Neue Mannheimer Seit Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 138, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Einelpreis 10 Pj. 2 2 Anzez Kfennig, 70 mm 8 brer PFamilien⸗ und 8 Kle. Meiſe. Allgemein gültig iſt din Bei Zwangsvergleichen oder Konkur Näß gewährt. Keine Gewähr für Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Anzeige SSgaben, an beſonderen Plätzen und Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für fern. Nite Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. WMorgen⸗Ausgabe A u. B Montag, 24. Auguſt 1036 Ingermanland wird zum Kriegsgelände ausgebaut Die Einheimiſchen werden nach Sibirien geſchafft — Berlin, 22. Auguſt. Die„Kreuzzeitung“ veröffentlicht einen Bericht des Ingermanländiſchen Komitees in Helſingfors. Aus dieſem Bericht geht klar hervor, daß Sowjet⸗ rußland zur Zeit Ingermanland als Kriegsgelände für ſeine militäriſchen Maßnahmen gegen den We⸗ ſten ausbaut. Daher ſind bereits bisher 25 000 einheimiſche Ingermanländer nach Sibirien und Turkeſtan uſw. verſchickt und durch„zuverläſſige“ Bolſchewiſten aus Moskau, der Krim uſw. ſowie durch Militärperſonen erſetzt worden. Der Bericht des Ingermanländiſchen Komitees, der ſich auf eine knappe Wiedergabe einwandfreien Materials über die Ereigniſſe der letzten Monate beſchränkt, iſt eine einzige, ſchreiende Anklage, ein eindringlicher Appell an das Weltgewiſſen. Ingermanland... uralter Name, uraltes Volk. Durch die Jahrtauſende hat es ſeine Eigenart, ſeine Sprache bewahrt. Es erlebte ſeine Befreiung, als nach Beendigung des Krieges die eine Hälfte dem Mutterlande Finnland angeſchloſſen wurde. Der andere Teil blieb bei Sowjetrußland. Obwohl Wil⸗ ſon den Sowjetruſſen im„Karelien⸗Abkommen“ die Berpflichtung auferlegte, die Sitten und Eigenkultur des Landes zu wahren, hat die„Union der Soziali⸗ ſtiſchen Sowjetrepubliken“ dieſes Abkommen ver⸗ letzt. Sie hat die Bevölkerung Ingermanlands den fürchterlichſten Repreſſalien ausgeſetzt, um ſie zu ruſſifizieren. Nachdem ſich aller Terror als vergeb⸗ lich erwies, wird dies Land ausgerottet. Die Bevölkerung wird verſchickt; für die fort⸗ geſchafften Familien werden neue Menſchen geſie⸗ delt.„Zuverläſſige Parteigenoſſen“, Kommuniſten aus der Krim, dem Wolgalanoͤ, aus Moskau. Vernichtet werden ſollen die uralten Orts⸗ und Landſchaftsnamen, vernichtet werden ſoll alles, was ingermanländiſch war. Moskau hat erkannt, daß das nicht möglich iſt, ſolange die Ingermanländer leben. Inſolgedeſſen erſann man andere furchtbare Mittel. Am 3. Mai 1936 erhielten 90 Familien in Kor⸗ keamaa und 75 in Kirjaſalo den Befehl, ihre Heimat zu verlaſſen und ſich mit allem, was ſie mitzuneh⸗ men wünſchten, in der Eiſenbahnſtation Vaskela ein⸗ zufinden. Dort wartete ein Zug auf die vielhundert⸗ köpfige Menge der Verbannten. Wie zum Hohn tru⸗ gen die Wagen die Aufſchrift:„Freiwillige Koloni⸗ ſten.“ Der Zug brachte ſie nach Südoſtrußland, wo ſie angeſiedelt werden ſollen. Zwiſchen dem 27. April und dem 6. Mai wurde der Bezirk Lempaala geräumt, insgeſamt 175 Fa⸗ milien fortgeſchafft, und zwar alle nicht„zuverläſſi⸗ gen“ Einwohner aus Lavoſenmäki, Muſtila, Lappa⸗ laismäki und Myllymäki. Die Bewohner aus fünf anderen Ortſchaften des gleichen Bezirks werden in den nächſten Tagen ver⸗ ſchickt werden. Bereits verſchickt ſind ferner aus dem Diſtrikt Tokſova alle Einwohner aus 12 Ortſchaften. In den Ortſchaften von Valkeaſaari erhielten 15 Familien die Anweiſung, Haus und Hof zu ver⸗ laſſen, in Vuole drei, in Miikkulainen acht. Insgeſamt haben etwa 8000 Menſchen zwiſchen Ende April und Mitte Mai ihre Heimat ver⸗ laſſen müſſen. Schon die Namen der Ortſchaften beweiſen, daß hier durch die Jahrhunderte rein ingermanländiſche Kul⸗ tur herrſchte. Nun kommen ihre Einwohner nah Sibirien und Turkeſtan als Koloniſten. Das bedeu⸗ tet das Todesurteil für Ingermanland. Zunächſt wurden nur die fortgeſchafft, die die Kirche beſuchten oder den ſowjetruſſiſchen Bauern⸗ gemeinſchaften, den„Kolchos“, nicht angehörten⸗ Pariſer Preſſe gegen Rundfunkhetze der Sowjets Schon meinten die anderen, wenigſtens das Land ihrer Väter bewahren zu dürfen, da erreichte auch ſie der Deportationsbefehl! Jetzt ſteht ſeſt: das geſamte Land wird geräumt. 25000 Menſchen, die geſamte Urbevölkerung, muß Ingermanland verlaſſen. Schon die erſten Julitage bewieſen, daß Moskau „ganze Arbeit“ leiſten will. Zunächſt wurde die ge⸗ ſamte reſtliche Urbevölkerung des Lempaaladiſtrikts fortgeſchafft. Die Räumung des geſamten Newa⸗ gebiets ſteht bevor! Nur kurze Zeit ſtanden die Dörfer und Städte leer. Dann kamen Züge an, Kolonnen marſchierten in das Lano, Arbeiter, Soldaten. Und alleſamt: ausgewählte, zuverläſſige Bolſchewiken. Schon haben ſie begonnen, große Straßen zu bauen. Schon iſt ein Heer techniſcher Sachverſtändiger gekommen. Gleichzeitig iſt die Armee der GPu⸗Agenten, die hier allezeit ein beſonders dichtes Netz hatte, ver⸗ doppelt worden. Man hat die Ingermanländer nicht umſonſt zum Tode verurteilt. Ingermanland— das iſt die Greuze gen Weſten. Und hier entſteht nun der Sowjetwall! Man anerkennt den deunchen Proteſt-„Eine ſehr ernſte Tauache“ Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 23. Auguſt. Der Proteſt der Reichsregierung in Moskan gegen die Hetze der Sowjets hat in Paris größte Auf⸗ regung ausgelöſt. Nur die„Humanité“ und der „Populaire“ wagen es, die Berechtigung dieſes Pro⸗ teſtes anzuzweifeln. Alle übrigen Blätter legen zu⸗ mindeſt eine peinliche Verlegenheit an den Tag. Man weiß nicht recht, wie man ſich in dieſem Fall benehmen ſoll, zumal man die bisher im ganzen Verlauf des ſpaniſchen Bürgerkrieges offenſichtlich gewordene Einmiſchung der Moskauer Bolſchewiſten zwar zugab, aber ſie gewiſſermaßen als normal und als„rotes Gewohnheitsrecht“ ohne weiteres gelten ließ. Der Proteſt der Reichsregierung hat nun die⸗ ſen Gleichmut umgeſtürzt. Auch Frankreich iſt nun zur Stellungnahme gezwungen, obwohl man dies gerade gegenüber dem ruſſiſchen Bundesgenoſſen nicht gern tut. Die Rote Armee-der Stoßtrupp der Weltrevolution Die Armee ganz kommuniſtiſch ⸗ Politiſche Kommandoſtellen überwachen das Heer — Moskau, 23. Auguſt. Die ungeheuren Aufrüſtungsmaßnahmen der Sowjetregierung, die in den letzten zwei Jahren Schritt um Schritt durchgeführt werden, und die die Rote Armee zu dem gewaltigſten Angriffsheer aller Zeiten gemacht haben, werden von den bolſchewiſti⸗ ſchen Führern amtlich damit begründet, daß die Sowjet⸗Union„einen ſicheren Schutz des Friedens“ benötige. Daß dies jedoch nur eine Phraſe iſt, dazu beſtimmt, das Ausland über die wahren Motive dieſer außerordentlichen Rüſtungen zu täuſchen, geht aus dem ganzen Aufbau und der parteimäßigen Organiſation des roten Heeres ſowie aus zahlreichen Aeußerungen roter Führer ſelbſt hervor. Der rote Generalſtab hat in den letzten Jahren keine Mühen geſcheut, um den Kommunismus in der Armee feſt zu verankern und vor allem das Ver⸗ hältnis zwiſchen den nicht zuverläſſigen Bauern und den ergebeneren Arbeitern in der Armee zugunſten der letzteren zu ändern. Während die Armee noch im Jahre 1933 19 v. H. Arbeiter und 71 v. H. Bauern zählte, hat dieſes Verhältnis ſich jetzt nach den An⸗ gaben des Marſchalls Tuchatſchewſki in 43:47 v. H. geändert. Ebenſo iſt die prozentuale Anteilnahme der Parteimitglieder in der Armee außerordentlich gewachſen, und Tuchatſchewſki gab dafür die hohe Zahl von 49,3 v. H. an. Dazu kommt allerdings noch eine beträchtliche Anzahl der in dieſer Aufrechnung nicht enthaltenen Mitglieder der kommuniſtiſchen Jugendverbände, deren Hundertſatz 1935 mit 24 v. H. angegeben wurde. Nahezu völlig kommuniſtiſch iſt das rote Offizierskorps, da 72 v. H. aller Regi⸗ mentskommandeure, 90 v. H. aller Diviſionskom⸗ mandeure und 100 v. H. der Korpskommandeure Parteimitglieder ſind. Bei ſämtlichen Stäben der Roten Armee befinden ſich politiſche Kommandoſtellen, deren Aufgabe die kommuniſtiſche Kontrolle über die Armee iſt. Sie ſtellt die politiſche Verwaltung der Wehrmacht dar, und ihr obliegt nicht nur die kommuniſtiſche Er⸗ ziehung der Armee, ſondern als beſondere Aufgabe nach außen auch die Zerſetzung der feindlichen Heere und Zivilbevölkerungen im Kriegsfalle. Entſprechend dieſem Aufbau der Roten Armee beſteht ihre Hauptaufgabe darin, der Weltrevolntion zu dienen. Schon die Eidesſormel des Soldaten iſt bezeichnend dafür. Sie lautet:„Ich, Sohn des werktätigen Volkes, nehme den Beruf eines Kriegers der Arbei⸗ ter⸗ und Bauernarmee auf mich und verpflichte mich, angeſichts der werktätigen Klaſſen der Union der Sozialiſtiſchen Sowjetrepubliken und der ganzen Welt für die Sache des Sozialismus und der Ver⸗ brüderung der Völker weöer meine Kräfte noch mein Leben zu ſchonen.“ Niemand anders als Tu⸗ chatſchewſki bezeichnete die Rote Armee als einen Stoßtrupp der Weltrevolution, und der Rote Mar⸗ ſchall Budjonny hat vom Sieg des Kommunismus in der Welt geſprochen, für den die Sowjetunion rüſte. „In der„Prawda“ wird die Rote Armee„Die Armee der proletariſchen Revolution“ genannt und wiederum Tuchatſchewſki hat die Reform der Armee mit dem Hinweis auf die revolutionären Angriffs⸗ kriege begründet, die durchgeführt werden müßten. Wenn ſchließlich Stalin ſelbſt von der Armee als von„einer Armee der Weltrevolution“ ſprach, die eine Beſonderheit dieſer ſowjetruſſiſchen Arbeiter⸗ und Bauernarmee ſei, ſo beleuchtet das zur Genüge die wahren Beweggründe, die die gegenwärtigen gewaltigen Rüſtungen der Sowjetunion vexanlaßt haben. Das„Journal“ weiſt darauf hin, daß die Lage außerordentlich ernſt zu nehmen iſt, denn die Sow⸗ jets hätten wirklich jedes Maß überſchritten. Der „Matin“ erklärt, die Sowjets trieben überhaupt eine Politik, die es Frankreich ſchwer mache, mora⸗ liſch ſein Bündnis mit Moskau zu rechtfertigen. Die Bolſchewiſten benähmen ſich genau ſo, wie wenn ſie wirklich alle Vorwürfe, die Deutſchland jemals gegen ſie erhoben hätte, grundſätzlich rechtfertigen wollten. Der„Petit Pariſien“ ſeinerſeits erklärt: „Man darf es nicht verheimlichen, daß die Angriffe der Moskauer Rundfunkſender gegen Deutſchland eine ſehr ernſte Tatſache darſtellen. Wenn die Mos⸗ kauer Regierung den guten Glauben eines auslän⸗ diſchen Staates in Zweifel ziehen und die. Abſichten ſeiner leitenden Perſönlichkeiten in Verdacht ſtellen will, ſo iſt das wirklich ernſt zu nehmen. Dieſe Polemik iſt auf jeden Fall deplaciert und höchſt ge⸗ fährlich. Man muß daher wünſchen, daß ſie ſo ſchnell wie möglich aufhört und daß dann die beiden Stag⸗ ten auch die nötige Kaltblütigkeit bewahren. Hungerrevolten in der Akraine 23 Tote und 50 Verletzte in Poltawa — Odeſſa, 23. Auguſt. In der Ukraine iſt es in den letzten Tagen zu großen Hungerdemonſtrationen der Ar⸗ beiter und Bauern gekommen, die ſich in den ver⸗ ſchiedenſten Ortſchaften zuſammenrotteten, vor die amtlichen Gebäude zogen und in drohender Haltung Brot und Lebensmittel verlangten. Der ſchlechte Ausfall der Ernte macht ſich bereits überall bemerkbar. Die Lage wird aber für die Zivilbevöl⸗ kerung verhängnisvoll, weil von militäriſcher Seite vielſach bereits auf dem Felde das Korn beſchlag⸗ nahmt wurde. So richtet ſich die Erbitterung der Hungernden gegen die bisher noch gut ver⸗ ſorgte Armee. Nach den neueſten Meldungen ſowjetruſſiſcher Blätter hat in Poltawa eine aus Arbeitern und Bauern beſtehende erregte Menſchenmenge überfall⸗ artig das Militärmagazin geſtürmt und ſich der dort lagernden Lebensmittelvorräte bemächtigt. Als der Ortskommandant Militär einſetzte, kam es zu einer förmlichen Schlacht zwiſchen den eingeſetzten Trup⸗ pen und der nur mit Stöcken bewaffneten Bevöl⸗ kerung. Bei den Zuſammenſtößen wurden ins⸗ geſamt auf ſeiten der Bevölkerung 23 Perſonen getötet und über 50 Perſonen verletzt. Auch die Truppen ſollen Verluſte gehabt haben. Auch in Isjum am Donez und im Bezirk Konotop iſt es zu ſchweren Unruhen gekommen, weil die Armee ſämtliche Lebensmittelvorräte beſchlagnahmt hat, während die Bevölkerung hungert. Die Un⸗ ruhen ſind Ausfluß einer Stimmung, die ſchon ſeit Monaten immer mehr um ſich gegriffen hat und zu ſchweren Gegenſätzen zwiſchen Arbeitern und Bauern einerſeits und der Roten Armee andererſeits geführt hat, weil die Rote Armee als Machtinſtrument der 147. Jahrgang- Nr. 387 „Rußland ſchafſt einen Kriegswall gegen Weſten Sowjets, auf die ſie ſich ſtützen, glänzend unifor⸗ miert, bewaffnet und verpflegt wird, während es der Bevölkerung ſelbſt am Kotwendigſten fehlt. Wie aus Charkow gemeldet wird, wird dort dem⸗ nächſt ein großer Schauprozeß gegen 60 Bauern ſtattfinden, die ſich weigerten, die geſamte neue Ernte an die Militärkommiſſare abzuliefern. Insgeſamt ſind in der letzten Woche etwa 2000 Bauern und Arbeiter verhaftet worden. Um weiteren Unruhen vorzubeugen, ſind zahl⸗ reiche Truppenteile in der Sowjetukraine in Alarm⸗ zuſtand verſetzt worden. Franzöſiſche Grenzmanöver Sowjetgenerale ſchauen zu — Paris, 23. Auguſt. Die Grenzmanöver im Feſtungsbezirk Montmeoy ſind am Feitag abgeſchloſſen worden. Den Manövern lag die Annahme eines plötz⸗ lichen heftigen Angriffs zugrunde. Die Verteidiger hatten in letzter Minute die Stellungen zu beſetzen und ſich gegen einen Angreifer zu weh⸗ ren, der über die ſchnellſten und modernſten An⸗ griffsmittel verfügte. Nach der Kritik iſt die Ver⸗ teidigungsſtellung nicht oͤurchbrochen worden, obwohl es dem Angreifer an einigen Stellen gelungen war, mit ſchwachen Kräften durchzubrechen. Die Mobi⸗ liſierung der Reſerven hatte 36 Stunden gedauert, bis die Mannſchaften in ihren Kampfſtellungen waren. Hingegen haben die aktiven Grenzmannſchaf⸗ ten ihre Poſten in kürzeſter Zeit eingenommen. Die Abordnung der ſowjetruſſiſchen Generale, die von dem Militärattachs der ſowjetruſſiſchen Bot⸗ ſchaft in Paris geführt wurde, hat am Freitagvor⸗ mittag dem Manöver beigewohnt und iſt vom Ma⸗ nöhvergeneralſtab empfangen worden. 8 Die Sowjetgenerale dürſen die geheimſten Be⸗ feſtigungsanlagen der Maginot⸗Linie ſehen — Paris, 22. Auguſt. Der„Jour“ will in Erfahrung gebracht haben, daß das franzöſiſche Kriegsminiſterium anläßlich des Beſuches ſowjetruſſiſcher Generale in Frank⸗ reich, die oͤen diesjährigen Herbſtmanövern beiwoh⸗ nen, ein vertrauliches Rundſchreiben an die Leitung der für die Maginotlinie verantwortliche Stelle ge⸗ ſchickt habe, in dem ſie aufgefordert werde, den ſow⸗ jetruſſiſchen Generalen auch die wichtigſten und ge⸗ heimſten Befeſtigungsanlagen zu zeigen, insbeſon⸗ dere auch die von Fermont, zu denen ſonſt niemand Zutritt hat. In Kreiſen der franzöſiſchen Offiziere, die mit der Ueberwachung der Befeſtigungsanlagen betraut ſeien, habe dieſes Rundſchreiben, kaut Pari⸗ ſer„Jour“, ſtarke Entrüſtung ausgelöſt. Luftmanöver in Frankreich — Paris, 23. Auguſt. Vom 23. bis 29. Auguſt werden im Gebiet Bour⸗ ges— Troyes— Tours große Luftmanöver durchgeführt, an denen Formationen der geſamten franzöſiſchen Luftflotte teilnehmen. Der Chef des Generalſtabes der Luftſtreitkräfte leitet die Manöver. Er wird ſein Hauptquartier in Bourges einrichten. Die Angriffsfront reicht etwa von Metz bis Ro⸗ morantin. Die geſamten Manöver erſtrecken ſich über acht Departements. Das ganze Gebiet nimmt an der paſſiven Luftabwehr teil. Engliſch-franzöſiſche Gewerkſchaſts⸗ beſprechungen — London, 23. Auguſt. Der Gewerkſchaftsſekretär des britiſchen Gewerk⸗ ſchaftsrates, Sir Walter Citrine, ſowie der Sekretär der internationalen Abteilung der oppo⸗ ſitionellen Arbeiter, Gillies, begaben ſich wäh⸗ rend des Wochenenoͤes nach Paris, um an der ge⸗ meinſamen Sitzung des Internationalen Gewerk⸗ ſchaftsverbandes und der Sozialiſtiſchen Internationale über die ſpaniſche Frage teilzunehmen. Nach ihrer Rückkehr nach London werden ſie dem nationalen Arbeiterrat, dem ſämt⸗ liche Vertretungen der engliſchen Arbeiterbewegung einſchließlich der Arbeiterpartei angehören, über die in Paris gefaßten Beſchlüſſe berichten. Der Führer der engliſchen Arbeiterpartei, Major Attlee, der zur Zeit in Sowjetrußland weilt, kehrt erſt Ende des Monats zurück. Der Führer empfing den ungariſchen Reichsverweſer — Berchtesgaden, 23. Auguſt. Seine Durchlaucht, der Reichsverweſer des Kö⸗ nigreichs Ungarn, Admiral Nicolaus Horthy von Nagybanya, der auf einer Jagdreiſe in Oeſterreich begriffen iſt, hat heute dem Führer und Reichskanz⸗ ler einen privaten Beſuch abgeſtattet. 2. Sette Wümmer 87 Neue Mänuheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe —...————.....—————————————————— Fraks Außenminiſter in Paläſtina Ein Vermittlungsverſuch im Araberſtreit — Fernſalem, 28. Auguſt.(U..) Der Anweſenheit des Generals Nuri Paſcha, des Außenminiſters von Frak, mißt man in hieſigen po⸗ litiſchen Kreiſen ziemliche Bedeutung bei. Der Ge⸗ neral hatte bereits längere Beſprechungen mit den Araber⸗Führern Paläſtinas und in dieſem Zuſam⸗ menhang herrſcht hier die Anſicht, daß die Vermitt⸗ lungsbemühungen des Emirs Abdullah von Trans⸗ jordanien, die auf einen toten Punkt gekommen waren, keineswegs beendet ſind. Eine weitere Be⸗ ſtätigung für dieſe Anſicht fand man unter anderem in der Tatſache, daß der wichtigſte Miniſter des Emirs Aboͤullah, Ibrahim Paſcha Haſhem und der General Nuri Paſcha geſtern abend Gäſte des Bri⸗ tiſchen Hohen Kommiſſars, Sir Arthur Wauchope, waren. Es wird die Vermutung ausgeſprochen, daß bei dieſer Gelegenheit die wichtigſten Probleme, die zur Zeit Paläſtina beſchäftigen, die Araber⸗Unruhen, ausführlich beſprochen wurden. * 25 Araberführer aus dem Konzentrationslager freigelaſſen Auf Anordnung des britiſchen Hohen Kommiſſars für Paläſtina, Sir Arthur Wauchope, ſind 25 Araber⸗ führer, die in Verbindung mit dem Araberaufruhr gegen die Mandatsregierung in das Konzentrations⸗ lager Sarafan eingeliefert worden waren, freige⸗ laſſen worden. In maßgebenden arabiſchen Kreiſen ſchreibt man dies bereits dͤen Vermittlungsbemühun⸗ gen des irakiſchen Außenminiſters Nuri Paſcha zu. Hungersnot in China — Lantſchau,(Nordchina), 23. Auguſt(U..) Aus der Provinz Kanſu gehen äußerſt beunru⸗ higende Berichte über eine rieſige Hungersnot ein, die 15 Provinzen nordweſtlich des Gelben Fluſſes heimſuche. Man hält die Lage für ſo ernſt, daß man allen Ausländern, die durch die betroffenen Gebiete reiſen wollten, ihre Päſſe für die Dauer von drei Monaten entzogen hat. Nähere Berichte über die Zahl der Todesopfer fehlen noch. Verſchärfung der Kwangſikriſe — Nanking, 23. Auguſt. Die Kwangſikriſe nimmt infolge des Be⸗ ſchluſſes der Kwangſimilitärführer, unter dem Na⸗ men einer japanfeindlichen Volksregierung zur Ret⸗ tung Chinas eine unabhängige Kwangſi⸗Regierung zu bilden, immer ſchärfere Formen an, nach⸗ dem das Ultimatum Tſchiangkaiſcheks an die Kwangſiführer, die Provinz innerhalb drei Tagen zu verlaſſen, angeblich abgelehnt worden iſt. In der Kwangſi⸗Volksregierung ſoll außer an⸗ deren Führern des Fukien⸗Aufſtandes auch Tſchen⸗ mingtſchu, der Vorſitzende der aufſtändiſchen Fukien⸗ Regierung, vertreten ſein, der ſeit ſeinem Moskauer Beſuch im letzten Jahr als Verbindungsmann zur 3. Internationale gilt. Die Zentralregierung plant als Gegenzug die Aufhebung der langjährigen Haft⸗ befehle gegen die Auſſtändiſchen von Fukien, um ſie von Kwangſi abzuziehen. FJapans Haushaltsſorgen — Tokio, 23. Auguſt. Wie die Agentur Domei berichtet, beziffert der Finanzminiſter den Geſamthaushalt für 1937 auf Grund der von den einzelnen Miniſterien eingereich⸗ ten Neuforderungen auf 3,2 Milliardien Nen. Das würde gegenüber dem gegenwärtigen Haushalt eine Erhöhung um 900 Millionen bedeuten. Da die Staatseinnahmen jedoch nicht durch ſteuerliche und andere Mittel erhöht werden ſollen, ſind, wie der Miniſter erklärt, angeſichts der ſchwierigen Fi⸗ nanzlage Kürzungen des Haushalts notwendig. Beſonders jedoch wird dies beim Heeres⸗ und Ma⸗ rinehaushalt notwendig ſein. Trotzdem ſollen aber die Aufgaben der Landesvertetdigung bevorzugt be⸗ handelt werden. Miniſterpräſident Hirota hat ſich im Hinblick auf die wichtigen ſozial⸗ und agrarpolitiſchen Maß⸗ nahmen, die neben der Aufrüſtung die wichtigſte Auf⸗ gabe ſeines Kabinetts ſind, damit einverſtanden er⸗ klärt, daß mit der Armee und der Marine über dieſe Kürzungen verhandelt wird. Die Zeitungen ſprechen angeſichts der Haltung der Armee und der Marine von„entſcheiden⸗ den Stunden“ für den Fortbeſtand der Regierungskoalition Hirota— Terauchi— Nagano— Baba. 16 Todesurteiſe in Moskau beantragt — Moskanu, 22. Auguſt. Im Moskauer Senſationsprozeß beantragte der Staatsanwalt für alle 16 Angeklagten Todesſtrafe durch Erſchießen. Die„Europa“ bringt Gold von Frankreich nach Amerika An Bord des deutſchen Dampfers„Europa“ ſind 51 Kiſten mit 2740 Kilo Gold im Werte von 45 Mil⸗ lionen Franken in Cherbourg eingeladen worden, die nach Neuyork beſtimmt ſind. — Geburtstagsglückwunſch des Führers an Paul Nipkow. Der Führer und Reichskanzler hat an den Erfinder des Fernſehens, Paul Nipkow, folgendes Geburtstagsglückwunſch⸗Telegramm geſandt:„Zu Ihrem heutigen 76. Geburtstag ſende ich Ihnen, dem Erfinder des Fernſehens, herzlichſte Glück⸗ wünſche.“ Vom Führer begnadigt. Der Führer und Reichskanzler hat die gegen die 27fährige Frieda Gley vom Schwurgericht in Köslin erkannte Todes⸗ ſtrafe im Gnadenwege in eine Zuchthausſtraſe von 15 Jahren umgewandelt. Die bisher unbeſtrafte, gut beleumundete Gley hatte ihr nicht ganz zwei Monate altes uneheliches Kind ermordet. König Georg von Griechenland ſtattete am Don⸗ nerstagnachmittag in Korfu dem engliſchen König Eduard VIII. auf deſſen Jacht„Nahlin“ einen zweiſtündigen Beſuch ab. Der König von England wird eine Woche in Korfu bleiben. —Neuerliche Erhöhung des Brotyreiſes in Paris. Der Brotpreis in Paris wird am Dienstag wieder um zehn Centimes je Kilogramm hinaufgeſetzt und ſtellt ſich von dieſem Zeitpunkt an auf 1,90 Franken je Kilogramm. Es iſt dies die dritte Brotpreis⸗ erhöhung in den letzten zehn Wochen. ie ſpaniſchen Ratlonninken upoelltren un dus Wellgewüſen Anklageſchriſt gegen die Schreckenstaten der Volksfrontbanden — Hendaye, 23. Auguſt. Die Preſſeſtelle des nationalen Verteidigungs⸗ komitees in Burgos veröffentlicht einen Aufruf, in dem es u. a. heißt: „Verſchiedene ausländiſche Zeitungen fahren fort, die Million Spanier, die ſich in Waffen gegen die Madrider Regierung erhoben haben, als„Rebellen“ oder„Inſurgenten“ zu bezeichnen. Eine derartige Benennung iſt ungerecht, ungenau und beleidigend für jene Millionen Spanier, die vereint und ohne Unterſchied der parteipolitiſchen Zugehörigkeit ge⸗ gen die Tyrannei der ſogenannten Madrider Re⸗ gierung kämpfen, die unter einer geſetzlichen Maske die ungeheuerlichſten Verbrechen begeht und einen verächtlichen Deſpotismus durchfürt.“ Nach einem Hinweis auf die Unterdrückung der Preſſe durch die ſpaniſche Linksregierung wird in dem Aufruf von den Tauſenden von Spaniern ge⸗ ſprochen, die wegen ihrer politiſchen Ideen und weil ſie Parteien angehörten, die die Gerichte der Nation als geſetzlich anerkannten, eingekerkert worden ſeien. Es genüge, daran zu erinnern, daß jene Re⸗ gierung die Veröffentlichung der entſprechenden Ur⸗ teile des Oberſten Gerichtshofes verboten habe. „Und ſchließlich“, ſo heißt es in dem Aufruf weiter,„war es die Regierung ſelbſt, die, um die geſetzliche Oppoſition zum Schweigen zu bringen, mittels ihrer uniformierten Polizei und in einem Wagen der ſtaatlichen Polizei ohne gerichtlichen Haft⸗ befehl den Chef der Oppoſition des Parlaments aus ſeiner Wohnung hat entführen und ohne Prozeß hat Die Militärgeuppe zum ermorden laſſen. Sich gegen eine derartige Regie⸗ rung in Waffen zu erheben, kann nicht als Rebellion bezeichnet werden. Im Gegenteil, es bedeutet den einzig möglichen Verſuch, um in Spanien die mora⸗ liſche und juriſtiſche Ordnung wieder herzuſtellen, die von einem Mörderregime andauernd verletzt worden iſt. Andererſeits hat die ſogenannte Regierung zu ihrer Verteidigung die Verbrecher bewaffnet, die zu dieſem Zweck aus den Gefängniſſen und Zuchthäu⸗ ſern ganz Spaniens herausgelaſſen worden waren. Die Zahl unerhörteſter Verbrechen, die von jenen Horden begangen worden ſind, iſt gewaltig. Wir ſind im Begriff, eine Broſchüre mit einwandfreien Un⸗ terlagen herauszugeben und dieſe dem Weltgewiſſen vorzulegen. Bei jenen Leuten herrſcht eine Mi⸗ ſchung von Sadismus, antireligiöſem Furror und einer wilden Grauſamkeit, die ſogar die kriegs⸗ gewohnteſten Soldaten überraſcht und erſchüttert. Diejenigen, die dieſe verbrecheriſchen Untermenſchen bekämpfen, Rebellen oder Inſurgenten zu nennen, heißt den legalen Formalismus ins Extrem über⸗ treiben oder mit Abſicht den Konflikt verſchleiern, damit das Ausland nicht ſeinen wahren Charakter kennenlernt. Es iſt eine Lüge, von den Schreckenstaten zu ſprechen, oͤie von beiden Seiten gegen die nicht kämp⸗ ſende Bevölkerung begangen würden, da die Zivil⸗ bevölkerung, die in den weiten von den Patrioten und dem Heer beſetzten Gebieten lebt, nichts zu be⸗ fürchten hat. Sie lebt im Frieden und arbeitet wie entſcheidenden Vorſtoß bereit General Aſtray über die vorzügliche Ausrüſtung der Nationaliſten — Burgos, 23. Auguſt.(U..) General Joſé Millan Aſtray, der Gründer der ſpaniſchen Fremdenlegion, der ſoeben von einer gro⸗ ßen Inſpektionsreiſe an der ſüdlichen und nördlichen Front nach Burgos zurückgekehrt iſt, äußerte die Anſicht, öaß die Streitkräfte der Militärgruppe für den letzten und entſcheidenden Vorſtoß gegen Madrid in jeder Hinſicht bereit ſeien.„Die Kraft unſerer Kampfmaſchine iſt nun mehr als ausreichend“, erklärte General Aſtray, der bei Ausbruch des Bürgerkrieges aus Buenos Aires nach Spanien eilte, dem Vertreter der United Preß in einem längeren Geſpräch.„Wir haben die beſten Generale ganz Spaniens auf unſerer Seite. Mit Munition und den neueſten Kriegsmaſchinen ſind wir ausgezeichnet ausgerüſtet. Wir beſitzen Kriegs⸗ werkzeuge, deren Natur ich in dieſem Augenblick nicht zur Kenntnis geben kann. Alles iſt bereit für den geraden Weg zum Sieg.“ n ungewöhnlichſten Perſönlichkeiten in der ſpaniſchen 6 Militärgeſchichte und der Held einer Anzähl ver⸗ zweiſelter Wüſtenkämpfe in Spaniſch⸗Marokko. Er empfing mich im Hauptquartier der Nationaliſten in Burgos. Der General iſt ſtraff und aufrecht, trägt ein dunkles Monokel, um den Verluſt eines Auges zu verbergen, und der rechte Aermel ſeiner Uniſorm ſteckt leer in ſeiner Rocktaſche, da er auch den rechten Arm auf dem Schlachtfelde verlor.„Ich bin ſoeben von einer Fahrt nach Andaluſia zurückgekehrt“, ſo ſagte General Aſtray und fuhr fort:„Die Bevölke⸗ rung hat wieder zum normalen Alltagsleben zurück⸗ gefunden, nachdem ſie durch eine Hölle von Not und Greueln der Volksfront⸗Truppen gegangen war. Noch immer ſind nicht alle Spuren der Roten ver⸗ wiſcht, die Städte überfielen, Kinder hinmordeten, Frauen ſchlugen und Häuſer in die Luft ſprengten. Aber heute, nachdem die Südarmee ihnen zu Hilfe geeilt iſt, haben die Menſchen Andaluſiens ihr Ver⸗ trauen wiedergefunden und ſind, wenn auch noch immer ſorgenvoll, wieder glücklicher. Die kommu⸗ niſtiſchen Führer, die für dͤie Untaten verantwortlich ſind, müſſen ſtreng und ohne Rückſicht beſtraft wer⸗ den. Jene jedoch, die von den utopiſchen Verſpre⸗ chungen der Kommuniſten irregeführt worden ſind, werden milder beſtraft werden. Wir werden ihnen Gerechtigkeit widerfahren(iſſen. Spanien, das in den Tagen ſeines Erwachens Amerika entdeckte, kämpft heute für die Gerechtigkeit.“ Im Hinblick auf die internationale Seite des ſpa⸗ niſchen Bürgerkrieges meinte Aſtray:„Spanien iſt ſich über ſeine hiſtoriſche Rolle im Klaren. Hier in Spanien wird die große Kriſe der Menſchheit gelöſt werden. Es handelt ſich gleichzeitig um ein ſoziales und ein wirtſchaftliches Problem und wir werden beide löſen. Die Arbeiter werden glücklichere und beſſere Arbeitsbedingungen unter unſerer Herrſchaft finden, die ſich für gute Löhne und ausreichende Arbeit für jedermann einſetzn wird. Unternehmer und der Einzelne werden Gelegenheit erhalten, zu arbeiten, ſich zu erweitern und am Wiederaufbau Spaniens mitzuarbeiten.“ Anwachſen der ſpaniſchen Phalanx- bewegung — Paris, 28. Auguſt. Nach einer Havasmeldung aus Burgos ſoll die Stärke der jungſpaniſchen Phalanx⸗Bewegung, die Mitte Juli 25000 Mitglieder gezählt habe, allein in den Nordprovinzen inzwiſchen auf 200 000 Mitglieder geſtiegen ſein. Mexiko gegen den Vermittlungs⸗ vorſchlag — Mexpiko⸗Stadt, 23. Auguſt. Die mexikaniſche Regierung lehnte den Vor⸗ ſchlag Uruguays für eine Vermittlung der lateinamerikaniſchen Länder in Spa⸗ nien mit der Begründung ab, daß Mexiko in An⸗ gelegenheiten anderer Länder, die die mexikaniſchen Intereſſen nicht berührten, ſtrikte Neutralität übe. Zu Meldungen über eine Waffenverſchik⸗ kung an Bord des in Vera Cruz liegenden ſpani⸗ ſchen Dampfers„Magallanes“ nach Spanien wiro eneral Aſtray iſt eine der inteteſſanteſten und von maßgebender Seite erklärt, daß dies unwahr⸗ ſcheinlich ſei, da die mexikaniſche Waffen⸗ fabrik auf Anordnung des Präſidenten in eine Fabrik für landwirtſchaftliche Maſchinen umgewandelt worden ſei. Dagegen ſei es wahr⸗ ſcheinlich, daß von Mexiko aus Rohſtoffe nach Spanien verſchickt würden. Der Dampfer wird in den nächſten Tagen mit unbekanntem Ziel aus⸗ laufen. Wie weiter verlautet, planen gewiſſe Kreiſe die Einführung eines Gehaltsabzuges bei den Beamten zugunſten der ſpaniſchen Mar⸗ xiſten. Die Linksradikalen in Mexiko, beſonders die Kommuniſten, treten für die ſpaniſche Volks⸗ front ein mit dem Motto„Rettung vor dem Faſchis⸗ mus“. Während ſich die Preſſe im allgemeinen neu⸗ tral verhält, teilweiſe auch den ſpaniſchen Nationa⸗ liſten gegenüber freundlich geſinnt iſt, verteidigt das Regierungsblatt„Nacional“ die ſpaniſche Volks⸗ front, unterdrückt alle ungünſtigen Berichte und ſpricht in dieſem Zuſammenhang von„gefälſchten Nachtichteneoazi“ dtoſe nt mortdi uß n. Eiite Zenträlſtubiümsſtelle für Ländesverteidi⸗“ gungsſragen wird in Frankreich errichtet. Die Zentralſtudiumsſtelle ſoll eine Art Mobilmachungsrat ſein, der Vertreter dͤes Heeres, der Flotte und der Luftwaffe angehören werden, um alle Probleme zu prüfen, die die Vorbereitung der Nation auf den Krieg betreffen. Masris geſteht eine Niederlage ein — Madrid, 22. Auguſt.(U..) Die Volksfrontregierung hat heute, wohl zum erſten Male in den Bürgerkriegskämpfen, eine Nie⸗ derlage eingeſtanden. Die ſogenannte„Fliegende Kolonne“, Freiwillige aus Valencia und Katalo⸗ nien, die nach Eilmärſchen dͤurch halb Spanien Gua⸗ dalupe in Eſtremadura überraſchend beſetzen konnte, wurde heute von Fremdenlegionären nach verluſt⸗ reichem Kampf wieder aus Guadalupe hinausgeworfen. Damit iſt von Caceres, das nächſte Angriffsziel der Regierungstruppe, die drohende Gefahr für die Franco⸗Truppen abgewendet worden. Nach den Nachrichten, die über die heutigen Kämpſe um Guadalupe hier eingegangen ſind, haben die Franco⸗ Truppen nach Artillerie⸗ und Fliegervorbereitung die Stadt geſtürmt. Die Regierungstruppen ſeien kämpfend zurückgewichen und hätten ſich ſechs Kilo⸗ meter vor Guadalupe verſchanzt, um dort Verſtär⸗ kungen abzuwarten. Schon heute abend, ſo verlautet in Madrid, ſeien Verſtärkungen, darunter auch Re⸗ gierungsflugzeuge, eingetroffen. Im übrigen aber verbreitet das Kriegsminiſte⸗ rium nach wie vor optimiſtiſch klingende Berichte von den Fronten. Cordoba ſtehe vor dem Fall; gegen Oviedo werde ein umfaſſender letzter Vorſtoß vorbereitet, um dieſe Stadt, deren Garniſon unter Oberſt Arranda ſich ſeit Ausbruch des Bürgerkrieges gegen eine zehnfache Uebermacht der Regierungs⸗ truppen verteidigt, zur Uebergabe zu zwingen. Durch die Eroberung der Simancas⸗Kaſerne in Gijon, die erfolgte, nachdem die roten Milizen Hunderte von Tonnen Dynamit verbraucht hatten, 2500 Mann Bergarbeitermiliz freigemacht, die jetzt als Verſtär⸗ kung nach Oviedo geworfen werden ſollen, Dieſe Hilfstruppe ſoll ausgezeichnet bewaffnet ſein, und zwar mit Geſchützen, Maſchinengewehren und Muni⸗ tion, die ihr in der Simancas⸗Kaſerne in die Hände gefallen ſeien. Von dem Befehlshaber der Regie⸗ rungstruppen, die gegen Cordoba angeſetzt ſind, ſoll gemeldet worden ſein, daß der Hauptſtützpunkt der Franco⸗Truppen, Losvillares in den Cordoba⸗ Bergen, nach 12ſtündigem Kampf eingenommen wer⸗ den konnte. Die Regierungskolonnen, ſo beſagt dieſer Bericht weiter, hätten vor allem Artillerie in dieſem Kampf eingeſetzt und ſich unter dem Schutze des Bombardements auf den Grat der Cerro Muriano⸗ Kette heraufgearbeitet, von wo aus man Cordoba in der Ferne liegen ſieht. Noch günſtiger wie vor Cordoba, ſo behaupten die Regierungsberichte, ſei die Lage der Regierungs⸗ truppen vor Oviedo. Die Staodt ſei vollſtändig ein⸗ geſchloſſen. Der Befehlshaber der Aufſtändiſchen, Oberſt Arranda, könne weder aus Galizien noch aus R9an in normalen Zeiten. Dies kann eine große Zahl ausländiſcher Zeugen und Journaliſten beſtätigen, die man überallhin und ohne Schwierigkeiten rei⸗ ſen läßt.“ Giral: In 15 bis 20 Tagen fallen Entſcheidungen — Paris, 28. Auguſt. Wie Havas aus Madrid meldet, hat Miniſter⸗ präſident Giral erklärt, in 15 bis 20 Tagen würden Entſcheidungen gefallen ſein, aber der Kleinkrieg könne noch monatelag dauern. Aller dem auslän⸗ diſchen Eigentum zugefügte Schaden würde abge⸗ golten werden. Sieben Offiziere in San Sebaſtian zum Tode verurteilt — Madrid, 23. Auguſt. Nach einer Meldung der„Vanguardia“ in Bar⸗ celona ſind in San Sebaſtian ſieben Offiziere wegen Teilnahme an der Militärerhebung zum Tode ver⸗ urteilt worden. Wieder zwei Generale von den Anarchiſten erſchoſſen — Hendaye, 23. Auguſt. Der roten Preſſe von San Sebaſtian entnehmen wir die Meldung von der in Madrid erfolgten Er⸗ ſchieß ung der Generale Leopoldo Saro und Giraldo Gallego durch die Anarchiſten. Saro war Mitglied der Diktaturregierung Primo de Rivera. Ferner wird noch die Füſilierung des Journaliſten und Landtagsabgeordneten Bermudes Canjete aus Madrid gemeldet. in Deutſchland Berichterſtatter der Madrider katho⸗ liſchen Zeitung„El Debate“. gen und tendenziöſen Berichterſtattung gegen das Dritte Reich mußte er ſeinerzeit ausgewieſen wer⸗ den. Kennzeichnend für die Madrider Mentalität iſt die Tatſache, daß dieſe Erſchießungen ſchamhaft ver⸗ ſchwiegen werden. Man lieſt in den roten Blättern ganz harmlos:„In Madrid ſind heute verſtorben..“ Fünf Biſchöfe bisher in Spanien ermordet — Rom, 23. Auguſt. Bei den Verfolgungen der katholiſchen Geiſtlich⸗ keit in Spanien durch die voten Moröbanden wurden nach einer Zuſammenſtellung des„Awenire'Italia“ bis jetzt fünf Biſchöfe ermordet. Es ſind die Biſchöfe von Jaen, Lerida, Segovia, Siguenza und Barbaſtro. Der Biſchof von Siguenza wurde bei lebendigem Leibe verbrannt. von Barcelona fehlt jede Nachricht. Dagegen ſteht feſt, daß der Madrider Biſchof und der von Toledo in Sicherheit ſind. DerKönig und die Königihözk Büten garen, die während der Olympiſchen Spiele in Berlin weilten, haben Berlin verlaſſen. Anläßlich der Abreiſe des Königspaares überreichte im Auf⸗ trag des Führers und Reichskanzlers dͤer Chef des Protokolls Geſandter v. Bülow⸗Schwante der Köni⸗ gin einen Blumenſtrauß. Leon Erſatz erhalten. Außerdem würden die Lebens⸗ mittel⸗ und Waſſervorräte in der Stadt von Tag zu Tag knapper. * Wie die Simancas⸗Kaſerne geſtürmt wurde Von der Erſtürmung der Simancas⸗Kaſerne in Gijon durch aſturiſche Bergarbeiterkolonnen haben hier eingetroffene Augenzeugen eine draſtiſche Schil⸗ derung gegeben. Danach iſt dieſer Erfolg der Volks⸗ front nur durch rückſichtsloſe Anwendung von Dyna⸗ mitſprengungen gelungen. Die Kaſerne ſtellte mit ihren dicken Mauern und ihren Türmen ein nur ſehr ſchwer überwindbares Bollwerk dar, das von einer aus regulären Truppen, Zivilgardiſten und faſchiſtiſchen Freiwilligen beſtehenden ſtarken helden⸗ mütig und hartnäckig verteidigt wurde. Als die ſie belagernden kommuniſtiſchen Bergarbeiter ſchließlich, in viele Reihen tief geſtaffelt, zum entſcheidenden Sturmangriff gegen die Kaſerne vorgingen, wurden ihre erſten Linien von Maſchinengewehr⸗ und Ge⸗ wehrfener buchſtäblich niedergemäht. Aber einigen der in den vorderſten Reihen Anſtürmenden gelang es, Dynamitpatronen, mit denen ſich ſämtliche An⸗ greifer bewaffnet hatten, über die Kaſernenmauern zu ſchleudern. Mit donnerndem Krachen zerknallend richtete der Sprengſtoff unter den Verteidigern furchtbare Verluſte an. Aber wo ſich eine Lücke zeigte, rückten ſofort wieder andere ein, übernahmen die Maſchinengewehre und vernichteten Welle auf Welle der angreifenden Bergarbeiter, von denen wiederum viele ihre Dynamitpatronen in die Ka⸗ ſerne hineinſchleuderten. Als ſchließlich die Kaſernen⸗ beſatzung, durch die ſich immer von neuem wieder⸗ holenden Sprengſtoffexploſionen zuſammengeſchmol⸗ zen, ihren heldenmütigen Widerſtand aufgeben mußte und die weiße Flagge hißte, lagen vor den Mauern zu Haufen geſchichtet die Leichen der Angreifer. Noch weit größer aber waren die Verluſte der Verteidiger geweſen, von denen nach Anſicht der Augenzeugen kaum ein Drittel mit dem Leben davongekommen iſt. Auf beiden Seiten zuſammen haben Tauſende von Teilnehmern dieſer furchtbaren Schlacht von Gijon den Tod gefunden. 3 Seren uptſchriftleiter Dr. Alois Winbauer(in Urlaub) Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Politik. Theater, Wiſſen⸗ Haftu. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart-Handelstetl: Dr. Fritz Bode⸗Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes⸗Sport: i. V: C. W. Fennel Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel-Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannbeimer geitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1.—6 Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau, Sentaſtraße 2 .⸗A. VII. 1936. Mittagauflage der Ausgabe Au. Ausgabe B: 20758 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 20349 Zur Zeit Preisliſte Nr.7 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückportg Canjete war früher Wegen ſeiner gehäſſi⸗ Ueber den Verbleib des Biſchofs — ** 0 8 — Reue Maunheimer Zeitung“ Morgen⸗Ausgade v. Berte Rummer Die Stadtseite Mannheim, 24. Auguſt. Wieder prüchtiges Sonntagswetter Warum nicht vier Wochen früher? So frägt man unwillkürlich, wenn man ſich vergegenwärtigt, wie vorteilhaft ſich die Auguſtſonntage von ihren Vor⸗ gängerinnen im Juli abheben. Auch das geſtrige Wetter ließ keinen Wunſch offen. Es war ſogar noch beſſer als vor acht Tagen, weil keine drückende Schwüle herrſchte. Und ſo ſang man wie im Mai: „Da bleibe, wer Luſt hat, mit Sorgen zu Haus!“ Der Beſuch des Strandbades und der übrigen Badeplätze war ſehr gut, aber man merkte doch, daß viele Stammgäſte durch verſchiedene Veranſtal⸗ tungen abgehalten wurden. Im Friedrichspark ſtieg die ſtark beſuchte letzte Großveranſtal⸗ tung der NSG Koͤc. Die gewohnte Anziehungs⸗ kraft übte auch die Kirchweih in Neckarau und Sandhofen aus. Der Ausflugsver⸗ kehr, ganz beſonders ins Neckartal und an die Bergſtraße, war ungewöhnlich ſtar k. Erfreulich iſt, daß vor allem die Jugend die Schönheiten ihrer Heimat auf ſich wirken läßt. Der Verkehr inner⸗ halb der Stadt war auguſtſonntäglich ſchwach. Erſt das Zurückfluten der Wochenendler und Aus⸗ flügler brachte mehr Leben. Am Waſſerturm, auf dem Marktplatz und auf dem Marktplatz Neckarſtadt wohnten viele Volksgenoſſen der Flaggenein⸗ holung anläßlich des Abſchluſſes der Koͤc⸗Feſt⸗ woche bei. Bahnverkehr im Zeichen der Olympiareiſenden Wie nicht anders zu erwarten war, hat der Bahn⸗ verkehr in den nacholympiſchen Tagen ganz große Formen angenommen. Beſonders die Fernzüge nach dem Süden unſeres Vaterlandes ſind ſehr gut beſetzt und müſſen ſogar ſtreckenweiſe doppelt gefah⸗ ren werden. Dies gilt beſonders für die Strecke Hamburg— Baſel und Baſel— Holland, auf der die Ausländer von Berlin aus zunächſt den Süden beſuchen und dann wieder zurückfahren. Am Sams⸗ tag mußten auf beiden Strecken die kursmäßigen Züge doppelt gefahren werden. 800 Mannheimer kamen am Samstag von einem Urlaubsaufenthalt von Bernau zurück. Im Durchlauf berührten drei KöF⸗Sonderzüge mit insgeſamt 2600 Perſonen in verſchiedenen Richtungen den Mannheimer Haupt⸗ bahnhof. Auch am Sonntag war der Fernverkehr ſehr lebhaft, wenn er auch die ſamstägigen Ausmaße nicht annahm, Dies iſt darauf zurückzu⸗ führen, daß die meiſten Samstagfahrer erſt mit den Montagszügen wieder nach Hauſe fahren. Im Ausflugsverkehr wurden hauptſächlich die billigen Sonderzüge nach Mosbach und Eberbach bevorzugt. Zug 367 Mannheim— Eber⸗ bach— Mannheim mußte ſogar doppelt gefahren werden. Sehr ſtark war auch der Verkehr mit Ver⸗ waltungsſonderzügen. Den Mannheimer Bahnhof berührten zwei derartige Sonderzüge mit 550 Perſonen, zwei Eiſenbahnerſonderzüge mit 2300 Teilnehmern und ein Kͤ⸗Sonderzug mit 1000 Wo⸗ chenendfahrern. Der ſtarke Reiſeverkehr bringt natürlich eine große Beanſpruchung des Bahnperſonals mit ſich. Aber die Reichsbahn wird allen Anforderungen ge⸗ recht. Dies wird auch ganz beſonders von den Aus⸗ ländern anerkannt. Artiſten unterm Sternenzelt Kirchweih im Waldpark Zum erſten Male hielt der Waldparkſtern ſeine eigene Kirchweih, die gewiſſermaßen als Vorkirchweih für Neckarau gelten ſollte. Für die äußere Ausgeſtaltung hatte man neben den üblichen Beluſtigungen wie Schiffſchaukel, Schießſtand, Glückslotterie und Tanz das Sommervariet E Arthur Frank gewonnen, das in ſeinen Darbie⸗ tungen weit beſſer war, als man vorausſetzte. Des⸗ halb war es zu bedauern, daß dieſen boden⸗ und luft⸗ akrobatiſchen Darbietungen keine beſſere Anerken⸗ nung zuteil wurde. Um ſo dankbarer waren die wenigen, die ſich eingefunden hatten. Das Programm umfaßte zwölf Nummern, die ohne Ausnahme An⸗ ſpruch auf einwandfreie Artiſtenkunſt erheben dür⸗ fen. Sogar die Jüngſten aus der Gruppe, Kinder zwiſchen viereinhalb und zwölf Jahren, boten als Tanzpaar und Artiſtenanfänger ſehr Gutes. Die „z wei Lenarys“ boten vorzügliche Bodenartiſtik. Fredano war ein fabelhafter Luftgymnaſtiker; ſein Balkentreten mit hängendem Körper fand ver⸗ diente Anerkennung. Bobby Bach war ein Fang⸗ künſtler von Format. Dazu kam noch ein erſtaunlich beweglicher Karikaturenzeichner, ein Ba⸗ lanceakt, der alle Geſetze des Gleichgewichtes auf Im Rahmen der Koͤ-Reichsfeſtwoche Volk ſpielt fürs Volk Starker Veſuch des Sommerfeſtes im Friebrichspark ⸗Gute Darbietungen aus dem Kreiſe der Arbeitskameraden Eine der größten Feierabendveranſtaltungen, die die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, Kreis Mannheim, je abgehalten hat, war das Sommerfeſt im Friedrichspark. Aus den Kreiſen der Werktätigen heraus ſollen ſich mit der Zeit Gruppen der verſchiedenſten Art bilden, die ihren Arbeitskameraden und deren Angehörigen in vor allem bodenſtändigen Darbietungen einige ge⸗ nußreiche Stunden verſchaffen.„Volk ſpielt für Volk“ ſoll eine Garantie dafür ſein, daß alles, was unter dieſem Motto geboten wird, auch tatſächlich Volkskunſt iſt. Um dieſes Ziel zu erreichen, bedarſ es der Mitarbeit aller, gleichgültig, ob ſie aus der Werkſtatt oder aus dem Büro kommen. Anſätze für dieſe Zuſammenarbeit ſind da. Die Programmgeſtal⸗ tung der Feſtwoche lieferte dafür einen Beweis. Und ganz beſonders das Sommerfeſt dürfte der Veranſtalterin recht gegeben haben, wenn auch da und dort noch manches einer Verbeſſerung oder Auflockerung bedarf. Die Werkkapelle Zellſtoff beſtritt den muſikaliſchen Teil und der Geſangschor der Firma Lanz A G. zeigte mit vier Liedern verſchie⸗ denſter Art, daß man ein ausgeſprochener Werkchor ſein will. Um den Umfang der Koͤc⸗Aufgaben zu zeigen, wurde noch deutſche Gymnaſtik(Meyer), allgemein e Körperſchule(GKaufmann), Boxen (Ulmrich) und Jiu⸗Jitſu(Keßler) vorgeführt. Im zweiten Teil ſah man ſoliſtiſche Darbietungen, wie eine Mädeltanzgruppe der Firma Lanz A., einen Saxophon⸗Soliſten, einen techniſchen Künſtler mit einem Schlittenſchellen⸗Inſtrument, das Schram⸗ melquartett der Firma Neidig und einen Ban⸗ doneon⸗Künſtler. Daß Rollſchuhlaufen Mode wird, dürfte niemand mehr bezweifeln, denn was man als Programmnummer ſah, wird beſtimmt bald Wirklichkeit. Die einzelnen Arbeitskameraden her⸗ auszuſtellen, widerſpricht dem Gedanken der Ge⸗ meinſchaft und der Art, wie es dargobeten wird, aber ſie alle merkten, daß ſie für ihre Darbietungen reſt⸗ loſe Anerkennung fanden. Der Abend war ein würdiger Abſchluß der Feſt⸗ woche, die in einem Tanz mit Unterſtützung der Kapelle Jodel harmoniſch ausklang. Vereinigte Weerkkapellen geben ein Großkonzert Der letzte Sonntag in der Koͤc⸗Reichsfeſtwoche begann wie der erſte mit Wecken in allen Stadt⸗ teilen dͤurch Trommler⸗ und Pfeiferkorps der Werk⸗ kapellen und erreichte ſeinen Höhepunkt mit einem Großkonzert am Waſſerturm. Zweck die⸗ ſer Veranſtaltung ſollte ſein, der breiteſten Oeffent⸗ lichkeit zu zeigen, daß Angehörige der Werke, die zu ihrem Privatvergnügen ein Inſtrument ſpielen, durch eine taktſichere Hand geführt und in guter muſikaliſcher Betreuung ganz beachtliche Leiſtungen vollbringen können. Gleichzeitig will man aber auch durch derartige Veranſtaltungen Front machen gegen muſikaliſchen Kitſch in jeder Form. Auch hier geht man von der Anſicht aus, daß Volk fürs Volk ſpie⸗ len ſoll. Eine kleine Probe hierzu war das Konzert am Waſſerturm. Angehörige der Werkkapellen von BBC, Zellſtoff, Motorenwerke und der Städtiſchen Betriebe hatten ſich in einer Stärke von etwa 80 Mann zuſammengefunden. Zu⸗ erſt war feierliche Flaggenhiſſung. Neben den beſten und beliebteſten Armeemärſchen hörte man Perlen aus der Opernliteratur und der Unter⸗ haltungsmuſik. Bei allen Vorträgen merkte man den Fleiß jedes einzelnen Mannes, ein Fleiß, der bezeugte, daß jeder begriffen hatte, worauf es an⸗ kommt. Zunächſt dirigierte der Kapellmeiſter der BBC⸗ Kapelle, Lauterbach, die Ouvertüre aus„Leichte Kavallerie“ von Suppsé in ſchöner Ausdeutung und beſchwingtem Rhythmus. Dann folgte der Führer der Zellſtoffkapelle, Emenet, mit der Fantaſie aus„Freiſchütz“, bei der ſich kleine Unebenheiten bei den Einſätzen bemerkbar machten. Aber dieſes ge⸗ ringe Manko wurde bei den Märſchen wieder aus⸗ geglichen. Ganz beſonders der„Sommerabend⸗ walzer“ von Waldteufel fand begeiſterten Beifall. Nicht minder die„Hitler⸗Fanfare“, eine beachtliche Bereicherung unſerer modernen Marſchkompoſitionen. Alles in allem: der Auftakt zu derartigen Veran⸗ ſtaltungen war vielverſprechend. 55 „Wann und wo ſehn wir uns wieder.“ Offenes Liederſingen auf dem Markwlatz und in der Neckarſtadt Um volksfremdes Liedgut und volksfremdes Singen an der Wurzel auszurotten, müht man ſich, durch offenes Liederſingen, an dem ſich jedermann beteiligen kann, das eigene Kulturemp⸗ finden zu ſtärken. Das offene Liederſingen, eine Abart des Dorfſingens der Burſchen und Mädel in ihrer freien Zeit, liegt auch den Mannheimern. Das konnte man am beſten auf dem Marktplatz in der Innenſtadt und auf dem Marktplatz Neckarſtadt beobachten. Nach feierlicher Flaggenhiſſung auf dem Markt⸗ platz ein Trompetenſtoß. Die Werkſchar der Benzwerke begann mit dem„Jäger aus Kur⸗ pfalz“. Vorübergehende blieben ſtehen, hörten einen Augenblick zu und ſangen dann friſch⸗fröhlich mit. Chorleiter Schönemann ſprach einige erklärende Worte, munterte Zaghafte mit einem freundlichen Wort auf und weiter ging's. Das alte Volkslied „Im Märzen der Bauer die Rößlein einſpannt...“ erſtand in ſeiner lebendigen Friſche und rhythmiſchen Schönheit. Das neckiſche, anſpruchsloſe„Es, es, es und es, es iſt ein harter Schluß...“ ſchlug dann alle in ſeinen Bann. Was man erreichen wollte, wurde erreicht. Und ſchon wurden Fragen nach den nächſten offenen Singſtunden laut. Aber nicht nur die ſangesfrohe Jugend, ſondern auch das geſetzte Alter hatte an dieſer Art, Volkslieder zu ſingen und ſelbſt mitmachen zu können, helle Freude. Zum Schluß ſang man noch den wohlgeſetzten und in ſei⸗ ner Einfachheit begeiſternden Kanon„Wann und wo ſehn wir uns wieder und ſind froh“. Dieſe weni⸗ gen Worte gaben der ganzen Veranſtaltung den Inhalt. Wie wir hörten, ſoll angeregt werden, die nächſte offene Singſtunde in den Abendͤſtunden am Waſſerturm folgen zu laſſen. Wir ſind überzeugt, es wird ein voller Erfolg werden. In der gleichen Weiſe verlief die Singſtunde auf dem Marktplatz Neckarſtadt unter der Leitung des Herrn Heinrich Leeſch. Kreisleiter Dr. Roth ſowie Vertreter der Feierabendorganiſation und öer DaA, die vorübergehend bei den einzelnen Veran⸗ ſtaltungen anweſend waren, dürften ſich von der e der Mannheimer überzeugt aben. —————————————————————— den Kopf zu ſtellen ſchien, Künſtler, die am Bambus turnten, und zum Schluß ein Mann am hohen Maſt, der nicht nur Erſtaunliches in ſchwindelnder Höhe an akrobatiſcher Kunſt bot, ſondern der zum Schluß ſich auch noch einen Helm aufſetzte, aus dem es fun⸗ kelte und knallte und der ſomit ein„Feuermann“ im wahrſten Sinne des Wortes war. Es gab ebenſo reichlichen wie herzlichen Beifall. Man darf hoffen, daß die heutige Wiederholung der Darbietungen mit dem Abſchluß der Waldparkkirchweih einen ſtärkeren Beſuch aufweiſt, zumal die Standartenkapelle 171 fleißig zum Tanz aufſpielt. Semeſterſchluß an der Ingenieurſchule Die Rheiniſche Ingenieurſchule Mann⸗ heim, die in vergangener Woche ihre mündlichen Hauptprüfungen abhielt, lud am Samstag Gäſte und Kandidaten zu einer kleinen Schluß⸗ Vor⸗Ausſcheidungsſchießen im Reichskriegerbund Erſter: Berein ehem. 110er Bruchſal-Zweiter: Verein ehem. 110er Mannheim Sonntag vormittag herrſchte auf dem Schießſtand des Polizeiſchützenvereins an der Riedbahnbrücke reges Leben. Anläßlich des Verbandsſchießens im Reichskriegerbund kamen die Beſten unſeres Kreiſes zu einem Vor⸗Ausſcheidungsſchießen hier zuſammen, damit die 14 beſten Mannſchaften und die beſten Schützen feſtgeſtellt werden konnten. Die Leitung hatte Kreis⸗Schießwart Hildebrand. Anweſend war auch der Schießwart des Landesver⸗ bandes Major Pohl⸗Darmſtadt und der Führer des Kreiſes Dr. Hieke. Pünktlich um.30 Uhr war man fertig. Major Pohl dankte für die zahlreiche Beteiligung, die im ganzen Landesverband Kurpfals auch ſo erfreu⸗ lich geſtiegen ſei und zu ſchönen Leiſtungen geführt habe. Dr. Hieke trat kräftig ein für die weitere Pflege des Schießens, das man als Soldat gelernt habe und auch im Alter nicht ganz vernachläſſigen wolle. Er dankte dem Polizeiſchützenverein für die Ueberlaſſung des Schießſtandes und ſchloß mit einem kräftigen„Gut Schuß!“ Die Ergebniſſe im Mannſchaflsſchießen: 1. Ehem. 110er Bruchſal 589 Ringe, 2. Ehem. 110er Mannheim 576., 3. Militär⸗ und Krieger⸗ kameradſchaft Oftersheim 554., 4. Ehem. 110er Heidelberg 538., 5.„Wacht am Rhein“ Mannheim⸗ Neckarau 530., 6. Kriegerkameradſchaft Munden⸗ heim 524., 7. Kriegerkameradſchaft Walldorf 519., 8. Kriegerkameradſchaft Fürth im Odenwald 519., 9. Jägerkameradſchaft Frankenthal 515., 10. Ehem. 18er Speyer 505., 11. Kriegerkameradſchaft Bens⸗ heim 490., 12. Kriegerkameradſchaft Waldangelloch 480., 13. Kriegerkameradſchaft Lingenfeld 430., 14. Kriegerkameraoͤſchaft Sulzbach 430 Ringe. Die beſten Schützen waren: O. Bugger⸗Bruchſal 166 Ringe, Frohmüller⸗Walldorf 156 Ringe, Reif⸗ Mannheim⸗Neckarau 155 Ringe. Das Landesverbandsſchießen findet am 20. Sept. ſtatt; Ort noch nicht beſtimmt. feier ein. Das Sommerſemeſter wurde von 120 Studierenden beſucht. Hiervon waren 47 aus Mannheim, 21 aus dem übrigen Baden, 25 aus der Pfalz, 20 aus dem übrigen Deutſchland und 7 aus dem Ausland. Direktor Mau konnte neben den Vertretern des Arbeitsamtes, der Induſtrie und des Handels eine ſtattliche Zahl von Gönnern und Freunden der Anſtalt begrüßen. Er gab den Abſol⸗ venten einige beherzigenswerte Worte mit für ihren zukünftigen Lebensweg. Vor allem ermahnte er ſie, ſich in allen Lebenslagen ihrer Schule zu erinnern, die ihnen auch im praktiſchen Leben mit Rat und Tat zur Seite ſtünde. In gleichem Sinne ſprach der Füh⸗ rer der Studentenſchaft an der Ingenieurſchule, Wenzel, der ganz beſonders dem Lehrkörper der Anſtalt für ſeine Mühe dankte, und ſeine ſcheiden⸗ den Kommilitonen bat, ſich immer daran zu erinnern, daß im Leben nur Können und Wiſſen ausſchlag⸗ gebend ſeien und davon auch der berufliche Erfolg abhänge. Mit einem„Sieg Heil!“ auf den Führer und den beiden nationalen Hymnen blang die in⸗ terne Feierſtunde aus. Nachfolgende Prüflinge haben die Anſtalt mit Erfolg beſucht: Walter Beck(Mannheim), Alfred Rieth(Mannheim), Rudolf Wiesner(Mannheim⸗ Neckarau), Friedrich Bickel(Graben⸗Reudorf), Ernſt Dauner(Bensheim), Heinz Engelmann(Bruchſal), Hermann Etzbach(udwigshafen), beſter im Fach Maſchinenbau, wofür er als Preis das Buch des Führers„Mein Kampf“ erhielt, Kurt Friedrichs (Edesheim, Pfalz), Hans Glogger(Langenthal, Schweiz), Robert Hanning(Bieleſeld), Max Hub⸗ meier(Ludwigshafen), Kurt Kindinger(Bensheim), Walter Kurth(Rütſchelen, Schweiz), Martin Kurze (Worms), Walter Oehmichen(Durlach), Adolf Preſtel(Achern), Albert Sigg(Aulendorf), Max Trier(Schwetzingen), Hubert Wölfle(Worms). Was Menſchen vergeſſen! Die Süddeutſche Bewachungsgeſell⸗ ſchaft m. b. H. berichtet: Im Monat Juli wur⸗ den 3823 Haus⸗, 31 Kirchen⸗, 51 Garagen⸗, 88 Ge⸗ ſchäfts⸗, 5 Stall⸗, 27 Werkſtatt⸗, 20 Lager⸗, 27 Keller⸗, 14 Büro⸗, 5 Waſchküchtüren, 16 Tankſtellen, 65 Schutz⸗ gitter, 6 Schaukäſten, 156 Fenſter⸗Rolläden und 121 Fenſter offen angetroffen und geſchloſſen. Gelöſcht Wichtig für alle Mitglieder der DA7⸗ Neue Beitragsmarken— Beitragsrückſtände müſſen boͤs 30. September beſeitigt werden. Ab 1. Oktober werden neue DAF⸗Bei⸗ tragsmarken eingeführt, die für vor dem 1. Oktober fällige Beiträge nicht geklebt werden dürfen, auch nicht für rückſtändige. Die jetzt noch gel⸗ tenden Beitragsmarken werden am 30. September reſtlos aus dem Verkehr gezogen, ſoweit ſie bis da⸗ hin nicht verklebt ſind. Für die bis einſchließlich September fälligen DAF⸗Beiträge müſſen alſo unbedingt Beitrags⸗ marken der am 30. September ihre Geltung ver⸗ lierenden Ausgabe geklebt werden. Da dieſe Bei⸗ tragsmarken nach dem 1. Oktober nicht mehr zu haben ſind und die Verwendung der neuen Bei⸗ tragsmarken für vor dem 1. Oktober fällige Bei⸗ träge nicht geſtattet iſt, ſo iſt es für jedes DAF⸗ Mitglied wichtig, dafür zu ſorgen, daß alle Bei⸗ träge bis einſchließlich September vor dem 30. September bezahlt und Beitragsmarken der jetzt noch geltenden Ausgabe dafür geklebt werden. Auch etwaige Beitragsrückſtände ſind bis dahin zu beſeitigen. Es muß in dieſem Zuſam⸗ menhang darauf aufmerkſam gemacht werden, daß eine durch mehr als zweimonatigen Beitragsrück⸗ ſtand hervorgerufene Mitgliedſchaftsunterbrechung den Verluſt ſämtlicher bei der Deutſchen Arbeits⸗ front erworbenen Anwartſchaften nach ſich ziehen kann. Wir geben ferner bekannt, daß gemäß Anoronung des Schatzamtes der DAc Berlin die Mitglieds⸗ buchumſchreibung mit Ablauf des Monats September eingeſtellt wird. DAc⸗Mitglieder, die ihre alten Mitgliedſchaftsunterlagen noch nicht zur Umſchreibung abgegeben haben, oder für die die Umſchreibung noch nicht vorgenommen werden konnte, weil ein Beitragsrückſtand beſteht, werden aufgefordert, bis ſpäteſtens 10. September durch Abgabe ihrer geſamten alten Mitgliedſchaftsunter⸗ Teinacher Hirsch-Quelle rein natürlich Die Perle der natürlichen Mineralwasser für Herz— Magen— Darm— Nieren U b e e Vertretung: Peter Rixius, Grofhandlung, Mannheim Verbindungskanal 1. Ufer 6, Tel. 267 96 u. 267 97 A. Ballweg, ee Mannheim 17, Tel. 229 11 Prospekte durch die Mineralbrunnen.-., Bed Ueberkingen lagen(Mitgliedsbücher, Mitgliedskarten— auch der ehemaligen Verbände, ſoweit die Mitgliedſchaft nicht durch Nichtzahlung der Beiträge unterbrochen wurde) und durch ſofortige Bezahlung der rückſtändigen Beiträge die Umſchreibung zu ermöglichen. Nach dem 30. September gelten nur noch die neuen Mit⸗ gliedsbücher. Unterſtützungsanträge werden dann nur noch bearbeitet, wenn ihnen die umgeſchriebenen Mitgliedsbücher beiliegen. Die Deutſche Arbeitsfront, Kreiswaltung Mannheim. Rheiniſche Bannfahnen in Mannheim Hitlerjugend aus dem Gebiet Köln in unſerer Stadt Am Montag, 24. Auguſt, treffen 55 Hitlerjungen aus dem Gebiet Mittelrhein(Köln) mit 11 Bann⸗ fahnen auf ihrem Adolf⸗Hitler⸗Marſch in Mannheim ein. Sie werden in der Nacht von Mon⸗ tag auf Dienstag in Mannheim Quartier beziehen und am Dienstag nach Schwetzingen weitermarſchie⸗ ren. Es iſt eine der 25 Marſchkolonnen, die in die⸗ ſen Tagen aus allen Teilen Deutſchlands nach Nürnberg zum Reichsparteitag marſchieren. Vor einigen Tagen bereits iſt die erſte dieſer Ko⸗ lonnen aus dem Gebiet Saarpfalz mit klingendem Spiel oͤurch unſere Stadt gezogen. Mehrere hundert Kilometer werden von jeder Einheit zurückgelegt, 20—25 Kilometer beträgt die tägliche Marſchleiſtung. Am 7. September werden alle Einheiten in Nürn⸗ berg eintreffen und mit dieſem Marſch einen er⸗ neuten Beweis ihrer Diſziplin, Einſatzbereitſchaft und ihrer unbedingten Hingabe an die Idee des Führers gegeben haben. Mit Muſik werden die Hitlerjungen aus dem Gebiet Mittelrhein durch unſere Stadt zum Waſſer⸗ turm geleitet. Dort findet gegen.30 Uhr abends die Begrüßung durch die Stadtverwaltung und die Mannheimer Hitlerjugend ſtatt, an die ſich eine kurze Feierſtunde anſchließt. Die Bannfahnen werden in der Nacht am Waſſerturm aufgeſtellt, wo eine Fahnenwache der Hitlerjugend aufmarſchiert. Am Dienstag geht der Marſch weiter nach Schwetzin⸗ gen, wo in der Nacht auf Mittwoch Quartier be⸗ zogen wird. An die Bevölkerung von Mannheim und Schwetzingen ergeht die Bitte, durch Be⸗ reitſtellung von Quartieren für die Hitlerjungen 83 diesmal wieder ihre Gaſtfreundſchaft zu be⸗ weiſen. wurden 622 brennende Lichter. Nachſtehende Fund⸗ gegenſtände konnten ſofort den Eigentümern wieder⸗ gegeben werden: 46 Schlüſſelbunde, 16 Preistafeln, 6 Fahrräder, 5 Fahrradſtänder, 3 Kinderwagen und ein Ruckſack. An die nächſten Polizei⸗Reviere konnte folgendes abgegeben werden: 2 Fahrräder, 1 Kraft⸗ rad und ein Stallhaſe. Drei Diebe wurden bei ihrer Tat ertappt und der Polizei übergeben. Vier losgeriſſene Pferde wurden wieder feſtgebunden. Ferner wurden noch zwei Schlachthäuſer geſchloſſen und acht Waſſerleitungen abgeſtellt. Weiterhin konnte noch ein Kraftwagen ſichergeſtellt werden. Kraft durch Freude Sport für jedermann Sonntag, 30. Anguſt Fröhliche Gymnaſtik und Spiele(Frauen und Nädchen): bis 9 Uhr Sportplatz Gebr. Bauer, Eingang Kirchen⸗ ſtraße 11 bis 15. Reichsſportabzeichen(Frauen und Männer): 9 bis 11 Uhr Stadion, Spielfeld 2. Leichtathletik(Frauen und Männer): 9 bis 11 Uhr Sta⸗ dion, Spielield 2. Schüler⸗Boxen: 9 bis 10 Uhr Stadion, Gymnaſtikholle, „„Boxen: Für Anfänger und Fortgeſchrittene 10 bis 11.30 Uhr Stadion. Gymnaſtikhalle. Tennis(Frauen und Männer): Jeweils von 9 bis 10 und 10 bis 11 Uhr Tennisplatz Stadion, 4. Seite Nummer 887 ————————————— Neue Maunheimer Zeitung“ Norgen⸗Ansgabe Montag, 24. Auguſt 1896 Dieeiberkehr in dem erweiterten Plankenrevier In unermüdlicher Arbeit iſt Tag für Tag bis in die ſpäten Nachtſtunden hinein am Plankenhochhaus geſchafft worden. Der Samstag gab nun auch der breiteſten Oeffentlichkeit die freudig begrüßte Ge⸗ legenheit, den Fortſchritt des Werkes und ſein künf⸗ tiges Ausſehen vorwegnehmend gebührend bewun⸗ dern zu können. Denn zum Wochenend wurde wie⸗ derum eine wichtige Station auf dem Wege zur end⸗ gültigen Fertigſtellung des Neubaues erreicht. Die letzten Bauplanken konnten entfernt wer⸗ den. Hand in Hand damit hatten die Straßenbauer und Aſphaltierer ganze Arbeit geleiſtet. Die Rand⸗ ſteinſetzung zwiſchen P 4 und P 5 war erfolgt und im Laufe des Tages wurden auch die Baulöcher von den Aſphaltierern ausgefüllt. Gegen 18 Uhr war man ſoweit: die Straße zwiſchen P4 und P 5 konnte dem Verkehr freigegeben werden. (Gleichfalls am Samstag erfolgte die Beſei⸗ tigung faſt aller Baugerüſte, ſo daß ſich nunmehr der Rieſenbau von außen ohne jede Blick⸗ hinderung betrachten läßt. Die Scharen, die am Samstag und Sonntag daran vorbeigingen, konnten feſtſtellen, daß der Plattenbelag des neuen Bürger⸗ ſteiges ein näheres Herantreten geſtattete. Mit Be⸗ wunderung wurden die das Gebäude umgebenden Schaufenſter betrachtet. Viele äußerten ſich erſtaunt über die impoſante Größe des Raumes unter dem Vorbau des Hochhauſes, der ſich von Eingang der Defaka bis zum Straßenrand in mächtiger Weite ausdehnt, um zur Rechten in einen Arkadengang überzugehen, der von marmorverkleideten Säulen getragen wird. Doch wir wollen heute keine weiteren Einzel⸗ heiten vorwegnehmen. Die Mannheimer können ſich nun täglich ſelbſt über das weitere Fortſchreiten der Arbeiten unterrichten, die ſo gefördert werden, daß pünktlich zum vorgeſehenen Termin die Eröff⸗ nung unſeres präſentativſten Neubaues erfolgen kann. Zwar etwas weniger beachtet, aber nicht min⸗ der erwähnenswert iſt es, daß auch an der anderen Ecke der Neubaufront, in P 6, die Schaufenſter ein⸗ geſetzt und die vorderen Bauplanken entfernt ſind. Auch hier geht es alſo mit Macht der Fertigſtellung unſerer neuen Stadtſchenke entgegen. Polizeibericht vom 23. Auguſt Bei einem Zuſammenſtoß zwiſchen zwei Radfahrern in der Oberſtadt, erlitt am Samstag⸗ mittag der eine einen Beinbruch. Am gleichen Tage erlitt ein Kraftradfahrer, der die Herr⸗ ſchaft über ſein Fahrzeug verloren hatte und gegen einen Baum fuhr einen ſchweren Schädel⸗ bruch. Die Verunglückten fanden Aufnahme im Stäbtiſchen Krankenhaus. 75 Jahre alt wird am 24. Auguſt Fräulein Eliſabetha Köhler in Feudenheim, Ringſtraße 22. ———BPP——— Heln den Flüchtlingen aus Spanien Die Folgen der marxiſtiſchen Herrſchaft in Spanien haben Tauſende von deutſchen Volks⸗ genoſſen gezwungen, Spauien zu verlaſſen. Die große Zahl der Flüchtlinge macht raſche Hilſe für die Notleidenden notwendig. Zeichnet Euch ein in die Sammelliſte, die in der Hauptgeſchäftsſtelle der„Neuen Mann⸗ heimer Zeitung“ aufliegt! Helft Euren deutſchen Volksgenoſſen! —————— nen n Ludwigshaſen, 24. Auguſt. Die 71 Jahre alte Witwe Sophie Gerner, Blücherſtraße 1 wohnhaft, ſtürzte bei einem plötzlichen Schwächeanfall die Treppe hinunter und blieb bewußtlos liegen. Nach kurzer Zeit erlag ſie ihren ſchweren Verletzungen. — In der Yſenburgſtraße brannte am Samstag⸗ nochmittag der mit Stroh gefüllte Speicher eines Stallgebäudes. Die Berufsfeuerwehr konnte das Feuer nach kurzer Zeit löſchen. Verbrannt iſt ein Teil des Strohes. Das Dach des Stallgebäudes wurde arg beſchädigt, ̃ uncl ce Kallen die eilig Fernſprechnummer Ihres Kunden oder Lieferanten. Und das trotz der vielen tauſend Nummern, die das Mann⸗ heimer Ortsfernſprechbuch umfaßt! Das macht das praktiſche Greif⸗Regiſter, mit welchem das ſoeben erſchienene Mann⸗ heimer Ortsfernſprechbuch verſehen iſt. Be⸗ ſtellen Sie ſofort, es macht ſich bezahlt, denn es koſtet nur 50 Pfg. das Stück. bruckerei Dr. Naas, R 1,-6 N ————————————— Ertrags- und Weribeſteuerung bei der Grunoſteuer Wünſche der Haus- und Grunodbeſitzer Die Deutſche Gemeindekorreſpondenz ſchreibt: Mit einer eingehenden Unterſuchung der grund⸗ ſteuerlichen Belaſtung des Haus⸗ und Grundbeſitzes befaßt ſich die ſoeben erſchienene Denkſchrift des Zentralverbandes der deutſchen Haus⸗ und Grund⸗ beſitzer. Man wird wohl in der Annahme nicht ſehl⸗ gehen, daß die eingehenden Unterſuchungen und Ausführungen zu den geforderten Grunoſteuer⸗ reformwünſchen im Hinblick auf die zum 1. April nächſten Jahres angekündigte Veränderung in der bisherigen Beſteuerungsgrundlage der Grundſteuer gemacht wurden— vielleicht auch in der Abſicht, den Rahmen der zu dieſem Termin geplanten Aenderun⸗ gen mehr zu einer wirklichen Reform zu erwei⸗ tern. Falls man tatſächlich beim Zentralverband an weitergehende Reformpläne gedacht haben ſollte, ſo wird man gut tun, vorerſt ſeine Erwartungen nicht zu überſpannen. Bisher iſt zum 1. April 1937 amt⸗ lich nur die Einführung des Einheitswertes für die Grundbeſteuerung, alſo nur die Vereinheit⸗ lichung der Beſteuerungsgrundlage an⸗ gekündigt worden. Von weitergehenden Reform⸗ plänen iſt zu dieſem Termin keine Rede geweſen und wird auch kaum zu erwarten ſein. Dieſe Ueberlegung hindert aber nicht feſtzuſtellen, daß die in der Denkſchrift des Zentralverbandes zum Ausdruck gebrachten Reformwünſche alle Beachtung verdienen. Der Haus⸗ und Grundbeſitz hat recht mit ſeiner Feſtſtellung, daß die Umſtellung auf die Einheitswerte nach dem Stande vom 1. Januar 1935 nichts anderes als nur eine Neuverteilung der Grundſteuerlaſt iſt, mit der aber nach Lage der Dinge wohl im Einzelfall eine Sen⸗ kung der Steuerlaſten verbunden ſein kann, im allgemeinen dies aber nicht der Fall ſein wird, denn das Ziel dieſer Umſtellung iſt eine Steuerver⸗ einheitlichung, nicht aber eine Steuer⸗ ſenkung. 83 Der Hauptreformwunſch der Denkſchrift gipfelt in der Forderung nach Sicherung der Gleich⸗ mäßigkeit der Beſteuerung, indem Grund⸗ ſtücksertrag und Grundſteuerbelaſtung in ein angemeſſenes Verhältnis gebracht werden. Damit aber betritt die Denkſchrift einen Weg, der eine weitgehende Aenderung des bisherigen Weſens der Grundſteuer als einer ausſchließlichen Real ſteuer in die Wege leiten kann. Sobald das Ertrags⸗ moment als Bewertungsgrundlage hineingezogen wird, wird der reine Realbeſteuerungscharakter auf⸗ gegeben. Es gibt unſtreitig gewichtige Gründe, die eine ſolche Forderung rechtfertigen— Gründe, die bei der gegenwärtigen wirtſchaftlichen Fortent⸗ wicklung beſonders beachtlich ſind— ob ſie aber ſo ſchwerwiegend ſind und auf der anderen Seite bei den Unterſchieden, die in den einzelnen Ländern hinſichtlich Veranlagung, Sätze, Einziehung, Beteili⸗ gung zwiſchen Gemeinden und Land uſw. bei der Grundſteuer beſtehen, die Situation ſchon ausgereift genug iſt, um über kurz oder lang nach dem 1. April 1937 an eine ſolch grundlegende Aenderung zu ehen, muß dahingeſtellt bleiben. R es zweifelhaft, ob in dieſer Rich⸗ tung die Reform vor ſich cehen kann— wenn auch nur teilweiſe der Realſteuercharakter zurückgedrängt werden ſoll. Die Realbeſteuerung im allgemeinen iſt eine Abgabeneinrichtung, die nie verſchwinden oder auch nur völlig in den Hintergrund gedrängt werden kann. Immerhin wäre zu erwägen, ob ſich nicht eine Löſung in der Form erſtreben läßt— an die man ja auch wohl in der Denkſchrift gedacht hat— daß Ertrag und Wertals Beſteuerungs⸗ grundlage verbunden werden. Eine ſtärkere Elaſtizität und eine größere Möglichkeit zur Ver⸗ hinderung von Härten— die bisher nur im Wege des Ermeſſens, nicht aber im Geſetz ſelbſt vorgeſehen war— ließe ſich bei dieſer Verbindung ſicherlich ſchaffen. Die Schwierigkeiten zur praktiſchen Geſtal⸗ tung dieſer Löſung würden aber außerordentlich ſein. Das ſchwere Verkehrsunglück bei Bühl Omnibus gegen Laſtwagen * Sinzheim bei Bühl, 23. Auguſt. Ueber den ſchweren Unfall auf der Landſtraße zwiſchen Sinz⸗ heim und Steinbach werden noch folgende Einzel⸗ heiten berichtet: Etwa ein Kilometer ſüdlich von Sinzheim beſin⸗ det ſich eine gefährliche Rechtskurve, die ſchon wie⸗ derholt die Urſache von Unſällen war. Am Sams⸗ tagvormittag geriet an dieſer Stelle ein Reiſe⸗ omnibus aus Schramberg, in dem 43 Perſonen einer auf der Rückkehr nach England befindlichen engliſchen Reiſegeſellſchaft ſaßen, ins Schleudern. Der Omnibus fuhr ziemlich mitten auf dem Jahr⸗ weg. Als ihm ein Laſtwagen entgegenkam, wollte er ach rechts ausbiegen. Dabei geriet der hintere Teil ins Rutſchen und ſtreiſte das linke vordere Schutzblech des Laſtwagens. Der Zuſammenprall war ſo ſtark, daß die mittleren Scheiben des Om⸗ nibuſſes eingedrückt wurden und die Inſaſſen zum Teil Armbrüche und Kopfverletzungen davontrugen. Der Laſtwagen, deſſen linkes Vorder⸗ rad vollſtändig zerſtört wurde, fuhr—3 Meter auſ den beiden rechten Rädern, kipple ſchließlich, da er keine Ladung hatte, um und ſiel die Böſchung hin⸗ unter. Dabei kamen der Fahrer und der Beifahrer inſolge Oeffnens der Wagentür unter den Laſtwagen zu liegen. Der Laſtwagenführer, der 26jährige Wal⸗ ter Neithardt aus Kaiſerslautern, erlitt ſchwere innere Verletzungen, Bein⸗ und Bruſtkorb⸗ quetſchungen ſowie Verletzungen am Kayf. Der Bei⸗ fahrer, der 23jährige Karl Schuff, ebenfalls aus Kaiſerslautern, wurde am Kopfe verletzt. Von den Juſaſſen des Omnibuſſes mußten ſechs Schwerverletzte in die Krankenhäuſer Bühl und Baden⸗Baden gebrachl werden. Von den im Krankenhaus zu Baden⸗Baden liegenden Verletzten ſchweben zwei in Lebensgefahr. Der Führer des Reiſeomuibuſſes wurde feſtgenommen. Der Laſtwagen befand ſich auf der Fahrt nach Zell. Ein ſchöner Erfolg! 16 000 Eintrittskarten wurden zur Weinheimer Woche verkauft 4* Weinheim, 23. Auguſt. Zur Weinheimer Woche 1936 wurden rund 16 000 Eintrittskarten verkauft. Die bis einſchließlich 23. Auguſt geöffnete Aus⸗ ſtellung erfreute ſich auch in den letzten Tagen eines ſehr regen Beſuches. Die Ausſtellung hat auch in den Nachbarſtädten ſchöne Erfolge gezeitigt. So wurde die Leiterin der Ausſtellung von dem Oberbürgermeiſter von Heidelberg verpflichtet, unter ſtädtiſcher Regie eine derartige Ausſtellung auftzu⸗ bauen, die ſich ausſchließlich mit Erzeugniſſen des Odenwälder Handwerks befaſſen ſoll. * Der Rentner Adam Böhler hier feierte ſeinen 73. Geburtstag.— Die ꝛzom hieſigen Finanzamt angepflanzten Zitronenſträucher hängen auch in dieſem Jahre wieder voller Früchte. Außer⸗ dem haben verſchiedene Sträucher zu den Früchten Blüten angeſetzt. Mannheimer Kraftwagen überfährt einen Frankenthaler Raöfahrer tödlich sk. Oggersheim, 23. Aug. Auf der Fran⸗ kenthaler Landſtraße in der Kurpe bei dem„Großen Bahnhaus“ trug ſich am Sonntagvormittag ein ſchweres Verkehrsunglück zu. Een Radfahrer na⸗ mens Hoffmann aus Frankenthal, wurde von einem Kraftwagen aus Maunheim beim Ueberholen überfahren und dabel ſo ſchwer verletzt, daß der Rad⸗ ler ſtarb, noch ehe er in das Krankenhaus gebracht werden konnte. Ein„ausgehängtes“ Brautpaar geſiohlen Die Rache eines verſchmähten Liebhabers * Saarbrücken, 22. Aug. In einem kleinen Dörf⸗ chen im Saargebiet hatte ein junges Paar die löb⸗ liche Abſicht, Hochzeit zu anachen. Am Tage vor⸗ her wollte der Gemeindediener das Aufgebot aus dem Gemeindekaſten entfernen, um es dem Stan⸗ desbeamten zu überbringen. Dabei mußte er die un⸗ angenehme Feſtſtellung machen, daß das Käſtchen eingedrückt und das Aufgebot entwendet war! Es blieb dem Brautpaar nichts anderes übrig, als die Hochzeit zu verſchieben, denn das Geſetz verlangt in ſolchem Fall, daß die jungen Eheleute„nach⸗ hängen“ müſſen. Niemand kann ſich erklären, wer ſich-den ſchlechten Streich erlaubt hat und welchen Grund der Betreffende gehabt haben kann. Man iſt daher allgemein geneigt, die Sache für den Rache⸗ akt eines verſchmähten Liebhabers oder einer im Stich gelaſſenen Braut zu halten sk. Oggersheim, 23. Aug. Sonntag mittag fuhr ein Kraftwagen aus Speyer, aus Mutterſtadt kommend, in Richtung Frankfurt. An der Ifflandſtraße bogen plötzlich zwei Radfahrerinnen in die Hauptverkehrs⸗ ſtraße aus. Sie wären in voller Fahrt von dem Kraftwagen überrannt worden, wenn der Lenker nicht ſein Steuer herumgeriſſen hätte. Dadurch rannte ſein Fahrzeug gegenüber einen Gaskande⸗ laber um. Durch den Anprall wurde ein Inſaſſe des Kraftwagens, Willy Weber aus Neuſtadt, mit dem Kopfe gegen die Windſchutzſcheibe geſchleudert. Weber erlitt ſchwere, klaffende Wunden und mußte ſofort in das St. Marienkrankenhaus nach Ludwigs⸗ hafen gebracht werden. Auch der Kraftwagenführer Hermann Trauth erlitt Verletzungen, die aber nicht ernſter Natur ſind. Die beiden Radſahrerin⸗ nen blieben unverſehrt. Eröffnung der Freiburger Kammer⸗ ſpielbühne Mit einem bayeriſchen Volksſtück von Joſeph Maria Lutz„Der Brandner Kaſpar ſchaut ins Paradies“, wurde die neue Spiel⸗ zeit des Freiburger Theaters und gleichzeitig die Bühne des neuen Kammerſpielhauſes eröffnet. Mit der Schöpfung dieſer intimen Bühne leitet Inten⸗ dant Dr. Nufer auch äußerlich zu der Neugeſtal⸗ tung des Freiburger Theaters über, dem er durch eine durchgreifende Umbildung des Spielkreiſes ein anderes, in der bevorſtehenden Spielzeit zum erſten Male in Erſcheinung tretendes Geſicht gegeben hat. Gerade in der heutigen Zeit, die auch eine ſtarke Einwirkung auf und durch das Theater haben ſoll, iſt das intime Kammerſpiel von großer Be⸗ deutung. Hier ſpricht der Dichter und Muſiker un⸗ mittelbarer als auf der großen Bühne zu den Zu⸗ hörern, die hier in erſter Linie nicht Zerſtreuung ſondern Sammlung finden ſollen. Hier iſt der Raum, um Neuſchöpfungen vorzuführen, nächſt einem aufnahmebereiten kleineren Kreiſe zweckmäßig vorgelegt werden. Mit der Aufführung des Stückes von Joſeph Maria Lutz ſtellte ſich die neue Bühne gleich mitten hinein in den Teil ihrer Aufgabe, der die Pflege des Volksſtückes betrifft. Vor Beginn der Vorſtellung begrüßte Intendant Dr. Nufer die Erſchienenen und beleuchtete kurz die Bedeutung der im Rahmen deutſcher kulturpolitiſcher Ziele geſchaffenen neuen Bühne. Sein beſonderer Dank galt Oberbürger⸗ meiſter Dr. Kerber, der in Erfüllung der kul⸗ turellen Sendung Freiburgs durch die tatkräftige Förderung der Pläne der Intendanz wahre Aufbau⸗ arbeit geleiſtet habe. Die Aufführung ſelbſt hatte ſtarken Erfolg. die zu⸗ Anunterbrochene Poſtzuſtellung Ihrer Zeitung nach dem 1. September iſt nur ſichergeſtellt, wenn Sie das Bezugs⸗ geld ſpäteſtens bis zum 25. Auguſt an den Briefträger oder die Poſt bezahlen. Wir bitten daher unſere Poſtbezieher, dieſen Termin nicht zu vergeſſen. Bei Be⸗ ſtellungen, die nach dem 25. des Monats aufgegeben werden, fordert die Poſt eine Sondergebühr von 20 Pfg. Neue Mannheimer Zeitung. Montag, 24. Auguſt Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 8 Uhr Worms— Gernsbeim— Oppenheim— Nierſtein— Mainz und zurück. Flugplatz: 9 bis 20 Uhr Runb⸗ flüge über Mannheim. Hafenrunbfahrten: 7 bis 20 Uhr ſtündlich auk Rhein und Neckar. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Peterskopf/ Pfalz. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett⸗Programm. Tanz: Palaſthotel, Libelle. Kaffee Konzert(Verlänge⸗ rung). Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöfſ⸗ net 10 bis 13 und 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau„Vom Fels zum Edelſtein“ und Sonderſchau „Olympia“. Theatermuſeum, E 7, 20. Geöffnet von 10—18 und von 15 bis 17 Uhr. Sternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und von 14 bis 19 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 18 und 17 bib 19 Uhr. Leſeſäle von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr. Lichtſpiele Univerſum:„Allotria“.— Alhambra:„Schatten der Ver⸗ gangenheit“.— Schauburg:„Flitterwochen“. ——— Was hören wir? Montag, 24. Auguſt Reichsſender Stuttgart .30:. 88 K .80:, Frauenſunk.— 11.30; Ba⸗ zunk.— 13,00; Se Hannover.— 14.00 Wente Son 0i bis drei.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Fröh⸗ licher AlltagBuntes Konzert.— 19.45:Erlauſcht urſeſt⸗ gehalten— für dich.— 20.00: Nachrichten.— 20.10: Baga⸗ tellen. Bunte Stunde.— 21.10: Zwiſchen Tag und Traum. — 22.00: Nachrichten.— 22.20: Funkbericht vom Länder⸗ gol'ſpiel Deutſchland— Frankreich in Baden⸗Baden.— 22.30: Muſik zur Guten Nacht.— 24.00: Nachtmuſik. Deutſchlaudſender .10:: Fröhliche Schallplatten.— 10.00: Grundſchulfunk. — 11.40: Bauernfunk.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allexlei.— 15.15: Fürs Jungvolk.— 15.30: HJ⸗ Funk.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Klavier⸗ muſik.— 18.30: Der Dichter ſpricht: Alfred Hein.— 19.00: Feierabend⸗Unterhaltung.— 20.10: Kammermuſik.— 21.00: Naturgeſchichte des menſchlichen Lebens.— 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Nachtmuſik. Dienstag, 25. Auguſt Reichsſender Stutigart .30: Frühkenzert.—.30: Unterhaltungskonzert.— 11.30: Bauernfunk.— 12.00: Mittagskonzert.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 15.15: Von Blumen un) Tieren.— 16.00: Muſik im Freien.— 17.45: Bernſtein in aller Welt.— 18.00: Unterhaltungskonzert.— 19.00: Die ſchöne Stimme(Schallpl.).— 19.45: HJ⸗Funk.— 20.00: Nachrichten.— 20.45: Zwiſchenprogramm.— 21.00: Reichs⸗ ſendung: Franz Liſzt zum Gedenken.— 22.00: Nachrichten. — 22.20: Politiſche Zeitungsſchau.— 22.40: Unterhaltungs⸗ und Volksmuſik.— 24.00: Nachtmuſik. Deutſchlandſender .10: Fröhliche Schallplotten.— 10.00: Deutſches Volks⸗ tum.— 10,30: Fröhlicher Kindergarten.— 11.30: Haus⸗ fleiß in der Siedlerwirtſchaft.— 11.40: Bauernfunk.— 12.00: Muſik am Mittag.— 14.00: Allerlei.— 15.15: Bäuerliche Frauendichtungen.— 15.45: Kunſt iſt ſittliches Wollen.— 16.00: Muſik am Nachmittag. Dazwiſchen: Zu⸗ kunftsrennen in Baden⸗Baden.—17.40: Der Volksſender ruft.— 17.50: Jugendſportſtunde.— 18.00: Bretoniſche Volkslieder.— 18.40: Zwiſchenprogramm.— 19.00: Feier⸗ abend⸗Unterhaltung.— 19.55: Die Ahnentafel.— 20.10: Operettenfolgen.— 21.00: Militärmuſik.— 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Nachtmuſik. ee NSDAP-Rfiffeilungen Aus parteiamtlichen Bel Anordnung der Kreisleitung An ſämtliche Nürnbergfahrer! Ich mache die Nürnbergfahrer darauf aufmerkſam, daß Beſtellungen auf Vorführungskarten bei den zuſtänbigen Ortsgruppen mittels Beſtellformular, welches ebenfalls dort erhältlich iſt, aufgegeben werden können. Die ent⸗ ſprechenden Beträge ſind bei den Ortsgruppen ſofort zu entrichten. Kreiskaſſenleiter. ⸗Frauenſchaft Achtung, Ortsgruppen⸗Frauenſchaftsleiterinnen! Wir bitten um ſoſortige namentliche Meldung der Frauen, die am Parteitag in Nürnberg im Maſſenquartier unter⸗ gebnacht werden, nach L 14, 4. Frauenamt der DAß. RB0„Druck und Papier“. Sprechſtunden der weib⸗ lichen Wefolgſchaftsmitgli er montags und donnerstags von 17—19 Uhr in P 4,—5. Humbolbt. Sprechſtunden für die Frauen und Mäochen der Delcr montags von 18—20 Uhr in der Lortzingſtr. 5. Jungbuſch. Sprechſtunden für die Frauen und Mäs⸗ hen der DAc montags und donnerstags von 19—20 Uhr in P 4,—5(Zimmer 18). Reilingen. Sprechſtunden für die Frauen une Mäd⸗ Pag montags und von 20—21 Uhr — 200 9 — Berlin, im Auguſt. In einer Sitzung des Internationalen Olympi⸗ ſchen Komitees in Berlin wurde dieſer Tage das Programm für die Olympiſchen Spiele 1940 in Tokßio in ſeinen Grundzügen feſtgelegt. ugleich wurden die erſten Maßnahmen zu ſeiner unchführung getroffen. „Es wird uns unmöglich ſein, die baulichen, organiſatoriſchen und ſportlichen Leiſtungen Deutſchlands anläßlich der 14. Olympiſchen Spiele in Berlin zu übertreffen. Wir werden jedoch verſuchen, ſie in Tokio wenigſtens annähernd u erreichen!“ Derartige Aeußerungen konnte man in den letzten Tagen und Wochen aus dem Munde maßgebender japaniſcher Perſönlichkeiten immer wieder vernehmen. Mit der den Söhnen Nippons eigenen Tatkraft hat man bereits die Vorbeveitun⸗ gen für das große Sportereignis in vier Jahren im fernen Oſten aufgenommen. In vielen Einzelheiten wird hier das Beiſpiel Deutſchlands nachgeahmt, wenn auch die Bauweiſe und Organiſation dem ja⸗ paniſchen Landescharakter angepaßt werden. Am Fuße des Fudjijama, des„heiligen Berges“ der Japaner, wird ein Olympiſches Dorf ent⸗ ſtehen. Je nach dem Ergebnis einer Umfrage, die das Organiſationskomitee an die Jugend der Welt richten wird, ſoll dͤie Heimſtätte nebſt den Trainings⸗ anlagen für etwa zweitauſend Sportler aus allen Nationen im altjapaniſchen oder europäiſch⸗ameri⸗ baniſchen Stil errichtet werden. In erſterem Falle wird man leichte, luftige Häuschen mit ſanftge⸗ ſchwungenem Dachgebälk und Veranden mit Papier⸗ Laternen bauen, im zweiten jedoch den modernen, rein ſachlichen Betonbau bevorzugen. Man darf darauf geſpannt ſein, wofür ſich die Sportwelt ent⸗ ſcheiden wird. „Reichsſportfeld“ nach deutſchem Muſter Gleichfalls noch nicht entſchiedn iſt die Frage, wo die Spiele eigentlich abgehalten werden. Die Win⸗ ter⸗Olympiade wird wahrſcheinlich in Hokkaido vonſtatten gehen. Für die Sommerſpiele hingegen ſind die bereits in Tokio beſtehenden großen ſport⸗ lichen Anlagen im Herzen der Stadt in Ausſicht genommen. Es liegt dort ein Park, der„Meifi Shirne Outer Garden“, der reich iſt an altem Baumbeſtand, ſtillen Gewäſſern und friſchem Grün. In dieſer idylliſchen Umgebung ſindet man ein gro⸗ ßes Sportforum, je ein Schwimm⸗ und Tennisſta⸗ dion ſowie Kampfplätze für Ringer und Baſeball⸗ ſpieler. Natürlich ſind dieſe Anlagen für die Olym⸗ piade viel zu klein, doch könnten ſie noch bedeutend erweitert werden. So könnte z. B. das Haupt⸗ ſtadion nach ſeiner Erweiterung bis zu 120 000 Be⸗ ſücher aufnehmen, während das Schwimmſtadion immerhin gegen 30 000 Sportsfreunden Platz bieten würde. Weiteren 50 000 Menſchen würde eine am Südausgang des rieſigen Parks liegende Radrenn⸗ bahn, die auch für Fußballſpiele Platz bietet, Raum gewähren. Nach einem anderen Plan jedoch ſoll ſüdweſtlich Tokios eine gigantiſche Neuanlage, ein„Reichs⸗ ſportfeld“ nach deutſchem Muſter, geſchaffen werden, in der ſämtliche Kampfſtätten auf einem Platze ver⸗ einigt ſind. Die Entſcheidung darüber, ob man die Sportanlagen im Stadtpark von Tokio oder das große Freigelände außerhalb der Stadt zu den XII. Olympiſchen Spielen bereitſtellt, wird vorausſichtlich erſt zu Beginn des Jahres 1937 bekanntgegeben. Auf Oas alumplicle Bon am Fuclicjama Nippon rũstet für die XIl. Olympischen Spiele jeden Fall wird aber auch in Tokio die Fugend der Welt durch eine Olympiaglocke gerufen, die indeſſen im Gegenſatz zu Deutſchland nicht in Glockenform, ſondern in der einer umgedreh⸗ ten Lotosblume gegoſſen wird. Auch Ja⸗ pan hat übrigens ſein„Grünau“ in Geſtalt einer nördlich von Tokio gelegenen zwei Kilometer lan⸗ gen Ruderſtrecke mit vorbildlichen Tribünenanlagen und ſein„Kiel“ in der Stadt Yokohama, in deren nächſter Umgebung die Seglerwettkämpfe ausgetra⸗ gen werden. 5 Japaniſches Schwertfechten im Beiprogramm Die Frage der Programmgeſtaltung wird den Japanern noch viel Kopfzerbrechen machen. Vor⸗ läufig iſt man ſich nur darin einig, daß alle natio⸗ nalen Sportarten wie das eine Art von National⸗ tanz darſtellende chineſiſche Schattenboxen, das ja⸗ paniſche Schwertfechten und der japaniſche Ringkampf bei den 12. Olympiſchen Spielen offiziell nicht in Erſcheinung treten ſoll. Man will hiermit den internationalen und völkerverbindenden Cha⸗ rakter der Olympiade unterſtreichen. Dagegen ſol⸗ len dieſe nationalen Sportarten jeweils vor einem Kreiſe geladener Gäſte vorgeführt werden, die ſich mit den ſportlichen Landesſitten vertraut machen wollen. Schon in Berlin haben die Vertreter Japans im Internationalen Olympiſchen Komitee die erſten Maßnahmen zur Organiſation und reibungsloſen Durchführung der Olympiſchen Spiele in vier Jah⸗ ren getroffen. Für 900 Mark von Europa nach Tokio Ihr Hauptaugenmerk gilt der Verbilligung des Reiſeverkehrs, rechnet man doch einſchließlich der Sportsleute mit etwa 10—15 000 fremden Beſuchern aus aller Welt. Dieſe an ſich geringe Zahl erſcheint verſtändlich, wenn man die weite Entfernung Ja⸗ pans von den Weltverkehrszentren berüchſichtigt. Im Fernen Oſten aber iſt der Sport noch nicht ſo volkstümlich, daß man mit einem Maſſenzuſtrom von Olympiagäſten aus den umliegenden Ländern rechnen könnte. Die japaniſche Regierung hat daher bereits Verhandlungen mit den in Betracht kom⸗ menden Schiffahrts⸗ und Eiſenbahngeſellſchaften auf⸗ genommen, von denen man zur Olympiade eine allgemeine Verbilligung des Fahrpreiſes um 33 v. H. erwartet. Darüber hinaus hat Japan andert⸗ halb Millionen Yen zur weiteren Herabſetzung der Reiſeunkoſten für die fremden Sportler bereit⸗ geſtellt, die hierdurch mit einem Preisnachlaß von insgeſamt etwa 60 v. H. rechnen können. Die Fahrt nach Japan und zurück kommt demnach den deutſchen Sportlern gegenüber der normalen Taxe von über 2000 Mark auf vielleicht nur noch 900 Mark zu ſtehen. Ein Umſtand, der zur Förderung der Olympiade ganz weſentlich beitragen wird. Auf der„Bremen“ wird gekurbelt. Die Außenaufnahmen für den neuen Ufa⸗Tonfilm„Und Du, mein Schatz, fährſt mit“(Herſtellungs⸗ gruppe Max Pfeiffer, Spielleitung Georg Jacobi) wurden auf dem Dampfer„Bremen“ des Nord⸗ deutſchen Lloyd gedreht. Die Hauptrollen ſpielen Marika Rökk, Hans Söhnker, Paul Hoff⸗ mann, Genia Nikolajewa, Leopoldine Kon⸗ ſtant in, Friedel Haerlin, Alfred Abel, Ernſt Waldow und Erich Keſtin. Ich ſchieß den Bär im wilden Forſt.../ von Sein, Ger Ausgerechnet Artur mußte zum bewunderten Nimrod und heldenhaften Bärenſieger werden— Artur, der ſo ſchüchtern iſt, daß er noch nie in einer mäßig beſetzten Elektriſchen einen Sitzplatz bekam, und deſſen anerkannt lyriſche Sanftmut ſo groß und wahrhaft erſchütternd iſt, daß ein erblühendes Veil⸗ chen neben ihm wirkt wie ein tobſüchtiger Schwer⸗ verbrecher. Artur hat ſich ſchon ſiebzehnmal mit dem Fell ſei⸗ nes Opfers photographieren laſſen, und da nun auch alle Mädchen hinter ihm her ſind wie die Katzen hinter dem Baldrian, iſt ſein Hochmut ins Grenzen⸗ loſe gewachſen, und es wird Zeit, daß etwas gegen ſein plötzlich ausgebrochenes Heldentum getan wird. Um alle Gerüchte zum Schweigen zu bringen, will ich jetzt einmal die Geſchichte erzählen, wie ſie wirklich war, denn in einer bemerkenswert ſchwachen Stunde hat Artur mir gebeichtet. Im vergangenen Herbſt(ſo erzählte Artur) be⸗ ſuchte ich für einige Tage die beiden Ritters, die ſich in den Karpathen eine Jagdhütte gemietet hatten. Allah mag wiſſen, warum, denn es iſt eine gans finſtere Gegend, und nicht einmal Radio gibts da. Dort habe ich den Bären getroffen und erlegt. Das Zuſammentreffen an ſich war beiderſeitig Aunbeabſichtigt. Ich hatte nicht die geringſte Luſt, einem Bären zu begegnen, und ich habe allen Grund, zu bezweifeln, daß der Bär ſeinerſeits mich geſucht hat. Zwar wird in den Karpathen dauernd von Bä⸗ ren geſprochen, aber dieſe Tierchen ſind ſehr zurück⸗ haltend und ſchüchtern, und erſcheinen eigentlich nur Sonntagskindern und Film⸗Expeditionen. Eines Tages wollte Frau Ritter Blaubeer⸗ Pfannkuchen backen; ſie drückte mir daher einen Blecheimer in die Hand Rolf, ihr Mann, iſt ja doch zu faul!) und ſchickte mich u einer nahen Lichtung, wo eine Menge von dieſem würzigen Zeug wächſt. Im Vorbeigehen ſah ich Rolfs Drilling an der Wand lehnen und hängte ihn mir über; nicht etwa aus einer dunklen Ahnung heraus, ſondern nur, um ein moraliſches Gegengewicht für den lächerlichen und entwürdigenden Blecheimer zu haben. Es war ja auch möglich, daß ich einen Birkhahn oder eine Holztaube aufſcheuchen würde, und den oder die wollte ich dann mit ſicherem Schuß erlegen. Es gibt zwar Leute, die ſchießen nach Tauben mit Schrot, aber ich ziehe die Kugel vor. Rolf auch. Mein Freund Rolf kann mit ſeinem Drilling einen Baum faſt immer treffen,— wenn der Baum nicht zu dünn oder weiter als zehn Schritt entfernt iſt, und wenn der Wind die Kugel nicht abtreibt und ſo. Ich ſelber bin kein ſo vorzüglicher Schütze. Bis zu dieſem Tage hatte ich überhaupt erſt ein⸗ mal ein Gewehr abgeſchoſſen, das war in einer Jahr⸗ markts⸗Schießbude. Ich wollte mit einem Luftge⸗ wehr, das mir als gänzlich ungefährlich geſchildert wurde, eine von den aufgehängten Tonpfeifen er⸗ legen, traf aber nur den Beſitzer an einer gänzlich unweidmänniſchen Stelle, und er haute mir eine runter. Seitdem hatte ich immer eine erhebliche und nicht unbegründete Abneigung vor Schußwaffen. Ich erzähle das nur, um zu zeigen, daß trotz mei⸗ ner ſcheinbaren techniſchen Ueberlegenheit der Bär und ich ebenbürtige Gegner waren. Auf der Lichtung angekommen, begann ich auf⸗ tragsgemäß und friedlich nach Blaubeeren zu ſuchen und ſtellte den Drilling, weil er mir dauernd vor das Schienbein ſchlug, einſtweilen gegen einen am Rande der Lichtung modernden Baumſtrunk. Es war eine ſchöne, wildromantiſche Lichtung— aus dem Unterholz in der Nähe hörte ich die Glöckchen der Ziegen aus dem Nachbardorf bimmeln, und oben in dex blauen Luft ſegelte ein Falke. Es kann aber auch ein Adler geweſen ſein. Kurz und gut, ich zupfte Beeren und malte mir dabei aus, wie erregend es wohl ſein würde, wenn ich hier auf einmal einen Bären träfe. Ich kenne eine ganze Reihe von Bärengeſchichten, ſchon von der Schule her, aber ſie ſind alle nichts Beſonderes. Ich begann deshalb eine wirkliche Geſchichte auszuden⸗ ken, voller Spannung, Romantik und männlich küh⸗ ner Entſchloſſenheit. Als ich gerade bei der Schil⸗ derung der unerhört großartigen Szene war, in der ein gewaltiger Braunbär, der ein ſchönes, junges Mädchen beoͤrohte, von dem Helden(den ich, neben⸗ bei erwähnt, Artur nannte) mit bloßer Fauſt er⸗ würgt wird, ſah ich im Schöpferdrang auf, um einen beſſeren Eindruck der wilden Landſchaft zu finden. Da entfiel der Blecheimer meinen kühl werdenden Händen, denn am Rande der Lichtung, auf der an⸗ deren Seite, ſtand wirklich ein Bär! In dieſem Augenblick war ich mir ſchon darüber klar, daß ich eigentlich gar nicht ſo beſonders drin⸗ gend wünſchte, mit einem lebendigen Bären zuſam⸗ menzutreffen.(Ganz abgeſehen von dem Erwür⸗ Italiens Regierungschef au der Dreſchmaſchine Wie alljährlich, ſo beſuchte auch in dieſem Jahre Muſſolini während der Ernte die urbar gemachten einem Hofe in Pontinio eine Stunde lang an der Dreſch⸗ (Preſſephoto,.) Pontiniſchen Sümpfe und arbeitete auf maſchine. Man wartet auf Kundſchaft In den japaniſchen Großſtädten iſt die altehrwürdige Rikſcha ſchon ſaſt völlig vom Auto veroͤrängt worben. Sie teilt das Schickſal der Pferdedroſchken in den modernen europäiſchen Großſtädten. Hier ſehen wir einige der wenigen Rikſchaläufer Tokios, die ſich die Wartezeit durch Brettſpielen vertreiben. (Preſſephoto,.) gen mit der bloßen Fauſt!) Der Bär war, ebenſo wie ich, damit beſchäftigt geweſen, Blaubeeren zu ſammeln und ſah, wie mir ſchien, böſe, lüſtern und futterneidiſch zu mir herüber. Natürlich ließ ich ihm großzügig meinen Blecheimer und die dummen Bee⸗ ren und zog mich diskret, aber mit der mir eigenen Gewandtheit und Schnelligkeit zurück. Die Beſtie ſchien das für Feigheit zu halten und lief in einem gemütlichen, aber unangenehm flinken Trab hinter mir her. Ich verſuchte ſie zuerſt durch meinen Blick zu bannen, wie ich das einmal vor Jahren in einem Varieté bei einem wildgefangenen Eichhörnchen ge⸗ ſehen hatte, aber entweder ſah mich der Bär nicht richtig an, oder er beſaß eine außergewöhnliche Wil⸗ lenskraft. Jedenfalls kam er näher. Er kam ſogar ſo ſchnell näher, daß ich fürchtete, den Standort meines Schießeiſens in dieſem Leben nicht mehr zu erreichen. Man ſagt, daß ein Menſch in den letzten Sekunden ſein ganzes Leben an ſich vorüberziehen ſieht. Davon habe ich nichts gemerkt, aber gedacht habe ich auch. Ich dachte mindeſtens vier ausgewachſene Oktavbände, fand einen Verleger Hafür, erlebte in demutsvoller Beſcheidenheit vier⸗ Auflagen und beſchloß, ein beſſerer Menſch zu werden. Der Bär kam näher. Ich verſuchte, mich bei dͤͤem Gedͤanken zu beruhigen, daß die meiſten Bären ein⸗ gefleiſchte Pflanzenfreſſer ſind— aber wenn ich die⸗ ſen anſah, ſchien er mir doch eine Ausnahme zu ſein. Er hatte ſo etwas im Auge, aber nichts Liebes. Ich begann, an meine Familie zu denken, was nicht viel Zeit in Anſpruch nahm, da ich nur eine alte und ſehr ſchwerhörige Tante in Pichelswerder mein eigen nenne.— In dieſem Augenblick fiel ich rücklings grade über den Baumſtrunk, an dem Rolfs Drilling lehnte, und fühlte mich durchſtrömt von erheblichen Mengen neuen Lebensmutes. Wenn ich nur mehr Jagogeſchichten geleſen hätte! Ich wußte nur, daß man einen Bären entweder ins Gehirn ſchießen muß, oder aufs Blatt, wenn er nicht noch gefährlichen Unfug anrichten ſoll;— aber ein Bärenhirn ſoll ja ziemlich klein ſein, und unter „Blatt“ konnte ich mir ſowieſo nichts Greifbares vorſtellen. Eine weitere Schwierigkeit lag in dem„Wie“. Sollte ich liegend, kniend, ſtehend, freihändig oder aufgelegt ſchießen? Wenn ja, was war zu tun, wenn der Drilling etwa geſichert war? Meine fieberhaften Gedanken mußte ich hier un⸗ terbrechen und zur Tat ſchreiten— der Bär war dal Er ſah furchtbar groß aus. Ich drückte beide Augen feſt zu und hob drohend den Drilling. Hof⸗ Sie nahm das Hindernis— aber ohne Pferd Dieſes eigenartige Reiterpech widerfuhr einer jungen Amazone auf einem Londoner Reitturnier.(Weltbild, Me fentlich war er geladen! Dann drückte ich ab. Es knallte furchtbar, und ich lief, ſo ſchnell meine Beine unter mir mitkonnten. Nach zwanzig Schritten, als ich immer noch nicht gefreſſen war, ſah ich mich mißtrauiſch um. Der Bär folgte mir nicht, er lag ganz ſtill auf einer Seite — ſicher wollte er mich in eine Falle locken! Vor⸗ ſichtig bewarf ich ihn mit Steinchen. Es war ihm ganz gleichgültig. Er war totl Selbſt Ritters mußten mir zugeben, daß es ein richtiger Bär war, und Rolf, der doch wirklich, etwas davon verſteht, ſagte, einen ſo ſauberen Blatt⸗ ſchuß hätte er noch nie geſehen! Aber dann konnte er ſich nicht verkneifen, zu ſagen, er hätte ſchon grö⸗ ßere Bären geſehen! Das iſt aber nur der Schuß⸗ neid. In Amerika mag es ja größere geben, aber in den Karpathen beſtimmt nicht. Und ich habe ihn erlegt! Horriöo! Ich werde auch jetzt die Geſchichte mit dem Bärenkampf aus eigener Anſchauung ſchrei⸗ ben. Aber der Held wird den Bären nicht erwür⸗ gen— er wird ihn mit ſicherem Schuß erlegen. So wie ich! Das iſt viel weidmänniſcher, wenn du was davon verſtehſt Ein Drama von acht Abenden. Der ameri⸗ kaniſche Dramatiker Eugen'Neil hat einen Zyklus von Dramen fertiggeſtellt, der die Geſchichte einer amerikaniſchen Familie über eine Periode von 150 Jahren hinweg behandelt. Die Newyorker Theatergilde wird dieſen Zyklus, der im einzelnen acht Stücke enthält, im Rahmen einer Woche hin⸗ tereinander zur Aufführung bringen. — Schauſpiel mit 400 Sprechrollen. Um ſich einen Begriff von einem mittelalterlichen Myſterienſpiel machen zu können, muß man wiſſen, daß die Vorſtellung des„Myſteriums der hei⸗ ligen Paſſion“— im Jahre 1507 in Paris aufge⸗ führt— einen Aufwand von annähernd 400 Schauſpieleru erforderte. Man gebrauchte da⸗ von am erſten Tag der Aufführung 90 Sprecher, am öweiten Tag 100, 80 am dritten, 110 am vierten Vor⸗ ſtellungstag. Der Inhalt dieſes außerordentlichen Werkes beſtand aus 28 000 Verſen, denen ein Pro⸗ log voranging. Sie gründlich zu beherrſchen, er⸗ forderte ein ungeheures Maß an Denken. Ein Epi⸗ log beſchloß das Werk, nachdem das Bild des Ge⸗ kreuzigten verblaßte und ſich die Erde verfinſterte. Sobald die Schauſpieler ihre Rolle geſpielt hatten, was ja dutzende Male im Spiel vorkam, ſetzten ſie ſich auf eine auf der Bühne befindliche Bank und ſahen dem Spiel ihrer Berufsgenoſſen zu. Daran nahm das Publikum nicht den geringſten Anſtoß. Montag, 24. Auguſt 1996 7 Veumischte- — Ein erfindungsreicher Farmer aus Kaliſor⸗ nien, der in einem der Täler der Rocky⸗Mountains wohnt, in denen im Sommer Temperaturen bis zu fünfzig Grad herrſchen, hat ſich ein Haus gebaut, das ihn auf das wirkungsvollſte vor der furchtbaren Hitze ſchützt. Es beſteht aus Wellblech und hat keine Feuſter und Türen. Betreten bann man es nur durch einen unterirdiſchen Gang. Ueber dem Dach des Wellblechbaracke befindet ſich ein Syſtem von Röh⸗ ren, die ſtändig einen feinen Regen auf das Haus herniederrieſeln laſſen. Durch das raſche Verdunſten des Waſſers wird dem Wellblech viel Temperatur ent⸗ zogen und da gleichzeitig mehrere Ventilatoren im Innern des Hauſes für die Durchlüftung ſorgen, iſt es hier angenehm kühl. Jedenfalls wird behauptet, daß die Temperatur im Innern des Hauſes um gut 15 Grad geringer ſei, als die Außentemperatur. Der Farmer hat deshalb auch ſchon zahlreiche Nachahmer gefunden. Er ſoll es lebhaft bedauern, daß er ſeine Erfindung nicht zum Patent angemeldet hat. * — Ein alter Hanſierer, der kürzlich vor einem engliſchen Gericht als Zeuge erſchien, gab auf die Frage des Richters nach ſeinen Einnahmen die über⸗ raſchende Antwort, daß er das meiſte Geld mit dem Schreiben von Liebesbrieſen verdiene. Schon vor vielen Jahren ſei er, als ihm ſein Handel nicht genug einbrachte, auf den Gedanken gekommen, den jungen Männern und Mäochen der Dörfer ſeine Dienſte als Liebesbrieſſchreiber anzubieten. In dieſer Eigenſchaft habe er ſchätzungsweiſe nicht weni⸗ ger als 50 000 Liebesbriefe verfaßt.„Sie dürfen mir ſchon glauben“, erklärte er abſchließend,„daß ich mein Handwerk verſtehe. Kein noch ſo feuriger kann ſo ſchwungvolle Briefe ſchreiben wie ich!“ 4 * — Eine ſeltſame Feſtſtellung mußte eine Haus⸗ frau in Niefern machen. Ihr Sohn hatte bei der letztjährigen Ernte eine Kartoffel in die Taſche ſeiner Jacke geſteckt und vergeſſen, ſie wieder heraus⸗ zunehmen. Faſt ein Jahr hing die Jacke im Schrank. Die vergeſſene Kartoffel entfaltete in der Taſche ein üppiges Keimleben, das durch den Stoff der ungefüt⸗ terten Taſche nach außen drängte. Die Frau war nicht wenig erſtaunt, als ſie jetzt die„durchwachſene Jacke“ ſah. Das Wachstum war dadurch begünſtigt worden, daß die Kartoffel noch etwas von Erde um⸗ geben war. — Er iſt wieder da, der europäiſche Floh! Er ſcheint aus Aſien eingewandert zu ſein; vor allem in Frankreich, das über Marſeille mit Indochina enge Verbindung hat, wird ſeine Bekämpfung tatkräftig betrieben. Im Jahre 1931 entdeckten die Aerzte in den Kliniken, daß es bei den Patienten keine Floh⸗ ſtiche mehr gab. Die Biologen gingen dem Problem nach und fanden auch, daß die Hunde von ihrer alt⸗ gewohnten Plage frei waren. Es war klar: der Floh, der Pulex irritans, war ausgeſtorben. Man nahm an, an den Folgen der Grippe. Der Floh in Europa war nicht mehr. So ſelten war der Floh geworden, daß auf ſeinen Kopf eine Prämie von zehn Mark ausgeſetzt wurde—, damit er wenigſtens als Mumie in den wiſſenſchaftlichen Sammlungen weiterlebe. Das Kulturbedürfnis nach Flöhen wird jetzt wieder in zunehmendem Maße geſtillt. In fran⸗ zöſiſchen Zeitungen finden ſich täglich Ankündigungen von Flohmitteln, und es wird darauf hingewieſen, daß dieſes Tier in hervorragend tüchtiger Weiſe Krankheiten übertragen kann. Aber es iſt nicht unſer alter, luſtiger, lebensfroher europäiſcher Floh, der aus Aſien über Indochina in die ſüdfranzöſiſchen Häfen, vor allem Marſeille, eingedrungen iſt, es ſind aſiatiſche Flöhe, die entſchloſſen ſind, uns durch blut⸗ rünſtige Stiche ihre Inſektenherrlichkeit fühlen zu laſſen. Wir wollen uns durch keine Sentimentalität Roman von 5 Sophie Hoechstetter 10 Beruhte dieſes unbegreifliche Verhalten vielleicht auf einem väterlichen Befehl? War der Vater här⸗ ter geweſen als der Sohn? „Es gehen Schritte um das Haus, es ſind Fritz Auguſts Schritte.“ Altersdelirien hatten die Aerzte dieſe Worte des kranken, alten Mannes genannt. „Zu Pfingſten erhielten wir die Todesdepeſche aus Batavia“, erzählte der junge Holländer. Sie fühlte taſtend die innere Wahrheit dieſer ſeltſamen Dinge. Ein Sterbender in anderem Erd⸗ teil dachte an ſein Vaterhaus, an den Vater. Und Her Vater hörte„Schritte“, wollte wach bleiben, wollte das Haus erhellt, den endlich Heimkehrenden u begrüßen. Aber jemand ſtarb einſam und fern in der Verbannung.—— Sie verließ den Garten, es begannen die Nach⸗ tigallen zu ſchlagen, und das quälte ſie, denn bald würde ihr dieſer geliebte Garten nur noch Erinne⸗ rung ſein. Am ſpäteren Abend kam ein Fernruf von Karl Guſtav. Er galt ſeiner Frau, die im Feſtſpielhaus ſaß. Gabriele fragte, ob ſie wirklich den jungen Brandſteen die Zimmer und den Garten photogra⸗ phieren und malen laſſen ſolle. Karl Guſtav bejahte. Er ſei dieſer Tage beim Konſul geweſen und habe die Papiere eingeſehen. 948 „„Wir müſſen uns wohl in die ſeltſame Sache fin⸗ den. Im Teſtament meines Vaters erfahren wir, ob er eine Wiederkehr und Erbrechte in Betracht zog. Wann ſie geſetzlich erlöſchen in einem, ſolchen Fall, habe ich noch nicht begutachten laſſen.“ Sie hörte ſeine Stimme ſo nah, war für Minn⸗ ten ſaſt glücklich. „Grüß den Garten. Ich ſäße gern mit dir auf der Terraſſe“, ſchloß Karl Guſtav. weich machen laſſen: Es ſind nicht Grimmelshauſen und Goethes Flöhe, die ſich uns hier verſtohlen nähern, es ſind Tierchen, die ſich eingeſchlichen haben in das gaſtfreundliche Gallien. Aber ich glaube, wir hier ſind uns alle einig: Dieſe neue weſtliche Mode machen wir nicht mit! Es iſt nicht das Tierchen unſerer Vorväter, das wir mit verzeihendem Lächeln Bieſt, das uns mit Seuchen und Jammer bedroht. Darum: Floh— tot! ſei die Parole!(Aus d. Frkft. Gen.⸗Anz.) *. — Es iſt eine der eigenartigſten und wunderbar⸗ ſten Erſcheinungen, daß die ſo vergänglichen roten Blutkörperchen ebenſo wie die weißen beim normalen Menſchen auf dem gleichen Stand gehalten werden. Immer ſind es etwa fünf Millionen rote und 7006 weiße Blutzellen, die ſich auf einem Kubikmillimeter () finden. Aber nicht nur die gleiche Zahl gilt es zu halten, ſondern auch in geſetzmäßiger Weiſe bei gewiſſen Krankheiten mit der Blutkörperzahl regu⸗ lierend einzugreifen! Wenn eine Wunde die Ab⸗ wehr von Krankheitskeimen verlangt, ſo werden Tauſende von weißen Blutzellen mobil gemacht, um (als Eiter!) die bösartigen Eindringlinge zu ver⸗ treiben. Aber auch dann, wenn ſich der Chemismus des Körpers verändert, wenn z. B. bei Zuckerkrank⸗ heit ein Säureüberſchuß vorhanden iſt, findet ei hochgradige Vermehrung der weißen Blutkörperchen ſtatt. Profeſſor Hoff⸗Königsberg hat neuerdings einmal die Regulation des Blutkörperhaushaltes genau unterſucht und iſt zu dem Ergebnis gelangt, daß nervöſe Zentren im Gehirn die Leitung über die Regelung der Blutkörperanzahl übernehmen. Schal⸗ tet man nämlich gewiſſe Hirnteile aus, ſo kann dieſer Eingriff zu ſchweren Störungen des Blutbildes führen. Bei den weißen Blutzellen kommt es eben⸗ falls auf die Mitwirkung des Gehirns an; von dort verlaufen die Anſtöße über das Rückenmark und vegetative Nervenſyſtem zu den blutbildenden Or⸗ ganen. Alle dieſe Schaltarbeiten im Gehirn kommen uns natürlich keineswegs zum Bewußtſein und un⸗ terliegen nicht unſerem Willen— und das iſt gut ſo; denn wie leicht könnte man einmal vergeſſen, den Blutkörperſtand zu regulieren! *. — Auf dem vor wenigen Tagen beendeten inter⸗ nationalen Zahnärztekongreß in Wien teilte der deutſche Gelehrte Profeſſor Euler⸗Breslau ſeine hochintereſſanten Unterſuchungen an Schädeln aus der jüngeren Steinzeit mit. Dieſe Schädel ſind in Schleſien gefunden worden und man konnte mit unſeren heutigen neuzeitlichen Methoden ſich ein ge⸗ naues Bild machen, wie weit die Menſchen damals, vor rund 4000 Jahren, zahnkrank waren. Für den Laien iſt das Ergebnis überraſchend, während die Wiſſenſchaft es nicht anders erwartet hat. Es wur⸗ den im ganzen 1589 bleibende Zähne und 138 Milch⸗ zähne unterſucht, wobei es ſich zeigte, daß von den bleibenden Zähnen nur rund 1,7 v. H. und von den Milchzähnen ſogar nur 0,7 v. H. an der Zahnfäule erkrankt waren. In demſelben Schleſien, wie über⸗ haupt in Deutſchland, ſind heut« bei Kindern und Erwachſenen 59 v. H. aller Gebhſe von der Zahn⸗ fäule befallen. Von 100 Menſchen 95 zahnkrank heute und damals von 100 Menſchen rund einer— wie iſt es zu dieſem ungeheueren Vernichtungsfeld⸗ zug der Zahnfäule gekommen? Schuld daran iſt die Fehlernährung, die ſich mit zunehmender Zivili⸗ ſation immer mehr auswirkte. Wir kennen die Koſt der Steinzeitmenſchen aus Nahrungsreſtfunden, die genau unterſucht wurden. Damals diente z. B. als Brot ein Erzeugnis aus Weizen und Hirſe, das in Fladenſorm gebacken wurde und außerordentlich hart war. Neben Milch, Eiern und Käſe wurden vor allem Laucharten, Erbſen, Pferdebohnen und Wurzeln gegeſſen. An Früchten gab es Himbeeren, Erdbeeren, Hollunder und Preiſelbeeren. Die Stelle des Zuckers vertrat damals der Honig. Das Getreide wurde mit der Hand in einer Steinmulde mit Hilfe eines Reibſteines gemahlen und ohne Ab⸗ ſcheidung von Kleie verwandt. Wir ſehen alſo, in der Steinzeit Vollkornhartbrot, Milch, Friſchgemüſe, Wurzeln und Obſt. Und heute: Uebermäßiger Fleiſchgenuß, ausgelaugte Gemüſe, Weich⸗ und Nach zehn Uhr fuhr Frau Huberta vor. Sie er⸗ klärte, ſie müſſe ſofort nach Berlin zurück. Die Haus⸗ angeſtellten wurden für eine Viertelſtunde zu Ge⸗ hetzten, dann rollte der Wagen ab, hinaus in die Nacht. 8 Nur der mitgebrachte Brandſteen blieb übrig. Das grelle Licht an der Rampe machte ſein Geſicht noch bunter, er wirkte wie geſchminkt. Er wiegte ſich in Frack und Lack. Ob er noch ein wenig Geſell⸗ ſchaft leiſten dürfe? Ob er morgen vormittags zum Malen kommen dürfe? Gabriele lächelte matt und ergeben. Wenn er wirklich der Urenkel ihres Großvaters war, wirk⸗ lich der Nachkomme des ſo viel umrätſelten Fritz Auguſt, mußte ſie freundlich ſein. Ach, um Herrn Brandſteen lagen keine Rätſel. Seine heitere, muntere Beredſamkeit war groß, an⸗ dauernd und wurde nur durch ſeine Jugend und Friſche erträglich. Gabriele ſehnte ihre Tochter herbei, begann die Tage zu zählen. Eines Mittags, gegen Juli⸗Ende, fand Profeſſor Burger keinen freien Taxi am Bahnhof von Bay⸗ reuth. Der Feſtſpieltrubel wogte. Aber ein jugend⸗ licher Radfahrer ſtürzte auf den Ankömmling zu: Konrad, der Neffe von Fräulein Kolb. Er wußte das Handgepäck auf ſeinem Rad zu verfrachten, er hatte auch einen Dienſtmann mit Karren aufge⸗ trieben. Profeſſor Burger wanderte durch die alte Hei⸗ matſtadt. Seine Laune war glänzend, ſein Geſicht oͤͤrückte Ferienfreude aus. Wenn er heute abend hin⸗ aus nach Wolfsreuth kam, dann war keine Trauer⸗ miene mehr nötig. Die ſchöne Frau Gabriele hatte Zeit gehabt, ſich zu faſſen. Und ſie würde allein ſein, noch ohne Tochter. Da er die bisherige Univerſität verließ, hatte er ſich ein paar Tage vor Semeſter⸗ ſchluß fertigmachen können. Und nun rief die Jugend. Fräulein Kolb war imſtande, den hochverehrten Wohngaſt aufrecht zu begrüßen. Gutes, reines und noch junges Blut heilt raſch. Das Zerren und Brennen an den Narben, die Unſicherheit im Gehen betonte ſie, wenn Herr Imm⸗ ler vorſprach. Im übrigen trug ſie es heldenhaft. Sie hatte ſogar dem alten Weiblein, deſſen Heran⸗ ziehung zum Schadenerſatz die Verſichexung als völ⸗ lig ausſichtslos erkennen mußte, weil ſie eine Stadt⸗ Neue Maunheimer Zeitung) Morgen⸗Ausgabe früher begrüßten, es iſt ein ſchonungsloſes kleines Das Bergſteigerunglück auf dem Eiger⸗Gletſcher — Grindelwald, 22. Auguſt. Zu dem Unglück am Eiger⸗Gletſcher erfahren wir noch ſolgendes: Der am Freitagfrüh abgegan⸗ genen Suchkolonne iſt es gelungen, den einen der beiden deutſchen Touriſten, Theodor Dörfner aus Mittel⸗Biberach, am Eismeer zu bergen. Der Tote wurde zur Station gebracht und wird im Laufe des Nachmittags nach Grindelwald übergeführt werden, wo ſeine Angehörigen über die Leiche weiter ver⸗ fügen werden. Der zweite Abgeſtürzte konnte noch nicht ge⸗ borgen werden, da die Leiche entweder an der ſtei⸗ llen Felſenwand hängen geblieben iſt oder unter dem Schnee begraben liegt. Infolge des andauernden Niedergehens von großen Eisſtücken iſt es ſchwierig, an die in Betracht kommende Stelle zu gelangen, ſo daß die Bergung kaum vor Sonntag durchgeführt werden kann. Weißbrot aus zu niedrig ausgemahlenem Mehl. Hier liegen die Wurzeln des Uebels. Als der Koch⸗ topf am Ende der jüngeren Steinzeit ſeine Herr⸗ ſchaft antrat, als mit dem Brühwaſſer der Gemüſe wichtige Lebensſtoffe ausgelaugt und weggegoſſen wurden, als das Korn zu wenig ausgemahlen, das Mehl geſiebt und gebeutelt wurde, da begann die Zahnfäule ihren Siegeszug anzutreten. Die Schlußfolgerung iſt einfach. Wir müſſen uns wie⸗ der artgemäßer ernähren, im Friſchgemüſe und Obſt für die notwendige Vitaminzufuhr ſorgen und Vollkornbrot eſſen, nur dann kann eine der vor⸗ nehmlichſten Urſachen der Zahnfäule aufgehoben werden. Natürlich können nicht wenige Jahre wie⸗ der gutmachen, was Jahrtauſende verdorben haben. * — Eine Nachprüfung der Liſte der Unterſtützungs⸗ empfänger in der Stadt Neuyork führte zu der überraſchenden Entdeckung, daß 17 Tote monatelang noch mit Unterſtützungsgeldern bedacht worden ſind. Die Nachprüfung war angeordnet worden, nachdem ſich herzusgeſtellt hatte, daß in einem einzigen Mo⸗ nat etwa 2000 Unterſtützungsempfänger nicht mehr aufgefunden werden konnten. In vielen Fällen waren die Arbeitsloſen verzogen, in anderen erwie⸗ ſen ſich die Adreſſen als gefälſcht. Ueberhaupt ſcheint die Auszahlung der Unterſtützungsgelder neuerdings auf alle möglichen Schwierigkeiten zu ſtoßen. Die Poſt hatte bisher die Auszahlungen, die in Neuyork wie überall in den Vereinigten Staaten durch Schecks erfolgt, mit der erſten Beſtellung, d. i. kurz nach ſieben Uhr, vorgenommen. Seit langem war eine Agitation gegen dieſe„Herzloſigkeit“ der Poſt im Gange, die die Arbeitsloſen früh morgens aus den Poſt hat dieſen Beſchwerden Rechnung getragen: In Zukunft wird mit der zweiten Beſtellung gezahlt. * — Das Experiment der Vogelwarte Roſſitten und einiger engliſcher Ornithologen zum Studium des Vogelfluges iſt in ein neues Stadium getreten. Von den neunzehn oſtpreußiſchen Störchen, die am 25. Juni aus Oſtpreußen in Kent eintrafen, um hier aufgezogen zu werden, haben achtzehn ihre Wan⸗ derung nach Süden angetreten. Schon einige Tage vorher hatten ſie ausgedehnte und beſonders hohe Flüge unternommen. Einmal erregte einer der Störche, der ſich auf einem Haus, mehrere Meilen von dem Neſt entfernt, niedergelaſſen hatte, ſolches Aufſehen, daß die Polizei um ſeine Abholung gebeten werden mußte. Der eigens für die Vögel angeſtellte Wärter begab ſich dorthin, und der Storch flog gleich zu ihm, als er ihn erblickte und Futter in ſeiner arme war, ein wenig Kleidung und Wäſche zukom⸗ men laſſen. Ludwig Burger, der ſowohl Nachricht von dem Unſall als die Zuſicherung erhalten hatte, daß er aufs beſte bedient und verſorgt werden würde, be⸗ ſtaunte die Aufrechte gebührend. Ja, in ſeinem ärzt⸗ lichen Eifer bat er ſogleich, den kunſtſeidenen Strumpf abzulegen, er ſah ſich das Mißgeſchick an, lobte die glatte Heilung und ſcherzte:„Nun wird man Sie Fräulein Achtzeh, Fräulein Achtzeh nen⸗ nen.“ Der Neffe und die Baſe Küſterswitwe, die ſchon oft den Beſichtigungen des Fußes beigewohnt hatte, fanden den Witz entzückend. „Was hat der Herr Profeſſor geſagt?“ wurden ſie allein an dieſem Abend noch zweimal gefragt, nämlich als die alte Kantorin und der Herr Proku⸗ riſt vorſprachen. Es kommt ſehr darauf an, wer etwas tut oder ſagt. Von der Kantorswitwe mit dem ſpitzen Kinn und der ſchonungsloſen Stimme wäre es eine Bos⸗ heit geweſen, was bei dem gelehrten Herrn Profeſ⸗ ſor, den man noch jung nennen konnte, eine rei⸗ zende Höflichkeit bedeutete. Profeſſor Burgers Selbſtgefühl triumphierte heute. Frau Gabriele hatte den ganzen theaterfreien Tag die naiven und unaufhörlichen Fragen des jungen Brandſteen erduldet, während ſie ihm Zim⸗ mer um Zimmer von Wolfsreuth zeigte. Herr Brandſteen wollte bei jedem Familienbild, jedem vorhandenen Ehrenſäbel, bei alten Pokalen, Wap⸗ penſchildern und antiken Möbeln den Kaufwert wiſ⸗ ſen. So, als ſtünde Auktion bevor. Er würde ſich den Adelsnamen zurückgeben laſſen, beteuerte er. In iſt es wichtig, von Adel zu ſein. Brandſteen ver⸗ ſchwand gegen Abend. Und dann war Burger da. Die Abwechſlung tat wirklich wohl. Er redete nicht von Banken und dem Fluch des Goldes, nicht von dem Wert der Hausge⸗ räte und Erinnerungsſtücke, ſondern von der ſchö⸗ nen Stadt Würzburg, die ſie aus ihrer Jungmäd⸗ chenzeit gut kannte. Beiderſeitiges Gedenken ver⸗ wob ſich ineinander, und von Bayreuth am ſchmalen * 9 4 1 SR 6 15 SS Betten holt, um ihre Schecks zu quittieren. Die⸗ Holland gibt es doch die Königin, die Prinzeſſin, da Roten Main bis Würzburg am ſtolzen brauſenden Main war der freundlichſte Geſprächsweg. Engliſches Berkehrsflugzeug im Mittelmeer verunglückt — London, 23. Auguſt. Das der Imperial Airways gehörige viermotorige Großflugboot„Scipio“ mußte am Samstagmorgen auf ſeinem Flug von Alexandrien nach Brindiſi eine Notwaſſerung an der Küſte von Kreta vornehmen. Zwei Fluggäſte kamen dabei ums Leben, während die übrigen fünf Fluggäſte, der Pilot und drei Mann der Beſatzung verletzt wurden. Da ſich im Augenblick des Unfalles das der genannten Luft⸗ fahrtgeſellſchaft gehörige Depotſchiff„Imperia“ nicht weitab befand, konnten die Verwundeten gerettet werden. Von Malta iſt ein Flugboot und von Haifa der britiſche Zerſtörer„Durban“ zur Uebernahme der Verletzten zu Hilfe geeilt, da dieſe ſonſt wegen eines zur Zeit an der Küſte Kretas herrſchenden ſchweren Sturmes an Bord des Depotſchiffes bleiben müßten. Infolge der ſchweren See iſt das Flugboot„Seipio“ geſunken. — ll PPPPPPPPP—————————— Hand ſah. Dieſer Tage begaben ſich die Störche auf ihren üblichen Flug und kehrten nicht wieder zurück. Der neunzehnte Storch flog nicht mit, weil er ſich ein Bein verletzt hatte. Der britiſche Rundfunk teilte den Abflug mit und bat, Mitteilungen über Beobachtungen an den Korreſpondenten der Vogel⸗ warte in Suſſex zu richten. Es wurde gleichzeitig dringend gebeten, nicht auf die Störche zu ſchießen. — In England benutzte vor einigen Tagen eine junge Dame einen Expreßzug. Sie hatte vergeſſen, eine ſehr wichtige Angelegenheit vor der Abreiſe zu erledigen. Erſt unterwegs fiel ihr dies Verſäumnis ein. Aber ſie wußte ſich zu helfen. Als ſie in der Ferne auf einer Landſtraße neben dem Bahnkörper eine Gruppe Arbeiter ſah, zog ſie kurz entſchloſſen die Notleine... Und wirklich: ſie hatte es aus⸗ gezeichnet abgepaßt, denn ihr Abteil hielt gerade vor einem dieſer Männer, oͤem ſie ein Telegramm mit der Bitte in die Hand drückte, es doch ſchleunigſt aufzugeben. Das Zugperſonal hatte natürlich für dieſe Art von Telegrammbeförderung weniger Ver⸗ ſtändnis und verlangte Aufklärung. Erregt werſuchte die entſchloſſene Maid den Zugführer von der Dring⸗ lichkeit des Telegramms zu überzeugen, das noch rechtzeitig die Bank von England erreichen ſollte, um die Auszahlung eines Schecks in der Höhe von 170 Pfund zu verhindern. Sie erklärte ſich bereit, fünf Pfund Strafe zu bezahlen, mit denen oͤer Miß⸗ brauch dͤer Notbremſe in England zu ſühnen iſt. Immerhin waren ſchließlich noch über 160 Pfund bei der Sache gewonnen. *. 9 — Die ſelerliche Krönung des eugliſchen Königs, Eduard VIII. ſteht noch bevor. In aller cten keit iſt jetzt die wichtigſte Vorbereitung dazu getrof⸗ ſen worden. Die alte brillantenſchimmernde eng⸗ liſche Königskrone wird unter allen erforderlichen Vorſichtsmaßregeln von London nach Glasgow zum Hofjuwelier M. O. Comell transportiert. Dieſer Mann hat nicht nur die vielen Edelſteine zu reini⸗ gen und ihren Glanz zu erneuern, er muß auch wie ein Hutmacher die ehrwürdige alte Krone der Kopf⸗ form des neuen Monarchen anpaſſen. Bei Eduard VIII. iſt dazu eine Erweiterung notwendig, ſein Kopf iſt etwas umfangreicher als der ſeines verſtor⸗ benen Vaters. Die koſtbare Krone wird in einer beſonders für dieſen Zweck hergeſtellten feuerſiche⸗ ren Kaſſette mit einem Waſſerflugzeug von London über Themſe und Meer nach Glasgow geſchafft. Die Arbeit des ſchottiſchen Hofjuweliers, deſſen Haus während dieſer Zeit natürlich von ſchwerbewaffneten Poliziſten bewacht wird, dürfte Ende November beendet ſein. ————————— P—— ͤ ͤ— Hü————ꝛ—— ͤ ͤ———;——— Burger wurde immer heiterer. Alſo die Stadt, in der er ſeine nächſten Jahre leben würde, bis vielleicht ein ganz großer„Ruf“ kam, gefiel ihr! Nun, dann würde ihr auch der Mann gefallen, der in Würzburg ein Heim und die Stellung eines or⸗ dentlichen Univerſitätsprofeſſors zu bieten hatte. Seine einſtige Primanerſchwärmerei erblaßte nicht vor dem jetzigen Eindruck. Der Abend war ſo weich und ſehnſuchtsvoll. Es machte jung und lebensbereit, über die dämmernde Gartenterraſſe zu gehen, mit dem Blick ins Wieſental und auf ferne Lichter, oder auf dag langgeſtreckte Herrenhaus aus Markgrafen⸗ zeiten. Es ſchuf ein leiſes Prickeln, die lichtblonde Frau neben ſich zu fühlen, ihre weichen Bewegun⸗ gen, die ſchöne Stimme zu hören. Er wollte dͤas ſo recht genießen, und heiteren Gemütes den Augen⸗ blick erwarten, wo er gar nicht zu bitten, ſondern nur zu nehmen brauchte. Dann, bei einem Glas Wein zum Beſchluß des Abends, kam er mit einer Einladung heraus. Er möchte ſich einen alten Wunſch erfüllen und bäte die Jugenofreundin, wenn er ſagen dürfe, an dem Ausflug, der eine Autofahrt bedeute, teilzunehmen. „Es gibt da“, erzählte er freudig,„ganz vergra⸗ ben in entlegenſten Wäldern der Markgrafſchaft die Ruinen des Luſtſchloſſes Sanspareil. Dieſer Name war wie ein Zauber für mich, und ich ſtellte mir das Herrlichſte vor. Leider las aber ich erſt davon, als das letzte Halbjahr vor dem Abitur begann, und mein Vater war mehr für Lernen als für Fußwan⸗ derungen, eine Bahn führt nicht in die Nähe und Geld für eine Kutſche kam nicht in Betracht. Und da ich nach der Gymnaſialzeit nie mehr in die Ge⸗ gend kam, habe ich Sanspareil nie geſehen. Eine Burg, die Zwernitz heißt, iſt benachbart, und Schick⸗ ſal und Auto werden jetzt den Weg finden. Sie lachen, Verehrteſte? In der Tat, das Auto baut heute mit am Schickſal, denn es baut mit an der Heimatliebe. Der ängſtlich eingeengte Schienenweg hat uns viel Heimatſchönheit vorenthalten.“ Der Plan machte ihr wirklich Freude, denn auch ſie hatte Sauspareil nie geſehen, wußte nur den lockenden Namen. Burger fühlte ſich als Held, als reicher Herr, als am nächſten Vormittag der eifrige Konrad Kolb das hübſche kleine Mietauto herbeibrachte. (Fortſetzung folgt) * ——— Morgen- Ausgabe Niontag 24 August 1940 147. Jahrgang/ Nr. 387 Deutjche Siege im Großen Preis der Schweiz“ Ein überragender Erfolg im Berner Bremgarten-Rennen— Bernd Roſemeyer gewinnt den Großen Preis der Schweiz vor Barzi, Stuck, Fagioli und Haſſe— Nur deutſche Wagen am Ziel— 80000 Zuſchauer umſäumten die Rennſtrecke Auftakt im Bremgartenwald Als Auftakt zum Großen Auto⸗Preis der Schweiz wurden am Samstag auf der bekannten Rund⸗ ſtrecke im Berner Bremgartenwald nationale Rennen für Sport⸗ und Rennwagen über 101,9 Km. ausgetragen. In der großen Rennwagenklaſſe ſiegte der Schwei⸗ zer Rüeſch auf Alfa Romeo in 46:40,3 Min. mit einem Durchſchnitt von 131,2 Km.⸗Std. Rüeſch, der vorher ſchon mit 195 Km.⸗Std. die ſchnellſte Runde gefahren hatte, er⸗ zielte ͤamit die Tagesbeſtzeit. Der Schweizer Lenzinger ſiegte bei den kleinen Rennwagen in 52:46 r 117 Km.⸗Std. auf einem Bugatti. Die 15000 Zuſchauer erlebten zwei weitere Siege von Alſa Romeo in den beiden Sportwagenklaſſen. Frau v. Gräfferiet gewann in der Klaſſe bis 1500 cem in 55:02,6 gleich 118,3 Km.⸗Stö., während der Berner Huber in der Klaſſe über 1500 cem mit 48:52,9= 127,3 Km.⸗Stoͤs der ſchnellſte Fahrer war. Seaman gewinnt den Preis von Bern Bäumer wurde Sechſter im Rennen der 17 Liter⸗ Wagen Den Auftakt des Motorſport⸗Großkampfes bildete das Rennen der 1½ Liter⸗Rennwagen um den„Preis von Bern“. Sieger wurde der Engländer Seaman, der auf Delage mit:26:30,4 Std.= 141,381 Stokm. einen neuen Streckenrekord fuhr. Dieſe Durchſchnittsgeſchwin⸗ digkeit iſt höher als die des Grand⸗Prix⸗Siegers aus dem Jahre 1934, Hans Stuck auf Auto⸗Union, und kommt nahe an den abſoluten Rekord von Caracciola heran den dieſer als Gewinner des Großen Preiſes der Schweig im Vor⸗ tahre auf Mercedes⸗Benz aufſtellte. Als einziger deutſcher Fahrer ſchlua ſich Bäumer [(Bündel auf Auſtin ſehr gut. er belegte den ſechſten Platz. Der Münchener Kohlrauſch, der ebenfalls gemeldet batte, war nicht am Start. Das Rennen führte über 28 Runden(208,840 Km.). Der Engländer Richard Seaman ging ſofort in Führung und ließ ſich von ſeinem erſten Platz nicht mehr verdrängen. Hinter ihm fuhr die Era⸗Mannſchaft mit Prinz Bira, Mays (England) und dem Griechen Embiricos. Bäumer lag an ſiebter Stelle, als in dieſer Reihenfolge die zehnte Runde gefohren wurde. Mays fiel zurück, ſo daß Embiricos und der Engländer Tongue(Era) auf den oͤritten und vier⸗ ten Platz vorrückten vor dem Schweizer Rüeſch auf Maſe⸗ rati. In der 18. Runde ſchied Bira auf Era mit verbrann⸗ ten⸗ Ventilen aus. Bäumer arbeitete ſich prächtig vor, ſo Haß die Reihenfolge nach 20 Runden lautete: Seaman, Em⸗ biricos, Tongue, Bäumer, Rüeſch. In der 22. Runde ver⸗ lor aber Bäumer beim Tanken 50 Sekunden und fiel da⸗ durch auf den ſechſten Platz zurück, von dem er dann nicht wieder loskam. Eine rieſige Menſchenmenge jubelte Sea⸗ man bei der letzten Runde und am Ziel zu, das er als Erſter paſſierte. Er hatte ſeinen im Vorjohr mit 133,680 Km.⸗Std. aufgeſtellten Rekord in:26:90,4 Std. mit 141,381 Km.⸗Std. ganz beträchtlich verbeſſert. Außerdem hatte der Engländer damit alle drei bisher ausgetragenen Rennen um den„Preis von Bern“ gewonnen. Das Endergebnis war: Großer Preis don Bern, 203,840 Km.: 1. Richard Sea⸗ man(England) auf Delage:26:90,4 Std.= 141,381 Std.⸗ Km.; 2. Nicolas Embiricos(Griechenland) auf ERA :27:53,8 Std.; 3. Tongue(England) auf ERA:29.437 Std.; 1 Runde zuxück: 4. Earl Howe(England) auf ERA; 5. Hans Rüeſch(Schweiz) auf Maſerati; 6, W. Bäumer (Deutſchland) auf Auſtin; 7. Mac Evoy(Auſtralien) auf Maſerati. Deutſcher Triumph! Nur deutſche Wagen am Ziel Auch dieſer dritte„Große Preis der Schweiz“ ſtand 15 Zeichen der hervorragenden deutſchen Renn⸗ wagen. Roch nie zuvor glückte es ihnen, dort ihre Ueber⸗ legenheit derart ausdrucksvoll zu zeigen. Von den 17 beſten Fahrzeugen der europäiſchen Induſtrie konnten nur fünf deutſche Fabrikate das ſchwere Rennen beenden, vier Auto⸗ Union und ein Mercedes⸗Benz. Sieger wurde der junge Bernd Roſemeyer auf Auto⸗Union, der damit ſein viertes großes Rennen in dieſem Jahre mit dem Großen Preis der Schweiz gewann. In hervorragender Fahrt ſchaffte er die 509,6 in der neuen Rekordzeit von:09:01,6 Stunden und verbeſſerte damit den Rekord des Vorjahrs⸗ ſiegers Rudolf Caracciola auf Mercedes⸗Benz von 144,772 Km.⸗Stunden auf 161,755 Km.⸗Stunden. Roſemeyer fuhr außerdem die ſchnellſte Runde des Tages, wobei er den Rundenrekord von 159,416 Km.⸗Stunden auf 169,333 Km.⸗ Stunden ſchraubte. Den zweiten Platz belegte mit 50 Sekunden Ab⸗ ſtand Achille Varzi auſ Auto⸗Union vor ſeinem Marken⸗ gefährten Haus Stuck. Vierter wurde der Mercedesfahrer Luigi Fagioli vor Haſſe, der den vierten Auto⸗Union ſtenerte. Damit hatte die Auto⸗Union alle vier gemel⸗ deten Wagen über die Strecke gebracht. Ueber 80 000 Zuſchauer hatten ſich ſchon frühzeitig an der 7,280 Km. langen Rund⸗ ſtrecke im herrlichen Parkgelände des Bremgartenwaldes vor den Toren der eidgenöſſiſchen Hauptſtadt Bern ein⸗ gefunden. Noch nie zuvor hatte der Große Preis der Schweiz ein ſolches Intereſſe gefunden, wie an dieſem Auguſt⸗Sonntag. Das kühle Wetter, das noch am Vormit⸗ tag vorherrſchte, machte bald einem ſchönen Sommernach⸗ mittag Platz. Die Sonne brannte vom Himmel, als ſich die 17 Rennwagen der beſten europäiſchen Automobil⸗ fabriren zum Kampf über die 70 Runden bereit⸗ machten. Varzi, Roſemeyer, Caracciola, Lang, von Brauchitſch, Fagioli, Dreyfus, Nuvolari, Haſſe, Stuck, Biondetti, Sommer, Earl Howe unoͤ Etancelin ſtellten ſich dem Start, während die Schweizer Meiſterfahrer Stuber und Rüeſch dem Start fernblieben. Für Stuber murde De⸗Rahm auf Alfa Romeo ins Rennen geſchickt. Coracciola, Roſemeyer und Varzi ſchoſſen auf das Start⸗ zeichen vor, hinter ihnen folgten die anderen in dichtem Knäuel. Nach zwei Runden ſchob ſich Nuvolari an die dritte Stelle vor Lang und Varzi, während Caracciola mit :39,9 Minuten und 164 Km.⸗Std. ſchon zum erſten Male den Rundenrekord unterbot. Nun ſpielte ſich ein erbitterter Kampf zwiſchen dem Europameiſter Caracciola auf Mercedes⸗Benz und drauf⸗ gängeriſchen Roſemeyer auf Auto⸗Union ab. Zwei Runden lang gab es einen erbitterten und packen⸗ den Kampf. Rad an Rad jagten beide durch die 7. und 8. Runde. Dann ſchaffte Roſemeyer die nächſte Runde in :86,8 mit 167,6 Km.⸗Std. und ſetzte ſich on die Spitze des Feldes. Ein neuer Abſchnitt begann, Roſemeyer mußte ſeinen Vorſprung ſichern. Inzwiſchen hatte es bei dem mörderiſchen Tempo ſchon die erſten Ausfälle gegeben. Der mit viel Spaunung erwartete Grand⸗Prix⸗ Wagen von Bugatti mit Wimille am Steuer wurde in der dritten Runde durch einen Bruch am Vergaſergeſtänge aus dem Rennen geworfen. In der 6. Runde mußte Fagioli an der Boxe halten, ein Oelleitungsſchaden bedeutete das Ausſcheiden. Vorne jagte Roſemeyer und ſtürzte alle Rekorde, ſo daß die Zuſchauer nie aus der Spannung herauskamen. Mit Farina, Wimille, De⸗Rahm, Meiſterſchaft beherrſchte der junge Deutſche ſeinen Sil⸗ SB Waldhof gewinnt das Pokalſpiel SC Klafelò unterliegt mit:6 SV Waldhof— Sc Klaſeld:0(:0) Es hätte kaum eine ausgewachſenere Ueberraſchung é6ur Exröffnung der Spielzeit geben können, als die Niederlage des Endſpielteilnehmers um die Deutſche Weiſterſchaft und ehemaligen Deutſchmeiſters Fortuna Düſſeldorf gegen den bisher in der breiten Oeſſentlichkeit völlig unbekannten weſtſäliſchen Bezirksligiſten S C Kla⸗ feld in den lauſenden Hauptpokalrunden. Wohl ſtand Fortuna mit kaum zwei Drittel der regulären Mannſchaft, dazu auf ungewohnt engem Feld—, aber es wollte von den Klaſeldern doch geſchafft ſein, die nun lange Zeit von dem unverhofften Nimbus zehren werden. Für unſern Gaumeiſter mußte das Ergebnis ein Alorm⸗ ſchuß ſein, und wenn man auch vorweg mit keiner Wieder⸗ holung des weſtfäliſchen Erfolges rechnete, ſo war doch die Neugier geweckt, dieſe ſich ſo tapfer in den Großrunden haltende Mannſchaft kennen zu lernen ſowie den Stil zu beobachten, mit dem Waldhof das Anſehen der Gaumeiſter wieder ins Blei bringen werde, erſt recht, da auch für den Badenmeiſter die Zeit des Lawierens vorbei iſt. Der Ab⸗ lauf des jüngſten Stadiontreffens gegen Chemnitz legte unſerm heimiſchen Hauptvertreter ja ohnehin eine gewiſſe Verpflichtung auf. Vor rumd 3000 Zuſchauern beginnt das Spiel unter Gegenſonne und Rückenwind für Waldhof und bekommt man bei dem ſofort erkennbaren ungemeinen Einſatz der Klafelder einen Vorgeſchmack der Aufgabe Waldhofs. Die ſtämmigen Weſtfalen gehen beſonders vor dem eigenen Tor hart ins Zeug, ſo daß die erſten Gelegenheiten Wald⸗ hofs, zumal bei der ſichtlichen Aufregung der Stürmer, nicht umgeſetzt werden können. Die arößere Schnelligkeit muß man aber der übrigens ſtark maſſierten Abwehr Ler Weſtfalen zuerkennen. Periodiſch bekommt aber auch Drays keine leichte Arbeit, ſo daß die Frage nach dem Führungstreffer trotz techniſcher Ueberlegenheit Waldͤhofs eine offene iſt. Weiter kommt den Klafeldern ihre körper⸗ liche Größe bei Kopfbällen, die ſie aut beherrſchen, zugute. Zahlreiche Schüſſe des Platzſturms ſind zu ungenau. Der Halbrechte der Gäſte ſcheidet inſolge Geſichtsverletzung (Anſchuß) aus. Ein Eckball, von Gündexoth aut getreten, verfehlt der ſalſch poſtierte Weſtfalenhüter und Wei⸗ dinger, gut ſtehend köyft ein, 110. In der Folge wehrt der Gäſtetorwart ausgezeichnet, verhütet ſo weitere Tref⸗ fer des nun ſicherer werdenden heimiſchen Angriſſs, der bis zum bald ſolgenden Pauſenpfiff nichts mehr erreichen kann. Roch 31 ftrafpunktfreie Alpenfahrer Anter ihnen ſind noch 22 Deutſche mit einer Mannſchaſt Spazierfahrt über 8 Alpenyäſſe Nach der einigermaßen ſchwierigen zweiten Etappe hat⸗ ten ſich die erprobten deutſchen Teilnehmer der Alpenfahrt darauf gefreut, daß dieſer Wettbewerb nunmehr an ſport⸗ lichem Wert gewinnen würde. Die dritte Tagesſtrecke, mit 454 Km, die längſte überhaupt, ſchien die Vorausſetzungen hierfür zu erfüllen, denn acht Alpenpäſſe von ins⸗ geſamt 20 000 Meter Höhe waren zu üt b erwin den. Und doch geſtaltete auch ſie ſich zu einer Spazierfahrt. Sonder⸗ prtfungen gab es keine und die 4 Zeitkontrollen waren ſo leicht gelegt, daß nur ungewöhnliche Umſtände ein recht⸗ geitiges Eintreſſen verhinderten. Ein einziger Fahrer, der Deutſche Brack auf DaW, mußte am Splügenpaß mit Bremsdefekt aufgeben. Die übrigen 65 Alpenfahrer erreichten das Ziel in Thun in der vorgeſchriebenen Zeit gwiſchen 48 und 18 Uhr, Auf dem erſten Teil der Strecke holten ſich die deutſchen BMW⸗Fahrer Briem und Emmin⸗ ger, die ſich anſcheinend in der Durchfahrtszeit getäuſcht hatten, einige Straſpunkte. Die Startprüfung in St. Morttz verlief rei⸗ bungslos. Schon nach 20 Km. mußte der erſte Paß am Albula erklommen werden, dann folgten in raſcher Reihen⸗ ſolge der Julier⸗, Maloja⸗, Splügen⸗ und St. Bernharo⸗ Paß. Die nächſten 100 Km. von Meſocco über Biasca nach Airolo wurden ohne nennenswerte Höhenunterſchiede bei leichtem Regen auf guten Straßen zurückgelegt. Dann hieß es wieder drei Päſſe zu überwinden, den St. Gott⸗ hard und Furka, der mit 2431 Meter der höchſte war und in die Schneezone hineinreichte ſowie der Grimſel. Auf dieſem Abſchnitt hatte die DͤKW⸗Mannſchaft das Pech, nicht auf der Hut zu ſein und ſchon gab es für ſie einige Strafpunkte. Am Sonntag pflegten die Alpenſahrer der Ruhe. Da der Wettbewerb kiaber eine ſonderlichen——— bot, Penutzten ihn die meiſten dazu, mit einem Sonderzug nach Bern zum Großen Autopreis der Schweiz zu fahren. Die Zahl der Straſpunkte iſt 10 ſehr hoch. 31 legten die drei erſten Tage ſehlerlos zurück. Unter den übrigen befindet ſich mancher, der nur deswegen Strafpunkte erhielt, weil er zu früh durch die eine oder andere Zielkontrolle kam, oder weil er bauen mußte und„auf Vorrat fahren“ nach der Ausſchreibung unmöglich iſt. Die deutſchen Teil⸗ nehmer haben bisher ausgezeichnet abgeſchnitten. Von ihnen blieben 22ſtrafpunktfrei, darunter auch als einzige Mannſchaft die DaW⸗Mannſchaft. Der 45 1 mit 15 Startenden gehören ſieben ſtraf⸗ punktfreie Teilnehmer an, vier Holländer, die zwei gemel⸗ deten Deutſchen Kloppenburg und Magnus(beide Ford) und der bei den Sonderprüfungen ſtets hervorragende Franzoſe Descollas(Bugatti). Von den elf Geſtarteten der Gruppe 2(2000 bis 3000 cem) erledigten ſi⸗ben bisher ihre Aufgabe einwandfrei, zwei Schweizer, ein Brite und aus Deutſchland zwei Mitglieder der Hanomag⸗Mann⸗ ſchaft, Haeberle und Glöckler ſowte die Abler⸗Fahrer Hptm. Mildebrath u. Hptm. Wimmer, In den beiden übri⸗ gen Gruppen bis 2000 und bis 1100 cem war die Ueber⸗ legenheit der deutſchen Fahrer noch größer. In der 2⸗Liter⸗ Gruppe blieb außer acht Deutſchen nur ein Brite ſtraf⸗ punktfrei. Die erfolgreichen deutſchen Fahrer ſind: Frhr. v. Aretin, der DDAC⸗Präſident Baron von Egloffſtein, Oberſt Gutknecht, Holzhäuſer, Hptm. Meffert, Oberſtleut⸗ nant Gander, A. Schmidt und Fr. Lukasnalle auf BMW. Acht Fahrer waren es in der kleinſten Klaſſe und alle acht ſind Deutſche: die DRW⸗Mannſchaft Trägner, Weidauer, Krämer, ferner P. Klein, K. Lindner, E. Mäurer, Dr. Siebert, alle auf DaW und Frau Lotte Bahr auf Abler⸗ Trumpf⸗Junior. Nur ſechs Fahrer zogen ſich auf der Samstag⸗Gtappe Strafpunkte zu, darunter vier deutſche. Die beiden BMW⸗ Fahrer Briem und Emminger hatten Startverzögerung, und P. v. Guilleaume(Adler) ſowie der Berliner E. Voigt (Hanomag) verrechneten ſich in der Durchfahrtszeit; ſie aſſterten eine Kontrolle zu früh und erhielten zwei bzw. echs Straſpunkte. Das gleiche Mißgeſchick widerfuhr der geſamten DäW⸗Mennſchalt, doch wurden die Punkte ge⸗ ſtrichen, da betré ſenve Kurtrolle enigegen den Fahrt⸗ beſtimmungen außerpalb eine“ Brtſchaft lag. Für die Fortſetzung heißt es für Waldhof noch ſchwer ſich auf die Hinterbeine ſtellen, um den knappen, unſicheren Spielſtand zum Sieg zu formen. Da Klafeld immer noch mit 10 Mann ſteht, haben die Heimiſchen die Nützung dieſes Umſtandͤs in der Hand. Eine gute Steilvorlage Bielmeiers nimmt Schneider im Lauf auf, viſiert kurz umd ſicher, und unhaltbar heißt es:0. Klafeld vervoll⸗ ſtändigt ſich nun wieder, aber Siffbing ſorgt mit ſchar⸗ ſem Flachſchuß für die endgültige Sicherung:0. Mit Glück kommt die Platzelf nun um den erſten Gegentreffer herum. Drays kann wie ein Luchs das Leder nach einem Gedränge noch ſchnappen. Auf der andern Seite funkt Siffling aus der Luft darüber. Ein weiterer, unylacierter, aber ſcharfer Schuß Günderoths wird abgeklatſcht. Schneider ſtellt bei diesmal mangelhafter Stellung des langſam überlaſteten Torhüters:0. Drays hält dann zur Abwechſlung ſcharf unter der Latte, und die erſte Ecke für Klafeld wird verköpft. Im Alleingang ſchafft Schneider :0, mit bekonnt gepfeffertem Faulelfer:0. Ein Hand⸗ elſer Siſflings wird ſamos abgeſchlagen, Lattenſchuß Schneiders folgt, und der erſte Pfundſchuß Weidingers wird vom Hüter in ſeltener Manier gehalten, wie er auch einen überraſchenden Saftſchuß Bielmeiers über die Latte drückt. Ein Prachtlangſchuß Schneiders wird zur Ecke gelenkt und trotz weiterer vollſtändiger Beherrſchung des Feldes durch Den Klafeldern gelang es nicht, den jung erworbenen Ruhm auf dem Waldhofplatz aufrecht zu erhalten, was man ja auch vorausſah. Die erſte Hälfte allerdings ließ nicht entfernt das Endergebnis ahnen. Hier ſpielten die Gäſte mit großem Einſatz und die Läufer beſonders, geſtützt auf eine ausgezeichnete Abwehr, die dem anfangs ſehr unſicheren Waldhoſſturm voll gewochſen war. Nach Ausſcheiden eines Spielers der Gäſte brach ſich Waldhof Bahn, und unter der wachſenden Torſkala fielen die Weſt⸗ falen immer mehr auseinander, ſo daß der ausgezeichnete, nur im Stellen nicht immer auf der Höhe befindliche Tor⸗ wart überlaſtet wurde. Er war trotzdem der beſte Mann und verhütete eine zweiſtellige Torziſſer. Der Angriff der Gäſte, die ohne ihren regulären linken Läufer und den Olympionachwuchsſpieler Bender erſchienen, ſpielte zu pri⸗ mitiv, ohne jede Raffineſſe; auch der ſichere Schuß fehlte. Jedenfalls machten die Klafelder den ſchließlichen Um⸗ ſchwung unſerm Meiſter nicht leicht, der aber durch ſein ſehte größeres ſpieleriſches Können ſich ſchlagartig durch⸗ Waldhof, bei dem der erkrankte Leupold ſehlte, aber daſür Siffling 1 zur Stelle hatte, zeigte das typiſche Spiel wie gegen Chemnitz in der erſten Hälfte. Erſt nach der Pauſe, als der Gegner erkonnt war und größere Ruhe im Sturm Platz griff, häuften ſich die Trefſer, on denen diesmal Schneider(balblinks) den Löwenanteil hatte. Es zeigte ſich klar, daß dieſer Spieler auf der Flügel⸗ Placierung beſſer als in der Mitte iſt, was für die Zu⸗ zunft beachtet werden ſollte. Oberſte Forderung für den Angriff bleibt, die anfängliche Nervoſität mehr beherr⸗ ſchen zu lernen. Die zweite Hälfte brachte ein Spiel, das an die beſten Tage erinnerte und bei dem kein Spieler ab⸗ fiel. Vorzüglich Heermann, Schneider, Mayer. Günderoth kam ſpät ins Bild, ebenſo Weidinger. Jeden⸗ falls iſt für den kommenden Sonntog kein Raum für Taſten und Unſicherheit. Hoffen wir, doß unſer Vertreter ben Stil der zweiten Hälſte früher findet, dann wird es auch gegen den Deutſchen Meiſter ein ehrenvolles Abſchneiden geben. A. M. 30 einem motorſportlichem Großereignis geſtaltete ſich bas 10. Hohenſyburg⸗Dreiecksrennen, und wenn auch die bekannten Namen aus den großen Rennen fehlten, ſo batten ſich doch über 100 000 Menſchen am Fuße der Hohen⸗ ſyburg eingefunden. Die Rennen brachten in allen Klaſſen recht ſpannende Kämpfe. Hart war der Kampf der Krafträder in der Halbliter⸗ klaſſe. Lang tobte der Kampf, aber nach der halben Strecke ſetzte das„große Sterben“ ein, ſo daß ſchließlich nur ſechs Fohrer im Wettbewerb blieben. Noch drei Runden vor Schluß lag Hentze(Neuenkirchen) auf ſeiner NSlt an der Spitze, nachdem er kurz vorher mit 117 Km.⸗Sid. die ſchnellſte Runde gefahren hatte. Dann aber fiel er aus und der Mannheimer Bock ſtenerte ſeine Norton zum Siege in der ſchnellſten Zeit des Tages, bei einem Durchſchnitt von 114,6 Km.⸗Std. Vaaſen(Ham⸗ bach) und Schäfer(Ueberkingen) belegten die nächſten Plätze. In der kleineren Beiwagenklaſſe kam der Mann⸗ heimer Bock zu einem neuen Siege. Die Ergebniſſe: Krafträder(Lizenzfahrer) bis 250 cem: 1. In der Elſt (München⸗Gladbach] Rudge 90:49,2(104,5 Km.⸗Std.); 2. Hierl(Düſſeldorf) Da 90:40,4; 3. Demandt(Köla SKW 90250,2. Bis 350 cem: 1. Kammer(Völklingen, Neeu“ 28.ö0derer 88:07,9. berpfeil und holte Geſchwindigkeiten heraus, die man nicht für möglich gehalten hatte. Der Rundenrekord wurde immer wieder verbeſſert. Die zehnte Runde burch⸗ fuhr er in:35,7, die 14. Runde in:35,5 und als Carac⸗ ciola in der 15. Runde verſuchte, aufzuſchließen, da kam Bernd in unerhörter Fahrt auf:34,5 und hatte damit faſt die 170 km.⸗Std.⸗Grenze erreicht. 169,333 km.⸗Std. lautete ſeine Beſtleiſtung jetzt. Die Reihenfolge loutete: Roſemeyer, Caracciola, Varzi, Lang, v. Brauchitſch, Nuvolari, Dreyſus, Stuck und Haſſe, während die übrigen ſchon weit zurücklogen. In der 18. Runde mußte Nupolari tanken, aber dann ſprong ſein Alfa Romeo nicht wieder an und Italiens Meiſterfahrer mußte ausſcheiden. Eorl Howe wurde mit ſeinem Bugatti aus der Kurve getragen und ſtürzte. Der Wagen ging in Trümmer, aber Howe wurde zum Glück nicht verletzt. Aus der 29. Runde kam Caracciola nicht wieder, ein Bruch an der Hinterachsverſtrebung hatte i alle Ausſichten— reſigniert ſtreckte er die en. Vorn preſcht Roſemeyer vor Varzi, Lang, v. Brauchtitſch, Stuck und Haſſe einher. Mehrere Runden zurück folgten Sommer und Etancelin. Nur 35 Sekunden benötigte Roſe⸗ meyer zum Tanken und Auswechſeln eines Hinterrad⸗ reifens. Voll Spannung verfolgten die Zuſchauer gegen⸗ über dem Erſatzteillager der Auto⸗Union, wie die tapferen Monteure dieſen Rekord ſchafften und dankten ihnen mit herzlichem Beifall. Bald tankten auch die anderen. Varzi ließ ſich dabei zwei neuen Reiſen aufziehen: 39 Sekunden. Stuck tankte nur: 42 Sekunden. Wenig mehr benötigten v. Brauchitſch und Lang, der blendend fuhr. Ueber eine halbe Minute Vorſprung, bei dem Höllen⸗ tempo eine beträchtliche Strecke Weges, konnte Roſe⸗ meyer nach 35 Runden, als die Hälfte des Rennens ge⸗ fahren war, auſweiſen. In:92:93,7 legte er die 285 Kilometer zurück. Varzi als Zweiter benötigte 1738118,7, Sang:34:13,2, von Brauchitſch:34:44,7, zwei Runden zupück für Stuck, Haſſe, Sommer, vier für Etancelin. Alle anderen waren nicht mehr dabei. Gleich Nuvolari waren auch Farina und Dreyfus, die ebenfalls den neuen Zwölfzylinder⸗Alfa⸗Romeo zur Verfügung hatten, durch Magnetſchaden ausgeſchieden. Sommer machte noch bis zur 50. Runde mit, dann wurde ſein Alfa⸗Romeo durch einen Kardanwellenſchaden aus dem Rennen geworfen. Noch einmal zwar reihte er ſich ein, aber nach zwei Runden mußte er enoͤgültig die Waffen ſtrecken. Fagioli übernahm Langs Wagen. Lang hatte ein herrliches Ren⸗ nen gefahren, aber die körperlichen Anſtrengungen woren für dieſen Nachwuchsfahrer zu groß, zumal der gebro⸗ chene Finger aus dem Eifelrennen noch Nachwirkingen verſpüren läßt. Wenig ſpäter kam von Brauchitſch mit einem defekten linken Hinterradreifen zum Erſäaßtel⸗ lager, ließ ſich einen neuen Reifen aufziehen und fuhr weiter. Aber nicht lange, Bremsdefekt und kochender Küh⸗ ler bedeuteten für ihn das Ende. In der 60. Runde konnte Stuck an Fagioli vorbeigehen, während dieſer einen Hinterradreifen erſetzen ließ. Vorne führte Roſe⸗ meyer unentwegt vor Varzi, Stuck, Fagioli und Heſſe. Eine Energieleiſtung vollbrachte Hans Stuck. Fagioli hatte ſich an die Verfolgung gemacht und nun ent⸗ brannte ein mitreißender Kampf umf den dritten Plotz. Stuck fuhr mit einer oſfenen Wunde am rechten Arm, die kaum verheilte Verletzung vom Trainingsunfall bei Pes⸗ cara war wieder aufgebrochen. Mit übermenſchlicher Wil⸗ lensſtärke verwindet er die kaum erträglichen Schmerzen und verteidigte ſeinen Platz erfolgreich. Ohnmächtig hoben ihn ſeine Helfer am Ziel aus dem Wagen. Noch nie gab es im Bremgartenwald einen derartigen Begeiſterungsſturm, wie er Bernd Roſemeyer auf ſeiner letzten Runde begleitete, und als der Sieger durchs Ziel gekommen war, ſteigerte ſich der Jubel noch. Kaum geringer war der Beiſall für die Fahrer der anderen deutſchen Wagen, als ſie ihr Ren⸗ nen beendeten. Als einziger neben Roſemeyer fuhr noch Varzi die vollen 70 Runden, er wurde Zweiter. Zwei Runden zurück lagen Stuck und Fagioli, vier Runden zu⸗ rück paſſierte Haſſe das Ziel. Die Ergebniſſe: Großer Preis der Schweiz, 70 Runden ⸗ 509,000 Km.: 1. Bernd Roſemeyer Auto⸗Union):09:01,6 Std. 161,755 Km.⸗Std.(neuer abſoluter Streckenrekord]; 2. Achille Barzi (Auto⸗Union]:09:54,2 Std. 2. Runden zurück: 3. Haus Stuck(Auto⸗Union):10:41; 4. Luigi Fagioli(Mexcedes⸗ Benz):11:04,8. 4 Runden zurück: 5. Haſſe(Auto⸗Union) :11:02,8 Std. Für beſondere Leiſtungen während der Olympiſchen Spiele befördert Für ihre beſonderen Leiſtungen während der 11. Olym⸗ piſchen Spiele wurden Major Gerhard zum Oberſt⸗ leutnant und die Oberleutnante Pollay und Kurt Haſſe zu Rittmeiſtern befördert. Aus demſelben Anlaß erhielt Hauptmann Stubbendorf ein vorgerück⸗ tes Rangdienſtalter. Oberleutnant Freiherr von Wan⸗ genheim wurde ein vierwöchiger Sonderurlaub und eine Erholungsreiſe gewährt. Mannheimer SCiege an der Hohenſyburg Der Mannheimer Bock ſuhr die ſchnellſte Zeit des Tages (113 Km.⸗Std.); 2. In der Elſt(.⸗Glabbach) Norto 28:80,4; 3. Schneider(Düſſeldorf) Velocette 287600 Bis 500 cem; 1. Bock(mannheim) Norton 28:05(114 Km. Sd.); 2. 99(Hambach) Norton 28.11,3, 3. Schäſer (ẽUUeberkingen) Rudge 31:93,1. Seitenwagen bis 600 cem: 4, Bock(Mannheim) Norton 31204,1(104 Km.⸗S10.), 2. Römer(Vohwinkel) Norton 32:34,2; 3. Schneider(Düſſel⸗ Corf) Velocette 34:24,2. Seitenwagen über 600 cem: 1. 2 Poße Kc Senr 31:27,4(102 Km.⸗Stö.); (Köln orna 232; 3. Bri 4 62081 W* 3. Brinkmann(Münſter) Sportwagen, ohne Kompreſſor, bis 800 cem: (Dortmund) BMe 40:45,3(79,2 Km.⸗Std.). Bis 1100 cem: 1. Borſter(Rheydt) Mäh 32:44,4(98,5 Km.⸗Stö.); 2. Oben⸗ dahl(Köln) MG 34:58,2. Bis 1500 cem: 1. Roeſe(Düſſek⸗ dorf) BMW 81:2,1(168 Km.⸗Std.); 2. Heinemann(Geiten⸗ kirchen) BM 92.00,1. Bis 2000 cem: 1. Bittdorf(Ratin⸗ gen] Bugatti ohne Zeit, da allein über die Bahn. Ueber 2000 cem: 1. Petzold(Hannover) Ford 31:15,4(103 Km.⸗Siö.); 2. Ibing(Dortmund) Hanomag. Mit Kompreſſor bis 500 cem: 1. Verheyen(Düſſeldorf) Auſtin 38:41(84 Km.⸗Std.). bis 2000 cem: 1. Roettger(Hagen⸗Vorhalle] Wanderer 31:01,3(104 Km.⸗Stoͤ.); 2. Rindermann(Hamm) Wan⸗ 1. Weyer — ——— ————— ——— ——— — —— —— 8. Seite Nummer 387 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 24. Auguſt 1036 Fußball-Tagungen in Mannheim und Heidelberg Die erſten Termine der Bezirksklaſſe Anterbaden—Beginn der Verbanosſpiele am letzten Auguſtſonntag In Gruppe Weſt Nach der Gautaguna der Gauſpielklaſſe, die in Karls⸗ ruhe ihre erſten Spieltermine für die Gauklaſſe Baden feſtlegte, und nach der Tagung des Kreiſes Mannheim in Weinheim war nun auch der Zeitpunkt gekommen für die Beſprechungen der Bezirksklaſſe Unterbaden. Für die Gruppe Weſt hatte man als Beſprechungsort wiederum Mannheim gewählt. Dem Ruf des Be⸗ zirksführers, des verdienten Sportlers Willy Altfelix, hatten die Vertreter der Bezirksvereine in überaus ſtatt⸗ licher Anzahl Folge geleiſtet und man darf vorausſchicken daß der Beſprechungsabend eine Fülle umfangreicher Dis⸗ kuſſionen ergab, bei denen man die Feſtſtellung machen konnte, daß hier ſachverſtändige alte Sportler am Werke waren denen das Wohl und Wehe ihrer Vereine, aber auch das ihrer Kopforganiſation, des Bezirks, ans Herz gewachſen iſt. Bezirksführer Altfelix bann ſich glücklich Preiſen, daß ihm verantwortungsbewußte Männer mit Rat und Tat zur Seite ſtehen und ihm ſein ſchweres Amt weſentlich erleichtern helfen. Gaaz ſo war es auch wieder in dieſer Bezirksſitzung am Samstagabend. Sie war getragen von einem kame⸗ radſchaftlichen Geiſt und geſtaltet durch eine lebhafte Aus⸗ ſprache, die ſich mit wichtigen Punkten zu befaſſen hatte. Im Mittelpunkt des Verhandlungsprogramms ſtand der vom Bezirksführer gegebene Rückblick auf das verfloſſene Spieliahr und beſonders ſtarkes Intereſſe beanſpruchte die Termin⸗ liſte und nicht zuletzt das Thema Jungliga. Zu Beginn der Sitzuma ſtellte der Bezirksführer feſt daß ſämtliche 12 Vereine der Bezirksklaſſe Unterbaden⸗Weſt erſchienen waren. darunter die Kreismeiſter des letzten Jahres, Fortung Edingen und ViB Kurpfalz Neckarau, ſowie die zurückgekehrte Amicitia Viernheim. In ſeiner Begrüßuna gedachte Altfelix zunächſt dieſer 9 Vereine, dann begrüßte er weiter den ſtellvertretenden Kreisvorſitzenden Schme⸗ Ber, die beiden Schiedsrichterfachwarte Duchard(Hei⸗ delberg) und Nagel(Mannheim), ferner die Preſſe. Im Rahmen ſeines Rückblicks ſtellte der Bezirksführer feſt, daß es mit der Breitenarbeit der Vereine um Vieles beſſer geworden ſei und daß man binſichtlich der ſportlichen Erziehung recht aute Fortſchritte gemacht habe. Spiel⸗ abbrüche ſind nicht zu verzeichnen geweſen und erfreulicher⸗ weiſe ging auch die Verhängung von Strafen auf ein Minimum zurück. Der irksführer ermahnte die Vereinsvertreter —— die Breitenarbeit für den Sport an die Spitze ihrer Tätigkeit zu ſetzen, nicht aber das Züchten von„Kanonen“, wie das leider ſo oft noch geſchieht. Weiter wurde den Bereinen zur Auflage gemacht für Inſtandhaltung ihrer Plätze bemüht zu ſein und Fortuna Heddesheim, ſowie Alemannia Ilvesheim haben Schritte bei ihren Gemeinde⸗ verwaltungen zu unternehmen, um ihre bis jetzt noch offenen Plätze umzäunen zu können Wie im letzten Jahre, ſo ſollen auch in der kommenden Spielzeit die Spiele der erſten Mannſchaften durch den Schiedsrichter, der das Vorſpiel leitet, überwacht werden und der Vor⸗ ſchlag von Altfelix, daß er neben der Tabelle der Punkt⸗ wertung eine zweite Statiſtik führen will, in der die fairſten Vereine des Bezirks rangieren ſollen, wurde be⸗ eiſtert anerkannt. So iſt man ſichtlich bemüht, auch der etzten Auswüchſe Herr zu werden, um nicht zuletzt den ohnehin knappen Geldbeutel der Vereine zu ſchonen. Die Terminliſte der Vereine wurde unter Berückſichtigung der Gauklbaſſentermine zu⸗ nächſt für die erſten 4 Wochen feſigelegt und es wäre zu wünſchen, wenn man von„oben“ nicht wieder ſo viele Nenderungen diktieren würde, um auch in der Bezirks⸗ klaſſe einen feſten Spielplan durchführen zu können. Der Beginn der Spiele iſt allgemein auf den 6. Sep⸗ tember angeſetzt, es mußte jedoch auch der Letzte Auguſtſonntag mit Verbandsſpielen belegt werden. Es ſpielen: 30. Auguſt: Edingen Heddesheim— Neulußheim, Hockenheim— Kurpfalz. 6. September: Feudenheim— Käfertal, Friedrichsfeld gegen Viernheim, Ilvesheim— 08 Mannheim, Phönix— Edingen 13. September: Käfertal— Hockenheim, Feudenheim— Heddesheim, Viernheim— Ilvesheim, Edingen— 8 Mannheim, Kurpfalz— Phönix. 20. September: Hockenheinm— Hedoesheim, Fried⸗ richsfeld— Feudenheim, Neulußheim— Ilvesheim, Viernheim— Edingen, Phönix— 8 Mannheim, Kur⸗ alz— Käfertal. 21 September: Friedrichsfeld— Hockenheim, Ilves⸗ heim— Feudenheim, Edingen— Neulußheim, Phönix— Viernheim, o8 Mannheim— Kurpfalz, Heoͤdesheim— Käfertal. Einhaltung der Termine wird man ſich angelegen ſein laſſen, da im kommenden Spieljahre vorausſichtlich ſämt⸗ liche Gruppenſieger, ohne vorherige Nusſcheidungsrunde, an den Auſſtiegskämpfen teilnehmen werden. Damit würde man enolich einem längſt gehegten Wunſche gerecht werden. Den Beſchluß des überaus umfangreichen Ausſprache⸗ abends bildete das Thema Jungbiga und in dieſem Zuſammenhang das Kapitel Schiedsrichter. So wie man bei den Schiedsrichtern jungen Nachwuchs fördern will, ſo ſollen dies in gleicher Weiſe die jugendlichen Spie⸗ ler der Vereine erfahren. Es gab für und wicer genug für das Thema Jungliga, als ſich aber Bezirksführer Alt⸗ ſelix entſchloß, die Jugend der Jahrgänge von 1913⸗1918 in dieſe Jungliga einzureihen, da war das Gros der Bereine für dieſe neue Idee gewonnen. Zweifellos iſt die Einführung der Jungliga nur zu begrüßen und die da und dort noch nicht ſo begeiſterten Vereinsführer werden ſich zumindeſt der Mühe unterziehen müſſen die Werte des Jungligaſports zu erkennen. Nicht unerwähnt ſoll bleiben, Saß natürlich das Höchſtzulaſſungsalter zur Jungliga im nächſten Jahre auf 22, im darauffolgenden auf 21 Jahre zurückgeſetzt wird. Nach dreiſtündiger Beratung ſchloß Bezirksführer W. Altfelir die Tagung mit einem Sieg Heil! für Führer und Vaterland und unſerem geliebten Fußballſport. ... und in Gruppe Oſt „Der Sonntagvormittag ſah in Heidelberg die Ver⸗ einsvertreter und Sportführer des Bezirks Unterbaden, Gruppe Oſt, verſammelt, die ebenfalls in nahezu drei⸗ ſtündiger Sitzung die Aufgaben für das neue Spielfa⸗ E behandelten. Mehr oder weniger ſtanden die 90 5 Punkte im Vordergrund, die im Sitzungsbericht oͤer Gruppe Weſt bereits ergiebig erörtert worden ſind. Bezirksführer Altfelix konnte eingangs der Sitzung feſtſtellen, daß ſämtliche Vereine des Bezirks vertreten waren, unter ihnen die Kreismeiſter des letzten Jahres St. Ilgen und Freya Limbach. Der Verlauf der Tagung war überaus harmo⸗ niſch. Erfreulich war die Feſtſtellung des Bezirksführers, doß auch in der Heidelberger Ecke ſich die ſportliche Diſzi⸗ plin weitaus gebeſſert hat. Auch die Gruppe Oſt hatte im abgelaufenen Spieljahr keine Spielabbrüche zu verzeichnen und auch die Strafvergehen waren verhältnismäßig gering. Die Sypielterminliſte für den Monat September ſieht folgende Paarungen vor: 6. September: Eberbach— St. Ilgen; Limbach— Union Heidelberg; Eppelheim— 05 Heidelberg; Sandͤhauſen— Wiesloch— Weinheim; Kirchheim— Schwetzin⸗ 13. September: Union Heidelberg— Eberbach; 05 Hei⸗ delberg— Limbach; Walldürn— Eppelheim; Weinheim Gauliga ſchlägt Bezirksliga Sondhauſen; Schwetzingen— Wiesloch; St. Ilgen— Kirch⸗ m eim. 20. September: Eberbach— 05 Heidelberg; Limbach— Walldürn; Eppelheim— Weinheim; Sandhauſen— Schwet⸗ zingen; Wiesloch— Kirchheim; St. Jlgen— Union Hei⸗ delberg. 27. September: Walldürn— Eberbach; Weinheim— Limbach; Schwetzingen— Eppelheim; Kirchheim— Sand⸗ hauſen; Wiesloch— St. Ilgen; Union Heidelberg— 05 Heidelberg. Eine recht rege Ausſprache ergab das Problem der ungliga. Auch in der Gruppe Oſt fond das Thema teilweiſe eine ſkeptiſche Aufnahme, als aber Bezirksſührer Altfelix die der Gruppe Weſt zugeſtandene Erleichterung (Einbeziehung der Jahrgänge 1913/14) auch auf die Gruppe Oſt ausdehnte, da war man der Sache ſchon beſſer gewogen. Mit Ausnahme der Vereine Walldürn, Limbach, Eberbach und St. Ilgen, die teils mit Rückſicht auf die geographiſche Lage und der damit verbundenen Unkoſten auf die Beteili⸗ gung an einer Jungligarunde verzichten müſſen, erklärten ſich am Ende acht Vereine bereit, eine Jungligaelf zu ſtellen. Damit haben die Vereine eindeutig bewieſen, daß auch ihnen die Förderung des Jugendſports vornehmſte Pflicht geworden iſt. Den Beſchluß der Sitzung bildete die Schiedsrichterfrage, die ja in unſerem Bezirk Unterbaden kaum einen Wunſch offen läßt. Die beiden Schiedsrichterfachwarte Nagel⸗Mannheim und Du⸗ chard⸗Heidelberg hörten aus berufenem Munde der Heidelberger Vereinsvertreter, daß man in dieſem Jahre mit den Schiedsrichtern reſtlos zufrieden war, ein Lob, das die befriedigende Tatſache in ſich birgt, daß auch auf dieſem Gebiete weſentliche Fortſchritte erzielt wurden. Erfolgreiches Gaſtppiel in Heidelberg BVfR Mannheim beſiegt die Heidelberger Stabtmannſchaft:0 Wieder einmal hatten ſich die Heidelberger Fuß⸗ baller einen Mannheimer Gegner zu einem Freund⸗ ſchaftsſpiel verpflichtet. Der VfR Mannheim trat am Sonntagnachmittag auf dem Union⸗Platz in Heidelberg gegen eine Elf an, die ſich aus Spielern der Vereine Union, Rohrbach und Hanoſchuhsheim zuſammenſetzte. Die Spieler der FG 05 waren durch eine Verpflichtung nach Fulda leider an der Mitwirkung verhindert, was die Mannſchaft ſtark ſchwächte. Wenn man das Winterhilfs⸗ ſpiel in Betracht zieht, bei dem auch eine Heidelberger Stadtmannſchaft dem Sportverein Walohof gegenübertrat, ſo war ein ſehr großer Unterſchied feſtzuſtellen. Aber auch die Gäſte aus Mannheim mußten Erſatz ſtel⸗ len, der ſich aber, im Gegenſatz zu den Heidelbergern, gut in die Mannſchaft einfügte. Hier vermißte man Langen⸗ bein und Kamenzien beſonders. In der Geſamtleiſtung waren die Raſenſpieler ihrem Gegner glatt überlegen, der nie zu einem erfolgreichen Zuſammenarbeiten kam. Sehr gut ſchlugen ſich die beiden Heidelberger Verteidiger Kuhn (Hanoͤſchuhsheim) und Kohler(Union), die beide ihre un⸗ nötige Härte nicht notwendig gehabt hätten. In der Mittel⸗ reihe war der Mittelläufer Härrle(Handſchuhsheim) der beſte Mann, der von ſeinen Außenläufern wirkſam unter⸗ ſtützt wurde. Das Schmerzenskind der Gaſtgeber war der Angriff, bei dem aber auch garnichts klappen wollte. Der Sturm⸗ führer Gottfried(Kirchheim) ſtand allein auf weiter Flur und fand bei ſeinen Nebenleuten kein Verſtändnis, ſo daß die ſichere Gäſteverteidigung immer wieder Gelegenheit hatte, ihn leicht unſchädlich zu machen. Trotzdem, beſonders gegen Ende des Kampfes, die ſchönſten Chancen greifbar nahe waren, wurde alles verſchoſſen. Anders beim VfR, der eine ſchöne geſchloſſene Leiſtung botz; es fiel kein Mann ſtark ab, alle ſetzten ſich gut ein, wenn man auch den Angriff ſchon aktiver geſehen hat. Gut ſchlug ſich Bartak im Tor, der alles ſicher meiſterte, und vor ihm ſtanden zwei Verteidiger, auf die er ſich verlaſſen konnte. Vor allem Simon zeigte ſich von ſeiner beſten Seite, und auch Hoß⸗ felder ſtand ihm nicht viel nach. Rößling überraſchte als Außenläufer aufs angenehmſte. Auch Willier und Schalk waren auf ihrem Poſten. Im Sturm war Aoler der Aktipſte, der in der erſten Hälfte immer wieder das Heidel⸗ berger Tor in Gefahr brachte. Nach ihm iſt Rohr zu nennen, der durch ſein durchdachtes Spiel angenehm auffiel. Adam litt ſichtlich an einer Verletzung. Die, Mannheimer haben Platzwahl und ſpielen mit der Sonne, die dem Gegner zu ſchaffen macht und der ViR leitet die erſten Augriffe ein, während Heidelberg alle Hände voll zu tun hat, um alles abzuwehren. Aber der Erfolg bleibt nicht lange aus, denn Rochr kann eine ſchöne Kombination zum erſten Tor auswerten, dem bald durch Adler der zweite Treffer folgt. Und noch vor der Pauſe ſolgt ein weiteres Tor, für das wieder Adler verantwortlich zeichnet. Er gibt eine weite Vorlage übers ganze Feld zu Adam, der den Ball vors Tor gibt. Aoler läuft nach innen und ſchießt placiert zum dritten Tor ein. Noch der Pauſe haben die Heidelberger Renſch(Union) als Läufer eingeſtellt, und die rechte Sturmſeite hat ge⸗ wechſelt. Ein ſchöner Angriff wird durch Helwert ver⸗ ſiebt, der aus 5 Meter Entfernung Bartak in die Hände ſchießt. Die Heidelberger kommen auf und haben eine Chance, als Rößling verletzt auf einige Zeit ausſcheiden muß, aber das Gegenteil iſt bald der Fall, die Mannheimer drängen und können mit zehn Mann den Kampf für ſich geſtalten, bis Rößling wieder eintritt. Eine ſichere Sache läßt Striebinger aus, dann verſchießt Gottfried freiſtehend und unbedrängt. Die beiden Halbſtürmer der Heidelberger übertreifen ſich im Auslaſſen guter Gelegenheiten zum Erfolg, beſonders Helwert vergibt unzählige Sachen, ſo kurz vor Schluß einen Ball. den man ſchon am Tor ſah, ſo daß Rürnberger Güſte beim VyR Mannheim Ein Freundſchaftsſpiel gegen AS2 Rürnberg, das unentſchieden verlief BiR Mannheim— AS Nürnberg 11(:0) Die ausgezeichneten Erfolge, die Vf R zur Einleitung wie auch zum laufenden Abſchluß des Sommers in einer ganzen Serie von Privatſpielen mit zum großen Teil ſehr jungen Kräften Herzeichnen konnte, ließen am Sams⸗ tagabend hinter den Brauereien die Erwartungen gegen den ſehr ſpielſtarken ASV Nürnberg ziemlich hoch gehen, da der Altmeiſter mit einer Aufſtellung auf⸗ zuwarten ſuchte, die nicht weit von der definitiven For⸗ mation für die Verbandsſpiele entfernt ſein mag. Um alle müßigen Gerüchte zum Verſtummen zu bringen, war es gut, daß Kamenzin wie Langenbein auf dem Plan er⸗ ſchienen und ſo das Zeichen für den Schluß der Debatte der Gerüchtemacher gaben. Man kann auch ruhig ſagen, daß es für das Geſamtintereſſe des Mannheimer Fußball am beſten iſt, wenn die Kräfte der Vereine auf normaler Baſis erhalten bleiben. Das Spiel ſelbſt zeigte allerdings, daß VfR gegen einen ſo aufopfernd dämpfenden und intenſiv in die Sache gehenden Gegner wie den Nürnberger AS einen weit ſchwereren Stand hatte, als man für eine Platzelf erwartete. Jedenfalls kaun die Gaſtmannſchaft mit dem Ergebnis zufriedener ſein als die Heimiſchen, denen es noch an einer intakten, Furchſchlags⸗ und ſchußfertigen Angriffsreihe mangelt. Wenigſtens hinterließ das jüngſte Spiel dieſen Eindruck. Rößling dürfte für die Pflichtſpiele eben doch nicht reichen. und Langenbein ſcheint noch durch ſein Studium belaſtet. Man ſah in ſchon elaſtiſcher wenn er auch mit einzelnen Schüſſen Pech hatte. Der linke Geſamtflügel zeiate auch nicht den früheren raſanten Gang und Schuß und blieb es einzig Spindler vorbehalten. die drohende erſte Riederlage ſeit Monaten auf heimiſchem Boden fern⸗ alten. Allerdings haben Käuferreihe Kamenzin!) und ntermannſchaft ihr weſentliches Teil dazu beigetragen. 9 Vor allem Schneider 2 im Tor, der ſich ſeit ſeinem Erſcheinen als durchaus zuverläſſia erwies. Er hatte wirkliche Großmomente. Aber auch der Neuzugang Conrad als rechter Verteidiger iſt ein ſtarker Gewinn. Sicher im beiderſeitigen Abſchlag der zugleich guf Aufbau bedacht iſt. Der Ball findet meiſt den richtigen Manm. Immer ein Zeichen reifen, beſonnenen Verteidigerſpiels. Wird Lutz noch für den Sturm frei, und nimmt ſich die Mannſchaft den Geiſt des ſamstäglichen Gegners zum Vor⸗ bild, ſollte die einſt ſo gefürchtete Schlagkraft des Alt⸗ meiſters wieder zu vollem Leben erwachen. ASB Nürubera bat ſeine alten bekannten Größen(Scherm uſw.) anſchei⸗ nend abgebaut und eine ſehr ſchnelle, nur im Zuſpiel zeit⸗ weiſe noch überhaſtete Mannſchaft auf die Beine gebracht, die einem alle Achtung abnötigt. Außerordentlich energiſch und zielbewußt im Decken und Angreifen. Leider findet das Schußvermögen nicht die rechte Ergänzung zum Feld⸗ ſpiel, das im Ganzen betrachtet doch etwas beſſer als das des VfR war. freigeſchoſſenes, ſondern ein— wenn auch auter— Korf⸗ ball war. Hervorzuheben der Torwart Haas 1, Mittel⸗ läufer Wiesner, Haas 2 Sturmmitte und Links⸗ außen Fiſcher. Die erſte Hälfte verläuft unter Verſagen beider Sturm⸗ reihen torlos. Nach der Pauſe holt Nürnberg nach einem Lattenſchuß Fiſchers mit Kopfball des Mittelſtürmers Haas 2 die Führung. Nun ſetzt auch VfR endlich mehr Druck und ſchließlich gelingt Spindler mit prächtigem Fernſchuß der Ansgleich,:1. Trotz aufkommender Ueber⸗ legenheit des VfR bleibt es unter mißglückten Schüſſen Langenbeins bei dieſem Stand. Höhn ⸗os hatte als Spielleiter keine leichte Aufgabe, amtierte aber vor rund 1500 Zuſchauern ſicher und 8 Bezeichnend iſt, daß das einzige Tor kein ſelbſt das Ehrentor verſagt blieb. Damit endete das Tref⸗ fen, das von Kirchgeßner(ßHeidelbera) ausgezeichnet geleitet wurde. Werbeſpiel in Schwetzingen Bezirksliga Oſt ſchläat Weſt:3 Kämpferiſchen ſportlichen Geiſt und volle Hingabe at⸗ mete das zugunſten der Jugendpflege in Schwetzingen zum Austrag gelangende Spiel der Bezirks klaſſe⸗ Mannſchaften von Unterbaden Weſt gegen O ſt. Vor etwa 700 Beſuchern lieferten die Mannſchaften mitunter ein großartiges Spiel, in dem die Mannen von Oſt, auf deren Ehrenſchild einige Niederlagen durch den kleinen Gegner zu finden ſind, alle Kräfte einſetzten, um gegen den bisher glücklicheren Rivalen auch einmal zum Siege kommen zu können. Ihren Bemühungen blieb denn auch ein verdienter, wenn auch reichlich glücklicher Lohn nicht vorenthalten, denn obwohl Weſt alle Regiſter zog und ſich mit großem Fleiß zu behaupten verſuchte, mußte es ſich dͤoch von Oſt, das die beſſere Tagesform zu ver⸗ zeichnem hatte, knapp geſchlagen geben. Bereits nach zwei Minuten ſaß der erſte Treffer im Tor der blauen Partei von Oſt, obwohl gerade ſie höchſt imponierend angefongen hatte. Ein Mißverſtändnis der geſamten Tordeckung bei einer Rechtsflanke ließ Zeh (Ilvesheim) an den Ball und zum erſolgreichen Schuß kommen. Mit unerhörtem Tatendrang drückten die hin⸗ teren Reihen von Oſt ihren Sturm nach vorn, aber erſt in der 22. Minute war der ausgleichende Treffer durch Haas zu buchen, nachdem vorher manche Tormöglichkeit im Ueber⸗ eifer bergeben worden war. Nach todelloſem Zuſpiel von Oechsle kam aber in der 35. Minute Bechtel ſamos zum Schuß und unhaltbar ſaß ſeine Bombe zum erneuten Führungstreffer für Weſt im Netz. Die Freude hatte aber nur kurze Dauer, denn Mittelſtürmer Zimmerer(Eppel⸗ heim) konnte den Verteidiger Näck überlaufen und an dem herausſtürzenden Hollerbach vorbei zum:2 einſenden. Mit flachen Bällen beherrſchte Weſt nach Wiederbeginn vorerſt leicht das Feld, und nach etwa 10 Minuten ſaß der 8. Erfolg im Kaſten von Oſt. Zeh hatte Oechsle mit einer Steilvorlage„nach Maß“ fein bedient, ſo daß letzterer prachtvoll einſchießen konnte. Den knappen Vorſprung des Gegners vermochte aber Oſt wiederum, als Böhm in be⸗ drängter Poſition ſauber eingeſchoſſen hatte, aufholen. Im Endkampf gab es dann einen harten Elfmeter, den Haas für die Oſtpartei zum vierten und Siegestrefſer verwandelte. Trotzdem Unterbaden⸗Weſt eine aus 5 Vereinen gebildete Mannſchaft zur Stelle hatte, war das Zuſammen⸗ arbeiten der einzelnen Mannſchaftsreihen. nachdem der Kontakt untereinander erſt gefunden war recht zufrieden⸗ ſtellend. Im Sturm landeten die Bechtel, Oechsle, Zeh, Rasmus 1 und 2 ſaubere und gefährliche Angriffe und in der Läuferreihe gefielen die eingeführten Läuferkanonen Solòͤmer, Greiner, Brümmer durch wirkſame Zerſtörung und beachtenswerten Aufbau. Kleinere Mängel gab es in der Verteidigung Ehret— Näck, die beide ihre volle Form moch nicht gefunden haben. Hollerbach im Tor war aber bereits auf alter Höhe und hielt glänzend. Die Vertretuna von Oſt war ſehr gut auf⸗ geſtellt und wußte durchaus zu gefallen. Sehr vorteil⸗ haft und ausdauernd hat ſich vor allen Dingen die ge⸗ ſamte Hintermannſchaft geſchlagen. Benkler hütete ſein Tor ausgezeichnet und hielt ſchwere Brocken. Gaa und Fiſcher bildeten ein ſchlagfertiges Verteidigerpaar und die Läuferreihe Rühle, Sroll und Magin war wiederholt feldbeherrſchend, ſo daß der Sturm, in dem Böhm, Haas und Müller überragten, faſt durchweg mächtig angekurbelt blieb, aber dennoch in allzu ſtürmiſchem Dräncen viel vergab. Die Schiedsrichterleiſtung von Naßner⸗Schwetzingen war nicht ganz fehlerfrei. 8 Verbunden war das Ganze mit eirnem Leichtathletik⸗ Vereinskampf des TV46 Mannheim gegen die Trainingsgemeinſchaft Schwekingen. den letztere mit 60:63 Punkten am Vormittaa für ſich entſchied, Kreisliga ſiegt in Neckarhauſen Bezirksklaſſe— Kreisklaſſe:3 Auf dem Gelände der„Viktoria“ Neckarhaarſen ſtanden ſich eine Auswahlmannſchaft der der Bezörks⸗ klaſſſe Unterbaden⸗Weſt und die der Kreis⸗ klaſſe gegenüber, um ſich einen ſpannenden und über⸗ raſchungsreichen Kampf zu liefern. Von einer Ueber⸗ legenheit der klaſſenhöheren Mannſchaft war nur perioden⸗ weiſe etwas zu ſehen, ſonſt machte ſie einen etwas müden Eindruck. Dagegen ſpielte die Elf der Kreisklaſſe—— eifrig und ideenreich und verſtand in guter Einſatz⸗ bereitſchaft das Spiel ſiegreich zu Ende zu führen. Die Anfangsminuten gehörten zwar ganz der Bezirks⸗ klaſſe und ſchon in der 6. Minute konnte man durch Hewp⸗ Edingen in Führung gehen, aber ſpäter kam die Kreis⸗ klaſſe zu ganz gefährlichen Aktionen, denen der Erfolg nicht verſagt blieb. Bis zur Pauſe hag dieſelbe durch zwer prächtige Tore von Grabenauer⸗Neckarhauſen und Fuchs⸗ Seckenheim mit:1 in Führung. Auch nach der Pauſe zeigte der Angriff der Kreisligiſten die beſſere Geſchloſſenheit und größere Schußfertigkeit. Erſt nachdem Seitz⸗Seckenheim im Anſchluß an einen Strafſtoß auf:3 erhöht hatte, kam auch die Bezirksliga zum Zuge, und es gelang ihr, durch Schmitt⸗Heddesheim auf:3 heranzukommen. Wohl verſuchte nach einer lan⸗ gen, gleichwertigen Felöſpielperiode die Elf der Bezirks⸗ klaſſe im Enoͤſpurt dͤen Ausgleich zu erzwingen, aber die Hintermannſchaft des Gegners ließ keinen weiteren Er⸗ folg zu. Die Kreisklaſſe war äußerſt tatenluſtig aufgelegt und in ihrer aufopfernden Spielweiſe jederzeit ſehr gefährlich. Im Tor ſtand Müller⸗Ladenburg, der prächtig hielt, und die Verteidigung Volz⸗Seckenheim und Stahl⸗Neckarhauſen wehrte ſich mit großem Erfobg. Die Läuferreihe überbot an Eifer die Leiſtung der gegneriſchen Linie, und der Sturm griff ſchnell und entſchloſſen an und war bei jeder Gelegenheit ſchneller und gefährllicher wie der Gegner. Die Mannſchaft der Bezirksklaſſe verzeichnete ihrem Gegner gegenüber weder in kämpferiſcher noch in tech⸗ niſcher Hinſicht ein merkliches Uebergewicht. Der Sturm ſpielte oft ohne Ueberſicht und konnte in der Geſamtlei⸗ ſtung nicht recht befriedigen. Die Läuferreihe entfaltete in Deckung und Aufbau eine erſprießliche 3 in det Verteidigung wurden Hennestag ünd Sauer mi dem entſchloſſenen gegneriſchen Angriff nicht recht kertig. Torwart Gallei tat ſein möglichſtes und war oft von Glück begünſtigt. Das Spiel ſtand unter der Leidung von Sbrein⸗Sandhofen. Trefjen in Sandhojen Syg Sanohofen ſchlägt Phönie Ludwigshaſen Wenn in Sandhofen die Tage des Kirchweihfeſtes ge⸗ ſeiert werden, dann hat von jeher auch der Fußballſport das Wort und gerne erinnert man ſich in dieſem Zuſammen⸗ hang der Tage, als noch die Nachbarn, Sp Waldhof und VfR Mannheim,„Kerwegäſte“ der Spg Sandhofen wa⸗ ren. Doch hat man ſtets einen immerhin beachtlichen Geg⸗ ner gefunden. So auch heuer mit der Verpflichtung des F C Phönix Ludwigshafen, dem die Sandhöfer in früheren Jahren ſchon gar manchen harten Strauß liefer⸗ ten. Für Sandhofen bedeutete dieſes Spiel nichts mehr und nichts weniger als eine Generalprobe für das erſte Verbandstreffen, welches in knapp zwei Wochen ſtei⸗ gen wird, und man darf wohl ſagen, daß dieſe General⸗ probe im großen und ganzen nicht ſchlecht ausfiel. Zwor vermißte man noch ſtark das notwendige Zuſammengehörig⸗ keitsgefühl, immerhin bemerkte man doch eine Fülle guter techniſcher Einzelleiſtungen, die zumindeſt genau ſo notwendig ſind, wie die vorerwähnte Eigenſchaft, mit deren ſelbſt⸗ bewußter Aufnohme man beſonders tüchtig beſchäftigt iſt. Zweifellos haben die Sandhöfer ein tüchtiges Kämpfer⸗ material beiſammen(das beweiſt die errungene Bezirks⸗ meiſterſchaft) und wenn erſt der letzte Schliff vollzogen iſt, dann dürfte auch in der Gauklaſſe nichts unmöalich ſein. Beſchäftigen wir uns nach dieſer kurzen Abſchweifung wieder mit dieſem Spiel gegen Phönix Ludwigshafen, ſo ſei geſagt, daß ſich beide Mannſchaften ein überaus flottes Treffen lieferten. Hüben wie drüben kam man ganz gut auf Touren, und eine Serie intereſſanter Spielaktionen gab dem Ganzen einen beſonderen Reiz. Sandhofen ſcheint wie geſagt fürs erſte vecht gut vorbereitet für die Saiſon zu ſein. Die Verteidigung braucht noch einigen Ausbau und Läuferreihe ſowie Sturm müſſen noch ge⸗ ſchloſſener werden, um wieder die Gefährlichkeit von einſt zu erlangen. Phönix Ludwigshafen entpuppt ſich erneut als die Mannſchaft, die auch in kommender Saiſon ernſt genommen ſein will. Die Elf ſpielbe mit Schwung und èie veichlichen Erſatzleute machten ſich kaum bemerkbar. „Alle Mann an Bord!“ heißt bei Phönix die Parole und wo ſo ein ausgeprägter Kampfeseifer zuhauſe iſt, da müſſen auch Erfolge kommen. Das Spiel ſelbſt war flott und wirkte nie einſeitig, Hagegen ſtellenweiſe etwas hart. Den einzigen Treffer erzielte Sandhofen durch Aſſiſtenz des Phönixverteidigers Neumüller, der in der 60. Minute ein Eigenror fabrizierte. Vogel ließ ſpäter ein mögliches zweites Tor(Elfmeter) für Sandhofen aus. Dem Treffen wohnten 600—800 Zu⸗ ſchauer bei und konnte man mit der Spielleitung von Penig⸗Waldhof einig gehen. Raofernfahrt Berlin-Warſchau vom 8. bis 13. September Wegen der Dreiländerfahrt Berlin—Antwerpen—Paris mußte der deutſch⸗polniſche Länderkampf Berlin—Warſchau gegenüber dem urſprünglich geplanten Termin vorverlegt werden. Er findet nun vom 8. bis 13. September ſtatt und ſieht folgende Etappen mit einer Geſamtlänge von 870 Km. vor: Berlin— Stettin, Stettin— Schneidemühl, Schneide⸗ mühl— Poſen, Poſen— Kaliſch, Kaliſch— Lodz, Lodz— Warſchau. Im Gegenſatz zu den Vorjahren wird die Fahrt diesmal ohne Ruhetage durchgeführt, wodurch ſich die An⸗ forderungen an die Teilnehmer natürlich erheblich ſteigern. Jede Mannſchaft beſteht aus zwölf Fahrern. Für die Er⸗ rechnung des Länder⸗Ergebniſſes werden jeweils in den Etappen die Fahrzeiten der vier beſten Fahrer jeder Nation zuſammengeſtellt. Die kürzeſte Zeit iſt maßgebend für den Eiappen⸗ und Endſieg. Auch in der Einzelwertung iſt die Zeitrechnung entſcheidend. Die Fernfahrt Berlin—Warſchau wurde 1934 und 1935 von dem Chemnitzer Herbert Hauswald gewonnen und ſah auch in der Mannſchaftswertung jedesmal Deutſchland ſieg⸗ reich. Da der vom Polniſchen Radfahrer⸗Verband geſtiftete Herausforderungspreis nach zweimaligem Sieg endͤgültig in deutſchen Beſitz überging, hat der Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten einen neuen Herausforderungspreis geſtiftet mit der Beſtimmung, daß er zweimal hintereinan⸗ der oder dͤreimal außer der Reihe gewonnen werden muß, um endgültig in den Beſitz des erfolgreichen Landesver⸗ bandes überzugehen. Der Jüngſte war ein Sechsjähriger Erſt citzt erfährt man Näheres für die große Rad⸗ Wanderfahrt die aus allen Teilen Europas zu den Olym⸗ piſchen Spielen veranſtaltet worden iſt. C. hat eine Be⸗ teiligung von rund 3000 Teilnehmern gefunden, von denen 2800 mit der Olympia⸗Plakette für gute Leiſtungen aus⸗ gezeich-et werden konnten. Neben 2300 Deutſchen waren 500 Ausländer daruntex. Der weitaus größte Teil der Radler hat nur die vorgeſchriebene Strecke von mindeſtens 120 Km. zurückgelegt es waren aber auch Teilnehmer da⸗ bei, die—9000 Km. fuhren. es wurden Tagesleiſtungen bis zu 300 Km. regiſtriert. Viele in⸗ und ausländiſche Radler haben anſchließend an die Olympiſchen Spiele eine Ferien⸗Wanderfahrt durch Deutſchland angetreten. Be⸗ ſonders erfreulich war die ſtarke Beteiligung der Jugend an der Wanderfahrt nach Berlin. Der jüngſte Teilnehmer iſt ein ſechsjähriger Junge aus Straßburg geweſen, der in Begleitung ſeiner Eltern 720 Km. zurücklegte. Dieſer kleinſte Olympia⸗Radler fuhr die Strecke auf einer eigens für ihn gebauten Rennmaſchine mit Gangſchaltung. Leichtathletinnen im Kampf um Europatitel Für die Europameiſterſchaften für Frauen in der Leicht⸗ athletik, die 1938 erſtmalig zur Durchführung kommen und die durch Beſchluß des Internationalen Leichtathletik⸗Ver⸗ bandes nach Wien in Anerkennung der von Oeſterreich im Frauenſport bisher geleiſteten Verdienſte vergeben wur⸗ den, liegt ſchon ein Entwurf für die ungefähr Art der Durchführung vor. In Erweiterung der beiden Olympi⸗ ſchen Spielen durchgeführten ſechs Wettbewerbe werden die Europameiſterſchaften neun Konkurrenzen umfaſſen, näm⸗ lich 100⸗m⸗, 200⸗m⸗Lauf, 80⸗m⸗Hürdenlauf, Hochſprung, Weitſprung, Kugelſtoßen, Diskuswerfen, Speerwerfen und eine 4 mal 100⸗Meter, Staffel. Vorausſichtlicher Termin iſt der 10. und 11. September 1988, Austragungsort das Wie⸗ ner Stadion. Zu jedem Wettkampf ſollen von jedem Land drei Vertreterinnen zugelaſſen werden. Man rechnet mit einer Beteiligung von etwa 15 Nationen. Die Siegerin jedes Wettbewerbs erhält den Titel Europameiſterin ſowie eine goldene Medaille, die Zweite eine ſilberne, die Dritte eine bronzene Medaille. Sämtliche Teilnehmerinnen ſollen Erinnerungs⸗Plaketten bekommen. Als Rahmen zu die⸗ ſer großen Veranſtaltung ſind Maſſenvorführungen von Turnerinnen ſowie Volkstänze geplant. Oeſterreich wird nun der Europakommiſſion des Internationalen Leicht⸗ athletik⸗Verbandes die entſprechenden Vorſchläge und alle Anſtrengungen machen, daß Wien zum Schauplatz einer der größten Veranſtaltungen des internationalen Frauenſports wird, nachdem die früheren Frauen⸗Weltſpiele abgeſagt worden ſind. Olympiaboxer Berechet 7 Tief erſchüttert vernehmen die Sportkameraden aus aller Welt die Nachricht vom Ableben des Federgewichts⸗ boxers Nicola Berechet, der als Mitglied der rumäni⸗ ſchen Olympiamannſchaft nach Berlin gekommen war. In der Reichshauptſtadt mußte ſich Berechet wegen Furunku⸗ loſe in Behandlung geben. Es trat aber noch eine Blut⸗ vergiftung hinzu und die Kunſt der Aerzte konnte trotz aller Bemühungen das junge Menſchenleben nicht mehr er⸗ halten. v mrib 4 — Nene Maunheimer Zeitung“ Morgen⸗Ansgade 9. Serte Nummer genkel und Marielouiſt Sorn ſiegreich Internationales Tennisturnier in Baden-Baden beendet So wandte ſich nach:7,:2,:5,:6,:5 das Blatt zu⸗ 0 Glanzvoller Auftakt in Ifezheim „Wahnfried“ überlegener Sieger im Fürſtenbergrennen vor dem Staliener Huangelen und Periander DWntag, 24. Auguſt 1986. * (Eigener Drahtbericht der NM3) Der erſte Tag der Baden⸗Badener Internatio⸗ nalen Rennwoche brachte dem Rennklub einen ge⸗ waltigen äußeren und ſportlichen Erfolg. Daß alle, die ihren Aufenthalt zur Zeit in Baden⸗Baden haben, die Ge⸗ legenheit benutzten, dem Eröffnungstag beizuwohnen, war ja faſt eine Selbſtverſtändlichkeit. Internationale Kämpfe 2. Eberſtein⸗Ausgleich. 3300, 1600 Meter: 1. Metter⸗ nich(Held); 2. Infant(Vinzenz); 8. Atlas(Grabſch), Fer⸗ ner: Graf Schleiden und Marland. Richterſpruch: 1, 4, 3 Längen. Zeit:45 Minuten. Toto: 26:10; Platz: 18, 24:10. Einlaufswette 132:10. 3. Internationales Fliegerrennen. Ehrenpreis und 4 Meter. 1. Chilone(Caprioli); 2. Gra⸗ Henkel gewinnt den Preis des Jührers (Eigener Bericht der NM3) Man kann nicht behaupten, daß der Schlußtag des großen Einladungsturniers vom Wetter begünſtigt war. Im Gegenteil: es regnete geſtern vom frühen Morgen bis gunſten des Deutſchen, der ſchließlich von:5 aus Satz und:5 für ſich entſchied. Kein Wunder, wenn Sieger und Beſiegter mit reichem Beiſall überſchüttet wurden. Weſentlich harmloſer und ſchwächer in Spielauſbau und Spieldurchführung war die Endrunde im Dameneinzel. Zwar fehlte auch hier die Spannung nicht, weil ſich Frr⸗ Roſt und Frl. Horn bis zum Umfallen in einem Spiel, mit Klaſſepferden am Start haben eben in jedem Sporttianus(Göbel); 3. Jupiter(Raſtenberger). Ferner lieſen i 8 9 5— 9 857— 458 icherkoruch, 7 Längen, Acer S— das mehr 9— 5 Stunden 5 Aber 9 S An⸗ opf, 2 Längen. Zeit: in. 17 Sek. Toto: 91:10; Pl.: 1 utal rei das Grundlinienduell war doch ſtreckenweiſe re ein⸗ Durteldtie mer di, Seeen enen, breinench de tönig, da keine Spielerin etwas riskierte. Man hatte hänger. So waren am Sonntag auf der ſchönen Bahn im Oostal die Tribünen und Stehplätze bis auf das Letzte ge⸗ füllt. Das Ganze war überſtrahlt von lachendem Sonnen⸗ ſchein und einem wolkenloſen Himmel und geſtattete der Damenwelt, erleſene Eleganz zu zeigen. Dieſer Renntag zeigte nach den ſtarken Regenfällen des Samstags die Rennbahn und ihre ſchöne Umgebung in be⸗ ſonders friſchem Grün. Das Geläufe fing bereits ſtellen⸗ weiſe an tief zu werden. Die ſportlichen Vorgänge waren von Anfang an bis zum Ende äußerſt ſpannend und reizvoll. Die Begeiſterung des Publikums ſtieg durch ſchöne Rennen und ſcharfe Endkämpfe bald bis auf den Siedepunkt, und die Stimmung war derart, daß eine Steigerung kaum mehr möglich war. Das Hauptintereſſe konzentrierte ſich vor allem auf das Fürſten berg⸗Rennen, und die allgemeine Spannung löſte ſich erſt, als die fünf Bewerber, an der Spitze Item, das Geläufe zur Parade betraten. Den beſten Eindruck machte zweifellos der Mülhensſche„Wahn⸗ fried“, doch wußten auch Periander und der Italiener Huanguelen für ſich einzunehmen und fanden ſchnell ihre Anhänger. Als Favorit ſtartete ſchließlich aber doch Wahnfried. „Nach dem Aufkantern nahmen am Start, der vox den Tribünen des erſten und zweiten Platzes war, die Pferde wie folgt Auſſtellung von innen nach außen: Periander, Item, Idomeneus, Wahnfried, Huanguelen. Mit Ibome⸗ neus an der Spitze vor Item, Periander, Wahnfried und Huanguelen wurde das Feld auf die Reiſe geſchickt. Zu Beginn der Gegenſeite übernahm Item die Führung vor Huanguelen, Periander und Wahnfried. Ausgangs der Gegenſeite hatte ſich Periander nach vorn gearbeitet und zog nach und nach mit mehreren Längen davon. Der Wein⸗ berger kam mit klarer Führung in die Gerade und ſchien zu gewinnen. Er brach aber nach Erreichung des Ein⸗ laufs nach außen weg. Hier hielt der Reiter von Wahnfried den Angenblick für gekommen. Blitzſchnell ging er an dem Itoliener Huanguelen vorbei und paſſierte Mitte der Geraden auch den Weinberger Perionder. Unter lautem Jubel paſſierte der Mülhensſche Hengſt mit zwei Längen vor Huanguelen und dem abge⸗ ſchlagenen Periander als überlegener Sieger das Ziel und beſtätigte ſeinen Hoppegartener Sieg aufs neue. Mit die⸗ ſem Sieg iſt nun Wahnfried an die zweite Stelle der er⸗ folgreichſten Pferde der Saiſon 1936 gerückt. Während die diesjährige Derbyſiegerin Nereite die Saiſon mit fünf gewonnenen Rennen und 136 000„ ab⸗ geſchloſſen hat, folgt als nächſtes Pferd Wahnfried mit einer Gewinnſumme von faſt 60 000 4. Sturmvogel, der wohl für dieſe Saiſon nicht mehr in Frage kommt— er iſt leider zum Feiern gezwungen—, brachte es auf 44 500. Erſt donn folgt Periander mit ſeinem heutigen dritten Platz mit einer Geſamtſumme von 33 320 l. Den Rennverlauf der anderen ſechs Rennen bringen wir in unſerer Montag⸗Abendausgabe. Die Ergebniſſe:— 5 Preis—50 e 00 765 1933:— 5 N 8 v. Prunus, 53 Kilo(M. in entſcheidenden Stellungsvorteil. Friedemann gab auf. 5 8 Fit 957 2. is(Grabſ 7 8. ie⸗ Sch⸗ 2 fen. 3 8 51 7 1 1 1 —— Bolkes(lnten). 2 e Seerc. 1994:— Opels Ehrenpreis v. Prunus, 55 Kg.(K. Auch am vierten Brett gab es eine gute Heutſche Beginn des Internationalen Reitturniers Richterſpruch: Kopf,, 14 Längen. Zeit 1230 Minuten. Narr), 5 lieſen. 4 3— Rellſtab—— 5 S 5 Am Samstag begann das 12. Internationale Toko: 102 107 Platz. 27, 18.10. 103653, Rich, Honiels Conteſſing v, Olegnder, 5h5 Kilo, Kaen Sarffiſch une 80 EAutberg, Heinike— Bchler⸗Reitturnier in Aachen, zu dem nicht weniger als Einlaufswette von Fidalgo und Marquis 208:10. D ee ſe 1⏑f* TSune girtos, Ouer durch die Städteſpiel in der Goloͤſtadt Pforzheim— Karlsruhe:4(:2) Die ſehr gut zuſammenſpielende Pforgheimer Städteelf kam am Sonntag in der Goldſtadt zu einem verdienten hohen:4(:2) Erfolg über eine Stadtvertre⸗ tung von Korlsruhe. Die Pforzheimer Mannſchaft wies in dem vor zahlreicher Zuſchauermenge durchgeführterr Treffen keinen Verſager auf, alles klappte. und der Sturm zeigte ſich in guter Schußloune. Die Fünferreihe wurde von dem Brötzinger Dettling gut geführt und außerdem erwies ſich die linke Seite mit Knobloch und Klettich als ſehr gut und durchſchlagskräftig. Fiſcher und Müller er⸗ freuten ſich dagegen einer ſehr guten Bewachung. In der Läuferreihe war Heinz der beſte Mann und vom Schluß⸗ trio ſind Nonnenmacher und Zimmermann zu erwähnen, ohne daß aber Rau abfiel. Die Karlsruher hatten eben⸗ falls in der Hintermannſchaft ihre ſtärkſte Wafſe. Sturm konnten Häfele und Heiſer ſowie der erſt halblinks und dann linksaußen ſpielende Oppenheimer gefallen, wäh⸗ rend der Küler Helm in der Deckung die beſte Stütze war. Schiedsrichter Wacker(Niefern) leitete korrekt. Pforzheim ging durch Klettich in Führung, Karlsruhe glich aber ſchon in der 7. Minute durch Oppenheimer aus, bis dann Knob⸗ loch in der 18. Minute den Einheimiſchen wieder die 211⸗ Führung brachte. Fiſcher erhöhte auf 3u, Häfele kam aber wieder guf:3 heran. Nach dem Wechſel waren es Klettich und Dettling, die für Pforzheim auſ:2 verbeſſer⸗ ten, ein Hurch Holziegel verwandelter Handelfmeter brachte den Gäſten das dritte Tor, Dettling erzielte:3, Häfele das vierte Tor der Karlsruher und Dettling ſtellte ſchließ⸗ lich durch Kopfball den Schlußſtand von 74 her. Generalprobe bei der Bezirksliga F6 0s Mannheim— 1914 Oppau:2(:1) Der Fé os Mannheim, der ſeine neue Platz⸗ anlage bei der Schäferwieſe bereits vor einigen Wochen inoffiziell ihrer Beſtimmung übergab, iſt noch einmal auf den Platz des Vf Neckarau beim Waldweg zurück⸗ gekehrt, um ſeine wenigen Uebungsſpiele vor Beginn der Verbondsſpielzeit dort auszutragen. Der neue Platz ſoll vorläufig noch möglichſt geſchont werden, damit der friſch eingeſäte Spielgrund ſich bald zu einem ſatten grünen Rafen entwickeln kann. Bis zu Beginn der Verbandsſpiel⸗ zeit hofft man ſoweit zu ſein, daß das Gelände auch offi⸗ ziell benutzt werden kann und dann wird Mannheim um eine ideale Sportſtätte reicher ſein. Mit dieſem Wochenendſpiel am Samstagabend hat der FEos Mannheim noch einmal Heerſchau gehalten über ſein Spielermaterial und wenn die Elf auch nicht auf volle Fahrt kommen konnte, ſo ſah man oͤoch manche brauchbore Leiſtung, hauptſächlich bei den Nachwuchskräf⸗ ten. Vergeſſen wir bei allem nicht, daß wir eben erſt die Sommerpauſe hinter uns brachten und daß die erſten Spiele gewöhnlich ſtets im Zeichen des Ausprobierens ſtehen. Indeß, die Zeit drängt, und ſicherlich wird ſchon die nächſte Probe der 08er einen nachholtigeren Eindruck hinterlaſſen. Ausbaubedürftig ſcheint ſür den Moment noch der Angriff zu ſein, wo es ſchon noch etwas dauern dürfte, bis man eine einheitliche Linie haben wird. Das Moterial im Sturm iſt obſolut nicht ſchwach und wenn erſt einmal alle den Schneid und die Lebendigkeit des kleinen Wetterauers haben, dann ͤürfte es diesbezüglich ſchon klappen. Eine Stabiliſierung braucht nicht zuletzt auch die Läuferreihe, wo Mittelmann Adelhelm noch eini⸗ ges braucht, um dieſen Platz ſchon auszufüllen. Die Deckung— offenbar überlaſtet durch einige klore Ausfälle der Läuferreihe— ſpielte in der Beſetzung Eggerter— Engſter recht aufmerkſam, wenn auch nicht ganz fehlerfrei. Erſatztorwart Stahl hielt ſich gut. Die Leute aus dem Vorderpfalzkreis entpuppten ſich als eine äußerſt flinke und energiſche Mannſchaft, in der man mit Haber(früher Waldhof) und Fürſt(früher VſR Mannheim) zwei alte Bekannte mitgebracht hatte. Aus⸗ gezeichnet arbeitete in erſter Linie der Torwart, der indeß 14, 13:10. Einlaufswette 64:10. 4. Fürſtenbergrennen. Ehrenpreis und 21000 /, 2100 Mtr. 1. P. Mühlems Wahnfried(Raſtenberger): 2. Huan⸗ auelen(Caprioli); 3. Periander(Held); 4. Item(Zuber); 5. Idomeneus. Richterſpruch: 2, 26. 4 Längen. Zeit: 2 Minuten 18 Sek. Toto: 20:10; Platz: 14, 16:10. Ein⸗ laufswette 64:10. 5. Ulrich von Oertzen⸗Ausgleich. 4500“. 1800 Meter. 1. P. Mühlens Marienfels(Raſtenberger); 2. Poets Faney (Binzenz); 3. Auſonius(Held); 4. Waffenſchmied(Göbel). Ferner liefen: Amaranto, Prinzregent. Fabricio, Floria, Pommernherzog Gars Pierre, Narhalla und Angreifer. Richterſpruch: 74, Kopf, Kopf, 7 Länge. Zeit 1 Min., 49 Sek. Toto: 42:10; Platz: 16. 15, A, 42:10. Einlaufs⸗ wette 188:10. 6. Preis vom alten Schloß. 2000 /, 2100 Meter. 1. H. C. Bodmers„Na—Na“(Wiebeld): 2. Royal Pantalion (Braun); 3. Amaranto(Belz). Ferner liefen: Ambre en Toc, Kanzliſt, Rolanda, Spata, Wulfhild. Richterſpruch: 1. Kopf, Kopf, 1. Zeit: 2 Min. 22 Sek. Toto: 213:10; Platz: 42, 52, 57:10. Einlaufswette: 1128:10. 7. Badener Ausgleichs⸗Jagdrennen. Ehrenpreis und 5450 /, Ausgleich 2. 4000 Meter. 1. F, J. Schrecks Stora (Wortmann); 2. Coſa(Eperjeſſy); 3. Walthari(Wolf). Ferner lieſen Laus, Kriegsflamme. Steinbruch, Agnus, Salur, Fahrewohl(ausgebrochen). Richterſpruch: 2 1, 5, 1 Länge. Zeit: 5 Min. 12 Sek. Toto: 131:10: Platz: 20, 18, 19:10. Einlausſwette 996:10. Wer gewann bisher das Fürſtenbergrennen? Liſte der Sieger ſeit dem Jahre 1921 Entfernung 2100 Meter(für gjährige Hengſte und Stuten). 1021: R. Haniels Chryſolith v. Turmfalke, 52,5 Kg.(G. Janek), 5 liefen. Hauptgeſtüt Graditzs Alpenroſe v. Nuage, 55,5 Kg. (G. Janek), 4 liefen. A. u. E. v. Weinbergs Ganelon v. Pergoleſe, 58 Kg. (O. Schmidt), 3 lieſen. Signor F. Teſios Roſalba 52,5 Kg.(W. Bright), 9 lieſen. S. Alfr. v. Oppenheims Weißdorn v. Prunus, 58 Kg. (L. Varga), 12 liefen. Graf A. Sigrays Naplopp v. Pazman, Gutai), 5 lieſen. S. Alfr. v. Oppenheims Oleander v. Prunus, 53 Kg. (L. Varga), 4 liefen. Cte de la Cimeras Caſtel Sardo v. Verwooo, 55,5 Kg.(E. Grabſch), 6 lieſen. Geſtüt Weils Tantris v. Pergoleſe, 55 Kg.(M. Schmiodt), 8 lieſen. S. Alfr. v. Oppenheims Alba v. Wallenſtein, 58 Kg. (Nunro), 5 liefen. 8 S. Alfr. v. Oppenheims Wolkenflug v. Wallenſtein, 52 Kg.(E. Grabſch), 7 liefen. Hptm. Heſſes Oſtermädel v. Gulliver, 51,5 Kg.(E. Pretzner), 6 liefen. 1022: 1923: 1924: 192⁵: 1926: 1927: 192²8: 1929: 1930: 1031: 1992: Corriera v. Lemberg, 7 1ebmiſch), 6 Heſen. NE Schrats Fußballſelder von ſeinen beiden Vorderleuten recht annehmbar unter⸗ ſtützt wurde. Die Läuferreihe war längſt nicht ſo ſicher und insbeſondere der gute Haber's Peter kam über merk⸗ liche Schwächen nicht hinweg. Der Angriff entpuppte ſich namentlich in der zweiten Hälfte als geführlich und wurde von Fürſt recht gut geleitet. Dem Spiel, das übrigens im Rahmen der Einer⸗Pokal⸗ runde ſtieg, wohnten etwa 200—300 Zuſchauer bei. Mer⸗ kel⸗Wallſtadt leitete ſehr ſicher. Allgemein geſehen, lag Lie beſſere Durchſchlagskraft auf ſeiten der Pfälzer, die es, wie zuvor ſchon betont, verſtanden, ſich in der zweiten Hälfte des Spieles eine beſondere Geltung zu verſchaffen. Das an ſich faire Treffen ſah 08 bereits 5 Minuten nach Spielbeginn in Fruot, als Rottmann einen Händeelf⸗ meter verwandelte. Unmittelbar vor der Pauſe glich Fürr ſt mittels Kopfball aus und 20 Minuten vor Schluß gelang dem gleichen Spieler im Anſchluß an eine mißglückte Ab⸗ wehr der Deckung von 08 der ſiegbringende zweite Treſfer für Oppau. VfB Mühlburg.—Eintracht Frankfurt:2(:1) Zum erſten Spiel auf ſeiner umgebauten Platzanlage trat der VfßB Mühlburg am Samstagabend gegen die Elf von Eintracht Frankfurt an, die, ohne Gramlich, Mantel, Trumpler und Schmidt ſpielend, einwandſrei mit:2(:1) Toren beſiegt wurde. Die Frankfurter entſprachen nur in der erſten Hälfte den Erwartungen, ihr Spiel wurde ſpäter matt und luſtlos. Die Mühlburger dagegen zeig⸗ ten 4 gutes Können und warteten mit einem flotten Spiel auf. Germania Brötzingen—Boruſſia Neunkirchen 43(271) Die Brötzinger Germamen kamen am Samstag zu Hauſe zu einem überaus glücklichen Siege. Eine Minute war noch zu ſpielen, als beim Stande von 378 der rechte Verteidiger von Boruſſia Neunkirchen. Welſch, ein Eigen⸗ tor machte und ſo eine Niederlage heraufbeſchwor. Die Saarländer ſtellten eine recht ſpielſtarke Elf ins Feld. Brötzingen trat mit verſchiedenen Erſatzſpielern, an die ihre Aufgaben nahezu zur Zufriedenheit löſten. Das München⸗Augsburger Turnier Das München⸗Augsburger Fußballturnier nahm am Samstag in München mit zwei Spielen ſeinen Beginn. Am erſten Tage kamen die beiden beteiligten Manmſchaften zu ſchönen Siegen. BC Augsburg ſchlug Eintracht Braunſchweig:0(:0) und 1860 München triumphierte über Polizei Chemnitz 511(20). 9000 Zu⸗ ſchauer wohnten den beiden Spielen bei. Sportfr. Eßlingen— 6 08 Villingen:0(:00 500 Zuſchauer ſahen ein techniſch gutes Spiel der Sport⸗ freunde Eßlingen gegen die bekannte Bezirksklaſſen⸗ Mann⸗ ſchaft FC 08 Villingen. Mit einem 70(:0) landeten die Gaſtgeber einen durchaus überzeugenden und verdienten — der auf Grund Ler beſſeren Geſamtleiſtung zuſtande am. Stuttgarter Sportfreunde— Kickers Ofſenbach 71(:1) Den Vorſpielſieg mit 512 konnten die Offenbacher nicht wiederholen, die Sportfreunde bewieſen mit ihrem 711 ()⸗Sieg im Gegenteil, daß ſie nicht zu unterſchätzen ſind. Rund 1500 Zuſchauer ſahen einen techniſch guten Kampf, bei dem jedoch beide Mannſchaften nicht mit ihren ſtärkſten Beſetzungen angetreten waren. beſonders die beiden Flügelſtürmer, bei den Kickers ver⸗ hinderte der Torwart eine noch höhere Niederlage. Schon bei der Pauſe hieß es 411 für Stuttgart. Kronenbitter 2 (8) und Schaller waren die Torſchützen. Erſt beim Stande von:0 kam Offenbach durch Navotny zum einzigen Ge⸗ gentreffer. Nach dem Wechſel ſtellten Kneer, Mautz und Kronenbitter das hohe Endͤſpielergebnis her. 55 Kg.(J. 3 75 in einer Bei Stuttgart gefielen konnte die Schlußrunde im Gemiſchten Doppel nicht mehr ausgetragen werden. Trotz dieſes Mißgeſchicks bot der regenfreie Nachmittag ganz ausgezeichneten Sport, der an Spannuna nichts eu wünſchen übrig ließ. Die zahlreichen Zuſchauer, die die herrliche Anlage an der Lichtentaler Allee umſäumten, wurden dadurch für den Ausfall der Spiele am Vormittag voll entſchädigt. Unter den zahlreichen Gäſten bemerkte man auch den Reichsſportführer v. Tſchammer⸗Oſten. den badiſchen Innenminiſter Pflaumer, den Präſi⸗ denten des Reichsfremdenverkehrsverbandes Staatsmini⸗ ſter a. D. Eſſer, den Gauführer Kraft, den Leiter des Fachamts Tennis, Dr. Schomburgk, den Führer des Deutſchen Golfverbandes Henckel und viele andere 1 Perſönlichkeiten. Sie alle wurden hingeriſſen urch das Herreneinzel zwiſchen Henkel und dem Oeſter⸗ reicher Graf Bawarowſki, das der Deutſche nach einem außerordentlich ſcharfen Fünf⸗ ſatzkamof für ſich entſcheiden konnte. Man hatte nach der Form und Leiſtunskurve der beiden Spieler mit einem leichteren Sieg des deutſchen Davis⸗ pokalſiegers gerechnet. Aber der Oeſterreicher ſetzte ſich ſo ein, daß ſich Henkel ſchließlich in eine Lage gebracht ſah, die ihn im fünften Satz beinahe den Sieg und damit den wertvollen Preis des Führers und Reichskanzlers ge⸗ koſtet hätte. Nicht weniger als fünf Siegbälle hatte Ba⸗ warowſkil Wenn keiner verwertet werden konnte, dann lag das auf der einen Seite an einer Aufregung des Oeſterreichers, der ſich plötzlich vor einem nicht geahnten Erſolg ſah, auf der anderen Seite an dem wirklich gute n Tennis, mit dem der Deutſche dieſe kritiſche Lage über⸗ wand. Und ſchließlich: Glück war für Henkel auch dabei! Sthacholympia In der 7. Runde des Münchener Schach⸗Olympba traf Deutſchland auf Eſtlan d. Her kam es zu dem mit großer Sponnung erwarteten Zweikampf zwiſchen dem eſtniſchen Jungmeiſter Keres und dem deutſchen Vor⸗ kämpfer Richter⸗Berlin. Keres führte die weißen Steine und eröffnete mit dem Damenbauer. Richter ver⸗ teidigte ſich holländiſch, bekam auch zunächſt guten Aus⸗ gleich, doch verſtand es Keres, allmählich Richter in die Verteidigung zu zwingen. Schließlich mußte der Deutſche, hart bedrängt, eine Figur für zwei Bauern geben. In der Abbruchſtellung hat Richter zwar zwei Freibauern am Damenflügel, Keres jedoch einen Läufer mehr. Nach all⸗ gemeinem Urteil dürfte Keres bei ſehlerfreier Fortſetzung gewinnen. Am zweiten Brett ſpielte Ahues gegen Raud. Engels zeigte ſich gegen Friedemann wieder in aus⸗ Spiellaune. Nachdem der Eſtländer zunächſt as ſcheinbar beſſere Spiel hatte, verteidigte ſich Engels in der Folge außerordentlich geſchickt und es gelang ihm, den Angriff ſeines Gegners vollkommen abzuſchlagen. Dann opferte Engel die Dame gegen zwei Türme und kam danach gegen Sepp die Oberhand. on allen übrigen Wettkämpfen konnten nür Finntand gegen Schweiz beendet werden. Finnland ſiegte mit 52:2/1. Deutſchland rückt auf Nachdem am Freitagnachmittag alle Hängepartien bis auf drei erledigt werden konnten, läßt ſich wieder ein Ueberblick über die Reihenfolge der einzelnen Länder ge⸗ winnen. Dabei ergibt ſich die erfreuliche Tatſache, daß Deutſchland punktgleich mit Polen an der Spitze liegt. Der Spitzenſtand am Freitagabend iſt wie folgt: 1. Deutſchland 40 Punkte(1 Hängepartie), 2. Polen 40 Punkte, 3. Jugoſlawien 37½ Punkte, 4. Tſchechoſlowakei 96 Punkte, 5. Lettland 95½ Punkte, 6. Ungarn 34 Punkte, 7. Oeſterreich 31½ Punkte, 8. Schweden 29 Punkte, 9. Eſt⸗ land 28½ Punkte, 10. Rumänien W Punkte. Im Verlauf des Freitag wurde die 7. Run de geſpielt. Ihr Ergebnis iſt folgendes: Frankreich— Oeſterreich 12:6½, Jugoſlawien— Däne⸗ mark 5½:2½, Schweden Litauen:4, Bulgarien— Island:5, Norwegen Lettland:6½, Eſtland— Deutſchland:5½, Braſilien— Polen 173:6½, Finnland gegen Schweiz 5½:2/, Ungarn— Tſchechoſlowakei:2½, talien— Rumänien 424, ſpielfrei Holland. Deutſchland— Braſilien:1 Am Samstag wurde die achte und neunte Runde im Münchener Schach⸗Olympia ausgetragen. Deutſchlan o hatte in der achten Runde Braſilien zum Gegner und lag bei Abbruch ſchon mit:1 Punkten in Führung. Rich⸗ ter ſpielte gegen Dr. Mendes ein Damen⸗Bauernſpiel, ſtieß aber bei dem Braſilianer auf ganz energiſchen Wider⸗ Widerſtand. Um die Partie nicht in ein farbloſes Remis einzulenken, entſchloß ſich Richter zu einem Bauernopfer. Sein Gegner nahm an, wehrte aber den folgenden Angriff kräftig ab. In der Abbruchſtellung hat Mendes einen Bauern mehr, Richter jedoch nur geringe Angriffschancen. Die Partie Charlier— Ahues wurde nach beiderſeits korrektem Spiel unentſchieden. Carls eröffnete gegen Walter wie gewöhnlich mit dem C⸗Bauern. Nach gediegener Eröffnungsbehandlung leitete er dann ins Enoͤſpiel über und es ergab ſich bei gleichem Material eine Abbruchſtellung, die wahrſcheinlich zum Remis führen Hürfte. Die Damen⸗indiſche Partie Rocha— Rellſtab nahm nach beiderſeitig zurückhaltender Spielweiſe einen unentſchie⸗ denen Ausgang. An den reſtlichen vier Brettern ſiegten die deutſchen Vertreter Röbdl, Heinike, Ernſt und Michel gegen Trom⸗ powſki, Pulcherio, Carlo und Crun. Beendet wurden von allen Ländertreffen nur die Be⸗ gegnungen Schweiz—Ungarn:6, Polen—Finnland 57:27. Abbruchsergebniſſe der 8. Runde: Tſchechoſlowakei— Italien 27:1; Polen— Finnland 5552½; Lettland— Gſtland:0; Litauen— 41; Dänemark— Schweden 176:3/ Oeſterreich— Jugo⸗ ſlawien:4; Schweiz— Ungarn:6; Deutſchland— Bra⸗ ſilien 5; Island— Norwegen:1; Litauen— Bulgarien 91½; Holland— Frankreich:2; Rumänien: ſpielfrei, Eſiländiſcher Sieg in der 9. Runde Das markanteſte Ereignis der am Samstagnachmittag geſpielten 9. Runde war ein Glanzſieg des Eſten Keres über den Führer der isländiſchen Mannſchaft Gilfer. Keres führte in einer indiſchen Partie den Angriff in klaſ⸗ ſiſchem Stil, riß die Königſtellung ſeines Gegners durch ein doppeltes Figurenopfer hoffnungslos auf und zer⸗ ſchmetterte ſeine Stellung in wenigen Zügen. Gilfer gab im 20. Zug auf. Es Hürfte eine der ſchönſten Partien des ganzen Turniers ſein. Deutſchland war gegen Finnland etwas vom Pech ver⸗ folgt. So verlor Engels durch überſtürzten Angriff am zweiten Brett gegen Solin. Am erſten Brett ſpielte Böök gegen Ahnes einen ſpaniſche Partie. Sie wurde in aus⸗ geglichener Stellung abgebrochen. Salo— Carls wurde inen Poſitionspartie und Ernſt behielt in ſeinen Poſitionsparti 0 eh 88 eigentlich erwartet, daß Frl. Roſt nach ihrer ausgezeich⸗ neten Leiſtung gegen die Polin Frl. Jedrzeivowſka auch ein Erfolg über Frl. Hom gelingen würde, um ſo mehr, als gegen Ende des Kampfes die Begegnung:2.:8.:0 für Frl. Roſt ſtand. Aber von dieſem Augenblick an ließen die körperlichen Kräfte von Frl. Roſt nach, wäh⸗ rend Frl. Horn noch nicht ſo ermüdet war. So holte die*— den ent⸗ eidenden Satz 674: ein ſchöner Erſolal.*3 einem zweiten Erfolge bam die Wiesbadenerin im Frauen⸗Doppel, wo Hor n⸗Jeörzejowſka das eng⸗ liſche Doppel Horke⸗Peters ausſchalten konnten. Im zweiten Satz leiſteten die Engländerinnen allerdings ſtar⸗ ken Widerſtand. Einen engliſchen Sieg gab es dann im Männer⸗Doppel, wo Olliff⸗Peters ſich alls die Beſten herausſtellten. Das iugoflawiſche Davispokaldoppel Kukuljevic⸗Mitic mußte den erſten Satz ver lt⸗ nismäßig leicht:383 obgeben. Nach langem Kampf ſicherten ſich die Engländer den zweiten Satz mit:5 und hatten Famit gewonnen. Im gemiſchten Doppel qualifizierten ſich Tonolli⸗Taroni für das Endſpiel durch einen 6·4,:5, 6·5 Sieg über von Schreder⸗Kukuljevic für das Endſpiel, das allerdings erſt am Sonntag ausgetragen werden kann, da die inzwiſchen hereingebrochene Dunkelheit zum Spiel⸗ abbruch zwang. 5 Die Ergebniſſe: Männer⸗Einzel: :7,:2,:5,:6, :6,:6,:4.— Männer⸗Doppel: jevie⸗Mitic:3,:5.— Frauen⸗Doppel: jowſka— Yorke⸗Peters:2, 614. Vorſchlußrunde: jevic:4,:6,:8. München 1936 bei ungleichen Läufern remis. Abgebrochen wurden ferner die Partien Rellſtab— Heilimo und Rödl— Kaila. Einen :5.— Franen⸗Einzel: Horn— Ro ſchönen Sieg feierte der Nürnberger Michel in einer offe⸗ nen ſpaniſchen Partie am achten Brett gegen Breider. Er gewann in der Eröffnung einen Bauern und ſpäter noch eine Figur. Von den Wettkämpfen des Samstagnachmittag wurde nur der Kampf Bulgarien gegen Dänemark beendet, der mit:7 einen hohen Sieg Dänemarks ergab. Das Ergebnis bei Abbruch: Jugoſlawien— Holland :1½; Schweden— Oeſterreich:3; Bulgarien— Däne⸗ mark:7; Norwegen— Litauen:2; Eſtland— Island:1 Braſilien— Lettland 2: 4; 2: 2; Ungarn— Polen 1:1½; Italien— Schweiz 19:3½; Rumänien— Tſchechoſlowakei:4; ſpielfrei Frank⸗ reich. 16 Nationen in Aachen 16 Nationen ihre beſten Reiter und Reiterinnen ge⸗ Zugleich nehmen zahlreiche Olympiareiter mit ihren Pferden die Gelegenheit wahr und ſammeln weitere Erfahrungen. der Beſuch am Eröffnungstage ſchwach. Im Mittelpunkt ſtand der Hubertus⸗Preis, Hinderniſſen und 17 zu bewertenden Sprüngen nicht allzu ſchwer, wenn auch die Kombination Gatter⸗Mauer und der neue Budapeſter Sprung vielen zum Verhängnis wurde. Bei der großen Zahl der fehlerloſen Ritte ließ die Tur⸗ nierleitung zum Schluß Pferde mit Fehlern nicht mehr zu Ende reiten und wertete nur noch die mit 0 Fehlern. Trotz⸗ dem zog ſich die Veranſtaltung ſehr in die Länge. Allein 90 Pferde gelangten in das Stechen über fünf erhöhte Hin⸗ derniſſe und unter den 20 abermals fehlerloſen entſchied Mit 32,4 Sekunden teilten ſich Cpt. Conforti (Italien) auf Saba und der holländiſche Oblt. Greter auf die Zeit. Ernica in den erſten Platz und mit nur Zehntelſekunden Abſtand placierten ſich hinter dieſen beiden Reitern Oblt. Cpt. Raguſe(USA) auf erſter Deutſcher Oblt. Brinkmann auf Zahei(Rumänien) auf Troitza, Dakota und als Sambo. Von den ſechs Deutſchen im Stechen befanden ſich noch Rittm. Momm mit Baccarat und SS⸗Oberſtuf. Temme auf Nicoline unter den erſten Zehn.— Der einleitende Walkürenpreis ſah nur die Ungarin Frau Pauly mit zwei Pferden am Start. Auf Cſuſzi los zu. Nachtrennen in Frieſenheim Sportlich ſchöne Kämpfe wurden geboten Trotz der etwas kühlen Witterung hatten ſich zu den 9 Ludwigs hafen⸗ Frieſenheim wieder rund 2000 Zuſchauer eingefun⸗ den, die ſportlich ſchöne Kämpfer erlebten, denn alle Wett⸗ Nachtrennen auf der Bahn in bewerbe waren ausgezeichnet beſetzt. Im Fliegerhauptfohren, zu dem nicht weniger als 24 Fahrer antraten, ſiegte im Endlauf der Bielefelder Lang⸗ hoff vor dem Dortmunder Schneider und Berner(Mann⸗ heim). Sehr flott verlief das Vier-Stunden⸗Mannſchaftg⸗ rennen. Vom Start weg wurde ſtark auf Tempo gefahren. Im den Jagden bonnten ſich die ſavoriſierten Mannſchaften ſtets an der Spitze behaupten. Die weſtfäliſchen Mann⸗ ſchaften ſchnitten auch in den Wertungen am beſten ab und ſo fiel der Sieg an die Münſteraner Niermann⸗Schieven⸗ hövel, die die Bielefelder Schmidt⸗Poſtler und das Dort⸗ konnten. munder Paar Schneider⸗Kamp knapp hinter ſich laſſen Die Ergebniſſe: Flieger⸗Hauptfahren: 1. Langhoff(Bieleſelö); 2. Schnei⸗ der(Dortmund), 3. Berner(Monnheim);.. Wachtmeiſter Berlin). Jugend⸗Mannſchaftsfahren, 60 Runden: 1. 0 15 2. Heger⸗Fiſcher 2——— —.— eim⸗Frieſenheim.: 3. Karbe⸗Müller(Oberbe ., 4 Albrecht⸗Reiz(WMundendeim) 4 P. Nier⸗Stanben Maunſchaftsrennen 1. Niermann⸗Schievenhövel(Fünſter) 46.; 2. Schmidt⸗Poſtler(Bielefeld) 42.; 3. Schneider⸗ Kamp(Dortmund) 41 P. 1 Runde zurück: 4. Langhoff⸗Bork Gieleſeld Bocholt, dd.; 5. Weiß⸗Breuer Gogelbeim⸗ Köln) 22 2 Punkte. Frankfurter Herbſtregatta Ausgezeichnetes Meldeergebnis Die 17. Frankfurter Herbſtregatta am 30. Auguſt, die zuſammen mit der 7. Altherrenregatta und der 16——3—— regatta zum Austrag kommt, hat ein ausgezeichnetes Meldeergebnis erfahren. Aus Mainz, Mannheim, Hanau, Saarbrücken, Worms, Würzburg, Bamberg, Aſchaffenburg, Eſſen, Frankfurt und Offen⸗ bach beteiligen ſich 24 Vereine mit 51 Booten und 171 Ru⸗ 5 derern. An der Altherrenregatta ſind 268 Ruderer und an —5 e ſogar 372 Ruderer mit 60 Booten be⸗ eiligt. Schlußrunde: Henkel—— 1 Olliff⸗Peters— Kukul⸗ Horn⸗Jedrze⸗ — Gemiſchtes Doppel: Tonolli⸗Toroni— von Schreder⸗Kukul⸗ Finnland— Deutſchland Trotz des prächtigen Wetters war ein Jagoͤſpringen Klaſſe M, mit rund 100 Bewerbern. Der Kurs war mit ſeinen 11 fiel ihr der Sieg kamp⸗ .; 6. Hilpert⸗Wachtmeiſter(Fronkenthal⸗Berlin) Rüſſelsheim, 10. Seite Nummer 87 Keue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 24. Auguſt 1086 Was geht hinter den Kuliſſen vor? Amerikaniſche Geſchäftsmache um den Boxwellmeiſterſchaftskamp/ Die Verlegung des Weltmeiſterſchaftskampfes im Schwer⸗ gewichtsboxen zwiſchen dem amerikaniſchen Titelhalter James Jimmy Braddock und Max Schmeling iſt von der Neuyorker Boxkommiſſion noch nicht enogültig entſchieden. Ueber die Austragung des Kampfes ſtellen die Blätter der amerikaniſchen Preſſe allerlei Vermutun⸗ gen an. Ausſchließlich glaubt man, daß die Verlegung nicht wegen der Handverletzung Braddocks erfolgen ſoll, ſon⸗ dern daß es ſich nur um die Frage der Bertebung des alleinigen Filmrechts handelt. Weilerhin wird angeführt, daß möglicherweiſe ein Kampf Braddock— Louis dem Treffen Braddock Schmeling vorgezogen wird, da man ſich von der erſteren Begegnung einen größeren finanziellen Erfolg ver⸗ ſpricht. Da Braddock ſelbſt bis über die Ohren in Schulden ſteckt und an einem guten Geſchäft ſtark intereſſiert iſt, er⸗ ſcheint dieſe Vermutung glaubwürdig. Die Methoden der Hintermänner des amerikaniſchen Boxſports ſind uns nur allzu gut bekannt. Glaubt man vielleicht, Max Schmeling durch dieſe üblen Machenſchaf⸗ ten die Luſt an einem Kampf mit Braddock zu nehmen oder handelt es ſich hier wieder um eine Reklame amerikaniſcher Art? Wie dem auch ſei, wir glauben nicht daran, daß ein Kampf Braddock— Louis den Veranſtaltern ein größeres Geſchäft bringt, als ein Titelkampf Braddock— Schmeling. Max Schmeling hat durch ſeinen großen Sieg über Joe Louis von ſich reden gemacht, ſo daß jeder boxſportlich In⸗ „Ring mit Spannung entgegenſieht, mehr am 3. oder 10. Juni nächſten Jahres abgewi elt. Die tereſſierte ſein erneutes Auftreten in einem amerikaniſchen um ſo mehr, als er einem Amerikaner die Krone entreißen will. Die hohe Meinung, die man von Weltmeiſier Braddock hatte, iſt ganz klein geworden. Er will Schmeling ausweichen, eine Tatſache, die auch die amerikaniſchen Zeitungen viel⸗ leicht unbewußt inſofern hervorheben, als ſie feſtſtellen, daß Braddock gegen Max Bär mit zwei gebrochenen Rippen gekämpft hat und mit einer viel kleineren Beſchwerde auch gegen Schmeling kämpfen kann, wenn er nur ſelbſt will. Schmeling auf der Heimreiſe Der Weltmeiſterſchaftskampf erſt im Juni 1937 Nach dem völligen Scheitern aller Verhandlungen um einen neuen Kampftermin für die Weltmeiſterſchaft im Schwergewichtsboxen in dieſem Jahre hat Max Schme⸗ ling zuſammen mit ſeinem Trainer Max Machon an Bord der„Bremen“ die Heimreiſe angetreten. Nach den neueſten Meldungen wird der Kampf nun⸗ Neuyorker Boxkommiſſion, bei der das auf Gicht im klei⸗ nen Finger und beiden Ellenbogen lautende ärztliche Atteſt von Dr. Fred Halbee jetzt vorliegt, erklärte, daß ſie die Verlegung des Kampfes genehmigen mußte, da die und Genehmigung offiziell angemeldet geweſen ſei. Zu⸗ Neuyorker Kommiſſion keine Starterlaubnis erhalten würde, bevor er nicht gegen Schmeling ſeinen Titel ver⸗ teidigt habe. Swiſchen den Seilen Suvio, Finnlands Olympiaſieger im Weltergewicht, wird Anfang Oktober mit der finniſchen Länderſtaffel nach Deutſchland kommen. Am 12. Oktober ſteigen die Finnen Gäſte in Köln. In der Domſtadt trifft Suvio auf den aus⸗ gezeichneten Herbert Fluß. Neun Chineſen weilen am W. Auguſt und am 26. Auguſt in Wies baden, chineſiſche Kunſt der Selbſtverteidigung Expedition gehören auch öͤrei Frauen an. Walter Neuſel, der augenblicklich in England lebende deutſche Schwergewichtler, ſoll am 29. September in Lon⸗ don mit dem neuen britiſchen Meiſter Ben Foord(Süd⸗ in Fr an kf urt wo ſie die alte vorführen. Der anſtaltung beſtreiten. Tiger Humery, Frankreichs Leichtgewichtsmeiſter, traf in Glasgow auf den ſchottiſchen Titelhalter Joe Conelly und wurde in der fünften Runde geknockt. Hein ſiegte im Hammerwerfen— Stockholmer Spiele Der zweite Tag der Stockholmer Leichtathletik⸗Spiele hatte einen weit größeren Erfolg zu verzeichnen wie der Veranſtaltung ſelbſt bisher noch nicht zur Begutachtung gleich wurde aber betont, daß Brabdock im Bereich ber in Stettin in den Ring und wenige Tage ſpäter ſind ſie afrika) den Hauptkampf einer großen Berufsboxkampfver⸗ überraſchend aus⸗ Glenn Cunningham lief Weltrekord ſprechend auch die Bahnverhältniſſe. Im Mittelpunkt der von 15000 Zuſchauern beſuchten Veranſtaltung ſtand der 800Meter⸗Lauf, in dem der Amerikaner Glenn Cuinningham nach einem mörderiſchen Kampfe mit :49,7 Minuten einen neuen Weltrekord aufſtellte und vor dem Engländer Powell(:51,8) und dem Italiener Langt(1252,4) durchs Ziel ging. Olympiaſieger Karl Hein(Hamburg) beſtätigte im Hammerwerfen ſeine große Klaſſe, er ſiegte mit einem Wurf von 54,96 Meter. Den 110⸗Meter⸗Hürdenlauf gewann der amerikaniſche Olympia⸗ ſieger Forreſt Towus in 14,2 Sek. vor dem Schweden Lid⸗ man. Im 200⸗Meter⸗Lauf, den öer Amerikaner Draper in 21,1 gewann, belegte der Berliner Voigt mit 2,5 den ſechſten Platz. Mit Meadows im Stabhochſprung ſiegte ein weiterer Olympiaſieger. Japans Hockeyer in Amſterdam geſchlagen Vor nur wenigen Zuſchauern ſpielten die Olympia⸗ Hockeymannſchaften von Japan und Holland in Amſterdam. Das Spiel verlief überaus ſpannend und abwechſlungs⸗ reich. In dem torreichen Treffen ſiegten die Holländer verdient mit 8ꝛ5(:1) Toren; beſondere Leiſtungen wurden nicht geboten. Die Südamerikaner reiſten ab Immer kleiner wird die Zahl der noch in Deutſchland weilenden aus ländiſchen Olympiakämpfer. Am Freitag trofen in Hamburg die 28 Mann ſtarke chileniſche Mann⸗ ſchaft und die etwo 50köpfige braſilianiſche Olympio⸗ wannſchaft, aus Berlin kommend, ein. Am Hauptbahn⸗ hof wurden die Südamerikaner von einem Vertreter des Senats und des Olympia⸗Nusſchuſſes begrüßt und zu ihren Erfol, Mewin beglückwünſcht. Nach einem kurzen Stadt⸗ beſuch am mittag haben die Gäſte aus Südamerika noch am Aben mit dem Motorſchiff„General Oſorio“ der Hamburg⸗Süd⸗Dinie werlaſſen und die Heim⸗ reihe angetreten. W Vortag. Das Better war bedeutend beſſer und dement⸗ ATLE fuunfefnelrn Wie Mau zle zelten zlebt! müssen lachen über diese EUIUIIIE& mit Anng Ondra Hans Söhnker Adele Sandrod jung sein und schön bleiben! Ole lieſsten Dasscge, Boliensonne, Hand- und Fuhpſiege Falten P. Pomaroli 57 Tuſsstörung. Facmann. Beratung u. Behandlung. LB KuHelm, D.5226n Kursbeginn: 1. September Anmeld. für Kurse u. Einzelst. erbeten Teleſon 2⁊ 30 u 1. Uuren Neuarbeiten, Reparaturen, Umarbeitungen ieder Art, fach⸗ Tradition ſ. eit 1840. Ankauf von Altgold Erwerbbeſch. 103. Jede Anzelge NM2 Meerfeldstt aBe 56. Privatkrankenkaſſe mit bis 65 Jahren. Vichterkrankung. 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CITROVANITTE Die Pfänder vom Monat Februar 1936, und zwar Gruppe A Nr. 8333 bis 11 412, Amtl.Bekanntmachungen Gruppe B Nr. 71 492 bis 76 158, Gruppe 0 Nr. 9334 bis 14 378 müſſen bis ſpäteſtens Ende Auguſt 1936 ausgelöſt werden, andernfalls ſie Anfang September 1936 verſtei⸗ Der Bezirksrat Mannheim hat „ſam 13. Auguſt 1936 folgende 93 'ſſchließung getroffen: Gemäߧ§ 41a, 41b, 1050 und 1007 der Gewerbeordnung wird für das Konditorenhandwerk folgendes be⸗ ſtimmt: Konditoreien mit Schankerlaub⸗ nis wird geſtattet, an Sonntagen ſämtliche in Konditoreien üblicher⸗ weiſe Waren zu verkaufen. Der Verkauf darf nur durch das Schankperſonal erfolgen. Konditoreien, neben denen eine Chom Rolnlgung Reparatur- und Bügel-Anstalt Haumüllor N 1, 14 Telefon 230 82 Sachgemune Klelderpũlegé Bäckerei betrieben wird, iſt jeglicher Verkauf von Backwaren an Sonn⸗ tagen verboten. Für die Arbeit in den Her⸗ ſtellungsräumen der Konditoreien gelten die Vorſchriften des Geſetzes über die Arbeitszeit in Bäckereien und Konditoreien vom 20. Juni 1936(RGBl. 1. Seite 521, 98—). Manuheim, den 19. Auguſt 1996. Der Polizeiyräſident. gert werden. Städt. Leihamt. KKcufgesuche 1¹ obr. Herronrad ſof. zu kauf, geſ. Ang. mit Preis unter R W7 an d. Geſchſt. 6067 ſtets getr. Auzüge u. gebr. Möbel. Starkand, K5. 2 Fernſpr. 239 65. S912 Kaufe gebr. Möbel aller Art. Rennert. G 4. 7, 8 Fernſpr. 90 64. S858 K A u le Steis getr. An züge Plandscheine Usw. 8699 Finkel, H 6. 1 Karte Lenngr 3 gut erhaltene emaillierte Bade- Wannen zu kauf. geſucht. Angebote an Faſerſtoffwerke G. m. b.., Mannheim. 6857 zeitige 90 65 hebrk. Be. Sey. möbl. Zim. werbungen ſindſbillig zu vermiet. zu richten an K 3. 14, 1 Tr., Bad. Bfaruhehn Pe amt Mganbeim. Friedrichsbrücke. 2*6017 d Zimmer und Küche Zu Wermeten. Anzuſeh. 11 bis 1 und—6 Uhr. B84ã⁴ —— — Im 1. Obergeſch. 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