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Für Familien⸗ und Bei Zwangsvergleichen oder Keine Gewähr für wöchentlich.50 RM. im Monat Ausgabe 4 7 Ausgaben +30 Pfg- Trägerlohn (Funkmeldung der NM3) + London, 19. Auguſt. Die deutſche Antwort auf die franzö⸗ ſiſchen Nichtein miſchungsvorſchläge iſt in London mit offenkundiger Befriedigung aufgenommen worden, was ſowohl von politiſchen unterrichteten Kreiſen als auch von den führenden Morgenblättern zum Ausdruck gebracht wird. Der diplomatiſche Mitarbeiter der„Morning⸗ poſt“ ſchreibt, daß die deutſche Antwort trotz gewiſ⸗ ſer Vorbehalte in London als ein wertvoller Schritt zur Erzielung einer allgemei⸗ nen Vereinbarung angeſehen werde. Ita⸗ lien ſei jetzt das einzige Land, das noch Schwie⸗ rigkeiten mache, aber es ſei einige Hoffnung vor⸗ handen, ſie zu überwinden. Der italieniſche Außenminiſter habe in ſeiner Unterredung mit dem britiſchen Geſchäftsträger am Montag, wie verlautet, ein Zugeſtändnis in der Frage der Preſſepropaganda gemacht. Er habe jedoch gleichheitig oͤie Bedeutung der Frage finanzieller Unterſtützung erneut hervor⸗ gehoben. Die Franzoſen hätten ſich ihrerſeits bereit erklärt, die offene Rekrutierung von Freiwilligen für die ſpaniſchen Marxiſten zu unterdrücken. „Daily Telegraph“ bezeichnet in einem Leit⸗ gufſatz die deutſche Antwort als förder⸗ lich. Die deutſchen Einſchränkungen beabſichtigten, den geplanten Pakt tatſächlich wirkſam zu machen. Der deutſche Vorſchlag, daß die Verpflichtung, keine der ſpaniſchen Parteien mit Kriegsmaterial zu beliefern, auf alle Staaten mit Rüſtungs⸗ induſtrien und alle privaten Waffenfirmen aus⸗ gedehnt werden ſolle, ſei angeſichts deſſen, was ſich im Chacokrieg ereignete, keineswegs über⸗ flüſſig. Der zweite deutſche Vorſchlag, daß ſich die Neutrali⸗ tät nicht nur auf Waffenlieferungen, ſondern auch auf die Stellung von Freiwilligen beziehen müſſe, wird von dem Blatt ebenfalls anerkannt. Mittwoch, 10. Auguſt 1036 London von der deutſchen Antwort befriedigt „Ein Schritt vorwärts“ Das nächſte Wort hat Italien-Der Vermittlungsvorſchlag des uruguayiſchen Außenminiſters noch nicht ſpruchreif In dem Leitaufſatz der„Times“ wird der In⸗ halt der deutſchen Antwort ebenfalls begrüßt und als ein Schritt vorwärts bezeichnet. So ſei die deutſche Bedingung, den geplanten Nichtein⸗ miſchungspakt auf alle Staaten mit Rüſtungsindu⸗ ſtrien und auf private Waffenfirmen auszudehnen, durchaus vernünftig. Das nächſte Wort in der An⸗ gelegenheit habe jetzt Rom. Die völlig auf ſeiten der ſpaniſchen Marxiſten ſtehenden Oppoſitionsblätter bemühen ſich, an Hand fadenſcheiniger Behauptungen die Lauterkeit der deutſchen Antwort zu verdächtigen. Belgien verſchärſt die Ausfuhr⸗ beſiummungen — Brüſſel, 18. Auguſt. Der Miniſterrat hat am Dienstagabend nach einer Beratung über die internationale Lage und die Er⸗ eigniſie in Spanien beſchloſſen, die kürzlich er⸗ ſchienene Verordnung über die Ausfuhr von Waffen und Kriegsmaterial nach Spa⸗ nien durch eine neue Verordnung zu ergänzen. Ent⸗ ſprechend oͤer Haltung Frankreichs und Englands wird Belgien nunmehr auch die Ausfuhr von Flug⸗ zeugen und Waffen ſowie den Durchgangsverkehr für Kriegsmaterial einem Lizenzverfahren unter⸗ werfen. 88 Am Aruguays Vermittlungsvorſchlag — Buenos Aires, 18. Auguſt. Der argentiniſche Außenminiſter Dr. C. Saavedra Lamas gewährte den Korreſpondenten einiger Zei⸗ tungen eine Unterreöͤung, in der er ſich über den Vorſchlag der uruguayiſchen Regierung, im ſpani⸗ ſchen Bürgerkrieg zu vermitteln, äußerte. Außen⸗ miniſter Dr, Saavedra Lamas ſagte u.., daß eine Vermittlung ſolange nicht möglich ſei, bis beide Teile als kriegführende Parteien anerkannt würden. Gthtwerjtes Pariſer Preſjegeſchütz gegen Salengro „Anheilvollſter Vockjäger und gefährlichſter Aufwiegler“ — Paris, 18. Auguſt. Das Dementi, das das franzöſiſche Innen⸗ miniſterium am Montagabend im Zuſammenhang mit den Erklärungen des Innenminiſters in Lille veröffentlichte, hat die Pariſer Rechtspreſſe wenig oder gar nicht überzeugt. Der Innenminiſter ver⸗ weiſt in ſeinem Dementi auf die Meldung, die das halbamtliche franzöſiſche Nachrichtenbüro Havas über das Arbeiterſportfeſt ausgegeben hat. In dieſer Meldung iſt jedoch überhaupt nicht die Rede von irgendwelchen Erklärungen, die im Verlaufe dieſes Feſtes abgegeben worden ſind. Das„Echo de Parisé“ ſchreibt u.., Salengro ſei in Ungeſchicklichkeiten und Berichtigungen rück⸗ fällig. Es erübrige ſich die Feſtſtellung, daß ſeine Verlautbarung als null und nichtig anzuſehen ſei. Die gefährlichen Worte, die er hinſichtlich des inneren Regimes in Deutſchland und Oeſter⸗ reich ausgeſprochen habe, ſeien von dem Bericht⸗ erſtatter des Blattes in Lille wahrheitsgetren wiedergegeben worden. Man könne„dem Schü⸗ ler Salengro nur den guten Rat geben, in Zu⸗ kunft ſeine Schulaufgaben dem Profeſſor Delbos vorzulegen, wenn er ſich als Jnnenminiſter in die Außenpolitik miſchen wolle“. 60815 Die„Action francaiſe“ iſt etwa der glei⸗ chen Anſicht, wenn ſie erklärt, daß die Dementis des Innenminiſters alljährlich ähnlich ſeien und daher auch alle das unvermeidliche Schickſal hätten, niemals geglaubt zu werden. Die Dummheiten, die der Innenminiſter am Sonntag in Lille ausgeſprochen habe, ſeien als unvorſichtig und gefährlich bewertet worden, weil ſie es tatſächlich geweſen ſeien. Salengro bilde ſich ein, daß die Bevölkerung Deutſchlands und Oeſterreichs „ihre Freiheit“ verloren habe. Die nationalen Mehrheiten ſeien jedoch bei den Wablen weſentlich ſtärker geweſen als die der franzöſiſchen Volksfront. Deutſchland habe gewählt. und wenn die Wahl in Frankreichheilig ſei, dann gelte das auch für Deutſchland. Außerdem müſſe man ſich fragen, was denn vom moraliſchen Geſichts⸗ punkt des Innenminiſters aus die ungeheuer⸗ liche Knebelung der Volksrechte be⸗ deute, die durch Lenin, Trotzki, Stalin und Bela Khun durchgeführt worden ſei. Wenn Völker das Haupt geſenkt und ein Joch auf ſich ge⸗ nommen hätten, dann doch nur dort. Das Gold Moskaus habe die franzöſiſchen Maſſen unter Bedingungen wählen laſſen. die ſowohl ihre Freiheit als auch die Ehre derjenigen beſchmutzten, die ſie auführten. Die Frage ſei aber, ob Salengro ſelbſt frei ſei oder ob ihn die Juden des Kabinetts nicht in einen Käfig geſetzt hätten, wie Ludwig XI. mit einem gewiſſen Kardinal es gemacht haben ſoll. „Ordre“ iſt der Auffaſſung, daß ſelbſt diejenigen, die den Innenminiſter zu Beginn ſeiner Regierungs⸗ 147. Jahrg.— Nr. 378/579 Die Kämpfe in der Sierra Zu den bisher blutigſten Kämpfen des ſpaniſchen Bürgerkrieges iſt es in der Sierra de Guadarrama in der Nähe von Madrid gekommen, wo die Marxiſten mehrere vergebliche Sturmangriſſe auf die Stellungen der nationalen Truppen unternahmen. tätigkeit als eine markante Perſönlichkeit bezeich⸗ neten, heute zugeben müßten, daß er„der unheil⸗ vollſte Bockfäger und gefährlichſte Aufwiegler der Maſſen“ ſei. „Tribuna“ zu Salengros Enigleiſungen — Rom, 18. Auguſt. Die italieniſche Preſſe berichtet ausführlich über die Einmiſchung des franzöſiſchen Innenmini⸗ ſters Salengro in innere Angelegenhei⸗ ten anderer Länder. Herr Salengro ſollte, wie„Tribuna“ unter der Ueberſchrift„Ein guter Ratſchlag“ in einer redak⸗ tionellen Notiz bemerkt, wenigſtens ein gewiſſes, wenn auch recht ſummariſches Feingefühl für den offenkundigen Widerſpruch haben, der zwiſchen ſeinen kommuniſtiſchen Siegeswün⸗ ſchen und„wohl möglichen amtlichen Neu⸗ tralität“ Frankreichs beſtehe. Der Berliner Berichterſtatter des gleichen Blat⸗ tes meint, daß Salengro ſich über ſeine Eigenſchaft als Innenminiſter hinwegſetze, um ſich als politiſcher Agitator zu fühlen. Der Berichterſtatter ſtellt dann das Verhalten des franzöſiſchen Innenminiſters der Stimmung der Eintracht, Aufrichtigkeit und gegen⸗ ſeitigen Achtung gegenüber, die man während der Olympiade in Berlin allgemein angetroffen habe. Großangriff auf San Sebaſtian Die Stadt unter ſchwerem Granatfener der Militärgruppe London, 19. Aug. Ueber den Großangriff der Nationaliſten auf die nordſpaniſchen Städte San Sebaſtian und Irun liegen hier zahlreiche Berichte vor. Die na⸗ tionaliſtiſchen Truppen führten am Dienstag wie⸗ derholt Vorſtöße gegen die Stellungen der Roten durch, die kaum 200 Meter von der Frontlinie der Angreifer entfernt liegen. Die nationaliſtiſchen Kriegsſchiffe„Almirante Cervera“ und„Eſpana“ belegten San Sebaſtian und Jrun während des ganzen Tages mit ſchwe⸗ rem Granatfener, das beträchlichen Schaden an⸗ richtete. Das den Zugang zu Irun bewachende Fort Guadalupe wurde von 50 Granaten ge⸗ troffen. In San Sebaſtian ſelbſt fielen zahlreiche Granaten in die Straßen, davon viele in die Nähe des fran⸗ zöſiſchen Konſulats. Durch das Feuer der Militär⸗ gruppe ſollen in San Sebaſtian bisher 50 Per⸗ ſonen getötet und etwa 100 verwundet worden ſein. Der marxiſtiſche Kriegskommandant in dieſer Stadt hat am Dienstag abend, wie hier verlautet, bekanntgegeben, daß mehrere der in den Kaſematten von San Sebaſtian feſtgehaltenen vornehmen Geiſeln, darunter auch der frü⸗ here Miniſterpräſident Graf Romanones erſchoſ⸗ ſen werden würden, wenn die nationaliſti⸗ ſchen Kriegsſchiffe die Bombardierung von San Se⸗ baſtian und Bilbao fortſetzten. Nach anderen Be⸗ richten ſoll der kommuniſtiſche Mob in San Seba⸗ ſtian verſucht haben, das Geſängnis, in dem ſich 1500 politiſche Gefangene befinden, zu ſtürmen. Dieſe Abſicht ſei jedoch verhindert worden, da der Gouver⸗ neur Truppen zum Schutz der Gefangenen abſandte. Nach einer unbeſtätigten Reutermeldung aus St. Jean de Luz ſoll die Madrider Regierung San Sebaſtian aufzu⸗ geben. Kreuzer„Almirande Cervera“ geſunken? — Paris, 19. Auguſt. Verſchiedene Blätter melden am Mittwochmorgen den Untergang des Kreuzers der Natio⸗ naliſten„Almirande Cerveral, der am Dienstag San Sebaſtian beſchoſſen hat. Das Schiff habe von einem der kleinen Forts einen ſchweren Treffer erhalten. Mehrere Zeugen in San Sebaſtian hätten einige Minuten ſpäter das Schiff in den Fluten verſchwinden ſehen. Der„Matin“ meldet aus Hendaye, daß der Bür⸗ germeiſter von San Sebaſtian den Militärkomman⸗ danten gebeten haben ſoll, die Stadt den Nationa⸗ liſten zu überlaſſen. Der Militärkommandant habe dies jedoch abgelehnt. Er wolle eine neue Beſchie⸗ ßung der Stadt abwarten. (Weltbild,.) 8 Pollllſcher Prozeß in Moskan (Von unſerem Moskauer Sonderberichterſtatter) Moskau, im Auguſt. Moskau und mit ihm die ganze Sowjetunion hat nach längerer Pauſe wieder einmal einen ganz groß aufgezogenen politiſchen Prozeß. Eine Verſchwörergruppe, die ſich aus oppoſitionellen Mit⸗ gliedern der Kommuniſtiſchen Partei zuſammenſetzt, wird angeklagt, auf eine Unterhöhlung des Sowjet⸗ ſtaates hingearbeitet zu haben, wobei terroriſtiſche Mittel angewendet und Stalin nebſt einer Reihe von anderen Sowjetführern ermordet werden ſollten. „Eine Unterwelt des Mordes und des Banditentums tut ſich vor uns auf“, ſchreibt die„Prawda“. Wer wird angeklagt? Es ſind 16 Perſonen, von denen zwei, nämlich Sinowjew und Kamenew, einſt zu den höchſten Spitzen der Partei und des Sowjetſtaates gehört haben. Ihre Oppoſition gegen Stalin hat ihnen ſchon vor Jahren dieſe Stellung gekoſtet. Dann wurden ſie 1934 nach der Ermor⸗ dung Kirows angeklagt, mit dieſem Attentat in Zuſammenhang geſtanden zu haben. Da ihnen aber nur„ideologiſche“ Verbindung mit der Tat und dem Täter nachgewieſen werden konnte, ſo entſchloß man ſich damals nicht zur Anwendung des höchſten Straf⸗ maßes und ließ ſie in der Verbannungshaft ver⸗ ſchwinden. Jetzt werden ſie in einer für die weiteren Kreiſe der Bevölkerung höchſt überraſchenden Weiſe plötzlich wieder aus dem Dunkel der Vergeſſenheit hervorgeholt und mit den 14 anderen Angeklagten, die weit weniger wichtige Rollen in der Partei ge⸗ ſpielt haben, terroriſtiſcher gegenrevolutionärer Um⸗ triebe beſchuldigt, bei denen ſie mit dem im Auslande lebenden Trotzki zuſammengearbeitet haben ſollen. Die kurz und trocken abgefaßte Anklage ſagt über Einzelheiten des Komplottes nichts. Aber auch die langatmigen Artikel der Sowjetblätter weihen einen ſo großen Teil ihrer Auslaſſungen der„ſittlichen Empörung“, daß für eine klare Darſtellung des Tat⸗ beſtandes wenig Raum übrig bleibt und es iſt die Frage, ob eine ſolche Klarſtellung nicht abſichtlich unterlaſſen wird. So bleibt eine Reihe von allge⸗ mein gehaltenen Anſchuldigungen, die den Angeklag⸗ ten und Trotzki„niedrigen Haß gegen den großen Stalin“ zur Laſt legen, der ihre falſchen Prophe⸗ zeiungen über die Undurchführbarkeit des ſozialiſti⸗ ſchen Aufbaues in der Sowjetunion Lügen geſtraft hätte, ſerner auch Zuſammenarbeit mit faſchiſtiſchen Polizeiorganen des Auslandes. Dieſe letztere An⸗ ſchuldigung wird durch keine Hinweiſe irgendwelcher Art erläutert und man muß mit einer gewiſſen Neugier abwarten, in welcher Weiſe dieſer Teil der Bezichtigungen im Prozeßverfahren behandelt werden wird. Ganz klar und eindeutig iſt dagegen die Be⸗ hauptung der„Prawda“, daß Stalin ermor⸗ det werden ſollte. Dieſer Anſchlag wird mit der Ermoroͤung Kirows in Zuſammenhang ge⸗ bracht. Das Eingreifen des Innenkommiſſariats (GPu) habe damals die Verſchwörer an weiteren Untaten verhindert. In langer und ſchwieriger Unterſuchung ſoll aber nun endlich feſtgeſtellt wor⸗ den ſein, daß dieſe Mordtat den Auftakt zu weiteren Terrormorden bilden ſollte, und daß Sinowjew und ————— Neue Mannheimec Seitiuig Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 2495 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim ————— —————— 9————— eeeimer Seitung“ Mittag⸗Ausgabe. Kamenew nicht nur ideologiſch, ſondern auch durch Mittwoch, 19. Auguſt 1936 die praktiſche Vorbereitung mit der Ermordung Ki⸗ ————— rows in Zuſammenhang geſtanden haben. Abgeſehen von dieſer beſonders ſchwerwiegenden Beſchuldigung iſt aber in der Preſſe auch noch von terroriſtiſchen Akten ſozuſagen zweiter Ord⸗ nung ganz im allgemeinen die Rede, welche die Gruppe der Trotzki⸗Sinowiew⸗Anhän⸗ ger geplant oder begangen haben ſoll. Vo⸗ ſolchen iſt indeſſen nichts bekannt geworden uno wird jetzt auch nichts geſagt. Nicht nur in dieſer Hinſicht ſteht man bei dieſer ganzen Affäre vor un⸗ durchſichtigen Hintergründen. Die„trotzkiſtiſche“ Oppoſition iſt eine Bewegung in den Arbeiterkreiſen geweſen. Sollen nun die verſchwommenen Hinweiſe auf terroriſtiſche Machenſchaften Trotzkis und ſeines Anhangs etwa beſagen, daß in der Arbeiterſchaft neuerdings wieder Regungen der Unzufriedenheit merkbar werden? Die mit ſo viel Lärm auspoſaunte Stachanow⸗Bewegung hat, wie ſchon vor einiger Zeit mitgeteilt wurde, auch eine Gegenbewegung der mit dieſer„Errungenſchaft“ unzufriedenen Arbeiter her⸗ vorgerufen. Dieſe iſt aber von der Sowjetpreſſe bis⸗ her immer als kaum ernſt zu nehmende Nörgelei kleiner Kreiſe behandelt worden. Die jetzigen Alarm⸗ rufe der Sowjetblätter laſſen eben mit ihren zahl⸗ reichen Andeutungen allerlei Kombinationen zu. Was endlich Trotzki betrifft, ſo iſt er, der zum Drahtzieher der ganzen Verſchwörung erklärt wor⸗ den iſt, unerreichbar ſür das Innenkommiſſariat, da er ja im Auslande lebt. Indem die Sowjetpreſſe ihn mit Schimpfworten überſchüttet und ihn als einen mit den zum Kriege treibenden kapitaliſtiſchen Mächten in Verbindung ſtehenden Verräter an⸗ prangert, läßt ſie die Meldungen der weſt⸗ europäiſchen Preſſe über Trotzkis neue weltrevolutionäre Tätigkeit völlig unerwähnt. Vor dem Moskauer Sowjettribu⸗ nal wird Trotzki nicht ſtehen, ſein Name wird aber während des Prozeſſes natürlich immer wieder ge⸗ nannt werden. Dieſem Prozeß ſieht man in Mos⸗ kau mit um ſo größerer Spannung entgegen, als auch hier, wenigſtens in den weiteren Kreiſen der Bevölkerung, die Hintergründe des ſo plötzlich an⸗ gekündigten Verfahrens noch nicht durchſchaut wer⸗ den. Die Angeklagten haben mit dem ernſteſten Aus⸗ gang des Prozeſſes für ſich zu rechnen. Die Sprache der Sowjetpreſſe, die nach endgültiger Ausrottung der Oppoſitionsneſter ruft, läßt die Vermutung nicht zu, daß etwa Milde walten könnte. Die aufge⸗ regten Preſſeartikel haben denn auch ſchon ihre Wir⸗ kung gehabt, inſofern verſchiedene große Arbeiter⸗ verſammlungen in Moskau ſtattgefunden haben, die die Vernichtung der Gegner Stalins ſorderten. nationaler Wahlſieg in Queber — London, 18. Auguſt. Das endgültige Ergebnis bei den Wahlen zum Provinzialparlament von Quebec lautet: Partei der Nationalen Union 75 Sitze, Liberale 15 Sitze. Im letzten Parlament erhielten die Na⸗ tionalunioniſten, die ſich aus Konſervativen und Li⸗ beralen zuſammenſetzen, 42 Mandate und die Libe⸗ ralen 48 Mandate. 47 neue engliſche Militär- KLuſtgeſchwader zu(Funkmeldung der RM3) — London, 19. Auguſt. Im Rahmen des großen Aufrüſt ungspro⸗ gramms müſſen, wie der Luftberichterſtatter des „Daily Telegraph“ am Mittwoch hervorhebt, in den nächſten 35 Wochen noch 47 neue Militär⸗ Suftgeſchwader geſchafſen werden. Bis Ende März 1937 wird die engliſche Luftflotte um 71 Geſchwader verſtärkt ſein. Seit 1. Auguſt ſind be⸗ reits vier neue Geſchwader gebildet worden. Generalſtabschef Gamelin iſt am Dienstagmorgen auf ſeiner Rückreiſe von Warſchau in Wien ein⸗ getroffen. Er begab ſich ſofort nach ſeiner Ankunft auf die franzöſiſche Geſandtſchaft. Deutſche Flugzeuge retten 700 Spanienflüchtlinge Der Anteil der Luſthanſa am Hilfswerk— Aufopfernder Einſatz der Beſatzungen — Berlin, 18. Auguſt. An der Beförderung der deutſchen Volksgenoſſen aus Spanien wirken neben den Schiffen vor allem die Flugzeuge der Deutſchen Lufthanſa in außerordentlichem Maße mit. Trotz der beſonders ſchwierigen Lage in Barcelona und Madrid konnte bekanntlich der planmäßige Luftver⸗ kehr zwiſchen Stuttgart, Marſeille, Barcelona und Madrid während der ganzen Dauer des Bürger⸗ krieges faſt durchweg regelmäßig durch⸗ geführt werden. Allerdings ſtellte es ſich als not⸗ wendig heraus, den Flugplan zu ändern und die Flugzeuge nicht, wie üblich, in Madrid übernachten zu laſſen, um die Flugzeuge nicht den oͤrohenden Bombenangriffen auf den Madrider Flughafen aus⸗ zuſetzen. Die Lufthanſa⸗Flugzeuge mußten daher an einem Tage von Stuttgart über Marſeille nach Barcelona und weiter nach Mabdrid fliesen, dort nach einer kurzen Flugpauſe wieder ſtarten, auf dem gleichen Wege, ſtets bis auf den letzten Platz mit Spanienflücht⸗ lingen gefüllt, nach Deutſchland zurückkehren. Das beöeutete, daß die Beſatzungen manchesmal be⸗ reits morgens um 1 Uhr ſtarteten und nach Zurück⸗ legung der mehr als 2000 Km. langen Flugſtrecke erſt ſpät in der Nacht wieder in Stuttgart eintrafen. So ſtellte ſchon der planmäßige Flugdienſt größte Anforderungen an die Beſatzungen. Die Abbeförderung aller Flüchtlinge, die ſich auf der deutſchen Botſchaft in Madrid gemeldet hatten, war allein auf dem Eiſenbahnwege nach Alicante und im Rahmen des planmäßigen Verkehrs nicht mög⸗ lich, zumal keine Sonderzüge verfügbar waren, ſon⸗ dern nur jeweils einzelne Wagen an die Züge an⸗ gehängt wurden. Daher entſchloß ſich die Deutſche Lufthanſa nicht nur, ihren planmäßigen Dienſt zu verſtärken, ſondern auch einen Sonderflug⸗ dienſt zwiſchen Madrid und Alicante einzurichten. Die hier eingeſetzten Beſatzungen haben ebenſo wie diejenigen des planmäßigen Verkehrs Außerordentliches geleiſtet Drei⸗ bis viermal täglich flogen die großen dreimotorigen Junkers„Ju 52“ Flugzeuge der Deutſchen Lufthanſa auf der 360 Km. lan⸗ gen Strecke Madrid-Alicante hin und zu⸗ rück und brachten auf dieſen Flügen viele deutſche Volksgenoſſen in Sicherheit, da vor Alicante bekanntlich das Panzerſchiff„Ad⸗ miral Scheer“ und Torpedoboote der deutſchen Kriegsmarine liegen. Die Einſatzbereitſchaft und Opferfreudigkeit aller Flugzeugführer, Flugmaſchiniſten und Flugfunker, die bei mehr als 40 Grad Hitze vom Morgengrauen bis zum Dunkelwerden unermübdlich ihren ſchweren Dienſt tun, verdient hohes Lob. Abgeſehen von allen anderen Schwierigkeiten müſſen auf allen dieſen Flügen hohe Gebirgszüge überwunden wer⸗ den. Die Stimmung bei allen an dem Rettungs⸗ werk Beteiligten iſt ausgezeichnet. Auch die deut⸗ ſchen Volksgenoſſen, die nun das Land verlaſſen müſſen, das ſeit langem ihre Heimat war, zeigen, ſo berichten die Flugzeugkapitäne der Deutſchen Luft⸗ hanſa, in der gegenſeitigen Hilfsbereitſchaft ein ſchö⸗ nes Bild deutſcher Volksgemeeinſchaft. Insgeſamt ſind bis zum 17. Auguſt annähernd 700 Flüchtlinge von der Deutſchen Lufthanſa aus Madrid und Barcelona geborgen worden. Dieſer Flugdienſt wird bis zum reſtloſen Abtrans⸗ port aller Spaniendeutſchen aufrechterhalten. Zu der großen Leiſtung, die den Beſatzungen und der Orga⸗ niſation das beſte Zeugnis ausſtellt, ſagt die Deutſche Lufthanſa, daß auch die deutſche Handelsluftfahrt alle Weltkraftkonferenz in Waſhington Deutſchland ſendet über 100 Vertreter — Berliu, 18. Auguſt. Bom 7. bis 12. September tagt in Waſhing⸗ ton die Dritte'eltkraftkonſerenz. Die Einladung zu dieſer Veranſtaltung, zu der mehr als 50 Länder ihre Vertreter entſenden, geht vom Prä⸗ ſidenten der Vereinigten Staaten aus. Deutſch⸗ land beteiligt ſich an der Konferenz mit über 100 Teilnehmern unter Führung des Vorſitzenden des Deutſchen Nationalen Komitees, Direktor C. Krecke. Die offizielle deutſche Abordnung beſteht aus 10 Vertretern der Reichsregierung, der Wiſ⸗ ſenſchaft, der Energiewirtſchaft und der Induſtrie. Außerdem werden Reichsſtatthalter Ritter von Epp als Ehrendelegierter und Generaldirektor Dr. Dorpmüll er, der Nachfolger Oskar von Mil⸗ lers in der Präſidentſchaft der Geſamtorganiſation der Weltkonferenz, an der Dritten Weltkraftkonfe⸗ renz teilnehmen. Das von den Amerikanern vorgeſehene Pro⸗ gram ſteht unter dem Leitgedanen:„Die natio⸗ nale Energiewirtſchaft“. Die Energiever⸗ ſorgung iſt heute für alle Länder eine Lebensfrage. Alle Staaten bemühen ſich um eine Regelung auf dieſem Gebiet, die einen befriedigenden Ausgleich der vielen einander entgegenſtehenden Intereſſen er⸗ möglicht. Aber kein Land hat hier eine ſo umfaſſende Löſung geſunden, wie ſie das deutſche Energiewirt⸗ ſchaftsgeſetz vom Dezember v. J. darſtellt. Dieſe Re⸗ gelung entſpricht den Erforderniſſen der deutſchen Wirtſchaft, des deutſchen ſozialen Neuaufbaues und der deutſchen Wehrpolitik. Sie iſt ein Ausdruck der, nationalſozialiſtiſchen Wirtſchaftsauffaſſung, weil ſie auch in der Energieverſorgung das Gemeinwohl un⸗ eingeſchränkt über alle Einzelimtereſſen ſtellt. Welche Maßnahmen die einzelnen Länder in dieſer und ähnlicher Richtung getroffen haben, aus welchen Gründen und mit welchen Zielen werden die Konferenzbeſprechungen und das große Berichts⸗ werk zeigen, das auf Grund dieſer Tagung entſtehen wird. Deutſchland iſt daran mit 20 Be⸗ richten beteiligt. In mehrfacher Hinſicht kann man ſich von dieſer Beranſtaltung guten Erfolg verſprechen: einmal da⸗ durch, daß man bei dieſer Gelegenheit die wirtſchaft⸗ lichen, politiſchen und ſozialen Zielſetzungen der einzelnen Nationen wirklich kennenlernt, dann aber auch dadurch, daß Deutſchland der Welt zeigen kann, was es auf dieſen Gebieten ſeit 1933 erreichen konnte, und ſchließlich auch durch den Erfahrungs⸗ austauſch in vielen Einzelfragen. Gerade Konfe⸗ renzen dieſer Art ſind berufen, die Nationen ein⸗ ander näherzubringen und beſſere Formen der in⸗ ternationalen Zuſammenarbeit zu ſchaffen. Maßnahmen getroffen hat, das Rettungswerk an unſeren Volksgenoſſen in Spanien tatkräftig und erfolgreich zu vollenden. „Leopard“ rettet die Ausländer von Ibiza — Rom, 18. Auguſt. Mit dem deutſchen Dampfer„Schleswig“ trafen in Neapel 92 Spanienflüchtlinge der zu den Balearen gehörenden Inſel Ibiza ein. Es handelt ſich hauptſächlich um Deutſche, Holländer und Schweizer. Unter den Geretteten ſind auch einige Engländer, Amerikaner und zwei Italiener. Die Hafenbehörden und der deutſche Konſul ließen den Flüchtlingen für die erſte Unterkunft in Nea⸗ pel und für die Weiterreiſe jede Unterſtützung zu⸗ teil werden. Nach einem Bericht der„Tribuna“ iſt die Inſel Ibiza die einzige Inſel der Balearen⸗Gruppe, die ſchwer unter dem roten Terror zu leiden hatte. Die militäriſche Beſatzung von 50 Mann konnte den auf der Inſel herrſchenden Marxiſten nicht ſtand halten. Die ganze Beſatzung wurde ermor⸗ det, desgleichen eine Anzahl der Inſelbewohner. Nach den Angaben der in Neapel gelandeten Flüchtlinge wurden die Ausländer von dem deut⸗ ſchen Torpedoboot„Leopard“ gerettet. Das Tor⸗ pedoboot landete eine Abteilung Matroſen in San Antonio und bewirkte die Freigabe ſämtlicher Aus⸗ länder, die dann auf dem inzwiſchen herbeigerufe⸗ nen deutſchen Dampfer„Schleswig“ gebracht wur⸗ den. Nur ſo konnten die Flüchtlinge, wie es in dem Neapeler Bericht der„Tribuna“ heißt, dem ſicheren Tod entrinnen. Die Flüchtlinge, denen immer noch das Entſetzen in den Augen ſteht, haben ihre herz⸗ liche Dankbarkeit gegenüber Deutſchland zum Aus⸗ druck gebracht. eibiöſuns ber deutſchen Kriegeſchife — Berlin, 18. Auguſt. Das Oberkommando der Kriegsmarine beabſich⸗ tigt, unſere in Spanien befindlichen Kriegs⸗ ſchiffe, die ſeit ihrem Eintreffen in den ſpaniſchen Gewäſſern am 26. Juli ohne Ruhepauſe den 8 Schutz unſerer gefährdeten Volksgenoſſen wirkſam, durchgeführt haben, durch friſche Streit⸗ kräfte unter dem Kommando des Befehlshabers der Aufklärungsſtreitkräfte, Admiral Boehm, ablöſen zu laſſen. Der an der Nordküſte eingeſetzte Kreuzer„Köln“ mit den Torpedobooten„Seeadler“ und„Albatros“ wird durch Kreuzer„Leipzig“ und die Torpedo⸗ boote„Jaguar“ und„Wolf“ der 3. Torpedo⸗ bootsflottille erſetzt werden. Den Dienſt der an der Süd⸗ und Süd⸗Oſtküſte befindlichen Panzer⸗ ſchiffe„Deutſchland“,„Admiral Scheer“ und der Boote der 2. Torpedobootsflottille„Leopard“,„Luchs“ werden Kreuzer„Nürnbercg“ als Flaggſchiff des Admirals Boehm, ferner Panzerſchiff„Admiral Graf Spee“ und die 4. Torpedobootsflottille, be⸗ ſtehend aus„Greif“,„Falkel,„Kondor“ und „Moewe“ übernehmen. Die beiden letztgenannten Boote befinden ſich ſchon ſeit dem 11. Auguſt in Spanien. Die zur Ablöſung beſtimmten Schiffe ſollen am 20. d. M. aus ihren Heimathäfen auslaufen und etwa am 25. Auguſt ihre Beſtimmungsorte erreichen. Die abgelöſten Streitkräfte werden anfangs September in ihren Heimathäfen zurückerwartet. Der Dampfer„Chios“ hat Auftrag, noch einen Reſt von Flüchtlingen aus dem Hinterland von Al⸗ meria aufzunehmen; darnach ſoll er zur Aufnahme etwa verſpäteter Flüchtlinge kurz Malaga anlaufen und dann zur Abgabe der Flüchtlinge nach Liſſabon gehen. Anarchiſche Zuſtände in Maorio — London, 18. Auguſt. In einem ausführlichen Bericht aus Gibraltar ſchildert Reuter auf Grund von Ausſagen eines ſo⸗ eben aus Madrid eingetroffenen Augenzeugen die dortige Lage. Danach herrſchten zur Zeit in der ſpa⸗ niſchen Hauptſtadt völlig anarchiſtiſche Zu⸗ ſtände. Als einen der Hauptgründe für die Aus⸗ ſichtsloſigkeit einer erfolgreichen Verteidigung Ma⸗ drids führt der Gewährsmann die mangelhafte Bewaffnung der Miliz an. Sogar ausge⸗ ſprochene Muſeumsſtücke, aus denen ſeit hundert Jahren nicht mehr geſchoſſen worden ſei, würden unter die Anhänger der Regierung verteilt. Dem⸗ gegenüber hätten die mit modernen Waffen ausge⸗ rüſteten Nationaliſten in den Guadarrama⸗Bergen nördlich von Madrid feſten Fuß gefaßt. Die Militärgruppe habe ausreichende Muni⸗ tionsvorräte und brauche nur auf die An⸗ kunft von Verſtärkungen für die von den an⸗ deren Seiten auf Madrid marſchierenden Kolonnen zu warten, bis die Hauptſtadt be⸗ ſetzt werden könne. Das werde nach Meinung ſachverſtändiger Beobachter in ſpäteſtens 10 Tagen der Fall ſein. Inzwiſchen habe die Regierung in Madrid ſchon alle Vorbereitungen für ihre ſofortige Abreiſe getroffen. Drei Großflugzeuge ſtänden im Flug⸗ hafen von Barrajas, etwa 10 Km. von Madrid ent⸗ fernt, in ſtändiger Bereitſchaft zum Abtransport der Regierungsmitglieder. Der Flughafen ſei auch be⸗ reits das Ziel von allerdings bisher erfolgloſen Luftangrifſen der Mil'tärgruppe, die von dieſer Tatſache Kenninis habe. Der Gewährsmann ſchildert dann die Zuſtände in der Hauptſtadt ſelbſt. Während die Stromverſorgung der Stadt zum Schutze gegen Luftangriffe ab 28.00 Uhr eingeſtellt worden ſei, habe man von dieſer Maß⸗ nahme Abſtand genommen. Das nächtliche Dunkel ſei nämlich fortwährend zu Maſ⸗ ſenmorden und blutiger Regelung pri⸗ vater Auseinanderſetzungen benutzt worden. Allein in den zwei Nächten ſeien nach den Ausſagen des Reuterſchen Gewährsmannes ſchät⸗ zungsweiſe 1000 Perſonen erſchoſſen worden. In dem Bericht wird weiter feſtgeſtellt, daß die Miliz Der Panzerturm des größten-Bootes Das franzöſiſche U⸗Boot„Sureguſ“, das das größte der Welt iſt, beſitzt einen äußerſt widerſtondsfähi⸗ gen Geſchützturm. Das U⸗Boot im Hafen von Nazaire (Preſſephoto,.) in Madrid offen Mißbrauch mit dem Roten Kreuz treibe. Mädchen mit der Armbinde des Roten Kreu⸗ zes und in weißen Kitteln gingen mit Gewehren und Piſtolen ausgerüſtet durch die Straßen, und in jedem Kraftwagen des Roten Kreuzes befänden ſich bewaffnete Leute. Sämtliche Paläſte und Villen der Ariſtokratie ſeien beſchlagnahmt und geplündert worden. Auch die Lebensmittelgeſchäfte hätten unter dem Terror der Miliz ſchwer zu leiden. Maſſenanklagen vor einem Madriber Sondergericht (Funkmeldung der NM3.) + Paris, 19. Auguſt. Wie aus Madrid gemeldet wird, wurde von einem Sondergerichtshof, der die verhafteten Mili⸗ tärperſonen aburteilen ſoll, am Dienstagabend die Anblageſchrift fertiggeſtellt. Generale, ſieben Oberſten, ſechs Oberſtleutnants, 66 Hauptleute, 108 Leutnants, 42 Unteroffiziere, vier Sergeanten und 15 Ziviliſten. General Lopez Ochva, der im Oktober 1934 den aſturiſchen Aufſtand niedergeſchlagen hatte, ſoll im Militärkrankenhaus von Carabanchel bei Madrid geſtorben ſein. Trotz ſchärfſter Ueberwachung habe der kranke General einen Fluchtverſuch unter⸗ nommen, der mißglückte. Gifigas im Bürgerkrieg — Paris, 18. Auguſt. Zu der Verwendung von Giftgas ſeitens der roten Miliz im ſpaniſchen Bürgerkrieg be⸗ richtet Havas aus Burgos, daß am Montag bei San Raphael(Guadarrama) im Verlauf einer heftigen Beſchießung die Roten die erſten Gasgrana⸗ ten geſchoſſen hätten. General Mola habe zu dieſer Tatſache erklärt:„Dieſe Scheußlichkeit muß feſtgeſtellt werden. Man möge wiſſen, daß auch wir über Gas verfügen; aber wir haben nie auch nur eine Sekunde daran gedacht, Gas gegen Spanier anzuwenden. In Burgos herrſche über die Anwendung von Giftgas durch die roten Streitkräfte eine gewaltige Empörung. In den verantwort⸗ lichen Kreiſen der Militärgruppe vertrete man die Anſicht, daß das Gasbombardement ein neuer Beweis dafür ſei, oͤaß die ſpaniſche Regierung vor dem Ende ſtehe und daß die Nationaliſten einen wirklichen Kreuzzug gegen die Barbarei führten. Der Terror in Malaga — Liſſabon, 18. Auguſt. Wie die Funkſtation von Villagarcia mitteilk, berichten Flüchtlinge aus Malaga erſchütternde Ein⸗ selheiten von der in der Stadt wütenden roten Terrorherrſchaft. Sämtliche Kirchen und Klöſter ſeien in Brand geſteckt worden. Zahlreiche Prieſter und Kloſterſchweſtern ſeien niedergemacht worden. Das gleiche Schickſal habe die Familie des Grafen Iſidro ereilt, die man in aller Oeffentlichkeit hin⸗ gerichtet habe. Der Führer und Reichskanzler hat dem Staats⸗ ſekretär des Reichsminiſteriums für Volksaufklä⸗ rung und Propaganda, Walter Funk, anläßlich ſeines 46. Geburtstages ſein ſilbergerahmtes Bild mit einer beſonders herzlichen Widmung überreichen laſſen. D————BB—————————————— S Dr. Alois Winbauer(in Urlaub) Stellvertreter des auptſchriftleiters und verantwortlich für Politik, Wiſſen⸗ ſchaftu. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart- Handelsteil: Dr. Fritz Bode-Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes⸗Sport: i. V: C. W. Fenne Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel- Angeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1.—6 Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenan, Sentaſtraße 2 .⸗A. VII. 1936. 5 Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 20758 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 20349 Zur Zeit Preisliſte Nr.7 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung un bei Rückporio Angeklagt waren drei 9 65 ——— „Mittwoch, 10. Auguſt 10390 ——————— Neue Mäunbeier Zeilung“ Miltag⸗Ausgabe 8. Seite/ Nummer 878. Die Stadtseite Mannheim, den 19. Auguſt, Frühnebel In miſchigem Gewand zieht früher Sommer⸗ nebel durch die Straßen der Stadt. Seine Feuch⸗ tigkeit dringt durch die Kleider und was am Tage noch wärmend um uns war, hat fröſtelnde Kälte an⸗ genommen. Die Häuſer ſinken ein in den Nebel. Die har⸗ ten Umriſſe werden weich. Die ſcharfgezogenen Li⸗ nien verlieren ihre Beſtimmtheitt Die langen, ſchnurgeraden Straßenzüge, die ſonſt ſo langweilig ſind, verlieren ſich ſchon nach kurzem Taſten der Blicke ins Ungewiſſe. Der Lampen gebrochenes, verſchwommenes Licht iſt kraft⸗ los. Sonſt lief es an den Bordſteinen hin und an den Dächern entlang, brach ſich ſcharf in den Un⸗ ebenheiten des Weges, nutzte jedes Kleinſte, um ſich bemerkbar zu machen, jetzt bliebe auch ein blanker Spiegel ſeine Aufgabe ſchuldig. Die dämmerigen Wege der Anlagen ſcheinen ſchon zu enden, kaum, daß ſie ihren Anfang genommen. Aber auch das ſchwarze Geſträuch iſt umhüllt von dem ſchwachen Silberſchimmer, der ſich wie ein Schleier um die Welt geſchlagen hak. Der Turm der nahen Kirche, der ſonſt ſchwarz 6um Himmel em⸗ porragte, verbirgt ſeinen Knauf in der wogenden und doch ſtarr ſcheinenden Maſſe. 4 Und drüben über dem Neckar wachſen Häuſer in die ſchweigende Nacht. Lichter funkeln und umgeben ſich mit einer Strahlenkrone. Auf dem Waſſer zieht langſam ein Boot nach Hauſe. Der Nebel gibt es nur in ſchwachen Umriſſen, man hört Stimmen und weiß nicht von wo. Ringsum iſt der Atem eines müden Tages... Die Tage werden kürzer und die Nächte länger, wir gehen dem Herbſte entgegen. Kleine Ausſtellung im Plankenhof Der Verkehrsverein wirbt für Man muß es unſerem Verkehrsverein aſſen: er weiß, wie 0 das Intereſſe der zahlreichen Beſucher des Plankenhofes für ſeine vielſeitigen Aufgaben zu wecken vermag. Seine Schaufenſterfront geſtattet ihm, was in N2 früher leider nicht möglich war, ͤͤurch ſtändig wechſelnde kleine Son deraus ſt e 11 un⸗ gen auf die wichtigſten deutſchen und Reiſeereigniſſe aufmerkſam zu machen. 0 Freude dürfte es begrüßt werden, daß nunmehr wiederum ein beſonders gut ausgeſtat⸗ tetes Schaufenſter der Mannhei m⸗We rb ung gewidmet wurde. Nicht mit langen Worten geſchieht das. Nur zwei Schlagzeilen machen auf die Bedeu⸗ tung des Ausgeſtellten aufmerkſam. Sie heißen: „Mannheim, die Geburtsſtadt des Autos“ und „Das ſchöne Mannheim“. Mannheim als Indu⸗ ſtrieſtadt und als Stadt modernen kulturellen Ge⸗ ſtaltungswillens kommen darin und in den aus⸗ gezeichleten Bildern, die das Fenſter ausfüllen, zum, Ausdxuch, 8 PFPPPFBFECCCECTCCCCC———— 143 Tote, 4273 Verletzte Der Reichs⸗ und Preußiſche Verkehrsminiſter gibt bekannt, daß in der vergangenen Woche im Reiche 143 Tote und 4273 Verletzte als Opfer des Straßenverkehrs zu beklagen ſind. BPP———————3— Da ſehen wir die ſchönſten Bilder aus unſerer Kunſthalle und markante Aufnahmen aus dem Schloßmuſeum. Da grüßen uns Lichtbilder der her⸗ vorragendſten Mannheimer Bauten, Siedlungen und Parks, ſamt und ſonders hervorragend aufgenommen und kleine Kunſtwerke ihrer Art. Ferner aber Auf⸗ nahmen repräſentativer Induſtriewerke. Als Mittel⸗ ſtück des Ganzen leuchtet der Waſſerturm in dem be⸗ kannten Vielfarbendruck auf. Die neue Ausſtellung kommt im rechten Augenblick. Sie wird bei den Fremden, die, von den Olympiſchen Spielen kom⸗ mend, Mannheim beſuchen, eine gute Werbung aus⸗ üben! Aber auch den Einheimiſchen öffnet ſie den Blick für manche Schönheiten der Stadt. Nocheinmal Koͤ⸗Märchennachmittag Am Samstag, dem 22. Auguſt, wird im Fried⸗ richspark am Nachmittag des großen Erfolges we⸗ gen die Aufführung im Freien„Mit Kraft durch Freude ins Märchenland“ wiederholt. Es wird noch einmal das Märchenbilderbuch mit Kinderbalettein⸗ lagen gezeigt, wozu noch außer dem Kaſperle ie Großmutti erſcheint. 5 8 Im geht es heute abend mit Koͤc in die Welt. In einem Lichtbildervortrag er⸗ leben wir eine Koͤ§⸗Reiſe ins Allgäu. Außerdem ſehen wir folgende„Ufa“⸗Kulturfilme:„Was die Iſar rauſcht“,„Harzfahrt“ und Potsdam.— Im Filmpalaſt in Neckarau ſieht man den Film „Hände am Werk'“. Die„Stadtſchenke“, über deren * Es wird ernſt! 0n „demnächſtige“ Eröffnung die Mannheimer lange Witze machten, eröffnet Tagsüber iſt der Bauzaun entfernt und man bekommt einen Einblick ins In⸗ nere. Man ſieht, daß die Verputzarbeiten ſo weit fortgeſchritten ſind, daß mit dem Ausſchmücken in wenigen Tagen begonnen werden kann. Auch die Türgitter und Fenſterrahmen ſind fertig, und wenn nun die großen Scheiben eingeſetzt ſind und der Bretterzaun vollſtändig entfernt iſt, wird wohl tat⸗ ſächlich„demnächſt“ die Eröffnung ſtattfinden— oder ni 5 Arbeiter⸗Urlaubsmarken. Am 1. September werden die Poſtanſtalten mit dem Verkauf der Ar⸗ beiter⸗Urlaubsmarken beginnen. Die Marken wer⸗ den von der Reichsdruckerei in der gleichen Form und Größe und auf dem gleichen Papier wie die In⸗ validenverſicherungsmarken hergeſtellt. Zum Ver⸗ kauf kommen Werte von 5 Ryf,(grün), 10 Rpf. (braun), 20 Rpf.(blau), 30 Rpf.(olir), 50 Rypf.(rot), und 100 Rpf.(gelb). Das Markenbild— das Hoheits⸗ zeichen des Dritten Reiches mit einem Band, das die Inſchrift„Arbeiter⸗Urlaubsmarke trägt,— wurde von dem Graphiker Paul Pfund in Berlin entworfen. wird nun doch in aller Kürde 2 Empfang der Olympia⸗Mannſchaft Aufruf der Kreisleitung Am Donnerstag, dem 20. Auguſt, um 18.45 Uhr, treffen die Olympia⸗Sieger in Mann⸗ heim ein. Sie werden am Benz⸗Denkmal in der Auguſta⸗Aulage empfangen werden und durch die Sportvereine und Ehrenformationen der Partei und ihrer Glieberungen vom Waſſerturm über den Friedrichsplatz, Ring, Planken zum Schloß geleitet werden. Auf dieſem Wege ſelbſt bilden die Gliederungen der Partei und die uniformierten Verbände Spalier. Im Schloßhof erfolgt im Rahmen einer Feier die Begrüßung und Beglückwünſchung durch Miniſterialrat Kraft, Oberbürgermeiſter Renninger und die Partei. Nach der Feier werden die Olympia⸗Sieger zum Nibelungenſaal geleitet, wo die Ortsgruppe des Reichsverbandes für Leibesübungen mit den Olympia⸗Kämpfern eine kameradſchaftliche Zuſammenkunft durchführen wird. Die Bewohner Mannheims werden aufgefordert, an dem Einmarſch der Olympia⸗ Sieger ſowie au der Feier teilzunehmen und damit auch ihrerſeits den Olympia⸗Siegern den Dank für ihre überwältigende Leiſtung auszuſprechen. Ebenſo bitten wir alle Volksgenoſſen, zu flaggen!* Deer Kreisleiter: gez. Dr. R. Rothb. 2 —*. Das Ereignis des geſtrigen Tages: * nder und Südafrikaner in Mannheim Die Inder im Stadion Ein ganz ungewohntes Bild im Stadion: die lange Reihe der Stühle auf der Aſchenbahn für die Gäſte von der Tribünenſeite, die ganz genau ſehen wollten, wie öder Ball gegeben und genommen wird. Die an⸗ dere Seite, die viel näher zum Spielfeld liegt, iſt auf einmal ſehr beliebt, und ſcharenweiſe wandert man noch während des Spiels ͤͤorthin ab. Zu Anfang war überhaupt alles platt, Publikum wie Spieler, das grenzte an Zauberei, man machte ſich auf ein Dutzend Tore gefaßt, und nervös ſuchen die Finger nach Ziga⸗ retten, um dies mit gefaßtem Mut überſtehen zu kön⸗ nen. Dann gewann man Ueberſicht und Ruhe, und die Hauptſchwierigkeit war, den vielen neuen Indern Namen zu geben, da man ſie ſchließlich voneinander unterſcheiden muß. Die Buben ernannten augenblick⸗ lich den Meiſter im Barte— Gupha Ham Singy iſt wolh ſein richtiger Name— zu Ali Baba, und dieſes Verfahren wurde ausgedͤehnt angewandt unter Ver⸗ wertung aller Kenntniſſe von Tauſendundeiner Nacht, indiſcher Märchen und Literatur, ſo ͤͤaß auch bald ein imag närer Sindbad, ein Firduſi, ein Ta⸗ gore über den Platz ſchwebte und phantaſievolle Na⸗ mengeber einen guten Tag hatten. Auch ſonſt war das Publikum nicht allzu ſachverſtändig und klatſchte gelegentlich im falſchen Augenblick; denn Hockey⸗ regeln ſind eine Sache für ſich. Aber das tat der Freude wahrhaftig keinen Abbruch, wer den Ball hatte, das ſah man deutlich, und dann ſchrie man „Tempo, Tempo!“, jenen altbewährt⸗unſinnigen Schlachtruf, der ja auch ſchließlich zu einem zweiten deutſchen Tor führte,— worüber des Jubels kein Ende mehr war. In der Pauſe gab es ein gewaliges Durcheinan⸗ der. Die Buben, zunächſt noch recht geſittet, krieg⸗ ten es irgendwie ſpitz, daß man ungefährdet aufs Spielfeld kommen konnte, und dann ſchlugen ſie auf die armen Inder nieder, ein Heuſchreckenſchwarm, eine Horde wildgewordener Autogrammjjäger, und jene ließen alles geduldig und fromm über ſich ergehen: bis zu zwölf Unterſchriften hatten einzelne dieſer„Mannemer Ichel“ gewonnen, und prahlten gewaltig damit. Gegen Spielſchluß mußten ſie mit viel Stimmaufwand, energiſchen Reden und finſteren Drohungen vom Platz vertrieben werden. Nach Spielſchluß ein Bild von Eleganz, wie ſonſt nur an großen Renntagen. Leider auch wieder ein ziemliches Durcheinander der Wagen, Motorräder und Straßenbahnen, das die Polizei alle Mühe hatte zu meiſtern; denn die ſpitzwinklige Kreu⸗ zung der Straßenbahn dicht vor dem Ein⸗ gang iſt eine gar unerfreuliche Angelegenheit bei viel Verkehr. Dr. Hr. Autogrammiagò mit Standkonzert Die indiſche Hockeymannſchaft hatte es geſtern der Mannheimer Jugend angetan. Das Palaſthotel „Mannheimer Hof“, wo die Wundermannſchaft ihr Standquartier hat, war den ganzen Tag über in Belagerungszuſtand, und zwar manchmal ſo ſtark, daß die übrigen Gäſte weder hinein noch heraus konnten. Ab und zu wurde ein Angriff auf das Ho⸗ tel unternommen, um entweder die Gäſte zu ſehen oder gar ein Autogramm von einem zu ergattern. Dieſer„Einbruch“ brachte manchmal kleine Unord⸗ nung in den ſonſt ſo geregelten Ablauf des Hotel⸗ betriebes, aber man hatte allerſeits Verſtändnis für das Tun unſerer Jugend, das ja vorab der Begei⸗ ſterung und der Anerkennung der geleiſteten ſport⸗ lichen Arbeit entſprang. Und die es betraf, die Mit⸗ glieder dieſer Wundermannſchaft, freuten ſich über die Begeiſterung und Ausdauer unſerer Jungen und Mädel und malten bereitwilligſt ihren Namen auf irgend eine beſchreibbare Unterlage, denn herhalten mußte alles, vom herausgeriſſenen Blatt aus einem Notizbuch oder Schulheft bis zur gekauften feinen Anſichtskarte des olympiſchen Stadions. Dieſer Belagerungszuſtand des Hotels erhielt in den Abendſtunden noch eine muſikaliſche Umrah⸗ mung. Den Gäſten zu Ehren gab man ein Stand⸗ konzert, oͤas die SS⸗Kapelele Rohr ausführte. Um dieſe Ehrenbezeugung noch zu unterſtreichen, fand die muſikaliſche Unterhaltungsſtunde vor dem Hotel am Eingang der Auguſta⸗Anlage ſtatt. Der Beſuch war ſehr gut und nicht weniger gut die Lei⸗ ſtung der Kapelle. Allerdings blieben die Inder während des ganzen Konzertes unſichtbar und gin⸗ gen der Begeiſterung aus dem Wege, ſo gut ſie konnten. Dadurch ſahen ſie leider auch nichts von dem prächtigen Lichterſpiel der Leuchtfontäne, die während des Konzertes ihre Farbengarben in die Nacht hineinſchickte. Aber als das Konzert zu Ende war und ſich die meiſten Zuhörer verlaufen hatten, wurden ſie ſicht⸗ bar, machten allein oder paarweiſe einen Bummel durch die Anlagen oder im Schmuckplatz und erkauf⸗ ten ſich ihre Freiheit oͤurch Hergabe ihrer Unter⸗ ſchrift, denn die Unentwegten blieben nach wie vor vor dem Hotel. W. Die Südafrikaner trafen geſtern ein Die Boxer der ſüdafrikaniſchen Mannſchaft kamen geſtern abend um 710 Uhr im Hauptbahnhof von Mannheim an. Kratochvil vom VfR hielt eine kleine Begrüßungsanſprache auf engliſch, in der alſo alles Gute für den kurzen Beſuch gewünſcht wurde, und von„good souvenirs from our town and coun- try“ die Rede war, Mit Crezeli, Ulmrich und den anderen ging man zuſammen in das Parkhotel zum Eſſen. Jedermann kratzte zuſammen, was an eng⸗ liſchen Brocken noch gegenwärtig war, und mit fra⸗ gend⸗aufmerkſamen Blicken und unter ſtützenden Handbewegungen kam die Unterhaltung gut in Fluß. Boxer und Bridgeſpieler verſtehen ſich immer; denn das find die beiden Spiele, die ſich z. Z. von England aus um die Welt gehend noch am meiſten urſprüngliche Sportſprache erhalten haben. Im übrigen hilft Kratochvil in allen ſchwierigen Fällen. Da iſt aber auch neßen dem Federgewichtler Tal⸗ teral vor allen Dingen Leibbrandt zu nennen, der Halbſchwergewichtler, der ſo ſchöne Ausſichten hatte und mit echtem Boxerpech ſich die Hand am harten Schädel des Tſchechoſlowaken zerſchlug, ſo⸗ daß heute noch die ganze Daumengegend ange⸗ ſchwollen iſt. Man mußte ihm zu einem Kampf den Handſchuh auſſchneiden, daß er überhaupt hineinkam, erzählt Osborn, der Mannſchaftsführer. Dieſer Leibbrandt verdient aber auch darum Intereſſe, weil er deutſcher Abſtammung iſt. Sein Großvater kam als Offizier aus Hannover nach Südafrika, und das Deutſch wie die Berufsüberlieſerung haben ſich erhalten; denn Leibbrandt iſt heute Inſtruktionsoffi⸗ zier bei der Polizei in Transvaal. Darüber hinaus hat er noch die Eigenheit, daß er vegetariſch lebt, auf blankem Boden ſchläft und vor dem Kampf immen in ein paar Runden mit dem Trainer warm wer⸗ den muß. 8 Inzwiſchen ſind die Boxer alle nach oben gezogen Sie haben ihren Tee getrunken und ein wenig geſut⸗ tert, jetzt ſind ſie müde, und ſolide muß man ſein. Der lange Trainer Dave Carſtens iſt aber noch da, Schwergewichtsſieger von Los Angeles, ein ruhiger Mann, Diamantſchleifer von Beruf, von Buren ab⸗ ſtammend, aber mit einer franzöſiſchen Mutter, von der wohl die dunklen Augen und das Temperament im Ring kommen. Auch er iſt ein verletzter Mann; Haslercreme 50 Pig. Sroe hralle Zahnereme 40 Pig. Tude. die rechte Mittelhand wie krumm gebogen, wohl kaum wieder ganz zu heilen, aber er legt Bandagen an und kann noch allerhand Gewicht hineinlegen, verſicherk er; und beim Training iſt die Linke ſowieſo die Hauptſache. Er iſt es beſonders, der Leibbrandt auf Touren bringen muß. So, jetzt auch er zu Bett; heute vormittag mit dem Wagen durch die Stadt, und anſchließend Empfang mit Ehrengabe auf dem Rathaus, und abends im Nibelungenſaal. Wer will da fehlen, der je einen Handſchuh angezogen hat und ein blaues Auge ſein eigen nennen durftel Hr. 60 Jahre alt wird Malermeiſter Wilhelm Blaſe, Nuitsſtraße 16. *.2⸗Schulplatz fertiggeſtellt. Der Platz vor der Friedrichſchule in U 2 iſt nun fertiggeſtellt. Geſtern hat man den Deckenbelag aufgeworfen und ſeſtge⸗ walzt und die letzte Hand an die Ausbeſſerung ge⸗ legt. Der Platz ͤürfte nun allen Anforderungen ge⸗ nügen, da er eine ſeſte Unterlage hat und auch der Belag jede Belaſtung aushält. Das Herz muß dabei ſein! Die Geſchichte von den Blumentöpfen Die Deutſche Arbeitskorreſpondenz ſchreibt: Dieſe Geſchichte hat ſich während der Aktion „Blumen an den Arbeitsplatz“ des Amtes „Schönheit der Arbeit“ zugetragen. Sie iſt lehrreich und enthält eine ſchöne Moral. Deshalb wollen wir ſie erzählen: Der Betriebsführer hatte es beſtimmt ſehr gut gemeint, als er die Töpfe mit den hübſchen Blumen in der großen Modelltiſchlerei auſſtellte. Aber es wurde doch eine große Pleite daraus, weil er die Sache falſch angefangen hatte. Daß es in der Tiſch⸗ lerei ein bißchen troſtlos ausſah, hatte er eingeſehen, und daß man mit ein paar Blumen im Fenſter und vor den Fenſtern ſchon ein Stück weiter kommt, hatte ihm der Proſpekt des Amtes gezeigt. „Kaufen wir alſo Töpfe und Blu⸗ men!“ hatte er ſich geſagt. Das geſchah. Die Blu⸗ men wurden aufgeſtellt. Nach einer Woche erſchien der Betriebsführer beim Gaureferenten„Schönheit der Arbeit“:„Ich habe in meiner Modelltiſchlerei Blumen aufgeſtellt!“ „Schön!“ ſagte der Gaureferent.„Das freut uns ſehr!“ „Mich freut's nicht!“ führer. Fragezeichen beim Gaureferenten „Die Blumen ſind nämlich verwelkt!“ Und dann brach ein Entrüſtungsſturm los:„Das war mein erſter und zugleich auch mein letzter Verſuch, wertgeſchätzter Herr! Ich habe die Blu⸗ men gern gekauft! Sehr gern! Es hat mir Spaß gemacht, ſie aufzuſtellen. Verſtehen Sie? Aber ich bin meiner Gefolgſchaft gegenüber vielleicht doch noch zu anſpruchsvoll geweſen, als ich erwartete, daß die Blumen nun auch begoſſen und gepflegt werden. Um es kurz zu machen,— was Sie da predigen von Blumen und Grünanlagen klingt ſchön, wunderbar ſchön. Ich habe den Zauber auch geglaubt. In der Praxis iſt es aber, nehmen Sie mir's nicht übel, Mumpitz. Jawoll, Mumpitz! Das wollte ich Ihnen nur geſagt haben, bevor ich die Blumentöpfe am Samstag nach Feierabend gegen die Wand feuere. Dieſen Genuß will ich mir nämlich noch gönnen! Sie können erzählen, was Sie wollen,— die Leute ſind einfach nicht reif dafür! Den Beweis habe ich er⸗ bracht: Mahlzeit!“ Der Gaureferent war bei dieſem Ausbruch ab⸗ wechſelnd rot und blaß geworden. Aber da der Mann, der vor ihm ſaß, ein ehrlicher Kerl mit gu⸗ ten Vorſätzen war, ließ er ihn erſt einmal ſeine Ka⸗ nonenwut vom Herzen herunterſchimpfen. Aber als der Erzürnte das Zimmer verlaſſen wollte, ſagte der Referent:„Stopp! Jetzt bin ich dran! Sie haben 'inen Verſuch gemacht. Der iſt nicht gelungen. Jetzt ſchlagen Sie Krach! Nun paſſen Sie einmal auf! Ihren guten Willen in Ehren, dagegen kann man nichts ſagen! Aber, daß Sie einen Reinfall erlebt haben, das liegt an Ihnen ſelbſt!“ „Was ſagen Sie? An mir? An mir?“ „Jawohl, an Ihnen! Sie haben unſeren Proſpekt und unſere Aufforderungen geleſen. Alles in Ord⸗ nung. Nur eins haben Sie falſch gemacht,— Sie haben nämlich nur mit dem Kopf und nicht mit dem Herzen geleſen. Stellen Sie ſich mal fol⸗ gendes vor: Sie haben die Blumentöpfe aufgeſtellt. Die Kameraden kommen in die Tiſchlerei, ſie ſehen die Töpfe, ſehen die Blumen. Was ſagen Sie? Der Alte hat da ein pagr Blumentöppe hingeſtellt; gebt uns gar nichts anl Das ſagen ſie. Der Alte hat nur den Proſpekt geleſen, ſagen ſie, und nun gibt er hier groß an. Kann uns überhaupt nicht imponieren! Das Menſchliche fehlt dabei! Merken Sie das? Das Kameraoſchaftliche fehlt! Deshalb iſt erwiderte der Betriebs⸗ nichts aus der Sache geworden! Sie haben vergeſſen, Ihre Blumentöpfe zu einer Angelegenheit der Gemeinſchaft zu machen. Da liegt der Hund begraben!“ Der Betriebsführer hatte ſich inzwiſchen wieder auf einen Stuhl geſetzt. Nachdem er ſich die Rede an⸗ gehört hatte, meinte er nach kurzem Ueberlegent „Stimmt! Kann man nichts dagegen ſagen! Na ſchön, dann machen Sie mal einen brauchbaren Vor⸗ ſchlag. Auf ein paar Mark ſoll es mir nicht an⸗ kommen!“ 8 Und ſie hielten einen Rat. Am nächſten Tage erſchien der Betriebsführer in der Modelltiſchlerei und ſagte:„Ich habe hier vor einiger Zeit Blumentöpfe aufgeſtellt. Die Blumen ſind vertrocknet. Es hat ſich niemand darum beküm⸗ Gewerbsmäßiges Austragen von Werbeſchriften für andere genehmigungspflichtig.—5 Auf Grund ſeiner 18. Bekanntmachung vom 0. 7. 36 hat der Werberat der deutſchen Wirt⸗ ſchaft für das gewerbsmäßige Austragen von Werbeſchriften eine Genehmigungspflicht ein⸗ geführt. Wer vom 1. September 1936 ab ge⸗ werbsmäßig als ſelbſtändiger Unternehmer Wirtſchaftswerbung für andere durch Aus⸗ tragen von Werbeſchriften durchführen will, muß im Beſitze eines vom Werberat der deutſchen Wirtſchaft ausgeſtellten Genehmi⸗ gungsſchreibens ſein, andernfalls iſt er zur Ausübung des bezeichneten Gewerbes nicht mehr berechtigt. 4 Die vom Werberat erteilten Genehmi⸗ gungen werden in ſeinem Mitteilungsblafk „Wirtſchaftswerbung“ bekanntgegeben. mert. Jetzt machen wir einen zweiten Verſuch. Ich habe Samen gekauft. Jeder ſchnappt ſich drei Blumentöpfe, ich natürlich auch, und dann werden wir gemeinſam die Blumen pflanzen und aufziehen. Wir machen das in Form eines Wettbewerbs, und dwar auf ſolgende Weiſe: die oͤrei ſchönſten Töpfe werden prämiiert. Die Züchter erhalten eine Kraft⸗durch⸗Freude⸗Reiſe. Sind alle Blumen gut gediehen, werden die drei Reiſen unten der Gefolgſchaft verloſt!“ Die Reiſen mußten verloſt werden. Oftersheim, 19. Auguſt. Es wird mitgeteilt, daß die Mütterberatungsſtunde, die auf hente im Heim der NS⸗Frauenſchaft angeſetzt war, aus⸗ fällt, und dafür am kommenden Freitag, nachmis⸗ tags 3 Uhr, ſtattfindet. Die Beratung erfolgt unter ärstlicher Aufſicht. NSDAp-ifleilungen Nue partaiaminchen Beuauntmachuncen eunõỹmα Arbeitsbauk Die Ortsarbeitsdankwalter der Stabtortsgruppen mel⸗ den ſich ſofort auf der Kreisarbeitsdankwaltung zur Ent⸗ von Eintrittskarten zum Konzert der Gan⸗ apelle des Reichsarbeitsdienſtes.— Ferner ſind ſofort die Beitragsmarken abzurechnen und die eingezogenen alten Mitgliedsbücher abzugeben.— Formulare für die Monats⸗ meldungen müſſen bis Ende der Woche auf der Kreis⸗ arbeitsdonkwaltung abgeholt werden. Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Die Inder ſind da Heute vormittag 11.04 Uhr kam die indiſche Hockeymannſchaft am Hauptbahnhof an. Es ſind etwa 20 Mann, die ſich nicht auffallend von uns dun⸗ kelhaarigen Süddeutſchen unterſcheiden würden, wenn nicht einige von ihnen den Turban und zwei auch ordentliche Bärte tragen würden, richtige Kino⸗ Bärte, wie man ſie bei jüngeren Leuten nur noch in Frankreich ſieht. Aber das hängt eben mit der Ueberlieferung zuſammen. Die Turbans ſind mehr⸗ jach helles Bleu und einmal Braun mit brokater Unterlage. Die Sportjacken immer in entſprechen⸗ der Farbe. Auf den Jacken, nach engliſcher Art: ge⸗ ſtickt,„Olympie Game 1936“ oder auch„New Zea⸗ land Tour 1935“, ſo daß man jederzeit ſieht, wen man vor ſich hat; außerdem die Olympiaplakette am grünen Band. Gleich nach Ankunft entwickelte ſich ſchon lebhaftes Geſpräch mit mehreren Arbeitern; der Hockeyſpieler ſprach engliſch und unterſtützte mit einigen Geſten, und unſer Deutſcher kam mit ſeinem Deutſch auch gut an, offenſichtlich verſtand er auch einiges Engliſch. Im Hintergrund unterhielt ſich Boehringer von der Hockeyabteilung des VfR mit dem Leiter der Mannſchaft, einem jungen Profeſſor, neben ihm Guptha, der bekannte Spieler von Los Angeles, der jetzt Sekretär iſt. Am Eingang ſam⸗ melt ſich ein wenig Publikum, und einige heben die Hand zum Gruß vor den gewaltigen Spielern, die jetzt ſchon jahrelang durch die Welt reiſen und nicht zu beſiegen ſind, flotte, läſſig einhergehende Jungens, engliſch in Kleidung und Haltung, nur Tropenteint, dunkler Glanz der Augen und Turban deuten die fremde Welt an. 19 Nun wird man heute abend die Wundermannſchaft im Stadion beim Hockeyſpiel beſtaunen können. Es waren wieder 125 Polizeibericht vom 18. Auguſt Aus dem Fenſter geſprungen. Heute früh um 4 Uhr ſprang ein in der Schwetzinger Straße woh⸗ nender Mann aus ſeiner im 4. Stock gelegenen Wohnung auf die Straße. Der Lebensmüde erlitt hierbei ſo ſchwere Verletzungen, daß er kaum mit dem Leben davonkommen dürfte. Der Grund zur Tat wird in zerrütteten Familienver⸗ hältniſſen zu ſuchen ſein. Wieder ein Fahrraddieb feſtgenommen. Ein in Neckarau wohnender Burſche wurde geſtern we⸗ gen Fahrraddiebſtahls feſtgenommen und in das Bezirksgefängnis eingeliefert Bei dem Feſtgenom⸗ menen wurden außer einem Fahrrad auch noch ver⸗ ſchiedene Fahrradteile vorgefunden. Acht Ruheſtörer und Unfugmacher kamen geſtern zur Anzeige. 125 Verkehrsſünder. Wegen Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften wurden geſtern 125 Kraft⸗ und Radfahrer angezeigt oder gebührenpflichtig verwarnt. Ferner wurden 18 Kraftfahrzeuge wegen verſchiedener techniſcher Mängel beanſtandet. Stand der Kreishandwerkerſchaft Mannheim Am 1. Juni: 6726 Mitglieder Das deutſche Handwerk umfaßt heute etwa 45 Millioné ſchaffende P8 Familiengngehörigen aller im Handwerk tätigen Perſonen léeben rund acht Millionen delltſche Vorks⸗ genoſſen vom Handwerk, das ſind ein Achtel der Ge⸗ ſamtbevölkerung des Deutſchen Reiches. Der Hand⸗ werksſtand iſt alſo nach wie vor einer der wichtig⸗ ſten Faktoren der deutſchen Wirtſchaft. Die Maſſen⸗ fabrikation von ehemals mit der Hand angefertigten Waren führte dazu, daß das deutſche Handwerk in ſeiner Exiſtenz bedroht war. Erſt die Neugeſtal⸗ tung der Organiſation des Handwerks im Dritten Reich ſchaffte hier einen erfreu⸗ lichen Wandel. Vier und eine halbe Million deutſcher Männer und Frauen haben ihre Lebens⸗ exiſtenz wiedergeſunden. Heute muß jeder Hand⸗ werker der Handwerkerinnung angehören. Das Handwerk im Dritten Reich iſt in 15 Landeshandwerksmeiſter⸗Bezirken zuſammenge⸗ faßt, über die ſich 60 Handwerks⸗ und Gewerbekam⸗ mern verteilen. Der Reichsſtand des deutſchen Handwerks hat jetzt erſtmalig eine umfangreiche Er⸗ hebung über den Stand der Mitglieder in den ein⸗ zelnen Kreishandwerkerſchaften durchgeführt. Es iſt eine Erhebung des deutſchen Handwerksſtandes ge⸗ worden, wie ſie nie zuvor vorhanden war. Unſer Berliner E..⸗Mitarbeiter konnte beim Reichshand⸗ werksmeiſter die äußerſt umfangreiche Erhebung des deulſchen Handwerks einſehen. Die Kreishandwerkerſchaft Mann⸗ heim umfaßt den Kreis Mannheim und hatte am 1. Juni 1936 insgeſamt 6726 Mitglieder auf⸗ zuweiſen. Die Kreishandwerkerſchaft unterſteht der Handwerkskammer zu Karlsruhe. Um die Mitte des Jahres 1936 wurden in unſerem Handwerks⸗ Tammerbezirk insgeſamt 69 626 Betriebe von der Kammer erfaßt. Die Handwerksbetriebe ver⸗ teilten ſich auf insgeſamt 824 Innungen. Durch⸗ ſchnittlich kommen auf tauſend Einwohner 28,1 Hand⸗ werksbetriebe in allen 40 Kreishandwerkerſchaften unſeres Handwerkskammerbezirks. „Erholungsfahrt“ in den Schwarzwald Ein fröhlicher Ausflug des MGV.„Erholung“ Ein prächtiger Sonntag war angebrochen, als die 100 Fahrtteilnehmer um 6 Uhr die ſchmucken Groß⸗ In den Wagen herrſchte eitel Freude. Im Roſengarten wird gebaut Ein Rückblick auf die Entſtehungs-Geſchichte—Die erſte Anregung ging 1891 von den Sängern aus— Nach 12 Fahren erſt ſteht der Bau „Unſere Stadtverwaltung macht prompte Arbeit. Vor wenigen Wochen erſt wurde in einer Nachtrags⸗ haushaltsſitzung eine Teilerneuerung des Roſen⸗ gartens beſchloſſen, und ſchon deutet ein Bauzaun darauf hin, daß dieſe Arbeiten in Angriff genom⸗ men wurden. Wie ſeiner Zeit berichtet, handelt es ſich dabei um Einrichtungen zur beſſeren Bewirt⸗ ſchaftung des Nibelungenſaales, Inſtanoſetzung des Reſtaurationsraumes, Erſtellung einer Abortanlage und Schaffung eines eigenen Zugangs für das Wein⸗ zimmer von der Straße her. 55 Mancher öer Vorübergehenden wird ſich wohl die Frage vorlegen, auf welches Alter dieſer monu⸗ mentale Bau zurückblicken kann. Fertiggeſtellt wurde er in den erſten Jahren des 20. Jahrhunderts. Aber die erſte Anregung, einen ſolchen Bau auszuführen, liegt mehr als ein Jahrzehnt weiter zurück. Wenn man ſo will, iſt der Gedanke zuerſt den Köpfen der Mannheimer Sänger entſprungen. Denn die Vor⸗ ſtände der hieſigen Geſangvereine rich⸗ teten am 1. Februar 1891 eine von zahlreichen Mann⸗ heimern unterzeichnete Eingabe um Erſtel⸗ lung einer Feſthalle an den Stadtrat. Der Staötrat hegte jedoch aus finanziellen Gründen Be⸗ denken, den Plan ſogleich in die Tat umzuſetzen. Er trat ihm jedoch inſofern näher, als er Ausſchau nach einem geeigneten Bauplatz hielt. Das Hochbau⸗ amt erhielt im Jahre 1892 den Auftrag zur Fer⸗ tigung einer Planſkizze und Aufſtellung eines Ko⸗ ſtenvoranſchlages. Gleichzeitig wurde ein„Feſthal⸗ len⸗Ausſchuß“ gebildet, der die Finanzierungs⸗ frage löſen ſollte. Am 16. März 1893 wurde in der Stadtratsſitzung der Plan eingehend erörtert. Die ehrheit war dafür, dagegen konnte keine Einigung in der Platzfrage erzielt wer⸗ den. Dieſe Frage wurde dann in einer Stadtrats⸗ ſitzung am 2. November 1893 behandelt, in der faſt einſtimmig ein Gelände am Friedrichsring vorge⸗ ſehen wurde. Nun hatte der Bürgerausſchuß das Wort, der in ſeiner Sitzung am 30. Januar 1894 ebenfalls ſehr eingehend die Platzfrage beſprach. Aber auch er konnte zu keiner Einigung kommen, und ſo wurde die Platzfrage einem beſonderen Aus⸗ ſchuß überwieſen. Dann tauchte der Gedanke auf, die Feſthalle in der Richtung der verlängerten Hei⸗ delberger Straße und mit der Stirnſeite gegen den Friedrichsplatz zu errichten. Aber auch dieſer Plan wurde verworfen. Im April 1896 entſchied ſich der Staotrat nach dem Vorſchlag des Ausſchuſſes für den Bauplatz zwiſchen Roſengarten⸗, Tulla⸗, Prinz⸗Wilhelm⸗Straße und dem Friedrichsplatz, auf dem Gewann„Roſengar⸗ CTUTPPPPPPPPPPPPPTGPPTPTPTPTPTPTPTGTGTGTGTbTöTGT'TPTPT'''''—TTbT——————————X— die Zeit bis Karlsruhe. Von hier gings durch das reizvolle Albtal nach Herrenalb. Hier wurde das Frühſtück eingenommen reichen Kurgäſte geſungen. Die Fahrt führte in das Murgtal⸗ durch das, blumengeſchmückte Gernsbach nach Forbach. Hier wurde das Kraſtwerk beſich⸗ tigt und weiter ging es in den nun ſchönſten Teil des Murgtales. Die ſattgrünen Auen gaben zu den dunklen Tannen und romantiſchen Felspartieen einen wirkſamen Gegenſatz. Dazwiſchen eingebettet wie in ein Paradies die bekannten Ortſchaften des Murgtales. Um 712 Uhr kamen wir in Freuden⸗ ſtadt an. Hier war unſer erſter Weg ins Bezirks⸗ krankenhaus zu den dort liegenden Mannheimer SA⸗Männern. An drei Stellen trugen wir, unter Leitung unſeres Dirigenten, Gruppen⸗Chormeiſter Max Adam, unſere Lieder vor. Bei dem anſchlie⸗ ßenden Beſuch der Verletzten war das dankerfüllte Leuchten ihrer Augen unſer ſchönſter Lohn, und wir ſchieden mit den beſten Wünſchen für ihre Geſund⸗ heit. Nach Beſichtigung der Sehenswürdigkeiten roll⸗ ten unſere Wagen ab, um in ſchneidiger Fahrt den Kniebis und die Alexanderſchanze zu erreichen, von wo die Straße recht kurvenreich bis zu den Aller⸗ heiligen⸗Waſſerfällen führte. Die Fälle boten in ihrer Waſſerfülle einen überwältigenden Anblick. Nach dem Aufſtieg, der manchen Dicken, trotz der Kühle in der Schlucht, etwas in Dampf brachte, ging es nach Beſichtigung der Kloſterruine in herrlicher Hochfahrt über den Ruhſtein zum Mummelſee. Der See bot in der Nachmittagsſonne einen bezaubernden Anblick, die Jungen ruderten eifrig und zwei Un⸗ entwegte nahmen in den dunklen Fluten ein kühles Bad. Zwei Gipfelſtürmer beſtiegen die Hornis⸗ grinde. Dann klangen unſere Lieder, und beſonders das Schwarzwald⸗Lied wurde von den dankbaren Zuhörern freudig aufgenommen. Weiter ging es. Aus allen Wagen jubilierte es und bald war über Kurhaus Sand, Plättig und Bühlerhöhe Baden⸗Baden er⸗ reicht. In raſcher Nachtfahrt bei prächtigem Ster⸗ nenhimmel, wurden die letzten 100 Kilometer abge⸗ brummt, und um 12 Uhr nachts fuhren die Wagen vor dem Vereinsheim vor. Ein gemütliches Bei⸗ ſammenſein hielt die Sänger mit ihren Angehörigen noch ein Stündchen beiſammen und eifrig wurden ten“. Aus Sparſamkeitsrückſichten ſollte jedoch vor⸗ läufig nur eine Konzerthalle erſtellt werden, an welche, falls es unumgänglich notwendig werde, eine Feſthalle angebaut werden ſolltel Im Herbſt des gleichen Jahres aber mußte der Stadtrat, der durch vorausgegangene Wahlen erneuert worden war, die⸗ ſen Plan wieder umſtoßen, denn die öffentliche Meinung war mit dieſem Notbehelf, lediglich eine Konzerthalle zu errichten, durchaus nicht zu⸗ frieden. In ſeinen neuerlichen Beratungen kam der Stadtrat zu dem Beſchluß, daß am Friedrichsplatz eine Feſthalle mit Konzertſaal erſtellt werden ſollte, deren Koſtenaufwand auf 11 Millionen Mark feſt⸗ geſetzt wurde. Weiter machte der Stadͤtrat den Vor⸗ ſchlag, unter oͤen hieſigen und drei auswärtigen Ar⸗ chitekten einen Wettbewerb zur Erlangung geeigneter Entwürfe auszuſchreiben. Faſt einſtimmig ſtimmte der Bürgerausſchuß am 14. Dezember 1897 dieſen Vorſchlägen zu. Profeſſor Bruno Schmitz von Charlottenburg, der Erbauer des Völkerſchlachtoͤenk⸗ mals in Leipzig, war es, der aus dieſem Wettbewerb als Sieger hervorging und deſſen Entwurf mit dem erſten Preis ausgezeichnet und zur Ausführung ange⸗ nommen wurde. Freilich machte der Stadtrat, ob⸗ wohl die Pläne dem Ausſchreiben in allen Punkten entſprachen, verſchiedene Abänderungswünſche gel⸗ tend. In dem Feſthallengebäude ſei noch ein kleiner Saal zu ſchaffen für Kammermuſikaufführungen und ⸗vorleſungen, dann ſollte die Feſthallen bühne ausgebaut werden, um einen Nebenbetrieb des Hof⸗ thaters zu ermöglichen. So entſtand das„Neue Theater im Roſengarten“, bis zu ſeinem jüngſten er⸗ folgreichen Umbau ein Schmerzenskind der Inten⸗ danten. Ferner wurde beſchloſſen, entgegen dem ur⸗ ſprünglichen Plan die Außenſeite der Feſthalle in reiner Hausſteinausführung herzuſtellen. Dieſe Ab⸗ änderungen machten es nötig, die Bauſumme von 14 Millionen Mark auf 1700 000 Mark zu erhöhen. Dieſe Erhöhung rief laute Stimmen der Kri⸗ tik hervor, und in der Bürgerſchaft machte ſich, her⸗ vorgerufen durch die jahrelange Verſchleppung des Bauvorhabens, ohnehin ein Sinken der Begeiſterung für den Feſthallenbau deutlich bemerkbar. Im Som⸗ mer 1899 wurde ſchließlich mit den Erd⸗ und Maurer⸗ arbeiten begonnen. In zwei Jahren, am 1. Juni 1901, ſollte der Bau fertig ſein. Aber die Vollendung verzögerte ſich und erſt im April 1903 war es ſoweit, daß die neue Feſthalle, die den Namen„Roſengarten“ erhielt, feierlich eingeweiht werden konnte. Nun wird der prunkvolle Bau wieder einige kleine bauliche Veränderungen erfahren, um im kommenden Herbſt und Winter der Flut der Veranſtaltungen und allen und zur Freude der zahl⸗ ſef Kilian aus Nürnberg, wohnhaft in Mannheim, An der Sicherheilsberwahrung vorbei Zum dritten Male erſchien der 24 Jahre alte Jo⸗ vor der Großen Strafkammer, um ſich ſeine Strafe wegen Zuhälterei zu holen. Einmal erhielt er eine Gefängnisſtrafe von einem Jahre, dann im Saar⸗ land zehn Monate. Aber das hat ihn nicht ab⸗ geſchreckt. Wieder hat er nacheinander zwei Mäd⸗ chen ausgebeutet. Teilweiſe knöpfte er den Mädchen bis zu fünfzehn Mark im Tage ab, und verprügelte ſie, wenn die Zuwendungen zu gering ausfielen. Man hatte ihn nach Kislau geſchickt, um ihm das Ar⸗ beiten anzugewöhnen; nach ſieben Monaten reihte man ihn dann in den Arbeitsdienſt ein. Es ſoll nun hinter ſein liederliches Leben ein Punkt geſetzt wer⸗ den: die Staatsanwaltſchaft beantragte gegen ihn nach einer Zuchthausſtvafe Sicherungsverwahrung. Die Strafkammer verurteilte ihn, dem Antrag des Anklagevertreters entſprechend, zu einer Zucht⸗ hausſtrafe von drei Jahren für zwei Fälle und fünf Jahren Ehrverluſt, ſah aber von der Siche⸗ rungsverwahrung in Anbetracht ſeines Lebensalters ab, das immer noch die Hoffnung zuläßt, daß der Angeklagte ſich aus dem Sumpf herauszureißen ver⸗ mag. Ein Monat der Unterſuchungshaft wurde an⸗ gerechnet. Es haben ſich zu viel gemeldet Von der Hochſchule für Lehrerbildung Die Geſchäftsſtelle der Hochſchule für Lehrerbil⸗ dung Karlsruhe teilt mit: Wie in der Preſſe bekanntgegeben worden iſt, war der letzte Termin für die Einſendung der Ge⸗ ſuche um Zulaſſung zum Studium an der Hochſchule für Lehrerbildung Karlsruhe der 15. Jult. Es ſind bis dahin über 300 Geſuche eingegangen, von denen nur etwa 120 berückſichtigt werden können. Von den über 100 eingegangenen Geſuchen von Studentinnen können nur etwa 20 berückſichtigt wer⸗ den. Es iſt aus dieſen Gründen zwecklos, noch weitere Geſuche oder Anfragen um Aufnahme an der neuzeitlichen Bedürfniſſen gerecht werden zu können. gen können nicht beantwortet werden. Bis ſpäte⸗ ſtens 15. September erhalten alle Geſuchſteller die Entſcheidung über Annahme oder Ablehnung ihres Geſuches. Wie flaggen die Waſſerfahrzeuge? Der Reichsſportführer hat mit Zuſtimmung des Reichsinnen⸗ und des Reichsverkehrsminiſters eine Bekanntmachung erlaſſen, die unter Bezugnahme auf die Verordnung über die Flaggenführung der Schiffe feſtſtellt, daß darunter ſämtliche Waſſerſportz fahrzeuge einſchließlich der Ruder⸗ und Pad⸗ delboote fallen. Die deutſchen Waſſerſportfahr⸗ zeuge dürfen, ſo ſagt die Bekanntmachung, als deutſche Nationalflagge nur die Hakenkreuzflagge führen. Sie wird im allgemeinen am Heck oder an der Gaffel geſetzt. Die Hakenkreuzflagge hat die Form der Handelsflagge. Das Hakenkreuz iſt alſo durchgewebt. An der Stelle, an der die Hakenkreuz⸗ flagge geſetzt wird, ͤürfen andere Flaggen nur zum Signalgeben geſetzt werden. Hier dürfen demnach z. B. weder die Fahnen der Länder, Provinzen oder Städte noch Vereinsflaggen geſetzt werden. An anderen Stellen, z. B. als Göſch am Bug, dürfen dieſe Flaggen jederzeit geführt werden. Unzuläſſig iſt das Setzen früherer deutſcher Nationalflaggen, der alten kaiſerlichen Kriegsflagge und der ſchwarz⸗ weiß⸗roten mit dem eiſernen Kreuz. Gegen die Ver⸗ wendung der ſchwarz⸗weiß⸗roten Farben an Klub⸗ ſtandarten uſw. beſtehen keine Bedenken. Binnen⸗ waſſerſportfahrzeuge, deren Eigentümer oder Be⸗ nutzer Juden ſind, dürfen die Hakenkreuzflagge nicht führen. Eine Verpflichtung zum Setzen der deut⸗ ſchen Nationalflagge beſteht für Binnenwaſſerſport⸗ fahrzeuge nicht. ** Familienausflug des.⸗G.„Aurora“, Am Sonntag trafen ſich die Mitglieder und Gönner des Vereins, um, wie jedes Jahr, den Familienausflug zu machen. Mit den Omnibuſſen der OEG fuhren ſie nach Schriesheim, und nach kurzem Marſch war oͤie Strahlenburg erreicht, wo bei einem guten Schriesheimer Tropfen die erſte Raſt gehalten wurde. Nach dem Abſingen einiger ſchöner Chöre ging es nach dem Altersheim. Chöre, die unter der Leitung des altbewährten Dirigenten, Muſikdirektor Guſtav Dauer, geſungen wurden, bereiteten den alten Leuten große Freude. Von hier aus wanderte man nach dem herrlich gelegenen„Schauinsland“. Nach dem Mittageſſen ſetzte hier ein luſtiges Treiben ein. Tauziehen( Tenöre gegen Bäſſe), Eierlaufen, ſowie eine Kinderpolonaiſe brachte die gewünſchte Stim⸗ mung. Nur allzuſchnell war dieſer herrliche Sonntag vergangen. ** Standesämter alle drei Jahre zu prüfen. Wie Reichsinnenminiſter Dr. Frick in einem Erlaß an die Landesregierungen ausführt, iſt bei der Bedeu⸗ tung der Standesamtsführung im nationalſoziali⸗ ſtiſchen Staat und in Anbetracht der Tatſache, daß in den letzten Jahren den Standesbeamten neue wichtige Aufgaben übertragen wurden, in verſtärk⸗ tem Umfang eine Prüfung ihrer Geſchäftsführung Drei Dahre Zuchthaus für einen Zuhälter erforderlich. Der Miniſter ordnet daher an, daß je⸗ des Standesamt mindeſtens alle drei Jahre einmal durch einen Beamten der Aufſichtsbehörde einer gründlichen Prüfung unterzogen wird. Ein diebiſches Ehepaar feſtgenommen * Bad Dürkheim, 18. Aug. Die Gendarmerie Dürkheim nahm die in der Vorſtadt Grethen wohnenden Eheleute Valentin und Katharina Grumbacher feſt, weil ſie im Juli im Allgäu einem armen Logisgeber eine ſilberne Uhr und zwei goldene Ringe im Geſamtwert von 50 Mk. ent⸗ wendeten. Außerdem haben ſie einen Koſtgeber um eine anſehnliche Summe betrogen. Darauf ver⸗ ſchwanden ſie aus dem Allgäu. Bei einer Haus⸗ ſuchung fand die Gendarmerie eine größere Anzahl Eiſenwaren, die vom Arbeitsplatz Grumbachers in Ludwigshafen ſtammen und einen Wert von etwa 25 Mark beſitzen. Mit Hochoͤruck wird gearbeitet Die Ernte an der Bergſtraße * Weinheim, 18. Auguſt. In den Bergſtraßeorten iſt die Ernte eingebracht. An vielen Orten war die Frucht ſchon einige Zeit geſchnitten, gebündelt und aufgeſtellt, doch hatten die zahlreichen Niederſchläge die Einbringung der Ernte immer wieder verzögert. An ſchönen Tagen wurde daher mit Hochdruck ge⸗ arbeitet. Das Ergebnis gilt im großen und ganzen als günſtig, beſſer als urſprünglich erwartet werden konnte. In den Tabakgegenden wurden die Sand⸗ blätter gebrochen und aufgehängt. In einigen Tagen wird die Abernte voll einſetzen. Es iſt mit einem Ertrag zu rechnen, der an das Ergebnis beſter Jahre herankommt. * Schutterwald bei Offenburg, 18. Auguſt. Auf der Heimfahrt von Zell a. H. ſtieß der verheiratete 28 Jahre alte Zimmermann Wilhelm Oßwald zwiſchen Hauſach und Offenburg mit dem Motorrad auf einen franzöſiſchen Perſonenwagen. Oßwald trug ſofort tödliche Verletzungen davon. Auch ſeine auf dem ½Berlincold24] 90,50J 96.50 Kraftwagen beſtiegen, und wie im Fluge verſtrich 1 Fahrterlebniſſe ausgetauſcht. Hochſchule für Lehrerbildung einzureichen. Anfra⸗ l Soziusſitz befindliche Ehefrau wurde ſchwer verletzt. Frankfuri 8 S 33 17. 18. 17. 18 3 18 255 185 —183.—.4½ Bayr.9 199—% Rü-Byp. adiſche moſch. Org 8 P ettemb. El Verkehrs-Aktien Fran U—9 7—— 3—— 8 25 Landes nF 4 an R2* 90.—99. A 98— 95.— Haar,„Pforgzb See 4 6— Kraft 1270/ 128.5 Wu—— SBo UsSe Af. Rein⸗ beutsche festver- 210 ra 2884— 94.— banken, kom. B.%½ Bert. Hop.. Bt 96.50 5½ Südb Bod Bayr Motorenw enmühle.. 119.5 120.5 Hartſtein 1180 1180 Wa 0 150.0/148.5 ſchiff. Und See⸗ insliche Werte 4½ Panau 26 9275 9275 W 90.— 00.— 8.§ 0n 35 60. S 138.50.185 flale* 522 Hart⸗u 118 UG7/t, be. Par Memel 55,— 50,.— fcan —., Staatsanleihen 4% Saetpag 20.—.— 6.G61585 A1 9450 8450.-.— 6 Wart Ees⸗ 10.2 104 Brauer. Hlelnletn 855 830——— 1460180 5 Mußfenr. 8// Sank-Alktien Pi, Reichsb. BVorz 123.01231 Seeeegr e e me me e 44 K r Sl. ee, E e 0 anee e 6. annheim?6*.— 1 4 24 7⁵ 0. 5.—*„0„ B 5 i 104.5 0 Hartmann& Br.„70 39*„ 4„ DD⸗Bank 102²˙0 10¹.16 4 .-Anl, 84 86.25,99.—4. 5 858.— Schuldo, R 2 93 8875%50o. Gold Rom⸗ 538 50 Penningerg 3 Ubeinelextra St., 4% Baben 9— 83— 28 9 95 41 5 Schuldverschrelbung. Lwe Ka 1540 285 Kag. Gos.—.— Rbenmmeta.. 1890449 Franthrrter Bani 185 55 eeeeg 4½Davern 27 89. 9085.— 4½ Darmſt. Obsbk.. Gpför in iü u. 1 97.—9, Je Dalmterveng 27] 108,9 106.05.G. Chem. Bafel] 220..22009 a. Bü. 139.0 125.0 N. W.... 1822 181.5me, Pod.⸗Jauf 9.—. ee oee S ee 2 95 8 8 a N 9 5 312 Transpori Ptancpriete u. Schuld-4½ gaftigdkr 8 /en Pier⸗ i e. K0 2. Sen 2 1 uen, Shenue 93.- G 6 aue Gepr, h 80 Se. e 10 0“ 4%.bahnicah 88.12 9,12 verschreibungen e en 7 1042 1045 2——06123.10—.1042 U. Berlagkänſt. c,50 0550,Mreer, Sgideean 2200 2200 Scrnig Seure 4,. 2%'poſt 34 E 1.100.2, Krocltanstekton der LAnder 4½ Raſſan gdabk. Wn Be. in Uktlen umwandelbar Dürrwerke anſt. 9,50 950 Kolb u. Schlle. S 1¹ 4% V6. 26 K 5 9½8 03 61 0e Jerenm- Suckacker ger git... Sene ünnketr 99 2250 Stentense 0 Amtlich nicht notierte Werte B ee e eee e e e—— 55 1637.. 124 112% do. Gött, DrRom. S. Mbl.1 197/ I 1½ be. La. 46.20 1012 ene Sinsberehnan, Gplinger Miasch, 105“ 47//Iine:s Eismaſch. 13.5 150 Cebr. Sieüwera.. S Eseno. n 85.— 5— de⸗ 14 ſe,deeiden sReerSfutts-211... ch)sſPaber. Sch eg. 7180 7150 Sersenbe, Min„Sünnerz Grünw.“ 90,, 89,59 eeeee NS e“ fate, Sebr 859 J859 Suboigeh, Arr.(. Sie Wee 45 150% S, nne Anlelhen d. kom. Verb. 4.— ER 8 Urenß. Boder industrie-Aktlen 90 Farben. 165,0 183 dto. Walzmühle 131,0 15,0 Teuus Bergbau 112,0 L12. 205 80 Manndeim u. Pfalzwerke oberheſſ Pr.⸗Anl. 125.01 1250 A*— EK bBu.-f 1 04-86 Sig, Gold VIl, 9 pt, Sebrüder..46.50 47.12 San0—— 97.+493 aiaterres 95.— 7⁵⁰ asS.F„** Rh.⸗Weſtf. Elektr. Unl. bon—1 e eeeee eg s e e 600/8 stedtenlethen:— R 2288.— 88.— v. Hypothekenbanken“ 9 0 97.—[92, Alum. Ind... 420.0 720.[Sriedrichshütte.. Mez.⸗G... do. ültramax.J 146,0 145.0 e · 6½.⸗Baben 26, 92.— 92.—4½ Würtl. Wohn: 67—% do. E8/8%30).—9)—[Andreae-Roris.J148.5 148 Potdſchmibt..116 1145/ Moenus... 98.-„ Votat& Saeffner. 8*(Meinelbe untön). 5 106 KesUnft. 24-EI e7l.0 1 Kif 97.5f sl15 de, Ae- Pibr. Jöl. 2J ch.3“ Aichaf. Buntvap:. 622 Ueizner ⸗ Kavſer 30,12.—Motoren Darmit.(...- Bolthom, Seli.. 0 9 4 — 94 90* 6 des Reifens und Werdens gegeben. Seit Jahren haben wir es nun glücklich zur durch⸗ gehenden 24⸗Stunden⸗Zählung gebracht, und nun, da Sie Neuerung ſich ſo ſchnell in allen Fahrplänen und Ankündigungen Eingang verſchafft hat, muß man ſich ſchier wundern, daß es einer ſo langen Zeit beoͤurft hat, ehe dieſe wirklich notwendige Verbeſſerung ſich oͤurchſetzen konnte. Spürt man den Gründen nach, die hier wie auch in vielen ähnlichen Fällen jedem vernünftigen Fortſchritt entgegenſtanden, ſo kommt man letzten Endes zu der Erkenntnis, daß der Menſch eben von Natur aus konſervativ iſt und durchgängig zäh und feſt an dem hängt, was Um⸗ welt, Erziehung und Unterricht ihm in den Jahren Darum wehrt er ſich auch in ſeinen ſogenannten„alten“ Tagen da⸗ gegen, noch einmal umlernen zu müſſen und bleibt lieber bei dem Ererbten und Erlernten. Doch damit genug von der durchgehenden Zeit; was uns jetzt noch fehlt, iſt die„durchgehende“ Zahl! Neulich ſah ich in einer Fabrik ein Wunderwerk deutſcher Technik: eine Rechenmaſchine, die bis in die Millionen alles rechnet; ſie kann zuzählen, abzählen, malnehmen und teilen. Dabei kann die Maſchine nicht irren, höchſtens der ſie Bedienende! Und da hapert es! Aber nicht etwa allein durch die Schuld des Angeſtellten, ſondern auch durch unſere wirklich veraltete und unlogiſche Art, Zahlen mündlich zum Ausdruck zu bringen. Der„Chef“ diktiert eine Zahlenkolonne 234,54 Mk., 478,65 Mk., 238,82 Mk. Die Taſten klappern; in kurzer Zeit liegt das Ergebnis vor, aber— die Endſumme ſtimmt nicht! Eine Nachprüfung ergibt einen Unterſchied von 0,54 Mk. Der Fachmann ſieht ſoſort, daß hier wieder ein be⸗ kannter Rechenfehlerteufel ſein Spiel getrieben hat (denn wenn der Betragsunterſchied reſtlos durch 9 teilbar iſt, ſind immer Zehner oder Einer, Zehn⸗ tauſender oder Eintauſender uſw. vertauſcht worden. Und wodurch! Nur durch unſere unlogiſche Art, Zahlen mündlich zum Ausdruck zu bringen; ſie bringt zum Beiſpiel die Beſtandteile der Zahl 238,97 Mk. in folgender unſinniger Reihenfolge: 2⸗8⸗3⸗7⸗91 Die Maſchine aber verlangt die einzig richtige Rei⸗ henfolge 2⸗3⸗8⸗9⸗7! Alſo wir ſprechen 2⸗8⸗3⸗7⸗91 Wir ſchreiben 2⸗3⸗8⸗9⸗71 Vom Schreiber wird in all die⸗ ſen Fällen eine höchſt ſchwierige geiſtige„Umſchal⸗ tung“ verlangt; er muß in dem vorgenannten Bei⸗ ſpiel die an dritter Stelle genannte Zahl an zweiter Stelle taſten und die an zweiter Stelle genannte Zahl bis zur dritten Stelle„in petto“ halten! Eben⸗ ſo geht es wieder bei den Pfennigbeträgen; die zu⸗ erſt genannte„ſieben“ muß er vorerſt zurückſtellen und dafür die an zweiter Stelle folgende„Neunzig“ zuerſt taſten! Daß all dies eine ebenſo bedeutende als ermüdende geiſtige Mehrarbeit erfordert, bedarf keineß, iſes, und es iſt leicht exklärli eren 0 cht, enkärtichnwdenn⸗ iſt es ganz in Ordnung, und manchmal lahmt es dieſe dauernd notwendige geiſtige Umſchaltung auch beim geübteſten und gewiſſenhafteſten Beamten ein⸗ mal ausſetzt. Da ſind doch Franzoſen und Engländer beſſer daran; ſie ſprechen die Zahlen, wie ſie ſie ſchrei⸗ ben und ſchreiben, wie ſie ſie ſprechen: zwanzig⸗ eins— zwanzig⸗zwei— zwanzig⸗drei.— Und wir! Man ſpreche die nachſolgende Zahl 63 593,48 Mark! Spaßig, nicht wahr! Damit die Sache nur gar nicht unterhaltſam i, fangen wir gleich in der Mitte an, ſpringen dann von den Eintauſendern zu den Zehntauſendern, von dort in kühnem Schwung zu den Hunderten, von dort dann— o nein, etwa zu den benachbarten Zehnern; denn jeder Schulneuling würde das leicht verſtehen, ſondern zu den Einern, und enolich erinnern wir uns dann, daß die Zahl Cpxlcl die Zalilen mie dlu se oceilot Ein Vorschlag von Heinrich Capellmann müſſe, auch noch Zehner hat! Auf dieſe Weiſe ſprechen und diktieren wir Zahlen, und der Beamte an der Schreibmaſchine, am Fahrkartendrucker und der Schüler an der Tafel ſoll nun dieſes Wirrſal gleich in die gehörige Ordnung bringen, d. h. die Zahlen ſo ſchreiben, daß ſie ſich nach ihrem Stellenwert in abſteigender Linie folgen!— Dies fällt natürlich be⸗ ſonders dem ungeübteren Jugendlichen ſchwer, und ſchon bei einer dreiſtelligen Zahl umgeht der Schüler meiſt den„Kaſus“, indem er zuerſt Hunderter und Einer ſchreibt, dazwiſchen aber ein geräumiges Re⸗ ſerveloch für den nachziehenden Zehner läßt. Es ließen ſich noch viele Mängel und Schwierig⸗ keiten anführen, die lediglich in der abwegigen münd⸗ lichen Darſtellungsform für Zahlen ihren Grund haben; wenn ſie uns Aelteren nicht immer in die Augen fallen, ſo liegt das eben daran, daß wir durch die Gewohnheit gewiſſermaßen abgehärtet ſind. Machen wir endlich Schluß mit dieſer unlogiſchen Darſtellungsweiſe; ſie bedeutet nichts weiter als eine wirklich leicht vermeidbare Erſchwerung aller rech⸗ neriſchen Betätigung. Sprechen wir die Zahlen ſo aus, wie es ihre Reihenfolge auf dem Papier er⸗ heiſcht! Und da wir nun einmal die Uebung haben, bei der höchſten Wertſtellung zu beginnen, ſo ſollen wir auch beharrlich in der regelrechten Wertfolge ab⸗ wärtsſchreiten, wie die einfachſten Geſetze der Logik das verlangen. Zwar würde uns die neue Aus⸗ drucksweiſe fürs erſte zum Umlernen zwingen, doch wäre ihre allgemeine Einführung von ſo großer Bedeutung für Schule und Leben, daß wir ſchon des⸗ halb gern dieſe kleine Mühe auf uns nehmen ſollten. Die Büroklammer in der Lunge In Philadelphia wurde in das Fefferſon⸗ Hoſpital eine Dame eingeliefert, die an krankhaften Erſcheinungen der Lunge litt, deren Urſprung man ſich zunächſt nicht erklären konnte. Bei einer Durch⸗ leuchtung machte man die erſtaunliche Feſtſtellung, daß ſich in der Lunge eine Büroklammer befand, die von der Patientin vor ſechzehn Jah⸗ ren, als ſie ihren Lebensunterhalt mit Kontor⸗ arbeiten verdiente, verſchluckt worden war, ohne daß ſie in dieſer ganzen Zeit bis vor etwa 3 Monaten irgendwelche Beſchwerden verſpürte. Die Aerzte ſind der Anſicht, daß die Büroklammer an irgend einer Stelle eingekapſelt geweſen ſei und durch eine äußere Erſchütterung aus ihre Lage gebracht ſein wodurch die Erkrankung hervorgerufen wurde. Guter Rat Ein Landmann hatte Mühe mit einem Pferde und ſchrieb ſchließlich an den Herausgeber einer landwirtſchaftlichen Zeitſchrift, indem er ihn um -Rat bats Sein Brief lautete:„Ich habe ein Pferd, mit dem ich mir nicht zu helfen weiß. Manchmal plötzlich. Was würden Sie mir raten, mit ihm zu tun?“ In der nächſten Nummer der Zeitſchrift er⸗ ſchien die Antwort:„Wenn das Pferd gerade gansz in Oroͤnung iſt, verkaufen Sie es ſchleunigſt.“ Das anſteckende Lachen Ein luſtiges Beiſpiel von anſteckendem Lachen wird aus Paris erzählt. Ein Autobusſchaffner, dem ein Kollege kurz vor der Abfahrt einen guten Witz erzählt hatte, fuhr aus vollem Halſe lachend von der Station Saint Lazare ab und lachte den ganzen Weg über. Die Fahrgäſte, die nach und nach einſtiegen, ſahen ſich dem lachenden Schaffner gegen⸗ über und blickten ihn ſehr erſtaunt und neugierig an. Er wollte ihnen den Grund ſeiner Heiterkeit mitteilen und machte den Verſuch, ihnen den Witz zu erzählen. Aber beim erſten Wort mußte er noch viel mehr lachen, ſo daß es ihm unmöglich war, ein Der fröhliche Ausklang des letzten Tages der 11. Olympiſchen Spiele wurden die vielen tauſend Teilnehmer, in die Deutſchland⸗ (Atlantic..) Zum Ausklang halle geladen. Der zweitbeſte Reiter im Jagdſpringen Einen ſchönen Kampf lieſerte der rumäniſche Oberleutnant Rang, den unſer Bild bei einem Sprung im Olympiaſtadion zeigt, dem Deutſchen Oberleutnant Kurt Haſſe. Beide hatten im erſten Durchgang nur 4 Fehlpunkte, ſo daß ein Stechen notwendig wurde. Oberleutnant Rang fiel hierbei eine Silberne Medaille zu, die einzige ſeines Landes. (Preſſephoto,.) Wort herauszubringen. Sein Gelächter wirkte ſo anſteckend, daß ſchließlich ſämtliche Fahrgäſte mit⸗ lachten, aber keiner wußte warum. Die Gäſte muß⸗ ten allmählich ausſteigen, ohne erfahren zu haben, warum ſie eigentlich gelacht hatten. Man ſieht hier eine Gruppe von ungariſchen Olympiateilnehmerinnen. Ungarn gewann auch die Säbel⸗Einzelkämpfe Nachdem die ungariſchen Säbeliechter die Olympiſche Goldmedaille im Mannſchaftskampf gewonnen hatten, gelang es ihnen, durch Endre Kabos auch im Einzel⸗ kampf die Goldmedaille zu erringen, der vor Guſtavo Marzi(Italien) und Aladar Gerey lebenfalls Un⸗ Ser Erſter wurde. Links: Kabos(Ungarn), der ewinner der Goldmedaille. Rechts: Marzi(Ita⸗ lien), der Gewinner der Silbermedaille. (Weltbild,.) Das letzte Feſt der Gräfin Soiſſons Von Lucy Bernis In dem prächtigen, inmitten großer Gärten gele ⸗ genen Palais Soiſſons zu Paris waren alle Fenſter erleuchtet. Wieder wie ehedem in den glanzvollen Zeiten, da hier Katharina von Mediei Hof hielt, reihte ſich Feſt an Feſt. Doch jetzt gebot in dieſen Räumen als Herrin die ſchöne Gräſin Olympia Soiſſons. Auch ſie verſtand, ihren Feſten Ueppigkeit und Reiz zu geben, und ſie bildeten ſogar in dem luxus⸗ gewöhnten Frankreich Ludwigs XIV. geſellſchaftliche Ereigniſſe. Selbſt der Sonnenkönig fand das, wenn er kam. Und er kam oft— einſt——. Heute frei⸗ lich war die Freudſchaft des Königs zu ihr nur noch ſehr äußerlich Olympia trat an ein Fenſter und ſtarrte hinaus. Vereinzelt rollten noch Equipagen vor das Portal, denen die Nachzügler entſtiegen. Jedesmal ſaßte die Gräfin neue Hoffnung, ſobald ein neuer Wagen vorfuhr. Aber all ihr Hoffen war vergebich. Nein, Ludwig kam nicht—— In ihrem eitlen Herzen bohrte der Schmerz der zurückgeſetzten, verdrängten Frau. Ihre frühe Ju⸗ gend war glücklich, nur allzu glücklich geweſen Lud⸗ wig, der junge König, liebte ſie. In einem Rauſch ohnegleichen hatte ſie ihr vermeſſener Traum em⸗ porgehoben bis zum Königsthron. Königin von Frankreich werden—— dieſer Traum war ab zer⸗ brochen. Damals kannte ſie noch nicht Ludwigs flatterhaften Sinn. 3 Und Olympia Maneini, die nicht Königin von Frankreich werden durfte, hatte ſich beſchieden. Das kleine Edelfräulein heiratete. Graf Soiſſons von Savoyen war einer der glänzendſten, reichſten Kava⸗ liere am Hofe Ludwigs XIV. Ein ſchöner Mann. Aber Olympias Herz blieb kühl. Ludwigs Liebe hatte ſie zu der höchſten Höhe getragen— alles, was nachkam, war nur ein Abſinken. Der König, dankbar für ihren ſchnellen Verzicht, hielt ihr zwar auch in den folgenden Jahren die Freundſchaſt, aber er rückte ihr allmählich immer ferner Die Gräfin ſeufzte. Sie kehrte zu der Geſellſchaft zurück. Ihre Lippen umſpielte ein leeres Lächeln, indes ſie vollendet höflich mit den Gäſten plauderte. In die gedämpfte Tanzmuſik hinein klang Wagen⸗ rollen. Eine Equipage fuhr vor. Zu ſolch ſpäter Stunde noch— wer mochte das ſein?— Es war nicht der König, wie ſie insgeheim noch gehofft— aber Graf de Noailles, den ſie als König Ludwigs Vertrauten kannte. Er begrüßte die Gräfin Soiſ⸗ ſons mit zeremonieller Höflichkeit. Aus ſeinen ver⸗ ſchloſſenen Mienen war nichts zu leſen. Sie nahmen an einem Spieltiſch Platz. Schwei⸗ gend gab die Gräfin die Spielkarten aus. Noch im⸗ mer ſprach der Graf nicht. Er war alt und häßlich und hatte ein gläſernes Auge, das ſie tückiſch und lauernd anzublicken ſchien. Unvermittelt neigte er ſich vor.„Sie ſpielen ſchlecht heute abend, Gräfin“, ſagte er knarrend wie eine Marionette.„Unvorſich⸗ tig— wie auch im Leben“ Die Gräfin ließ die Karten ſinken.„Wie auch im Leben—“, wiederholte Graf de Noailles.„Ich bin hier im Auftrag des Königs. Ihr Haftbefehl iſt unterzeichnet. Sie ſind angeklagt des Gattenmordes. In der Frühe wird man Sie in die Baſtille einlie⸗ fern— Gräfin Soiſſons.“ Olympia ſchrie nicht auf, aber ſie erbleichte unter der Schminke. Ein Schauer ſchüttelte ſie; ſtarr blickte ſie in das tückiſche Glasauge.„Ich bin ver⸗ loren“, keuchte es aus ihr. „Noch nicht—“ ſagte die knarrende Stimme dicht vor ihrem Ohr,„noch nicht— Gräfin Soiſſons. Der König gibt Ihnen eine Chance—“ „Und die wäre—?“ „Die Flucht. Die ſchleunige Flucht. In einer halben Stunde müſſen Sie dieſes Haus verlaſſen haben...“ Olympia taumelte auf, Vor ihr glitzerte trium⸗ phierend das Glasauge.„Ich danke Ihnen—“ ziſchte ſie und gewann den Ausgans. Wo iſt die Gräfin Soiſſons?“ fragten die Gäſte den Grafen. „Die Gräfin Soiſſons hat eine Migräne bekom⸗ men“, murmelte der Alte mit knarrender Stimme. Beruhigt kehrten die Gäſte zurück zu Menuett und Spieltiſchen. Oben in ihren Räumen ſtürzte Olympia ſinn⸗ los fiebernd umher, zerrte mit fahrigen Händen ihre Kleider, ihre Sachen aus Schränken und Läden, ſtopfte ſie eilends und durcheinander in Koffer und Kiſten, jagte ihre Dienerinnen nach entlegenen Din⸗ gen. Schluchzte und ſtammelte dazwiſchen mit irren Lauten. Sie lief ins Nebenzimmer. Im Dunklen ſtieß ſie an eine Geſtalt im langen Talar. Sie erkannte ihren jüngſten Sohn Eugen, einen ſchmächtigen ſiebzehn⸗ jährigen Burſchen, der ſchon das Gewand des Geiſt⸗ lichen trug. In haſtigen wirren Worten berichtete ſie ihm das Vorgefallene.„Ich muß fliehen—“ ſchloß ſie,„obgleich ich ſchuldlos bin. Ich ſchwöre dir, Eu⸗ gen, daß ich deinen Vater nicht vergiftet habe. Meine Feinde haben den König gegen mich aufgebracht; ſie wollen mich entfernen. Bin ich erſt einmal in der Baſtille, ſo werde ich zum Tode verurteilt! Wie viele ſind in dieſem Lande ſchon unſchuldig hingerichtet worden!“ Ein großer Schmerz brannte im Geſicht des Knaben. Schmal, blaß, unſchön war dies Geſicht, aber dunkel und bezwingend glühten darin die Au⸗ e„Soll ich mit dir fliehen, Mutter?“ rief er wild. Aber Olympia wehrte ihm.„Du bleibſt hier, bei der Großmutter, bei deinen Brüdern. Später wer⸗ det ihr vielleicht nachkommen—— dann ſehen wir uns wieder.“ Einen letzten Kuß drückte ſie auf ſein Haar. Dann riß ſie ſich los. Hinaus ging Olympia, allein, ins Dunkel, ins Ungewiſſe. Sie floh bei Nacht wie eine Verbrecherin— und war doch ſchuldlos. Der Knabe ſah ihr nach, ſtand am Fenſter und ſah, wie der Wagen langſam verſchwand. Klein, unſcheinbar, zuſammengekauert in ſeinem ſchwarzen Talar, häßlich wie ein Aeſſchen ſtand er da; Tränen glänzten in ſeinen großen Augen. Ein Haß, unge⸗ heuer und gewaltig, ſtand in ihm auf. Haß gegen dies Land, gegen dieſen König, vor dem die Mut⸗ ter fliehen mußte. Seine Hände ballten ſich zu Fäuſten. Ein Traum erſtand in ihm, leuchtend, gigantiſch. Ein Krieger wollte er werden— ein Held! Er ſah vor ſich: ein Gewimmel von Roſſen, von Helmen, Fahnen und Schwertern— Heere— unüberſehbar — ſtolz und herrlich. Die zogen zu gewaltigen Schlachten einander entgegen. Uebermächtig wuchs der Wunſch des ſchmächtigen Knaben: dieſe Heere zu führen und die Schlachten zu lenken! Kämpfen wollte er und— Sieger ſein! Das ſchwarze, längſt verhaßte Gewand des Geiſt⸗ lichen zerrte er von ſeinem Leibe, ſchleuderte es wild zu Boden, von heißem Zorn erfaßt. Er wußte nun, was er tun mußte: ein Krieger werden!—— Dies war ſeine Schickſalsſtunde. Wenige Jahre ſpäter ſollte ſich der Traum er⸗ füllen. Aus dem unſcheinbaren Knaben wurde der „ſiegreiche Löwe“: Prinz Eugen, der edle Ritter. ——— E Die Städtiſchen Schanſpiele Baden⸗Baden er⸗ öffneten ihre neue Spielzeit mit Shakeſpeares „Zähmung der Widerſpenſtigen“. Dr. Jwan Schmith, Dozent am theaterwiſſenſchaftlichen In⸗ ſtitut der Univerſität Berlin, zuletzt Oberſpielleiter des Wiener Burgtheaters, gab als Gaſtregiſſeur der Aufführung ihre eigene künſtleriſche Note. Daß er das Luſtſpiel, dem das derbe Keſſelflickervorſpiel den Eroͤgeruch Alt⸗Englands gab, gleichſam vor dem primitiv eingeſtellten Zuſchauer von 1594 ſpielen ließ, hatte jedenfalls die literar⸗ und kulturhiſtori⸗ ſche Zielſetzung für ſich. Wenn man auch hinſicht⸗ lich ſeiner Wirkung auf das im Geſchmack weiter entwickelte deutſche Publikum von 1936 darüber nicht gleicher Meinung zu ſein braucht. Indes griff bei der Darſtellung alles ſo vorzüglich ineinander, daß das vollbeſetzte Haus reichen Beifall ſpendete. Der galt beſonders dem noch in den letzten Tagen ein⸗ geſprungenen Darſteller des Petruchio, Herbert Dir⸗ moſer, nachdem der für dieſe Rolle urſprünglich vorgeſehene Conny Lyſſen zu Anfang der Woche auf einem Motorrad ſo ſchrecklich ums Leben gekom⸗ men. Auch Dore Lüdenbach führte ſich gut ein. Der Keſſelflicker der Rahmenhandlung war ein Ka⸗ binettſtück Ernſt Sladecks. A. H. 6. Seite/ Nummer 370 —————— Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe ———————— ———————— Mittwoch, 19. Auguſt 1936 — Bei Bauarbeiten in der heutigen Via Gaſpare Spontini wurden in Rom in einer Tiefe von ſechs bis acht Metern Gruppen unterirdiſcher Gänge ge⸗ funden, die zu weiteren Nachforſchungen an benach⸗ barten Stellen führten, bei denen in acht und vier⸗ zehn Meter Tiefe weitere Grabgänge entdeckt wur⸗ den. Unter großen Schwierigkeiten und Gefahren wurden die Gänge durchforſcht, wobei die ausgegra⸗ benen Schächte öfter wieder zuſammenſtürzten. Es handelt ſich um die Katakomben des Panfilus, die nun unter der Leitung Profeſſor Joſis von der päpſtlichen Kommiſſion planmäßig durchforſcht wer⸗ den konnten. Die neu aufgedeckten Katakomben ha⸗ ben, wie Profeſſor Dr. Walter Bombe in der Frank⸗ furter Wochenſchrift„Die Umſchau“ hervorhebt, eine beſondere Bedeutung, weil ſie nicht wie alle ande⸗ ren unterirdiſchen Grabſtätten der erſten Jahrhun⸗ derte von frommen Reliquienräubern, die nach Mär⸗ tyrergebeinen ſuchten, ihrer Inhalte beraubt, ſon⸗ dern zum großen Teil völlig unberührt ſind. In dieſer Gräberſtätte fällt zunächſt die Eigenart des Verſchluſſes der Grabniſchen durch eine bis zu dͤrei Zentimeter dicke Kalkſchicht über den Ziegeln auf, wie ſie ſich ſonſt faſt nur in den jüdiſchen Katakom⸗ ben findet. Die Grabgänge gehören verſchiedenen Zeiten, die meiſten dem dritten Jahrhundert, an, und es waren in ihnen die heiligen Märtyrer Panfilus, Quirinus, Candidus und Cyrinus beigeſetzt. Im Jahre 835 wurden, wie ein alter Pilgerführer an⸗ gibt, durch den Diakon Deusdona, der einen ſchwung⸗ haften Handel mit Reliquien trieb, Knochenreliquien des heiligen Panfilus nach Fulda überbracht. Deus⸗ dona hat auch gefälſcht, um der ſtarken Nachfrage zu genügen, und von ihm gefälſchte Reliquien ſind auch in großer Zahl nach Deutſchland gebracht, ſo daß es nicht ſicher iſt, ob er wirklich in die Katakomben des Panfilus hinabgeſtiegen iſt. Die Grabinſchriften der „Loculi“, der in den Tuffſtein gehauenen Grabkam⸗ mern, ſind in älteſter Zeit meiſt griechiſch, ſpäter meiſt lateiniſch abgefaßt, was erkennen läßt, wie das Chriſtentum ſich allmählich aus einer fremdländi⸗ ſchen zu einer nationalrömiſchen Gemeinde entwik⸗ kelte. Viele Grüfte tragen keinen Namen, vielleicht weil die meiſt dem Stande der Sklaven angehören⸗ den erſten Chriſten nicht leſen konnten, oder auch aus Beſcheidenheit; ſtatt deſſen ſind ſie dͤurch beſon⸗ dere Merkzeichen, elfenbeinerne Figürchen des wie⸗ dergeborenen Mythras, eines römiſchen Kriegers, durch eine Glasflaſche oder einen Knopf, durch ge⸗ malte oder eingekratzte Märtyrerpalmen, Pfauen, Kreuze und Fiſche gekennzeichnet. Bisweilen liegen mehrere Gräber zuſammen in einer Grabkammer, die als Familiengruft gelten kann. Die wohlhaben⸗ den Mitglieder der Gemeinde waren in kapellenarti⸗ gen größeren Räumen beigeſetzt, die mit ſymboli⸗ ſchen Darſtellungen gemalt ſind. Noah in der Arche, Blumengewinde mit Tauben, das Lamm Gottes, der gute Hirte, der Pfau, der Anker, Sterne, Kreuze ſind hier neben den der Antike entlehnten Palmet⸗ ten und anderen Ornamenten dargeſtellt. Einmal Ken Meißel und Hammer auch den bürger⸗ lichen Beruf des Toten. Die Ausführung iſt durch⸗ weg roh und flüchtig, was ſich aus dem. Vexfall der Kunſt jener Zeit, aber auch aus der Eile der Her⸗ ſtellung erklärt. * — Ein Auto⸗Zuſammenſtoß, an dem eingeſtande⸗ nermaßen die Verkehrspolizei die Schuld trägt, bil⸗ det das Tagesgeſpräch in der däniſchen Hauptſtaot. Ein Verkehrsſünder war von der Polizei aus ſei⸗ nem Kraftwagen geholt und ſollte im gerichtsmedi⸗ ziniſchen Inſtitut der Blutprobe unterzogen werden, um die Menge des von ihm genoſſenen Alkohols feſt⸗ zuſtellen. Der Transport des Sünders geſchah in einem Polizei⸗Kraftwagen, der von einem zuver⸗ läſſigen und alkohol⸗abſtinenten Beamten gelenkt wurde. Aber— es gibt keinen Zweifel über die Schuldfrage— dieſer zuverläſſige Fahrer iſt ſelbſt Ban eines Tunnels unter der Themſe begonnen Arbeiter, die Kohlen geladen hatten, konnten nicht rottbare Unſitte des Leckens von Brieſmarken iſt, zum ſchweren Verkehrsſünder geworden. Er hat nämlich mit dem ſchweren Wagen der Verkehrspoli⸗ zei an einer Ecke der Rantzauſtraße eine ganz kor⸗ rekt fahrende Auto⸗Droſchke ſo böſe gerammt, daß zwei im Auto ſitzende Damen Schnittwunden erlit⸗ ten und der Kraftdroſchkenführer mit einer Gehirn⸗ erſchütterung ins Krankenhaus geſchafft werden mußte. Die Autotaxe wurde zertrümmert. Dem ſchweren Polizeiwagen geſchah kein Schaden; auch ſeinen beamteten Inſaſſen nicht. Der dienſtlich ab⸗ transportierte Verkehrsſünder dagegen wurde hart gegen die Wagenwand geſchleudert. Die Kopenhage⸗ ner fragen jetzt, ob im gerichtsmediziniſchen Inſti⸗ tut die Blutprobe ſich auf den Ziviliſten beſchränkte oder ob auch der beamtete Verkehrsſünder gleich mit auf Alkohol unterſucht wurde. * — Bisher war man Her Anſicht, daß die erſten Briefmarken im Jahre 1840 erſchienen ſind, als auf Vorſchlag des Verlegers Chalmers das britiſche Schatzamt aufklebbare Marken, geſtempelte Brief⸗ bogen und geſtempelte Umſchläge ausgab. Jetzt tritt Südafrika mit dem Anſpruch auf, daß es der Welt dieſe Erfindung bereits acht Jahre früher geſchenkt habe, wenn dieſe auch nicht wie die engliſche Marke den Siegeslauf der neuen Erfindung durch die ganze Welt hervorgerufen hat. Die erſten aufklebbaren Poſtmarken ſollen danach von dem Poſtmeiſter von Grahamstown im Jahre 1832 ausgegeben ſein. Es waren rote Pennymarken, 29524 Millimeter groß, die auf Zeitungen aufgeklebt wurden. Marken⸗ ſtempel wurden zur Frankierung von Zeitungen ſchon ſeit 1826 verwendet, aber in Grahamstowu wur⸗ den zum erſtenmal gummierte Blätter mit ſolchen Markenaufdrucken ausgegeben. Dieſe Marken hatten ſicher einen offiziellen Charakter; es iſt nun noch nicht ganz klargeſtellt, ob ſie die Zeitungsſteuer jener Tage oder eine wirkliche Beförderungsgebühr dar⸗ ſtellten. Da aber dieſe Marken nur auf den Zeitun⸗ gen von Grahamstown erſcheinen, die durch die Poſt befördert wurden, und nicht auf den anderen Exem⸗ plaren, die in den Straßen verkauft wurden, hat die letztere Annahme größere Wahrſcheinlichkeit. Man ſucht jetzt in den Archiven von Südafrika, weiteres Beweismaterial für dieſen Punkt und wenn möglich, noch mehr Exemplare. Bis jetzt ſind nur ſechs ent⸗ deckt, die in der Briefmarkenabteilung der Reichs⸗ ausſtellung zur Jubiläumsfeier von Johannesburg gezeigt werden ſollen. 8 — In den erſten Septemberwochen wird mit dem werden, für deſſen Ausführung drei Millionen Pfund veranſchlagt und genehmigt worden ſind. Die Unter⸗ tunnelung wird etwa 35 Kilometer von der Themſe⸗ mündung bei Dartford durchgeführt werden und eine ſchon ſeit langer Zeit dringend geforderte Verbeſſe⸗ rung der Verbindungsmöglichkeiten zwiſchen den Grafſchaften Eſſex und Kent bringen. Der einzige feſte Uebergang der unteren Themſe liegt nämlich etwa 20 Kilometer ſtromaufwärts von Dartford. Zunächſt ſoll ein Führungstunnel von vier Meter Durchmeſſer und 800 Meter Länge gebaut werden. Die Anlage, für deren Durchführung das britiſche Verkehrsminiſterium verantwortlich ſein wird, ſoll etwa 8 Meter unter dem Flußbett verlaufen. Elrrften. Die no ** i eeeeeeen, gonne San nennge — In Wilna ereignete ſich ein eigenartiges Ei⸗ ſenbahnunglück. Eine Lokomotive, die gerade mit Kohlen beladen wurde, während der Lokomotipfüh⸗ rer und Heizer ſie verlaſſen hatten, geriet aus noch unaufgeklärter Urſache plötzlich in Fahrt. In kur⸗ zer Zeit kam ſie auf volle Geſchwindigkeit. Zwei wagen, abzuſpringen. Die Lokomotive fuhr auf einen entgegenkommenden Perſonenzug auf. Der Zuſam⸗ menprall war ſo gewaltig, daß der Lokomotivpführer und Heizer des Perſonenzuges auf der Stelle ge⸗ tötet und 16 Paſſagiere des Zuges teils ſchwer ver⸗ letzt wurden. 2* — Welche Gefahr für die Geſundͤheit die unaus⸗ Das Autobusunglück auf der Großglocknerſtraße — Wien, 18. Auguſt. Das Poſtkraftwagenunglück auf der Großglock⸗ nerſtraße hat ein drittes Todesopfer— eine Rei⸗ ſende aus Budapeſt— gefordert. Wieder oͤrei Opfer der Berge — Wien, 18. Auguſt. In den Bergen kamen am Montag durch Ab⸗ ſturz wieder drei Touriſten ums Leben. In Roſental in Kärnten ſtürzte ein Kletterer von der Weißen Wand tödlich ab. Auf dem Hahn⸗ kogel in Kärnten ſtürzte ein 16jähriger Hand⸗ lungsgehilfe tödlich ab. Ebenſo verunglückte auf dem Traunſtein bei Gmunden im Salzkammergut ein Bergwanderer tödlich. Ein geſtrandeter Dampfer nach 10 Monaten wieder flott gemacht — Weſterland, 18. Auguſt. Der im Oktober 1935 an der Sylter Weſt⸗ küſte bei Kampen geſtrandete franzöſiſche Dampfer„Adrar“ iſt am Montagabend wie⸗ der freigeworden. Damit haben die Be⸗ mühungen der Bugſier⸗, Reederei⸗ und Bergungs⸗ AG, die faſt ein Jahr dauerten, endlich zum Er⸗ folg geführt. hat wieder eine intereſſante bakteriologiſche Unter⸗ ſuchung in Baltimore dargetan. Dort wurde feſt⸗ geſtellt, daß von den 50 Briefmarken, die an den ver⸗ ſchiedenſten Poſtämtern gekauft wurden, 20 ſo zahl⸗ reiche Herde von Diphtherie⸗ Tuberkel⸗ und Eiter⸗ bazillen aufwieſen, daß ihre Berechnung einfach un⸗ möglich war. Die anderen Marken waren weniger infiziert, ſtellten aber immerhin noch beachtliche Ba⸗ zillenherde dar. Die Folge dieſer erſchreckenden Feſtſtellung iſt, daß die Poſtbehörde in Baltimore die Briefmarken jetzt in Rollen herausgibt, die feſt⸗ verſchloſſen und verſiegelt ſind. Die meiſten dieſer Marken ſind nach den neueſten Unterſuchungen faſt keimfrei. — Ein trauriger Vorfall ereignete ſich in der Buſchkolonie, in Johannisthal im Oſten Ber⸗ lins. Im Garten ſeines Großvaters hatte der 6 Jahre alte Gerhard Falkenberg über eine Sand⸗ grube Bohlen gelegt, oͤie plötzlich nachgaben und mit dem Jungen in die Tiefe ſtürzten. Ehe Großvater und Mutter, die den Vorfall beobachtet hatten, hin⸗ zuſpringen konnten, hatten nachrutſchende Sand⸗ maſſen das Kind bereits ſoweit verſchüttet, daß nur noch die Beine herausragten. Man alarmierte die Feuerwehr, die ſich unverzüglich an die Bergung des Verunglückten machte. Die Hilfe kam aber bereits zu ſpät. Das Kind war unter den Sandmaſſen erſtickt. 2* — Während ſich Mitteleuropa in dieſem Jahre eines recht feuchten Klimas erfreut, ſeufzt Oſteuropa — ähnlich wie Nordamerika— über eine ſeit Mo⸗ naten anhaltende Dürrekataſtrophe. Moskau meldet richtige Hitzerekorde, ſo daß die Nachrichten über einen anhaltenden Waſſerrückgang der großen ruſ⸗ ſiſchen Ströme ebenfalls der Wahrheit entſprechen Wolga ſoll in dieſem Jahre ſo wenig Waſſer führen, „Daß weite Uſergebiete am Kaſpiſchen Meer ausge⸗ trocknet ſind. Ja, es iſt in dieſem Zuſammenhang ſogar ſchon ernſtlich die Frage in der Weltpreſſe ex⸗ örtert worden, ob das Kaſpiſche Meer einem ſchnel⸗ len Austrocknungsprozeß ausgeliefert ſei, zumal da ſein Waſſerſpiegel in den letzten Jahren eine auffal⸗ lend große Senkung zeige. Das Gebiet des Ka⸗ ſpiſchen Meeres iſt nicht nur eine der großen „Speiſekammern der Erde“, dieſes Meer ſelbſt iſt auch der größte Binnenſee der Welt, ſo daß ſich weſentliche Veränderungen in ſeinem Waſſerbeſtand unzweifelhaft klimatiſch auch auf die Ernteergebniſſe der benachbarten beiden Erdteile Europa und Aſien auswirken müßten. Hier aber kann man die Zeit⸗ genoſſen getroſt beruhigen: ein Blick auf die Land⸗ karte genügt zwar, um angeſichts der großen Tief⸗ länder am Rande des Kaſpiſchen Meeres zu erken⸗ von Moskau entſpringende nen, daß dieſer Binnenſee ſich ſeit Jahrtauſenden verkleinert, von der Bildfläche wird er in abſeh⸗ barer Zeit aber auch dann nicht verſchwinden, wenn die Wolga noch mehrfach Jahre hindurch Niedrig⸗ waſſer führt. Das Kaſpiſche Meer iſt nämlich nicht weniger als 438 000 Quadratkilometer groß, hat eine mittlere Tiefe von 200 Meter und eine größte be⸗ kannte Tiefe von 946 Meter(für den Bodenſee lau⸗ ten die entſprechenden Zahlen 539 Quadratkilometer, 90 Meter und 252 Meter). Die Wolga, die das Kaſpiſche Meer bewäſſert, iſt mit einer Länge von 3500 Kilometer nicht nur der größte europäiſche Strom, ſie umfaßt mit 1,46 Millionen Quadratkilo⸗ meter auch weitaus das umfangreichſte Stromgebiet unſeres Erdteils. Immerhin müßte eine Natur⸗ kataſtrophe, die ſich in ihrem Bereich abſpielt, ſchwere wirtſchaftliche Folgen auch außerhalb des Kaſpiſchen Meeres nach ſich ziehen. — Eine Hitzewelle flutet zur Zeit über Mittel⸗ europa. Aus dieſem Anlaß wollen wir einmal Rück⸗ ſchau auf berühmte Hitzezeiten vergangener Jahr⸗ hunderte halten. Die früheſte Hitzewelle des Mittel⸗ alters fiel in das Jahr 993. Damals wurden in Mitteleuropa ausgedehnte Wälder von der Sonne verſengt; im Schwarzwald entſtand— wie behaup⸗ tet wird, durch Selbſtentzündung, wöglicherweiſe aber auch durch fahrläſſige Brandſtiftung— ein Waldͤbrand, durch den das geſamte Quellgebiet der Donau vernichtet wurde. Auch das Jahr 1000 brachte mörderiſche Gluten über Europa. Damals trockneten im heutigen Frankreich ganze Flüſſe aus. Die Fiſche ſtarben auf dem Grunde, und der Geſtank ihrer verweſenden Leichen verpeſtete meilenweit die Niederungen des Landes. Im Jahre 1153 ſoll es dann wieder ſo heiß geweſen ſein, daß unzählige Todesopfer der Hitze zu verzeichnen waren. Die Hitzechronik berichtet, daß in jenem Sommer die Bauern des Rheinlandes ihre Hühnereier im glühen⸗ den Sande gekocht haben ſollen. Ungewöhnliche Trockenheit und Hitze brachte auch der Sommer des Jahres 1303. Damals konnte man, nach alten Be⸗ richten, mit trockenen Füßen bei Regensburg durch das Flußbett der Donau gehen, die hier bekanntlich in normalen Zeiten ganz beſonders hoch und reißend iſt. Danach wird erſt wieder das Jahr 1715 als Jahr der Hitze erwähnt. In dieſem Sommer hat es in Frankreich von März bis Oktober kein einziges Mal geregnet. Roman von Sophie Hoechstetter 12 Zwei Zehen, zweitauſend Mark, klang, flüſterte, rauſchte es von Mund zu Mund. „Und an dem Tag, da die Verſicherung in Kraft getreten iſt?“ „Auf den Tag“, wiederholte die heroiſche Kranke immer erneut. Ja, als Frl. Gertrud Kolb heim⸗ kehrte, als ſie die Feuerlilien in Wolfsreuth über⸗ reicht hatte, herrſchte ſchon Dämmerung und der Abendtau fiel. Oder war es nicht der Abendtau, ſon⸗ bern die noch von einem mittägigen Regenfall haf⸗ tende Feuchte des Graſes, die ein altes, verkrümm⸗ tes, faſt taubes Weiblein zum Jutterſchneiden für ihre Ziege ausziehen ließ, um eine höckerige, wellige Semkung abzuſicheln? Sie hatte ihre Tätigkeit noch nicht begonnen, als Fräulein Kolb ſich näherte. Ihr ſchien es, das alte Frauchen ſei übermüdet zuſammengebro⸗ chen, oder krank geworden, ſie beugte ſich zu der Kauernden herab und in dieſem Augenblick hob die Frau ihre Sichel zum Schlag. Blicklos und taub, ein Opfer von Dämmerung und Ungeſchick, traf ſie den linken Fuß von Fräulein Kolb. Deren Aufſchrei war ſo furchtbar, und ihr Fall ſo jäh, daß ſelbſt die alte, halbtaube Ortsarme auf⸗ merkſam wurde und nun ſah, was ſie angerichtet hatte. Sie humpelte in ein Haus, um Hilfe zu holen, die Sanitätskolonne kam, und die mit Feuerlilien ausgezogen war, kehrte mit einem Feuerbrand von Schmerzen zurück. Und zwar ins Krankenhaus. Sie war nicht bei Bewußtſein, während die Aerzte alles Notwendige taten, den Blutverluſt ein⸗ zudämmen. Sie wurde erſt am Morgen wieder richtig auf kurze Zeit wach von einem aufreizenden Jodoformgeruch, ſie ſah die verwandte Küſterswitwe keine Angſt, in drei Wochen können Sie wieder an ihrem Bett, ſah ſich ſelbſt in einem ſo fremd an⸗ ſehenen Fräulein Kolb. Es war, man konnte ſich J Und jetzt bin ich ſo intereſſant. mutenden Nachthemd, fühlte bohrende Schmerzen, entdeckte einen dicken Verband am Juß, ſah in das gutmütige Geſicht eines Arztes, hörte: „Die dritte Zehe hat nur einen kleinen Kratzer. Die zwei anderen, ja, das läßt ſich nicht leugnen, ſie ſind weg. Liebes Fräulein, es iſt ein glatter Schnitt, ſpringen und tanzen.“ Nicht allen Aerzten widerfährt es, daß ihre Scherze zünden. Dieſer Chefarzt aber konnte im Krankenhaus verkünden:„Wir haben ein heroiſches Frauenzimmer da. Das lacht mit den Augen, als wäre das hier ein Luxusſanatorium, und als wären die Schmerzen ein Spaß.“ „Kann ich die Zehen Heroiſche. Gewiß, die Schweſter brachte ſie ihr in Spiritus. Die kranke Frau Pfarrer mußte ſich zu dem Anblick überwinden, die Baſe Küſterswitwe aber raſte heim in das Schulhaus. Dort trafen bald die Nachbarn ein. Und da die Küſterswitwe nicht die Klügſte und Diskreteſte war, wußte die Nachbarſchaft bald: Zweitauſend Mark Bargeld gab es und für jeden Krankheitstag zehn Mark. Da zerbrach Zurückhaltung und an ihrer Stelle loderte Teilnahme auf. Der penſionierte Kantor, von deſſen Gattin das häßliche Wort ſtammte, gefallene Bräutigame ſeien eine abgeſpielte Schallplatte, und deſſen Sohn ein kaufmänniſcher Angeſtellter in der Stadt war, ſandte ſeine Ehefrau ins Krankenhaus. Er bebte vor Neugier, ob das auch wahr ſei mit den zweitau⸗ ſend Mark für die zwei Zehen. Die Förſterswitwe, die ihrem jüngeren Bruder, dem Förſter, die Wirtſchaft führte, befand ſich in der gleichen Gemütsverfaſſung. Die dritte der Nach⸗ barinnen, Frau Haberkorn, eine gutgeſtellte Kauf⸗ mannswitwe, gab angeſichts eines ſolchen Unglücks⸗ falles die bisherige Zurückhaltung auf und kam mit Pralinen, denn ſie hatte noch Anteile der kleinen Süßigkeitenfabrik, die ihr ſeliger Mann gegründet. Frau Kantor Wenderlein, Frau Förſter Thomas, ſehen?“ begehrte die Frau Privatiere Haberkern, verſchieden an Alter, Ausſehen und Lebenslage, umſaßen das Bett von Fräulein Kolb. Die erſteren richteten auch die teil⸗ nehmenden Grüße ihrer Angehörigen aus. Und ſie mußten ſich ſagen: es war etwas an dem bisher über⸗ nicht anders ausdrücken, etwas Gigantiſches und Heroiſches an ihr. Sie hatte Wundfieber, das ſah man an den roten Backen. Sie hatte Schmerzen, das wußte man ohne weiteres. Aber wie ſie ſich geben konnte, alle Ach⸗ tung. Die drei Frauen ſaßen wie die Parzen da, düſter, ohne unſchickliche Neugier. Aber Fräulein Kolb zeigte eine wahrhaft überlegene Haltung. Sie dankte in verbindlichen Worten für die Teilnahme. Sie ſprach, es müſſe eine Vorahnung in ihr geweſen ſein, die ſie bewog, ſich verſichern zu laſſen. Oder ein Unbewußtes. Ja, ſo habe ſich neulich der Herr Uni⸗ verſitätsprofeſſor ausgedrückt, der ſich für die gan⸗ zen Herbſtferien eingemietet habe, ein Unbewußtes müſſe ihm geſagt haben, ſein Gymnaſiaſtenzimmer ſei frei. Ihre Beſucher ſollten nur wiſſen, welch ein Herr bei ihr wohnen würde. Kantors mit ihrem Sohn im Ledergeſchäft, die Förſterswitwe und ihr Bruder konnten es ſich geſagt ſein laſſen und den Stolz ablegen. „Eine Ahnung alſo“, ſprach die Förſterswitwe. Die alte Kantorin aber konnte ihre Neugier nicht länger bezähmen:„Und wirklich, zweitauſend Mark für die zwei Zehen?“ „So ſteht es in meinem Verſicherungsſchein.“ Fräulein Kolb lächelte unter Schmerzen. Die Kantorin, reſolut, groß, knochig, faſt einem Schlachtroß ähnlich an Draufgängertum, rief: „Wenn Sie hinken? Wenn Sie nimmer richtig mar⸗ ſchieren können?“ „Nein, für alle Fälle. Der Herr Chefarzt ſagt, es wind tadellos heilen.“ Staunend verabſchiedeten ſich die Beſucherinnen. Eine geſcheite Perſon! Eine, die aus einem Unglück Kapital zu ſchlagen wußte. Die Frau Pfarrer im zweiten Bett des Zimmers, eine blaſſe, zarte Vierzigerin, erhob nun ihre leiſe Stimme:„Das intereſſiert mich ſehr! Sie glau⸗ ben, Sie hätten aus dem Unterbewußtſein heraus gehandelt, als Sie ſich verſichern ließen? Was für Begriffe man jetzt erſinnt für unſeren ſicheren Glauben, daß wir geführt werden. große Schmerzen? Griffen Sie die Beſuche nicht ſehr an?“ Ich habe Schmerzen, das muß wahr ſein, wußte Fräulein Kolb. Aber ich bekomme dafür zweitau⸗ ſend Mark. Und dafür ſtehe ich auch etwas aus. Ach, haben Sie Alle kommen ſie gelaufen, die ſonſt Angſt hatten, ich würde ſie wegen des Sohnes im Ledergeſchäft, des Bruders Förſter oder wegen der Zuckerwaren aufſuchen. Die zwei⸗ tauſend Mark ſtechen ihnen in die Augen. Und mit der Frau Pfarrer werde ich mich anfreunden, dachte ſie flink. Pfarrhaus iſt immer gut. Ob der Herr Agent, Herr Immler, morgen kommt? Der Arzt hatte an die Verſicherung be⸗ richtet. Immler, dachte ſie in einem leiſen Schwin⸗ del, in Schwäche und Schmerzen, der war wohl als Kind ein Rotkopf, aber jetzt, das macht dies viele Fixativ, kann man ihn ſchon als braun an⸗ ſprechen. Der wird ſtaunen, der Immler! Das Gerücht über die heroiſche Haltung von Fräulein Kolb durchlieſ die Altſtadt, verband ſich mit ſtaunendem Neid ob ihrer Verſicherungsprämie, ihrer Klugheit und Vorſicht. Die Köchin von Wolfsreuth brachte es heim. Sie wurde beauftragt, der Spenderin der Feuerlilien ſchönes Obſt nebſt teilnehmenden Grüßen zu brin⸗ gen. So wurde auch hier durch den Unfall einer ganz loſen Beziehung Fortſetzung gegeben. Das heroiſche Fräulein Kolb! Gabriele Wendt war nicht in heroiſcher Stimmung. Doktor Bren⸗ del hatte telephoniert, er ſei im Hotel geweſen, um beim Mittageſſen den Betreffenden unauffällig zu beobachten, und werde ſeine Eindrücke am Abeno mitteilen. Im Stimmklang lag: das iſt eine ernſt⸗ hafte Sache. Frau Gabriele ſchalt ſich, daß kein Freudengefühl in ihr erwachte. Als Doktor Brendel abends im alten Garten⸗ ſaal vor ihr ſaß, ſein gewohntes Bier trinkend, Sandwiches nicht verſchmähend, kam ihr der etwas korpulente Herr mit dem ſchütteren Mittelſcheitel wie eine Geſtalt aus tiefer Vergangenheit vor. Der einſtige Conabiturient des verſchollenen Onkels, von dem nun ein blühender Nachfahr aufgetreten war, hatte zwei halbwüchſige Töchter, Schulmädels noch. Und ſein Jugenoͤfreund ſollte einen ſo großen, er⸗ wachſenen Enkel beſitzen? Brendel hatte die Papiere geprüft.„Raſche, ju⸗ gendliche Ehen“, warf er hin.„Ja, Fritz Auguſt beſaß ſchon als Siebzehnjähriger ſeine Bräute. Da war die Mandy, die Tochter von—“ Frau Gabriele flehte:„Nichts von Bräuten! Was iſt denn Ihr Eindruck von der ganzen Sache, Doktor?“ Fortſetzung folgt.) — So — Mittwoch, 19. August 1936 Glas, das nicht platzt Formſchönes Geſchirr von eigenartigem Reiz Ungern nur ſieht die in ihren Anſichten beharr⸗ liche Hausfrau immer neue Formen und neue Werk⸗ ſtoffe für Hausrat auf den Markt geworfen, die ſie vor die Notwendigkeit ſtellen, kritiſch zu ſein und ein Urteil zu haben Vom Glas zum Beiſpiel ſitzt ihr der alte Kinderglaube im Blut, daß es leicht bricht und überhaupt im Umgang viel zu empfindlich iſt, um allzu häufig verwendet zu werden. Und nun ſoll ſie lernen, gegen ihr ureigenſtes Gefühl zu ver⸗ ſtoßen und Glas unmittelbar auf die offene Flamme zu ſetzen? Das iſt allzu toll. Nicht zu toll, um wahr zu ſein. Wenn wir erſt einmal durch eigene Erfahrung dieſes Vorurteil in uns beſiegt haben, daß Glas zu empfindlich zum Ge⸗ brauch beim Kochen ſei, werden wir uns mit aller⸗ Deike(M) Photol größtem Intereſſe den Gegenſtänden zuwenden, die neuerdings aus Glas hergeſtellt werden. Aus der Fülle wollen wir die herausgreifen, die uns am wichtigſten erſcheinen. Einmachegläſer aus feuerfeſtem Glas Welch eine Erleichterung für den Haushalt, wenn die Hausfrau ihre Früchte und Gemüſe, die ſie für den Wönter ſteriliſieren will, in Gläſer ſchütten kann, bierſtesdirekt auf offener Flamme, ohne Zuhilfe⸗ Ein kleines Drahtſieb oder ein Aſbeſttellerchen iſt die einzige Vorſichtsmaßnahme, um das Glas vor der Flamme zu ſchützen. Glastöpſe für Puddings und Aufläufe, für Gemüſe, Eierſpeiſen und Ragouts. Ein Blumenkohl, der im Kochtopf noch formvollen⸗ det gelegen hat, pflegt in dem Augenblick in ein häß⸗ liche Chaos zu zerfallen, wenn man ihn vom Koch⸗ topf auf die Anrichteſchüſſel transportieren will. Mühe, Aerger, Zeitverluſt, doppeltes Geſchirr. Wie⸗ viel einfacher, wenn man den gleichen Topf vom Herd bis auf den Tiſch bringen kann.(Die Formen der Glasgeſchirre ſind ſo erleſen, daß ſie mit jedem Porzellangeſchirr in Wettbewerb treten können.) Die kleinen Gerichte, die man dem abends zum Eſſen heimkehrenden Gatten wärmen muß, werden im gleichen Geſchirr ſerviert, in dem ſie zuvor auf dem Feuer geſtanden haben. Ein Spiegelei aus der Glas⸗ bratſchüſſel ſchmeckt vortrefflich. Die Teekanne aus Glas, Tee⸗ und Punſchgläſer Für den Tee hat man lange nach einem paſſenden Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung Kampę den Rauen fb clas Sute Der Nationalſozialismus iſt für uns Deutſche das Geſtalt gewordene Gute, weil er durch ſeine Volkverhaftung gottverpflichtet iſt— der Bolſchewismus das abſolute Böſe, weil er eine volkloſe und damit der ewigen Sinngebung entrückte Lebenshaltung verkörpert. Gut und Böſe ſind immer in der Welt ſchon dageweſen und werden immer da ſein, ſie ſind aber noch nie in der Weltgeſchichte ſich in ſo klaren Fronten gegenübergetreten als in ihren heutigen Erſcheinungsformen; ſie haben noch nie die Menſchen der Geſamt⸗ Welt in dieſem Ausmaß vor die klare Frage der Entſcheidung zu einer dieſer beiden Mräfte geſtellt wie heute. Für uns Deutſche heute heißt der Lebenskampf: Volkverhaftet oder menſchheitsverpflichtet— gut— das heißt Gott in uns gehorſam durch das Be⸗ kenntnis zu unſerer durch ihn gegebenen Art— oder böſe—, d. h. Abkehr von dieſer Art — Nationalſozialismus oder Bolſchewismus. Der Mampf wird für alle anderen Bölker der Welt früher oder ſpäter dem Sinne nach genau ſo heißen, mögen auch der jeweiligen Volksbedingtheit nach die Begriffe des äuß eren Erſcheinungsbildes anders lauten. wir deutſchen Frauen als die Wahrer innen blutmäßig und ſeeliſch deutſcher Art fühlen dieſen Kampf, und wir wollen die Stimme unſeres Inſtinktes bei allen unſeren Frauen zum Erklingen bringen; ihre Aufgabe iſt es, klar zu ihrer Volksart zu ſtehen, Gut und Böſe zu erkennen und den Kampf zwiſchen ihnen zu ihrem eigenen zu machen, genau wie der deutſche Mann; darüber hinaus aber wollen wir uns— als Zugabe gleichſam— bemühen, Burg zu werden für die Schwere dieſes Weges, ein ruhender Pol zu ſein, und für alle, die deſſen bedürfen, ein frohes Läche lu zu haben. Dann mögen noch ſchwere Jahre vor uns liegen, wir werden ſie meiſtern, weil wir bei uns wieder Ularheit geſchafft haben; wir wollen dankbar ſein, daß unſer Hührer uns Rufer und Erwecker wurde. Wenn wir über die Grenzen unſeres Landes hinaus Wünſche haben, dann ſind es die: Möchten die volksgebundenen Frauen der verſchiedenen Nationen als die leiblichen und ſeeliſchen Mütter ihrer völker ſich in einer ungeſchriebenen, aber ſtarken Gemein⸗ ſchaft zuſammenfinden als die bedingungslo ſen Dienerinnen des Guten im Kampf gegen das Böſe in der Welt; dann werden wir mit unſerem Führer und die Frauen anderer Völker mit ihren Führern den Frieden einer volkverhafteten Welt garantieren können. Gertrud Scholtz-Klink im Septemberheft der Zeitſchrift„Frauenkultur im Deutſchen Frauenwerk“. wieviel ſchöner das durchſichtige Glas, das den Tee in ſeiner ganzen Reinheit und Aromatik ahnen läßt. Daß zudem ein handlicher Siebeinſatz, der ein reſt⸗ loſes Ausnutzen der Teeblätter und ein Regulieren der Teefarbe bei Tiſche zuläßt, die Kanne auch praktiſch auszeichnet, ſei auch bemerkt. Als Ergän⸗ zung die nicht platzenden Teegläſer oder für Lieb⸗ haber die Teetaſſen aus Glas. Man braucht nicht immer dieſe Glastaſſen zu benutzen. Es gewährt aber eine reizende Abwechſlung, wenigſtens zwei davon für einen ſtillen Tee zu Zweien zu beſitzen, dazu den prächtigen gläſernen Sahnegießer mit der ganz brei⸗ ten Tülle und die offene Zuckerſchale. Dieſe Glas⸗ ſachen haben neben ihrer vorzüglichen Verwendbar⸗ keit ſo ausgeſucht gute Formen, daß allein dieſe beſtechlich ſind. eeeeeeeeeee, Die Schonzeit für den Rehbock iſt zwar ſchon mit dem 31. Mai zu Ende gegangen, aber am 1. Auguſt hat die Schußzeit auch für den Hirſch be⸗ gonnen, und je näher es gegen den Herbſt zu geht, deſto mehr Wildͤbret wird uns angeboten. Es iſt noch gar nicht ſo lange her, da war jedes Wild ein„Herreneſſen“ und der gewöhnliche Sterb⸗ liche bekam kaum etwas davon zu ſchmecken, wenn er nicht irgendwo einen Onkel Förſter ſitzen hatte. Heute ſind die Preiſe gegenüber anderem Fleiſch nur wenig unterſchieden, und wer ſich nicht gerade auf die beſten und teuerſten Stücke verſteift, kann ſich auch mit knapper Wirtſchaftskaſſe ein Wild⸗ gericht leiſten. Beſonders dann, wenn er das ſehr wohlfeile Kochwildbret(leinfleiſch) ſachgemäß zu behandeln verſteht. Eine äußerſt leichtverdauliche Fleiſchſpeiſe von dusgeſprochenem Aroma, hat das Wild manche Aufgabe in unſerer Nahrungsauswahl zu erfüllen, Gefäß geſucht. Hauchdünnes Porzellan iſt ſchön, nicht zuletzt für den Kranken und Geneſenden. Horrido! Die Jagd geht auf! 2 8— 2* 8 5 9 5 nahme eines Apparates, zuperläſſig abſchließen kann. re Wilogerichte und was die Hausfran von ihnen wiſſen muß Der geringe Fettgehalt wird vielen eher ange⸗ nehm denn als ein Mangel erſcheinen, nur ſetzt die richtige Zubereitung die Zutat von etwas Fett voraus, und vor allem muß die Hausfrau dafür ſor⸗ gen, daß ihr der Braten vom Reh, vom Hirſch, vom Haſen nicht austrockne, in welchem traurigen Falle er nämlich dann alles andere als eine Freude iſt! Was zunächſt die Aufbewahrung angeht, läßt ſich Wild in zugerichteten, nicht allzu kleinen Bratenſtücken ſehr wohl mehrere Tage lagern: in Milch, die gut auch nur Magermilch ſein kann, in die das Wiloͤbret ganz eintauchen ſoll. Durch einen Stein oder Holz hindert man es, über die Flüſſigkeit hochzukommen. Dagegen iſt die ehemals beliebte Eſſigbeize heute mit Recht aufgegeben, weil ſie dem Wild ſein Schönſtes, den Eigengeſchmack, nimmt und es ſo entwertet. Selbſtverſtändlich wird das Zurichten(Häuteln) erſt vor dem Braten und nicht etwa ſchon beim Ein⸗ 147. Jahrgang/ Nr. 379 legen vorgenommen. Stark zerſchoſſene Stücke eig⸗ nen ſich zum Aufbewahren und auch als Braten ſchlecht. Dagegen iſt es ein Vorurteil, nur den Rücken und die Keule, alſo die koſtſpieligen Stücke, als bratfähig zu bezeichnen. Die Schulter(Bug, Blatt) iſt viel billiger und zum Braten doch ausge⸗ zeichnet zu verwerten. Für das Braten hat man das Wildͤbret ehemals allgemein geſpickt, mit dem Erfolge, daß viel wert⸗ voller Saft aus den zerſtochenen Stücken ausrann. Heute brät man beſſer in einer Miſchung von But⸗ ter und Speckwürfeln nur an, dämpft dann in wohl⸗ verſchloſſenem Kaſſerol gar und bräunt zum guten Ende, wobei man dann leicht das Trockenwerden auch der Kruſte verhindern kann. Will man aber doch braten, ſo bindet man heſſer dünne Speckſcheiben um das Bratenſtück herum und nimmt ſie erſt zum Braunwerden ab. Die billigſten Wiloͤbretſtücke ſind der Hals und der Kopf, die Rippen und Bauchlappen, Lunge, Leber und Herz. Dieſe ſind jedoch zum Braten und Auf⸗ bewahren nicht brauchbar. Aber wer ſie in den großen, gutgeleiteten Wiloͤgeſchäften kauft, wird fin⸗ den, daß die Güte dieſer Stücke in keiner Weiſe hin⸗ ter den teuren Portionen zurückſteht. Als Ragont oder— auf gut altdentſch— als „Pfeffer“ zubereitet, ergeben gerade dieſe Teile ein ungemein ſchmackhaftes, mit der entſprechenden Zutat von Kartoffeln oder Klößen gut ſättigendes Eſſen. Wer der oft unangenehmen, kleinen und ſcharfen Knochenſplitter wegen ängſtlich iſt, muß dieſe vorher ſorgſam entfernen, was ohne mehrmaliges Waſchen ſchlecht geht und dadurch dem ſpäteren Gericht viel von ſeinem Wert nimmt. Es lohnt ſich deshalb, beim Eſſen aufzupaſſen! Wer ſich auf die reinen Hände ſeines Händlers verlaſſen kann, wird alſo möglichſt wenig oder gar nicht mehr waſchen, ſondern nur be⸗ ſonders die blutigen Stücke mit Eſſig abſpülen, dann die kleingeſchnittenen Stückchen in Speck leicht an⸗ braten und in geſalzenem Waſſer oder dünner Kno⸗ chenbrühe weich kochen, wobei das mit Eſſig abge⸗ ſpülte Blut mitgekocht wird. Die Würze beſtand früher aus einigen Pfeffer⸗ körnern, Piment(Neugewürz) und einem Lorbeer⸗ blatt. Wir werden heute verſuchen, mit dieſen frem⸗ den Zutaten zu ſparen und ſie nach Möglichkeit durch einheimiſche Küchenkräuter lein Sträußchen Thymian, Bohnenkraut, Baſilikum, Liebſtöckel) zu erſetzen. Zitronenſcheiben, zerſchnittene Salzgurken und To⸗ maten paſſen ebenfalls ſehr gut zu dieſer Brühe, die gegen Ende der Zubereitung durch Weineſſig oder herben Frankfurter Apfelwein fertiggemacht wird. Gedickt wird ſie nicht durch lieblos eingerührtes Mehl, ſondern durch eine ordentlich zubereitete Schwitze, die mit dem Fett vom Anbraten angeſetzt und mit Geduld gehörig dunkel geröſtet wird Vom Gelingen dieſer Tunke hängt ganz allein der Wohlgeſchmack des gekochten Wiloͤbrets ab. Hans Hajek. Verantwortlich: Margot Schubert, Mannheim PPPPPPPPPPPPP———PPPPPPPPP BBPBBVVCUCVUPUVUPVPVPVPVVPVPUVPVVBBPCVVVPVTPTCPTTCT+TTC+C+TTTTVVVPCTVCVIVCIVVVIVcQVQVCCCCBBBõũꝑũÄ ·PN ¶ ¶¶P¶¶¶——————— Die ſchaffende Frau im Bilod Ein Urkundenwerk der Arbeit und der Lebensfreude Das Frauenamt der Deutſchen Arbeitsfront hat im Auftrag der Reichsfrauenführerin ein Bilderwerk herausgebracht lerſchienen im Verlag Otto Beyer, Leipzig, Preis 3 Mark), das jeder in die Hand neh⸗ men ſollte, der über Frauenarbeit ein Wort mitreden will. Mehr als 100 Originalaufnahmen ſprechen zu uns vom Tagewerk und Feierabend der ſchaffenden deutſchen Frau. Der Photograph,— die meiſten Bilder ſtammen von Theodor Gremmler, Bre⸗ men— hat die Frau aufgeſucht an ihren mannig⸗ fachen Arbeitsplätzen, und er hat ſie feſtgehalten mitten in iher Tätigkeit. In außerordentlich leben⸗ digen Bildern ſehen wir ſie vor uns, die Arbeiterin⸗ nen in der Metall⸗, in der Chemiſchen und in der Uhreninduſtrie, die Gärtnerin und die Torfſtecherin, die Telephoniſtin und die Verkäuferin, die Aerztin, und die vielen, vielen anderen. Jede ſteht da für alle ihre Berufskameradinnen, und das Bild einer jeden ſpricht eine eindrucksvolle Sprache von Einſatz und von der Bedeutung der Frauenarbeit im deut⸗ ſchen Volks⸗ und Wirtſchaftsleben. Leiſtungsſtarke und leiſtungsfreudige Glieder der Volksgemeinſchaft ſind alle dieſe Frauen. Aber ihr Leben hat auch noch eine zweite perſön⸗ liche Seite, davon erfahren wir, wenn wir ſie bei ihrer Freizeit beobachten, die Mutter im Kreis ihrer Kinder, die Familie beim Sonntagsausflug. Von den vielen Möglichkeiten ſinnvoller Freizeitverwer⸗ tung durch die Einrichtungen der NS⸗Gemeinſchaft Kraft durch Freude erzählen die Aufnahmen aus den Sport⸗ und Gymnaſtikkurſen, von den Urlaubsreiſen und Schulungskurſen. Möchte es nicht mehr allzu lange dauern, daß wir auch von dieſen Bildern ſagen können, ſie erzählen von allen, jede hat die Möglich⸗ keit zu ſolchem Freizeitgenuß. Eine knappe und klare Einführung von Alice Rilke gibt uns die wichtigſten Zahlen über die deutſche Frauenarbeit und umreißt das Schickſal der berufstätigen Frauen. Derer, für die Berufsarbeit nur Erwerb iſt, weil ihre Lebenserfüllung in Ehe und Mutterſchaft liegt; derer, denen die Ehe verſagt iſt und denen der Beruf deshalb voller Lebensinhalt iſt, und ſchließlich derer, die innerlich beruſen ſind, denen der Beruf höchſte Lebensaufgabe bedeutet und die durch ihre weiblichen und mütterlichen Kräfte mitwirken an der Geſamtheit der Nation.“ Dieſes einzigartige Dokument deutſcher Frauen⸗ arbeit ſollte jede Frau beſitzen, denn es iſt in hervor⸗ ragender Weiſe geeignet, das Verſtändnis der ſchaf⸗ ſenden Frauen aller Stände für einander zu för⸗ dern.**·. Eine Amerikanerin ſetzt ſich mit dem neuen Deutſch⸗ land auseinander Die angeſehene amerikaniſche Zeitſchrift„Delphian Quarterly“ bringt unter dem Titel„Die Ausrichtung des innerdeutſchen Lebens“ einen Artikel aus der Feder von Frau Jarecka, deren Gatte als Gaſt⸗ dirigent der Berliner Philharmoniker Anfang des Jahres hier weilte. Was den Artikel gegenüber den üblichen Berichten über Deutſchland auszeichnet, iſt mus gedanklich auseinanderzuſetzen. Es heißt da u..:„Deutſchland hat nicht ſo ſehr die Abſicht einer Reaktion gegen das alte europäiſche Klaſſenſyſtem, ſondern vielmehr will es eine gleich⸗ geartete Geſellſchaft, ein Volk, eine Nation ſchaffen — eine organiſch fühlende und denkende Gemein⸗ ſchaft. Jedes Volk, jede Nation hatte ſeine eigene Annäherung an das Weite, Unbekannte und deſſen Deutung, und hierauf beruhen wohl vor allem der Reiz und die Schönheit jeder unverdorbenen Kunſt, der Verſuch, ſich mit den Zielen des Nationalſozialis⸗ ————— Die Ausrichtung des innerdeutſchen Lebens nämlich in jenem eigenen völkiſchen Ausdruck, der ſie von der Kunſt anderer Völker unterſcheidet. Solch ein beſonderes Raſſebewußtſein iſt es, was Deutſch⸗ land heute glaubt, daß es die größte Kraftquelle eines Volkes ſei. Junge Menſchen zu erfaſſen und ihnen einen Traum zu geben— einen Traum, der ſich jenſeits des Ichs tief in die Schau der Vergan⸗ genheit und weit in die Zukunft und in das Vor⸗ wärtsſchreiten der Raſſe erſtreckt, der ſich ebenſoweit ſeitlich ausdehnt und die Wohlfahrt aller Mitmen⸗ ſchen in ſich begreift, bedeutet, eine Gemeinſchaft zu ſchaffen, die in ihrer Zuſammenſetzung unzerſtörbar iſt. Die Pädagogik Deutſchlands beſitzt heute einen ſolchen Ausblick auf Leben, Zukunft und Vergangen⸗ heit. Verfälſchungen zurückzuweiſen, zurückzukehren zu den Quellen menſchlichen und raſſiſchen Sehnens, dͤies iſt die Ausrichtung des innerdeutſchen Lebens. Der Nationalſozialismus dürſtet nach einer Kultur, die verſchieden iſt von der der vorangehenden Gene⸗ ration, nach einer Kultur, die die Breite der Tiefe opfert. Es gibt überall Völker, die zur gleichen Zeit ähnliche Jöeen angenommen haben. Deutſchland iſt jedoch das erſte Land, das ſie zum Allgemeingut machte dadurch, daß es ſie in ſeine Staatsphiloſophie einbaute.“ Da. Einer jungen Mutter Von Gertrud Burath Mutter ſein, welch ſchönes Los, Schwer und tief und leuchtend groß! Ewigkeit reicht dir die Hand, Legt dir ans Herz ein Unterpfand. Nun zieh' es auf und mach' es reich, Daß es, der lieben Sonne gleich, Nur leuchten, wärmen, ſchenken kann,— Dann haſt du deine Pflicht getan. Seidenſtoſſe— 3000 Fahre alt Engliſche Forſcher haben unlängſt in der Wüſte Lop in Chineſiſch⸗Oſtturkeſtan, wo nach der Legende Chinas der Garten Eden ſtand, bedeutende Funde alter Seidenſtoffe gemacht, die trotz ihres Alters von faſt 3000 Jahren— ſie ſtammen aus dem erſten vorchriſtlichen Jahrtauſend— noch ſehr gut erhalten ſind. Die Verarbeitung der Kokons des Maulbeerſeidenſpinners, die nach heutigen Forſchungen erſt durch Alexander den Großen in Europa bekannt geworden iſt, war den Chineſen ſchon 2000 Jahre vor Chriſtus geläufig. Marco Polo, der große Weltreiſende, der im Jahre 1271 dem Mongolenreich einen Beſuch abſtattete, äußerte ſich begeiſtert über die in China geſehenen Seiden⸗ brokate, die er nirgends auf der Welt in ſolcher Pracht vorgefunden habe. Die in der Wüſte Lop ent⸗ deckten, beſonders wertvollen und ſchönen Gewebe, ſollen nun nach modernen Muſtern kopiert werden, um ſie für die Zukunft zu erhalten. Die Stoffe ſan⸗ den vor Jahrtauſenden ihre Verwendung als Wand⸗ beſpannung oder waren, mit Goldflächen durchwirkt, die Bekleidung der vornehmen Geſellſchaftsſchicht. —— ——————————— ————————— 1450 9 9 — 4. 4.— eeeee, 1 60* 8— 5 5 92— 2 922 N Seite/ Nummer 379 Aus Baden Ausklang in Weinheim Weinheim, 19. Auguſt. Das Wochenende brachte einen ſtarken Fremdenverkehr in die Zweiburgen⸗ ſtadt. Die Weinheimer Woche, die mit dem 17. Auguſt ihren Abſchluß fand, erreichte am Samstag und Sonntag ihren Höhepunkt. Am Samstagabend fand ein Kameradſchaftstreffen ſämtlicher NS⸗Formatio⸗ nen und Gliederungen ſtatt, zu welchem Kreisleiter Dr. Roth⸗Mannheim und SͤA⸗Oberführer von Hal⸗ denwang⸗Mannheim erſchienen waren. Im großen Bierzelt konzertierte die SA⸗Kapelle. Am Sonntag⸗ nachmittag führten die Trachtengruppen Schönau, Alt⸗Weinheim und„Haſſia“ Volkstänze auf. Beſon⸗ ders ſtarken Beſuches erfreute ſich die intereſſante Ausſtellung. Wieder zählten viele Ausländer zu den Beſuchern. Am Sonntagnachmittag ſprach in einem hochintereſſanten Vortrag Miniſterialrat Dr. Winter⸗ Darmſtadt über Brauchtumund Handwerk'“. Es war ein ungetrübter Genuß, den temperament⸗ vollen Ausführungen des Redners zu lauſchen und die Ausſchnitte aus den von ihm ſelbſt gedrehten Filmen zu erleben. Dankbare Freude erfüllte uns, in Dr. Winter einen Freund Odenwälder Brauch⸗ tums kennengelernt zu haben. Der Montag war ein Volkstag erſten Ranges. Der Eintritt war frei und Preiſe für Bier und Speiſen waren bedeutend ermäßigt. Der Ausklang war feuchtfröhlich. Ueberall Hochſtimmung! Landesfeuerwehr-Ehrenmal bei Achern Einweihung am 11. Oktober. * Achern, 14. Aug. Die Einweihung des Landes⸗ feuerwehr⸗Ehrenmals auf der Hindenburghöhe bei Achern, die urſprünglich auf 27. September feſtgelegt war, wurde in einer hier abgehaltenen Landes⸗ feuerwehr⸗Ausſchußſitzung auf 11. Oktober verlegt. Man rechnet mit einer Beteiligung von ſchätzungs⸗ weiſe—6000 Wehrleuten aus dem ganzen Lande. Flammen im Bauernhof * Waldshut, 18. Auguſt. Abends brach in dem Oekonomiegebäude des zwei Stunden von Waldshut entfernt gelegenen Bohlshofes Feuer aus. Es nahm ſeinen Ausgang in der Scheuer, wo ein Ernte⸗ wagen aus noch nicht geklärter Urſache in Brand geraten war. Im Nu hatte das verheerende Ele⸗ mentz⸗die landwirtſchaftlichen Gebäude, die Stülle und den Heuſchuppen erfaßt, die ſämtliche ein Raub der Flammen wurden. Dank der angeſtrengten Tätig⸗ keit der Feuerwehren von Tiengen, Schwerzen, Wut⸗ öſchingen und Waloshut gelang es, das Wohn⸗ gebäude des Bohlshofes zu retten. ⸗d⸗ Weinheim, 18. Aug. Das Feſt der ſilber⸗ nen Hochzeit feierte das Ehepaar Heinrich Koch in der Lindenſtraße 12. Das Jubelpaar erfreut ſich allgemeiner Beliebtheit. Beiſetzung in aller Stille Zum Tode des Heimatdichters Kiefer ol. Neuſtadt, 17 Auguſt. Es entſpricht dem be⸗ ſcheidenen und ruhigen Charakter unſeres Heimat⸗ dichters, daß er in aller Stille eingeäſchert und bei⸗ geſetzt zu werden wünſchte. Ohne Prunk, ganz im Stillen wollte er aus dieſer Welt gehen. Seine Freunde allerdings hätten ihm gerne noch Dank ge⸗ ſagt für die Gaben und Geſchenke, die Philipp Ernſt Wieſer dem geſamten ſaarpfälziſchen Volke ge⸗ ſchenkt hat. Gleich den Soldaten in der Front wären ſie ihm an das Grab gefolgt ohne Grußworte, ohne viel Aufhebens, verbunden dem gemeinſamen Ziel und im Gedenken des gemeinſamen Marſchierens. Eine überſchwengliche, worttönende Leichenfeier wäre unehrlich geweſen. Und ſo verſtehen wir Philipp Ernſt Kiefer, wenn er wünſchte, in aller Stille den Flammen überantwortet zu werden. Ernſt Kiefer wußte, daß der durchſchrittene Tod nicht Un⸗ tergang iſt; Erhöhung und Sieg iſt ſolcher Opfer⸗ gang. Und ſo wollen wir in der Erfüllung ſeines Willens beſcheiden und ſtill am Grabe ſtehen und im Geiſte ſeines Kampfes und ſeines Sieges gedenken. 90 Fahre Männergeſangverein Viernheim D Viernheim, 19. Auguſt. Am Samstag und Sonntag feierte der Männergeſangverein Viernheim ſein 90jähriges Beſtehen. Am Samstagabend fand im Saale des Ratskellers ein Sängerkommers unter Mitwirkung der Bruderver⸗ eine und dem Vereinigten Orcheſter Viernheim unter Leitung von Chormeiſter Franz Klee ſtatt. Ver⸗ einsführer Philipp Herſchel begrüßte die Feſt⸗ verſammlung. Das Töchterchen des Vereinsmitglie⸗ des Nic. Dewald trug einen ſinnigen Prolog vor. Hierauf nahm Sangesbruder Hans Hoock das Wort, um die ruhmreiche Vergangenheit des Ver⸗ eins von der Gründung im Jahre 1846 an bis auf die Gegenwart zu zeigen. Kreiswalter P. Alles überbrachte die Glückwünſche des Gaues. Er nahm dann verſchiedene Ehrungen vor. Es erhielten Franz Helbig und Adam Helbig für 40jährige aktive Mit⸗ gliedſchaft die Sängernadel; ebenſo ehrte er Nik. Kühlwein für 25jährige Tätigkeit alg Vorſtandsmit⸗ glied. Der Vorſitzende ehrte verſchiedene Sänger durch Ueberreichung von Ehrendͤiplomen und Sänger⸗ nadeln. Im zweiten Teil des Kommerſes trugen die einzelnen Vereine ihre Chöre vor. Am Sonn⸗ tag fand im„Karpfenſaale“ ein ſehr harmoniſch ver⸗ laufener Familienabend als Abſchluß des Jubel⸗ feſtes ſtatt. 5——— SKc. 5 ESüdw tden Brief Bericht unſeres Korreſpondenten ⸗d⸗ Stuttgart, 19. Auguſt. Die Feſttage des Deutſchen Auslands⸗Inſtituts nahen! Am 27. Auguſt wird die Ein weihung des„Ehrenmals der deutſchen Leiſtun'g im Auslande“ den Höhepunkt bringen. Ueber ſeine Einrichtung haben wir ſchon früher berichtet. In den letzten Wochen iſt der monumentale Bau des jüngſten Stuttgarter Muſeums durch das Fällen einiger Bäume freigelegt worden. Jetzt wird die Umgebung noch inſtand geſetzt. Ueber einige kleine Treppen kommt man von der Neckarſtraße her in den Vorhof. Ein breiter Weg, den Grünflächen flan⸗ kieren, führt zu den breiten Freitreppen, die in die Ehrenhalle münden. Während der Tagung des Deutſchen Auslands⸗Inſtituts treffen ſich auch die Lehrer oͤger auslanddeutſchen Schulen der ganzen Welt, die Sippenforſcher uſw. Und ſchon kommen auch die Auslanddeutſchen ſelbſt zu dem Feſt. Dieſer Tage weilte eine größere Gruppe von Aus⸗ landdeutſchen aus Beſſarabien in Stuttgart. Sie kamen von den Olympiſchen Spielen in Berlin, aus tiefſtem Herzen begeiſtert von dem, was ſie im neuen Deutſchland geſehen und erlebt haben. Freu⸗ dig geſtimmt über den Empfang, den man ihnen in der Urheimat, aus der ihre Ahnen vor mehr als hundert Jahren fortgezogen waren und die ſie ſelbſt noch nie geſehen hatten, bereitete. Es waren viele Schwaben darunter und ſie ſetzten ihren Stolz dar⸗ ein, ſo zu ſchwätzen, wie ſie es in reinem Schwä⸗ biſch von der Großmutter und der Mutter gelernt und gehört hatten. Es iſt ein großes Erlebnis, mit dieſen urdeutſchen Menſchen zuſammenzuſitzen, die lange von der alten Heimat vergeſſen ſchienen und ſich nun ſo enge wieder mit uns verbunden fühlen, als wären ſie erſt geſtern fortgezogen.— Im Juli 1914 wurde im Handelsgeographiſchen Verein von Konſul Wanner erſtmals der Gedanke ausgeſprochen, ein Muſeum für das geſamte Auslandoeutſchtum zu errichten, im Dezember 1915 gab eine kleine Aus⸗ ſtellung im Lindenmuſeum erſtmals Kunde von den Leiſtungen der Auslanodeutſchen oͤraußen. Im Ja⸗ nuar 1917 erfolgte unter Anteilnahme des letzten württembergiſchen Königs die Gründung des deutſchen Ausland⸗Inſtituts, dem dann mit großer Unterſtützung der Auslanddeutſchen in Amerika im Jahre 1925 ein eigenes Heim das Haus des Deutſchtums an der Danziger Freiheit, geſchaffen werden konnte. Seitdem erfolgte der innere Ausbau der Sammlungen mit vielen wertvollen Urkunden über das Auslanddeutſchtum, die einzigartige Fach⸗ bücherei des geſamten ſich auf das Auslanddeutſch⸗ tum beziehenden Schrifttums mit mehr als 65 000 Bänden; der Leſeſaal vermittelt 400 Zeitungen und Zeitſchriften in deutſcher Sprache aus allen Teilen der Welt, 65 000 Diapoſitive umfaßt der Volksdeutſche Bilderdienſt, 12 000 Karten beſitzt die Kartenabtei⸗ lung. Aus der eingeleiteten Erforſchung Rer deutſchen Auswanderung wird in viel⸗ jähriger Arbeit nach und nach das Weltwanderbuch der Deutſchen erſtehen, zuerſt einmal das Wanderbuch der Schwaben, die in Perſien und Oſtaſien, im Kaukaſus und an der Wolga, in der Krim und in der Ukraine, im Banat und in Polen, in Nord⸗ und Südamerika, in Südafrika, eigentlich in der ganden Welt, ſich nie⸗ dergelaſſen haben. * Vor dem„Ehrenmal“ ſtanden in einer un⸗ ſchönen Anlage die Büſten von Bismarck und Moltke. Jetzt haben ſie im Garten des Neuen Schloſſes in der Adolf⸗Hitler⸗Straße einen ſchöneren und würdigeren Platz bekommen und ihr früherer Aufſtellungsort wurde zu einer lichten und freund⸗ lichen Grünfläche.— In der Nachbarſchaft der Denk⸗ mäler ſteht auch das Alte Schloß, das, nachdem der abgebrannte Flügel wieder aufgebaut iſt, einer gründlichen Ueberholung unterzogen wird. Immer noch ſtehen die Gerüſte und immer noch wird gebaut! Das Dach des Flügels gegenüber dem Schillerdenk⸗ mal und der altehrwürdigen Stiftskirche wurde er⸗ neuert und die Front erhielt einige hübſche Auf⸗ bauten, über der alten Schloßkirche, vor der damals der verheerende Brand halt gemacht hatte, wurden, nachdem das Dach niedriger gemacht worden iſt, die Fenſter in ihrem urſprünglichen Zuſtand wieder hergeſtellt. Der Südturm, der die Ehrenhalle für das württembergiſche Kriegsheer aufnehmen wird, hat einen ſchönen Turmhahn bekommen, ein fein⸗ gegliedertes Gegenſtück zu der maſſig und ſchwer wirkenden uralten„Wetterhexe“ auf dem Oſtturm. Ueberall wird noch fleißig gearbeitet und man kann annehmen, daß das Stuttgarter Wahrzeichen, das Alte Schloß, nach Abſchluß der Arbeiten wieder Jahrhunderte überdauern wird.— Durch die Stutt⸗ garter Straßen wurde in letzter Zeit eine rieſige Soldatenfigur befördert. Es handelte ſich um einen Handgranatenwerfer, der den Ein⸗ gang der neuen Kaſerne auf dem Burgholzhof zieren ſoll. Die überlebensgroße Geſtalt iſt ein Werk des Stuttgarter Bildhauers Fritz von Graevenitz, aus Muſchelkalk herausgearbeitet. * Die Stuttgarter halten es mit ihrem„Sauer⸗ waſſer“— das bei Berg und Cannſtatt 22 Quellen entſpringt— wie mit ihrem Wein: ſie trinken es ſelber. Maſſenhaft pilgern heute die Stuttgarter, Ne Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe aus Stuttgart Wie das Deutſche Auslands-Inſtitut entſtand— Bismarck- und Moltkehüſten werden an der Adolf-Hitler-Straße aufgeſtellt ⸗Stuttgarter trinken Cannftatter „Sauerwaſſer“ Neue Aſphaltſtraßen 60 ſogar aus den entfernteſten Staoͤtvierteln, zu den Brunnen und holen ſich dort das heilkräftige Maſſer. Nun haben die„Sauerwäſſer“ der verſchiedenen Quellen ein leichtes„Geſchmäckle“, was von den Ablagerungen der oberen Erdſchichten kommt. Das Waſſer der neugefaßten, tiefer liegenden Quelle des Wilhelmsbrunnens im Bad Cannſtatter Kur⸗ park hat dieſen Nachteil nicht. Hier handelt es ſich um ſog.„Edelwaſſer“ ohne jeden unangenehmen Bei⸗ geſchmack, dagegen reich mit Kohlenſäure durchſetzt. Dieſes Waſſer wird auch in Flaſchen abgefüllt. Im Jahre 1935 wurden 140 000 Flaſchen von dem „Wilhelmsſprudel“ in Stuttgart abgeſetzt. im Mai d. J. waren es aber allein ſchon 130 000 und im Juli gar 225000 Flaſchen. Die Stadt muß jetzt ſchon daran denken, eine neue Füllanlage einzu⸗ richten.— Auch die Abgabe von Heilbädern hat beträchtlich zugenommen. Im Mai 1935 waren es N Auguſt 1936 K,— Mittwoch, 19. noch 4340, im Juli 1936 ſchon 6530. Die Zahl der Kurgäſte wächſt von Jahr zu Jahr! * Stuttgart iſt, wie ſchon einmal erwähnt, gegen⸗ wärtig mit einem großzügigen Umban ſeiner Straßen in der Innenſtadt beſchäftigt. In dieſem Jahre allein ſollen 60 000 Quadratmeter Straßen Aſphaltbelag erhalten. Dabei wird, um Unebenheiten auf den Fahrbahnen zu vermeiden, ein ganz neuartiges Inſtrument verwandͤt: der ſog. Wellenmeſſer. Er zeigt alle Unebenheiten, die auf 2,5 Meter Lineallänge mehr als 5 Millimeter betragen, an. Die Nachprüfung erfolgt ſofort nach dem erſten Walzengang an dem noch warmen Aſphaltbelag, ſo daß es noch möglich iſt, Uneben⸗ heiten mit friſchem Material auszugleichen. Man vermeidet damit, daß ſpäter Stellen der Straßen. beanſtandet und gar herausgehauen werden müſſen. — Nicht unintereſſant iſt, daß ſich in der ſtark be⸗ fahrenen unteren Königſtraße, wo im vorigen Jahre das Holzpflaſter wieder herausgenommen wuröde, dieſes ſich nur wenig abgenützt hatte, dagegen die Schienen der Straßenbahn, die wie der Straßenbelag 10 Jahre in Benützung waren, bis zu 26 Millimeter. Aun Cclwergingen „Alhambra-Schau“ lommt nach Schwetzingen Schwetzingen, das infolge ſeiner nicht allzu großen Einwohnerzahl im allgmeinen nicht das Glück hat, bedeutende Zirkusunternehmen am Platze zu ſehen, wird ab Donnerstag eine ſolche Schau in ſeinen Mauern beherbergen. Seit einigen Tagen werden Ankunft und Gaſtſpiel auf dem Meßplatz ange⸗ kündigt. Ergebniſſe im 4. Kreisſchießen Bei dem Kreisſchießen, das der KKS Ketſch auf dem Schießſtand der Schützengeſellſchaft Schwet⸗ zingen durchgeführt hat und wobei um den Wander⸗ preis des Kreiſes„Untere Hardt“ gekämpft wird, konnten folgende Ergebniſſe erzielt werden: Hocken⸗ heim 178 Ringe, Neulußheim 171 Ringe, Plankſtadt 159 Ringe, Brühl 156 Ringe, Reilingen 126 Ringe, Ketſch 106 Ringe. Die zweite Mannſchaft von Ketſch erzielte 137 Ringe, die von Plankſtadt 137 Ringe und die dritte Mannſchaft von Plankſtadt 74 Ringe. Nach dieſem 4. Kreisſchießen bleibt Plankſtadt immer noch in Führung. Die Tabelle zeigt folgende Rangliſte: 1. KKS Plankſtadt mit 1564 Ringen, 2. KKS Reilingen mit 1514 Ringen, 3. KKcS Neulußheim mit 1511 Ringen 4. KKS Ketſch mit 1462 Ringen, 5. KKS Brühl mit 1453 Ringen, 6. KKS Hockenheim mit 1437 Ringen, 7. KKS Plankſtadt II mit 1368 Ringen, 8. KKS Ketſch II mit 1248 Ringen und 9, KKS Plankſtadt III mit 1130 Ringen. Die Jugendklaſſe weiſt folgenden Stand auf: 1. KKS Brühl 1193 Ringe, 2. KKS Plankſtadt 1189 Ringe, 3. KKc Hockenheim 1146 Ringe, 4. KKS Reilingen 1023 Ringe, 5. KKS Reilingen II 824 Ringe, 6. KKS Ketſch 404 Ringe. Gaunadeln erhielten: KͤS Plankſtadt 11 goldene, 20 ſilberne und 14 bronzene, KKS Brühl 2 goldene, 14 ſilberne, 8 bronzene, KKS Reilingen 3 goldene, 10 ſilberne, 5 bronzene, KKSs Neulußheim 7 goldene, 2 ſilberne, 4 bronzene, KKS Ketſch 4 goldene, 4 ſil⸗ berne, 4 bronzene, KͤS Hockenheim 1 goldene, 8 ſilberne, 1 bronzene. Die Stadtgemeinde gibt bekannt: Wegen Vor⸗ nahme von Gleisregulierungsarbeiten bleibt die Schranke am Grenzhöfer Weg(Rheintalbahn) am Mittwoch, 19. Auguſt, vormittags von 777.—12 Uhr, geſchloſſen. Veranſtaltungen in Schwetzingen Capitol:„Waldwinter“. Neues Theater:„Familienparade“. Blick ins Plankſtadter Rathaus Plankſtadt, 19. Auguſt. In der letzten nicht⸗ öffentlichen Sitzung des Gemeinderates wurde u. a. der Einbau einer neuen Waſſerſtands⸗ fernmeldeanlage vom Waſſerturm nach dem Pump⸗ werk genehmigt. Dieſer Beſchluß iſt auf eine drin⸗ gende Notwendigkeit zurückzuführen, ſo vor allem im Intereſſe der Trinkwaſſerverſorgung. Der Ein⸗ bau der Anlage wurde einer großen Fachfirma übertragen. Weiterhin wird aus dieſer Sitzung noch bekanntgegeben, daß auf Anſuchen der Schulauſſichts⸗ behörde die Schulküche, die bisher anderweitig unter⸗ gebracht war, in das Schulhaus eingebaut werden mußte. Die Durchführung der Arbeiten wurde an verſchiedene Unternehmer vergeben. In dankens⸗ werter Weiſe hat das Kraftwerk Rheinau einen elektriſchen Kochherd zur freien Benützung und Ver⸗ wendung für die Schulküche zur Verfügung geſtellt. Im Laufe der Ferien wurde der 2. Stock des Schul⸗ hauſes getüncht, ſo daß nunmehr das ganze Gebäude gründlich venoviert iſt. Die Brouſebtder erhiellen Plattenbelag. Schließlich iſt noch zu erwähnen, daß für die von der Badiſchen Landeskreditanſtalt für Wohnungsbau in Karlsruhe zugeſagten Baudar⸗ lehen an private Bauunternehmer die gemeindliche Bürgſchaft übernommen worden iſt. Reilingen, 19. Auguſt. Am heutigen Mittwoch kann das hieſige Ehepaar Georg Jakob Zahs das Feſt der goldenen Hochzeit feiern. An dieſem Feſt nimmt die hieſige Einwohnerſchaft umſomehr Anteil, als Herr Zahs zuſammen mit ſeiner Frau Anna Maria, geb. Weißbrodt, ſchon ſeit zwanzig Jahren den Dienſt des Kirchendieners in der hieſigen evangeliſchen Kirche verſieht. Außerdem iſt der Jubilar Ehrenmitglied des Kir⸗ chenchors, dem er über dreißig Jahre als aktiver Sänger angehört hat. Wir gratulieren dem Jubel⸗ paar! Neulußheim, 18. Auguſt. Zu dem ſchweren Unglück auf der hieſigen Kreuzungsſtraße nach Karlsruhe erfahren wir noch, daß im Befinden des Fräuleins aus Waldſee, das in lebensgefährlichem Zuſtand ins Speyerer Krankenhaus eingeliefert worden iſt, eine erfreuliche Beſſerung eingetreten iſt.— Aber be⸗ reits heute nachmittag hat ſich an derſelben Stelle wagen ſtieß mit einem Laſtkraftwagen zuſammen, entſtanden iſt. zu Schaden. Oftersheim, 19. Auguſt. Der hieſige Kleintier⸗ zuchtverein führte über das Wochenende eine ſehenswerte Ausſtellung von Kaninchen und Hühnern durch, bei der die Züchter ganz aus⸗ gezeichnete Ergebniſſe erzielen konnten. Im Rah⸗ men dieſer Veranſtaltung fand am Sonntagnachmit⸗ tag eine bunte Unterhaltung ſtatt, wobei ſich vor allem der hieſige Muſikverein in dankenswerter Weiſe hervortat. Brühl, 19. Auguſt. Heute Mittwoch, nachmittags zwiſchen 1 und 2 Uhr, findet im Rathaus die Sprech⸗ ſtunde der Kreisfürſorgerin ſtatt. Heute abend 49 Uhr tritt der Sanitätshalbzug im Schul⸗ haus zur Uebungsſtunde an. Es wird reſtloſes Er⸗ ſcheinen erwartet. Hockenheim, 19. Auguſt. Die Gendarmerie mußte einen Mann zur Anzeige bringen, der am Sonntag⸗ nachmittag in betrunkenem Zuſtand auf dem Rad auf der Straße Hockenheim-—Altlußheim fuhr und dͤabei mit einem Perſonenkraftwagen zu⸗ ſammenſtieß. Durch den Sturz erlitt dͤer Radfahrer Verletzungen, ſo daß ärstliche Hilfe in Anſpruch ge⸗ nommen werden mußte.— Hier konnte Frau Klara Hartmann Witwe, Ottoſtraße 29, ihren 84. Ge⸗ burtstag feiern. Herzlichen Glückwunſch! Perſonen kamen glücklicherweiſe nicht Mittwoch, 19. Auguſi Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors; 20.15 Uhr Sonderveranſtaltung der NSO Kraft oͤͤurch Freude„Mit Kraft durch Freude in die Welt“. Licht⸗ bildervortrag, Filmvorführung. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 8 Uhr Speyer und zurück; 14.25 Uhr Worms und Weiterfahrt gegen Oppenheim und zurück. Flugplatz: 9 bis 20 Uhr Rund⸗ flüge über Mannheim. Hafenrundfahrten: 7 bis 20 Uhr ſtündoͤlich auf Rhein und Neckar. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Pfälzer Wald und Mit⸗ telhaaroͤt. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett⸗Programm. 21 bis 21.15 und 21.30 bis 21.45 Uhr Leucht⸗ fontäne. Tauz: Palaſthotel, Kabarett Libelle. Kaffee⸗Odeon: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiere Univerſum:„Die Stunde der Verſuchung“.— Alhambra: „Jugend der Welt“.— Schauburg:„Der geheimnisvolle Miſter“.— Palaſt und Gloria:„Die ewige Maske“.— Capitol:„Arzt aus Leidenſchaft“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Ubr. Sonderſchau: Vom Fels zum Eöoel⸗ ſtein und Sonderſchau Olympia. Schloßgalerie: Geöffnet von 11 bis 13 und 15 bis 17 Uhr. teſchon-wieder ein Unfall ereignet. Ein Perſonenkraft⸗ wodurch ein Sachſchaden von mehreren hundert Mark 17. 9 9 ſ 9 * — 6 Mittwoch, 19. Auguſt 1936 Knapper indiſcher Hockeyſieg in Mannheim Schönſte Artiſtik auf grünem Raſen— Die indiſchen Hockeykünſtler begeiſtern 5000 Zuſchauer Mit:3 unterliegt die badiſche Gaumannſchaft ehrenvoll 1028 war es, als der Name Indien in Verbindung mit dem Hockeyſpiel auftauchte. Acht Jahre ſind ſeit dieſer Zeit vergangen, acht Jahre, die den indiſchen Hockeyſport zu einem Begriff werden ließen. Mit einer beiſpielloſen Ueberlegenheit hatten die Inder 1928 bei den Olympiſchen Spielen in Amſterdam geſiegt, um vier Jahre ſpäter in Los Angeles ihren Weltmeiſtertitel zu erneuern. Die dies⸗ jährigen Olympiſchen Spiele in Berlin ſollten daher den Beweis erbringen, ob die indiſche Wundermannſchaft wirk⸗ lich auch heute noch ſo unbeſiegbar war, wie vor acht Jah⸗ ren. Die erſten Wochen ſah man allerdings von Wundern herzlich wenig, je näher jedoch die Weltſpiele heranrückten, um ſo mehr fanden die Inder ihre Form wieder, um ſchließlich bei den Olympiſchen Spielen alle Mannſchaften klar zu diſtanzieren und mit 38:1 Toren ernent Olympiaſieger tzu werden. Dabei ſtanden in der Mannſchaft Spieler, die bereits 1928 und 1002 halfen, die Weltmeiſterſchaft zu er⸗ ringen. Daß nach dieſem Siegeszug die indiſchen Hockeyſpieler mehr denn je„gefragt“ waren, iſt eigentlich eine Selbſt⸗ verſtändlichkeit, und es war daher ſehr zu begrüßen, daß Mannheim, als eine der ſüddeutſchen Hockeybochburgen, die Inder hierher verpflichten konnte. Es mögen wohl 5000 Zuſchauer geweſen ſein, die ſich geſtern abend im Mann⸗ heimer Stadion eingefunden hatten, um die badiſche Hockey⸗ vertretung mit den Olympiaſiegern im Kampf zu ſehen. Zu einem harten Kampfe kam es allerdings lange nicht, denn die Gäſte ſpielten nur, während die badiſche Elf ſich bis zum letzten wehrte. So wurde das Spiel zu einer Hockey⸗ demonſtration, die die Zuſchauer— unter welchen ſich ſicher viele Laien befanden— reſtlos begeiſterte. Man ſah endlich einmal, was alles aus dem Sa0 zu machen iſt, ent⸗ deckte Möglichkeiten, an denen man bisher mit verſchloſſenen Augen vorüberging, mit einem Wort, man bekam Hockeykunſt im wahren Siune des Wortes vorgeführt. Das Ergebnis ſpielt dabei eigentlich kaum eine Rolle, wenn es auch für Baden einen ſchönen Achtungserfolg bedeutet, nur:9 unterlegen zu ſein. Man hatte jedoch das Gefühl, daß Indien, wenn es wirklich Ernſt gemacht hätte, genau ſo gut noch dreimal ſo viel Tore hätte ſchießen können. Vielleicht waren manche Zuſchauer enttäuſchb, daß ſie es nicht taten, denn von einer Elf, die die deutſche National⸗ mannſchaft:1 abfertigt, erwarteten wohl die meiſten Leute, daß bei ihr die Tore nur ſo fallen. Gewiß, die Gäſte gingen darauf aus, Tore zu ſchießen, aber der letzte Einſatz ſehlte meiſtens, und um Tore ſpielend zu erzielen, dafür iſt doch wieder die ba⸗ diſche Mannſchaft zu ſtark und ihr Spiel zu auf⸗ opfernd. Das Spiel der indiſchen Mannſchaft war zuerſt ſo ver⸗ blüffend, daß man Minuten brauchte, um verſtehen zu kön⸗ nen, daß das Hockey war, was die braunen Zauberer auf dem grünen Raſen vorführten. Der Ball ſchien direkt von einem Magneten angezogen zu werden, ſo ſicher kam er Lorthin, woein indiſcher Spieler freiſtand. Die Kombina⸗ tionen waren ſo ſpielend, die Ballführung ſo wunderbar leicht, undeflüſſig, daß man ſeinen Augen nicht. Kctechte wenn man immer wieder ſah, wie die gewiß nichb ſchlechten ba⸗ diſchen Spieler wie Anfänger ſtehen gelaſſen wurden. Man wußte nicht, ſollte man mehr die glänzenden Einzelletſtun⸗ gen bewundern oder das inſtinktmäßige Eingehen auf die Abſichten des das wunderbare Ballgefithl oder die unheimliche tockſicherheit, die präziſe Ballabgabe aus dem Hanoͤgelenk heraus oder die weiche Ballführung, die Raffineſſe im Kampf Mann gegen Mann odkeer die Schnelligkeit, die den Gegner oft ſtehen ließ, obwohl er keinen Ball zu fülren hatte. Fünf⸗, ſechs⸗, achtmal wanderte der Ball oft von Spieler zu Spieler, ohne daß ein Badiſcher überhaupt nur an den Ball kam, dabei erſchien alles ſo leicht, als ob es die einfachſte Sache von der Welt wäre. Jetzt endlich konnte man richtig ver⸗ ſtehen, warum es für Deutſchland unmöglich war, im Hockeyſport eine„Goldene“ zu holen. Indien verkörpert heute eben Weltklaſſe, nicht allein das, Indien ſteht heute eine Klaſſe über allen Nationalmannſchaften, wobei aller⸗ dings zu berückſichtigen iſt, daß in Indien heute über zwei Millionen Hockey ſpielen, eine Tatſache, die nur den Wenigſten bekannt iſt. Die Mannſchaften: Indien: Michie; Phillips, Huſain; Aſhan, Cullen, Gur⸗ charan; Stabban, Emmett, Dhyan Chand, Roop Singh, Fernandes. Indien hatte alſo nicht die komplette Elf auf⸗ geſtellt, die Deutſchland:1 ſchlug. Da die Gäſte jedoch faſt jede Woche einige Spiele durchzuführen haben, iſt das Einſetzen der Erſatzleute ſelbſtverſtändlich, wobei das Wort „Erſatz“ allerdings ſehr vorſichtig zu handhaben iſt, denn wenn man nicht auf dem Papier die Aufſtellung hätte ſtudieren können, hätte man die Erſatzleute ſicher nie herausgefunden, denn teilweiſe überragten ſie ſogar noch die Olympiaſieger. Im Tor fehlte Allan, der überragende Mann, der auf 3 Olympiaden Indiens Tor gehütet hat. Sein Vertreter hatte allerdings kaum Gelegenheit, ſein Können zu zeigen. Ueberragend in der Verteidigung war Huſain, deſſen Stockſicherheit alle Bälle ſicher meiſterte, obwohl Phillips die Klaſſe eines Tapſell, der gegen Deutſch⸗ ſchand der überragende Mann in der Verteidigung war, nicht erreichte. Eine glänzende Leiſtung bot Cullen als Mittelläufer, deſſen wunderbares, ideenreiches Aufbauſpiel dem indiſchen Wunderſturm ſtärkſten Rückhalt bot. Zwar war ſeine Arbeit nicht ins Auge fallend, aber für die Mannſchaftsleiſtung äußerſt wertvoll. Als Außenläufer hatte man diesmal Aſhan und Gurcharan eingeſetzt, von denen der letztere Spieler, ſehr eifrig und ſtockſicher, den badiſchen rechten Flügel vollkommen kaltſtellte, ſo daß Heiler vor der Pauſe noch keine 5 Bälle bekam. Am mei⸗ ſten geſpannt war man auf den Sturm der Inder, wobei zu bemerken iſt, daß die Erwartungen keineswegs zu hoch geſpannt waren. Eine phantaſtiſche Ballführung, auch im dichteſten Gewühl, zeigte der Halblinke Roop Singh, deſſen Alleingänge einige der Höhepunkte des Nachmittags bildeten. Aehnliches wurde nur noch von dem„Erſatz“⸗ Linksaußen Fernandes geboten, der als linker Flü⸗ gelſtürmer eine Leiſtung bot, wie man ſie in Mannheim noch nie zu ſehen bekam. Obwohl ſeine Gegenſpieler ge⸗ wiß nicht ſchlecht waren, überlief er ſie immer wieder mit dem Ball am Stock, und nach einem Lauf über das halbe Spielfeld, um zwei, drei Gegner, hatte er immer noch die Kraft und Ueberſicht ſcharf zu ſchießen, zu ſchlenzen oder dem Innenſturm zuzupaſſen. Weniger in Erſcheinung trat der berühmteſte der indiſchen Stürmer, der Mittelſtürmer Dhyan Chand, der ſich bereits 1928 den Titel„Beſter Spie⸗ ler der Welt“ errang. Er ließ zwar vor dem Tor den letzten Einſatz vermiſſen, beglückte jedoch den Fachmann mit einer feinen Ballfüh⸗ rung und einem fabelhaften Verſtändnis für Zuſammen⸗ arbeit mit ſeinen Nebenleuten. Der rechte Flügel war etwas ſchwächer wie der linke, obwohl der Halbrechte zeit⸗ weiſe der beſte Mann im Sturm waor. Sein rechter Neben⸗ mann kam erſt in der zweiten Halbzeit beſſer in Schwung, um dann mit gefährlichen Flanken aufzuwarten, die vom Innenſturm allerdings nicht verwertet wurden. Benkert; Dr. Kulzinger, Kerzinger I; Schollmeyer, Schwab, Mintrop; Heiler, Kerzinger II, Peter II, Peter J, Düring. Eine Bewertung der badiſchen Elf iſt nach dieſem Spiel ſchlecht möglich, eigentlich auch überflüſſig, denn für die Spieler war es mehr ein Lehrſpiel, aus dem ſie ungeheuer viel lernen konnten. Zu dem Können der Gegner kam dann noch die eigene Aufregung und die Achtung vor dem großen Namen der Gäſte, daß man zeitweiſe glauben konnte, Anfänger vor ſich zu haben, denn die leichteſten Bälle wurden verfehlt, kein Ball geſtoppt und der Ball ohne Zuſammenarbeit einfach fortgeſchlagen. Daß ſo in der erſten Viertelſtunde nur ein Tor für Indien fiel, war eines der Wunder des geſtrigen Nachmittags, zugleich aber auch das Verdienſt von Beckert im Tor und der beiden Sharkey k. o. geſchlagen Ein Sieg Joe Louis' in Neuyork (Funkmeldung der NM3.) Neuyork, 10. Auguſt. Vor 35 000 Zuſchanern konnte der Neger Joe Louis im Dankeeſtadion zu Neuyork den Exweltmeiſter Jack Sharkey in der dritten Runde k. o. ſchlagen. Sharkey verſuchte, Schmeling zu kopieren, mußte aber gleich in der erſten Runde viele ſchwere rechte und linke Haken einſtecken. Louis hatte gelernt, ſich beſſer abzudecken. Er gab Sharkey keinerlei Chancen, auch nur aus ſeiner Verteidigung heraus⸗ ukommen. In der zweiten Runde öffnete Louis durch eine K Linke die Wunde über Sharkeys Auge und bearbeitete en Boxer mit einem Hagel von Schlägen. Sharkey mußte weimal bis neun zu Boden, dann rettete ihn der Gong. u der dritten Runde kam das Ende. Nachdem Sharkey noch einmal bis nun zu Boden mußte, ſchickte ihn Lonis für die Zeit abermals 1 die Bretter. Max Schmeling, der dem Treffen als Zuſchauer beiwohnte, wurde bei ſeiner Vorſtellung im Ring von der Menge ſtürmiſch begrüßt. Die Einnahmen betragen etwa 150 000 Dollar, von denen Sharken etwa ein Viertel und Lonis ein Drittel erhält. Ein merkwürdiges Anerbieten Brabdock wünſcht Verlegung der Weltmeiſterſchaft auf 1937 Aus Amerika kommt die Meldung, daß Braddock eine Verlegung der Weltmeiſterſchaft auf 1937 wünſcht. Erſt dann will er ſich Max Schmeling ſtellen. Angeblich ſollen die Folgen einer Handverletzung ſo ſchwerwiegender Art ſein, daß er nicht früher an eine Austragung der Welt⸗ meiſterſchaft denken kann. Dieſe Meldung muß allgemein außerordentlich über⸗ raſchen, und man darf wohl in der gewünſchten Verlegung nicht mit Unrecht wieder eine jener Methoden ſehen, die Abſchied von Berlin Polniſche und ungariſche Olympiakämpfer fahren in die Heimat In buntem Durcheinander von Koffern und Sportge⸗ räten wurde auf herzlichſte Weiſe Abſchied genommen. Die Döberitzer„Dorfmuſikanten“ vertrieben die Zeit, bis der Zug einfuhr. Plötzlich der Ruf:„Hallo, Polſkal“ Ein Zug aus entgegengeſetzter Richtung war eingetrofſen, und aus den Fenſtern winkten Stella Walaſie wicz und Hedwig Weiß, die beiden polniſchen Leichtathletin⸗ nen, ihren Landsleuten zu. Herzli er und um⸗ armten ſie ſich, doch dann ſetzte den Zug ſich bereits wieder in Bewegung, ein letzter Händedruck und„Alles Gute für Wuppertal!“ erſcholl es laut wie aus einem Munde. Dann rollte auch der Zug mach Warſchau ein Als alle Platz gefunden hatten und das Gepäck untergebracht war, ſtimmte die Kapelle zum letzten Male die polniſche Hymne an. Die Muſiker haben wirklich auch Dank verdient. Aus den Abteilfenſtern heraus wurden ihnen die Hände gedrückt; auch Autogramme bekamen ſie noch, ſo viel ſie haben woll⸗ ten, dafür haben ſie ja auch 14 Tage lang immer für Stim⸗ mung geſorgt. Am Ende des Zuges ſprang im letzten Augenblick einer noch einmal zum Fenſter hinaus; er hatte in dem Trubel vergeſſen, ſich von ſeinem Ehrendienſtoffizier zu verabſchieden. Der Zug rollte ſchon, als er wieder ſei⸗ nen Wagen erreicht hatte, und unter den— des alten Liedes„Muß i denn...“ verſchwanden die Gäſte in den roten Jacken aus der Bahnhofshalle. Umtauſch geſtattet Zwei Stunden ſpäter fuhr am Charlottenburger Bahn⸗ hof eine Kapelle der Flieger vor. Im Lauſſchritt ging es auf den Bahnſteig für Fernzüge nach Oſten. Da ſtand ſchon der unabſehbare Zug nach Budapeſt, der ungefähr 200 Olympiagäſte aus Ungarn mitnehmen ſollte. War am Zoo ſchon viel Betrieb, in Charlottenburg konnte keiner mehr ſein eigenes Wort verſtehen. Mannſchafts⸗ führer trommelten ihre Leute zuſammen, andere riefen nach ihren Koffern, es war eine letzte Koſtprobe des ungariſchen Temperaments, das wir ſo oft auf den Stadiontribünen erlebten. Nur die ungariſchen Prominenten. Miniſter, hohe Beamte von den Miniſterien, Profeſſoren uſw. ließen ſich von dieſem lärmenden Treiben nicht ſtören, in aller Ruhe von deutſchen Freunden Abſchied zu nehmen. In der Mitte des Zuges wollten die ungariſchen Mä⸗ dels einſteigen. Aber ſie kamen nicht dazu, denn auch die beiden Olympiaſiegerinnen waren dabei, Frau Elek⸗ Schacherer, die Fechterin und die einzige ungariſche Leicht⸗ athletin, die im Hochſprung ſiegte. Jeder wollte ſie noch einmal ſehen und begrüßen. Behutſam trugen beide ihr Olympiabäumchen in einer kleinen Reiſekiſte.„Ich muß vorſichtig ſein“, ſagte Frau Elek,„ich habe ſchon mit mei⸗ nem erſten Bäumchen Pech gehabt, es begann zu verwelken; wie glücklich war ich, als es mir gegen ein neues ein⸗ getauſcht wurde!“ Tragen die Ungarn nun auch Kreisſägen? Sind Strohhüte wieder modern geworden? Angekom⸗ men waren damit doch nur die Amerikaner und Belgier. Nun ſah man ſchon am Zoo ein paar Polen mit Kreis⸗ das ſind Andenken an die Olympiade“, klärte der Olympia⸗ ſieger im Säbelfechten, Kabos, auf, der mit ſeinem viel zu kleinen Strohhut furchtbar komiſch ausſieht.„Dafür fah⸗ ren unſere weißen Filze mit rotem Band nach Amerika. Manche werden ſicher eine kleine Weltreiſe machen.“ Lydia Ballnet. ſägen abfahren, und dasſelbe hier bei den Ungarn.„Nein, Nationen gegenüberſtehen. gewiſſe Hintermänner des ameriktniſchen Boxſports nur allzugern anzuwenden gewohnt ſind. Die Welt iſt erfüllt vom Ereignis der Olympiſchen Spiele. Ueberall wird die Fairneß anerkannt, mit der die Kämpfe durchgeführt worden ſind. Für deutſchen Sport⸗ geiſt war am Schlußtag der Olympiade, am 16. Auguſt, be⸗ ſonders kennzeichnend das Verhalten unſeres Reiters Ober⸗ leutnant Frhr. v. Wangenheim, der, obwohl er am Tage vorher bei einem Sturz einen Schlüſſelbeinbruch ſich zu⸗ gezogen hatte, mit angeſchnalltem linken Arm das Jagd⸗ ſpringen der Military erfolgreich ritt. Um ſo mehr iſt man jetzt über die Melbuſig aus Amerika erſtuunt, mit der jene Hintermänner dem Sport und ſeinen Kämpfern keinen Dienſt erweifryx? d„ 33 Italiener werden in Kaſſel geſchlagen Heſſen⸗Fußballelf erzwingt ein:1⸗Ergebnis Vor gutem Beſuch ſtellte ſich der Fußball⸗Olympia⸗ ſieger Italien in Kaſſel vor. Eine Gaumannſchaft aus Heſſen nahm den Kampf auf. Die Italiener geſtatteten nicht, daß die zur Verſtärkung der Mannſchaft heran⸗ gezogenen Stürmer Becher(Fürth) und Lenz(Dortmund) mitwirkten, dagegen durfte der Schweinfurter Läufer Kit⸗ zinger eingeſtellt werden. Obwohl der Boden ſehr ſchlüpfrig war, erlebten die 15.000 Zuſchauer einen recht ſpannenden Kampf, in dem die Italiener in der erſten Viertelſtunde den Ton angaben. Das heſſiſche Schlußdreieck berhinderte aber zunächſt alle Erfolge. Nach einer Viertelſtunde mußte Sonnrein dann doch einen ſcharfen Schuß des italieniſchen Mittelſtürmers Berton i paſſieren laſſen. Dann wurde das Spiel aus⸗ geglichener. In der 68. Minute erzwang der heſſiſche Mit⸗ telſtürmer Straſſer(Fulda) den Ausgleich. Die Heſſen kamen in der Folgezeit noch ſtärker auf und die Olympia⸗ ſieger mußten ſtark verteidigen. In der 86. Minute fiel ſchließlich noch der Siegtreffer für Heſſen. Kitzinger hatte ſehr ſcharf aufs Tor geſchoſſen, ſo daß der Ball dem ausgezeichneten Torhüter Venturini aus den Händen und ins Netz ſprang. Heſſen ſtützte ſich auf eine gute Abwehr und eine aus⸗ gezeichnete Läuferreihe, auch die beiden Außenſtürmer waren gut. In dem Mittelſtürmer Bertoni, dem hervor⸗ ragenden Läufer Locatelli, dem Verteidiger Foni ſowie 9* Venturini hatten die Italiener ihre beſten pieler. Indiens Olympia⸗Hockeyelf wird am kommenden Sonn⸗ tag, 23. Auguſt, in München gegen eine Auswahlmann⸗ ſchaft des Gaues Bayern ſpielen. Am 2. September tre⸗ 18 die Inder in Hannover einer Stadtmannſchaft gegen⸗ ber. Das„Schach⸗Olympia“ geſtartet In München hat das Schach⸗Olympia begonnen, in dem ſich die 20 beſten Schachſpieler aus 21 Scherl Bilderdienſt,.) Schwimmfeſt eröffnet, Peter, die hinten aushalfen und ſich als die einzigen Spie⸗ ler erwieſen, die es auch mitunter im Einzelkampf mit den Indern aufnehmen konnten. Nachdem ſich die erſte Aufregung allerdings gelegt hatte, wurden Dr. und Kerzinger L immer eſſer, dagegen fand ſich die Läuferreihe erſt nach der Pauſe mit dem überraſchend ſchnellen gegneriſchen Spiel zurecht. Daß der Sturm unter dieſen Vorausſetzungen ſeiner eigent⸗ lichen Aufgabe faſt nie gerecht werden konnte, iſt klar, um ſo mehr iſt der erbitterte Widerſtand anzuerkennen und der Eifer, der ſchließlich das ehrenvolle Reſultat heraus⸗ holen ließ. Der Syielverlauf. Das Spiel begann für Baden wenig verheißungsvoll. Bereits in der erſten Minute läuft der Ball innerhalb der indiſchen Mannſchaft von Mann zu Mann, die beiden Brü⸗ der Dhyan Chand und Roop Singh arbeiten ſich wunder⸗ bar durch und, faſt ins Tor getragen, ſitzt der Ball zum erſtenmal im badiſchen Heiligtum. Zwei Strafecken hält Benkert hervorragend, aber ein Fehler von Kerzinger I, der einen von Benkert gehaltenen Ball in der 1 95 ung einſach nicht fortbekommt, führt zum 2. Tor für Indien, wobei es bis zur Pauſe bleibt. Imwonierend und zugleich überraſchend iſt immer wieder das flache Koanbinations⸗ ſpiel der Inder, die im Sturm nie mit ſteilen Vorlagen arbeiten, ſondern immer flach zuſpielen, was allerdings nur bei der Stockſicherheit möglich iſt, über die die Gäſte verfügen. Nach der Pauſe iſt der Kampf etwas offener. Ueberraſchend fällt bei einem Durchbruch von Heiler, der jetzt beſſer ins Spiel kommt, durch Peter I das 1. Tor, aber die Inder ſcheinen nur darauf gewartet zu haben, um wieder aufzudrehen, und bereits die nächſte bringt durch eine mit unheimlicher Wucht verwandelte Strafecke das alte Torverhältnis wieder. Damit ſcheinen die Gäſte zu⸗ frieden und demonſtrieren durch prächtiges Feldſpiel ihre hohe Kunſt, als plötzlich kurz vor Schluß erneut peter L auf Flanke von Heiler das 2. Tor erzielt. Indien erhöhr wieder das Tempo, aber auf einmal findet die Mannſchaft einen Widerſtand, den ſie trotz größten Einſatzes nicht brechen kann. Die badiſche Elf hat auf einmal geſehen, daß die Gäſte nicht unſchlagbar ſind, und mit dieſer Erkennt⸗ nis wächſt der Mannſchaft derart der Mut, daß aus den Verteidigern plötzlich Angreiſer werden. Tor kommt in höchſte Gefahr, und während die nöͤer, die natürlich nicht verlieren wollen, plötzlich ſehr menſchlich anfangen, zu mauern und zu verteidigen, drehen die Badener den Spieß um und fangen an, das ſoeben Ge⸗ lernte in die Tat umzuſetzen und„indiſch“ zu ſpielen. Die Gäſte müſſen ſtark verteidigen und zwei Strafecken bleiben nur daher erfolglos, weil im indiſchen Tor auf einmal ſechs ſtockſichere Leute ſtehen, die den Ball immer wieder herausangeln und damit den knappen Sieg halten. So be⸗ kam das Spiel noch einmal einen intereſſanten, beinahe dramatiſchen Abſchluß, welcher nur bedauern ließ, daß die badiſche Elf nicht das ganze Spiel über ebenſo unbeküm⸗ mert ſpielte. Fapaniſche Schwimmer unterliegen in Bremen In Bremen wurde die„Olympiſche Woche“ mit einem an dem auch einige fapaniſche Schwimmer teilnahmen. Helmuth Fiſcher kam zu einem ſchönen Erfolge) Er ſiegte über 100 Meter Kraulſinl genautenm 59 Sek, vor den ſchnellen Japanern Taguchi und Arai, da⸗ gegen mußte ſich Schwarz im Rückenſchwimmen hinter ⸗8 dem in:10,4 Min. ſiegenden Japaner Kojima und deſſen Landsmann Kiyokawa mit dem dritten Platz begnügen. Das ſchönſte Rennen des Tages war das 200⸗Meter⸗Bruſt⸗ ſchwimmen. Meiſter Balke und der Japaner Koike lie⸗ ferten ſich einen überaus ſcharfen Kampf, in dem der Ja⸗ paner bis 150 Meter führte, dann aber in einem ſcharfen Endſpurt in:46,5 Min. um 6 Zehntelſekunden beſtegt wurde. Das 400⸗Meter⸗Kraulſchwimmen gewann Uto in :03,5 vor Negami und Iſhiharada, in der 3 mal 100⸗Meter⸗ Kraulſtaffel waren die Japaner in:03 und in der Lagen⸗ ſtaffel ſtellten die Japaner Kiyokawa, Koike und Arai in :22,3 einen neuen japaniſchen Rekord auf. Schwarz, Balke und Fiſcher belegten den zweiten Rang. ASA geſtoypt Im Kampf um die Goldmedaillen Vierzig Jahre ſind ſeit der Gründung der modernen Olympiſchen Spiele vergangen, el'mal traf ſich die Jugend der Welt zum friedlichen Wettkampf. Wechſelſeitig war dos Bild, das die Welttreffen ſeit 1896 boten, klares Spie⸗ gelbild— die Zahl der gewonnenen Medaillen. Größer und größer wurde das olympiſche Wettkampfprogramm, das immer noch eine weitere Ausdehnung erfahren wiro, denn ſo manche der noch jungen Sportarten werden erſt im Laufe der Zeit olympigreif. Gebt man einmal die Reihe der elf Olympiaden durch, dann tritt die bisherige Ueberlegenheit der Vereinigten Staaten von Nordamerika klar zutage. Gleich bei den erſten Spielen begann der Siegeszug des Sternenbanners. Elf Siege— neun in der Leichtathletik und zwei im Schie⸗ ßen— erfochten die Amerikoner in Athenn. Nur eine Goldmedaille weniger errang Griechenland, während Deutſchland mit ſieben Goldmedaillen an dritter Stelle folgte. 1900 blieb Amerika in Paris wieder klar in 2 vor England, Frankreich, Auſtralien und Deutſch⸗ and. Die Spiele von 1004 in St. Louis fahen eine noch größere Ueberlegenheit der Amerikaner, aber— Deutſchland konnte ſich dank ſeiner Schwimmer Rauſch, „Zacharias und Brack den zweiten Platz erobern! Bewegte ſich die Zahl der olympiſchen Wettbewerbe bis dohin um 75 herum, ſo finden wir 1908 in Lon don überraſchend eine um 50 v. H. geſteigerte Folge. Diesmal iſt es Eng⸗ land, das mit doppelt ſoviel Siegen die Spitze vor Ame⸗ rika, Schweden, Frankreich, Ungarn und Deutſchland inne⸗ hat. Aber von 1012 ab, ſeit Stockholm, ſteht dann Amerika bis zum Jahre 1996 an der Spitze. In Ber⸗ lin gelingt es Deutſchlond, Amerikas Siegeszug zu ſtop⸗ pen und die meiſten Medaillen zu erringen. 1912 noch lagen wir in Stockholm hinter USA, Schweden, Eng⸗ land, Finnland und Frankreich an 6. Stelle. In Antwer⸗ 5* 2— 939 nicht am aber in Amſter⸗ am gelang es uns, den zweiten Platz zu belegen. In Los Angeles konnte Deutſchland nicht ſo erfolgreich—— ſchneiden, wie man es allgemein erwartet hatte. Welch ungeheuren Leiſtungsanſtieg Deutſchlands Sport in den letzten vier Jahrem zu verzeichnen hatte, beweiſt nun der Erfolg, den wir bei den diesjährigen Spielen mit 86 gol⸗ denen, 26 ſilbernen und 30 bronzenen Medaillen erringen konnten. Zwei Mannheimer Olympia⸗Handballer e zurück Die Handballer Wilhelm Müller und Fritz S f ielen in Cerlie in 34i he, ſae Ki den Ouͤmpiſchen 7 n in der deutſchen Mannſchaft kämpften, trafen am Montagabend in Mannheim ein. 93 Die afghaniſchen Hockeyſpieler werden ni t ſchon am ſondern erſt am kommenden— 2. Auguft. n Ulm gegen die württembergiſche Meiſterelf von Ulm 94 antreten. 1.§C Rürnberg muß ſchon am kommenden Sonntag, 28. Auguſt, ein weiteres Spiel um den Tſchammer⸗Pokal be⸗ ſtreiten, und zwar im Düſſeldorfer Rheinſtadion gegen den Bſs Benrath. Der deutſche Meiſter ſteht hier vor keiner leichten Aufgabe. Der Südafrikaner Ben Foord gewann in Leieeſter die Box⸗Meiſterſchaft des Britiſchen Weltreiches durch eine 55 cheidenden Sieg in der dritten.⸗ ei Jok Pter⸗ en. —— —— ————— ————————— HaNxDELS. WIRTSCHAFTS-zTUNG der Neuen Mannheimer Zeitung Mittwoch, 19. August 1936 Annahme von Besſellungen nach Ladenschluß Unierschiede ſür orisansässige und auswärilge Gewerbeireibende/ Voraussichilich in Zukunfi eine Gleichsiellung Die Arbeitszeitoroͤnung ſchreibt im§ 24 vor, daß ofſene Verkaufsſtellen nach 19 Uhr für den geſchäftlichen Verkehr geſchloſſen ſein müſſen. Zum geſchäſtlichen Verkehr gehört noch überwiegender Rechtsaufaſſung auch die Annahme von Beſtellungen. Nach§ 25 der Arbeitszeitordung iſt während des Ladenſchluſſes der Einzelhandelsgeſchäfte auch das Feilbieten von Waren auf öffentlichen Wegen uſw. ſowie ohne vorherige Beſtellung von Haus zu Haus im ſtehenden — und im Gewerbebetrieb im Umherziehen verboten. Unter den Begriff des„Feilbietens“ fällt aber nach der gleichfalls wohl als herrſchend zu bezeichnender Rechts⸗ auffaſſung nicht das Aufkaufen von Waren und das Auf⸗ ſuchen von Beſtellungen im Hauſierbetrieb. Auf Grund dieſer Rechtslage haben die Gewerbepolizeibehörden ſo⸗ genannte Propagandaveranſtaltungen, bei denen auch Wa⸗ renbeſtellungen angenommen werden, nach 190 Uhr zwar für auswärtige Gewerbetreibende zugelaſſen, ͤagegen aber er⸗ klärt, daß ortsanſäſſigen Gewerbetreibenden die Abhaltung derartiger Veranſtaltungen nicht geſtattet werden könne. Die Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel hatte ſich in einem Schreiben an den Reichsarbeitsminiſter gewandt und auf die Ungleichheit in der Rechtslage hingewieſen, die hier⸗ durch zum Nachteil der ortsanſäſſigen Einzelhändler ent⸗ ſtehen muß. Sie hatte gleichzeitig angeregt, bei der in Ausſicht genommenen Regelung des Ladenzeitrechts auch dieſe Frage zu bereinigen. Der Reichsarbeitsminiſter hat in ſeinem Ankwortſchrei⸗ ben die Rechtslage dahin erläutert, daß es Zweck des 8 25 ber Arbeitszeitordnung widerſprechen würde, wenn die An⸗ nahme von Beſtellungen auf künftige Warenlieferungen nach Ladenſchluß allein auswärtigen Gewerbetreibenden bei Veranſtaltungen von Modeſchauen, Kochvorführungen uſw. geſtattet ſein ſoll, während ſie dem ortsanſäſſigen Einzelhändler verboten iſt. Allerdings treſſe es zu, daß infolge der unterſchiedlichen Formulierung der beiden in Frage⸗ſtehenden Vorſchriften die Annahme von Beſtellun⸗ gen für auswärtige Handelsfirmen z. Z. wohl nicht ver⸗ boten ſei. Ein ſolches Verbot wäre bei derartigen Veran⸗ ſtaltungen nach Ladenſchluß nur dann begründet, wenn im Einzelfall die Begrifsmerkmale für eine offene Verkaufs⸗ ſtelle erfüllt ſind. Am Schluß ſeines Schreibens hat aber der Reichsarbeitsminiſter hervorgehoben, daß bei der in Ausſicht genommenen Neuregelung des geſetzlichen Laden⸗ ſchluſſes dieſe Frage vorausſichtlich im Sinne einer Gleich⸗ ſtellung der auswärtigen Gewerbetreibenden mit den orts⸗ anſäſſigen Einzelhändlern geklärt werden wird. Der Reichswirischafisminisſer Zzur Ankündigung von „Sommerpreisen“ BVerſchiedentlich haben ſich Geſchäfte über unlauteren Wettbewerb beſchwert, der durch die mißbräuchliche und Hirreführende Verwendung der Bezeichnung„Sommer⸗ preiſe“ in der Werbung verübt wurde. In einem Schrei⸗ ben an die Reichswirtſchaftskammer beſchäftigt ſich der Reichswirtſchaftsminiſter mit dieſen Dingen. Er ſagt dazu u. a,: Wenn dieſe„Sommerpreiſe“, wie es vielſach den Anſchein habe, nicht günſtiger ſeien als die in den übrigen Jahreszeiten, dann könnte dieſe Täuſchung des Publikums den Tatbeſtand des§ 4 des Geſetzes über den unlauteren Wettbewerb erfüllen. Aber auch, wenn tatſächlich Preis⸗ vorteile geboten würden, liege in der Ankündigung von Sommerpreiſen möglicherweiſe eine Umgehung der An⸗ oronung des Miniſters über Sommer⸗ und Winterſchluß⸗ verkäufe. Die Ankündigung könne ſo verſtanden werden, als as. zu den Sommerpreiſen Waren der vorhergegangenen Winterſaiſon beſonders günſtig abgeſetzt würden. Der Miniſter hält dieſes Verfahren beſonders dann für un⸗ erwünſcht, wenn auf dieſe Weiſe Waren, die an den Som⸗ merſchlußverkäufen nicht teilnehmen, zum Verkauf geſtellt werden. Schließlich weiſt er noch darauf hin, daß das Rabattgeſetz hierbei verletzt werden könne. Er bittet ſchließlich die Reichswirtſchaftskammer, den Mißbrauch der Bezeichnung„Sommerpreiſe“ zu unterbinden. Wirischafisgruppe Einzelhandel Ersie Haupfiagung der Fachgruppe Papier, Schreibwaren und Bürobedari Die Fachgruppe Papier, Schreibwaren und Bürobedarf der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel veranſtaltete vom 16. bis 18. Auguſt in Potsdam die erſte Haupttagung ſeit ihrer Errichtung als alleinige Pflichtorganiſation des geſamten deutſchen Bürobedarfs⸗ und Papierwaren⸗Einzelhandels. — ſämtlichen Bezirksfachgruppenleitern nahmen an der Tagung eine große Zahl von Amtsträgern und Mitgliedern aus dem Reich teil. Nachdem am⸗Sonntag und Montag ein⸗ gehende Beſprechungen über die gegenwärtige Lage des Pa⸗ vierwaren⸗ und Bürobedarfs⸗Einzelhandels ſtattgefunden —— erreichte die Tagung am Dienstag mit der großen itgliederkundgebung ihren Höhepunkt. Der Leiter der ſachgruppe, Willy B alzar aus Frankfurt a.., begrüßte ie zahlreich erſchienenen Gäſte und Mitglieder und wies in einer kurzen Anſprache auf die Bedeutung der diesjähri⸗ gen Hauptverſammlung hin, mit der ſich die Fachgruppe zum erſtenmal ſeit ihrem Beſtehen an die Oeffentlichkeit wandte. Dann erſtattete Dr. Wildt den Bericht der Ge⸗ ſchäftsführung über die von der Fachgruppe im vergange⸗ nen Jahre geleiſtete Arbeit. Er ſchilderte zunächſt den gegenwärtigen Stand des organiſatoriſchen Aufbaues der Fachgruppe, die zur Zeit faſt 12 000 Mitglieder umfaßt und die damit zu den größ⸗ ten Fachgruppen der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel ge⸗ hört. Im Verlauf ſeiner Ausführungen kam der Rebner auf die zahlreichen fachlichen und wirtſchaftspolitiſchen Aufgaben der Fachgruppe zu ſprechen, die gerade in die⸗ ſem Fachzweig noch ihrer eingehenden Bearbeitung und Löſung entgegenſehen. An Stelle des durch Krankheit am Erſcheinen verhinder⸗ ten Leiters der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel, Dr. Franz Hayler, ſprach der Leiter des Organiſationsausſchuſſes der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel und Vizepräſident der Ber⸗ liner Induſtrie⸗ und Handelskammer, Herbert Ten⸗ gelman n, über Aufbau und Aufgaben des deutſchen Ein⸗ zelhandels. Anſchließend hielt A. Guthke aus Berlin einen Vortrag über die Stellung der Amtsträger im Rah⸗ men der Selbſtverwaltungsaufgaben der Organiſation der gewerblichen Wiriſchaft. Zum Schluß ergriff Dr. Karl Heusler, Dozent an der Hochſchule für Politik, das Wort, um ſich in einem aus⸗ führlichen Vortrage mit den Geſchehniſſen der letzten Zeit im In⸗ und Auslande auseinanderzuſetzen. Unter Be⸗ zugnahme auf die politiſchen Verhältniſſe in anderen euro⸗ päiſchen Ländern gab er eine eindringliche Schilderung des Kampfes Deutſchlands gegen Judentum, Freimaurerei und Kommunismus. * Die 24. Deutſche Oſtmeſſe zu Königsberg. Die Deutſche Oſtmeſſe entſtoand zu Königsberg im Jahre 1920. Nach dem Diktat von Verſailles ſteht ihr die Aufgabe zu, Wirt⸗ ſchaftsbrücke vor allem zwiſchen Oſtpreußen und dem—— zu ſein. Daß dieſes Ziel als erreicht angeſehen werden kann, geht aus der Zahl der Beſucher hervor, die 1020: 20 000, 1925: 60 000, 1532: 74 000 und 1035: 159 000 betrug. Die jetzt vom 23. bis 26. Auguſt 1936 abgehaltene Oſtmeſſe wird die größte der bisherigen Oſtmeſſen ſein. Das Aus⸗ ſtellungsgelände iſt beträchtlich um 15000 auf 105 000 qm vergrößert worden. Der Kern der Meſſe iſt die große Worenmuſtermeſſe, doneben iſt aber auch der Reichsnähr⸗ ſtand mit einer großen agrarpolitiſchen Schau, das Hand⸗ werk mit einer Leiſtungsſchau ſeines Könnens vertreten. Die Anmeldungen aus dem Auslande gehen weit über die porjährigen Ziffern hinaus. Es iſt dabei beſonders zu begrüßen, daß nicht nur die bisher vorwiegend vertretenen Waren und Märkie Amtlicher Großmarkt für Getreide und Futtermittel Stuttgart v. 18. Aug. Je 100 Kilo frei verladen Vollbahn⸗ ſtation: Weizen, württembergiſcher, durchſchnittliche Be⸗ ſchaffenheit 76/77 Kilo, Erzeugerſeſtpreis W 8 18,80; W 10 19, W 14 19,40) Wö 17 19,70; Roggen durchſchnittliche Beſchaffenheit, 69—71 Kilo, Erzeugerfeſtpreis R 14 15,80; R 18 16,30; R 19 16,50; Futtergerſte, durchſchnittliche Beſchaffenheit, 59/60 Kilo, Auguſt⸗Erzeugerfeſtpreis G 7 5,70; G 8 16,00; Futterhafer, durchſchnittliche Beſchaf⸗ fenheit, 48/49 Kilo, Erzeugerfeſtpreis bis 30. Sept. H 11 15.30; H 14 15.80; Wieſenheu loſe neu—6; Kleehen loſe neu—7; Stroh ldrahtgepreßt) neu—3,25 l. Mehlnotierung im Gebiet des Getreidewirtſchaftsverbandes Württemberg(Preiſe für 100 Kilo, plus 0,50/ Frachten⸗ ausgleich frei Empfongsſtation). Weizenmehl(Type 405 bis 1100) mit einer Beimiſchung von 20 v. H. Kernen oder amtlich anerkanntem Kleberweizen 1,25 per 100 Kilo Aufſchlag, mit einer Beimiſchung von 10 v. H. kleberreichen Auslandweizen 1,50/ per 100 Kilo Aufſchlag. Reines Kernenmehl 3,50& per 100 Kilo Aufſchlag auf die jeweilige Type. Weizenmehl, Baſistype 790, Inlandsmahlung(bisher Weizenmehl) bis 14. Sept. W7 27,90; W' 10 28,40; Wᷣ 14 29; W 17 20; Roggenmehl, Baſistype 997 ab 15. Auguſt 1986 R 14 22,70; R 18 23,30; R 19 23 50; Kleiegrundpreiſe ab Mühle einſchließlich Sack: Weizenkleie bis 14. September 1936 W7 9,95: W 10 10.10;'14 10.30; W' 17 10,45; Roggen⸗ kleie für Auguſt R 14 10,10; R 18 10,40; R 19 10,50 l. Weizen⸗ und Roggen⸗Futtermehl jeweils bis zu 2,50 /¼1 per 100 Kilo teurer als Kleie.— Für alle Geſchäfte ſind die Bedingungen des Reichsmehlſchlußſcheins maßgebend. Marktverlauf: Nachdem in der Vorwoche noch nicht genü⸗ gend neues Brotgetreide an den Markt kam, ſtellte die Reichsſtelle den Mühlen wieder alterntige Ware zur Ver⸗ fügung. Das ſeit einigen Tagen herrſchende ausgezeichnete Erntewetter läßt den Landwirten wenig Zeit zum Druſch. Trotzdem wurde württembergiſcher Weizen, und zwar in recht guter Qualität, verſchiedentlich zur Ablieferung ge⸗ bracht. Die Roggen⸗Qualitäten laſſen zu wünſchen übrig. In neuem Hafer und Futtergerſte gelangte bisher noch nicht viel an den Markt. Das Braugerſtengeſchäft beginnt ſich allmählich einzuſpielen. Mehl⸗ und Mühlennachpro⸗ oͤukte ſind nach wie vor ſtark gefragt. Dem Bedarf Rech⸗ nung tragend, hat die wirtſchaftliche Vereinigung der Roggen⸗ und Weizenmühlen die Monatsquoten für Weizen und Roggen für Auguſt um 1 v. H. erhöht. 2. Rotterdamer Getreidekurſe vom 18. Aug.(Eig. Dr.) Schluß: Wetizen(in Hfl. per 100 Kilo) Sept. 6,024, Nov. 5,82; Jan. 5,77½ März 5,60.— Mais(in Hſl. per Laſt 2000 Kilo) Sept. 82/½; Nov. 78974; Jan. 79, März 80. E Liverpooler Baumwollkurſe vom 18. Ang.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) Auguſt 35 620; Sept. 620; Okt. 620; Nov. 619; Dez. 629; Jan.(37 642; Febr. 631; März 625; April 620; Mai, Juni, Juli je 619; Auguſt 610; Okt. 600; Jan.(38) 595; März 504; Mai 593; Tendenz kaum ſtetig. * Obſtgroßmarkt Heidelberg⸗Handſchuhsheim. Anfuhr ſehr gut, Preiſe je Kilo: Birnen 14—23,—13, Aepfel 14—23,—13; Bühler Frühzwetſchgen 17—20; Pfirſiche 20—33 und 13—19; Kopfſalat loſe—4; Buſchbohnen kaum abzuſetzen; Stangenbohnen—10; dto. gelb—7; Tomaten 18—23 und 13—16; Blumenkohl 25; Wirſing—3; Weiß⸗ 23 Rotkraut 4; Schlangengurken—11; Endivienſalat —3 g. * Badiſche Obſtgroßmärkte vom 18. Auguſt. Bühl: An⸗ fuhr 1624 Ztr. Preiſe je Kilo: Zwetſchgen 36; Pfirſiche 65 bis 75; Aepfel 25—35; Birnen 20—45; Brombeeren 30—40 Pig.— Achern. Anfuhr 350 Ztr. Verkauf flott. Preiſe je Kilo: Pfirſiche 45—65, Zwetſchgen 36; Aepkel 20—35; Bir⸗ nen 25—50 Pfg. Die Zwetſchgenernte iſt nohezu beendet, ſie war in dieſem Jahr gegenüber 1935 recht ſchwach. Pfälziſche Obſtgroßmärkte vom 18. Auguſt. Freins⸗ heim: Pfirſiche 18—39, Tomaten 19—22 und 17, Aepfel 11 bis 20, Falläpfel 6, Birnen 11—20, Mirabellen 25—26, Zwetſchgen 18—19, Bohnen—12, Brombeeren 30 Pfg.— Ludwigshafen: Wirſing—4, Weißkraut 1,2—2, Rot⸗ kraut—4, Erbſen 16, Bohnen—10, Karotten—5 Pfg.— Maxdorf: Salat—4, Endivienſalat—6, Rotkohl 2,5 bis 9, Weißkohl 3, Blumenkohl 15—35, Tomaten 15—22, Wirſing 3,5—4, Spinat—8, Karotten 3, Zwiebel 4,5, Zwetſchgen 16—20, Aepfel 14—23, Mirabellen 18—26 Pfg.— Lambsheim: Zwetſchgen 18, Brombeeren 40, Pfirſiche 30—35, Birnen 10—16, Aepfel 12—18, Tomaten 17—22 und —10, Blumenkohl 25—26 und 10, Bohnen—6, Rotkraut 2,5 Pfg.— Weiſenheim a..: Bühler Zwetſchgen 15 bis 20, Pfirſiche 20—42, Aepfel 12—20, Falläpfel—10, Philippsbirnen 10—15, Klapps Liebling u. Williams Chriſt 16—20, Mirabellen 25 Pfg. Leinölnotierungen vom 18. Auguſt,(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Auguſt 12,25; Leinſgat Klk. per Auguſt⸗Sept. 14; Leinfaatöl loko 27,3; Sept. 26,44; Sept.⸗ Dez. 26,4; Baumwollöl ägypt. 29,0; Baumwoll⸗St. ägypt. per Sept. 8/16. Neuyork: Terp. 43,50. Savannah: Terp. 38,50. Geld- und Devisenmarki Paris, i8. August Cchluß amilich). Lendon 76.37— J Fpanien. Kopenhagen] 340,50 J Wien Reuyort 15.18⸗. lialien 119.35J Hoilagd 10,31¼ Serlin 619.5 elden 256.25 f Schweiz 485,12 Stoccholn 393.75 l Warschad 285,7 London, 18. August(Schlub amtlich) ſeurow 503.25 Kopenhege] 22,40 Msken 25,45 Schanbee 11/243 onen 502.87 Soauin 19,39/ Rumävie 679.— Lokoham: 1½07 Imsisrüäam 740.50 f 0slo 19.90— Konstantin.] 624.— Karralien 125.— baris 76.32— lisabon 110,18 Ahen 531.— Herixo 17.90 Prüsse 29.81¼ J Heisiagtor: 227.— Mien 25,50 Honteries 24,25 ſtallen 68.87— Prag 121,62 Wanschau 28,62 Valparaias 130,0 Berlin 12.50— Budapest 27,— Buenor Aires 15,— Buenos Kchwei: 15.4¾ Belgrad 219 50 J fio de ln. 412.— uf London 8,07 Spanien 39,13— Solis 400,— Hongkong 1/287 LSüdatrüks 100,12 Meialle Hamburger Meiallnoſierungen vom 18. Augusi Hupfer banes- u. Kraits-Linn Prief Celd Brief d ber Brief f Geld Iberabl Januar 52.7552.—.0252.00. Hdttenrobziunx... 18.2518,25 kebru. Hansilber(ix. p. Kd).. 41.5039,50 März„ ee.. Feingoid G. P. r...84.79 Aptil.. Alt-Platin(Abfalle) Kal*. J Cirtapk.(il. y. pr.).. 340/.20 Iuni.. Techn. reines Plstin Iuli J beiailyr,(ä. p. Br. 405 Augus! 50,2550,25 2 Seplemb.50.2550,25 4 Loto Abla Okiober 50,2550,25 2002520.. Aaüimon fegulus talnes.( 10.)43,40. ovenb. 51,5050,75 252020.. usdsilber(S per Flasche) 12.7512.75 Dezemb. 52.25151,50. 2012520.. J Wolkramerr dlines,(in.)... 120.50 * Der Londoner Goldpreis betrug am 18. Auguſt für eine Unze Feingold 138 ſh 4 d 86,5966 /, für ein Gramm Feingold demnach 53,3702 Pence= 2,78414 4. Länder des Oſtraumes anweſend ſein werden, ſondern auch eine große Anzohl Länder aus Ueberſee. Aus allen Aus⸗ werden im ganzen mehr als 3000 Beſucher erwartet. * Sächſiſche Spinnfaſſer AG, Chemnitz. In der erſten oGV der Sächſiſchen Spinnfaſer AG wurden die Regu⸗ larien erledigt und den Verwaltungsorganen Entlaſtung erteilt. Der Verluſt von 185 402/ wird vorgetragen. Die Namensänderung in„Sächſiſche Zellwolle AG“ und die Sitzverlegung von Chemnitz nach Plauen wurden geneh⸗ migt, ebenſo die Erhöhung des AK um bis zu 1,9 Mill. 4 auf bis zu 4 Mill. /. Die Firmenänderung tritt ſofort in Kraft, die Sitzverlegung aber erſt, wenn die Eintra⸗ gung der Kapitalerhöhung beim Chemnitzer Handelsregi⸗ ſter erfolgt iſt. Die Durchführung der Kapitalerhöhung iſt ſo gut wie geſichert; es liegen bereits feſte Zeichnungen in Höhe von 1,4 Mill. vor. Der Reſt von 500 000 4 dürfte bis April 1937 ebenſalls gezeichnet ſein. Die Kapitaler⸗ höhung erſolgt ͤͤurch Ausgabe neuer Stammaktien über je 1000„ zum Kurſe von 100 v. H. Abſchließend teilte das Vorſtandsmitglied Dr. Frucht mit, daß das neue Werk in Plauen ſoweit gediehen iſt, daß bort, Ende Oktober die Betriebsaufnahme erfolgen kann, ſo daß in den letzten Mo⸗ maten des Jahres in geringem Umfange die Lieferungs⸗ verpflichtungen aufgenommen werden können. Es finden heute ſchon Verkaufsabſchlüſſe für das erſte und zweite Vierteljahr 1937 ſtatt. Die Leiſtungsfähigkeit des Werkes iſt abgeſtimmt auf 20 000 Kilo Tageserzeugung. Dieſer Um⸗ fang ͤürſte Anfang dͤes nächſten Jahres erreicht ſein. Die Geſellſchaft hat mit den neuen Zellwollwerken in Hirſch⸗ herg, Kelheim, Schwarza und der Spinnfaſer Ac in Glauchau eine Arbeitsgemeinſchaft gegründet. Die Ge⸗ ſomtleiſtung der Werke der Arbeitsgemeinſchaft wird ein⸗ heitlich ausgerichtet werden. Enischeidungen Aufechtung eines Grundſtückskaufvertrages wegen Tänſchung Wie das Reichsgericht in ſeinem Urteil vom 7. Februar 1936— V 164/35— ausgeführt hat, iſt die Anfechtung eines Grundſtückskaufvertrages unter Umſtänden berech⸗ tigt, wenn der Verkäufer über ein auf dem Grunoſtück be⸗ triebenes Geſchäft unrichtige Angaben gemacht hat. Es handelte ſich um den Erwerb einer Villa, in der ein Pen⸗ ſionsbetrieb unterhalten wuroe; die Villa iſt mit der für den Betrieb beſtimmten Einrichtung erworben worden. Ueber den Umſatz des Penſionsbetriebes, den der Erwerber des Grundſtücks fortſetzen wollte, waren unrichtige An⸗ gaben gemacht. Wie das Urteil weiter ausführt, mußten, um die Jahresfriſt des§ 124 BGB— der Lauf der An⸗ fechtungsfriſt— beginnen zu laſſen, die Getäuſchten zu⸗ nächſt einmal die Täuſchung entdecken. Dazu gehörte auch die Kenntnis von der Argliſt des Täuſchenden. Argliſt lag bei dieſem vor, wenn er wußte, daß ſeine Angaben falſch waren. Dieſe Kenntnis konnten die Getäuſchten unter Umſtänden erſt lange nach dem Kauf— in vorliegendem Falle ſogar erſt 8 Jahre nach dem Kaufabſchluß— erlan⸗ gen. In dieſem Falle war alſo eine nach ſo langer Zeit erfolgte Anfechtung wegen argliſtiger Täuſchung für zu⸗ läſſig erklärt und der Grunoſtückskauſpertrag daraufhin für aufgelöſt erklärt worden. Vorläufige Steuerbeſcheide und ihre Wirkſamkeit Wie der Reichsfinanzhof neuerdings, abweichend von ſei⸗ ner früheren Rechtſprechung, feſtgeſtellt hat, iſt ein vor⸗ läufiger Steuerbeſcheid als ſolcher auch dann wirkſam, wenn er den Vermerk„porläufig“ ohne nähere Angabe von Gründen für die Vorläufigkeit des Beſcheides enthält. Dem Steuerpflichtigen brauchen auch die Gründe nicht vorher bekanntgegeben zu werden, noch brauchen ſie aus den Um⸗ ſtänden erſichtlich zu ſein. Erforderlich iſt lediglich, daß die in§ 100 der Abgabenordnung vorgeſchriebenen ſachlichen Vorausſetzungen vorhanden ſind und dem Pflichtigen der Beſcheid—— bekanntgegeben wurde. Der frühere Siandpunkt des Reichs der dahin ging, bei vor⸗ läufigem Steuerbeſcheid müſſe zumindeſt aus den Umſtän⸗ den der Grund für einen vorläufigen Beſcheid dem Steuer⸗ pflichtigen erkennbar ſein, iſt alſo aufgegeben. Nach§ 100 der Abgabenordnung iſt das Finanzamt zu einem vorläufi⸗ gen Steuerbeſcheid berechtigt, wenn Ungewißheit beſteht, ob und inwieweit die Vorausſetzungen für die Entſtehung einer Steuerſchuld vorliegen. Dies iſt z. B. der Fall, wenn das Finanzamt bei einer von dem Pflichtigen vorgelegben Bilanz oder bei ſonſtigen Angaben des Steuerpflichtigen Bedenken gegen die Richtigkeit(oder Vollſtändigkeit) hat. Der hat das Recht, die Gründe für die Vorläufigkeit des Beſcheides beim Finanzamt zu erfragen. Liieraiur Praktiſche Rechtshilfe für die Gmbc in 5 Lieferungen von Rechtsanwalt Dr. Otto Schmict. J. Geſamtpreis bei rund 750 S. für Vorausbeſteller 10,90 /, nach vollſt. Er⸗ ſcheinen 18,50„ Außer den unten beſprochenen Lieferungen 1 und 4 erſcheinen bis September. Tfg. 3: Kliber, Die Gmbc. im Steuerrecht. Lfg. 5: Klocke: Die Gmbc. in Buchführung und Bilanz, Efg. 2: Wilke, Die notwendigen GmbH.⸗Formulare. Ofg. 1:„Die Gmbc. von der Gründung bis zur Auf⸗ löſung“ von Senatspräſident Prof. Dr. Becker und Rechts⸗ anwlt Dr. Schmidt d.., beide in Köln. 280 S. Gr.⸗Okt. Broſch. Einzelpreis 5,50 /. Verlag Dr. Otto Schmidt, Köln, 1996. Das Geſamtwerk iſt als pvaktiſches Hanobuch fün Geſchäftsführer und Geſellſchafter und alle, die mit GmbH.⸗Fragen laufend befaßt ſind, beſtimmt. Die 1. Liefe⸗ rung iſt dem GmbhH.⸗Recht ſelbſt gewidmet, ſchließt aber auch das Sonderrecht, Zivilprozeß, Anleiheſtock, Geſetz über die erl. Kapitalherabſetzung, Umwanoͤlungsgeſetzgebung und Mittag-Ausgabe Nr. 379 Rhein-Mainische Abendbörse Behaupiei * Frankfurt, 18. Auqguſt. Bei anhaltender Geſchäftsſtille bröckelten die Aktien⸗ kurſe an der Abendbörſe überwiegend weiter etwas ab, da einige Verkäufe der Kundſchaft ausgeführt wurden, wäh⸗ rend die Aufnahmeneigung gering blieb. Amtlich notierten zunächſt nur Verein. Stahlwerke mit 10674(10676) und Weſtd. Kaufhof mit 52(526). Sonſt nannte man Muag mit 11494(11694), 386 Farben mit 162 und Mannesmann mit 105—40574. Renten lagen ſehr ſtill. Zwar blieb die Umſatztätigkeit im Verlauf ſehr gertig, es zeigte ſich aber Widerſtandskraft und auf ermäßigter Baſis leichte Rückkaufsneigung der Börſe, ſo daß verſchie⸗ dentlich die Kurſe etwas erholt waren. J0 Farben 16275 bis 163(162¼1), Verein. Stahl 107 nach 10674. Muag kamen mit 116(14694) zur Notiz und waren ſo gefragt. Der Rentenmarkt lag weiter ruhig, aber gut behauptet. Von fremden Werten zogen aproz. Steg. Pror. von 1883 weiter an auf 10(9,70) bei nur 75 v. H. Zuteilung. Auch Mexikaner fanden kleine Nachfrage, während im Freiver⸗ kehr Quoten zu früheren Oeſterr. Eiſenbahn⸗Anleihen an⸗ geboten blieben. Nachbörſe: J6 Farben 163, Verein. Stahl 107, Man⸗ nesmann 1057“4. * Börſenkennziffern. Die vom Statiſtiſchen Reichsamk errechneten Börſenkennziffern ſtellen ſich in der letzten Woche im Vergleich zur Vorwoche wie folgt: Wochendurchſchnitt Durchſchnitt 10.—15.8..—88. im Juli Aktienkurſe(Index 1924/1926 2100) Bergbau und Schwerinduſtrie 112.21 11328 Verarbeitende Induſtrie.. 95.63.55 8,10 Handel und Verkehr 195,88 07.04 106.0 S 10³,54 08,07 %½9% Wertpapiere Pfandbriefe der Hyp.⸗Akt.⸗Banken 98,97 9687 95,82 Pfdbr. öff.⸗rechtl. Kreditanſtalten 95.91 9⁵.90.8 Kommunalobligationen.. 94,68 94,65 42 Anleihen der Länder u. Gemeinden 95,0/.09 SSS 96,04 8,94 ußerdem 65% 55 101.97 104,94 4% Gemeinde⸗Umſchuldungsanl. 88,04 88,10 88,20 Frachienmarki Duisburg- Ruhrori Das Geſchäft für talwärts war heute lebhafter. Da⸗ gegen war das Berggeſchäft ſehr ſtill. Eine Aenderung der Frachten und Schlepplöhne fand nicht ſtatt. FPFPPPPEEAETE———————— dergleichen mehr ein. Schmidt behandelt u. a. in zwei aus⸗ abelichen Abſchnitten alle die Fragen, die bei der Grün⸗ Lung einer Gmbc., insbeſondere bei einer den Einzelum⸗ ſtänden angepaßten Ausgeſtaltung des Geſellſchftsvertrages auftauchen. Aus der Erfahrung erwachſene Richtlinien wer⸗ den in dieſer Ueberſichtlichkeit und Vielſeitigkeit hier zum erſten Male im Schrifttum geboten. Der Schwerpunkt den Lieſevung liegt in einer gedrängten aber tiefgründigen, mit Beiſpielen durchſetzten Darſtellung aller der Fragen des GmbH.⸗Rechts, mit denen ſich die GmbcH.⸗Beteiligten immer wieder auseinanderſetzen müſſen. Ob man ſich itber die Verwertung von Geſchäftsanteilen, die Rechte und Pflichten der Geſellſchafter, die Stellung der Geſellſchafter⸗ verſammlung, die Umwandlung und Auflöſung der oder was es auch immer ſei, unterrichten will, ſtets findet man anhand der guten Gliederung und des Schlagwort⸗ regiſters eine in allen Teilen befriedigende Auskunft. D⸗e⸗ ſem Buch hat ein guter Geiſt Pate geſtanden. Lfg. 4„Die Gmbc. im Arbeits⸗ und Sozialverſicherungs⸗ recht“ von Dr. Franz Goerrig. 120 S. GroOkt. Broſch. 2,50. Verlag Dr. Otto Schmidt, Köln, 1036. Die Gmbch. hat ihre beſondere Stellung im Arbeits⸗ und Sozialver⸗ ſicherungsrecht dadurch, daß der Geſchäftsfübrer einerſeits Betriebsführer und Unternehmer, andererſeits Dienſtver⸗ pflichteter iſt. Infolge immer wieder zahlreiche Rechtsfragen, die hier von dem bekannten und geſchätzten Fachſchriftsſteller zuſammenhän⸗ gend und erſchöpfend unter Heranziehung der einſchlägigen Rechtſprechung und Literatur behandelt werden. Darüber hinaus ſtellt das Buch aber auch einen für Geſchäftsführer völlig ausreichenden Leitfaden auf oͤem geſamten, ihn be⸗ rührenden Sachgebiete dar. Die Dienſt⸗ und Lehrverträge und die Betriebsverfaſſung der GmbH. ſind ebenſo behan⸗ delt wie die arbeitsrechtliche Stellung von Geſchäftsführern und Geſellſchaftern. Aussichl Wetterkarte des Luftamts Frankfurt a. M. HFugust 1936,19Uhr. Seichenecklärung ZuC. Wetterkacte ee Katter Woo fFront vordtingender Kaltluft Warmer wWad] S front vordtingencer Warmluft Stäcke 1. C02, S Froct mit Warmiuft in der Höhe N S,NNVO s Oyvobenles O voleg lllllluftegerSebier.fffEfI ScWeefalgetiel Obeiter Obecech vh Scheueriäfgleit, S Nebel ſ Gewiller halbbedeckt Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 19. Auguſt. Auch geſtern ſetzte ſich bei ſtarker Sonneneinſtrahlung die kräf⸗ tige Erwärmung über Deutſchland fort. Nachdem es am Nachmittag zu vereinzelten Wärmegewittern gekommen war brachte ein Einbruch kühlerer Mee⸗ resluft gegen Abend Gewittertätigkeit in breiter Front. Zunächſt kann mit der Wiederherſtellung überwiegend heiteren Wetters gerechnet werden. Doch bleibt auch weiterhin die Gew ittern ei⸗ gung erhalten. Vorausſage für Donnerstag, 20. Auguſt Vielſach heiter und tagsüber recht warm und ſchwül, Gewitterneigung, ſchwache Luft⸗ bewegung. Höchſttemperatur in Mannheim am 18. Aucuſt + 29,6 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 10. Auguſt + 16,4 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 17,8 Grad. In den Rheinbädern wurden heute vormittag 7 Uhr + 10,5 Grad Waſſer⸗ und 17 Grad Luft⸗ wärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Rdein⸗Pegel] 15. 16. 17. 18.19, Negar-Pegel 16. V. 8. 40 Rheiufelden.713.623.518,478.1 Pbeiſah. 300 20, 2852, 20 aungemn..85 5,0 500 08 Kehl 24,128.823.8837 Joſthlond,——+12— Maxan..406.225.835,755,68][Heilbronn—[72 Mannheim..79,5.76 5,545,0.98][Plochingen——2 Kub 4,17416 194.68[Diedesheim.———— Köln 4,0/4,39 4,344,11ʃ3, Was hören wir? Donnerstag, 20. Auguſt .50: Wetterbericht.—.00: Muſik in der Frühe.— .30: Früh⸗Gymnaſtik.—.45: Fortſetzung der Muſik in der Frühe.—.00: Nachrichten.—.15: Fortſetzung der Muſik in der Frühe.—.00: Soliſtiſches Muſizieren.— 10.00: Volkslieder— Volkstänze.— 11.00; Unterhaltungs⸗ muſik(Schallpl.).— 11.30: Fortſetzung der Unterhaltungs⸗ muſik.— 12.00: Muſik am Mittag.— 13.45: Nachrichten.— 14.00: Allerlei— von zwei bis drei!— 15.00: Dichter, die den Sport beſingen.— 15.20: Das Waldbaur⸗Kerpe Quartett ſpielt.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Blasmuſik.— 19.00: Lieb' mich— im Dreiviertel⸗Takt! (Schallpl.).— 20.00: Nachrichten.— 20.10: Großer bunter Preisrätſel⸗Wettbewerb des Deutſchlandſenders. Alle Hörer raten mit! Zwei Stunden Kopfzerbrechen mit viel Muſik, Geſang und luſtigen Ueberraſchungen.— 22.00: Wetter⸗, Tages⸗ und Sportnachrichten.— 22.15: Deutſchlandecho.— 22.90: Muſikaliſche Unterhaltungsmuſik.— 23.00: Deutſche Tanzmuſik. „Kraſt durch Freude“ Uß 41 vom 22. 8. bis 29. 8. 36— Schwarzwald. Für dieſe Fahrt, die in den ſüdlichen Schwarzwald in die nähere Umgebung Furtwangens führt, nehmen Anmeldungen unſere Geſchäftsſtellen in P 4, 4/, Lortzingſtraße 95 und Nuitsſtr. 1, ebenſo unſere Ortsgruppen in Weinheim, Bergſtraße 28, Neckarau, Luiſenſtraße 46, entgegen. dieſer Doppelnatur ergeben ſich 40 + — ** + e — * Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Der deuische Außenhandel 30 Mill. RI Ausfuhrüberschuß im Juli Die Einfuhr —— Juli 346 Mill. 4. Gegenüber dem Vormongt 6386⁰ ill.) iſt ſie wert⸗ und mengenmäßig um 4 v. H. geſunken. An der Verminderung, die durch jahreszeitliche Tendenzen höchſtens teilweiſe zu erklären iſt, ſind aus⸗ chließlich Nahrungs⸗ und Genußmittel beteiligt. Die Ein⸗ uhr iſt hier insgeſamt um 13 v. H. geſunken, und zwar got in der Hauptſache die Einfuhr von Nahrungs⸗ und Genußmitteln pflanzlichen Urſprungs abgenommen. Im Bereich der gewerblichen Wirtſchaft iſt die Einfuhr leicht geſtiegen. An dem Rückgang der Einfuhr waren überwiegend die außereuropäiſchen Ländergruppen be⸗ teiligt. Abgenommen haben vor allem die Bezüge aus Aegypten(Baumwolle, Küchengewächſe), China(Oelfrüchte), den Vereinigten Stagten(Baumwolle), Kanada(Erze), Ar⸗ gentinien(Wolle), Braſilien(Baumwolle) und Chile(Wolle, Salpeter). Zugenommen hat die Einfuhr nur aus wenigen außereuropäiſchen Ländern, dorunter Britiſch⸗Indien(Oel⸗ früchte), Uruguay(Wolle) und dem Auſtraliſchen Bund (Wolle). Die Lieferungen der europäiſchen Länder ſind insgeſamt verhältnismäßig wenig geſunken. Im einzelnen wor die Entwicklung jedoch ſehr verſchieden. Während die Bezüge aus Italien(Kartoffeln, Obſt), Norwegen(Tran), Spanien(Südfrüchte, Erze), den Niederlanden(Küchen⸗ gewächſe) und der Schweiz(verſchiedene Waren) mehr ooer weniger ſtork abgenommen haben, iſt die Einfuhr aus Schweden(Eiſenerze), Ungarn(verſchiedene Nahrungsmit⸗ tel), Jugoſlawien(Textilrohſtoffe) und vor allem der UdSSR(Holz, Mineralöle) geſtiegen. Warengruppen Einfuhr) Juni Juli er Ernährungswirtſchaftt 120,7 J105,2 J882.4 SC.5.8 50.3 b) Nahrungsmittel tieriſchen Urſprungs. 28.1 27.4 283,1 ch Nahrungsmittel pflanzlichen Urſprungs 85,0 70,0 569,0 Gewerbliche Wirtſchaft.. 3239,4250,5 174,3 90 Robſtofſfe 13½ 1851 908.1 MSHalbwaren 69,3 718 447 3 e) Fertigwaren 34,4 3,6 218.9 1. Vorerzeugniſſe 20.5 19,1 124,8 2. Enderzeugniſſe.9 14.5 94, 1 Zuſammen. 350,[345, 256+ Golb und Silberr 10,7 17.0 66,5 Die Ausfuhr war mit 395 Mill. um annähernd 7 v. H. hhöher als im Juli(871 Mill.„. Die Erhöhung, die faſt ausſchließ⸗ lich auf Fertigwaren entfällt, iſt im weſentlichen jahres⸗ zeitlich beöͤingt. Die Ausfuhr hatte in faſt allen Vorjahren von Juni zu Juli eine Steigerung zu verzeichnen, und zwar war dieſe Zunahme in der Regel der Beginn eines längeren Auftriebes, der meiſt im Oktober ſeinen Höhe⸗ punkt erreichte. Im Juli dieſes Jahres entſprach die Zu⸗ nahme etwa der durchſchnittlichen Erhöhung in den frü⸗ heren Jahren. Im Vorjahr war die Zunahme von Juni zu Juli allerdings ſtärker, jedoch iſt dabei zu berückſich⸗ mitteln im Betrage von 15,5 Mill./ entfällt mit 15 Mill. tigen, daß das Juni⸗Ergebnis im Jahre 1095 vergleichs⸗ weiſe ungünſtiger war als im laufenden Jahr. An der Steigerung der Ausfuhr im Juli war die große Mehrzahl der europäiſchen und außereuropäiſchen Abſatz⸗ länder beteiligt. Innerhalb Europas haben vor allem die Lieferungen nach Belgien⸗Luxemburg, Dänemark, Groß⸗ britannien, den Niederlanden, Rumänien und Spanien zugenommen. Stärker rückgängig war lediglich die Aus⸗ fuhr nach Italien, der Schweiz und Rußland. Nach dieſen Ländern war die Ausfuhr im Vormonat verhältnismäßig ſtark geſtiegen. Von den außereuropäiſchen Ländern haben in erſter Linie Braſilien, Chile, Argentinien, Britiſch⸗ Indien und der Auſtraliſche Bund ihre Bezüge aus Deutſch⸗ land erhöht. Nennenswert abgenommen hat nach einer Erhöhung im Vormonat lediglich der Abſatz nach der Süd⸗ afrikaniſchen Union. Warengruppen(Ausfuhr) Juni anu r Ernährungswirtſchaftt.4.5 0 .2.1.6 b) Nahrungsmittel tieriſchen Urſprungs. 0,7.2.1 e) Nahrungsmittel pflanzlichen Urſprungs 5,½ 92.5 Gewerbliche Wirtſchaft.. 364.8[388,9 2588.9 a) Rohſtoffe 32.3 285,3 b) Halbwaren 93„ 8 88,2 285,5 DBerfigwarnrdn 285,3[818,4 2092.1 1. Vorerzeugniſſe 98,5 J107,4[724,7 2. Enderzeugniſe 1968 21.0 1370,4 Zuſammen 370.9 5, 25,1 i.0 2 4 63.4 Die Handelsbilanz ſchließt im Juli mit einem Ausfuhrüberſchuß von ſaſt 50 Mill.„ gegenüber 11 Mill.„ im Vormonat ab. Im Juli des vergangenen Jahres betrug die Aktivität 29 Mill.. Im einzelnen ſind im Außenhandel des Monats Juli folgende Veränderungen hervorzuheben: Der Rückgang der Einfuhr von Nahrungs⸗ und Genuß⸗ Mavk faſt ganz auf Nahrungsmittel pflanzlichen Urſprungs. Abgenommen hat hier der Jahreszeit in erſter Linie den Bezug von Kartoffeln(— 4,7 Mill.), Küchen⸗ gewächſen(— 3,6 Mill. /) und Südfrüchten(— 1,3 Mill). Beträchtlich vermindert war Harüber hinaus auch die Ein⸗ fuhr von Oelfrüchten(— 3,2 Mill.). Die Einfuhr von lebenden Tieren und Nahrungsmitteln tieriſchen Urſprungs war im ganzen wenig verändert. Im letzteren Fall ſteht jedoch einer Erhöhung des von Butter( 1,6 Mill.) und Eiern(+ 2,2 Mill.„) ein Rückgang der Ein⸗ fuhr von Tran(— 3,7 Mill. 4) und Därmen(— 1,2 Mill. Mark) gegenüber. An der Steigerung der Geſamtausfuhr von 24,5 Mill. 4 waren Fertigwaren mit 23 Mill. beteiligt. Hiervon ent⸗ fallen 8,8 Mill. auf Vorerzeugniſſe und 14,2 Mill./ auf Enderzeugniſſe. In der Gruppe der Vorerzeugniſſe weiſt der Abſatz faſt auf allen Gebieten Steigerungen auf. Zu⸗ genommen hat in erſter Linie die Ausfuhr von Geweben, Gewirken u. dergl.(+ 2,3 Mill.), Papier und Pappe (+ 13 Mill.), chemiſchen Vorerzeugniſſen(+ 2,5 Mill. Mark) und Schwereiſenerzeugniſſen( 1 Mill.). Im Rahmen der Enderzeugniſſe hat ſich in erſter Linie der Ab⸗ ſatz von Eiſenwaren( 4,5 Mill.), elektrotechniſchen Er⸗ zeugniſſen(+ 4,4 Mill.), chemiſchen Enderzeugniſſen (½ 1,7 Mill. 4 erböht. In geringerem Umſang iſt die Nusfuhr jedoch auch auf den meiſten übrigen Warengebieten geſtiegen. Nennenswert abgenommen hat lediglich die Aus⸗ fuhr von Waſſerfahrzeugen(— 1 Mill.) und Kraftfahr⸗ zeugen(— 1,9 Mill.). Reichsbank-Ausweis Beachiliche Enilasſung Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 15. Auguſt hat ſich in der verfloſſenen Bankwoche die geſamte Anlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Wertpapie⸗ ren um 204,9 Mill. auf 4882,4 Mill./ vermindert Im ein⸗ zelnen haben die Beſtände an Handelswechſeln und ⸗ſchecks um 208,1 Mill. auf 4304,6 Mill und an deckungsfähigen Wertpapieren um 0,3 Mill. auf 220,6 Mill.„ abgenommea, dagegen die Beſtände an Lombardforderungen um 3,3 Mill. auf 46,9 Mill. und an Reichsſchatzwechſeln um 0,2 Mill. auf 1,8 Mill./ zugenommen. Die Beſtände an ſonſtigen Wertpapieren ſtellen ſich bei einer Abnahme um 28000 4 auf 308,5 Mill.. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 58,1 Mill.„ aus dem Verkehr zurückgefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 60,6 Mill. auf 424,3 Mill. ermäßigt, derjenige an Rentenbank⸗ ſcheinen dagegen um 2,5 Mill. auf 388,7 Mill./ erhöht. Der Umlauf an Scheidemünzen nahm um 14,1 Mill. auf 1536 Mill. ab. Die Beſtände der Reichsbank an Renten⸗ bankſcheinen haben ſich auf 10,1 Mill. verringert, diejeni⸗ gen an Scheidemünzen dagegen unter Berückſichtigung von 6,2 Mill. neu ausgeprägter und 8,6 Mill./ wiedey ein⸗ gezogener auf 167,4 Mill./ erhöht. Die fremden Gelder zeigen mit 639,8 Mill./ eine Abnahme um 68,7 Mill.. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen be⸗ tragen bei einer Zunahme um 0,6 Mill./ 77,8 Mill. 4. Im einzelnen ſtellen ſich die Golobeſtände bei einer Zu⸗ nahme um 0,3 Mill. auf 72,4 Mill. /, die Beſtände an dechungsfähigen Deviſen bei einer Zunahme um 0,3 Mill. auf rund 5,4 Mill. /. Auf dem Wege zum 10 Cts.⸗Preis für amerikaniſches Kupfer Das Maſſiv in der geſamten internationalen Metall⸗ wirtſchaft bildet ſeit jeher das Kupfer. Um dieſes Metall, deſſen Verwendung bekanntlich in der Induſtrie öen brei⸗ teſten Raum einnimmt, gruppiert ſich das Hauptintereſſe der Verarbeiter und ſelbſtverſtändlich auch der berufs⸗ mäßigen und auch der nicht berufsmäßigen Spekulation.— Seit Mitte vorigen Jahres iſt in die Weltkupfermärkte ein friſcher Zug hineingekommen, der von den Rüſtungsbeſtre⸗ bungen der Völker ſeinen Ausgang nahm. Seitdem iſt der Kupferpreis dauernd im Steigen begriffen, und es herrſcht zur Zeit in Neuyork und London bezüglich der Weiter⸗ entwicklung ein ausgeſprochener Optimismus. In London wurde während der vergangenen Tage ein Stand von 99 Pfund Sterl. erreicht, das iſt der höchſte ſeit den zurück⸗ liegenden 3 Jahren. In den USA wurde vor kurzem der Grund der Reſtriktion durchgemacht haben. darf man ſagen, daß die Kupferreſtriktion, die alle wich⸗ Exportpreis des Kupfers auf 971 Cts. erhöht, und man iſt dort der feſten Ueberzeugung, binnen kurzem erreicht ſein.— In dieſem Zuſammenhang die 10⸗Cts.⸗Grenze werde intereſſtert die Entwicklung, die die Kupfernotierungen auf Rückblickend tigen Produzenten, mit Ausnahme Kanadas, umfaßte, ſich günſtig bewährt hat. Der regulierten Erzeugung ſteht ein gebeſſerter Weltabſatz und gegenüber. ein Abbau der Weltvorräte Allerdings darf nicht überſehen werden, daß neben der Rüſtungskonjunktur auch Sicherungskäufe gegen eine eptl. Franken⸗Abwertung der Bewegung zu Gute kamen. Mit einiger Wahrſcheinlichkeit werden die aus der Sachwert⸗Pſychoſe heraus angeſchafften Mengen eines Ta⸗ ges wieder zum Vorſchein kommen. In den erſten 4 Monaten 1936 erreichte die Welterzeu⸗ gung nach einem Berichte der Induſtrie⸗ und Handelskam⸗ mer Niederſachſen⸗Kaſſel 485 950 Tonnen gegen 479 910 To. im gleichen Abſchnitt 1935, ſie hat alſo nur unbedeutend zu⸗ genommen. Hingegen ſtieg der Weltabſatz von 459 043 auf 493 517 To. Während ſonach in den erſten 4 Monaten 1935 die Erzeugung noch den Abſatz um 20 867 To. überſtieg und dementſprechend die Weltbeſtände anhäufte, iſt im laufen⸗ den Jahre der Abſatz über die Neuförderung hinaus⸗ gewachſen und bewirkte eine Abtragung der Vorräte.— Kanada gehört zwar, wie ſchon erwähnt, dem Kartell nicht an. Dort wird das Kupfer meiſt als Nebenprodukt des Nickels gewonnen, und die Kupferpolitik der Kanadier iſt daher von anderen Geſichtspunkten beſtimmt als die der reinen Kupferminen. So wird es verſtändlich, daß die Kanadier die Kupferreſtriktion zwar nicht offiziell, aber doch ſtillſchweigend begünſtigten. Hieran ſcheint ſich auch nichts zu ändern, nachdem die International Nickel Co. ihre Creighton⸗Mine wieder in Betrieb genommen hat, deren Erz etwa doppelt ſoviel Kupfer als Nickel enthält, während das Verhältnis bei der bisherigen Hauptmine umgekehrt war. * Das Fettſchwein im Vorbringen Während früher auf den deutſchen Schlachtviehmärkten die ſogenannten„Kar⸗ bonadenſchweine“, das ſind ſolche von etwo zwei Zentner Lebendgewicht, den geſuchteſten Artikel bildeten, zwingen die Verhältniſſe dagu, den Fettſchweinen erhöhte Beachtung zu widmen. Durch die Ordnung des Schlachtviehmarktes, insbeſondere oͤurch Aufſtellung von Schͤlachtwertklaſſen, iſt es möglich geworden, die Schweineerzeugung bis zu einem gewiſſen Grade zu ſteuern. Inwieweit dies gelungen iſt, zeigt die Entwicklung am Schweinemarkt, die zu einer Ver⸗ lagerung des Angebotes vom leichten zum ſchweren Fett⸗ ſchwein führte. So betrug, um nur ein Beiſpiel heraus⸗ zugreifen, am Berliner Markt in der letzten Juliwoche 1938 der Anteil der Klaſſen A und B— alſo der Fettſchweine über rund 900 Pfund Lebendgewicht und der vollfleiſchigen Schweine von etwa 240—300 Pfund Lebenogewicht, 26,5 v. H. 1935 ſtellte ſich der Anteil dieſer Schlachtwertklaſſen auf 28,6 v. H. und 1996 auf 49,7 v. H. Ganz ähnliche Verſchtebun⸗ gen ſind auf den übrigen Märkten Deutſchlands, z. B. Leipzig, Hamburg und anderen, feſtzuſtellen. Einspaltige Klelnanzelgen bis zu olner Höhe von 100 mm je mm SPig. Stollengesuche ſe mm 4Pig. An Annahmeschlub für die Mitzag · Hoslüm- und Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die Mankel-Sioffe Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr Für den Ubergang, mittlere 7 Förbtöne und RNusterungen. 150/140 em breit. Nut solonge vortet! HerkEs: omarkr Vermietungen 1 Dame, 1 Herr 15752 nur tücht. Verkäufer, ehrl. u. zu⸗ verläſſ. Beding., für konkurrenzloſ. Haushaltart., Verkaufspr. 12.50 /, ſof. 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