Neue Mannheimet Jeit⸗ Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Begugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ bofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Rummer 17590— Drahtanſchrift: Remazeit Mannheim Mannh eimer General-Anz eiger N Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R1,-6. Feruſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Kle. iſt öik Spepre 10 1 8 ennig, 79 mm PFamilien⸗ und Peiſe. Allgemein gültig Bei Zwangsvergleichen oder Konkur Naß gewährt. Keine Gewähr für Anzeige Ssgaben, an beſonderen Plätzen und für fern Nite Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗Ausgabe A u. B Die Greuel des ſpaniſchen Bürgerkrieges Montag, 31. Auguſt 1936 Wie lange ſicht die ziviliſierte Welt noch zu? Ermordete Gefangene, verbrannte Soloaten, erſchoſſene Prieſter— und die Mächte beraten immer noch — Paris, 30. Auguſt. Wie aus Burgos gemeldet wird, ſoll das Offi⸗ ziersſchulſchiff der ſpaniſchen Kriegsmarine„Ga⸗ lata“ mit allen Kadetten und der ganzen Mann⸗ ſchaft zu den Nationaliſten übergegangen ſein. Das Schiff ſei in den Hafen von Ferrol eingelaufen. Das Kriegsgerichl von Seyilla hal 67 Rädels⸗ führer der marxiſtiſchen Bergleute von Rio Tinto zum Tode verurteilt. Sämtliche Städte Nordſpaniens haben eine öffent⸗ liche Sammlung eingeleitet, um den nationaliſti⸗ ſchen Truppen Flugzeuge zur Verfügung zu ſtellen. Balladolid, Saragoſſa und Palencia hätten dieſen Plan gefaßt und die übrigen Städte ſeien gefolgt. Jedes dieſer Flugzeuge werde den Namen der Stadt des Stifters tragen. Wie von der Guadarrama⸗Front verlautet, ſol⸗ len die Marxiſten 7 junge Nationaliſten gefan⸗ gengenommen haben und ſie vor den Augen ihrer Kameraden bei lebendigem Leibe verbraunt haben. Eine ſtarke Regierungsabteilung ſoll am Sams⸗ tagnachmittag in der Nähe von Tenuel(zwiſchen Balencig und Saragoſſa) die nationalen Truppen angegriffen haben. Nach hartem Kampf ſei es ge⸗ lungen, die Marxiſten zurückzuſchlagen. Wie von Gibraltar verlautet, ſollen ein Flugzeug und ein Unterſeeboot der Nationaliſten den Regierungskreu⸗ zer„Miguel de Cervantes“ ſchwer beſchädigt haben. Wie aus Sevilla verlautet, ſollen die Spenden an Gold, Silber und Geld täglich ununterbrochen wei⸗ ter einlaufen. An Bargeld für die nationaliſtiſche Armee ſeien im Verlaufe der letzten Tage allein zwei Millionen Peſeten zuſammengekommen, und die Luftfahrt habe über drei Millionen Peſeten an Bargeld erhalten. Für die Arbeitsloſen von Sevilla ſei auf Veranlaſſung von General Queipo de Llano eine Volksküche geſchaffen worden, in der täglich 10.000 Menſchen verpflegt würden. Die nationalen Truppen hätten ferner am Samstag die Stadt Poſadas an der Eiſenbahnlinie Sevilla⸗Cordoba faſt ohne einen Schuß einnehmen können. Mehrere hundert Mann der Zivilgarde ſeien mit ihren Waf⸗ ſen zu den Nationaliſten übergegangen. Vor dem Abzug aus der Stadt hätten die Marxiſten noch eine Anzahl von Gefangenen erſchoſſen. Wie der Sender La Coruna mitteilt, ſollen in Cuenca zahlreiche Prieſter und Semina⸗ riſten von den Marxiſten erſchoſſen worden ſein. Ferner ſei eine Anzahl Angehöriger der republika⸗ niſchen Linken ein Opfer des roten Terrors gewor⸗ den. Wie der Bürgerkrieg humaniſiert werden ſoll — Paris, 30. Auguſt. Zu den im Gange befindlichen Beſtrebungen, den ſpaniſchen Bürgerkrieg menſchlicher zu geſtalten, ſchreibt das„Journal“, habe die Botſchafter⸗Konfe⸗ renz von St. Jean de Luz auf ihre Tagesordnung für die nächſte Sitzung insbeſondere drei Punkte geſetzt: 1. Erleichterung des Gefangenenaustauſches, 2. Aufruf an das Internationale Rote Kreuz, Sanitätsmaßnahmen zugunſten der Kranken und Verwundeten zu ergreifen, ſowie gegen die drohen⸗ den Epidemien einzuſchreiten und 3. Schutz der Kunſtwerke, insbeſondere die zivilen und religiöſen Bauten. Es werde aller Wahrſchein⸗ lichkeit nach ein Ausſchuß von fünf neutralen Mit⸗ gliedern gebildet werden, und man ſpreche davon, daß dem argentiniſchen Außenminiſter, der ſich auf der Fahrt nach Europa befindet, wahrſcheinlich der Vorſitz in dieſem Ausſchuß angeboten werden ſolle. Der„Figaro“ berichtet, daß die Bemühungen der Konferenz zunächſt auf einen Gefangenenaustauſch hinzielen würden. Das Schickſal der Geiſeln von Füntarrabia intereſſiere die Teilnehmer am meiſten, und man ſpreche davon, daß die Nationaliſten in der Perſon des bekannten ſpaniſchen Marxiſtenführers Bago ein wertvolles Fauſtpfand gegen den traditio⸗ naliſtiſchen Führer Pradera, den die Marxiſten ge⸗ fangenhielten, in der Hand hätten. Eine Einigung ſei aber ſehr ſchwierig, da die marxiſtiſche Regierung von Madrid anſcheinend keine ausreichende Gewähr dafür bieten könne, daß ihre Abmachungen durch die Linksextremiſten auch eingehalten werden. Selbſt in Madrid ſei ein Gefangenentransport von den roten Milizen der militäriſchen Bedeckung entriſſen und niedergemacht worden, und auch gegen das Gefängnis „Modelo“ hätten die Marxiſten einen Handſtreich verübt und zahlreiche einflußreiche Geiſeln ermordet.!“ Waffen ausgerüſtet. erreicht wurde. Man hat ohne Zweifel den Wider⸗ ſtandswillen und die Widerſtandsmittel der Mar⸗ iſten bedeutend unterſchätzt. vier Wochen nur über verhältnismäßig primitives Offenſive an der Guadarrama-Front 9 8— Madrid, 30. Auguſt.(U..) Die entſcheidende Offenſive der Mola⸗Truppen an der Guadarrama⸗Front ſcheint— früher als er⸗ wartet— begonnen zu haben. Am Freitag griffen ſtarke Kolonnen Nationaliſten die Regierungsſtel⸗ Iungen im Lozoya⸗Tal an, und es entwickelte ſich auf breiter Front eine Schlacht, die nach zehnſtündiger Dauer mit dem vor⸗ läufigen Sieg der Regierungstruppen ge⸗ endet haben ſoll. Das Kriegsminiſterium verſichert, die Angreifer ſeien unter ſchwerſten Verluſten zurückgeſchlagen worden. Dieſe Verluſte, die auch auf der Regie⸗ rungsſeite ſehr groß geweſen ſind, entſtanden vor allem in einer Reihe von blutigen Nahkämpfen. Man erwartet, daß die nationaliſtiſchen Kolonnen ſchon heute ihren Agriff wiederholen und möglicherweiſe auch an anderen Abſchnitten zur Offenſive übergehen werden. In den öſtlichſten Ausläufern der Gebirgs⸗ front bei Siguenza war ſchon geſtern erhöhte Ge⸗ fechtstätigkeit feſtzuſtellen. Die Regierungsſtreit⸗ kräfte ſollen dort erfolgreich geweſen und mehrere Kilometer vorgedrungen ſein. Man nimmt an, daß General Mola mit dem An⸗ griffsbefehl bewußt nicht mehr auf das Eintreffen der Flankenunterſtützung durch General Francos Truppen gewartet hat, weil die von Eſtremadura heranrückenden Franco⸗Streitkräfte ſich noch allzu weit von Madrid entfernt befinden. Der Stand der dortigen Kämpfe iſt in Madrid völlig unbekannt, da ſeit mehreren Tagen weder offizielle noch private Meldungen irgendwelche Angaben darüber enthalten. Der geſtrigen Radio⸗Meldung des nationaliſtiſchen Generals Queipo de Llano, daß Franco⸗Truppen in Eſtremadura drei Bataillone Regierungsmiliz und ein Bataillon regierungstreue Reguläre vernichtet hätten, wird hier allerdings kein Glauben geſchenkt. Rote Artilleriebeobachter auf franzöſiſchem Voden? — Front vor JFrun, 30. Auguſt. In der Nacht zum Sonntag und am Sonntag⸗ vormittag herrſchte auf beiden Seiten der Front verhältnismäßig Ruhe. Leichtes Infanterie⸗ und Maſchinengewehrfeuer zeigte jedoch die Aufmerkſam⸗ keit der Kämpfenden an. Die ſchweren Geſchütze der Roten bei Füntarrabia ſchweigen ſeit Samstag mittag. Hingegen war die Fliegertätigkeit der Nationaliſten am Sonntagvormittag ſehr lebhaft. Um 8 Uhr belegte ein nationaliſtiſches Flugzeug die Stadt Irun mit ſieben Bomben. 1% Stunden ſpä⸗ ter erſchien ein zweites Flugzeug und warf weitere fünf Bomben ab. Sie ſind ſämtlich explodiert und haben erheblichen Sachſchaden angerichtet. In ſpaniſchen Kreiſen herrſcht große Empörung darüber, daß Spione der Roten von franzöſiſchem Gebiet aus das Artilleriefener der Roten leiten. Man hat einen Spanier und einen Italiener, die die Abzeichen der ſpaniſchen Marxiſten trugen, auf franzöſiſchem Gebiet bei dieſer Tätigkeit beobachtet. 147. Fahrgang- Nr. 399 Aeberall Manöver Im Süden Englands finden zur Zeit große kom⸗ binierte Manöver der Marine, des Heeres und der Luftwaffe ſtatt, bei denen beſonders Landungs⸗ übungen durchgeführt werden. Wir ſehen hier die Marine⸗Nachrichtentruppe bei der Arbeit. Sie iſt mit dem neuen tragbaren Funkgerät ausgerüſtet: (Preſſephoto,.) Warum der Angriff auf Irun bisher ſcheiterte Die Nationaliſten haben ihren roten Gegnern zuviel Seit zum Ausbau ihrer Stellungen gelaſſen — Birihtou, 30. Auguſt.(U..) Der vierte Kampftag vor Irun brachte keine nennenswerte Veränderung der Frontlage. Die na⸗ tionaliſtiſchen Truppen ſetzten zweimal, früh am Vormittag und um 3 Uhr nachmittags, zu Sturm⸗ angriffen auf das Fort San Marcial an, deſſen ſtra⸗ tegiſcher Wert für die roten Verteidiger immer of⸗ fenbarer geworden iſt. Aber auch diesmal gelang es den faſchiſtiſchen und karliſtiſchen Milizen, unterſtützt von Fremdenlegionärs⸗Abteilungen, nicht, die Maſchinengewehrneſter der Verteidiger zu er⸗ obern, die das Vorfeld des Forts beherrſchen. Trotz immer wieder vorgetragener Bajonettangriffe im Schutz einer vorgelegten Feuerwalze der nationali⸗ ſtiſchen Batterien konnten die Roten den Sturm der Gegner jedesmal ſtoppen. Gegen Abend gruben ſich die nationaliſtiſchen Stoß⸗ truppen vor San Marcial ein, offenſichtlich in der Abſicht, bei Einbruch der Nacht erneut zum Angriff gegen dieſen ſtark befeſtigten Platz anzuſetzen, ohne deſſen Einnahme für ſie der Weg zur Küſte ver⸗ ſperrt bleibt. Die Regierungstruppen berichten triumphierend, daß ſie den Angreifern geſtern und heute große Verluſte zugefügt hätten. Heute ſeien allein 300 gefallen, eine Zahl, die von nationaliſtiſcher Seite als viel zu hoch gegriffen bezeichnet wird. Als Hauptgrund für das langſame Vordringen der na⸗ tionaliſtiſchen Truppen wird im Hauptquartier der Angriffstruppen die Verzögerung des Vormarſches der nationaliſtiſchen Hilfsſtreitmacht aus Pamplona angegeben. Dieſe Truppen ſeien heute noch nicht vor ihrem Beſtimmungsort Hernani eingetroffen und hätten deshalb auch noch nicht durch einen Flanken⸗ angriff gegen Frun einen Teil der Verteidigungs⸗ ſtreitkräfte von der Hauptgefechtslinie am Bidaſſoa abziehen können. Arſache des nationaliſtiſchen Mißerfolges — Front vor Frun, 29. Auguſt. Bei einem Rückblick auf die letzte Woche muß feſtgeſtellt werden, daß das zu Beginn der Kämpfe an der Linie Irun— San Sebaſtian von den na⸗ tionaliſtiſchen Truppen geſteckte Angriffsziel nicht Während dieſe vor Material verfügten, ſind ſie heute mit modernſten. Der ſpäte Entſchluß der Militärgruppe, hier anzugreiſen, war den Marxiſten von großem Nutzen. Sie benutzten die verhältnismäßig ruhigen Wochen dazu, ihre Feldͤbefeſtigungen auszubauen. Fanati⸗ ſierte Bergarbeiter von Biscaya und Aſturien wur⸗ den in der Stärke von 3000—4000 Köpfen an die hieſige Front verſchoben und bilden das Rückgrat des Widerſtandes. Die mehr als merkwürdige„Elaſtizität“ der franzöſiſchen Grenze von Behovia und Hendaye ermöglicht den Marxiſten ununkerbrochene Be⸗ ſchaffung moderner Wafſen. Ihre Ueberzeugung, daß ſie im Falle eines Sieges der nationalen Truppen nicht geſchont würden, hat ihren Widerſtandswillen bis zum äußerſten geſtärkt. Von freiwilliger Uebergabe iſt bei ihnen keine Rede mehr. Die nationaliſtiſche Führung wird ſich nun entſchließen müſſen, unter Einſatz bedeutender Ver⸗ ſtärkungen an Menſchen und Material die Ein⸗ nahme Jruns ohne jede Rückſicht auf die Stadt und ihre Zivilbevölkerung durchzuführen, falls der Kampf hier nicht in einen Stellungskrieg ausarten und die Kampfmoral der Marxiſten damit erneut geſtärkt werden ſoll. Die nächſte Woche wird alſo wohl einen Höhepunkt des Kampfes an der Jrun⸗ front bilden. Die Gefech tslage am Samstagabene — Front vor Frun, 29. Auguſt. Der Sonderberichterſtatter des DNB iſt am Samstagnachmittag entlang der für den allgemeinen Verkehr geſperrten Grenzſtraße am Ufer des Bidaſſao nach Biriatou gefahren, um einen Eindruck von dem Stand der Fronten zu bekommen. Wäh⸗ rend am Nachmittag auf der Höhe von San Marcial Feuerruhe herrſchte, wurde zwiſchen Behobia und der dem franzöſiſchen Ort Biriatou gegenüber⸗ liegenden ſpaniſchen Häuſergruppe auf beiden Sei⸗ ten heftig mit Gewehren und Maſchinengewehren geſchoſſen. Kurz hinter Behobia ſteht auf den Bahngleiſen neben dem Fluß ein Panzerzug der Roten unter Dampf, der vor allem die Aufgabe hat, ein über⸗ raſchendes Vorgehen der Nationaliſten auf der Straße im Flußtal zu verhindern. Die Roten haben außer⸗ dem hinter Behobia zwei Geſchütze in Stellung ge⸗ bracht, die die Straße von Enderlaza ſtändig unter Feuer halten und ſie hinter der Linie der Weißen un⸗ befahrbar zu machen verſuchen. Totale Nichteinmiſchung! Nicht bloß theoretiſche Verſicherung, ſondern praltiſche Betätigung — Rom, 29. Auguſt. „Die günſtige Aufnahme des italieniſchen Em⸗ bargos gegen Kriegslieferungen nach Spanien bildet das Hauptthema der römiſchen Abendpreſſe. In den Berichten aus Paris und London wird dabei beſon⸗ ders die Frage der Einrichtung einer wirkſamen Kontrolle behandelt. Die erſte Wirkung dieſer Kontrolle müſſe, ſo ſagt der Pariſer Bericht des„Giornale'Italia“, darin beſtehen, daß der ſchreiende Gegenſatz zwiſchen der am Quai'Orſay vertretenen Nichteinmiſchungs⸗ politik und deren— mehr oder weniger amt⸗ lichen Charakter tragenden— Verletzungen be⸗ ſeitigt wird. Allgemein kommt in den Pariſer Berichten zum Ausdruck, daß trotz eines gewiſſen Einlenkens der Volksfront die interventivniſtiſche Aktion praktiſch unverändert weitergehe. Auch finden Enthüllungen des„Gringoire“ über die ſyſtematiſchen Vorberei⸗ tungen der Komintern in Frankreich in der Preſſe ſtarke Beachtung. „Tribuna“ ſtellt feſt, daß die franzöſiſche Regie⸗ rung nichts unternehme, um die dadurch bedingte Entwicklung aufzuhalten, die auf eine außerordent⸗ lich gefährliche Bahn führe. Die Kommuniſten wüßten, daß ſie in Frankreich ungeſtört machen können, was ſie wollen. Das Blatt ſtellt daher die Frage:„Wohin geht Frankreich?“ Frankreich ſchickt Flugabwehrgeſchütze — Hendaye, 29. Auguſt. Nach Mitteilung eines Augenzeugen ſind in der letzten Nacht zwei Flugabwehrgeſchütze mit Muni⸗ tion auf einem Laſtwagen von Hendaye über die in⸗ ternationale Brücke von ſpaniſchen Volksfrontlern nach Jran gebracht worden. Die beiden Geſchütze 2 Seite/ Nummer 309 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Monrag, 81. Auguſt 1883 wurden am Sonnabendvormittag in Jrun aufge⸗ ſtellt. Sie ſind jedoch bisher noch nicht in Tätigkeit getreten, da ſich am Sonnabend keine Flugzeuge der Nationaliſten über Frun gezeigt haben. In der Nacht zum Sonnabend wurden außerdem über die Brücke im franzöſiſchen Grenzort Behovia ſchwerbeladene Laſtkraftwagen in das von den Roten beſetzte Kampfgebiet vor Jrun ge⸗ fahren. Beitritt zum Waffenausfuhrverbot — London, 29. Auguſt. In London wurde am Samstag mitgeteilt, daß nunmehr auch die Regierungen Dänemarks, Bel⸗ giens und der Türkei das Waffenausfuhrverbot gegen Spanien in Kraft geſetzt haben. Dieſe drei Regierungen haben ſich ferner bereiterklärt, der Einſetzung eines Staatenausſchuſſes zuzuſtimmen, der Mitteilungen über die notwendigen Nichtein⸗ miſchungsmaßnahmen und andere damit verbundene Probleme austauſchen ſoll. Gil Robles zurückgekehrt — Burgos, 30. Auguſt.(U..) Der Führer der Katholiſchen Volksaktion, Gil Robles, der vor Beginn des Bürgerkriegs Spanien verlaſſen und ſich bis jetzt äußerſt zurückhaltend ver⸗ halten hatte, traf völlig überraſchend in Spanien ein. Er kam im Auto aus Portugal herüber, um, wie er erklärte, die Militärgruppe tatkräftig zu unterſtützen. Gil Robles, der bei ſeiner An⸗ kunft begeiſtert und mit ſüdländiſcher Ueberſchweng⸗ lichkeit gefeiert wurde, äußerte ſich folgendermaßen über ſeine Abſichten:„Ich werde vielleltht nach Sa⸗ ragoſſa weiterreiſen, um die Sache der Nationa⸗ liſten zu unterſtützen. Die ausgezeichnete Organi⸗ ſation und die Diſziplin der nationaliſtiſchen Trup⸗ pen hat auf der Fahrt von der Grenze hierher einen glänzenden Eindruck auf mich gemacht. Ich bin überzeugt, daß die Truppen Molas und Francos ohne große Schwierigkeit Madrid erreichen werden. Es wird nicht mehr lange dauern, bis wir in die Hauptſtadt einmarſchieren.“ Endlich! Vier Memelländer begnadigt — Kowno, 29. Auguſt. Der litauiſche Staots⸗ präſident hat vier Memelländer, die Anfang 1935 in dem großen Kriegsgerichtsprozeß zu langjährigen Zuchthausſtrafen verurteilt worden waren, begna⸗ digt, und zwar den früheren Schulreferenten beim Direktorium Kurbies, der zu 6 Jahren Zuchthous verurteilt worden war, und die drei je zu 4 Jahren verurteilten Gerhard Lietz. Ewald Tobaſchus und Hermann Petereit. Von den ſeinerzeit 87 Verur⸗ teilten bleiben ſomit noch 57 in Haft. Das deutſche Volk nimmt gerne von dieſer Be⸗ gnadigungsaktion Kenntnis, darf aber wohl erwar⸗ ten, daß es ſich dabei um einen beſcheidenen An⸗ fang einer notwendigen größeren Aktion gleichen Charakters handelt. Es ſind in der Zeit der deutſch⸗ Wlien Spannung ſo viele, lediglich aus dieſer politiſchen Spannung erklärliche Urteile vom litauiſchen Kriegsgericht gegen deutſche Memel⸗ läuder ergangen, daß es nur eine logiſche Konſe⸗ guenz der neuen Situation iſt, wenn nach Auf⸗ hören dieſer Spannung auch die geſetzwidrig ein⸗ gekerkerten Opfer dieſer Spannung in die Frei⸗ heit entlaſſen werden. Lloyd George will Deutſchland beſuchen. Wie „Evening News“ meldet, beabſichtigt Lloyd George, demnächſt in Begleitung ſeiner Tochter Megan eine Reiſe nach Deutſchland zu unternehmen. Er werde u. a. die deutſchen Landſieoͤlungen und mehrere HJ⸗ Lager beſuchen. Eine neue Welle des Schretkens über Rußland: Großreinemachen auch in der Gawieldivlomatie! Stalin fürchtet eine Diplomaten- und Generalsverſchwörung— Auch General Blücher unter Bewachung der G. P. A. (Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters) — Paris, 30. Auguſt. Wie der„Matin“ berichtet, umfaßt die„Reini⸗ gungsaktion“, die nach dem Moskauer Prozeß jetzt im Sowjetparadies begonnen hat, weit größere Kreiſe, als man bisher habe wiſſen können. In der Diplomatie dürften folgende„Ver⸗ dächtige“ ausgemerzt werden: der Botſchafter in London, Maiſki, der ein Freund Tomſkis ſei, der Botſchaftsrat Gelfant in Rom, die Botſchafterin in Stockholm, Kolontai, die eine intime Freun⸗ din des verſtorbenen Kamenew geweſen ſei, der Geſandte in Sofia, Raſkolnikow, ein Freund Putnas, der Geſandte in Athen, Kobetzki, der der ehemalige Sekretär Sinowjews geweſen ſei. In der Roten Armee ſeien jetzt ſchon 4 kommandie⸗ renbe Geueräle ſeſtgenommen worden; aber auch der Marſchall Blücher, der Oberkommandie⸗ renbe der Oſtaſienarmee, ſei ſtark verdächtig und werbe von dem Chef der politiſchen Sektion Aronſtein unter ſchärſſte Ueberwachung genom⸗ men. Blücher werde beſchuldigt, daß er aus egoiſtiſchen Gründen Zwiſchenfälle mit den Japanern provo⸗ ziere, um ſeine eigene Militärdiktatur einzurichten. In der Ukraine ſeien eine Reihe der führenden Politiker feſtgenommen worden. Unter den Don⸗ koſaken befürchte man eine Revolte, fünf Ober⸗ ſten ſeien verhaftet worden. Das Koſakenregiment, deſſen„Ehrenoberſt“ der franzöſiſche kommuniſtiſche Abgeordnete Senator Cachin iſt, ſei beſonders ver⸗ dächtig als die Kerntruppe der Verſchwörung. Nicht minder ſchwierig ſei die Stimmung unter den Ku⸗ bankoſaken. Der Marſchall Butjeni, der aus Kuban ſtamme, ſei zur Beruhigung abgeſandt worden, um dort ſeine ganze Popularität einzuſetzen. In Kare⸗ lien ſei der Präſident des Rates der Volkskommiſ⸗ ſare Archinow feſtgenommen worden unter der Be⸗ ſchuldigung, daß er eine ſeparatiſtiſche Bewegung an der finnländiſchen Grenze organiſiert habe. Was geſchieht mit Ozerſky und Maiſky? — London, 29. Auguſt. Das Schickſal des Leiters der ſowjetruſſiſchen Handelsvertretung in London, Ozerſky, hat bisher noch keine Aufklärung erfahren, ſondern wird durch neue Berichte und Gegenberichte aus Moskau in ein noch größeres Dunkel gehüllt. Am Samstag⸗ nachmittag meldete Reuter, in Moskau werde beſtä⸗ tigt, daß Ozerſky tatſächlich von ſeinem Londoner Poſten abberufen und durch den gegenwärtigen Lei⸗ ter des Pelz⸗Truſtes, Staszewſky, erſetzt worden ſei. Seine Abberufung habe im übrigen nichts mit der Verſchwörung gegen Stalin zu tun. Kurze Zeit darauf meldete dagegen Reuter, daß das ſowjetruf⸗ ſiſche Außenamt nunmehr die Meldung von der Ab⸗ berufung Ozerſkys als vollkommen unrichtig be⸗ zeichne. Auch über den Verbleib der S Ozerſky ſind in London geheimnisvolle Gerüchte im Umlauf. Frau Ozerſky ſoll nach Meldungen der Abendpreſſe die Abſicht haben, mit dem ſowjetruſſiſchen Schiff „Smolny“, das zur Zeit im Londoner Hafen liegt, nach Sowjetrußland zu fahren. Das Schiff ſei in den letzten 24 Stunden unerhört ſcharf bewacht wor⸗ den und niemand habe Zulaß erhalten. Frau Will Genf ſich wieder einmal blamieren? Reue Danzig⸗Debatte vor dem Bölkerbund Wie die Sowietregierung ſich eine Wiederbelebung des Völkerbundes vorſtellt (Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters) — Paris, 29. Auguſt. Der Quai DOrſay hat heute vom Völkerbunds⸗ ſekretariat die Nachricht erhalten, daß als 25. Punkt auch die Danziger Frage auf der Tagesord⸗ nung der Tagung des Völkerbundsrats vom 8. Sep⸗ tember aufgeſtellt worden ſei. Es handelt ſich dabei um einen Bericht der polniſchen Regierung über den „Zwiſchenfall“ beim Beſuch des deut⸗ ſchen Kreuzers in Dan zig, der ſchon einmal, am 4. Juli, in Genf zur Sprache gekommen war. Die polniſche Regierung hat bekanntlich wiſſen laſſen, daß nach einem Meinungsaustauſch zwiſchen Marſchau und Berlin der Zwiſchenfall beigelegt ſei. Der engliſche Außenminiſter Eden wird diesmal in Genf als Berichterſtatter für die Frage auftreten. Verlorene Müh um Genf Die Reformvorſchläge Rußlands und Argentiniens — Genf, 29. Auguſt.(U..) Geſtern gingen im Völkerbundsſekretariat die Reformvorſchläge der Sowjetunion und Argen⸗ tiniens ein. Außenkommiſſar Litwinw ſpricht ſich in der ſowjetruſſiſchen Note gegen eine Abände⸗ rung der Völkerbundsſatzung aus, ſordert aber die Verſtärkung der„Straf⸗ maſchinerie“ des Völkerbundes, ſo daß ein Angreifer durch„ſpezifiſchere“ Maßnahmen als bisher in die Schranken gewieſen werden kann. Die Note enthält 11 Punkte, darunter folgende Vor⸗ ſchläge: Im Falle eines kriegeriſchen Angriffes gegen ein Völkerbundsmitglied iſt der Völkerbundsrat in⸗ nerhalb von drei Tagen einzuberufen und hat die Tatſache innerhalb weiterer drei Tage offiziell feſt⸗ zuſtellen; eine Entſcheidung, ſo regt Litwinow weiter an, ſei dann als angenommen zu betrachten. wenn“ der Retsmitglieder, minus der Stim⸗ men der Atereſſierten Parteien, zugeſtimmt haben. Sollte der Rat keinen Schritt gegen den Angreifer beſchließen, dann ſoll dies die ſofortige Inkraftſet⸗ zung von Abkommen zur gegenſeitigen Unterſtützung nicht präjudizieren. Argentinien ſchlägt vor, die Völkerbunds⸗ ſatzung ſolle in Uebereinſtimmung gebracht werden mit dem Kellogg⸗- und dem Saavedra⸗Lamas⸗Pakt. Der Völkerbundsrat ſolle nach demokratiſchen Grundſätzen reorganiſiert werden. Der Völker⸗ bund ſolle durch die Rückkehr Deutſchlands und Ja⸗ pans wieder univerſaler geſtaltet werden. Weiter⸗ hin regt Argentinien an, daß die Staaten, die den Kellogg⸗ und den Saavedra⸗Lamas⸗Pakt verletzen, res Sanktionsverhängung beſtraft wer⸗ Ozerſky ſei ſeit Freitag nicht mehr in ihrer Woh⸗ nung im Londoner Stadtteil Hampſtead geſehen worden. Die Abenoͤblätter beſchäftigen ſich auch mit dem Verbleib des Londoner Sowjetbotſchafters Maiſky, der am 17. Auguſt London verlaſſen hat. Sie ſtellen die Vermutung auf, daß Maiſky mög⸗ licherweiſe ebenſo wie General Putna mit der Ver⸗ ſchwörung gegen Stalin etwas zu tun habe und vielleicht nicht mehr nach London zurückkehren werde. Die ſowjetruſſiſche Botſchaft dementierte dieſe Ge⸗ rüchte und erklärte, daß Maiſky ſich zur Zeit zur Erholung im Kaukaſus befinde. Er werde Ende September oder Anfang Oktober nach London zurück⸗ kehren. Moskau fordert Trotzkis Ausweiſung — Moskau, 30. Auguſt.(U..) Die Moskauer Regierung hat das norwegiſche Außenminiſterium durch ihren Geſchäftsträger in Oslo, Jakubowitſch, aufgefordert, das Aſylrecht für Leo Trotzki aufzuheben. Sollte die norwegiſche Re⸗ gierung dieſem Wunſch nicht entſprechen, würden die freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern darunter leiden. Die Moskauer Regierung teilte dem norwegi⸗ ſchen Außenminiſterium dabei mit, daß Trotzki ſeine umſtürzleriſche politiſche Tätigkeit keineswegs ein⸗ geſtellt habe, und fügte Beweiſe für ſeine Mitverant⸗ wortlichkeit an der Ermordung Kirows bei. Fer⸗ ner erklärte ſie, man könne ſich anläßlich des Falles Trotzki erinnern, daß in Verbindung mit der Er⸗ mordung des Königs Alexander von Jugoſlawien und des franzöſiſchen Außenminiſters Barthou, der Völkerbundsrat im Dezember 1934 als Pflicht der Völkerbundsmitglieder feſtgeſtellt habe, ſich gegen⸗ ſeitig im Kampf gegen den Terrorismus zu helſen. Wie„Norsk Telegrambyraa“ zu dem ſowjetruſſi⸗ ſchen Schritt mitteilt, hat der norwegiſche Außen⸗ miniſter Koht dem Geſandten geantwortet, daß er nicht den Wunſch habe, ſich ſofort zu dem Thema zu äußern. „Norsk Telegrambyraa“ weiſt darauf hin, daß Außenminiſter Koht augenblicklich in Urlaub ſei und ſich nur ganz zufällig in Oslo aufgehalten habe, als ihn der ſowjetruſſiſche Geſanoͤte aufſuchte. Paris und ſein volniſcher Beſuch „Ein neuer entſcheidender Abſchnitt in den franzöſiſch-polniſchen Beziehungen — Paris, 30. Auguſt. Das Kevorſtehenbe Eintreffen des Generals Ryoͤz⸗ Smigly in Paris veranlaßt eine Reihe von Blät⸗ tern, ſich mit dem franzöſiſch⸗polniſchen Verhältnis zu befaſſen. So meint der„Matin“, der Beſuch des Generals Rydz⸗Smigly ſei nicht nur ein Höflichkeitsbeſuch, ſondern man müſſe ihm beſonderen Wert beimeſſen. Er ſei dazu geeignet, in den franzöſiſch⸗pol⸗ niſchen Beziehungen einen neuen entſchei⸗ den Abſchnitt zu kennzeichnen. Die Beſprechungen, die General Rydz⸗Smigly in Paris haben werde, würden ſich auf militäriſche, poli⸗ tiſche und wirtſchaftliche Fragen beziehen und dazu beitragen, eine Reihe von Mißverſtändniſſen zu klä⸗ ren, die für die Freundſchaft der beiden Länder un⸗ zuträglich geweſen ſeien. Der Empfang, den Frank⸗ reich dem polniſchen General bereite, ſei ein Aus⸗ druck oͤer Gefühle, die man in Frankreich für Polen habe. Das„Journal“ meint, ͤͤaß es Zeit wäre, die „Frami'lienſtreitigkeiten“ beizulegen. Die⸗ ſer Ausdruck entſpreche der Wirklichkeit. Man habe in Frankreich Polen allzuoft als eine Macht zweiten Ranges betrachtet, andererſeits habe die Warſchauer Regierung bisweilen in ihrer Haltung auch allzuſehr den Verdacht herausgefordert. Man müſſe hoffen, daß bei der Abreiſe des Generals Rydz⸗Smigly leine Wolke mehr den gemeinſamen Himmel trübe. Der„Jour“ iſt der Anſicht, daß man in den Be⸗ ſprechungen allen neuen Entwicklungen der euro⸗ päiſchen Politik Rechnung tragen werde. Das fran⸗ zöſiſch⸗polniſche Bündnis müſſe ein lebendiger Fak⸗ tor in Europa bleiben, da es eine dͤer wichtigſten Grundlagen des europäiſchen Gleichgewichts darſtelle. —— So rüſtet Rußland! 5000 Flugzeuge pro Jahr! — Paris, 29. Auguſt. Der bekannte franzöſiſche Flugzeugkonſtrukteur Louis Breguet, der von einer Studienreiſe oͤurch die ſowjetruſſiſchen Flugzeug⸗ und Flugzeugmotoren⸗ werke nach Paris zurückgekehrt iſt, äußerte ſich gegenüber einem Vertreter des„Intranſigeant“ über ſeine dort gewonnenen Eindrücke. Sowjetrußland, ſo führte er aus, könne mit ſeinen 200 000 in der Flugzeuginduſtrie beſchäf⸗ tigten Arbeitern etwa 20mal ſoviel Flugzeuge, Motoren und Flugzeugeinzelteile herſtellen wie Frankreich. Er habe ſich ſelbſt überzeugen kön⸗ nen, und es ſei ihm von der Direktion der Werke verſichert worden, daß die fünf großen Motoren⸗ werke und die vier hauptſächlichſten Flugzeng⸗ werke in der Lage ſeien, 5000 Flugzeuge jährlich herzuſtellen. Rußland beſitze in ſeiner Flugzeug⸗ induſtrie neben motor⸗ und flugtechniſchen Labo⸗ Die großen frumiſichen Luftmanover Eim rieſiges Gerät, mit dem das Propellergeräuſch nahender Flugzeuge wahrgenommen werden kann. (Weltbild,.) teilt. ſichen Titulescu und Tatarescu ratorien zahlreiche große Werke. ken würde im Lauſe von 24 Stunden in drei Schichten gearbeitet. Beiſpielsweiſe würden in dem Werk XXII 25 000 Arbeiter in drei Schichten beſchäftigt, und vier Flugzeuge verließen täglich das Werk ſtartbereit. Es handele ſich hierbei um zweimotorige leichtere Bombenflugzeuge, die, wie man ihm verſichert habe, eine Stunden⸗ geſchwindigkeit von 400 Kilometer erreichen könnten. In Niſchninowgorod würden ſogar fünf mo⸗ derne Jagdflugzeuge täglich hergeſtellt. Weiter baue man zwei Typen von viermotorigen ſchwe⸗ ren Flugzeugen. Titulestu ſcheidet aus! Die weſentlichſte Veränderung im rumäniſchen Kabinett — Bukareſt, 29. Auguſt. Es ſteht nunmehr feſt, daß Titulescu dem neuen Kabinett Tatareseu nicht mehr angehören wird. Ueber die Gründe dafür wird offiziell nichts mitge⸗ Dennoch ſcheint es ſich zu beſtätigenrdaß zwi⸗ Meinungsverſchiedenheiten über die neuen Rüſtungsverträge Rumäniens entſtanden ſind. Titulescu ſoll ſich geweigert haben, ſich in Paris für die Beſchleunigung des Abſchluſſes der neuen Verträge einzuſetzen. Das Portefeuille des Aeußeren übernimmt Victor Antoneseu, bis⸗ heriger Finanzminiſter. Dr. Goebbels in Venedig Herzlicher Empfang durch Staat, Partei und Bevölkerung — Venedig, 29. Auguſt. Der Schirmherr des deutſchen Films, Reichsmi⸗ niſter Dr. Goebbels, traf am Samstagmittag in Be⸗ gleitung ſeiner Gemahlin im Flugzeug in Venedig ein, um, einer Einladung des italieniſchen Propa⸗ gandaminiſters Alfieri folgend, dem feſtlichen Ab⸗ ſchluß der internationalen Filmkunſtſchan im Rah⸗ men der Biennale beizuwohnen. Er erwiderte da⸗ mit zugleich den Beſuch, den Miniſter Alfieri ihm anläßlich der Olympiſchen Spiele in Berlin abge⸗ ſtattet hatte. Reichsminiſter Dr. Goebbels wurde bei ſeiner Ankunft am Lido von den offiziellen Ver⸗ tretern des italieniſchen Staates, der Bevölkerung von Venedig und den Gäſten aus aller Welt ein überaus herzlicher Empfang zuteil. Auf dem mit der Reichskriegsflagge und den italieni⸗ ſchen Symbolen geſchmückten Flugplatz St. Helena am Lido, hießen Miniſter Alſieri und der Ehren⸗ präſident der Biennale, Graf Volpi, den deutſchen Miniſter und ſeine Gemahlin mit herzlichen Worten willkommen. Nach der Begrüßung ſchritt Reichsminiſter Dr. Goebbels gemeinſam mit Miniſter Alfieri die Fron⸗ ten der aufmarſchierten Ehrenkompanien und der Ehrenformationen der faſchiſtiſchen Verbände ab. Er fuhr ſodann im Motorboot durch die Lagune zum Hotel Excelſior, wo er für ſeinen zweitägigen Aufenthalt Wohnung nahm. Die Fahrt der langen Motorbootkolonne zog bei dem prachtvollen Wetter die Aufmerkſamkeit der Einwohner und Badegäſte von Venendig ſofort auf ſich, und von allen Booten winkte man den deutſchen Gäſten zu. Vor dem Hotel Excelſior hatte ſich ebenſo wie vor dem Flug⸗ platz eine große Menſchenmenge eingefunden, die Dr. Goebbels mit ſpontanen Evviva⸗ und Heil⸗ Rufen und lebhaftem Händeklatſchen begrüßt. Nach der Ankunft fand im Hotel ein Frühſtück ſtatt, an dem neben zahlreichen italieniſchen, deutſchen und ausländiſchen Biennale⸗Ehrengäſten Miniſter Alfieri und Graf Volpi teilnahmen. Im Anſchluß ͤͤaran beſichtigte Reichsminiſter Dr. Goebbels die Kunſtausſtellung der Biennale. DDBBBBB2 Z————————————— Hauptſchriftleiſer und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter bes Hauptſchriftleiters u. verantwortlich fün Theater, Wi— ſchaft u Unterhaltung: i. V. Dr. Alois Winbauer ⸗Handelstein Dr. Bode⸗Lokaler Teil“ Dr. Fritz Hammes Sport: i. V: C. W. Fenne Süd weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Nerleger: Neue Zeitung Dr. Fri itz Bode& Co., Mannheim, R 1. 4— Echriſtleitung' n Berlin: Dr. E. F. S Haffer, Berlün- Sriedenau, Sentaſtraße 2 .⸗A. VII. 1936 Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 20758 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 20349 Zur Zeit Preisliſte Nr.7 gültig Für unverlangte Veiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporto In den Wer⸗ Neue Maunheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 3. Seite 7 Nummer 808 Die Siadtseite Mannheim, 31. Auguſt. Wanderfreude und Badeluſt Hochbetrieb im Strandbad Der geſtrige Sonntag ſtand ganz im Zeichen der Sommerſchönheit, der Ausflugsfreudigkeit und der Badeluſt. 1800 fuhren mit Koͤ§ ſchon kurz nach 6 Uhr in awei Sonderzügen nach Ottenhöfen. Im Strand⸗ bad war mehr Leben und Treiben als in der ver⸗ gangenen Zeit. Seit Mittwoch ſchon hält ſich das Wetter. Für die Leute im Strandbad, beſonders für die Männer bei der Radfahrwache, iſt es eine aus⸗ gemachte Sache: iſt der Mittwoch ſchön, dann gibt es am Sonntag Hochbetrieb. Und ſie haben recht be⸗ halten. Um der Schönheit des Tages zu huldigen, hatten ſie zwei Flaggen am Eingang zum Radabſtell⸗ platz gehißt In den ſpäten Vormittagsſtunden war ſchon ſtarker Betrieb. Auf dem Parkplatz ſtanden einige Wagen badender Auslän der. Wie die Wache verſicherte, gehört es nicht mehr zu den Sel⸗ tenheiten, daß Ausländer, ganz beſonders Franzoſen, Engländer und Amerikaner, bei der Durchreiſe durch Mannheim dem Strandbad einen längeren Beſuch abſtotten. Alle loben nicht nur die Anlage, ſondern auch die Mannheimer ſelbſt, die den Fremden gegen⸗ über höflich und zuvorkommend ſind. Ueber die Mittagsſtunden flaute der Badebetrieb etwas ab, aber in den erſten Nachmittagsſtunden nahm er wieder mächtig zu. Die Badefreudigkeit hat ſchon etwas nachgelaſſen. Man will ſich mehr bräunen und hofft, mit einem von ſportlichem Geiſt zeugenden Braun in den Herbſt hineinzukommen. Am Samstag war eben⸗ falls ſtarker Betrieb. Es wurden etwa 2500 Fahr⸗ räder, 125 Kraftwagen und etwa 80 Krafträder ge⸗ zählt. Dazu kommen noch die Fahrräder an der Frei⸗ abſtellſtätte vor dem Strandbad. Auch der Schiffs⸗ verkehr nach dem„Mannheimer Lido“ ließ nichts zu wünſchen übrig. Aber auch ſonſt merkte man überall ſommerliche Sonntagsfreudigkeit. Auf dem Rhein und auf dem Neckar trainierten die Ruderer für die Herbſt⸗ regatta. Den Paddlern und Seglern merkte man ebenfalls an, daß ihnen die Schönheit des letzten Auguſt⸗Sonntages viele verpatzte Sommerſonntage erſetzen mußte. Am Nachmittag wanderten einige Tauſend nach dem Stadion, um dem Fußballſpiel Waldhof— Fürth zuzuſehen und ebenſoviele machten ihren Sonntagsbummel im Waldpark. Stille Ge⸗ nießer und Kenner froher Stunden fuhren nach der Pfalz zur„Kerwe“. In der Stadt ſelbſt war das Leben wie immer: mäßig der Verkehr und in den Lokalen eine beſchauliche Ruhe, die erſt am Abend einem lebhaften Betrieb wich. Starker Verkehr auf der Reichsbahn Das Ferienende bringt es mit ſich, daß auf der Reichsbahn beſonders der Fernverkehr ußerſt ſtark iſt, hauptſächlich in der Süd⸗Nordrichtung, was darauf ſchließen läßt, daß vorwiegend die bayeriſche Alpengegend ſowie der württembergiſche und der ba⸗ diſche Schwarzwald ein bevorzugtes Ziel des Fe⸗ rienaufenthaltes geweſen ſind. Der rückflutende Strom der Reiſenden beanſprucht die ganze Auf⸗ merkſamkeit der Reichsbahn. Am Samstag brachte ein beſchleunigter Perſonenzug in ſechs Ver⸗ ſtärkungswagen etwa 300 KöF⸗Fahrer aus dem Schwarzwald nach Mannheim zurück. Der Schnell⸗ zug D 163 mußte von Karlsruhe nach Köln doppelt gefahren werden. An Sonderzügen verkehrten: ein Zug von Düſſeldorf nach Pfronten⸗Steinach mit 1000 Kdc⸗Teilnehmern, ein anderer von der gleichen Stadt aus nach Scheidegg mit 1100 und ein gleicher Zug von Karlsruhe nach Bullay mit 750 Wochen⸗ endfahrern. Durch die gleiche Organiſation wurden 500 Schwetzinger nach Gernsbach gebracht. Ein ſehr gut beſetzter Meſſezug fuhr von Karlsruhe nach Leipzig. Sehr ſtarken Verkehr brachte auch der Sonn⸗ tag. Das Wetter war beſonders dazu angetan, ſo daß hauptſächlich die Verwaltungsſonder⸗ züge lebhaft in Anſpruch genommen wurden. Hauptreiſeziel war für den Nahverkehr das Neckar⸗ tal. Aber auch der Stadtbeſuchsverkehr war ſehr gut, ganz beſonders in den Vormittags⸗ ſtunden. Im gleichen Rahmen wie am Samstag, vollzog ſich der Fernverkehr. Der D⸗Zug Berlin Hamburg—Baſel und der Sportſonderzug Mann⸗ heim—Eberbach mußten doppelt gefahren werden. Mit zwei Sonderzügen fuhren 1800 KoͤF⸗Fahrer von Mannheim nach Ottenhöfen und etwa 100 Per⸗ ſonen benutzten den Verwaltungsſonderzug nach Freiburg zum Schauinslandrennen. 500 Beleg⸗ ſchaftsmitglieder der Firma Weyhenmeyer 8. Co. unternahmen mit einem Sonderzug eine Rheinreiſe nach Nierſtein und fuhren von Bingen aus wieder zurück. Auch Mannheim war das Reiſeziel einer größeren Fahrtengruppe. 700 Mitglieder der Ver⸗ brauchergenoſſenſchaft Freudenſtadt waren bei uns zu Beſuch und fuhren am Nachmittag nach Heidel⸗ berg weit⸗r. Auf der Durchfahrt berührten folgende Sonderzüge Mannheim: KöcF⸗Sonderzug Pfronten— Köln mit 1000 Teilnehmer und Stuttgart-Rüdes⸗ heim und zurück von Koblenz aus mit ebenfalls 1000 Perſonen. Dazu kamen noch zwei Eiſenbahner⸗Son⸗ derzüge Heilbronn—Worms und zurück mit je 1100 Angehörigen. Polizeibericht vom 30. Auguſt Verkehrsunfälle. In den Vormittagsſtunden des Samstag fuhr eine betrunkene Frauens⸗ perſon, ohne im Beſitz eines Führerſcheins zu ſein, mit einem Perſonenkraftwagen, den ſie unberech⸗ tigter Weiſe benützte, durch einige Straßen der Oſt⸗ ſtadt. Beim Einbiegen von der Auguſta⸗Anlage in die Otto⸗Beck⸗Straße fuhr ſie auf den Gehweg und ſtieß auf einen Baum. Die Führerin des Wagens, die einige Verletzungen erlitt. mußte im Städtiſchen Krankenhaus verbunden wer⸗ den Ein im Wagen mitfahrender Herr, der auch angetrunken war, wurde ebenfalls leicht ver⸗ letzt. Der Wagen wurde derart beſchädigt, daß er abgeſchleppt werden mußte.— In der Morchfeld⸗ Abſchied von den alten Kämpfern Die Hitler-Arlauberkameraoôſchaſt fuhr in die Heimat Nach drei ſchönen Wochen in Mannheim fuhren am Sonntag unſere Gäſte von der Adolſ⸗Hitler⸗ Freiplatzſpende wieder in die Heimat, nach Thürin⸗ gen und Mecklenburg, Bayern, Sachſen und Hanno⸗ ver, in alle Gaue des Reiches, glücklich, erholt und zufrieden über neue Kenntnis des Vaterlandes. Man traf ſich am Samstag im Gemeindehaus zu einem gemütlichen Abſchiedsabend. Es gab kurze Reden von Kreisamtsleiter Merdes, Kreishauptſtellenleiter Braun, der auch die Dar⸗ bietungen ankündigte, vom Leiter der Ortsgruppe Neckarau, Gawran, und von Verkehrs⸗Direktor Böttcher, der ſämtlichen Kameraden ein hübſch gerahmtes Bild vom Friedrichsplatz mit Waſſerturm überreichen ließ. Der Waſſerturm hatte nun einmal allen am beſten gefallen, beſonders auch den Bayern, die nur den Henkel daran vermißten, alsdann wär's ein Rieſen⸗Maßkrug geweſen und hätte weniger an Waſſer erinnert. Der Betreuer und Führer der Kameradſchaft, Kreisamtsleiter Domek, erhielt von ihr eine große Gruppenaufnahme mit ſämtlichen Unterſchriften als Andenken. Schließlich dankte im Namen der Kameradſchaft mit beſonderer Herzlich⸗ keit Pg. Jenſen aus Schleswig⸗Holſtein. Pg. Lind hatte für den Abend eine abwechſe⸗ lungsreiche Unterhaltungsfolge mit oͤurchweg ehren⸗ amtlichen Kräften zuſammengeſtellt. Die Man do⸗ linata Mannheim ſpielte einige wohlklingende Salonſtücke, Käthe Back empfindungsreich die Le⸗ gende von Wieniawſki und ein Menuett von Mozart mit Lind am Klavier. Es war wohl zu bemerken, daß dieſes kleine ernſte Zwiſchenſpiel ſich tief in die Gemüter ſenkte, die von Geplauder und Stühle⸗ rücken plötzlich ganz zur Stille einkehrten. Man⸗ gold mit ſeiner tadellos⸗kräftigen Stimme trug „Pälzer Sprooch“ und allerlei Gedichte und Schnur⸗ ren ſo vor, daß ſie auch von den Noroͤdeutſchen gut verſtanden wurden und herzlicher Beifall lohnte. Elſe Wagner erſchien ſogar zweimal, als Spielmann und Pälzer Mädel, ſpendete von ihren bewährten Schlagern das beſte und brachte die Gemeinde auch öfter zum eifrigen Mitſingen. Geſchwiſter Ernſt mit Grit Stündebeek tanzten und ſangen Bauerngroteske und„Pälzer Mädle“ mit der nach⸗ drücklichen Verſicherung alles deſſen, was ſie nicht ſeien, z. B. keine Vogelſcheiche; und ſchließlich ſpielte noch Deutſchmann auf Bandoneon Polka und den eigens für dieſen Abend komponierten Marſch „Gruß an die alte Garde“, der ein melodiöſes Trio à la Fucik enthielt und ſein techniſches Geſchick voll entfalten ließ. Die ganze Zeit aber hatte die Kreis⸗ kapelle der Pe unter Heil mit Ouvertüren, Mär⸗ ſchen und Walzern zur Unterhaltung beigetragen. Nun machte ſie ſich auch für Tanzmuſik fertig. Orts⸗ gruppenleiter Gawran hielt noch eine kurze Schlußanſprache, wünſchte gute Fahrt, gedachte der NyW und brachte ein dreifaches„Sieg Heil!“ auf den Führer aus, dem ſich die Lieder der Nation an⸗ ſchren. Dann wurde zum Tanze geräumt. Dadurch lockerten ſich die bunten Reihen. Man konnte mit dem einen oder anderen noch ein naar Worte wechſeln, mit dem blonden Hitler⸗Jungen Hermann Fahrenkrog, der über ſeinem ver⸗ lorenen Arm nicht die gute Laune verliert und das Berliniſche ſo ſpricht, wie es lyriſch⸗anheimelnd und gar nicht ſchnoddrig klingt. Oder man ſprach, mit Robert Seggelke aus dem Hannoverſchen, der den Verlauf der Ereigniſſe in einer Chronik friſch, klar und munter aufgezeichnet hat, die nächſtens dem Führer vorgelegt werden ſoll. Da ſteht dann zu leſen, was man alles ſah und beſonders bemerkens⸗ wert fand: Dom und Muſeum von Worms. Beſon⸗ ders intereſſiert es Seggelke als Lehrer zu hören, daß Worms 1100 Jahre älter als Rom ſei und wir ſomit in der älteſten Kulturecke von Europa über⸗ haupt leben. Schön und lehrreich war auch die Hafenrundfahrt mit dem Feuerlöſchboot geweſen, oder der Beſuch in den verſchiedenen großen Werken, wie Benz und Lanz. Luſtig war es auf der Neckar⸗ auer Kerwe und erholungsreich im Strandͤbad. Den Rheinauer Wald hatte man durchquert und den geo⸗ logiſchen Aufbau des Rheintals ergründet. In Hei⸗ delberg war man tief in die Romantik hinab⸗ getaucht, aber im Mannheimer Schloßmuſeum ver⸗ einigten ſich Moderne und Klaſſik in einzigartiger Weiſe in der prachtvollen Olympia⸗Ausſtellung. Die Donkoſaken durfte man durch Hoffmeiſters freie Hand hören. Der ſchönſte Abſchluß war der Beſuch in Schwetzingen in dieſem ſonnigen, kühlen Spät⸗ ſommerwetter. So ſteht es genau in der Chronik zu leſen, die mit zahlloſen vorzüglichen Lichtbildern geſchmückt iſt und außerdem noch in kleinen Aufſätzen die perſön⸗ lichen Eindrücke der Kameraden enthält,— ein wertvolles Zeitdokument. Nicht zuletzt aber ͤanken darin die Kameraden der Neckarauer NS⸗ Frauenſchaft, die in rührender Weiſe für ihr leibliches Wohl ſorgte. Ueberglücklich nach dieſem vollen Maß der Gaſtfreundſchaft geht es jetzt in die Heimat. Viel Gutes wird man von Mannheim in der Ferne zu berichten haben. Dr. Fr. Keine Wohnungszwangswirtſchaft Die neue Mieterſchutzregelung nur zeitlich bedingt Die an den Wohnungsbaumarkt herantretenden Aufgaben ſind außerordentlich. Nicht nur, daß Rückſtände aus der Zeit vor dem Umbruch aufgeholt werden müſſen, iſt auch durch den wirtſchaftlichen Aufſtieg in den letzten Jahren der Wohnungsbedarf wie auch der kulturelle Anſpruch, der heute an die Wohnungsbeſchaffenheit geſtellt wird, ſehr geſtiegen. Mit alledem konnte trotz ſtarker Steigerung die Bautätigkeit nicht ganz Schritt halten. Deswegen war der Gedanke einer Wohnungszwangswirtſchaft verſchiedentlich ernſtlich in Erwägung gezogen wor⸗ den. An ſeine Stelle aber trat das Geſetz zur Aen⸗ derung des Reichsmietengeſetzes und des Mieter⸗ ſchutzgeſetzes vom 18. April dieſes Jahres. Es iſt bekannt, daß im vorigen Jahre viele An⸗ träge beim Reichsarbeitsminiſterium eingegangen ſind, die frühere Wohnungszwangswirtſchaft wieder aufleben zu laſſen. Dieſe Anträge haben keine Beachtung gefunden— und werden auch für die Zukunft keine Beachtung finden. Wer in dem neuen Geſetz vom 18. April den erſten Schritt zur Einfüh⸗ rung der Wohnungszwangswirtſchaft ſehen will, täuſcht ſich und geht von einer völlig falſchen Beur⸗ teilung der Vorausſetzungen zum Erlaß dieſes Ge⸗ ſetzes wie auch hinſichtlich ſeiner Dauer aus. Schon allein der Grundgedanke, von dem das neue Geſetz ausgeht, nämlich die Miete in Beziehung zur Unkoſtendeckung des Grun dſtücks zu ſet⸗ zen, ſo daß alſo bei Erhöhung der Unkoſten auch eine Erhöhung der Miete eintreten wird, zeigt, daß auch bezüglich des Mieterſchutzes das neue Geſetz etwas von dem alten Mieterſchutz weſentlich verſchiedenes iſt. Es kann alſo keine Rede davon ſein, daß das neue Geſetz nur der erſte Schritt zu einem Ausbau der Wohnungszwangswirtſchaft und des Mieterſchutzes in dem früheren Sinne iſt. Im Gegenteil, es ſoll alles getan werden, um nicht durch geſetzliche Maß⸗ nahmen Hemmungen in der Wohnungsbautätigkeit zu ſchaffen; ſolche Hemmungen würden unſtreitig eintreten, wenn auch nur die Vermutung einiger⸗ maßen begründet wäre, daß die Wohnungszwangs⸗ wirtſchaft neu belebt werden ſollte. Nichts iſt mehr geeignet, dieſe Auffaſſung zu zerſtreuen, als die Feſt⸗ ſtellung, ͤaß das neue Geſetz keinen Dauercharakter hat, ſondern nur eine aus den Bedürfniſſen der Ge⸗ genwart geborene zeitlich bedingte Maß⸗ nahme iſt. Ausdrücklich ſtellt dies auch bei einer Betrachtung des Geſetzes vom 18. April in der Zeit⸗ ſchrift„Der deutſche Volkswirt“ Miniſterialrat Dr. Ebel feſt: „Dieſe Aenderungen des Mieterſchutzes, die zweifellos eine gewiſſe Verſchärfung bedeuten, ſind daher nur als Maßnahme anzuſehen, die auf die gegenwärtige Wohnungsknappheit zu⸗ rückzuführen iſt. Sie ſtellen keine grund⸗ ſätzliche Aenderung der Reichspoli⸗ tik dar. Das Ziel muß bleiben, durch ſtärkſte Förderung des Wohnungsbaues das Mißver⸗ hältnis zwiſchen Angebot und Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt zu beſeitigen. Iſt dies geſchehen, ſo wird auch wieder ein Abbau des Mieter⸗ ſchutzes möglich ſein.“ 0TPTPPPPkPPPPPkPTGTfTfTTbTfTfTbTbT———PbPP—GTGTbTb——TbT——VkPPͤPP——————————————— ſtraße in Neckarau ſtieß am Samstag in den Abend⸗ ſtunden ein Kraftradfahrer mit einem Rad⸗ fahrer zuſammen. Hierbei wurde der Kraftradfahrer leicht verletzt und ſein Fahrzeug leicht beſchädigt. Die Schuld trifft beide Fahrer.— Außerdem ereigneten ſich im Laufe des Samstags fünf weitere leichte Verkehrsunfälle infolge Nichtbeach⸗ tens der Verkehrsvorſchriften. Hierbei entſtand ge⸗ ringer Sachſchaden. Einige Perſonen wurden leicht verletzt. Wegen Ruheſtörung und groben Unſugs wurden acht Perſonen angezeigt. Sanohofener Bootshaus bald fertig In Paddlerkreiſen gab es vergangenen Herbſt ein großes Wehklagen, als eines Tages aus unge⸗ klärter Urſache das Bootshaus des Waſſerſport⸗ vereins 1925 abbrannte und über hundert Boote in Flammen aufgingen. Doch bald hatte man ſich wieder gefaßt. Doll von der Zellſtoff zeichnete ein neues Haus. Seit einiger Zeit ſind die Hand⸗ werker unter Meiſter Ehrbächer an der Arbeit für eine größere und ſchönere Halle mit einer Woh⸗ nung und Waſch⸗ und Umkleideräumen. Die Woh⸗ nung wurde unterkellert. Hoch ragt bereits der Schornſtein über dem turmartigen Nebenbau her⸗ aus. Die Halle wurde längſt bezogen. Faſt alle Ge⸗ ſtelle(Platz für 120 Boote) ſind beſetzt mit wohl⸗ gepflegten Klepperbooten, ſchönen, friſch und farbig glänzenden Holzbooten und dem großen Kanadier. „Odin“,„Helge“,„Sauſewind“,„Vagant“,„Rivale“ und„Mir kann keener“, dieſe herausgegriffenen Namen ſagen viel über Sehnſucht und ſportliche Einſtellung der Beſitzer; denn ſehr vielſeitig iſt der Paddelſport und keinem andern an Naturverbun⸗ denheit zu vergleichen. Noch liegen die Boote ſtill, aber in zwei Stun⸗ den werden die gebräunten Geſtalten von der Ar⸗ beit kommen, bereit, ſich den kleinen Widrigkeiten und großen Freuden der Paddelei zu ergeben. Ein Wochenende voll Erhebung und friſcher Luft haben ſie dann mal wieder hinter ſich gebracht. Links und rechts hängen große Leinewandvorhänge, auf denen mit Kreide geſchrieben ſteht:„Damen⸗Um⸗ kleideraum“,„Herren⸗Umkleideraum“. Aber auch das ſoll bald ein Ende haben. Denn der niedrige Raum, der Wohnungsbau und Bootshalle verbin⸗ det, liegt ſchon unter Dach und ſicher wachſen die Mauern empor. Solide Arbeit wurde hier geleiſtet: Riegelfachwerk mit Zementſchwemmſteinen und außen drauf noch eine Lage Heraklit. Das wird wiederum verputzt und der Bau iſt fertig. Ein Schmuckſtück hinter den düſteren Häuſern der ehe⸗ maligen Kunſtſeidenverſuchsſtation. In 14 Tagen bis drei Wochen wird es ſoweit ſein, verſichert Mei⸗ ſter Ehrbächer. Es wird wohl eine zünftige Ein⸗ weihungsfeier geben, ſo hoffen wir. Die verzauberte Eierfrau! Ein ergötzliches Geſchichtchen vom Wochenmarkt Als der Zauberer Bellachini kürzlich in einer Stadt auftrat, führte ihn ein Spaziergänger auf den Wochenmarkt. Bei einer biederen Bauersfrau machte er Halt:„Na, Mütterchen, was koſten die Eier, die Ihr da habt?“ Für einige Pfennige erſtand er ein Ei und ſchlug es vor den Augen der verdutzten Eierfrau entzwei, um ſofort ein nagelneues Fünf⸗ markſtück aus dem Eigelb hervorzuholen. Das wiederholte er mehrmals, bis die Eierfrau ihm keine mehr verkaufen wollte. Aus einiger Entfernung ſah nun der Zauberer, wie die immer aufgeregter wer⸗ dende Eierfrau ein Ei nach dem anderen entzwei ſchlug, ohne ein einziges Fünfmarkſtück zu finden. Nun ging er wieder zu der Frau hin, bezahlte ihr ſämtliche Eier und ſagte:„Ja, Mütterchen, Geld aus Eier holen, das kann nur Bellachini, Ihr müßt es alſo nicht wieder verſuchen.“ Dieſer Vorfall ſprach ſich ſchnell in der Gegend herum. In ihrem Heimat⸗ dorf erhielt die Frau den Namen„Eierverzauberin“. Nun kommt dieſer Wundermann auch nach hier. Wir empfehlen den Marktfrauen alſo für die nächſten Tage Vorſicht, falls ein fremder Mann vorſprechen ſollte. Gegen überflüſſigen Verkehrslärm In Zuſammenhang mit dem in verſchiedenen Tei⸗ len des Reiches aufgenommenen Kampf gegen den überflüſſigen Lärm der Motorräder führt der Oberſtaatsanwalt im Reichsjuſtizminiſterium, Dr. Krug, in der„Deutſchen Juſtiz“ aus, daß bei der Bekämpfung des Großſtadtlärms gerade die Ab⸗ wehr unnötigen Lärmens von Kraft⸗ fahrzeugen eine dringliche Aufgabe ſei. Noch vielfach werde dieſer Aufgabe nicht das Intereſſe zu⸗ gewandt, das ihr gebühre. In erſter Linie ſeien es die Motorräder, die durch gewaltigen, aber unnötigen Motorenlärm immer wieder auffielen, dann aber auch manche Autos, insbeſondere die Sportwagen. Hier liege eine beſondere Rückſichtsloſigkeit und Beläſtigung der andern Volksgenoſſen vor, die vielſach nur erfolge, um als Fahrer oder Kraftfahr⸗ zeugbeſitzer„Bewunderung“ zu erregen. Die Ge⸗ ſundheit und die Nerven aller Volksgenoſſen ſeien zu wertvoll, als daß man bei ſolchem rückſichtsloſen Verhalten nachſichtig ſein dürfe. Es müſſe die Hoff⸗ nung ausgeſprochen werden, daß von der Polizei und auch den Gerichten an der Ahndung ſolcher Verkehrsverſtöße unnachſichtig gearbeitet werde. ** 75 Jahre alt wird Herr Wilhelm Jäck, Lameyſtraße 21, am Montag, dem 31. Auguſt. Er war 54 Jahre an der Rheiniſchen Hypothekenbank Mann⸗ heim, zuletzt als Prokuriſt, tätig. Seit 50 Jahren bezieht er nun die„Neue Mannheimer Zeitang“. Wir wünſchen ihm einen ungetrübten und ſorgen⸗ freien Lebensabend. Eine Windhoſe konnten am Samstagnachmit⸗ tag Anwohner des Pfalzplatzes und Paſſanten der Meeräckerſtraße beobachten. Die Windhoſe, die ſich bei ziemlicher Windſtille gebildet hatte, bewegte ſich in ſehr langſamem Tempo von Norden nach Süden und riß auf ihrem Wege von etwa 200 Meter alles Erreichbare mit. Die Angriffsfläche auf dem Boden betrug nur wenige Geviertmeter, war aber ſtark genug, um Pflanzenbüſchel aus dem Boden zu reißen und zahlreiche Dachpfannen aufzudecken. chral fasierereme 50 Pig. Srose e Zahncreme 40 pig. rube. Haftſtrafe bei Uebertretung der Verkehrsvor⸗ ſchriften. Der ſächſiſche Innenminiſter hat angeord⸗ net, daß bei Feſtſtellung auch fahrläſſig er oder leichtſinniger Uebertretungen von Verkehrs⸗ vorſchriften, ganz gleich, ob es ſich um Kraftfahrer, Radfahrer, Geſchirrführer, Fußgänger uſw. handelt, möglichſt ſtrenge Strafen zu verhängen ſind. Es ſei in jedem Falle einer Uebertretung ernſtlich zu er⸗ wägen, ob nicht von vornherein auf Haftſtrafe er⸗ kannt werden müſſe. Die Verſchärfung der Strafe ſei notwendig, weil gegenüber den Bemühungen und Ermahnungen der Polizei allzu große Gleichgültig⸗ keit gezeigt würde. Hinweiſe Achtung Saarländer! Am morgigen Dienstag gibt im Ballhaus die Bergwerkskapelle Fran⸗ kenholz⸗Bexbach unter Leitung von Dr. Coe⸗ nen ein Konzert. Die Kapelle weilt als preis⸗ gekrönte Saar⸗Bergwerkskapelle z. Z. in Berlin. Freunde und Gönner der Saar ſowie alle Volks⸗ genoſſen ſind herzlichſt willkommen! Gewinnauszug 5. Klaſſe 47. Preußiſch⸗Süddeut (273. Preuß.)—— Ohne Gewähr Nachdruck verbolen Auf jede gezogene Rummer ſind zwei Gewinne gefallen, und je—— die Loſe gleicher Rummer in den beiden teilungen I und II 18. Siehungstag 28. Auguſt 1936 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 Nt gezogen 2 Gewinne zu 20000 RN. 319261 ——3 80000. 176740 319617 inne zu 5 1 9. Sewinne zu 5500 RM. 167127 47528 181719 1 197852 211321 104945 167844 173028 Gewinne zu 2000 RM. 39 299996 25005 307357 336016 340156 3 6840 7 180⁵ —3Y0 8—.ꝗ 1000 RM. 358 winne zu 770 9462 18328 20150 26289 64310 73310 7 92172 8 1102⁴³ 842 138686 325481 3265 26575 326801 834324 339227 259463 1469 680 329318 329491 354150 856907 372450 392284 416 Gewinne zu 300 RM. In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 RM gezogen 4 Sewinne zu 5000 RM. 26660 0 Gewinne zu 3000 R. 6241 M. 740085 782218 162216 11696 21006 15484 326⁵7 110 Gewinne zu 500 R. 2836 2948 10780 131 55715 13583 17842 23657 33925 37417 28886 7 248 53752 62345 82857 64870 65008 69218 2440 272² 2. 90042 95475 106232 111878 112581 119161 150719 143321 149575 1688 188881 177158 177788 178651 190204 202411 208833 220069 220255 285777 282309 360114 365028 367214 288 Gewinne iu 300 RM. Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu 1000000, 2 zu ie 100000, 2 zu je 75000, 2 zu e 30000, 6 zu je 20000, 48 zu je 10000, 72 zu je 116 zu je 8000, 354 zu ſe 2000, 1113 ie 1000, 1952 zu je 500, 7434 zu je 360 RM. 14. Gewinne zu 2000 R 59488 177606 226060 28208 288498 30499 145020 22762 329838 355120 35 379077 388148 393883 4. Seite/ Nummer 399 Monkag, 31. Auguſt 1938 Aus Baden SEin Jugendverderber in Heidelberg verurteilt * Heidelberg, 29. Aug. Vor der 2. Großen Straf⸗ kammer hatte ſich geſtern der 27 Jahre alte Karl Philipp Gehrig aus Leimen bei Heidelberg wegen Sittlichkeitsverbrechens zu verantworten. Der Angeklagte geſtand, im April und Mai viermal ſich vergangen zu haben. Der Vertreter der Staats⸗ anwaltſchaft beantragte eine Gefängnisſtrafe von 2 Jahren 6 Monaten und 3 Jahre Ehrverluſt. Das — billigte dem zu Schwermut neigenden Ange⸗ klagten den§ 51 Abſatz 2 zu und verurteilte wegen vier Vergehen gegen den§ 175a und 8 176 Ziff. 3 zu 1 Jahr 8 Monaten Gefängnis. Angeklagte freigeſprochen. Höhere Straſe auf Berufung ſengericht verurteilte am 6 Mai den 33 Fahre alten lebigen Joſef Saier aus Freiburg wegen Erpreſ⸗ ſung zu zwei Jahren Gefängnis und fünf Jahren Ehrverluſt. Der Angeklagte legte gegen das Urteil Berufung ein, die vor der Großen Strafkammer in Freiburg verhandelt wurde. Das Gericht ging jedoch noch weiter wie die Vorinſtanz und erhöhte das Urteil wegen der bekundeten niedrigen Geſin⸗ nung und gemeinen Handlungsweiſe auf drei Jahre Gefängnis und wieder fünf Jahre Ehrverluſt. Das Gericht bedauerte in ſeiner Urteilsbegründung, daß es keine geſetzliche Möglichkeit habe, den mi: zwölf Vorſtrafen belaſteten Angeklagten zu der ver⸗ dienten Zuchthausſtrafe zu verurteilen. *. Zuchthausſtrafe für einen Sittlichkeitsverbrecher Der Ns Jahre alte verwitwete H. Bernauer wurde von der Großen Strafkammer Freiburg wegen Notzuchtverſuchs zu zwei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt verurteilt. Mildernde Umſtände wurden dem Angeklagten verſagt. Vom Schnellzug getötet 2 Helmsheim, 30. Auguſt. Streckenkontrolleur Jakob Pfiſterer verunglückte unweit des Bret⸗ tener Bahnhofes auf einem Kontrollgang. Pfliſte⸗ rer war einem entgegenkommenden Güterzug aus⸗ gewichen und auf das andere Geleiſe getreten, als auch ſchon der Schnellzug heranbrauſte und ihn er⸗ faßte. Der Unglückliche, der gegen einen Kilometer⸗ ſtein geſchleudert wurde, erlag auf der Stelle ſei⸗ nen furchtbaren Verletzungen. Der Schnellzug erlitt eine Verſpätung von 8 Minuten, da der Führer ſofort anhielt, als er den Unfall bemerkte. Oberregierungsrat a. D. Dr. Bittmann ü. Freiburg i. Br., 29. Aug. Im hohen Alter von über 85 Jahren ſtarb hier der frühere lang⸗ — Direktor des Badiſchen Gewerbeauſſichts⸗ a Geh. Oberreg.⸗Rat Dr. Karl Bittmann. Auf Wunſch des Verſtorbenen hat die Feuerbeſtat⸗ tung im engſten Familienkreiſe ſtattgefunden. Olympia⸗Fahnenſchwinger Hug beim Breiſacher Feſtſpiel * Breiſach, 29. Aug. Der Weltmeiſter im Fahnen⸗ ſchwingen, Franz Hug⸗Luzern, der mit ſeinen Bor⸗ führungen anläßlich der Olympiade in Berlin un⸗ geheuren Beifall erntete, wird auf Einladung am Sonntag, 30. Auguſt, in Breiſach vor und während des Feſtſpiels die olympiſche und die Heimatfahne ſchwingen. Weinheim, 30. Auguſt. Ein Mitglied des Schützenvereins Weinheim 1023, Herr Peter Kohl von hier, konnte auf dem Riedſchützenfeſt in Bür⸗ ſtadt die Ehrenſcheibe„Wildente“ herausſchießen. * Karlsruhe, 29. Aug. Der Vorſtand des ſtädtiſchen Tiefbauamtes, Stadtbaudirektor Otto Seith, wird ſeinem Anſuchen gemäß wegen leidender Geſundheit auf Ende d. J. in den Ruheſtand verſetzt. Bei dieſer Gelegenheit ſprach ihm der Oberbürgermeiſter die Anerkennung und den Dank der Stadtverwaltung für die wertvollen Dienſte aus, die der Genannte in den langen Jahren ſeiner Tätigkeit in treuer Pflicht⸗ erfüllung der Stadt Karlsruhe geleiſtet hat. die eilig 93 Fernſprechnummer Ihres Kunden oder Lieferanten. Und das trotz der vielen 3 25 Nummern, die das Mann⸗ heimer rtsfernſprechbuch umfaßt! Das macht das praktiſche Greif⸗Regiſter, mit welchem das ſoeben erſchienene Maun⸗ heimer Brtsfernſprechbuch verſehen iſt. Be⸗ ſtellen Sie ſofort, es ma es koſtet nur 50 Pfg. das Stück. bruckerei br. Naas, R l,-6 ihn Wegen eines weiteren verſuchten Deliktes wurde der Blick in Freiburger Gexichtsſäle 0 * Freiburg, 30. Auguſt. Das Freiburger Schöf⸗ t ſich bezahlt, denn ——AA————————— eine Neuordͤnung der zum Sturz gebracht. Neue Maunheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Briefmarkenſammler tagten Ambenennung des Landesberbandes Südweſt in Laudesverband Pfalz- Heſſen' Im Wartburg⸗Hoſpiz fanden ſich am Sonntag⸗ vormittag zahlreiche Vertreter der Briefmarken⸗ ſammlervereine des Landesverbandes Sübdweſt⸗ deutſchland im Bunde deutſcher Philateliſtenver⸗ bände im In⸗ und Auslande e. V. zu einer Ar⸗ beitstagung zuſammen, die ſich vorwiegend mit der bevorſtehenden Reorganiſation des Verbandsgefüges der deutſchen Briefmarkenſammler befaßte. Die Ar⸗ beitstagung leitete der feitherige Landesverbands⸗ führer, Baurat Luce aus Eſchborn(Frankfurt). Er konnte Mitglieder aus allen Gebieten des Lan⸗ desverbandes, aus Frankfurt, Karlsruhe, Wies⸗ baden, Heidelberg, Saarbrücken, Pirmaſens, Og⸗ gersheim, Ludwigshafen und Mannheim begrüßen. Allen Gäſten, denen durch den Mannheimer Ver⸗ einsführer ſchmuckes Werbematerial des„ſchönen Mannheim“ überreicht wurde, zollte Stadtrat Ar⸗ chitekt Auguſt Ludwig Worte der Begrüßung. Vorſitzender Luce erſtattete ſodann einen um⸗ faſſenden Jahresbericht, der ſtellvertretungsweiſe von Herrn Ludwig ergänzt wurde und ſaſt aus⸗ ſchließlich Fragen des Neuaufbaues der deutſchen Philatelie behandelte. Danach ſteht der Bund deutſcher Philateliſtenverbände in Liquibation und wird durch eine Einheits⸗ organiſation, den neuen„Reichsbund deutſcher Philaleliſten“ erſetzt, der ſeinen Sitz in Berlin hat. Dieſer neue Reichs⸗ bund wird im Verlaufe der nächſten Monate auch einzelnen Landesverbände vornehmen, die, wie der Reichsbund ſelbſt, gleich⸗ falls neue perſönliche Führer berufen. Weſentliche Mitteilungen über den Neuaufbau machte vor allem Herr Ludwig, der als ſtellvertretender Landes⸗ verbandsführer dem 42. Deutſchen Philateliſtentag auf der Burg Lauenſtein Mitte Juni anwohnte. Der neue Reichsbund wird von dem Präſidenten Major a. D. Klein in Berlin, geführt. Der ſeit⸗ herige Reichsverbandsführer, Reichsbahnoberrat Falk in Dresden, wurde auf Antrag des Lan⸗ desverbandes Südweſtdeutſchland zum Ehren⸗ vorſitzenden und lebenslänglichen Mitglied des Reichsbundesvorſtandes ernannt. Der Reichs⸗ bund umfaßt heute rund 13000 Mitglieder, darun⸗ ter etwa 8000 zahlende Mitglieder. während in Deutſchland etwa 500 000 Briefmarkenſammler ge⸗ zählt werden, von denen nur etwa 20000 einer Or⸗ ganiſation angehören. Mit der Neuordnung des Bundesweſens tritt für Einzelmitglieder künftig eine finanzielle Erleichterung durch eine Bei⸗ tragsſenkung von.25 auf.20%/ je Jahr ein. Der ſüdweſtdeutſche Landesverband darf bereits als vollwertiges Mitglied des neuen Reichsbundes betrachtet werden. Er zählt gegenwärtig 17 Vereine mit etwa 600 Mitgliedern. Künflig wird er jedoch unter dem neuen Namen „Landesverband Pfalz⸗Heſſen“ geführt. Sein Arbeitsbereich wird ſich auf das neue Gau⸗ gebiet der Bewegung erſtrecken. Er umfaßt alſo künftig neben Pfalz und Heſſen auch das Saarland und Nordbaden. Neben ſolchem Neuaufbau hat ſich der neue Reichsbund auch vielerlei andere beſon⸗ dere Aufgaben geſtellt. Es ſoll künftig eine ſorg⸗ fältigere Herſtellung der Briefmar⸗ ken erreicht werden, um den übermäßigen Abarten entgegenzuwirken. Verhandlungen mit den zuſtän⸗ digen Stellen ſind im Gange. Nach Wunſch des Amts für„Köc“ beabſichtigt man in Zukunft in allen Städtegebieten auch Vortragsabende über die Phi⸗ latelie zu veranſtalten. An Stelle einer verneinten zentralen Reichstauſchſtelle ſind ſolche Stellen für die Landesverbände empfohlen worden. Erſtrebt wird eine beſondere Pflege der Jugendſamm⸗ lergruppen. Die Landesverbände haben eigens Obleute zu ernennen, damit die deutſche Jugend für den philateliſtiſchen Gedanken angeeifert und auch mit der Geſchichte durch die lehrreiche Briefmarken⸗ kunde enger vertraut wird. Der Tag der Briefmarke, zu Ehren des Gründers des Weltpoſtvereins, Stephan, 1936 ins Leben gerufen, wird künftig bis auf weiteres jeweils zum Gedenktag an Stephan am 7. Jannar veranſtaltet. Er hat ſich heuer als eine ſehr vorteilhafte Werbe⸗ aktion für die deutſche Philatelie erwieſen. Der kommende Deutſche Philateliſtentag wird am Sonntag nach Pfingſten 1937 in Kaſſel abge⸗ halten. Zwiſchen der Katalogenkommiſſion des Bundes und den Verlagen wird künftig eine engere, mehr individuelle Zuſammenarbeit angeſtrebt, um vor allem auch die wirre Preisgeſtaltung der Brief⸗ marke in geordnetere Bahnen zu lenken. Vor allem die ſeither ſehr lebhaften Klagen über unſinnige Preisüberſetzungen verſtummen. Hauptwert legt man im beſonderen auch auf eine fühlbare Be⸗ ſchränkung der Briefmarkenabarten, ſowie auf eine erfolgſichere Bekämpfung der Brief⸗ markenfälſchungen. Eigens zu beſtimmende Obmänner der Landesverbände werden künftig mit der Fälſcherſtelle des Reichsbundes zuſammenarbet⸗ ten. Dadurch ſucht man die Sammler vor finan⸗ ziellen Schädigungen zu ſchützen. Am Stelle der ſeit⸗ herigen Bundeszeitung wird der Reichsbund nur noch ein Nachrichtenblatt mit Beilage der Fälſcher⸗ ſtelle herausgeben. Für alle Briefmarkenſammler wird künftig eine Bundesmitgliedskarte ausgegeben, die jeweils die Nummer der Kartei des Reichsbundes trägt und den Sammlern Sonder⸗ wünſche bei den Poſtanſtalten erleichtern ſoll. Landeverbandsführer Luce appellierte zum Schluß der auſſchlußreich verlaufenen Arbeits⸗ tagung eindringlich an die Vereine, daß das nun endlich in die Wege geleitete Aufbauwerk mit Treue geſtützt werden möge. Er teilte mit, daß im Spät⸗ jahre noch eine außerordentliche Haupt⸗ verſammlung des Landesverbandes ein⸗ berufen werde, die gleichfalls wieder in Mann⸗ heim ſtattfindet. Im Verlauf der Tagung wurde auch der Kaſ⸗ ſenbericht des Kaſſenwarts Heidenreich aus Corb abgehört. Die Kaſſe ſchließt bel 2213,60 Mark Geſamteinnahmen und 1722,60 Mark Geſamtaus⸗ gaben mit einem Ueberſchuß von ägt Mark ab. „Nach dem gemeinſchaftlichen Mittageſſen im Ho⸗ ſpiz führte Herr Ludwig ſämtliche Tägungsteil⸗ nehmer in einem Rundgang zu den verſchiedenſten Sehenswürdigkeiten der Stadt der mit einem Be⸗ ſuch der Reichsautobahn⸗Gaſtſtätte endete. Sle. ————— Günſtlingswirtſchapt in Betrieben Sie iſt noch nicht reſtlos überwunden Schaeſe Frontſtellung erforderlich Vor der perſönlichen Freundſchaft oder Feind⸗ ſchaft einem Arbeitskameraden gegenüber ſteht das Gemeinwohl, für das jeder Volksgenoſſe im Be⸗ darfsfalle ſein Opfer zu bringen hat. Von dieſer Feſtſtellung ausgehend, ermahnt die Deutſche Ar⸗ beits⸗Korreſpondenz die Vertrauensmänner der Betriebe, niemals einſeitig zu handeln. In mancher Betriebsgemeinſchaft habe vor der Machtergreiſung eine Gümſtlingswirtſchaft geherrſcht, die noch nicht überall reſtlos überwunden ſei. Es ſei auch durchaus nicht ſelten vorgekommen, daß ſich eine derartige Günſtlingswirtſchaft ohne Wiſſen des Unternehmers in den Betrieb einzu⸗ ſchleichen vermocht habe, nämlich durch die eigen⸗ willige Herrſchſucht irgendeines Vorgeſetzten. Von hier aus habe ſie ſich zu einer großen Gefähr⸗ dung der Gemeinſchaft entwickelt. Bisweilen habe ſich ein ſo eigenſüchtiger Vorgeſetzter mit Zuträgern Eine ſchlimme Plage im Bienwald sk. Landau, 29. Aug. In der Sübpfalz, und zwar in der Bienwaldgegend, nimmt die Wild⸗ ſchweinplage kein Ende mehr. Es geht ſogar ſo weit, daß dieſe dreiſten Borſtentiere jetzt auch immer auf⸗ fallender den öffentlichen Straßenverkehr ſtören. Ganze Rudel Wiloſchweine„ſtolzieren“ ſehr häufig über die Straßen. Es wurde ſogar ein Landwirt vom Reinigshof durch ein Wildſchwein von ſeinem Rade Nicht weniger als 15 Borſten⸗ tiere waren ihm auf der öffentlichen Verkehrsſtraße begegnet. Von einem Schwarzkittel wurde der Mann plötzlich ſo wuchtig angerannt, daß er du Boden ſtürzte und mit einer klaffenden Wunde am Kopfe liegen blieb. Die Landwirte dieſer Gegend wiſſen ſich gegen die läſtigen Wildſchweine überhaupt nicht mehr zu helfen. Auch den Jägern iſt es augenblicklich nicht leicht möglich, mit durchſchlagendem Erfola die⸗ ſen Schädlingen zu Leibe zu rücken. Die Wildſchweine ziehen gewohnheitsmäßig meiſt nur in der Dunkelheit auf Raub aus, ſo daß ſie nur ſchwer den Jägern zu Geſicht kommen und ihnen dann auch die Kugel nicht immer ſicher iſt. „ Landau(Pfalz), 29. Aug. In einem Straßen⸗ graben an der Horſtſtraße iſt das einfährige Mäbchen des Horſtbewohners Nikolaus Schultz ertrunken. Die Kleine hatte an dem Graben geſpielt, der über 70 Ztm. tief und 120 Meter breit iſt und mit einer Schlammſchicht bedeckt iſt. umgeben und ſogar einen Spitzeldienſt einzurichten geſucht. Die damalige Gegnerſchaft zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer habe vielleicht ein ſolches Unter⸗ fangen zum geringen Teil noch begreiflich gemacht; es habe aber jetzt, nach Aufſtellung der Gemein⸗ ſchaftsidee, reſtlos zu verſchwinden. Hier liege eine der ſchwierigſten, aber auch dankbarſten Aufgaben für den Vertrauensmann. Das Bewußtſein von der Notwendigkeit zu perſönlicher Unterwürfig⸗ keit habe ſich allerdings in die Seele und die Gedan⸗ kengänge manches Betriebsangehörigen ſo tief ein⸗ gefreſſen, daß es von heute auf morgen nicht wieder herauszureißen ſei. In einer derartigen Entkräf⸗ tung jedes Perſönlichkeitswertes ſei aber jetzt eine der größten Gefahrenquellen für den begonnenen Aufbau zu erblicken. Günſtlingswirtſchaft verfälſchte ja nicht nur das unbedingte Führerprinzip, ſondern entwurzelte auch den echten Leiſtungsgrundſatz. ee——————————————————————————————— Wiloſchweine gefährden Straßenverkehr Anſchluſ⸗Jtelle Frankfurt⸗Main⸗Süs der Autobahn fertiggeſtellt Verkehrsfreigabe am 1. September * Frankfurt a.., 30. Aug. Bei der an der Flughafenſtraße(Alte Mainzer Straße) gelegenen Anſchlußſtelle Frankfurt a..⸗Süd iſt die öſtliche Auffahrtsrampe fertiggeſtellt worden. Sie wird ab 1. September 1936 für den Verkehr freigegeben. Die Fahrzeuge aus Richtung Darmſtadt verlaſſen von dieſem Zeitpunkt ab die Reichsautobahn über die in Fahrtrichtung gelegene rechte Rampe. Die Zufahrt nach Darmſtadt erſolgt weiterhin über die bisher als Ein⸗ und Ausfahrt benutzte weſtliche Rampe. ——— Verbeſſerung der Kinderbeihilfen für Kinderreiche Zu der Verordnung über die Gewährung von Kinderbeihilfen an kinderreiche Familien hat der Reichsfinanzminiſter fünf Durchführungsbeſtimmun⸗ gen erlaſſen, die mit Wirkung ab 1. Juli in Kraft treten und eine weitere Verbeſſerung zugunſten der Kinderreichen bringen. Bisher war die Gewährung der laufenden Kinderbeihilfen unter anderem auch an die Vorausſetzung geknüpft, daß der Monatslohn des Unterhaltsverpflichteten 185 Mark nicht über⸗ ſteige. Der Reichsfinanzminiſter beſchränkt jetzt dieſe Vorausſetzung auf diejenigen Familien, die nicht mehr als fünf für die Beihilfen in Betracht kommende Kinder haben. Sind mehr als fünf Kinder vorhanden, ſo beſteht alſo für die Ge⸗ zehn Mark Betrages die währung der Beihilfen praktiſch keine Beſchrän · kung des Monatslohnes mehr. Der Miniſter be⸗ ſtimmt jedoch, daß in ſolchen Fällen für jede vollen des 185 Mark monatlich überſteigenden Kinderbeihilſe für ein Kind in Fort⸗ fall kommt. —— Tierſchutzwochen in den deutſchen Schulen Ein Beiſpiel fruchtbarer Kulturpolitik Der erſte größere Verſuch, die Schulen plan⸗ mäßig mit dem Kulturgut des Tierſchutzes und der nationalſozialiſtiſchen Tierſchutzgeſetzgebung ver⸗ traut zu machen, iſt in Dresden auf Veranlaſſung des Reichs⸗Tierſchutzbundes durchgeführt worden. Zum erſtenmal in der Geſchichte des Tierſchutzes beſchäftigten ſich gleichzeitig 300 Lehrer und 9217 Kinder in 45 Volksſchulen während einer ganzen ſammenarbeit mit allen in leuten und Behörden Woche mit den verſchiedenen Tierſchutzfragen. Ueber⸗ einſtimmend bekunden die Lehrer, daß ſie durch die Tierſchutzwoche ein Arbeitsgebiet kennengelernt haben, deſſen Ergiebigkeit ſie bisher unterſchätzt hatten. Gerade die Forderung der nationalſozialiſti⸗ ſchen Schule, den Charakter zu bilden, laſſe ſich bei den auf das Tier bezogenen Lehrſtoffen beſonders gut und leicht erfüllen. Was mit dem biologiſchen Unterricht nie oder nur unvollkommen zu erreichen iſt: das Kind innerlich zu erfaſſen und in ein in ne⸗ res Verhältnis zur Natur zu ſetzen, das gelingt der auf Tierſchutz eingeſtellten Naturkunde mühelos und nachhaltig. Ueber die Art der Durchführung berichtet eingehend das „Reichs⸗Tierſchutzblatt“ in Heft 4/1936. Der Reichs⸗Tierſchutzbund wird in Zu⸗ Frage kommenden Fach⸗ die gewonnenen olche benutzen, um darauf weiterzubauen, damit 10 eiche Tierſchutzwochen in den Schulen im ganzen durchgeführt werden. Montag, 91. Auguſt Köln⸗Düſſeldorſer Rheinfahrten: 8 Uhr Worms— Gernsheim— Oppenheim— Nierſtein— Mainz und zurück. Flugplatz: 9 bis 20 Uhr Rund⸗ flüge über Mannheim. Hafenrundfahrten: 7 bis 20 Uhr ſtünoͤlich au' Rhein und Neckar. Omnibusfahrten ab Paradeplan: 14 Uhr Peterskopf/Pfalz. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett⸗Programm. Tanz: Libelle. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöff⸗ net 10 bis 13 und 15 bis 17 Uhr. iii Sonderſchau: Vom Fels zum Ebdelſtein und Sonderſchau Olympia. 5 Lichtſpiele 8 Univerſum:„Allotria“.— Alhambra:„Das Schloß in Flandern“.— Schauburg:„Inkognito“.— Scala:„Box⸗ kamp' Schmeling— Louts“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr, Sonderſhau: Vom Fels zum Edel⸗ ſtein und Sonderſchau Olympia. Theatermuſenm, E 7. 20. Gebffnet von 10—13 und von 15 bis 17 Uhr. Sternwarte: Gebſſnet von 9 bis 12 und von 14 bis 10 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und, 17 bit 19 Uhr Leſeſäle von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr. Was hören wir? Dienstag, 1. September Reichsſender Stuttgart .55: Gymnaſtik.—.30: Frühkonzert.—.10: Gymna⸗ ſtik.—.30: Ohne Sorgen jeder Morgen.— 11.30: Für dich, Bauer!— 12.00: Im gleichen Schritt und Tritt.— 13.15: Fortſetzung von: Im gleichen Schritt und Tritt.— 14.00: Muſikaliſches Moſaik.— 15.15: Von Blumen und Tieren.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 17.45: Eine Geiſel der Menſchheit.— 18.00: Wettbewerbs⸗Funkberichte der Teilnehmer am Rundfunkſprecher. Wettbewerb 1936.— 18.30: Knulch contra Knoten.— 19.45: Nürnberg⸗Echd des Reichsparteitages 1936.— 20.10: Wer uns getraut.— 22.40: Orcheſterkonzert.— 24.00: Kammermuſik von Ludwig van Beethoven. Deutſchlandſender .15: Fröhliche Schallplatten.— 10.30: Fröhlicher Kin⸗ dergorten.— 11.00: Frauenberufe der Gegenwart.— 11.40: Der Bauer ſpricht— der Bauer hört.— 12.00: Muſik zum .— 14.00: Allerlei— von zwei bis drei.— 15.15: Heimkehr zur Mutter.— 15.45: Menſch und Geſchichte.— 20.10: Wir bitten zum Tanz.— 22.30: Eine kleine Nacht⸗ muſik.— 23.00: Wir bitten zum Tanz. NSDAP-Pfitieilungen Aus vartetamtlichen Ber Politiſche Leiter Lindenhof. Am 31.., 20.50 Uhr, Beſprechung ſämtlicher Sastenhin Pelitiſchen Leiter und Anwärter(neu) im arteiheim. NS⸗Frauenſchaft Achtung, Ortsgruppenfrauenſchaftsleiterinnen. Am 1.., 15 Uhr, Beſprechung in L 14, 4. Humboldt. Achtung, Zellenleiterinnen! Markenausgabe am 31.., 19 Uhr, in der Geſchäftsſtelle, Mittelſtraße P. BDM Organiſation. Die Stärkemeldeſormulare ſind ſofort auszuteilen und bis 31. 8. an den Untergau einzuſchicken. Nürnbergfahrerinnen. Die Teilnehmerinnen am Reichsparteitag und Zeltlager in Zell kommen am 31.., 18 Uhr, auf den Untergau. Unergan. Am 1.., 20 Uhr, Arbeitsbeſprechung für 5 Untergauſtellenleiterinnen in N 2, 4. Arbeitsplan mit⸗ ringen. chungen 1 „Kraft durch Freude“ Koͤß⸗Kreisfahrten im Monat September. Sonntag, den 6. September Großwanderfahrt nach Fürth⸗ Odeuwald, Verſchiedene Wanderungen die von ortskun⸗ digen Wanderfübrern geführt werden, ſind vorgeſehen. Preis der Fahrt 1 Mark.(Ruckſackverpflegungl) ahrt des Sonderzuges am 6. September,.57 Uhr, ab Mann⸗ heim⸗Hauptbahnhof. Sonutag, den 27. September, Sonntagsfahrt nach Stuttgart zum Beſuch des Cannſtatter Volksfeſtes. Preis der Fahrt etwa 3,20 Mark. Das Kreisamt Ludwigshafen teilt mit: Für die Oberbayernfahrt am B. September, ſind noch einige Teilnehmerkarten zu haben. Anmeldungen ſofort auf der Kreisdienſtſtelle in Ludwigshafen, 5 4. Preis der Fahrt mit voller Verpflegung 60 Mark. 5 zu wollen. Lassen sich Schimpansen hypnotisieren? Cellbage olge, ocRuel· Suggestionsversuche im Londoner Um feſtzuſtellen, ob es möglich iſt, den ge⸗ lehrigen Schimpanſen durch einfache Suggeſtion in hypnotiſchen Schlaf zu verſetzen, wurden im Londoner Zoologiſchen Garten von dem bekannten Hypnotiſeur“ Dr. Leopold Thoma mehrere Verſuche vorgenommen. Wie man erwarten mußte, mißglückten die Experi⸗ mente bis auf eins, das wenigſtens zum Teil gelang. Um ſo größer aber war der Heiterkeits⸗ erfolg bei den geladenen ſachverſtändigen Zu⸗ ſchauern. Seance im abgedunkelten Afſenkäſig Ein Käfig außerhalb des Affenhauſes im Lon⸗ doner Zoo, der gewöhnlich zur Eingewöhnung neu angekommener Tiere dient, war außen an ſeinem Gitter mit ſchwarzen Tüchern verhängt und ab⸗ gedunkelt worden. Nur eine einzige Lampe ſpendete mattes Licht. Die Zuſchauer in einem angrenzenden ſtockfinſteren Vorraum konnten vom Inneren des Käfigs aus nicht geſehen werden. Sie verhielten ſich anfangs auch vollkommen ſtill; denn ſie wollten die Verſuche, die alsbald begannen, nicht ſtören. Später allerdings konnten ſich auch die würdigſten Gelehr⸗ ten nicht das Lachen verbeißen. Nachdem erſt mehr⸗ mals unterörücktes Pruſten vernehmlich geworden war, kannte die Heiterkeit keine Grenzen mehr. Was ſich in dem Käfig abſpielte, wirkte aber auch unſagbar komiſch. Im Käfig ſtand Dr. Thoma mit vorgeſtreckten Armen und ſtarrte aus weitaufgeriſſenen Augen auf ein zweijähriges Schimpanſenbaby.„Schlafe, ſchlafe, ſchlafel“ kam es halblaut und beſchwörend von den Lippen des Hypnotiſeurs. Doch das Affenkind blieb unberührt von allen noch ſo ſtarken ſug⸗ geſtiven Kräften. Nachdem es ſich den merkwürdi⸗ gen Herrn neugierig betrachtet hatte, blickte es ſich gelangweilt um und unternahm dann eine kleine Kletterpartie am Gitter. Schließlich ſetzte es ſich dem Hypnotiſeur auf die Schulter und zog ihm die Kra⸗ watte aus der Weſte. In dieſem Augenblick geſchah es, daß zum erſtenmal gepruſtet wurde. Man ſah ein, daß der kleine Menſchenaffe, er war ja noch ein Baby, ſich zum Medium nicht eignete. Er wurde hinausgeführt und herein trat der erwachſene Schim⸗ panſe Jackie. Jackie hat nichts als Unfug im Kopf Wieder herrſchte atemloſes Schweigen im Zu⸗ ſchauerraum. Jackie verfügte faſt über die gleiche Größe wie der Hypnotiſeur und richtete ſich hoch auf, als ihn Dr. Thoma ſcharf ins Auge faßte. Er war Affenbar verdutzt und ſchien angeſtrengt die geheim⸗ nisvollen Worte:„Schlafe, ſchlafe, ſchlafe!“ enträtſeln Sekundenlang ſtanden ſich Menſch und Menſchenaffe regungslos gegenüber. Alles wartete geſpannt, ob der Schimpanſe wohl dem Willen des Hypnotiſeurs, der ſchon Tauſende höchſt widerſtre⸗ bender Menſchen in Tiefſchlaf verſetzen konnte, ge⸗ fügig werden würde. Doch Jackie fuhr plötz⸗ lich dem Manne vor ihm mit beiden Händen in die Haare, ſchüttelte ihn gutmütig und kehrte ihm dann verächtlich ſeine Hinterfront zu. Er lief mehr⸗ mals eifrig im Käfig herum, trieb allerlei Unfug und durchſuchte ſorgfältig die Taſchen des Hypnoti⸗ ſeurs. Dieſem ſtanden die Schweißperlen auf der Stirn. Immer wieder von neuem ſuchte er die Augen des Affen mit ſeinen Blicken zu bannen. Jackie machte ſich nicht das geringſte daraus und tollte luſtig weiter. 200- Unerwarteter Heiterkeitserfolg „Wir müſſen es mit der Meſſingkugel verſuchen“, ſtöhnte Dr. Thoma. Eine kleine Holzwand wurde hereingetragen, vor der an einem Bindfaden eine kleine Meſſingkugel hing. Das war einmal etwas vollkommen Neues für den guten Jackie! Er ſetzte ſich auf den Boden und verfolgte ſtumm die Pendel⸗ bewegung der glänzenden Kugel. Minute um Mi⸗ nute verging, noch immer ſaß der Schimpanſe auf dem gleichen Fleck, wie zu einer Salzſäule erſtarrt. Hinter ihm raunte die Stimme„Schlafe, ſchlafe, ſchlafe!“ Das Experiment hatte ſeinen Höhepunkt erreicht. Schon glaubte man, daß Dr. Thoma triumphieren werde, da ſprang der Schimpanſe auf, ſtürzte ſich mit einem Satz auf die Meſſingkugel und ſchleuderte ſie mit ſo großer Gewalt gegen die Wand, daß die Kuliſſe polternd umfiel. Ueber dieſe Tat zeigte ſich Jackie nicht weniger beluſtigt, als die Ge⸗ lehrten im Zuſchauerraum. Dr. Thoma zuckte die Achſeln, auch dieſer Schimpanſe hatte keine mediale Veranlagung. Afſe Peter iſt ſtarr Einen weniger dramatiſchen Verlauf nahm der dritte Verſuch mit dem Schimpanſen Peter. Dieſer Verſuch darf auch als zum Teil geglückt be⸗ zeichnet werden. Peter, der anfangs auch Unfug trieb, wurde ſchließlich doch von den Blicken Dr. Thomas gefangen ſetzte ſich ſtill hin und rührte ſich nicht mehr. Er war ſtarr vor Staunen, vielleicht aber auch, weil er der Suggeſtion zugänglich war. Doch einſchlafen wollte auch er nicht, ſolange ſich der Hypnotiſeur auch mühte. Befehle, die ihm Dr. Thoma erteilte, und denen er ſonſt auf der Stelle zu gehorchen pflegt, ſchien er zu überhören. Der Verſuch mußte endlich abgebrochen werden, als der Hypnotiſeur erſchöpft war. Er zeigt, daß es vielleicht doch nicht ganz aus⸗ geſchloſſen iſt, auch Affen zu hypnotiſieren und daß es wohl in der Hauptſache darauf ankommt, ein ge⸗ eignetes Verſuchstier zu finden. Wenn die Sean⸗ cen im Affenkäfig des Londoner Zoos auch einen ſehr komiſch anmutenden Verlauf nahmen, ſo darf man ſie doch nicht als Scharlatanerie bezeichnen, denn bekanntlich kann man andere Tiere, beiſpiels⸗ weiſe Hunde und Hühner, mit Leichtigkeit hypno⸗ tiſieren. Die Wirkung der Hypnoſe auf den Af⸗ fen zu ſtudieren, iſt eine durchaus ernſte wiſſen⸗ ſchaftliche Angelegenheit. — In Florenz ereignete ſich eine Ehe⸗Tragi⸗ komödie, die nicht alltäglich ſein dürfte. Ein Polizei⸗ beamter hatte auf der Straße ein Ehepaar auf⸗ gegriffen, weil es ſeine Meinungsverſchiedenheiten mit den Fäuſten austrug. Während die Frau ihr Gezeter auf der Polizeiwache fortſetzte, ſtand der Mann daneben und ſprach kein Wort, Als es end⸗ lich dem verhörenden Beamten gelang, zu Worte zu kommen, erklärte ihm die Frau, es ſei ihr gutes Recht, ihren Gefühlen freien Lauf zu laſſen, denn alles, was ſie beſäßen, ſei ausſchließlich ihr Eigen⸗ tum; trotzdem habe der Mann Möbelſtücke ohne ihr Wiſſen verkauft. Das könne ſie ſich nicht bieten laſſen. Der Beamte fragte nun den Ehemann, was denn bei der Heirat ſein Eigentum geweſen ſei. Worauf er ruhig und ſanft antwortete: Ruhe und Frieden Von der Londoner Runbfunkausſtellung Ein Fernſehapporat, Bundeskanzler Schuſchnigg bei einer Bauernhochzeit Bei einer Hochzeit in St. Gilgen(Salzburg) fun⸗ gierten Bundeskangler Dr. Schuſchnigg und Unter⸗ richtsminiſter Dr. Perntner als Trauzeugen. (Preſſephoto,.) der das beſondere Intereſſe der Beſucher erregte. (Preſſephoto,.) ———————————— Werbung für die Rabweltmeiſterſchaften Die Schweiz wirbt mit dieſem Plakat für die Rab⸗ weltmeiſterſchaften, die am 20. Auguſt in Zürich und Bern begannen. (Preſſephoto,.) PPPPUPUUwliUI PPPPPPPPPPPPPPPPÄVͤTXPTTT Erinnerung an eine Nacht /⸗, Von Berndt Krauthoff Profeſſor Martenius ſitzt auf der Veranda. Ein aufgeſchlagenes Buch liegt vor ihm, aber er lieſt nicht darin. Sein Blick geht an der kleinen elektri⸗ ſchen Stehlampe, um die vereinzelte Inſekten flat⸗ tern, vorbei in den nächtlichen Garten. Sehr ruhig iſt es draußen. Bisweilen weht ein leichter Wind durch das friſche Gras, durch die Bäume, und trägt den Duft der blühenden Roſen zu dem alten Mann herauf, der ſtill im Korbſtuhl ſitzt und deſſen Gedanken wandern. Wie ſchnell ſind die Jahre gekommen und ge⸗ gangen, die Jahrzehnte. Profeſſor Martenius blickt nach der weißen Tür, die nach dem Innern des Hauſes führt. Wird ſie ſich nicht gleich öffnen? Wird nicht gleich Johanna eintreten, ſeine junge Frau, eine kleine Stickerei in der Hand oder eine Schale mit Obſt? Wird ſie jetzt nicht kommen, ſich neben ihn ſetzen, ihm über die Schulter gucken in das auf⸗ geſchlagene Buch? Ach, längſt iſt alles vorbei. Die nahe Kirchturmuhr holt zum Schlage aus. Elf tiefe Töne klingen durch die ſchweigende Nacht. Irgendwo in der Ferne beginnt ein Hund zu bellen, Schritte hallen über das Pflaſter der ſchmalen Straße, entfernen ſich wieder. Nur die Ruhe der Nacht bleibt und die Erinnerung. Ja, faſt ganz ſo wie damals ſind dieſe Nächte. Der ſtille Garten, der Duft der ſchlafenden Blumen und die wenigen Stimmen der Nacht. Wenn man die Augen ſchließt, kann man denken, man ſei drei Jahrzehnte jünger, das Leben liegt vor einem, ein gerader, von ſchattigen Bäumen umſäumter Weg, der langſam, aber ſtetig bergan führt.— Aber wenn man die Augen öffnet und die Straße zurückſchaut, die man gewandert iſt, dann erkennt man, daß doch vieles anders war, als man es ſich erträumen durfte. Wie glücklich ſind die erſten drei Jahre geweſen in dieſer kleinen Univerſitätsſtadt, wie herrlich die Urlaubsfahrten ins nahe Gebirge oder ans Meer. Und die Abende auf der Veranda, im Frühling und im Sommer, wenn die Arbeit ruhte, wenn Johanna bei ihm ſaß. Und eine ſolche Nacht iſt es auch geweſen, die ihm Johanna nahm, die ihm Johanna nahm und Eva ſchenkte, ihr Kind. Der alte Herr ſteht auf. Ein wenig ſteif ſind ſeine Glieder vom langen Sitzen. Er geht die vier Stufen zum Garten hinunter, wandert, die Arme auf dem Rücken, über den Kies der gepflegten Wege. Wenn nur nicht immer die Gedanken wären. Auch Eva iſt nun nicht mehr bei ihm. Seit ein paar Jahren iſt ſie verheiratet, lebt in einer fremden Stadt. Und als Profeſſor Martenius daran denkt, daß ſie nun bald, ſehr bald vielleicht. Mutter wer⸗ den wird, da beginnt ihm in leiſer Furcht das Herz zu zittern. Ein kühler Wind weht durch den Garten. Wie groß die Bäume geworden ſind in den Zahren. Die beiden Kaſtanien hat er ſelber gepflanzt, win⸗ Die Wendels ſind im Pommerſchen anſäſſig— ſeit urdenklichen Zeiten. Die Münchhauſens da⸗ gegen, aus deren Geſchlecht jener berühmte Freiherr ſtammt, ſind im Hannoverſchen zu Haus. Irgend⸗ wann jedoch muß einmal eine Verbindung zwiſchen beiden Familien beſtanden haben; denn anders iſt die nahezu glühende Wahrheitsliebe des jungen Jobſt von Wendel nicht zu erklären. Der junge Jobſt iſt immerhin ein Vierziger. Er wiypd nur„der junge“ genannt, weil ſein Vater noch am Leben iſt. Der Alte iſt faſt achtzig— ein Baum von einem Mann. Aber der Junge iſt auch nicht von Wachs. Jahrelang hat er die Welt bereiſt, je⸗ den Erdteil hat er durchquert und keine Ecke ausge⸗ laſſen. Und er erzählt gern von ſeinen Reiſen. So lange er ſich dabei an das Allgemeine hält, iſt alles gut und ſchön. Nur wenn er auf die ganz perſön⸗ lichen Abenteuer kommt, wird es ein bißchen gruſelig. Einſt ſaß er bei einem Feſtmahl auf einem der Güter und ſprach von ſeinen Fahrten in Afrika. Die ganze Tafelrunde hing an ſeinem Mund. Daß ihm auf dem Marſch durch die Wildnis alle Begleiter wie die Fliegen wegſtarben, nahm niemand übel. So etwas kommt vor. Daß er zum Schluß, drei⸗ viertel verdurſtet, halb, verhungert und mutter⸗ ſeelenallein, verfolgt von einem blutgierigen feind⸗ lichen Negerſtamm, in höchſter Not einen Urwald⸗ fluß erreichte, mochte auch noch hingehen. Es iſt ver⸗ bürgt, daß es im Urwald Flüſſe gibt. Dann aber wurde es ganz finſter zige Bäumchen, die man mit einer Stange ſtützen mußte(damals lebte Johanna noch), und nun ſind ihre Stämme dick und ſtark, und ihre Kronen rau⸗ ſchen öͤunkel in der Nacht. Und Johanna iſt tot.— Martenius wendet ſich. Jetzt iſt er wieder auf der Veranda. Doch immer flattern die Inſekten ums Licht. Nein, er kann heute nicht leſen. Er ſchlägt das Buch zu. Was wird mit Eva ſein? Man kann die Gedanken nicht bannen, dieſe irgendwo verſteckte Furcht. Heute weniger denn je. Im Arbeitszimmer läutet das Telephon. Pro⸗ feſſor Martenius ſchrickt auf. Sein Herz krampft ſich zuſammen. Er ſtößt den Stuhl zurück, Als es zum zweitenmal klingelt, iſt er ſchon im Zimmer. Ein wenig atemlos nimmt er den Hörer von der Gabel. Ein Ferngeſpräch aus Berlin. Münchhauſens Nachfolger J. Von Peter Mattheus „Ich ſtürzte mich“, erzählte Jobſt,„kopfüber in die Flut, um ans jenſeitige Uſer zu ſchwimmen. Hinter mir hörte ich bereits das wilde Geſchrei meiner Verfolger. Ich war mir klar darüber, daß es um mein Leben ging und ſtrich gehörig aus. Da plötzlich, mitten im Fluß, taucht dicht an meiner Seite ein Krokodil auf und ſchnappt nach mir. Ich — bautz!— haue ihm geiſtesgegenwärtig eine auf die Naſe und ſchwimme wie ein Torpedo weiter. Das Krokodil, etwas verblüfft, hinter mir her. Und ge⸗ rade, als ich feſten Boden erreiche— meine Herr⸗ ſchaften, ob Sie es glauben oder nicht— ſpringt ein rieſiger Löwe aus dem Gebüſch, brüllt, daß der Sand ſtäubt und fletſcht die Zähne gegen mich.“ Jobſt hielt inne und blickte ſich im Kreis der atemlos ſchweigenden Zuhörer um. „Bedenken Sie!“ fügte er hinzu.„Ich war total erſchöpft— ohne Waffen— und meine Knie zit⸗ Er nickte düſter. Tiefe Stille. Endlich konnte es die junge Dame an ſeiner Seite nicht länger aushalten: „Und... und was geſchah dann?“ hauchte ſie. Jobſt ſah auf und ſtutzte. Aber nur für einen Augenblick. Gleich darauf lächelte er überlegen. „Dann—? Was dann geſchah?“ ſagte er leicht⸗ hin und zuckte die Achſeln.„Ich wurde aufgefreſſen.“ Und ſchmunzelnd ſenkte er die Naſe in ſein Rot⸗ weinglas. Doktor Brand iſt am Apparat, ſein Schwieger⸗ ſohn. Vor einer halben Stunde iſt der Junge an gekommen, dick und geſund. Und Eva? Eva geht es ausgezeichnet. Es war alles ver⸗ hältnismäßig leicht. Ob er nicht nach Berlin kom⸗ men wolle, ihm täte es mal gut, aus der Einſam⸗ keit herauszukommen, und dort werden ſie ſich alle ſehr freuen. Ja wirklich, das iſt ein famoſer Gedanke. Mor⸗ gen vormittag wird er fahren. Martenius legt den Hörer zurück. Seine Knie zittern noch ein wenig. Dann geht er wieder hin⸗ aus. Ruhig liegt der Garten, ſtill und friedlich, ganz ſo wie vor beinahe dreißig Jahren. Der alte Herr atmet den milden Duft des nächt⸗ lichen Gartens ein, Ja, morgen wird er fahren. Und er denkt an Eva, ſeine große Tochter, die nun Mutter iſt. Und hört wieder die vergnügte Stim⸗ me: Ein Junge, dick und geſund. Ein kleines Lä⸗ cheln läuft um ſeinen Mund, ein Lächeln, das nicht ganz frei iſt von Bitterkeit und Erinnerung. Und doch: Heute muß er wohl glücklich ſein, denn ſinn⸗ los iſt es, mit dem Schickſal zu rechten. Eine Weile ſteht er noch ſtumm im großen Schweigen der Nacht. Dann löſcht er die Lampe und geht ins Haus. SNationaltheater Mannheim. Die erſte Spiel⸗ woche der neuen Spielzeit, die am Sonntag, dem 6. September, beginnt, bringt drei Neuaufführun⸗ gen: Richard Wagners„Triſtan und Iſolde“, Puceinis„Boheme“ und Goethes„Fau ſt“ I. Teil. Daneben werden einige erfolgreiche Auf⸗ führungen der vergangenen Spielzeit aufgenommen und zwar zunächſt der Ludwig⸗Thoma⸗ Abend und Werner von der Schulenburgs Luſt⸗ ſpiel„Sch warzbrot und Kipfel“. 8 Nationaltheater Mannheim. Wenige Tage nach Eröffnung der neuen Spielzeit, am Donners⸗ tag, den 10. September, veranſtaltet das National⸗ theater einen großen Werbeabend für die Miete im Nibelungenſaal. An dieſem Abend werden neben den bekannten Künſtlern der Mannheimer Oper vor allem die neu verpflichteten Mitglieder mitwirken. Die Vortragsfolge bringt neben Or⸗ cheſter⸗ und Chorſtücken Arien, Duette, Tänze uſw. Einheitlicher Eintrittspreis für jeden Platz 50 Pfg. Der Vorverkauf für die erſten Aufführungen der neuen Spielzeit(auch ſür den Werbeabend) beginnt am Donnerstag, den 3. September. * Neue Mannheimer Zeitung 7 Morgen⸗Ausgabe Montag, 31. Auguſt 1936 Veunis chates — In Rotterdam wurde dieſer Tage von der Ordnungspolizei ein bettelnder Landſtreicher auf⸗ gegriffen und zur Identifizierung dem Fahndungs⸗ dienſt vorgeführt. Der Feſtgenommene war in einem unbeſchreiblichen Zuſtand. Haar und Bart waren monatelang nicht gekämmt und geſchnitten und ſeine Kleidung ſtarrte vor Schmutz. Als er nach Namen und Perſonalien gefragt wurde, gab er an, Konke zu heißen. Dieſe Namensangabe war der Anlaß zu einer kleinen Senſation, die immer noch Rotterdam in Atem hält. Der Fahnungsdienſt erkannte nämlich in dem Verhafteten den früheren Hauptkaſſierer des Geſundheitsdienſtes, der im Dezember 1927 nach Veruntreuung von 24000 Gulden ſpurlos verſchwun⸗ den war. Damals hatte er ſich einen Nachmittag freigeben laſſen, angeblich um nach dem Haag zu fah⸗ ren, war dann aber nicht mehr zurückegkehrt, ſon⸗ dern hatte ſeiner vorgeſetzten Behörde einen Brief geſchrieben, in dem er ſeine Unterſchlagung meldete. Die damaligen polizeilichen Unterſuchungen epgaben, daß Konke mit dem unterſchlagenen Gelde Schulden beglichen hatte, deren Bezahlung ihm aber auch ohne Veruntreuung nicht ſchwergefallen wäre. Die Fahn⸗ dung nach ihm führte jedoch zu keinem Ergebnis. Man nahm ſchließlich an, daß er ſich das Leben ge⸗ nommen habe. Durch das Erſcheinen des Landſtrei⸗ chers Konke hat die ganze Angelegenheit wieder ein anderes Geſicht bekommen. Der Mann leugnet Stein und Bein, der geſuchte Defraudant zu ſein, ſo daß nichts anderes übrigblieb, als ihn ſeiner Ehefrau gegenüberzuſtellen. Trotz ſeines Bartes und auch ſonſt veränderten Ausſehens erkannte die Frau ihn ſofort und wollte auf ihn zugehen. Er aber erklärte, daß er die Frau nicht kenne und nie geſehen habe, und daß ſie ſich irren müſſe. Die Polizei fand das Benehmen Konkes ſo rätſelhaft, daß ſie beſchloß, pſychiatriſche Sachverſtändige hinzuziehen. Es ſteht jetzt außer allem Zweifel, daß es ſich bei der Per⸗ ſönlichkeit des verhafteten um den ehemaligne Haupt⸗ kaſſierer Konke handelt. Was aber bewog ihn zu der Unterſchlagung und zu dem Entſchluß, faſt zehn Jahre lang das Leben eines Landſtreichers zu füh⸗ ren? Da er acht Jahre in der indiſchen Kolonie tä⸗ tig war und Indien aus Geſundheitsrückſichten ver⸗ laſſen mußte, rechnet man mit der Möglichkeit, daß Konke durch eine Nachwirkung der damaligen Er⸗ krankung ſein Gedächtnis verloren hat und ſich ſo in die Rolle des Landſtreichers einlebte. * — Eine der rätſelhafteſten Krankheiten iſt die Bluter⸗Krankheit, von der bekanntlich ganze und oft ſehr berühmte Geſchlechter— beiſpielsweiſe das ſrühere ruſſiſche Herrſcherhaus, die Romanows— befallen ſind. Bisher konnte gegen dieſes Leiden trotz allem Bemühen der mediziniſchen Wiſſenſchaft kein wirkſames Mittel gefunden werden. Die Ar⸗ beiten deutſcher Forſcher haben aber jetzt zu einem bemerkenswerten Fortſchritt geführt, der hoffen läßt, daß wenigſtens die Folgen dieſer Krankheit ſür den Betroffenen gemildert, wenn nicht ganz beſeitigt werden können. Durch ihre Unterſuchungen wurden die deutſchen Forſcher auf den Saft beſtimmter flei⸗ ſchiger Früchte hingewieſen, die gallertartige Verbin⸗ dungen, ſogenannte Pektinſtoffe, enthalten. Durch dieſe Stoffe wird die Gerinnung des Blutes ſtark geſördert. Jetzt iſt es gelungen, aus dem Pektin von Aepfeln ein Blutſtillungsmittel herzuſtellen, das die Blutgerinnungszeit bei Bluter⸗Kranken, wie Verſuche in der Würzburger Univerſitätsklinik ge⸗ zeigt haben, von durchſchnittlich 14 Minuten auf zwei Minuten herabſetzt. Die mit dieſem Mittel behan⸗ delten Menſchen ſind hierdurch vor einem lebens⸗ gefährlichen Blutverluſt bei Operationen, Verletzun⸗ gen uſw. geſchützt. 4 — Die bekannte Filmſchauſpielerin Greta Garbo iſt in einen Zivilprozeß verwickelt, der hier be⸗ trächtliches Aufſehen erregt hat. Gläubiger der Garbo, die ihr in den Jahren vor ihrem Aufſtieg zum Weltruhm Geld liehen, haben jetzt ihre Forde⸗ Roman von Sophie Hoechstetter Gabriele kam ein Lächeln. Die ein wenig alt⸗ modiſche Art Karl Guſtavs, Menſchen ein Etikett anzuhängen, führte ſie immer in ihre frühe Jugend zurück. „Weißt du, kluge Mama, dein Großvater ſollte doch ſeinen Sohn Karl Guſtav haben. Und es gäbe ihn, das heißt die zweite Ehe deines Großvaters wohl nicht, wenn Fritz Auguſt im Lande geblieben wäre und ſehr früh wieder eine Schwiegertochter gebracht hätte. Alles iſt Führung— auch das, wenn du zum Herbſt mit deiner Tochter zur Univerſität —— Alles iſt Führung. Und es gibt keine Irrwege? Und es gibt keine vergeblichen Schritte, und keine Leidenſchaft, die ſchweigend getragen werden muß? Oh, bange Nacht! Es iſt ſo ſchwer, allein zu wachen, wenn man den Sehrgeliebten unter einem Dache weiß. Gabriele Wendt verſuchte, an ihren toten Gat⸗ ten, an Sieglinds Vater zu denken. Er hatte ihr die Tochter geſchenkt, das liebſte Kind. In den kur⸗ zen Urlaubszeiten während des Krieges war kein Ineinanderleben möglich geweſen. Später hatte ſie einen verbitterten Siechen zu pflegen. Vielleicht war die Kraft ihrer Seele nicht groß genug geweſen, ihm den Glauben an Deutſchland, an ſein Volk wieder⸗ zugeben? Ach, Glaube und Heiterkeit ihrer Natur hatten ihn eher verſtimmi als mitgeriſſen. Und nun? Sollte es ihr Schickſal ſein, daß ſie da liebte, da Leidenſchaft empfand, wo eine andere Frau das Recht beſaß? War es die Führung ihres Lebens, gegen das Elementarſte in ſich kämpfen zu müſſen? rungen auf gerichtlichem Wege geltend gemacht. Sie berufen ſich dabei auf Abmachungen mit Greta Garbo, wonach das Geld zurückgezahlt werden ſollte, wenn die damals noch arme und unbekannte Schau⸗ ſwielerin reich und berühmt wäre. Unter den Gläu⸗ bigern befindet ſich auch ein ehemaliger deutſcher Pvoduktionsleiter, D. C. Schratter, der ſeine For⸗ derungen durch einen hieſigen Anwalt vertreten läßt. Im ganzen ſoll Greta Garbo im Jahre 1924 folgende Summen geliehen haben: 5000 ſchwediſche Kronen im Mai 1924, 10 000 Reichsmark in Deutſch⸗ land im Auguſt 1924 und 10000 Kronen im Oktober desſelben Jahres. Der einzige Film, den die welt⸗ berühmte Schwedin in Deutſchland drehte, wurde ebenfalls im Jahre 1924 hergeſtellt. Ein Jahr ſpäter begann ihr ſteiler Aufſtieg, als ſie nach Hollywood verpflichtet wurde. * — Die Spielleidenſchaft der Chineſen iſt auf der ganzen Welt bekannt. In den letzten Jahren ſoll dieſe Paſſion noch ganz bedeutend zugenommen haben und bildete daher mehr und mehr geradezu eine Gefahr für die chineſiſche Bevölkerung. Oft ge⸗ nug wurde der mühſam verdiente Lohn verſpielt und keine Rückſicht mehr auf das Familienleben genom⸗ men. Die Folgen ſind natürlich nicht ausgeblieben und Tauſende und aber Tauſende von Familien leb⸗ ten als Opfer des Spielteufels in Not und Elend. Dieſen Zuſtänden will nun die neue Kwantung⸗ Provinzialregierung ein Ende ſetzen. Sie hat einen Erlaß veröffentlicht, der alle Spiele verbietet und unter hohe Strafen ſtellt. Unter das Verbot fällt auch das bekannte Mah⸗Jong⸗Spiel, das erſt vor Jahren ſeinen Siegeszug durch die ganze Welt an⸗ trat. Durch das neue Verbot hofft die Regierung, die chineſiſche Bevölkerung wieder auf die richtige Bahn zu bringen und wenigſtens für die Zukunft weiteres Unheil zu verhindern. — Ein tragiſches Vorkommnis, das ſich vor ge⸗ raumer Zeit in einem Berliner Lokal ereignete, fand jetzt vor dem Reichsgericht als letzter Inſtanz ſein endgültiges Nachſpiel. Ein Gaſt hatte eines Tages in einem Wirtshaus ein Mittageſſen beſtellt, das auf der Speiſekarte mit„Huhn mit Reis“ bezeichnet war. Beim Eſſen geriet ihm plötzlich ein Knochen von zwei Zentimeter Länge in die Speiſeröhre und blieb dort ſtecken. Trotz einer ſofort vorgenommenen Operation führten die durch den Knochen verurſach⸗ ten Rißverletzungen in der Speiſeröhre zum Tode. Die Witwe verlangte nun von dem Gaſtwirt Scha⸗ denerſatz. Der Prozeß gelangte bis ans Reichs⸗ gericht, das die Anſprüche jedoch abwies, Der Gaſt⸗ wirt, ſo heißt es in der Urteilsbegründung, ſei bei dem ganzen Geſchehen perſönlich nicht beteiligt gewe⸗ ſen, ſondern für die Zubereitung des Gerichts ſei das Küchenperſonal verantwortlich. Dieſes Perſonal und vor allem der Küchenchef waren nach den Feſt⸗ ſtellungen des Gerichts äußerſt zuverläſſig, und der Gaſtwirt hatte bei ihrer Auswahl die erforderliche Sorgfalt beobachtet, ſo daß dieſen eine Haftung nicht treſſen kann. Der bedauerliche Vorfall iſt nur da⸗ durch zu erklären, daß der Gaſt beim Eſſen unvor⸗ ſichtig war. Nach den Erfahrungen des täglichen Lebens könne auch bei ſorgfältigem Zubereiten und Anrichten nicht verhindert werden, daß einmal ein kleines Knochenſtück im Fleiſch hängen bleibt. Wenn ein Gaſt ſich ein Gericht beſtelle, das regelmäßig in einem Gefäß gereicht wird, dann muß er ein ſolches Gericht mit beſonderer Vorſicht verzehren. * — Im erſten Stadium der italieniſch⸗abeſſiniſchen Auseinanderſetzung boten die vermittelnden Mächte Italien bekanntlich einzelne unfruchtbare Grenz⸗ ſtreifen Abeſſiniens zur Verſöhnung an. Muſſolini erklärte damals allerdings, er ſei„kein Wüſten⸗ ſammler“ und lehnte die Vermittlung der Neu⸗ tralen ab. Inzwiſchen iſt das ſchwarze Kaiſerreich unterlegen und Italien andererſeits bereits mit Projekten beſchäftigt, die alle in eine zukünftige wirtſchaftliche Erſchließung Aethiopiens auslaufen. Man„proſpektiert“ von Rom aus nicht nur auf Gold und ſonſtige Metalle, ſondern auch auf Kohle, Baumwolle, Weizen und andere Güter. Nur vom Erdöl, dem heiß begehrten Rohſtoff, hat man bisher Kleine Sieglind, was weißt du von ſolchen Din⸗ gen?—— Sieglind ſaß noch mit Brandſteen auf der Ter⸗ raſſe. Er ging und ging nicht. Er bat, ſie möchte doch ein paar Worte Holländiſch lernen, ſeine Mutter würde das als Liebenswürdigkeit empfinden. Ach, man ſchiene ja hier nicht zu wiſſen, welche berühmte und gefeierte Dame ſeine Mutter in Holland ſei. „Nun gut“, ſagte ſie.„Alſo: Mynher, wie heißt, ich danke Ihnen?“ „J dank ſu ſwol.“ „Gut. Nun ſagen Sie mir, was es heißt: ich ſpreche nicht holländiſch?“ „Ik ſpreek gen hollandſch. Aber Sie ſollen es lernen“, ereiferte er ſich.„Wollen Sie, wenn Sie nach Holland kommen, ſtumm ſein müſſen?“ Sie lachte und wünſchte ihm gute Nacht. Oh, bun⸗ ter Tulipan. Er allein war ja ſehr nett, aber nun auch noch eine berühmte Mutter? Sie lachte den Sternen des Auguſt zu, liebte den Duft der kühlen Nacht und merkte plötzlich, daß ihre Gedanken doch um den Tulipan gingen. 6. Der Amtsgerichtsrat begrüßte höflich die Ge⸗ ladenen: Frau Oberſtleutnantswitwe Wendt, ge⸗ borene von Stehn, und Herrn Botſchaftsrat Dr. von Brandenſtein. Ein Schreiber rückte ihnen Rohrſtühle zurecht in dem etwas öden Amtszimmer. Es war ein überaus unfeierlicher Akt. Der Amts⸗ gerichtsrat holte das Teſtament aus einem Geld⸗ ſchrank, ließ die Unverletztheit der Siegel prüfen. Die ſchmalen, hohen Geſtalten der Erben erhoben ſich, beſahen das Brandenſteinſche Wappen im Sie⸗ gelabdruck. Der Amtsgerichtsrat, mit ſeinen Gedanken ſchon bei der Urlaubsreiſe, ſchnitt den Umſchlag auf, wandte ſeine müde, ſandfarbene Erſcheinung dem Fenſter zu, nachdem ihm der Juſtizſekretär das Te⸗ ſtament abgenommen. Dieſer Mann hatte mehr Temperament als ſein Vorgeſetzter. Aus ſeinem runden Geſicht ſprach Teilnahme. Ex wußte, wie ſehr ſich Menſchen oft zuſammennehmen mußten, um bei einer ſolchen Vorleſung gute Haltung zu wahren. Todesopfer der Watzmann-Oſtwand — Berchtesgaden, 29. Auguſt. Eine Abteilung Jäger, die am Freitag in die Watzmann⸗Oſtwand eingeſtiegen war, fand gegen Abend oberhalb der Schöllhornplatte an einer Stelle, wo in der letzten Zeit ſich ſchon mehrere tödliche — 148 ereignet hatten, die Leichen zweier Touriſten auf. Wie feſtgeſtellt wurde, handelt es ſich bei den To⸗ ten um den Diplomingenieur Friedrich Boeld aus Dießen am Ammerſee und um einen gewiſſen Thiele aus Augsburg. Die beiden Bergſteiger waren am Mittwoch in die Oſtwand eingeſtiegen. Das Unglück hat ſich wahrſcheinlich am Donnerstag ereignet. Ver⸗ mutlich haben ſich die Touriſten verſtiegen. Einer von ihnen dürfte dann abgeſtürzt ſein und ſeinen Seilgefährten mit in die Tiefe geriſſen haben. Die Touriſten ſind etwa 200 Meter tief abgeſtürzt. Ihre Leichen ſind völlig zerſchmettert. Am Samstag werden Reichenhaller Jäger die Bergung der Toten durchführen. Vergebliche Suche nach dem vermißten Verkehrsflugzeug — London, 29. Auguſt. Trotz fieberhafter Nachforſchungen engliſcher Mili⸗ tärflugzeuge und Kriegsſchiffe war es am Samstag⸗ abend noch nicht gelungen, den Verbleib des ſeit Mitternacht vermißten Verkehrsflugzeuges„Horſa“ feſtzuſtellen. An Bord befinden ſich 8 Fluggäſte und 4 Mann Beſatzung. Aus der letzten aufgefangenen Funkmeldung des Flugzeuges wird vermutet, daß die Maſchine ſüdlich von Bahrein in einer völlig vereinſamten Gegend in der Nähe des Per⸗ ſiſchen Golfes notlanden mußte. Alle bisher ange⸗ ſtellten Bemühungen, eine Verbindung mit dem „Horſa“ herzuſtellen, ſind fehlgeſchlagen. An der Suche nach dem verſchollenen Flugzeug ſind mehrere britiſche Militärflugzeuge, das Verkehrsflug⸗ zeug„Atalanta“ ſowie die im Perſiſchen Golf ſtatio⸗ nierten britiſchen Patrouillenſchiffe„Bideford“ und „Fowey“ beteiligt. Der Rachtlokalbeſitzer als Ozeanflieger — Neuyork, 30. Auguſt.(U..) Der Beſitzer eines Neuyorker Nachtlokals, Harry Richman, und ſein Begleiter, der Pilot Merrill, wollen noch heute zu ihrem bereits vor einigen Tagen angekündigten Ozeanflug nach London ſtar⸗ ten, wenn die Wetterberichte weiterhin günſtig ſind. Die Maſchine ſteht bereits getankt auf dem Flug⸗ platz. In den Flügeln ſeiner Maſchine hat Richman die für einen Ozeanflug beſonders originelle Ladung von 10 000 Tiſchtennisbällen untergebracht. Zuerſt hieß es, der findige Geſchäftsmann wolle die Bälle in England ſignieren laſſen und in Amerika an Lieb⸗ haber verkaufen. Jetzt, mit dem Nahen des gefähr⸗ lichen Wagniſſes, ſtellt ſich allerdings heraus, daß dieſe etwas extravagante Idee einen durchaus rea⸗ liſtiſchen Hintergrund hat: Die Piloten wollen im Falle einer Notlandung die Bälle als Schtpimmer benutzen. Sturmflut in Korea — Tokio, 30. Auguſt.(..) Das ſüdliche Korea iſt von einem verheerenden Taifun heim⸗ geſucht worden, der nach einer Mitteilung der Po⸗ lizeibehörden von Seoul 379 Menſchen das Leben gekoſtet hat. 48 Perſonen werden vermißt und dürf⸗ ten ebenſalls in dem ſurchtbaren Unweller umge⸗ kommen ſein. Die Zahl der Verletzten wird bisher mit 45 angegeben. Die Höhe des angerichteten Sach⸗ ſchadens ſcheint rieſengroß zu ſein, wird ſich aber erſt überſehen laſſen, wenn nähere Einzelheiten über den Verlauf der Sturmkataſtrophe vorliegen. ————————————————————————————————— bei den italieniſchen Plänen in Abeſſinien nichts weiter gehört, obwohl der abgedankte Herrſcher Abeſſiniens ſeinerzeit gleich zwei umfaſſende Kon⸗ zeſſionen darüber an das Ausland vergeben hatte, Konzeſſionen, über deren realen wirtſchaftlichen Wert er ſelbſt beim beſten Willen nichts wiſſen konnte, die alſo wohl mehr ein politiſches Mittel zum Zweck darſtellen ſollten. Jetzt iſt einer der italieniſchen Geologen von einer mehrmonatigen Forſchungsreiſe durch Abeſſinien nach Rom zurück⸗ gekehrt und hat der italieniſchen Regierung ſein Material vorgelegt. Erdöl gibt es danach im In⸗ neren Abeſſiniens offenbar nicht, denn man hört nichts davon in dem Bericht. Um ſo amüſanter iſt die Feſtſtellung des italieniſchen Forſchers, daß er Erdölvorkommen ausgerechnet in der Danakilwüſte entdeckt habe. Und zwar liege es in Tümpeln offen zutage. Hier zeigt ſich alſo, daß das„Wüſtenſam⸗ meln“, rohſtoffmäßig betrachtet, unter Umſtänden ein ganz rentables Geſchäft ſein kann. Spezialiſten für Erdölforſchung pflegen Wüſten⸗ und Steppen⸗ gebiete ja ſowieſo mit anderen Augen anzuſehen als ein gewöhnlicher Sterblicher. Nicht mit Unrecht weiſen ſie darauf hin, daß Wüſten und Steppen zwar auf der Oberfläche nicht viel Brauchbares für die Menſchheit bieten, um ſo koſtbarere Schätze aber meiſt ein paar Meter tiefer enthalten, zumal dann, wenn Gebirgsketten in der Nähe liegen. * — Ein eigenartiger Vorſall hat ſich im Schnell⸗ zug Budapeſt—Preßburg-Prag abgeſpielt. Mehrere Reiſende waren Zeuge des plötzlichen Ausbruchs einer Geiſteskrankheit bei einer im Zuge ſahren⸗ den Frau. Sie beläſtigte die Mitreiſenden, ſchlug auf ſie ein und konnte trotz aller Bemühungen Und nun ſah der Juſtizſekretär, der alte Gene⸗ ral hatte ſich knapp gefaßt. Das gab keine lange Vorleſung, kein zeitraubendes Abtippen. Von der Straße herein kam Kinderlärm. Der Amtsgerichts⸗ rat ſchloß das Fenſter. Karl Guſtav erhob ſich. Und ſie hörten, über⸗ raſcht, geſpannt, beunruhigt: „Ich habe mich nicht entſchließen können, beim Gericht die Todeserklärung meines im Jahre 1890 verſchollenen, erſtgeborenen Sohnes Fritz Auguſt von Brandenſtein ausſprechen zu laſſen. Wie es auch ſei, ob er noch lebt oder mir unbekannte Nach⸗ kommen hat, ein Anrecht auf meine Hinterlaſſen⸗ ſchaſt beſitzt er nicht mehr. Nur durch die Hilſe edler Menſchen, die mir über die Wertgrenze mei⸗ nes Gutes hinaus Geldmittel liehen, war ich im⸗ ſtande, die Schulden des Verſchwundenen zu dek⸗ ken, damit niemand durch ihn materiell geſchädigt wurde. Uniformen und perſönliche Dinge meines Sohnes befinden ſich unangetaſtet in dem Barock⸗ ſchrank des blauen Zimmers.“ Er glaubte wirklich in jener bangen Nacht die Schritte des Sohnes zu hören, durchrann es Ga⸗ briele. Er hielt ihn nicht für geſtorben. Welche Un⸗ ruhe muß der alte Mann immer wieder in ſich ge⸗ fühlt haben. „Meinem Sohne Dr. Karl Guſtav von Bran⸗ denſtein gehört all mein Grundbeſitz mit den dar⸗ aufſtehenden Gebäuden. Das Vermögen ſeiner Mutter erhielt das Gut, das Vermögen ſeiner Gattin ſanierte es in der Inflationszeit.“ Gabriele erſchrak. Von dieſer Abhängigkeit Karl Guſtavs hatte ſie nichts gewußt. Sie war ſo betrof⸗ fen, daß ſie kaum zu einem Gefühl der Genugtuung kam, als ſie nun hörte; was ſie und die Tochter er⸗ hielten, bot für Sieglind einen kleinen Rückhalt über die Berufsausbildung hinaus. Der Amtsgerichtsrat hatte ſeines Amtes gewal⸗ tet, verabſchiedete ſich nur mit einer Verbeugung. Der Juſtizſekretär war bereit, den kurzen Text ſo⸗ gleich zu kopieren. Karl Guſtav flüſterte Gabriele zu, er habe der holländiſchen Dame ſofortigen Bericht verſprochen. Ob es ihr recht ſei, wenn er ſie und ihren Sohn zum Mittageſſen einlud? „Sie ſoll in ihrer vermutlichen Enttäuſchung auf⸗ treten?“ fragte Gabriele. 8 50 nicht zur Ruhe gebracht werden. Um die Mitreiſen⸗ den vor weiteren Beläſtigungen zu ſchützen, wurde ſie in ein anderes Abteil gebracht und dort bis zur Ankunft des Zuges auf der nächſten Station eingeſchloſſen. In Preßburg wurde ſie der Bahn⸗ hofspolizei übergeben, die ſie in ein Krankenhaus bringen ließ. 1 *. — Der ſchwediſche Kronprinz Guſtay Adolf hat ſich in hervorragender Weiſe als Feuerwehrmann bei dem Brande eines Gehöftes in Süd⸗Schweden be⸗ tätigt. Der Kronprinz ſah auf einem Ausflug un⸗ weit der Straße einen brennenden Bauernhof. Rat⸗ los ſtanden die Bauern vor dem brennenden Hauſe. Der Kronprinz übernahm ſofort das Kommando, und bald waren die Rettungsarbeiten im Gange. Er ſelbſt ſtand als erſter in den brennenden Räumen und half dabei, die Möbel aus dem gefährdeten Haus zu ſchaffen. Kaum war das letzte Möbelſtück gerettet, als das Dach des Hauſes krachend einſtürzte. ** — Nach Meldungen aus Neuyork wurde dort eine Suchgruppe ausgerüſtet, die die Schätze der Kaiſerin Charlotte von Mexiko heben will. Dieſe Schätze ſind auf dem Wege von Mexiko nach den Vereinigten Staaten im Jahre 1911 mit dem Dampfer„Merida“ untergegangen. Den Schatz⸗ ſuchern, denen ein modern ausgerüſteter Vier⸗ maſtſchoner zur Verfügung ſteht, gehört auch der bekannte Taucher Ray Hanſen an. Sie hoffen, nicht nur die beinahe ſchon ſagenhaft gewordenen Ju⸗ welen der Kaiſerin, ſondern auch Gold⸗ und Silber⸗ ſchmuck im Werte von—5 Millionen Dollar ber⸗ gen zu können. Das Wrack wird in der Nähe von Virginia vermutet. „Aber ſie kann ja ablehnen. Ich muß gegen Abend nach Berlin zurück, Gabriele.“ Er ging ſchon fort? Doch das hatte ſie ja gewußt. Und die letzten Stunden mit Karl Guſtav muß⸗ ten in Gegenwart der fremden, berühmten Frau ſein? Karl Guſtav führte Gabriele zu einem Droſch⸗ kenſtandplatz.„Ich weiß es in einer Viertelſtunde, ob Brandſteens die Einladung annehmen. Ich tele⸗ phoniere dir dann ſofort und komme zurück. Wir haben viele Stunden Zeit, über alles zu ſprechen.“ Er blieb ſtehen, bis ihr Wagen wegfuhr. Sein Lächeln überſpielte ſie. Und ſie war ihm wieder ganz ergeben. Er wollte ſie von der berühmten Frau Brandſteen beſreien. Er würde dieſem Mittageſſen die Form eines Abſchieds geben. Sie gönnte den Brandſteens alles Gute, doch über den Fluch neuen Goldbeſitzes mußten ſie heute nicht nachdenken. * Der Fluch des Geldes iſt nicht jedem in die Seele gebrannt, und ſicherlich hatte ja auch der Nibelun⸗ genſchatz einen höheren Wert als jene zweitauſend Reichsmark, die von einer kulanten und prompten Verſicherung für Fräulein Gertrud Kolb auf der Sparkaſſe zu Bayreuth hinterlegt waren. Doch dieſe zweitauſend Mark kreiſten in den Gedanken des Förſters Thomas, ſowohl wenn er ſeine Tabellen ſchrieb, als auch wenn er im Walde war oder von ſeiner Schweſter erzieheriſche Bemerkungen hörte, die ihm ganz und gar mißfielen. Hatte er nicht ſei⸗ nen Sohn in die Reichswehr gebracht, wo man nur geſunde und intelligente junge Leute nimmt? Tat er ſelbſt nicht oroͤnungsgemäß ſeinen Dienſt im Be⸗ ruf und als SA⸗Mann? War es nicht freundlich von ihm geweſen, ſich als Witwer mit der verwit⸗ weten Schweſter zuſammenzutun? Und nun beſaß er mit ſeinen achtundvierzig Jahren das, was frü⸗ her„feine“ Kinder hatten, nämlich eine Gouvernante. So ging das nicht mehr. Es mußte Schluß ſein. Er wollte ſich wieder in eine einſame Förſterei melden, in die große Stille des Frankenwaldes, in ein Forſthaus, mitten unter den hohen Fichten. Da⸗ hin folgte ihm die Frau Schweſter nicht. Sie wollte unter Gebildeten leben, Kino, Konzerte und Kaffee⸗ kränzchen beſuchen. Ihr Mann war Regierungsbe⸗ amter, ein Büroſörſter, geweſen. (Fortſetzung folgt.) 9 Morgen-Ausgabe Montas, 31. Aue 1930 147. N Nr. 399 Vernd Noſemeyer wird Deutſcher Bergmeiſler 1936 Is Rekorde fielen am Schauinsland— Tauſende umgaben die Rennſtrecke— Korpsführer Hühnlein und Reichsſtatthalter Wagner unter den Ehrengäſten— DKW und NSul Sieger in den Motorradklaſſen— Neue Rekorde bei den Kompreſſor⸗Sportwagen (Eigener Drahtbericht) Freiburg, 30. Auguſt. Ein unbeſchreiblich ſchöner Spätſommertag ſtand über den Schwarzwaldbergen, als am frühen Morgen des heu⸗ tigen Sonntags Tauſende und aber Tauſende von Sport⸗ begeiſterten aus der Umgebung durch die in buntem Fah⸗ nenſchmuck prangende Schwarzwaldhauptſtadt Freiburg nach Günterstal hinaufſtrebten, um ſich auf der ſchönſten, aber auch ſchwierigſten Bergſtrecke Europas einen ſchönen Zuſchanerplatz zu ſichern. Sie alle wollten Zenge des be⸗ deutendſten europäiſchen Bergrennens in dieſem Jahre werden, des Großen Bergpreiſes von Deutſch⸗ land, den die oberſte nationale Sportbehörde für die deutſche Kraftfahrt zur Durchführung brachte. Kopf an Kopf lagerten und ſtanden die Menſchen bereits viele Stunden vor Beginn der Veranſtaltung und hielten nament⸗ lich die Brennpunkte des 12 Km. langen Kurſes, der mit 172: Kurven genau 800 Meter Höhendifferenz auſweiſt, dicht beſetzt. Ein volksfeſtähnlicher Hochbetrieb herrſchte vor allem auf der Forſthauskurve, am Dieſendobel, an der Brünnele⸗ Kurve und am Achſenberg und vor allem waren die Tri⸗ bünenplätze auf der Holzſchlägermatte bis aufs letzte be⸗ ſetzt. Nach der um 9 Uhr erſolgten Streckenſperrung ſtieg kurz vor 10 Uhr hier auf der Holzſchlägermatte bei Kilo⸗ meter§ in Anweſenheit des Führers des deutſchen Kraft⸗ fahrſports, Korpsführer Hühnlein, und zahlreicher Ehrengäſte, unter ihnen Reichsſtatthalter Robert Wa gner, Oberbürgermeiſter Dr. Kerber ſowie Vertreter der Wehrmacht, die Hakenkrenzflagge am Fahnenmaſt empor. Wenige Minuten ſpäter verkündeten Böllerſchüſſe, die von den Bergen vielfältig im Echo widerhallten, den offiziellen Beginn des Rennens. Bei äußerſt flotter Abwicklung gingen zunächſt die ſo⸗ genannten Doppelſtarter über die Strecke. Dann folgten die Läuſe der Motorräder und zum Schluß die der Wagenfahrer. Erſtmalig konnten auch die Nach⸗ wuchsfahrer am Schauinsland ihr Können unter Beweis ſtellen Sie ſchlugen ſich durchweg ſehr tapfer. So kam in der kleinſten Solomaſchinenklaſſe bis 250 cem der Sieger H. Schwab auf DaW auf einen Durchſchnitt von 70,8 Km.⸗ Stunden und war damit 12 Sekunden ſchneller als der Zweite, K. Nitſchky auf Bücker⸗Jap, der übrigens auch in der großen Klaſſe bis 500 cem den zweiten Platz hinter E. Kuſſin auf Triumph belegte. E. Kuſſin erzielte mit:10,4 Miunten einen Durchſchnitt von 87, Sdikm. und wurde damit ſchnellſter Ausweis⸗ fahrer des Tages. Aber weſentlich ſchieller waren naturgemä Lizenz⸗ fahrer, zumal die Fabrikkanonen von Poe un Ne⸗ die ſich einmal mehr in die Siegesbeute teilten. Bei den Liter⸗Maſchinen fuhr ſelbſtverſtändlich A. Geiß auf DͤW den Klaſſenſieg vor ſeinem Markengefährten E. Kluge und ſchraubte ſeinen eigenen Vorjahresrekord von 81,7 auf 84,9 Stökm. Bei den 350 cem war ebenfalls pro⸗ arammgemäß H. Fleiſchmann auf NSu nicht zu ſchla⸗ gen und erzielte ebenfalls mit:21.7 Minuten 89,0 Stöͤkm. neuen Klaſſenrekord vor dem Enaländer F. Anderſon auf Velocette und W. Hamelehle auf Norton Beſte Zeit aller Motorrad⸗Solofahrer und zugleich neuen abſoluten Bergrekord für Motorräder erzielte der Sieger der Halbliterklaſſe H. P. Müller auf DaW der 8105,8 Minuten benötigte und damit den Motorrad⸗Strecken⸗ rekord von 85,2 auf 88,8 Stdkm. verbeſſerte. Eine Leiſtung, die um ſo höher zu bewerten iſt als H. P. Müller damit auch den bisherigen abſoluten Streckenrekord, den Hans Stuck vor zwei Jahren auf ſeinem Auto⸗Union⸗Rennwagen aufgeſtellt hatte, verbeſſerte. Pech hate ſein Hauptkonkur⸗ rent H. Fleiſchmann, da ſich die Vergaſerſtrebe ſeiner Ma⸗ ſchine lockerte und er gezwungen war, aufzugeben. Auch bei den Läufen der Beiwagen⸗Lizenzfahrer wa⸗ ren NSu und Auto⸗Union trotz Anweſenheit zahlreicher bewährter Ausländer nicht zu ſchlagen. Ein tragiſcher Sturz Schneider⸗Düſſeldorf tödlich verunglückt In der Klaſſe bis 600 cem gab es aleich drei neue Rekorde. Hier wurde K. Braun auf DaW mit.28,7 Milt.— 75,9 Stoͤkm. Rekordſieger vor dem Mannheimer Privatfahrer H. Bock auf Norton, der auf 75,8 Stokm. kam und dem NSu⸗Ehepaar H. Stärkle, das 75,3 Stdͤkm. erzielte. In der großen Beiwagen⸗Gruppe ſchließlich revanchierten ſich die NSü⸗Fahrer H. Stärkle inſofern, als ſie mit 916,9 Min.- 775 Stoͤkm. einen neuen abſoluten Beiwagen⸗ rekord herausfuhren. So aute Fahrer wie H. Kahrmann auf DͤW und H. Schumann auf NSu mußten mit den nächſtenn Plätzen zufrieden ſein. Einen wirklich tragiſchen Verlauf nahm aber dieſe Konkurenz der Beiwagenfahrer inſofern, als zwei bewährte NSu⸗Leute ſchwere Stürze taten, von denen einer tödlich verlief. Der Düſſeldorſer A. Schneider, einer der älteſten deutſchen Bei⸗ wagen⸗Spezialiſten, kam durch Vorderreifendeſekt bei der Gieshübelkurve im letzten Viertel der Strecke ſo unglücklich zu Fall, daß er einen dop⸗ pelten Schädelbruch erlitt, ſo daß er nach wenigen Minuten verſtarb. Sein Beifahrer Colle⸗Düſſeldorf erlitt einen Unterſchenkel⸗ bruch. Auch E. Zimmermann auf NSU erlitt bei einem Sturz am Brünnele lebensgefährliche Wirbel⸗ ſäulenverletzungen, während deſſen Beifahrer Fuchs mit einem Oberſchenkelbruch davonkam. So waren die Läufe der Sport⸗ und Rennwagen, die nach mehr als einſtündiger Pauſe nach dieſen Unfällen das Rennen be⸗ endeten, von dieſen traurigen Ereigniſſen ſtark beeindruckt. Um Benachteiligungen zu vermeiden, wurde die Sport⸗ wagengruppe diesmal getrennt nach Fahrzeugen mit und ohne Kompreſſor gewertet. Bei den kleinen kompreſſor⸗ laſen Sportwagen bis 1100 cem wurde B. Neu⸗ meier auf BMW, auf dem ſchwüchſten Wagen dieſer Klaſſe, Ueberraſchungsſieger mit 68 Km.⸗Std. Durchſchnitt. In der 16 Literklaſſe kam E. Heinle auf BMW mit 70,9 Km.⸗Std. zum Sieg. Bei den 2⸗Liter wagen fuhr erwartungsgemäß P. Schweder auf Aoler die beſte Zeit. Nur wenig ſchneller war der Sieger der unbeſchränk⸗ ten Klaſſe A. Petzold auf Ford, der einen Durchſchnitt von 73,7 Km.⸗Stö. erreichte. Neue Rekorde gab es in allen Klaſſen der Kom⸗ preſſor⸗Sportwagen. W. Briem auf Amilcar verbeſſerte den Klaſſenrekord von 76,8 auf 78,9. H. Berg auf Alfa Romes erreichte genau die bisherige Rekordzeit der.5⸗Literklaſſe, nämlich 76,3 Kilometer⸗Std. und in der unbeſchränkten Spartwagen⸗ klaſſe ſchraubte der Italiener Farina auf Alfa Romeo den Sportwagenrekord, den Caracciola 1931 mit 81,29 Km.⸗ Stunden erzielt hatte, gleich auf 86 Km.⸗Std. hinauf. Roſemeyer verbeſſert Stucks Streckenrekord Den glanzvollen Beſchluß bildeten die Läufe der Renn⸗ wagenfahrer, die leider inſoſern an Spannung einbüßten, als die Mercedes⸗Benz⸗Leute, wie bereits mitgeteilt, ihre Beteiligung am Rennen abgeſagt hatten. Immerhin ſtand es ja nicht einwandfrei feſt, ob Bernd Roſemeyer, der Fanorit nach dem Training und heute wohl der er⸗ ſolgreichſte Rennfahrer von Europa, nicht doch durch irgendein Mißgeſchick um ſeinen Ehrenſieg gebracht würde. Aber unſer Bernd bewies aufs neue ſeine vollendete Mei⸗ ſterſchaft auch hier am ſchwierigſten deutſchen Berg und jagte ſeinen Autr⸗Union⸗Wagen in:59,3 Minuten über die Strecke und wurde damit erneut gefeierter und be⸗ iubelter Sieger und Held des Tages. Er hatte den Streckenrekord, den Stuck vor zwei Jahren mit:06,6 Min. 88,7 Km.⸗Std. erzielen konnte, aleich um 7,3 Sekunden verbeſſert und auf 90,1 Km⸗Std. gebracht. Eine Leiſtung, die jedem unfaßlich erſcheint, der einmal dieſe Strecke ſelbſt im Kraftfahrzeug gefahren hat. Sein Markengefährte von Delius, der für den wegen ſeiner Armverletzung am Start verhinderten Hans Stuck ins Rennen ging, ließ ſich nicht ohne weiteres auf die zweite Stelle verweiſen. Auch er fuhr mit:01,9 Minuten 89,8 Km.⸗Std. nochmals neuen Streckenrekord und bewies damit ebenfalls, daß er zur deutſchen Spitzenklaſſe gehört, denn der italieniſche Meiſterfahrer Brivio auf Alſa Romeo wurde nur Dritter und kam nur auf 85,1 Km.⸗Std. Der Engländer R. E. Tongue auf Era konnte als Sieger der 1,5⸗Liter⸗Rennwagenklaſſe den Vorjahrsrekord nicht erreichen. Dagegen gelang es in der kleinſten Renn⸗ wagengruppe bis 1100 cem dem Deutſchen W. Bäumer 990 Auſtin, den Vorjahrsrekord von 78,9 auf 84,0 zu ver⸗ eſſern. Daß die Organiſation durch die ONS und den DDAs, die Abſperrung durch dos NKK und die Polizei und auch der Nachrichten⸗ und Preſſedienſt vorbildlich klappten, iſt man von den früheren großen Bergrennen auf der Schau⸗ inslandbahn nicht anders gewöhnt. Bedauerlich nur, daß der deutſche Motorradſport mit dem Tod des Düſſeldorfers Schneider erneut einen ſchweren Verluſt erlitten hat. Alex Büttner. Die Ergebniſſe: Ausweisfahrer(Krafträder) nicht über 250 cem: 1. Schwab⸗Frankfurt DaW 10:00,9 70,8 Km.⸗Std.: 2. Kirner⸗Freiburg DaW 11:04,1; 3. Daiker⸗Stuttgart Rudge 11:21,1.— Nicht über 350. cem: 1. Lehmann⸗Freiburg Rudge 10:04,2= 71,4 Km.⸗Std.; 2. Nitzſchky⸗Karlsruhe Büker⸗Jap 10:16,3; 3. Sucher⸗Karlsruhe Norton 10155,3.— Nicht über 500 cem: 1. Küſſin⸗Nürnberg Triumph⸗Jap:10,4 78,4 Km.⸗Std.; 2. Nitſchky⸗Karlsruhe Rudge 9280,3; 8. Wißler⸗Freiburg:42,1. Lizenzfahrer(Kraftfahrer]: Nicht über 250 cem: 1. Geiß(Zſchopau) Da:18,8 879 Stoͤkm.(neuer Klaſſenrekord); 2. Kluge(Zſchopau) DKW 9502,3; 3. Kläger(Freiburg) Ardie⸗Jay:09,4: 4. In der Elſt(.⸗Gladbach) Rudge:28,1; 5. Kohfink (Bietigheim) Imperia⸗Rudge:30.3.— Nicht über 350 cem: 1. Fleiſchmann(Nürnberg) NSu:21,7 66,0 Stöͤkm. (neuer Klaſſenrekord); 2. Anderſon(Englond) Velocette :45,4; 3. Hamelehle(Sindelfingen) Norton:51,9; 4. Pe⸗ truſchke(Berlin) NSu:54,0; 5. Bigzozero(Schweiz) Motoſacoche:00.— Nicht über 500 cem: 1. Müller(Biele⸗ feld) DKW.05,8= 88,0 Stdkm.(neuer Klaſſenrekord); 2. Schindel(Weigelsdorf) NSu:47,83, 3. Schneeweis (Oeſterreich) Auſtro⸗Omega:49,7; 4. Hentze(Neuenkirchen) NSu:59,4; 5. Hammer(München) 904,4. Seitenwagen, nicht über 600 cem: 1. Braun⸗Karlsruhe(DaW)§88,7 75,9 Km.⸗Std.; 2. Bock⸗Mannheim(Norton):29,2; 3. Stärkle⸗Schweiz (NSü):33,5; 4. Schumann⸗Nürnberg(NSu) 9143; 5. Seppenhauſer⸗München(Norton) 10:18,6.— Nicht über 1000 cem: 1. Stärkle⸗Schweiz(NSu):16,9 77,5 Km.⸗ Std.; 2. Kahrmann⸗Fulda(DaW):41,6; 3. Schumann⸗ Nürnberg(NSu):54,7; 4. Weyres⸗Aachen(Harley⸗David⸗ ſon) 10:04,0; 5. Häußler⸗Cottbus(Triumph⸗Jap) 10:09,1. Das Jußball-Ereignis im Stadion: Der deutſche Meiſter beweiſt SB Mannheim-Waldhof— 1. 56 Nürnberg:5(:3) Mit dem ſechſten offiziellen Meiſtertitel und damit mit einer einmoligen überragenden Leiſtung verſehen, rief die⸗ ſes zweite Erſcheinen des 1.§C innerhalb Jahresfriſt von ſelbſt alte Erinnerungen herauf an ſene Zeit, da der in Hochblüte ſtehende SV Waldhof in auſſehenerregenden Gängen der führenden Mannſchaft im deutſchen Fußball gegenübertrat und an ihrem Nimbus rüttelte. Der ungemein großen Kampf⸗ und Schlagkraft der Nordbayern konnte auch der Wechſel der Zeit kaum etwas auf die Dauer anhaben, denn immer wieder brach ſich der„Club“ in kürzeren oder längeren Pauſen Bahn und ſchuf ſich eine Tradition, die in der deutſchen Fußball⸗ chronik nicht ihresgleichen hat. Daran konnten die unausbleiblichen Rückſchläge, wie z. B. auch die jüngſten gegenüber Benrath und VfBB Stuttgart kaum etwas weſentliches ändern, denn die große Linie wurde von den Zaboleuten immer gewahrt, und der Süden war— wie im verfloſſenen Spielfahr— auf dieſe ſeine hervorragenoſte Waffe reichlich verwieſen. Gerade dieſe Verdienſte um den ſüddeutſchen Fußball ver⸗ ſchafften Nürnberg eine ungeheure Gemeinde, die überall zur Stelle iſt, wo es gilt, reifes, mit ſeltener Ruhe und geiſtiger Berarbeitung gepaartes Können zu bewundern und bleibende Anregung von ihm mitzunehmen. Wenn man der Jahreszeit entſprechend auch kaum erwaxtete den Gaſt in einer annähernden Form wie in den beiden ſchweren, die ganze deutſche Fußballwelt in Bann ſchlagenden Schlußtreſſen gegen Schalke und For⸗ tuna zu ſehen, ſo rechnete man doch mit einer weit über den Durchſchnitt gehenden Leiſtung, obwohl der überwie⸗ gende Teil der Mannſchaft am Tage vorher im ſenſationell ausgehenden Strauß mit VfB Stuttgart ſeine Kräfte in die Waagſchale geworfen hatte. Gegen den im Vormarſch befindlichen Badiſchen Meiſter hatte alſo Nürnberg voraus⸗ ſichtlich gleichſalls keinen leichten Stand, denn auch unſer Vertreter war in punkto Anſehen ſtark gebunden. Wenn auch der Anoͤrang zum Stadion durch die gege⸗ benen Umſtände weit nicht Lie Kusmaße annahme wie beim erſtmaligen Erſcheinen des Doppelmeiſters Schaike im Frühjahr, ſo baute ſich doch trotz der zum Strand lockende Hitze eine beträchtliche Menſchenmauer auf, die ſchon ganz im Banne der kommenden Spielzeitereigniſſe ſtand. Nicht zuletzt gaben Erwartung und Neugierde über die Ver⸗ faſſung unſeres Gaumeiſters Hochſpannung, denn vom Stadion aus ſollte eine gewiſſe Richtſchnur für den nächſten Kurs des rheiniſchen Hauptvertreters gefunden eder dech angedeutet werden. Das Spiel „Nach der üblichen Begrüßung und beſonderen Beglück⸗ wünſchung des Meiſters durch den ſtellv, Vereinsführer Dr. Wollmann beginnt das Spiel mit lebhafter Akti⸗ vität Nürnbergs, das auch die 1. Ecke ſetzt. Waldhof erwidert bald die Angrifſe und ſeinem gleichfalls ſteigen⸗ gen 1. Eckball erfolgt Schuß Molendas, den Bielmeier ab⸗⸗ ienkt und Köhl im Tor glänzend hält. Nürnberg zeigt zu unplacierte Schüſſe, die Drays ſicher abfertigt, aber dann gibt Gußner hoch herein und Uebelein 2 köpft über Lie nicht mitkommende Verteidigung hinweg unhaltbar das Führungstor nach 15 Minuten:1. Einen Glanz⸗ ſchuß des nach innen gegangenen Linksaußen Uebelein 2 ſtoppt Drays im Hechtſprung blendend. Nürnberg ſcheint ſich nach ſeinen Niederlagen etwas Beſonderes vorgenom⸗ men zu haben, denn Gußner gelingt, bei diesmaligem Zaudern von Droys und momentaner Verwirrung in der Verteidigung, mit ſicher in die lange Ecke placiertem Ball nach weiteren Minuten das:2. Auf Vorlage von Uebe⸗ lein 2 viſiert Eiberger ſcharf ouf den äußeren Pfoſten, bei ſalſcher Stellung des ſiche vergeblich werfenden Drays 023. Eine ſchwere und wohl auch unbewußt deprimierende Vorbelaſtung für den Badiſchen Meiſter. Die zweite Ecke Waldhofs bringt abermals nichts. Das weitverzweigte, . elgängen wie Zuſammenſpiel ganz hervorragend eherr der heimiſchen Läuferreihe und Hintermannſchaft die Sache ſchwer, und trotz freier Abſeitsſtellung weiß Schneider dann eine klare Lage nicht zu nützen. Er funkt übereilt, nur urch Köhl gegenüber, weit darüber. Für einen ver⸗ geblichen, prächtigen Kopfball Sifflings auf Hexeingabe Schneiders iſt es wirklich ſchode. Er ſauſt knapp über den Kaſten. Kurz darauf Pauſe. Nach Seitenwechſel hängt alles davon ab, ob Waldhof ſich dem meiſterlichen Stil Nürnbergs beſſer anzupaſſen verſteht und ſich ſelbſt Luft, und zwar rechnet man mit Weioinger, e, wechſelvolle Arbeiten der Nürnberger macht Henke⸗Kleinlogel—Finigan⸗Frons:2. 673; beſſer findet. Eine Umſtellung des Angriffs liegt 4 der ielmeier, Siffling, Schneider und Leupold, was der Sache mehr Hand und Fuß nach dem bisherigen Ablauf gegeben hätte. Leider iſt die vorgenommene Aenderung mit Leupold rechtsaußen und Schneider halblinks nicht durchgreifend genug, und man iſt geſpannt, inwieweit ſich die Umſtellung auswirkt. Nürnberg läßt ſich vorerſt abſeits ſtellen, was deſſen bisherigen Fluß hemmt. Siffling verkorkſt einen Schuß, und eine hohe Hereingabe des ſtark bedrängten Leu⸗ pold wird eine ſichere Beute Köhls, der kurz darauf eis⸗ kalt einen gefährlichen Ball herausfiſcht. Drays ſolgt kurz darauf ſeinem Beiſpiel, drückt aber dann einen Flankenball Uebeleins 2, ſich werfend am Pfoſten ins eigene Netz, ;4. Heermann und Siffling wechſeln die Plätze. Ein ſchöner Schuß Schneiders ſtreicht hart am Pfoſten aus. Wieder ein Saftſchuß Schneiders, doch Köhl ſteht. Wald⸗ hof ſetzt nun ſtarken Druck, aber die Aktionen entbehren einer ſolchen Abwehr gegenüber der überlegten Ruhe. Uebe⸗ lein 1 nimmt Schneider im kritiſchſten Moment das Leder vom Fuß zur Ecke. Wiederum kann Schneider, von Bill⸗ mann und Munkert bedrängt, knapp geſtellt werden. Nürn⸗ berg verteidigt für längere Zeit den klaren Spielſtand mei⸗ ſterlich und kommt aus der Abwehr heraus in tadelloſer Einzelleiſtung Uebeleins 2 zum:5. Bei der glänzen⸗ den Verfaſſung des Deutſchen Meiſters kommt Waldhof nicht zu ſeinem Ehrentreffer, doch verhindert Drays im wiedergefundenen ſicheren Stil eine höhere Niederlage. Die Mannſchaften Der Deutſche Meiſter der ohne den in Stutt⸗ gart erneut ſchwerverletzten bekannten Linksaußen Spieß antrat, hatte ſich nach ſeinen letzten Niederlagen offcabar für das Mannheimer Spiel etwas vorgenommen, denn bei der hier gezeigten Form wären Benrath wie BſB Stutt⸗ gart zweifellos unter die Räder gekommen. Nürnberg trat, entgegen dem Samstagſpiel mit Ausnahme eben von Spieß mit ſeiner Meiſterelf an, die dem noch im Impro⸗ viſieren ſteckenden Waldhof on Routine und reifer Er⸗ Sportwagen, ohne Kompreſſor: bis 1100 cem: 1. Neu⸗ meier(Buſenbach) BMW 10.94,3 636,0; 2. Borſter (Rheydt) MG 10:36,5; 3. Zinn(Meiningen) Fiat 10.52,3; 4. Odendahl(Köln) MG 11:15,6; 5. Brendel(Frankfurt) Fiat 11:43,8. bis 1500 cem: 1. Heinle(Paſſau) BMW 10:09,2 — 70,9 Km.⸗Std.; 2. Schweder(München) Aoͤler 10:46,67 8. Pfeifſer(Dellfeld) BMi 10:47,8. bis 2000 cem: 1. Schwe⸗ der(München) Adler:49,1= 73,3 Km.⸗Std.; 2. Johann (Pirmoſens) Bugatti:55,85 3. v. Walter und Proneck (Kapatſchetz; BMW 10:30,2; 4. Brockmann(Freiburg) BMW 10:40,5. über 2000 cem: 1. Petzold(Hannover) Ford :45,7 73,7 Km.⸗Std.; 2. von Helldorf(Berlin) Ford 10:45; 3. Dorndorf(England) Salmſon 10:50,2. Sportwagen mit Kompreſſor: bis 1100 cem: 1. Briem (Ludwigsburg) Amilcar:07,4 78,9 Km.⸗Std.(neuer Rekord); 2. Kohlrauſch(München) MG:08,8; 3. Stößer (München) M)48,6. bis 2000 cem: 1. Berg(Altena) Aljo Romes:35,3= 76,38 Km.⸗Std.; 2. Poggi(Italien] Alſo Romeo 11:03,1. über 2000 cem: 1. Faring(Italien) Alja Romeo:21,9 ⸗ 86,0 Km.⸗Std.(neuer Rekord); 2. Pohl (Tſchechoſlowakei) Bugatti:45,5; 3. Stuber(Schweiz) Alſa Romeo:56,5; 4. Rampinelli(Schweiz) Alfa Romeo 901,1; 5. Brudes(Breslau) Bugatti 9113,1. Rennwagen: bis 1100 cem: 1. Bäumer(Bünde) Auſtin :34,2 84,0(neuer Rekord); 2. Bäumer(Bünde) Auſtin :53,9; 3. Kohlrauſch(München) MM)02,7; 4. Emminger (Stuttgart) Salmſon:48,6; 5. Fleiſchhanderl(Oeſterreich) Amilcar 10:17,1. 1100 bis 1500 cem: 1. Tongue(England) GRel 81,6; 2. Tröltſch(München) Bugatti:23; 2. Uboldi (Italien) Maſerati 10:24,0. Klaſſe F über 1100—1500 cem: 1. R. E. Tongue auf Era:49,2 Min. ⸗ 81,6 Stdkm.; 2. H. Rueſch auf Maſerati:28,0 Min.- 76,6 Stoͤkm.; 3. L. Uboldi auf Maſerati 10:2450 Min.- 69,2 Stöoͤkm. Klaſſe—D über 3000 cem: 1. Bernd Roſemeyer:59,3 Min. 90,1 Stdkm. Schnellſte Zeit des Tages. Neuer abſoluter Streckenrekord. 2. von Delius:01.9 Min. ⸗ 89 8 Stoͤkm. Ebenfalls neuer Rekord. 3. Brivio auf Alfa Romeo:27.6 Minuten ⸗ 85,1 Stdkm. ſein Format fahrung natürlich weit voraus iſt. Wer mit einer heiklen Aufgabe der Gäſteelf infolge Uebermüduna rechnete, wurde angenehm enttäuſcht, denn es war ein wahrer Genuß (trotz der ſchmerzlichen Niederlage), den Nordbayern zu⸗ zuſehen. Was da an Stellungs⸗ und Deckungs⸗ wie auch ſtets der Situation angepaßtem Kombinationsſpiel mit ab⸗ ſchließendem Schuß gezeigt wurde, war Deutſchmeiſter⸗ arbeit im vollſten Sinne. Wie auf dem Billard lief ſtreckenweiſe der Ball. Eine vorbildliche Ballbeherrſchung und ⸗Führung überhaupt. Jeder Mann ſür ſeinen Poſten und doch wieder als Glied des Ganzen durchgebildet; mit einem Wort: Mannſchaftsſpiel, das im gegebenen Moment aber auch wieder mit Einzel leiſtung gekrönt wurde. Eine Elf aus einem Guß! Großartig in ſeiner Ruhe Köhl, ſicher die Verteidigung, tadellos vor allem die Läuferreihe und im Sturm techniſch überragende Könner wie der glänzende Halbrechte Eiberger, dann der un⸗ verwüſtliche Gußner rechtsaußen und als nahezu voll⸗ wertigen Erſatz für Spieß, Uebelein 2, der ſeine Toxe ſchoß. Nürnberg hat ſich in Mannheim vollauf rehabili⸗ tiert und nach dem Vorausgegangenen eine große Ueber⸗ raſchung geſchaffen. Der Siea war in dieſer Höhe verdient. Unſer Gaumeiſter SV Waldhof hätte ſo kurz vor Beginn der Pflichtkämpſe kein beſſeres Lehrſpiel er⸗ halten können als dieſes. Gegen einen Meiſter des Fachs in ſolcher Weiſe zu verlieren, iſt keine Schande— wenn die Quinteſſenz daraus gezogen wird. Jedenfalls iſt der nächſte Kurs durch dieſes Stadionerlebnis dahin ge⸗ kennzeichnet, aus dem Improviſieren betr. der Auſſtellung herauszukommen, zu arbeiten und nochmals zu arbeiten. Die geſamte Mannſchaft kam den Nürnbergern gegenüber ſaſt nie ganz ins Bild, vor allem taktiſch. Die Außen⸗ läuſer kamen trotz großer Anſtrengung(Pennigl] nicht mit. aber die Mittelreihe war durch das meiſt zu kurze Abſpiel der Verteidigung überlaſtet. Drays wurde zeit⸗ weiſe auch etwas ſchwankend, ſand aber wieder ſeine volle Höhe. Schneider auf dem ſpäteren Halblinkspoſten der aktivſte und beſte. Von ihm allein kamen Kernſchüſſe Für den ſchweren Gang nach Chemnitz wird ſich unſer Meiſter ſehr zuſammenreißen müſſen. Walter ⸗Lndwigsbaſen leitete vor—9000 Zuſchauern gut. A. M. Nuer durch den weißen Sport Die Enoſpiel-Teilnehmer im Bab Homburger Tennisturnier ermittelt Beim Bad Homburger internationalen Tennisturnier konnten am Samstag in drei Wettbewerben die Endſpiel⸗ Tealnehmer ermittelt werden. Die zahlreichen Zuſchauer exlebten dabei einen ſchönen deutſchen Sieg durch die Leipzigerin Ullſtein, die in der Vorſchlußrunde des Fraueneinzels die jugoſlawiſche Meiſterin Kovac in einem über zwei Stunden währenden Kampf 216, 614,:4 bezwana und im Schlußſpiel auf Frau Beutter⸗Hammer trifft, die:5,:0 zurückgezogen über Irmgard Roſt ſiegte. Im Männereinzel qualiſizierten ſich erwartungsgemäß der Enländer Olliff und der Rumäne Schmidt ſür die Schlußrunde. Olliff beſiegte zunächſt den Mannheimer Dr. Hildebrandt.4. 6˙2 ud dann den Frankfurter Dr. Henke 614,:4. Schmidt ſpielte ſich über Dr. Buß (66·2,:7) und den Aegypter Dukich(:6:0) ins End⸗ ſpiel durch. Mit dem Engländer Dearman zuſammen bam Schmidt auch im Männerdoppel ins Endſpiel. Dearman⸗ Schmidt ſchlugen das Fayoritenpaar Dr. Buß⸗Olliff über⸗ raſchend mit:1,:5. Im Männerdoppel erreichten in der unteren Hälfte Dr, Henke⸗Kleinlogel das Endſpiel. Sie ſchlugen Plougman⸗Roſenblatt leicht in zwei Sätzen 2. :8, 6 Die Ergebniſſe:: Männereinzel: Oliff— Dr. Hildebrandt:4,:2; Dukich.-Plougman 628,:0,:3; Schmidt—Dr. Buß.2, :7, Olliff—Dr. Henke:4. 674; Schmidt—Dukich:6,:0. 5 Fraueneinzel: Ullſtein— Kovac 8 Hammer*— nnerdo* .—-Roſt 775,:0 zurückgez Plougman⸗ Roſenblatt— Heitmann⸗Rasmuſſen:1,:5; Dearman⸗ Schmidt— Dr. Buß⸗Oliff 6·1, 75; Dr. Henke⸗Kleinlogel gegen Plougmoni⸗Roſenblatt 673,:2.— Frauendoppel: Roſt⸗Dearman—Oerner⸗von Vincke;1,:4.— Gemiſchtes Doppel: Roſt⸗Olliff—Oexner⸗Dr. Henke:6, 6j4, von Schreder⸗Kleinlogel—v. Vincke⸗Roſenblatt:4,:3; Geſchw. Dearman—Ullſtein⸗Dr. Buß 624, 613: Som oay⸗Schmidi gegen Hollis⸗Plougman 620,:6,:4. Frau Sperling Schweizer Meiſterin Bei den internationlen Tennismeiſterſchaften der Schweiz in Luzern fielen am Samstag die erſten Entſchei⸗ dungen. Frauenmeiſterin wurde Fran Hilde Sper⸗ ling, die gegen ihre alte Gegnerin Frau Simone Ma⸗ thien(Frankreich) mit:6,:3,:1 ſiegreich blieb. Die Meiſterſchaft im Männerdoppel ſicherten ſich de Stefani⸗ Kho Sin Kie(Italien⸗China) durch einen 618,:6, 624, :6,:2⸗Sieg über Hughes⸗Butler(England). Lund geſchlagen Polniſche Tennismeiſterſchaften in Bromberg Der Berliner Kaj Lund konnte bei den polniſchen Ten⸗ nismeiſterſchoften in Bromberg erwartungsgemäß gegen den Polen Tloczynſki nicht aufkommen. Nachdem er am Freitagabend bereits die beiden erſten Sätze mit:6, 116 abgegeben hatte, verlor er auch bei der Fortſetzung am Samstag den oͤritten mit 8110 und ſchied dadurch ous. Tloc⸗ zynſki ging anſchließend mit:6, 26,:6 gegen Hebda ein, der zuſommen mit Tarlowſki, der gegen Wittman :1, 614, 6·3 erfolgreich war, die Schlußrunde beſtreiten wird. Im Fraueneinzel beſtreiten Frl. Käppel(Berlin) und Frl. Jeörzeſowſka das Endſpiel, nachdem die Berlinerin gegen Frl. Jacobſen 6˙3,:2 ſiegreich blieb. Im Männerdoppel dürften Lund⸗Denker das Schlußſpiel erreichen, denn ſie ſtanden im Vorſchlußrundenkampf gegen Bartek⸗Tarlowſki mit:8, 670,:6 auf Gewinn, als die Dunkelheit zum Abbruch zwang. Der Bſck Mannheim ſieht in dieſen Tagen auf ein 40jähriges Beſtehen zurück und wartet aus dieſem Anlaß mit einigen beſonderen Veranſtultungen auf. Am 5. September ſpielen die Fußballer gegen den SV Wies⸗ baden, während die Borſtaffel am gleichen Abend gegen Saar 05 Saarbrücken antritt. Am 6. September haben die Hanoͤballer Ingobertia St. Ingbert zu Gaſt. 8 8. Seite 7 Nummer 399 Montag, 31. Auguſt 1936 Mit Hochdruck benutzen die Vereine die letzte Gelegen⸗ heit, vor den am 6. September beginnenden Pflichtſpielen, ihre Formationen in Schuß zu bringen, denn nichts iſt riskanter, als in den Punktebämpfen ſelbſt mit Proben aufwarten zu wollen. Am ſtillſten war es in letzter Zeit um den VfL Neckar au, der am Samstag, die von dem bekaunten Fürther Wellhöfer trainierten Biele⸗ felder auf den Plan rief, um ſich den letzten Einblick zu verſchaffen. Die Erinnerung an die etwas zurücklie⸗ genden tetzten heimiſchen Spiele des Bſ ließ trotz des ulcht leichten Gegners eine gewiſſe Sicherheit für die Mannheimer Vorſtädter offen, die zu Beginn des Som⸗ mers ſchon einige geglückte Mannſchaftsverſuche unter⸗ nahmen, deren eigentliche Siebung keine harmloſe Auf⸗ ſtellte. Man war Laher wohl neugierig, wie ſich der bei dem unverhofft aufgetauchten Material entſchei⸗ den werde. Daß die Mannheimer der als Kampfmann⸗ ſchaft bekannten Arminia eine ſolche Abfuhr bereiten würden, erwartete wohl niemand, und dem Verlauf der erſten Hälfte nach ſah es auch keinesfalls danach aus. Ge⸗ kechterweiſe muß man am ganzen Ablauf gemeſſen, das Ergebnis als zu hoch bezeichnen. Die Bielefelder fielen ihrem eigenen Kampfſtil zum Opfer, gaben ſich zu ſehr aus, ſo daß die Reſerve unter dem ſwät aber 8 energiſch erwachenden Schußwillen der Platzelf zuſammen⸗ brach. Aehnlich Klafeld, dem jüngſten Gegner Walbhofs, ſpielten die Rheinländer von hinten heraus lange Zeit gut und auch der Sturm wußte klarſte Momente heraus⸗ Zuarbeiten, aber in unglaublicher Weiſe auch zu verſieben. Die Läuferreihe vermochte in ihrem überwiegenden Ver⸗ teidigerſpiel— aber auch ſonſt nicht— den Neckarauer Angriff zu halten, ſo öͤaß Lie Ueberlaſtung kommen mußte. Hervorzuheben wären der Torwart, der rechte Läufer und die beiden Flügel. Der Bis Neckarau wartete nach der Pauſe mit einer ſehr guten Leiſtung auf, in der wie vorber ſchon, der jugendliche Henneberger aber abfiel. Für die ſchwere Gauſerie mit den bekannt guten Hintermannſchaften faſt ſämtlicher Vereine, dürfte er nicht Jureichen. Unter anderem hatte er es einmal in der Hand, die Führung erneut zu holen, aber Benommenheit ließ Neue Maunheimer Zeitung“ Morgen⸗Ausgabe Bielefelder Arlninen Hoch geſchlagen Das Freunoſchafisſpiel Be Reckarau— Arminia Bieleſeld endete:1(:0) die ganz ſichere Sache totloufen. Die neuen Le 1 ute, —— im Tor und Grimms als rechter Verteidiger, ießen ſich ſehr gut an. Dieringer hätte das Tor nicht beſſer hüten können. Grimms ſpielte vor allem überlegt, —* wenn auch zur Sicherung dieſes neuen Tortrios enzelburger ſeine Mittelläuferarbeit ſaſt aus⸗ ſchließlich auf den Platz als dritten Verteidiger ver⸗ legte, ſo gab das nicht allein den Ausſchlag für den hohen Sieg. Er leiſtete wohl ein großes Penſum in der Ab⸗ wehr, war beſonders im Kopſſpiel ſehr aut, aber, wie de⸗ ſagt als Sicherungsmann doch zu ſtark gebunden. Sein Zuſpiel endete ſehr häufig direkt beim Gegner. Taktiſch ſehr gut löſten Lauer und Schmitt die Doppelaufaabe der Deckung und des Aufbaus, beſonders in der entſchei⸗ denden Schlußphaſe. Der Sturm ließ eigentlich lange auf ſich warten. Größle als Linksaußen wurde viel zu wenia bedient, das Innenſpiel übertrieben. Der Schuß blieb zuerſt faſt ganz aus. Roth in der Mitte packte dann herzhafter zu, zeigte vorbildliche Schüſſe und be⸗ ſonnenes Erfaſſen. Schade daß gerade er noch nicht die Militärdienſtzeit hinter ſich hat. Er wird noch vermißt werden. Ein Problem bleibt für Neckarau die Mittel⸗ läuferfrage. Ob ſie, wie diesmal recht wirkſam, auch auf die Dauer gelöſt ſcheint, kann nur die Zukunft entſcheiden. Auf jeden Fall ſoll ſich niemand hinter der Stille, die über der Altriver Fähre lag. täuſchen, denn wenn nicht alles trügt, werden die Neckarauer nicht mit ſich ſpaßen laſſen. Techniſch ſtand die Elf ganz entſchieden über ihrem ſamstäglichen Gegner. Nach anfänglichem Dominieren der Gäſte erreicht end⸗ lich Roth auf ſamoſen Eckball Größles unhaltbar die Führung, an der bis zur Pauſe nichts geändert wird. Nach Seitenwechſel holt der Linksaußen Bielefelds aus alatter Abſeitsſtellung das 111, dem auf ſehr gute Steilvorlage Lauers an Roth der unmittelbar aufs Netz verlängert, die erneute Führung Neckaraus folgt. Nun geht es Schlag auf Schlag: Wieder iſt es Roth, der .1 treibt; wunderbar aus der Luft baut Benner 411. Wenn auch nun ein Bielefelder vom Feld verwieſen wird, iſt der Kampf bereits klar entſchieden. Die Gäſte ſind ausgepumpt. Roth ſtellt ſcharf das Endergebnis her, dem Gaſka durch große Abwehr als Abſchluß noch aſſtſtiert. Pennig⸗Waldhof leitete, von dem Abſeitstreffer ab⸗ geſehen, gut. A. M. Letzter Probegalopp des 5C 08 Pfalz Eubwigshafen—J6 08 Mannheim:2(:9) Es iſt lange her ſeit jener Zeit, wo der F C Pfalz Ludwigshafen im ſüddeutſchen Fußballſport mit die erſte Geige ſpielte und dennoch ſind die einſtigen Groß⸗ kämpfe an der Lagerhausſtraße nicht vergeſſen. Ebenſo wenig vergeſſen ſind natürlich die Namen Rillig, Boppert, Doland uſw., die einſt den FC Pfolz Ludwiashafen zur Blüte brachten. Heute, da der ſtolze und traditionsxeiche Klub in der Bezirksklaſſe des Vorderpealzkreiſes ſpielt, ſind die Pfälzer immer noch recht gut beiſammen und dem Vernehmen nach will man ſich in der neuen Spielzeit ganz ernſtlich um den Meiſtertitel bewerben. Leute wie Regen⸗ fuß, Stahl, Kühn, Bauer haben ſchließlich auch unbedingt das Zeug dozu, mit ihren Kameraden den FC Pfalz Lud⸗ wigshafen wieder auf den Schild zu heben. In dieſem Probegalopp mit dem rechtsrheiniſchen Nachbar, FC 08 Maunheim, blieben die Piälzer zwar manches an ſpieleriſchem Können ſchuldig, aber man darf nicht vergeſſen, daß dieſes Spiel im Zeichen des Ausprobierens ſtand. Nohezu die Hälfte der Mannſchaft von Pfalz war durch Nach⸗ wuchsſpieler aufge füllt, während die Beſten der mäßigen“ fehlten. Unter dieſen Umſtänden kamen die Pfälzer nur ſchwerlich in Fahrt, aber dennoch zeigte ſich, daß auch die Jungmannen, allen voron der Vertei⸗ diger Haardt und der Linksaußen Schmitt, als ein brauch⸗ bares Material zu bewerten ſind. Für o8 Mannheim bot dieſe Partie die letzte Möglichkeit zu Verſuchsexperimenten, denn bereits in wenigen Tagen ſtarten die Lindenhöfer zum erſten Verbondsſpiel in Ilvesheim. 08 kam deshalb ſo ziemlich mit der ſtärkſten Streitmacht, die man im Augenblick zur Verfügung hat und in der nur noch einige Poſten anderweitig beſetzt werden. So wird wohl wieder Eckel für den fleißigen und ſtets aushilfsbereiten Stahl, der ſeine Sache auch diesmal wieder recht gut machte, im Tor erſcheinen, während das Verteidigerpaar Eggerter— Engſter 2 ſtehen dürfte. Die Abwehrarbeit kommt noch nicht ganz ſo genau wie man es wünſcht, aber letzten Endes müſſen ſich die beiden erſt einſpielen, und man Harf nicht vergeſſen, daß ſie in dieſem Spiele durch den zeitweiligen Ausfall der Seitenläufer oft ſtark überlaſtet waren. Schiefer war nie vollkommen im Bilde, während ſich Dubronner auf dem ungewohnten(aber für ihn richtigen) Poſten noch einleben muß. Die Ueberraſchung der 08⸗Elf war der Mit⸗ telläufer Adelhelm, der ſeine Sache weitaus beſſer machte als vor 8 Tagen. Eifer und Ueberſicht des Spieles waren diesmal geradezu vorbildlich, und es dürften wohl kaum Zweifel beſtehen, daß Adelhelm ſeinen Weg in die erſte Garnitur der 68⸗Mannſchaft gemacht hat. Selbſtredend wird man ein abſchließendes Urteil erſt in den Verbands⸗ ſpielen geben können. Der 08⸗Angriff ſcheint auch heuer wieder dos Schmerzenskind der ganzen Mannſchaft zu wer⸗ den. Dorſt am rechten Flügel iſt im Augenblick der einzige Mann mit Angriffsgeiſt, während abgeſehen von dem ſchwa⸗ chen Linksaußen Probſt das Innentrio bei dieſem Probe⸗ galopp noch ſtark in den Ferien war. Schiedsrichter Chriſtmann(03 Ludwigshafen) leitete vor nur wenigen Zuſchauern aufmerkſam und regelſicher. Die beiden Tore für 08 erzielte Dorſt, während Neeb den Ehrentreffer für Pfalz buchte. :2 für Niederſachſen Schwere Südweſt-Niederlage in Braunſchweig Die Südweſt⸗Fußballelf hatte die Norddeutſchlandreiſe in der Hoffnung angetreten, durch gute Leiſtungen gegen die Mannſchaften der Gaue Niederſachſen und Nordmark jene blamable:9⸗Niederlage im Pokalendſpiel gegen Sachſen etwas zu verwiſchen. Es blieb aber leider nur beim Vorhaben, denn die ſtarke Vertretung Niederſachſens brachte im Braunſchweiger Eintracht⸗Sta⸗ dion den ſüoddeutſchen Gäſten mit:2(:0) eine neue Schlappe bei, die, rein zahlenmäßig, große Aehnlichkeit mit jener Leipziger Niederlage hat. Bereits bis zur Pauſe hatte der überaus ſchußfreudige Niederſachſen⸗Sturm durch Tore von Maier(früher Mannheim), Heidemann(früher Bonn) und Billen(früher Hamborn) eine:0⸗Führung erzielt, wobei ſich der ehemalige Hamborner mit drei Tor⸗ erfolgen beſonders auszeichnen konnte. Die Sücweſt⸗ Mannſchaft, die ſchon in den erſten Minuten den Ludwigs⸗ hafener Riehm an Stelle von Röll(Frankfurt) einſetzen mußte, bekam in dieſer Zeit ſozuſagen kein Bein auf die Erde und ſpielte eine völlig untergeordnete Rolle. Nach der Pauſe ging es mit veränderter Aufſtellung(Sold an Stelle von Kühn, Kiefer Mittelläufer und Klees rechter Läufer!) weſentlich beſſer und Südweſt wurde, zumal ſich die Niederſachſen in Anbetracht ihres ſonntägigen Kampfes gegen den Gau Mitte etwas zurückhielten, ein gleichwer⸗ tiger Gegner, aber eine weſentliche Verbeſſerung des Er⸗ gebniſſes konnte nicht erzielt werden. Bei Südweſt war trotz der ſieben Tore die Abwehr der beſte Mannſchaftsteil, vor allem als Sold und Stubb nebeneinander ſtanden. Die Läufereihe in der Beſetzung Klees⸗Kiefer⸗Schuckert ſchlug ſich nach der Pauſe ebenfalls ſehr gut, dagegen übertrieben die Stürmer das Zuſammen⸗ ſpiel und vergaßen den Torſchuß im rechten Augenblick. Dem Spielverlauf nach hätte der Südweſten ein beſſeres Ergebnis verdient gehabt. Maier eröffnete den Torreigen mit einem unhaltbaren Schuß und der ſchnelle Heidemann erhöhte auf 20. Dann hatte der ſchußgewaltige Ex⸗Hamborner Billen das Wort, der örei Treffer hintereinander erzielte und damit das Er⸗ gebnis auf 510 ſtellte. Die Gäſte kamen trotz gutem Feld⸗ ſpiel zu keinem Erfolg. Nach der Pauſe kam der Süd⸗ weſten, wie ſchon erwähnt, in veränderter Aufſtellung beſſer zur Geltung. Der Sturm mit Riehm, Regenfuß, Eckert, Flohr und Simon ſpielte recht nett zuſammen, aber erſt nach 25 Minuten glückte durch Riehm das erſte Gegentor. Billen ſtellte ſofort auf:2 und nach einem zweiten Süd⸗ weſterfolg durch Flohr buchte der Niederſachſen⸗Rechtsaußen Malecki das ſiebte Tor.— Dem Treffen, das die Nieder⸗ ſachſen in der angekündigten Aufſtellung beſtritten, wohn⸗ ten nur gegen 3000 Beſucher bei. Kön noch nicht in Jorm Karlsruher FV— Turn Düſſeldorf:2(:2) Die rheiniſchen Gäſte hinterließen bei ihrem Karlsruher Gaſtſpiel im Kampf gegen den KeV einen recht guten Eindruck und ſie landeten auch einen durchaus verdienten Sieg. Ihre beſten Kräfte hatten die von„Schorſch“ Hochgeſang betreuten Düſſeldorfer in der Verteidigung ſtehen, ebenſo konnten beide Außenſtürmer recht gut gefallen. In der Geſamtwirkung war allerdings die Fünferreihe nicht hundertprozentig, ſonſt hätte ſie mehr Tore ſchießen müſſen. Die KöV⸗Elf bot eine wenig be⸗ friedigende Geſamtleiſtung, vor allem die Stürmer ließen jedes Verſtänönis untereinander vermiſſen. Der aus⸗ gezeichnete Rechtsaußen Brecht mußte ſchon vor der Pauſe ein unſportliches Benehmen mit dem Feloͤverweis büßen und nach dem Wechſel fiel zu allem Unglück auch noch der Linksaußen Streithoff durch Verletzung aus. Die gute Abwehr ſorgte aber dafür, daß der Sieg der Gäſte nicht zu deutlich ausfiel.— Die Düſſeldorfer nahmen von Anfang an das Heft in die Hand, konnten aber zunächſt keine der vielen Torgelegenheiten verwerten. Der KF ſchoß durch ſeinen Mittelſtürmer Gantner das erſte Tor, aber Düſſel⸗ dorfs Halblinker Nierich ſorgte bald für den Gleichſtand. Kurz vor der Pauſe erhöhte der Gäſte⸗Mittelſtürmer Graf auf:1 und dabei blieb es auch bis zum Schluß.— Schieds⸗ richter: Moos(Karlsruhe). 1000 Beſucher. die Torſkala es geht wieder um die Punkte Auftakt in der Bezirksklaſſe Feudenheim ſpielt auf Fortung Edingen— VfiR Feudenheim:4 Mit ganzer Hingabe war die Mannſchaft des Kreis⸗ meiſters Fortuna Edingen bemübt, ihr erſtes Treffen in der zweiten Spielklaſſe gegen Feudenheim zu einem ver⸗ heißungsvollen Auftakt zu geſtalten. In prächtiger Aus⸗ dauer ſetzten ſich dieſe Leute ein und lieferten dem Gegner einen Kampf auf Biegen und Brechen. Aber ſchon bald zeigte es ſich, daß Feudenheim dem ungeſtümen Drängen des Gegners nicht nur gewachſen war, ſondern auch dank beſſerer Techaik und größerer Erfahrung überlegen in der Ausnützung der Torchancen blieb. Trotz einer ganz gewaltigen Hitze gingen beide Mann⸗ ſchaften außerordentlich ſchnell vom Start, da ſie aber be⸗ greiflicherweiſe etwas aufgeregt waren, hatten ſie Mühe, den Ball exakt und flach zu führen. Nach einigen Eck⸗ hällen für Fortuna gina Feudenheim in der 15. Minute überraſchend mit:1 in Front. Back hatte einen weiten Abſchlag des Torhüter Müller aufgenommen und geiſtes⸗ gegenwärtig ins Tor verlängert, an deſſen Querlatte wenig ſpäter ein Bombenſchuß von Fuchs prallte. Bereits in der 20. Minute zoa aber Edingen aleich; der Linksaußen Hepp brachte einen Straſball an, den Mittelſtürmer Müller mit feiner Täuſchung paſſieren ließ. Wieder hatte Feuden⸗ heim Pech, als ein erfolgverſprechender Schuß von Back den Seitenpfoſten des Tores ſchrammte und im Aus en⸗ dete. In der 40. Minute zog aber Feudenheim ganz „klotzig“ an. Aus dem Hinterhalt ſchoß Ueberrhein 3 das 2. Tor, dem Mittelſtürmer Back bereits beim nächſten An⸗ griff den 3. Treffer folgen ließ. Nach Wiederbeginn ſuchte Fortuna mit aller Gewalt der Gäſte aufzuholen. Aber alle An⸗ ſtrengungen waren umſonſt, denn nahezu ſämtliche Angriffe wurden eine Beute der ſicheren Hintermannſchaft der Neu⸗ denheimer, die in der 83. Minute durch Fuchs auf Herein⸗ gabe von Bauer mit dem 4. Trefſer den Siea endgültig ſicherſtellten. Fortuna Edingen hat eine annehmbare Figur gemacht und ſich aanz eifrig geſchlagen. Der Sturm, vrn Müller mit Schneid aber wenig Umſicht geführt landete trotz zeitweiſer Ueberlegenheit nur wenia gefährliche An⸗ griffe und die Läuferreihe ſah ihr Heil in, der Deckung des viel wendigeren Gegners. Ein ſolides Können zeigte die Tordeckung, ba der Triendel und Dina als Verteidiger und Barth im Tor ſich höchſt ausdauernd ſchlugen. Der VfR Feudenheim hat ebenfalls mit Ein⸗ ſatz und Siegeswillen geſpielt und war in techniſcher Be⸗ ziehung um manches beſſer als der Gegner. Dieſes Plus genügte, um ausſchlaggebend für den Erfolg zu ſein. Back führte feinen Angriff mit vielen flachen Bällen und da endlich auch geſchoſſen wurde, konnte das Ganze nicht fehl⸗ ſchlagen. In der Läuferreihe gefielen Riyp. Ueberrhein 3 und 2 durch ein eifriges und umſichtiges Spiel. Kleinere Mängel aab es aber in der Vexteidioung, in der der alte Kämpe Ueberhein 1 ſeinen Partner Appel bedeutend über⸗ ragte. Müller im Tor bielt ſich ausgezeichnet. Geleitet wurde das intereſſante Spiel von Schiedsrich⸗ ter Lauer⸗Plankſtadt. deſſen Entſcheiduncen durchweg den Vorzua der Richtigkeit beſaßen. Anentſchieden! Fortuna Heddesheim— Olympia Neulußheim:2 Zum erſten Treffen in der neuen Verbandsrunde emp⸗ fing man in Heddesheim den Favoritenſchreck vom vergangener Jahr, die Olympia Neulußheim, um derſelben einen packenden, von Eifer und Einſatzbereitſchaft getra⸗ genen Kampf zu liefern, in dem man aber trotz aller An⸗ ſtrengungen infolge des immer noch ausgezeichneten Kön⸗ nens der Gäſte nicht in gewünſchter Weiſe zum Zuge kom⸗ men konnte und ſich mit einer Punkteteilung zufrieden⸗ geben mußte. Mit ſchnellen Angriffen eröffnete Heddesheim das Tref⸗ fen und ſchon in den erſten Minuten ziſchten einige gefähr⸗ liche Bälle um das Olympiagehäuſe. Auch ſpäter konnte die Fortuna das Spiel überlegen geſtalten, aber die un⸗ gemein ſichere Gäſteabwehr hielt ſich gut. In der 16. Mi⸗ nute ging Heödesheim in Führung durch E. Vierling, der eine Flanke von links unhaltbar mit dem Kopf ins Tor verlängerte. Der Ausgleich ließ alleröings nicht lange auf ſich warten; ſchon in der 23. Minute erwiſchte Zaß in guter Stellung eine Flanke von links, und gegen ſeinen gutplacierten Schuß half kein Strecken mehr. Die zweite Hälfte brachte im Feloſpiel ziemlich verteilte Leiſtungen; beide Parteien kamen wiederholt zu prächtigen Aktionen, ohne gute Erfolgsmöglichkeiten vorerſt in Tore umſetzen zu können. Erſt gegen Ende raffte ſich Heoͤdesheim wieder zu einem raſanten Spurt auf und nach langen, vergeb⸗ lichen Bemühungen ging man in der 85. Minute erneut in Führung durch Kopfball von Vierling. Aber wieder verſtand man nicht, den Vorſprung zu halten, ein Fehler in der Abwehr Heddesheims gab Ballreich eine Ausgleichs⸗ möglichkeit, die prompt ausgenützt wurde. Mit letztem Siegeswillen und größter Hingabe hat ſich Heddesheim geſchlagen und dem Gegner. eine Partie ge⸗ liefert, die dieſer beſtimmt nicht in dieſer Art erwartete; jeder Mann gab das Letzte her, um ſeiner Aufgabe gerecht zu werden. In dem von Vierling geführten, ſehr gefällig Spannendes Spiel in Ludwigshafen Phönie beſiegt den Gaumeiſter Phönix Ludwigshafen Wormatia Worms:2(:2) Ein ſchönes und rieſig ſpannendes Wochenendſpiel lie⸗ ferten ſich in Ludwigshafen die Mannſchaften des Phö⸗ nix und der Wormatia Worms in dem es der gaſt⸗ gebenden Elf gelang, den Meiſter trotz zweimaliger üh⸗ rung mit einem z. Treffer nach der Pauſe nicht unverdient zu ſchlagen. Mit zugvollen ſteilen Bällen hatte Wormatia zwar er⸗ öfinet und kam wiederholt infolge ſeines großen Täu⸗ ſchungsvermögens ganz gefährlich in den Strafraum von Phönix, der aber, obwohl Wormatia leicht überlegen ſpielte, doch durch ſeinen Mittelſtürmer Degen die Führung höͤtte erlangen können, wäre dem Spieler im letzten Moment, als Torwart Ebert ſchon überlaufen war, der Ball nicht verloren gegangen. In der 14. Minute gelang aber Wor⸗ matia doch der 1. Treſker durch Mittelſtürmer Garſt nach exaktem Flankenwechſel. Wenige Augenblicke ſpäter hatte aber Phönix auf wunderbare Weiſe ausgeglichen. Aus einem Gewühl in Strafraumnähe hatte Hörnle den Ball an die Latte geſetzt und Statter das zurückprallende Leder ein⸗ geſchoſſen. Aber wiederum glückte Wormatia zum zweiten Male das Führungstor. als Linksaußen Buſam 2 nach Deckungsſehler frei zum Schuß gekommen war. Kurz vor der Panſe zog aber der Phönix wieder gleich; Hörnle war der Schütze des 2. Tores, das unhaltbar im Kaſten ſaß. Nach dem Wechſel ſpielte ſich der Phönix, obwohl der noch der Schonung be⸗ dürftige Statter nicht mehr mit von der Portie war, in eine ſteigende Form hinein, ſo daß die Wormatia ſtramm verteidigen mußte, aber Glück dabei hatte, daß einige Straf⸗ bälle knapp ihr Ziel verfehlten. In der 71. Minute wurde aber Ebert doch mit dem 3. Treſfer geſchlagen, als Hörnle eine ſeiner bekonnten Bomben anbrachte. Die Niederlage vor Augen, war nun die Wormatia zu reſtloſem Einſatz geiwungen, aber der Druck des Phönix war doch zu ſtark und lebhaft, um noch ein⸗ mal eine reſtloſe Ballführung zu er⸗ angen. Der zur zweiten Klaſſe abgeſtiegene Phönix hot mit dieſem Erfolg ernent bezeugt, daß er noch lebt und zu neuen Taten gerüſtet iſt; ein Verdienſt treuer Kameradſchaft unterein⸗ ander, aber auch ein Verdienſt der ſelbſtloſen Betreuer⸗ kätigkeit des alten Ligakempen Hempel Hahn der ſeine Mannen zu führen und zu leiten verſteht. Man konnte mit der ſtanden Neumüller 1 und Bürſch, Leiſtung des Phönix vollauf einig gehen, denn ſeine Aktionen verrieten beſon⸗ oͤers im zweiten Abſchnitt reſtloſen Einſatz und Sieges⸗ willen. Einige der Leute ſind bereits in beſter Verfaſſung, ſo im Sturm Hörnle und Statter, der aber nur in erſter Hälfte mitwirkte und dann durch einen Junior(Martin) erſetzt wurde. In der Läuferreihe gefielen Schäfer, Dattin⸗ ger und Lenz recht annehmbar, obwohl der Mitteläufer ſtark auf Sicherung bedacht war und wenig aus der Rolle des öritten Verteidigers herauskam. In der Verteidigung ein Nachwuchsſpieler. Neumüller erfuhr vor den Treiſen für ſeine dem Phönix ein Jahrzehnt geleiſteten Dienſte eine verdiente Ehrung. Das Tor hütete Zettl, der erneut ſein großes gereiſtes Können unter Beweis ſtellte und viel zum Gelingen des Sieges beitrug. Die Wormatia Worms ſpielte vor dem Wechſel wiederholt in nahezu meiſterhafter Form. Der Augriff ſunktionierte in dieſem Abſchnitt, von dem Verbinder Buſam 1 ausgezeichnet dirigiert, in wiederholt blendenden Zügen, die von dem Gegner alle Au'merkſam⸗ keit erforderten. Die prächtig offenſiv eingeſtellte Läufer⸗ reihe Zimmermann, Enders, Fries mußte im zweiten Spielabſchnitt mächtig kämpfen, um zu einer Gleichheit der Feldleiſtungen auflauſen zu können. In der Verteidigung kämpften Fröhlich und Winkler ſehr ausdauernd. Letzterer hatte allerdings das Glück, in Müller und Neumüller 2 einem rechten Flügel gegenüber zu ſtehen, der nicht nur etwas langſam war, ſondern auch durch Müller, der in an⸗ fängerhaften Regelwiörigkeiten„alänzte“, ohne dies bei ſeiner vollendeten techniſchen Fertigkeit nötig zu haben, immer wieder aufgehalten wurde. Das Tor hütete Ebert in durchaus ſicherer Weiſe. 8 Geleitet wurde das Spiel von Schiedsrichter Groß⸗ Mundenheim, der den geſtellten Anſprüchen genügte. Poſt Frankfurt— FSV Frankfurt:4 62.2 Die„Bornheimer“ hatten gegen die„Poſtler“ keinen leichten Stand und mit:3 Treffern fiel ihr Sieg recht knapp aus. Der Platzbeſitzer hatte zweimal(:0 und:2) die Führung, aber zum Schluß ſetzte ſich doch die erfahre⸗ nere Elf durch und Haderer brachte auch noch den Sieges⸗ treffer an. Beim FS, der ohne Kerſten ſpielte, waren Heloͤmann und Schuchardt die Beſten, bei der Poſt zeich⸗ neten ſich beſonders Diefenbach, Volk und Gerhars aus. kombinierenden Sturm fehlte es ſehr an der nötigen Schuß⸗ kraft. Die Läuferreihe beeinflußte mit einem ſoliden, brauchbaren Aufbau das Spiel in günſtiger Weiſe. In der Verteidigung ſchlugen Kettner und Jöſt hart, aber nicht immer ſicher ab und Gallei im Tor beſaß Mut und Können. Die Olympia Neulußheim, deren verblüffende Erfolgs⸗ ſerie in der erſten Hälfte der vergangenen Saiſon viel von ſich reden machte, hat durch Spielerabwanderung an ihrer Spielſtärke ziemlich eingebüßt; namentlich im Sturm klappte nicht alles in gewohnter Weiſe. Fuchs, Wein und Zaß taten ihr möglichſtes, aber ſie allein konnten den Sieg nicht erzwingen. Sehr gut war die Partie des Mittel⸗ läufers Scheck, der ebenfalls alles gab. Als Verteidiger haben ſich Gentner und Hagmann glänzend behauptet, aber ſie konnten ebenſowenig verhindern, daß Heddesheim zwei⸗ mal in Front ging, wie der brave Schlußmann, Torwart Stadler, der voll ſeine Pflicht tat. Hockenheims erſtes Heim⸗Spiel Hockenheim—Kurpfalz Neckarau:1(:1) Wenn die Bezirksklaſſe Unterbaden und in Sonderheit deren Abteilung Weſt ſich in dieſem Spieliahr 1986/37 zu einem früheren Beginn der Verbandsſpiele entſchloß, ſo hat ſie das getan, um in erſter Linie einen geregelten Spielbetrieb durchführen zu können. Nun die erſten Punktekämpfe liegen bexeits hinter uns und allgemein betrachtet läßt ſich ſagen, daß dieſe Auftakt⸗ ſpiele(wie oben angedeutet) noch keine beſonderen Lei⸗ ſtungen hervorzauberten. Die warme Tagestemperatur, die Fußballpauſe, die bis vor wenigen Tagen die Mann⸗ ſchaften zur Ruhe zwang dies alles ſünd für die Bezirks⸗ klaſſigen Hemmniſſe ungeahnter Größe. Unter dieſen Um⸗ ſtänden bewertet, muß man ſagen, daß dieſe Hockenheimer „Fußballouvertüre“ mit dem Neuling, Kurpfalz Neckaraw. am Start äußerſt ſchwach war. Die beiden Mannſchaften ſpielten ein ziemlich verkrampftes Spiel, dem oft iegliche Würze fehlte und das zu Allem in einem ſcharfen Fahr⸗ waſſer lief. Uebermäßige Härte ſtörte das Spielgeſchehen nicht wenig und eigentlich nur ſelten ſah man gefällige Aktionen. Hockenheim war ausgeſtattet mit der größeren Spielerfahrung, und dies bewirkte am Ende den ein⸗ deutigen Sieg, der kaum in Frage geſtellt war. Die Deckung konnte ſich gegenüber dem ſchwachen und unge⸗ ſchloſſenen Angriff der Neckarauer klar behaupten und auch die Läuferreihe war für die Mannen des Neulings ein ſchier unüberwindliches Bollwerk. Weniger gut ſtan⸗ den indes die Aktien für den Hockenheimer Angriff, der ſich in ſeiner etwas uneinheitlichen Beſetzung reichlich ſchwer abmühte. Am flotteſten arbeitete noch Bechtel, wäh⸗ rend Claus auffallend ſchwach war. Keller auf Rechts⸗ außen gab manche nette Flanke, er war aber in der Spielweiſe oft reichlich unrein und kam deshalb nicht voll zur Geltung. 5 Anerkannt muß werden, daß ſich die Neckarauer tapfer wehrten, ſie konnten aber für einen Punktgewinn nicht in Frage kommen. Dafür war die Mannſchaftsleiſtung ent⸗ ſchieden zu ungeſchloſſen und nur einige Einzelkönner verſtanden es, den an ſich mäßigen Gefamtrahmen zu überragen. Wilbs, der ehemalige Bſe⸗Läufer, hatie eine verlorene Schlacht zu lenken, bei der er mit Abſtand noch die beſte Figur machte. Die klarſten Schwächen der Kur⸗ pfälzer lagen auch auf dieſer Seite beim Angriff. der ſich nicht durchzuſetzen verſtand, Man war auf gelegentliche Durchbruchsaktionen eingeſtellt, während von einem raum⸗ greifenden Feldſpiel abſolut nichts zu ſehen war. Der Sieg Hockenheims ſtand eigentlich ſchon bei der Pauſe feſt, als Keller Bechtel und Birkenmayer bereits :1 regiſtriert hatten, während der fünfte und letzte Tref⸗ fer wiederum ein Erfolg Bechtels war. Das Spiel leitete Kupfernagel Wiesloch). 5 Schwere Schlaype des Polalmeiſters ViB Stuttgart ſchlägt 1. FC Nürnbera:1(:1) Der 1. Fé Nürnberg, der ſchon vor acht Tagen in ſeinem Pokalſpiel gegen den Bſe Benrath eine gewiſſe Spielmüdigkeit erkennen ließ, mußte am Samstag im Freundſchaftstreffen gegen den VſB Stuttgart eine ſchwere Niederlage hinnehmen. Die Nürnberger, bei denen ſo aute Kräfte wie Oehm, Carolin und Schmitt fehlten, zeig⸗ ten nur zehn Minuten lang die erwarteten Leiſtungen, dant übernahm der aut aufgelegte VfB das Kommando, um ſchließlich eine klare Feldüberlegenheit herauszu⸗ ſpielen. Die überlaſtete Elubabwehr war auf die Dauer den feinen Angriffen der VfB⸗Stürmer nicht gewachſen und ſo kam es ſchließlich zu der empfindlichen Niederlage. Erwähnt werden muß, daß die Gäſte das Pech hatten, ihren vorzüglichen Linksaußen Spieß erneut durch eine Verletzung zu verlieren, Spieß prallte mit dem Stutt⸗ garter Hüter zuſammen und mußte mit einer Bein⸗ verketzung(Wadenbeinbruch?) ins Krankenhaus gebracht werden. Der ViB ſchoß ſchon nach 12 Minuten durch Bökle den Führungstreffer, den Nürnbergs Rechtsaußen Gußner ausglich. Ein von Koch verwondelter und von Munkert verſchuldeter Freiſtoß brachte Stuttgart noch vor der Pauſe erneut in Front. Nach der Pauſe behielt dann der VfB weiterhin die Oberhand und drei Treffer von Koch, Haaga und Bökle waren die Ausbeute auter Stürmerarbeit. Zuſchauer ſahen dem Treſſen in der Adolf⸗Hitler⸗Kampf⸗ bahn zu. Torloſes Treffen Olympia Lampertheim— Sp. Vg. Sandhofen:0 Der neue badiſche Gauligavertreter, Sp. Vg. Mannheim⸗ Sandhofen, mußte ſich am Samstag im Freunoſchaftstref⸗ fen gegen die benachbarte Olympia Lampertheim mit einem torloſen Unentſchieden begnügen. Beiderſeits wurde nicht viel geboten, vor allem die Stürmerleiſtungen ließen zu wünſchen übrig. Lediglich die beiderſeitigen Torhüter und Verteidiger konnten gefallen. Nach Schottland und Irland Mit der deutſchen Fußballmannſchaft Das Fachamt Fußball im DaL führt auch in dieſem Jahr eine Anzahl von Länderkämpfen durch, von denen zwei beſonderen Reiß haben. Im Oktober geht es ins Mutterland des Fußballſports, nach Schottland und Ir⸗ land, wo in Glasgow und Dublin die öͤortigen National⸗ vertretungen die Gegner Deutſchlands ſind. Die Anteil⸗ nahme der deutſchen Fußbollgemeinde iſt ſtark, ſo daß ſich das Fachamt entſchloſſen hat, den Dreiſchrauben⸗Luxus⸗ dampfer„Reliance“ der Hapag zu chartern, zumal dadurch den Deviſenbeſtimmungen über Auslandsreiſen Rechnung getragen wird. Der prächtia eingerichtete Dampfer wird für zehn Tage eine große Sportfamilie von 570 Fußballern beherbergen. Die Abfahrt erfolgt am 12. Oktober in Ham⸗ burg, die Londung am 20. Oktober abends. Schottland mit ſtärkſter Elf Der Schottiſche Fußball⸗Verband iſt bei⸗ zeiten bemüht, für das Län derſpiel gegen Deutſchland, das am Mittwoch, 14. Oktober, im Ibrox⸗Park zu Glasgow veranſtaltet wirö, ſeine ſtärkſte Mannſchaft aufzuſtellen. Aus dieſem Grunde iſt bereits an einige engliſche Ligavereine die Aufforderung ergangen, die in ihren Reihen tätigen ſchottiſchen Nationalen für das Länderſpiel freizugeben. Es handelt ſich in erſter Linie um den Verteidiger Cummings und den Läufer Maſſi, die beide bei Aſton Billa beſchäftigt ſind, ſerner um den Links⸗ außen Duncan, der Mitglied von Derby County iſt. Es iſt beabſichtigt, gegen Deutſchland nach Möglichkeit die gleiche Elf aufzubieten, die am 4. April im Wembley⸗ Stadion im großen Kampf gegen England 111 ſpielte und damit für Schottland die Ländermeiſterſchoft gewann. Da⸗ mals war die ſchottiſche Elf wie folgt zufammengeſtellt: Tor: Dawfon(Rangers); Verteidigung: Anderſon (Hearts)— Eummings(Aſton Villo); Läuferreihe: Maſſie (Aſton Villa)— Simpſon(Rangers)— Brown(Rangers),: Angriff: Crum(Celtic)— Walker(Heorts)— Mesulloch — Benters(Rangers)— Duncan(Derby ounty). — 4 Montag, 31. Auguſt 1986 Neue Mannheimer Zeitung) Morgen⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer drs Karlsruhe vor Mannheim und Pforzheim Frauen-Leichtathletik⸗Breiſtästekampf im Karlsruher Hochſchulſtasion Bei prächtigſtem Sommerwetter ſtanden ſich am Sams⸗ tagabend die Städtemannſchaften von Mann⸗ beim, Karlsruhe und Pforzheim gegenüber. Dieſe drei Städte hatten einen Dreikampf vereinbart, der alle olympiſchen Diſziplinen ausſchließlich der 200 Meter vorſah; ergänzt wurde der Kampf durch eine 10⸗mal⸗100⸗ Meter⸗Staffel. Gewertet wurden 7, 5, 4, 3, 2, 1 Punkte für die Einzel⸗ und 10, 7, 4 Punkte für die Mannſchafts⸗ ronkurrenz. Während Mannheim auf drei Ath⸗ letinnen verzichten mußte, hatten Karlsruhe Ver⸗ ſtärkung erhalten. Die Eislinger Eberhard, die in der deutſchen Olympiamannſchaft geſtanden war, ſtartete für Karlsruhe. Dies bedeutete für Karlsruhe eine weſentliche Verſtärkung, aber dennoch wäre der Kampf für Mannheim gewonnen worden, wenn alle Mädel auf ihre gewohnte Leiſtungen gekommen wären. So aber mußten wir verlieren, um ſo mehr, als gleich die erſte Konkurrenz eine herbe Enttäuſchung brachte, da Frl. Happel beim Hürdenlauf ſtürzte. Wohl ging ſie trotz ihres Sturzes durchs Ziel, aber wertvolle Punkte waren dahin. Die Kämpfe kamen auf der Kampfbahn der techniſchen Hochſchule zum Austrag, die bis auf die Speerwurf⸗ Anlage wohl allen Anforderungen genügte. Der Beſuch war anſprechend. In Vertretung des Karlsruher Stadt⸗ oberhauptes war Ratsherr Lang zur Stelle, der bei der Siegerehrung den von der Stadt Karlsruhe geſtifteten Ehrenpreis den glückſtrahlenden Karlsruher Mädeln über⸗ reichte. Der Kampf: Die Wettkämpfe begannen mit dem Hürdenlauf, der den Karlsruherinnen nach dem oben geſchilderten Mann⸗ heimer Mißgeſchick einen Doppelſieg und gleich 7 Punkte Vorſprung brachte. Im folgenden Diskuswerfen war die VfRlerin Egger in beſter Verfaſſung und warf die Scheibe mit 95,40 Meter am weiteſten. Die zweite Mannheimerin in der Konkurrenz, Frl. Ott, kam nur auf 27,26 Meter und brachte nur zwei Punkte. Während die Hochſprin⸗ gerinnen noch am Werk waren, hatte der Starter die 100⸗ Meter⸗Läuferinnen gerufen. Frl. Wendel zu einem ſicheren Sieg, die erwartete Punkt⸗ ausbeute konnte aber nicht erreicht werden, da die zweite Mannheimerin gar nicht in Schwung kommen wollte. Frl. König, die badiſche Hochſprungmeiſterin, war bei 1,45 Meter nur noch allein in der Konkurrenz. Sie überſprang glatt 1,48 Meter, ſcheiterte aber bei weiteren Verſuchen. Die kleine Neckarauer Scheerle hatte hier großes Pech; 1,40 Meter hatte ſie ſchon überſprungen, da fiel die Latte doch noch, als Scheerle noch in der Grube ſaß. Eine große Enttäuſchung brachte das Speerwerfen. Wohl war mit dem Start von Eber⸗ hardt der erſte Platz vergeben, aber Frl. Weskott ſetzte heute ihre Würfe ſo hoch an, daß ſelbſt der zweite an Karlsruhe fiel, ſo daß hier die Reſidenz zu einem wei⸗ teren Doppelerfolg kam. Pech hatte Mannheim dann im Weitſprung, der mit 5 Zentimeter an Pforzheim fiel. Wendel erreichte 5,01 und Braun, die im Hochſprung 1,40 Meter ſprungen hatte, kam auf 4,97 Meter. Erſt im letzten Sprung—5,06 Meter— hatte Frl. Walter für die Gold⸗ ſtadt die erſte Stelle erſprungen. Der Weitſprung wie das folgende Kugelſtoßen ſind nun erſt, nachdem das olympiſche Komitee dieſe Uebungen ſowie den 200⸗Meter⸗ Lauf wieder in das olympiſche Programm aufgenommen haben, wieder zu Ehren gekommen. Frl. Eberhard wax Punkte. Frl. Hübner wurde mit 10,70 ſichere Zweite. Voll Spannung waren die beiden Staffeln. auch hier beſte und errang für Karlsrühe Die kurze Stgffel lief mit Scheerle, Ott, Wendel und Hap⸗ pel. Sgee no Ott verkoren zu Begiun fuviel Boden, ſo daß dieſe Staffel eine ſichere Beute Karlsrubes wurde. Nachdem die kleine Staffel und auch der Klubkampf ver⸗ lorem war, ſetzte Mannheim alles dafür ein, wenigſtens in der Hauptſtaffel den Sieg für Mannheim zu erringen. Daß dies gelang, tröſtete etwas über die unerwartete Nieder⸗ lage in dieſem zweiten Städtekampf, den Mannheim aus⸗ trug. In der Beſetzung Braun 1 und 2, Fiſcher, Zell, Ott, Hübner, Scheerle, Kehl, Happel und Wendel ergab dieſe den Abſchluß der Kämpfe bildende Staffel einen prächtigen Sieg Mannheims, das im Ziel um Meter vor Karlsruhe lag. Pforzheim hatte nie eine Chance, weder in den Staf⸗ ſeln noch im Städtekompf, an die Spitze zu kommen, wenn man aber hört, daß Pforzheim eine Vereinsmannſchaft geſchickt hatte, dann muß man doch Achtung vor dieſer Lei⸗ ſtung haben. Der Städtekampf erbrachte ſchließlich folgendes Ergeb⸗ nis: Karlsruhe 77, Mannheim 69,5 und Pforzheim 50% Punkte. Die Ergebniſſe: 80 Meter Hürden: 1. Seitz(Karlsruhe) 13,2; 2. Rüß⸗ mann(K) 19,4; 3. Fellmer(Pforzheim) 14,0; 4. L (Nannheim) 14.2. Diskuswerſen: 1. Egger(M) 35,40) 2. Unbeſcheid(K) 32,40; 8. Morlock(Pf) 20,34; 4. Speck(K) 28,53. 100 Meter: 1. Wendel(M) 12,7; 2. Walter(Pf) 13,2; 3. Hohenloſer(Pf) 13,8; 4. Kratzer(K) 13,8. Hochſprung: 1. König(K) 1,48; 2. Fellmer(Pfy 1,40; 3. Braun(M) 1,40; 4. Molle(Ky 1,35. Speerwerfen: 1. Eberhard(K) 40,53; 2. Rüßmann(K) 95,40; 3. Weskott(M) 94,20;., Eg⸗ 91(M) 31,90. Weitſprung: 1. Walter(Pi) 5,06; 2. Wendel M) 5,01; 3. Braun(M) 4,97; 4. König(K) 4,83. Kugel⸗ ſtoßen: 1. Eberhard(K) 11,40; 2. Hübner(M) 10,70; 3. Na⸗ gel(P/) 10,10 4. Egger(M) 9,55. 4⸗mal⸗100⸗Meter⸗Staffel: 1. Karlsruhe 5,0 2. Mannheim 53,2; 8. Pforzheim 53,8. 10⸗mal⸗100⸗Meter⸗Staffel: 1. Mannheim:14; 2. Karlsruhe :16; 3. Pforzheim:22. Mannheimer Leichtathletik⸗ Siege in Kehl Intereſſantes Abendſportſeſt Auf dem Wege nach Straßburg, wo am Sonntag ein „Internationales“ durchgeführt wurde, machten einige der deutſchen Teilnehmer am Samstagabend in Kehl Station, um ſich hier an einem Abendſportfeſt zu beteiligen, das durch die Teilnahme einiger Athleten aus Straßbura inter⸗ nationalen Charakter trug. Trotz ſchlechter Bahnverhält⸗ niſſe gab es einige recht anſprechende Leiſtungen, bei denen ſich vor allem die Olympiaſieger und ⸗teilnehmer hervor⸗ taten. auch den Führer des Gaues Baden, Miniſterialrat Kraft. Die relativ beſte Leiſtung vollbrachte der Olympia⸗Zweite im Weitſprung Lutz Long(éLeipzig), der trotz weicher Anlaufbahn 7,32 Meter ſprang. Im Kugelſtoßen wurde Olympiaſieger Wöllke durch ſeinen engeren Landsmann Gerhard Stöck ſtark bedrängt. Mit 15,42 Meter reichte es für unſeren Europarekordmann ſchließlich doch zum Sieg während Stöck deſſen beſter Wurf wegen Ueber⸗ tretens ungültig erklärt wurde, mit 14,93 Meter Zweiter 5 2 10 6 ammerwerfen hatte der Mannheimer Bern⸗ hard Greulich keinen Gegner. Er ſiegte mit der aus⸗ gezeichneten Weite von 51,09 Meter. Neckermann(Mann⸗ heim), Scheuring(Ottenau), Welſcher(Frankfurt) und Humann Straßburg) beſtritten einen Sprinter⸗Zwei⸗ kampf über jeweils 100 Meter. Die beiden Läufe gewann Neckermann— im zweiten Lauf benötigte er in Anbetracht der ſchlechten Bahn⸗ verhältniſſe die ausgezeichnete Zeit von 10,9 Sek.— und ſiegte damit in der Geſamtwertung mit ſechs Punkten vor Welſcher und Scheuring, oͤte mit jeweils 3 Punkten ſich in den zweiten Platz teil⸗ ten. Die 1500 Meter waren Meiſter Schaumburg (Oberhauſen) nicht zu nehmen. Im Speerwerfen kam Gerhard Stöck, durch eine Armverletzung behindert, nur auf 57,97 Meter. Dieſe Weite genügte für ihn aber, um Die Ergebniſſe: Hochſprung: 1. Marquet(Mannheim) 1,70; 2. Bohn (Offenburg) 1,65. Sieger zu werden. Mannheim kam hier durch über⸗ die ſieben onger Unter den rund 1000 Zuſchauern bemerkte man Weitſprung: 1. Long(Leipzig) 7,2; 2. Blum(Offenburg) 6,48. 1500 Meter: 1. Schaumburg (Oberhauſen):18,8; 2. Höll Gaden⸗Baden):80. 800 Meter: 1. Schmidt(Durlach):16; 2. Krummholz(Frei⸗ burg):16,7. Kugelſtoßen: 1. Wöllke(Berlin) 15,42; 2. Stöck(Charlottenburg) 14,93. Speerwerfen: 1. Stöck (Charlottenburg) 57,97; 2. Eiſenmann Stuttgart) 56,95. Sprinter⸗Zweikampf: 1. Neckermann(Mannheim) 6.; 2. Welſcher(Frankfurt) und Scheuring(Ottenau) je 3 P. Hammerwerfen: 1. Greulich(Mannheim) 51,09; 2. Lampert(Saarbrücken) 39,39. Gem. Staffel(800, 400, 200, 100): 1. Freiburger FC:37; 2. Stadtſtaffel Offen⸗ burg:50. Herbſtregatla in Frankfurt Frankfurt a.., 30. Aug.(Drahtb.) Der 17. Herbſtregatta auf der 2000 Meter langen Gerbermühlſtrecke gingen am Vortag die 12 Rennen der gut beſchickten 7. Altherrren⸗Regatta und am Sonntag⸗ vormittag die Wettkämpfe der 16. Jugend⸗ und Schüler⸗ Regatta voraus. Sämtliche drei Veranſtaltungen des Frankfurter Regattavereins hatten bei beſten Waſſer⸗ und Windverhältniſſen einen guten Beſuch aufzuweiſen. Sportlich wurden vom jüngſten bis zum älteſten Ruderer ausnehmend gute Leiſtungen gezeigt. Im Mittelpunkt der vielfach ſpannenden Kämpfe ſtand das Einer⸗Rennen um den Main pokal, das nach Führung des Bambergers Kurt Schmitt bis 1200 Meter von dem favoriſierten Mainzer Anton van den Bergh ganz überlegen gewonnen wurde. Theo Wülling⸗ hoff(Germanig Frankfurt), dem nur eine kurze Vorberei⸗ tungszeit zur Verfügung ſtand, ſtieß mit knappem Abſtand hinter Schmitt ein. Der Mainzer RV gewann auch das Doppelzweier⸗Rennen und mit dem vielverſprechenden Karl Schubert den Jungmann⸗Einer. Im übrigen hielten die Nachwuchs⸗Mannſchaſten, insbeſondere Teutonia Frank⸗ furt und Hellas Offenbach, das, was man ſich von ihnen verſprach. Die Organiſation klappte Von den Mannheimer Leiſtungen innerhalb der Regatta inter⸗ eſſieren die uns bisher vorliegenden nachſtehenden beiden Ergebniſſe: Jungmann⸗Achter: 1. RB Hellas Offenbach:17,4: 2. Frankfurter R:17,5, 3. Mannheimer RC:20 Min. Einer: 1. Münzer(Frankfurter RV):28,8; 2. Mann⸗ heimer RV Baden(Schäfer) 7237. Kurt Schmidis Sieg ſteht feſt Vorletzter Wettbewerbstag der„17. Rhön“ Am Samstag, dem vorletzten Wettbewerbstag des 17. Rhön⸗Segelflug⸗Wettbewerbs, herrſchte noch einmal Hochbetrieb auf der Waſſerkuppe, aber erwartungsgemäß konnte. die führende Stellung des Münchner Piloten Kurt Schmibt in der Einzelwertung nicht mehr erſchüt⸗ tert werden. Da am Sonntag nur noch einige Tagespreiſe ausgeflogen werden, ſteht Schmidts Endſieg bereits vollkommen ſicher, denn ſein Vorſprung iſt nicht mehr einzuholen. Auch in der Gruppenwertung Hgürften ſich keine Veränderungen mehr ergeben. Die Windrichtung beſtimmte auch am Samstag das Ziel der Flieger, die alle auſ Fern⸗ und Zielflüge nach Süden gingen. Würzburg und Giebelſtadt in Unterfranken waren beliebte Ziele, die auch von Hanna Reitſch(Darmſtadt), Knoth(Stuttgart), Hakenjos(Stuttgart), Philipp(Berlin), Haaſe(Berlin), Opitz(Darmſtadt), Treuter(Weimar), Steinhoff und Nein erreicht wurden. In der Nähe von Frankfurt a. M. landete auch eine ganze Anzahl von Pilo⸗ ten, ſo der Danziger Kuhn und Ruhnke(Königsberg), die nach 90 Km. in der Nähe des Frankfurter Vorortes Säch⸗ ſenhauſen niedergingen. Der Stuttgarter Kraft landete bei Tetzenheim(99 Km.) und BartaudentBerlin) ging nach einem Flug über 145 Km. bei Mosbach im Neckartal nieder, womit er die beſte Tagesleiſtung voll⸗ Schacholymvia Wieder eine Glanzpartie unſeres Richters In der am Samstagvormittag geſpielten 17. Runde hatte Deutſchland die gut im Rennen liegende Mannſchaft Lettland zum Gegner. Unſer Deutſcher Meiſter Richter vollbrachte am erſten Brett gegen Petrow wiederum eine prächtige Angriffspartie, die Petrow zur Aufgabe zwang. Intereſſante Wendungen wies die Partie Arſchenek Ahues auf. Ahues, der im bisherigen Verlauf des Schach⸗ Olympia wenig Angriffsgeiſt gezeigt hatte, opferte diesmal einen Läufer und einen Turm. Sein Angriff zerſchellte jedoch. Er dürfte aber noch immer ein Unentſchieden er⸗ reichen. Das Damen⸗Gambit Engels— Geigen nahm zunächſt einen ruhigen Verlauf und ſchien ſchon remis zu werden, als der Deutſche im weiteren Verlauf einen guten Frei⸗ bauern erhielt, den er zum Siege verwertete. Das Damen⸗Bauernſpiel Crumin— Carls ergab ein Endſpiel, das beim Abbruch für den Deutſchen etwas gün⸗ ſtiger ſtand. Die Partie Rellſtab— Hazenſuß, die der Deutſche ſpa⸗ niſch eröffnete, endete nach ziemlich wechſelreichem Verlauf remis. Am ſechſten Brett eroberte Dr. Rödel gegen Mejſch⸗ gaillis, nachdem er lange Zeit eine überlegene Stellung hatte, einen Bauern. In der Abbruchſtellung hat der, Deutſche die beſſeren Ausſichten. Auch Heinicke verſchaffte ſich gegen Endzelius, der ſich damenindiſch verteidigte, einen wichtigen Freibauern, be⸗ ſetzte mit dem Turm die ſiebente Reihe und gewann leicht. Abgebrochen wurde ſchließlich noch der Kampf Meln⸗ gaillis— Ernſt in ziemlich ausgeglichener Stellung. * Wieder ein hoher Sieg Polens Am Samstagnachmittag wurde die drittletzte Runde des Münchener Schacholympias geſpielt. Polen, der erſte Anwärter auf die Goldmedaille, blieb durch einen hohen Sieg gegen Litauen auch weiterhin in Führung. Bei Abbruch ſtand der Wettkampf Polen— Li⸗ tauen:1. Die deutſche Mannſchaft kämpfte gegen Island etwas unglücklich. Zwar gewann Richter in einem Buda⸗ peſter Gambit durch ſchönes Opferſpiel ſeine Partie gegen Gilfer, doch konnte Engels gegen Asgeirſſon in einem Damengambit nach ſchwerem Stellungskampf bis zum Ab⸗ bruch nur ganz minimalen Vorteil erzwingen, der zum Sieg wohl nicht ausreichen dürfte. Auch Carls, der gegen Thorwaloſſon die Königindiſche Verteidigung anwandte, ſpielte etwas ungenau, konnte aber noch in ein Endſpiel mit ungleichen Läufern einleken, das er bei beſtem Spiel noch unentſchieden halten kann. Die Partie Rellſtab—Möl⸗ ler wurde ebenfalls in ziemlich ausgeglichener Stellung ab⸗ gebrochen. Unentſchieden endete das Treffen Snaoparr Dr. Rödel. Der Deutſche kam zunächſt etwas in Be⸗ drängnis, konnte ſich aber ſpäter befreien und den Kampf unentſchieden halten. Das orthodoxe Damengambit Hei⸗ nike— Gudmundſſon wurde in ſchwer zu beurteilender Stellung abgebrochen. Am ſiebenten Brett unterſchätzte Ernſt den Angriff ſei⸗ nes Gegners Jonſſon, verlor eine Figur, die er ſich wieder⸗ holen konnte. Beim Abbruch hatte der Isländer aber immer noch die Qualität mehr, ſo daß der Deutſche hier auf Verluſt ſpielt. Ein ſchnelles Ende nahm die Partie Michel— A. Gudmunoſſon. Der Nürnberger gewann durch beſſeres Eröffnungsſpiel ziemlich raſch. Die Ergebniſſe: Island— Deutſchland:2/; Litauen— Polen 126; Dänemark— Schweiz:2; Oeſterreich— Tſchechoflowakei :4; Holland Rumänien 376:26 Frankreich— Italien * Jinale in Iffezheim Chilone ſiegt im Nreis der Stadt Baden⸗Baden voriſierte Ftaliener vor Glaukos und Föomeneus— Steinbruch gewinnt das „Alte Badener Fagörennen“ Eigener Bericht Noch einmal galoppierten am Sonntag die Vollblüter über den grünen Raſen von Iffezheim, noch einmal ſchrillten die Starterglocken über den Platz, der auch am Sonntag von einem zahlreichen Publikum beſucht war und noch einmal klapperten draußen im Oostal die Toto⸗ ſchalter. Prachtvoller hätte der Internationale Klub ſeine große Woche nicht beenden können als mit dieſem harmo⸗ niſch verlaufenen und ſportlich ſo intereſſanten Sonntag. Von Jahr zu Jahr iſt das Intereſſe an den Iffezheimer Rennen bei der Bevölkerung der näheren und weiteren Umgebung größer geworden. Die Tribünen waren bei dem gut anhaltenden Wetter wieder ſehr voll. Auf den reſervierten und den Ehrentribünen war gleichfalls alles beſetzt und der Kapellenberg wieder von der bekannten lebenden Mauer eingenommen. Die Sonne meinte es auch ſehr gut. Der Sport ſtand hinter dem der Vortage nicht zurück. Es gab wiederum ſpannende und knappe Entſcheidungen zu ſehen. Ueber dem Ehrenpreis des Sonntags ſtand, wie es ſeit Jahren die Tradition will, der Preis der Stadt Baden⸗Baden, der ein Feld guter Klaſſe vereinigte. In zwei Flächen aufgeboten trat der Stall des Frank⸗ furter Geſtüts Erlenhof in Konkurrenz. Beide Pferde Glaukos und Idomeneus kamen aber für den Sieg nicht in Frage. Sie beſetzten jedoch hinter dem Sieger Chilone die nächſten Plätze. In der gleichen Weiſe wie am Sonntag gewannn der Italiener die Hauptprüfung des Tages. Der Hengſt ſetzte ſich abermals mit Leichtigkeit durch. Der Erfolg wurde ihm aber noch dadurch leicht gemacht, daß die gefährlichſte Gegnerin„Conteſſinaſchlacht“ vom Start und überdies um ihre Chance kam. Für ein flottes Rennen ſorgte Pommernherzog, dahinter derr Italiener Chilone und Graviter. Auf der Gegenſeite ging Graviter in Front und brachte das Feld bis in den Einlaufbogen, wo dann Chilone die Spitze nahm. Der Hengſt zog nun überlegen dem Ziele zu. Die beiden Vertreter des Stalles Erlenhof kamen von den anderen noch am weiteſten, von denen Glaukos noch den 2. Platz einnahm. Großes Intereſſe beanſpruchte auch der„Heidel⸗ berg⸗Ausgleich“ über die lange Diſtanz von 2800 Meter, den ſich erwartungsgemäß Lampe holte,— Der ein⸗ leitende„Preis von Schlenderhan“ wurde eine Beute von Neandertal, der an der Diſtanz in Front zog und den bis dahin führenden Walthari auf den nächſten Platz verwies.— Im„Damen⸗Preis“ über 2100 Me⸗ ter ſetzte ſich Rückert vor Graf Almaviva und Adagio in Front und ſiegte leicht. Die Ergebniſſe: 1. Preis von Schlenderhan. 2400 Meter. 3000. 1. Willonas Neandertal(Held), 2. Walthari, 3. Graf Schlei⸗ den. Ferner liefen: Peloponnes und Marland. Richter⸗ ſpruch:, 1, 2 Längen. Zeit: 2,90 Min. Tot. 19:10, Pl. 12, 14:10. Einlaufswette 56:10. 2. Damenpreis. 2100 Meter. Ehrenpreis und 3800. 1. F. Mendels Rückert(Peters), 2. Graf Almaviva, 3. Adagio. Ferner liefen: Novalis, Immerfort, Mardonius, Goliath und Gars Pierre. Richterſpruch: 2, 1¼, 1½, 3 L. Zeit: 217 Min. Tot, 41:10, Pl. 15, 13, 26:10. Einlaufs⸗ wette 60:10. g3. Heidelberg⸗Ausgleich. 2800 Meter. 6000“. 1. Ebbes⸗ lohs Lampe(Otto Schmidt), 2. Palaſtherold, 3. Origines. Ferner liefen; Maiflieder und Ambre en Toc. Richter⸗ ſpruch: 4, 2, 2, 4 Längen. Zeit: 3,05 Min,, Tot. 23110, Pl. 15, 2410. Einlaufswette: 88:10. 4 4. Preis der Stadt Baden⸗Baden. 1. Razza del Soldos Chilone(Caprioli), 2. Glaukos(Grabſch), 3. Idomeneus München 1936 352; Jugoſlawien—Ungarn:4; Schweden— Finnland 351:24; Bulgarien— Braſilien:1; Norwegen— Eſtland 56255; Lettland ſpielfrei. Erſter deutſcher Sport⸗Start in Wien Nach mehrjähriger Unterbrechung gingen zum erſten⸗ mal wieder deutſche Sportler in Oeſterreich an den Start. An der Oeſterreichiſchen Staatsmeiſterſchaft der Kanufahrer konnten die deutſchen Teilnehmer am erſten Tag bei den Kurzſtrecken⸗Meiſterſchaften zu keinem Siege kommen. Im Einer⸗Kajak der Frauen über 600 Meter blieb die Prager Europameiſterin Pawlis erneut in :02,8 über die Münchnerin Hilde Erlwein(3206,8) erfolg⸗ reich. Oeſterreichs zweifacher Olympiaſieger Gregor Hra⸗ detzki ſiegte im Einer⸗Kajak und mit Landertinger zuſam⸗ men auch im Kajak⸗Zweier. Der Führer des Deutſchen Kanu⸗Verbandes, Dr. Eckert, äußerte ſich dem DNB.Vertreter gegenüber über den erſten Start deutſcher Sportler in Oeſterreich wie folgt:„Wir ſind ſtolz darauf, daß wir die alte Freundſchaft, die uns mit den öſterreichiſchen Brüdern ſeit Jahren verbindet, als erſte beutſche Sportlergruppe anknüpfen konnten. Soeben ſind wir einig geworden, zur Propagierung unſeres Sportes Anfang Auguſt nächſten Jahres wieder eine gemein⸗ ſame Nibelungenfahrt zu veranſtalten, die Tau⸗ ſende von Paddlern auf der Donau verſammeln ſoll.“ Admira Wien, Oeſterreichs Fußballmeiſter, wird— einer Wiener Meldung zufolge— am 8. September in Nürnberg gegen den deutſchen Pokalmeiſter, 1.§c Nürn⸗ berg, ſpielen. Arſenal London, Englands Fußball⸗Pokalmeiſter, hat zum 1. November eine Mannſchaft des Feſtlandes nach London zu einem Freundſchaftsſpiel eingeladen, und zwar die Elf des Pariſer Racing⸗Clubs, die ſchon wiederholt in Paris gegen die Engländer ſpielte. Mit einem Diskuswurf von 55,80 Meter wartete unſer Weltrekordmann Willi Schröder auf, leider ober nicht bei einer offtziellen Veranſtaltung, ſondern beim Training in Niendorf bei Oebisfelde. Schröders Weltrekord ſteht be⸗ kanntlich auf 53,10 Meter. Meiſter Karl Beck(Düſſeldorf) wird am 18. September ehenfalls in München boxen, und zwar gegen den italie⸗ niſchen Federgewichtler Magnalfi. Den Hauptkampf be⸗ ſtreiten bekanntlich Adolf Heuſer und der Italiener Primo Brunelli. Ein Verſuch mit Rennwagen ſoll am 6. September auf der 1000 Meter langen Rennbahn in Seuftenberg(Bran⸗ denburg) gemacht werden. Der Zſchopauer DaW⸗Fahrer Hermsdorf will den von Bertram(Berlin) gehaltenen Mo⸗ torrad⸗Bahnrekord von 101,8 Stöͤ.⸗Km. verbeſſern. 153 Fahrer aus Deutſchland, Oeſterreich, England und Holland haben zum Internationalen Schleiger Dreiecks⸗ »Rennen, das am 6. September ausgefahren wird, gemeldet. Von dieſen Meldungen entfallen 90 auf die national beſetz⸗ ten Prüfungen der Ausweisfahrer. Die Rennen der Li⸗ zenzfahrer zählen zur deutſchen Meiſterſchaft. Die Doppelmeiſterſchaften von USA in Longwood bei Neuyork brachten in den erſten Runden Siege der Favd⸗ riten, ſo von Buoge/ Mako, Parker/ Mangin und Alliſon/ van Ryn. Auch die Franzoſen Brugnon/ Deſtremeau und Pétra/ Pelizza ſind noch im Wettbewerb. Die Gaue Mitte und Nordheſſen haben für den 6. Sep⸗ tember einen leichtathletiſchen Gauwettkampf vereinbart. In Erfurt werden 15 Wettbewerbe durchgeführt, wobei jeder Gau jeweils zwei Kämpfer ſtellt. (Lazina). Ferner liefen Pommernherzog, Conteſſina und Graviter. Richterſpruch: 3, Hals, 2, halbe Länge. Zeit: 2,15 Min. Tot. 1410, P. 14, 12, 25110. Einlaufswette 60710. 5. Abſchiedsausgleich. 1600 Meter. 2000. 1. E. Ignat⸗ zeks Süanga(Otto Schmidt), 2. Royal Pantalon, 3. Stru⸗ welpeter, 4. Kanzliſt. Ferner liefen: Gars Pierre, Sheila, Tarquinia, Berna, Friedberg, Na⸗Na Richterſpruch: Hals,“, 1 Länge, Kopf. Zeit: 1,43 Min. Tot. 76:10, Pl. 14, 16, 24, 13:10. Einlaufswette 376110. 6. Troſt⸗Rennen. 1600 Meter. 3000. 1. Graditz' Treu⸗ deutſch, 2. Floria, 3. Narhalla. Ferner liefen: Grams⸗ Muskat. Richterſpruch: 1½, 2, 1 Länge. Zeit: 1,40 Min. Tot. 43:10, Pl. u, 10, 12:10. Einlaufs⸗ bock, Kohinor wette: 64:10. und Maktonia. 7. Altes Badener Jagdreunen. 5600 Meter. Ghreuyr. und 9650. 1. Steinbruch(Etn, Klewitz), 2. Schwerthieb (Etn. Nette), 3. Creolin(W. F. Peters). Ferner liefen; Horrido(ausgebr.), Rumily, Finor(gefall.), Coſa und Adelbert(gef.). Richterſpruch: 1½, 4, 5 Längen. Zeit: 7,54 Minuten. 460:10. Rennen im Reich Karlshorſt Tot. 146:10, Pl. 30, 23, 18:10. Einlaufswette: Kramſta⸗Jagdrennen. 2500 Mark, 3600 Meter: 1. Ru⸗ wer(Lt. W. Haſſe); 2. Palladio; 3. Wildente. Toto: 21:10; EW. 48.10, Quaſi(J. Unterholzner); 2. Akita; 3 Ronaldina. Duiſt, Ob, Viva.. Toto: 13, 12, 14:10. EW: 60710. Raven⸗Jagdrennen. 2500 Mark, 9300 Meter: mutter(K. Schäfer); 2. Grog; 3. Fidelia. ſun, Mönch, Trinum, Ophioch. Toto: :10.* 72, 28, 10, 2710. EW: Helden⸗Gedächtnis⸗Rennen. 4000 Mark, 4500 Meter: Stübing⸗Hürdenrennen. 2500 Mark, 2800 Meter: 1. Ferner: 1. Perl⸗ Ferner: Mon⸗ 1. Champagner(Et. H. Nette); 2. Sieſta; 3. Mika. Ferner: Eiſack, Hvan le Barbu, Hans Thoma, Oriolus, Bambus, Demoiſelle. Toto: 107, 27, 28, 18:10. EW: 1228:10. Senioren⸗Flachrennen. 2300 Mark, 2200 Meter: 1. Wille⸗ burg(E. Thalecke); 2. Milliardär; ß. Waloteufel. Ferner: Strachan, Matador, Eigenart. Toto: 34, 15, 14:10. EW: 68:10 Rieſe⸗Flachrennen. 2300 Mark, 1200 Meter: 1. Glücks⸗ göttin(H. Höllein); 2. Enak; 3. Porfia; 4. Stammes⸗ flagge. Ferner: Goldrubin, Marc Aurel, Camsée, La⸗ chendes Leben, Gralsbotin, Friedenhof, Wehrmacht, Pop⸗ päa 2, Mita. Toto: 43, 14, 17, 20, 42:10. EW; 144:10. Oſten⸗Jagdrennen. 3200 Mark, 3000 Meter: (J. Unterholzner); 2. Pallas Athene; 3. Petrarca. ner: Sperata, Dom, Makalle, Ladoga. Toto: 12:10. EW: 168:10. Graf⸗Holck⸗Flachrennen. 2100 Mark, 1600 Meter: 1. Schwadroneur(W. Genz); 2. Rollwenzel; 4. Reichsbahn. Ferner: Gute Gabe, Flor, Loe, Liguſtrum, Kriegsflamme, Leony, Goldammer, Ming. Toto: 81, 18, 15, 14, 18:10. Olympia-Preisträger ſiegen in Aachen Der vorletzte Tag des Aachener Reitturniers brachte bei 1. Falieri Fer⸗ 36, 12, 18, p. Mattiacum; ausgezeichnetem Wetter und außerordentlich ſtarkem Beſuch noch einmal ſportliche Höhepunkte. In den Hauptwettbe⸗ werben ſetzten ſich mit Delphis unter dem rumäniſchen Oblt, Rang im„Großen Preis“ ſowie mit Kronos in der Dreſſur olympiſche Medaillen⸗Gewinner erneut erfolgreich durch. Für den„Großen Preis von Aachen“ wurden ins⸗ Hian 57 Pferde geſattelt. randt), Ernicg(Oblt. Greter⸗ Holland), Nereide(Capt. Nur vier, Baron(Rittmeiſter 78 Conforti⸗Italien) und der Zweite des Olympiſchen Jagdene ſpringens, Delphis(Oblt. Rang⸗Rumänien), blieben nach dem erſten Durchgang ohne Fehler. Viermal mußte über ſieben erhöhte Hinderniſſe geſtochen werden, ehe der Sieger in Delphis feſtſtand, der zum Schluß als einziger wieder⸗ um fehlerlos, auch über die 1,90 Meter hohe Mauer, ſprang. Nereide war noch glatt durch die drei erſten Stechen ge⸗ kommen, war dann aber müde und machte im Schlußkampf 12 Fehler, nachdem Baron und Ernica mit je 4 Fehlern ſchon im zweiten Stechen ausgeſchieden waren. Kreisleiter Schmeer überreichte dem ſiegreichen Reiter Oblt. Rang den Ehrenpreis des Führers und Reichskanzlers. Der Oſtpreuße Kronos, unſer Olympiaſieger in der Dreſſur, holte ſich unter ſeinem Beſitzer O. Lörke einen neuen Sieg und verwies abermals Lausbub(Major Bürk⸗ ner) und Lindberg(Wätjen) auf die nächſten Plätze, wäh⸗ rend in der den Ausländern vorbehaltenen Dreſſurprüfung Oeſterreichs Olympia⸗Dritter Nero(Major Podheſſki) die goldene Schleife vor den beiden Schweden Tereſina(Oblt. Adlerkreutz) und Kahl(Mafor Colliander) zuerkannt wurde. In der Eignungsprüfung für Jagoͤpferde endlich holte ſich die däniſche Reiterin Fran Haſſelbalch auf Iſidora einen beifällig aufgenommenen Sieg. Jußball im Reich Auswahlſpiele in Braunſchweig: Niederſachſen—Südweſt(Sa) 772(5200 in Hamburg: Nordmark— Südweſt 94(:8) Weitere Freundſchaftsſpiele in Süddeutſchland 799 Frankfurt— Poſt Frankfurt(So):8 hönix Ludwigshafen— Wormgtia Worms(Sa) 322 FV Offenburg— Freiburger Fé(Sa):2 ViB Stuttgart— 1. FC Nürnberg(Sa) 511 SV Göppingen— Germania Brötzingen(Sa):2 V Kornweſtheim— Stadtelf Dortmund(Sa):2 intracht Fronkfurt— Dresdner SC 011 1, FC Pforzheim— Lauſanne Sports:8 Vif Mühlburg— Phönix Karlsruhe:2 1. SSV Ulm— Turu Düſſeldorf 311 Sportfreunde Stuttgart— Kickers Stuttgart:8 Heilbronn 96—§eV Frankfurt 124 FV Zuffenhauſen— Stadͤtelf Dortmund:4 —4 Biberach— SV Göppingen 315 Augsburg— Sportfreunde Eßlingen 911 Schwaben Augsburg— Bayern München:4 Union Niederrad— S Wetzlar 22 IiS Mainz 05— VſB Frieoͤberg:4 BſR Kaiſerslautern—§ Saarbrücken 114 Kickers Würzburg— Spg Fürth 324 Auf Reiſen ViB Kurheſſen Marburg— Fͤ Pirmoſens 316 C. Hanau— VfR Mannheim 110 Heſſen Hersfeld— Kickers Offenbach:8 Hanoͤball-Freundſchaftsſpiel am Luiſenpark TV 46— VfR:6:4) Auf dem Platz im oberen ſich die beiden erſten Mannſchaften von VfR und dem 4 0 e ein—— und bannpfbetontes, aber we önes Spiel, das ———.— nicht—— napp gewannen. e eler lieferten ſich zuviel Kampf Mann gegen Mann, was dem 1 e ſonſt intereſſanten Aaen pieler hatten einen auten Start erwiſcht und waren bis zum Wechſel mit:1 10 Führung—— tor geworfen. Mit:5 ſiegte der Gauligiſt knapp über den laſſen, die im Sturm produktiver ſpielten wie die Gäſte und vor allem einen ganz vorzüglichen Schlußmann zur Stelle hatten. Tor um Tor holten die Platzherren auf und raſch war der Ausgleich erzielt, Ausgleichstor eine wenig glückliche Figur machte. Gr Freude herrſchte im Turnerlager, als mit einem Pra wurf das Führungstor erzielt war. Freude nur kurz, und wenige Minuten vor Schluß war auch das Füh * Vertreter der Bezirksliga, der ſich ſehr gut Ite und mit Lieſem knappen Ergebnis ei—— errungen hatte. rungs⸗ wobei Mäntele beim Luiſenpark lieſerten doch bemerkenswert — 2 Leider war dieſe denn den Gäſten gelang der Ausgleich über den nen Achtungserſolg ——— ————— ——— ———————— 10. Seite Nummer 399 Neue Maunheimer Zeitung“ Morgen⸗Ausgabe Montag, 31. Auguſt 1936 Heute letzter Tag: Cuskav Fröhlich in demneuen.fröhlichen Unser heutiges Filmprogramm: Hartha Esgerin im Mittelpunkt eines dramatischen Films: In Jlch in fñuden Ufa-Film: mit Paul Hartmann. Hilde Weissner U 0 1 0 Georg Alexander, Paul Otto. Anfangszeiten: Aufangsseiten: 250[.251.25J][.40.60114258.2008.20 altHAMBRA LIHUBURe Eintritt LIBELLE Das KasARETT-VARIETE EUn EDERNMANN PPPCPPPPPPPPPPTPTPPTPPTTTTTTTTTTTT—TT— Meute 20.30 Uhr letzter Tag Thea Wohlmutn⸗ Franels 9 enstag 1. September 20.15 Uhr zumm Beginn der Winterspielzeit Premiere des großen Eröfinungsprogramms! 10 Kabareli-Variele-Mliraklionen 10 rollen in 2 Abteilungen zu je 5 Nummem pgusenlos ab. Das neue Otchester Henrik Ericksen mit o her/orragenden Solisten im Freck, spielt zum Tenz. Armin Sefters sost en: Otto flera- Hella Orlon-Wolf's Künstlerhunde- Wico Fabbri- Ibolyka Zilzer 2 Hellopias-Neer und Delar- May und May Mittwoch 16 Uhr: 1. Hausfrauen-Vorstellung mit vollem Abendprosramm— Einttitt frei Donnerstag u. Samstag 16 Uhr: Tanz-Kabarett- Varieté frei orny usw. Parfümerie Eesel E das groge moderne Fachgeschäft verlegt am 1. September 1936 ihre Verkaufsrãume in den Nankenliau · Põ neben dem Kaffee Kossenhaschen 0 UolKSHEII. Meerfeldstt aße 56. Fernruf 24407 Privatkrankenkaſſe mit freier Wahl zwiſchen Aerzten und Heilkundigen und Aufnahme bis 65 Jahren. Geſundheitsprämie dei ichterkrankung. Krankenſchein. Sonntag 16 Uhr: 1. 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Innere und Aeußere Wingertſtraße in Mannheim⸗Käfertal gemäß den Vorſchriften des badiſchen Orts⸗ ſtraßengeſetzes und den für die Stadt Mannheim geltenden allge⸗ meinen Grundſätzen werden a) die Liſten der beitragspflichtigen Grundbeſitzer ſamt dem An⸗ ſchlag des Aufwandes, zu dem ſie beigezogen werden ſollen, und den vorgeſchriebenen ſon⸗ ſtigen Angaben, b) die Straßenpläne, aus denen die Lage der Grundſtücke zu er⸗ ſehen iſt, während 14 Tagen vom 7. Septhr. 1936 ab im Rathaus N.— ſtädt. Vermeſſungs⸗ und Liegenſchafts⸗ amt, Zimmer Nr. 44— zur Einſicht öffentlich aufgelegt. Einwendungen müſſen inner⸗ halb einer vierwöchigen Friſt, die am 7. September 1936 beginnt, bei Meidung des Ausſchluſſes beim Oberbürgermeiſter hier geltend gemacht werden. 8392 Mannheim, den 25. Auguſt 1936. Der Oberbürgermeiſter. Polſtergeſchäft. ——— Achtung! „Selegenheitskauf Wollmatratzen 1* 2 m u. 904190 em, beſte Ausf., billig abzugeben. Polſtergeſchäft Seeberger, 8 4. 20 beste deutsche Fabrikate der engl. 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Bei der Einlösung von Stücken, die auf Namen eines be⸗ stimmten Berechtigten umgeschrieben(uinkullert) sind. bedarf es eines vorschriftsmäßigen Freischreibungsantrags. Form- blãtter mit Richtlinien für die Ausfertigung bitten wir anzufordern. Ludwigahofen 8. Ah., 31. August 1936. Ole Direktion. V34