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Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Bei Zwangsvergleichen oder Keine Gewähr für wöchentlich.50 RM. im Monat Ausgabe 8 7 Ausgaben + 30 Pfg. Trägerlohn Mittwoch, 2. September 1936 147. Jahrg.— Nr. 402/403 Frankreich will Milikärdienſtzeit erneut verlängern Auf 2˙½ oder gar 3 Fahre! Die Kommuniſten bezeichnenderweiſe für möglichſt weitgehende Verlängerung! P Paris, 2. September. (Kriegsminiſter Daladier empfing am Dienstag die Vorſitzenden der Heeresausſchüſſe der Kammer und des Senats und unterhielt ſich mit ihnen über die Lage der nationalen Verteidigung. Er machte ſie mit den Fragen vertraut, die angenblicklich die Re⸗ gierung hinſichtlich der nationalen Verteidigung prüfe. „Figaro“ glaubt zur Beſprechung des Kriegs⸗ miniſters mit dem Vorſitzenden der Heeresaugſchüſſe mitteilen zu können, daß ſich die franzöſiſche Regie⸗ rung zur Zeit mit dem Plan einer Verlängerung der Militärdienſtzeit trage. Ueber dieſe Notwendigkeit ſeien ſich auch politiſche Kreiſe einig. Man wiſſe aber nur noch nicht, auf welche Zeitdauer man die Dienſtzeit feſtſetzen ſolle. Nach Meinung des Vorſitzenden des Heeresaus⸗ ſchuſſes des Senats, deſſen Anſicht auch von einer ſehr hohen Perſönlichkeit vertreten werde, zu der die Ueberzeugung des Kriegsminiſters käme, ſei eine Dienſtzeitverlängerung auf 27 Jahre nötig. Der Vorſitzende des Kammerausſchuſſes, der, wie man ſagt, von extremen Linkskreiſen unter⸗ ſtützt werde, gehe ſogar noch weiter. Nach dem Blatt ſei ſchon beſchloſſen, den nächſten Miniſter⸗ 5 mit der Frage der Dienſtzeitverlängerung zu be⸗ aſſen. Grundlegender Verwaltungsumbau? + Paris, 2. September. In einem Interview, das der franzöſiſche In⸗ nenminiſter Salengro einer Zeitung in Lille ge⸗ währte, erklärte er u.., daß wahrſcheinlich am Donnerstag der Minſterrat zuſammentreten werde. Der Miniſter kündigte weiter grundlegende Ver⸗ änderungen in der Verwaltung, im Außen⸗ und Innenminiſterium ſowie bei den Juſtiz⸗ und Ko⸗ lonialbehörden an. Reltungswerk auf der Zeche Ein Bild von der Bochumer Schlagwetterexploſion. letzten Kameraden in die bereitſtehenden Unfallwagen. Diesmal ſcheint es vünftiver zu ſtehen Der neue Angriff der Nationaliſten auf Irun Die Angreifer gewinnen an Boden— Heſtiges Artillericduell- Geiſelmorde der Roten Geſcheiterte Vermittlung D rahtbericht unſ. Pariſer Vertreters) — Parſs, 2. September. Der Angriff der nationalen Truppen gegen Jrun hat folgenden Verlauf genommen. Fünf große Bom⸗ benflugzeuge überflogen die Stadt und warfen etwa ein Dutzend Bomben ab. Der Bahnhof und das Verwaltungsgebäude der Volksfrontparteien wurden erheblich beſchädigt. Die Flugzeuge flogen dann nach dem Fort San Marcial und warfen auch dort mehrere Bomben nieder. Die franzöſiſchen Beobach⸗ ter ſtellten von der Grenze her feſt, daß dieſes Mal die Bomben ausgezeichnet gezielt waren. Sie fielen alle in unmittelbarer Nähe des Forts in den Feld⸗ verſchanzungen der roten Milizen, die beiden letzten aber im Fort ſelbſt nieder. Auch konnte feſtgeſtellt werden, daß die Bomben heute von weſentlich größe⸗ rem Kaliber waren als bisher. Die Wirkung muß ſehr ſtark geweſen ſein, denn es ent⸗ ſtand eine lebhafte Bewegung unter den Verteidigern des Forts. Mehrere Laſtautomobile, die die Ver⸗ pflegung herangebracht hatten, ſuchten ſo ſchnell wie möglich das Weite. Man behauptet, daß ſich unter der Beſatzung des Forts zahlreiche ausländiſche Frei⸗ willige befänden. Sofort nach der Beſchießung des Forts ſetzte der Infanterieangriff auf der ganzen Linie ein. Diesmal aber richtete ſich der Hauptſtoß der natio⸗ nalen Truppen nicht, wie während der letzten Tage, in der Richtung nach dem Dorf Behobia längs des Grenzfluſſes Bidaſſoa. Der Hauptangriff erfolgte von den Höhen von Turiarte herab. Der Fortſchritt des Angriffs iſt von der franzöſiſchen Grenze her weniger genau zu beobachten, aber nach den Ein⸗ ſchlägen der Artillerie zu urteilen, ſcheinen die natio⸗ nalen Truppen merklich an Boden gewon⸗ nen zu haben. Von Frun ſind mehrere Abtei⸗ Lungen von Verſtärkungen abgeſchickt worden, die die Reſerveſtellungen beſetzt haben. Die Artillerietätigkeit iſt auf der ganzen Front ſehr lebhaft. Namentlich das Fort San Mar⸗ cial liegt unter ſtändigem Feuer. Die franzöſiſchen Beobachter zählten zwei bis drei Granateinſchläge in der Minute. Später trafen neue Flugzeug⸗ geſchwader der nationalen Truppen über Jrun ein und warfen immer neue Bomben ab. Die Explo⸗ ſionen waren ſo ſtark, daß in der 2,5 Km. entfernten franzöſiſchen Grenzſtadt Hendaye Fenſterſcheiben serſprangen. Die Flotte hat bisher noch nicht in den Kampf eingegriffen. Seit Beginn des Angriffs haben keine Flüchtlinge mehr die internationale Brücke nach Hendaye überſchritten. Ein großer Teil der Bepölkerung iſt augen⸗ ſcheinlich als Geiſeln zurückbehalten worden, denn von den 16 000 Einwohnern von Irun und Fuenterrabie ſind nur etwa 6000 nach Frankreich freigelaſſen worden. Wie der„Paris Soir“ meldet, ſeien bei Beginn des Angriffs etwa 60 Gei⸗ ſeln von den roten Milizen ſofort erſchoſſen worden. Zahlreiche andere ſeien an den Bäumen und den Laternenpfählen in den Straßen der Stadt feſtgebunden worden. Unter ihnen befinde ſich auch der Biſchof von Valla⸗ dolid, der lediglich die roten Milizen aufgefordert habe, ihm die Hände frei zu laſſen, damit er beten⸗ könne. Die ſchändliche Behandlung der Geiſeln hat in Frankreich lebhafteſte Proteſte hervorgerufen. Ins⸗ beſondere der„Temps“ erklärt heute in ſeinem Leit⸗ artikel:„Dieſe Schande, die durch keine politiſchen oder taktiſchen Notwendigkeiten geboten iſt, muß un⸗ bedingt aufhören. Dieſe blutige Anarchie, die alle ſchlechten Inſtinkte entfeſſelt, kann nicht länger ge⸗ duldet werden. Man kann nicht glauben, daß das ſtolze ſpaniſche Volk gleichgültig bleiben kann gegen⸗ über einer Handlungsweiſe, die die Verteidigung ſelbſt der heiligen Güter nicht rechtfertigen darf und in der ganzen Welt die Verurteilung durch jedes menſchliche Gefühl hervorrufen muß.“ Gleichzeitig teilt der„Temps“ mit, daß die Vermittlungsverhandlungen, die vom diplomatiſchen Korpg unter Führung des argen⸗ tiniſchen Geſandten verſucht worden waren, am Widerſtand der Kommuniſten und Anarchiſten geſcheitert ſeien. Einer der Unterhändler von Irun ſei ſogar von ihnen als angeblicher Ver⸗ räter erſchoſſen worden. Vor dem Fall Malagas Der Widerſtand der Roten bricht allmählich zuſammen (Funkmeldung der NM3.) + London, 2. September. Reuter meldet aus Gibraltar, es ſei damit zu rechnen, daß Malaga, das zur Zeit noch in den Händen der Marxiſten ſei, ſich in den nächſten Tagen den Nationaliſten ergeben werden. Flüchtlinge, die mit dem britiſchen Zerſtörer „Woreeſter“ in Gibraltar eingetroffen ſeien, hätten erzählt, daß die Nationaliſten nur noch fünf Kilo⸗ meter von der Stadt entfernt ſeien. Flugzeuge der Militärgruppe hätten die Stadt ſchwer bombardiert und den Flugplatz ſowie viele andere Gebäude in Brand geſetzt. Die Bevölkerung ſei von einer großen Panik ergriffen und verſuche, im Hafen Zuflucht zu finden. Zwei Kanonenboote der Marxiſten unternahmen am Dienstag einen Verſuch, bei La Linea, das von der Militärgruppe beſetzt iſt, bewaffnete Truppen zu landen. Das Unternehmen wurde jedoch durch nationaliſtiſche Truppen, die ſofort zur Stelle waren, nach einem kurzen Feuergefecht vereitelt. Oeſterreichiſche Arbeitsloſe nach Spanien — Wien, 1. September. Wie wir von vertrauenswürdiger Seite erfahren, ſind die ſteiriſchen Behörden einem umfangreichen bommuniſtiſchen Menſchenſchmuggel auf die Shur gekommen. Vergangene Woche fiel es in den Arbeitsloſen⸗ ämtern in Zeltweg und Fohnsdorf— dem Mittel⸗ punkt des ſteiriſchen Bergbaues und Hüttenbetriebes — auf, daß 80 im Genuß der Arbeitsloſenunter⸗ ſtützung ſtehende Arbeiter ihre Unterſtützungen nicht mehr abgeholt haben. Die Nachforſchungen ergaben, daß kommuniſtiſche Agenten aus der Tſchechoſlowakei nach Steiermark gekommen waren, um Arbeitsloſe für die rote Miliz in Spanien anzuwerben.(5) Die Leute ſind mit Fahrkarten und Geldmitteln ausgerüſtet über die Schweiz und Frankreich nach Spanien geſchickt worden. Die Behörden vermuten, daß auch in anderen ſtei⸗ riſchen Orten ähnliche marxiſtiſche Menſchentrans⸗ porte eingeſetzt worden ſind und haben umfangreiche Erhebungen eingeleitet. Ambildung der Madrider Regierung (Funkmeldung der NMz3) — Paris, 2. September. Der ehemalige Miniſter und ſpaniſche Soziali⸗ ſtenführer Prieto empfing den Vertreter der Havas⸗ Agentur in Madrid. Auf die Frage des Havas⸗Ver⸗ treters nach der militäriſchen Lage verhielt ſich Prieto ſehr zurückhaltend. Zu den Gerüchten, die von einer durchgreifenden Umbildung der ſpaniſchen Linksregierung wiſſen wollen, erklärte Prieto, Mi⸗ niſterpräſident Giral habe Schritte unternommen, die auf eine Erweiterung des Kabinetts hinzielten. Es ſei an den Eintritt mehrerer Perſönlichkeiten aus den Reihen der übrigen zur ſpa⸗ niſchen Volksfront gehörenden Parteien, die bisher noch nicht in der Regierung vertreten wären, gedacht. Zur Stellung des marxiſtiſchen Gewerkſchaftsver⸗ bandes C. N. T. zur Regierung äußerte Prieto, er glaube, daß man einen beratenden Ausſchuß dieſer Organiſation bei der Regierung ſchaffen werde. Bomben auf Burgos — Burgos, 2. Sept.(U..) Rote Flugzeuge führten in der Nacht zu heute einen Bombenangriff auf das nationaliſtiſche Haupt⸗ quartier durch und warfen dabei auch Bomben über dem ſtädtiſchen Krankenhaus von Burgos ab. Durch die Bomben wurden 5 Perſonen, die ſich im Krankenhaus aufhielten, getötet. 17 weitere Perſonen wurden durch Bombenſplitter teils lebensgefährlich verwundet. Außer dem Krankenhaus wurden meh⸗ rere andere Gebäude der Stadt beſchädigt. In an⸗ deren Stadtteilen gab es jedoch keine Verluſte an Menſchenleben. Sanitäter tragen einen ſchwerver⸗ (Weltbild,.) Rußlanods Kriegswirtſchaft Die Sowjetunion arbeitete ſchon ſeit Jahren an einer Erhöhung ihres induſtriellen Kriegspotentials. Die bekannten Fünffahrespläne dienten hauptſäch⸗ lich der Erreichung dieſes Zieles, und zweiſellos hat die Sowjetunion bereits viel erreicht. Darüber, ob die induſtrielle Rüſtung Rußlands für den Ernſt⸗ fall ausreicht, gehen aber die Meinungen im Aus⸗ land weit auseinander. Während die einen unter Hinweis auf den Rohſtoffreichtum des Landes glau⸗ ben, die Kräfte und Leiſtungsfähigkeit Rußlands als unbegrenzt hinſtellen zu ſollen, vertreten an⸗ dere Kreiſe die Anſicht, daß die ruſſiſche Induſtrie eine Neuauflage der Potemkinſchen Dörfer ſei, die bei dem erſten kräftigen Windſtoß umfallen. Bei⸗ den Extremen gegenüber wollen die folgenden Aus⸗ führungen verſuchen, ein— ſoweit als möglich! objektives Bild von Umfang und Ausſichten der ruſſiſchen induſtriellen Rüſtungen zu entwerfen. Zu⸗ nächſt einige Angaben über die Entwicklung der ruſſiſchen Induſtrieerzeugung: In dem Zeitraum von 1926 bis 1934 ſtieg die jährliche Kohlenförderung von 26,0 auf 922 Millionen Ton⸗ nen, der Eiſenerzabbau von 4,3 auf 23,5 Millionen Tonnen, die Erzeugung elektriſcher Energie von 35 auf 20,5 Milliarden Kilowattſtunden, die Golderzeu⸗ gung von 27 800 auf 120000 Kilogramm; der Pro⸗ duktionswert der in der Sowjetunion hergeſtellten Maſchinen ſchließlich ſtieg von 1926 bis 1933 von 0,6 auf 8,0 Milliarden Rubel. Das ſind nur einige Beiſpiele. Berückſichtigt man weiterhin, daß Rußland außerdem reich an ſehr vielen anderen kriegswichtigen, in der vorſtehenden Aufzählung nicht genannten Rohſtoffen iſt, deren Aufſchließung ebenfalls mit großer Energie betrieben wurde, ſo ſcheint der Schluß berechtigt, daß die Sow⸗ jetunion heute und auch im Kriegsfall als nahe zu rohſtoffunabhängig anzuſehen iſt. Tatſächlich geht denn auch aus einer an der Harvard⸗Univerſität angeſtellten Unterſuchung hervor, daß Rußland ſei⸗ nen Bedarf an Kohle, Eiſen, Stahl, Eiſenerzen, Kupfer, Baumwolle, Treibſtoffen, Chemikalien, Schwefel, Stickſtoffverbindungen, Phosphaten uſw. im Kriegsfalle zu 100 Prozent im Lande deck en kann. Und zwar teilweiſe aus einer heute ſchon den Inlandsverbrauch überſteigenden Erzeu⸗ gung, teilweiſe— beſonders bei Kupfer, Stickſtoff⸗ verbindungen, Phosphaten, Baumwolle— durch Ver⸗ größerung der beſtehenden Gewinnungsanlagen. Lücken bleiben im weſentlichen bei der Verſor⸗ gung mit Gummi und mit Maſchinen. Bei Gummi iſt Rußland zum größten Teil auf den Auslands⸗ bezug angewieſen, und auch der Bedarf an Maſchinen kann im Kriegsfall nur zu 75 v. H. aus eigener Er⸗ zeugung gedeckt werden. Daraus erklärt es ſich auch, daß die Sowjetunion ihre Maſchineneinfuhr ſeit einiger Zeit wieder ſehr bedeutend geſteigert hat. Dieſe Einfuhr hat von 7,82 Millionen Rubel im erſten Vierteljahr 1935 auf 9,22 oder 9,75 oder 11.33 Millionen Rubel in den drei folgenden Vierteljahren zugenommen und erreichte im erſten Vierteljahr 1936 mit 18,64 Mill. Rubeln einen ſeit langer Zeit nicht mehr beobachteten Hochſtand, durch den 30,3 v. H. der geſamten ruſſiſchen Einſahr in Anſpruch genommen wurden. Entſcheidender aber als dieſe ſachlichen Lücken ſind da vor allem drei Momente, die alle Berech⸗ nungen umſtoßen können. Da iſt zunächſt das Qualitätsproblem: Selbſt die amtlichen ruſſiſchen Zeitungen müſſen zu⸗ geben, daß die ruſſiſchen Erzeugniſſe nicht hochwertig genug ſind, daß der Ausſchuß einen erſchreckend hohen 2. Seite /Nummer 403 Mittwoch, 2. September 1936 Prozentſatz der Erzeugung ausmacht uſw. Das iſt ſicherlich kein Zufall, und offenbar hat der ruſſiſche Menſch in ſeiner Erbmaſſe nicht jene mit Zuverläſ⸗ ſigkeit und Verantwortlichkeitsgefühl gepaarte ma⸗ nuelle Geſchicklichkeit mitbekommen, die nun einmal trotz aller Maſchinen für die Herſtellung induſtrieller Qualitätserzeugniſſe erforderlich iſt. Kennzeichnend dafür iſt die Tatſache, daß ſich beiſpielsweiſe der ruſ⸗ ſiſche Maſchinenbau auf die Reihenfertigung von Maſſenerzeugniſſen beſchränkt, während hochwertige Maſchinen auch heute noch, ſogar in wachſendem Um⸗ fang, aus dem Ausland bezogen werden müſſen. So wurden 1935 für 5,22 Millionen Rubel Motoren für die Luftflotte bezogen(1934= 3,32 Millionen); gleich⸗ deitig ſtieg die Auftragsſumme für ausländiſche Schiffsdieſelmotoren um nahezu 200 Prozent. Die Einfuhr von hochwertigen Werkzeugmaſchinen für Automobil⸗ und Traktorenbau belief ſich im erſten Vierteljahr 1936 auf 11,6 Millionen Rubel gegen 2,84 Millionen Rubel im gleichen Vorjahresabſchnitt. Es bedarf wohl keines Beweiſes, daß der ſich in dieſen Zahlen ausdrückende Mangel an qualifizierten Ar⸗ beitskräften im Kriegsfall verſchärft hervortreten wird, wo auch bei der Maſſenfertigung von Kriegs⸗ gerät hohe Anforderungen an Güte und Zuverläſſig⸗ keit erfüllt werden müſſen. Dann die Transportfrage. Rußland hat ſeine großen Eiſen⸗ und Stahlwerke weit in das In⸗ nere des Landes verlegt, um ſie der Einwirkung feindlicher Kampfhandlungen zu entziehen. Damit ſind aber natürlich die Transportwege zur Front ganz gewaltig gewachſen. Nun iſt bekannt, daß das ruſſiſche Transportweſen zu vielen Klagen über ſeine unzureichende Leiſtungsfähigkeit Veranlaſſung gibt, daß Rohſtoffe nicht rechtzeitig oder in ſo genügender Menge an die Induſtriewerke herangebracht werden können, wie es zum Einhalten des vorgeſchriebenen Fabrikationsprogramms erforderlich wäre. Wenn auch Abhilfsmaßnahmen angeordͤnet worden ſind, ſo iſt es doch immer noch eine ganz offene Frage, ob das ruſſiſche Transportſyſtem der ungeheueren Be⸗ laſtungsprobe im Kriegsfalle gewachſen ſein wird. Weiterhin wird man den Einfluß der Ernäh⸗ rungslage gar nicht hoch genug einſchätzen kön⸗ nen. Bekanntlich wird die Rote Armee vorzüglich verpflegt, das Volk aber darbt in einem für unſere Begriffe ganz unvorſtellbaren Maße. Nun wird die Erzeugung landwirtſchaftlicher Produkte im Kriege noch weiter zurückgehen, weil durch die Einziehungen zum Heeresdienſt die Zahl der Arbeitskräfte vermin⸗ dert wird, gleichzeitig aber wird der Bedarf der Truppe ſteigen. Für das Heer der Induſtriearbeiter werden alſo noch weniger Lebensmittel als heute ver⸗ fügbar ſein. Wenn nun auch der ruſſiſche Menſch ſehr entbehrungsfähig iſt, ſo wird zweifellos doch der Au⸗ genblick kommen, wo die untere Grenze erreicht iſt. Zum mindeſten wird ſich dann— beſonders in Ab⸗ weſenheit der bewaffneten Macht— die heute ſchon latent vorhandene Oppoſition gegen den in der Sta⸗ chanow⸗Bewegung organiſierten Raubbau an der menſchlichen Arbeitskraft ſo weit auswirken, daß die erſorderliche Produktionshöhe nicht eingehalten wer⸗ XEPEEAEE Bei ruhiger Abwägung der angeführten Tat⸗ ſachen und Geſichtspunkte wird man alſo den Wert der induſtriellen Rüſtung Rußlands nicht überſchät⸗ zen. Man darf ihn aber auch nicht unterſchät⸗ zen, denn die negativen Momente brauchen um ſo —————— als ſich ihr die Sowiet⸗ a ber“ mit hemmungsloſer Energie entgegen⸗ n. Entſcheidend ſollte man ſich immer vor Peff halten, daß der neuzeitliche Krieg nur zu einem, wenn auch großen Teil eine techniſche Ange⸗ legenheit iſt. Ausſchlaggebend iſt ſchließlich nicht allein die Rüſtung, ſondern vielmehr die menſch⸗ liche Qualität ihres Trägers! R. B. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Die Durchführung der neuen ruſſiſchen Milisärgeſetze: 900000 Rekruten für die Cowjetarmee Erhöhung der Mannſchaftsſtärke der ruſſiſchen Armee auf 1,6 Millionen Mann Rekruten und„Klaſſenfeinde“ — Moskan, 2. Sept.(U..) Geſtern wurde in der ganzen Sowjetunion der Jahrgang 1914 und die erſte Hälfte des Jahrganges 1915 zur Ableiſtung ihres Militärdienſtes einberuſen. Damit iſt die am 11. Auguſt vom Rat der Volks⸗ kommiſſare erlaſſene Verfügung in Kraft getreten, die eine Herabſetzung des Militärdienſtpflichtalters von 21 auf 19 Jahre enthielt. In unterrichteten Kreiſen nimmt man an, daß die Zahl der Rekruten dieſer beiden Klaſſen etwa 900 000 Mann ausmachen wird. Das ſtehende Heer der Roten Armee wird damit die Stärke von 1 600 000 Mann er⸗ halten. Die Einberufung der neuen Jahrgänge benutzt oͤie Zeitung„Isweſtjia“ dazu, an die Aushebungs⸗ bureaus die Warnung zu richten, man ſolle ſich die Rekruten genau auf ihre politiſche Ein⸗ ſtellung anſe hen. Es ſei durchaus zu erwarten, daß eine ganze Anzahl von dieſen zukünftigen Sol⸗ daten„Klaſſenfeinde“ ſeien, wie ſie immer noch in der Union in Verbindung mit der„Reinigung des öffentlichen Lebens“ in den UdSSR von den An⸗ hängern Trotzkis und des hingerichteten Sinowjew aufgeſpürt würden. Es müſſe alles verhindert wer⸗ den, was jungen Rekruten ſubverſive Tätigkeit in dͤen Reihen der Roten Armee erlauben könnte. Solche Leute müßten von der Armeekommiſſion ſo⸗ fort zurückgewieſen werden, wenn auch nur der lei⸗ ſeſte Zweiſel an ihrer politiſchen Zuverläſſigkeit beſtehe. Die GPa auf der Fago — London, 2. September. Die konſervative„Evening News“ bringt heute weitere Enthüllungen über die ſogenannte„Säube⸗ rungsaktion“ der Sowjetregierung. Dabei ſchildert ſie ausführlich die Bemühungen der zur Zeit in Lon⸗ don tätigen ſowjetruſſiſchen Geheimagenten, Beweis⸗ material gegen den früheren Sowjetbotſchafter Sokol⸗ nikow ſowie gegen den Militärattaché der Londoner Botſchaft, General Putna, zu ſammeln. Ein Sonderkorreſpondent des Blattes glaubt Grund zu der Annahme zu haben, daß neuerdings auch Roiſenmann, der in der OGuP eine bedeu⸗ tende Rolle ſpielt, in London eingetroffen iſt. Nach⸗ dem die Verhöre„dritten Grades“, die in den letz⸗ ten Tagen in der Londoner Sowjetbotſchaft durch⸗ geführt wurden, nicht allzuviel ergeben hätten, habe der Chef der OGup, Jagoda, ſeinen Agenten Befehle gegeben, London nicht eher zu ver⸗ laſſen, als bis das gewünſchte Beweis⸗ material vorliege. Als bezeichnend hebt die „Evening News“ den and hervar, daß Roiſen⸗ mann im Jahre 1928 der Hauptanſtifter einer ge⸗ gen Stalin in London veranſtalteten Quertreiberei geweſen ſei. Das Blatt vermag heute auch den Schleier des Geheimniſſes, das den Fall Ozerſki umgibt, ein 1wenig zu lüften. Danach wird Alexander Ozerfki, Eine Anterredung Dr. Goebbels mit dem Corriere della Seraꝰ: Deutſchland und Ftalien im gleichen Geiſte! Der Reichsminiſter über die Gemeinſamkeit des volitiſchen Denkens u. Wollens — Mailand, 1. September. Während ſeines Beſuches in Venedig hat Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels dem Berichterſtatter des„Cor⸗ riere della Sera“ eine Unterredung gewährt. Der Gewährsmann des„Corriere della Sera“ kennt Dr. Goebbels von ſeinem Aufenthalt als Kor⸗ reſpondent ſchon ſeit der Regierungsübernahme und betont, wie der Reichsminiſter wie damals, auch jetzt voll Begeiſterung und Vertrauen iſt. Er ſagte:„Wir ſehen voll Hoffnung in die Zukunft, weil es uns ge⸗ lungen iſt, aus dem deutſchen PVolk einen geſchloſſenen Block zu bilden, der durch die Partei feſtgelegt wird, deren Durchdringung auf die Maſſen als vollendet betrachtet werden kann. Wir fühlen, daß dieſe geiſtige Eintracht unter einer ein⸗ heitlichen und feſten Führung Italien ſeine neue Macht verliehen hat. Die mit dem Unternehmen in Oſtafrika beſtandene Prüfung beweiſt die Kraft eͤnes Regimes, wie des Euerigen und des unſerigen. Dieſe Kraft liegt vor allem im Geiſte. Praktiſch ſtrebt ſie die höchſte Steigerung aller natio⸗ nalen Kräfte an; aber dieſe Kräfte müſſen ebenſo feſt verteidigt und geſchützt werden. Daraus entſteht die Notwendigkeit des Militärapparates. Wir verwirklichen die politiſche Verteidigung im In⸗ nern durch die nationalſozialiſtiſche Partei, die unſer Volk vor der zerſetzenden Wirkung des Kommunis⸗ mus bewahrt. Dem Herr iſt die Berteidigung nach außen anvertraut. So ſind Partei und Heer die beiden Stützen un⸗ ſeres Regimes, und es liegt auf der Hand, daß wir ſie kräſtig und geſchloſſen erhalten wollen, damit ſie mit Sicherheit den Tempel unſerer na⸗ tionalen Integrität ſtützen. Wer uns Augriffs⸗ abſichten zuſchreibt, lügt wiſſentlich. Wir haben unſeren Friedenswillen durch die Ver⸗ einbarungen mit den Nachbarſtaaten hinlänglich be⸗ wieſen; aber unſer Friede iſt bewaffnet. Genf iſt, was es iſt; aber Sie haben gehört, wie ich in den jüngſten Reden betont habe, daß unſer Volk ſich ſicherer fühlt, wenn es unſere Geſchwader der Luft⸗ flotte vorbeiziehen ſieht. Bielleicht wird es nicht an Leuten ſehlen, die in böswilliger Abſicht dieſem Austauſch von Miniſter⸗ beſuchen zwiſchen Deutſchland und Italien heimliche politiſche Zwecke unterſchieben. Für uns gibt es nichts Heimliches; wir fühlen uns nicht fremd, wenn wir nach Italien kommen, weil wir im Geſicht die⸗ ſes arbeitſamen Volkes und in ſeinem Herzen den gleichen Geiſt erkennen, der die deutſche Na⸗ tion beſeelt. Wir ziehen auf klaren Wegen pa⸗ rallel, unſer Schritt hat den gleichen feſten Gang, und unſer Ziel iſt das gleiche: Nämlich Arbeit und Friede für unſere Völker, Achtung für die anderen und den Anſpruch, daß uns die gleiche Achtung erwieſen werde. Wir anerkennen die Lebensrechte der andern Völ⸗ ker, aber auch die unſrigen müſſen anerkannt wer⸗ den. Ich möchte noch etwas beifügen. Es wird der Tag kommen, an dem alle zugeben müſſen, daß Deutſchland und Jtalien Europa geret⸗ tet haben. Der Kommunismus bedeutet Krieg und inneren Aufruhr, der auch die Grenzen über⸗ fluten kann. Unſere Regime ſind der Frieden, die innere Ordnung, die den Frieden auch an den Gren⸗ zen wahrt.“ der Leiter der ſowjetruſſiſchen Handelsabteilung in Großbritannien, durchaus in Uebereinſtimmung mit dem in Moskau ausgegebenen Dementi zurückkehren, um die Angelegenheiten zu regeln, die mit dem kürz⸗ lich zwiſchen England und Sowietrußland abgeſchloſ⸗ ſenen Handelsabkommen zuſammenhängen, das be⸗ kanntlich eine Ausfuhrkreditbürgſchaft der britiſchen Regierung für ſowjetruſſiſche Beſtellungen in der Höhe von zehn Millionen Pfund vorſieht. Nach Er⸗ ledigung dieſer Aufgabe wird Ozerſki nach Moskau zurückgebracht werden, wo man ihn als Zeugen in dem bevorſtehenden neuen Hochwerratsprozeß benö⸗ tigt. Als Geiſeln für eine„gute Führung“ Ozerſkis in London ſind der„Evening News“ zufolge in Mos⸗ kau zwei nahe Verwandte des Handelsvertreters, Michael Ozerſki und Georg Ozerſki, verhaftet wor⸗ den. Das von den ſowjetruſſiſchen Beamten und An⸗ geſtellten in London immerhin erpreßte Beweis⸗ material, fährt das Blatt fort, füllt die Gefäng⸗ niſſe in ganz Rußland. Um auch auf die anderen zehn Zeugen einen beſſe⸗ ren Druck ausüben zu können, ſeien deren Ver⸗ wandte in Rußland, Männer und Frauen, feſt⸗ genommen worden. Beſonders die Vernehmung der weiblichen Angeſtellten habe eine ganze Reihe an⸗ geblicher Geſtändͤniſſe und Verdächtigungen ergeben. Dieſe armen Opfer des OGPU⸗Terrors ſeien in einen Zuſtand der Hyſterie verſetzt worden, in dem ſie ſich ſchließlich bereit erklärt hätten, die ihnen vorgelegte Ausſage zu unterzeichnen. Separatismus im Sowietſtaat — Paris, 1. September. Der„Matin“ befaßt ſich mit der Lage in Sowjet⸗ rußland und berichtet, daß vor allem in den beiden aſiatiſchen Sowjetrepubliken Turkmeniſtan und Us⸗ bekiſtan, die ſchon immer wegen ihrer Entlegenheit als„neuralgiſche Punkte“ des Sowjetreichs betrach⸗ tet worden ſeien, das Fieber der Erregung nach dem Moskauer Prozeß zum Durchbruch gekommen ſei. In den beiden Sowietrepubliken Kaſakſta und Aſerbeidſchan ſei von den dortigen Kommuni⸗ ſten eine große geheime Organiſation gegründet worden. In dem Programm dieſer Organiſation ſtände die Loslöſung von der Sow⸗ jetunion. In der Krim ſei ebenfalls eine Be⸗ wegung aufgedeckt worden, die ſich gegen die Re⸗ gierung in Moskau richte. Auch in der Heimat Stalins, in Georgien, ſei eine Verſchwörung auf⸗ gedeckt worden. Man habe dort die Ermordung des Generalſekretärs der Kommuniſtiſchen Par⸗ tei und früheren Tſchekiſten Beria vorbereitet und eine ſelbſtändige Regierung bilden wollen. Unter den vier verhafteten Verſchwörern befinde ſich ein Verwandter Stalins namens Neo Dju⸗ gaſchwili. Die ganze Lage beunruhige Stalin außer⸗ ordentlich. Die Einmiſchung geht ungeniert weiter Frankreich liefert weiter Waffen und Munition an die Roten in Frun — Paris, 2. Sept. Wie das„Echo de Paris“ mitteilt, nimmt die Zu⸗ fuhr von Waffen und Munition aus Frankreich an die ſpaniſchen Marxiſten ihren Fortgang. Am Diens⸗ tag ſeien wiederum drei große Laſtkraft⸗ wagen mit Maſchinengewehren und Munition an der internationalen Brücke in Hendaye angekommen. Man habe ihnen jedoch be⸗ hördlicherſeits die Weiterfahrt verboten. Daraufhin ſeien die Laſtkraftwagen nach Behobia gefahren, wo es ihnen durch größeres Entgegenkommen der fran⸗ zöſiſchen Grenzwächter möglich geweſen ſei, ohne weiteres nach Spanien hinüber zu gelangen. Die kommuniſtiſche„Humanité“ teilt mit, daß die Geldſammlung für die Unterſtützung der ſpaniſchen Marxiſten bereits drei Millionen Franken erreicht habe. Außerdem ſeien für das Flugzeug, das von dem„jungen Frankreich“ den roten ſpani⸗ ſchen Jugendverbänden zum Geſchenk gemacht wer⸗ den ſoll, 34000 Franken eingeganger Warum ſo zimperlich? (Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters) — Paris, 2. Sept. Der Hauptſchriftleiter der„Action Francaiſe“ iſt geſtern vom Pariſer Unterſuchungsrichter wegen Verbreitung von Falſchnachrichten in Anklagezuſtand verſetzt worden. Unter den zahl⸗ reichen Nachrichten über Lieferungen von Waffen, Munition und Flugzeugen von Frankreich nach Spanien, die das royaliſtiſche Blatt veröffentlicht hatte, hat die Juſtiz nur eine einzige Mel⸗ dung herausgegriffen. Am 4. Auguſt nämlich hatte das Blatt die Frage veröffentlicht:„Iſt es richtig, daß eine gewiſſe Anzahl von Zivilfliegern angewor⸗ ben und nach Iſtres dirigiert wurden? Iſt es richtig, daß von Iſtres einige Potez⸗Flugzeuge nach Spa⸗ nien abgehen ſollen?“ Der angeklagte Hauptſchriftleiter bemerkte vor dem Unterſuchungsrichter, wie ſehr er erſtaunt ſei, daß gerade dieſe verhältnismäßig nebenſächliche Meldung aus ſeinen zahlreichen anderen, viel ge⸗ naueren und viel bedeutungsvolleren Berichten her⸗ ausgegriſſen worden ſei. Er beantrage daher, daß dieſe eine Meldung nicht iſoliert behandelt würde, England macht ſich Sorgen (Funkmeldung der NM3) — London, 2. September. Die britiſche Regierung prüft zur Zeit, wie die „Morning Poſt“ meldet, ſcharfe Maßnahmen, Auch in dieſem Winter ſoll niemand hungern und frieren: Die Nation rüſtet zum WHW Richtlinien des Innenminiſters für die Beteiligung der Beamten u. Angeſtellten — Berlin, 1. September. In der Zeit vom 1. Oktober 1936 bis 31. März 1937 wird wiederum das Winterhilfswerk in Deutſchland durchgeführt. Reichsinnenminiſter Dr. Frick führt dazu in einem Runderlaß an die ober⸗ ſten Reichsbehörden und nachgeordneten Behörden aus, es gelte wieder, den Volksgenoſſen, die ſich noch in Not befinden, zu helfen und damit auch hier die Volksgemeinſchaft zur Tat werden zu laſſen. Es ſei Pflicht jedes Volksgenoſſen, ſich dafür einzuſet⸗ zen, daß auch in den bevorſtehenden Wintermona⸗ ten der Kampf gegen Hunger und Kälte erfolgreich durchgeführt werde. Die Mittel würden im weſent⸗ lichen in der gleichen Weiſe wie im Vorjahre auſ⸗ gebracht. Für die Beteiligung der Beamten, Angeſtellten und Arbeiter der öffentlichen Verwaltung gibt der Miniſter Richtlinien. Die Monatstürplakette wird danach ausgehän⸗ digt an Lohn⸗ und Gehaltsempfänger, die wäh⸗ rend der ſechsmonatigen Dauer als Beitrag zum WoSW 10 v. H. ihrer Lohnſtener leiſten; an Lohn⸗ und Gehaltsempfänger, die wegen ihres geringen Einkommens zur Einkommenſteuer nicht heran⸗ gezogen werden, gegen einen Beitrag von monatlich 0,25 Mark; an Feſtbeſoldete, die neben der Lohnſtener noch zur Einkommenſtener ver⸗ anlagt werden, wenn ſie neben der monatlichen Spende von 10 v. H. der Lohnſteuer monatlich 1. v. H. ihres für 1935 veranlagten Einkommen⸗ ſtenerbetrages an das WohW entrichten, ſoweit die Steuerſchuld nicht durch Lohnabzug getilgt iſt. Die Monatstürplakette des WHW iſt, wie der Mi⸗ niſter feſtſtellt,„ein Zeichen dafür, daß der Inhaber dieſer Plakette ein ſeiner wirtſchaftlichen Lage ent⸗ ſprechendes Opfer für das WoW gebracht hat. Wer die Plakette beſitzt, darf bei Hausſammlungen und ſonſtigen Sammlungen im Rahmen des WHW lab⸗ geſehen von der Eintopfſpende, der Pfundſpende und den Straßenſammlungen) nicht in Anſpruch genom⸗ men werden“. Der Miniſter erklärt weiter u. a, daß die Spende un bedingt eine freiwillige ſein ſoll. um die Beteiligung von Freiwilligen britiſcher Staatsangehörigkeit am ſpaniſchen Bürgerkrieg zu verhindern Sie ſei durch die kürzlichen Berichte über die Anzahl von Engländern, die auf ſeiten der ſpaniſchen Regierungsſtreitkräfte oder der Nationa⸗ liſten kämpften, ernſtlich beunruhigt. Möglicherweiſe werde das Kabinett in ſeiner heutigen Sitzung einen Bericht der Kronjuriſten über das Ausmaß der recht⸗ lichen Regierungsvollmachten zur Verhinderung der Freiwilligen⸗Rekrutierung erwägen. Im Notfall müßte das Parlament zwecks Verabſchiedung geſetz⸗ geberiſcher Sondermaßnahmen einberufen werden. Nach Pariſer Meldungen beabſichtigt die berüch⸗ tigte ſpaniſche Kommuniſtenführerin Irri⸗ bu ri, die ſich auch„La paſſionaria“ nennen läßt, ihre Propagandatätigkeit auch auf England auszudehnen, um für die ſpaniſchen Kommuniſten zu werben. „Daily Mail“ ſchreibt, ihr Hauptziel ſei, Waffen und Munitionslieferungen für die ſpaniſchen Marviſten zu erhalten. Konſervative engliſche Abgeordnete be⸗ Emühten ſich zur Zeit, ein Einreiſeverbot gegen die ſpaniſche Kommuniſtin zu erzielen, da ihre An⸗ weſenheit in England das Ausland zu neuen Ver⸗ dächtigungen über die britiſche Nichteinmiſchungs⸗ politik veranlaſſen könnte. „Nationalſozialiſtiſcher Muſter⸗ betrieb — Berlin, 2. September. Die„Deutſche Arbeitskorreſpondenz“ teilt nach⸗ ſtehende, aus München vom 29. Auguſt datierte Ver⸗ fügung des Führers mit: „Betrieben, in denen der Gedanke der national⸗ ſozialiſtiſchen Betriebsgemeinſchaft im Sinne des Ge⸗ ſetzes zur Oroͤnung der nationalen Arbeit und im Geiſt der DA vom Führer des Betriebes und ſei⸗ ner Gefolgſchaft auf das vollkommenſte verwirklicht iſt, kann die Auszeichnung„Nationalſoziali⸗ ſtiſcher Muſterbetrieb“ verliehen werden. Die Auszeichnung erfolgt durch mich oder eine von mir beauftragte Stelle auf Vorſchlag der DAc. Die Verleihung der Auszeichnung erfolgt auf die Dauer eines Jahres; ſie kann wiederholt erſolgen. Die Auszeichnung wird zurückgenommen, wenn die Vorausſetzungen für dieſe Verleihung nicht mehr ge⸗ geben ſind. Die Verleihung der Auszeichnung erfolgt am Na⸗ tionalfeiertag des deutſchen Volkes und geſchieht durch Aushändigung einer Urkunde an den Führer des Betriebes. Die Verleihungsurkunde hat die Gründe anzuge⸗ ben, die für die Verleihung maßgebend ſind. Ein Betrieb, dem die Auszeichnung„National⸗ ſozialiſtiſcher Muſterbetrieb“ verliehen iſt, iſt berech⸗ tigt, die Flagge der DAc mit goldenem Rand und goldenen Franſen zu führen. Die Verfügung tritt ſofort in Kraft. gez.: Adolf Hitler.“ Der Führer beglückwünſcht den Generalleutnant a. D. Freiherr von Watter. Der Führer und Reichskantzler hat dem Generalleutnant a. D. Frei⸗ herr von Watter zu ſeinem 75. Geburtstage nach⸗ ſtehendes Telegramm zugehen laſſen:„In dankbarer Anerkennung der Verdienſte, die Sie im Frieden, im Krieg und in der Nachkriegszeit dem deutſchen Volke geleiſtet haben, überſende ich Ihnen zu Ihrem 75. Geburtstage meine herzlichſten Glückwünſche und Grüße. Adolf Hitler.“ Dg,=ääZä3——— Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: i. V. Dr. Alois Winbauer Handelsteil: Dr. Fritz Bode⸗Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes⸗Sport: i. V: C. W. Fennel Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1.—6 Schriftleitung in Berlin: Dr. E.§. Schaffer, Berlin⸗Friedenau. Sentaſtraße 2 W W 10 Mittagauflage ber Ausgabe A u. Ausgabe B: 20758 Abendauflage der Ausgabe Au. Ausgabe B: 20849 Zur Zeit Preisliſte Nr.7 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr-Rückſendung nur bei Rückporto Die Stadiseife Mannheim, 2. September. Morgen beginnt die Schule wieder Unſere Stadt wird morgen wieder ihr altes Ge⸗ ſicht haben. In den letzten ſechs Wochen waren die erſten Morgenſtunden von einer faſt kleinſtädtiſchen Gemütlichkeit, trotz den vielen Eilenden, die ins Geſchäft mußten. Das belebende Element der Straße, die Kinder, fehlten, denn ſie hatten große Ferien. Nun ſind ſie vorbei, und mit einem Male wird ſich alles ändern. Kraftwagenführer müſſen wieder vor⸗ ſichtiger fahren und die flitzenden Radler und Rad⸗ lerinnen, denen die Kinder ein Dorn im Auge ſind. Die Geſchäftsleute um die Schulen herum freuen ſich wieder, und die Schaffner auf den Straßenbahnen begrüßen wieder alte junge Bekannte. Der Alltag geht wieder ſeinen geregelten Gang. Verkehrsopfer der vergangenen Woche Der Reichs⸗ und preußiſche Verkehrsminiſter gibt bekannt: 134 Tote, 4220 Verletzte ſind die Opfer des Straßenverkehrs im Deutſchen Reiche während der vergangenen Woche. Morgen früh wirds auf dem Schulweg beſonders lebhaft ſein. Es gibt ſoviel zu erzählen von den ver⸗ gangenen ſechs Wochen, die für den größten Teil der Kinder Glück und Seligkeit in ſich bargen. Denn auch die zu Hauſe waren, hatten ihre Freiheit ohne Schul⸗ ſorgen. Aber alle zuſammen ſind netter, ſauberer, viele Buben und Mädels tragen Blumenſträuße, an⸗ dere bringen Seltſames mit, das ihnen während der Ferien in die Hände geriet. Alle freuen ſich, wieder beiſammen zu ſein und in der Gemeinſamkeit ihre großen und kleinen Alltagserlebniſſe austauſchen zu können. Lehrer und Jugend bilden wieder eine große Gemeinſchaft, die getragen iſt von kame cao⸗ ſchaftlichem Willen und freudiger Hingabe an die Forderung einer neuen Zeit. Die Ferien ſind herum. Vielen Müttern iſt es wohler Die Erneuerung der Schulhäuſer wird alljährlich in den großen Ferien vorgenommen. Sie erſtreckt ſich vom Keller bis auf den Speicher, ja ſo⸗ gar bis auf den Schornſtein. Im Laufe eines Jah⸗ res laufen von der Lehrerſchaft viele Wünſche ein, ſo daß die ſechs Wochen bis auf die letzte Minute aus⸗ genützt werden müſſen, da unterm Jahr, während desSchulbetriebes, keine Arbeiten vorgenommen werden dürfen, da ſie ſtören und auch Gefahren ber⸗ gen für die Schüler. Alle einlaufenden Meldungen über erwünſchte Erneuerungen, werden durch das Hochbauamt geprüft. Sodann werden die einzelnen Arbeiten an Mannheimer Handwerksmei⸗ ieeeeeeeeeee 20 n⁸³⁵ ſter vergeben und ſofort bei Beginn der Ferien in Angriff genommen. Dieſe Inſtandſetzung betrifft vor allem die Klaſ⸗ ſenzimmer, Gänge, Treppenhäuſer und Dächer. Da und dort mußten Fußböden herausgeriſſen und durch ſolide Eichenböden erneuert werden. In Schulhäu⸗ ſern, wo noch Ofenheizung beſteht, muß auch dieſe nachgeſehen werden, ebenſo müſſen die Volksbäder, die in einzelnen Schulen angegliedert ſind, inſpiziert werden. Beſondere Aufmerkſamkeit wird den Schul⸗ bänken gewidmet, denn von ihnen hängt oft die Lern⸗ freude und Aufmerkſamkeit des Schülers ab. Sind dieſe Arbeiten alle verrichtet, dann kommt das Heer der Putzfrauen, die die letzte Hand an die Erneuerung des Schulhauſes legen, denn der gute Ruf der Mannheimer Volksſchule iſt auch in der Ausgeſtaltung der Schulräume begründet. Der mor⸗ gige erſte Schultag iſt umgeben von neuem Glanz und einem erfriſchenden Ruch von Sauberkeit. An alle Beſitzer von Perſonenkraft⸗ wagen in Mannheim und Amgebung! Am Sonntag, dem 6. September, veranſtaltet das NSKK Mannheim in Gemeinſchaft mit dem DDAéC, Ortsgruppe Mannheim, eine Fahrt für Schwer⸗ kriegsbeſchädigte durch den Odenwald. Dieſe Fahrt ſoll den Schwerkriegsbeſchädigten, die infolge ihres Kriegsleidens keine Möglichkeit mehr haben, ſich die deutſche Heimat zu erwandern, einen Tag der Freude in heimatlicher Natur und des kameradſchaft⸗ lichen Beiſammenſeins ermöglichen in dankbarer Würdigung ihres Einſatzes von Leib und Leben für Volk und Vaterland. Das NSͤK Mannheim und der DDAcC verfügt über nicht ſo viel Wagen, als für die Beförderung von 850 Schwerkriegsbeſchädig⸗ ten beanſprucht werden. Das NSKK bittet deshalb dringend alle Volsgenoſſen Mannheims und der näheren Um⸗ gebung, die über einen Perſonenkraftwagen ver⸗ fügen, ihn dem NSäͤ zur Verfügung zu ſtellen und den Wagen bei der NSKK⸗Motorſtaffel I/M 153 Mannheim, L 13, 9(Tel. 21514) zu melden. Lebensmittelſpende für„Mutter und Kind“ In der Zeit vom 1. bis 5. September wird die Lebensmittelſpende(Pfundſpende) für das Hilfswerk„Mutter und Kind“ der NSV eingeholt. Die Spender, die ſich hierfür den Sommer über in ſo entgegenkommender Weiſe bereiterklärt haben, werden hiermit gebeten, ihre Lebensmittelſpende für den Monat September zum Abholen bereitlegen zu wollen. Die Kennzeichnung des Inhalts der Spende durch entſprechende Aufſchrift iſt ſehr erwünſcht. ** 30 Jahre im Dienſte des Roten Krenuzes ſteht der derzeitige ſtellvertretende Führer des Neckarauer Sanitätszuges, Valentin Ludwig, der ſich in der langen Zeit mit Eifer, Ernſt und Tatkraft für die Aufgaben des Roten Kreuzes eingeſetzt hat. Da er jede öffentliche Feier abgelehnt hat, beglückwünſchte der Ortsmännerverein vom Roten Kreuz in ſeiner Ausſchußſitzung ſeinen verdienten Kameraden aufs herzlichſte. ** 25 Jahre im Dienſte der M. Stromeyer Lager⸗ hausgeſellſchaft ſtand geſtern Geſchäftsführer Fritz Höring, Mannheim, Goetheſtraße 18. ———— Anna Reiß zum Gedächtnis Die Ehrenbürgerin Mannheims als Wohltäterin und Freundin der Kunſt Die Städtiſche Preſſeſtelle bittet uns um Auf⸗ dieſes Aufſatzes: Am heutigen Tage jährt ſich zum hun⸗ dertſten Male der Geburtstag der im Jahre 1915 mit 79 Jahren verſtorbenen Ehrenbür⸗ gerin der Stadt Mannheim, Fräulein Anna Reiß. Sie war die letzte einer glänzenden Patrizierſamilie der Stadt Mannheim⸗ Ihr Vater, der aus Karlsruhe ſtammende Groß⸗ kaufmann Guſtav Friedrich Reiß, hat als Oberbür⸗ germeiſter in den Sturm⸗ und Drangjahren 1848⸗ 1851 eine hervortretende Rolle geſpielt. Drei Kinder waren es, die in dem einfach⸗vornehmen Hauſe her⸗ anwuchſen, eine Tochter und zwei Söhne. Schon früh zeigten ſich bei Fräulein Anna Reiß künſt⸗ leriſche Neigungen. Sie genoß eine ſorgfäl⸗ tige muſikaliſche Ausbildung und trat ſpäter auch als Sängerin an den Hoftheatern in Weimar und Schwerin auf. Doch war ihre künſtleriſche Lauf⸗ bahn nur kurz. Nach ihrer Rückkehr nach Mann⸗ heim ſtand ſie dem Haushalt ihres Bruders Karl Reiß vor und teilte ſich mit dieſem in das Beſtre⸗ ben, das Haus zu einer Stätte edler Geſelligkeit zu machen. Nicht nur war es ihr feiner Takt, ihr gü⸗ tiges und liebenswürdiges Weſen, das ihr Freunde aus allen Kreiſen des Volkes zutrug, ſonden auch ihre außergewöhnliche Begabung und Veranlagung auf allen Gebieten des künſtleriſchen Lebens, der Kunſt und Literatur, die ihren Namen mit unver⸗ gänglichen Lettern in die Geſchichte der Stadt Mannheim eintrug. Dieſe ihre außergewöhnliche Begabung ließ ſie die Pflege der K unſt in un⸗ ſerer Stadt in hervorragender Weiſe fördern. Wenn Mannheim in beſonderer Weiſe eine Stadt des Handels und des geſchäſtlichen Ver⸗ kehrs iſt, ſo hat ſie doch zugleich, alter Ueberlieferung treu, ſich den Ruf einer Kunſtſtadt zu bewahren ge⸗ wußt und beſitzt in dieſer Doppelheit eine Eigenart, wie wohl in dieſer Ausprägung kaum eine zweite deutſche Stadt. Daß Mannheim dieſe Eigenart er⸗ halten geblieben, iſt gerade auch zu einer Zeit, da Handel und Induſtrie einen ungeahnten Aufſchwung nahmen, das iſt nicht zum geringſten Teil das Ver⸗ dienſt der beiden Geſchwiſter Reiß. Darüber hinaus hat Fräulein Anna Reiß die Pflege des Gemeinwohls, die Fürſorge für alle der Wohltätigkeit dienenden Vereine und Anſtalten, das Wohltun in der Stille nicht verſäumt. Insbe⸗ ſondere der Mannheimer Jugend hat ſie ganz beſonders ihr Herz geöffnet. War es ihr doch, ge⸗ meinſam mit ihrem Bruder, die größte Freude, draußen auf der Reißinſel die Jugend um ſich zu ſcharen und in ihrer Mitte jung zu ſein. Die hoch⸗ herzigſte Freigebigkeitshandͤlung vollzog das Ge⸗ ſchwiſterpaar Reiß— Wohltätigkeitsakte des Herrn Geh. Kommerzienrats Reiß wurden ſtets im Ein⸗ verſtändnis und unter Mitwirkung ſeiner Schweſter getätigt—, als es die Stadt Mannheim als Erbin ſeines geſamten Barvermögens einſetzte mit der Be⸗ ſtimmung, daß aus dem Nachlaß ein Reiß⸗Mu⸗ ſeum als Kunſtſammlungsgebäude mit Vortrags⸗ ſälen am Friedrichsplatz und ein Volksheim Fräulein Anna Reiß (Privat⸗Auſmahmen.) „Reiß⸗Haus“ auf dem Goetheplatz errichtet werde. In einem früheren Schenkungsakte hat das Ge⸗ ſchwiſterpaar Reiß das unter dem Namen„Faſa⸗ neninſel“ bekannte, ſehr umfangreiche Gelände zwiſchen Waldpark und Rhein der Stadt zu Eigen⸗ tum überwieſen und daran die Beſtimmung ge⸗ knüpft, daß es bei Benützung nach ihrem Ableben in erſter Linie eine Erholungsſtätte für die Jugend und für das arbeitende Volk bilden ſoll. So wird ihr Andenken auch weiterhin fortleben und ihr Name eng verbunden bleiben mit ihrer eigenen Vaterſtadt; denn mit dieſer hochherzigen Schenkung hat ſowohl Fräulein Anna Reiß wie ihr Bruder ſich auch ein äußeres Denkmal von jahr⸗ hundertelanger Dauer geſchaffen. Die Stadt Mann⸗ heim wird am Sterbetag einen Kranz am Grabe des Fräulein Anna Reiß niederlegen laſſen. 7 0 4 ERMTEM s1 Sis 38 4 MuSTERcSARETTEN IE WischUNSSWUMMER RG o/ 1* 8 Oer ungewoͤhnh ulMreines dieser Mischuſg b t d liche Tabake Nei Oie Hauptprove .0 6 Oig Cgaret 893 th die die Nebenkòbten denłbar geringste Mab 9 idR. 5 ERNMTEN 31 818 38 + MSTERCIGARETTEN. MiscnuNneSsNUMMER RE O/α Ste E + Oiese Cigaretten werden in den falt aſgagen unseres technischen Muster⸗ betriebes in Altona- Bahrenfeld nacNι völſig neuen Methoden hergestellt. H..& Pfi. REEVTSMATAl Oer ungewöhalich zarte und teine ChSSSNer dieser Mischung beruht dereuf. das GHUU uI Oie Cigaretten si ster gelten methoden, die zbg de E2 alitä beFee W4 toa uer fabriketions- enk er Heyatelluyg auf Nen—7* H. F. e Pf.f̃. REE V Ma 4 CGARETTENFABRIKEN alTONA-SANENrEo Der Tabakmischer muß immerdahre vorausdenken, um die Gleichmäbigkeit einer Tabakmischung sicherzustellen. Seine Hauptsorge gilt nicht dem Heute oder Morgen, sondern der weiteren Zukunft, und deshalb ist es von beson- derem lnteresse, dab auch die neuen Ernten für die Zeit nach ihrer zweiten Fermentation eine absolut gleichblei- bende Mischung erwarten lassen. Sämtliche Jabake zweime t re vird ausschſieblich ohae MWondstöck hergestelſt. EEENMTSUNR folgenden Oistrikten:* Se Ak e irgil em&h. S 0 N2 * 9SS95/9 ——————————— ———— 4. Seite Nummer 403 Reue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 2. September 1936 „Jeſt der deutſchen Traube und des Weines 1936“ „Wenn du was Rechtes willſt beginnen..“ Mannheims Patenweinwoche vom 19.-27. SeptemberVereits 100 000 Liter Biſchoffinger abgeſetzt Weinbrunnen auf dem Marktplatz- Markgräflerinnen kredenzen ihr edelſtes Gut Mit dem Wort„Wein“ verknüpfte ſich früher— in einigen Gegenden iſt es heute noch ſo— die Vor⸗ ſtellung von einer ſündhaften Geldausgabe, von einem überflüſſigen Luxus und einem aufreizenden Protzentum. Das iſt ein Vorurteil, das erfreulicher⸗ weiſe langſam ſchwindet. Und die„Woche dés Deut⸗ ſchen Weines“ wird hoffentlich dazu beitragen, daß es in Mannheim ganz ausgerottet wird. Der Wein iſt kein Luxusgetränk, ſondern eine Gabe der Natur für Stunden der Erholung und der Freude. Aber eine Gabe, die die Natur dem Menſchen nicht ichenkt. Wenn der edͤle Rebenſaft im Glaſe perlt und im ſchimmernden Pokal ein zauberhaftes Glühen und Funkeln den Wein durchzittert, ſollte man auch ein⸗ mal daran denken, wieviel ſchwere Arbeit, wieviel Winzermühe jede einzelne Flaſche bedeutet. Es geht mit den Worten„Wein, Weinberg, Winzer, Reben und Weinleſe“ genau ſo, wie mit den Worten„Rhein, Kaiſerſtuhl, Burgen und Ruinen“. Sie ſind umwoben mit einem poetiſchen Schimmer, verklärt von einem Hauch beſchaulicher Romantik. Man denkt dabei an einen ewigen Sonntag, wenn man ſie ausſpricht draußen im Land. Und doch iſt der Weinbau ein ungeheuer hartes Tagewerk. Kampf und Sorge, Fleiß und Geduld, Hoffnung und Ent⸗ täuſchung— ſie kreiſen immerfort um die Reben⸗ hänge, die traumhaft ſtill in der Sommerſonne liegen Des einen Not iſt aller Not Wir alle wiſſen um die Not des Winzers, wir haben ſie in nächſter Nähe erfahren. Und wir wiſſen auch— wer dem andern hilft, hilft ſich ſelbſt. So will es die nationalſozialiſtiſche Volksgemeinſchaft. Darum ſollen die Tage vom 19.—27. September nicht eine Angelegenheit der Wirte ſein, der Weinhändler oder von Koͤc, ſondern ſie ſollen Tage der gan zen Mannheimer Bevölkerung und getragen ſein von dem Gedanken— dem notleidenden Winzer⸗ ſtand eines ſtillen Ortes am Kaiſerſtuhl tatkräftig zu helfen, und zwar daoͤurch, daß wir ſein edelſtes Gut freudig aufnehmen. Bis heute ſind ſchon 100 000 Liter Biſchoffinger Patenwein in Mann⸗ heim abgeſetzt, mehr als das doppelte der Menge im vergangenen Jahr. Der Wein iſt gut, und wer noch zaghaft Zweiſel hegt, wird ſich durch eine Koſtprobe bekehren. Dieſe kann er am erſten Tage der Feſtwoche auf dem Mannheimer Marktplatz haben, wo ein Weinbrunnen ſtehen wird, von dem aus Markgräflerinnen in ihrer ſchmucken Tracht, geleitet vom Biſchoffinger Bürger⸗ meiſter, den eoͤlen Tropfen ihrer Heimat kredenzen. Patenwein auch in aller Zukunft Der Mannheimer Weinhandel wird ſich für den Kaiſerſtühler auch in aller Zukunft einſetzen; aus der Erkenntnis heraus, daß ſein Wert in jeder Hinſicht unſeren Anſprüchen entſpricht. Bisher kannten wir, als nächſte Nachbarn der weingeſeg⸗ ———— Kaiſerſtühler nur in ſeinen Spitzen⸗ welnen, und die waren für die Allgemeinheit zu teuer. Heute iſt das anders. Eine reichliche Ernte ſchuf Ueberfluß, und vor allem die Raumnot gebar einen Konſumwein, der jedem anderen ebenbürtig iſt. Darum erwartet man auch vom Mannheimer Wirteſtand, daß er ſich geſchloſſen hinter den Ge⸗ danken und die Forderung der Woche ſtellt, genau ſo, wie es die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ tut, die den feierlichen Rahmen für die Feſtwoche ſchafft. Und unſere Patengemeinde am Kaiſerſtuhl erwartet von dieſen Tagen viel, wenn nicht gar alles. Sie ſollen die langerſehnte Rettung bringen und ihr die Möglichkeit geben, weiterſchaffen zu können, ohne Furcht vor den Nöten des morgigen Tages. Denn die Winder von Biſchoffingen ver⸗ ſprechen ſich ſehr viel von einer richtigen Werbung für ihren Wein, vor allem von der Durchführung der Weinfeſtwoche. Dabei iſt nicht allein die un⸗ mittelbare Umſatzſteigerung durch die im Rahmen dieſer Tage ſtattfindenden Veranſtaltungen zu be⸗ rückſichtigen, ſondern auch die mittelbare Einwirkung auf den zukünftigen Abſatz durch die groß⸗ zügige Werbung, die der Sinn der deutſchen Wein⸗ woche iſt. An uns allen und jedem einzelnen liegt es, die Hoffnungen der Bevölkerung eines ganzen Gebietes zu rechtfertigen. Und wer wollte da zurückſtehen? Und damit niemand Unkenntnis des Ausſchankes unſeres Patenweines vorſchützen kann, ſind alle die⸗ jenigen Wirtſchaften, die ihn ausſchenken, durch Zulaſſungsplakate gekennzeichnet, denn jedem Mann⸗ heimer Volksgenoſſen und jeder Mannheimer Volks⸗ genoſſin ſoll Gelegenheit gegeben ſein, nach dem jetzt ſchon da und dort ausgehängten Wahlſpruch zu handeln: „Wenn du was Rechtes willſt beginnen— trink Patenwein von Biſchoffingen“. cw⸗ Herbert Maischs bunter lustiger Bilderbogen: „Baccaccio“ Der große neue Ufa-Film im Universum-Theater Ein heiteres, ausgelaſſenes Spiel um die Liebe, eine köſtliche Verwechſlungskomödie, Irrungen und Wirrungen, ſchönſtes Allotria, den ein Shakeſpeare erſonnen haben könnte, ſo zieht es rauſchend und ſprühend, mit Charme und mitreißendem Schwung, ein Bilderbogen voll ſatten, prächtigen Farben, faſt eine Operette, über die Leinwand. Man ſpürt an jeder dieſer meiſterlich effektvoll geſchaffenen Szenen die Hand Herbert Maiſchs, der hier die Regie ge⸗ führt und den der Schreiber dieſer Zeilen in Berlin mitten in der tollſten Arbeit an dieſem verſchwende⸗ riſch ausgeſtatteten Film beobachten konnte. Alles iſt Bewegung, iſt blutvolles Leben, iſt Ueberfluß an Farbe und Menſchen, iſt Rhythmus und Muſik. Faſt ſcheint die eigentliche Fabel von der Menge der Szenen, ſcheinen die Hauptdarſteller von der Fülle der Geſichter erdrückt zu werden, manchmal glaubt man den Faden der Handlung in Gefahr durch den Wirbel der Geſchehniſſe abgeriſſen zu werden. Aber dann bricht ſich wieder der präch⸗ tige, fein erdachte Spaß vom witzigen Schreiberlein Petruccio und ſeinem findigen Verleger durch all die Wogen von Farbe und Menſchen und Muſik Bahn und wir amüſieren uns ebenſo ſehr daran, wie wir unſer Vergnügen an dem Feuerwerk von reizenden Regieeinfällen und an dem lebenden Monumentalgemälde eines Maskenfeſtes haben, das von einer feenhaften Kuliſſe umrahmt iſt. Der Palaſt des liebesabenteuerluſtigen Herzogs von Ferrara, die von Aktenſtaub erfüllten Gerichtsräume und des Verlegers Calendrinos Druckerei ſind die Schau⸗ plätze dieſes Spectaculums um den ebenſo frivolen wie ſympathiſchen Burſchen Petruccio, der es vom ſchlecht bezahlten Gerichtsſchreiber zum Oberrichter bringt und der dann plötzlich entdecken muß, daß ein Doppelgänger in der Maske ſeines Boccaccio in ſeinem eiferſüchtig gehüteten ehelichen Revier herum⸗ pirſcht. Blick auf Ludwigshafen Schäferhunde preisgekrönt Bei der Bezirks⸗Sonderſchau der Kreis⸗ fachgruppe Ludwigshafen in der Fach⸗ ſchaft„Deutſche Schäferhunde“ auf dem Pfalzplatz errang der Rüde„Arras vom Kloſter Altfrankenthal“ den Preis der Regierung der Pfalz (beſtehend aus einem Kaffee⸗ und Teeſervice), der Rüde„Bülow von Buhilo“ und die Hündin„Dora vom Jägerplätzel“ die Ehrenpreiſe der Stadt Lud⸗ wigshafen.„Arras vom Kloſter Altfrankenthal“, Beſitzer H. Hauß, wurde mit„Vorzüglich“ bewertet, „Bülow von Buhilo“, Beſitzer K. Batzler, Dannſtadt, mit„Sehr gut“, und ebenſo„Dora vom Jäger⸗ plätzel“, Beſitzer O. Haag, Landau. A. Gelbert, Koburg, war Preisrichter, G. Hehl Leiter der Be⸗ zirks⸗Sonderſchau. Auf der Heimfahrt vom Wochenmarkt verunglückt Der Ludwigshafener Wochenmarkt wird regel⸗ mäßig auch durch Landfrauen aus dem Waldmohrer Erzeugungsgebiet beſchickt. Als der Wagen auf dem Heimweg unterwegs anhielt, ſtieg ein 18jähriges Mädchen aus Niedermohr aus. Beim Ueberqueren der Straße wurde es plötzlich von einem aus Kai⸗ ſerslautern nachkommenden Kraftwagen überrannt und ſchwer verletzt. Die Verunglückte mußte ſofort in das Kaiſerslauterer Krankenhaus eingelie⸗ fert werden. Sechs Obſtdiebe gefaßt Auf dem Heimwege Richtung Oggersheim wurden auf der Dürkheimer Straße plötzlich ſechs Lu d⸗ wigshafener als vermutliche Obſtdiebe durch die Oggersheimer Polizei gefaßt. Man ſand bei ihnen nicht weniger als etwa drei Zentner Obſt vor, über deſſen Herkunft ſie ſich ausſchwiegen. Es waren Pfirſiche und Aepfel, welche von der Polizei be⸗ ſchlagnahmt und ſichergeſtellt wurden, bis genau feſt⸗ geſtellt iſt, ob es ſich um rechtmäßig erworbenes oder geſtohlenes Obſt handelt. Arbeitsdank Ludwigshafen Am Samstagabend wurde planmäßig der Pflicht⸗ Appell aller Ortsarbeitsdankwalter und Maiden⸗ gruppenführerinnen des Kreiſes Ludwigshafen in der Gaſtſtätte„Engel“ durchgeführt. Ebendort iſt der nächſte Monats⸗Appell am Samstag, 12. September. Den 80. Geburtstag feierte Eiſenbahnwagenmeiſter i. R. Georg Fuchs, Welſerſtraße 290. Wir gratu⸗ lieren! Erkrankungen und Sterbefälle au übertragbaren Kränkheiten. Nach den Zuſammenſtellungen im Bayeriſchen Statiſtiſchen Landesamt betrug in der Woche vom 2. mit 8. Auguſt 1936 im Regierungs⸗ bezirk Pfalz die Zahl der Erkrankungen an über⸗ tragbaren Krankheiten 45, die der Sterbefälle neun. —— Davon treffen auf Diphtherie 18, auf Scharlach 15, auf Kindbettfieber zwei Erkrankungen, auf Kinder⸗ lähmung eine Erkrankung, auf Tuberkuloſe der Atmungsorgane neun Erkrankungen und nenn Sterbefälle. Zwei Sonderzüge nach Frankenthal. Die RBD Ludwigshafen teilt mit: Aus Anlaß der Weihe des Gefallenendenkmals und des Soldatentreffens in Frankenthal verkehren am Sonntag, 6. September zwei Verwaltungsſonderzüge mit bedeutender Fahr⸗ preisermäßigung: erſtens von Ludwigshafen nach Frankenthal und zurück, zweitens von Grünſtadt nach Frankenthal und zurück. Sonderzugkarten werden bei den Bahnhöfen Ludwigshafen, Alt⸗ leiningen, Ebertsheim, Hettenleidelheim, Bad Dürk⸗ heim, Bockenheim⸗Kindenheim, Grünſtadt, Kirch⸗ heim/ Eck, Freinsheim, Weiſenheim Sand, Lambs⸗ heim und Flomersheim ausgegeben, Ueber die Fahr⸗ preiſe und Fahrzeiten geben die Bahnhöfe Auskunft. 40 Jahre im Reichsbahn⸗Dienſt. Am 1. Sep⸗ tember feierte der Heilgehilfe Karl Dietrich bei der Betriebsabteilung Ludwigshafen a. Rh. des Reichsbahnausbeſſerungs⸗Werkes Kaiſerslautern ſein 40jähriges Dienſtjubiläum. Aus dieſem Anlaß ſandte ihm der Führer und Reichskanzler ein Glückwunſch⸗ und Anerkennungsſchreiben. Der Generaldirektor der Deutſchen Reichsbahn und der Präſident der Reichsbahndirektion Stuttgart ſprachen dem Jubilar Dank und Anerkennung aus. Am ſelben Tag vollendete Dietrich ſein 65. Lebensjahr und ſcheidet damit nach Ablauf des Septembers aus dem Dienſt der Reichsbahn aus. Sport mit„K. d..“. Zur Vorbereitung auf die Prüfung für das Reichsſportabzeichen hat das Sport⸗ amt Ludwigshafen der NSG.„Kraft durch Freude“ einen neuen Kurſus(Montags und Freitags 18—20 Uhr) eingerichtet. auf dem Platz des Reichsbahn⸗ Turn⸗ und Sportvereins in der Deutſchen Straße. In 4 Wochen iſt Leiſtungsabnahme. Heutige Veranſtaltungen: Hindenburgpark: 16 bis 18 Uhr Konzert des Muſikzugs der 10. SS⸗Standarte; 20.15 bis 22.30 Uhr Ovperetten⸗ und Walzer⸗Abend des Saarpfalzorcheſters. Stern⸗Kaffee: Kindernachmittag. Abends Konzert und Tanz. Bayriſcher Hieſl: Familien⸗Varieté. e Konzert und Tanz. Kaffee Vaterland: Konzert und Tanz. Haus der Arbeit, Kreisbetriebsgemeinſchaft Handel, Fachgruppe Gaſtſtät⸗ ten; Kreisfrauenſchaftsleiterin Keyßner ſpricht über„Die Ludwigsplatz: Frauennachmittag der berufstätige Frau im nationolſozialiſtiſchen Staat“. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt:„Die Stunde der Verſuchung“.— Palaſt⸗ Lichtſpiele:„Jugend der Welt“.— Ufa⸗Rheingold:„Alles hört auf mein Kommando“.— Union:„Oberwachtmeiſter Alhambra Mundenheim:„Ich liebe alle Schwenke“.— Frauen“. Nie wird man ermüdet von dieſem Film, der bis ins letzte Bild in ſtändiger Bewegung iſt und auf den Wellen der überaus gefälligen Muſik, die ein weiterer bewährter Mann„vom Bau“, Franz Doelle ſervierte, fröhlich daherſegelt. Was nun uns am meiſten gefallen hat neben der virtuoſen Führung der Chöre und der zahlreichen renaiſſance⸗ mäßig bunten Filmtruppen von Bürgerinnen und Bürgern, Soldaten, Tänzerinnen und Tänzern? Nun, die ſehr amüſante Gerichtsverhandlung, die ein Schwank für ſich iſt und endlich das karnevaliſtiſche Feſt im Schloß und die Jagd auf Boccaecio, deſſen Geſchichte dem Publikum anſcheinend genau ſo viel Spaß bereitet hat wie den Leuten von Ferrara. Von den vielen Figuren, die die Regie hier ins Treffen führt, ſeien neben dem jungenhaften, tem⸗ peramentvollen Petruccio Willy Fritſchs, dem dieſe Rolle geradezu auf den Leib geſchneidert iſt und dem Verleger Calandrino, den Paul Kemp mit bewähr⸗ ten komiſchen Zügen ausſtattet, beſonders das Drei⸗ geſtirn der Frauen: Heli Finkenzeller als ein harmloſes, hübſches Weibchen, Gina Falkenberg als gewiegte Herzogin und Fita Benkhoff, die alle Regiſter der Keßheit zieht, genannt. Selbſtver⸗ ſtändlich iſt der Herzog und Don Juan von Ferrara, dem Albrecht Schönhals Relief gibt, nicht zu vergeſſen, wie auch der olle ehrliche Schloßhaupt⸗ mann Albert Floraths, der wie ein penſionierter Kriegsgott in ſchweren Schaftſtiefeln durch die auf⸗ geregte Stadt Ferrara ſtapft, mit beſonderem Lob zu bedenken iſt. Von ſchönen Bildern erfüllt und einer gefälligen Muſik umſchmeichelt, zieht ſo der Film vorüber, an 30 der ſelige Boccaccio gewiß ſeine Freude gehabt ſätte Im Beiprogramm ſieht man neben der Ufa⸗ Wochenſchau, die wieder erſchütternde Bilder pom ſpaniſchen Bürgerkrieg bringt, einen allerliebſten Film von der Gymnaſtik der Kleinſten und eine Kurzkomödie mit Werner Finck. cwWI NSDAP-Miſſeilungen Aus vartetamtlichen Behanntmachungen eninommen Anordnung der Kreisleitung An ſämtliche Kaſſenleiter des Kreiſes Mannheim! Betr. Beſtellung der Beitragswertmarken im Monat September 1986. Poſolge des Reichsparteitages 1936 in Nürnberg erſuche ich die Kaſſenleiter, ihre Beſtellungen für Beitragswertmarken bis ſpäteſtens 7. September 1936 an die Kreiskaſſenverwaltung einzureichen, da ſonſt die Beſtellungen nicht mehr berückſichtigt werden können. Kreiskaſſenleiter. An alle Propaganda⸗ und Kulturſtellenleiter der Stadtortsgruppen! Donnerstag, 8. September, findet um 18.90 Uhr in der „Harmonie“, B 2, 6, eine Sitzung ſtatt, zu der ſämtliche Ortsgruppenpropagandaleiter und Kulturſtellenleiter zu erſcheinen haben. Vertretung———— eispropagandaleitung. Politiſche Leiter Lindenhof. Am 4. September, 20 Uhr, treten ſämtliche Marſchteilnehmer des Reichsparteitages in der Dienſtbluſe auf dem Pfalgplatz feldmarſchmäßig an. Oſtſtabt. Am 6. September,.20 Uhr, Antreten ſämt⸗ licher Marſchteilnehmer des Reichsparteitages an der Ge⸗ 65 telle. ſtſtadt. Kaſſenſtunden im Monat September vom 1. bis 8. und 16. bis 18. September täglich von 17—19 Uhr (mit Ausnahme ſamstags und ſonnkags).— Wegen der Abrechnung werden nach dem 18. September keine Bei⸗ tragszahlungen mehr entgegengenommen. Wer nicht bis 18.—.— hat, wird bei der Hilfskaſſe München ab⸗ gemeldet. Seckenheim. Die Marſchteilnehmer am Reichsparteitag holen am 2. September, 20.90 Uhr, auf der Geſchäftsſtelle die Torniſter ab. Friedrichspark. Wegen des Reichsparteitags ſind die Kaſfenſtunden wie ſolgt feſtgelegt: für Parteibeiträge vom 31. 8. bis 7. 9. 1936 täglich von 18 bis 20 Uhr; vom 15. 9. bis 20. 9. 1036 nur montags, mittwochs und freitags von 18—20 Uhr.— Für die Hilfskaſſenbeiträge vom 31. 8. bis 20. 9. 1996 montags, mittwochs und freitags von 18 bis 20 Uhr.— Während des Reichsparteitags iſt die Kaſſe geſchloſſen. Mitgliedsbuch oder die Karte und für die Hilfskaſſe die Beitragskarte mitbringen. NS⸗Frauenſchaft Friedrichspark. Am 3. September, 20 Uhr, Heimabend im Ballhaus. Stelle We(Muſikgruppe). Der nächſte Dienſt findet am 9. September um 20 Uhr in der Hochſchule, für Muſik ſtatt. Beiträge ſind mitzubringen. JM Ring 1 Mitte). Am 4. September, 20 Uhr, Gruppen⸗ führerinnenbeſprechung in der Rennershofſtraße 15. Hausgehilſen Unſere Pflichtverſammlung findet nicht am g. Sept., ſondern am 10. September, 20.90 Uhr, in 0 1, 10 ſtatt. Käfertal. Mittwochs von 1830—19.30 Uhr Sprech⸗ ſtunden. Frauenamt RBG„Holz“. Sprechſtunden für die weiblichen Ge⸗ mittwochs von 17—19 Uhr in P 4,—5, mmer 26. RB6„Metall“. Sprechſtunden für die weiblichen Ge⸗ folgſchaftsmitglieder mittwochs von 18—19 Uhr in T 5, 1, Hinterhaus, 2 Treppen. Käſertal. Sprechſtunde für die Frauen und Mäodchen der DAc mittwochs von 18.90—19.30 Uhr in der Mann⸗ heimer Straße 2. Nuec eden M lder 1* cclionmen, bollege? EEEE iee e eeeeee Feudenheim. Sprechſtunde für die Frauen und Mäs⸗ chen der DAc mittwochs von 20—21 Uhr im Alten Schützenhaus. Neckarau Sprechſtunden für die Frauen und Mädchen der DAß mittwochs von 16.90—19.00 Uhr in der Luiſen⸗ ſtraße 46. Rheinau. Sprechſtunde für die Frauen und Mäochen der DAc mittwochs von 18—19 Uhr in der Relaisſtr. 144. Arbeitsſchule Mittwoch, 2. September, werden die Kurſe Nr. 119 Buchhaltung für Anfänger; Nr. 149b Maſchinenſchreiben für Anfänger und Nr. 161 Engliſch für Fortgeſchrittene, Stufe 3 in O 1, 10 fortgeſetzt. 8 Der Kurſus Nr. 105: Franzöſiſch, Stufe 3, findet am 9. September ſtatt. fasiercreme 50 Pig. Srose hralle Zahncreme 40 Pig. Tube. Kraſt durch Freude Feudenheim. Lautenabend Elſe Wagner heute abend im Union⸗Theater. Beginn 20 Uhr. Mannheim⸗Waldhof. Lautenabend Elſe Wagner am Freitag, 4. September, im„Rheingold“, Beginn 20 Uhr. Mannheim⸗Neckaran. Loutenabend Elſe Wagner, unter Mitwirkung vom Mandolinenelub Neckarau e. B. und Sängerhalle Germania Neckarau, im evangeliſchen Gemeindehaus. Beginn 20 Uhr, am Samstag, den 5. Sep⸗ tember 1936. Mittwoch, 2. September Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Köln⸗Düſſeldorſer Rheinfahrten: 8 Uhr Speyer und zurück; 14.25 Uhr Worms und Weiterfahrt gegen Oppenheim und zurück. Flugplatz: 9 bis 20 Uhr Rund⸗ flüge über Mannheim. Hafenrundfahrten: 7 bis 20 Uhr ſtündlich auf Rhein und Neckar. Omnibusfahrten ab Paradeylatz: 14 Uhr Pfälzer Wald und Mit⸗ telhaaroͤt. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett⸗Programm. Tanz: Palaſthotel, Libelle. Kaffee Odeon: Konzert(Verlänge⸗ rung). Lichtſpiele Univerſum:„Bocegecio“.— Alhambra:„Das 83 Flandern“.— Schauburg:„Puppenfee“.— Capitol: „Broadway⸗Melodie“.— Palaſt und Gloria:„Im Sonnen⸗ ſchein“.— Scala:„Barcarole“. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 2. September: Die vom Atlantik ausgehende Wirbeltätigkeit ſetzt ſich weiter fort. Während bei uns heute früh ſich noch der Ein⸗ fluß eines ſchmalen Hochdruckgebietes bemerkbar macht, und vielfach heiteres Wetter bedingt, hat ſich in Nordweſtdeutſchland bereits neue Verſchlechte⸗ rung mit Regen eingeſtellt. Auch bei uns wird der Witterungscharakter wieder unbeſtändig, doch nicht durchweg unfreundlich. Vorausſage ſür Donnerstag, 3. September Veränderlich, doch überwiegend bewölkt, ſo⸗ wie einzelne Negenfälle, bei ſüdweſtlichen Winden ziemlich warm und etwas ſchwül. Höchſttemperatur in Mannheim am 1. Septenber + 23,0 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 2. September 12,6 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 13,2 Grad. In den Rheinbädern wurden heute vormittag 7 Uhr 19 Grad Waſſer⸗ und + 13,5 Grad Luft⸗ wärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Ruein⸗Pegel] 29 30.3l..2.—— 30. 81[1. 2. Mheiufeld 2.942.90..842, Sbeiſch 15 17 203 700 104 1000 Mannheim /3,92 3,80 3,68ſ 3,62 Kehl..803.2 3,15.08.05[Sagſtfeld.— manahem 80 80 36 0 Mannheim.803.253. e e Kaub. 282 208.60 2925 Diedesheim.——-[ öln 277 2700.552,22, . — dem Anklageverſchlag aufgeſtellt werden. „September 936 ——— Neue Männheinter Zeituug 43* Aufregung in der Neckarſtadt Auf dem Platz bei der Uhland-Schule gibt zur Zeit eine Artiſtengruppe ein Gaſtſpiel. Der Leiter der Gruppe bittet gerade die vielen Umherſtehenden, Platz zu nehmen, damit er die Abendvorſtellung be⸗ ginnen könne, da kommen plötzlich aus den Zu⸗ ſchauern laute Rufe:„Hebt'n, hebt'!“ Zur gleichen Zeit ſah man einen jungen Burſchen Reißaus neh⸗ men, hinter ihm her etliche Verfolger, darunter ein Soldat, der ſchneidig an der Verfolgung teilnahm. Da kam gerade ein Mann vorbei und warf ſich dem Flüchtenden kurz entſchloſſen in den Weg. Da der junge Burſche keinen Ausweg mehr ſah, blieb er an einer Hauswand ſtehen. Der Soldat und der Ziviliſt verſicherten ſich des etwa 18jährigen Burſchen. Was war los? Ein Taſchendieb, ein Fahrradmarder oder..? Eine aufgeregte Menge umſtand die drei. Das Rätſel wurde aber bald gelöſt. Eine ältere Frau kam aus der Menge und geſtikulierte aufgeregt und rief zornig:„Des is mein Sohn, der Lauſer is mer ausgeriſſe, jetzt muß er awer heem!“ Darauf gabs lange Geſichter und nicht wenig Ge⸗ lächter. Der Soldat und der Ziviliſt aber verſchwan⸗ den eiligſt von der Bildfläche— Geſtern wieder 149 Verkehrsſünder Polizeibericht vom 1. September Ein Beweis der immer noch mangelhaften Ver⸗ kehrsdiſziplin iſt das Ergebnis der geſtern vorgenom⸗ menen Verkehrskontrollen, denn 149 Verkehrs⸗ teilnehmer mußten wegen Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften gebührenpflichtig verwarnt oder angezeigt und acht Kraftfahrzeuge wegen techniſcher Mängel beanſtandet werden. Auffallend groß war wiederum die Zahl der Radfahrer, denn unter den 149 Verkehrsſündern befanden ſich nicht weniger als 117 Radfahrer. Folgenſchwerer Zuſammenſtoß. Infolge Nichtein⸗ räumens des Vorfahrtsrechtes und zu ſchnellen Fah⸗ rens ſtießen geſtern vormittag auf der Kreuzung G 3/H 4 zwei Kraftfahrzeuge zuſammen. Einer der Fahrer erlitt hierbei erhebliche Verletzungen und eines der Fahrzeuge wurde ſo ſtark beſchädigt, daß es abgeſchleppt werden mußte. 47 Ner M-Cnoα Verloren ging am 18. Auguſt vom Reſtaurant Stern durch den Waldpark bis Lindenhof eine kleine, rechteckige Double⸗Damenarmban duhr, mit Double⸗Glieder⸗Zieharmband, am 22. Auguſt in hie⸗ ſiger Stadt, vielleicht auch in Ludwigshafen, ein goldener Damenring, in der Mitte ein Saphir und ſchräg darüber und darunter ie ein Brillant; am 24. Auguſt auf dem Lindenhof eine Damenhandtaſche aus ſchwarzem Samt, etwa 10/30 Ztm. groß, mit zwei Fächern und zwei Druck⸗ knöpfen, enthaltend einen Geldbetrag und eine Frei⸗ karte der Reichsbahn, Mannheim-Mainz, ſowie einen Perſonalausweis auf den Namen„Hütemann“ lautend. Entwendet wurden zum 26. Auguſt aus einem Garten in Luzenberg eine graue Zuchthäſin und Gemüſe, in der Zeit vom 21. bis 24. Auguſt aus zwei Bauhütten an Neubauten im Waldhof, Maurer⸗ und Zimmermannshandwerkszeug von größerem Werte. Bibelforſcher“ — 55 dem Sondergericht Der fanatiſche Glaubenseifer hält die„Jünger Jehovas“ nicht ab, trotz ſchwerer Strafen immer wieder die gegen ſie erlaſſenen Beſtimmungen zu überſchreiten. Und wieder ſind es Landleute aus der Umgebung Mannheims. Sie bezogen ihre Schriften von Bern, der ſchweizeriſchen Zentrale, brachten ſie unter ſich und an Außenſtehende zur Verteilung und hielten in ihren Wohnungen Verſammlungen ab. Im großen ganzen gaben die Angeklagten die ihnen zur Laſt gelegten Handlungen zu. Es darf wohl an⸗ genommen werden, daß zuerſt die Frauen für die Idee der Bibelforſcher gewonnen wurden, die dann bei ihren Männern erfolgreich warben. Es mußte noch eine beſondere Bank gegenüber Enttäu⸗ ung gab es ſchon am Anfange der Verhandlung: 15„Glaubensanhänger“ die wieder die Bänke hinter der Barre füllten, machten betrübte Geſichter, als die Oeffentlichkeit ausgeſchloſſen wurde. Faſt ausnahms⸗ los ſind die Angeklagten unbeſtraft. Gegen einen war bereits einmal ein Verfahren anhängig, wurde aber auf Grund der Amneſtie eingeſtellt. Alle ſind ſeit Mai und Juni in Unterſuchungshaft. Das Sondergericht erkannte auf folgende Stra⸗ fen: die 34 Jahre alte Ehefrau Emma Fuchs und ihr 40 Jahre alter Ehemann Johann Fuchs aus, Hockenheim 6 und 3 Monate Gefängnis, die 27 Jahre alte Frieda Bühler und ihr gleichaltriger Ehe⸗ mann Karl Bühler aus Neulußheim 5 und 6 Mo⸗ nate Gefängnis, die 20 Jahre alte Suſanne Ben ö und ihr 30 Jahre alter Ehemann Markus Benz aus Neulußheim 5 und 8 Monate Gefängnis, der 29 Jahre alte Heinrich Ballreich aus Neulußheim 7 Monate Gefängnis, der 34 Jahre alte Eugen As⸗ kani aus Hockenheim 8 Monate Gefängnis, der 55 Jahre alte Konrad Geſchwill aus Brühl 6 Monate Gefängnis, der 38 Jahre alte Ludwig Weiß aus Neulußheim 4 Monate Gefängnis, der 33 Jahre alte Wilhelm Dicke aus Hockenheim 5 Monate Ge⸗ fängnis, die 32 Jahre alte ledige Marg. Schmel⸗ zinger aus Hockenheim 3 Monate Gefängnis. Nur letztere wurde aus der Haft entlaſſen. Die Urteils⸗ verkündung vollzog ſich bei gefülltem Zuhörerraum. *e Sonderpoſtwertzeichen zum Reichsparteitag. Aus Anlaß des Reichsparteitags 1936 gibt die Deutſche Reichspoſt in beſchränkter Auflage zwei Sondermarken zu 6 und 12 Pfennig mit dem gleichen Markenbild heraus. Die Marken ſind in Raſtertiefdruck und in ähnlichen Farben wie die ge⸗ wöhnlichen Freimarken hergeſtellt. Der Verkauf der Marken, die auch im Verkehr mit dem Ausland verwandt werden können, beginnt bei allen Poſt⸗ anſtalten am 3. September. Dr. Haubolds. Was will das Arbeitsbuch? Nun muß jeder Arbeitende im Beſitz des Arbeitsbuches ſein-Wer in Arbeit kommt muß ſofort ſeinen Antrag ſtellen · Doyyelt ausgeſtellte Bücher zurückgeben! Durch die Einrichtung des Arbeitsbuches ſoll den verantwortlichen Stellen der Arbeitsverwaltung eine ſtändige und zuverläſſige Unterrichtung über die Be⸗ rufsausbildung, die berufliche Entwicklung und die Betriebszugehörigkeit aller Arbeiter und Angeſtell⸗ ten ermöglicht werden, um, wie das Geſetz ſagt, die zweckentſprechende Verteilung der Arbeitskräfte in der deutſchen Wirtſchaft zu gewährleiſten. Unter die⸗ ſem Sammelbegriff verbirgt ſich eine Fülle von Auf⸗ gaben; genannt ſeien hier: die richtige Lenkung der Berufsausbildung, Eindämmung des Zu⸗ drangs zu überfüllten Berufen, die Zuweiſung des„richtigen Mannes an den richtigen Platz“ im Sinne einer Leiſtungsſteigerung der Wirt⸗ ſchaft, die Bekämpfung des Facharbeitermangels und der Landflucht, Verhinderung von Schwa r z⸗ arbeit und unberechtigtem Doppelverdienſt. Um über jeden Arbeitsbuchinhaber unterrichtet zu ſein, führen die Arbeitsämter Arbeitsbuchkar⸗ teien, die ſtändig auf dem Laufenden gehalten werden müſſen: Unternehmern, Betriebsführern, Handwerks⸗ meiſtern, Landwirten, Haushaltungsvor⸗ ſtänden, kurz allen, die Arbeiter oder Angeſtellte beſchäftigen, iſt deshalb die Pflicht auferlegt, auf vorgeſchriebenen Vordrucken(die von den Arbeitsämtern koſtenlos und vom Papierhandel käuflich abgegeben werden) Anzeigen über Einſtellung, Entlaſſung, Aende⸗ rung der Wohnung und weſentliche Aenderung der Beſchäftigungsart ihrer Arbeiter und Angeſtellten den Arbeitsämtern zu erſtatten. Die Einſtellungs⸗ anzeige entfällt, wenn eine Arbeitskraft durch das Arbeitsamt zugewieſen und die Zuweiſungskarte des Arbeitsamts dieſem ausgefüllt zurückgeſandt wird. Auf die Anzeigepflicht ſei hiermit beſonders eindringlich hingewieſen. Ihre Nichtbeachtung iſt unter Strafe geſtellt. Bis zum 1. September 1936 werden rund 21,6 Millionen Arbeiter und Angeſtellte mit dem Arbeitsbuch ausgeſtattet ſein. Damit iſt die Einfüh⸗ rungszeit des Arbeitsbuches beendet. Von dieſem Tag ab darf kein Arbeiter oder Angeſtellter be⸗ ſchäftigt werden, der nicht im Beſitz des Arbeits⸗ buches iſt. Für jeden Arbeiter oder Angeſtellten, der in Arbeitſteht, muß dann alſo ein Arbeits⸗ buch vom Betriebsführer aufbewahrt und geführt werden. Wer eine neue Arbeitsſtelle antritt, muß ſchon am erſten Arbeitstage das Arbeitsbuch dem Betriebsführer oder Haushaltungsvorſtand aushändigen. Die Einhaltung dieſer Vorſchrift wird ſtreng überwacht. Es treten aber immer Fälle ein, wo das Arbeitsbuch bei Arbeitsantritt noch nicht vorgelegt werden kann. Dazu ſei folgendes bemerkt: Das Arbeitsbuch ſtellt keine Arbeitserlaub⸗ 0 nis dar. Die Einrichtung des Arbeitsbuches darf die Wirt⸗ ſchaftstätigkeit nicht hemmen, ſondern ſoll im Gegen⸗ teil zu einer allgemeinen Leiſtungsſteigerung bei⸗ tragen. Daraus ergibt ſich, oͤaß in der Einführungs⸗ zeit keinesfalls Entlaſſungen herbei⸗ geführt oder Einſtellungen von Ar⸗ beitskräften deshalb verzögert wer⸗ den ödürfen, weil das Arbeitsbuch noch nicht ausgeſtellt iſt. Wem ſich Arbeitsgelegen⸗ heit bietet, ſoll ſie ſo ſchnell wie möglich wahrnehmen. Das iſt ſelbſtverſtändliches Gebot für jedermann und notwendig zur weiteren Geſundung unſerer Volks⸗ wirtſchaft. Das Arbeitsbuch muß aber, wenn der Arbeitsbuchantrag ausnahmsweiſe noch nicht geſtellt iſt, ſofort beantragt werden. Das Arbeitsamt kann erforderlichenfalls eine Erſatzkarte ausſtellen, die vorläufig an die Stelle des Arbeitsbuches tritt. Derjenige, der ſich nicht rechtzeitig um die Erlangung des Arbeitsbuches bemüht hat, wird beſtraft. Während der Einführungszeit des Arbeitsbuches haben vereinzelt Arbeiter und Angeſtellte einen zweiten Arbeitsbuchantrag geſtellt und zwar in der Regel deshalb, weil ihnen die Erledigung des erſten Antrags nicht ſchnell genug ging. Angeſichts der Rieſenzahlen von Arbeitsbuchanträgen bei den Ar⸗ beitsämtern können in dieſen Fällen Doppelausſtellungen von Arbeitsbüchern vorgekommen ſein. Arbeiter und Angeſtellte, die zwei Arbeitsbücher erhalten haben, müſſen das zweite Buch mit einem entſprechenden Hinweis dem Arbeitsamt zurückgeben. Da die Fälle der Doppelausſtellung über kurz oder lang ermittelt werden, empfiehlt es ſich, dieſer Aufforderung un⸗ verzüglich Folge zu leiſten. Wer unbefugt mehrere Arbeitsbücher ſich ausſtellen läßt oder führt, wird mit Gefängnis bis zu einem Jahr beſtraft. Weitere Hinweiſe enthält das Merkblatt, das je⸗ dem Arbeitsbuch beigefügt iſt. Ihre Beachtung liegt im allſeitigen Jntereſſe. ——————————.——..((((—— Die letzte Fahrt Unter ſtarker Anteilnahme hat man dieſer Tage Mannheimer zur letzten Ruhe geleitet, die mit . Bahrnehmung wichtiger Ehrenämter betraut weſen und ſchmerzliche Lücken zurückließen. Der eine war Chriſtian Kraft, als Mechanikermeiſter zugleich älteſter hieſiger Meiſter des Kraftfahrzeug⸗ handwerks und ſtellvertretender Obermeiſter der Kraftfahrzeuginnung. Die Trauerfeier im Krema⸗ torium umrahmte Harmoniumſpiel und Sologeſang Karlsruhe wohnte der Feier bei als Beauftragter des Reichsinnungsverbandes des Kraftfahrzeug⸗ handwerks, Bezirksſtelle Baden. * Dem Kameraoͤſchaftsführer der Landſturm⸗Kame⸗ radſchaft Mannheim, Kaufmann Heinrich Schäfer, gab ebenfalls eine große Trauergemeinde die letzte Ehre. Nachdem der lange Trauerzug am offenen Grab angelangt war, ſprach Kamerad Voigt für den Bezirksverband des Deutſchen Reichskriegerbundes „Kyffhäuſer“. Am Sonntag, 23. Auguſt 1914, habe ſich Schäfer mit 2000 Kameraden zur Bildung des Landſturm⸗Bataillons II Mannheim geſtellt, das bald darauf zum Ober⸗Elſaß zog, um entſtandene Frontlücken zu ſchließen. Schriftlich hinterließ er vom Sterbebett gute Wünſche an die von ihm ge⸗ führten Kameraden und die Mahnung zu unver⸗ brüchlicher Vaterlandsliebe. Kamerad Beck ſprach für ſeine Landſturm⸗Kameradſchaft, und Kamerad Haas für die Militär⸗Kameradͤſchaft. Mit Nachruf und Kranzſpende der Zelle 1 der Ortsgruppe Schwetzingerſtadt der NSDApP, ſchloß die Feier. Zentralheizungen überholen laſſen Die in den letzten Jahren mehrfach vorgekom⸗ menen Unfälle an älteren Niederdruckwarmwaſſer⸗ heizungsanlagen, beſonders an ſolchen mit mehreren Heizkeſſeln, geben Veranlaſſung, die Beſitzer der⸗ artiger Anlagen darauf hinzuweiſen, daß es im In⸗ tereſſe der Sicherheit dringend erforderlich iſt, die Heizungsanlagen, vor ihrer Inbetriebnahme durch Sachverſtändige gründlich überholen zu laſſen und die Bedienung der Anlagen aus Sicherheits⸗ und wirtſchaftlichen Gründen nur ſach⸗ verſtändigen Perſonen anzuvertrauen. Die mit der Wartung der Heizungsanlagen betrauten Perſonen ſind zur Beachtung der Bedienungsvorſchriften an⸗ zuhalten. In ſtrengen Wintern iſt es bei Nieder⸗ druckwarmwaſſerheizungen häufig vorgekommen, daß das auf dem Boden ſtehende Ausdehnungsgefäß oder die dazugehörigen Leitungen während der Nacht zu⸗ frieren. Beim Heizen am andern Tag konnte das Waſſer ſich nicht ausdehnen, ſo daß der ſchnell an⸗ wachſende Waſſerdruck Zerſtörungen an den Keſſel⸗ gliedern oder am Leitungsſyſtem hervorrief. Auf derartige Schäden trifft die für die Verſicherungs⸗ anſtalten gültige Beſtimmung des Begriffs„Explo⸗ ſion“ nicht zu; ſie werden daher nicht vergütet. Es liegt alſo im Intereſſe des Verſicherten, dafür zu ſorgen, daß das Ausdehnungsgefäß mit ſeinen Lei⸗ tungen gegen Einfrieren geſchützt wird. Tragödie auf dem Rhein Karlsruher Paddler bei Maxan ertrunken * Karlsruhe, 31. Auguſt. In den Nachmittags⸗ ſtunden ließ ſich ein junger Karlsruher, der 17 Jahre alte Karl Gſchwend, auf dem Rhein bei Maxau mit ſeinem Paddelboot von den Wellen eines Dampfers mit zwei Schleppkähnen treiben. Dabei wurde ſein Boot umgeworfen. Gſchwend konnte ſich zunächſt auf das gekenterte Boot ſchwingen, ließ es aber bei dem Verſuch, einem Unsere Sonderarbeiten: 5 39488 248 Kreishandwerksmeiſter Hatzner⸗ dritten Schlepper auszuweichen, fahren und rief um Hilſe. Offenbar erlitt er eine Verletzung oͤurch das Ver⸗ bindungsſeil der Kähne. Einige Schwimmer, die zu⸗ fällig auf dem letzten Schleppkahn waren, ſowie einige am Ufer befindliche Padoͤler verſuchten, den Ertrinkenden zu retten. Wenige Meter von ſeinen Katäloge und Werbeblätter in ein- und mehrfärbiger Ausführung nach eigenen und gegebenen Entwürfen Druckerel Dr. Haas 2 1, 46/ Fernsprecher 24951 Gewinnauszug 5. Klaſſe 47. Preußiſch⸗Süddeutſ (273. Preuß.) Sſſe ee Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind dwei gleich ohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Rummer in den beiden Abteilungen L und II 20. Ziehungstag 31. Auguſt 1936 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 RM gezogen 8 Gewinne zu 5000 RM. 246792 279790 313517 2 Gewinne zu 3000 RM. 111224 28 Gewinne 41 2900 RM. 33219 130839 159722 294045 230541 255895 271630 272089 274028 284024 296522 311959 317775 336598 Gewinne zu 1000 Rahk. 149 17779 28073 31091 571287, 66199 68235 69152 77611 79787 85786 193778 1125380 114425 117582 120129 122744 126185 166588 178318 195366 202646 230603 282714 248568 255701 289036 308910 326984 9 9510 40——9— ewinne zu„993 9098 9763 34267 35441 41750 44230 70710 80331 84217 311186 311660 355586 361362 566730 372872 388 Gewinne zu 300 RM.—5 399631 In der beutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 RM gezogen 4 Gewinne zu 19000 RM. 91353 121896 4 Gewinne zu 5500 RW. 280504 387792 5 Kee 2000 J. 7163 inne 8 162679 214244 377468 ewinne zu 1000 RM. 12757 21485 38413 127052, 150794 169004 5 05 06602 540211 1 395539 22925 1687 7574 9683 112246 124169 127172 150584 167602 20860 200561 282240 288455 296181 307841 31540 323116 360235 368542 369280 —330 Gewinne zu 300 RM. Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu ſe 1000000, 2 zu je 100000, 2 zu je 75000, 2 zu je 30000, 6 zu je 20000, 42 zu je 10000, 54 zu je 5000, 106 zu je 3000, 278 zu je 2000, 900 zu le 1000, 1588 zu je 500, 6034 zu je 300 RM. H elſt den Flüchtlingen aus Spanien Die Folgen der marxiſtiſchen Herrſchaft in Spanien haben Tauſende von deutſchen Volks⸗ genoſſen gezwungen, Spanien zu verlaſſen. Die große Zahl der Flüchtlinge macht raſche Hilſe für die Notleidenden notwendig. Zeichnet Euch ein in die Sammelliſte, die in der Hauptgeſchäftsſtelle der„Neuen Mann⸗ heimer Zeitung“ aufliegt! In unſerer Hauptgeſchäftsſtelle in R1 gingen wei⸗ tere folgende * Spenden ein: M. E. 10.— Me. Carl Ellgas 8 H. Waldoͤvogel.—„ Luiſe Schöpp Wwe.—.50„ E. Stritter.—„ Hauptlehrer a. D. Jakob Feuerſtein, 74 Merchingen(Baden) 20.—„ Helft Euren deutſchen Volksgenoſſen! Vorſicht im Briefverkehr mit Spanien (Funkmeldung der NMz3.) + Berlin, 1. September. Nach einer Meldung des Konſulats in Cartagena wird dort dem Brieſverkehr aus Deutſchland gegen⸗ über ſtrenge Zenſur ausgeübt. Auch das General⸗ konſulat in Barcelona berichtet ähnlich und weiſt auf den Fall des Paſtors Gründler hin, in dem un⸗ vorſichtige Bemerkungen in Briefen zu deſſen Ver⸗ haftung geführt haben. Da allgemein anzunehmen iſt, daß unüberlegte Aeußerungen in Briefen deutſcher Abſender die Emp⸗ fänger in Spanien leicht in erhebliche perſönliche Un⸗ gelegenheiten, wenn nicht gar in Gefahr bringen können, muß in den Mitteilungen größte Zurückhal⸗ tung gewahrt werden. EEEEEo0. Helfern entfernt, verſank jedoch der junge Mann. Es gelang bisher lediglich, das Paodel⸗ boot zu bergen. 4* Am Sonntag wurde aus dem Rhein bei Maxau eine etwa 26jährige Frau im Badeanzug geländet, die noch Lebenszeichen von ſich gab, aber trotz vor⸗ genommener Wiederbelebungsverſuche auf dem Wege nach dem Krankenhaus ſtarb. * Neckarhauſen, 29. Aug. Ihr 88. Lebensjahr konnte bei vollſtändiger Geſundheit Fräulein Maria Weiher vollenden. Wir gratulieren! ab Pforzheim, 1. September. Der Olympiaſieger Leutnant Alfred Schwarzmann, der im Turnen dreimal die Goldmedaille und zwei bronzene Me⸗ daillen für Deutſchland eroberte, verbringt zur Zeit ſeinen Urlaub in Pforzheim. Der Abschied von den Sommerferien fällt rem Buben lelchter in einem Schonen, flotten Schulenzug von uns! Jacken-Anzüge Sport-Anzüge er 1250 1450 1650 Loden-Häntel Rr 1500 2000 2⁵⁰⁰ Schul-Hosen Rr 1250 1500 17⁰⁰ PulIoVer RI 350 40⁰⁰ 475 Ober-Hemden Rr! 200 278 375 an 250 350 400 Strümpfe Hutzen Knaben-Kleiduns Hannheim /Nummer 4003 Erſter Großkampftag im Jußball Die 3. Schlußrunde um den v. Tichammer-Pokal— Beginn der Punktekämpfe Zweimal Südweſt gegen Mitte— Oeſterreichs Meiſter in Nürnberg Das„runde Leder“ rollt zwar ſchon ſeit oͤrei Wochen wieder, aber erſt mit dem Beginn der Meiſterſchaftskämpfe in den Gauen, der für kommenden Sonntag vorgeſehen iſt, bekommt die ganze Fußballſpielerei erſt ͤͤen richtigen Reiz. Da mit dem Beginn der Gauliga⸗Punktekämpfe auch die 3. Schlußrunde um den Vereinspokal(v. Tſchammer⸗ Pokal), an der noch 16 Mannſchaften beteiligt ſind, zuſam⸗ menfällt, iſt der 6. September als ein Großkampftag erſter Orönung anzuſehen, der noch im Süden durch zwei wei⸗ tere Gauſpiele zwiſchen Südweſt und Mitte(das erſte fand ſchon am Mittwoch in Wiesbaden ſtatt) und dem großen Freunoſchaftskampf zwiſchen den Meiſtermannſchaften von Deutſchland und Oeſterreich, 1. FC Nürnberg und Admira Wien, bereichert wird. Der kommende Sonntag bildet ſo den Auftakt einer langen Reihe großer Fußballtage, ſind doch allein noch in dieſem Jahre neben den vielen Punkte⸗ und Pokalkämpfen ſieben Länderkämpfe(ein bißchen viel!) vorgeſehen. Am den Tſchammer-Pokal Die„letzten Acht“ werden geſucht Acht Begegnungen ſieht die dritte Schlußrunde um den Tſchammer⸗Pokal vor, davon finden ſieben am Sonntag ſtatt während die achte aus beſonderen Gründen erſt eine Woche ſpäter, am 13. September, ſtattfindet und Hinden⸗ burg Allenſtein mit dem BfB Peine zuſammenführt. Die ſieben Spiele des Sonntags lauten wie folgt: VfBStuttgart— Schalke 04 1.§C Pforsheim— Wormatia Worms Umer F 94— F 0 5Schweinfurt Polizei Chemnitz— SV Waldhof Bſch Leipzig— Berliner SB 92 Hertha/Berliner SC— Vfs Benrath Wacker 04 Berlin— Werder Bremen(Sa.). Das ſind durchweg Paarungen, die den Charakter von Großkämpfen tragen und man darf wirklich geſpannt ſein, welche von dieſen Mannſchaften in die vierte Schlußrunde voröringen, die ſchon am 20. September geſpielt wird. Das bedeutendſte Treffen auf ſüddeutſchem Boden findet in der Adolf⸗Hitler⸗Kampbahn in Stuttgart zwiſchen dem VfB Stuttgart und Schalke 04 ſtatt. In den letzten Jahren haben ſich dieſe beiden Mannſchaften wiederholt gegenübergeſtanden und ſtets behielten die„Knappen“ klar die Oberhand. Inzwiſchen ſcheinen aber die Schwaben an Spielſtärke gewonnen zu haben, jedenfalls merkt man bei ihnen die verſtändige Hand Loni Seiderers. Selbſt wenn man das 511 gegen den„Club“ nicht als vollgültig anſieht, wird man den Stuttgartern eine gute Chance gegen die Weſtfalen einräumen müſſen.— Recht intereſſant verſpricht auch der Kampf im Brötzinger Tal zwiſchen dem 1.§ C Pforzheim und dem Süöweſtmeiſter Wormatta Worms zu werden. Die Goloſtädter ſind auf eigenem Gelände kaum zu ſchlagen und wir glauben auch nicht, daß es den ehrgeizigen Wormſern, die ja noch auf Fath ver⸗ zichten müſſen, gelingen wird. Ein Wormſer als eine Ueberraſchung zu werten. Der dritte au fſüddeutſchem Boden führt den Ulmer§ B 94 mit dem§ C 05 Schweinfurt zuſammen. Hier erſcheint die Frage nach dem Sieger als völlig offen. Die kampſ⸗ kräftigen Franken haben beſtimmt das Zeug dazu, ſelbſt auf fremdem Gelände zu gewinnen, aber die Ulmer wer⸗ den auch nicht die Hände in den Schoß legen, zumal ſie den Vorteil des eigenen Platzes haben.— Von den übrigen vier Begegnungen intereſſiert zunächſt die zwiſchen Po⸗ lizei Chemnitz und dem SV Walohof. Man hat hier recht gute Vergleichsmöglichkeiten, denn der Sachſen⸗ meiſter ſpielte kürzlich in Mannheim und unterlag ohne einige ſeiner Beſten dem badiſchen Meiſter nur knapp mit einem Tor Unterſchied, nachdem er ſchon:1 geführt hatte. Wenn die Walohöfer nicht endlich ihre wahre Form finden und ſo ſchlecht ſpielen wie am letzten Sonntag gegen den „Club“, dann kann der Sieger nur Chemnitz heißen.— Der VfB Leipzig wird ſelbſt auf eigenem Gelände gegen den Berliner S92, bei dem wohl Tiefel mitwirken darf, einen ſchweren Stand haben und ein Sieg des Gaſtes erſcheint gar nicht ſo ausgeſchloſſen. Die Reichshauptſtadt hat gleich zwei Pokalkämpfe in ihren Mauern, zunächſt am Samstag das Treffen zwiſchen Wacker 04 Berl in und Werder Bremen, in dem die Gäſte Favorit ſind, und dann am Sonntag als„Schlager“ das Treffen zwiſchen Hertha /BS C und dem Vfe Ben rath. Die Düſſel⸗ dorfer Vorſtädter ſind typiſche Pokalkämpfer und der Ab⸗ gang Jupp Raſſelnbergs ſcheint ihnen gar nichts geſchadet zu haben, wie der feine Sieg über den 1. FC Nürnberg bewies. Die Rheinländer werden auch in Berlin eine ſcharfe Klinge ſchlagen. Der Kampf um die Punkte ſetzt in den ſüddeutſchen Gauen mit Rückſicht auf die Pokalſpiele und die beiden Gautreffen in Saarbrücken und Darmſtadt noch etwas zögernd ein. Es ſtehen ins⸗ geſamt nur zehn Spiele auf dem Plan, die immerhin wertvolle Formaufſchlüſſe geben ſollten. Im Gau Süd⸗ weſt wird noch nicht geſpielt, da beginnen die Punkte⸗ kämpfe erſt am 13. September. Gan Baden Freiburger FC— Vfe Neckarau FV Raſtatt— Karlsruher Germania Brötzingen— SpVg Sandͤhofen Von den drei Treffen des erſten Spieltages bdürfte weifellos das zwiſchen dem Freiburger FC und de Viis Neckarau das bedeutendſte ſein. Der§§C hat den nicht zu unterſchätzenden Vorteil des eigenen Ge⸗ ländes, was für einen knappen Erfolg ausſchlaggebend ſein ſollte, wenn die Mannheimer Vorſtädter nicht wie in früheren Jahren an die ſtets auswärts gezeigte gute Form anknüpfen. Die beiden Liganeulinge ſtehen gleich vor ſchweren Aufgaben. Der FV04 Raſtatt iſt aber zu Hauſe gegen den Karlsruher§ V, der auf ſeinen guten Stürmer Brecht verzichten muß, keineswegs ohne Ausſichten, dagegen wird man von der SpVg San dhofen in Pforzheim als Gaſt der Germania Brötzingen kaum einen Punktgewinn erwarten dürfen. Gan Württemberg Sportfr. Eßlingen— Stuttgarter Kickers V Zuffenhauſen— SVg Cannſtatt Union Böckingen— Stuttgarter Sportfreunde Der Vorjahrsmeiſter, Stuttgarter Kickers, wird als Gaſt der Eß lin ger Sportfreunde gleich eine Prüfung auf Herz und Nieren zu beſtehen haben. Man muß ſich hüten, die Kickers ſchon im voraus als Sie⸗ ger zu ſehen, wenn auch ihr Sieg näherliegender iſt als ein doppelter Punktgewinn der Sportfreunde. Der§ V Zuffenhauſen wird zu Hauſe gegen die SVg Bad Cannſtatt ſicher eine gute Partie liefern und wohl die erſten Punkte auf ſein Konto bringen. Geſpannt iſt man auf das erſte Spiel der Union Böckingen, die nach einjähriger Zugehörigkeit zur Bezirksklaſſe wieder im sieg würe okalkampf 2 0 „Oberhaus“ erſcheint. Gegen die Stuttgarter Sportfreun de wird es den Böckingern nicht leicht fallen, zu den erſten Punkten zu kommen, wenn auch die Sportfreunde bisher noch nicht viel gezeigt haben. Einige Freundſchaftsſpiele bereichern den Tag: 93 1.§c Nürnberg— Admira Wien VfR Mannheim— S Wiesbaden Phönix Ludwigshafen— Fͤ Pirmaſens. Das erſte Zuſammentreffen einer deutſchen mit einer Wiener Vereinself nach öreijähriger Pauſe verſpricht ein Ereignis zu werden, um ſo mehr, als die Gegner zwei be⸗ rühmte Namen tragen. Der„Club“ wird ſicher gegen Oeſterreichs Meiſter eine gute Rolle ſpielen und die deut⸗ ſchen Farben wie früher in ſo vielen, großen internatio⸗ nalen Kämpfen ehrenvoll vertreten.— Der VfR Mannheim hat ſich aus Anlaß ſeines 40jährigen Beſtehens den SV Wiesbaden zu einem Freundſchaftstreffen an die„Brau⸗ ereien“ verpflichtet, während der Ludwigshafener Phönir gegen den FK Pirmaſens antritt und den nicht ausſichts⸗ loſen Verſuch macht, nach dem Sücweſtmeiſter auch den Sücweſtzweiten zu ſchlagen.— Eintracht Frankfurt fährt zu Rot⸗Weiß Oberhauſen, einem der ſtarken Vertreter des Niederrhein⸗Gaues. Noch zweimal Südweſt gegen Mitte Zwei weitere Gauſpiele zwiſchen Südweſt und Mitte finden am Wochenende ſtatt, und zwar das eine am Sams⸗ tag in Saarbrücken und das andere am Sonntag in Darm⸗ ſtadt. Auch hier werden, wie ſchon beim Mittwoch⸗Spiel in Wiesbaden, in erſter Linie Nachwuchskräfte erprobt. Für das Saarbrücker Treffen wurde folgende Südweſt⸗Elf auf⸗ geſtellt: 3239 Ittel(Frankenthal); Schindler(Erbach), Welſch 3(Neun⸗ hirchen); Klees, Sold, Müller(alle Saarbrücken); Marker (Kaiſerslautern), Mieck(Saarbrücken), Stahl(Luöwigs⸗ hafen), Leibenguth(Neunkirchen), Nemenich(Saarbrücken). Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7 eee, Vor dem Mannheimer Tennisländerkampf Das Treffen AegyptenDeutſchland am 5. und 6. Seytember Nach Abſchluß der Davispokalkämpfe hat ſich der Reichs⸗ bund für Leibesübungen, Fachamt Tennis, entſchloſſen, in dieſem Jahre noch einen offiziellen Länderkampf Deutſch⸗ land gegen Aegypten durchzuführen. begrüßen, daß das Fachamt Tennis den TC Mannheim im Hinblick auf ſeine großen Verdienſte bei der Förderung des Tennisſports beauftragt hat, dieſen Länderkampf Ende dieſer Woche auf der Anlage am Friedrichsring durchzuführen. Es iſt dies ſeit Jahren der erſte Länderkampf im Tennis, der hier ſtattfindet, nach dem Hallentennisländerkampf Deutſchland gegen Schweden im Jahre 1931. Schon allein dies bietet die Ge⸗ währ dafür, daß dieſer Länderkampf im offiziellen Rahmen größtes Intereſſe bei der hieſigen Tennisgemeinde findet. Das Fachamt Tennis im Gau 14 hat aus dieſem Grunde den geſamten offiziellen Spielverkehr der an⸗ geſchloſſenen Vereine am 5. und 6. September geſ Peret, und es iſt zu hoffen, daß durch dieſe ſehr begrüßenswerte Maßnahme recht viele Zuſchauer am Samstag⸗ und Sonn⸗ tagnachmittag den Weg zu den zentral gelegenen Plätzen des Tennisklubs Mannheim finden werden. Die ägyptiſche Maunſchaft beſteht aus den 4 Davispokalſpielern, die ihr Land wiederholt in internationalen Kämpfen vertreten haben. Sie haben beiſpielsweiſe beim letzten Davispokal⸗ kampf gegen Deutſchland im Mai 1933 in Wiesbaden äußerſt ehrenvoll abgeſchnitten und die Kämpfe ſind dort z. T. über 5 Sätze gegangen. Führer der ägyyptiſchen Mannſchaft iſt der beſonders im Doppelſpiel äußerſt erfolg⸗ reiche Shukry, der ſeit vielen Jahren Aegypten im Davis⸗ pokak vertritt. Spitzenſpieler der Mannſchaft iſt der junge Aegypter Dukich, der ſich nicht nur im Ausland, ſondern auch auf den letzten internationalen Turnieren in Deutſch⸗ land in ſehr beachtenswerter Weiſe geſchlagen hat. Er hat u. a. beim letzten internationalen Tennisturnier in Bad Homburg den däniſchen Davispokalſpieler Plougman aus⸗ geſchaltet und auch im Doppel ganz hervorragend abge⸗ ſchnitten. Die beiden weiteren ägyptiſchen Spieler Sarvat und Borai ſind hochtolentierte Könner und werden auch Sie iſt ſtolz auf den Gatten! Elly Roſemeyer⸗Beinhorn betrachtet den errungenen Silberpokal des neuen Bergmeiſters Beim großen Schauinsland⸗Rennen konnte Bernd Roſemeyer ſeinen Siegeszug fortſetzen. Elly Roſemeyer⸗Beinhorn betrachtet hier den Silber pokal, den ihr Gatte erringen konnte. Rechts von Roſemeyer Ernſt v. Delius, der ebenfalls Leiſtung vollbrachte und den 2. Platz belegte. Auto⸗Union eine hervorragende auf (Scherl⸗Bilderdienſt,.) Vor der ſchwerſten Geländeyrüfung des Fahres Vom 17. bis 22. September: Internationale Sechstagefahrt (Eigener Bericht) Alljährlich iſt die Internationale Sechstage⸗ fahrt die ſchwerſte und größte Prüfung im Motorrad⸗Geländeſport. Hier treffen ſich in ſechstägiger Prüfung über Stock und Stein die beſten Mo⸗ torrad⸗Fahrer Europas und Meiſter holen das letzte aus ihren Maſchinen heraus, um ihr Land würdig zu repräſen⸗ tieren und nach Möglichkeit die Internationale Trophäe, die höchſte Auszeichnung einer Nation, bei dieſer Fahrt zu erringen. Nur eine Mannſchaft jeder beteiligten Nation kann je⸗ weils für dieſen Preis antreten und Gewinnerin iſt die Mannſchaft, die mit den wenigſten Straſpunkten am Ziel. anlangt. Dreimal hat bereits Deutſchland hintereinander dieſe„Juternationale Trophäe“ erringen können, dreimal wurde darum auch die Sechstage⸗Fahrt auf deutſchem Boden ausgetragen. Auch in dieſem Jahr wieder wird nun die in den letzten Jahren ſiegreiche deutſche Nationalmannſchaft mit den Fahrern Henne, Stelzer und Kraus auf ihren BMW⸗Ma⸗ ſchinen den Preis verteidigen. Auch die zweite Trophäe der großen Fahrt, die„Internationale Silbervaſe“, wird von einer ͤeutſchen Mannſchaft, der DKW⸗Dreiſchaft Geiß, Winkler und Kluge, verteidigt werden müſſen. Die zweite Mannſchaft wird um die„Silbervaſe“ für Deutſchland eine Dreiſchaft der NSU⸗Werke mit den Fahrern Fleiſchmann, Knees und Pfeiffer kämpfen. Schließlich wird die deutſche Induſtrie mit ihren beſten Fahrern und Maſchinen um die „Große Medaille der F3CM“, eine weitere Trophäe der Fahrt, ringen und Mannſchaften des Heeres, des NSerK und DDAcé werden ſich um den„Preis des Führers des deutſchen Kraftfahrſports“ bewerben. Natürlich wird auch diesmal das Ausland geſchloſſen auf dem Plan ſein und alles daran ſetzen, unſeren deut⸗ ſchen Fahrern die Verteidigung ihrer Trophäe nicht leicht zu machen. Freudenſtabt im Schwarzwald wird an den erſten beiben Tagen Start⸗ und Zielort ſein. Am dritten Fahrtag führt die Strecke von Freudenſtadt nach Garmiſch⸗Partenkirchen, das am vierten und fünften Fahrtag Start⸗ und Zielort ſein wird. Der letzte Fahrtag ſchließlich führt nach Füſſen, wo auch die ab⸗ ſchließende Geſchwindigkeitsprüfung ſtattfindet. Alle Arten von die Sechstagefahrt⸗Teilnehmer zu beſtehen haben. Durch den Schwarzwald geht die Fahrt und in Bayerns Berge, über 1500 cem: Geländeſchwierigkeiten werden alſo Gebirgsſtraßen und Alpenpäſſe. Da wird es wieder, wie ſtets bei einer Sechstage⸗Fahrt, ſchwere, ſehr ſchwere Nüſſe zu knacken geben! K. G. von Stackelberg. Tadini ſiegt am Stilfſer-Joch Auf der kurvenreichen Paß⸗Straße zum Stilſſer⸗Joch wurde am Sonntag das traditionelle Bergrennen aus⸗ getrogen, bei dem wieder die italieniſchen Fahrer unter ſich waren. Auf der 14 Km. langen Strecke erwies ſich, wie ſchon in den Vorjahren, wieder Mario Tadin i auf einem Alfa⸗Romeo⸗Wagen als Schnellſter. Mit einem Durchſchnitt von 60,445 Std.⸗Km. verbeſſerte er ſeinen Vor⸗ jahrsrekord von 58,9 Stoͤkm. recht beträchtlich. Die Plätze bekegten Tadinis Landsleute Graf Troſſi auf Maſerati und Biondetti auf Alfa⸗Romeo. In den Klaſſen bis 1100 und bis 1500 cem gab es durch Bergamini und Bar⸗ bieri zwei Maſerati⸗Erfolge, während bei den„Kleinſten“ der Italiener Carnovali auf Auſtin erfolgreich war, ohne aber an den Klaſſenrekord des Deutſchen Walter Bäumer heranzukommen. Die Ergebniſſe: Bis 750 cem: 1. Carnovali(Italien) auf Auſtin 19:25,8 Min.(42,0 Std.⸗Km.); bis 1100 cem: 1. Bergamini(Ita⸗ lien) auf Maſerati 16:32,8 Min.(50,76 Std.⸗Kun.); bis 1. Barbieri(Italien) auf Maſerati 14:96,2 Min.(57,5 Stö. ⸗Km.); über 1500 cem: 1. Tadini(Italien) auf Alfa⸗Romeo 13:53,7 Min.(50,445 Stoͤ.⸗Km.), beſte Zeit des Tages und neuer abſoluter Streckenrekord, 2. Troſſi (Stalien) auf Maſerati 14:14,1 Min.(59,001 Std.⸗Km., 3. Biondetti Gtalien) auf Alfa⸗Romeo 14:28,5 Min.(58,024 Stunden⸗Kilometer). Auto-Anion gegen Alfa 12 Rennwagen im„Großen Preis von Italien“ Der letzte„Große Preis in Europa“, der in dieſem Jahre zur Entſcheidung gelangt, iſt der von Italien, der am 13. September auf der Bahn von Monza ausgefahren wird. Nach dem großen Erfolg von Pescara wird es auch hier wieder zu einem großen Zweikampf zwiſchen der Auto⸗Union und den Alfa⸗Romeob kommen, da bisher von Mercedes noch keine Meldungen vorliegen. Die Auto⸗ Union hat vier Wagen genannt, für die als Fahrer Achille Varzi, Hans Stuck, Bernd Roſemeyer und wahr⸗ ſcheinkich Ernſt von Delius in Frage kommen. Das Mailänder Werk tritt mit der gleichen Anzahl in den Wettbewerb, dazu kommen zwei Maſerati und je ein Wagen der gleichen Fabrik von der Seuderia Marrem⸗ mana und der Scuderia Torino. Es iſt beſonders zu. bei dem Länderkampf in Mannheim ihr vielſeitiges Können beweiſen. Das Fachamt Tennis hat mit der deutſchen Vertretung die erſten ſüddeutſchen Spitzenſpieler beauftragt. Dieſe Spieler, die Deutſchland teilweiſe mehrfach mit größ⸗ tem Erſolg in internationalen Kämpfen vertreten haben, werden ihr Beſtes geben, um einen Sieg für die deutſchen Farben herauszuholen. Dr. Landmann, der bekannte Welt⸗ klaſſenſpieler befindet ſich augenblicklich in ſo hervorragen⸗ der Verfaſſung, daß ihm ein Sieg gegen den ägyptiſchen Spitzenſpieler gelingen ſollte. Auch Dr. Buß hat ſich in internationalen Kämpfen wiederholt auf das Beſte be⸗ währt. Die weiteren Spieler der deutſchen Mannſchaft Dr. Henkel⸗Frankfurt und Kleinlogel⸗Darmſtadt haben ſich als Nachwuchsſpieler in den letzten Jahren in die vorderſte Linie des deutſchen Tennis geſtellt und werden den beiden ägyptiſchen Nachwuchsſpielern gewachſen ſein. Wir behal⸗ ten uns vor, auf die Veranſtaltung ſelbſt ſowie auf die Spielfolge noch zurückzukommen. Internationales Boxprogramm in Mannheim Der für den 12. September in Mannheim im Roſen⸗ garten geplante internationale Berufsbox⸗ kampf iſt jetzt zum Abſchluß gekommen. Die beiden Geg⸗ ner für den Hauptkampf ſind ſoweit feſt verpflichtet. Der franzöſiſche Schwergewichtsmeiſter trifft auf den ſtarken und ſchlagharten Rheinländer J, Schönrath. Auch der ita⸗ lieniſche Schwergewichtler Vittorio Zanetti hat ſeine Zuſage gegeben. Für ihn ſoll auch ein weſtdeutſcher Schwer⸗ gewichtler verpflichtet werden. Die beiden Mannheimer Metzger und Schmitt werden auf ſüddeutſche Gegner treffen. Schacholympia München 1936 Ungarn gewinnt die Goldmedaille— Deutſchland an dritter Stelle Die Hängepartien der 21. und damit letzten Runde hatten folgendes Ergebnis: Finnland— Eſtland:4; Ungarn Norwegen 474:3/9; Italien Bulgarien 574.%; Rumänien— Schweden 174:677; Dſchechoſlowakei — Jugoſlawien:3; Schweiz— Frankreich 5·3, Polen— .2 Deutſchland— Oeſterreich 55/:2/; Lettland änemark:3; Island— Litauen 377—47. Damit ergibt ſich folgendes Endergebnis: Ungarn 110% Punkte, damit an erſter Stelle und Gewinner der Goldmedaille; 2. Polen 108 Punkte; 3. Deutſchland 106/; 4. Jugoſlawien 104; 5. Tſchechoſlowakei 104; 6. Lettland 967; 7. Oeſterreich 95;8. Schweden 94; 9. Dänemark 91/ 10. Eſtland 90; 11. Litauen 77/; 12. Finnland 75; 18. Hol⸗ land 71½ 14. Bulgarien 68; 15. Norwegen 6475; 16. Bra⸗ ſilien 68; 17. Schweiz 6177; 18. Italien 59, 19. Island 577% 20. Frankreich 49 2. Bulgarien 38/ Punkte. SGroßes deutſches Aufgebot Zur Zuverläſſigkeitsfahrt Bodenſee—Plattenſee Eine hervorragende Beteiligung wird die internationale für Wagen und Krafträder finden, die am 6. und Kal. Bregene ecnen und 7. September von Bregenz am nach Sioſok am Plättenſee als 1000⸗Km⸗Ohnehaltfahrt Die Aoͤler⸗Werke ſind durt Paul Schweder, Paul von Guilleaume, Graf Orſſich, R. Sauerwein und Prinz Schaumburg⸗Lippe vertreten, auf BeleW haben Ernſt Henne, Frhr. von Egloffſtein, F. Roth, Frhr. von Aretin und Graf Sanditzell gemeldet Für Opel gehen Julius von Krohn und Robert Kohlrauſch an den Start, Häberbe, F. de Bocourt, Röhricht und Frau Meinicke ſteuern Hanomag und der Berliner Macher wird auf DaW fahren. K. Mercedes bei Bodenſee⸗Plattenſee Für die internationale Dauerprüfumngsfahrt für Wagen und Motorräder, die am 6. und 7. September vom Oeſter⸗ reichiſchen Automobil⸗Klub vom Bodenſee zum Plattenſee veranſtaltet wird, hat jetzt auch Mercedes⸗Benz eine Fabrikmannſchaft gemeldet. Das Untertürkheimer Werk läßt ſich durch Hans Geier, Alfred Hirthe und Wolf⸗ gang Kraus vertreten, die den neuen Typ 230 fahren. Kleine Sport-Nachrichten VfR⸗Frauen ſiegen in Offenbach Die Meiſterelf des Vereins für Raſenſpiele, die ſchon am Vorſonntag gegen Wormatia Worms mit:0 einen hohen Sieg hatte erringen können, weilte dieſen Sonntag in Offenbach und war Gaſt des dortigen Turnvereins. Ob⸗ wohl die Raſenſpielerinnen etliche ihrer beſten Spielerin⸗ nen erſetzen mußten und auch ſonſt nicht in beſter Ver⸗ faſſung waren— der Sturm behält zu lange den Ball. und läuft ſich nicht ſchnell genug frei—, waren ſie ſtets ton⸗ angebend und behielten mit 71, Halbzeit:0, ſicher die Oberhand. Kickers Würzburg— Spogg Fürth:4(:2 9000 Zuſchauer hatten ſich auf dem Wütrzburger Kickers⸗ Platz eingefunden, um den Fortuna⸗Bezwinger Spogg ürth im Kampſe mit den Würzburger Kickers zu ſehen. durchführen. Beſonders groß iſt dos Aufgebot ſder deutan 90 ſchen Marken und Fahrer. S 8 ber die Erwartungen wurden nicht erfüllt, denn das „Kleeblatt“ lieferte ein recht mattes Spiel. Erſt ein Elf⸗ meter brochte den Fürthern den Sieg. Heilbronn 96— FSV Frankfurt:4(:0) Zum Abſchluß der Jubiläumsſpiele hatte Heilbronn 5 den FS Frankfurt verpflichtet, der mit wenigen Aus⸗ nahmen in kompletter Aufſtellung erſchien. Die Gäſte wurden durch das aufopfernde Spiel der Schwaben ſichtlich verblüfft, die bis zur Pauſe eine verdiente:0 Führung halten konnten. Club— Admira ſchon am Sonntag Das Fußball⸗Freundſchaftstreffen zwiſchen den Mei⸗ ſtermannſchaften von Deutſchland und Oeſterreich, 1.§ C Nürnberg und Admira Wien, wird nicht erſt am 8. September, ſondern ſchon am kommenden Sonntag, 6. September, in Nürnbera ſtattfinden. Am 12. September hat dann der„Club“ im Rahmen der ſportlichen Wett⸗ kämpfe des Reichsparteitages den FC Schalke 04 zu Gaſt. Schwaben Stuttgart Württembergiſcher Waſſerball⸗ meiſter Im Schachenmayr⸗Schwimmbad zu Salach wurde am Samstag und Sonntag die Waſſevball⸗Meiſterſchaft bes Gaues Württemberg entſchteden. Wie nicht anders zu er⸗ warten war, ſpielte Schwaben Stuttgart wieder die überragende Rolle und ſicherte ſich für ein weiteres Jahr den Titel. Zweiter der Meiſterſchaft wurde der SV Bad Cannſtatt vor dem SV 04 Göppingen und dem vom Gau⸗ fachamt als Mitbewerber beſtimmten S Eßlingen. Der 1. SSW Ulm hatte in letzter Minute wegen Aufſtellungs⸗ ſchwierigkeiten ſeine Teilnahme zurückziehen müſſen. 11. Herbſt⸗Regatta in Stuttgart Die 11. Stuttgarter Herbſt⸗ und Jugend⸗Ruderregatta wird am kommenden Sonntag, 6. September, auf dem Neckar durchgeführt. In 14 Rennen werden 62 Boote mit 270 Ruderern am Start ſein. Vertreten ſind neben den bekannten württembergiſchen Vereinen auch Ruderer aus Mannheim, Karlsruhe, Saarbrücken und Ingolſtadt. Zwi⸗ —955 den einzelnen Rennen finden Kanu⸗Wettbewerbe ſtatt. ——— 2— 2 2—— 2+ 2 S2—+ 83 2 S —. 111 0 pon Amoy verlaſſen. Piraten auf der„Sunning“ An der chineſiſchen Küſte iſt der engliſche Paſſagierdampfer„Sunning“ auf Grund ge⸗ laufen und von der ſchweren See völlig zer⸗ ſchlagen worden. Die engliſche Preſſe nimmt dieſen Schiffbruch zum Anlaß für eine ausführ⸗ liche Schilderung des Piratenabenteuers, das der Dampfer im vergangenen Jahr zu beſtehen hatte und das als eins der tollſten in der Schiff⸗ fahrtsgeſchichte der Neuzeit bezeichnet wird. Unerwarteter Ueberfall. Es war nachmitkags gegen 4 Uhr. Vor ſieben Stunden hatte der Paſſagierdampfer„Sunning“ auf dem Weg von Hongkong nach Schanghai den Hafen Stampfend und keuchend ämpfte er ſich in der rauhen See vorwärts. Auf ber Brücke hatte der zweite Offizier Mr. W. Orr das Kommando. Kapitän Pringle befand ſich in ſei⸗ ner Kabine, um einen Schluck Tee zu trinken. Es ſchien alles in beſter Oroͤnung. Für das Wohl der achtzig chineſiſchen Paſſagiere war geſorgt. Niemand konnte ahnen, daß man unmittelbar vor einer Kataſt rophe ſtand. Plötzlich ein Pfeifenſignal. Gleich darauf meh⸗ rere Revolverſchüſſe. Der Kapitän ſprang auf, um auf die Brücke zu eilen. Aber ein junger Chineſe mit gezogener Piſtole vertrat ihm den Weg und be⸗ deutete ihm, daß er gefangen ſei. Auf der Brücke war inzwiſchen der zweite Offizier durch mehrere andere Chineſen überwältigt und gezwungen wor⸗ den, das Schiff beizudrehen und ſchließlich Kurs zurück zur Bias⸗Bay in der Nähe von Hongkong, dem Schlupfwinkel der Piraten, zu nehmen. Es ſtellte ſich heraus, daß gegen vierzig Piraten an Bord waren, die ſich in Amoy unter der Maske harmloſer Paſſagiere auf das Schiff ge⸗ ſchmuggelt hatten. Sie fielen jetzt über die übrigen Paſſagiere her, drangen in die Kabinen ein und plünderten. Es herrſchte ein wildes Durcheinander. Die Paſſagiere baten ſchreiend und weinend um Widerſtand wäre aber auch zwecklos geweſen, denn die Piraten verſügten über zahlloſe Waffen und viel Munition. Sie waren aber ſelbſt keine Seeleute, blieben alſo auf die Beſatzung der„Sunning“ ange⸗ wieſen, deren Dienſte ſie jeweils mit vorgehaltenem Revolver erzwangen. * und wagten nicht den geringſten Widerſtand. Die Kommandobrücke zurückerorbert. Kapitän Pringle wurde zuſammen mit mehreren anderen Offizieren in einer Kabine unmittelbar unter der Kommando⸗Brücke eingeſchloſſen. Er ſchwor zähneknirſchend, nichts unverſucht zu laſſen, um das Schiff wieder unter ſein Kommando zu bringen. Zunächſt mußte er aber auf die Kom⸗ wandohrücke kommen. Dies fiel ihm nicht ſchwer, denn die Piraten ließen ſich davon überzeugen, daß der zweite Offizier unmöglich die„Sunning“ auf ie Dauer allein ſteuern könne. Kapitän Pringle wurde alſo hinaufgeführt. Zwei der Piraten blieben auf der Brücke als Wache zurück. Sie erwieſen ſich als ſo aufmerkſam, daß es vorläufig ausgeſchloſſen war, gegen ſie etwas zu unternehmen. Der Kapitän hatte Geduld. Er wartete viele Stunden, bis der günſtige Augenblick des Handelns kam. Gegen Mitternacht tauchte ganz in der Ferne das Licht von Shilang auf, der Landmarke der Bias⸗ Bay. Es war nur undeutlich zu erkennen. Die beiden Piraten beugten ſich vor und ſtarrten ange⸗ ſpannt hinüber. Jetzt war die Gelegenheit, auf die der Kapitän gewartet hatte, gekommen. Er packte das Echolotgerät und ſchlug damit auf die Piraten ein. Der Angriff kam ſo überraſchend, daß die beiden Chineſen keine Gelegenheit mehr hatten, ſich Sie Cclaeckensgt æines Bampęexs Zwei Offiziere im Kampf gegen vierzig Chinesen zur Wehr zu ſetzen. Sie wurden entwaffnet und von der Brücke heruntergeworfen. Jetzt begann ein mörderiſcher Kampf. Die übrigen Piraten hatten ſich raſch geſammelt und gingen zum Sturm auf die Brücke über. Ein Schnellſeuer eröffnend. Aber ſie waren ſchlechte Schützen. Sie verletzten keinen der beiden Offi⸗ ziere, während dieſe mit ihren, den Chineſen abge⸗ nommenen Piſtolen im Verlaufe des Kampfes zehn Piraten töteten. Um ſich vor den Kugeln zu ſchützen, trieben die Chineſen jetzt Mit⸗ glieder der Schiffsbeſatzung vor ſich her. Aber das hatte ebenfalls keinen Erfolg. Die Kommandobrücke war endgültig von dem Kapitän zurückerobert. Flammen ſollen den Kapitän vertreiben. In der Erkenntnis, daß der Verluſt der Kom⸗ mandobrücke auch den Verluſt des Schiffes bedeu⸗ tete, entſchloſſen ſich die Piraten zu einem Verzweif⸗ lungsſchritt. Sie ſetzten die Steuerbordſeite der Deckauſbauten in Brand, in der Hoffnung, daß die Flammen auch die Brücke erſaßten. Aber Kapitän Pringle ſteuerte ſo geſchickt, daß der Wind die Flam⸗ men nicht herankommen ließ. Die Feuersbrunſt fraß raſend um ſich. Bald ſtand das Mitſchiff in Flammen. Vier von den ſechs Rettungsbooten wurden zerſtört. Da die Bias⸗Bay doch nicht mehr erreicht werden konnte, zogen es die Piraten vor, ſchleunigſt das Schiff zu verlaſſen. Sie brachten ihre Beute in eins der Rettungsboote, ſetzten es aus und ſtießen ab. Ob ſie die rettende Küſte erreichten, iſt nicht bekannt. Den zurückbleibenden Paſſagieren und der Be⸗ ſatzung ſtand nur noch ein Rettungsboot zur Ver⸗ fügung. Als man es ausſchwenken wollte, um we⸗ nigſtens Frauen und Kinder in Sicherheit zu brin⸗ gen, riſſen die Fangleinen und das Boot zerſchellte. Ohne Ausſicht auf Rettung war man jetzt auf hoher See dem Feuertod ausgeliefert. ſuchten alle, wenigſtens die Flammen an ihrer Aus⸗ breitung zu hindern. Aber auch das gelang nicht. Grauſige Szenen ſpielten ſich ab, denn die Piraten hatten viele ausgeplünderte Paſſagiere in ihren Kabinen eingeſchloſſen Die Beſatzung verſuchte ſie unter höchſter Selbſtaufopferung zu retten. Das ge⸗ lang aber nicht in allen Fällen. Gellend hallten die Todesſchreie der Verbrennenden durch das Schiff. Die Maſchinen arbeiteten ſchon längſt nicht mehr. Wenn nicht bald ein anderes Schiff zu Hilfe kam, war alles verloren. Zum Glück war wenigſtens das Vor⸗ derſchiff von dem Brand verſchont geblieben. Hier verſammelten ſich die Paſſagiere, während die Be⸗ ſatzung weiterhin gegen das Feuer ankämpfte. Beim Anbruch der Morgendämmerung fuhr in geringer Entfernung ein fremder Dampfer vorüber. Er ſtoppte zwar für einige Minuten, nachdem Kapi⸗ tän Pringle Raketen abgeſchoſſen hatte, ſetzte dann aber unbeirrt ſeine Fahrt fort. Mit der Piſtole in der Hand mußten die Offiziere der„Sunning“ jetzt die Paſſagiere in Schach halten, die in irrſinniger Angſt und in ihrer Verzweiflung die letzten noch möglichen Schutzmanöver zu vereiteln drohten. Rettung durch ein Kriegsſchiff Endlich ein Hoffnungsſchimmer. Mit Volldampf näherte ſich der„Sunning“ ein Dampfer, der ſich als das Schweſterſchiff„Suiyang“ erwies. Doch er konnte bei dem ſtarken Seegang, trotz allen Be⸗ mühungen, die Schifſbrüchigen nicht übernehmen. Nach geraumer Zeit wurde endlich ein Tau am Bug der„Sunning“ befeſtigt, mit deſſen Hilfe das bren⸗ nende Schiff nach Hongkong geſchleppt werden ſollte. Verzweifelt ver⸗ Der Sprung in die Freiheit Die im Februar von Dr. Lutz Heck aus Kanada mitgebrachten Biſons haben den Berliner Zoo verlaſſen, um in der Schorfheide eine neue, würdigere Heimat zu finden. (Scherl⸗Bilderdienſt.) Eine Neuheit auf der Leipziger Meſſe Beſonderes Intereſſe erregt auf der Was zu erwarten war, geſchah: das Tau riß und abermals war das Unglücksſchiff ſteuerlos ſeinem Schickſal überlaſſen. In dieſer höchſten Not brachte, herbeigerufen von dͤer„Suiyang“, der engliſche Kreu⸗ zer„Bluebell“ Rettung. Dieſem Schiff gelang es, ein gut ausgerüſtetes Feuerwehrkommando an Bord der„Sunning“ zu bringen, das den Brand lokali⸗ ſierte, während die„Sunning“ nach Hongkong abge⸗ am Sonntag ſichere Luftſchutzrohr. in Leipzig eröffneten Herbſtmeſſe dieſes bomben⸗ (Weltbild,.) ſchleppt wurde. In Hongkong konnte dann das Feuer endgültig gelöſcht werden. Das geſamte Mitittchiff war nur noch ein einziger Trümmerhaufen von zerknickten Stahlſtreben. Mit großen Koſten wurde der Dampfer im Ver⸗ lauf vieler Monate wiederhergeſtellt, aber ſchon auf einer ſeiner erſten Fahrten ſtrandete er ſo ſchwer, daß er dem Meere als Opfer überlaſſen werden muß. Auch das, was ich mir im Folgenden an einige Herren in einigen Fachſchaften mit einigermaßan freimütigen Worten zu richten erlaube, ſoll nicht ſo ernſt gemeint ſein, daß einige der Betroffenen viel⸗ leicht dadurch mir ihr einigermaßen gütiges Wohl⸗ wollen aufkündigen. Ich habe gar nicht die Abſicht, auch nur einen Satz hier niederzuſchreiben, der An⸗ ſpruch auf Ewigkeitswert erheben möchte, ſondern ich will in aller Kameradſchaft jenen ein paar Worte ſagen, die unſereinem gelegentlich mit allzugroßem Ernſt gegenübertreten und denen unſer, wieder zum Lachen fähiges Volk dann und wann mehr Humor wünſcht. Es dürfte ſich darum heute niemand zurück⸗ Hgeſetzt fühlen, wenn ich ſeinen liebwerten Berufs⸗ ſtand vielleicht vergeſſe, vielleicht auch mit Abſicht ver⸗ ſchweige. Indem ich denen, die ich nun anrede, ſor⸗ genſchwer die Bitte unterbreite: nichts für ungut, meine Herrenl beginne ich: Lieber Herr Filmbuch⸗Autor! Nichts für ungut, wenn ich mich an Sie zuerſt wende, es ſoll wirklich keine Bevorzugung ſein! Aber ſagen Sie, iſt es nicht richtig, wenn ich behaupte, daß man nicht nur an der Donau und an der Pußta Temperament hat und luſtig iſt, ſondern daß man auch am Rhein— von Kanten bis Schaffhauſen— in der Pfals, an der Iſar, an der Spree und an der Elbe doch allerlei Humor und dementſprechendes Leben findet? Oder wiſſen Sie, Verehrteſter, nur vom Karneval in Ve⸗ nedig? Und was ſagen Sie zu dem Humor, den wir aus dem Munde des deutſchen Arbeiters, des Und noch eine kleine Bitte, mein Lieber: Mehr Scharm! Ich weiß, daß man ſich Scharm nicht kaufen und anlernen kann, aber zeigen Sie doch ge⸗ legentlich mal Ihve leichte Hand, die Sie ſo oft zu rühmen wiſſen. Sehen Sie, der Nationalſozialiſt, der eine lange ſchwere Kampfzeit hinter ſich hat, der kennt die breite Maſſe unſeres Volkes in all ihren Schichten und weiß auch, nach wieviel Freude ſie ſich ſehnt. Aber bitte, mißbrauchen Sie doch dieſe Sehn⸗ deutſchen Bauern und des deutſchen Soldaten hören? Etwas Humor, meine Herren! Von Reichskulturverwalter M. d. R. Haus Hinkel, Geſchäftsführer der Reichskulturkammer ſucht nicht und ſetzen Sie der großen Beſucherſchaft des deutſchen Lichtſpieltheaters nicht immer eine falſche Melange vor. Sie haben doch ſelbſt erlebt, welche Erfolge„Krach im Hinterhaus“ und„Die Jo⸗ lanthe“ hatten. Wollen Sie nicht gelegentlich einmal durch den Berliner Wedͤding oder die Kneipen am Kölner Rheinufer oder am Hamburger Hafen gehen, um guten Stoff zu erleben? Ich bitte doch ſehr dar⸗ um und rate Ihnen, nicht immer zu denken, daß Sie als deutſcher Filmautor oder Filmregiſſeur dazu verpflichtet wären, nur ernſthafteſte und ſchwierigſte Probleme filmiſch zu geſtalten. Die neue deutſche Jugend lebt Ihnen einen neuen deutſchen Menſchen⸗ typ vor, der gar nicht ſpießig, gar nicht muckerhaft und gar nicht reich an falſchen Komplexen iſt. Greifen Sie doch einmal mitten hinein in das Leben dieſes neuen und jungen Deutſchen. Sie werden finden, daß er mit herzlichem Lachen, mit geſundem und ge⸗ ſtähltem Körper als männlicher Mann oder frauliche Frau das Leben meiſtert Wer wird denn immer gleich beleidigt ſein! Kein Be⸗ amter einer Wach⸗ und Schließgeſellſchaft iſt böſe, wenn Sie einen ulkigen Vertreter ſeines Berufsſtan⸗ des mit Liebe, ſo zeigen, wie Sie ihn mit Humor zeigen wollen. Das gleiche gilt ſür den deutſchen Bauern, den Schneidermeiſter wie den Gerichtsaſſeſ⸗ ſor. Sie, Herr Autor, ſprechen immer von Schwie⸗ rigkeiten, die Sie bei der Stoffwahl haben, und wiſſen nicht, daß es meiſt nur Gerede, iſt, und daß nur dann einem Ihrey Kollegen Halt geboten wird, wenn er wie ein ſchlechter Konfektionär von einſt ſolche Typen mißbrauchen will. Und noch ein Wörtchen, das auch für Ihre Ka⸗ meraden aus der Zunft der Filmkomponiſten gelten darf: Wir wollen nicht auf gute alte Militärmärſche tanzen und wollen nicht große Begriffe aus dem Le⸗ ben unſeres Volkes unpaſſend verwertet finden. Es braucht ſich niemand„aufzunorden“— und es iſt auch nicht immer nötig, daß ein Staatsanwalt, der Betriebsführer einer Fabrik oder ein großer Sänger eine 20⸗Zimmer⸗Villa und drei 200 PS.⸗Wagen be⸗ ſitzt. Auch vom Krieg ſoll man nur jene reden laſſen, die durch das Kriegsleben dazu berechtigt ſind. Und man ſoll dieſe großen Dinge nicht mit leichten Lie⸗ besaffären in einem Atemzuge nennen, auch dann nicht, wenn die Handlung es gerade wirkſam erſchei⸗ nen läßt. Unſer Reichsminiſter Dr. Goebbels hat Ihnen, meine Herren Intendanten, Produzenten, Autoren, Komponiſten und Regiſſeuren, ſchon des öfteren zu⸗ gerufen: Mehr Mut und mehr Unter⸗ nehmungsgeiſt! Ich glaube, wir haben doch alle zur Genüge ſchon bewieſen, daß wir keine falſchen Potsdamer und keine Kleinſtädter von anno 1880 ſind. Alſo gehen Sie unbekümmerter an die Arbeit! Die verantwortlichen Kameraden ſind alle in ihrem Herzen jung genug, um Sie zu verſtehen, wenn Sie jung ſein können. Wir wiſſen ſelbſt zur Genüge, daß unſere große heroiſche Gegenwart, dieſe „Zeit der ſtählernen Romantik“, vielleicht für den oder jenen unter Ihnen die Gefahr in ſich trägt, den Humor auszuſchalten. Dieſe Kameraden haben un⸗ ſere Zeit nicht verſtanden und empfinden nicht zu⸗ tiefſt, daß unſer glücklicher gewordenes Volk wieder lachen kann und darum lachen will. Ich empfehle Ihnen als liebender Laie, es wie der große deutſche Martin Luther zu machen, nämlich, dem Volke aufs Maul zu ſchauen. Sie werden gerade in unſerer gro⸗ ßen Zeit Wunder erleben und beglückt an Ihre wei⸗ tere Arbeit gehen. Alſo nichts für ungut! Und nun keine Gehirn⸗ krämpfe!— Das alles wollte ich Ihnen ganz unmaß⸗ geblich, aber humorvoll geſagt haben. Sie wiſſen, wirklicher Humor kommt nur aus einem geſunden und ſtarken Herzen, das zukunftsfroh jede Aufgabe meiſtern will. Ausklang der Bayreuther Bühnenfeſtſpiele Nachdem in der Wagnerſtadt am vergangenen Sonntag noch einmal„Parſival“ unter der muſikali⸗ ſchen Leitung von Staatsrat Dr. Furtwängler in Szene gegangen war, beſchloß am Montagabend die letzte„Lohengrin“⸗Aufführung unter der Geſamtlei⸗ tung von Staatsrat Tiedtjen die Bayreuther Büh⸗ nenfeſtſpiele 1936. Der diesjährige Bayreuther Feſt⸗ ſpielſommer, der in jeder Hinſicht ein einzigarti⸗ ger Erfolg war, wird in hohem Maß dazu bei⸗ tragen, das Anſehen und den Ruf des deutſchen Mu⸗ ſik⸗ und Kulturmittelpunkts Bayreuth im Olympia⸗ jahr erneut in aller Welt zu verkünden. Elſäſſiſche Bühnenkunſt in Freiburg i. B. Aus Anlaß der Tagung des Deutſchen Auslandsinſtitutes in Stutt⸗ gart veranſtaltete das Straßburger⸗Elſäſſiſche Theater ein Gaſtſpiel in dem neueröffneten Freiburger Kammerſpiel⸗ theater. Zur Aufführung kam das Volksſtück„D' Heimat“ der elſäſſiſchen Dramatiker Greber und Stoskopf. db. Die Verkaufspraxis.(Forkel u. Co., Stuttgart.) Das neue Heft der„Verkaufspraxis“ enthält beachtenswerte Auf⸗ ſätze, insbeſondere einen Leitaufſatz„Wo bleibt der kauf⸗ männiſche Ehrenkodex?“, der eine ſehr aktuelle Frage be⸗ über die Beteiligung und die Geſtaltung bei Ausſtellungen handelt. Dann lieſt man einige ganz neue Geſichtspunkte und Meſſen. g. Schußbuch für deutſche Jäger. Bearbeitet von S. Schmincke, Forſtaſſeſſor im Stabsamt des Reichsjäger⸗ meiſters.(Verlag von Paul Parey in Berlin SW 11, Hede⸗ mannſtraße 28 u. 29.) Jeder Revierinhaber iſt auf Grund eines Erlaſſes des Reichsjägermeiſters zur Führung eines Schußbuches verpflichtet, das als Unterlage für die alljähr⸗ lich dem Kreisjägermeiſter einzureichende Wildſtands⸗ meldung zu dienen hat. Außerdem verlangen das Reichs⸗ jagoͤgeſetz und die Wildͤverkehrsordnung die Führung einer Abſchußliſte und die unverzügliche Meldung des erfolgten Abſchuſſes unter Angabe der Abſchußnummer. Alle dieſe Zwecke erfüllt das Schußbuch im Taſchenformat. Es enthält auch die Angaben über die Wildarten in der gleichen Reihen⸗ folge wie das Formular für die Wildſtandsmeldung, ſo daß alſo die Uebertragung am Ende des Jagdjahres ohne Schwierigkeiten möglich iſt. K. Der kaufmänniſche Briefwechſel. Von Alfred Jaſper. (Verlag Wilh. Stollfuß, Bonn,.25.) Dieſes Bändchen aus der Sammlung„Hilf dir ſelbſt“, das alles Wichtige für den Brieſwechſel enthält, iſt für den Selbſtunterricht be⸗ ſtimmt. Jedem Lernbefliſſenen wird das kleine Bändchen gute Dienſte leiſten und Nutzen bringen können. „Potsdam. Das Zeugnis einer Idee“. Von Harald von Koenigswald. Mit 6 Abbildungen.(Verlag Albert Langen/ Georg Müller, München. 50.) Mit die⸗ ſem Büchlein wird die raſch bekannt gewordene„Junge Reihe“ um ein Bändchen vermehrt, das dazu angetan iſt, das Verſtändnis für die Schönheiten der großen preußiſchen Vergangenheit und die Ehrfurcht vor dem Genius ihrer Schöpfer zu wecken und mehr und mehr zu vertiefen. In ihrer Anſchaulichkeit vermitteln dieſe für jeden verſtänd⸗ lichen Betrachtungen an Hand der beigefügten Abbildungen einen ausgezeichneten Eindruck von der ſtädtebaulichen Ent⸗ wicklung, die Potsdam im Zeitalter der großen preußiſche Könige zum formgewordenen Ausdruck der preußiſchen Id werden ließ. é — Seite/ Nummer 403 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 2. September 1036 Veumischtes — George May und Charles Williams, zwei Fi⸗ ſcher von der neunzehnköpfigen Beſatzung eines in der Gegend von Neufundland auf den Kabeljaufang ausgehenden Fiſchſchoners„Donald R. Creaſer“, ſtiegen in ein kleines offenes Boot, um die Schlepp⸗ netze auszulegen. Kaum daß ſie das Mutterſchiff verlaſſen hatten, ſahen ſie ſich durch ſchweren Nebel abgeſchnitten, ſahen weder Schiff noch Himmel, noch das weite Meer. Solche plötzlich aufſteigenden un⸗ durchdringlichen Nebel ſind in dieſer Gegend nichts Seltenes. Als ſie fünf Stunden lang vergeblich nach ihrem Stationsſchiff und den Schleppnetzen geſucht hatten, beſchloſſen ſie, ſich am Boden ihres Bootes ſchlafen zu legen und den Morgen zu erwarten. Aber auch als ſie erwachten, ſtand noch dichter Nebel wandͤgleich um ihr Boot. Sie begannen zu rufen— keine Antwort kam, und als endlich die Nebel wichen, war, ſoweit ihr Blick reichte, nirgends ein Schiff mehr zu erblicken! In ihrem kleinen Boot hatten ſie einen Kompaß, fünf Ruder und eine Gaf⸗ fel, das Hauptſegel, den Klüwer und einige Bis⸗ kuits.„Wir ſind verloren,“ ſagte May.„Wir wol⸗ len Segel ſetzen und Land zu erreichen ſuchen,“ ſagte der hoffnungsvollere Williams. Sie ſetzten Segel. Williams nahm das Steuerruder. May ſuchte in ſei⸗ nen Taſchen, ob er etwas Eßbares fände, und er entöeckte etwas Koſtbares: Kautabak. Er ſchnitt ſich ein Stück ab, kaute es und gab Williams das andere Stück. Es war alles, was über ihre Lippen kam. Am folgenden Tag wagten ſie nur drei Bis⸗ kuits zu eſſen. Dann fielen wieder die ſeuchten Ne⸗ beltücher hernieder. Am dritten Tag kauten ſie nur ſparſam Tabak und aßen vier Biskuits. Als die Sonne über der weiten Waſſerwüſte blutrot unter⸗ ging, da ſprachen ſie zum erſten Male von der dro⸗ henden Nähe des Todes. May wollte ſich nieder⸗ legen und ſterben, aber Williams konnte und wollte die Hoffnung nicht aufgeben. Mit ſo dickgeſchwolle⸗ nen Zungen, daß Tabakkauen eine Unmöglichkeit war, durchlebten ſie den vierten Tag, bis ſie der Hunger ſo peinigte, daß ſie ihre letzte Nahrung ver⸗ ſchlangen. Am nächſten Tage waren ſie zu ſchwach zum Sprechen, wieder und wieder ſpähten ſie ver⸗ gebens aus, oft meinten ſie, ferne Schiffe zu ſehen, aber immer war es eine Täuſchung. Am ſechſten Tage gelang es ihnen nicht mehr, die Segel zu hiſ⸗ ſen. Plötzlich ſchrak Williams aus halber Bewußt⸗ loſigkeit empor und ſchrie ſo gellend, daß May das Blut erſtarrte:„Ein Segel, ſieh nur!“ Und wirklich, etwas Schlohweißes blitzte durch die trübe Luft! Aber es war ein Eisberg, der einem Dampfer Un⸗ tergang bedeutet hätte, ihnen aber als der Retter er⸗ ſchien. Sie gingen ſo nahe wie möglich heran und lechzend vor Durſt brachen ſie Eisſtücke heraus oder klammerten ſich, die Näſſe ſaugend, auch an die Rie⸗ ſenmaſſe des Berges. Das Auftauchen des Eisber⸗ ges gab ihnen auch noch andere Erleichterung. Es mußte nun ja Land in der Nähe ſein! Der nächſte Tag fand ſie daher in hoffnungsvollerer Stimmung, obwohl wieder Nebel und hohe See zugleich ihnen ſchwer zu ſchaffen machten. Die See, die ihren ſchwa⸗ chen Händen ſchon mehrere Ruder entwunden hatte, ſpülte nun auch das Steuerruder hinweg, und das Bergen der flatternden Segel nahm Stunden über⸗ menſchlicher Anſtrengung in Anſpruch. Endlich am elften Tage fuhr Williams, ehe er in letzte Bewußt⸗ loſigkeit verſank, noch einmal hoch: Wollte der Tod ihn narren? Er ſah einen Dampfer vorüberziehen. In raſender Hoffnung ſchwang er ſeine Kleider in weiten Kreiſen, und es gelang: der Dampfer„Al⸗ buera“ drehte bei und nahm ſie unter größten Mü⸗ hen an Bord. Sie waren etwa 374 Seemeilen von der Stelle entfernt, wo ſie von ihrem Mutterſchiff abkamen. * — Das amtliche Verzeichnis der Hochſchulſchriften für das Berichtsjahr 1935 verzeichnet die etwas über⸗ raſchende Tatſache, daß trotz des ſtarken Rückganges der Studierenden um mehr als ein Drittel gegen⸗ über dem Höchſtſtand die Zahl der jährlich friſch ge⸗ backenen Doktoren in ſtändigem und ſtarkem An⸗ Roman von Sophie Hoechstetter Sa, ſie wiederholte den wunderlichen Satz, daß der Winter nicht ſo ſchlimm ſei, wenn man Geſell⸗ ſchaft, warmen Ofen und guten Kaffee habe, wie eine Beſchwörungsformel von neuem, begann zum drittenmal, ohne den Sohn wahrzunehmen. Der Sohn wußte nun freilich nicht, daß mit dem Win⸗ ter die berühmte Frau etwas anderes meinte als Dezember⸗ und Januarkälte. Jüngſte und älteſte Damen gebrauchen den Lippenſtift und gefärbten Staub über der Haut. Dem jungen Brandſteen, der als Zwanzigjähriger aus Batavia nach Holland ge⸗ kommen, war das Lebensalter ſeiner Braut ebenſo unbekannt geweſen wie jetzt dem Sohn die Jahre der Mutter. Er fragte, ob die Verwandten vielleicht holländi⸗ ſchen Sprachunterricht wünſchten, dann erlaube er ſich zu erinnern, daß„een mooie dag in Auguſtus“ ſei, nicht Winter. Die berühmte Mutter ſeufzte und zeigte die Te⸗ ſtamentsabſchrift.„Haltung! Ich fahre nach Berlin, öu bleibſt hier. Heute gegen Abend wird der eine Teil unſerer Bemühungen perfekt ſein. Und über den anderen erhältſt du heute nacht noch eine De⸗ peſche. Alſo, gute Haltung, mein Junge.“ Daran ließen es auch Karl Guſtav und Gabriele nicht fehlen. Beim Mokka wurde man ſogar allſeits entſpannt. Denn nun war das Ende der höflichen Unter⸗ nehmung abzuſehen. Die Zuiderſee durfte als aus⸗ getrocknet gelten, die Yſel und andere Flüſſe ver⸗ ſickerten, der Haag und Scheveningen waren entvöl⸗ kert, Fragen über die Grachten von Amſterdam ver⸗ ſtummten, das ehrwürdige Utrecht mußte die Ge⸗ danken nicht mehr beſchäftigen. Letzte Verſprechun⸗ wachſen iſt. Sie betrug im Jahre 1985 9000 gegen⸗ über 7500 im Jahre 1933. Die Zunahme der Pro⸗ motionen an den Univerſitäten iſt dabei allein aus⸗ ſchlaggebend. An den fachlichen Hochſchulen iſt ſogar ein Rückgang feſtzuſtellen. Die Entwicklung zielt of⸗ fenbar dahin, daß die Erwerbung des Doktorhutes im weſentlichen wieder auf den Univerſitäten allein vorgenommen wird. Intereſſant iſt die Feſtſtellung, daß eine ſo kleine Univerſität wie Erlangen den Durchſchnitt der Promotionen ganz erheblich über⸗ ſchreitet, daß beinahe ein Fünftel aller Doktoren von den drei bayeriſchen Univerſitäten kommt, und daß ſieben von 23 Univerſitäten die Hälfte aller Pro⸗ motionen vorgenommen haben. Sehr weit unter dem Durchſchnitt der Promotionen bleiben Freiburg und Gießen, was vor allem bei Freiburg auffällig iſt, weil dort die Zahl der Studierenden verhältnis⸗ mäßig hoch iſt. — Die Bevölkerung der engliſchen Induſtrieſtadt Leeds wurde durch die Entführung eines vier Mo⸗ nate alten Säuglings einen ganzen Tag hindurch in Atem gehalten. Eine junge Mutter hatte bei ihren Einkäufen den Säugling in einem Kinder⸗ wagen vor einem Lebensmittelgeſchäft ſtehen laſſen. Als ſie wieder heraustrat, war Wagen und Kind verſchwunden. Die Polizei nahm ſofort fieberhafte Nachforſchungen auf. Das vermißte Kind konnte jedoch nirgends entdeckt werden. Erſt am Abend fand ein Landwirt etwa zehn Kilometer außerhalb der Stadt an einer Hecke einen umgeſtürzten Kin⸗ derwagen, und darunter, halb erſtickt, den Säugling, der aus mehreren Wunden blutete. Der Entführer konnte noch in der Nacht verhaftet werden. Es han⸗ delt ſich um einen 21jährigen Geiſteskranken, der erſt kürzlich aus einer Irrenanſtalt ausgebrochen iſt. Die Wunden hat er dem Kind mit einem Taſchen⸗ meſſer beigebracht. * — Das Flugzeug, in dem Baronin Blixen Finecke und Kurt Bioerkvall einen Ozeanflug von Neuyork nach Stockholm unternehmen wollen, iſt nach den be⸗ ſonderen Plänen der beiden Flieger ſo weit fertig⸗ geſtellt, daß mit dem Einbau der Maſchine begonnen werden kann. Wie verlautet, wird das Flugzeug einen Aktionsradius von etwa 10 Flugtagen haben. Die beiden Flieger wollen ſofort nach Fertigſtellung der Maſchine ſtarten. Sie ſind gegenwärtig mit der Prüfung der Blinofluggeräte beſchäftigt. Es iſt in dieſem Zuſammenhang intereſſant, daß der Start eines Fliegers namens Joſeph Coſta, der ebenfalls von Neuyork nach Liſſabon aufſteigen will, vom Staatsdepartement„wegen der unſicheren politiſchen Lage in dieſem Teil Europas“ verboten wurde. Das Luftfahrtminiſterium hat ſich ebenfalls gegen den beabſichtigten Flug Coſtas ausgeſprochen. * — Vor etwa einem Jahre machte die Nachricht, daß eine Hündin eines franzöſiſchen Alpenjäger⸗ Regiments mit der Lebensrettungsmedaille aus⸗ gezeichnet worden ſei, die Runde durch die geſamte Weltpreſſe. Dieſe Hündin war Betty, eine etats⸗ mäßige Angehörige des in Valloires in den Alpen von Savoyen ſtationierten 99. Alpenjäger⸗Regi⸗ ments. Sie hatte einen verunglückten Schiläufer dadurch vor dem Tod des Erfrierens gerettet, daß ſie ſich auf ihn legte und ihn zwei Tage lang mit ihrem eigenen Leibe wärmte. Man hat ihr inzwi⸗ ſchen ein Denkmal geſetzt und ihr während eines längeren„Erholungsurlaubs“ die Froſtbeulen aus⸗ geheilt, die ſie bei ihrer Rettungstat davongetragen hatte. Seit einigen Wochen ſteht ſie aber wieder voll im Dienſt. Bei ihrer Klugheit hat man ſie mit ganz beſonders ſchwierigen Aufgaben betraut. Sie iſt zum Briefträger avanciert und befördert die Poſt zwiſchen Lanslebourg und La Turraz über außer⸗ ordentlich ſchwierige Gebirgspäſſe. Jeden Tag kann man ſie beobachten, wie ſie, ihre Rettungsmedaille am Halsband, mit einem Lederſack auf dem Rücken, ihrer Würde bewußt, die Poſtſtation von Lansle⸗ bourg in geruhſamem Dauerlauf verläßt, um un⸗ fehlbar nach einigen Stunden an ihrem Ziel anzu⸗ langen. Sie hat noch nicht ein einziges Mal ver⸗ ſagt und wird vermutlich erſt durch einen Soldaten erſetzt werden müſſen, wenn im Winter die Strecke gar zu gefährlich iſt. gen, Blumenfarm und Boardinghouſe„Katharinen⸗ peld“ bei Utrecht zu beſuchen, wurden gegeben. „Mein Sohn bleibt wegen der Namensführung noch hier“, warf Frau Ina Brandſteen hin und dankte im voraus für die ihm noch zu erweiſende Gaſtfreunoſchaft. Gabriele wurde plötzlich, als habe ſie ſich doch an dieſe Frau gewöhnt, als würde ſie gerne manchmal allein mit ihr ſprechen. Sie empfand, hinter der mon⸗ dänen Aufmachung war da noch eine andere Perſon, eine Schickſalskundige, Wiſſende. Doch nun kam der Abſchied. Sieglind, die fühlte, ihre Mutter würde gerne noch mit Onkel Karl Guſtav allerlei beſprechen, gab vor, Beſorgungen machen zu müſſen, und fuhr im Branoſteenſchen Wagen mit in die Stadt.„Zum Amtsgericht“, ſagte Fred geheimnisvoll lächelnd. Sieglind lief über den Schloßplatz, vorbei an dem Markgrafenbrunnen mit den bezwungenen Türken, und es kam ihr die Luſt, durch die alten, ſchönen Räume zu gehen. Brandenſteins waren einſt mark⸗ gräfliche Hofkavaliere geweſen, und Onkel Karl Gu⸗ ſtav legte Wert auf dieſe Erinnerung. Auch Profeſſor Burger ging über den Schloßplatz. Er kam von einem Muſiklehrer in der Friedrich⸗ ſtraße und hatte in einem Eckzimmer mit dem Blick auf Jean Pauls Denkmal gegeigt. Die b⸗Moll⸗So⸗ nate von Mozart! Ja, Frau Gabriele ſollte ſie wie⸗ der von ihm hören und anders als damals. In die ſchöne Kraft ihres Spiels und ihren wundervoll weichen Anſchlag ſollte nicht wieder ſeine Geige Kratztöne werfen. Sein Strich mußte ſicher werden, das fühlte er, wenn er einfachere Sachen mit ihr ſpielte, er mußte das Largo der Sonate breit und voll, das Andante lyriſch weich herausbringen. Vor Fräulein Kolb und den anderen Hausbewohnern wollte er ſeine Schwächen nicht zeigen, ſo übte er alſo bei einem Lehrer. Ganz wie einſt: man hat Violinſtunden und wird mit der ſchönen Gabriele ſpielen. In dem Warteraum zur Schloßführung ſtand Frau Gabrieles Tochter. Er begrüßte ſie heiter. Sie hatte ein ſchwarzweiß geſtreiftes Kleidchen an, und ihm ſchien, es war auffallend gut gearbeitet. „Sie machen der Markgräfin Wilhelmine einen Beſuch?“ fragte er. Feuer vernichtet 120 Sportboote — Breslau, 1. Sept. Am Dienstag geriet in Zedlitz bei Breslau ein großes Bootshaus, in dem auch eine Gaſtſtätte untergebracht war, in Brand. Die Löſcharbeiten geſtalteten ſich außerordentlich ſchwierig, da die Pontons, auf denen das Bootshaus aufgebaut war, unterzugehen drohten und zunächſt ausgeſpannt werden mußten. Das Feuer, das in der Holzverkleidung und den untergebrachten Booten reiche Nahrung fand, vernichtete das Bootshaug mit ſeiner geſamten Inneneinrichtung. Außerdem ſielen dem Feuer 120 Boote zum Opfer. Der Schaden iſt nur teilweiſe durch Verſicherung gedeckt. Swei weitere Todesopfer des Grubenunglücks — Dortmund, 1. Sept. Wie das Oberbergamt Dortmund mitteilt, ſind zwei weitere Opfer der — Nachdem erſt kürzlich die Tſchechoſlowakei mit der Veränderung der Frau Zdenka Kubkowa zum Mann Zdenko Kubek ſeine wiſſenſchaftliche Senſa⸗ tion auf dem Gebiete der Geſchlechtswandlung hatte, wird jetzt aus Ungarn ein gleicher Fall gemeldet. Profeſſor Tivadar Huettel von der Univerſität De⸗ brecin benachrichtigte die ungariſchen Behörden da⸗ von, daß das 37jährige Fräulein Jolan Kun zum Manne geworden ſei. Dieſe ſeltſame Tatſache kam der Oeffentlichkeit ͤurch einen ebenſo eigenartigen Zufall zur Kenntnis. Vor einigen Tagen brach Jo⸗ lan Kun ohnmächtig zuſammen. Paſſanten, die ihr zu Hilfe eilten, ſtellten feſt, daß die ohnmächtige Per⸗ ſon augenblicklich ein unraſierter Mann in Frauen⸗ kleidung war. Ueber„ihr“ oder„ſein“ Leben gab Jolan Kun Preſſevertretern folgenden Bericht:„Vor mehr als 15 Jahren ſtellte ich feſt, daß ich mich mehr Mann als Frau zu fühlen begann. Zuerſt ſpielte ich mit dem Gedanken des Selbſtmordes, dann ver⸗ ſuchte ich das furchtbare Myſterium, das in meinem Körper vor ſich ging, zu vergeſſen. Ich wagte nie⸗ mandem mein Geheimnis anzuvertrauen. 15 Jahre lang habe ich es für mich behalten. Schließlich aber mußte ich mich einem Arzt anvertrauen, der mich ſofort operierte. Im April vergangenen Jahres ver⸗ ließ ich„geheilt“ die Klinik in Debrecin; ich konnte mich aber nicht mehr in dieſer Welt zurechtfinden.“ Jolan Kun weiſt teils typiſch männliche, teils typiſch weibliche Züge auf. Ihre Geſichtszüge zeigen weib⸗ liche Feinheit— aber ſie muß ſich täglich raſieren. Sie trägt Schuhe für Männerfüße, ihre Hände ſind ausgeſprochene Männerhände. Andererſeits wieder⸗ um hat ſie reiches, langes Frauenhaar. Nach der Operation klingt ihre Stimme wie die eines 12jäh⸗ rigen Knaben. Der Fall Jolan Kun iſt jetzt den Be⸗ hörden unterbreitet worden, die erwägen, ob Jolan offiziell ein Mann mit dem Namen Jolan Kun wer⸗ den darf. ** — In einem rumäniſchen Dorf unweit Temes⸗ vars wurden in einem Bauernhof die verkohlten Leichen eines Landwirtes, ſeiner Frau und der bei⸗ den Söhne aufgefunden. Man ſtellte feſt, daß Brand⸗ ſtiftung vorlag, und daß nichts geſchehen ſein konnte, um die vom Flammentod Bedrohten zu retten. Die weiteren Nachforſchungen haben ſchließlich zu einer völligen Aufklärung des Falles geführt— der Land⸗ wirt und ſeine Familie ſind das Opfer eines ver⸗ hängnisvollen Aberglaubens geworden. Der auf ſo tragiſche Weiſe Umgekommene beſaß nämlich eine Schweinezucht. Eines der Tiere brachte nun vor einiger Zeit zwölf Ferkel zur Welt. Unter dieſen Ferkeln wiederum war eines, das vier Augen und acht Beine aufwies. Sofort verbreitete ſich im Dorf die Kunde, der Bauer ſtehe mit dem Teufel im Bunde. Das Unglück wollte es, daß bald darauf „Jawohl. Aber auch dem tüchtigen Kaſtellan, der ſich als Weiße Frau maskierte und den großen Na⸗ poleon ſo in Schrecken verſetzte, daß er blitzſchnell, ſogar unter Hinterlaſſung ſeines Feldhimmelbettes „ce maudit chãteau“ verließ. „Packte er denn ſonſt perſönlich ſeine Sachen?“ fragte Burger beluſtigt. 93 „Sans doute“, antwortete ſie ſpöttiſch, um ſogleich in einen anderen Ton zu fallen:„Man nannte und nennt Napoleon abergläubiſch. Ich finde es klug, auf die Zeichen zu achten, denn aus ihnen wurden die Symbole. Bonaparte kann ganz gut gewußt haben, daß ihm das Symbol der Weißen Frau, als Vorläuferin des Unglücks, nahegerückt wurde. Er fiel vor Schrecken aus dem Bett vor der deutſchen Sagengeſtalt. Nun, immerhin, auf einem deutſchen kam für ihn die große Wende zum Ab⸗ tieg. Sie ſah ſehr reizend aus bei ihren Worten, und er wollte ſie nicht aufmerkſam machen, daß ihre Auf⸗ faſſung recht herzlich kühn das Todesgeſpenſt der Hohenzollern zu einer germaniſchen Kaſſandra um⸗ ſchuf, die fremde Eroberer mahnte. Aber die kleine Studentin war klüger, als Bur⸗ ger dachte. Sie begann wieder:„Ein weißes Laken — Symbol des Geſpenſtes. Geſpenſt, das iſt die Seele eines Abgeſchiedenen, eine mythiſche Geſtalt alſo. Es kann Zeiten geben, in denen auch der Un⸗ terdrückte, der Vergewaltigte noch den Mythos ſei⸗ nes Landes bewahrt. Und gegen den Urglauben eines Volkes kann niemand an. Sei die Weiße Frau der Hohenzollern nie geweſen, ſo wurde ſie geſchaffen aus der germaniſchen Todesgöttin, von der vielleicht jene Zeit gar nicht ſprach und doch noch ahnte. Denn der Mythos eines Volkes lebt traum⸗ haft weiter, mag in langem Schlafe liegen, aber ein⸗ mal kommt ihm wieder das Erwachen—“ Kleines Mädchen, dachte er, und hatte Luſt auf ein längeres Geſpräch. Aber da begann die Füh⸗ rung. Die alten Säle und Gemächer des Rokokos und des Louis-seize taten ſich auf, im Glanze ihrer ſchönen Raummaße, ihrer köſtlichen Möbel. Burger dachte flüchtig, wie blöde er einſt als Schüler auf dieſe Dinge geſtarrt hatte, die ihm damals nichts verkörperten als prunkvollen Reichtum. Später ſah er in Wolfsreuth, daß es noch Menſchen gab, die . Exploſion auf der Zeche„Vereinigte Präſident“ ge⸗ ſtorben. Die bergbehördliche Unterſuchung geht wei⸗ ter. Ueber die Urſache der Exploſion läßt ſich immer noch nichts Endgültiges ſagen, ebenſowenig darüber, ob jemanden an dieſem Unglück eine Schuld trifft. Feuersbrunſt bei Straßburg (Funkmeldung der NM3Z.) — Paris, 1. September. In dem Dorfe Geudertheim bei Straßburg fielen einer Feuersbrunſt fünf Häuſer mit Maſchinen, Stallungen uſw. zum Opfer. Ein Landarbeiter ſprang aus einem Fenſter, um ſich zu retten. Dabei wurde er ſchwer verletzt. Große Mengen Getreide, acht Kühe, 20 Schweine und ſämtliches Federvieh wurden ein Ranb der Flammen. auch noch ein Kind in der Nachbarſchaft ſtarb. Nun kannte der Haß gegen den Landwirt keine Grenzen mehr. Mitten in der Nacht legten die aufgehetzten Bauern am Hauſe des Unglücklichen Feuer an und ließen ihn mit ſeiner ganzen Familie verbrennen, * In zwei Tiroler Dörfern iſt ſoeben ein hefti⸗ ger Streit um einen Bläſer entſtanden, dem eine etwas eigenartige Geſchichte vorausging. Die Ka⸗ pelle des einen Dorfes war beſonders ſtolz auf ihren Poſauniſten, der ſich einer ſo hervorragenden Lungenkraft erfreute, daß er imſtande war, alle an⸗ deren Spieler zu übertönen. Dieſer Zuſtand währte eine ganze Reihe von Jahren, bis ſich ſchließlich bei dieſem Atem⸗Herkules Alterserſcheinungen ein⸗ ſtellten, die ſich dadurch kundtaten, daß er einen Zahn nach dem andern verlor. Da war guter Rat teuer, denn man wollte ſich dieſe Hauptſtütze des Orcheſters gern erhalten, aber wie? Leider war der Poſauniſt nicht in der Lage, ſich einen Zahn⸗ erſatz zu beſchaffen. So veranſtaltete man ſchließlich eine Sammlung, nahm einen Betrag aus der Muſik⸗ vereinskaſſe und erſtand ein herrliches Gebiß. In alter Friſche blies nun wieder der Poſauniſt ſein Töne der anderen Bläſer. Aber ſein Gebiß ſtiftet Unfrieden, denn eine Reihe von Orcheſtermitgliedern“ wurde plötzlich anderen Sinnes und weigerte ſich, ihren Anteil an dem künſtlichen Zahnerſatz zu be⸗ zahlen, indem ſie die Anſicht vertraten, daß der Preis zu hoch ſei. Da nahm der Bläſer ſein In⸗ ſtrument, zog ins nächſte Dorf und gründete eine neue Muſikkapelle, mit der er ſeinen früheren Kol⸗ legen Konkurrenz machte. Mit Recht war jetzt die Künſtlerſchar des erſten Dorfes empört und reichte ſofort Klage ein, in der ſie die Rückgabe des Ge⸗ biſſes forderten. Aber der Muſikverein verlor den Prozeß, und der Bläſer blieb im Beſitze der neuen Zähne. 480 434 *5 — Wenn man ein Opernglas zu Hilfe nehmen muß um alle Einzelheiten einer Landͤkarte genau betrach⸗ ten zu können, ſo kann es ſich wirklich nur um die größte Karte der Welt handeln. Dieſe rieſenhafte Karte wurde auf einer amerikaniſchen Ausſtellung gezeigt, die jetzt zur Feier des 300jährigen Be⸗ ſtehens der chemiſchen Induſtrie in Amerika ſtatt⸗ findet. Die Karte, die ein Ausmaß von 5% N 4 Meter hat, wurde an einer Wand aufgehängt. Sie iſt mit Hilfe von Fliegeraufnahmen hergeſtellt wor⸗ Inſtrument, erſtickte die richtigen und die S im Maßſtab 1: 14 400. Die Luftaufnahmen, die zur Anfertigung der Karte notwendig waren, wurden aus einer Höhe von 3500 Meter gemacht, im ganzen wurden 10 479 Aufnahmen angefertigt. Den Be⸗ ſucher der Ausſtellung, die die Rieſenkarte betrachten wollten, wurden Operngläſer zur Verfügung geſtellt. den und zeigt den amerikaniſchen Staat Connecticut 4 ſich unter Rokokomöbeln zu bewegen wußten und, trotzdem ſie dem Heute angehörten und andere Klei⸗ der trugen, auch dazu paßten. Es waren nicht viele Teilnehmer an der Füh⸗ rung, denn auf dem Feſtſpielhügel ging die„Göt⸗ terdämmerung“ in Szene. Burger wollte mit Sieg⸗ lind plaudern, aber ſie ſonderte ſich ab, lief wie eine Herrin mal wieder in einen Saal zurück, um Erin⸗ nerungen nochmals zu begrüßen. Sie, die dem tüch⸗ tigen Kaſtellan von 1808 einen Pietätsbeſuch machte, ſchien bekannt mit dem jetzigen. Wie unbekümmert ſie iſt, fühlte Burger, und er dachte dabei: Vielleicht könnte ſie mal bei ihm Examenskandidatin ſein. Dann würde ſie nicht von Traum und Mythos und Symbolen zu reden haben, ſondern von den exakten Dingen. Jetzt war ſie immer vor oder hinter ihm, nie zur Seite. Ihr Gang fiel ihm auf. Er war ſo eroͤfeſt lagen in den Schritten. Er wurde blind für Möbel, Bilder, Raumgeſtal⸗ tung. Er mußte auf dieſe Schritte ſehen. Sie ver⸗ wirrten ihn, ſie ließen neue Empfindungen in ihm aufſteigen. Die Schritte der Jugend gehen über das neue Deutſchland. Sie ziehen aus, um der Heimat den Mythos der Heiterkeit zurückzuholen aus alten Zeiten her. Denn, konnte man ſich nicht denken, einſt ſchallte von Hügel zu Hügel, von Tal zu Tal das Lachen freier Menſchen über die germaniſche Erde? Sieglind öffnete ihr Lederbeutelchen vor Tor⸗ ſchluß. Heimlich und herzlich ſuchte ſie nach einem Opferſtück für den Nachfahren jenes Kaſtellans, der Frau den Bonaparte in Schrecken verſetzt atte. „In den Hofgarten“, bat Burger. Die verlaſſenen Götter und Göttinnen ſahen aus den Gebüſchen. Die Waſſergraben, dunkel vom Laube der hohen alten Bäume, ſtrömten einen aufreizen⸗ den Geruch aus. Wieder lief Sieglind vor Burger 86 57 Kleidchen wehte, ſie waren ganz allein in 5 „Sie wollen wohl nach Hauſe?“ rief er ihr nach — beeilte ſich, erreichte ſie, ſah in ein lachendes Ge⸗ S ——— und doch voll Grazie, Heiterkeit und Ueberlegenheit ſicht, in ſtrahlende Augen, ſah ihre holde Jugend, fühlte ihren Ruf. Fortſetzung folat.) ge⸗ vei⸗ mer ber, en, ter bei de, ieh un en nd ti⸗ ne uf en N⸗ Sr d. K N K8 88 3 — r—— 9 E Mittwoch, 2. September 1936 Aus Baden Neuorönung der Verwaltung des Reckars * Karlsruhe, 1. Sept. Nachdem die Neckarſtraße aufwärts bis Heilbronn ausgebaut iſt und in dieſem Umfange in die Verwaltung und Unterhaltung des Reichs übernommen werden ſoll, wurden auf dem Verordnungswege die Zuſtändigkeiten am Neckar und die Verwaltung der Großſchiffahrtsſtraße auf badiſchem und heſſiſchem Gebiet gemäß Weiſung des Reichs⸗ und Preußiſchen Verkehrsminiſters neu ge⸗ regelt. Das Badiſche Geſetz⸗ und Verordnungsblatt (Nr. 28) enthält die Verordnung des badiſchen Fi⸗ nanz⸗ und Wirtſchaftsminiſters und des Reichsſtatt⸗ halters in Heſſen über die Verwaltung des Neckars, ferner eine Verordnung zum Vollzug der Strom⸗ Schiffahrtspolizeiverordnung für den Neckar. Franzöſiſcher Ballon landetbei Sulzbach 4 Karlsruhe, 1. Sept. Montagvormittag landete am Ortsausgang von Sulzbach im Murgtal, wie die Zeitung„Der Führer“ mitteilte, ein Frei⸗ ballon, der am Sonntagabend 7 Uhr in Bailleux bei Lille in Frankreich aufgeſtiegen war. Führerin des Ballons war eine 26 Jahre alte Fransöſin, die ſich an einem Ballonwettbewerb beteiligte. Die Landung erfolgte glatt und reibungslos. Die In⸗ ſaſſin des Ballons fand hier gaſtfreundliche Auf⸗ nahme. Nach Erledigung der verſchiedenen Forma⸗ litäten wird ſie die Rückreiſe in ihre Heimat antre⸗ ten. Die Ballonlandung brachte eine große Men⸗ ſchenmenge auf die Beine, die das ſeltene Schauſpiel intereſſiert betrachtete. Votſchafter Shurman nahm Abſchied * Heidelberg, 1. Sept. Dienstag nachmittag iſt Heidelbergs Ehrenbürger, Botſchafter Dr. h. e. Shurman, wieder von Heidelberg abgereiſt. Eigentlich hatte er beabſichtigt, nur 8 Dage zu blei⸗ ben, aber auch dieſer Aufenthalt hat ihm ſo zugeſagt, daß er ihn auf 3 Wochen verlängerte. Gelegentlich ſeines Abſchieds äußerte er ſich am Bohnhof Bekann⸗ ten gegenüber, als er Spanien vor einigen Wochen verlaſſen habe, ſei gerade die Revolution ausgebro⸗ (uichenugumſſa ſtärker und wohltuender habe er die Ordͤnung und Sicherheit empſunden, die in Deutſch⸗ land wieder eingekehrt ſeien. * Heidelbergs Wohlfahrtserwerbsloſenzahl. Am 26. Auguſt ſtanden beim Wohlfahrts⸗ und Jugendamt 751(Vorwoche 754) Wohlfahrtserwerbsloſe larbeits⸗ fähige Perſonen) in offener Fürſorge. In Arbeit ſtanden am gleichen Stichtag: 1. Fürſorgearbeiter 70 (69) 2. Notſtandsarbeiter 281(313), 3. Im Gemein⸗ ſchaftsdienſt 319(331). Bei Maßnahmen der Stadt ſind Arbeitsdienſtpflichtige untergebracht: 163(163). 4* Zimmerbrand. In der Nacht zum 31. Auguſt ent⸗ ſtand in einem Kaffee in der Hauptſtraße vermut⸗ lich durch Wegwerfen einer brennenden Zigarre oder Zigarette ein Brand, wobei ein Geſchirrſchrank und ein Garderobeſtänder verbrannten. Der Fahr⸗ nisſchaden beträgt etwa 450. Mk., der Gebäudeſcha⸗ den etwa 50 Mk. * Betrunkener Kraftfahrer verſchuldet Zuſammen⸗ ſtoß. Am 20. Auguſt fuhr infolge Trunkenheit der Führer eines Perſonenkraftwagens mit ſeinem Fahrzeug auf einen an der Halteſtelle Kettengaſſe ſtehenden Straßenbahnwagen. Der Perſonenkraſt⸗ wagen wurde leicht beſchädigt. Perſonen wurden nicht verletzt. Der Führerſchein wurde vorläufig eingezogen und das Kraftfahrzeug ſichergeſtellt. Zeltlager der Wenn in den nächſten Tagen in Karlsruhe 3000 von der Sonne gebräunte Arbeitsmänner auf⸗ marſchieren und wenn dieſe 3000 bei den verſchie⸗ denen Wettkämpfen und Vorführungen Proben ihres Könnens ablegen werden, ſo wird der Außen⸗ ſtehende einen umfaſſenden Einblick bekommen in die Erziehungsarbeit des Reichsarbeitsdienſtes auf dem Gebiete der körperlichen Ertüchtigung. Dieſe körperliche Ertüchtigung iſt arteigen, alſo für die Verhältniſſe im Arbeitsdienſt beſonders zu⸗ geſchnitten. Die Vorausſetzungen für dieſe Erzie⸗ hungsarbeit ſind nicht immer die beſten. Einmal ſind es die 50 v. H. der Arbeitsmänner, die nie in ihrem Leben Sport getrieben haben und nun mit Vorſicht und ſyſtemvoller Schulung der Leibeserziehung näher gebracht werden ſollen; zum anderen ſind es Schwie⸗ rigkeiten in der Platz⸗ und Gerätefrage, die den Ar⸗ beitsdienſt bei der Auswahl der Uebungen und bei der Durchführung ſeines Uebungsbetriebes beſtim⸗ mend beeinfluſſen. Alle dieſe hemmenden Faktoren kön⸗ nen natürlich die Begeiſterung nicht eindämmen, mit EHEIE Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Der badiſche Arbeitsdient Und die koͤrverliche Ertüchtigung Von Gauſachbearbeiter für Leibeserziehung Oberſtfeldmeiſter Weißer der die jungen beweglichen Führer die Aufgabe, die an ſie geſtellt wird, erfüllen. Wer einmal Gelegenheit gehabt hat, einer Uebungsſtunde im Arbeitsdienſt beizuwohnen, oder wer einmal ein Hanoballſpiel zwiſchen zwei Arbeitsdienſtmannſchaften geſehen hat, der wird überzeugt ſein von der reſtloſen Hingabe der Arbeitsmänner, die ſie nach einer kurzen Zeit der Ausbildung für dieſe Spiele und Wettkämpfe an den Tag legen. So werden die Feſttage in Karlsruhe erfüllt ſein von der Begeiſterung der jungen Arbeitsmänner, die ihre Kräfte mit ihren anderen Kameraden im Spiel und Wettkampf meſſen auf eine ehrliche und ritterliche Art, wie ſie für den jungen Deutſchen überhaupt ſelbſtverſtändlich ſein ſoll. Dem Leiſtungs⸗ geöͤanken in Spiel und Wettkampf geben wir mit folgenden Worten Ausdruck: „Nur dr kämpferiſche Einſatz des einzelnen iſt die Grundlage für ein gemeinſames Arbeiten. Die Leiſtung des einzelnen kommt aus der Gemein⸗ ſchaft nud führt wieder zu ihr hin.“ Nurel aun gckexurgen Wir hatten gerade in dieſen Tagen Gelegenheit, den Tiergarten des„Talhauſes“ zu bewundern und uns von ſeinem Schöpfer, Herrn Karl Lederle, einige Neuigkeiten über die Entſtehung des Tier⸗ gartens erzählen zu laſſen. Im Oktober vorigen Jahres hat Herr Lederle mit der Tiergartenanlage begonnen und ſie in mühſamer Arbeit auf Pfingſten Fachmann hinter den Arbeiten vermuten könnte: die vielen Tiere, die hier im Laufe der Monate ihren Einzug gehalten haben, wohl und munter fühlen. Gleich beim Betreten des Gartens fällt uns das geräumige Baſſin auf, das von ſeltenen Baum⸗ arten überſchattet iſt und in dem ſich zwei ſtolze wie der Schöpfer dieſes ſehenswerten Gartens ein⸗ zelne ſich fremde Tierarten zuſammengetan hat und wie ſich dieſe nun recht gut vertragen. So finden wir in einem Käſig wilde Kaninchen, Meerſchwein⸗ chen und Eichhörnchen beiſammen. Der nächſte Käfig beherbergt Wellenſittiche, einen prachtvollen roten Kardinal und eine Schildkröte. Der Taubenfreund hat ſeine Freude an dem nächſtliegenden Käfig mit Reißig⸗, Hohl⸗ und Lachtauben, Eichelhäher, Elſter und Rabe fühlen ſich unter den Maulbeerbäumen recht wohl. Auch die Goldfaſanen, die franzöſiſchen Kröpfer, Pfautauben, Mandarinenenten und wilden Enten, laſſen abſolute Zufriedenheit erkennen. Gerne verweilt man auch an dem Käfig, der drei tadellos gepflegte Affen beherbergt, die zu ihrem Herrn völ⸗ liges Vertrauen beſitzen und recht oft mit der Glocke läuten. Zwei dieſer Affen wurden in ihrem neuen Heim im Talhaus geboren. Ihr Vater mußte vor einiger Zeit erſchoſſen werden, da er ſich nicht mehr ganz friedfertig zeigte. Bewunderung gebührt dann weiterhin den drolligen Waſchbären und auch den Nutrias, für die eigens ein Waſſerbecken von einem jungen Kultur Abſchluß des Lagers auf dem Berwartſtein 5* Neuſtadt a. d. Weinſtraße, 31. Auguſt. Am Samstag und Sonntag wurde das Muſik⸗ ſchulungslager des Gebietes Saarpfalz, das vom 22. Auguſt an im Gebietszeltlager Nr. 13 bei Erlenbach ſtattſand, abgeſchloſſen. Gau⸗ kulturwar Pg. Kölſch und der Stabsleiter des Gebietes, Bannführer Olſchewſki, nah⸗ men an dem Kantatenabend auf der Burg Ber⸗ wartſtein teil. „Ihr rufenden Fanfaren“, das war der Leit⸗ gedanke des Abends mit der Liedkantate Hans Bau⸗ manns mit dem gleichen Namen im Mittelpunkt. In dem geräumigen Ritterſaal der Burg Berwart⸗ ſtein waren die 120 Jungen, die ſchon eine Woche in dem Lager weilten, im offenen Viereck aufmarſchiert. In der Mitte ſtanden das Orcheſter und ein Fan⸗ farenzug. Mächtig erfüllten die Lieder und die Zwi⸗ ſchenſpiele des Orcheſters den hohen Saal mit den durchzogenen Säulenbogen Dann ſprach Stabsleiter Olſchewſki: Die Kameradſchaft der Hitler⸗Jugend, die nicht nur in der Theorie exiſtiert, ſondern wahr wird im Dienſt, in unſeren Zeltlagern, ſtellt der jungen Kulturarbeit gewaltige Aufgaben. Kultur und Kunſt ſind nicht Angelegenheiten einzelner, ſondern der geſamten Mannſchaft, die Werke unſerer jungen ſchöpferiſchen Kräfte innerhalb der HJ ſind die Werke der Ge⸗ meinſchaft für die Gemeinſchaft. Danach ſprach Gaukulturwart Pg. Kölſch zu ſeinen jungen Kameraden über die Kultur, wie ſie von uns verwirklicht wird: Unſere Kultur trägt das harte Geſicht des Willens der ſchaffenden Nation. Kulturarbeit iſt unſere Arbeit für die Nation. Das Gefühl der Raſſe, des Blutes beſtimmt unſere junge Kunſt. Nicht etwas Unerreichbares darf ſie für die Volksgenoſſen ſein, nicht ein verſchwommenes Etwas, ſondern Träger der Kunſt und Kultur iſt das geſamte Volk. Das iſt das Ziel, um das wir arbeiten und uns einſetzen müſſen. Am nächſten Tage ſchloß Gebiets⸗Muſikreferent Scharführer Knörlein das Lager, das 120 Hitler⸗ jungen acht Tage lang beherbergte. 1936 fertiggeſtellt. All die Käfige und Schwimmbaſ⸗ ſins ſind ſo tadellos angelegt, daß man überall den Kein Wunder iſt es unter dieſen Umſtänden, daß ſich Schwäne behaglich fühlen. Originell aber auch iſt es, Vom Eichhörnchen zum Waſchbären Ein Tiergarten-Joyll im Talhaus Meter Tiefe eingerichtet worden iſt. Dann ſehen wir noch einen prachtvollen Pfau, einen Dachs und ſchließ⸗ lich noch einen niedlichen Fuchs. Recht originell iſt durch die ganzen Käfige ein ſchmaler Waſſergraben geßogen, ſo daß überall ſtän⸗ dig friſches Waſſer hindurchlauf kann. So ſieht man hier viel Schönes und zugleich Un⸗ terhaltendes, denn all die Tiere fühlen ſich bei der ſauberen Pflege und dem guten Futter pudelwohl und zeigen dies auch gerne all den vielen Beſuchern, die dieſem Tiergartenidyll einen Beſuch abſtatten. Nicht vergeſſen wollen wir auch die vielen jungen Schwalben, die alljährlich im Talhaus ihren Einzug halten und von denen viele ihr Heim in der Werk⸗ ſtätte des großen Tierfreundes aufgeſchlagen haben, ohne ſich ſtören zu laſſen. Schließlich vervaten wir noch gerne, daß dem⸗ nächſt auch ein Krokodil ſeinen Einzug im Talhaus halten wird. Die Lagerſtätte, ein großes ausbeto⸗ niertes Waſſerbecken, iſt bereits ſertiggeſtellt. Im Auguſt 30 793 Schloßgartenbeſucher rr. Schwetzingen, 2. September. Im abgelaufenen Monat wurden im Schloßgarten 80 793 Beſucher gezählt. Im vorigen Jahre des gleichen Monats waren es 2 340 Beſucher, ſo daß auch dieſesmal wieder eine Zunahme von 3453 zu verzeichnen iſt. Im übrigen beſuchten geſtern wieder 160 Koͤc⸗Fahrer von dem Kreisamt Neuſtadt den Schloßgarten. Morgen Schulanfang Das Stadtſchulamt gibt bekannt: Morgen, Don⸗ nerstag, vormittags 8 Uhr, beginnt der Unterricht der Grund⸗ und Hauptſchule und der allgemeinen Fortbildungsſchule Schwetzingen. Der Unterricht wird mit einer Flaggenparade eingeleitet, an der ſämtliche Klaſſen lauch Grund⸗ und Fortbildungs⸗ ſchule der Friedrichſchule) teilnehmen. Die Klaſſen, die planmäßig in der erſten Stunde Unterricht haben, ſind zur Stelle. Anzug: Uniform. Die geſamte Lehrerſchaft tritt ſchon um 7 Uhr zu einer Hauskon⸗ ſerenz zuſammen. An den folgenden Tagen beginnt der Unterricht nach amtlich genehmigtem Stunden⸗ Durch Reifendefekt zum Sturz gebracht plan um 7,30 Uhr und endigt um 12,20 Uhr. Nach⸗ mittags beginnt er um 14,30 Uhr. Verlegung der Märkte Die Stadtgemeinde macht darauf aufmerkſam, daß mit Rückſicht auf die Kirchweihe die beiden Märkte vom 2. und 9. September derart ver⸗ legt werden müſſen, daß an dieſen beiden Tagen die Wochenmärkte auf dem Schloßplatz und die Schweinemärkte auf dem Bismarckplatz abgehalten werden. * Obſtverſteigerung. Das Waſſer⸗ und Straßen⸗ bauamt Heidelberg verſteigert heute nachmittag zwei Uhr an den Reichsſtraßen Nr. 36 und 39, zwiſchen Hockenheim—Waghäuſel und Neulußheim und Alt⸗ lußheim das Obſterträgnis gegen Barzahlung an Ort und Stelle. Angefangen wird mit der Verſtei⸗ gerung beim Sägewerk Hockenheim. Vorbereitungen für das Kirchweihfeſt. Wie ſchon berichtet, findet am kommenden Wochenende in * SN— Seite/ Nummer 403 Schwetzivgen das Kirchweihfeſt ſtatt. Dazu werden auf dem Meßplatz bereits die nötigen Vorbereitun⸗ gen getroffen. Schon haben die Wagen der Ver⸗ gnügungsbuden ihren Einzug gehalten und die ver⸗ ſteigerten Plätze ſind auch ſchon eingeteilt. Weiterhin kann mam man beobachten, daß ſehr viele Einwoh⸗ ner ihren Häuschen einen freundlicheren Verputz geben. Weiterhin werden allenthalben Straßen ausgebeſſert. Von der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, Die Karten für die am 13. September beginnende Fahrt ins Allgäu können ſofort in der Ge⸗ ſchäftsſtelle der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ abgeholt werden. Meranſtaltungen in Schwetzingen Capitol:„Epiſode“. Neues Theater:„Das Geheimnis von Zermatt“. Vom Laſtkraftwagen zeroͤrückt * Raſtatt, 1. September. Zwiſchen Förch und Niederbühl fuhr der Althändler Anton Huck aus Niederbühl mit ſeinem Laſtkraftwagen über den Straßenraand. Der mit Seegras beladene Wagen ſtürzte unn, wobei die mitfahrende Fran des Alt⸗ händlers totgedrückt wurde. Aohnhaus im Kandertal abgebrannt * Wollbach(bei Lörrach), 91. Auguſt. Ein im Heu⸗ ſchopf des Albert Kreißer ausgebrochener Brand ergriff auch das Anweſen des Maurermeiſters Höferlin und des blinden Klavierſtimmers Brunner. Der Heuſchopf und das Wohnhaus des Brunner ſind niedergebrannt. Außer dem Vieh⸗ beſtand honnte auch ein Teil der Einrichtung gerettet werden. Die Brandurſache iſt noch nicht bekannt. —— Nachbargebiete Kein Selbſtmord? Zwei Verhaftungen in einem vorderpfälziſchen Dorf * Grxünſtadt, 1. September. Wie berichtet, wurde in Müßlheim(Eis) der Invalide Heinrich Dre⸗ ſcher erhängt aufgefunden. Inzwiſchen ſind Zwei⸗ ſel an dem urſprünglich angenommenen Freitod des Dreſcher aufgekommen. Es wurden zwei Ver⸗ haftungen vorgenommen. Es handelt ſich um einen jungen Mann und eine junge Frau, die ins Unterſuchungsgefängnis nach Frankenthal gebracht wurden. SAr Die Frühtraubenernte beginnt an der Oberhaardt * Maikammer, 1. Sept. Der Frühtraubenherbſt (Malemga) bringt alljährlich der Oberhaardt den erſten Süßmoſt, der dann meiſt nach Schwaben ſeinen Weg nimmt, wo er beim Cannſtatter Volksfeſt uſw. zum Ausſchank kommt. In Kirrweiler wird mit dem Herbſten der Malengatrauben am 2. September begonnen, in Maikammer, St. Martin, Edenkoben und Diedesfeld am 7. September. Pirmaſenſer „Haus des Handwerks“ eröffnet * Pirmaſens 1. September. Hier wurde in An⸗ weſenheit von Vertretern der Partei, des Staates, der Behörden und vieler Handwerksabgeordneter aus dem ganzen Gaugebiet das„Haus des Hand⸗ werks“ mit einem kurzen Feſtakt ſeiner Beſtimmung üßergeben. Dieſes Handwerkshaus, erbaut von der Einkaufsgenoſſenſchaft der Bäckerinnung und als Ausdruck der Kameradſchaft und des Gemeinſchafts⸗ gefühls dem ganzen Handwerk zur Verfügung ge⸗ ſtellt— in ihm befinden ſich u. a. auch die Geſchäfts⸗ räume der Kreishandwerkerſchaft— iſt ein Schmuck⸗ ſtück der Stadt geworden und darf darüber hinaus als eines der ſchönſten neueren Bauwerke der Pfalz bezeichnet werden. * Schifferſtadt, 31. Auguſt. Am geſtrigen Sonntag gegen.30 Uhr iſt zwiſchen Schifferſtadt und Mutter⸗ ſtadt ein ſieben Jahre alter Funge aus Unvorſichtig⸗ keit aus dem fahrenden Zug geſtürzt. Mit einem Schlüſſelbeinbruch kam er noch glimpflich davon. Unfall auf der Autobahn UL Viernheim, 11. Sept. Auf der Autobahn (Kilometer 55,3, Viernheimer Gemarkung) ereignete ſich abends gegen 20 Uhr ein ſchwerer Unfall. Ein holländiſcher Motorradfahrer mit Beifahrerin kam durch Reifendeſekt am Hinderrad mit ſeiner ſchweren Maſchine zum Sturz, ſo daß beide ſchwer verletzt wurden und ins Mannheimer Krankenhaus gebracht werden mußten. Der Motor⸗ radfahrer erlitt Oberſchenkelbruch und die Beifah⸗ rerin verſchiedene Verletzungen und eine Gehirn⸗ erſchütterung. QD Aſchbach i.., 2. Sept. In dem Anweſen des Arbeiters Adam Staat brach am Nachmittog Brand aus. Während der Mann in der Fabrik und die Frau auf dem Felde arbeiteten, wurde das Fener nicht bemerkt und das Anweſen in ganz kur⸗ zer Zeit ein Raub der Flammen. Der geſamte Hausſtand iſt mitverbrannt. Ae Uuee Ue, e, ALMOLIVE, SEIFE A, Le, Lee l,, ee, HANpBIS- WIRTSCHAFTS-ZETrUNG Hittwoch, 2. September 1936 Die neue Mehlmarkiordnung in der Praxis Beſchränkung der Roggenmehltypen— Keine Aen⸗ derung beim Weizen— Staffelung der Preiſe— Mengenrabatt— Was wird auf den alten Vertrſägen? Mit dem 11. Juli 1936 iſt in der Getreidewirtſcheft ein Werk zum vorläufigen Abſchluß gebracht worden, idas in einer Veroroͤnung alles umfaßt, was Bauer, Müller, Händ⸗ ler, Bäcker und ſonſtige Verarbeiter hinſichtlich des Ein⸗ und Verkaufs, der Verarbeitung und des Verbraughs von Getreide beachten müſſen. Dieſe Veroroͤnung beſißt All⸗ gemeingültigkeit für das geſamte Reichsgebiet, doch haben die einzelnen Getreidewirtſchaftsverbände(bezirkklich ge⸗ gliederte Unterverbände) mit Zuſtimmung der„Hauptver⸗ einigung“ die Möglichkeit, zuſätzliche Anoroͤnungen zu er⸗ laſſen, die den örtlichen Verſchiedenheiten Rechnung tragen. Die wichtigſten Neuerungen und ihre Bedeutung für die Praxis behandelt Dipl. Kaufmann Erich Schmidtl(F. A. Günthers Bäcker⸗ und Konditor⸗Zeitung) in folgender Weiſe: Die Beſchränkung der Roggenmehltypen auf die Baſistyps 997(Baſistype deshalb, weil für ſie der Grund⸗ preis feſtgeſetzt iſt und die Preiſe der anderen Typlen durch Auf⸗ und Abſchläge errechnet werden) und höher aus⸗ gemahlene Mehle(Type 1150 für die Wehrmacht, Tappe 1370 Kommismehl und Type 1800 Roggenbackſchrot) bedeutet ohne Zweifel eine tiefgreifende Umſtellung im Müllerei⸗ gewerbe, wie auch in der Bäckerei. Es iſt noch in friſcher Erinnerung, welche Schwierigkeiten in der Mülberei be⸗ züglich der Einhaltung der Aſcheprozente beſtande n. In⸗ zwiſchen haben auch die Kleinmühlen, die davon am meiſten betroffen wurden, genügend Erfahrungen in der Ausmah⸗ Iung nach Aſcheprozenten geſammelt; außerdem iſt die Höchſt⸗ und Mindeſtaſchegrenze bedeutend erweitent wor⸗ den, ſo daß jede, auch die kleinſte Mühle, dieſe Elrenzen einhalten kann. Auch das Backgewerbe, und vor allem das kaufende Publikum, wird ſich mit dieſer Regelung abfin⸗ den müſſen, die im Intereſſe der Allgemeinheit zur Siche⸗ rung der Brotverſorgung vorgenommen wird.— Bei Weizenmehltypen bdürfen weiter hergeſtellt und verarbeitet werden: die Baſistype 790, die Schuippen⸗, Knüppel⸗ und Kuchenmehle Typen 630, 563, 502 und 405, die Brot⸗ und Streumehle Typen 1100, 1600 und 2000 ſowie Weizenbackſchrot Type 1700. Eine andere wichtige Neuerung iſt auf dem Gebiet der Preisbeſtimmungen vorgenommen worden. Durch die Stafelung der Preiſe iſt dem Bäcker die Möglichkeit zu vorteilhafterem Einkauf geboten. Zu dem keſtgeſetzten Grundpreis für die verſchiedenen Feſtpreisgebiete der ein⸗ zelnen Getreide⸗Wirtſchaftsverbände und dem ſogenonnten Frachtenausgleichsbetrag von 0,50/ für 100 Kilo kommen für alle Verarbeitungs⸗ und Kleinhandelsbetriebe(mit Ausnahme der induſtriellen Verarbeitungsbetriebe für Teig⸗ und Dauerbackwaren, für die eine Sonderregelung gilt) die ortsüblichen Aufſchläge von 1,40/ für Roggen⸗ mehl und 1,80/ für Weizenmehl hinzu, ſoweit nicht in einzelnen Getreidewirtſchaftsverbänden eine Erhöhumg und Verminderung dieſes Aufſchlags ausdrücklich angeordnet iſt. Auf dieſe Preiſe ſind nun, je nach Abnahmemengen zur Verwendung im eigenen Betriebe, bei geſchloſſener Ab⸗ nahme folgende Nachläſſe je 100 Kilo zu gewähren: 30 bis 24 Sack 0,10 /, 25 bis 49 Sack 0,25 /, 50 bis 99 Sack 0,50 l, 100 bis 149 Sack 1 /, 150 u. m. 1,40 /. Die Lieferung erfolgt im allgemeinen frei Haus des Käufers. Bei Ab⸗ nahme von 100 Dz. und mehr, jedoch bei frei Haus⸗Liefe⸗ rung Zuſchlag von 0,15. Die Gewährung von Nachläſſen iſt ſomit im Gegenſatz zu früher nicht mehr an die Verarbeitung eines beſtimmten Wochenquantums gebunden. Jeder Bäcker kann, wenn er Sönchme Aten und Lagerraum beſitzt, bei entſprechender Abnahme in den Genuß des Nachlaſſes kommen. Damit hat er dieſelben Vorteile wie oͤer Großbetrieb, der früher zu Grbßabnehmerpreiſen kaufen konnte, heute aber erſt praktiſch bei 150 Sack Abnahme beim Roggenmehl den Großabnehmerpreis erzielt, während beim Weizenmehl in iedem Falle eine Spanne von 0,40/ zwiſchen erzielbarem Preis und Großabnehmerpreis übrig bleibt, abgeſehen da⸗ von, daß in beiden Fällen der Mengenrabatt des Groß⸗ händlers bei Abnahme über 150 Dz. unberückſichtigt bleibt. Weſentliche Vorausſetzung für den Mengenrabatt iſt die geſchloſſene Abnahme, und zwar an einer Empfangsſtelle während eines Kalendertages. Nicht der Schluß iſt alſo maßgebend für die Gewährung des Nachlaſſes, ſondern die Menge, die jeweils zugefahren wird. Dabei iſt es gleichgültig, ob Roggen⸗ oder Weizenmehl, oder beides zuſammen, abgenommen wird. Neu iſt auch die Beſtimmung, wonach der Bäcker oder Brotfabrikant, der ſein Mehl von einer Mühle abholt, oͤer abholen läßt, die in einem nieoͤrigeren Feſtpreisgebiet liegt, den höheren Preis, nämlich den Preis am Ort ſeiner Niederlaſſung zahlen muß. Außer⸗ dem gibt es noch Standortsabſchläge und Kontingents⸗ abſchläge, die von kleineren Mühlen und Mühlen der Provinz, die nach Berlin liefern, gewährt werden können. Zuſchläge können für beſonoͤere Qualitäten bis zu 1/ genommen werden. Dazu gehören auch die Aufſchläge für Beimiſchung von Auslandsweizen(10 v. H. mit 1,50/ je Dz., 20 v. H. mit 3/ je Dz.) und für Beimiſchung von deutſchem Kleberweizen(20 w. H. mit 1,25/ je 1 Dz.). Ueber die alten Verträge iſt zu ſagen, daß grunoſätzlich alle Verträge ſo erfüllt werden, wie ſie ab⸗ geſchloſſen wunden. Eine Aenderung oder Aufhebung iſt nur in Ausnahmefällen mit ausorücklicher Genehmigung des Getreidewirtſchaftsverbondes möglich. Für die Auguſt⸗ September⸗Verträge iſt nun inſofern eine abweichende Re⸗ gelung getroffen worden, als all dieſe Verträge zu den neuen Beſtimmungen erf.llt werden müſſen. Der ſeiner⸗ zeit vereinbarte Preis iſt völlig belanglos. Es gilt der neue Preis, d. h. für die Verarbeitungsbetriebe kommt um Grundpreis, außer 0,50/ Frachtausgleich, der orts⸗ Aliche Aufſchlag 1,40 Roggen und 1,80 Weizen) hinzu. Davon gehen die Nachläſſe für Mengenabnahme ab. Eine Aufhebung, auch ſtillſchweigender Art, zieht— nach ein⸗ maliger Verwarnung— unter Umſtänden die teilweiſe oder völlige Schließung des Unternehmens nach ſich. Weſentlich iſt, daß dͤer Reichsmehlſchlußſchein (R...) allen Verkäufen von Mühlenerzeugniſſen zu⸗ grunde liegen muß. Gegenüber früher hat er im Inhait keine weſentliche Aenderung erfahren, wohl aber iſt die Zuſammenſtellung eine andere geworden. Die Rechnung iſt an dem Tage auszuſtellen, an dem der Bäcker das Mehl bekommt. Nimmt der Käufer das Mehl nicht rechtzeitig ab, dann ſind ihm 0,25„/ Verzugszuſchlag für je angefangene ——UA———P——— der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag-Ausgabe Nr. 403 —— Waren und Märkie 2 Rotterdamer Getreidekurſe vom 1. Sept.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Sept. 5,577; Nov. 5,37½ Verk.; Jan. 5,27½ Verk.; März 5,22 Verk. — Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Sept. 77; Nov. 72; Jan. 72,50 Verk.; März 78,75. Liverpooler Baumwollkurſe vom 1. Sept.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middͤl.(Schluß) Sept.(36) 629; Okt. 622; Nov. 614; Dez., Jan.(37), Febr. je 615; März bis Mai je 616; Juni, Juli, je 615; Auguſt 605; Sept. 599; Okt. 595; Jan.(88) 500; März 589; Mai 588; Juli 587; Tendenz ſtetig. Leinölnotierungen vom 1. Sept.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſagt Pl. per Sept. 11,75; Leinſaat Klk. per Sept.⸗Okt. 1356; Leinſaatölloko 26,3; Sept. 25,3; Okt.⸗Dez. 25,3; Baumwollöl ägypt. 29,6; Baumwoll⸗St. ägypt. per Sept. 796. Neuyork: Terp. 43. Savannah: Terp. 38. Geld- und Devisenmarkt Paris, 1. Kpiewber Cchlus amilich). Lendon 76.45—J Spanien Kopenbagen] 341.— Vien.— Heuporx 15,19— ffalien 119.45 folland 10,31¼J Berlin, 610.50 Belgien 256,25 Schweiz 495,— J Stockholm— Marschau 286.— London, 1. Seplember(cchlul amtlich) Tetyorkk 503.32 Kopenbagen] 22,40, f KMoskan 25,47 Sthanha 4/37 Konfreal 503,25 Stoccholm 19,39/¼] Rumänie 680,— Vokohema 1/07 emsterdam 741.— sio 19.90—J Ronstantin. 627.— Ausralien 125,— beris 75.44— Lissabon 110,57[ Athen— Heriko 18.40 Srüssel 2982— Helsingfor: 226.94 Wien 26.52 Hontevideo 25,— ltalſen 68.98— prag 121,75 Warsthaa 26.75 alparaiso 130,0 erlin 12.51— Budapest 27,— Buenos Ares“ 15,— Baenos Schweiz 15,44—Belgra 119 75 ſio de Jan. 412.— auf Lon don 17,90 punien 41.25— LSotſ⸗ 405.— Hongkong 1/287 Südafrikæ 100.12 „* Obſtmärkte im Auguſt. Auf dem Bühl er Obſtmarkt betrug im Auguſt der geſamte Umſatz rund 67 000 Zentner. Den Hauptanteil ſtellten dabei die Bühler Frühzwetſchgen mit einem Umſatz von 58 700 Zütr.— Obſtgroßmarkt Achern. Zufuhr 110 Zentner. Preiſe: Pfirſiche 46—60, Aepfel 23 bis 40, Birnen 20—50 Pfg. * Pfälziſche Obſtgroßmärkte vom 1. September. Lambs⸗ heim: Pfirſiche 22—25; Zwetſchgen 10—11; Tomaten—5; Bohnen—10; Erbſen—410; Blumenkohl—12 Pfg.— Freinsheim: Birnen—20; Aepfel 12—14; Falläpfel 8; 100 Kg. zu berechnen. Wird die Abnahme überhaupt ver⸗ weigert, ſo ſteht dem Verkäufer Schadenerſatz zu. Die Zahlung hat bei Bäckern, ſpäteſtens innerhalb 14 Tagen vom Rechnungsdatum ab zu erfolgen. Im Falle verſpä⸗ teter Zahlung iſt ein Verzugszuſchlag von 0,20/ je 100 Kg. zu berechnen. Dieſer Zuſchlag kann auch von vornherein in Rechnung geſtellt werden. Bei Zahlung innerhalb 14 Ta⸗ gen iſt er dann vom Rechnungsbetrag zu kürzen. Die Zah⸗ lung durch Wechſel(Akzept) iſt dem Bäcker nicht geſtattet. Der Käufer kommt ohne Mahnung in Verzug, alſo ſchon am 15. Tage. Von da ab müſſen Verzugszinſen von min⸗ deſtens 2 v. H. über Reichsbankdiskont berechnet werden, ſoweit ſie nicht bereits durch den Verzugszuſchlag von 0,20/ abgegolten ſind. Falls der Käufer nicht innerhalb einer Woche nach Fälligkeit einer Forderung dieſe ſchriftlich aus ſtichhaltig erſcheinenden Gründen beſtreitet, bleibt dem Verkäufer das Recht vorbehalten, Forderungen auf Zah⸗ lung vom Kaufpreis und Speſen bei den ordentlichen Ge⸗ richten einzuklagen. * Die Umſatzſtenerumrechnungsſätze auf Reichsmark für dir Umſätze im Auguſt werden wie folgt feſtgeſetzt: Aegypten 1 Pfund gleich 12,82 /, Argentinien 100 Papier⸗ peſos Agleich 44 Goldpeſos) gleich 69,26 /, Belgien 100 Belga(gleich 500 Belg. Fres) gleich 42,01 /, Braſilien 100 Milreißs o 14,62 10⁰— beich 3,05„l, Kanadn 1 ar 185 8 9 emark 10ʃ een lei 55,89 /, Danzig 100 lden g. ich 408 Seng 400 Kronen gleich 68 /, Finnland 100/ aleich 5,52 /, Frank⸗ reich 100 Francs gleich 10,40 /, Griechenland 100 Drach⸗ men gſheich 2,36 /, Großbritannien 1 Pfund Sterling gleich 12,52 /, Holland 100 Gulden gleich 169,16 /, Iran 100 Rials gleich 15,55 /, Bsland 100 Kronen gleich 96,14/ Italichn 100 Lire gleich 19,59 /, Japan 100 Yen gleich 78,16 Mark, Jugoſlawien 100 Dinar gleich 5,66 /, Lettland 100 Lat aleich 81 /, Litauen 100 Litas gleich 44.97 /, Luxem⸗ burg 500 Franes gleich 52,52 /, Norwegen 100 Kronen gleich, 62,91 /, Oeſterreich 100 Schilling gleich 49 l/, Polen 100 Zloty gleich 46,85 /, Portugal 100, Eskudos gleich 11,87 /, Rumänien 100 Lei gleich 2,49 /, Schweden 100 Kronen gleich 64,54 /, Schweiz 100 Franken gleich 81,17 /, Spanzien 100 Peſeten 31,81 /, Tſchechoſlowakei 100 Kronſen gleich 10,28„/, Türkei 1 Pfund gleich 1,98„/, Urucsuay 1 Peſo gleich 1,28 /, Vereinigte Stagten von Amerika 1 Dollar gleich 2,49 /.— Die Feſtſetzung der Umrfechnungsſätze für die nicht in Berlin notierten aus⸗ ländäſchen Zahlungsmittel erfolgt etwa am 10. d. M. * Steigender Zuckerabſatz in Baden. Im Juli wurden im Bereich des Landesfinanzamtsbezirks Karlsruhe 33 488 (im Vormonat 26 937) Dz. Verbrauchszucker und 22(10) Dorppelzentner Rübenzuckerabläufe uſw. in den freien Veitkehr gebracht, worauf eine Zuckerſteuer im Betrage von 703525(565 803)/ entſiel. E Konkurſe und Vergleichsverfahren im Auguſt. Nach Miſtteilung des Statiſtiſchen Reichsamtes wurden im Auguſt durch den Reichsanzeiger 193 neue Konkurſe— oheße die wegen Maſſemangels abgelehnten Anträge auf Konkurseröffnung— und 48 eröffnete Vergleichsver⸗ fahhren bekanntgegeben. Die entſprechenden Zahlen für de Vormonat ſtellen ſich auf 218. und 58. * Bank für elektriſche Unternehmungen, Zürich. Der Jahresgewinn der Bank für elektriſche Unternehmungen im Zürich, für das Jahr 1055⸗36 beträgt 4007 957 ffr. gehen 3 975 102 ffr. i. V. Mit Einſchluß des Saldovor⸗ triiges ergibt ſich ein verfügbarer Reingewinn von 4,72 Mill. ſfr. Der Ge wird die Verteilung einer Dividende won 5 v. H. auf das AK von 75 Mill. ſfr. wie im Vorjahr vorgeſchlagen Schweizer Nationalbank.— Weitere Goldbeſtands⸗ fuunahme. Der Goldbeſtand der Schweizer Nationalbank iſt Ihut Ausweis vom 31. Auguſt weiter um 25,02 Mill. ſfr. auf .496,70 Mill. ſfr. geſtiegen(in der Vorwoche 1471,67). In dfere Hauptſache liegt die Vermehrung bei den ausländiſchen Giplödepots. Die Goloͤdeviſen eigen eine Abnahme auf 2,46 (2,½52) Mill. ſfr. Der Notenumlauf erhöhte ſich um 58,37 auf 1803,38 Mill. ffr.(1 245,01 ffr.); er bewegt ſich damit auf deim Durchſchnitt der Monatsende der Vormonate. Die täg⸗ lich fälligen Verbindlichkeiten gingen um 5,44 Mill. ſfr. auf 456606 Mill. ffr.(451,51 Mill. ſfr.) in die Höhe. Notenumlauf und täglich fällige Verbindlichkeiten waren am 31. Auguſt mitt 85,16(86,89) v. H. durch Gold und Golddeviſen gedeckt. den Zweigen des Kunſthandwerks werden Abſchlüſſe Werkſtoffe auf, beſonders bei Korbmöbeln und Korbwaren, Zwetſchgen—12; Pfirſiche 15—27; Tomaten 5 und 3,5 Trauben blau 20—23; Bohnen 8 Pig.— Weiſenheim a..: Zwetſchgen 14—16; Pfirſiche 15—20; Aepfel 12—18; Fall⸗ äpfel—8; Birnen 10—20; Trauben 20—25; Bohnen—10 Pfg.— Ludwigshafen: Wirſing—3; Weißkraut 1,5—2; Rotkraut—3, Bohnen—8; Karotten 3; Tomaten—5 Pfg. Schifferſtadt: Tomaten—6,—4 und 2; Weißkohl 1,5 bis 1,8; Rotkohl 2,5—3; Wirſing—2,5; Karotten 2,5—3; Stangenbohnen—9; Buſchbohnen—5, Erbſen 10; Blu⸗ menkohl 15—20,—12 und—7, Endivienſalat—3, Ret⸗ tiche Stück—3 Pfg. Meialle Hamburger Meiallnoſierungen vom 1. Sepiember Hupfer Banca- u. Sraits-Linn Brief beld Rrief J Celd Ibezahlif Brieff Geld Ibezahh 51,25),025700 Januar 52. HüttenrchziR. 18,2518,25 kebruar 52.5057 257.025//. J feinsilber(Mk. p. Ku).. 41.3088.30 HMarz Peingold(FM. p. gr...84/ 2,49 Apri—[—ů1k 224ã„. AltPlatin(Abfalle) Hai S 5,2.— Iuni Techn. reines Pletiu Juli Detailpr,(Rl. p. gr... I 6,600 Augus deptemb.J50, 257.00257,00 Loco Ablas 8 Okiober 50.— 50.— 257,0757.00 8 Rovemb.J50,.— 257.0257,00. Ouecksilber(& per klasche) 14,—14.— Dezemb. 151,25150,50.. 257,0(257,0... J Wolframerz chines,(in.) J.. 30,50 * Neue Metallkurspreiſe. Durch Bekanntmachung K P 188 werden vom 2. September an die Kurspreiſe für Bron⸗ zelegierungen um 0,50 und für Zinn um 3/ je 100 Kilo erhöht. Anlimon Regulus mines.( 10.)46,.—48, veröffentlicht a veröffentlicht am .9. S RM 2.6 RM 1 matſ 0 in Kraft a 1 in Kraft a eie Alum. n. leg. 144—148 144—148 Bronzeleg.77½ 80½ 77—80 do. Legier. 68—70 68—70 Neuſilberleg.58/—56/ 53¾—568/ Blei nicht leg. 2¼—22½2¼—22¾ Nickel n. leg.] 249—269249—209 —42◻—222/—22/ 17½—1817/—18,/ 228—248 221—241 250—260 247—25/ Hartblei.. 26/½—25/24½—25½ Zink fein Kupfer n. leg.54/—567¾ 54/—56/ do. roh Meſſingleg.—41. 39—41[Zinn n. leg. Rotguß leg. 53/—55/53/— 55/ Banka⸗Zinn Der driiie Miesseiag Auslandsgeſchäft im Vordergrund * Leipzig, 1. September. Das Auslandsgeſchäft hat ſich bisher auf der Leipziger Herbſtmeſſe im allgemeinen beſſer geſtaltet, als man angeſichts der Außenhandelslage vor der Meſſe erwartete. Da ſich nun das Geſchäft im Inland etwas ruhiger entwickelte, traten die Abſchlüſſe mit an⸗ deren Ländern merklich in den Vordergrund. Zu nennen iſt vor allem das Schmuckwarengewerbe, das in erfreulichem Maße nach dem Ausland umſetzte. Die Meſſeausſtellungen dieſer Branche haben dͤurch Kollektivſchauen größerer Grup⸗ pen eine Abrundung erfahren, die das Geſamtngebot noch intereſſanter macht. Infolge der notwendigen ſparſamen Verwendung von Edelmetallen iſt häufig neben Gold⸗ auch guter vergoldeter Silberſchmuck zu finden. Bei Gebrauchs⸗ gegenſtänden treten Chrom und Nickel wieder hervor. An⸗ dererſeits haben größere Metallwaren⸗ und Beſteckfabriken neue Serien mit Erfolg in echt Silber herausgebracht und verdeutlichen damit die Entwicklung der Nachfrage nach Qualitätswaren. Von der Uhreninduſtie werden hauptſächlich Armband⸗ uhren in ſportlicher Ausführung ſowie Stiluhren, Tiſch⸗ und Wanduhren angeboten. Auch die Papier⸗ und Schreibwarenmeſſe konnte teil⸗ weiſe recht gut nach Holland und England verkaufen. Aus mit Dänemark, Holland und dem Balkan gemeldet. Haus⸗ haltungsgeräte hatten Exporterfolge beſonders in kleinen Haushaltsmaſchinen und Spezialgeräten. Lederwaren und die auf der Textil⸗ und Bekleidungsmeſſe ausgeſtellten Er⸗ zeugniſſe hatten ebenfalls Anteil an den Auslandsaufträgen. Der Dienstag, der dritte Meſſetag, diente den Großein⸗ käufern vielfach dazu, ihre reich ſortierten Auftragsvor⸗ haben zu verteilen. Dabei ſtanden die Bedürfniſſe für das Weihnachtsfeſt wieder im Vordergrund. In der Gruppe der Kleinmöbel fällt die reichhaltige Verwendung neuer die eine praktiſche Bereicherung der Branche bedeutet. An Stelle überſeeiſcher Rohre und Baſte wird z. B. der Viska⸗ Baſt der Kunſtſeideninduſtrie gezeigt, der ſich durch große Gleichmäßigkeit und ſeidenen Glanz auszeichnet. Weiter ſieht man das Cordophan, eine Art geſeiltes Cellophan. Kombinationsmöbel nehmen einen breiten Raum ein. Neu iſt auch ein Kleinklavier von kaum 1 Meter Höhe. In der keramiſchen Branche hielt die gute Fühlung mit der Auslanosbeſucherſchaft an„‚während die Sportartikel⸗ meſſe nur ein verhältnismäßig geringes Auslandsgeſchäft aufwies. Das deutſch⸗öſterreichiſche Meſſeabkommen wurde am Dienstag von öſterreichiſchen Käufern hauptſächlich für Glas und Aluminiumwaren in Anſpruch genommen. Die Baumeſſe wies am Dienstag wiederum einen ſehr guten Beſuch auf. Die Schau„Kunſt und Kunſthandwerk im Bau“ beginnt ſich auch geſchäftlich auszuwirken. — * Tabakbau und Tabakernte im Erntejahr 1935. Nach den vom Statiſtiſchen Reichsamt ermittelten(vorläufigen) Er⸗ gebniſſen ſind im Erntejahr 1935, das iſt die Zeit vom 1. Juli 1935 bis zum 30. Juni 1936, insgeſamt 119 338 Grund⸗ ſtücke(i. V. ohne Saarland 106 977 Grundſtücke) mit einem Flächeninhalt von 1 270 812(1 226 424) Hektar mit Tabak im Rahmen des gewerblichen Tabakanbaus bepflanzt worden. Die Zahl der Pflanzer betrug 68 783(65 029), die zuläſſige Tabakanbaufläche 1 277 929(1234022) Hektar. Der geſamte Ernteertrag in dachreifen, trockenem Zuſtand ſtellte ſich auf 34,00(34,88) Mill. Kg., das ſind auf 1 Hektar durchſchnittlich 2 675(2 844) Kg. Der Geſamtwert der Tabakernte erreichte 39,75(45,24) Mill. /, ſo daß ſich ein mittlerer Preis von 116.93(129.69)/ für 1 Dz. Tabak errechnet.— Für den eigenen Hausbedarf(Kleinpflanzertabak) wurden von 9 383 (10.478) Pflanzern 2731(2918) Hektar Flächeninhalt mit Tabak bepflanzt. * Erhöhter Zigarrenverbrauch. Nach der Tabakſteuer⸗ ſtatiſtik wurden im Juli 729,07 Mill. Zigarren(im Juli 1935: 669,14 Mill. Stück) verſteuert. Der Zigarettenver⸗ brauch hat ſich mit 3,30 Milliarden Stück auf Vorjahreshöhe gehalten. Die geſamte Steuerſumme für Zigarren, Ziga⸗ retten und Tabak ſtellt ſich auf 57,65(i. B. 56,49) Mill. /, davon allein 34,71(34,59) Mill./ für Zigaretten. Rhein-Mainische Abendbörse Behaupiei * Frankfurt, 1. September. Die Abendbörſe ſetzte bei kleinen Umſätzen an den Aktienmärkten in gut behaupteter Haltung ein. Es beſtand etwas Nachfrage ſowohl des Publikums als auch der Kuliſſe. Für Muag zeigte ſich auf Grund der HV.⸗Aus⸗ führungen erhöhtes Intereſſe. Die Berliner Schlußkurſe wurden zumeiſt um etwa 7 v. H. überſchritten. Deutſche Renten lagen ſtill. Am Auslandsrentenmarkt zeigte ſich lebhafte Nachfrage nach Kronen⸗Bosnier zu 7,90 bis 8,00 (7,80), die im Freiverkehr gehandelten Oeſterr.⸗Ung. Vor⸗ kriegswerte waren eher angeboten und etwas leichter, ſo unter anderem Steg. Prior. von 1895 mit—5,05(5,25). Amerikan. Kunſtſeide Shars blieben auf der kräftig er⸗ höhten Mittagsbaſis voll behauptet. Im Verlaufe konnte ſich das Geſchäft nicht beleben. Stärker beachtet wurden jedoch Verein. Stahl zu 10574—4 (104%4) und Muag, die mit 119(11855) zur Notiz kamen. Lebhaftes Geſchäft verzeichneten Kunſtſeide Aku mit 6374 bis 6396(63); im Freiverkehr nannte man Amerikan. Bemberg Pref. 7 v. H. Vorzug mit 64—66 und Bemberg Comman mit Dollar 87—84. Deutſche Renten lagen ſtill. Von Ausländern zogen Gold⸗Mexikaner Außere auf 14(13,90) und Kronen⸗Bos⸗ nier auf 7,90(7,80) an. Im Freiverkehr konnten ſich Zproz. Steg von 1895 wieder auf 5,25 befeſtigen nach Anfangs 5 v. H. Quoten zu den Oeſterr. Eiſenbahnanleihen blie⸗ ben gefragt, auch zertif. Dollar⸗Bonds lagen etwa bis * v. H. über den Mittagskurſen. Nachbörſe: Verein. Stahl 10574, JG Farben 15955—94, Aku 637 Geld. 4* * Börſenkennziffern. Die vom Statiſtiſchen Reichsamt errechneten Börſenkennziffern ſtellen ſich in der Woche vom 24. bis 29. Auguſt im Vergleich zur Vorwoche wie folgt: Wochendurchſchnitt Durchſchnitt 2⁴.—29.8. 17..— 5 Aktienkurſe(Inder 1924/1926 100) 8 28. iu Rul Bergbau und Schwerinduſtrie. 109,97 109,6 112.89 Verarbeitende Induſtrie„ 93,.98 90,10 und Verkert 8 104.83 105,20 R 100,67 203,07 2% Wertpapiere 6 5 der Hyp.⸗Akt.⸗Banken 96,94.95 9,82 Pföbr. öff.⸗rechtl. Kreditanſtalten 95,81 95.87 95.80 Kommunalobligationen. 94,71 94, 70 94,56 Anleihen der Länder u. Gemeinden 95,05 95.11 9882 Duuchſchnitt 90 90,06 95,94 Außerdem 60%. Induſtrieobligationen... 10ʃ.77 10¹,97 4% Gemeinde⸗Umſchuldungsanl. 88.01 88,03 Liſeraſur Seehafeniariſe als Rifiel zur Devisenbeschafiung Im Verhag der Hanſeatiſchen Verlagsanſtalt iſt eine Schrift von Dr. Kurt Gieſe„Seehafentariſe als Mittel gur Deviſenbeſchaffung“ erſchienen, die gerade am Rhein ſtärkſte Beachtung verdient, weil Anſichten wie die hier vertretenen der Rheinſchiffahrt und damit der geſamten vheiniſchen Wirtſchaft ſchwerſten Schaden zugefügt haben und leider noch immer zufügen. Der Verfaſſer ſchlägt vor, die Ausnahme⸗Tarife nach den Seehäfen noch weſentlich ſtärker auszubauen, damit nicht durch die manſpruch⸗ nahme der holländiſchen und belgiſchen Seehäfen der deut⸗ ſchen Wirtſchaft Deviſen verlorengehen. Nun iſt die Be⸗ hauptung, daß durch die Rhein⸗See⸗Schiffahrt überhaupt Deviſenverluſte entſtehen, durchaus beſtritten; nach einem vor kurzem aufgeſtellten Gutachten des Vereins zur Wahrung der Rheinſchiffahrtsintereſſen iſt die Rhein⸗ ſchiffahrt ſogar Deviſenbringer. Aber auch bei einer Unterbindung des Rhein⸗Verkehrs nach Holland und Bel⸗ gien iſt es wenig wahrſcheinlich, daß dem hier eintretenden Verluſt ein entſprechender Gewinn für urg und Bremen gegenüberſtehen würde. In einer Anlage behandelt der Verfaſſer die Deviſen⸗ verluſte bei den einzelnen zur Verſendung kommenden Gütern, wobei er die Zahlen für 1931 zugrunde legt. Nun hat ſich ja ſeit 1931 in der Rheinſchiffahrt mancherlei ge⸗ ändert: Getreide wird bekanntlich überhaupt nicht mehr auf dem früher üblichen Wege eingeführt, ſondern durch das Getreide⸗Kontor in Hamburg und Bremen. Die Einfuhr ausländiſcher Hölzer iſt mit Rückſicht auf die Deviſenlage ganz weſentlich vermindert worden, und der Verkehr mit Rohöl iſt nach dem Oberrhein gleichfalls erheblich einge⸗ ſchränkt. Die immer noch große Ein⸗ und Ausfuhr von Kohle beruht aber gerade auf der Tatſache, daß für die Holländer die Ruhrkohle frachtlich günſtiger liegt als ihre eigene Limburger Kohle. Es iſt nicht anzunehmen, daß Holland von Deutſchland Kohle kauft, wenn es dieſe über Hamburg beziehen ſoll, und genau ſo ſinnlos wäre es für Deutſchland, holländiſche oder belgiſche Kohle, die bisher in einem beſtimmten Austauſchverhältnis hereinkommt, über Hamburg zu beziehen. Das Ergebnis der in dieſer Schrift vorgeſchlagenen Maß⸗ nahmen würde ein Schaden für die Rheinſchiffahrt ſein, kein Nutzen für Hamburg, und für die deutſche Deviſen⸗ wirtſchaft ein Verluſt, da ſelbſtverſtändlich die holländiſche Wirtſchaft, die von uns mehr kauft als wir von ihr, Gegen⸗ maßnahmen ergreifen wird, deren Bedeutung mar vorläufig noch nicht abſehen kann. 0 Frachienmarki Duisburg-Ruhrori Das Geſchäft an der heutigen Börſe erfuhr keine weſent⸗ liche Aenderung. Für talwärts blieb die Raumgeſtellung in den üblichen Grenzen. Die Frachten und Schlepplöhne blieben unverändert. Was hören wir? Donnerstag, 3. September Reichsſender Stuttgart .55: Gymnaſtik.—.30: Frühkonzert.—.10: Gym⸗ naſtik.—.30: Konzert.—.30: Wie können wir unſere Füße pflegen?— 10.00: Volksliedſingen.— 11.30: Für dich, Bauer!— 12.00: Die Luftwaffe muſiziert(Fortſetzung).— 14.00: Bunte Stunde der deutſchen Luftfahrt.— 15.30: Die Frau in den Büchern des Mannes.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 17.30: HI ſingt und muſiziert.— 18.00: Großes buntes Konzert der Deutſchen Reichsbahn.— 19.45: Nürnbergecho des Reichsparteitages 1936.— 20.10: Wett⸗ ſtreit der Inſtrumente.— 21.00: Pfarrer Flattich.— 22.30: Jetzt wird getanzt.— 24.00: Nachtkonzert. Deutſchlandſender .10: Fröhliche Schallplatten.—.40: Kindergymnaſtik. — 10.00: Volksliedſingen.— 11.00: Bunte Muſik am Vor⸗ mittag.— 14.00: Allerlei— von zwei bis drei.— 15.15: Die Frau als Hüterin des Brauchtums.— 20.10: Blas⸗ muſik.— 21.00: Auf beſonderen Wunſch.— 22.30: Eine kleine Nachtmuſik.— 23.00: Wir bitten zum Tanz. ————...————————— Frankf uri 8 822 Weint en, Jesicge melg,. EtoſSegtrag Wön. er 2 4½ Darmſtadt 260 93.37 5 Be, gadiſche Maſch roßkraft. Mhm./. ederrh. Seder.. 95,.— 95,— hürttemb. Elextrr. 475 BSckutf. 20 9250 9320 Landes 60.—.— S e rli Pa78J 9475(Bent, r Pforth.] 65.—80 Erün e Bütfinuer.. 280 Uerbwen. Kreit 125001250 Male. Srauere,.: 20/Uerlehrs, Alctien e, Wer e e e e 3 26—..⸗ 8 6 5„ g. Gpfbr.„ J. P..— 9 2 3 do. 5— alnsliche Werte 1 ee 9475 K75/ Heanub. 2 K 2 9/½.e Frtitr..i unt b. K... 101.2 101.2 Julius Serger 320.0 J85.0 Sananer Foſbr Pertenzurheror. 118f0 14//Bar Snrbspertbm. 28157 Otsch, Staatsanlelhen 4½ Jubwigsh. 20 84.— 84.— K, e.84.50 1 97,—.— 4½ Württ. Höp. Bremer Be 20 1180 Hanfwerhe Küſſen 8 0 140.0 2540 80010—— Saiden e.1228 3—.. 9 3. 2 ſank. elb. 2 3 1936—5——— 84. S. 853——. 9 100, 100.7 el Cibto. iã 98— 9825 Sren Se 155 1685 8 Te 1.— 85 5 Sart 99— üdd. Eiſenbabn 65,50 65,50 Dt..⸗Anl. 8—188.— 4% do. 27 94.50 84.25 n.%½do. BoldR rown. Boveri 402,749354 5. einelektra St. 06125,0 ⸗* 366 2—— 9— 8—* 95 8 e5Schuldverschrelbung. Lenbe Korſta 150.0 56 Heſenen. Ger.— 83— ee 302 895 FrantfarterBani IU20 2020 Verslcherungen 3——88.—.—99.—* N 0 5 bo. Pfbr.⸗ 5 9 ibheeg*139,5139, 50 20[Bad. Aſſekuranz⸗ 2³-U97,50 97.50%% DDarmſt. bsbk. 5 197,97.—6 Daimlervenz 27] 105,2 105.0] J. G. Chem. Baſell..83 S do. Hyp.⸗Bank 93.50 94.5 enne Sone „Thüringen 2588, 25 Pfandbriete u. Schuld- 4%%, ½ bo. Kom. EI/ NFN„Katzwr.Heilbronn 235.00 235.0 Rhei 111360 JWürtt. Transport. 27 AB 96.25 96.25 4¼ Kaſſelsdkr. 20 5½ Goth. Grer.⸗ 5 NeckarStuttg. 23. 101, ſt. Gold. u Silber 274.5 2715— 98,50ſGSchünck 0.0235.0] Rhein. Hyp.⸗Bani 130,0 136.0 ehnte verschrelbungen E 2 25 S Prr. 101 J 101,15 W4. erGl.0 160.2 1005 Lt. Seineng 4520 eart, Seernn 2500, 950 Schrurg Sence, S4 J0 Wtdg. Wetenb 1030 1060 8 t. 65 Di, Verlagsanf 1165 1165 pon 54 k 1 1600 100.6] Kreditarstelten der LAnder 4½ Raſſausbsbk. in Uktlen umwanbelbar Dirrwert 5 Schwartz⸗Storch. a bein or i c— 0.—Kolb u. Schüle Amtlich nicht nutierte Werte . 184. 108 103.5 4) Heſſ. Sdsbk. 26 28, K 1 r. E 83.500 82.50 Seilind.(Wolff) —— 7 4/ do, 2 J. Farben RM Durlacher Hof 87 500 Konſerven Braunſ 83,50, 8,50/ Seilind.(Wolff) 90.75 S. 1808. 8 140 111.6 e 97.—07.————— 41 97.05 97,75—.5 2220 125³ 680 1650 1155 165 e 150.00 100 Umtauschobligationen 5-Union—— 9 52„— 3 2861· 2 4——5 A—39—9171 9 5 43 101,00 101,0J. abne Zinsberechnung Glinger Maſch. 9050 99)50 Liabes 155.0 154.0 Cebr. Stofwera 110113, ac de Waäl 1440, 11405,eſ. e- Pee 666 00 1055. Südd. Aucer.,, 2090%. Beiliuer, Sirdeilce oletkr- Wete E Anleihen.kom.-Verb..d brf. K95 6% Preuß. Bober ſindustrie-Altien 300 Farben..150.5 1300 dte. Walzmüßle, 15010, 130,00Peus Bergbau 1120 1120/6% Sroßtrafe Mannheint u. Pfatzwerte 1 85 100 Oderheſſ. Pr.⸗Uuk.] 126,0] 126,2 Anſt..⸗Rom. Eel k. Bu.-f.—193.— Lig. old VII, dt, Gebrüder..48.5048.— Feinmech(Jeiter 95,—95,— Hainkrafiwerr. 93.—93,—Peerein, dt.Oelfab. 117,5 118,04½% Rh.⸗Weſtf. Elektr. Anl. von 19271952 93.25 0 R 12 95,,85. Goldn Bit..Jit. 7o,.] 101,7 101,6Kig. Kunſt. Unie 60.50, 68.25 FeldmühlePapier 1232 Mainzer Akt.⸗Br. 71,50 71,50]1 do. Glanzſtofff.. 4½9/—„1928/1953 93.25 97.50 87.50 Goldhyp. Pfandbriefe,, rorkäurter Hof 4137/ 116.5 do. Strohſtoff 105,0, 40704% 5 do. R 1997. Hydoinek 4¼% Rh. Hyp.⸗Br. A. E. G. 30,50 70008 5.. Maſchinenbau.118,7 118, o. Strohſtoff 105, 94900 7„ 1930 1955 9³.25 Stedtenlelten: do. k 22 88.— 88,—. tHyeothekenbanken] Mannb. R—49)—),— Aium. Ing..- 200,0 400,9 Friebrichsbütte... Mez.⸗G.. do. üträmar.“ 14301430 304% Ruhrwohnungsban. 1858 94.— ½.⸗Baden 26/ 92.—92.—4½ Württ. Wohn⸗ n 4½ do. K 95,36,30]).— 97.— Andreae-Noris.148,0 148,0 Eoldſchmibt..110,7 11200 Moenus....927593,.— Voigt& Haeffner eober- Stahlwerke(Reinelbe Union)„1946 99,87*+ —— 90.50 96,501 Kr.⸗Anſt. 2e-EL 97.37 97871 Würeb. 3-II.751 97. J5L8/ da. Lia. Bfbr.] 100,] 101,01 Aſchaff. Buntpap.... 62,.—Uritzner⸗Kayſer] 34,—] S4.-H Notoren Darmſt.... 100,0 Bolthom, Seil....%e*„ 211951] 95.87 2 Mittwoch, 2. September 1936 Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung 147. Jahrgang/ Nr. 403 Was kRann man aus Naſtanien unò Eichein machen? Frõghiiche Baſtelſtunoͤe ur Mutter unòdò Nnoͤer Eicheln und Kaſtanien, die Herbſtfrüchte, fallen jetzt vom Baum, es wird Zeit, daß wir uns mit ihnen beſchäftigen. In jedem Jahr üben ſie die gleiche Anziehungskraft auf unſere Kinder aus. Sie wollen in Spielzeug verwandelt werden. Ich habe eine große Kiſte mit allerlei Eicheln⸗ und Ka⸗ ſtanienwundern, in ſie ſtecke ich alles hinein, was mir an Herbſtfrüchte⸗Baſteleien in die Finger kommt. Jedes Kind rege ich an, ſich doch einmal etwas Neues auszudenken, was man aus Eicheln und Kaſtanien machen kann, das Produkt dieſer An⸗ regung wandert dann in meinen Wunderkaſten. Un⸗ erſchöpflich ſcheinen die Möglichkeiten dieſes Mate⸗ rials zu ſein, was iſt nicht ſchon alles daraus ent⸗ ſtanden! 8 Da iſt der Hühnerhof aus Eicheln. Eine Eichel iſt der Leib der Hühner, des Hahnes oder eines anderen Federviehs. Eine kleine Eichel bildet den Kopf und wird mit Hilfe eines Zahnſtochers oder einer Stecknadel mit dem Leib verbunden. Auch die Beine ſind Streichhölzer, Zahnſtocher oder Steckna⸗ deln; man ſteckt ſie in den Körper und in eine hal⸗ bierte Eichel, die man auf die glatte Seite ſtellt. Kleine Federn, Tannenzweige oder Blättchen ver⸗ vollſtändigen die Tierchen. Dann habe ich in meiner Kiſte ein entzückendes Puppengeſchirr aus Eicheln. Da iſt eine große Eichel die Kaffeekanne. Die kleinen Eichel⸗ näpſchen ſind die Taſſen, die größeren die Unter⸗ taſſen. In einer beſonderen Abteilung befindet ſich eine Anzahl von Ungeheuern, die an vorweltliche Le⸗ beweſen erinnern. Sie beſtehen aus auf Draht ge⸗ reihten Eicheln und Kaſtanien, auch Tannenzapfen ſind verwendet worden. Sehr drollig ſind auch die kleinen Figürchen, die aus Kaſtanien oder Eicheln und Kaſtanien beſtehen. Als Beine und Arme ſind Hölzchen und Drahtenden benus“ worden. In die Geſichter ſind die Augen und der Mund eingeſchnit⸗ ten oder durch Stecknadeln mit Glasknöpfen markiert. Immer wieder bewundere ich die Möbelein⸗ richtung aus Kaſtanien. Eine große Kaſtanie iſt der Tiſch. Die glatte, flache Seite dreht man nach oben und ſteckt ringsherum Stecknadeln, die mit Woll⸗ oder Baſtfäden durchflochten werden. Vier Stecknadeln ſind dann gleich die Tiſchbeine. Als Stühle macht man kleine Hocker, dieſe haben nur die Stecknadelbeine. Bei richtigen Stühlen bringt man die Lehnen auch aus Stecknadeln an, die ourch⸗ flochten werden. Selbſt ein Liegeſtuhl iſt auf dieſe Art gelungen. Aus dem Fleiſch der Kaſtanien haben beſonders geſchickte Kinder reizendes Puppengeſchirr geſchnitzt und bunt bemalt. Da gibt es Taſſen, Kannen, Teller und Schüſſeln mit Henkeln und Schnäuzchen und entzückenden Deckeln, wie es nur ganz kleine, geſchickte Finger fertig bringen. Dieſes Geſchirr hält ſich merkwürdigerweiſe ganz aus⸗ gezeichnet. Es zeigt keinerlei Veränderung, obgleich es ſchon jahelang bei mir lagert. Dieſe veiche Auswahl wird immer wieder ergänzt durch neue Seltſamkeiten. Auch den Erwachſenen macht es anſcheinend Spaß, mit ihren Kindern im⸗ mer und immer wieder auszuprobieren, was ſich alles aus Eicheln und Kaſtanien herſtellen läßt. Die erfinderiſche Tätigkeit, die ſich dabei entwickelt, und die Geſchicklichkeit, die ſich dabei übt, bilden eine in kleinen Dingen geſchickt iſt, wird es auch im Großen ſein, ein ungeſchickter Menſch aber iſt über⸗ all unbrauchbar. Alle Mühſeligkeiten aber werden hier mit Luſt überwunden, weil dieſe nichtigen und winzigen Dinge einen unverhältnismäßig Zroßen wertvolle Unterſtützung der Kindererziehung. Wer Spaß machen. Ursula Scherz. — 55 Erſtes Ahnen des Oktober-Amzugs: Wir wählen die neuen Tapeten für die neue Wohnung Bei der Wahl der Tapeten für die Wohnung gilt es, Farbe zu bekennen, ſich klar zu werden, von welchen Farbtönen man gern umgeben ſein möchte. Wem die Einwirkung der Farbe auf das Gemüt be⸗ wußt iſt, wird ganz natürlich helle und freundliche Farben für ſeine Umgebung auswählen, denn was ſollte ihn wohl beſtimmen, ſich das Daſein Grau in Grau zu verdüſtern? Die oͤunklen Farben ſchalten alſo aus. Es bleibt zu wählen zwiſchen den Mittel⸗ und hellen Tönen. Schwierig genug, wenn man die Vielfalt von Farbtönen bedenkt, wenn man unſicher iſt bei der Zuſammenſtellung von Farbnuancen. Wo iſt der Lehrmeiſter für alle diejenigen, die auf dieſem Ge⸗ biet Laien ſind? Die Natur kann uns aber lehren, Farben zu miſchen und Farben gut miteinander zu verbinden. In jeder Blüte, am Abend⸗ und am Morgenhimmel, im Gefieder eines Vogels verbin⸗ den ſich Farben zu ſchöner Eintracht. Darum iſt es ſo dumm nicht, in die Wolken, in den Wald zu ſchauen, aufmerkſam einen Park in Herbſtglut zu be⸗ trachten, bevor man an die Tapetenauswahl geht. Es gibt ſoviel hübſche Tapeten— in den Ge⸗ ſchäften! Und ſo wenig hübſche— an den häuslichen vier Wänden! Einer der Gründe wird ſein, daß man bei der Auswahl immer nur ein kleines Viereck betrachtet und ſich keine Vorſtellung machen kann von der Wirkung im Großen. Ein anderer Grund wird ſein, daß man ſeine Tapeten meiſtens zu einer Zeit der Unruhe und Eile ausſucht: Der Einzua in eine neue Wohnung ſchafft Mühe und Verdruß, da iſt man oft ſo mürbe, daß die Auswahl der Tapeten nebenſächlich und unwichtig erſcheint. Iſt es doch aber nicht! Sobald wir wieder zur Ruhe gekommen ſind, fängt die Wohnung in ihrer Die zarten Ranken dieſer Tapete ſind gerade noch erträglich. Lieber hätten wir eine ungemuſterte Tapete abgebildet. was man nicht ſieht? Aber wie kann man etwag darſtellen, (Deike,.) neuen Geſtaltung uns lebhaft zu beſchäftigen an, Tapetenwahl iſt wichtig. Wie verhält es ſich nun eigentlich mit dem Orna⸗ ment? Sollen Tapeten gemuſtert ſein? Klipp und klar geſprochen: im allgemeinen nicht. mehr. So wie wir geworden ſind, unter Berückſich⸗ tigung unſerer Eigenart und der unſerer Möbel: lieber ungemuſtert. Ruhe iſt die erſte Bürgerpflicht, für unſere Augen, für unſere Nerven. Ausnahmen gelten: Räume mit ſehr wenig Möbeln, die die Wand zum Anſchauungsobjekt nehmen wollen, für Räume ohne Bilder, für Räume in einem Sonderſtil für ein chine⸗ ſiſches Boudoir, einen Rokoko⸗Salon, einen Emp⸗ fangsraum in engliſchem Geſchmack mit Chintz⸗Ta⸗ pete. Dieſe Ausnahmen beſtätigen jedͤoch die Regel: im allgemeinen ungemuſterte Tapeten! Die Induſtrie hat es verſtanden, der ungemuſter⸗ ten Tapete allein durch ihre Struktur Leben und Wärme zu geben. Rauhe, körnige, faſerhaltige, le⸗ derartige, ſtumpfe, gerippte, gerillte Beſchaffenheit einer Tapete ſchaffen optiſche Wirkungen die der Laie nicht ahnen kann. Er möge ſich daher auf Ausſtel⸗ lungen von der ſegensreichen Wirkuna einer Rauh⸗ faſertapete ſelbſt überzeugen. Segensreich, man kann das ruhig ſagen, ſegensreich in ihrer glätten⸗ den, gütigen, beſänftigenden und ſchalldämpfenden Wirkung auf die Nerven eines ruhebedürftigen Be⸗ wohners. Ungemuſtert heißt auch die Tapete, deren Muſter nur bei ganz naher Betrachtung ſichtbar wird. Ihr iſt ſogar gegenüber der ganz einfarbigen leicht kahl wirkenden Tapete der Vorzug zu geben: ebenſo wie durch Struktur kann der Tapete auch durch unauf⸗ fällige harmoniſche Flächenaufteilung Wärme und Leben gegeben werden. Ein ganzes Syſtem genau berechneter Linien iſt oftmals über eine Tapete ge⸗ breitet allein zu dem Zweck, nicht geſehen ſondern nur unklar angenehm empfunden zu werden. Nützen wir den wohltätigen Einfluß guter Ta⸗ peten auf unſer Gemüt. eifrig bei der Auswahl neuer Tapeten! Schulung der Arbeitsgemeinſchaft der deutſchen Frauen im Ausland“ 61 Frauen ſind in der Reichsſchule II der Sie kommen aus allen Teilen der Welt, aus Bulgarien, der Man⸗ oſchurei, aus Portugal, aus Braſilien, aus Italien, NS⸗Frauenſchaft in Berlin. Norwegen und noch vielen anderen Län⸗ ern. gemeinſchaft der deutſchen Frauen im Ausland, die in dieſem Feſtjahr der Deutſchen zu den Olympi⸗ ſchen Spielen, zur 4. Reichstagung der Auslandsdeutſchen in Erlangen und⸗ zum Reichsparteitag gemeinſam mit Batebfün den anderen Auslandsdeutſchen in ihr Vater kommen waren. Die Leiterinnen der Arbeitsgemein⸗ T. and ge⸗ ſchaft ſind in der Reichsſchule zuſammengefaßt, um dort in die geſamte Frauenarbeit in Deutſchland, ihren Ausbau und ihre Geſtaltung einen Einblick zu erhalten. Sie ſahen das Deutſche Frauenwerk, ein Arbeitsdienſtlager für die weibliche Ju⸗ gend und werden weiter die NS⸗Volkswohl⸗ fahrt, eine Mütterſchule und noch manche andere Einrichtung ſehen, die für die Frauen des Dritten Reiches geſchaffen wurde. Verantwortlich: Margot Schubert, Mannheim Schneidermeiſter Kort/ von aurt Scheele Als ich groß genug war, nahm mich meine Mut⸗ ter mit auf ihre Einkaufswege in das große Frank⸗ furt. Das waren erſtaunliche Eindrücke. Unendlich viel gab es zu ſehen. Alles war bunt und bewegt. Ich ſtaunte mit offenem Munde und merkte mir alles genau. Dann kam anderes an die Reihe. Ich wurde alt genug, um allein auf der Straße ſpielen zu können. Das zog ich dann den Stadtgängen vor. Dann aber kamen wieder Zeiten, wo dad Bauen und Baſteln eine größere Rolle ſpielte. Und im Baſteln lief wieder eine Entwicklungslinie vom Selbſtzweck zu gebaſtelten Dingen zum Verſchenken an andere Perſonen. Als ich da angelangt war, mußte ich die Erfah⸗ rung machen, daß den Erwachſenen meine Sachen nicht gefielen, daß ſie doch andere Briefbeſchwerer, Schlüſſelbrettchen und Markenkäſtchen benützten. Da wandte ich meine Gönnerſchaft meiner kleinen Schweſter zu. Die war noch kleinwinzig und trug einen Haarwiſch mit einem roten Bändchen darum hoch oben auf dem Kopfe. Sie hatte eine Puppe: Bibbi. Dieſe hatte nur ein Röckchen und ein Hemoͤchen. Aber um es bequem zu haben, hatte die Puppe Bibbi eine kleine Hängematte. Daran bog ich immer die Querverſteifung aus Draht gerade. Das war meiner Schweſter ſehr recht, ja ich wurde un⸗ entbehrlich, ſo daß ich ſie ſogar ein bißchen tyranni⸗ ſieren konnte. „Kort“, ſagte ſie auf Frankfurter Deutſch mit ihrem piepſigen Stimmchen,„bieg mer des widder grab.“ „Sag' erſt bitte“, ſagte ich ſtreng. „Bitte“, ſagte ſie prompt. Dann konnte ich ja wohl nicht anders und mußte es tun. Es war ſehp ange⸗ nehm, ſo unentbehrlich zu ſein. Nur auf die Dauer gefiel mir Ehrgeizigem die geringe Poſition des Stäbegradbiegens nicht ſehr. Da verſuchte ich es eine Weile als Puppenarzt. Meine Schweſter ſchaute mir genau zu und lernte das Verbinden des offenen Puppenbeins ſehp ſchnell. Sie fand gefallen am Krankſeinſpielen. Von da an verband ſie, bis zu ihrer beginnenden Backſiſchzeit, jede Puppe jeden Tag anders. Die chirurgiſche Ppaxis hatte die oberſte Behörde, meine Mutter, nicht erlaubt. So war das alſo auch keine Poſition für mich. Da wurde ich Puppenſchneider. Mit meiner Hände Geſchicklichkeit konnte meine Schweſter noch nicht mit, denn ich war ja nicht umſonſt drei Jahre älter. Mei⸗ ner Mutter guckte ich fleißig zu. Da konnte ich bald einen Fingerhut aufſetzen und eine Nadel führen. Zuerſt bekam Bibbi einen Pelz. Meine Schweſter kam zur Anprobe und hielt das Puppenkind feſt, da⸗ mit es beim Maßnehmen nicht falle. Dann probierte ich, wohin der Haken und die Schlinge müßten. Ver⸗ ſtohlen ſchaute ich bei der Anprobe zu meiner Mutter hinüber, und als ſie im nächſten Augenblick ermun⸗ ternd nickte, ſagte ich, da wäre der richtige Platz für den Verſchluß. Meine Schweſter ſtaunte über meine Fähigkeiten. Kleine Haken und Schlingen konnte ich nicht bewältigen, da nahm ich große. Bald wap die Näharbeit fertig. Ich ging einmal um den großen Tiſch bis zu dem Platz meiner Schweſter, tat, als ob ich klingele, ſagte guten Tag und da wäre der Pelz. „Guten Tag, Herr Kort“, ſagte der kleine Pams, „guten Tag Herr Kort.“ Sie kriſch vor Aufregung, wurde rot und ſtram⸗ pelte unter dem Tiſch mit den Beinen. Ihre gro⸗ ßen ſchwarzen Augen ſtrahlten und ſie ſpitzte ihr roſiges Mäulchen wie zu einem Kuſſe. „Jetzt mußde frage, was es koſt',“ flüſterte ich und tat dann wieder ganz behäbig wie Schneider⸗ meiſter Kort. „Was koſtet's, Herr Kort?“ „Drei Mark, meine Dame.“ „Drei Mark, meine Dame,“ wiederholte die Kleine, denn ſie hatte noch nicht ſpitz, daß man im Leben immer bezahlen muß. Da wurde ich ſehr grob, und nur eine neue Be⸗ ſtellung, die meine pfiffige Mutter vorſchlug, be⸗ ſänftigte meinen ſchneidermeiſterlichen Zorn. Mit Hemoͤchen, Rock und Pelz angetan, kam die Puppe Bibbi barfuß, mit einem Verband um das Bein und einem um die Naſe, an der Hand meiner Schweſter um den Tiſch zur Anprobe. „Mer brauche en neue Rock“, piepſte die Schwe⸗ ſter. Er wurde angemeſſen und in Arbeit genommen. Er wurde ein Meiſterwerk. Hinten war er ganze fünf Zentimeter länger als vorne. Der Verſchluß war überdimenſional. Während der nächſten Tage wurden noch ver⸗ ſchiedene Kleidungsſtücke beſtellt. Unſerer Mutter machte der kindliche Ernſt viel Spaß. Sie förderte gern im Spiel unſer Wiſſen und flocht manche Be⸗ lehrung in den konfektionellen Verkehr ihrer Kinder ein. Zwiſchendurch gingen wir aber auch einmal ſpa⸗ zieren oder ſpielten Pferd und Wagen oder Eiſen⸗ bahn und Feuerwehr. Einmal gingen wir auch in das Kaufhaus, wo ſich die Mutter Stoffe zeigen ließ. Wir Kinder ſtanden dicht dabei an einem Reſte⸗ hiſch. Die Puppe Bibbi, heute mit einem verbun⸗ denen Auge, war auch dabei. „Seh'n Se, meine Dame“, ſagte ich zu meiner kleinen Schweſter im Stil unſerer Spiele,„das gäb' e Koſtüm!“ „Ja, die Bibbi braucht e Koſtüm, Herr Kort“, 33 Schweſterchen, das gleich richtig ihre Rolle begriff. Wir probierten viele Reſtchen und verhandelten laut. Leute blieben ſtehen und müßige Verkäufer traten heran. Dann miſchte ſich einer ſcherzhaft in das Spiel: „Haben die Herrſchaften ſchon gewählt?“ „Des hier, für en Sommermantel“, ſagten wir und hielten gemeinſam einen bunten Fetzen hoch. „Darf ich es den Herrſchaften zuſchicken laſſen?“ fragte der humorige Verkäufer. „Zu mir, Schneidermeiſter Kort“, ſagte ich ſtolz und war begeiſtert, daß das Spiel ſo fabelhaft wurde. „Un ich krich auch, meiſter...“ Ich wußte es nicht mehr und mußte fragen: „Mamma, was kriche Schneidermeiſter in de Läde, wenn ſe kaufe?“ ich krich, wie alle Schneider⸗ „Proviſion“, ſagte ſie ſogleich, denn ſie erinnerte ſich ihrer Belehrungen. „Proviſion“, ſagte ich zu dem Verkäufer. Die Leute lachten. Da wurde ich rot und wußte in mei⸗ ner Rolle nicht mehr weiter. Ich hatte fragen müſſen, und die Leute hatten gelacht Das reichte, um mich zu verſchüchtern und fortan nie mehr„Schneider⸗ meiſter Kort“ zu ſpielen. — Ein neues Frauenbuch: Da das Erziehen eine Sache des Herzens iſt, ſcheint ſich ein Buch über die Erziehung der kleinen Menſchenkinder zu erübrigen. Gewiß iſt das Grund⸗ ſätzliche den Müttern mitgegeben und durch kein Lehrbuch und kein Rezept mitteilbar. Aber es gibt doch viele Fragen über das rechte Maß des Bildens oder Wachſenlaſſens oder den Zeitpunkt unſeres Eingreifens, auf die unzählige junge Mütter einen erfahrenen Antwortgeber ſuchen. Die beſondere Form, in der unſere Kleinen ihre Fähigkeiten erkennen lernen und üben, in der ſie Heiterkeit und Kummer ausdrücken können und durch welche ſie Ordnung und Sauberkeit, Beſitzes⸗ freude, Gemeinſchaftsgefühl und vieles mehr empfin⸗ den und pflegen lernen, iſt das Spiel. Hier alſo liegt die Fülle von Fragen, die beantwortet ſein will. Fern aller trockenen Lehrhaftigkeit, friſch und lebendig geſchieht das durch Ruth Zechlins „Fröhliche Kinderſtube“, ein Buch für Mütter zum Spielen, Baſteln und Feiern(Verlag B. G. Teub⸗ ner, Leipzig.) Geſtützt auf die langjährigen For⸗ ſchungen der Kindespſychologie finden ſich darin Anregungen und Ratſchläge vom Spiel der Mutter mit dem Allerkleinſten bis zur Ernſtbetätigung der Zehnjährigen. Von den erſten kleinen Reimen und „Fröhliche Kinderſtube“ Fingerſpielen, von den Spielen des Kleinkindes mit und ohne Material bis zu den Geſellſchaftsſpielen mit anderen Kindern und im Familienkreis iſt jedes Alters und jeder Beſchäftigungsneigung gedacht. Weit über 200 Abbildungen illuſtrieren die beſchrei⸗ benden Anleitungen zum Selbſtbaſteln von Spiel⸗ ſachen und Geſchenken der Kinder. In weitgehendem Maße nimmt die Verfaſſerin Rückſicht auf die finanzielle Lage der breiten Bevölkerungsſchichten und beweiſt, daß auch der geringſte und ſcheinbar wertloſe Baſtelwerkſtoff noch ſchöne und zweckent⸗ ſprechende Verwendung finden kann. Alles iſt leicht nachzuarbeiten und oft viel ſtabiler und gediegener als käufliches Spielzeug. Einiges Weſentliche wird auch über das kranke Kind geſagt, auch iſt ein Ka⸗ pitel über die rechte und kindertümliche Ausgeſtal⸗ tung von Feſten eingefügt, die in hohem Maße dagu beitragen können, eine Kindheit zu durchſonnen. Beim Leſen dieſes reichhaltigen und dabei äußerſt preiswürdigen Buches werden vielen erſt einmal die Augen aufgehen, wieviel Möglichkeiten von Spielen und kindlichem Werkſchaffen es gibt, und dankbar wird jede Mutter es immer wieder zu Rate ziehen, wenn ſie ihren Kindern etwas vorſingen, vorſpielen oder erzählen will. Heute nicht für ſehr große Räume, für repräſentative Seien wir unermüdlich 8 K„S 2* EE A N 3 608 4 2* Es ſind dies die Leiterinnen der Arbeits⸗ * 2 S ee e e * 22 —* FSSFC ee e eee, S 8 ———— Mittwoch, 2. September 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Seite/ Nummer 403 Im herbstlichen ſackenkleid Au das Jackenkleid, unſeren Lieblingsanzug für ſchöne Tage in der Überga wollen wir auch dieſen Herbſt nicht verzichten. Es bleibt ein gern getragener Mzeit, nzug. Vom Koſtüm des verfloſſenen Halbjahres unterſcheiden ſich die neuen Jackenkleider einmal durch den wärmeren Stoff, dann aber auch durch den mit Vorliebe auf ihnen angebrachten Pelzbeſatz. Pelz gibt ihnen winterliches Ausſehen, ob er nun dazu beiträgt, die von unſerem Koſtüm erwartete Erwärmung zu erhöhen, oder ob er mehr dekorative Zwecke verfolgt. Ein wenig Pelz gefällt in den meiſten Fällen. Die neuen Koſtüme mit den langen Jacken im Tſcherkeſſenſtil beſchweren ihre aus⸗ ſchwingenden Glockenſchöße mit einem Streifen Pelz. Kurze, knappe, in der Vordermitte geknöpfte Jacken ſchließen am Hals mit Pelzſchleifen von gewich⸗ tigem Ausmaß. Andere zeigen die Enden ihres Pelzkrägelchens zu loſen Kra⸗ wattenenden eingeſchlungen. Pelz belegt die Aufſchläge ſchneider⸗ mäßig gearbeiteter Jacken. Auch in ganz neuer Art, wie man ſich früher nur Samt oder Seide Beſatz als Eluspaltige Kleinanzelgen bis zu oiner Höhe von 100 mm je mm S Pig. Stellengesuche je mm4P ig. derjacke in der , nach on links Pelziäckchen mit neu⸗ artigemKnopfſchluß im Drei⸗ eck. Ullſtein⸗Schnitt M 2521.— Das Samtkoſtüm im Tſcherkeſſenſtil hat Pelzbeſatz am ausſchwingenden Glocken⸗ ſchoß. Ullſtein⸗Schnitt 8 1647.— Eine große Pelzſchleife bildet den Kragen des kurzen Jäckchens an dem Straßenanzug. Ullſtein⸗Schnitt 8 1643.— Für frauliche Figuren eignet ſich das Koſtüm mit der langen Schnei⸗ itte des Bildes. Ullſtein⸗Schnitt 8 1646.— Reicher Pelzbeſatz aus Biber kennzeichnet das braune Jackenkleid in Gürtelform. Ullſtein⸗Schnitt S 1639.— Straßenanzug aus Samt oder Tuch mit Pelz⸗ krawatte. Ullſtein⸗Schnitt 8S 1637.— Zweierlei Stoff, glatter und ſchräg ge⸗ muſterter, ergibt den jugendlich flotten Straßenanzug. Ullſtein⸗Schnitt 8 1642. rechts: Zeichnung: K. K. Poths hätte denken können, wird Pelz heute für Paſſenteile, Vorderſtreifen und Taſchen herangezogen. Es liegt auf der Hand, daß nur weiche, von Natur aus flache oder geſchorene Felle dieſen An⸗ forderungen entſprechen. Deshalb ſind Seal, Biber, Karakul und Embroslamm die für Jacken be⸗ vorzugten Pelzarten. Nur der Saumbeſatz einer langen Jacke verträgt ein raues Pelzwerk. Manchmal wundert man ſich über die Kürze vieler heutiger Jacken. Sie reichen nicht ſehr weit über die Hüften, wobei eine nach vorn etwas hochſteigende Linie Anlehnung an den neuen Direktoireſtil der Mode verrät. Sportlich trainierte Jugend friert ja nun auch in kurzen Jacken nicht leicht, und für die älteren Jahrgänge hält die Mode lange Jacken in Schneiderformen mit herrenmäßigen Samtkragen bereit. Zudem ſind die Stoffe recht dick. Rauhe Wollſtoffe, Tuch und Samt wechſeln ab. Gern wird Rock und Jacke aus zwei verſchiedenen Stoffen von gleicher Farbe zuſammengeſtellt. Und unverrückbar in der Gunſt der Frauen bleiben die kurzen Pelzjacken, unter denen wir als Modeneuheit drei⸗ eckig geſetzten Knopfſchluß und reißverſchloſſene Taſchen ſehen. So iſt für jeden Geſchmack vorgeſorgt, damit die Schlanken und die weniger Schlanken, die Jungen und die weniger Jungen, die Beſcheidenen und die Anſpruchsvollen zu ihrem Recht kommen. Es iſt das Be⸗ ſtreben der Mode, alle zufrieden zu ſtellen. M. Cl. Annahmesehlud für die Miwag⸗ Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die Apend-A 5* 2 Uhr Zweige betr., Karlsruhe. 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April 1937 ihre 6proz. Anleihe von 1927 zur Rückzahlung zu 102 v. H. Gleichzeitig gibt die Gewerkſchaft zum Um⸗ tauſch Oder zur Neuzeichnung eine neue öproz. Anleihe von 1936 mit Zinsſchein vom 1. April und 1. Oktober jeden unter Führung der Jahres im Geſamtbetrage von 8,8 Mill.& aus, deren Ein⸗ führung an den Börſen zu Berlin und Düſſeldorf bean⸗ tragt werden ſoll. Die Rückzahlung der Anleihe erfolgt vom Jahre 1942 ab innerhalb von 20 Jahren, und zwar werden ein Drittel der Anleihe im erſten und die reſtlichen zwei Drittel im zweiten Jahrzehnt getilgt. Verſtärkte Til⸗ gung ſowie Geſamtkündigung der Anleihe ſind mit drei⸗ monatiger Friſt früheſtens zum 1. Oktober 1942 zuläſſig. Die neue Anleihe wird durch eine Geſamt⸗Höchſtbetrags⸗ ſicherungshypothek von 9,5 Mill./ auf dem geſamten Werksbeſitz und Bergwerkseigentum der Geſellſchaft zu Gunſten der Dresdͤner Bank als Treuhänder geſichert. Die Anmeldung zum Umtauſch hat in der Zeit vom 4. September bis 18. September d. J. einſchließlich zu ge⸗ ſchehen. Für den Umtauſch gilt ein Vorzugskurs von 98,5 v..; die angeforderten Stücke werden voll zugeteilt. Die Differenz zum Rückzahlungskurs der Anleihe von 1927 im Betrage von 365 v. H. wird am 20. September d. J. in bar vergütet. Die Zeichnungsfriſt entſpricht der Umtauſch⸗ friſt, ein irüherer Zeichnungsſchluß ſowie die Höhe der Zu⸗ teilung bleibt jedoch vorbehalten, der Zeichnungspreis be⸗ trägt 99 v. H. * Richard Schwickert AG. Freiburg i. Br. Dieſes mit 500 000/ AK arbeitende Unternehmen ſchließt dos Ge⸗ ſchäftsjahr 1935 mit einem Gewinn von 13 022/ ab, um den ſich der Verluſtvortrag aus den Vorjahren auf 145 764 Makk vermindert. Deuisch-südairikanisches Ergänzungsabkommen über Wollbezüge Pretoria, 1. September. Der im gegenwärtig laufen⸗ den Verrechnungsabkommen zwiſchen Deutſchland und der ſüdafrikaniſchen Union vorgeſehene Wollbetrag war er⸗ ſchöpft. ſchloſſen worden, über das folgende amtliche Mitteilung herausgegeben wurde: 9 „Das zwiſchen den beiden Ländern beſtehende Verrech⸗ nungsabkommen iſt erweitert worden. Dadurch ſind deutſche Käufe ſüdafrikaniſcher Wolle mit Beginn der neuen Woll⸗ ſaiſon ermöglicht worden“. Deutſchland kann alſo der Monate September bis November ebenfalls unter den Bedingungen des Verrechnungsabkommens decken. Die Bezahlung erfolgt nicht in Deviſen, ſondern in deutſchen Waren. Für Wollkäufe ab Dezember erwartet man den Abſchluß eines neuen Abkommens. * Heilbronner Straßenbahnen AG. Nach der letztjähri⸗ gen Sanierung durch Zuſammenlegung des AK von 125 000 auf 25 000/ und Auflöſung der geſetzlichen Reſerve von 25 000/ ſowie Erhöhung des AK auf 1 Mill. /, die ſchon Es iſt ſoneben ein Ergänzungsabkommen abge⸗ jetzt den Wollbetrog während durchgeführt iſt, ſchließt auch das Geſchäftsjohr 1935 noch mit einem kleinen Verluſt von 4348/ bei 490674(406 832) Mark Betriebseinnahmen und nach 33 284(34217)/ Ab⸗ ſchreibungen. Es ſei aber Ausſicht vorhanden, daß dos Ergebnis des neuen Jahres dieſen Verluſt wieder beſei⸗ tige. 1935 brachte dem Unternehmen eine weitere kleine Brkehrsſteigerung, die Geſamtzahl der beförderten Per⸗ ſonen erhöhte ſich um 5,7 v.., desgl. die Fahrleiſtung, die Zahl der Wagenkilometer ſtieg um 46 919 oder 48 v. H. an. Der Bericht verweiſt darauf, daß die Wirtſchaftlichkeit des Unternehmens durch die immer wieder geſorderte weitere Ermäßigung der ſchon vorher verbilligten Preiſe der Mehr⸗ und Dauerkarten nicht gehoben, ſondern nur verſchlechtert werde. Heilbronn ſtehe mit ſeinen Fahrpreiſen an der niedrigſten Stelle von allen Straßenbahnen in ganz Deutſchland. * 7 v. H. Teilſchuldverſchreibungen der Rybniker Stein⸗ kohlen⸗Gewerkſchaft, Kattowitz, von 1924. Der Berliner Ausſchuß für Geſchäfte in amtlich nicht notierten Werten gibt folgendes bekannt: Da die Deviſenkommiſſion den An⸗ trag der Rybniker Steinkohlen⸗Gewerkſchaft, Kattowitz, wegen Ueberweiſung der für die Einlöſung des am 1. Sep⸗ tember 1936 fälligen Halbjahreskupons erforderlichen Mittel auf Grund der polniſchen Deviſenbeſtimmungen abgelehnt hat, findet eine Trennung der Kupons per 1. Septbr. 1936 nicht ſtatt. Die Schuldverſchreibungen werden alſo bis auf weiteres einſchließl. Kupon per 1. Septbr. 1936 gehandelt. Elnspaltige Klelnanzelgen bis zu olner Höhe von 100 mm ſe mm SPig. Stollengesuche je mm4pPig. Offene EE Verkäbfe Unterricht Annahmeschluf für die Mittag⸗ Ausgabe vorm. 8 Uhr, für dle Abend-Ausga be nachm. 2 Uhr Zurückl L. Siadelhofer Staetl. gepr. 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