4 Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Fre. Haus monatlich.50 Mk. und 80 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt 150 Mk., durch die Poſt.80 Mk. einſchl. Poſtbef.⸗Gebühr. Hierzu 86 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzen⸗ ſtraße 42, Schwetzinger Straße 44, Meerfeldſtraße 13, Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1, Fe Hauptſtr. 66, W Oppauer Straße 8, Se Luiſenſtraße 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. ſolgend. Monat erfolgen. ———————————————— Neue Mannheimer Seitung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 2495 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Rummer 17590— Drahtanſchrift: Remazeit Rannheim Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 7. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. wöchentlich.50 RM. im Monat Ausgabe 7 Ausgaben 30 Pfg. Trägerlohn Freitag, 21. Auguſt 1936 147. Jahrg.— Nr. 382/383 „Ein flagranter Völkerrechtsbruch“ Deutſchlanos Abwehrmaßnahmen allgemein als berechtigt anerkannt (Funkmeldung der NM3.) + London, 21. Auguſt. Der ſcharfe deutſche Proteſt in Madrid wegen des„Kamerun“⸗Zwiſchenfalles wird von amt⸗ lichen Kreiſen als durchaus berechtigt an⸗ erkannt. In London wird dabei betont, daß die Be⸗ rechtigung des Anſpruches der marxiſtiſchen Be⸗ hörden auf eine Blockade gewiſſer Küſtenbezirke, die ſich in den Händen der Militärgruppe be⸗ finden, bisher nicht erwieſen ſei, um ſo weniger, als die Parteien des ſpaniſchen Bürgerkrieges auch von der Madrider Regierung bisher nicht offiziell als Kriegführende anerkannt ſind. Der Flottenberichterſtatter des der engliſchen Re⸗ gierung naheſtehenden„Daily Telegraph“ kennzeich⸗ net die Lage wie folgt: Deutſchland iſt in ſei⸗ nem Recht, indem es bei der Madrider Regierung energiſch wegen der„Kamerun“⸗Angelegenheit pro⸗ teſtiert hat. Durch die Beläſtigung des deutſchen Schiffes in ſieben Meilen Entfernung von der ſpa⸗ niſchen Küſte haben die Regierungskriegsſchiffe einen flagranten Bruch des Völkerrechtes be⸗ gangen. Wenn es zu irgendeinem weiteren Verſuch ſpaniſcher Kriegsſchiffe kommen ſollte, ſich in die deutſche Schiffahrt außerhalb der territorialen Ge⸗ wäſſer einzumiſchen, dann werden die deutſchen Kriegsſchiffe in ſpaniſchen Gewäſſern wahrſcheinlich draſtiſche Maßnahmen gegen die be⸗ troffenen Schiffe ergreifen und ſie als Piraten behandeln. Unter ähnlichen Umſtänden würde England ſelbſt wahrſcheinlich dasſelbe Vor⸗ gehen einſchlagen. In einem Leitaufſatz kennzeichnet das Blatt das Anhalten und die Durchſuchung der „Kamerun“ als einen ſchweren Mißgriff der Madrider Regierung, der eine neue und ge⸗ fährliche Verwicklung in die internationale Lage gebracht habe. Bis die deutſche Regierung volle Entſchuldigung und Genugtuung erhalten habe, würden vorausſichtlich alle weiteren Schritte in bezug auf eine Nichteinmiſchung verzögert werden. Die Madrider Regierung habe ihre Rechte, aber ſie dürfe ſie nicht um einen Zoll überſchreiten. Und es ſcheine, daß ſie den unglaublichen Wahnſinn began⸗ gen habe, den Mächten nicht ihre genauen Abſichten in bezug auf die unklare Blockade, die ſie vergan⸗ genen Sonntag in Kraft ſetzte, mitzuteilen. In die⸗ ſem Falle ſeien andere Länder nicht verpflichtet, ſich dem Durchſuchungsrecht zu unterwerfen. Außerdem müſſe die die Blockade erklärende Macht dieſe auch wirkſam aufrechterhalten. Papierblockaden ſeien wertlos. Wenn man gefehlt habe, dann ſei Berlin vollkommen berechtigt, die offenſte Sprache zu gebrauchen. Die Stellungnahme der„Times“ verrät das Bemühen, ſich auf keinen Fall gegen eine der bei⸗ den Mächte in Spanien feſtzulegen. Das Blatt be⸗ faßt ſich im weſentlichen überhaupt nicht mit dem ge⸗ gebenen Tatſachenbeſtand, nämlich die widerrechtliche Anhaltung der„Kamerun“. Sie behandelt ihn als „Zufall“, der nicht dazu führen dürfe, die grund⸗ ſätzliche Politik der Nichteinmiſchung zu verwiſchen. Die Bemühungen um die Herſtellung einer gemein⸗ ſamen Nichteinmiſchungspolitik behielten ihre Be⸗ deutung. Die britiſche Regierung habe ein aus⸗ gezeichnetes Beiſpiel gegeben, indem ſie alle Ge⸗ nehmigungen für die Ausfuhr nach ſpaniſchen Häfen zurückgezogen habe. England habe bei ſeiner Nichteinmiſchungspolitik nicht nur die Fern⸗ haltung von einem Konflikt, der England nichts angehe, im Auge, ſondern, was noch wichtiger ſei, eine notwendige Sicherung vernünftiger internatio⸗ naler Beziehungen. Das Recht jedes Volkes, ſein eigenes Geſchick ohne Einmiſchung von außen her zu geſtalten, müſſe als die Grundlage eines inter⸗ nationalen Rechtes und der Höflichkeit reſpektiert werden. Dieſer Grundſatz ſei augenblicklich beſon⸗ ders auf Spanien anwendbar. „Dagegen ſtellt der diplomatiſche Korreſpondent der konſervativen„Morningpoſt“ an die Spitze, daß die Durchſuchung der„Kamerun“ nicht berechtigt war. Die niſchen Blockadeverordnungen und der amerunlzSwiſchenſan hätten die Verhand⸗ lungen für ein Nichteinmiſchungsabkommen weiter erſchwert und es ſcheine jetzt wenig Hoff⸗ nung auf elie baldige Löſung vorhanden zu ſein. Das Rothermere⸗Blatt„Daily Mail“ ſchreibt, der„Kamerun“⸗Zwiſchenfall habe endgültig bewie⸗ ſen, was ſchon lange offenſichtlich geweſen ſei, daß nämlich die ſeltſame Miſchung von Roten, Sozialiſten und Anarchiſten in Madrid die Zü⸗ gel der Regierung gar nicht mehr wirklich in der Hand habe. Die Militärgruppe könne von unwiſſen⸗ den und mit Vorurteilen erfüllten Leuten nicht mehr als„aufſtändiſch“ bezeichnet werden. Die ſogenannte Madrider Regierung ſei nichts als eine mörderiſche Anarchie und es ſei zweifelhaft, ob ihre Streitkräfte überhaupt einen Anſpruch auf die Rechte einer kriegführenden Partei hätten, da ſie größtenteils nicht von verant⸗ wortlichen Offizieren befehligt ſeien. „Daily Expreß“ ſchreibt in einem Leitaufſatz: Hitler habe der Madrider Regierung erklärt: „Hände weg von deutſchen Schiffen“. Der Führer habe nicht die Abſicht, irgend jemand im gegenwärtigen Augenblick zu beunruhigen. Obwohl er an die Madrider Regierung eine ſcharfe Warnung gerichtet habe, der ſie Folge leiſten ſollte, habe er alle deutſchen Schiffe angewieſen, ſich von den ſpaniſchen Häfen fernzuhalten, wenn es ſich nicht um die Aufnahme deutſcher Flüchtlinge handele. Ferner erkläre die deutſche Regierung, daß ſich die Warnung auch auf die Schiſſe der Militür⸗ gruppe und nicht nur auf diejenigen der Marxi⸗ ſten beziehe. Kein deutſcher Regierungschef hätte etwas anderes tun können. Wenn die ſpaniſchen Marxiſten oder auch die ſpaniſchen Nationaliſten britiſche Schiffe auf hoher See aufhalten und durchſuchen würden, dann müſſe von der britiſchen Regierung erwartet werden, daß ſie nicht mehr und nicht weniger tue, als der Füh⸗ rer getan habe, nämlich zu erklären:„Hände weg von unſeren Schiffen.“ Pariſer Blätterſtimmen + Paris, 21. Auguſt. Die Blätter beſchäftigen ſich am Freitagmorgen mit den möglichen diplomatiſchen Folgen, die die widerrechtliche Durchſuchung des deutſchen Dampfers „Kamerun“ auf hoher See durch ſpaniſche Kriegs⸗ ſchiffe nach ſich ziehen könnte.„Petit Pariſien“ meint, dieſer erneute Zwiſchenfall habe bereits einen ſehr ernſten Charakter angenommen. Er zeige, wie weit die Ereigniſſe in Spanien bereits Europa in Mitleidenſchaft gezogen hätten. Deutſch⸗ England und der Kamerun“ Zwiſchenfall Rumäniens erſtes—Boot In der Hafenſtadt Konſtanza fand, wie alljährlich, unter rumäniſchen Marine ſtatt. Marine dieſes erſte Unterſeeboot. großen Feierlichkeiten der Tag der Aus dieſem Anlaß übergab König Karol der rumäniſchen (Weltbild,.) land habe aber durch ſeine Ankündigung bei der ſpaniſchen Regierung, dieſe in etwa ähnlichen Fäl⸗ len für alle etwaigen Folgen verantwortlich zu machen, erneut gezeigt, daß es den Zwiſchenfall ſelbſt noch nicht vergrößern wolle und keine Ver⸗ geltungsmaßnahmen ergreifen werde. Die deutſche Regierung habe ſich damit zufrieden gegeben, bei einer Wiederholung ſolcher Verletzungen des inter⸗ nationalen Rechts der ſpaniſchen Regierung ernſte Folgen anzukündigen. „Matir“ ſchreibt, man habe in Berlin am Don⸗ nerstagabend eine gewiſſe Mäßigung feſtſtellen kön⸗ nen. Es ſei anzunehmen, daß das Reich ſich für den Augenblick mit ſeinem Proteſt in Madrid und mit der Drohung des deutſchen Flottenchefs an den Kommandanten der ſpaniſchen Regierungsflotte be⸗ gnügen werde. Beides aber ſei dazu angetan, je⸗ den Zweifel darüber auszuſchalten, daß Deutſchland eine Wiederholung derartiger Zwiſchenfälle nicht dulden werde. Eine ernſte Warnung Telegramm des Vefehlshabers der deutſchen Linienſſchiffe an den Chef der ſpaniſchen Regierungsflotte — Berlin, 20. Auguſt. Der Befehlshaber der Linienſchiffe, dem die zur Hilfeleiſtung in die ſpaniſchen Gewäſſer entſandten deutſchen Seeſtreitkräfte unterſtelli ſind, hat an den Chef der ſpaniſchen Regierungs⸗ flotte auf Grund des Vorgehens gegenüber dem deutſchen Dampfer„Kamerun“ folgendes Tele⸗ gramm gerichtet: „Nachdem eben erſt der Rechtsbruch gegenüber Sevilla durch„Almirante Valdez“ beigelegt iſt, hat Kreuzer„Libertad“ geſtern nachmitlag den Dampfer„Kgamerun“ außerhalb der ſpa⸗ niſchen Hoheitsgewäſſer auf freier See beſchoſſen, ins Kielwaſſer gezwungen und durch be⸗ waffnete Soldaten unterſuchen laſſen. Dieſes Verhalten gegenüber einem deutſchen Dampfer iſt ein Verbrechen gegen das Recht freier Schiffahrt in offener See. Ich bin nicht gewillt, ſolche Gewaltakte zu dulden. Ich habe meine Seeſtreitkräfte angewieſen, jedem un⸗ berechtigten Gewallakt Ihrer Schiſfe mit Gewalt entgegen zutreten.“ Ablöſung der deutſchen Seeſtreitkräſte in Spanien — Berlin, 20. Auguſt. Unter Führung des Befehlshabers der Aufklä⸗ rungsſtreitkräfte, Konteradmiral Böhm auf Kreu⸗ zer„Nürnberg“, ſind am 20. Auguſt aus Kiel und Wilhelmshaven zur Ablöſung der bisher in Spa⸗ nien befindlichen Seeſtreitkräfte ausgelaufen: Pan⸗ zerſchiff„Admiral Graf Spee“, die Kreuzer„Nürn⸗ berg“ und„Leipzig“, die 4. Torpedobootsflottille mit den Torpedobooten„Greif“ und„Falke“, und von der 3. Torpedobootsflottille die Torpedoboote„Ja⸗ guar“ und„Wolf“. „Seeräuberhaftes Verhalten“ — Rom, 20. Auguſt. Die deutſche Empörung über die Beſchie⸗ ßung und Durchſuchung(des Flüchtlingsdampfers „Kamerun“ kommt in der römiſchen Preſſe vollzur Geltung und findet uneingeſchränktes Verſtändnis. „Tevere“ ſtellt ſeinen Bericht unter die mehr⸗ ſpaltige Ueberſchrift„Seeräuberhaftes Ver⸗ halten der Madrider Marine“. Das Blatt hebt als erſchwerenden Umſtand hervor, daß ſich der außerhalb der ſpaniſchen Gewäſſer ereignet abe Die Mittagsausgabe des halbamtlichen„Gior⸗ nale d' Italia“ betont unter ausführlicher Wie⸗ dergabe deutſcher Zeitungsſtimmen, daß dieſe ge⸗ walttätige Handlung eine Vergewaltigung jedes internationalen Rechtes ſei und in den deutſchen politiſchen Kreiſen ebenſo ſcharfe wie berechtigte Verurteilung finde. Wieder 1750 Spanienflüchtlinge gerettet — Mailand, 20. Auguſt. Mit den deuſchen Dampfern„Monte Sar⸗ miento“ und„Baden“ ſind wiederum 1750 Flüchtlinge verſchiedener Staatsangehörigkeit aus Spanien in Genua eingetroffen. 800 Reichs⸗ deutſche ſind mit einem Sonderzug am Abend in»die Heimat weitergefahren. Sowjeigenerale bei den franzöſiſchen Herbſtmanövern — Paris, 20. Auguſt. Zu der Ankunft einer ſowjetruſſiſchen Militär⸗ aboroͤnung in Paris berichten die Blätter ergän⸗ zend, daß es ſich um General Pakir, Mitglied des Oberſten Kriegsrates der Sowjetarmee, und Bri⸗ gadegeneral Ratchinſki handelt, die den fran⸗ zöſiſchen Herbſtmanövern beiwohnen wollen. Frankreichs Doppelzüngigkeit Immer wieder peinliche Verletzung des Nichteinmiſchungsgedankens Jouhau fordert Kriegslieferungen (Funkmeldung der NM3Z.) + Paris, 21. Auguſt. „Echo de Paris“ und„Figaro“ bringen am Frei⸗ tagmorgen einen neuen Beweis für die Auf⸗ faſſung von der Nichtein miſchung,„wie ſie die franzöſiſche Regierung zu haben ſcheine“. Die kommuniſtiſchen Arbeiter der Flug⸗ zeugwerke Bloch hätten am Mittwochabend nach Betriebsſchluß eine Verſammlung in den Fabrik⸗ räumen abgehalten und beſchloſſen, 16 den ſpaniſchen Marxiſten zwei Flugzeuge zur Verfügung zu ſtellen, deren Bezahlung durch Ueberſtunden erfolgen ſoll. Unter Androhung des Streiks habe eine Arbeiterabordnung der Direktion dieſen Beſchluß unterbreitet und gebeten, daß man ihr die bereits fertiggeſtellten und auf dem Flugplatz Villacoublay befindlichen, dem Staat gehörenden Flugzeuge zur ſofortigen Lieferung an die ſpaniſchen Marxiſten zur Verfügung ſtellen ſolle. Der„Figaro“ fragt zu dieſem Beſchluß, ob es den Tatſachen entſpreche, daß der Beſchluß der Ar⸗ beiter auf Veranlaſſung des marxiſtiſchen Gewerk⸗ ſchaftsverbandes hin erfolgt ſei und ob es ſtimme, daß die Direktion der Werke ſich dazu entſchloſſen habe, den Preis für die Flugzeuge zu ihrem Schaden auf 1600000 Franken herab⸗ zuſetzen. Eine zweite Abordnung der kommuniſtiſchen Arbeiter habe ſich zum Luftfahrtminiſter Pierre Cot begeben, der den Arbeitern zugeſagt habe, daß er ihrem Vorhaben nichts in den Weg ſtellen werde. Die Direktion der Bloch⸗Werke habe ſich —— ——— —————————— 2. Seite/ Nummer 383 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Freitag, 21. Auguſt 1936 daraufhin für die Lieferung der Flugzeuge eut⸗ ſchloſſen. Franzöſiſche Granaten unterwegs? — Paris, 20. Auguſt. Der für Freitag angekündigten Einberufung des Verwaltungsrates des marxiſtiſchen Gewerkſchafts⸗ verbandes durch Generalſekretär Jouhaux kommt ganz beſondere Bedeutung zu. Der Beweggrund dieſer Zuſammenkunft iſt der, angeſichts der äußerſt kritiſchen Lage der ſpaniſchen Marxiſten und Kommuniſten Maß⸗ nahmen zu beſchließen, die geeignet ſind, der ſpaniſchen Volksfront moraliſche und mate⸗ rielle Hilſe zu leiſten. Die Beſchlüſſe, die der Verwaltungsrat faſſen wird, ſind nicht nur deshalb von weittragender Bedeutung, weil die Gewerkſchaften— wie dies die letzten Maſ⸗ ſenſtreiks gezeigt haben— einen nicht zu leugnenden Einfluß auf die franzöſiſche Volksfrontregterung ausüben, ſondern auch, weil ſie unmittelbar vom Generalſekretär Jouhaux beein⸗ flußt ſein werden, der erſt kürzlich von ſeiner ſo⸗ genannten Informationsreiſe aus Madrid zurück⸗ kehrte. In welcher Richtung ſich dieſer Einfluß geltend machen wird, erhellt zur Genüge aus einem Artikel, den Léon Jouhaux im Gewerſſchaftsblatt„Le Peuple“ veröffentlicht und in dem er ſich für die Lieſerung von Kriegs⸗ material an die ſpaniſche Regierung einſetzt. Die Bewegung des Generals Franco, ſo ſchreibt Jouhaux, ſei nur eine Epiſode des allgemeinen Kampfes zwiſchen Faſchismus und Nationalſozialis⸗ mus auf der einen Seite und dem demokratiſchen Regime auf der anderen Seite. Es ſei angebracht, die Frage der Neutralität noch einmal zu überprü⸗ fen. Der marxiſtiſche Gewerkſchaftsverband fordere lediglich das Recht für die ſpaniſche Volksfront⸗ regierung, in aller Unabhängigkeit das zu kaufen, was ſie brauche. Von allen linksgerichteten Verbänden wer⸗ den inzwiſchen die Sammlungen für die ſpa⸗ niſche Volksfront fortgeſetzt. In den großen Metallinduſtrien ſind beſondere Aus⸗ ſchüſſe eingeſetzt, die dieſe Sammlungen zentraliſie⸗ ren. Die„Humanité“ veröffentlicht am Donners⸗ tag einen Aufruf unter der Ueberſchrift„Flug⸗ zeuge für Spanien“, in dem es u. a. heißt: „Lebensmittel und Arzneien für die Kämpfenden und Verletzten ſind ſehr gut, aber es werden ſo⸗ ſort Waffen und Munition gebraucht. Wir fordern deshalb alle Franzoſen auf, zu zeichnen, damit wir den ſpaniſchen Milizen Flugzeuge und Munition liefern können.“ de Die angebliche Neutralität der fran⸗ zöſiſchen Regierung gerät durch dieſe offen⸗ ſichtliche Unterſtützung einer der beiden ſich in Spa⸗ nien bekämpfenden Parteien in ein äußerſt ſchiefes Licht. Es beſtehen außerdem berechtigte daran, daß ſie mit aller Strenge gewahrt wird. Die „Action Francaiſe“ iſt in der Lage, das Fakſimili eines Frachtbriefes zu veröffentlichen, der eine ſpaniſche Nunitionsladung von Puig⸗⸗ franzöſiſch⸗kataloniſchen Grenze nach San, Sebaſtian begleitete. Aus dieſem Frachtbrief cerda an der geht hervor, daß der Eiſenbahnwagen über Tou⸗ louſe nach Hendaye befördert worden iſt, alſo über franzöſiſches Gebiet. Dieſes Material ſei in Hen⸗ dayes in einen ſpaniſchen Eiſenbahnwagen verladen worden. Die franzöſiſche Eiſenbahngeſellſchaft habe es nicht ausliefern wollen und es habe erſt eines perſönlichen Anrufes des Finanzminiſters Au⸗ riol bedurft, um die Weiterbeförderung zu be⸗ werkſtelligen. Am Mittwoch ſeien zwei andere Mu⸗ nitionsladungen aus Cerbere an der franzöſiſch⸗ katalaniſchen Grenze eingetroffen und nach Irun weiterbefördert worden. Während es ſich bei dieſen drei Ladungen um Munition handele, die aus einer ſpaniſchen Provinz über franzöſiſches Gebiet in eine andere ſpaniſche Provinz befördert worden ſei, will das gleiche Blatt ebenſo wie der„Jour“ von der An⸗ kunft einer Munitionslabung aus Juviſy in Bayonne berichten können. Die drei Eiſenbahn⸗ wagen ſeien für Hendaye beſtimmt und enthielten vornehmlich Granaten. Sollten ſich dieſe Nachrichten beſtätigen, ſo würde es ſich alſo hierbei um Munition franzöſiſcher Her⸗ kunft handeln. In Hendaye, ſo ſchreibt die„Action Francaiſe“ weiter, habe der ſpaniſche ſozialiſtiſche Abgeordnete Alvarez Rengulo ſein Hauptquartier aufgeſchlagen. Im Hotel„Terminus“ ſammle er franzöſiſche und ſpaniſche Freiwillige und werbe ſie für die ſpaniſche Bolksfront an. Die„Petit Gironde“ und der„Exprés du Midi“ erklären übereinſtimmend, daß am vergangenen Samstag eine Abteilung ſpaniſcher Miliz in Uni⸗ ſorm in Toulouſe eingetroffen und von dort nach Bayonne und Hendaye weiterbefördert worden ſei. „Ein Maulkorb für Salengro“! (Funkmeldung der NM3) — Paris, 20. Auguſt. Der Chefredakteur des„Jour“, Leon Bailby, kommt am Donnerstag noch einmal auf die Rede des franzöſiſchen Innenmin iſters Sa⸗ lengro in Lille zurück und ſchreibt unter der Ueberſchrift„Ein Maulkorb für Salengro, damit er ſchweigt“ u. a, folgendes:„Sie haben vor kaum 6 Monaten eine militäriſche Niederlage der regulären italieniſchen Regierung gewünſcht. Sie ſordern jetzt die Bevölkerung Deutſchlands und Oeſterreichs auf, durch eine Revolution die regulären Regierungen von Berlin und Wien zu ſtürzen. Haben Sie geſchworen, uns mit der ganzen Welt zu verfeinden und uns als einzigen Troſt nur das Bündnis mit einem 3000 Km. entfernt gelegenen Sowjetrußland zu laſſen, das uns lediglich ſowjetiſieren will, und glauben Sie, daß das, was in Madrid noch von einer Regierung übrig bleibt, fähig iſt, uns wirk⸗ ſame Hilfe zu leiſten, wenn jemals die autoritären Länder, die Sie beleidigen, ſich entſchließen ſollten, einzugreifen? Sie im Namen der Franzoſen gu ſpre⸗ chen. Das iſt falſch. Sie erklären ſich als Mitglied einer Klaſſenregierung. Das Land hat Ihnen nicht das Recht gegeben, an allen Grenzen den Krieg zu entfachen. Durch Unvorſichtigkeiten wie die Ihrigen geht man aber dem dümmſten und wahn⸗ witzigſten Krieg entgegen. Wenn Sie den Wert der Worte nicht kennen, ſchweigen Sie!“ Zweifel Die nationalen Truppen behaupten ſich General Mola kündigt den baldigen Fall Maöriòs an-Drei Flugzeuge der Marxiſten zur Landung gezwungen — London, 20. Anguſt. Nach einer Meldung aus Gibraltar hat Gene⸗ ral Mola an General Queipo de Llauo telegra⸗ phiert, daß er keine Verſtärkungen benö⸗ tige, da ſeine Truppen ausreichten, um Madrid in weniger als einer Woche einzunehmen. — Hendaye, 20. Auguſt. Der Sender von La Coruna teilt mit, daß 9000 Mann zum Angriff auf die Linie Jrun San Sebaſtian eingeſetzt ſeien. Die Ab⸗ ſchnürung von San Sebaſtian nach Weſten ſei be⸗ reits gelungen. Die Truppen des Generals Franeso, heißt es weiter, hätten oͤen Ort Aeidona bei Malaga eingenommen und zahlreiche Artillerie im Ring um Malaga in Stellung gebracht. In Aſturien hätten die Minenarbeiter einen Angriff auf Oviedo verſucht, der reſtlos ſcheiterte. Die nationalen Truppen hätten die Angreifer mit ſchweren Ver⸗ luſten abgewieſen.— Die Madrider Nachricht, daß ſich Granada ergeben hätte, wird wiederholt demen⸗ tiert. In Bada joz fanden die nationalen Trup⸗ pen ein Munitionsdepot der Kommuniſten mit 40000 Gewehren neueſter Konſtruktion. Der Sender von Palma de Majorca berichtet, daß ein von drei Schiffen der Marxiſten verſuchter An⸗ griff auf den Hafen und die Stadt fehlgeſchla⸗ gen und die Angreifer völlig vernichtet worden ſeien. Sie hätten über 1000 Tote gehabt. Die Schiffe hätten die Flucht ergriffen und ſeien in Rich⸗ tung Barcelona abgefahren. Aus San Jean de Luz kommt die Meldung, daß es dort den nationalen Truppen gelungen ſei, drei Flugzeuge der Marxiſten, zwei dreimotorige Bombenmaſchinen und eine Jagoͤmaſchine, zur Landung zu zwingen. Die Appa⸗ rate werden nach Wiederherſtellung den weißen Flugkräften eingegliedert. Die baskiſchen Bauern wollen Waffenruhe — Paris, 21. Auguſt. Zur Waffenruhe, die Donnerstag bei Irun und San Sebaſtian herrſchte, wird dem„Echo de Paris“ gemeldet, daß ſich gegenwärtig in Pamplona die Führer der baskiſchen Separatiſten auf⸗ hielten, um mit General Mola über den Ab⸗ ſchluß eines Waffenſtillſtandes zu verhan⸗ oͤeln. Die baskiſchen Bauern hätten ein zu⸗ ſehen begonnen, daß ein Sieg der Marxiſten für ſie eine Niederlage bedeuten könne. Au⸗ ßerdem hätten ſie feſtgeſtellt, daß die wirklichen Herr⸗ ſcher in der ſpaniſchen Republik nicht die gemäßigten Republikaner, ſondern die kirchen⸗ und religions⸗ feindlichen Marxiſten und Anarchiſten ſeien. Die nationale Bewegung in Burgos beginne auch für die baskiſchen Bauern eine Volks⸗ bewegung zu werden. Aber, ſo meint das Blatt weiter, auch ohne die baskiſchen Separatiſten ſeien die Marxiſten von Jrun und San Sebaſtian außerordentlich ſtark. Sie ſeien auch gut bewaffnet. Auf„geheimnisvolle Weiſe“ hätten ſich in den letzten Tagen den Marxi⸗ ſten von Jrun 3000 katalaniſche Anarchiſten ange⸗ ſchloſſen. Ein Blick auf die Karte aber genüge, ſo meint das Blatt, um zu erkennen, daß dieſe„ge⸗ heimnisvolle“ Verbindung zwiſchen dem Norden Spaniens und Katalonien über die franzöſiſche Stadt Hen daye führe. Rote Verſtärkung für San Sebaſtian — Hendaye, 20. Auguſt. An der Front von Frun herrſchte am Don⸗ nerstag völlige Ruhe. Lediglich das Fort Guada⸗ lupe hat einige Schüſſe im Laufe des Vormittags ab⸗ gegeben. Die in San Sebaſtian erſcheinende Zeitung „Frente Popolar“ berichtet, daß die dortige rote Miliz in den letzten Tagen neue Verſtär⸗ kung aus Bilbao erhalten habe. Es handele ſich hierbei in erſter Linie um Bergarbeiter, die gut mit Dynamit umzugehen verſtünden. In dem glei⸗ chen Blatt wird die Hinrichtung von fünf Of⸗ fizieren in San Sebaſtian gemeldet, die ſich gegen die Volksfront betätigt hätten. Ferner ſei es gelun⸗ gen, den aus der Diktaturzeit Primo de Riveras bekannten General Muslera und den Oberſtleut⸗ nant Baſelga in San Sebaſtian zu verhaften. Dieſe beiden Offiziere werde das gleiche Schickſal ereilen wie die obigen.„Frente Popolar“ berichtet weiter, daß in Barcelona die Theater ſyn⸗ dikaliſiert worden ſeien. Vom Platzanweiſer bis zur Diva werde ein einheitliches Gehalt von 15 Peſetas täglich gezahlt. Siegesmeldung der Volksfront — Paris, 20. Auguſt. Nach einer Havasmeldung aus Bayonne behaup⸗ tet die ſpaniſche Volksfront, daß die nationaliſtiſchen Truppen bei Avila angeblich in die Flucht geſchlagen worden ſeien und auf dem Kampfplatz 300 Tote, fünf Geſchütze, ſieben Maſchinengewehre und Mu⸗ nition zurückgelaſſen hätten. 67 Soldaten der natio⸗ naliſtiſchen Verbände ſeien gefangengenommen worden. Paolino ſtanorechtlich erſchoſſen — London, 20. Auguſt. Wie Reuter aus Madrid meldet, iſt nach einer Meldung der Rundfunkſtation Pontevidea der ſpa⸗ niſche Boxer Paolino Uzeudun in Madrid zuſammen mit mehreren ſeiner Lands⸗ leute ſtandrechtlich erſchoſſen worden. Als Boxer hat Paolino eine außerordentlich er⸗ folgreiche Laufbahn hinter ſich. Unter anderem iſt Paolino dreimal gegen Max Schmeling angetreten. Zweimal verlor Paolino, und in einem Falle gelang es ihm, ein Unentſchieden zu erzielen. General Bueipo de Llano über die Lage Androhung von Repreſſalien gegen die Geiſelmorde — Liſſabon, 20. Auguſt. In ſeiner üblichen Rundfunkerklärung betonte General Queipo de Llano am Donnerstag⸗ albend zunächſt, daß es den Streitkräften der Madri⸗ der Linksregierung bisher noch nicht gelungen ſei, auch nur eine einzige Abteilung des vorrückenden Heeres der Nationaliſten zurückzuſchlagen. Am Donnerctag ſei es den nationaliſtiſchen Truppen gelungen, die Stadt Gua⸗ daleanal in der Sierra Morena einzunehmen. Vor dem Einmarſch der Streitkräfte der Militärgruppe hätten die Roten ein Haus in Brand geſteckt, wobei 43 Perſonen den Feuertod erlitten hätten. Der General kündigte weiter Vergeltungs⸗ maßnahmen an den Familien marxiſtiſcher Parteigänger an, falls in San Sebaſtian Geiſelmorde ſtattfinden ſollten. Er gab ferner bekannt, daß am Donnerstag drei Flugzeuge der Linksregierung abge⸗ ſchoſſen worden ſeien und dementierte ſchließlich eine Madrider Meldung über die angeblich bevor⸗ ſtehende Beſetzung der Stadt Cordͤoba durch die Streitkräfte der Linksregierung. In einer Verlautbaxung des in den Händen der Militärgruppe befindlichen Senders von Sevilla wird die Nachricht von einem Luftbombarde⸗ ment Cordobas durch Flugzeuge der Links⸗ regierung beſtätigt. Der Sender teilt weiter mit, daß am Mittwoch die zwiſchen Granada und Antequera liegende Stadt Loja von den Nationa⸗ liſten beſetzt worden ſei. Der Sonderberichterſtatter oͤes„Diario da Manha“ meldet aus Avila, daß an der Guadarama⸗Front auf Seiten der Militärgruppe große Ak⸗ Enthüllungen im Moskauer Prozeß Kamenew belaſtet Bucharin, Tomski, Rykow und Sokolnikow — Moskau, 20. Auguſt. Die Vormittagsſitzung im Prozeß gegen Sin ow⸗ jew und Genoſſen am Donnerstag brachte wie⸗ derum intereſſante Enthüllungen Der Hauptangeklagte Kamenew kam erneut auf die Beziehungen der Ninowjew⸗Trotzki⸗Organiſation zat Angehörigen der früheren Rechtsoppoſi⸗ tion zu ſprechen. Solche Verbindungen hätten be⸗ ſtanden mit dem gegenwärtigen Chefredakteur der„JIsweſtija“ und früheren einflußreichen Mit⸗ glied des Polit⸗Büros, Bucharin, ſerner mit dem bisherigen Leiter der Gewerkſchaften und bisheri⸗ gen Leiter der vereinigten Staatsverlage, Tomſki, ſowie mit dem Telegraphenkommiſſar Rykow, dem früheren Volkskommiſſar des Sowjetruſſiſchen Rates. Dieſe Vertreter der früheren Rechtsoppoſition ſeien über die terroriſtiſchen Abſichten der Sinow⸗ jewgruppe im Jahre 1934 unterrichtet geweſen. Sie hätten ihre Hoffnungen, wieder zur Macht zu gelangen, auf den Erſolg der beabſichtigten Auſchläge gegen Stalin und die übrigen Partei⸗ ſpitzen geſetzt. Man vermutet, daß die genannten Perſonen zur Verantwortung gezogen werden. Beſonders belaſtend waren die Ausſagen gegen den früheren Volkskommiſſar für Finanzen und ſtellvertretenden Außenkommiſſar Sokolnikow. Kamenew gab den„verbrecheriſchen Charakter“ der Tätigkeit ſeiner Gruppe nicht zu, ſondern be⸗ tonte, daß ihm und Sinowjew, die unrechtmäßig von der Macht abgedrängt worden ſeien, jedes Mittel brauchbar erſchienen ſei, um wieder an die Macht zu kommen. Im übrigen wies Kamenew darauf hin, daß ſeine Gruppe ſtets ſicher geweſen ſei, im Einverſtändnis mit dem im Ausland wei⸗ lenden Trotzki zu handeln, da dieſer immer wieder die Anſicht vertreten habe, daß die„blutige Konten⸗ trierung der Macht in den Händen Stalins für Sowjetrußland verderblich ſei.“ So oft Kamenew verſuchte, über die ideologiſchen Motive ſeiner Tätigkeit zu ſprechen, wurde er vom Gerichtspräſidenten oder dem Staatsanwalt unter⸗ brochen oder nach anderen Dingen befragt. Der Geſamteindruck der bisherigen Verhandlung geht dahin, daß ſich der Umkreis dieſes Prozeſſes be⸗ deutend weiter erſtreckt, als zunächſt anzunehmen war und daß die Parteiſpitzen bei dieſer Gelegenheit mit allen Reſten früherer Oppoſitionen und allen Feinden des gegenwärtigen Regimes„aufzuräumen“ geoͤenken. Sinowiew im Verhör — Moskau, 20. Auguſt. Im weiteren Verlauf der Vormittagsſitzung im Terroriſtenprozeß wurde Sinowjew verhört. Er machte ausführliche Ausſagen über die Vorgeſchichte der„gegenrevolutionären“ Tätigkeit ſeiner Gruppe, wobei er oft mit theatraliſcher Poſe und häufig zum Publikum gewandt ſprach. Im weſentlichen beſtätig⸗ ten ſeine Ausſagen die Feſtſtellungen der Anklage⸗ ſchrift. Im Laufe des Sinowjew⸗Verhörs kam zum er⸗ ſtenmal auch Moiſſe Lurje zu Wort, der nach der Anklageſchrift Terrorakte auf Veranlaſſung einer fremden Stelle geplant haben ſoll. Die Stichhaltigkeit dieſer Anklage wurde dadurch nicht gerade bekräftigt, daß ſich bei ſeinen Ausführungen herausſtellte, daß Moiſſe Lurje mit dem be⸗ rüchtigten Emil Alexander identiſch iſt, der früher die Abteilung für Agitation und Pro⸗ paganda im Zentralausſchuß der Kommuniſtiſchen Partei in Deutſchland leitete! Weitere Angeklagte werden verhört (Funkmeldung der NM3.) + Moskau, 21. Auguſt. Die Donnerstag⸗Abendſitzung des Prozeſſes ge⸗ gen Sinowjew und Genoſſen brachte das Verhör der Angeklagten Smirnow, Olberg und Baermann. Smirnow, den Sinowjew noch am Donnerstag⸗ früh als den Führer der trotzkiſtiſchen Gruppe ſei⸗ ner Organiſation bezeichnet hatte, beſtritt, an der Vorbereitung terroriſtiſcher Akte im Auftrag Trotz⸗ kis unmittelbar teilgenommen zu haben. Die Angeklagten Olberg und Baermann erblär⸗ ten, ſie ſeien früher aktive Mitglieder in der ehemaligen Deut ſchen Kommuniſtiſchen Partei geweſen und hätten ſich ſeit den letzten Jahren Trotzki verſchrieben. Im Tone harmloſer Plauderei erzählte Olberg u.., wie er im Früh⸗ jahr 1936 unter der Mitwirkung einer Terroriſten⸗ gruppe aus Gorki(Niſchninowgorod) bei der Pa⸗ rade auf dem Roten Platz in Moskau aus Anlaß der Feier des 1. Mai einen Anſchlag auf Stalin durch das Werſen einer Bombe geplant habe(). Seine ſowie Baermanns Ausſagen müſſen mit größter Vorſicht aufgenommen werden. Die Verhandlung wurde darauf auf Freitag früh vertagt. tivität herrſche. Die Artillerie beſchieße ſchon ſeit Stunden die feindlichen Stellungen. Am Mitt⸗ wochnachmittag ſei es gelungen, Abteilungen der Linksregierung nach ſchweren Straßenkämpfen in Navalperal in die Flucht zu ſchlagen. Der Be⸗ richterſtatter des portugieſiſchen Blattes teilt ferner noch mit, er habe ſich durch eigenen Augenſchein überzeugen können, daß die Meldungen über eine angebliche Wiedereinnahme von Salamanca oͤurch die rote Miliz unrichtig ſeien. San Sebaſtians Gouverneur dankt Frankreich — Hendaye, 20. Auguſt. Die in San Sebaſtian erſcheinende Tageszeitung „Frante Popular“ vom 20. Auguſt bringt in Fettdruck die ſehr intereſſante Meldung, daß„der Herr Botſchafter von Frankreich in Spa⸗ nien die Aufmerkſamkeit hatte, den Zivil⸗ gouverneur der Provinz zu beſuchen und ihm ſeine Verurteilung des Vorgehens der Schiſſe der Nationaliſten„Almirante Cervera“ und„Eſpana“ zum Ausdruck zu bringen, deſſen Opfer die Stadt am Mittwoch geworden ſei. Der Botſchafter und ſeine Frau ſeien von mehreren franzöſiſchen und engliſchen Journaliſten begleitet geweſen.„Sie ver⸗ urteilten“, heißt es in der Meldung weiter,„dieſe Tat abſolut. Der Herr Botſchafter hat 500 Peſeten geſtiftet für die Sammlung zugun⸗ ſten der Geſchädigten. Der Herr Gouverneur hat dem würdigen Vertreter Frankreichs die tiefſte Dankbarkeit aller druck gebracht, ſowie die Zuneigung und Sym⸗ pathie, die unſer Volk in dem heroiſchen Kampf der Verteidigung ſeiner Freiheit dem großen fran⸗ zöſiſchen Volk gegenüber empfindet.“ * Dieſer Bericht der San Sebaſtianer Zeitung iſt zwar ſehr offenherzig, aber nach den Angaben eines franzöſiſchen Journaliſten— leider nicht vollſtändig. Denn in der Begleitung des Botſchafters Herbette ſoll ſich nach den Mitteilungen dieſes franzöſiſchen Journaliſten, der den Beſuch ſelbſt mitgemacht hat, außer den Vertretern von„Havas“,„Paris Soir“, „Matin“ und einem engliſchen Journaliſten, auch noch ein Major aus dem franzöſiſchen Luftfahrt⸗ miniſterium befunden haben. Ob dieſer Offizier auch nur gekommen iſt, um gegen das Vorgehen der Schiffe der ſpaniſchen Nationaliſten zu proteſtie⸗ ren, iſt nicht bekannt. Uebrigens ſoll der Gouver⸗ neur von San Sebaſtian dem franzöſiſchen Botſchaf⸗ ter ſeinen Dank für die„moraliſche Hilfe“ Frankreichs zum Ausdruck gebracht haben. Graf Baillet-Latour dankt dem Führer — Berlin, 20. Auguſt. Der Präſident des Internationalen Olympiſchen Komitees, Graf Baillet⸗Latour, hat an den Führer und Reichskanzler das nachfolgende Schrei⸗ ben gerichtet: „Herr Reichskanzler! Ich möchte Ew. Exzellenz danken für die Unterſtützung, die Sie der 11. Olym⸗ piade gegeben haben, deren großer Erſolg nur durch das tiefe Verſtändnis Ew. Exzellenz für den olym⸗ piſchen Gedanken möglich war. Mögen die Spiele dazu beitragen, die Zufriedenheit degs deutſchen Vol⸗ kes, die ich ihm von ganzen Herzen wünſche, zu wah⸗ ren und die für die Rettung unſerergefähr⸗ deten Ziviliſation ſo notwendige An⸗ näherung zwiſchen den Völkern zu för⸗ dern. Bevor ich Berlin verlaſſe, möchte ich Ew. Ex⸗ zellenz verſichern, daß Sie immer auf mich rechnen können, wenn die olympiſche Idee zu ihrem beſchei⸗ denen Teil in der Zukunft wiederum zum Wohle der Menſchheit eingeſetzt werden ſoll. Och bitte Ew. Exzellenz, die Verſicherung meiner ehrerbietigſten und dankbarſten Gefühle entgegen⸗ zunehmen. Baillet⸗Latour.“ Hauptſchriftleiter Dr. Alois Winbauer(in Urlaub) Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Politik, Theater, Wiſſen⸗ ſchaftu. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart- Handelstetl: Dr. ritz Bode⸗Lokaler Teil: Dr. Fritz hgammes-Sport: i. V: C. W. Fenne Süd weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer geitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1.—6 Schriſtleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenan. Sentaſtraße 2 .⸗A. VII. 1936. Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 20758 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 20349 Zur Zeit Preisliſte Nr.7 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto 3 San Sebaſtianer zum Aus⸗ 993 — Freitag, 21. Auguſt 1936 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 383 Mannheim umjubelt ſeine Olympiaſieger Triumphaler Einzug in die feſtlich geſchmückte Stadt Marſch unter Vlumenregen und Heilrufen der Sehntauſende zum Schloß- Feierlicher Akt im Schloßhof- Feſtabend im Roſengarten Allmählich wurde es immer feſtlicher in der Stadt, immer mehr Tannengrün rankte ſich empor, die langen Girlanden ſchwankten, die neuen Planken⸗ bauten mit goldenem Balkongitter machten ſich be⸗ ſonders, die Mädel hatten ſich gut angezogen. Hier und da tauchten ſchon Uniformierte und Schärpen⸗ träger auf, eifrig erklärte man ſich die Farben der Rudervereine, die Zeitungsmänner verkauften kleine Hakenkreuzfähnchen für die Kinder, und auf einmal war es ſchon über ſechs und Ladenſchluß. Wer ſich getraute, noch rechtzeitig zu kommen, ſchob hinunter zum Benzdenkmal. Dort herrſchte noch einige Un⸗ ſicherheit, wie ſie kommen würden, man plazierte Kinder da⸗ und dorthin, woher ſie wieder vertrieben wurden, wenn ſie nicht unerreichbar waren; und allmählich bekam man heraus, daß vorne die For⸗ mationen der Partei marſchieren würden, und daß die Olympiaſieger mitten durch die Sport⸗ vereine auf der Auguſta⸗Anlage hindurchfahren würden, um bann in der offengelaſſenen Lücke hinter den Formationen Platz zu finden. So kam es auch. Alles ſtand bereit, Ruöer⸗ klub zuerſt, dahinter Amicitia, dann Lud⸗ wigshafener Ruderverein und die übrigen Rudervereine, ſchließlich die ganzen Sportvereine,— ein Wald von Fahnen die ganze Anlage hinunter. Alles ſtaunte, daß es ſo viel Ruderer in der Stadt gibt, mit ſo luſtigen Mützen. Herzliche Anrede an einzelne, deren ruderiſche Aktivität breitlachend be⸗ zweifelt wird, und manches gute Wort darüber, daß wir jetzt nicht nur eine Straßenbahn⸗ und Brücken⸗ gemeinſchaft mit Ludwigshafen haben, ſondern auch eine Rudergemeinſchaft, und die iſt ſicher im Reich noch am meiſten beachtet worden. Langes Nachden⸗ ken und Erörtern, wo die Sieger wohl bleiben mögen, ob ſie ſich in Heidelberg noch ein wenig nebenbei feiern laſſen und dort auch für ſportliche Eingemeindung werben; denn zu offen⸗ ſichtlich war doch die Abſicht zu bemerken, da ſie nicht in Friedrichsfeld, ſondern in Heidelberg ausſtiegen. Auf einmal der befreiende Ruf„Sie kummel“, ein NScͤK⸗Rad mit Beiwagen teilte die Männer noch ein wenig nach rechts und links ab, dͤer Film⸗ wagen kam als erſter, und dann die Amicitialeute Gaber, Maier, Volle, der kleine Steuermann Bauer ſogar im eigenen Wagen. Die von Lud⸗ wigshafen zeigten immer wieder genau auf ihren Söllner, dann die Klubleute vom Zweier ohne, Strauß— Eichhorn, und ſchließlich ſogar Spengler von Waldhof und Deutſch von Frieſen⸗ heim und die Ruderlehrer. Ueberall mußten die Sieger jetzt Händedrücke austeilen, gut, daß ſie kräftige Finger haben. Aber wer nicht öͤran kam, dereklatſchte ihnen kameraoͤſchaftlich auf den Rücken, Angſt für den ſchönen Anzug kriegen Freudestrahlend, glücklich und stolz umarmen die Angehörigen die jungen Olympioniken (Photo: Schulz) konnte. Aſtern, Roſen, Nelken gingen in weitem Bogen auf die ſchön bekränzten Benzwagen nieder, es war ein herrlicher Taumel der Begeiſterung. Glücklich jeder, der hier ausgeharrt hatte, und ſo nah dabei war. Der Marſch zum Schloß Bald ſchmetterte der Muſiktrupp von der Stan⸗ darte 10 einen Marſch, und los ging es rechts um den Friedrichsplatz herum, Richtung Planken. Ueberall viel Möglichkeit, Ueberſicht zu gewinnen; auf Gittern, Bäumen, Bauzäunen, Laternenpfählen die Jugend, ſchön geſittet die Aelteren im Fenſter, und doch öfter die Beine herausbaumelnd. So iſt es leichter, mit dem Photokaſten zu viſieren, und auch Möglichkeit gegeben, mit weitausholendem Schwung die Blumen an den Mann zu bringen,— während Mama, Bruder oder Bräutigam feſthielten, damit niemand mit Uebergewicht den anderen auf den Hut falle. Weiter, weiter geht es durch die Planken, to⸗ ſende Begeiſterung, ſchmetternde Heil⸗ rufe, und dann, ſowie die Sieger vorüber waren, andächtige Betrachtung der Rudervereine und In⸗ formation von allen Seiten, wer dieſer und jener ſei, der auch dazugehöre. Großartige Umgehungs⸗ manöver im Laufſchritt durch den Plankenhof führ⸗ ten zu doppelt und dreifacher Begrüßung. Unter den Baugerüſten und offenen Geſchäften der Neu⸗ bauten verlief man ſich leicht, wenn einen nicht der Schutzmann aufhielt; wer klettern konnte, der zeigte Oberbürgermeister Renninger grüßt im Schloßhof Mannheims Olympiasieger (Photo: Schulz) es auch hier. Aber den beſten Blick zu ebener Erde hatten die an der Ecke vom Pfälzer Hof, weil hier der Zug in ſo breitem Bogen in die Breite Straße einſchwenkte, hier ſtand man aber auch gepreßt bis an die Häuſerwand. Am Schloß fing es in der Dämmerung magiſch zu leuchten an. Von der-Schule funkten mächtige Scheinwerfer zur Front des Mittelbaues hinüber, und es leuch⸗ teten die farbigen fünſ Ringe von innen heraus. Sinnig und wohlorganiſiert gabelten ſich am Schloßeingang die Marſchrichtungen nach drei Sei⸗ ten, und man hatte Muße, die einzelnen Vereine und Organiſationen zu betrachten; denn auf ſo immer ſchon, die der Sänger mit viel einem Haufen ſieht man ſie ſo leicht nicht wieder. Da kamen die alten Soldaten mit Spielmannszug, die Turn⸗ und Sportvereine, ob für Fußball, Leicht⸗ athletik, Boxen oder Ringen, Radfahren nicht zu vergeſſen. Die Schützen hatten viel prächtige neue und alte Fahnen, aber am prächtigſten ſind, wie Wimpeln. Am Schluß kam der Odenwaldklub, der den geſun⸗ den Sport des Wanderns darſtellt. Das nachoͤrängende Publikum brach ſich an dem Keil von SͤA und Polizei in der Mitte vom Ein⸗ gang, und zog ſeitwärts an den Stricken vorbei in den Schloßhof, wo doch noch mancher gute Platz zu finden war. Es war 7,41 Uhr, Geſang ertönte, und die Feier ging los. Ehrung im Schloßhof Feder Ruderer erhält eine goldene Ahr mit Widmung— Amititia und Mannheimer Rudertlub werden durch Stiftung eines Achters geehrt Die Dämmerung ſenkt ſich auf den Schloßhof herab, als ſich die Ehrengäſte, die Vertreter der Partei und ihre Gliederungen, von Staat, Wehr⸗ macht und Stadt, vor der vor dem Mittelbau des Schloſſes errichteten Bühne verſammeln. Ueber drei mächtigen Hakenkreuzfahnen ſchweben die fünf olym⸗ piſchen Ringe. Jedes Fenſter im Oberſtock der Seitenflügel iſt mit einer Reichsfahne geſchmückt. Dazwiſchen Tannengirlanden mit Goldroſetten an den Fenſterbrüſtungen. Der dem Feſtzug vorbehal⸗ tene Platz iſt mit Seilen abgeſperrt. Dahinter drängen ſich viele Tauſende. Begeiſterter Jubel brauſt auf, als die Olympia⸗ ſieger durch den Mittelgang zur Bühne ſchreiten. Nach der Begrüßung durch die führenden Perſönlich⸗ keiten eilen die Gefeierten auf ihre Angehörigen zu, die ſich mit Blumen eingefunden haben. Um.40 Uhr iſt der viertelſtündige Einmarſch beendigt. Die Fahnen der beteiligten Rudervereine haben auf der Bühne Aufſtellung genommen, wohin ſich auch die Olympiaſieger begeben. Der Chor„Flamme empor“, von der Bezirks⸗ gruppe 1 der Stadtvereinchunter Adams Leitung geſungen, rauſcht auf. Ihm folgt, von der SA⸗Ka⸗ pelle begleitet,„Flieg deutſche Fahne flieg“. Dann ergreift Oberbürgermeiſter Dr. Renninger das Wort. leitend feſt, daß zum erſten Male in der Geſchichte unſerer Stadt eine Mannſchaft von der Olympiade mit der goldenen Medaille zurückkehre. Er begrüße ſämtliche Mitkämpfer, insbeſondere die Ruderer, auf Unter ſtürmiſchem Beifall ſtellt er ein⸗ das herzlichſte und beglückwünſche ſie im Namen der Stadt Mannheim zu ihren überragenden Leiſtungen. Als die Olympiaſieger nach Berlin abgereiſt ſeien, habe man gewußt, daß ſie alles einſetzen würden, um Deutſchland an erſte Stelle zu bringen. Und als ſie ſahen, daß der Führer mit größter Anteilnahme die Rennen verfolgte, da möge ihnen wohl das Herz höher geſchlagen haben, da hätten ſie gewußt, daß es ſür Deutſchland zu kämpfen galt. Für alle, die da⸗ bei ſein durften, ſeien die beiden Rennen, in denen die Mannheim⸗Ludwigshafener ſiegreich waren, ein wunderbares Schauſpiel geweſen. Wenn man ſich frage, wie es kam, daß noch drei Goldmedaillen von deutſchen Ruderern erſtritten wurden, dann könne die Antwort nur lauten: gemeinſamer Glaube, gemeinſame Kraft und der Wille, Deutſchland an erſte Stelle zu ſetzen, haben die hervorragenden Siege erfochten. Unter ſtürmi⸗ ſchem Beifall ſtellte der Oberbürgermeiſter feſt, daß die Mannheimer ſtolz darauf ſeien, daß zwei Gold⸗ medaillen hierher gefallen ſeien. Er ſpreche nicht nur den Siegern die herzlichſten Glückwünſche aus, ſondern auch dem Mannheimer Ruderverein Ami⸗ citia, dem Mannheimer Ruderklub und dem Lud⸗ wigshafener Ruderverein für die unermüdliche vor⸗ bereitende Arbeit, aber auch den beiden Trainern Gwinner und Erb.(Stürmiſcher Beifall.) Alle Namen würden in Mannheim unvergeßlich bleiben. Brauſender Jubel rauſcht auf, als der Ober⸗ bürgermeiſter nunmehr bekannt gibt, daß jeder ſiegreiche Ruderer eine goldene Uhr mit Widmung und Stadtwappen erhalte. Der Kameradſchaftsabend im Roſengarten Ruderer und Handballer wurden geehrt Einen würdigen Abſchluß des geſtrigen Tages, der ganz im Zeichen der Mannheimer Olympiaſieger und ⸗Kämpfer ſtand, bildete der Kamerad⸗ ſchaftsabend, den die Ortsgruppe Mann⸗ heim des Reichsbundes für Leibesübun⸗ gen im Nibelungenſaal des Roſen⸗ gartens veranſtaltete. Wie ſchon am ſpäten Nach⸗ mittag in den Straßen, ſo ſtellte ſich auch hier die Mannheimer Sportwelt überaus zahlreich ein, um mit den Olympiaſiegern einige frohe Stunden zu verleben. Unter dem Jubel des voll beſetzten Saales nah⸗ men die Kämpfer ihren Einzug und bald eröffnete die Kapelle der Städt. Betriebsverwaltung mit einem flotten Marſch den Reigen der Darbietungen. Für einen beſonderen Ohrenſchmaus ſorgte ein Doppel⸗ quartett, das unter der Stabführung von Muſik⸗ direktor Gellert zwei Lieder in meiſterlichem Vortrag zu Gehör brachte. Flora und Lieder⸗ halle waren die Vereine, die ſich hierbei vorſtell⸗ (Fortſetzung auf Seite 4) Ferner ſtifte die Stadt Mannheim dem Mannheimer Ruderverein Amicitia und dem Mannheimer Ruderklub je ein Achter⸗Renn⸗ boot. Von neuem brauſt ein Jubelſturm über den Schloß⸗ platz. Es laſſe ſich, ſo führt der Redner weiter aus, nicht in Worte faſſen, was man empfinde, wenn man ſich vergegenwärtige, mit welchem Stolz und mit welcher Freude der Führer die ſiegreichen Mann⸗ ſchaften begrüßt habe, wie er ſtundenlang mit den Siegern verweilte und ihnen ſagte, wie glücklich er ſei, daß die Mannſchaften geholfen haben, Deutſch⸗ land in dieſer Weiſe herauszuſtellen. Daß Mann⸗ heimer daran beteiligt waren, darauf ſeien alle Mannheimer ganz beſonders ſtolz. Als der Redner nochmals dafür gedankt hat, daß die ſiegreichen Ru⸗ derer dͤie Stadͤt Mannheim ſo ehrenvoll vertreten haben, ſchließt er mit einem„Sieg Heil!“ auf die Olympiaſieger und ſchmückt jeden mit einem Kranz mit Schleifen in den Stadtfarben. Miniſterialrat Kraft verbindet mit ſeinen Glückwünſchen die Verſicherung, daß man von den erzielten Erfolgen wohl geträumt, aber an ſie nicht geglaubt habe, Erfolge, die den Ruhm Deutſchlands als führende Rudernation der ganzen Welt begründet hätten. Er möchte aber auch der übrigen badiſchen Olympiaſieger gedenken, namentlich der beiden Turner, und ihnen einen Gruß ſenden. Er glaube ſich ferner verpflichtet zu fühlen, derer zu gedenken, denen in Berlin ein Erfolg ver⸗ ſagt blieb, die aber ihr Mißgeſchick mit ſportlichem Anſtand getragen hätten.(Stürmiſcher Beifall.) Der Reichsbund für Leibesübungen habe keine materiel⸗ len Güter zu verſchenken. Dafür würden aber Sieg und Leiſtungen in die Herzen der badiſchen Sport⸗ welt für ewige Zeiten eingetragen ſein. Notörliche Korwässer Heilwässer Tafelwässer in frischen fbllungen hei Hooptaſederioge PETER RIxIus MINERNTWASSER-SFEZALSESCHRFT Teieior Nu 267 80 à 267 97 Wenn er heute eines Mannes beſonders gedenke, ſo geſchehe es, weil er als Vertreter des badiſchen Unterrichtsminiſteriums ſpreche. Er meine Herrn Strauß vom Zweier ohne Steuermann. Er über⸗ bringe herzliche Grüße des Herrn Miniſters Dr. Wacker und mit den Glückwünſchen den Ausdruck der Bewunderung für die überragenden Leiſtungen. Der Herr Miniſter habe ihn beauftragt, Herrn Strauß mitzuteilen, daß er ihn unter dem heutigen Tage zum außerplanmäßigen Lehramtsaſſeſſor erununt habe.(Stürmiſcher Beifall.) Als Betreuer des ba⸗ diſchen Sports habe er die Verpflichtung, die In⸗ teveſſen der Mitglieder nach allen Richtungen nach⸗ drücklich zu vertreten. Deswegen habe er heute mor⸗ gen an den Gauleiter der NSDAP die briefliche Bitte gerichtet, die badiſchen Olympia⸗ ſieger, ſofern ſie noch keine Parteigenoſſen ſind, bei der nächſten Gelegenheit in die Partei auf⸗ zunehmen. Er glaube im Namen aller anderen Parteigenoſſen zu ſprechen, wenn er behaupte, daß die alten Parteigenoſſen dieſe Anregung beſonders warm befürworten und begrüßen werden. Das Streben des Führers, das deutſche Volk zu einer geſunden und angeſehenen Nation zu machen, könne nur durch Gipfelleiſtungen unterſtützt werden. Die Mannheimer Olympiaſieger hätten dieſe Unterſtützung in hervorragender Weiſe in die Tat umgeſetzt. Die Erfolge, die die deutſchen Kämpfer auf der Olympiade erzielt hätten, bezeug⸗ ten, daß der deutſche Sport in den drei Jahren der nationalſozialiſtiſchen Herrſchaft ſich außer⸗ ordentlich vervollkommnet habe. Er möchte bitten, auf dieſem Wege weiter zu gehen.„Gehen Sie“, ſo ruft der Redner,„nach kurzer Pauſe wieder an Ihre Arbeit. Der Weg iſt Ihnen vorgezeichnet. Er führt in vier Jahren nach Tokio. Wir wünſchen, daß alle Zwölf in Tokio wieder anweſend ſind und mit der zweiten Goldmedaille zurückkehren.(Stür⸗ miſcher Beifall.) Kreisleiter Dr. Roth würdigt den Olympiaſieg der Mannheimer Ruderer unter dem Geſichtspunkt, daß ſie dem deutſchen Volk in ſeinem Exiſtenzkampf geholfen haben. Deshalb ſei für alle Sieger größte Anerkennung geweſen, daß der Führer ihnen für ihre Leiſtungen ſeinen Dank im Namen des deutſchen Volkes abgeſtattet hat. Er ſei davon überzeugt, daß die kommende Ju⸗ gend aus dieſen Taten lernen und ſich ein Beiſpiel nehmen werde, daß die Luſt für den Sport ſich in der deutſchen Jugend ſo ſteigern wird, daß immer wieder die Leiſtungsfähigſten ſich für den Kampf ein⸗ ſetzen und damit Deutſchland immer mehr Geltung verſchaffen. Und ſo danke er im Namen der Kreis⸗ leitung für die Willenskraft und den Idealismus, mit denen die Sieger in monatelanger Arbeit ſich vorbereitet hätten. An dieſer unermüdlichen Ener⸗ gie, die ſich für eine Sache einſetzte, von der man nicht wußte, ob ſie zum Siege führen werde, könne ſich jeder Deutſche ein Beiſpiel nehmen. In dieſem Sinne ſchließt der Redner mit einem„Sieg Heil!“ auf Fühver, Volk und Olympiaſieger, dem die Na⸗ tionallieder folgen. Damit iſt die halbſtündige Feier beendigt, die bei allen Teilnehmern tiefe Eindrücke hinterließ. Sch. 4 8 Nach einer guten halben Stunde hörte man auf den Planken wieder Trommeln, und ſchon waren auf dem Rückmarſch zum Roſengarten zu ſehen die alten Soldaten, diesmal an der Spitze, ihnen folgend die Turner und Schützen, die Fahnenabord⸗ nungen und ſchließlich die Ruderer und Olympia⸗ ſieger, und wieder ging ein gewaltiges Rufen und Grüßen und Händeklatſchen los, die Jugend kletterte überall an den Wagen hoch, und wollte ſie gar nicht weiterfahren laſſen — 4. Seite/ Nummer 383 —————————————— Neue Mannheimer Zeitung/ Mittaz Ausgal Buſatzfamilienunterſtützung für Dienſtpflichtige Bei der Bemeſſung der Familienunterſtützung für Dienſtpflichtige ſoll, wie der Reichsinnenminiſter und der Reichsfinanzminiſter in einem Runderlaß hervorheben, auf die bisherigen Lebensver⸗ hältniſſe des Unterſtützungsberechtigten Rückſicht genommen werden. Die Richtſätze ſind lediglich Maßſtäbe zur Ermittlung des Regelbedarfs für durchſchnittliche Lebensverhältniſſe, ſie können ſomit beim Vorliegen eines höheren Bedarfs überſchritten werden. Im einzelnen haben die Miniſter ange⸗ orönet, daß in ſolchen Fällen eine Zuſatzfami⸗ lienunterſtützung in Höhe von 50 v. H. der Summe gewährt werden ſoll, um die das Geſamt⸗ einkommen des Unterſtützungsberechtigten nach dͤem Geſtellungstage hinter ſeinem durchſchnittlichen Ein⸗ kommen während des letzten halben Jahres vor der Aushändigung des Geſtellungsbeſehls zurückbleibt. Bei der Berechnung des Geſamteinkommens bleiben übrigens freiwillige Zuwendungen des Arbeit⸗ gebers des Einberufenen außer Betracht. Auf dieſe Zuſatzfamilienunterſtützung haben allerͤings die Angehörigen der dur Erfüllung der aktiven Dienſtpflicht oder der Arbeitsdienſtpflicht Einberufenen des Geburtsjahrganges 1914 und der jüngeren Geburtsjahrgänge einſchließlich der auf Grund freiwilliger Meldung Einberufenen dieſer Geburtsjahrgänge keinen Anſpruch. Hier iſt durch Ueberſchreitung der Richtſätze je nach Lage des Einzelfalles zu helfen. Halteſtelle„Plankenhof“. Wir geben davon Kenntnis, daß der Name der Halteſtelle„Stroh⸗ märkt“ mit Rückſicht auf den Ausbau des in der Nähe befindlichen Plankenhofes „Plankenhof“ geändert wurde. 70. Geburtstag. Heute feiert der Bruder des früheren Bürgermeiſters Ritter, Juſtizrat Dr. Rit⸗ tex, der 32 Jahre lang das Notariat Ladenburg ge⸗ leitet und nach ſeiner Zurruheſetzung ſeit 5 Jahren ganz in Mannheim(E 7, 1) lebt, in Rüſtigkeit und Friſche ſeinen 70. Geburtstag. Der hoch⸗ geſchätzte Jubilar, auch als Sportsmann ſehr be⸗ kannt, wohnte den Olympiſchen Spielen in Berlin mit großer Begeiſterung bei. Wir gratulieren! Kraſt durch Freude Uc 66/36— Berlin vom 27. bis 31. Auguſt. Zu dieſem Rundſunkſonderzug nehmen unſere Geſchäftsſtellen, Orts⸗ gruppen, Kö⸗Warte noch Anmeldungen entgegen. Wäh⸗ rend der Rundſunkausſtellung können die Anlagen des Reichsſportſeldes in Berlin(Stadion, Dietri art⸗ Bühne, Schwimmſtadion) beſichtigt werden. Preis 24 4 (ohne Mittag⸗ und Abendeſſen). Achtung! Urlauber, die mit Kraft ͤurch Freude in der Zeit vom 11. bis 18. Juli 1936 im Allgäu waren und in den Ortſchaften Bolſterlang und Sonderdorf gelegen hoben, treffen ſich am kommenden Samstag, 22. Auguſt, 20.30 Uhr wie verabredet im Reſtaurant Hermann Teifel, Zeppelinſtraße 49. in Halteſtelle Der Kameraoſchaftsabend im Roſengarten (Foriſetzung von Seite 9) ten. Als erſter Redner des Abends ergriff der Ortsgruppenleiter des Reichsbundes für Leibesübungen, Stalf, das Wort. Nach der Begrüßung der Olympiaſieger und der Ehrengäſte, von denen an erſter Stelle der Oberbürgermeiſter unſerer Vaterſtadt zu nennen iſt, betonte Herr Stalf die rege Anteilnahme der Be⸗ völkerung an den Ehrungen des Tages. Er gab ſei⸗ ner Freude Ausdruck, daß es ihm vergönnt ſei, als Führer der Mannheimer Sportler zum erſten Male Olympiaſieger in Mannheim beglückwünſchen zu können. Der 14. und der 20. Auguſt 1936 ſeien Mark⸗ ſteine in der Sportgeſchichte der Stadt Mann⸗ heim, geſetzt ͤͤurch die tapferen Kämpfer, die nach hartem Ringen gegen die Beſten der Welt, als Sieger her⸗ vorgingen. Er dankte im Namen der Ortsgruppe für die prachtvollen Leiſtungen der Ruderer und der Hanoballer, die in den Vorſpielen mit zu dem Siege der deutſchen Mannſchaft beigetragen haben. Auch ſie wurden mit den Trainern der Rudermannſchaf⸗ ten von der Stadtverwaltung mit den gleichen Ehrengaben bedacht, wie ſie die Sieger erhiel⸗ ten. Auch den Leichtathleten Neckermann und Greulich, denen der Sieg verſagt blieb, wurde Anerkennung zuteil, denn der beiſpielloſe Erfolg der 11. Olympiſchen Spiele iſt begründet in der Einig⸗ keit der Nation, dem Einſatz aller Sportler und der tatkräftigen Unterſtützung dͤurch die Behörden und des Reiches, an der Spitze der Führer, der durch ſeine rege Anteilnahme bei den Kämpfen weſentlich zu den Erfolgen der deutſchen Teilnehmer beige⸗ tragen hat. Neben dem ſportlichen ſei auch der poli⸗ tiſche Erſolg groß geweſen, was am beſten die Aus⸗ führungen beweiſen, die der Führer der ſüdafrika⸗ niſchen Boxer am Vortage gemacht habe. Das olym⸗ piſche Feuer werde weiter brennen in den Herzen aller, die den Kampf der Weltbeſten miterleben konn⸗ ten. Mit einem Ausblick auf die Olympiade 1940 und einem„Sieg Heill“ auf den Reichsbund und die Olympiaſieger ſchloß Herr Stalf ſeine Anſprache. Mit einem ſinnvollen Fahnenreigen fanden die Turnerinnen des TV1846 Beifall, die ſpäter, wieder unter Leitung von Frau Storz, ihre ſchöne gemeinſame Schulung zeigten. Eine Sonderehrung gab es durch den Landesinnungsmeiſter Weſch, der ſeinem Berufskameraden Hans Maier im Namen der Fleiſcherinnung ein prachtvolles Ge⸗ ſchenk überreichte und auch dabei ſeine Sportkame⸗ raden im Boot nicht vergaß Für den Mannhei⸗ mer Regattaverein ſprach ſein Vorſitzender, Herr Hoffmann. Er begrüßte die Gewinner der Goldmedaille und feierte die gemeinſame ſportliche PSDDrn 11 Das Sportfeſt der Soldaten Am Sonntag im Hindenburgpark Olympia verpflichtet, und dieſes Abſchneiden unſerer deutſchen Mannſchaft verpflichtet uns beſon⸗ ders, hier am wieder beſreiten Rhein es unſeren deutſchen Olympiateilnehmern nachzutun und in kleinerem Rahmen nachzueifern. Unſere deutſchen Reiter haben es in Berlin wieder gezeigt, daß wir deutſche Reiter ſind, die es mit den Beſten der Welt aufnehmen. So wird auch auf dem Sportfeld der 12. MG⸗Kompanie des IR 36 am Sonntag, dem 23. Auguſt, im Hindenburgpark das Pferd im Mittel⸗ punkt der Vorführungen ſtehen. Trotz der Motoriſierung und der Vormachtſtel⸗ lung der Technik, lebt im heutigen deutſchen Heere der Geiſt eines„Seydlitz und Ziethen!“ Und es ſind jetzt gerade die Infanterie⸗Regimenter mit ihrem großen Pferdebeſtand, die dieſe Tradition hochhalten. Angeſangen vom Springen über lebende Pferde, einem Sport, den unſere Vorfahren, die Ger⸗ manen ſchon betrieben, man braucht nur an den Kö⸗ nigsſprung über ſieben lebende Pferde zu erin⸗ nern, einer Quadrille in den hiſtoriſchen Uniformen der„Friderizianiſchen Armee“, wird man auch zeit⸗ gemäße Reitervorführungen ſehen können. Es gibt in jedem Infanterie⸗Bataillon nur eine Formation, die ſich ſchneller als im Schritt vorwärtsbewegen kann, Das iſt der Begleitzug der MG⸗ Kompanie. Sämtliche Bedienungen und Mann⸗ ſchaften ſind beritten bzw. aufgeſeſſen. Daraus er⸗ geben ſich als Aufgabenkreis für dͤen B⸗Zug Spe⸗ zialaufgaben, die meiſt mit äußerſter Geſchwin⸗ digkeit ausgeführt werden müſſen. Dieſe, hier am Rhein wohl noch nie gezeigte Formation, wird man, mit ihren atemraubenden Vorführungen ſehen können. Neben der Kunſt des Reitens wivd in einer zwei⸗ und vierſpännigen Fahrſchule die Kunſt des Fahrens gezeigt. Gymnaſtiſche Vorführun⸗ gen mit Medizinball und Speer in Begleitung von Muſik werden einen Einblick in den ſportlichen Aus⸗ bildungsſtand der Truppe zeigen laſſen. Ein Gradmeſſer für den Geiſt, der in einer Truppe herrſcht, iſt ſchon immer der Geſang geweſen. Und ſo wird auch der Sängerchor mit ſeinem Geſang zeigen, daß der Geiſt der 12. nicht ſchlecht iſt. Am Sonntag, dem 23. Auguſt 1936, wollen wir Soldaten der Bevölkerung von Ludwigshafen zeigen:„Was treiben wir in unſerem Dienſt, was lernen wir in dem einen Jahr der Ausbildung und welch Geiſt ſteckt in uns“! Es wird nochmals darauf hingewieſen, daß die Hauptdarbietungen am Sonntag, dem 2. Auguſt 1936, mit militäriſcher Pünktlichkeit um 16 Uhr be⸗ ginnen und Haß jeder dazu herzlichſt eingeladen iſt. Neues vom Pfalzbau ch. Auguſt. mmer das gleiche, erfreuliche Bild, wenn man in* Pfalzbaukaffee kommt: Lachen, Frobſinn und viele Menſchen eifrig beim Tanz. Sie haben auch allen Grund dazu. Denn, wer in den Pfalsbau kommt, wird bald angeſteckt von der frohen Laune, die die Künſtler der Muſik, des Tanzes und der Sprache verbreiten. Dieſesmal gebührt Hans Slick auf Luc Scherwath das Lob, am meiſten dazu beigetra⸗ gen zu haben. Er zeigt ſich als ausgezeichneter Ver⸗ wandlungskünſtler. Nicht neu iſt ſeine Kompo⸗ niſtendarſtellung, aber er macht dies ſo mei⸗ ſterhaft, mit wenigen Griffen und Mitteln, daß man ihm gerne zuſieht und ſeinen hellen Spaß daran hat. Mit überraſchend gutem Einfühlungsvermögen mei⸗ ſtert die Kapelle Hans Arendt ihre ſchwierige Aufgabe. und ſichert dieſer Nummer damit einen ſchö⸗ nen Erfolg. Auch was Saletto an Akrobatik zeigt, kann ſich durchaus ſehen laſſen. Er beherrſcht ſeinen Körper vorzüglich und bringt einiges, was man nicht oft zu ſehen bekommt. Wenn er ſich von einem beinahe 3 Meter hohen Gerüſt rückwärts auf die Hände fal⸗ len läßt, hält man doch die Luft an. Daß er auch den akrobatiſchen Tanz beherrſcht, bewies er ſehr eindrucksvoll zuſammen mit ſeiner Partnerin in einem Walzer und einer„Akrobatiſchen Sympho⸗ nie“, Das alles ſchwierigſte Artiſtik, mit Eleganz gezeigt. 33 Frohe Stunden im Hieſ'l Die Leitung des Bayeriſchen Hieſ'l hak für den Reſt des Auguſt eine recht vielſeitige und unterhalt⸗ ſame Spielfolge zuſammengeſtellt. Die Anſage be⸗ ſorgt Artur Menzler, ein Raoͤſchläger von der Bolkerſtraß' und Königsallee in Düſſeldorf. Rhei⸗ niſcher Humor und rheiniſche Fröhlichkeit durchpulſen ſeinen Vortrag und ſeine Lieder. Liebe und Koch⸗ kunſt bringt ſeine Partnerin Anni Lorelly auf einen Nenner. Zur volkstümlichen Aufmachung paßt gut der urwüchſige Inhalt ihrer Darbietungen und ihre draſtiſch heitere Art. Rank und ſchlank iſt Ruth Charls. Für ſeine Apachen⸗Parodie konnte Hermann Charls keine beſſergeeignete Tänzerin finden; er trägt ſeine Gefährtin wortwörtlich auf der Hand, auf dem Kopf und auf dem Hals. Stam⸗ bul& Co. iſt der Firmenname für einen kleinen unſcheinbaren Türken und ſeine Gehilfin, der als „Muß⸗al⸗Sayed⸗Ali“ allerhand Hokuspokus aus Aegypten zeigt, aber ſeine Höchſtform im orientaliſchen Springakt findet: es handelt ſich um„Salti⸗morta⸗ les“, bei denen der Künſtler 10 brennende bewegliche Lampen und neun loſe Porzellantaſſen auf dem Ser⸗ vierbrett in der Hand hält und mit durch die Luft wirbeln läßt, ohne daß es irgendwelchen Bruch gibt! Den anregenden Abend ſchließt ein humorgewürzter Sketſch der Firma Menhler& Comp. Die Hieſ'l⸗Hauskapelle mit dem Geigenvirtuoſen Ebert iſt die immer aufs neue erprobte wertvolle muſika⸗ liſche Stütze der Hausfrau. Heutige Veranſtaltungen: Hindenburgpark: 16 bis 18 und 20.15 bis 22.90 Uhr Kon⸗ zert des Muſikzuges der 10. SS⸗Standarte. Abends Sonder⸗Konzert unter Mitwirkung von Eliſabeth Brun⸗ ner(Sopran). Stern⸗Kaffee: Konzert und Tonz.“ 0 Bayriſcher Hieſl: Familien⸗Varieté. Pfalzbau⸗Kaffee: Kleinkunſtbühne und Tan, Kafſee Vaterland: Konzert und Tanz. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt:„Allotria“.— Palaſt⸗Lichtſpiele:„Im Sonnen⸗ ſchein“.— Ufa⸗Rheingold:„Ein ſeltſamer Gaſt“.— Union: „Ein Walzer um den Stephansturm“.— Atlautik:„Golo nach Singavore“. ee„Der Dſchun⸗ gel ruft“. ebenſo ſehr das muſik Leiſtung. Mit den Siegen unſerer Ruderer ſei Deutſchland zu der erſten Rudernation der Welt geworden, durch Siege, die durch Energie und raſt⸗ loſes Training, trotz oftmals widriger Umſtände, erſochten wurden. Er gab ein ſchönes Bild von den Rennen in Grünau, vom Jubel der Zuſchauer bei den erſten beiden Rennen, bei denen ſich die Mann⸗ heimer die Spitze erkämpften. Beſonders erfreulich ſei es, daß ſämtliche deutſchen Ruderer im 100. Jahre der deutſchen Ruderei, zu olympiſchen Me⸗ daillen kamen. Unter dem Jubel der Zuſchauer überreichte er den Vereinsführern der drei ſiegreichen Ruder⸗ Vereine prachtvolle Lorbeerkränze. Ein„Sieg Heill“, das dem Führer und dem Ruder⸗ ſport galt, brachte den Ausklang, dem ſich die be⸗ geiſtert geſungenen Nationalhymnen anſchloſſen. „Die Hotters gaben anſchließend zwei Pfälzer Lieder zum beſten, die ſelbſtverſtändlich großen An⸗ klang fanden. Ein großes Handharmonikaorcheſter vervollſtändigte mit ſchmiſſigen Weiſen das Pro⸗ gramm und dann kam eine Delikateſſe. Unſer be⸗ liebter Fritz Weinreich ließ es ſich nicht neh⸗ men, in ſeiner humorvollen Art ſeinen Dank an die Sieger zum Ausoruck zu bringen. Immer wie⸗ der unterbrach herzlicher Beifall ſeine Worte, die ſo treffend ſeine Freude zum Ausdruck brachten, daß„Mannem vorne“ war. Eine Sonderehrung der Mannheimer Olympia⸗Handballer nahm der Gaufachamtsleiter Kehl vor, der die Verdienſte der Spieler Spengler und Müller ſowie des Sportvereins Waldhof hervorhob. Damit fand der offizielle Teil ſein Ende, womit jedoch nicht geſagt ſei, daß alles nach Hauſe ging, denn in fröh⸗ lichem Kreiſe wurden hier noch weitere Stunden verlebt, und manches Klubhaus, das noch aufgeſucht wurde, könnte viel Schönes erzählen, denn jetzt war erſt richtig Gelegenheit, in kleinerer Runde die Sieger von Berlin berichten zu laſſen. Stanokonzert auf dem Marktplatz Während ſich in den Durchgangsſtraßen der Olympiaheimkehrer die Menſchen ſammelten und überall die letzten Vorbereitungen für die Sieges⸗ feier getroffen wurden, muſizierte der Gaumuſik⸗ 8 ug des Reichsarbeitsdienſtes auf dem Marktplatz, umgeben von einer vielhundertköpfigen Zuhörerſchar. Und es war des Zuhörens wert. Lange ſchon haben wir nicht mehr ſolch ſchmiſſige und bis ins letzte ausgeſeilte Blasmuſik gehört. Stark war der Beifall und von den Mannen redlich ver⸗ dient. Der Dirigent hat ſeine Muſiker in der Hand, und jeder folgt willig und freudig unter Hergabe ſeines ganzen Könnens, das bei keinem der Arbeits⸗ dienſtmänner gering iſt. Ganz groß war aus den „Meiſterſingern“ der Gruß an Hans Sachs und der Aufzug der Zünfte. bendigkeit und klanghafter Fülle das Charakterſtück „Die Wachtparade“, und zu heller Begeiſterung hin⸗ reißend der zackige und ſchmiſſige Marſch des alten Deſſauer. Der Soliſt ein virtuoſer Bläſer, und ſeine übrigen Kameraden von Rhythmus und Prä⸗ ziſion erfüllte Helfer. Die Zuhörer wollen kein Ende finden mit ihrem Beifall. Auf jeden Fall: der Auftakt war verheißungsvoll und bei den beiden Konzerten am und rabend wird eine wohl ſehr ſtarke Zuhörerſchaft ſich manche Zugabe erzwingen. Ins Rutſchen geraten. Ein durch die Plöck fa render Kraftradfahrer geriet am Meithwoch f der naſſen Straßendecke ins Rutſchen und ſtürzte zu Boden. Die Soziusfahrerin trug hierbei leichte Ver⸗ letzungen davon; ſie mußte ärztliche Hilfe in An⸗ ſpruch nehmen. Zuſammenſtoß. Beim Einbiegen von dem Neckar⸗ ſtaden in die Sophienſtraße ſtieß am Mittwoch ein Perſonenkraftwagen mit einem Radfahrer zuſam⸗ men. Berletzt wurde niemand. Das Fahrrad wurde leicht beſchädigt. Die Schuld an dem Zuſammenſtoß trifft den Führer des Perſonenkraftwagens, weil er die Linkskurve nicht vorſchriftsmäß ren hat. cht vorſchrif mäßig ausgefah⸗ Gegen einen Baum geſahren. Donnerstag frü ſuhr ein Perſonenkraftwagen gegen einen 55 ſüdlichen Gehweg der Leopoloſtraße ſtehenden Baum. Der Führer des Wagens wurde verletzt und mußte ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen. Der Perſonen⸗ kraftwagen wuröe beſchädigt. Pilz⸗ und Heilkräuterwanderung „Wie alljährlich werden auch in dieſem Jahre wieder Pilzwanderungen abgehalten werden. Mor⸗ gen Samstag geht es mit Herrn W. Schädlich zu einer Pilz⸗ und Heilkräuter⸗Wanderung in die Gegend der Drei Eichen.(Treffpunkt 14 Uhr Ecke Gaisbergſtraße und Steigerweg.) Jedem Pilzfreund wird wie in den vergangenen Jahren auf den Wo⸗ chenmärkten über ſelbſtgeſammelte Pilze koſtenlos Auskunft erteilt, und zwar Montags und Donners⸗ tags auf dem Wilhelmsplatz und Dienstags und Freitags auf dem Bredeplatz(ieweils von—10 Uhr durch Herrn Hermann Bopp). Außerdem iſt Herr W. Schädlich, Rottmannſtr. 44, gern bereit, über ſelbſtgeſammelte Pilze Auskunft zu geben. 1* Heidelberger Veranſtaltungen Heute Reichsfeſtſpiele:„Pantalon und ſeine Söhne“, 20.90 Uhr. Ausſtellung:„Heidelberg, Vermächtnis und Aſaee Kunſtverein: Ausſtellung„Deutſche Kunſt der Gegenwart“, Morgen—— Sommerfeſt im Tiergarten mit Tanz, Beginn 20 Uhr. Aus den Kinos: Capitol:„Das Schloß in Flandern“.— Kammer:„Der Kloſterjäger“.— Odeon:„Eine Frau von 20 Jahren“.— Schloß:„Bomben auf Monte Carlo“.— Gloria:„Schatten der Vergangenheit“. Hauchzarte Pianos zeigtenn aliſche Können eines jeden einzelnen wie des Dirigenten. Von prickelnder Le⸗ Freitag, 21. Auguſt Plauetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Flugplatz: 9 bis 20 Uhr Rund⸗ flüge über Mannheim. Hafenrundfahrten: 7 bis 20 Uhr ſtündlich auf Rhein und Neckar. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Weinſtraße/ Pfalz. Kabarett⸗Programm. Tanz: Palaſthotel, Libelle. Kaffee Odeon: Konzert(Verlänge⸗ rung). Stäudige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 vis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Vom Fels zum Edel⸗ ſtein und Sonderſchau Olympia. Theatermuſeum, B 7, 20. Geöffnet von 10—13 und von 15 bis 17 Uhr. Lichtſpiele Univerſum:„Allotria“.— Alhambra:„Schatten der Ber⸗ gangenheit“.— Schauburg:„Flitterwochen“.— Pala und Gloria:„Der Hermännche“.— Capitol:„Flitter⸗ wochen“. NSDAP-Riſieilungen Aus Bartelamtlichen Bekauntmadiungen entnommen DAx Lindenhof. 23. Auguſt,.45 Uhr, Antreten ſämtlicher D⸗Walter auf dem Pfalzplatz(Dienſtanzug), Ziviliſten mit Armbinde. Humboldt. 23. Auguſt, 7 Uhr, Antreten ſämtlicher Dc⸗ Walter und ⸗Warte der Betriebe und der Straßenzellen auf dem Marktplatz Neckarſtadt. Oſtſtadt, Deutſches Eck(Bereitſchaft). 23. Auguſt,.45 Uhr, iſt für die geſamte Bereitſchaft 4 Formaldienſt. Nicht⸗ uniſormierte haben mit Armbinde ebenſalls anzutreten. Appellplatz iſt der Horſt⸗Weſſel⸗Platz. Raslercreme 50 Pig. Srose Zahncreme 40 Pig. Tube. Wetterkarte des Luftamts Frankfurt a. M. 1936,190hr. SeichenerklSTung. Zul. Wetterkart Keler Wind fFro vorcringender HGNP SSeer1 S foο vocringender Warmicf WSde GMW2. front mit Warmuft in der Eiske FM O ue Orcheeplos O wolagflſlſſhigegerxebier ffIxtSeHeefel6tis Oneiter Gbededdſopꝙ Schebertöfgleit, S Nebel. ſ Gewitter Obhabbberlechtt Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 21. Auguſt. Nach dem Durchzug des Schlechtwettergebietes, das uns vor⸗ nehmlich in der Nacht zum Donnerstag ergiebige Regenfälle brachte, ſetzte ſich zunächſt mit dem Zu⸗ ſammenſinken der kalten Luftmaſſen wieder Aufhei⸗ terung durch. Inzwiſchen iſt ein neues Schlecht⸗ wettergebiet zum Rhein vorgedͤrungen und bringt heute neue, zunächſt landregenartige Niederſchläge. Anſchließend wird ſich wieder Beſſerung durchſetzen, und wir verbleiben auch weiterhin im Zufuhrbereich feuchter Meeresluft, ſo daß die zwar nicht durchweg unfreundliche, aber im ganzen doch ſehr unzuver⸗ läſſige Witterung fortdauert. Vorausſage für Samstag, 22. Auguft Nur gelegentlich aufheiternd, überwiegend aber wolkig und zeitweiſe auch Regen, Tempera⸗ turen wenig geändert, ſchwache Luftbewegung. Höchſttemperatur in Mannheim am 20. Auguſt 2ʃ,8 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 21. Auguſt + 17,2 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 18,5 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 0,8 Milli⸗ meter ⸗ 0,8 Liter je Geviertmeter. In den Rheinbädern wurden heute vormittag 7 Uhr 19 Grad Waſſer⸗ und 10 Grad Luft⸗ wärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt ei-Pelel 17.18. 19. 0. 21.[Recar⸗Pegel 18. n 2. Rheinfelden 3. 7 3⁵.4 5 Breiſach 2 260 20.5 38 Mannheim 5,094,80.70ʃ4,55 Kebll...82388/ 255 350[Jagſtfeld—— Maxau.. 5,95 5,755,68 5,48.50[Heilbronn Mannheim. 5,54 5,20 4,98 6,81 4,70[Plochingen-——— Kaub..00 8,88.68.48.[[Diedesbeim. Köln..344,113,85,3,50 3,0 Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr SN 9 0 —— — Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe — Seite 7 Nummer 883 — — 2 e. 7 HJ marſchiert durch Schwetzingen 55 Hitlerjungen auf dem Durchmarſch zum Parteitag rr. Schwetzingen, 21. Auguſt. Am kommenden Dienstag, 26. Auguſt, werden 55 Hitlerjungen, die ſich ſchon ſeit einiger Zeit auf dem Marſch zum Reichsparteitag Nürnberg befin⸗ den, auch unſere Stadt berühren. Die Hitlerjungen werden die Nacht zum Mittwoch bei hieſigen Fa⸗ milien verbringen, die in dankenswerter Weiſe Quartiere zur Verfügung geſtellt haben. Knies Alhambra⸗Schau erſt ab heute in Schwet⸗ zingen. Wie wir ſchon berichteten, ſollte das Gaſt⸗ ſpiel von Knies Alhambra⸗Varieté geſtern abend auf dem hieſigen Meßplatz beginnen. Wie die Di⸗ rektion dieſer Schau bekanntgibt, iſt der Publikums⸗ andrang zu der Schau anderwärts ſo ſtark, daß eine Verlängerung des auswärtigen Gaſtſpiels angeſetzt werden mußte. Nunmehr findet die Eröffnungsvor⸗ ſtellung heute, Freitag abend, hier ſtatt. Bekauntmachungen des Ortsbauernführers Diejenigen Bauern und Landwirte, die an der kürzlich ſtattgefundenen Verſammlung der Orts⸗ bauternſchaft nicht teilnehmen konnten, müſſen die Kontingentmarken für Getreide ſofort beim Ortsbauernführer abholen. Es iſt ratſam, mit dem Verkauf von Wei⸗ zen ſolange noch zu warten, bis das Hektoliter⸗ gewicht geregelt iſt, was in den nächſten Dagen er⸗ folgen wird. Der vorzeitige Verkauf könnte ſonſt zum Nachteil des Erzeugers ſein. Es wird darauf hingewieſen, daß jeder Kartoffel⸗ anbauer unbedingt verpflichtet iſt, die Bekämp⸗ fungsmaßnahmen gegen den Kartof⸗ felkäfer vorzunehmen. Auch die Ausmärker ſind verpflichtet, dieſer Vorſchrift nachzukommen. Auf den Aushang im Rathaus, in dem der Kartoffel⸗ käfer abgebildet iſt, wird verwieſen. Ratſchläge wer⸗ den von den Vertrauensleuten, Feloͤhüter Ritter und Jakob Müller jederzeit erteilt. Jeder Kartof⸗ felanbauer iſt in ſeinem eigenen Intereſſe unbedingt verpflichtet, den geſetzlichen Anoroͤnungen ſtreng Ss zu leiſten, damit ſchwerer Schaden vermieden wird. Sterbefall. Heute nachmittag, 5 Uhr, muß wieder⸗ um eine alte Einwohnerin unſerer Stadt zu Grabe getragen werden. Es iſt dies Frau Katharina Möß⸗ mer gab. Spieß, Mannheimer Straße 26, die ein Alter von 75 Jahren erreicht hat. Goburtstgg. Frau Katharina Centmaier geb. Schüll Ww., Marſtallſtraße 36, kann heute ihren 75. Geburtstag feiern. Herzlichen Glückwünſch! Verkehrsſperren ſind zu umgehen An der Ecke Karl⸗Theodor⸗ und Mannheimer Straße hat die Verkehrspolizei aus wohlweislichen Gründen Verkehrsſperren angebracht. Nun gibt es immer Sünder, die die Vorſchriften bewußt miß⸗ achten. Und das kann mal leicht ins Auge gehen! So war beiſpielsweiſe geſtern abend ein kleines Mädchen zu bequem, um die Verkehrsſperre zu um⸗ gehen und wollte unten durchſchlüpfen. Als es mit einem Unterſchwung durchwolce, gab die Sperre nach und das Mädchen lag auf dem Boden. Es iſt erfreulicherweiſe mit dem Schrecken davongekommen, aber wünſchenswert wäre es geweſeſn, wenn die Eltern, die das Mädchen begleiteten, dieſes auf ihr macht hätten. unrichtiges Verhalten gebührend aufmerkſam ge⸗ macht hätten. Die Nichtbeachtung der Einbahnſtraße Bekanntlich iſt die Mannheimer Straße zwiſchen der Dreikönig⸗ und Karl⸗Theodor⸗Straße zur Ein⸗ bahnſtraße erklärt. Im allgemeinen wird dieſe Vor⸗ ſchrift beachtet, zumal dieſe Straße ſeit neuerer Zeit in auffallender Weiſe gekennzeichnet iſt. Bedauer⸗ licherweiſe aber ſind es gerade einheimiſche Rad⸗ fahrer und Radfahrerinnen, die immer wieder ver⸗ ſuchen, dieſe Vorſchrift zu umgehen. Wenn dieſe Fahrer finden, daß die„Luft einigermaßen ſauber“ iſt, wird eben dieſes Verbot umgangen. Dabei gibt es welche, die ſich hierin noch beſonders hervortun. Als geſtern abend ein Fahrer auf ſein falſches Ver⸗ halten aufmerkſam gemacht wurde, fuhr er dennoch weiter und rief dem Warner noch„Halt dei Goſch!“ zu. Vermutlich bedarf es erſt wieder einiger gebüh⸗ renpflichtiger Verwarnungen, bis dem Unfug des verbotswiöͤrigen Fahrens Einhalt geboten wird. Veranſtaltungen in Schwetzingen Capitol:„Arzt aus Leidenſchaft“. Neues Theater:„Familienparade“. Meßplatz: Knie's Alhambra⸗Varieté⸗Revne. Betrügeriſcher Bettler feſtgenommen * Karlsruhe, 20. Auguſt. Der Polizeibericht teilt mit: Am 28. Juli 1936 wurde in Karlsruhe der 52 Jahre alte Richard Paul Albert Herrmann, geboren am 16. Juli 1884 in Grünberg(Schleſien) feſtgenommen. Er iſt reiſender gewerbsmäßi⸗ ger Unterſtützungsbetrüger. Er ſucht hauptſächlich jüdiſche Familien auf, denen er ſich als ſtellenloſer jüdiſcher Kaufmann vorſtellt, obwohl er katholiſch und ariſch iſt, bietet ihnen zum Schein Bleiſtifte zum Kaufe an und bittet um Unterſtützung. In der Regel gibt er zuvor einen Brief mit folgendem In⸗ halt ab:„Unterzeichneter jüdiſcher älterer Kauf⸗ mann, ſchon lange ohne Stellung, bittet höflich um Abkauf von Schreibwaren und, falls nicht möglich, mir in irgendeiner Weiſe weiterzuhelfen. Bleiben Sie geſund mit viel Maſſel.“ Im Beſitze hatte er ſechs Bleiſtifte und zwei jüdiſche Kalender. Ge⸗ ſchädigte werden erſucht, Anzeige bei der Polizet oder Gendarmerie zu erſtatten. Aus der Pfalz Sweiwöchige Bahnbetriebsſtillegung Zwiſchen Marnheim und Kirchheimbolanden * Ludwigshaſen, 21. Aug. Die Reichsbahndirek⸗ tion teilt mit: Ab Montag, 24. Auguſt 1936 wird der Eiſenbahnbetrieb zwiſchen den Bahn⸗ höfen Marnheim und Kirchheimbolan⸗ den wegen Umbau der Marnheimer Talüberfüh⸗ rung auf die Dauer von etwa zwei Wochen eingeſtellt. Während der Zeit dieſer Betriebs⸗ ſtillegung wird der Perſonenverkehr zwiſchen Marn⸗ heim und Kirchheimbolanden durch Kraftomnibuſſe aufrechterhalten. Die Kraftomnibuſſe fahren in den Bahnhöfen Marnheim und Kirchheimbolanden zu den im Aushang und Taſchenfahrplan für die Per⸗ ſonenzüge und Betriebswagenfahrten vorgeſehenen Zeiten ab. In beiden Bahnhöfen werden ſowohl bei der Abfahrt als auch bei der Ankunft die Verbin⸗ dungen der einzelnen Züge wie beim ſeitherigen Zugbetrieb aufrechterhalten. Die Kraftomnibuſſe dürfen nur vor den Bahnhöfen Marnheim und Kirchheimbolanden Reiſende aufnehmen. Das Ab⸗ ſetzen und Einſteigen unterwegs zu dieſen Bahnhöfen iſt nicht geſtattet, mit Rückſicht auf die ohnehin ſchon lange Fahrdauer der Kraftomnibuſſe und die daraus ſich ergebende knappe Uebergangszeit auf die An⸗ ſchlußzüge in Marnheim und Kirchheimbolanden. Für die Benützung der Kraftomnibusfahrten zwiſchen Marnheim und Kirchheimbolanden ſind die gleichen Fahrausweiſe erforderlich wie für die Züge. Shakeſpeare auf der Hardenburg * Bad Dürkheim, 21. Auguſt. Die vom Landes⸗ theater Saarpfalz neugeſchaffene Kunſt⸗ und Erleb⸗ nisſtätte, oͤie Gaufreilichtbühne Hardenburg bei Bad Dürkheim, iſt nach 22 gutbeſuchten„Räuber“⸗Auf⸗ führungen von neuem das Ziel aller nach einem wahrhaft großen und unvergeßlich ſchönen Erlebnis verlangenden Menſchen. Shakeſpeares weisheits⸗ volle und vor Lebensluſt überſtrömende Dichtung: „Was Ihr wollt“, die nun jeden Samstag und Sonntag in der hinreißend geſtalteten Inſzenierung Karl Gaeblers in Szene geht, lebt zwiſchen den alten Gemäuern, Türmen und verträumten Lauben wie ein lachendes Märchen auf und verfängt Auge, Ohr und Herz in das berauſchende Spiel der bald weh⸗ mütig⸗ ſüßen, bald toll⸗ ausgelaſſenen Stimmungen. Stunden reinſter Beglückung ſind es, einer ſolchen Aufführung beizuwohnen, deren Beſuch jedem⸗Volks⸗ genoſſen möglich und auch von Herzen angeraten iſt⸗ ———— Er ſtahl wie ein Rabe 3 Johre Zuchlhaus für jugendlichen Verbrecher * Ulm, 21. Auguſt. Schon im jugendlichen Alter fing der ledige J. Krieger aus Untergrombach ein verbrecheriſches Leben an. Sein Vorſtrafenregi⸗ ſter iſt ſehr umfangreich, trotzdem er erſt 26 Jahre alt iſt. In der Zeit vom 3. März bis 4. April has er ſechs Diebſtähle ausgeführt. In Ravensburg ſtahl er ein Fahrrad und einem Mädchen, mit dem er ein Verhältnis hatte, 28 /, aus der Handtaſche. In Ulm entnahm er ein⸗m Auto einen Koffer und ein Paar Handſchuhe und einem anderen Auto drei Koffer im Werte von 410 /. In der Bahnhof⸗ halle holte er ſich zwei Koffer von Leuten, die ge⸗ rade abreiſen wollten. Schließlich ſtahl er ein Kraft⸗ rad und verſchwand damit. In Ravensburg ver⸗ übte er außerdem drei Zechprellereien. Er trug das Parteiabzeichen unberechtigterweiſe bei ſich. Der Angeklagte wurde wegen ſechs Vergehen des Dieb⸗ ſtahls im Rückfall und einem fortgeſetzten Ver⸗ gehen des Betrugs, wegen eines Verbrechens gegen das Heimtückegeſetz zu 3 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverluſt verurteilt. Sie dürfen weiter dampfen * Darmſtadt, 21. Aug. Einige Nebenbahnſtrecken, deren Lokomotiven im Volksmund allerhand tref⸗ fende Bezeichnungen führen ſind in ihrer Zulaſſung zeitlich begrenzt geweſen. Nun hat nach Mitteilung im Heſſiſchen Regierungsblatt Nr. 11 der Reichs⸗ verkehrsminiſter für folgende Eiſenbahnen des öf⸗ feutlichen Verkehrs die Verlängerung der Geneh⸗ migungen über den vorgeſehenen Zeitpunkt ihres Ablaufes angeoroͤnet: Nebenbahn von Reinheim nach Reichelsheim i. O.(das„Odewäller Lieschen“), genehmigt am 16. März 1887 auf die Dauer von 50 Jahren; Nebenbahn Worms—Offſtein—Landes grenze, genehmigt am 12. Okt. 1886 auf die Dauer von 50 Jahren und Nebenbahn Oſthofen—Weſthofen, genehmigt am 29. Dezember 1886 ebenfalls auf die Dauer von 50 Jahren. Die Dauer der Verlänge⸗ rung der Genehmigung beſtimmt ſich mit der aus § 2 Abſ. 1 folgenden Wirkung nach§ 2 Abſ. 2 des Geſetzes vom 26. Juni 1936. Die Anglücksfahrt zum Schauinslanörennen Ein Verkehrsunglück im Elztal vor dem Freiburger Schöffengericht * Freiburg i. Br., 21. Auguſt. Wie erinnerlich, ereignete ſich am 1. September 1995 im Elztal in der Nähe von Waldkirch ein Verkehrsunglück, dem zwei Perſonen zum Opfer fielen. Drei Stuttgarter hatten am frühen Morgen mit einem Motorrad mit Beiwagen die ſchwäbiſche Lan⸗ deshauptſtadt verlaſſen, um zum Schauinslandberg⸗ rennen zu fahren. Nach einer Raſt vor Waldkirch übernahm der 26 Jahre alte Alfred Erich Ehren⸗ frie d aus Stuttgart⸗Degerloch die Führung des Motorrades. In der Nähe von Bad Suggental wollte er von einer langgeſtreckten Rechtskurve in eine Linkskurve überleiten. Nach der Ausſage des Angeklagten hatte er ein Tempo von 50—60 Kilo⸗ meter, der Sachverſtändige ſchätzt die Geſchwindig⸗ keit jedoch auf über 70 Kilometer. In der Kurve wurde der Fahrer unſicher; die Gefahr erkennend, verſuchte er zwiſchen zwei Bäumen hindurch über die Böſchung in die Wieſen zu fahren. Er verlor jedoch die Gewalt über das Fahrzeug und fuhr mit ungeminderter Geſchwindigkeit an einen Baum. Dabei wurden die beiden aus Stuttgart ſtammenden Mitfahrer getötet bzw. ſo ſchwer verletzt, daß ſie an den erlittenen Ver⸗ letzungen ſtarben. Auch Ehrenfried erlitt ſo erheb⸗ liche Verletzungen, daß er heute noch arbeitsunfähig hiſt⸗ Er hatte ſich jetzt vor dem Schöffengericht wegen fahrläſſiger Tötung zu verantworten. Trotz einiger Mitſchuld der Getöteten maß der Staatsanwalt die größere Schuld dem Angeklagten zu, der in dieſen Kurven unbedingt das Tempo hätte vermindern müſſen.⸗Der Strafantrag lautete auf 4 Monate Ge⸗ fängnis. Das Schöffengericht verurteilte Ehrenfried wegen fahrläſſiger Tötung an Stelle einer an ſich verwirkten Gefängnisſtrafe von 2 Monaten zu 600 Mark Geldſtrafe und zu den Koſten. Elnspaltige Klelnanzelgen bie zu einer Höhe von 100 mm je mm Sp'ig. Stellengesuchelemma4ßpig. Kleine Anzeigen Annahmeschluß für dle Mittag. Ausgabe vorm, 8 Uhr, für die Abend-Ausgabe nachm. 2 Uht 8 K 8686802089 brün papagei Moderner blaner Offene Stellen Verkäufe 1 Posten gene 8 m. 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Wohltat in lãhmender Clut spendet seit Ceneratio- nen die ellbeliebte 471“ in ihrer herrlich stäcken Eigenert. ———— nur jeden Sonntag von hier zahlreiche Mannheimer loſigkeit verſetzte dieſer Tage die Einwohner der N⸗ tag. Die Reichswirtſchaftskammer hat an die Be⸗ ————————————————̃ Rene Maunheimer Zeiiung/ Mittag⸗Ausgabe 3500 Koß-Arlauber fuhren in die Berge Wer da glaubt, daß nach dem erſten Hauptanſturm der Ferienwochen nun Ruhe beim Koͤc⸗Kreisamt herrſcht, befindet ſich in großem Irrtum. Viele Volksgenoſſen bekommen ja erſt jetzt Urlaub. Und da man nun auch allenthalben wieder auf die Fort⸗ dauer des guten Wetters vertraut, häufen ſich die Anmeldungen für die noch ausſtehenden Koͤc⸗Ferien⸗ fahrten, an denen bis in den Winter hinein noch eine große Zahl zur Auswahl ſteht. Das Intereſſe an den Reiſen iſt ſo ſtark, daß nicht „verſchickt“ werden. Auch im Laufe der Woche ſelbſt geſchieht das. So ſtartete am Dienstag von hier ein Sonderzug, der 200 Mannhetmer Urlauber ins Fich⸗ telgebirge brachte. Ihm folgte geſtern ein wei⸗ tererSonderzug, in den am Hauptbahnhof 300 Mann⸗ heimer einſtiegen, um bis Tittmoning nach Ober⸗ bayern in den herrlichen Salzachgau zu fahren. Ein abſcheulicher Rohling Ein Fall ungewöhnlicher Roheit und Gefühls⸗ Quadrate in begreifliche Aufregung. Am 17. Auguſt, abends nach 8 Uhr, warf in Na ein Mann aus ſeiner im 5. Stock gelegenen Wohnung eine Katze auf die Straße hinunter, wo das Tier zunächſt mitten auf dem Fahrdamm liegen blieb, ſich noch ein paar Schritte weiterſchleppte und dann zuſam⸗ menbrach. Mitleidige Tierfreunde trugen es zu einem in der Nähe wohnenden Tierarzt, wo die arme Katze mit mehreren Schädelbrüchen, völlig zertrümmertem Unterkiefer und anderen, durch den gewaltſam herbeigeführten Sturz hervorgerufenen ſchweren Verletzungen alsbald verendete. Selbſtverſtändlich iſt gegen den Rohling, der ſich mit dieſer Tat noch dazu an fremdem Eigentum vergriff und einer benachbarten Familie auf ſo werwerfliche Weiſe ihren vierbeinigen Liebling raubte, bereits Anzeige erſtattet. Wir hoffen, daß die ganze Strenge der neuen Tierſchutzgeſetze ge⸗ gen ihn zur Anwendung kommt. Denn wer in ſo gemeiner Weiſe eine unſchuldige Kreatur zu Tode zu bringen wagt, kann dafür gar nicht hart genug beſtraft werden. Helſt den Flüchtlingen aus Spanien Die Folgen der marxiſtiſchen Herrſchaft in Spanien haben Tauſende von dentſchen Volks⸗ genoſſen gezwungen, Spanien zu verlaſſen. Die große Zahl der Flüchtlinge macht raſche Hilſe für die Notleidenden notwendig. Zeichnet Euch ein in die Sammelliſte, die in der Hauptgeſchäftsſtelle der„Neuen Mann⸗ heimer Zeitung“ aufliegt! Helft Euren deutſchen Bolksgenoſſen! Das kommende Reichsgewerbe⸗ ſteuergeſetz Auf einer Tagung des Induſtrie⸗ und Handels⸗ kammer⸗Verbandes Niederſachſen⸗Kaſſel äußerte ſich Miniſterialdirektor Bluemich vom Reichsfinanz⸗ miniſterium auch über die vorausſichtliche Geſtaltung des kommenden Reichsgewerbeſteuergeſetzes, das wahrſcheinlich im Herbſt verabſchiedet werde und für die gewerbliche Wirtſchaft naturgemäß von großer Bedeutung ſei. Er hob als beſonders bemerkens⸗ wert hervor, daß die gewerbliche Steuer künftig eine reine Gemeindeſteuer ſein und daß als Maßſtab grundſätzlich nur der Ertrag herange⸗ zogen werden ſolle. Dieſe Vereinheitlichung der Realſteuergeſetzgebung laſſe ſich in einer Zeit auf⸗ ſteigender Konjunktur wie heute leichter durchfüh⸗ ren als früher. Zudem ſeien die politiſchen Vor⸗ ausſetzungen dafür nie ſo günſtig geweſen wie jetzt, nachdem die unbeſchränkte Staatshoheit des Reiches Tatſache geworden ſei. u* 134 Verkehrsſünder. Wegen Nichtbeachten der Verkehrsvorſchriften wurden bei geſtern vorgenom⸗ menen Verkehrskontrollen 134 Perſonen gebüh⸗ renpflichtig verwarnt. e Muß ein Unſallverletzter eine Operation dul⸗ denf Zur Frage, inwieweit ein Unfallverletzter zur Duldung von Operationen verpflichtet iſt, hat jetzt das Reichsverſicherungsamt eine grundſätzliche Entſcheidung getroffen. Danach muß der Verletzte ein gewiſſes Maß von Gefahr und Schmerzen auf ſich nehmen, und eine Operation dulden, wenn durch ſie nach dem Gutachten der Sachverſtändigen eine an⸗ gemeſſene Ausſicht auf Beſſerung der beſtehenden Unfallfolgen beſteht. un Urlaub für die Teilnehmer am Reichspartei⸗ triebsführer die Aufforderung gerichtet, den Geſolg⸗ ſchaftsmitgliedern, die laut Beſcheinigung der zu⸗ ſtändigen Parteiſtellen für die Teilnahme an dem diesjährigen Reichsparteitag in Nürnberg auser⸗ ſehen ſind, den erforderlichen Urlaub ohne Anrech⸗ nung auf den vertraglichen oder tariflichen Urlaub zu gewähren. Die Ergãnzungen der NSD*S Eine Stellungnahme des SA-Mann“ W Vor einiger Zeit erging eine parteiamt⸗ I größten Auftraggeber, als ihre vornehmſte Aufgabe liche Erklärung, die Gerüchten, die von einer zu erwartenden Lockerung der Mitglieder⸗ ſperre der NSDA wiſſen wollten, ent⸗ gegentrat. Auch die Kreisleitung hat eine ähnliche Erklärung abgegeben. Die jüngſte Ausgabe des„SA⸗Mann“ beſchäftigt ſich nunmehr mit dieſem Mißverſtändnis. Das Kampfblatt der Oberſten SA⸗Führung verweiſt dar⸗ auf, daß der Entſchluß, wann die Parteiſperre ge⸗ lockert, wieviele und wer aufgenommen würde, ausſchließlich beim Führer liege. Niemand habe das Recht, die Aufnahme in die NSDAP zu verlangen. Die Zeitſchrift ſchreibt dann:„Die neuen Bücher mit den hohen Nummern werden— wann, wiſſen wir nicht— verliehen an Volksgenoſſen, die in den letzten drei Jahren auf harten, geduldigen Schul⸗ tern die Laſten des Aufbaues und der Konſolidie⸗ rung ſtill und ſelbſtlos getragen haben, und die vielleicht 1933 nicht in den Lerdacht kommen woll⸗ ten, unter die„Märzgefallenen“ gerechnet zu wer⸗ den. Weſentlich iſt, daß die neue politiſche Situation ſich grundlegend neuer Formen bedient bei der zu⸗ ſätzlichen Auffüllung des ſtaatstragenden Ordens: der Partei. Weſentlich iſt ferner, daß endgültig das Zwiſchenſtadium, der Uebergang vom Kampf auf der Straße zur Arbeit am optimalen Schaffensplatz, überwunden iſt. Die Wogen der Begeiſterung ſind verebbt, ihre Energien haben ſich umgeſetzt in Trieb⸗ kräfte des Aufbaues. und der Reorganiſation Arbeiter ſind wieder gefragt, Mitkämpfer, ſtille Idealiſten. Wir haben keinen Grund, ihnen den Weg in die Partei, den Schritt zu größeren Pflichten willkürlich zu ſperren. Ihr Wille, ihre Berater, das Gewicht der Tat entſcheidet über ja oder neinl Das iſt die neue Form der unmittelbaren Ausleſe: Be⸗ rufung! Berufung all jener, die als National⸗ ſozialiſten leben! Um unnütze Zweifel zu beheben: Die Lockerung der Aufnahmeſperre wird nicht erwogen aus Grün⸗ den einer numeriſchen oder gar moraliſchen Stär⸗ kung der Partei. Die entſcheidend reine und reich⸗ liche Quelle iſt die nachwachſende Jugend. Wir ſtehen weder vor einer finanziellen Pleite noch füh⸗ Ien wir uns gar ſchwach. Im Gegenteil, wir huldi⸗ gen nach wie vor dem Grundſatz: Die Partei hat der Orden einer kämpferiſchen, ewig jungen Min⸗ derheit zu ſein. Dagegen will die Partei, verein⸗ facht ausgedrückt, den Stillen im Lande, die in der Zeit der Machtübernahme trotz beſten Willens be⸗ ſcheiden und charaktervoll zurückſtanden, Gerech⸗ tigkeit und Anerkennung zuteil werden laſſen. Sie will ihnen, die ohne viel Worte und ohne große Parteiabzeichen die Tat zur Parole erhoben, nach Lebensart und Geſinnung ſich eingefügt haben in den Ablauf der neuen Zeit, Gelegenheit geben, große Verdienſte einzulöſen gegen die größte Ver⸗ pflichtung: der Mitgliedſchaft zur Partei. Die Sturmführer und Zellenleiter, die Amtswal⸗ ter der DAc und Ne und die Kameraden von Pflug und Schraubſtock werden die Gutachter jener Ausleſe ſein, nach deren Ergebniſſen der eine oder andere berufen wird. Die Maßſtäbe liefert das Leben, liefert das Bild einer Haltung und Geſin⸗ nung, das uns idealtypiſch vorſchwebt.“ Der„SA⸗ Mann“ wendet ſich ſchließlich gegen die„Schlacken“, die in der„großen Lawine jener Tage der Macht⸗ übernahme den Weg in die Klärbecken der Partei gefunden haben“. Drei Jahre hätten die Spreu vom Weizen geſchieden. Die Gelegenheit ſei günſtig, dieſe Schlacken abzuſchöpfen und der Weſenloſigkeit zurück⸗ gugeben. „Opfer für das WHW“, ſo ſchließt' der Auſſatz, „Treue und Loyalität gegen die Führer, Verzicht auf dumme Redereien ſind uns ſelbſtverſtändlich. All denen, die anders denken, ſollen ſich recht bald die Türen öffnen. nach draußen! Dann kann das Kommen und Gehen ein fruchtbarer Austauſch ſein. Dann wird das„Märzveilchen“ aller Schattierungen zu ſtreichen ſein aus der politiſchen Botanik unſerer Tage. Dann iſt eine hohe Nummer nichts als eine höchſte Verpflichtung! Soweit unſere Meinung. Und dann wird der Jahrgang 1936 und ſpäter mit den Nummern über 3,5 Millionen ſich würdig an die Jahrgänge 1919 bis heute anſchließen.“ Wehrmacht und Mittelſtand Der handwerkliche Kleinunternehmer wird berück⸗ ſichligt Die behördlichen Auftraggeber brauchen nach Schaſ⸗ fung von Lieferungsgenoſſenſchaften auch bei ihren Zentralen Beſchaffungen nunmehr nur noch mit wenigen, aber verantwortlichen Stellen des Hand⸗ werks zu verhandeln. Damit hat das Handwerk die Möglichkeit erhalten, ſeinen Anteil an den großen öffentlichen Aufträgen zu übernehmen. Bemerkens⸗ wert ſind in dieſem Zuſammenhang grundſätzliche Darlegungen des Intendanturrats im Reichskriegs⸗ miniſterium, Dr. Kirchner. Darin heißt es, wenn es dem Reichsſtand des deutſchen Handwerks wei⸗ terhin gelinge, das Handwerk immer leiſtungsfähi⸗ ger zu machen, damit es wirkliche Qualitätsarbeit liefere, werde es die Wehrmacht, als einer der anſehen, dem Handwerk Arbeit und Brot zu geben. Die Verdingungsordnung für die Wehrmacht bringe die ſtarke Mittelſtandsfreundlichkeit deutlich zum Ausdruck. Sie ſage u.., daß umfangreiche Leiſtungen da, wo es zweckmäßig ſei, ſchon bei Aus⸗ ſchreibung nach Menge oder Art in Loſe zu zerlegen ſeien, damit auch kleinere Unternehmer teil⸗ nehmen könnten. Ferner beſtimme ſie, daß zur Er⸗ haltung des ſelbſtändigen, leiſtungsfähigen Hand⸗ werks dieſem nach Möglichkeit Gelegenheit gegeben ſei, ſich um die Liſten zu bewerben. Das Ziel ſei, möglichſt viel ſelbſtändige Betriebe leiſtungsfähig zu erhalten. So fühle ſich ge⸗ rade die Wehrmacht berufen, die Bemühungen des Reichsſtandes des deutſchen Handͤwerks, die hano⸗ werklichen Kleinunternehmer an dem allgemeinen Wirtſchaftsaufſchwung zu beteiligen, weitgehend zu unterſtützen. Der Kurszettel der Hausfrau Tomaten ſind billiger geworden, erſte Ware um 8 Pfg. das halbe Kilo— eine erfreuliche Tat⸗ ſache. Aber trotz allem können wir heute über zu guten Betrieb nicht berichten. Es war teilweiſe gähnend leer und der Markt„luſtlos“. Und dabei iſt doch die Auswahl ſo groß, ſo abwechſlungsreich! Eine Unmenge Gurken, vom Einmachgürkchen bis zur ſeiſten Gemüſegurke, die als ſäuerliches Gemüſe oder mit Fleiſchfüll gedämpft oder mit Tomaten ge⸗ ſchmort ſo viele Möglichkeiten der Verwendung gibt. haben in Menge und Größe zugenommen. Ebenſo gab es mehr neue Roterüben, ſo daß kein Mangel an Rohkoſtgemüſen zu verzeichnen iſt. Zur Vervoll⸗ ſtändigung der Rohkoſtſalatplatte empſiehlt ſich noch goldgelber Endivie und prachtvoll zarter Kopfſalat, ebenſo ſehr wie ein kurz überbrühter Weißkrautſalat. Ein beſonders wohlſchmeckender Salat läßt ſich aus gehobeltem rohem Sellerie, Aepfel, Bananen mit Mayonnaiſe herſtellen, der, in Tomaten gefüllt, zu Kartoffeln ein vorzügliches Abendͤgericht gibt. Bei den Bananen dürften die Kamerunbananen(A. F..), die in großen Mengen auf den Markt kommen, be⸗ ſonders gerne gekauft werden, ſtammen ſie doch aus deutſchen Beſitzungen in Kamerun. Erfreulicherweiſe haben auch die Obſtpreiſe eine teilweiſe Senkung erfahren, dies trifft vor allem auf Birnen zu, zum Teil auch auf Ein⸗ machpfirſiche und Zwetſchgen. Bei Pfirſichen ſchwankte der Preis zwiſchen 25—40 Pfg. das halbe Kilo, wobei ein Preis von 28 Pfg. für ſehr ſchöne Einmachpfirſiche in Betracht kommt. Flußfiſche ſind noch immer ſehr knapp, Wild und Geflügel ſind dagegen reichlich zu haben, das gleiche gilt für Eier und Butter. Schöner Bie⸗ nenhonig lockt zum Kauf; mit Honig geſüßter Pfef⸗ ſerminztee ſchmeckt großartig und ſollte als Morgen⸗ gezeichnetes Vorbeugungsmittel gegen Erkältungen An den bevorſtehenden Herbſt mahnten nicht nur Aſtern und Dahlien, ſondern auch die zierliche Erika, dieſer ſo dankbare Zimmerſchmuck. Heute waren auf dem Markt die erſten großen Sträuße zu haben. Vom Statiſtiſchen Amt wurden folgende Verbraucher⸗ preiſe für 500 Gramm in Pfg. ermittelt: Kartoffeln—6, Wirſing—10, Weißkraut—10, Rotkraut—10, Blumen⸗ kohl, Stück 10—60, Karotten, Büſchel—6, Gelbe Rüben —10, Rote Rüben—10, Spinat 12—18, Mangold—10, Zwiebeln—9, Grüne Bohnen—18, Grüne Erbſen 18 Bis 30, Kopfſalat, Stück—12, Endivienſalat, Stück—12, Oberkohlraben, Stück—8, Tomaten 15—20, Radieschen, Gut war die Anfuhr von Sellerie und Lauch; beide getränk öfter verwendet werden, da es ein aus⸗ aller Art iſt, die auch im Sommer recht häufig ſind. Ein reizendes Lächeln verſchenkt Gaby(Jenny Jugo). Gilt es David oder Philipp? Frauen ſind unberechenbar. Philip (Abolf Wohlbrück) und David(Heinz Rühmann können es ſeukzend beſtätigen, denn ſie ſind Gabys Partner in Willy Forſts Film„Allotria“, der in Kürze in Mannheim anläuft. (Mater: Tobis⸗Europa) Büſchel—6, Rettich, Stück—12, Meerrettich, Stück 20 bis 40, Schlangengurken(groß), Stück 20—35, 9 ken, Stück 0,06—1, Suppengrünes, Büſchel—5, Peterſilie, Büſchel—5, Schnittlauch, Bſchl.—5, Pfifferlinge 95—45, Aepfel 14—95, Birnen 15—90, Pfirſich 28—60, Zwetſchgen 18—25, Zitronen, Stück—10, Bananen, Stück—17, Mar⸗ kenbutter 160, Landbutter 140—142, Weißer Käſe 25—30, Eier, Stück 10,5—14, Aale 120, Hechte 120, Karpfen 100, Schleien 120, Breſem 60, Backfiſche 40, Kabeljau 35—50, Schellfiſche 66—70, Goldbarſch 35, Hahn, geſchlachtet, Stück 150—300, Huhn, geſchlachtet, Stück 200—400, Tauben, geſchi., Stück 60—80, Rinofleiſch 87, Kalbfleiſch 140, Schweinefleiſch 87 Pfennig. an Eine Handwerksflagge. Der Reichsminiſter des Innern und der Reichswirtſchaftsminiſter haben ſich damit einverſtanden erklärt, daß bei beſonderen Gelegenheiten, alſo nicht an den nationalen Feier⸗ tagen oder bei ſonſtigen allgemeinen Beflaggungen, auf den Gebäuden der Handwerkskörperſchaften neben der Nationalflagge die Handwerksflagge ge⸗ ſetzt wird. Der Reichsflagge gebührt natürlich die hevorzugte Stelle. u Steuervorauszahlung bei Vergrößerung der Familie. Bei einer Veränderung des Familien⸗ ſtands beſteht nach Erlaß des Reichsfinanzminiſters kein Anſpruch auf Ermäßigung der Steuervoraus⸗ zahlungen. Anderungen im Familienſtand, z. B. die Verheiratung oder die Geburt eines Kindes vor eines Teils der Vorauszahlungen berüchſichtigt wer⸗ den, und zwar ſoll in der Regel von den Voraus⸗ zahlungen der Teil geſtundet werden, um den vor⸗ ausſichtlich ͤie Steuer bei der Veranlagung niedri⸗ ger feſtzuſetzen ſein wird. ——— * Freiburg 1. Br., 20. Aug. Frau Mina Ries ſchenkte dieſer Tage in der Univerſitätsklinik dem 24. Kinde das Leben. Von den 24 Kindern blie⸗ ben 16 am Leben, 12 von ihnen ſind heute noch zu Hauſe. Die Reichsleitung des Reichsarbeitsdienſtes teilt mit: Durch eine Siebente Verordnung zur Durchfüh⸗ rung und Ergänzung des Reichsarbeitsdienſtgeſetzes hat Reichsinnenminiſter Dr. Frick einen weiteren Schritt vollzogen auf dem Weg zur Einführung der weiblichen Arbeitsdienſtpflicht. Die Verordnung ſtellt nämlich ſicher, daß mit Wirkung vom 1. 4. 1936 an die Verwaltung des weiblichen Arbeitsdienſtes in den Bereich der Reichsleitung des Arbeitsdienſtes übernommen wird, während ſie bis dahin im Be⸗ reich der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung ſtand. Außerdem wird ſicher⸗ geſtellt, daß der Stellvertreter des Füh⸗ rers bei Ernennung von Führerinnen und Führern zu beteiligen iſt, deren Rang dem eines Arbeitsführers oder einem höheren entſpricht. Für die Beſoldungsfragen iſt der Reichsinnenminiſter im Einvernehmen mit dem Reichsfinanzminiſter zu⸗ ſtändig. Von ganz beſonderem Intereſſe aber iſt daß der bisherige Name„Frauenarbeitsdienſt“ wegfällt und zur Vorbereitung der endͤgültigen weiblichen Ar⸗ beitsdienſtpflicht auch eine neue Bezeichnung für den weiblichen Arbeitsdienſt gewählt wird, näm⸗ Arbeissdlenſk füt die weibliche zugenb Ein Schritt auf dem Weg zur weiblichen Arbeitsbienſtwflicht lich„Arbeitsdienſt für die weibliche Jugend“. Wir werden dann, nach Einführung der Pflicht, im Rah⸗ men des Reichsarbeitsdienſtes die Untergruppen für die männliche und für die weibliche Jugend haben. Meldungen werden für Oktober und anuar angenommen Die Reichsleitung des Reichsarbeitsdienſtes teilt mit: Nachdem der Arbeitsdienſt für die weibliche Jugend lange keine Möglichkeiten hatte, weitere Einſtellungen vorzunehmen, können zur Zeit wieder Meldungen zu den Einſtellungsterminen 1. Ok⸗ tober 1936 und 1. Januar 1937 angenommen werden. Damit geht der Wunſch vieler deutſcher Mädel in Erfüllung, im Arbeitsdienſt freiwilligen Ehrendienſt für ihr Volk zu leiſten und eine ſchöne gewinnreiche Zeit erleben zu dürfen. Die Meldungen werden nicht mehr wie bisher bei den Arbeitsämtern angenommen, ſondern bei den Bezirksſtellen, in deren Gebiet der Wohn⸗ ort des Arbeitsdienſtfreiwilligen liegt. Die Bezirke des Arbeitsdienſtes für die weibliche Jugend um⸗ faſſen jeweils einen Landesarbeitsamtsbezirk. 5 3 dem 1. Septembeer des Kalenderjahres könnem aber nach dieſem Erlaß des Miniſters durch St ndung 81¹ 7 nkfur 955 2 10. 105 18. 20 19 1 18. 19. D. 94 10. 20. 19. 20. 19. 4 D 8 93378825— Provinz- e% Dapr.9 6* abiſche 99ꝗ Seder 85.—95.— 4 ran 25.50 Pe- e Ren-08— es-e8- Lasr. Fr- 16804J1 12 E E880 L800 105 0 WoJVerkehrs- Aletien Deutsche festver- 4½“ bo. 20 S Pagksgom 4½ Berl. Hyp.⸗Bk. 5½ Süddoder 17 Bapr. Motorenm. 18),5 120.5 1205 Peus, Hartſtein fai. We her. Bod. uG. f. Rhein⸗ Ainsliche Werte 4½ Pünan 26 S. J, 6½ Bab..⸗Sdbk. 90.—J07.— 8 6 von 25 96,50 96.50 Demberg, J. B. 9*e 55.—S. ft. 8 Ser⸗ 4½ Peidelberg 26 C1.75 S 75/, Rannb 280U 2 94.50 94.50/ reftr- övr. Biſ),— ü. A.. 101.1 101,40Fulins Berger 155. La01440/ Paarer, 1186/1186 kransportpihm. 55 Otsch, Staatsanlelhen 4½ Jubwigsb. 26 94.— 84.— 1 00. Goldsb,A1 9. R11 9..—% Bürtt 60. auer.Kleinlein 95,— fälz. Müblen. Sank · Aktien Bi,teichsb. Vorz 128,01221 10.. 7% in 2.—Aranr Gols- 9½ do. Fig. Pf. Soſer. i, 96,25 98.25 Sremer Pel. 25 127.0 1257/Pf. Becäb.-Eocit 1540 15000Pabiſche Pank. 117 17)9 Sü ren.. G 1988 3 aunheim20***— 4 9379 9375 95 00 on 1010/ 101.%. Erbtrĩ àv]—.— 5*„ 98.—8305 B 1 250, 4⁰ 1090 übd. Eiſendabu 68, 68.— 1 76—8 9585„ 5 9 40 r Schuldrersehelbung, fne, Rar,f 60. c eee, 180 180 Fan ſerte Heni 00 0 1080 Versleherungen ½Banern 27. 65.80 9750—.—.— 2de. Pfort⸗.Abeimmeta. 187 1 5.50% Darmſt. Odsbk. 1 97,97.—fe Daimlerveng 27] 106.2 106.§.G.. B 9 do. 95,50 95,Sad. Aſſekuranz⸗ 0 n 2060 060 Ne 150 Grnn ei. 10 430 055 5% oe alc, J0 Proſe Srelern 25 4, 101 2 1045..500 eint. 1880 ee N0-Bani 60 8 mae e 4 S Ptandbrlete u. Schuld- S eeSe 1015 T51. Sow Siwe 2715 Laräe ann 1. HogBoni 1879 482 Wärke Eraeves 321. S ahnican 99.25 99. vorschrelbungen 0 85*.25 9½25 Hank A 7 1012 1042—— 1012 101.5 91. 33 8 550 80 2200— S 116.5 116,5—— 600,106.0 7 97 anſt. 0 22* 9 08 Se* eee ee een S K. F S 5 Amtlicn nitht notierte Wert —— 0.— K 0 er Hot—188.— 8 9*e N¹ 88 428 ͥ 145 1 Funb p.——ee2 905/ W5s 250 chbaum⸗Wergey 106,8 1005 Kraftm..5050 0 ene 8 ä 130. K. G 10.00 100.. eone Sinsberecnung Ehlünger Moſch, 101.0 1005 1360 R0Sr. Eiee 0——————————————— Afbein 5t. Nelc 1129.1131 2 Soas mnsll angechaften 8 reenen— 825 Recarctutts· al x. f 9780 fahr, Ger f80 5 S. der ce, eruiner Seagtilche Gtetts⸗WerkeHr lig-.- Mud. Anſelhen.Kkom.-Verb. W—— 8* 8 industrle-Altien Uden„ 0 dto. 124,0 1810 Beraban 20 120% 0 9008 dberhel. Pr-Anl. 12500 12520 Unf-en, e e 910 de Kehrure 425 Penec eie) 88 80 6/.—(mleinkranwert,.— ſerzer icee, 10 130% ⸗Went, Wrl. Ut be% 0 16750 Pchvo,-Ftandbrleſe 4 M. reet ee e Jü. Raſchtneren 1150 e. 50 0 5 N 2.K.—** 2— aſchine—* 0 0o. Stro 725 stedtenteiben: ze, K 2288—86., 11 75— 9 9. Tare S 1399 1165 27 Uroſüi Sae vle A reer 148.0 1430 uietdet W% 9473 .——4¼% Württ. 4 dener. bo.„ 9 e- 210 m— 4 oenus 92,— aeffneer er. ei — 850 6350— 09. 71 9. N S 2 l 9975 S1½ bo. Lig, Bfär.] 104,4 101,1/ Afchaff. Buntvay.J 61,501 61.50(Uritzner ⸗Kavſeil Rotoren e Bolthom, Seil.. 440 16 1755 875 zöſiſchen Dampfer„Adrar“, trieb mit einer Ein Triumph deutscher Seeleute Mie Bampęex„olcαι“ Aegrelt mcle Einzigartige Leistung in der Geschichte der Bergungstechnik — Hamburg, im Auguſt. Deutſche Seeleute und Ingenieure haben einen beiſpielloſen Erfolg errungen. Was allgemein für ausſichtslos angeſehen wurde, haben ſie möglich gemacht. Nach zehnmonatiger harter Arbeit iſt es ihnen, wie ſchon kurz gemeldet, gelungen, den auf der Inſel Sylt geſtrandeten franzöſiſchen Dampfer„Adrar“ aus den Dünen der Inſel zu befreien und ihn ins offene Meer hinaus⸗ zuſchleppen. Bei dieſem Unternehmen galt es un⸗ erhörte Schwierigkeiten zu überwinden, und ſo ſteht die Leiſtung einzig da in der Geſchichte der Bergungstechnik. Vom Orkan auf den Sand geworfen Am 19. Oktober des vorigen Jahres raſte ein orkanartiger Südweſtſturm über die nordfrieſiſchen Inſeln. Ungehenere Waſſermaſſen türmten ſich an der Weſtküſte von Sylt. Der Waſſerſtand war ſo hoch, wie ſelten zuvor. Gegen 21 Uhr wurde von Weſterland aus in fünf bis ſechs Seemeilen Ent⸗ fernung in ſüdweſtlicher Richtung ein großer Damp⸗ fer geſichtet, der langſam nach Norden abtrieb und offenbar von dem Sturm aus ſeinem Kurs geriſſen wurde. Am 20. Oktober, 1 Uhr früh, kam er der Station Kampen in Sicht. Er befand ſich jetzt ſchon in bedrohlicher Nähe der Küſte und nur ein Wunder hätte ſeine Strandung verhüten können. Die Sta⸗ tion der deutſchen Geſellſchaft zur Rettung Schiff⸗ brüchiger in Liſt, an der Nordſpitze von Sylt, wurde ſofort benachrichtigt und machte ein großes Ret⸗ tungsboot klar. Gegen 2 Uhr trat dann auch die Kataſtrophe ein. Das Schiff, es handelte ſich, wie man inzwiſchen feſtgeſtellt hatte, um den 6000 Tonnen großen fran⸗ hohen Flutwelle auf die Dünen und blieb dort wie von eiſernem Griff gepackt regungslos liegen. Das Rettungsboot von Liſt eilte herbei, um die ſchiffbrüchige Beſatzung überzunehmen, aber die Beſatzung weigerte ſich, das faſt unbeſchädigte Schiff zu verlaſſen. Der Kapitän der„Adrar“ hoffte wohl, durch eine zweite große Flutwelle wieder frei⸗ zukommen. So begnügten ſich die Männer im Ret⸗ tungsboot, mit drei Raketen Leinen an Bord des geſtrandeten Dampfers zu ſchießen und damit eine Verbindung zu den Schiffbrüchigen zu ſchaffen. Le⸗ diglich der erſte Offizier der„Adrar“ ging in einer Hoſenboje von Boro, um mit den Sylter Hilfsmann⸗ ſchafkell diennötwendigſten Manöver zu beſprechen.““ Als die- Gewaltsdes Sturmes gebrochen und die an⸗ geſtaute Flut wieder verlaufen war, zeigte es ſich, daß die„Adrar“ hoch oben in den Dünen lag und bei normalem Waſſerſtand unmöglich wieder flott⸗ gemacht werden konnte. Erſter Verſuch mißglückt Dennoch mußte ſelbſtverſtändlich alles daran⸗ geſetzt werden, das wertvolle Schiff, das ſich hier auf dem Strande vielen tauſend Neugterigen in ſeiner imponierenden Größe zeigte, dem Meere zurückzu⸗ geben. Zunächſt aber mußte man ſich gedulden, und einen weiteren ſchweren Herbſtſturm mit Hochwaſſer abwarten, der dann auch im November einſetzte. Mehrere Schlepper waren alsbald zur Stelle. Arm⸗ dicke Stahltroſſen zogen und zerrten an der„Adrar“. Die Schlepper ſtanden unter Volldampf. Schon be⸗ gann ſich das große Schiff zu bewegen. Schon wollte man in Jubelrufe ausbrechen, als plötzlich die Troſſen mit lautem Knall riſſen. Die„Adrar“ lag wieder ſo feſt wie zuvor. Eine bittere Enttäuſchung für alle Beteiligten. Unverdroſſen wurden von neuem ſchwere Anker ausgeworfen und alle Vorarbeiten für einen zwei⸗ ten Bergungsverſuch getroffen, der unter⸗ nommen werden ſollte, ſobald wieder Hochwaſſer herrſchte. Man hoffte auf die gefürchteten Frühjahrs⸗ ſtürme. Monat um Monat verging. Die franzöſiſchen Seeleute auf der„Adrar“ und die deutſchen Ber⸗ gungsſchlepper lagen ſtündlich in Bereitſchaft, doch die ſchweren Frühjahrsſtürme, die ſonſt dem See⸗ mann ſo verhaßt ſind, diesmal aber ſo ſehnſüchtig erwartet wurden, blieben in dieſem Jahr aus. Man war alſo gezwungen, zu anderen Mitteln zu greifen, nachdem auch das dentſche Panzerſchiff„Admiral Scheer“ wegen des niedrigen Waſſerſtandes vergeb⸗ lich verſucht hatte, an den geſtrandeten Dampfer heranzukommen und ihm Hilfe zu bringen. Schwere Bagger wurden herangeſchleppt und ho⸗ ben in außerordentlich umſtändlicher Arbeit eine Art Kanal bis zur„Aoͤrar“ aus. Inzwiſchen war es Sommer geworden. Immer noch diente die„Adrar“ den Badegäſten von Sylt als Ausflugsziel. Als nun der Bergungsverſuch mit Hilfe des Kanals auch noch ſcheiterte, gab die franzöſiſche Reeoerei die „Adrar“ verloren und beorderte ihre Beſatzung zurück nach Frankreich. Dennoch geglückt Die Hamburger Bugſier⸗Reederei⸗ und Bergungs⸗ geſellſchaft aber ließ den Nut nicht ſinken. Kapitän Meier, der mit der Leitung der Arbeiten betraut worden war und auf fahrelange Erfahrung zurück⸗ blicken kann, ging an Hand ganz neuartiger Pläne vor. Er ließ ſeine Schlepper ganz dicht an den Strandheranfahren und mit ihren kräf⸗ tigen Schrauben den Sand aufwühlen. Gleich⸗ zeitig wurde noch einmal von Baggern eine Fahr⸗ rinne ausgehoben. Der erſte große Erfolg blieb nicht aus. Es gelang, den Bug der„Adrar“ ſee⸗ wärts zu wenden. Alles übrige war jetzt ge⸗ ſchickten ſeemänniſchen Mgnövern überlaſſen, und hierin iſt Kapitän Meier Spezialiſt. Zum letztenmal wurde die Fahrrinne freigebaggert, dann endlich konnten vier große Schlepper eingeſetzt werden, die mit ihren Stahltroſſen ſtändig kreuzten und dadurch die„Adrar“ langſam immer wieder von Steuerbord nach Backbord, von Backbord nach Steuerbord in Bewegung ſetzten. Ganz gllmählich rutſchte der große Dampfer auf dem Strand dem Meere entgegen. Er“ kam in oe Fahrrinne und— Hurral— war frei. Nach zehnmonatiger Gefangenſchaft ſchwamm er jetzt wieder, dank der Tüchtigkeit deutſcher Seeleute, in ſeinem Element. ————— — Den finniſchen Zollbehörden iſt eln großer Schlag geglückt. Sie konnten nicht weniger als dreißig Spritſchmuggler hinter Schloß und Riegel bringen, denen ſie ſchon ſeit Monaten auf der Spur waren. Die Bootlegger, unter denen ſich zur allge⸗ meinen Ueberraſchung auch zahlreiche finniſche Großbauern befinden, hatten ihren Schlupfwinkel auf einer der zahlloſen Schären, von wo aus ſie den Alkohol als„Petroleum“ mit ſchnellen Motorbooten an die Küſte zu Vertrauensleuten brachten, die dann für den Weitertransport des geſchmuggelten Sprits ins Innere des Landes ſorgten. Die weitverzweigte Wiedererkannt/ Son ouchard Gerlach Wer verſuchen wollte, die beſonderen Merkmale eines Menſchengeſichtes in Worten zu ſchildern, würde nur einzelne Züge herausheben können, einen kargen Mund, hochgeſchwungene Brauen, das Grüb⸗ chen im Kinn,— aber die losgelöſten Fäden wären wie herausgezerrt aus dem Gewebe des Ganzen. Die noch ſo genaue Beſchreibung bleibt Stückwerk: ein Angeſicht muß man geſehen haben, allein an⸗ ſchauend können wir es in uns aufnehmen. Verſtandesmäßig läßt ſich überhaupt nicht be⸗ gründen, daß wir aus tauſend Geſichtern, die ſich in der Form, in der Haut⸗ und Haarfarbe noch ſo ſehr ähneln, mit Sicherheit eines herauskennen, ohne daß wir Phyſiognomik ſtudiert hätten, bloß aus dem Inſtinkt. Es iſt nicht der Ausdruck und das Mienen⸗ ſpiel, es iſt auch nicht die Haltung des Kopfes, nicht die Figur und nicht der Gang: der Ruck des Wieder⸗ erkennens geht vom Auge aus; von dem Sichbe⸗ wegen und Ineinanderruhen des Blicks. Eine Son⸗ nenbrille, die den beſtätigenden Blick verbirgt, gleicht einer Tarnkappe. Die Vermutung, daß ein Bekann⸗ ter es ſei, wird nicht zur Gewißheit, wenn ſein Auge nicht antwortet. Man kann einem Menſchen unter völlig verän⸗ derten Verhältniſſen nach vielen Jahrzehnten wieder begegnen, aus dem Knaben iſt vielleicht ein Mann geworden, aus dem Mann ein Greis. der kleine Schmächtige iſt dick und ſchwer geworden, der rüſtig Ausſchreitende hat einen ſchlürfenden Schritt bekom⸗ men, der blonde Vollbart iſt wegraſiert, und wo das üppige Haar ſich lockte, ſtehen nur noch einige graue Stoppeln: und doch braucht man dem anderen nicht länger als eine Sekunde in die Augen zu blicken, um zu wiſſen, er iſt es. 05 Ganz ſicher wird man dann freilich erſt, wenn man die Stimme hört. Es ſind Fälle berichtet wor⸗ den, daß einer nach fünfzehn Jahren aus Sibirien heimkehrte, der im Kriege vermißt war, und die Frau hatte wiedergeheiratet, und man konnte wochen⸗ lang nicht herausbringen, ob ein Betrüger ſich ein⸗ ſchleichen wollte, oder ob es der Verſchollene war. Aber ich kann nicht glauben, daß es irgendeine Frau gäbe, die ihren Mann, und wenn er nach einer Ewig⸗ keit aus dem Grabe auferſtünde, nicht beim erſten Wort wiedererkennen ſollte, und ein ganzes Dorf hätte vielleicht getäuſcht werden können, aber nicht die Frau. Der Mann hatte fünfzehn Jahre ruſſiſch ge⸗ ſprochen, muß man bedenken. Ich habe mit einem Italiener zuſammengewohnt, der vor dem Kriege nach Deutſchland kam und nun ſeine Mutterſprache faſt reſtlos vergeſſen hat. Aber auch in den gelallten Brocken einer fremden Sprache noch muß der Klang derſelben Stimme ſein. Man könnte mir entgegnen, daß das Vermögen des Wiedererkennens nicht bei allen Menſchen gleich ſtark entwickelt ſei, und daß der ganz Primitive ſeiner zuweilen ebenſo ermangle wie der gedanklich Verſponnene, der die Mitmenſchen nur noch mit halber Teilnahme anſchaue, weil er ausſchließlich in der Idee lebe, alſo die komiſche Figur des zerſtreu⸗ ten Profeſſors. Der unaufmerkſam Angeſchaute iſt allerdings nicht wiederzuerkennen, und daraus erklärt ſich auch die Schwierigkeit, einer Zeugenausſage Gewicht bei⸗ zulegen, die einen Angeklagten wiedererkennen will, der nur ſehr flüchtig vorübergehuſcht ſein kann. Es gibt immerhin Typen, die ſich ziemlich gleichen, und die Beiſpiele von Doppelgängern. Man hat es ſchon an ſich ſelber erlebt, daß man in einen quä⸗ lenden Zweifel geriet, ob es jemand war oder nicht war, der da eine Reihe vor einem ſaß. Wer mit vielen Menſchen zuſammenkommt, iſt dieſem Zwei⸗ fel natürlich mehr ausgeſetzt als einer, der nur wenige Bekannte im engen Kreiſe hat. Andererſeits wird man zuweilen angeſprochen:„Sieh da, Fritz!“ — und erſt am lächelnden Erſtaunen bemerkt der andere ſeinen Irrtum, ſich entſchuldigend:„Aber Sie ſehen genau aus wie mein Freund Fritz, es iſt nicht zu glauben, daß Sie es nicht ſind.“ Wir hatten bei der Erſatz⸗Kompanie während des Krieges einen etatsmäßigen Wachtmeiſter, deſſen phyſiognomiſches Gedächtnis ſo wunderbar war, daß er jeden Rekruten, den er nur ein einziges Mal an⸗ geſehen hatte, kannte. Tauſende gingen durch ſeine Hand, alle vier Wochen. Wenn der Erſatz für das Feld eingeteilt war, bekam er neue Leute, aber er Gebieten. Hier Bande konnte ſchlagartig verhaftet werden, nachdem man bei dem Sohn eines finniſchen Großbauern nicht weniger als vierhundert Liter geſchmuggelten Sprits gefunden hatte. Der junge Mann beſtritt anfangs, von dem Sprit auch nur das geringſte zu wiſſen, legte aber ſchließlich doch ein umfaſſendes Geſtändnis ab. Das Schmugglerunweſen in Finn⸗ land wird durch die Schärenküſte, die außerordentlich unüberſichtlich iſt und viele Schlupfwinkel bietet, ſo kannte jeden einzelnen. Wenn er die Front ab⸗ ſchritt, zog er plötzlich einen und den anderen aus dem phyſiognomiſchen Gedächtnis nicht anders als mit dem Gedächtnis überhaupt; es bann durch Uebung geſtärkt werden, und gewiß gibt es wenige Berufe, die das tägliche In⸗das⸗Auge⸗Schauen ebenſo notwendig erfordern wie der eines Kompanie⸗ Feldwebels. Das Wiedererkennen iſt nicht ſelten an einen beſtimmten Ort gebunden. Der Mann, der immer an der Straßenecke ſteht und Zeitungen verkauſt, iſt mir, wenn er mir braungebrannt in der Badehoſe am Meeresſtrand gegenüberſteht, ſo fremd und ungewohnt, daß ich ihn nicht für denſelben halte. Es gilt im allgemeinen für beleidigend, wenn man jemanden, den man kennen müßte, grußlos vorbei⸗ gehen läßt, aber man ſollte dergleichen nicht ernſt nehmen; weſſen Amtsmiene oder Nachtgeſicht ich kenne, deſſen entſpannte Sonnen⸗ und Wochenend⸗ haltung kann mir gänzlich unvertraut ſein. Daß übrigens auch die Tiere imſtande ſein kön⸗ nen, wiederzuerkennen, weiſt darauf hin, wie tief im Inſtinkt dieſe Fähigkeit begründet iſt. Wenn die Menſchen noch zaudern, die Hand dem nach Jahren Einkehrenden zu veichen, ſpringt der Haushund viel⸗ leicht ſchon fröhlich bellend an ihm empor. Ausſtellung des Welfenſchatzes Der Welfenſchatz, der vor einem Jahre durch die preußiſche Staatsregierung erworben wurde, iſt jetzt im Berliner Schloßmuſeum aus⸗ geſtellt und zur öffentlichen Beſichtigung frei⸗ gegeben worden Der Schatz, eines der erleſenſten Denkmäler unſerer mittelalterlichen Kultur, iſt durch den Ankauf des preußiſchen Staates endgültig für Deutſchland zurückgewonnen worden, nachdem im Jahre 1930 alle Verſuche, ſeine Abwanderung ins Ausland zu verhindern, an der Verſtändnisloſigkeit der beteiligten Stellen ſcheiterten. Damals waren die koſtbaren Kleinodien an ein Kunſthändlerkonſor⸗ tium verkauft worden, das den Schatz nach Amerika brachte und einen erheblichen Teil verkaufte. Wenn der Welfenſchatz alſo in der Zwiſchenzeit leider eine beginnt allmählich das Leben wieder ſeinen gewohnten Gang zu gehen. Olympiavorfrende in Japan An dem Tage, da in Japan bekannt wurde, daß Tokio zum Austrag ächſt piſchen Spiele erwählt worden ſei, wurde in ganz Japon en 8 mit der aufgehenden Sonne, die Olympiaflagge und auch das Hakenkreuzbanner wehten über Tokio. der Reihe heraus, er wußte die Namen, er ſchien alles von ihnen zu wiſſen. Wahrſcheinlich iſt es mit In der Etappe der ſpaniſchen Nationaliſten Verſorgung der Zivilbevölkerung mit Lebensmitteln in den von der Militärpartei beſetzten (Weltbild, MN.) (Weltbild..) reudeufeſt veranſtaltet. Die Fahne ſehr begünſtigt, daß ſich immer wieder neue Banden bilden. Man hofft jetzt aber, die größte Bande un⸗ ſchädlich gemacht zu haben und dadurch den„Boot⸗ leggern der Oſtſee“ endgültig beikommen zu können. zablenmäßig beträchtliche Einbuße erlitten hat, ſo ſind doch die großartigeren und glücklicherweiſe de durch Heinrich dem Löwen unmittelbar in Auftrag gegebenen Werke beiſammen geblieben, ſo daß der wieder erworbene weitaus größte Teil mit gutem Recht als der Welfenſchatz bezeichnet werden darf Der berühmte Schatz iſt urſprünglich ein Kirchenſchatz geweſen. Er beſteht in der Hauptſache aus einer größeren Anzahl von Reliquiaren. Anläßlich der öffentlichen Schauſtellung des Schatzes hat der Reichs⸗ und preußiſche Miniſter für Wäſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung, Ruſt, an den preußiſchen Finanzminiſter, Profeſſor Dr. Po⸗ pitz, ein Schreiben gerichtet, in dem er ihm für die langen und mühevollen Verhandlungen dankt, zum Erwerb des Welfenſchatzes für den preußiſchen Staat geführt haben. In Zuſammenhang mit der Erwerbung des Wel⸗ fenſchatzes konnte der preußiſche Staat gleichzeitig eine Reihe von privaten Kunſtſammlungen an⸗ kaufen, deren Beſtände einen in der mehr als 100jährigen Geſchichte der ſtaatlichen Muſeen einzig Zuwachs für faſt ſämtliche Abteilungen edeuten. S Ein deutſcher Vertreter im Preisrichterkolle⸗ gium für den Amateurfilmwettbewerb in Venedig. Der Hauptſtellenleiter Curt Belling, der auf der Filmkunſtausſtellung in Venedig neben dem Präſi⸗ denten der Reichsfilmkammer Staatsminiſter a. D. Profeſſor Dr. Lehnich und deſſen Mitarbeitern Deutſchland als offizieller Vertreter der Reichspro⸗ pagandaleitung der NSDAp, Amtsleitung Film, vertritt, wird als Vertreter Deutſchlands an den Sitzungen des Preisrichterkollegiums für den Ama⸗ teurfilmwettbewerb teilnehmen, das von Dr. Gianni de Tomaſi vom italieniſchen Propa⸗ gandaminiſterium geleitet wird. *„Die Verkaufspraxis“. Für den Fabrikanten, Groß⸗ händler, Einzelhändler iſt die„Berkaufzpraris“ eine von lebendiger Praxis durchſtrömte Monatsſchrift für die Ver⸗ kaufs⸗, Abfatz⸗ und Geſchäſtsförderung. Sie widmet ſich vor allem dem Abſatzproblem, für das wir alle neue Methoden brauchen, die mit den gleichen Mitteln beſ⸗ ſer verkaufen, mehr Aufträge und die unge⸗ heure Verſchwendung, die in den alten Verkaufs⸗ und Ab⸗ ſatzmethoden liegt, beſeitigen. Die erkaufspraxis“ er⸗ ſcheint im Verlag für Wirtſchaft und Verkehr in Stuttgart. die Seite/ Nummer 383 ———————— Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe —.——.———————— ʃb9G— Freitag, 21. Auguſt 1936 0 — Die deutſchen Reiter haben bei den Olympi⸗ ſchen Spielen gezeigt, daß ſie in der ganzen Welt keine Konkurrenz zu fürchten haben und daß ſie mit ihren Pferden ein Körper und ein Wille ſind. Nur Menſchen, die ein großes Gefühl für die Kreatur in ſich tragen, nur ein Volk, das bewußt dazu er⸗ zogen wird, im Tier den Kameraden zu ſehen, kann derartige Leiſtungen vollbringen. So ſind denn die ſechs Goldmedaillen für unſere Reiter nicht nur eine Anerkennung für ihr ſportliches Können, ſondern auch für die Einſtellung zum Tier, die dem ganzen Volke eigen iſt. Den finſterſten Gegenſatz hierzu ſtellt ein Verbrechen dar, das vor 125 Jahren in England in dem„Prozeß des letzten Pferdemörders“ abgeurteilt wurde, der in den Kreiſen der Pferde⸗ züchter eine gewiſſe juriſtiſch⸗ hiſtoriſche Bedeutung erlangt hat. Damals war der Engländer weniger Pferdeſportler alg Wetter. Das Rennen war ihm nur Mittel zum Zweck, und wenn er ſich dabei irgendeinen Vorteil auf nicht ganz einwandfreie Weiſe verſchaffen konnte, ſo tat er es. Hätte es nicht damals einige Lords gegeben, die ohne Wettinter⸗ eſſen nur für den Pferdeſport lebten, dann wäre die engliſche Zucht zugrunde gegangen. In jener Zeit lebte in England ein kleiner verwachſener Mann namens Dawſon. Er war der Sohn armer Eltern und reiſte mit einem wohlhabenden Manne als beſ⸗ ſen Pferdeknecht durch ganz Europa. Das Dienen gefiel ihm auf die Dauer nicht, eines Tages nahm er mit ſeinen Erſparniſſen den Abſchied. Sein Beu⸗ tel wurde ihm bereits in der Nacht darauf geſtoh⸗ len, und nun wiomete er ſich dem Rennſport in der Weiſe, daß er ein„Tout“ wurde, d. h. er beobach⸗ tete die Trainingsgaloppe und erſtattete den Inter⸗ eſſenten darüber Bericht. So kam er in Kreiſe, die dem Rennen naheſtanden, und endlich fiel er in die Hände einer ſkrupelloſen Verbrecherbande. Da⸗ mals war der erſte Rennſtallbeſitzer der Lord Foley, und den Mitgliedern der Bande behagte das Glück des Lords im Rennen keineswegs. Dawſon ſollte helfen, und als er einmal fragte, wie er das machen ſolle, erklärte man ihm, beſſer gar keine Pferde, als eines, das den Sieg des gewetteten in Gefahr bringe. Dawſon verſtand und verbündete ſich mit einem verkommenen Apotheker, der ihm das Dopen und Vergiften von Pferden beibrachte. Aber Lord Foley ließ ſeine Ställe gut bewachen, es gelang nicht, in ſie hereinzukommen, ſo daß ſich die Burſchen ent⸗ ſchloſſen, zuerſt der Wunderſtute des Lord Darling⸗ ton zu Leibe zu gehen.„Woodwellhead“, ſo hieß das Tier, wurde ſchwer vergiftet. Wie ein Lauffeuer ver⸗ breitete ſich die Kunde von dieſem ſonderbaren Fall. Die Polizei nahm ausgedehnte Nachforſchungen vor und verhaftete einige Verdächtige, die man aber bald wieder laufen laſſen mußte. Der Erfolg der erſten Vergiftung ließ die Bande noch frecher vor⸗ gehen. Der Favorit im Stalle des Lord Foley war die Stute„Pirouette“, und ſie ſoll jetzt von Daw⸗ ſon vergiftet werden. Von irgendjemandem aber antworten. In den erſten Märztagen ſollte ein ge⸗ wiſſer Oskar Winzer von Berlin nach dem Luckauer Zuchthaus gebracht werden. Der Sträfling, der noch wegen weiterer hundert Diebſtähle zur Rechenſchaft gezogen werden mußte, wurde aber vorher in das Berliner Polizeigefängnis zum Verhör übergeführt. In einem günſtigen Augenblick war es nun dem Zuchthäusler gelungen, aus dem Gewahrſam zu flüchten. Er begab ſich zu einem ihm bekannten Ehepaar, nachdem er ſein Aeußeres inzwiſchen „korrigiert“, ſich neu eingekleidet und eine ſchwarze Hornbrille aufgeſetzt hatte. Der„ſchwere Junge“ hielt ſich bei den Eheleuten noch etwa acht Tage auf. Ingwiſchen hatte er von zwei weiteren Bekannten, ehemaligen Unterweltlern, genaue Tips für ſeine weitere Flucht nach der Tſchechoſlowakei erhalten, ſo daß es ihm ſchließlich, nachdem ihn das vierblättrige Kleeblatt noch mit entſprechenden Barmitteln ver⸗ ſehen hatte, gelang, über die Grenze zu entweichen. Die Polizei konnte zwar den flüchtigen Winzer nicht mehr faſſen, kam aber wenigſtens ſeinen Helfers⸗ helfern auf die Spur. Durch die Beweisaufnahme wurden alle vier reſtlos überführt, ſo daß ſie zu empfindlichen Gefängnisſtrafen verurteilt werden konnten. *. — Bei ſeinem Patronillengang durch die weit⸗ gleiſigen Anlagen des Abſtellbahnhofes Köln⸗Deutz wurde ein Hundeführer des Wachdienſtes auf das ſonderbare Gebaren ſeines„Harro“ aufmerkſam. Es war früher Morgen, die Sicht in der Dämmerung noch keineswegs gut; die ganze Nacht über hatte es geregnet. Nachdem der Wächter ſich noch einige Me⸗ ter von ſeinem Hund hatte führen laſſen, ſah er plötzlich eine regungsloſe menſchliche Geſtalt auf dem Trittbrette eines dort abgeſtellten Schlafwagens liegen. Beim Näherkommen mußte er die ſchaurige Feſtſtellung machen, daß der Körper des Menſchen, der an beiden Seiten vom Trittbrett herunterhing, vollſtändig nackt war und ſchließlich ſah der Beamte auch mit Entſetzen, daß das Geſicht über und über mit Schmutz und Blut bedeckt war. Kein Zweifel, daß er hier einem ſchrecklichen und, nach Lage des Tatbefundes, außerordentlich ſonderbaren Verbrechen auf die Spur gekommen war. Mit Hilfe ſchnell hin⸗ zugezogener Beamten ging man an die Sicherung des Fundortes. Inzwiſchen war auch ein Arzt hin⸗ zugekommen, der die„Leiche“ unterſuchen ſollte. Der Mediziner hatte jedoch ſofort erkannt, daß in dem Körper noch Leben war. Er veranlaßte eine Ueber⸗ führung in eine nahegelegene Wachtſtube und ging dem ſchrecklich zugerichteten Manne mit Waſſer und Eſſig zu Leibe, mit dem ſichtbaren Erfolg, daß der „Tote“ ſchon bald ſeine Augen aufſchlug und er⸗ ſchrockene Worte ſtammelte, als er ſich im Adams⸗ koſtüm im Kreiſe der Beamten fand. Nach einer gründlichen Waſchung erwieſen ſich die Blutwunden auch im Geſicht als harmloſe Abſchürfungen und nachdem durch eine ſtarke Taſſe Kaffee die Lebens⸗ geiſter wieder geweckt worden waren, und man einige Kleidungsſtücke herbeigeſchafft hatte, begann der„Ermordete“ zu erzählen. Der Leſer wird in⸗ zwiſchen ſchon erraten haben, daß es ſich bei dem ſchaurigen Fund um eine Bierleiche gehandelt hat. Der Held dieſer Kriminalgeſchichte nämlich hatte am Franzöſiſches Bombenflugzeug abgeſtürzt — Paris, 19. Auguſt. Ein Bombenflugzeug des 12. Geſchwaders iſt bei einem nächtlichen Uebungsflug über einem Muni⸗ tionslager bei Bayonne im Departement Aube ab⸗ geſtürzt. Vier Mitglieder der Beſatzung konnten ſich durch Fallſchirmabſprung retten, ein fünftes, ein Fliegerhauptmann, kam ums Leben. Motorbarkaſſe eines franzöſiſchen Kreuzers geſunken — Paris, 20. Auguſt. Die Motorbarkaſſe des im Hafen von Tanger liegenden franzöſiſchen Kreuzers„Du⸗ quesne“ iſt in der vergangenen Nacht geken⸗ tert und geſunken. Der Kommandant des Kreuzers hatte die Barkaſſe dem Kommandanten eines portugieſiſchen Torpedobootes zur Verfügung geſtellt, auf dem ein Empfang ſtattfand. Als die Barkaſſe gegen 1 Uhr nachts in den Hafen zurück⸗ kehrte, ſtieß ſie in voller Fahrt gegen die Kaianlagen, kenterte und ſank ſofort. An Bord befanden ſich zahlreiche Perſönlichkeiten, darunter auch der portu⸗ gieſiſche Geſandte in Tanger und ſeine Frau, die aber alle gerettet werden konnten. Alpenüberguerung im Segelflugzeug — Berlin, 20. Auguſt. Im Rahmen von Verſuchen, die das Deutſche Forſchungsinſtitut für Segelflug Darmſtadt in Verbindung mit Segelfluggruppen techniſcher Hochſchulen zur Zeit zur Erforſchung der Möglich⸗ keiten einer Alpenüberquerung von Prien am Chiem⸗ ſee durchführt, gelangen am Mittwoch einige ſehr beachtliche Flüge. Drei Flugzeuge flogen von Prien bis ins Zillertal. Heini Dittmar erreichte unter Ueberquerung der 3600 Meter hohen Tauern (Großglockner) Villa Baſſa(Niederdorf) bei Toblach. Der Chef des Techniſchen Amtes im Reichsluft⸗ fahrtminiſterium, Oberſt Udet, hat den deut⸗ ſchen Segelfliegern anläßlich ihrer erfolg⸗ reichen Alpenflüge telegraphiſch folgenden Glück⸗ wunſch übermittelt:„Freue mich über die erſten Er⸗ folge der deutſchen Alpenſegler, ihrer hervorragen⸗ den und mutigen Ueberquerung des Tauern⸗Maſ⸗ ſivs durch Heini Dittmar auf„Condor“, die nur durch äußerſten Einſatz von Mann und Maſchine er⸗ reicht werden konnte, herslichen Glückwunſch. Wei⸗ terhin viel Erſolg zur ſelbſtgeſtellten Aufgabe. Heil Hitler! Udet.“ ——.————— P——— ˖ ˖˖.. im Alter von 85 Jahren geſtorben. Sein Tod be⸗ ſchließt die Laufbahn eines Politikers, der ewig auf der Seite der Oppoſition ſtand und ſeine Sache mit beißendem Humor und erſtaunlicher Redegewandt⸗ heit zu vertreten wußte. Dem engliſchen Unterhaus gehörte er ununterbrochen von 1892—1924, alſo 32 Jahre lang, an. Er konnte ſich rühmen, in dieſer Zeit mehr Anträge zu Fall gebracht zu haben, als je ein Parlamentarier vor ihm. Als Anhänger alles Konſervativen hatte er vor allem erbitterte Fehden mit der Labour⸗Party zu beſtehen Er ſcheute ſich jedoch nicht, auch gegen ſeine eigenen Parteigänger zu reden, falls ſie es ihm nicht recht gemacht hatten. Er kannte keine Rückſicht. Sein grimmiger Spott zielte nach rechts und nach links. Den Namen „Wachhund der Konſervativen“ hat er ſich zweifellos ehrlich verdient. Eine ſeiner hervorſtechendſten Eigenheiten war, daß er, wo immer er auch ging und ſtand, ſogar im Parlament, den Zylinder nicht abſetzte; denn dies galt fwher in England als ein Zeichen dͤer Freiheit. Im Volk erfreute er ſich gro⸗ ßer Popularität, dagegen war er im Parlament wenig beliebt, da ſeine Oppoſitionsreden oft genug nur unnötige Nörgelei waren. Kein Wunder, daß er ſelbſt mitunter auch mit dem beſten Antrag auf vor über vierzig Jahren von einer deutſchen Gräfin zum Geſchenk erhalten. Das herrliche Inſtrument war der Gegenſtand ſeiner innigſten Liebe. Als es zerbrach, wurde er ſchwermütig und beſchloß, ſeinem Leben ein Ende zu machen. In einem hinterlaſſenen Brief ſpricht er den Wunſch aus, man möge die zer⸗ brochene Geige zu ihm in den Sarg legen. * — Es iſt merkwürdig und allgemein bekannt, daß viele bedeutende Gelehrte und Künſtler ihre ent⸗ ſcheidende Leiſtung in jungen Jahren vollbracht haben. Aber auch für andersgeartete Genies trifft dieſe Beobachtung zu, und an einer Fülle von Bei⸗ ſpielen belegt der berühmte Heidelberger Pſychologe Prof. Dr. W. Hellpach, wie wichtig beſtimmte Jahre und Lebensgezeiten für die großen Männer geweſen ſind und wie bedeutend die Siebenzahl im Auf und Ab zu bemerken iſt. So iſt, wie wir im September⸗ heft von Velhagen& Klaſings Monatsheften leſen,, der Durchbruch neuer Erkenntnis bei Luther in einem Alter von 27 bis 29 Jahren erfolgt, und ge⸗ nau in derſelben Lebenszeit tritt Bismarck in jenen Kreis pommerſcher Pietiſten, der ſein ganzes Da⸗ ſein innerlich verwandeln und ihn zu der religiöſen hatte der Trainer des Stalles eine Warnung erhal⸗ tenzaund während das vergiftende Narkotikum von der Hand Dawſons bereits in den Trinknapf des Pferdes geſchüttet war, befahl der Trainer, das Tier Tage vorher als Großverkäufer aus dem Vorgebirge auf dem Märkt“ gute Geſchäſte gemacht und beſchloſ⸗ ſen, die gelungene Transaktion durch einen gusgie⸗ bigen„Zug durch die Gemeinde“ zu feiern. Der Ge⸗ eiſerne Oppoſition traf. Trotz allem hat er ſich zwei⸗ ſellös Verdiknſte“ erwörben. 1924 würbe er Pair und konnte ſeinen Einzug in daß engliſche Ober⸗ haus halten. Seine Oppoſitionsreden verloren zwar, Untermauerung ſeines Sendungsbewußtſeins füh⸗ ken ſollte, ohne die er wiederholt ſeine ſpäte männiſche Leiſtung als ſchlechterdings nicht bezeugt hat. 0 Dem Geſchichtskundigen braucht nicht dürfe keinen ſeiner alten Freß⸗ und Trinknäpfe be⸗ nutzen. Am andern Tage gelang es Dawſon aber doch wieder, die drei neubeſchafften Näpfe mit ſei⸗ nem Gift zu füllen.„Pirouette“ ging ein, mit ihr drei andere Pferde. Der Lord war außer ſich, als er davon hörte. Er ſetzte ein Vermögen als Belohnung für den aus, der ihm den Täter nennen konnte, und kurze Zeit danach, ſtand Dan Dawſon vor ſeinen Richtern. Er war der letzte Pferdemörder, der nach der„black act“ George J. gerichtet wurde, die be⸗ ſtimmte, daß Pferdemörder aufgehängt werden müſſer * — Unter der Beſchuldigung, einen„ſchweren Jungen“ auf der Flucht nach der Tſchechoſlowakei unterſtützt zu haben, mußten ſich in Berlin ein Ehe⸗ paar und zwei weitere Angeklagte vor Gericht ver⸗ Roman vo Sophie Hoechstetter „Mein Ausſcheiden aus dem Dienſt iſt ſchon vor⸗ bereitet. Die Jungen ſollen ſich der Scholle verpflich⸗ tet fühlen und der Einfachheit, die unſere erſte Ju⸗ gend nicht hatte. Deine Tochter macht Arbeitsdienſt, dus iſt ein guter Weg, von Volksgemeinſchaft nicht nur zu reden, ſondern ſie mit aufzubauen.“ Er ſprach weiter. Er verfiel in ſeine Erinnerun⸗ gen an das Baltikum. Es war ſchön, ihm zuzuhören. Doch die Nachmittagsſchatten ſenkten ſich tiefer, die Zeit verging. Gabriele mußte doch noch wiſſen, wie ſie ſich gegen Brandſteen verhalten ſollte, wenn er wieder kam. Ein kleiner melancholiſcher Schein kam in Karl Guſtavs Augen. Und eine leichte Rührung überfiel ſie, als er in der Sprache, die ſie als Kind ſehr ge· quält hatte und bei deren Erlernen er ihr oft bei⸗ geſtanden, antwortete: „Et'il revenaft un jour, Que faut-il lui dire—“ Altes Liedchen. Er hatte unter dem Einfluß von Hubertas ironiſchem und mondänem Weſen die alten Liedchen nicht verlernt? „Daß man ihn erwartet hat, geht nicht zu ſagen. Vielleicht der Großvater, wir andern gewiß nicht.“ Karl Guſtav wurde jäh ſachlich.„Es kann kommen, daß ſich die Verwandtſchaft beſtätigt. Der junge Menſch ſelbſt iſt kein Betrüger. Ich verlaſſe mich ganz auf deinen Takt, Gabriele. Du wirſt ihn wohl, wenn es ſich ergibt, ab und zu einladen. Freund⸗ lichkeit mit Diſtanz.“ Karl Guſtav glitt auf die Bank neben ſie, ſagte mit leiſer Stimme:„Ich habe nie Klarheit darüber bekommen, ob mein Vater an den Tod ſeines erſten ſchäftsmann hatte ſchließlich ſo ſchwer„geladen“, daß er jeglichen Orientierungsſinn verlor. Es iſt ihm ſelbſt unbegreiflich, wie er auf die Bahnböſchung und zwiſchen zahlreichen ein⸗ und ausfahrenden Zü⸗ gen auf das Trittbrett des Schlafwagens kam, völlig unerklärlich bleibt ihm jedoch, wieſo er ſich mitten in der regneriſchen Nacht ſeiner geſamten Kleidung entledigte. Man ſand ſchließlich ſeine Garderobe, freilich vollſtändig aufgeweicht, zwiſchen den Schie⸗ nen liegen, und, was faſt das Tollſte an dieſer gan⸗ zen beſoffenen Geſchichte iſt, in der Brieftaſche noch mehrere Tauſendmarkſcheine und in der Weſte auch ſeine ſchwere goldene Uhr. Es iſt ſchon ſo: Glück muß der Menſch haben * — Der bekanuteſte Abgeordnete des engliſchen Parlaments, Lord Banbury, iſt ſoeben in London Sohnes geglaubt hat, denn er ſprach nie von ihm. Doch natürlich hörte ich allerlei Gerüchte. Weiber⸗ ſachen, enorme Schulden. Der Offiziersrock war noch in Ehren abgelegt. Doktor Brendel weiß wohl mehr, er war als Student in Ferien da, als das Unglück geſchah. Jedenfalls, daß ich Wolfsreuth erbe, ſteht feſt, denn es war Eigentum meiner Mutter gewor⸗ den. Was aber ſonſt das Teſtament enthüllt, müſſen wir abwarten. Das Gericht hält ſich peinlich an den feſtgelegten Termin der Eröffnung.“ Sie gingen durch die Gärten zurück. Vielleicht, ſo fühlte ſie, war das ein Abſchiedsweg. So, wie ihn Geſchwiſter gehen, ehe eine Heirat ihr Verhältnis ändert. Ehe die neue Herrin da iſt, hieß das hier. Geſchwiſter? Warum muß ich ihn fühlen wie das unerreichbare Glück, dachte ſie ſchmerzlich. „Ich bin altmodiſch“, ſagte er plötzlich.„Ich bin Form und verhaftet in Erinnerung. Du wirſt ſo viel Neues, Anregendes, ungeheuer Intereſſantes erleben, wenn du mit Sieglind nach außerhalb gehſt und ihr dann wieder in ihr deutſches Studentin⸗ nenleben folgſt. Sie ſprach mir davon, ſie habe in Heidelberg ſchon hübſche Siedlungshäuſer geſehen und du ſollteſt dort ſo ganz vom Strom der neuen Jugend umgeben ſein. Aber ich meine immer, du gehörſt hierher, wo wir Kinder waren, wo die Ju⸗ gend uns ruft.“ Sie beugte ſich nieder zu den Blumen der Rabatte, um ihr Geſicht zu verbergen. 4. Fräulein Kolbs Krankenbett hatte ſich ſchon für den Tag in eine Couch verwandelt, als ſie endlich den Agenten, Herrn Immler, empfing. Vor Herrn Immler mußte ſie ihre triumphie⸗ renden Blicke mäßigen und die Schmerzen über⸗ betonen, das begriff ſie. Herr Immler erklärte wortreich, daß er ſprach⸗ los ſei vor dieſem unerhörten Fall. Oft ſeien Men⸗ ſchen viele Jahre, ja ihre ganze Lebenszeit gegen Unfall verſichert, ohne daß ſie ein Mißgeſchick träſe. Und nun dieſes erſtaunliche Ereignis! Ja, er habe nicht zuviel verſprochen. Die Kulanz ſeiner Bank ſei vorbildlich. Soeben habe er, den Wünſchen des verehrten Fräulein Kolb entſprechend, die zweitau⸗ ——————— ſend Reichsmark auf der Stadtſparkaſſe einbezahlt. je älter er wurde, ihre ätzende Schärfe, dies tat aber der Popularität Lord Banburys keinen Ab⸗ bruch.„Der Mann auf der Straße“ vergaß ihm nicht, daß er immer wieder von neuem ſeine große Tierliebe bewieſen hatte und für manches ſegens⸗ reiche Geſetz mit äußerſter Energie eingetreten war. Mit ſeinem Tod iſt eine der eigenartigſten Perſön⸗ lichkeiten des engliſchen Parlamentarismus und zugleich einer der merkwürdigſten Menſchen dahin⸗ gegangen. Sein Name iſt aus der Geſchichte des engliſchen Unterhauſes nicht wegzudenken. * — Ein 62jähriger Zigeunerprimas namens Karl Mega hat durch Erhängen Selbſtmord verübt, da ihm während eines Zechgelages ſeine wertvolle Geige von einem betrunkenen Gutsbeſitzer zertrüm⸗ mert worden war. Dieſe Geige hatte der Primas Vierzehn Tage nach dem Unfall! Ja, wie ſie ſich denn nun fühle? Wenn auch noch eine Verſchlim⸗ merung kommt, gibt es nichts mehr zu fordern, wußte Herr Immler. Fräulein Kolb wog ihre Worte ab. Schmerzen fühle ſie, gräßliche Schmerzen. Und der Herr Chef⸗ arzt habe ihr geſagt, ein gutes Jahr, wenn nicht Jahre, müſſe ſie damit rechnen. Sie wollte ſagen: „Nun iſt man halt ein Krüppel—“, aber ſie hielt das ſchreckliche Wort zurück, es klingt nie gut, und beſonders nicht bei einem Fräulein, das es an Tem⸗ perament und Ausſehen noch mit den Jüngſten auf⸗ nehmen kann. Herr Immler war freilich nicht mehr der Jüngſte. Aber wie er ſeinen Rotkopf meiſterte! Die Brillantine oder das Fixativ machte ihn faſt braun. Walnußöl wäre da noch beſſer. Und wenn das volle Haar erſt mal ergraute, dann war, was andern Leid iſt, für Herrn Immler Luſt. „Sie müſſen wohl nicht mehr lange im Kranken⸗ haus bleiben?“ fragte Herr Immler. Fräulein Kolb ließ die Augenlider ſinken und öffnete ſie erſt nach Sekunden wieder, nachdem ſie annehemen konnte, ihre Blicke drückten nun Jam⸗ mer aus. Denn es waren ihr die Tagegelder einge⸗ fallen. Zehn Mark für je vierundzwanzig Stunden Krankheit und Behinderung. Wenn ich aufwache, habe ich ſchon zehn Mark gut, wußte ſie. Welch eine bezaubernde Tatſache! Sie mußte ſo lange wie mög⸗ lich beſtehen bleiben.„Der Herr Chefarzt ſagt, ich werde mich ſehr lange ſchonen müſſen und eine Haus⸗ hilfe brauchen. Ach, das koſtet Geld! Und grad jetzt, wo man doch dͤurch Vermieten etwas herausſchlagen möchte“ Herr Immler zog ſein Geſicht in Kummerfalten. Sie liefen von den Naſenflügeln über die Mund⸗ winkel, verloren ſich im Kinn, machten Herrn Imm⸗ ler älter ausſehend als er wohl war.„Ja, wer ver⸗ ſorgt Ihnen denn das Haus?“ wiederholte er. Sie berichtete von der alten Verwandtſchaft, der Küſterswitwe aus Himmelskron, und von dem Nef⸗ fen, dem Schüler der ſechſten Realſchulklaſſe in Wun⸗ ſiedel.„Mit dem Eſſen allein iſt's auch net abgetan. Eine Haushälterin nützt Schuh' und Kleider ab, und ſo ein junger Menſch braucht doch Taſchengeld.“ Und ſie ſeufzte ſchwer. geſagt zu werden, oͤaß auch der Emporſtieg Bona⸗ partes ſich von ſechsundzwanzig bis dreißig abge⸗ ſpielt hat, während der Gipfel ſeines feloͤherrlichen und ſtaatsmänniſchen Vollbringens auf die Mitte der Dreißig fällt, oͤie auch einen Luther erſt zur weltgeſchichtlichen Durchbruchstat hinriß. Wer es ſich, wie Proſ. Hellpach, nicht veroͤrießen läßt, die rund 25000 Lebensbeſchreibungen der fünfundfünf⸗ zig Bände„Allgemeine Deutſche Biographie“ und noch einige tauſend Lebensabriſſe der wichtigſten Konverſationslexika daraufhin zu durchmuſtern, der wird aufs höchſte überraſcht ſein davon, welche Be⸗ deutung für die ſchöpferiſche Leiſtung, mindeſtens aber für den erſten großen Anlauf zu ihr oder eine ſie vorbereitende Lebenswende dieſe Jahre zwiſchen fütnfundzwanzig und dreißig, beſonderg zwiſchen ſechsundzwanzig und neunundzwanzig haben. Herr Immler hätte lieber gelacht und Scherze mit der hübſchen, klugen Perſon gemacht, die einen Hausbeſitz hatte und nunmehr zweitauſend Mark auf der Sparkaſſe, was gewiß nicht ihr einziges Gut⸗ haben war. Daß ihr zwei kleine Zehen fehlten, no, das hieß nicht, ſie hat ein Holzbein. Und das Tan⸗ zen war nie Herrn Immlers Sache geweſen, er fürchtete das Rheuma, das ihm vom Kriege her treugeblieben war. Der Mann Immler hätte gern ein wenig mit Fräulein Kolb geſcherzt, der Agent Immler aber mußte die ernſten Geſichtsfalten zeigen. „Wenn ich wieder vorbeikomme, hoffe ich, Sie in Ihrem Haus begrüßen zu können, Oſt und Weſt, daheim iſt's Beſt“, verabſchiedete er ſich. „Ja, mit der Verſicherung iſt da noch allerlei zu reden“, ſagte Fräulein Kolb geſchäſtsmäßig, und es geſchah dies in Rückſicht auf die Frau Pfarrer in ihrem Bett. Doch der Blick, den Herr Immler zum Abſchied erhielt, war anders als die Worte, ja, er war voll Verheißung und Innigkeit. Am ſpäten Nachmittag war die Nachbarin da, eine ſehr feintuende Frau. Sie kam mit einem gro⸗ ßen Buſch Edeltannengrün und grüßte von ihrem Bruder, dem Förſter, der die Zweige von draußen, von der Waldhütte, für Fräulein Kolb mitgebracht habe. Der Herr Förſter, ſo, ſo. Die drei Monate, ſeit Fräulein Kolb ihm ſchräg gegenüber wohnte, hatte er kaum gewußt, ob er im Vorbeigehen an den grü⸗ nen Hut greifen ſollte. Ja, zweitauſend Mark bar, das iſt in dieſer Zeit Geld. Und Geld lacht! Am Abend, nach Geſchäftsſchluß, kam der Herr Prokuriſt zu ſeiner Schweſter, der Frau Pfarrer. Schön war er nicht. Brille, ein bißchen Blähhals, Stubenhocker⸗ farbe, und immer ſo ſchüchtern, als müſſe er um Ent⸗ ſchuldigung bitten, daß der Bruder einer Frau Pfar⸗ rer kein Herr Pfarrer war, ſondern außer einem Stift die einzige Kraft bei G. A. Degner, einem Bücherantiquariſt. Er verneigte ſich, nachdem er die Schweſter be⸗ grüßt hatte, vor Fräulein Kolb und ſagte umſtänd⸗ lich, daß er ſich erlaubt habe, ihr Lektüre mitzu⸗ bringen. 7 (Fortſetzung folgt) G5 18 4 Freitag, 21. August 1936 8 9 4 LII 2 Il Uuuut ———————— Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung Uach Herzensluſt Menſch ſein! Faſt jede deutſche Stadt hat ihre charakteriſtiſche Merkwürdigkeit, um deretwillen man ſie liebt: ſo etwa Köln ſeinen Dom, Hamburg die Alſter, Potsdam ſein Sansſouci. Wer aber München mit einem Wort ſinnfällig kennzeichnen wollte, der hätte es ſchwer. Die Reſidenz iſt ein berühmter, wundervoller Bau aus vier Jahrhunderten, aber ſie allein iſt nicht München. Die Kirchen ſind einzig in ihrer Art, aber wirklich nicht die Hauptanziehungs⸗ kraft der Stadt. Das Deutſche Muſeum, die Kunſt⸗ ſammlungen, die Ludwigſtraße und die in die Zu⸗ kunft weiſenden Bauten des neuen Deutſchlands um den Königlichen Platz— das alles iſt Kultur, Er⸗ bauung, Andacht, aber keines für ſich allein iſt Mün⸗ chen. Auch anderes, was diesſeits von Gut und Böſe liegt, das Münchener Bier zum Beiſpiel, der Mün⸗ chener Faſching, das Oktoberfeſt oder die Nähe der Berge— ſie alle gehören zum Inbegriff„München“, München: Blick vom Petersturm auf die Frauenkirche (Photo: Keſter& Co.) Das Geheimnis der„Münchner Stadt“ gehören zu einer Stadt, die alle Augen heller ſtrah⸗ len läßt, ſobald jemand draußen in der Welt von ihr erzühlt. Natur, Reſidenz, Muſeum und„Ewige Wacht“, alles zuſammen iſt München! Es geht einem mit dieſer Stadt wie mit einem lieben Menſchen. Er iſt als Ganzes ſchön und wert, und wenn einer fragen wollte, was man am meiſten an ihm liebe, das Auge, die Geſtalt, eine Hand,— man wüßte es nicht und fände erſt nach langem Suchen die Antwort: am innigſten zu ſchätzen ſei das Ungreifbare, das Weſen. Das Gemüt iſt auch Münchens beſter Grundzug, nicht weil es im Lied vom„Alten Peter“ immer wieder ſich vorſtellt, nicht wegen der Ländlerfreudig⸗ keit in Schwabing oder Gieſing, auch nicht wegen der jopialen Herablaſſung des Dienſtmannes am Mün⸗ chener Hauptbahnhof. Die Gemütlichkeit der Mün⸗ chener Stadt ſteckt tiefer; ſie liegt in der einzigartigen Stellung, die ihre Bewohner zum Leben einnehmen. Sie nehmen das, was ſich auf Erden hier begibt, nicht als letzte Offenbarung. Ein Spaziergang in der erſten Frühlingsſonne iſt den meiſten wichtiger als hundert Telephonanrufe im Büro, und ſelbſt für Münchener Bankdirektoren kann etwa ein Tag in den nahen Bergen mehr bedeuten als ein Gang zur Börſe. Ueber ſolche Eigenſchaften ſeiner Ureinwohner iſt München oſt ſchon der Rückſtändigkeit, ſogar der be⸗ griffsunſicheren Enge geziehen worden. So ein Urteil gibt freilich nur ab, wer München bloß vom Umſteigen im Bahnhof her kennt. Iſt der„Zuge⸗ reiſte“ erſt ſelber ſeßhaft geworden, fühlt er ſich in München wohler als bei ſich zu Hauſe. Denn hier, das iſt das letzte Geheimnis der Stadt, kann er nach Herzensluſt Menſch ſein. Der gemütvolle, nicht etwa nur„gemütliche“ Geiſt umfließt gemächlich und ſicher die Vorſtellung vom Leben, und er gibt auch den Sehenswürdigkei⸗ ten, alſo dem Körperlichen der Stadt, ein beſonderes Raumbild. Wenn einer vom Nachtzug, aus dem hohen Norden kommend, über den Stachus zum Karlstor ſchlendert und gleich von der Neuhauſer Straße aus die kupfergrünen Hauben auf den Tür⸗ men der Frauenkirche auftauchen ſieht, dann be⸗ kommt er das erſte Gefühl für den heimeligen Auf⸗ baufder, Münchenex⸗Stadt. Freilich, zur, künſtlexiſch wiſſenden Begründung ſeiner erſten Ahnung muß er ſchon die paar Schritte hinübergehen zum Dom oder unter guter Führung einen langen Blick tun in die hohe Halle der Michgelskirche. Auch das„Alte Rat⸗ haus“, das ſich vor einiger Zeit innen und außen friſch und zukunſtsfroh erneuert hat, iſt eines Be⸗ ſuches wert. Man lernt an ihm und in ſeinen tän⸗ eeeeene ene, Gang über die Heide Die weite Heide dehnt ſich ſonnenvergoldet vor unſeren Blicken. Voll ſchwerer Süße iſt die Luft. Bienen ſummen durch den Blütenbluſt, Käfer krap⸗ ſeln im Heidekraut, weiße Wolkenſchaſe trotten am blendenden Himmel. Fernher leuchtet ein Dorf, einige wenige Häuſer. Einen harten Menſchenſchlag nährt hier die Mut⸗ ter Erde, voll Selbſtbeſinnung, Bedachtſamkeit und Kraft. Harte Arbeit ums Brot macht die Menſchen ſtark in ber Schollenverbundenheit und ſtark im Glauben an ihr erdͤgebundenes Schickſal⸗ Hier iſt es, wo neben kleinen Dörfern die Herren⸗ bauern ſtark und ſelbſtbewußt auf ihren Höfen ſitzen, Geſchlecht um Geſchlecht im Laufe der Zeiten. Weißgekalkt ſind die Wände der Häuſer, und ſchwarz iſt das Balkenwerk. Gelb, von grünem Moos überwuchert, die Strohdächer. Am Giebel grüßt das alte germaniſche Symbol der Pferdeköpfe. Am längſten war hier ja die alte Art bewahrt In eigenſinniger Ordnung iſt das ſtattliche Wohn⸗ haus mit den behäbig verteilten Nebengebäuden auf⸗ gerichtet. Ringsum der Eichkamp, breitkronige, hun⸗ dertjährige Bäume, manche gar ſchon mit zerſpelltem und zerriſſenem Stamm und kahl ragender Krone. Aber immer ſteht noch einiges Grün am Baume. So ſchnell ſtirbt eine Eiche nicht! So ſind dieſe alten Höfe, die Heimat atmen, dar⸗ auf Jahrhundert um Jahrhundert ein trotziges der⸗ bes Niederſachſengeſchlecht wuchs. Dieſe ſtolzen Höfe und dieſe ſtolzen Eichen! Wah⸗ rer echter Niederſachſenart, wie es im Spruch heißt: Solange noch die Eichen wachſen In alter Kraft um Hof und Haus, Solange ſtirbt in Niederſachſen Die alte Stammesart nicht aus! Nun ſind wir vorbereitet, die Städte dieſes Lan⸗ des zu ſchauen. Denn es iſt ja ſo, daß dieſe alter⸗ tümlichen Städte ein Teil der Landſchaft ſind, nicht willkürliche Steinbauten, ſondern entſtanden aus der Einheit von Landſchaft und Menſchenſchlag. Wie herrlich reich waren doch unſere Altvorderen. Mit welcher Sicherheit und Kühnheit ſind dieſe alten Städte gebaut, welch unvergängliche Lebenskraft ſpringt aus dieſen alten Häuſern uns an als zeiten⸗ überdauernde Macht des Lebens, des deutſchen Le⸗ bens und der deutſchen Geſtoltungs⸗ und Schöpfer⸗ kraſt. Was für Herrenmenſchen müſſen es geweſen ſein, die ſolche Türme, wie wir ſie in dieſen alten Städten finden, in den Himmel bauen konnten. So können nur wahrhaft Freie Türme bauen, ihren Gott zu ehren. Voll welch wunderſamer Harmonie ſind dieſe alten Häuſerzeilen, Haus für Haus anders und doch alle ſich verwandt und aufeinander abgeſtimmt. Und Winkel von ſolch ſtiller und heimlicher Poeſie vergangener Zeit gibt es in dieſen alten Städten Niederſachſens, daß wir Heutigen in wahrer An⸗ dacht davor ſtehen. Wahrlich, in dieſen ſtillen Städten geht noch der Atemhauch der deutſchen Seele. In dieſer Land⸗ ſchaft lebt beſtes deutſches Menſchentum, ſtark in ſeiner Schollenverbundenheit und ſtark in ſeinem alten Blute. In ſolcher Lanoͤſchaft lernen wir am eheſten das deutſche Schickſal begreiſen. Alljährlich ſind es Tauſende, die ihre Ferien in dieſem Land verbringen, denen das Erlebnis Kraft und Mut für den Alltag gibt. Trotzdem konnten ſich bisher aber nur wenige Menſchen eine Fahrt in dieſe Gegend leiſten. Auch hier iſt es wieder die NSG„Kraft durch Freude“, die mit ihren billigen Sonderfahrten Urlauber in dieſes Land führt. In der Zeit vom 26. Auguſt bis 1. September fährt ein Urlauberzug in die Heide, mit den Unterbringungs⸗ orten Rotenburg und Viſſelhövede. Es iſt dies ge⸗ rade in der Zeit der Heideblüte. Die Geſamtkoſten betragen nur 35,30 Mark. Anmeldungen ſind um⸗ gehend an die zuſtändigen Kreisdienſtſtellen zu richten. zeriſchen Geſtalten aus der Hand des Erasmus Graſſer das alte bürgerliche München kennen, das, in das 20. Jahrhundert überſetzt, uns ein paar Häu⸗ ſerzeilen weiter am Viktualienmarkt handfeſt und unmißverſtändlich begegnet. Von hier oder vom Marienplatz aus ſind immer nur Minuten zu gehen. Zum Max⸗Joſephs⸗Platz mit den Münchner Thea⸗ tern oder zum Odeonsplatz mit ſeiner weihevollen Feldherrnhalle. Auch ein Stück neue Zeit, das Haus der Deutſchen Kunſt, iſt auf einem bleinen Spaziergang zum Engliſchen Garten leicht zu fin⸗ den. Das Bild der Stadt rundet ſich unverſehens, ſo⸗ bald einen der freie Nachmittag ins Fſartal, nach Nymphenburg oder zum Schleißheimer Schloß führt. Bayeriſche Landſchaft und bayeriſches Barock gehören zuſammen; denn bei allem Einfluß Landet man am Ende 147. Jahrgang/ Nr. 383 908 außen, bei allen franzöſiſchen und italieniſchen Namen, iſt die Kunſt in Bayern aus dem heimat⸗ lichen Boden herausgewachſen. Es iſt den Savoyern, den Cuvilliés, Desmarées oder Moreti— um wahl⸗ los ein paar Namen zu nennen— nicht anders er⸗ gangen wie ſpäter dem Hildesheimer, Leo von Klenze, oder dem Rheinländer, Friedrich Gärtner: ſie wur⸗ zelten im bayeriſchen Erdreich und wurden Münchner in der Münchner Luft. Den Zauberhauch ſpürt jeder, der ſich mit Behagen vollſchaut an den Münchner Künſten. Brauche ich n an den Abend ſolcher Tage zu 5 4181 in dieſen Wochen eine Fülle feſt⸗ licher Veranſtaltungen in der Münchner Stadt: Richard⸗Wagner⸗ und Mozart⸗Feſtſpiele, Marionet⸗ ten⸗Feſtſpiele und Kunſtausſtellungen, das Schach⸗ Olympia und internationale Sportveranſtaltungen. eines erlebnisreichen Tages zu ſpäter Stunde beim„bayeriſchen Donisl“ und lernt die morgendliche Weißwurſt richtig, ohne Meſ⸗ ſer, eſſen, dann findet der Gaſt aus Halle, Berlin, Mecklenburg oder England, ganz von ſelber die Ant⸗ wort auf die Frage„Warum nach München? —— Der Herbſt von Mergentheim Es gibt Landſchaften, die von der einen oder an⸗ deren der vier Jahreszeiten als lieber Sitz erwählt werden. Der Herbſt etwa iſt nirgends ſo daheim wie im Frankenland und zumal in meiner Heimat im Taubergrund. Denn wo die warmen Sommer ſind, bleibt es nachher länger warm. Die Wettergelehrten haben berechnet, in Württemberg ſei der regenärmſte Teil die nördliche Hohenloher Ecke. So wars denn auch dem Vergleich nach in dieſem doch wie ein Schwamm naſſen Sommer. Sein„gutes, altes, ſonniges Mergentheim“ hat der in eben dem Bereich beſonders feinnervige Dich⸗ ter Eduard Mörike meine Vaterſtadt geheißen. Denn die Sonne hat den Erdenfleck gern. Ich er⸗ innere mich aus der Bubenzeit. So viele Eidechſen hat es ſeither, wohin ich auch inzwiſchen in Deutſch⸗ land gekommen, wo ich in ſtillen Talfalten und Ge⸗ ſteinswinkeln geſeſſen bin, nimmer gegeben, die zierlichen Tierkinder der mütterlichen Lichtſpenderin. Darum geht die Sonne auch ungern und zögernd aus dem Raum ſolcher Eingewöhnung hinaus. So werden die helen, milden, ſchönen Herbſter Welche Augen im Reich haben noch nicht jenes Werbebild geſehen, auf welcher Netzhaut iſt es nicht haften geblieben? Da hält ein deutſcher Ordens⸗ ritter, oben aus dem Wald angeritten, kreuzgewapp⸗ net auf ſeinem Roß bei einem Bildſtöcklein zum Gebet inne. Drunten liegt die Stadt des Ordens, drüben liegen die Höhen der Tauberberge in den hochaufgeglühten Farben ſolch eines Herbſtes. Doch droben um den Ritter her, auf dem Sonnenbuck, hat ſich zwiſchen den Schlehenbüſchen noch einmal der Wegrain begrünt und beblumt. Dieſe zwei Dinge gibt es wirklich dͤort in meiner Heimat zuſammen. Der Herbſt iſt etwas wie ein anderer Frühling. Er verzaubert ſich zum Troſt vor dem Schwung noch einmal die Welt. Vor zwei Jahren war im Bad eine Aerztetagung. Beim geſelligen Abend ſprach ein norddeutſcher Arzt. Er habe in Berlin an den Anſchlagſäulen jenes Bild geſehen. Darum ſei er zur Kur gekommen und habe erlebt, daß die Wirklichkeit noch ſchöner ſich gebe. Dreimal ſei er ſchon da und Mergentheimer Stamm⸗ gaſt geworden. Wie könnte es auch anders ſein, als daß Menſchen aus dem Vaterland von drunten und droben ſich immer mehr angezogen fühlen. Denn hier iſt in jedem Betracht, lanoͤſchaflich, geſchichtlich, kultur⸗ geſchichtlich freundlich einladende Mitte. Von drun⸗ ten und droben können die Deutſchen hier einander vertraut werden; die Natur legt ihnen gleichſam die Hände ineinander. Man ſagt, es habe eine Mainlinie gegeben, Der Taubergrund gehört zum Maingau, und eine Stunde talab wurde anno 1866 bei Tauberbiſchofsheim zwi⸗ ſchen den Preußen und den Süddeutſchen eine Schlacht geſchlagen. Jetzt kommen Nord und Süd, Jahr um Jahr Tauſende um Tauſende mehr bei einem geſegneten Heilquell zuſammen, um friedlich geeint Geneſung zu finden. Dahinten in der Heide ſechzig Jahre töte Mutter. Wein und Laubwald, Obſtgärten, Alleen und ein alter, ſeinesgleichen ſuchender Park, wem fällt bet den Worten nicht ein: da muß es im Auguſt, im September und Oktober wohlgefällig ſein und wohl⸗ tätig. Ich ſtand einmal mit einem Freund von der Waſſerkante oben am Hexenkreuz über der Stadt zn Abendlicht. Fenſter funkelten, Dächer glänzten, die Tauber ſchimmerte. Drüben der Hügelrücken bis zum Eck der Ordensfeſte Neuhaus war von einem nicht mit Worten zu beſchreibenden, gleichfam in Duſt verwandelten Schein überzogen. Der Freund ſagte: „Man möchte über dieſe Höhen mit der Hand hin⸗ ſtreichen.“ Das ſagte der Mann, welcher die Stürme des Ozeans durchfahren hatte. Mir gelang erſt nach⸗ her eine Antwort:„Ich vermöchte mir nicht vorzu⸗ ſtellen, daß ich wo anders geboren ſein könnte.“ „Auch nicht am Meer?“ „Nein.“ Wir ſchwiegen und füllten uns an mit dem guten Licht. Später kam mir die Regung, auf den Fried⸗ hof hinüber zu deuten und zu ſagen: Dort unter dem größten Baum des Gottesackers liegt meine bald Ich half damalsudem! 233 Bad Mergentheim: Milchlingsbrunnen auf dem Marktplatz mit Blick in die Burgſtraße (Archiv NM3) Vater das Reis ſetzen. Inzwiſchen wurde auch der Vater darunter begraben. Und wie bald wird es der wieder inzwiſchen alt gewordene Sohn ſein?“ Wir gaben uns die Hand. Die Glocken ſchlugen drunten auf dem Stadtkirchenturm und dem Bläſer⸗ turm des Schloſſes Hans Heinrich Ehrler. Markgröninger Schäferlauf, Am 23. und 24. Auguſt veranſtalten die ſchwäbiſchen Schäfer in Markgrönin⸗ gen wieder ihren hiſtoriſchen Schäferlauf, ein Volks⸗ feſt, das aus einem mittelalterlichen Zunfttag der Unter⸗ länder Schäferzunft hervorgegangen iſt und an dem ganz Württemberg teilnimmt. Höhepunkt iſt ein Wettlauf der Schäfer und Schäferinnen barſuß über ein Stoppelfeld. * Traubenkur in Baden⸗Baden. In der mit Pflanzen und Blumen reizvoll ausgeſchmückten Wandelhalle des Kurhauſes in Baden⸗Baden hat die Herbſt⸗Trauben⸗ kur begonnen, die ſich ſeit Jahrzehnten größter Beliebt⸗ heit erfreut. Freundliche junge Trachtenmädchen bringen die friſchen Trauben oder den friſch gepreßten Trauben⸗ ſaft. Neben den heißen Quellen bildet die Traubenkur — Beſtandteil der Herbſtkuren Baden⸗ ens. * Herbſtreiſe der„Monte Roſa“ nach dem Süden. Mit Rückſicht auf die Unruhen in Spanien hat die Hamburg⸗ Südamerikaniſche Dampfſchifſahrts⸗Geſellſchaft ſich ent⸗ ſchloſſen, in dem Fahrplan der vom 24. September—15. Ok⸗ tober ſtattfindenden Herbſtreiſe einige Abänderungen vor⸗ zunehmen. Für die ſpaniſchen Häfen Malaga und Cadiz werden die Inſeln Wight und Tenerife angelaufen. Die Fahrt führt jetzt alſo von Hamburg nach Cowes⸗Inſel Wight, Funchael⸗Madeira, La Palma⸗Kanariſche Inſeln, Santa Cruz de Teneriſe, Caſablanca und über Liſſabon zurück nach Hamburg. K. Krieger. —— Freitag, 21. Auguſt 1036 Neue Mannheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe (Seite Nummer 888 * Aus Bädern und Kurorten * Bayreuth meldet Beſucherrekord. Die jetzt vorltegende Fremdenverkehrsſtatiſtik Bahreuths für Juli weiſt Zah⸗ len auf, wie ſie dort bisher noch in keinem Jahre erreicht worden ſind. Es wurden 17 874 Fremde mit 76 360 Ueber⸗ nachtungen gemeldet, darunter 1117 Ausländer mit 4709 Uebernachtungen. Wenn man die anläßlich der Keichs⸗ tagung des NS⸗Lehrerbundes im Zeltlager und in ſon⸗ ſtigen Maſſenquartieren untergebrachten Tagungsteilneh⸗ mer mit 15 241(45 705 Uebernachtungen) noch hinzuzählt, ſo ergibt ſich für Juli eine Fremdenziffer von 83 115 und eine Uebernachtungszahl von 122065, die beinahe die ſonſtigen Jahresergebniſſe eines ganzen Feſtſpieljahres erreicht und alle feſtſpielfreien Jahre weit bertrifft. Die Uebernachtungs⸗Geſamtziffern der letzten fünf Jahre lauteten: 1985: 96 196(feſtſpielfreies Jahr); 1934: 161 499;, 1933: 146 293; 1932: 77 467(feſtſpielfreies Jahr), 1931: 188 978. * Schwäbiſch Hall im württembergiſchen Frankenland. Unter Bezugnahme auf den in Nr. 323 veröffentlichten Artikel machen wir darauf aufmerkſam, daß Schwäbiſch Hall zum württemberg. Frankenland, zum ſogen. Unter⸗ land von Württemberg, gehört. Es iſt die Landoſchaft zwi⸗ ſchen Heilbronn, Crailsheim, Bad Mergentheim und ſchwä⸗ biſchem Wald. Schwäbiſch Hall iſt davon der geſchäftliche und wirtſchaftliche Mittelpunkt. * Wieder Reiſeverkehr nach den Bädern des Memel⸗ gebiets. Wie der Landesfremdenverkehrsverband Oſtpreu⸗ ßen amtlich bekanntgibt, iſt für den Beſuch der Me⸗ melland⸗Bäder eine neue Deviſenregelung getroffen worden. Zum Beſyuch dieſer Bäder können 200% je Perſon und Monat auf Reiſeſchecks eingeführt werden. Zur Ausſtellung der Reiſeſchecks ſind die MER⸗ Reiſebüros und die mit dem Verkauf der Fahrausweiſe der Reichsbahn betrauten Stellen berechtigt. Die in den Memelbädern nicht verbrauchten Gelobeträge dürfen nicht nach Deutſchland ausgeführt werden, werden dort viel⸗ mehr auf eine Quittung umgeſchrieben, die in Deutſchland bei den Ausgabeſtellen eingelöſt wird. Der Reiſeverkehr zu den memelländiſchen Bädern iſt damit unter Beachtung der üblichen Grenzbeſtimmungen wieder in vollem Umfang möglich. * Baedekers Schwarzwald. 320 Seiten, 18 Karten, 18 Pläne, 2 Panoramen. Leipzig, Karl Baedeker. 3. Auflage 1936..50 /. Angeſichts der Ueberfülle der Werbeſchriften bietet die neue Ausgabe des beliebten Führers dem Schwarz⸗ waldfahrer einen unabhängigen und zuverläſſigen Ratgeber und Wegweiſer und macht die Wahl der Sommer⸗ friſche durch klare, ſachliche Kennzeichnung der Lage und Eigenart, der Gaſtſtätten, der Preiſe und der Unterhaltungs⸗ möglichkeiten unabhängig vom Zufall oder der Einſeitigkeit mündlicher Erkundigung. Sogar eine beſondere Liſte der heute ſo beliebten kleinen und ruhigen Orte iſt beigegeben. Für den Wanderer ſind die lohnendſten Spaziergänge und Wanderungen, ebenſo die durchgehenden Höhenwege— darunter bereits der 1936 eröffnete Kandelhöhenweg— ein⸗ gehend beſchrieben und zu Touren zuſammengeſtellt; der Jugendwanderer wird die Angabe der Jugend⸗ herbergen begrüßen. Der Autofahrer findet die Zu⸗ fahrtsſtraßen ausführlich beſchrieben, und im Inneren des Gebirges bildet das Straßennetz das eigentliche Gerippe der Beſchreibung, ſo daß der Band einen Autoführer aller lohnenden Strecken des Gebietes darſtellt. Die Angaben über die Beſchaffenheit der Straßen, ihre Steigungen, Tages-Wanderung Ausſichtsreiche Wanderung ins Neckartal mit dem um 9 Uhr abgehenden Sportſonderzug Zwingenberg an 10.18 Uhr. Sonderzugsfahrkarte nach Mosbach.40 l. Zwingenberg, Neckargerach, Margaretenſchlucht, Schreckhof, Bismarckturm, Mosbach. Beim Bahnhof ſchöner Blick auf Schloß Zwingenberg. Mit Nebenlinie 66, rotes R, in öſtlicher Richtung, am Bahnhof links vorüber. Durch Gärten und Feld gleich et⸗ was ab und wieder auf. Ein Bahnwartshaus links, rechts die Bahn. Bald über ein Bächlein und bald nach einer Kurve links ſchöner Blick auf Neckargerach und die Minne⸗ burg. Rechts über die Bahn nach Neckargerach(158), 1 Stunde. Durch den Ort mit gleichem Wegzeichen. Ueber die Gerach, dann links aufwärts, am Schulhaus und Ehren⸗ mal links vorüber, durch die Eiſenbahnunterführung und rechts kurz auf der Straße nach Reichenbuch. Rechts ge⸗ ſchwenkt, über die Bahn hin, links Wald. Schöner Rückblick auf die Minneburg und die Kirche von Neckargerach, des⸗ leichen Ausblicke auf Guttenbach und deſſen Stauwehr, 94 Stunde. Links in den Wald zur wildromantiſchen Mar⸗ garetenſchlucht. Beim nahen Wegweiſer wird die Markie⸗ rung verlaſſen und links in die eigentliche Margareten⸗ ſchlucht eingetreten. Vorſicht, weil der Wegweiſer leicht überſehen wird. Auch iſt Vorſicht beim Aufſtieg in der Schlucht geboten, da der Pfad oft ſehr ſchmal und am ſteil⸗ abfallenden Hang hinzieht. Doch nach etwa 20 Min. iſt das Ende der Schlucht erreicht(280). Blick auf Reichenbuch, links drüben eine beachtliche, wetterharte Eiche. Kurven uſw. zeigen, daß der Bearbeiter ſie perſönlich ab⸗ gefahren hat; ſelbſt die 1936 ausgebaute Höhenſtraße durch das Kleinenztal nach Freudenſtadt iſt ſchon beſchrieben. Selbſtverſtändlich ſind aber auch die Eiſenbahnen und Kraftpoſten nicht vergeſſen. Der Winterſport, deſſen Anfänge im Schwarzwald bis ins Jahr 1891 zurück⸗ reichen, iſt überall durch Hinweiſe auf Schigelände, Rodel⸗ bahnen uſw. berückſichtigt. Die Karten ausſtattung, die allein ſchon den Gegenwert des preiswerten Bandes bildet, bietet neben zahlreichen Sonderkarten, Plänen und einer neuen Straßenkarte eine vollſtändige Reihe vorzüg⸗ licher mehrfarbiger Blätter, die in einheitlichem Maßſtab das ganze Gebirge umfaſſen. Wer die neue Ausgabe mit der vorhergehenden vergleicht, wird ſehen, daß hier mit der bewährten Baedeker⸗Erfahrung ein faſt neues Werk ge⸗ ſchaffen wurde; er wird erkennen, wie hier unendlich viel Mühe und Arbeit verwendet wurde, um dem Benutzer auf der Reiſe Zeit, Geld und manchen Verdruß zu erſparen. * u Neues Tonriſtenbüro. Wie wir erfahren, iſt kürzlich in Bukareſt ein nationales Touriſten⸗ büro(Oficiul National de Turistica) eröffnet wor⸗ den. Dieſes Büro erteilt allen nach Rumänien Rei⸗ ſenden etwa gewünſchte Auskünfte und ſteht für alle Fragen, die mit Reiſen und Unterkunſt zuſammen⸗ hängen, beratend und helfend zur Verfügung. Es iſt zu begrüßen, daß auch Rumänien, wie andere Länder, dazu übergegangen iſt, die Annehmlichkeit des Reiſens und das Reiſen überhaupt dadurch zu fördern, daß eine zentrale Auskunftsſtelle geſchaf⸗ fen wurde.“ VI20 üb mit dem M. 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Hier oben bietet ſich dem Wanderer einer der ſchönſten Ausblicke des ganzen Neckartals, den Neckar ab ganz auf der Höhe die zwei Kirchtürme, Neunkirchen, im Tälchen links die Kirche von Neckarkatzenbach, weiter links die von Mörtelſtein uſw., zu Füßen Diedesheim, Neckarelz und Obrigheim mit Schloß Neuburg, den Neckar aufwärts Hochhauſen mit Schloß, Neckarzimmern mit der Götzenburg, Haßmersheim, Schloß Ehrensberg u. a. bis hinauf nach Wimpfen am Berg. Das Wegzeichen zieht rechts nach Die⸗ desheim ab, ohne Markierung links, ſüdlich durch Hof⸗ raiten. Faſt eben weiter. Rechts drunten die Ruine des ehe⸗ maligen Zementwerks. Ueber den Kalkbrüchen hin und gleich rechts geſchwenkt. Auf dem Weg bleiben, jedenfalls nicht abwärts gehen. Nach einiger Zeit wird der Bis⸗ marckturm(268 w) ſichtbar, der nach etwa 35 Minuten erreicht wird. Auf dem Turm eine prächtige Rundſicht, auch ins Elztal und auf Mosbach. Auf Zickzackpfad ſehr ſteil bergab, zuletzt an einem Bächlein entlang zur Straße Neckarelz—Mosbach. Rechts die Gaſtſtätte Cäzilienbad. Vor nach Mosbach(158), Std.(Wanderzeit 4½—5 Stö.) Mosbach ab 18.18, 20.33, Mannheim an 20.00, 22.13 Uhr. Nur dieſe beiden Züge dürfen zur Rückfahrt Se Zur ſaarpfälziſchen Gaukulturwoche Alfred Roſenberg, Peter Raabe und Haus Friedrich Blunck kommen * Neuſtadt a. d. Deutſchen Weinſtraße, 21. Auguſt. Die Bedeutung der ſaarpfälziſchen Gau⸗ kulturwoche vom 10. bis 18. Oktober wird deut⸗ lich durch die Teilnahme führender Män⸗ mer des deutſchen Geiſtes⸗ und Kulturlebens, die nun ihre Zuſage gegeben haben. So wird ſinnfällig dargetan, wie alle landſchaftliche und räumliche Kul⸗ turarbeit ſich einordnen muß in die große Linie, die dieſe führenden und verantwortlichen Männer mit ihrem Wort und ihrem Werk weiſen. Am„Tag der Muſik“ wird Profeſſor Peter Raabe, der Präſident der Reichsmuſikkammer, das Feſtkonzert des Stadttheaterorcheſters Saarbrücken im Städtiſchen Saalbau zu Saarbrücken dirigieren. Hans Friedrich Blunck, der Alterspräſident der Reichsſchrifttumskammer, lieſt am 16. Oktober, dem „Tag des Buches“, in einem Dichterabend im Hinden⸗ burgſaal des Saalbaues zu Neuſtadt an der Deutſchen Weinſtraße aus eigenen Werken.— Der„Tag des Bekenntniſſes“ aber wird zum Höhepunkt mit der Schlußkundgebung im Wartburgſaal zu Saarbrücken, bei der Reichsleiter Alfred Roſenberg ſprechen wird. Deutſches Auslands-Inſtitut tagt in Freiburg * Freiburg, 16. Aug. Am 28. und 29. Auquſt tagt das Deutſche Auslands⸗Inſtitut in Freiburg. Bei einer Feſtſitzung im Rathaus werden die Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Kerber⸗Freiburg und Dr. Strö⸗ lin⸗Stuttgart, Vorſitzender des Deutſchen Auslands⸗ inſtituts, ſprechen. Ferner hält der Rektor der Uni⸗ verſität Freiburg, Prof. Dr. Friedr. Metz, einen Vortrag über„Die oberrheiniſche Landſchaft als Ein⸗ und Auswanderungsgebietl. Die Schluß⸗ anſprache hält Dr. Robert Ernſt⸗Berlin, Vorſitzender des Bundes der Elſaß⸗Lothringer im Reich. Huthaus Sr Höhenklima und“ Hun 4 seck Schwimmbad GastRiot im Schwarewald, 900 m fennis Was hören wir? Samstag, 22. Auguſt Reichsſender Stuttgart .30: Bunte Morgenmuſik.—.30: Froher Klong zur Arbeitspauſe.— 11.30: Bauernfunk.— 12.00: Buntes Wo⸗ chenende aus Heidelberg.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 15.00: Konradin reitet... Hörfolge.— 16.00: Froher Funk für alt und jung.— 18.00: Tonbericht der Woche.— 18.30: Fröhlicher Wochenausklang(Schallpl.).— 20.00: Nachrichten.— 20.10: Unterhaltungskonzert.— 21.30: Tanzmuſik(Schallpl.).— 22.00: Nachrichten.— 22.30: .. und morgen iſt Sonntag.— 24.00: Nachtmuſik und Tanzmuſik. Aus Maunheim über Stuttgart 19.30: Sang und Spiel. Volkslieder und Volksmuſik aus Noroͤbaden. Ausführende: Die Kurpfälzer Truppe. Leitung: Karl Heinz Münnich. Deutſchlandſender .10: Fröhliche Morgenmuſik.— 10.00: Volk und Staat. — 10.30: Fröhlicher Kindergarten.— 11.30: Wiſſenſchaft meldet.— 11.40: Bauernfunk.— 12.00: Muſik zum Mittag. — 14.00: Allerlei.— 15.10: Jugendfunk.— 15.30: Wirt⸗ ſchaftswochenſchau.— 15.45: Von deutſcher Arbeit.— 16.00: Luſtige Muſik.— 18.00: Unterhaltungsmuſik.— 19.45: Geſpräche aus unſerer Zeit.— 20.10: Operette im Alltag. — 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Tanzmuſik. „Kraft durch Freude“ Uc 41 vom 22. bis 29. 8. 36. Schwarzwald. Für Lieſe Urlauberfahrt, die den Urlauber in die nähere Umgebung Furtwangens bringt, nehmen unſere Geſchäftsſtellen in P 4,—5(Haus der deutſchen Arbeit), Lortzingſtraße 35, Nuitsſtraße 1 und unſere Ortsgruppen in Neckarau, Luiſen⸗ ſtraße 46 und Weinheim, Bergſtraße 28 ſowie die Koͤcß⸗Be⸗ triebswarte noch einige Anmeldungen entgegen. Preis der Fahrt mit voller Verpflegung 25.10 J. Letzter Meldeter⸗ min 21.., nachmittags 15 Uhr. U Nr. 41 vom 22. bis 29. Auguſt— Schwarzwald. Die Fohrt⸗ und Teilnehmerkarten müſſen ſofort auf den Koc⸗ Geſchäftsſtellen, Ortsgruppen und bei den Koͤcß⸗Betriebs⸗ warten abgeholt werden. Abfahrt am Samstag, 22. Auguſt, nach Karlsruhe.20 Uhr. SAlLE— LEBER „FEEIISUCHT 2 UCKER MASEN— DARM P. chron. NVERSTOPFUNG Februar-November axk er Hüturuches E altung Bad e 4 4 FBenineim Auerbach Hſe.-nsion Iur Hne 2 Größtes und ſchönſtes Haus an der Bergſtraße.— Große Park⸗Anlagen.— Zeitgemäße Preiſe.— Herbstreise neich dem Süden 24. Sepiember ab— 15. Olktober an Hamburg über Cowes/ Insel Wight, Madeira, La Palma, Tenerife, Casa⸗ blanca(Rabat, Marrakesch), Lissabon(Coimbra, Busaco). Fahrpreis von RM. 190.— an. Breisil-Afrilc-Reise 20. Oktober ab IG. Dezember an Hamburg über Ponta Delgada/ Azoren, 48stündige Fahrt auf dem Amazonas. Barä, Pernambuco, Santos(São Paulo), Rio de Janeiro. Bahia, La Palma/ Kanarische Inseln. Casablanca(Rabat, CANGENTNMAL U räurf f Veu eingericht. Fremdenz. in ſonnig. Lage mit ſchöner Ausſicht. 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Nichts beweiſt die geſunde Beſchaffenheit der Rohſtoff⸗ märkte beſſer, als die Tatſache, daß trotz ſpaniſchen Bürger⸗ krieges und der ſonſtigen ſozialen Unruheherde ſowie des Näherrückens der amerikaniſchen Präſidentſchaftswahlen das Preisgebäude der Welthandelsartikel im großen und ganzen von Erſchütterungen verſchont bleibt. Es läßt ſich zwar nicht leugnen, daß die eben genannten Faktoren den Geſchäftsumfang eingeengt haben, die Grundtendenz erlitt aber dadurch keinerlei Einbuße. Was die Spekulation gerade im gegenwärtigen Zeitpunkt zu Rückkäufen auf den verſchiedenſten Gebieten veranlaßt hat, iſt nicht ganz klar erſichtlich. Selbſt der Hinweis auf die Mißernte in den Vereinigten Staaten reicht zur Begründung kaum aus. Viel Beachtung fanden in dieſem Zuſammenhang Stimmen aus angelſächſiſchem Munde, die der Vermutung Ausdruck gaben, die Zuſpitzung der internationalen politiſchen Lage enthalte bereits den Keim zur Verſtändigung. Mag eine derartige Theſe oder beſſer geſagt, ihre Umſetzung in die Praxis, auch etwas verfrüht erſcheinen, wahrſcheinlich iſt jedenfalls, daß dieſe Ueberlegungen die berufsmäßigen Kreiſe wieder auf den Plan gerufen haben. Die breiteſten Erörterungen im Warenhandel nimmt ſelbſtnerſtändlich das Getreide, vor allem der Weizen und der Mais, ein. Zu der Befeſtigung dieſer beiden Halm⸗ früchte geſellte ſich in den jüngſten Tagen an der Chikagoer Börſe auch der Roggen, der nach 78 auf 84¼ Cts. ſtieg. Merkwürdigerweiſe treten die Brotgetreidearten zur Zeit gegenüber dem Intereſſe für den Mais etwas zurück. Der Mais ſpielt als Welthandelsgut eine verhältnismäßig beſchränkte Rolle. Von dem geſamten Weizenanfall gelan⸗ gen etwa 12 bis 15 v. H. zum Export, vom Mais ſind es im günſtigſten Falle—8 v. H. Eine Rekordziffer wurde im Jahre 1927 mit 411 Mill. Buſhel erreicht, aber auch ſie fällt gegenüber den im gleichen Jahre zur Ausfuhr gelang⸗ ten 844 Mill. Buſhel Weizen kaum ins Gewicht. Trotz⸗ dem iſt der Mais für den Farmer der USA von Wichtig⸗ keit, und die Mißernte an Mais hat die bekannten Wech⸗ ſelwirkungen mit dem Weizen, dem Hafer und jetzt auch dem Roggen im Gefolge gehabt.— Nicht unerwähnt darf bleiben, daß im Zuge der allgemeinen Preisſteigérung in Frankreich Paris ſoeben den Preis für das Brot um 10 Centimes auf 1,80 Franken je Kg. erhöhte. Dies iſt bereits die zweite Brotpreiserhöhung im Laufe von 14 Tagen. Auf einen ziemlich einheitlich optimiſtiſchen Ton ſind die Kolonialwaren geſtimmt. Eine Ausnahme bildet hier lediglich der Kaffee. Angeſichts der erheblichen Vorräte Braſiliens und ſeiner Rekordernte im Fahre 1936 iſt die Skepſis in die Zukunft des Kaffees durchaus am Platze, es ſei denn, die Ordnung der internationalen Verhältniſſe werde auch den Kaffeekonſum weit über das bisherige Maß hinaus heben. Die Gerüchte über auftauchende finan⸗ zielle Schwierigkeiten bei Fortſetzung der Stützungs⸗ aktionen durch das Nationale Kaffeeamt ſcheinen ſich nicht zu beſtätigen.— Die Kaufluſt für Kakao lebte während der letzten Tage wieder auf, da Braſilien über Schäden durch Regenfälle berichtete.— Die Teemärkte ſtehen unter dem Einfluß der Verhandlungen, die darauf gerichtet ſind, die Außenſeiter des Droſſelungsabkommens, das ſind China Formoſa, ung 8 Igkka Au⸗it Rie Kolonten in Afrila betreiben ſeit meſret en Jahren-Tee⸗Kultur mit gutem Erfolge. So wteo bekännt, Saß Kenya und Nyaſſaland im erſten Halbjahr 1³6 bereits ſo viel Tee exportierten, wie im ganzen Jahre 1935.— Die Ausſichten der Rübenzuckerernte klingen tn Europa wie in den US recht günſtig. Die Union ſchätzt den Ertrag auf etwa 1,20 Mill. To. gegen 1,05 Mill. To. im Vorjahre. Die ſinnfälligſte Preisaufbeſſerung unter den Kolonial⸗ waren erzielten die Fette. Kopenhagen erhöhte ſeine No⸗ tierungen für Butter; in Neuyork und Chikago zogen die Forderungen für Schmalz kräftig an, und der Rückſchlag in der zweiten Woche des Auguſt wurde dadurch wieder voll⸗ kommen ausgeglichen. Unter den Spinnſtoffen iſt die Haltung a keine ganz einheitliche; während Gereiniaten an Hand ihrer eigenen Verbrauchsziſſern ſowie der⸗ ienigen des Exports mit weiteren Preiserhöhungen rech⸗ nen, teilt man dieſe Auffaſſung in Liverpool nicht. Dort kam es vielmehr zu einem Abbröckeln der Notierungen, da ſowohl die Spekulation als auch die verarbeitende In⸗ duſtrie Material hergab, das nur zögernd Aufnahme fand. Wenn demgegenüber die Neuyorker und die Notierung von New Orleans eine Aufbeſſerung zeigt, ſo liegt das vor allem daran, daß der amerikaniſche Handel die Auffaſſung vertritt. die Schätzung des Ackerbauamtes in Waſhington vom 8. Auguſt(12 43 Mill. Ballen Ernteertrag) ſei zu hoch gegriffen.— Die Tendenz der Wollpreiſe bleibt nach wie vor feſt, Sie wäre noch ſtärker zum Durchbruch ge⸗ kommen, wenn nicht der Wirtſchaftskonflikt zwiſchen Fa⸗ pam und Auſtralien und das verſtärkte Aufkommen von Zellwolle dem entgegengewirkt hätte. In Auſtralien waren die Wollvorräte Ende Juli mit 140 000 Ballen(Ende Juli 1935: 175 000 Ballen, Ende Juli 1934: 905 000 Bollen) ziemlich knapp. Die Lage muß ſich jedoch bald ändern, denn die neue Schur iſt im Anzuge. Unter den Metallen weiſen Kupfer und Blei eine Be⸗ ſeſtigung, Zinn und Zink hingegen einen Rückgana auf. Dem Kupfer kommt der Abbau der Weltvorräte und die geſteigerte Nachfrage der internationalen Rüſtungsinduſtrie zugute. Bezüglich der Erreichung der 10 Cts⸗Grenze iſt man jetzt wieder etwas ſkeptiſcher geworden; denn jede Preigerhöhung ſtärkt maturgemäß die Poſition der Außen⸗ ſeiter. Das Blei zieht dauernd Nutzen aus dem Anhalten der intenſiven Bautätigkeit in aller Herren Länder. Die Lage des Zinns bleibt nach wie dor„verfahren“.— Die niedrigen Zinkpreiſe hoten wiederholt Anlaß zu Käufen.— Die Gerüchte über ein Platin⸗Kartell ſind neuerdings verſtummt.— Die International Nickel Co of Canada die am Wellmickelmarkt ein Monopol beſitzt, für die Einſchränkung zu gewinnen. ee ee e RTSCHAFTS-ZETTUNG der Neuen Mannheimer Zeitung ——— Waren und Märkie Rotterdamer Getreidekurſe vom 20. Ang.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Sept. 6,0273; Nov. 5,7756; Jan. 5,70 K; März 5,55 Verk.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Sept. 84,50; Nov., Jan. je 79,25; März 80,50. Liverpooler Baumwollkurſe vom 20. Ang.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſol Stand. Middͤl.(Schluß) Auguſt(36) 636; Sept. 625; Okt. 619; Nov. 613; Dez., Jan., Febr. je 612; März, April, Mai je 613; Juni, Juli ſe 612, Auguſt 604; Okt. 594; Jon.(38) 590; März 589; Mai 588; Ten⸗ denz ruhig, ſtetig. Leinölnotierungen vom 20. Ang.(Eig. Dr.) Lon⸗ .on: Leinſaat Pl. per Auguſt 126; Leinſoat Klk. per Auguſt⸗Sept. 14,0; Leinſactöl loko 27,0; Sept. 25,0; Sept.⸗ ägypt. 29,0; BaumwollSt. ägypt. pt. 8,0. Neuyork: Terp. 43,75. Savannah: Terp. 88,75. 5 5 * Neue Inlandszuckerfreigabe. Der Reichsnährſtand hat durch den Vorſitzenden der HV der deutſchen Zuckerwirt⸗ ſchaft vom 17. Auguſt ab eine weitere Inlandszuckerfrei⸗ gabe von 5 v. H. verfügt. Die Geſamtfreigabe ſetzt ſich nunmehr zuſ. mmen aus den unverkauften Freigabereſten 1934/35 ſowie 95 v. H. der für den Inlandsobſatz 1935/96 vorgeſehenen Verbrauchsmenge. * Samen⸗ und Saatenmarkt in Sübdentſchland. Die leb⸗ hafte Nochfrage nach raſchwüchſigen Zwiſchenkruchtſaaten hat ſich[t.„Landware“ in der vergangenen Woche etwas erhöht, ſo daß die vorhandenen Lagervorräte allenthalben recht klein geworden ſind und Nachbezüge nicht immer ein⸗ fach wurden. Neben Wicken und Erbſen fand Inkarnat⸗ klee, der bislang beim Bauern noch nicht allgemein ein⸗ geführt war, viel Beachtung, weshalb ſich auch in dieſer Art oͤie Läger räumen. Meiſt verlangt waren auch Winter⸗ wicken, italieniſches Raygras und nicht zuletzt Gelbſenf, der wegen ſeiner Raſchwüchſigkeit bevorzugt geſucht wird. Auch Herbſtrüben waren noch laufend abzuſetzen. Für Rotklee⸗ und die übrigen Klee⸗ und Grasfaaten fanden ſich immer noch Intereſſenten. In neuerntigen Saaten blieb das Geſchäft auf wenige Arten beſchränkt. Ueber den Ausfall der neuen Ernte läßt ſich bei der Mehrzahl der Sorten, vor allem in qualitativer Hinſicht, noch nichts Beſtimmtes ſagen, da die Einbringung derſelben durch ungünſtige Witterungsverhältniſſe verzögert erfolat. Die Samenbildung bei Kleearten iſt bis jetzt durch den vielen Regen nicht gerade günſtig heeinflußt worden. * Der Londoner Goldpreis betrug am 20. Auguſt ſür eine Unze Feingold 138 ſh 2 d= 86,6221 /, für ein Gramm Feingold demnach 53,3220 Pence= 2,78406 L. erzielte im erſten Halbjahr 1996 einen Rekordgewinn von 17,46 Mill. Pfö. Sterl. gegen 10,34 Mill. Pſd. Sterl. im gleichen Zeitraum 1935 und 19 Mill. Pfö. Sterl. im erſten Halbiahr 1993. Die Preisentwicklung der wichtigſten Welthandels⸗ artikel geht aus nachſtehender Tabelle hervor lin der be⸗ treffenden Landeswährung): Ende Dez 32 Ende Dez 33 11.7 34 Endesß jetzt Weizen Chicago 49.50 8¹.50 87.87 101,50 114.00 Ro en Chicago 32.00 53.—5 6463 49.68 8542 Ma Chicago 22,25 44.87 56.75 57/.25 115,50 Schmalz Chicago.30.40 F ucker Magdeburg.10.8⁵.25 38⁰ 38⁰ ucker Neuyork 66.00 1⁴0,00 179.00 214,00 276,00 autſchuk London.0 4,40.12.31.50 Baumwolle Bremen.2⁰ 11.50 14.46 13.98 13.0 Baumwolle Neuyork 6,10 10.15 SS Kupfer London 28,60 3².19 29.68 34.75 38,12 Bergbau Ad Ewald- König Ludwig Kapiialerhöhung um 10,6 Mill. Ri., Ausgabe einer Obligaſionsenleihe von 50 Mill, Rh1 Schulden endgülſig konsolidieri In der AR⸗Sitzung der Bergbau AG. Ewald.— König⸗ Ludwig wurde beſchloſſen, eine ao. GV. auf den 23. Septbr. einzuberufen, die über die Erhöhung des AK um 10,6 auf 40 Mill. und die Ausgabe einer öprooz. Obligations⸗ anleihe in Höhe von 30 Mill./ Beſchluß faſſen ſoll. Durch die hierdurch hereinfließenden Mittel wird es möglich ſein, ſämtliche Bankverpflichtungen, ſoweit ſie nicht unter das deutſche Stillhalteabkommen fallen, abzudecken, ſo daß alsbald die Schulden der Geſellſchaft endgültig kon⸗ ſolidiert ſind. Die neuen Aktien wir auch die Obligationen weroͤen von einem unter Führung der Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchaft ſtehenden Konſortium übernommen. Die Aktien ſollen den Aktionären im Verhältnis von:1 zu pari angeboten werden. Der überſchießende Betrag von 800 000/ Aktien wird beſtmöglich für die Geſellſchaft ver⸗ wendet. Die Aktien werden bereits für das Jahr 1936 mit halber Dividendenberechtigung ausgeſtattet werden. Die Banken haben Sae den Aktionären wegen Einzahlung auf die jungen Aktien entgegenzukommen. Das geſamte Aktien⸗ kapital ſoll an der Börſe eingeführt werden. Die Genehmigung des Reichswirtſchaftsminiſteriums hierzu iſt erteilt. Die Obligationen ſollen zum Kurſe von 98 v. H. an den Markt kommen. * C. Bechſtein Pianofortefabrik AG., Berlin. Die Ge⸗ ſellſchaft, die nach der Anfang 1934 erfolgten Gründung der Betriebs⸗OmbH. nur noch als Grunoſtücksverwaltungs⸗ geſellſchaft fungiert, weiſt für das Geſchäftsjahr 1935 in der Erfolgsrechnung Geſamterträge von 0,25(0,21) Mill. aus. Nach Verrechnung fämtlicher Unkoſten— davon Ab⸗ ſchreibungen auf Anlagen 90 300(56 486, i. V. ferner außerordentliche 326 998)„ iund andere Abſchreibungen 10010(10 041) 4— verbleibt ein Ueberſchuß von 7 050 /, der von dem auf der Aktipſeite der Bilanz eingeſetzten Wertberichtigungs⸗(Verluſt⸗) Konto abgeſetzt wird, ſo daß dieſes noch mit 1,26 Mill./ erſcheint.(J. V. wurden 325 706/ Verluſt gebucht, die ebenfalls über das Wert⸗ berichtigungskonto verrechnet wurden.) Die Bilanz weiſt das Anlagevermögen mit 2,62(2,65) Mill./ aus. Betei⸗ ligungen haben ſich lediglich durch Abſchreibung eines Poſtens von 1/ verändert; ſie betrugen 29088 /. Die Geſamtverbindlichkeiten ſtellten ſich auf 3,50(3,68) Mill., wovon lediglich 8 301(65 218) nach dem Vergleich aus Lieferungen und Leiſtungen entſtanden ſind. 3,49(3,67) Mill./ ſtellen alſo die Verbindlichkeiten aus dem Ver⸗ gleich dar. E den von Belang. Uheren. Oeſterr. Eiſenbechn⸗Anleihen eher angeboten. Geld- und Devisenmarki Paris, 20. Aagust Gchlul amillch). n 76.48— J Spanien Popenbagen, J Vlen 3 umt 1849— er 18 8 Me 1 S½ da E Lelgien 256.37 Schweir 495.12 Stocchelm 304.— Wanchu 286.— ondon, 20. Aupuet Geblub amtlütb) 503.80 Icpenhagen] 22.40, Masten 25,45 ScherbT 1243 Ea 50312 TSwäkein 18.80½ Iuntale 670.— Püirtum 140 Imsierdam 241.25 bsle 19.90— Konstanün. 624.— Aursiien 125,— eris 7541— Lissbn 110,18 J athen 531.— Hiko 17.⁰⁰ Erüsse 29.82½ elstngiors 227,— Mien 28,.50 Hoateriden 24,25 ſelhen 85— Prag 121.62[ Warsthan 29,62 Vaperais 120.0 182% ü 440 59 M n. M len 180) hwei 4 an. D 1 n 400.— s“ 400.— Kasen 1257 U Stüs 100.12 Meialle Hamburger Reiallnoſlerungen vom 20. Augusi dre! Kupfer Banda- u. Kraits-Zinn beld Rrief J Celd Iberahlii BrietJ Gele Hberehlt Januar 52.2551.50.. 252.0252.0...Huttenrobiuk... 18,2518.25 Februar—* keinsilber(Bl. p. E0)) 41.25 39.25 Moörꝛ. Feingoid(AM. p. 7..84/.79 Aprii...-Blaun(Abfälle) Mai 3.. Circapr.(Kl. p. gr.)—1 375 Juni 6„ o„. Techn. reines plolin Juli Deiellyr,(R. g. gr... 15,—4 Augus! 49,7549,700 2520.252,00 mb.49.7549.75 025201 Teco Abler Okiaber 49.7549,70 252.02520 Aulümon Rogulus klnes.(L 10.)43.—49.50 Rovemb.]512,550.25. 25,0252C.. J uedsiiber(L per Flasche) 127512.5 Deramb. I51.75151,—... 252.012520.. I Woltramerr düas,(in Sh.)... 126,50 * Neue Metallkurspreiſe. Durch Bekanntmachung K P 183 wurden die Kurspreiſe für Zinn um 1,50 4 je 100 Kilo erhöht. veröffentlicht am veröffentlicht am RM 9 10— 8. RM 14. 8.—* in Kraft a in Kraft a * W e eeee Alum. n. leg.] 144—148144—148 Bronzeleg. 77/½—80,, 77 80 do. Legier. 68—70 68—70 Neuſilberleg.53d¼—55/5½¼—50/ Blei nicht leg. 2/—22½21½— 22¼ Nickel n. leg. 249—269 249—259 Hartblei./ 2 24/. Zink fein 2/222 Kupfer n. leg. 53¼— 55½ 54/—56½] do roh 17/818,17/—18,/. Meſſingleg. 1 39—41 Zinn n. leg. 220—240221—241 Rotguß leg. 54/—55¼ 51—56[Banka⸗Zinnſ 242—252[243—258 Rhein-Mainische Abendbörse Knapp behaupiei Frankfurt, 20. Auguſt Im Abenöbörſenverkehr herrſchte weiter Zurückhaltung. Zum Teil lag wieder etwas Angebot der Kundſchaft vor, ſo daß die im Mittagsſchlußverkehr eingetretenen leichten Erholungen zumeiſt nur knapp behauptet blieben. Mannes⸗ mann 104,50(10496), Kaufhof 51,75—52, Hoeſch 106,50 (unv.). Jc Farben nannte man mit 160,25(1606) da⸗ gegen waren Alu auf feſteres Amſterdam mit 62—62,25 ca. weiter leicht erhöht. Der Rentenmarkt log ſtill, Kom⸗ munal⸗Umſchuldung 88, Altbeſitz ca. 1196. Im Verlaufe neigte die Tendenz zur Schwäche, da An⸗ gebot herauskom. Durchſchnittlich wieſen die Kurſe gegen die Berliner Schlußkurſe—94 v. H. nach. Geffürel ver⸗ loren bei kleinem Angebot 174 auf 133, auch Zement Hei⸗ delberg 1 v. H. niedriger mit 143. JG Farben notierten mit 160(16056). Kunſtſeide Aku konnten ſich bei etwas lebhofteren Umſätzen auf 6236—62,50(62,25) befeſtigen. Der Einheitsmarkt lag ſtill. An den Rentenmärkten ergaben ſich keine Veränderun⸗ Im Freiverkehr waren Quoten zu frü⸗ Nachbörſe: J0 Farben 160; Aku 62,25—62,75, Vereinkgtée“ Stahl 105,50; Geſſürel 132,50—133,50. Die Akfienbilanzen Ende 1935 Zunahme der Gewinnabschlüsse und Dividenden- ausschüſiungen/ Bilanzverſlussigung Im Geſchäftsjahr 1995 haben ſich die Vorausſetzungen für die Rentabilität der deutſchen Wirtſchaft weiter ge⸗ beſſert. Die immer ſtärkere Ausnutzung der Produktions⸗ anlagen infolge des erhöhten Umſatzes und der ſteigenden Beſchärtigung führte dazu, daß der Druck der fixen Koſten in den Betrieben immer mehr nachließ und die Gewinn⸗ überſchüſſe daher wuchſen. Freilich haben zwei Erſchei⸗ nungen eine allzu ſtarke Zunahme der Gewinne beein⸗ trächtigt; Dos Anſteigen der Rohſtoffpreiſe und die gerin⸗ gen Exporterlöſe. Dabei darf jedoch nicht überſehen werden, daß die Zunahme des Exports, der nach den Geſchäfts⸗ berichten bei vielen Unternehmungen mengen⸗ und wert⸗ mäßig einen beträchtlichen Anteil an der Erhöhung der Umſätze hatte, mindeſtens dazu beitgetragen hat, die Laſt der ſixen Koſten zu ermäßigen und dadurch das inländiſche Geſchäft gewinnreicher zu geſtalten. Das Statiſtiſche Reichsamt unterſucht im neuen Heft von„Wirtſchaft und Statiſtik“ die Abſchlüſſe von 1500 Aktiengeſellſchaften, deren Bilanzſtichtage im 4. Viertel⸗ jahr 1035 liegen. Bei dieſen Aktiengeſellſchaften, deren AK ſoſt die Hälfte des Geſamtkapitals aller deutſchen Aktien⸗ geſellſchaften ausmacht, hat ſich der Gewinnſaldo aus Jah⸗ resreingewinn und ⸗verluſt von Mill. im Jahre 1934 auf 484 Mill.„ im Jahre 1935, d. h. von 3,3 v. H. des Eigenkapitals auf 4,8 v. H. erhöht. Nur noch ein ganz geringer Teil des erfaßten Eigenkapitals(etwa /0) wurde im Jahre 1995 von Verluſten betroffen. Die Divi⸗ dende hat von 347 Mill. auf 395 Mill. 4, d. h. im Durchſchnitt von 4,1 v. H. auf 4,7 v. H. des dividenden⸗ berechtigten Aktienkapitals zugenommen. Der Anteil der Dividende am Jahresgewinn iſt etwas höher als in den Vorjahren, in denen noch ein großer Tell der Gewinne von Verluſtvorträgen verwendet werden ußte. Auch in der Entwicklung der Bilanzkonten macht ſich die Wirtſchaftsbelebung bemerkbar, vor allem in einer be⸗ trächtlichen Zunahme der beſonders konjunkturempfind⸗ lichen Poſten, wie der Vorräte und der Forderungen und Verpflichtungen aus dem laufenden Geſchäftsbetrieb. In einigen Wiriſchaftszweigen und bei einzelnen Unterneh⸗ mungen werden auch Anzeichen einer ſtärkeren Inveſti⸗ tionstätigkeit in einem Zuwachs der Anlagen erkennbar. Hittag-Ausgabe Nr. 383 Die Einzeihandelsumsähe anläflich der Olympiade Phoiohandel und Paplergeschäſie an der Spite Billigere und mitilere Preislagen bevorzugi Die Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel hat in Berlin und Kiel unter den Kaufleuten eine Umfrage über die Ent⸗ wicklung der Einzelhandels⸗Umſätze während der Feſt⸗ wochen(nach den erſten Schätzungen hatte Berlin etwa 1,.25 Millionen Olympia⸗Beſucher, darunter 150 000 Aus⸗ länder) veranſtaltet, die folgendes Ergebnis hatte: In Kiel ließ ſich die Belebung des Geſchäfts am ſtärk⸗ ſten bereits kurz vor den Spielen wahrnehmen, da in dieſen Tagen ein ſtarker Durchgangsverkehr herrſchte. Der Textilhandel konnte einen größeren Umſatz in Geſellſchafts⸗ kleidung verzeichnen, beſonders war Fertigkleidung für Damen ſtark gefragt. Durch das Betten bedingt, fanden auch Regenmäntel, Sweater und Oelzeug guten Abſatz. Beſondere Nachfrage herrſchte nach Olympia⸗Hals⸗ und Taſchentüchern. Die Lebensmittelgeſchäfte berichten, daß die Ausländer oft Nahrungsmittel in ihrer einheimiſchen Zubereitung forderten, aber auch Holſteiner Spezialitäten und Salate wurden viel gekauft. Im Schuhhandel wur⸗ den viel Sportſchuhe verlangt, beſonders weiße Leinen⸗ ſchuhe. Starkes Intereſſe beſtand auch für die Fabrikate der Kieler Kunſtkeramik. In Lederwaren wurden von Ausländern hochwertige Damenhandtaſchen und die teuer⸗ ſten Koffer gekauft. Im Galanteriewarengeſchäft herrſchte ſtarke Nachfrage nach Mützenbändern der Kriegsmarine. Die Photogeſchäfte hatten naturgemäß einen ſehr ſtarken Umſatz; einige Geſchäfte konnten einen guten Ver⸗ kauf von Leica⸗Apparaten und den dazugehörigen Filmen aufweiſen. Die photographiſchen Arbeiten waren in faſt allen Geſchäften kaum noch zu bewältigen; ſo entwickelten einzelne Geſchäfte täglich 400 bis 500 Filme. Der Treib⸗ ſtoffbedarf war ebenſalls beſonders ſtark. Geringen Umſatz haben dagegen die Juweliergeſchäfte gehabt, die Andenken⸗ artikel verkaufen konnten. Dafür wurden bei der Papier⸗ geſchäften wieder Anſichtskarten, Photographien, Serien⸗ aufnahmen und Schreibutenſilien in größeren Mengen ab⸗ geſetzt. Allgemein kann man ſagen, daß die Umſatzſteige⸗ rung ſich in Grenzen hielt. Uebertriebene Erwartungen— vor denen immer gewarnt worden war—, gingen nicht in Erfüllung. Das Gleiche gilt nach den— allerdings vorläufigen— Berichten, die der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel zugin⸗ gen, vom Berliner Olympia⸗Geſchäft. Die Ausländer ſchei⸗ nen im allgemeinen nur Gegenſtände in billigen und mittleren Preislagen gekauft zu haben. Ver⸗ ſchiedentlich zeigten dͤͤie inländiſchen Käufer mehr Kaufluſt als die ausländiſchen. Die Ausländer haben auch bei ihren Käufen große Geſchäfte, beſonders Warenhäuſer, bevorzugt. Photographiſche und optiſche Geſchäfte erzielten natur⸗ gemäß ſehr gute Umſätze; Photoapparate wurden hauptſäch⸗ lich nur in mittleren Preislagen gekauft. Filmmaterial fand natürlich den höchſten Abſatz, ebenfalls wurden Photoarbeiten in großem Umfange in Auftrag gegeben. Im Lederwarenhandel waren Geldtaſchen in Olympig⸗ glockenform ein begehrter Artikel. In Handtaſchen konnte ebenfalls ein guter Umſatz erreicht werden. In der Glas⸗ und Porzellanbranche wurden nur in den Hauptſtraßen gute Umſätze erzielt, während in den Nebenſtraßen ſo gut wie keine Umſatzſteigerung auftrat. Hier wurden faſt aus⸗ ſchließlich Andenkenartikel verlangt, wie Aſchenbecher, Olympiaglocken, Olympia⸗Sparbüchſen aus orzellan, Glasſchalen mit den Olympiſchen Ringen. Beſonders beyor⸗ zugt wurden ferner Raſierartikel, Raſierapparate und Pu⸗ derdoſen, dieſe auch gelegentlich in höheren Preislagen. Die⸗Hausratsgeſchäfte konnten vor den Spielen Lrhöhte Umſätze verzeichnen, da die Privathaushaltungen in Er⸗ wartung von Gäſten ihren Hausrat exgänzt haben. Schmuckwaren han del enräe es wurde hauptſächlich nur Gegenſtände bis zu 10 gekauft. Ver⸗ langt wurde Olympiaſchmuck, einfache Kolliers und An⸗ ſtecknadeln; auch deutſcher Bernſteinſchmuck fand Abſatz. Die Papierwarengeſchäfte hatten einen ſtarken Umſatz in Geſchenkartikeln und Anſichtskarten. Die ſeiner⸗ zeit in Garmiſch⸗Partenkirchen aufgetretene Sondernoch⸗ frage nach Füllhaltern war in Berlin nicht in dieſem Um⸗ ſange zu verſpüren. In twypiſchen Reiſeartikeln, Mani⸗ küren, Feuerzeugen, Taſchenmeſſern und Raſiermeſſern war die Nachfrage zum Teil recht groß. Soweit es ſich um wirklich gutes Kunſtgewerbe handelt, hatten auch kunſt⸗ gewerbliche Gegenſtände beſſere Umſätze aufzuweiſen. Die größeren Schuhgeſchäfte der Innenſtadt, deren auswärtige Kundſchaft überwiegend aus Ausländern beſtand, konnten beachtliche Mehrumſätze erzielen; hier wurden auch beſſere Preislagen bevorzugt. Die Herrenkunoͤſchaft verlangte überwiegend Sportſchuhe, die Damen elegantere Schuhe, für jüngere Damen wurden auch Sportſchuhe gekauft. Der Textilhandel konnte bei Bedarfsartikeln ein gutes Ge⸗ ſchäft verzeichnen. In der Hauptſache wurden Krawatten, Strickwaren, Socken, Olympiatücher und Oberkleidung für Herren und Damen gekauft. Beſonders günſtig lag der Verkauf infolge der Witterung bei Regenmänteln. Auch Sportausrüſtugen waren gefragt, mehrere auslän⸗ diſche Mannſchaften kleideten ſich einheitlich ein. Beklei⸗ dungsgegenſtände mit ſportlichem Einſchlag hatten eben⸗ falls gute Umſätze. In Tabakwaren konnten lediglich die beſſer gelegenen Geſchäfte ein flottes Geſchäft verſpüren; Amerikaner und Engländer kauften ihrer heimiſchen Ge⸗ wohnheit entſprechend Zigarren in höheren Preislagen. Wenn die Ergebniſſe dieſer beſchleunigt durchgeführten elN Umfrage auch nicht allzu verallgemeinert werden dürſen, ſo läßt ſich abſchließend doch noch feſtſtellen, doß erfren⸗ licherweiſe auch von den Ausländern faſt nur deutſche Mag ſich das Olympiogeſchäft auch hauptſächlich auf die Innenſtadt beſchränkt haben und Waren verlangt wurden. mögen auch keine Rekordumſätze erreicht worden ſein, ſo ſtellen doch die Erzeugniſſe, die unſere Gäſte in ihre Hei⸗ — e eine Werbung für deutſche Waren ſchlecht⸗ in dar. * Engliſch⸗amerikaniſcher Filmkrieg? Die engliſchen Fimlerzeuger drohen nach holländiſchen Blättermeldungen alls Gegenmaßnahme gegen die ſcharfe Zenſur, der die eng⸗ liſchen Filme in den Vereinigten Staaten unterworſen werden, die amerikaniſchen Filme zu bonykottieren. Balb läutet in Iffezheim wieder die Startglocke Vor Beginn der Baden-Badener Rennwoche Ein großes Aufgebot der Jtaliener— Auch Franzoſen wieder vertreten Das olympiſche Feuer im Berliner Stadion iſt erloſchen und die olympiſche Fahne, die in dieſen denkwürdigen Ta⸗ gen über der Olympiaſtadt und den Kampfſtätten wehte, iſt eingezogen. Das ganze Intereſſe der Sportwelt kom⸗ zentriert ſich nunmehr auf die Tage der nacholy wpi⸗ ſchen Woche in.⸗Baden, die bereits am 19. Auguſt mit großen Tenniskämpfen beginnen, bedeutſame Kämpfe im Golfſport bringen und ihren Höhepunkt erreichen wer⸗ Len mit den Kämpfen auf dem grünen Raſen in Iffez⸗ heim, der Großen Baden⸗Badener Rennwoche, die vom 29.—60. Auguſt ſtattfindet und vom Internationalen Club .⸗Baden ſorgfältig vorbereitet wurde. Schon werden langſam die erſten Pferde nach Iffezheim in Marſch geſetzt. Erſreulicherweiſe werden diesmal nicht nur die Franzoſen, ſondern auch wieder einmal die Italiener mit einem ſtärkeren Aufgebot nach.⸗Baden kommen. Wir haben in der Vorkriegszeit nicht ſehr oft italieniſche Pferde zu Goſt gehabt, aber in den Jahren nach dem Kriege ſind italieniſche Pferde öfters nach Deutſch⸗ land gekommen, von denen bekanntlich Tofanella das erſte Braune Band von Deutſchland in München gewinnen konnte. Im Oostal erſchienen Lie Italiener zum erſten Male nach dem Krieg im Jahre 1924 und konnten dann gleich nicht nur das Fürſtenberg⸗Rennen mit Reſalba, Carriera, ſondern auch den Großen Preis mit Sopas ge⸗ winnen. Als nun die Nachricht bekannt wurde, daß die Italiener in dieſem Jahre wieder eine größere Expedition 9.⸗Baden 8—55 dieſe in 50 chen Sportkreiſen freudig aufgenommen. s werden ſieben Pſerde aus Italien ins Oostal verladen. Im ein⸗ zelnen werden die Reiſe nach Boden⸗Baden antreten: Chi⸗ lone, Fabricio und Huanguelen ſowie die beiden Zweifäh⸗ vigen Adria und Muſa. Von den Zweijährigen iſt Aoria im Zukunftsrennen und Muſa im Schwa ld⸗Rennen genannt. Die drei Dreijährigen beſitzen mehrere Nen⸗ nungen, ſo Huanguelen im Fürſtenberg⸗Rennen und im Großen Preis ſowie in zwei Ausgleichen, Chilone im In⸗ ternationolen Flieger⸗Rennen, im Preis der Stadt Baden⸗ Baden und mehreren Ausgleichen, Fabricio ebenfalls in verſchiedenen Handicaps. Schon der Eröffnungstag der Großen Badener Renn⸗ woche am Sonntag, dem 23. Auguſt, wird ſpoptlich eine ganz beſondere Delikateſſe mit dem Fürſten⸗ berg⸗Rennen bringen, in dem unſere beſten deutſchen Pferde den erſten Kampf mit der ausländiſchen Streitmacht, den Italienern und Franzoſen, beſtehen haben werden. Ueberflüſſig zu betonen, daß Deutſchland ſeine beſten Vollblüter im Oostar zur Verfügung hat. Es werden in dieſer letzten Auguſt⸗Woche Kämpfe auf dem grünen Raſen zu ſeben ſein, die an die größten Tage von Iffezheim anknüpfen, dennn dieſe Baden⸗Badener Rennwoche 1936 ſteht zweifel⸗ los ganz unter dem Eindruck der nacholympiſchen Tage in Baden⸗Baden. Auf Wiederſehen in Tokio! Tauſende, die in dieſen Tagen in Berlin waren, und das gewaltige Erleben der Olympiſchen Spiele auf ſich einwirken ließen, haben ſich beim Abſchied die Hände geſchüttelt mit den Worten:„Auf Wieder⸗ ſehen 1940 in Tokio!“ Sie werden dort die gleiche gaſt⸗ liche Aufnahme finden wie in Berlin, ſo verſichert ihnen ſchon heute der Vorſitzende der japaniſchen Abordnung der 11. Olympiade Berlin, Ryozo Hiran u ma: „Gemüß den hohen Wünſchen und ritterlichen Beſchlüſ⸗ ſen des Internationalen Olympiſchen Komitees wurde und die Ehre zuteil, die Olympiſchen Spiele 1940 feiern zu dürfen. Die Olympiſchen Spiele ſind ohne Zweifel die Höhepunkte in der Welt des Sports. Die Organiſation und Vorbereitung der Spiele ſind gewaltige Aufgaben. Jedoch iſt das japaniſche Volk vollauf bereit, äußerſte Tat⸗ kraft einzuſetzen, um ein weiteres glänzendes Kapitel in das Geſchichtsbuch der Olympiſchen Spiele zu ſchreiben. Das Programm unſerer Gaſtgeber des 11. Olympia in Berlin iſt in der Geſchichte der Olympiſchen Spiele bisher unerreicht und gibt zu größter Hoch⸗ achtung und Bewunderung Anlaß. Ob Japan die Genauigkeit und Vielſeitigkeit des Pro⸗ gramms von 1936 erreichen wird, iſt ungewiß. Aber wir ſind uns wohl der Tatſache bewußt, daß wir ein großes ſportliebendes Volk ſind. Wir fühlen, daß wir geeignete Sporibehörden in Japan beſitzen und ſind darauf ſtolz. Wir fühlen, daß wir den Amateurgeiſt richtig erfaßt haben. Wir fühlen auch, daß wir das Weſen des olympiſchen Gei⸗ ſtes erkannt haben. Mit ſolchem Antrieb wollen wir das 12. Olympia aufbauen. Um nicht in der Auffaſſung des olympiſchen Geiſtes hinter anderen Nationen zurückzu⸗ ſtehen, werden wir keine noch ſo anſtrengende Zuſammen⸗ arbeit ſcheuen, um die Erwartungen derfenigen zu erfüllen, die in ſelbſtloſer Weiſe dazu verholfen haben, die nüchſten Olympiſchen Spiele nach Japan zu verlegen. Zum erſten Male in der Geſchichte werden die Olympiſchen Spiele im Fernen Oſten gefeiert werden. Das wird nicht nur ein Anlaß zur Pflege olympiſcher Ideale in der öſtlichen Welt ſein, ſondern wird auch dagu dienen, die Völker des Oſtens und des Weſtens in gegen⸗ ſeitiger Freundſchaft und Hochachtung enger miteinander zu verbinden. Der olympiſche Geiſt hat viel zur Aufklä⸗ vung der Jugend des Oſtens getan. Wir fühlen uns glück⸗ lich, daß uns nun eine Gelegenheit gegeben iſt, dieſe Schuld an den Weſten abzutragen. Wir hoffen aufrichtig, daß die Abgeordneten, die uns beſuchen werden, nicht allein von der lanoſchaftlichen Schönheit des Inſelreiches im Fernen Oſten, ſondern auch von der beſonderen, immer bereiten Gaſtfreundſchaft dem Fremden gegenüber begeiſtert ſein werden. Wir ſind vollauf davon überzeugt, daß alle Ab⸗ georöneten die beſten Eindrücke von ihrem Beſuch in Ja⸗ pan nach Hauſe mitnehmen werden.“ SS————— Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Arbeiislosigkeit und Beschãſſigung im Sommer 1936 Die Arbeiislosigkeif niedriger als 1929 iehr und mehr ein Mangel an Fachkräfien Bis Ende Juli 1936 iſt die Zahl der Arbeitsloſen auf 1,17 Millionen geſunken. Zum erſtenmal iſt damit die Arbeitsloſigkeit niedriger als 1929, dem Jahr der letzten Hochkonjunktur. Ende Juli 1929 wurden gut 80 000 Ar⸗ beitsloſe mehr gezählt als Ende Juli 1936. Dabei hat die Arbeitsloſigkeit diesmal in den Sommermonaten noch ſtär⸗ ker abgenommen als 1934 und 1935— entgegen der all⸗ gemeinen Erfahrung, daß der Rückgang um ſo ſchwächer, wird, je mehr ſich die Arbeitsloſigkeit ihrem Ende zuneigt. Schon jetzt iſt die Arbeitsloſigkeit als Maſſenerſcheinung beſeitigt. Die Aufgaben der Arbeitspolitik und damit die Aufgaben der Arbeitsämter haben ſich infolgedeſſen gewandelt. Jetzt gilt es, wie es im neueſten Wochenbericht des Inſtituts für Konjunkturforſchung heißt, vor allem, den Mangel an gelernten Arbeitskräften zu beſeitigen, die Unterſchiede in der Arbeitsloſigkeit von Beruf zu Beruf auszugleichen und die Jugendlichen in ihrer Berufswahl richtig zu beraten. Die Not⸗ und Grenzgebiete mit ihrer noch immer verhält⸗ nismäßig hohen Arbeitsloſigkeit ſind beſonders zu betreuen, die älteren arbeitsloſen Arbeiter und Angeſtellten, oͤie am ſchwerſten Arbeit finden können, ſind ͤurch beſondere Maß⸗ den, ſind umzuſchulen, Notſtandsarbeiter in reguläre Be⸗ ſchäftigung zu überführen uſw. An Stelle der Arbeitsloſigkeit macht ſich in einzelnen Wirtſchaftszweigen und Wirtſchaftsgebieten mehr und mehr ein Mangel an Fachkräften bemerkbar. Oft beſteht dieſer Mangel nur für einzelne Werke und nur an den wichtigſten Standorten des betref⸗ fenden Induſtriezweiges. Statiſtiſch iſt es nur mittelbar zu zeigen. So war etwa Mitte 1936 die Zahl der offenen Stellen, die den Arbeitsämtern gemeldet werden, in den meiſten Berufsgruppen ſehr viel höher als Mitte 1929. Stellt man weiter die Zahl der Arbeitsloſen aus 37 Beru⸗ fen zuſammen, in denen ein Mangel an Arbeitskräften bekannt geworden iſt, ſo zeigt ſich folgendes: Der Anteil der Arbeitsloſen in dieſen Berufen an der geſamten Ar⸗ beitsloſigkeit iſt ſeit Mitte 1933 von 26 v. H. auf 11 v. H. bis Mitte 1936 geſunken. Während die Zahl aller übrigen Arbeitsloſen von Mitte 1933 bis Mitte 1936 um 69 v. H. zurückgegangen iſt, ſank die Zahl der Arbeitsloſen in den Berufen, in denen die Arbeitskräfte knapp ſind, um ſaſt 89 v. H. In vielen dieſer Berufe hat die Arbeitsloſigkeit ſogar weit mehr als 90 v. H. abgenommen. Würde man dieſe Arbeitsloſen nach Landesarbeitsämtern und Arbeits⸗ ämtern aufgliedern, ſo würde es ſich zeigen, daß es in einer Reihe von Gebieten in dieſen Berufen praktiſch keine Arbeitsloſigkeit mehr gibt. Es erſcheint auf den erſten Blick widerſinnig, wenn es an vielen Stellen an geeigneten Arbeitskräften fehlt. Die⸗ ſer Widerſpruch iſt aber nur ſcheinbar, wie folgende Ueber⸗ legungen zeigen: 1. Die Arbeitsloſigkeit iſt gegenwärtig nicht überall gleich niedrig. In den meiſten Städten iſt ſie weit höher als auf dem Lande. Ende Juni 1936 kamen im ganzen Reich auf 1000 Einwohner 19,9 Arbeitsloſe. Die gleiche Zahl lautete in den Städten mit mehr als 100 000 Ein⸗ wohnern 36,7, in den Städten mit 50 000 bis 100 000 Ein⸗ wohnern 29,7, in den übrigen Städten und Gemeinden 11,2. Die Arbeitsloſigkeit iſt alſo in den Großſtädten und Mit⸗ telſtädten immer noch dreimal ſo groß wie in den klei⸗ neren Städten und auf dem flachen Lande. Selbſt auf dem Lande iſt die Arbeitsloſigkeit verſchieden groß; vor allem beſtehen aber zwiſchen den Großſtädten große Unterſchiede. 2. Zu einem großen Teil iſt dieſe Differenzierung der Arbeitsloſigkeit auf die Eigenart des gegenwärtigen Wirt⸗ ſchaftsaufſchwungs zurückzuführen. Im Zeichen der ſtaat⸗ lichen Konjunkturpolitik hat ſich die Belebung in ganz anderen Formen vollzogen als früher, etwa in den Jahren 1926 bis 1928. Das Schwergewicht der Produktionszunahme und damit des Bedarfs an Arbeitskräften liegt diesmal viel ſtärker bei den Inveſtitionsgüterinduſtrien. Der Außenhandel ging dagegen zunächſt noch zurück und hat ſich erſt in letzter Zeit etwas erholt. Die Erzeugung von Ver⸗ brauchsgütern iſt verhältnismäßig langſam geſtiegen. 3. In jeder Volkswirtſchaft kann die Zahl der Arbeits⸗ loſen nicht unter ein gewiſſes Minimum ſinken, weil ſtän⸗ man, daß ſich ein ſolcher Austauſch um ſo mehr verzögert, je ſtärker die Wandlungen innerhalb der Wirtſchaft ſind, ſo hat man dieſen Mindeſtbeſtand an Arbeitsloſen heute ſicher höher anzuſetzen als vor dem Kriege. Man kann ihn auf rund eine halbe Million ſchätzen. All dieſe Arbeits⸗ loſen ſind nur vorübergehend arbeitslos und finden über kurz oder lang wieder einen neuen Arbeitsplatz. Es wird kaum möglich ſein, dieſe Arbeitsloſigkeit zu beſeitigen, da dann große Schwierigkeiten bei der Deckung des Bedarfs an Arbeitskräften eintreten müßten. 4. Ein Teil der noch vorhandenen Arbeitsloſen, der etwa ebenſo groß ſein mag, beſteht aus älteren und be⸗ ſchränkt oder gar nicht erwerbsfähigen Kräften, die einen vollen Arbeitsplatz nicht mehr ausfüllen können und des⸗ halb für die meiſten angebotenen Stellen nicht in Frage kommen. Die Arbeitsämter bemühen ſich vor allem darum, dieſe Kräfte wieder in Arbeit zu bringen. Soweit es ſich dabei um Berufe handelt, in denen im Augenblick die Ar⸗ beitskräfte knapp ſind, konnten hier in letzter Zeit ſchöne Erfolge erzielt werden. * Härtefonds bei konvertierten Schuldverſchreibungen öffentlicher Schuldner. Nach einer 6. Verordnung zur Durchführung des Geſetzes über Zinsermäßigung bei den öffentlichen Anleihen haben die öffentlichen Schuldner der im Zins geſenkten Schuldverſchreibungen, Schatzanwei⸗ ſungen und Reichsſchuldbuchforderungen im ſinngemäßer Anwendung der für die Kreditanſtalten geltenden Beſtim⸗ mungen nach näherer Beſtimmung des Reichsminiſters der Finanzen und der beteiligten Reichsminiſter einen Bei⸗ nahmen wieder Kräfte mit Fachkenntniſſen, in den Wirtſchaftsprozeß einzugliedern, die nicht mehr benötigt wer⸗ in einer Zeit, in der ſich noch 1,17 Millionen Menſchen bei den Arbeitsämtern als Arbeitsloſe haben eintragen laſſen, dig ein Teil der Arbeitskräfte den Arbeitsplatz wechſelt traa an einen zur Milderung ven Härten beſtimmten und dabei vorübergehend arbeitslos wird. Berückſichtigt Möbelhaus ungen à Batzdorf mit seinen in Mannheim, Ou 7, 29 Ausstellungsräumen in sechs Stockwerken ist bekennt für groben gTrobe Auswahl und niedere preise. 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Juli 1936 iſt die Geſellſchaft auf Grund des Reichsgeſetzes vom 5. Juli 1934 über die Umwandlung von Kapital⸗ geſellſchaften in der Weiſe umge⸗ wandelt worden, daß ihr geſamtes Vermögen unter Ausſchluß der Li⸗ quidation übertragen wurde auf ihren alleinigen Geſellſchafter Dr. Auguſt Schaub in Mannheim. Er führt es unter der Firma Bingert & Co. in Mannheim weiter. Als nicht eingetragen wird veröffent⸗ licht: Gläubigern der Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, welche ſich binnen ſechs Monaten ſeit die⸗ ſer Bekanntmachung zu dieſem dob Sie ſhre Freude deron haben Seinaeing 5. Klaſſe 47. Preußiſch⸗Süddeutſche (273. Preuß.) Klaſſen⸗Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen I und II 10. Ziehungstag 19. Auguſt 1936 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne CARTNARIUS PHOTO- UNDB KNOHAUS p G. 21 · Planken-· Neubeu- Tel. 275 29 Ja. 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Krauß auf dem Fnternationalen Sportſeſt Ein großer Teil der deutſchen Olympiakämpfer in der Leichtathletik und der japaniſchen Spitzenklaſſe ſtellte ſich am Donnerstag im Frankfurter Sportfeld bei einem In⸗ ternationalen Leichtathletik⸗Sportfeſt vor, das leider nur ſehr ſchwach beſucht war. Erfreulicherweiſe erreichten dafür die Leiſtungen alle eine überdurchſchnitt⸗ liche Höhe. Die größte Leiſtung vollbrachte unſer Olympiaſieger im Kugelſtoßen, Hans Wöllke, der ſeinen deutſchen und Europarekord recht beträchtlich auf 16,60 Meter verbeſſerte und damit gleichzeitig ſeinen Olympiaſieg eindrucksvoll be⸗ ſtätigte. Der Oſtpreuße Erwin Blask kam im Ham⸗ merwerfen auf 53,70 Meter, der Mannheimer Bernhard Greulich auf 51,42 Meter und der Japaner Abe ſtellte hier mit 51,30 Meter einen neuen Lan⸗ desrekord auf. Das Diskuswerfen fiel an Lampert „(Saarbrücken), der 48,32 Meter erreichte, während Blask mit 48,14 Meter hier noch Zweiter werden konnte. Im Hochſprung kam der Kölner Weinkötz allein über 1,90 Meter. Leichum ſicherte ſich den Weitſprung mit 7,35 Meter, nachdem er bis zum letzten Sprung nicht über 7 Meter hinausgekommen war. Den Dreiſprung gewann der Japaner Harada mit 14,85 Meter. Einen Doppelerfolg ſeierte der Mannheimer Sprinter Neckermann, der ſowohl die 100 Meter als auch die 200 Meter ſicher gewann. Ueber die kurze Strecke ſiegte er in 10,7 Sekunden vor dem Japaner Suzuki, Leichum und Hornberger, die alle 10,8 Sekunden lieſen. Mit 21,9 Sek, wurde der Mannheimer über 200 Meter vor Hornberger(22,3 Sek,) Sieger. Mei⸗ ſter Hamann(Berlin) gewann die 400 Meter in 48,8 Sekunden vor den beiden Japanern Kihara(49,3) und Imai(50,3). Dr. Deſſecker lief über 800 Meter ein ſehr gutes Rennen und ſiegte in:55,8 Min. noch ſehr knapp vor dem zum Schluß ſtark aufkommenden Kaſſeler Seiferth, der nur um eine Zehntelſekunde ſchlechter war. Ueber 5000 Meter ſah man drei Darmſtädter in Front. Haag wurde mit 15:43 Min. nur Dritter. Sehr gut beſetzt waren auch die Frauenwettbewerbe. Ueber 100 Meter gab es wieder ein großes Rennen zwiſchen der Polin Stella Walaſiewicz, die in 11,9 Sek. ſiegte, und der Dresdnerin Käthe Krauß(12,). Die Wuppertalerin Albus belegte mit 12,5 Sek. den dͤrit⸗ ten Platz. Die 80 Meter Hürden waren der Duisburgerin Anni Steuer mit 12,4 Sek. nicht zu nehmen. Die Mei⸗ ſterin Eckert(Frankfurt) wurde mit 12,5 Sek. Zweite. Im Diskuswerfen ſiegte in Abweſenheit von Giſela Mauer⸗ meyer die Hamburgerin Mollenhauer mit 39,91 Me⸗ ter vor Käthe Krauß. Die Ergebniſſe: Männer: 100 Meter: 1. Neckermann(Mannheim) 10,7 Sek.; 2. Suzuki(Japan) 10,8; 3. Leichum(Wünsdorf) 10,8; 4. Hornberger(Frankfurt) 10,8; 5. Kerſch(Frankfurt) 11 Sek.— 800 Meter: Seiferth(Kaſſer):55,9; 3. Holbein(Frankfurt):58,8.— 400 Meter: 1. Hamann(Berlin) 48,8; 2. Kihara(Japan) 49,3; 3. Imai(Japan) 50,3 Sek. 5000 Meter: 1. Fornoff (Darmſtadt) 15:26; 2. Waffenſchmidt(Darmſtadt) 15:30; 3. Haag(Darmſtadt) 15:43 Min.— 110 Meter Hürden: 1. Welſcher(Fronkfurt) 15,3; 2. Häfner(Ludwigshafen) 16,6 Sol, 2 2gg Petey; 1. Neckermann(Mannheim) 21,92. HO 7 22 22/ Sokd Gduemal 100 Meter:(Südweſt.⸗Meiſterſchaft); 1. DSC Saarbrücken 43.0; 2. Eintracht Frankfurt 43,8; 3. JG Frankfurt 43,8; 4. Poſt⸗S,B Fronkſurt 44,1 Sek.— amal 400 Meter: 1. J6 Frankſurt.26,3; 2. DSC Saarbrücken :27,8; 3. Darmſtadt 98:38.5 Min.— amal 1500 Meter: 1. Darmſtadt 98 17:36,4; 2. Poſt⸗SB Frankfurt 18:50,3.— Weitſprung: 1. Leichum(Wünsdori) 7,5 Meter; 2. Harado (Japan) 7,24 Meter; 3. Witte(Frankſurt) 7,08 Meter.— Dreiſprung: 1. Harada(Japan) 14,85; 2. Suruda(Japan) —————— 1. Deſſecker(Stuttgart):55,8; 2. „Olympiaſiegers, Konzad Frey 5 Süürtlehteir ün Bad Kreuzuach beſtätigt. Frey“ iberger Frankfürt) 23,3; 3. Diederichs(Saarbrücken) hatedie⸗beſondere⸗ Aufgabe, den Turn⸗ und Sportunterricht 14,00; 3. Gottlieb(Landau) 13,90.— Diskuswerſen: 1. Lampert(Saarbrücken) 48,32, 2. Blask(Königsberg) 48,14; 3. Bohrmann(Frankfurt) 40 Meter.— Kugelſtoßen: 1. Wöllke(Berlin) 16,60(neuer deutſcher und Europarekord); 2. Blask(Königsberg) 14,42; 3. Lampert(Saarbrücken) 14,39.— Hammerwerfen: 1. Blask(Königsberg) 53,70; 2. Greulich(Mannheim) 51,42 Meter; 3. Abe(Japan) 51,30. — Hochſprung: 1. Weinkötz(Köln) 1,90 Meter. Frauen: 100 Meter: 1. Walaſiewiez(Polen) 11,9; 2. Krauß(Dresden) 12,1; 3. Albus(Wuppertal) 12,5; 4. Dörf⸗ felt(Berlin) 12,8 Sek. Diskuswerſen: 1. Mollenhauer (Hamburg) 39,91; 2. Krauß(Dresden) 38,65; 3. Reutter (Frankfurt) 36,48 Meter. Hochſprung: 1. Friedrichs(Würz⸗ burg) 1,52; 2. Ratjen(Bremen) 1,52; 3. Kaun(Kiel) 1,52 Meter(Gurch Stechen entſchiedenj. 80 Meter Hürden: 1. Steuer(Duisburg) 12,4; 2. Eckert(Frankfurt) 12,5 Sek. 4 mal 100 Meter: 1. Albus— Krauß— Dollinger— Dörfſelt 47 Sek. Südweſt⸗Gaumeiſterſchaft; 1. FS Frank⸗ furt 52,4; 2. Polizei Frankfurt 54,8; 3. Vorwärts Bocken⸗ heim 54,9; 4. SC 80 Frankfurt 55 Sek. Die„letzten Vier“ in den Einzel Vom Fnternationalen Tennisturnier in Baden⸗Baden Internationaleg Tennisturnier in Baden⸗Baden Der zweite Tag des Internationalen Tennisturniers in Baden⸗Baden war leider von ſchlechtem Wetter begleitet. Die Kämpfe konnten trotzdem befriedigen, und auch die Zahl der Zuſchauer war recht erfreulich. Schon in den Vor⸗ mittagsſtunden wurden die Einzelſpiele bei den Männern und Frauen ſtark gefördert, ſo daß am nachmittag in beiden Konkurrenz die„letzten Vier“ ermittelt werden konnten. Im Fraueneinzel erreichten ſchon am Vormittag die Polin Jedödrzejowſkg(:8,:1 gegen Dearman), die Hollän⸗ derin Rollin⸗Couquerque(:5, 61 gegen Horke) und die beiden Deutſchen Marieluiſe Horn(:1,:5 gegen Krauß) ſowie Irmgard Roſt(10:8,:5 gegen Schneider⸗ Peitz) erſt nach hartem Kampf am Nachmittag die Vorſchluß⸗ runde. Die Vorſchlußrunden⸗Teilnehmer bei den Männern wurden ſämtlich am Nachmittag ermittelt. Von den deutſchen Spitzenſpielern konnte ſich unter die letzten acht nur unſer Heinrich Henkel placieren. Dieſe letzten 8 zeigen gleichzeitig ein ſo internationates Bild, daß daraus die ausgezeichnete Beſetzung dieſes Turniers erſichtlich iſt: Caſtillo, Journu, Tarlowſki, Bawarowſki, Peters, Cho Sin Khe und Hepda, alſo außer Henkel 2 Polen, 1 Franzoſe, 1 Argentinier, 1 Oeſterreicher, 1 Eng⸗ länder und 1 Ehineſe. Von dieſen ſchieden am Donners⸗ tag Caſtillo, Journn, Peters und Hepda aus. Leider war an dieſem Donnerstag das Wetter nicht gün⸗ ſtig. Wenn einmal die Wolken die Spitze des Merkur um⸗ hüllen, dann bedeutet das Regen, der auch oroͤnungsgemäß Kleine Syort⸗Nachrichten Pokalſpiel in Mannheim SV Mannheim⸗Waldhof— SV Klaſeld/ Weſtſalen Am Sonntag kann der badiſche Meiſter nun endlich wieder in die Pokalſpiele eingreifen. Zur größten Ueberraſchung iſt nun doch nicht die Fortuna⸗Mannſchaft der Gegner, die man allgemein ſchon als Sieger erwartet hatte, ſondern die Spielvereinigung Klafeld (Weſtfalen). So ſehr man ſich aber auch auf das neuerliche Zuſammentreſſen der Waloͤhöfer mit dem Vizemeiſter ge⸗ freut hatte, ſo hat die Paarung Waldhof— Klafeld doch auch ihre Reize. Eine Mannſchaſt, die ſo weit in die Pokalrunde vor⸗ oͤringen konnte, in der ſchon beſtbekannte Spitzenvereine Deutſchlands frühzeitig ausſcheiden mußten, muß über hervorragende Pokaleigenſchaften verfügen. Das Spiel iſt vom Mannheimer Stadion auf den Waldhofplatz verlegt. 0 AS Nürnberg in Mannher Der ASV wird am kommenden Sanstag, abends, ſich auf dem Platz an den Brauereien dem PfR ſtellen. An dem ſehr guten Abſchneiden des VfR gegen Boruſſia Neun⸗ kirchen gemeſſen, ſteht ein intereſſantes Treffen in Aus⸗ ſicht. Die Nürnberger, mit den großen Könnern Wiesner, Domſtädt, Schmitt, Scherm u.., werden für den VfR eine ſchwere Aufgabe bedeuten. Denn die Sp. Vgg. Fürth z. B. konnte im letzten Spieljahr weder im Vor⸗ noch Rückſpiel die ASV⸗Leute ſchlagen, und der Nürnberger Klub konnte nur recht glücklich mit einem Tor Unterſchied gewinnen. Der BfR allerdings wird mit verſtärkter Mannſchaſt ins Gefecht gehen. Vor allem ſind Kamenzin und Langenbein, die am vergangenen Sonntag gegen die Neunkirchener Boruſſia fehlten, wieder dabei. Ein ſcharfer Kampf um den Sieg iſt gewiß. Turnlehrer Konrad Frey Reichserziehungsminiſter Ruſt hat die Ernennung des zum Turn⸗ und an den ſtädtiſchen Schulen zu übernehmen. Damit erhält eine außergewöhnliche Leiſtung eine außergewöhnliche An⸗ erkennung.— Frey, der gelernter Schloſſer iſt, hat die Prüfung als Turn⸗ und Sportlehrer abgelegt und gehört dem Reichsverband der deutſchen Turn⸗, Sport⸗ und Gym⸗ naſtiklehrer im NSLB an. In Würdigung der Tatſache, daß Frey zwei goldene, zwei ſilberne und eine bronzene Medaille bei den Olympiſchen Spielen für Deutſchland er⸗ rungen hat, entſpricht es dem geſunden Volksempfinden, daß in ſeinem Falle von den ſonſtigen Anſtellungsbedin⸗ gungen für Lehrer eine Ausnahme gemacht worden iſt. Die Maßnahme des Reichserziehungsminiſters zeigt, daß das nationalſozialiſtiſche Deutſchland den Menſchen nicht nach ſeiner Vorbildung, ſondern nach ſeiner Leiſtung beurteilt. Jeſſe Owens verſchenkte einen Weltrekord Jeſſe Owens, der vierfache Olympiaſieger, ſtartete bei einer nacholympiſchen Veranſtaltung in Köln. Er hatte keine Ahnung, daß die Kölner Bahn ebenſo ſchnell iſt wie die des Olympia⸗Stadions und führte, wie im Fachorgan des Fachamtes Leichtathletik„Der Leichtathlet“ ausgeführt wird, im 100⸗Meter⸗Endlauf noch bei 80 Meter mit faſt 2 Meter Vorſprung, ſtoppte dann plötzlich ab und ließ ſei⸗ nen Raſſegenoſſen Metcalfe als Erſten durchs Ziel gehen. Als er dann erfuhr, daß fünf Stoppuhren für Metcalfe die beſtehende Weltrekorözeit von 10,3 auswieſen, ärgerte er ſich darüber, daß er ſich den ſicheren neuen Weltrekord hatte entgehen laſſen. 10,2 Sekunden wären ihm ſicher geweſen und einer Anerkennung hätte bei den idealen Windver⸗ hältniſſen ebenfalls nichts im Wege geſtanden. Als ſchließ⸗ lich Metcalfe den Siegespreis in Geſtalt eines Lederkoffers triumphierend zeigte, wurde Owens Miene noch finſterer, und er wäre am liebſten die 100 Meter noch einmal ge⸗ laufen. Zwiſchen den Seilen Iſt Braddock wirklich kampfunfähig? Der von der Neuyorker Boxkommiſſion mit einer Unterſuchung Bradoocks betraute Arzt äußerte ſich als Knochenſpezialiſt über den Zuſtand des derzeitigen Welt⸗ meiſters. Er fand an der linken Hand und an beiden Ellenbogen Entzündungen der Gelenke, die ſchon mehrere Jahre vorhanden ſein ſollten. Der Arzt hält es für not⸗ wendig, daß der Schmeling—Braddock⸗Kampf wenigſtens um einen Monat hinausgeſchoben wird. Der Vorſitzende der Neuyorker Boxkommiſſion gab bekannt, daß eine Ent⸗ ſcheidune über die Verlegung des Kampfes erſt am Frei⸗ ſtag gefüllt würde, nachdem der Bericht des mitadex Untere „füchung veranten Arztes vorliege, Joe Louis will gegen Schmeling boxen John Rorborongh, der Manager des jungen Neger⸗ boxers Jde Louis deutete nach dem k..⸗Siege Louis' über Jack Sharkey an, daß ſein Schützling vorerſt nicht wieder in den Ring gehen wird.„Wir wollen Schmelina ſchlagen, an neuen Kämpfen ſind wir vorerſt intereſſenlos“ warent die Worte, mit denen der Manager die zahlreichen Fragen der amerikaniſchen Preſſevertreter beantwortete. e 1 Stet. HSchmidt veitet Pfeiſerkönio am Nachmittag einſetzte. Zunächſt wurde dadurch ger Spielplan nicht ernſthaft geſtört; erſt om Abend mußten die Spiele abgebrochen werden. Wenn das Wetter keinen Strich durch die Rechnung macht, denn Sonnenſchein gehört nun einmal zum Ten⸗ nis!— wird das Turnier am Samstag programmgemäß zu Ende geführt, denn om Sonntag keginnt die Inter⸗ nationale Golfwoche, ſozuſagen als Fortſetzuno des Ten⸗ nisturniers. Die Ergebniſſe: Männereinzel: H. Henkel— Dearman 622,:2; del Ca⸗ ſtillo— Tloczynſki:6,:5,:2; Journu— Llliff 326, 674, :2; Tarlowſki— Mitic:9,:3; Hebda— Kuhlmann 673, :1; Peters— Metaxa 623,:3; Bawarowſki— Dr. Buß :4,:3; Kho Sin Kie— Dukich:4,:2; Henkel— del Ca⸗ ſtillo:2,:4; Tarlowſki— Journu 416,:1,:2; Bawa⸗ rowſki— Peters:6,:4; Kho Sin Kie— Hebda 674,:3. Fraueneinzel: Jeörzejowſka— Dearman 618,:1; Rollin— Couquerque— Yorke:5,:1; Horn— Krauß 611,:5; Roſt— Schneider⸗Peitz 10:8,:5. Männerdoppel: Kukul⸗ jevie⸗Mitic— Plougman⸗Rasmuſſen:6,:0,:8, Henkel⸗ Denker— Schmidt⸗Roſenblatt:1, 6·8; Olliff⸗Peters— Sarvat⸗Borai 611,:4; Metaxa⸗Bawarowſti— Jamain⸗ Journu:6,:4,:6; Taroni⸗Quintavalle— Shoukry⸗ Dukich:4,:2; Caska⸗Dr. Buß— Kuhlmann⸗Menzel 623, 725. Frauendoppel: Yorke⸗Peters— Ertl⸗Somogyi:4,:4. Gem. Doppel: Schneider⸗Peitz⸗Kuhlmann— Hollis⸗Ploug⸗ man:10,:4,:4; Roſt⸗ del Caſtillo— Geſchw. Dearman 226,:4,:7; Tonolli⸗Taroni— Ehepaar Peters 613,:2. Schacholympia München 1936 Die fünfte Runde, die am Donnerstagvormittag in An⸗ griff genommen wurde, führte Deutſchland und Bulgarien zuſammen. Die deutſche Mannſchaft führte beim Abbruch um die Mittagsſtunde bereits:0. Richter ſiegte am Spitzenbrett gegen Geſcheff durch einen ſcharſen Angriff auf der E⸗Linie. Einen ſehr feinen Sieg errang Engels am zweiten Brett gegen Zweteoff. Nach 19 Zügen opſerte Engels einen Läufer und erzwang in wenigen Zügen ein undeckbares Matt. Zwetcoff mußte aufgeben. Der Kampf Dantſcheff— Carls wurde abgebrochen. Der Bulgare dürfte Gewinnſtellung haben. Sgemiſch kam gegen Kipproff bereits in der Eröffnung in Vorteil und ſiegte ziemlich vaſch. Auch Michel, der diesmal am achten Brett antrat, konnte ſeine Partie gegen Matſcheff zu einem Siege ge⸗ ſtalten. Die Portien Rödl— Weinoff, Heinicke— Toſcheff und Ernſt— Franeez wurden gbgebrochen. Die Ergebniſſe der fünſten Runde bis zum Abbruch: Holland— Dänemark 26½; Frankreich— Litauen :5; Jugoflawien— Eſtland 64:; Schweden— Lettland :1; Bulgarien— Deutſchland:4; Norwegen— Polen :2½ Eſtland— Schweiz:1; Braſilien— Tſchechoſlowa⸗ kei 122; Finnland— Rumänien:½; Ungarn— Ita⸗ lien:1— In der am Donnerstognachmittag ausgetragenen ſech⸗ ſten Runde traf Deutſchland auf Norwegen. Wießerum zeigten ſich unſere Spitzenſpieler Richter und Engels in ausgezeichneter Form. Sie gewannen ihre beiden Partien mit außerordentlicher Sicherheit. Bei Abbruch war dos Ergebnis der ſechſten Runde folgendes: Rumänien gegen Ungarn:1; Tſchechoſlowakei gegen Finnland:1(); Schweiz gegen Braſilien:4; Polen gegen Eſtland:3(); Deutſchland gegen Norwegen 273:5 ): Lettland gegen Bulgarien 57:½(): Island gegen Schweden 176:3½/(); Litauen gegen Jugoſlawien 314(): Dänemark gegen Frankreich:½(); Oeſterreich gegen Holland:2/(): Italien ſpielfrei. Am Freitagvormittag wird Deutſchland in Her ſiebenten Runde Eſtland gegenüberſtehen, wobei man auf den Aus⸗ gang der Portie Keres— Richter geſpannt ſein darf. Reiterverpflichtungen für Baden⸗Baden Der Stall Haniel hat für ſein ſtarkes Aufgebot in Baden⸗Baden noch zwei weitere Reiter neben dem auch für das Hauytgeſtüt Graditz tätigen H. Zehmiſch verrſlich⸗ und Puramide im„Schwarzwald⸗Rennen“. H. Blüme ahatefür, den Stall Haniel die Ritte guf Trapgrzin airg „Großen Preis“ und Conteſſina im„Preis der Stadt Baden⸗Baden“ übernommen. Auf den Pferden des ita⸗ lieniſchen Stalles del Soldo wird Caprioli im Sattel ſein. Freh Perry wurde kurz nach ſeiner Ankunft in Amerika zweimal geſchlagen, allerdings nur in Schaukämpfen, die in Rye bei Neuyork ausgetragen wurden. Einspaltige klelnanzelgen blis zu einer Höhe von 100 mm je mm SPig. Stellengesuche je mm4Pig. Annahmeschluß för ote Mittag· Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die Abend-ausgabe nachm. 2 Uhr *e erhalten Selbskiahrer neue Wagen Peter Flick, Ludwigshafen Brücken-Garage/ Tel. 62452 Eis- Maschinen, -Sohränke flkludl. Böbl. Anmer Nähe Auguſta⸗Anlage per ſofort zu mieten geſucht.— Zuſchriſten unter T E 130 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. Lagerräume hell und trocken, zentral gelegen, 3 Stockw., etwa 240 Jm, eutl. mit Büroräumen, per ſofort od. ſpät. 621² preiswert zu vermieten. Angebote 10 6 ZM. auto-* inserieren brin St Gewinn! 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Hauptdarsteller: Die 3 lustigen Gesellen: Hans Salcher, Rudi Rauher, Karl Wilheimi, Paul Henckels, Hilde Krüger, Erich Fiedler, Vicky Werkmeister, Paul Beckers. Es entstand ein überaus lustiger Film mit einer köstlichen 8 voll. rheinischem Humor und Fröhlichkeit! —— Rudl, Karl, die Tante judela u. das„Hermännche“ hören und sehen, das ſst das Ereignis dieses Films! Großes Vorprogramm Anfang:.00.10.20 Uhr. Sonntags.00 Uhr. Achtung ein füm von Werner flochbaum Tuise Uilrien Gustav Diessl- Lucie Höflich Ueuie 1 Unr. Samstag 4 Unr u. Sonniag 2 UnrFH 06¹5 Anton Poinmner- Oskar Sima Große Jugend-Veranstaltung 9617 Hinder sahlen halbe Preise ab 30 Pig. EBltern werden gebeten. die Hleinen zu begleiten — Lοοe Ulcα deren ergreifende Darstellungen der„Regine“ und„Viktoria“ noch in aller Erinnerung sind, zeigt in ihrem neuesten Film eine der interessantesten und schwersten Aufgaben der Schau- spielkunst. In einer Handlung, die von sensationellen, kriminali- stischen Ueberraschungen erfüllt ist, gelingt es ihrer großen Kunst, ihre früheren Erfolge noch zu überbieien. Im Vorprogramm: Mutterliebe beim trier Ein herrlicher Kulturfilm und dazu die neuesten Weltereignisse in der Bavaria-Tonwoche. Iugenüliche nicht zugelassenl I Bexinn: 3 00,.45, 620,.25 Willy Forst's neuester Eiim! Wilty Ferst's greſer Triumph! in Berlin bisher über 400000 Besucher! Vorher:„Waldseheimnisse“(Kulturfilm)- Ufe-Ton-Woche Unser Zweler 9. St, gewinnt die„Soldene“ Die herrliche Schlubfeier der Olympischen Spiele Heute Freitag 3 Vorstellungen: .005.30.304 Alotia 3. 40 Aotia.10 Aoffa9.00“9 dilber-Bestecke Sie werden erwartet Ju. 100 gr Silb. Aufl., direkt ab zu dem neuen Fabrik an Priv., B. 72 Teile z. 100 gr 78, Zah⸗ — lung 10 Monats⸗ raten.— Katalog gratis. V30 101 Wollen Sie es einmal unter tobendem Lachen erleben? 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