Neue Mannheimer Seitiun 10 Erſcheinungsweiſe: Wochentlich 7mal. Bezugspreize: Frei Haus monatlich.50 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt 150 Mk., durch die Poſt.80 Mk. einſchl. Poſtbef.⸗Gebühr. Hierzu 36 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzen⸗ ſtraße 42, Schwetzinger Straße 44, Meerfeldſtraße 18, Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1, Fe Hauptſtr. 68, W Oppauer Straße 8, Se Luiſenſtraße 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 2495 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 7. Bei Zwangsvergleichen oder Für Familien⸗ und Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. 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An der portugieſiſchen Grenze ſind im Laufe des geſtrigen Tages eine große Anzahl von Flücht⸗ lingen aus Badajoz eingetroffen, die von den furcht⸗ baren Zuſtänden in der Stadt berichten. So ſei, wie der Berichterſtatter des portugieſiſchen Blattes mel⸗ det, ein Angehöriger eines ſpaniſchen Rechtsverban⸗ des, der verſucht habe, nationaliſtiſchen Flugzeugen Signale zu geben, auf einem öffentlichen Platze im Beiſein einer großen Volksmenge erſchoſſen worden. Die Kommuniſten hätten ferner ein 17jähr. Mädchen, vier Soldaten und einen Zollbeamten öffentlich erſchoſſen. Der in den Händen der Militärgruppe befind⸗ liche Sender von Sevilla berichtet, daß es nationaliſtiſchen Truppen gelungen ſei, eine grö⸗ ßere Abteilung roter Miliz, die, von Madrid kommend, der Stadt Badajoz zu Hilfe eilen wollte, völlig aufzureiben. In einem ſchweren Gefecht hätten die Marxiſten 600 Tote verloren. Außerdem ſei ein Munitionstransport in die Hände der nationaliſtiſchen Truppen gefallen. Wie die ſpaniſche Linksregierung durch den Ma⸗ drider Sender bekanntgibt, hat ſie ſich entſchloſſen, die kürzlich angeordneten Vorſichtsmaßnahmen gegen Luftangriffe auf die Hauptſtadͤt wieder aufzuheben. General Mola meldet Fortſchritte Hendaye, 12. Auguſt. Das Hauptquartier der Nordgruppe des Gen e⸗ rals Mola teilt mit, daß nach der Einnahme der nur 26 Kilometer von San Sebaſtian entfern⸗ ten Stadt Toloſa der Angriff auf San Sebaſtian planmäßig weiter vorgetragen werde. Zwei Kavallerieabteilungen hätten zur glei⸗ chen Zeit 20 Kilometer ſüdlich von Santander den Ort Arenas erobert. Ferner wird bekanntgege⸗ ben, daß zwei auf ſeiten der Madrider Linksregie⸗ rung ſtehende Flieger aus Katalonien Palma de Molloſca bombadiert hätten, ohne großen Schaden anzurichten. Der nationaliſtiſchen Fliegerabwehr ſei es gelungen, einen dieſer Flieger abzu⸗ ſchießen, das zweite Flugzeug ſei entkommen. Neue Truppentransporte aus Marokko ſeien im Laufe des Dienstag in Algeciras gelan⸗ det und als Reſerve nach Sevilla in Marſch geſetzt worden. An der franzöſiſch⸗ſpaniſchen Grenze bei Jrun hat im Laufe des Dienstag Artilleriefener eingeſetzt. Die Artillerie der Nationaliſten hat die bei Irun gelegenen Forts unter ſtärkeres Feuer genom⸗ men, was darauf ſchließen läßt, daß die Truppen der Militärgruppe den Angriff auf der Grenzlinie in den nächſten Tagen durchführen werden. Das Hauptquartier in Burgos erließ eine ſcharfe Verordnung, wonach die Arbeit⸗ geber unter ſchwerer Strafandrohung verpflichtet werden, die Arbeitsverträge einzuhalten, keine Lohnkürzungen vorzunehmen und die Arbeiter⸗ ſchaft weiterhin voll zu beſchäftigen. Vormarſch in Malaga — Liſſabon, 12. Auguſt. Wie Radio Tetuan meldet, iſt die Abteilung der Militärgruppe, die von Fuente Haniz den Vormarſch nach Malaga angetreten hat, in der Provinz Malaga eingetroffen und hat einige Ortſchaften beſetzt. Der Sender beſtätigt weiter die Einnahme von Toloſa bei San Sebaſtian Hurch nationaliſtiſche Truppen. Die Abteilungen der Militärgruppe in Aſturien, die unter Führung von Oberſt Aranda ſtehen, haben die Säuberungsaktion gegen die kommuniſtiſchen Hor⸗ den, die die Dörfer brandſchatzen, fortgeſetzt. Haßausbrüche der Kommuniſten — Madrid, 11. Auguſt.(U..) Die Volksfrontregierung erklärte heuie die Provinzen Huelva, Cadiz, Lugo, Pon⸗ teveͤra und die Balearen zu„Kriegs⸗ gebieten“. Außer Erfolgsmeldungen von den Kriegsſchauplätzen fordern die Kommuniſten und Son⸗ dikaliſten heute„unbarmherzigen Kampf gegen die Rebellen“. Der Sozialiſtenführer Prieto hatte heute einen Aufruf an die Regierungstrup⸗ pen, vor allem an die Bergarbeiterarmee, die Ovie⸗ do belagert, gerichtet, in dem er vorſchlägt, man ſolle auch den Aufſtändiſchen gegenüber Milde walten laſſen. Dies wurde jedoch von den Kom⸗ muniſten, Anarchiſten und Syndikaliſten mit größter Heftigkeit abgelehnt. Das kommuniſtiſche Blatt„Mundo Obrero“ erklärt in dieſem Zuſam⸗ menhang, daß es für„Hochverrat keine Gnade geben“ könne. Unſer Schlagwort heißt nur noch: Ausrottung!“ Die bekannte kommuniſtiſche Ab⸗ geordnete Iberruri, die La Paſionaria, fordert eben⸗ falls die Vernichtung der„verräteriſchen Rebellen“ und verlangt, daß„die Kommuniſten von den Aui⸗ ſtändiſchen lernen“ ſollten. Sie ſollten die Frauen und Kinder oͤer Aufſtändiſchen verhaften und als Gei⸗ ſeln benutzen.„Es darf kein Mitleid für ſie geben.“ Der neue ſpaniſche Botſchafter in Rom zum Rücktritt gezwungen — Rom, 11. Auguſt. Der von der Madrider Regierung als Botſchafter nach Rom berufene ſpaniſche Geſandte in Bern, Aguinaga, hat nach zehntägigem Aufenthalt in Rom am Dienstagvormittag zum erſtenmal die ſpa⸗ niſche Botſchaft beim Quirinal betreten. Wie aus ſpaniſchen Kreiſen verlautet, kam es dabei zu ſehr heftigen Auseinanderſetzungen mit den Botſchafts⸗ mitgliedern und Angehörigen der ſpaniſchen Kolonie. Schließlich mußte Agninaga nicht nur auf die Uebernahme der Geſchäfte verzichten, ſondern ſich ſogar zur Unterzeichnung ſeiner Rücktrittserklärung bequemen. Aguinaga verließ am Dienstagabend die Hauptſtadt und begibt ſich zunächſt nach aris. Zwei Generale zum Tode verurteilt — Barcelona, 11. Auguſt.(U..) Die beiden Generale Goded und Burriel, die ſich ſofort nach Ausbruch der Marokkorevolte der nationalen Erhebung Francos angeſchloſſen hat⸗ ten und ſpäter von Regierungstruppen der kata⸗ abuie o 1 Erbittertes Ringen um Badajoz u uuuiun, Nuuumni Vier goldene Medaillen für unſere Turner: Deutſchland ſiegt in der Mannſchaftswertung des Zwölfkampfes.— Schwarzmann Sieger im Zwölf⸗ kampf.— Frey Doppelſieger am Barren und Seitpferd.— Deutſchland erringt weiter eine ſilberne und fünf bronzene Medaillen. Die weiteren Sieger im Turnen: Miez⸗Schweiz; an den Ringen: Hudec⸗ Tſchechoſlowakei; am Reck: Saarvala⸗ Finnland. Die Vorläufe im Vierer mit Steuermann in Grünau: Die Renngemeinſchaft Amicitia Mannheim⸗Ludwigshafener RV ſiegt im zweiten Vorlauf in beſter Zeit des Tages in:41,1 vor rankreich, Jngoflawien, Amerika und Polen. Ruderclub Mannheinm ſiegt im Zweier ohne vor Argentinien, England und Oeſterreich. Die 49“200⸗Meter⸗Staffel brachte Japan einen Sieg vor Amerika und Ungarn. Noch eine„Goldene“ für Japan: Machata⸗Japan ſiegt vor Genenger⸗Deutſch⸗ land und Sorenſen⸗Dänemark über 200 Meter Bruſt. England ſiegt in Kiel: Eine Goldmedaille für England in der 6 Meter⸗k⸗Klaſſe vor Norwegen und Schweden. Ueberlegener italieniſcher Sieg im Degen⸗Einzelfechten: drei erſten Plätze. Die Italiener belegen die Noch eine„Goldene“ für Italien in Kicl: In der 8 Meter⸗k⸗Klaſſe ſiegt Italien.— Der zweite und dritte Platz noch nicht entſchieden. loniſchen Generalidad gefangengenommen wurden, ſind heute vom Kriegsgericht zum Tode verur⸗ teilt worden. Das Kriegsgericht ſetzte ſich zuſam⸗ men aus 9 höheren Offizieren und ſtand unter dem Vorſitz von Oberſt de la Penas, des Füh⸗ rers des blutigen Aufſtandes der Linken vom Ok⸗ tober 1934. Die Beratungen dauerten vom frühen Vormittag bis zum Spätnachmittag an. Der Kriegs⸗ gerichtshof tagte in dem ehemaligen.⸗Klaſſe⸗Speiſe⸗ ſaal des Gefangenenſchiffes„Uruguay“. Bei ſeiner Vernehmung gab General Goded zu, daß er die Erhebung in Barcelona geleitet habe. Beide Generale betonen jedoch ausdrücklich, daß die Erhebung nur den Zweck verfolgt habe, Unruhen der Linksextremiſten niederzuſchlagen. Sie hätten nicht die Abſicht gehabt, die Verſaſſung zu verletzen noch die Regierung zu ſtürzen. Vom Kriegsgerichts⸗ hof wurden 14 Zeugen vernommen. Gute Stimmung für das Neutralitätsabłommen Neue Beſprechungen mit Italien— Auch Schweden iſt eingeladen — London, 11. Aug. Lordſiegelbewahrer Halifax, der den auf Ur⸗ laub beſindlichen Außenminiſter Eden vertritt, iſt heute nach London zurückgekehrt, um die ſchwebenden Fragen der internationalen Lage zu prüfen. Wie verlautet, iſt der Zeitpunkt ſeiner Rückkehr nach Vorkſhire, wo er ſich während ſeiner Ferien aufhält, noch ungewiß. Gutem Vernehmen nach ſtehen Großbritannien und Frankreich wegen der Vorbehalte Portugals zu dem franzöſiſchen Nichteinmiſchungsplan in dauerndem Meinungsaustauſch. In hieſigen Kreiſen wird mit einem raſchen Zuſtandekommen eines Neutralitätsabkommens gerechnet. England beruhigt Portugal — London, 12. Auguſt. Gutem Vernehmen nach ſieht man in London die einzige Schwierigkeit für ein allgemei⸗ nes Neutralitätsabkommen noch in den Befürch⸗ tungen Portugals, daß dieſem Lande eine Ge⸗ fahr durch ein mögliches Uebergreifen kommuniſti⸗ ſcher und anarchiſtiſcher Tendenzen von Spanien her drohen könnte. Der britiſche Geſchäftsträger in Liſſabon iſt beauftragt worden, der portugieſiſchen Regierung den Londoner Standpunkt zu dieſer Frage auseinanderzuſetzen. In White Hall herrſcht die Meinung vor, daß Spanien auf lange Zeit viel zu ſehr mit ſeinen eigenen Angelegenheiten be⸗ ſchäftigt ſei, als daß es eine Bedrohung für Por⸗ tugal darſtellen könne. Darüber hinaus könne ſich Portugal mit Zufriedenheit an die Erklärung Lord Cranbornes im Unterhaus im März dieſes Jahres erinnern, in der die britiſchen Verpflich⸗ tungen aus dem Bündnisvertrag aufs neue beſtätigt worden ſeien. In einer dieſe Frage berührenden Reuter⸗Mel⸗ dung heißt es u.., daß ſowohl Großbritan⸗ nien wie Frankreich auf Grund der Völker⸗ bundsſatzung zur Verteidigung Portugals verpflichtet ſeien, und daß eine neue Beſtäti⸗ gung dieſer Verpflichtung viel dazu beitragen könnte, Portugal zu beruhigen. Auch Schwedens Beteiligung? — Stockholm, 11. Auguſt. Die franzöſiſche Regierung hat Schwe⸗ den aufgefordert, ſich an dem allgemeinen Ab⸗ kommen über die Nichteinmiſchung in die ſpaniſchen Angelegenheiten zu beteiligen und die Ausfuhr von Kriegsmaterial nach Spanien zu verbieten. Als vorläufige Antwort teilte die ſchwediſche Re⸗ gierung dem franzöſiſchen Geſandten mit, daß die Ausfuhr von Kriegsmaterial in Schweden ſtets von einer beſonderen Erlaubnis der Regierung abhän⸗ gig ſei und daß eine Ausfuhr nach Spanien im Augenblick nicht geſtattet werde. Italieniſche Ergänzungsanträge — Rom, 12. Auguſt. Der italieniſch⸗franzöſiſche Gedan⸗ kenaustauſch über den von Paris unterbreite⸗ ten Nichteinmiſchungsentwurf iſt, wie in unterrichteten italieniſchen Kreiſen verlautet, auch nach der Unterredung, die am Montag abend zwi⸗ ſchen dem franzöſiſchen Botſchafter und dem italieni⸗ ſchen Außenminiſter ſtattfand, noch nicht abge⸗ ſchloſſen. Die Beſprechungen über den franzöſi⸗ ſchen Entwurf, der nach italieniſcher Darſtellung nicht den Charakter eines Abkommens, ſondern nur einer gemeinſamen Erklärung habe, die von den einzel⸗ nen Staaten unabhängig gegeben würde, ſollen viel⸗ Londons Preſſe begrüßt Votſchafter v. Ribbentroy — London, 12. Auguſt. Die Londoner Abendblätter begrü⸗ ßen die' Ernennung von Ribbentrops zum deutſchen Botſchafter in London aufs herzlichſte und bringen die Nachricht an bevorzugter Stelle unter Beifügung von Bildern des neuen Bot⸗ ſchafters und ſeiner Gemahlin. Im Reuter⸗Bericht heißt es u..: Herr von Rib⸗ bentrop ſei ein fähiger Diplomat, der in England, das er häufig in amtlicher Eigenſchaft aufgeſucht habe, bereits gut bekannt ſei. Er habe viele einfluß⸗ reiche Freunde in England, unter ihnen Lord Lon⸗ donderry, deſſen perſönlicher Gaſt er erſt kürzlich ge⸗ weſen ſei. Er ſei ſeit langem als Favorit für den Londoner Poſten betrachtet worden. Seine diploma⸗ tiſchen Fähigkeiten ſeien ausgezeichnet bei ſeiner er⸗ folgreichen Tätigkeit beim Abſchluß des deutſch⸗ engliſchen Flottenabkommens zu erken⸗ nen geweſen— einen überragenden Triumph des Dritten Reiches bei internationalen Verhandlungen. Im Frühjahr habe er Deutſchland bei den Locarno⸗ Unterhaltungen in London vertreten. Preß Aſſociation weiſt auf v. Ribbentrops Tätig⸗ keit als Beauftragter in Abrüſtungsfragen 1934 und auf ſeinen Beitrag zur deutſch⸗engliſchen Verſtändigung hin. Beſonders hebt die Agentur noch den Beſuch von Ribbentrops bei König Eduard im Buckingham⸗Palaſt im März dieſes Jahres hin. Der neue Botſchafter ſei für ſeine Höflichkeit und Ge⸗ wandtheit bekannt. Der politiſche Berichterſtatter der„Evening News“ weiſt auf den hervorragenden Anteil hin, den von Ribbentrop an den letzten Gelegenheiten des diplomatiſchen Meinungsaustauſches gehabt hatte. Da er Hitlers hauptſächlichſter Ratgeber in allen kürzlichen deutſch⸗engliſchen diplomatiſchen Unter⸗ haltungen geweſen ſei, ſo dürfte ſeine Ernennung zum Botſchafter den zukünftigen Meinungsaustauſch erleichtern. Er genieße den Ruf, über großen Scharf⸗ ſinn und außerordentliche Arbeitskraft zu verfügen. mehr auf Grund der Unterredung vom Montag fortgeſetzt werden. Wenngleich in amtlichen Kreiſen nähere Angaben nicht gemacht werden, ſo darf doch mit gutem Grund angenommen werden, daß die Fortſetzung des Gedankenaustauſches durch italie⸗ niſche Ergänzungsanträge notwendig ge⸗ worden iſt, die, wie man in hieſigen politiſchen Kreiſen zu wiſſen glaubt, beſonders den italieni⸗ ſchen Vorbehalt in bezug auf Freiwilligenanwer⸗ bung und Geldſammlungen zugunſten der Madrider Regierung betreffen. And die Kriegslieferungen? — Paris, 11. Auguſt. Der rechtsgerichtete Abgeoroͤnete Vallat hat in der Kammer eine Anrage über die Lieferung von ——— 2. Seite Nummer 367 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabée Mittwoch, 12. Auguſt 2936 Bomben⸗ und Jagdflugzeugen an die Madrider Re⸗ gierung eingebracht, die, wie hervorgehoben wird, nach den Kriegslieferungsbeſtimmungen der fran⸗ zöſiſchen Regierung erfolgt ſein ſoll. Bemühungen um den Beitritt Dänemarks — Kopenhagen, 11. Auguſt. Der franzöſiſche Geſandte iſt am Montag beim däniſchen Außenminiſter wegen des Bei⸗ tritts Dänemarks zu einem Abkommen über die Bewahrung der Neutralität im ſpaniſchen Bürgerkrieg vorſtellig geworden. Wie verlautet, hat Außenminiſter Dr. Munch die Ant⸗ wort der däniſchen Regierung für die allernächſte Zeit in Ausſicht geſtellt Im Zuſammenhang damit führt dic dem Außen⸗ miniſter naheſtehende„Politiken“ aus, es könne kaum daran gezweifelt werden, daß ſich Dänemark dem Grundſatz der Nichteinmiſchung anſchließen werde. Den franzöſiſchen Schritt führt das Blatt auf die Tatſache zurück, daß in Dänemark leichte Maſchinen⸗ gewehre für die Ausfuhr hergeſtellt werden. Aller Wahrſcheinlichkeit nach werde der franzöſiſche Vor⸗ ſchlag den außenpolitiſchen Ausſchuß des Reichstages beſchäftigen, der für Donnerstag einberufen worden iſt. Der Ausſchuß werde ſich wahrſcheinlich auch mit der Frage der von den Sozialdemokraten und den Gewerkſchaften in Dänemark eingeleiteten Samm⸗ lungen für die Anhänger der ſpaniſchen Volksfront⸗ regierung beſchäftigen. Engliſch-ãgyptiſche Einigung Die Kapitulationen fallen — Kairo, 10. Auguſt. Nunmehr iſt auch in der dritten wichtigen Verhandlungsfrage, nämlich der der Kapi⸗ tulationen, eine Einigung zwiſchen den eng⸗ liſchen und den ägyptiſchen Vertretern erzielt wor⸗ den. Es iſt folgendes vereinbart worden: Die finanziellen und juriſtiſchen Kapitulationen werden ſofort nach dem Abſchluß des engliſch⸗ägypti⸗ ſchen Vertrages fallen. Die Befugniſſe der Konſular⸗ gerichte gehen zum gleichen Zeitpunkt auf die Ge⸗ miſchten Gerichte über. Noch vor Januar ſoll eine internationale Konferenz der an dieſer Frage inter⸗ eſſierten Mächte zuſammentreten. Die Konferenz ſoll über die Abſchaffung der Gemiſchten Gerichte und die Dauer einer Uebergangszeit beraten. Falls dieſe Konferenz ſcheitert, hat Aegypten das Recht, die Gemiſchten Gerichte mit einjähriger Vorankündigung aufzuheben. England wird ſeinen Einfluß bei den übrigen Mächten im Sinne Aegyptens geltend machen. Dieſe Löſung der ſchwierigen Frage der Ka⸗ pitulationen ſtellt für Aegypten einen Fortſchritt gegenüber dem Vertragsprojekt aus dem Jahre 1930 dar. Es ſind auf beiden Seiten Zu⸗ geſtändniſſe gemacht worden. Der britiſche Flottenbau wird beſchleunigt + London. 11. Augitſt.. Wie der Marinekorreſpondent des„Daily Tele⸗ graph“ berichtet, wird die Neuoroͤnung und. Ver⸗⸗ ſtärkung der britiſchen Flotte angeſichts der beſchleunigten Durchführung der Bauarbeiten auf ſämtlichen Werften zu einem erheblich frü he⸗ ren Zeitpunkt durchgeführt ſein, als urſprüng⸗ lich angenommen wurde. Schon in naher Zukunſt wird die britiſche Heimatflotte durch 9 Zerſtörer des Bauprogramms 1935 und 5 neue Kreuzer mit einer Waſſerverdrängung von je 9000 Tonnen und einer Geſchwindigkeit von 32 Knoten verſtärkt wer⸗ den. Metaxas ruft das Volk auf Ein flammender Appell an alle Griechen — Athen, 11. Auguſt. Miniſterpräſident Metaxas hielt im Rund⸗ ſunk eine Rede, in der er ausführte: Ich wende mich an euch alle, Griechen, vom erſten bis zum letzten Bürger, Bauern und Arbeiter. Ich fordere euch alle auf, mit allen euren Kräften an dem großen Werk der nationalen Wiedergeburt mitzuarbeiten. Ihr kennt jetzt die Gefahr, die von Feinden der ſozialen Oroͤnung und der grie⸗ chiſchen Ueberlieferungen euch drohte. Beſonders die Jugend war in Gefahr, zugrunde zu gehen, da ihre Ideale beſudelt waren. Die politiſchen Par⸗ teien, unfähig, aus dem engen Rahmen kleinlicher Streitigkeiten herauszutreten, und nur von dieſen Streitigkeiten lebend, hatten eine erſtickende Atmo⸗ ſphäre verbreitet, in der ſich ein Unwetter ſozialen Umſturzes entladen hätte. Am 4. Auguſt hat die Handlungsweiſe des Königs euch kurz vor dem Rande des Abgrundes gerettet. Wir übernehmen die volle Verantwor⸗ tung für unſer Vorgehen. Ihr habt eure Freiheit nicht verloren. Empfindet ihr nicht eine Erleich⸗ terung? Es handelt ſich um eine zweifache Erleich⸗ terung, nämlich von der kommuniſtiſchen Tyrannej und von der Tyrannei der Par⸗ teien, die beide eure Freiheiten einſchränkten. Nur diejenigen, die mit ihrer Strafloſigkeit Miß⸗ brauch trieben, haben ſie für immer verloren Laßt jetzt uns erwachen, um das Vaterland wieder aufzu⸗ Beſten der der des griechiſchen Vaterlandes. richten. Bereiten wir uns alle auf die für das allgemeine Wohl notwen digen O pfer vor, indem wir perſönliche Wünſche zum ganzen Nation hintanſtellen. Sichern wir unſerem Lande Ruhe, Ordnung, Arbeit, eme glückliche Zukunft und eine neue Blüte griechiſcher Ziviliſation. Ich bin überzeugt, daß niemand bei dieſer erha⸗ benen Aufgabe zurückſtehen wird. Tauſende von Telegrammen, die ich unausgeſetzt erhalte, ſind da⸗ für eine Gewähr. Ich wende mich insbeſon⸗ dere an dich, griechiſche Jugend. Es iſt nicht deine Schuld, daß deine ſeelenloſen Regierun⸗ gen dich mit Peſſimismug erfüllten. Finde zu dir ſelbſt zurück in einer einzigen Wirklichkeit, nämlich Du kannſt nicht leben ohne deine Ueberlieferungen und Ideale. Fremde Theorien, mit denen man dich vergiften wollte, ſind Lügengebilde. Einzig und allein in dieſer Raſſe wirſt du Freude und Optimismus, die dir fehlten, wiederfinden und alle Schwierigkeiten des Lebens überwinden. Wirf weit von dir ſchlechte Lektüre, die Unmoral und Feigheit lehrt. Griechen und Griechinnen, große und kleine, vorwärts, alle diſzipliniert, alle ergeben der griechi⸗ ſchen Geſamtheit. Wir ſind entſchloſſen, unſer Werk bis zum guten Ende zu führen, ſicher des Erfolges. Wir werden jeden Wioͤerſtand zerſchmettern und ſind gewiß, daß wir Eure unbegrenzte Unterſtützung haben werden. Moskau vermehrt das Heer um die Külft Herabſetzung des Einberufungsalters auf 19 Fahre — Moskau, 11. Auguſt. Die Sowjetamtliche Telegraphenagentur gibt eine Veroronung der Sowjetregierung bekannt, wonach das Einberufungsalter der militär⸗ pflichtigen ſowjetruſſiſchen Staats⸗ bürger, das nach dem Wehrgeſetz von 1930 auf 21 Jahre feſtgeſetzt iſt, künftig auf 19 Jahre herabgeſetzt wird. Der Uebergang zum Einberufungsalter von 19 Jahren ſoll dergeſtalt erfolgen, daß in den nächſten vier Jahren je 1“ Jahrgänge eingezogen werden, d. h. 1936 der Jahrgang 1914 und die Hälfte des Jahrgangs 1915, 1937 die zweite Hälfte des Jahr⸗ gangs 1915 und der volle Jahrgang 1916, 1938 der Jahrgang 1917 und die Hälfte des Jahrgangs 1918, 1939 die zweite Hälfte des Jahrgangs 1918 und der volle Jahrgang 1919. Ab 1940 ſoll dann wieder je ein voller Jahrgang eingezogen werden. Die, angekſündigte Maßnahme erhüht, die Aktivbeſtände des roten Heeres für die näch⸗ ſten vier Jahre um 50 v. H. Den Rekrutenausfall der Weltkriegsjahrgänge auf dieſe Weiſe einzuholen, kann nicht der Sinn der Ver⸗ ordnung ſein, da dieſer bei den Bevölkerungsver⸗ hältniſſen der Sowjetunion viel weniger ſpürbar iſt als in anderen Ländern. Auch erwähnt die neue Ver⸗ oroͤnung dieſe Frage mit keinem Wort. Außerdem wird durch die Herabſetzung des Einberufungsalters die Länge der Geſamtdienſtpflicht nicht berührt, die nach wie vor bis zum 40. Lebensjahr reicht und ſich in Zukunft folgendermaßen ſtellen würde: Vom 19. Weihe eines Fahn-Denkmals Ein Feſtakt in der Berliner Haſenheide — Berlin, 11. Auguſt. Auf dem hiſtoriſchen Jahn⸗Turnplatz in der Haſenheide fand am Dienstagabend die feier⸗ liche Neueinweihung des Jahn⸗Denk⸗ mals ſtatt, das in Zuſammenhang mit der Schaf⸗ fung eines großen Aufmarſchplatzes einen erhöhten und wirkungsvolleren Standort auf einem Hügel am Ausgang einer Waldͤſchneiſe erhalten hat. Die 128 Gedenkſteine, die zur Einweihung im Jahre 1872 von den deutſchen Turnvereinen aller Länder oͤer Welt zuſammengetragen worden ſind, umſäumen nun im Halbrund das große erzene Standbild des Turn⸗ vaters. Dem Feſtakt wohnten auch 300 deutſche und aus⸗ ländiſche Turner und Turnerinnen bei, die zu den Olympiſchen Spielen in Berlin weilen. Ferner mar⸗ ſchierten Abordnungen der Parteigliederungen, des Reichsbundes für Leibesübungen und zahlreicher auslandsdeutſcher Vereinigungen auf. Zahlreiche Ehrengäſte, Vertreter der Parteigliederungen, der Wehrmacht, der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden und der Turnerwelt wohnten dem ſtimmungsvollen Feſtakt bei. Nach einer Anſprache des Staatskommiſſars Dr. Lippert verlas der Bürgermeiſter des Verwal⸗ tungsbezirkes Neukölln die vom Reichsſportführer und vom Staatskommiſſar unterſchriebene neue Denkmalsurkunde. Sie hebt hervor, daß erſt der Sieg des Führers über alle ſpaltenden und zer⸗ ſtörenden Kräfte dem Kampf und den Lehren des Turnvaters Jahn die gebührende geſchichtliche An⸗ erkennung verſchafft habe. Nach einem Gedenkſpruch des Reichsditwarts Münch ſprach Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten. Er hob hervor, daß Jahn der nationalſozialiſtiſchen Jdee ſo nahe ſtehe, als lebte er mitten in unſerer Zeit. Durch die Erziehung an dieſem Platze, ſo er⸗ klärte der Redner u.., erſchloß Jahn der Jugend ſeinerzeit die unverſiegbaren Quellen völkiſchen Le⸗ bens. Jahns Werk wendet ſich an die Ganzheit der Menſchen. Das Wiedererſtehen dieſes Denkmals ſoll nicht nur Ausdruck der Dankbarkeit und Ehrfurcht ſein, die wir Jahn entgegenbringen, ſondern vor allem auch davon künden, daß ſein Lebenswerk heute Gemeingut unſeres Volkes geworden iſt. Daß dies geſchehen konnte, iſt das alleinige und unbeſtreit⸗ bare geſchichtliche Verdienſt Adolf Hitlers. Die vom Führer in ſeinem Buch„Mein Kampf“ feſtgelegten und mit der Jahn'ſchen Jöͤee übereinſtimmenden Grundſätze ſind es, auf denen ſich die Leibesübun⸗ gen im nationalſozialiſtiſchen Staat aufbauen. So gedenken wir an dieſer Stätte zugleich in tiefer Ver⸗ ehrung und Dankbarkeit des Führers. Der Reichsſportführer grüßte ſodann die Kame⸗ raden aus den deutſchen Sieoͤlungsgebieten des europäiſchen und des überſeeiſchen Auslandes und ſchloß mit einem„Sieg Heill“ auf Volk und Füh⸗ rer. Er legte im Namen der geſamten Turn⸗ und Sportgemeinde einen Kranz nieder. Unter den Klän⸗ gen der Nationalhymnen folgten weitere Kranznie⸗ derlegungen der auslandsdeutſchen Aborönungen. bis zum 24. Jahre wird der Rotarmiſt zur Linien⸗ truppe gehören, vom 25. bis 34. Jahr zur Reſerve 1, Ordnung und vom 35. bis zum 40. Jahr zur Reſerve 2. Ordnung. 5 Ein„Sympathietelegramm“ Paris 11. Auguſt. Die ſogenannte„Abordnung der Linken“, d. h. die in oͤer Regierungsmehrheit vertretenen Parteien, haben am Dienstag ein Sympathietele⸗ gramm an den ſpaniſchen Staatspräſidenten ge⸗ ſandt, das folgenden Wortlaut hat: „Die Vertreter der Linksmehrheit der franzöſi⸗ ſchen Abgeordneten in der Kammer drücken dem hel⸗ denmütigen ſpaniſchen Volk, das für ſeine Freiheit Neut Terrorwelle in Paläſtina und die Aufrechterhaltung der Republik kämpft, ihre herzliche Sympathie aus. Die aufrichtigſten Wünſche der Mehrheit der Vertretung des franzöſiſchen Volks gelten den ſpaniſchen Republikanern und Demokra⸗ ten, deren Sieg der Sieg des Friedens und des menſchlichen Fortſchritts ſein wird. Es lebe die ſpa⸗ niſche Republik!“ Zwiſchenfall auf einem franzöſiſchen Kreuzer — Paris, 11. Auguſt. Der„Paris Midi“ berichtet aus Toulon, daß der franzöſiſche Kreuzer„Duquesnel, der nach der Küſte von Barcelona geſandt worden war, um die franzöſiſchen Staatsangehörigen zu ſchützen, plötzlich die ſpaniſchen Gewäſſer verlaſſen hat und nach Tou⸗ lon zurückgekehrt iſt, um friſche Lebensmittel an. Bord zu nehmen. Vor Barcelona ſei es am Frei⸗ tagmittag zu einem heftigen Zwiſchenfall gekommen, da das verabreichte Eſſen, das aus den Reſerve⸗ beſtänden des Schiffes entnommen worden war, un⸗ genießbar geweſen ſei. Die Beſatzung erhob gegen die Verpflegung Einſpruch. Darauf kehrte der Kreuzer nach Rückfrage in Paris nach Toulon zurück, wo an Stelle der ſchlecht ge⸗ wordenen Lebensmittel friſche an Bord genommen werden. Die Rekorofahrt des„Hindenburg“ Lakehurſt— Frankfurt: 42 Stunden 53 Minuten * Frankfurt a.., 11. Auguſt. LZ„Hinödenburg“ landete am Dienstag um 22.28 Uhr, von Lakehurſt kommend, glatt auf dem Flughafen Rhein⸗Main. Das Luft⸗ ſchiff hat damit einen neuen Geſchwindig⸗ keitsrekord aufgeſtellt. Für die Fahrt von Lakehurſt bis Frankfurt a. M. wurden nur 42 Stunden und 53 Minuten benötigt, während die bisher kürzeſte Fahrtdauer 45 Stunden und 31 Minuten war. An Bord des Luftſchiffes befanden ſich 54 Paſſagiere und ſehr viel Fracht und Poſt. 600 Sonderzüge in einer Woche — Berlin, 10. Auguſt. Ein vorzügliches Spiegelbild von dem Maſſen⸗ beſuch, den die erſte Woche der Olympiſchen Spiele der Reichshauptſtadt brachte, liefert eine Zwiſche n⸗ bilanz der Reichsbahndirektion Ber⸗ lin. In dieſer Zeit ſind in Berlin neben den täg⸗ lich gefahrenen 500 fahrplanmäßigen Zügen 595 Sonderzüge eingetroffen. 1240000 Reiſende aus dem Ausland und dem Reich haben mit dieſen Sonderzügen Berlin erreicht. Da⸗ mit iſt aber die Zahl der Olympiabeſucher noch nicht erſchöpft, da zahlreiche Privatwagen und viele Kraft⸗ omnibuſſe weitere Zehntauſende nach Berlin brach⸗ ten. 5 Im normalen Verkehr dieſes Zeitabſchnittes waren etwa 400 000 Reiſende in Berlin eingetroffen und von hier wieder abgefahren. Die Olympiſchen Spiele haben ſomit einen Zuſatzverkehr von weit über 850 000 Reiſenden gebracht. Lanofremde Freiſchärler ſchaffen Anruhe- Aeberall Vombenauſchläge — Zeruſalem, 11. Auguſt. In ganz Paläſtina iſt eine neue ſtarke Ter⸗ rorwelle zu verzeichnen. In der vergangenen Nacht wurden zwei britiſche Soldaten ge⸗ tötet und zwei ſchwer verletzt. Getötet wurde auch ein Offizier des ſeit einiger Zeit in Nablus gar⸗ niſonierenden Hochländerbataillons und ein Unter⸗ offizier der Fliegertruppen, die auf einer Dienſt⸗ fahrt mit dem Dienſtwagen auf eine im Straßen⸗ pflaſter verborgene Mine auffuhren. Der Kraft⸗ wagen wurde völlig zerſtört. Zwei andere Sol⸗ daten der Fliegertruppe wurden bei der Rückkehr vom Berge Gethſemane aus dem Hinterhalt ange⸗ ſchoſſen. Dienstag früh wurde in der Jeruſalemer Altſtadt ein Polizeiſergeant durch Schüſſe aus dem Hinterhalt getötet Die Täter konnten entkommen. Auch in Roſpina und Tel Aviv gab es infolge von Schüſſen und Bombenwürfen mehrere Ver⸗ wundete, unter denen ſich auch einige Frauen be⸗ fanden. Die meiſten dieſer Ueberfälle wurden auf jüdiſche Autobuſſe durchgeführt. Der Bürgermeiſter des jüdiſchen Dorfes Nitzah am Ge⸗ nezarethſee wurde durch einen Bombenwurf getötet. Bei Rafelain ereignete ſich aus bisher noch un⸗ bekannter Urſache ein Eiſen bahnunglück. 28 Güterwagen raſten führerlos in eine alleinſtehende Rieſige Walobründe in den Nordſtaaten Blitzſchläge laſſen die Wälder wie Zunder in Flammen aufgehen Minneapolis, 11. Auguſt.(U..) In den durch die monatelange Dürre und Son⸗ nenhitze ausgetrockneten Wälder der ameri⸗ kaniſchen Nordſtaaten wüten ſeit Tagen rieſige Brände und ſpotten den verzweifelten Löſchverſuchen, die unter Einſatz von weit über 2000 Notſtandsarbeitern und Freiwilligen unternommen. werden. In Minneſota allein ſind den raſenden Flammen, die ihren Weg längs der kanadiſchen Grenze nehmen, ſchon 25000 Morgen Wald und Heide zum Opfer gefallen, ohne daß irgendwelche Ausſicht auf Austilgung des Feuers be⸗ ſtünde. Siebentauſend Notſtandsarbeiter ſind hier ſeit 48 Stunden ununterbrochen mit den Löſcharbeiten beſchäftigt. Sie haben in dieſen 2 Tagen nicht eine Stunde Schlaf gehabt; todmüde verzweifeln die Ar⸗ beiter, die in halbverbrannten Kleidern mit verruß⸗ ten Geſichtern dem freſſenden Feuer gegenüberſtehen, an ihrem Werk. Südlich des Lake Superior ſtehen auf dem Gebiet von Michigan weitere 6000 Morgen Wald in Flammen, während ſich in Süddakota eine breite Feuerfront durch die Waldungen vorwärtsfrißt und ſchon 3000 Morgen Wald vernichtet hat. 1600 Frei⸗ willige ſtehen dem Toben des Brandes machtlos gegenüber. In Wisconſin iſt ein mitten in brennenden Waldungen gelegenes ländliches Armen⸗ und Kran⸗ kenaſyl von Vernichtung bedroht. Dichte Rauchwolken hüllen das Gebäude ein, ſo daß man ſich mit dem Gedanken trägt, die Kranken abzutransportieren, ſelbſt wenn die Eindämmung des Brandes noch rechtzeitig gelingen ſollte. In den weiten Brandgebieten, die fünf Staaten des mittleren Nordens umfaſſen, ſind ſchon Dutzen de von Farmgebäuden und Som⸗ merhäuſern niedergebrannt. Die Brände ſind größtenteils auf Blitzſchläge zu⸗ rückzuführen, die die zundertrockenen Bäume buchſtäblich zum Explodieren brachten, Funkengarben über weite Waldgebiete verſprühend. Von dieſen Brandherden aus frißt ſich das Feuer mit unheimlichem Kniſtern und Rauſchen von Baum⸗ krone zu Baumkrone und ſpringt mit raſender Ge⸗ ſchwindigkeit über die Oedflächen und trockenen Waldwieſen zum nächſten Waldgebiet, Morgen um Morgen unbarmherzig vernich⸗ tend. Da ſich die Zahl der bisher eingeſetzten Hilfsmannſchaften, die mit Aexten, Schaufeln, Waſ⸗ ſerſpritzen und anderen Geräten bewaffnet gegen die Feuersbrünſte vorgehen, als völlig ungenügend herausgeſtellt hat, laſſen die Behörden in den um⸗ liegenden Städten weitere tauſende von Erweros⸗ loſen für die Waloͤbrandbekämpfung anwerben. rieſige Lokomotive, auf der der Heizer und ein Zugbeglei⸗ ter getötet wurden. Die Preſſe gibt das Eindringen landfremder Freiſchärler, beſonders aus Syrien und dem Jrak, zu. Die Kommuniſtenverhaftungen in Paläſtina dauern auch weiterhin an. Die Internationale Filmkunſt⸗ ausſtellung in Venedig — Venedig, 11. Auguſt. Gelegentlich der Eröffnung der Vierten Inter⸗ nationälen Filmkunſtausſtellung in Venedig am Montagnachmittag übermittelte Staatsminiſter a. D. Prof. Dr. Lehnich im Auftrage der deutſchen Regierung und als Vertreter der Reichsfilmkammer der Filmkunſt⸗Ausſtellung herzliche Wünſche für einen erfolgreichen Verlauf. Dr. Lehnich wies auf die Beteiligung des deutſchen Filmſchaffens an der Vierten Internationalen Filmkunſtausſtellung mit ſechs Spielfilmen, zwei dokumentariſchen und einer Reihe von Kulturfilmen hin. Er betonte, daß Deutſch⸗ land beſonderen Wert darauf gelegt hätte, diejenigen Filme vorzuführen, die typiſch deutſchen Charakter tragen und gleichſam ein Spiegelbild des Lebens der Nation ſind. Den Beſtrebungen der internationalen Filmkunſtausſtellung, den Film als Kulturgut und künſtleriſchen Ausdruck unſerer Zeit zu fördern, bringe Deutſchland größtes Intereſſe entgegen. In ſeiner Eigenſchaft als Präſident der Inter⸗ nationalen Filmkamer würdigte Prof. Dr. Lehnich die Zuſammenarbeit zwiſchen der Leitung der inter⸗ nationalen Filmkunſtausſtellung und der Inter⸗ nationalen Filmkammer und gab der Hoffnung Aus⸗ druck, daß ſich die bereits anbahnende enge und frucht⸗ bare Zuſammenarbeit in Zukunft noch weiter ver⸗ tiefen möge. Reichserziehungsminiſter Ruſt empfing eine Gruppe griechiſcher Studenten, die auf Einladung der Deutſchen Studentenſchaft und unter Betreuung des Athener Univerſitätsbundes eine Reiſe durch Deutſchland unternehmen. Nachdem ſich Miniſter Ruſt mit den griechiſchen Studenten über Parallelen der alten griechiſchen und der deutſchen Geſchichte unterhalten hatte, richtete im Namen der Gäſte Herr Dimtrakos Worte des Dankes an den Miniſter. Hauptſchriftleiter Dr. Alois Winbauer(in Urlaub) Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Politik, Theater, Wiſſen⸗ ſchaftu. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart-Handelsteil: Dr. Fritz Bode⸗Lokaler Teil: Dr. Fritz hammes⸗Sport: Willy Müller- Süd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel-Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen; i. B. Gg. Kling ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Berleger: Neue Mannbeimer geitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1.—6 Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenan, Sentaſtraße 2 .⸗A. VII. 1936: Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 20758 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 20349 Zur Zeit Preisliſte Nr.7 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr-Rückſendung nur bei Rückportin 4 9 ———————————— ————— Mittwoch, 12. Auguſt 1936 3. Seite/ Nummer 367 W 9 Die Stadtseite Mannheim, den 12. Auguſt. Ein Haus in der Oberſtadt Irgendwo fügt es ſich ein in die Reihe der Häu⸗ ſer, die zu einem der vielen Quadrate der Oberſtadt ſich zuſammengetan haben. Sicher hat es einſt viel Reichtum und Glanz geſehen. Nach den noch ſicht⸗ baren Zeichen zu deuten, war es ehedem vielleicht gar ein Paradies, aber die alles wandelnde Zeit hat es nun zur Joͤylle werden laſſen. Um ihr nahe zu kommen, muß die hohe Torein⸗ fahrt durchſchritten werden, an deren Wänden und Säulen klaſſiziſtiſche Dekorationen in verblaßter Würde erſtarrt ſind. Hier hat dieſe Idylle Ausdruck gefunden und ſich an das geheftet, was innerhalb des Hauſes Form und Geſtalt angenommen hat. Am Gartenende wird eben gebaut, aber nicht viel iſt davon zu ſehen, denn eine ſtolzwüchſige Eſche und eine vielblättrige Akazie bemühen ſich, neugierigen Blicken den Zutritt zu verſperren mit einem Blätter⸗ werk, das reich iſt wie ein Maharadſcha. Nur ſoviel ſieht man, daß ein früher dienender Bauteil jetzt ſeine eigenherrliche Selbſtändigkeit erhalten hat und nun bald ſeine eigene Geſchichte lebt. Der Garten erzählt zwar von ſchwindender Schön⸗ heit, doch lebt hier noch immer in Ueberfluß maleri⸗ ſcher Reiz. Ein ernſt ſtiliſiertes Nebengebäude mit Treppengiebeln und gotiſchem Fries ſchaut ſcheinbar verwundert herüber und über die niedere Mauer, die ſich davorlegt, drängt rebelliſches Laubwerk. An der Wand gegenüber klettert an einem armdicken Lebensſeil großblättriges Laub zu ſchwindelnder Höhe hinan und überſpinnt alles mit dem Zauber der Romantik. Die Gartenſeite des Hauſes iſt ausgeſtattet mit e ter geſchloſſenen Holzgalerie, wie man ihr in äl⸗ tren Mannheimer Häuſern noch öfter begegnet, ber nirgends mehr in der gleichen Vollkommenheit und Schönheit. In unſerer Stadt tätige Tiroler Zimmerleute ſollen dieſe Galerien einſt aus ihrer Heimat nach hier verpflanzt haben, und wie reizend ſie zu wirken vermögen, das kann hier ein freudig geſtimmtes Auge ſehen. Ein prächtiges Schling⸗ gewächs hält die beſcheiden hervortretende Veranda liebend umſchloſſen. Die Wege des Gartens ſind zertveten, wie die einſt hier wandelnde Herrlichkeit. Tuffſteine liegen unentſchloſſen herum und ſcheinen zu wiſſen, daß ihre Zeit vorbei iſt. Die ſäubernde Hand wird ſie wohl bald entfernen, denn die Wege des Gartens lieben es ſelbſt nicht mehr, unter Kontrolle zu ſtehen. Iſt auch vieles von dieſer Stätte gewichen, ge⸗ blieben iſt das Löwenhaupt am Türeingang, das einen Ring zwiſchen den Zähnen hält und zu der Zeit als Klingelzug diente, als der elektriſche Fun⸗ ken für dieſen Zweck noch nicht in Dienſt geſtellt war. Möge dieſes Löwenhaupt als Erinnerung an vergangene Zeiten an ſeinem Platz erhalten bleiben! R. z Seinen 70. Geburtstag feiert heute der Inva⸗ lide Johann Schroth, Käfertaler Straße 49, III. Dem körperlich und geiſtig rüſtigen Naturfreund wünſchen wir einen ſchönen Lebensabend. zk Verſtärkte Ausſchmückung der Stadt. Da an⸗ zunehmen iſt, daß nach Abſchluß der Olympiſchen Spiele zahlreiche Fremde auch nach Mannheim kom⸗ men werden, legt die Stadt verſtärkten Feſtſchmuck an. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Nach 15 Fahren verurteilt: Der Gemüldediebſtahl in der Mannheimer Gchloßgalerie Der Mann, der aus Cayenne kam- Der dritte Gemäldedieb von der Mann⸗ heimer Strafkammer verurteilt Am Morgen des 4. Juni 1921 wurde in der Ge⸗ mäldegalerie des Mannheimer Schloſ⸗ ſes der Diebſtahl von 10 Gemälden im Werte von rund 70 000 Mark feſtgeſtellt. Der Wäch⸗ ter hatte pflichtgemäß in den erſten Morgenſtunden ſeinen Rundgang durch die Räume angetreten und war dabei auf zwei Männer geſtoßen, von denen der eine ihm ſofort eine Schußwaffe vor die Stirn hielt. Ein zweiter nahm ihn am Rock und brachte ihn hinaus. Sich als Wächter erkennen zu geben und gegen die Einbrecher vorzugehen, hätte der damals ſchon bejahrte und heute penſionierte Wächter wohl mit dem Leben bezahlen müſſen. So geſtaltete ſich dieſes Ueberraſchtwerden der Diebe nur zu einem Zwiſchenfall bei ihrer verbrecheriſchen Ar⸗ beit, die die beiden fortſetzten. Sie waren vom Innenhofe mittels einer Leiter eingeſtiegen. Die geſtohlenen Gemälde wurden in Frankfurt abgeſetzt und konnten durch die Kriminal⸗ polizei wieder zurückgebracht werden. Als Diebe konnten ein gewiſſer M. und K. aus Saarbrücken ermittelt werden. Ein dritter hatte nach dem Diebſtahl die Flucht ergriffen. Sein Schickſal war ein ganz abenteuerliches. Er wurde im Saar⸗ land wegen Diebſtahls zu 6 Jahren Zwangs⸗ arbeit in Cayenne verurteilt. 1930 gelang es ihm, von dort zu ent⸗ fliehen und in Südamerika Stellung zu finden, wo er ſich gut geführt haben ſoll. Die Krankheit ſetges Vaters trieb den Flüchtling— es war der heutige Angeklagte, der nunmehr 50 Jahre alte Heinrich Wentzel aus Saarbrücken— im Jahre 1933 nach Deutſchland zurück. Er glaubte, es ſei nun Gras über die Sache gewachſen. Aber er täuſchte ſich. Eines Tages erfährt ſein Komplice M. ſeinen Aufenthalt in Saarbrücken. Er will aber von einer ſolchen Bekanntſchaft nichts wiſſen und als ihn ſein Komplice beſuchen will, findet er eine ver⸗ ſchloſſene Tür. Da ſchreit er:„Glaubſt du, daß ich mich von dir ſo abfertigen laſſe, nachdem ich im Zuchthaus geſeſſen habe und du gingſt frei aus?“ Das Schickſal des heutigen Angeklagten war beſiegelt, nachdem die von ſeinem Diebes⸗ genoſſen ausgeübte Erpreſſung enen nur ge⸗ ringen Erfolg hatte. Die beiden mit 47 bzw. 4 Jahren Zuchthaus beſtraf⸗ ten Komplizen des geſtändigen Angeklagten waren heute ſeine Belaſtungszeugen.., der ſich ins beſte Licht zu ſtellen ſucht, aber zugeben muß, daß er Schmiere ſtand, damit die anderen beiden um⸗ ſo ſicherer arbeiten konnten, ſitzt wieder wegen eines neuen Deliktes in Unterſuchungshaft. Wer den Revolver gehabt hatte, konnte heute nicht feſtgeſtellt werden, keiner will von der kitzlͤhen Sache etwas wiſſen. Aber es wurde feſtgeſtellt, daß W. und K. die eigent⸗ lichen Einſteiger waren. Der Angeklagte iſt wohl rückfällig, aber die beiden Vorſtrafen ſind nicht ge⸗ rade bedeutend und fallen in die Jahre 1908 und 1910. Aber eine andere Sache ſpricht gerade nicht von der Läuterung ſeines Charakters durch ſein hartes Schickſal. Er ſchoß ſich im Jahre 1915 durch die Hand und ſetzte es durch, daß er eine Kriegsrente erhielt. Eine Anklage wegen Raubes, und zwar unter Mit⸗ nahme einer Waffe, konnte nicht erhoben werden, da die Diebe nicht wußten, wen ſie vor ſich hatten und nicht den zur Bewachung berufenen Mann als ſolchen erkannten, dieſer ſich auch nicht zu erkennen gab. Der Vertreter der Anklage verneinte die Frage nach mildernden Umſtänden bei der ganzen Art der Ausführung des Diebſtahls und der Tatſache, daß eigentliche Notlage bei keinem der Angeklagten vor⸗ lag. Er beantragte eine Zuchthausſtrafe von zwei Jahren. Eine Verjährung liegt nicht vor, da der Lauf der Friſt für dieſelbe durch eine richter⸗ liche Handlung im Jahre 1926 unterbrochen wurde. Der Verteidiger des Angeklagten bemühte ſich, eine Strafe auf Wohlverhalten für den Angeklagten zu erwirken, da er ſeine Tat ſchon ſchwer habe büßen müſſen, er ſich auch in den letzten Jahren gut ge⸗ führt habe. Das Gericht hielt mildernde Umſtäade für gegeben und ſprach gegen den Angeklagten eine Gefängnisſtrafe von zwei Jahren aus abzüglich drei Monate Unterſuchungshaft⸗ 5 Vom Zeughaus nach der Gummifabrik Die„Bank der kleinen Leute“ zieht um Aus der Geſchichte des Mannheimer Leihhauſes, das vor 130 Fahren 9 6 ins Leben gerufen wurde Ein großer Umzug innerhalb der ſtädtiſchen Verwaltung iſt im Gang: das Städtiſche Leih⸗ amt wird vom ehemaligen Zeughaus in Cs in den Neubau der früheren Gummifabrik in der Schwetzinger Straße überſiedeln. Aus dieſem An⸗ laß erſcheint es angezeigt, dieſem Leihinſtitut ein paor Worte rückſchauender Betrachtung zu widmen. Der Gedanke der Einrichtung eines ſtädtiſchen Leihamtes tauchte im Jahre 1807 auf. Es war die Badiſche Armenpolizeikommiſſion, die in einem Bericht über die Entwicklung des Armen⸗ weſens die Errichtung einer Leihanſtalt vorſchlug. Dieſer Vorſchlag fiel bei der Einwohnerſchaft wie 30 Fahre Leuchtfonlͤne am Waſſerturm Sie wurde 1906/07 bei der großen Ausſtellung zum 300 jährigen Stadtjubiläum geſchaffen Die Schmuckplatzanlage des Friedͤrichsplatzes mit ihren herrlichen Waſſerſpielen hat an Größe und Schönheit in Deutſchland kaum ihresgleichen. Sie hat in den erſten Jahren nach der Jahrhundertwende ihre heutige Geſtalt gewonnen. Die Pläne ſtammen von Profeſſor Schmitz. Ihr Ausbau hängt eng zu⸗ ſammen mit der großen Gartenbau⸗Ausſtellung zum Stadtjubiläum 1607/1907, bei der auch der heutige Friedrichsplatz mit einbezogen war. Damals wurde auch die Leuchtfontäne angelegt, die bis heute ihre Anziehungskraft weder auf die Mannheimer, noch auf die auswärtigen Stadͤtbeſucher verfehlt. In dieſen Wochen iſt die Leuchtfontäne nicht nur, wie ſonſt in der ſommerlichen Fremdenzeit, an Sonntag⸗ abenden in Betrieb, ſondern über die Zeit der Olym⸗ piſchen Spiele auch an den Werktagen, und man hat auch nicht vergeſſen, den abendlichen Bummel rund um den Waſſerturm durch Muſik zu verſchönern. In dieſem Auguſt ſind es gerade 30 Jahre her, daß man begann, den Vorläufer der Leuchtfontäne, einen kleinen Springbrunnen, durch die heutige Fontäne zu erſetzen. Inmitten der gartenbautechniſch hervorragenden Geſamtanlage um den Waſſerturm wurde zunächſt das größere Betonbaſſin von 8,20 Meter Durchmeſſer eingebaut. Deſſen lichte Tiefe mißt nur 1/50 Meter, und der Waſſerſpiegel weiſt auch nur eine Höhe von 70 Zentimeter auf. Mitten im Baſſin befindet ſich das Hauptſtrahlrohr, aus dem das Waſſer bei Höchſtoruck auf 30 Meter Höhe herausſpringt. Um dieſes Hauptſtrahlrohr liegen noch zwei Rohrkränze, von denen der innere kleinere Kranz vier Strahler und der äußere größere Kranz 16 Strahler aufweiſt. Dieſe Strahler ſind mit Munoſtücken verſehen, Das eigentliche Waſſerſpiel in ſeiner verſchiedenartigen Figurenform, die immer wieder einer Tulpe gleicht, bewirkt man mit Abſperr⸗ und Regulierſchiebern, die je nach Druck die kreisförmigen Waſſerſtrahlen ge⸗ ſtalten. Und bewundernswert iſt, daß kein e Waſ⸗ ſerverſchwendung. dabei in Frage kommt. Denn das für das Waſſerſpiel benötigte Waſſer wird aus dem Baſſin mit einer im Waſſerturm aufgeſtellten 60⸗PS⸗Kreiſelpumpe ſtändig angeſaugt und wieder durch die Leitung des Springbrunnens heraus⸗ gedrückt. Der aufmerkſame Beobachter findet am Betonkranz des Baſſins auch figürliche Waſ⸗ ſerſpeier. Dieſe ſollen nicht allein dekorative Wirkung haben. Mit der Waſſerleitung verbunden, ermöglichen ſie es, immer wieder Friſchwaſſer dem Baſſin zuzuführen. Wie wird es nun aber ermöglicht, daß die Fon⸗ täne in den verſchiedenſten Farben ſchillert und oft⸗ mals mehrere Farben gleichzeitig aufleuchten? Elek⸗ triſches Licht, Scheinwerfer und buntes Glas tra⸗ gen zu dem abwechſlungsreichen Farbenſpiel bei. Die Geſamtanlage wird von einem Elektriker der ſtäd⸗ tiſchen Werke nach einem vorgezeichneten Schalt⸗ plan von jenem Schaltraum aus bedient, der ſich un⸗ ter der Rundterraſſe am hinteren Ende der Waſſer⸗ turmanlage befindet. Von hier aus werden auch die Waſſer⸗Druckregler und die Lichtmotoren bedient. Der Beleuchtungsvorgang iſt folgender: Zwiſchen dem kleineren und größeren Rohrkranz mit Waſ⸗ ſerſtrahlern unterhalb des Baſſins befinden ſich gleichfalls kreisförmig angeordnet 12 Lichtſtrahler und Scheinwerfer. Um den Hauptſtrahl liegen vier Scheinwerſerkeſſel und zwiſchen beiden Rohrkränzen weitere 8 Scheinwerſerkeſſel, von denen erſtere einen Durchmeſſer von je 2,20 Meter und letztere einen Durchmeſſer von je 5,20 Meter aufweiſen. Dieſe Scheinwerfer beſtrahlen beliebig regulierbare Trom⸗ meln, die mit farbigen Gläſern verſehen ſind. Die Trommeln werden jeweils mit kleinen Elektro⸗ motoren in Gang gebracht, dͤie ebenfalls wieder vom hinteren Schaltraum aus bedient werden. Leider verbraucht dieſe Lichtanlage ſehr viel Strom, und das mag wohl die Urſache ſein, daß die Leuchtfontäne nicht häufiger und nicht länger in Betrieb geſetzt wird. Trotzdem darf man jenen Männern dankbar ſein, die vor 30 Jahren der Ein⸗ wohnerſchaft dieſes„Erinnerungsgeſchenk“ an das Stadtjubiläum hinterließen. Denn die Waſſerturm⸗ anlage mit der Leuchtfontäne darf als eine Sehens⸗ würdigkeit gewertet werden, wie ſie in den wenigſten Großſtädten unſeres Reiches und an Größe und Wirkung wohl auch ſelzen in Städten des Auslandes anzutreffen iſt.— bei den Behörden auf fruchtbaren Boden. Durch Entſchließung der badiſchen Regierung vom 17. Jani 1809 wurde die Staatsgenehmigung zur Errichtung eines Leihamtes erteilt„zur Steuerung des Wuchers und zum Beſten der dürftigen Volksklaſſe“. Schon am 14. September 1809 wurde die„Leih⸗ hausordnung“ erlaſſen, in der die Beſtimmungen über die Verwaltung, die Art der Geſchäftsbehand⸗ lung und die zu berechnenden Gebühren niedergelegt waren. Darnach wurden Darlehen von ein bis 200 Gulden gewährt auf Juwelen, edͤle und unedle Metalle, Kleider und dergl. An Zinſen wurden ab 2. Januar 1810, mit welchem Zeitpunkt der Ge⸗ ſchäftsbetrieb aufgenommen wurde, 8 v. H. berechnet und daneben noch eine Schreibgebühr von je einem Kreuzer von jedem Gulden Darlehen erhoben. Ihren Sitz hatte die neuerrichtete Anſtalt in den Gewölben des ehemaligen Porzellan⸗ magazins unter dem Kaufhaus. Der Geſchäftsbetrieb des neuen Unternehmens, für deſſen obere Leitung und Beauſſichtigung eine beſondere Kommiſſion berufen wurde, der der Polizeidirektor, ein Stadtvogteiamtmann, ein Magi⸗ ſtratsmitglied und verſchiedene Einwohner aus Han⸗ dels⸗ und Gewerbekreiſen angehörten, entwickelte ſich günſtig, ſo daß ſchon ein Monat nach der Grün⸗ dung eine Herabſetzung des Zinsfußes und der Schreibgebühren vorgenommen werden konnte. Auch wurden nun Darlehen über 200 Gulden hinaus ge⸗ währt. Der anhaltend günſtige Geſchäftsgang und die damit verbundene ſtarke Zunahme des Beſtan des an verſetzten Pfändern brachten es mit ſich, daß die Räumlichkeiten nicht mehr ausreichten. Man kaufte daher im April 1827 das im Eigentum des Handels⸗ mannes Karl Scharpff befindliche Haus „Zum ſchwarzen Ochſen“ in E 5, 16 für 13 000 Gulden. Um die gleiche Zeit traf man auch Vorſorge für den Fall einer Feuers⸗ brunſt, indem man erſtmals den geſamten Vorrat an Pfändern für 60 000 Gulden bei einer Partſer Feuerverſicherungsgeſellſchaft verſicherte. Die Frage nach der rechtlichen Stellung der Anſtalt beſchäftigte die Behörden wiederholt. Der Stadtrat erklärte 1840 das Vermögen des Leihhauſes als Gemeindeeigentum und glaubte ſich daher berechtigt, die Ueberſchüſſe zu Armenzwecken verwenden zu können. Aber mit dieſer Anſchauung konnte er damals nicht durchdringen. 15 Jahre ſpäter wurde jedoch eine Satzungsänderung vor⸗ genommen, und in dem neuen Statut, das die badiſche Regierung am 3. Auguſt 1855 genehmigte, wurde dann u. a. beſtimmt, daß die Leihhauskom⸗ miſſion die über den Betrag von 2000 Gulden hinausgehenden Ueberſchüſſe zu Armenunterſtützungen abgeben könne. Für den Fall, daß die Kapitalien des Leihhauſes aus eigenem Beſtand nicht genügen ſollten, wurde bei der Sparkaſſe ein unbeſchränkter Kredit eröffnet. Als im Juli 1870 der Krieg gegen Frankreich ausbrach, ſah man ſich in die Notwenbig⸗ keit verſetzt, den höchſten Darlehensbetrag auf 50 Gulden feſtzuſetzen, um die Möglichkeit, das Leih⸗ haus zu finanziellen Spekulationen zu mißbrauchen, auszuſchalten. Die Zunahme der Lagerbeſtände machte anfangs der 8oer Jahre eine Vergrößerung der Magazins⸗ räume notwendig. Aber erſt 1888 ergab ſich die gün⸗ ſtige Gelegenheit, das Haus E 5, 15 zu erwerben. Das neue Haus koſtete 85000 Mark und mußte für die Zwecke des Leihamts für 14000 Mark umgebaut wer⸗ den, und bei dieſer Gelegenheit wurde dann auch der ſchon früher beabſichtigte Aufbau eines dritten Stockes auf das alte Gebäude vorgenommen, der weitere 36 000 Mark erforderte. Eine Aenderung, die ſehr begrüßt wurde, trat dadurch ein, daß das Leihamt, das in den erſten Jahrzehnten ſeines Beſtehens nur an drei Tagen geöffnet war, nun an allen Wochentagen den Dar⸗ lehenſuchenden zur Verfügung ſtand. Im Jahre 1891 beſchwerte ſich die Staatsanwaltſchaft darüber, daß die Fahndung nach geſtohlenen Gegenſtänden und den Perſonen der Diebe im Leihhauſe bei dem damaligen mangelhaften Nachrichtendienſt zwiſchen Leihhaus und Kriminalpolizei nur ſelten von Er⸗ folg gekrönt ſei. Um dieſem Uebelſtand abzuhelfen, wurde am 16. April 1893 eine telephoniſche Verbin⸗ dung zwiſchen dem Leihhaus und dem Büro der Kriminalpolizei hergeſtellt. Ein neuer Abſchnitt in der Geſchichte des Leih⸗ hauſes war die Einrichtung von öffent⸗ lichen Sammelſtellen im Dezember 1898. Welchen Umfang der Geſchäftsbetrieb im Jahre 1896, alſo vor 40 Jahren, bereits aufwies, geht aus folgen⸗ den Zahlen hervor: Es wurden in dieſem Jahre nicht ganz 100 000 Pfänder verſetzt, für die an Darlehen 425 000 Mark gewährt wurde. Der größte Teil dieſer Pfänder, nämlich beinahe 97 000, wurde wieder eingelöſt. Auch heute werden nicht weniger als 97 v. H. der Pfandbeſtände wieder aus dem Leihhaus eingelöſt. In den Häuſern E 5, 15 und E 5, 16 blieb das Leihamt bis 1906. Dann wurde ein Umzug in das ehemalige Zeughaus vorgenommen. Es ſind alſo gerade 30 Jahre verfloſſen, ſeit das Leihamt die Räume des Zeughauſes bezog. In ſeinemneuen Gebäude in der Schwetzin⸗ ger Straße wird das Leihamt eine um 1000 Quadrat⸗ meter größere Lagerfläche als bisher zur Verfügung haben. Daß daneben das neue Leihamt mit allen techniſchen Neuerungen ausgeſtattet ſein dieſe— die ſchmeckt ſo gut. Mutti lächelt, dern Zahnpasté ißt mon ja nicht. Aber die Zunge ist dennoch stark beteiligt und de ist die milde Nives-Zahnpasta eine gute Hilfe, um auch die Kin- der zur Zahnpflege anzuhaſten. wird, verſteht ſich von ſelbſt. Durch eine Transport⸗ anlage werden die Pfandſcheine von der Kaſſe zu den Magazinen automatiſch befördert. Eine„Wendel⸗ rutſche“ verbindet den erſten Stock mit dem Speicher. Durch Lichtſignale können die Beamten in den Auf⸗ bewahrungsräumen blitzſchnell verſtändigt werden. Welch großes Maß von Arbeit im Leihamt be⸗ wältigt werden muß, erhellt aus der Tatſache, daß im abgelaufenen Jahre nicht weniger als insgeſamt 306 000 Stück Pfänder angenommen wurden. Das entſpricht, das Jahr zu 306 Arbeitstagen ge⸗ frechnet, einem Tagesumſatz von rund 1000 Stück. Statiſtiſch wurde ferner errechnet, daß das Mannheimer Leihamt, was den verlangten Zins⸗ ſatz anbelängt, zu den billigſten Leihhäufern des Deutſchen Reiches zählt. Das iſt gut: denn niedrig beliehene Sachen werden leichter wieder ein⸗ gelöſt als hoch beliehene. Von anderen Kredit⸗ inſtituten unterſcheidet es ſich vor allem dadurch, daß das Leihamt nur das eine Ziel im Auge hat, den Kreditſuchenden, der ſich in augenblicklicher Geldverlegenheit befindet, vor Ausbeutung zu ſchützen. Es iſt alſo ein Kreditinſtitut, das einer volkswirtſchaftlichen Notwendigkeit entſpricht, keines⸗ wegs eine Einrichtung für Leichtſinnige, die hier Uhr und Mantel verſetzen, um ſich einen vergnügten Tag machen zu können.—56— Fugendliche Gäſte aus dem Gau Franken 32 Jungen, alle der HJ angehörend, die beim Reichsberufswettkampf der Reichsbetriebsgemeinſchaft Nahrung und Genuß im Gau Franken als Sieger hervorgingen, halten ſich einige Tage in Mannheim während ihrer Studienfahrt auf. Kreisjugendwalter Croiſſant war geſtern abend mit der ganzen Schar beim Konzert am Waſſerturm und die Jun⸗ gen hatten an den Waſſerkünſten unſerer Leuchtfon⸗ täne ihre helle Freude. Auch der angeſtrahlte Waſ⸗ ſerturm und der beleuchtete Friedrichsplatz war ihnen eine willkommene Abwechflung in ihrem Pro⸗ gramm. Heute werden ſie eine Reihe Mannheimer In⸗ oͤuſtriewerke beſuchen und bis zu ihrer Abfahrt am Donnerstagabend auch Mannheims Schönheiten und Kunſtſtätten kennenlernen, ſo daß ihnen der Beſuch bei uns mit zu den ſchönſten Erinnerungen ihrer Studienfahrt gehören wird. Betriebswirtſchaftliche Arbeitswoche der DAr Der Gau Baden der Deutſchen Arbeitsfront führt in der Zeit vom 27. September bis 3. Oktober im Rahmen der Arbeitsſchule der DAcð Mann⸗ heim eine betriebswirtſchaftliche Arbeitswoche durch. Dieſe Schulungsveranſtaltung hat den Zweck, Be⸗ triebsführer und leitende Angeſtellte mit den bren⸗ nenoͤſten Problemen der heutigen Betriebswirtſchaft vertraut zu machen. Zu dieſem Zweck wurde eine Reihe erſter Fachkräfte verpflichtet, die für eine gründliche Behandlung der betreffenden Stoffgebiete Gewähr bieten. Hauptlehrer Emil Hauck 7. Am Sonntagfrüh ſtarb im Speyerer Hof, wo er Erholung ſuchte, nach langem, unendlich tapfer ertragenem Leiden Haupt⸗ lehrer i. R. Emil Hauck. Mit ihm ging einer der tüchtigſten und älteſten Lehrer Mannheims dahin. Seit 1883 wirkte er an der Mannheimer Volksſchule in nimmermüder Treue und Pflichterfüllung, ein leuchtendes Vorbild für die Jugend als Menſch und Erzieher. Sein ganzes Leben und Schaffen war er⸗ füllt von Aufopferung und Treue. Vor einigen Jah⸗ ren trat er in den Ruheſtand. Aber das Intereſſe an der Schule und ihrer Welt blieb immer das gleiche. Alle, die ihn kannten und ſchätzenlernten, werden dem treuen Lehrer ein ehrendes Gedenken bewahren. +—— —————— 4 2623(4088), 2395(3625) und 2116(3347). Neue Mannheimer Zeitung) Mitiag⸗Ausgabe 160 Verkehrsſünder gefaßt Polizeibericht vom 11. Auguſt 5 Berkehrsunfälle. Durch Nichtbeachtung des Vorfahrtsrechtes und unvorſichtiges Fahren kam es geſtern zu insgeſamt 5 Verkehrsunfällen, wobei 2 Perſonen unbedeutende Verletzungen erlitten, 3 Kraftfahrzeuge und 2 Fahrräder beſchädigt wurden. 160 Verkehrsſünder an einem Tage. Wegen Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften wurden ge⸗ ſtern bei Verkehrskontrollen 160 Kraft⸗ und Rad⸗ fahrer angezeigt oder gebührenpflichtig verwarnt. Wegen verſchiedener techniſcher Mängel wurden 17 Kraftfahrzeuge beanſtandet. Fahrraddieb feſtgenommen. In vergangener Nacht wurde in Feudenheim ein in Schries⸗ heim wohnender Mann beim Entwenden eines Fahrrades betreten und von einer Zivilperſon bis zum Eintreffen der Polizei feſtgehalten. Der Dieb wurde in das Bezirksgefängnis eingeliefert. Der Amzus des Leihhauſes hatbegonnen Der Umzug des Leihhauſes nach der Schwetzinger Straße hat heute begonnen. Man ſieht auf der Vor⸗ derſeite des Zeughauſes ein recht maſſives Arbeits⸗ gerüſt aufgebaut, mit Flaſchenzügen verſehen, mit deren Hilſe bereits Kaſſenſchränke und ſonſtige ſchwe⸗ re Behältniſſe durch eigens ausgeſägte Fenſter von einer Spezialfirma herabgelaſſen und auf Rollwagen verladen werden. Gleichen Gerüſtbaues bediente man ſich ſchon Ende letzter Woche an ber Rückſeite des Leihhauſes. Die Schränke wurden mittlerweile an ihren neuen Standort in der Traitteurſtraße be⸗ fördert. Dieſe Woche geht nun mit Hochdruck der Hauptumzug vor ſich. sk. * Ofſenburg, 11. Auguſt. Gebietsführer der HJ, Friedhelm Kemper, eröffnete den zweiten Ab⸗ ſchnitt des diesjährigen Südweſtmarklagers der H, der wiederum 3000 Hitlerjungen und Pimpfen Freude und Erholung geben ſoll. Der Ge⸗ bietsführer brachte zum Ausdruck, daß auch Hieſes Lager ebenſo wie das vergangene der Kameradſchaft gewidmet ſei und den Zweck verfolge, dem deutſchen Baterlande eine unüberwindliche Generation zu ſchenken. Oberbürgermeiſter Profeſſor Dr. Jung⸗Götlingen: Der Bürgermeiſter und die Bürger Aus einem ſehr leſenswerten Aufſatz in der Zeitſchrift für deutſche Gemeindepolitik„Der Gemeindetag“ Es iſt ein fundamentaler Grundſatz nationalſozia⸗ liſtiſcher Weltanſchauung, daß ein Bürgermeiſter nur dann ſeine vielfältigen ſchwierigen Aufgaben auf dem Gebiete der Kommunalverwaltung mit dauerndem Erfolge durchführen kann, wenn er im wahrſten Sinne des Wortes ein Meiſter der Volks⸗ und Le⸗ bensgemeinſchaft ſeiner Bürger, wenn er ein Führer iſt. Es iſt erſt kürzlich wieder von Reichsinnenmini⸗ ſter Dr. Frick mit allem Nachdruck darauf hingewie⸗ ſen worden, daß es noch nicht genügt, daß ein Bür⸗ germeiſter ſeine Verwaltung im landläufigen Sinne in Orönung hat. Seine Verwaltung muß darüber hinaus volksnahe ſein; ſie muß aus den Bedürf⸗ niſſen des Volkes heraus empfunden dem Volke dienen und in ihren Hauptgrundzügen auch von dem Volke verſtanden werden. Der Bürgermeiſter ſoll daher ſeine Verwaltung nicht hinter verſchloſſe⸗ nen Türen des Rathauſes durchführen und lediglich darauf achten, daß er den geſchriebenen Geſetzen ge⸗ recht wird. Das wäre Bürokratie, die zu allen Zei⸗ ten mit einer geſunden Kommunalpolitik unverein⸗ bar war. Er muß daher auch die ungeſchriebenen Ge⸗ ſetze des Blutes und des feinen ſozialen Empfindens berückſichtigen und kann dieſe Geſetze nur erkennen und in ſich aufnehmen, wenn er in ſtändiger Verbin⸗ dung mit ſeinen Bürgern ſteht. Bei der Tagung des Vorſtandes des Deutſchen Gemeindetages und der Vorſtände ſeiner Landes⸗ und Provinzialdienſtſtellen Anfang Juni hat Reichs⸗ innenminiſter Dr. Frick ſehr beherzigenswerte Richtlinien für die Verwaltung der Gemeinden und Gemeindeverbände gegeben. Nach ihm bedeutet Füh⸗ rertum im nationalſozialiſtiſchen Sinne nicht unbe⸗ ſchränkte Herrſchaft des Bürgermeiſters oder der Bürokratie; der Bürgermeiſter darf alſo in dieſem Führertum keinesfalls die wohltuende Gewißheit ſehen, jedem den Mund verbieten zu können, der mit ſeiner Stellung und ſeinen Maßnahmen nicht zufrie⸗ den iſt und es beſſer zu wiſſen glaubt; denn Füh⸗ rung der Gemeinde beſteht nur ſo lange, als Ge⸗ Mannheim im Spiegel der ahlen Statiſtiſche Monatsberichte für das zweile Vierteljahr 1936 Der Leiter des Statiſtiſchen Amtes der Stadt Mannheim, Dr. Hofmann, legt ſoeben den Bericht für das zweite Vierteljahr 1936 vor, dem wir fol⸗ gende aufſchlußreiche Einzelheiten entnehmen: Wie war dos Wetter? Die mittlere Tagestemperatur iſt im April mit 9,3(9,8) Grad und im Juni mit 18,4(19,6) Grad hinter jener des Vorjahres zurückgeblieben; ſie lag dagegen im Mai mit 15,6(13,3) Grad beträchtlich über der vorjährigen. Am 13. April ſank die Queck⸗ ſilberſäule ſogar unter den Gefrierpunkt. Im Mai wurden 6(3) Sommertage— Maximum 25 Grad. und mehr— gezählt, im Juni 5(7) Tropentage— Maximum 30 Grad und mehr. Die höchſte Tempe⸗ ratur iſt am 19. Juni mit 32,2 Grad(am 27. Juni mit 33,5 Grad) feſtgeſtellt worden. Die geſamte Niederſchlagshöhe des Berichtsvierteljahres hat mit 166,3(261,9) Millimeter die vorjährige bei weitem nicht erreicht. Immerhin war der April mit 102,1(120,1) Millimeter verhältnismäßig nieder⸗ ſchlagsreich; die Niederſchläge gingen zum großen Teil— namentlich am 12. und 17. April— als Schnee nieder und verurſachten in Wald und Flur großen Schaden. Dagegen war öͤer Mai mit einer Regenmenge von nur 8,6(50,4) Millimeter unge⸗ wöhnlich trocken; ſeit Herausgabe dieſer ſtati⸗ ſtiſchen Berichte, d. h. ſeit 1898, hatte noch kein Mai einen derart niedͤrigen Wert aufzuweiſen. Auch im Juni blieb die Niederſchlagshöhe mit 55,6(91,4) Millimeter hinter dem Vorjahr weit zurück. Der höchſte Waſſerſtand wurde beim Rhein am 24. April mit 497 Zentimeetr lam 29. April mit 651 Zentimeter), beim Neckar gleichfalls am 24. April mit 525 Zentimeter(am 28. April mit 680 Zenti⸗ meter) ermittelt. Von Geburt und Tod Die Zahl der Eheſchließungen war im April mit 252(338) und im Juni mit 188(332) niedriger, im Mai dagegen mit 292(216) höher, als im Vor⸗ jahr; insgeſamt ſind im Berichtsvierteljahr 732(886) Ehen geſchloſſen worden. Die Zahl der Lebend⸗ geborenen übertraf im April mit 426(408) jene des Vorjahres, im Mai war ſie mit 441(441) gleich hoch, ſie ging aber im Juni mit 385(465) etwas zurück. Die Geſamtzahl ſtellt ſich auf 1252(1314). Die Geburtenziffer— auf 1000 Einwohner und aufs Jahr berechnet— betrug im April 17,17(16,35), im Mai 17,70(17,43) und im Juni 14,89(18,57). Die Zahl der Sterbefälle ſank im April auf 245 (252), im Mai auf 246(265) und hielt ſich im Juni mit 248(247) auf dem letztjährigen Stand; die Ge⸗ ſamtzahl des Berichtsvierteljahres iſt auf 739(764) zurückgegangen. Von den häufigeren Todesurſachen ſeien genannt: Krankheiten der Kreislauforgann mit 130(162), Krebs mit 101(95), Lungenentzündung und Grippe mit 80(59), Tuberkuloſe mit 47(40), angeborene Lebensſchwäche mit 39(63), Verunglük⸗ kung mit 37(28) Gehirnſchlag mit 37(26) und Selbſtmord mit 27(35) Fällen. Der Geburten⸗ überſchuß hat mit 513(550) gegenüber dem Vor⸗ jahr zwar etwas abgenommen, er iſt jedoch weit höher als in den vorhergehenden Jahren; gegen⸗ über dem gleichen Zeitraum des Jahres 1932 be⸗ trägt die Steigerung 73,3 v. H. Rückgängige Zahlen bei den Unterſtützungs⸗ empfängern Die Zahl der vom Arbeitsamt anerkannten wohlfahrtserwerbsloſen Perſonen betrug Die Ge⸗ ſamtzahl der in offener Fürſorge laufend bar unterſtützten Perſonen belief ſich auf 21919(26 493), auf 21 365(25 923) und auf 20 638(24 965); Ende Juni entfielen auf 1000 Einwohner nur noch 74,7(90,3) Unterſtützte. An Baraufwand für die laufend offen Unterſtützten entſtanden im Berichtsvierteljahr 1090 821(1 408 810) 4, d. h. 22,6 v. H. weniger als im Vorjahr. An der Kinderſpeiſung nahmen durch⸗ ſchnittlich 6100(10 300) Kinder teil. Beratungen fan⸗ den in den Beratungsſtellen ſür Schwangere, Müt⸗ ter, Säuglinge und Kleinkinder 14244(13 814) ſtatt. Die dem Stacdtjugendamt angegliederte Familien⸗ fürſorge erledigte 47 963(56 737), die Krankenhaus⸗ fürſorgerin 1367(1157) Aufträge. Von der Abtei⸗ lung Tuberkuloſefürſorge des Geſunoͤheits⸗ amts wurden 2077(2762) Fälle behandelt; 987(710) waren neu, darunter 2⁴(20) infektionsfähig. Auch die Wirtſchaftszahlen zeigen, daß die Aufwärtsbewegung weitere Fort⸗ ſchritte gemacht hat. Bei den Krankenkaſſen leinſchl. der am 1. Januar 1936 mit der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe vereinigten Allgemeinen Orts⸗ krankenkaſſe Ladenburg) ſtieg der Mitgliederſtand im April auf 99 197(95 808), im Mai auf 101042(97 476) und im Juni auf 103 105(97 688); ſeit Januar 1935 hat ſich die Zahl um annähernd 10 000 erhöht. Eben⸗ ſo hat nach der Statiſtik des Arbeitsamts der Beſchäftigungsgrad bedeutend zugenommen. Die Zahl der offenen Stellen betrug im Berichtsviertel⸗ jahr bei den Männern 10 359(7219), bei den Frauen 5934(5034); untergebracht wurden 9963(6909) Män⸗ ner und 4159(3869) Frauen. Die Zahl der Ar⸗ beitsloſen ging im April auf 12690(14910), im Mai auf 10 207(14090) und im Juni auf 9112(13 720) zurück; der Rückgang ſeit Januar 1933 beträgt damit 73,9 v. H. Bei der Sparkaſſe beliefen ſich die Einlagen insgeſamt auf 25,69(25,37) Millionen Mk., die Rückzahlungen auf 25,42(25,40) Millionen Mk.; es ergibt ſich ein Ueberſchuß der Einlagen über die Rückzahlungen im Betrage von 277 025 Mk. Der Geſchäſtsumſatz der Reichsbankhauptſtelle hob ſich auf 1271(1148) Millionen Mk., d. h. um 10,7 v. H. Beſonders erfreulich iſt die beträchtliche Stei⸗ gerung der Bautätigkeit. Im Berichtsviertel⸗ jahr wurden 701(557) Wohnungen fertiggeſtellt, gegen 429 im Jahre 1934, 231 im Jahre 1933 und nur 87 im Jahre 1932; unter den 701 neuen Woh⸗ nungen beſinden ſich 619(487) Kleinwohnungen mit—3 Zimmern. Die Statiſtik der Straßenbahn weiſt gleichfalls höhere.hlen auf als im Vorjahr. Die Zahl der beförderten Perſonen beläuft ſich auf 7 451023(7 170 136); die Einnahmen betragen 1027 366(1 010 819) Mk. Bei der Rhein⸗Haardtbahn erhöhten ſich die Einnahmen auf 78 184(69 328) Mk., alſo um 12,8 v. H. Die Waſſerförd erung ſtieg auf 4,56(4,30) Millionen ebm., 0. h. um 6,0 v.., oͤie Gaserzeugung auf 8,75(8,60) Millionen Kubikmeter, d. h. um 1,8 v. H. und dͤer Strom⸗ bezug auf 18,34(15,68) Millionen Kilowattſtunden, d. h. um 16,9 v. H. Auf dem Viehhof übertrifft der Schweineauftrieb mit 28 241(26 140) den vorjährigen um mehr als 2000 Stück. Der Fremdenverkehr hat wiederum beträchtlich zugenommen. In den Gaſt⸗ höfen ſind im Berichtsvierteljahr 33 326(29 420) Fremde gezählt worden, das ſind 13,3 v. H. mehr als im Vorjahr und 25,4 v. H. mehr als in der glei⸗ chen Zeit des Jahres 1934; darunter waren 2153 (2283) Auslandsfremde. Die Zahl der Uebernachtun⸗ gen ſtieg auf 59 818(51725). Die Jugendherberge iſt von 2347(1416) Gäſten beſucht worden; die Steige⸗ rung beträgt 65,7 v. H. Beim Nationaltheater erhöhte ſich der Ge⸗ ſamtbeſuch aller Vorſtellungen auf 88 189(86 203); des größten Zulaufs hatte ſich„Hamlet“ zu erfreuen. Die Beſucherzahl der Vorſtellungen im Pfalzbau in Lud⸗ wigshafen vermehrte ſich auf 11 466(5096). Beim Roſengarten ſind 94522(75 055) Beſucher feſt⸗ geſtellt worden. Dieſe bedeutende Zunahme iſt dem Monat Mai zu verdanken, in dieſem fand u. a. die Tagung des Reichsinnungsverbandes des deutſchen Bäckerhandwerks ſtatt, mit der eine lehrreiche Reichs⸗ fachausſtellung in den Rhein⸗Neckarhallen verbun⸗ den war. meinſchaft zwiſchen Führer und Gefolgſchaft, ſteter Austauſch zwiſchen beiden vorhanden iſt. Deshalb ſieht der Reichsinnenminiſter es als die erſte und vornehmſte Aufgabe des Bürgermeiſters an, oͤie ihm in der Gemeinde anvertraute Gemeinſchaft zu erhalten und immer feſter zuſammen⸗ zuſchließen. Dieſe Aufgabe zu löſen und die Wege zu dieſer Löſung zu finden, muß der Miniſter bei der Vielgeſtaltigkeit der Verhältniſſe in den deutſchen Gemeinden dem Spürſinn und der Aktivi⸗ tät der Bürgermeiſter ſelbſt überlaſſen. Er gibt aber ſelbſt noch zwei Möglichkeiten an, dieſen Gemein⸗ ſchaftsgeiſt zu pflegen, nämlich eine enge und lebensnahe Zuſammenarbeit zwi⸗ ſchen Bürgermeiſter und Gemeinderäten und eine taktvolle und geſchickte Zuſammenarbeit mit der Preſſe. Der Gemeinderat iſt der Bürgerſchaft gegenüber zur Mitarbeit verpflichtet, und es gibt beſonders in größeren Gemeinden ja ſonſt kaum noch eine Mög⸗ lichkeit, die notwendige enge Fühlung zwiſchen Bür⸗ germeiſter und ſeinen Bürgern aufrecht zu erhalten. Es iſt die Aufgabe des Gemeinderates, die Brücke von der Verwaltung zur Bevölkerung zu bilden und Bürgermeiſter und Gemeinderat haben ein großes Intereſſe daran, dieſe Brücke möglichſt bald recht ſolide und tragfähig zu geſtalten. Die Führerſtellung des Bürgermeiſters wächſt mit dem Vertrauensverhältnis, das er ſchafft; das Vertrauensverhältnis kann aber erſt dann groß und wahr ſein, wenn er ſelbſt es iſt, der ſeine Rats⸗ herren arbeits⸗ und verantwortungsfreudig macht und erhält, indem er ſie in alles, was nicht aus ſtaatspolitiſchen Gründen geheim zu halten iſt, ein⸗ weiht. Ein guter Bürgermeiſter hält gute Nachbar⸗ ſchaft zur Preſſe; denn man mag die Gemeinderäteſitzung noch ſo weitgehend öffentlich geſtalten, entſcheidend iſt für den einfach denkenden Bürger doch meiſt das, was „im Blatte ſteht“. Seine Zeitung iſt die Quelle, aus ͤer er nach des Tages Laſt und Hitze ſich über das Gemeindegeſchehen unterrichtet, die ihm insbeſondere Aufklärung darüber geben kann, ob das müßige Ge⸗ ſchwätz mancher hohlköpfiger Wichtigtuer an den Ecken und Plätzen der Stadt auf Wahrheit beruht oder nicht. Man ſoll dieſes Geſchwätz, das oft nicht ohne bolſchewiſtiſchen Anreiz entſteht und weiterge⸗ tragen wird, nicht unterſchätzen. Ein Bürger, der durch eine wohlunterrichtete Preſſe einiger⸗ maßen auch die Wege und Aufgaben der Gemeinde⸗ politik erkennt und überſieht, wird nicht ſo leicht das Opfer ſolcher Prahler und Wichtigtuer oder gar Verhrecher werden. Auch hiex gibt der Miniſter in ſeinen Richtlinien bedeutſame Anregungen, wenn auch die eigentliche Initiative beim Bürgermeiſter liegen muß. Ich habe ſchon häufig betonen können, daß der Bürgermeiſter und die Preſſe eng aufein⸗ ander angewieſen ſind. Ebenſo wie die Preſſe ein unbeſtreitbares, ja wohlbegründetes Anrecht auf eingehende Unterrichtung hat, hat der Bürgermeiſter ein ungeſchriebenes Recht darauf, daß die Preſſe ihn in ſeinem Bemühen, dem Volke zu die⸗ nen, fördert und unterſtützt. Ein unbedingtes Vertrauensverhältnis iſt da die Grundlage. Wohltemperierte Waſchzettel ſind meiſt nutzlos. Die Preſſe muß eben ſo unterrichtet werden, daß ſie von ſich aus einen die Verhältniſſe richtig beurteilenden Bericht geben kann. Dabei empfehlen ſich gewiſſe Zahlenunterlagen, die ſchriſtliche Bereitſtellung wich⸗ tiger Vertragsbeſtimmungen uſw. Von größter Wich⸗ tigkeit ſind auch gelegentliche Reportagen zwiſchen [Preſſe und Bürgermeiſter, in denen man in Frage und Antwort die brennenden Probleme der Kom⸗ munalpolitik erörtert. Der Bürgermeiſter kann auch beſtimmte vorläufig noch nicht für die Oeffentlichkeit vorgeſehene Probleme mit der Preſſe be⸗ ſprechen und darf nach meinen Erfahrungen durch⸗ aus mit einer vertraulichen Behanoͤlung rechnen⸗ Er erreicht hierdurch, daß auch die Preſſe nicht das Opfer unkontrollierbarer Gerüchte wird, die dann, in der Preſſe erörtert, ſich für die Gemeindearbeit noch unerträglicher auswirken können als die von Mund zu Mund wiedergegebenen auf„genauer Kenntnis“ beruhenden Schwätzereien alberner Wich⸗ tigtuer. In ſolchen Fällen muß der Bürgermeiſter doch ſchließlich aus ſeiner Reſerve heraustreten und hat es dann mit der Aufklärung weit ſchwerer, zu⸗ mal mancher Bürger doch erſt einmal auf ſein „Blatt“ ſchwört. Recht beöeutſam können auch ge⸗ legentliche Beſichtigungen ko mmunaler Einrichtungen ſein, die der Bürgermeiſter mit den Ratsherrn vornimmt. Er wird ſie beſonders wirkſam geſtalten, wenn er hierzu regelmäßig auch die Partei und ihre Gliederungen und die Preſſe einladet. Viele Probleme erhalten überhaupt erſt Blut und Leben, wenn ſie an Ort und Stelle er⸗ örtert und geprüft werden. Noch ſo ſchöne und gute Pläne ſind doch eben nur Pläne und müſſen papierne Krücken bleiben, wenn nicht die unmittelbare An⸗ ſchauung hinzutritt. 10 Noch ein Wort zur Oeffentlichkeit der Sitzungen. Daß Beiratsſitzungen als vorbereitende Maßnah⸗ men nicht öffentlich ſein ſollten, iſt wohl klar. Schwieriger iſt die Frage der Oeffentlichkeit der Ta⸗ gungen der Gemeinderäte, die Frage, was iſt ver⸗ traulich zu behandeln und was kann verbreitet werden. Wenn die Gemeinderäte die Brücke zum Bürger ſein ſollen, ſo kann die Frage eigentlich nur ſo geſtellt werden: Was iſt vertraulich zu behandeln? Das bedeutet, daß grundſätzlich die Ver⸗ handlungen in weitgehendem Maße öffentlich ſein können und müſſen. Der Ratsherr ſoll doch ſchließlich in den Ortsgrup⸗ pen und in Fachgruppen Auskunft geben und muß an Anſehen verlieren, wenn er dem Bürger gegen⸗ über als geheimnisvolleg Buch mit ſieben Siegeln erſcheint. Schließlich wird ſich der Bürger über ſeinen Ratsherrn amüſieren, wenn nach kurzer Zeit das geheimnisvolle Problem vor ſeinen Augen Ge⸗ ſtalt gewinnt. Der Bürgermeiſter muß überhaupt den Anſchein vermeiden, daß er irgend etwas zu vertuſchen habe, wenn er nicht frank und frei vor die Oeffentlichkeit tritt. Entſcheidend in dem Verhältnis zwiſchen Bürger⸗ meiſter und ſeinen Bürgern wird immer die per⸗ ſönliche Haltung des Bürgermeiſters ſein. Er ſteht nun einmal im Mittelpunkt des Geſchehens, er iſt der Repräſentant achtbarer und anſtändiger Geſinnung und eines untadeligen Lebenswandels. Dieſer muß das ohne weiteres in ſich tragen, was die nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung von ihm erwartet. Auf ihn ſchauen die Augen ſeiner Bür⸗ ger voll Achtung und Verehrung, aber auch voll prüfender Kritik. Der Bürgermeiſter kann in die⸗ ſer oder jener Angelegenheit einmal Meinungsver⸗ ſchiedenheiten mit einzelnen Bürgern oder mit Gruppen von Bürgern haben. Das läßt ſich aus⸗ gleichen, ͤarüber kann man ſich einigen. Im Punkte der Haltung gibt es keinen Kompromiß; denn der Bürger will den Bürgermeiſter ſo ſehen, wie er ſelbſt ſein will und verlangt, daß er ihm Vorbild in allen Dingen des Lebens ſei. ————. Rudi Baerwind malt ein Fresko Wahrzeichen und Vorbild Das Herbert Norkus-Bild in der Waloſchule-Gartenſtadt fertig Baerwind iſt derjenige unter den Mannheimer Malern, der ſich von Anfang an mit beſonderer Energie auf Wandmalerei verlegte. Als Schüler von Profeſſor Bengen erhielt er ſchon ſehr früh einen größeren Auftrag in einer Berliner Schule, und 1930 füllte er zwei große Wandflächen der Waloſchule Gartenſtadt⸗Waldhof mit Läufern und tanzenden Mädchen aus. Später hat Schefſels eine Wand auf der anderen Seite des einen Flügels mit zeltenden, abkochenden Hitlerjungen beſetzt, und nun bekam Baerwind die entſprechende Wand des anderen Flügels zugeteilt, damit die Herbert⸗ Norkus⸗Schule auch ein Bild dieſes für die Bewegung gefallenen jungen Helden beſitze. Baerwind hat in der letzten Woche ziemlich zu tun gehabt. Es waren gewaltige Flächen zu bedecken. Das Schauerwetter machte ihm wie ſo vielen das Leben ſchwer. Eine der Figuren, ſchon ſaſt fertig, kriegte derart viel Regenwaſſer, daß die Farbe auslief und der ganze Verputz wieder runter mußte. Aber Meiſter Götzinger und ſein Geſelle, ſtets willig bei der Hand, haben die neue Maſſe ange⸗ rührt und mit Kelle und Scheibe für friſche weiche und ebene Malfläche geſorgt, ſo daß der Maler wie⸗ der wirken konnte. Nach genau einer Woche, alle Vorbereitungen mit Gerüſtaufſtellung uſw. einge⸗ rechnet, war man fertig. Nun wurde das Gerüſt abgebrochen, und man kann, nur noch durch einige dünne Kiefern geſtört, das Monumentalgemälde be⸗ wundern. Herbert Norkus, der Führer, überlebens⸗ groß, geht mit ausgebreiteten Armen voran; noch ohne Uniform, der Typus des jungen begeiſterten Pioniers eines neuen Deutſchland, bereit, für Vater⸗ land und Idee zu ſterben. Eine Gruppe Jung⸗ volk folgt in einigem Abſtand, mit Trommeln, Wimpeln und Fahnen. Die Jungen machen alle leidenſchaftlich große Schritte, wodurch das Gemälde, ſonſt ganz als Fläche und ohne perſpektiviſche Tricks aufgebaut, eine merkwürdig leben dige vor⸗ wärtsſtürmende Tiefe krhält. Das Maleriſche In der Farbe hat ſich Baerwind ganz an das ge⸗ halten, was ihm als Künſtler liegt und in der Freskotechnik möglich iſt. So iſt das Blau der Uniformen heller als man ſonſt gewöhnt iſt, aßer dafür klingt es ausgezeichnet zuſammen mit dem feurigen Rot des Hakenkreuzbanners in der Mitte, Ganz verzichtet wurde auf glatten laſurartigen An⸗ ſtrich. Die Farbe iſt feſt und dick aufgetragen, wo⸗ durch Leben und Bewegung in die Fläche gebracht wird. Baerwind beruft ſich bei dieſem der üblichen Lehrmeiſterei entgegengeſetzten Verfahren mit Kraft auf Giotto, dem er bei einer Italienreiſe mal wie⸗ der gründlich nachgegangen iſt, und einen beſſeren Zeugen gibt es ja nicht. Ueberhaupt wird in keiner Weiſe auf die dynamiſchen Möglichkeiten moderner Malweiſe verzichtet. Auch die ſtrengen Konturen der früheren Bildwerke wurden aufgegeben. Wohl werden die Umriſſe immer noch in ſtarker Linie in den Kalkverputz eingedrückt, Umriß und Struktur eindeutig feſtgehalten, aber wo es nötig erſcheint, wird über dieſe Grenze auch hinausgegangen, alſo daß das Ganze ſich wieder gelockert gibt und kein klaſſiſch ſteifer Stelzenſchritt bei allem innewohnen⸗ den Pathos herauskommt. Daß Baerwind im Kleinen genau arbeiten kann, beweiſen die herumliegenden Skizzen und Vorarbei⸗ ten. Er hat die H3 bei ſich gehabt; ſie haben trom⸗ meln und pfeifen müſſen, und lachend erzählt der ſtets wohlgelaunte Maler, wie ſie bald müde wur⸗ den, Modell zu ſtehen, und ſich gerne drücken wollten, nachdem das Intereſſante daran nicht mehr neu ge⸗ nug war. Nun ſteht das Bildöd, und Meiſter Götzinger garantiert dafür, daß es hält; dͤa kann Sonne ſcheinen, Regen und Sturmwind dagegenklatſchen. Baerwind geht nach acht Tagen noch einmal hin und retouchiert vielleicht noch ein wenig, weil die Farbe ſich ändert, wenn der Kalk trocken geworden iſt. Aber er hofft, daß es ſo bleiben kann; denn er meint, jetzt doch ſo viel vom Handwerk zu verſtehen, daß er ſolche Veränderung und Aufhellung ſchon mit hin⸗ einkalkuliert hat. Mag das Bild den 1000 Kindern hier draußen Wahrzeichen und Vorbild ſein. Dr. Hr. 4 8* 2 Seite/ Nummer 367 Aus Baden Kräftige weitere Abnahme der Arbeitsloſenzahl Im Monat Juli bot die Entwicklung des Ar⸗ beitseinſatzes in allen ſüdweſtdeutſchen Bezirken und in allen Berufsgruppen wieder ein ſehr gün⸗ ſtiges Bild der allgemeinen Beſchäftigungslage. Der Beginn der Getreideernte, die weitere Belebung der Bautätigkeit, das fortgeſetzte Anwachſen der Auf⸗ träge für die Metallinduſtrie und die ſtetige Beſchäf⸗ tigung der übrigen Gewerbegruppen brachte eine nochmalige kräftige Abnahme der Arbeits⸗ loſenzahl um 4093 Perſonen, die bei dem in Württemberg beſtehenden Mangel an voll einſatzfähigen Arbeitskräften überwiegend wie⸗ der dem Grenzland Baden zugute kam. Hervor⸗ zuheben iſt, daß die Verſorgung der Landwirtſchaft mit Erntehelfern ſichergeſtellt werden konnte, zumal ſich Reichsarbeitsdienſt und Gliederungen der Partei für die Bergung der Ernte zur Verfügung ſtellten. Die Geſamtzahl der Arbeitsloſen, die bei den ſüdweſtdeutſchen Arbeitsämtern vorgemerkt waren, betrug Ende Juli noch 44 215 Perſonen(33 280 Män⸗ ner und 10935 Frauen). In Württemberg und Hohenzollern iſt die Zahl auf 4842 Arbeitsloſe(3458 Männer und 1384 Frauen) und in Baden auf 393373 Arbeitsboſe(29822 Männer und 9551 Frauen) geſunken. Der Blitz als Branoſtiſter * Urloffen(bei Offenburg), 12. Auguſt. Mon⸗ tag, ſpät nachmittags, ging über die Gegend ein ſchweres Gewitter nieder. Einer der zahlreichen Blitze ſchlug in das landwirtſchaftliche Anweſen des Otto Werner und zündete. Innerhalb kurzer Zeit ſtanden Scheune, Stallungen und Schopf in hellen Flammen, da das Feuer an den Futter⸗ vorräten reiche Nahrung fand. Es gelang, das Wohnhaus zu retten, die übrigen Gebäude wurden jedoch vollſtändig vernichtet. Das Großvieh konnte noch rechtzeitig gerettet werden. Zwei Schweine fan⸗ den jedoch den Tod in den Flammen. * Endingen a. Kaiſerſtuhl, 8. Auguſt. Nach kurzem ſchweren Leiden ſtarb hier im Alter von 67 Jahren der weit über Endingen hinaus bekannte Weinguts⸗ beſitzer und Weingroßhändler Franz Joſef Baſtian. Der Weinbau am Kaiſerſtuhl verliert an ihm einen ſachkundigen Förderer. * 9 Num um, Ninoulziuiun Perſonenwagen gegen Kraftrad Wieder ein Unfall mit Todesfolge Schwetzingen, 12. Auguſt. Geſtern nachmlitag zwiſchen 5 und 6 Uhr ereignete ſich auf der Bruchhäuſerſtraße ein ſchwerer Un⸗ fall, bei dem leider wieder ein Menſchenleben zu beklagen iſt. An der an ſich überſichtlichen Straßen⸗ kreuzung der Bruchhäuſerſtraße in der Nähe des Schwetzinger Waſſerwerkes ſtießen der Perſonen⸗ wagen eines Pfarrers aus Kronau und der 38jäh⸗ rige verheiratete Motorradfahrer Karl Röth aus Ladenburg zuſammen. Der Zuſammenprall war derart ſtark, daß Röth mit einer ſchweren Gehirner⸗ ſchütterung und ſchweren Kopfverletzungen ins Schwetzinger Krankenhaus gebracht werden mußte. Daſelbſt iſt er dann noch geſtern abend 9 Uhr geſtor⸗ ben. Der Erkennnungsdienſt von Mannheim war wenige Zeit darnach an der Unfallſtelle, um die Un⸗ terſuchung durchzuführen. Die Schuldfrage ſelbſt be⸗ darf noch der genauen Klärung. Es muß aber jetzt ſchon augenommen werden, daß beide Fahrzeuge ſehr raſche Fahrt hatten, da andernfalls ein ſolcher Zu⸗ ſammenſtoß an der überſichtlichen Kreuzung unmög⸗ lich geweſen wäre. Veranſtaltungen in Schwetzingen Capitol: Boxkampf Schmeling gegen Joe Louis. Neues Theater:„Maddalena“ mit Martha Eggerth. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 6 RESKN Bhe U 233 Brief aus Frankfurt Die Kanaliſierung des Maines-Die alte Stadtmauer taucht auf Beginn der Altſtadtſanierung Ein Rieſenpark im Noroweſten der Stadt (Bericht unſeres Korreſpondenten) * Frankfurt a.., 12. Auguſt. In dieſen Tagen ſind gerade 50 Jahre ver⸗ gangen, daß man mit der Kanaliſierung des Maines begonnen hat, die ſchon früher von der Schiffahrt gefordert worden war. Damals ließ man den Fluß mit Nadelwehren aufſtauen und auf dem Wege von Mainz nach Frankfurt fünf Schleuſen ein⸗ bauen, um den Höhenunterſchied zu überwin den. Inzwiſchen hat ſich aber, bei der Entwicklung der Flußſchiffahrt, dieſe Art der Kanaliſierung als un⸗ geeignet für den modernen Verkehr erwieſen. In den Jahren 1929 bis 1936 wurde deshalb der Main von Mainz nach Frankfurt umkanaliſiert, ö. h. es entſtanden oͤrei moderne Stauſtufen mit großen Walzenwehren, den großen Binnenſchiffahrtsſchleu⸗ ſen Europas und all den techniſchen Neuerungen, die das moderne Zeitalter bietet. An der zuletzt fertig⸗ gewordenen Stauſtufe, unweit Koſtheim, werden augenblicklich noch die letzten kleinen Arbeiten vollendet. E Frankſurt hatte ſich bekanntlich im Mittelalter, wie faſt alle Städte, mit Mauern, Türmen, Wällen und Gräben umgeben, um den heranrückenden Kriegsheeren den Einfall in die Stadt zu erſchweren. Als dann die modernen Feuerwaffen dieſe Art der Verteidigung unmöglich machten, hat man die Mauern teilweiſe niedergeriſſen, die Wälle eingeeb⸗ net und die Gräben ausgefüllt, um auf ihnen die Promenaden entſtehen zu laſſen, die heute die innere Stadt umgeben. Bei Bauarbeiten ſtößt man nun immer wieder einmal auf Reſte der alten Mauern und der Umwallung und ſo wurden denn auch dieſer Tage bei einem Neubau in der Nähe des alten Schneidwalles, unweit des Maines, mächtige Mauern und die Reſte eines Befeſti⸗ gungsturmes freigelegt, die wohl zur Zeit des dreißigjährigen Krieges unter Guſtav Adolf entſtanden ſind, der gerade die Stadt von der Mainſeite her beſon⸗ ders ſtark befeſtigt wiſſen wollte. Wie ſolid unſere Altvorderen gebaut haben, geht daraus hervor, daß man dieſe alten Mauerreſte ſelbſt mit modernen Preßluftbohrern und ⸗hämmern nicht entfernen konnte, ſondern man mußte ſie mit Dynamit ſprengen, um den notwendigen Platz für den Neubau zu ſchafſen. Gleichzeitig iſt an der Bauſtelle auch eine ſtarke Waſſerader zutage getreten, bei der es ſich offenſichtlich um die unter der Oberfläche Frankfurts fließende Braubach handelt, ein ziemlich breiter Waſſerlauf, der immer wieder einmal bei Bauarbeiten zum Vorſchein kommt und große Schwierigkeiten bereitet. Die ſchon lang geplante Frankfurter Altſtabt⸗ ſanierung wurde jetzt in Angriff genommen. Man hat in der Alten Mainzergaſſe mit der Nie⸗ derlegung des ehemaligen Kaſernengebäudes be⸗ gonnen, das das aus dem Mittelalter ſtammende Karmeliterkloſter verdeckt. Nachdem in den vergangenen Jahren die alte Karmeliterkirche wie⸗ derhergeſtellt wurde, die dank des Eingreifens des Frankfurter Oberbürgermeiſters, Staatsrat Dr. Krebs, in ihrer ganzen mittelalterlichen Schönheit neu erſtanden iſt, war es auf die Dauer unmöglich, die Faſſaden des weitläufigen alten Kloſters durch Anbauten verdeckt zu ſehen, die alles andere deun ſchön waren. Auch das alte Refektorium des Kloſters wird augenblicklich erneuert, nachdem es ſeinem ſeitherigen Benutzungszweck eat⸗ Die alten Pläne ſind noch vorhan⸗ den Umbauarbeiten die zogen wurde. den, ebenſo kamen bei gotiſchen Fenſter zum Vorſchein, ſo daß es verhält⸗ nismäßig leicht und einſach iſt, den urſprünglichen Zuſtand wieder herzuſtellen. 1* Im vergangenen Jahre hat die Frankfurter Stadtverwaltung den Grüneburgpark, eine der ſchön⸗ ſten deutſchen Parkanlagen überhaupt, durch Ge⸗ ländetauſch erworben. Dieſer Park wird nicht nur erhalten bleiben, ſondern auch zu einer Erweiterung des Botaniſchen Gartens und des Palmengartens dienen, die in unmittelbarer Nachbarſchaft liegen, nur durch die Miquelſtraße getrennt. Die Miquelſtraße ſoll nun, nach einem Wunſch des Frankfurter Oberbürgermeiſters, aufgeho⸗ ben werden, ſo daß auf dieſe Weiſe eine einzige große Parkfläche entſteht. Die Bürgerſchaft iſt nun mit dieſem Plan nicht ein⸗ verſtanden, vielmehr erheben ſich Stimmen, die die Miquelſtraße als wichtigen Verbindungsweg vom Nordweſten der Stadt nach dem Hauptbahnhof erhal⸗ ten wiſſen wollen. Frankfurt wird von Fremden in dieſem Sommer beſonders ſtark beſucht, insbeſondere kommen ſehr viel Ausländer, vor allem Holländer, Englän⸗ der und Amerikaner, in die Mainſtadt. Die Altſtadt, das Goethehaus und die Römer⸗ bergfeſtſpiele ſtehen im Mittelpunkt des Jnter⸗ eſſes aller Beſucher, leider waren aber die Römerbergfeſtſpiele in dieſem Jahre vom Wetter keineswegs begünſtigt, ſo daß viele der angeſetzten Vorſtellungen ausfallen muß⸗ ten. 4* In Frankfurt führen insgeſamt 7 Brücken über den Main. Mit Ausnahme der im Jahre 1926 neu eröffneten modernen Alten Brücke ſind die anderen Brücken dem Verkehr nicht mehr gewachſen, ſo daß eine gründliche Ueberholung dieſer ſeit über 50 Jah⸗ ren ſehr ſtark beanſpruchten Bauwerke ſich als not⸗ wendig erweiſt. Das ſoll nun nach und nach geſchehen und man will mit der Obermainbrücke in allernäch⸗ ſter Zeit beginnen, was einen Koſtenaufwand von über 1 Million Mark erforderlich machen wird. — In voller Fahrt gegen Brückengeländer Ein ſchwerer Motorradunfall * Edesheim, 12. Auguſt. In der Nacht ereignete ſich am Ortsausgang ein ſchweres Motorrad⸗ unglück. An der Beiſelbrücke fuhr ein aus Rich⸗ tung Neuſtadt kommendes Motorrad in voller Fahrt auf das Brückengeländer. Dabei wurde der Fahrer, ein Beamter aus Rülzheim, 16 Meter weit geſchleu⸗ dert. Der Fahrer erlitt einen ſchweren Schädelbruch, außerdem Bruſtquetſchungen, ſein Beifahrer wurde weniger ſchwer verletzt. Die Verletzten wurden ins Krankenhaus Edenkoben eingeliefert. Der Lenker des Motorrades liegt hoffnungslos darnieder. eeee eeee Bon Pirmaſens zum Bienwald Weiß⸗blau die Grenze entlang Eine Grenzmarkierung des Pfälzerwaldvereins sk. Ludwigshafen, 12. Auguſt. Es beſtand bisweilen für Wanderer im äußeren Grenzgebiet bisher die Gefahr, daß man ſich im Grenzwald der elſäſſiſchen Grenze ſehr leicht ver⸗ irren und dadurch auch unliebſamen Grenzſchwierig⸗ keiten ausſetzen konnte. Dieſer Zuſtand veranlaßte den „Pfälzer Waldverein“ ſchon vor 2 Jahren, eine weiß⸗blaue Schutz⸗Greuzmarkierung längs der pfälziſch⸗elſäſſiſchen Grenze zu beginnen. Da nicht alle Mittel zur Verfügung ſtanden, iſt man an das begrüßenswerte Unterneh⸗ men ſchrittweiſe herangegangen. Jetzt iſt nun dieſe Grenzmarkierung an Bäu⸗ men und Pfählen fertiggeſtellt. Ihr Weg führt aus Richtung Pirmaſens bis nach Schweigen. Die ganze Markierung bewegt ſich un⸗ gefähr auf der Linie: Pirmaſens, Eppenbrunn, Fiſch⸗ bach, Schönau, Hirſchtal, Rothweiler, Germanshof, Schweigen. Die ganze Markierung iſt zum Schutze gegenoͤfremder Wanderer eine ſehr überſichtliche, ſo daß Verirrungen im Grenzgebiet jetzt wohl gänzlich ausgeſchloſſen ſind. Der neue Grenzmarkierungsweg erſchließt erfreulicherweiſe nun auch das ſüdpfäl⸗ ziſche Felſenland. Alle Markierungszeichen ſind in weiß⸗blauen Farben gehalten und ergänzend auch an allen bisher nicht bezeichneten Wegſtellen gut ſichtbar angebracht. Ehrung eines Heimatoichters Gedächtnisſeier für Auguſt Becker * Klingenmünſter, 11. Auguſt. Das ſchmucke Dorf Klingenmünſter hatte am Sonntag ſeinen großen Tag. Zahlreich waren die Pfälzer Wäldler anläß⸗ lich ihrer Treffwanderung hierher gekommen, um teilzunehmen an dem Stiftungsfeſt des Pfälzer Waldvereins, Ortsgruppe Klingenmünſter und der Gedächtnisfeier für den großen Sohn und Heimat⸗ dichter Auguſt Becker. Auguſt Becker war es ge⸗ weſen, der Wald und Wandern der Heimat ſo tief⸗ ſinnig im Wort feſtgehalten und in ſeinem Werk „Die Pfalz und die Pfälzer“ niedergelegt hat. Oben auf der Burgruine Landeck, der alten Dagobertsburg, fand die Jubiläumsfeier ſtatt. Zuvor hatte man aber am Denkmal des großen Heimatdichters gedacht. Dann führte ein Feſtzug hinauf zur ſtolzen Burg⸗ ruine, allwo ſich eine würdige und ſchöne Feier ab⸗ wickelte. Aus der Pfalz Brief aus der Schuhmetropole Die Beſchäftigung iſt ſtabil geblieben * Pirmaſens, 7. Aug. Der Beſchäftigungs⸗ grad in der Pirmaſenſer und pfälzi⸗ ſchen Schuhinduſtrie hat ſich gegenüber dem Monat Juni nicht verändert. In dieſe Zeit fielen auch die Fabrikferien, die eine ſtillere Zeit in ver⸗ ſchiedenen Fabriken überwinden halfen. Im Be⸗ zirk Pirmaſens betrug die Zahl der Vollerwerbs⸗ loſen Ende Juli 200 gegenüber 2200 im Vormonat, und die Zahl der unterſtützten Kurzarbeiter, d. h. die unter 36 Stunden pro Woche arbeitenden Arbei⸗ ter, war von 4200 auf 2700 geſunken, dagegen war die Zahl der Betriebe, die Arbeiter zur Kurzarbei⸗ terunterſtützung angemeldet hatten, mit etwa 160 gleichgeblieben. Aus dem Rückgang der Zahl der unterſtützten Kurzarbeiter kann man entnehmen, daß nunmehr mit der Ausführung der Herbſtaufträge allgemein begonnen iſt, doch war auch die Beſchäftigung im Monat Juli unterſchiedlich. Nur wenige Betriebe waren es, die die 48⸗Stunden⸗Woche durchhalten konnten. Die ſchlechte ſommerliche Witterung im Juli hat den Einzelhandelsgeſchäften in den betroffenen Ge⸗ bieten erheblich geſchadet. Allgemein berichten die Vertreter der Fabriken darüber und ſtellen feſt, daß die Sommerware noch zum großen Teil in den Lä⸗ den feſtſitzt. Von den Ergebniſſen des Saiſonver⸗ kaufs und der ſommerlichen Witterung im Auguſt hängen die Nachdispoſitionen für den Herbſt ab. Die bis jetzt vorliegenden Aufträge in den Fabriken ſichern für die nächſten zwei Monate eine befriedi⸗ gende Beſchäftigung. Die Schuhmaſchinenſabriken klagen über ungenü⸗ gende Aufträge aus dem Ausland. Dies wird im Augenblick etwas ſtärker ſpürbar, als auch bei den Auslandsaufträgen eine kleine Stockung eingetreten iſt, die jedoch allgemein als eine vorübergehende Er⸗ ſcheinung gewertet wird. Die Beſchäftigung iſt hier jedoch noch als gut zu bezeichnen. * Landau, 10. Auguſt. Die Stadtverwaltung hat, um die Wohnungsnot zu beſeitigen, den ſoforti⸗ gen Baubeginn für 40 Neuwohnungen beſchloſſen. Moluiei ſuud Nauuborund Ein alter Stich aus dem 17. Jahrhundert zeigt, wie maleriſch damals ſchon die kleinee Neckarſtadt lag. Innungsobermeiſter ſeines Amtes enthoben Er wollte 300 Mark Lehrgeld * Kaiſerslautern, 11. Auguſt, Kreisleiter Rie⸗ der teilt mit: Im Einvernehmen mit dem Präſiden⸗ ten der Handwerkskammer der Pfalz wurde in Kat⸗ ſerslautern ein Innungs⸗Obermeiſter ſei⸗ nes Amteslenthoben. Es wurde feſtgeſtellt, daß in eben dieſer Innung in den Fragen des Lehr⸗ geldes ein Standpunkt eingenommen wird, der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Grundſätzen hohnſpricht. Welcher Arbeiter bei der Reichsautobahn, der jahrelang ar⸗ beitslos war, iſt in der Lage, für ſeinen Jungen 300 Mark Lehrgeld zu zahlen? Ich erwarte, daß von den Meiſtern dieſer Innung in Zukunft kein Lehrgeld mehr beanſprucht wird, und ich weiß mich mit den ordentlichen Meiſtern einig, daß nicht der Lehrling Hdazu da iſt, irgendwelche Lücken zu ſchlie⸗ ßen, ſondern um ein anſtändiger, tüchtiger Hand⸗ werker zu werden. Lampertheimer Notizen ak Lampertheim, 10. Aug. Das Standesamt regiſtrierte im Monat Juli folgendes: 8 Sterbe⸗ fälle, 21 Geburten und 8 Eheſchließungen. Auf⸗ gebote wurden 12 beantragt und drei Eheſtands⸗ darlehensanträge geſtellt.— Die Gemeindeverwal⸗ tung iſt ſtets beſtrebt, das Ortsbild zu verſchönen, indem ſie ganze Straßenalleen ſchafft. In den letzten Nächten haben jedoch unverantwortliche Elemente ihr Frevlerwerk ausgeübt, indem ſie in der Römerſtraße etwa an 20 jungen Bäumchen die Rinde ſchwer beſchädigten, ſodaß man zum Teil mit dem Eingehen der Bäumchen rechnen muß. Bis jetzt iſt es leider nicht gelungen, der Täter habhaft zu werden.— Aus einem verſchloſſenen Häuschen auf dem Olympia⸗Sportplatz wurden zwei Fußbälle geſtohlen. * Alzey, 12. Auguſt. Das vierte Alzeyer Winherfeſt, das im ſüdlichen Rheinheſſen bereits zur Tradition geworden iſt, findet oͤiesmal vom 26. bis 29. September ſtatt. Der Feſtzug ſoll in die⸗ ſem Jahre hiſtoriſchen Charakter haben, daneben wird das Leben des Winzers in zahlreichen Gruppen dargeſtellt. Am Feſtdienstag werden drei Kunſtflie⸗ ger über der Staoͤt ihre Künſte vorführen. NSDAP-Miſieilungen Aus varteiamtlichen Bel tmaci Anordnung der Kreisleitung An alle Ortsgruppen des Kreiſes Mannheim Die Ortsgruppen haben ſofort„Wille und Weg“, Red⸗ nermaterial„Neues Volk“, Kulturbrieſe und Schulungs⸗ briefe auf der Kreisleitung(Zimmer 14) abzuholen. Die Kreispropagandaleitung NS⸗Frauenſchaft Friedrichsfeld. Donnerstag, 13. Auguſt, 20.30 Uhr, fin⸗ det im Nähzimmer(Rathaus) eine Beſprechung über unſe⸗ ren Ausflug ſtatt. Intereſſierte Frauen der Frauenſchaft und des Frauenwerks ſind hierzu eingeladen. 8 Jungvolk nterſuchung der Teilnehmer am Jungbannlager 1936. Am 14.., 17 Uhr, auf dem-5⸗Schulplatz antreten. Arbeitsſchule Betr. Reichsurkundenſteuergeſetz. Samstag, 22. Auguſt, 20 Uhr, beginnen wir in C 1, 10 1Saal 1) mit einem Wochenendlehrgang. Es wird das Reichsurkundenſteuer⸗ geſetz behandelt. Der Lehrgang dauert ſamstags von 20 bis 22 Uhr und ſonntags von—12 Uhr. Die Teilnehmergebühr beträgt 1 /4. Die Anmeldungen müſſen bis ſpäteſtens 17. Auguſt erfolgt ſein. Hausgehilſen Donnerstag, 13.., 20 Uhr, in I. 4, 15, 4. Stock(Zim⸗ mer 7) Arbeitsbeſprechung der Ortsfachgruppenwalterinnen. Schickſal die alten, heiligen Frauenwege 6. Seite/ Nummer 367 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Veumbschtes — Die Warſchauer Blätter ſind angefüllt mit Be⸗ richten über eine geheimnisvolle Beichte. Ein katho⸗ Iiſcher Geiſtlicher in Lodz hat der Militärbehörde mitgeteilt, daß ihm unter dem Schutz des Beichtge⸗ heimniſſes Aufklärung über eine Mordtat gegeben worden ſei, wodurch die Möglichkeit beſteht, einem unſchuldig Verurteilten Freiheit und Ehre wiederzu⸗ geben. Die Vorgeſchichte iſt ſolgende: Im Jahre 1921 hatten in einer polniſchen Stadt gemeinſam zwei Offiziere ein Hotelzimmer gemietet. Am Tage nach ihrer Ankunft lag der eine von ihnen erſchoſſen in ſeinem Bett. Der andere war verſchwunden. Auf dem Boden lag der Revolver des Entflohenen, aus dem der todͤbringende Schuß abgefeuert worden war. Da auch die Brieftaſche des Erſchoſſenen mit einem erheblichen Geloͤbetrag verſchwunden war, richtete ſich der Verdacht naturgemäß auf ſeinen Kameraden. Nach kurzer Zeit glückte bereits ſeine Verhaftung. Er behauptete immer wieder, unſchuldig zu ſein. Als er den Toten neben ſich geſehen hatte, ſei er voll Entſetzen geflohen, zumal er glaubte, daß man ihn der Mordtat verdächtigen würde. Die Ausrede er⸗ ſchien ſo unglaubwürdig, daß er des gemeinen Ver⸗ brechens unter Kameraden für ſchuldig geſprochen wurde. Er wurde aus dem polniſchen Heer ausge⸗ ſtoßen und zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt, auch wurden ihm die bürgerlichen Ehrenrechte aberkannt. Der Verurteilte hat ſeine Strafe faſt völlig verbüßt. Und nun ſcheint wirklich die Beſtätigung ſeiner da⸗ maligen Angaben zu kommen. Ein Mann hat dem Geiſtlichen in Lodz im Beichtſtuhl mitgeteilt, daß er in das Hotelzimmer eingeſtiegen war, um zu ſtehlen. Er nahm den beiden ſchlafenden Offizieren die Brief⸗ taſche und die Piſtole ab. Während er noch im Zimmer nach anderen Wertſachen ſuchte, erwachte der Brieftaſchenbeſitzer, worauf der Dieb mit der ge⸗ ſtohlenen Piſtole des anderen Offiziers ihn nieder⸗ ſchoß, die Waffe ſortwarf und aus dem Fenſter ent⸗ floh. Offenbar unter dem Einfluß von Gewiſſens⸗ biſſen hat der wirkliche Täter dem Geiſtlichen den Hergang erzählt, wobei er ausdrücklich wünſchte, daß auf dieſe Weiſe dem unſchuldig Verurteilten wenig⸗ ſtens die bürgerliche Ehre wiedergegeben werde, wenn er das Zuchthaus verlaſſe. Der Geiſtliche hat es unter Berufung auf das Beichtgeheimnis abge⸗ lehnt, weitere Einzelheiten anzugeben, vor allem auch den Namen des Täters zu nennen. * — Eine ungewöhnliche„Karricre“ hat der nun⸗ mehr 61jährige Amerikaner Carl Erickſon gemacht, der vor zwanzig Jahren ſeine Frau aus Eiferſucht getötet hatte und deshalb zum Tode verurteilt wor⸗ den war. Man begnadigte ihn zu lebenslänglicher Freiheitsſtraſe und überführte ihn in das Zuchthaus nach Canon City. Dort ſtellte er ſich freiwillig als „Verſuchskaninchen“ zur Erprobung eines neuen Tuberknioſeſerums zur Verfügung. Er meldete ſich ſofort, als ein ſtaatliches Forſchungsinſtitut nach einer Perſon ſuchte, die bereit war, ſich freiwillig mit Tuberkelbazillen impfen zu laſſen. Lange kämpfte Carl Erickſon mit dem Tode, dann aber ſetzte ſich ſeine ſtarke Natur durch und das Serum⸗ begann zu wirken. Er genas und wunde zuyn Dank, Haß er ſein Leben für die Wiſſenſchaft aufs Spiel geſetzt hat, freigelaſſen. Er wird in den nächſten Ta⸗ gen einen Rundfunkvortrag über den mediziniſchen Verſuch halten, dem er ſich unterzogen hatte. * — Der größte Vulkan der Welt befindet ſich nicht, wie man annehmen ſollte, in dem unruhigen Gebiet des ſüdöſtlichen Randes von Aſien, ſondern im Nor⸗ den Europas, auf Island. Er iſt der noch immer tätige Vatna Jökull, deſſen vergletſcherter Gipfel etwa die gleiche Fläche umſaßt wie die däniſche Haupt⸗ inſel Seeland. Der junge däniſche Geologe Dr. Niels Nielſen iſt jetzt von einer längeren For⸗ ſchungsreiſe mit ſeinen Kollegen durch Island zu⸗ nichte ging. tic unermüdlich auf dem' Poſten, manch neuer Welt⸗ rückgekehrt und berichtet, wie er drei Wochen durch Schneeſtürme und Zeltlager auf dieſem rieſigen Eis⸗ feld feſtgehalten wurde. An den Rändern um das mächtige Kratertal iſt das Eis in ewiger Unruhe. Dr. Nielſen bezeichnet es als eines der prachtvollſten Na⸗ turſchauſpiele, wenn dort alle zwei oder drei Minu⸗ ten Eisblöcke von gewaltiger Größe abbrechen und donnernd ins Tal ſtürzen. Der Boden des Krater⸗ tals iſt mit ſolchen Eisblöcken gefüllt, aber dazwi⸗ ſchen liegt viel warme Aſche vom letzten großen Aus⸗ bruch des Vatna aus dem Jahre 1034. Dieſe Aſche mitten im Eisſeld zeigte jetzt noch eine Temperatur von 47 Grad. Dr. Nielſen ſchätzt die Kraftreſerven des Vatna Jökull ſehr hoch. Nach ſeiner Berechnung produziert der Rieſenvulkan bei einem Ausbruch ſo viel Wärme, daß von ſeiner mächtigen Eishaube faſt 10 Milliarden To. Schmelzwaſſer herabſtrömen. Ge⸗ genwärtig beſchäftigt ſich die däniſche Wiſſenſchaft mit der Frage, ob der größte Vulkan der Welt nicht irgendwie für die Krafterzeugung auf Island einge⸗ ſpannt werden könnte. — Der„König der Heiratsſchwindler“, der 52jäh⸗ rige Artiſt Anton Dobrohruſchka, konnte dieſer Tage in Wien verhaftet werden. Dobrohruſchka iſt einer der gefährlichſten internationalen Hochſtapler, der be⸗ reits 24 Jahre ſchweren Kerkers verbüßt hat. Seit ſeiner letzten Enthaftung im Januar dieſes Jahres trieb er ſich in Wien herum. Der Hochſtapler, der ſich wiederholt Adelstitel beilegte, begann ſeine Ver⸗ brecherlaufbahn damit, daß er ſich als unehelichen Sohn des Kronprinzen Rudolf und der Baronin Vetſera ausgab. Die Zahl der Frauen, die dem Heiratsſchwindler zum Opfer fiel, iſt ſo groß, daß ſie nicht genau ermittelt werden konnte. Der gewiſſenloſe Betrüger pflegte ſeine„Bräute“, nachdem er ihnen ihre Erſparniſſe entlockt hatte, damit zu tröſten, daß ſeine nächſte Braut den Schaden gutmachen werde. Zu ſeinen Opfern gehören Frauen aus allen Schich⸗ ten der Bevölkerung, ſo auch zahlreiche Ariſtokratin⸗ nen. Dobrohruſchka heiratete vor Jahren eine Ba⸗ ronin und benützte den ſo erlangten Zutritt in die gute Geſellſchaft, um an hochgeſtellten Perſönlichkei⸗ ten Erpreſſungen zu verüben. * — Ginge jemand hin, die Ehrenliſte der Olympi⸗ ſchen Spiele 1936 zu ſchreiben, ſo dürfte er der Zehn⸗ tauſende hilfrelther Hände nicht vergeſſen, die erſt durch ihre Arbeit die„Plattform“ für das ſportliche Spiel bereiteten: der Mädel vom blauen Ehren⸗ dienſt, der Kampfrichter und nicht zuletzt der— Reinemachefranen. Waggonweiſe türmt ſich vor ihren Beſen der„Abfall eines großen Kampftages“. Ihr Tag iſt die Nacht, und wenn in den erſten Vor⸗ mittagsſtunden der erſte Zuſchauer die Anlage be⸗ tritt, liegen die Anlagen wieder ſriſch gekämmt und friſiert da, kein Papierfetzen, kein Zigarrenreſt ſtört das Auge. Wohl kaum einer von den täglichen Hun⸗ derttauſenden hat im Drange des großen Geſchehens Muße gefunden, den nächtlichen„Kehraus der Ar⸗ beitsbataillone“ einer ſtillen Anerkennung für wür⸗ dig zu finden, und doch, wie ſehr kann die Schönheit eines ſolchen Millionenfeſtes vom Reiſerbeſen ab⸗ hängen... Wie oft hat das Leben uns gelehrt, daß der große Erfolg an einer winzigen Kleinigkeit zu⸗ Wäre nicht das Heer der Platzhelfer rekord hätte in dieſen Tagen nicht Eingang in die „Sportgeſchichte finden können. Kaum iſt der Staxt⸗ ſchuß zu der Sprinterſtaffel gefallen, ſpringen ſie auf die Startlöcher zu, ſtampfen ſie in Eile zu, und ebnen ſo die Bahn, damit ſie nicht einen fliegenden Nagel⸗ ſchuh auf ſeinem Siegeslaufe ſtolpern laſſe. Ueberall ſpürt man die große Regie, die wie ein allmächtiger, allwiſſender und allſehender Gott über dem Tage⸗ werk dieſer gigantiſchen Sportſpiele waltet. In der Partitur des olympiſchen Heldenhymnus iſt ſie nur das kleine Vorzeichen, doch um der Harmonie dieſes Chorus willen iſt ſie das wichtigſte Signum. * — Die Katzen von Jnnsbruck haben ſich in den letzten Jahren ſo ſtark vermehrt, daß ſie ſich zu einer Plage entwickelten. Allnächtlich iſt ihr Liebes⸗ und Roman von Sophie Hoechstetter „Es iſt ein ganz erfülltes Leben“, flüſterte Bur⸗ ger und glitt von der Anrede„gnädige Frau“ zu „Frau Gabriele“ ab.„Eine Kriſe iſt nicht vor Abend zu erwarten. Bei der an ſich noch guten Verfaſſung des Kranken dürfen wir auch an eine günſtige Wen⸗ dung denken.“ Frau Gabriele hatte das„auch“ überhört und fühlte ſich erleichtert. In aufbrechender Dankbar⸗ keit gab ſie Beſcheid, ja, ſie wohne ganz hier, ſeit ihre Tochter das Matur hinter ſich habe. „Sie ſcherzen, Matur?“ warf er ein und rechnete eifrig nach. Ja, natürlich, ſie hatte mit ſiebzehn die Kriegstrauung gehabt, da war eine begabte Tochter mit Matur möglich.„Und ihren Arbeitsdienſt macht ſie gerade? Mitten im Sturm der Zeit?“ meinte er ernſthaft und ſah beglückt die ſchöne Frau, die kein Matur hatte ablegen müſſen, ſondern die das geführt hatte, von der Tochter zur Gattin und Mutter, zur Witwe, die dadurch frei wurde, als Enkeltochter hilf⸗ reich zu ſein, und die bald frei war für den Anbeginn neuen Schickſals. Wenn wir in den großen Herbſt⸗ ferien heiraten, können wir unter goldenem Buchen⸗ laub ihren achtunddreißigſten Geburtstag feiern, dachte er naiv. Sie wird die letzten zwanzig Jahre vergeſſen, wie ich. „Großvater wünſcht, daß meine Tochter im Win⸗ terſemeſter in die Schweiz geht. Großvater und ich könnten in einem ſtillen Winkel, in Clarens etwa, wohnen, ich bin mit meinem Mann viel dort ge⸗ weſen, ſein Siechtum nach der Kriegsverlesung—“ Sie unterbrach ſich, fragte nach Burgers Leben. Unruhe hatte ſich ihrer bemächtigt. Jetzt müßte doch Karl Guſtav melden laſſen, daß er abgeflogen war. Es konnte doch nicht wieder eine Hinderung ſein. Sie hatte am frühen Morgen noch einmal in Berlin an⸗ gerufen. Ludwig Burgers Selbſtgefühl bezog die Unruhe auf den Wunſch, daß ſie von ſeiner Perſon mehr er⸗ führe. Er gab während des kurzen Mittageſſens einen Abriß ſeiner Laufbahn. Dann blieb er in Rufweite, während Gabriele den Diener am Kran⸗ kenbett ablöſte. Der Großvater ſchlummerte. Wenn er für im⸗ mer die Augen ſchloß, würde ſie gehen müſſen. Neben Karl Guſtavs Frau wäre kein Bleiben, auch wenn jene nur gelegentlich hier Wohnung nahmen. Neben ihr würde man ein geduldetes Anhängſel, die wenig bemittelte Verwandte, oder gar die Kaſtel⸗ lanin ſein. Die Bitte an den Großvater, ihr hier ein Wohnrecht zu beſtimmen, hätte daran wenig ge⸗ ändert. „Gabriele ſaß hier, dachte alter Zeiten, dachte an die ſtillen, entſagungsvollen letzten Jahre des Groß⸗ vaters. Er hatte einen Wunſch gehabt, der„Unter⸗ redung mit Hindenburg“ hieß. Aber der große, alte Mann konnte nicht jeden Veteranen empfangen, und nun war er ja von uns gegangen. 0 Sie ſchrak plötzlich hoch vor einem ganz leichten, weitausgreifenden Schritt draußen im Garten, wandte das Geſicht, ſah einen breitſchultrigen, ſchlan⸗ ken, dunkelhaarigen, ſehr großen Herrn, fühlte eine Schwäche am Herzen, erhob ſich. Ohne Mantel und Mütze, die welligen Haare etwas verwirrt, Schmerz in den Augen, ſtand Karl Guſtav da. Der erwartete und doch nun ſo plötzliche Anblick ließ ſie verſtummen, denn ſie fühlte ſich ihrer Stimme nicht ſicher. Die alte Bezauberung ſtieg in ihr auf, ſie konnte nur eine Gebärde formen, das weiblich⸗ einſache Gefühl: Du wäreſt der Himmel, quälte ſie erneut. Karl Guſtav von Brandenſtein ſah erſt auf ſeinen Vater, dann küßte er Gabrieles Hand, bange Frage hob ſeine Augen zu den ihren, er trat mit ihr gegen die Tür.„Ich konnte nicht eher kommen, Gabriele, Tatſächlich nicht. Du biſt ſo blaß. Ruh' dich ein wenig aus. Ich traf den Hausarzt und einen frem⸗ den Profeſſor.“ In ſeiner gedämpften Stimme klang Beſorgnis auch für ſie. Seine Hand war feſt und warm. 905 Er hielt ihre Hand feſt, während er leiſe weiter⸗ ſprach.„Die Aerzte erwarten das Ende zum ſpäten Abend oder in der Nacht. Ich bitte herzlich, erhole dich jetzt ein wenig. Wir wollen Vater in ſeinen letzten Stunden nicht matt und müde, ſondern mit der Kraft des Herzens nahe ſein.“ Ihre Lippen zuckten. Aus ihren Augen wollten Tränen brechen. Sie zwang ſich zur Haltung, ver⸗ Toller Streich eines Fliegers — Prag, 11. Auguſt. Vor einigen Tagen war der engliſche Flieger Catard⸗Jones mit zwei Spaniern in einem amerikaniſchen Flugzeug auf dem Marienbader Flug⸗ platz angekommen. Die tſchechoſlowakiſchen Behörden hatten das Flugzeug vorläufig beſchlagnahmt, da die Papiere des Fliegers nicht in Ordnung waren. Am Montagmittag erſchien nun Catard⸗Jones bei der Marienbader Flugplatzleitung und teilte mit, er habe ſeine Bordpapiere im Prager Miniſterium für öffent⸗ liche Arbeiten hinterlaſſen müſſen, ihm ſei aber die Freigabe des Flugzeuges für Dienstag früh zuge⸗ ſichert worden. Um bis dahin ſeine Maſchine ſtart⸗ bereit zu halten, erſuche er die Flugplatzleitung, das Flugzeug zwecks Motorprüfung aus der Halle neh⸗ men zu dürfen. Dagegen hatte die Flugplatzleitung keine Bedenken und gab den Axbeitern den Auftrag, die Maſchine auf den Flugplatz zu bringen. Catard⸗ Jones unterzog ſeine Maſchine einer genauen Prü⸗ fung, ließ ſie mit Betriebsſtoff füllen und— ſtartete zur Ueberraſchung der Flugplatzleitung und der Ar⸗ beiter in Richtung nach Venedig. Der Flieger hatte 1500 tſchechiſche Kronen für Unterkunft und Brenn⸗ ſtoff noch nicht bezahlt. Aus dem Flugzeug winkte er höhniſch noch Abſchiedsgrüße. Orkanverheerungen in Theſſalien 5— Athen, 11. Auguſt. Theſſalien wurde von einem furchtbaren Orkan heimgeſucht. Das Unwetter traf mit vol⸗ ler Wucht die Stadt Volos, wo mehrere Häuſer vom Sturm gepackt zuſammenſtürzten, die Bewohner unter ſich begrabend. Viele Hausdächer wurden von den Mauern geriſſen und weithin durch die Luft gewirbelt. Der Sturm warf auch eine Reihe von Telegraphenmaſten um und zerriß die Leitungen, ſo daß die Verbindung mit mehreren Ortſchaften unterbrochen iſt. Im Aegäiſchen Meer, das vom Orkan gepeitſcht in rieſigen Wellen brandet, befin⸗ den ſich eine Anzahl Schiffe in ſchwerer Gefahr. Ueber ihr Schickſal iſt noch nichts näheres bekannt. Blutiger Kampf mit Schmugglern — Tokio, 11. Auguſt. Die Agentur Domei berichtet von einem blutigen Zuſammenſtoß zwiſchen einer koreaniſchen Schmugg⸗ lerbande, die aus 96 Mann beſtand, und Zollwachen auf dem Valu⸗Fluß ſüdlich von Antung. Während des Kampfes wurden 25 Schmuggler getötet. Die ungewöhnliche Zunahme des Schmuggels an der Grenze zwiſchen Korea und Mandſchukuo veranlaßte die Behörden, ſchärfſte Maßnahmen zu ergreifen. ———————————————————— Kriegsgeſchrei auf den Dächern, in den Höfen und Gärten, ja ſogar auf den Straßen und Plätzen zu vernehmen. Der disharmoniſche Geſang geht all⸗ mählich auch dem friedlichen Bürger auf die Nerven. Es muß Abhilfe geſchaffen werden, hat man ſich ge⸗ ſagt, und auf der letzten Sitzung des Gemeinderates einen Antrag auf Einführung der Katzenſteuer ge⸗ ſtellt. Der Antrag wurde mit großer Mehrheit an⸗ genommen. Zehn Schilling jährlich, rund fünf Mark, muß für jede Katze von ihrem Beſitzer an den Stadtſäckel abgeführt werden. Die Katze aber, die herrenlos herumläuft und ſich mit ihrer Steuer nicht das Bürgerrecht erworben hat, wird eingefangen und getötet. Das iſt zweifellos eine Maßnahme, die ſehr bald eine erhebliche Verminderung des Katzenbeſtan⸗ des herbeiführen wird. Es ſind allerdings noch einige Schwierigkeiten zu überwinden. Erſtens ſind die Katzenfreunde wie ein Mann aufgeſtanden, um feier⸗ lich Proteſt einzulegen und zweitens muß für die neue Steuer, die in dem Gemeindeabgabengeſetz nicht vorgeſehen iſt, eine eigene Geſetzesnovelle einge⸗ bracht und angenommen werden. Hierbei dürfte es noch einmal zu lebhaften Auseinanderſetzungen zwi⸗ ſchen den Katzenfreunden und den ruheliebenden Bürgern kommen. * — Durch das deutſche Konſulat in Seattle(Wa⸗ ſhington) iſt der Berliner Polizeipräſident um An⸗ ſtellung von Ermittlungen nach etwaigen Erben erſucht worden. Es liegt folgender Sachverhalt zu⸗ grunde: Am 14. Dezember v. J. ſtarb in Belling⸗ ham(Waſhington) eine Frau Maria F. Schulz, geb. Müller. Sie hinterließ für über 10000 Dollar Werte, die hauptſächlich aus Grundheſitz beſtehen. Da kein Teſtament vorhanden iſt, fällt der Nachlaß den geſetzlichen Erben zu. Obgleich die Verſtörbene ein⸗ mal verheiratet geweſen iſt, ſcheinen keine Erben in Bellingham oder in Kanada, wo ſie zeitweiſe gelebt hatte, vorhanden zu ſein. Der Nachlaß würde des⸗ halb an Eltern, Elternteile oder die anderen geſetz⸗ lichen Erben fallen. Die Erblaſſerin wurde als eines von 13 Kindern entweder am 16. oder 17. Sep⸗ tember 1876 in Grunewald bei Berlin geboren. Ihr Vater hieß Müller und betrieb eine Bierwirtſchaft in Grunewald. Die Verſtorbene ſoll mit etwa 20 Jah⸗ ren nach Amerika gekommen ſein. Eine Schweſter ſoll mit einem Mann verheiratet ſein, der in oder bei Berlin ein Fiſchgeſchäft betreibt. 4* — Von der Berliner Kriminalpolizei konnte ein tolles Betrugsmanöver aufgedeckt werden, das der 55 Jahre alten Martha Podleska rund 61000 Mk. eingebracht hat. Die Hochſtaplerin, die gerade wie⸗ der einige Zeit in einem Luxusbad geweilt hatte, wurde gleich nach ihrer Rückkehr dingfeſt gemacht und ins Polizeipräſidium gebracht, wo ſie vor den Beamten des Betrugsdezernats ein umſaſſendes Ge⸗ ſtändͤnis abgelegt hat. Die abgefeimte Betrügerin hatte vor etwa zehn Jahren die Bekanntſchaft einer vermögenden Dame im Weſten Berlins gemacht, der gegenüber ſie ſich als angebliche Gutsbeſitzerin aus Pommern ausgab. Ihr Mann war angeblich als Offizier im Kriege gefallen und durch landwirtſchaft⸗ liche Mißerfolge ſowie andere„Schickſalsſchläge“ war ſie— wie ſie erklärte— in Geloſchwierigkeiten ge⸗ raten. Eines Tages erſchien ſie bei ihrer Bekannten und erzählte, daß ſie unbedingt einige tauſend Mark auf⸗ bringen müſſe, da ihr ganzer Beſitz unter den Ham⸗ mer zu kommen drohe. Die Pooleska brachte dies in ſo glaubhafter Weiſe vor, daß ihr das ahnungsloſe Opfer wiederholt größere Beträge aushändigte. In der geriſſenſten Weiſe gelang es der Gaunerin, noch bis in die letzte Zeit immer neue Darlehen einzu⸗ heimſen, die ſie ſich an Provinzpoſtämter poſtlagernd ſenden ließ. Als die Darlehen zuguterletzt die Summe von rund 61000 Mark erreicht hatten, ſtiegen der Geldͤgeberin endlich doch Bedenken auf, denn ſie vertraute ſich einem Bekannten an, der ihr ſofort riet, ſich unverzüglich mit der Kriminalpolizei in Verbindung zu ſetzen. Beamte des Betrugsdezernats befaßten ſich nun⸗ mehr mit der„Gutsbeſitzerin“ und nahmen ſie über⸗ raſchend feſt, Ihre Erzählungen hatten ſich nämlich als glatter Schwindel herausgeſtellt. Das ihr an⸗ vertraute Vermögen, das die geſamten Erſparniſſe der Betrogenen darſtellten, hatte die Gaunerin reſt⸗ los für koſtſpielige Luxusreiſen ausgegeben. ließ den Raum und traf draußen noch einige An⸗ ordnungen als Hausfrau. Karl Guſtav von Brandenſtein, der Botſchaftsrat aus Berlin, war innerlich zu beſchäftigt und zu be⸗ wegt, um Burgers Erzählungen über ſein Hierſein genau zu verſtehen. Er wurde gerufen, dachte er. Der Vater wünſchte ſeinen Beiſtand. So kam es, daß Profeſſor Burger den Nachmittag, den Abend zur Verfügung blieb. Er ging mit dem Oberſtabsarzt mal über die Terraſſe, und die aufgelockerte Stunde, einige ge⸗ ſchickte Fragen brachten Burger allerhand Wiſſens⸗ wertes. Der Sohn aus der zweiten Ehe des Gene⸗ rals war der Erbe der Beſitzung. Es wäre wün⸗ ſchenswert für das Gut, wenn er hierher zöge. Der alte Herr liebe die Enkelin und ihre Tochter mehr als die Frau ſeines Sohnes, und ſicher würde er der Frau Oberſtleutnant hier dauerndes Wohnrecht im Teſtament zugeſtanden haben. Dieſe Mitteilung ſicherte Burgers Pläne für die Herbſtferien. Er fühlte den Puls ſeines Lebens ſtär⸗ ker, er dachte in einer faſt ſelbſtloſen Zärtlichkeit an Gabriele, die mit ihrem Vetter, oder eigentlich Onkel, am Bett des Sterbenden ſaß. Burger lächelte, das Wort Onkel, angewandt auf den Herrn von vielleicht fünfundvierzig Jahren, warf Jugend über Gabriele. Die Abenddämmerung ſenkte ſich über das Land. Burger war noch einmal bei dem greiſen General. Er ſah, wie Gabriele die müden Lippen befeuchtete, die Hände mit einer Eſſenz kühlte. Burgers geübte Augen erkannten, hier würde kein Kampf mehr ſein, nur Erlöſchen. Er bat Frau Gabriele etwas zur Seite, ſah ſie herzlich an und flüſterte, es würde der ſtillſte Abſchied ſein. Die Kompreſſen, die er jetzt noch auf die Stirn legen wolle, ſeien nur, um ein Aufflackern der Tempera⸗ tur zu verhindern. Burgers geſchickte Bewegungen, der geſammelte, liebevolle Ernſt in ſeinen Zügen rührte ſie. Aus Vergeſſenheit brach jäh ein kleines Erinnern an die Muſiknachmittage. Dieſer Ludwig hatte dem Groß⸗ vater einmal einen Laubfroſch gebracht, als das Ba⸗ rometer gebrochen war. Daß man an ſo Nichtiges denken kann, wenn ein naher Menſch in das Land aus deſſen Bezirk kein Wanderer wieder⸗ rt—— Burger verließ das Krankenzimmer. Nun beugte ſich Karl Guſtayv zu dem Schlafenden nieder.„Ga⸗ briele iſt da, und ich, Karl Guſtav. Deine Dank⸗ barſten, deine Ergebenen.“ Wieder wollten die Tränen kommen. Aber Gabriele taſtete zu Karl Guſtavs ringbeſchwerter Hand hinüber. Es war die Bitte: Sprich nicht mehr. Denn ſie ſah graue Schatten ſich ſenken. Ferne und Unwirklichkeit ſich über das Geſicht des Großvaters breiten. Später rief Karl Guſtav das Hausgeſinde, ri auch Burger herbei. Er war nun nervös und er⸗ regt.„Gott hat ihm einen ſanſten Tod geſchenkt. Dieſes friedvolle Geſicht wird in unſerem Erinnern bleiben und uns tröſten, wenn wir ſelbſt einmal den ſchweren, dunklen Weg gehen müſſen.“ Die weiblichen Hausangeſtellten weinten. Der Diener, der ſchon lange Jahre hier war, lehnte ſich an den Bettpfoſten. Karl Guſtav ſprach weiter. Seine Erregtheit, ſeine Nerven ſuchten dieſen Aus⸗ weg. Da legte Gabriele leiſe, faſt mütterlich die Hand auf ſeinen Arm. Er begriff ſofort, ſchloß ſeine Worte kurz ab, führte Gabriele hinaus. ordnung, Schiebladen ſtanden offen. Man hatte in Eile ſo vielerlei herbeigeholt. Karl Guſtav weinte. Sie ſtrich ihm frauenhaft ſanft über das weiche, wellige Haar. Da ſchlang er den Arm um ihre Schulter, küßte ihre Augen, küßte ihren Mund. Sie fühlte ein Erſchauern. Sie fühlte den Rhyth⸗ mus des Lebens. In der gleichen Sekunde traum⸗ haften, ſchmerzvollen Glückes wußte ſie er iſt ſo be⸗ täubt, daß er denkt, ſeine Frau ſei bei ihm——— . Profeſſor Ludwig Burger ſah ſich um einen hei⸗ teren, letzten Ferientag betrogen. Es lagen lange, lange Nachmittagsſtunden vor ihm. Aus Höflichkeit hatte man ihn zum kleinen Abendͤbrot nach Wolfs⸗ reuth gebeten. Es wäre vielleicht ſchicklicher ge⸗ weſen, abzulehnen, als dieſen Dank der Angehörigen anzunehmen. Zugleich aber ſchmeichelte es ihm, wie ein Familienglied einbezogen zu werden. Der alte Herr ruhte in dem zum Herrenſitz gehörenden küh⸗ len Grottenhaus, das war ſeine eigene Anordnung. Die Beiſetzung konnte Burger nicht mitmachen. Eine Sitzung und die Vorleſung riefen. Wo bekam er einen Kranz, den er doch ſelbſt brin⸗ gen wollte? Die Geſchäfte waren geſchloſſen, die Inhaber bevölkerten die pfingſtliche Natur. Da fiel ihm Fräulein Kolb ein. Im Schulgarten gab es alten Efeu, Föhren und Zypreſſen. Wenn ſie, nach ihrer Erzählung, ſo viele Jahre Hauswirtſchafterin in einer Großgärtnerei geweſen war, verſtand ſie wohl das Kranzbinden. Eortſetzung folgt.) Ihr Zimmer lag nahe, es war ein wenig in Un⸗ — Italien doch vor Angarn Mit dem 4. und 5. Durchgang der zweiten Gruppe nahm das Kür⸗Turnen von den zehn Nationen, die ſich am Schlußkampf beteiligten, ſein Ende. Wenn in den letzten Uebungen nicht mehr alles ſo gelang, wie vorher, ſo war hierfür in erſter Linie der Umſtand verantwortlich, daß die Teilnehmer Schweres hinter ſich hatten, zumal ihnen das warme Wetter ſehr zuſetzte. Mit einer Glanz⸗ leiſtung wartete Guglielmetti auf, der am Reck die Note 9,967 zuerteilt bekam. Die Ungarn Toth, Dr. Pelle und Peter liefen am Barren und Reck zu großer Form auf. Sie waren gegenüber dem Vortag nicht wiederzu⸗ erkennen und zeigten die von ihnen gewohnte Leichtigkeit und Eleganz. Gut waren die Leiſtungen der Oeſterreicher, von denen Hermann der Erfolgreichſte war. Nach vier Uebungen führte Ungarn mit 704,394 vor Ita⸗ tien mit 683,649, Oeſterreich 646,434, Bulgarien 456,209, Rumänien 400,391. Tatſächlich glückte es den Ungarn nicht, einen ſo großen Vorſprung herauszuarbeiten, daß auch nach Abzug der beiden am wenigſten erfolgreichſten Turner der erſte Platz behauptet werden konnte. Allerdings iſt dabei zu berückſichtigen, daß Italien ledig⸗ lich mit ſieben Mann, Ungarn dagegen mit acht kämpfte. Für die Mannſchaſtswertung werden alſo bei Italien die Punkte von nur einem Teilnehmer abgezogen, bei Ungarn dagegen die von zwei. Den Ausſchlag für das Aufrücken der Magyaren gab ihr ausgezeichnetes Abſchneiden an den Ringen, wo ſie mit 71,265 die Höchſtzahl erreichten. Schlußſtand des Mannſchaftskampfes 1. Abteilung Nation Seitpferd Freiübung Ringe Barren Reck Geſamt Jugoſlawien 43,483 61,870 64,101 61,482 69,883 790,060 Frankreich 61,568 59,800 67,966 61,303 70,735 689,538 Japan 60,868 61,098 63,200 65,100/ 68,609, 687,279 Amerika 54,333 60,400 58,375 64,333 67,600 665,568 Luxemburg 47,890 50,001 50,167 51,754 53,534 564,468 2. Abteilung Ungarn 66,667 68,833 71,265 70,167 69,500 778,894 talien 64,834 58,399 61,899 60,800 59,466 742,048 Oeſterreich 64,400 64,900 52,399 55,933 71,191 710,884 Bulgarien 94,834 45,200 52,801 44,932 41,266 509,010 Rumänien 35,866 54,167 42,202 42,599 43,966 443, Die Wertungen der erſten Abteilungen Für die olympiſche Mannſchaftswertung zählen nur die Leiſtungen der ſechs Beſten einer Mannſchaft. Demnach ergibt ſich folgender Stand: 1. Abteilung Jugoſlawien 598,366 Frankreich 580,266 apan 570,827 USA 555,800 Luxemburg 516,900 2. Abteilung Italien 615,138 Ungarn 590,197 Oeſterreich 545,5588 Bulgarien 452,383 Rumänien 360,765 Die Entſcheidung Der turneriſche Zwölfkampf, in dem ſich Deutſchlands Mannſchaft am erſten Tag in den Pflichtübungen einen Vorſprung vor der Schweiz und Finnland geſichert hatte, wurde am Dienstag zu Ende geführt. Die deutſche Mann⸗ ſchaft konnte am Seitpferd, bei den Freiübungen, am Bar⸗ ren und an den Ringen die Führung nicht nur behaupten, ſondern ſie noch weiter ausdehnen. Als der letzte Wett⸗ bewerb, das Reckturnen, begann, ſchien Deutſchlands End⸗ ſieg geſichert, denn Deutſchlands Turner gelten als die beſten am Reck. Aber ausgerechnet an dieſem Gerät wurde die deutſche Mannſchaft von einem Mißgeſchick betroffen, denn Weltmeiſter Ernſt Winter(Frankfurt a..) ſtürzte gleich zu Beginn ſeiner Uebung und gefährdete da⸗ mit den deutſchen Geſamtſieg ernſtlich. Lähmendes Ent⸗ ſetzen lag über der Dietrich⸗Eckart⸗Bühne und allerſeits ſah man im deutſchen Lager beſtürzte Geſichter, als die vor⸗ läufige Geſamtwertung wie folgt bekanntgegeben wurde: 1. Schweiz 864,303 Punkte; 2. Deutſchland 858,163 Punkte; 3. Finnland 843,368 Punkte; 4. Tchechoſlowakei 821,161 Punkte. Deutſchland hatte am Reck nur 67,693 Punkte erzielt gegen 76,200 der Finnen, 74,500 der Schweizer und 69,501 der Tſchechen. Aber noch beſtand ein Fünkchen Hoffnung auf den deutſchen Enöſieg, denn für die Geſamtwertung wurden ja nur die Leiſtungen der ſechs beſten Turner einer jeden Mannſchaft herangezogen und die bekanntgegebenen Punktzahlen entſprachen den Leiſtungen von acht Turnern. Und das, was man nicht mehr zu hoffen gewagt hatte nach dem rieſengroßen Pech am Reck, wurde doch noch zur Tatſache: die deutſche Punktzahl, die endgültige, lag höher als die der Schweizer. Die deutſche Mannſchaft holte ſich vor der Schweiz und Finnland den Olympiaſieg. Als dieſe Tatſache verkündet wurde, ſtimmten die Maſſen ſpon⸗ tan das Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied an. * 12⸗Kampf, Mannſchaftswertung 1. Deutſchland 657,430 Punkte; 2. Schweiz 654,802; 3. Finnland 698,468; 4. Tſchechoſlowakei 625,763; 5. Italien 615,133; 6. Jugoſlawien 598,366; 7. Ungarn 590,197; 8. Frankreich 580,266; 9. Japan 570,827; 10. USA 555,300; 11. Oeſterreich 545,593; 12. Luxemburg 516,900; 13. Bul⸗ garien 452,336; 14. Rumänien 360,760. 0 Vier„ Goldene 4 ſ, 9 eine silberne und fünf bronzene Medaillen Der Kamyf um die 7 Goloͤmedaillen Auch Konrad Frey Olympiaſieger— Der Deutſche Beſter am Pferd— Georg Miez(Schweiz) beſter Freiübungsturner. Die 20000 Turnfreunde, die ſich ſchon zu früher Nach⸗ mittagsſtunde bei herrlichſtem Sommerwetter auf der Diet⸗ rich⸗Eckart⸗Bühne im Reichsſportfeld eingefunden hatten, erlebten an dieſem Nachmittag herrliche Kämpfe und wun⸗ derbare Leiſtungen der beſten Geräteturner der Welt Die vier beſten Ländermannſchaften des Vortages, alſo Deutſch⸗ land, die Schweiz, Finnland und die Tſchechoſlowakei, tra⸗ ten am Nachmittag zu den letzten Kürübungen an, um hier um die noch zu vergebenden ſieben Goldmedaillen— eine hatte Schwarzmann bereits am Vortag beim Pferde⸗ ſpringen gewonnen!— zu kämpfen. Fieberhafte Spannung lag über den Maſſen, als die vier Nationalmannſchaften unter Führung des Pfälzer Spiel⸗ Der deutſche Unteroffizier Schwarzmann, der ſich je eine Goldmedaille im Pferdſprung und im Zwölfkampf holte. (Preſſephoto,.) mannszuges und unter Vorantritt der Fahnen auf die Bühne marſchierten. Zu Beginn des Turnens war der Stand(wie er am Vortag bei den Pflichtübungen ermittelt wurde) folgender: Deutſchband führte in der Länderwertung mit 501,298 Punkten vor Schweiz(500,202), Finnland(ö483,096), Tſchecho⸗ flowakei(480,198) und in der Einzelwertung ſtand unſer Alfred Schwarzmann mit 66,100 vor dem Schweizer Mack(65,000), dem Tſchechen Hudec(64,833) und Konrad Frey(64,432) an der Spitze. Seitpferd und Freiübung Konrad Frey und Georg Miez ſiegen Der Kampf begann mit dͤem Turnen am Seitpferd und der Freiübung, und zwar turnten jeweils zwei Mann⸗ ſchaften, während die beiden anderen pauſierten. Deutſch⸗ land turnte zuerſt am Pferd und die Tſchechen erledigten die Freiübungen, während Schweiz und Finnland zuſahen. Die deutſche Mannſchaft zeigte am Seitpferd ein ganz ausgezeichnetes Können. Schwarzmann war mit 9,5 Punkten der Beſte, bis ihn Konrad Frey mit 9,533 Punkten den Rang ablief. Freys Hüftarbeit war ebenſo vollkommen, wie ſeine nachtwandleriſche Sicherheit. Zu⸗ ſommen mit ſeiner ausgezeichneten Pflichtübung(9,8.) kam er auf insgeſamt 19,333 Punkten und mußte damit als einer der ausſichtsreichſten Anwärter auf die Goldmedaille angeſehen werden, die ihm dann auch, wie ſich wenig ſpä⸗ ter herausſtellte, zufiel. Auch der Bremer Steffens, der als unſer beſter Pferdturner gilt, konnte den Kreuznacher nicht überbieten, denn er erreichte„nur“ 9,5 Punkte. Ins⸗ geſamt erreichte Deutſchland an dieſem Gerät 72,198 Punkte. Die Finnen kamen am Seitpferd nicht an die Leiſtun⸗ gen der Deutſchen heran. Uſoikkinen war mit 9,533 Punk⸗ ten der Beſte, aber ſeine Geſomtpunktzahl von 19,066 kam nicht an die von Frey(19,338) heran. Saarvald ſchaffte 9,467., Tukialainen 9,3., Pakarinen 9,233 und der be⸗ kannte Savolainen nur 8,533., da er hängen blieb. Im⸗ merhin erreichten die Finnen noch 72,399 Punkte. Sehr ſchwach waren die Tſchechen am Pferd. Da Poveiſil gleich zu Beginn vom Gerät ging und nur 1,333 Punkte erhielt, gab es insgeſamt nur 60,266 Punkte für die Mannſchaft. Kollinger und Sladek waren mit je.0 Punkten die Beſten. Durchweg waren die Uebungen der Tſchechen zu leicht. Die Ungarn und Italiener hatten am Vormittag viel mehr gezeigt. Geſpannt war man dann auf die Schweizer, die wirklich meiſterhaftes Können zeigten. Beck begann zwar wenig vielverſprechend und verließ vorzeitig das Gerät, aber dann kam Walter gleich auf 9,5 Punkte und Welt⸗ meiſter Miez, deſſen Beinarbeit nicht ganz rein war, blieb mit 9,467 Punkten nur knapp hinter ſeinem Landsmann zurück. Bachmann bekam 9,567 Punkte, Reuſch für ſeine flüſſige und elegante Uebung 9,4 und Weltmeiſter Mack ſchließlich 9,667 Punkte, die höchſte Note überhaupt. Da ſeine Note aus Her Pflicht aber nicht allzu gut war, kam er insgeſamt nur auf 19,170 Punkte, was aber zum Gewinn der Silbermedaille(der zweiten, denn er belegte auch ſchon Noch eine„Bronzene“ für Frey beim Pferöͤſprung hinter Schwarzmann den zweiten Platz!) reichte. Auf den dritten Rang kam Bachmann mit ins⸗ geſamt 19,067 Punkten. Nachdem alle vier Länder ihre Kürübungen erledigt hatten, ergab ſich folgender Stand in der Einzelwertung: Seitpferd: 1. Konrad Frey(Deutſchland) 2. Eugen Mack(Schweiz) 19,167 Punkte 3. Albert Bachmann(Schweiz) 19,067 Punkte Die beſte Mannſchaft am Seitpferd war ebenfalls Deutſch⸗ land mit 74,866 Punkten vor der Schweiz(73,901), Finn⸗ land(72,399) und der Tſchechoſlowakei(60,266). Bei den Freiübungen zeigten zunächſt die Tſchechen nichts Ueberragendes. Ihre Auffaſſung unterſchied ſich nicht viel von der deutſchen, aber ihrer gu⸗ ten Haltung ſtand Unſicherheit gegenüber. So gab es insgeſamt nur 66,800 Punkte und Löffler war mit 9,038 Punkten der beſte Mann.— Die Schweizer ſchafften insgeſamt 71,732 Punkte, obwohl ihre Uebungen nach deut⸗ ſcher Auffaſſung nicht den höchſten Anforderungen gerecht wurden. Weltmeiſter Georg Miez, der ſchon eine gute Pflichtübung gezeigt hatte, kam auf insgeſamt 18,666 19,333 Punkte Punkte, die von keinem anderen Turner mehr überboten wurden. Von den Deutſchen wurden ganz glänzende Uebungen gezeigt, die in jeder Beziehung allerhöchſten Anforderungen gerecht wurden, aber die Richter konnten *dCurch unsere Turner Deutschlend siegt im Mannschafts-Zwölfkampf— Winter stürzt und gefährdet den Endsieg— Schwarzmann slegt im Zwölfkampf— Frey-Deutschland Sieger am Barren und am Seitpferd— Dazu kommen noch ſich der nordiſchen Auffaſſung nicht immer anſchließen, und ſo hatte man das Gefühl, als ob die deutſchen Turner hier nicht ihren Leiſtungen entſprechend bewertet wurden. Stangl zeigte einen einarmigen Handſtand mit gegrätſch⸗ ten Beinen und bekam nur 8,9 Punkte, Stadel erhielt ſür ſeine fehlerfreie Uebung 9,1 Punkte, Schwarzmann, der eine Uebung hinlegte, die einfach nicht zu überbieten iſt und ſtürmiſchen Beifall auslöſte, bekam 9,133 Punkte, während Winter, der wirklich unſicher war, ſich mit 8,933 P. begnügen mußte. Volz erhielt mit 9,233 zuſammen mit Frei die beſte Note, Steffens ſchaffte 9,133 Punkte. Ins⸗ geſamt war die deutſche Mannſchaft auch an dieſem Ge⸗ rät mit 72,1908 Punkten in Front, da die Finnen nur 70,033 Punkte erreichten. Die Uebungen der Finnen ähnel⸗ ten denen der Deutſchen; Uoſikkinen war mit 9,067 der Beſte.— Nach Erledigung der Freiübungen ergab ſich folgende Einzelwertung: Freiübung 1. Georg Miez(Schweiz) 18,666 Punkte 2. Joſef Walter(Schweiz) 18,555„ 3. Konrad Frey(Deutſchland) Eugen Mack(Schweiz) je 18,466„ Die Schweizer gewannen alſo bei den Freiübungen alle drei Medaillen, aber auch Frey wird, da er die glei⸗ che Punktzahl wie Mack erreichte, ebenfalls die Bronze⸗ medaille erhalten. Alfred Schwarzmann Zwölfktampf-Sieger Eugen Mack Zweiter— Konrad Frey auf dem dritten Platz Der Jubel der Maſſen über den Sieg der deutſchen Mannſchaft im Zwölfkampf ſteigerte 857 zum Orkan, als be⸗ kanntgegeben wurde, daß auch der Einzelſieg an Deutſch⸗ land gefallen iſt. Unſer Alfred Schwarzmann, der ſchon am Vortag die Goldmedaille im Pferdeſpringen ge⸗ wonnen hatte, ging aus dem ſchwerſten turneriſchen Wett⸗ kampf mit 113,100 Punkten als Sieger hervor und ſicherte ſich damit eine weitere Goldmedaille. en zweiten Platz belegte der ſchweizeriſche Weltmeiſter Eugen Mack mit 112,387 Punkten, während auf den dritten Platz wieder ein Deutſcher kam, und zwar Konrad Frey mit 111,532 Punkten. In der Länderwertung erreichte Deutſchland als Sieger 657,430 Punkte, die Schweiz kam mit 654,802 Punkten auf den zweiten Platz und den dritten Platz be⸗ legte Finnland mit 638,468 Punkten. Die Tſchechen mußten ſich mit dem vierten Platz vor Italien, Jugo⸗ ſlawien und Ungarn begnügen.. Der Iinne Saarvala ſiegt am Reck Frey und Schwarzmann auf dem 2. und 3. Platz Das abſchließende Reckturnen geſtaltete ſich zu einem großen Erfolg für die Söhne Suomis, konnte doch Alekſan⸗ tere Saarvala mit 19,433 Punkten vor Konrad Frey mit 19,267 Punkten und Alfred Schwarzwann mit 19,233 Punkten die Goldmedaille erringen. Konrad Frey auch beſter Barrenturner Alfred Schwarzmann hinter dem Schweizer Reuſch Dritter Die dritte Entſcheidung des Nachmittags fiel im Bar⸗ reu⸗Einzelturnen, das erneut mit einem großen 3—— Triumph abſchloß. Unſer Meiſter Konrad Frey, der ſchon Olympiaſieger am Seitpferd geworden war und bei den Freiübungen die Bronzemedaille gewonnen hatte, erwies ſich auch als beſter Barrenturner und holte ſich hier die goldene Medaille vor dem Schweizer Michael Reuſch und unſerem Alfred Schwarzmann. Das Endergebnis: 1. Konrad Frey(Dentſchland) 19,067 Punkte; 2. Michael Reuſch(Schweizſ 19,034 Punkte; 3. Alfred Schwarzmann(Deutſchland) 18,967 P. Nach dem zweiten Durchgang(Seitpferd und Freiübung) ergab ſich folgender Stand in der Länderwertung: 1. Deutſchland 648,962 Punkte; 2. Schweiz 645,895.; 3. Finnlond 619,902.; 4. Tſchechoſlowakei 607,264 P. Im dritten und vierten Durchgang wird gleichzeitig an den Ringen und am Barren geturnt. Am Barren begann Deutſchland und brachte es auf insgeſamt 70,934 Punkte. Die Punktzahlen im einzel⸗ nen lauteten wie folgt: Volg 9,100; Beckert 9,183; Steffens 9,367; Winter 8,804; Stadel 9,140; Stangl 6,400; Frey 9,567; Schwarzmann 9,467. Stangl mußte vorzeitig abgehen und büßte wertvolle Punkte für die Mannſchaftswertung ein. Auch Winter war nicht ſicher, dagegen turnten Frey und Schwarzmann überragend. Frey begann mit der Kreis⸗ kehre und ſchloß mit einer Luftrolle, was ihm 9,567 Punkte und— wie ſich ſpäter herausſtellte— einen weiteren Olympiaſieg einbrachte. Schwarzmann ſtieß einmal an, bekam aber für ſeine ſchwierige Uebung doch 9,467 Punkte, die zum Gewinn der Bronzemedaille reichten.— Die Fin⸗ nen übertrafen die deutſche Mannſchaft mit 71,267 Punk⸗ ten ganz knapp. Ihr beſter Mann war Savolainen mit %ũ Punkten vor Uoſikkinen(9,433) und Pakarknen(9,08). Die Tſchechen kamen mit 70,665 Punkten faſt an die deutſche Punktzahl heran. Hudec mit 9,533 und Kollinger mit 9,033 waren ihre Beſten.— Die Schweizer ſchoſſen dann an dieſem Gerät mit 73,867 Punkten den Vogel ab, aber den Einzelſieg vermochten ſie doch nicht zu erringen. Reuſch kam auf 9,467 Punkte und wurde nur von Eugen Mack mit 9,567 Punkten übertroffen. Da Reuſch die beſſere Note aus der Pflichtübung hatte, fiel ihm die Silber⸗ medaille hinter Frey zu. — Tſchechen-Sieg an den Ringen Alois Hudec Olympiaſieger Matthias Volz Dritter Die tſchechiſchen Turner knüpften beim Ringe⸗Turnen an ihre auf früheren internationalen Kämpfen gezeigte große Form an und erreichten nicht nur die beſte Mann⸗ ſchaftsleiſtung, ſondern ſie ſtellten auch in Alois Hudee den Olympiaſieger. Die Silbermedaille gewann der Jugo⸗ ſlawe Leon Stukelj, der am Vormittag die zweitbeſte Leiſtung erzielt hatte, während die Bronzemedaille an den Deutſchen Matthias Vol z fiel. Das Ergebnis: 1. Alois Hudee(Tſchechoſlowakei] 19,138 Punkte; 2. Leon Stukelj(Ingoſlawien) 18,927 Punkte; g. Matthias Volz(Deutſchlandſ 18,667 Punkte. Die Tſchechen turnten an den ſtillhängenden Ringen ganz überrogend und erzielten mit 73,333 Punkten die beſte Geſamtleiſtung. Ihr beſter Mann wor Hudec, der eine W Uebung zeigte, die mit 9,8 Punkten bewertet wurde. Favoritenſtellung ein und tatſächlich wurde ſeine Geſamt⸗ punktzahl von 19,493 Punkten weder erreicht noch über⸗ troffen. Die Schweizer hatten das zweifelhafte Ver⸗ gnügen, nach den vorzüglichen Tſchechen an den Ringen turnen zu müſſen. Reuſch war mit 9,967 Punkten ihr beſter Monn, Eugen Mack ſtand mit 9,257 nur wenig zurück. Insgeſamt ſchafften die Eioͤgenoſſen 70,101 Punkte. Bei den Deutſchen mußte man erneut die Feſtſtellung machen, daß an dieſem Gerät die Fortſchritte ganz enorm ſind. Es gab folgende Punktzahlen: Winter 8,2; Steffens 9,1 Schwarzmann 9,367; Volz 9,567; Stadel 8,533; Beckert 9,5; Frey 9,2. Winter hielt ſeine ſchwere Uebung nicht ganz ͤͤurch und bei Steffens bekamen die Seile Schwung. Volz ſicherte ſich durch ſeine hervorragende Uebung den dritten Platz in der Geſamt⸗Einzelwertung. Die Finnen, die zuletzt turnten, zeichneten ſich durch große Sicherheit aus. Sie turnten beſſer als die Schweizer, aber nicht ſo gut wie die Deutſchen. Insgeſamt ſchafften ſie 70,400 Punkte gegen 71,234 der deutſchen Mannſchaft. Uoſikkinen war mit 9,367 Punkten ihr beſter Mann. Wer gewann die Olympia⸗ Medaillen? Der Dienstag brachte mit ſeinen 12 Entſcheidungskämp⸗ jen im Gegenſatz zum Montag für die bei den Kämpfen beteiligten Nationen wieder viele Medaillen. Deutſchland konnte durch die großartigen Erſolge unſerer Turner wei⸗ tere vier Goldmedaillen, zwei ſilberne und fünf Bronze⸗Medaillen als Ausbeute des Tages für ſich buchen. Dänemark und Jugoſlawien komen nun auch zu ihren erſten Medaillen. Nach insgeſamt 89 von 129 Wettbewerben ergibt ſich nun folgendes Bild: Gold Silber Bron Deutſchland 18 9 USA 7 Finnland Schweden Ungarn rankreich talien Japon Großbritannien Oeſterreich Tſchechoſlowakei Holland Eſtland Aegypten Schweiz Kanada Argentinien Norwegen Türkei Neuſeeland Jugoſlawien Auſtralien Mexiko Philippinen Belgien Dänemark FBCC FXFPFTTCTPCPCCCP lesleHeesse lS Ge e SRE Hudec nahm damit in der Einzelwertung eine Mittwoch, 12. Auguſt 1936 Seite/ Nummer 367 Nach dem glanzvollen Auftakt der Kanufahrer ſind nun die Ruderer wieder in voller Stärke in Grünau eingezo⸗ gen. Die Flaggen ſämtlicher deutſchen Rudervereine wehen non den Maſten. Auf der großen Tribüne leuchten die —— der Flaggen von 52 Nationen. Ein herrliches, untes Bild, wie es immer an den großen Tagen zu ſehen iſt. Doch diesmal ſind die Farben und die Schönheit ver⸗ ftärkt durch die olympiſchen Ringe, die von den Tauſen⸗ Hen und aber Tauſenden von Zuſchauern geſehen werden. Seit den frühen Morgenſtunden iſt Grünau das Ziel dieſer Touſende, die nun das Ruder⸗Olympia miterleben mollen, wie es bisher auf der ganzen Welt noch nicht da war. Uebärall ſieht man die Zeichen dieſes großen Ta⸗ ges, der allerdings ſportlich nur die Vorkämpfe im Vierer mit Steuermann, im Zweier ohne Steuermann und im Giner bringt. Aber doch ſind dieſe Vorrennen ſchon ſo wichtig, daß alle, die in Berlin Intereſſe an den Kämpfen Haben, vollzählig zur Stelle ſind. Auf der Ehrentribüne ffüllen ſich von Minute zu Minute die Plätze und bis auf der Regattabahn die Schnurgerade abgeſteckt iſt, werden den Nuderern die Kampfbedingungen bekanntgegeben. Die Wetterbedingungen waren ausgezeichnet, es herrſchte ſtrahlender Sonnenſchein und warmes Wetter mit einem verhältnismäßig ſtarken Oſtwind, der in den Rücken wehte, aher den Verlauf der Rennen nicht behinderte. Im erſten Vorrennen ſetzte ſich Holland mit ſchmellen und kräftigen Schlägen gleich an die Spitze vor Braſilien und gibt die Führung auch nicht mehr ab. Die Japaner halten ſich dicht hinter Braſilien, 44 Länge hinter ihnen die Tſchechoflowakei, während den Beſchluß Schweden bildet. Deutſchland beſtreitet den zweiten Vorlauf. Bier ſetzt ſich Frankreich mit ſehr ſtarkem Schlag ſofort in Führung mit einer halben Länge vor Deutſchland und Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Amieitia/ RV Ludwigshafens großer Sieg Die Mannſchaft gewinnt in beſter Seit ihren Vorlauf Polen. Bis 900 Meter hat Frankreich bereits Länge erausgeholt. Dann ſetzen aber die Mannheimer miciten, die bis dahin vollkommen ruhig gerudert hatten und ſich führen ließen, mehr Dampf auf, holen Zoll um Zoll auf, überhoken bei 1000 Meter Frankreich, kämpfen bis 1500 Meter ſtark mit dieſem und holen ſchließ⸗ lich eine vollſtändige Führung heraus und gehen dann in einem letzten Endſpurt dem Ziel entgegen. Knapp vor dem Ziel ſchlägt ein Ruderer auf das Waſſer, wodurch eine kleine Hemmung entſteht, aber doch nicht verhindern kann, daß Deutſchland ganz überlegen mit 1½ Längen ſicher ſiegt. Ein Beikall ohnegleichen ſchallt auf. ugoſlawien eine halbe Länge hinter Frankreich, eine weitere 4 Länge Volen und Amerika im toten Rennen als Letzte. Im dritten Vorrennen geht die Schweiz von vornher⸗ ein mächtig los und liegt ganz überlegen vor Jtalien, das die führenden Schweizer trotz mehrerer Spurts nicht erreichen kann. Bei 1800 Meter ſetzen die Schweizer zum Endſpurt ein und rudern ruhig dem Ziele zu und ge⸗ winnen mit 2½ Längen ganz überlegen. Angarn hat auf der Strecke Uruguay überholt und kommt/ Länge vor Uruguay als Dritter ein, während Belgien ganz zurückgefallen iſt. Vorrennen: Vierer mit Steuermann 1. Vorrennen: 1. Holland 6259; 2. Braſilien 7101,3; 3. Japan:03,2; 4. Dänemark:04,5; 5. Tſchechoſlowakei :04,7; 6. Schweden:21,5. 2. Vorrennen: 1. Deutſchland 641,1; 2. Frankreich :54,3; 3. Jugoſlawien:55,2; 4. Amerika und Polen je 675858. 3. Vorrennen: 1. Schweiz:41,9; 2. Italien:50,2; 8. Ungarn 6258,8; 4. Uruguay:59,8; 5. Belgien:08,5. Mannheimer RC ſiegt im Zweier ohne Im Zweier ohne Steuermann gab es den zwekten roßen Mannheimer Erfolg. Der Mann⸗ * RC(Strauß—Eichhorn) mußte im dritten Vor⸗ Lauf gegen Argentinien, England und Oeſterreich antreten. Argentinien geht gleich in Führung und kommt beſſer ab als Deutſchland. Deutſchland folgt ruhig. Argentinien vergrößert den Vorſprung und iſt bei 500 Mtr. 5 Längen in Führung. England und Oeſterreich kämpfen um den dritten Platz, der ſchließlich England zufällt. Bei 750 Mtr. hat Deutſchland Argentinien erreicht, das immer noch mit raſendem Schlag weitergeht. Bei 800 Mtr. führt Argen⸗ tinien noch mit Handbreite. Deutſchland ſpurtet und paſ⸗ ſiert bei 900 Mtr. Argentinien. Dieſes läßt aber nicht locker. Bei 1000 Mtr. geht Deutſchland in Führung und iſt es be⸗ reits licht zwiſchen den beiden Booten. Bei 1100 Meter iſt Argentinien wieder auf Luftkaſten⸗ länge aufgelaufen, bei 1200 Meter entſteht harter Kampf. Deutſchland läßt nicht locker und iſt keinen Augenblick aus der Ruhe zu bringen. Es verliert die Form nicht, bei 1200 Meter kührt Deutſchland vor den hart anſpurtenden Argentiniern. Dieſe fallen etwas zurück. Bei 1300 Meter iſt Deutſchland eine Länge voraus und macht das Rennen für ſich. Deutſchlond übertrifft ſich an Führung und Stil. Es vergrößert öͤen Vorſprung ſicher bis ins Ziel und geht in wunderbarer Form mit drei Längen Vorſprung durch das Ziel⸗ 5 Ein beiſpielloſer Jubel, wie er noch keinem zuteil ge⸗ worden iſt, begrüßt Deutſchland beim Paſſieren des Ziels und auf der Rück'ahrt. Im 1. Lauf zog Polen bald in Front und führte bei 1000 Meter mit einer Länge vor Schweiz, Belgien, und Braſilien. Die Polen behaupteten auch im zweiten Teil des Rennens ihren Vorſprung und ſiegten in:29,9 Min. vor Schweiz, Belgien und Braſilien. Der 2. Lauf brachte einen erbitterten Endkampf zwi⸗ ſchen Ungarn und Dänemark. Die Dänen hatten anfangs noch hinter Urugnay an dritter Stelle gelegen, gingen aber bei 700 Meter auf den zweiten Platz vor und liefen dann in einem prächtigen Spurt zu Ungarn auf, Wenig ſpäter hatten die Dänen ſogar eine Luftkaſtenlänge Vorſprung, aber im Endkampf hatten die Ungarn die meiſten Reſer⸗ ven und ſie ſiegten mit kaum einem Meter Vorſprung in 7219,0 gegen:19,1 der Dänen. Zweier o. St.(Vorläufe) 1. Lauf: 1. Polen:29,9 Min., 2. Schweiz:83,7; 8. Belgien:38,1; 4. Braſilien.40,2; 5. Holland 7248,0. 2. Lauf: 1. Ungarn:19,0; 2. Dänemark 7119,1; 3. Uru⸗ guay:81,2; 4. USA:42,1. 3. Lauf: l. Deutſchland(Eichhorn⸗Strauß, Mann⸗ heimer RC).12,6; 2. Argentinien:20,0; 3. Großbritan⸗ nien:32,5; 4. Oeſterreich:38,7. Auch Guſtav Schäfer ſiegt Zum Schluß wurden die vier Einer⸗Vorläufe geſtartet. Auch hier gab es erfreulicherweiſe durch unſeren Meiſter Guſtav Schäfer vom Dresdner RC einen vielbejubelten deutſchen Sieg. Vorlaufſieger wurden außerdem noch der Schweizer Rufli, der Pole Verey und der Engländer Warren. Unſer Schäfer hatte im zweiten Lauf, wo er gegen den Heſterreicher Haſenöhrl, den Kanadier Camp⸗ bell, den Auſtralier Pearce und den Amerikaner Barrow ruderte, mit:17,1 die beſte Vorlaufzeit. Rufli benötigte im dritten 7119,0 Minuten, der Pole im erſten:81,1 und der Engländer im vierten:27,0 Minuten. Die Ergebniſſe: 1. Lauf: 1. Polen(Verey) 7181,1 Min.; 2. Braſilien (Ge Palma):37,7 Min.; 3. Eſtland(Korko):40,0 Min.; 4. Holland(Ten Houten):42,9 Min.; 5. Jugoſlawien(Je⸗ laska):05,2 Min. 2. Lauſ: 1. Deutſchland(Guſtav Schäfer) 7117,1 Min.; 2. Oeſterreich(Haſenöhrl):24,0 Min.; 3. Kanada (Campbell):25,7 Min.; 4. Auſtralien(Pearee):27,0 Min.; 5. USA(Barrow):30,5 Min. 3. Lauf: 1. Schweiz(Rufli):19,0 Min.; 2. Frankreich (Banos) 7139,9 Min.; 3. Norwegen(Chriſtianſen) 742,0 Min.; 4. Ungarn(Kozma):47,0 Min.; 5. Südafrika (Bouell):56,6 Min. 4. Lauf: 1. Großbritannien(Warren):27,0 Min., 2. Ita⸗ lien(Steinleitner):30,6 Min.; 3. Argentinien(Giorgio) 7233,0 Min.; 4. Uruguay(Juanico):39,0 Min.; 5. Tſchecho⸗ ſlowakei(Zavrel):43 Min. Einteilung der Hoffnungsläufe Aus den Vorläufen im Vierer m. St. kommen in die Entſcheidung am 14. Auguſt die Sieger Holland, Deutſch⸗ land und die Schweiz. Die Unterlegenen beſtreiten die Hoffnungsläufe, die wie folgt eingeteilt wurden: 1. Lauf: Japan, Tſchechof Schweden. 2. Lauf: Italien, Jugoſlawien, Ungarn. J. Lauf: Belgien, Urugnay, USA, Frankreich! Die Sieger dieſer drei Läufe kommen ebenfalls in die Entſcheidung. Aus den Vorläufen im Zweier o. St. kommen in die Entſcheidung die Sieger Polen, Ungarn, Deutſchland. Die Unterlegenen beſtreiten die Hoffnungsläufe, die wie folgt eingeteilt wurden: 1. Lauf: USA, Argentinien, Großbritannien, Braſilien. 2. Seuf, Uruguay, Oeſterreich, Schweiz. 8 3. Lauf: Dänemark, Holland, Belgien.— Die Sieger kommen ebenfalls in die Entſcheidung. Aus den Vorläufen im Einer kommen in die Vorent⸗ ſcheidung am 13. Auguſt die Sieger Polen, Deutſchland, Schweiz, Großbritannien. Die Zwiſchenläufe am 12. Auguſt wurden wie folgt eingeteilt: 1. Lauf: Eſtland, Norwegen, Ungarn, Oeſterreich. 2. Lauf: Holland, Südafrika, USA, Italien. 3. Lauf: Auſtralien, Uruguay, Braſilien, Kanada.— Der Erſte eines jeden Zwiſchenlaufes kommt in die Vorent⸗ ſcheidung. Dreifacher italieniſcher Sieg Iranz Rittardi Olympiaſieger im Degenſechten Bei faſt ſüdländiſcher Hitze fiel am Dienstagnachmittag auf den Tennisplätzen des Reichsſportfeldes die Entſchei⸗ dung im Degen⸗Einzelfechten. Nach dem Ausſcheiden gab es einen überlegenen italieniſchen Triumph, denn die Süd⸗ länder holten ſich alle drei Medaillen. Franz Riccardi wurde Olympiaſieger vor ſeinen Landsleuten Ragno und Cornaggia⸗Mediei. Erſt an vierter Stelle folgte Europameiſter Drakenberg(Schweden) vor dem Belgier Debeur. 9 Als die Kämpfe am Nachmittag auf zwei Bahnen im Tennisſtadion bei herrlichſtem Sommerwetter begannen, da wußten die vielen Zuſchauer, daß nach dem Ausſcheiden der Franzoſen die Italiener die größten Ausſichten hatten. Nach den Ergebniſſen der Vorkämpfe hatte man aber damit gerechnet, daß vor allem der Portugieſe Silveira und der Brite Campbell⸗Gray den Italienern das Siegen nicht leicht machen würden. In auffallend guter Form befand ſich der italieniſche Olympiaſieger von 1932, Carlo Corneggia⸗ Medici, der Sieg um Sieg errang. Daß er gegen ſeine beiden jüngeren Landsleute Riccardi und Ragno verlor, brachte ihn um den Sieg. Immerhin vervollſtändigte er durch einen dritten Platz den italienichen Triumph. Daß ſich die Italiener nach ihrem großartigen Erfolg bei ihrem ſüdländſchen Temperament nicht beruhigen wollten, iſt wohl verſtändlich. Die Kämpfe waren derart umſtritten, daß es unmöglich iſt, einen der Teilnehmer beſonders heraus⸗ zuſtreichen, ohne den anderen zu benachteiligen. Neu an Siege vergeben wurde, ſondern nach der höchſten Punkt⸗ zahl. Für einen Sieg gab es zwei und für ein Unentſchie⸗ den einen Punkt. So kam es, daß der Olympiaſieger Ric⸗ cardi einen Sieg weniger als ſeine Landsleute hatte, aber durch drei unentſchiedene Gefechte auf die höhere Punkt⸗ zahl kam. Das Endergebnis: 1. Frauz Niccardi(Italien) 5 Siege, 3 Unentſchie ⸗ den, 13 Punkte, 18 erhaltene Treffer; 2. Saverio Ragno (Italien) 6., 12., 15 Tr.; 3. Carlo Cornaggia⸗Medici (Italien) 6., 12., 16 Tr.; 4. Drakenberg(Schweden) 4., 2 Un., 10., 20 Tr.; 5. Debeur(Belgien) 4., 1 Un., 9., 21 Tr.; 6. Silveira(Portugal) 4., 8., 19 Tr.; 7. Staſſe(Belgien) 3., 2 Un., 8., 21 Tr.; 8. Campbell⸗ Gray(Großbritannzen) 3., 2 Un., 8., 24 Tr.; 9. Bay (Ungarn) 3., 1 Un., 7., 27 Tr.; 10. Zalocoſtas(Grie⸗ chenland) 1., 1 Un., 3., 26 Tr. Ftalien erhält die Goldmedaille im Segeln der--R⸗-Klaſſe Kiel, 12. Auguſt(Funkmeldung der NM3) Nach langer Sitzung der Wettfahrtleitung wurde gegen 4 Uhr morgens bekannt, daß am Mittwoch noch eine letzte Olympiſche Regatta auf der Kieler Förde ausgeſegelt wird. Deutſchland und Norwegen werden in der 8⸗Meter⸗R⸗Klaſſe einen Stichkampf ausführen, da für beide Länder Punkt⸗ gleichheit beſteht. Die Proteſte ſind erledigt. Italien iſt in der 8⸗Meter⸗k⸗Klaſſe Goldmedaillenträger geworden. Goldene Medaille für Großbritannien in Kiel Norwegen und Schweden auf dem 2. und B. Platz der 6⸗Meter⸗R⸗Klaſſe Die Wettfahrtleitung der Olympiſchen Segelregatten hat am ſpäten Dienstagabend entſchieden, daß in der 6⸗ Meter⸗R⸗Klaſſe, in der ein Proteſt vorlag, die Schweiz an allen ſieben Wettfahrtstagen Null Punkte erhält. Im Ge⸗ ſamtergebnis entfällt auf Großbritannien die Gol⸗ dene, auf Norwegen die Silberne und auf Schwe⸗ den die Bronzene Medaille. Damit ſtehen Fie Sieger in drei von vier Segelwett⸗ bewerben feſt. Um die Proteſte in der 8⸗Meter⸗R⸗Klaſſe zu erledigen, hat die Wettfahrtsleitung die Filmaufnah⸗ men aus Berlin angefordert, die Leni Riefenſtahls Ka⸗ meramänner aus dem Feſſelballon angefertigt haben. Ob noch einmal⸗ der Endrunde war, daß der Erfolg nicht nach der Zahl der eſegelt werden muß, oder ob die Wettfahrt⸗ leitung auf Grund der Filmaufnahmen ſofort eine end⸗ gültige Entſcheidung über die Sieger trifft, kann noch nicht geſagt werden. Die Waſſerball-Zwiſchenrunde Deutſchland begnügte ſich in der Gruppe 2 damit, ein ſchönes und faires Spiel vorzuführen, wobei Oeſter⸗ reich als Gegner aber eine um ſo härtere Note ins Spiel trug. Mit 3·1(:0) fiel der deutſche Sieg aber dennoch recht klar aus. Frankreich brachte Schweden die zweite Nieder⸗ lage bei und ſicherte damit ſeine Anwartſchaft auf den zweiten Platz.— Die Tabellen: Gruppe 1: Ungarn 2 Spiele 13:1 Tore:0 Punkte Holland 525„ Großbritannien 83 5 180„ Belgien 22„* Gruppe 2: Deutſchland 2 Spiele 11:2 Tore:0 Punkte Oeſterreich 2 77 34 75 932* Frankreich 89 Schweden 8„ lowakei, Dänemark, Braſilten, Das Schwimmſtadion bot ſchon am frühen Mittag ein feſtliches Bild, immer größer wurde der Zuſtrom der Maſſen, ſo daß kurz vor dem erſten Startſchuß auch jedes kleinſte Plätzchen beſetzt war. Auch die Ehrentribüne be⸗ gann ſich ſchnell zu füllen; an der Spitze der Gäſte ſah man hier den Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, die Reichsminiſter Generaloberſt Göring, Frick und Darré. Auch der Reichsſportführer v. Tſcham⸗ mer und Oſten und der Präſident des Organiſations⸗ komitees, Exz. Lewald, wohnten den Kämpfen bei. Die amerikaniſchen Kunſtſpringer Marſhall Whayne und Al Greene verkürzten die Wartezeit durch einige prächtige Sprünge vom 10⸗Meter⸗Brett. Photographen und Film⸗ operateure trafen ihre letzten Vorbereitungen und dann war es endlich ſo weit. Als Auftakt zu den zwei Entſcheidungsſpielen des Nach⸗ mittags verkürzen die am Vormittag ermittelten amerika⸗ niſchen Preisträger im Kunſtſpringen, Marſhall Wayn e, Dick Degener und Al Greene, der Menge die Zeit. Insbeſondere der blonde, prachtvoll gebaute Die 4200--Staffel Eine der wichtigſten Entſcheidungen im Schwimmwett⸗ bewerb war die 4mal⸗200⸗Meter⸗Staffel. Japan war mit Puſa, Sugiura, Taguchi vertreten. Sie gewannen in der neuen olympiſchen Weltbeſtzeit von:51,5 Minuten vor den Vereinigten Staaten und Ungarn. Deutſchland mußte auf der letzte Strecke den vierten Platz noch an Frankreich abgeben. it:19 Minuten ſchwammen Plath, Heimlich, Heibel und Fiſcher noch eine deutſche Beſtleiſtung. Die Erregung ſtieg bis zum Siedepunkt, als der Start⸗ ſchuß fiel. Nu ſa erreichte ſofort die Spitze, gefolgt von Plath. Bei der erſten Wende kam der Amerikaner Flanan vor und wendete zuſammen mit Plath. Die 100 Meter er⸗ reichte Juſa mit:05. Er beendete ſein Rennen in.14,4. Plath benztigte:15,4. Den dritten Platz hatte Grog⸗ Ungarn. Für Japan ging Sugiura mit einem Vorſprung vor dem Amerikaner Macionis ins Rennen. Unſer Schwim⸗ mer Heimlich wurde ſtark vom Publikum angefeuert. Der Japaner, der mit:11,9 die beſte Zeit des Tages ſchwamm, erreichte als Erſter das Ziel vor Macionis, Lenyel und Heimlich. Taguchi lag ſchon weit auf der Bahn, als die übrigen abgingen. Wolff verlor für Amerika noch einige Sekunden. Als Arai ins Waſſer ging, war die Entſcheidung bereits gefallen.:19,2. Cſik belegte den dritten Platz, während Fiſcher auf den vierten Platz kam. Es gab eine Schwimm⸗Weltbeſtleiſtung, eine Europabeſtleiſtung und eine deutſche Beſtleiſtung. Der deutſche Starter Gaedecke mußte erſt einmal um Rubhe bitten, ehe er die erſten Schwimmer der Staffeln auf die Bahn ſchicken konnte. Die Erregung war bis zum Siedepunkt geſtiegen, als der Startſchuß in atemloſe Stille fiel. Nach einem wundervollen Startſprung ging das Feld faſt geſchloſſen ab. Mit einigen Armzügen aber hatte Yuſa bereits die Spitze, dicht gefolgt von Plath. Bei der erſten Wende kam der Amerikaner Flanagan müchtig auf und wendete zuſammen mit Plath. Die 100 Meter erreichte Nuſa nach:03 und er beendete ſein Rennen in:14.4, Flanagan benötigte:15,4. Den dritten Platz hatte Grof für Ungarn noch erkämpfen können. Für Japan ging Sugiura ſchon mit einigem Vorſprung vor dem Ameri⸗ kaner Macionis ins Rennen. Unſer zweiter Schwimmer, Heimlich, wurde von den Zuſchauern mächtig angefeuert. Der Japaner, der mit:11/9 die beſte Zeit des Tages ſchwamm, erreichte als Erſter das Ziel vor Macionis, Lengyel und Heimlich. Taguchi lag ſchon weit auf der Bahn, als die übrigen abgingen. Wolf verlor für Amerika noch einige Sekunden. Heibel kämpfte mit dem Ungarn Abay⸗Nemes um den dͤritten Platz. Auf der letzten Strecke erſt kann ſich der Magyare freimachen. 213 wurden für Taguchi geſtoppt. Als Arai ins Waſſer ging, war die Ent⸗ ſcheidung bereits gefallen.:13,2 ſchwamm und ließ Me⸗ dica keine Ausſicht, auch nur etwas aufzuholen. Cſik ſicherte Ungarn den britten Platz, während Fiſcher gegen den mäch⸗ tig aufkommenden Franzoſen Taris noch den vierten Platz Die Deutſchlandhalle bot am Dienstagnachmittag, als die Boxer ihre Ausſcheidungskämpfe fortſetzten, das gleiche Bild wie am Vortage. In der flaggengeſchmückten Arena hatten ſich wieder über 5000 Zuſchauer eingefunden, die ſchöne Kämpfe in zwei Ringen miterlebten. Zum erſten Male war auch Deutſchland ſtärker vertreten. In vier Gewichtsklaſſen gingen deutſche Boxer in den Ring, mit Ausnahme des Leichtgewichtlers Karl Schme⸗ des konnten alle ihre Kämpfe erfolgreich geſtalten. Schme⸗ des traf auf den ausgezeichneten Philippinen Padilla, der wie alle ſeine Landsleute ein hervorragendes Können verriet. Der Philippine ſicherte ſich in den beiden erſten Runden einen genügenden Punktvorſprung, ſo daß der Weſtfale dieſen trotz ſeines großortigen Endſpurts nicht mehr ganz aufholen kann. Im Weltergewicht ver⸗ ſchaffte ſich Michel Murach, der immer in Rechtsauslage boxte, gegen den Engländer Paſck durch harte Linkshaken den notwendigen Reſpekt und ſiegte klar. Einen über⸗ legenen Sieg errang Baumgarten im Mictelge⸗ wicht gegen den Schweizer Flury. Der Hamburger kam gegen Ende der zweiten Runde erſt richtig in Fahrt. In der Schlußrunde hatte der Deutſche ſeinen Gegner am Rande einer entſcheidenden Niederlkage. Nur mit größ⸗ ter Mühe konnte ſich der ſchwer angeſchlagene Eiogenoſſe über die Runden bringen. Den dritten deutſchen Erfolg buchte im Halbſchwergewicht der Norddeutſche Vocgt, der den Italiener Bolzan nach Punkten abfer⸗ tigte. In den beiden erſten Runden punktete er den Ita⸗ liener klar aus. Anerkennung verdient die Energie⸗ leiſtung des Italieners in der Schlußrunde. Die Ergebniſſe des Nachmittags: Bantamgewicht: Sergo(Italien) beſiegt Kubinyi(Un⸗ garn) n..; Haſhioka(Japan) beſiegt Kummer(Schweiz) n..; Cornelis(Belgien) beſiegt Vergara(Chile) n..; Cederberg(Schweden) beſiegt Mathä(Oeſterreich) n. P. Federgewicht: Treadaway(Großbritannten) beſiegt Far⸗ fanelli(Italien) n..; Arrietta(Uruguay) beſiegt Miyama (Japan) n..; Karlſſon(Finnland) beſiegt Gordon(Reu⸗ ſeelond) n. P. Lascrauwoet(Belgien) beſiegt Zurflüh (Schweiz) n. P. Weltergewicht: Murach(Deutſchland) beſiegt Pack (Großbritannien) n..; Dekkers(Holland) beſiegt Deridder (Belgien) n..; Caſtro(Philippinen) beſiegt Saucaſſini (Luxemburg) n..; Tritz(Frankreich) beſiegt Grieb (Schweiz) u. P. Leichtgewicht: Padilla(Philippinen) beſiegt Schmedes (Deutſchland) n..; Stepulov(Eſtland) beſiegt Wollſcheidt (Luxemburg) n..; Nagamatſu(Japan) beſiegt Chytry (Tſchechoſlowakei) durch Disqualifikation. Mittelgewicht: Baumgarten(Deutſchland) beſiegt Bolzan(Italien) n. P. Halbſchwergewicht: Riſiglione(Argentinien) beſiegt Gra⸗ ſert(Luxemburg) n..; Griffin(Großbritannien) beſiegt Adipe(üruguay) n..; Koivunen(Finnland) beſtegt Shanks(Kanadaf n..; Vogt(Deutſchland) beſiegt Bob⸗ zan(Italien) n. P. Schwergewicht: Feans(Uruguay) beſiegt e n..); Lovell(Argentinien) beſiegt Hermanſen(Dänemark n. P. Auch Staſch ausgeſchieden Punktſiege in der Deutſchlandhalle Die Vorrundenkämpfe der Boxer wurden am Dienstag⸗ abend mit zahlreichen Begegnungen in den einzelnen Ge⸗ wichtsklaſſen ſtark gefördert. Bemerkenswert iſt die Tat⸗ ſache, daß k..⸗Erfolge wie am Vortag äußerſt ſelten waren. Die Bantam⸗ und Weltergewichtler eröffneten die Kämpfe und hier wie auch ſpäter in den ſchwereren Gewichtsklaſſen legten ſich die Teilnehmer im Hinblick auf die kommenden Kämpfe noch größte Zurückhaltung auf, ſo daß bei den 10 000 anfangs nicht die rechte Stimmung aufkommen wollte. Im Bantamgewicht iſt unſer Vertreter Staſch nun auch ſchon ausgeſchieden. Er traf auf den ſtarken Philippinen Larrazabal, der ihn nach Punkten beſiegte. Staſch war ſeinem Gegner in Reichweite und Größe unter⸗ Zweimal Sapan in Front verlor. Es war, wie aus den Ergebniſſen hervorgeht, ein Rekord⸗Rennen. Japan ſchwamm Weltrekord, Ungarn Europarekord und Deutſchland einen neuen deutſchen Rekord. Das Endergebnis: 1. Japan(Nuſa:14,4— Sugiura 211,0— Taguchi — 0 Arai:15,2 Min.]:51,5 Min., Welt⸗ und Ol.⸗ ekor 2. USA(Flauagan, Macionis, Wolf, Medica]l:03,0 Minuten. 3. Ungarn:13,3 Min.(Europarekord) 4. Frankreich 918,2 Min.(Franzöſiſcher Rekordz 5. Deutſchland(Plath, Heimlich, Heibel, Fiſcher) :19,0 Min(Deutſcher Rekord) 6. Großbritannien:21,5 Min. 7. Kanada:27,5 Min. 8. Schweden 934,5 Min. Hideko Machata vor Martha Genenger Nach dem großartigen Staffelſieg der Japaner gab es auch in der zweiten Entſcheidung im olympiſchen Schwimm⸗ ſtadion am Dienstagnachmittag einen japaniſchen Sieg. Im 200⸗Meter⸗Bruſtſchwimmen beſiegte die ausgezeichnete Ja⸗ panerin Hideko Machata unſere Meiſterſchwimmerin Martha Genenger und entführte eine weitere Gold⸗ medaille in das Land der aufgehenden Sonne. Mit:03,6 Minuten konnte ſie die Deutſche knapp um ſechs Zehntel ſchlagen. Hinter der kleinen Dänin Inge Sörenſen kamen die zweite Deutſche, Hanni Hölzuer, und die Hol⸗ länderin Waalberg im toten Rennen auf den 4. Platz. War der Endlauf der amal⸗200⸗Meter⸗Staffel ſchon ein ungewöhnlicher Kampf, wie man ihn nicht auf jeder Olym⸗ piade erleben wird, ſo wurde der Endlauf zum 200⸗Meter⸗ Bruſtſchwimmen der Frauen zur größten Senſation des Tages. Noch als die Zeiten der einzelnen Staffeln be⸗ kanntgegeben wurden, hockten die ſieben Endteilnehmerin⸗ nen ſchon auf ihren Startblöcken. Der Lautſprecher gibt die Verteilung der Startplätze bekannt. Nr.—7 Storey⸗Eng⸗ land, Waalberg⸗Holland, Sörenſen⸗Dänemark, Hölzner⸗ Deutſchland, Kaſtein⸗Holland, Maehata⸗Ipan, Genenger⸗ Deutſchland. Die Zuſchauer fiebern der Entſcheidung entgegen. Deut⸗ ſcher Sieg oder neuer japaniſcher Olympiſcher Rekord? Der Starter ſucht die ſchnellſten Bruſtſchwimmerinnen der Welt durch Erklärung der Startkommandos zu beruhigen. Langanhaltend gibt Gaedicke dann die Startkommandos. Auf die Plätze;——chtungl Kaum ertönt der gewaltige Knall der Startpiſtole, da ſpringen die ſieben Mädels ins Waſſer. Vom Start weg hat ſich Maehate durch fünf Unter⸗ waſſerzüge einen kleinen Vorſprung geſichert. Mit 40,2 wendet ſie knapp vor unſerer Europameiſterin. . Auf der zweiten Bahn kommt die Rheinländerin indeſſen mächtig auf. Bei 100 Meter wendet ſie in:27,1 und dann folgt völlig unerwartet die Entſcheidung. Zwiſchen 100 und 140 Meter hat die kleine kräftige Japanerin mit verdop⸗ pelten Armzügen 1 Meter Vorſprung erkämpft. Martha Genenger war überrumpelt worden. Sie verſucht aukzu⸗ ſchließen, vergebens. Mit geſchloſſenen Augen ſpurtet die Japanerin dem Ziel zu. Martha Genenger aber hat nicht mehr die Friſche, um auf den letzten 20 Metern das Un⸗ mögliche möglich zu machen. In der verhältnismäßig ſchwa⸗ chen Zeit von:03,6 ſchlägt Maehata etwa einen halben Me⸗ ter vor der Deutſchen an, die in:04,2 ſichere Zweite vor der kleinen Dänin Sörenſen miti:07,8 wird. Vierte wurde in:09,5 Hanni Hölzner⸗Deutſchland vor Waalberg⸗ Holland und Storey⸗England mit ebenfalls:09,5. 200 Meter Bruſt(Frauen, Entſcheidung) 1. Hideko Maehata(Japan):03.6 Min. 2. Martha Genenger(Deutſchland).2 3. Inge Sörenſen(Dänemark) 4. Hangi Hölzner(Deutſchland) und Johanna Waalberg(Holland) je:09,5„ 6. Doris Storey(Großbritannien):09,7„ 7. Jenny Kaſteijn(Holland) 8222,8„ Die Boxer in der Deutſchlandhalle Schmedes und Staſch-Deutſchland bereits ausgeſchieden legen und mußte immer wieder die gute Linke und kurze Rechtshaken nehmen. Trotz ſeiner großen Beweglichkeit und des harten Schlagwechſels in der Schlußrunde konnte der Deutſche die Niederlage nicht mehr abwenden. Zu einem knappen, aber verdienten Punktſiege geſtal⸗ tete der Federgewichtsmeiſter Joſef Miner ſeinen Kampf gegen den Aegypter Khalil. In der erſten Runde mußte der Aegypter auf einen Rechtskonter hin zu Boden und in der Schlußrunde überſchüttete der Breslauer unter dem großen Jubel der Zuſchauer ſeinen Gegner mit einem wahren Schlaghagel, der ſeinen Sieg ſicherſtellte. In der gleichen Gewichtsklaſſe ſtellte ſich in dem Südafrikaner Catterall ein mit guter Schlagkraft und ausgezeichneter Technik ausgeſtatteter Boxer vor, der den Oeſterreicher Wiltſchek klar nach Punkten abfertigte. Eebenfalls im Federgewicht iſt der Amerikaner Kara hervorzuheben, der den Philippinen Guabuco mit ſeiner glänzenden Linken zermürbte, ſo daß der Kampf in der dritten Runde abgebrochen wurde. Englands Mittelgewichtshoffnung Shrim p⸗ ton wurde bereits in der erſten Runde durch den Ring⸗ richter disqualifiziert, ſo daß der Chineſe Chin⸗Kuei⸗ Ti Sieger wurde, obwohl er auf den Schlag des Englän⸗ ders für weit über die Zeit auf die Bretter mußte. Frankreichs Halbſchwergewichtsmeiſter Ro⸗ ger Michelot kam ohne Kampf eine Runde weiter, da der Peruaner Quiroz nicht antrat. Der Aegypter Amin verlor gegen den Südafrikaner Leibbrandt knapp, aber klar nach Punkten. Die letzten Kämpfe waren zwei Begegnungen im Schwergewicht und ein Leichtgewichtstref⸗ fen. Die Schwergewichtskämpfe brachten weniger durch Farbe, als durch die Urteile Aufregung in die Zuſchauer. So erhielt Touſſaint(Luxemburg) gegen den Oeſter⸗ reicher Lutz die Punktentſcheidung, obwohl dieſer den Kampf gemacht hatte und ſeinen Gegner, der in der letzten Runde nach viermaligem Niederſchlag nur ͤurch den Gong vor dem k. o. gerettet wurde, klar überlegen war. In der zweiten Begegnung wurde Marti(Schweiz) nach drei⸗ maliger Verwarnung wegen unſauberen Boxens in der dritten Runde aus dem Ring geſchickt. Sieger durch tech⸗ niſchen k. o. wurde Nielſen(Norwegen), Im Leichtgewicht lernte man in Dewinter (Belgien) einen pauſenlos ſchlagenden, dabei immer die Ueberſicht behaltenden Kämpfer kennen, der den Oeſter⸗ reicher Swatoſch klar nach Punkten ſchlug. Einen guten. Eindruck machte auch der Italiener Faſchin, der über David(Rumänien) Punktſieger wurde. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Ortitz(Mexiko) beſiegt Barnes(Groß⸗ britannien) n..; Hannan(Südafrika) beſiegt Czorbek(Po⸗ len) n..; Larrazabal(Philippinen) beſiegt Stoſch (Deutſchland) n.., Wilſon(USA) beſiegt Petrone Uruguay) n. P. Federgewicht: Miner(Deutſchland) beſiegt Kha⸗ lil(Aegypten) n. P. Catterall:(Südafriko) beſiegt Wilt⸗ ſchek(Oeſterreich) n..; Kara(USA) beſiegt Gabuco(Phi⸗ lippinen) in der 3 Runde d. techn. k..); Nicolas(Hol⸗ land) beſiegt Islas⸗Hmenez(Mexiko) n. P. „Leichtgewicht: Lillo(Chile) beſiegt Hamilton⸗Brown (Südafrika) n..; Dewinter(Belgien) beſiegt Swatoſch Oeſterreich) n..; Facchin(Itolien) beſiegt David(Ru⸗ mänien) n. P. Weltergewicht: Mandi(Ungarn) beſiegt Rutecki(USA) n..; Rodriguez(Argentinien) beſiegt Arbuthnett(Neu⸗ ſeeland) n..; Peterſen(Dänemark) beſiegt Andreaſen — elgewicht: Chin⸗Kuei⸗Ti(China) beſiegt Shrimpto Saegeen, ergewicht: Michelot(Frankreich) ſiegt kampflos. chwergewicht: Touſſaint(Luxemburg) heſtegt“ Lut (Oeſterreich) n..; Nielſen(Norwegen) beſiegt Marti (Schweiz) dͤurch Disqualiftkation. G Meue Manabeimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Der zweite Tag bringt mit den Kürübungen der Mannſchaften den Höhepunkt des Turnens. Entſpre⸗ chend den am Vortage erzielten Leiſtungen in den Pflicht⸗ übungen turnen die Mannſchaften heute in drei Grup⸗ pen. Der Nachmittag bringt den Endkampfder vier beſten Mannſchaften Deutſchland, Schweiz, Finnland und Tſchechoſlowakei und ſtellt die Krone aller Kämpfe dar. Am Vormittag ſtellten ſich in der erſten Gruppe Frankreich, Amerika, Luxemburg, Jugo⸗ ſlawien und Jap.an zum Kampf. Sie exmitteln die beſte Mannſchaft, die eventuell mit der ſchwächſten Mann⸗ ſchaft des Nachmittags in oͤͤen Kampf um die Spitze kommt. Auch die Zuſchauer ſcheinen das erkonnt zu haben, denn ſchon trotz der frühen Morgenſtunde hatten ſich Zehntau⸗ ſende eingefunden, die das weite Halbrund bis auf den letzten Platz füllten. Es gab ganz hervorragende Leiſtun⸗ gen, von denen die des Amerikaners Cumiskey mit 9,333 Punkten, die beſte Leiſtung des erſten Durchganges, die entſprechende Wertung fand. Die Japaner zeigten er⸗ neut ihre Befähigung am Reck, turnten aber recht unſicher. So mußte Sone, der beſte Mann, inmitten der Uebung au dem aĩnoͤſtand abgrätſchen, wodurch er nur 4 Punkte erhielt und nicht nur ſeine Mannſchaft. ſondern auch ſich ſelbſt in der Wertung weit zurückwarfr. Nach dem erſten Durchgang engab ſich folgender Geſamtſtand einſchließlich der Pilichtübungen: Jugoſha⸗ wien 524,433 Punkte, Japan 501,927, Frankreich 408,697, Amerika 475,300j, Luxemburg 409,199 P. Bei Luxemburg muß allerdings bemerkt werden, daß die Luxemburger nur mit 7 Mann antraten. Im zweiten Durchgang ſtauden das Reckturnen der Jugoflawen und die Freiübungen der Japaner im Mittelpunkt. Beſonders gute Leiſtungen zeigten die erſten Jugoſlawen, die in den Schwierigkeiten der Uebungen mit den erſten Nationen wetteifern können, doch in der Ver⸗ bindung der einzelnen Uebungsteile, in der Eleganz ihrer Schwünge und Sicherheit ihrer Uebung müſſen ſie noch viel zulernen. Die beſte Uebung zeigt Grilec⸗Jugoſlawien, der durch die Flüſſigkeit ſeiner Uebung verdient eine 9 erhielt. Die Japaner haben auf ihrer Europareiſe gelernt, in der Freiübung fehlt ihnen aber noch die Sicherheit der Verbindung und Erfahrung im Aufbau. Am beſten ſchnitt hier Arimoto vor den beiden erſten der Geſamtwer⸗ tung, nämlich Taketa und Sone, ab und erhielt 8,603 Punkte. Die Amerikaner wuchſen auch am Reck über ihre Vortagsleiſtungen über ſich hinaus. Mit Schwierigkeit nehmen ſie es mit jeder Nation auf, in bezug auf Sicher⸗ heit, Haltung und Schönheit müſſen ſie aber noch viel zu⸗ lernen, um mit den beſten Europäern in Gleichſchritt zu kommen. Griffin und Jochim kamen mit 8,567 Punkten zu den beſten Wertungen der Mannſchaften an dieſem ſchwierigſten Geräbt. Geſamtſtand nach zwei Durchgängen: Jugo⸗ ſlawien 503,760 Punkte, Japan 563,205 Punkte, Frank⸗ reich 560,266 Punkte, Amerika 533,635 Punkte, Luxemburg 460,933 Punkte. Nach dem Wechſel zum dritten Gerät hatten die Japaner am Seitenpferd ihre Schwierigkeiten. Es gelang ühnen nicht allzu viel. Selbſt Taketa und Mrimoto mußten ſich mit 8,5 Punbten zufrieden geben. Eine erſt⸗ klaſſige Leiſtung zeigte Amerika, das ſich hier in jeder Be⸗ ziehung allen anderen Mannſchaften überlegen erwies. Ihre Uebungsteile ſind die ſchwerſten, die man bisher ſah, ihre machtvollen, teilweiſe verunglückten Abgänge rieſen Beifallsſtürme hervor. Die ſchwierigſten Uebungen zeigte Cumiskey. Leider ſtürzte er beim Abgang und erhielt ſo nur 8,433 Punkte für eine Uebung, die wir ſo leicht nicht wieder ſehen werden. Wenn die Amerikaner noch mehr auf Sicherheit achten, müßte jede Nation mit ihr rechnen. Am beſten ſchnitten hier Philipps und Wheeter mit 9,1 Punkten ab. Die Jugoſlawen zeigten ſich auch bei den Frei⸗ übungen als eine der beſten Kunſtturnmannſchaften. Lei⸗ der gelingt ihnen noch nicht alles, aber ſie verſtehen es, Schwierigkeit mit Sicherheit gut zu verbinden. Die Uebung von Stukelj fand allſeitige Beachtung. Er war aber nicht ganz ſicher in ſeinen Ueberſchlägen und erhielt 8,567. Eine feine Leiſtung zeigten auch die Luxemburger, die ſich beim Reckturnen der deutſchen Auffaſſung an⸗ ſchließen und beſtechende Abgänge nach machtvollen Schwüngen fanden. Ganz hervorragende Leiſtungen zeigten im dritten Durchgang die Franzoſen. Sie konnten mit 67,906 Punkten Japan überflügeln und ſich über Jugoflawien auf den zweiten Platz ſetzen. Eine keine Leiſtung zeig⸗ ten auch die Luxemburger, die ſich am Reck der deutſchen Auffaſſung anſchloſſen und Abgänge nach niedrigem Schwin⸗ gen fanden. Der Stand lautet nunmehr: Jugoſlawien 655,607; Frankreich 628,232; Japan 624,073; USA 597,968 und Luxemburg 514,467. 4 * Medica und zwei Japaner— Kein Deutſcher im 400⸗Meter⸗Kraul⸗Endlauf Nach einer längeren Pauſe wurde im Anſchluß an das Kunſtſpringen der Männer mit dem erſten der beiden Zwiſchenläufe zum 400⸗Meter⸗Kraulſchwimmen begonnen. Von vornherein ſtand es feſt, daß die Entſchetdung zwiſchen den beiden Japanern Uto und Negami ſowte dem zweiten Amerikaner Flanagan liegen würde. Vom Start weg ging der junge Uto in Führung, wendete bei 100 Metern in :06,2 Minuten, bei 200 Meter in der guten Zeit von 2109,4 und hatte bei 300 Meter den Sieg bereits ſicher. Mit :48,4 gewann er ſeinen Lauf unangefochten vor Flanagan (USA)(:54,9), Negami(Japan):55,4 und der dritte Amerikaner Macionis, hinter dem der Deutſche Freeſe mit 4258,7 eine für ihn ͤurchaus gute Zeit ſchwamm. Als Fünfter ließ er den Kanadier Pirrie und den ungariſchen Meiſter Grof hinter ſich. Der zweite Zwiſchenlauf brachte ein überaus ſpannendes Rennen zwiſchen Makino⸗Japan und dem amerikaniſchen Meiſter Medica. Bei 200 Meter lag der kleine Japaner um eine Länge zurück. Dann aber machte er ſich frei und hatte bei 350 Meter faſt eine Länge Vorſprung. Taktiſch klug erprobte der amerikaniſche Welt⸗ rekordler in dieſem Augenblick ſein Spurtvermögen, dem Makino nicht gewachſen war. Auf den letzten 10 Metern ließ Medica ſeinen Gegner wieder aufkommen und mit .48,2 ſchlugen beide gleichzeitig an. Taris⸗Frankreich (:55,7) und Leivers, der mit:55,7 einen neuen britiſchen Rekord aufſtellte, endeten auf den beiden nächſten Plätzen. Die beiden Deutſchen Heinz Arendt und Otto Przy⸗ wara belegten in dieſem ſchweren Lauf nur den 5. und 6. Platz. Mit:13,4 hatte ſich Arendt für die noch zu be⸗ ſtehenden 1500 Meter geſchult. 400 Meter Kraul, Männer, Zwiſchenläufe 1. Vorlauf: 1. Uto⸗Japan:48,4; 2. Flawagan⸗Ame⸗ rika:54,9; 3. Nagami⸗Japan:55,4; 4. Makionis⸗Amerika :56,45 5. Freeſe⸗D eutſchland:58,5; 6. Pirie⸗ Kanada:58,7; 7. Grof⸗Ungarn:01,9. 2. Zwiſchenlauf: 1. u. 2. Medic a⸗Amerika u. Makino⸗ Japan:48,2; 3. Taris⸗Frankreich:55,6; 4. Leivers⸗Eng⸗ land:55,7(neue britiſche Beſtleiſtung); 5. Arendt⸗ Deutſchland 5113,4; 6. Przywa ra⸗Deutſchland :14,9. Nicht am Start Leoͤgard⸗Peru. Ausſchließliche Verantwortun usſchließ—— 7632 9 Eine Erklärung des Graſen Baillet⸗Latour Gegen den Ausgang des Fußballſpieles Oeſter⸗ reich⸗Peru, das von Peru unter der Leitung des neu⸗ tralen norwegiſchen Schiedͤsrichters Chriſtian⸗ ſen gewonnen wurde, hatte Oeſterreich nachträglich bei dem für die techniſche Organiſation des olympi⸗ ſchen Fußballturniers allein verantwortlichen Inter⸗ nationalen Fußballverband(FIFA) Einſpruch erhoben. Dem Einſpruch lag die Behauptung zu⸗ Kürübungen der Turner UeA überragt am Reck Das Intereſſe der zahlreichen Zuſchauer richtete ſich im vierten Durchgang auf die Amerikaner am Reck. Was die Schwierigkeit der Uebungen betrifft, ſo dürften ſie nur ſehr ſchwer zu überbieten ſein. Dagegen drückte der Man⸗ gel an Sicherheit auf die Bewertung und verringerte die Erreichung von Höchſtpunktzahlen. rank Cumiskey voll⸗ brachte mit 9,7 die beſte Leiſtung des Tages, für die ihm ſtarker Beifall dankte. Zurückgeworfen wurde die Mann⸗ ſchaft durch das Ausſcheiden von Griffin, der das Feld ſchon zu Beginn verlaſſen mußte. Jugoſlawien vertei⸗ digte den bedeutenden Vorſprung mit insgeſamt 719,060 Punkten erfolgreich gegen Frankreich(689,513), Japan 687,273, USA 656,568 und Luxemburg 564,568. Die letzten Kämpfe der erſten Gruppe ſoh die Ja⸗ paner am Barren in ihrem Element. Ihre Beherrſchung des Körpers kam ihnen trefflich zugute. Miyake empfing ſtarken Beifall für ſeine doppelte Luftrolle, ebenſo ſein Landsmann Sone für einen einhändigen Handſtand mit Körperdrehung. Neben ihnen boten die Amerikaner in Freiübungen eine leichte Koſt. Einen guten Eindruck hinterließen die Franzoſen am Reck. Sie bauten in erſter Linie auf Sicherheit und hatten mit ihrer Taktik auch Erſolg, denn mit 70,35 ſicherten ſie ſich die Höchſtwertung der Gruppe. An der Reihenfolge der Geſamtwertung ändert ſich nichts mehr, ſo daß Fugoſlawien mit 790,060 Punkten mit klarem Abſtand den erſten Platz behaupten konnte. Frankreich kam auf 689.533, Japan auf — USA auf 665,568 und Luxemburg auf 564,568 unkte. Für die Wertung innerhalb des olympiſchen Wett⸗ bewerbs kommen nur die Beſten in Frage. Nach den Noten, die die beiden ſchlechteſten Turner jeder Nation erhielten, ergibt ſich folgender Schlußſtan d, der für die Placie⸗ rung nach Abſchluß ſämtlicher Kämpfe maßgebend iſt: Jugo⸗ ſlawien 598,366; Frankreich 580,266; Japan 570,227; USA 555,300; Luxemburg 516,900. Erbitterter Kampf zwiſchen Italien und Angarn Mehr und mehr füllte ſich die Dietrich⸗Eckart⸗Bühne ſchon bei den letzten Kämpfen der erſten Gruppe und als die 5 Länder der zweiten Gruppe zu ihren Uebungen antraten, waren 20 000 Zuſchauer zur Stelle. Von Beginn an richtete ſich die Aufmerkſamkeit auf den ſich entwickeln⸗ den harten Zwiſchenkampf zwiſchen Italien und Ungarn, die am Seitpferd und mit den Freiübungen begannen. Das Feld wurde durch Oeſterreich, Belgien und Rumänien vervollſtändigt Italien wehrt ſich verzweifelt Das war die berühmte ungariſche Schule, die ihr über⸗ ragendes Können bei den Freiübungen und durch ihren Vertreter, den Weltmeiſter Pelle zeigte. Die Schwierig⸗ keit und die Eleganz waren das Kennzeichen der Italiener als Meiſter der Pferöſchwünge. Ihr beſter Mann war Guglieletti(9,5). Oeſterreich war an den Ringen nicht allzu ſtark, doch zeigten Hermann und Pannol, die beide dem Deutſchen Turnerbund angehörten, beach⸗ tenswerte Leiſtungen. Nur fünf Punkte Vorſprung wieſen die Italiener vor Ungarn(496,295) auf. Oeſterreich (41,002), Bulgarien 335,009, Rumänien 278,099 patten keine Ausſicht auf einen Vorderplatz mehr. 16 Der Vorſprung wird immer kleiner Mit vollem Einſatz ihres großen Könnens verſtanden es die Ungarn im zweiten 8 urchgang an die führen⸗ den Italiener bis auf den Bruchteil eines Punktes heran⸗ zukommen. Bei den Italienern machte ſich das Fehlen von eri ſehr bemerkbar, beſonders für den Mann⸗ ſchaftsdurchſchnitt. Dieſem Umſtand iſt es zuzuſchreiben, daß die Italiener an Boden verloren. Hervorragendes leiſteten die Ungarn mit Ausnahme von Sarlos am Pferd, von dem ſie zu den Ringen wechſelten und hier den entſcheidenden Angriff auf Jtalien begannen. Oeſterreich verbeſſerte ſich etwas, obwohl Redl die Ringe mit nur zwei Punkten verlaſſen mußte, nachdem am Reck 71,295 P. gezählt wurden. Hier vollbrachte Hermann mit 9,4 eine Meiſterleiſtung. Nach dem zweiten Durchgang wies Italien 563,313 Punkte guf, Ganz knapp folgte Ungarn mit 562,962 vor Oeſterreich 510,935, Bulgarien 276,275 und Rumänien 322,233. Ungarn führt Im dritten Durchgang glückte den Ungarn der große Wurf, Italien, den gefährlichſten Widerſacher, nicht nur zu überflügeln, ſondern ſogar einen Vorſprung von zehn Punkten herauszuholen. 400 Meter Kraul Zwiſchenläufe grunde, daß eine einwandfreie Durchführung des über die volle Spielzeit ausgetragenen Kampfes nicht gewährleiſtet geweſen ſei. Den Einſpruch hatte der Berufungsausſchuß der F3FA, in dem Deutſch⸗ land nicht vertreten iſt, angenommen und ein neues Spiel für Montag angeſetzt. Da aber Peru nicht mehr antrat, wurde Oeſterreich als Gegner für Po⸗ len in der Vorſchlußrunde beſtimmt. Peru zog ſeine weitere Teilnahme an den Olympiſchen Spielen dar⸗ aufhin zurück. Zu dieſem Vorſall erklärte der Präſident des Internationalen Olympiſchen Komitees, Graf Baillet⸗Latour, einem Vertreter des DNB, daß die Entſcheidung der Fiſa zum Spiel Oeſterreich—Pern eine rein ſportliche Angelegen⸗ heit betraf. Das Internationale Olympiſche Komitee ſei hieran ebenſowenig beteiligt wie das Organiſationskomitee für die XI. Olympiade Berlin 1936. Dieſe hätten nicht das Recht, in irgendeiner Form in dieſe Entſcheibung ein⸗ zugreifen. Dieſe Erklärung des Präſidenten des JOs iſt des⸗ halb beſonders zu begrüßen, weil ſie mit aller Deut⸗ lichkeit heraushebt, daß weder das Internationale Olympiſche Komitee noch das Organiſationskomitee für die XI. Olympiade 1936 Berlin oder überhaupt eine amtliche öͤeutſche Sportſtelle für die Entſcheidung verantwortlich gemacht werden können. Von deutſcher Seite iſt ſowohl in techniſcher, als auch in organiſatoriſcher Hinſicht alles getan worben, um einen harmoniſchen und friedlichen Verlauf des Olympiſchen Fußballturniers zu gewährleiſten. Amerikas Syringer bleiben Weltklaſſe Entſcheidung im Kunſtſpringen der Männer Einer der ſchönſten, aber auch langwierigſten Wettbewerbe des olympiſchen Schwimmprogramms iſt fraglos das Kunſtſpringen der Männer. Bereits geſtern während der arten Kämpfe in den Pflichtübungen bildete ſich in beiden ruppen eine Spitzenklaſſe, die auch am Dienstagmorgen nicht verſagte und mit kaum zu übertreffenden Kürſprün⸗ gen gegen 9 Uhr ſchon über 18 000 Zuſchauer begeiſterte. Die beiden Amerikaner Greene und Degen er, Shibahara und Koyamagi, Japans überraſchend ſtarke Springer, und die Deutſchen Erharoͤt Weiß, Leo Eſſer und Winfried Mahraun waren ſich durchaus gleichwertig. Daß auch in Berlin die 7 Kampfrichter ſich einſeitig für die Sprungart der Amerikaner entſchieden, war das Pech der japaniſchen und europäiſchen Spitzen⸗ klaſſe. Dick Degener war ohne Zweifel in nicht zu überbietender Form. Sein Olympiaſieg ſtand bereits nach dem erſten Kürſprung keſt. Greene aber war nicht beſſer als Shibahara und Weiß. Olympiaſieger Dick Degener⸗Amerika Bereits nach den Pflichtſprüngen lag der amerikaniſche Meiſter und Dritte von Los Angeles Dick Degener mit 74,86 Punkten klar an der Spitze des Aköpfigen Feldes. Was Degener aber alles kann, zeigte er am Dienstagmor⸗ gen, als er einen Sprung ſchöner und vorbildlicher als den anderen machte und ſein Vorſprung vor den anderen wuchs. Den Olympiaſieg hatte er tatſächlich verdient, da er eine Klaſſe beſſer ſprang als alle übrigen. Marſhall Wayne führte bereits nach den Pflicht⸗ ſprüngen die 2. Gruppe an. Auch in der Kür ging dieſer ſchlanke, große Amerikaner über ſich hinaus. Bei ihm be⸗ ſtachen vor allem große Sprunghöhe und Eleganz der „Biſt du zufrieden, Mutti.. 2 Rie Maſtenbroeck in Hollands Rundſunk Eine Olympiaſiegerin hat es nicht leicht, immer wieder lächeln, lächeln für die Photographen und die Filmleute, dazwiſchen Autogramme geben. und Glückwünſche darf man nicht überhören.„Ich bin doch keine Filmſchau⸗ ſpielerin.“ Mit kräftigen Armen hat Rie Maſtenbroek ſich endlich aus der Menge befreit. Wie erlöſt ſpringt ſie über das kleine Flußplanſchbecken in den Umkleideraum, und dann ſitzen wir ungeſtört in der Kabine„Holland“ auf der langen Ankleidebank.„So, jetzt kann ich mich endlich mal ein bißchen mit mir ſelbſt freuen.“ Der 17⸗ iährigen Holländerin lacht die Freude nur ſo aus den munteren Augen. Ein goldener Schi als erſtes Geſchenk „Als ich geſchwommen war und wußte, daß ich geſiegt hatte, dachte ich zuerſt an meine Mutter. Sie wird ſo ſtolz ſein. Ich habe ſie auch gleich im Rundfunk gefragt, ob ſie nun mit mir zufrieden iſt und dann— ſie greift nach dem Aufſchlag ihrer blauen Klubiacke— dann habe ich an dieſen goldenen Schi gedacht. Ein Freund hatte ihn mir verſprochen, wenn ich ſiege.“ Glückliches Land der vielen Küſten⸗ und Waſſernixen. Kinder, die mit 3 und 4 Jahren ſchwimmen, ſind in Holland keine Selten⸗ heit. Rie Maſtenbroek konnte auch bereits mit 6 Jahren ſchwimmen.„Und wie“, ſagt ſie mit heftigem Kopfnicken und nimmt alle Zweifel.„Aber erſt mit 12 Jahren, im Jahre 1981 hat mich Frau Braun entdeckt. Das war in einer Schwimmhalle in Rotterdam, wo ich ſchon immer jeden Tag baden ging. Außer dem heutigen Tag war das damals in Rotterdam meine glücklichſte Stunde, als Frau Braun mich zu ſich rufen ließ. Denn wir wußten ia alle, was das bedeutet.„Wenn du trainierſt, ſagte ſie zu mir, dann kann vielleicht mal etwas aus dir werden und du kommſt mit nach Paris.“ Aber trotz dieſer Ermahnung habe ich es zwei Jahre hindurch nicht ernſt genommen. In Paris beim Schwimmländerkampf Holland—Frankreich 1933 hat es aber doch noch gelangt, ich ſchwamm dort zum erſten Mal 1210 3000 Meter täglich Nach Paris fing das eigentliche Training an. J Tag war ich eine Stunde im Waſſer und ſchwamm täglich 3000 Meter. Nein zuviel iſt das nicht. Man muß es haben, ſonſt kann man nichts erreichen. Von Tag zu Tag wurden meine Leiſtungen etwas beſſer, und da er⸗ wachte plötzlich das große Verlangen in mir, ebenſo ſchnell zu ſchwimmen wie unſere Willy den Ouden. Die ganze Welt hielt ſie für die Schnellſte im 100⸗Meter⸗Kraulen, und da habe ich gedacht, daß ich vielleicht ebenſo ſchnell ſein kann wenn ich auch wie Willy trainiere. Das mußte gelingen. weißt Du? Nach dem Vorlauf wußte ich, daß es gelingen würde. Denn die Willy hat ihre Weltbeſtleiſtung über:04,8 bei Sekunden. Der Verlauf der Oiympiſchen Syiele Zwölfter Tag Mittwoch, 12. Auguſt: .00 Frauenturnen(Dietrich⸗Eckart⸗Bühne) .00 Reiten, Große Dreſſurprüfung(Reiterplatz) .00 Schwimmen(Schwimm⸗Stadion), Kunſtſprin⸗ gen, Frauen, Entſcheidung; 100 Meter Rücken, Vorläuſe; 44100 Meter Kraul, Frauen, Vor⸗ läufe; Waſſerballſpiele Rudern, Vorläufe, falls erforderlich(Grünan) Ausſcheidung(Turn⸗ lle 14.00 Reiten, Große Dreſſurprüfung(Reiterplatz Rudern, Vorläufe(Grünau) Frauenturnen(Dietrich⸗Eckart⸗Bühne) 15.00 Boxen, 2. Serie(Deutſchlandhalle) Ausſcheidung(Turn⸗ e 15.00 Schwimmen(Schwimm⸗Stadion), Vorfüührung im Kunſtſpringen(Frauen); 400 Meter Kraul, Endlauf; 100 Meter Rücken, Frauen, Zwiſchen⸗ läuſe; Waſſerballſpiele Hanbballſpiele, Vorſchlußrunde(Olympia⸗Stad.) 16.00 Basketball, Ausſcheidungsſpiele(Tennisplatz 16.30 Hockey⸗Ausſcheidungsſpiele(Hockey⸗Stadion) 20.00 Baſeball, Vorführung und Konzert(Olympia⸗ Stadion) Ausſcheidung(Turn⸗ alle 20.30 Boxen, 2. Serie(Deutſchlandhalle). 100 Meter Rücken für Frauen Die Vorkämpfe— Neue Olympiſche Beſtzeit durch die Holländerin Sen Chriſtel Ruple ausgeſchieden Die 21 Rückenſchwimmerinnen waren in drei Vorläuſe eingeteilt. Von ihnen kamen die vier Erſten jeden Laufes in die Zwiſchenentſcheidung. Die deutſche Meiſterin Chriſtel Rupke fühlte ſich geſundheitlich nicht ganz auf dem Poſten und belegte im zweiten Vorlauf mit:23,7 nur den 5. Platz. Dafür kam ſie für die anderen Kämpfe nicht mehr in Frage. Die zweite deutſche Schwimmerin, Anni Stolte⸗ Düſſeldorf, hatte etwas mehr Glück und erreichte im erſten und gleichzeitig auch ſchwerſten Vorlauf mit:28,5 als Vierte das Ziel. Hier erzielte die junge Holländerin Nida Sen mit:16,6 in dem erſten internationalen Meiſter⸗ ſchaftsrennen auf Anhieb die von der Amerikanerin Holm⸗ Garett mit:18,3 gehaltene olympiſche Beſtleiſtung von Los Angeles klar verbeſſert. Die im 100 Meter Rücken holländiſche Meiſterin Rie Maſtenbroek gebrauchte für die⸗ ** K 8 1 ſen Vorlauf:22, eine Zeit, die ihr hinter oer Amerikanerin Mortidge(:21) den zweiten Platz ſicherte. 100⸗Meter⸗Rückenſchwimmen, Frauen, Vorläuſe 1. Vorlauf: 1. Nida Senff⸗Holland:16,6(neue Olympiſche Beſtleiſtung); 2. Brunſtroem, Dänemark:20,4; 3. Frampton⸗England:20,9; 4. Stolte⸗Deutſchland — 5. MeKay⸗Auſtralien:24,6; 6. Györfſy⸗Ungarn 2. Vorlauf: 1. Brudges⸗Amerika:19,2; 2. Kerk⸗ meſter⸗Holland:21,2; 3. Harding⸗England:22,1; 4. Nor⸗ ton⸗Auſtralien:22,3; 5. Rupke⸗Deutſchland:2,7; 6. Blondeau⸗Frankreich:23,8. 3. Vorlauf: 1. Mortriödge⸗Amerika:21; 2. Maſten⸗ broek⸗Holland:22; 3 Hancock⸗England:23,6; 4. Nielſen⸗ Dänemark:25,3; 5. MeConkey⸗Kanada:25,3; 6. Deung⸗ China:80,4. 5 * Jeden Toni,„hat Giſelas Entwicklung während der Dauer des 16.00 Fußballſpiel um den 3. und 4. Platz 15.00 Säbel⸗Einzelſechten, Ausſcheidung(Turnhalle) Ausführung. Waynes zweiter Platz war verdient. Al Greene, der dritte Amerikaner, der ſich auch die Bron⸗ zene Medaille holte, gefiel lange nicht ſo gut wie ſeine Landsleute. Er wurde tatſächlich zu gut bewertet. Weiß, Eſſer, Mahraun zeigten durchaus gutes Können. Daß ſie von den ſich ſtets uneinigen Punkt⸗ und Sprungrichtern nicht immer ihren Leiſtungen entſprechend bewertet wurden, war ihr Pech. Leo Eſſer, unſer Eu⸗ ropameiſter, behielt von unſeren Teilnehmern am meiſten die Nerven. Winfried Mahraun war anfangs leider etwas nervös, wurde aber zum Schluß überaus ſicher und ruhig. Für ſeinen Spezialſprung, den 1½ Schraubenfalto, der ihm ganz großartig glückte, erhielt er nur 16,46 Pkte. Von den beiden Japanern hielt ſich Shibahara auch in der Kür überraſchend gut. Trotz ſeiner kleinen ge⸗ drungenen Figur hatte er nach wie vor die größte Sprunghöhe, dagegen zeigte er nicht immer die Sicherheit, die ihm bei der Pflicht ſo viel Beifall einbrachte. Sein beſter Sprung war der 1½ Salto gegen das Brett ge⸗ hechtet. Kunſtſpringen der Männer 1. Dick Degener⸗ uSA 163.57 2. Marſhal yne⸗USA 159,56 3. Al Greene⸗USA 146,29 4. Tſuneo Shibahara⸗Japan 144,92 5. Erhardt Weiß⸗Deutſchland 141,24 d. Leo Eſſer⸗Seulſchland 137½09 7. Winfried Mahraun⸗Deutſchland 134,61 E den Hallenmeiſterſchaften aufgeſtellt. Unter Dach iſt man immer etwas ſchneller. Da habe ich es auch ſchon auf:05,2 ebracht. Aber die Zeit von heute:05,9 iſt meine ſchnellſte Seit und überhaupt die beſte Leiſtung, die je im freien Baſſin geſchafft wurde. Das mußte auch gelingen, weißt Du, denn ich habe in den letzten drei Jahren nur das eine Ziel gehabt und nie nachgelaſſen.“ 8 Wir freuen uns mit Dir über dieſen Sieg, kleine, tapfere Schülerin von der Nähſchule, und wünſchen Di weiter ſo guten Erfolg. „Erſt einmal Eis eſſen“ Giſela Arendt mit Blumen überſchüttet Giſelas Name iſt an den Zimmern der deutſchen Sport⸗ lerinnen im Frauenhaus zwar nicht zu ſinden, aber das friſche Feldblumenkränzchen verrät, wo Giſela wohnt. immer Nr. 132 War das nicht die Glückszahl der„Nixen“? ann wird das hier ja wohl kein Zufall ſein. Giſela iſt noch nicht zu Hauſe. Aber Tante Toni ordnet gerade die vielen Blumen, die Giſela exwarten. Sie ahnt noch nichts von dieſer Ueberraſchung. Gleich nach dem Kampf haben ihre glücklichen Klubkameradinnen ſie entführt. Wohin? „Natürlich erſt einmal Eis eſſen!“ Man muß es Tante Toni ſchon glauben, diesmal war die 13 Zufall. Als die Mädels herkamen, war Streit um die Zimmer. Alle wollten ſie die Ausſicht nach vorn. Die ſchönen Zimmer mit dem Blick nach dem Grunewald wur⸗ den verſchmäht, und gegen ihren Willen kam Giſela in eins der hinteren Zimmer mit der Nr. 13.„So geht es uns mit unſerer Glückszahl ſeit Jahren. Eigentlich wollten wir von Aberglauben nichts wiſſen, und wir haben uns die 13 auch nie abſichtlich genommen, immer hat es der Zufall ſo gefügt. Erſt hinterher ſtellten wir dann in Eiſenbahn⸗ wagen, Umkleideräumen oder beim Datum feſt, daß die, die mit einer 13 in Berührung gekommen war, Glück ge⸗ habt hatte. Jetzt tragen alle„Nixen“ eine kleine goldene 18 als Anhänger am Kettchen. Der Tiſch in Giſelas Zimmer kann die vielen Sträuße gar nicht faſſen. Nelken und Dahlien ſtehen da, und von den„Nixen“ zum Dank ein wunderbarer Roſenſtrauß, 13 Stück natürlich. Daneben auf dem Fußboden in einem Waſſereimer prangt ein rieſengroßer Schwerkitlier ſtrauß. Das ganze Zimmer iſt ein Blumenmeer. Auf Giſelas Bett liegen Süßigkeiten und geſchmückte Päckchen. A5* „Daß Giſela die Bronzemedaille gewann, iſt gewiß ein großer Erfolg. Aber mir als Trainerin,“ ſo ſagt Tante geſamten Kampfes die größte Freude bereitet. Dreimal hat ſie ſich verbeſſert. Von:07,3 auf:07,2 und dann auf:06,6. Von Giſela können wir noch viel erwarten. Wir müſſen ihr nur noch etwas Zeit laſſen und ſie ſchonen. Jetzt gibt es nur noch einen Kampf, die deutſchen Vereinsmeiſter⸗ ſchaften am 23. Auguſt. Dann wird bis Wintersanfang 23 19* Pauſe gemacht. Und jetzt gehen wir ein bißchen eiern 9 Dreizehnter Tag Donnerstag, 13. Auguſt: .00 Reiten, Große Dreſſurprüfung(Reiterplatz .00 Rudern, Zwiſchenläufe(Grünau) Säbel⸗Mannſchaftsfechten, Vorentſcheidung (Turnhalle) 0 Schwimmen(Schwimm⸗Stadion), 400 Meter Kraul, Frauen, Vorläufe; 1500 Meter Kraul, Vorläufe; Waſſerballſpiele 14.00 Rudern, Zwiſchenläufe(Grünau) Reiten, Große Dreſſurprüfung Reiterplatz) 15.00 Schwimmen(Schwimm⸗Stadion), 1500 Meter Kraul, Vorläuſe; 200 Meter Bruſt, Vorläuſe: 100 Meter Rücken, Zwiſchenläufe; 100 Meter Rücken, Frauen, Endlauf; Waſſerballſpiele e Entſcheidung(Turn⸗ alle * (Olympia⸗ Stadion) Basketball, Ausſcheidungsſpiele Tennisplatz, 16.30 Hockey⸗Ausſcheidungsſpiele(Hockey⸗Stadion) 20.00 Großes Militärkonzert(Olympia⸗Stadionð; 20.30 Boxen, 3. Serie(Deutſchlandhalle) Vierzehnter Tag Freitag, 14. Auguſt: .00 Reiten, Dreſſurprüfung für die Military (Reiterplatz) .00 Säbel⸗Einzelſechten, Ausſcheidung(Turnhalle) Schwimmen(Schwimm⸗Stadion), Turmſprin⸗ gen, Frauen, Entſcheidung; 400 Meter Kraul, Frauen, Zwiſchenläufe; Waſſerballſpiele 14.00 Reiten, Dreſſur zur Military(Reiterplatz; 14.30 Rudern(Grünau), Vierer mit Stenermann, Entſcheidung 15.00 Zweier ohne Stenermann, Entſcheidung 15.30 Einer, Eutſcheidung 16.00 Zweier mit Steuermann, Eutſcheidung 17.30 Vierer ohne Steuermann, Entſcheidung 18.00 Doppelzweier, Entſcheidung 18.30 Achter, Eutſcheidung Schwimmen(Schwimm⸗Stadion), 200 Meter Bruſt, Zwiſchenläufe; 1500 Meter Kraul, Zwi⸗ ſchenläufe; 100 Meter Rücken, Endlauf; 400 Meter Kraul, Frauen, Endlauf; Waſſerball⸗ ſpiele Haudball⸗Endſpiele um den 1. bis 4. Platz (Olympta⸗Stadion) 16.00 Basket⸗Endſpiele(Tennisplatz) 3 16.30 Hockey⸗Endſpiele(Hockey⸗Stadion) 20.30 Boxen, 4. Serie(Deutſchlandhalle). ** Mitwoch, 12. August 1936 Anſer Kind wird photographiert Natürliche Bilder— Familienalbum wird Familienchronik Jig kann mich noch genau erinnern. als ich am Tage meines erſten Schulganges photographtert wurde. Eindruck machte mir das damals, daß der Photogniph mit einer langen Stange erſt faſt eine halbe Stunde lang in den Wolkengardinen herum⸗ ſtocherte, Vaß ich mich vor eine Gipsballuſtrade ſtellen mußte und als Hintergrund ein Schloß mit einem Schwanente ich hatte. Vom Torniſter, der mir dach ſo wichtig war, konnte man auf dem Bild nichts ſehen. Heute photographiert man Kinder anders. Sie werden nicht mehr ſteif auf ein Stühlchen geſetzt wie ernſthafte Erwachſene, man drückt ihnen nicht mehr irgend etwas in die Hand, was gar keinen Zuſam⸗ menhang mit Wnen hat, ſondern man verſucht, ein Bild aus ihrem Tun und Laſſen zu erhaſchen, das uns das Kind ſo wiedergibt, wie es wirklich iſt. Es iſt ein langer Wi'g geweſen, bis man ſo weit war. den richtigen Augenblick zu erfaſſen. Man hat ſich nicht ſo leicht von dem Eisbärfell getrennt, auf dem der Säugling mit erſtaunten Augen ſaß oder bäuch⸗ lings lag, und auf dem ein Kind wie das andere ausſah. Heute? Es gibt kein Bild, das dem anderen gleicht. Kinder, die ein„Photographiergeſicht“ machen, die kennt man nicht mehr. Eine bekannte Kinder⸗ photographin ſagte mir einmal:„Die Kinder dürfen gar nicht wiſſen, daß ſie photographiert werden, damit ſie ſich nicht in Poſitur ſetzen. Ich laſſe ſie ſpielen und herumtollen, ich laſſe ſie ihr Spielzeug mitbringen und ihre Bilderbücher— und dann, wenn ſie es gar nicht merken, dann mache ich die Aufnahme. Ein Kind hat ſoviel Bewegung in ſich— jeden Augen⸗ blick ſieht es anders aus— es iſt die Kunſt des Photographen, dieſe Bewegung auf ihrem Höhepunkt einzufangen.“ Das Familienalbum war in früheren Jahren oft die Quelle des Spottes. Man wollte ſich totlachen über die ſteife Haltung auf den Bildern, mit den Blumenſträußen aus Papier und den Balluſtraden aus Gips. Heute, da man den Wert der Familien⸗ chronik wieder richtig zu ſchätzen weiß, iſt man doppelt bemüht, natürliche und lebenswahre Bilder herzuſtellen. Mit welcher Freude werden dann dieſe Abben durchblättert! Das ganze Leben kann man zurückverfolgen: das war das erſte Bildchen, erſt acht Tage war das Kindchen alt! Oder hier, auf dem Buddelplatz, ſo ſelbſtvergeſſen konnte nur ein„Träu⸗ merchen“ im Sand ſpielen. Es macht ja gar nichts, daß die Händchen auf dem Bild ſchmutzig ſind, man ſieht ſie ordentlich, wie ſie im feuchten Sand graben. Oder das Schulbild— das iſt ein richtiger Junge mit zerſchundenen Knien, nicht im ſteifen Sonntags⸗ anzug, den er ja doch nie in der Schule getragen hat. Photographieren will gelernt ſein. Man kommt nicht darum herum, das Techniſche zu erlernen, wenn man wirklich gute Bilder machen will. Die ſtolzen Eltern, die einen Film nach dem an⸗ deren„verknipſen“, verlieren leicht die Freude am Photographieren, wenn die Bilder dann doch nicht ſo werden, wie ſie ſich das vorgeſtellt haben. Die Technik muß beherrſcht werden— das künſtleriſche Empfinden allein ſchafft es nicht. Schon früh kann man dem Kind die Freude am eigenen Bild vermitteln. Den Wunſch nach einem Photoapparat kennt ſchon der Pimpf, der mit dem Kameraden auf Wanderſchaft geht. Dieſen Wunſch ſollten die Eltern unterſtützen, denn das Leben, das man auf der Platte feſthält, verwiſcht ſich nicht ſo leicht in der Erinnerung. 8 Unſer Kind wird photographiert— das heißt heute: wir halten ein Stück Leben feſt, ohne Gipsballuſtrade und Papierblumen! Brigitte Lühr. Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung Bůbun buum Borſlulu („Das deutſche Bild“,.) 7 7*———— 147. Jahrgang/ Nr. 367 Hallo, hier Dolmetſcher-Auskunftsſtelle des..! Eine Mannheimer Studentin als„Olympiſche Sprachhilfe“ in Berlin Als ich am 20. Juli, vom Rhein und Neckar kom⸗ mend, im Amhalter Bahnhof einlief und mit Staunen den Trubel auf Dem feſtlich geſchmückten Bahnhof beobachtete, dachte ich nicht daran, daß ich am folgen⸗ den Morgen ſchon ſelbſt mitten drin ſtecken würde in den Vorbereitungsarbeiten für die bedeutungsvollen Auguſttage. Einige Stunden nach meiner Ankunft war ich bereits vom Organiſationskomitee(OK) für die XI. Olympiade in Berlin als Dolmetſcherin in der telephoniſchen Auskunftsſtelle angeſtellt. Und dann gings mit vollen Segeln in die Arbeit hinein. Im Hochhaus des Olympia⸗Komitees in der Hardenbergſtraße befindet ſich im dritten Stockwerk ein großer, heller Raum, Da ſitzen zwölf Mädel vor ihren Telephontiſchen, welche eigens für die Olympia⸗Auskunft hergeſtellt wurden. Rufen Sie einmal C-0016 an. Sie brauchen gar nicht unbedingt Deutſch zu ſprechen; in der Dolmetſcher⸗Auskunfts⸗ ſtelle ſind 16 Sprachen vertreten. Ein Druck auf einen der geheimnisvollen ſchwarzen Knöpfe, und ſchon leuchten auf allen 12 Plätzen die Schildchen der ge⸗ wünſchten Sprache auf, und die betreffende Sprach⸗ kundige übernimmt das Geſpräch. eeeeeeeee Die„Deutſche Sappho“ und Bater Gleim Kleine Geſchichten um die liebenswerte, reimſelige Karſchin Die zu ihrer Zeit weitberühmte Dichterin Anne Luiſe Karſchin beſuchte des öfteren den in Halberſtadt lebenden Verfaſſer der„Preußiſchen Kriegslieder von einem Grenadier“, Johann Wilhelm Ludwig Gleim, der ihr den Namen der„deutſchen Sappho“ verliehen hatte. Voller Verehrung bedichtete ſie ihn in zahlreichen Verſen unter dem arkadiſchen Namen„Thyrſis“. Bei ihrem feurigen Temperament nahm dieſe Begeiſte⸗ rung bald die Farbe der Leidenſchaft an, ſo daß ihre Lieder immer liebeglühender wurden. Gleim ließ es ſich, wohl aus Eitelkeit, gern gefallen, blieb aber gegen die Sängerin ſelbſt durchaus kühl. In einer warmen Sommernacht fuhren beide mit⸗ einander im Wagen. Gleim ſaß einſilbig und gleich⸗ gültig, ſchaute nach dem Himmel und ſagte endlich: „Eine ſchöne Nacht! Sehen Sie, wie der Stern bort ſchimmert?“ Gekränkt antwortete die zärtliche Sän⸗ gerin, ihrer Gewohnheit getreu, in Verſen: „Was ſiehſt du nach der Nacht? Wann ſieht die Nacht nach dir? Und wann ſang dir ein Stern Geſänge? Geliebter Thyrſis, ſieh nach mir! Mein Herz blickt immer hin nach dir, Und Lieder ſingt es dir in Menge.“ Ein anderes Mal ſaß Gleim neben einer Dame und lobte ihre ſchöne Hand. Voll gekränkten Stolzes und mit echt weiblicher Empfindlichkeit fiel ihm die Karſchin ins Wort: „Mir Weib von zärtlichem Gefühle Gab die Natur die gröbſte Bauernhand, Und doch geſchah es, daß ſie Beifall fand, Weil ich mit ihr die Leier ſpiele. *. Als die Dichterin zum erſtenmal ihren Gleim in Halberſtadt beſuchte und mit ſeiner Nichte am Fen⸗ ſter ſtand, ſangen auf der Straße die Chorſchüler gerade eine lateiniſche Arie. Die Karſchin riß das Fenſter auf und rief zu ihnen hinüber: „Hier kehren deutſche Muſen ein: Drum ſingt uns kein barbariſches Latein!“ Einſt ſaß die Dichterin bei Sonnenuntergang mit Gleims Nichte, die ſie„Gleminde“ nannte, im Garten. Da trat eine Dame ein, die mit einem Dichter, den die Karſchin„Myrtill“ getauft hatte, befreundet geweſen war. Fräulein Gleim hatte dieſe, ihrer Schönheit wegen geprieſene Dame noch nie geſehen und flüſterte der Karſchin zu, daß ſie leider das Geſicht der Beſucherin ihres Hutes wegen nicht recht erkennen könne. „Oh, den Hut werde ich bald herunter haben“, rief die Dichterin, trat auf das Fräulein zu und ſagte mit großem Pathos: „Jetzt brennt nicht mehr der Sonne Glut, Nur kühle Weſte weh'n. Nimm, Fräulein, ab den ſchwarzen Hut, Die Stirne will ich ſeh'!“ Unwillkürlich gehorchte die Dame der gebieteri⸗ ſchen Stimme und, ohne nachzudenken, fuhr die Kar⸗ ſchin ſort: „Der Venus Stirn iſt nicht ſo ſchön, Wenn ſie die Mars bezaubern will, Du, Phöbus, laß den Wagen ſteh'n, Und hol' uns eilends den Myrtill!“ * Ein Bekannter Gleims machte einmal aus dem Stegreif Gedichte, als gerade die Karſchin dabei war. Eine wahre Zaubernummer, die C1—00164! Um ſie oͤreht ſich alles. Da erfährt man etwas über Ein⸗ trittskarten und das Feſtprogramm, aber auch über alle anderen Einzelheiten, die irgendwie mit den Olympiſchen Spielen in Verbindung ſtehen. Und was wird da alles erfragt! Manchmal weiß man wirklich nicht recht, ob es Ernſt oder Ulk iſt. Je⸗ doch werden alle Anfragen höflich und möglichſt ge⸗ nau beantwortet. Ruft da eine ältere Engländerin an, um zu er⸗ fahren, wo man Pferdedroſchken bekommt und wie teuer die ſind. Sie will nämlich recht viel von Ber⸗ lin ſehen und möchte deshalb mit einem wöglichſt langſamen Gefährt vom Rathaus nach dem Reichs⸗ ſportfeld gelangen. Das ſind ja nur 26 Kilometer— na, viel Vergnügen! Aber gibt es denn überhaupt noch Droſchkengäule in der Reichshauptſtadt oder ſind ſie ſchon ausgeſtorben? Oh, nein. Bitte erkundi⸗ gen ſie ſich bei den„letzten Mohikanern“ am Pots⸗ damer Bahnhof. Ueber die Fahrpreiſe ſind wir allerdings nicht im Bilde, aber unſere Auskunft be⸗ friedigt auch ſo ſchon. Und ſchon wieder klingelt das Fernſſprechgerät. Ei äußerſt ſportbegeiſterter Spanier möchte mit allen Mitteln noch eine Eintrittskarte zu den Hauptent⸗ ſcheidungskämpfen der Leichtathleten ergattern. Lei⸗ der kann ich ihm nicht helfen,— trotz ſeines freund⸗ lichen Angebotes, er wolle dafür auch mal mit mir abends ausgehen.— Ja, von Beſtechungsverſuchen bleiben wir nicht veerſſchont. Meiner Kameragin wurde neulich ein Schinken für Beſorgung einer Karte zur Eröffnungsſeier angeboten. Jedoch ſelbſt dieſes Lockmittel zog nicht, denn es war eben alles ausverkauft. Einmal fragt ſogar eine Zeitung bei uns Dol⸗ metſcherinnen an, wo der Fackelläufer ſich gerade in dieſem Augenblick befinde. Aber auch hier ſind wir nicht um eine Antwort verlegen. Selbſt den ge⸗ nauen Punkt in Griechenland konnten wir ſeſtſtellen. „Hallo, hier handelt es ſich um eine Wettel Ach, Fräulein, ſagen Sie mir doch bitte, ob die Fackel des Staffelläufers bei Regen ausgeht?“— Nein, natürlich nicht, lautet die Antwort, die Fackeln ſind nämlich aus ganz beſonderem Material angefertigt. Eine Frauenſtimme fragt verſchämt, ob ſich das berühmte finniſche Dampfbad„Fauna“ oder„Sauna“ benenne. Und ein Amerikaner will wiſſen, ob er noch Kar⸗ ten zum„Frankfurter Würſtchenſpiell“ be⸗ kommen kann. Er meint natlürich das„Frankenbur⸗ ger Würfelſpiel“, aber dem Ausländer iſt wohl er⸗ ſteres geläufiger und die materiellen Genüſſe be⸗ kannter. Und wieder jemand erkundigt ſich: brauche ich eine offizielle Genehmigung, wenn ich mir die fünf olym⸗ piſchen Ringe auf meine Taſchentücher ſticken will? Aber nein, ſo kleinlich ſind wir ja garnicht, daß wir allen Geſchmacksverirrungen Einhalt gebieten wollten. Zuweilen rufen auch Leute an, die uns gern in Verlegenheit brächten. So lautet eine Frage: Wer iſt zum 100⸗Meter⸗Lauf von Afghaniſtan gemeldet. Nur keine Angſt, auch hier kann Rat geſchafft wer⸗ den.— Einen Augenblick, bittel Schnell wird nach⸗ geſchlagen: Hallo, hören Sie noch? Aus Afghani⸗ ſtan iſt zum 100⸗Meter⸗Lauf gemeldet: Khan Moha⸗ mad Mohd. Die Japaner wollen gerne alles recht genau wiſ⸗ ſen, wie lang, wie hoch, wie breit das Stadion iſt, und wie ſchwer die Olympia⸗Glocke. Natürlich ſind wir nicht dazu da, um Metermaße zu geben oder Wetten zu entſcheiden, ſondern wir wollen vor allem den Olmpiateilnehmern und den ausländiſchen Gäſten helſen, wenn ſie unſere Sprache nicht beherrſchen. C—0016: Zwölf Mädels geben Auskunft in ſechzehn verſchiedenen Sprachen. Und wird einmal eine beſonders ausgefallene Sprache gewünſcht, ſo iſt auch ſie nach einiger Zeit lieferbar. Denn wir haben überall unſere guten Freunde, die uns in der Arbeit unterſtützen, und nie ſind wir um eine Antwort ver⸗ legen. R. M. Er fragte ſie, ob das nicht recht artige wären, ſeine Verſe. Sie gab zur Antwort: „Es ſind recht artige Geſchöpfe, Sie haben Arm und Fuß und Hand, Es fehlen ihnen nur die Köpfe, Weil ſie mein Thyrſis nicht erfand!“ In zahlreichen Gedichten hat die ungewöhnlich reimſelige Dichterin ihren Thyrſis⸗Gleim beſungen. Einige finden ſich in ihrem früheſten Gedichtbande von 1764, andere mögen noch in Gleims Nachlaß vorhanden ſein. Ein Gelegenheitsgedicht an Gleim aus dem Jahre 1761 ſchließt mit der Strophe: „Auch dich erſchuf ſein(Gottes) Wille nicht zum Feinde, Der Mäochen, aber keines bindet dich, Du liebteſt zärtlich deine Freunde, Als Freundin liebe mich!“ Und ein anderes, recht umfangreiches Poem„Die Sehnſucht der Freundſchaft“, aus dem gleichen Jahr ſtammend, endigt: „Stimm die Saiten, o Freundl geſänge Heiſchet das Jauchzen. Mir tönet ins Ohr Freude, niemals gehört, mutig will ich ſie ſingen; Doch du ſinge mir vor!“ C. G. von Maaßen. Hohe Sieges⸗ Geſchöpfe Reiſebekanntſchaft vor den Toren Berlins „Ick bin eene anſtändije Frau, Frollein, und is et nich ejal, wo wir uns kennenlernen? Sehn Se, ick fahre jeden Tach mit dem Omnibus und ſehe Ihnen jeden Tach. Ick habe meenen Juſtav ſchon von Ihnen azeelt, und er ſacht:„Mutta“, ſacht er, „lade det junge Mädchen mal zu uns in.“ Juſtav, wat mein Sohn is, is for det Feine! Er is ſchon viel jereiſt, der Juſtav, Frollein, er war ſojar ſchon in Dresden und in Leipzig und in München, und ſo da in die Jejend rum. Aber er liebt eben Berlin, der Juſtav, und er ſacht:„Mutta“, ſacht er,„bei uns in Caputh in de Laube, da kannſte Dir unjeſteert Deines Leibes pflegen. Kommen Se mal bei uns, Frollein, und wenn Se kommen wollen, ſachen Se et per Telefong. Dann wird mein Juſtav als an⸗ ſtändije Dame Ihnen abholen und Se jejen Ueber⸗ griffe von de jungen Herrn ſchitzen. Ick verlaß mir druff, Se kommen am Sonntach zum Kaffee und blei⸗ ben übert Abendbrot bei uns. Wat, Se wolln ma keene Miehe machen? Nur keene falſche Scham! Uff eene lumpichte Perſon kommt et bei uns nich an. Vaſtehn Se!l...“ Verantwortlich: Margot Schubert, Mannheim ce * denn mit Opekic die Marmelade billiger. Ohne Opekta nämlich kocht die Marmelade durch die lange Kochzeit häufig bis zur Hälite ein. Mit Opektd jedoch bekommen Sie ungefähr das ganze Gewicht an Marmelade in die Gläser, des Sie an Obst und Zucker in den Kochiopf geben. f 2 —— ꝛñ ſöſl—— Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe ——————— — — Mittwoch, 12. Auguſt Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Flugplatz: 9 bis 20 Uhr Rund⸗ flüge über Mannheim. Hafenrundfahrten: 7 bis 20 Uhr ſtündlich auf Rhein und Neckar. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Pfälzer Wald und Mit⸗ telhaarot. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett⸗Programm. Kaffee Odeon: Konzert(Verlänge⸗ rung). Tanz: Palaſthotel, Libelle. Friedrichsplatz: 21 bis 21.15 Uhr und 21.30 bis 21.45 Uhr Leucht⸗ fontäne. Lichtſpiele Univerſum:„Inkognito“.— Alhambra:„Das letzte Fort“. — Gloria:„Schwarze Roſen“.— Capitol:„Unter falſchem Verdacht“.— Palaſt:„Anſchlag auf Schweda“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſenm: Geöffnet von 10 vis 13 und 5 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Vom Fels zum Eoel⸗ ein. Schloßgalerie: Geöffnet von 11 bis 13 und 15 bis 17 Uhr. Theatermuſeum, E 7, 20. Geöffnet von 10—13 und von 15—17 Uhr. Sternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und von 14 bis 19 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Finen guten Mats Hei den Cumnischen Spielen fucast du am Cantsprecſier Werde Nundfunkförer! Kraft durch Freude KdF⸗Fahrt zu den Reichsfeſtſpielen nach Heidelberg. Der Kartenvorverkauf zu den Reichsfeſtſpielen am 21. Auguſt „Pantalon und ſeine Söhne“ hat begonnen. Wir machen dorauf aufmerkſam, daß wir zu dieſer Veranſtaltung einen großen Poſten ſehr ſchöne Plätze erhalten haben. Sichern Sie ſich daher ſobald wie möglich einen Platz. Karten ſind in allen Koͤ⸗Geſchäftsſtellen P 4,—5, Lortzingſtraße 35, Nuitsſtraße 1, Neckarau, Luiſenſtraße 46, und Völkiſche Buchhandlung, P 4, zu haben. Achtung! Sonderzug nach Berlin vom 15. bis 17. Auguſt Abfahrt am Samstag, 15. Auguſt, mit dem Sonderzug ab Mannheim⸗Hbf.,.55 Uhr, ab Weinheim 10.24 Uhr. An⸗ kunft in Leipzig 19 Uhr. Weiterfahrt am 16. 8. ab Leip⸗ zig.33 Uhr. Ankunft in Berlin 10.47 Uhr. Rückfahrt am 16. 8. ab Berlin 23.35 Uhr. Ankunft in Weinheim am Montag, 17. Auguſt, 10.51 Uhr, in Mannheim 11.17 Uhr. Der Teilnehmerpreis beträgt 21.20 /. Inbegriffen ſind: Mannheim— Leipzig— Berlin und zurück, Uebernachtung mit Frühſtück in Leipzig, Mittag⸗ und Abendeſſen in Ber⸗ lin und Beſuch der Ausſtellung„Deutſchland“. Anmeldungen ſind ſofort auf den vorgeſchriebenen For⸗ mularen bei den KoͤcF⸗Geſchäftsſtellen in P 4.—5, Zimmer Nr. 11; Lortzingſtraße 35, Nuitsſtraße 1, bei den Koͤc⸗ Betriebswarten und Ortsgruppen in Neckarau, Luiſen⸗ ſtraße 46, und Weinheim, Bergſtraße 28, obzugeben. Ortsgruppe Neckarau. 1. Reichsfeſtwoche Kdỹ7. Ver⸗ anſtaltungen in Neckaran. Samstag, 15. Auguſt, 20 Uhr: Großer Koͤc⸗Abend im Ev. Gemeindehaus mit an⸗ ſchließendem Tanz. Eintritt 20 Pfg. und 10 Pfg. Einlaß. Sonntag, 16. Auguſt, ab 20 Uhr Koͤc⸗Treſfen in den Neckarauer Gaſtſtätten. Mirtwoch, 19. Auguſt, 20.30 Uhr im Filmpalaſt, Friedrichſtraße,„Hände am Werk“. Ein Film vom Adel der deutſchen Arbeit. Eintritt 40 Pfg. Freitag, 21. Auguſt, 20 Uhr Oeffentliches Liederſingen guf dem Marktplatz unter Mitwirkung der Werkſchar der Seilinduſtrie und des Arbeitsdienſtes für die weibliche Jugend. Karten ſind bei den Koͤc⸗Betriebswarten und bei den DAß⸗Zellen⸗ und Blockwaltern ſowie in der Geſchäfts⸗ ſtelle der Deutſchen Arbeitsfront, Luiſenſtraße 46, 3. Stock, erhältlich. Sonntag, 16. Auguſt: Wanderfahrt nach Hirſchhorn(Be⸗ ſichtigung der Burg)— Rothenberg(Mittagsraſt)— Kor⸗ telshütte— Hirſchhorn. Wanderzeit 8 Stunden. Fahr⸗ preis 1,40. Abfahrt 7 Uhr ab Mannheim⸗Hbf. Rück⸗ fahrt gegen 8 Uhr ab Hirſchhorn. Ruckſackverpſlegung. Füh⸗ rung: Wanderwarte Rapp und Bangert. Sonntag, 16. Auguſt: Radwanderfahrt nach Hirſchhorn am Neckar. Abfahrt 6 Uhr vorm. Adolf⸗Hitler⸗Brücke, Krankenhausſeite. Ruck⸗ ſackverpflegung. Führung: Wanderwart Schmitt. Achtung, Teuniskurſel Auf den Plätzen am Friedrichsring ſinden am kommen⸗ den Mittwoch, 12. Auguſt, nur noch einmal, von.30 bis .30, 18 bis 19 und 19 bis 20 Uhr Tenniskurſe ſtatt. Slick auf Ludwigshafen Auch das öritte Rheinopfer geborgen pk. Ludwigshafen, 11. Auguſt. Gerade acht Tage nach dem tragiſchen Bootsunglück am Kaiſerwörth⸗ hafen wurde nun auch das dritte Rheinopfer, Frau Paula Blum, geborgen. Ihre Leiche iſt bei Worms aus dem Waſſer gezogen worden. Die Leiche der Fran Barth wurde bekanntlich bei Eiſch und die des ledigen Kaufmannes Stronſki im Laufe letz⸗ ter Woche bei Nierſtein geborgen. Die täglichen Verkehrsunfälle Was Ludwigshafens Polizei notiert h. Ludwigshafen, 12. Auguſt. An der Ecke Kurze und Liebig⸗Straße ſtieß ein Kraftradfahrer mit einem Perſonen⸗ kraftwagen zuſammen. Durch den Anprall ſtürzte der Kraftradfahrer zu Boden und zog ſich leichte Hautabſchürfungen und Prellungen zu. Ein durch die Humboldtſtraße fahrender Rad⸗ fahrer ſtieß beim Einbiegen nach links in die Ka⸗ nalſtraße gegen einen Straßenbahnwagen der Linie 8. Der Radfahrer kam zu Fall und zog ſich leichte Hautabſchürfungen zu. In der Frieſenheimer Straße in der Nähe des kleinen Tores der J. G. Farbeninduſtrie fuhr ein Straßenbahnwagen der Linie 3 auf einen Perſo⸗ nenkraftwagen auf, der in der gleichen Rich⸗ tung fuhr und aus beſonderen Umſtänden plötzlich anhalten mußte. Die Rückwand des Perſonenkraft⸗ wagens wurde eingedrückt und der rechte Kotflügel beſchädigt. Der Straßenbahnwagen wurde leicht be⸗ ſchädigt. Perſonen wurden nicht verletzt. zeie Seinen 74. Geburtstag feierte Penſionär Jakob Becker, Ludwigshafen, Frieſenheimer Straße 139. Wir gratulieren! Verläugerte Sonntags⸗Rückfahrkarten. Die Reichsbahndirektion teilt mit: Der Feſttag Maria Himmelfahrt fällt in dieſem Jahre auf Samstag, den 15. Auguſt. Die Sonntagsrückfahrkarten gelten daher ſchon ab Freitag, den 14. Auguſt, 12 Uhr, bis Montag, 17. Auguſt, 12 Uhr(ſpäteſter Antritt der Rückfahrt). Sonntagsrückfahrkarten zur Münchener Schach⸗ Olympiade. Die Reichsbahndirektion teilt mit: Zur Schach⸗Olympiade in München geben die Bahnhöfe Frankenthal Hauptbahnhof, Landau(Pfalz) Haupt⸗ bahnhof, Ludwigshafen/ Rhein Hauptbahnhof, Neu⸗ ſtadt a. d. Weinſtraße Hauptbahnhof, Pirmaſens ſo⸗ wie das Reiſebüro Kömerling in Pirmaſens und das amtliche Reiſebüro in Ludwigsha⸗ fenRhein Hauptbahnhof am 14., 22. und 29. Auguſt Sonntagsrückfahrkarten mit verlängerter Geltungsdauer nach München aus. Nähere Auskunft erteilen die genannten Bahnhöfe. Heutige Veranſtaltungen: Hindenburgpark: Von 16 Uhr an auf dem Feſtplatz Som⸗ mer⸗Varieté Arthur Frank(Kindervorſtellung mit neuen Darbietungen). 20.15 bis 22.30 Uhr 1. Soliſtenabend des Saarpfalzorcheſters. Stern⸗Kaffee: Von 16 Uhr an Großer Kinder⸗Nachmittag. Bayriſcher Hieſl: Familien⸗Varieté. Pfalzbau⸗Kaffee: Kabarett⸗Programm. Kaffee Vaterland: Konzert und Tanz. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt:„Weiberregiment“.— Palaſt⸗Lichtſpiele:„Der ahnungsloſe Engel“.— Ufa⸗Rheingold:„Schloß Vogelöd“. — Union:„Manolescu, der Fürſt der Diebe“.— Atlantik:„In goldenen Ketten“.— Alhambra Munden⸗ heim:„Savoy⸗Hotel 217“. Was hören toir? Donnerstag, 13. Auguſt .50: Wetterbericht.—.00: Olympiſche Fanfaren. An⸗ ſchließend: Muſik in der Frühe.—.30: Früh⸗Gymnaſtik. —.45: Fortſetzung der Muſik in der Frühe.—.00: Sommersende kündigt ſich an Erjte Herbitmodelle vor Berlin, im Auguſt 1936. Berlin, augenblicklich im Mittelpunkt des Welt⸗ intereſſes, da es die Nationen im Zeichen der Olym⸗ piſchen Spiele bei ſich ſieht, hat neben den ſport⸗ lichen Senſationen auch mit modiſchen Ueberraſchun⸗ gen aufzuwarten: Zwar ſind wir noch im Sommer, die Mode jedoch eilt der Jahreszeit voraus, und ſo ſehen wir die erſten Uebergangsmodelle in vorbildlicher Ausführung. Blau und Schwarz werden vorherrſchend ſein. Jackenkleider eignen ſich beſonders gut. Wir ſehen kurze loſe, und anliegende Jacken zu ſchmalen Röcken. Sehr anmutig iſt ein neues graublaues Jackenkleid aus einem feinen Wollgewebe. Die Jacke iſt tailliert, oberhalb der Hüfte iſt ſie glockig geſchnitten, wodurch der verhältnismäßig kurze Rock noch ſchmaler wirkt. Sportlich und ſehr elegant ſieht der halbhohe Kragen aus, die Aermel ſind in der Schultert verbreitert und fallen nach unten zu ganz eng aus. Dazu wird eine weiße Seidenbluſe getragen, die in Verbindung mit hohen weißen Handſchuhen dem Anzug die ſportlich zurückhaltende Note ſchenkt. Der Hut in der Farbe des Jackenkleides iſt flach, hat einen graden Rand und wird mit einem kurzen Schleier geputzt. Ein anderes blaues Jackenkleid zeigt die Gür⸗ teljacke, ohne Kragen und ohne Revers. Sie hat große, dekorative Knöpfe, von öͤenen der eine am Schluß, der andere am Gürtel angebracht iſt. Der Rock iſt ſchmal, und die beſondere Wirkung des Jackenkleides beſteht in den ͤͤreiviertellan⸗ gen Aermeln, die unten am Rand mit Pelz verbrämt ſind. Zweckentſprechend iſt die kurze Jacke an einem lichtblauen Koſtüm aus feinem Wollſtoff. Sie iſt reich mit weißen Schnürlitzen beſetzt, und da auch ſie keinen Kragen hat, wird dazu eine rich⸗ tige Hemoͤbluſe mit Kragen und Krawatte angelegt. Zu den Schnürlitzen paſſend, wählt man die Bluſe aus weißem Kunſtſeidengewebe. Die neue Mode— die langen Bluſenärmel unter den dreiviertellangen Jackenärmeln vorſehen zu laſ⸗ ſen, findet ſich bei einem Anzug aus ſchwarzem den Nationen in Berlin Miſchgewebe. Zum kurzen und engen Rock wird eine loſe, kurze Jacke mit oͤreiviertellangen Aermeln getragen, die weiße Seidenbluſe iſt in Kaſakform ebenſo lang wie die Jacke, und ihre langen Aermel kommen unter den Jackenärmeln zum Vorſchein. Ein breiter ſchwarzer Ledergurt ſchmückt die Bluſe und deutet auf ihre Zugehörigkeit zum Koſtüm hin. Die Jacke hat einen breiten Kragen und große, tief angeſetzte Taſchen. Bedeutungsvoll für die Mode des Uebergangs iſt das einfache Wollkleid, das im Auguſt ſchon recht aktuell ſein kann. Die Linie iſt ſehr anliegend, die Taille betont. Viele der neuen Wollkleider aus Cloqué, feinem Wollſtoff, haben lange Aermel, deren modiſcher Putz die Knopfreihe iſt. Von der Schulter angefangen bis zum Handgelenk ſind die großen, in der Farbe vom Gewebe abweichenden Knöpfe angebracht, die nur vorn am runden Aus⸗ ſchnitt ein Stückchen freilaſſen. Der enge Rock iſt geſchlitzt, der Gürtel eng anliegend und zuweilen in der Mitte in einer Spitze auslaufend. Von hübſcher Wirkung für den Blick iſt das bunte Jäckchen, das zu jedem Wollkleid getragen werden kann. Das iſt eine ſehr luſtige Mode, denn das Jäckchen hat fröhliche Farben, und ſo kann es ſelbſt ein düſteres Kleid aufhellen. Die Aermel ſind dreiviertellang, aber auch das iſt keine Schattenſeite, da ja bekanntlich der Kleidärmel ſeine Rolle weiter⸗ ſpielt, wenn er unter dem Jackenärmel hervorſieht. In den Farben iſt man ganz unbeſchränkt Jedwede Muſterung des Jäckchens wird als paſſend zu jed⸗ wedem Ton des Kleides empfunden. Erwähnens⸗ wert ſind ferner die neuen Wollkleider mit langem oder kurzem Kaſack, unter dem ein enger, geſchlitzter Rock ſichtbar wird. Stilvoll zum neuen herbſtlichen Kleid oder Koſtüm iſt allein der Filzhut. Sein Kopf iſt eckig, rund oder kantig, ſein Rand flach und nach vorn zu ver⸗ längert. Man ſetzt ihn gerade, oder, wenn es kleid⸗ ſamer iſt, ein wenig ſchräg. Auch Barets und Chine⸗ ſenkappen bleiben weiter im mooiſchen Bild beſtehen. Sie können zum Koſtüm paſſend oder abweichend in der Farbe getragen werden. Schü. Nachrichten.—.15: Fortſetzung der Muſik in der Frühe. —.50: 13. Tag der 11. Olympiſchen Spiele. Programm⸗ durchſage.—.00: Unterhaltungsmuſik. Dazwiſchen: Hör⸗ berichte, Rudern⸗Zwiſchenläufe, Schwimmen 400⸗Meter⸗ Freiſtil⸗Frauen⸗Vorläufe, 1500⸗Meter⸗Freiſtil⸗Vorläufe, Hörberichte von den Placierungs⸗Waſſerballſpielen. 12.00: Muſik am Mittag. Dazwiſchen: Olympiſche Siegertafel 1896 bis 1936.— 13.45: Neueſte Nachrichten.— 14.00: Muſik zur Unterhaltung. Dazwiſchen: Hörberichte, Rudern⸗Zwiſchen⸗ läufe. Schwimmen: 1500⸗Meter⸗Freiſtil⸗Vorläufe, 200⸗ Meter⸗Bruſtſtil⸗Vorläufe, 100⸗Meter⸗Kücken⸗Zwiſchenläyofe, 100⸗Meter⸗Rücken⸗Frauen⸗Endlauf, Waſſerballſpiele, Fech⸗ ten: Säbel⸗Mannſchafts⸗Entſcheidung, Fußballſpiel um den 3. und 4. Platz.— 18.00: Unterhaltungsmuſik.— 19.00: Olympia⸗Echo: 13. Tag.— 20.00: Nachrichten.— 20.10: Volkstümliche Muſik. Dazwiſchen: Hörberichte, Boxen: 3 * Serie.— 22.00: Wetter⸗ und Togesnachrichten“— 22415: Olympia⸗Echo.— 23.00: Klänge aus Rumänien. Original⸗ rumäniſcher Volkslieder.— muſik. 23.50: Tanz⸗ Wetterkarte des Luftamts Frankfurt a. M. 1¹ 5t 1936 190hr. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 12. Auguſt. Die ſtarke Er⸗ wärmung des Feſtlandeg in den vergangenen Ta⸗ gen hat bereits zu einer weitgehenden Umgeſtaltung des Wetters geführt. Nach der Ausbildung von ver⸗ breitet auftretenden Wärmegewittern ſtieß am Dienstagabend von Nordweſten her kühlere Meeres⸗ luft nach Weſtdeutſchland vor und verurſachte noch⸗ mals weit verbreitete Gewitter. Damit hat ſich über Weſteuropa neuerdings eine noröweſtliche Luftſtrö⸗ mung eingeſtellt, die auch in den nächſten Tagen wieder leicht unbeſtändiges und nicht nie⸗ derſchlagsfreies Wetter erwarten läßt. Vorausſage für Donnerstag, 13. Auguſt Wechſelnd bewölkt mit Aufheiterung und kür⸗ zeren und teilweiſe gewittrigen Niederſchlägen, bei etwas lebhafteren weſtlichen bis ſüdweſt⸗ lichen Winden Temperaturen um 20 Grad. Höchſttemperatur in Mannheim am 11. Auguſt + 24,1 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 12. Auguſt 14,6 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 14,9 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtérn früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 13,8 Milli⸗ meter= 13,8 Liter je Geviertmeter. In den Rheinbädern wurden heute vormittag 7 Uhr 18,5 Grad Waſſer⸗ und + 14,5 Grad Luſt⸗ wärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Rpein⸗Pegel] 8. 9. 10. 11. 12. Necar-Peel 9 10. 11 12. Rheinfelden.68.68.57.7 Boclſach.062.952,83 20 Mannheim 5,25, 8,08 4,93“ 4,85 Kehl. 4204.17.98.88.55/[Jagſtfeld.——2 Maxau.. 6,186,045.90 5,78 5,7J[Heilbronn— Mannheim.5,505,37.19.08.97[Plochingen.——— Kaub 81.77 30813—.510Diedesheim. Röln 3,813,743,651 3,52 3,7 Institut für moderne Schönheitspflege 2 rau ElisahethWeigel JI, 6 vorm. Norma Spohrer J1, 6 Gesichts- u. Körperpflege. Original- Rotations-Massagen. Haarentfernung Gesichtshaare, Warzen Leberflecken 8 entfernt unter Sarantie für immer— ohne Nerben. Praxis seit 1901. Viele Dank⸗ fehlungen. auswärts. schreiben. Aerztliche 6 Komme auf Wunsch auch nac Ffau R. 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Es mußte daher damit gerechnet werden, daß die ſehr gün⸗ ſtigen Ergebniſſe der erſten Erntevorſchätzung zu Anfang Juli eine gewiſſe Minderung erfahren werden. Nach dem Urteil der Sachverſtändigen des Statiſtiſchen Reichsamts hleiben die Schätzungen zu Anfang Auguſt bei faſt allen Getreidearten, wie aus nachſtehender Ueberſicht hervorgeht, binter denen der diesjährigen Julivorſchätzung zurück: Vorſchätzung Endgültige Ernteermittlung Auguſt 1936 Juli 1996 1995 Winterroggen 17,8 Dz. 18,8 Dz. 16,5 Dz. Sommerroggen 3 14,6„ 12,9„ Winterweizen 299„ 23,8„ E Sommerweizen 28„ 20,4„ Spelz 15,8„—* 16,9„ Wintergerſte 26,5„ 26,4„ 25,9„ Sommergerſte 20,8„ 20,9„ 19,6„ Hafer 20,8„ 20,5„ 19,3„ Sommermenggetreide 19,6„ 19,9„ 1„ Wintermenggetreide 18,8„ 1„ Im Reichsdurchſchnitt zeigt der Winterroggen mit einem Minderertrag von einem Doppelzentner je Hektar gegenüber dem Vormonat die ſtärkſte Verſchlechterung, an der nahezu alle Gebiete des Reiches beteiligt ſind. Bei den übrigen Getreidearten iſt die Ertragsminderung gegen die erſte Vorſchätzung geringer; beim Hafer und dei der Wintergerſte iſt ſogar eine, allerdings unweſentliche Auf⸗ beſſerung erkennbar. In den einzelnen Gebieten des Reiches ſind die Ertragsänderungen gegen die erſten Juli⸗ ſchätzungen recht unterſchiedlich. Die Unterſchiede betra⸗ gen bis zu 3 Dz. je Hektar. Aus einzelnen Berichts⸗ bezirken ſind ſogar Ertragsminderungen bis zu 6 Dz. je Hektar gemeldet worden. Ein Ausgleich iſt aber ichon in den kleineren Verwaltungsbezirken erkennbar, ſo daß in keinem Verwaltungsbezirk eine ganz ungünſtige Getreide⸗ ernte zu erwarten iſt. Allerdings muß bei der Beurtei⸗ lung der vorliegenden Schätzungen berückſichtigt werden, daß die Sachverſtändigen ihr Urteil unter der Voraus⸗ ſetzung gegeben haben, daß ſich die Witterungsverhältniſſe bis zur Bergung der Getreideernte normal entwickeln. Der endgültige Ausfall der Getreideernte iſt daher noch ſtark abhängig vom Auguſtwetter. Unter Zugrundelegung der für Ende Mai 1936 ermittel⸗ ten(zum Teil ſchon berichtigten) Anbauflächen wären nach den Anfang Auguſt 1936 eingegangenen Schätzungen im Deutſchen Reich(ohne Saarland) nachſtehende Getreide⸗ ernten zu erwarten: Vorſchätzung Endgültige Ernteermittlung Auguſt 1936 Juli 1936 1930/35 Millionen Tonnen Winterroggen 7,88 8,34 7,67 Sommerroggen 0,08 0,8 0,09 Winterweizen 4,46 4,54 4,10 Sommerweizen 0,35 0,36 0,54 Spelz 0,11 0,11 0,14 Wintergerſte 1,14 0,67 Sommergerſte 2,43 2,50 2,52 Hafer 5,75 5,69 6,05 Wintermenggetreide 0,18 0,18 0,69 Sommermenggetreide 0,82 0,84 0,69 Somit ſind nach der Auguſt⸗Vorſchätzung etwa um 570000 Tonnen Getreide 2,4 v. H. weniger errechnet wor⸗ den, als nach der erſten Juli⸗Vorſchätzung zu erwarten war. An dieſem Rückgang iſt allein der Roggen mit etwa 460 000 Tonnen oder vier Fünfteln und der Weizen mit etwa 90 000 T n beteiligt. kaeſamt wären unter den obenerwähnten Voraus⸗ ſetzungen 1936 etwa 12,88 Mill. To. Brotgetreide, 9,32 Mill. To Gerſte und Hafer und etwa 1 Mill. To. Menggetreide zu erwarten. Die geſamte Getreideernte wird im Reichs⸗ gebiet leinſchl. Saarland) auf etwa 23,26 Mill. To. geſchätzt, das iſt zwar um 570 000 To. weniger, als nach der Juli⸗ ſchätzung erwartet werden konnte, aber immerhin noch um etwa 1,2 Mill. To. mehr, als bei der endgültigen Ernte⸗ ermittlung im Vorjahr feſtgeſtellt worden iſt. Irak-Peiroleum erwirbi maßgebende Beieiligung an der Mossul-Oilfields „Wie die„Times“ meldet, hat die Jrak⸗Petroleum⸗Ge⸗ ſellſchaft maßgebenden Einfluß auf die Moſſul⸗Oilfields⸗ Limited genommen. Die Nachricht iſt inſofern intereſſant, als die Moſſul⸗Oilfields⸗Limited ſich bisher teilweiſe in italieniſchem Beſitz befand. Das Kapital der Jrak⸗Petro⸗ leum⸗Geſellſchaft in Höhe von 6,5 Mill. Pfund gehört der Anglo⸗Jraniſchen Oelgeſellſchaft, der Royal⸗Dutch⸗Shell⸗ Gruppe, einer franzöſiſchen und einer amerikaniſchen Gruppe. Die Moſſul⸗Oilfields⸗Limited war vor vier Jahren mit einem Kapital von 1,6 Mill. Pfund gegründet worden, um ſämtliche Aktien der Britiſh⸗Oil⸗Development⸗Co. zu über⸗ nehmen. Im vergangenen Jahre waren verſchiedene Mit⸗ glieder aus dem Auſſichtsrat ausgeſchieden, gleichzeitig wurde mitgeteilt, daß italieniſche Intereſſenten maßgeben⸗ den Einfluß auf beide Geſellſchaften gewonnen hätten, Die Mitteilung über eine kontrollausübende Einflußnahme von italieniſcher Seite iſt ſeinerzeit zwar dementiert wor⸗ den, ſo ſchreibt die„Times“, nichtsdeſtoweniger hätten die Jigliener einen wichtigen Einfluß auf dieſe Geſellſchaft genommen. Erschöpfung der englischen Quecksilbervorrãie Wie aus zuverläſſiger Quelle in London verlautet, ſind die engliſchen Vorräte an Queckſilber infolge der Wirren in Spanien nahezu erſchöpft. Die gegenwärtigen Hemmun⸗ gen im Zahlungsverkehr zwiſchen England und Italien dürften es in der nächſten Zeit England auch nicht er⸗ möglichen, ſeinen Bedarf bei den italieniſchen Mitgliedern des Queckſilberkartells zu decken. Konserven Braun Produkiions- und Absatsſeigerung Bei der Konſervenfabrik Joh. Braun AG, Pfeddersheim bei Worms a. Rh., haben Produktion und Abſatz im Ge⸗ ſchäftsjahr 1935/36(30. April) eine Vermehrung gegenüber dem Vorjahre erfahren. Hieran waren lt. Bericht in größe⸗ rem Ausmaße die reichsverbilligten Brotaufſtrichmittel be⸗ teiligt. Der ſtärkere Beſchäftigungsgrad brachte es mit ſich, daß die Belegſchaftsziſfer beſonders während der Haupt⸗ verarbeitungszeit des einlaufenden Rohmaterials Er⸗ höhungen erfahren hat. Der Vorſtand(2) erhielt im Be⸗ richtsjahre 30 624(29 361) l, der Aufſichtsrat 5000(4995) l. Die in der Bilanz nicht ſichtbaren Verbindlichkeiten aus der Begebung von Wechſeln und Schecks am Bilanzſtichtag betragen 85 193 l. Der Betriebsüberſchuß ſtieg auf 1,01(0,86) Mill., während für Perſonalaufwendungen 0,55(0,49), für Zinſen und Steuern 0,13(0,11) Mill.“ aufgebracht wurden. Die ſonſtigen Aufwendungen erforderten 0,26(0,22), Abſchrei⸗ bungen 0,02(0,01) Mill. 4. Aus dem Reingewinn von 42 924(23 255)/ zuzüglich 11 259/ Vortrag werden, wie ſchon gemeldet, auf das 947 500 betragende Aktienkapital 4(3) v. H. Dividende verteilt, 16 277(11 253) 4 ſollen vor⸗ en werden. WerPie Bilan⸗ zeigt(in Mill. /) das Anlagevermögen mit 0,20(unv.), die Vorräte mit 0,62(0,63), die Forderungen mit 0,42(0,34), flüſſige Mittel mit 0,02(0,05): andererſeits den Reſervefonds mit 0,09(unv.) und die Verbindlichkeiten mit 0,18(0,19) Mill.. —— Jahr ſei zunächſt ein Rückgang des Ver⸗ * brauchs von Konſerven gegen das Vorjahr zu verzeichnen, man glaube aber mit einer Belebung der Nachfrage nach Konſerven und Marmeladen rechnen zu bürfen. HB 25. Auguſt in Worms. der Neuen Mannheimer Zeitung Waren und Märkie Amtlicher Großmarkt für Getreide und Futtermittel Stuttgart v. 11. Ang. Je 10% Kilo frei verladen Vollbahn⸗ ſtation: Weizen, württembergiſcher, durchſchnittliche Be⸗ ſchaffenh. 76/77 Kilo, bis 15. 8. Erzeugerfeſtpreis W 7 20,70; W 10 21,00; Wͤ 14 21,40; Wͤ 17 21,70; Roggen durchſchn. Beſchaffenheit, 71—73 Kilo, Erzeugerfeſtpreis R 14 15,80; R 18 16,30; R 10 16,50; Futtergerſte, durchſchnittliche Beſchaffenheit, 59/60 Kilo, Auguſt⸗Erzeugerfeſtpreis G 7 15,70; G 8 16,00; Futterhafer, durchſchnittliche Beſchaf⸗ fenheit, 48/40 Kilo, Erzeugerpreis bis 15. Auguſt H 11 17,10; H 14 17,60; Wieſenheu loſe neu—6; Kleehen loſe neu—7; Stroh(drahtgepreßt) neu—3,25. Sene im Gebiet des Getreidewirtſchaftsverbandes Württemberg(Preiſe für 100 Kilo, plus 0,50 4 Frachten⸗ ausgleich frei Empfangsſtation). Weizenmehl(Type 405 bis 1100) mit einer Beimiſchung von 20 v. H. Kernen oder amtlich anerkanntem Kleberweizen 1,25/ per 100 Kilo Aufſchlag, mit einer Beimiſchung von 10 v. H. kleberreichen Auslandweizen 1,50& per 100 Kilo Aufſchlag. Reines Kernenmehl 3,50“ per 100 Kilo Auſſchlag auf die jeweilige Type. Weizenmehl, Baſistype 790, Inlandsmahlung(bisher Weizenmehl 1) bis 14. Sept. W7 27,90; W 10 288,40; W 14 29; W 17 29; Roggenmehl, Baſistype 997 bis 14. Auguſt 1936 R 14 22,70; R 18 23,30; R 19 23,50; Kleiegrundpreiſe ab Mühle einſchließlich Sack: Weizenkleie bis 14. September 1936'7 9,95: W 10 10,10; Wͤ 14 10,30;'17 10,45: Roggen⸗ kleie bis 14. 8. 1996 R 14 10,10; R 18 10,40; R 19 10,50 4. Weizen⸗ und Roggen⸗Futtermehl jeweils bis zu 2,50 4 per 100 Kilo teurer als Kleie.— Für alle Geſchäfte ſind die Bedingungen des Reichsmehlſchlußſcheins maßgebend. Marktverlauf: Der Markt befindet ſich im Uebergang von der alten zur neuen Ernte. Ankünfte von neuem Brot⸗ getreide aus Württemberg ſind noch nicht zu verzeichnen, wohl aber aus Bayern. Sie ſind im Naturalgewicht wenig befriedigend, jedoch iſt die Kleberqualität beim Neuweizen meiſtens gut. Der Bedorf an Gerſte und Haſer konnte nicht immer ausreichend gedeckt werden, da neue Frucht noch nicht genügend an den Markt kommt. Weizen⸗ und Roggenmehl hat weiterhin lebhafte Nachfrage, ebenſo Müh⸗ lennachprodukte. E Rotterdamer Getreidekurſe vom 11. Aug.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Sept. 5,85; Nov. 5,72%; Jan. 5,62/; März 5,50.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Sept. 76,50; Nov. 73,50; Jan. 74; März 75,25. Liverpooler Baumwollkurſe vom 11. Aug.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) Auguſt(36) 649; Sept. 638; Okt. 632; Nov. 625; Dez. 624; Jan.(37) 624; Febr. 624; März 625, April, Mai je 624; Juni, Juli je 623; Auguſt 616; Okt. 604; Jan.(38) 599; März 598; Mai 597; Tendenz ruhig. SELeinölnotierungen vom 11. Auguſt.(Eig. Dr.) Lon⸗) don: Leinſaat Pl. per Auguſt 12,50; Leinſaat Klk. per Auguſt⸗Sept. 147/16; Leinſaatöl loko 27,9; Auguſt 26,9; Jan.⸗ April 27,0; Baumwollöl ägypt. 28,6; Baumwoll⸗St. ägypt. per Sept. 8,5. Neuyork: Terp. 43,5. Savannah: Terp. 38,5. S. Hamburger Schmalznotierungen vom 11. Aug.(Eig. Dr.] Tendenz ruhig; Amerikaniſch Steamlard tranſito ab Kai 28,5 Dollar; Pure Lard verſchiedene Standardmarken raffn. per 4 Kiſten mit ie W Kilo netto trani. ab Kai 29—29,25 Dollar. n* Badiſche Obſtgroßmärkte vom 11. Auguſt. Bühl: Anfuhr 4600 Zentner. Preiſe je Kg.: Himbeeren 65—703 Zwetſchgen 36; Pfirſich 60—70; Aepfel 30—45; Birnen 25 bis 50; Mirabellen 70—90; Brombeeren 40—45; Heidel⸗ beeren 50—54 Pfg.— Achern: Anfuhr 2500 Zentner. Preiſe je Kg.: Heidelbeeren 50; Brombeeren 35—40; Pfir⸗ ſich 60—70; Mirabellen 50—60; Zwetſchgen 36) Aepfel 30 bis 55; Birnen 20—60 Pfg. Verkauf flott. * Pfälziſche Obſtgroßmärkte vom 11. Auguſt. Ludwigs⸗ hafen: Weißkraut 2,5—3; Rotkraut—5; Erbſen 15; Boh⸗ nen—10; Karotten—5 Pfg.— Schifferſtadt: Tomaten 18, 12—14,—8; Weißkohl—3,5; Rotkohl—3,5; Wirſing 3,5 bis 4; Buſchbohnen—8; Stangenbohnen 10—12; Blumen⸗ kohl 25—30, 12—18,—7; Endivienſalat 2,5—5, Rettich pro Stück 2,5—3, je Bündel 2,5—3 Pfg.— Lambsheim: Zwetſch⸗ gen 16—18; Aepfel 14—20; Birnen 11—21; Tomaten 15; Bohnen—8 Pfg. Geld- und Devisenmarkt Paris, 11. August Cchlud emtlich). 7625—15 Ean 2848,7, Kln, 11535 Men 10- 857 k 285,87 P Shn 485. Saahin- L Mae, 285). London. 11. Augutt Cchlub amtlich) 99 Leyort 502.62[1 22.40 Moan.45 Schend 17243 Unnnn 502.37 Wee 19.39¼ Kumänie 83— Vekohemj: 1/½07 Imstirdam 738.75 0i10 19.90— Kanstann. 624.— farralien 125.— berit 76.25— Lisabon 119,18 Ihen 581.—. Maito. 17,90 bräser 28.80— Heisiagiors 227.— Min.55 KMonterided 24.25 ſtalien 68.81— Prag 121.62 Wanthan.62 Faiparho 120.0 Perlin 1248½ Budpet 27,— Gotne: Alres] 15,— Sornez Schwin 15.45¼ UBeigrai 2189 50 ſio de Jan. 412.— t Lon gon1807 Spanlen 39,00— Foiſz 400.— Hongkong 1,287 LSüdzffiks 100,12 Meialle Hamburger Meiallnofierungen vom 11. Augusi vhl Eit ſunü W a 0 Lnur 51.7551.— 2⁵³,5 2——— 182518.25 Februůg Fäänsilber(B. P. Kc). 41.5088.50 RP.842.79 in Gidker 785 2. LGrapr., Güü. 5..). 20— elsilör.(AI. 5...05 860C 5 Aui lus lues.—, nler(S peage 1275 8— Apri. e. Mei luni 5 N S b Augus! 49.2549.2 253,5253,50 Septemb.49.2549,.25 253,553,5 Okiober 49,2549.25 253,5253,5 Reremb. 50,5050.—“ 283,5253, f Deuunb. 151.2550,50... 253,51258,5... Wolirsmerr Günes,(in Sh.) *Neue Metallkurspreiſe. Durch Bekanntmachuna K P 179 wurden vom 12. Auguſt an die Kurspreiſe für Blei und Kupfer um 0,25/ und die für Rotguß und Bronze um 0,50/ je 100 Kilo erhöht. veröffeniticht am RN je 100 leg RM je 100 kg beröffentlicht am 5 ˖8 in Kraft ab S8 E238 Alum. n. leg. 144—148 144—148[Bronzeleg. 77½/—80/77/ 80. do. Legier. 68—70 68—70 Neuſilberleg. 58¼—56¾ 53¼—56/ Blei nicht leg. 20/— 212/21¼—22¼ Nickel n. leg.] 249—260249—209 Hartblei 28—.24/23/— 24¼ JZink fein.2/—22½21½—72½ Kupfer n. leg. 58%¾— 55/54/55/ do roh 17½—18%¼17/—18. Meſſingleg.3/—40¼ 39—-41 Zinn n. leg.] 228—243224—241 Rotguß leg. 58¾—55/54/— 56/ Banka⸗Zinnſ 24—225[243—253 * Der Londoner Goldpreis beträgt am 11. Auguſt für eine Unze Feingold 138 ſh 6 8 286,6318 4, für ein Gramm demnach 53,4345 Pence= 2,78527 /. in Kraft ab 88 * Die Leipziger Herbſtmeſſe. Die Leipziger Herbſtmeſſe beginnt am Samstag, dem 30. Auguſt, und dauert bis ein⸗ ſchließlich Donnerstag, den 3. September. Die Textil⸗ und Bekleidungsmeſſe ſchließt ebenfalls erſt am 3. September. Am gleichen Tage wird die Baumeſſe geſchloſſen. Die Bau⸗ meſſe wird in den Hallen 18, 19 und 20, auf einem großen Freigelände und in der Halle Stahlbau vor allem die Fortſchritte in der Bautechnik demonſtrieren. Daneben wird den Hauptaufgaben des Wohnungs⸗ und Siedlungs⸗ baus breiter Raum gewidmet ſein. Mehrere Sonder⸗ ſchauen verleihen der Meſſe eine beſondere Note. Im Rah⸗ men der Reichs⸗Werbe⸗Meſſe wird eine Sonderſchau„Fürr Weihnachten werben“ durchgeführt. Die Deutſche Reichsbahn gewährt den Beſuchern der Leipziger Herbſt⸗ meſſe 1936 weitgehende Fahrpreisermäßigungen. Ebenſo räumen faſt alle europäiſchen Eiſenbahnen den ausländi⸗ ſchen Meſſegäſten Fahrpreisermäßigungen ein, die Nachläſſe zwiſchen 25 v. H. und 60 v. H. der normalen Tarife vor⸗ ſehen. Ferner gewährt eine große Anzahl See⸗, Küſten⸗ und Binnenſchiffahrtslinien weitgehende Paſſage⸗Ermäßi⸗ gungen. Die meiſten europäiſchen Eiſenbahnen und eine Reihe von Schiffahrtslinien räumen Frachtvergünſtigun⸗ gen für Meſſegüter ein. Auch die Deutſche Lufthanſa ge⸗ währt den Beſuchern der Herbſtmeſſe eine Flugpreisermä⸗ ßigung, und für den An⸗ und Abtransport von Meſſe⸗ gütern Frachtpreisermäßigungen. * Abſatzbelebung in der Schloß⸗ und Beſchlaginduſtrie. Die Beſchäftigungslage der Schloß⸗ und Beſchlaginduſtrie läßt im Verſandgeſchäft, vor allem im Zuſammenhang mit der geſtiegenen Nachfrage nach den vom Baugewerbe be⸗ nötigten Erzeugniſſen, eine ſeit Monaten zunehmende Beſſerung erkennen. Trotzdem ſind die Beſchäftigungs⸗ verhältniſſe bei den einzelnen Werken nach wie vor ſtark unterſchiedlich, wofür neben einer ſtarken Spezialtſierung u. a, auch die uneinheitliche Beteiligung der Unternehmen am Ausfuhrgeſchäft mitbeſtimmend ſein dürfte. Der Ab⸗ ſatz in das Ausland konnte trotz der beſtehenden Erſchwe⸗ rungen ebenfalls weiter geſteigert werden, wobei eine ſtär⸗ kere Zunahme der Ausfuhr in Bau⸗ und Möbelbeſchlägen feſtzuſtellen iſt. Im Gegenſatz zum erſten Halbjahr 1935 iſt in der erſten Hälfte 1936 der Abſatz von Bau⸗ und Mö⸗ belbeſchlägen auf 6751 To. gegen 5057 To., alſo rund 92 v. H. geſtiegen, dagegen ergibt ſich bei Schlöſſern mit 5˙837 To. gegen 5330 To. eine Steigerung von etwa 10 v. H. Die Tätigkeit der ſeit einiger Zeit beſtehenden Ausfuhrverbände, die ſich zufriedenſtellend entwickelt, dürfte die Ausfuhrgeſtaltung ebenfalls im günſtigen Sinne beeinfluſſen. * Schnellpreſſenfabrik Frankenthal Albert u. Cie., Gmbc, Frankenthal. Durch Beſchluß der Geſellſchafter⸗ verſammlung vom 12. Juni 1996 wurde das Stammkapital der Geſellſchaft um 200 000 4, alſo von 100 000&4 auf 300 000 erhöht. Die Geſellſchaft hat bekanntlich vor kur⸗ zem die Fabrikanlagen aus der Konkursmaſſe der ehe⸗ maligen AG erworben und berichtete erſt letzthin über eine gute Beſchäftigungslage. * Pfalzbrauerei vorm. Geiſel u. Mohr AG in Neuſtadt a. d.§. Die Firma iſt geändert in„Pfalz⸗Brauerei AG, Neuſtodt an der Weinſtraße“. Die Maforität liegt mit 93 v. H. von 300 000„ AK bei der Bürgerbräu Ludwigshafen, die im Zuge der Erweiterung der Neuſtadter Brauerei die Herſtellung obergärigen Bieres in das Fabrikationspro⸗ gramm aufnahm. * Papierfabrik Großenhain AG, Großenhain/ Sa.— Kleiner Jahresgewinn. Das Geſchäftsjahr 1935 iſt etwas günſtiger verlaufen als das Vorjahr, ſo daß ein Gewinn von rund 25 000/ ausgewieſen werden kann. Um dieſe Summe vermindert ſich der Verluſtvortrag von 371.594&l, der i. V. unverändert aus 1923 übernommen wurde.(Der Jahresverluſt 1934, der nicht in der Erfolgsrechnung er⸗ ſchien, wurde durch eine Gruppe von Großaktionären ge⸗ deckt). AK 1,0 Mill. 4. GV am 22. Auguſt. Deutſche Gasgeſellſchaft Ac, Berlin. Die Deutſche Gasgeſellſchaft AG, Berlin, deren Atk von 100 Mill. 4 ſich zum größten Teil im Beſitz der Stadt Berlia, des Kreiſes Teltow und der Deutſchen Continental⸗Gas⸗Geſellſchaft in Deſſau, beſindet, gibt im Reichsanzeiger das Ziffernwerk ihres Abſchluſſes bekannt. Die Einnahmen von der Gas⸗ betriebsgeſellſchaft AG belaufen ſich auf 5,96(5,98) Mill. /, Erträge au Beteiligungen auf 0,32(unv.) und außerordent⸗ liche Erträge auf 0,03(0,16) Mill.. Einſchließlich 17553(88 457)„ Vortrag wird ein Reingewinn von 2,38(3,17) Mill. ausgewieſen, über deſſen Verwendung Angaben nicht gemacht ſind(i. V. 3 v. H. Dividende). Die Bilanz(olles in Mill. /) zeigt das Anlagevermögen er⸗ höht mit 115,67(114,06). verändert. * Die Sowietaufträge nach der Wirtſchaftsvereinbarung vom 9. April 1935. Nach Angaben der Berliner Sowjet⸗ handelsvertretung ſind nach dem Stond vom 1. Juli 1936 im Rahmen des 200⸗Mill.„⸗Kreditabkommens vom 9. April 1935 von den ſowjetruſſiſchen Stellen an die deutſche In⸗ duſtrie insgeſamt 7044 Aufträge im Betrage von 168,113 Mill. erteilt worden. Von dieſen beſtellten Waren wur⸗ den zum gleichen Zeitpunkt Lieferungen zum Betrage von 32,321 Mill./ ſowjetruſſiſcherſeits bereits übernommen. Tafelglasabſatz im In⸗ und Auslande erhöht. Der deutſche Tafelglasabſatz verzeichnete 1935 eine Geſamt⸗ erhöhung um 3,1 v. H. Im erſten Halbjahr 1936 liegt bei den im Verein Deutſcher Tafelglashütten zuſammen⸗ geſchoſſenen Firmen eine gegen die gleiche Vorjahreszeit um 15 v. H. erhöhte Abſatzentwicklung vor. Der Bedarf kann trotz der ſeit langem anhaltenden zufriedenſtellenden Abſatzerweiterung reibungslos befriedigt werden, da die Produktionshöhe der Induſtrie immer noch nicht voll aus⸗ genutzt wird. Es liegen noch zwei große Glashütten ſtill. Obwohl die internationalen Märkte nicht bereinigt ſind, iſt auch die Tafelglasausfuhr ziemlich lebhaft geweſen. Die Defag, in der die exportierenden VDr⸗Hütten vereinigt ſind, konnte, wie man weiter hört, ſowohl mengen⸗ als auch wertmäßig höhere Ausfuhrziffern gegenüber dem erſten Halbjahr 1935 wieder erreichen. Die weiteren Aus⸗ Beteiligungen ſind mit 2,67 un⸗ ſichten des Tafelglasabſatzes werden als nicht ungünſtig angeſehen, wenn man auch im zweiten Halbjahr 1936 für die Hauptſaiſon im Herbſt einen ſtetigeren Verlauf als im Vorjahre erwartet. 1406 * Markt der landwirtſchaſtlichen Erzeugniſſe. Der Büt⸗ terumſatz iſt, für das geſamte Reich geſehen, in der letzten Zeit durchweg auf der gleichen Höhe ſtehen geblieben. Was in den Großſtädten weniger verbraucht wurde, nahmen die Bade⸗ und Kurorte mehr auf. Bei dem für dieſe Jahres⸗ zeit verhältnismäßig hohen Butteranfall vollzieht ſich die Verſorgung aber in glatten Bahnen. Stockungen oder an⸗ dere Schwierigkeiten traten auf keinem Markte auf. Die anhaltende feuchte und kühle Witterung, die das Wachs⸗ tum der Weiden günſtig beeinflußt, wird den jahreszeit⸗ lichen Rückgang noch weiter aufſchieben und verzögern. Damit werden gleichzeitig die Grundlagen für die Win⸗ terverſorgung noch erheblich erweitert werden können. Die Buttererzeugung hat alſo eine Entwicklung genommen, die durchaus erfreulich iſt. Der Trinkmilchverbrauch bewegte ſich in verhältnismäßig engen Grenzen. Die Neufeſtſetzung der Eierpreiſe hat, wie die Entwicklung des Eiermarktes zeigt, bereits Einfluß auf die Anlieferungen gehabt. All⸗ gemein waren höhere Anlieferungen zu verzeichnen, ins⸗ beſondere in den Städten, die außergewöhnlich ſtarken Be⸗ ſuch aufzuweiſen hatten. Die private Einlagerung wird beendet und der Verzehr auf ein normales Maß gebracht worden ſein. Der Eieranfall iſt, wie erwartet, noch nicht weſentlich zurückgegangen. Das abfallende Futter an den Dreſchmaſchinen hat die Futtergrundlage für die Hühner weſentlich verbeſſert und in erſter Linie dazu beigetragen, daß die anfallenden Eiermengen die der Vorwochen erreich⸗ ten. Zur Ergänzung des deutſchen Eieranfalls wurden im bisherigen Umfange holländiſche, polniſche und däniſche Eier herangezogen. Auf dem Hamburger Markte gab es beſonders viel Erzeugniſſe aus den Noroſtaaten. * Anhaltende Nachfrage am Ledermarkt. Am Ledermarkt hielt die rege Nachfrage an, namentlich ſeitens der Schuh⸗ induſtrie, die ihren Herbſtbedarf eindeckte; auch der Leder⸗ handel nahm eine Ergänzung ſeiner Lagerbeſtände für die kommenden Monate vor. Das Schuhgeſchäft nahm einen ruhigen Verlauf. Inzwiſchen gehen, wenn auch zögernd, die Herbſtaufträge ein. Auch die Lederworeninduſtrie iſt auf den Herbſtbedarf eingeſtellt. Man erwartet zur Leip⸗ ziger Herbſtmeſſe einen regeren Auftragseingang. * Stand der Reben im Deutſchen Reich Anfang Auguſt. Obwohl das kühle Juliwetter der Entwicklung der Reben nicht förderlich war, iſt ihr Stand im allgemeinen noch als recht gut zu bezeichnen. Nach dem Urteil der Sachverſtän⸗ digen hat ſich der Rebſtand, wie das Statiſtiſche Reichsamt meldet, mit der Note 2,1(Anfang Juli 2,0) gegen den Vor⸗ monat nur unweſentlich verſchlechtert. An dieſer Ver⸗ ſchlechterung ſind insbeſondere die badiſchen Weinbau⸗ gebiete, das preußiſche Rheingaugebiet und der Jagſtkreis beteiligt. Im Vergleich zum Vorjahre weiſt der Rebſtand im Reichsdurchſchnitt denſelben und im Vergleich zum Rekordweinjahr 1934 einen nur um 4 Punkte ungünſtigeren Stand auf. Die Reben haben allgemein gut abgeblüht und zeigen einen recht guten Traubenanſatz. Unter dem Einfluß des regneriſchenWetters wurde das Auftreten von tieriſchen talwärts geführt wurden. MHittag-Ausgabe Nr. 367 Nhein-Miainische Abendbörse EFesi Fraukfurt, 11. Auguſt. Die Abendbörſe ſetzte nach den Erhöhungen von heute mittag mit etwas Zurckhaltung ein, da von der Kund⸗ ſchaft keine nennenswerten Aufträge vorlagen. Indes blieb die Tendenz feſt und auf Baſis der Berliner Schlußnotie⸗ rungen zeigte ſi umeiſt Nachfrage. Etwas lebhafter Woren 2k mit 672(69%). Ferner wurden Otavi Minen ſtark gefragt zu ca. 34/ bis 844.. Der Rentenmarkt blieb dagegen vorerſt noch ſehr ſtill und war ohne Ver⸗ änderungen. Etwas Intereſſe zeigte ſich für verſchiedene Auslandsrenten im freien Markt. Im Verlaufe konnte ſich das Geſchäft nicht beleben, da Kundenaufträge ausblieben und die Kuliſſe keine größere Unternehmungsluſt zeigte. Die Grundtendenz blieb jedoch feſt und eine Reihe von Papieren erfuhren gegen den Ber⸗ liner Schluß Beſſerungen von etwa bis 7 v. H. Etwas lebhafter waren neben Aku noch einige Montanwerte ins⸗ beſondere für Buderus beſtand Nachfrage. Otavi Minen kamen bei kleinen Umſätzen mit 34/ 634) zur Notiz. Muag erhöhten ſich auf 12356.(123). Am Rentenmarkt herrſcht auch, ſpäter faſt Geſchäftsſtille und Veränderungen waren nicht zu verzeichnen. Nach⸗ frage beſtand dagegen für Valutapapiere, insbeſondere Schweiz⸗Bahnanleihen waren geſucht. Ferner erhöhten ſich Kronen⸗Bosnier auf 8,25(8,10), auch einige Vorkriegs⸗ renten hatten etwas Geſchäft. Am Kaſſamarkt kamen Sin⸗ ner⸗Grünwinkel nach Pauſe mit 883¼(93/½) wieder zur Notiz. Von Bankaktien Commerzbank 10194(101), DD⸗ Bank 109½(103). „Nachbörſe: ohne Geſchäft. Börſenkennziffern. Die vom Statiſtiſchen Reichsamt errechneten Börſenkennziffern ſtellen ſich in der letzten Woche im Vergleich zur Vorwoche wie folgt: Durchſchnitt 5 27.—.8..—88. im Juli Aktienkurſe(Index 1924/1926 2 100) Bergbau und Schwerinduſtrie. 115,10 113,8 112.89 Verarbeitende Induſtrie. 9/¼½18 96.55 9,10 Handel und Verkehr 107,2“ 107.04 108,0 Geſamt 10451 10³,54 03,07 ½ 9 Wertpapiere Pfandbriefe der Hyp.⸗Akt.⸗Banken ,87 9587 9,82 Pfdbe. öff.⸗rechtl. Kreditanſtalten 85.91 95,90 9586 Kommunalobligationen.. 9464 94,65 9⁴,56 Anleihen der Länder u. Gemeinden 95,05 95.09 93.82 Durchſchnitn 9902 96,04 9⁵,94 Außerdem 6% Induſtrieobligationen.. 10l.97 10¹,97 101.94 %% Gemeinde⸗Umſchuldungsanl. 88.23 88,10 88,46 und pflanzlichen Schädlingen begünſtigt. Für eine weitere vorteilhafte Entwicklung der Reben wäre trockenes und wärmeres Wetter ſehr erwünſcht. 4 „ Anhaltende Verkehrsverbeſſerung in den Duisburg⸗ Ruhrorter Häfen. In den Duisburg⸗Ruhrorter Häfen ſind im Juli insgeſamt 1530 889 To.(im Vormonat 1 415 455 Tonnen) umgeſchlagen worden. Auf die Anfuhr entfallen 349 101 To. und auf die Abfuhr 1181788 To. Gegenüber dem Vormonat verbeſſerte ſich der Verkehr um 8 v. H. und gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres um 20 v. H. Während die Erz⸗, Holz⸗ und Getreideanfuhr einen ge⸗ ringfügigen Rückgang zu verzeichnen hat, iſt der Umſchlag anderer Güter geſtiegen. Der Geſamtumſatz verteilt ſich auf die Hauptgüterarten in der Abfuhr: Kohlen 1085 251 Tonnen(im Vormonat 976 641 To.), Eiſen 20392(19 276) Tonnen, Sonſtiges und Stückgut 70 205(89 324) Tonnen; in der Anfuhr: Erz 96 719(103 754) Tonnen, Getreide 11588 (11.601) Tonnen, Holz 19 814(20 406) Tonnen, Mineralöl 16 378(14˙349) Tonnen, Kies und Sand 118 148(108 080) Tonnen, Sonſtiges und Stückgut 86 954(78 136) Tonnen. * Baſler Rheinhafenverkehr im Juli. Im Juli wurden im Baſler Rheinhafen 277 787 Tonnen Güter umgeſchlagen gegenüber 238 304 Tonnen im Juni. Gegenüber dem Juli des Vorjahres beträgt die Zunahme etwa 12 000 Tonnen. Trotzdem der Hüninger Kanal für zehn Tage trockengelegt werden mußte und nur 71527 Tonnen über dieſen Waſſer⸗ weg verſchifft werden konnten, weiſen die Umſchlagsziffern dennoch eine Zunahme auf. Auch im Juli überwog der Rheinnerkehr bei weitem; es wurden 206 170 Tonnen auf dem offenen Strom verfrachtet. Von dem Geſamtumſchlag kamen 262 797 Tonnen nach Baſel, während nur 14 990 To. In den erſten ſieben Monaten des laufenden Jahres wurden im Baſler Rheinhafen ins⸗ geſamt 1,28 Mill. Tonnen Güter umgeſchlagen, das ſind rund 6000 Tonnen mehr als im gleichen Zeitraum des Vor⸗ jahres. Ungefähr die Hälfte entfällt auf den Rheinverkehr, woraus der gute Fortgang der Regulierungsarbeiten am beſten erſichtlich iſt. * Kein Verkauf der Aktienmehrheit der Hirtenberger Patronenfabrik. Von zuverläſſiger Seite erfahren wir, daß die öſterreichiſchen zuſtändigen Stellen einen Verkauf der Hirtenberger Patronenfabrik durch den Generaldirek⸗ tor und Beſitzer Mandl an eine Schweizer Gruppe auf kei⸗ nen Fall zulaſſen werden. Es iſt Tatſache, daß ſich die franzöſiſche Rüſtungsfirma Schneider⸗Creuzot ſchon ſeit langem um Anteile an dem größten öſterreichiſchen Rü⸗ ſtungskonzern bemüht. Die Nachricht von dem angeblich bereits erfolgten Verkauf der Aktienmehrheit an den Schweizer Bankverein, der als Beauftragter von Schnei⸗ Ler⸗Creuzot aufgetreten ſein ſoll, ſei auf keinen Fall richtig. Die öſterreichiſchen zuſtändigen Stellen wollen alle der⸗ artigen Verſuche vereiteln. * Frankreich verbietet die Ausfuhr von Eiſenerzen. Eine Verordnung bringt die Beſtimmengen, die die Aus⸗ fuhr oder Wiederausfuhr von Aluminium, Aluminium⸗ erzen und Tonerde verbieten, ab 12. Auguſt auch auf Eiſenerze in Anwendung, deren Ausfuhr ſomit grundſätz⸗ lich verboten wird. * Verſtärkte Beſtrebungen zur Gründung des franzöſi⸗ ſchen Feinblechverbandes. Die Verhandlungen über die Gründung eines franzöſiſchen Feinblechverbandes werden jetzt mit größerer Eile betrieben, um die verfahrenen Preisverhältniſſe auf den franzöſiſchen Märkten für Fein⸗ bleche zu beſeitigen. Dasſelbe Mißverhältnis beſteht auch zwiſchen den Preiſen für Grob⸗ und Mittelbleche einerſeits und für Feinbleche andererſeits. So koſten Grobbleche in Innerfrankreich 100 frs. die Tonne les hondelt ſich beſon⸗ ders um den mittleren und kleinen Eiſenhandel, der aber von den Produzenten in der Verkaufspolitik ſtark beein⸗ lußt wird), Mittelbleche 104 frs., während die Feinbleche 25/10 nicht mehr als Grobbleche, d. H. 100 frs. koſten. Auch die Hüttenwerke verlangen für dieſe Feinbleche zu hohe Preiſe. Der Preis für Grobbleche von 5 Millimeter ſtellte ſich am 1. Auguſt auf 91,50 frs., für 3⸗Millimeter⸗Bleche auf ,60 frs., für 25/10 Bleche auf 101,20 frs. und für 15/20 Bleche auf 94 frs. Auch hier herrſchen noch keine normalen Preisſätze zwiſchen Grob⸗, Mittel⸗ und Feinblechen vor. Eine Geſundung der franzöſiſchen Blechmärkte iſt, wie zum Ausdruck kommt, nur zu erzielen, wenn dieſe Mißbräuche bald abgeſtellt werden, was jedoch ohne den Feinblechver⸗ band nicht möglich iſt. * England kündigt den Handelsvertrag mit Argentinien. Wie das Auswärtige Amt in London bekannt gibt, iſt der Handelsvertrag mit Argentinien enödgültig zum 7. Nov. 1936 gekündigt worden. Dies bedeutet aber nicht, daß die Verhandlungen abgebrochen worden ſind; vielmehr wird ſich gegen Monotsende eine argentiniſche Sonderabordnung nach London einſchiffen, um die im April begonnenen Verhandlungen fortzuſetzen. Die Kündigung erſolgt, um der britiſchen Regierung für ihre Pläne zur Reglung der Fleiſchverſorgung auf den früheſt vertraglich zuläſſigen Zeitpunkt die Hünde freizumachen. Künftig ſoll auf S ſſcherſerls ſct von 1¼ d je bb. erhoben werden; argentiniſcherſeits ſucht man dieſen Sa auf 7 bis 74 0 herabzudrücken. Enischeidungen Kaffee⸗Kränachen gehören nicht in den Wettbewerb „Die Frage. ob Kaffeekränzchen, Werbeabende mit Be⸗ wirtung uſw. zuläſſige Wettbewerbsmittel ſind, iſt in letzter Zeit vor einigen Einigungsämtern und auch gericht⸗ lich verhandelt worden. In allen Fällen wurde der Standpunkt eingenommen, daß ſolche Veranſtaltungen als Wettbewerbshandluemgen iedenſalls gegen die auten Sitten im Sinne des§ 1 des Geſetzes gegen den unlauteren Wettbewerb verſtoßen, ſofern ſie nicht bereits eine Ver⸗ letzung des Zugabeverbots darſtellen. Frachienmarki Duisburg-Ruhrori Das Geſchäft war an der heutigen Börſe im Gegenſatz zu geſtern lebhafter. Die Berg⸗ und Talfracht ſowie die Schlepplöhne blieben nach allen Richtungen unverändert. navonzs- WIRTrSCHAFTS-ZTrUNG Neue Mannheimer Zeitung Wittag⸗Kusgade Leisiungenen und Auigaben im Wohnungs- und Siediungsbau Für die deutſche Binnenwirtſchaft ſtehen die Fragen des Wohnungs⸗ und Siedlungsbaus nach wie vor im Mit⸗ telpunkt der Erörterungen. Beſonderes Intereſſe darf da⸗ her eine Arbeit beonſpruchen, die Walter Fey im Sonderheft 42 des Inſtituts für Konjunkturforſchung(Han⸗ ſeatiſche Verlagsanſtalt, Hamburg) unter obigem Titel ver⸗ öffentlicht. Sie verſucht, neben einer Rückſchau auf die Vergangenheit die zukünftigen Aufgaben im Wohnungs⸗ und Siedlungsbau auf Grund reichhaltiger ſtatiſtiſcher Un⸗ terlagen zu umreißen. In den Jahren 1924 bis 1935 ſind in Deutſchland über 3 Millionen Wohnungen gebaut worden. Hierfür wurden rund 2,3 Mrd. Kapital aufgewandt. Davon entfielen rund 8,7 Mrd./(41 v..) auf öffent⸗ liche und rund 12,6 Mrd./ auf private Mittel. Der Zu⸗ gang an Wohnungen(durch Neu⸗ und Umbau) ſtieg von rund 115000 im Jahre 1924 auf 939˙000 im Jahre 1929 (Höchſtſtand). Mit dem Hereinbruch der Kreditkriſe ſauk der Zugang an Wohnungen im Jahre 1932 bis auf 159 000. Seit dem Jahre 1993 bewirkten die ſtaatlichen Förderungs⸗ maßnahmen und die Belebung der privaten Bautätigkeit, daß allein die Zahl der neuen Wohnungen von 133 000 (1913) auf 190 000 im Jahre 1934 und auf 213 000 im Jahre 1935 ſtieg. Daneben wurden 1933 rund 69 000, 1934 rund 129000 und 1935 noch 51000 Wohnungen durch Umbau geſchaffen. Von dem Kapitolaufwand in den Jahren 1924 bis 1931(rund 16,5 Mrd. /) entfielen rund 7,9 Mrd. /¼ oder annähernd die Hälfte auf öffentliche Mittel, und zwar etwa 4,8 Mrd./ auf Hauszinsſteuerhypotheken unb rund 3,1 Mrd. auf ſonſtige öffentliche Mittel. In den erſten Jahren nach der Währungsſtabiliſierung wurden bis zu 60 v. H. der Kapitalaufwendungen von der öſffentlichen Hond beigeſtenert. Von den 8,5 Mrd./ privaten Mitteln waren rund 6,3 Mrd./ Mittel der organiſierten Kredit⸗ geber. Davon ſtellten allein die Sparkaſſen rund 37 v. H. bereit. Der Reſt wurde von den Hypothekenbanken, öffent⸗ lich⸗rechtlichen Kreditanſtalten, den privaten und ſozialen Verſicherungen und den Bauſparkaſſen aufgebracht. Von den geſamten Inveſtitionen entfielen nur etwa 2,3 Med. 1 oder etwa 14 v. H. auf Eigenkapital, private Darlehen und ſonſtige nicht näher erſoßbare Mittel. Mit der weiteren Zunahme von Beſchäftigung und Einkommen hat ſich die auf dem Wohnungsmarkt laſtende Nachfrage ſeit Anfang 1996 eher noch weiter erhöht. Der Bau neuer Wohnungen ſetzte aber bereits zu der neuen Saiſon kräftig ein. 132 000 unvollendete Wohnungen, das ſind 40 v. H. mehr als im Vorjahr, wurden in das neue Baujahr übernommen. So konnten im erſten Halb⸗ ———— S——————————————————— jahr 1936(in den Gemeinden mit über 50000 Einwoh⸗ nern) rund 44 v. H. mehr Wohnungen fertiggeſtellt wer⸗ den als 1935, obwohl die Umbautätigkeit weiter(um 22 v..) hinter dem Vorjahr zurückblieb. Aber auch die Inangriffnahme neuer Wohnbauten nimmt tändig zu. So konnten im erſten Halbjahr 1996 rund 75 v. H. mehr Wohnungen als im Vorjahr in Angriff genommen werden. Es kann alſo ſchon jetzt erwartet werden, daß im laufen⸗ den Jahr erheblich mehr neue Wohnungen gebaut werden als im Vorjahr. Der Fehlbedarf, das iſt die Zaßé der Haushaltungen und Familien ohne eigene Wohnung, beträgt gegenwärtig rund 1,5 Millionen. Nimmt man an, daß, wie vor dem Kriege, rund 1 v. H. ſämtlicher Haushaltungen keine eigene Wohnung beanſpruchten(das ſind 200 000), ſo müß⸗ ten zur Beſeitigung des Fehlbedarfs rund 1,3 Millionen Wohnungen gebaut werden. Von Len in fremden Woh⸗ nungen lebenden Haushaltungen verfügen gegenwärtig aber nur rund die Hälfte, alſo 750 000(Mindeſtzahl), über das nötige Einkommen, um eine eigene Wohnung mieten zu können. Der„ſonſtige“ Fehlbedarf(550 000) wird nur dann abgedeckt werden können, wenn Mittel und Wege gefunden werden, um Lie Mieten und Laſten der Neu⸗ bauten weiter zu ſenken. Die Haushaltungen, die in den nächſten Jahren neu hinzukommen, werden nach den amtlichen Vorausberech⸗ nungen etwa bis 1940/ im Jahresdurchſchnitt noch an⸗ nähernd 200 000 betragen. In den folgenden 5 Jahren, wenn die ſchwach beſetzten Geburtenjahrgänge des Krieges in das entſcheidende' Heiratsalter einrücken und die Haus⸗ haltsauflöſungen mit der ſtärkeren Beſetzung der höheren Altersklaſſen onſteigen, werden ſie nur noch annähernd 90 000 betragen. Fehlbedarf(750 000) bis Anfang 1940, der„ſonſtige“ Fehl⸗ bedarf⸗(550 000) bis Anfang 1945 abgedeckt ſein ſoll, ſo⸗ müſſen zur Beſeitigung des Fehlbedarfs und des Woh⸗ nungsbedarfs der zuwachſenden Haushaltungen bis Ende des laufenden Jahrzehnts jährlich rund 385 000 Wohnun⸗ gen und Siedlungen, noch rund 200000 Wohnungen und Siedlungen gebaut werden. Dabei ſind aber der Erſatzbedarf für die in Fortfall kommenden Wohnungen und die Bauten für die Umſieolung, die Altſtadtſanierung uſw. noch nicht in Rech⸗ nung geſtellt. Dieſe Aufgaben werden in den Vordergrund treten, wenn der Fehlbedarf Mitte des nächſten Jahrzehnts abgedeckt und der größte Teil des Wohnungsbedarfs der zuwachſenden Haushaltungen befriedigt iſt. Der Schwer⸗ punkt der Bautätigkeit zur Deckung des Fehlbedarfs und können. Geht man von der Annahme aus, daß der„kaufkräftige“ in den folgenden 5 Jahren jährlich wixd, trotz des hohen Fehlbeſtandes in den Großſtädten, in den kleinen Gemeinden liegen müſſen. Gelingt es über⸗ dies, in den nächſten zehn Jahren jährlich nur etwa ebenſo viel Menſchen aus den Großſtädten herauszuführen, wie im Durchſchnitt der letzten Jahre abwanderten, ſo könnte der Ankeil der Großſtädte an der Mindeſtbauleiſtung auf rund ein Viertel geſenkt werden. Die Mindeſtbauleiſtung⸗ der nächſten vier Jahre(jährlich vund 385 000 Wohnungen; ohne Erſatzbedarf) erfordert einen Kapitalaufwand von jährlich etwa 2,3 Mrd. 4 das ſind rund 700 Mill./ mehr als im Vorjahr. Stehen nicht höhere öffentliche Mittel be⸗ reit, ſo wird dieſer Kapitalaufwand nur durch höhere Aus⸗ leihungen der organiſierten Kreditgeber aufgebracht werden Dies gilt, auch wein man annimmt, daß die „ſonſtigen“ privaten Mittel, ſoweit es ſich um eigene Er⸗ ſparniſſe und die Mittel der Induſtrie handelt, bei gün⸗ ſtiger Wirtſchaftsentwicklung noch weiter zunehmen können. Wenn in etwa 10 bis 15 Jahren der vorhandene Fehl⸗ bedarf, und der Wohnungsbedarf für die zuwachſenden Familien und Haushaltungen größtenteils abgedeckt ſein wird, werden die Aufgaben zur Umſiedlung und zur Auf⸗ lockerung der dichteſt bevölkerten Reichsteile die wichtigſten Arbeitsgebiete für den Wohnungs⸗ und Siedlungsbau ſein. * Berliner Getreidegroßmarkt vom 11. Auguſt. Obwohl die trockene Witterung angehalten hat, haben ſich die Zu⸗ fuhren am Berliner Getreidegroßmarkt kaum verſtärkt, da die Landwirtſchaft ſich zurückhält, um die Erntearbeiten möglichſt zu beſchleunigen, und das zum Verkauf geſtellte Material zumeiſt bei den Provinzmühlen Aufnahme findet. Am Berliner Markt überſteigt die Nachfrage nach Brot⸗ getreide weiterhin das Angebot. Hafer neuer Ernte zur ſofortigen Verladung wird zum Verkauf geſtellt, findet aber infolge der Preislage keine Aufnahme. Spätere Liefe⸗ rungen kommen kaum an den Markt. Braugerſten haben ruhiges Geſchäft, Futtergerſten fehlen faſt vollſtändig. Das Mehlgeſchäft konnte nicht voll befriedigen. * Berliner Metalluotierungen vom 11. Aug.(Eig. Dr.) Amtlich notierten in /je 100 Kilo: Elektrolytkupfer(wire⸗ bars) prompt 55, Standardkupfer loko 49,25 nom.; Original⸗ Hütten⸗Weichblei und Standardblei per Auguſt je 22,00 nom.; Originalhüttenrohzink ab norddeutſche Stationen und Stondard⸗Zink je 18,25; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 144; desgl. in Walz⸗ oder Draht⸗ barren 148; Reinnickel 98—99proz. 269; Silber in Barren 5 Gewinnauszug 3 5. Klaſſe 47. Preußiſch⸗Süddeutſche —(273. Preuß.) Klaſſen⸗Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe 5 Nummer in den beiben 2 Abteilungen I und II 2, Ziehungstag 10. Auguſt 1936 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 RM gezogen 2 Gewinne zu 10000 RM. 30989 10.Gewinne zu 3000 RM. 50014 217114 274040 334850 346202 24 Gewinne zu 2000 RM. 29931 70666 86437 106389 151106 173839 181841 239861 258182 15402 83 281547 326353 386713 62 Gewinne zu 1000 RM. 2445 60435 65101 67075 69825 86041 93060 125085 145679 152993 169877 185379 238064 246835 262792 298600 305309 326846 333773 346881 373653 376396 383973 100 Gewinne zu 500 RM. In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 RM gezogen 268811 372369 10 Gewinne zu 5000 RM. 46227 48715 123518 323514 387299 12 Sewinne zu 8000 RM. 146824 204336 257068 290210 295609 319651 2² 99 2000 RM. 2276 99328 131578 204958 210782 269713 294652 306252 30783 371814 381228 44 Gewinne zu 1000 RM. 12654 27187 32286 33815 36312 37253 59825 67805 135835 146512 194275 205316 230389 244860 273143 30106 315114. 327948 3395398 346471 368567 380529 118 Gewinne zu 500 RM. * Badiſche Obſtgroßmärkte. Weinheim: Brombeeren 21—22, Pfirſiche 30—40, Mirabellen 29—30, Reineklauden 14—18, Zwetſchgen 16—21, Birnen 15—27, Tomaten 17—18, Bohnen—16, Aepfel 10—23 3. Anfuhr 500 Ztr., Nach⸗ frage gut.— Handſchuhsheim: Johannisbeeren 12, Birnen 17—26, 10—16, Aepfel 17—27,—16, Reineklauden 18—24, Mirabellen 20—29, Bühler Frühzwetſchgen 19—22, Pfirſiche 29—36, 22—28, Buſchbohnen—10, Stangenbohnen 12—16, dito gelb 12—15, Tomaten 15—17, 10—12, Weiß⸗ kraut 3, Rotkraut 6, Schlangengurken 11—17, Endivienfalat des Wohn ungsbedarfs der zuwachſenden Haushaltungen ca. 1000 fein per Kilo 38—41. —4, Zwiebel 4 3. Anfuhr und Nachfrage ſehr gut. Px ankfur 5 2 1I. 5———— 10 10 41. 0 1 10. 11 Darmſtadt 2 2188,—— vinz- ſe 2.-Hyp. a ſe Maſch ro.BMom derrh. 5 5 0 0 1 4½ 0) Frankf. 28 84.50 94.50 8 99.—99. 95.— 95,— Hanr, e. Pfg 5,Sérün& Biifinger. Herbwenb. Nran 120 127.5 95 55 9—50 0 9250 4550 95 803 2 4% Berl. Hpp.⸗Ve 93.50J 96.50 e Gor 8880 8050 elermte I5 11850 Herrw. Hartſtein 1180.. R. 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Khem. Uaſe 5 Hilpert.— 435.1 8 5 do. Hyp.⸗Bank 97,25 9/.50 Sad. Aſſekurang⸗ Soeen 2e 0 ee e. f 16 9839 825% de. Nn. 42,l6s, Ainsleng u. 2e 10i.5 104 5/. 0erinde 4845 ſnaheng..101 1820 reden Gebr: S iit ur, Sant f8e Nanh m e 4% P en.— G25/Ptandbriefe u. Schuld- Teg E 2—— 1010 0i Sf Gomu Siwer 94⁰ 750 1. 5 23 LLatzwe oeubronn.. Köeln. Son Bani 430/ E7 Würn Transoor,. 7 tschrelbuncen, ae Raſfanerair 25 P25J t K.r. 101 103Je.—684.—.-— 102 l. Veitene Krert, Searun, 28022000 Scchrurn Snge, 30 30/ Württoa-Notenb. 1020, 120 —— S er.87.— n Arten unmondelher? Dirrwerke. G,. 97.. Solt i. Schlte 2 Schwarh⸗Sorc 7655 0% 83 19³5. 1070 25 20 K.2 4½ do. 26, K 49/.— 9/.— 4% 0 B. Ess.arben RR.. 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Relni + 6, 17 der 8 zur Pel0 28016 Wieder die neuesſen eilnahme an der Generalver⸗ f ia-Berichie! wir auf§ 255 Auch heute die neueſten, ausführlichen Olympia Handelsgeſetzbuch letzter Abſatz, Bildberichte, z. T. in Seitlupenaufnahmen: n Sie 90 r 9— Rollauen 8 8 e 0 3.(00 5 206.0 Uur 9 üff 5 5 Dreiſprung: neuer Weltrekord. ⸗Meter⸗Lauf: groß⸗ Kamplmwelerolfniere Mee en an We. uuWERSUrA 10 3 5 Wipfler jr. USA gewinnt den 400⸗Meter⸗Lauf.) HerrlicherVolokamp aut Verlorenem Posten! Der Vorſtand: Jul. Koppel.H3 9 England.-Argentinien.“ Der ſchwerſte Kampf: Mara⸗ eeee thonlauf über 42 km/ Pech der deutſchen Frauenſtaffel: U 1 Hampr WWischen—80 nach großartiger Führung den Stab verloren/ 100⸗Mtr.⸗ Freiſtil⸗Schwimmen der Frauen. Prlicht und Liebel 2. Teil: Schwergewichtsheben: Die ſtärkſten Männer./ Franen⸗Florett.“ 50⸗Kilometer⸗Gehen: Sieger Whitlock⸗ Großbritannien./ Diskuswerfen: Sieger Carpenter⸗ USA. Diskuswerſen für Frauen Giſela Mauermeyer. Arbeitsvergebung. Auffüllungsarbeiten zum Planken⸗ NMuardistan, seine Berge uned reibenden Ströme, die 933 durchb Rhei Wüste des Sudaus, das urchbruch E 5 6“(Rheinſtraße 355 557 Verbreiterung). Näheres Auskunftſb. R. P. 3. Teil: Weitſprung: Jeſſe Owens. 400⸗Meter⸗Hürden⸗ 8 ——— Die S ge beim ſtädt. Hochbauamt, Baubüro ausl. Pat. N 386.20 SS Offizier ſucht 6034 3 17 41 8———— dortſelbſt, wo Ausſchreibungs⸗Be⸗ ich%% 200-Meter⸗Lauf: Jeſſe Owens⸗Usa Dice ſchnellſte Frau ——— 00as boppel-Leben des Dr. Dumariin) dingungen, ſoweit vorrätig, erhält⸗ 9r——— 70 lich ſind und die Zeichnungen offen⸗ unmöbl., m. ſe u. Bad, Zentr.⸗ Seei, Ser 5 In weiteren Hauptrollen: 10 05. Einreichaugszermia: Mitt⸗ Täglich neue Erg nzungen! Nrch, 8. 95 a ie Beſchte iscR GFfizi 35(bekannt aus dem woch, 19. Auguſt 1936, 10.00 Uhr, ugeb. unt. an die Geſchſt. en MMiaiere 5 Peler Pelersen ſun„Maskerade“ Rathaus N 1, Zimmer 124. Zu⸗.00.30.30.00.30.30 um Junges Ehepaar ſchlagsfriſt: bis B. 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