Neue Mannheimer Seit Mapoheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim 83 * 60 6 9 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld, Abholſtellen: Wald⸗ bofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 68, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. 138 Anzer⸗ Ffennig, 79 mm bre. Pamilien⸗ und Kles Meiſe. Allgemein gültig iſt die Bei Zwangsvergleichen oder Konkun Nuüß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen aben, an beſonderen Plätzen und für ferne Laale Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗Ausgabe A u. B Montag, 7. September 1936 147. Jahrgang-Nr. 411 Wir rufen alle Frauen der Welt auf Proltſt gegen die marxiſtiſche Blutherrſchaft in Syanien Ein Aufruf des Wellbundes der Frauen gegen Volſchewismus und Kriög — Genf, 5. September. Die ſchweizeriſche Preſſe(u. a.„La Suiſſe“ und „Journal de Geneve“) berichtet ausführlich über eine ſoeben abgehaltene Tagung des Generalkomitees des „Weltbundes der Frauen gegen Bolſchewismus und Krieg“. Dem Komitee gehören u. a. an: Frau Renée Hentſch⸗Schweiz; Mrs. Bodenſchatz⸗ USA; Gräfin de Monmort⸗Frankreich; Mrs. Know⸗ Lling, Tochter des letzten engliſchen Botſchafters am Zarenhofe Buchanan; Frau Gavrilowitſch⸗ Jugoſlawien; Frau Devrient⸗Schweiz; Frau Lie⸗Bahy⸗Norwegen. Das Komitee erörterte die furchtbaren Ereig⸗ niſſe des ſpaniſchen Bürgerkrieges, die immer klarer die Form eines von Moskau geführten Kampfes gur Zerſtörung der Religion, der Kultur und der nationalen Werte des ſpaniſchen Volkes annehmen. Die Konferenz erhielt aus Liſſabon im Namen eines Hilfskomitees portugieſiſcher Frauen einen Aufruf zugunſten der Verwundeten der ſpaniſchen nationalen Armee und der Opfer der marxiſtiſchen Ausſchreitungen in Spanien vorgelegt. Dieſer Auf⸗ ruf fordert die patriotiſchen und wohltätigen Frauen auf, das portugieſiſche Komitee zu unterſtützen. Darauf wurden authentiſche Angaben über die Kriegsvorbereitungen Mos⸗ kaus gemäß dem allgemeinen ſtrategiſchen Plan des Weltbolſchewismus gemacht. Das Komitee erließ folgenden Aufruf an alle Frauen der Welt: „Erſchüttert durch die Augenzeugenberichte über die grauenhaften Verbrechen, die im Bürger⸗ krieg in Spanien begangen worden ſind, wo jeden Tag auf Befehl der Moskauer Zentvale der Weltrevolution Tauſende von ſchutzloſen Män⸗ nern, Frauen und unſchuldigen Kindern grauſamen Martern ausgeſetzt, verſtümmelt und ermordet wer⸗ den, erheben wir die laute Stimme des Pro⸗ teſtes und appellieren an das Gewiſſen der Welt. Mit tiefer Trauer ſehen wir in dem unglücklichen Spanien dieſelben Kräfte entfeſſelt, die Rußland in den Abgrund geſtürzt haben und die überall am! Werke ſind, um die Religion und die Familienbande zu zerſtören und die Völker in einen blutigen Krieg aller gegen alle zu verwickeln. Mehr als 12 Millionen rote Soldaten ſtehen bereit, mit ihren Bajonetten den Aufrührern zu Hilfe zu kommen, die in der ganzen Welt im Solde Moskaus blutige Revolutionen und Aufſtände vorbereiten und durchführen. Vor genau einem halben Jahre, anläßlich des Internationalen Kommuniſtiſchen Frauentages, hetzte Moskau die Frauen auf,„bis zum letzten Blutstropfen“ für die Entfeſſelung der Welt⸗ revolution zu kämpfen; und Kogan erklärte:„Wir werden eine neue kommuniſtiſche Generation in der Welt ſchaffen, um der ganzen Welt den Bolſchewis⸗ mus zu geben.“ Es iſt die Pflicht der Frauen aller Na⸗ tionen, ſich ihrer Aufgabe als Hüterinnen der koſtbaren Werte des Glaubens, der Familie und der Moral bewußt, dieſem Unternehmen zu widerſetzen. Der Internationale Weltbund der Frauen gegen Bolſchewismus und Krieg erklärt ſich für den Frie⸗ den, das Vaterland, die Kultur und die Re⸗ ligion. Wir ruſen alle Frauen der Welt auf, uns in unſerem Kampf zu unterſtützen und ſich geſchloſſen hinter uns zu ſtellen.“ Wachſender Widerſtand in Paläſtina? — London, 5. Sept. Eine Meldung aus Jeruſalem führt die zahlrei⸗ chen britiſchen Verluſte in Paläſtina während der letzten Wochen auf die Ankunft des Aufſtändiſchen⸗ führers Fauzi Bey im Unruhegebiet zurück. Fauzi Bey habe einen Aufruf an die Araber er⸗ laſſen, zu den Waffen zu greifen. Den Aufruf habe er mit dem Titel„Führer der arabiſchen Revolu⸗ tion in Paläſtina“ unterzeichnet. Fauzi Bey ſtehe in dem Ruf, beſondere militäriſche Kenntniſſe zu be⸗ ſitzen. Auf dieſe Kenntniſſe ſeien die in den letzten Tagen ſich häufenden erfolgreichen Vorſtöße zurückzuführen. Die beabſichtigte Verſtärkung der britiſchen Streitkräfte habe allem Anſchein nach die Araber in ihrem Willen zum Widerſtand beſtärkt. Neue Siege der ſpaniſchen Nationaliſten Die Stadt Talavera und Fuenterrabia genommen- Die Nationaliſten vier Kilometer vor Toleso — Liſſabon, 5. September. Den nationaliſtiſchen Truppen iſt es gelungen, einen neuen, beachtlichen Erfolg zu erringen. Die etwa 70 Km. weſtlich von Toledo gelegene Stadt Talavera de la Reina konnte am Samstag⸗ mittag nach zweitägigem erbittertem Ringen von den Nationaliſten beſetzt werden. Ueber die Kämpfe, die zur Beſetzung der Stadt Talavera de la Reina führten, berichtet der Sonder⸗ berichterſtatter des Liſſaboner„Seculo“ aus Caceres u.., daß die Nationaliſten am Donnerstag in aller Frühe unter Führung des Kommandanten Vague, des Siegers von Badajoz, zum Angriff gegen die Regierungstruppen vorgingen, deren Reſte ſich nach der ſchweren Niederlage bei Oropeſa am Tage zuvor in Talavera de la Reina geſammelt hat⸗ ten. Die Geſamtſtärke der Roten betrug etwa 3000 Mann, die ſich aus Zivilgarde, Zollbeamten, Sturm⸗ ſcharen und Miliz zuſammenſetzten, und die mit Tanks und Panzerwagen ausgerüſtet waren. Die Na⸗ Warnung vor dem Kommunismus Ein Belenntnis des britiſchen Verteidigungsminiſters zur Wehrhaſtigkeit — London, 5. September. Der britiſche Verteidigungsminiſter Sir Thomas Inſkip hat ſich Samstag nachmittag im privaten Kreiſe unter anderem dahin geäußert, daß ſich gerade in Paläſtina jetzt zeige, wie notwendig es für Groß⸗ britannien ſei, ausreichende Streitkräfte zu haben. Die Verwaltung des Mandats ſei für Großbritannien eine Vertrauenspflicht, in deren Ausübung— beſonders in dem Bemühen, Ordͤnung zu halten und die ſtreitenden Parteien zu verſöhnen — die britiſche Regierung bisher große Geduld ge⸗ übt habe. Offenſichtlich zeige ſich, daß britiſche Trup⸗ pen eingeſetzt werden müßten, um das britiſche Anſehen in Paläſtina ſicherzuſtellen. Das ſei ſchon um ſo notwendiger, als die königliche Unter⸗ ſuchungskommiſſion erſt ihre Arbeit beginnen könne, wenn wieder Ordnung in Paläſtina herrſche. Sir Thomas Inſkip wies dann die Behauptung zurück, daß das Wiederaufblühen des britiſchen Handels von dem britiſchen Rüſtungsprogramm abhänge. Ein Problem in dieſer Beziehung ſei. wieweit der Auf⸗ rüſtung ein Vorherrſchen über dem normalen Handel eingeräumt werden könne. Seine(des Miniſters) vordringlichſte Aufgabe beſtehe in der Abwägung, in⸗ wieweit die Herſteller ihrem Ausfuhrhandel und ihren Aufträgen für den heimiſchen Markt genügen könnten, und wie gleichzeitig binnen kürzeſter Friſt das Rüſtungsprogramm des Landes durchgeführt werden könne. Der Verteidigungsminiſter kam dann auf den Kommunismus zu ſprechen und erklärte, Anzeichen ſprächen dafür, daß der Verſuch gemacht werden würde, dieſe„Verſchwörung gegen die Freiheiten Englands“ zu verſtärken; der Verſuch richte ſich nicht nur darauf, ſich der Gewerkſchaftsbewegung zu bemächtigen, ſondern ziele auch darauf ab, der Regie⸗ rung in ihrem Rüſtungsprogramm Schwierigkeiten zu bereiten. Er hoffe aber, daß die Arbeiterpartei mit dieſer Bedrohung ihrer Sicherheit und Frei⸗ heit fertig werden würde. Was die Frage des ſpaniſchen Bürgerkrieges be⸗ treffe, ſo habe die Arbeiterpartei eine Politik der Einmiſchung getrieben, ohne irgendwelche Macht hinter ſich zu haben. Er ſei überzeugt, daß ſich zum Beiſpiel eine Volksbefragung zu 99 v. H. für eine Politik des Friedens ausſprechen würde, ganz gleich, wie es in Spanien weitergehe. Die polniſchen Biſchöfe warnen — Warſchau, 6. September. Am Sonntag, dem 6. September, wurde in allen pulniſchen Kirchen ein Hirtenbrief der Plenar⸗ ſynode der polniſchen Biſchöfe verleſen, die am 26. Auguſt im Beiſein des päpſtlichen Nuntius, Kardinal Marmaggi, in Czenſtochau getagt hat. Die Beſchlüſſe der Plenarſynode ſind bisher nicht veröffentlicht worden. Der Hirtenbrief verurteilt in ſchärfſten Wendun⸗ gen die bolſchewiſtiſche Barbarei, deren Folgen man gegenwärtig in Spanien ſehe, und warnt eindringlich vor der Gefahr des Bolſche⸗ wismus, wobei von beſonderem Intereſſe ſei, daß er die ſogenannte„Volksfront“ für ebenſo gefährlich erklärt wie den Kommunismus ſelbſt, da ſie ihm po⸗ litiſchen Vorſchub leiſte. Anabhängige Arbeiterparteiler hetzen in London — London, 5. September. Die unabhängige Arbeiterpartei veranſtaltete im Londoner Stadtteil Shoreditch eine Kundgebung für die ſpaniſchen Marxiſten. Ein ſoeben aus Spanien zurückgekehrter Parteivertreter erklärte, was die ſpaniſchen Arbeiter heute tun, das müß⸗ ten die engliſchen Arbeiter morgen tun. Ein anderer Reoͤner forderte, daß die ſpaniſchen Marxiſten mit Waffen und Nahrungsmitteln unter⸗ ſtützt werden müßten. Die britiſchen Arbeiter ſollten von der Regierung die Aufhebung des Waffenaus⸗ fuhrverbots an die ſpaniſchen Marxiſten verlangen. Während der Kundgebung wurde eine Geldſammlung für die Roten in Spanien veranſtaltet. Der Landesvollzugsausſchuß der Arbeiterpartei und die Führung der arbeiterparteilichen Unterhaus⸗ fraktion ſowie des Gewerkſchaftskongreſſes traten in Plymouth zuſammen, um die Lage zu erörtern. An⸗ ſchließend verlautete jedoch, daß die vereinigten Be⸗ wegungen„immer noch“ eine Niichtein⸗ miſchungspolitik unterſtützen. tionaliſten rückten über Calera, das am Tage zuvor beſetzt worden war, vor und eröffneten das Feuer gegen die in Schützengräben verſchanzten Roten. Eine andere nationaliſtiſche Gruppe ging unter Führung des Oberſten Ascenſio über Gemoral vor und eine dritte aus Marokkanern beſtehende Gruppe griff von Noroweſten her an. Die letztere Gruppe beſetzte zu⸗ nächſt den Flugplatz von Talavera und anſchließend die Bahnſtation. Die Stadt ſelbſt wurde nach hartem Kampfe um 14.20 Uhr von den Nationaliſten einge⸗ nommen. Die Roten ermordeten vor der Einnahme 200 nationalgeſinnte Einwohner, raubten die Banken und die Privatwohnungen aus und begingen die unmenſchlichſten Greueltaten. In die Hände der Nationaliſten fielen 12 Geſchütze, ein vollſtändiger Munitionstransport, 2 Flugzeuge, 20 Transportkraftwagen, ein Eiſenbahnzug mit Lebensmitteln und eine große Anzahl von Hand⸗ feuerwaffen. Die Roten hinterließen etwa 1500 Tote. In den Straßen der Stadt liegen Hunderte von Leichen. Kurz nach der Einnahme bombardier⸗ ten Regierungsflieger die eroberte Stadt. Die nationaliſtiſche Gruppe Caſtejon hat die Ver⸗ folgung der flüchtenden marxiſtiſchen Truppen auf⸗ genommen. Fuenterrabia und Guadelupe erobert — Paris, 6. September. Die Agentur Havas meldet in der Nacht zum Sonntag, daß die nationalen Truppen die Stadt Fuenterrabia und das Fort von Guadalupe einge⸗ nommen hätten. Die nationalen Truppen ſeien in Fuenterrabia auf der Straße von Frun und über die Berge gegen 18 Uhr eingetroffen. 4 km vor Toledo (Funkmeldung der NM3.) + Paris, 6. September. Der Radioſender von Frontera gab am ſpäten Samstagabend eine Mitteilung der Militärbewegung aus, wonach die Kolonne des Oberſt Nagne auf ihrem Vormarſch nach Madrid bereits bis auf vier Kilo⸗ meter an Toledo herangekommen ſei, wo ſie in Kürze einrücken dürfte. In Malaga ſei die Lage der Regierungspartei hoffnunglos, und die Einnahme der Stadt ſtehe be⸗ vor. Kampf um San Sebaſtian (Funkmeldung der NM3.) + Paris, 6. September. Nach einer Havasmeldung aus Hendaye iſt der Angriff der Militärgruppe gegen San Sebaſtian in vollem Gange. Seit dem frühen Sonntag werde um die Feſtung Trincherpe gekämpft, nachdem die Truppen der Nationaliſten im Verlaufe der Nacht die Höhen von Paſajes Ancho beſetzt hätten. Die Feſtung Trin⸗ cherpe ſei von Regierungstruppen beſetzt und bilde das Haupthindernis für den weiteren Vormarſch der Nationaliſten auf San Sebaſtian. Schießereien zwiſchen Anarchiſten und Volks⸗ frontlern Aus San Sebaſtian eingetroffene Flüchtlinge er⸗ zählen, dͤaß dort zwiſchen Anarchiſten und den übri⸗ gen Volksfrontverbündeten Schießereien ſtattfinden. Die letzteren wollten nämlich San Sebaſtian über⸗ geben, um ihrer Stadt das Schickſal Jruns zu er⸗ ſparen. Die Anarchiſt en ſollen jedoch auf einen Kampf bis zum äußerſten beſtehen und entſchloſſen ſein, ganze Stadtteile in die Luft zu ſpren⸗ gen, falls die Weißen einrücken wollen. 300 Todesopfer der Regierungstruppen bei Pamplona — London, 5. Sept. Nach einer Meldung aus Rabat haben am Samstag in der Gegend von Pamplona heftige Kämpfe ſtattgefunden, bei denen die Truppen der roten Madrider Regierung 300 Tote und 112 Verwundete verloren haben ſollen. Franzöſiſcher Waffentransport den Nationaliſten in die Hände gefallen — Liſſabon, 5. September. Nach Meldungen des Senders Parede haben die ſpaniſchen Nationaliſten dei Einnahme von Irnn einen franzöſiſchen Waffentransport abgefangen, der ihnen hochwertiges modernes Kriegsmaterial mit der entſprechende Munition lieferte. Hat man das anders erwartet? Largo Caballero hat keine Zeit, Grauſamkeiten abzuſtellen — Saint Jean de Luz, 5. Sept.(U. P. Die neue Madrider Regierung hat die Anregung der ausländiſchen Diplomaten, den Bür⸗ gerkrieg in Spanien menſchlicher zu führen, kate⸗ goriſch zurückgewieſen. Der argentiniſche Botſchafter Mancilla ſetzte das diplomatiſche Korps von dieſer Antwort der Volksfrontregierung in Kenntnis und erklärte, Madrid habe hierfür fol⸗ gende Begründung(9) gegeben: 1. Die Regierung ſei zu ſehr mit anderen Dingen beſchäftigt, als daß ſie in dieſem Augenblick die Anregung der Diplomaten zur Humaniſierung des Bürgerkrieges erwägen könne. 2. Weigere ſie ſich, mit Auſſtändiſchen über dieſes Projekt zu unterhandeln. Mancilla ergriff dann im Namen der an dieſem Plan intereſſierten Diplomaten das Wort zu Sieſer Erklärung:„Die Diplomaten nehmen die Weige⸗ rung der Madrider Regierung, mit uns an der Ver⸗ minderung der Leiden des ſpaniſchen Volkes im Bürgerkrieg mitzuarbeiten, zur Kenntnis.“ Die Bedeutung des Sieges von Irun — Hendaye, 5. September. Die Einnahme von Jrun bedeutet die Er⸗ reichung des von der oberſten Leitung der nationa⸗ len Truppen geſteckten ſtrategiſchen Zieles in Nord⸗ ſpanien. Sechs Wochen lang bildete die bisher of⸗ fene Grenze nach Frankreich ſowohl den moraliſchen wie den materiellen Rückhalt für die ſpaniſchen Rotfrontler. Außerdem hatte die offene Grenze für die Roten den unſchätzbaren Wert des ſreien Rückens und der Rückzugsmöglich⸗ keit. Nachdem die übrigen Pyrenäen⸗Grenzüber⸗ gänge ſich ſchon ſeit Ende Juli in der Hand der Weißen befanden, iſt von heute ab eine direkte Ver⸗ bindung zwiſchen den ſpaniſchen Volksfrontlern und Frankreich nurmehr in den katalaniſchen Pyrenäen und ihren Ausläufern möglich. Die weitere Ent⸗ wicklung der Kämpfe im Norden Spaniens dͤürfte durch den Sieg von Irun ganz weſentlich beeinflußt werden. Die Beſetzung des bisher in den Händen der Roten befindlichen nördlichen Küſtenſtreifens durch die Nationaliſten, alſo der Fall von Ren⸗ teria, Kaſajes und von San Sebaſtian 2. Seite Nummer 411 Montag, 7. Septemver 1555 werden jetzt nicht mehr lange auf ſich warten laſſen. In Aſturien ſetzen ſieben Heeresſäulen die Rei⸗ nigung von den Kommuniſtenneſtern fort. Von der Guadarrama⸗Front wird außer kleineren örtli⸗ chen Kampfhandlungen nichts Neues gemel⸗ det. Kleine Fortſchritte ſind zu verzeichnen ſüdlich von Avila und in der Gegend von Puertorico. Die Marxiſten befinden ſich überall auf dem Rückzug nach Madrid. Es beſteht jetzt gute Berbindung zwiſchen den im Nordweſten und den im Südweſten operie⸗ renden Heeresgruppen der Nationaliſten. Die Kämpfe um Toledo dauern fort. Im Süden kämpfen die Nationaliſten um Jaén und Sulareal im Nor⸗ den von Cordoba. Dieſe Gegend dürfte bald' frei von Kommuniſten ſein, die ſich auch hier auf Madrid zurückziehen. Grenzübergang geſperrt — Hendaye, 6. September. Der Grenzübergang von Frankreich nach Spa⸗ nien bei Hendaye und Behobia iſt von den Nationaliſten einſtweilen völlig geſperrt worden. Die franzöſiſche Grenzpolizei hat die Handhabung des Verkehrs nach Frun ſeit Samstag mittag völ⸗ lig umgeſtellt. Während ſie bisher ſämtliche Erleich⸗ terungen zum Uebergang nach Spanien gegeben hatte, von den roten Spaniern in den letzten Ta⸗ gen nicht einmal Päſſe forderte, verlangt ſie ſeit der Einnahme Jruns vom Polizeichef ausgeſtellte Son⸗ derausweiſe. Der normale Reiſepaß mit gültigen Vermerken berechtigt nicht mehr zur Ausreiſe nach dem nationalen Spanien. Die frühere innige Ver⸗ bundenheit zwiſchen den beiden Grenzorten hat einer wölligen Abſperrung Platz gemacht. Vier Marineflieger in Rochefort verhaſtet Sie wollten mit einem Bomber nach Madrid fliegen — Paris, 5. September. Auf der Flugzeugbaſis der franzbſiſchen Marine⸗ fliegerei in Rochefort wurde in letzter Minute ein Fluchtverſuch von vier franzöſiſchen Ma⸗ rinefliegern vereitelt, die ſich an Bord eines dreimotorigen Bombenflugzeuges nach Spanien be⸗ geben wollten, um ſich der Madrider Regie⸗ rung dur Verfügung zu ſtellen. Die Un⸗ terſuchung, die ſtreng geheimgehalten worden war, hat ergeben, daß die vier Marineflieger ihren Plan in allen Einzelheiten vorbereitet hatten. Es iſt nur einem Zufall zu verdanken, daß er in letzter Minute vereitelt werden konnte. Die vier Soldaten wurden verhaftet und ins Militärgefängnis eingeliefert. „Frontbeſuch“ des ſpaniſchen Präſidenten — Paris, 5. Sept. Der Präſident der ſpaniſchen Republik hat am Freitagnachmittag der Front in der Sierra einen überraſchenden Beſuch abgeſtattet, um ſich von der Lage zu überzeugen. Ueberall wurde er von den Milizſoldaten mit großer Begeiſterung be⸗ grüßt. In den Abendſtunden iſt er wieder nach Madrid zurückgekehrt. Die deutſchen Kriegsſchiffe retten deutſche Vollsgenoſſen — Berlin, 5. September. Durch das Eingreifen der deutſchen Kriegsſchiffe in den ſpaniſchen Gewäſſern konnten erneut in verſchiedenen Fällen in harter Bedrängnis befind⸗ liche Volksgenoſſen gerettet werden. Verhandlungen des Kommandanten des Kreuzers„Leipzig“ mit bei⸗ den Parteien führten zu dem Erfolg, daß ihm freier Abzug der Deutſchen und anderen nicht⸗ ſpaniſchen Flüchtlinge aus der durch Regierungs⸗ truppen eingeſchloſſenen Stadt Oviedo zugeſagt wurde. Am Sonntag ſollen dieſe Deutſchen in der Hafenſtadt Gijon auf dem Dampfer„Beſſel“ ein⸗ geſchifft und unter dem Schutze des Kreuzers„Leip⸗ sig“ abtransportiert werden. In Porugalete war die Tochter eines Deutſchen ſeit 14 Tagen wegen faſchiſtiſcher Geſinnung im Gefängnis. Durch per⸗ jönliches Eingreifen des Kommandanten des Tor⸗ pedobvotes„Jaguar“ wurde jedoch ihre Freilaſſung erreicht. 8 *. Wie das Oberkommando der Marine mitteilt, werden die Torpedoboote„Tiger“ und„Iltis“ zur Ablöſung von zwei anderen ſchon länger in ſpa⸗ niſchen Gewäſſern befindlichen Booten in See gehen. Kabinettsrat in Paris Der amtliche Bericht ——— Paris, 5. September. Der Kabinettsrat, der am Samstag um 16 Uhr unter dem Vorſitz des Miniſterpräſidenten Blum zuſammengetreten war, hat bis 20 Uhr gedauert. Am Schluß der Siczung wurde folgender Bericht ausge⸗ geben: „Der Miniſterpräſident hat, nachdem er dem Innenminiſter Salengro die Solidarität des Miniſterrates angeſichts der perſönlichen Angriffe zum Ausdruck gebracht hat, die gegen den Innen⸗ miniſter gerichtet worden ſind, die Maßnahmen bekanntgegeben, die für die Durchführung der 40⸗Stundenwoche und des Arbeits⸗ beſchaffungsprogramms ergriffen wor⸗ den ſind. Der Rat hat hierauf im einzelnen die burch die Ereigniſſe in Spanien und die Einfüh⸗ rung der zweijährigen Dienſtzeit in Deutſchland geſchaffene Lage geprüft. Auf Vorſchlag des Außenminiſters, des Kolonialminiſters und In⸗ nenminiſters ſoll das Komitee des Mittelmeeres möglichſt bald einberufen werden.“ Wie man hierzu erfährt, ſollen die Beratungen des Hohen Mittelmeerkomitees am kommenden Don⸗ nerstag ſtattfinden. Der Miniſterrat iſt, wie vorge⸗ ſehen, auf Montag feſtgeſetzt. Abordnung des Moskauer Stabtrats in Paris. Eine Abordnung des Stadtrates von Moskau traf in Paris ein. Die Abordnung wurde im Rathaus von dem ſtellvertretenden Präſidenten des Pariſer Stadtrates, Bruneſſot, empfangen. Neue Mannheimer Zeitung“ Morgen⸗Ausgabe Vollsfrontkriſe in Frankreich erſetzungstaktik der Kommuniſten— Machenſchaften für einen Zuſammenſchluß gegen Deutſchland für Sowjetrußland — Paris, 5. September. Die unterirdiſchen Machenſchaften der Mos⸗ kauer Agenten in Frankreich, die ſeit dem ſpaniſchen Bürgerkrieg ganz beſonders gefährlichen Charakter augenommen haben, drohen mehr und mehr zu einer eruſten Spaltung in den Reihen der franzöſiſchen Volksfront zu führen. Die immer ſchärfer werdenden Drohun⸗ gen der Kommuniſten und die offene Stellungnahme gegen die Regierung Blum, um ſie zu zwingen, auf die Neutralität im ſpaniſchen Bürgerkrieg zu ver⸗ zichten, veranlaſſen jetzt auch die Linkspreſſe, ſich einmal eingehender mit der wahren Lage und vor allem den wahren Abſichten der Moskauer Quer⸗ treiber zu beſchäftigen. Der neueſte Schlager, den die kommuniſti⸗ ſchen Drahtzieher herausgebracht haben, beſteht in der ſogenannten„franzöſiſchen Front“. Unter dem ſcheinheiligen Vorwand, eine brüderliche Verſöhnung und Verſtändigung aller Franzoſen ohne Unterſchied ihrer politiſchen oder religiöſen Einſtellung herbei⸗ zuführen, verſuchen die Kommuniſten, eine antifaſchiſtiſche Abwehrfront zu bden, die in allererſter Linie gegen Deutſchland gerichtet ſein ſoll. Die ſozialiſtiſche Partei, der die wahren Abſichten der Kommuniſten nicht entgangen ſind, hat bereits entſchieden gegen die Bildung einer„franzöſiſchen Front“ Stellung genommen. Jean Piot, der Chefredakteur des„Oeuvre“, der ſicherlich keiner beſonders deutſchfreundlichen Einſtellung verdächtig iſt, ſetzt ſich am Samstag in ſeinem Blatt ausführlich mit dieſen kommuni⸗ ſtiſchheen Machenſchaften auseinander. Die Kundgebungen der letzten Tage ließen deutlich erken⸗ nen, worauf man hinauswolle. Alles wickle ſich ſo ab, als ob man einen Präventivkrieg beab⸗ ſichtige.„Wir marſchieren jedoch nicht!“ Eine natio⸗ nale Wiederverſöhnung, die„angeſichts der äußeren Gefahren“ zu begrüßen wäre, könne als Grund⸗ pfeiler nur die aus der Volksfront hervorgegangene Regierung haben. Die letzten Kundgebungen in der Winterradrennbahn und am Republik⸗Platz ſeien aber gegen die Politik dieſer Regierung gerichtet geweſen. Der„Quotidien“ iſt noch deutlicher. Wenn die Kommuniſten, ſo ſchreibt das Blatt, die Einigung aller Franzoſen forderten, ſo müſſe man an die letzte Kundgebung in St. Cloud erinnern, die einen Teil dieſer Franzoſen mit Recht beunruhigt habe. In ber Winterradrennbahn habe die Menge mit erhobener Fauſt„Einigung gegen Hitler“ geſchrien. Es handle ſich alſo um einen Zuſammenſchluß gegen Deutſchland für Sowjetrußland. Das Organ des Franzöſiſchen Miniſterpräſidenten, der„Populairel, wirft der kommuniſtiſchen Par⸗ tei ganz offen vor, daß ſie nicht für eine Annäherung an Deutſchland arbeite, ſondern im Gegenteil alle Anſtrengungen mache, um Spannung und Feindſchaft zwiſchen den beiden Nach⸗ barländern zu unterhalten.„Wir warnen unſere kommuniſtiſchen Genoſſen vor der Verantwortung, die ſie gegenüber den Arbeitern auf ſich nehmen. Was uns angeht, ſo marſchieren wir nitht.“ Exiſtenzſicherung für die Berufsfoldaten Bedeutſame Verorönung für die Verſorgung des Anteroſſizierskorys — Berlin, 5. Sept. Der Reichskriegsminiſter hat durch einen Erlaß vom 31. 7. 1936 der Truppe mitgeteilt, wie demnächſt die Verſorgung der ausſcheidenden Unteroffiziere geregelt werden ſoll. Der Erlaß iſt im Nachrichten⸗ blatt des Reichstreubundes vom 5. 9. 1936— der Or⸗ ganiſation, die durch das Geſetz zur alleinigen be⸗ ruflichen Vertretung der ehemaligen Berufsſoldaten beſtimmt wurde— ausführlich beſprochen. Dieſer Beſprechung entnehmen wir, daß nach der Neuord⸗ nung die Unteroffiziere nach Ablauf ihrer zwölf⸗ jährigen Dienſtverpflichtung nicht mehr— wie bis⸗ her— aus dem Treueverhältnis zum Staat aus⸗ ſcheiden, ſondern in einem geſetzlich geregelten Treueverhältnis auch nach der Entlaſſung aus dem aktiven Dienſt verbleiben. Sie erhalten bis zur planmäßigen Anſtellung als Beamte gleichbleibende— alſo nicht wie bis⸗ her jährlich abklingende— Uebergangsbezüge, deren Höhe ſich nach der auf den Wehrmachtsfachſchu⸗ len erreichten Vorbildung richtet. Werden ehemalige Berufsſoldaten vor der Anſtellung dienſtunfähig, dann erhalten ſie ein aus den Uebergangsbezügen errechnetes Ruhegeld. In entſprechender Weiſe iſt auch die Hinterbliebenenverſorgung geregelt. Vorausſetzung für die Gewährung der Bezüge iſt, daß die Verſorgungsanwärter bei mindeſtens fünf Verwaltungen des öffentlichen Dienſtes(ar⸗ unter örei großen) für Beamtenſtellen und außer⸗ dem für Angeſtelltenſtellen vorgemerkt ſind. Bei Verſorgungsanwärtern, die eine Einberu⸗ fung in Beamten⸗ und Angeſtelltenſtellen, für die ſie vorgemerkt ſind, ohne zwingenden Grund ablehnen, erlöſchen die Uebergangsbezüge. Sie erlöſchen auch dann, wenn die Verſorgungsanwärter eine ihnen von den Verſorgungsdienſtſtellen der Wehr⸗ macht nachgewieſene Beſchäftigung im öffentlichen Dienſt, die ihnen unter Berückſichtigung ihrer Vor⸗ bildung billigerweiſe zugemutet werden kann, ohne zwingenden Grund ablehnen. Wie bisher ſoll aber auch in Zukunft— nach freier Wahl— mit einer feſten Abfindungsſumme der Uebergang in einen bürgerlichen Beruf oder die Anſiedlung als Bauer möglich bleiben. Der Bundesführer des Reichstreubundes, Gau⸗ leiter und Oberpräſident Schwede⸗Koburg, be⸗ zeichnet die Neuregelung in einem Schreiben an den Reichskriegsminiſter als eine Tat, deren ge⸗ ſchichtliche Bedeutung in erſter Linie daxin beſtehe, daß in Zukunft diejenigen jungen deutſchen Män⸗ ner, die Luſt und Liebe zum Berufsſoldatentum in ſich tragen, ſich dieſem ſtolzen und männlichen Berufe ohne Sorge um ihre wirtſchaftliche and beruf⸗ liche Exiſtenz für die Zeit nach dem Ausſcheiden aus dem aktiven Militärdienſt hingeben können. Ferner ſtellt der Bundesführer des Reichstreubun⸗ des in dem Schreiben feſt, daß durch die Bindung der Uebergangsbezüge an die auf den Wehrmachts⸗ fachſchulen erlangte Vorbildung das geiſtige, kul⸗ turelle und ſoziale Niveau des Unteroffizierskorps auf denkbar beſter Höhe gehalten werden könne. ——————————————— Beteiligung Deutſchlanos am Neutralitätsausſchuß — Berlin, 5. Seytember. Wie wir hören, iſt die franzöſiſche Regierung und dann auch die britiſche Regierung vor kurzem an die deutſche Regierung mit der Auregung herangetre⸗ ten, die an dem Wafſenausfuhrverbot gegenüber Spanien beteiligten Staaten müßten für die weitere Behandlung dieſer Fragen in London ein Komitee bilden, das ſich aus den dort beglaubigten diplo⸗ matiſchen Vertretern zuſammenſetzen könnte. Nach⸗ dem in den diplomatiſchen Unterhaltungen der letzten Tage die Aufgaben und die Zuſtändigeit dieſes Ko⸗ mitees näher geklärt worden ſind, hat ſich die dent⸗ ſche Regierung damit einverſtanden erklärt, daß ihr Geſchäftsträger in London an den Zuſam⸗ menkünften des Komitees teilnimmt. hat Bedenken — Liſſabon, 5. September. Die portugieſiſche Regierung hat am Samstag ihre Antwortnote zu dem Vorſchlag einer Teilnahme Portugals an dem internationalen Ausſchuß zur Ueberwachung des Nichteinmiſchungsabkommens be⸗ kanntgegeben. Es heißt darin u.., die portugie⸗ ſiſche Regierung habe dieſen Vorſchlag ein⸗ gehend geprüft, ſie glaube aber, daß ein der⸗ artiger Ausſchuß dem Geiſte des Nichteinmiſchungs⸗ abkommens widerſpreche. Portugal mache ſeine Mitarbeit von der Anerkennung der Vor⸗ behalte abhängig, die die portugieſiſche Regie⸗ rung in ihrer Note vom 21. Auguſt ausgeſprochen habe und bitte die franzöſiſche Regierung um eine genaue Formulierung der Aufgaben und Rechte des vorgeſchlagenen Ausſchuſſes. Ungarn erläßt Waffenausfuhrverbot — Bubapeſt, 5. Sept, Die ungariſche Regierung hat ſowohl die Lieferung wie den Durchgangsverkehr von Waffen und Kriegsmaterial nach Spanien und ſeinen Kolonien verboten. PVortugal Der König von Rumänien kommt nach Prag. Wie„Lidove Noviny“ meldet, wird König Carol von Rumänien als Gaſt von Präſident Beneſch den Feſt⸗ lichkeiten anläßlich des tſchechoſlowakiſchen Staats⸗ feiertages am. Oktober beiwohnen. Eine Hetzmeldung — Berlin, 5. September. Das Wiener Blatt„Telegraph“, das wegen ſei⸗ ner reichsfeindlichen Hetze berüchtigt iſt, bringt die ſelbſtverſtändlich frei erfundene Hetznach⸗ richt, daß der Bundesleiter des'ꝰDA, Dr. Steinacher, verhaftet und die Räume des VDA durch die Polizei beſetzt worden ſeien. Die Sinnloſigkeit der Nachricht liegt auf der Hand. Offenbar handelt es ſich um einen Verſuch dieſes Preſſeorgans, die Beziehungen zwiſchen Berlin und Wien. wie zwiſchen dem Reich und dem Auslands⸗ deutſchtum zu vergiften. Politik in Kürze Der Führer und Reichskanzler hat Sr. Kgl. Ho⸗ heit dem Prinzregenten von Jugoſlawien zum jugoſlawiſchen Nationalfeiertag, dem Geburts⸗ tag des Königs, herzliche Glückwünſche telegraphiſch übermittelt und zugleich ſeine beſten Wünſche für das Wohlergehen S. M. des Königs zum Ausdruck ge⸗ bracht. 4 Der Reichskriegsminiſter und Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Generalfeldmarſchall von Blom⸗ berg, hat zu ſeinem Geburtstag ſo zahlreiche Glück⸗ wünſche erhalten, daß es ihm leider nicht möglich dſt, alle Schreiben perſönlich zu beantworten. Er bittet, ſeinen Dank auf Hieſem Wege entgegenzunehmen. Im„Arbeitsmann“ wird in ſcharfer Form gegen ein Zeitungsinſerat Stellung genommen, in dem eine Frau von R. für ihre Llährige Tochter bei Standesgenoſſen mit vollem ami⸗ enanſchluß“ eine Stelle als Landherſerin zur Ableiſtung des Arbeitsdienſtes ſucht. Eine ſolche An⸗ zeige ſei eine Beleidigung der ganzen Nation und ihres Arbeitsdienſtes, der ſeine Arbeit leiſte, ohne ſich nach einer ſtandgemäßen Schippe mit eingravier⸗ tem Monogramm umzuſehen. Das Landgericht Berlin hat einer ariſchen Frau die mit einem Juden verheivatet iſt, die Er⸗ über ihren vor der Ehe un⸗ ehelich geborenen Sohn det en mit der Feſtſtel⸗ lung, daß die Erziehung des es in einer nicht⸗ ariſchen Umgebung eine ſchwere Verletzung des Rechtes des Kindes auf artgemäße Erziehung dar⸗ ſtelle. 2. Der Brotpreis in Paris wird vom 7. Sep⸗ tember ab erneut erhöht. Vom kommenden Montag ah ſoll das Kilo Brot in Paris 2 Franken 15 koſten. Der Olympiaſieger als Politiker Ehrgeizige Pläne Jeſſe Owens Neuyork, 4. September.(U..) Der amerikaniſche Negerſtudent Jeſſe Owens, der auf der Berliner Olympiade für ſein Land drei Goldmedaillen erringen konnte, hat eine auſſehenerregende Erklärung über ſeine Abſich⸗ ten für die nächſte Zukunft abgegeben: Er will in die Politik hinüberwechſeln und ſich zu⸗ nächſt in dem Präſidentſchaftskampf für den republi⸗ kaniſchen Kandidaten Landon einſetzen. Später, ſo erklärte Jeſſe Owens weiter, werde er ſich„ernſt⸗ haft der Politik widmen“. Dieſe Tatſache iſt völlig überraſchend gekommen. Man hatte bisher vermutet, daß Owens wegen Dif⸗ ferenzen mit der Auu(American Athlet ie Union) den Amateurſport aufgeben und Profeſſional wer⸗ den wollte. Mehrfach wurde berichtet, daß er An⸗ gebote von Sportveranſtaltern und Filmgeſellſchaf⸗ ten angenommen habe. Für ſeine neuen Pläne ver⸗ fügt der Weltrekordmann jedenfalls über unbe⸗ grenzte Popularität, bekanntlich eine der Hauptvor⸗ ausſetzungen in Amerika. ——— Kunſtmaler Prof. Babberger 7 Im Alter von 51 Jahren iſt der Kunſtmaler Prof. Babberger, der frühere Leiter der Kunſt⸗ akademie in Karlsruhe, geſtorben. Er hielt ſich all⸗ jährlich in den Sommermonaten auf dem Klauſenpaß auf. Prof. Babberger mußte ſich im Kantonſpital in Altdorf einer ſchweren Kropfoperation unterziehen, die eine Herzaffektion zur Folge hatte. Mit Profeſſor Auguſt Babberger, der zu Altdorf (Schweiz) an den Folgen einer Operation geſtorben iſt, verliert Deutſchland einen ſeiner beſten Orna⸗ mentikerund Textilkünſtler. Auguſt Bab⸗ berger iſt geboren zu Hauſen im Wieſental, dem Hei⸗ matsort Hebels, als Sohn eines Baſler Zimmer⸗ manns. Nach Beſuch der Volks⸗ und Realſchule wandte ſich Babberger zunächſt dem Malerhandwerk zu, um nach einem vergeblichen Aufnahmegeſuch zu München dann erſt 1908 als Schüler in die Karls⸗ ruher Akademie der bildenden Künſte und zwar in die Radierklaſſe Conz einzutreten. Nach einem zwei⸗ jährigen Studienaufenthalt in Florenz ſiedelte er 1911 nach Frankfurt über, wo er faſt ein Jahrzehnt als ausübender Künſtler wirkte Als er dann 1920 wie⸗ der nach Karlsruhe und jetzt als Lehrer an der Ba⸗ diſchen Landeskunſtſchule zurückkehrte, konnte er ſich ausſchließlich auf dem Gebiet der großen Wandfläche betätigen und fand ſomit nun ganz zu ſeiner eigent⸗ lichen Sendung. Deren Ergebnis liegt einmal in dem ſehr ſtattlichen Schülerkreis vor, der den neuen Erforderniſſen in der deutſchen Textil⸗ induſtrie z. B. Teppiche, Behangentwürfe, aber auch in der Einbeziehung der Wand zu dekorativen Zwek⸗ ken zu manchem Erfolg verhalf. Babbergers eigent⸗ liches künſtleriſches Streben konzentrierte ſich da⸗ neben immer mehr auf die Verwendung bunter Steine ſtatt Oelfarbe an der Mauerfläche. Sorgfäl⸗ tige keramiſche Verſuche, ermöglicht und ausge⸗ führt an der Staatl. Majolikamanufaktur zu Kavls⸗ ruhe erleichterten ihm die Aufgabe. Von 1923 bis 1929 war der Verſtorbene Direktor der Badiſchen Landeskunſtanſtalt. Noc für die letzten Olympiſchen Spiele war er, nachdem er übrigens in Los Angeles ſchon mit einer Medaille prämiiert worden war, aus⸗ erſehen für das Schwimmſtadion Fließen in Terra nova auszuführen. Nach vielen größeren Aufträgen (u. a. Glasfenſter zu Neuſtadt i. d. Pfalz) galt eine ſeiner letzten Arbeiten der Spielbank in Baden⸗Ba⸗ den(Ausſchmückung eines Saales mit Intarſien). Die engliſche Ozeanfliegerin geſichtet — Neuyork, 5. Sept. Ein hier aufgefangener Funkſpruch des Kapitäns des Dampfers„Spaarndam“ berichtet, man habe um 14 Uhr MEz in der Höhe von Neufundland ein Flugzeug geſichtet. Vermutlich handelt es ſich um das Flugzeug der geſtern von England nach Neuyork abgeflogenen Frau Beryl Markham. Vier Todesopfer auf der Dreifaltigkeitsgrube — Mähriſch⸗Oſtrau, 5. Sept. Die vier Bergarbeiter, die am 3. September auf der Dreifaltigkeitsgrube in einer Tiefe von 475 Me⸗ ter verſchüttet wurden, ſind in der Nacht zum Sams⸗ tag als Leichen geborgen worden. Ihr Tod muß un⸗ mittelbar nach dem Einſturz erfolgt ſein, der auf einen Eroͤſtoß zurückgeführt wird. Rieſiger Steppenbrand in Argentinien — Buenos Aires, 5. September. In der im Norden Argentiniens gelegenen Pro⸗ vinz Salta wütet ſeit einigen Tagen ein Steppen⸗ brand von rieſigen Ausmaßen, der ſich raſend ſchnell ausbreitet und bereits auf die umliegenden Wälder übergegriſſen hat. Im Bezirk Oran ſtehen nicht weniger als 540 qim Steppe und Wald in Flam⸗ men. Zahlreiche Wohnſtätten und mehrere Brücken ſind zerſtört. Ob Menſchen in den Flammen um⸗ gekommen ſind, iſt bisher noch nicht bekannt. Die Ortſchaften Volcan, Algorrobal und San Telmo ſind bereits ſchwer bedroht. Die Bevölkerung iſt durch das raſche Vordringen des Feuers in ungeheure Erregung geraten. Die in der Nähe von Oran gelegenen Oelſelder der Standard⸗Oel⸗Com⸗ panie ſind noch nicht unmittelbar bedroht, jedoch vergrößert ſich die Geſahr, daß die Oelquellen in Brand geraten, ſtündlich. Die bisherigen Verſuche, den Rieſenbrand zu löſchen, ſind ergebnislos geblieben. Hauptchriftlelter und verangportlich für Polittk: Dr. Mois Winbauer Verantwortlich füür Theater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung i.: Dr. Alvis Winbauer ⸗- Handelsteil: Dr. Fritz Bode— Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes-Sport: i. V C. W. Fennel- Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchäftli Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheln, Herausgeber, Drucker und Nerleger: Reue Mannheimer geitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1—6 Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau. Sent 2 D⸗ Kanfier 5 5 2 B. 20 ittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: Abendauflage der Arsgabe A u. Ausgube B: 200 Zur Zeit Preisliſte Nr.7 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bel Rückporte * all im wünſchenswerten Maße für ſie einſetzten. In 5 über Mannheim, 7. September. Herbſtlicher Sonntag Der erſte Septemberſonntag ließ keinen Zweifel davan, daß wir dem Herbſt ziemlich nahegerückt ſind, mag auch der kalendermäßige Herbſtbeginn noch wo⸗ chenweit wegliegen. Nachdem es am Samstagnach⸗ mittag drückend ſchwül geweſen war, ſetzte mit einem Regen in den frühen Abendſtunden ein Rückgang der Temperatur ein, als ein heftiger Wind durch die Straßen pfiff. Und am Sonntag in der Frühe war es recht kühl. Noch zauſte der Wind die Linden, Ulmen und Kaſtanien in unſeren baumbeſtandenen Stvaßen und trieb dͤie welkenden Blätter in mun⸗ tevem Kreiſelſpiel dahin. Um die Mittagsſtunde zer⸗ riß ſtellenweiſe die graue Wolkendecke und ließ blauen Himmel ſehen und die Sonne machte ein paar ſchüchterne Verſuche, in die Straßen zu gucken, in denen herbſtlich in Mäntel und Koſtüm gekleidete Menſchen von und zu den Kirchen gingen oder zu der Kunſthalle, wo die ſehr erfreuliche Schau von Plaſtiken, Reliefs und Bildern des Düſſeldor⸗ fers Moritz Schreiner ſehr viele Kunſtfreunde anzog. Auch der Kunſtverein hat ſeine regelmäßigen Ausſtellungen wieder eröffnet und dabei gleich zwei Vor Kälſe- Regen- Sonnenglui schũtzt Dich der gute Das grobe Huthaus in der Zeumer-Hutbs Strabe, M 1, 6 funge Mannheimer Künſtler berückſichtigt. In den Abendͤſtunden eilten die Theaterfreunde zum Schiller⸗ platz, wo mit einer Neueinſtudierung von Wagners Triſtan die neue Spielzeit begann. Der Nachmit⸗ tag blieb nicht ohne Regen und nur die tüchtigen Wanderer haben ſich nichts daraus gemacht, denn die Sonne ſchien auch zwiſchenhinein. Solch ein Wetter war ganz dazu angetan, in Mannheim zu bleiben. Zwar: in der näheren und weiteren Umgebung war mancherlei„Los“. Da wink⸗ ten Kerwefreuden in Altrip, Schwetzingen und Lau⸗ denbach, lockte das Winzerfeſt in Wiesloch, der Kuckucksmarkt in Eberbach und beſonders das auch bei uns ſo beliebte Wormſer Backfiſchfeſt, zu dem verſchiedene Dampfer um die Mittagsſtunde ſtarte⸗ ten. Aber Luſt und Neigung, dorthin zu fahren, waren nicht eben groß und wer keinen Kraftwagen hatte, blieb lieber in heimiſchen Gefilden; denn auch hier war vieles„fällig“. Vor allem auf den Sport⸗ plätzen. Den Sportlern war die erfolgte Abküh⸗ lung nicht unwillkommen und ſo ſahen die Fußball⸗ und Hockeyplätze im allgemeinen recht anſprechenden Beſuch und beſonderes Intereſſe erweckte der zwei⸗ tägige Länderkampf im Tennis, bei dem wir Ge⸗ legenheit bablen, wieder einmal Landmann ſpielen zu ſehen. kennen, daß die Mannheimer dem Wettergott weit weniger zutrauten, als er wirklich gehalten hat. Allerdings: die Ausfahrt unſever Kriegsbeſchädigten durch die NSKOV in Gemeinſchaft mit dem DDAC hatte darunter nicht zu leiden. Es war in den Mor⸗ genſtunden ein ſchönes Bild, mehrere hundert Per⸗ ſonenkraftwagen, vielfach reich mit Blumen ge⸗ ſchmückt, zur Stadt hinausfahren zu ſehen, dem Odenwald zu. Aber zu ſpüren bekam es unſere Ss⸗ Kapelle 32, die im Garten des Ballhauſes ein mit⸗ tägliches Standkonzert gab, das bei ihren trefflichen muſikaliſchen Leiſtungen und dem zu dieſer Stunde verhältnismäßig warmen Wetter einen beſſeren Be⸗ ſuch verdient hätte. Zu ſpüren bekamen es unſere Gartenreſtaurants, die erſt im Laufe des Nachmit⸗ tags größere Belebung aufwieſen, und vor allem unſer Strandbad. Am Samstag ging hier der Beſuch noch an, wozu ſchon ſeine Schwüle veranlaßte. Der abgekühlte Sonntag aber hatte auch die Badeluſt der Mann⸗ heimer empfindlich herabgeſtimmt, ſo daß er im all⸗ gemeinen nur ein Badeſonntag der„Unentwegten“ wurde. Erſt am frühen Nachmittag wagten ſich noch weitere Gruppen hinaus, ohne daß es jedoch zu einem richtigen„Betrieb“ kam, obwohl die Waſſer⸗ temperatur zum Baden noch vorzüglich geeignet war. Um ſo mehr nützten unſere Segler den windigen Tag aus. Auf dem Neckar und beſonders draußen im Altrhein konnte man ſeine helle Freude an ihren ſchnittigen Kreuzungsmanövern haben. Doch, wie geſagt: der Hauptteil ͤer Mannheimer blieb diesmal in der Stadt ſelbſt, ſo daß die Innenſtadt ſchon am frühen Nachmittag einen, gemeſſen an den früheren Sonntagen, recht lebhaften Verkehr aufwies. Man machte eingehende„Schaufenſter⸗ promenaden“, um ſich die herbſtlichen Neuheiten un⸗ ſerer Geſchäftswelt gar gründlich zu beſehen. Kinos und Gaſtſtätten wieſen einen ſtarken Beſuch auf und in den Planken konnte man feſtſtellen, daß unſer neues Turmhaus eine unvermindert ſtarke An⸗ ziehungskraft ausübte. Mag auch nach alledem der erſte Septemberſonntag nicht ganz ſo ausgefallen ſein, wie ihn ſich viele wünſchten, er war doch weit„entgegenkommender“, als man nach dem ſamstäglichen Vorſpiel erwarten konnte. Und ſo wollen wir hoffen, daß dieſer Sonn⸗ tag noch nicht den Schlußſtrich unter den Sommer gezogen hat und ihm noch wärmere und freundlichere Tage folgen werden, wie es der Abend verſprach. ** Wegweiſer am Hauptportal des Nationaltheaters. Am Hauptportal des Nationaltheaters wurden am Samstag, ehe die neue Spielzeit beginnt, über den 8 Flügeltüren auf dem oberen Querfries noch Weg⸗ weiſer für die Theaterbeſucher angebracht. In Block⸗ ſchrift, aus Metall geprägt, wird nun auch am Haupt⸗ portal ein genauer Weg zu den Sitzplätzen des Thea⸗ ters angezeigt. Mit Rückſicht auf die fremden Theaterbeſucher und auf einen reibungsloſen Zu⸗ gang zum Theater, kann dieſe Verbeſſerung nur be⸗ grüßt werden. Früher ſah man die Platzwege in Oelfarbaufſchrift angezeigt. NMinfaten 299 Beruſliche Schulungsarbeit Auuf weltanſchaulicher Grundlage Kreisberufswalter Welſch ſprach zu den betrieblichen Anterführern Mannheims Auch in dieſem Winter führt die Abteilung für Berufserziehung und Betriebsführung der DAß wiederum eine Reihe von Vorträgen und Arbeitsgemeinſchaften durch, die der bernflichen und wirtſchaftspolitiſchen Ertüchtigung des ſchaf⸗ fenden Menſchen dienen. Neben den Kurſen und Vorträgen für die kaufmänniſchen Berufe wird beſonderes Gewicht auf die Schulung des Fach⸗ arbeiter⸗ und Unterführernachwuchſes gelegt. Der für ſie in den letzten Tagen herausgekommene Arbeitsplan ſieht je 4 Vorträge und Arbeitsgemein⸗ ſchaften vor, zu denen aber natürlich jedes DA.⸗ Mitglied teilnahmeberechtigt iſt. Die Vorträge haben zum Thema„Das neue Patentgeſetz“(3. Okt.), „Neue Metalle und Rohſtoffe“(7. November),„Die deutſche Volkswirtſchaft“(Februar 1937) und„Na⸗ tional⸗ und Weltwirtſchaft“(März). In den jeweils vier Abende umfaſſenden Arbeitsgemeinſchaf⸗ ten wird behandelt:„Die Ausbildung des indu⸗ ſtriellen Facharbeiters“,„Arbeitshilfe und Arbeits⸗ ertüchtigung durch Anlernen“,„Weſen und Aufgabe der Wirtſchaſtspolitik“,„Nationalſozialiſtiſche Wirt⸗ ſchaftsgeſinnung“. Um Sinn und Bedeutung dieſes Ar⸗ beitsplanes und der beruflichen Schulungsarbeit einmal vor allem jenen Menſchen klar vor Augen zu führen, die in den Betrieben Arbeitskameraden betreuen und ihnen beruflich vorſtehen, hatte die DAc am Samstag die Werkmeiſter und betrieb⸗ lichen Unterführer Mannheims im„Siechenbräu“ zu einem Fachſchaftsabend zuſammengerufen, an dem Fachgruppenleiter Karthäuſer außerdem Metallwerker und Techniker begrüßen konnte. In überaus lebendiger und bekannt offener Weiſe ſprach Kreisberufswalter Welſch über„Die berufliche Schulungsarbeit des kommenden Winters.“ Mit voller Be⸗ wußtheit gab der Kreisberufswalter ſeinen Ausfüh⸗ rungen einen weltanſchaulichen Charakter. Berufserziehung iſt von der ſtraffen nationalſozia⸗ Iiſtiſchen Grundlage untrennbar. In manchen Be⸗ trieben ſcheine man noch eine falſche Vorſtellung vom Nationalſozialismus zu haben. Viele müſſen noch lernen, daß er eine einheitliche Weltanſchauung iſt, die ſich aufallen Lebensgebieten— auch auf dem der Berufserziehung— revolutionär durchſetzt und wenn es in manchen Betrieben noch nicht ſo iſt, wie wir es haben möchten, ſo liegt das nicht an der Idee, ſondern an den Menſchen, die ſich noch nicht über⸗ dieſem Sinne bedeute die Verordnuna des Führers die Verleihung der DA§⸗Fahne mit dem gol⸗ denen Zahnrad für vorbildliche Betriebe eine Auſſorderung an ſie, wirklich nationalſozia⸗ * Betriebsgemeinſchaft bedeuten. Nationalſozialiſtiſches Handeln auf dem Gebiete der Berufserziehung bedeutet aber vornehmlich zwei aktuelle Probleme zu löſen. Einmal beginnen uns nach der erfolgten Ueberwindung der Arbeits⸗ loſigkeit Facharbeiter zu fehlen. Wo noch Ar⸗ beitsloſe vorhanden ſind, da ſind es neben vielen Alten und Gebrechlichen beſonders ſolche Jugend⸗ liche, die nichts gelernt haben, ſo daß man ſie ſchwer einſetzen kann. Zweitens aber haben auch viele Fachkräfte bei den Angeſtellten, Arbeitern und teilweiſe auch Handwerkern ihre berufliche Fortbildung vernachläſſigt. Unſere berufliche Erziehungsarbeit will beide Menſchengruppen erfaſ⸗ ſen, ihre Fähigkeiten wecken und eine Auswahl der Tüchtigſten treffen. Denn unſer Platz in der Sonne und unſeren Lebensſtandard können wir uns nur durch jene Beſtarbeit erhalten, die in der Welt bekannt iſt. In der Hand der betrieblichen Unterführer liege es, hierbei und in der nationalſozialiſtiſchen Aktivierung der Betriebe führend zu ſein. Die kom⸗ menden Wochen werden ihnen dazu auch in Mann⸗ heim weitere Möglichkeiten eröffnen. So werden im Winter latägige Sonderlehrgänge für betriebliche Unterführer an der Reichsſchule für Ingenieure, Gelſenkirchen, ſtattfinden, zu denen jeder Betrieb Teilnehmer zu entſenden hat, damit Werkmeiſter, Vorarbeiter, Obermeiſter uſw. denen im Betrieb die Menſchenerziehung anvertraut iſt, ſie auch im rech⸗ ten Sinne leiſten können. Von dem Vorhanden⸗ ſein eines entſprechend geſchulten Unterführerſtam⸗ mes wird künftig das Recht zur Ausbildung von Lehrlingen abhängig gemacht. Ueber die bisherigen Werkmeiſter⸗ und Technikerkurſe hinaus wird an der Einrichtung von Werkſtätten gearbeitet, damit theoretiſche und praktiſche Ausbildung miteinander Hand in Hand gehen können. Nicht minder bedeutſam iſt die Fortbildung der Geſellen und Werker für die demnächſt ein neuer Arbeitsplan heraus⸗ kommt. Uns fehlen nicht nur Facharbeiter, ſondern auch der Unterführer nachwuchs. Ihn können wir nur aus dieſen Kreiſen in den Betrieben ſelbſt fin⸗ den und Aufgabe der jetzigen Unterſührer iſt es, ihnen den Weg zu ebnen. Wenn die Unterführer und Werkmeiſter hierbei rückhaltlos nationalſozia⸗ liſtiſches Wollen in die Tat umſetzen. wird die kom⸗ mende Berufserziehungsarbeit reiche Früchte tragen und damit einen wichtigen Schritt auf dem Wege zur Die programmatiſchen Ausführungen des Red⸗ ners wurden von der gut beſuchten Verſammlung mit lebhaftem Beifall begrüßt, und von Fachgrup⸗ mit inem zieg Heil 4, Was ſich aber ſonſt„oraußen“ abſpielte, ließ er⸗ nienzen für die Oiese Cigeretten werden in den Fal detriebes in Altona-Bahrenfeld naceid Oer ungewoͤhnlich ꝛerte und reine CHSN SS ..4 PH..REEMrSMa ⸗ CISARETTENFASRNKEN; AUroa Es wird den Raucher interessieren, dab die großen Schwierigkeiten bei der Be- schaffung geeigneter Prove- R6 Kbehoben wurden und dab auch über das nächste Jahr hinaus das Rezept zu- verlässig mit ausschlieſlich doppelt fermentierten Orient- Tabaken erfüllt wird. — Wlſig neuen Methoden hergestellt. er dieser Mischung beront darauf. deb sümtliche Tabake zweima ˖ te vird ausschüehlich ohne Mundstück hergestellt EEENTYS aus folgenden Oistrikten: Die Cigaretten si. ster elten atlon uer Fabrikations · methoden, die ⁊u de alitäg; enk ſer Hegatel auf Kb te Me Nerab K +π SAHREMFECO Mischung 8 93 2 N ——— N S S◻ ——— S ——— PrencieaRETTEN ER RNG Oα oWrelne Charakter dieset Mischuſe t chrauf, das süm liche Tabake Neicß 00 entiect werden. Ole rleuptproveß Stammen aus tol⸗ a K 1 85 2 R Fe tio Rrik e· t die Ste WMer! K die Nebenkdsten der 0 das denkbar geringste Mab herabsett 4. Seite/ Nummer 411 Neue Maunheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 7. September 1936 Fremde in Mannheim Auch am Samstag und Sonntag konnte ſich unſere Stadt über den Fremdenbeſuch nicht beklagen. Es ſind nicht mehr die Reiſeſcharen, die, von der Olympiade zurückkehrend, Station in Mannheim Eine Jubilarſeier der Marinekameradjchaft Der große Saal im Deutſchen Haus war mit Wimpelreihen reich geſchmückt, die alte Seekriegs⸗ flagge an den Wänden, links die Flaggenſtange, ſchaft und brachte ſeinerſeits ein dreiſaches„See⸗ heil!“ auf die Kameradſchaftsführung aus. Man verlas ein Telegramm von der Frauen⸗ akt, ei, da fleckt es, und ſchon ſauſt auch der Aus⸗ beſſerungswagen los. Publikum aber bleibt miß⸗ trauiſch, und es hat ja auch Zeit am Samstagnach⸗ mittag, alſo wartet es mit vorgeſtreckter Naſe jeden der weiteren Wagen ab, ob er nicht auch in die Falle gehen würde; und erſt als der letzte mit der Num⸗ mer A von der ſchweren OéEch vorüber war, da konnte man zufrieden auseinanderlaufen. So ge⸗ machten, ſondern vornehmlich ſolche Volksgenoſſen, in Le i i die von unſerer Stadtwerbung zu S— 5 5 5—.— gruppe und einen Brief vom Kameraden Freiherrn ſchehen Samstag nachmittag 18.15 bis 18.30 Uhr, kein veranlaßt wurden. Dies gilt vor allem für die 400 iſt 60 9 Sas 40 a0— von Liebenſtein. Bruno Geiſt(von der U 9) trug]großes Ereignis, aber doch von Intereſſe und ein Köcß⸗Fahrer des Gaues Köln⸗Aachen, die am hjährige Be⸗] mit begeiſternd volltönender Stimme das Gedicht] Stück tüchtiger fixer Arbeit. Hr. Samstag auf ihrer Reiſe nach dem Schwarzwald mit 12 Omnibuſſen in Mannheim haltmachten. Von unſerem KoͤF⸗Kreisamt betreut, wurden ſie zum Mittageſſen auf 12 innerſtädtiſche Lokale verteilt. Sie hatten anſchließend noch Gelegenheit, einige Se⸗ henswürdigkeiten zu beſichtigen. Beſonderen Ein⸗ druck machten auf ſie die neuen breiten Planken mit dem Turmhaus, über deſſen hervorragendes Aus⸗ ſehen ſie ſich ſehr anerkennend äußerten. Am Sonntag kamen 350 Mitglieder der Ver⸗ brauchergenoſſenſchaft Spendlingen(beſſen) und 40 Mitglieder der Einkaufsvereinigung Ful⸗ da mit Omnibuſſen hier an, während die Straßen⸗ bahn 300 Weinheimer Mitglieder der dortigen Verbrauchergenoſſenſchaft nach Mannheim brachte. Sie alle ſtatteten der hieſigen G E G einen Beſuch ab, wo infolgedeſſen natüvlich Hochbetrieb herrſchte. Im Anſchluß daran nahmen ſie unter der Führung des Verkehrsvereins die Gelegenheit wahr, die Stadt und insbeſondere das neue Plankenrevier zu beſich⸗ tigen. Auch ſie waren— insbeſondere die Weinhei⸗ mer— des Lobes voll über die großartige Verände⸗ rung, die Mannheims Hauptverkehrsſtraße erſahren hat. Am Frühnachmittag fuhren die Beſucher teils nach Heidelberg, teils nach Dürkheim weiter. Waren beide Beſuchergruppen auch nur für kür⸗ zere Zeit unſere Gäſte, um dann weiteren Reiſe⸗ zielen zuzueilen, ſo freuen wir uns doch beſonders, daß ſie auf ihren Fahrten das lebendige, ſchöne Mannheim beſuchten. Wiederum ein Zeichen dafür, daß die Anziehungskraft unſerer Stadt weiterhin gewonnen hat.. Polizeibericht vom 6. September Durch unvorſchriftsmäßiges Fahren, verkehrs⸗ widriges Linksüberholen eines Straßenbahnwagens durch einen Perſonenkraftwagen, Fahren auf der linken Straßenſeite mit einem Kraftrad, ereigneten ſich am Samstag fünf Verkehrsunfälle, wobei fünf Perſonen verletzt wurden. Eine Perſon mußte in das Städtiſche Krankenhaus und eine wei⸗ tere Perſon in das Diakoniſſenkrankenhaus gebracht werden. Der entſtandene Sachſchaden iſt unbedeutend. Wegen Ruheſtörung und groben Unfugs ge⸗ langten 24 Perſonen zur Anzeige. Immer noch ſehr lebhafter Bahnverlehr Im Zeichen von Köð⸗ und Betriebsausflügen Sind auch die Ferienhauptverkehrswochen vor⸗ über, ſo war doch auch an dieſem Wochenend der Fernverkehr infolge des Urlauberrückſtroms noch ſehr lebhaft. Am Sonntag mußte der von Ber⸗ lin—Hamburg nach Baſel fahrende D 192 ab hier wiederum doppelt geführt werden, während ſonſt die fahrplanmäßigen Züge zur Bewältigung des Fern⸗ verkehrs ausreichten. Dagegen läßt die Führung zahlreicher Sonderzüge erkennen, daß auch jetzt noch viele Volksgenoſſen die Gelegenheit benutzen, die Schönheiten unſeres Vaterlandes kennen zu ler⸗ nen. So paſſierte am Samstag ein Verwaltungs⸗ ſonderzug mit 230 Perſonen von Saarbrücken kom⸗ mend unſeren Bahnhof mit dem Ziel Heidelberg. Ferner durchlief am Sonntag ein Sonderzug von Berlin nach Baſel, durchgeführt für die Hotelplan⸗ geſellſchaft Zürich, Mannheim. ſtehen der Kameradͤſchaft feiern. Erſt tönte das Kommando„Heißt Flagge!“ und mit Trommel und Muſik bei ſtrammer Haltung ging die alte Fahne hoch. Dann ſprach Kameradſchafts⸗ führer Feiber über den Verein„Kaiſerliche Ma⸗ rine“, der hier, vor 41 Jahren gegründet, zuerſt vom Leutnant zur Nioͤden, dann lange Jahre vom heutigen Ehrenvorſitzenden Kippenhahn, geleitet wurde, unter dem Protektorat des Großherzogs ſtand und lange Zeit mächtig blühte. Man gelobte ſich, jedes Jahr im September dieſer erſten wackeren Vorkämp⸗ ſer zu gedenken. Mit einem dreifachen„Seeheill“ auf die alten Jubilare ſchloß er ſeine Rede. Darauf ging er herum und begrüßte mit kernigen Worten die Jubilare noch einmal einzeln, u. a. auch den 64 Jahre alten Max Oſer, der jetzt gerade das SA⸗ Sportabzeichen macht. Die„vierzigjährigen“ Jubi⸗ lare ſeien namentlich gufgeführt: Kippenhahn, der nicht kommen konnte, Kirner, Lippoldt, Stachelhaus, Wollmann, Bomarius und Day. Auch von den 35⸗, 30⸗ und 25jährigen Jubi⸗ laren waren eine ſtattliche Reihe der Einladung ge⸗ folgt. Aus ihrem Kreiſe antwortete Kamerad Kir⸗ ner, dankte für die Ehrung, verſprach treue Gefolg⸗ „Die alte Marine“ vor, in der ihrer Taten vom Skagerrak bis zu Scapa Flow gedacht wird. Roß⸗ bach⸗Emden erſtattete Bericht von ſeiner Teil⸗ nahme am Bundestag in Hannover, von der Con⸗ cordia⸗Unterſtützungskaſſe und dem Ausgleichsfonds für alte Mitglieder, vom Ehrenmal in Laboe, von der Entwicklung unſerer Marine nach dem Vertrag mit England, von den neuen Kameradſchaften, mit denen zuſammen man jetzt eine Zahl von 880 im ganzen Reich erreicht habe. Der nächſte Bundestag findet in Düſſeldorf ſtatt. Man ſah hierauf den Film von der Laboe⸗ Feier und hörte die Anſprachen von Bundesfüh⸗ ter Kapitän Hinzmann und von Generaladmiral Raeder auf Schallplatten. Schließlich wurde noch die im Oktober fällige Fahrt ins Blaue„ohne ſie“ be⸗ ſprochen, und man nahm davon Kenntnis, daß zwet Kameraden zu den Flottenſchießübungen fahren wer⸗ den, um darüber im Oktober Bericht zu erſtatten. Das Kleinkaliberſchießen wird verſtärkt gepflegt werden. Zum Abſchluß des Feſtes wieder Flaggen⸗ parade. Unter den Anweſenden war der Gauführer Kapitänleutnant a. D. Kraus. Das übrige Bild des Fernverkehrs wurde durch KöF⸗Sonderzüge beſtimmt, von denen am Samstag einer von Bullay 600 Perſonen nach Karlsruhe und am Sonntag ein weiterer 1000 Per⸗ ſonen von Scheidegg über Mannheim nach Düſſel⸗ darf brachte. Von Mannheim ſtarteten am Samstag 60 Volksgenoſſen mit dem fahrplan⸗ mäßigen Zug, um ſich zur Norwegenfahrt mit dem Köcß⸗Dampfer„Der Deutſche“ zur Waſſer⸗ kante zu begeben. War der Nah⸗ und Aus⸗ flugsverkehr am Samstag ziemlich zurückhal⸗ tend, ſo bot er am Sonntag ein lebhaftes Bild. Trotz dem zweifelhaften Wetter waren die verbil⸗ ligten Verwaltungsſonderzüge ins Neckartal recht gut beſetzt, ſo daß der 7 Uhr⸗Zug doppelt gefahren werden mußte. Dies iſt vor allem darauf zurück⸗ zuführen, daß der Odenwaldklub um dieſe Zeit mit 400 Perſonen und der hieſige Garten⸗ bauverein mit 120 Perſonen nach Eberbach fuhren. Auch der nahe Sonderzugsverkehr war am Sonntag recht lebhaft. Von dem Verwaltungs⸗ ſonderzug zu den Freilichtſpielen nach Oetigheim ab⸗ geſehen, den in Mannheim nur 20 Perſonen beſtie⸗ gen, und dem nicht übermäßig beſetzten, letztmals fahrenden, Ausflugsſonderzug nach Freiburg—See⸗ brugg gaben ihm Koͤc⸗ und Betriebsausflüge das Gepräge. 1200 Koͤ⸗Wanderer waren es, die am Sonntagfrüh mit einem langen Sonderzug zu froher Tour nach Fürth im Odenwald fuhren und gleich⸗ falls im Zeichen des Koͤc's ſtanden ziei weitere Sonderzüge, welche die Gefolgſchaften Maunheimer Betriebe in unſere nähere Heimat hinausführten. Der eine brachte 900 Betriebsangehörige der Mann⸗ heimer Schiffs⸗ und Maſchinenbau⸗ A G. nach Waldmichelbach, der zweite führte 1100 Gefolgſchaftsmitglieder nebſt Angehörigen der Rheinſchiffahrt Fendel AG. durch die. Pfalz nach Bad Kreuznach und Münſter am Stein. Beſonders erfreulich aber iſt es, feſtſtellen zu können, daß auch die Männer der Reichs bahn nach den letzten anſtrengenden Dienſtwochen nun⸗ mehr Zeit bekommen haben, ebenfalls frohe Aus⸗ flugsfahrten zu veranſtalten. So paſſierte am Sonn⸗ tag des Eiſenbahner⸗Vereins Zwei⸗ brücken mit dem Ziel Heidelberg unſeren Bahnhof, und zwei Sonderzüge des Eiſenbahnervereins St. Wendel brachten 1800 Teilnehmer ebenfalls nach Heidelberg. Den Eiſenbahnern iſt dieſes Aus⸗ ſpannen in frohem Bekanntenkreiſe von Herzen zu gönnen; denn nachdem alle anderen ſo tüchtig gereiſt ſind, haben auch ſie ſich dieſen Tag reichlich verdient. Aus den Schienen Ein Straßenbahnunfall ohne Folgen Die Linie 16 kam gerade vom Bahnhof, und am Tatterſall machte ſie einen verdächtigen Hopſer und ſprang aus dͤen Schienen. Mit Rückſtoßen wird es verſucht, aber da rumorte ſie noch heftiger, grub ordentliche Rillen in den Aſphalt und ſtand. Fern⸗ ſprecher liegt auf dem Platz, ſchon ertönte ſchrilles Gebimmel, alles lugte, aber es war nur der Repara⸗ turwagen vom Depot, mit elegantem Schwunge auf⸗ fahrend. Krachend ſauſen zwei Eiſenplatten aus der Hinterpforte, werden unter die Räder geſchoben, der Wagen mit Rumpel⸗Pumpel draufgeſetzt, eine Winde dem Wagen in die Seite geklemmt, feſte ge⸗ dreht und ſchon ſchiebt ſich die ganze Herrlichkeit in die rechte Richtung, Hinten, vorne und an der Seite paſſen ſie auf und ſagen: Noch zwanzig, noch zehn— noch drei Zentimeter, noch e biſſel, noch e klee biſ⸗ ſel... Gut! Schon iſt einer wieder am Motor, be⸗ hutſam Strom gegeben, runter von der Platte, ſchar⸗ fer Pfiff und Blitz an der Leitung, wieder drin im Gleis Damit war oie Aufgabe der Reparateure er⸗ ledigt. Die Ruhe bei aller Fixigkeit, die die Männer haben; das iſt nicht nur Erfahrung und Routine allein, allen Reſpekt! Der Wagenführer, der vor⸗ hin ſchon ſo ſchön vorſichtig die Weiche beäugte, tritt wieder in ſeine Rechte, einmal fährt er an, muß wieder zurück, zum zwoten Mal fährt er an, muß wieder zurück. Aber das dritte Mal, das geſegnete dritte Mal, wie im Zirkus beim ſchwierigſten Kraft⸗ a* Angefahren wurde am Samstagnachmittag gegen drei Uhr beim Ueberqueren der Waldhofſtraße in der Nähe der Kabelwerke ein 55 Jahre alter Mann von einem Laſtkraftwagen. Der Mann wurde vom rechten Kotflügel erfaßt und zur Seite geſchleudert. Er wurde in das Allgemeine Krankenhaus überführt, wo feſtgeſtellt wurde, daß er einen Oberſchenkelbruch und Hautabſchürfungen am Kopf erlitten hat. Vertretung: Peter Rixius, Großhandlung. Mannheim Verbindungskanal l. Ufer 6, Tel. 26796 u. 267 97 Preis: ½ Fl. 30 Pfg./ Fl. 38 Pfg. ai Wo bürfen aktive Soldaten Mitglied ſein? Wie das Reichskriegsminiſterium mitteilt, iſt gegen die Zugehörigkeit aktiver Soldaten zu den im Rah⸗ men des Reichskriegerbundes Kyffhäuſer gegründeten Freikorpskameraödſchaften nichts einzu⸗ wenden, ſoweit die betreffenden Soldaten dem Frei⸗ korps angehört haben. Es wird jedoch darauf hin⸗ gewieſen, daß aktive Soldaten aller Dienſtgrade in erſter Linie Anſchluß an den Soldatenbund, den NS⸗Marinebund und den Deutſchen Luftſportverband zu ſuchen haben. Montag, 7. September Nationaltheater: Ludwig ⸗ Thoma⸗ Abend, Miete B, 20 Uhr. Flugplatz: 9 bis 20 Uhr Rund⸗ flüge über Mannheim. Hafenrundfahrten: 7 bis 20 Uhr ſtündlich au' Rhein und Neckar. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Peterskopf/Pfalz. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett⸗Programm: uTanz: Palaſthotel, Libelle. Kaffee Konzert(Verlänge⸗ rung). Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöff⸗ net 10 bis 13 und 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Vom Fels zum Edelſtein und Sonderſchau Olym⸗ pia. 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September 1936, mittags 12 Uhr, statt. Siacel. Versteigerer, D 2, 4 Telefon 26673. 5 Uebernahme voti Verstelgerungen aller Art Rennershofstr. 11 * rucksachen E, R 15•6 8 ſchen Eiſenbahngeſpräches. In ihr verteidigt Nicol⸗ Das Tagebuch der Verschollenen Fonoclexxagadle auf dem Elo Vapuna Sämtliche Mitglieder ein Opfer des Dschungels — Neuyork, 2. September. Durch reinen Zufall ſind amerikaniſche Forſcher in den Beſitz tagebuchartiger Aufzeichnungen ge⸗ langt, die Aufſchluß über das Schickſal und den Untergang der ſeit 1999 verſchollenen Amazonas⸗ Expedition des Majors W. P. Sholton geben. Sie ſtammen von dem amerikaniſchen Ethnographen F. Matheſon, einem Teilnehmer an der gefähr⸗ lichen Fahrt, der wie alle ſeine Kameraden den Tod fand. Die amerikaniſchen Zeitungen berich⸗ ten in großer Aufmachung über das Tagebuch, und die Anteilnahme an der grauenhaften Forſcher⸗ tragödie, die es enthüllt, iſt allgemein. Amerikaniſche Forſcher, die zum Oberlauf des Amazonas vorgedrungen waren, fanden dort in einer Indianerhütte ein zerfetztes und verſchmutztes dickes Notizbuch mit kaum noch leſerlichen hand⸗ ſchriftlichen Aufzeichnungen. Erſt bei genauer Durchſicht ſtellte es ſich zur namenloſen Ueber⸗ raſchung der Amerikaner heraus, daß es ſich bei dem Heft um das Tagebuch des Ethnographen Matheſon handelte, der mit der Expedition des Majors W. P. Sholton ſeit 1933 verſchollen iſt. Man leitete ſofort weitere Nachforſchungen ein, die endlich mit der Feſt⸗ ſtellung ihren Abſchluß fanden, daß der unglückliche Matheſon im Sommer 1933 von mehreren India⸗ nern tot aufgefunden und im Amazonas beſtattet worden iſt. Weitere Spuren von der Expedition lie⸗ ßen ſich trotz beſtem Willen nicht ermitteln. Das aufgefundene Tagebuch darf alſo als letzte Botſchaft der Expedition aus dem unergründlichen Amazonas⸗ Dſchungel angeſehen werden. Die verſchollene und, wie man jetzt aus dem Tagebuch weiß, unter entſetzlichen Umſtänden um⸗ gekommene Expedition war von der wiſſenſchaft⸗ lichen„Geographical⸗Review of Pennſylvania“ an⸗ geregt und auch durch ſie nach einer Geldſammlung finanziert worden. Ihre Teilnehmer konnten ſämt⸗ lich als erfahrene Forſcher gelten, und mehrere unter ihnen hatten ſchon Fahrten in das Amazonas⸗Gebiet unternommen. Zweck der Expedition war eine um⸗ faſſende Erkundung der Quellgebiete des Amazonen⸗ ſtroms. Zum Leiter der Forſchungsfahrt hatte man Major W. P. Sholton ernannt. Seine Begleiter waren der Botaniker P. G. Shatley, der Zoologe W. Kendall, der Geograph F. A. Bailey, der Arzt J. P. Busder, der Ethnograph F. Matheſon und der Film⸗ operateur und Photograph Hopſon. Die Expedition war mit mehreren großen Motorbooten ausgerüſtet, mit denen die Wiſſen⸗ ſchaftler den Amazonas flußaufwärts über Manaos bis zur Einmündung des Rio DHapura fuhren. Auf dem Rio Hapura ging die Fahrt weiter flußaufwärts bis zu dem Dorf Marino. Hier wurden die letzten Vorbereitungen für den Vorſtoß in die Wildnis ge⸗ troffen und von hier erhielt man die letzten Nach⸗ „Ich weiß, es verſchandelt das ganze Büro, aber meine richten über den bisherigen Verlauf der Reiſe. Seitdem wurde nichts wieder von den Forſchern gehört. Viele Monate vergingen. Der Termin der Rückkehr kam heran, aber die Expedition blieb ver⸗ ſchwunden. Endlich rüſtete man Rettungsexpedi⸗ tionen aus, die monatelang nach den Verſchollenen ſuchten. Aber ſie mußten ohne das geringſte Er⸗ gebnis die Heimreiſe antreten. Es beſtand kein Zweifel, daß die ſieben Wiſſenſchaftler den heim⸗ tückiſch lauernden Gefahren des Urwaldes zum Opfer gefallen waren. Wie im Falle des engliſchen Oberſten Faweett, der ebenfalls im Amazonas⸗Gebiet verſchollen iſt, und den noch viele ſeiner Landsleute am Leben glauben, gab es auch in Amerika Leute, die trotz aller ungünſtigen Nachrichten auf die Rückkehr der Sholton⸗Expedition hofften. Aber die Sachverſtän⸗ digen mußten nach Lage der Dinge den Tod der Forſcher als Gewißheit anſehen. Sie hatten ſich auch nicht getäuſcht, wie das Tagebuch beweiſt, das ſoeben in Neuyork angelangt iſt und hier reſtlos entziffert wurde. Es fehlen zwar einige Seiten, dennoch läßt ſich die Tragödie auf der Rio Hapura an Hand dieſer Aufzeichnungen nahezu reſtlos rekonſtruieren. Nach der Abreiſe von dem Dorſ Marino, wo meh⸗ rere Indianer als Begleiter angeworben worden waren, ſtand die Fahrt von Anfang an unter einem Unglücksſtern. Rieſige Mückenſchwärme fielen über die Boote her und zerſtachen die Männer, daß ſie ſich vor Schmerzen kaum noch rühren konnten. Das erſte ſchwere Unglück, das wahrſcheinlich für den Untergang der geſamten Expedition entſcheidend war, ereignete ſich nach einigen Wochen in einer Stromſchnelle. Eins der Motorboote kenterte. Seine Inſaſſen, der Arzt Dr. Busder und zwei In⸗ dianer, retteten ſich ans Ufer, aber dort wurde der Arzt von einer Giftſchlange gebiſſen und ſtarb wenige Stunden ſpäter, ohne daß ihm ſeine Kamera⸗ den helfen konnten. So waren die Forſcher ihres Arztes beraubt, der hier im Urwald ſo dringend benötigt wurde. Sein Fehlen wurde dann auch ſehr bald ſpürbar, als der Botaniker Shatley und meh⸗ rere Träger an Sumpffieber erkrankten. Sie ſtar⸗ ben nach kurzem Krankenlager. Aber noch immer wollten die Forſcher nicht unverrichteter Dinge um⸗ kehren. Das ſollte ſich furchtbar rächen, denn plötzlich tauchten am Ufer Indianer auf, die ſofort flüchteten, ſobald man ſich ihnen zu nähern verſuchte, die aber immer wieder aus ſicherem Verſteck Giftpfeile nach den Fremdlingen abſchoſſen. Zwei der Forſcher, der Geograph Bailey und der Zoologe Kendall, wurden getroffen, verloren faſt ſogleich das Bewußtſein und ſtarben ſchon nach wenigen Minuten. Die Mörder hatte man nicht zu Geſicht bekommen. Noch in der gleichen Nacht flüchteten die eingeborenen Träger und ließen den letzten dͤͤrei Forſchern nur ein Boot zurück. Major Sholton, Matheſon und Hopſon, die von den Strapazen und den grauenhaften Erleb⸗ niſſen ſehr mitgenommen waren, verſuchten jetzt mit ihren letzten Kräften der Hölle des Urwaldes zu entrinnen. Doch das Unglück wollte es, daß ihr Boot gegen einen Steinblock anprallte und in Trüm⸗ mer ging. Matheſon und Hopſon konnten ſich ret⸗ ten. Aber Major Sholton ertrank. Faſt ohne Kleidung, ohne Waffen und ohne Nah⸗ rungsmittel machten ſich die beiden Ueberlebenden an den ausſichtsloſen Weitermarſch. In dem ſump⸗ figen, pfadloſen Dſchungel waren ihre Kräfte bald vollends erſchöpft. Hopſon konnte nicht mehr wei⸗ ter. Verzweifelt ſuchte ihn Matheſon zu ſtützen. Wie Hopſon ſtarb, geht aus dem Tagebuch Mathe⸗ ſons nicht mehr eindeutig hervor, denn die letzten Frau will es ſo haben, nachdem ſie meine Sekretärin geſehen hat.“(Humoriſt) Eintragungen ſind lückenhaft. Es iſt anzunehmen, daß Hopſon vor Erſchöpfung den Tod fand und daß Begleiter, London zu Abend eſſen und am nächſten ſtrecke von den Schneefällen, Matheſon ſich dann noch mehrere Tage allein wei⸗ terſchleppte. Sein Tagebuch ſchließt mit den erſchüt⸗ ternden Worten:„Das iſt das Ende. Wäre nur ſchon alles vorüberl“ Gut geſagt Den Marquls Greenville, der am Hoſe der großen Eliſabeth wegen ſeiner launigen Ein⸗ fälle bekannt war, fragte die Königin von England einſt, was er von den Frauen halte. Tunnel wurde in den Jahren 1868//1 aus ſtarken Eiſenblechen angefertigt. die in dieſer Gegend ungewöhnlich ſtark ſind, freigehalten. —————————— Ozeanflug zwiſchen zwei Mahlzeiten Das amerikaniſche Flugzeug„Lady Peace“, mit dem die Ozeanflieger Dick Merrilt und ſein der Kabarettſänger und Filmſtor Harry Richman, unterwegs ſind, um den Ozean in beiden Richtungen auf dem ſchnellſten Wege zu überfliegen. Sie wollen, wenn alles gut geht, in orgen bereits wieder in Neuyork frühſtücken. Bis Wales ſind ſie bereits gekommen. (Preſſephoto, Nüy 5771 n Eine Boa Conſtrictor...?— Nein, ein Rieſentunnell Dieſer rieſige Tunnel, der am Ausgange der Eiſen bahn am Mont Cenis in einem Alpentale an⸗ gelegt wurde, dient der Sicherheit des Eiſenbahnverkehrs zwiſchen Italien und Frankreich. Der So wird die Eiſenbahn⸗ (Preſſephoto, M9 „Nicht viel Gutes,“ antwortete dͤer Marquis, „denn es gibt nur drei ehrliche in der ganzen Welt.“ Das ſchöne Geſchlecht bei Hofe erblaßte. Eliſabeth fragte lächelnd: „Und die wären?“ Greenville verbeugte ſich:„Eure Majeſtät ſind Bie erſte— meine Frau iſt die zweite— die dritte will ich nicht nennen, damit jede glauben kann, ſie ſei es ſelbſt!“ Ns. P7u,. ᷣ q q ꝙUèͥ⸗ ÄœUb ˙——PPP————————2r———————ö— Indiskretes aus England/ Harold Nicoflſon, ehemaliger Diplomat, dann Fenilletoniſt und Schriftſteller und jetzt Parlaments⸗ mitglied in der kleinen Fraktion der„Nationalen Arbeiterpartei“ Ramſay Macdonalds, hat eben eine kleine politiſche Broſchüre herausgegeben. Nicolſon war viele Jahre Botſchafter an der Britiſchen Bot⸗ ſchaft in Berlin und iſt in Deutſchland als Schrift⸗ ſteller vor allem durch ſein Buch„Herren der Welt privat“ bekannt. Die neue Broſchüre nennt ſich„Po⸗ lities in the train“ und hat die Form eines politi⸗ ſon Exiſtenz und Ziel der von den meiſten Englän⸗ dern heute noch als völlig überflüſſig angeſehenen Splitterpartei, die ſich unter dem Namen„National Labour Party“ und unter der Führung von Mac⸗ donald bei der Bildung des Nationalen Koalitions⸗ kabinetts im Spätſommer 1931 von der ofſiziellen Arbeiterpartei trennte. In dieſem Eiſenbahngeſpräch gibt Nicolſon, der ſich als Wort⸗Porträtiſt längſt einen Namen gemacht hat, eine Charakterbeſchreibung des engliſchen Volkes wie folgt: 1 „Das britiſche Volk iſt gutmütig, verſtändig, „fair“, hat Humor und iſt, mit Ausnahme der Be⸗ völkerung nördlich des Tweed, ungeheuer faul.“ Nördlich vom Fluß Tweed wohnen bekanntlich die Schotten, die noch einen ſtarken Zuſchuß keltiſchen Blutes in ihrer germaniſchen Raſſenmiſchung haben. Nicolſon fährt weiter:„Mißtrauen, Nachtragen und Haß ſind ihm, dem engliſchen Volk, nicht an⸗ geboren; es hat ein herrliches Selbſtbewußtſein; 28 hat den Inſtinkt für politiſches Urteil geerbt; es läßt ſich nichts weismachen; es hat eine aus⸗ geſprochene Abneigung gegen logiſche Syſteme und Programme auf weite Sicht; es haßt Extreme. Es läßt ſich weder herumkommandieren noch zur Eile antreiben; nur mit der größten Anſtrengung kann es mehr als eine neue Idee in der Woche erfaſſen.“ Nicolſon verlangt nun, daß jede nationale Innen⸗ ten, oder an deren Vergehen die Behörden dadurch, politik in England dieſe, ſehr richtig geſehenen, Bon unſerem Londoner Korreſpondenten Charaktereigenſchaften des engliſchen Volkes bei einer Reform des politiſchen und ſozialen Lebens Englands, deren Notwendigkeit er klar einſieht, be⸗ rückſichtigt. Für Englands Nachbarſtaaten, deren Außenpolitik mit dem britiſchen Faktor rechnen muß, iſt eine Berückſichtigung dieſes engliſchen Volks⸗ charakters nicht minder wichtig. E Durchſchnittlich werden in England(ohne Schott⸗ Iand) jede Woche 110 Menſchen von Automo⸗ bilen totgefahren und wöchentlich 4456 Menſchen verletzt. Davon fällt ein erheblicher Prozentſatz auf die Hauptſtadt London. Die ordentlichen und Polizeigerichte und natürlich auch die Poliziſten haben alſo vollauf zu tun. Leider fällt die Hand des Geſetzes aber nicht nur auf unverantwortliche Motorfahrer und gefährliche„road nogs“ „Chauſſee⸗Schweine“, wie die rückſichtsloſen Fahrer hier heißen, ſondern auf Hunderttauſende von anſtän⸗ digen Automobilfahrern, die kleine Sünden der Vergeßlichkeit begehen, wie z. B. das Ueberſchreiten der 30⸗Meilen⸗Geſchwindigkeit in beſtimmten Diſtrik⸗ daß nirgends genug Parkplätze ſind, die meiſte Schuld ſelbſt tragen. Und die Hand des Geſetzes fällt ſchwer auf dieſe Unglücklichen. Vor allem in London ſelbſt, das für den Selbſtfahrer und für den Chauffeur immer mehr zu einer Autohölle wird. Kaum irgendwo in der Rieſenſtadt gibt es Park⸗ plätze. Läßt man aber ſeinen Wagen auch nur ganz kurze Zeit und auch nur in einer nicht ſehr verkehrs⸗ reichen Seitenſtraße ſtehen, ſo findet man bei der Rückkehr einen Poliziſten, der, allerdings ſehr höf⸗ lich, Nummer und Namen auſſchreibt, Papiere kon⸗ trolliert und einem mitteilt, daß man nächſtens vor Gericht zitiert würde. Abgeſehen von der Zeit, die man Hurch eine ſolche Gerichtsverhandlung vertrö⸗ delt— und die Anklagen ſind ſo zahlreich, daß man weit draußen in den Vorſtädten ſich ſtellen muß—, ſind die Geldſtrafen geradezu von einer grauſamen Höhe. Mit 30 Schilling fängt es an, aber manche Poliseirichter gehen bis zur Höchſtſtrafe von 20 Pfund, alſo 400 Mark, und Strafen von 100 Mark und 200 Mark ſind an der Tagesordnung. Proteſte von Fahrern und von den Automobilklubs häufen ſich, ſind aber völlig erfolglos, Wenn man bedenkt, daß das Ziehen der Notleine in einem Expreßzug mit einer Höchſtſtrafe von 100 Schilling belegt iſt, kann man dieſe Art der Rechtſprechung Automobi⸗ liſten gegenüber nur zu den mancherlei für den Ausländer völlig unverſtändlichen Inkonſequenzen des engliſchen Lebens rechnen. Ein beliebter Polizeiſport iſt das Abfangen von kleinen Sündern im Hyde Park, die die dort gel⸗ tende 20Meilen⸗Geſchwindigkeitsgrenze überſchrei⸗ ten. Irgendwo, etwas abſeits von dem Menſchen⸗ ſtrom, der den Fahrdamm entlang ſchlendert, ſteht ein Mann. Er beobachtet die Autos, die in ununterbroche⸗ ner Folge hintereinander herfahren. Plötzlich reißt er ſein Taſchentuch aus der Taſche und ſchwenkt es. Ein Mann, der etwa 100 Meter ſtraßenabwärts neben anderen auf einer Bank ſitzt, ſchaut auf die Stoppuhr in ſeiner Hand. Das ſignaliſierte Auto kommt vor⸗ über und aus der Taſche des Mannes ſchnellt wie⸗ der ein Taſchentuch. Ein paar Sekunden ſpäter tritt ein noch weiter unten poſtierter Schutzmann auf den Straßendamm und hält mit weit ausgebreiteten Ar⸗ men das Opfer an. Von oben kommen die beiden Aufpaſſer in Zivil gemächlich heranſpaziert. Dann nehmen die drei den Tatbeſtand auf, notieren ſich Nummer, Namen uſw. Dieſe Formalitäten dauern etwa ſechs bis acht Minuten. In der Zwiſchenzeit paſſieren Hunderte von Autos, wahrſcheinlich viel ſchneller als das angehaltene, völlig unbeläſtigt die drei Poliziſten. 4 In allen engliſchen Zeitungen konnte man dieſer Tage in Rieſenüberſchriften und langen Artikeln die ſtolze Nachricht leſen, daß der engliſche Rieſen⸗ ozeandampfer, die„Hueen Mary!, das„Blaue jetzt ſchon ganz allgemein vor Polizeirichtern ganz wonnen hat, indem es den Rekord der franzöſiſchen „Normandie“ um vier Stunden ſchlug. Im gewöhn⸗ lichen Sprachgebrauch heißt übrigens Band auf eng⸗ liſch natürlich nicht„Riband“, ſondern„ribbon“. Das ſeltenere Wort iſt der heraldiſchen Sprache entlehnt, die entſprechend der franzöſiſchen Sprache und Kul⸗ tur der normanniſchen Ritterſchaft auch heute noch ganz alt⸗franzöſiſch iſt. In der heraldiſchen Sprache heißt„grün“ nicht„green“, ſondern„vert“,„blau“ nicht„blue“, ſondern„azure“,„rot“ nicht„red“, ſon⸗ dern„rouge“. Um zur„Queen Mary“ zurückzukehren, ſo iſt der Stolz der engliſchen Oeffentlichkeit begreiflich und ihre Freude über den Rekord verſtändlich. Stolz und Freude werden aber von vielgereiſten engliſchen Paſſagieren nicht geteilt. Mehr als einer und eine, alles Engländer, geſtehen in Privatgeſprächen ein, daß ſie das nächſte Mal doch wieder auf der„Bremen“ ober der„Europa“ fahren werden. Die„Queen Mary“ ſcheint eben doch recht erheblich zu„rollen“ und zu vibrieren. Außer⸗ dem ſind die Entfernungen auf ihr ſo groß, daß die Stewards und das ſonſtige Bedienungsperſonal, trotzdem ſeine Zahl nach der erſten Reiſe faſt ver⸗ doppelt wurde, ihren Dienſt kaum und jedenfalls nicht pünktlich verſehen können. Auch mit der Küche ſoll es hapern, aber engliſche Küche, nicht nur auf Schifſen, iſt überhaupt ein Ka⸗ pitel für ſich. * Da wir gerade von Schiffen ſprechen: Im Lon⸗ doner Hafen ging dieſer Tage ein ruſſiſcher Frachtdampfer vor Anker. Er bot einen etwas ungewöhnlichen Anblick, da der Name des Schiffes an beiden Seiten des Bugs und am Heck ſchwarz übermalt und ganz unleſerlich gemacht war. Der Dampfer hieß bis vor ein paar Tagen noch „Alexander Rykow“, Der frühere Präſident der Sowjet⸗Union und ſpätere Kommiſſar für Ver⸗ kehrsweſen iſt in Verfolg des letzten Verſchwörungs⸗ Band“—„The Blue Riband“— des Ozeans ge⸗ prozeſſes in Moskau jetzt bekanntlich verhaftet worden. Montag, 7. September 1036 80 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabé — In der Arktis wird es wärmer! Wo noch vor Jahrzehnten eine unbarmherzige Kälte herrſchte, die Menſch, Tier und Pflanzen ein ſtändiges Verweilen unmöglich machte, regt ſich nun der„Hauch eines Frühlingswindes“, wenn man ſo ſagen darf, ſeit mehreren Jahren verändert ſich das Klima in den Polargebieten mehr und mehr, die Regionen des ewigen Eiſes beginnen ein anderes Geſicht zu be⸗ kommen. So hat die Eismenge in der Barentſee in letzter Zeit um etwa 13 Prozent abgenommen, wenn man ſie mit der von 1910 vergleicht. Als Nanſen noch das Polarmeer befuhr, lag die untere Grenze der kalten Polarwaſſerſchicht um genau 100 Meter tiefer als heute. Das hat ſich natürlich auch auf die Schiffahrtsverhältniſſe günſtig ausgewirkt. Beſon⸗ ders bemerkenswert erſcheint es, daß die Gletſcher allenthalben zurückgegangen ſind. Man kann ihr Schwinden auf Spitzbergen, im Franz⸗Joſephs⸗Land und in Nowaja⸗Semlja ſogar mit bloßem Auge feſt⸗ ſtellen. In 20 Jahren ſind die drei großen Gletſcher in der Smeerenburg⸗Bai um volle zwei Kilometer zurückgegangen. In Zuſammenhang damit haben ſich auch die atlantiſchen Strömungen in der Arktis nicht unerheblich erwärmt, die Durchſchnittstempera⸗ tur iſt beinahe um einen vollen Grad wärmer ge⸗ worden als früher. An den Ufern von Island und Grönland hat das Eis im Meer ſehr ſtark abgenom⸗ men, die Lufttemperatur iſt hier um ſieben Grad über das Normal geſtiegen. Ja, der ſogenannte „ewige Froſtboden“ Sibiriens iſt immer mehr nach Norden zurückgewichen. Während man in der ruſ⸗ ſiſchen Stadt Meſen vor hundert Jahren keinen Brunnen bohren konnte, da der Boden feſtgefroren war, hat eine Arktisexpedition unlängſt feſtgeſtellt, daß der Froſtboden hier völlig geſchwunden iſt und erſt 40 Kilometer weiter nördlich wieder in Erſchei⸗ nung tritt. * — Amerika iſt oͤas Land der merkwürdigen Klubs. Jetzt iſt in Neuyork ein Nachthemdenklub gegrün⸗ det worden, der dem Schlafanzug den Kampf anſagt. „Wir werden nicht eher ruhen, bis das alte ehrliche Nachthemd wieder die Welt erobert hat! Wir wollen Männer ſein, die ſtolz darauf ſind, daß ihnen das weiße Schlafgewand bis zu den Füßen reicht, wollen es als unſer höchſtes Ziel betrachten, der Unſitte des Schlafanzugs mit aller Entſchiedenheit den Krieg zu erklären! Der Schlafanzug iſt tot! Es lebe das Nachthemoͤ!“ Mit dieſen Worten begann der Klub ſeinen Feldzug. Mehrere tauſend Menſchen, vorwie⸗ gend Schriftſteller und Reporter, gehören dieſer echt amerikaniſchen Organiſation an, die allmonatlich in ihren Klubräumen im langen Nachtgewand zuſam⸗ menkommt, um durch„wiſſenſchaftliches und geſchicht⸗ liches Material“ die übrige Welt zu überzeugen, daß nur„zweitklaſſige Menſchen“ den berüchtigten Schlaf⸗ anzug tragen.„Bitte, meine Herren, was trugen die großen Präſidenten der Vereinigten Staaten?— Nachthemden! Können Sie ſich einen Lincoln oder Waſhington im bunten Hoſennachtanzug vorſtellen?“ afragt der Vorſitzende dieſes Klubs, Dr. Davis, der bekannte Direktor eines Ottawaer Zeitungsverlages, die Klubmitglieder. An den Wänden oieſes Vereins⸗ zimmers hängen große Gemälde und Lichtbilder, die bekannte Perſönlichkeiten im Nachthemd zeigen. Von Kolumbus bis Clark Gable ſind alle Berühmtheiten der Weltgeſchichte hier vertreten. Eine Galerie der 1000 Nachthemden! Die Klubmitglieder haben eine eigene Zeitung, die monatlich herauskommt und „wertvolles“ Material für die Beweisführung der Nachthemöͤenbrüder enthält. Ein Neuyorker Schrift⸗ leiter will den genauen Nachweis erbracht haben, daß Nero und Napoleon begeiſterte Nachthemdenanhän⸗ ger waren. Durch Lichtbildervorträge und einen gro⸗ ßen Propagandafeldzug will man nun die Welt von der„bahnbrechenden Pionierarbeit“ der„Nachthemd⸗ ler“ überzeugen. In einer kanadiſchen Stadt unter⸗ nehmen die Anhänger dieſes Klubs bereits an einem Sonntagnachmittag einen Spaziergang in— Nacht⸗ hemden, und der Vorſtand der Ortsgruppe hielt auf der Stadtmitte eine flammende Rede gegen die ſchlaf⸗ anzugtragenden Mitbürger. Die Polizei ſchritt gegen die Nachthemoͤfreunde ein, konnte jedoch nicht ver⸗ hindern, daß der geſamte Verein unter Abſingen des Klubliedes„Männer im Nachthemd ſind die Herren der Welt...“ durch die Straßen der Stadt zogen. Die amerikaniſchen Blätter berichten in langen Spalten über die Verrücktheiten dieſes Bundes, und ſogar die Wochenſchau nahm ſich der Nachthemoͤbegei⸗ ſterten an und oͤrehte eine ihrer großen Sitzungen. So findet man in Amerika immer wieder„Pro⸗ bleme“, für die man kämpft,e auch wenn das Banner nur ein Nachthemd iſt, fehlt es nicht an„Generälen“, die für eine ſolche Sache ſtreiten wollen! * — Der chineſiſche Raubmörder Tſi⸗Lung iſt zwölf⸗ mal hintereinander gehenkt worden. Da er alle Hin⸗ richtungen gut überſtand und noch immer lebendig war, wurde die Todesſtrafe in lebenslängliches Zuchthaus umgewandelt. Jetzt ſitzt Tſi⸗Lung in ſei⸗ ner Zelle und erholt ſich von dem Schreck der zwölf Hinrichtungen. Tſi⸗Lung wurde vom Gexicht wegen wiederholten Raubmordes zum Tode durch den Strang verurteilt. Wenige Tage ſpäter beſtieg er das Gerüſt des Galgens, und Sekunden darauf hing er im Winde. Eine Viertelſtunde nach der Hinrich⸗ tung ſchien alles Leben aus dem Gehenkten gewichen und er wurde abgeſchnitten. Als der Gerichtsarzt den Tod feſtſtellen wollte, war er entſetzt: der Delin⸗ quent lebte noch! Es blieb alſo nichts übrig, als den Raubmörder ein zweitesmal zu hängen. Die Exe⸗ kution wurde wiederholt, diesmal aber ließ man den Mann zur Vorſicht eine halbe Stunde am Galgen hängen. Als er abgenommen wurde, ſtellte ſich zur größten Ueberraſchung heraus, daß wiederum noch ein Reſt von Leben in ihm war. Nun wurde Tſi Lung noch ſechsmal gehängt, jedesmal ohne Erfolg. Dann meinten die Gerichtsvertreter, es läge an der Unfähigkeit des Henkers. Daraufhin wurde ein an⸗ derer Henker herbeigerufen, der nun ſeinerſeits den Delinquenten vom Leben zum Tode befördern ſollte. Viermal hängte er ihn— jedesmal war Tſi⸗Lung noch am Leben. Daraufhin wurde der Delinquent wieder in ſeine Zelle geführt. Nach einſtimmigem Beſchluß des Gerichts wurde dann das Urteil in lebenslängliches Zuchthaus verwandelt. Der Ge⸗ richtsarzt erklärt, daß der ſonderbare Fall der ver⸗ geblichen Hinrichtungen auf eine ungewöhnlich ſtarke Halsmuskulatur des Raubmörders zurückzuführen ſei. Der vergeblich gehenkte chineſiſche Raubmörder iſt übrigens nicht der erſte, der eine Hinrichtung überſtand. Die Geſchichte weiß verſchiedene ſolcher Fälle zu berichten, die heute allerdings ſchwer nach⸗ prüfbar ſind. Berühmt iſt die Geſchichte einer eng⸗ liſchen Magd, die im Jahre 1658 in Oxford wegen Diebſtahls gehängt wurde. Sie hing zwei Stunden am Galgen. Als ſie abgeſchnitten wurde, ſtürzte ſie ein paar Fuß tief herunter und verletzte ſich am Fuß. Sonſt war ſie noch durchaus geſund. Dieſes Erlebnis hat damals eine abergläubiſche Furcht in Eine weite Reiſe — Warſchau, 5. Sept.(U..) Heute trafen hier Nachrichten von dem Piloten des deutſchen Ballons„Deutſchland“ ein. Danach iſt der Ballon am 1. September unweit des Ufers des Weißen Meeres umhergetrieben und ſchließlich in der Nähe der berühmten Sträflings⸗ inſel, auf die die politiſchen Verbrecher der Sow⸗ jetunion verbannt werden, Solo wesßki, ge⸗ landet. Die von dem Ballon zurückgelegte Strecke beträgt 1500 Kilometer. Der Pilot wurde erſt am 4. September, alſo drei Tage nach ſeiner Landung von Jägern aufgefunden, mit deren Hilfe er ſich auf den Weg nach der Station Nadwoyſk an der Murmanſk⸗Eiſenbahnlinie gemacht hat. „Thron des Fuypiter“ Gunkmeldung der NM3.) + Athen, 4. September. Der Unterrichtsminiſter Georgacopulos hat dem Plan zugeſtimmt, auf dem höchſten Gipfel des Olymp (2917 Meter) einen Jupiterkopf im Felſen auszu⸗ hauen. Dieſer Gipfel wird in Zukunft den Namen „Thron des Jupiter“ erhalten. Acht Tote im Anwettergebiet des Entlebuch * Luzern, 6. Sept. Zu dem in der Nacht zum Freitag im Gebiet des Entlebuch niedergegangenen Unwetters wird noch berichtet, daß ſämtliche ſie⸗ ben Mitglieder der Familie Rösli ums Leben gekommen ſind. Auch neun Stück Vieh lie⸗ gen in dem Schlamme begraben. Freitag nachmittag ging über Schüpfheim ein zweites heftiges Gewitter nieder. In Eſchlozmatt und Wiggen wurde in zwei Ställen das Vieh ebenfalls mit fortgeriſſen und getötet. Bei der Familie Portmann⸗Schöpfer in Eſcholzmatt drückte eine Erdlawine die Seitenwand des Hauſes ein, wodurch der Fußboden in der Stube nachgab. Drei Kinder ſtürzten in den Keller. Ein einjähriges Kind wurde mit ſchweren Kopfverletzun⸗ gen ausgegraben. Ein Verwandter der Fa⸗ milie Rösli in Schüpſheim brach, als er das Don⸗ nern des niederſtürzenden Hauſes hörte, an einem Herßſchlag tot zuſammen. Der Verkehr auf der Kantonſtraße Bern—Luzern und auf der Langnauer Bahnlinie konnte im Laufe des Freitag wieder her⸗ geſtellt werden. ————......'....'“PPP..,ß.P—————————— den Menſchen erweckt. Man ſab darin ein Gottes⸗ urteil und wagte nicht, die Frau ein zweites Mal gu hängen. Sie wurde freigeſprochen und ſogar hoch geehrt. Bald darauf ſoll ſie geheiratet haben und ſpäter noch Mutter zweier Knaben geworden ſein. Nicht minder merkwürdig iſt das Schickſal zweier Verbrecher, die in Auſtralien ſeinerzeit hin⸗ gerichtet wurden. Als ſie ſchon eine Viertelſtunde am Galgen hingen, traf die Nachricht ihrer Begna⸗ digung ein. Sie wurden ſofort abgeſchnitten und waren beide noch lebendig. Der eine von ihnen ſoll noch am gleichen Abend aus Freude über die glück⸗ lich überſtandene Hinrichtung ins Theater gegangen ſein. NSDAP-Miſieilungen Aus partelamilichen Bekenntmachungen eninommen Anordnung der Kreisleitung Achtung! Marſchteilnehmer für den Reichsvorteitag Nürnberg 19361 Die Politiſchen Leiter des Kreiſes Mannheim der NSDA, die als Marſchteirnehmer für den Reichsparteitag 1996 nach Nürnberg beſtimmt ſind, treten am Mittwoch, den 8. September, um 15.45 Uhr auf dem Meßplatz(gegenüber der Hauptfeuerwache Mannheim) an Die Fahnenkompanie ſowie der Kreis⸗Spielmanns⸗ und Kreis⸗Muſikzug treten ebenfalls zur oben angegebenen Zeit an(großer Marſch⸗ anzug). Die Fahnen ſind bis zum Antreteplatz verhüllt zu tragen. 9 Das Kreisorganiſationsamt, An ſämtliche Kaſſenleiter des Kreiſes Mannheim Betr. Beſtellung der Beitragswertmarkten im Monot Sepbember 1466. Infolge des Reichsparteitages 1990 in Nürnberg erſuche ich die Kaſſenleiter, ihre Beſtellungen für Beitragswertmarken bis ſpäteſtens 7. September 1936 an die 6—90 59 75 ſonſt die Beſtel⸗ lungen nicht mehr berückſichtigt werden können. 0 Kreiskaſſenleiter. Politiſche Leiter Oſtſtadt. Kaſſenſtunden im September vom.—8. and 16.—18. September täglich von 17—19 Uhr(mit Ausnahme famstags und ſonntags). Wegen der Abrechnung werden nach dem 18. September keine Beitragsgahlungen ent⸗ egengenommen. Wer nicht bis 18. September bezahlt at, wird bei der Hilſskoſſe München abgemeldet. Waldhof. Am 7. September Sitzung für Zellen⸗ und Blockleiter einſchließlich Anwärter im„Mohrenkopf“ Wald⸗ Hof, 20 Uhr. Reſtliche Reichsparteitag⸗Plaketten bis Montag abrechnen. Lindenhof. 7. September, 20.90 Uhr, Beſprechung ſämel. Marſch⸗ und Zivilteilnehmer am Reichsparteitag im Orts⸗ gruppenheim. Kkſertal. Während des Reichsparteitags vom 9. Dis 15. September iſt die Geſchäftsſtelle geſchloſſen. Rheinau. 7. Sept., 7 Uhr, Antreten der Marſchteil⸗ nehmer an der Halteſtelle Rheinauhafen. Marſchanzug⸗ Torniſter mit Kochgeſchirr, aufgerollte Zeltbahn mit ein⸗ gerollter Decke, Brotbeutel, Feloflaſche. BDM Unfalldienſt. Alle UD⸗Mäder, Kurs 1 und 2, kommen am 7.., 20 Uhr, nach N 2, 4. Friedrichspark. 7.., 20 Uhr, Antreten ſämtlicher Mädel in Uniiorm auf dem Zeughausplatz. Oſtſtadt. Montag wieder Heimabend. Bilderbeſtellung. Bilder vom Sportfeſt und vom Beſuch der Reichsreferentin können gruppenweiſe bei der Verwal⸗ tung beſtellt werden. Die Bilder ſind mit Nummern ver⸗ ſehen in den Schaukäſten des Untergaues in N 2, 4, ausgeſtellt Lindenhof. Montag beginnen wieder die Heimabende. Turnen: Freitag Turnhalle. NSRB— Deutſche Rechtsfront Betr. Reichsparteitag Treffpunkt der Rechtswahrer während des Reichspartei⸗ tages in Nürnberg iſt die Gaſtſtätte„Kulturvereinshaus“ am Frauentorgraben. He0 Raslercreme 50 Pig. Srose Zahncreme 40 Pig. Tube. Roman von Sophis Hoechstetter Er warf die Zigarette aus dem Fenſter, zog Sieglind in die Niſche, zeigte ihr das ſchöne Land⸗ ſchaftsbild mit den Burgen, die„Drei Gleichen“ heißen.„Gefällt dir das nicht? Ach, Baby, niemand ſpricht doch davon, daß Katharinenveld verkauft wird und meine Mutter nun eine alte Dame im Rollſtuhl wird. Sie kommt manchmal hierber zu Beſuch. Sie wird dann Energien ausſchleudern und ſehr feine Anregungen geben. Sie wird in alten Zimmern ſitzen und ihre Jugend vorüberziehen laſſen, bis ihr einfällt, ſie muß auf einem Golfplatz oder in Katharinenveld herrſchen oder in Scheve⸗ ningen baden. Ich bin viel einfacher. Ich habe nicht den Wandertrieb. Ich will mit meiner Frau zufrie⸗ den und glücklich auf der eigenen Scholle ſein.“ Er beugte ſich herüber, küßte ihr Haar.„Und du wirſt meine Frau. Ich ſetze es durch. Selbſt als meine ſehr hellhörigen Ohren vernahmen, daß ihr mich Tulipan nennt, wurde ich nicht wankend. Es fiel euch eben nichts anderes ein. Und ich weiß mich zu rächen. Ich nenne dich Baby, bis du einfach for⸗ derſt, daß ich Darling ſage.“ Er faßte ſie um die Schultern, lachte ſie an, verſchloß ihr mit warmen Lippen den Mund. Es war ſehr hübſch. Aber ſie machte ſich frei, lächelte, rief:„Das kommt alles zu ſchnell. Der Tu⸗ lipan iſt noch nicht ganz weg. Und eine Tulipane werden?“ Sie lief die Zimmerflucht entlang. Sie lief ſo flink ſie konnte, aber ſie fühlte ein Neues, Frohes, Schönes in ſich aufſteigen. Fred erreichte ſie auf ihrer Flucht.„Tulipane“, rief er, ſein warmes Lächeln umklang ſie, ſein Ge⸗ ſicht ſchien ihr plötzlich edler, bedeutungsvoller. „Er wird noch etwas! wußte ſie plötzlich und ſie ſah ihn mit neuen Augen. Aber ſie tat ſehr über⸗ legen. Sollte er vielleicht meinen, weil nun immer J Hotel ſäße der Profeſſor Burger. Ihre Mutter mehr herauskam, daß er und ſeine Mutter überaus wohlhabend waren, fiel ſie ihm gleich in die Arme? Sie lachte ihm zu, Jugend zu Jugend. Als ſie Gabriele wieder erreichten, hatten ſich Dorfbewoh⸗ ner oder Gutsleute um ſie verſammelt, betrachteten ſie mit funkelnder Neugier, beantworteten Fragen. „Oh, ich liebe Deutſchland“, rief Fred,„ich bin ſo glücklich, hierher gekommen zu ſein.“ Sie langten gegen acht Uhr abends unter dem ſchönen Sternenhimmel des Auguſt in Wolfsreuth an, wo zu Abend gegeſſen werden ſollte. Sieglind eilte der Mutter voran auf ihr Zimmer und fand den Brief von Ludwig Burger. Sie las ihn nicht gelaſſen, nicht freundlich, ſon⸗ dern in Erregung. Da hatte dieſer Mann nun wochenlang Mamas alten Verehrer geſpielt, manche verhüllte Frage geſtellt— und nun ſollte die Ju⸗ gendͤgeliebte ſeine Schwiegermutter werden? Zorn erfüllte ſie. Den Kuß vor zwei Tagen im Hofgarten hatte ſie ihm nicht verübelt— ein Sommertag, ein Kuß, was iſt das, es konnte auch eine Botſchaft an Mama ſein. Aber nun überkam ſie etwas wie Rach⸗ ſucht. Sie gab dieſem Mann nicht die geringſten Rechte auf einen Wandel ſeiner Geſühle, ſie er⸗ innerte ſich an die ſchwimmenden Blicke, die er auf Mama geworfen hatte, an ſeine Anſprüche, daß ſie ſein verroſtetes Geigenſpiel begleitete, an ſein über⸗ mäßig oftes Kommen und Reden von ſich und ſei⸗ nen Angelegenheiten. Sie ſchloß den Brief in eine Schublade, lief nach unten, fand Mamg und Vetter Fred in Beſtürzung. Er hielt ein Telegramm in der Hand, das ſchon am Tage gekommen, nach Wolfsreuth telephoniert und auf Wunſch in ſchriftlicher Form dorthin ge⸗ ſchickt worden war. „Oh, ich bin ſo traurig, meine Mutter telegra⸗ phiert mir, ich ſolle ſoſort mit dem Wagen nach Utrecht, nach Katharinenveld fahren, der Anwalt erwarte mich dort— ich kann nicht anders, das iſt ein Befehl.“ „Ein Befehl“, wiederholte er unter heftigen Be⸗ wegungen.„Oh, nach dieſem wunderſchönen Tag muß ich weg— aber es kann nicht auf lange ſein, ich komme ſofort wieder. Aber nun muß ich Abſchied nehmen, packen und fahren.“ Sieglind war jung und er war jung. Sie fuhr bis vor die Staot mit ihm und ſagte ihm, in ſeinem würde glücklich ſein, ihn auf gute Weiſe etwas los⸗ zuwerden, er möchte doch Grüße ausrichten und ſagen, er ſolle mitſahren, damit Fred nicht ſo allein ſei. „Bring ihn bis an irgendeinen holländiſchen Ka⸗ nal und überlaſſe ihn dann ſeinem Schickſal.“ Fred Auguſtus von Brandenſtein fand die Idee herrlich. Es war ihm ſehr lieb, dieſen Mann wäh⸗ rend ſeiner Abweſenheit nicht in Wolfsreuth zu wiſſen. Er hatte wohl beobachtet, wie er verliebte Augen abwechſelnd auf Mutter und Tochter warf. „Ik heb verſtan“, antwortete er lachend.„Baby, ich bring dich wieder zurück, und ich telephoniere bir noch vom Hotel die doppelte Abfahrt.“ Er umarmte ſie, ließ ſeinen Mund durch ihr Haar ſtveiſen und jagte in die Dunkelheit zurück. Eine halbe Stunde ſpäter meldete das Telephon: „Ich fahre jetzt zu einem kleinen Haus, wo ſich der Profeſſor viele Mäntel holt. Mich fortzubringen, ſei ihm[ieb, ſagte er. Er grüßt herzlich. Höre, Dar⸗ ling, mußt du dich immer noch beſinnen, ob oͤu meine Frau wirſt?“ Sie lachte in die Muſchel hinein. Und dann ging ſie nicht ins Haus zurück, ſon⸗ dern in den Park. Sie ſah nach den ſchönen, tau⸗ melnden Sternen des Auguſthimmels. Und fühlte, nun war die Unruhe über ihr, nun war die Welt plötzlich anders. Konnte das ſein, daß aus dem Tu⸗ lipan für ſie das Lebensziel, das Lebensglück er⸗ wuchs? Ein Tulipan— und einſt ein kleiner Tulipan, ein Kind? Möchte ſie ein Kind von Fred? Und plötz⸗ lich fiel ihr ein, wie unendlich drollig er als Baby, als kleiner Junge geweſen ſein mußte, mit ſeinen roten Wangen, den lebensfrohen Augen, dem hel⸗ len Haar. Ein Kind, in das man vernarrt ſein durfte, ſolange es noch klein war, und das dann wie ein ſchöner, feſter Baum erwuchs im grünen Thüringerland.— Und ſie wußte kaum, daß ſie den kleinen Fred Brandſteen und ein Kind, das ihr eige⸗ nes ſein würde, wenn ſie nur wollte, zuſammengab, während ſie auf die Sterne ſah, die in erhabener Ferne über den kleinen Menſchenſchickſalen ſtehen. Sie hörte einmal ein Auto hupen und dachte flüchtig, vielleicht bekommt der Verwalter Beſuch, vielleicht kommt der alte Oberſtabsarzt noch zu Mama. Sie machte ein paar Schritte gegen oͤas Haus 1 Im Rathausdegen 70-72 u. 4. zelgen wir zu. Dann blieb ſie unter oͤen Gebüſchen. Es war noch nicht der Augenblick, mit Mama zu ſprechen. Gabriele ſaß bei einem kleinen Abenoͤbrot, hatte begonnen zu eſſen, denn ſie war erſchöpft von der ſtürmiſchen Fahrt. Sie hörte das Auto, erhob ſich, trat unter die Türe des Gartenſaals, und erblickte Frau Katharina von Brandenſtein in der verbind⸗ lichen Sicherheit der Weltdame.„Fred iſt fort? Ah, ich habe ihn gut erzogen“, der Gaſt lächelte.„Kön⸗ nen wir eine Stunde allein ſein, liebe Kuſine?“ Gabriele legte Freudigkeit in den Empſang. Sie fand es ſchön von der neuen Verwandten, daß ſte in der deutſchen Heimat wieder Fuß faßte, und ſprach davon. „Im Augenblick bleibe ich noch nicht“, antwortete die berühmte Frau.„Ich fliege morgen früh nach Holland und bin hier, Sie zu bitten, daß Sie Ihre liebe Tochter meinen Gaſt ſein laſſen.“ Sie machte eine kleine Gebärde:„Darf ich ein Butterbrot haben?“ Die elegante Frau aß ein paar Biſſen, ſprach Allgemeinheiten, ging dann mit in das Muſikzimmer, wo noch immer Profeſſor Burgers Geige ſtand, ließ ſich nieder, begann zu rauchen. „Sie wiſſen oder fühlen, was ich meine, liebe Ku⸗ ſine. Ich wünſche Ihre liebe Tochter für meinen Sohn. Oh, ich bitte herzlich, kein Nein. Sie ſoll ihn ia erſt richtig kennenlernen. Vielleicht dachte ſich Sieglind einen Gelehrten, einen Künſtler, vielleicht hat ſie eine kleine Schwärmerei für einen bedeuten⸗ deren Mann. Sie wiſſen nichts davon? Nun, ich will aufrichtig ſein, ich ſelbſt hing an einem armen Maler, man nannte es damals„Freie Liebe', wie wir zuſammenlebten— da trat Brandſteen in mein Leben. Und mein armer Freund, der kaum die Exi⸗ ſtenzmittel für ſich ſelbſt hatte, ſagte: das iſt Schick⸗ ſalswende. Du malſt gut— und wirſt deine Sachen immer für zehn Gulden verkaufen, weil oͤu arm biſt. An der Seite eines reichen Mannes machſt du auch deine künſtleriſche Karriere. Oh, es war ſehr trau⸗ rig,'en aller sans retour, es war ſchmerzvoll, den Jugendtraum zu verlaſſen. Aber ich wußte, jetzt iſt meine Schickſalswende.“ Sie ſah nicht unedel aus, während ſie dies er⸗ zählte, und Gabriele konnte ſich gut in die Armuts⸗ zeit hineindenken. „Hat Ihr Freund dann Erfolg gehabt?“ fragke ie. (Fortſetzung folgt.) Die — Jeitungs⸗ Anzeige iſt das beſte u. billigſte Werbemittel Die Matratze der Zukunkt! Sonder-Ausslcllung SCPLT „Wäöſche. Uletratzen im modemenKuthaus“ Weidner a Weiss Wösche-Aussteuer-Heus Morgen-Ausgabe Montag. 7. September 1936 147. Jahrgang/ Nr. 411 Steinbach Tagesbeſter im Gchleizer Ortiecksrennen Der große Kamyf um die Straßenmeiſterſchaſt der Motorräder— 75000 umſäumten die Thüringer Rennſtrecke— Deutſchlands Spitzenklaſſe am Start— Trotz ausgezeichneter Beſetzung keine Rekordverbeſſerung— Der Mannheimer Vock Zweiter in der kleinen“ Seitenwagenklaſſe Zum 13. Male kam auf dem Dreieck von Schleiz das internationale Schleizer Dreiecksrennen zum Aus⸗ trag, das zugleich wieder als 6. Lauf zur Straßenmeiſter⸗ ſchaft der Motorräder die geſamte Spitzenklaſſe Deutſchlands am Start vereinigte. Trotz der ausge⸗ zeichneten Beſetzung gab es im Beiſein von 75 000 Zu⸗ ſchauern keine Rekordverbeſſerung. Der Mannheimer Oskar Steinbach war auf ſeiner Halbliter⸗DKWͤmit 115,6 Km.⸗Std. als Sieger der 500⸗cem⸗ Klaſſe Tagesbeſter und gewann damit den Preis des Füh⸗ rers des deutſchen Kraftfahrſports, Korpsführer Hühnlein. Bereits am frühen Morgen ſetzte der Zug der Men⸗ ſchen zu der mitten im Thüringer Land liegenden Renn⸗ ſtrecke ein. Anfangs war es noch recht trübe, doch brach zum Schluß die Sonne durch. Als erſte der Lizenzfahrer ſtarteten die Seitenwagenmaſchinen bis 600 cem, die zehn Runden und 77,7 Kilometer zu fahren hatten. Gleich beim Start ſetzte ſich der Chemnitzer DͤW⸗Fahrer Braun an die Spitze, ſtändig vergrößerte er ſeinen Vorſprung, der nach fünf Runden ſchon 30 Sekunden betrug. Hinter ihm entſpann ſich ein harter Kampf um die Plätze, aus dem ſchließlich der Mannheimer Bock ſiegreich hervorging. Mit 102,4 Km.⸗St. hat Braun mit ſeinem Siege zugleich einen glänzenden Durchſchnitt herausgefahren. Bei den„Kleinen“ wieder DRW Mit einer Minute Abſtand gingen die 250 und 350 cem⸗ Maſchinen auf ihre 20 Runden— 155 Km. lange Reiſe. Mit großem Pech fielen hier die beiden NSu⸗Favoriten Steinbach und Fleiſchmann bei den 350 cem aus. Auf der erſten Runde kam noch Fleiſchmann in Führung zurück, die zweite aber überſtand er ſchon nicht mehr. Voran liegt ſein Markengefährte Steinbach, hinter ihm der Eng⸗ länder Ted Mellors auf Velocette, der ſich an die zweite Stelle geſchoben hat. Sein Landsmann Anderſon wird ſchon bald nach ſeinem Start von dem erſten der Kleinen, Ernſt Kluge, überholt. Hinter dieſem raſen ſeine Kamera⸗ den Geiß und Winkler, das Feld ihrer Klaſſe ſicher im Schach haltend. Bei dem ſtarken Feld der Fahrer iſt es äußerſt ſchwierig, die Ueberſicht zu behalten und immer mehr lichtet ſich bei dem ſcharfen Tempo die Zahl der noch im Rennen Befindlichen. Bei den 950 eem iſt auch Steinbach bei der 15. Runde nicht mehr Sieger, ſo daß hier für Ted Mellors der Weg zum Sieg frei iſt. Der Engländer ſiegt dann auch mit:25:50,2 und 108,5 Km.⸗Std. vor den drei Norton⸗ Fahrern Hamelehle, Gerd Elſt und Vaaſen. Im Kampf der Kleinen hat ſich nach der 5. Runde Geiß an die Spitze geſetzt, wäh⸗ rend Winkler halten muß und ausſcheidet. Auch Geiß muß nach der Hälfte des Rennens aufgeben; damit iſt Kluges Führung unbeſchränkt. Mit 110,6 Km.⸗Std. holt er mit ſeiner kleinen DKW einen überlegenen Sieg vor Wünſche⸗ Langebrück auf DaW und dem Spanier Simo auf Terrot heraus, die beide mit einer Runde Rückſtand auf den Plätzen endeten. Kluge übertraf mit ſeiner Zeit noch den Durchſchnitt des Siegers in der 350⸗cem⸗Klaſſe um 2 Km.⸗ Stunden. Halblitermaſchinen ohne Mansfeld und Ley Das Rennen der Halblitermaſchinen hatte durch das Fehlen von Mansfeld, der immer noch an ſeiner Armverletzung laboriert, und des Siegers von Sax⸗ torp, Otto Ley, BMW, von ſeinem Reiz eingebüßt. Nach einem wundervollen Start ſetzten ſich die drei DRW⸗ Fahrer, Steinbach, H. P. Müller und Bodmer, an die Spitze und zogen in dieſer Reihenfolge 15 Runden lang vor dem Felde einher. Zwiſchen den beiden Führenden entſpann ſich ein herrlicher Zweikampf. In der 16. Runde kommt Müller als Erſter wieder, dann liegt abermals Steinbach in Front. Müllers Maſchine hält das Tempo nicht aus, er muß aufgeben. Steinbach iſt ſo ſeinen hartnäckigſten Gegner los und ſährt mit 115,6 Km.⸗Std. ungehindert zum Siege in der Tagesbeſtzeit vor ſeinem Stallgefährten Bodmer, Kohlus auf Rudge und Rührſchnek auf Norton. Für ſeine Niederlage in der kleinen Seitenwagenklaſſe entſchädigt ſich NSu durch einen 1 Sieg von Hans Schumann in der Klaſſe der Großen. Vom Start weg ſetzte ſich Schumann an die Spitze und fuhr, ſtändig getrieben von Hans Kahrmann auf DaW, einen knappen Sieg mit 101,3 Km.⸗Std, für den 77,7 Km. langen Kurs heraus. Die Ergebniſſe: Nicht über 250 cem: :24:15,8(110,6 Km.⸗Std.); 2. Wünſche(Langenbrück) DRiW 1 Runde zurück; 3. Simo(Spanien) Terrot 1 Runde zu⸗ rück.— Nicht über 350 cem: 1. Ted Mellors(England) Velocette:25:50,2(108,5 Km.⸗Std.); 2. Hamelehle(Sindel⸗ fingen) Norton:27:05; 3. G. in der Elſt(.⸗Gladbach) Norton 1127:06.— Nicht über 500 cem: 1. O. Stein hach (Mannheim) DaW:20:30,2(115,6 Km.⸗Std.); 2. Bodmer ——— DeW:23:41,2; 3. Kohlus(Bayreuth) Rudge 4224.271. 3 Seitenwagen nicht über hoh cem: 1. Braun(Karlsruhe) DKW 45:23,2(102,4 Km.⸗Stö.); 2. Bock(Mannheim) Norton 1. E. Kluge(Chemnitz) auf DRW 46:05,3; 3. Stärkle(Baſel) NSu 46:18,2.— Nicht über 1000 cem: 1. Schumann(Nürnberg) NSu 46:09(101,8 Km.⸗Std.); 2. Kahrmann(Fulda) DaW 46:25, 3. Goſſe (Köln) Tornax 47:34,4. Im Odenwald fiel die Entſcheidung Schild⸗Chemnitz ſiegt im Großen Straßenpreis von Frankfurt Eine Reihe der beſten deutſchen Amateur⸗Straßenfahrer beteiligte ſich am Sonntag an dem über 200 Km. führenden Großen Straßenpreis von Frankfurt a. M. In den Bergen des Odenwaldes fiſel die Entſchei⸗ dung. Die Schweinſurter Seuſert und Kranzer, Schild⸗ Chemnitz, Wirtz⸗Frankſurt ſowie die Bielefelder Wengler und Figay ſchälten ſich aus dem über 30töpſigen Feld der A- und B⸗Klaſſe als Spitzengruppe heraus. Im Ziel an der Sachſenhäuſer Warte paſſierte zwar Wirtz als Sieger vor Schild das Band, doch wurde er wegen Abſchiebens disqualifiziert und au' den fünften Platz geſetzt. Kranzer, der wenige Kilometer vor dem Ziel einen Ausreißverſuch mit Hilfe eines Autos unternommen hatte, mußte ſogar ganz aus dem Rennen genommen werden. Schild erhielt verdient den Großen Preis zugeſprochen. 5 3 Ergebniſſe(A⸗ und B⸗Klaſſe): 1. Schild⸗Chemnitz:18:05; 2. Figay⸗Bielefeld; 3. Wengler⸗Bielefeld; 4. Seufert⸗ Schweinfurt; 5. Wirtz⸗Frankſurt a. M.(als Erſter disgua⸗ lifiziert), alle dichtauf; 6. Fuhrmann⸗Düſſeldorf:23:80; 7. Brodde⸗Eſſen; 8. Hocholl⸗Bielefeld:25:30; 9. Span⸗ Frankfurt a. M. 6230:35; 10. Weiß⸗Iggelheim:90:15. Tauſende beim Herrheimer Sanöbahnrennen Gunzenhauſer-Reiölingen fuhr neuen Bahnrekord (Eigener Drahtbericht) b. Herxheim, 6. Sept. Noch einmal ſtiegen die Kämpſe im Herxpheimer Sandbahnrennen. Touſende von Zuſchauern be⸗ wunderten Gunzenhauſer⸗Neidlingen, der mit 88 Km.⸗Std. einen neuen Bahnrekord fuhr. Trotz regendrohender und recht ſtürmiſcher Witterung hatte ſich auch zum letzten diesjährigen Sandbahnrennen Südweſtdeutſchlands, das wieder die DDaAcC⸗Ortsgruppe Herxheim unter Führung von Gauſportleiter Laubner⸗ Ludwigshofen veranſtaltete, eine rieſige Menge von Motor⸗ ſportbegeiſterten aus der Pfalz, dem Saarland, aus Baden und Württemberg eingefunden. Das 760 Meter lange Oval im prächtigen Ritter⸗von⸗Epp⸗Stadion befand ſich, durch die Vortags⸗Regengüſſe faſt ſtoublos geworden, in allerbeſter Verfaſſung, und es gab auch gleich vom erſten Rennen weg Sport und ſpannende Kämpfe zu ſehen, zumal der Veranſtalter die beſten Sandbahnſpezialiſten aus dem ganzen Reich zum Start verpflichtet hatte. Der Held des Tages war wieder einmal der Neid⸗ linger Gunzenhauſer, der auf ſeiner Jawa nicht nur die Rennen der Klaſſe bis 350 cem und bis 500 cem hausho gewann, ſondern auch im Lauf der Halbliterklaſſe mit 411 Minuten ⸗ 88,01 Km.⸗Std. neuen Bahnrekord erzielte. Bei den Ausweis⸗Solofohrern ſiegte erneut in zwei Rennen der Karlsruher Kurt Nitſchky und er⸗ reichte einen beſten Durchſchnitt von 73,3 Km.⸗Std. Das Rennen der Beiwagen⸗Lizengfahrer gewann in beiden Läuſen der Nürnberger Ebersberger auf Ardie mit einem beſten Durchſchnitt von 76,9 Km.⸗Std. Das Keberlegener deutſcher Tennisſieg in Mannheim Die ägyptiſche Ländermannſchaft wurde an beiden Tagen geſchlagen Am erſten Tag bereits:0 für Dentſchland Am Somstagnachmittog begann auf der Tennisanlage des Mannheimer TK am Friedrichsring der Länder⸗ kampf Deutſchland— Aegypten, der der Mann⸗ heimer Sportgemeinde nach Jahren wieder einmal einen Tennis⸗Länderkampf beſcherte. Allerdings brachte der erſte Tag nur eine kleine Zuſchauermenge zuſammen, da das ſchlechte Wetter ſcheinbor nur die Unentwegten zu einem Beſuche der Tennisſpiele ermunterte. Glücklicherweiſe hiel⸗ ten die drohenden Wolken jedoch während der Wettkämpfe ihr himmliſches Naß zurück, und erſt mit dem letzten Ball fielen die erſten Tropfen. Sportlich betrachtet, war der Samstag für Deutſchland ſehr erfolgreich, denn die ſpielſtarke Heutſche Vertretung konnte ſämtliche Spiele klar für ſich entſcheiden, wobei man ſogar gewüſcht hätte, daß die Gäſte etwas mehr Wider⸗ ſtond geleiſtet hätten. Spieleriſch waren ſie den Deutſchen keineswegs gewochſen, was auch in den klaren Ergebniſſen zum Ausdruck kommt. Allerdings befanden ſich unſere Spieler auch in wirklich guter Form und demonſtrierten ihre Klaſſe in überlegener Manier. Kleinlogel eröffnete im Einzel den Tennis⸗ Länderkampf 0 gegen den ägyptiſchen Mannſchaftsführer Shukri, der allerdings als ausgeſprochener Doppelſpieler dem Deutſchen nur wenig Widerſtand entgegenſetzte. Lediglich ſein vor⸗ züglicher Aufſchlag verhalf ihm zu einigen Punkten, die allerdings nie genügten, um den ſicheren Sieg des Deut⸗ ſchen in Frage zu ſtellen.:2 ſicherte ſich Kleinlogel den erſten Sotz, um dann im zweiten Satz ſogar nur ein Spiel abzugeben, ſo daß mit:2,:1 der erſte Punkt an Deutſch⸗ land fiel. 4 Das zweite Einzel ſah den Mannheimer Dr. Buß gegen den Aegypter Sarwart im Kampf. Vor einigen Wochen hatte Dr. Buß bei einem Turnier etwas Mühe, um Sarwart ſchlagen zu können, Siesmal ließ er ſich die Führung des Kampfes jedoch nicht einen Augenblick aus der Hand nehmen. Aeußerſt r. ſpielend, drängte er ͤͤen Aegypter vollſtändig in die Ver⸗ teidigung, hetzte ihn an der Grundlinie hin und her und placierte ihn vor allem auf Rückhand immer wieder aus. Einige Verſuche des Aegypters ans Netz vorzukommen, beankwortete Dr. Buß mit Paſſierbällen, denen gegenüber Sarwart machtlos war. Mit 610, 60 beendete Dr. Buß als ganz überlegener Sieger den Kampf, Deutſchland damit zu einer:0⸗Führung verhelfend. Den relativ härteſten Widerſtand fand das deutſche Doppel Dr. Landmann⸗Dr. Henke im abſchließenden Spiele des erſten Tages gegen die ägyptiſche Kom⸗ bination Sarwat⸗Borai. Vor allem Borai zeigte mitunter gutes Können, fand aber bei Sarwat zu wenig Unterſtützung, um die Deutſchen ernſtlich gefährden zu können. Bei dieſen zeigte Dr. Henke am Netz eine hervorragende Form, ſo daß er hier zahl⸗ veiche Punkte direkt machen konnte. In Dr. Landmann, der mit vorbildlicher Ruhe und überlegenem Ballgefübl ſpielte, hatte er allerdings auch einen Parkner, der ihm kämpferiſch kaum nachſtand, ihm laktiſch ſogor etwas überlegen war⸗ Im erſten Satz gingen die Deutſchen 470 in Führung, ehe Aegypten das erſte Spiel gewann. Nach:5 kamen die Gäſte noch einmal zu einem Punktgewinn, dann ſetzte Dr. Landmann bei 4010 bereits den erſten Sotzball, für die Aegypter unnehmbar. Im 2. Satz gelang es Sarwat⸗ Borai für kurze Zeit die Führung zu erobern. Mit.1 gingen ſie in Front, konnten dann aber kein Epiel mehr gewinnen und mußten auch den 2. Satz 672 abgeben. Da⸗ mit war der Widerſtond der Ausländer gebrochen, die im g. Satz lediglich bei 015 gegen ſich ein Spiel gewannen und 3 8 Eine Zigarette vor Kampfbeginn Der deukſche Spieler Kleinlogel mit den beiden Aegyptern Shukry und Sarwat. dann den von 15:40 aufholenden Deuiſchen bereits mit dem erſten Siegball den Sieg überließen. Deutſche Siege auch am 2. Tag Endergebnis: 51 für Dentſchland Der Tennis⸗Länderkamof Deubſchland Aegypten endete, wie man nach den Ergebniſſen des 1. Tages erwarten mußte, mit einem klaren Siege der deutſchen Mannſchaft. Dr. Henbe, der bereits im Dop⸗ pel ſeine aute Form unter Beweis geſtellt hatte, zeigte ſich am Sonntag auch im Einzel denn Aegypter Borai über⸗ legen. Der Aegypter wehrte ſich zwar einige Zeit, konnte aber gegen den techniſch weit überlegenen Deutſchen nie beſtehen. In ganz überlegener Manier arbeitete Dr. Henke, der ſeine große Reichweite geſchickt zu verwerten verſtand, vor allem am Netz, wo er von dem Aegypter kaum paſſiert werden konnte. In verſchiedenen Spielen kam der Gaſt zwar zu„Einſthand“, letzten Endes hatte aber der Deutſche immer das beſſere Ende für ſich. Mit .1 fiel der erſte Satz on Dr. Henke, der auch den 2. Satz mit dem gleichen Reſultat zu ſich brachte. Dieſer 4. Punkt in der Länderwertung ſtellte bereits den endgültigen Sieg Deutſchlands ſicher. Der einzige Deutſche, der wirklich zu kämpfen hatte. um ſich durchſetzen zu können, war der deutſche Spitzenſpieler Dr. Landmgun. der gegen den Aegypter Dukich 3 Sätze bis zum Sieg benötigte. Im erſten Satz hatte Dr. Landmann noch keine genaue Kontrolle über ſeine Bälle und verſchlug viel. Der Aegyp⸗ (Pyot. Schttl) ter dagegen verſtand es wenigſtens, übrigens als einxiger Spieler der ausländiſchen Mannſchaft, die Bälle längere Zeit im Spiel zu halten und profitierte daher von den Fehlern, die der Deutſche immer wieder machte und er⸗ reichte eine 4b⸗Führung, die genlügte, um— 1. Satz 0ꝛ8 an ſich zu bringen. Dr. Landmann hatte ſich dann aller⸗ dings geſunden und placierte ſeine Bälle mit mathe⸗ matiſcher Genauigkeit, ſo daß der Aegypter, wenn auch erſt nach härteſtem Widerſtand, Spiel um Spiel verlor und den 2. Satz:6 abgeben mußte. Im. entſcheidenden etzte r. Landmanm endgültig durch und gewann mmit 5——— 5 Kampf. Deutſchland führte damit im Län⸗ Mit einer Ueberraſ⸗ endete das abſchli de Doppelſekt beg aweiten T 305 Die Aegypter Shukry⸗Dukich bildeten hier eine Kombination, die ſich ganz vorzüglich ergänzte. Die Haupt⸗ laſt des Spiels laſtete zwar auf den Schultern Dukichs, der ein prächtiges Spiel lieferte, aber ouch Shukry, der im Doppel um Klaſſen beſſer war wie im Einzel, imponierte mit ſeinen ſtahlharten Schmetterbällen und machte auch mit ſeinem Aufſchlag zahlreiche Punkte direkt. Auf deutſcher Seite ſpielte Kleinlogel vollkommen unter Form und riß dabei noch Dr. Buß mit, der ſich nur ſelten durchſetzen konnte. Die erſten beiden Sätze holte ſich Aegypten klar 671, 6·1, und erſt im dritten Satz leiſteten die Deutſchen Widerſtand. Von 114 gegen ſich holten ſie auf 414 auf, muß⸗ ten dann aber auch dieſen Satz 416 abgeben. Aegypten rettete damit wenigſtens den Ehrenpunkt und unterlag im Geſamtergebnis mit:5 Punkten und:11 Sätzen. Endläuſen geſahren wurden, enner bis 2·2 gleichwertig. dann Rennen der Ausweis⸗Beiwagenfahrer wurde eine Beule von Beißwanger⸗Frankenthal auf NSu, der auf 70,7 Km.⸗Std. kam. Die Veranſtaltung, die erſt in den ſpäten Abendſtunden zu Ende ging, da insgeſamt zehn Rennen in Vor⸗ und verlief trotz zahlreicher Stürze, die oft ſehr gefährlich ausſahen, erfreulicherweiſe ohne Schaden für die Fahrer. „Rund um die Solitude“ Entſcheidungen am„grünen Tiſch“ Das traditionelle württembergiſche Straßenrennen „Rund um die Solitude“ nahm am Sonntag in⸗ ſofern einen etwas unbefriedigenden Verlauf, da ſowohl in der A⸗ als auch in der B⸗Klaſſe Proteſte erfolgten, ſo daß die Entſcheidungen über den Sieg erſt am„grünen Tiſch“ gefällt werden mußten. Der neugewählte Rechtskurs auf der bekannten Motorradrennſtrecke erwies ſich unter Außer⸗ achtlaſſung der ſchweren Steigung zum Frauenkreuz als zu leicht, ſo daß jedesmal das geſamte Rudel geſchloſſen am Ziel eintraf. In der A⸗Klaſſe wurde der Schweinfurter Ziegler von dem Vorjahrsſieger, ſeinem Landsmann Bart⸗ kowſki unerlaubterweiſe unterſtützt, ſo daß Ziegler auf den dritten Platz geſetzt werden mußte. Mit einer Fahrzeit von 2148:00 Stunden wurde der Sieg dem Stuttgarter Götz zugeſprochen, während Plattert⸗Zufſenhauſen den zweiten Platz belegte. Aehnlich ſah es in der B⸗Klaſſe aus. Der Dortmunder Bork behinderte im Endſpurt den Düſſeldorfer H. Wierz und mußte vollſtändig ausgeſchloſſen werden. Wierz erhielt den Sieg, nachdem er urſprünglich als Dritter eingekommen war, vor Schneider⸗Oberndorf und Pfeiffer⸗ Zuffenhauſen. Die Ergebniſſe: „Rund um die Solitude“, 99, Km.:, A⸗Klaſſe: 1. W. e 2248 200 Std.; 2. A. Plattert⸗Zuffenhauſen; 9. Ziegler; 4. Dömling; 5. Bartkowſki; 6. Wölkert(alle Schweinfurt); 7. Heinrich⸗Stuttgart; 8. Nagel⸗Eggenſtein; 9. Voſſeler⸗Stuttgart; 10. Lähr⸗Stuttgart, alle dichtauf.— B⸗Klaſſe: 1. H. Wierz⸗Düſſeldorf:04:15 Std.; 2. Schnei⸗ der⸗Oberndorf; g. Pfeiffer⸗Zuffenhauſen; 4. Clement⸗Stutt⸗ gart.— C⸗Klaſſe, 59,7 Km.: 1 H. Plattert⸗Zuffenhauſen :42:00 Sid.— Jugend, 39,8 Km.: 1. Lederer⸗Feuerbach :11200 Stunden. Doppelerſolg der Schweiz Buchwalder Straßenweltmeiſter der Amateure Das herrliche Spätſommerwetter, das den Radweltmei⸗ ſterſchaften auf der Bahn in Zürich beſchieden war, ſchlug am Wochenende in das Gegenteil um. Das ſchlechte Wetter wirkte ſich auch ungünſtig auf den Beſuch aus und nur rund 80 000 Zuſchauer umſäumten die 7,280 Km. lange Sanoſtraße. Der Schweizer Doppelerfolg löſte ſtürmiſche Begeiſterung aus. Weltmeiſter wurde nach einem prächti⸗ gen Rennen der Schweizer Edgar Buchwalder in :58,1 mit elf Sekunden Vorſprung vor ſeinem Landsmann Weber, dem mehr als eine halbe Minute zurück die Haupt⸗ gruppe folgte. Die vier Deutſchen befanden ſich ebenfalls in der Gruppe. Am weiteſten vorn als Neunter endete unſer Meiſter Scheller. Schöpflin wurde 13., während Löber und Ruland, die ſehr zur Belebung des Ren⸗ 7 beigetragen hatten, als 22. und 28. den Richter paf⸗ erten. van Vliet beſiegt Der holländiſche Amateur⸗Weltmeiſter der Flieger, Arie von Bliet, wurde gleich nach ſeinem erſten Start in ſeiner Heimat geſchlogen. In Utrecht, wo er übrigens ſtürmiſch gefeiert wurde, unterlag er gegen van de Vijver, der be⸗ kanntlich nicht nach Zürich geſchickt wurde, und van de Voort. In den Dauerrennen bei der gleichen Veranſtal⸗ tung ſiegte der Holländer Wals vor Seynaeve, Sauſin und dem Kölner Küſter. Tennis am Lido Von Cramm⸗Henkel gewinnen„Volpi⸗Pokal“ Palmieri ſchlägt Henkel Mit einem erwarteten deutſchen Sieg und einer über⸗ raſchenden Niederlage wurde das Internationale Tennis⸗ Turnier von Venedig fortgeſetzt. Bei herbſtlichem Som⸗ merwetter, glänzendem Beſuch— u. a. Luftmarſchall Balbo und Graf Volpi— und echter Turnierſtimmung erreichte die Tennis⸗Woche am Lido mit dem Endſpiel um den Volpi⸗Pokal ihren erſten Höhepunkt. Gottfried v. Cramm und Henner Henkel trafen auf die Jugoſlawen Puncec⸗ Mitic. In den beiden erſten Sätzen hatte das deutſche Da⸗ vis⸗Pokaldoppel zu kämpfen, dann aber gab das kraftvolle —4 8—— Mit 79,:5,:8,:8 fiel r inter al g e Pokal 1 W8 5 P für ein Jahr an n der Vorſchlußrunde der Aoriatiſchen Meiſterſchaft feierte der frühere italieniſche Berafe— einen ſchönen Sieg. Er lieferte Henner Henkel einen klu⸗ gen und harten Kampf, den er ſchließlich:5, 977 jür ſich entſchied. Palmieri trifft nun auf den Jugoſlawen Franz Puncec, dem ein 613, bs⸗Erfolg über Ellmer⸗Schweiz glückte. Wie nicht anders zu erwarten war, gab es in der Schlußrunde des Frauen⸗Einzel nur einen kurzen Kampf. Hilde Sperling ſtand wieder einmal der franzöſiſchen Mei⸗ ſterin Frau Mathien gegenüber, die ſich zwar verzweifelt um den Sieg bemühte, aber 775, 610 geſchlagen wurde. Da⸗ mit gewann die frühere Deutſche den Preis des Königs as Gemiſchte Doppel iſt bis zur Schlußrunde gehie⸗ hen. Hier ſtehen ſich Mathieu⸗Leſeueur nach— 7ꝛ·5, 611⸗Sieg über Zehden⸗Palmieri und Herbſt⸗Casca gegen⸗ über, die Kraus⸗Quintavalle:5, 16,:4 ausſchalteten. 10. Seite/ Nummer 411 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 7. September 1036 Ein gewaltiger und herrlicher Auftakt Zur neuen Spielzeit! Uu 1 11ff61 Lalliorrien Ein Millionenfilm voll ge- waltiger und unheimlicher Spannung, nach dem welt⸗ dekannten Roman: „Suters Gold“ Iugendlüche ab 14 Jabren zugelassen! Hendezvous der Komiker Tleo Trude Marlen, in elnem Lustsp lel von Format! Ralch N. Koberts biagen Grete Weiser, Hlilde Sessak, Hans Junkermann Kurt Vespermann, Willi Schaeffers Täglich: vS8 EB.00[A. 25][S. 20[. 20 SCHAUSURG Ein Kriminalfilm mit einer interessanten und sensationellen Handlung. uit Eise Eister Paul Meidemann van Peirovich charl. Susa in: anf. 400.10.20 Uhr Jugend zugelassen! Tanz Wir be⸗ Schũler en Kurse für Anfänger. Fo rse. Gefl. Anmeldung erbeten. bindlich. Einzelunterricht jederzeit! -Schule Sündebeen N 7, 8 Fernruf 23006 eschrittene und rospelte unver- 832 Ole llefsien bersdiwinden, o Narben, okne jung sein und schön bleiben! Falten Tuſsstorung. Fadimann. Beratung u. Bahandlung. Nassage, Bohensonne, Hand- und Fuſpflege D Pomaroli n une dreil. gepr. * Hah. Be L LE. Ia Suinf, Teleſon 27 30 Tanzschule H. Helm D 6,5 Tanz-Murs für Unfängen beeinnt 14. Sept. Einzelstunden, geschl. Zirłcel, Schülerkurse jederzeit. Vx knnen innen helfan! wir, l0 Luiuigen in der Al Miete BNr. 1 Mational⸗Theateranmem Montag, den 7. 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