Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Frel Haus monatlich.50 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt 150 Mk., durch die Poſt.80 Mk. einſchl. Poſtbef.⸗Gebühr. Hierzu 36 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldͤhofſtr. 12, Kronprinzen⸗ ſtraße 42, Schwetzinger Straße 44, Meerfeldſtraße 13, Ne Fiſcher⸗ Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 7. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Für Familien⸗ und Bei Zwangsvergleichen oder wöchentlich.50 RM. im Monat Ausgabe 7 Ausgaben 4 30 Pfg. Trägerlohn Dienstag, 8. September 1936 147. Jahrg.— Nr. 412/413 Wer iſt ſtärker: Blum oder Thorez? Blum droht mit Konſequenzen“ Die Gewerkſchaften verlangen erneut Aufhebung des Waffenausfuhrverbotes (Funkmeldung der NM3.) + Paris, 8. September. In der Pariſer Arbeitsbörſe fand am Montag abend eine Verſammlung der Vertreter der Metall⸗ arbeitergewerkſchaften ſtatt, die ſich mit der Auswir⸗ kung der Sozialgeſetze und beſonders mit der Hal⸗ tung der franzöſiſchen Regierung gegenüber den Er⸗ eigniſſen in Spanien beſchäftigte. Die Gewerkſchaftsvertreter forderten erneut die ſofortige Aufgabe der franzöſiſchen Neu⸗ tralitätspolitik und beſchloſſen, eine Abord⸗ nung zum Miniſterpräſidenten zu entſenden. In einer Entſchließung wird zum Ausoͤruck gebracht, daß die Regierung bei der Aufhebung des Waffen⸗ ausfuhrverbots gegenüber Spanien auf die Unter⸗ ſtützung von 300 000 Metallarbeitern rechnen könne. Miniſterpräſident Leon Blum hatte im Laufe des Nachmittags eine Unterredung mit dem General⸗ ſekretär der kommuniſtiſchen Partei, Thorez, dem er noch einmal die Haltung der Regierung aus⸗ einanderſetzte. Obgleich über dieſe Unterredung eine amtliche Verlautbarung nicht veröffentlicht wurde, glaubt man in ſonſt gutunterrichteten Kreiſen zu wiſſen, daß Blum an das Programm der Volksfront erinnert habe, dem ſich neben den Kommuniſten auch die marxiſtiſchen Gewerkſchaften angeſchloſſen hätten, obgleich beide nicht an der Regierung beteiligt ſeien. Weun die eine oder andere dieſer beiden Gruppen öffentlich ihre Mißbilligung über die von der Volksfrontregierung unter ſozia⸗ liſtiſcher Leitung durchgeführte Politik zum Ausdruck bringe, ſo werde die Regierung die notwendigen Schlußfolgerungen ziehen. Der Miniſterpräſident ſoll in dieſem Zuſammen⸗ hang die Abſicht geäußert haben, die Kammer zu einer außerordentlichen Sitzung einzuberufen, damit ſie als alleinbefugtes Kontrollorgan Stellung nehmen könne. Thorez Antwort an Blum (Funkmeldung der NM3.) + Paris, 8. September. Der Generalſekretär der Kommuniſtiſchen Par⸗ tei, Thorez, veröffentlicht in der„Humanité“ einen Artikel, der als Antwort auf die Sonntagsrede des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten angeſprochen wer⸗ den kann. Der Artikel, in dem Thorez erneut die Aufhebung des Waffenausfuhrverbotes gegenüber Spanien for⸗ dert, iſt um ſo bezeichnender, als er nach der Unter⸗ redung geſchrieben iſt, die Thorez mit Léon Blum über die Frage der Haltung der franööſiſchen Regie⸗ rung hatte. Die Arbeiterklaſſe, ſo heißt es in dem Artikel, ſei davon überzeugt, daß der Sieg des ſpaniſchen Volkes den Sieg der franzöſiſchen Arbeiter bedeute, und daß eine Nie⸗ derlage des republikaniſchen Spaniens die Nie⸗ derlage der Anhänger des Friedens und der Freiheit in Frankreich und in der ganzen Welt bedeuten würde. Alle Argumente und Einwände könnten an der Auf⸗ faſſung des franzöſiſchen Proletariats nichts ändern, daß die Blockade gegen Spanien aufgehoben werden müſſe. Für den Frieden, die Freiheit und das republikaniſche Spanien ſei die einige und der Volksfront treue Arbeiterklaſſe zum Kampfe bereit. Einſtündiger Streik in der Pariſer Metallinduſtrie — Paris, 7. September. Der einſtündige Streik in der Metallinduſtrie von Paris und Umgebung, durch den bekanntlich den ſpaniſchen Marxiſten die Sympathie der franzöſiſchen Arbeiter zum Ausdruck gebracht und gleichzeitig die Aufhebung des Waffenausfuhrverbotes von Frank⸗ reich nach Spanien verlangt werden ſollte, iſt all⸗ gemein befolgt worden. Zwiſchenfälle haben ſich ſoweit bis jetzt bekannt iſt, nicht ereignet. Be⸗ ſonders in den Automobilfabriken, wie in allen grö⸗ ßeren Metallfabriken, ruhte die Arbeit am Montag von 16 bis 17 Uhr. Die Michelin-⸗Werke beſetzt (Funkmeldung der NM3.) + Paris, 8. September. In der großen Automobilbereifungsfabrik von Michelin in Clermont⸗Ferrand trat am Montag die geſamte Belegſchaft in den Streik und beſetzte die Betriebe. Den Anlaß zu dieſem Streik gab eine Diſsiplinarſtrafe, die die Direktion gegen einen Ar⸗ beiter verhängt hatte. Der Arbeiter war wegen gro⸗ ber Beſchimpfung eines Vorgeſetzten auf acht Tage ausgeſperrt worden. Sofort nach der Beſetzung der Betriebe wurde die rote Fahne an den Eingangs⸗ toren gehißt. England will keine Hetzer (Funkmeldung der NM3.) + London, 8. September. Wie„Daily Herald“ meldet, hat das Innenmini⸗ ſterium dem marxiſtiſchen Kammerabgeordneten Monmouſſeau die Einreiſe aus Frankreich nach Eng⸗ land mit der Begründung verweigert, daß er gegen die britiſche Politik der Nichteinmiſchung in Spanien Stellung genommen habe. Der franzöſiſche Abgeord⸗ nete war am Sonntag in Dover eingetroffen, um der kommuniſtiſchen Sympathiekundgebung für die ſpaniſche Regierung in London beizuwohnen. Er mußte jedoch unverrichteter Dinge wieder nach Frank⸗ reich zurückkehren. Der franzöſiſche Unterrichtsminiſter in Wien. Der franzöſiſche Unterrichtsminiſter Jean Zey iſt mit dem Flugzeug in Wien angekommen. Sein Beſuch gilt dem Internationalen Theaterkongreß und einem Gaſtſpiel der Comedie francaiſe im Deutſchen Volks⸗ theater. Das brennende Frun Nach heftigen Kämpfen gelang es den Nationaliſten, Jrun einzunehmen und die rote Miliz zu ver⸗ treiben. Bild zeigt das brennende Jrun. Im Vordergrund ſpaniſche In wilder Flucht verließ ſie die Stadt, nicht ohne vorher Feuer angelegt zu haben. Unſer Boden. (Weltbild,.) Flüchtlinge auf franzöſiſchem Die Heerſchau der Partei beginnt: Nürnberg in Feſtſtimmung 1000 Sonderzüge werden erwartet ⸗ Gewaltiger Andrang der Maſſen Die alte Stadt in neuem Schmuck — Nürnberg, 8. September. Das trübe und zum Teil auch regneriſche Wetter des letzten Tages vor der großen Heerſchau der Bewegung hat erfreulicherweiſe nicht angehalten. In den Abendͤſtunden des Montags hellte es ſich wieder auf und in einem zauberhaft ſchönen Bild verſank die Sonne hinter den Türmen und Zinnen der alten Kaiſerburg. Kaum hatte der Regen aufgehört, da legten Nürnbergs Bürger den letzten Schmuck an ihre Häuſer. Die hiſtoriſchen Bauten ſind wieder ſchmucklos geblieben bis auf einige goldumbänderte Girlanden, die in ihrer Farbentönung mit den altersgrauen Steinen eine prächtige Wirkung er⸗ geben. Hin und wieder unterſtreichen Ringe aus friſchem Grün oder Goldgirlanden die ſchönen Linien dieſer Bauten. Die Patrizierhäuſer zeigen an den Fenſtern den noch aus der Dürerzeit ſtammenden Schmuck mit roſtroten oder mattlila⸗farbigen Tü⸗ chern, die, mit ſilbernen und goldenen Franſen ver⸗ ziert, das alte Nürnberger Stadtwappen tragen. Der Frauentorgraben und die Königsſtraße, der Weg zur Kaiſerburg und nicht zuletzt die Straße zum Partei⸗ tagsgelände ſind wieder die Glanzſtücke der Aus⸗ ſchmückung. Schon um die Mittagsſtunden des Montag ſind die erſten Verkehrsbeſchränkungen für die Innenſtadt in Kraft getreten, und wenn man bisher noch nicht wußte, daß ein großer Teil der 47 000 SS⸗Männer, die bekanntlich in dieſem Jahr den geſamten Abſperrdienſt übernommen haben, und die 43.000 Arbeitsmänner bereits ihre Zeltſtadͤt vor den Toren Nürnbergs bezogen haben, das Stra⸗ ßenbild und der Hochbetrieb in allen Gaſtſtätten ver⸗ raten es einem deutlich. In der ganze Innenſtadt iſt am Abend ein Vorwärtskommen tatſächlich nur Schritt für Schritt möglich. Verkehrsmittel und Verkehrspolizei ſind naturnotwendig verſtärkt wor⸗ den. Auch die Berliner Verkehrsgeſellſchaft hat einen Teil ihres beſtgeſchulten Perſonals an Nürn⸗ berg abgegeben. Bei der Reichsbahn herrſcht eben⸗ falls ſchon Hochbetrieb, und die Erfahrungen aus dem Maſſenverkehr der Olympiſchen Spiele in Berlin ſind hier nutzbringend verwertet worden. Ein eigens errichteter Kommandoturm und vorzüglich funktio⸗ nierende Lautſprechereinrichtungen ermöglichen die reibungsloſe Bewältigung auch des größten An⸗ drangs. Die Zahl der Sonderzüge iſt in dieſem Jahr Hauf über 1000 angeſtiegen. Die für die Innenſtadt vorgeſehenen baulichen Aenderungen, zu denen die Verbreiterung des Königs⸗ tor⸗, Marientor⸗ und Laufertor⸗Grabens, die Ergän⸗ zungsbauten des Deutſchen Hofes und des Grand⸗ Hotels gehören, in deſſen Gäſtehaus zahlreiche füh⸗ vende Männer aus Partei und Staat untergebracht werden, ſind ebenſo rechtzeitig fertiggeſtellt worden wie die Neubauten auf dem gewaltigen Aufmarſch⸗ gelände der Nation. Neue und breite Aufmarſchſtra⸗ ßen gliedern das rieſige Feld zu klarer Aufteilung. Völlig umgeſtaltet worden iſt die Zeppelin⸗ Frankreichs neue Milliardenaufrüſtung Vor allem Ausbau der Militärluftfahrt Lohnerhöhung für Berufs⸗Soldaten (Funkmeldung der NM3) + Paris, 8. September. Im Zuſammenhang mit dem Beſchluß des Mini⸗ ſtervats am Montag, 4,2 Milliarden Franken für Rüſtungszwecke im Jahre 1937 bereitzuſtellen, wird ergänzend bekannt, daß von dieſem Betrag 1/2 Mil⸗ liarden dem Ausbau der Militärluftfahrt dienen wer⸗ den. Obgleich die 4,2 Milliarden Franken nur einen Teil der etwa 14 Milliarden darſtellen, die in den nächſten Jahren für zuſätzliche Rüſtungen aus⸗ gegeben werden ſollen, wird an eine frühere Ent⸗ ſcheidung der Regierung erinnert, wonach noch vor Ende dieſes Jahres 2,7 Milliarden für die Anſchaf⸗ fung von Kriegsmaterial inveſtiert werden ſollen. Die Regierung hat ferner beſchloſſen, die Prä⸗ mien und die Löhnung der Berufsſolda⸗ ten weſentlich heraufzuſetzen, um dadurch einen Anreiz zum freiwilligen Militärdienſt zu bie⸗ ten und die Schaffung des„Spezialiſtenkorps“ und die Verſtärkung des Berufsheeres möglich zu machen. Die Prämien für die erſte fünfjährige Ver⸗ pflichtung und für die Neuverpflichtung ſollen um 50 bzw. 100,v. H. heraufgeſetzt werden. Der Tages⸗ llohn für Berufsſoldaten wird ab 1. Oktober um 0,75 Franken und für Unteroſſiziere um 1,25 Fran⸗ ken erhöht. Feldwebel, die Monatslohn beziehen, erhalten eine Lohnerhöhung von etwa 3500 Franken im Jahr. wieſe, die dem Aufmarſch des Arbeitsdienſtes und der politiſchen Leiter ſowie der Vorführungen der Wehrmacht dient. Eine prächtige, 320 Meter lange Tribüne aus Jura⸗Kalkſtein hat die frühere Holz⸗ tribüne erſetzt. 23 Meter hoch erhebt ſich der Mit⸗ telbau, an den ſich zu beiden Seiten ein Säulengang anſchließt, bei dem die 9 Meter hohen Säulen durch breite Fahnentücher verbunden ſind. Rund um das Zeppelinfeld ſind 150 gewaltige Scheinwerfer der Wehrmacht aufgefahren. Die Rang⸗Tribünen haben gewaltige Fahnen⸗ blocks erhalten. Die Zugangsſtraßen ſind zum Teil untertunnelt, um jede Stockung beim Aufmarſch der Teilnehmer und Anmarſch der Beſucher zu verhin dern. In der Innenſtadt ſelbſt haben die 42. Pionie⸗ wiederum verſchiedene große Marſchbrücken geſch gen, die mit Tannengrün und Fahnen verkleidet ſ. Wie alljährlich hat Nürnberg auch zum Re parteitag 1936 eine Reihe von Ausſtellur und Sonderſchauen eingerichtet, zu dͤene die Ausſtellung„Das politiſche Deutſchlan Reichsſtelle zur Förderung des deutſchen“ tums im Germaniſchen Muſeum und derrn ſierte Ausſtellungszug der deutſchen Anti'be⸗ mit der Schau„Weltfeind Nr. 1“ gehöremauſ⸗ ſonderer Freude iſt die Einſetzung der wehr⸗ führung des großen deutſchen Spiona wor⸗ Films„Verräter“ in Nürnberg aufgeniniſters den, die unter dem Protektorat des Per Ufa⸗ Dr. Goebbels am Mittwoch im Nö Palaſt vor ſich gehen wird. ein Der Arbeitsdienſt 1 ember. Nürnbentag die grau⸗ Mit klingendem Spiel zogen azdienſtes in das braunen Marſchkolonnen des A In ſtraffer Hal⸗ rieſige Zeltlager Langwaſſer eil mit Heidekraut⸗ tung, den Spaten geſchultert, qh die Arbeitsdienſt⸗ ſträußchen geſchmückt, marſchi Umgebung des Auf⸗ männer von den Bahnhöfen der Station Nürn⸗ der Reichsparteitage rg⸗Dutzendteich, in die 6 ein. Der erſten Kolonne Ste Kette Abteilung auf Ah lund. 52 liefen 63 Sondeuge de eiſterwer ſich Hemnhof 0 0 der Organiſation. Atten im— 5 ohen, ſchlanken bat die Reichsbahn men I Meter Meberblick über Kommandoturm exichtet, der einen und eine rei⸗ oͤie geſamte Bahnofsanlage gewährt ununterbrochener n kürzeren A9. Arbeitsdienſtes auf Neue Mannheimer Seitung Mannheimer General-Anzeiger ſtraße 1, Fe Hauptſtr. 66, W Oppauer Straße 8, Se Luiſenſtraße 1. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim 25 5 3 15 5 2. Seite, Numimer 413 ——ĩ 𶠶 ·¶¶¶¶c———— — ——— Neue Mannheimer Zeitung/ Mitkag⸗Ausgabe Bienstag, 8. September 7988 bungsloſe Geſtaltung des Maſſenverkehrs geſtattet. Bis gegen 20 Uhr konnten ſämtliche Sonderzüge des Arbeitsdienſtes abgefertigt und das Heer der 43 000 Arbeitsmänner in das Lager Langwaſſer be⸗ fördert werden. ——— Staatsrecht und Einzelrecht Reichsminiſter Dr. Frank empfängt die engliſchen Juriſten — Berlin, 8. September. Die auf Einladung des NS⸗Rechtswahrerbundes nach Deutſchland gekommenen 30 engliſchen Juriſten folgten am Montagnachmittag einer Einladung des Reichsrechtsführers, Reichsminiſter Dr. Frank, in das Haus der Deutſchen Preſſe. Reichsminiſter Dr. Frank überbrachte den eng⸗ liſchen Juriſten die Grüße des Führers der deutſchen Reichsregierung und der deutſchen Rechtswahrer. Er gab der Bewunderung Ausdruck, daß England, das Land mit der ununterbrochenen größten Rechtstra⸗ dition der Welt durch die Jahrhunderte hindurch an den Grundlagen des engliſchen Volksrechtes feſt⸗ gehalten habe. In Deutſchland würden die engliſchen Juriſten Gelegenheit haben, das Leben des Volkes Anter dem Schutze der nationalſozialiſtiſchen Regie⸗ rung kennen zu lernen. Sie würden danach manches Urteil berichtigen können, das in der Welt über den Nationalſozialismus noch vorherrſche. Gerade auf dem Gebiet des Rechts werde dem Nationalſozialismus immer wieder der Vorwurf gemacht, daß er nicht ſo ſehr die Intereſſen des einzelnen als die eines Regierungsſyſtems ver⸗ trete. Die Gäſte würden ſich von dem Gegenteil lleicht überzeugen können. Unſere Rechtsordnung hat dem deutſchen Volk die Garantie der Selbſtbeſtimmung gegenüber dem bol⸗ ſchewiſtiſchen Chaos ermöglicht. Wir haben durch die völlige Niederkämpfung des Bolſchewismus dem deutſchen Volk das Lebensrecht zurückerkämpft. Lloyd George in Stuttgart eingetroffen. Der engliſche Staatsmann und ehemalige Premiermini⸗ ſter Lloyd George iſt mit ſeiner Begleitung am Montagabend im Kraftwagen von München kom⸗ mend in Stuttgart eingetroffen. Er wird ſich etwa drei Tage in Stuttgart auſhalten, verſchiedene Fa⸗ brikbetriebe, das Deutſche Auslandsinſtitut und Ein⸗ richtungen der Deutſchen Arbeitsfront beſichtigen. Titulescu zur Kur nach St. Moritz. Der ehema⸗ lige rumäniſche Außenminiſter Titulescu wird ſich auf Anraten ſeiner Aerzte zu einem längeren Kur⸗ aufenthalt nach St. Moritz begeben. England macht Ernſt: Die Entſcheidung in Noroſpanien reiſt heran: Can Gebaſtian vollkommen eingeſchloſſen Die Vororte bereits von den Nationaliſten beſetzt Schwere Zwiſtigkeiten unter den Verteiöigern Paris, 8. September. (Drahtbericht unſeres Pariſer Vertreters.) Der Vormarſch der nationalen Truppen nach San Sebaſtian iſt vorläufig noch auf keinen ernſten Wi⸗ derſtand geſtoßen. Es kam zu einigen Gefechten bei Paſajez, wo die Anarchiſten ſämtliche im Hafen lie⸗ genden Schiffe verſenkten und zahlreiche Gebäude in Brand ſteckten, in Renteria und in Hernani, das nach kurzem Gefecht von den roten Milizen geräumt wurde. Eine Patrouille der nationalen Truppen in Stärke von 15 Mann iſt bereits bis in die Vorſtädte von San Sebaſtian vorgedrungen, mußte ſich dann aber wieder zurückziehen. Die Stadt iſt von allen Seiten eingeſchloſſen. Nach den Mitteilungen verſchiedener Flüchtlinge, oͤie an Bord franzöſiſcher oder ausländiſcher Kriegs⸗ ſchiffe in St. Jean de Luce angekommen ſind, ſind zwiſchen den roten Milizen in San Sebaſtian ſchwere Streitigkeiten ausgebrochen. Die Anarchiſten haben ſchon alle Vorbereitungen ge⸗ troffen, um die Stadt in Brand zu ſtecken. Dabei kam es wiederholt zu Zuſammenſtößen und ſogar zu Schießereien. Vor einer Benzinſtation, wo die Anarchiſten ſich mit„Brennſtoff“ für ihr Brand⸗ ſtifterwerk verſorgen wollten, kam es ſogar zu einem regelrechten Straßenkampf. Zahlreiche baskiſche und marxiſtiſche Milizen gingen mit der Wafſe in der Hand gegen die Brandſtifter vor. Ein rotes Flugzeug warf heute mehrere Bomben auf die Ruinen der Stadt Irun. An der internatio⸗ nalen Brücke nach Hendaye hinüber iſt es zu einem kleinen Zwiſchenfall gekommen. Der nationale Wacht⸗ poſten an der Brücke wollte ſich nämlich in Hendaye ein halbes Kilo Kaffee kaufen. Dort wurde, wie der„Temps“ mitteilt, dieſe„Verpflegungsliefe⸗ rung“ von den franzöſiſchen Behörden mit Berufung auf die Neutralitätsverpflichtung verboten⸗ Die Basken gegen Anarchiſten — Hendaye, 7. September. In San Sebaſtian dauern die heftigen Ausein⸗ anderſetzungen zwiſchen den baskiſchen Separatiſten Reuer Oberbefehlshaber für Paläſtina Sein Auftrag: Schnelle und wirkſame Anterdrückung der Anruhen — London, 8. September. Wie das engliſche Kolonialminiſterium am Init Montagabend mitteilt, iſt Generalleutnant Dill, der frühere Chef der Operationsabteilung des Kriegsminiſteriums, zum militäriſchen Ober⸗ befehlshaber in Paläſtina ernannt worden. Die Tatſache dieſer bedeutſamen Ernennung wird von einer halbamtlichen Verlautbarung über die Ent⸗ wicklung der Lage in Paläſtina begleitet. In dieſer Verlautbarung heißt es u.., daß der Generalſtreik, der dem Ausbruch der Unruhen im April gefolgt ſei, einen ausgeſprochen politiſchen Charakter mit Zielen angenommen habe, die ſich mit dem Mandat nicht vereinbaren ließen und in deſſen Verlauf Methoden angewandt wurden, die eine unmittelbare Heraus⸗ forderung der verfaſſungsmäßigen Autorität dar⸗ ſtellten. Die Mandatsverwaltung von Paläſtina habe zur Wiederherſtellung der Ordnung von Anfang an Schritte unternommen, und während der letzten Mo⸗ nate ſei die Garniſon in Paläſtina beträchtlich ver⸗ ſtärkt worden. Trotz der Vorbeugungsmaßnahmen der britiſchen Behörden, die in vollem Einvernehmen mit der britiſchen Regierung durchgeführt worden ſeien, ſei der politiſche Streik jedoch fortgeſetzt wor⸗ den, begleitet von Ausſchreitungen aller Art. Die halbamtliche Verlautbarung kommt dann auf den am 18. Mai bekanntgegebenen Beſchluß der bri⸗ tiſchen Regierung zu ſprechen, einen Ausſchuß zur Unterſuchung der arabiſchen Beſchwerde einzuſetzen. Dier königliche Ausſchuß, ſo wird in der Verlaut⸗ barung erklärt, werde die Aufgabe ſobald als mög⸗ lich in Angriff nehmen. Aber zunächſt müſſe in Baläſtina die Ordnu ug wiederhergeſtellt ſein. Uuglücklicherweiſe vertreten die arabiſchen Führer jeioch den Standpunkt, daß ſie den Streik nicht eher beerden könnten, als bis die britiſche Regierung ihre Paläſtinapolitik grundſätzlich geändert habe. Am 31. Auguſt hätten die arabiſchen Führer in einer Kundgebung erklärt, daß ſie den Streik fortſetzen würden bis ihr Ziel erreicht ſei. Nach einer ſorg⸗ fältigen Ueberprüfung der Geſamtlage habe ſich die britiſche Regierung überzeugt, daß ſchnellere und wirkſamere Maßnahmen er⸗ grifſen werden müſſen, um den Gewalttätigkeiten möglichſt zaſch ein Ende zu bereiten. Zu dieſem Zweck Habe ſie es für nötig gehalten, weitere be⸗ trächtliche Verſtärkungen nach Paläſtina zu ent⸗ 9 ſenden. Im Hinblick arf den Umfang der Verſtärkungen und der damit zuſammenhängenden erhöhten Ver⸗ antwortung ſei des militäriſche Oberkommando in die Hände des Generalleutnants Dill gelegt worden. Die Vorbereituag des Kriegszuſtandes — Jeruſalem, 8 September.(U..) „Die Vorbereitungen der hritiſchen Behörden für die Ausrufung des Kriegzrechts in einzelnen Teilen Paläſtinas ſind nunmehr abgeſchloſſen. Auch über die Zuſammenſetzung des unter dem Kriegsrecht einzuſetzenden Militärgerichshofs iſt bereits von den zuſtändigen Militärs bexaten worden. Wie ver⸗ lautet, wird der Kriegszuſtam nur in den Bezirken des Landes proklamiert werden, wo beſonders häu⸗ fig Gewalttätigkeiten der auxühreriſchen Araber vorgekommen ſind. Die Araber ſtellen jetzt den oſiziellen Berichten der Mandatsbehörden eigene Konmuniqués über die Zuſammenſtöße zwiſchen ihnen und britiſchen Truppen entgegen. In einer ſolchen Verlautbarung, die der ſyriſche Banditenführer Faiz Bey el Kaukaji als„Oberbefehlshaber der arabiſchen Banden“ unter⸗ zeichnet hat, wird behauptet, die Verluſte in dem ſchweren Geſecht am vergangenen Donnerstag in der Nähe von Nablus, ſeien für die Engländer außerordentlich ſchwer geweſen, viel ſchwerer als die arabiſchen. Sie ſetzten ſich zuſammen aus 80 Eng⸗ ländern, 3 Druſen, 6 Jrakeſen, 9 Transjorda⸗ niern und 4 Paläſtinenſern. Faiz Bey kündigt an, daß er in Zukunft über alle Gefechte Berichte her⸗ ausgeben werde. Ausgehverbot im Nablus — London, 8. Sept. Infolge Nichtzahlung einer am 13. Auguſt ver⸗ hängten Kollektivgeloͤſtrafe in Höhe von 5000 Pfund beſtand am Montag für die Bevölkerung von Nablus in Paläſtina ein Ausgehverbot, das von.30 bis 16.30 Uhr dauerte. Das bereits beſtehende Ausgeh⸗ verbot für die Nachtzeit bleibt auch weiterhin in Kraft. und den Anarchiſten über die von den Anarchiſten geplante Zerſtörung der Stadt auch in den Abend⸗ ſtunden des Montag noch an. Es heißt, daß die Par⸗ teileitung der baskiſchen Separatiſten in Bilbao allen Unterausſchüſſen die ſtrenge Weiſung erteilt habe, ſich mit Waffengewalt gegen jeden anarchiſtiſchen Zerſtö⸗ rungsverſuch zur Wehr zu ſetzen. Nationaliſtiſche Erfolgsmelöungen (Funkmeldung der NMz3Z.) — Hendaye, 8. September. Der Radioſender Coruna teilt mit, daß Flug⸗ seuge der Nationaliſten zwei rote Bombenflugzeuge von Potez abgeſchoſſen hätten. In der Provinz Ma⸗ laga ſollen die Truppen des Generals Varela die Roten entſcheidend geſchlagen haben, wobei dieſe 120 Tote, einige Geſchütze und große Mengen Munition verloren hätten. Der Sender Tetuan meldet, daß Madrid von meh⸗ reren Flugzeugen der Nationaliſten überflogen wor⸗ den ſei, die Aufrufe abgeworfen hätten mit der Mit⸗ teilung von der baldigen Eröffnung des Angriffes auf die Hauptſtadt. Die Bevölkerung ſei aufgefordert worden, ſich zu ergeben. Dieſen Aufrufen ſeien Kartenſkizzen beigegeben worden, in denen die von den Nationaliſten beſetzten Gebiete eingezeichnet ſeien. In der Provinz Teruel ſollen die nationaliſtiſchen Truppen ein heftiges Gefecht mit den Roten gehabt haben, wobei dieſe im Bajonettkampf 170 Tote auf dem Platz gelaſſen hätten. Außerdem hätten die Nationaliſten 200 Gefangene gemacht. Palma de Mallorca berichtet, daß die ganze In⸗ ſel von den Roten geſäubert worden ſei. Es befinde ſich kein einziger Katalane mehr dort. In Paſajez haben die Anarchiſten vor dem Ver⸗ laſſen des Hafens die Oeltanks der ſpaniſchen Mo⸗ nopolgeſellſchaft in Brand geſteckt. — Blutiger Straßenkampf in Huesta — Madrid, 8. September(U..) In Hueſca, deſſen Vororte nach geſtern ver⸗ öffentlichten Regierungsmeldungen ſchon am Sonn⸗ abend von katalaniſchen Milizen zum Teil beſetzt worden waren, wird, ſo berichter die Regierung heute, der Angriff in heißem Kampf von Haus zu Haus und von Straße zu Straße weiter vorgetragen. Die Nationaliſten, die ſich in Wohnhäuſern, öffent⸗ lichen Gebäuden und Kirchen ſtark verſchinzt hätten, würden immer wieder durch Artillerie⸗ und Maſchi⸗ nengewehrfener, durch Luftbombardements und Dy⸗ namitſprengungen aus ihren Stellungen vertrieben und zögen ſich langſam auf den Stadtkern zurück. Doch ſeien die Kämpfe noch in vollem Gang. Aehnlich ſei die Lage in Oviedo, wo die bela⸗ gernden aſturiſchen Bergleute Angriff auf Angriſf geführt und damit beträchtliche Erfolge erzielt hätren. Giſtgas im Bürgerkrieg? — London, 7. September. Die britiſche Regierung hat ihren Geſchäftsträger in Madrid angewieſen, feſtzuſtellen, ob die Berichte ütber die Verwendung von Giftgaſen durch die Wi⸗ derſacher im ſpaniſchen Bürgerkrieg der Wahrheit entſprächen. Gleichzeitig hat der britiſche Botſchafter in Hendaye Auftrag erhalten, mit den übrigen Mit⸗ gliedern des dort verſammelten diplomatiſchen Korps Fühlung zu nehmen und in Zuſammenarbeit mit ihnen die Militärgruppe auf die ernſten Folgen auf⸗ merkſam zu machen, die eine Verwendung von Gift⸗ gaſen nach ſich ziehen würde. 9 Preß Aſſociation zufolge ſind dieſe beiden Schritke auf Berichte zurückzuführen, wonach die Nationali⸗ ſten die Anwendung von Giftgaſen als Vergeltungs⸗ maßnahme für ein ähnliches Vorgehen der Marxiſten angedͤroht haben ſollen. Soll das alles vergebens geweſen ſein? Wus hat der Weltkrieg die Welt gekoſtet? Aeber 1000 Milliarden Mark wurden für ihn ausgegeben ⸗Eine lehrreiche Statiſtik — Berlin, 7. September. Einen intereſſanten Tatſachenbericht über den großen Krieg hat der Hauptſchriftleiter der Bundes⸗ zeitſchrift„Kyffhäuſer“, Otto Riebicke, unter dem Titel„Was brauchte der Weltkrieg?“ herausgegeben. Er iſt im Kyffhäuſer⸗Verlag(Berlin W 30) erſchie⸗ znen und enthält in Tauſenden, von Einzelangaben und Zahlen eine Bilanz des gewaltigen Ringens. Es wird dabei u. g. mitgeteilt, daß der ſogenannte Reichskriegsſchatz bei Kriegsbeginn im Betrag von 120 Millionen Goldmark in 1200 eiſenbeſchlagenen Kiſten in der Zitadelle Spandau lag. Die Geſamtzahl der im Kriegsverlauf von den kriegführenden Nationen mobiliſierten Männer betrug rund 69 Millionen, nämlich 25 Millionen Soldaten der Mittelmächte und 44 Millionen der alliierten und aſſoziierten Mächte der Entente. Auf deutſcher Seite wurden in der Kriegszeit 1914— 1918 insgeſamt 13 387 000 Männer zum Waffendienſt einberufen. Ueber eine Million Kriegsfreiwillige ſtellten ſich bei Kriegsbeginn dem Vaterland zur Verfügung. Der jüngſte deutſche Kriegsfreiwillige war der am 7. Oktober 1900 in Offenburg als Klempnermeiſtersſohn geborene Emil Huber, der ſchon mit 13 Jahren den Soldatenrock trug, Anſang Januar 1915 verwundet und zu Oſtern in ſeiner Uniform konfirmiert wurde. Er hat den Krieg überlebt. Wie groß die Stahlſaat auf den Schlachtfeldern war, ergibt ſich daraus, daß durch den Artillerie- und Minenkampf auf dem Schlacht⸗ Abſchluß der Erlanger Tagung: Die deutſche Raſſeyolitik und das Ausland Dr. Groß gegen Mißdeutungen ⸗Die Fudenfrage als innenpolitiſche Angelegenheit — Erlangen, 7. September. Im Rahmen der 4. Reichstagung der Auslands⸗ deutſchen 1936 ſprach am Montagnachmittag Reichs⸗ leiter Dr. Groß, der Leiter des Raſſepolitiſchen Am⸗ tes, in einer großen Kundgebung zu dden Auslands⸗ deutſchen. Dem lebendigen Bild, das Dr. Groß von der na⸗ tionalſozialiſtiſchen Raſſepolitik entwarf, ſtellte er die grundlegende Erklärung voran, daß der Nationalſozialismus gar nicht daran denke, mit ſeiner Raſſepolitk anderen Völkern gegenüber Propaganda zu machen und anderen Völkern ſeine Maßnahmen mit Gewalt aufzu⸗ drängen. Er wolle lediglich die Maßnahmen, die er auf dieſem Gebiet für notwendig erachte und durchführe, auch nach außen hin verteidigen. Dazu könnten gerade die Auslandsdeutſchen das ihrige dazu beitragen; denn ſie könnten mithelſen, zu vermeiden, daß durch eine falſche Ausdeutung der nationalſozia⸗ liſtiſchen Raſſepolitik im Ausland eine Pſychoſe Deutſchland gegenüber entſtehe, die es den anonymen Drahtziehern geſtatte, ihr unheilvolles Spiel zu treiben. Wenn wir den einzigen in unſerem Volke leben⸗ den fremden Volkskörper, den Juden, ausge⸗ ſchaltet hätten, ſo ſei dies nicht aus Ueberheblichkeit geſchehen, ſondern aus der Notwendigkeit dieſer Er⸗ kenntnis. Die Jndenfrage ſei eine rein innenpolitiſche Angelegenheit. Zum Schluß ſeiner Ausführungen bemerkte der Reöͤner:„Unſere Weltanſchauung wird den Gegen⸗ ſätzen des Lebens gerecht. Sie iſt nicht Pflicht, ſon⸗ dern ganzheitlich, nicht anmaßend, ſondern Hemütig, iſt ehrfürchtig und weiß, daß über Deutſchlands Wirken und ſeiner Kraft höhere Kräfte und Geſetze ſtehen. Sie ſpürt, daß jeoͤer einzelne von uns in ſeinem eigenen kleinen Leben doch zugleich ein Stück des ganzen Volkes iſt. Am Abend verſammelten ſich die auslandsdeut⸗ ſchen Parteigenoſſen im Zeltraum am Puchta⸗Platz zum feierlichen Schlußappell. Nach dem Einzug der Fahnen und nach Verleſung mehrerer Telegramme erklärte Gauleiter Bohle in ſeiner Schlußanſprache: „Nehmen Sie von Erlangen die Ueberzeugung mit, daß Ihre Arbeit draußen gewürdigt wird. Die⸗ ſer Ueberzeugung hat der Führer in ſeinem Tele⸗ gramm an uns Ausdruck verliehen. So wie Sie die Ueberzeugung haben, daß es nichts mehr geben kann, was Deutſchland von dem nationalſozialiſtiſchen Aus⸗ landsdeutſchtum trennt, nehmen Sie die Ueberzeu⸗ gung mit, daß die deutſchen Volksgenoſſen im Reich unerſchütterlich zu den Deutſchen draußen ſtehen, ebenſo wie wir im Reich die Ueberzeugung haben, daß ein einziger Block von Auslandsdeutſchen öͤrau⸗ ßen vorhanden iſt, auf den das Reich ſich verlaſſen kann. Bedenken Sie, meine politiſchen Leiter von draußen, bei Ihrer Arbeit im nächſten Jahr. daß ſie nur ein Ziel kennen dürfen, das Ziel, dem Reich zu nutzen und dem Reich zu dienen. Dieſes Reich hat Adolf Hitler uns gegeben. Es iſt an jedem einzelnen Deutſchen draußen, ſich dieſes Reiches würdig zu erweiſen. Ihr, meine Par⸗ teigenoſſen, Ihr ſeid im ganzen Ausland die erſten Diener Adolf Hitlers.“ feld von Verdun in den 30 hauptſächlichen Kampf⸗ wochen rund 1,35 Millionen Tonnen Stahl niedergingen. Weiter iſt u. a. bezeichnend, daß insgeſamt 300 Millionen Handgranaten an unſere Front gelieſert wurden. Was den Seekrieg anlangt, ſo war die deutſche Bucht bei Kriegsende durch mehr als 50 000 Minen, der geſamte Seeraum zwiſchen Norwegen und den Orkney⸗Inſeln durch mehr als 100 000 Minenslite⸗ ſperrt. Die Nordſee war 1918 ein rieſiges Minen⸗ feld. Die Bedeutung der Luftwaffe erhellt aus der Tatſache, daß bei Kriegsausbruch die deutſche Flieger⸗ truppe 252 Frontflugzeuge hatte, während die Induſtrie während des Krieges 47 600 Flugzenge und 40 500 Flugmotoren lieferte. Was der Luftſchutz vermag, geht daraus hervor, daß 1915 durchſchnittlich bei feindlichen Luftangriffen gegen Deutſchland vier Tote und Verwundete je Flugzeug, 1918 aber nach Erweiterung und Verbeſ⸗ ſerung des Luftſchutzes 0,4 Tote und Verwundete je Flugzeug zu beklagen waren. 7,5 Millionen deutſche Stahlhelme wurden angefertigt; der deutſche Stahl⸗ helm, der beſte aller Armeen, hat Tauſenden von Frontſoldaten das Leben gerettet. Die Länge der insgeſamt ausgehauenen Schützen⸗ gräben gibt der Verfaſſer mit 31000 Km. an. Weiter erwähnen wir von dem bedeutſamen Ma⸗ terial noch, daß innerhalb der dͤeutſchen Landesgren⸗ zen während des Kriegs rund 500 Spione ver⸗ urteilt wurden, daß durch Kriegshunde 10 000 ver⸗ wundete Soldaten aufgeſpürt und gerettet wurden, daß das Geſamtergebnis aller neun deutſchen Kriegsanleihen 98177 Milliarden Mk. betrug, daß das Totenopfer aller kriegſührenden Völker 9,2 Millionen Soldaten betrug, daß 5,2 Millionen Eiſerne Kreuze ll. Klaſſe und 220 000 J. Klaſſe verliehen wurden, daß der Hungerblockade gegen Deutſchland 800 000 Menſchen der deutſchen Zivilbe⸗ völkerung zum Opfer fielen und daß die am Welt⸗ krieg beteiligten Mächte 1037 942 000000 Mk. für die Kriegsführung ausgegeben haben. Rom und Genf (Funkmeldung der NM3.) + Paris, 8. September. Die außenpolitiſche Mitarbeiterin des„Oeuyne“ will im Zuſammenhang mit der geſtrigen Unter⸗ redung zwiſchen dem Generalſekretär des Völcer⸗ bundes, Avenol, und dem italieniſchen Außen⸗ miniſter, Graf Ciano, erfahren haben, daß Ita⸗ lien verſchiedene Bedingungen für die Beteiligung an der kommenden Ratstagung geſtellt hat. Die italieniſche Regierung forderte in erſter Linie, daß ͤie abeſſiniſche Frage nicht aufge⸗ worfen werde. Darüber hinaus aber ſordere ſie noch, daß auch keine abeſſiniſche Abordnung zu den Beratungen zugelaſſen werde. Die italieniſche Regierung fordere ſerner, daß die Frage der Völkerbundsreform auf der kom⸗ menden Tagung noch nicht angeſchnitten werde. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Verantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung i..: Dr. Alois Winbauer„ Handelsteil: Dr. Fritz Bode„Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes Spork: i. B. C. W. Fennel Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel„ Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co. Mannheim. R 1.—6 Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Zriedenau, Sentaſtraße 2 85 ittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 20800 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgude B: 20400 Zur Zeit Preisliſte Nr.7 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporto ————————— S 9 K 5** 8 5 Dienstag, S. September 1993 Die Siadiseite Mannheim, 8. September. Biloͤergeſchichte des Plankendurchbruchs Lehrreiche Sonderausſtellung im Plankenrevier Angeſichts der Bedeutung des Plankendurchbruchs iſt es nicht verwunderlich, daß die Mannheimer jetzt alltäglich in„rauhen Mengen“ zu den Neubauten „wallfahren“, um ſie perſönlich in Augenſchein zu nehmen. In beſonderem Maße ſtauten ſich die Maſſen der Neugierigen geſtern vor einem Photogeſchäft in den neuen breiten Planken— und man muß ſagen: was es hier zu ſehen gibt, verdient weit über ſeine private Veranlaſſung hinaus das vollſte Intereſſe jedes Mannheimers. Denn in der hier jetzt aufge⸗ bauten Sonderausſtellung erhält man einen ſchönen Ueberblick über die Geſchichte des Planken durchbruchs, einen Ueberblick nicht in Worten, ſondern in trefflichen Bildern. Mit der Vorkriegszeit beginnen dieſe ein⸗ drucksvollen Photos. Wir ſehen die damaligen „Engen Planken“, ſehen den Durlacher Hof und die Plankenecke P5 aus dem Jahre 1906, ſehen aber vor allem die Ecke P6 mit dem erſten Mannheimer Kintopp, der hier im ſpäteren Cafaſö⸗Hauſe er⸗ öffnet und von der„Allgemeinen Kinematographi⸗ ſchen Geſellſchaft“ parterre betrieben wurde, während „oben“ ein Privathotel ſeine Räume hatte. Ob die damaligen„Kinobeſitzer“ wohl geahnt haben, daß Mannheim in der Folgezeit ſich zu einer Stadt ent⸗ wickeln würde, die in Deutſchland— gemeſſen an der Einwohnerzahl— die meiſten Lichtſpieltheater hat? Jahre 1903 geplanten Plankenerweiterung, die die Ferner finden wir jene Aufnahme von der im „Neue Mannheimer Zeitung“ am Samstag ver⸗ öffentlichte hat, und ein Scherzbild aus dem Jahre 1904, einen Leichenzug darſtellend, der dieſes Projekt — mit ironiſchen und ſogar biſſigen Begleitworten beerdigt. Die zweite Bildergruppe zeigt die Plankenenge vor dem Abbruch, in überzeugender Weiſe die drangvolle Enge wachrufend, die hier einſt herrſchte. Ein dritte Bilderfolge gibt den Hergang des Abbruches ſelbſt wieder, angefangen vom No⸗ vember 1934, über den ſchwierigen Abbruch des „Roxy“, die Baubilder vom Mai und Juli 1935 bis zum erſten Richtfeſt am 16. September 1935 und den Bauzuſtand im Januar dieſen Jahres. Viel be⸗ trachtet wird hierbei jenes Scherzbild, das unter dem Titel„2 X Plankendurchbruch“ Abbruchſzenen mit einem Mannheimer Buben kombiniert, der ſeiner Mitwelt die verehrliche, zerriſſene Rückſeite „ſonder Scham“ zuſtreckt. Den Abſchluß endlich bilden vorzügliche Groß⸗ aufnahmen vom heutigen Zuſtand der Planken, insbeſondere ein Großbild nach der Vollendung des Turmhauſes am 1. September, ein Blick vom Hoch⸗ haus über das„Erweiterungsgebiet“ und ausgezeich⸗ nete Einzelbilder von der„ſchönen Balkongruppe fühengdem Plankenhof“, ſowie dieſen ſelbſt. Die lehrreiche Ausſtellung bietet eine treffliche Bildergeſchichte des Plankendurchbruchs und wenn ſie unter das Geſamtmotto geſtellt wurde:„Der Mannheimer Plankendurchbruch eine ſtädtebauliche Großtat“, ſo bezeugen die auf⸗ gebauten Photos in aller Deutlichkeit, wirklich nicht zu viel geſagt wird.—e. u* Das Luſtſchiff„Hindenburg“ überflog heute vormittag nach ſieben Uhr Mannheim und traf gegen acht Uhr über dem Flug⸗ und Luftſchiffhafen Rhein⸗ Main ein. Nach einem Telegramm von Bord des Luftſchiffes wird das Luftſchiff wegen der böigen Winde vorausſichtlich erſt am ſpäten Nachmittag lan⸗ den; in der Zwiſchenzeit wird es nochmals über Mannheim erſcheinen. un Baracken verſchwinden. In den Behelfsbauten bei der Hermann⸗Göring⸗Kaſerne, rund um den Standplatz der einſtigen Luftſchiffhalle, ſind faſt 200 Familien untergebracht. Durch das Siedlungspro⸗ gramm und die zahlreichen Arbeitsbeſchaffungsmaß⸗ nahmen ſowie durch den Bau von Volkswohnungen war es möglich, an allen Randgebieten eine Abwan⸗ derung von den Baracken zu beſſeren und erträg⸗ licheren Wohnſtätten herbeizuführen. Auch in dem Barackenwohngebiet in Sandhofen ſind nun zwei Barackenzeilen geräumt und werden abgeriſſen. Die Bewohner wurden in den Randſiedlungen unterge⸗ bracht. In unſerem Zeitalter des Haſtens und Jagens, der nicht immer ieken Ernährung(unregelmäßige Mahlseiten, ungenügendes Kauen, zu kalte oder warme reichlicher Genuß alkoholhaltiger Getränke uſw.) leiden ſehr viele Menſchen an Magenbeſchwerden. rung, ſchnelles Eſſen, Speiſen, ſtarkes Würzen Zuerſt äußern ſich dieſe öͤurch: Sodbrennen, ſaures Auſſtoßen, Druck⸗ und Schmerzgefühl in der Magengegend, Hungerſchmerz, Heitzhunger. abwechſelnd mit Ge⸗ fühl der Fülle nach Nahrungsaufnahme, Stuhlverſtopfung, un⸗ regelmäßiger Stuhlgang uſw. ie ſind gewöhnlich auf überſchüſſige Magenſäure zurückzuführen. Es Bedeutung hierbei die Menſchen dieſen und wie ſelten ſie den Rat ihres Arztes ein⸗ Erſcheinungen beimeſſen holen. Bis vor einigen Jahren war man ſich dadurch geholfen, ſtens vorübergehend von ſeinen dauernden Erſcheinung wurden. Erſt das letzte Jahrzehnt hat hierin Abhilſe geſchaffen. indem man —5 W te ſo neue Mittel herſtellen, welche das Uebel an der Wurzel faſſen. i—— ein ſolches neues Witteke Selten alle der Urſache überſchüſſiger Folgende Aeußerungen über Magenleidende intereſſieren: —— daß damit In einem würdig mit den Symbolen der Olympiſchen Spiele, den Farben des neuen Deutſchlands und feierlichem Grün geſchmückten Zimmer des Rathauſes fand geſtern nachmittag eine nachträgliche Ehrung unſerer Mann⸗ heimer Olympiaſieger durch Oberbürgermeiſter Renninger ſtatt. Außer den Ruderern vom Mannheimer Ruder⸗ klub und der Amicitia, hatte ſich auch unſer heimiſcher Olympia⸗Handballer Spengler, deſſen Kamerad Müller leider am Erſcheinen verhindert geweſen war, und der Ludwigshafener Schlagmann Söll⸗ ner eingefunden. Man bemerkte außerdem Ver⸗ treter der Partei, des Staates, des Sportamtes, der des Mannheimer Handballs und der reſſe. Im Namen der Stadt Mannheim begrüßte Oberbürgermeiſter Renninger die Olympia⸗ ſieger, die zum größten Teil in ihrem ſchmuk⸗ ken hellgranuen Olympiadreß erſchienen waren. und gab ſeiner Freude Ausdruck, die Sportler im Mannheimer Rathaus begrüßen zu können. Ins⸗ beſondere freute er ſich diesmal auch die Mann⸗ heimer Hanoballex, über deren Sieg die Stadt nicht weniger ſtolz iſt, als über die Erfolge ihrer Ruderer, hier begrüßen und beglückwünſchen zu kön⸗ nen. Leider hatte, wie der Oberbürgermeiſter aus⸗ führte, die Stadt zu ſpät von der olympiſchen Aus⸗ zeichnung dͤer beiden Hanoͤballer Müller und Speng⸗ ler erfahren. Um ſo herzlicher geſtaltete ſich jetzt die nachgeholte Ehrung der beiden Sportler. Der Oberbürgermeiſter erinnerte noch einmal an die großen erregenden Minuten des Kampfes auf der Strecke von Grünau und auf dem Felde des Eine ſchlichte Feierſtunde im Rathaus: 4 Mannheim ehrt ſeine Olympia⸗Sicger Eine goldene Ahr oder einen goldenen Ring für jeden Kämpfer- Zwei Gig⸗ Achter für die erfolgreichen Mannheimer Rudervereine Augenblickes, da der Handͤballs und gedachte dabei beſonders des großen Führer unſeren deutſchen Kämpfern, unter ihnen unſeren Mannheimern, voll Anerkennung und Freude die Hand ſchüttelte.„Wenn ich Ihnen heute“, ſo ſchloß das Stadtoberhaupt ſeine Anſprache,„Uhren und Ringe überreiche, dann möge in Ihnen die Gewißheit leben, daß wir alle eine große Volksgemeinſchaft bilden und daß alle am Glück des einzelnen teilnehmen! Das Geſchenk aber möge eine bleibende Erinnerung, ein Zeichen des Stolzes und der Anerkennung für Ihre große ſportliche Leiſtung ſein!“ Mit dieſen Worten überreichte der Oberbürger⸗ meiſter je nach Wunſch jedem der Olympiakämpfer eine ſchöne goldene Uhr oder einen goldenen Ring zum Gedenken an die große Tat im Dienſte des deutſchen Sportes. Beſonders herzlich begrüßte der Oberbürgermeiſter nach den Ruderern nochmals den ausgezeichneten Handballer Spengler, der, wie ſein Kamerad Müller, ſich in Berlin als Mitglied der deutſchen Olympia⸗Elf die goldene Medaille errungen hatte. Auch der Ludwigshafener Söllner erhielt eine ſchöne goldene Uhr, und dann wurde den anweſenden Vereinsführern vom Mann⸗ heimer Ruderklub und von der Amicitia eine Ur⸗ kunde überreicht, in der in großen Lettern zu leſen ſtand, daß die Stadt Mannheim jedem der beiden Vereine einen Gig⸗Achter zum Geſchenk machte. Im Namen der Ortsgruppe Mannheim des Rfs. dankte Ortsgruppenführer Stalf in kurzen Wor⸗ ten für die großherzige Spende der Stabt. Dann war der feierliche Akt der Ehrung unſerer Olympia⸗ ſieger im Mannheimer Rathaus beendet. 8 Es war nun das dritte Mal, daß die Friedͤrichs⸗ felder Kameraden der NSKOV. und die Hinter⸗ bliebenen von Gefallenen eine gemeinſchaftliche Aus⸗ fahrt unternahmen. In dankenswerter Weiſe ſtellten die hieſigen Kraftwagenbeſitzer ihre Wagen zur Ver⸗ ſügung. Tannengrün und Blumen aller Art zierten mit kleinen Hakenkreuzfähnchen die einzelnen Fahr⸗ zeuge. Auch die Mitfahrer ſchmückten ſich mit Blu⸗ men, die von den Gärtnereien geſtiftet wurden. Da⸗ mit bis zur Abfahrt niemand die Zeit zu lang wurde, unterhielt dͤie NS⸗Kapelle auf dem Goetheplatz mit flotten Weiſen. Ein frohes Winken gabs, als die Wagen ſich in Bewegung ſetzten, um unſerer ſchönen Pfalz ent⸗ gegenzueilen. der Hardt erreicht und nun gings hinein in die nach Johanniskreuz, wo eine kurze„Schnaufpauſe“ eingelegt wurde. Weiter gings über Hochſpeyer, Frankenſtein und nach herrlicher Fahrt durch das wundervolle Iſenachtal wurde Bad Dürkheim erreicht. In der Ausſtellungshalle, die von der Stadt koſtenlos zur Verfügung geſtellt wurde, war dann herzliche Begrüßung durch Vertreter der Gliederun⸗ gen der NSDAP. Auch Kreisleiter Merkle ſprach beherzigenswerte Worte zu den Gäſten. Bei dem von der Frauenſchaft geſpendeten Kaffee und Kuchen herrſchte bald frohe Stimmung. Nach Dan⸗ kesworten des Friedrichsfelder Obmannes der NSKO, Kahrmann, ſowie des Ortsgruppenleiters Weſter— einige Herren der politiſchen Leitung wa⸗ ren auch mitgefahren— wurde die Stadt mit ihren Sehenswürdigkeiten unter Führung von Dürkhei⸗ mer Kameraden beſichtigt. Nur zu ſchnell waren die Stunden verfloſſen und ſchon mußte wieder an die Heimfahrt gedacht 9 und Scheunen der Tabakbauern. Alles iſt dabei, die dieſes Jahr ſo prachtvoll gediehenen Blät⸗ ter des Tabaks einzuernten und zur Weiterbehand⸗ lung fertig zu machen. Das milde, feuchte Wetter, das zur Setzzeit herrſchte und der naſſe Sommer 5 überſchüſſiger Magenſäure nicht ganz klar. Man hat ſich ſtandekommen daz 5 eti Mde de dadurch i ſchädigenden Wirkung zu hindern und den Patienten wenig⸗ 555 Beſchwerden zu befreien. Die Urſache ſelbſt blieb weiter beſtehen und die Beſchwerden ſtellten ſich bald früher bald ſpäter, wieder ein, bis ſie zu einer waren das richtige Wetter für die Tabakpflanze, und einſeitige Nah⸗ freit. machen dieſem, von Ihrem Mittel gebrauchen. 5. Dezember 1934: Man litt. *4 * Bald waren in Neuſtadt die Berge engen Täler, hinauf über die Berge, über Lambrecht Reges Leben herrſcht zur Zeit in den Höfen Vom jahrelangen Soobrennen befreit! Fr. Eliſabeth Seeboth, Lehrerin a.., Rheidt a. Rh. über Groisdorf, äußert ſich am 13. September 1935: Sie haben mich mit Ihren Dr. Pillen von einem Ich litt ſchon mehrere Jahre fürchterlichem Sodbrennen, ſo daß ich mich zeitweiſe vor dem Eſſen fürchtete und, be⸗ ſonders nachts, durfte. Ihrer Pillen genommen habe, bin ich von meinem läſtigen Leiden Ihnen herzlich danke. meinem Oeffentlichkeit Gebrauch machen, damit auch andere, ähnlich Leidende Altes Magenleiben Herr Anton Brucklachner, Inſtallateur, Gauting, ſchreibt am In meinem Beruf als Gas⸗ und Waſſerinſtallateur kommt es oft und zu jeder Jahreszeit vor, daß man Wochen hindurch auf freiem Baugelände keinen warmen Biſſen bekommt, ſondern nur von kalter Wurſt, Bier und Brot leben muß. Dies mag nun wohl auch der Grund dafür ſein, daß ich ſchon mit 30 Jahren an Magenbeſchwerden Vor ca. eineinhalb Jahren las ich in irgendeiner Zeitung von der guten Wirkung der„Dr. Pleß' Pillen“. Ich ließ mir dieſe ſofort Friedrichsjelder Allerlei Pfalzfahrt der Kriegsbeſchädigten- Die Tabakernte iſt gut ausgefallen Erzeuger, Fabrikant und Verbraucher dürfen mit der Ernte recht zufrieden ſein, ſowohl in Menge, wie in Güte. Bis das Tabakblatt allerdings zu Geld wird, verlangt es noch recht viel Arbeit. Die großen breiten Blätter, die im grünen Zuſtand ſo ſchöne ſchwarze Hände beſcheren, müſſen auf Schnüre gezogen, müſſen„eigfädelt“ werden, damit ſie beſſer trocknen. Und ſchaut man jetzt in einen Bauernhof, ſo ſitzen zu beiden Seiten der Scheunentenne Frauen und Mädchen, die mit großer Behendigkeit die Na⸗ del durch die Blattrippen ſtechen. Hier iſt zur Zeit der Ort, wo alle Tagesneuigkeiten eingehenſt beſpro⸗ chen werden. Kommt aber der Abend, dann wird es luſtig, denn jetzt hilft auch die tagsüber anderweitig beſchäftigte männliche Jugend. Jetzt werden auch die alten deutſchen Volkslieder, Heimat⸗ und Liebeslie⸗ der, geſungen,— zum Lobe ſei es geſagt, daß man ganz ſelten einen Schlager hört— luſtige Anekdoten und Witze zum beſten gegeben. Iſt dann alles ein⸗ gefädelt und von den Burſchen an Dachgiebeln, Haus⸗ wänden und Gartenzäunen aufgehängt, dann kommt die leibliche Stärkung der„Duwakeifädler“, die ſo⸗ zuſagen den Höhepunkt der Tagesarbeit bildet. 5 In beſter körperlicher und geiſtiger Rüſtigkeit konnten die Eheleute Johann Lück und Frau Mar⸗ garete geb. Schmitt das Feſt der goldenen Hoch⸗ zeit begehen. Der Jubilar war über 50 Jahre in der Steinzeugfabrik beſchäftigt und konnte 25 Jahre lang das Amt eines Werkmeiſters bekleiden. Er war auch Mitglied der Fabrikfeuerwehr ſeit Gründung, iſt Ehrenmitglied des Radfahrervereins„Germania“ und Ehrenvorſtand des Geſangvereins„Frohſinn“. —5— Neuer Lehrgang in der Badiſchen Hufbeſchlagſchule In der ſeit 1884 in Mannheim beſtehenden ſtaat⸗ lichen„Badiſchen Hufbeſchlagſchule“ wurde geſtern mit einem neuen Lehrgang begonnen. Vier Monate dauert dieſer theoretiſche und praktiſche Unterricht und danach heißt es zur Abſchlußprüfung anzutre⸗ ula⸗ o—— ee, ——— ten. Nur wer ſie beſteht, kann dann künftig als ge⸗ prüfter Hufſchmied das Gewerbe ſelbſtändig aus⸗ üben. Die Mannheimer Schule, im H⸗z⸗Quadrat 4 gelegen, erfreut ſich eines guten Rufes. Weit über Baden hinaus wurde ſie bis in die jüngſte Zeit hin⸗ ein ſtändig lebhaft beſucht. Zum erſten Male ſeit Jahren weiſt der geſtern eröffnete Lehrgang eine ſchwächere Beſchickung auf. Die Urſache liegt darin, daß die 20⸗ bis 2jährigen Schmiede, die da⸗ für in Frage kommen, jetzt zumeiſt ihrer Dienſt⸗ pflicht genügen. Für unſere Wehrmacht hat ſich die bisherige Lehrtätigkeit der Schule als bedeutungs⸗ voll erwieſen, war ſie doch infolgedeſſen in der Lage, die für ſie notwendigen ſachkundigen Hufſchmiede aus dem Kreiſe der in Mannheim und den drei übrigen badiſchen Hufbeſchlagſchulen Ausgebildeten einſtellen zu können. Aber nicht minder bedeutungsvoll iſt natürlich die Schule für die Pflege des Pferde⸗ und Rindviehbeſtandes, zu der die jetzt in unſerer Stadt weilenden Prüflinge von erfahrenen Fachleuten angeleitet werden. Mütterkurſus Wir machen darauf aufmerkſam, daß am 15. Sey⸗ tember, abends 8 Uhr, in der Mütterſchu 14. L 9,—8, 3. Stock, der nächſte Mütterkurſus beginnt. Werdenden Müttern, Frauen und Mädchen ſoll⸗ Gelegenheit gegeben werden, ſich über alle Fragen der Pflege und Erziehung des Säuglings und Klein⸗ kindes zu orientieren. Doch auch die Geſunderhal⸗ tung des eigenen Körpers wird in die Beſprechung mit einbezogen. Neben dem Theoretiſchen ſteht die Praxis als Ergänzung. Die Verantwortung und die Aufgaben als Mutter ſind ſogroß, daß keine Frau, kein Mädchen es verſäumen dürfte, ſich die notwendigen Kenntniſſe zu erwerben. In weiten Kreiſen herrſcht immer noch die Anſicht, daß für den Beruf der Haus⸗ frau und Mutter keine Vorbildung notwendig ſei. Die Folgen einer ſo irreführenden Annahme zeigen ſich leider oft zu erſchreckend. Die Mütterſchule des Reichsmütterdienſtes im deutſchen Frauenwerk iſt da⸗ her eingerichtet worden, um die Frauen in dieſe⸗ Lebensgebiet einzuführen. Der Kurſus iſt Dienstags und Donners⸗ tags, abends von 8 bis halb 10 Uhr. Auskunſt un Anmeldung: Mütterſchule, L 9,—8, 3. Stock. Fert ruf 249 33. 8 . ** Urlaubsanſpruch der Scheuerfrauen. Es be⸗ ſteht Zweifel darüber, ob Putzfrauen Urlaub zu be⸗ anſpruchen haben oder nicht. Wir bemerken, daß nach Urteil des Landesarbeitsgerichts Putzfrauen zur Ge⸗ folgſchaft zählen und dieſen Urlaub zuſteht. In der Begründung heißt es u..:„Auch Perſonen, die nur vorübergehend oder nur teilweiſe für den Be⸗ trieb beſchäftigt ſind, ſind der Gefolgſchaft zuz rechnen, auch wenn ſie für mehrere Betriebe a beiten(z. B. Scheuerfrauen). Es liegt auch Intereſſe des Unternehmers, daß auch die Scheuer frauen unter die Betriebsoroͤnung(§ 26 AOG) fal⸗ len. Die in der Betriebsordnung getroffene Ur⸗ laubsregelung gilt ſomit auch für die Klägerin.“— Nach den Richtlinien des Treuhänders der Ar 8 ſoll der Mindeſturlaub für Arbeiter im Han⸗ del im 1. Jahr 6 Werktage und der Höchſturlaub Werktage betragen. Die Staffelung des Url innerhalb dieſer Grenze wird dem Führer des triebes nach Beratung im Vertrauensrat überlaſſen wobei der Höchſturlaub in der Regel nach 0jäh⸗ riger Betriebszugehörigkeit erreicht ſein Schwerbeſchädigte erhalten zu dem normalen Ur einen Zuſatzurlaub von drei Tagen. .—— Bhnellebige Jeit. ſtellen. ich nicht mehr. Pleß' Leiden be⸗ an ſchrecklichen ſichert ſein. faſt keine Bewegung mehr Nachdem ich 4 Schachteln befreit, wofür ich Sie dürfen von Schreiben auch in der empfehlen. Dr. Pleß' kommen und konnte ſchon nach einigen Tagen eine Beſſerung Nachdem ich die Pillen aber drei Wochen lang regelmä⸗ nach jeder Mahlzeit zu mir genommen hatte, fühlte ich mich geſünd als je und kann heute eſſen was ich will, Magenverſtimmungen kenne Daß ich die Dr. Pleß' Pillen jedermann empfehle und daß i ſie in meinem Hauſe nicht mehr vermiſſen will, können Sie ve Sofortige Erleichterung Herr Herm. Kau Hofer⸗Weg 7, ſchreibt am 3. 5. 9— Durch die hieſige Bahnhofsapotheke be⸗ zog ich eine Schachtel Dr. Pleß' Pillen gegen Magenbeſchwerden. überraſchend, daß ich ſofort Linderung be⸗ kam, die Beſchwerden haben ſich zu meiner Freude nicht wieder eingeſtellt, ich die Pillen, wo ich kann, als vorzüglich Dieſe Zuſchriften, welche beiuns im Original vorliegen und jederzeit eingeſe illen ſich a— ſeitigung von Magenbeſchwerden auf Grund überſchüſ⸗ ſiger Magenſäure erwieſen haben. Dabei ſind Dr. Pleß“ Pillen garantiert unſchä Bevor wir ſchließen, möchten wir allen, welche an den hier angeführten Beſch leiden, empfehlen, das Uebel nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, ſondern rech etwas dagegen zu tun. Wir wünſchen, daß Dr. Pleß Pillen recht vielen Hilſe u löſung von ihren Beſchwerden bringen mögen. Dr. Pleß“ Pillen ſind ſo gut, 7 nachgeahmt werden. Achten Sie daher beſonders auf den Namen„br. Pleß“ und gelbblaue Packung, dann haben Sie auch das Richtige. 8 Dr. Pleß' Pillen ſind nur in Apotheken erhältlich. hältniſſe wurde der Preis für die Schachtel auf nur RM Berlin⸗Wilmersdorf 334. Bötefiſch, Kaufmann, Hil Der Erfolg war ſo und werde en werden können, zeigen, daß 12 ein wirkſames Mittele zur Be⸗ 7* Anpaſſung an die .55 feſtgeſetzt. Dephas * 1* Neue Mannheimer Zeitung/ Mitiag⸗Ausgabe Wer will zur Luftwaffe? Einſtellung von Freiwilligen im Frühjahr 1937 Das Reichsluftfahrtminiſterium gibt bekannt: Im Frühjahr 1937 werden bei der Flieger⸗ truppe und Luftnachrichtentruppe Freiwillige ein⸗ geſtellt. Bewerber können ſich ſchon jetzt mel⸗ den, und zwar bei jedem Truppenteil der Flieger⸗ truppe und der Nachrichtentruppe. Auskunft über die ſonſtigen Bedingungen für den Eintritt als Frei⸗ williger in die Luftwaffe und über den vorher abzu⸗ leiſtenden Arbeitsdienſt erteilen die Truppen⸗ teile der Fliegertruppe und Luftnachrichtentruppe, die Wehrbezirkskommandos und die Wehrmeldeäm⸗ ter. Sie werden außerdem in der Tagespreſſe und im Rundfunk wiederholt bekanntgegeben. Einſtel⸗ lungsanträge bei anderen militäriſchen oder ſtaat⸗ lichen Dienſtſtellen ſind zwecklos. Sie verzögern nur die Bearbeitung zum Nachteil des Bewerbers. Bei der Flak⸗Artillerie und beim Regiment„Ge⸗ neral Göring“ werden im Frühjahr 1987 keine Freiwilligen eingeſtellt. Der Zeitpunkt für die Meldungen von Freiwilli⸗ gen für die Herbſteinſtellungen bei der Flieger⸗ truppe, Flak⸗Artillerie, Luftnachrichtentruppe und Regiment„General Göring“ wird im Laufe des Monats September durch Pveſſe und Rundfunk be⸗ kanntgegeben. 1200 Koq⸗Jahrer im Odenwald 8 Eine Großwanderfahrt nach Fürth Unſer Mannheimer Koͤc⸗Kreisamt kann ſich wirk⸗ lich nicht über mangelndes Intereſſe an den von ihm veranſtalteten Großwanderfahrten beklagen. Ueber 1200 Mannheimer Volksgenoſſen waren es, die ſich äm Sonntag in aller Frühe auf unſerem Hauptbahn⸗ hof einfanden, um von hier in einem rieſig langen Sonderzug, der in Weinheim geteilt weitergeführt wurde, nach Fürth im Odenwald zu fahren. Allerdings hatte der Himmel nicht ſein freundlich⸗ ſtes Geſicht aufgeſetzt, und es kamen hier und da auch einzelne„Spritzer“ herab, doch hielt ſich das Wetter beſſer als viele vermutet und bereitete einen ſchönen Wanderſonntag. In ſchneller Fahrt war man in Fürth ange⸗ langt, wo den Mannheimern durch die Bevölkerung ein überaus freundlicher Empfang zuteil wurde. Unter Vorantritt einer Muſikkapelle ging es in lan⸗ gem Zuge zum Marktplatz, wo der Bürgermeiſter in herzlichſter Weiſe ſeine Gäſte willkommen hieß. Das Fürther Notſtandsgebiet freue ſich beſonders, ſo viele Köc⸗Fahrer begrüßen zu können, zumal es darin einen wertvollen Beitrag zu der Geſtaltung eines innigeren Verhältniſſes zwiſchen Stadt und Land erblicke. In nach Wanderluſt und Marſchtüchtigkeit konnte man ſich dann entſcheiden, ob man hinauf zur Neun⸗ kirchener Höhe wollte mit der anſchließenden Beſichtigung der romantiſchen Ruine Rodenſtein, per zur Tromm mit den herrlichen Ausblicken zu don⸗ Randbergen des Odenwaldes. Die wenigen Laufluſtigen ſchloſſen ſich der Gruppe an, die ſich Senbenfels und ſeine Burg als Ziel gewählt hatte und alle, alle— wie immer ſie gewählt haben mochten— verlebten ſchöne Stunden. Ab 16 Uhr ſetzte dann Ler Wandererzuſtrom nach Fürth ein, allwo man trefflich für die Hunderte vorgeſorgt hatte. Es mangelte nicht an Tanz und froher Unterhaltung. Verſteht ſich, daß unſere Man⸗ nemer ſelbſt mit Geſang und harmloſem Jux zur Steigerung der allgemeinen Fröhlichkeit beitrugen. Ungern von den gaſtfreundlichen Fürthern entlaſſen, ſuhren die 1200 im Abenddunkel wieder nach Mann⸗ heim zurück, wo man gegen 11 Uhr anlangte. ai⸗ Anruhige Nächte Polizeibericht vom 7. September Drei Verkehrsunfälle. Durch unvorſichtiges Fah⸗ ren und Nichtbeachtung des Vorfahrtsrechtes ereig⸗ neten ſich im Laufe des Sonntags drei Verkehrs⸗ unfälle, wobei drei Perſonen verletzt wurden. Eine mußte in ein Krankenhaus gebracht werden. 26 Ruheſtörer mußten in den beiden letzten Ta⸗ gen angezeigt werden. In vergangener Woche 26 Verkehrsunfälle. Durch Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften ereigneten ſich in vergangener Woche hier insgeſamt 26 Ver⸗ kehrsunfälle, wobei 18 Perſonen verletzt, 19 Kraft⸗ ſahrzeuge, 2 Straßenbahnwagen und 7 Fahrräder be⸗ ſchädigt wurden. Einer der Zuſammenſtöße iſt auf Trunkenheit des Fahrers zurückzuführen. Entwendet wurden am 26. Auguſt aus einer Bau⸗ hittte im Scharhof ein Paar ſchwarze Schaftſtie⸗ kel aus Rindleder mit dicken Sohlen, Größe 42, am 20. Auguſt im Strandbadgelände ein Paar braune a Größe 37, und ein Paar Knieſtrümpſe; am 30. Auguſt im Strandbad ein Paar Damenſpangen⸗Halbſchuhe, Größe 38, weiß mit ſchwarzen Streifen und Blockabſatz; zwiſchen dem 90. Auguſt und 3. September aus einer Wohnung in Sandhofen ein rechteckiger brauner Ledergeld⸗ heutel mit einem größeren Gelobetrag. Verloren ging am 31. Auguſt von S 6, 39 bis Große Merzelſtraße hier ein Ledergeldbeutel, Hufeiſenform, mit einem größeren Geldbetrag. u Auf eine 25jährige Tätigkeit im Dienſte der Nächſtenliebe kann am 8. September Schweſter⸗ oberin Amalberger(Gumbel) von Feuden⸗ heim zurückblicken. Nach ihrer Profeß in Nieder⸗ bronn kam ſie als Schweſter nach München, während des Krieges pflegte ſie die verwundeten Soldaten in Bamberg, von dort kam ſie nach Gießen, um dann an das orthopädiſche Inſtitut nach Heidelberg verſetzt zu werden. Von hier kam ſie nach Friedenweiler und jetzt wirkt ſie in Seligenſtadt in Heſſen als Oberin. 300 Kraſtwagen brummen durch den Odenwald Der Tag unſerer Kriegsopfer DDac und NSKͤK machen die große Odenwalöfahrt mit den Kriegsverletzten Fahrten, die der DDaC oder die früheren Mann⸗ heimer Automobilklubs mit den Schwerkriegs⸗ beſchädigten ausführten, gab es ſchon vor Jahren, ſie erreichten auch die ganz ſtattliche Zahl von etwa 100 Wagen. Diesmal ſollte es durch Kame⸗ rad Bäkers Organiſationstalent aber eine ganz große Sache werden, man hatte das NSͤKK hinzugezogen und es ſollten 800 Kameraden des NSͤKO hinaus ins Grüne gebracht werden. Sonntag morgen, da ſonſt die Straßen ſehr ſtill daliegen, herrſchte am Marktplatz ein Leben wie am Markttag. Der ganze Platz voll blumengeſchmückter Wagen, und immer wieder neue Gruppen von Ver⸗ wandten, die Vater, Onkel, Bruder zum Startplatz bringen; die Kameraden, die nicht gehen können, waren aber ſchon früher daheim abgeholt worden. Die Kreiskapelle der Pe ſpielte die ganze Zeit. Nachdem alles untergebracht war, ertönten Kanonen⸗ ſchläge und los brummte der erſte Wagen mit einigen Kraftradfahrern des NSͤK an der Spitze. Die Breite Straße bis ein gutes Stück die Planken hinunter war Spalier von HJ und BdM. Ueber die Autobahn ging es nach Heidelberg, wo man ſich der prächtigen Segler erfreute; um aber weiter nicht zu ſtören, links ab über Neuenheim, den Neckar entlang. Ueberall, in Ziegelhauſen wie in Neckarſteinach, in Hirſchhorn wie in Beerfelden, BDM und HJ als Spalier am Straßenrand, und ſehr eifrig warfen die Mädels Blumen in den Wa⸗ gen. Die Kraftradfahrer aber immer unterwegs: Zurück um Meldungen vom Sturmhauptführer Kayſer zurückzugeben, um Querſtraßen abzuſper⸗ ren, um entgegenkommende Fahrzeuge zur Vor⸗ ſicht zu mahnen. Im Finkenbuchtal wird es ſtill und idylliſch, man darf auch einmal ausſteigen und ſith umgucken, und das iſt gut ſo; denn der dauernde Wechſel von Berg und Tal macht müde. Im übrigen wird die Fahrtgeſchwindigkeit immer auf 40 bis 50 Stundenkilometer gehalten. Vor Erbach:„Sam⸗ meln!“, damit die letzte Kolonne auch aufſchließen kann, und wer Intereſſe hat, der überzeugt ſich, was alles mit dabei iſt. Aerzte in jeder der vier Kolon⸗ nen, zehn Sanitäter, Lautſprecherwagen und ein Wagen vom Roten Kreus. „Alles fertig?“— Feſtliche Einfahrt in Erbach und Michelſtadt, wo alles auf den Beinen war. Die Formationen ſtanden mit Spielmannszug und Kapelle angetreten, Blumen und Winken auch von den Frauen des Roten Kreuzes, der Frauenſchaft und den Mädels, die die Bedienung übernommen haben. Tiſche und Bänke ſtehen bereit, von einer Erbacher Brauerei zur Verfügung geſtellt, überall überraſchtes Begrüßen von Freunden und Bekann⸗ ten, die man hier nicht erwartet hatte. Aber die Hungrigen ſchnupperten ſchon hinüber zu unſeren vier Mannheimer Gulaſchkanonen, und ſtellten die überaus reichlichen Speckbrocken in der Erbſenſuppe feſt. Bald hatte ſeder ſein Eßgeſchirr voll,— kurz⸗ andauerndes Schweigen, nur unterbrochen von lei⸗ ſen Flüchen, wenn ſich wieder einmal einer die Zunge verbrannt hatte. Aber Bier löſte wieder die Zun⸗ gen, die Rauchwaren kamen hervor und die Zufrie⸗ 1 Stunden nach ſeinem Anfang. denheit war groß. Das prächtige Michelſtädter Bad wurde be⸗ ſichtigt, aber nur wenige gingen im Laufe des Nach⸗ mittags hinein. Denn wohl war das Waſſer warm und das Wetter trocken, aber nur ſpärlich drang die Sonne durch, und ein Wind wehte. Beſſer wars hinunter nach Michelſtadt zu gehen, das Rathaus mit den uralten Balken zu beſichtigen, die Stadt⸗ kirche zu beſuchen und aufs ſchöne Glockenſpiel zu hören, auch liegen da ſo ſchöne lauſchige Kaffee⸗ häuſer am Marktplatz. Doch zum offiziellen Kaffee im Stadion mußte man wieder zurück ſein; denn hier wurde allerhand geboten. Es begrüßten Michelſtädter Bürgermeiſter und NSKOV⸗ Ortsgruppenobmann und antwortete Kreisamts⸗ leiter Sinn mit herzlichem Dank für den präch⸗ tigen Empfang, und überreichte beiden auch zwei ſchöne Bilder aus Mannheim. Auch der Gauamts⸗ leiter von Heſſen Ziegler, war hergefahren ge⸗ kommen, um einige Worte an die Mannheimer Kameraden zu richten. Es ſangen dann Michel⸗ ſtädter Sänger und Mannheimer Flora⸗Quartett, ſpielte die DAF⸗Kapelle oder auch unſer Laut⸗ ſprecherwagen, zeigten die Turner ausgezeichnete Uebungen am Barren oder tanzte mit dem Ball der Volkstanzkreis, und ſchließlich fuhren auch unſere NoSKcd⸗Kraftfahrer mit viel Geſchick auf den Platz hinunter und zeigten ein vielfältiges Exerzieren mit ſchönen Figuren. Damit hatte man wahrhaftig 4 Stunden hin⸗ gebracht, und machte ſich nun wieder zum Einſteigen bereit. Die 207 Wagen fuhren der Reihe nach vor, die NSKK⸗Ordner hatten wieder ſchwer zu tun, daß alles ſchön in der Kolonne blieb. Aber pünktlich 5 Uhr war man wieder unterwegs, und nun ging es in etwas raſcherer Fahrt nach Brombach und Pfaffen⸗Beerfurt, Reichelsheim und Lindenfels, überall herzlich begrüßt von Sonntags⸗ gäſten und ſpazierengehenden Dorfbewohnern. Bei Bensheim traten wir wieder in die Rheinebene hin⸗ aus, hinter Lorſch war die lange Reihe in weit aus⸗ ladendͤer Kurve deutlich zu ſehen, aber noch ſchöner war der Rückblick hinter dem Reichsautobahn⸗Drei⸗ eck, als überall die Lichter ſchon angezündet waren. In Mannheim wieder eifriger Abſperrdienſt, und pünktlich, auf den Schlag acht, ſchwenken die erſten Wagen auf dem Marktplatz ein, überall mit kräftigen Heilrufen von den Angehöri⸗ gen und Volksgenoſſen begrüßt. Auch hier wurde mal wieder gute Fahrkunſt gezeigt, wenn ſo in einem Atemzug 10 Wagen ſchon nebeneinander daſtanden. Die PL-Kapelle ſpielte wiedͤer, ſchnell wurde Platz geſchaffen für die übrigen Kolonnen. Kreisamtslei⸗ ter Sinn ſprach einige herzliche Worte des Dankes an die Fahrzeugbeſitzer vom NSͤc und DDAC, die ſeinen Kameraden dieſen herrlichen Tag geſchenkt hätten. Ein dreifaches„Sieg Heill“ und die nationalen Lieder tönten über den Platz, und der Sonntag unſerer wackeren Soldaten, die lebendig⸗ ſten Zeugen des großen⸗Krieges und ſeines ſtillen huldenden Heldentums, war zu Ende, genau zwölf Dr. Hr. DerFeutrio“ führt nach Gräjenhauſen Durch die Verbrüderung mit einem dörflichen Karnevalverein wird die Volks⸗ verbundenheit von Stadt und Land betont In Gräfenhauſen, einem ſtattlichen Dorf mit 1700 Einwohnern, bei Arheilgen in der Nähe der Auto⸗ bahn gelegen, beſteht ein Karnevalverein, der im Mai nach einem Beſuch von Schwetzingen auf der Heim⸗ fahrt Mannheim beſichtigte. Daher kamen die Gräfenhauſener auch ins Habereckl, wo die Beziehun⸗ gen zum„Feuerio“ aufgenommen wurden. Das Verſprechen, die Gräfenhauſener zu beſuchen, wurde nun am Sonntag eingelöſt. Kurz nach 9 Uhr traten ein Omnibus und mehrere Privatwagen von der Feuerioſtammburg aus die Fahrt an. In Darmſtadt wurden die Ausflügler von einer Abordnung der Gräfenhauſener erwartet. Im eleganten Heim der Darmſtädter„Narrhalla“ war Frühſtücksraſt. Der„Narrhalla“⸗Präſident begrüßte herzlich die Karnevaliſten aus Mannheim mit ihren Damen und verband damit die Bitte, dieſem erſten Beſuch noch recht viele folgen zu laſſen. Feuerio⸗ Präſident Buſch brachte in ſeinen Dankesworten zum Ausdruck, daß die Feuerivaner gern bereit ſeien, ſich in der Pflege des Humors mit den Darmſtädter Narrhalleſen zu verbinden. Hoffentlich habe man deshalb recht oft Gelegenheit, die Darmſtädter Freunde bei den Feuerio⸗Sitzungen zu begrüßen. Als Präſident Buſch ſeine Ausführungen mit einem kräf⸗ tigen Ahoil auf die Darmſtädter und Gräfenhauſe⸗ ner geſchloſſen hatte, begrüßte Präſident Weber im Namen der Gräfenhauſener herzlich die Ausflügler. Fritz Weinreich fand gleich wieder den richtigen Ton, als er im Namen der„ehemaligen Elferräte“ für die Begrüßung dankte. Unter Führung der Darmſtädter wurde der Weg zur Künſtlerkolonie an⸗ getreten, deſſen Wahrzeichen der eigenartige Hoch⸗ zeitsturm bildet. Als um 12 Uhr das prächtige Glockenſpiel des Schloßturmes bewundert war, wur⸗ den wieder die Wagen zur Fahrt nach Gräfenhauſen beſtiegen. Da jeder Wagen mit der Feueriofahne geſchmückt war, wurde der ſtattliche Zug auch in Darmſtadt viel beachtet. Vor Gräfenhauſen erwartete ein laubgeſchmückter Leiterwagen mit dem Elferrat des Karnevalvereins die Mannheimer. In Gräfenhauſen eilte die Ein⸗ wohnerſchaft an die Fenſter und auf die Straße, als 2 die Feuerwerkskörper krachten, mit denen die Mann⸗ heimer ihr Kommen anzeigten. Im Tanzſaal des Gaſt hauſes„Zum Löwen“ vereinigte man ſich zu⸗ nächſt zum Mittageſſen, zu dem eine flotte Kapelle aufſpielte. Die Pauſe bis zum Beginn des geſelligen Beiſammenſeins wurde zu einer Beſichtigung des Verſorgungsheims der Stadt Darmſtadt benützt, in das ein ehemaliges großherzogliches Jagoͤſchlößchen verwandelt wurde. In dem Heim werden alte Leute und wohnungsloſe Familien untergebracht. Der umfangreiche Garten liefert viel Gemüſe nah Darmſtadt, hauptſächlich in die Krankenhäuſer. Bei der Rückkehr in den„Löwen“ war die Tanz⸗ fläche freigemacht. Präſident Weber ſprach noch⸗ mals herzliche Begrüßungsworte, wobei er feſtſtellte, daß mit Altbürgermeiſter Petry auch das jetzige Ortsoberhaupt gleichen Namens erſchienen war. Vizepräſident Enz verlas ein ellenlanges Proto⸗ koll, das auf den Beſuch der Gräfenhauſener in Mannheim Bezug nahm. Der Höhepunkt der fröh⸗ lichen Stunden war die Ueberreichung eines ſilber⸗ nen Pokals durch Präſident Buſch mit einer An⸗ ſprache, in der er unter der begeiſterten Zuſtimmung der Gräfenhauſener betonte, daß der Beſuch vor allem auch die Volksverbundenheit von Stadt und Land betonen ſolle. Präſident Buſch bemerkte, daß der„Feuerio“ gewohnt ſei, durch Ehrendamen und mit dem Ehrentrunk empfangen zu werden. Ein reicher Kranz von anmutigen Grä⸗ fenhauſenerinnen ſei ja nun im Saal verſammelt und der Ehrentrunk könne auch nachgeholt werden. Das ließ ſich Präſident Weber nicht zweimal ſagen. Und ſo wurde gleich der ſchöne Pokal eingeweiht. Da die Mannheimer viele Gutſel mitgebracht hatten, war die Gräſenhauſener Jugend nicht aus dem Saale zu bringen. Auch die„erwachſene“ weib⸗ liche Jugend wurde mit Süßigkeiten bedacht. Und auf der Straße gab es ein Wettrennen, das in einem ſehr erheiternden„20 Meter⸗Lauf“ von drei Mann⸗ heimer Schwergewichten gipfelte, bei dem einer die „goldene“ erhielt, auf den die wenigſten getippt hatten. Im Saale wurde unermübdlich getanzt, bis Vn odens bun, r licit die in Wurſt verwandelte Sau vertilgt wurde, die die Gräfenhauſener zu Ehren der Mannheimer ge⸗ ſchlachtet hatten. Zwiſchenhinein unterhielten Fritz Weinreich, ein Darmſtädter Karnevaliſt namens Bitſch, der früher in Mannheim war, und der Fremdenſitzungs⸗Vergnügungskommiſſar Joſef Of⸗ fenbach mit ausgezeichneten Vorträgen. Der Abend war ſchon hereingebrochen, als die Heimreiſe über Darmſtadt angetreten wurde. Im Nebenzimmer des Habereckls ſaßen dann die meiſten noch ein wenig beiſammen, hochbefriedigt von dem Verlauf des vom Wetter begünſtigten Aus⸗ fluges, der dem„Feuerio“ viele neue Freunde ge⸗ wonnen hat. Sch. S Kinderturnen! Mancher Erwachſene erfährt heute an ſich ſelbſt, wie nützlich eine regelmäßige ſportliche Betätigung iſt, um den Körper beweglich zu erhalten. Noch wich⸗ tiger iſt aber eine in geſunder Form betriebene Lei⸗ besübung für den kindlichen, alſo noch wachſenden Körper. Bei dieſer können Mängel im Wachstum noch beſeitigt oder verhindert und eine gleichmäßige, kräftige Ausbildung des Körpers kann erzielt werden. Negeamũtel · Allceitenmãtel ee Loceene ———Marke„NNNN—S— Die neuen Modelle sind eingetroffen! Hill& Niüller N 3, 11⸗12 Kunststraßze N 3, 11-⸗12 2 5— N irit uie furt Das Sportamt Mannheim der NSG„Kraft durch Freude“ hat in Erkenntnis der Wichtigkeit dieſer Frage in den verſchiedenen Stadtteilen Kinder⸗ turn⸗Kurſe unter ſachverſtändiger Leitung ein⸗ gerichtet. Neuerdings wird nun auch mit dem Kin⸗ derturnen im Lindenhofviertel begonnen. Die Kurſe finden ſtatt: Montags von 16 bis 17 Uhr und Donnerstags von 17 bis 18 Uhr in der Dieſterwegſchule, Eingang Meerfeldſtraße. Schweigepflicht der Laienrichter Der Reichsjuſtizminiſter hat, wie die„Deutſche Juſtiz“ mitteilt, durch eine Einfügung in die„Richt⸗ linien für das Strafverfahren“ angeordnet, der Vor⸗ ſitzende des Gerichts ſolle die Laienrichter, wenn ihm ein Anlaß dazu gegeben erſcheine, ausdrücklich darauf hinweiſen, daß ſie verpflichtet ſeien, Still⸗ ſchweigen über den Vorgang bei der Be⸗ ratung und Abſtimmung zu beobachten. Ohne Rückſicht darauf, wie der einzelnen geſtimmt habe, ſei das beſchloſſene Urteil ein gemeinſames Urteil aller beteiligten Richter. Daraus ergebe ſich für den einzelnen Richter die Pflicht zur Zurückhaltung, ins⸗ beſondere dann, wenn der Verurteilte oder ſein Verteidiger wegen Befürwortung eines Gnadenge⸗ ſuches an ihn heranträten. a Neue Knöpfe und Gradabzeichen bei der Reichspoſt. Gemäß einer Anordnung des Reichs⸗ poſtminiſters tritt bei der Dienſtkleidung der Be⸗ amten der Deutſchen Reichspoſt eine Aenderung der Knöpfe und Gradabzeichen ein, Die Knöpfe, die aus matt⸗vergoldetem gekörnten Metall beſtehen, tragen künftig nicht mehr den aufgeprägten Reihsadler. Beim Gradabzeichen wird der fünfzackige Stern durch einen viereckigen erſetzt. Die nach den bisheri⸗ gen Vorſchriften angefertigten Knöpfe und Grad⸗ abzeichen können aufgetragen werden. * Neuſtadt a. d. Weinſtraße, 6. Sept. Auf Einladung des italieniſchen Regierungschefs unternehmen 500 Hitlerjungen aus dem Reich eine dreiwöchige Fahrt nach Italien. Vom Gebiet Saar⸗ pfalz nehmen 50 Hitlerjungen und Pimpfe daran teil Die Saarpfälzer Gruppe, die unter Führung des Gefolgſchaftsführers Uhl ſteht, hat am Freitag unſe⸗ ren Gau verlaſſen. In München treffen ſich aus dem Reich die Gruppen. Vor der Abfahrt nach Italien ſie noch einige Tage das Hochlandlager bei 8. 8 * durch e NS Lecithin ist also ein Gebot der Vernunit. Starke Merven verhindern vorzeifige Ermüdung und Schwäche, lassen nervöse Kopf-, 03 0 5 0 W Herz-— e 7 die gefürchfeie S Reinlecitmin —Pfürdie Nerven d.., Sie sehen beim Spiel keine Chancen. lm Daseins- 5 kampi aber dürien Sie nicht passen. Das ist nicht leicht, denn Beruf, Verkehr und Spori stellen heute größere Antorderungen an lhre Nerven. Das aber bringt schnelleren Verbrauch der wichtigen Nervengrundsub- stanz Lecuhin mit sich. Deren rechtzeitige Erneuerung Sie daher das ärztlich und klinisch erprobte S. 8— * Seite Nummer 4¹3 ſen ——— Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 8. September 1086 5 war einmal ein junges hübſches Mäbdchen, das jedes Jahr an die 935 in Erholung fuhr. Ihre Erholungs⸗ aufenthalte verliefen ziemlich ein⸗ tönig ohne große Aufregungen, und man muß ſchon ſagen, ihr ganzes Leben ſpielte ſich ohne beſondere Be⸗ gebenheiten ab. Eigentlich, müßte die Geſchichte Pipin heißen, denn Pipin ſpielt darin die Hauptrolle und dazu noch mit durchſchlagendem Erfolg, aber ſchließlich handelt es ſich doch um Margrit und darum will ich es ſchon bei dieſem Namen belaſſen. Nun alſo. Marg rit fuhr auch dieſes Jahr wie gewohnt in ihr kleines Oſtſeebad und natürlich nahm ſie Pipin mit. Pipin iſt ein äußerſt gelehriger Wellenſittich, doch behaupten boshafte Men⸗ ſchen, es wäre überhaupt kein Wellenſittich, ſondern ein blau angeſtrichener Kanarienvogel. Pipin hatte Margrit ſchon viele unterhaltende Stunden mit ſeinen frohen Scherzen bereitet und ſo durfte er als die beiden nach langer Bahnfahrt in ihrem kleinen Hotel angekommen waren, droben im Zimmer mit der ſchönen Ausſicht nach dem See ſei⸗ nen Käfig verlaſſen, um ſich nach der langen Bahn⸗ fahrt wieder etwas Bewegung zu verſchaffen, Als es nun Zeit war zum Abendeſſen, wollte Margrit ihren Liebling wieder in ſeinen goldenen Käfig einſperren. Zu dieſem Zwecke pirſchte ſie ſich vorſichtig auf dem Boden kriechend, an den Käfig heran, damit er ihr ja im letzten Augenblick nicht mehr entwiſchen könne. Langſam, jedes Geräuſch vermeidend, ſchlich ſie unter den Käfig und richtete ſich worſichtig auf, zielte nach der Türe des Vogel⸗ bauers und ſie glaubte ihren Augen nicht zu trauen. Unter der Türe ſaß quietſchvergnügt Pipin und ſah mit ſeinen luſtigen Wellenſittichaugen dem Tun ſeiner hübſchen Herrin zu. Und da mußte Margrit laut lachen, Pipin aber reckte ſeine Flügel und ver⸗ ließ in majeſtätiſchem Fluge das Zimmer. Und da⸗ mit war er dem Blickfeld Margrits entſchwunden. „Eilenden Schrittes verließ ſie das Hotel und be⸗ gann zu ſuchen. Aber ihren armen gelehrigen Pi⸗ pin fand ſie nicht. Stundenlang ſuchte ſie und am Abend war Margrit einfach troſtlos. Da kam wie auf eine Fügung des Himmels ein junger Mann in ihr kleines Gaſthaus, der anſcheinend ebenfalls dort wohnte und behutſam einen Gegen⸗ ſtand mit der Hand umſchloſſen hielt. Wie aus der Piſtole geſchoſſen ſtürzte ſich Margrit auf ihn, der vor lauter Staunen überhaupt nichts ſagen konnte, und zu ihrer großen Freude konnte ſie ihren heiß⸗ NACHDENKEICHE-GE SCHHCHTFVON-ERNICH-SCHNMIHTH geliebten Pipin wohlbehalten wieder in Empfang nehmen. Die beiden jungen Leute trafen ſich nun öfters. Wer aber glaubt, daß aus dieſer harmloſen Ge⸗ ſchichte eine große Liebe entſtanden wäre, iſt gründ⸗ lich im Irrtum, denn der junge Mann war bereits verlobt. Margrit erfuhr nun im Verlaufe der Tage, daß er, da er ſchon jahrelang in der SA ſteht, durch die Hitler⸗Freiplatzſpende ſeinen Erho⸗ lungsaufenthalt in dem kleinen Bad bekommen hatte, aber nicht heiraten könne, da er in einer ziemlich ſchlechtbezahlten Stellung ſei. Margrit hatte in ihrem ganzen Leben noch nie Sorgen gehabt und daher hatte ſie mit ihm Mitleid, denn ſie hatte zum erſten Male ganz unbewußt in ihrem Leben einen wirklichen lebensnahen Einblick in den Daſeinskampf bekommen. Als ſie nach vier Wochen nach Hauſe zurückfuhr, bat ſie ihren Vater, den jungen Mann in ſeiner großen Fabrik anzuſtellen und ihr Vater hatte ihr auch dͤen Wunſch erfüllt, und ich glaube, daß der junge Mann beſtimmt mit ſeiner neuen Stellung zufrieden iſt. Durch einen kleinen Zufall wurde ſo zum Glücke zweier jungen Menſchen verholfen, und wir freuen uns, daß durch die Arbeit der NS⸗Volkswohlfahrt einem braven SA⸗Manne nicht nur Erholung ge⸗ bracht, ſondern ihm auch für ſein ganzes Leben ge⸗ holfen wurde und er eine Stellung bekommen hat, die er vielleicht ſonſt nie bekommen hätte. Was hören wir? Mittwoch 9. September Reichslender Stuttgari .45: Bauernfunk.—.55: Gymnaſtik.—.30: Früh⸗ konzert.—.10: Gymnaſtik.—.30: Muſikaliſche üh⸗ ſtückspauſe.—.30: Reichsſendung: Reichspartei⸗ tag 1936. Vorbeimarſch der HJ⸗Fahnen vor dem Führer am„Deutſchen Hof“.— 10.50: Reichsſendung: Feier⸗ liche Eröffnung des Parteikongreſſes der NSDAP ein der Luitpoldhalle.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.15: Fortſet⸗ zung des Mittagskonzerts.— 14.00: Allerlei— von zwei bis drei.— 16.00: Großes Unterhaltungskonzert.— 18.00: Der bunte Frankfurter Nachmittag.— 19.50: Reichs⸗ ſendung: Reichsparteitag 1936. Kulturtagung im Opernhaus.— 22.30: Klänge in der Nacht(Schallpl.).— 24.00: Nachtmuſik. Aus Mannheim über Stuttgart 15.30: So ſind wir Jungmädel— und ſo nicht! Deutſchlandſender .10: Fröhliche Schallplatten.— 10.00: Der Schneider von Ulm.— 15.15: Soliſtiſches Muſizieren.— 16.00: Gro⸗ ßes Unterhaltungskonzert.— 18.00: Nichts kommt durch Zufall!— 18.15: Minneweiſen aus dem 13. Jahrhundert. — 18.45: Heinrich Anacker lieſt Gedichte.— 19.00: Und jetzt iſt Feierabend!— 22.20: Eine kleine Nachtmuſik.— 23.00: Flja Livſchakoff ſpielt. „Kraft durch Freude“ Sonntag, 13 September Wanderfahrt nach Lambrecht— Lambertskreuz— Stoppelkopf— Neuſtadt Führung: Wan⸗ derwarte Weber und Weitzel. Fahrpreis.30 Mk. Wander⸗ zeit 6 Stunden. Abfahrt.45 Uhr ab Ludwigshafen⸗Haupt⸗ bahnhof. Rückfahrt gegen 20 Uhr. Fahrkarten ſind vor Abfahrt des Zuges an der Bahn zu löſen. Betr.: U§ 46 vom 13 bis 19. September— Allgän Für dieſe Urlauberfahrt werden noch einige Anmeldun⸗ gen(nur für Wanderungen) angenommen. Preis der Fahrt mit Wanderung 18,70 /. Anmeldungen nimmt das Kreis⸗ amt Mannheim, L 4, 15, 1. Stock, Zimmer 6, bis Diens⸗ tag nachmittag 16 Uhr entgegen. Kinderturnen Für Schwetzingerſtadt und Neuoſtheim fin⸗ den die Kurſe dienstags von 16—17 Uhr in der Gymnaſtik⸗ halle des Stadions ſtatt. Für Innenſtaddt und Oſt⸗ ſtadt(ob 16. September) Gymnaſtikſaal Goetheſtraße 8 von 16—17 Uhr. Für Feudenheim mittwochs von Blick auf Ludwigshafen Als Landesbauernräte berufen sk. Ludwigshafen, 8. Sept. Durch den Reichsbau⸗ ernführer wurde nun auch für die Saarpfalz ein Landesbauernrat eingeſetzt. Als Mitglieder dieſes neuen Landesbauernrates wurden aus dem Bezirk Ludwigshafen berufen: Guſtav Böhmer⸗Lud⸗ wigshafen, Auguſt Handrich⸗Aſſenheim, und Max Luyken⸗Mannheim. Ferner gehören aus der Vorderpfalz dem neuen Bauernrat an: Fritz Baßler⸗Mußbach, Sans Bonnet⸗Bad1 Dürkheim, Fr. Boſſert⸗Duttweiler, Herm. Erlewein⸗Leinsweiler, Mich. Groß⸗Jakobsweiler, Karl Handrich⸗Mecken⸗ heim, Otto Henninger⸗Kallſtadt, Fritz Heß⸗Dannen⸗ ſels, Karl Mayer⸗Klingen, Joh. Meſſing⸗Friedels⸗ heim, Hans Spann⸗Speyer(Vorſiender des Garten⸗ bau⸗ und Weinbauwirtſchaftsverbandes Saarpfalz), Eduard Schnurr⸗Impflingen, Hch. Strohm 3⸗Ober⸗ 2* 5 ieeee eeeeeeeee eee Querſchnitt des Alltags ru. Heidelberg, 8. September. Vom Wohlſahrts⸗ und Jugendamt Beim Wohlfahrts⸗ und Jugendamt Heidelberg ſtanden am 2. September 738(Vorwoche 751) Wohl⸗ fahrtserwerbsloſe(arbeitsſähige Perſonen) in offe⸗ ner Fürſorge. Am gleichen Tage ſtanden in Arbeit Fürſorgearbeiter 64(70), Notſtandsarbeiter 280(281), Gemeinſchaftsdienſt 314(319), bei Maßnahmen der Stadt ſind 163(163) Arbeitsdienſtpflichtige unter⸗ gebracht. Brennenden Spirituskocher umgeworfen In einem Haus in der Leyergaſſe entſtand am Samstag ein Zimmerbrand. Eine Unter⸗ mieterin hatte aus Unvorſichtigkeit einen brennenden Spirituskocher umgeworfen, wobei ihre Kleider und ein im Zimmer ſtehendes Bett Feuer fingen. Die Untermieterin erlitt erhebliche Brandwun⸗ den im Geſicht und mußte in das akademiſche Kran⸗ kenhaus gebracht werden. Außerdem entſtand ein Sachſchaden von etwa 90 Mark. Der Brand konnte durch den Wohnungsinhaber gelöſcht werden. Luftfahrt⸗Wanderſchau Die derzeit durch ganz Deutſchland reiſende Luft⸗ fahrt⸗Wanderſchau traf Sonntag nachmittag, aus der Pfalz kommend, mit ihren zwei Wagen hier ein. Sie wird bis 10. September(in der„Harmonie“) einen weitreichenden Blick über das Gebiet der Luftfahrt geben, enthält ſie doch mit überſichtlichen Angaben 60 Modelle deutſcher Segel⸗ und Motorflugzeuge (Sport⸗Verkehrsflugzeuge) uſw. im Maßſtab:10. Vorträge und Filme werden die Schau in ihren Ein⸗ zelheiten ergänzen. Wochenbericht der Kriminalpolizei Feſtgenommen wurden je eine Perſon wegen Opferſtockdiebſtahls, verſuchten Raubs und Verdachts der Kindstötung. Zur Anzeige kamen 28 Fälle, darunter 18 wegen Vergehens gegen das Eigentum, 3 wegen verſchiede⸗ ner Sittlichkeitsdelikte, 1 wegen Erpreſſung und der Reſt wegen ſonſtiger Straftaten. Diebſtähle: 1 ſilberne Damen⸗Armbanduhr mit ſchwarzem Ripsband, 1 goldener Ring mit unechtem Stein, 1 ſilberne Anſtecknadel mit unechtem Stein, 1 goldene Damen⸗Armbanduhr, rund, mittelgroß, runder Bügel, Zifferblatt gelblich mit Verzierung, römiſche Zahlen—12, Armband vergoldet, innen verchromt, 1 Photoapparat„Zeiß⸗Ikon“, Größe 6,5K11, Rollfilm, Linſe„Focus“, ſchwarz, braunes Lederetui, innen lila gefüttert mit Umhängeriemen, 1 buntbemalte Blumenvaſe aus Majolika, 1 hell⸗ grauer Damen⸗Regenmantel und 1 beigefarbige Da⸗ men⸗Handtaſche aus Chev.⸗Leder. Aufgefunden wurde follgendes: Ein Paar goldene Ohrringe mit 5 Zentimeter langen goldenen freihängenden Zapfen, je in der Mitte ein bläulicher Stein mit kleinem weißem Frauenkopf, an einem der Ohrringe fehlt dieſer Kopf, eine kleine goldene runde Broſche in der Größe eines Fünfzigpfennigſtücks, in der Mitte ein roter Stein mit drei Spielkarten, Kreuz⸗, Pik⸗ und Herzdame, eine goldene Broſche, eine Gitarre darſtellend, mit eingelegten Steinchen in Form von Blumen. Die Schmuckſachen befinden ſich in einem kleinen Kartonſchächtelchen mit Freibur⸗ ger Firmenaufdruck. Die Gegenſtände ſind gebraucht und dürften von einem Diebſtahl herrühren. Um ſachdienliche Mitteilung wird gebeten. Heidelberger Veranſtaltungen Ausſtellung:„Heidelberg, Vermächtnis und Aufgabe“. 1 Luftfahrt⸗Wanderſchan in der„Harmonie“(Theaterſtraße). nehmbar, angefangen bei dem Artiſten, ſülzen, Karl Trauth⸗Queichheim bei Landau, Rich. Volz⸗Queichheim bei Landau und Karl Zimpelmann⸗ Weingarten(Vorſitzender der Genoſſenſchaft Kräu⸗ terzentrale⸗Speyer). Das letzte Freiluſtvariété-Gaſtſpiel h. Ludwigshafen, 8. September. Franks Wander⸗Arena iſt das letzte Frei⸗ luft⸗Varieté, das es bei der fortſchreitenden Kühle der Abende mit Erfolg verſucht, der Bevölkerung unſerer Vorſtädte eine frohe Stunde zu bieten. Ar⸗ tiſtiſch betrachtet, ſind die Leiſtungen durchaus an⸗ der einen andern freihändig auf dem eigenen Schädel Kopf ſtehen läßt, bis zum Matroſen am 18 Meter hohen Schiffsmaſt, der einen einarmigen Handſtand auf dem Gipfel der ſchwankenden Stange wagt. Gegen⸗ wärtig arbeitet das Unternehmen allabendlich auf dem Platz neben dem Volkshaus der, Gartenſtadt Hochfeld, gegenüber der„Hans⸗Schemm⸗Schule“. Sonderkonzert im Hindenburgpark Eliſabeth Brunner ſang Mozart und Richard Strauß Das Saarpfalzorcheſter leitete unter Mu⸗ ſikdirektor Ernſt Schmeißer die Mozart⸗Arien und Richard⸗Strauß⸗Lieder mit Inſtrumental⸗Werken derſelben Komponiſten recht ſtilgerecht ein. Als So⸗ liſtin dieſes nachgeholten Sonderkonzertes war die geſchätzte Mannheimer Sopraniſtin Eliſabeth Brun⸗ ner gewonnen worden. Sie hat deutſche Geſangs⸗ leiſtungen auch ſchon im befreundeten Ausland wür⸗ dig präſentieren und repräſentieren dürfen: vor 2 Jahren hat ſie als erſte Deutſche in Mailand im Internationalen Lyzeum⸗Klub zu ſingen gehabt, der aus Diplomaten, Künſtlern und maßgebenden Leu⸗ ten der Regierung beſteht. Das war am 22. 11. 1934. Für den kommenden Winter iſt Frau Brunner u. a. nach London verpflichtet. In Mailand ſang ſie Brahms, Hugo Wolf und Wagner. Im Hindenburg⸗ park zündeten am meiſten ihre Strauß⸗Lieder, namentlich die„Heimliche Aufforderung“, die die offene Aufforderung der Hörer zu einer— dann auch gern gewährten— Zugabe weckte! Die Farbig⸗ keit R. Straußſcher Kompoſitionskunſt entfaltete die Künſtlerin vor den entzückten Hörern. Zwiſchendurch erfreute Erich Fengler mit dem Mozartſchen A⸗ Dur⸗Konzert für Violine. Auch Fengler fand herz⸗ lichen Beifall für ſeine techniſch und geiſtig wohl⸗ geſchliffene Wiedergabe. Heutige Veranſtaltungen: Hindenburgpark: 16 bis 18 und 20 bis 22 Ülhr Konzerte des Saarpfalzorcheſters. Stern⸗Kaffee: Konzert und Tanz. Bayeriſcher Hieſ'l: Konzert und Tanz. Pfalzbau⸗Kaffee: Kleinkunſtbühne und Tanz. Kaffee Vaterland: Konzert und Tanz. 906 Lichtſpiele: ſa⸗Palaſt:„Boccaccio“.— Palaſt⸗Lichtſpiele:„Tanzmuſik“. — Ufa⸗Rheingold:„Spiel mit dem Feuer“.— Union: „Wir ſind vom ſchottiſchen Infanterie⸗Regiment“.— Atlan⸗ tik:„Madame Dubarry“.— Alhambra ndenheim:„Der Kurier des Zaren“. — — Lil Dagover ſpielt Lie Gharlotte Garvenberg in dem Ufa⸗Tonfilm „Schlußakkord“, der jetzt in Mannheim anläuft. 16—17 Uhr Feudenheimſchule. Für Gartenſtadt diens⸗ tags von 14—15 Uhr Frauenſchaftsheim. Die Kurſus⸗ gebühren ſind wie bei allen Köc⸗Sportkurſen außerordent⸗ lich niedrig, ſo daß es allen Eltern möglich iſt, ihre Kinder an dieſen Kurſen teilnehmen zu laſſen. Darum: Elctern!] denkt an die körperliche Ausbil⸗ dung eurer Kinder! Schickt ſie zum Koͤcß⸗Kinderturnen. Rasierereme 50 Pig. Srose Zahnereme 40 Pig. Tube. hea accacgaccceanceacguee eee Dienstag, 8. September Nationaltheater:„Schwarzbrot und Kipfel“, Luſtſpiel von Werner von der Schulenburg, Miete C, 20 Uhr. Roſengarten: 20 Uhr Zauberſchau Bellachini jr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprofektors. Flugplatz: 9 bis 20 Uhr Rund⸗ flüge über Mannheim. Hafenrundfahrten: 7 bis 20 Uhr ſtündlich auf Rhein und Neckar. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Bergſtraße; und Oden⸗ wald. Kleinkunſtbühne Libelle: Uor Kabarett⸗Programm. Rantg er Tanz: Palaſthotel, Libelle. Lichtſpiele Univerſum:„Schlußakkord“.— Alhambra:„Der Kaiſer von Kalifornien“.— Schauburg:„Der verkannte Lebemann“.— Palaſt und Gloria:„Im Sonnenſchein“.— Capitol:„Die ewige Maske“.— Scala:„Königstiger“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 11 bis 17 uhr. Sonderſchau„Vom Fels zum Edelſtein“ und Sonderſchau „Olympia“. Theatermuſeum, E 7, 20. Geöffnet von 10—13 und von 15 bis 17 Uhr. Sternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und von 14 bis 10 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen von Prof. W. Schnarrenberger, Berlin. Plaſtiken, Aquarelle und Zeichnungen des Bildhauers Carl Moritz Schreiner, Düſſeldorf. Mannheimer Kunſtverein, L 1. 1: Geöffnet von 10 bis 16 und von 15 bis 17 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 18 und 17 bis 19 Uhr. Leſeſäle von 9 bis 13 und von 15 bis 10 Uhr. Städtiſche Muſikbücherei, L 2, 9: Geöffnet von 11 bis und von 16 bis 19 Ubr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe 10.30 bis Uhr und 16 bis 10 Uhr. Leſehalle geöffnet von 10.90 13 Uhr und von 16.30 bis 21 Ubr. Helft den Flüchtlingen aus Spanien Die Folgen der marxiſtiſchen Herrſchaft in Spanien haben Tauſende von deutſchen Bolks· genoſſen gezwungen, Spanien zu verlaſſen. Die große Zahl der Flüchtlinge macht raſche Hilſe für die Notleidenden notwendig. Zeichnet Euch ein in die Sammelliſte, die in der Hauptgeſchäftsſtelle der„Neuen Maun⸗ heimer Zeitung“ aufliegt! Helſt Euren deutſchen Volksgenoſſen! „ Setzen Sie nicht qhre Geſundheit und ohr Wohlbefinden aufs Spiel- benutzen Sie nur das echte Flit. Es gibt nur ein Flit! Flit wird nur in gelber Kanne mit ſchwar⸗ zem Band und Flit⸗Soldat verkauſt; ver⸗ ſiegelt, damit Sie die Garantie haben, auch wirklich echtes Flit zu erhalten. Flit⸗ Zerſtäubung gibt keine Flecken. Sie können ſich auf Flit verlaſſen: es vernichtet die on⸗ ſekten in öhrem Haushalt. verlangen eie das echte riir gelten Origi ausdrücklich nalpacung. Und denken Sie bilte daran: Werbedrucksachen vom Entwurhhis · aur lor· tigen Arbeitlieſert ie¹ Druckerei Dr. Haas R 1,4-6, Ferneprecher 28081 Mit Vorschlägen stshen wir ſlegeraelt au ihron dieneton be L e Neue Mannhe eimer Zeiiung/ Miklag⸗Ausdabe 3 Dienstaßg, 8. September 1938 Die erſten Gauklaſſe⸗Meiſterſchaftskämpfe der Spielzeit 1936/37 liegen hinter uns. Sie brachten als Hauptmerkmal ein überraſchend gutes Abſchneiden der aufgeſtiegenen Mannſchaften, die auch in Zukunft, vor allem auf eigenem Gelände, ſtark zu beachten ſein werden. Der kommende Sonntag bringt ein faſt vollſtändiges Meiſterſchafts⸗ programm, da nun auch der Gau Südweſt mit ſeinen Spie⸗ len beginnt und die ſüddeutſchen Vereine nur zwei Spieler in die Nationalmannſchaft zum Spiel gegen Polen abzu⸗ ſtellen brauchen. Im Gau Südweſt treten alle zehn Mannſchaften auf den Plan. Geſpannt darf man auf das Abſchneiden der beiden Neulinge ſein, die zu Hauſe ſpielen. n Baden greifen nun auch SB Waldhof und 1. FC Pforzheim, zwi⸗ ſchen denen auch in dieſem Jahr die Meiſterſchaft liegen ſollte, in den Gang der Ereigniſſe ein, während in Würt⸗ temberg die Stuttgarter Kickers nun ſchon zum zweitenmal reiſen müſſen. In Bayern gibt es drei Begegnungen von Format, an denen allerdings die Nürnberg⸗Fürther Mann⸗ ſchaften mit Rückſicht auf den Reichsparteitag nicht beteiligt ſind. 97 Gan Südweſt: Wormatia Worms— Union Niederrad, F Pirmaſens— Boruſſia Neunkirchen FSB Frankfurt— FV Saarbrücken SV Wiesbaden— Eintracht Frankfurt Sportfreunde Saarbrücken— Kickers Offenbach. Der vorfährige Gaumeiſter, Wormatia Worms, hat auch in dieſer Spielzeit eine ſchlagkräſtige Elf zur Ver⸗ fügung, und es iſt gar nicht ausgeſchloſſen, daß die Wormſer ernent zu Meiſterehren kommen. Der Gewinn der erſten Punkte gegen Union Niederrad ſollte auf jeden Fall gelingen.— Offener erſcheint ſchon der Ausgang der Be⸗ Heemng zwiſchen Fͤ Pirmaſens und Boruſſia eunkirchen. Auf eigenem Platz wird man zwar den Pirmaſenſern ein kleines Uebergewicht einräumen müſſen, aber es würde gar nicht überraſchen, wenn die techniſch guten und in der Abwehr ſehr ſtarken Saarländer einen oder gar beide Punkte mit nach Hauſe nehmen würden.— Der FSVFrankfurt ſollte zu Hauſe ſtark genug ſein, den FV Saarbrücken niederzuhalten, falls das Treffen überhaußt zum Austrag kommt. Den Saarbrückern kann man ſchlecht zumuten, ohne ihren beſten Spieler, Sold, der in Warſchau benötigt wird, dieſes ſchwere Meiſterſchafts⸗ treffen zu beſtreiten.— Die Frankfurter Eintracht ſteht beim SV Wiesbaden vor keiner leichten Auf⸗ gabe. Man wird einen etwaigen Erfolg der Kurſtädter keineswegs als eine Ueberraſchung bezeichnen dürfen.— Auch der zweite Neuling, Sportfreunde Saar⸗ brücken, wird zu Hauſe eine gute Klinge ſchlagen. Die Kickers Offenbach werden ſchon ſehr gut ſpielen müſ⸗ ſen, wenn ſie im Saarland ungerupft davonkommen wollen. Gan Baden SB Waldhoi— FV 04 Raſtatt 1. Fé Pforzheim— Vfe Neckgran Karlsruher FB— Germania Brötzingen Badens Meiſter, öͤer SV Walohof, hat in ſeinem erſten Treffen den ſchlagkräftigen Neuling FV 04 Ra⸗ ſtatt zum Gegner. Es wäre nicht das erſte Mal, wenn es die Blau⸗Schwarzen gegen einen mittelbadiſchen Ver⸗ treter recht ſchwer haben würden, wenn auch normaler⸗ weiſe on einem Waldhof⸗Sieg nicht gezweifelt werden kann. Raſtatts ſtarke Verteidigung wird ſicher den allzu verſpiel⸗ ten Waldhofſtürmern manche harte Nuß zu knacken geben. Der 1. FC Pforzheim gilt auch in dieſem Jahre wieder als der ſchärfſte Gegner der Mannheimer Vereine, und es gibt viele, die die Goldͤſtädter diesmal obenan er⸗ warten. Gegen Vi Neckarau, der ſein Freiburger Spiel mit viel Pech verlor, haben die Pforzheimer die beſten Ausſichten, zu den erſten Punkten zu kommen. Für Neckarau wäre ein Unentſchieden ſchon ein großer Erfolg. Der Karlsruher FWhat zwar in Raſtatt keineswegs überzeugen können, aber zuhauſe wird der deutſche Alt⸗ meiſter ſchon eine ſchärfere Klinge ſchlagen und da die Brötzinger Gerrmanen außerdem ſtark geſchwächt antreten müſſen, weil ſie gleich am erſten Spieltag zwei Platzverweiſe zu verzeichnen hatten, ſpricht alles für den Karlsruher Sieg. Gan Württemberg SV Göppingen— Stuttgarter Kickers Stuttgarter S— FV Zufſenhauſen Union Böckingen— SVg. Cannſtatt 1. SSV Ulm— Sportfr. Stuttgart. Die Stuttgarter Kickers kehrten aus Eßlingen mit einem überaus glücklichen Sieg und zwei wertvollen Punkten heim. Auch diesmal beim SV Göppingen wird der Meiſter auf ſtarken Widerſtand ſtoßen, wenn auch die Aufgabe nicht ſo ſchwer erſcheint wie die am letzten Sonntag in Eßlingen. Ein knapper Erfolg der Kickers iſt wahrſcheinlich.— Der Stuttgarter Sc müßte ſein erſtes Heimſpiel gegen den FV Zuffenhauſen eigent⸗ lich zu einem Sieg geſtalten können, wenn auch Zuffen⸗ hauſens ſtarke Abwehr erſt überwunden ſein will.— Ob Union Böckingen diesmal gegen die SVg. Cann⸗ ſtatt mehr erreicht als am Vorſonntag gegen die Stutt⸗ garter Sportfreunde, muß abgewartet werden. Auch Cana⸗ ſtatt kann Fußball ſpielen und vor allem kämpfen! Der 1. SSVUlm, der im Pokalwettbewerb eine gute Rolle ſpielte und erſt jetzt am FC 05 Schweinfurt ſcheiterte, dürfte in den Punktekämpfen auch wieder einen beachtlichen Geg⸗ ner abgeben. Die Stuttgarter Sportfreunde könnten mit einer Punkteteilung ſchon zufrieden ſein. Gan Bayern Wacker München— 1860 München VfB Koburg— Bayern München Beé Augsburg— BiB Jngolſtadt⸗Riugſee. Der Münchner Lokalkampf zwiſchen Wacker und 1860 gibt den„Blauſternen“ Gelegenheit, die ſchwere Schlappe in Ingolſtadt etwas zu verwiſchen. Da aber auch die„Lö⸗ wen“ wieder gut beiſammen ſind, wind dies nicht ſo leicht ſein, ja nach Lage der Dinge muß man eher mit einem Er⸗ folg der 1860er rechnen, deren Mannſchaft doch das größere Vertrauen genießt.— Der VfB Koburg ſpielte am Sonntag in Mürchen nicht ſchlecht und man wird keines⸗ wegs von vornherein einen Sieg der Münchner Bayern in Koburg erwarten dürfen. Immerhin müßte ein Sieg des Neulings als eine große Ueberraſchung ge⸗ wertet werden. Wir geben den techniſch beſſeren Mü nern die beſſeren Siegesausſichten.— Der BC Augs⸗ burg ſtellt wieder eine vorzügliche Mannſchaft ins Feld und wenn nicht alles trügt, wird er dem VfB Ringſee etwas vorſpielen, wenn auch nicht vergeſſen werden darf, daß die Ingolſtädter gegen Wacker— zu Hauſe!— 310 ge⸗ wannen, was immerhin etwas beſagen will. Hamburgs Fußballelf für Berlin Für den 43. Fußball⸗Städtekampf Berlin— Hamburg, der am 13. September auf dem Hertha⸗Platz am Geſund⸗ brunnen in Berlin ausgetragen wird, haben die Nord⸗ deutſchen nunmehr ihre Auſſtellung bekanntgegeben. Ber⸗ Iin, das ſeine Elf erſt am Montag aufſtellt, triſft auf ſol⸗ gende Gegner: Tor; Kohſe(Hermannia amburg); Verteidigung: Holdt⸗ Schwartz(beide Biktoria mburg); Läuferreihe: Amann (Viktoria Hamburg)— Rohde(TS8 Eimsbüttel)— Dierckſen(Viktoria Hamburg); Angriff: Weber(Altona 99— Seelen(Viktoria Hamburg)— Dörfel 2(Hambn SB)— Rohwedder(TSB Eimsbüttel)— Strade(§C St. Pauli Hamburg). Schiedsrichter des Spieles iſt der bekannte Merſebur⸗ ger Rühle. wer. Pargu Boß, 090.. dmal 10h Meier: Der Kamyf um die Punkte geht weiter Die kommenden Sypiele der ſüddeutſchen Fußball⸗Gauklaſſe 1860 München— ViB Coburg:1(:1) Im erſten Münchner Doppelſpiel kamen die Löwen zu einem verdienten Sieg über den Gauliganeuling. Dieſer kam zwar in der 15. Minute durch Sigelin zum Führungstreffer, der aber von Oeldenberger zehn Minuten⸗ ſpäter wieder ausgeglichen wurde. In der zweiten Hälfte waren die Löwen klar überlegen Bayern München— BC Augsburg:1(:1) Im zweiten Münchner Meiſterſchaftsſpiel holte ſich der BEA einen ſehr wichtigen Punkt. Die Bayern gewannen zwar ſpäter die Oberhand, konnten ſich dennoch gegen die zahlreiche und ſtarke Augsburger Abwehr nicht durchſetzen. BiB Jngolſtadt/ Ringſee— Wacker München:0(:0) Vor über 3000 Zuſchauern ſorgte der Gauliganeuling für eine große Ueberraſchung. Während der erſten Hälfte kam das Spiel der Platzherren gegen das der Blauſterne zwar nicht auf, aber in den letzten zehn Minuten dieſer Spielphaſe riſſen ſich die Gaſtgeber energiſch zuſammen und von da an waren die Münchner ausſichtslos geſchlagen. um VPlumon-Pokal und Stephaniepreis Herbſt⸗Golfturnier in Baden⸗Baden — Den Beſchluß des gut beſchickten internationaken Herbſt⸗ Golfturniers in Baden⸗Baden bildete ein Lochwettſpiel mit Vorgabe über 19 Löcher um den Plumon⸗Pokat. der von der Zeitſchriſt„Le Golf“ in Paris zur Verfügung geſtellt wurde und dreimal nacheinander oder viermal außer der Reihe zu gewinnen iſt. Mit 16 Einſchreibungen nahmen die Kämofe ſchon am Freitag ihren Anfang. In der erſten Runde konnte die Engländerin Inglis gegen Frau von Sugro am 2. Grün ſiegen. A. D. Inglis be⸗ ſiegte E. O. Inglis mit 6 und 5, während A, Bruns gegen Graf Strachwitz ohne Spiel in die Zwiſchenrunde kam. Frl. Oberſt beſiegte Mrs. Clifford mit 3 und 2, während R. Samſon über H. Kronemeyer mit 4 und 3 die hand behielt. R. A. Inglis ſchlug Dr. Wolff mit 2 und 1. C. Stamatopulo gelangte ebenfalls ohne Spiel über D. Benzinger in die nächſte Runde. E. von Sugro ſchlug Frau Braun 6 und 4. In der Zwiſchenrunde beſiegte A. D. Inglis Mrs. Inglis 1 auf, Frl. Oberſt ſchlug A. Bruns mit 8 und 7. R. A. Inglis erreichte die Vorſchluß⸗ runde mit 5 und 4 gegen Samſon und E. von Sugro ge⸗ wann gegen Stamatopulo mit 3. und 2. In der Vor⸗ ſchlußrunde blieb A. D. Inglis über Frl. Oberſt erneut mit 1 auf ſiegreich und qualiſizierte ſich damit für die Schlußrunde, die auch E. von Sugro erreichte, der gegen R. A. Inglis mit 2 und 1 gewann. Die Schlußrunde bonmte am Samstag nicht mehr exledigt werden, da ſchlech⸗ tes Wetter zum Abbruch der Kämpfe und einer Ver⸗ legung auf Sonntag zwang. Am Samstagnachmittag wurde auch noch ein Zähl⸗ wettſpiel mit Vorgabe über 18 Löcher ausgetragen. Hier ging es um den Stephanie⸗Preis, der von Frau von Sugro mit 88— 28 ⸗ 60 gewonnen wurde. Den zweiten Platz belegte Herr von Sugro mit 78— 16 62 vor dem Engländer A. D. Imglis mit 67— 9- 64. Wäh⸗ rend des ſtarken Gewitterregens ſwielte der Engländer eine hervorvagende Runde. Neuer Vereinsführer bei„Eiche 1930“ Sandhofen Bei der außerordentlichen Generalverſammlung des Ring⸗ und Stemmklub„Eiche 1930“ e. V. Sandhofen, die im Lokal zur Reichspoſt ſtattfand, wurde vom Rücktritt des ſeitherigen Vereinsführers Joſeph Litters ſen. Mitteilung gemacht und ihm gleichzeitig Dank und Anerkennung für ſeine ſechsjährige erfolgreiche Tätigkeit ausgeſprochen. Die 51 Geſhie auf Mitglied Georg Becker, der künftighin die Geſchicke des Vereins zu leiten hat. Seine weiteren Mitarbeiter ſind: Stellvertr. Vereinsführer: Georg Rupp, Geſchäftsführer: Karl Zieger, Schriftführer: Heinrich Hoff⸗ mann, techniſcher Leiter und Mannſchaftsführer: Edmund Sommer, Jugendwarb: Wilhelm Metz. 7— eeee 2 7 2 — 0—.— Aoͤler-Mannſchaft übertraf die Höchſtgeſchwindigkeit Dauerfahrt Vodenſee-Plattenſee Gerhard Macher gewinnt die Zielfahrt Die internationale Dauerprüfungsfahrt vom Bodenſee „zum Plattenſee, eine Veranſtaltung des Oeſterreichiſchen Automobil⸗Clubs und des Ungariſchen Automobil⸗Clubs, nahm am Sonntagabend in Bregenz ihren Anfang. Unter den 94 Teilnehmern beſanden ſich nicht weniger als 25 Reichsdeutſche, darunter auch zwei Motorradfahrer, und außerdem fuhren noch 26 Ausländer deutſche Fabrikate. Gleich die erſte Arlberg⸗Teilſtrecke geſtaltete ſich zu einer ſchweren Nachtfahrt und einer anſtrengenden Prüfung für alle Teilnehmer. Die urſprünglich feſtgelegte Route über die Großglocknerſtraße konnte wegen ſtarker Schneefälle— die 20 Zentimeter Neuſchnee und durch einen ſchweren Sturm verurſachten Verwehungen konnten auch durch Schneepflüge nicht beſeitigt werden!— nicht eingehalten werden. Kurz vor dem Start wurde den Fahrern mit⸗ geteilt, daß die Strecke nicht über den Großglockner, ſondern über den Tauernpaß und Katſchberg führen müſſe, der mit einer goprozentigen Steigung be⸗ kanntlich zu den ſteilſten Alpenpäſſen zählt. Die dritte — wurde dͤurch die Streckenverlegung um etwa 13 Km. fänger. Schon bald nach dem Start entwickelte ſich eine wahre Rekordfahrt, vor allem auf der Strecke nach Kitz⸗ bühel, dem Zielpunkt der zweiten Etappe. Die verlangten Mindeſtgeſchwindigkeiten wurden faſt durchweg überſchrit⸗ ten, obwohl die Spanne zwiſchen 40 und 52 Std.⸗Km. bei der Beſchaffenheit der Strecke an ſich gar nicht niedrig war. Die meiſten Fahrer holten ſich ihre erſten Gutpunkte da⸗ durch, daß ſie die bis zu 60 Std.⸗Km. feſtgeſetzten Höchſt⸗ geſchwindigkeiten überboten. Sie übernahmen aber damit nach der neuartigen Ausſchreibung die Verpflichtung, auch weiterhin bis zum Plattenſee die hohe Durchſchnitts⸗ geſchwindigkeit einzuhalten, wenn ſie ihr Konto nicht mit Strafpunkten belaſten wollten. So übertraf die deutſche Adler⸗Mannſchaft, unſere National⸗Vertretung, die Höchſtgeſchwindigkeit um 14 Std.⸗Km. und das dazu noch bei Regen und Nebel über die zahlreiche Bauſtellen aufweiſende Arlbergſtraße. Nicht weniger gün⸗ ſtig ſchnitten auch die Mannſchaften von Opel, Hanomag, BMW und Mercedes⸗Benz ab. Der Münchner Roth auf BMW erreichte nach einer tollten Fahrt, in der er zahl⸗ reiche vor ihm geſtartete Teilnehmer überholte, als Erſter Kitbühel. Am Montagvormittag um 9 Uhr waren von den deut⸗ ſchen Mannſchaften alle mit Ausnahme von BMWͤund Hanomag noch ohne Strafpunkte. Die BMW⸗Mannſchaft büßte Ernſt Henne ein, der aus noch unbekannten Grün⸗ den aufgab, während ein Hanomag⸗Wagen mit einer Kuh auſammenſtieß, was der Mannſchaft zehn Strafpunkte ein⸗ brachte. Ausgeſchieden ſind bisher 12 Fahrer, darunter Henne und der öſterreichiſche Motorradfahrer Illichmann. Zum Start der Dauerprüfungsfahrt war eine Ziel⸗ fahrt für Wagen und Räder ausgeſchrieben. Den erſten Preis bei den Wagenfahrern erhielt Gerhard Macher auf DaW, der die 1440 Km. lange Strecke von Riga nach Bregenz zurückgelegt hatte. Der erſte Preis für die weiteſte Motorradfahrt wurde Maria Wachter(Oeſter⸗ reich) für die Strecke Marſeille-—Bregenz zugeſprochen. SKiSc Poſeidon hält die Spihe Reichsoffenes Jugendſchwimmen in Worms Das am Sonntag in Worms durchgeführte reichsoffene Jugendſchwimmen wurde zu einem großen ſportlichen Er⸗ folg. Mit 300 Nennungen bielt der Gaſtgeber Poſeidon Worms die Spitze. Hervorragende Leiſtungen wurden in Klaſſe 1 der männlichen und weiblichen Jugend gezeigt. Mit insgeſamt 21 erſten Siegen ſchnitt der Veranſtalter am beſten ab vor Waſſerſportverein Schierſtein und der Turn⸗ gemeinde Offenbach mit je fünf Siegen, Hellas Magdeburg Leichtathletik in Heidelberg Poſtſwortverein ſiegt im Kampf um die D. V. M. Der Mannbeimer Poſtſportverein unternahm dieſes Wochenende einen neuen Angriff, um ſeine Poſition in der deutſchen Vereinsmeiſterſchaft zu verbeſſern. Leider wor dieſem Verſuch nur ein Teilerfolg beſchieden. Einmal konnten wieder nicht alle Athleten mitmachen, ſo fehlten Hankel, Kaufmann und Schmenger und vor allem war das Wetter beſonders am Samstagnachmittag für leichtathle⸗ tiſche Wettkämpie gar nicht geeignet. Wenn es den Poſtlern dennoch gelang, ihre bisherige Punktzahl um ſaſt 600 zu verbeſſern, ſo zeugt dies von dem großen Können dieſes Klubs und dem Moterial, das er in ſeinen Reihen hat. Poſt hat nun 10319 Punkte erreicht, womit alle drei Mann⸗ heimer Vereine der Sonderklaſſe die 10000⸗Punktzahl über⸗ E und wenn am 19. und 20. September das Wetter einigermaßen günſtig wird, werden beim letzten Zuſammentreffen im Stadion die 11 000 ſicher erreicht. Wer wird dies dann ſein? T 46, MTG und auch die Poſt haben das Zeug dazu! Dem Heidelberger Start der Poſt kam beſonoeres Inter⸗ eſſe entgegen, war diesmal doch auch Neckermann, der bei ſeinen nacholympiſchen Starts eine Reihe ſtolzer Siege feiern durfte. Dabei lief Neckermann in Heidelberg die 200 Meter in blanken 22 Sekunden und war über 400 Meter mit 52,1 ebenſo ungefährdet. Weiter verbeſſert zeigte ſich Braunbarth, der den 400⸗Meter⸗Hürdenlauf diesmal in 5% Sek bewältigte und ſich auch über 110 Meter Hürden ſchneller erwies. Schölch kam im Hammer ſaſt au die 40⸗Meter⸗Marke. Koch ſprang im Dreiſprung 12,67 Meter und ſcheint Langſam wieder ſeine alte Form erreichen zu wollen. Mit beſonderer Freude konnte das Durchhalten der Langſtreckler feſtgeſtellh werden. Hotter iſt augen⸗ blicklüch der Beſte, dann kommt Daurer. Fiſcher hat ſich wie⸗ der verbeſſert und iſt erſtmals heträchtlich unter 17 Minuten gelaufen. Schwach ſind die Leiſtungen noch in den Mitter⸗ ſtrecken und auch im Stoß muß—— gearbeitet werden. Der Gegner des Poſtſportvereins, die T0 78 Heidelberg, kam auf 9805 Punkte und mußte faſt in allen Diſziplinen den Mannheimern den Vortritt laſſen. Der Exmann⸗ heimer Hein vollbrachte im 800⸗Meter⸗Lauf mit 2700,6 wohl die beſte Leiſtung. Er, Merſinger im Weitſprung mit:20 Meter und Diskuswerfen 36,55, ſowie Aſchelmann Speer⸗ werfen 45,00 Meter kamen zu den einzigſten Siegen für Heidelberg in den 16 Wettbewerben. Beachtenswert iſt auch der knappe Sieg Daurers über 1500 Meter, bei dem er Hein das Nachſehen geben konnte. Die Kämpfe wickelten flott ab, nur hätte eben das Wetter etwas wärmer ſein ollen. Die Ergebniſſe: 200 Meter: 1. Neckermann⸗Poſt 22,0; 2. Garrecht⸗Poſt 2,8; g. 23,8.— 400 Meter: 1. Neckermann⸗ Poſt 52,1; 2. Merſinger⸗TG 52,5, 3. Garrecht⸗Poſt 53,2.— 800 Meter: 1. Hein⸗TG:00,6; 2. Henrich⸗TG:02,9; 3. Lammarſch⸗Poſt:09,3.— 1500 Meter; 1. Daurer⸗Poſt 4228,2; 2. Hein⸗T.23,3 3. Kühnle⸗T.91,9.— 3000 Meter: 1. Hotter⸗Poſt 16.24; 2. Daurer⸗Poſt 16:20,57 b. Fiſcher⸗Poſt 16:45,5.— 110 Meter Hürden: 1. Marquet⸗Poſt 16,2; 2. Braunbart⸗Poſt 17,4; 3. Schaller⸗TG 18,4.— 400 Meter Hürden: 1. Braunbart⸗Poſt 57,4, 2. Koch 1. Poſt 1. Mannſchaft 44,4, 2. TG 1. Mannſchaft 45,8; 8. Poſt 2. Mannſchaft 48,0.— Weitſprung: 1. Merſinger⸗T 6,20; 2. Tchaller⸗TG 6,25; 3. Spieß⸗TG 5,97.— Dreiſprung: 1. Koch⸗Poſt 12,67; 2. Henrich⸗Poſt 12,20, 3. Sommer⸗Poſt 12,10.— Stabhochſprung: 1. Dohm⸗Poſt 2,70; 2. Deſchner⸗ Poſt 2,70; 3. Iſele⸗DG 2,60.— Kugelſtoßen: 1. Herrmann⸗ Poſt 11,88; 2. Matthes⸗TG 11,67; 3. Kupfer⸗TG 14,06.— Speerwerfen: 1. Aſchmann⸗D 45,00; 2. Schmitt⸗Poſt 48,99; 3. Trumpfheller⸗Poſt 48,22.— Diskus: 2. Merſinger⸗TG 36,55, 2. Aſchmann⸗TG 34,60, 9. Herrmann⸗Poſt 34,00.— Hammerwerfen: 1. Schölch⸗Poſt P,86; 2. Heinrich⸗TG 31,72; 3. Herrmann⸗Poſt 31,08.— Hochſprung: 1. Koch⸗Poſt 1,68, 2. Marquet⸗Poſt 1,63; 3. Sommer⸗Poſt 1,58. RAd.-Gaufeſt in Karlsruhe Am Samstagnachmittag wurden auf dem Hochſchulphatz in Karlsruhe die foortſchen Wettkämpfe des Gaufeſtes des badiſchen Arbeitsdienſtes abgeſchloſſen. Bei den erziel⸗ ten Ergebniſſen ſind immerhin die Anſtrengungen der Ar⸗ beitsdienſtmänner während der letzten Tage zu berückſichti⸗ gen. Das größte Intereſſe brachte man den Staffeln ent⸗ gegen. Die 4⸗mal⸗100⸗Meter⸗Staffel, und damit den Preis der Stadt Mannheim, gewann die Abteilung Baden⸗Baden vor Langenſteinbach. Einen hartnäckigen Kampf gob es in der Deutſchen Staffer über 100 mal 100 Meter. Durlach und Bodenſee wechſelten ſich ſtändig in der Führung ab, bis ſchließlich Durlach mit etwa 50 Meter Vorſprung ge⸗ wann. Ueber 3000 Meter lief Krupp von der Abteilung Bruchſal ein Rennen für ſich und ſiegte in:33 vor Decker (Bühl) mit:51,6. Vorführungen allgemein ſportlicher Art, die Siegerehrung und ein Weiheſpiel beſchloß das Feſt. Die Schlußvorführungen litten leider unter der ſehr ſchlechten Witterung. Die Ergebniſſe: 4 mal 100 Meter: 1. Abtl. 6/71 Baden⸗Baden 47,8; 2. Abtl. 10/75 Langenſteinbach 47,0; 3. Abitg. 3/271 Bühl 48,0. — 3000 Meter: 1. Krupp(1/270 Bruchſal) 993, 2. Decker (8/271 Bühl):51,6; 3. Feßler(5/71 Rippoldsgu):54,0.— 100 Meter: 1. Wiedemann(5/275 Grötzingen) 11,8; 2. Ull⸗ rich(1/275 Leopoldshaſen) 11,9; 3. Nies(5/74 Rußheim) 12,1.— Hochſprung: 1. Zais(9/75 Wagshuſt) 1,68 Meter) 2. Ehriſt(1/274 Bruchſal) 1,58 Meter; 3. Hartmann(7/274 Hüttenheim) 1,58 Meter.— Olympiſche Staffel: 1. Abtl. 2/275 Eggenſtein:02,0; 2. Abtl. 2/272 Ettenheim:02,5; 3. Abtl. 8/274 Siedolsheim:03,2.— Kugelſtoßen: 1. Lichten⸗ bera(2ſ71 Achern) 12,12 Metex; 2. Häusler(4/271 Sins⸗ heim) 11,00 Meter; 3. Sparn(3/71 Bühl) 11,02 Meter.— 100 mal 100 Meter: 1. Gruppe 275 Durlach; 2. Gruppe 275 Bodenſee; 3. Gruppe 274 Kraichgau. Tennisturnier in Aachen „Bei gutem Wetter konnten beim Internationalen Ten⸗ nis turnier in Aachen die Endkämpfe mit Ausnahme des Gemiſchten Doppels durchgeführt werden. So ſiegte im Männereinzel der Berliner Dettmer über Dr. Heitmann (Krefeld) mit:1, 612. Im Fraueneinzel kam die Berlinerin Hamel zu einem 68,:9 Sieg über Frl. Buß(Bremenjſ. Frenz⸗Dettmer holten ſich das Männerdoppel durch einen :6,:0,:8 Sieg über Hauß⸗Hirtz und bei den Frauen. blieben Bartels⸗Hamel mit 116, 613, 63 gegen Frl. Buß⸗ Baſſow erfolgreich. Gillis Grafſtröm, Schwedens mehrfacher Weltmeiſter und Olympiaſieger im Eiskunſtlaufen, wird in der kom⸗ menden Winterzeit ſeinen Aufenthalt in München nehmen, wo er neben ſeiner beruflichen Arbeit ſich auch noch dem deutſchen Eiskunſtlauf⸗Nachwuchs widmen wird. ſtartet war, Zweiter(131 und Amateure Duisburg mit je drei erſten Plätzen. Bei der männkichen Jugend war im Kraulen die Duisburger Ver⸗ tretung ſtark überlegen. Dafür bildeten in den Rücken⸗ und Bruſtſtaffeln die Magdeburger eine Klaſſe für ſich. Am ſtärkſten ausgeprägt aber irgt die Ueberlegenheit eines Vereins bei der weiblichen Jugend hervor. Poſeidon. Worms gewann hier ſämtliche Wettbewerbe. In der Klaſſe 1 beſonders hervorzuheben ſind die neuen Beſtleiſtungen für Vereine ohne Winterbad: 200⸗Meter⸗Bruſtſchwimmen für weibliche Jugend: 1. Bauer⸗Poſeidon Worms:20,4. 3 mal 200 Meter Bruſt: Poſeidon Worms 10:48 Min. und ein Waſſerballſpiel gewann Hellas Magdeburg gegen Poſeidon Worms mit 911. 2 2 Die Ergebniſſe: Männliche Jugend: 3 mal 100 Meter Kraul: 1. Poſei⸗ don Worms:23, 2. Amateure Duisburg:24,3.— Kraul⸗ ſtaffel(100, 200, 200, 100 Meter): 1. Amateure Duisburg 7225,2; 2. Poſeidon Worms:40.— Lagenſtaffel: 1. Hellas Magdeburg(1. Mannſchaft):29,8; 2. Hellas Magdebur (2. Mannſchaft):30,4; 3. Poſeidon Worms.— 3 mal 20 Meter Bruſt: 1. Hellas Magdeburg:32,2; 2. Poſeidon Worms:48,1.— 100 Meter Kraul: 1. Hirſchmann(Ama⸗ teure Duisburg):05,2; 2. Deichelmann(Poſeidon Worms) :06,2.— 200 Meter Kraul: 1. Hirſchmann(Poſeidon Worms) 2180,8; 2. Seyfarth(Amateure Duisburg) 2281,7. — 200 Meter Bruſt: 1. Köhne(Hellas Magdeburg):03,1; 2. Ohrdorf(Hellas Magdeburg):13,7.— 100 Meter Rücken: 1. Deichelmann(Poſeidon Worms):20,7; 2. Jueller(Po⸗ ſeidon Worms):21,7. Weibliche Jugend: 100 Meter Bruſt: 1. Keil(Poſeidon Worms).— 200 Meter Bruſt: Bauer(Poſeidon Worms)⸗ — 100 Meter Kraul: 1. Müller(Poſeidon Worms):19,8; 2. Worbertz(Heidelberg):24,6.— 100 Meter Rücken: 1. Müller(Poſeidon Worms).— 3 mal 200 Meter Bruſt: 1. Poſeidon Worms 10:18.— Lagenſtaffel: 1. Poſeidon Worms:88,9. Toronto⸗Marathon⸗Schwimmen Vierkötters Nachfolger gab auf Der traditionelle Marathon⸗Wettbewerb der Berufs⸗ ſchwimmer auf den, Toronto⸗See in Kanada endete in die⸗ ſem Jahre mit einer aroßen Ueberraſchung. Gianni Gambi, in der Siegerliſte der Nachfolger des früheren Kölners Ernſt Vierkötter und Gewinner der„Weltmeiſterſchaft“ in den letzten drei Jahren, gab auf dem letzten Teil der 5 Km. langen Strecke wegen Wadenkrampfes auf. So bam der bisherige„ewige Zweite“, Franck Pinckard, nach:07250 Stunden vor den Kanadiern Erudoͤy und Garou zu einem längſt verdienten Sieg, der ihm einen Sonderpreis von 2500 Dollar einbrachte. An den Ufern des Sees hatten ſich weit über 50 000 Menſchen eingefunden die einen neuen Sieg von Gianni Gambi zu erleben hofften. Doch das über Nacht umge⸗ ſchlagene, ſehr kühle Wetter und die niedrige Waſſer⸗ temperatur wurde den meiſten Teilnehmern und ſchließlich auch dem Titelverteidiger zum Verhängnis. Der neue Straßenweltmeiſter Bei den in Zürich ausgetragenen Straßenweltmeiſter⸗ ſchaften der Berufsfahrer konnte der Franzoſe Magne den Sieg davontragen. (Graphiſche Werkſtätten,.) in Paris Auf der Pariſer Buffalo⸗Bahn kam es am Sonntag vor vielen Zuſchauern zu einer Weltmeiſterſchaftsrevanche der Flieger und Steher. Bei den Berufsfliegern erwies ſich Weltmeiſter Scherens(Belgien) wieder in ausgezeichneter Form und gewann mit 5 Punkten vor dem Kölner Rich⸗ ter mit 6 Kunkten, dem Franzoſen Gérardin mit 7 Punkten und Michard mit 10 Punkten. Richter konnte im 500⸗Mtr.⸗ Zeitfahren und in ſeinem Fliegerlauf jeweils den Fran⸗ zoſen Gérardin hinter ſich laſſen. Bei den Stehern hatte es der Dortmunder Metze wieder nicht leicht, da mit Aus⸗ nahme des Siegers Auguſt Wambſt, der ſchon beim 11. Kilo⸗ meter an die Spitze gegangen war, alle anderen Fahrer gegen ihn kämpften. Der Dortmunder konnte aber hinter Wambſt und Severgnini einen dritten Platz belegen vor Lacquehay und dem neuen Weltmeiſter Raynaud, der nach dem Ausſcheiden des Belgiers Ronſſe ſtets das„Schlußlicht“ bildete. Der Däne Falck⸗Hanſen holte ſich ſchließlich noch das Omnium mit 6 Punkten vor Jezo(), Faucheux(12) und dem Italiener Martinetti(14 Punkte). Jährt Henne wieder Weltrekord? Wie man hört, wird Ernſt Henne in dieſen Tagen erneut dem abſoluten Motorrad⸗Weltrekord und Klaſſen⸗ rekorden zu Leibe gehen. Der Weltrekordmann, der auf BMW den abſoluten Weltrekord mit 254 Km.⸗Std. hätt, aber bürzlich den Klaſſenrekord der 5o0er an den Ita⸗ liener Tenni abgeben mußte, will für ſeine neuerlichen Rekordverſuche die neue 500er⸗BMW benutzten. Die Ma⸗ ſchine iſt ſtromlinienförmig bis zum Letzten verkleidet und auch der Fahrer wird in Stromlinienkluft antreten. Auf der Autobahn bei München hofft der Weltrekordmann mit der neuen Maſchine auf annähernd 260 Km.⸗Std. zu kom⸗ BMW-Mannſchaftsſieg Bei der Ulſter⸗T. T. für Wagen in Irland Mehr als 100 000 Motorſportfreunde wohnten am Sams⸗ tag dem Wagenrennen um die Ulſter⸗Touriſt⸗Trophy in 5 95 von Belfaſt bei. Das Vorgabe⸗Rennen wurde ei ſtrömendem Regen geſtartet und endete mit de ie der Ritley⸗Fahrer Dixon und Dod ſon, die* 680 Kilometer lange Strecke(gefahren wurde auf einer kurven⸗ reichen Runoſtreckel) in.11:00 Std. mit einem Durch⸗ ſchnitt von 125,5 Stoͤkm. bewältigten. Mit einer Minute Rückſtand wurde Habl der vom Mal ge⸗ Stöckm.) vo 2 an auf Fraſher⸗Naſh⸗BMW. Die Bbes Mannſchaft holte ſich den ausgeſetzten Preis für die beſte Mannſchaftsleiſtung.— Leider ereigneten ſich auch einige Unfälle, wobei eine Per⸗ ſon ums Leben kam und 16 Herletzt wurden. 4* 45 Dienstag, 8. September 1936 Seite! Nummer 4¹ Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe ie Stacit ddes parteitages ist gerüstet Eine Million Menschen wird versorgt— Nürnberg, Nöhepunkt des Erlebens dureh Organisation 4* Viele hundert Zentner Stroh werden in Nürnberg gebraucht Großen Leiſtungen gebührt die entſprechende An⸗ erkennung. Heroiſche Taten verblaſſen, wenn ſie nicht verhältnisgleich gefeiert werden. Die Feſte zu Ehren der Arbeit und des erzielten Erfolges ſtellen im Dritten Reich alles bisher Dageweſene weit in den Schatten. Da iſt Nürnberg mit ſeinen Reichsparteitagen. Was hier alljährlich im September geleiſtet wird, ſtellt unfaßbare Anforderungen an die einzelnen Stellen der Organiſationsleitung. Zuerſt iſt es die Reichsbahn, die angeſichts der Maſſenbeförderungen einen reibungsloſen Verkehr ſichern muß. In dieſem Jahre ſind nicht weniger als 3000 Sonderzüge in den ienſt der Parteitage zu ſtellen, für die SA und SS, die HJ und das NSKc, für die Politiſchen Lei⸗ ter und den Reichsarbeitsdienſt, für die Reichsluft⸗ ſportführung und die Werbſcharen, für die Koͤc⸗ Fahrer und Militärformationen, für die Zuſchauer und geladenen Ehrengäſte. In ununterbrochener Reihenfolge werden die Züge in den erſten Tagen auf den Nürnberger Bahnhöfen einlaufen. Die Zahl der Reichsparteitagfahrer wird, wie im vorigen Fahre, wieder die Millionengrenze erreichen, wenn nicht überſchreiten. Das bedingt auch in der Stadt und auf dem Feſtgelände umfangreiche Vor⸗ bereitungen. Ungeheure Anforderungen ſtellt die Unterbringung an die Quartiermacher. Alle leer⸗ ſtehenden Räume dienen in dieſen Tagen der Unter⸗ Im Fußmarſch zog die treue SA 1927 von Berlin nach Nürnberg Der Hilfszug Bayern übernimmt mit ſeinen Küchen einen Teil der Verpflegung kunft, Säle und Baracken, gewerbliche unbenutzte Hallen und was es ſonſt an Geeignetem gibt, was ſich als Maſſenquartier einrichten läßt. Aber auch das reicht alles noch nicht aus, iſt nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Das Gros der SA und Sc, der HJ und„Kraft⸗durch⸗Freude“⸗Fahrer, der Mili⸗ tärformationen und Arbeitsdienſtmänner muß in Zeltſtädten übernachten. Gänzlich ausgeſchloſſen iſt es, daß die Stadt Nürn⸗ berg dieſen Menſchenzuſtrom unvorbereitet bekoͤſti⸗ gen könnte Darum iſt das wichtigſte Gebiet zur reibungslofen Durchführung dieſes gewaltigen Maſ⸗ ſenaufmarſches die Organiſation der Verpflegung. Alles muß ſo eingerichtet ſein, daß 100 000 Menſchen binnen einer Stunde mit vollſtändigem Mittageſſen verſorgt werden können. Die Verpflegung der Maſſenlager erfolgt aus dieſem Grunde nicht zen⸗ tral, ſondern wird für die uniformierten Formatio⸗ nen an faſt 900 Kochſtellen durchgeführt. Der Verpflegungsverbrauch für einen Reichs⸗ parteitag beläuft ſich, gemeſſen an dem vorjährigen Bedarf, auf rund 2,5 Millionen Mk. Benötigt wur⸗ den dazu mengenmäßig an Lebensmitteln: 1 Million Kilo Brot, 140 000 Kilo Suppeneinlagen, 125 000 Kilo Rohwurſt, 100 000 Kilo Sauerkraut, 100 000 Kilo Ochſenfleiſch, 75 000 Kilo Schweinefleiſch, 150 000 Kilo Gulaſch, 63 500 Kilo Zucker, 62 500 Kilo Kaſſeler Rippchen, 62 500 Kilo Doſenſchinken, 62 500 Kilo Käſe, mit je 50 000 Kilo folgten dann Kaffee, Butter, Marmelade und Mettwurſt. Ferner werden noch be⸗ nötigt: 500 000 Gurken, 500 000 Liter Milch, 5000 Liter Rum, 400 000 Zigarren und 2,4 Millionen Zigaretten. Neben dieſen Leiſtungen ſtehen noch viele andere, die gleichfalls zum reibungsloſen Verlauf des Reichsparteitages beitragen müſſen. Da iſt zunächſt die Reichspoſt. Von vornherein leuchtet es ein, daß das vorhandene Fernleitungsnetz bei weitem nicht ausreicht, um den geſtellten Anſprüchen gerecht zu werden, das vor Jahresfriſt eine Länge von 7300 Kilometer aufwies. Hinzu kam noch eine Beſchal⸗ tung des Telegraphennetzes mit etwa 3600 Kilometer Länge. Wie in den Vorjahren erhält auch diesmal wieder das Aufmarſch⸗ und das Feſtgelände beſon⸗ dere Fernſprechleitungen in einer Geſamtlänge von etwa 700 Kilometer. Für beſondere Zwecke ſteht außerdem noch ein Sondernetz von etwa 1000 Kilo⸗ meter Länge zur Verfügung. Eine große Rolle ſpielt während der Feiertage der Rundfunk. Damit er allen Anforderungen gerecht wird, müſſen etwa 150 Zentner funktech⸗ niſches Material nach Nürnberg geſandt werden. Für den Aufbau und die Betriebsunterhaltung der Anlagen ſind über 30 Techniker erforderlich. Zur Weitergabe der Feſtereigniſſe an alle deutſchen Volksgenoſſen im In⸗ und Ausland ſind zehn Uebertragungsſtellen mit etwa 60 Mikrophonen nötig. Zur Verſorgung der deutſchen Sender müſſen Uebertragungsleitungen im Fernkabelnetz in einer Länge von 13 000 Kilometer bereitgehalten werden. In der Stadt und auf dem Aufmarſchgelände muß die Reichspoſt außerdem noch etwa 200 Fern⸗ ſprechzellen aufſtellen. Um den ganzen rieſigen Ver⸗ kehr, vor allem an den Poſtſchaltern, bewältigen zu können, werden über 250 Hilfsbeamte eingeſtellt. Im Vorjahr wurden 4161 000 Briefſendungen bewältigt, dazu 19 000 Telegramme und 48 500 Ferngeſpräche. Nicht minder große Anforderungen werden an die Stadtverkehrseinrichtungen geſtellt, an Straßen⸗ Brot wird in unzähligen Mengen in großen Möbelwagen angefahren bahn und Omnibuſſe. Die Straßenbahn muß eine große Reihe Sonderwagen in Dienſt ſtellen, um den Rieſenverkehr bewältigen zu können. Das Pfütrn⸗ berger Fahrperſonal reicht dafür nicht aus, de bhalb werden für die Dauer der Feſttage über 400(Etra⸗ ßenbahnbeamte aus anderen Städten herbeigieholt und in Nünberg eingeſetzt. Dieſer Rieſenverkehr verlangt auch eine um⸗ faſſende Verkehrsregelung, zu der Beamtenſtab ebenfalls nicht ausreicht. Die Sſchug⸗ und Verkehrspolizei muß durch ſtarke Kommeindos von Feldjägern, die aus dem ganzen Reich khevan⸗ gezogen werden, verſtärkt werden. Ihrer Arb eit iſt es zu danken, wenn ſich alles reibungslos in den Stvaßen abwickelt. Nürnberg iſt gerüſtet. Die Straßen ſind ſeeſtlich geſchmückt. Legt man die wehenden Fahnen in den Straßen aneinander, ſo reichen ſie aus, um ein Ge⸗ lände zu bedecken, das, vom Mittelpunkt auis be⸗ trachtet, mit dem bloßen Auge nicht überſehent wer⸗ den kann. Die Reichsparteitagfahrer können kom⸗ men; es iſt alles vorbereitet: für jeden iſt Knter⸗ Die zahlreichen Zeltlager ermöglichen die Unterbringung der nach Nürnberg kommenden Forma lionen kunft öa, für jeden Verpflegung. Die Orga hiſation läßt das Feſt erſt zum Feſt werden. Walter Schu mann. * 3 Photo: Bittner(), Weltbild(), Preſſe⸗Ol ſrſtranen Hofſmann(). der Nürnberger Dienmstag, S. September 1936 4 Erleichierungen in der Kurzarbeiſerfürsorge Si Berlin, 7. September. Die Kurzarbeiterfürſorge iſt durc) den Präſidenten der Reichsanſtalt für Arbeitsver⸗ mittllung und Arbeitsloſenverſicherung neu geregelt wor⸗ den. Dabei ergeben ſich weſentliche Erleichterungen für Bezuige der Kurzarbeiterfürſorge. Auch die Unterſtützungs⸗ leiſthungen, die die Reichsanſtalt gewährt, ſind teilweiſe er⸗ hebtzich erhöht, beſonders für kinderreiche Familien. Erleichterungen beruhen vor allem darin, daß die Betriebe nach der neuen Verordnung auch in der allgemei⸗ nen Kurzarbeiterunterſtützung keine Wartezeit mehr zu⸗ —— brauchen, bevor Kurzarbeiterfürſorge gezahlt wi Auch bei einer Unterbrechung der Unterſtützung wind keine Wartezeit mehr auferlegt. Außerdem brauchen die Betriebe bei Kurzarbeit keinen Arbeitsplan mehr beim Artlaſtsamt einzureichen, wie dies bisher in der allgemei⸗ nen Küurzarbeiterunterſtützung erforderlich war; ſie können alſo ühre Arbeitseinteilung den jeweiligen Bedürfniſſen beſſen arnd ſchneller anpaſſen als bis jetzt. Der Uebergang von der Unterſtützungswoche auf die Doppelwoche wirkt in gleichenetichtung; er bedeutet außerdem eine Ve waltungs⸗ vereün ſachung. In der verſtärkten Kurzarbeiterunter⸗ ſtützurſg waren dieſe Erleichterungen ſchon bisher zugeſtan⸗ den wiynden. Zurt Höhe der Unterſtützungsleiſtungen iſt zu bemerken, daß die allgemeine Kurzarbeiterunterſtützung wie auch ſür fünf, ſiel)en, neun und elf Ausfalltage in der Doppelwoche bezaflt: wird. In der verſtärkten Kurzarbeiterunterſtützung ergit ſich die Erhöhung der Leiſtungen ohne weiteres daraus, daß bei entſprechendem Arbeitsausfall der Lohn nicht wehr wie bisher nur bis zu 72 Arbeitsſtunden, ſon⸗ dern jatzt bis zu 80 Arbeitsſtunden in der Doppelwoche ausgeg lichen wird; eine ſoziale Staffelung nach der Zahl der Fhmilienangehörigen wird dabei aufrecht erhalten. Beibehalten iſt ferner die Beſtimmung, daß verſtärkte Kurzaubeiterunterſtützung nur in den gewerblichen Betrie⸗ ben gez werden darf, deren Gewerbegruppe zu dieſer Unterſt ſitzung vom Präſidenten der Reichsanſtalt beſonders zugelaſſen iſt. Es iſt anzunehmen, daß die Kurzarbeiter⸗ fürſorgk in vermehrtem Maße dazu beiträgt, den Gedanken der Be kriebsverbundenheit zu ſtärken; dies iſt nach den Eingampsworten der Verordnung auch ihr beſonderer Zweck. Die neue Veroroönung iſt im Deutſchen Reichsanzeiger Nr. 208 pom 7. September 1936 verkündet worden. * Wgeſchwächte Verkehrslage in der Rheinſchiffahrt. In der wllgemeinen Verkehrs⸗ und Betriebslage der Rhein⸗ ſchiffahrt iſt nach dem Bericht der Niederrheiniſchen In⸗ duſtrie⸗ und Handelskammer Duisburg⸗Weſel zu Duts⸗ burg⸗Rahrort über die Betriebslage der Rheinſchiffahrt im Auguſt gegenüber dem Vormonat eine geringe Abſchwä⸗ chung eingetreten. Die Verladungen nahmen insgeſamt etwas aß. Insbeſondere das Ladungsangebot von Kohlen nach Okſerrheinſtationen hat im Zuſammenhang mit der alljährlic) um dieſe Zeit eintretenden Verringerung der Zufuhrem zur Schweiz mehr und mehr nachgelaſſen. Die Gütermemgen von Papier, Brennſtoffen uſw. aus den aus⸗ ländiſchen Seehäfen für Nieder⸗ und Oberrheinſtationen ſind— abgeſehen von abnehmenden Getreidemengen für die Schnieiz— im großen und ganzen die gleichen wie im Vormoncit geblieben. Auch das talwärtige Verladegeſchäft ab der Ruhr hat ſich im allgemeinen behauptet. Hingegen hörten Eirzverſchiffungen ab Straßburg ins Ruhrgebiet nahezu wöllig auf. Die Verladungen von Bauſtoffen am Mittelrhenn ſchwächten allmählich ab; jedoch blieb das Ge⸗ ſchäft in Steinen noch verhältnismäßig lebhaft. Auch im Auguſt ließ der hohe Waſſerſtand die volle Abladung der Kähne bißß Kehl—Straßburg und eine Eintauchtiefe von über 2 Meter für die Fahrt bis Baſel zu. Es blieb dies in Verbindung mit der Entwicklung des Verladegeſchäftes nicht ohmel Einfluß auf die Wartetage bei der Kahntonnage. Schiffe Fiſt jeder Größe ſtanden reichlich zur Verfügung, was ſich beſonders ungünſtig auf die Beſchäftigung der Partikulüre auswirkte. Auch für die Reedereien erwuch⸗ ſen hinſiohtlich der laufenden Beſchäftigung ihrer Schiffe Schwieripkeiten. Dennoch wurde außer auf Raumgeſtel⸗ Iungsvenkräge in gewiſſem Umfange auch Kahnraum dem freien Warkt entnommen. Die Verhältniſſe auf dem Frachtemuſarkt blieben im übrigen unverändert. Im Schleppgeſschäft hielt bei unveränderten Schlepplöhnen die Belebung aus dem Vormonat zunächſt an, um dann aber bei fallen bem Waſſer langſam abzuflauen, ſo daß Liegetage wieder in Kauf genommen werden mußten. Der Waſſer⸗ ſtand des Rheins blieb infolge ſtarker Niederſchläge im geſamten Stromgebiet auch im Auguſt überaus vorteilhaft. Die Höhe des Waſſerſpiegels erlaubte im ganzen Monat eine volle Abladung ſelbſt größerer Fahrzeuge nach Kehl.— 1 Auch in der Baſel⸗Fahrt konnten die Kähne ungeleicht krt befördert werden, ſo daß die Hauptgütermaſſe auf dem iffenen Rhein nach Baſel gelangte und die Kanal⸗ ſchiffahrt weiterhin zurückging.— Der Frachtenmarkt war ſehr ruhigz und die Frachtſätze blieben bei dem großen Leer⸗ raumange bot unveränder auf dem niedrigen Stand der Vormonatx. * Stüſguttariſe werden nicht erhöht. Im Rahmen der vom 1. Oktober§5. J. geplanten Tarifreform der Reichs⸗ bahn ſollte, gemäß einem Beſchluß der*— Tarif⸗ kommiſſianſ auch eine Erhöhung des feſten Stückgutzuſchta⸗ s um u Pfg. vorgenommen werden. Die Reichswirt⸗ ftskam trer hatte ſich in einer ausführlichen Eingabe an den Reich ſverkehrsminiſter mit der Bitte gewandt, dieſe Erhöhung der Frachtkoſten für die Wirtſchoft nicht zulaſſen. Der Reichßperkehrsminiſter hat darauf mitgeteilt, daß die von der EEtändigen Tarifkommiſſion vorgeſchlagene Er⸗ höhung des feſten Stückgutzuſchlages um 10 Pfg. je Sen⸗ dung nicht durchgeführt werde. *Bele htes badiſches Weingeſchäft. Das badiſche Wein⸗ geſchäft iſtt beherrſcht von der Patenweinbewegung. Die Städte, welche Patenſchaften übernommen haben, konnten laut Wochernblatt der Landesbauernſchaft Baden ſehr be⸗ deutende Rengen abnehmen, ſo daß die Abſatznot in den entſprechenden Winzergemeinden meiſt behoben iſt.— Die Nachfrage mach den beſſeren und mittleren Weinqualitäten hält an. Die Erkenntnis der geringeren Ernteausſichten und die Pefürchtungen, daß die Qualität des 1985er nicht erreicht würd, gab Veranlaſſung zu zahlreichen Käufen. Die Wintzergenoſſenſchaften ſind mit dem Abſatz meiſt recht zufrieden, da gerade die gut ausgebauten Weine gute Auf⸗ der Neuen Mannheimer Zeitung Weiier günsſige Eniwicklung der Einzelhandelsumsäaße im Juli Umsaß 9 vH über Vorjahrshõhe Die Forſchungsſtelle für den Handel beim Reichskura⸗ torium für Wirtſchaftlichkeit und das Inſtitut ſür Kon⸗ junkturſorſchung veröffentlichen ſolgenden gemeinſamen Bericht über die Entwicklung der Einzelhandelsumſätze im Juli 1936: 9 Die gleichmäßige und ſtetige Zunahme der Einzelhau⸗ delsumſätze, die bereits während des ganzen 1. Halbjahres zu beobachten war, hat ſich auch im Juli fortgeſetzt. Die Umſätze lagen um rund 9 i H. über Vorjahrshöhe. Im 1. Halbjahr waren ſie etwa ebenſo ſtark— um rund 10 v. H. — geſtiegen. Die Umſatzzunahme iſt weiterhin auf erhöh⸗ ten Mengenabſatz und auf den Verkauf beſſerer Qualitäten zurückzuführen. Das Anziehen der Preiſe hat dem gegen⸗ über nur eine untergeorenete Rolle geſpielt. Ein Vergleich mit 103— damals kam der Umſatzrückgang im Einzelhan⸗ del zum Stillſtand und der Wiederanſtieg begann— läßt ebenfalls erkennen, daß die Umſätze gleichmäßig und ſtetig zunehmen. Sie waren im Berichtsmonat um rund 24 v. H. höher als im Juli 1935. In der erſten Hälfte dieſes Jahres lagen ſie um rund 27 v. H. über dem damaligen Stand. Bm Lebensmitteleinzelhandel, ſoweit er vorwiegend Ko⸗ lonialwaren führt, betrug die Umſatzzunahme gegenüber Juli 1935: 10,8 v. H. Damit haben die Umſätze im bis⸗ herigen Tempo weiter zugenommen. Gegenüber 1933 waren ſie um faſt ein Viertel höher. Ungewöhnlich günſtig waren die Umſätze der ländlichen Gemiſchtwarengeſchäfte (mit vorwiegend Lebensmitteln). Sie lagen um 23,7 v. H. über Vorjahrshöhe. Auch im Einzelhandel mit Textil⸗ waren und Bekleidung haben die Umſätze im Juli im all⸗ gemeinen um rund ein Zehntel zugenommen. In den Textilwarenfachgeſchäften waren ſie um 10,1 v. H. höher. Stärkere Abweichungen gegenüber dieſem Durchſchnitt zei⸗ gen vor ellem die Fachgeſchäfte für Herren⸗ und Knaben⸗ kleidung, deren Umſätze um 18,3 v. H. geſtiegen ſind. Die Wiedereinſchaltung männlicher Perſonen in den Arbeits⸗ prozeß hat, wie bereits im 1. Halbjahr, dieſe beſonders günſtige Entwicklung hervorgerufen. Sehr aut lagen ferner die Umſätze der Fachgeſchäfte für Bettwaren ſowie für Tep⸗ piche, Möbelſtoffe und Gardinen, die durch den außerordent⸗ lich hohen Zugang von neuen Wohnungen auch weiterhin beſonders begünſtigt ſind. Im Juli wurden in den deut⸗ ſchen Groß⸗ und Mittelſtädten um 53,4 v. H. mehr Woh⸗ P00G0GPGPGPGPPPGPGPPGPGPGPPGPGPGPGPGPGPGPGPPGPGPGPGGGGGGGGoGoCooocGocoGCö((CoööCöGoGPGPPPPP—————PPPPPPPPPPP—PPPPPPPPPPPPPPPP————————— nahme finden. Die Witterungseinflüſſe auf den Fremden⸗ verkehr und die Kurgäſte haben auch auf den Weinverkauf zurückgewirkt. Andererſeits bringen die Fahrten von „Kraft durch Freude“ viele Volksgenoſſen aus deutſchen Gauen ins Grenzland.— Die Preiſe ſind nur wenig ver⸗ ändert. Infolge der immer noch zur Verfügung ſtehenden größeren Mengen guter Tiſchweine konnten nur ſelten Preisſteigerungen erzielt werden. Am meiſten gefragt ſind Literflaſchenweine in der Preislage von 65 bis 80 Pfg., aber für beſondere Qualitäten wird bis 1,20/ geſteigert, während höhere Preiſe ſchon ſelten ſind.— Sehr gut ab⸗ geſetzt werden konnten Burgunderrotweine, für die Preiſe von 1,00 bis 1,30/ je Literflaſche angelegt wurden. Die Vorräte ſind hierin ſchon recht knapp geworden. D Aus der Weinheimer Induſtrie.— Günſtige Be⸗ lebung. Bisher lag die Erwerbsloſenzahl in Weinheim noch über dem Reichsdurchſchnitt. Die Weinheimer In⸗ duſtrie hat wohl in den letzten Monaten einen guten Be⸗ ſchäftigungsgrad zu verzeichnen, nur das größte Werk, die Lederwerke Freudenberg, mußte die Kurzarbeit beibehal⸗ ten. In der Umſtellung der Lederinduſtrie von der inter⸗ nationalen Wirtſchaft zur nationalen war eine Kurzarbeit nicht zu vermeiden. Die Gefolgſchaften nahmen dieſes Opfern gern auf ſich, um Entlaſſungen von Arbeitskamera⸗ den zu vermeiden. Beim Betriebsfeſt der Firma Freuden⸗ berg am pergangenen Samstag, an dem—8000 Perſonen teilnahmen, machte der Betriebsführer vor der verſammel⸗ ten Geſolgſchaft nun erfreuliche Mitteilungen. Er teilte mit, daß Chemiker und Ingenieure unermüolich tätig ſeien, um dem Stammartikel Leder neue Produktionszweige zu erſchließen. So iſt es gelungen, in der Abteilung des In⸗ genieurs Simmer, in welcher die für die Autoinduſtrie wichtigen„Simmerringe“ hergeſtellt werden und in den Abteilungen, in der die für die„Naturin“ benötigten Pro⸗ dukte geſchaffen werden, die Belegſchaft in den beiden letz⸗ ten Jahren von 120 Mann auf 550 Mann zu ſteigern. Auch andere Verſuche ſeien erfolgreich geweſen und die Firma hat den unbeugſamen Willen, die Arbeitszeit wieder hinaufzudrücken bis zur Vollarbeitszeit und darüber hinaus neuen Arbeitskräften Brot zu geben. Die Auf⸗ wärtsentwicklung bann ſelbſtverſtändlich nicht von heute auf morgen eintreten, aber der Wille iſt vorhanden und die Anzeichen für eine Beſſerung auch. Wenn die Schwierig⸗ keiten in der Lederfabrikation auch nicht geringer geworden ſeien, ſo hätten ſich doch die Maßnahmen, die man vor zwei Jahren ergriffen hätte, äußerſt günſtig ausgewirkt. Vor allem ſei-das Geſpenſt der Arbeitsloſigkeit von den Wer⸗ ken verbannt.— Die Darmfabrik„Naturin“, ein aus der Lederinduſtrie hervorgegangenes Unternehmen, hat in letz⸗ ter Zeit einen bedeutenden Aufſchwung genommen. Das Werk, das in der früheren Maſchinenfabrik Badenia ſeine Fabrikanlagen hat, arbeitet in örei vollen Schichten und die Belegſchaft zählt bereits mehrere hundert Arbeiter und Arbeiterinnen. Mit der Entwicklung des Werkes werden ſtets Neueinſtellungen vorgenommen. * Aktien⸗Zuckerfabrik Sehnde. Im Geſchäftsjahr 1935⸗36 ſind die Erträge auf 0,95(0,64) Mill./ geſtiegen. Nach Abzug. aller Unkoſten und nach Vornahme von 0,12(0,14) Mill. Abſchreibungen beträgt der Reingewinn 38 056/ (88 004) /, aus dͤem wieder 6 v. H. Dividende auf 625 200 Mark Aktienkapital verteilt werden. * Melitta⸗Werke AG., Minden⸗Weſtfalen.— Gewinn⸗ reſersierung. Die Geſellſchaft, die Kaffee⸗ und Tee⸗Filter und Papiere herſtellt, weiſt für 1935 Erträge von 1,845 Mill. Mk. aus; Löhne, Gehälter und Sozialabgaben er⸗ forderten 0,55; nach Abſchreibungen von 0,23 verbleibt ein Reingewinn von 145 422 Mk.; es werden hiervon 140 000 Mk. dem Reſervefonds 2 zugeführt, der ſich dadurch auf 380 000, erhöht. Einem Umlaufsvermögen von 1,38, darunter 0,39 Waren und 0,94 Forderungen ſtehen Ver⸗ bindlichkeiten von 1,06 Mill. gegenüber. Reſerven und Rückſtellungen betragen insgeſamt 0,48 bei 0,12 Mill./ Aktäenkapital. nungen fertiggeſtellt als im Vorjahr. Nicht ſo ſtark wie im geſamten Textilwarenfachhandel haben die Umſätze in den Fachgeſchäften für Kleiderſtoffe und für Wäſche zugen om⸗ men. In den Schuhwarenfachgeſchäften lag der Umſatz im Juli relativ günſtig. Er war um 9,7 v. H. höher als im Vorjahr. Gegenüber Juli 1933 war er freilich nur 14,4 v. H. höher. Das iſt weniger als in den meiſten verwandten Zweigen. Im Durchſchnitt aller, Textilwarengeſchäfte ſind nämlich die Umſätze in den letzten oͤrei Jahren um 26,3 v. H. geſtiegen. Auch im Einzelhandel mit Hausrat und Wohnbedarf waren die Umſätze wie bisher beſonders günſtig. In den Fachgeſchäften für Eiſenwaren, Hausrat, Glas und Porzellan lagen ſie um ul bis 18 v. H. über Vor⸗ jahrshöhe. Im Möbelfachhandel haben ſie noch ſtärker— um 18,7 v. H.— zugenommen. Auffallend war die Be⸗ lebung der Umſätze im Einzelhandel mit Funkgeräten(um 90 v. H. gegenüber Juli 1035). Allerdings iſt dabei zu beachten, daß die Umſätze im vorigen Jahr beſonders niedrig waren. Auch gegenüber Juli 1933 haben die Um⸗ ſätze des Fachhandels mit Hausrat und Wohnbedarf recht lebhaft zugenommen. In den übrigen Einzelhandels⸗ zweigen wurde im allgemeinen gleichfalls feſtgeſtellt, daß die Umſätze im Juli etwa ebenſo ſtark geſtiegen ſind wie in der erſten Fahreshälfte. Nur im Einzelhandel mit Sportartikel und ⸗bekleidung folgte der Umſatzerhöhung im 1. Halbjahr um nur 2,8 v. H. im Juli an Anſtieg um 10 bis 15 v. H. Die günſtigere Witterung und zum Teil wohl auch das größere Intereſſe an ſportlicher Betätigung, das durch die Olympiade wachgerufen wurde, dürften dieſe Entwicklung verurſacht haben. Im Kraftfahrzeughandel haben die Umſätze im Juli nur um 5 v. H. zugenommen. Im Landmaſchinenhandel lagen ſie auf Vorjahrshöhe. Im Handel mit Büro⸗ maſchinen und Organiſationsmitteln ſtiegen ſie weiter kräftig an. Von allen Einzelhandelszweigen war in dieſen drei Gruppen die Zunahme der Umſätze gegenüber 1933 bei weitem am ſtärkſten. Sie betrug 70 bis 80 v. H. Die 3. Welikrafikonferenz in Washingion eröſinei Eine Fesirede von Siaaissekreiär Hull Am Montagabend wurde in Anweſenheit von nahezu 1000 Vertretern von über 50 Staaten in der großen„Ver⸗ faſſungshalle“ Waſhington die 3. Weltkraftkonferenz feier⸗ lich eröffnet. Nach einleitenden Worten des Präſidenten der Konferenz, Generaldirektor Dr. Dorpmüller, begrüßte der Konferenzleiter Profeſſor Durand von der Standford⸗ Univerſität in Kalifornien in deutſcher, engliſcher, fran⸗ zöſiſcher und ſpaniſcher Sprache die Erſchienenen. Nachdem die Vertreter der an der 3. Weltkraftkonferenz teilnehmenden Staaten auf die Begrüßungsanſprache kurz geantwortet hatten, ergriff Staatsſekretär Hull das Wort zur Feſtrede. Im Verlauf ſeiner Ausführungen wandte ſich der Staatsſekretär dem Weltfrieden zu und betonte, daß die Energiequellen der Erde, mit denen ſich die Kon⸗ ferenz befaſſe, leider immer mehr zur Zerſtörung als zum friedlichen Auſbau verwendet würden. Dieſe bedauerliche Entwicklung nehme ihren Lauf, obwohl die Menſchheit doch gelernt haben ſollte, daß jeder Krieg die Ziviliſation um zurückwerfe, und obwohl es feſtſtehe, daß in einem moßernen Krieg nicht die Armeen, ſondern die ganzen Völker gegeneinander eingeſetzt werden würden. Die Folge würde eine Vernichtung der ganzen Ziviliſation ſein. Staatsſekretär Hull wies weiter darauf hin, daß die Ver⸗ antwortung der Staatsmänner aller Nationen noch niemals in der Weltgeſchichte ſo groß geweſen ſei wie in dieſer Stunde. Gerade jetzt biete ſich aber auch den Völkern eine unvergleichliche Gelegenheit, zu geſunden gegenſeitigen Beziehungen zurückzukehren und zu einer friedlichen Zu⸗ ſammenarbeit zu gelangen. In dieſem Zuſammenhang wandte ſich der Reoner abſchließend dagegen, daß man die Jugend durch Hoffnungen auf eine Erweiterung des Staats⸗ gebietes„irreleite“ und ſprach ſich gegen den„egoiſtiſchen Ehrgeiz“ von Staatsmännern aus. * Eine neue Anleihe in den Ver. Staaten. Schatzamts⸗ ſekretär Morgenthau beſtätigt, daß am 15. September eine Anleihe in Höhe von 400 Mill. Dollar auf den Markt ge⸗ bracht werde. Gleichzeitig hat er angekündigt, daß die Re⸗ gierung der Ver. Staaten im Verlauf dieſes Finanzjahres nicht mehr als 750 Mill. Dollar Anleihen auflegen werde. * Vorläuſiges Handelsabkommen Schweden— Italien. In Rom iſt am Samstag zwiſchen Schweden und lien ein vorläufiges Handelsabkommen unterzeichnet worden. Dieſes Abkommen ſoll bis zum Abſchluß eines ordentlichen Handelsvertrages zwiſchen den beiden Ländern gelten. Im Mittelpunkt des vorläufigen Abkommens und der weiter geführten Handelsvertragsverhandlungen ſteht der Ver⸗ rechnungsvertrag, der infolge der Sanktionen, an denen ſich Schweden bekanntlich beteiligte, von beiden Seiten ſtark umſtritten wird. In dieſem Zuſammenhang ſollen, wie ge⸗ rüchtweiſe verlautet, auch Verhandlungen geführt werden mit dem Zweck, die in Italien eingeſrorenen ſchwediſchen Lieferkredite flüſſig zu machen. Weitere Einzeilheiten ſo⸗ wohl über die Handelsvertragsverhandlungen als auch über die Clearing⸗Verhandlungen, liegen zur Zeit nicht vor. Das vorläufige Handelsabkommen mit Italien wurde noch am gleichen Tage in der Miniſterratsſitzung, die unter Vorſitz des Königs Guſtav V. von Schweden auf Schloß Solliden bei Borgholm ſtattfand, angenommen. Frachienmarki Duisburg-Ruhrori Das Geſchäft an der heutigen Börſe war wiederum äußerſt ſtill. Die Frachten notierten ab Ruhrort Baſis Mannheim 90 Pfg. und ab Kanal 1,10 4. Die Talfracht beträgt 90 Pfg. ab Ruhrort und 1,10/ ab Kanalſtationen. Der Talſchlepplohn beträgt 8 Pfg. für größere beladene Kähne ab Ruhrort nach Rotterdam. Der Bergſchlepplohn beträgt 70 bzw. 80 Pfg. nach Mainz und 80 bzw. 90 Pfg. nach Mannheim. HaNDRLS- Gο WIRTSCHAFTS-ZRrUNG Hittag-Ausgabe Nr. 413 Rhein-Mainische Abendbörse Ruhi * Frankfurt, 7. September. Da auch für die Abendbörſe keine Kundenaufträge vor⸗ lagen, dauerte die ſchon heute mittag herrſchende Zurück⸗ haltung fort, doch war die Grundtendenz nicht unfreundlich und die Kurſe konnten ſich auf Baſis der etwas erholten. Berliner Schlußkurſe etwa behaupten. JG Farben kamen mit 1614(161½) zur Notiz. Der Rentenmarkt lag ſowohl für deutſche als auch für ausländiſche Werte geſchäftslos. Zwar blieb die Haltung auch im Verlaufe freundlich, das Geſchäft hatte aber den denkbar kleinſten Umfang. In den meiſten Fällen blieben die Papiere ohne Notiz. Mon⸗ tanaktien lagen etwas unregelmäßig, aber behauptet, nur Höſch 105%(1064). Am Rentenmarkt ergaben ſich keine Veränderungen von Belang, für Auslandsrenten war die Grundtendenz freund⸗ lich, Umſätze fanden aber nicht ſtatt. Von Schweizer Bahn⸗ anleihen notierten 3proz. mit 224½(225).öto. 4proz. 238% (238). Von amerikaniſchen Eiſenbahn⸗Bonds 4/proz. Rock Island Canſ. 26(25). Nachbörſe: J0 Farben 161—16134, Mannesmann 10455, Ver. Stahl 104½ Geld. Waren und Märkie Mannheimer Geireidegroßmarki O Mannheim, 7. September. Die Weizen⸗Anlieferungen aus alten Abſchlüſſen zum September⸗Termin ſind weiter⸗ hin recht gering. Auch neue Angebote waren nur ver⸗ einzelt zu hören. Was an kurheſſiſchem und heſſiſchem Weizen für September an den Markt kam, wurde mit 6% Handelsſpanne glatt aufgenommen. Pommern⸗Mecklenburg⸗ Holſteiner war zur Oktober⸗ und November⸗Lieferung mit 6„, Spanne erhältlich, doch war für Oktober wenig von feſten Angeboten zu hören. Für oſtpreußiſchen Weizen, No⸗ vember⸗Lieferung wurden.—/ Spanne Kaſſa Ankunft, oder.—/ Kaſſa gegen Dokumente, vereinzelt wurden aber auch.—/ Kaſſa gegen Dokumente verlangt. Für oſtpreußiſchen Roggen verlangte man zur Oktober⸗Dezember⸗ Lieferung vergeblich 6 Ausgleich. Der Markt für Brau⸗ gerſte lag feſt und trotzdem unſicher, da der Handel ver⸗ kaufsluſtig war, ohne allerdings Preiszugeſtändniſſe zu machen. Induſtriegerſte lag gleichfalls feſt, bei etwa 20,50 , ohne größere Umſätze. Futtergerſte war nicht am Markt⸗ Einige Partien mecklenburgiſcher Induſtriehafer, 54 Kilo, wurden für September zu 18,80/ zuſammen mit Futter⸗ hafer, gleicher Herkunft, zu 17,50 /, eif Mannheim, an⸗ geboten.— Die Nachfrage nach Weizenmehl war weiter rege. Bei Roggenmehl zeigen ſich die norddeutſchen Müh⸗ len verſchiedentlich etwas entgegenkommender, nachdem ſich an den norddeutſchen Plätzen das Mehlgeſchäft etwas be⸗ ruhigt hat.— Kleie und Futtermehl blieben geſucht, da der September⸗Anfall an den Getreide⸗Wirtſchafts⸗Verband abgeliefert werden muß. Mannheimer Großviehmarkf Amtlicher Preis für je 50 kg Lebendgewicht 71 Ochsen 122 Kühe 844 Kälber 902 Schweine ausgemäſtets2 5 junge vollfl. 40 43] K Sonderklaſſe ub 300 Pfd. 57 vollfleiſchig 88 41 ſonſtige„ 39 beſteMaſt 240— 0 5 ſonctiges— ffleiſchige. 28 88 B Andere Kälber 200—240, 85 65 Bullen 81 Fürsen beſte Maſt 89 94 150—200, 83 junge vollfla0 43 ausgemäſtet 41 44 mittlere.. 84 88 120—406, 51 onſtige„—[vollfleiſchig 36 40 geringe.. 78 88unter200„ fleiſch..—[ſleiſchig..—geringſte. 65 76] Sauen Im heutigen Mannheimer Großviehmarkt waren auf⸗ getrieben 65 Bullen, 71 Ochſen, 81 Rinder, 122 Kühe, zu⸗ ſammen 339 Stück Großvieh. Gegenüber der Vorwoche ſtanden mithin 168 Tiere weniger zum Verkauf. Die Be⸗ ſchickung ſelbſt machte jedoch Zuteilung entſprechend den Kontingenten zu nachſtehenden Höchſtnotizen erforderlich: Bullen 43, Ochſen 45, Rinder 44 und Kühe 43 Pfg.— Zum Kälbermarkt waren 844 Tiere(Vorwoche 877) aufgetrieben, das Geſchäft war hier recht lebhaft. Die Preiſe lagen ge⸗ genüber der Vorwoche um 2 Pfg. höher. Höchſtnotiz 94 Pfg. Der Markt wurde geräumt.— Der Schweine⸗ markt war mit 902 Tieren gegenüber der Vorwoche um 142 Stück mehr beſchickt. Bei einer unveränderten Höchſt⸗ notiz von 57 Pfg. erfolgte die Zuteilung auf Grund der Kontingente. Rotterdamer Getreidekurſe vom 7. Sept.(Eig. Dr.) Schluß:(in Hfl. per 100 Kilo) Sept. 5,75; Nov. 5,55, Jan. 5,476; Muz 5,79.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) 79,25; Nov., Jan. je 74,75; März 76. 2Liverpooler Baumwollkurſe vom 7. Sept.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middͤl.(Schluß) Sept.(36) 638; Okt. 630; Nov. 623; Dez. 622; Jan.(37), Febr. je 623, März, April, Mai je 624; Juni, Juli je 6293 Au, t* 616, Sept. 607; Okt. 603, Jan. 688), 508; März 507; Maii 596; Juli 595, Tendenz ſtetig. OLeinölnotierungen vom 7. Sept.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Sept. 11,75, Leinfaat Klk. Sept⸗⸗ Okt. 1396/ Leinſagtöl loko 26,7%; Sept. 25,76 Okt.⸗Dez. 8 233 ägypt. 29,0; Baumwoll⸗St. ägypt. per Geld- und Devisenmarki Paris, 7. Lpiewber Cählub amilich). London 76.57— J Spanlen*2+˖[ Wien Reupr: 15,19— telien 119.35 1081— 10. delglen 255,75[ Schweix 4525 Stockholm Vuncn— London, 7. Seplember(Schlul amilith) leuyuk 504.20 J 2240 Koaben 25. Kane 50 12 1,% Sage, 6 Se, 2 emsterdam 742.75 Psio 19.90.—.627.— ralen 125.— Pelis 76.)— Liaubn 110.57 ihen.— ue 1840 brüsel 29.52/½ felsingirs 220,94 Mien 22 anieviten 25,— Ialen— Pr31 1/5 Man 275 Laipereil 120.0 berlin 12.53— Bulapest 27,—. Buenos ires] 15,— f uenos Schwei: 15,46½ Pelgraf 119 75 fi ee Aan. 42.— auf London 17.90 48,62— LSotiz„— 1 Hongkong 1/8/ Südairika 100,12 Meialle Hamburger NMeiallnoſlerungen vom 7. Sepiember Hupfer Bancs- u. Sraltis-Ti, 1 zer eg 8e80—0 G00800— ch 1 7 0 91 füttenrohziKk. Tabrusr 52.7552.— 260,0/260,00, Feinsiiber(I. g. K 44 0 3450 Marz—. angold(M. f. gæ. 284/279 1 EE 83 rcapr.(RM. p. gr.)— Juni RR. Techn. reines n . elailyr,(KA. p. gr.. I 6,60 1 9055 955 ögsd0 0 Ibt ober 50. 25 0280,Y0/ Anümon Regulus ckines.(S iu.)40.—43,— Hovemb. 855 8925. 260.0/250,00 Sarkabe per R30 14.87 1880 ezemb. 01250,0... J Watkramerr Gines,(in.), 30,50 SSSEP———————————————————————————————————— 7— 9 7. 5. 5 5. 7. 5 7 5. Frankfurt 4½ Darmſtadt 260.„ und Provinz-½ Bayr. Sand 4½ Rh.-Hyp.-Bk, adiſche Naſch. 124.0 1240Großkraft. Mhm.„Hiederrh. Seder 8 beutschſe festwer- 4½ G Nnt. 26 93— 8288 Mom. Cüroverb., 0— 00 e 0475, 9475/lart, r Bibr:J J6, S5,(Seün& Bitfinneg]. 2880 Keeh rctf 2250J 225,0 Mak-Srte 2940 WBſVerkehrs-Alktien BF 2.—.——97.— on 25. 8„ J. P. 80. Neun Otsch. S Hahanielhen 1 Belee 3 f.—.—.50.50 e bvSi- e... 10n.2 1012/Ruiius Serger,: 0 Panaer Poſbr, J480 440 Pp-iber. 14901467 Se eec S S ſe ere. ch. nie 4½ Ludwigsh. 26 84.— 94, 8 R1—4 ½/% Württ. Hyp.⸗ rauer.Kleinlein 95,95 anſmwerte Höſſen 86.— 87.—* Mübien.. 4490 440.0 Bande Alctien Birteichsb. Lor 12,31233 1086 5.*3— K. 8875 88/56 9½ do. 47 P1. 100) 100 61 1, 2 98.25 98.25 Bremer Sel. 1130/ 1120 8333.129,0J 120,0 Pf. Breäb.⸗Sprit 154.0 154,0 Sadiſche Bank. 117,9J 117,00 Heidelb Straßenb.. Aurx. 84 93,25 88)% b0 7.25942 9325 9825%% E R,. 1000/ 1008Co. Erdto.1 Fü 88,12, 86,12 Pronce Schlenk-6 6 Hertmann 2 Br. 9, Spein. Sraunkehl(.. Fema u. Privath 100.0, 8,50 Südd. Giſenbabn 66,—65,50 e. eeeſens 2 8 88 eom. Sropn. Soberi: 40 9 Ju89 SennkugerBraner, J2700 1270 Moeänakekken Ct, 270 12800,5Sank,.—850 Kſehepern 27. S S 992 9% schuldverschrelbung. Lepnt Saheirg: 165) 480 Seſen-Kaft. Gas 68,62,—„ do. worz. 10. 09 Sreadner, Bai 6, Versicherungen 4% P 70555 95.50 950— Ebe,Falf r. 4/,9y.—d Halnlergeng 27 1050, 10593..Eben- Barl 21f 0.0 Saeren St. 1240 ESsH.. C.. I8 f e. Por.⸗Sant 9) B ee. Afernrans- 1 e 9090 8 4 842 8342% da.. 21 9898 9855 nbnergen 0 1 101.2/dio. 5050. einbeg, 184188.5 ſachens 2. E. 9 9 STRoebes Gcbr. 50.—50.0 igne n en e. 8 SHPiandbriefe u. Schuld- 4½ Do. Kom. EI 5 nerBrau. Cbem. Albert“ 12001 555 Reichsbank S eim Berk, 184 do. 27.B 96,50 5NeckarStuttg.23 100.2... t- Gold. u. Silber wr Heiwronn„OKhei WürttTra 9* 18 8 5 181 00 15 verschreibungen 00 25 c25“ nt P. 101.0, 10l.5ſ6 Ba. Wert08720, 1007 Sör0—— 2250 2850 e 955 955 Weeg- Mon 2080 80 Rpoſt e 80109,Y Kreditanstslten der LAnder 4½ Mein Hyp. Be. b 1 Berlagsänſt.“).—87.— 0 5 0 5 e, Seerem.(,., Leeeer ee, ſee e amtlich nitht nollerte Werte S.1/8 16 1166 7, Kb 9.—.— e e 5s. 1251 1255 iäbrrerriintche 10.5 10/, Peafteenern— 98 nia 53 187 Se, bo. Geld, Dr.Kom.S.41 119) I107 875 bo. Sa. 20.28 miinger⸗union.JIec, Slektrisüe“ 110 Senae 1509 100 Umtauschobligationen e.-e e 2 1/ K,-G. 1030 1010 ebne Sinsperecnene, HEßlinder Mofc,).— Sit- liche⸗ unc 0 0— e e ee e echeften erei 2 l) 97g) fahre Geer f9,§80 Eabra cb.Sib, Keer. 8 60, Herliner Egggische lernr-Werte Lalie. Sr. Anleihe n d. Kom.-Verb..%½ Pr.Sb.-Pfbrf. 4% Preuß. Boberr Iindustrie-Alctien 90 Farben 180 1670bte Walzmäble 150.5 50.8 Pcni Pergban 7 11201120 4br..-Pförff 645 0 ustrie · Alctie Farben 161.2 152 150,5 11209% 6 Naunbeim u, Pfalzwerte 1841 1000 oberheſſ. Bk.⸗Aul. 12701 1270 10 73 E Bu.-k 1847 93.—93.— 865 Gold VIIl, dt, Gebrüder. 48.—48.—————— 98,50 93.50 ferein. dt. Oelfab. 118,0 1180 4% /0 Mh-5.„Elektr. Anl. von 19271952 94.— d. Stbr Franabnete, b. St. e 86 2879/Prerkanter Pof.., Meſchnenban. 455 1450(“ 50. Sieohſef 10 180% 1950 8— F aſchine 4 9 5 0. ro 9260 —46225 4 W20 Wohn; 0 2 4½. f 3050.095————. 14⁴⁰5 ſe 5 Bi0/ Mi-9 Meenns 93755 93. 1e K 10 1 655———— bei 160 50 12— 2 R35,6, Noris 233 R denus 92,—Vo aeffner 9 e 5 99.— Keen Bonzt 6860 65 201 Kr-Anf E..Ef 97 l. Bislk. 2.ffül w8 97slö/% ba. Alc.blär. J00,) L00) Acheft Buntpos.. 8650 einner- Kcite, S3. 8801Roizren Parntr 4000 I0ä, OBelbom, Sell. 77, Ife: H(Gelbe 11 284½5 n 609 tit * 50 20 57 5⁵ 5⁵ 83 — . U⸗ je e⸗ n 9: m n, ea 18 m t⸗ 1 1SS 8 4 75 0 Szenen aus dem Bürgerkrieg: Anita Cpea, dlie xote Kommanclantin uon Mexna Nach langem mühevollem Umherirren iſt es einem ſpaniſchen Ehepaar mit ſeinem Töchterchen gelungen, aus ſeiner Heimat⸗ ſtadt Mérida, nordöſtlich von Badajoz, über die portugieſiſche Grenze zu fliehen. Was ſie iſt von erſchütternder Dra⸗ matik: Das Unheil fing am 19. Juli an. An dieſem Tage befahl der Bürgermeiſter den Einwohnern 80 durch öffentliche Aufrufe, ihre Waffen auf dem Rat⸗ haus abzuliefern. In Wirklichkeit ſollten dadurch alle getroffen weröen, die im Verdacht ſtanden, mit der Nationalbewegung von Franco zu ſympathiſie⸗ ren. Sobald die Freiwilligen der Volksfront im Beſitze der Waffen waren, fingen ſie an, Straßen, Kaſernen und Brücken zu beſetzen oder abzupatrouil⸗ lieren. Drei Tage ſpäter kam aus Madrid eine Ab⸗ teilung roter Miliz, welche ſofort die Polizeigewalt der Stadt übernahm. Ihnen folgten in kurzen Zwi⸗ ſchenräumen Züge mit Munition, Dynamit und weiteren Freiſchärlern. Der Bahnhof wurde in eine Fabrik für Exploſipſtoffe umgewandelt, wo die be⸗ ſchäftigungsloſen Eiſenbahner raſch lernten, Bomben anzufertigen. Andere Abteilungen wurden beauf⸗ tragt, Lokomotiven mit Panzerung zu verſehen. Man begann Merida in einen Vulkan zu ver⸗ wandeln. Von dem Mittelpunkt der Stadt aus wurde mach allen ſtrategiſchen Punkten und unter alle hervorragenden Gebäude Dynamitminen gelegt und untereinander durch elektriſche Leitung ſo ver⸗ bunden, daß ſie auf ein Befehlszeichen hin gleichzei⸗ tig zur Exploſion gebracht werden konnten. Dieſe „Vorſichtsmaßregel“ wurde getroffen, als zum erſten Male die gegneriſchen Truppen ſich der Stadt nä⸗ herten. Alle geſunden Einwohner wurden verpflich⸗ tet, bei dieſen Befeſtigungsarbeiten mitzutun. Nur wenigen, die innerlich auf der Seite der Inſurgenten ſtanden, gelang es zu fliehen. Aber gerade ihre Flucht entfachte die wilde Leidenſchaft der Maſſen bis zur Siedehitze. Seltſamerweiſe war es eine Frau, die inner⸗ halb weniger Tage durch ihr Auftreten ein ſolches Uebergewicht erlangte, daß ſie allgemein als der wirk⸗ liche Kommandant von Merida angeſehen und re⸗ ſpektiert wurde. Es war dies Anita Lopez, die Apo⸗ thekerfrau, der ihr Mann, Domingo Lopez, und der Proviſor Joſé de la Higuera als Adjutanten dien⸗ „Gewiß trägt er mehr als ich, er iſt eben zu faul, zwei⸗ nial zu gehen.“(Everybody's Weekly.) Triſtan und Iſolde/ Faſſen wir den erhebenden Verlauf der geſtrigen Vorſtellung von Rich. Wagners Triſtan und Iſolde, dem hohen Lied der Liebe, als günſtiges Vorzeichen für die Spielzeit auf! Der herzliche Beifall, mit dem der neue General⸗ muſikdirektor Karl Elmendorff begrüßt wurde, ließ erkennen, mit welcher Genugtuung man die Wirkſamkeit einer ausgeſprochenen muſikaliſchen Perſönlichkeit, einer Führer⸗Erſcheinung, zu ſchätzen weiß. Elmendorff, der ſeit 1927 den Triſtan in Bayreuth dirigiert, bietet zugleich die Gewähr, daß beſte Bayreuther Tradition im Mannheimer Natio⸗ naltheater heimiſch wird. Willkommene Reſonanz fand der Impuls des ausgezeichneten Dirigenten an den künſtleriſchen Kräften, über die unſer Nationaltheater verfügt. »Neben Exik Hallſtroem, der in den Ausbrüchen des todkranken, ſeinen Fieber⸗Phantaſien hingege⸗ benen Triſtan den Höhepunkt einer überzeugenden Leiſtung bot, riß Paula Buchner, die zum erſten Male(in Mannheim) die Iſolde verkörperte, durch ihre geſangliche und ſchauſpieleriſche Darbietung zur Bewunderung hin. Jugendliche Erſcheinung, unge⸗ mein durchdachtes, nicht ſelten mit kleinen und kleinſten Mitteln ſouverän arbeitendes Mienenſpiel, der ſympathiſche Klang der ſchönen Sopranſtimme, die mühelos die ganze Rieſenpartie bewältigte und zum Schluß noch in den gewaltigen Steigerungen des berühmten„Liebestodes“, der herrlichen Schluß⸗ ſzene, die mit dem Vorſpiel den ganzen Wunderbau der Muſik wie ein goldener Reif umſpannt, dem An⸗ prall der Wogen des aufſchäumenden Orcheſters ſtandhielt, wirkten zu einer gans großen Leiſtung zuſammen. Ihr ebenbürtig reihte ſich Jrene Ziegler als Brangäne an, ebenſo Wilhelm Dr ieloff als Kur⸗ wenal und Ehriſtian Könker als Melot. Würde⸗ voll die Erſcheinung des König Marke(fHeinrich Hölzlin). Von den kleinen Epiſodenrollen fiel die Stimme des jungen Seemanns angenehm auf; in muſterhafter Reinheit, ohne jegliche Schwankung brachte Franz Koblitz die Weiſe, die erhebliche Sicherheit verlangt, zum Vortrag, wobei der weiche Klang ſeiner Tenorſtimme angenehm berührte. Auch ten. Anita war eine kräftige, erſichtlich vom Lande ſtammende Frau im beſten Alter, aber ſchon etwas korpulent, die im Publikum,„weil ſie lateiniſch ver⸗ ſtand“, ein beträchtliches Anſehen genoß. Wie aus ihr jetzt plötzlich die Flammen des Fanatismus ausſchlagen konnten, bleibt ein pſychologiſches Rät⸗ ſel. Unter allen Umſtänden ſteht feſt, daß unter ihrem Kommando der erſte Vortrupp von Marok⸗ kanern, der bereits in die Vororte eingedrungen war, mit ſchweren Verluſten zurückgeworfen wurde. Dann aber kam für ſie vie für ganz Mérida der verhängnisvolle Tag. Große Granaten begannen erſt in einem kleinen benachbarten Dorfe, dann aber in dem Arbeiterviertel der Stadt ſelbſt einzuſchlagen. Bald ſtand der Kampf auf beiden Ufern des kleinen Fluſſes auf dem Höhepunkt. Die roten, kaum aus⸗ gebildeten Truppen ſchoſſen ſchlecht und mußten ſich immer wieder zurückziehen trotz ihres verzweifelten Mutes und Angriffsgeiſtes. Die militäriſche In⸗ ſurgentenarmee dagegen, aus alten gedienten Sol⸗ daten beſtehend, wußte beſonders durch ihr wohl⸗ gezieltes Gewehrfeuer und ihre Artillerie vor⸗ zurücken und ſchließlich die Stadt zu nehmen. Straßenkämpfe wild und grauſam Unter welchen näheren Umſtänden es möglich war, den Ort zu erobern, wird erſt ſpäter ſeſtzuſtel⸗ len ſein. Es haben ſich auf jeden Fall fürchterliche Szenen der Wildheit und Grauſamkeit abgeſpielt. Als erſte drang eine Abteilung des„Tereio“ durch die Eulaliaſtraße ein. Die Sieger hatten ihre Hem⸗ den ausgezogen und ſtießen mit nacktem Oberkörper unter wildem Geſchrei„Nieder mit ihnen, nieder mit ihnen!“ mitleidlos vor. Alles, was ſich ihnen auf ihrem Wege entgegenſtellte, wurde niedergemacht. Faſt gleichzeitig mit ihnen drangen auch einige Tanks ein, die die Offenſive Francos ſo ſehr unterſtützen. Zwei Offiziere, ein Hauptmann und ein Leutnant, feuerten ihre Leute mit lauten unausgeſetzten„Viva⸗ Eſpanial“⸗Rufen an. Dieſe Augenblicke wird ſicherlich keiner von den Einwohnern Meridas bis in ſeiner Todesſtunde ver⸗ geſſen. Wußten ſie doch alle, daß die Stadt unter⸗ miniert war und jeder Augenblick für ſie der letzte ſein konnte. Aber die Exploſion erfolgte nicht. Die Roten waren offenbar vor dieſer letzten Zerſtörung, die jetzt doch keinen Sinn mehr hatte, zurück⸗ geſchreckt. Das Blutgericht Sobald die Sieger Beſitz ergriffen hatten, begann „Weißen“ das Gericht. Den erſten Kopf, den die von Meérida forderten, war der von Anita Lopez. Sie wurde in einem Hoſpital, in das ſie ſich mit einer Schar anderer Frauen zurückgezogen hatte, mit der Waffe in der Hand überwältigt. Die Hin⸗ richtung erfolgte auf öffentlichem Platze vor einer ungeheuren Zuſchauermenge, die die„Rote Ama⸗ zone“ ſterben ſehen wollte. Anita bat nur noch darum, daß man ihr die Augen verbinde. In dem Augenblick aber wandte ſie ſich noch an einen Solda⸗ ten, der ſich über ihre reifen Formen luſtig machte: „Zum Sterben bin ich noch viel zu jung.“ Dann ſank ſie unter den Kugeln zuſammen. 5 Der Kampf um Merida war noch nicht beendet. Wenig ſpäter erſchienen Regierungsbomber und be⸗ warfen die Stellungen ihrer Gegner. Und einige Tage danach verſuchten die Roten, durch einen Hand⸗ Beginn der neuen Spielzeit im Rationaltheater die anderen neu verpflichteten Kräfte, Friedrich Kempf(Hirte) und Peter Schäfer(Steuermann), ſügten ſich gut in den Geſamteindruck ein. Einen weſentlichen Anteil zum Gelingen der Vor⸗ ſtellung im Sinne des Richard Wagner vorſchweben⸗ den Geſamtkunſtwerkes hatten ferner die Bühnen⸗ bilder von Friedrich Kalbfuß, der ſich ſchon in der vergangenen Spielzeit günſtig eingeführt hatte. So konzentrierte der neue Baldachin im erſten Aufzug die Aufmerkſamkeit des Zuſehers auf die ſzeniſchen Vorgänge, die ſich zwiſchen Iſolde und Brangäne abſpielen. Eine günſtigere Auſſtellung im zweiten Akte ließ vor allem das Spiel Brangänens deutlich in Erſcheinung treten. Für die Regie zeichnete In⸗ tendant Friedrich Brandenburg, der im Sinne der Vorſchriften Richard Wagners für ſzeniſche Ver⸗ lebendigung Sorge trug. Vor allem feſſelte das Wunderwerk der Muſik die Hörer, zumal Elmendorff im Verein mit den tüchtigen Muſikern des Nationaltheaterorche⸗ ſters, die bereitwilligſt auf ſeine Abſichten eingingen, den ganzen Klangreiz der Partitur, die wie kaum ein anderes Werk Wagners die Muſiker zu inten⸗ ſiver Beſchäftigung veranlaßt hatte, in den feinſten Veräſtelungen bloßlegte. Es war eine Luſt, das Spiel der verſchiedenen Klanggruppen zu beobachten, das Ineinandergreifen der verſchiedenſten Klang⸗ abſtufungen zu verfolgen. Wenn Elmendorff die Klangſtärke im wundervollen Zwiegeſang des zwei⸗ ten Aktes(„O ſink hernieder“) auf ein hauchzartes pianissimo abdämpfte, ſo feſſelte nicht nur der Klangreiz an und für ſich, ſondern er ermöglichte auch den Auſbau der folgenden Steigerungen bis zu erſchütternder Wucht. Gleichwohl vergaß der ge⸗ feierte Dirigent niemals die Forderungen der Bühne, ſondern hielt bei aller Sorgſamkeit und Achtung auf das muſikaliſche Linienſpiel den Or⸗ cheſterkörper immer ſoweit zurück, daß die Deutlich⸗ keit des Wortes und der Ausſprache unter allen Umſtänden gewahrt blieb.— Ach die Darſteller be⸗ mühten ſich, Hurch ſorgſame Ausſprache die Feinhei⸗ ten der Textgeſtaltung, wie die vielen Wortſpiele zu ihrem Recht kommen zu laſſen. Landon am Grabe Lincolns Auf ſeiner Wahlreiſe durch die Vereinigten Staaten beſuchte der republikaniſche dat das Grabmal Lincolns in Springſielb. eltbild, M) S Koclit Bad ichin Das iſt Amerikas Schatzkammer Bei Fort Knox geht das neue bombenſichere Gronitgewölbe ſeiner Vollendung eutgegen, in dem der Goldbeſtand der Vereinigten Staaten untergebracht werden ſoll. Insgeſamt ſollen hier 6 Milliarden Golddollar aufbewahrt werden. den, um den Schatz vor Diebſtahl und ſelbſt im Kriegsfalle vor der Zerſtörung zu bewahren. Natürlich ſind alle erdenklichen Sicherheitsmaßnahmen getroffen wor⸗ 50 gepanzerte Wagen werden das Gold von Neuyork und Philadelphia in die Schatzkammer bringen. (Preſſephoto,.) ſtreich Mérida wiederzugewinnen, aber eine halbe Bandera warf ſich ihnen entgegen und blieb nach ſiebenſtündigem erbittertem Kampſe ſiegreich.„Kei⸗ ner von den Roten iſt übrig, um von dieſer Schlacht zu melden,“ erklärten die Legionäre, als ſie von der Schlacht zurückkehrten. Nach Schluß der Vorſtellung, für deren techniſche Einrichtung Hans Weyl verantwortlich zeichnete, wurden die Hauptdarſteller im Bunde mit General⸗ muſikdirektor Elmendorff, der den lebhaften Beifall auch für das Orcheſter entgegennahm und ſeiner Mitarbeiter dankbar gedachte, und Intendant Brandenburg herzlich gefeiert. Dr. Ch. Nationaltheater Maanheim. Heute Dienstag im Nationaltheater„Schwarzbrot und Kip⸗ fel“, das Luſtſpiel von Werner von der Schulen⸗ burg, das bei ſeiner Mannheimer Erſtaufführung am Schluß der letzten Spielzeit ſtärkſten Beifall fand. Inſzenierung: Helmuth Ebbs. Beſchäftigt ſind die Damen: Stieler, Decarli, Blankenfeld und Laugs und die Herren Friebrich Hölzlin, Becker, Marx, Fühler, Renkert, immermann, Krauſe und Klemm. Beginn: 20 Uhr.— Morgen Mittwoch er⸗ ſcheint nach 6jähriger Pauſe Puceinis Meiſteroper „Die Boheme“ wieder im Spielplan. Die Neu⸗ inſzenierung liegt in den Händen von Heinrich Köh⸗ ler⸗Helffrich. Die muſikaliſche Leitung hat Dr. Ernſt Cremer. Bühnenbilder: Friedrich Kalbfuß.— In⸗ tendant Friedrich Brandenburg inſzeniert Goethes „Fauſt J. Teil“, der als erſte Neuaufführung des Schauſpiels am Samstag, dem 12. September, im Na⸗ tionaltheater herauskommt. Dieſer Abend iſt gleich⸗ zeitig der Beginn der Werbewoche für die Miete, die bis Sonntag, den 20. September läuft. Für die Vorſtellungen dieſer Werbewoche ſind die Tages⸗ preiſe auf den Stand der Mietpreiſe ermäßigt. Geheimniſſe der deniſchen Sprache Im Rheinland ſagt man heute noch vielfach zu einem Kinde, das einen Erwachſenen ehrfurchts⸗ voll begrüßen ſoll:„Mach e Baſſelemani“. Das entſtammt nicht dem deutſchen Sprachſchatz, ſon⸗ dern bedeutet nichts anderes als ein Reſt aus der Franzoſenzeit:„Baisez la main“— Küß die Hand. In Thüringen ſagt man:„Zum Puſſel⸗ tant etwas tun“.—„Zum Zeitvertreib etwas tun. Auch hier iſt es eine einfache franzöſiſche Quelle: „Pour passer le temps“— um die Zeit zu ver⸗ treiben. In Schleſien und Brandenburg hat ſich bis heute die Redensart erhalten:„Abgemacht, Seefe.“ Das unſinnige Wort nimmt keinerlei Be⸗ zug auf Seife, ſondern iſt gleichfalls ein Ueberbleibſel aus der Franzoſenzeit:„'est kait“,— das iſt ge⸗ macht. Und nun erſt unſer echt deutſches Wort:„Mut⸗ terſeelenallein!“ Wir ſprechen dieſen Wider⸗ ſinn gedankenlos nach und haben keine Ahnung, daß es weiter nichts iſt, als ein verballhornter franzö⸗ ſiſcher Ausdruck:„Moi tout seul“.— Ich bin ganz allein. Das ſind nur ein paar Proben aus dem breiten Strom fremder Wörter und Wendungen, ber auch heute noch durch die ſchöne deutſche Sprache fließt. Reitende Aſtrologie Ein Sterndeuler hatte den Tod einer Hofdame vorausgeſagt, die Ludwig XI. ſehr geliebt hatte. Die Prophezeiung traf auf den Tag pünktlich ein. Der König, der dem Aſtrologen dieſe Vorherſage ſehr übel nahm, ließ ſich den Wahrſager kommen und fragte ihn: „Du, der du alles vorherſiehſt, ſage mir, wirſt du ſterben?“ Der Aſtrologe erkannte die Drohung in der Frage des Königs und antwortete:„Drei Tage vor Eurer Majeſtät!“ Der König ließ ihn am Leben. wann W. Th. 7 — Tagung der Droſte⸗Geſellſchaft. Die Annette⸗von⸗Droſte⸗ Geſellſchaft hält ihre diesjährige Hauptverſammlung am 27. Seytember in Bonn ab. Der Feſtvortrag von Prof. Dr. Schwering, dem Vorſitzenden der Geſellſchaft, beſchäftigt ſich mit dem Thema„Die Droſte und das Rheinland“. Den künſtleriſchen Teil der Tagung füllen Vorleſungen von Friedrich Caſtelle aus Werken der Dichterin und muſika⸗ liſche Darbietungen aus. Arno Dohm: Skagerrak. Die größte Seeſchlacht der Ge⸗ ſchichte.(Verlag G. Bertelsmann, Gütersloh..85.) Wie die Bilder eines ſpannenden, abenteuerlichen Films rollen die einzelnen Szenen der Skagerratſchlacht in dieſem Buche vorüber. Ohne Einſeitigkeit, dargeſtellt mit der ſach⸗ lichen Vollſtändigkeit des Ehroniſten, wird das gewaltige Geſchehen, die heldenmütige Einſatzbereitſchaft und das opferreiche Ringen von Freund und Feind aufs neue leben⸗ dig. Aus echt vaterländiſchem Geiſte geſchrieben, wird dies, Buch Begeiſterung wecken bei ſeinen Leſern. 7 ——————————— Dienstag, 8. September 1896 eue Maunheimer Zeitung/ Mitlag⸗Ausgabe — In den Wäldern von Minneſota, das oben an der kanadiſchen Grenze liegt, hauſt ſeit 15 Jahren ein Tarzau. Trotz aller Bemühungen war es in der langen Zeit den Beamten der weiten Forſten von Wabaſh jedoch nicht gelungen, dieſes Waldmenſchen habhaft zu werden, der es ſehr geſchickt verſtand, ſich den Nachſtellungen immer wieder zu entziehen. Man wußte übrigens genau, wer dieſer Tarzan in den Wäldern von Minneſota war. Es handelte ſich um einen gewiſſen Norman Wright, der als 13jähriger Junge nach einem Streit, den er zu Hauſe gehabt hatte, in die Wälder geflüchtet war und nie mehr zurückkehrte. Alle Expeditionen, die hinausgeſchickt wurden, um den Jungen zurückzuholen, blieben ohne Erfolg, obgleich man bis tief in das unwegſame Innere der Forſten vordrang. Die Eltern Normans waren verzweifelt. Sie hofften immer noch, daß ihr Junge, von Hunger getrieben, eines Tages zurück⸗ kehren werde. Abend für Abend hängten ſie einen Korb mit Lebensmitteln an ihre Haustür, aber auch dieſes Mittel half nichts. Norman war und blieb verſchollen, ſo daß man ſchließlich annehmen mußte, er ſei längſt umgekommen, bis dann einige Jahre ſpäter die erſte Kunde davon auftauchte, daß in den Wäldern von Wabaſh ein Tarzan ſein Unweſen treibe. Nun iſt alſo dieſer Waldmenſch nach 15 lan⸗ gen Jahren doch noch gefangen worden, Köhler haben ihn unvermutet auf der Höhe eines Baumes entdeckt und machten Jagd auf ihn. Er ſetzte ſeiner Gefangennahme nicht den geringſten Widerſtand entgegen. Irgendwelche Erklärungen konnte der gefangene Tarzan jedoch nicht abgeben, da er offen⸗ ſichtlich den Gebrauch der Sprache vergeſſen hatte. Er trug wirres Haar, und ein dichter, ungepflegter Bart umrahmte die eingefallenen Wangen. Der Waldmenſch wurde zunächſt nach Rocheſter in das „Staatliche Hoſpital“ gebracht. Dort nahm man ihm den Bart ab und ſorgte auch ſonſt dafür, daß er wieder ein menſchliches Ausſehen bekam. Er ſoll in der erſten Zeit ſtundenlang vor ſeinem Spiegelbild geſtanden haben, in ſcheue Betrachtungen verſunken. * „— In Ober⸗Aegypten lebt ein Mann, der jetzt ſeinen 131. Geburtstag gefeiert haben will. Er hat 60 Kinder, heißt Selim el Hendawi und lebt in der Ortſchaft El Haghe, in der Nähe von Aſſuan, das durch ſeinen Staudamm berühmt iſt. Selim iſt ſehr oft verheiratet geweſen, daher hat er auch ſo viele Kinder. Alle dieſe Frauen und die vielen Kinder, die Selim im Laufe ſeines langen Lebens gezeugt hat, bilden übrigens die Mehrheit der Bevölkerung ſeines Heimatdorfes El Haghe. Er behauptet, im Jahre 1805 geboren zu ſein. Sein Gedächtnis ſoll auch heute noch ſehr friſch und lebendig ſein. Er lebte immer nur von Milch und gekochtem Fleiſch. Gemüſe und Früchte ſind ihm als Nahrung un⸗ bekannt. Auch raucht er nicht und trinkt nie einen Tropfen Alkohol. * — Ein verzweifeltes Rennen zwiſchen Automobil und Flut ſpielte ſich dieſer Tage an der franzöſiſchen Küſte ab. Der Anwalt M. Chabonnier und ſeine Verlobte— ſie hatten die Ferien auf der Inſel Noirmoutiers verlebt— waren im Begriff, ihre Fahrt nach dem Feſtland anzutreten. Der Anwalt hoffte, den verbindenden Damm paſſieren zu können, ehe die Flut einſetzte. Er hatte ſich aber mit der Zeit verrechnet. Zu ſeinem Entſetzen mußte er be⸗ merken, wie die Wellen binnen kurzer Zeit immer höher ſtiegen. Er machte verzweifelte Anſtrengun⸗ gen, auf dem unebenen Weg ſchneller vorwärts zu kommen und den Wagen noch rechtzeitig in Sicherheit zu bringen, aber vergebens. Die Flut hatte in⸗ zwiſchen die Achſen erreicht, umſpülte die Maſchine und brachte den Motor zum Stehen. Der Anwalt * Veumlocktes geu. Die Beſatzung eines in der Nähe liegenden Fiſcherbootes, das aber nicht mehr rechtzeitig zu Hilfe eilen konnte, ſah, wie die beiden verſuchten, eine naheliegende Leuchtboje zu erreichen. Die Frau wurde aber von den Wellen erfaßt und in den See Hhinausgeſpült. Bei dem Verſuch, der Ertrinkenden zu Hilfe zu kommen, kam Chabonnier gleichfalls ums Leben. * — Das Lotterieſpiel iſt bekanntlich in Italien ſehr beliebt und erfaßt ſelbſt die einfachſten Kreiſe der Bevölkerung. Daher kann man überall in den — und kleinen Städten zahlreiche Buden von osverkäufern beobachten, bei denen dann meiſt ein gewaltiger Andrang herrſcht. Auch in Mailand, quf einem der Plätze in der Altſtadt, hatten zwei ſhlche Losverkäufer ihre Zelte aufgeſchlagen. Der eine von ihnen war ein kleines, buckliges Männlein, während der andere von großer und hagerer Geſtalt wür. Das Geſchäft ging natürlich nur bei dem Klei⸗ nenn, Buckligen. Für die Konkurrenz fielen nur ein pehar ganz beſcheidene Brocken ab. Das wurmte n Langen, Hageren, und er beſchloß, ſich zu rächen. Aur nächſten Morgen ſaß jedenfalls an ſeiner Stelle in ſeiner Verkaufsbude auch ein kleines, buckliges Mlinnlein. Dieſes Männlein ſchien ſogar einen be⸗ 5 ſchönen, runden Buckel zu haben, und dem⸗ entſſprechend ließ ſich das Geſchäft auch gleich gut an. Dey neue Verkäufer machte ſeine Sache auch recht geſohickt. Bevor der Käufer in die Liſte eingetragen wirrde, oͤurfte er den ſchönen runden Buckel betaſten. In ſeiner Verzweiflung entſchloß ſich nun der erſte Buſklige, den Dingen auf den Grund zu gehen. Irgendwie ſchien ihm die Sache nicht ganz geheuer. Er ging alſo hinüber und kaufte bei der Konkurrenz ein Los, beſchränkte ſich jedoch nicht darauf, den Buckel des Rivalen nur zu betaſten, ſondern unterſuchte die⸗ ſen recht gründlich. Auf dieſe Weiſe kam die Sache heraus— das mit dem Buckel der Konkurrenz war tatſälhlich alles Schwindel. Der war nur ausgeſtopft! Das kleine Männlein mit dem echten Buckel begann dar in Zeter und Mordio zu ſchreien. Im Nu waren ſich die beiden Widͤerſacher in die Haare ge⸗ raten. Es ſtand ſchlecht um den kleinen Mann mit dem(Hrlichen Buckel. Glücklicherweiſe tauchte dann aber im entſcheidenden Augenblick die Politzei auf, die den falſchen Buckel alsbald in Haft nahm. Dem Be⸗ ſitzer der Bude iſt inzwiſchen trotz ſeiner Proteſte der Gewerbrerlaubnisſchein entzogen worden, und der Glücksbuckel von Mailand kann nun ſeine Loſe wie⸗ der ohne die leidige Konkurrenz in aller Ruhe an den Mann bringen 4 — Der„Campanero“, ein winzig kleiner Vogel mit weißen Federn, iſt eins der merkwürdigſten Ge⸗ ſchöpfe der ſüdamerikaniſchen Tiewelt. Man nennt ihn in ſeiner Heimat auch die„Vogelglocke“,; er hat eine ganz ausgeſprochene Vorliebe für ſchönes Wet⸗ ter, das er ſtets mit lauten Rufen begrüßt, Rufen, die man mit dem Klopfen eines Hammers auf einem Amboß vergleichen kann. Dagegen bleibt der Cam⸗ panero vüllig ſtumm, wenn es regnet. Sieht er die Wiederkehr guten Wetters voraus, ſo beginnt er ſich zu rühren und ſtößt Rufe aus, die in dem Maße lau⸗ ter werden, in dem das ſchöne Wetter ſich nähert. Scheint die Sonne und der Campanero hält ſich ſtill, ſo kann mam ſicher ſein, daß ſchlechtes Wetter im An⸗ zug iſt. Im Londoner Zoologiſchen Garten lebt einer dieſer merkwürdigen Vögel, der einzige, der ſich in Europa akklimatiſiert hat. Wie die Wärter behaup⸗ ten, iſt er auch hier ein ebenſo unfehlbares wie lär⸗ mendes Barometer — Um ſeine Fran in Schrecken zu verſetzen, wenn er ſich mit ihr gezankt hatte, pflegte ſich der 28jährige Obſthändler Sidney Webb aus Norwich kurzerhand aufzuhängen. Die verängſtigte Frau hielt deshalb auch immer ein Meſſer bereit, mit dem ſie ihren Gatten abſchneiden konnte, wenn es wieder einmal ſoweit war. Der Menſch gewöhnt ſich ſchließlich an alles, und ſo fand Mrs. Webb nichts Außergewöhn⸗ liches dabei, als ſie dieſer Tage ihren Mann mit einem Strick um den Hals, der am Bettpfoſten be⸗ und ſeine Begleiterin mußten aus dem Wagen ſprin⸗ feſtigt war, in der Schlafkammer auffand. Mit Schwerer Verkehrsunfall in Hamburg — Hamburg, 7. September. Am Sonntagmorgen kurz vor.00 Uhr ereignete ſich in der Bramfelder Straße ein ſchwerer Verkehrs⸗ unfall. Ein Perſonenkraftwagen geriet in voller Fahrt auf den Bürgerſteig. Der Wagen überſchlug ſich und rannte gegen die Hauswand. Der Fahrer des Wagens, der ſtark angetrunken geweſen ſein ſoll, wurde erheblich verletzt. Die drei Inſaſſen erlitten leichtere Verletzungen und konnten nach ärztlicher Behandlung in ihre Wohnungen entlaſſen werden. Dem Fahrer wurde ſofort der Führerſchein entzogen. Schweres Verkehrsunglück in Lippe — Detmold, 6. Sept. In der Nacht zum Sonntag ereignete ſich auf der Landſtraße zwiſchen Lemgo und Hohenhauſen ein furchtbares Verkehrsunglück, dem zwei Sol⸗ daten, die in Lemgo einquartiert waren und am Samstagabend an einem Erntedankfeſt bei Lemgo teilgenommen hatten, zum Opfer fielen. Sie wurden auf dem Heimweg von ein em Per⸗ ſonenkraftwagen angefahren. Dabei erlitt der Gefreite Georg Kaſchel aus München einen ſchweren Schädelbruch ſowie Knochenbrüche und innere Verletzungen, denen er bereits nach kurzer Zeit erlag. Der zweite Soldat, der Gefreite Erich Kullik aus Bochum, wurde mit ſchweren inneren Verletzungen dem Krankenhaus in Lemgo zugeführt, wo er am Sonntagnachmittag ſtarb. Der ſchuldige Kraftwagenfahrer flüchete, ohne ſich um ſeine Opfer zu kümmern. Nach 12ſtündiger Tätigkeit der Sicherheitsbehör⸗ den wurde feſtgeſtellt, daß drei junge Leute aus dem lippiſchen Dorf Leeſe in der Nacht zum Sonntag aus einer Reparaturwerkſtatt ohne Wiſſen des Beſitzers einen Kraftwagen zu einer Schwarzfahrt geholt und mit dieſem Wagen das Unglück verurſacht hatten. Der ſchuldige Fahrer, der 20jährige Erich Plöger aus Leeſe, treibt ſich anſcheinend in den Waldungen bei Lemgo herum, während die beiden Mitfahrer, dar⸗ unter ein Lehrling, bereits verhaftet werden konn⸗ ten. Nach den behördlichen Feſtſtellungen befanden ſich die beiden Soldaten vorſchriftsmäßig auf der rechten Straßenſeite des Fußweges. Motorräder ferngelenkt — Berlin, 7. Sept. Auf dem Köc⸗Volksfeſt beim Reichsparteitag in Nürnberg werden, wie die DAc mitteilt, zum erſten Male vor einer größeren Oeffentlichkeit Fernlenk⸗ vorführungen mit Motorrädern gezeigt werden. Dieſe neue techniſche Hilfsleiſtung werde die Hun⸗ derttauſende von Beſuchern immer wieder in Erſtau⸗ nen ſetzen, und es ſei auch ein eigenartiges Bild, die Motorräder in Bogen, Schwingen und Kehren ohne Fahrer über die Bahn raſen zu ſehen. Schnee in den bayeriſchen Bergen —''r miſch⸗Partenkirchen, 7. Sept. Das Wochenende brachte in den bayeriſchen Ber⸗ gen Regenfälle, die mit einem ſtarken Temperatur⸗ rückgang verbunden waren. In höheren Lagen fie⸗ len die Niederſchläge in Form von Schnee, der auf den Bergſpitzen über 2000 Meter Höhe liegen blieb. Rennwagen raſt in Zuſchauermenge — Lon don, 7. September. Einer der ſchwerſten Unfälle in der Geſchichte des Autorennſports, der acht Todesopfer und 20 Verletzie forderte, ereignete ſich während des Wochenendes bei der Austragung des International⸗Tonriſt⸗Trophy⸗ Rennens in Nordirland. Der Wagen des britiſchen Rennfahrers Chambers geriet in der Ortſchaft New⸗ townards ins Schleudern und raſte mit einer Ge⸗ ſchwindigkeit von über 160 Stdkm. in die dichte Zu⸗ ſchauermenge. Sechs Perſonen wurden auf der Stelle getötet, von den Schwerver⸗ letzten ſtarben zwei im Krankenhaus. —————————————————————————————————————— raſchem Schnitt durchtrennte ſie die Schlinge, dann rüttelte ſie den ewigen Selbſtmörder und fragte: „Nun, alles wieder in Ordnung?“ Der Mann ant⸗ wortete nicht, aber auch das war Mrs. Webb nun ſchon gewohnt, und ſo nahm ſie ſeelenruhig ein Buch, ging in den Park und las. Als ſie einige Stunden ſpäter nach Hauſe kam, lag ihr Mann immer noch im Bett. Erſt jetzt erkannte die Frau zu ihrem Ent⸗ ſetzen, daß diesmal der Selbſtmordverſuch geglückt und ihr Mann tot war. *. — Die Entwicklung der Flugzeugtechnik iſt noch ſlängſt nicht zum Abſchluß gelangt. Sie macht ſprunghafte Fortſchritte. Mr. Shuyler Kleinhans, der Chefingenieur der weltberühmten Douglas⸗Air⸗ craft⸗Eompany in Los Angeles, der mit ſeinen Mit⸗ arbeitern eine ganze Reihe auch in Deutſchland be⸗ kannter Flugzeugtypen geſchaffen hat, beſchäftigt ſich ſeit Monaten mit den Plänen ſür ein gigantiſches Flugzeug, das alle bisherigen Rieſenflugzeuge an Größe weit in den Schatten ſtellen ſoll. Es wird nicht weniger als 600 Perſonen, nämlich eine hun⸗ dertköpfige Beſatzung und fünfhundert Fluggäſte mit ſich in die Luft nehmen können. Sein Gewicht wird 1522 Tonnen betragen, ſeine Länge 115 Meter und ſeine Breite 170 Meter. Die Motoren werden eine Stärke von 200 000 PS haben und dem flie⸗ genden Schiff eine Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 450 Stundenkilometer verleihen. Das Gewicht des Betriebsſtoffes wird 500 Tonnen betragen. Dar⸗ über hinaus aber können noch 170 Tonnen Nutzlaſt und 30 Tonnen Paſſagiergepäck in den Laderäumen untergebracht werden. Die Koſten für den Bau die⸗ ſes Giganten werden ſelbſtverſtändlich ganz beträcht⸗ lich ſein, aber ein moderner Ozeandampfer, ſo er⸗ klärt der Chefkonſtrukteur, iſt ja auch nicht billig. * 1 — Daß ein gekränkter Clowu einen ganzen Zir⸗ kus ruiniert, iſt ein ungewöhnlicher Fall. Er hat ſich in dem kleinen Städtchen Tiszaloek zugetragen, wo ein öſterreichiſcher Zirkus ein kurzes Gaſtſpiel gab. Der Clowu Julius Kardos hatte einen Streit mit dem Zirkusdirektor gehabt und fühlte ſich in ſei⸗ ner Ehre gekränkt. Nach Schluß der Vorſtellung be⸗, gab er ſich in die Tierſtallungen und begann in ſinn⸗ loſer Wut den geſamten Tierbeſtand des Zirkuſſes abzuſchlachten. Er erſtach zwei wunderſchöne Ber⸗ berlöwen, verletzte fünf Elefanten mit der Schuß⸗ waffe tödlich, vergiftete eine Anzah Affen und tötete ſodann ſämtliche 20 Pferde des Unternehmens. Dann ging er daran, die Seelöwen niederzumetzeln. Die Schreckensſchreie der Tiere alarmierten die ganze Stadt, aber als die Polizei endlich eintraf und ſich des Raſenden bemächtigte, war das grauſige Ver⸗ nichtungswerk ſchon ausgeführt. Der Zirkusbeſitzer kann auf dieſen Vorfall hin ſein Unternehmen nicht mehr aufrechterhalten und hat den Konkurs ange⸗ meldet. F6PBBB„„„„„*„„%%)ÿTff PPPP————————— VœB B BBB̊ᷓ BUuZ———————22X————XXͥÄ—ZÄ—ͤͤ— Roman von Sophie Hoechsteiter „Ja, ich vermochte ihn nach Paris zu ſchicken. Er hatte einen großen Aufſtieg, ließ ſich naturaliſieren und fiel vor Reims.“ Eine Pauſe entſtand. Das Zimmer lag ſo ſtill. Daßs koſtbare Parfüm der reichen und berühmten Frau drang zu Gabriele. „Ihr Sohn iſt in ſo anderen Verhältniſſen er⸗ zogen“, antwortete ſie.„Ich weiß kaum, ob meine Tochter ſich von ihrem Studium löſen kann—“ Frau Katharina antwortete raſch:„Oh, man löſt doch in Deutſchland auch Ehen. Sie wiſſen das ſelbſt am beſten, liebe Kuſine. Vorgeſtern iſt die Schei⸗ dung von Vetter Karl Guſtav ausgeſprochen wor⸗ den. Sie erſchrecken— ah, Sie wiſſen das noch nicht? Mein Agent in Berlin iſt durchaus zuverläſſig. Ich will ja nicht urteilen, aber der Vetter machte un⸗ KHuge Bedingungen, nachdem das Verhältnis ſeiner Frau mit ihrem italieniſchen Vetter Sigismondo, einem Adeligen aus Rom, in der Berliner Geſell⸗ ſchaft längſt bekannt war. Mein Sohn ſah ſie hier im Theater, hielt ſie für ein junges Ehepaar.“ Gabriele ſchwieg vor Beſtürzung. „Vielleicht hatte Karl Guſtav ſelbſt eine kleine Sache gemacht“, hörte Gabriele weiter,„die Frau wollte vor Gericht etwas vorbringen, um die Schei⸗ dung auf günſtige Weiſe zu erreichen. Er beanſprucht, daß ſeine kleinen Söhne ihr Abitur in Deutſchland machen— wie es mit einer Apanage ſteht, weiß ich ticht, aber er iſt nun voll Sorgen, denn ſie verlangte in kürzeſter Friſt ihre großen Hypotheken auf Wolfs⸗ 1 euth heraus. Er ſoll eingewilligt haben, weil ſie rohte, eine vornehme Dame in die Sache hineinzu⸗ Jiehen.“ Der Agent der Mutter Tulipans hatte nicht er⸗ hren, daß Frau Huberta ihren Prozeß mit einer thebruchsklage gegen ihren Gatten beginnen wollte, Ind als Beweis einen Schlafanzug mit haferfarbe⸗ Erſt ein Freund in der Not ließ durch eine Detek⸗ tei die Beweismittel gegen Frau Huberta herbei⸗ bringen. Brandenſtein forderte von ſeinem Anwalt, daß Gabriele nicht hineingezogen werden dürfte und willigte in eine für ihn materiell ſehr ungünſtige Scheidung. Er iſt frei, Karl Guſtav iſt frei! klang es in Gabriele. Die elegante Kuſine fuhr fort:„Hören Sie meine Anſichten, liebe Gabriele. Ich bin es müde, in Hol⸗ land die berühmte Frau zu ſein. Ich möchte manch⸗ mal ſchöne, ruhige Tage. Darum habe ich für mei⸗ nen Sohn mein altes väterliches Gut zurückerwor⸗ ben.“ Sie ſchien kaum zu merken, daß ſie zu einer Erſchütterten ſprach. Matt und erregt, wußte Gabriele nicht mehr zu ſagen als, ſie wolle ihre Tochter alles erzählen. „Du“, ſagte eine zärtliche Stimme,„überdenke es dir, ich habe einen ſehr guten Mann gehabt und mein Sohn iſt wie ſein Vater. Er liebt deine Toch⸗ ter, wie mein Mann mich geliebt hat, und ich bin ſehr glücklich geweſen.“— Sonderbarſte Nacht. Sieglind kam aus dem Park. Sie erblickte zwei erregte Mütter. Sie vernahm die Einladung, morgen früh mit nach Holland zu flie⸗ gen. Und es war nicht die kleinſte Pauſe zwiſchen Frage und Antwort: „Wenn meine Mutter geſtattet, iſt es mir eine Freude, Tante Katharina.“ Die Holländerin verabſchiedete ſich raſch. Gabriele mühte ſich, leichten Tones zu fragen, ob der Name der Dame, die Karl Guſtay nicht hinein⸗ gezogen wünſchte, genannt worden ſei. Frau von Brandenſtein dachte nach, antwortete: „Es handelt ſich um eine junge Dame, mit der er viel in Potsdam bei einer Verwandten verkehrt hat, wußte der Agent. Den Namen merkte ich mir nicht.“ Gabriele fiel eine Laſt aufs Herz. Die gemein⸗ ſame Potsdamer Tante hieß Edith Boddien, hatte ſtets einige zahlende Gäſte bei ſich, und meiſt Jugend, Herren und Damen, an deren Angelegenheiten ſie ſo ſtarken Anteil nahm, daß es ihr die Ereignisloſig⸗ keit ihres Alters erſetzte.— Mühſam vermochte Gabriele dem Abſchied von der Kuſine noch Herzlichkeit zu geben. Eine neue Liebe war in Karl Guſtay erwacht! Leere tat ſich auf.— Gabriele ſaß allein mit ihrer Tochter. Sie ver⸗ drängte die Gedanken an Karl Guſtav, ſie mühte ſich, in Haaren und einem beſtimmten Parfüm brachte. ganz bei ihrem Kind zu ſein. Die Tochter ſtreichelte die Hände der Mutter und redete zu ihr, als müſſe ſie getröſtet werden.„Wir haben uns ein wenig luſtig über den Tulipan ge⸗ macht, und nun ſtellt ſich heraus, daß er gewillt iſt, in das Urſprungsland ſeiner Familie zurückzukeh⸗ ren. Siehſt du, Mama, ich weiß noch nicht, ob ich ihm fürs Leben gut ſein kann, und weiß noch nicht, was es für einen Belang hat, wenn Fred Auguſt von Liebe redet. Aber ich will ihn kennenlernen. Und wenn ich erfahre, daß hinter ſeinem weltlichen Fir⸗ nis ein aufrechter Menſch mit deutſcher Seele und deutſchem Glauben iſt, dann wage ich es wohl, mit ihm eine gute Ehe zu führen und deutſche Kinder zu haben. Siehſt du, dann hätte ich einen geſunden und ſehr reizvollen Mann für Deutſchland zurück⸗ erobert.“ Ueber ihrem Geſicht lag der Glanz der Jugend und die Mutter wurde entwaffnet. Sie konnte ver⸗ trauen, daß ihre Tochter nicht einer flüchtigen, ver⸗ liebten Laune nachgab, ſondern inſtinktſicher und ſich einer Verantwortung bewußt war.— Die Mutter lag noch lange wach in dieſer ſon⸗ derbaren Nacht. Ihr fielen jene Schritte ein, die der ſterbende Großvater herannahen gefühlt hatte. Nicht ſein Sohn, ſein Enkel war gekommen und wollte ein neues Band mit der alten Heimat knüpfen.—Warum höre ich von Fremden über Karl Guſtavs Schickſals⸗ wende, fragte ſie ſich bang. Ach, man müßte ihm Glück wünſchen, daß er nicht mehr an eine gemüts⸗ kalte Frau gefeſſelt war. Aber wohin trieb es nun ſein Herz? Gabriele lag auf ihrem Bett. So ſeltſam rauſch⸗ ten die alten Bäume in dieſer Nacht, die keinen Schlaf brachte. Die Gedanken kreiſten hin und her. Lockte Karl Guſtay eine andere Frau? Hatte er des⸗ halb in die ihn ſo belaſtende Scheidung gewilligt, die faſt den Beſtand von Wolfsreuth aufs Spiel ſetzte? Hatte er jemand gefunden, für den er dies alles tat? War das Gefühl ihrer heimatlichen Zuſammenge⸗ hörigkeit ihm nicht mehr als ein liebes Erinnern? Hatte ihn der Eros erfaßt zu einer anderen? Mein Gott, mein Gott, auch dies noch ertragen, Und dann allein ſein, ohne Sieglind. Gegen Ende oͤreißig ſo einſam ſein? Sie weinte in ihre Kiſſen. ** Am andern Morgen ſtand ihr Entſchluß feſt, ja es war ſogar ſchon der flache Handkoffer gepackt. Sieglind, ſehr erſtaunt, daß ihre Mutter eilige Geſchäfte in Potsdam habe, fragte, ob ſie ſie beglei⸗ ten ſolle, blieb aber dann gern allein zurück, denn leiſe Melancholie, ſen ſie aus ihren Gedanken. ihre Hollandreiſe erforderte noch ein wenig An⸗ ſchaffungen, und für die Feſtſpielzeit hatten ſich öͤoch die Bayreuther Geſchäfte mit eleganten Dingen aus⸗ geſtattet. „Ich bin übermorgen wieder däa“, ſagte Gabriele. Als ſie im Zuge ſaß, kam ſie ſich vor wie eine Verwirrte, die an den Schauplatz des eigenen Uü⸗ glücks eilt. Wie ſollte ſie der Tante, die ſie lange nicht geſehen, den plötzlichen Beſuch erklären? In Gabrieles Mitteln lag es nicht, einem raſchen Wunſch, wie etwa mal wieder über die Terraſſen von Sansſouci zu gehen, ſofort die Tat folgen zu laſſen. Doch jetzt vermochte ſie ihren Drang nicht zu mei⸗ ſtern. Kam ſie nicht wie eine Spionin? Oder kam ſie, wie einſt Wilhelmine von Bayreuth, in der Sehn⸗ ſucht, von dem angebeteten Bruder zu hören? Nur zu hören, denn er war ihr entfremdet. Gabriele fiel ein, die Markgräfin hatte elf Tage von Bayreuth nach Potsdam reiſen müſſen. Elf Tage in Unbe⸗ quemlichkeit und Unruhe. Sie aber war ſchon in Potsdam, wenn das Glockenſpiel der Garniſonskirche in den lichten Nachmittag hinein klang. Ich werde ein Zimmer im„Einſiedler“ nehmen, überlegte ſie. Ich kann der Tante erzählen, daß ich Sieglinds wegen hier bin. Der Chefarzt des ſtädti⸗ ſchen Krankenhauſes iſt mir gut bekannt, ich werd bei ihm fragen, ob Sieglind in den Ferien einma bei ihm hoſpitieren kann. Ja, ſo war das Aeußer⸗ liche in Oroͤnung gebracht. Das andere, die Wunde am Herzen, die ſinnloſe Angſt, blieb. Als ob ſie bisher hätte rechnen können, jemals mit Karl Guſtav Liebesworte tauſchen zu dürfen! Aber das eine war geweſen, der ſeltſame Troſt: er iſt ſehr einſam neben ſeiner Frau. Und wenn man einen Menſchen einſam weiß in ſeiner Seele, iſt es wie ein halber Beſitz. Mußte ſie ſich nicht ſreuen, wenn er jetzt, vom Druck der unbefriedigten Ehe befreit, heiter, froh konnte? ie Heiligen würden das tun— a ie fühlte, daß ihr ſo lange zur Ruhe gezwunge⸗ nes Herz in Eiferſucht zitterte auf Nein, nicht auf ſie, ſondern auf ſein Lächeln, ſeine auf jede ſeiner Gebärden.— Die Ankunft in Berlin, der Bahnhoſwechſel riſ⸗ at Doch als der Tur Nikolaikirche in Potsdam auftauchte, fühlte ſie 1560 Hände, ihre Knie zittern. (Fortſetzung folgt.) 6 N 9 4 * Neue Mannheimer Seituns triebsführers Kenntnis zu geben. Mannheim, den 7. September 1936. Augusta-Anlage 14 Betriebslübrer u. Celolgsckalt der Fa. P. K. Geyer, C. m. b.., Mannheim Wir erfüllen hiermit die schmerzliche Pflicht, von dem unerwarteten Ableben unseres seitherigen Be- Herrn Baumeister Valentin Feuerstein Was wir in ihm verlieren, können nur die er- messen, die ihn kannten. Sein Andenken bleibt bei uns in hohen Ehren. 6³² Schwester, Schwägerin Zürich, Trogen, Mannheim Am 6. September 1936 verschied im 35. Lebensjahre nach langer schwerer Krankheit unsere liebe Frau, Mutter, Tochter, Lore Culdener geb. Kauſimann Dr. Adoli Guldener und Sohn Pii Erau Gabrielle Geldner O1100 Kaufimann Dr. Hans Kaufimann O1½j⁰—j u. Nelly Boehringer geb. Kauffmann Die Einäscherung findet in aller Stille statt. 23 0 Danlesagung neu und gebraucht Für die Sadaiene und Ersafzieile l. Anteilnahme, die uns bei dem so schmerz- Rnen VSI unserer teuren Entschlafenen durch Reparaiuren Wort, Schrift, Blumenspenden 5 8 billig bei 3⁰ erwiesen worden sind, sowie, für die trostreichen Worte des Herrn Pfarrer Zahn sagen wir hier⸗ Reber, FS. 5 durch unseren herzlichsten Dank. Mannheim, den 7. September 1936 9 Im Namen der Hinterbliebenen: Lluge. Familie Karl Raber* 868 83* H. Kemok, K 7. 34 Fernruf 287 98. Amtl. Bekanntma chungen—— 6 Zurück—0 2 Handelsregiſtereinträge Eilt vom 5. September 1936:. G. Zahn& Co. Geſellſchaft mit 7 rIC daa Suche eine Rück⸗ Kate 4 Mae ladung(Möbel) Dem Ernſt Ludwig Zahn in Mann⸗ 9 93 95 v. Mannheim— heim iſt—— Prokura daß flals-, Nasen- Ohren-Arzt Würzburg⸗Bam⸗ ber gemeinſam mit einem anderen berg. Angebote 605 Prokuriſten zur Zeichnung der Tel. 21548 3 7, 3— 8 K 10 an Firma berechtigt iſt. Die Prokura d. Geſchſt. So71 ar Schol Kaſt 5 5 ax olem, Mannheim ie 1 Prokura des Max Scholem und die dede Anzeige Sahut— 5 51 in die olf Waldmann, Mannheim. Firma iſt erloſchen. N M 2 Amtsgericht FG. 30 Manäbeln. 5 8. Kloſt 55— aſſe 47. Preußiſch⸗ ulſche taubsau er (273. Preuß.) Klaſſen⸗Lotterie 4 Ohne Gewähr Nachdruck verboten— Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Wbleilungen 1 und 11 Günstige von RN. 5. monetl. an 25. Ziehungstag 5. September 1936 EEESr In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne Rielewerke A6. 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Guſe erteilte Auftrag zur kommiſſariſchen Führung der Landesgruppe iſt erloſchen; ein ehrenvoller Ruf des Präſidenten des ReB ſieht für Major Guſe eine anderweitige gehobene Verwendung vor. Als neuer Landesgruppenführer wurde LS⸗Gruppen⸗ führer Pg. Winneberger ernannt, bisher ſtell⸗ vertretender Landesgruppenführer und Stabsführer der Landesgruppe Nordmark.“ Die Bande, die den neuen Landesgruppenführer an Süddeutſchland ketten, werden nicht nur dienſt⸗ licher Natur ſein, ſondern ſind in hohem Maße auch perſönlicher Art. Landesgruppenführer Winneber⸗ ger iſt 1895 in Frankfurt a. M. geboren; ſeine Vor⸗ fahren väterlicherſeits ſtammen zum Teil aus dem Elſaß. Seine militäriſche Laufbahn begann im Früh⸗ jahr 1914 als Fahnenjunker im Feld⸗Art.⸗Regt. 66 in Lahr. Während des Krieges wurde er in die Flakwaffe übernommen. Nach ſeinem im Jahre 1920 auf eigenen Wunſch erfolgten Ausſcheiden aus dem aktiven Dienſt der Wehrmacht war Winneber⸗ ger in Hamburg anſäſſig und als ſelbſtändiger Kauf⸗ mann tätig. Schon ſeitdem ſetzte er ſich als An⸗ gehöriger des Flakwaffenringes ſtark für den Ge⸗ danken des Luftſchutzes ein. Mit der Gründung des RDB ſtellte er ſich ſofort dieſem zur Verfügung und war ſeit Juli 1933 ſtellvertr. Landesgruppenführer und Stabsführer der Landesgruppe Nordmark. Die Perſönlichkeit des neuen Landesgruppenfüh⸗ rers bietet im höchſten Maße Gewähr, daß der Ge⸗ danke des Selbſtſchutzes in der Südweſtmark des Reiches weitere Stärkung und Vertiefung erfährt. Landesgruppenführer Winneberger kann dabei an die Arbeit in der Folge ſeiner Vorgänger anknüpfen und findet ſo eine Landesgruppe vor, deren Bevölke⸗ rung von der Bedͤeutung des Luftſchutzes durchdrun⸗ gen und bereit zu tatkräftiger Mitarbeit iſt. Es darf in dieſem Zuſammenhang daran erin⸗ nert werden, daß bereits ein Landesgruppenführer der Landesgruppe Baden⸗Rheinpfalz aus der Nordmark kam: der jetzige Oberſtleutnant von Doering. Er wurde im Frühjahr 1933 zum Landesgruppenführer ernannt und ſchied hier aus, um ſich als alter Flie⸗ geroffizier der neuerſtandenen Luftwaffe wieder zur zu ſtellen. Heute iſt er der Commodore des Jägoͤgeſchwaders„Horſt Weſſel“ in Dortmund. ZSwei Tage Kamyf der Tanzbeine Internationales Tanzturnier in Baden⸗Baden Eigener Bericht rr. Baden⸗Baden, 8. September. Das internationale Herbſt⸗Tanztur⸗ nier um die Amateur⸗ und Berufsmeiſterſchaft von Mitteleuropa hat Samstag und Sonntag in den Feſtſälen des Kurhauſes hierſelbſt ſtattgefunden. Die Nennungen waren ſehr zahlreich eingegangen und elf Nationen waren mit ihren hervor⸗ ragendſten Tanzpaaren vertreten. Die mit dem Turnier verbundenen einzelnen Veranſtaltungen waren ſehr zahlreich beſucht und lebhaftes Intereſſe wurde den Tanzdarbietungen dargebracht. Nach dem Turnier am geſtrigen Tage folgte abends ein Feſt⸗ ball und heute nachmittag eine Tanzſchau der Siegerpaare, der ſich dann die Preisvertei⸗ Lung anſchloß, deren Ergebnis wie folgt ver⸗ kündet wurde: G ã ſte⸗Klaſſe: 1. Frl. Holm—Herr Kraus, Mannheim. 2. Herr Röſch und Partnerin, Mann⸗ heim. 3. Frl. Lauſch—Herr Kiefer, Pforzheim. Internationale Amateurklaſſe: 1. Frl. Siſſon—Herr Wells, England. 2. Frl. Bößl— Herr Lottelsberger, Deutſchland. 3. Frl. Silmer Herr Specht, Deutſchland. Internationale Berufsklaſſe: 1. Frl. und Herr Dighton, England. 2. Frau Antoinette Herr Möller, Deutſchland. 3. Frau Lanotte—Herr Clénetier, Frankreich. 4. Frau und Herr Ingelarer Larſen, Dänemark. 5. Frl. de Vliegen—Herr Kuy⸗ pers, Holland. EE REE 123 Nuucl um cluegzingen Kirchweihfreuden! rr. Schwetzingen, 8. September. Das Wochenende war diesmal in erſter Linie auf Kirchweihfreuden eingeſtellt. Allein ſchon die Vor⸗ bereitungen, die hierfür getroffen werden, laſſen die Bedeutung erkennen, die man in der Spargelſtadt dieſem Feſt beimißt. Auf dem Meßplatz war eine ausgedehnte Budenſtadt entſtanden, durch deren „Gaſſen“ ſich über Sonntag, aber auch am Montag recht viel fröhliches Volk bewegte. Hochbetrieb herrſchte aber vor allem an den beiden letzten Tagen in den hieſigen Gaſtſtätten, die in reichem Maße um das leibliche Wohl ihrer Gäſte beſorgt waren. Daß da, wo Tanzmuſik war, recht eifrig getanzt wurde, verſteht ſich. — Vom Reichsluftſchutzbund, Ortskreisgruppe Mann⸗ heim⸗Land, Sitz Schwetzingen Es wird darauf hingewieſen, daß die Geſchäfts⸗ zeit Montags bis Freitags von 77 bis 12 und 13% bis 167 Uhr, ferner Samstags von 7/ bis 12% Uhr ſtattfindet. Die Sprechſtunde des Orts⸗ kreisgruppenführers iſt Montags bis, Freitags von 14% bis 15½ Uhr und Samstags von 16 bis 17 Uhr. Außerdem finden noch ſtatt Sprechſtunden der ein⸗ zelnen Referenten: Schulungsleiter: Dienstag von 16% bis 18/ Uhr; Bauberater: Dienstag von 16/ bis 18% Uhr; Werbeleiter: Samstag von 16 bis 17 Uhr; Erweiterter Selbſtſchutz: Dienstag von 1677 bis 17% Uhr; für Frauen: Mittwoch von 15 bis 17 Uhr. Weitere Kurſe werden abgehalten: Am d. und 9. September Fortſetzung des W. Lehrganges (Sanitäter), am 9. September Beginn des 34. Lehr⸗ ganges, jeweils um 20 Uhr im Realgymnaſium. In Plankſtadt beginnt am 9. September der 35. Lehr⸗ gang. Der Sportverein in Pforzheim Der rührige Sportverein weilte am Sonntag in der Goldͤſtadt Pforzheim, wo er gegen den ſtarken Rugbyklub einen Klubkampf austrug. Die Schwet⸗ zinger unterlagen gegen den Rugbyklub ſehr ehren⸗ voll, ereichten ſie doch 12 586,80 Punkte, gegenüber 12 714,80 Punkte der Pforzheimer. Der Kampf wurde zugleich für die Deutſche Vereinsmeiſterſchaft, Klaſſe B, gewertet, wobei Schwetzingen mit 4862,80 Punk⸗ ten gegenüber 4711,15 Punkten nur knapp gegen Pforzheim unterlag. Die Leiſtungen waren durch⸗ wegs ausgezeichnet, ſo vor allem erwieſen ſich die Schwetzinger als ſehr ſtark in den techniſchen Uebun⸗ gen, während die Pforzheimer ihre meiſten Punkte in den Läuſen ſammeln konnten. Schwetzingen ſtellte ſeine erſten Sieger im Hochſprung durch Gerbert, der 1,63 Meter ſprang, im Speerwerfen durch Blaeß, der den Speer 50,61 Meter weit warf, im Drei⸗ ſprung durch Moſer mit 11,30 Meter, im Diskus⸗ werfen durch Blaeß mit 34,13 Meter, im Weitſprung durch Moſer mit 5,91 Meter und ſchließlich noch im 3000⸗Meter⸗Lauf durch Reinhard, der für dieſe Strecke nur:47,0 Minuten benötigte. Selbſtmordverſuch. Ein älterer verwitwe⸗ ter Mann von der Mannheimer Straße ſchoß ſich am Samstag nachmittag eine Kugel in den Mund. Er liegt in bedenklichem Zuſtand im hieſigen Kran⸗ kenhaus. Nach der Rückgliederung des Saarlandes: Neue Sollhäuſer und Sk. Saarbrücken, 8. September. Mit der Rückgliederung des Saarlandes ſind da⸗ mals auch die alten Zollſchranken gefallen. Die früheren Zollhäuſer gingen größtenteils auf dem Wege der Verſteigerung aus ſtaatlichem Eigenbeſitz in private Hände über. Auch viele deutſche Grenzbeamte mußten nach der Rückgliederung ihren„Vormarſch“ an die neue deutſch⸗franzöſiſche Zollgrenze antreten. Es war ganz natürlich, daß ſich unſere Grenzbeamten an ihren neuen Dienſtſtandorten nicht ſofort häuslich nieder⸗ laſſen und keine vollwertigen Dienſtſtellen antreffen konnten. Alles Perſonal mußte deshalb zunächſt in proviſoriſchen Bauten untergebracht werden. Nach der Rückverlegung der deutſchen Zollgrenze im Saarland hat das Reichsfinanzminiſterium dann ſofort auch alle notwendigen Vorkehrungen getroffen, die auf einen Neuausbau der weſtlichen Zollgrenze im Saarland abzielten. Von Reichs wegen wurden zunächſt ein Betrag für Errichtung von neuen Zolldienſtgebäuden und neuen Beamtenwoh⸗ nungen flüſſig gemacht. Damit wurde für das rück⸗ gegliederte Saarland gleichzeitig auch eine bedeut⸗ ſame Arbeitsbeſchaffungsmöglichkeit erſchloſſen. Saar⸗ brücken erhielt ſchließlich auch von Reichs wegen ein Neubauamt, dem ausſchließlich die Aufgabe zukam, räumlich zweckmäßige und ausreichende Zolldienſt⸗ gebäude und geſundheitlich tragbare Zöllnerwohnun⸗ gen zu ſchaffen. Es wurden durch dieſes Neubauamt zu Anfang zirka 15 Zolldienſtbauten und viele Zöll⸗ nerwohnungen in Angriff genommen. Beſichtigt man jetzt die einzelnen Grenzzollſtandorte im Saarland, ſo kann man feſtſtellen, daß die Bauarbeiten in ver⸗ hältnismäßig kurzer Zeit große Fortſchritte gemacht haben. Neue Zolldienſthäuſer erſtehen in den Or⸗ ten: Bieringen, Riedaltdorf, Ittersdorf, Biaten, Ueberherrn, Lauterbach, Naßweiler, Großroſſeln, Gol⸗ dene Bremm, Güdingen, Schönbach, Kleinblitters⸗ kort, Hanweiler, Habkirchen, Reinheim und Peppen⸗ umm. 0 Mit dieſen Zolldienſtgebäuden erſtehen gleichzei⸗ tig auch zahlreiche Dienſtwohnbauten, in denen die Zolldienſtwohnungen erſtehen an der Grenze 1 Grenzbeamten neue Unterkunft finden. In jedem Zolldienſtgebäude werden durchweg öwei bis drei Zollbeamtenfamilien untergebracht, was eine weſent⸗ liche Erſparnis ermöglicht. Auch in verſchiedenen anderen Saarorten längs der neuen Grenze ſind mittlerweile viele Zollbeamtenwohnungen errichtet worden oder auch noch im Bau begriffen. In Für⸗ weiler entſtand kolonie. Auch in den Orten Silwingen, Obereſch, Riedaltdorf, Ihn, Leitingen, Ittersdorf, Berus, Lau⸗ terbach, Großroſſeln und Bliesmengen wurden viele Zolldienſtwohnungen geſchaffen, die jetzt ſchon größ⸗ tenteils bezogen worden ſind. n der Veſatzungszeit beſchädigt Das hiſtoriſche Sieges⸗ und Friedensdenkmal der Weſtmark durch den Karlsruher Bildhaner Kolmar erneuert Auf dem Werderberg in der Nähe der Kropsburg und der Villa Ludwigshöhe, nächſt dem weinfrohen Städtchen Edenkoben, erhebt ſich ein monumen⸗ tales Erinnerungsmal, das Sieges⸗ und Friedens⸗ denkmal, welches an die ſiegreichen Kämpfe 1870/71 erinnert. Auf luftiger Höhe war dieſes ſchmucke Denkmal jeder Witterung ausgeſetzt. Schon lange war es überholungsbedürftig. Eine gründliche Er⸗ neuerung war jedoch in der Hauptſache notwendig, weil es willkürlicher Zerſtörungswut fremder Sol⸗ daten in der Beſatzungszeit zum Opfer gefallen war. Die Köpfe zweier Frauengeſtalten mit Sieges⸗ kränzen wurden vollſtändig zerſchlagen. Auch die Köpfe der Ornamente von Kaiſer Wilhelm., König Luöwig II. und Prinzregent Luitpold ſind nach dem ſchädigt worden. Lange Zeit fehlten die erforderlichen Mittel, um eine gründliche Erneuerung vorzunehmen. Schließ⸗ lich erhielt die Stadtverwaltung Edenkoben, der das Denkmal in Obhut gegeben wurde, doch einen öffent⸗ lichen Zuſchuß, der es jetzt mit Aufwand eigener zu⸗ ſätzlicher Mittel möglich machte, die dringend not⸗ wendige Wiederherſtellung durchzuführen. Die Er⸗ UL Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe eine größere Zollbeamten⸗Wohn⸗ Kriege durch franzöſiſche Beſatzungsſoldaten ſtark be⸗ — 8 au N Dienstag, 8. September 1936 neuerung des Denkmals hatte man dem Karlsruher Bilöͤhauer Wilhelm Kolmar übertragen. Jetzt läßt ſich feſtſtellen, daß Kolmar ſeine Aufgabe in her⸗ vorragender Weiſe gelöſt hat. Die drei Fürſtenköpfe ſind in ſeinem Karlsruher Atelier völlig neu her⸗ geſtellt worden. Die übrigen Erneuerungsarbeiten wurden während der letzten Wochen an Ort und Stelle vorgenommen. Heute ſieht man das hiſtoriſche Denkmal wieder in ſeinen alten Zuſtand verſetzt. Die eigentliche Ehrenhalle des Denkmals wurde von einheimiſchen Handwerkern überholt. sk. Von der Kirchweih in den Tod * Kaiſerslautern, 7. Sept. Am Sonntag⸗ abend kehrten die Brüder Hugo und Alfons Schramm, beide in Einſiedlerhof wohnhaft, zu Fuß von der Kindsbacher Kirchweih nach Hauſe zurück. Kurz vor dem Einſiedlerhof wurden ſie von einem aus Rich⸗ tung Kaiſerslautern kommenden Perſonenkraſtwagen angefahren. Der 25jährige Hugo Schrammer⸗ lag kurz nach ſeiner Einlieſerung ins Krankenhaus Kaiſerslautern ſeinen Verletzungen, ohne das Be⸗ wußtſein wieder erlangt zu haben. Sein 28jähriger Bruder Alfous liegt zur Zeit noch ſchwer darnieder. Der Kraftwagenlenker, der verhaftet worden war, wurde inzwiſchen wieder auf freien Fuß geſetzt. NSDAP-Rfiſſeilungen Aus vartelamtlichen Bekauntmachungen eumommen Anordnung der Kreisleitung Rheinau. Von.—16. September 1936 bleibt die Kaſſe wegen des Parteitages geſchloſſen. Letzte Kaſſenſtunden am 17. und 19. September 1936. Hiernach wird kaſſiert und die bekannten Zuſchläge erhoben. Achtung! Zivilteilnehmer und Teilnehmerinnen am Reichsparteitag Nürnberg 19361 Die am Reichsparteitag 1936 in Nürnberg teilnehmen⸗ den Parteigenoſſen und Parteigenoſſinnen müſſen am Don⸗ nerstag, 10. September, um 15 Uhr, ſich am Bahnhof, Bahn⸗ ſteig 1, einfinden, um in den Sonderzug nach Nürnberg einzuſteigen. Es wird ausdrücklich darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß die oben feſtgeſetzte Zeit unbedingt einzuhalten iſt. Den Anweiſungen des Transportführers dieſes Son⸗ derzuges, Pg. Böttcher, iſt unbedingt Folge zu leiſten. Das Abteil des Transportführers befindet ſich im mitt⸗ leren Wagen des Sonderzuges. Das Kreisorganiſationsamk. Politiſche Leiter Oſtſtadt. Am 9. September, 15.15 Uhr, treten die Marſch⸗ teilnehmer des Reichsparteitags in voller Ausrüſtung bei der-Schule(Ringſeite) an. Seckenheim. Dienstag, 8. September, 20 Uhr, kommen ſämtliche Teilnehmer am Reichsparteitag auf die Geſchäfts⸗ ſtelle. Vom 9. bis 16. September ſind die Geſchäftsräume geſchloſſen. Friedrichsfeld. Anläßlich des Reichsparteitages in Nürn⸗ berg fällt die Geſchäftsſtunde am Freitag, dem 11. Septem⸗ ber, aus. Abfahrt der Marſchteilnehmer(Nürnbergfahrer) Mittwoch, 9. September, 14.58 Uhr, Bahnhof Süd. NS⸗Frauenſchaft Volks⸗ und Hauswirtſchaft. 9.., 15.30 Uhr, Beſprechung der Referentinnen in L 9, 7. Waldhof. Die Frauen beteiligen ſich am 8. 9. an der Beerdigung von Frau Mario Elm. Treffpunkt 13 Uhr vor der Leichenholle Mannheim. Humboldt. Dienstag, 8.., 20 Uhr, Singſtunde im Heim. Hene 2260 Stelle KS. Zwecks Aufſtellung der 10c100⸗Meter⸗Staffel für das Gebietsſportfeſt in Konſtanz am 19. und 20. Sept. melden ſich ſofort alle HJ, die die 100 Meter in 12 Sek. oder beſſer laufen. Meldung muß bis ſpäteſtens Mittwoch, 9.., erfolgt ſein, und zwar auf der Stelle KS auf dem Bann, Zimmer 68. BDM Feudenheim. Dieſe Woche beginnt wieder der regel⸗ mäßige Dienſt. Ilvesheim. Dienstag, 20 Uhr, Antreten vorm Heim. DAx Edingen. 9.., 20 Uhr, findet im Gaſthaus„Zum Pfäl⸗ zer Hof“ eine Sitzung der DAF⸗Walter und ⸗Worte ſtatt. Arbeitsdank Sprechſtunden des Kreisarbeitsdankwalters: dienstags und freitags von 17 bis 19 Uhr in L 4, 15(DAF⸗Kreis⸗ waltung) Zimmer 1. Mittwoch, 9.., 20.30 Uhr, in C 1, 10, wichtige Sitzung aller Ortsarbeitsdankwalter und Stellvertreter, an der ſich auch andere Arbeitsdankkameraden beteiligen können. Sandhofen. Sprechſtunden des Ortsarbeitsdankwalters — 3 von 19.30 bis 20.30 Uhr in der Geſchäftsſtelle der AF. Feudenheim. Sprechſtunden des Ortsarbeitsöankwalters dienstags und freitags von 20 bis 21 Uhr in der Geſchäfts⸗ ſtelle der DAc(Altes Schützenhaus). Hausgehilfen Neckarau. Am Dienstag, 8.., 20.20 Uhr, iſt in der Luiſenſtraße 46 ein Gemeinſchaftsabend. Käfertal. Unſere Sprechſtunden finden jetzt mittwochs von 18.90 bis 19.30 Uhr in der Mannheimer Straße 2 ſtatt. 51 Wopreik. d. Männer heilbar. 25jahr. Schwäche. krfahping. Erfolg überrschd. Aufklär. 4 Sritt u. Prode versthlossen geg. 24 Pf. Porto. Iuverdindl. chemiker Kaesbach. Serlin-Wilmersd. 85 Prsffath 2. Nach ſmnehriöhriger Ausbildunę im städtischen Krenkenhaus Stettin, innere Abteilung, an der Universitäts-Kinderkliniæ Fernsprecher 41054 Sprechzeit 1112 u. 15⸗17 Unr Zugelessen zu ollen Ersatzkassen und Hedizinawerbänden 88 der Reise 20 Ue Zuruck Carl Meyer staatl. gepr. Dentist Sanitatsh aue, Maria Meyer- Domdey Friecrich Drölll vaenet 11 rel. 275 0 7, 11 — 66¹⁴ ZEurüek Fl. Häffner-bräf staatl. Sept. Dentistin Greifsw/ald und in der Kinderłklinie des Bürgerhospitels 1 Soorbrücken, habe ich meine prexis ois bo04 U ulius Aau Medizinal Verband 4 —* 2 9 Fathärztin ur Kinderkrankheite neraten 7.((en iut Mannheim 12.160ʃ— N 2. 9 Tel versichert Famillen- u. Einzelpersonen— in Mannheim, Goeſhesiraße 6 cufgenommen. HG el. 206 25, für frelen Arzt und Apotheke S 4 Sterbegeld bis Mx. 100.—, N Dr. Helle Hoefkler zuruek J handlung, Heilmittel. Bäder. Monatsbeiträge: 1 Pers. Mk..50 2 Pers. Mk..50,-4 Pers. Mk..50, 5 und mehr Personen Mk..50. Aufnahme-Büro I 2, 16 u. den Filialen der Vororten. 82⁵⁰ (CCCC 4 Tel. 236 82 Damenbart Ul. Holla Kom Amtl. Bekanntmachungen sowie alle lästigen Haare entfern durch Diathermie 822³⁰ garantiert dauernd und narbentrei Kinderürzim Reerwiesenstr. 27(Uindenhoß) 0 Q2.1 Mannheim Q2.1 Neuer Fernruf: 20152 Obſtverſteigerung in Neckaran am Mittwoch, dem 9. September, 8 Uhr, geg. Barzahl. Zuſammenkunſt am Niederbrückl. 5 Hochbanamt, Abt. Gartenverwaltg. ꝗärztl. gepr. Mitglied des.K. B..V. Mannheim- ullastr. 19- fernrat 443 96 2 für Wäſche und Haus gibt kräftige Waſchlauge zum Kochen der — —— IANMNMER SEIFE + W ** Dienstag, 8. September 1936 Saar-Pfalz-Treſfen der Angehörigen des ehemaligen kgl. bayr. Reſ.⸗Inf.⸗Regiments 8. * Frankenthal, 7. Sept. Am Sonntag fand in Verbindung mit der Ehrenmal⸗Weihe für die Ge⸗ fallenen des Weltkrieges 1914—18 der Stadt Fran⸗ kenthal das Saar⸗Pfalz⸗Treffen der Ange⸗ hörigen des ehem. kgl. bayr. Reſ.⸗Inf.⸗ Regts. 8 ſtatt, zu dem über 600 alte Frontkamera⸗ den erſchienen waren. Das Wiederſehensfeſt erhielt ſeine beſondere Bedeutung dadurch, daß der langjäh⸗ — a Lampertheim. 6. September. Die Volksſänger Adam Karb und Frau von hier, die ſich ſeit einem Jahre beim Autobahnbau in Württemberg befinden, und hier in Lampertheim wie auch auf ihrer Arbeitsſtätte ihre Arbeitskame⸗ raden mit ihren Volksliedern ſchon oft erfreuten, wurden bei einem Wettbewerb in Göppingen als Gitarrenſänger mit 1122 Punkten die beſten Teil⸗ 8 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Wos gibt es Reues in Lumpertheim? An der Orgel teilten ſich den Dienſt Herr Lehrer Moos und Rektor Wendel. * Lampertheim als größte Riedgemeinde feiert am 13. und 14. September die diesjährige Kirchweihe. Die Bewohner der Nachbargemeinden und Städte nehmen dieſes Ereignis ſtets zum Anlaß, Lampert⸗ heim zu beſuchen. Auch in dieſem Jahre wird dies 8 rige und letzte Regimentskommandeur, General⸗ nehmer. Sie wurden nun zur Funkausſtellung nach nicht anders ſein. Der große Römer wird wieder in major a. D. Alfons Ritter von Bram, und Major Berlin geladen, wo ſie am Montag im Mittags⸗ eine Zeltſtadͤt umgewandelt, in der allerlei Unter⸗ D. Dr. Herbert Ritter von Wurmb, Regiments⸗ dem Mikrophon des Volksſängers auf⸗ haltung für Jung und Alt geboten wird. 5 adiutant und ſpäterer Bataillons⸗Führer, an dem treten durften. Karb beſtellte eingangs an ſeine Seinen 80. Geburtstag beging Karl Kron⸗ Feſt teilnahmen. Nach feierlichem Empfang der aus⸗ Heimatgemeinde herzliche Grüße und ſang dann mit auer 919 hier, der Sabe el Draht⸗ wärtigen Gäſte und Teilnahme an den übrigen mili⸗ ſeiner Frau den netten, luſtigen Schlager„Ich hab induſtrie Waloͤhof tätig war und auch ſeitdem ſeinen r⸗ täriſchen Feſtlichkeiten der Stadt Frankenthal fand eine kleine Mandoline“. Wohnſitz nach dort verlegt hat.— 70 Jahre alt 8 am Sonntagnachmittag als Sonderveranſtaltung das 90 wurde Herr Wilhelm Raſemann, der aus Fin⸗ 5 Saar⸗Pfalz⸗Treffen ſtatt. 9 Ein Geſpann der Gutsverwaltung Kirſchgarts⸗ ſterwalde nach hier vor etwa 30 Jahren kam. Die Vortragsfolge war umrahmt von muſikali⸗ 7 0 8 e Inſekten—0 Im heſſiſchen Ried, und hauptſächlich in Biblis n ſchen, geſanaliden und reoneriſchen Darbietungen.] ſamt dem Fuhriwerk Jurch die belehhe Eruft⸗Eudwi“] perden bekanntlih rieſige Gurkenſelger be⸗ dem Fuhrwerk durch die belebte Ernſt⸗Ludwig⸗ baut, ſo daß in der Hauptſaiſon täglich bis zu 3000 Im Mittelpunkt ſtand die Sommegedenkfeier, zu der Major Dr. Ritter von Wurmb die Gedenkrede hielt. Er ſchilderte die ruhmreichen Kämpfe des 8. Reſerve⸗Infanterie⸗Regiments an der Somme und gedachte mit ergreifenden Worten der Toten des und Kaiſerſtraße. Erfreulicherweiſe hielten die Tiere die rechte Straßenſeite ein, ſo daß trotz großer Ge⸗ fahr kein Unglück paſſierte. Endlich konnten die Aus⸗ reißer an der Schule durch einige Männer feſtge⸗ halten werden. Zentner Gurken die dortige Bahnſtation verlaſſen, aber auch am Platze ſelbſt befinden ſich zahlreiche Gurkeneinlegerinnen, die ein rieſiges Quantum konſervieren. In den letzten Jahren hat auch Seite Nummer as Wetterkarte des Luftamts Frankfurt a. M. 51.1936,9 Uhr. „ Regiments. Im Anſchluß daran wurden die beiden 1 Lampertheim große Flächen mit Gur⸗ r 5 2 4 ken angebaut, ſo daß in der diesjährigen Haupt⸗ hohen Ehrengäſte zu Ehrenmitgliedern der Ser⸗Kame In der evangeliſchen Kirche ſand ein Konzert ſaiſon täglich bis zu 1500 Zentner zur Waage und radſchaft ernannt. Der Landesführer der Regiments⸗ des P 1 vereinigung, Leonhard Herzog⸗Pirmaſens, berichtete oſaunenchors ſtatt, das ſich eines außer⸗ zum Verſand kamen. In Lampertheim wurde die Rbexß 8 Pit g⸗ aſ 8 icht oroͤentlich guten Beſuches erfreute. Der Poſaunen⸗ Gurkenernte bereits vor acht Tagen beendet, während ⸗ ades in ſärmaſens zur Errichtung chor, unter Leitung von E. Komba bot der aufmerk⸗ Biblis noch in dieſen Tagen bis zu 10 Waggon ver⸗ kommenden Regimentsdenkmals. Zu Gunſten des f Beſ ſchaft ei dete 7 5 Denkmalsfonds wurde eine Sammlung durchgefi amen Beſucherſchaft einen vollendeten Kunſtgenuß. ſendet. Die Erträge waren im allgemeinen recht zu⸗ 5 ande wurde eine Sammlung durchgeführt.] Pfarraſſiſtent Heck ſprach einige verbindende Worte. friedenſtellend. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ Das Saar⸗Pfalz⸗Treffen klang in einem kamerad⸗ ſchaftli i 8 0ꝙ0—Ct ort Fraukfurt a.., vom 8. September. Geſtern ge⸗ langte unſer Bezirk in den Wirkungsbereich des un⸗ * 3 2 gewöhnlich vaſch vom Atlantik zur Nordſee vorge⸗ Mit dem Fahrrad tödlich verunglückt Kleine Sport⸗Nachrichten ſtoßenen Sturmwirbels. Zunächſt brachte ein⸗ * Kaiſerslautern 8 Sept. Am Samst chmit dringende ſubtropiſche Warmluft verbreitete Nieder⸗ ati Schi 43 Ri weite i„ſchläge. Dann ſetzte unter ſtürmiſch auffriſchenden laa fuhr der 42 Jahre alte, bier wohnhafte Schnei⸗ AAn beſtätigt Owens Kaltſtellung 8 4060][ Winden das Eindringen kühlerer Meeresluft ein —0 Joſe Mahin mit ſeinem Fabrrad auf her 24 Stunden nach dem Eintreffen der amerikaniſchen Erſ 3 Berliner, 5—9 7 5 Punkte. Ein ſchöner[Da die vom Atlantik ausgehende Wirbeltätigkeit ſich aiſerſtraße in Richtung Fröhnerhof. In der Nähe Olympiamannſchaſt hielt die Amateur⸗Athletie⸗Union eine[Erfola für den Mannbeimer Leichathleten. ſortſetzt, bleibt das unruhige und ſehr unbe⸗ des Exerzierplatzes wurde er von dem Lieferwagen Sitzung ab, auf der man ſich mit der Kaltſtellung Jeſſe ſtändige Wetter erhalten e des Händlers Chriſtian Borckholder aus Dannenfels Owens beſchäftigte. Der vierfache Olympigſieger war be⸗ k Sieg bei überholt. Aus unbekannten Gründen geriet Mahin kanntlich noch den Spielen vom Sportbetrieb ſuspendiert Frankfurter Sieg beim 9 den geri worden, da er ſich weigerte, die Mannſchaft nach Stockholm„Preis des Handels und der Induſtrie“ Vorausſage für Mittwoch, 9. September ins Zick⸗Zack⸗Fahren und kam dabei zu Fall. Borck⸗ zu begleiten. Avory Brundage, der ſchon wegen der Dis⸗ Der am Sonntognachmitlag von dem Rch Liga Köln⸗ holder brachte den Verunglückten ſofort in das Kran⸗ analiſtkation.—* Eleanor Holm⸗Jarrett pon getwiſſer Seite[Kalk durchgeführte„Große Preis des Handels Veränderliche Bewölkung mit wiederholten kenhaus Kaiſerslautern, wo Mahin, der bereits am deg gregerr 111 fand—* für die Kaltſteung undder Induſtrie“ litt leider unter dem regneriſchen Niederſchlägen, bei lebhaften weſtlichen Win⸗ FNã 00000 ben Teierennten un 15 Gen. ittag ſei ie A ſtäti ie auf ei üsgedehnte ennen, da n Startverlegung von —— ſeinen Berletzungen erlegen Waue Dwens e 100 auf 85 Ki. verkürzt werden mußte, ſiegte die Vertre· Höchſttemperatur in Mannheim am 7. September *3 8 wennen ſelt Wand er auch donn ſuependiert hleihe, Eichhorſt, Aunemann, Rahmer end Beht kach einer Hehr: I. 40, Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 5*—— er ſeine Pläne, Berufsartiſt zu werden, noch ändern Keame e. Stö. vor Staubwolke Köln und dem 0 + 13,1 Grad; heute früh halb 8 Uhr 8 C Sturm Dortmund⸗Hombruch. rad. 5 5 SEK. Mutterſtadt, 8. Sept. Unſere Gemeinde hat 1100 5 Rieberſchlagsmenge in ber Beik bon e F e Deutſche Rollſport⸗Meiſterſchaften halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 0,2 Milli⸗ zung in Einnahmen und Ausgaben erhöht. Im or⸗ gewinnt den Ernſt⸗Klas⸗Wanderpreis iſterſchaf⸗[meter ⸗ 0,2 Liter je Geviertmeter. dentli haltspl i ſich die Einnah⸗ Am Samstag litten die Deutſchen Rollſport⸗Meiſterſchaf⸗„2 Liter j entlichen Haushaltsplan beziffern ſ— 3 0 Allfjährlich veranſtaltet die Standardgeſellſchaft für ihre[ten im Düſſeldorſer Eisſtadion ſehr unter der Ungunſt In den Rheinbädern wurden heute früh 7 Uhr men auf 377 193 Mark gegenüber 350 230 Mark und Anaeſtellten und Arbeiter ein kleines Sportjeſt, das ſich] der Witterung, da verſchiedene Gewitterregen zu Unter⸗[4 17,5 Grad Waſſer⸗ und 14 Grad Luftwärme ge⸗ die Ausgaben auf 346578 Mark gegenüber 330 130[über zwei Tage erſtreckt. Gekämpft wird in einem Acht⸗ brechungen zwangen. Vom frühen Morgen bis zum Abend meſſen Mark. Der außerordentliche Haushaltsplan weiſt] kampf um den Ernſt⸗Klas⸗Pokal. Der Mannhei⸗ 9—53 rieſige S 9 5 * 2 9 N 5 0 0 5 7 eine zwiſchen 57 250 und 78 213 Mark erhöhte Ziffer e 3wölr 5 Sallker Stelan] Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Seytember auf. gegen 36 Mitbewerber dieſen Preis mit Erſolg verteidi⸗gleichzeitig geprüft wurde. Eine Ueberſicht über den Stand gpein- Penelſ. 5 5 75 Neckar⸗Pegel[ 5 67. 8 gen. Der Achtkampf ſetzt ſich aus ſechs leichtathletiſchen[in den einzelnen Meiſterſchaftswettbewerben läßt ſich noch R * Speyer, 4. Sept. Im Zuſammenhang mit dem febungen, 300 Meter Schwimmen und Schießen auf die[nicht gewinnen, da die Punktergebniſſe noch nicht ausgerech⸗ 999.9002.00.78 200.[Mannheim.378,3 ,42.388 geſtern berichteten Notzuchtsverbrechen auf Rer⸗Scheibe zuſammen. Sornberger erreichte mit 4918[net ſind. Bei den Männern dürfte der Nürnberger Pfiſter Kehl..922.88.05.00 5,08[Sagſtfeld——22 der Landſtraße Speyer-—Iggelheim wurde ein der e W eefte enee en dn eeen, en en Marnte 5 54 8 oee———— 4 4 s, Me 4,8, Hoch' im,.523. 7 3. gen. 8 Tat verdächtiger Mann verhaftet und in das 46 heeter; Weitihrun 905 Meter, Kugelſtoßen„Sher J, Ralenberger wurde, ven, Stel P. Müfhens 2 99 25 76 Per.——12 Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert.[Keulenwerſen 60,50, 300 Meter Schwimmen 6224, Min undel äuf ein weiteres Jahr verpflichtet Köln 121512,122,09/2,0520 e Einspaltige Klelnanzelgen bls zu— 1 Annahmeschlub für die Mittag. einer Höhe von 100 mm je mm H 2 5 221 en Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die SPig. Stellengesucheſſe mm4Pig. Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr 93 Per e„Juuges 55— Offene Stellen d f 0 U E Automarkt Immohilien 8 Krüftiger Sechserbel 5 2 5 etw. Hausarbeit käülnnffüäe Turosröf. 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