachung einen bemerkenswerten Bericht über„Europäiſche Revolutionsplän e der Komintern', worin auf Grund glaubwürdiger Nachrichten erklärt wird, daß Moskau in einer Reihe von Staa⸗ ten Revolutionen vorbereite. Die Aus⸗ rufung einer Sowjetrepublik in Barcelona ſolle den Auftakt zum Ausbruch kommuniſtiſcher Unruhen in Marſeille, Paris und Nordfrankreich bilden, worauf gleichzeitig in Belgien, der Schweiz und der Tſchechoſlowakei ſowie in Oeſterreich ähn⸗ liche Umſturzbewegungen folgen ſollten. In Nord⸗ frankreich ſeien nicht nur die Arbeiterſchaft, ſondern Auch Teilé des Heeres und vor allen Dingen der Marine, ferner die untere Beamtenſchaft und die überwiegende Mehrheit der Lehrerſchaft für die kommuniſtiſchen Kampfziele gewonnen(). Das Hauptziel Moskaus ſei, Europa in ein allgemeines kriegeriſches Chaos hineinzuziehen. Wie Trotzki wühlt Ein intereſſauter Brief — Oslo, 10. Auguſt. „Fritt Folk“ veröffentlicht am Montag den Brief, den die Hausſuchung der„Nasjonal Samling“ bei Trotzki zutage gefördert hat. Dieſer Brief, aus dem klar hervorgeht, daß Trotzki von Norwegen aus die revolu⸗ Die deulſchen Vürgerkriegsopfer Näheres über ihre Abſtammung und Herkunft — Berlin, 10. Auguſt. Als die Nachricht durch das deutſche Land eilte, daß in Spanien blühende deutſche Menſchenleben den Kommuniſtenhorden zum Opfer gefallen ſeien, er⸗ faßte jeden Deutſchen tiefe Trauer. Wenn auch dieſe Toten nur dem einen oder anderen bekannt waren, ſo fühlte doch eine ganze Nation mit den Angehörigen. Die Auslandsorganiſation der NSDAP teilt über die um ihres Deutſchtums willen Ermordeten noch folgendes mit: Die kleine ſiebenjährige Johanna Imhoff, die in Santander ums Leben kam, iſt die Tochter des Deutſchen Willi Imhoff, der vor längerer Zeit nach Spanien überſiedelte. Auch er wurde bei den Kämpfen ſchwer verwundet. Er verlor ein Auge, und es iſt heute noch nicht ſicher, ob er nicht überhaupt ganz das Augenlicht einbüßen wird. Der Parteigenoſſe Hans Haner ſtammt aus Mainz⸗Weiſenau. Er war verheiratet und in Barcelona als Optiker tätig. Im Alter von 26 Jah⸗ ren mußte er bei den kommuniſtiſchen Ueberfällen ſein Leben opfern, und zwar erreichte ihn die Kugel, als er, der in keiner Weiſe am Kampf beteiligt war, einem Verwundeten Hilfe bringen und ihn bergen wollte. Der 25jährige Parteigenoſſe Wilhelm Gaetie ſtammt aus Kiel. Als Kaufmann hatte er in Barce⸗ lona eine zweite Heimat gefunden. Nun haben die kommuniſtiſchen Horden einem dreijährigen Kind den Vater genommen. Zuſammen mit den Volksgenoſſen Hofmeiſter, Swalmius⸗Dato und Treitz, die ebenfalls ermordet wurden, hatte er verſucht, ſich mit dem Kraftwagen nach Deutſchland in Sicherheit zu brin⸗ gen. Der 27jährige Parteigenoſſe Helmuth Hof⸗ meiſter wurde in Rommerode bei Kaſſel geboren und ließ ſich als Kaufmann in Barcelona nieder. Die Heimat des Parteigenoſſen Günter Swalmius⸗ Dato iſt Kaſſel, wo er 1910 geboren wurde. Als Kauf⸗ mann hatte er in Sevilla eine Exiſtenz gefunden. Als die Wirrniſſe einſetzten, glaubte er in Barcelona ſicherer zu ſein. Gerade dort erreichte ihn dann in einem Vorort die Kommuniſtenkugel. Zwei weitere deutſche Torpedoboote nach Spanien entſandt — Berlin, 10. Auguſt. Es hat ſich als notwendig herausgeſtellt, zum Schutz der Deutſchen in Spanien und zur Sicherung des Abtransportes der dortigen deutſchen Volks⸗ genoſſen zwei weitere Torpe doboote,„Kon⸗ dor“ und„Möve“, zu entſenden. Aus Madrid wurden bis Samstag etwa 600 deutſche Flüchtlinge unter dem Schutz des Panzer⸗ ſchiffes„Admiral Scheer“ über den Hafen Alicante abtransportiert. Es befinden ſich dort immer noch 1200 bis 1400 Deutſche, von denen etwa 300 aus wirt⸗ ſchaftlichen Gründen in der ſpaniſchen Hauptſtadt bleiben wollen. Bisher konnte der Abtransport nach Alicante mit der Eiſenbahn und Flugzeugen der Lufthanſa erfolgen. Nachdem aber die ſpaniſche Re⸗ gierung dieſe Flugzeuge am Sonntag beſchlagnahmt hat, muß vorerſt auf dieſes Hilfsmittel verzichtet werden. Aus Valeneſa wurden unter dem Schutz des Dorpedobootes„Leopard“ 120 Flüchtlinge, darunter 93 Deutſche, auf dem Dampfer„Palermo“ nach Genua eingeſchifft. Trotz Zuredens werden in Valencſia etwa 30, in Malaga 10, in Almeria 14 und in Car⸗ tagena 62 Deutſche verbleiben. Sie werden ihren Rückhalt zur Zeit noch an den an den dortigen Küſten ſtehenden deutſchen Seeſtreitkräften haben. In den Häfen der Nordküſte Spaniens ſtehen weiterhin der Kreuzer„Köln“ und die Torpedoboote „Seeadler“ und„Albatroß“. Im Raum Santander⸗ Gijon konnten am Samstag 74 Deutſche und 51 Flüchtlinge anderer Nationen auf dem unermüblich zwiſchen Spanien und Frankreich hin und her fahren⸗ den deutſchen Dampfer„Bellona“ in Sicherheit ge⸗ bracht werden. Unter ihnen befand ſich der ſeinerzeit ſchwer verletzte Imhoff, deſſen Befinden jetzt zufrie⸗ denſtellend iſt. tionäre Tätigkeit in anderen Ländern leitet, hat folgenden Wortlaut: „Lieber Freund! Ich möchte meinen Standpunkt zur franzöſiſchen Frage noch ganz kurz zuſammenfaſſen. Möglich, daß das C. K. taktiſch wiederum nicht einwandfrei vor⸗ gegangen iſt und ſich ſomit die Aufgaben erſchweren. Unſere Haltung von taktiſchen Erwägungen ſolcher Art beſtimmen zu laſſen, wäre vollkommen falich, ſogar verhängnisvoll. Daß man ſich R. M. und ſeine Elique ſobald wie möglich vom Halſe ſchaffen muß, ſteht doch unbeſtreitbar für jeden, der ein Körnchen politiſchen Verſtändniſſes beſitzt, feſt. Der Ausſchluß iſt ſe Ein Zurück(auch R. Ms. iſt ſchon veröffentlicht. nur in rein taktiſchem Sinne) kann es nicht mehr geben. Die von unſerer nationalen Sektion gemel⸗ deten taktiſchen Fehler hat die internationale Sek⸗ tion wieder gutzumachen, d. h. den Anſchluß ſo ein⸗ ſtimmig wie möglich für endͤgültig, und jede politiſche Verbindung als unvereinbar mit der Zugehörigkeit unſerer Organiſation zu erklären. Dies iſt der ein⸗ zige Weg, die Kriſe auf ein Mindeſtmaß zu ver⸗ ringern und die notwendige Freiheit unſerer fran⸗ zöſiſchen Sektionen zu ſichern. Mit herzlichen Grüßen“ .S. Was die ausgearbeitete Liſte der Kommuniſten für den J. S. anlangt, ſo ſchlage ich vor, nach den Vorſchlägen Eries in die Liſten Abem einzutragen. L. D. an Otto. 3 3 Hierzu iſt zu bemerken, daß C. K. das Central⸗ komitee in Paris iſt, das heißt, die Hauptleitung der Trotzkiſten⸗Organiſation in Frankreich. Dieſe Orga⸗ niſation wird durch die Buchſtaben J. S. bezeichnet. R. M. ſoll der Generalſekretär der Vierten Inter⸗ nationale, Raymond Moliner, ſein. L. D. heißt Leo Davidowitſch, alſo Trotzki. Otto iſt der tſchechoſlo⸗ wakiſche Sekretär Trotzkis, Otto Neuſtedtl. Welche Perſönlichkeiten ſich hinter Eric und Abern verber⸗ gen, konnte bisher noch nicht feſtgeſtellt werden. „Norges Handelſog Sivefartstidende“ ſchreibt hierzu: Dieſe Sache erfordert ernſteſte Aufmerkſam⸗ keit. Es iſt zu hoffen, daß die Unterſuchung der Wirk⸗ ſamkeit Trotzkis mit dem gleichen Ernſt betrieben wird, wie die Unterſuchung gegen die Nasjonal Samling. Bolſchewiſtiſcher Sonderberichterſtatter für Spanien — Paris, 10. Auguſt. Nach einer Meldung aus Moskau hat die „Prawda“, das Blatt der Komintern, den bekannten kommuniſtiſchen Schriftſteller Michael Kolzow als Sonderberichterſtatter nach Spanien entſandt. Kolzow iſt der erſte ſowjetruſſiſche Preſſevertreter in Spanien, wo die Sowjetunion bisher weder diplo⸗ matiſche noch Preſſebeziehungen unterhielt. Seine Entſendung nach Spanien im gegenwärtigen Zeit⸗ punkt iſt bezeichnend für das Intereſſe des Kommu⸗ nismus am ſpaniſchen Bürgerkriege. Kolzow iſt bereits in Barcelona eingetroffen. Von Kommuniſten hingerichtet Liſſabon, 10. Auguſt. Diario da Manha berichtet aus Elvas, daß 70 Soldaten der Zivilgarde, die ſich am Samstag wegen Mangel an Munition in Ba⸗ dajoz den Kommuniſten ergeben muß⸗ ten, am Sonntag in der Stierkampfarena hinge⸗ richtet worden ſind. Das Marineminiſtertum in Waſhington hat den bisherigen Kommandanten des Kreuzers„Con⸗ cord“, Kapitän William Taylor Smith, zum Marineattaché in Berlin ernannt. 5 Reichswirtſchaftsminiſter und Reichsbankpräſident Dr. Schacht beſuchte die Ausſtellung„Deutſchland“, die er unter Führung der Ausſtellungsleitung und Herren des Propagandaminiſteriums eingehend be⸗ ſichtigte. Verſchwörung gegen Japans Kriegsminiſter entdeckt Tokio, 10. Auguſt. Die Agentur Domei berichtet, daß ein Plan zu v Ermordung des Kriegsminiſters Te⸗ rauchi und des früheren Gouverneurs von Korea, Ugaki, aufgedeckt wurde. In Zu⸗ ſammenhang damit wurde in Fukuoka der 2jährige radikale Nationaliſt Kurudo verhaftet, Er iſt ein Schüler Okawas, des Führers der berüch⸗ tigten Blutbrüderverſchwörung vom Jahre 1932. Kuroda faßte den Morcoplan nach der Verurtet⸗ lung jener Offiziere, die in den Aufſtand vom 26. Februar d. J. verwickelt geweſen waren, und nach den von Terauchi durchgeführten weitreichenden Perſonalveränderungen im japaniſchen Offiziers⸗ korps. Die Ermordung des früheren Gouverneurs von Korea, Ugaki, plante er aus Furcht vor deſſen Rückkehr nach Tokio, weil er glaubte, daß Ugaki ſür eine bedeutende politiſche Rolle beſtimmt ſei Unter den radikalen Nationaliſten war Ugaki ver⸗ haßt, weil er als früherer Kriegsminiſter eine Ver⸗ minderung des Heeres durchgeführt hatte. Die Unterſuchung ſtellte Verbinoͤungen Kurodas mit zahlreichen radikalen nationaliſtiſchen Perſön⸗ lichkeiten feſt. Die Unterſuchung zur Aufdeckung weiterer Verbindungen iſt noch im Gange. 1400 Araber huldigen Graziani — Rom, 11. Auguſt. Nach italieniſchen Zeitungsmeldungen aus Addis Abeba zogen 1400 Araber unter Führung des Oberhauptes der mohammedaniſchen Gemeinde von Addoͤis Abeba zu einer Treuekundgebung vor den Regierungspalaſt. An der Spitze des Zu⸗ ges wurde eine italieniſche Fahne getragen. Das Oberhaupt der Araber, El Said Idris, ein Nachs komme Mohammeds, wurde mit 30 anderen arabi⸗ ſchen Notabeln vom Vizekönig empfangen. Marſchall Graziani würcigte die Verdienſt der arabiſchen Soldaten und Arbeiter während des italieniſch⸗abeſſiniſchen Krieges. Für dieſe Hilfé werde ſich die italieniſche Regierung dankbar erwei⸗ ſen, ſie weroͤe den mohammedaniſchen Gläubigen in jeder Weiſe Schutz und Unterſtützung gewähren. El Said Idris verſicherte darauf, daß die Araber in Abeſſinien dankbar für alles ſeien, was die italie⸗ niſche Regierung bisher für ſie getan habe. Mit Vertrauen ſehe man ihrem weiteren Wirken ent⸗ gegen. König Goͤuard in Dalmatien — Belgrad, 10. Auguſt. König Eöͤuard VIII traf am Montag um.50 Uhr mit dem ihm von Prinzregent Paul von Jugo⸗ ſlawien zur Verfügung geſtellten Hofzug in der feſt⸗ lich geſchmückten Stadt Schibenik an der dal⸗ matiniſchen Küſt e ein. König Eduard, in deſſen Begleitung ſich u. a. der engliſche Kriegsmini⸗ ſter Duff Cooper befand, begab ſich ſofort an Bord der Jacht„Nachlin“. Der König wird im Ver⸗ lauf ſeiner Kreuzfahrt an der dalmatiniſchen Küſte u. a. Dübronik beſuchen, wo ein mehrtägiger Auf⸗ enthalt vorgeſehen iſt. Neue Regierungspartei in Polen — Warſchau, 10. Auguſt. Wie die Agentur Preß mitteilt, ſind ͤͤie Vorarbei⸗ ten zur Organiſation einer neuen polniſchen Regierungspartei ziemlich weit fortgeſchrit⸗ ten. Oberſt Koc, der mit der Organiſation beauf⸗ tragt wurde, habe dem Generalinſpekteur der Armee bereits mehrfach hierüber Bericht erſtattet. Mit dem Abſchluß der Vorarbeiten ſei jedoch vor Mitte Sep⸗ tember nicht zu rechnen. Es ſei beabſichtigt, nach der formellen Gründung der neuen Regierungspartei eine umfaſſende Werbeaktion im ganzen Lande ein⸗ zuleiten. 2 Soviel bisher bekannt geworden ſei, wolle man von den Organiſationsmethoden der alten Regie⸗ rungspartei abweichen, was u. a. bedeuten würde, daß den Staroſten und Polizeikommandanten der Einfluß auf die Parteiorganiſation genommen werde. Oberſt Koc wolle die neue Partei auf eine breite Baſisſtellen, wobei ſich die Trä⸗ ger der Organiſation in erſter Linie aus den Reihen der Kriegsteilnehmerverbände zu rekrutieren hätten, „Graf Zeppelin“ wieder zurück — Friedrichshafen, 10. Auguſt. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ kehrte Mon⸗ tag um 15.15 Uhr unter Führung Kapitän v. Schiller von ſeiner achten diesjährigen Südamerikafahrt nach Friedrichshafen zurück und landete um 16.02 Uhr glatt. In der Nacht zum Donnerstag tritt „Graf Zeppelin“ von Friedrichshafen aus ſeine nächſte Südamerikafahrt an. Zioniſtendemonſtration in Warſchau — Warſchau, 11. Auguſt. In Warſchau demonſtrierten Juden ge⸗ gen die britiſche Paläſtina⸗Kommiſſion. An der Kundgebung nahmen etwa 1000 Jungzioniſten teil. Dem Umzug wurden Plakate mit der Auf⸗ ſchrift„Fort mit den Kompromiſſen auf Koſten des jüdiſchen Volkes“ und„Es lebe der jüdiſche Staat an beiden Ufern des Jordan“ vorangetragen. Die Ab⸗ ſicht, vor der britiſchen Botſchaft zu demonſtrieren, wurde von der Polizei vereitelt. Der zu den olympiſchen Veranſtaltun⸗ gen zum Wochenende nach Berlin gekommene Frem⸗ denſtrom brachte auch der Deutſchland⸗Aus⸗ ſtellung am Kaiſerdamm einen Rekordbeſuch. Am Samstag paſſierten faſt 60 000 die Tore, und am Sonntag wurde erſtmals die Zahl von 100 000 Be⸗ ſuchern an einem Tag überſchritten. Damit hat die Ausſtellung eine faſt Dreiviertelmillion Beſucher. D————— Hauptſchriftleiter Dr. Alois Winbauer(in Urlaub) Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Politik, Theater, Wiſſen⸗ ſchaftu. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart-Handelsteil: Dr. Fritz Bode⸗Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes⸗Sport: Willy Müller⸗Süd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilberdienſt: Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen;.V. Gg. Kling ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Frit Bode& Co., Mannheim, R 1.—6 „Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau, Sentaſtraße 2 .⸗A. VII. 1936. Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 20758 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 20849 Zur Zeit Preisliſte Nr.7 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung nur be Rückporto Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 5⁰ Die Siadiseite Mannheim, den 11. Auguſt. Franzoſen unter Bildern aus Mannheim 22 Olympia⸗Kämpfer wohnen im„Haus Mannheim“ des Olympiſchen Dorfes Der olympiſche Kampf, der Kampf des Sportes, der gerade im Olympiajahr 1936 mit dem Geiſt des Friedens eng verbunden iſt, iſt auf ſeinem Höhe⸗ punkt. Durch Preſſe und Rundfunk erfahren wir, welche Ereigniſſe ſich auf dem Reichsſportfeld ab⸗ ſpielen. Die Olympia⸗Mannſchaften von mehr als 50 Nationen der Welt wohnen im Olympiadorf. Hier, wo ſie alle zu Hauſe ſind, ſind ſie lebendiger im Sprechen als ſonſt und geben lieber ein Lob mehr. Was für Deutſchland als Gaſtgeber ſelbſtverſtändlich war, das können ſie noch nicht recht faſſen. Sie ſind beglückt darüber. Frankreich wohnen im Haus Mannheim des Olympiſchen Dorfes, von deſſen Eingang das Wahr⸗ zeichen Mannheims grüßt und deſſen Gemeinſchafts⸗ raum als ſchlichten aber wirkungsvollen Schmuck Wandgemälde mit beſonders ſchönen und charak⸗ teriſtiſchen Motiven aus Mannheim trägt. Nachdem ſie den ganzen Tag auf den Beinen geweſen ſind, ſitzen die Olympiakämpfer aus Frankreich abends im Gemeinſchaftsraum des Hauſes Mannheim oder be⸗ ſehen die Photographien aus Mannheim in den Wohnräumen. Niemand iſt unter ihnen, der dieſe Stückchen deutſcher Heimat nicht näher betrachtet: aber auch aus den anderen Häuſern kommen ihre Sportskameraden und ſehen ſich die Mannheimer Städtebilder an. Viele Olympia⸗Kämpfer wollen nach den Olym⸗ piſchen Spielen mit ihren Freunden die deutſche Hei⸗ mat kennenlernen. Der auſtraliſche Ringer John Hara ſagte:„Ich glaube, ich komme nach meinem England⸗Kampf in London wieder nach Deutſchland zurück, für ein Jahr oder ſo. Das Land hier und die Leute ſind mir ſo ſympathiſch, überhaupt, alles, was ich hier ſehe“— dabei zeigt er auf die Wandgemälde im Gemeinſchaftsraume eines Hauſes im Olympiſchen Dorf hin—„möchte ich in Wirklichkeit geſehen haben.“ Hoffen wir, daß auch die 22 Olympiakämpfer aus Frankreich unter Benutzung einer der Olympia⸗ Standardreiſen oder mit dem Kraftwagen nach Mannheim kommen und ſich in unſerer Stadt und in unſeren engeren Heimat ebenſo wohl fühlen werden, wie ſie das gegenwärtig während der Olympiſchen Spiele im Haus Mannheim des Olympiſchen Dorfes tun. * 70 Jahre alt wird heute Schloſſermeiſter Peter Schaller, Wallſtattſtr. 61, der faſt 35 Jahre ſeine Rolladen⸗ und Jalouſienfabrik mit Schloſſerei be⸗ trieben hat. Unſeren Glückwunſch! an Der Reinzugang an Wohnungen betrug im Monat Juli 1936: 161(Zugang durch Neubau 141, durch Umbau 28, Abgang durch Umbau). Von den neu geſchaſſenen Wohnungen ſind 129 Wohnungen mit—3 Zimmern, 36 Wohnungen mit—6 Zim⸗ mern und 4 Wohnungen mit 7 und mehr Zimmern. Es wurden 62 neue Wohngebäude von privaten Bau⸗ herren, 26 von Offentlichen Körperſchaften und 16 von Gemeinnützigen Bauvereinigungen erſtellt. Dar⸗ unter ſind 101 Kleinhäuſer mit—2 Vollgeſchoſſen und höchſtens vier Wohnungen. Für 62 Neubauten, die zuſammen 63 Wohnungen ergaben, wurde eine Baukoſtenbeihilfe bewilligt. 13 durch Umbau ent⸗ ſtandene Wohnungen wurden mit Reichszuſchuß er⸗ ſtellt. 22 Olympiakämpfer aus Alte Kämpfer freuen ſich: „Noch nie wurden wir ſo empfangen Begrüßungsabend für die 30 Kameraden der Adolf Hitler-Urlaubsgemeinſchaft in Neckarau— Alle ſind reſtlos begeiſtert Nachdem geſtern der größte Teil der Gaſtkame⸗ raden der„Hitler⸗Urlauber⸗Kameradſchaft“ in Nek⸗ karau eingetroffen war, fand im feſtlich ausge⸗ ſchmückten Saale der„Krone“ in Neckarau eine Be⸗ grüßung ſtatt, an der Vertreter der Partei, der Stadt, der einzelnen Gliederungen der Partei und die Vertreterin der NS⸗Frauenſchaft Neckarau teil⸗ nahmen. Kreisamtsleiter der NSV Merdes hieß die Kameraden aus allen Gauen Deutſchlands herzlich willkommen und betonte, daß es Pflicht ſei der heutigen Volksgemeinſchaft, für die Männer alles zu tun, die mithalfen, daß Deutſchland ſeine heutige Höhe erreicht habe. Und die NS habe es ſich zur Pflicht gemacht, im beſonderen ſich dieſer Männer anzunehmen, die ſich innerhalb der Bewe⸗ gung beſondere Verdienſte erworben haben und einer Erholung bedürftig ſind. Er wünſchte den Kamera⸗ den, daß ſie ſich in Mannheim wohl fühlen und recht vergnügte Tage erleben möchten. Auch Ortsgruppenleiter Gawran, der gleich⸗ zeitig als Ratsherr die Stadt vertrat, hieß die Ka⸗ meraden im Namen der Partei und der Stadt auf das Herzlichſte willkommen und freute ſich, daß ge⸗ rade Neckarau, ſeine Ortsgruppe, die Alten Kämpfer aus allen Gauen ihre Gäſte nennen darf. Der Vor⸗ ort wie die Stadt Mannheim ſelbſt werden alles daran ſetzen, um den Kameraden einige Wochen zu bereiten, die mit zu den ſchönſten ihres Lebens über⸗ haupt zählen ſollen. Den Dank ſür die Aufnahme und den Empfang nermittelte SA⸗Truppführer Wülling aus Dort⸗ mund. Kreishauptſtellenleiter Braun gab zum Schluß noch einige Hinweiſe für den Aufenthalt. Lieder aus der Kampfzeit und Muſikvorträge oes Bandoneon⸗Orcheſters„Lyra“ umrahmten den Be⸗ grüßungsakt, der mit einem freudig dargebrachten „Sieg Heill“ auf den Führer ausklang. An⸗ ſchließend blieb man gemütlich beiſammen, um ſich kennen zu lernen und Erinnerungen auszutauſchen. Sondtorf ganzjährig geöffnet Das Kin dererholungsheim Sandtorf bei Mannheim iſt nun für ganzjährigen Betrieb er⸗ öffnet worden, nachdem eine Dampfheizung ein⸗ gebaut worden iſt und man nicht nur mit der Sonne und ſommerlichen Wärme rechnen muß. Die NSN hat am 1. Auguſt die erſten kleinen Sommergiſte dort untergebracht: 85 Buben und 51 Mädel, die ſich in vier⸗ bis fünfwöchigem Aufenthalt dort er⸗ holen ſollen. Aber auch die Kinderlandverſchickung wurde mit allen Nachdruck für die Ferienzeit fort⸗ geſetzt. So konnten am 1. Auguſt 23 Mädel in das Kinderſolbad Rheinfelden geſchickt werden, am 4. fuhren 15 Jungens nach dem Kinderheim„Katha⸗ rinenhöhe“ bei Triberg im Schwarzwald und 70 Jungens nach dem gaueigenen Erholungsheim Im⸗ mendingen. Sie alle werden vier bis fünf Wochen dort verbringen, um neu gekräftigt nach Mannheem zurückzukehren. Im Müttererholungsheim Mannheim ſind für die nächſten Wochen 32 Mütter untergebracht, damit ſie hier neue Kräfte für ihre Familie ſammeln können. eeeee r Frau Fortuna macht eine Pauſe Die Arbeit der braunen Glücksmänner in dieſer Saiſon zu Ende Seit geſtern ſieht man keine braunen Glücks⸗ männer mehr auf der Straße. Für dieſe Saiſon wird Schluß gemacht, und wir werden tief im Winter ſein, ehe ſie wiederkommen. Keine leichte Arbeit ſo⸗ was, auf verkehrsreichen Ecken herumſtehen, ſich über das Regenwetter ärgern, und abends noch bis zur Polizeiſtunde in den Lokalen herumgehen, immer freundlich, immer korrekt und viel überraſchungsreiche Witzworte bei der Hand, wenn mal nichts drin war;— was ja nun einmal bei einer Lotterie in der Mehrzahl der Fälle ſein muß, da hilft kein Kreuzelſchlagen und kein Zahlen⸗ glaube. Es war ja auch weniger Gewinnwille als vielmehr ein Spaß, eine Freude, das Schickſal mit unbekannten Menſchen von der Straße für kurze Zeit zu teilen, mit ihnen zu lachen, zu ulken, die Zeit totzuſchlagen und womöglich der wichtige Mann des Tages zu ſein, der den Gewinn zieht. Dieſes Zehnerlſpiel auf einem Haufen iſt eine herrliche Erſindung, und ſollte nie ganz aus dem Straßenbild verſchwinden, es bringt Geſpräche über die Verteilung von Glück, Geld und Sonnenſchein auf dieſer Welt, alte Bekannte treffen ſich wieder, und überbieten ſich im Wagemut, und es iſt anzunehmen, daß die Zeh⸗ ner beſſer und geſünder angelegt ſind als in Eis oder Zigaretten. Nun ſollte man meinen, daß das Wetter den Glücksmännern das Leben beſonders ſchwer gemacht hat; wie trübſelig war doch ihr Start damals im Frühſommer, als ſie mit VD⸗Muſik durch die Stra⸗ ßen zogen, und zum Platzkonzert kräftige Schauer heruntergingen. Aber es hat ihnen nichts ausge⸗ macht. Sie haben das angewieſene Quantum, 110 000 Loſe, in bedeutend kürzerer Zeit als voriges Mal unter die Leute gebracht, 8 gegen 10/ Wochen. Daran ſollen, wie mir einer erzählt, auch die etwas veränderten Gewinnchancen beſonders ſchuld ſein; denn die mittleren Gewinne wurden etwas verſtärkt. Zuſammen wurden jedenfalls in Mannheim für 14 800 Mk. Gewinne ausgezahlt. Im übrigen wollen wir vieles der trefflichen Laune der Mannheimer, der weiter ſteigenden Ver⸗ kaufs⸗ und Redegewandtheit der Verkäufer, und nicht zuletzt den höheren Verdienſtmöglichkeiten in vielen Branchen zugute halten. Nicht zuletzt aber hoffen, daß das eine oder andere Verkaufsgenie unter den Glücksmännern ſeine erwieſene und vielfach neuent⸗ deckte Tüchtigkeit in feſter Stellung verwerten möge. Viele der wackeren braunen Männer entpuppten ſich zu großartigen Glücksrednern und Zehnpfennig⸗ rufern, und in der letzten Woche des Ausverkaufs, da das Geld ſowieſo ſchon etwas lockerer im Beutel ſaß, da ging das Geſchäft wie geſchmiert; und ſo hat Mannheim mit dem übrigen Reich— das auch nicht ſchlechter abſchnitt—, auch einen tüchtigen Beitrag zur Arbeitsbeſchaffung geliefert. Als wir den einen oder den anderen Kameraden nach ihrem erſten Eindruck fragten, waren ſie alle darüber einig, daß ſie einen ſolchen Empfang noch nirgends gefunden hätten. „Noch nie wurden wir ſo empfangen und ſagen ſie den Mannheimern, wir alle danken recht herzlich“, ſagt ein bejahrter Kamerad und drückt mir be⸗ geiſtert die Hand. Und man ſieht es ihnen an, den Jungen und den Alten, Oaß ſie ſich alle herzlich freuen, durch einen ſchönen Aufenthalt und die Gaͤſt⸗ freundlichkeit der Mannheimer einige Wochen ohne Sorgen und in beſter Obhut ausſpannen zu können, um neue Kräfte zu ſammeln und weiter⸗ hin ſich in den Dienſt ihres Führers, ihres Vater⸗ 5 und der ganzen Volksgemeinſchaft ſtellen zu önnen. Beſuch im Evangeliſchen Gemeindehaus Zum Schluß werfen wir noch ſchnell einen Blick in den Aufenthaltsraum unſerer Gäſte. Hier iſt al⸗ les auf das Beſte vorbereitet und ausgeſtaltet. 30 Betten ſtehen in drei Reihen ausgerichtet, der Kaffee⸗ tiſch lädt in blendendem Weiß zum erſten Frühſtück ein, es iſt für alles geſorgt und Blumen geben allem eine freundliche Note. Für die Unterhaltung ſorgen Rundfunk, Karten, Schach und eine Kegelbahn. Drau⸗ ßen im Garten ſteht ein Fahnenmaſt. Hier ſoll morgens der Tag mit einem Gruß an den Führer begonnen und abends wieder beſchloſſen werden. * Wir wünſchen den Kameraden, daß ihnen die Tage in Mannheim tatſächlich Tage der Erholung ſind. Die Zeit bei uns ſoll ihnen nicht nur eine an⸗ genehme Erinnerungen bleiben, ſondern ihr erſter Eindruck ſoll ſich verſtärken— Mannheim wird alles tun, um ihnen einige der ſchönſten Wochen ihres Le⸗ bens zu bereiten.—.— Spalenſtich zur St. Eliſabethkirche Baubeginn in der Gartenſtadt Waldhof Am Samstagnachmittag drei Uhr wurde in der Gartenſtadt auf dem Waldͤhof der erſte Spatenſtich zum Bau der Eliſabethkirche vollzogen. Zu dem feierlichen Akt hatté ſich eine Anzahl Stiftungs⸗ räte und Kirchengemeindevertreter eingefunden. Prälat Bauer nahm unter Aſſiſtenz von Kaplan Berger von der Franziskuskirche auf dem Waldͤhof die Weihe des Bauplatzes vor. In einer Anſprache gedachte er des kürzlich verſtorbenen Staoͤtpfarrers Kiefer, der in praktiſcher Vorausſicht die Auswahl des Platzes getroffen habe, der in den Mittelpunkt des hier entſtehenden Stadtteils zu liegen komme. Als Patronin für die Kirche ſei die große deutſche Heilige Eliſabeth gewählt worden, die allen, die dieſe Kirche beſuchen werden, als leuchtendes Vorbild der Frömmigkeit und Nächſtenliebe dienen möge. An⸗ ſchließend nahm Prälat Bauer den erſten Spaten⸗ ſtich vor„zur größeren Ehre Gottes und zum Wohle aller Gläubigen dieſes Stadtgebietes“. Weißge⸗ kleidete Mädchen eröffneten und ſchloſſen die Feier mit frommen Geſängen. Die Kirche, die maſſiv erbaut wird umfaßt 600 Sitzplätze und 400 Stehplätze, ſie wird alſo ungefähr die Größe der St. Nikolauskirche im Erlenhofgebiet erhalten. Die Bauleitung liegt wieder in den Hän⸗ den von Architekt Joſef Lutz. Mit den Arbeiten iſt bereits am Montag begonnen worden. Die Fachgruppen„befangen“ Das Reichswirtſchaftsminiſterium ſtellt richtig Kürzlich war in einer durch NoZ. verbreiteten Meldung behauptet worden, der Reichswirtſchafts⸗ miniſter habe in einem Erlaß die Fachgruppen und Fachuntergruppen der Wirtſchaftsgruppe Einzelhan⸗ del als befangen erklärt hinſichtlich der Beurteilung einer außergewöhnlichen Ueberſetzung. Hierzu teilt nun der Reichswirtſchaftsminiſter mit, daß dies nicht zutreffe. Ein Runderlaß oder ein Schrei⸗ ben des Inhalts, daß die Fachgruppen u. a. als be⸗ fangen anzuſehen ſeien, ſei nicht ergangen. Der Mi⸗ niſter betont, daß die Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel mehrfach ſich gerade für die Selbſtändigmachung tüchtiger Kaufmannsgehilfen eingeſetzt habe. Aus Einzelhandelskreiſen hört das NözZ. dazu noch, daß die Wirtſchaftsgruppe durch die Gutachten ihrer Fach⸗ gruppen uſw. gar keinen Einfluß auf die Ueber⸗ ſetzung ausüben könnte, weil die Entſcheidung bei — Neuzulaſſung allein die Handelskammern aus⸗ übten. —— u* Ein kleiner Opelwagen, aus der Auguſta⸗An⸗ lage kommend, fuhr geſtern nachmittag um den Friedrichsplatz herum und wollte einem aus der Roſengartenſtraße kommenden Perſonenwagen aus⸗ weichen. Dabei fuhr er gegen einen Baum. Von den 2 Inſaſſinnen des Opelswagens ſtieß die eine mit der Stirn gegen die Windſchutzſcheibe, wobei ſie eine Schramme an der Stirn erhielt. Am Wagen wurde der Kühler eingeſtoßen. Keine Beſchäſtigung ohne Arbeitsbuch Mit dem 31. Auguſt 1936 iſt die Einführungszeit des Arbeitsbuches beendet. Durch eine Verordnung des Reichsarbeitsminiſters, die in dieſen Tagen zu erwarten iſt, wird daher beſtimmt werden, daß nach dem 1. September kein Arbeiter oder Angeſtellter des arbeitsbuchpflichtigen Per⸗ ſonenkreiſes mehr beſchäftigt werden darf, der nicht im Beſitz des Arbeitsbuches iſt. Wer dieſe Vorſchrift nicht beachtet, ob Unternehmer oder Be⸗ triebsführer, Arbeiter ooͤer Angeſtellter, ſetzt ſich der Gefahr einer Beſtrafung aus. Deshalb werden Ar⸗ beiter und Angeſtellte, die das Arbeitsbuch unge⸗ achtet der wiederholten Bekanntmachungen und Hin⸗ weiſe noch immer nicht beantragt haben, letztmalig aufgefordert, den Antrag beſchleunigt beim zuſtän⸗ digen Arbeitsamt zu ſtellen. Wer Zweifel hat, ob er arbeitsbuchpflichtig iſt, hole ſich Auskunft beim Arbeitsamt. Erzeugungsſchlacht auf dem Geflügelhof Legeleiſtung der Hühner von 80 auf 90 Stück im Jahr geſtiegen 2 Die umfaſſende Erzeugungsſchlacht für die Si⸗ cherung unſerer Volksernährung aus eigener Scholle hat ſchon auf verſchiedenen Gebieten er⸗ freuliche Teilerſolge erzielt. Daß dies auch auf dem Geflügelhof der Fall iſt, ergibt ſich aus einem Helft den Flüchtlingen aus Spanien Die Folgen der marxiſtiſchen Herrſchaft in Spa⸗ nien haben Tauſende von deutſchen Volksgenoſſen gezwungen, Spanien zu verlaſſen. Die große Zahl der Flüchtlinge macht raſche Hilfe für die Not⸗ leidenden notwendig. Zeichnet Euch ein in die Sammelliſte, die in der Hauptgeſchäftsſtelle der„Neuen Mann⸗ heimer Zeitung“ aufliegt! Helft Euren deutſchen Volksgenoſſen! * Das Auslandsdeutſchtum war unter den erſten, die gaben, und bekundete ſo eine Opferbereitſchaft und tiefe Verbundenheit mit dem ganzen deutſchen Volke. Die Ortsgruppe Saloniki(Griechenland) der Auslandsorganiſation der NSDAP ſpendete 10000 Drachmen, die Ortsgruppe Baſel 300 Schweizer Franken, die Landesgruppe Kamerun 68 Pfund, der Kreis Belgien 1 der Auslandsorganiſation der NSDAP 9000 belgiſche Franken, die deutſche Kolonie Gotenburg⸗Schweden 500 ſchwediſche Kronen, die Reichsdeutſche Gemeinſchaft Waubach⸗Holland 50,33 Mark und ein ungenannter Auslandsdeutſcher 200 Schweizer Franken. Jeder Deutſche ſoll ſich bewußt ſein, daß es ſeine Aufgabe iſt, nach beſten Kräften den Volksgenoſſen, die aus dem roten Wahnſinn in Spanien gerade ihr Leben retten konnten, ihr ſchweres Los zu er⸗ leichtern. E Haſt du ſchon gegeben, Volksgenoſſe? Ueberblick des Reichsabteilungsleiters im Reichs⸗ nährſtand, Dr. Weiß. Danach ſind im Laufe der letzten zwei Jahre 117 Geflügelzuchtberater und ⸗beraterinnen eingeſetzt worden. 5850 Vorträge, 70 200 praktiſche Hofberatungen, 3600 Stallneubau⸗ ten, 35 100 Stallumbauten, 58 500 Vermittlungen, 89 000 Kennzeichnungen von Leiſtungstieren hatten zuſammen mit den andern Förderungsmaßnahmen den Erfolg, daß im Reichsdurchſchnitt in den letzten Jahren die Legeleiſt ung der Hühner von 80 auf 90 Stück je Jahr und Henne geſteigert werden konnte. Im Einzelbetrieb wurde durch die Arbeit der Berater ſogar eine Leiſtungsſteigerung von 80 auf 130 Eier je Huhn erreicht. Durch die jüngſte Geflügelaktion des Reiches ſind im Jahre 1936 faſt 2 Millionen Kücken und 264 000 Junghennen ver⸗ billigt an bäuerliche Hühnerhalter abgegeben wor⸗ den. Außerdem werden jährlich noch 4 Millionen hochwertige Leiſtungstiere aus anerkannten Zuchten der Landwirtſchaft zugeführt werden u Der Schleſierverein Mannheim⸗Ludwigshafen unternahm am Sonntag einen Ausflug nach Secken⸗ heim. Der Einladung wurde ſo zahlreich Folge ge⸗ leiſtet, daß die Terraſſe im zweiten Stock des Secken⸗ heimer Schlößchens bis auf den letzten Platz beſetzt war. Da es bei den geſelligen Zuſammenkünften dieſer landsmänniſchen Vereinigung niemals an Kurzweil fehlt, rückte nur zu ſchnell der Abend her⸗ an, der die meiſten veranlaßte, in den angrenzenden Saal überzuſiedeln, wo man bis zum Abgang einer der letzten Züge der OéEG in familiärer Fröhlich⸗ keit beiſammenblieb. un Paketſammelſtelle Wilhelmshaven. Um den Beſatzungsangehörigen unſerer in Spanien befind⸗ lichen Kriegsſchiffe die Möglichkeit zu geben, ihre perſönliche Ausrüſtung— in erſter Linie Wäſche, feine Lebensmittel— rechtzeitig zu ergänzen, iſt bei der Marinewerft Wilhelmshaven eine Paketſammel⸗ ſtelle errichtet worden. Die Anſchrift lautet: Ma⸗ rinewerſt Wilhelmshaven, Lieferamt⸗Annahmeſtelle. Qusgelüst. Durch ein umwälzend neues Verfahren werden aus dem Oel alle schädlichen Anteile restlos her- Das Ergebnis ist das neue Mobiloel: mehr als Schmieroel— reiner Schmierstoff! Es Iohnt sofortigen OUIwechsel! S . —— Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Neuer Strandbas-Sport Wo lange Hochwaſſer ſtand, da wirkt im hohen Sommer das Wachstum der Natur, und der grun⸗ liche Schleim ſetzt ſich feſt, wo immer er kann, auch am geebneten Beton. Alſo iſt es an beiden Grenzen des Promenaden⸗ ſtreifens, wo die Paddler liegen und das Hochwaſſer erſt langſam zurückgeht, ſehr glatt und glitſchig. Wer dort an Land will, der iſt eine unmögliche Figur, ein Hampelmann und Schlangentänzer. Alles ſchwankt, ob auf zwei oder vier Beinen, kein Halt und nichts als grünlich ſchillerndes Waſſer, noch dazu mit leichter Strömung, die einem immer wieder das mühſam gefundene Gleichgewicht wegnimmt,— klatſch! liegt ſchon wieder einer da. Mädchen voll Selbſtbewußtſein und Sportmuskulatur nehmen ganz kläglich ergeben die dargebotene Rechte des wackeren Partners, mühſam ſchliddert er ſich vor⸗ wärts, die Augen liebevoll auf jenen trockenen Fleck gerichtet, wo er endlich wieder auf feſtem Land ſteht. Und wie er gerade vorwärtsbeugend den Halt faſſen und greifen will, da war es wieder zuviel, ſchwupp läßt er auch die vertrauende Freundin los, und weit⸗ ſpritzend liegen ſie beide da, hier im ſeichten Waſſer noch einige blaue Flecken mitnehmend. Aber die ruhenden Paddler, mit ſolchem Ungemach längſt ver⸗ traut, halten ſich den Bauch vor Lachen. Mit ſoviel Lächerlichkeit aber möchte nicht jeder behaftet ſein, und flugs wird ein Sport aus der Ueberwindung ſolcher Verhinderung durch Hoch⸗ waſſerſchleim. Die Jugend geht voran. trainiert und übt Balanzieren in allen Lagen und Tempi. Sie ſchaffen Glennen mit und ohne Neigung, und die nummerierten Streifen, die weit hinunter in tiefe Lagen führen, werden von Kies gereinigt, mit Schwung und Anlauf gehts hinunter, und wer beim Hinklatſchen am meiſten ſpritzt, iſt Sieger. Später nahmen ſich Männer der Sache an, und maßen wie beim Skilauf die Strecke aus, die man ſtehend hinunterkommen konnte, es war in jeder Weiſe ſportlich und ſogar gefahrlos; denn auf tie⸗ feren Lagen kann man ſich beim Hinfallen kaum noch wehe tun. Nur beim Raufkrabbeln waren jene wieder genau ſo hilflos wie vorher, zappelten und torkelten wie Babys, die laufen lernen, und manch einer ließ ſich ſtill ſtromabwärts treiben, um auf der Uferböſchung und an Sträuchern der Reißinſel mehr Halt zu finden. Das iſt der neue Saiſonſport am Strandbad, ge⸗ boren aus dem Hochwaſſer im Hochſommer, zur Ueberwindung der Schwerkraft und der erzwunge⸗ nen Faulenzeret, barſuß oder mit Gummiſohlen zu probieren. 3 Glücklich aber der Mann, der die Balance im Waſſer gelernt hat; denn der feuchte Schleim ohne falldämpfendes Waſſer behält noch längere Zeit ſeine tückiſche Glätte, Man nehme ſich alſo ſehr in acht oder trainiere vorher, ehe man dieſe Gegenden betritt, denn hier kann es Beinbrüche und Gehirnerſchütte⸗ rungen geben. Dr. Hr. Willi Oftermann 7 Der rheiniſche Karneval hat einen ſchweren Ver⸗ luſt erlitten. Im Kölner Krankenhaus Lindenburg iſt der Liederdichter Willi Oſtermann im 60. S nach längerer Krankheit verſchieden. Wllt 9 mann, der zum letzten Male in Männ⸗ heim im letzten Winter mit großem Erfolge auftrat, entdeckte als junger Hanoͤwerker eines Tages ſein Talent in der Darbietung komiſcher Vorträge. So wuchs er allmählich und dann plötzlich in den Kölner Karneval hinein, deſſen ſtarker Förderer und humor⸗ voller Vertreter er viele Jahre lang geweſen iſt. Man konnte ſich den Kölner Karneval ohne einen Willi Oſtermann und ohne einen Oſtermann⸗Schla⸗ ger nicht vorſtellen. Oſtermanns Stärke lag im Volkstümlichen, im Beſingen des Erlebniſſes des kleinen Mannes. Lokal⸗komiſche Ereigniſſe cchil⸗ derte er in unnachahmlicher ulkiger Form, ohne durch beißende Satire zu verletzen. Sein urwüchſiger Humor war weitbekannt und wurde auch in Mann⸗ heim ſehr geſchätzt. Das zeigte der ſtarke Beifall, der ihm bei ſeinem letzten hieſigen Auftreten zuteil wurde. Oſtermann war, wie der„Mittag“ in ſeinem Nachruf feſtſtellt, eine Frohnatur ſondergleichen, ein Menſch mit faſt unerſchöpflichem Mutterwitz, ausge⸗ ſtattet mit einem goldenen Herzen, der ſich mit ſeinen⸗ Liedern ein unvergängliches Denkmal geſetzt hat. a⸗ Weinheim, 10. Auguſt. Der Rentner Fried⸗ rich Pfläſterer feierte bei beſter Geſunoͤheit ſeinen 71. Geburtstag.— Auf ſein 75. Wie⸗ genfeſt konnte Herr Philipp Bienhaus zu⸗ rückblicken.— Der 64jährige Polizeiwachtmeiſter Ehriſtian Bauer erwarb ſich das S A⸗Sport⸗ abzeichen. Wirklich eine ſchöne Leiſtung für einen 64jährigen! Wenn rings um die Großſtadt die Dorfmuſik ſpielt Waldhof, Käfertal, Wallſtadt feiern ihre„Kerwe“- Guter Beſuch und fröhliche Stimmung Der Charakter der Kirchweih hat ſich im Laufe der letzten Jahre gewaltig geändert. In früheren Jahren ſpielte ſie ſich faſt nur in der Familie ab. Man lud Freunde und Bekannte ein und ſetzte ſei⸗ nen ganzen Stolz darein, das Beſte aus Küche und Keller zu bieten. Nur wenige können es ſich nach den langen Notjahren noch leiſten, eine„Kerwe“ zu feiern wie früher. Aber dennoch halten unſere ein⸗ gemeindeten Vororte an ihren angeſtammten Feſten und feiern es auf ihre Art. Der Reigen der Kirch⸗ weihen um Mannheim begann mit dem Sonntag. Es waren gleich drei Kerwe und überall war Leben und guter Beſuch. Waldhof, die Fußballhochburg, hatte den ſtärkſten Betrieb, denn hier lernt man nicht nur Fußball ſpielen, ſondern treibt auch den Tanz als Sport. Und da nun einmal die heutige Kerwe eine ausgeſprochene Angelegenheit der Ju⸗ gend iſt, ſorgte ſie hier ſchon für den nötigen Auf⸗ trieb.„Was gut iſt bleibt beſtehen“, meinte ein alter Waldhöfer, den wir auf die Verſchiedenheit von einſt und heute hinwieſen und vor allem darauf, daß die Vororte, obwohl ſie ſo nahe an der Groß⸗ ſtadt liegen, dennoch ihre eigenen Feſte feiern. Und ſo ganz unrecht hatte er mit ſeiner Meinung nicht. Ein Rummelplatz gehört nun einmal dazu. Hier, auf dem Waldhof, hatte man ihn zwiſchen zwet Neubaublöcken aufgeſchlagen und ſchuf damit wohl einen eindrucksvollen Hintergrund, aber ſonſt gibt es idealere Rummelplätze. Es ging ſehr gedrängt her, denn ruſſiſches Rad, Kettenreitſchule, Schießbu⸗ den und all der andere Budenzauber lockten die Gäſte in hellen Scharen an. Der Beſuch von auswärts war ſehr ſtark, ſo daß die Wald⸗ höfer faſt etwas in den Hintergrund geoͤrängt wur⸗ den. Heute und morgen iſt das alles anders, da ſind die„Einheimiſchen“ unter ſich und die Nach⸗ feier trägt einen familiären Charakter. Der Beſuch in den Lokalen war gut; überall wurde getanzt. Ganze Familien hatten mit Kind und Kegel ihre „Zelte“ in den Gartenwirtſchaften aufgeſchlagen und feierten hier„ihre Kerwe“. Im Garten des 1 Franziskus⸗Hauſes konnte man ſogar beim Preis⸗ Kleintierzucht als Erwerbsquelle Hühner- und Kaninchenausſtellung auf dem Waldhof- Die Sieoͤler von„Neu⸗ Eichwald“ ſtellen erſtmals aus Gute Zuchten und ſchöner Erfolg Es iſt der Wunſch eines jeden Siedlers, nicht nur lner und Hamburger Goldſprengel, W. Vogel für aus ſeinem Boden ſoviel als möglich herauszuwirt⸗ ſchaften, ſondern auch durch Kleintierzucht ſich einen Nebenerwerb zu ſichern. Sehr oft iſt die Zucht eine reine Futterfrage und meiſt oder immer die des Geloͤbeutels. Denn es iſt nicht nur unrentabel, ſon⸗ dern auch das Ganze ſchädigend, ſteckt man ſein weni⸗ ges Geld in eine minderwertige Zucht. Gleichgültig — ob man auf Fleiſch oder Fell züchtet. Aus dieſem Grunde ſchließen ſich die meiſten Siedler irgend einem Verein an, in dem im Laufe der Jahrzehnte Erfahrung auf allen Gebieten geſammelt worden iſt. Und man kann die Beobachtung machen, daß gerade die abſeitsſtehenden Züchter ſich am meiſten in ihren Zuchten vertun und nach vielen Fehlerfolgen als reuige„Sünder“ einem Verein beitreten. Dies alles hätten ſie ſich erſpart, wollte das Ei nicht klüger ſein als das Kücken. Eine ſehr gute Illuſtration zu all dem bietet eine Kleintierzuchtſchan von Hühnern und Kaninchen, die vom„Kleintier zuchtverein Mannheim⸗ Walcdhof“ traditionsgemäß über die Kirchweihtage in einer kleinen Halle des Franziskushauſes abgehal⸗ ten wird. Es haben 23 Ausſteller 87 Stück Geflügel und 55 Kaninchen ausgeſtellt. Man ſieht an dem aus⸗ geſtellten Material, daß ſich der Verein bemüht, der Kleintierzucht im allgemeinen und der Volkswirt⸗ ſchaft im beſonderen zu dienen. Es gab eine Reihe ſchöner Preiſe und auch, der Beſuch war ſehr ſtark, denn man iſt von den Mit⸗ gliedern des Vereins gewohnt, daß ſie nur ihr beſtes Zuchtmaterial, herausſtellen, Preisträger in der Hüh⸗ nerzucht waren: Mit„ſehr gut“: W. Schwab für Rodeländer, B. Bald und A. Siegriſt für Ban⸗ nefelder, K. Elmann für Reichshühner, A. Fa⸗ bian für Rebhuhnfarbige Italiener, W. Vogel für Silberhals, W. Janſon für ſchwarze Italie⸗ Zwerg⸗Rodeländer. Bei den Kaninchen wurden mit derſelben Note ausgezeichnet: Belgiſche Rieſen K. Friedolin, Japaner Ph. Matheis, Blaue Wiener W. Vogel, Weiße Wiener F. Schnabel, Haſen⸗Kanin B. Hald jun.(ſechsmal in der glei⸗ chen Raſſe) und Kleinſilber gelb J. Fabian. Die Siedler aus Neu⸗Eichwald erzielten bei ihrer erſtmaligen Beteiligung an der Ausſtellung des Vereins mit ihren Raſſetieren einen ſchönen Erſolg, aus dem zu erſehen iſt, daß ſie wiſſen, worauf es ankommt und daß ſie nicht plan⸗ los draufloszüchten. Neben dem Nutzwert iſt gerade für den Siedler der ideelle Wert von beſonderer Be⸗ deutung. Und da eine Ausſtellung die Krönung einer Zucht ſchlechthin ſein ſoll, können ſie mit ihrem Erfolg zufrieden ſein. In der Kaninchenzucht wurden mit der Note„ſehr gut“ ausgezeichnet: Ph. Baumann, Franzöſiſche Silber; J. Goller und Adam Saxs Weiße Wiener; K. Ederle und N. Nack Kleinſilber (braun). Größer war der Erfolg bei der Hühner⸗ zucht, hier konnten ſich mit„ſehr gut“ beteiligen: K. Ederle für Silberwyandot, K. Baunach für ſchwarze Minorkas, V. Wasner für Vorwerk⸗ hühner, Joh. Werner für Silberhals, Joſ. Gol⸗ ler für gelbe Italiener, Albert Becker für Zwerg⸗ Langſhan und A. Saxs für indiſche Zwergkämpfer. Aus dieſen Erfolgen kann man feſtſtellen, daß die Siedler beſonders die Nutzzucht betreiben und es ſchon in der kurzen Zeit zu ſchönen Erfolgen ge⸗ bracht haben. Daß dies auch anerkannt wird geht am beſten daraus hervor, daß die Mundenhei⸗ mer Siedler mit 40 Mann gelommen waren, um ſich von den Erfolgen zu überzeugen und vor allem aus dem Ergebnis ihren Nutzen zu ziehen. kegeln und Preisſchießen einen Feſtbraten in man⸗ cherlei Geſtalt gewinnen. Als wir uns all das Alte, aber immer wieder Neue zu Gemüte geführt hatten, machten wir uns auf den Weg nach Käfertal in der Abſicht, die erſte Kirchweih der Siedler mitzunehmen. Aber die hatten im letzten Augenblick noch gemerkt, daß ſie zwiſchen zwei Stühlen ſitzen und waren klug genug, ihr Feſt um acht Tage zu verlegen. So ha⸗ ben ſie Gelegenheit, an zwei Sonntagen drei Kerwen zu beſuchen und können auf ſtärkeren Beſuch am Sonntag rechnen. Auf dem Speckweg zwiſchen Wald⸗ hof und Käfertal herrſchte ſehr ſtarker„Pendelver⸗ kehr“. Neigung und Kavalierpflicht ſorgten dafür, daß überall ein Ausgleich geſchaffen war und das Gedränge nirgends zu ſtark wurde, Aber auch Käfertal bot allerhand: Auch hier ein großer Rummelplatz, auf dem vor allem die Schiffſchaukel Mittelpunkt und Treffpunkt der Jugend war. Das ſtarke Anwachſen dieſes Vor⸗ ortes und die Nähe der großen Siedlungen bedingten es, daß der Betrieb nicht nur auf dem Feſtplatz, ſon⸗ dern auch ſonſt überall ſehr ſtark war. Und man darf feſtſtellen, daß man ſich allgemein Mühe gab, die Kerwe nicht nur ſo ſtark als möglich zu feiern, ſondern auch ihre Eigenart betont in den Vordergrund zu ſtellen. Hier war der familiäre Charakter ein ausgeprägterer, denn man hatte weniger Gäſte und war mehr unter ſich. In allen Wirtſchaften war Tanz, der jung und alt bis in die erſten Morgen⸗ ſtunden zuſammenhielt. Auch hier iſt wie auf dem Waldͤhof und ſonſt überall der heutige und morgige Tag der Feier im engeren Kreiſe vorbehalten, denn man hat am Sonn⸗ tag ſeine Pflichtbeſuche in der Nachbarſchaft gemacht und ſeine Bekannten und Verwandten mit Anſtand und guter Haltung empfangen und kann ſich nun den Reſt mit vollem Genuſſe und je nach Lage der Fi⸗ nanzen zu Gemüte führen. Von hier machten wir noch ſchnell einen Sprung nach Wallſtadt. Dort hat die Kirchweih noch den alten Schimmer und Glanz von einſt am ſtärkſten ſich erhalten. Die Beziehungen zur Großſtadt ſind lockerer. Die Be⸗ kannten, die draußen waren, ſind meiſt Arbeits⸗ kameraden der Wallſtädter aus den Mannheimer Fabriken und nur die nähere Nachbarſchaft aus den umliegenden Orten ſchickt ihre Abordnungen dort⸗ hin, da man ja auch bald ſeine eigene Kerwe feiert und ländliche Sitten heute wieder mit gutem Recht gepflegt werden. Und auch hier wie überall— Tanz, der noch den Charakter der Verpflichtung und ſei⸗ nem Sinne nach tiefere Bedeutung hat. Es ſoll hier, wie man uns verſichert, tatſächlich Leute geben, die nur alljährlich an der Kirchweih tanzen, einmal, weil es ſo Sitte iſt und dann aber, weil ſie das ganze Jahr über nicht dazu kommen. Aber an der Kirch⸗ weih, da wird getanzt„wie der Lump am Stecken“. Allmählich verflachen ſich die Kirchweihen, die früher zunächſt ein kirchliches Feſt mit weltlichem Charäkter waren, immer mehr ins platte des All⸗ tags und ſind nur noch ein reines Tanzvergnügen mit Meſſerummel und guten Gaben aus Küche und Keller. Es iſt erfreulich, wenn die Landorte den bodenſtändigen Charakter wahren und an gute alte Ueberlieferungen anknüpfen.—r— Das feuchtwarme Wetter hat das Wachstum der Pilze, die für viele Familien eine angenehme Ab⸗ wechſlung für den Mittagstiſch bilden, außerordent⸗ lich begünſtigt. So ſieht man auf den Märkten in größeren Mengen Pfifferlinge, vielfach auch Reh⸗ linge genannt, Steinpilze, Chämpignons und wie die eßbaren Pilze alle heißen mögen. Da eine Verwechſlung von eßbaren mit giftigen Pilzen ſchon vielfach Todesopfer gefordert hat, ſeien unſere Leſer auf nachſtehende Merkmale für die Pilzzeit aufmerkſam gemacht. Der Anfänger im Pilzſammeln ſammle zu⸗ erſt nur die bekannteſten Arten, wie Pfifferlinge und Steinpilze, die bei genauem Zuſeben gar nicht ver⸗ 555 Im Sinne des Führers „Hüler-Kameradſchaft“- Volksgemeinjchaft im Kleine 30 Alte Kämpfer ſind in Mannheim zu Gaſt— Partei, Staot, Induſtrie und Geſchäftswelt ſorgen für ſie Im Rahmen einer Hitler⸗Urlauber⸗Ka⸗ meradſchaft iſt 30 alten Kämpfern durch Ver⸗ mittlung der Kreisamtsleitung der NSV Mann⸗ heim Gelegenheit gegeben, ſich in einem vierwöchigen Urlaub in Mannheim zu erholen. Die Urlauber kommen aus allen Gauen und Gegenden Deutſch⸗ lands und ſind im Evangeliſchen Gemeindehaus in. Neckarau untergebracht, da man von der Vor⸗ ausſetzung ausging, den ländlichen Charakter, der eben mal zu einem richtigen Urlaub gehört, zu wah⸗ ren. Die Stadt hat zur Durchführung einen nam⸗ haften Betrag zur Verfügung geſtellt, ebenſo haben ſich Mannheimer Induſtriefirmen Lanz und Benz in den Dienſt der guten Sache geſtellt und geben den Kameraden bei einer Beſichtigung Gelegenheit, ſich von dem Stand der Mannheimer Induſtrie zu über⸗ zeugen. Abgeſchloſſen wird der jeweilige Beſuch mit einem Imbiß. Im gleichen Sinne helfen Braue⸗ reien; Vergnügungsſtätten und Kinos ſtehen auch nicht zurück und ſtellten Freiplätze zur Verfügung. Die Badiſche Hafenverwaltung zeigt den Gäſten bei einer Rundfahrt mit dem neuen Feuerlöſchboot die Schönheiten und Zweckmäßigkeiten der Mannheimer Hafenanlagen. Der Verkehrs⸗ verein Mannheim hat für alle Beſichtigungen die Führung übernommen und betreut die Gäſte in jeder Form. Fahrten in die nähere und weitere Umgebung ſorgen nicht nur für Abwechſlung, ſon⸗ len kann. dern ſollen auch der geiſtigen Erholung und Auf⸗ friſchung dienen. Selbſtverſtändlich iſt auch dem leiblichen Wohl alle Aufmerkſamkeit geſchenkt worden, denn es dreht ſich bei den Kameraden ja um Männer, die ſich im Dienſte der Partei einen Urlaub verdienten. Die erſte Verpflegung morgens wird durch die NS⸗Frauenſchaft Neckarau verabfolgt, der überhaupt die ganze häusliche Be⸗ treuung obliegt. Mittag⸗ und Abendeſſen wird in drei Wirtſchaften am Ort je wochenweiſe eingenom⸗ men. Betten, Federbetten und Matratze ſtellt die NeSV aus ihrem eigenen Beſtand; ferner hat ſie den Männern einen ſtändigen Betreuer zur Verfügung geſtellt, der ihnen mit Rat und Tat zur Seite ſteht. Jeder Mann bekommt außerdem ein tägliches Handgelo, damit er ſeine Zwiſchenmahlzeiten nach eigenem Belieben und bei Ausflügen am Ort wäh⸗ Heute findet für die Urlauber ein Be⸗ grüßungsabend ſtatt, an dem Partei, Stadt und ſonſtige Dienſtſtellen teilnehmen werden. Aus dieſer kleinen Zuſammenſtellung des Pro⸗ gramms kann man erſehen, daß alles getan wird, von ſeiten der NSV ſowohl, als auch von der Mannheimer Induſtrie, Wirtſchaft und Geſchäfts⸗ welt, um den Gedanken der Volksgemein⸗ ſchaft immer mehr zu verwirklichen. Wir werden über die wichtigſten Einzelheiten berichten. Merkregeln für die Pilzzeit wechſelt werden können. Beim Sammeln Steinpilzen hüte dich vor Verwechſlung mit bitteren Gallen⸗Röhrling. von dem Deſſen Röhren werden im Alter roſa, beim Steinpilz dagegen grünlich. Was du nicht kennſt, laſſe ruhig im Walde ſtehen; nur Rohlingetreten alle Pilze um oder ſchlagen ſie kurz und klein. fällen wende dich an einen wirklich guten Pilzken⸗ ner, an die nächſte Pilzberatungsſtelle oder an die In Zweifels⸗ Deutſche Geſellſchaft für Pilzkunde in Darmſtadt. Der Pilzreichtum und die Artenzahl unſerer Wälder ſind viel größer, wie meiſt angenommen wird. Der Steinpilz hat ungefähr 50 ähnlich aus⸗ ſehende Verwandte; Blätterpilze(Verwandte des Champignons und des grünen Knollenblätterpilzes; ſie tragen Blätter auf der Unterſeite des Hutes) gibt es bei uns ungefähr 1500 verſchiedene Arten. Sammle nur friſche Pilze. Durchwäſ⸗ ſerte, zu alte, angefaulte und ſtark zerfreſſene Schwämme laſſe im Walde zurück. Nimm die Schwämme vorſichtig aus dem Boden heraus, damit du das Pilzgeflecht(die eigentliche Pilapflanzel) und junge Fruchtkörperanlagen nicht herausreißt und dadurch zerſtörſt. Entferne ſofort im Wald anhaftendes Laub und Erde, damit die Putzarbeit zu Hauſe einfacher wird. Benutze als Sammelbehälter einen Korb oder einen offenen Kaſten im Ruckſack, damit die Pilze nicht zermatſcht werden und ſich nicht erhitzen. Die geſammelten Pilze werden am beſten ſofort bei der Heimkunft geputzt und zubereitet. Andern⸗ falls lagere man ſie an einem kühlen und luftigen Orte bis zum nächſten Tag, wobei ſie nicht in großer Maſſe aufeinanderliegen dürfen. Pilze enthalten ungefähr 90 v. H. Waſſer und ſind leicht ver⸗ derblich. Die Fruchtſchicht auf der Hutunterſeite ſchneide man nicht weg, wenn ſie keine Maden ent⸗ hält. Sie iſt reich an wertvollen Nährſtoffen. Das Brühwaſſer ſchütte man nicht weg, weil es die am leichteſten löslichen Nährſtoffe enthält. Pilze, die nur nach dem Fortgießen des Brühwaſſers„ge⸗ nießbar“ werden(3, B. die gefährliche Frühjahrs⸗ lorchel u..) ſind nicht empfehlenswert. Pilze ſin d ſchwer verdaulich, Sie müſſen deshalb bei der Zubereitung ſtark zerkleinert werden(am beſten durch die Fleiſchmaſchine). Außerdem müſſen Pilz⸗ ſpeiſen gut zerkaut werden. Abends ſind größere Pilzmahlzeiten nicht zu empfehlen. Nichtbeachtung dieſer Vorſchriften kann Verdauungsbeſchwerden ver⸗ urſachen, die mit Vergiftungen nichts zu tun haben. Kraftfahrer wegen fahrläſſiger Tötung feſigenommen Polizeibericht vom 10. Auguſt. Wegen dringenden Verdachts der fahrläſſigen Tö⸗ tung wurde geſtern hier ein auswärtiger Fahrer eines Laſtzuges ermittelt und ſeſtgenommen. Es han⸗ delt ſich im vorliegenden Falle um einen Verkehrs⸗ unfall, der ſich in der Nacht vom Samstag auf Sonn⸗ tag auf der Strecke Baden⸗Baden— Sinzheim er⸗ eignete, wobei ein 64 Jahre alter Radfahrer von einem Laſtkraftfahrzeng überfahren und getötet wurde. Den polizeilichen Nachforſchungen iſt es im Laufe des geſtrigen Tages gelungen, das in Frage kommende Fahrzeug hier zu ermitteln. * Durch unvorſchriftsmäßiges Einbiegen ſtieß in vergangener Nacht auf dem Bahnhofsplatz ein Per⸗ ſonenkraftwagen mit einem Laſtkraftwagen zuſam⸗ men. Durch die zu Bruch gegangene Winoſchutzſcheibe des Perſonenkraftwagens erlitt ein Hilfsfahrer er⸗ hebliche Schnittwunden im Geſicht. Der Per⸗ ſonenkraftwagen wurde ſo ſtark beſchädigt, daß er ab⸗ geſchleppt werden mußte. 38 Verkehrsunfälle haben ſich im Laufe der ver⸗ gangenen Woche hier ereignet. Hierbei wurden 13 Perſonen verletzt, 27 Kraftfahrzeuge und 9 Fahrräder beſchädigt. Wegen groben Unfugs und Ruheſtörung wurden in den beiden letzten Tagen 13 Perſonen angezeigt. 123 Verkehrsſünder am Samstag. Wegen Nicht⸗ beachtung der Verkehrsvorſchriften wurden am Samstag bei Verkehrskontrollen 123 Verkehrsteil⸗ nehmer angezeigt oder gebührenpflichtig verwarnt, Ferner wurden 19 Kraftfahrzeuge wegen verſchiede⸗ ner techniſcher Mängel beanſtandet. i Frühzug nach Lampertheim. Künftig wird der Perſonenzug P 3703, der bisher an Werktagen vom Bahnhof Mannheim⸗Neckarſtadt nur bis Mannheim⸗ Waldͤhof verkehrte, bis Lampertheim durchgeführt. Der Zug fährt um.46 Uhr in Mannheim⸗Neckar⸗ ſtadt ab, um.55 Uhr in Mannheim⸗Waldhof, um .00 Uhr in Sandtorf und iſt um.06 Uhr in Lam⸗ pertheim. Damit iſt ein alter Wunſch erfüllt. **„Kraft durch Freude“ fährt am Samstag, dem 15. Auguſt, nochmals nach Berlin. Und zwar: ab Mannheim.55 Uhr, ab Weinheim 10.24 Uhr. An⸗ kunft in Leipzig 19 Uhr Weiterfahrt am 16. Auguſt, Ankunft in Berlin 10.47 Uhr. Rückfahrt am 16. Au⸗ guſt ab Berlin 23.35 Uhr. Ankunft in Weinheim am 17. Auguſt, 10.51 Uhr, in Mannheim(Hbf.) 11.17 Uhr. Anmeldungen ſind auf den vorgeſchriebenen Formu⸗ laren bei den zuſtändigen Geſchäftsſtellen, Ortsgrup⸗ pen und Koͤß⸗Betriebswarten ſofort abzugeben. 4 * ⁵ 7 cKrukk diejugend RDet 22 935 4 , 4 Alfred Schwarzmann Olympiaſieger Die erſte Goldmedaille im Turnen— Matthias Volz hinter Eugen Mack Dritter Bei den Turnwettbewerben auf der Dietrich⸗Eckart⸗ Bühne fiel bereits am erſten Tag eine Entſcheidung, und zwar wurde der beſte Turner am Längspferd ermittelt, da zugleich mit den Pflichtübungen an dieſem Gerät auch der Kürſprung durchgeführt wurde. Der Wettbewerb endete mit einem großen deutſchen Erfolg, ſicherte ſich doch Unteroffizier Alfred Schwarzmann(Wünsdorf vor dem ſchweizeriſchen Weltmeiſter Eugen Mack den er⸗ ſten Rang und damit die Goldene Medaille. Hinter Mack belegte ein zweiter Deutſcher, Matthias Volz(Schwabach), —05 93 Platz und gewann damit die bronzene edaille. Alkred Schwarzmann, der in ſeiner Laufbahn bisher als ſtolzeſte Erfolge einen Sieg bei den Deutſchen Kampſſpielen in Nürnberg und den Gewinn der deutſchen Gerätmeiſter⸗ ſchaft verzeichnete, ſtellte ſich auf der Dietrich⸗Eckart⸗Bühne in beſter Form vor. Seine Stärke war ja ſchon immer der Pferdſprung und hier enttäuſchte er dann auch nicht. Sein Pelichtſprung wurde mit 9,433 Punkten bewertet und ſein bekannter Kürſprung brachte ihm ſogar 9,767 Punkte ein. Mit einer Geſamtpunktzahl von 19,200 war ſein Sieg wohl kaum gefährdet, aber es mußten erſt die anderen Ergebniſſe abgewartet werden. Als gefährlichſter Mitbewerber um die Goldmedaille galt der ſchweizeriſche Weltmeiſter Eugen Mack, deſſen Uebungen dann auch genau verſolgt wurden. Mack kam aber nur auf 18,967 Punkte und auch ſpäter wurde Schwarzmanns Punktzahl nicht mehr überboten, ſo daß alſo ihm der Olympiaſieg zukiel. Mack wurde Zweiter und auf den dritten Platz kam ertreulicherweiſe wieder ein Deutſcher, Matthias Volz, der mit 18,467 Punkten den Schweizer Walter Bach mit 18,400 gerade noch„abfing“ und dieſem den undankbaren vierten Platz überließ. * Harte Kämpfe in der II. Abteilung Schon vor Beginn der Nachmittagskämpfe waren Zehn⸗ tauſende von Zuſchauern gekommen. In der II. Abtei⸗ lung trafen Frankreich, Jtalien, Luxemburg, Rumänien, Schweiz, Tſchechoſlowakei und Deutſchland an. Schon nach den erſten Uebungen iſt es klar, daß es in dieſer Abteilung harte Kämpfe geben Der japaniſche Doppelſieg im Marathon Die Ehrung der Sieger nach der größten Nerven⸗ und Kraftprobe der Olympiſchen Spiele, dem Marathon⸗ lauf. Links der Sieger Son, in der Mitte der Eng⸗ länder Harper, der als Zweiter einkam, und rechts der Japaner Nan, der ſich die Bronzene Medaille holte.(Preſſephoto,.) würde. Mit beſonderem Intereſſe verfolgten die Zuſchauer die Kämpfe, die ſich zu einem Kampf zwiſchen Italien, Schweiz und Deutſchland zuſpitzten. Deutſchland führt Im erſten Durchgang kämpften die Deurſchen am Reck, doch wurden hier die Leiſtungen der Finnen nicht ganz erreicht. Ganz ausgezeichnet fielen die Freiübungen der Tſchechen aus. Am Pferd und Barren zeigten die Schweizer gute und flüſſige Arbeit. Nach den beiden erſten Uebungen führt Deutſchland mit 142,499 Punkten vor der Tſchechoflowakei(139,900), Italien (139,868) und der Schweiz(132,266). Rumänien und Lu⸗ x. tburg, die je 48,333 Punkte erzielten, kommen für die Entſcheidung nicht mehr in Frage. Italien ausgeſchieden Von einem bedauerlichen Mißgeſchick wurde die ita⸗ lieniſche Mannſchaft betroffen. Olympiaſieger Neri zog ſich an den Ringen einen Muskelriß im rechten Oberarm zu und mußte aufgeben. Durch dieſen Verluſt iſt Italiens Mannſchaft derart geſchwächt, daß ſie keine Ausſicht mehr hat, weiterhin eine führende Rolle zu ſpielen. auch in der Folge ſeine führende Stellung behaupten. Konrad Frey war am Seitenpferd mit 9,8 Punkten weitaus der Beſte. Seine Kameraden kamen über 9,5 nicht hinaus. An den Ringen machte die Schweiz viel Boden gut. Als beſter Einzelturner erwies ſich bisher Alfred Schwarzmann, dem der ſchwerizeriſche Weltmeiſter Ma ck dicht auf den Ferſen war. Als Mack aber am Längspferd nur 18,967(Pflicht und Kürl) buchen konnte, vergrößerte ſich der Vorſprung des Deutſchen. Nach vier Uebungen ergab ſich folgendes Bild: 1. Deutſchland 288,956 Punkte; 2. Schweiz 281,500 Punkte; Deutſchland konnte 3. Tſchechoſlowakei 278,532.; 4. Italien 273,466 Punkte; 5. Frankreich 251,801 P. Luxemburg wies nur 204 Punkte auf und Rumänien hatte gar nur 122 Punkte. Die Pflichtübungen beendet Deutſchland in der Einzel⸗ und Mannſchaftswertung an der Spitze Der turneriſche Zwölfkampf wurde am Montag pro⸗ grammäßig mit dem erſten Teil, d. h. mit den Pflicht⸗ übungen und mit dem Pferd⸗Kürſprung abgeſchloſſen. Am Dienstag folgen nun die Kürübungen am Reck, Barren, Pferd, Ringe und dazu die Kürfreiübung. Die vier beſten Nationen aus den Pflichtübungen— Deutſchland, Schwetz, Finnland und Tſchechoſlowakei— treten erſt am Dienstag⸗ nachmittag zur Fortſetzung des Zwölfkampfes an, wäh⸗ rend die übrigen Länder ſchon am Vormittag ihre Kür⸗ übungen turnen. Am Dienstagnachmittag wird man alſo nur die beſten Mannſchaften im Kampf ſehen, was die Zu⸗ ſchauer ſicher recht beifällig begrüßen werden, haben ſie 000 dann beſſer Gelegenheit, alle guten Leiſtungen zu ver⸗ folgen. Die achtköpfige deutſche Riege konnte ſich am erſten Tag, alſo nach insgeſamt ſieben Uebungen, ſowohl in der Län⸗ derwertung als auch in der Einzelwertung, an die Spitze ſetzen. In der Länderwertung erreichte unſere Mannſchaft 501,298 Punkte, die Schweiz kam auf 500,292 Punkte, Finnland auf 483,069 und die Tſchechoſlowakei auf 480,198 Punkte. Dieſe vier Mannſchaften werden, wie ſchon geſagt, am Dienstagnachmittag die Kürübungen turnen und daß es dabei zu einem harten Endkampf kommen wird, das dürfte nach Lage der Dinge gewiß ſein. Ueberraſchend war, daß unſere anerkannt guten Reckturner die am Vor⸗ mittag von den Finnen vorgelegten 74,400 Punkte nicht überbieten oder erreichen konnten, ſondern„nur“ 73,666 Punkte ſchafften. Dafür war unſere Riege aber an zwei anderen Geräten führend, und zwar am Seitpferd mit 74,000 Punkten und an den Ringen— was beſonders über⸗ raſcht!— mit 68,866 Punkten. Die Schweizer waren aller⸗ dings in vier Uebungen tonangebend, am Barren(72,967), bei der Freiübung(72,367), beim Pflichtſprung(71,034) und beim Kürſprung(75,601). In der Einzelwertung konnte unſer Alfred Schwarz⸗ mann mit 66,100 Punkten eine knappe Führung vor dem ſchweizeriſchen Weltmeiſter Eugen Mack, der es auf 65,000 Punkte brachte, herausarbeiten. An dritter Stelle ſolgt der Tſcheche Hudek mit 64,833 Punkten und an vierter Stelle liegt unſer Meiſter Konrad Frey mit 64,432 Punkten. Der Konſtanzer Willi Stadel nimmt mit 63,566 Punkten den ſiebten Rang ein und der Schwabacher Volz ſteht mit 63,366 Punkten an achter Stelle. Fuan Zabala in Hohenlychen Der argentiniſche Marathonſieger von Los Angeles, Juan Zabala, gab bekanntlich bei dem am Sonntag in Berlin entſchiedenen olympiſchen Marathonlauf vorzeitig auf. Wie ſich ſpäter herausſtellte, wurde der Argentinier von heftigen Muskelkrämpfen in den Waden befallen. Auf ärztlicher Seite bringt man dieſe Krämpfe mit der ſchweren Kieferoperation, der ſich Zabala vor einiger Zeit zu unterziehen hatte, in Verbindung. Zur völligen Wie⸗ derherſtellung ſeines Geſundheitszuſtandes hat ſich der Argentinier bereits ins Sportſanatorium nach Hohen⸗ lychen begeben. nn, 0 8 i, ſe Entſcheidungen in Kiel Deutſchland und Holland erringen je eine Golömedaille— In der Follenklaſſe Deutſchland Zweiter Der Führer in Kiel In Anweſenheit des Führers, der mit ſeinem Ge⸗ folge und den Herren des Internationalen Olympiſchen Komitees am Montag nach Kiel gekommen war, wurden die letzten Wettfahrten der Olympiſchen Segelregatta aus⸗ getragen. Nach ſeinem Eintreffen in Kiel begab ſich der Führer in Begleitung von Generaladmiral Raeder und dem Leiter des Marineſtabes der 11. Olympiade, Konteradmiral Götting, an Bord der„Nixe“, um von hier auf das Olympiaſtartſchiff„Undine“ überzuſteigen. Von der„Un⸗ dine“ aus wohnte der Führer dem Start zur Internat. 8⸗ und der Internat. 6⸗Meter⸗R⸗Klaſſe bei. Den Verlauf des Rennens beobachtete der Führer wieder von Bord der „Nixe“. Nach Beendigung des Rennens empfing der Führer auf dem Aviſo„Grille“ den Beſuch mehrerer ausländiſcher Gäſte. Vom Führer in Kiel empfangen Der Führer empfing an Bord des Aviſos„Grille“ zur Meldung den italieniſchen Diviſionsadmiral Riccardo Paladini, der ſeine Flagge auf dem ittalieniſchen Kreuzer„Gorizia“ ſührt und den Kommandanten des engliſchen Kreuzers„Neptune“, Kapitän zur See Bed⸗ ford. Beide Kreuzer befinden ſich anläßlich der Segel⸗ wettkämpfe zu Beſuch im Kieler Hafen. Eine„Goldene“ für Holland und eine„Silberne“ für Deutſchland Die Wettfahrt begann zur feſtgeſetzten Zeit bei leichtem Südoſt von zwei bis vier Sekundenmetern. Wiederum ſtarteten alle 24 Jollen und vollbrachten den ſchönſten Start dieſer ſiebentägigen Wettfahrtsreihe. Es entſpann ſich ſofort ein herrlicher Kampf um die Führung, wobei ſich das Hauptintereſſe auf Kagchellands⸗Holland, Scott⸗ Großbritannien und Krogmann⸗Deutſchland richtete. Nach längerem Kampf ging Wichmann⸗Harbeck(Chile) in Führung, die er auch bis ins Ziel behaupten konnte. Angerer⸗Oeſterreich und Lebrun⸗Frankreich ſowie v. Hein⸗ rich⸗Ungarn und Jervett⸗USA ſtanden an der Spitze. Bon den Hauptanwärtern auf die Medaillen behauptete Kag⸗ chelland⸗Holland den vierten Platz. Krogmann behauptete zuerſt den 7. Platz, während Scott an 15. Stelle lag. In der zweiten Runde arbeitete ſich Scott gut nach vorn und kam dicht an Krogmann heran. Dieſe beiden lieferten ſich lange Zeit einen erbitterten Bord⸗an⸗Bord⸗Kampf, bis Seott das Pech hatte, das deutſche Boot zu berühren. In vorbildlicher ſportlicher Auffaſſung ͤͤrehte Seott ſofort ob und kam längsſeits des Startſchiffes. Der Holländer Kag⸗ chelland gewann nach ſeinem heutigen vierten Platz mit 163 Punkten die goldene Medaille vor Krogmann⸗Deutſchland, der mit 150 Punkten die ſilberne Medaille nach Hauſe brachte. Der Engländer Scott belegte im Geſamtergebnis mit 131 Punkten den dritten Platz. Den vierten Platz er⸗ kämpfte ſich Wichmann⸗Harbeck(Chile), der es auf 130 Punkte brachte. 100 m Kraul: Rie Maſtenbroek-Holland Campbell⸗Argentinien belegt Rie Maſtenbroek ſchnellſte Schwimmerin der Welt In dem 100⸗Meter⸗Freiſtilſchwimmen der Frauen er⸗ wies ſich die Holländerin Rie Maſtenbroek in der neuen Olympiſchen Beſtzeit von:05,9 Minuten als die ſchnellſte Schwimmerin der Welt. Hinter der Argentinierin Jeanette Campbell konnte die deutſche Charlottenburger„Nixe“, Giſela Arendt, die ſich ſelbſt übertraf, in der neuen deutſchen Beſtzeit von:06,6 Minuten den dritten Platz und damit die bronzene Medaille erringen, indem ſie die Welt⸗ rekordlerin Willy den Ouden(Holland) auf den vierten Platz verwies. Von morgens bis zum ſpäten Nachmittag iſt im Schwimmſtadion ſchon ſeit Samstag ununterbrochen Hoch⸗ betrieb, ganz gleich, ob es ſich um einen nebenſächlichen Vorlauf, ein weniger wichtiges Waſſerballſpiel oder aber einen Endlauf handelt, immer und immer wieder ſchallen von den ſteilen Rängen anfeuernde Begeiſterungsrufe, Sprechchöre oder Lachſalven zur Hauptkampfbahn herüber. Auch am Montagnachmittag war die herrliche Kampfſtätte natürlich bis auf das letzte Plätzchen gefüllt, ja, bei dem ſchönen Sommerwetter ſtauten ſich die Maſſen diesmal in den langen, zu den einzelnen Blocks führenden Gängen und auf der den Aktiven vorbehaltenen Tribüne Hunderte von Olympiakämpfern aus den verſchiedenſten„Fakultäten“. Die zweite große Entſcheidungsſchlacht Schon lange vor 3 Uhr werden die Maſſen bereits un⸗ ruhig. Lebhaft werden die Ausſichten der Deutſchen Mei⸗ ſterin Giſela Arendt im Endlauf über 100 Meter Kraul, mit dem der Nachmittag begonnen werden ſoll, beſprochen. Auf den verſchiedenen Plätzen ſcharen ſich die einzelnen Nationen der beteiligten Endteilnehmerinnen zuſammen, Fähnchen werden geſchwenkt und Sprechchöre einſtudiert. Alles fiebert der für die Schwimmerinnen wohl ſchönſten Entſcheidung entgegen. Eiſige Ruhe am Start Wenige Minuten vor 3 Uhr ruft der Lautſprecher die ſieben Teilnehmerinnen am Endlauf namentlich auf und bittet ſie, am Startturm zu erſcheinen. Wir ſprachen kurz mit Giſelg Arendt, die der Entſcheidung vollkommen ruhig entgegenſah und mit einem guten Platz rechnete. Wohl am unruhigſten erſcheinen die holländiſche Weltrekord⸗ lerin Willie den Ouden, die amerikaniſche Meiſterin Catherina Rawls. Vor dem Startſchuß begrüßt der deutſche Starter Gädecke⸗Berlin ſämtliche Teilnehme⸗ rinnen und hatte für jede ein paar freundliche Worte. Von den Zuſchauerrängen erſchallen noch einige Sprechchöre und dann beſteigt Gädecke den Tiſch, von dem er ſeine Komman⸗ dos erteilt. Maſtenbroek, Campbell, Arendt „Achtung! Schuß!“ Wie mit einem Sprung ſchoß das geſamte Feld ins Waſſer. Kaum daß die erſten 15 Meter geſchwommen waren, brüllte die deutſche Olympia⸗Mann⸗ den zweiten und Giſela Arendt⸗Deutſchland den oͤritten Piatz ſchaft los. Giſelo Arendt hatte einen großartigen Start, ſpurtete in unerhörtem Beintempo und höchſt flüſſigen Armzügen durch das wundervoll klare Waſſer, dicht gefolgt von der blonden Argentinierin Campbell, Ri Ma⸗ ſtenbroek und Willie den Ouden. Bei 50 Meter wendete die Deutſche Meiſterin als Erſte in 29,8. „Campbell lag vielleicht 40 Zentimeter hinter ihr, be⸗ drängt von den beiden Holländerinnen. Immer noch ſchallt es aus 15 000 deutſchen Kehlen„—————e ——al.—————.-—-al“ und tatſächlich: die kleine Charlottenburger Nixe hält immer noch knapp die Spitze. Bei 60 Meter kommt mit einem Schlage die über⸗ aus locker, faſt überlegen ſchwimmende Südamerikanerin auf. Harter Kopf⸗an⸗Kopf⸗Kampf bis 70, bis 75 Meter, und bei 80 Meter hatte ſie es geſchafft. Giſela Nrendt war erreicht. Maſtenbroek ſchloß auf, um zum entſchei⸗ denden Endſpurt anzuſetzen. Datſächlich, mit ſchnellen und kraftvollen Armzügen paſſiert ſie unter den Anfeuerungs⸗ rufen ihre Landsleute und den fanatiſchen Schreien der holländiſchen Schwimmerinnen Campbell und erkämpft ſich auf den letzten 10 Meter Sieg und Golomedaille in neuer Olympiſcher Beſtzeit von:05,9. Deutlich ſichtbar hinter ihr war Campbell als Zweite nach:06,4. Giſela Arendt aber ſicherte ſich in neuer deutſcher Beſtzeit von .06,6 die Bronzene Medaille vor den übrigen Hollän⸗ derinnen den Ouden:07,6 und Catherina Wagner .06,1. Den Beſchluß des Feldes bildeten die Amerika⸗ nerinnen MeKean:08,4 und Rawls:08,7. Das Endergebnis: 1. Rie Maſtenbroek(Holland):05,9 Min. Olymp. Rekord; 2. Jeanette M. Campbell(Argentinien):06,4; 3. Giſela Arendt(Deutſchland) 1206,6 Deutſcher Re⸗ kord; 4. Willy den Onden(Holland):07,6; 5. Tini Wag⸗ ner(Holland):08,1; 6. Olive Mary Me Kean(uSa) :08,4; 7. Catherine Bawls(ue2):08,7. 100 km Straßenrennen Zielphotographie ändert das Ergebnis Die Plätze beim 100⸗Kilometer⸗Straßenrennen konnten nur durch Zielphotographie feſtgeſtellt werden. Es ergibt ſich folgender Stand: 1. Charpentier⸗Frankreich:33,5; 2. Guy Lapebie⸗ Frankreich:33:05,1; 3. Ernſt Nievergelt⸗Schweiz:38:05,4; 4. Fritz Scheller⸗Deutſchland:33:06,0; 5. Char⸗ les Holland⸗Großbritannien:33206,1; 6. Robert Dorge⸗ bray⸗Frankreich:33:06,2; 7. Pierino Favalli⸗Italien :88:06,3; 8. Auguſte Garrebeck⸗Schweden 2793:06,4; 9. Ar⸗ mand Purzye⸗Belgien:39:07; 10. Talat Tencalp 288:07,13 11. Buchwalder⸗Schweig 2735:07,2; 12. Frode Sörenſen⸗ Dänemark:33:07,3; 13. Auguſt Proenik⸗Jugoſlawien :33:07,4; 14. Kurt Ott⸗Schweiz:33:08; 15. Servadei⸗ Italien:33:08,1; 16. Weitere 25 Fahrer. „ Frankreich 23.; Polen 12 P. Ausſcheidung in dͤer---Klaſſe In der Jollen⸗Klaſſe konnte Holland bei der letzten Wettfahrt Vierter werden und damit den erſten Platz im Geſamtergebnis vor Deutſchland und England belegen. 1. Holland 163 Punkte 2. Deutſchlaud 150 Punkte 3. Großbritannien 131 Punkte 4. Chile 130 Punkte 6⸗Meter⸗R⸗Klaſſe Die Geſamtpunktewertung in der Schweiz ergibt nach der 7, Wettfahrt folgenden Stand: Die Holländerin Maſtenbroek und Giſela Arendt Im 100⸗Meter⸗Kraul konnte die holländiſche Schwimmerin Maſtenbroek die Strecke in Rekordzeit bewältigen. Ihre deutſche Kollegin Giſela Arendt Uinks) wurde in dieſem Wettbewerb Dritte. (Preſſephoto,.) 63 Punkte, England 63 Punkte, Norwegen 63 Punkte, Schweden 50 Punkte, Argentinien 47 Punkte, Deutſchland 47 Punkte, Italien 45 Punkte, Finnland 39 Punkte, Hol⸗ land 38 Punkte, Amerika 32 Punkte, Frankreich 23 Punkte, Polen 12 Punkte. Somit iſt eine Ausſcheidungsfahrt zwiſchen den erſten drei Booten notwendig geworden, die am Diens⸗ tag auf der Kieler Förde agen wird. In der Starboot⸗Klaſſe, wo Deutſchlands Endſieg bereits am Sonntag feſtſtand, konnte Dr. Biſchoff, wie bereits ge⸗ meldet, erneut als Erſter durchs Ziel kommen. Das Endergebnis: 1. Deutſchlaud 80 Punkte 2. Schweden 66 Punkte 3. Holland 63 Punkte Die übrigen Plätze belegten in folgender Reihenſolge: 4. England 56, 5. Amerika 51, 6. Norwegen 44, 7. Frank⸗ reich 41, 8. Türkei 38, 9. Italien 34, 10. Portugal 28, 11. Japan 19, 12. Belgien 18 Punkte. Die Ergebniſſe des ſechſten Wettfahrtstages in der Kie⸗ ler Förde waren: Olympia⸗Jollen: 1. Chile:26:18(25.); 2. Oeſter⸗ reich:26:56(24.); 3. Frankreich:27753(23.) 4. Hol⸗ land:27:58(22.); 5. Ungarn:27:59(21.); 6. USA :28:01(20.); 7. Deutſchland:28:33(19.); 8. Italien :29:87(18.); 9. Türkei:29:50(17.); 10. Uruguay :29:59(16.); 11. Schweiz:30:19(15.); 12. Belgien :80:42(14.); 13. Finnland:30:48(18.); 14. Dänemark :30:58(12.); 15. Portugal 1231:07(11.); 16. Konada :31:09(10.); 17. Jugoſlawien:31:14 9.); 18. Nor⸗ wegen:31:19(8.); 19. Schweden 1231:51(7.); 20. Po⸗ S2 len:32:92(6.); 21. Japan:82:40(5.); 22. Eſtland .38:20(4.); 23, Braſilien 189:44(3.); 24. Tſchecho⸗ ſlowakei:94.38(2 Punkte). Großbritannien aufgegeben. Starboot⸗Klaſſe: 1. Deutſchland:41:03(12.)) 2. Frankreich:44.51(11.); 3. Holland:46:47(10.) 4. Schweden:47:09(9.); 5. Türkei:47:89(8.), 6. Großbritannien 1247:47(.); 7. Itolien 1248:03(6.) 8. USA:48:15(5.); 9. Norwegen:48:52(4.); 10. Bel⸗ gien:49:28(3.), 11. Portugal:52:03(2.); 12. Japan :52:08(1.). 6⸗Meter⸗R⸗Klaſſe: 1. Norwegen:08:17(12.); 2. Großbritannien 2209:09(11.); 3. Italien):09:30(10.); 4. Holland:09:35(9.); 5. Deutſchland:09:51(8.J, Schweden.10:01(7.); 7. Schweiz:10:38(6.)/ 8. Argentinien.10:44(5.), 9. Finnland 211:28(4.) 10. Frankreich:15:52(3.); 11. Polen 221248 2.) ohe e ⸗Meter⸗ aſſe. 1. Schweden:35:22(10.); 2. Italien.85.24(0.); 3. Norwegen.38.10(8.); 4. — 2398.20(7.), 5. USA:88:46(6.); 6. Deutſch⸗ and:39.56(6.), 7. Argentinien:41220(4.); 8. 9. Großbritannien:43:22 —* rankreich:41:41:46(8); 2.); Dänemark aufgegeben. Der Stand nach Abſchluß der Wettfahrten: Olympiajollen: 1. Holband(Kagchelland) 163., 2. Deutſchland Grogmann) 160., 3. Großbritannien(Scott) 131.; 4. Chile 130.; 5. Italien 115.; 6. Frankreich 100., 7, Ungarn 102.; S. Schweiz 99.; 9, 18. 97 P. 10. Finnland 93.; 11. Norwegen 93.; 12. Dänemark 92., 18. Schweden 92., 14. Urugnay 91.; 15. Oeſter⸗ 86.; 16. Kanda 64.; 17. Eſtland 78., 1. Polen 1 P. 10. Jugoflawien 65.; 20. Türkei 63.; 21. Por⸗ tugal 62.; 22. Japan 55.; 23. Belgien 54.; 24. Bra⸗ ſilien 30.; 25. Tſchechoſlowakei 81 P. „Starboote: 1. Deukſchland(Dr. Biſchoff) 80.; 2. Schweden 64.; Holland 63.; 4. Großbritannien .; 5. USA 26. N 41.;; 0. Italien 34., 10. Portugal .; 12. Belgien 18 P. 3. P 8. Türkei 38.; 28., 11. Japan 19 B b⸗Meter⸗R⸗Rlaſſe: Schweiz, Großbritannien, Nor⸗ wegen je 68.; Schweden 59.; Argentinien, Deutſchlane je 47.; Finnland 30.; Holland 88.7, 18A 32.; —7 84* orweegn 44.; 7. Frankreich — Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Seite/ Nummer 366 Dienstag, 11. Auguſt 1936 Vorkämpfe über 400 m Kraul Negami vor Macionis und Arendt Noch hatten ſich die Zuſchauer über den großartigen Er⸗ ſolg der deutſchen Meiſterin Giſela Arendt nicht beruhigt, da ſtand mit Heinz Arendt ihr junger Bruder auf dem Startloch, um ſich die Teilnahme am 400⸗Meter⸗Zwiſchen⸗ lauf zu ermöglichen. Negami vor Macionis und Arendt. Negami⸗Japan, Lengyel⸗Ungarn und Macionis⸗USA ähl⸗ ten zu ſeinen Gegnern. Vom Start weg lag Negami in Führung, dicht geſolgt von Macionis. Negamis Zeit von 2721,1 war für ihn nicht allzu gut, genügte aber, um ſicher in Führung zu ſiegen. Arendt hatte bei 300 Meter vor dem ungariſchen Rekordhalter einen klaren Vorſprung. Dann aber ſetzte Negami mit einem prachtvollen End⸗ ſpurt an. Das Schiedsgericht entſchied: 1. Negami⸗Japan:52,6; 2. Macionis⸗uSA:57,1; 3. Arendt⸗Deütſchland:57,2, eine Zeit, die er bisher noch nie geſchwommen war. Pader⸗ Oeſterreich und der Rumäne Hopper folgen auf den wei⸗ teren Plätzen. Auch Przywara im Zwiſchenlauf Der zweite Vorlauf wurde von Havelanger⸗Braſilien, Zobernig⸗Oeſterreich, Chan⸗China und Spurling⸗Bermuda beſtritten. Vom Start weg legte ſich Leivers⸗England an die Spitze. Die 100 Meter ſchwamm er in:05:09. Die 200 Meter ſchwamm er in:22,3, dicht gefolgt von Przy⸗ warg⸗Deutſchland und Hellſtröm⸗Dänemark. Dieſe Reihenfolge änderte ſich auch bis zum Ziel nicht. Lei⸗ vers ſiegte in der beachtlichen Zeit von:57,2 vor dem Schleſier Przywara in 5111,7 und dem Dänen Hellſtröm, für den:18,2 gemeſſen wurden. Makino vor Flanagan und Wainwright Zu einem harten Zweikampf geſtaltete ſich der dritte Vorlauf zwiſchen Japan und Amerika. In ſchnellem Tempo legte Flanagan vom Start weg los,:05,0 wurden für den jungen Amerikaner bei 100 Meter geſtoppt. Mit :18,8 bei 200 Meter lag er noch deutlich vor Makino mit :19,7. Bei 300 Meter wendeten beide gleichzeitig in 3790,6, dann aber zog der kleine, kräftige Makino auf und davon. Mit:51,9 erreichte Makino die bisher beſte Vor⸗ laufzeit. Flanagan wurde unangefochten mit:52,7 vor Wainwright:03,6 Zweiter. Die hinteren Plätze belegten Hamerton⸗Kanada, Jörgenſen⸗Dänemark und Angeyl⸗ Ungarn. Der 6. Medica nicht zu nehmen. Auch Freeſe im Zwiſchenlauf Im pierten Lauf waren ſehr gute Durchſchnitts⸗ könner am Start. Auf der 7. Bahn hatte gegen den ſtark zu beobachtenden Ungarn Grof Freeſe einen ſchweren Stand. Grof ſiegte in:59,4 vor Freeſe:03 und Hietanen⸗ Finnland:08,9. Es ſchieden aus: Pearſon⸗England, Lar⸗ ſen⸗Braſilien, Guzman⸗Chile Olympiſcher Rekord von Uto Einen ſpannenden Verlauf nahm der 5. Vorlauf, in dem Taris⸗Frankreich, Pirie⸗Kanada und die japaniſche Hoffnung Uto aufeinander trafen. Uto ſiegte in neuer Olympiſcher Beſtzeit von:45,5 vor Taris mit 4753,6 und dem Kanadier Pirie 5156 als ſchnellſtem Dritten, der da⸗ mit in den Zwiſchenlauf kommt. Medica ſiegt im 6. Vorlauf Vorlauf war dem amerikaniſchen Meiſter Er kam in:50,9 zu einem bil⸗ ligen Sieg über Ledͤgard⸗Peru:05 und Stam⸗Holland :07,8. Je die zwei Erſten und die beiden ſchnellſten Dritten kommen in den Zwiſchenlauf. Die Ergebniſſe: 1. Vorlauf: 1. Negami(Japan):52,6 Min.; 2. Ma⸗ cionis(USA):57,1; 3. Arendt(Deutſchland):57,2; ausgeſchieden: 4. Lengyel(Ungarn); 5. Pader(Oeſter⸗ reich); 6. Hooper(Kanada). 2. Vorlauf: 1. Leivers 2. Przywara(Deutſchland) 3. Hellſtröm(Dänemark) 5118,2. 3. Vorlauf: 1. Makino(Japan):51,4; 2. Flanagan (USA):574; ausgeſchieden: 3. Wainwright(Großbri⸗ tannien):03,6; 4. Hamerton(Kanada); 5. Jörgenſen (Dänemark); 6. Angyel(Ungarn). 4. Vorlauf: 1. Grof(Ungarn):59,4; 2. Freeſe (Deutſchland):05,0; ausgeſchieden: 3. Hietanen(Finn⸗ land):08,9; 4. Pearſon(Großbritannien); 5. Courrage Lage(Braſilten); 6, Guzman(Chile); 7. Seltenheim (Oeſterreich). 5. Vorlauf: 1. Uto(Japan):45,5; 2. Taris(Frank⸗ reich):54,6; 3. Pirie(Kanada):56,0; ausgeſchieden: 4. Peterſen(Dänemark), 5. Cooper(Bermuda); 6, Roo⸗ laid(Eſtland). 6. Vorlauf: 1. Medica(uSA):54,9; 2. Ledgard (Peru):05,8; ausgeſchieden: 3. Stam(Holland); 4. da Rocha Villar(Braſilien); 5. Brenner(Schweig). (Großbritannien):57,2; :11,7; ausgeſchieden: Deutſcher Handballſieg über Ungarn Angarn verliert am Montag nachmittag im Polizeiſtadion:19 Die Handball⸗Schlußrunde begann am Montag mit den beiden erſten Spielen. Deutſchland und Oeſterreich als die beiden Gruppenſieger trafen auf die Zweiten ihrer Abtei⸗ lungen. Wie in den Vorſpielen gab es erneut Siege der Favoriten, wenn man auch feſtſtellen konnte, daß die Unter⸗ legenen inzwiſchen einiges hinzugelernt haben. Deutſch⸗ land fertigte die ſehr eifrigen Ungarn mit 19:6(11:8) noch recht ſicher ab, dagegen ſah es im Spiel Oeſterreich gegen die Schweiz anfangs ganz nach einer Ueberraſchung gus. Das beſſere Stürmerſpiel gab ſchließlich doch den Aus⸗ ſchlag zu einem klaren 11:6(:8) Erfolge. Deutſchlonds nächſter Gegner iſt die Schweiz, während Oeſterreich gegen Ungarn zu ſpielen hat. 5 Die Tabelle: Spiele Tore Punkte 1. Deubſchland 1 19:6 2ꝛ0 2. Oeſterreich 1 11:26 3. Schweiz 1 6211 4. Ungarn 1 62 Deutſchland— Ungarn 1926 In dieſem Treffen war die Ueberlegenheit der deutſchen Elf nicht mehr ſo groß wie in den vorhergegangenen deutſch⸗ungariſchen Länderſpielen. Die ungariſchen Stür⸗ mer machten nicht mehr den Fehler, erſt aus unmittelbarer Nähe des Schußkreiſes zum Torſchuß anzuſetzen. Genau wie das bei den Deutſchen und Oeſterreichern iſt, ſo warien ſie ſchon von dͤer Abſeitslinie aus. Das gab den Ausſchlag zu der guten Leiſtung der Ungorn. Im deutſchen Sturm vermochte Klingler den Linksaußen Fromm nicht ſo gut ins Spiel zu bringen, wie es Baumann mit dem Weſt⸗ deutſchen Braſelmann am Vortage gemacht hatte. Im An⸗ griff waren unſere Vertreter aber dennoch den Ungarn klar überlegen, lediglich das famoſe Schlußöreieck der Ungarn machte den einzelnen Stürmern ſtark zu ſchaffen. Die Tore für Deutſchland erzielten Theilig(), Klingler(), Fromm (), Berthold(2) ſowie Reinhardt und Keiter. Für die Magyaren waren Salgo(4) und Takacs(2) erkolgreich. Die Mannſchaften: Deutſchland: Keimig; Müller— Bandholz; Keiter— Doſſin— Daſcher; Reinhardt— Theilig— Berthold Klingler— Fromm. Ungarn: Ujvary; Benda— Pali; Kutaſi— Rakoſi— Galgoezy; Ciraki— Takacs— Benkö— Salgo— Koppany. Oeſterreich—Schweiz 11:6(:3) Oeſterreichs Nationalelf zeigte im zweiten Spiel des Tages gegen die Schweiz nicht das von ihr in den erſten Spielen erreichte Können. Vielleicht ließ aber auch das energiſche Spiel der Eidgenoſſen eine beſſere öſterreichiſche Leiſtung nicht zu. Ueberraſchend gingen die Eidgenoſſen in Führung, aber über:2 ſicherten ſich die Oeſterreicher eine 623⸗Pauſenführung. Nach dem Wechſel wurde das Spiel noch ausgeglichener. Mit 11:3 waren die Oeſterreicher zwar in Front gezogen, aber dann ſetzten ſich die Schweizer, ſtark angefeuert, ſtärker ein und kamen bis auf 11:6 heran. Die Tore erzielten für Oeſterreich Schmalzer(), Kiekler(3) und Kreei ſowie Perwein(ie. 5 die Eiogenoſſen waren Wirz und Streib je zwei⸗ und ie einmal erfolgreich. Das Hockey⸗Turnier Indien— Japan:0/ Ungarn— USA:1 Die Gruppen⸗ oder Vorrundenſpiele des Olympiſchen Hockeyturniers wurden am Montag mit den beiden Spie⸗ len der Gruppe A beendet. Wie erwartet, ſiegte die indi⸗ ſche Weltmeiſtermannſchaft überlegen gegen Japan(:0) und ſicherte ſich damit die Teilnahme an der Vorſchluß⸗ runde. Das zweite Spiel des Tages zwiſchen Ungarn und UsA endete mit einem 311(:)⸗Sieg der Magyaren. Die Tabelle: Gruppe A 1. Indien 98 P. 90‚0 T.:0 P. 2. Japan 9 8 11 4·2 3. Ungarn 3:8 224 4. USA 3:¹1⁵ 0ꝛ6 Nachdem nun in allen Gruppen die Plaeierung feſtſteht, ergibt ſich für die nächſten Tage folgender Spielplan: Troſtſpiele Dienstag, 11. Auguſt: Schweiz— Dänemark; Belgien— Afghaniſtan Vorſchlußrunde: Mittwoch, 12. Auguſt: Indien— Frankreich; Deutſchland— Holland Troſtſpiele Donnerstag, 19. Auguſt: Japan— Dänemark; Ungarn— Belgien; Afghaniſtan— USA. Die Vorrunde abgeſchloſſen Die Favoriten haben ſich behauytet Die Vorrunden des olympiſchen Waſſerballturniers wurden am Montag mit den letzten Kämpfen ab⸗ geſſchloſſen. In allen vier Gruppen haben ſich die Favo⸗ riten durchgeſetzt, ſo daß Belgien, Holland, Ungarn, Groß⸗ britannien, Deutſchland, rankreich, Oeſterreich und iſchon ſowie Meyer Schweden in die Zwiſchenrunde einziehen. ſchaften ermitteln nun in zwei Gruppen tionen die Teilnehmer an den Schlußkämpfen. Dieſe Mann⸗ u je vier Na⸗ Als über⸗ raſchend ſtarker Gegner hat ſich Oſterreich herausgeſtellt, das auch in der Zwiſchenrunde noch von ſich reden machen wird. Die eifrigen Jugoſlawen hatten das Pech, in einer —9 991 mit Ungarn und Großbritannien eingeteilt zu werden. BVon den letzten Spielen ſind noch der hohe 13:1—23 Sieg Deutſchlands über Japan und der 10:1(:0 Erfolg Ungarns über Großbritannien zu unterſtreichen. 5 Die Tabellen: Gruppe 1 Spiele Tore Punkte Belgien 9:4 521 Holland 3:4 42 1SA 3 7ꝛ28 2˙4 Urugnan 224 125 Gruppe 2 Siele Tore Punkte PPPP 26˙2 6·0 Großbritannien 3 13:1⁵ 4˙2 Hugoſlawien 3 11·8 2˙4 Malta 3 2ꝛ2⁷ 0ꝛ6 Gruppe 3 Spiele Tore Punkte Deutſchland 3 27:8 6ꝛ˙0 Frankreich 3 12:9:2 Tſchechoſlowakei 3 7112 2²˙4 Japan 3:26:6 Gruppe 4 Spiele Tore Punkte Oſterreich 3 20 Schweden 3 18:2 472 Schweiz 3:16 2·4 Islane 8:24 0ꝛ6 Weitere Ergebniſſe: Gruppe 1: Belgien— USA:3(:); Uruguay— Holland:1(:). Gruppe 2: Ungarn— Großbritannien 1011(68:); Ju⸗ goſlawien— Malta 710(:). Gruppe 3: Deutſchland— Japan 13:1(:); Frank⸗ reich— Tſchechoſlowakei:2(111). Gruppe 4: Schweden— Schweiz:0(:), Oeſterreich gegen Island:0(:). Zwiſchenrunde im Degen⸗Einzelfechten Lerdon in der Vorendrunde Bei dem am Montag herrſchenden ſchönen Wetter zogen die Fechter wieder ins Freie, um im Tennis⸗Stadion die Zwiſchenrunde im Degeneinzelfechten zu erlebigen. Vor vollbeſetzten Tribünen wechſelten herrliche Kämpfe ab, die ſich bis gegen 2 Uhr mittags hinzogen. Die in vier Grup⸗ pen eingeteilten 40 übrig gebliebenen Fechter beſtritten insgeſamt 360 Kämpfe. Keiner hatte es leicht und keiner kam ohne Niedenlage davon. Eine Ueberraſchung erlebten die Franzoſen, die Mühe hatten, ſich durchzuſetzen. Bei der augenblicklichen Lage dürfte es wohl kaum zu einem franzöſiſchen Endſieg kommen. Die Franzoſen ſcheinen über ihre Niederlage im Florett⸗Mannſchafts⸗ und Degen⸗ Mannſchaftsfechten ſo niedergeſchlagen zu ſein, daß ſie nicht mehr die nötige Kraft aufbringen können, um die Einzelkämpfe durchzuſtehen. In ganz großer Form waren die Jtaliener, die ſich alle drei füx die Vorendrunde qualifizieren konnten. Eine ausgezeichnete Form legte auch unſer einziger deutſcher Vertreter Lerdon an den Tag, der in der vierten Gruppe an zweiter Stelle vor dem Mexikaner Olivar liegt. 50 5 Degen⸗Einzelſechten ohne Frangoſen Am Montagnachmittag zogen die Fechter wieder auf die Tennisplätze hinaus, um dört ihre Vorendrunde im Degen⸗ Einzelfechten zu erledigen. Die vielen Zuſchauer erlebten ſpannende Kämpfe. Die größte Ueberraſchung des Tur⸗ niers dürfte wohl die Tatſache ſein,* ſich die Fronzoſen nicht haben ͤurchſetzen können. Erſtmalig in der Geſchichte der olympiſchen Fechtturniere ſind die Franzoſen nicht in der Schlußrunde vertreten. Der Mexikaner Haro Oliva mußte gegen den Italiener Cornaggia einen zweiten Kampf austragen, da er im erſten Geſecht eine unvorſchriſtsmäßige Waſſe benutzt hatte. Der Mexikaner ſchied dann ebenſo aus wie unfer letzter Vertreter Lerdon, der etwas er⸗ müdet ſchien. 53 In der Gruppe 1 gab es überaus harte Kämpfe. wurde ungeſchlagen der Engländer Camphell⸗Gray vor Ragno(Italien), Cornaggia (Italien), Zalocoſtas(Griechenlond) und Hebeur(Bel⸗ ien). Ausgeſchteden ſind hier Granfelt(Schweden), Oliva (e iko) und Hauert(Schweiz). Nicht weniger hart waren die Kämpfe in der zweiten Gruppe, wo der Belgier Staſſe nach Stichkampf Sieger wurde. Die nächſten P N beleg⸗ ten Riccardi(Italien), Silveira(Portugal), Boy(Ungarn) und Drakenberg(Schweden). Ausgeſchieden ſind der Pole Kantor, Fitting(Schweiz) und Lerdon(Deutſchland). Die Entſcheidungskämpfe finden Dienstag nachmittag ſtatt. und Seltenheim⸗Oeſterreich. Italien im Enoſpiel Norwegen in verlängerter Spielzeit 2: 1 beſiegt Der erſte Vorſchlußrundenkampf im Olympiſchen Fuß⸗ ball⸗Turnier führte am Montagnachmittag im faſt voll⸗ beſetzten Olympia⸗Stadion die Mannſchaften von Nor⸗ wegen und Italien zuſammen. Die Ztaliener ſieg⸗ ten in der verlängerten Spielzeit mit:1(:0,:1) und erreichten dͤamit das Endſpiel, in dem ſie am kommenden Samstag auf den Sieger des Trefſens Oeſterreich— Polen treffen werden. Oeſterreich— Polen den Kampf um den dritten Platz be⸗ ſtreiten. Zum erſten Vorſchlußrundenkampf Länder mit folgenden Wannſchaften an: Italien: Venturini; Foni— Rava, Baldo— Piccini — Locatelli; Freſſi— Marchini— Bertoni— Biagi— Negro. Norwegen: Johanſen; Erikſen— Holmſen; Ulleberg— Juve— Holmberg; Frantzen— Kvammen— Martinſen — Iſakſen— Bruſtad. Es wurden alſo die gleichen Spieler aufgeboten, die ſchon in der Zwiſchenrunde erfolgreich mitwirkten, lediglich Italien hatte auf dem Linksaußenpoſten Negro an Stelle von Capelli. 8 Das Spiel verlief überaus aufregend und ſpannenoͤ, wurde aber von den Italiener durchaus verdient ge⸗ wonnen. Die ſiegreiche Elf ſtützte ſich auf eine ſehr gute Abwehr, während der Sturm ſtets mit gefährlichen An⸗ griffen aufwartete, aber viel Pech mit ſeinen Schüſſen hatte. Norwegen war im Feld zeitweite überlegen, aber die Fünferreihe konnte ſich kaum gegen die eiſerne ita⸗ lieniſche Abwehr zur Geltung bringen. Nach durchweg verteiltem Spiel, bei dem jede Partei gleich je einen Eckball erzielte, hatte Norwegen ſchon in der 10. Minute eine gute Torgelegenheit, als Martinſen nach Umſpielen von drei Italienern in guter Schußſtellung war. Er wurde aber im letzten Augenblick unfair genommen, und aus dem 16⸗Meter⸗Freiſtoß konnten die Norweger keinen Gewinn ziehen. Holmſen ſagte den Ball ſcharf über das Tor. In der 20. Minute fiel dann der italieniſche Führungstreffer durch Negro, der den von Holmſen ſchlecht abgewehrten Ball aus vollem Lauf einſchoß. Italien wurde nun immer überlegener. Der Rechtsaußen ließ eine gute Torgelegenheit aus, dann hielt Norwegens Torhüter ganz ausgezeichnet, und ſchließlich rettete der Pfoſten die Norweger vor einem weiteren Verluſttreffer.— Nach der Pauſe hatte zunächſt Italien wiederum mehr vom Spiel, ohne aber gegen die gut organiſierte norwegiſche Abwehr etwas ausrichten zu können. Marchini verzeichnete erneut einen Lattenſchuß, dann endlich konnte ſich Norwegen wie⸗ der frei machen und ſeinerſeits gefährliche Angriffe ein⸗ leiten, wobei ſich beſonders der rechte Flügel auszeichnete. In der 20. Minute fiel dann auch der Ausgleich durch Bruſt a d, der eine weite Hereingabe Kvammens aus ſpitzem Winkel zum Torerfolg verwertete. Norwegen hatte bis zum Schluß der regulären Spielzeit mehr vom Spiel, aber Italien wurde bei gelegentlichen Vorſtößen ſtets ge⸗ fährlich. Tore fielen auf beiden Seiten nicht mehr, und ſo mußte das Treffen beſtimmungsgemäß zmal 15 Minuten verlängert werden. Beiderſeits wurde in der Verlängerung recht aufopfernd gekämpft. Den Italienern gelang ſchon nach wenigen Mi⸗ nuten aus einem Gedränge heraus durch Bertoni ein zweites Tor, das den Sieg bedeutete, denn die Italiener verlegten ſich jetzt in erſter Linie auf die Abwehr und ver⸗ ſtanden es, den knappen Vorſprung zu halten. Peru— Oeſterreich ſollte wiederholt werden Aber Peru trat nicht an Nach dem Zwichſenrundenkampf Peru- Oeſterreich, den die Südamerikaner bekanntlich in der verlängerten Spiel⸗ traten die beiden Norwegen wind mit dem Verlierer aus zeit mit:2 Toren gewannen, wurde vom Oeſterreichiſchen Fußball⸗Verband beim Berufungsgericht des Fußball⸗Welt⸗ verbandes ein Einſpruch erhoben, und zwar mit der Be⸗ gründung, das:2(Oeſterreich führte bekanntlich anfangs :0) in der regulären Spielzeit ſei nicht auf einwandfreie Weiſe zuſtande gekommen. Die Berufungsinſtanz gab dem Einſpruch ſtatt und verfügte eine Wiederholung des Spiels unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit. Das Treffen ſollte nun am Montagnachmittag im Poſtſtadion in Anweſenheit der Fifa⸗Mitglieder, der Mitglieder des Organiſations⸗Komi⸗ tees, der Vorſitzenden der Fußballverbände und der Preſſe⸗ vertreter ſtattfinden. Aber Oeſterreichs Mannſchaft und der italieniſche Schiedsrichter Barlaſſina warteten ver⸗ geblich auf die Peruaner, die zum Wiederholungsſpiel ein⸗ fach nicht antraten. Nach der vorgeſchriebenen Wartezeit erklärte der Schiedsrichter Oeſterreich kampflos zum Sie⸗ ger. Oeſterreich wird nun am Dienstagnachmittag im Olympiaſtadion das zweite Vorſchlußrundenſpiel gegen Polen beſtreiten. * Die Fifa zum„Fall Pern“ Das Berufungsgericht der Fifa hat ſich Montagvor⸗ mittag auf Grund eines öſterreichiſchen Proteſtes mit der Angelegenheit des Vorrundenſpiels Peru— Oeſterreich be⸗ ſchäftigt und gibt hierüber folgendes offizielles Kommu⸗ niqué: „Das Berufungsgericht der Fifa, dem ein formgerecht eingereichter Proteſt des Oeſterreichiſchen Fußball⸗Verban⸗ des gegen das Ergebnis des Wettſpiels vom 8. Auguſt zwiſchen Oeſterreich und Peru vorlag, hat wie folgt ent⸗ ſchieden: In Anbetracht der Tatſache, daß die Zuſtändigkeit des Berufungsgerichtes aus dem Wortlaut des Artikels 10 der Ausführungsbeſtimmungen für das Fußballturnier(„Pro⸗ teſte, die nach Beginn der Wettkämpfe erhoben werden, ſino durch das Berufungsgericht zu entſcheiden“) feſtſteht; daß aus ihren Unterſuchungen, die im Verlaufe des Verfahrens oͤurchgeführt wurden, feſtgeſtellt wurde, daß Umſtände vorliegen, die einen normalen Ablauf des Spieles verhindert haben; daß Einwände techniſcher Na⸗ tur zwar nicht gemacht werden können, aber die materielle Organiſation des Wettkampfes, die durch die üblichen Be⸗ ſtimmungen feſtgelegt iſt, durch unvorhergeſehene Umſtände ausgeſchaltet wurde, und es dadurch unmöglich geweſen iſt, Zuſchauer zu verhindern, daß einer von dieſen Zuſchauern, nachdem er in das Spielfeld eingedrungen war, einem Spieler einen Tritt verſetzen konnte; in Anbetracht der Tatſache, daß durch die Umſtände die Mannſchaften in einen Zuſtand verſetzt wurden, der ihre Kampfkraft beeinträchtigte und im Gegenſatz ſteht zu einem guten ſportlichen Geiſt, und weiter in Anbetracht der Tat⸗ ſache, ͤaß das Berufungsgericht nicht in der Lage war, die betreffenden Verantwortlichen feſtzuſtellen, hat das Beru⸗ fungsgericht eine ſportliche Entſcheidung treffen müſſen und daher entſchieden, daß das Wettſpiel ohne Zuſchauer und bet geſchloſſenen Kaſſen am Montagnachmittag wieder⸗ holt wird. Zutritt zu dem Spielfeld haben nur die beiden Mannſchaften und öͤrei Begleiter, die Offiziellen, die Mit⸗ glieder der Techniſchen Kommiſſion und des Organiſations⸗ komitees, die Mitglieder des Vorſtandes der Fifa, die Mitglieber des DeB⸗Vorſtandes, die Vorſttzenden der bei⸗ den Verbände und Preſſevertreter. Das Kampfgericht wird beauftragt, die nötigen Maß⸗ nahmen für die Durchführung des Spiels zu treffen.“ 10 000 in der Deutſchlandhalle Die Ausſcheibunoskämpſe der Boper begannen ee In der Deutſchlandhalle nahm das Olympiſche Box⸗ turnier am Montagnachmittag ſeinen Anfang. Schon am Vormittag hatte die Ausloſung der Kämpfe ſtattgefunden. Beim Wiegen fiel der Kanadier Peaſe, der für das Mittelgewicht gemeldet war, aus, da er das vorgeſchriebene Gewicht nicht bringen konnte. Um 15 Uhr begannen dann die Kämpfe in zwei Ringen der Deutſchlandhalle. 10 000 Zu⸗ ſchauer hatten ſich bereits zu den erſten Kämpfen einge⸗ funden. Fachamtsleiter Rüdiger begrüßte die aktiven Teil⸗ nehmer und forderte ſie zu einem fairen Streit auf. Gleich die erſten Treffen brachten harte und ſpannende Auseinanderſetzungen, ſo daß ſchon bald bei der großen Begeiſterung der Zuſchauer die richtige Stimmung aufkam. Die Gegner des Nachmittags ſtanden ſich in ihrem Können nicht viel nach, ſo daß von den 16 Treffen nur eins durch .o, entſchieden wurde. Der polniſche Meiſter im Fliegen⸗ gewicht, Sobkowiak, erwiſchte den Auſtralier Cooper mit einem genauen Haken, und ſchon war das Ende in der zweiten Runde da. Im großen und ganzen ſah man von faſt allen Teilnehmern ein ausgezeichnetes techniſches Können; beſonders die Südafrikaner ſtachen hier hervor.“ Etwas unerwartet kam die Niederlage des Schweizers van Büren im Halbſchwergewicht, wo er von dem Auſtralier Harley glatt nach Punkten beſiegt wurde. Im Weltergewicht mußte Coſtanzo(Uruguay) nach mehreren Verwarnungen wegen Tiefſchlags disqualifiziert werden, ſo daß der Fran⸗ zoſe Tritz hier in der zweiten Runde zum Sieger erklärt wurde. Die deutſchen Vertreter waren an den Nachmittags⸗ kämpfen noch nicht beteiligt. Die Ergebniſſe: Fliegengewicht: Nakano(Japan) beſiegt Savolainen (Finnland) n.., Laurie(USA) beſiegt Bezdek(Tſchecho⸗ ſlowaket) n..; Berg⸗Hanſen(Norwegen) beſiegt Ruſſel (Großbritannien) n..; Sobkowiak(Polen) beſiegt Cooper (Auſtralien) 2. Runde.o. Ortiz(Mexiko) beſiegt Lacalles(Kanada) n..: Barnes(Großbritannien) beſiegt Dolezal(Tſchecho⸗ ſlowakei) n..; Hannan(Südafrikaſ beſiegt Huuskonen (Finnland) n..; Czortek(Polen) beſiegt Bonnet(Frank⸗ reich) n. P. Weltergewicht: Ruteckt(USA) beſiegt Camree(Kanada) n..; Tritz(Frankreich) beſiegt Coſtanzo(Urugug) durch Disqual. 2. Rd., Mandi beſiegb Pittori(Italien n..; Suvio(Finnland) beſiegt Ri(Japan) n..; Cook (Auſtralien) beſiegt Piſarſki(Polen) n. P. albſchwergewicht: Holm(Dänemark) beſiegt Schweifer (Oeſterreich) n.., Fock(Holland) beſiegt Wang⸗Jun⸗Lan (China) n..; Harley(Auſtralien) beſiegt van Büren (Schwetz) n. P. Europameiſter Gaſton Fayaud ausgeſchieden Als die 18 Vorrundenkämpfe des olympiſchen Boxtur⸗ niers am Montagabend in der Deutſchlandͤhalle begannen, war dieſe mit 6000 Zuſchauern wieder ausgezeichnet be⸗ ſucht. Waren die Kämpfe am Nachmittag im allgemeinen noch programmgemäß verlaufen, ſo gab es am Abend gleich einige große Ueberraſchungen. Frankreichs Europameiſter Gaſton Fayaud, die ſtärkſte Waffe der franzöſiſchen Streitmacht, konnte ſich gegen den Schweizer Siegfried gar nicht entfalten und wurde glatt nach Punkten abgefer⸗ tigt. Fayaud kam trotz ſeiner großen Schnelligkeit über die ausgezeichnete Linke des in Rechtsauslage boxenden „Etoͤgenoſſen nicht hinweg. Im Bantamgewicht griff erſt⸗ malig mit Staſch ein deutſcher Vertreter ein. Der Kaſſeler hatte eine ausgezeichnete erſte Runde und ſam⸗ melte hier einen ſo großen Punktvorſprung, daß ihm die klare Punktentſcheidung über den Rumänen Gaſpar ge⸗ geben wurde. Im Halbſchwergewicht ſtellte ſich der Aegyp⸗ ter Amin als ein ausgezeichneter Boxer vor. Er ſchlug blitzſchnell aus allen Lagen und beſiegte den Amerikaner Vinciquerg hoch nach Punkten. Große Ueberraſchung löſte das Urteil im Kampfe zwiſchen dem Amerikaner Vilſon und dem Argentinier Gula im Bantamgewicht aus. Vilſon wurde Punktſieger. Der Südamerikaner zeigte wie ſeine Landsleute eine ausgezeichnete Beinarbeit und war auch techniſch hervorragend. Die Ergebniſſe: Fliegengewicht: Siegfried(Schweiz) beſiegt G. Fayaud (Frankreich) n..; Degryſe(Belgien) beſiegt Hallberg (Schweden) durch k..; Nunag(Philippinen) beſiegt Pa⸗ neitesen(Rumänien) n..; K. Frederibſen(Dänemark) beſiegt Ciatti(Suxemburg) n..; Matta(Italien) beſiegt Lambillion(Holland) n. P. Bautamgewicht: Staſch(Kaſſel) beſiegt Caſpar(Ru⸗ mänien) n..; Larrazabal(Philippinen) beſtegt V. Fre⸗ derikſen(Dänemark) n..; Petrone(Uruguay) beſiegt de Moor(Holland) n..; Wilſon(uSA) beſiegt Gula(Ar⸗ gentinien) n. P. Weltergewicht: Arbuthnott(Neuſeeland) beſiegt Flores (Peru) durch k..; Rodriguez(Argentinien) beſiegt Raidl (Sſchechoſlowakei) n..; Andreaſſen(Norwegen) beſiegt Ballado(Mexiko) n..; Peterſen(Dänemark) beſiegt Giaverini(Chile) n. P. Halbſchwergewicht: Hayelka(Tſchechoſlowakei) beſiegt Goffaux(Belgien) n..; Leibbrandt(Südafrika) beſiegt Johnſen(Norwegen) n..; Amin(Aegypten) beſiegt Vin⸗ ciquexa(USA) n. P. Schwergewicht: Stuart(Großbritannien) beſiegt van Bemmel(Holland) n. P. — Wer gewann die Medaillen? Am Montag war der Medaillen⸗Segen wirklich nicht ſehr groß. Es wurden an dieſem Tage insgeſamt nur vier Wettbewerbe entſchieden, das 100⸗Meter⸗Freiſtil⸗ ſchwimmen für Frauen, in dem Holland die Gold⸗ medaille gewann; das Jollen⸗Segeln, das ebenfalls von Holland gewonnen wurde; das Straßen⸗Rabfahren, das mit einem franzöſiſchen Sieg endete, und das Turnen am Längspferd, das einen deutſchen Sieg durch Alfred Schwarzmann brachte. Im Segeln der Star⸗ boote ſtand der deutſche Sieg ja ſchon am Sonntag feſt; am Montag wurden lediglich noch die beiden anderen Preisträger ermittelt. Nach insgeſamt Wettbewerben ergibt ſich nun folgendes Bilbd: Gold USA 16 Deutſchland 14 Schweden Ungarn innland rankreick Italien Oeſterreich Holland Großbritannien Tſchechoſlowakei Japan Eſt land Aegypten Kanada Argentinien Neuſeelond Norwegen Türkei Polen Schweiz Lettland Auſtralien Mexiko Philippinen Belgien Toni Merkens wird Berufsfahrer Toni Merkens, der als Amateurfahrer alle Meiſter⸗ ſchaften und Titel gewann, die überhaupt nur zu gewin⸗ nen waren— deutſche Meiſterſchaft, Weltmeiſterſchaft und Olympiaſieger!—, hat ſich entſchloſſen, Berufsfahrer zu werden. Der Kölner wird bereits am 21. Auguſt in ſei⸗ ner Heimatſtadt als Berufsfahrer ſtarten und hier auf die beſten Fahrer der Welt, u. a. auch auf ſeinen Lands⸗ mann Albert Richter, treffen. Silber Bronze 19 —— S— EEE———— CC————T— 22„ lesee SS 6 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Die zweite Woche der Spiele Die Kämpfe der Turner nehmen ihren Anfang Ein prachtvoller Sommertag liegt über Berlin zu Be⸗ ginn der 2. Woche der Olympiſchen Spiele. Vom wolken⸗ loſen Himmel zaubert die Sonne ein herrliches Bild auf die Dietrich⸗ Eckart⸗Bühne. Dieſes Schmuck⸗ käſtchen des Reichsſportfeldes, das ſchon ſo viele Stunden der Weihe erlebte, dient zum erſten Male als Kaupfſtätte. 14 Nationen bewerben ſich im Turnen der Männer um die Goldmedaille im Zwölfkampf, der aus 10 Geräteübungen und 2 Freiübungen beſteht. Ungarn, Finnland, Amerika, Japan, Ju⸗ goſlawien, Oeſterreich und Belgien ſtanden ſich in der erſten Abteilung ſchon in den Morgenſtunden vor 15000 Zuſchauern in den Pflichtübungen gegenüber. Das gleichzeitige Turnen an allen Geräten erſchwerte die Ueberſicht. Trotzdem gingen die Zuſchauer begeiſtert mit. Im erſten Durchgang hinterließen die Finnen am Pferd den beſten Eindruck. Ihre ſichere Beherrſchung des Techniſchen, die Eleganz der Schwünge werden ſchwer zu überbieten ſein. Auch an den Ringen offenbarte ſich die vortreffliche Körperbeherrſchung, und zwar beſonders beim Uebergang vom Handſtand zur Waage und zum Kreuzhang. Schon nach dieſen beiden erſten Uebungen lagen die Finnen in Front. Sie haben in ihrer Abteilung die beſten Ausſichten. Ja⸗ pan zeigte am Reck gute Leiſtungen, dürfte jedoch an den anderen Geräten auf größere Schwierigkeiten ſtoßen. Schwerer als anzunehmen war, haben die Ungarn zu kämpfen, die in den beiden erſten Uebungen— Pferd und Freiübung— nichts Ueberragendes leiſteten. Die Mann⸗ ſchaft von Amerika ſchien nicht in beſter Form zu ſein; es unterlief ihr gar mancher Fehler. „In der Geſamtwertung führt Finnland nach den beiden erſten Uebungen mit 137,901 Punkten vor Jugoſlawien (130,967), Japan(126,266), Oeſterreich(121,134), Ungarn (119,032), Amerika und Bulgarien. Die erſte Gruppe erledigte am erſten Tage 7 Uebungen. Am Nachmittag tritt die zweite Gruppe mit Deutſchland, Frankreich, Italien, Luxemburg, Rumänien, Schweiz und Tſchechoſlowakei an. Auch dieſe Abteilung hat die gleiche Zahl von Uebungen zu turnen. Nach dem am Abend feſt⸗ ſtehenden Geſamtſtand werden von allen beteiligten 14 Na⸗ tionen die an der Spitze liegenden oͤrei Nationen heraus⸗ gezogen, um erſt am Dienstagnachmittag den Kampf mit den reſtlichen Uebungen zu beenden. Die übrigen 11 Na⸗ tionen beginnen mit dem Endkampf bereits am Vormittag des gleichen Tages. 100 km Straßenrennen Charventier-Frankreich Olympiaſieger vor Lapebie⸗Frankreich und Nievergelt⸗Schweiz Beim 100⸗Kilometer⸗Straßenrennen am Montag traf eine etwa 40 Mann ſtarke Spitzengruppe am Ziel ein. Beim Endſpurt gab es einen, allerdings glimpf⸗ lich ablaufenden Sturz. Den erſten Platz belegte der Fran⸗ zoſe Charpentier vor ſeinem Landsmann Lapebie, dem Schweizer Nievergalt und dem deutſchen Straßenmeiſter Scheller. 2 Mit den Straßenfahrern unterwegs Als das Feld aus dem Südtor der Avus auf die Land⸗ ſtraße kam, gehörte auch der Chilene Riquelme zu den ab⸗ gefallenen Braſilianern. Auf der Havelchauſſee erlebte der Die Gewinner der 12. Goldmedaille für Deutſchland Die deutſchen Olympiaſieger im 2⸗Km.⸗Tandemfahren, Ernſt Ihbe(links) und Carl Lorenz. (Weltbild,.) Deutſche Schöpflin bedauerlicherweiſe einen Reifenſchaden, der ihn um 600 Meter zurückwirft. Am Kaiſer⸗Wilhelm⸗ Turm führt immer noch der Franzoſe Charpentier, wäh⸗ rend das Feld ſchon in mehrere Gruppen aufgeteilt iſt. Die beiden Peruaner Bacigalupo und Penaranda verloren den Anſchluß. Keine weſentlichen Aenderungen bringen die nächſten Kilometer bis Schilöhorn. Durch ihr ſcharfes Tempo kommen Vitols⸗Lettland und Weber aus dem Tru⸗ bel. Hinter dem Spitzenreiter geht am Flughafen Staaken oͤer Holländer Vethaak vor und gewinnt 50 Meter gegen⸗ über der Gruppe, in der ſich auch die Deutſchen befinden. Müdigkeitserſcheinungen machen ſich beim Olympiſchen Dorf bei dem Kanadier Peden und dem Oeſterreicher Schnalek bemerkbar. Danernde Vorſtöße, die aber keine entſcheidende Bedeutung haben, ziehen das Feld weit aus⸗ einander. Als um.26 Uhr bei Kartozow etwa 60 Kilo⸗ meter gefahren ſind, liegt Charpentier noch vor öͤem Hol⸗ länder Vethaak an der Spitze. Möller⸗Dänemark weiſt 50 Meter Vorſprung vor der folgenden Gruppe auf, aus der folgende Fahrer herausragen: Sörenſen⸗Dänemark, Liſzkay⸗Ungarn, Peterſen⸗Dänemark, Ardizzoni⸗Italien, Goujon⸗Frankreich, Starzynſki⸗polen und Neuens⸗Luxem⸗ burg. Der Auſtralier Wheeler hat Materialſchaden; Vi⸗ tols⸗Lettland gibt nach einem Sturz auf. Nach 70 Kilo⸗ metern ſcheidet der Finne Linoͤgren aus. Noch hat keiner der Teilnehmer einen entſcheidenden Bodengewinn zu ver⸗ zeichnen. Das Feld lichtet ſich auf dem Rückweg beim Wilhelms⸗ turm und der letzten Steigung hinter dem Großen Stern. Schon ſeit geraumer Zeit begnügt ſich Charpentier damit, ſich in der Spitzengruppe zu halten, wobei es ſtändige Führungswechſel gibt. Beſonders tut ſich der Italiener Bavutti dabei hervor. Die Einfahrt auf die Avus voll⸗ zieht ſich glatt. Der Belgier Lowagie verſucht noch in der Kurve einen Vorſtoß, der aber abgeſchlagen wird. Die Ita⸗ liener ſind ſtändig im Vordertreffen zu finden, und als es dem Ziel entgegengeht, ſchieben ſich auch die Franzoſen nach vorn. 4 Kilometer vor dem Ziel hatte der Deutſche Ruland Reifenſchaden und konnte nicht mehr in den Endkampf ein⸗ greifen. Auch Meurer wurde durch einen Sturz von der Spitzengruppe abgeſprengt. Etwa 400 Meter vor dem Ziel geht Scheller vielleicht doch etwas zu früh an die Spitze, eröffnet den Spurt und läßt die Italiener über⸗ raſchend ſtehen. 200 Meter vor dem Ziel löſen ſich die Franzoſen Lagebie und Chorpentier vom Felde und gehen links an Scheller vorbei, der auf den letzten Metern den dritten Platz an den Schweizer Nievergalt verliert. Unter . dem toſenden Beifall der dicht gedrängten Zuſchauermenge überfuhr Robert Charpentier in:33.05 als Olympiſcher Sieger das Zielband und gewann damit ſeine zweite Gold⸗ medaille. Der Pariſer hatte ſchon am Tage zuvor mit ſeinen Landsleuten Lapebie, Goujon und Le Nizerby auf der Bahn das Mannſchaftsverfolgungsrennen in Rekord⸗ zeit gewonnen. Zur Feſtſtellung der Placierung muß erſt die Zielphoto⸗ graphie abgewartet werden. Die Zeit des Siegers Char⸗ pentier beträgt:33:05. Auch in der Länder wer⸗ tung liegt Frankreich in Front. * Im Handball wurden folgende Ergebniſſe erzielt: Rumänien— Amerika 10:8(:0) * In den Waſſerballſpielen wurden folgende Ergebniſſe erzielt: Uruguay— Holland:11 Belgien— USA 47:3 * Oeſterreich— Peru wiederholt Das Fußballſpiel Oeſterreich— Peru wird am Montag⸗ nachmittag, 17 Uhr, im Poſt⸗Stadion wiederholt. Die Gründe für die Wiederholung werden noch bekanntgegeben. Amerika vor Japan 5 Die Kunſtſpringer erledigten ihr Pflichtprogramm Bereits für 8 Uhr war am Montagmorgen der Beginn des Kunſtſpringens für Männer angeſetzt. Wie groß un⸗ ter den Olympiabeſuchern das Intereſſe für die Schwimm⸗ wettbewerbe und Waſſerballſpiele iſt, geht am beſten wohl daraus hervor, daß ſchon vor Beginn der Wettkämpfe rund 15000 Zuſchauer die ſteilanſteigenden Ränge des Schwimmſtadions füllten. Bereits gegen 9 Uhr aber war das Stadion ſchon vollauf beſetzt. Auf der Ehrentribüne erſchien für kurze Zeit Reichskriegsminiſter Generalfeld⸗ marſchall von Blomberg. Schöneres Wetter konnten ſich die Kunſtſpringer kaum wünſchen. Von tiefblauem Himmel ſtrahlte eine heiß⸗ brennende Sonne, für den Zuſchauer vielleicht zu ſtark, den Aktiven aber gerade recht. Shibahara und Koyanagi überraſchen Von den 29 gemeldeten Kunſtſpringern waren nicht am Start: Schlatter⸗Schweiz, Guzman⸗Chile, Oelander⸗Schwe⸗ den, Athans⸗Kanada und Patino Arca⸗Peru. Die übrig gebliebenen 24 Teilnehmer wurden in zwei Gruppen zu je 12 Mann aufgeteilt, um den Springern das unnütz lange Herumſtehen zu erſparen. So kam es, daß man mit den 5 Pflichtſprüngen— Salto voxwärtsgeſtreckt, Kopf⸗ ſprung rückwärts, Auerbach geſtreckt mit Anlauf, Salto vorwärts aus dem Stand rücklings und Halbhoher vor⸗ wärts mit Anlauf— bereits nach 11 Uhr fertig war. In der Gruppe U trafen die beiden Deutſchen Erhard Weiß⸗Dresden und Leo Eſſer⸗Wünsdorf auf die Amerikaner Degener und Greene und den japani⸗ ſchen Meiſter Shibahara. Mit dem ſtark verbeſſerten Franzoſen Heinkelé zuſammen bildeten dieſe 5 Sprin⸗ ger die Spitzengruppe. Der Deutſche Meiſter Weiß hatte das Pech, als erſter des Feldes anſpringen zu müſſen. Für ſeinen erſten Sprung, den geſtreckten Salto, erhielt er lediglich 12,42 Punkte und fiel damit bereits hinter Dick Degener(15,30), Greene(44,76), Shibahara(13,68), Leo Eſſer und Heinkelé(beide 13,14). Sprung um Sprung aber wurde nunmehr der wohl am eleganteſten von allen ſpringende junge Sachſe beſſer und ſo konnte er ſich nach Ablauf der Pflichtſprünge mit 66,71 Punkten den vierten Platz ſichern. Leo Eſſer, unſer Eu⸗ ropameiſter, folgte mit 62,31 vor Heinkelé mit 60,26 Punkten. Im Kampf um die oͤrei erſten Plätze aber gab es erbitterte Sprünge zwiſchen Dick Degener, dem Olympiadritten von Los Angeles, ſeinem Landsmann Greene und dem kleinen Japaner Shibahara, Degener zeigte zwar eine kaum zu überbietende Sicher⸗ heit, ein Talent wie Desjardins, Galitzen und Dutch Smith n. a. iſt er aber nicht. Allen Amerikanern fehlte die beſtechende Eleganz der Ausführung und die große Sprunghöhe vom Abgang vom Brett. In der Eintauch⸗ technik werden beide von dem weſentlich kleineren Ja⸗ paner Shibahara übertroffen. Schade nur, daß dieſer tüchtige„tooͤſicher“ ſpringende Oſtaſtate, wie faſt alle Ja⸗ paner, vom Knie bis zu den Fußgelenken offene Beine hat. Wie er trotzdem geräuſchlos und ſpritzerlos ein⸗ taucht, bleibt das Geheimnis der japaniſchen Springer. Eine Olympiſche Beſtleiſtuna im 200⸗Meter⸗ Bruſtſchwimmen wurde von der Japanerin Maehata im 3. Vorlauf mit :01,9 Minuten aufgeſtellt. (Weltbild,.) Nach den Pflichtübungen waren die Erſtplacierten in der 1. Gruppe: Degener 74,86, Shibarhara 69,84, Greene 68,64, Weiß 66,71, Eſſer 62,91 Punkte. 5 T. Koyanagi bedrängt Marſhall Wayne in der zweiten Gruppe Auch in der zweiten Gruppe geſtaltete ſich der Kampf um die Führung zu einer amerikaniſch⸗japaniſchen Angelegenheit. Was die dauernden Trainingsbeobachter ſchon vermutet hatten, iſt tatſächlich eingetreten. Japans Springer haben in den letzten vier Jahren ſeit Los An⸗ geles erſtaunlich viel gelernt und ſind in Berlin recht ernſt zu nehmen. Auch der körperlich wohl kleineſte Ja⸗ paner Tomio Koyanagi gefiel durch vollendete Ein⸗ tauchtechnik, bis in die Fußſpitzen geſtreckte Beinarbeit und unheimliche Sicherheit. Was ihm fehlte war vielleicht die völlig gelockerte Arbeit des Oberkörpers. So kam er mit 63,29 Punkten hinter dem wohl eleganteſten amerika⸗ niſchen Springer Marſhall Wayne, der durch ſeine Größe und Schlankheit ſchon beſſer wirkte und 72,74 P. erreichte, nur auf den zweiten Platz. Winfried Mah⸗ raun, der dritte deutſche Springer, hatte bei ſeinem erſten Sprung gleich Pech. Bei Salto vorwärts geſtreckt bekam er viel zu viel Schwung, ſo daß er beim Eintauchen ſich reichlich überſchlug. 6,12 Punkten erhielt er die nied⸗ rigſte Wertung. Vom zweiten Sprung ab bewies er dann ſein großes Können und ſeine betonte Sicherheit. Sehr gut hielt ſich auch der im Training wenig überzeugende Aegypter Ismail und Franz Leickert⸗Tſchechoſlo⸗ wakei, der durch ſeine athletiſche Figur vom Turm noch beſſer ſein dürfte. Die Spitzengruppe nach Erledigung der Pflichtſprünge war hier: Wayne 72,74; Koyanagi 63,29, Leickert 62,99. Jsmail 62.75 und Mahraun 59,49. Anſere Ringer ohne Golomedaille Harte Schlußkämpfe in der Deutſchlandhalle Hornfiſcher nur Dritter Der Eſte Paluſan Olympiaſieger— Nyman Zweiter In der„Deutſchlandhalle“ fielen am Sonntag⸗ abend die reſtlichen Entſcheidungen im griechiſch⸗ römiſchen Ringen. Im erſten Entſcheidungskampf des Abends, dem gegen 10 0000 Zuſchaner beiwohn⸗ ten, gab es eine große Ueberraſchung, denn unſer Europameiſter Kurt Hornfiſcher(Nürnberg) wurde von dem Eſtländer Chriſtian Paluſaln nach Punkten beſiegt und kam dadurch in der Ge⸗ ſamtwertung hinter dem Schweden John Nyman nur auf den dritten Platz. Der Eſte, der nach ſei⸗ nem Sieg über Hornfiſcher ebenſo wie Nyman drei Fehlerpunkte verzeichnete, wurde Olympiaſieger, da er den Schweden am Vortag ſchon geſchlagen hatte. Der Kampf zwiſchen Hornfiſcher und Paluſalu wurde mit äußerſter Erbitterung von beiden Seiten geführt. Anfangs lag der Deutſche mehr in Angriff, aber nennenswerte Vorteile konnte er nicht erzielen. In der Enoͤphaſe des Kampfes fiel dann die Ent⸗ ſcheidung zugunſten des Eſten, der in der 18. Minute ſeinen Gegner mit Kreuzgriff in die Brücke zwang und ernſtlich in Gefahr brachte. Hornfiſcher konnte ſich zwar wieder dem Griff des Eſten entwinden, aber den einſtimmigen Punktſieg ſeines Gegners konnte er nicht mehr verhindern. Der Endſtand: Schwergewicht: 1. Chriſtian Paluſalu(Eſtland) 3 Fehlpunkte 2. John Nyman(Schweden) 3 Fehlpunkte 3. Kurt Hornfiſcher(Deutſchland) 5 Fehlpunkte In der vollbeſetzten Deutſchlandhalle fielen am Sonntagabend die Entſcheidungen der Ringer im griechiſch⸗römiſchen Stil. Die letzten Kämpfe endeten mit der überraſchenden Tatſache, daß keiner der wirk⸗ lich ausgezeichneten deutſchen Ringer eine Gold⸗ medaille für unſere Farben erringen konnte, das iſt umſo überraſchender, als ſie doch in heimiſcher Um⸗ gebung kämpfen konnten. Immerhin konnten ſie doch noch einige Ehrenplätze für ſich beanſpruchen. Als am Sonntagabend die letzten entſcheidenden Kämpfe begannen, war die Deutſchlandhalle wieder bis auf den letzten Platz beſetzt. Die Stimmung der Zuſchauer war auf den Höhepunkt geſtiegen, als die erſten Ringer die Matte betraten. Im Ban⸗ tamgewicht ſtieg lediglich der Entſcheidungskampf zwiſchen dem Ungarn Lörincz und dem Schweden Spenſſon, denn die Entſcheidung über den dritten Platz war bereits am Vormittag zu Gunſten von Brendel gefallen. Der Magyare erhielt für ſeine ſaubere Arbeit einen:0⸗Sieg zugeſprochen, dͤer ihm die Goldmedaille einbrachte, während Svenſſon die ſilberne Auszeichnung erhielt. Eine knappe Entſcheidung gab es im Feder⸗ gewicht zwiſchen dem Schweden Karlſſon und dem Finnen Reini. Der Schwede, der am Vormittag Hering ausgeſchaltet hatte, mußte dem Finnen einen knappen:1⸗Punktſieg überlaſſen, ging dͤadurch ſeiner Ausſichten auf den erſten Platz verluſtig und kam zu einem dritten Platz hinter Reini, während der Türke Erkan auf Grund ſeiner geringeren Fehl⸗ als„lachender Dritte“ zum Olympiaſieg am. Wirklich Pech hatte der Pfälzer Fritz Schäſer im Weltergewicht. Im Schlußkampf ſtand er dem Schweden Svedberg gegenüber. Knapp mit 221 wurde der Punktſieg an den Schweden gegeben, wo⸗ durch dieſer Olympiaſieger wurde, während Schäfer Zweiter wurde. Den dritten Platz belegte hier der Finne Virtanen. Einen weiteren ſchwediſchen Olympiaſieger gab es im Halbſchwergewicht, wo Seelenbinder Vierter geworden war. Cadier und der Lette Bietags be⸗ ſtritten hier den Enoͤkampf. Mit:0 Punkten ſicherte ſich der Schwede den Olympiaſieg vor Bietags, wäh⸗ rend Neo(Eſtland) Dritter wurde. Schließlich kam im Leichtgewicht auch Finnland zu einer Goldmedaille. Koskela hatte hier den erſten Platz ſchon ſicher, lediglich um den zweiten und drit⸗ ten Platz hatten der Tſcheche Herda und der Eſte Väli noch zu kämpfen. Herda wurde mit 30 Punk⸗ Martha Genenger, die deutſche Europameiſterin, die bei den Vorläufen eben⸗ fals eiue Zeit herausſchwamm. (Weltbild,.) ten klarer Sieger und erhielt oͤamit die ſilberne Me⸗ daille, während Väli die bronzene Auszeichnung erhielt. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Lörincz(Ungarn) beſ. Spenſſon (Schwedͤen) nach P.— Federgewicht: Reini(Finn⸗ and beſ. Karlſſon(Schweden) n. P.— Leichtgewicht: Herda(Tſchechoſlowakei) beſ. Väli(Eſtland) n. P. — Weltergewicht: Speoͤberg(Schweden) beſ. Schäfer (Deutſchland) n. P.— Halbſchwergewicht: Cadier (Schweden) beſ. Bietags(Eſtland) n. P.— Mittel⸗ gewicht: Johanſſon(Schweden) beſ. Palatos(Un⸗ garn) n.:48 Min. Bantamgewicht: 1. Marton Lörinez(Ungarn); 2. Egon Svenſſon(Schweden); 3. Jakob Brendel (Deutſchland). Federgewicht: 1. Haſar Erkan(Türkei); 2. Aarne E. Reini(Finnland); 3. Einar Karlſſon(Schweden). Leichtgewicht: 1. Lauri Koskela(Finnland); 2. Joſef Herda(Tſchechoſlowakei); 3. Voldemar Väli (Eſtland). Japans Triumph im Marathonlauf Kurz vor dem Wendepunkt am Avns⸗Nordtor: Links der Marathonſieger Son⸗Japan, der hier noch mit Har⸗ per⸗England zuſammen läuft. Im weiteren Teil der Strecke ließ er jedoch den Engländer weit hinter ſich zurück (Heinrich Hoffmann,.) Weltergewicht: 1. Rudolf Speöberg Schwe⸗ den); 2. Fritz Schäfer(Deutſchland); 3. Eino M. Virtanen(Finnland). Mittelgewicht: 1. Jvar Johanſſon(Schweden); 2. Ludwig Schweickert(Deutſchland); 3. Joſef Palotas(Ungarn). Halbſchwergewicht: 1. Axel Cadier Schweden)z 2. Eoͤwin Bietags(Lettland); 3. Auguſt Neo(Eſt⸗ land); 4. Werner Seelenbinder(Deutſchland). Schwergewicht: 1. Chriſtian Paluſalo(Eſt⸗ land); 2. John Nyman Schweden); 3. Kurt Horn⸗ fiſcher(Deutſchland). Deutſchland beſiegt Tſchechei:1 Das Olympiſche Waſſerballturniee wurde am Sonntag mit acht Begegnungen fortgeſetzt, ohne Ueberraſchung wurde dieſe Runde erledigt. In der Gruppe 1 haben ſich Holland und Belgien an die Spitze geſetzt. Beide Mannſchaften be⸗ ſtritten am Sonntag den letzten Kampf im Schwimmſtadion, der aber keinen guten Eindruck hinterließ, da es allzu hort herging. Ungarn dürfte in der zweiten Gruppe in Groß⸗ britannien den Begleiter in die Zwiſchenrunde finden, während Deutſchland in der Gruppe 3 wohl von Frank⸗ reich begleitet wird. Oeſterreich und Schweden werden aus der vierten Gruppe auſſteigen. Deutſchlands feiner Sieg Von den Waſſerballkämpfen des Nachmittags war die Begegnung zwiſchen Deutſchland und der Tſchecho⸗ Uowakei, zu der auch der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, in das Olympiſche Stadion ge⸗ kommen war, wohl das techniſch ſchönſte Treffen. In ſtärk⸗ ſter Aufſtellung zeigte die deutſche Sieben wieder ein ganz ausgezeichnetes Spiel. An Schnelligkeit, Härte und tech⸗ niſchem Können waren die deutſchen Spieler eindeutig überlegen, vorbildlich war das Zuſammenſpiel des deut⸗ ſchen Sturmes, der von dem Duisburger Schneider, der auch 5 Tore ſchoß, glänzend geführt wurde. Die Tſchechen waren zwar ſehr eifrig, aber ſonſt ſtork unterlegen. Schieds⸗ richter de Vries(Holland) hatte keinen ſchweren Stand. Zu einem recht glücklichen Siege kam Großbritan⸗ nien mit:3(:3) über Jugoſlawien. Die Jugo⸗ ſlawen waxen wiederum ſehr vom Pech verfolgt. Das Er⸗ gebnis entſpricht keineswegs den Leiſtungen der techniſch guten Jugoſlawen. Schweden hatte in Jsland nichts zu ſchlagen und ſetzte ſich mit 11:0(:0) über die noch unerfahrenen Is⸗ länder überlegen durch. In regelmäßigen Abſtänden fie⸗ len die Tore. Der abſchließende Kampf zwiſchen Belgien und Hol⸗ land trübte den guten Eindruck, den die vorauigegange⸗ nen Kämpfe hinterlaſſen hatten. Die beiden alten Waſſer⸗ ballrivalen kämpften hart, leider allzu hart. Techniſche — wurden dabei überhaupt nicht gezeigt. Für olland hatte Franken das Führungstor geſchoſſen. Als Coppieters das:1(:1) erzwang, kam eine übertriebene Härte auf. Der ſchwediſche Schiedsrichter Backlund mußte ſchließlich auf jeder Seite drei Spieler herausſtellen. 34 neue Weltrekorde angemelbdet „Am Montag und Dienstag kommender Woche hält der Internationale Leichtathletik⸗Verband (JAAsS) ſeinen Olympiſchen Kongreß ab. Aus dem umfangreichen Programm intereſſiert in erſter Linie die zur Anerkennung angemeldeten neuen Weltbeſt⸗ leiſtungen. Seite /Nummer 365 Dienstag, 11. Auguſt 1936 — * 8,—* ———— — — 6 * Donaneſchingen, 10. Auguſt. Am Montag ging in den ſpäten Abendſtunden erneut ein furchtba⸗ res Unwetter über die Baar hinweg, das eine volle Stunde andauerte und eine verhee⸗ rende Wirkung hatte. Nach einem längeren ſchweren Wolkenbruch folgte ein Hagelunwetter, das binnen weni⸗ gen Minuten alles in ein weißes Winterfeld verwandelte. Der Hagel, der zeitweiſe in Haſelnußgröße fiel, verurſachte großen Schaden. Die Straßen glichen reißenden Bächen. In manchen Orten drang das Waſſer in die Häuſer ein. In Donaueſchingen ſelbſt mußte der Löſchzug der Feuer⸗ wehr ausrücken, um die einzelnen Keller leer zu pumpen, da das Waſſer ſehr raſch anſchwoll. Soweit ſich bis jetzt überblicken läßt, war diefes Unwetter noch ſtärker als jenes vor drei Wochen. — Einbrecherjagd in Karlsruhe Ein ſchwerer Junge gefaßt * Karlsruhe, 10. Aug. In den Nachmittags⸗ ſtunden kam die Hausangeſtellte eines Ge⸗ ſchäftes in der Leopoldſtraße gerade dazu, als ein Unbekannter die Wohnungstür mit einem Nachſchlüſſel öffnete. Der Mann, der ſich ertappt ſah, flüchtete aus dem Hauſe, ſchwang ſich auf ſein Fahrrad und nahm Reißaus. Das Mädchen, das ihm auf dem Fuße gefolgt war, verſtändigte zwei in dieſem Augenblick vorbeifahrende Lehrlinge, die nun im Verein mit zwei weiteren Radfahrern dem Flüchtigen nachſetzten. Die Jagd ging durch mehrere Straßen der Weſtſtadt, bis es in Mühlburg einem der jungen Leute gelang, den Verbrecher vom Rade zu werfen. Er wurde feſtgenommen, und nun ſtellte es ſich her⸗ aus, daß man es mit einem mehrfach mit Zuchthaus vorbeſtraften Einbrecher von hier zu tun hatte, der in einer Aktenmappe eine Menge Diebes⸗ werkzeug Nachſchlüſſel, Sperrhaken, Beil, Beiß⸗ zange uſw.) bei ſich trug und es offenbar auf Woh⸗ nungen von Perſonen abſah, die bei ſchönem Wetter einen Spaziergang machten. Das energiſche uner⸗ ſchrockene Zugreifen der Hausangeſtellten wie auch der jungen Radfahrer bei der Verfolgung und Feſt⸗ nahme des Verbrechers verdient Anerkennung. Ein Mahnmol zder Kameradſchaft Weihe des Gefallenendenkmals in Kronau * Kronau bei Bruchſal, 11. Auguſt. Zu einem machtvollen Treuegelöbnis und feier licher Hel⸗ denehrung geſtaltete ſich am Sonntag, den 9. Auguſt, die Einweihung des Gefallenendenkmals in der Kraichgaugemeinde Kronau. Nach einem großen Fackelzug am Vorabend wurde der Feſttag ſelbſt durch Feſtgottesdienſt eingeleitet Nachmittags ver⸗ einigten ſich etwa 1000 politiſche Leiter des Kreiſes Bruchſal mit den Spielmannszügen zu einem Kreis⸗ appell durch den Kreisſtab. Dann ging es zur Weihe des neu errichteten Ehrenmals auf dem Adolf⸗Hitler⸗Platz, wo ſich neben der Einwohnerſchaft viele Kriegskameraden aus der Nachbarſchaft mit der Kreis⸗Kameradſchaftsführung eingefunden hatten. Nach der Begrüßung durch den Bürgermeiſter Heß fiel die Hülle des Denkmals. Kreisleiter Epp hielt die eindrucksvolle Weiherede. Das Denkmal zeigt auf dem Sockel ein Prisma mit einem Adler als Krönung. Auf der Dorſſeite ſehen wir einen Frontſoldaten und auf der anderen Seite ſind die Namen der 88 Gefallenen der Ge⸗ meinde eingemeißelt. Der Entwurf ſtammt von dem Karlsruher Bildhauer Gutmann, die Ausführung hatte der Bruchſaler Bildhauer Wilhelm übernom⸗ men. Die Gemeinde hat damit ein unvergängliches Mahnmal der Dankbarkeit und Kameradſchaft er⸗ ſtellt. Wer kann Auskunft geben? Karlsruhe, 10. Auguſt. Ende Juni 1936 wurde im Rheinwald bei Brühl(Amt Mannheim) beim Neurhein ein weißer Bademantel mit der Nr. 131, rot eingeſtickt, eine ſchwarze Sporthoſe, ein brauner Brotbentel und ein kleiner Ruckſack gefunden. Um ſachdienliche Angaben über die Herkunft bittet das Landeskriminalpolizeiamt Karlsruhe, Vermiß⸗ tenzentrale. Der Hechtſprung im Gerichtsſaal Sinnloſe Demonſtration eines Pſychopathen * Stuttgart, 11. Auguſt. Kaum hatte der Bjäh⸗ rige Walter Knopf aus Mannheim⸗Neckarau durch den Mund des Vorſitzenden des Schwurge⸗ richts ſein auf 1 Jahr 10 Monate Gefäng⸗ nis lautendes Urteil wegen verſuchten Totſchlags vernommen, als er ſich aus der erhöhten Anklage⸗ bank in einem gewaltigen Hechtſprung kopf⸗ über vor den Richtertiſch ſtürzte, wo er bewußtlos liegen blieb. Dieſe draſtiſche Demonſtration des An⸗ geklagten rief im Zuhörerraum große Aufregung hervor. Der Vorſitzende forderte die Zuhörer auf, den Saal alsbald zu verlaſſen. In das Gerichts⸗ gefängnis zurückgebracht, erholte und beruhigte ſich der Angeklagte bald wieder, ohne Zeichen einer in⸗ neren Verletzung aufzuweiſen. Der Angeklagte hatte ſeiner Ehefrau, die mit ihm in Scheidung ſteht, am 2. Juli d. J. in einer Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ansgabe E che 11 Schweres Unwetter über der Baar Wolkenbruch und Hagelgeſtöber ⸗Waſſer oͤringt in die Häuſer ein-Großer Schaden Wirtſchaft in Fellbach, wo ſie als Bedienung tätig iſt, aus Rach⸗ und Eiferſucht mit einem Taſchen⸗ meſſer in den Rücken geſtochen. Die Ver⸗ letzung erwies ſich glücklicherweiſe als nicht allzu ſchwer. Nach 14 Tagen hatte die Frau das Kranken⸗ haus als geheilt verlaſſen können. Der Angeklagte iſt ein Pſychopath, dem der ärztliche Sachverſtändige den Schutz der erheblich verminderten Zurechnungs⸗ fähigkeit zubilligte, weshalb das Gericht mildernde Umſtände annahm. Syeyerer Schiffbrücke beſchädigt Durch den Anhänger eines Rheinſchlepperg * Speyer, 10. Aug. Die RBDD. Ludwigshafen teilt mit: Am Sonntag, dem 9. Auguſt, um 18.40 Uhr, wurde die Schiffbrücke Speyer durch den An⸗ hänger eines zu Tal fahrenden Schleppers be⸗ ſchädigt. Perſonenzug 1053 S verkehrte nur zwi⸗ ſchen Speyer Hauptbahnhof und Rheinbrücke. Ab da wurden die Reiſenden mit Kraftwagen bis Lußhof befördert. Der Straßenverkehr war nicht geſtört. Um 20.10 Uhr wurde der Zugverkehr wieder aufge⸗ nommen. Kraftrad raſt auf Dreiradwagen Verkehrsunglück bei Maxdorf: Ein Todesopfer nd. Maxdorf, 11. Auguſt. Auf der Dürkheimer Landſtraße, bei der Wirt⸗ ſchaft Streibert, trug ſich wieder ein ſchweres „Verkehrsunglück zu. Der in Barmen gebürtige, zuletzt in Saarlautern wohnhafte, in den 30er Jahren ſtehende Reiſende Wilh. Padtberg wurde dabei getötet. Der Hergang des Unglücks iſt folgender: Als der Führer eines Dreiradwagens aus Eppſtein aus der Eppſteiner Straße in die Dürkheimer Hauptver⸗ kehrsſtraße ausbog, um auf den nahen Ruchheimer Weg zu kommen, überholte ihn zunächſt ein Kraft⸗ wagen. Aus entgegengeſetzter Richtung näherten ſich von Maxdorf her zwei Kraftradfahrer. Das erſte Kraftrad rannte plötzlich mit etwa 50 Kilometer⸗ Fahrtempo auf das Dreirad auf. Der Mo⸗ torradfahrer wurde dabei über den Tempowagen hinweg auf die Straße geſchleudert. Es handelte ſich hier um den oben erwähnten Reiſenden Padtberg, der bei dem ſchweren Sturz einen Schädelbruch da⸗ vontrug und hoffnungslos in das Luoͤwigshafener Krankenhaus eingeliefert wurde, wo er bald darauf ſtarb. Der zweite Kraftradfahrer, ein Mann aus St. Ingbert, fuhr noch auf das Kraftrad von Padt⸗ berg auf. Er erlitt dabei zum Glück nur leichte Verletzungen und konnte nach ärztlicher Notbehand⸗ lung ſeinen Weg wieder fortſetzen. Der Dreiraoͤ⸗ fahrer kam noch mit dem Schrecken davon. Die Fahr⸗ zeuge wurden jedoch alle drei ſchwer beſchädigt. Die Schuldfrage ſelbſt bedarf noch gründlicher Klärung. 2 * Speyer, 10. Auguſt. Am Samstagnachmittag wurde im Stadtteil Neuland beim Zurückſtoßen eines Lieferkraftwagens das drei Jahre alte Söhn⸗ chen Norbert des Glaſers Fakob Häußler, das auf der Straße ſpielte, von dem Hinterrad des Wagens überfahren und ſchwer verletzt. Im Kranken⸗ haus iſt das Kind alsbald geſtorben. Tragiſcher Tod auf dem Weg zur Arbeit Ein 38jähriger Mann aus Plankſtadt tot aufgefunden r Schwetzingen, 10. Aug. Geſtern vormittag vh Uhr entdeckte ein junger Mann in einem Acker, der ſich unmittelbar gegenüber dem Bahnüber⸗ gang Schwetzingen—Plankſtadt befindet, einen Toten. Es handelt ſich hierbei um den 38⸗ jährigen verheirateten Julius Schumacher aus Plankſtadt. Er war noch morgens um 77 Uhr geſehen worden, als er zur Arbeitsſtätte fuhr. Es wurde feſtgeſtellt, daß Schumacher, der unter Schwindel⸗ anfällen litt, den Tod durch Erſticken erlitten hat. * Hierzu erfahren wir noch folgende Einzelheiten: Der 38jährige verheiratete Teleg raphenarbeiter Julius Schumacher aus Plankſtad hatte kurz vor .30 Uhr das Haus verlaſſen, um mit dem Rad an ſeine Arbeitsſtätte nach Schwetzingen zu fahren. Ein Plankſtadter hat ihn dann an dem beſagten Acker geſehen, wie er vom Rad geſtiegen iſt und ſich hinter das Maisfeld begeben hat. Die geſtern nachmittag durchgeführte gerichts⸗ ärztliche Unterſuchung beſtätigt einwandfrei, daß es ſich hier um kein Verbrechen irgend⸗ welcher Art handelt. Vielmehr iſt erwieſen, daß Schumacher an einer be⸗ ſonders ſtarken Herzverfettung und Herzverkalkung litt, die öfters zu Schwindelanfällen führte. So iſt es ihm auch geſtern früh wieder ſchwindelig gewor⸗ den, und daraufhin hat er ſich in den Acker begeben, weil er nicht die Aufmerkſamkeit der Vorübergehen⸗ den auf ſich lenken wollte. Dabei hat er ſich erbrochen, wobei ihm etwas in die Luftröhre geriet, was ſeinen Tod durch Erſticken herbeiführte. Entdeckt wurde die Leiche gegen.30 Uhr von einem jungen Mann, der beim Grasholen an der Unfallſtelle vorüberkam. Er machte von ſeiner Wahrnehmung der Gendarmerie ſofort Meldung, die ihrerſeits die Staatsanwaltſchaft in Mannheim von der Sache in Kenntnis ſetzte. Gegen 10 Uhr traf dann auch die gerichtsärztliche Unterſuchungskom⸗ miſſion von Heidelberg ſowie die Staatsanwaltſchaft mit Erkennungsdienſt von Mannheim an der Unfall⸗ ſtelle ein. Weiterhin war das Amtsgericht Schwetzin⸗ gen vertreten. Den Abſperrungsdienſt beſorgte die Gendarmerie und Polizei von Schwetzingen. Gegen 11 Uhr wurde die Leiche in die Schwetzinger Fried⸗ hofskapelle gebracht, wo dann am Nachmittag die gerichtsärztliche Unterſuchung erfolgte. Die Frau des Toten befand ſich zur Zeit bes Unglücks bei Ver⸗ wandten in Neckarau, nachdem ſie wenige Tage zuvor aus dem Krankenhaus entlaſſen worden war und nun beabſichtigte, zu Verwandten in Holland zur Erholung zu fahren. Bemerkenswert iſt in dieſem Zuſammenhang noch, daß ein Verwandter der Fa⸗ milie Schumacher erſt vor zurzem durch einen Unfall in oͤen Schütte⸗Lanz⸗Werken ums Leben gekommen iſt. Die Sonne lockt nach Schwetzingen 4000 Beſucher im Schloßgarten rr Schwetzingen, 10. Auguſt. Wir hatten alſo nicht unrecht mit unſerer Wetter⸗ vorherſage, denn das Wochenende zeichnete ſich durch ſchönes warmes Sommerwetter aus. Und nach einer längeren Pauſe war denn auch das Freibad wie⸗ der einmal beſſer beſucht. Schon geſtern früh um 6 Uhr gaben ſich dort Schwimmer und Schwim⸗ merinnen ein Stelldichein, um die Prüfung für das Reichsſportabzeichen im 300⸗Meter⸗Schwimmen ab⸗ zulegen. Hochbetrieb herrſchte vor allem in unſerem Schloßgarten, der über das Wochenende von Konzertreiſe nicht weniger als 4000 Beſuchern bevölkert war. Daß unter dieſen Umſtänden die Gaſtſtätten auch wie⸗ der beſſer beſucht waren, ſei hier gleichfalls gerne regiſtriert. Das Volksfeſt- ein voller Erfolg Schöneres Wetter hätte ſich die Ortsgruppe der NeSDAP Schwetzingen für ihr diesjähriges Volks⸗ feſt wahrlich nicht wünſchen können. wurde dieſes Feſt mit einem Marſch der For⸗ mationen durch verſchiedene Straßen der Stadt. Lediglich inſofern hatte ſich eine Aenderung ergeben, als der Muſiktrupp Schwetzingen der SA⸗Standarte 110 nicht mitmarſchieren konnte, da einige Muſiker des hieſigen Muſiktrupps an einer vierzehntägigen teilnehmen, die der Muſikzug der Standarte 110 am Samstag angetreten hat. Dieſe Konzertreiſe führt den Muſikzug unter anderem nach Pforzheim, Baden⸗Baden und Freiburg. Nach der Ankunft auf dene Feſtplatz in der „Wildnis“ erfolgte die feierliche Flaggenhiſſung, die mit einem dreifachen„Sieg Heil!“ auf unſeren Führer ſowie dem Geſang der Lieder der Nation ihren Abſchluß fand. Und nun wickelte ſich ein Programm ab, das in ſeiner Reichhaltigkeit allen Wünſchen gerecht wurde. Die beiden hieſigen Geſangvereine„Lieder⸗ kranz“ und„Sängerbund“ brachten mehrere Chöre zu Gehör, wobei allerdings etwas mehr Aufmerkſamkeit der Gäſte zu wünſchen geweſen wäre. Die Reichsluft⸗ ſchutzkapelle Schwetzingen bereicherte das Programm durch flotte Märſche und bekannte Wei⸗ ſen. Im Mittelpunkt des Abends ſtand zweifellos das Auftreten der Artiſtengruppe Simons, die mit ihren akrobatiſchen Darbietungen, insbeſon⸗ dere auf dem Einrad, den ſtürmiſchen Beifall der Zu⸗ ſchauer fand. Auf dem Feſtplatz ſelbſt hatte ſich die richtige Feſtſtimmung entwickelt. Es gab Gelegen⸗ heit zum Blumenſchießen, wer Luſt hatte, konnte ſich etwas von der Zukunft Heisſagen laſſen. Süßig⸗ keiten waren zu kaufen, und nicht zuletzt trug das bekannte Schwetzinger Bier zur Hebung der Stim⸗ mung bei. Der Sonntag wurde mit einem Standkontzert der Reichsluftſchutzkapelle eingeleitet, das auf dem Schloßplatz am Vormittag ſtattfand und wozu ſich wiederum eine zahlreiche Zuhörerſchaft eingefunden hatte. Recht rege wurde dann der Betrieb am Nach⸗ mittag und Abend auf dem Feſtplatz. Auch jetzt waren die Darbietungen recht vielſeitig. Sportliche Dar⸗ bietungen von Formationen und Schwetzinger Beleg⸗ ſchaften leiteten über zu den Vorführungen der hie⸗ ſigen Sportvereine, wobei insbeſondere das Gewicht⸗ heben größte Aufmerkſamkeit fand, wurden doch beid⸗ armig nicht weniger als 210 Pfund geſtemmt. Und wiederum war es die Artiſtengruppe Simons, die mit ihren Darbietungen begeiſterten Beifall auslöſte. Der Werkchor der Firma Hart& Hertel ver⸗ ſchönte den Nachmittag durch geſangliche Darbietun⸗ gen, während die Luftſchutzkapelle wiederum den mu⸗ ſikaliſchen Teil des Feſtes erfolgreich beſtritt. Gerne hatten ſich auch die Schwetzinger Schützen zur Verfügung geſtellt, indem ſie auf den Schießſtänden ein Preisſchießen durchführten. Großen Anklang fand natürlich der Tang, der be⸗ reits am Nachmittag im Tanzſaal des Schwetzinger Schloſſes begann und der die tanzfreudige Jugend 990 in die Nacht in beſter Stimmung beiſammen⸗ hielt. Heute nun findet das Volksfeſt ſeinen Abſchluß. Der Nachmittag gilt der Kindervolksbeluſtigung, während am Abend mit einem Schlußtrunk das dies⸗ jährige Volksfeſt beſchloſſen wird. Auch in dieſem Eingeleitet Jahre war das Volksfeſt der NSDAP ein voller Erfolg. 75. Geburtstag. Frau Roſa Nagel geb. Winde⸗ monn, Kurfürſtenſtraße 28, kann heute Dienstag ihren 75. Geburtstag feiern. Herzlichen Glückwunſch! Unfälle zwiſchen Ketſch und Brühl. Ueber das Wochenende ereigneten ſich auf der Straße zwiſchen Ketſch und Brühl zwei Unfälle. So ſtürzte ein Kraftwagen, in dem zwei Herren und zwei Damen ſaßen, die vom Siedlungsfeſt kamen, um, wobei eine der Mitfahrerinnen Abſchürfungen erlitt. Im zweiten Fall fuhr ein Kraftradfahrer auf eine Böſchung und ſtürzte hierdurch vom Rad. Mit ausgekugeltem Arm wurde er ins Schwetzinger Krankenhaus gebracht. Der Unfall auf der Hockenheimer Rennſtrecke. Wir berichteten am 4. Auguſt von einem Unfall auf der Hockenheimer Rennſtrecke, wobei ein Kraftrad⸗ fahrer auf einen Radfahrer auffuhr. Hierzu ſtellen wir nachträglich feſt, daß ſich der Unfall um.30 Uhr zugetragen, ſomit alſo nach Schluß des Rennens. Der Unfall ſteht keinesfalls in Verbindung mit dem Hockenheimer Rennen und iſt auch von keinem Rennfahrer verurſacht worden, was wir gerne feſt⸗ ſtellen. Auf der Treppe geſtürzt. Im weſtlichen Stadt⸗ teil iſt eine verheiratete Frau von der Treppe ge⸗ ſtürzt und hat ſich dabei den Fuß verſtaucht, ſo daß ärztliche Hilfe in Anſpruch genommen werden mußte. Veranſtaltungen in Schwetzingen Capitol: Boxkampf Schmeling gegen Joe Louis. Neues Theater:„Liebesträume“. Neues Theater:„Maddalena“ mit Martha Eggerth. Wildnis: Volksfeſt der NSDAP. * Neckarhanſen, 10. Auguſt. Seinen 80. Ge⸗ burtstag konnte bei guter Rüſtigkeit Landwirt Georg Jakob Schreckenberger begehen. * Wiesloch, 10. Auguſt. Das ſeltene Feſt der Goldenen Hochzeit konnten bei beſter Geſund⸗ heit die Eheleute Steueraufſeher Wilhelm Burger und Jakobine, geb. Goldſchmidt begehen. 5 E — — Dienstag, 11. Auguſt Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprofektors. — Bacharach und zurück ſowie Ztägige Rheinreiſe nach Königs⸗ winter und zurück. Flugplatz: 9 bis 20 Uhr Rund⸗ flüge über Mannheim. Hafenrundfahrten: 7 bis 20 Uhr ſtündlich am Rhein und Neckar. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Bergſtraße und Oden⸗ wald. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett⸗Programm. Tanz: Libelle, Kaffee Kurpfalz. 8 Friebrichsplatz: 21 bis.15 und 21.90 bis 21.45 Uhr Leucht⸗ fontaine. Lichtſpiele Univerſum:„Inkognito“.— Alhambra:„Das letzte Fort“. — Gloria:„Schwarze Roſen“.— Capitol:„Unter falſchem Verdacht“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uh'. Sonderſchau: Vom Fels zum Edel⸗ ſtein. Theatermuſeum, E 7, 20. Geöffnet von 10—13 und von 15—17 Uhr. Sternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und von 14 bis 19 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 19 und 17 bis 19 Uhr. Leſeſäle von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr. NSDͤAP-ſiiſeilungen Rus varieiomtlichen Bel Politiſche Leiter Deutſches Eck. Am 12. Auguſt, 20 Uhr, Antreten der uniſormierten Politiſchen Leiter an der Allgemeinen Orts⸗ krankenkaſſe zum Formaldienſt. Oſtſtadt. Am 12. Auguſt, 20 Uhr, Antreten ſämtlicher uniformierten Politiſchen Leiter bei der Ortskrankenkaſſe. (Narſchanzug.) Neckarſtadt⸗Oſt. Am 11. Auguſt, 20 Uhr, Antreten ſämt⸗ licher Politiſchen Leiter und Anwärter vor der Geſchäfts⸗ ſtelle. Dienſtanzug(Dienſtbluſe). Seckenheim. Sämtliche Politiſchen Leiter finden ſich heute abend auf dem Feſtplatz ein. M chungen euin Jungmädeluntergan 171. Vom 20.—29. Auguſt läuft in Heidelberg für Schaft⸗ und Scharführerinnen ein Schu⸗ lungskurſus. Anmeldung ſofort auf dem Untergau, N2,4. Näheres folgt noch. Betr. Oberganzeltlager vom 15. Auguſt bis 24. Auguſt. Zu dieſem Lager ſtehen uns noch zwei Plätze zur Ver⸗ fügung. Meldung ſofort an dem JM⸗Untergau. Betr. Unterſuchung zum Zeltlager. Die Unterſuchung zum Obergauzeltlager vom 15. 8. bis 24. 8. iſt am 13. 8. und am 14. 8. ab 16 Uhr in der Ortskrankenkaſſe bei Dr. ESeulſhes E Am 1 20 Uhr, S en Uhr, Singſtunde bei bald, U 5, 1. Erſcheinen iſt Pflicht Alle IM, die mit dem Rad nach Zell fahren, kommen ., 16 Uhr, auf die Ortskrankenkaſſe zur Unter⸗ Jungmädeluntergan 171. Die Gr ofort ibre Föcher! ga uppen leeren ſofort NS⸗Frauenſchaft Achtung, Ortsgruppen⸗Frauenſchaftsleiterinnen! Die namentliche Liſte der Frauen, die am Parteitag teilnehmen, iſt ſofort auf die Geſchäftsſtelle der NS⸗Frauenſchaft ein⸗ zuſenden. DAF⸗Kreiswaltung, Abt. Propaganda Die Ortswaltungen holen ſofort wichtiges Propaganda⸗ material auf der Kreiswaltung ab. n, Kaseen, Uu, O, PRLMOLIVE. 4 SEIPE AI lhicm Ceiſi, Ce, Oſclel, Eic, Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 7 Uhr Mainz— Biebrich— Rüdesheim— Aßmannshauſen e — ——. —— —.. 95 Seite /Nummer 365 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 11. Auguſt 1036 Veumlschtæs — Der bekannte Filmſchauſpieler Paul Henkels ſtand unter der Anklage der fahrläſſigen Tötung vor dem Moabiter Landgericht. Henkels hatte mit ſeinem Wagen im Februar 1935 an der Kreuzung der Char⸗ lottenburger Chauſſee und der Bellevueallee einen Zuſammenſtoß mit einem Radfahrer der dabei einen ſchweren Schädelbruch erlitt, deſſen Folgen er er⸗ lag. Das Landgericht hatte Henkels ſeinerzeit frei⸗ geſprochen, weil ſich in der Beweisaufnahme die Schuld des tödlich Verunglückten herausgeſtellt hatte. Auf die Reviſion des Staatsanwaltes wurde der Freiſpruch vom Reichsgericht aufgehoben und der Prozeß nochmals zur Verhandlung an das Landgericht Berlin zurückverweiſen. Nach Anſicht des Reichsgerichts, ſo hieß es in der damaligen Be⸗ gründung, beſteht keine dahingehende Verkehrsſitte, daß Radfahrer nur die äußerſte rechte Straßenſeite benutzen dürften. Henkels habe daher mit einem auch von links vor ihm befindlichen Verkehrsteil⸗ nehmer rechnen müſſen. In der jetzigen Verhand⸗ lung vor der 6. Strafkammer des Lanoͤgerichts Ber⸗ lin erklärte Paul Henkels, daß der Radfahrer ihn überholt habe, plötzlich nach rechts abgebogen und dabei vor ſeinen Wagen geraten ſei. Ein Zuſam⸗ menſtoß habe ſich infolgedeſſen nicht mehr vermeiden laſſen. Der Schauſpieler hat übrigens ſeinen Wa⸗ gen nach dem Unfall ſofort angehalten und den Ver⸗ letzten in die Charité gebracht. Das Gericht ſprach den Angeklagten erneut frei. In der Urteilsbegrün⸗ dung führte der Vorſitzende aus, daß die Beweis⸗ aufnahme zweifellos ergeben habe, daß der Rad⸗ fahrer unvermutet von links vor das Auto Henkels gefahren ſei. Jeder Verkehrsteilnehmer habe ſich überdies auf der rechten Straßenſeite zu halten und Henkels habe nicht annehmen können, daß der Rad⸗ fahrer kurz vor ſeinem Fahrzeug die Fahrbahn kreuzen werde. 6 — Im Wiener Techniſchen Muſeum iſt ſoeben das Miniatur⸗Modell eines Flugplatzes aufgeſtellt worden, der ſich nach einem phantaſtiſch anmutenden aber keineswegs abwegigen Projekte auf den Dä⸗ chern Wiens einmal befinden ſoll. Schon aus der Tatſache, daß die Pläne zu dieſem Flughafen im Auftrage der Wiener Techniſchen Hochſchule ausge⸗ arbeitet wurden, geht hervor, daß es ſich nicht um eine Phantaſterei handelt. Nach den Plänen, ſoll auf dem Dach des ehemaligen Arſenalgebäudes, eines rieſigen Häuſerblocks, ein breiter Ring zu liegen kommen. Ueber dem Ring verlaufen in Kreuz⸗ und Quer⸗Richtung breite Brücken, die je⸗ weils nach dem Winde geoͤreht werden können und auf denen die Flugzeuge ſtarten und landen. Rie⸗ ſige Fahrſtühle ſorgen für den Abtransport der Ma⸗ ſchinen in niedriger gelegene Hangars. Hier ſollen nicht weniger als hundertvierzig Flugzeuge unter⸗ gebracht werden können. Da gleichzeitig geplant iſt, durch die Zuſammenlegung des Oſt⸗ und Süodbahn⸗ hofes einen großen Zentralbahnhof im Herzen Wiens zu ſchaffen, iſt die Wahl des ehemaligen Ar⸗ ſenalgebäudes zum Träger des drehbaren Flug⸗ hafens außerordentlich günſtig, denn der Häuſerblock befindͤet ſich in unmitelbarer Nähe des künftigen Zentralbahnhofes. * — Einen geradezu unglaublichen Streich hat ſich ein dreizehnjähriger Junge aus Neuvork, der Sohn eines Buchhalters, geleiſtet. In ſeiner Olympia⸗ Begeiſterug faßte der kleine Kerl den Entſchluß, auf eigene Fauſt und ohne Geld nach Berlin zur Olympiade zu fahren, um die weltbewegenden Er⸗ eigniſſe in der Hauptſtadt des Deutſchen Reiches mit⸗ erleben zu können. Als eines Tages Herbert., der Held dieſer„olympiſchen“ Geſchichte, von der Schule nicht nach Hauſe zurückkehrte, benachrichtigten die beunruhigten, aber ahnungsloſen Eltern die Po⸗ lizei. Dieſe aber ſuchte vergebens: der Ausreißer hatte zu der gleichen Zeit, da die Schule begaun, dreiſt und gottesfürchtig im Hafen den Dampfer „Paris“ beſtiegen und einem Matroſen, der ihn nach dem Woher und Wohin fragte, geſagt, ſeine Mutter liege unpäßlich in der Kajüte und er ſei nur noch einmal an Land gegangen, um einer auf dem Kai ſtehenden Bekannten ein Lebewohl zuzuwinken. Man glaubte ihm den Schwindel und ſo gelang es ihm, ſich in einer leeren Kajüte dritter Klaſſe zu verſtecken. Erſt als der Dampfer 16 Stunden von Neuyork entfernt war, kam er hervor, trat vor den erſtaunten Kapitän und eröffnete ihm. daß er zur Olympiade reiſen wolle und großen Hunger habe. Dem Kapitän blieb nichts anderes übrig, als den Lausbuben mitfahren zu laſſen, er ſagte ihm jedoch gleich, daß er ihn von Le Havre aus wieder nach Amerika mitnehmen müßte. Darob war der Kleine ſehr betrübt, doch er fand einen Ausweg: Als der Dampfer im Hafen von Le Havre einlief, erbettelte er ſich von einem Deckoffizier die Erlaubnis, ſich die Stadt anſchauen zu dürfen. Statt die wahre Abſicht des Jungen zu durchſchauen, ließ der Offizier Her⸗ bert an Land gehen, worauf dieſer ſich eiligſt zum Bahnhof begab, um ſich eine Fahrkarte nach Paris zu löſen, denn er hatte während der Ueberfahrt von einigen Herren Geld geſchenkt bekommen. Von Neuyork war er mit ſieben Cents abgefahren. In Paris wurde er auf dem Saint Lazare⸗Bahnhof von Polizeibeamten angehalten und nach ſeinem Paß ge⸗ fragt. Der Bengel fragte keck zurück, ſeit wann man denn für die Olympiade einen Paß haben müſſe, man ſolle ihn nicht aufhalten und nach Berlin reiſen laſſen, denn er wolle unbedingt noch die Er⸗ öffnungsfeier im Reichsſportfeld miterleben. Da ſich der kleine Olympia⸗Reiſende abſolut nicht be⸗ lehren laſſen wollte, daß er ohne Begleitung der Eltern, ohne Geld und ohne Obdach auf der Olym⸗ piade nichts zu ſuchen habe, mußte man ihn in Schutzhaft nehmen und nach Le Havre zurückbringen, wo er von einem Poliziſten auf das Schiff befördert wurde, das mit ihm zurück nach Amerika dampfte. Im Neuvorker Hafen nahmen ihn die inzwiſchen be⸗ nachrichtigten Eltern in Empfang und die Mutter begleitet jetzt ihren ſportbegeiſterten Sprößling täg⸗ lich zur Schule, da er energiſch erklärt hat, er werde doch noch die Olympiade beſuchen * — Hinter dem Großen Stern im Berliner Tier⸗ garten ſtehen zwei Jünglinge. In kurzem Abſtand geht an der Seite eines Herrn eine junge Chineſin vorüber geſchmückt mit Olympia⸗Abzeichen und Knopflochfähnchen. Der eine Jüngling, weltmänniſch noch ungeſchult, erhebt in Alarm die Stimme:„Kiek ma, ne Japanerin!“ Er muß aber bald merken, daß eine Verwechſlung von Nationen nicht unter allen Umſtänden beliebt und daß auf Unkenntnis der deutſchen Sprache ſelbſt bei Gäſten aus Fernoſt nicht zu bauen iſt. Denn jäh wendet ſich die reizende Mandarinentochter um, weiſt mit einem zierlichen Finger auf ihn, ſagt vernehmlich„Sieh mal, ein Türke!“ und läßt einen ſprachloſen jungen Mann hinter ſich, der offenen Mundes mühſam zu begrei⸗ fen ſucht, was ihm geſchah. — Eine unabſehbare Menſchenmenge hatte ſich im Stadion der franzöſiſchen Stadt Nimes eingefunden, um Zeuge eines längſt angekündigten Stherkampfes zu werden. Die berühmten ſpaniſchen Toreros Martial Lalanda, Manolo Bienvenida und Domingo Ortega hatten ihr Erſcheinen angeſagt, die Kampf⸗ ſtiere waren zur Stelle, aber— die Veranſtalter hat⸗ ten die Rechnung ohne den ſpaniſchen Bürgerkrieg gemacht. Die Toreros konnten nicht erſcheinen, teil⸗ weiſe, weil ſie den Degen mit dem Gewehr vertauſcht haben, teilweiſe, weil der Eiſenbahnverkehr in Spa⸗ nien eingeſtellt iſt. Damit wollten ſich aber die Zu⸗ ſchauer in Nimes nicht zufrieden geben. Nachdem ſie zul Teil recht hohe Eintrittsgelder bezahlt hatten, ließen ſie den Bürgerkrieg nicht als Entſchuldigung gelten und forderten ihr Geld zurück. Die Leitung hatte den Toreros ihr Honorar ſchon im voraus überſandt und war nicht in der Lage, die Eintritts⸗ karten zurückzunehmen. Der Kampf, der ſich hierauf im Stadion zu Nimes abſpielte, ſoll die kühnſte Corrida in den Schatten geſtellt haben, die Kaſſen wurden geſtürmt, die Tribünen angezündet und zahlreiche Verletzte blieben auf dem Platz. OI¹ + 4 B, Eiſenbahnunglück bei Freihöls Zwei Tote, zwei Schwerverletzte. — Nüruberg, 10. Auguſt. Auf der Strecke Amberg—Schwandorf ſtieß bei Freihöls am Sonntag eine Lokomotive mit einem einwagigen Spezialgüterzug zuſammen. Der Führer der Lokomotive, Aloys Rappl. wurde auf der Stelle getötet, während ſein Heizer ſchwer verletzt wurde. Der Führer und der Heizer der Güterzugslokomotipe wurden ebenfalls ſchwer verletzt. Der Heizer Karl Stürzer erlag ſeinen ſchweren Verletzun⸗ gen bald darauf. Die beiden Zugmaſchinen ſowie der Güterwagen wurden ſtark beſchädigt. Das Un⸗ glück ereignete ſich bei dichtem Nebel. Eine Kom⸗ miſſion der Reichsbahn weilt an Ort und Stelle. Raubüberfall auf einen Poſtwagen — Buenos Aires, 10. Auguſt Auf den Poſtwagen Provinzbahn von Buenos Aires wurde ein ver⸗ wegener Raubüberfall verübt. Die Verbrecher, die in der Maske harmloſer Fahrgäſte den Zug be⸗ ſtiegen, ͤrangen in dͤen Poſtwagen ein, ſchlugen die Beamten nieder, brachen die Kaſſenbehäl⸗ ter auf und raubten die in dieſen befindlichen Gelöbeträge. Bei der Einfahrt des Zuges in La Amalia konnten die Räuber in der Dunkelheit entkommen. 8 Ein Autobus in Flammen Sechs Perſonen verbrannt — Paris, 9. Auguſt. Ein ſchweres Autobusunglück, bei dem 15 Perſonen ſchwer verletzt wurden und, wie man befürchtet, ſechs Fahrgäſte verbrannt ſind, ereignete ſich am Sonntagnachmittag in der Nähe von Narbonne. Der Autobus, der etwa 20 Aus⸗ flügler von einem Strandbad in die Stadt befördern ſollte, ſtürzte wenige Kilometer vor Narboune eine drei Meter hohe Böſchung hinab, über⸗ i lun, Cllelog eines Eiſenbahnzuges der ſchlug ſich und fing Feuer. Herbeieilende Paſ⸗ ſanten retteten 15 Fahrgäſte aus den Flammen, die das Fahrgeſtell vollkommen eingehüllt hatten. Man befürchtet, daß ſechs Perſonen, die von dem um⸗ ſchlagenden Wagen begraben wurden, in den Flam⸗ men umgekommen ſind. Schwere Bergunfälle in Tirol — Wien, 11. Auguſt. Am Sonntag ereigneten ſich in Oeſterreich meh⸗ rere ſchwere Bergunfälle. In der Dachſtein⸗ Südwand hatten ſich zwei Bergſteiger, nachdem ſie ein furchtbares Biwak durchgemacht hatten, ver⸗ ſtiegen. Beim Abſeilen der Verſtiegenen durch eine Rettungsexpedition bekam einer der Bergſteiger einen Tobſuchtsanfall, zerbiß das ihn haltende Seil, kollerte einige Meter weiter und ſtarb dann. Der Tod war auf Erſchöpfung zurückzuführen.— Auf dem Großvenediger brach eine Wiener Bergſteigerin mit ihrem Mann in eine Gletſcherſpalte ein. Während der Mann lebend geborgen werden konnte, war die Frau bereits tot.— Auf dem Kleinen Pal, im Kriege ein heißumkämpfter Gipfel des Plöcken⸗ paß⸗Gebietes, ſt ür zte ein Pionier des Bun⸗ desheeres beim Edelweißpflücken tödlich ab. Britiſches Verkehrsflugzeug abgeſtürzt Vier Juſaſſen verbrannt — London, 10. Auguſt. Am Montagvormittag ſtürzte kurz nach dem Start im Flughafen Croydon bei Wellington ein Verkehrsflugzeug der Imperial Airways aus geringer Höhe in den Garten eines Hauſes ab und geriet ſofort in Brand. Ehe noch Hilfe zur Stelle war, ging die Maſchine vollkommen in den Flammen auf, ſo daß keine Ver⸗ ſuche mehr unternommen werden konnten, die vier Inſaſſen zu retten. Durch die Exploſion des Tanks wurden noch zwei angrenzende Häuſer in Brand ge⸗ ſetzt. Die Maſchine hatte u. a. Fracht für Paris an Bord. ——————————————————— ⏑ ⏑—————————————————————————— — Auf recht merkwürdige Weiſe äußerte ein Neu⸗ vorker Kinobeſucher ſeinen Unwillen gegen einen Film. Er holte ſich eine ganze Kanne voll Motten, mit denen er aufs neue das Kino betrat. Kaum hatte die zweite Vorführung begonnen, ließ er die Motten fliegen, die ſogleich zu Tauſenden gegen das Licht ſauſten. Auf der Leinwand erſchien nach wenigen Minuten nichts mehr als ein ſchwarzer Klumpen. Die Motten, die auf das Vorführungs⸗ gerät losſteuerten, verdeckten die Bilder, ſo daß die Zuſchauer nichts mehr zu ſehen bekamen. Nachdem alle Verſuche, das Mottenheer zu entfernen, miß⸗ glückten, mußte die Vorſtellung abgebrochen werden. — Auf dem Chiemſee hat ſich dieſer Tage ein Drama abgeſpielt, das ein hohes Lied der Freundes⸗ treue bis in den Tod iſt. Der 84jährige Diplom⸗ kaufmann Johann Straſſer aus Landshut und ſein Kamerad Karl Hiedl aus Freiſing verbrachten, wie ſchon ſeit einigen Jahren, ihren Urlaub gemein⸗ ſam auf der Fraueninſel im Chiemſee, und ſie hatten ſich diesmal ein kleines, mit einem Außenbordmotor verſehenes Boot bauen laſſen. Bei einer Ausfahrt, ſo berichtet das„Stuttg. Neue Tagblatt“, waren die Freunde von einem plötzlich losbrechenden Gewitter überraſcht worden. Die ſtarken Wellen warfen das Boot um, die beiden Männer ſtürzten ins Waſſer und ſuchten ſich an dem umgeſchlagenen Boot zu hal⸗ ten. Straſſer erkannte, daß das Boot zu ſchwach ſei, um beide über Waſſer zu halten, und da er wußte, daß ſein Freund nur ein ſchlechter Schwimmer war, überließ er das Boot ſeinem Freunde und ſuchte das etwa dreißig Minuten entfernte Ufer der Frauen⸗ inſel ſchwimmend zu erreichen; ein Unterfangen, das bei hohem Wellengang wenig ausſichtsvoll war. Gar bald auch entſchwand Straſſer den Blicken ſeines Freundes, der nach einer geraumen Zeit von dem auf fahrplanmäßiger Fahrt befindlichen Motorboot „Irmingard“ geſichtet und gerettet wurde. Straſſer aber bezahlte dieſe Rettung ſeines Freundes mit dem Tode. Die Leiche des heldenmütigen Kameraden wurde von Chiemſeefiſchern geborgen. — In Albanien iſt dieſer Tage durch den Strang ein mehrfacher Mörder namens Iblahim hingerichtet worden, dem nach albaniſcher Sitte geſtattet wurde, vor ſeinem Tode noch einen letzten Wunſch äußern zu dürfen. Der Delinquent bat ſich aus, noch ein⸗ mal nach Herzensluſt auf die Polizei ſchimpfen zu dürfen. Die Richter ſahen ſich erſtaunt an, gewähr⸗ ten ihm aber ſchließlich drei Minuten Schimpffrei⸗ heit. Und nun legte Iblahim los, mit einem Elan, daß den Umſtehenden Hören und Sehen verging. Ein wahrer Orkan von Schimpfworten und Flüchen brauſte ihnen um die Ohren und er ebbte auch nicht ab, als die letzte Sekunde der Galgenfriſt verſtrichen war. Als dem Sünder ſchon die Schlinge um den Hals lag, ſchleuderte er der Polizei die fürchterliche Drohung entgegen:„Wartet nur, wenn ich noch ein⸗ mal auf die Welt komme, dann werde ich euch ſchon zeigen, dann werde ich euch noch viel mehr Mühe machen!“ Roman von Sophie Hoechstetter Sie fühlte, die Geſtalt wurde ſchwach. Sie hatte gerade noch die Kraft, den Großvater bis zu einem Seſſel zu bringen. Dort ſaß er nun zuſammengeſunken, Unverſtänd⸗ liches redend. Als der Hausarzt endlich da war trugen ſie den ſchweren, alten Mann auf ſein Bett. Liebe gnädige Frau, Altersdeltrium ſetzt ein. Da 9 iſt nicht viel zu tun. Wird der Herr Botſchaftsrat erwartet? Nein? Es iſt doch ſein Recht, jetzt hier zu ſein. Sie werden ihn wohl ſofort benachrichtigen müſſen.“ Der Oberſtabsarzt Dr. Brendel ließ ſich am Bett nieder. Frau Gabriele ging in ihr Schlafzimer, meldete dort das Ferngeſpräch nach Berlin an. Als ſie end⸗ lich Karl Guſtavs Stimme hörte, wurde die ihre be⸗ fangen und überhaſtet. „Ich wollte ja geſtern fahren, aber es war ganz unmöglich“, erklärte er. „Ich fliege heute nachmittag. Du mußt dich nicht ängſtigen. Gedächnistrübung, Verwechſluna der Zei⸗ ten und Menſchen kommt in dieſem Alter leicht vor.“ Von der weichen, dunklen Stimme ging Troſt und Beruhigung aus. Freilich auch noch etwas anderes: eine Betörung, ein Zauber. „Ja, Karl Guſtav. Er hat wohl ein tiefes Ver⸗ langen nach dir, verwechſelt die Namen. Es iſt gut, daß du kommſt.“ Sie kehrte in das Krankenzimmer zurück. Der Diener ſtand nun am Bett. Der Stabsarzt löſte ſeine Finger vom Puls des nun Schlafenden, flüſterte, er habe ein Beruhigungsmittel eingegeben und ging mit Gabriele in den Nebenraum. „Ich habe ein paar ſchwere Fälle in der Stadt. Iſt es Ihnen recht, wenn ich Profeſſor Burger in Kenntnis ſetze, daß ſein Hierſein gut wäre?“ Der Oberſtabsarzt ſah grau und müde aus. Das kurze Stoppelhaar zog eine Spitze in die faltige Stirn, ein Fröſteln lief durch die Geſtalt.„Wenn es ein wenig Portwein gäbe für Sie und mich—“ Sie beeilte ſich, ihn zu bewirten. 7 Doktor Brendel trank nicht gleich. Er ſtarrte in das Glas und ſagte wie verloren die Worte eines alten Studentenliedes: „Die einen, ſie weinen, Die andern, ſie wandern Doch viele am Ziele Zu den Toten entboten, Verdorben, geſtorben In Luſt und in Leid. „Oh, verzeihen Sie, gnädige Frau. Ich kannte doch Ihren Onkel Fritz Auguſt. Wir ſaßen neun Jahre nebeneinander auf den Schulbänken. Es griff mir ans Herz, wie der alte Herr vorhin immer wie⸗ der ſeinen Namen ſagte. Man ſtand nie an Fritz Auguſts Grab. Und überhaupt alle, die geheimnis⸗ voll gehen, haben ein langes Leben im Erinnern.“ Gabriele war müde und erregt. Die Mutter hatte ihr oft von dem Jammer um ihren Bruder erzählt, aber es war doch für Gabriele nur wie ein fernes Märchen. Der Oberſtabsarzt trank ſein Glas leer, bat um ein zweites.„Es iſt ſo merkwürdig, auch ich habe heute intenſiv an den Jugendfreund gedacht. Ich mußte Familienpapiere herausſuchen, wegen der Zeugniſſe, die man jetzt braucht, und da kam mir ein rotweißes Band unſerer alten Abituria zur Hand. „Fritz Auguſt von Brandenſtein ſeinem brüderlichen Freund Arnold Brendel in the tables of his memory“ ſteht darauf. So ſchrieb damals niemand. Wenig⸗ ſtens kein Abiturient.“ Er trank das zweite Glas aus, wandte ſich brüsk. „Ich ſehe zu, wiederzukommen, ſobald ich kann. Viel⸗ leicht will der alte Herr noch von Fritz Auguſt plau⸗ dern. Legen Sie ſich ſchlafen, gnädige Frau. Es kommt kein guter Tag herauf, jetzt iſt noch Ruhe.“— Als die erſte ſcheue Morgenbläue über dem Land lag und die Hügel um Bayreuth erſt in der Ahnung des Sonnenaufgangs lagen, ſchritt Fräulein Kolb mit ihrem Neffen nach dem Bahnhof, um ins Fichtel⸗ gebirge zu wandern und die Köſſeine zu beſteigen. Sie wollte heute nicht nur die Augen offen halten für die pfingſtliche Tour und intereſſante Wanderer, ſondern auch für Unfälle und Unfallsmöglichkeiten, denn von jetzt ab rechnete ſie mit der Möglichkeit, ihr ſelbſt könne ein Unfall zuſtoßen. Natürlich war ſie in der Krankenkaſſe und Reichsverſicherung von ihrer langjährigen Tätigkeit als Wirtſchafterin bei einer Großgärtnerfamilie her, doch Unfälle bedeuteten ihr eine neue Idee. Wie ſorglos oder vielmehr leichtſinnig iſt doch der Menſch, überlegte ſie. Kaufmänniſcher und für⸗ ſorglicher Geiſt hat Verſicherungen erſonnen gegen all die Unfälle, die uns umdrohen, und wir tun, als ſeien wir gefeit? Wäre es nicht eine Quelle unauf⸗ hörlichen Vorwurfs, käme ein Unglück, und man müßte ſich dann ſagen: Du warſt gewarnt, ein höf⸗ licher Herr kam mit einem Verſicherungsangebot, und ſtatt zuzugreifen haſt du nur überlegen ge⸗ lächelt? Fräulein Kolb war es, als gingen ihr erſt die Au⸗ gen auf, während ſie an den Häuſern vorbeiſchritt, von denen Dachziegel oder Blumentöpfe herabfallen konnten, während aus Seitengaſſen eilige Autos heranbrauſten, die auf ihrem Weg vielleicht ſchon Menſchen zur Seite geſchleudert hatten und deren Lenker nun gewiſſenlos entflohen. Und was konnte erſt bei einer Bergbeſteigung ge⸗ ſchehen! Gab es nicht eine eigene Rubrik in den Zeitungen dafür? Als Fräulein Kolb mit dem Neffen im Zuge ſaß und, da intereſſante Mitreiſende fehlten, die Landſchaft muſterte, war es ihr als er⸗ blicke ſie den Herrn Profeſſor, ihren künftigen Mie⸗ ter, an einem der ſtillen Weiher mit den breiten Schilfgürteln. Der Herr Profeſſor würde ſich doch in dem verſumpften Gelände keinen Schaden tun? Doch der eilende Zug entrückte ſie dem Bild.— Burger kam, den Arm voll gelber Irisblüten, ins Hotel zurück, und fand dort eine Zeile des Kol⸗ legen Brendel, die ihn unterrichtete, wie es um das Befinden des alten Generals ſtand und daß ſeine Anweſenheit im Hauſe ſehr tröſtlich ſein würde. Burger kleidete ſich um, denn das verſumpfte Weihergelände hatte ihm übel zugeſetzt, und dachte, während er in einer Apotheke ſich für alle Fälle eine Injektionsſprise und Ampullen beſorgte: ich werde erwartet. Wie ſchön das klang! Ich werde als alter Freund des Hauſes erwartetl Nicht als der befangene, ſchüchterne, arme Kerl von einſt, ſondern als Helfer und Beiſtand. Burger kam nach Wolfsreuth, ſchritt über die Gartenterraſſe und fand heute wirklich Frau Gabriele an einer Rabatte, ſpäte Aurikeln pflückend. Er ſah ſie früher als ſie ihn, und ſo konnte er ſie zwanglos betrachten. Wie hell ſie wirkte im weißen Kleid, ihr Haar mit dem breiten Knoten im Nacken flimmerte golden, ihrer ſchmalhüftigen Geſtalt fiel das Bücken leicht. O, ſolche blonden Schönheiten aus guter Raſſe haben eine lange Jugend, wußte er. Er beflügelte ſeinen Schritt und freute ſich, daß er ſeit einem Jahr jeden Morgen die Körperübungen am Rundfunk mit⸗ machte und ſo über die Neigung zu verfrühter Fülle triumphierte. Sein Kommen war für Frau Gabriele eine Wohl⸗ tat. Der Großvater ſchlief zwar nun, doch auch im Schlaf reödete er zuweilen wirre Worte. Ein Arzt im Haus ſchuf Beruhigung. Und ſo wurde der Empfang ſehr herzlich. Sie dankte für die Jrisblüten. Sie holte ſelbſt eine hohe Vaſe aus dem Gartenſaal und füllte ſie an dem dün⸗ nen Waſſerſtrahl, der in eine ſteinerne Schale lief. „Ein Frühaufſteher, wie einſt“, ſcherzte ſie und fragte, ob ihm das alte Land wieder gefiele. Nach kurzem Geplauder, bei dem ſie ihm als die Krone ber alten Heimat erſchien, näherten ſie ſich dem Kran⸗ kenzimmer. „Der Name, den mein Großvater in der Nacht ſo oft ſagte, iſt der eines Toten, ſeines älteſten Sohnes. Er glaubte, ſeine Schritte zu hören.“ Profeſſor Burger ſaß eine Weile am Krankenbett, er fühlte den Puls, beobachtete die Atmung. Den alten Herrn mit einer eingehenden Unterſuchung zu quälen, erſchien ihm grauſam. Auch von Kampfer⸗ Seralene wollte er abſehen. Wenn es pflos zu Ende ging, was dur 5 90 wünſchen ging 8 fte man Beſſe Das Schickſal ſchenkte Ludwig Burger, daß er die Frau, um deretwillen er ſich zu der Reiſe entſchloſſen hatte, in weicher, aufgelockerter Stimmung traf, und daß die Lage ihm geſtattete, herzlich und vertraulich, ia faſt ein wenig väterlich zu ſein. Sie ſaßen vor der Gartentür des Krankenzim⸗ mers, gingen auf leiſen Sohlen ab und zu, der Die⸗ ner hatte ja ſeinen Poſten inne. (Fortſetzung folgt.) — 4 Dienstag, 11. August 1936 Die Einzelhandelsumsãße Gleichmäßige Steigerung— 1. Halbjahr 1936: 27 v. H. höher als 1933— Reichlich 6 des Kriſenverluſtes wieder aufgeholt Das Inſtitut für Konjunkturforſchung und die For⸗ ſchungsſtelle für den Handel veröffentlichen folgenden ge⸗ meinſamen Bericht über die Entwicklung der Einzelhan⸗ delsumſätze im Juni und im erſten Halbjahr 1936: Die recht günſtige Entwicklung der deutſchen Einzel⸗ handelsumſätze hat bis in die neueſte Zeit weiter angehal⸗ ten. Die Zunahme des Einkommens prägt ſich deutlich in einer gleichmäßigen Steigerung des Einzelhandelsumſatzes aus, die— von wenigen Ausnahmen abgeſehen— alle Zweige erfaßt hat. In den Monaten Mai und Juni 1986 waren die Umſätze im ganzen um rund 9 v. H. höher als vor einem Jahr; für das erſte Halbjahr ergibt ſich eine Zunahme um rund 10 v. H. Infolge der verſchiedenen Lage des Pfingſtfeſtes und der Pfingſteinkäufe in den Jah⸗ ren 1936 und 1935 empfiehlt es ſich, die Umſätze der Monate Mai und Juni bei einem Vergleich mit dem Vorjahr zu⸗ ſammenzufaſſen. Der Pfingſtſonntag fiel nämlich 1935 auf den 9. Inni, in dieſem Jahre auf den 31. Mai. Daher lagen die Umſätze im Mai dieſes Jahres ziemlich ſtark(um 18 v..) über Vorjahrshöhe, während im Juni nur der Vorjahrsſtand erreicht wurde. Durch eine Zuſammen⸗ faſſung der beiden Monate tritt die konjunkturelle Bele⸗ bung der Einzelhandelsumſätze klarer hervor. Wie ſtark ſich der Wiederaufſtieg der deutſchen Wirtſchaft bisher in den Umſätzen des Einzelhandels ausgewirkt hat, läßt ſich beſonders klar ͤͤurch einen Vergleich mit dem erſten Halb⸗ jahr 1933 erkennen. Damals hatten die Einzelhändels⸗ umſätze im großen ganzen ihren tiefſten Stand erreicht. In der erſten Hälfte 1936 waren ſie um rund 27 v. H. höher als damals. Die konjunkturelle Schrumpfung, die die Ein⸗ zelhandelsumſätze von Ende 1929 bis in das Jahr 1933 durchgemacht hatten, iſt oͤamit zu reichlich einem Drittel wieder aufgeholt worden, wobei noch zu beachten iſt, daß das Wetter in die⸗ ſem Jahr den Geſchäftsgang in manchen Einzelhandels⸗ oweigen zeitweiſe recht ſtark behindert hat. Geht man frei⸗ lich von den Umſatzmengen aus, ſo ergibt ſich ein ſehr viel günſtigeres Bild. Die Umſätze der Lebensmittelfachgeſchäfte ſind weiter geſtiegen; ſie lagen in den Monaten Mai und Juni 1936 um rund 10 v.., im erſten Halbjahr um 9,6 v. H. über Vorjahrshöhe. Ebenſo wie im geſamten Einzelhandel haben alſo auch hier die Umſätze im gleichen Maß wie bisher zu⸗ genommen. Gegenüber der erſten Hälfte des Jahres 19338 ſind die Umſätze der Lebensmittelfachgeſchäfte 28 v. H. geſtiegen. Dieſe Vergleiche laſſen den Schluß zu, daß die wertmäßige Umſatzſteigerung zum weitaus größten Teil auf die Erhöhung oͤͤer Umſatzmengen und viel⸗ leicht auch der Güte der abgeſetzten Waren zurückzuführen iſt. Noch ſtärker als bei Lebensmittelſachgeſchäften ſind auch im Juni und im erſten Halbjahr 1936 die Umſätze der länölichen Gemiſchtwarengeſchäfte geſtiegen, die vorwiegend Lebensmittel führen. In den Textil⸗ und Bekleidungs⸗ fachgeſchäften waren die Umſätze in ͤen Monaten Mai und Juni 1936 um rund 6 v. H. höher als vor einem Jahr. Im erſten Halbjahr beträgt die Zunahme insgeſamt 8,5 v. H. Dieſe Erhöhung der Umſatzwerte iſt faſt ganz auf eine Steigerung der Umſatzmengen und zum Teil ſicherlich auch auf eine qualitative Verbeſſerung der abgeſetzten Waren zurückzuführen. Im Vergleich zum erſten Halbjahr 1933 waren die Um⸗ ſätze im Textil⸗ und Bekleidungsfachhandel 1936 um Wv. H. höher. Auch dieſer Vergleich läßt alſo eine beträchtliche Steigerung der Umſatzmengen und wohl auch des Quali⸗ tätsniveaus während der letzten Jahre erkennen. Beſon⸗ ders lebhaft ſind in dieſer Zeit die Umſätze in den Fach⸗ geſchäften für Herren⸗ und Knabenbekleidung, für Herren⸗ ausſtattungen, für Wäſche und für Textilwaren aller Art geſtiegen(8,5 v. H. bis 12,5 v. H. gegenüber dem erſten Halbjahr 1935 und rund 30 v. H. bis 40 v. H. gegenüber dem erſten Halbjahr 1933). Auch die Umſätze des kredit⸗ gebenden Einzelhandels, ſoweit er vorwiegend Textilwaren und Bekleidung führt, haben ſich ſehr günſtig entwickelt; freilich darf man bei dieſem Geſchäftszweig nicht überſehen, daß ſeine Umſätze in der Kriſe ſehr viel ſtärker zurück⸗ gegangen waren als bei den gegen Barzahlung verkaufen⸗ den Geſchäften. Schließlich haben auch die Umſätze in den vorwiegend Textilwaren führenden Gemiſchtwaren⸗ geſchäften recht ſtark zugenommen. Die Umſätze im Einzelhandel mit Hausrat und Wohn⸗ bedarf wurden durch den Zugang an fertiggeſtellten neuen Wohnungen lebhaft angeregt. In der erſten Hälfte dieſes Jahres wurden in den Groß⸗ und Mittelſtädten um 43,7 v. H. mehr Wohnungen fertiggeſtellt als im Vorjahr. Da dieſe Wohnungen infolge der lebhaften Nachfrage am Woh⸗ nungsmarkt ſofort vermietet und bezogen werden, ergibt ſich faſt zwangsläufig eine Umſatzſteigerung in allen mit der Wohnungseinrichtung zuſammenhängenden Einzel⸗ handelszweigen. Beſonders ſtark ſind die Umſätze der Möbelfachgeſchäfte geſtiegen, die im erſten Halbjahr 1936 um rund 28 v. H. über Vorjahrshöhe und um etwa zwei Drittel über dem Stand des Jahres 1933 lagen. Aber auch im Fachhandel mit Textilhausrat(Teppiche, Gardinen, Möbelſtoffen, Bettwaren) ſowie mit Eiſenwaren(beſon⸗ ders in Oefen und Herden) haben die Umſätze erheblich zugenommen. Mit der lebhaften Bautätigkeit hängt fer⸗ ner die günſtige Umſatzgeſtaltung im Einzelhandel mit Farben und Lacken zuſammen. Die Umſätze des Hausrat⸗ einzelhandels dürften auch weiterhin recht günſtig ver⸗ laufen, denn die Zahlen der Bauerlaubniſſe und Bau⸗ beginne liegen bis in die neueſte Zeit erheblich über Vor⸗ jahrshöhe. Auch in den übrigen Einzelhandelszweigen(Drogen, Uhren, Blumen, Papier⸗ und Schreibwaren) haben die Um⸗ ſätze im bisherigen Maß weiter zugenommen. Beſonders auffällig iſt der hohe Stand der Büromaſchinen⸗ und Or⸗ ganiſationsmittelumſätzez ſie waren in der erſten Hälfte dieſes Jahres ungefähr doppelt ſo hoch wie 1933. Noch ſtärker(etwa auf das 2/fache) ſind in dieſer Zeit die Umſätze des Kraftfahrzeughandels geſtiegen. Bei den Warenhäuſern und den Kaufhäuſern iſt der Umſatzrückgang im Laufe dieſes Jahres offenbar zum Still⸗ ſtand gekommen. Im erſten Halbjahr lagen die Umſätze leicht über dem allerdings ſehr niedrigen Vorjahrsſtand; bei den Warenhäuſern beträgt die Zunahme 2 v.., bei den Kaufhäuſern 4,3 v. H. NSU Auiomobil AG. Heilbronn Tülgung des Verlusies durch außerordeniliche Zuwendungen Die NSu⸗Automobil⸗Ac Heilbronn, deren Großaktio⸗ när(Ak 1 Mill. /) die Fiat SA. in Turin iſt, veröffent⸗ licht jetzt den Abſchluß für 1935. Danoch iſt es der Geſell⸗ ſchaft durch Vereinnahmung außerordentlicher Zuwendun⸗ gen von 485 000/ möglich geweſen, den beſtehenden Ver⸗ luſtvortrag zu tilgen, der ſich Ende 1034 auf 408 872 4 belief. Dorüber hinaus wird noch ein Gewinnſaldo von 3897/ ausgewieſen. Neben den außerordentlichen Zuwen⸗ dungen werden als Einnahmen lediglich noch außerordent⸗ liche Erträge von 33 207„/(i. V. außerordentliche Erträge und Zuwendungen 105 242 /) aufgeführt. An Aufwendun⸗ gen werden insgeſamt 65 900(73 470)& verbucht, ferner Die Bilanz verzeichnet neben dem Grundkapital Rück⸗ ſtellungen von 16 281 li. V. 11 726, ferner Wertberichti⸗ gungen 2037) ſowie Verbindlichkeiten auf Grund von Warenlieferungen und Leiſtungen von 959 169(i. V. 28 530, ſowie gegenüber abhängigen und Konzerngeſellſchaften 4236 767). Andererſeits ſtellen ſich das Anlogevermögen auf 743 238(705 336) /, Beteiligungen auf unv. 20 000 4, Roh⸗, Hilfs⸗ und Betriebsſtofſe auf 122319(19 578) /, Forderungen auf Grund von Warenlieferungen und Lei⸗ ſtungen auf 1 038 717(i. V. lediglich 614, dagegen Jorderun⸗ an abhängige und Konzerngeſellſchaften 1 020 922) K, fo⸗ 41 958(32 376)/ Abſchreibungen. 91 Kaſſe, Poſtſcheck und Bonkguthaben auf 40 013(45 218) ark. um faſt der Neuen Mannheimer Zeitung Waren und Märkie Mannheimer Geireidegroſimarki O Maunheim, 10. Auguſt. Infolge der günſtigen Witte⸗ rung der letzten Tage hat ſich das Weizenangebot für ſofor⸗ tige Lieferung aus der Umgebuna etwas vermehrt; ver⸗ einzelt ſoll auch eine Kleinigkeit zum alten Feſtpreis ge⸗ kauft worden ſein. Für zweite Hälfte Auguſt war Weizen geſucht, aber nicht in nennenswerten Mengen am Markt. Mitteldeutſcher, ſchleſiſcher, bayeriſcher und fränkiſcher Wei⸗ zen war für September, Oktober, November und Dezem⸗ ber erhältlich; verſchiedentlich verlangte man eine auf 5 bis 5,50/ erhöhte Handelsſpanne, die jedoch nicht bewilligt wurde; ſoweit man ſich mit 4/ begnügte, kamen einige Umſätze zuſtande. Roggen war kaum zu haben, da die Bauern zunächſt ihren Weizen dreſchen, um noch bis zum 15. Auguſt höhere Preiſe zu erzielen; norddeutſcher Roggen wurde vielfach am Niederrhein verkauft, und kam kaum hierher. Am Markt für Braugerſte beſchränkt ſich der Ver⸗ kehr bis jetzt in Ermangelung der Bezugsſcheine auf das Vorzeigen von Muſtern. Auch Induſtriegerſte war diesmal ziemlich ſtill, und Futtergerſte war nicht am Markt. Die Nachfrage nach Weizenmehl hielt an und konnte nicht reſt⸗ los befriedigt werden; die meiſten Mühlen ſind bis Sep⸗ tember einſchließlich ausverkauft. Die Begrenzung des An⸗ gebotes iſt nicht auf Weizenmangel bei den Mühlen zurück⸗ zuführen, ſondern darauf, daß die Quoten im Verhältnis zur Nachfrage zu eng ſind. Roggenmehl war gleichfalls leb⸗ haft gefragt; es iſt onzunehmen, daß mit der Anlieferung von Roggen auch dͤas Roggenmehlangebot ſich wieder ver⸗ größert. Kleie war ſehr geſucht; auch hierin ſind die Müh⸗ len verſchiedentlich bis Ende September ausverkauft. Fut⸗ 5 ebenfalls gefragt, ſonſtige Futtermittel blieben ruhig. Welzen 76½7 Gerste Weizenkleie 14 10,30 WI4] 21,40[Braugerſte... ſmmit Sack 15/ 10.35 WI5] 21,50[Induſtriegerſteſ 195 0 10,40 WI6] 21.60 Futtergerſte 171 10,45 WI7 21,70 59t/0 G 7 38.70 19 10.60 W19] 22.— 16,.— 20ʃ 10,70 W20 22,20 G 9/ 16.20* 144 10.10 Ausgleich—.40 GIII 16,50 mit Sack 18 10.40 Roggen 71/3 Ausgleich 4“— 40 10,50 RI4 15,80[Hater 511/ 17,10[Wzfuttermehl 13,20 R15] 15,90 48,/ů9 H14 17.50[Rogfuttermehl R18] 16,30 517 17.90[Gerſtfutterm f Ri9] 16.50 Ausgleich--—,40[Weiznachmehlf AusgleichP—,40 Induſtriehafer][ 20.— Ausgleich⸗-—,35 Zu Roggen: Qualitätszuſchlag über Durchſchnitt ſür 1 Kilo 7 Pfg., für 2 Kilo 15 Pfg., für 4 Kilo 22,5 Pfg. Zu Gerſte: Qualitätszuſchlag über Durchſchnitt für 1 0. Pfg., für 2 Kilo 30 Pfg., für jedes weitere Kilo 1 g. Raps ab Statin. 32.— Trockenſchnitzel, Fbrpr...30 Biertreber, ab Fabr. Höchſtpr. 14.— Rohmelaſſe.48 Sonstige Futterartikel Steffenſchnitzei.... 10.96 ohne Waſſeranſchluß——.20 Zuckerſchnitzel.... 11,56 Erdnußkuchen, prompt. 16.90 Ausgleich +—.35 Soyaſchrot, prompt.. 15,70 Rauhfutter Rapskuchen inl. 13,79 Wieſenheu loſes, neues..25/4,50 Rapskuchen ausl. 14,20 altes. Palmkuchen 15,40 Luzernkleeher 5,25/9.50 Kokoskuchen 17.4⁰ Preßſtroh, Rogg., Weizen 3,50/3,75 Seſamkuchen 8 Hafer, Gerſte..—8,50 Leinkuchen 8 Geb. Stroh, Rogg., Weizen.50/3.— Ausgleich +—.40 Hafer, Gerſte Berliner amiliche Noſierungen 0½3,— Weizen märk. Wintergerste Hafer märk. Berlin 76/77 28 2zeil. fr. Berl. 183 189] Berl. 48/49 Futierwz. Bl. 80 märk. Stat. 174 180J Erzeugpr. 25 Roggen märk. 161/163] zeil. fr Berl. Weizenmehl 8 28.50 Braugerste mürk. Stat... Erzeugerpr. 9/ 28.50 neu. frei Berl. 10 28.90 märk. Stat. Ind'gerst fr. Bl... Roggenmehl11 22.25 gute, frei Berlk märk. Stat.... Erzeugerpr. 12 22.35 märk.Stat Futterg. 59/62 131122.5 Viktoria⸗Erbſen„36,—/89.— Seradellla 333 Kleine—2—...32.—/5.— Leinkuchen ab Hambgſ17, 30 incl.4,60 P en. 24, ½6,— Erdnußkuchen ab Hbg16.90„.30 eluſchken 31,.—/4.—(Erdnußkuchenmehl 18,10 Ackerbohnen 20.—/22.— Trockenſchnitzel..9,4 Wicken deutſch. 31.50/2.50]Soyabohnſchrot aĩbgſ15.50„.60 ab Stetiin.15.90„ 5,50 Kartoffelflocken Stolpf[...Leihſäck — b Berlinnn— Rotterdamer Getreidekurſe vom 10. Aug.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Sept. 6,00 Verk.; Oſtſee 3050,1,50 Lupinen blau ge „„ a Nov. 5,80; Jan. 5,75; März 5,60.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Sept. 76, Nov. 73,50; Jan. 73,75; März 74,75. Mannheimer Großviehmarki Amtlicher Preis für je 50 kg Lebendgewicht 27 Ochsen 5 98 Kühe 630 8 753 Schweine ausgemüſtet42 junge vollfl 4 Sonderklaſſe u 5 voüfelſchtg 28 41 ſenſtige. 80 50 beſte Maſt.e, 2400f, ſonſtige.—fleiſchige. 28 34/B Andere Kälber 700—240, 855 35 Bullen 51 Fürsen beſte Maſt 985160 200, 53 junge vollfl40 43ausgemäſtet 41 44 mittlere..7478 120—400, 51 onſtige„— volffleiſchig 88 40 geringe.7078 unter200, fleiſcht.— lfleiſchig— geringſte 5/ 691 Sauen Marktverlauf: Großvieh zugeteilt, Kälber lebhaft, Schweine zugeteilt. * Mannheimer Pferdemarkt. Zugeführt: 30 Arbeitspferde (750—1500); 18 Schlachtpferde(45—160). Marktver⸗ lauf ruhig. Hamburger Zucher-Terminbörse Amtliche Notierung für weißen Zucker, geſackt, trocken, nicht unter holl Stand, 25, frei Seeſchiffsſ. Hamburg, für 50 kg einſchl. Sack. Termin 10 Auguſt10 Uhr 30 10. Auguſt 2 Uhr 15 eBrief Geld bez. Brief] Geld ſ bez. Auguſt3,50 320 350 3929 407 Sept..50.25 350.2— S˖ 8SS NS 30 SSS Dez..603,40.60.40* Januar..653,45 3665 3,45 4 Februar. 3,70.50.70 3,50 7 Mäürg. 355 8 3— April..803.60 S Mai..903,70.90 3,70** — 8385 380—9.95 3,80 uli 14.—.85 30„.— 3,85 * Liverpooler Baumwollkurſe vom 10. Aug.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) Auguſt(36) 683; Sept. 627; Okt., Nov. je 619; Dez. 611; Jan.(37), Febr. je 619; März, April je 620; Mai, Juni je 619; Juli 644; Auguſt 699; Okt. 594; Jan.(98), März je 593; Mai 592; Tendenz ruhig. 2 Leinölnotierungen vom 10. Auguſt.(Eig, Dr.) Lon⸗ don: Leinſagt Pl. per Auguſt 12767 dto. Klk, per Auguſt⸗ Sept. 14,5; Leinſaatöl loko 27,9; Auguſt 26,10½ Jan.⸗April 27,0; Baumwollöl ägypt. 28,6; Baumwoll⸗St. ägypt. per Sept. 896.— Neuyork: Terp. 43,75.— Savannah: Terp. 38,75. Geld- und Devisenmarki Paris, i0. August Cählub amilich). 3 London 76.32— J Fpanien Kopenhagenn Wien Peuyor 15.18½ fülen 119.25 fHolland 10,31¼ Berlin 610.— belglen 256.— Schweiz 495,- Stoccholm Warschau 285,75 London, 10. August(Schluk amilich) keupom 502.4% Kopenhagen] 22.40, Moskau 25,45 Schenha“ 41/243 een 08) Soahſn J8../ Iunenlen J 670.— otabun, 1½07 imsterüam 741.75 oslo 19.90—J Konstantin.“ 624,— Australien 425.— boris 76.31— Lissabon 110,18 fthen.— Hexiko 17.90 Prüssel 29.84—ielsingfors 227.— Mien 25,56 Monfevideo 24,25 ltalſen 63.87— prag 121,62 Warschau. 20,62 LValparaio 130.0 gerlin 12.48½ J Budepest 27,— Buenos Ares] 15,— ülenos Sthwei: 15.42½¼ J Belgrad 219 50 fio de Jan. 412.— auf Lan don 18,07 Spanien„76— LSotia 400,— Hongkong 1/287 LLSüdairika 100,12 Meialle Hamburger Meiallnoſierungen vom 10- Augusi 5 Prief f lield 10 bezahliſ Brief 1 Celd bezabl lauuer 51,7551,.—. 253,5253,5.. Hüttenrohziun 18.2518,25 REE. Feinsilber(R. p. Kg).. 41.5038.50 März.. Feingold(FM. p. F 12.84( 2,79 April 40„ At-Platin(Abfalle Mai irap.,(lil, p. xr.)..20 3— Iuni— Tedhn. Teines Plafin Iuli PP Augus! 49,2549,25 253,5258,5 Jepſemb.49.2549.25 253,.553,5 Toca Abiar Okſober 49,2549,25.. 253,5258,5. Anfimon Rexulus chünes.(S 1h.)44,— 40.50 Hovemb.50,5050,—. 53,5.258,5. Juedsilber(L per Flashe) 12.75,42.75 Dazemb. 51,2550,50... 255,5258.5. J Wolframer: dinas,(in Sb.) J... 126,— Der Londoner Goldpreis beträgt am 10. Auguſt für eine Unze Feingold 138 ſh%½ d 86,6403 /, für, ein Gramm Feingold demnach 53,4184 Pence= 2,78555. ——......'.'......—.''...—..————————Z1ꝛ2ꝛ1ꝛ1⁊1⁊1—117 PP————PPPP——————PP———————————— Die Muag wird selbsiändig Die ver. Siahlwerke geben ihre Demag-Akiien ab Die Maſchinenbau⸗Unternehmungen AG, Duisburg (Muag), ſchlägt ihrer zum 1. September einberufenen GV eine Kapitalerhöhung um 2 Mill./ vor. Die Hintergründe für dieſe Transaktion werden nunmehr im einzelnen be⸗ kannt. Die Vereinigten Stahlwerke beabſichtigen nämlich, ſich von ihrer 50proz. kapitalmäßigen Beteiligung bei der Demag zu desintereſſieren. Es liegt nun offenſichtlich im Intereſſe des anderen Aktionärs der Demag, der Maſchi⸗ nenbau⸗Unternehmungen AcG, die als Holdinggeſellſchaft ſchon 50 v. H. des Demag⸗Kapitals beſitzt, einen möglichſt großen Poſten des Demag⸗Pakets von den Vereinigten Stahlwerken zu erwerben. Der AR der Maſchinenbau⸗ Unternehmungen AG hat deshalb in einer Sitzung dem Erwerb des im Beſitz der Vereinigten Stahlwerke befind⸗ lichen Demag⸗Pakets zugeſtimmt. Die Transaktion wird dadurch erleichtert, daß die De⸗ mag im Hinblick auf die Unmöglichkeit, einen erheblichen Teil ihrer flüſſigen Mittel ihrer weiteren Betriebstätig⸗ keit zuzuführen, ihr Kapital um 7 Mill./ zwecks Rück⸗ zahlung an ihre beiden Hauptaktionäre herabſetzen wird. Hieraus fließen den Vereinigten Stahlwerken und der Muag je 3,5 Mill./ bare Mittel zu, während ſich das AK der Demag auf 8 Mill./ ermäßigt, wovon auf die Muag und die Vereinigten Stahlwerke je 14 Mill./ ent⸗ fallen. Die Muag erwirbt von den Vereinigten Stahl⸗ werken nom. 13,5 Mill.„ Demag⸗Aktien zum Kurſe von co. 112 v.., während die reſtlichen nom. 500 000 4 von anderer befreundeter Seite übernommen werden. Die Mittel für den Kau' werden von der Muag auf folgende Weiſe beſchafft: Außer den der Muag aus der Kapitalrückzahlung zur Verfügung ſtehenden 3,5 Mill. erhält ſie von der Demag ein langſriſtiges zinsloſes Dar⸗ lehen von co. 4,5 Mill. /. Ferner hat die Verwaltung der Muag ihren Beſitz an Schieß⸗Defries⸗Aktien(50,8 v. H. des AK von 8 Mill. /) unmittelbar zum heutigen Tages⸗ kurs(127 v..) veräußert, wodurch der Muag ca. 5 Mill. Mark zufließen. Der Reſtbedarf an erforderlichen Mitteln wird durch die Kapitalerhöhung um nom. 2 Mill./ auf 26 Mill./ beſchafft, die der zum 1. September einberufenen G der Muag vorgeſchlagen wird. Den Aktionären wird ein Bezugsrecht wegen des geringen Betrages nicht ge⸗ währt werden. Die neuen Aktien werden von der DD⸗ Bank zum Kurſe von 112 v. H. übernommen. Die ganze Transaktion wird alſo von der Muag ohne Beanſpruchung von Bankkrediten durchgeführt, da es die finanzielle Lage der Demag geſtattet, die entſprechende Hilfeleiſtung für ihre Muttergeſellſchaft zu gewähren. Der Erwerb faſt des geſamten AK der Demag durch die Muag kann wohl als erſter Schritt auf dem Wege einer weiteren Vereinfachung des Konzerns betrachtet werden. Die Folge davon wird zu einem allerdings zur Zeit noch nicht überſehbaren Zeitpunkt die völlige Verſchmelzung von Demag und Muag ſein. Wie man erfährt, wird die Muag der GV die Aufnahme der Dividendenzohlung mit 5 v. H. für das Geſchäftsjahr 1935/6 vorſchlogen. Der Erwerber der Aktienmehrheit der Schieß⸗Defries⸗AG iſt bisher nicht bekannt geworden. Dieſe Transaktion erfolgte durch die Vermittlung der DꝰD⸗Bank. * Adler⸗Werke vorm Heinrich Kleyer Ach), Frankfurt⸗ Main. Dieſe Automobilfabrik wendet ſich gegen Mittei⸗ lungen, nach denen ſie angeblich eine nähere Verbindung mit den Stöwer⸗Werken eingehen ſoll. Ihr Vorſtandsmit⸗ glied Dir. Hagemeier habe lediglich in ſeiner Eigenſchaft als Leiter der Wirtſchaftsgruppe Fahrzeugindͤuſtrie mit den Stöwer⸗Werken Beſprechungen gepflogen. Eine Ver⸗ bindung daraus mit den Aoler⸗Werken herzuleiten, ſei grundlos. * Konkursverfahren bei Owin⸗Radio. Nach Einſtellung des Vergleichsverfahrens über dos Vermögen der Owin⸗ Radio⸗Apparatefabrik Ganbc, Hannover, iſt das Anſchluß⸗ verfahren eröffnet worden. Zum Konkursverwalter wurde Rechtsanwalt Dr. Rieger, Hannover, beſtellt. Die erſte Gbäubigerverſammluna findet am 4. September vor Lem Amtsgericht ſtatt. * Die Umſatzſtenerumrechnungsſätze auf Reichsmark für die nicht in Berlin notierten ausländiſchen Zahlungsmittel ſind für die Umſätze im Juli wie folgt feſtgeſetzt worden: Britiſch⸗Hongkong 100 Dollar 79,78 /, Britiſch⸗Indien 100 Rupien— 94,25 /, Britiſch⸗Sbraits, Settlements 100 Dollar— 146,41 /, Chile 100 Peſos 9,60 /, China⸗ Shanghai 100 Huan 74,80 /, Mexiko 100 Peſos= 69,72 Mark, Peru 100 Soles— 62,40 /, ſüdafrikaniſche Union 1 Pfund= 12,42 /, Union der ſozialiſtiſchen Sowjet⸗ republiken 100 Sowjetrubel— 49,37 l. Unmerkung: 3 franz. Franken— 1 Sowjetrubel, 100 neue Rubel= 10 Tſcherwonet— 216). * Brauerei Hübner AG in Mosbach.— Wieder 3 v. H. Dividende. Dieſe mit 300 000/ AK arbeitende Brauerei⸗ geſellſchaft weiſt für das Geſchäftsjahr 1935 einen leicht ver⸗ minderten Rohertrag von 390 088(400 068) /, ſowie 39 944 (34 296)/ ſonſtige und 10 494(26 542) außerordentliche Erträge aus. Auf Anlagen wurden 51 412(73 710)/ ab⸗ geſchrieben, Abſchreibungen auf ſonſtiges erforderten 41 450 (5772) /, ſo daß nach Verrechnung der ſonſtigen Unkoſten und Aufwendungen, wobei zu erwähnen iſt, daß i. V. das Delkrederekonto um 35000(Wertberichtigung) erhöht wurde, ein Reingewinn von 22 264(i. V. nur 7554)/ verbleibt, zu dem noch 14 454 Vortrag treten. Die Divi⸗ dende wird hieraus mit 3 v. H. unverändert beibehalten. Die AR⸗Mitglieder wurden ebenfalls wieder⸗ gewählt. &* Weiterer Ausbau der chemiſchen Induſtrie Ungarns. Die Peter Nitrogen⸗Kunſtdüngerfabriks⸗AG, die in raſcher Reihenfolge ihren Erzeugungskreis ausgedehnt hat, beab⸗ ſichtigt nunmehr auch eine Aetznatron⸗ ſowie Chlorfabrik zu errichten, um den Bedarf Ungarns an dieſen beiden wichtigen chemiſchen Stoffen zu decken. An der Gründung dürfte ſich auch die Hungaria Kunſtdüngerfabrik beteiligen. Eine gewiſſe Intereſſengemeinſchaft, die zwiſchen den bei⸗ den Unternehmungen vereinbart worden zu ſein ſcheint, wird dodurch beſtätigt, daß der Generaldirektor der Peter Nitrogen Kunſtbüngerfabriks⸗AG jüngſt in die Direktion der Hungaria Kunſtdüngerfabrik gewählt wurde. * Knappheit in Stillhaltepengö.— Ungarns Deviſen⸗ lage beſſert ſich. Wie aus dem letzten Bericht des vom Völ⸗ kerbund beſtellten Finanzberaters, Royal Tyler, hervor⸗ geht, ſind die in den Fonds der Auslandsgläubiger ein⸗ gezahlten Stillhaltepengö faſt völlig aufgebraucht. Bis zum 30. Juni 1936 wurden an Zinſen 67,35 Mill. Pengb eingezahlt, wovon 64,62 Mill. Pengö an die Gläubiger ausgezahlt wurden. Der Saldo bei der Ungariſchen Na⸗ tionalbank beläuft ſich auf 2,73 Mill. Pengö. An Tilgun⸗ gen wurden insgeſamt 26,67 Mill. Pengö eingezahlt, wo⸗ von 25,45 Mill. Pengb von den Gläubigern abgerufen wor⸗ den ſind, ſo daß ſich bei der Nationalbank nur noch 1,22 Mill. Pengö befinden. Die Verknappung dieſer Sorte von Finanzſperrpengö veranlaßt eine größere Nachfrage nach freien Inlandspengö, die im Zuſammenhang mit dem Fremdenverkehr benötigt werden. Wie verlautet, hat erſt jüngſt eine Auslandsbank von der Ungariſchen National⸗ bank 2 Mill. Pengö gegen Valuta gekauft. Die Deviſen⸗ lage Ungarns hat aber auch im Zuſammenhang mit der Steigerung des Agrarexports eine weitere Beſſerung er⸗ fahren. Die Obſt⸗ und Gemüſeausfuhr weiſt Höchſtziffern auf; dies führte dazu, daß die Erzeuger namentlich Obſt im Export mit 100 v. H. über dem Fnlandspreis verkaufen konnten. Auch die weitere Entwicklung des Agrarexportes und damit der Deviſenlage wird günſtig beurteilt, zumal es der Regierung gelungen iſt, den Auslandsabſatz von 7% Mill. Dz. Weizen ſicherzuſtellen. Außerdem wird eine glänzende Mais⸗ und Kartoffelernte erwartet, die ſich in der Ausfuhrbilanz gleichfalls überaus vorteilhaft aus⸗ wirken dürfte. der Deutſchen Steuer⸗Zeitung hervorhebt, Frauen⸗ Zwiſchenläufe, Mittag-Ausgabe Nr. 365 Rhein-NMiainische Abendbörse Freundlich * Frankfurt, 10. Auguſt. An der Abendbörſe zeigte ſich auf Baſis der Berliner Schlußnotierungen weiter kleine Nachfrage ſeitens der Kuliſſe, dagegen lagen Kunoͤſchaftsaufträge kaum vor. Muag auf die Transaktionen blieben zu dem hohen Schluß⸗ kurs von 120/ geſucht. Feſt verkehrten Kunſtſeide Aku bei lebhaften Umſätzen mit 62(6052). Im übrigen nannte man die Berliner Schlußkurſe voll behauptet. Der Ren⸗ tenmarkt lag weiterhin ſtill und vorerſt ohne Aenderung. Das Geſchäft erfuhr im Verlaufe keine Belebung, die Haltung blieb aber freundlich. Gegen die Berliner Schluß⸗ notierungen überwogen Erhöhungen von durchſchnittlich —- v.., insbeſondere bei Montanpapieren, in denen auch kleine Aufträge vorlagen. Ferner erhöhten ſich Muag bei mittlerem Umſatz auf 121(120/4) und Kaufhof auf 555/(55760). Kunſtſeide Aku bleiben beachtet und recht lebhaft, beſonders im freien Markt. Der Rentenmarkt blieb vernachläſſigt. Von fremden Werten erhöhten ſich Kronen⸗Silber auf 77“(7,50). Nachbörſe: Aku 62, Muag 121 Geld, JG Farben 166, Verein. Stahl 110, Kaufhof 554 Die Unverletlichkeii des Sieuergeheimnisses Das geſetzlich geſchützte Steuergeheimnis iſt fehr um⸗ faſſend. Geheim zu halten ſind von Beamten und Sach⸗ verſtändigen, wie Steuerinſpektor Gierſchmann in nicht nur die vom Steuerpflichtigen ſelbſt Tatſachen, ſon⸗ dern auch alle ſonſtigen Ergebniſſe, die der Steuerbehörde bekaunt geworden ſind. Denn dieſe erhalten heute einen umfaſſenden Einblick in die perſönlichen, geſchäftlichen uſw, Verhältniſſe der Steuerpflichtigen; auch nicht⸗ſteuerliche Verhältniſſe ſind dͤurch das Steuergeheimnis geſchützt. Dieſes erſtreckt ſich auch auf die Mitteilungen und die Kenntnis, die durch frühere Anzeigen des Steuerpflich⸗ tigen, auf Grund des eigenen Nachrichtendienſtes der Finanzbehörde, durch Ausübung der Steueraufſicht, bei einer Betriebsprüſung uſw. gewonnen ſind. Das Ge⸗ ſchäfts⸗ oder Betriebsgeheimnis legt Gierſchmann ebenfalls weit aus: verbeſſerte Arbeitsanorönungen, beſſere Ein⸗ richtungen, günſtigere Geſchäftsverbindungen, beſſere Ab⸗ ſatzverhältniſſe, die vor der Konkurrenz ängſtlich behütet EFEFEPPTTTTT——TTT'''''''—————————————————— * Befriedigende Abſatzlage in der weſtdeutſchen Zement⸗ induſtrie. Die Lage der weſtdeutſchen ſyndizierten Port⸗ landzementinduſtrie kann auch im Juli als befriedigend bezeichnet werden. Der Verſand von Zement hat ſich ohne Schwankungen auf dem Stand der letzten Monate gehalten. * Die Zunahme der ſchwediſchen Induſtrieerzeugung. Der Schwediſche Inoͤuſtrieverband hat neue intereſſonte Kennziffern veröffentlicht, welche die Erweiterung der In⸗ duſtrieproduktion Schwedens in der Zeit von Januar 1934 bis Mai 1936 beleuchten. Die allgemeine Produktionszif⸗ fer, der die Berichte von Induſtrien zugrunde liegen, die zuſammen 225 000 Arbeiter oder mehr als die Hälfte aller Induſtriearbeiter in Schweden beſchäftigen, weiſt eine Stei⸗ gerung von 83 für Januar 1934 auf 106 für Mai 1996 auf. Unter den Sonderkennziffern der verſchiedenen Induſtrie⸗ zweige ſtieg in dem gleichen Zeitraum die Produktionskenn⸗ ziffer der Raſchineninduſtrien von 67 auf 110 und die der Eiſen⸗ und Stahlgruppe von 80 auf 104. Frachienmarki Duisburg-Ruhrori Das Geſchäft an der heutigen Börſe war nicht beſon⸗ ders rege. Talwärts konnte Kahnraum für 10000 Tonnen Kohlen eingeteilt werden. Die Bergfracht blieb mit 90 Pfg. ab Ruhrort und 1,10/ ab Kanal Baſis Mannheim unverändert. Ebenſo erfuhren auch die Talfrachten mit 90 P59 ab Ruhrort und 1,10/ ab Kanal nach Rotterdam, 1,20 ab Ruhrort, 1,40/ ab Kanal nach Antwerpen ſo⸗ wie 63 Cts. ab Ruhrort und 75 Cents ab Kanal nach Gent einſchl. Schleppen keine Aenderung. Der Bergſchlepplohn beträgt 80 und 90 Pfg., der Talſchlepplohn 8 Pfg. je Tonne für größere Kähne ab Ruhrort nach Rotterdam. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 11. Auguſt: Die ſtarke Er⸗ wärmung des Feſtlandes hat ſchnell über Frankreich zur Auffüllung kleiner Störungskerne geführt. Da⸗ mit hat ſich eine ſüdweſtliche Luftſtrömung einge⸗ ſtellt, die mit ihrem hohen Feuchtigkeitsgehalt allge⸗ meine Schwüle hervorruft. Gleichzeitig kommt es aber auch zur Ausbildung von Gewitterſtörungen. Im ganzen behält die Witterung aber zunächſt noch ein freundliches und warmes Gepräge. Vorausſage für Mittwoch, 12. Auguſt Teilweiſe aufgeheitert und weiterhin Bildung ört⸗ licher Gewitter, bei ſüdweſtlichen bis weſtlichen Win den angenehm warm, etwas ſchwül. Höchſttemperatur in Mannheim am 10. Auguft + 27,6 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 11. Auguſt + 17,0 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 18,1 Grad. In den Rheinbädern wurden heute vormittag 7 Uhr 19 Grad Waſſer⸗ und 18 Grad Luſt⸗ wärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Ryein⸗ Pegel 65 8. 9. 10.11. Neckar⸗Pegel 8. 9. 10. 11 Rheinfelden.853,833.683.63.57 Breiſach.. 3,93,143.05.95 2,83[Mannheim 5,37 5,2 5,08 4,83 Kehl...82 4,20.12 3,98 8,860[Jagſtfeld———2 Maxau... 6,20.18,6.04.905,78Heilbrony———— Mannheim. 5,515,505,37 5,19.06[Plochingen——— Raub... 3,88, 3,88 3,77 3,743,61[Diedesheim.[——[ Köln. 3,853,813,74365 3,52 Was hören wir? Mi ttwoch, 12. Auguſt .50: Wetterbericht.—.00: Olympiſche Fanfaren. An⸗ ſchließend: Muſik in der Frühe.—.30: Früh⸗Gymnaſtik. .45: Fortſetzung der Muſik in der Frühe.—.00: Nachrichten.—.15: Fortſetzung der Muſik in der Frühe. —.50: 12. Tag der 11. Olympiſchen Spiele. Programm⸗ durchſage.—.00: Unterhaltungsmuſik. Dazwiſchen Schwim⸗ men: Kunſtſpringen⸗Frauen⸗Entſcheidung, 100⸗Meter⸗Rük⸗ ken⸗Vorläufe, 4⸗mal⸗100⸗Meter⸗Staffel⸗ eaten=Vorläufe, Waſſerballſpiele.— 12.00: Muſik am Mittag. Dazwiſchen: Olympiſche Siegertafel 1896 bis 1936.— 13.45: Neueſte Nachrichten.— 14.00: Buntes Konzert. Dazwiſchen: Hör⸗ berichte, Rudern⸗Vorläufe, Turnen(Frauen), Boxen(2. Serie), Fechten: Säbel⸗Mannſchafts⸗Ausſcheidung. Vorfüh⸗ rung im Kunſtſpringen— Frauen— durch die drei Sie⸗ gerinnen, 400⸗Meter⸗Freiſtil⸗Endlauf, 400⸗Meter⸗Rücken⸗ 0 Waſſerballſpiele, Handballſpiele (Vorſchlußrunde), Basketball⸗Ausſcheidungsſpiele, Hockey⸗ Ausſcheidungsſpiele.— 18.00: Sinfoniſche Muſik.— 19.00: Olympia⸗Echo: 12. Tag.— 19.30: Aus dem Olympiaſtadion: Große Dreſſurprüfung.— 20.00: Aus dem Olympiaſtadion: Baſeballvorführungen.— 20.45: Ballettmuſiken.— 22.00: Wetter⸗ und Tagesnachrichten.— 22.15: Olympia⸗Echo.— 22.45: Tanz⸗ und Unterhaltungsmuſik. HANDELS- ο WIRTSCHAFTS-ZETITUNd 4— Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Reichsbank-Ausweis In der erſten Auguſtwoche ſind nach dem Ausweis der Reichsbank vom 3. Auguſt von der Ultimo⸗Juli⸗Bean⸗ ſpruchung, die ſich auf 544,2 Mill. ſtellte, wieder 222,7 Mill./ zurückgefloſſen, wodurch ſich die geſamte Kapital⸗ anlage auf 5087,3 Mill.„ verringert hat. Der Ent⸗ laſtungsprozentſatz beträgt 41 gegen 46,6 in der erſten Juli⸗ woche und 43,2 in der entſprechenden Vorjahreswoche. Die Abdeckung der Ultimobeanſpruchung hielt ſich alſo in nor⸗ malen Grenzen. Im einzelnen haben die Beſtände an Handelswechſeln und ⸗ſchecks um 110,5 auf 4512,7 Mill. 4, an Lombardforderungen um 23,1 auf 43,6 Mill. 4 und an Reichsſchatzwechſeln um 88,1 auf 1,6 Mill./ abgenommen, diejenigen an deckungsfähigen Wertpapieren dagegen um 0,6 auf 220,9 Mill./ zugenommen. Die Beſtände an ſon⸗ ſtigen Wertpapieren belaufen ſich bei einer Abnahme um 1,6 Mill./ auf 308,5 Mill. /. Der Rückgang der ſonſtigen Aktiven um 46,4 auf 526,9 Mill./ hängt mit der reſtloſen „Aboͤeckung des Betriebskredites des Reiches zuſammen. Auf der anderen Seite ſind an Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen 179,4 Mill./ aus dem Verkehr zu⸗ rückgefloſſen, wovon 169,9 Mill./ auf die Verringerung des Umlaufes an Reichsbanknoten und 9,5 Mill. auf die Abnahme des Umlaufs an Rentenbankſcheinen entfallen. An Reichsbanknoten waren am Stichtag 4 301,0 Mill./ im Umlauf. Der geſamte Zahlungsmittelumlauf zeigt eine Abnahme auf 6251 Mill./ gegen 6 448 Mill. in der Vorwoche, 6 149 Mill.„ zur gleichen Vormonatszeit und 5 763 Mill. zum entſprechenden Zeitpunkt des Vorjahres. Die Deckungsbeſtände weiſen eine Abnahme um 28 000 Mark auf 77,3 Mill./ auf, und zwar ſtellen ſich die Gold⸗ vorräte bei einer Zunahme von 167 000 4 auf 72,1 Mill. 4 und die Deviſenbeſtände bei einer Abnahme um 195 000% auf 5,2 Mill. 4. Die Neuzulassung von Kraffiahrzeugen im Juli 17%8 mehr als im Juli 1935 Im Juli wurden 49 475 Kraftfahrzeuge, faſt ebenſo viel wie im Vormonat(50 608) und 17 v. H. mehr als im glei⸗ chen Monat des Vorjahres, neu zugelaſſen. An Perſonen⸗ kraftwagen kamen 20811(im Vormonat 21351), an Laſt⸗ kraftwagen 5 363(im Vormonat 5402), an Krafträdern 22 231(22 720), an Kraftomnibuſſen 279(340) und an Zug⸗ maſchinen 791(795) neu in Verkehr. Bei den Laſtkraftwagen haben die dreirädrigen Fahr⸗ zeuge ſogar noch eine Zunahme der Zulaſſungen um 8 v. H. auf 1495 zu verzeichnen, während die übrigen Laſtkraft⸗ wagen eine Verminderung der Zulaſſungsziffer um faſt 4 v. H. aufzuweiſen haben. Bei oͤen Krafträdern erhöhte ſich die Zahl der neu zu⸗ gelaſſenen kleinſten Maſchinen(Fahrräder mit Hilfsmotor) um 10 v. H. auf 6 949, dagegen hat ſich bei den Kleinkraft⸗ rädern ein Rückgang der Zulaſſungen um 6 v. H. auf 11473 und bei den Krafträdern über 200 cem Hubraum eine Ab⸗ nahme um 11 v. H. auf 3 809 ergeben. — * Brauſtoffverbrauch und Bierverſteuerung von April bis Juni. In den Monaten April bis Juni(1. Viertel des Rechnungsjahres 1936) ſind nach vorläufigen Er⸗ gebniſſen in den deutſchen Brauereien 2,04 Mill. Dz. Ger⸗ ſtenmalz(im 1. Rechnungsvierteljahr 1935 1,94 Mill. Dz.) und 13 947(13 854) Diz. anderes Mafz verwendet worden, ferner 2,30(2,24) Mill. Kilo Zuckerſtoffe und 81 485(82 313) Kilo Farbebier. Steuerfrei abgelaſſen und verſteuert wur⸗ den im Berichtszeitraum insgeſamt 10,97(10,78) Mill. hl Bier, im einzelnen 0,31(0,92) Mill. hl. Einfachbier, davon 0,056(0,057) Mill. hl untergärig, 0,06(0,07) hl Schankbier, davon 0,030(0,041) Mill. hl untergärig, 10,57(10,35) Mill. hl Vollbier, davon 10,11(9,95) Mill. hl untergärig und 0,032(0,033) Mill. hl Starkbier, davon 0,031(0,032) Mill. hl untergärig. * Herſtellung von Apfelwein ſowie badiſchem und würt⸗ tembergiſchen Moſt darf nicht vor dem 6. September beginnen. Die Hauptvereinigung der deutſchen Garten⸗ und Wein⸗ bauwirtſchaft erläßt eine Anoröͤnung zur Lieferung von Aepfeln zur gewerbsmäßigen Kelterung von Apfel⸗ wein, ſchwäbiſchem Moſt und Süßmoſt. Danach Hürfen Obſtanbauer und»verteiler, ſowie die Herſteller von Apfelwein, ſchwäbiſchem Moſt(auch württembergiſchem und badiſchem Moſt ſowie Friſchmoſt, ſüßem Apfelwein) und Apfelſüßmoſt(auch Dickſäfte) keine Verträge über dee Lieferung von Repfeln zur gewerblichen Kelterung der vorgenannten Erzeugniſſe abſchließen, in denen eine vor einbart iſt. dem 6. September 1936 liegende Auslieferungsfriſt ver⸗ Das vorſtehende Verbot umfaßt auch alle 3. um Zug zu erfüllenden Kaufverträge. Soweit Verträge bereits abgeſchloſſen ſind, ſind die Vertragsteile gehalten, die Lieferungsbedingungen, die eine Anliefevung vor dem 6. September 1936 oder eine Lieferung Zug um Zug vor⸗ ſehen, dahin abzuändern, daß eine Lieſerung nicht vor dem 6. September erfolgen darf. Herſteller von Apfelwein, ſchwäbiſchem Moſt und Apeflſüßmoſt dürfen mit der Kel⸗ terung der vorgenannten Erzeugniſſe nicht vor dem 6. September beginnen, auch wenn die Herſtellung im Lohnverfahren erfolgt. Ausgenommen von dieſer Vor⸗ ſchrift iſt lediglich die Herſtellung von Apfelſüßmoſt im Lohnverfahren, jeoͤoch nur, ſoweit ſie der Deckung des eigenen Hausbedarfs von Obſtanbauern Lient. * Die Kennziffer der Großhandelspreiſe ſtellt ſich für den 5. Auguſt 1936 auf 104,7(1913 100); ſie hat ſich gegen⸗ über der Vorwoche(104,5) um 0,2 v. H. erhöht. Die Kenn⸗ ziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarſtofſe 1070(plus 0,3 v..), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 93,6(plus 0,3 v..) und induſtrielle Fertigwaren 121,4(plus 0,1 v. .). Für den Monatsdurchſchnitt Juli lautet die Großhon⸗ delskennziffer 104,2(plus 0,2 v..). Für die Hauptgrup⸗ pen ergeben ſich folgende Zahlen: Agrarſtoffe 106,1(plus 0,4 v..), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 93,9(minus .) und induſtrielle Fertigwaren 121,2(plus 0,3 v..). * Großkraftwerk Franken AG., Nürnberg.— Wieder 6 v. H. Dividende. Der AR hat beſchloſſen, der auf den 5. September einberufenen GV für das Jahr 1035 eine Dividende von wieder 6 v. H. auf die Stammaktien und wieder 5 v. H. auf die Vorzugsaktien vorzuſchlagen. 10. 8. 10. 8. 8. 8. J0. 8. 10*0 8. 10.. 8. 0 F Kkfurt 4¼ Darmſtadt 260 93,.—93,— 8 inz-. 5 4½ Rh.-Hyp.-Bk. adiſche Maſch..... Großkraft. Mhm.... iederrh. Leder 106,0] 106.0 5 ran 4% Herean 2 g50 F5ſbanten Mom, Citoverb. f. WWw. 00.— 00.— c es- es-rs,e eg... fern E Bifiner. 1 Merrer. el 120 1270 Mgzrctetg 480 188 0/dertehrs, Alüſen ——— Werte 4% Pinn 2 80 950 6% Bab. K. 802% erkhor, ⸗or o6.50 05 500 Si. Gpor. 81 Benbeng 8. B. 8 8809 flatenmugte.. 116 113.5 DPen- Sartſtein 11301130/ i 0 Wu er- Zinsliche Werte„Hanau 26..92. 6 978 6 von 25. ig. Gpfbr. emberg J. P..8488, aid u. Neu do. Vap. Memel Due. Saskariekpenfff f ee-e-. wneune fre e, e e due Sagen 1986 8. 10. 4% Raine 26. 9545———% W. Pig. Bf 10r.0 101%08, Krs.98289825 Broner Sleni. 12“125 50 Sf., Grenb.⸗Sorit 7t0 1540/ce Paiuach 129 1830 Lübd Ee e 0„%2 Nannheim26 95,*3 old⸗ 0. M NS 0 04½p0. Erdtv.1 4 98,25...[Hronce Schlenk 5 Harkmann 2 Br. 97.— 96,— Ppetn. 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Kom. k i 5Reckar Stutig. 23 101.5101.5 1. Gold u. Silber 2550 620 85— alzwt. Heipronn.... Ahein. Hyp.⸗Bani 138.5 189,.5 Württ Transpor 7 bahnäcah 98.— 98.12 verschrelbungen. 25 Sant A.r. 101.2 10l.25 B5. WerfGh.25 101.2 1012 he Steinzeng.. 2,ſHem, Scgeneun 250 Br(Lelins e Ko. u70 179/Wus- Rotenb. 1020, 1020 2½ Rpoſt 34 k 1/ 100,3 100.5] Kreditanstalten der Länder 4½ Naſſaugbsbk. 4½ Mei Br Dt. Verlagsanſt. 100,00 07.—Anorr, Heilbronn 0 219.0 S 82.— 82.25 — 19³⁴ 10³.508 Gpfbr. 25, A 1 9/62 97,50 btein Hyp. Br. 97.—[9/— in Aktien umwandelbar Dürrwerke Kolb u. Schüle... Schwartz⸗Storch. 120,5/ 140,5 4 2 S3 4 179/P 8 K.7%5e, 26% K Sh, Gh, e, Pia, euu e„ 20 Harben Rut⸗ 1270 Sufae8l,, kr. Lfg Sre Siiet 430 B85c Skenene-Kin 112 Amtlich nicht natierte Werte SS.107 154 177 7, n 8-.— Sedeenee e e 02 27 Eunknger-nie. 05 ee m2e 128 Selen 880 18 Umtauschobligationen 52 197 1124 1124% Dr.Rom.S 5 nzinger-Union... ſech, Elektrizi Moilrder 1. S e e ee 130 119/5 N. 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Der perſönlich haf⸗ tende Geſellſchafter Paul Otto Caſſe iſt geſtorben; an ſeiner Stelle ſind als perſönlich haftende Geſellſchaf⸗ ter eingetreten: Ernſt Paul Caſſe und Erwin Julius Caſſe, beide Betriebswerber in Mannheim. Der Geſellſchafter Friedrich Pichler iſt von Beruf Betriebswerber. Die Prokura von Suſanna Caſſe geb. Moos iſt erloſchen. Die Firma iſt geändert in: Pichler&Caſſe, Werbe⸗ verlag. 8 Ficks& Co., Mannheim. Firma iſt erloſchen. Julius Davidſohn, Schwan⸗Apo⸗ theke, Mannheim. Das Geſchäft ohne die Forderungen und Ver⸗ Die bindlichkeiten ging über auf Ernſt Holler, Apotheker Die Firma iſt geändert in: Ernſt Holler, Schwan⸗Apotheke. Leonhard Schiffers, Mannheim. Inhaber des Geſchäftes iſt ſeit 1. Januar 1936 die offene Handels⸗ geſellſchaft zwiſchen Oskar Schiffers und Leonhard Schiffers, beide Kaufleute in Mannheim. 13 Amtsgericht FG. 3b Manuheim. Der Oberbürgermeiſter hat nach —— der Ratsherren unterm 9. 4. 1936 nachſtehende Aenderung —4 Verſorgungsſatzung für die Arbeiter der Hauptſtadt Mannheim vom 22./27. März 1928 verfügt: a)§s lautet künftig:„Der Jahres⸗ betrag der Bezüge iſt auf volle Reichsmark abzurunden“. b) In§ 11 Abſatz 2 muß es ſtatt: „finden die für die Beamten“ heißen: die für die An⸗ d geſtellten 0) Rach 8 16 iſt folgende Beſtim⸗ mung als 8 16a einzufügen: „Begeht ein unter Gewährung einer Verſorgung aus dem ſtädt. Dienſt ausgeſchiedener Arbeiter ine ſtrafbare Handlung, infolge eren er zu einer Geld⸗ oder reiheitsſtrafe verurteilt wird, kann ihm die Verſorgung uInz oder teilweiſe erden. Gegen die entſprechende erfügung des Oberbürgermei⸗ irs ſteht den Verſorgungsbe⸗ htigten innerhalb von 14 Tagen ich Zuſtellung der Verfügung s Recht der Beſchwerde an den indeskommiſſär zu, welcher doͤgültig entſcheidet“. annheim, den 10. Auguſt 1936. Der Oberbürgermeiſter. in Mannheim. A. Mlietgesuche --.-Mchng. v. ruh. 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