— * — Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mat. Bezugspreite: Frec. Haus monatlich.50 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt 150 Mk., durch die Poſt.80 Mk. einſchl. Poſtbef.⸗Gebühr. Hierzu 36 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzen⸗ ſtraße 42, Schwetzinger Straße 44, Meerfeldſtraße 13, Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1, Te Hauptſtr. 63, W Oppauer Straße 8, Se Luiſenſtraße 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Neue Mannheimer Jeitung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24957 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 7d wm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 7. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. 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Unter ſchmetternden Fanfarenklängen betrat der Führer in Begleitung des Frankenführers Julius Streicher und des Oberbürgermeiſters der Stadt der Reichsparteitage, Liebel, gefolgt von Rudolf Heß, Reichsführer SS Himmler, dem Reichspreſſechef der NSDAP, Dr. Dietrich, ſowie Obergruppenführer Brückner und SS⸗Brigadeführer Schaub den Saal, von den Teilnehmern an dieſer Feierſtunde mit er⸗ hobener Rechten begrüßt. Nachdem der Führer zwiſchen Gauleiter Julius Streicher und Oberbürgermeiſter Liebel Platz ge⸗ nommen hatte, begann der feſtliche Empfang mit dem Huldigungsmarſch von Richard Wagner. 130 Kinder der Nürnberger Singſchule und der Nürn⸗ berger Männergeſangverein ſangen darauf den herr⸗ lichen Chor aus den Meiſterſingern von Nürnberg: „Wachet auf, es nahet gen Tag.“ Das Stadtober⸗ upt Rürnbergs, Oberbürgermeiſter Lie⸗ bel, wandte ſich dann an den Führer: Die alte deutſche Reichsſtadt Nürnberg, die Sie in den Jahren deutſcher Schmach und Schande der⸗ einſt als einen„wunderſamen Schrank deutſcher Kunſt und deutſcher Kultur“ bezeichneten, entbietet Ihnen am Vorabend des 8. Reichsparteitages der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei in unwandelbarer Treue und tiefer Dankbarkeit ehr⸗ erbietige und herzliche Willkommensgrüße! Zum vierten Male iſt es mir vergönnt, Sie, mein Führer, namens der Stadt der Reichsparteitage in dieſem feſtlichen, weihevollen Raum feierlich empfan⸗ gen und begrüßen zu oürfen. Die alte, urdeutſch gebliebene Stadt Nürnberg grüßte Sie hier im Jahre 1933 als Retter Deutſch⸗ lands und den Kanzler des erwachten deutſchen Volkes! Das ſtolze, von Ihnen zur Stadt der Reichsparteitage erhobene Nürnberg jubelte Ihnen im Jahre 1934 zu als dem Staatsoberhaupt und Führer der geeinten deutſchen Nation! Dem Wie⸗ dererringer der deutſchen Freiheit umtoſte im ver⸗ gangenen Jahr der aus heißem, dankerfüllten Herzen emporbrandende Jubel der Bewohner der deutſche⸗ ſten aller deutſchen Städtel In dieſem Jahre aber dürfen wir in Ihnen, mein Führer, den Mann, grüßen, der durch ſeine giganti⸗ ſchen Leiſtungen der Welt die größte Achtung abge⸗ zwungen hat und zu dem erſt vor wenigen Wochen die Vertreter aller Nationen auf einem in ſeiner überwältigenden Größe und einzigartigen Form⸗ gebung in der Weltgeſchichte bisher unerreichten wahrhaftem Feſt des Friedens in aufvichtiger Dankbarkeit und hoher Verehrung auf⸗ geblickt haben! Mit ſtolzer Freude durften wir im vergangenen Jahr aus Ihrem Munde in dieſem Saale hören, daß die von Ihnen geſchaffene und zum Siege geführte nationalſozialiſtiſche Bewegung beſonders glücklich darüber iſt, den Reichsparteitag in unſerer nicht nur ſchönen, ſondern auch ſo ſtark bewehrten Stadt feiern au können. Ihnen aber, mein Führer, bittet die von wehr⸗ haftem nationalſozialiſtiſchen Geiſt erfüllte Stadt der Reichsparteitage Nürnberg, altem Brauch ge⸗ treu, in dieſem Jahre als äußeres Zeichen ihrer Dankbarkeit, Treue und Ergebenheit eine 400 Jahre alte, mit kolorierten Handzeich⸗ nungen verſehene bedeutſame Urkunde übergeben zu dürſen, in welcher einſt„ein ſo weiſer und ehrbarer Rat niedergelegt hat, in welcher weiſe er aus guter urſach zur beſchützung und befrie⸗ dung dieſe ſtadt an mehr als einem ort mit mauern, gräben, zwingern und türmen, mit baſteien, ſtreichwehren und allerlei anderen beſ⸗ ſerungen nicht ohne merkliche große koſten ver⸗ ſehen und bewahren zu laſſen für nützlich erach⸗ tet hat!“ Ich bitte Sie, mein Führer, dieſe Gabe in einer von Künſtlerhand geſchaffenen und mit einer Dar⸗ ſtellung der alten Nürnberger Stadtbefeſtigungen geſchmückten Kaſſette als ein Geſchenk der Stadt zur Erinnerung an den Reichsparteitag 1936 in Ihre Hände legen zu dürfen mit der herzlichen Bitte, Ihrer alten treuen Stadt der Reichsparteitage Nürnberg das ihr bisher in ſolch reichem Maße immer von neuem bewieſene gütige Wohlwollen zu bewahren und ihrer auch fernerhin ſtets freundlich zu ge⸗ denken!“ Der Führer antwortet: Als Oberbürgermeiſter Liebel dem Führer die ſilberne Kaſſette mit dem ihm zur Erinnerung an den diesjährigen Reichsparteitag zugedachten Ge⸗ ſchenk einer Urkunde aus dem Stadtarchiv mit den Vorſchlägen des Antonio Vaſanni zur Ver⸗ beſſerung der Befeſtigungen der Stadt Nürnberg aus dem Jahre 1542, überreicht hatte, dankte ihm der Führer mit folgenden Worten: „Herr Oberbürgermeiſter! Nehmen Sie auch diesmal wieder meinen Dank entgegen für den herzlichen Empfang, den Sie und die Stadt Nürnberg mir bereiten. Es iſt das ſechſtemal, daß wir uns zur Feier des Reichs⸗ parteitages in Ihrer Stadt treffen, und wieder wird die nationalſozialiſtiſche Bewegung, werden ihre Kämpfer und Anhänger und darüber hinaus das ganze deutſche Volk aufs neue geſtärkt und gefeſtigt die Mauern Nürnbergs verlaſſen. In den letzten Monaten hatte ich ſchon öfter als einmal Gelegen⸗ heit, den Fortſchritt ſeiner großen Bauten und An⸗ lagen verfolgen zu können, die in dieſer Stadt für die Abhaltung des größten Feſtes unſeres Volkes geplant ſind. War es im vergangenen Jahre die Luitpoldarena, die ihre Fertigſtellung erfuhr, dann iſt es dieſesmal die Anlage des Zeppelinfeldes, die uns die gewaltige Vollendung des ganzen Reichs⸗ parteitagsfeldes ahnen läßt. So wird ein Auf⸗ marſchplatz in ſeiner Fertigſtellung dem anderen fol⸗ gen. Ein neues Stadion von größten Ausmaßen ſoll entſtehen. Die Kongreßhalle wird dann aus dem Boden wachſen, bis in ſechs Jahren das geſamte Rieſenwerk als weitaus größte Anlage, die zur Zeit in der Welt gebaut wird, ſeine Vollendung feiern kann. Wieder empfinden wir den wunderbaren Kon⸗ traſt zwiſchen der alten und neuen Schönheit dieſer Stadt. Wir wiſſen aber, daß ſchon in wenigen Jahrzehnten beides miteinander verſchmolzen ſein wird in einer Geſamtbewertung, die eben Nürnberg Eindrucksvoller Beginn des Reichsparteilages Spaniſche Fllächtlinge in Bordenue — Frauen und Kinder werden in Omnibuſſen zur Beherbergungszentrale gebracht.(Preſſephoto,.) ———————— heißt. Daß Sie mir, Herr Oberbürgermeiſter, na⸗ mens der Stadt Nürnberg die alten Pläne und Zeichnungen der uns allen ſo vertrauten Feſtungs⸗ anlagen, Türme, Wehrgänge und Graben als Ge⸗ ſchenk überreichten, freut mich beſonders. Das Werk wird mir nicht nur eine liebe Erinnerung ſein an unſere Stadt der Reichsparteitage, ſondern auch ein Audenken an das ſchwerſte Jahr meines eigenen geſchichtlichen Wirkens, in dem es mir mit Gottes Hilfe gelang, die Wehr⸗ kraft des Reiches zu ſtärken und ſeine Sicherheit zu erhöhen. 5 So danke ich Ihnen, Herr Oberbürgermeiſter, nochmals für Ihren Empfang, für das für mich ſo wertvolle Geſchenk und bitte Sie, dieſen Dank auch der ganzen Stadt zu übermitteln, denn was würden unſere Parteitage in Nürnberg ſein, ohne die Nürnberger ſelbſt. Ich fordere Sie nun wie im⸗ mer auf, der alten Stadt unſerer Reichsparteitage den deutſchen Gruß zuzurufen: Nürnberg Heill Begeiſtert ſtimmten alle Anweſenden dem Führer zu. Die Lieder der Nation beſchloſſen eine Stunde, die wieder ein wundervoller Auftakt in einem dieſer deutſchen Stadt würdigen und prächtigen Rahmen und in einem Geiſte war, der das Wahrzeichen der Parteitage der Bewegung und des deutſchen Volke iſt. Nationalſozialismus-„die modernſte Demokratie“ Empfang der Preſſe— Die Preſſe als Macht und als Mittel— Struktur und Weſen der nationalſozialiſtiſchen Demokratie — Nürnberg, 8. September. Auftakt auch des Reichsparteitages 1936 war der Empfang der Preſſe durch den Reichspreſſechef der NSDAP, Dr. Otto Dietrich, im Kulturvereinshaus. Faſt die geſamte in Nürnberg anweſende In⸗ und Auslandspreſſe hatte der Einladung des Reichspreſſe⸗ chefs Folge geleiſtet, der in einer großen Rede das Weſen des nationalſozialiſtiſchen Staatsgedankens umriß. Das Reichs⸗Sinfonieorcheſter unter Leitung ſeines Kapellmeiſters Pg. Adam leitete die erſte Veran⸗ ſtaltung des Reichsparteitages mit der Oberon⸗ Ouvertüre von Karl Maria von Weber, dem Mili⸗ tärmarſch von Schubert und dem Nocturno aus der Lyriſchen Suite von Edvard Grieg ein. Dann nahm, mit lebhaftem Beifall begrüßt, Reichspreſſechef Dr. Dietrich das Wort. Wenn wir Sie, die Vertreter der deutſchen und ausländiſchen Preſſe, hierher nach Nürnberg zur gro⸗ ßen Heerſchau der Partei gebeten haben, und dieſen Empfang im Laufe der Jahre zur traditionellen Ein⸗ leitung unſerer Reichsparteitage werden ließen, dann bitte ich Sie, darin den Ausdruck unſeres Willens zu gegenſeitigem Verſtändnis und ſachlicher Zuſammenarbeit erblicken zu wollen. Wir bezeugen der Preſſe als der Trägerin der öffentlichen Meinung unſere Achtung und erwarten von ihr, daß ſie ihrer pub⸗ liziſtiſchen Aufgabe in gleichem Geiſte dient. Das iſt, glaube ich, eine Plattform, auf die wir alle treten können. Ich glaube, es wäre gut, wenn die Preſſe über ihrer Arbeit für andere nicht zu oft vergeſſen würde, auch einmal ihrer eigenen Zuſammen⸗ arbeit und Stärke Ausdruck zu geben. Es iſt unſer Wunſch, auf dem Reichsparteitag, der repräſentativſten Jahresveranſtaltung der NesDAp, unſerer Verbundenheit mit der Preſſe Ausdruck zu geben und ihr den Platz einzuräu⸗ men, der ihrer Bedentung und der Größe ihrer verantwortungsvollen Aufgabe entſpricht. Die Preſſe iſt das Sprachrohr der Völker, Auge und das Ohr der Welt. Sie ſteht immer und überall an den Brennpunkten der Ereigniſſe. Vor wenigen Wochen feierten hier in unſerem Lande die Völker der Erde das Feſt der Jugend in friedlichem Wettkampf der Nationen. Es war ein wahrhaft olympiſches Feſt, ein Feſt des Friedens in beglückender Eintracht, voll heiteren Frohſinns und ſchäumenden Lebensgefühls. Was man bei uns mit eigenen Augen ſah, war etwas ganz anderes als das, was ihnen zu Hauſe von böswilligen Elementen vorgetäuſcht worden war. Statt niedergedrückter, das Jé unter dem Joch der Tyrannei ſeufzender Menſchen, fanden ſie ein glückliches und ſelbſtbewußtes Volk. Statt einer zuſammengebrochenen Nation erlebten ſie ein aufblühendes Volk voll ungeahnter Organi⸗ ſationsfähigkeiten, großartig in der Entfaltung neuer Lebensformen und gewaltig in ſeiner natio⸗ nalen Ausoruckskraft. Viele kamen als kritiſche Be⸗ und gingen als Propagandiſten der Wahr⸗ t Aber wenn in dieſen Wochen der olympiſchen Feier die Welt Gelegenheit hatte, ein echtes Bild des neuen Deutſchland zu ſehen, dann wird ſie es über⸗ Das Ausland und die Nürnberger Tage Rätſelraten in Frankreich ⸗Kampf dem Volſchewismus“ (Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters) — Paris, 9. September. Der Reichsparteitag in Nürnberg wird von der Pariſer Preſſe bereits lebhaft kommentiert. Alle Blätter berichten ausführlich und mit zahlreichem Bildmaterial über die Vorbereitungen in Nürnberg ſelbſt und über den Zuſtrom der Parteitagsgäſte. Auch verfehlt man natürlich nicht, darauf hinzuwei⸗ ſen, daß dieſesmal die Botſchafter der Kleinen En⸗ tente zum erſtenmal anweſend ſind, was natürlich in Paris gerade kein beſonderes Wohlgefallen er⸗ regt. Dieſe Tatſache ſei zum mindeſten, ſo erklärt der„Temps“, eine kleine Warnung an Frankreich, daß es im Begriffe ſtehe, ſeinen politiſchen Einfluß in Mitteleuropa ſelbſt bei ſeinen beſten Freunden zu verlieren. Natürlich bemühen ſich alle politiſchen Kreiſe in Paris, ſchon im voraus zu enträtſeln, was nun in Nürnberg auf dem Parteitag geſchehen könnte. Bei⸗ nahe alle Agenturen ſind ſich darüber einig, daß der Kampf gegen den Kommunismus und Bolſchewismus verſchärft würde. „Aber“, ſo fragt öͤer„Temps“,„inwieweit wird der Führer öffentlich genauere Andeutungen hinſicht⸗ lich der akuten Probleme der europäiſchen Politik machen? Das iſt ſchwer zu ſagen. Es iſt aber wahr⸗ ſcheinlich, daß die Ereigniſſe in Spanien und die be⸗ vorſtehende Locarnokonferenz ihn dazu bewegen werden, wenigſtens auf einige von den weſteuro⸗ päiſchen Fragen eingehender zu erwähnen. Man be⸗ hauptet auch ſchon, daß er gewiſſe Einladun⸗ England und Frankreich machen unte. Italieniſche Eindrücke (Funkmeldung der NM3.) —+ Mailand, 9. September. Der Nürnberger Parteitag bildet Gegenſtand aus⸗ führlicher Schilderungen der norditalieniſchen Preſſe. „Popolo dItalia“ hebt den beſonders herzlichen Empfang hervor, der den unter Führung von Pro⸗ feſſor Marpicati nach Nürnberg entſandten faſchi⸗ ſtiſchen Vertretern zuteil wurde. Weiter heißt es in dem Bericht, die Stadt trage auch in dieſem Jahre ein ganz beſtimmtes politiſches Gepräge: Kampf gegen den Bolſchewismus. Zwiſchen den Häuſern ſeien große Inſchriften aufgeſpannt, die ſich auf den Kampf gegen den Bolſchewismus beziehen und die Schaufenſter der Geſchäfte ſeien angefüllt mit antibolſchewiſtiſchen Büchern und Schriften. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 9. September 1936 2. Seite/ Nummer 415 zeugend nur begreifen, wenn ſie auch die inneren Kräfte erkennt, die es geformt und geſtaltet haben. Und wo könnte man das tragende Element der deutſchen Wiedergeburt, oͤie Nationalſozia⸗ liſtiſche Partei, in ihrer dynamiſchen Verbun⸗ denheit mit dem geſamten Leben der Nation, in ihrem inneren Weſensgefüge und ihrer geiſtigen Wertordnung beſſer kennenlernen als hier in der einzigartigen geſchloſſenen Ausdrucksform des Reichsparteitages. Die Reichsparteitage der NSDApP zu Nürnberg ſind ja keine Veranſtaltungen im üblichen Sinne, mit begrenzter politiſcher oder kultureller Zielſetzung. Der Reichsparteitag iſt die allfährlich wiederkehrende umfaſſende Kundgebung, auf der ſich das Sein und Wollen der Partei zum Sinnbild und Weſensaus⸗ druck der ganzen Nation erhebt. Hier in Nürnberg, inmitten der Ergriffenheit der Hunderttauſende, die den Gleichtakt ihrer Herzen mit dem Pulsſchlag der Nation fühlen, wird jeder erkennen, daß die nationalſozialiſtiſche Weltanſchau⸗ ung wirklich dem innerſten Weſen des deutſchen Volkes entſpricht. Die modernſte Demokratie der Geſchichte: Und hier auf dem Reichsparteitag, wo der Zu⸗ ſammenklang von Führung und Volk durch das lebendige Band der Partei ſo wunderbar in die Er⸗ ſcheinung tritt, wird er aus eigenſter Anſchauung beſtätigt finden, was wir behaupten: Daß die nationalſozialiſtiſche Staatsform als autoritäre Volksherrſchaft in Wahrheit die modernſte Demokratie der Geſchichte iſt Demokratie bedeutet Herrſchaft des Volkes, nicht Herrſchaft der Minderheit des Volkes, nicht alſo Herrſchaft der Zahl. Der Nationalſozialismus, der dieſen unfrucht⸗ baren und verhängnisvollen Irrſinn erkannte, hat einen grundlegend neuen, wie wir heute wiſſen, rich⸗ tigen Weg zur Verwirklichung der Demokratie be⸗ ſchritten. Der nationalſozialiſtiſche Staatsgedanke ſtellt dem Mehrheitsprinzip einer ſalſch verſtandenen Demokratie das Verantwortungsprinzip des echten demokratiſchen Führerſtaates entgegen. Er ſieht den Willen des Volkes nicht in der toten Zahl, ſondern erfaßt ihn in der ſtändigen Verbun⸗ denheit mit dem Leben des Volkes ſelbſt. Die Inſtitution, die der Erreichung dieſes höchſten ſtaatspolitiſchen Zweckes dient und— ich möchte ſagen— die geſchichtliche Problematik der Demo⸗ kratie löſt, iſt die Nationalſozia liſtiſche Partei. Sie iſt nicht Partei im parlamentariſchen Sinne, ſondern ſie iſt die Partei des deut⸗ ſchen Volkes! „Ihre Organiſation reicht tief bis in den Wurzel⸗ boden des Volkes hinunter und erfaßt die ganze Na⸗ tion bis in die letzten Veräſtelungen ihres öſſent⸗ lichen und privaten Lebens. Verantwortlichkeit iſt der oberſte Grundſatz wahrer Demokratie. Der Abgeordnete des parlamentariſchen Parteienſtaates iſt niemand verantwortlich, der Ortsgruppen⸗ oder Kreisleiter der Partei trägt perſönlich die volle Leich antwoxtung für ſeinen geſamten Führungsbereich. qs iſt der Unterſchied! Die Partei hältihre tsſchlag des Volkes Partei und Staat: Wie die Partei auf der einen Seite im Volle feſt verwurzelt iſt, ſo iſt ſie auf der anderen Seite auch mit dem Staat und ſeiner Führung in⸗ nerlich unlösbar verwachſen. Partei und Staat ſind nicht ein⸗ und dasſelbe, denn ihre Aufga⸗ ben ſind verſchieden. Die Partei befiehlt dem Staat, aber ſie iſt nicht der Staat! Die Partei iſt die po⸗ litiſche Führung, der Staat die Funktion der Ver⸗ waltung. Beide ſind ſachlich getrennt, aber perſo⸗ nell miteinander verbunden. Der Führer der Par⸗ tei iſt zugleich die oberſte Spitze des Staates. Die Partei gibt durch ihre Lebens⸗ und Leiſtungsſchule dem Staate unaufhörlich die Männer, der er zur po⸗ litiſchen Führung bedarf. Damit iſt durch die Na⸗ tionalſozialiſtiſche Partei auch die Führung des Staates für alle Zeit mit dͤͤem flutenden Leben der Nation verbunden und durch ſie das oberſte Geſetz der Demokratie, die Homogenität von Volk und Staat, in einzigartiger Weiſe verwirklicht. Wir haben nicht in Phraſen und Schlagworten von Sozialismus geredet, ſondern ihm lebendige Wirklichkeit werden laſſen. Wir haben eine Volks⸗ gemeinſchaft geſtaltet, in der es durch zweckmäßige Organiſation und einzigartige Entfaltung der Kräfte gelungen iſt, der ſozialen Sehnſucht von Jahr⸗ hunderten Erfüllung zu geben und die Harmonie der Intereſſen in einem für menſchliche Begriffe denkbar möglichen Maße zu verwirklichen. Wir haben dem Volke auch die Freiheit gegeben. Wir haben es zunächſt befreit von politiſchen Wahn⸗ vorſtellungen und es wieder wahrhaft politiſch den⸗ ken und fühlen gelehrt. Die Freiheit iſt hier auf einer höheren Ebene verwirklicht und zur ſchöpferi⸗ ſchen Verpflichtung für das Wohl der Gemeinſchaft geworden. Dr Dietrich appellierte dann an die Preſſe, die es als eine beſondere Verpflichtung empfinden ſollte, ſich nicht zum Anwalt des Vergangenen, Ueberleb⸗ ten, ſondern zum Sprachrohr des befruchtenden Neuen zu machen.„Die Wahrheit ſetzt ſich immer durch: je länger ſie verdunkelt wird, um ſo heller erſcheint ſie am Ende im Lichte der Oeffentlichkeit.“ In ſeinem Schlußwort über den örtlichen Rah⸗ men des Parteitages wies Dr. Dietrich darauf hin, daß das Reichsparteitagsfeld erſt im Aufbau begrif⸗ ſen iſt und allmählich von Jahr zu Jahr in die Flä⸗ chenmaße und architektoniſche Struktur hineinwächſt, die die Planung vorſieht. Was das Reichsparteitags⸗ feld dem deutſchen Volke einmal ſein wird, das kann man daher heute nicht an den einzelnen Bauten oder Projekten ermeſſen, ſondern nur an der großen Linie, in der es gedacht iſt und in abſehbarer Zeit verwirklicht ſein wird: Hier, angeſichts der altehrwürdigen Herrlichkeit des mittelalterlichen Nürnberg, ſoll das deutſche Olympia erſtehen, als ein Heiligtum der Partei, als ein ewiges Denkmal der deutſchen Wieder⸗ geburt, als der Stein gewordene Ausdruck deut⸗ ſcher Größe, dentſchen Lebensgefühls und deut⸗ ſcher Kultur. (Drahtbericht unſeres Pariſer Vertreters) — Paris, 9. September. Der Vormarſch der nationalen Truppen gegen San Sebaſtian iſt auch geſtern nur auf vereinzelten Widerſtand geſtoßen. In Paſajez hatten ſich die roten Milizen, etwa 600 an der Zahl, in einer Zuckerfabrik verſchanzt. Zwei Geſchütze ſchoſſen die Fabrik in Trümmer. Die Verteidiger wurden zur Uebergabe gezwungen. In dem Fabrikarbeitervorort Trin⸗ cherpen haben zahlreiche Einwohner bereits die weiße Fahne herausgehängt zum Zeichen, daß ſie ſich lieber ergeben, als ihre Häuſer vernichtet ſehen wollen. Der Gonverneur von San Sebaſtian hat an die nationalen Truppen das„Friedensangebot“ ge⸗ richtet, daß er die Stadt freiwillig übergeben würde, wenn den roten Milizen dafür volle Am⸗ neſtie gewährt würde. Der Vorſchlag ſei jedoch abgelehnt worden. Vor dem Kurſaal in San Sebaſtian, wo etwa 200 Geiſeln gefangen gehalten werden, kam es in der vergangenen Nacht zu einer blutigen Schießerei. Etwa 50 Anarchiſten fuhren in mehreren Panzer⸗ automobilen vor und ſuchten die Wachtpoſten zu über⸗ wältigen, um ſich der Geiſeln zu bemächtigen. Es kam zu einem lebhaften Feuergefecht, bei dem die meiſten Anarchiſten gekötet wurden. Der Gouverneur hat daraufhin den Belagerungszuſtand verhängt. Trotzdem kam es noch an mehreren an⸗ deren Stellen zu Schießereien, immer gegen die Anarchiſten. Erfolgsmelöungen der Nationaliſten (Funkmeldung der NM3) — Hendaye, 9. September. Der Rundfunkſender Coruna teilt mit, daß Toledo neuerdings von Flugzeugen der Marxiſten bombar⸗ diert worden ſei. In Aſturien hätten die Nationali⸗ ſten im Laufe des Dienstag rote Kolonnen zurück⸗ geſchlagen. Nördlich von Cordoba ſei es den Trup⸗ pen des Generals Franco gelungen, wichtige Stel⸗ lungen einzunehmen. Die Einwohnerſchaft von San Sebaſtian habe bei den Behörden der Stadt Einſpruch erhoben gegen die Ausplünderung der Geſchäfte und Privathäuſer durch die Kommuniſten und Anarchiſten. Santander ſei in den letzten Tagen von Flugzeu⸗ gen der Nationaliſten wiederholt bombardiert worden. Ferner hätten nationaliſtiſche Flieger Bomben auf den Marineſtützpunkt Cartagena abgewor⸗ ſen. Der im Hafen liegende rote Kreuzer„Jaime.“ ſei dabei erheblich beſchädigt worden. In Valencia ſollen Soldaten⸗ und Arbeiterräte gebildet worden ſein, die nach ſowjetruſſiſchem Vorbild arbeiteten. Die berühmte Kathedrale von Vich in Katalanien * er B arhiſten zerſtört und in Brand ge⸗ ſteckt worden. Der Sender Sevilla meldet, in Barcelona hätten die Straßenbahner zu ſtreiken verſucht, viele von ihnen wurden durch die Anarchiſten erſchoſſen. Nationaliſtiſche Flieger hätten die Madrider Vor⸗ ſtädte Atocha und Cuatro Caminos bombardiert. Zahlreiche Brände ſeien dadurch feſtgeſtellt worden. Sender Burgos berichtet, oͤaß die Kolonne des Oberſten Nague den zwiſchen Talavera und Madrid gelegenen Ort Arenas de San Pedro genommen habe. Madriò will keine Humaniſierung — Hendaye 8. September. Das durch die Weigerung der roten Madrider Regierung herbeigeführte Scheitern der Verhand⸗ — Liſſabon, 9. September. Die portugieſiſche Regierung veröffentlicht fol⸗ gende offiziöſe Note: „In den Morgenſtunden des Dienstag meuterte ein Teil der Beſatzung des Aviſos„Alfonſo Albu⸗ guerque“ und verſuchte, den Haſen Liſſabon zu ver⸗ laſſen. Das gleiche ereignete ſich auf dem Zerſtörer „Dao“. Die Regierung, die von der verbrecheriſchen Abſicht der Meuterer rechtzeitig unterrichtet war, hatte aber Vorbengungsmaßnahmen zur Wiederher⸗ ſtellung des Gehorſams ergriſfen. Beide Schiſſe wurden nachdrücklich von der Küſtenartillerie ange⸗ griffen und ergaben ſich bald darauf. Auf Anwei⸗ ſung des Marineminiſters landeten die Meuterer im Liſſaboner Vorort Belem, wo ſie gefangengeſetzt wurden. Dieſes Vorkommnis findet ſchärfſte Ver⸗ durch Marinekreiſe und durch das ganze olk.“ Ausnahmezuſtand in Liſſabon — London, 8. September. Wie Reuter aus Liſſabon meldet, haben die dor⸗ tigen Behörden eine Art Ausnahmezuſtand verkün⸗ det, der die Durchführung gewiſſer Vorſichtsmaßnah⸗ men geſtattet. Die ſtrategiſchen Punkte der Stadt ſeien beſetzt worden. Die Miniſterien und die öf⸗ fentlichen Gebäude würden polizeilich bewacht. Das Militär habe Befehl erhalten. die Kaſernen nicht zu verlaſſen. Wie nachträglich bekannt wird, ſollen bei der Be⸗ ſchießung der meuternden Kriegsſchiffe durch die Küſtenbatterien ſechs Perſonen getötet und neun verwundet worden ſein. Die Lage in der Stadt wird in der Reutermeldung als ruhig be⸗ zeichnet. Auch die Haltung der Bevölkerung ſei durchaus normal. Im ganzen übrigen Lande herrſche ebenfalls völlige Ruhe. Während der Beſchießung lag der mit Hunderten von Vergnügungsreiſenden beſetzte britiſche Damp⸗ fer„Strathmore“ in der Flußmündung des Tejo. Nur durch einige ebenſo ſchnell wie geſchickt durchge⸗ Neutralität gegenüber Spanien zu Vom ſpaniſchen Bürgerkriegsſchauplatz: Widerſtandslojer Bormarich auf Schießereien in San Sebaſtian zwiſchen Milizen und anarchiſtiſchen Marodeuren- Arbeiterviertel hiſſen die weiße Flagge lungen zur Humaniſierung des ſpaniſchen Bürger⸗ krieges wird am Dienstag durch eine amtliche Mit⸗ teilung des gegenwärtig in St. Jean de Luz ver⸗ einigten diplomatiſchen Korps beſtätigt. Dieſe Mit⸗ teilung beſagt daß die Antwort des Madrider Außen⸗ miniſters die Durchführung oͤer auf Anregung des Doyen des diplomatiſchen Korps, des argentiniſchen Botſchafters, vorgeſehenen Maßnahmen nicht geſtatte. Der Außenminiſter habe ſich jedoch bereiterklärt, alle Maßnahmen zu ergreifen und jede Zuſammenarbeit zur Linderung der Bürgerkriegsleiden anzunehmen, „ſobald dafür die notwendigen Vorausſetzungen ge⸗ geben ſind“.(ö) Der Kampf um Frankreichs Neutralitätsvolitik (Funkmeldung der NM3) + Paris, 9. September. Die Vertreter der Pariſer Metallarbeitergewerk⸗ ſchaft, die bereits am Samstag vom franzöſiſchen Miniſterpräſidenten empfangen worden waren, um ihm die Forderung auf Aufhebung der franzöſiſchen unterbreiten, wurden erneut am Dienstag im Miniſterpräſidium vorſtellig, um ihre Forderung zu wiederholen, Sie wurden jedoch von Leon Blum nicht emp⸗ fangen, ſondern an den Generalſekretär des Mi⸗ niſterpräſidiums verwieſen. Auf ihre erneuten Vorſtellungen in der Neutralitätsfrage wurde ihnen kurz und bündig die Rede des Miniſter⸗ präſidenten vom Samstagabend vorgehalten. Der Generalſekretär der kommuniſtiſchen Partei, Thoretz, hat ſeinen Feldzug zugunſten franzöſiſcher Can Gebaſtian Waffenlieferungen an Spanien in der„Humanité“ fortgeſetzt. Er ſchreibt, diejenigen, die am 9. und 12. Februar die Republik gegen den Faſchismus gerettet hätten, wollten keine Neutralität. Indem ſie den Verzicht auf dieſe Neutralität forder⸗ ten, kämpften ſie für die eigene Sache, die von der „Sache der Demokratie und des Friedens“ untrenn⸗ bar ſei. Wenn ſie die„Handlungsfreiheit“ mit Spa⸗ nien forderten, blieben ſie mit dem Geiſt und dem Buchſtaben des Schwures vom 14. Juli auf das Pro⸗ gramm der Volksfront treu, das Brot, Freiheit und Frieden geben ſolle. Für die Ehre der Arbeiterklaſſe, für die Ehre der Volksfront und für die Ehre Frant⸗ reichs() müſſe die Blockade aufgehoben werden, die die ſpaniſchen Brüder und den Frieden töte. Neutralitätsausſchuße Portugal! (Funkmeldung der NM3.) — London, 9. September. Der internationale diplomatiſche Ausſchuß für Ueberwachung dͤer Nichteinmiſchungsmaßnahmen in Spanien tritt, wie gemeldet, am Mittwoch erſtmalig in London zuſammen. Deutſchland iſt in dem Ausſchuß durch den deutſchen Geſchäftsträger, Für⸗ ſten Bismarck, vertreten. Von den 24 eingelade⸗ nen Regierungen wird, wie jetzt endgültig feſtſteht, nur Portugal bei der Eröffnungsſitzung nicht vertre⸗ ten ſein. Wie die„Times“ aus Paris meldet, hat die por⸗ tugieſiſche Regierung ihren Beſchluß, ſich an der Er⸗ öffnungsſitzung nicht zu beteiligen, am Dienstag dem franzöſiſchen Botſchafter mitgeteilt. Die ſoziale Keiſe in Frankreich: Neue Streils, neue Fabrikbeſetzungen Eine Anweiſung an die Präfekten—- Sieht Moskau ſeine Stunde gekommen? (Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters) — Paris, 9. September. Die ſozialen Gegenſätze in Frankreich verſchär⸗ fen ſich zuſehends. Bei der Autoreifenfabrik Miche⸗ lin in Clermont⸗Ferrand iſt heute von der CGr ein Streik proklamiert worden, weil ein Arbeiter wegen Unbotmäßigkeit gemaßregelt worden war. Die Firma Michelin iſt eine von den wenigen franzöſi⸗ ſchen Firmen, die ſeit Jahren größtes ſoziales Verſtändnis gezeigt hat. Sie hat in der Vor⸗ kriegszeit nicht nur eine umfangreiche Arveiterſied⸗ lung durchgeführt, ſondern auch Kinder⸗ und Sozial⸗ zulagen in weiteſtem Maße gewährt. Endlich ſind dͤie Stammarbeiter auch am Betriebsgewinn betei⸗ ligt. Infolgedeſſen herrſcht gerade bei Michelin ein gutes Vertrauensverhältnis. Der Streikbeſchluß der CGT iſt daher ſofort auf entſchiedenen Wi⸗ derſtand geſtoßen. Während die marxiſtiſchen und kommuniſtiſchen Arbeiter die Fabrik beſetzten, marſchierten etwa 3000 Mann„andersdenkende“ Mitglieder der Belegſchaft nach der Präfektur nach Clermont⸗Ferrand. Sie forderten dort, daß die ungeſetzliche Fabrikbeſetzung ſofort aufhören müßte, damit die arbeitswillige Belegſchaft in ihrer Arbeitstätigkeit nicht gehindert würde. Als die Demonſtranten nicht ſofort Genugtuung er⸗ halten konnten, beſetzten ſie das Präfektur⸗ gebäude und erklärten, ſie würden nicht eher vom Mipolückte Meuterei in Liſſabon Kommuniſtiſche Matroſen wollten zwei Kriegsſchiffe nach Spanien entführen führte Manöver gelang es dem Schiff, aus dem Feuer der Küſtenbatterien hinauszukommen. Moskaus Hand im Syiel (Funkmeldung der NMz3.) + Liſſabon, 9, September. „Diario da Manha“ teilt in einem Extrablatt fol⸗ gende Einzelheiten zu den Ereigniſſen im Hafen von Liſſabon mit: Der Aufſtandsverſuch eines Teiles der Beſatzung der beiden Kriegsſchiffe„Alfonſo Albu⸗ quer“ und„Dao“ iſt das Werk kommuniſtiſcher Agenten. Es handelt ſich um ein völlig iſoliertes Vorgehen einiger verhetzter Matroſen, hervorgerufen durch berufsmäßige Unruheſtifter im Solde fremder Mächte. Sie hatten die Abſicht, ihr Vaterland zu verraten, um die ſpaniſche rote Flotte zu unterſtützen. Dem Vorfall kommt keinerlei revolutionäre Bedeu⸗ tung zu. Er wurde ausgeführt von einer verſchwin⸗ dend geringen Zahl von Perſonen. Bedeutungs⸗ voll iſt er jedoch als Symptom für die verzweifelte unterirdiſche Tätigkeit der kommuniſtiſchen Agenten und als Beweis für die Notwendigkeit eines ener⸗ giſchen Vorgehens gegen die rote Welle. ritäre Regierung Portugals hat den Aufſtandsver⸗ ſuch,?em rein kommuniſtiſcher Charakter zuzumeſſen iſt, ſofort mit Entſchloſſenheit niedergeſchlagen. Das Blatt teilt weiter mit, daß der Marine⸗ miniſter am Dienstagfrüh um halb 2 Uhr von dem verbrecheriſchen Vorhaben unterrichtet wurde und darauf ſofort Gegenmaßnahmen veranlaßte. Als die Aufſtänoͤiſchen um ſieben Uhr, nachdem ſie den wachhabenden Offizier eingeſchloſſen hatten, den Hafen verlaſſen wollten, eröffneten die Küſtenbat⸗ terien ein wohlgezieltes Feuer.„Alfonſo Albu⸗ querque“ erhielt mehrere Treffer und hißte die weiße Fahne. Auch das zweite Meutererſchiff ergab ſich ſofort. Wi das Blatt weiter feſtſtellt, waren Offizi::: an dem Aufſtandsverſuch nicht beteiligt. Die auto⸗ Platz weichen, bis nicht auch ihre Fabrik von den Streikenden geräumt ſei. Das Miniſterpräſidium veröffentlichte daraufhin am Dienstagabend eine Verlautbarung, in der es mitteilt, daß es allen Präfekten Anweiſung gegeben habe, die Beſetzung öffentlicher Gebände, wenn nötig durch Anwen dung von Gewalt, zu verhindern. Der Präfekt des Departements Puy de Döme iſt un⸗ verzüglich ſeines Poſtens enthoben worden ie Mitglieder der chriſtlichen Gewerkſchaften ha⸗ den dann die Präfektur geräumt.. i. Die Pariſer Rechtspreſſe kritiſiert im übrigen dieſes Rundſchreiben ſehr ſtark und wirft der Re⸗ gierung vor, daß ſie gegen die Beſetzung von Fabri⸗ ken keinerlei Maßnahmen treffe. Die Michelin⸗Werke in Clermont⸗Ferrand ſino weiterhin beſetzt; eine Einigung konnte noch nicht er⸗ zielt werden. Die Streikwelle in Marſeille — Paris, 8. Sept. Die neue Streikwelle in der Marſeiller Metall⸗ induſtrie hat die Automobil⸗ und Flugzeuginduſtrie als erſte in Mitleidenſchaft gezogen. Auch die Beleg⸗ ſchaften der verſchiedenen mechaniſchen Fabriken haben ſich dem Streik angeſchloſſen. Alle Fabriken und Werkſtätten ſind nach der Arbeitsniederlegung von den Belegſchaften beſetzt worden. Zwiſchen den Vertretern der Arbeitnehmer und Arbeitgeber ſind Verhandlungen in der Präfektur im Gange, um zu einer Einigung über die Abfaſſung der Einheits⸗ verträge zu gelangen. De la Roque warnt vor Moskau Paris, 9. September. Der Führer der„Feuerkreuzbewegung“, oder der „Sozialen franzöſiſchen Partei“, wie ſie nach der Auflöſung und Umbildung zu einer politiſchen Partei genannt wurde, Oberſt de la Roeque, empfing am Dienstag die Preſſe, um Erklärungen über die Tä⸗ tigkeit ſeiner Partei abzugeben. Oberſt de la Rocque wies darauf hin, daß die Mitgliederzahl der Partei ſeit der Auflöſung der Feuerkreuzler um etwa 30 v. H. geſtieg en ſei. Die Partei verſuche, die Macht auf legalem Wege zu übernehmen. Sie werde aber nicht vor der Anwendung von Gewalt zurückſchrecken, wenn die revolutionären Parteien verſuchen ſollten, die Freiheiten mit Füßen zu treten, um eine rote Diktatur zu errichten. Die Handlanger Moskaus legten augenblicklich die letzte Hand an zur Vorbe⸗ reitung des Bürgerkrieges. In einigen Fabriken ſei man bereits zur Verteilung von Waffen übergegan⸗ gen. Ein genauer Plan zur Plünderung militäriſcher Wafſen⸗ und Munitionsdepots ſei ausgearbeitet. Die Ereigniſſe könnten ſich ſehr überſtürzen. Beſſerung im Beſinden Edens. Im Befinden des an Winoͤpocken erkrankten Außenminiſters Eden iſt eine weitere Beſſerung eingetreten. Eden hofft bis Ende des Monats ſoweit wiederhergeſtellt zu ſein, um an den Tagungen des Völkerbundes teilnehmen zu können. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winba Verantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung i.: Dr. Aleis Winbauer ⸗ Handelsteil: Dr. Fritz Bode— Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes-Sport: i. V. C. W. Fennel- Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel— Anzeigen und eſchüftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim. Lerausgeber, Drucker und Perleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, k 1.—6 erlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin-Friedenau, Sentaſtraße 2 .⸗A. VIII. 1986. Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 20800 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 20400 Zur Zeit Preisliſte Nr.7 gültig Für unverlangte Beiträge leine Gewähr Rückſendung nur!ne Rückperto Schriftleitung in — 9 4 * —3 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite /TNummer 415 Die Stadiseiie Mannheim, 9. September. Die Weinwerbewoche rückt näher [Man rechnet mit einem Abſatz von 150 000 Liter 5 Patenwein Nur noch einige Tage trennen uns vom Beginn der Weinwerbewoche, die am 19. September mit einem„Großen Patenweinfeſt“ im Nibe⸗ lungenſaal eingeleitet wird, für das die Vorberei⸗ tungen im vollen Gange ſind. Die NS⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ macht auf dieſes feuchtfröhliche Beiſammenſein heute ſchon nicht nur alle Freunde des Patenweines, ſondern insbeſondere alle Kai⸗ ſerſtühler aufmerkſam, denen der Abend in erſter Linie gewidmet iſt. Der Abordnung, die mit dem Bürgermeiſter an der Spitze aus Biſchoffingen zur Eröffnung der Weinwerbewoche hier eintrifft, wer⸗ den acht Vertreterinnen des ſchönen Geſchlechts des Patenweinortes angehören, von denen vier dazu be⸗ ſtimmt ſind, den Weinbrunnen zu bedienen, der auf dem Marktplatz während der Weinwerbewoche Koſtproben abgibt. Der Brunnen wird auf der Oſt⸗ ſeite des Marktplatzes am Gehweg aufgeſtellt. Es ſteht außer Frage, daß er auf alle Paſſanten der 8 BADEN Paten-Wein der Bauptſtaòt Mannheim L938er Kaiſerſtühler⸗ Biſchoffinger „Daturweißwein · Breiten Straße eine große Zugkraft ausüben wird, zumal es ſich längſt herumgeſprochen hat, daß der Biſchoffinger eine Marke iſt, die den Kaiſerſtühler Rebenſaft auf das vorteilhafteſte empfiehlt. Da nun auch die Geſchäfte, die Patenwein beſtellt haben, beliefert worden ſind, kann ſich jedermann an der Vorprobe beteiligen. Die Abbildung gibt das Etikett wieder, das jede Literflaſche trägt, in der der Kaiſerſtühler in den Geſchäften abgegeben wird, die durch das amtliche Schild mit dem Hinweis „Zugelaſſen zum Patenweinverkauf“ kenntlich gemachi ſind. Es kann den Geſchäftsinhabern, die ſich mit dem Kaiſerſtühler bisher nicht verſorgt haben, nur geraten werden, nicht mehr allzu lange zu zögern, da Biſchoffingen ausverkauft iſt. Dem rganiſationsausſchuß iſt es gelungen, ſich den Reſtbeſtand zu ſichern, aber bei der ſtarken Nachfrage, die unvermindert anhält, wird auch hiernon in Bälde nichts mehr zu haben ſein, zumal eine erhebliche Menge für den Weinabend im Roſengarten reſerviert werden mußte. Darf man doch damit rechnen, daß ſich der Nibelungenſaal als zu klein erweiſen wird. Soviel iſt heute ſchon ſicher, daß wir uns diesmal von Karlsruhe, das im Vorjahr die größte Menge Patenwein abgeſetzt hat, nicht ſchlagen laſſen. Der Vorſprung, den wir bereits beſitzen, kann nicht mehr aufgeholt werden. Rechnet man doch damit, daß in Mannheim 150 000 Liter abgeſetzt werden, ein Erfolg, der die kühnſten Erwartungen weit übertrifft. Der badiſche Wein hat heute ſchon einen Sieg errungen, der uns mit ſtolzer Freude erfüllt, ein Sieg, der um ſo ſchwerer wiegt, wenn man be⸗ denkt, daß Mannheim das Eingangstor zur Pfalz iſt. Wenn es gelingt, die Erinnerung an die diesjährige Weinwerbewoche dadurch feſtzuhalten, daß der ba⸗ diſche Wein mehr als bisher in Mannheim getrunken wird, dann darf ihr Erfolg als vollſtändig bezeichnet werden. Sch. ** 70 Jahre wird heute Georg Tillmann, In⸗ haber der 1859 gegründeten Firma Tillmann⸗Matter, P7, 19.— Morgen begeht ſeinen 70. Geburtstag Fla⸗ ſchenbierhändler Felix Walter, U 5, B. Wir wün⸗ ſchen beiden Jubilaren einen ſonnigen Lebensabend. Auf nach Nürnberg! Heute und morgen fahren die Mannheimer zum Reichsparteitag Reichsparteitag in Nürnberg—: wie ein Magnet zieht er Hunderttauſende deutſcher Menſchen an. Freude und Begeiſterung im Herzen haben ſie ſeit langen Wochen darauf gerüſtet und nun ſind die Tage der großen Fahrt gekommen. Schon zu Wochen⸗ beginn machten ſich die Scharen der Nürnbergfahrer im Bahnverkehr bemerkbar. Am Sonntag wa⸗ ren es die erſten Saarpfälzer SA⸗ und Ss⸗Trans⸗ porte, die mit ſahrplanmäßigen Schnellzügen Nürn⸗ berg zueilten und am Montag paſſierte der erſte Sonderzug von Kaiſerslautern unſeren Bahnhof. Beſonderen Betrieb haben aber die Reichsbahnbeam⸗ ten heute und morgen zu bewältigen, kommen doch heute zwei Sonderzüge aus Saarbrücken und Koblenz hier durch, und morgen ſind es gar fünf, vier, die in Richtung Nürnberg fahren und einer, der Saar⸗ brückener Arbeitsdienſtler vom Reichsparteitag zu⸗ rückbringt. Aber eine beſondere Freude iſt es uns— fern jedem Lokalpatriotismus— berichten zu können, daß heute auch für die MNannheimer Parteitags⸗ teilnehmer die Abfahrtsſtunden ſchlugen. Mannheimer Arbeiter, 50 an der Zahl, ſtarteten heute früh 7 Uhr als erſte, zunächſt mit dem Ziel Karlsruhe, wo ſie in einen Sonderzug ſtiegen, der 500 Arbeitsmänner des Gaues Baden nach Nürnberg bringt. Sie ſind ein Teil jener 10 000 Arbeiter aus ganz Deutſchland, die als Ehren⸗ gäſte der DAc den fünf offiziellen Parteitagsver⸗ anſtaltungen beiwohnen dürfen. Es war heute früh eine helle Freude, die glücklichen Geſichter der 50 Mannheimer Arbeiter zu ſehen, bei deren Auswahl die NS⸗Gemeinſchaft„Köͤ“ nicht gefragt hatte, ob der Betreffende Parteimitglied iſt. Ganze Kerle wollte ſie nach Nürnberg entſenden, Arbeitskamera⸗ den aller Berufe, die ſich als anſtändige, tatfreudige und kameradͤſchaftliche Volksgenoſſen erwieſen haben. Bereitwilligerweiſe haben ihnen die Mannheimer Be⸗ triebe bezahlten Urlaub und teilweiſe auch das not⸗ wendige Zehrgeld gewährt. Nun ſind ſie unterwegs, lebendige Zeugen dafür, daß Nürnberg nicht nur eine Woche der Partei, ſondern des ganzen deutſchen Volkes iſt! Gleichzeitig mit ihnen machte ſich heute früh eine Abordnung von 30 Mannheimer Werkſcharangehörigen auf den Weg, um einer Einladung Dr. Leys zuſam⸗ men mit 6000 Männern der Werkſcharen Deutſch⸗ lands zu folgen, wo ſie im Rahmen des Parteitages mit einer großen Eigenveranſtaltung aufwarten wer⸗ den. So jung unſere örtlichen Werkſcharen ſind, ſo haben ſie doch in ihren hübſchen blauen Uniformen in der Mannheimer Koͤc⸗Feſtwoche bereits gezeigt, daß ſie etwas können. Auch dieſen prächtigen jungen Menſchen wurde von ihren Betrieben Urlaub und Unterſtützung gewährt. Heute nachmittag, 17.30 Uhr, verläßt dann der erſte Mannheimer Sonderzug unſeren Hauptbahnhof. Vorher aber werden ſich um 15.45 Uhr unſere 950 Politiſchen Leiter vor der Hauptfeuerwache auf dem Meßplatz ver⸗ ſammeln, um in mächtigem Zuge, 153 Fahnen, den Kreisſpielmanns⸗ und Muſikzug voran, durch die Stadt zu marſchieren. Ueber die Friedrichsbrücke, durch Breite Straße, Planken, Kaiſerring werden ſich die Kolonnen der Marſchteilnehmer zum Bahnhof bewegen und tauſende Mannheimer werden ihnen dabei das Geleite geben, Hunderte werden ihnen zum Gruße auf dem Bahnſteig winken, bis der von unſerem ſtellvertretenden Kreisleiter Pg. Schnerr geleitete Zug in die Ferne hinausrollt. Ihnen folgen morgen nachmittag 15.40 Uhr weitere 700 Mannheimer Parteigenoſſen und ⸗Genoſſinnen, die als Zivilteilnehmer, geführt von Pg. Böttcher, nach Nürnberg fahren. Ihrem Sonderzug werden in Heidelberg weitere 300 Nürn⸗ bergfahrer zuſteigen. Sie alle wiſſen, daß unſere beſten Wünſche ſie be⸗ gleiten, und daß wir uns mit ihnen freuen, wenn es ihnen möglich war, die Nürnberger Tage mitzu⸗ erleben. Aber ſie dürfen auch verſichert ſein: wäh⸗ rend ſie dort ſchauen und mitmarſchieren können, werden wir am Radio ſitzen, um— im Geiſte mit ihnen verbunden— wenigſtens vom dor⸗ tigen Geſchehen zu hören. i —1— Ein wundervolles Stückchen Oöͤenwald Der Odenwaldklub zeigt ſelnen Mitgliedern die Schönheit ſeines Wandergebietes Wieder darf der Odenwaldklub Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen auf einen prächtigen Wanderſonntag zu⸗ rückblicken. Nach der Ankunft mit dem Sporttſon⸗ derzug in Hirſchhorn um 8 Uhr begann die Wan⸗ derung hinauf zum Schloß und dann auf beque⸗ men Wegen zunächſt durch Hoch⸗, hierauf durch Jung⸗ wald mit ſchönen Ausblicken in das Finkenbachtal, wo die Häuſer von Hainbrunn reizvoll hingeſtreut liegen. In vielen Windungen führte der Weg gll⸗ mählich empor zum Weiler Kortelshütte und von da nach weiterem Aufſtieg zum 420 Meter hoch gele⸗ genen Rothenberg. Während der Mittagsraſt gab ſich Pfarrer i. R. Johannes Meiſinger viele Mühe, durch ſeine Vorträge die Wanderer mit der Geſchichte ſeiner Heimat Rothenberg und der ehe⸗ maligen Wehrkirche bekannt zu machen, wobei er auch das noch heute beſtehende Verhältnis zwiſchen Lutheranern und den der unierten Kirche angehö⸗ renden Bewohnern ſtreifte. Dem gründlichen Ken⸗ ner ſeiner Heimat folgten über 50 Wanderer zur Ruine Freienſtein. Für ſeine Führung durch die leider in ſtarkem Verfall befindliche Burg dankte ihm mit herzlichen Worten der Vorſtand des Klubs, Richard Kampe. Möge es dem ſchon 72jährigen Kämpfer für die Erhaltung der Ruine vergönnt ſein, zu erleben, daß von berufener Seite dieſe ſchöne und einzige Burg des Gammelsbachtales vor völligem Zerfall bewahrt wird. Der Hauptteil der Wanderer ſolgte den Führern von Rothenberg hinab ins Gammelsbachtal und von da wieder hinauf zur Sensbacher Höhe. War auch der Aufſtieg ſehr ſteil, ſo ward den Kraxlern dafür ein wundervoller Rückblick auf die dͤͤurchwan⸗ derte Strecke beſchert: über das liebliche Gammels⸗ bachtal hinüber zur langgeſtreckten Hirſchhorner Höhe. Am Hang der Hohen Warte(6550 Meter) entlang ging es allmählich auf guter Waldſtraße hinab nach Eberbach. Dieſe Wanderung war für die über 500 Teilnehmer ein neuer Beweis, wie ſchön unſer Oden⸗ wald iſt. Den Führern Biehler, Eckſtein und Ockert, die im Verein mit Wanderwart Fritz Schäfer eine ſolch herrliche Wanderung zuſammengeſtellt und ge⸗ führt hatten, ſei herzlich gedankt, wie auch der Reichs⸗ bahnverwaltung die Hin⸗ und Rückfahrt durch Ver⸗ doppelung der Sportſonderzüge recht bequem machte. Nur noch Aſphaltſtraßen im Plankenrevier Nur wer die Entwicklung der Planken, Kunſt⸗ ſtraße und„Freßgaſſe“ miterlebt hat, kann ermeſſen, wie ſtark und vorteilhaft dieſe Straßen des Planken⸗ reviers— wie ſie einmal kurz genannt ſein ſollen — ihr Ausſehen verändert haben. Nicht nur in ſtädtebaulicher Hinſicht, ſondern auch in ſtraßen⸗ bautechniſcher Weiſe. Zwar: die dreigliedrige Langſtraßenfront war ſchon ſeit längerem mit einer glatten Aſphaltdecke verſehen, die den Erforderniſſen des Verkehrs entſprach. Aber in den Querſtra⸗ ßen des Plankenreviers war noch bis vor wenigen Jahren das im Stadtinnern unzweckmäßige Kopf⸗ ſteinpflaſter anzutreffen. Hand in Hand mit ihren übrigen Plankenplänen hat auch hier unſere Stadtverwaltung für Abhilfe geſorgt. Syſtematiſch wurde im Laufe der Zeit eine echicig schen Die richtige Körperlage während der Nachtruhe gehört zu den meiſterörterten hygieniſchen Problemen, aber auch zu jenen Streitgegenſtänden, über die eine Einigkeit der Meinungen nicht zu erzielen war, weil alle Löſungsverſuche durch neue Konſtruktionen der Betteinrichtungen immer nur einſeitige Vorteile brachten. Das Ideal einer Schlaf⸗ unterlage muß aber nach drei Richtungen ſeine Aufgabe vollkommen erfüllen: 1. es ſoll das Gewicht des ruhenden Körpers tragen, 2. es ſoll ſich ſeiner Geſtalt ſo anſchmiegen, daß jeder Teil des Körpers aufruht und geſtützt, keiner aber gedrückt, gepreßt oder aus ſeiner natürlichen Haltung gebracht wird, 3. muß die ideale Unterlage jeder Bewegung des Körpers im Schlafe nachgeben, ſo daß ſie ſich dem ver⸗ änderten Körperprofil wieder genau anpaßt. In einer Sonderausſtellung zeigt die Firma Weidner& Weiß im Geſchäft Rathausbogen 70/(72 die weltberühmte Schlaraffia⸗Auflage⸗Matratze, wie ſie ſich im Gebrauch bewährt. S69 Querſtraße nach der anderen mit einem neuzeitlichen Aſphaltbelag verſehen. Lediglich die zwei Straßen⸗ züge zur Rechten und Linken des Planken⸗Erwei⸗ terungsgebietes waren bisher davon„verſchont“ ge⸗ blieben. Man mußte erſt mit den Neubauten ſo⸗ weit ſein, daß auch die Straßenbauer das Wort er⸗ halten konnten. Nun iſt es ſoweit, und vor wenigen Tagen haben die Straßenarbeiter zunächſt— wie wir bereits berichteten— die Querſtraße zwiſchen O 5 und 0 6 in Angriff genommen. Jetzt iſt auch die Verbin⸗ dungsſtraße zwiſchen P5 und P 6 für den Verkehr geſperrt. Das Kopfſteinpflaſter wird an den Anſatz⸗ ſtellen zu den Planken und der„Freßgaſſe“ etwas tiefer gelegt und der ganze Straßenzug erhält eine Decke mit neuzeitlichem Rauhaſphalt, wie wir ihn von den Planken und vielen Straßen Mann⸗ heims kennen. In wenigen Tagen werden dieſe Arbeiten im Herzen des neuen Plankenreviers beendet ſein und von da ab haben ſämtliche Querſtraßen des Plan⸗ kenreviers vom Waſſerturm bis hinab zu den Zeug⸗ hausplanken jenen Aſphaltbelag, den alle Verkehrs⸗ benützer zu ſchätzen wiſſen. 41⸗ 9 Der Badiſche Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſter hat im Benehmen mit dem Badiſchen Miniſter des In⸗ nern auf Grund eines Vorſchlages des Reichsfrem⸗ denverkehrsverbandes ſoeben diejenigen ba⸗ diſchen Gemeinden bekannt gegeben, die als Fremdenverkehrsgemeinden in Frage kommen. Die insgeſamt 193 vom Reichsfremdenverkehrsverband vorgeſchlagenen badiſchen Gemeinden wurden ohne Ausnahme am 2. Auguſt 1936 vom Badiſchen Fi⸗ nanz⸗ und Wirtſchaftsminiſter als Fremdenverkehrs⸗ gemeinden anerkannt, darunter auch die Stadt Mannheim. Bekanntlich ſollen im Rahmen der Durchführung des Reichsfremdenverkehrsgeſetzes in Deutſchland mehrere tauſend deutſche Gemeinden als Fremden⸗ verkehrsgemeinden öffentlich anerkannt werden. Der Reichsfremdenverkehrsverband, der in direkter Linie dem Reichsminiſterium für Volksauf⸗ klärung und Propaganda unterſteht, hat dem Ba⸗ diſchen Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſterium die Liſte ͤͤerjenigen badiſchen Gemeinden überſandt, die im Rahmen des Geſetzes über den Reichsfremdenver⸗ URSIOWI. 09, BRAUNSCHWEIC Mannbeim als Fremdenverkehess. RR Gemeinde behördlich anerkannt kehr die Bedingungen als Fremdenverkehrsgemein⸗ den erfüllen. Das ſind jetzt insgeſamt 193 badiſche Gemeinden. Nicht nur bereits anerkannte und be⸗ kannte Fremdenverkehrsorte oder ſchon lange als Fremden⸗Anziehungspunkte bekannte badiſche Ge⸗ meinden und Städte wurden als Fremdenverkehrs⸗ gemeinden anerkannt, ſondern alle diejenigen Stadtgemeinden undLandgemeinden Ba⸗ denz, die auf Grund der geſetzlichen Beſtimmungen jährlich mindeſtens ſoviele Uebernach⸗ tungen aufzuweiſen haben, wie ein Viertelihrer Einwohnerzahl ausmacht, oder die einen Fremdendurchgangsverkehr aufweiſen, der mindeſtens der Einwohnerzahl gleichkommt. Die amtliche Anerkennung der Stadt Mannheim als Fremdenverkehrsgemeinde enthält für unſere Stadt Ehren und Pflichten. Die Ehren ſind darin zu erblicken, daß die Fremdenverkehrsgemein⸗ den im deutſchen Gemeindeweſen eine beſondere Be⸗ deutung haben. Die Pflichten ſind politiſcher, kul⸗ tureller und wirtſchaftlicher Art. Hoffentlich wer⸗ den ſich nunmehr alle Mannheimer Einwohner dieſer Ehren und Pflichten bewußt. E. C. 465 5709 r„ X 25 8 10* 7—5 SOtRiwrz. „Aurepa“ Auto-Reparatur- und Handelsgesellschaft m. b.., Mannheim, Seilerstrage 12, Fernsprecher 275 45/46 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe S Die Sonnenblume Wie mag ſie wohl hierhergekommen ſein? In dieſe ſtilvolle Anlage vor 0 7, die ſo auöſchließlich den Zierpflanzen vorbehalten iſt, während ſie doch der Gattung der Nutzpflanzen zugehört? Vielleicht hat ein Gärtner, der in freundſchaftlichem Verhält⸗ nis zu ihr ſteht, ihr ausnahmsweiſe den Zutritt in die ſonſt für ſie verſchloſſenen Bezirke geſtattet; ſie iſt denn auch die einzige ihres Geſchlechts, dͤer man in unſeren Zieranlagen begegnet. In dem ſchmalen Beet am Zaun mitten unter vornehmen Zierſträuchern hat ſie ſich aufgeſtellt und trägt bereits ſchwer unter der Laſt, die ihr nufge⸗ hürdet wurde. Faſt drei Meter iſt der zähe Stengel Hoch, der über und über beoͤeckt iſt von rieſengroßen Blättern, die herzförmig von Geſtalt und am Rande gezahnt ſind. Sie wirken als Schutzſchilde, um den Stengel vor Angriffen zu ſchützen. Zwei Blumen blühen an dieſem Stengel. Die Eine iſt bereits zur mächtigen Sonne geworden. Um ihren oͤunkeln Samenkern ſitzen die gelbleuchtenden Blätter und Harüber trägt ſie eine ſchwere Dornen⸗ krone. Und ſo neigt ſie denn unter der Laſt ihr Haupt zur Erde und iſt müde geworden, der Sonne auf ihrem Weg durch den Tag noch zu folgen. Die zweite Blume iſt höher hinaufgeſtiegen. Sie iſt klei⸗ ner und hat noch Sehnſucht nach der Sonne, der ſie Sehärt es auch den Kiidern, ein, Abendhs als Letetes Chlotodor dauernd mit ihren Blicken folgt, zuweilen auch zu der größeren Schweſter herabſchaut, deren blondes Haar vom nächtlichen Regen durchwühlt iſt. Dier Abendwind berührt leicht die Blätter der hohen Staude, die alle überragt und den Kleinen, die ſo hoch zu ihr hinaufblicken müſſen, als Sonder⸗ ling erſcheinen mag. Von den Menſchen aber wird ſie, die ſich unter den Schutz eines Baumes geſtellt hat, wenig beachtet. Man geht an ihr achtlos vor⸗ über und merkt auch kaum, daß ſie nicht ganz am richtigen Platze ſteht. Ob wir aber, die wir ihre Schönheit lieben, ihr übers Jahr wieder in dieſem Blumengarten begegnen werden? R. Ihre Zahl will nicht heruntergehen Polizeibericht vom 8. September 141 Verkehrsteilnehmer wurden bei geſtern vor⸗ genommenen Verkehrskontrollen wegen Zuwider⸗ handlung gegen die Verkehrsvorſchriften angezeigt oder gebührenpflichtig verwarnt. Geſtern ſechs Verkehrsunfälle. Im Laufe des geſtrigen Tages ereigneten ſich ͤurch Nichtbeachtung des Vorfahrtsrechtes und unvorſichtiges Spielen von Kindern auf Straßen insgeſamt ſechs Ver⸗ kehrsunfälle, wobei 5 Perſonen verletzt und 6 Fahr⸗ veu jchã igt wurden. eee eeee eeceee, Freiwillig aus dem Leben geſchieden iſt in einem hieſigen Vorort ein verheirateter Hilfsarbeiter. Hellgrüne Steuerkarten 1937 Der Reichsfinanzminiſter hat ſoeben in einem Er⸗ laß Anordnungen für die Ausſchreibung der Steuer⸗ karten 1937 durch die Gemeinden getroffen. Die Farbe der neuen Steuerkarte iſt hellgrün. Auf der Steuerkarte iſt auch nach der Zugehörigkeit zu einer Religionsgeſellſchaft gefragt. Der Miniſter weiſt darauf hin, daß durch dieſe Frage nicht die in⸗ nere Ueberzeugung, ſondern die äußere Zugehörig⸗ keit ermittelt werden ſoll, die für die Beurteilung der Kirchenſteuer von Bedeutung iſt. Unter den Ab⸗ kürzungen für die verſchiedenen Bekenntniſſe findet ſich als neue Bezeichnung„o..“, das für Ange⸗ hörige einer Religions⸗ und Weltanſchauungs⸗Ge⸗ meinſchaft gilt, deren genaue Bezeichnung ohne ſteuerliches Intereſſe iſt, weil ſie z. B. nicht ſteuer⸗ berechtigt ſind. Für Angehörige der Wehrmacht, der Landes⸗ und Schutzpolizei und des Reichsarbeitsdienſtes, die in Mannſchafts⸗ räumen militäriſcher ooͤer polizeilicher Dienſtgebäude oder auf Kriegsfahrzeugen oder auf Arbeitsdienſt⸗ lagern untergebracht ſind und keine andere Wohnung haben, werden keine Steuerkarten ausgeſchrieben. Ein Geſpräch mit Dr. Buß Die Anfünge des Tennisjvorts ua Mannheim Das große Tennisſpiel gegen Aegypten gab Ver⸗ anlaſſung, ſich einmal über die Geſchichte des Ten⸗ nisſpiels in Mannheim zu unterrichten. Und wer war da ein beſſerer Gewährmann als Dr. Bu ß? Er iſt nicht nur Champion, ſondern auch ein Mann von Kenntnis und Traditionsbewußtſein, Davis⸗ cup⸗Spieler und 4facher Internationaler, mit Ein⸗ ladungen nach Indien und Südafrika und ſonſt wo⸗ hin, mit ſeinem bekannten Partner zuſammen zehn Jahre lang das beſte Doppel in Deutſchland ſpie⸗ lend; aber er hat auch von der erſten Glanzzeit noch was mitgekriegt. Alſo:„Wer hat denn eigentlich das Mannheimer Tennis geſchaffen?“ „Das waren ſo um 1900 herum einige Eng⸗ länder, die teils drüben in Heidelberg ſtudierten, teils hier in der Induſtrie angeſtellt waren, vor allem aber dieſer Bladgen, der bis in die letzten Jahre vor dem Krieg eigentlich überall die Grund⸗ lage geſchaffen hat. Er hat den Platz ausgewählt nud aufgebaut, dieſe einzigartige zentrale Anlage, um die man uns in aller Welt beneidet. Er hat die erſten internationalen Turniere auf die Beine ge⸗ bracht, hat Mannſchaftskämpfe veranſtaltet, er hat ſich voll und ganz für die Sache eingeſetzt, ein fabel⸗ hafter Sportsmann. Unſterblich in Mannheim iſt ſein Name allein ſchon durch die Stiftung des ſil⸗ bernen Bladgen⸗Raketts für die Schüler⸗ meiſterſchaften. Ein Rakett in normaler Größe, und Jahr für Jahr werden nun die Lorbeerblätter der Sieger drangeheftet, ich hab natürlich auch mit⸗ gekämpft, als ich in die Unterprima ging.“ „Wann war eigentlich das erſte internatio⸗ nale Turn ier hier?“ „Das muß 1907 geweſen ſein, im Jubiläumsjahr, der Länderkampf Deutſchlan—Belgien. Es iſt ſicher, daß damals ſchon die Mannheimer Spiele in aller Welt, in Frankreich ſo gut wie in England und Amerika, bekannt waren. Das Tennis iſt ja über⸗ haupt vom Südweſten aus geſtartet worden, in Frei⸗ burg, Heidelberg, Straßburg, Darmſtadt und Frank⸗ furt lagen die erſten Klubs, dann kamen die Bäder⸗ ſtädte dazu, und außerhalb Berlins war von Nord⸗ deutſchland keine Rede. Denken Sie mal an die beſten Spieler der letzten 30 Jahre, zwei Drittel Süd⸗ und Südweſtdeutſche, und wenn Sie die Berliner Spitzen⸗ klaſſe Cramm⸗Henkel ausnehmen— was dann kommt, mit denen nehmen wir's hier allemal noch auf.“ „Wie war denn dey Platz in jener erſten Zeit?“ „Nun, man hat damals die Drainage und die Schlackenunterlage noch nicht gekannt, das gebrannte Ziegelmehl und all das ſchöne Allwetterzeug iſt ja erſt nach dem Krieg gekommen. Aber ein großer Teil unſerer Plätze ſtammt noch aus der damaligen Da die Steuerkarte auch der Erhehung der Bürger⸗ ſteuer dient und dieſer alle Perſonen unterliegen, die am Stichtag das 18. Lebensjahr vollendet haben, darf die Ausſchreibung der Steuerkarte nur bei Per⸗ ſonen unterbleiben, die am 10. Oktober 1936 nicht 18 Jahre alt ſind. Im übrigen ſind für alle Arbeit⸗ nehmer, die vor dem 11. Oktober 1918 geboren ſind, Steuerkarten auszuſchreiben. u Bellachinis großer Erfolg. Der Roſengarten, der ſich während der Sommermonate infolge der wenigen Veranſtaltungen keiner allzugroßen Auf⸗ merkſamkeit erfreut, iſt plötzlich in den Mittelpunkt des Intereſſes gerückt. Die Mannheimer, die ſchon immer eine Vorliebe für Zauberkunſtſtücke hatten, zollen dem Bellachini⸗Gaſtſpiel ſolches Intereſſe, daß die Vorſtellungen ausverkauft ſind. Da bei der letz⸗ ten Kindervorſtellung Hunderte von Kindern umkeh⸗ ren mußten, weil ſie keinen Platz mehr fanden, wird am Mittwochnachmittag nochmals für die Kinder ge⸗ ſpielt und die Großen haben am Dienstag⸗ und Mittwochabend die beſte Gelegenheit, ſich durch Bel⸗ lachini unterhalten zu laſſen. a Urlaub für Heimarbeiter. Nach den Amtlichen Mitteilungen des Treuhänders der Arbeit für das Wirtſchaftsgebiet Südweſt haben auch Heimarbeiter Anſpruch auf Urlaub. Der Urlaub für Heimarbeiter ſoll mindeſtens 6 Tage betragen. Er ſoll möglichſt Zeit und kann ſich ſehen laſſen, und ich erinnere mich noch, daß man lange ſuchte und endlich in beſtimmten Steinbrüchen der Bergſtraße den rechten Sand für!“ die Plätze fand. Aber halt, Sie müſſen noch einen Mann nennen, der 1911—1913 hier bei BBC ange⸗ ſtellt und Weltklaſſe war, von Weſſely, ein Oeſterreicher. Im Krieg iſt er an ſeinen Verletzun⸗ gen geſtorben.“ „Der Krieg hat wohl viel zerſtört?“ „Ja, es fiel viel aus, mein Bruder zum Beiſpiel, der eigentlich weit beſſere Anlagen als ich hat, eine Reihe von erſtklaſſigen Junioren. Ich ſelber habe dann nach dem Krieg wieder in Heidelberg angefan⸗ gen, mit Windelband, dem Sohn des Philoſophen, der jetzt Hiſtoriker iſt. Und dann hat ſich das Mann⸗ heimer Tennis, das ja immer gute Führer auch in der Verwaltung hatte, überraſchend gemacht, und wir erlebten 1923 bis 1933 einen zweiten, langdauernden Höhepunkt. Denken Sie bloß mal daran, daß wir dreimal die Deutſche Mannſchaftsmeiſterſchaft gehabt haben, und an die Doppel, die wir hatten. Mann⸗ heim hat ſchon einen Namen im Tennis. Aber, daß wir immer ſoviel Nachwuchs kriegten, das verdanken wir vor allen Dingen der guten Lage. Wieviel Tauſende ſind nicht zum Tennis als Zaun⸗ gäſte gekommen, haben von da oben zugeſchaut, bis es ihnen in den Fingern kribbelte.“ „Hat ſich eigentlich die Tennniskleidung in den dreißig Jahren geändert?“ „Nein, die langen Hoſen gehörten eigentlich immer dazu. Neuerdings ſind ja Shorts aufge⸗ taucht, und die mögen ja praktiſch ſein. Ueber die heutigen breiten Hoſen kann man ſtolpern, das gebe ich zu. Aber ſchöner ſind ſie doch, ſie geben dem Tennis die Linie. Die Engländer pflegen ja in den Dingen immer den rechten Takt zu beſitzen, in Wim⸗ bledon wurden die Shorts zugelaſſen, und neuer⸗ dings auch in Deutſchland, aber der Bundesleiter hat den Sportwarten zur Pflicht gemacht, daß jener Takt auch bei uns gewahrt bleibt.“ „Hat es eigentlich typiſche Tennisverletzungen in Ihrer Praxis gegeben?“ „Ja, wir haben dieſen Tennisarm, gegen den es (jahrzehntelang kein Mittel gab; erſt vor wenigen Tagen habe ich einmal etwas geleſen, als hätte ein Arzt Urſache und Heilmittel gefunden. Ich ſelbſt habe nur einmal einen Ball ins Auge bekommen, vom Rakett abgeſprungen, das gab einen kleinen Bluterguß, aber ſonſt nichts. Kann vorkommen.“ Sonſt iſt Dr. Buß ja das beſte Beiſpiel dafür, daß Tennis geſund und ſchlank erhält. Aber jetzt wird er weggerufen, man will den ägyptiſchen Gäſten die ſchöne Pfalz ein wenig zeigen, die Wagen ſtehen fertig und weg ſauſen ſie. Dr. Hr. in der Zeit vom 1. 7. bis— 9.—— 8 Als Urlaubsentſchädigung ſind den Hetimarbeitern 26 u9.84 Utgertt J6 Berakkkeb, etche i der Bert vom 1. 7. des vorhergegangenen bis 30. 6. des lau⸗ fenden Jahres ausgezahlt worden ſind. Der Ur⸗ laubsantritt iſt dem Auftraggeber mitzuteilen; das Urlaubsgeld iſt bei Beginn des Urlaubs auszu⸗ zahlen. Für die Dauer des Urlaubs ſoll Arbeit nicht ausgegeben werden; umgekehrt ſoll der Heim⸗ arbeiter andere Arbeit gegen Entgelt nicht aus⸗ führen. an Fünf Jahre der„SA⸗Maun“. In dieſen Ta⸗ gen kann das Kampfblatt der Oberſten SA⸗Führung, „Der SA⸗Mann“, auf ein acht⸗ bezw. fünfjähriges Beſtehen zurückblicken. Aus dieſem Anlaß erſcheint in den Tagen des Reichsparteitages 1936 eine 32 Seiten ſtarke Ju biläumsnummer, die zugleich eine Geſchichte dieſes Blattes bedeutet. Zuerſt eine Beilage des„Völkiſchen Beobachters“, erſchien„Der SA⸗Mann“ vor fünf Jahren als ſelbſtändige Wochen⸗ zeitung und hat ſeinen erzieheriſchen Einfluß weit über die Reihen der SA hinaus ausdehnen kön⸗ nen. Wie ſei Anbeginn kämpft„Der SA⸗Mann“ gegen Reaktion und politiſchen Konfeſſionalismus, kämpft für die Reinheit der nationalſozialiſtiſchen Idee. Die Jubiläumsnummer enthält außer der Fülle ihrer Beiträge auch zahlreiche Glückwünſche führender Männer der Partei und des Staates. 1 — Betriebsausflug des Fendel-Konzerns Vergangenen Sonntag, ſchon zu verhältnismäßig früher Stunde, bot der Mannheimer Hauptbahnhof ein belebtes Bild. Führung und Gefolgſchaft der Rheinſchiffahrt Aktiengeſellſchaft vorm. Fendel unter⸗ nahmen nämlich ihren Betriebsausflug nach Bad Münſter a. St. und Bad Kreuznach. Etwa 1200 Perſonen hatten ſich zur Abſahrt eingefunden, denn nach dem Wunſche der Betriebsführung nahmen auch dieſes Jahr wieder die Frauen der Gefolgſchaftsmit⸗ glieder teil. Schon die Fahrt durch unſere ſchöne Pfalz ver⸗ ſetzte alle in freudige und erwartungsfrohe Stim⸗ mung. Sie erreichte aber ihren Höhepunkt, als der Sonderzug in Bad Münſter a. St. unter den Klän⸗ gen des ſchneidigen bayeriſchen Defilier⸗Marſches einlief. Vor dem Bahnhofsgebäude fand die Begrü⸗ ßung durch den Koͤc⸗Ortsgruppenleiter ſtatt. Nach einigen kurzen, aber markanten Worten des Be⸗ triebszellenobmannes, Pg. Heckler, ſprach der Be⸗ triebsführer Dr. Weber über den Sinn und die Bedeutung des Gemeinſchaftsausfluges. Nun wurde die große Schar in Gruppen ein⸗ geteilt, die unter kundiger Führung das Kurhaus mit ſeinen Einrichtungen und heilkräftigen Sol⸗ quellen beſichtigten. Während die einen über die wunderbaren Höhenwege mit ihren herrlichen Aus⸗ blicken auf mächtige Felswände und liebliche Wein⸗ berge dem nahegelegenen Bad Kreuznach zu⸗ ſtrebten, wählten die anderen die ſchönen und beque⸗ men Straßen durch das Nahetal. Nach dem gemein⸗ ſam eingenommenen Mittagsmahl war Gelegenheit geboten, ſich Kreuznach näher anzuſehen. Später EE——————————————————————————————————— Wenn's ſich um gemütliches Wohnen handelt, dann ſind leugebauer und ſeine Fachleute für Gemũtlichkeit ganz in ihrem Element. mit Rat und Tat und tauſend guten Vor⸗ ſchlägen hilit man bei lleu gebauer mit, ein lleim gemütlich einzurichten. Denn nicht umſonſt hat dieſes große mannheimer Textil- Spezialgeſchätt an den Planken ſeinen guten Hamen für Teppiche, Gardinen, Cäuferſtotke, Deko- rationen und klandarbeiten. Uanche wertyollen Tips geben die Ueẽngebauer⸗ Fachleute, die ſchon viele Hunderte von Wohnungen einrichten halken, noch oben⸗ drein. Beachten Sie daraufhin nur ein⸗ mal die intereſſante Leppich· u. Gardinen· Ausſtellung. Zwei Fahrſtühle bringen Sie bequem hin. EEEEE———— fand man ſich in froher Stimmung und bei einem ſchhden Wur hen im Weinzelt auf beit, Eintekfen⸗ mieder. Die Tuchfühlung mit den Kreuznachern war⸗ bald hergeſtellt und es wurde allgemein bedauert, als die Abſchiedsſtunde herankam. Mit dem Verſprechen, ſo bald wie möglich wieder die ſchöne Bäder⸗ und Weinſtadt zu beſuchen, ſchied man von Kreuznach. Wertvoller Fund * Offenburg, 6. Sept. Bei Baggerarbeiten an der Kinzig wurde das anſehnliche, mit reichem ornamen⸗ talem und figürlichem Schmuck verſehene Bruchſtück einer römiſchen Terra⸗ſigillata⸗Schale gefunden. Der Fund wurde den Städtiſchen Sammlungen einver⸗ leibt. Die Sammlungen beſitzen nun aus den letzten Jahren etwa 100 größere und kleinere Scherben rö⸗ miſcher Keramik, die aus der Zeit zwiſchen 80 und 120 n. Chr. ſtammen dürften. g. Ilvesheim, 8. Sept. Die Bautätigkeit in dem neuerſchloſſenen Gelände beim Schloßgarten iſt recht lebhaft; es ſind drei Häuſer bereits im Rohbau fertig, weitere fünf werden noch im Laufe dieſes Jahres vollendet. Auch in der Kanalſiedlung wurden in dieſem Jahre wieder zehn Häuſer errich⸗ tet. In der Ortserweiterung„Gute Hoffnung“ ſind 95 Häuſer, meiſt kleinere Eigenheime, vorgeſehen. 0 8 75 8 7. 8. 5 Frankfurt 4½% Darmſtadt 26„*Landes- und Provinz- ½ Sayr. Sanbw⸗ 6/% Rg.-Hyp.⸗Ok. 470/ ankf. 20 94.50 94.50 00.—08.—[PBl e475 0470 Deutsche festver- 4½0 Srnutl* banken, kom. Girovorb. 4% S Son Er 5% Südd Boder 27 5 Ainsliche Werte 30* 90.—85. 5 6 pon 1s, W.—9 9 10124“1014 He 2—39 N 7 5 0o0. A. bisch, Staatsanlelhen 4% Sabrogah. 26 St.—.— 4. Po. Geibs, K1 94.50 8450 f4 90 10.— c/.-e, Württ- Göv⸗ 1936 7 8. 4½ Mainz 26 K. 93.75 84.—4½ darmſt. Kom. 8½ do. Lig. Pf. Gpfbr. 1, 2 98,25 98.25 4% Mannheim28... Pbank Beld⸗ 6. A. R 9. 1008 100.64/0. Erötv.1 44l 88,15“ 88.12 4t..⸗Anl. 84 99,37 98.254½ do, 27 94.25 94.25, Schuldv. K 2 8825 8884%bo. Bolb Rom WDaden 27..)42 97.054½ Pirmaſens 20 94.94.5½ da. f9559 97% KR2... 94.25 94.5 Schuldverschreibung 4% Bagern 21 8. 98., e füm 20-C. S0.—98.— 4½ de, 9 ½ N. 2/½ bo. Pfor.⸗Gtt. 9 4½ Heſſen 28-O 97.50 97.50 Manndeim. Aust16 4% Darmſt. Sdsbk. Gpför. Enli u. i 9/, 97,—6 Daimlerxenz27 105.0ʃ105,9 44% Pr. St.⸗Anl.28 109.0 109.0 Giroz. Heſſ. R 10 98,25 98.378¼ do. Sig. k I 10057 100,7Js Linoleum v. 20 101.2101,2 % ringen 4 380 80 Ptandbriefe u. Schuid-4½ 4, K 1 942 887 4½ do. Kom. Eli 94.2594,25J indnehran ½ do. 27-B 96.50 95.50 4¼ Kaſſelsdkr.26 5% Goth. Grer.⸗ 5NeckarStuttg.293. b0816 50 verschrelbungen 40 Naſen behr 9. 25%25 San A 7 101.0 1008ſ6 Bo. WerlC8l.26, 101.0 100.7 50 2 Kreditanstelten der Länder 97.50 9/50 4½ Mein. Hyp. Bk..—),— in Aktien umwandelbar 23 1934 108105“ 71120 K 12%5Püo. 26, K 3 9/ ,/ Spfer.3 Jarben RM 1935. 107.6 107.6 u. 26. R 1, 4* o. 26, S Pfäig.00p. Bk.— 25 en. 125 3 8 50c.— 97.— 4½bo. Kom.26 81104.— 94.— 3344 iK 6775 07.-Unl.. 2.125.1245 S 19357 112 1128% do. Dr.Kom.S. Ubl.81 I197/ 11955/½ do. Sia.28. 8. 71938——1124 1124— e.—+ 95.— 05.— 8 S 1351370 95 N..2 0 10100100 ohne Zinsberechnung Altbeſit dt. Reichl 114.3 114.6 5/Peſſ..-Hypbk%½ do. Goldgom.„NeckarStuttg.2197.87] 97.87 1e1 Lta.0, Ank. Kl.24 100,8 100,7 Uandschaften Ru. 9 95.25 95.25 Anleihen d. Kom.-Verb.4½ Pr. Bd.⸗Pfbrf. 5% Preuß. Boder Industrie-Aktien Oberheſſ. Pr.⸗Anl. 1270] 127/0 Anſt..⸗Kom. 8 Eu k. Bu.-f 1027 93.—93.— 4 Gold Vll, 101.2 1012 dt, Sebrüder..48. 48.— K 19J 97.5097.50 Soldhyp.- Pfandbriefe a, 4 e e Ante879 85 stedtentelben: 15 96.93/. Kypothekenbanken] Mannß K2 487.—9/.—[Ulen. Int. N. 28 : do. k 2296.—88. Mannh. K 2 4ſ97,—).— Alum. Ind... 432.0 %.-Baben 20] 92,25 92.25 4½ Württ. Wohn⸗ 3½ Bo. k 85,80,30 97, 9)—Andreae-Roris 144 144. Kr.⸗Anſt, de-EI 97.37 97 371 Würzb. J-Vüi] 97.75 97.7518½ de. Lia. Bibr.] 100,) J00,51 Aſchaff. Buntpav.] 66,50 6½9BerlinGolb2é 96.50 96.50 7 8. 7. Santl- Pft. ch S8. C Srün x Bitane 2880J 42: Laderch eh 1250J 1550 Maft Bratars 29 4800Vercehrs-Attſen S felrrie 2880 Sg U f 1140 f30,J.fr. ee 5———— Julius 13 120,5 75 9 0 7 70 art⸗u. Burgerbr. 118.7 118.7 do. Pan Memel—³—² kransportlihm.—* 22.⁵ Prauer, Kleinleim 95,—, Hanfmerte üſfen 8/0, Ptg Wüßken. 140,00 1400Sank Aktien Pi. Reichsb. Borz 12881280 Bremer Oel. 1120 120 n100 20 Pi. resb.,Sprie 15400 LE40/Eiſce Pank, 88,0 940 Sars Genen 68.50 68.- ., 55, beinaeteunkegt. 125 50S 65.50 65,— Lmn eibelbg. 1480 143,0 Gas 1 17⁰ 3 3 Dresdner Bank. 90.— 98.50 Versicherungen b e e 940. 500. einbeg. 188. 455 Bb. 8 6/f..c.0 10)Pfglz. Bop.Bank 5 2 6/.— wA-G, Mom.. „Ebem Albert 120,0 1157 lungbans 97. 8/.— Roeder, Gebr.. 90.-..Keichsbant 18/8 1625 Mannheim. Berſ· t. Gold. u. Silber 272.9/272. Haalirtrbe Sronn 238 9 278 9,ieia⸗Hos„Bani 136, 135.7 Württ Transpori l Steinzeng. 1520 420/Plemn, Schamlün 95750„0 Ncinc e Co.. 1195 116.50 Württog⸗ iotenb. 168.04 108,0 Dt. Verlagsanſt.).— 57,— Unorr, Heilbronn 250 275,0 Schrifig.Stempe“ 98,25 80.—* 8 Dürrwerke...— 46.— Lolb u. Schüle 38s0 629,Schwass-Storch 116 J18s Durlacher got? 6,500 e, Senferenlentett.., Surd, Kroif) 51 0 8. Amilich nidit natierte Werte ichbaum⸗Werger] 107,) 107 50 Kraftw. Altwürtt. 92. Siemens⸗Reinig. W E ech, Elektrizitär] 110,2 110,5]Sinalco... 130.9 439.0 Umtauschobligationen Eblinger Malch“ 95.— 9375 Uiabes Eimaſch. 159.600 1590,Sebr. Steilwerä 1140 1135——— aber u. Sch eich. 69.50 68.50. Löwenbr⸗Münche Sinner, Grünw. 87.—8/.—%0 fällig 8. Septbr. 45 50 Sudwwigsh. Ak. Br.... Südd. Rucker 2055 4½½ Berliner Städtiſche Elettr.⸗Werke Sc Pardeg 151 E0/Si, Walzwübke 150,s 60sPet- ber f120/ 10ſ Srehttefe Marhtin. Ffähiwerte 1 J000 Felbmübi Dente.. MamntetezerSr. 92. 094.—- Bioetfer 1360 1480,4% Weff. Gelk. Anl. bon 1927/1882% 84.— Fror eurter Poff 2,[21,Maſchtnenbau. 1130 1132, bo. Strohſtoff 1020 30204½% 8 163018% 86— Friebrichshütte.. Mez.⸗G.. do. Ultramar. 150 145.04%% Ruhrwohnungsban 1 94.—5 oldſchmidt.. 110 1120/ Moenus. 93.— 92,62 Voiat E Haeffnerr 996 Ver. Stahlwerke(Reinelbe Union).1946 99.— itner⸗Kavſer 33 50J 33./51 Rotoren Darmſt.] 100,0... Volthom, Seil 440 2 95.— Das neue Mobiloel ist das vollendete Auto-Oel schlechthin: Es verschlammt nicht— es ist rück⸗ standsfrei— es schmiert besser— es Startet besser— es leistet mehr— es ist sparsamer. 3 —. Ke 8 — ttr „Seite/ Nummer 415 Sittwoch, 9. September 188839“ Warum neue Eieryreiſe? In den letzten fünf Monaten ſind die vom Reichs⸗ nährſtand feſtgeſetzten Eierpreiſe ohne jede Vevände⸗ rung geblieben, obgleich in der Eiererzeugung bereits ſeit längerem die jahreszeitlich bedͤingten großen Veränderungen eingetreten ſind. Im Mai jeden Jahres überſchreitet der Eieranfall aus der deutſchen Erzeugung die höchſte Spitze, und vom Juli an nimmt die Erzeugung in immer ſtärkerem Maße ab. Es iſt daher üblich, im Laufe des Monats Juli eine Ausrichtung der Eierpreiſe vorzunehmen. Im ver⸗ gangenen Jahr ſetzte der Reichsnährſtand die Preis⸗ änderungen bereits am 4. Juli feſt, in dieſem Jahr erſt am 23. Juli. Es iſt ſeit längerer Zeit viel geſchrieben worden über den Mehrverbrauch von Eiern, höheren Eier⸗ bedarf,„warum Eierknappheit?“ uſw. In all dieſen Unterſuchungen kriſtalliſierte ſich immer wieder die Beobachtung heraus, daß eine Verlagerung des Ver⸗ brauchs zum Ei hin erfolgt iſt. Während ſerner ſonſt in der Hauptobſtzeit die Hausfrauen große Aufwendungen für Obſt machten und der Eierver⸗ brauch demzufolge zurückging, iſt in dieſem Jahr ein ſolcher Rückgang nicht erfolgt. Nachdem nunmehr aber die Einlegezeit ſowohl für den Großeinlagerer als auch für die Haushaltungen vorüber iſt, dürfte der Eierverbrauch den gleichen Umfang annehmen, den er in früheren Jahren gehabt hat, und der Markt dürfte zur Ruhe kommen. Die neuen Preisfeſtſetzungen bringen zum erſten⸗ mal auch die Preiſe für Kühlhauseier. Das Kühlhausei wird für Herbſt und Winter zum Kon⸗ ſumei für die allgemeine Verbraucherſchaft, da für dieſes Jahr die gleichen Preiſe feſtgeſetzt ſind, die im vergangenen Jahr für die Kühlhauseier gezahlt wurden. Die Preiſe für Friſcheier ſind hinauf⸗ geſetzt worden, um die Erzeugung zu ſichern. Da aber die Qualität der Kühlhauseier erfreulicher⸗ weiſe gut iſt und die Verwendungsmöglichkeiten der Kühlhauseier erweitert worden ſind, iſt eine Verla⸗ gerung des Verbrauchs auf Kühlhauseier und damit eine Vermeidung höherer Lebenshaltungskoſten mög⸗ lich. Die zuſtändigen Stellen, die bemüht ſind, die Kühlhauseier in einem friſcher Handelsklaſſenware entſprechenden Zuſtand abzugeben, werden, ſobald die wirtſchaftliche Notwendigkeit ſich ergibt, die Kühl⸗ hauseier auf den Markt bringen. Grundſätzlich aber muß man, wenn jetzt eine Preiserhöhung bei Friſch⸗ eiern erfolgt iſt, bedenken, daß hierdurch eine wirt⸗ ſchaftliche Hühnerhaltung gefördert und damit für die Zukunft die Vorausſetzung für einen größeren Eieranfall geſchaffen wird. Zugleich iſt für die Verbraucherſchaft die Lieferung von Konſumeiern zu erträglichen Preiſen gewährleiſtet. Der höhere Preis für Friſcheier iſt die Belohnung für eine Mehrleiſtung in der Erzeu⸗ gung von Eiern in den Herbſt⸗ und Wintermonaten. Getragen wird die neue Preisrichtung ausſchließlich von denen, die auch in den Monaten der geringeren Eierproduktion auf dem Friſchei beſtehen, während die allgemeine Verbraucherſchaft vor einer Mehrbela⸗ ſtung bewahrt wird. Der Erfolg der Preisregu⸗ lierung aber kommt der Allgemeinheit zugute da— kurz geſagt— mehr Eier das Ergebnis ſind. u Rückgang der Eheſcheidungen. Nach den Er⸗ mittlungen des Statiſtiſchen Reichsamtes iſt die Zahl der Eheſcheidungen im Jahr 1935 gegenüber dem Worgehs v. H. zurückgegangen. Insgeſamt wurden Ehen gerichtlich geſchieden gegen 54 402 im Jahr 1934. Auf 10 000 Ehen kamen 33,1 Eheſchei⸗ dungen gegen 37 im Vorjahr. Die Abnahme der Ehe⸗ ſcheidungen erſtreckte ſich faſt auf alle Ehejahrgänge. Erſtmalig wurde im Jahr 1935 auch die Zahl der in den geſchiedenen Ehen geborenen Kinder feſtgeſtellt. Dabei ergab ſich die Feſtſtellung, daß in faſt der Hälfte aller geſchiedenevr Ehen überhaupt keine Geburt zu verzeichnen war. — Reue Mannbeimer Zeitung/ Mittag⸗äusgade Blick auf Ludw'igshafen „Steinacker“ und„Kobnert“ Ludwigshafens pfälziſche Patenweine In einer außerordentlichen Mitgliederverſamm⸗ lung des Gaſtwirtegewerbes machte der Patenwein⸗ Organiſationsausſchuß nähere Mitteilungen über die Weinwerbewoche und den Ausſchank des Paten⸗ weins. In der Verſammlung ſprach zuerſt ein Re⸗ ferent der Stadtverwaltung über den Gedanken der Patenweinwerbewoche. Alsdann ſprach der Vertre⸗ ter der Stadt über die Verhandlungen des Paten⸗ wein⸗Organiſationsausſchuſſes mit der Luoͤwigs⸗ hafener Patenweingemeinde Kallſtadt. Allein die Lagen„Steinacker“ und„Kobnert“ dürfen in der Patenweinwerbewoche ausgeſchenkt werden. Aus⸗ ſchließlich der Ludwigshafener Weinhandel ſoll dieſe Weine beziehen und die Beſtellungen von Paten⸗ weinen ſind beim Organiſationsausſchuß einzurei⸗ chen, der ſie an die betreffenden Händler weiterleitet. Auf der Beſtellung kann außerdem auch bemerkt werden, ob der Wirt von ſeinem bisherigen Liefe⸗ ranten auch in der Patenweinwerbewoche beliefert ſein will. Es ſollen denn auch in der Patenweinwerbewoche keine anderen als Patenweine ausge⸗ ſchenkt werden und alle Verkäufer von Paten⸗ weinen erhalten beſondͤere, mit dem Namen des Wirtes verſehene Plaketten, die in der Gaſtſtube aufzuhängen ſind. Der Preis für die Patenweine wird ſo niedrig als möglich gehalten. Kreisſchießwart Jakob Wirth erhielt in Anerkennung ſeiner beſonderen Verdienſte um das Schießweſen im Deutſchen Reichskriegerbund das goldene Kyffhäuſer⸗Ehrenzeichen J. Klaſſe. Heutige Veranſtaltungen: Hindenburgpark: Von 16 Uhr an in der Konzertmuſchel „Großmutti und das Kaſperl mit dem lebenden Mär⸗ chenbilderbuch“, durchgeführt von der Deutſchen Märchen⸗ bühne(Iſe Ernſt und Ludwig Vaas). 20 bis 22 Uhr Konzert des Saarpfalzorcheſters. Großer Saal des Bürgerbräus: 15 Uhr Mitglieder⸗Ver⸗ ſammlung des Prot. Frauenvereins; Pfarrer L. Ferckel ſpricht über„Die evangeliſche weibliche Diakonie“. Stern⸗Kaffee: Konzert und Tanz. Bayriſcher Hieſl: Familten⸗Varieté. Pfalzbau⸗Kaffee: Kleinkunſtbühne und Tanz. Kaffee Vaterland: Konzert und Tanz. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt:„Boccaccio“.— Palaſt⸗Lichtſpiele:„Tanzmuſik“. — Ufa⸗Rheingold:„Spiel mit dem Feuer“.— Union: „Wir ſind vom ſchottiſchen Infanterie⸗Regiment“.— Atlan⸗ tik:„Das Taucher⸗Duell“.— Alhambra Mundenheim:„Der Kurier oͤes Zaren“. ieeeeeeeeee Gdeett —225 eee Von Lilienthals Gleiter zum Schnellverkehrsflugzeug ru. Heidelberg, 9. Sept. Die bis heute, Mittwoch, in der„Harmonie“ un⸗ tergebrachte Luftfahrt⸗ Wanderſchau des Deutſchen Luftſportverbandes gibt mit ihren zahl⸗ reichen Modellen einen anſchaulichen Querſchnitt durch die Entwicklung deutſcher Luftfahrt. In den verſchiedenſten Typen breitet ſich bei einem Gang durch die überſichtlich auſgebaute Ausſtellung ein Stück Geſchichte der Eroberung der Luft durch das Motor⸗ und Segelflugzeug, Verkehrs⸗ und Sport⸗ flugzeug aus, die ſo viel Entſchloſſenheit, Mut und zähes Ringen wie techniſche Auswertung unabläſſi⸗ gen Erfindergeiſtes in ſich ſchließt. Dem allen kom⸗ men wir nahe angeſichts des Gleiters von Otto Li⸗ lienthal aus dem Jahre 1896 wie der Rumpler⸗ Taube aus dem Jahre 1911, mit der ſo viele Vor⸗ kriegsflieger Höchſtleiſtungen aufſtellten. Und die Fortſetzung in den Weltkrieg hinein mit dem Fok⸗ ker aus dem Jahre 1917, von Manfred von Richt⸗ hofen geſlogen. Mit dem zweiſitzigen Klemm⸗Schul⸗ und Sportflugzeug aus dem Jahre 1931 meldet ſich die Gegenwart an. Das einſitzige Kunſtflugzeug von Ernſt Udet, das Z8ſitzige Junkers⸗Ganzmetall⸗ Verkehrsflugzeug oder das Schnellverkehrsflugzeug, die„Ju 160“, ſie alle finden wir in kleinen Model⸗ len wieder, gerade wie die bekannteſten Segelflug⸗ zeuge, wenn wir nur etwa den„Fafnir 2“ erwähnen. Die regelmäßigen Vorträge, die mit einem ſeſſeln⸗ den Film die Bedeutung der Fliegerei hauptſächlich auch für die Jugend verdeutlichen, erläutern dieſe Schau auf das lebendigſte. Gedenkſtunde für Mariane Willeme Als 15. Hausmuſik im grünen Saal der Ro⸗ mantiker findet am heutigen Mittwoch um 17.30 Uhr eine Gedenkſtunde für Marianne Wille⸗ mer, Goethes Suleika, in der Ausſtellung„Heidel⸗ berg, Vermächtnis und Aufgabe“ ſtatt. Das Pro⸗ gramm wird von Frau Luiſe Lobſtein⸗Wirz in Wort und Geſang beſtritten. Die Klavierbegleitung hat Herr Theodor Hausmann übernommen. Die Beſucher werden nach einführenden Worten zunächſt zwei Lieder von Robert Schumann vernehmen. Auf Zitate aus dem Briefwechſel Goethes mit Marianne folgen Suleikas 1. und 2. Geſang in dͤer Vertonung von Franz Schubert. An einige ausgewählte Verſe aus dem„Weſt⸗öſtlichen Divan“ ſchließen ſich drei Lieder, Kompoſitionen von Hugo Wolf, an:„Als ich auf dem Euphrat“,„Dies zu deuten, bin erbötig“ und „Hochbeglückt in deiner Liebe“. Verſe von Marianne Willemer zu Goethes Geburtstag 1824 an Sulpize Boiſſerée und an eine junge Sängerin bilden den Ausklang dieſer echt Heidelberger Feierſtunde. Die 16. Hausmuſik am Samstag, dem 12. September bringt unter dem Motto„Kreisleriana“ Werke von E. Th. A. Hoffmann und Robert Schumann. Der Eintritt zu dieſen Sonderveranſtaltungen iſt für Ausſtellungsbeſucher nach wie vor frei. Heidelberger Veranſtaltungen Ausſtellung:„Heidelberg, Vermächtnis und Aufgabe“ Luftfahrt⸗Wanderſchau in der„Harmonie“(Theaterſtraße). Hausmuſik in der Ausſtellung„Heidelberg, Vermächtnis und Aufgabe“, 17.30 Uhr. Aus den Kinos: Gloria:„Auguſt der Starke“.— Schloß:„Allotria“.— Kammer:„Du kannſt nicht treu ſein“.— Odeon:„Ungeküßt ſoll man nicht ſchlafen gehen“.— Capitol:„Im Sonnen⸗ ſchein“. NSDAP-Rfiſſeilungen Aus varteiamtlichen Bekauntmachungen enmommen Anordnungen der Kreisleitung Vom Donnerstag, 10., bis Mittwoch, 16. September, ſind die Dienſtſtellen der NSDAP des Reichsparteitages wegen geſchloſſen. Kreisgeſchäftsführung. Der Pg. Philipp Kinzinger, Weinheim, verlor ſein klei⸗ nes Reichsehrenzeichen mit der Nr. 63 448. Dasſelbe iſt umgehend auf dem Kreisperſonalamt Mannheim, L 4, 15, abzuliefern. Vor Mißbrauch wird gewarnt. Das Kreisyerſonalamt. Strohmarkt. Die Marſchteilnehmer zum Reichspartei⸗ tag treten am 9. September um 15.15 Uhr vor dem Orts⸗ gruppenheim an. Vorſchriftsmäßige Ausrüſtung, Uniform, Fahnen mit Hülle. Schwetzingerſtadt. Achtung, Nürnbergfahrer! Sämtliche Zivilteilnehmer und ⸗teilnehmerinnen am dies⸗ jährigen Reichsparteitag, ſoweit ſie bei der Ortsgruppe Schwetzingerſtadt gemeldet ſind, treten am kommenden Donnerstag, 10. September, um 14.30 Uhr, mit ihrem Ge⸗ päck vor der Ortsgruppengeſchäftsſtelle, Bahnhofplatz 7, an und melden ſich dort beim Transportführer der Ortsgruppe, Pg. Bauchhenß. Es muß unbedingt pünktlich angetreten werden. Zuſpätkommende haben keine Gewähr, daß ſie mitfahren können.— Während des Parteitages bleibt die Ortsgruppengeſchäftsſtelle bis einſchließlich 15. d. M. ge⸗ ſchloſſen. Achtung! Marſchteilnehmer für den Reichsparteitag Nürnberg 19361 Die Politiſchen Leiter des Kreiſes Mannheim der NSDApP, die als Marſchteilnehmer für den Reichsparteitag 1936 nach Nürnberg beſtimmt ſind, treten am Mittwoch, dem 9. September, um 15.45 Uhr, auf dem Meßplatz(gegen⸗ über der Hauptfeuerwache Mannheim) an. Die Fahnen⸗ kompanie ſowie der Kreis⸗Spielmanns⸗ und Kreis⸗Muſik⸗ zug treten ebenfalls zur oben angegebenen Zeit an(großer Marſchanzug). Die Fahnen ſind bis zum Antreteplatz ver⸗ hüllt zu tragen. Das Kreisorganiſationsamt. Politiſche Leiter Rheinau. Vom 8. bis 16. September bleibt die Kaſſe wegen des Parteitages geſchloſſen. Letzte Kaſſenſtunden am 17. und 18. September. wird kaſſiert und die bekannten Zuſchläge erhoben. Sandhofen. Die Geſchäftsſtelle Ausgaſſe 8 bleibt über die Parteitage vom 8. bis 16. September geſchloſſen. Lindenhof. Donnerstag, 10. September, 2015 Uhr, Be⸗ ſprechung ſämtlicher Politiſchen Leiter im Ortsgruppen⸗ heim(Dienſtbluſe). 8 Feudenheim. Die Dienſtſtunden der NeSDAP follen des Reichsparteitages wegen vom 8. bis 15. September ein⸗ ſchließlich aus. Kaſſenſtunden für Beitragszohlung am 16., 17., 18. und 21. September, täglich von 17 bis 19 Uhr. Für Zahlungen nach dem 2. September wird eine Ein⸗ zugsgebühr von 20 Pig. erhoben. Ilvesheim. Die Geſchäftsräume der Partei ſind vo 9. bis 15. September geſchloſſen. NS⸗Frauenſchaft Humboldt. 9.., 20. Uhr, Heimabend„Konkordia“, Lang⸗ aße 36. Achtung, Abt. Sing⸗, Spiel⸗ und Baſtelgruppe Jung⸗ buſch! Die Kinder kommen Mittwoch, 9.., 15 Uhr, in die K⸗5⸗Schule. Käfertal. 10.., 20 Uhr, Heimabend im„Aoler“. Achtung, Propagandaleiterinnen! 10.., zwiſchen 10 und 11 Uhr, kommen die Propagandaleiterinnen auf die Kreis⸗ frauenſchaftsleitung L 14, 4. Wichtig! Stelle Kultur. Die Spielſchar tritt Donnerstag, 10.., 20.15 Uhr, im Hofe des Schlageterhauſes an. Heimabend. Muſikinſtrumente mitbringen. Arbeitsſchule Am Mittwoch, 9. September, werden in C 1, 10, die Lehrgänge 167 Spaniſch(Anfänger), 108 Spaniſch(Fort⸗ geſchrittene), 171 Italieniſch(Stuſe), 172 Italieniſch, 165 Franzöſiſch(), 118 Buchhaltung(Anfänger) und Fach⸗ zeichnen, 161 Engliſch(Stufe), 149b Maſchinenſchreiben (Anfänger) zu den üblichen Zeiten fortgeſetzt. NS Kreisamtsleitung NS⸗Volkswohlfahrt. Der Reichspar⸗ teitages wegen bleibt unſere Dienſtſtelle in der Zeit vom 10. bis einſchließlich 15. September d. J. geſchloſſen. NSRO An alle Mitglieder! Am Sonntag, 20.., Autobusfahrt nach Oberweſel. Alle Mitglieder mit Angehörigen, die teilnehmen wollen, werden aufgefordert, ſich bei ihren Stützpunkten oder bei der Hauptgeſchäftsſtelle L 4, 15, zu melden. Schlußtermin 12. 9. 1936. Kraft durch Freude Beir.: Uð 46 vom 13. bis 19. 9.— Allgän Die Fahr⸗ und Teilnehmerkarten für die obige Fahrt müſſen ſofort auf den zuſtändigen Geſchäftsſtellen, Orts⸗ gruppen und bei den Köch⸗Betriebswarten abgeholt werden. Ueber Reiſepapiere, die am Donnerstag bis 12 Uhr auf den Geſchäftsſtellen nicht abgeholt ſind, wird anderweitig ver⸗ fügt. Diejenigen Volksgenoſſen, die ihre Fahrkarten ſchon beſitzen, haben auf den Geſchäftsſtellen die Merkblätter für dieſe Fahrt abzuholen. Abfahrt am Sonntag,.20 Uhr ab Mannheim⸗Hbf. mit dem fahrplanmäßigen Eilzug nach Karlsruhe. Achtung! Die Geſchäftsſtelle 9, bisher Nuitsſtraße 1, iſt ſeit 1. September mit der Geſchäftsſtelle 1, P 4, 4/, 8. Stock, Zimmer 11, zuſammengelegt. Wir bitten alle Volksgenoſ⸗ ſen, für die bisher die Geſchäftsſtelle zuſtändig war, ihre Anmeldung dort abzugeben. Herbſtparade des V. Armeekorps in Giebelſtadt Durch die ſtarke Ueberlaſtung des Bahnhofes in Würz⸗ burg muß der Sonderzug des Gaues Baden zur Herbſt⸗ parade nach Giebelſtadt ausfallen. Wir fahren deshalb mit Omnibuſſen, jedoch erhöht ſich dͤer Fahrpreis auf 6,10 l. Der Eingang der Karten wird an dieſer Stelle noch be⸗ kanntgegeben. Sonntag, 13. September, Wanderfahrt nach Lambrecht — Lambertskreuz— Stoppelkopf— Neuſtadt. Fahrpreis .90„. Wanderzeit 6 Stunden. Abfahrt.45 Uhr ab Ludwigshafen⸗Hbf. Rückfahrt gegen 0 Uhr. Fahrkarten ſind vor Abfahrt des Zuges an der Bahn zu löſen, Zu dem am Samstag, 12. September, im Nibelungen⸗ ſaol ſtattfindenden Boxkampf ſind auf unſerer Geſchäfts⸗ ſtelle in P 4(Haus der Deutſchen Arbeit), Lortzingſtraße 85, bei den Ortsgruppen und bei den KoͤcBetriebswarten er⸗ mäßigte Eintrittskarten erhältlich. Mittwoch, 9. September Nationaltheater:„Die Boheme“, Oper von G. Puceini, Miete M, 20 Uhr. Roſengarten: 16 und 20 Uhr Zau⸗ berſchau Belachini jr. Planetarium: 16 Uhr Vorführuna des Sternprojektors; 20.15 Uhr 11. Feierabendgeſtaltung der NS⸗ Gemeinſchaft Kraft durch Freude: Muſikaliſche Darbietungen, Film⸗ vorführung. Flugplatz: 9 bis 20 Uhr Rund⸗ flüge über Mannheim. Hafenrundfahrten: 7 bis 20 Uhr ſtündͤlich auf Rhein und Neckar. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Pfälzer Wald und Mit⸗ telhaaroͤt. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett⸗Programm. Tanz: Palaſthotel, Kabarett Libelle. Kaffee⸗Odeon: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele Univerſum:„Schlußakkord“.— Alhambra:„Der Kaiſer von Kalifornien“.— Schauburg:„Der verkannte Lebemann“.— Palaſt und Gloria:„Straßenmuſik“.— Capitol:„Wolga in Flammen“.— Scala:„Königstiger“. Was hören wir? Donnerstag 10. September Reichsſender Stuttgar! .45: Bauernfunk.—.55: Gymnaſtik.—.30: Früh⸗ konzert.—.10: Gymnaſtik.—.30: Konzert.—.30: Wir ſchneidern ſelbſt.— 10.00: Volksliedſingen.— 11.30: Für dich, Bouer!— 12.00: Mittagskonzert.— 13.15: Fortſetzung des Mittagskonzerts.— 14.00: Allerlei von zwei bis brei. 15.15: Mozart auf der Reiſe nach Prag.— 16.00: Bunte Muſik am Nachmittag(Schallpl.).— 17.35: Der Lichten⸗ ſtein.— 18.00: Reichsſen dung: Appell des Reichs⸗ arbeitsdienſtes auf der Zeppelinwieſe.— 20.10: Militär⸗ konzert.— 22.20: Tonz⸗ und Unterhaltungsmuſik.— 24.00: Nachtmuſik, — 70 A Deuiſchlandſender .10: Fröhl. Schallplatten.—.40: Kindergymnaſtik.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 15.15: Frauen am Werk.— 15.45: Berglieder.— 19.30: Der Ring des Nibelungen (Schallplatten))— 22.20: Tanz⸗ und Unterhaltungsmuſik. Mehr Sicherheit auf der Lanoſtraße Zur Steigerung der Sicherheit auf den deutſchen Fernverkehrsſtraßen will auch die reichsgeſetzliche Organiſation für den Güterfernverkehr, der„Reichs⸗ Kraftwagen⸗Betriebsverband“, beitragen. Er führt daher auf den deutſchen Landſtraßen Verkehrskontrol⸗ len durch, und zwar feſte und fliegende Kon⸗ trollen. Nach vorausgegangenen erfolgreichen Verſuchen iſt der RKͤB jetzt dabei, ſein Kontroll⸗ ſyſtem auf insgeſamt etwa 36 feſte und 60 bis 80 flie⸗ gende Kontrollen in allen Teilen des Reiches zu er⸗ weitern. Die feſten Kontrollen werden eingeſetzt, wo die Straßenverhältniſſe eine Umgehung der Kon⸗ trollſtelle auf Nebenſtraßen erſchweren. Die Kon⸗ trollbeamten, die einen Lichtbildausweis haben, hal⸗ ten die Laſtzüge an, prüfen die Frachtpapiere, das Fahrtenbuch uſw. Jeder Fernfahrer der der Organiſation unterſtellten Betriebe hat die Pflicht, ſich den Anoroͤnungen der Kontrollbeamten zu fügen. hralle Die fliegenden Kontrollen fahren nicht nur regel⸗ mäßig gewiſſe Strecken ab, ſondern führen auch Spe⸗ zialüberwachungen von Laſtzügen durch, die ſich ver⸗ dächtig gemacht haben. Unternehmer, die ſich den Anorònungen der Kontrollbeamten widerſetzen, kön⸗ nen unter Umſtänden vom Güterfernverkehr ausge⸗ ſchloſſen werden. Die Arſache vieler Haushaltsbrände Vorſicht beim Reinigen von Kleidungsſtücken! Nach den Berichten der privaten Feuerverſiche⸗ rungsgeſellſchaften iſt in den letzten Wochen eine Zu nahme der Brände und Exploſionen, die auf Ent⸗ zündung von Benzingaſen beim Reinigen von Kleidungsſtücken zurückzuführen ſind, beobachtet worden. Vielfach wurde hierbei mit geradezu ſträf⸗ lichem Leichtſinn verfahren. Die einfachſten Re⸗ geln der Vorſicht gegenüber einem ſo feuergefähr⸗ lichen Produkt, wie es nun einmal das Benzin iſt, wurden außer Acht gelaſſen. In einigen Fällen haben die ſo grobfahrläſſig handelnden Perſonen erhebliche Brandwunden davongetragen. Verſchiedentlich iſt aber die Entſtehungsurſache der Benzin⸗Gasexplo⸗ ſionen auch auf Umſtände zurückzuführen geweſen, die von den beteiligten Perſonen ſelbſt nicht vermutet Rasierereme 50 Pig. Srose Zahnereme 40 Pfg. Tube. der elektriſchen Klingelanlage genügen, um eine Ex⸗ ploſion zu verurſachen. Häufig wurde auch nicht be⸗ dacht, daß Benzingaſe ſich von der eigentlichen Rei⸗ nigungsſtelle entfernt noch durch mehrere Räume in Küchen ziehen und ſich dort an der Feuerung entzün⸗ den konnten. Wetterkarte des Luftamts Frankfurt a. N. 33 Rab 8. Sept. 1936,19 Uhr. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 9. September. Von der Rückſeite des Sturmwirbels vorgeſtoßene kältere polar⸗maritime Luft gab bei uns auch geſtern Anlaß zu weiteren, teilweiſe recht heftigen Schauern. Gleich⸗ zeitig hat die Kaltluftzufuhr aber auch zum Aufhau eines Zwiſchenhochs geführt, das vorübergehend Be⸗ ruhigung bringen wird. Bei Irland iſt bereits ein neuer Wirbel erſchienen, ſo daß längere Beſtändigkeit vorerſt nicht zu erwarten iſt. Vorausſage für Donnerstag, 10. Sept. Vielfach aufheiternd und nur noch vereinzelte Schauer, tagsüber wieder etwas wärmer, abflauende Winde, ſpäter erneute Verſchlech⸗ terung. Höchſttemperatur in Mannheim am 8. Seplember 70 883—9— 88 in der Nacht .September. 13,0 Grad; heute früh h + 143 Grad. heute früh halb 8 Uhr Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 2 Milli⸗ meter ⸗ 2,7 Liter je Geviertmeter. In den Rheinbädern wurden heute vormittag 7 Uhr 4 17,5 Grad Waſſer⸗ und. 14 Grad Luft⸗ wärme gemeſſen. 5 Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September — 5. 6.8 4. einfelden.762.252•7 Seh 200 2 20 .8 5. .42 3,388,49 —2 89 Nedar-Begel 6. 671.70/Mannheim 3,38 25 05 0002 Jagſtfeld.— dxau 4%.60455[Heilbronn.——— Kaſedeim.44 47 34,.4Plochingen———— SO aub..30 25 70 2902, Diedesheim. 3 Köln* 12,12ʃ2.081 2,03 00 2³⁰ werden konnten. Die Funkenbildung beim Einſchal⸗ ten von elektriſchen Plätteiſen oder ein Funken aus — e. 1 3 42 3 Mittwoch, 9. September 1936 3* ,,—,, 0** Sübw 52 Aus Baden Vom Eberbacher Kuckucksmarkt Der Montag ſtand im Zeichen der Bauern und des Handwerks n Eberbach, 8. Sept. Trotzdem das Wetter am Montag nicht den Erwartungen entſprach, war der Beſuch des Eberbacher Kuckucksmarktes durch die Zuchtviehſchau der Fleckviehzuchtgenoſſenſchaft, die viele Bauern aus der weiteren Umgebung nach Eberbach zog, und durch die Tagung der Führer des nordbadiſchen Handwerks ſehr gut. Zu der Zuchtviehſchau waren etwa 120 Tiere auf⸗ getrieben. Der Schlacht⸗ und Handelsviehmarkt hat dagegen nicht den erhofften Anklang gefunden. Die Preisverteilung für die Zuchtviehſchau fand am Nachmittag im Feſtzelt ſtatt. Ratsherr Neuer wies in einleitenden Worten auf die innigen Be⸗ ziehungen zwiſchen Eberbach und ſeiner Landwirt⸗ ſchaft und Viehzucht treibenden Umgebung hin. Der Vorſitzende der Fleckviehzuchtgenoſſenſchaft, Bauer Weber, Schollbrunn, gab einen Aufriß der Beſtre⸗ bungen und Zuchtziele der Genoſſenſchaft. Der Vor⸗ ſitzende der Prämiierungskommiſſion, Tierzucht⸗ direktor Dr. Zettler, gab ſeiner Befriedigung über die Ergebniſſe der Zuchtviehſchau Ausdruck, die Rat⸗ ſchreiber Wolf anſchließend bekannt gab. In der Turnhalle tagten am Nachmittag dͤie Ver⸗ treter der nordbadiſchen Handwerkerſchaft, die Bür⸗ germeiſter Dr. Schmeißer namens der Staoͤt will⸗ kommen hieß. Handelskammerpräſident Näher und DAF.⸗Gauwart Maier machten Ausführungen über die Organiſation des Handwerks. In lebhafter Aus⸗ ſprache trugen die Handwerksmeiſter Wünſche und Anregungen vor. In den Gaſtſtätten der Stadt und auf dem Meſſe⸗ gelände herrſchten wieder frohes Markttreiben und rechte Stimmung. Am kommenden Samstag und Sonntag wird der Kuckucksmarkt ſeinen Fortgang nehmen. Die Handwerksſchau bleibt auch während der Woche geöffnet. Schriesheimer Schwimmbad wird Altraktion 8 Schriesheim, 8. Sept. Von den vielen Auslän⸗ dern, die ſich gegenwärtig in Heidelberg aufhalten, haben manche in den letzten Wochen den Weg nach Schriesheim gefunden, um in dem herrlich gelegenen Schwimmbad zu 9 Es waren an eini⸗ gen Tggen alle fünf Erdteile vertreten, als Englän⸗ der und Kerian 0 ſtraliey i Bad waren. Nun ſcheinen auch die Pläne für eP cfüheu eines vom Fahrverkehr unbe⸗ hinderten Fußweges zzum Bad feſtere Geſtalt anzu⸗ nehmen. Nach einem Projekt, das übrigens ſchon lange vor Eröffnung des Bades beſtand, ſoll der Weg links des Kanzelbachs angelegt werden; das Kulturbauamt iſt mit der Ausarbeitung des Planes bereits beſchäftigt. Ambau des Freiburger Bahnhofsgebäudes * Freiburg i. Br., 8. Sept. In den nächſten Ta⸗ gen bringt die Reichsbahndirektion Karlsruhe die Arbeiten für den Umbau des Aufnahmegebäudes in Freiburg, das gründlich umgeſtaltet wird, um den neuzeitlichen Anforderungen gewachſen zu ſein, zur Ausſchreibung. Anfang November wird mit den Arbeiten begonnen. Sie werden, damit der Ver⸗ kehr keine Störungen erleidet, über eine längere Zeitdauer— etwa zwei Jahre— in vier Abſchnitten durchgeführt. Tödlicher Sturz aus dem fahrenden Zug * Mühlacker, 8. Sept. Auf der Rückfahrt vom Urlaub iſt der Sohn des Schwanenwirts in Brötzin⸗ gen R. Schroth tödlich verunglückt. Obgleich noch genügend Sitzplätze im Wagen vorhanden waren, ſtand der junge Mann auf der Plattform des Zuges, ohne das Schutzgitter herabzulaſſen. In der Kurve vor dem Bahnhof Mühlacker wurde Schroth vom ſahrenden Zug geſchleudert und erlitt ſchwere Kopf⸗ verletzungen, denen er erlegen iſt. Paodelbootunglück auf dem Bodenſer * Konſtanz, 8. Sept. Am Dienstagnachmittag ereignete ſich in der Nähe der Inſel Reichenau ein ſchweres Paddelbootunglück, das ein Menſchenleben ſorderte. Infolge des zeitweiſe ſehr ſtarken Sturmes kenterte ein mit zwei Perſonen beſetztes Paddelboot. Beide Inſaſſen ſtürzten ins Waſſer. Der Kunſtmaler Heinrich Make aus Hemmenhofen fand den Tod in den Wellen, während der zweite Inſaſſe durch das Kursſchiff„Schienerberg“ gerettet werden konnte. * Plankſtadt, 8. Sept. Der Jahrgang 1886 traf ſich im„Roten Schneider“ zu einer Wieder⸗ ſehensſeier, die in allen Teilen einen erheben⸗ den Verlauf nahm. Lieder, Muſikſtücke und andere Darbietungen machten die Veranſtaltung kurzweilig und unterhaltend.— Bürgermeiſter Valentin Trei⸗ ber wurde mit Wirkung vom 1. September zum Vorſitzenden des Getreidewirtſchaftsverbandes Baden ernannt. tdeut Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 2*+ — 2= —* 2 Um] NN e Schwere Bluttat in Baden⸗Baden Ein Angeſtellter der Wach- und Schließgeſellſchaſt niedergeſchoſſen—Der geflüchtete Täter bereits gefaßt * Baden⸗Baden, 9. Sept. In der verfloſſenen Nacht gegen 2 Uhr wurde in einem Anweſen der Sinzheimer Straße ein Mann von einem Angeſtell⸗ ten der Wach⸗ und Schließgeſellſchaft unter verdäch⸗ tigen Umſtänden angetroffen und zur Rede geſtellt. Der Unbekannte verſetzte darauf dem Wachmann Kopfſchläge mit einer Piſtole. Im Verlauſe des anſchließenden Ringens gab der Unbekannte auf den Wächter fünf Schüſſe ab und verletzte ihn durch zwei Kugeln lebensgefährlich. Sodann ergriff der Unbekannte in Richtung Sand⸗ weiher die Flucht. Unterwegs verſchaffte er ſich ein Fahrrad und fuhr in Richtung Durmersheim weiter. Dort wurde er von einem Gendarmeriebeamten an⸗ gehalten. Er zog wieder die Piſtole und hielt ſie dem Beamten vor die Bruſt. Der Schuß ging jedoch glücklicherweiſe nicht los. Unter Hinterlaſſung des Fahrrades und ſeines Kittels gelang es ihm, noch⸗ mals zu entkommen und in Richtung Durmersheim zu fliehen, wo er gegen 7 Uhr geſehen wurde. Er wurde von Baden⸗Badener Polizeibeamten, zuſam⸗ men mit der Gendarmerie, weiter verfolgt. In Neuburgweiher konnte er durch die verfolgen⸗ den Beamten ſchließlich in die Enge getrieben werden. An der dortigen Fähre wurde er durch einen Gendarmeriebeamten geſtellt und feſtgenommen, nachdem er zuvor durch einen Oberſchenkelſchuß kampfunfähig gemacht worden war. Der Täter wurde zunächſt in das Städt. Kranken⸗ haus nach Karlsruhe gebracht. Durch Karlsruher Kriminalbeamte wurde er dann in die Krankenabtei⸗ lung des Landesgefängniſſes in Mannheim über⸗ führt. Bei dem Mann handelt es ſich um den 32 Jahre alten ſchwervorbeſtraſten Anton Dezauer aus Raſtatt. Geiſtesgeſtörte zündet Bauernhaus an * Schönwald b. Triberg, 8. Sept, In einem Wohn⸗ haus des Zinkens Farnberg brach am Samstag Feuer aus, dem in kurzer Zeit das ganze Gebäude zum Opfer fiel. Wie ſich herausſtellte, hatte die Frau des Beſitzers in einem Anfall von Geiſtesgeſtörtheit das Gebäude ſelbſt angezündet. Sie legte das Feuer im Heuſchopfen, wo es ſehr ſchnell um ſich griff. Die Frau ſchloß ſich dann ein, wahrſcheinlich in der Ab⸗ ſicht, ſich mit verbrennen zu laſſen. Bis der Mann, der im Stall beſchäftigt war, die Gefahr bemerkte, ſtand ſchon das Dach in hellen Flammen. Es machte ihm große Mühe, die Frau aus dem brennenden Gebäude herauszubekommen; bis dann noch das Vieh geborgen war, war an eine Rettung der Fahr⸗ niſſe nicht mehr zu denken. Das Gebäude war mit 8000 Mark, die Fahrniſſe mit 6000 Mark verſichert. uncl um Cclwetʒingen Kirchweihfeſt⸗Ausklang Tr. Schwetzingen, 9. September. Mit dem geſtrigen Tage hat das Schwetzinger Kirchweihfeſt ſeinen Abſchluß gefunden. War das Wetter an den beiden Vortagen noch einigermaßen angängig, ſo zeigte es ſich am letzten Tage von einer recht unfreundlichen Art. Kein Wunder, daß die Budenſtadt auf dem Meßbplatz zeitweiſe recht öde dalag. Dagegen war es am Abend in den Wirtſchaf⸗ ten wieder lebhafter. Abſchließend betrachtet, wird man ſagen können, daß die Gaſtwirte an den Aben⸗ den ein recht gutes Geſchäft gemacht haben. Da⸗ gegen blieb es an oͤen Nachmittagen ruhiger, was wohl vor allem darauf zurückzuführen iſt, daß die Landwirte aus den benachbarten Orten, die ſonſt an den Nachmittagen zur„Kirwe“ nach Schwetzingen kamen, dieſes Jahr nicht kommen konnten, da ſie noch zu ſehr mit Feldarbeiten, vor allem der Tabak⸗ ernte, beſchäftigt ſind. Sie werden eben bis„Mar⸗ tini“ warten müſſen, wenn die fetten Gänſe dran⸗ glauben müſſen und der neue„Süße“ ausgeſchenkt wird. „Runder Tiſch“ fährt nach Neckarſteinach Die Schwetzinger Geſellſchaft„Runder Tiſch“ unternimmt am kommenden Sonntag einen Ausflug ins Neckartal. Die Abfahrt erfolgt von hier mit dem Zug nach Heidelberg um 911 Uhr. Von Heidelberg aus bringt das Schiff die Ausflügler durchs ſchöne Neckartal nach Neckarſteinach, wo das Mittageſſen eingenommen wird. Ab 3 Uhr findet im Garten des „Schwanen“ gemütliches Beiſammenſein bei Muſik, Geſang und anderen Darbietungen ſtatt. Dieſe Un⸗ terhaltung findet ihre Fortſetzung auf dem Schiff, auf welchem nach Heidelberg zurückgefahren wird. Die Ankunft in Heidelberg erfolgt ſo rechtzeitig, daß der Zug.29 Uhr nach Schwetzingen erreitht wer⸗ den kann. Die Ortsgruppe der NSDAp gibt bekannt: Die Geſchäftsſtelle der hieſigen Ortsgruppe der NSDAP iſt vom 9. bis einſchließlich 16. September wegen des Reichsparteitages geſchloſſen. Sprechſtunden finden erſt wieder ab 17. September ſtatt. Von der HJ Gef. 33/171 Schwetzingen⸗Süd. Der Dienſt findet ab heute, Mittwoch, wieder regelmäßig ſtatt. Antreten 20 Uhr an der Adolf⸗Hitler⸗Anlage. Heute Pfundſammlung. Von der NSV Hilfs⸗ werk„Mutter und Kind“, wird daran erinnert, daß am heutigen Tag die Pfundſpenden durch die Ange⸗ hörigen der NiS⸗Frauenſchaft abgeholt werden. Die Spender werdͤen deshalb gebeten, ihre Lebensmit⸗ telſpenden bereitzulegen, damit die Sammlerinnen nicht unnötig aufgehalten werden. Die Kennzeich⸗ nung des Inhalts der Spende durch eine entſpre⸗ chende Aufſchrift iſt erwünſcht. Ehrung eines ſtädtiſchen Beamten. Wilhelm Bräuninger, der am 1. September 25 Jahre im Dienſte der Stadt ſtand, wurde im Rahmen einer kurzen Feierſtunde geehrt. Seitens der Stadtver⸗ waltung erhielt er das Buch Adolf Hitlers„Mein Kampf“, während er auch von der Rathauskamerad⸗ ſchaft ein Jubiläumsgeſchenk erhielt. Veranſtaltungen in Schwetzingen Capitol:„Inkognito“. Neues Theater:„Heißes Blut“. Blick auf Hockenheim Hockenheim, 9. September. Wie wir ſchon kurz berichteten, fand am Samstag⸗ nachmittag im„Löwen“ eine Tagung des NS⸗ Lehrerbundes Schwetzingen ſtatt. Im Mit⸗ telpunkt der gut beſuchten Veranſtaltung ſtanden die beiden Vorträge von Landesökonomierat Dr. Ben z über den Kartoffelkäfmer und ſeine Bekämpfung und von Rektor Breunig von Schwetzingen, der über die Reichserziehertagung in Bayreuth und die Ein⸗ weihung des Hauſes der Erziehung eingehend Be⸗ richt erſtattete. Weiterhin ſprachen noch Hauptlehrer Zilly von Plankſtadt über Aenderungen in der Krankenfürſorge badiſcher Lehrer und Hauptlehrer Dietz aus Hockenheim über einige interne An⸗ gelegenheiten. Die Gemeindegruppe Hockenheim des Reichs⸗ luftſchutzbundes veranſtaltet heute Mittwoch abend.15 Uhr im Saale des„Badiſchen Hof“ einen Lichtbildervortrag, in welchem der Ober⸗ leutnant des Bundes der Luftwaffe, Dr. Alfred Kuermann, Lichtbildaufnahmen zeigen wird, die in Höhen zwiſchen 50 und 7000 Meter über dem Feind gemacht wurden. Sämtliche Amtsträger des Reichsluftſchutzbundes von Hockenheim, Reilingen, Alt⸗ und Neulußheim nehmen an dieſer Veranſtal⸗ tung teil. Selbſtverſtändlich iſt auch die Einwohner⸗ zu öͤieſem intereſſanten Vortrag herzlich einge⸗ laden. Daß eine Stadt in der Bedeutung Hockenheims auch Theateraufführungen haben ſollte, iſt eigent⸗ lich eine Selbſtverſtändlichkeit. Dieſer Wunſch geht jetzt durch die Einführung der„Badiſchen Bühne e..“ in Hockenheim in Erfüllung. Am 9. Oktober findet der erſte Theaterabend mit der Auf⸗ führung des bekannten Schauſpiels„Das Frühſtück zu Rudolfsſtadt“ von Rudolf Presber ſtatt. In den nächſten Tagen wird der Hockenheimer Bevölkerung eine diesbezügliche Werbeſchrift mit einliegender Platzmiete⸗Anmeldung zugeſtellt. Die Anmeldungen können im Uhrmachergeſchäft Brüning abgegeben werden. Plankſtadt, 9. Sept. Heute nachmittag 4 Uhr wird Diakoniſſenſchweſter Anna Gaa, die im Alter von 42 Jahren im Krankenhaus in Rohrbach geſtorben iſt, zu Grabe getragen.— Die Ne macht darauf aufmerkſam, daß von jetzt ab die Sprechſtunden für Müttererholung mit denen für„Mutter und Kind“ zuſammengelegt wurden. Sie finden Dienstag und Donnerstag nachmittag von 3 bis 4 Uhr ſtatt. Neulußheim, 9. Sept. Bei dem 5. Kreis⸗ ſchießen um den Wanderpreis des Kreiſes„Un⸗ tere Hardt“, das am letzten Sonntag hier durch⸗ E6. 180 Rn chau? U geführt wurde, konnte Plankſtadt ſeine Führung be⸗ haupten, während Neulußheim auf die zweite Stelle vor Reilingen rückte. Es wurden folgende Ergeb⸗ niſſe erzielt: KͤS Plankſtadt 676 Ringe, KͤS Neu⸗ lußheim 662 Ringe, KKS Brühl 650 Ringe, KKS Hockenheim 644 Ringe, KKSS Reilingen 639 Ringe, KKS Ketſch 610 Ringe, KKS Ketſch II 553 Ringe und KͤiS Plankſtadt II 537 Ringe. Die Tabelle hat nun⸗ mehr folgendes Ausſehen: 1. KKͤS Plankſtadt 2240 Ringe, 2. KKS Neulußheim 2173 Ringe, 3. KKS Reilingen 2156 Ringe, 4. KgaiS Brühl 2103 Ringe, 5. KͤiS Hockenheim 2081 Ringe, 6. KKiS Ketſch 2072 Ringe. Wenn der Reifen platzt. Ein Todesopfer, ein Verletzter * Lahr, 9. Sept. Einem ſchweren Verkehrsun⸗ glück fielen am Montagnachmittag bei Biberach (Bez. Offenburg) der 24 Jahre alte ledige Laſtzug⸗ führer Artur Fuener und der 23 Jahre alte Bei⸗ fahrer Bert, beide aus Frieſenheim, zum Opfer. Auf der Heimfahrt begegnete ihnen ein vollbelade⸗ ner Langholzlaſtzug. Als beide Fahrzeuge ſich auf halber Straßenhöhe befanden, platzte plötzlich der Hinterreiſen des Holzautos. Dadurch wurde deſſen Hinterachſe ſeitlich aus der Fahrbahn geworfen und der von Fuener geſteuerte Laſtzug die Böſchung hinuntergedrückt. Das ſchwere Fahrzeug überſchlug ſich dann und begrub die jungen Männer unter ſich. Fuener war ſofort tot, Bert erlitt ſchwere Verlet⸗ zungen und mußte in das Krankenhaus übergeführt werden. g. Ladenburg, 8. Sept. Eine gemeinſame Lehr⸗ fahrt der Junggärtnervereinigung führte in den Rheingau und an die Nahe. Es nahmen etwa 8⁵ Junggärtner teil, die zunächſt in Geiſenheim die Staatliche Verſuchs⸗ und Forſchungsanſtalt beſichtig⸗ Reinigen, aber nicht ſchmirgeln. * Nicht Reinigung um jeden Preis, sor- Oern Säuberung unter Schonung des Zahnschmetzes— das ist richiig! Der außerordentſich feine Putzkörper der Nives · Zohnpestè reinigt gründſich und 5055 erhält den nétürlichen weißen Slenz 2 43 Ihrer Zöhne in seiner vollen Schörheit, ten. In Bad Kreuznach galt der Beſuch einem grö⸗ ßeren Gartenbaubetrieb, der ſich mit der Anzucht von Jungpflanzen befaßt. In Münſter am Stein fand die Fährt ihren Abſchluß; nach einigen Stünden froher Unterhaltung erfolgte die Rückfahrt über Worms. Eine überraſchende Aufklärung * Pirmaſens, 9. Sept. Der geſtern gemeldete Diebſtahl von 3000 Mark in der Kantine einer Tun⸗ nelbaufirma ſcheint vor einer überraſchenden Auf⸗ klärung zu ſtehen. Die Gendarmerie hat nämlich als der Tat dringend verdächtig den Kantinenwirt ſelber feſtgenommen. Die Unterſuchung hat gegen ihn ſtarke Belaſtungsmomente ergeben. Der Ver⸗ haftete leugnet, am Verſchwinden des Geldes be⸗ teiligt geweſen zu ſein. Man vermutet, daß er Hel⸗ fer gehabt hat. Zlick in dlie gesichteoãle Einbrüche am laufenden Band Gefährliche Burſchen von der Mannheimer Straf⸗ kammer verurteilt Seit November vorigen Jahres bis in das Früh⸗ jahr d. J. wurden in Mannheim, Heidelberg und Umgebung ſowie in Ludwigshafen etwa 40 Einbrüche und Diebſtähle mit außergewöhnlicher Frechheit und Willensenergie ausgeführt, oft zwei Einbrüche in einer Nacht. Namentlich wurden Verkaufshäuschen und Läden, Wirtſchaften und Tabakgeſchäfte heimge⸗ ſucht, zuletzt Räder unter Mithilfe zweier bereits ab⸗ geurteilter Jugendlicher geſtohlen. Die letzteren Diebſtähle führten ſchließlich zur Ermittlung der Täter; der 38 Jahre alte Karl Schreiber aus Würzburg hatte wieder ſein Einbrecherhandwerk auf⸗ genommen, nachdem er noch nicht! vier Jahre Zuchthaus wegen Einbruchsdiebſtäh geſeſſen hatte und nun wieder rückfällig wurde. J Nosbach hatte er zugleich mit dieſem Urteil auch Sicherungsverwah⸗ rung bekommen, die aber auf ſeine Reviſion wieder zurückgenommen wurde. Auf den Meſſen, wo er tätig war, gewann er den 26 Jahre alten mit einem Aefſchen arbeitenden Eugen Mayer aus Zeiſert⸗ hofen zum Geſellſchafter, mit dem er einen Teil der Diebereien ausführte. Das geſtohlene Gut hat einen Wert von ungefähr 5000 Mk., die Schmuckſachen ſind Zzum großen Teil wieder beigebracht. Die beiden Angeklagten waren vor Gericht ge⸗ ſtändig. Die Zweite Strafkammer verurteilte Schrei⸗ ber diesmal zu einer Zuchthausſtrafe von 5 Jahren und 10 Jahren Ehrverluſt, außerdem wurde die Sicherungsverwahrung ausgeſprochen. Mayer wurde unter Annahme mildernder Umſtände zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt und die Unterſuchungshaft angerechnet. ouu nuicii uoiſ udui porou Reopfua Masei- QU, Nnuu iſuꝰ fuu⁰⏑i.e uul pu le Jaſeuuubl viul buſſuci Tomatenſalat für. 4 Perſonen. 8 feſte Tomdten, 1 kleine Zwiebel, 2 Eßlöffel Ol, 1 Eßlöffel Eſſig. Salg, Pfeffer, 1 Teelöffel gehackte Peterſilie, 1 Teelöffel Maggi's Würze. Die Tomaten in Scheiben ſchneiden. Die Zwiebel ſowie die Peterſilie ſehr fein hacken. Zur Soße: Das Gl in einer Schale mit der Gabel. ſchlagen, dabei den Eſſig hinein⸗ tropfen laſſen; nach Salz, Pfeffer und Maggi's Würze abſchmecken. zuletzt Zwiebel und Peterſilie darunter geben. Die Tomatenſcheiben mit der Soße vermengen und ziehen laſſen. Maggi's Würze verleiht dem Salat beſonderen Wohlgeſchmack. TMAEEWURZE ſe See. eeee eieeeeeeeeeeeeee — — Eine Frau flog von England nach Amerika Bee tcle lillex clem oltbantik Beryl Marckham entging mit knapper Not dem ſode— Ohne Betriebs- stoff im Gleitflug auf die rettende insel Neuyork, 7. September. Zum erſten Male iſt es einer Frau gelungen, in einem Einſitzer den atlantiſchen Ozean in oſt⸗ weſtlicher Richtung zu überqueren. Die engliſche Verkehrspilotin Mrs. Beryl Marckham konnte trotz widrigſten Witterungsbedingungen das große Wagnis erfolgreich beenden. Sie hat einen Kampf auf Leben und Tod beſtehen müſſen und entging mit knapper Not dem Tode; denn als ihr plötzlich der Betriebsſtoff ausging, befand ſie ſich noch über dem offenen Meer. Im Gleitflug ge⸗ lang es ihr aber doch, die rettende Küſte zu er⸗ reichen und eine Notlandung vorzunehmen. Die Abenddämmerung war ſchon hereingebrochen, es herrſchte unfreundliches Wetter, ein kühler Herbſt⸗ wind ließ die aufgeregten Menſchen auf dem Flug⸗ platz von Awingdon in der Nähe von Oxford ſich feſter in ihre Mäntel hüllen. Eine ſchlanke, hochge⸗ wachſene junge Frau im Fliegerdreß ſchüttelte allen die Hand und ſtieg dann in den großen Eindecker, deſſen Motor alsbald aufheulte. Ein letztes Winken, ſchon jagte das Flugzeug über den Raſen, ſtieg auf, kurvte und entſchwand dann in weſtlicher Richtung in der Dunkelheit. Mrs. Marckham war zu ihrem hiſtoriſchen Flug nach Amerika geſtartet. Würde die tollkühne Fliegerin ihr Ziel erreichen können, war die Witterung nicht allzu ungünſtig? Man wußte, daß die beiden Amerikaner Richman und Morril, die erſt vor wenigen Tagen den At⸗ lantik in entgegengeſetzter Richtung überquert hat⸗ ten, den Rückflug nach Amerika wegen der ſchlechten meteorologiſchen Verhältniſſe noch nicht wagen woll⸗ ten. Man gab ſich auch keinen Täuſchungen hin. Die Ausſichten für Mrs. Marckham waren alles andere als roſig. Auch der Ehemann, der engliſche Film⸗ produzent Marckham, wußte, in welche Gefahr ſich ſeine Frau begab. Er ſetzte ſich ſchweigend in ſeinen Kraftwagen und fuhr planlos die ganze Nacht hin⸗ durch in der Umgegend herum. Das Flugzeug hatte ja keine Funkanlage. Es war unmöglich, von der Fliegerin ſelbſt Nachricht zu erhalten. Alſo mußte man warten, bis ſie irgendwo geſichtet wurde. Ganz England nahm an dem Flug Anteil. Die Nachrichtenbüros und Telegraphenſtationen konnten ſich vor Anfragen kaum retten. Die Antwort, die immer wieder gegeben werden mußte, lautete:„Bis ietzt ſind noch keine Meldungen über Mrs. Marckham eingegangen.“ Faſt zwanzig Stunden vergingen in bangem Warten. Da kam eine Funkbotſchaft, die unbeſchreih⸗ liche Freude auslöſte: Der Dampfer„Spaarndam“ hatte die„Vegagull“, das Flugzeug der Mrs. Marckham, 250 Meilen öſtlich von Neufundland ge⸗ ſichtet. Das bedeutete, daß die Fliegerin ſich ſchon dicht vor ihrem Ziel befand! Bald danach kam die Beſtätigung dieſer Nachricht. Auch das Motorſchiff „Kungsholm“ hatte das Flugzeug ebenfalls kurz vor Neufundland geſichtet. Die Meldungen überſtürzten ſich jetzt. Endlich die Botſchaft: Mrs. Marckham notgelandet, mit geringfügigen Verletzungen davon⸗ gekommen. Der Ozeanflug geglückt! „Es waren entsetzliche Stunden!“ Fiſcher an oͤer Nordͤküſte der Breton⸗Inſel(Nova Scotia, Kanada) hörten plötzlich unmittelbar über ſich ein Flugzeug, deſſen Motor unregelmäßig ar⸗ beitete und ſchließlich ganz ausſetzte. Geiſterhaft glitt der große Vogel aus dem Nebel heran. Er erreichte die Küſte, ſetzte mit ſeinem Fahrgeſtell auf einer ſumpfigen Wieſe auf, rollte einige Meter und über⸗ ſchlug ſich dann mit lautem Krachen. Eine bleiche junge Frau kam mühſelig aus dem Führerſitz her⸗ ausgeklettert und wiſchte ſich mit dͤem Taſchentuch das Blut aus dem Geſicht, oͤas aus einer leichten Kratzwunde rann. Sie ſtellte ſich als die Mrs. Beryl Marckham aus England vor und erklärte den Entgeiſterten, daß ſie ſoeben den Atlantik überquert habe. Bis zum nächſten Flugplatz waren es nur einige zwanzig Meilen. Auf die telephoniſche Nachricht von der Landung der Engländerin wurde dort ein Flug⸗ zeug abgeſchickt, das Mrs. Marckham abholte und nach Sioͤney auf die Breton⸗Inſel brachte. „Ich habe entſetzliche Stunden hinter mir,“ er⸗ zählte Mrs. Marckham in ihrem erſten Bericht über ihren Flug,„ich kann noch immer nicht glauben, daß ich gerettet bin. Es war faſt ein Wunder, denn als plötzlich der Motor wegen Betriebsſtoffmangels ausſetzte, da ſah ich mich ſchon in den Fluten ver⸗ ſinken. Ich konnte nämlich die rettende Küſte unter mir nicht ſehen und glaubte, ich befände mich noch über dem offenen Meer. Hätte der Motor auch nur eine Sekunde früher ausgeſetzt, voͤer wäre mir mein minutenlanger Gleitflug nicht gelungen, dann wäre ich auch unweigerlich ins Waſſer gefallen. Und wenn man mir alle Schätze der Welt böte, ich würde meinen Flug nicht wie⸗ derholen. Von Anfang an mußte ich blind flie⸗ gen. Ich hatte mit Gegenwind zu kämpfen und aus einem Regenſchauer geriet ich in den andern. So ſehr ich mich auch bemühte, aus den Wolken her⸗ auszukommen,— es war mir nicht möglich. Sie ſchienen bis ins Meer hinunterzureichen. Natürlich hielt ich mich immer in beträchtlicher Höhe, und das war ſehr wichtig, oͤenn mehr als einmal wurde meine Maſchine vom Sturm herumgewirbelt wie ein Fetzen Papier. Nur mit äußerſter Anſtrengung gelang es mir, dennoch meinen Kurs zu halten. Als ich mich Neufundland näherte, goß es in Strömen, ich wußte nicht, ob es Tag oder Nacht war und konnte kaum meine Inſtrumente ableſen, ſo heftig wurde ich hin und her geſchleudert. Ueber der Meer⸗ enge zwiſchen Neufundland und Nova Scotia be⸗ merkte ich dann zu meinem Entſetzen, daß der Kampf mit dem Gegenwind die Betriebsſtoffvorräte vor⸗ zeitig erſchöpft hatte und daß es unmöglich war, Neuyork zu erreichen. Ich wollte nach Neufund⸗ land umkehren, entſchloß mich dann aber doch zum Weiterfliegen, da mir der Nebel über Neufundland das Auffinden eines Flugplatzes unmöglich gemacht hätte. Und dann ſetzte plötzlich der Motor aus. Ich ſah den Tod vor Augen, als plötzlich vor mir die Küſte auftauchte, die ich im Gleitflug dann ge⸗ rade noch erreichen konnte.“ König Ednard VIII. beſucht die Türkei König Eduard VIII. auf der Fahrt dͤurch die Pera⸗Straße in Iſtanbul. Neben ihm Pr Die erſten öſterreichiſchen Rekruten In Oeſterreich ſind nunmehr auf Grund des Dienſtpflichtgeſetzes die erſten Rekruten für das Bundesheer eingezogen worden. Auch bei ihnen iſt die erſte Tätigkeit: Uniformpaſſen. (Preſſe⸗Bild⸗Zentrale,.) üſident Atatürk. (Weltbild,.) Die Oberwelt hat ihn wieder Im Hinblick auf den drohenden Bergarbeiterſtreik in Südwales waren zahlreiche Bergarbeiter gleich unter Tage geblieben. Als der Streik vorläufig abgewendet werden konnte, fuhren ſie wieder an die Oberwelt, wo ſie von ihren Angehörigen freudig begrüßt wurden. (Preſſephoto,.) Drei Ausſtellungen in Mannheim In der Kunſthalle Plaſtik, Aquarelle und Zeichnungen von C. M. Schreiner Der Düſſeldorfer Carl Moritz Schreiner iſt in Mannheim nicht unbekannt. Einmal beſitzt die Städtiſche Kunſthalle zwei Plaſtiken von ihm, und zum andern ſah man vor Jahren im Rahmen der kleinen Werbeveranſtaltungen eine Sonderſchau Schreinerſcher Bildhauerarbeiten. Trotzdem erſcheint uns der Künſtler diesmal völlig neu. Denn zu einer Fülle feſſelnder plaſtiſcher Darſtellungen geſel⸗ len ſich jetzt noch Aquarelle und Zeichnungen. Dabei handelt es ſich, wie Schreiner bei einer erſten Füh⸗ rung der Preſſe ſelbſt betonte, keineswegs um die bei Bildhauern gewohnten ergänzenden Ideenſkiszen, die der körperhaften Geſtaltung vorangehen, ſondern um eine zutieſſt geſpürte Notwendigkeit, die imagi⸗ näre Vorſtellung des Raumes in der Auseinander⸗ ſetzung mit der Landſchaft auch maleriſch zu umfaſſen. Schreiner ſieht in dieſem erſtaunlich ſelbſtändigen Nebeneinander von Malerei und Plaſtik zum minde⸗ ſten für ſich ſelbſt den Weg, der zu einer von innen heraus wachſenden Kunſt führt, ohne ſich mit der Wiedergabe des nur Körperlichen begnügen zu müſſen. Die Anordnung der im neuen Anbau unterge⸗ brachten Schau iſt ſchon inſofern eine ausgezeichnete Probe aufs Exempel, als ſie einige der großen künſtleriſchen Stationen in Schreiners Leben jeweils mit Plaſtik, Aquarellen und Zeichnungen als ge⸗ ſchloſſene Gruppen zeigt. Hier iſt Italien, wie es ſich dem Rompreisträger erſchloß, und dort Griechenland, deſſen reiche Schönheitswelt zu ſtudie⸗ ren dem Künſtler noch kürzlich durch ein Stipendium des preußiſchen Kultusminiſteriums ermöglicht wurde. Norwegen, Tirol, die niederrheiniſche Wahl⸗ heimat und wohlbekanntes Pfälzer Land ſind eben⸗ falls mit einer ganzen Reihe ſehr duftiger, dabei auch farblich ausdrucksſtarker Blätter vertreten. Un⸗ ter den Zeichnungen blieben uns beſonders die„Bet⸗ telnonne aus Arkadien“ und die„Spinnende Hirtin auf dem Peloponnes“ im Gedächtnis. Die Bildhauereien ſcheiden ſich in drei Gruppen: da ſind einmal die Porträtbüſten und Statuen,— alle ganz aus ſeeliſchen Bezirken her geſtaltet und deshalb ruhevolle Haltung einer ſchö⸗ nen Innerlichkeit atmend. Da ſind als zweites die Tiere,— hier gottſeidank einmal nicht vermenſch⸗ licht und verniedlicht, ſondern wirklich aus den ele⸗ mentaren Spannungen ihres Tierdaſeins begriffen. Das freſſende Pferd, die große Kuh, die reizenden Bronzeſtatuetten oͤreier Kälbchen, die meiſterhaft ge⸗ formte Katze,— auch dies Arbeiten einer ſtarken, konventionellem Gehaben abholden Begabung. End⸗ lich als drittes die bauplaſtiſchen Arbei⸗ ten, von denen man faſt meinen möchte, daß ſie Schreiners känſtleriſche Perſönlichkeit am unmittel⸗ barſten zum Ausdruck bringen. Beſtechend ſchon die beiden Flachreliefs„Abſtieg von der Alm“ als Sur⸗ porte in einem Gutshof und die ſehr reizvolle„Jagd⸗ ſzene“ als Kaminverkleidung für ein Fliegerkaſino durch ihre zweckvolle Eigenart, ſo lernt man in den von Schreiner mit großem Glück erprobten ge⸗ ſchnittenen Reliefs eine neue Möglichkeit einprägſamſten Wanoͤſchmuckes kennen. Carl Moritz Schreiner— heute ein Mann im Mittag ſeines Lebens iſt übrigens Autodidakt. Aber die ebenſo ſchöne wie intereſſante Schau in der Kunſthalle beweiſt, daß er es als ſein eigener Schüler und Lehrer in 22 Jahren künſtleriſcher Tätigkeit längſt zum Meiſter gebracht hat, deſſen Werk etwas zu ſagen hat. M. S. Profeſſor Schnarrenberger, ſeit einigen Jahren in Berlin ſchaffend, war wäh⸗ rend ſeiner neunjährigen Tätigkeit an der Karls⸗ ruher Kunſtakademie ein geſchätzter Lehrer und als meiſterlicher Graphiker und großer Könner auf dem Gebiete des Schrift⸗ und Katalogweſens über die Grenzen ſeiner badiſchen Heimat hinaus bekannt. Seine flüſſigen, ausdrucksvollen und formſicheren Zeichnungen machen auch in der gegenwärtigen Ausſtellung Freude. Man wünſcht dem Maler, der in ſeinen Oelbildern, obwohl ſchon ſo ein Fünf⸗ ziger an Jahren, uns als Suchender begegnet, die Erreichung gleicher Kraft, geſunder Klarheit und techniſcher Vollendung. Schnarrenberger, von dem auch die Mannheimer Kunſthalle ein beachtens⸗ wertes Bild beſitzt, will die Starrheit jener Kunſt⸗ richtung der neuen Sachlichkeit, zu der er ſich einmal bekannte, durch Auflockerung des Vortrages im Sinne des flüchtigen Augeneindrucks und der male⸗ riſchen Umſetzung des nüchternen Wirklichkeitsbildes in ein Ausdrucksbild überwinden. Aber das zwie⸗ ſpältige Ergebnis befriedigt nur in wenigen Fällen: die Farbe bleibt zäh, unentſchieden, kalt und trübe. Die Fleiſchtöne haben nicht die Wärme des leben⸗ digen Körpers, die Geſichter wirken maskenhaft. Das alles iſt gewiß nur Uebergang, und an einigen Bil⸗ dern, wie der weißen Rauchwolke über dem winterlichen Bahngleis und der großen ſchönen Winterlanbſchaft, kann man ableſen, wohin die Kunſt Schnarrenbergers gehen könnte, wenn der Abſchnitt des Suchens überwunden iſt. Von den Aquarellen ſind einige ſehr ſatt in der Stim⸗ mung, wenn auch zu dicht in der Farbe; die Fauſt⸗ illuſtrationen ſind allzu maniriert. Us. Im Kunſtverein begegnet man gleich in der erſten Schau des neuen Ausſtellungsjahres zwei jungen Mann⸗ heimer Künſtlern, auf deren Begabung hinzu⸗ weiſen wir ſchon wiederholt Gelegenheit hatten. Hans Dochow der zuerſt in lebendigen Zeichnun⸗ gen von ſicherem Formgefühl und ausdrucksvollem Strich Zeugnis ablegte, hat ſich ſeit einiger Zeit dem Waſſerfarbenbild zugewendet und ſich auch hier eine überraſchend gewandte Beherrſchung der Technik an⸗ geeignet, die ihm erlaubt, vom zeichneriſchen zum maleriſchen Ausdruck fortzuſchreiten. Er hat Sinn für Aufteilung des Raumes, Sinn für Verteilung der Farbe und ein feines Gefühl für Farbzuſam⸗ menklänge; wir nennen als Beiſpiele den Strauß in grauer Vaſe, die Häuſer im Garten und das Haus am Steinbruch. Die Radierungen reichen noch nicht ganz an die oft mit ſparſamſten Mitteln geſtalteten Zeichnungen heran. H. Bähr iſt Aquarelliſt mit dem Blick für das Weſentliche einer Landſchaft und dem unromantiſchen Gefühl für ihre Stimmung. Die Blätter haben eine klare, helle Luft und ſind locker und flockig hingeſetzt. Ganz zur eigenen Hand⸗ ſchrift iſt Bähr noch nicht gekommen: aber er gibt ſich ehrlich und ſchlicht, ein Vorzug, der auch ſein Selbſtbildnis auszeichnet. Der Schwabe Otto Luick iſt ein maleriſches Temperament, das der gewollten Wirkung durchaus nicht aus dem Wege geht. Man⸗ ches ſeiner Oelbilder, die ihre Stärke nicht im Land⸗ ſchaftlichen, ſondern im Figürlichen haben, iſt allzu unruhig in der Vielfalt der meiſt gebrochenen Far⸗ ben, die ganz eindeutig ihre Herkunft von alten Ma⸗ lern ſetwa Tizian oder Greco) erkennen laſſen. Aber Luick verwendet ſie geſchickt und weiß um das Handwerkliche Beſcheid: er malt den Stoff anders als das Fleiſch oder das Holz und hinter der Ge⸗ wandung atmet der Körper. Dabei wäre es falſch, dieſe Malerei nur dem Realismus zuzurechnen. Die Kartoffelſchälerin mehr noch als das hühnerrupfende Mädchen und die ausgeglichenſte Kompoſition des Gärtners beſtätigen das. Eine in ihrer erregten Farbigkeit ſehr ausdrucksvolle Studie iſt das Paſ⸗ ſionsbild. Stellt man neben dieſe gewiß nicht mit Problemen belaſtete, jedermann verſtändliche Male⸗ rei die Arbeiten des aus Baden ſtammenden J. Maier, ſo hätte man Anlaß zu einer Aus⸗ einanderſetzung über die noch immer verbreitete Mei⸗ nung, daß nur das Problematiſche in der Malerei Anſpruch auf Beachtung habe, eine Malerei, die nur auf dem Umweg über Theorie und Akademismus zu⸗ gänglich iſt. Unbeſtreitbar ſind auf einigen Oelbil⸗ dern Maiers Schönheiten— etwa der Mittelgrund in der Lanoͤſchaft mit den Totenbrettern oder auch das Lahntal als ganzes, wenn man von der Papp⸗ kuliſſe links abſieht— aber es fehlt ihnen jede Un mittelbarkeit, jede Ueberzeugungskraft, jeder ſinn⸗ liche Reiz der unfrohen Farbe. Das Selbſtbildnis iſt davon ebenſo ausgenommen wie einige friſche und klare Aquarelle, in denen ſich zum Reiz der Kompoſition der farbige Reiz geſellt. hs. OMit„Schwarzbrot und Kipfel“ regalierte geſtern abend das Nationaltheater ſeine Gäſte und traf damit ihren Geſchmack ausgezeichnet. Das ſchar⸗ mante Luſtſpiel, um das ſich in vorderſter Linie die Herren Becker, Hölzlin und Marx und die Damen Blankenfeld, Decarli und Stieler ſehr verdient mach⸗ ten, iſt vom neuen Spielleiter H. Ebbs mit geſchmack⸗ voller Zurückhaltung ohne Vergröberung in ſeiner beſonderen Atmoſphäre belaſſen, die ihre gewiſſen⸗ haften Spannungen mit Aufheiterung aus den luſtig und ohne verletzende Schärfe geſehenen Gegenſätzen preußiſchen und öſterreichiſchen Weſens herleitet. Einigen Längen des Stückes müßte durch kleine Straffungen des Spielablaufs entgegengewirkt wer⸗ den. Verſtändnisinnige Heiterkeit und ſehr herz⸗ licher Beifall hießen die Wiederaufnahme des zum Schluß der letzten Spielzeit einſtudierten fröhlichen Spieles willkommen. hs. Nationaltheater Mannheim. Heute Mittwoch „Die Boheme, Oper von Puccini, in neuer In⸗ ſzenierung. Muſikaliſche Leitung: Ernſt Cremer. Regie: Heinrich Köhler⸗Helffrich. Die Bühnenbilder entwarf Friedrich Kalbfuß. Techniſche Einrichtung: Hans Weyl. Beſchäftigt ſind: Die Damen Heiken und Gelly und die Herren Koblitz, Peter Schäfer, Schäfer⸗Schuchardt, Heinrich Hölzlin, Scherer, Kempf, Bartling, Walden und Zöller. Morgen Donnerstag „Schwarzbrot und Kipfel“.— Karl Elmen⸗ dorff hat die muſikaliſche Leitung von Smetanas Oper „Die verkaufte Braut“, die am Sonntag, dem 18. September, in neuer Inſzenierung im National⸗ theater erſcheint. Regie: Heinrich Köhler⸗Helffrich. Bühnenbilder: Friedrich Kalbfuß.— Am Donners⸗ tag, dem 10. September, findet im Nibelungenſaal der große Werbeabend für die Miete ſtatt, bei dem zuſammen mit dem Srcheſter, dem Chor und dem Ballett des Nationaltheaters und neben bekann⸗ ten und beliebten Mitgliedern der Oper ſich vor allem die neuverpflichteten Soliſten vorſtellen werden. Der Eintrittspreis beträgt 50 Pfennig für jeden Platz. (Seite/ Nummer 415 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Veunisclites — In Rakosſzentmihaly gibt es einen Geiſt. Der Aufenthalt dieſes Geſpenſtes iſt der Friedͤhof der klei⸗ nen Stadt mit dem ſchwer auszuſprechenden Namen. Es ſoll, wenn man der Chronik Glauben ſchenken kann, auch noch auf anderen Frieoͤhöfen Geiſter ge⸗ ben, doch nur wenige dürften die Aufgabe des Ra⸗ kosſzentmihalyſchen Geiſtes von einem mehr oder minder weiſen Schickſal zugeteilt erhalten haben. Die⸗ ſer Geiſt nämlich bewachte einen koſtbaren Schatz. Und es gab eine Einwohnerin der Stadt, welche nicht nur dieſes wußte, ſondern ſozuſagen auf Du und Du mit dem Geſpenſt ſtand. Dieſes Mädchen war eine Fabrikarbeiterin und ſie teilte mit anderen weiblichen Weſen einen gewiſſen Hang, den man als Schwatz⸗ haftigkeit bezeichnen kann. Eines Tages nun konnte ſie ihr Geheimnis nicht länger für ſich behalten. Sie vertraute ſich einer älteren Frau an, der Witwe eines Eiſenbahnbeamten und teilte dieſer Frau wei⸗ terhin mit, daß das Geſpenſt bereit war, einmal beide Augen zuzudrücken, und zwar ſo lange bis awei energiſche Frauen den Schatz gehoben hatten. Allerdings unter der einen Bedingung, daß man es vorher reichlich mit Speiſe und Trank verſorge. Denn, ſo ſagte dieſes Geſpenſt, nachdem es einige hundert Jahre lang nichts mehr gegeſſen hatte, habe es viel weniger Intereſſe für den Schatz als für einige Portionen Szegediner Gulaſch und ein paar Flaſchen guten Tokajers. Die Frau, die ein wenig abergläubiſch war, lauſchte den Berichten des Mäd⸗ chens voller Intereſſe und erklärte ſich ſchließlich be⸗ reit, das notwendige Geld vorzuſtrecken, um den Appetit des Geſpenſtes zu ſtillen. Aber der Appetit des Geiſtes war entſprechend ſeiner langen Faſtens⸗ zeit rieſengroß. Nach zehn Tagen war der leere Ma⸗ gen des unheimlichen Wächters noch immer nicht ge⸗ füllt, trotzdem man etwa 600 Mark ausgegeben hatte, und dann— ja dann war es inzwiſchen ruchbar ge⸗ worden, daß das junge Mädchen die Leichtgläubig⸗ keit der Eiſenbahnerswitwe in ſolch frivoler Weiſe ausnützte und daß ſie ſtatt den Geiſt zu füttern, ſich ſelbſt und ihrem Freund gute Tage verſchaffte. Das Mädchen wurde verhaftet. Ob der Geiſt immer noch auf den Gulaſch wartet, muß dahingeſtellt bleiben. 1. — Es göͤst die zahlreichſten und verſchiedenſten Sammler, der eine ſammelt Briefmarken, der andere Autogramme, dieſer Bilder und jener Münzen. Diamantenſammler wird es nicht in großen Mengen geben. Es iſt ein teurer Sport. Ein Diamanten⸗ händler in Südafrika, namens Hodͤgſon, ſammelt Diamanten, ſeine beſondere Spezialität ſind die ver⸗ ſchiedenen Farbtönungen. Bie jetzt ſtellt man feſt, daß es fünfunddreißig verſchiedenartige Färbungen dieſer Edelſteine gibt. Endlich iſt es Hodgſon gelun⸗ gen, alle fünfunddreißig Farben in ſeiner Samm⸗ Ilung zuſammenzubringen. Außer den vollkommen waſſerklaren Steinen gibt es hellroſa, von zart gelb⸗ lichen bis zu dunkelgelben und wiederum ſolche Steine, deren Licht in das Bläuliche ſpielt. Der Sammler brachte ſeine Steine nach Amſterdam in die beſte Diamantenſchleiferei und ließ alle Steine mit einem einheitlichen Schliff verſehen. Nur weni⸗ gen Freunden war bis jetzt ein Einblick in dieſe glitzernde Herrlichkeit vergönnt. Eine amerikaniſche Diamantenſirma hörte von der unerhört ſchönen Steinſammlung und ſandte einen Vertreter nach Südamerika, der mit Hodgſon verhandeln mußte und dank des vielſtelligen Dollarſchecks gelang es dem Amerikaner, die Sammlung zu erſtehen. In Detroit wird die leuchtende Pracht in Bälde zu ſehen ſein. Man beabſichtigt, ſie im dortigen Muſeum zur Schau zu ſtellen. * —-Der Richter in Gisborne hatte ſich mit einer wohl einmaligen„Ehe“ du beſchäftigen, aus der die Frau durch Scheidung erlöſt werden ſollte. Frau Annie Chriſtina Clayden erzählte dem Richter, daß ſie über 52 Jahre lang mit William Clayden verhei⸗ ratet ſei, daß ſie aber niemals mit ihrem Ehemann zuſammengelebt habe. Sie hat ſich in Neuſeeland ihren Lebensunterhalt ſelbſt verdienen müſſen und hat auch ſeit ihrem Hochzeitstage, dem 5. Auguſt 1884, ihren Mädchennamen weitergeführt. Ihr Gatte, ſo fügte ſie hinzu, habe ihr wiederholt verſprochen, daß er das gemeinſame Heim einrichten wolle. Er habe Roman von Sophie Hoechstetter 30 Wenn Karl Guſtav zufällig am Bahnhof war, zu einem Abendausflug vielleicht, in Geſellſchaft?— Ihre Augen irrten den Bahnſteig ab. Nichts. Der Weg zur Kraftdroſchke war wie eine Flucht. Ueber Potsdam lag noch die ſchöne Helle des Som⸗ merabends, als Gabriele wieder aus dem Hotel trat. Sollte ſie ſich heute noch Gewißheit verſchaffen? Doch ſie ſand nicht den Mut dazu. Wohl ging ſie noch durch die Stadt, ſah Vertrautes wieder und ſah es doch nicht, wußte dabei, in aller Zukunft werde ich mit dieſen leeren Frauenaugen auf alles, was lieb war, ſehen, wenn Karl Guſtav meinem Leben entrückt. Sieglind? Tränen kamen Gabriele. Sie geht jetzt ihren eigenen Weg, es wird nicht lange ſein, dann hat ein Mann die nächſten, heiligſten Rechte an ſie. Jetzt aber durfte ſie noch für ſie handeln. Und da der Chefarzt vom Kriege her ein Freund ihres Man⸗ nes war, machte ſie den Verſuch, ob er vielleicht jetzt noch zu ſprechen ſei. Sie begegnete ihm, als er gerade das Kranken⸗ Hhaus verließ und, da ſeine Familie ihm voraus in Sommerfriſche gereiſt war, eine Gaſtſtätte zum Abend⸗ brot aufſuchen wollte. Gabriele ging mit Doktor Krüger zum Sommer⸗ garten des Lokals„Hiſtoriſche Mühle“. Krüger fand einen Tiſch etwas abſeits der großen lärmenden Menge und nahm an Gabrieles Fragen herzlichen Anteil. Jederzeit würde er es ermöglichen, daß die Toch⸗ ter ſo verehrter Eltern bei ihm hoſpitiere, verſicherte ſtellt. bereits gemacht. es aber einfach nicht getan, obwohl ſie ſtets bereit geweſen ſei, mit ihm zuſammenzuleben. Nun wolle ſie nicht länger warten und erſuche daher um Schei⸗ dung der Ehe. Der Mann war zu dem Verfahren weder erſchienen noch hatte er einen Vertreter ge⸗ Der Richter ſah von einer Eheſcheidung ab. Dies erſchien ihm in dieſem Falle nicht die richtige Löſung. Er ſprach ſelbſt von einem„erſtaunlichen Vorkommnis“ und erklärte die ganze Ehe für null und nichtig. * — In London machen gegenwärtig ausgezeichnete Geſchäfte die Firmen, die ſich mit der Herſtellung von Krönungsgewändern beſaſſen. Daneben wird aber auch berichtet, daß ein führender Theaterkoſtümver⸗ leiher alle in Frage kommenden Roben und Kronen bereits für Peers reſerviert hat. Die Zahl der Kan⸗ didaten iſt ſeit der Krönung König Georgs im Jahre 1011 außerordentlich geſtiegen; denn ſeitdem ſind 250 neue Peerswürden verliehen, und viele Trä⸗ ger haben ihre Beſtellung für das große Ereignis Man ſtellt bereits genaue Berech⸗ nungen an, welche Ausgaben einem Würdenträger für die Krönungsfeier dabei erwachſen. Zunächſt wird er etwa 300 Mark für die Peerskrone, die aus Sil⸗ ber oder vergoldetem Silber hergeſtellt wird, aus⸗ geben müſſen. Krönungsgewänder mit Hermelinbe⸗ ſatz werden etwa 1200 Mark koſten. Dazu muß große Uniform oder Hoftracht getragen werden, die man für 60 bis 200 Mark leihen kann, deren Koſten bei der Herſtellung mit Spitzenkragen, Manſchetten und Degen zwiſchen 550 und 850 Mark liegen. Wenn alles gekauft wird, ſo wird ein Peer etwa 2500 Mark dafür aufwenden müſſen, daß er der Krönungsfeier in der Weſtminſterabtei beiwohnen darf. Die Krö⸗ nungsgewänder unterſcheiden ſich dabei von denen, die bei der Eröffnung des Parlaments zu tragen ſind, in Stoff und Form. Sie hängen über der Schul⸗ ter. Das Material iſt pflaumenfarbiger Samt. Die Peers tragen ihre Kronen bei der Krönungsfeier und ſetzen ſie erſt aufs Haupt, wenn der Erzbiſchof von 55 die Krone auf das Haupt des Königs etzt. * — Unter den Kurioſitäten des Geſchützweſens ſteht wohl an erſter Stelle die„'tagskanone“ des ehemaligen Königreiches Hannover, die im Freien aufgeſtellt wurde, um dem blinden König ſtets die — genaue Zeit anzugeben. Es handelt ſich dabei alſo eher um eine Uhr als um ein Geſchütz. Dabei funktionierte es nur bei Sonnenſchein. Das ſelt⸗ ſame Inſtrument beſtand aus einer kleinen Meſ⸗ ſingkanone, auf deren Abzugshebel ein Brennglas gerichtet war. Wenn nun die Sonne zur Mittags⸗ zeit in einem beſtimmten Winkel auf das Brennglas fiel, wurde durch die Hitze ein Zündſtoff in Brand geſetzt, der, vor den Unbilden der Witterung ge⸗ ſchützt, in einer kleinen Vertiefung auf dem Abzugs⸗ hebel der Kanonenuhr angehäuft war. Ein gewalti⸗ ger Donnerſchlag zeigte im gleichen Augenblick dem König die Mittagsſtunde an. Eine noch größere Merkwürdigkeit in der Geſchichte der Geſchütze, eigentlich ſchon mehr eine Spielerei, war die„Floh⸗ kanone“, die eine Pariſerin im 18. Jahrhundert be⸗ ſaß. Dabei handelte es ſich um ein winziges ſilber⸗ nes Geſchütz, das kaum halb ſo lang wie ein Finger⸗ nagel war und nur etwa den Durchmeſſer einer „Nähnadel⸗hatte. Sein Rohr ruhte auf einer regel⸗ rechten Räderlafette, die von einem dreſſierten Floh gezogen wurde. Das Tier hatte damit etwa das Achtzigfache ſeines eigenen Gewichtes fortzubewegen. Zuweilen wurde die Kanone auch geladeen und abge⸗ feuert, ohne daß der Floh darüber im geringſten er⸗ ſchrak. Wenn das merkwürdige Zugtier nicht gerade Beſpannungsdienſte zu leiſten hatte, ruhte es in einem mit Samt ausgefütterten Büchschen, das die Dame ſtändig bei ſich trug. Im Winter 1740, der außerordentlich ſtreng war, wurden in Rußland ſechs⸗ Kanonen aus gewöhnlichem Eis angeſertigt und vor dem zu Ehren der Kaiſeein Anna erbauten rie⸗ ſigen Eispolaſt aufgeſtellt, der gieichſalls gänzlich aus dem ungewöhnlichen Material beſtand. Selbſt die Möbel Kronleuchter und ſonſtigen Gebrauchsgegen⸗ ſtände waren aus Eis geformt. Anläßlich der Ein⸗ weihung dieſes vielbewunderten Palaſtes wurden aus den ſechs Eiskanonen mehrere Salven abgege⸗ ben, ohne daß die Geſchützrohre zerſprangen. Zu je⸗ der Ladung wurden drei Pfund Pulver mit einer Eiskugel verwendet. Noch auf ſechzig Schritt Ent⸗ fernung wurde durch dieſe Geſchoſſe ein zwei Zoll ſtarkes Brett glatt durchbohrt. er, und dann rollte er ſein eigenes Berufs⸗ und Fa⸗ milienleben vor Gabriele auf. Es war wohl Takt, empſand ſie im Bewußtſein ſchlechten Ausſehens, daß er ihr erſparte, viel von ſich zu reden. Ich bringe doch etwas heim von dieſer überſtürz⸗ ten Reiſe, ſuchte ſie ſich im Hotel, in der langen Nacht, zu beruhigen. Immer wieder tönte das Glockenſpiel. Oh, es erinnerte an den großen König, an den heroi⸗ ſchen Kämpfer, an den heroiſch Entſagenden. Aber das Genie und ein Herrſcher, in deſſen Händen die Macht liegt, ſtehen nicht zum Vergleich mit einer Frau, die außer ihrer Liebe nichts zu geben hätte, die erſt ſuchen müßte, wie für das einſam werdende Leben ſich ein Wirkungskreis fände. Als ſie überwacht, müde und erregt am andern Vormittag zum Hauſe der Verwandten ſich aufmachte, war ſie ſich bewußt, daß ſie nicht nach Unbefangen⸗ heit ausſah. Sie zauderte, ob ſie nicht umkehren, erſt einen Spazierweg machen ſolle. Doch nun ſtand ſie vor dem Haus, nahm flüchtig wahr, die Jalouſien vor den Fenſtern waren herabgelaſſen. Kam ſie denn ſo früh? Sie klingelte, einmal, noch einmal. Ein banger Gedanke kroch auf, das Haus ſei leer. Endlich kam dͤurch den Vorgarten eine Frau, die Gabriele nicht kannte.„Alles verreiſt, in Norderney. Die gnädige Frau und ihre Gäſte. Schon ſeit acht Tagen.“ Als die Hausverwalterin aus einigen Fragen Gabrieles ihr Unterrichtetſein merkte, wurde ſie be⸗ redter. Es ſei eine luſtige Abreiſe geweſen, und der Neffe von Frau von Boddien, der Herr Botſchafts⸗ rat, habe die Damen mit den Ferienfahrkarten in Berlin erwartet.— Gabriele ging durch eine tote Stadt. Alles, was ſie ſich je gewünſcht, in Berlin zu ſehen, verſank. Sie wußte nicht, wie lange ſie am Anhalter Bahnhof vor einer unberührten Portion Kaffee geſeſſen. Im Zug mit ein paar brüsken Leuten im überfüllten Abteil kam es ihr zum Bewußtſein, wie unbeſchützt ſie war. — Norderney. Das Meer. Frohe Menſchen. Heitere junge Damen. Eine darunter, die Karl Guſtay nicht Der Sturm über der Waſſerkante — Hamburg, 8. September. Der orkanartige Sturm, der über der Nordſee wütete, hat die Schiffahrt ſtark in Mitleidenſchaft ge⸗ zogen. Während die Küſtenfahrzeuge ſowie die klei⸗ nen und mittleren Schiffe ſchon während der Nacht Schutz unter Land geſucht hatten, iſt nun auch die Großſchiffahrt ſtark behindert. Tonnen große däniſche Motorſchiff„Falſtria“, das ſich auf der Ausfahrt von Hamburg nach Schweden befand, ſeine Fahrt in der Noroͤſee unterbrechen und in die Elbmündung zurückkehren, um beſſeres Wetter abzuwarten. Auf der Unterelbe liegen zahlreiche Schiffe aller Größen und Nationalitäten vor Anker, die ebenfalls eine Beruhigung der Wetterlage ab⸗ warten wollen. Beim Feuerſchiff„Elbe II1“ hat ein bisher noch unbekannter Dampfer Anker und Kette verloren. Die Bergungsdampfer„Komet“ und„Bug⸗ ſier“ ſind zur Hilfeleiſtung ausgelaufen. Nach einer noch unbeſtätigten Meldung iſt bei Terſchelling⸗Feuer⸗ ſchiff ein Dampfer unbekannter Nationalität mit einer Ladung Holz geſunken. Einbau neuer Kabinen im Luftſchiff „Hindenburg“ — Berlin, 8. September. Es iſt ein erfreuliches Zeichen für die große Be⸗ liebtheit der deutſchen Luftſchiffe bei den Reiſenden der ganzen Welt, daß ſelbſt das Luftſchiff„Hinden⸗ burg“ mit ſeinen 50 Paſſagierplätzen nicht mehr ausreicht, die ſtändig wachſende Nachfrage, be⸗ ſonders im Nordamerikaverkehr, zu befriedigen. Die Deutſche Zeppelin⸗Reederei hat ſich daher entſchloſ⸗ ſen, die Kabineneinrichtungen des neuen Luftſchiffes erheblich zu erweitern. Im Luftſchiff„Hindenburg“, das heute von der 12. diesjährigen Südamerika⸗ fahrt nach Friedrichshafen zurückkehrte, werden wäh⸗ rend einer kurzen einwöchigen Liegezeit auf der Werft des Luftſchiffbaues 12ů neue Paſſagier⸗ So mußte das 9000 kabinen eingebaut und zwar 10 Doppelkabinen und zwei Einzelkabinen, ſo daß alſo 22 Perſonen mehr als bisher befördert werden können. Auf den. drei letzten diesjährigen Nordamerikareiſen des Luftſchiffes„Hindenburg“, die im September und Oktober von Frankfurt/M. aus durchgeführt werden, ſtehen nunmehr insgeſamt 72 Plätze für Fahrgäſte zur Verfügung. Daß ſelbſt dieſe 72 Plätze für die nächſte Nordamerikafahrt am 17. September ſchon ſeit Wochen ausverkauft ſind und für die überaus ſtarke Nachfrage nicht ausreichten, iſt ein Beweis da⸗ für, daß ſich das Luftſchiff„Hindenburg“ mit ſeinen hervorragenden Fahreigenſchaften ſeinen Platz auch im Nordatlantikdienſt erobert hat. Abſturz in den Bergen — Vicoſoparano(Bergell), 7. September. Am Freitag unternahmen zwei deutſche Touriſten, der in Zwickau wohnhafte Arzt Dr. Kurt Hatzki und ſein Schwager, eine Tour über den Cacciabella⸗Paß. Infolge des ſchlechten Wetters ka⸗ men ſie vom Wege ab. Der Arzt ſtürzte etwa acht Meter tief ab und wurde verletzt. Während der Schwager Hilfe holte, ſtürzte der durch Kälte und Näſſe völlig erſchöpfte Arzt erneut etwa 80 Meter tief ab, wobei er den Tod fand. Die Leiche wurde geborgen. Der Verunglückte hinterläßt Frau und zwei Kinder. Ein Neger gelyncht — Neuyork, 8. September. In Dalton im Staate Georgia lynchte eine wütende Volksmenge einen eines Ueberfalles auf eine weiße Frau beſchuldigten 21jährigen Neger. Die Menge ſtürmte des Nachts das Gefängnis, zwang den Wärter, die Gefängnisſchlüſſel heraus⸗ zugeben und ſchleppte dann den Neger mit. Die Leiche des Negers wurde ſpäter an einem Baum hängend aufgefunden. ———————————VP[vPvP————ÄÄP[[[[[[[vvv————vvvv———————— — In Berlin wird in Kürze ein„Heilklima⸗ Inſtitut“ eröffnet, das ſich als erſte Forſchungsſtätte der Welt die Aufgabe ſtellt, mit Hilfe des Wüſten⸗ ſtaubes der Sahara neue Wege zur Heilung von Lungentuberkuloſe, Aſthma und Bronchitis zu gehen. Die Verſuche, die Profeſſor Dr. Ernſt Gehrke ſeit längerer Zeit auf dieſem Gebiet durthführt, ſind von großer Bedeutung. Wie ſo oft, ſtand auch hierbei der glückliche Einfall eines Augenblicks Pate. Gehrke er⸗ innerte ſich eines Tages bes ſeltſamen Umſtandes in der Lebensgeſchichte des bekannten deutſchen Afrika⸗ forſchers Guſtav Nachtigal, dem dieſer die Heilung ſeiner von allen Aerzten als unheilbar betrachteten Lungentuberkuloſe zu verdanken hatte. Es war vor 75 Jahren, als Guſtav Nachtigal aus Verzweiflung über ſeine Krankheit ſeinem Wohnort Köln den Rücken kehrte und ſich in Algier niederließ. Zu ſei⸗ ner freudigen Ueberraſchung beſſerte ſich dort jedoch ſein Zuſtand ſo ſehr, daß er nach einigen Jahren ſchon wieder in der Lage war, ſtrapazenreiche Ent⸗ deckungsfahrten zu unternehmen. Profeſſor Gehrkes Arbeiten ſind ſoweit gediehen, daß das im Sahara⸗ ſtaub enthaltene Heilmittel künſtlich in Deutſchland hergeſtellt werden kann. Es wird durch Inhalatoren den Atmungsorganen der Kranken zugeführt, als „Heilklima“ gleichſam, das dieſelben günſtigen Wir⸗ kungen wie ein Aufenthalt in Afrika ſelbſt hervor⸗ rufen ſoll. 8 — Miſſionare, die in die Ziviliſation zurückkehr⸗ ten, ſollen berichtet haben, daß unter den Eskimos in den nördlichſten Gebieten Alaskas große Hungersnot herrſche. Wenn nicht ſofort etwas geſchehe, um den hungernden Eskimos zu helfen, ſei das Schlimmſte zu befürchten. Bei den in den nördlichen Teilen, an den Küſten des Eismeeres lebenden Eskimos ſind ſolche Hungersnöte nichts Seltenes, obgleich ſowohl die kanadiſche als auch die amerikaniſche Regierung bemüht ſind, eine möglichſt regelmäßige Verſorgung dieſer Eskimos mit Fleiſch und Kleidung ſicher⸗ zuſtellen. Auch im vergangenen Winter wurden den Eskimos in Alaska zahlreiche Renntierherden zugetrieben. Dieſe Herden ſollen jedoch von Rudeln von Wölfen faſt völlig vernichtet worden ſein, ſo öaß ſchon Anfang des Jahres der Hunger bei den Es⸗ kimos Einzug hielt. Eine Zeitlang haben ſich ödann die Eskimos in der Annahme, daß ihre verzweifelten Hilferufe in der Zwiſchenzeit von Erfolg ſein wür⸗ den, damit zu helfen gewußt, daß ſie ihre Schlitten⸗ hunde abſchlachteten und verzehrten. Wenn der Es⸗ kimo ſeine Schlittenhunde tötet, ͤann muß die Not ſchon wirklich ins Ungemeſſene gewachſen ſein. Die Vorſtellungen der Miſſionare bei den Behörden ſind jedenfalls ſo öͤringlich geweſen, daß ſich die Amerika⸗ ner entſchloſſen haben, in aller Eile ein Lebens⸗ mittelſchiff auszurüſten, das ſofort die Ausreiſe nach dem Norden antreten ſoll, um zu retten, was noch zu Letten iſt. crn — In der Gegend von Steamboat⸗Springs in den Vereinigten Staaten kann man jetzt häufig einen ſeltſamen Pilgerzug der Eitelkeit ſehen. Der Schlamm der Waſſerfälle ſoll nämlich auf den menſchlichen Körper verjüngend wirken und vor allem die Geſichtshaut verſchönen. Mit Windeseile ſauſte die alarmierende Nachricht durch die Vereinig⸗ ten Staaten. Und nun kommen die eitlen Damen von weither mit Sonderzügen und Extraomni⸗ buſſen, um den Jungbrunnen von Steamboat⸗ Springs zu beſuchen, Wunder⸗Schlammes, den ſich die Frauen jeden Al⸗ ters über Stirn, Wangen und Kinn ſtreichen, um ihn dann von den Sonnenſtrahlen auf der Haut ein⸗ trocknen zu laſſen, nichts koſtet, haben ſich auch die ärmſten Frauen aufgemacht, um ſich dieſer Schön⸗ heitspflege zu bedienen. Zu Tauſenden ſieht man hier täglich ſchlammwerkruſtete Geſichter, die ſich der Sonne entgegenſtrecken, um mit Hilfe dieſer Schön⸗ heitsſchlammkur„jünger zu werden“. Schokolade anbot. Die Fremde hatte ein ſo gutes Geſicht. Vielleicht war auch ſie durch Herzensnot ge⸗ gangen. Die Fremde rief am Bahnhof von Bayreuth nach einem Wagen für Gabriele, ſagte dem Chauf⸗ feur, er möge das Verdeck ſchließen und langſam fahren, der Dame ſei nicht ganz wohl.— Gabriele, die bisher ſo ſtolz auf ihre Haltung geweſen war, kamen Tränen über die kleine Fürſorge einer Frem⸗ den.„Haben Sie ſchon Unterkunft, gnädige Frau?“ fragte ſie. „Ja, ja— ich bin jedes Jahr hier, ich kenne Sie auch vom Sehen, denn ich kenne als Zaungaſt die Gärten von Wolfsreuth.“ Gabriele winkte der Freundlichen zurück. Für Sekunden kam ein offenes Auto in ihre Sicht. Ihre Augen weiteten ſich, ihr Herz zitterte: eine Schul⸗ terlinie, eine Nackenlinie.— Der Wagen geriet in die Fahrbahn anderer, unzähliger: Abſahrt zum Feſtſpielhaus. Törin, ſchalt ſich Gabriele, ich werde die Beute überreizter Nerven.— Karl Guſtav iſt doch am Meer.—— 3 8. Profeſſor Ludwig Burger war es außerordent⸗ lich angenehm geweſen, daß er ohne Paßviſum nicht über die holländiſche Grenze konnte und ſomit ſein Beſchützeramt über den„törichten jungen Menſchen“, wie er ſich in Gedanken ausdrückte, niederlegen durfte. Eine tolle Laune von der Kleinen, ihn da mitzuſchicken. Aber Jugend iſt nun einmal über⸗ mütig. Sicher wollte ſie den ſogenannten Vetter außer Landes haben, und das war kein ſchlechtes Zeichen, im Gegenteil, eine ſchöne Ausſicht für ihn, den an⸗ geſehenen Gelehrten. Immerhin, er hatte von dem kleinen Holländer, halb unbewußt, ein wenig gelernt., Es war ſehr hübſch, im Wagen durch das Land zu fahren. Es war auch Mode. In der Stadt Lichtenſels, wohin ihn nach mancherlei Umſteigen der Zug gebracht und er Nachtquartier genommen hatte, machte ſich Burger genannt wiſſen wollte in ſeinem Scheidungsprozeß. — Ich falle auf, dachte Gabriele nach Stunden der! gleich beſuchsfertig und beſorgte ſich ein Mietauto. Seinen warmen Mantel und die Decken übergab er Fahrt, als eine Dame ihr Kölniſches Waſſer und der Bahn zur Beförderung nach Bayreuth. Er ſelbſt ſaß in dem guten grauen Anzug, den Trenchcoat darüber, im offenen Wagen und fuhr durch den ſchö⸗ nen Sonnenvormittag. Raſche Fahrt, raſches Den⸗ ken. Ein Auto zockelt nicht hin und her wie ein ner⸗ vöſes Pferd und ſchleicht nicht wie eine Kleinbahn. Eine Autofahrt tötet die Verlegenheit, philoſo⸗ phierte Burger. An ſich war es nicht ſo ganz leicht, die Jugendliebe um die Hand ihrer Tochter zu bit⸗ ten, wenn man bis vor ſehr kurzer Zeit an die Einſt⸗ geliebte gedoͤacht hat. Da muß Tempo in die Sache. Da müſſen gewiſſe, läſtige Mahnungen übertäubt werden. Seinem ge⸗ bildeten Sinn fiel ſogar jener für unlösbar gehal⸗ tene gordiſche Knoten zwiſchen zwei Geſpannen ein, den Alexander der Große mit einem kraftvollen Schwertſtreich trennte. In ſeinem Falle beſtand der befreiende Schwert⸗ ſtreich in dem einfachen Satz:„Verehrte Freundin, ich bitte um die Hand Ihrer Tochter“. Damit war Klarheit geſchaffen. Aber Ludwig Burger bekam doch einen Stich am Herzen, als er beim Betreten der Gartenterraſſe von Wolfsreuth die einſtgeliebte und nie vergeſſene Gabriele ſo blond, ja und wirklich auch ſo jugend⸗ lich an jenem Brunnenbecken ſtehen ſah, wo er ihr in pfingſtlicher Zeit die gelben Waſſerlilien überreicht hatte. Er ſah ſie— und ſie ſah ihn nicht; denn ihr Geſicht war dem Botſchaftsrat v. Brandenſtein zu⸗ gewandt, der ganz verändert wirkte, freudige Ge⸗ bärden hatte und etwas Heiteres zu erzählen ſchien. Burger dämpfte, hemmte ſeinen Schritt. War denn da nicht eine Erzählung von dem törichten kleinen Holländer geweſen, es habe eine Eheſcheidung ſtatt⸗ gefunden? Und Herr v. Brandenſtein zöge nun ganz nach Wolfsreuth, um das Gut wieder zu heben, das die Mutter Brandſteen zu kaufen beabſichtigt hatte? Ja doch, ſo hatte der junge Menſch geredet, und zwar in der„Krone“ zu Aßmannshaufen, wo der kleine Holländer den Rhein in all ſeiner Pracht ſehen wollte. Die Erinnerung an den Tiſch, an dem das geſagt worden war, gab der Sache die feſte Realität. (Fortſetzung folgt.) Nachdem der Gebrauch des — — . —* Wösüute iſt ein klein wenig beſſer geworden. * Anſer 129. Cänderſpiel. Vor dem Fußballkampf Deutſchland-Polen Das Fußball⸗Länderſpiel Deutſchland— Polen iſt das 129., das Deutſchland austrägt. 126 waren es, als wir die vorige Spielzeit abſchloſſen. Damals wurde mit einer Nachwuchsmannſchaft gegen Ungarn in Budapeſt knapp:3 verloren. Dadurch ſtand unſere Länderbilanz auf 57 Siegen gegenüber— bei 22 Unentſchieden— 47 Nie⸗ Herlagen. Das Torverhältnis lautete 302:257 zu unſeren Gunſten. Während der eigentlichen Spielpauſe kam dann das olympiſche Fußballturnier, in dem wir zwar mit einem :0⸗Sieg über Luxemburg ausgezeichnet ſtarteten, dann aber durch die Niederlage gegen Norwegen ausgeſchaltet wurden. Unſere Länderſpiel⸗Bilanz hat ſich dadurch im Verhältnis vom Sieg und Niederlage nicht geändert, nur das Torver⸗ Bevor wir jetzt in das Länderſpiel gegen Polen gehen, ſteht unſere Fußballbilanz alſo folgendermaßen: 128 Spiele, 58 Siege, 22 Unentſchie⸗ den, 48 Niederlagen, 311:259 Tore. Polen hat bisher 70 Länderſpiele ausgetragen, darunter die letzten vier im olympiſchen Turnier. Die Geſamt⸗ bilanz iſt immer paſſiv geweſen, doch fielen, wie das Tor⸗ verhältnis ergibt, die Siege torreicher aus als die Nieder⸗ lagen. Polens Länderſpiel⸗Bilanz lautet z. Z. ſo: 70 Spiele, 27 Siege, 10 Unentſchieden, 93 Niederlagen und 150:146 Tore. Wer ſpielte ſchon gegen Polen? Von unſerer Elf, die am kommenden Sonntaa in War⸗ ſchau gegen Polen antritt, hat die knappe Hälfte ſchon in früheren Länderſpielen gegen Polen Erfahrungen geſom⸗ melt. Das gilt vor allem vom Schlußdreieck. Bu chloh ſtand ſchon einmal in Warſchau im Tor, nur zweimal wurde er damals überwunden, am Sieg der deutſchen Mannſchaft war er hervorragend beteiligt, denn manchmal ſah es darum recht bös aus. Fanes, der diesmal als rechter Verteidiger aufgeſtellt iſt, hat den gleichen Poſten auch ſchon im zweiten Länderſpiel gegen Polen in Warſchau verſehen. Er hat aber auch das erſte Länderſpiel in Berlin mitgemacht, damals allerdings als rechter Läufer. Sein jetziger Partner in der Verteidigung, der Aachener Mün⸗ zemberg, ſtand im Spiel in Warſchau in der deutſchen Elf als Mittelläufer. Ihm war es vor allem zu danken, daß ſich die Polen damals an der deutſchen Verteidigung, die Münzenberg werſtärkte, müde rannten. Unſere jetzige Läuferreihe beſteht dagegen aus Neulingen gegen Polen, und auch im Sturm können nur Hoh⸗ mann und Lenz„aus Erfahrung“ ſprechen. Das gilt beſonders von Hohmann, denn der Benrather hat ſowohl im erſten wie auch im zweiten Spiel gegen Polen den deut⸗ ſchen Sturm geführt und in Warſchau auch ein Tor ge⸗ ſchoſſen. Lenz wirkte im dritten Spiel in Breslau mit. Wer waren die deutſchen Torſchützen? Es iſt in guter Erinnerung, daß der Sieg im erſten deutſchen Länderſpiel gegen Polen 1993 Raſſelnberg zu verdanken war. Als Halblinker in unſerer Stürmerreihe ſtehend, gelong ihm damals in der allerletzter Minute von 40 000 begeiſterten Zuſchaern bejubelt, der ſiegbrin⸗ gende Treffer. Im zweiten Länderſpiel gegen Polen, am 9. September 1654, war Lehner beſonders erfolgreich. Bhm glückte der erſte Torſchuß, der uns in Führung brachte, er verwandelte ſpäter auch einen Elfmeter zum vierten Tor. Vor ihm waren der Mittelſtürmer Hohmann und Siffling epfolgreich geweſen, der Schalker Szepan erhöhte die Sieg⸗ ſfer auf:2.— So wie im erſten Länderſpiel gegen Polen mußten wir uns auch im dritten(in Breslau) mit einem einzigen Tor begnügen, das damols ſchon in der erſten Halbzeit Conen ſchoß. Der polniſche Torwart hatte den Ball bereits abgewehrt, aber Conen, der ja immer ſich bietende Chancen auszunutzen wußte, war ſofort da und Wer wird die Reihe dieſer Tor⸗ ſchützen fortſetzen? Noch einer ſoll erwähnt werden, der ſchwediſche Schieds⸗ richter Olſſon. Dreimal hat er zu vollſter Zufriedenheit die ihm übertragene Aufgabe gelöſt, beide Mannſchaſten machten es ihm nicht ſchwer. Diesmal iſt er nicht wieder dabei, an ſeiner Stelle amtiert ſein ſchwediſcher Lands⸗ mann Eklöw. ſchoß unhaltbar ein. * Deutſche Fußballelf geändert Die für Polen auserſehene Fußball⸗Mannſchaft hat noch eine Nenderung erfahren. An Stelle des aus beruflichen Gründen verhinderten Mittelläufers Seld(Saarbrücken) wird Joſef Rodzinſſki(Hamborn 07) die Fahrt nach Warſchau mitmachen. Außerdem wurde als Erſatzmann noch Zielinſki Union Hamborn) aufgeboten. Fußball-Kaleidoskop Einen neuen Rekordtorſchützen hat England In der Liga wird notürlich, ſeit ſie beſteht, die Liſte der Torſchützen ſorgfältig geführt. Seit vielen Jahren ſtand Steve Bloomer, der beſte Stürmer Englands in der Vorkriegszeit, mit 352 geſchoſſenen Toren an der Spitze. Nun hat England einen neuen Rekordtorſchützen, den bekannten Mittelſtürmer von Everton, Dixie Dean, der im Spiel gegen Arſenal gleichfalls das 352. Tor ſchießen konnte und damit den von Bloomer gehaltenen Rekord erreichte. Im Sviel gegen Brentford konnte er zwei wei⸗ tere Tore erzielen, eins davon in einem prachtvollen Alleingang, und ſo der neue Rekordſchütze Englands wer⸗ oͤen. Bei der guten Form, in der er ſich befindet, wird er ſeinem etwaigen ſpäteren Nachfolger noch allerhand Tore vorlegen. * Einen Fußballplatz für 200 000 Zuſchaner ſoll England erhalten, nachdem ſich längſt das geringe Faſ⸗ ſungsvermögen der jetzt beſtehenden Plätze als nachteilig erwieſen hat. Man weiß, daß das Cup⸗Enoſpiel alljähr⸗ lich bequem zweimal ſo viel Zuſchauer anlocken und damit die Einnahmen verdoppelt würden, aber bis jetzt iſt das Wembley⸗Stadion eben immer noch der größte Platz. Dieſem Uebelſtand will Charlton Athletic abhelſen und ſeine Anloge, die z. Z. rund 80 000 Zuſchauern Raum gibt, auf einen Faſſungsraum von 200 000 Beſuchern bringen. Für dos Pokalenöſpiel iſt zwar die Fußball⸗Aflociation noch bis 1943 an das Wembley⸗Stadion gebunden, aber das ſind ja nur noch aut ſechs Jahre, und es gibt jo auch noch andere Großveranſtaltungen, durch die die Rieſen⸗ anlage bis dahin finanziert werden kann. Das Intereſſe an Bußball wächſt jedenfalls in England dermaßen, daß 100 was die Platzfrage anlangt,„ſo nicht weitergehen ann. Die Prager Slavia geht vom Prämienſyſtem ab, ſo hat der Clubvorſtand bekanntgegeben. Während die Sparta in jedem ſiegreichen Kampf jedem Spieler 200 Tſchechenkronen bezahlt, werden die Spieler der Slavia künftig im Falle des Endſieges in der Liga mit 20 v. H. am reinen Gewinn beteiligt. Wird der erſte Platz in der Liga nicht gewonnen, vermindert ſich der Prozentſatz der Gewinnbeteiligung auf die Hälfte. Vom britiſchen Fußball Auch am Dienstag gab es auf dem Inſelreiche, in Eng⸗ land und Schottland, wieder einige Fußball⸗Meiſterſchafts⸗ kämpfe. In der engliſchen Liga mußte die Londoner Chelſea durch eine:3⸗Niederlage gegen Grimsby Town zwei wei⸗ tere wichtige Punkte abtreten. Die Londoner ſind dadurch weiter ſtark zurückgefallen. In Schottland gab es folgende Ergebniſſe: Falkirk gegen Queen of South:2, Partick Thiſtle— Queens Park 511, St. Mirren— St. Jonſtone 211. Mannheimer Sieg in der Hamburger Herbſtregatta MR„Baden“ gewinnt den Altherren⸗Einer Am vergangenen Sonntag fand auf der traditionsreichen Alſter⸗Regattaſtrecke die diesjährige Herbſtregatta ſtatt. Carl Schäfer vom Mannheimer Ruderverein„Baden“ konnte gegen ſtärkſte Konkurrenz den Altherren⸗Einer für ſeinen Verein gewinnen. Leichtathletik in Dresden Im Kampf um die deutſche Vereinsmeiſterſchaft hatten der Berliner SC und der Dresdener SC einen Klubkampf nach Dresden vereinbart, der am Wochenende durchgeführt wurde. Der Berliner SC ſiegte mit 12 250,97 Punkten vor dem Dresdener SC mit 11001,68 Punkten, obwohl bei den Berlinern Blask, Schröder und Schulz fehlten. Der Olym⸗ piakämpfer Harhig konnte für Dresden die 800 Meter in:50,3 Min., die 1500 Meter in.05, und den Hoch⸗ ſprung mit 1,73 Meter gewinnen. Für Berlin war es Rinck, öder über 200 Meter in 2,7 Sek., 400 Meter in 50,4 Sek. und im Weitſprung mit 6,84 Meter dreimal den erſten Platz belegen konnte. Dresdens Frauen kamen im Allein⸗ gang auf 380,75 Punkten und verbeſſerten ihre bisherige Beſtleiſtung im Kampf um die Vereinsmeiſterſchaft von 364 ganz beträchtlich. Die 4⸗mal⸗100⸗Meter⸗Staffel lief dabei mit 49,8 Sek. Jahresbeſtzeit für Vereinsmannſchaften. Deutſche Staffel⸗Meiſterſchaften in Nürnberg 47 Mannſchaften kämpfen beim Reichsparteitag Im Rahmen des großen Sportſeſtes im Nürnberger Stadion am 12. September aus Anlaß des Reichsparteitages werden auch die deutſchen Staffelmeiſterſchaf⸗ ten ausgetragen, zu denen insgeſamt 47 Mannſchaften zu⸗ gelaſſen worden ſind. Die letzten Meiſterſchaften wurden 1934 bei den Kampf⸗ ſpielen in Nürnberg durchgeführt, da 1935 die Titelkämpfe auf Grund der Olympiavorbereitungen entfielen. Von den Kampfſpielſiegern, alſo den Titelverteidigern, ſind aller⸗ dings nur noch die Stuttgarter Kickers in der 4⸗mal⸗1500⸗ Meter⸗Staffel dabei. Wie ſieht es nun in den vier Wett⸗ bewerben aus? In der Sprinterſtaffel über 44100 Meter haben die Stuttgarter Kickers die erſten Ausſichten. Der ASV Köln, der Dresdner SC mit Harbig, die Charlotten⸗ burger und Eintracht Frankfurt kommen hier noch für den Sieg in Frage. Ausgeglichener verteilt ſind die Ausſichten über 4x 400 Meter, wo wieder die Stuttgarter Kickers ScC Charlottenburg, ASV Köln und der Deutſche SC Berlin ſowie Berliner Sc am eheſten für den Sieg berufen ſind. Ueber 441500 Meter verteidigt die Staffel der Stutt⸗ garter Kickers ihre Meiſterſchaft, ob mit Erfolg, das iſt noch zu bezweifeln, denn der KT Wittenberg mit Becker, Syring, Mertens und Böttcher dürfte wohl kaum zu ſchla⸗ gen ſein. Aber Favorit zu ſein, iſt immer recht gefährlich. Berliner SC, München 1860 und Telefunken Berlin wollen hier auch ein Wörtchen mitreden. In der 4 100⸗Meter⸗ Staffel der Frauen kommen Eintracht Frankfurt, SC Char⸗ lottenburg, Dresdner SC, Frauen SC Wuppertal und der .8C Nürnberg in erſter Linie für den Sieg in Frage. Man wird harte und ſpannende Kämpfe erleben, denn gerade die Staffelkämpfe haben bisher immer die größten Ueberraſchungen gebracht; daran ſollte auch diesmal nichts geändert werden. Vier gute Einzelläufer ſind noch lange keine gute Staffel, hervorragende Mannſchaftsarbeit hat noch immer den Ausſchlag gegeben. Folgende Mannſchaften nehmen den Kampf auf: 4100 Meter: ASV Köln, Stuttgarter Kickers, Dresdner SC, Hannover 96, SC Charlottenburg, Berliner Turner⸗ ſchaft, VfR Schleſien Breslau, Eintracht Frankfurt. Deut⸗ ſcher SC Saarbrücken, München 1860. Regensburger Turner⸗ ſchaft, 1. Fé Nürnberg, Nürnberger SC. 4400 Meter: AS Köln, Berliner SC, Deutſcher SC Berlin, SC Charlottenburg, JG⸗SV Frankfurt, Rheydter In Regen und Sturm auf der erſten Etappe Fritz Scheller wird Spurtſieger Beginn der oͤritten Raöfernfahrt Verlin-Warſchau Der deutſch⸗polniſche Rad⸗Länderkampf der Straßen⸗ fahrer, der in dieſem Jahr zum dritten Male ausgetragn wird und aus einer Sechs⸗Etappenfahrt Berlin—Warſchau beſteht, nahm am Dienstag mit der erſten Treilſtrecke Berlin—Stettin(147 Km.) ſeinen Anfang. Die deutſchen Fahrer ſpielten erwartungsgemäß eine überlegene Rolle und legten auf die vorderen Plätze Beſchlag. Nach einer Von den Deutſchen fiel zuerſt der Schleſier Leppich zurück und ſchließlich beſtand die Spitzengruppe nur noch aus 16 Fahrern, von denen nur fünf Polen waren. Dann mußte Wendel infolge Reifenſchadens aus der Spitzengruppe ſchei⸗ den, ihm ſolgten drei weitere Polen und ſpäter auch Haus⸗ wald und Löber. Nach 75 Km. beſtand die Spitzengruppe aus Scheller, Schulze, Hupfeld, Oberbeck, Ruland, Schöpftin, (Atlantie,.) Der Start nach Warſchau Fahreit von.:45: 7 Stunden wurde der Schweinfurter Fritz Scheller Spurtſieger vor W. Schulze(Chemnitz), W. Hupfeld(Chemnitz), W. Oberbeck(Bielefeld), F. Ruland(Köln) und E. Schöpflin(Berlin). Mit rund 2 Minuten Rückſtand kamen die Berliner H. Bartoſkiewiez und H. Dubaſchny auf die nächſten Plätze, dann kam als Neunter der erſte Pole, Stanislaw Zielinſki, ein, der gegen die Spitzengruppe 7 Minuten Rückſtand hatte. Der Sieger Scheller fuhr einen Durchſchnitt von 39,1 Std.⸗Km., eine Leiſtung, die beſondere Anerkennung verdient, war doch die Fahrt eine wahre Unwetterfahrt. Regen und Sturm begleiteten die Fahrer von der Berliner Stadtgrenze bis ins Etappenziel. In der Länderwertung ſetzte ſich Deutſchland mit 15:00:29, Std. ganz überlegen vor Polen mit 15:42:20,6 Std. an die Spitze. Die zweite Etappe führt am Mittwoch von Stettin nach Schneidemühl über eine Strecke von 183 Kilometer. Der Start zur erſten Tagesſtrecke erfolgte im Norden Berlins Von deutſcher Seite wurde bald ein anſtändiges Tempo vorgelegt, aber alle hielten mit, bis ein Sturz etwas Verwirrung brachte und das Feld auseinanderzog. Bald ſtellten ſich die erſten Regenſchauer und dann ſorgten Defekte für eine Sprengung des Feldes. Dubaſchny, Kartoſkiewiez und den Polen Zielinſki und J. Kapiak. Sechs Fahrer rüſteten ſchließlich ſich in Stettin bei ſtrömendem Regen zum Endſpurt, aus dem ritz Scheller, der 100 Meter vor dem Ziel antrat, mit ſechs Längen Vorſprung als Sieger hervorging. Die Ergebniſſe: Berlin⸗Stettin(447 Km.): 1. Scheller(D).45:07 Stö.; 2. Schulze(); 3. Hupfeld(); 4. Oberbeck(D) 5. Ruland (D) 6. Schöpflin(D) alle dichtouf, 7. Bartoſkiewicz(D) .46 00 Std.; 8. Dubaſchny(D):49.85 Std.; 9. Zielinſki (G).51.56 Std.; 10. Wendel(D) 3254.50 Std., 14. Oſzanajnikow(P):56:02 Stö.; 12. Leppich(); 13. Löber (D 14. Hauswald(D) 15. J. Kapiak(P) alle dichtauf. Länderwertung: 1. Deutſchland 15:00:29,2 Stunden; 2. Polen 15:42:20,6 Stunden. Jenkins fuhr Automobil⸗Rekorde 4 Auf dem Rekordkurs an den Salzſeen bei Bonneville im Staate Utoh(USA) ſtellte der amerikaniſche Rennfahrer Jenkins zwei neue Automobil⸗Rekorde auf. Er fuhr die 500 Km. mit 164,47 Meilen/ Stunden gleich 264,63 Km./ Std. und die 500 Meilen mit 159,03 Meilen/ Std. gleich 255,88 Km./ Std. Der Engländer Eyſton hielt die bisherigen Re⸗ korde mit 153,30 und 152,34 Meilen/ Stunden. Ta Hannover, Hannover 96, Stuttgarter Kickers, Spx, v München 1860, Nürnberger SC. “1500 Meier: Stuttgarter Kickers 1 und 2, Hann Berliner SC, Telefunken Berlin, Neuköllner Sportfreunde, Darmſtadt 98, KT Wittenberg, Bfe Heſſen⸗Preußen Kaſſel, München 1860, 1. FC Nürnberg, Nürnberger SC. 44100 Meter Frauen: Eintracht Frantfurt, VfR Schle⸗ ſien Breslau, Deutſcher Sc Breslau, Schülerinnen S Köln, SC Charlottenburg, Dresdner SC, 1. FC Nürnberg, Darmſtadt 98, Jahn München, Barmer TVü46, Frauen SE Wuppertal. 2, Hannover 96, 72 Fahrer am Ziel! Die Dauerprüfungsfahrt Bodenſee— Plattenſee Die große motorſportliche Dauerprüfungsfahrt vom Bo⸗ denſee zum Plattenſee hat mit einer geradezu unwahr⸗ ſcheinlichen Retordjagd ihren Abſchluß gefunden. Bezeich⸗ nend für die Fagerei bis zum Ziel war das? uell zwiſchen den beiden Führenden, Roth auf einem 2⸗Liter⸗ BMW⸗Wagen und Denzer⸗Oeſterreich auf einem Halbliter⸗ BſDW⸗Motorrad, die bis auf 112 Stökm. Durchſchnitt kamen, während nur 58 Stoͤkm. gefordert waren. Eine reichlich merkwürdige Zuſtandsprüfung brachte von den 72 Fahrern, die von 94 geſtarteten dos Ziel in Sioſok erreichten, einige um den Lohn ihrer Mühen. Da wurden z. B. Strafpunkte verteilt für einen beſchädigten Kotfrügel, deſſen Zuſtand bei der Abnahme der Fahrzeuge überhaupt nicht protokolliert worden war. Dadurch bekam die Aödler⸗Nationalmannſchoft Strafpunkte, die ſie kei⸗ nesfalls verdient hatte, auch der Mercedes⸗Fahrer G eier wurde mit Fehlpunkten belaſtet, weil er, um ein Kind nicht zu überſahren, beim Ausweichen ſeinen Wagen beſchädi hatte. Die genauen Endergebniſſe lagen bis zur Stunde noch nicht vor. Deutſche Erfolge! Wieder einmal haben ſich in einem internationalen Wett⸗ bewerb die deubſchen Wagen und deutſches Material überlegen gezeigt. In der Wagenklaſſe über 2000 cem beendeten acht Fahrer die Fahrt ſtrafpunkt⸗ frei und belegten ſomit gemeinſam den erſten Platz. Unter dieſen befanden ſich auch die beiden Stuttgarter Mercedes⸗ Fahrer Hirte und Kraus. Die Hanomag⸗Fahrer Häberle, Bucourt und Röhricht erhielten je fünf Straſpunkte. In der Wagenklaſſe bis 2000 cem blieben 20 Fahrer ohne Straf⸗ punkte. Hier blieb auch die Adler⸗Mannſchaft mit von Guilleaume, Löhr und Prinz Schaumburg⸗Lippe ſtrafpunkt⸗ frei. Zuſammen mit einer ungariſchen und einer öſter⸗ reichiſchen Fabrikmannſchaft kam die Adler⸗Mannſchaft auch zum Mannſchaftspreis. Bei den Motorrädern waren Fahrer auf DaW, NSut, BMW und Puch für Deutſchland erfolgreich. Ballon„Deutſchland“ Zweiter? Im Gordon⸗Bennett⸗Flug Nach der vorläufigen Wertung im Gordon⸗Ben⸗ nett⸗Flug liegt der Ballon„Deutſchland“ mit einer zurückgelegten Strecke von 1560 Kilometer hinter dem Bal⸗ lon„Belgica“ mit 1700 Kilometer an zweiter Stelle. Das Ergebnis kann aber noch leicht eine Aenderung erfahe⸗ ren, da acht Tage nach dem Start in Warſchau immer noch jede Nachricht über das Verbleiben und die Landung Hes polniſchen Ballos„L O OP“ fehlt. Es iſt möglich, daß die Polen einen Rekordflug hinter ſich haben, und irgendwo weit in Sowjet⸗Rußland gelandet ſind, von wo aus es ihnen nicht möglich iſt, Meldung zu geben, oder aber es iſt ihnen ein Unglück zugeſtoßen In Warſchau herrſcht deshalb große Beſorgnis. Die Suche nach den Polen, die durch ſowjetruſſiſche Flugzeuge aufgenommen wurde, wird ſehr durch Nebel und Regen erſchwert, ſo daß alſo bis jetzt alle Nachforſchungen ergebnislos verlaufen ſind.— Swiſchen den Seilen Vilda Jaks verunglückt Der tſchechoflowakiſche Mittelgewichtsboxer Vilda Jaks, der ſchon mit Marcel Thil um den Weltmeiſtertitel kämpfte, iſt in der Nähe von Prag verunglückt. Mit ſei⸗ nem Wagen prallte er gegen einen Autobus und mußte mit Rippenbrüchen und Quetſchungen ins Krankenhaus ge⸗ bracht werden. Am Donnerstag ſollte Jaks mit ſeinem Landsmann Hampacher um die tſchechoſlowakiſche Halb⸗ ſchwergewichtsmeiſterſchaft kämpfen. Ein Sieg von Kid Tunero Der kubaniſche Mittelgewichtler Kid Tunero, der ſich lange Zeit in Pariſer Ringen mit Erfolg ſchlug, kämpfte in Algier gegen den franzöſiſchen Exmeiſter im Welter⸗ gewicht, Kid Janas. Tunero gewann den Zehn⸗Runden⸗ Kampf nach Punkten. Rumänien⸗Rundfahrt unverändert Bei der Rumänien⸗Radrundfahrt hat auch die neunte Etappe, die von Timiſoara nach Turniſeverin über 282 Km. führte, keine Veränderungen in der Geſamtwertung gebracht. Der Franzoſe Gallien ſiegte nach einer Fahrzeit von:45 Stunden im Spurt gegen eine 12 Mann ſtarke Gruppe, in der ſich auch der Deutſche Kutſchbach und der Jugoſlawe Grgac befanden. In der Geſomtwer⸗ tung hat alſo Gallien nach wie vor die Spitze vor Grgae und Kutſchbach. SRcC Stuttgart wieder Rollhockeymeiſter Die Entſcheidung in der deutſchen Rollhockeymeiſter⸗ ſchaft fiel am Sonntagabend im Düſſeldorfer Eisſtadion vor etwa 1000 Zuſchauern im Spiel zwiſchen dem Titel⸗ verteidiger Stuttgarter SRC und dem Berliner SRé⸗ Weſten. Die Stuttgarter ſiegten verdient mit 2·1(:0, 1·1, :0) und ſicherten ſich damit erneut die Meiſterſchaft. Das Spiel war ungemein ſchnell und aufregend. Die Entſchei⸗ dung fiel kurz vor Schluß durch einen überraſchenden Schuß des Verteidigers Kübler, der ſeinen Weg ins Tor fand. HANDELS- ο WIRTSCHAFTS-ZETTUNG der Neuen Mannheimer Zeitung Mittwoch, 9. September 1936 Die 3. Welikrafikonſerenz in Washingion Ausiührungen von Dir. Krecte und deuische Berichie Im Rahmen der feierlichen Eröffnung der 3. Weltkraft⸗ konferenz in Waſhington ergriff, nachdem der Konferenz⸗ leiter Profeſſor Durand in ſeiner Begrüßungsanſprache auf die Wärme und die Waſſerkraft als zwei der wichtigſten Faktoren nicht nur der Energiewirtſchaft, ſondern der ge⸗ ſamten Ziviliſation hingewieſen hatte, als erſter Sprecher der Gaſtnationen Dir. Krecke, der Führer der deutſchen Abordnung, das Wort. Er dankte für die Einladung und oßzügigen Vorbereitungen ſeitens der amerikaniſchen egierung und der amerikaniſchen elektriſchen Induſtrie und teilte mit, daß auch von deutſcher Seite die Tagung wohl vorbereitet worden ſei. Die Sitzungen würden zei⸗ gen, welche Bedeutung auch Deutſchland dieſer einzig⸗ artigen Möglichkeit internationaler Ausſprache über alle Fragen der Energiewirtſchaft beimißt. Im Mittelpunkt Der deutſchen Berichterſtattung ſtehe das Ende 1935 erlaſſene Geſetz zur Förderung der deutſchen Energiewirtſchaft, wo⸗ mit man ſchon jetzt günſtige Erfahrungen gemacht habe. Die Tagung ſolle dazu dienen, ſich nicht nur techniſch und wirtſchaftlich, ſondern auch menſchlich näher zu kommen. Das Deutſche Nationale Komitee ſei der feſten Ueberzeu⸗ ng, daß nichts beſſer geeignet ſei, die Zuſammenarbeit r Völker fruchtbar zu geſtalten, als vorurteilslos vor der Weltöffentlichkeit über feſtumriſſene Wirtſchaftsfragen zu ſprechen, die in jedem Land ein eigenes Gepräge tragen, aber dennoch weitgehend gleichartig und gleichwichtig ſind. Aus den der Weltkraftkonferenz vorgelegten Berichten ergibt ſich übereinſtimmend die Bedeutung der Kohle als der wichtigſten Rohſtoffgrundlage. Auf ſie ſtützen ſich das geſamte Hüttenweſen, die chemiſche Induſtrie, meiſt auch— wie in Deutſchland— der größte Teil der Energiewirtſchaft, ſerner der Hausbrand und jetzt immer ſtärker auch die Treibſtoffwirtſchaft. So erklärt ſich das große ſtaatliche Intereſſe an der Bewirtſchaftung der Kohlevorräte. In Deutſchland hat ſich der Staot u. a. ein Vorbehaltsrecht für ote wichtigſten Bodenſchätze, insbeſondere die Steinkohle, Noch 2000 Jahre wird Deutſchland nach den Ausführun⸗ gen von Dr.⸗Ing. e. h. G. Knepper über die deutſche Stein⸗ kohlenwirtſchaft bei gleichbleibendem Bedarf mit eigener Steinkohle auskommen. Die Braunkohlenvorräte werden unter den gleichen Bedingungen nach Dr.⸗Ing. e. h. Heubel noch für wenigſtens 400 Jahre reichen. Trotz dieſer erheb⸗ lichen Mengen muß die deutſche Stein⸗ und Braunkohle als nationales Volksgut pfleglich behandelt werden. Rund ein Sechſtel der Steinkohlenförderung iſt in ſtaatlicher, alles Uübrige in privater Hand. Der Zuſammenſchluß zu Groß⸗ unternehmen iſt im letzten Jahrzehnt ſtark fortgeſchritten. Dank der neuen erfolgreichen Staatsführung haben ſich die Förderung, die Erzeugung an Koks und Nebenprodukten ſowie die Steinkohlenausfuhr ſeit der Kriſe weitgehend er⸗ holt. Entſprechendes gilt für die Braunkohlenwirtſchaft. Die Betriebsorganiſation des deutſchen Steinkohlenberg⸗ baues hat dͤurch eine Reihe geeigneter Maßnahmen, nicht zuletzt durch weitgehende Mechaniſierung der Betriebsvor⸗ gänge, einen vorbildlichen Stand erreicht. Die Belegſchaft des deutſchen Kohlenbergbaues überſchreitet heute wieder die Vorkriegsziffern, nachdem ſie durch die vorherrſchenden Rationaliſierungsbeſtrebungen erhebliche Einbuße erlitten hatte. Unmittelbare Verbrennung der Kohle iſt Raubbau. Viel weitergehende Möglichkeiten, die Kohle auszunutzen, bietet ihre chemiſche Verarbeitung, insbeſondere die Gas⸗ und Treibſtoffgewinnung. So ſpielen, wie ein von Dr. H. Tiemeſſen vorgelegter Bericht zeigt, die Gaswerke als Koh⸗ lenveredelungsſtätten und als Ausgangspunkt für eine Reihe ſehr wichtiger Nebenerzeugniſſe eine bedeutende Rolle in der Weiterverarbeitung der deutſchen Kohle. eene aus Kohle war ein beſan⸗ ericht von Oberberghauptmann Schlattmann — Dr.⸗Ing. e. h. Koppenberg gewidmet. Jeder Brennſtof? kann nach den deutſchen Verfahren in Benzin beſter Beſchaffenheit umgewandelt werden. Auch Rohöl konn an Stelle von Kohle als Ausgangsſtoff dienen. Noch nicht abzuſehen iſt die ungeheure Bedeutung der Kohle⸗ verflüſſigung, wenn einmal die Erdölvorräte der Welt zur Neige gehen. Dies wirbd, ſofern keine neuen Vorkommen — werden, ſchon die kommende Generation er⸗ eben. Die Erdölvorkommen Deutſchlands können nur einen kleinen Teil unſeres Bedarfs decken. Um ſo wichtiger iſt, wie der Bericht von Prof. Dr. A. Beu tz betont, die plan⸗ mäßige Unterſuchung des deutſchen Raumes nach neuen Lagerſtätten, eine geregelte Auiſchlußarbeit und pflegliche Behandlung der Fundſtellen im Sinne des Reichsbohr⸗ programms von 1934. Die ſtaatlichen Maßnahmen er⸗ ſtreben die beſtmögliche Ausnutzung aller Rohſtoffe. Im übrigen wird der deutſche Bedarf zum größeren Teil durch Einfuhr von fertigen, halbfertigen und rohen Oelen ge⸗ deckt. Die in⸗ und ausländiſchen Rohöle werden in deut⸗ ſchen Anlagen veredelt, 1934 z. B. mehr als 500 000 Tonnen eingeführtes Erdöl. Verbraucht werden in Deutſchland zur Zeit etwa 1,5 Mill. To Benzin, überwiegend für Ver⸗ gaſermotoren, mehr als 800 000 To. Gasöl für Dieſel⸗ motoren und etwa 190 000 To. Heizöl für Oelfeuerungen. * Lebenswichſige Beiriebe u. der Siaai Der deuische Siandpunki: Konirolle über sie Der Vorſitzende der deutſchen Abordnung Carl Krecke äußerte ſich einem United⸗Preß⸗Vertreter gegenüber be⸗ züglich der Frage der Kontrolle lebenswichtiger Betriebe, —954 Gas⸗, Waſſer⸗ und Elektrizitätswerke, durch oͤie Re⸗ gierung. Das Problem, ob derartige lebenswichtige Betriebe im Beſitz der Regierungen oder wenigſtens unter deren Kon⸗ trolle ſtehen ſollen, beſchäftigt viele Länder und wird auch auf der Weltkraftkonferenz zweifellos einen der Haupt⸗ geſprächspunkte bilden. In Anbetracht der großen Beach⸗ tung, die dieſe Frage vor allem in den Vereinigten Stag⸗ ten findet, hat Präſident Rooſevelt die einzelnen Abord⸗ nungen gebeten, ihm über die Handhabung in ihren Läu⸗ dern zu berichten. Nach deutſcher Auffaſſung iſt es nicht Aufgabe der Regierung, die lebenswichtigen Betriebe in eigenen Händen zu halten. Allerdings ſoll ſie eine Kon⸗ trolle über ſie ausüben, etwa ſo wie die Polizei den Ver⸗ kehr kontrolliert. Auch wir ſind daher an der Regelung dieſer Frage in anderen Ländern intereſſiert, wenn auch unſer Syſtem im allgemeinen zufriedenſtellend iſt. Die techniſche Seite dieſes Problems ſcheint überall weitgehender gelöſt, als die ſoziale Seite, die in vielen Ländern noch zu wünſchen übrig läßt. Vor allem die Zuſammenarbeit der Erzeuger im Intereſſe der Senkung der Herſtellungskoſten kann noch bedeutend mehr ausgebaut werden. * Ausſuhr von Kraftfahrzeugen eine Notwendigkeit. Die Adlerwerke vorm. Heinrich Kleyer Ac, befaſſen ſich in einer Abhandlung mit Kapazität und Abſatz der Auto⸗ mobilinduſtrie unter Berückſichtigung der Ausfuhr. In dem Aufſatz heißt es, daß ſich, vom rein innerdeutſchen Markt allein geſehen, für die Abſatzbreite der einzelnen Werke kein klares Bild ergebe, ſofern nicht auch die Ausfuhr der deutſchen Kraftfahrzeug⸗Induſtrie mit berückſichtigt werde. Die Expanſion vieler deutſcher Werke ſei auf Grund der erweiterten Abſatzmöglichkeit in hohem Maße vorangetrieben worden, und zwar dort, wo Exponſionsmöglichkeiten für den Betrieb gegeben waren. Dort aber, wo territorial eine Expanſion oder eine Er⸗ höhung der nicht zuläſſig ſei, träten Faktoren hinzu, die Line beſondere Lage ſchaffen. Jede pazitätserhöhung eines Werkes ergebe eine Rechnung, deren einzelne Faktoren eigentlich im Quadrat multi⸗ pliziert werden müßten. Werde dieſe Kapazitätserhöhung außerdem noch aus territorialen Gründen(z. B. keine Ausbreitungsmöglichkeit des Werkes ſelbſt durch Anbauten nur möglich, indem Teile des Betriebes weiter abgelager werden, alſo Tochterfabriken gebaut werden müßten, die mit der Herſtellung einzelner Tekle beſchäftigt werden, ſo ergebe ſich naturgemäß eine weſentlich andere kalkuloto⸗ riſche Grundlage, die ihre Rückwirkung auf das Endpro⸗ dukt finden müſſe. Eine vorſichtige Geſchäftsleitung müſſe aus dieſer Ueberlegung, ſalls die notwendigen Inveſtitio⸗ nen ihre eigenen Kapitalmöglichkeiten im Augenblich zu Mittag-Ausgabe Nr. 415 Waren und Märkie Berliner amiliche Noſlerungen Weixen märk. Wintergerste Hafer märk. Berlin 76/7 200/02] Zzeil. fr. Berl. 184/1900 Berl. 48/49 Futierwz. Bl.90 märk. Stat. 175/181 Erzeugpr. H44 Rogzen märk. 16⁵ kzeil. ir Berl... Weizenmehl 823.50 Braugerste märk. Stat.... Erzeugerpr. 9/ 28.50 neu⸗frei Berl. 219 225 10 28,90 märk. Stat. 210/16 Ind'gerst fr. Bll.. Roggenmehl11 22.25 gute,frei Berl 213/½ʃ8 märk. Stat.... Erzeugerpr. 122235 märk. Stat. 204/209 Futterg. 59/2— 131 22.45 Viktoria⸗Erbſen. 35,—/89 Seradellgg Kleine———. 32.50/5,.— Leinkuchen ab Hambg 16, 8 inck. 4,60 ——— en—/½5,—(Erdnußkuchen ab Hbg 15,88„.30 eluſchken. 26,/8.—[Erdnußkuchenmehl 17.8 Ackerbohnen..19,—.— Trockenſchnitzel..9, Wicken deutſch N Soyabohnſchrot aübgſ15,58„.60 Oſtſee ab Stetiin. 15,98„ S,50 Lupinen blannnſ% Kartoffelflocken Stolpſ 18,20i.Leihſäck R ab Berlin.19.40 DRotterdamer Getreidekurſe vom 8. Sept.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Sept. 5,77; Nov. 5,5752; Jan. 5,50; März 5,42/.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Sept. 79,75; Nov. 75,75; Jan. 75,75; März 76,75. Liverpooler Baumwollkurſe vom 8. Sept.(Eig. Dr.) Amerik: Univerſal Stond. Middl.(Schluß) Sept.(36) 669, Okt. 660; Nov., Dez., Jan.(37) je 650; Febr., März je 649; April 648; Mai 647; Juni 646; Juli 645; Auguſt 632; Sept. 624; Okt. 619; Jan.(38) 614; März 613; Mai 612; Juli 611; Tendenz gut behauptet. Hamburger Zucker-Terminbörse Amtliche Notierung für weißen Zucker, geſackt, trocken, nicht unter holl Stand, 25, frei Seeſchiffsſ. Hamburg, für 50 kg einſchl. Sack. 8 Sept. 10 Uhr 30 8. Sept. 2 Uhr 15 Brief Geldebez. Brief Geld bez. S SS S„ Nov..50 340 350340 Dez..2 35 355 35 Januar 360 350„ 360 3892 1— Februar SS März 370 360 3/3.60„ Mai. 380 380 3700 uni SSS ulll. 890 80000 0 3800 Auguſt. I.95 3855.95[.85 Neue Metallkurspreiſe. Durch Bekanntmachung Kq 190 wurde vom 9. September an die Kurspreiſe für Blei und Bronze um.50 /, für Rotguß um.25/ und für Zinn um 3/ je 100 Kg. erhöht. veröffentlicht am Beröffentlicht am RM 1—35 RM in Kraft a 1 in Kraft a PEEHHFF Alum. n. leg. 144—148 144—148 Bronzeleg. 78—81 77/—80¼ do. Legier. 68—70 68—70 Neuſilberleg.5¼—50/53¼—56/ Blei nicht leg. 22½—23½ 22—23 Nickel n. leg.] 249—259249—209 Hartblei.. 25—25 2¼25½Zink fein 2½—22//2/½—22/ Kupfer.leg. 55—57—57 do. roh 17¼—1817/—18,/. Meſſingleg.. 39—41 39— Zinn n. leg. 231—251228—248 Rotguß leg.. 54½—56 53¼—55¾[ Banka⸗Zinn] 253—263 250—260 * Der Londoner Goldpreis betrug am 8. September für eine Unze Feingold 137 ſh 10% d= 86,6200 /, für ein GrammcFeingold demnach 53,1934 Pence= 2,78489 l. de Leinölnotierungen vom 8. Sept.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Sept. 1176; Leinſaat Klk. per Sept.⸗ Okt. 19/16; Leinſaatöl loko 26,9; Sept. 25,7%; Okt.⸗Dez. 25,7%; Baumwollöl ägypt. 29,0; Baumwoll⸗St. ägypt. per Sept. 7,25. Neuyork: Terp. 42,50. Savannah: Terp. 37,5. 7 * *Pfälziſche Obſtgroßmärkte. Maxdorf: Salat—4, ivienſala. 2,5, Blumenkohl—11, Tomaten—5,5, Spinat 25—4 Pfg. — Ludwigshafen 9. Rh.: Wirſing—f, Weißkraut .—2, Rotkraut—3, Bohnen—9, Karotten—3, Tomaten —7, Zwetſchgen—9 Pfg.— Weiſenheim a.: Zwetſchgen 11—12, Pfirſiche 15—32, Birnen 10—18, Aepfel 10—22, Falläpfel—8, Trauben 15—17 Pfg.— Freins⸗ heim: Tomaten—5,5, 4 und 2,5, Zwetſchgen—25—9, Aepfel 12—21, Birnen—21, Falläpfel—4, Pfirſiche 10 bis 31, Trauben blau 13—16, Trauben weiß 18, Bohnen 3 bis 5 Pfg.— Schifferſtadt: Tomaten—,,5, 4 und 2,5—3, Stangenbohnen—8, Buſchbohnen—4, Blumenkohl 14—16,—9 und—6, Weißkohl 1,3—1,7, Rotkohl 2,5—3,5, Endivienſalat—3, Kopfſalat—4 Pfg. —5, Weißkraut 1,8, S, Geld- und Devisenmarki Paris, g. Söptember Gchlug amilich). 0 76.66— J Spanien Kopenhagen* Wien laun 1819— fin 118.35 Molnt 10,88.,/ Krſ. 610.50 Belglen 256.62 Schweiz 494.87] Stodcholm 396,50 J Wanchau 286.— London, 8. Seplember Cthlub amtlich) 90 504.55 f Kopenhagen] 22.40 f Moskau 25.7 Schanb 1½287 Kne 505,37 oäkuin 19,.39¼ Rumäni er 60— Lokohama 1½07 Imsterdam747,25 Oslo 19.90—J Konstantin. 627.— Aastraſien 125,— deris.78— Lissabon 110,37 J Athen.— llerixo 18,.40 Brütse.92—Helsingfors 226,94 ſien 20,02 Hontevideo 25.— ftalſen 64.31—prag 121.75 Warsttau. 29.75 Jalparao 130.0 Lerlin 12.57½ Buäpest 277—, Bucnss Kires] 15.— üdenos Schweiꝛ 15.54— Belgrad 119 75[ Rio de Jan. 412.— auf lon don 17,90 nanien 46,00— LLSotia 405,— f Hongkang 1 1/87 L Südstrike 100.12 Meialle Hamburger Meiallnofierungen vom 8. Sepiember Hupfer Bapcs- u. Sralts-Tinn Frlef Celd Brief J Geld Ibezahliſ Brief deld 5 lenuer 52.2551,50.. 260,0250.00... Hättenrchzinn... 18.2518.25 kebruar 52.7552.—. 200,0260,00.. Feinsilber(ü. P. Ku).. 41.4038.40 R keingoll Küche 284 279 le ... kein . AltP April zatin(Abfal. Hai... iſcapr.(Gi. p. gr.).. 5,50].25 Juni.echl. reines plfin Jul betrilhr,. p. u... I.60 Magus ffl depiemb.50* Oktober 50. Rovemb.J50, Dezemb. 151, Frachienmarki Duisburg-Ruhrori Das Geſchäft an der heutigen Börſe erfuhr gegen geſtern keine Aenderung. Nur für talwärts konnte etwas mehr als an den Vortagen eingeteilt werden. Bergwärts hielt ſich das Geſchäft in engen Grenzen. Die Frachten und Schlepp⸗ löhne blieben unverändert. Rhein⸗Mainiſche Abendbörſe: Behauptet * Frankfurt, 8. September. Die Abendbörſe lag bei Beginn ſehr ſtill. Die Haltung war im ganzen geſehen gehalten, doch war außer der Ge⸗ ſchäftsſtille eine Tendenz unausgeſprochen. Die Kurſe am Aktienmarkt bewegten ſich etwa um—1 v. H. nach beiden Seiten. Der Rentenmarkt lag gleichfalls geſchäftslos. Im Freiverkehr bröckelten Oeſterr.⸗Ungar. Vorkriegswerte leicht ab, während Quoten zu Früh. Oeſterr. Eiſenbahnanleihen auf der Mittagsbaſis gehalten waren. Trotz der anhaltenden Geſchäftsſtille zeigte oͤie Abend⸗ börſe auch im Verlaufe eine freundliche Grundſtimmung und die Mehrzahl der zur Notiz gekommenen Papiere lag gut behauptet. Mäßig befeſtigt waren Siemens mit 1864 (1864), Zellſtoff Waldhof mit 14594(145). Montanwerte zumeiſt 6— v. H. über Berlin, auch Aku etwas höher, dagegen Farbeninduſtrie v. H. leichter mit 1607, ferner RWE 76“ v. H. niedriger. AGc v. H. feſter mit 3676; für das morgige Bezugsrecht rechnete man mit 0,40 v. H. Der Rentenmarkt lag bis zum Schluß ſowohl für deutſche wie für ausländiſche Papiere geſchäftslos und kaum ver⸗ ändert. Nachbörſe: Sehr ſtill. 5 Loco Ablar ... Antimon Regulus culnes.(.)46.—43,— OE... Thuecksilber(L per flesche) 14,8714.87 260,0... J Voltramerz chinrs.(in Sh.)... 30,0 0 4* * Börſenkennziffern. Die vom Statiſtiſchen Reichsamt errechneten Börſenkennziffern ſtellen ſich in der Woche vom 8¹.— bis 5. September im Vergleich zur Vorwoche wie ſolgt: S Decedur nitt. Durchſchnitt 318.—.9. 2—3 8. im Auguſt Aktienkurſe(Index 1924/1926100) Bergbau und Schwerinduſtrie. 109,06 109,97 11113 Verarbeitende Induſtrie 93,15 93,79 94,90 Handel und Verkehrt 103,03 103,94 105,21 Bebent 99,.84 100,62 201,79 ½0% Wextpapiere Pfandbriefe der Hyp.⸗Akt.⸗Banken 96.94 96, 94 96,94 Pfdbr. öff.⸗rechtl. Kreditanſtalten 95,85 95.81 95.89 Kommunalobligationen.. 94,73 9⁴,71 94,68 Anleihen der Länder u. Gemeinden 95.08 95,00 95,07 Durchſchnitt. 90,06 96,04„05 Außerdem 68 Induſtrieobligationen... 10ʃ.61 101½7 101.91 4% Gemeinde⸗Umſchuldungsanl. 88,02 88,01 88,04 EEPCCCCCCCCPPCPGPPPPPPGPGPGPPGPPPPGPPPGPPGPGPGPGGGGGPPPPGGGGGG000o0ooco((oc.c ſehr anſpannen, einen ſolchen Schritt gewiſſenhaften Er⸗ wägungen unterziehen. Dabei könne der Status des Unternehmens durchaus für die jetzige Kapazität gut fun⸗ diert ſein. Die Betriebsführung werde dann vielleicht einen anderen Weg beſchreiten und eine Erhöhung der Qualität anſtreben, die das Endprodukt des Werkes zwar nicht zahlenmäßig, aber wertmäßig ſteigere. Der Käufer eines ſolchen Wagens könne, alſo einen erhöhten Gegenwert erhalten; daraus erſchliſſſen ſich neue Wettbewerbsmöglich⸗ keiten im internationaben Export. Bezüglich des Exports heißt es in dem Bericht, daß der Export für die deutſche Automobilinduſtrie heute vornehmſte Pflicht ſei, oleichzeitig für die Induſtrie ſelbſt eine Maßnahme auf weite Sicht, die für die Weltgeltung des. deutſchen Kraftfahrzeuges von höchſter Bedeutung ſei. In ihrem Dienſte ſtehe die Exvortgemeinſchaft. Wenn der Exportanteil, wie z. B. bei den Adler⸗Werten, im Durchſchnitt für Januar⸗Juli 1936 co. 30 v. H. vom Inlandsabſatz betrage(1935 Januar⸗ Dezember ca. 18 v..), ſo ſei damit eine weſentliche Unter⸗ ſtützung der Bedürfniſſe des innerdeutſchen Marktes über⸗ haupt gegeben, die nicht nur dem Werke ſelbſt, ſondern ouch der geſamten deutſchen Wirtſchaft zugute komme. Daß durch dieſe Exporterweiterung von 18 v. H. auf 30 v. H. bei voller Kapazitätsausnutzung 1935 und 1936 eine an⸗ teilige Verlagerung des Inlondsabſatzes nach dem Aus⸗ lande ſich vollziehen müſſe, dürfte einleuchtend ſein. Es ſei ſomit vom innerdeutſchen Markt aus geſeben ein ſchein⸗ barer, ſtückmäßiger Rückgang der Abſatzziffern feſtſtellbar, der aber durch erhöhten Exportanteil einen Ausgleich er⸗ fͤhre. Die Stückzahl der Produktion laſſe ſich infolge der Kapazitätsgrenze nicht mehr, ohne in der Qualität zu lei⸗ den, erweitern. * Die Neuzulaſſungen von Kraftfahrzeugen. Im Auguſt wurden 42 443 Kraftfahrzeuge neu zugelaſſen, das ſind 14 7 weniger als im Vormonat(40 486), aber 2“ mehr als im gleichen Monat des Vorjahres 684686). Der mit der fort⸗ geſchrittenen Jahreszeit zu erwartende Rückgang der Neuzulaſſungen erſtreckte ſich auf alle Fahrzeuggattungen. An Perſonenkraſtwagen kamen 18 151, das ſind 13 we⸗ niger als im Vormonat, an Laſtkraftwagen leinſchl. Son⸗ derfahrzeugen) 5005 oder 77 weniger und an Kraft⸗ rädern 18 400 oder 477 weniger neu in den Verkehr. Bei den Kraftomnibuſſen fiel die Zulaſſungsziſfer Hon 279 auf 179 und bei den Zugmaſchinen leinſchl. Sattelſchleppern) von 791 auf 708. Unter den Laſtkraftwagen ergab ſich bei den Dreikraftfahrzeugen eine Abnahme der Neuzulaſſungen um 20 57 auf 1152, während die Zulaſſungszahl für die übrigen Laſtkraftwagen nur wenig gegenüber dem Vor⸗ monat zurückblieb. Bei den Krafträdern verminderten ſich die Neuzulaſſungen der kleinſten Maſchinen, zu denen die Fahrräder mit Hilfsmotor gehören, um 19% auf 6070, hei den übrigen Kleinkrafträdern um 18 7 auf hacn und bei den Krafträdern über 200 cem Hubraum um 25 97 auf 2850. * Höchſtpreiſe für Kalbfleiſch im Saarland. Der Reichs⸗ kommiſſar hat folgende Höchſtpreiſe für den Kleinhandel mit Kalbfleiſch im Saarland erlaſſen: Für prima Kalb⸗ fleiſch: Keule 120„/, Schulter 120“,, Kotelett 1,20 K, Nierenbraten 1,0, Hals 110 /, Bruſt 1,10 4. Für Kalbfleiſch ermäßigen ſich die Preiſe um 10 Pfg. Die Preiſe gelten für 7 Kg. mit einer Beilage von eingewach⸗ ſenen und zugelegten Knochen von 25 v. H. Zuwiderhand⸗ lungen werden mit einer Oronungsſtrafe bis 1000/ be⸗ ſtraft. Die Anordnung tritt am 10. September 1936 in Kräft und tritt, wenn nichts anderes beſtimmt wird, am 10. Oktober 1936 außer Kraft. Es iſt zu erwarten, daß die Preisüberwachungsſtellen im übrigen Reichsgebiet ſich dem Vorgehen des Reichskommiſſars baldigſt anſchließen, ſo daß das Saarland nicht völlig von den Kälberzufuhren zum Dieſes Opfer wird aber wohl Nutzen der„beſſer zahlenden“ Gebiete entblößt wird. Dem Metzgergewerbe mutet die Anordnung Außerordentliches zu, denn die Kälberpreiſe ſind ſo hoch, daß viele Metzger es mit Recht vorziehen werden, keine Kälber zu ſchlachten. im ganzen Reiche Beiſpiel geben zum Segen unſerer Volkswirtſchaft und Fleiſchver⸗ ſorgung, die einen Kälbermord, wie er faſt überall ein⸗ geſetzt hat, auf die Dauer nicht ertragen kann. Auch ſind unſere Metzger ſich darüber im Klaren, daß ein Raubbau an unſeren Viehbeſtänden eine Sünde wäre, die ſich letzten Endes an dem Fleiſchergewerbe ſelber einmal fürchterlich rächen würde. * Naturweinverſteigerung im Rheingau. Die erſte Ver⸗ einigung Oeſtricher Weingutsbeſitzer in Oeſtrich verſteigerte 54 Nummern 1034er und 1935er naturreine Oeſtricher, Winkeler und Mittelheimer Gewächſe. Von dieſen wurden rund 63 v. H. zugeſchlagen. Drei Halbſtücke 104er und zehhn Halbſtücke 1035er gingen wegen ungenügenden An⸗ gebotes zurück. Die Verſteigerung ergab für ſechs Halb⸗ ſtück 1984er bis 450 /, im Durchſchnitt 405 /, für 27 Halb⸗ ſtück 1935er 280 /, für ein Viertelſtück 290 /, im Durch⸗ ſchnitt 370/ für das Halbſtück. * Die Ausgeſtaltung des Baſler Rheinhafens. Der Re⸗ gierungsrat des Kantons Baſel⸗Stadt genehmigte zur Wei⸗ terleitung an den Großen Rat den Entwurf der Rhein⸗ ſchiffahrtsdirektion über die Erweiterung der rechtsrheini⸗ ſchen Hafenanlagen durch ein zweites Haſenbecken und fordert daſür einen Kredit von 4,7 Mill. Schw. Fr. Die Erweiterung bedingt die Verlegung der Hiltalingerſtraße, ferner die Erweiterung der Geleiſeanlagen des Hafenbahn⸗ hofs und die Errichtung eines Verwaltungsgebäudes. Für letzteres werden noch etwa 500 000 Schw. Fr. angefordert. Die Bauzeit ſoll auf die nächſten drei Jahre werteilt werden. * Die Arbeitsloſigkeit in England.— Verringerung beſonders im Kohlenbergbau. Die Zahl der engliſchen Arbeitsloſen betrug am 24. Auguſt 1213 000, was gegen⸗ über der entſprechenden Zeit des Vorjohres einer Ver⸗ minderung von 334 000 entſpricht. Beſonders im Kohlen⸗ bergbau iſt der Beſchäftigungsgrad beſſer geworden. * , Ermäßigung des Diskontſatzes in der Schweiz Das Direktorim der Schweizeriſchen Nationalbank hat beſchloſſen, vom 9. September an den Diskontſatz von 2¼ auf 2 v. H. und den Lombardzinsfuß von 3½ auf 3 v. H. zu ermäßigen. * Schweizeriſche Nationalbank.— Weitere Zunahme des Goldebeſtandes. Nach dem Ausweis vom 7. September weiſt der Goldbeſtand eine weitere Zunahme um 22,262 Mill. ſfr. auf 1518,963 Mill. ſfr.(1496,701 Mill. am 31. Auguſt) auf. Er hat damit wieder den Höchſtſtand in der Zeit vor dem im, Mai erfolgten Franken⸗Angriff erreicht. Der Zufluß wurde durch Rückzahlungen und wohl auch durch Kapital⸗ flucht aus dem Auslande bewirkt, die mit den gegenwär⸗ tigen politiſchen Verhältniſſen zuſammenhängt. Die Gold⸗ deviſen erfuhren ebenfalls eine kleine Zunahme von 0,297 auf 2,761 Mill. ſſr. Der Notenumlauf hat gegenüber dem Monatsende um 20,25 auf 1282,12 Mill. ſfr.(1303,38) ab⸗ genommen. Täglich fällige Verbindlichkeiten ſind infolge der Flüſſigkeit des Geldmarktes weiter um 31,327 Mill. auf 488,28 Mill.(456,96 Mill.) geſtiegen. Notenumlauf und täg⸗ lich fällige Verbindlichkeiten waren am 7. September zu 85,90(85,16) v. H. durch Gold und Golddeviſen gedeckt. Wandlungen im Krediigewerbe —45 Gewerbefreiheit einſt und jetzt im Kreditgewerbe Der Kernpunkt der modernen Gewerbegeſetzgebung iſt der Grundſatz der Gewerbefreiheit. Paragraph 1 der Gewerbeordͤnung für das Deutſche Reich beſagt, daß der Betrieb eines Gewerbes jedermann geſtattet iſt. Der Grundſatz der uneingeſchränkten Gewerbefreiheit bezieht ſich aber nur auf die Zulaſſung zum Gewerbebetrieb, während ſich die Staatsverwaltung für die Ausübung eines Gewerbes auf Grund polizeilicher Zuſtändigkeit Anweiſungsbefugniſſe vorbehalten hat. Der Grundſatz der uneingeſchränkten Gewerbefreiheit ſetzt in der Praxis voraus, daß jeder, der ein Gewerbe be⸗ treiben will, die ſachlichen und moraliſchen Fähigkeiten hierzu mitbringt. Die Praxis des Lebens beweiſt aber auch hier wieder einmal, daß ſie zur Theorie nicht ſelten in einem Gegenſatz ſteht. Dies hat zur Folge gehabt, daß aus Allgemeinintereſſen heraus der Grundſatz der uneingeſchränkten Gewerbefreiheit nicht reſtlos durch⸗ geführt werden konnte. Wie ſtand und ſteht es nun um die Gewerbefreiheit im Kreditgewerbe? Die Vorkriegszeit kannte— abgeſehen von ſtaat⸗ lichen Genehmigungen für Noten⸗ und Hypothekenbanken keinerlei Beſchränkungen für die Errichtung von Kreditinſtituten. Jeder konnte ein Bankgeſchäft er⸗ öffnen und ſich mit Depot⸗ und Depoſitengeſchäften, dieſen wichtigen und grundlegenden Zweigen des Bankgeſchäfts, befaſſen. Der Schutz der Bevölkerung vor unlauteren Elementen beſtand im allgemeinen ſtrafrechtlichen Beſtim⸗ mungen und in dem noch heute gültigen„Depotgeſetz“, das den Bankier mit ſcharfen Strafen belegt, wenn er ſich bei der Verwahrung und Verwaltung ihm anvertrauter ſrem⸗ der Wertpapiere Verfehlungen zuſchulden kommen läßt. Für die Zulaſſung zum Bankbetrieb war alſo unein⸗ geſchränkte Gewerbefreiheit gegeben. Dies änderte ſich in der Inflationszeit. Die „Flucht in die Sachwerte“, zu denen auch die Wertpapiere gehörten, brachte eine Ausdehnung des Effektengeſchäfts mit ſich, wie man ſie vorher nie gekannt hatte. Ungeahnte „Gewinn“⸗Möglichkeiten ſchienen ſich zu ergeben. Infolge⸗ deſſen entſtand eine Unzahl neuer„Banken“ und„Ban⸗ kiers“, hinter deren hochtönenden Namen ſich oft recht fragwürdige Elemente verbargen. Es erwieſen ſich bald vorbeugende Maßnahmen zum Schutze des Pu⸗ blikums als dringend erforderlich. So kam es zu den erſten das Depot⸗ und Depoſiten⸗ geſchäft regelnden Beſtimmungen, die aus geſetztechniſchen Gründen in die Kapitalflucht⸗Geſetzgebung eingebaut wur⸗ den, obwohl ſie mit dieſer nur in einem ſehr lockeren Zu⸗ ſammenhange ſtanden. Es ſollten unlautere Elemente und Perſonen, deren Zuverläſſigkeit und Vertrautheit mit den deutſchen deviſen⸗ und bankgeſchäftlichen Vorſchriften nicht einwanodfrei feſtſtand, von dem Betrieb von Depot⸗ und Depoſitengeſchäften ferngehalten werden. Es wurde be⸗ ſtimmt, daß dieſe Geſchäfte in der Folgezeit nur von den Banken betrieben werden dürften, die den Nach⸗ weis erbrachten, daß ſie am 16. Januar 1920— dem In⸗ krafttreten der Veroroͤnung(2. Verordnung über Maß⸗ nahmen gegen die Kapitalflucht)— im Inland einen auf die Anſchaffung und Darleihung von Geld gerichteten Ge⸗ werbebetrieb unterhalten hatten. Die Errichtung neuer Inſtitute zum Betrieb von Depot⸗ und Depoſitengeſchäften war nur möglich als Einzelfirma voͤer Perſonalgeſellſchaft und auch nur dann, wenn die Inhaber oder perſönlich haf⸗ tenden Geſellſchaſter an oder vor dem 16. Januar 1920 im Inland während eines Zeitraums von mindeſtens 5 Jah⸗ ren in bankgewerblichen Unternehmungen tätig geweſen waren. Als mit oͤer Währungsſtabiliſierung ſich normalere Zu⸗ ſtände anzubahnen ſchienen, ſtand man vor der Frage, ob man die einſchränkenden Beſtimmungen der Verordnung, deren Gültigkeit Ende 1924 ablief, beibehalten ſollte. Nach Anhörung maßgebender Stellen des Kreditgewerbes ent⸗ ſchied man ſich zum Schutze des Publikums und zur Wah⸗ rung bankgewerblicher Standesintereſſen für das Beibehal⸗ ten der Regelung im Depot⸗ und Depoſitengeſchäft, und ſo kam es, daß die gleichen Beſtimmungen in das am 26. Juni 1925 erlaſſene Geſetz über Depot⸗ und Depoſitengeſchäfte übernommen wurden. Neu war, daß die Neugründung von Kapitalgeſellſchaften nicht wie bislang gänzlich ver⸗ boten war, jedoch einer formellen Genehmigung bedurfte und dieſe nur erteilt werden ſollte, wenn die Neugrün⸗ dung volkswirtſchaftlich gerechtfertigt erſchien. Das Geſetz war zunächſt bis zum 31. Dezember 1926 befriſtet, iſt dann aber in der Folge immer wieder verlängert worden, zuletzt bis Ende 1929. Danach trat wieder der Rechtszuſtand der uneingeſchränkten Gewerbefreiheit ein. Ein im Jahre 1930 fertiggeſtellter neuer Geſetzentwurf gelangte im Parlament nicht mehr zur Beratung. Erſt die Bankenquete von 1933, die das geſamte Kredit⸗ weſen von Grund auf behandelte, hat auch die Errichtung von Kreditinſtituten neu aufgerollt; dieſe hat ͤann in dem Reichsgeſetz über das Kreditweſen vom 4. Dezember 1984 ihre Erledigung gefunden. Danach bedürfen alle Unter⸗ nehmungen, welche Geſchäfte von Kreditinſtituten im In⸗ land betreiben oder Zweigſtellen errichten wollen, der Be⸗ nehmigung des Reichskommiſſars. Eine Ausnahme für dieſe Erlaubniseinholung beſteht nur für die Kreditinſti⸗ tute, die bei Inkrafttreten dieſes Geſetzes ihr Geſchäft be⸗ reits betrieben haben. Die Erteilung der Genehmigung ſetzt voraus, daß die Leiter der neu zu errichtenden In⸗ ſtitute ſowohl fachlich als auch moraliſch einwanofrei ſind, über genügendes Eigenkapital verfügen und die Neuerrich⸗ tung den örtlichen und den geſamtwirtſchaftlichen Bedürf⸗ niſſen entſpricht. Die Fortführung eines Geſchäfts⸗ betriebes kann unterſagt werden, wenn ſich herausſtellt, daß die Geſchäftsleiter der Unternehmung nicht die für ihre Tätigkeit erforderliche Zuverläſſigkeit beſitzen und wenn das Kreditinſtitut keine Gewähr für die Sicherheit der ihm anvertrauten Gelder oder Wertpapiere bietet und wenn es wichtige allgemeine Intereſſen verletzt. Wenn der Staat für das wichtige Kreditgewerbe ſowohl als auch für manches andere Gewerbe den Grunoͤſatz der Gewerbefreiheit verlaſſen hat, ſo zieht er damit nur die Folgerungen, die ſich aus der Vergangenheit ergeben haben. Die Neuregelung hat ſich in der Praxis zum Vorteil der betreffenden Gewerbe ausgewirkt. So wurden im Kredit⸗ gewerbe unlautere und unzuverläſſige Elemente entfernt und es wurde der ſchädigenden Ueberſetzung im Ban'⸗ gewerbe geſteuert. Beides und vor allem der in das Ge⸗ ſetz eingebaute weitgehende Schutz der Beyölkerung haben dazu beigetragen, eine breite Grundlage für ein begrün⸗ detes Vertrauen in die Zuverläſſigkeit des Kreditgewerbes zu ſchaffen.— a— * Weitere Goldzuflüſſe bei der Niederländiſchen Bauk. Der letzte Ausweis der Bank zeigt eine erneute Zunahme des Goldbeſtandes um 14,1 auf 696,2(682,1) Mill. hfl. Im gleichen Berichtsabſchnitt zeigen die Inlandswechſel eine Abnahme um 2,1 auf 22,8(24,9) Mill. hfl. Die übrigen Ausleihungen der Bank nahmen um 12,2 auf 119,5(131,7) Mill. hfl. ab. Der Banknotenumlauf wird mit 766,3(781,3) Mill. hfl. ausgewieſen. Er zeigt ſomit eine Abnahme um 15,0 Mill. hfl. * Herabſetzung des Zinsſatzes für landwirt tli Kredite in Griechenland. Die griechiſche Blätter einſtimmig die Senkung des Zinsſatzes für landwirtſchaft⸗ liche Kredite durch den Miniſterpräſidenten Metaxos, da die Landwirte durch das ſchlechte Ergebnis der diesjährigen Ernte beſonders zu leiden hätten. Dem Beiſpiel der Re⸗ gierung folgend, ſetzte die Landwirtſchaftsbank den Zinsfuß um ½% auf 1 i. H. herab. 19 Privotbeſitz ſechs zwei Meter hohe Sandſtein⸗Garten⸗ Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgass Brief aus Frankfurt Anterſtützung des Handwerks- Die Stadt verſchönt ſich Frankfurt kauft das „Barfüßer⸗Eck“ (Von unſerem Korreſpondenten.) * Frankfurt a.., 8. September. 8 Die Stadt Frankſurt hat dem Max⸗Blanck⸗Jubi⸗ läumsfonds der Kaiſer⸗Wilhelm⸗Geſellſchaft zur För⸗ derung der Wiſſenſchaften eine einmalige Gabe von 10 000 Mark überwieſen. Frankfurt iſt bekanntlich die Stadt des deutſchen Handwerks. Nun hat der Frankfurter Oberbürger⸗ meiſter, Staatsrat Dr. Krebs, einmal Feſtſtellun⸗ gen darüber treffen laſſen, welche Summen dem Frankfurter Handwerk durch ſtädtiſche Auſträge im Jahre 1935 zugefloſſen ſind. Dabei ergab ſich die überraſchende Tatſache, daß das Frankfurter Hand⸗ werk— ohne Berückſichtigung der Bäcker und Metz⸗ ger, deren Aufträge in der Summe nicht enthalten ſind— für 7,6 Millionen Mark Arbeit bekam, und daß nur 92000 Mark 12 v. H. an Aufträgen an auswärtige Handwerker vergeben wurden. Der Frankfurter Oberbürgermeiſter hat aus figuren, die auf einem Sochel von einem Meter Höhe ſtehen, angekauft, die im Breutano⸗Park aufgeſtellt werten ſollen. Ferner wärbe für die Städtiſche Galerie ein Bild des verſtorbenen Kunſtmalers Gudden, der viele Jahre in Frankfurt gearbeitet hat, erworben, das aus dem Jahre 1888, alſo aus der Frühzeit des Künſtlers, ſtammt. Frankfurt beſitzt eines der ſchönſten Völkermuſeen Deutſchlands. Es iſt im ehemaligen Thurn⸗ und Taxisſchen Palais untergebracht, leidet aber, bei der Fülle ſeiner Sammlungen, unter Raumnot. Profeſ⸗ ſor Froben ius, der neue Leiter des Völker⸗ muſeums, will in nächſter Zeit eine Neuordnung der Sammlungen vornehmen, wenn das Afrika⸗Archiv, das ebenfalls Frobenius unterſteht, und das Kultur⸗Morpholo⸗ giſche Inſtitut, die ſich im Dachgeſchoß des Völker⸗ muſeums befinden, in das alte Bürger⸗Hoſpital in der Stiftſtraße übergeſiedelt ſind, das augenblicklich für die beſonderen Zwecke umgebaut wird. Zu die⸗ ſem Zweck hat die Stadͤt 50 000 Mark zur Verfügung geſtellt. An den Faſſaden des ehemaligen Bürger⸗ Hoſpitals, einer Gründung Senckenbergs und ſozu⸗ ſagen Keimzelle der Frankfurter Univerſität, wird nichts geändert, um ſo mehr, als das Gebäude unter Denkmalſchutz ſteht. Eine der bekannteſten Alt⸗Frankfurter Wirt⸗ ſchaften war früher das„Barfüßer⸗Eck“ am Großen Kornmarkt, übrigens ein ſchöner Bürgerbau aus dem 18. Jahrhundert. In den letzten Jahren ſtand das Haus leer. Nun hat es die Stadt Frank⸗ furt gekauft und will es herrichten laſſen, um es für Amtsräume zu verwenden, die dann den knappen Raum im Rathaus entlaſten ſollen. Ueberhaupt wird in nächſter Zeit in Frankfurt viel gebaut und ausgebeſſert. Das Dach der hiſtoriſchen Paulskorche wird neu gedeckt, Straßenbauten an der Bismarck⸗ Allee und am alten Flugplatz werden vorge⸗ nommen, der Tiergarten erhält eine neue Einfriedigung, Ka⸗ näle entſtehen in Heddernheim und im Städtiſchen Krankenhaus werden neben großen Anſchaffungen für Bibliothek, Inſtrumentarium und Einrichtungen zahlreiche Räume einer gründlichen Auffriſchung unterzogen. Die weſentlich verbeſſerte Jahresrech⸗ nung ermöglicht dieſe erfreulichen Maßnahmen, die natürlich auch der Arbeitsbeſchaffung dienen. Vorſorge für Frankfurts Brücken Man verrät kein Geheimnis, wenn man mitteilt, daß Frankfurts Brücken, mit Ausnahme der„neuen“ Alten Brücke, dem modernen Verkehr nicht völlig gewachſen ſind. In den nächſten Jahren muß etwas geſchehen und deshalb läßt die Stadtverwaltung vor⸗ ſorglicherweiſe jetzt die Obermainbrücke einer gründlichen Unterſuchung unterziehen, um feſtzuſtel⸗ len, was zu tun notwendig ſein wird. Wenn das Ergebnis vorliegt, will man ſich über den Umbau ſchlüſſig werden. Sauberkeit über alles Man hat Frankfurt vor dem Krieg die ſauberſte Stadt der Welt genannt und zwar wurde der Main⸗ ſtadt dieſer Ehrentitel von Fremden verliehen. In letzter Zeit laſſen nun Ordnung und Sauberkeit mit⸗ unter etwas zu wünſchen übrig. Nachdem man die Frankfurter nun in einer Woche mit Ermahnungen, guten Worten und kleinen Geldſtrafen zur Beachtung der Verkehrsregeln erzogen hat, ſollen ſie nunmehr auch wieder für beſondere Sauberkeit der Straßen, Plätze und Anlagen eintreten. Zu dieſem Zweck werden zweihundert weitere Papierkörbe aufgeſtellt, denen im nächſten Jahre abermals 1000 neue folgen ſollen. Jeder Straßenbahnwagen wird künftig eben⸗ falls mit einem Papierkäſtchen verſehen ſein, wäh⸗ rend gleichzeitig Jung und Alt mit gutem Zuſpruch verſehen werden ſollen, darauf zu achten, daß Frank⸗ furts„ſchönes Geſicht“ von allen überflüſſigen Ver⸗ unreinigungen frei bleibt. Robert Möſinger. Gefängnisſtrafe für Kanzelmißbrauch Staatsfeindliche Bemerkungen eines katholiſchen Pfarrers— Das Badiſche Sondergericht verurteilt ihn zu 6 Zweimal war der 59 Jahre alte katholiſche Pfar⸗ rer Johann Beuſchlein aus Impfingen, zur Zeit amtierend in dem Ort Balg bei Baden⸗Baden, von dem Bürgermeiſter verwarnt worden. Seine Kanzelreden zeigten ſtets einen mehr oder minder ſtaatsfeindlichen Zug. Verſteckt, kaum greifbar, übte er Kritik an ſtaatlichen Maßnahmen. Da erregte im Oktober v. J. eine Aeußerung über das„Neuheiden⸗ tum“ den Unwillen der Kirchenbeſucher, nachdem er zum dritten Male, diesmal von dem Gemeinderat, verwarnt worden war. Unter Anklage ſtand vor dem Sondergericht eine Stelle einer Rede im Mai v.., in der er ſich mit der Deviſenſchiebung einer verurteilten Schweſter beſchäftigte, weil ſie wider Gottes Gebot hätte handeln ſollen, wo es ſich doch um Abtragung von aus dem Auslande erhaltenen Darlehen gehandelt hätte.(1) Die zweite Aeußerung im Oktober betraf die Aufhebung der katholiſchen Jugendorganiſationen. Der Pfarrer beſtritt entſchieden die ihm zum Vor⸗ wurf gemachten Aeußerungen, die einen Mißbrauch der Kanzel entgegen dem Konkordat und zugleich ein Vergehen gegen das Heimtückegeſetz enthalten. Er habe das gerade Gegenteil geſagt, er habe geſagt, die Schweſter habe verurteilt werden müſſen, weil ſie ſich gegen das ſtaatliche Geſetz vergangen habe, es habe ſich alſo um keine Kritik der Verurteilung, ſon⸗ dern um eine Billigung gehandelt. Und eine Aeuße⸗ rung über das Neuheidentum habe er nicht in bezug Monaten Gefängnis auf die Jugendorganiſationen gebraucht, er habe erſt ſpäter ganz allgemein von dem ſich breitmachenden Neuheidentum geſprochen. Mit ſophiſtiſcher Gewandt⸗ heit wußte er ſeine Redewendungen in der Verhand⸗ lung in ein harmloſes Gewand zu kleiden. Von den geladenen ſieben Zeugen haben einige in den Reden keine kritiſchen Bemerkungen wahrgenommen, aber von drei Zeugen fallen die Worte„beſchönigen“, „bemänteln“ und„kleine Hetze“, um damit anzudeu⸗ ten, wie der Herr Pfarrer ſo ganz nebenbei die Worte nur benutzte, um ſeine ſtaatsfeindlichen Ge⸗ danken zu verbergen. Von einem Zeugen waren die Ausführungen zu Papier gebracht worden. Einige Zeugen glaubten ſich infolge der Länge der Zeit „nicht mehr erinnern“ zu können, wie die Aeußerun⸗ gen gelautet haben mögen. Der Vertreter der Anklage verwies einleitend auf das Konkordat, das den Frieden zwiſchen Kirche und Staat gewährleiſten ſoll. Der Herr Pfarrer verharre aber weiter in ſeinen Gedankengängen und ſo ſehe man ihn heute als Angeklagten. Er hält die gegen ihn erhobenen Beſchuldigungen für durch⸗ aus erwieſen, mit Sophiſtereien könne er nicht gegen die Ausſagen der Zeugen ankämpfen. Er beantragte für die beiden Aeußerungen eine Gefängnisſtraſe von 10 Monaten. Das Gericht ſprach gegen den Angeklagten eine Gefängnisſtrafe von ſechs Monaten aus. Einspaltige Klelnanzelgen bis au oiner Höhe von 100 mm je mm Spig. Stellengesuche je mm4Pig. Kleine Anzeisen Annahmeschlu für die Mittag- Hosengarten Musensaal Hancheim Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die Nur noch bis einschl. morgen Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr Mittwoch, den 9. September, abends.15 Gewinnauszug 5. Klaſſe 47. 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Das Problem der„Pensionierten“- Ein neuer Wirkungskreis muß geschaffen werden- Die ersten Wochen sind die schwersten Warum ſehen Frau und Kinder dem Tag, an dem der gealterte Gatte und Vater in den Ruheſtand tritt, oft angſtvoll entgegen? Der alte Herr kann doch endlich die wohlverdiente Ruhe genießen! Be⸗ kanntlich waren ſeine Kräfte den Anforderungen des Berufes ſchon längere Zeit nicht mehr recht gewach⸗ ſen. Es gab Tage, an denen er ſich nur mit Mühe zum Dienſt oder Geſchäft geſchleppt hat, ſich krank und ſchlapp fühlte, Für ſeine Beſchäftigung zu ſorgen, ſcheint dͤeshalb überflüſſig. Vater genießt die erſten Tage im Ruheſtand wie Urlaub. Er ſchläft länger, macht Beſuche und lieſt viel. Und dann wird ſich der alte Herr bewußt, daß der Urlaub endlos iſt. Einige Glückliche können ſich weiterhin mit wiſſenſchaftlichen Arbeiten beſchäftigen. die übrigen fühlen ſich meiſt bald als altes Eiſen. Die geiſtigen Arbeiten, die man vorhatte, erſcheinen bei näherer Betrachtung bedeutungs⸗ und belanglos. Die noch aktiv tätigen Kollegen ſind zwar freund⸗ lich, aber oft intereſſelos bei den immer ſeltener werdenden Zuſammenkünften. Ständig ſpazieren⸗ gehen kann man nicht, beſonders nicht bei ſchlechtem Wetter. Selbſt Leſen wird langweilig, wenn man immer Zeit dazu hat. Es gibt auch nicht täglich Reparaturen in dem ſeit der Penſionierung verklei⸗ nerten Haushalt, Alſo was tun? Ein Garten fehlt leider öfters, die Blumen auf dem Balkon ſind in kurzer Zeit ge⸗ pflegt. Auch die Briefe an die auswärtigen Kinder und Verwandͤten ſind bald geſchrieben. Muttchen iſt in letzter Zeit ſehr ſchreibfaul geworden und über⸗ läßt die Beantwortung der Poſt vollſtändig dem Va⸗ ter, womit ihre Kinder nicht immer einverſtanden ſind. Schließlich bietet der alte Herr ſeiner Frau ſeine Hilfe im Haushalt an. Nicht lange dauert es, bis er ſelbſt merkt, daß ſeine Hilfe eher eine Be⸗ ſtatt Entlaſtung für die Hausfrau iſt. Er ſtört ſie nur im altgewohnten Geleiſe, hält ſie auf. Und ſo kommt es manchmal, daß Vater ganz niedergeſchlagen in der Wohnung„herumwandert“. Er überläßt ſich kampflos einer Krankheit, die ſonſt überſtanden wer⸗ den könnte, und ſtirbt viel früher, als wenn er ſeine regelmäßige Tätigkeit hätte weiter ausüben können. Zur Vermeidung einer ſolchen Kataſtrophe hat eine Frau, die jeden Zug im Weſen ihres Mannes kennt, ſchon lange vor ſeiner Zuruheſetzung äller⸗ hand Beſchäftigungsmöglichkeiten für ſpäter überlegt. Der Mann muß— wie jeder Menſch— nach ſeinen Fähigkeiten beſchäftigt werden. Da viele Herren ſchlechte Käufer ſind, wird Mutter in ſolchem Falle 3. B. vorläufig nur die Hilſe ihres Mannes beim Tragen der eingekauften Waren erbitten. Sie wirö vor jedem Einkaufsgang mit ihm genau beſprechen, was gekauft werden muß. Beim Ausſuchen der Wa⸗ ren in den Geſchäften wird ſie ſeinen Rat einholen, auch er muß wählen. Sie vergleicht mit ihm die Preiſe in den verſchiedenen Geſchäften, bald weiß er ebenfalls, wo man am beſten kauft. Und eines Tages wird die alte Dame ſich nicht wohl fühlen, Vater wird ſich ſelbſtverſtändlich bereit erklären, allein einzuholen. Dies wird allmählich zur Gewohn⸗ heit, er hat eine kleine Aufgabe zu erfüllen, und Mutter iſt entlaſtet. E Mittwoch, 9. September 1936 Da ihr die Wege für die Einkäufe abgenommen werden, hat die alte Dame mehr Zeit zum Spazie⸗ rengehen mit ihrem Mann. Sie beſuchen ab und zu ein Muſeum, eine Bildergalerie. Kino, Theater und Konzerte ſind auch für Penſionäre erſchwinglich. Aber vor allem fahren ſie zuſammen hinaus ins Grüne, in ͤͤen Wald und ans Waſſer. Kleine und auch größere Reiſen können, da jetzt genügend Zeit zur Verfügung ſteht, durchgeführt werden. Sie ſind bei gründlicher Ueberleguno und guter Einteilung gar nicht ſo teuer, wie oft gefürchtet wird.(Man muß ja auch zu Hauſe eſſen.) Viele Träume und Reiſepläne der Jugend können im Alter erfüllt werden. Und wenn dann noch für eine intereſſante Lektüre rechtzeitig Sorge getragen wird, kann der Ruheſtand zu einer wunderſchönen Zeit für ältere Leute werden. Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung Doch wenn die Mutter fehlt, der alte Herr bei ſeinen Kindern iſt? Dann wird er die Wege, die er für ſeine Frau gemacht hatte, für ſeine Tochter oder Schwiegertochter gehen. Allerdings werden Tochter oder Sohn den alten Herrn nur ab und zu auf ſeinen Spaziergängen begleiten können, dafür ſind aber vielleicht Enkelkinder ſeine Begleiter. Und der alte Herr wird weitere neue Aufgaben finden, indem er vielleicht den Enkeln bei ihren Schularbeiten hilft— doch gehört hierzu Geduld. Ein alter Herr iſt niemals überflüſſig, er kann— wenn er will — unentbehrlich für ſeine Frau, ſeine Kinder und Enkel ſein. An der Frau liegt es, den Mann ſeinem neuen Tätigkeitskreis zuzuführen. Die Frage: Womit be⸗ ſchäftige ich meinen Mann? iſt ernſt, aber ein gü⸗ tiges Frauenherz wird ſie löſen! Margarete Theil. ieeeeeeeeeeee Berbſtgeſünl Wie ferne Tritte hörſt du's ſchallen, Doch weit umher iſt nichts zu ſeh'n, Als wie die Blätter träumend fallen Und rauſchend mit dem Wind verweh'n. Du hörſt, wie durch der Bäume Gipfel Die Stunden unaufhaltſam geh'n. Der Nebel regnet in die Wipfel, Du weinſt und kannſt es nicht verſteh'n. Es dringt hervor wie leiſe Klagen, Die immer neuem Schmerz entſteh'n, Wie Wehruf aus entſchwund'nen Tagen, Wie ſtetes Kommen und Vergeh'n. Martin Greif. eeeee. Luſtige Selbſtmaſſage/ Jettpolſter aus eigener Kraft weggebracht Maſſage iſt ein beſonderes Studium; jeder, der ſie nicht gründlich verſteht, ſollte die Finger davon⸗ laſſen. Aber ein wenig„Selbſtmaſſage“ nach dem uralten, weiſen Grundſatz: Schinde deinen Körper, damit er dich nicht ſchin det, könnte jede Frau täglich betreiben. Es gibt zwei ganz ge⸗ fährliche Stellen am Körper, die der reifer werden⸗ den Frau nur gar zu bald Kummer bereiten. Es ſind der Nacken und— ſagen wir— die„Aequa⸗ ei Wie ich zu meinem kleinen Syſtem der Selbſt⸗ maſſage gelangte, das ich neben allem Federn, Gehen, Laufen, Schwingen und Springen mit meinen Schülern jede Stunde betreibe, geſchah ſo: Eines Tages kam eine Schülerin zu mir und erzählte ſeuf⸗ zend:„In vierzehn Tagen muß ich mit meinem Mann zu einem offiziellen Eſſen, und ich paß' doch nicht mehr in das' gute Kleid von vor zwei Jahren hinein. Sie müſſen mir helfen, daß ich ſofort ab⸗ nehme.“ Künſtlich ſchnell abnehmen iſt eine gefährliche Sache, die ſchon oft Schaden angerichtet hat. Aber ſchlanker werden, ohne ſeine Geſundheit zu gefähr⸗ den, iſt eine Aufgabe, die ſich lohnt. Maſſage iſt be⸗ ſtimmt für viele Funktionsſtörungen des Körpers ganz ausgezeichnet, nur bleibt ſie immer eine paſſive Kur. Eine Selbſtmaſſage kann natürlich nie die Wirkung eines geübten Maſſeurs erreichen, doch ſie trägt den beſonderen Wert, mit ſich ſelber ein wenig energiſch zu verfahren. Meine Aufgabe war alſo, oben'Erwähnter Dame in ihr beſtes Kleid zu verhelfen. Es ließ ſich nicht leugnen, um die Hüften herum ſaß viel über⸗ flüſſiger Ballaſt. Die Bauchmuskeln mußten geſtärkt werden, und die Rundlichkeit auf Hüften und Sitzfläthe hatte zu verſchwinden. Dabei kam ich auf folgenden Einfall: ſich auf den Boden ſetzen und zwanzigmal die Beine anziehen und ſtrecken, aber in der Luft, nicht einmal der Hacken darf den Boden berühren. Das iſt beſtimmt gut für die geraden Bauchmuskeln, aber die ſchrägen müſſen auch in Angriff genommen werden. Alſo Sitzen auf einer Hälfte! Als ob du ſchwebſt! Auch zwanzigmal die Beine angezogen und geſtreckt! Dann die andere Seite, und nun einmal rechts, ein⸗ mal links abwechſelnd, dabei wird zugleich das Sitz⸗ fleiſch in Angriff genommen, und der Druck des 147. Jahrgang/ Nr. 4158 ſicherlich recht anſtrengend, aber gänzlich gefahrlos, und der gute Zweck der Sache gibt die nötige Energie zur Durchführung der Uebung. Jetzt Rollen auf der geſamten Sitzfläche, aber immer die Beine in der Luft halten, das iſt die Hauptſache. Wer das Rollen richtig heraushat, dreht ſich dabei um ſich ſelber. Wie kommt man aber an den Speck der Ober⸗ ſchenkel und Hüften heran? Man legt ſich auf den Rücken, und auch hierbei verſucht man eiſern, die Unterſchenkel und Füße vom Boden wegzunehmen, dann wirft man ſich über die Hüfte ſchnell herum auf den Bauch. Zehnmal über rechts, zehnmal über links, wenn möglich noch öfter, das hilft todſicher! Eine wunderbare Maſſage iſt auch das Vor⸗ wärtskriechen auf dem Bauch, was beſon⸗ ders reizvoll wird, wenn man es zu mehreren im edlen Wettkampf ausführt. Die Hände liegen feſt verſchlungen auf dem Rücken, Oberkörper und Beine heben ſich vom Boden. Für magere Leute iſt das nicht ſehr angenehm, weil ſie ſich dabei die Hüften leicht durchſcheuern, aber dünne Menſchen brauchen die Uebung ja auch nicht auszuführen. Dieſe Uebun⸗ gen können alle unendlich viel variiert werden. Man muß etwas Gedankenreichtum beſitzen. Gymnaſtik iſt keine nur äußerliche mechaniſche Angelegenheit! Je lebendiger der Geiſt, deſto reicher und amüſanter die Mittel und Wege, ſeinen Körper beherrſchen zu ler⸗ nen und ihn gefügig zu machen! Die gefährliche Stelle des Nackenſpeckes greift man am beſten mit„Schwung“ an! Man holt den einen Arm weit aus, und mit einer Schwung⸗ bewegung, die durch oͤen ganzen Körper geht, läßt man die Hand auf den Nacken klatſchen, mal rechts, mal links über dieſelbe Schulter und am Hals vorn⸗ herum über die andere Schulter. Auch hier gibt es eine Fülle der Abwechſlungen. In tiefer Rumpf⸗ beuge kann z. B. der Rücken durch das Aufklat⸗ ſchen der Hände bei einem tüchtigen Armſchwung kräftig maſſiert werden. Es iſt nur immer das alte Lied: allein läßt ſehr leicht die nötige Energie zur Durchführung der täglichen Uebungen nach; aber im Kreiſe froher Kameraden, in dem einer den anderen anfeuert, und unter der Leitung einer friſchen, fröhlichen Lehrerin, da hält man durch, und mit Befriedigung ſtellt man eine leicht gerötete Haut und einen kleinen Muskel⸗ kater am nächſten Tage feſt. Und zum Schluß meiner kleinen Anregung möchte ich noch mitteilen, oͤaß obengenannte Volksgenoſſin am Tage des offiziellen Eſſens wirklich ohne Schwie⸗ rigkeit in ihr gutes Feſtgewand hinein paßte! Eva Stiller von Saltzwedel. d l Gut haftende Etiketten auf Einmachbüchſen Wenn jetzt zur Einmachzeit eine ganze Reihe von Büchſen mit dem verſchiedenſten Inhalt auf Vorrat gefüllt werden, iſt es für die Hausfrau ein ſtetes Aergernis, daß auf Blechbüchſen die Etiketten mit Inhaltsangabe ſo ſchlecht haften. Sie ſollten dieſe deshalb zur beſſeren Haltbarkeit, zuvor mit einer halbierten Zwiebel überreiben, worauf die erſt geleimten Aufſchriften aufgezogen werden. Auch Waſſerglas ſtatt Klebſtoff verwendet, eignet ſich vorzüglich. Ferner empfiehlt es ſich, die mit Tin⸗ tenſchrift geſchriebenen Etiketten ſo lang zu ſchnei⸗ den, daß ſie rings um die Büchſe herum reichen, mit Waſſer in ganzer Länge anzufeuchten und dann ſtraff eigenen Gewichts maſſiert ganz ungeheuer! Es iſt übereinander feſtzukleben. Es haben die Metten geſponnen/ ven Paula Walenöe Wenn die„Metten geſponnen haben“, dann iſt der Altweiberſommer da, der uns mit ſeinem„Herbſt⸗ geſpinſt“— mancherorts als„Kobbenweb“ bekannt— daran erinnert, daß durch Septembers heitern Blick nochmals ſchaut der Mai zurück. Der Liebfrauenſommer hat angefangen, er bringt uns eine Reihe von„Herbſtfrauentagen“. Sie beginnen mit dem Kräutertag oder Würzweihtag am 15. Ernting, um ſchließlich im Septembermond auszuklingen. Dann aber iſt auch ſchon Feld und Wald, Wieſe und Steg von den„Metten eingeſpon⸗ nen“, durchzogen mit den Sommer⸗ oder Marien⸗ fäden, mit denen der„Sommer fortfliegt“. Viele Mären beſchäftigen ſich mit der Herkunft des„Sommerſchliß“, dem ſeltſamen„Sommerweb“, und alle dieſe Geſchichten, die im Volke noch lebendig ſind, handeln von einer Frau, die unermüblich ſpinnt, ſo, als ob der Faden nie reißen dürfe. Der Herbſt⸗ wind holt ſich dieſe Fäden und wirbelt ſie durch die Luft, ſpielt mit ihnen, um ſie dann leicht auf die Erde niederfallen zu laſſen, damit ſie das Herbſtlaub ein⸗ ſpinnen. Gleichſam als ſollten ſie den Sommer hal⸗ ten, den ſie doch gerade den Menſchen nehmen müſſen. Einmal iſt es die Gottesmutter Maria, die bei ihrer Himmelſahrt im Ernting ihren Man⸗ tel oder Schleier im Sommerwind verliert. Der zer⸗ teilt das Gewebe in unendlich viele Fäden, die nun langſam zur Erde niedergleiten. Ein anderesmal hören wir von der ſpinnenden„Alten in der Spinneiche“l. Tief fällt das weiße, ſeidenweiche Haar über ihre Schultern. Sie aber merkt nicht bei ihrer emſigen Arbeit am Spinnrad, daß der Herbſt⸗ wind mit ihren Haaren ſpielt und viele zur Erde niederweht. Es iſt die Altweiberſommerzeit. Wieder andere Geſchichten berichten von einer Maid, welche trotz dem Berbote ihrer Mutter zum Tanze ins Dorf gegangen war und das Spinnrad Spinnrad ſein ließ. Die Mutter verwünſchte ihr un⸗ folgſames Kind in den Mond, und ſeitdem ſoll die Maid im Monde ſitzen und unentwegt ſpinnen müſ⸗ ſen. Ihr Geſpinſt ſind die Herbſtfäden, der fliegende, entſchwindende Sommer. Dieſe Sommerſeide durch⸗ flattert die Luft und verſtrickt alle Wege. Wer von ihr umſponnen wird, dem verfliegt der Sommer, während ihm die Lebensfreude und Liebe tief im Herzen brennt. Das Mädchen im Mond will allen das nehmen, was ihr die Mutter genommen hat: die Jugend und die Jugendfreude. Eine andere Sage will wiſſen, daß die Herbſt⸗ ſ6eitloſe zur Zeit ihrer Blüte die weißen, ge⸗ heimnisvollen, ja magiſchen Fäden der Herbſtfrauen⸗ tage ſpinne. Von ihr ſollen die Sommerfäden, die „Kobbenwebe“, ſtammen, und daher nannten die Menſchen dieſe Blume auch gern die„Spinnerin“. Auch heißt es im Volke,„die Herbſtnacht fährt mit neuen Pſerden, welche ſo heftig ihre Mähnen ſchüt⸗ teln, daß ſie viele ihrer langen, ſeidenweichen Haare bei ihrer Erdenfahrt verlieren.“ „Nun haben auch heuer wieder„die Metten im Spätherbſt geſponnen“, ſie laſſen uns wiſſen, daß die „Herbſtfrauentage“ ihre Arbeit getan haben und der Altweiberſommer zur Neige geht. Die Herbſt⸗ zeitgleiche iſt da. Mit den Sommerfäden ſehen wir den„Sommer entfliehen“, darum wollen wir die ſchönen Tage noch nutzen, denn: Scheint die Sonn' auf Tal und Hang, Altweiberſommer währt nicht lang. *—————— Hanoweelliche Bilberbücher In den letzten Jahrzehnten war die hanoͤwerkliche Arbeit immer mehr in Vergeſſenheit geraten. Nun meldet ſie ſich und erinnert dabei ganz beſonders die Hausfrau an all die Dinge des täglichen Bedarfs, die ſie herſtellt. In dem ſtattlichen Haus des Deutſchen Handwerks in Berlin finden ſtändig Ausſtellungen der einzelnen Handwerker⸗ innungen ſtatt, die uns Schönheit und Zweckmäßig⸗ keit der hanoͤgearbeiteten Dinge vor Augen führen. Frankfurt am Main hat anläßlich des Hand⸗ werkertages ſeine große Schau handwerklicher Ar⸗ beit, aber im übrigen Reich bietet ſich ſelten Ge⸗ legenheit, an das hanoͤwerkliche Können ſo ſichtbar⸗ lich zu erinnern. Deshalb iſt es ſehr zu be⸗ grüßen, daß der Reichsſtand des Deutſchen Handwerks in kleinen handwerklichen Bilder⸗ büchern die ſchönſten Stücke der verſchiedenſten Aus⸗ ſtellungen im Bilde feſthält und allen zugänglich macht. Die beiden erſten Hefte in tadelloſer Ausführung liegen bereits vor:„Friſur und Kleid im Wandel der Zeit“ bringt nach einer Einleitung über das deutſche Modeſchaffen unter Verwendung der Frankfurter Schau einen reich bebilderten Ueber⸗ blick über alle Gegenſtände der Bekleidung, die aus des Handwerkers Hand hervorgehen.„Mit der Wäſche fängt es an“, ſührt zu Hut, Handſchuhen und Handtaſchen und natürlich auch zum Schmuck. Alle dieſe Dinge arbeitet der Handwerker für die Kundin, die er kennt, ſie tragen ein perſönliches Gepräge und ſind ihren Eigenheiten angepaßt. Je länger der Hanoͤwerker die Kundin kennt, deſto beſſer kann er für ſie arbeiten.„So wird das Wunder geſchehen, daß du, je älter du wirſt, immer beſſer ausſiehſt.“ Das zweite Heft handelt von den„Dingen des Alltags“, die uns beim Eſſen und bei der Arbeit umgeben. Sie entſtammen der Ausſtellung„Geſtal⸗ tendes Handwerk des Alltags“. Der geflochtene Brotteller und die getriebene Kaffeekanne, die aus Horn gedrechſelte Kartoffelſchüſſel und eiſengeſchmie⸗ dete Kamingarnitur ſind wirkliche Meiſterwerke, aber all oͤie anderen, in ausgezeichneten Photos wieder⸗ gegebenen Gegenſtände auch. Von eines Meiſters Hand beſeelt, ſprechen uns dieſe Dinge wie Weſen an; in ihnen iſt deutſche Kultur lebendig. Es iſt eine Freude, ſie anzuſehen, und eine noch viel grö⸗ ßere, ſie täglich um ſich zu haben. Die Hefte werden unentgeltlich abgegeben von der Preſſeſtelle des Reichsſtandes des Deut⸗ ſchen Handwerks, Berlin NW 7, Neu⸗ ſtädtiſche Kürchſter. Das Geſpenſt der Glatze Wenn auch der Beſitz einer Glatze im allgemeinen ein unbeneidetes Vorrecht des„ſtärkeren Geſchlechts“ iſt, bedroht ſie doch auch manche Frauen, und die Statiſtiker wollen ſogar feſtgeſtellt haben, daß die weibliche Glatze in den letzten Jahrzehnten häufiger ſie allerdings die Größe und die Vollkommenheit männlicher negativer Kopfsier. Immerhin iſt auch dünnes Haar keine Freude, und es iſt gut, rechtzeitig etwas dagegen zu tun, falls bemerkt. Nun darf man die Aengſtlichkeit natürlich nicht übertreiben; daß beim morgendlichen Kämmen ein Anzahl von Haaren ausgekämmt wer⸗ den, iſt normal, es ſind einfach abgeſtorbene Haare, die zumeiſt nicht„ausgefallen“, ſondern an der Wur⸗ zel abgebrochen ſind. Für die männliche Glatze hat man folgende Haupt⸗ gründe verantwortlich gemacht: 1. den luftabſchließenden Hut, 2. das zu häufige, nämlich tägliche Waſchen, das ſehr beliebt iſt, 3. fettige Pomaden, die oͤie Kopfhaut verſchmieren. Die Verhütungsmittel ergeben ſich alſo von ſelbſt, nämlich Licht, Luft und Sonne auch an die Kopfhaut heranlaſſen, Haarwäſche nur mit den da⸗ für von unſerer hochentwickelten chemiſchen Induſtrie hergeſtellten Kopfwaſchmitteln und Reinlichkeit der Kopfhaut. Hier wird viel geſündigt. Man glaubt, mit Wäſche und Kamm auskommen zu können und vergißt ganz die ehrwürdige Haarbürſte. Der Haarſpezialiſt, der geſagt hat, die Bürſte iſt die Harke für das Beet, hat es am kürzeſten und am beſten, wenn auch etwas männlich grob ausgedrückt. Nur die Bürſte, und zwar„gegen den Strich“ gebraucht, ſegt alle die Staubpartikelchen, die ſich im Laufe des Tages im Haar verfangen, weg. Gleichzeitig auch die Schinnen und die abgeſtorbenen und abgebroche⸗ nen Haare, die der Kamm nicht alle erfaßt. Neuerdings hat nun ein berühmter Haarſpezialiſt veröffentlicht, daß die Haupturſache der Glatzenbil⸗ dung und des Haarausfalles ihren Grund darin habe, daß die Kopfhaut zu eng für den Schä⸗ del ſei! Dadurch kann ſich nun jeder ſelbſt über⸗ zeugen, ob er für eine Glatze disponiert iſt oder nicht. Wenn ſich die Kopfhaut über dem Schädelkno⸗ chen nicht oder nur wenig verſchieben läßt, dann oͤroht Gefahr. Peinliche Pflege der Kopfhaut und häufig angewandte Maſſagen können aber helfen. Wenn trotz aller dieſer Mittel der Haarausfall anhält, dann gibt es nur noch eine Hilfe: den Arzt. Denn dann liegt der Verdacht nahe, daß der Haar⸗ ausfall nur ein Zeichen für eine andere und viel⸗ leicht ernſthafte Krankheit iſt. Margot Groß. geworden iſt. Nur in ſehr ſeltenen Fällen erreicht Verantwortlich: Margot Schubert, Mannheim — 2 * mit einem Tuch aufzudrücken, nuran den Enden wenn man nur die erſten Zeichen ſtärkeren Haaraus⸗ R * *———* Mittwoch, 9. September 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe — Eeite/ Nummer 415 Breite Schultern werden an dem blauen Kleid mit dem weißen Ja⸗ bot durch Keulenärmel und Achſel⸗ paſſen hervorgerufen. Rollkragen. Ullſtein⸗Schnittmuſter K 7232 Oben: Weißes Weſtchen mit hoch⸗ ſtehendem Kragen und eckig ein⸗ geſetzte Armel ſind an dem ge⸗ wickelten ſchwarzen Kleid das Neue. Ullſtein⸗Schnitt K 7225 UHEIHTEN dann Slnegaltige Klelnanzeigen bis zu Siner Héhe von 100 mm je mm SEig. Stellengesuche je mmAPI 4 E 711+ 4 B — Urſprung 1835— 01 Karlsruher e Lebensversicherongsbank-C. Sube Priatuirſther. 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Ullſtein⸗Schnitt K 7202 man achten, auf die Art, wie die Armel obenherum ind, auf die Verbreiterung der Schultern, auf die hochſtehenden Kragen, wenn man feſtſtellen will, inwiefern ſich die Mode gegenfrüherverändert hat. Kleine weiße Krägelchen, ſchmal wie ein Bündchen am Hals aufſteigend, oder ſchmale weiße Rollkrägelchen ſind für viele Winterkleider charakteriſtiſch. geht auch das Kleid ſelbſt wie ein Tulpenkelch in den Kragen über Es ſteigt ccchen am Hals hinauf. Manchmal ſitzt noch ein zweites weißes Krägelchen innen drin, weil die Kleidſamkeit dunkler Stoffe für den Teint eine recht umſtrittene vorn hin ſanft ausgeſchweifte Linie, ſie uns gewißlich in Zacken⸗, Zinnen⸗ und Bogenformen. Denn dafür herrſcht in der jetzigen Mode große Meinung. An die ſchönen Spißenkragen der unglücklichen ſchottiſchen Königin erinnern neue kleine Stuartkragen, die man uns jedoch nicht aus Spitze für elegante Feſt⸗ aben dieſe Kragen keine na färbtem Sealpelz. Am hochgeſchnittenen Kragenanſatz eines wollenen Weſtenkleides ſitzt ein kleines weißes Schleiſchen. Ullſtein⸗Schnitt K 7258 Oben: Wintermantel mit Paſſe und hoch⸗ ſtehendem Kelchkragen aus zum Stoff einge⸗ ſtein⸗Schnitt M2518 In neuer Weiſe iſt Lammfell zur Garni⸗ tur eines Wintermantels herangezogen. Ullſtein⸗Schnittmuſter M 2532 2. mit 2 Balk., neu herger., eytl. für Schöne, helle, geräumige 6514 -Iimmer-Wonnune 2 Fam.(Verwandte) z. 1. Oktober zu vermieten L 14. 18, parterre. 115,12, 1Ir. LScöne Böro- c. Licschätsräume mit Etagenheiz., Garderoberaum, 2 Toiletten, ſof. od. ſpät. zu vm. Näher.: Reſtau⸗ rant Kaiſerring. 7019 lü- latage Lducr äbl. Anmer Zu verſtieten U 4. 23, Erdgeſchoß. 720¹1 Oſtſtadt! Sonn. 7⸗Zimm.⸗ Wohng., Lamey⸗ ſtr. 11, mit Bad und Zubeh., zum 1. 10. zu verm., ey, wird geteilt in 4 u. 2 Zimm. Näh. Lameyſtr. 11 3. St., Tel. 425 15. 7393 -Zummer- Wächnung mit all. Zubehör, 2 Treppen hoch, Lameystr. 22 Z. 1. 10. zu verm. Fernſpr. 428 21. 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Nicht weniger wichtig als die Kra⸗ genfrage iſt für modiſch Intereſſierte der Armelſchnitt. Seine ſchulter⸗ verbreiternde Weite wird auf ſoviel verſchiedene Arten erreicht, daß man oft ſtaunend die kleinen Wunderwerke der Schneiderkunſt betrachtet. Eigen⸗ tümliche winklig gelegte Falten, eckige Armeleinſätze oder breit hinaus⸗ ſtehende Paſſen wetteifern mitgeulen⸗ ärmeln von einfacherer Form. Nur eines trifft man nicht: einen von oben his unten glatt und eng gehaltenen Armel. Irgendwo muß er eine kleine Beſonderheit aufweiſen. Bei den Mänteln ſind gleichfalls modiſche Neuheiten um Hals und Schultern herum zu finden. Hier iſt es die Bepackung der Schulterpartie mit Pelz, von der ganz neuartige Wirkun⸗ gen herleiten. Pelz bildet große Paſſen, eht in hochſtrebende Kragen über und beſe„wie im Fortlauf der Paſſe, noch die gel mit einem Stückchen ſeiner felligen Weichheit. Man ver⸗ wendet dafttr natürlich nur kurzhaa⸗ rige, flache Pelze. Seal, Biſam und Lammfelle ſind das Richtige. Oft wird der Pelz zumStoff in der Farbe paſſend eingefärbt. Niemand nimmt Anſtoß an rünen, blauen undlilaPelzen. Soſehr iſt Pelz für uns ſchon in den Begriff eines Garniturſtoffes übergegangen, daß man ſeine Herkunft völlig vergißt. Während kleine niedrige Pelzkragen mehr etwas für die Ubergangszeit und für Damen, die nicht leicht frieren, ſind, ſchützen die hochgeſtellten Kelch⸗ kragen tatſächlich gut gegen rauhe Winde. Bis zum Kinn kann man ſi ich in ſie vergraben. M. Cl. Die * NURO große Heimreiſe aus ͤͤem Mittelmeer mit Lloyddamꝑfer General v. Steuben ab Genua: 6. Olt. an Bremen: 26. Olt. S Folgende Hafen werden angelauſen: NEAPEL. PALERMO. S0USSE CEUTA. CASABLAVCA. L48 PALMAS. TEVERIEE. LISSABOV. VICO MADEIRA Fahrpreis oon Rm òSSO- an aufiãrts Im Fulle einer Beendigung der werden anstatt Sousse(Kaurv 9 10/0 NORDD apanischen Vnrulien unn u. Casablanca: Mallorca und Cranada besucht. Mindestfaſipreis nach Maßgube oorhiand. Platzes. 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Wenn aber die Tagungen der Parteien einer ver⸗ gangenen Zeit einſt erfüllt waren von den Kämpfen miteinander ringender Intereſſentengruppen oder Machtklüngel, dann ſind die Tage unſerer nationalſozialiſtiſchen Bewegung Wochen des heißen Bekenntniſſes zu unſerer Idee, zu unſerer Be⸗ wegung, und— ſeit vier Jahren— zu unſerem deut⸗ ſchen Volk im nationalſozialiſtiſchen Dritten Reich. Noch ſtets hat die Richtigkeit unſerer Lehre und unſerer Grundſätze bei dieſen größten Demonſtratio⸗ 427 der Bewegung ihre ſtärkſte Bekräftigung erhal⸗ n dürch den immer wieder ſichtbaren Erfolg. „Und daher ſchien auch alles, was auf dieſen Ta⸗ gungen hier die Zukunft an Aufgaben ſtellen müßte, gemeſſen an dem bisher Erreichten, weiter erreich⸗ bar, ja ſelbſtverſtändlich zu ſein. Wann aber konnten wir auf das zurückliegende Erreichte zufriedener blicken als an dieſem 4. Reichsparteitag ſeit un⸗ ſerer Machtübernahme? Da wir in dieſer Stunde den Kongreß der Ehre eröffnen, erfüllen uns zwei Empfindun⸗ gen: 1. Mit welchem Stolz können wir jetzt zurück⸗ ſehen auf die uun hinter uns liegenden vier Jahre und beſonders auf das letzte. Und., welche Rechtfertigung erhält unſer ganzes Handeln gerade heute bei einem Blick in dieſe zerriſſene und haltlos gewordene Umwelt! Wie viele Jahre— Jahrzehnte— laufen im Le⸗ ben eines Volkes ab, ohne daß ſie eine beſondere Würdigung verdienen und damit eine nachträgliche Evwähnung erfahren! Wie oft ſcheint nicht die Trägheit des geſchichtlichen Geſchehens den Inhalt des Lebens ganzer Geſchlechter für die Nachwelt aus⸗ zulöſchen. In ruhigem Fluß ziehen ereignislos Jahrzehnte vorüber, in denen es abey auch ſorgende Menſchen gab, ohne daß ihrem Handeln jene Größe zuteil wurde, die allein zu einer geſchichtlichen Feſt⸗ ſtellung und damit Erwähnung führt. Und wenn der Nachwelt drei oder vier Jahre eines Volksge⸗ ſchehens als beſonders bemerkenswert überliefert werden, dann ſind es in den meiſten Fällen Jahre — 5 die eine* außerordentliche Würdigung K lten und nur ſelten Jahre eines wirklichen volklichen Aufſtiegs. Schon immer be⸗ nötigte das Einreißen eines Reiches, der Zuſam⸗ menbruch einer Wirtſchaft, die revolutionäre Ver⸗ nichtung einer ſtaatlichen Organiſation, die Zerſtö⸗ rung einer Autorität eine kürzere Zeit als dere Aufbau. 6 Welch ein Wunder in den vier Jahren Wir Nationalſozialiſten können demgegenüber mit ſtolzer Befriedigung die Behauptung auf⸗ ſtellen, daß ſelbſt der Zuſammenbruch Deutſch⸗ lands ſeit dem November 1918 ſich in einem lang⸗ ſameren Zeitmaß vollzog, als der ſeit vier Jahren erfolgte allgemeine Wiederaufſtieg der Nation. Wie züähflüſſig erſcheint uns heute doch der Lauf der Zeit des Regimes vor ber nationalſozialiſtiſchen Revolution. Gewiß, es ging von Jahr zu Jahr ſtei⸗ gend nach abwärts, allein, wie wenig bleiben uns dieſe Jahre mangels jeder Größe der handelnden Perſonen und der ſie erfüllenden Ereigniſſe im Ge⸗ dächtnis haften. Ein Jahr wie das andere. Regie⸗ rungen kommen und Regierungen gehen. Perſonen wechſeln und erſcheinen wieder. Allein, je bewegter der Wandel im Perſonellen, um ſo unbedeutender die Größe der Ergebniſſe in Sachlichen. Es blieb immer die Frage übrig, warum dieſes Kommen und Ab⸗ treten der Erſcheinungen, wenn doch das Reſultat des Handelns immer das Gleiche blieb. Und ſtets gleich geblieben war der Verfall. Im Jahre 1933 wird nun der Nationalſozialis⸗ mus nach ſeinem 14jährigen Kampf um den deutſchen Menſchen mit der Leitung des Reiches betraut. Und welch ein Wunder hat ſich ſeitdem in kaum vier Jahren vollzogen! An dieſem vierten Reichsparteitag ſeit unſerer Machtübernahme kön⸗ nen wir Nationalſozialiſten mit nawenloſem Stolz vor die Augen unſerer Anhänger und unter das Urteil der ganzen Nation treten. War dies nun eine wirkliche Revolution gewe⸗ ſen oder war ſie keine? Iſt dieſe Umwälzung heute vor unſerem Volke gerechtfertigt durch unſere Leiſtungen oder iſt ſie es nicht? Und vor allem: wer hätte ſonſt dieſes Wunder außer uns vollbringen können? Wenn jeder Reichsparteitag bisher ein Tag der Rechtfertigung unſeres Kämpfens und Ringens war, dann gilt dies am meiſten von dem heuti⸗ gen. Kein anderer konnte uns daher mit höherer Genugtuung erfüllen als dieſer. Denn auf allen Ge⸗ bieten unſeres nationalen Lebens iſt ſeit vier Jahren ein unermeßlicher Aufſtieg eingetreten. Einmalig ſind das Tempo und das Ausmaß des politiſchen Aufſtiegs und vor allem: Geſchichtlich einmalig iſt die innere Konſolidierung der deut⸗ ſchen Nation. Die gewaltigſte Krönung aber hat dieſer Aufſtieg im letzten Jahre erfahren, in den zwölf Monaten, die ſeit dem vierten Reichsparteitag vergangen ſind. Am Abend des 30. Januar 1933 gab ich dem deutſchen Volke in einer kurzen Proklamation die Zielſetzung unſeres Kampfes bekannt. Ich habe damals gebeten, mir vier Jahre Zeit zu ſchenken. Nach ihrem Ablauf wollte ich dem deutſchen Volke Rechenſchaft geben über die Erfüllung oder Nicht⸗ erfüllung dieſes Verſprechens. Unſere Gegner waren überzeugt, daß wir niemals dazu kommen würden, die Nation um dieſes Urteil zu befvagen, denn man bemaß die Höchſtzeit unſeres Regimes auf kaum ſechs bis zwölf Wochen. Was aber hat in dieſen vier Jahren der National⸗ ſozialismus aus Deutſchland gemacht? Wer von dieſen Gegnern könnte die Stirn beſitzen, auch heute noch gegen uns als Ankläger auföutreten? Was ihnen damals in meiner Proklamation als phanta⸗ ſtiſch und unerfüllbar erſchien, erſcheint uns heute als die beſcheidenſte Ankündigung einer turmhoch darüberliegenden Leiſtung. Was hätten die Gegner gesagt?: Dieſe Gegner haben damals es nicht für möglich gehalten, das uns heute ſo klein vorkommende Pro⸗ gramm des Jahres 1933 zu erfüllen. Was würden ſie aber wohl erſt geſagt haben, wenn ich ihnen das Programm vorgehalten hätte, das die national⸗ ſozialiſtiſche Staatsführung ſeitdem in knappen vier Jahren nun tatſächlich verwirklichte? Wie hätten ſie wohl geſpottet, wenn ich ihnen am 30. Januar erklärt haben würde, daß nach vier Jah⸗ ren Deutſchland ſeine Erwerbsloſen von 6 Mil⸗ lionen auf eine Million geſenkt haben wird, daß die Zwangsenteignung des deutſchen Bauern beendet ſein; daß die Einnahmen der deut⸗ ſchen Landwirtſchaft höhere ſein werden als jemals in einem Jahre unſerer Friedenszeit vorher, daß ſich das geſamte Nationaleinkommen —3— 41 Milliarden auf jährlich 56 Milliarden ſteigern rd, daß der deutſche Mittelſtand und das deutſche Handwerk eine neue Blüte erleben würden, daß ſich der Handel wieder erholen würde, daß die deutſchen Hafenſtädte nicht mehr toten Schiffsfriedhöfen gleichen und daß 1936 auf den deutſchen Werften ſich allein über 640 000 Tonnen Schiffe im Bau befinden würden, daß unzählige Fabriken ihre Arbeiterziffern nicht verdoppelt, ſondern verdrei⸗ und vervierfachen und daß zahlloſe andere in knapp vier Jahren neu aufgebaut werden, daß eine Kru pp⸗Fabrik wieder erzittern wird von dem Dröhnen und Hämmern der Maſchinen des deutſchen Wiederaufſtiegs und daß aber all dieſe Un⸗ ternehmungen als oberſtes Gebot ihres Einſatzes den Dienſt an der Nation und nicht mehr den ſkrupel⸗ loſen Gewinn des einzelnen erkennen würden, daß ſich die ſtillen Automobilfabriken nicht nur beleben, ſondern unerhört vergrößern und daß ſich die Produktion der Kraftfahrzeuge von 45 000 des Jahres 1932 auf rund eine Viertel Million ſteigern würde, daß in vier Jahren die Defisite unſerer Län⸗ der und Städte beſeitigt und daß das Reich ein Steuer⸗Mehraufkom⸗ men von jährlich nahezu 5 Milliarden erhalten wird, daß die Deutſche Reichsbahn endlich wieder ihre Sanierung erfährt, ihre Züge aber als die ſchnellſten der Welt fahren werden, daß das Deutſche Reich Straßen erhält, wie ſie, ſeit es eine menſchliche Kultur gibt, in dieſer Größe und Schönheit noch nicht gebaut wurden und daß von dieſen projektierten erſten 7000 Kilometern nach nicht einmal vier Jahren ſpäter 1 über 1000 Kilometer im Betrieb und über 4000 Kilometer im Bau ſein werden, daß ungeheure neue Siebtungen mit Hun⸗ derttauſenden an Häuſern entſtehen, in alten Städten des Reiches aber gewaltige neue Bauten emporwach⸗ ſen werden, die mit als die größten der Welt anzu⸗ ſprechen ſind, daß ſich Hunderte und aber Hunderte rieſiger Brücken über Schluchten und Täler ziehen wer⸗ den und daß die deutſche Kultur ſo und in ähnlichen herrlichen neuen Leiſtungen ihren Ewigkeitswert be⸗ ſtätigen wird, daß die deutſchen Theater eine Wiederauf⸗ erſtehung feiern werden, genau ſo wie die Darbie⸗ tungen unſerer deutſchen Muſik, daß dabei aber das deutſche Volk einen leben⸗ digen Anteil nehmen wird an dieſer umwälzenden geiſtigen Erneuerung, und dies alles, ohne daß auch nur ein Jude in dieſer geiſtigen Führung des deutſchen Volkes mehr in Erſcheinung tritt! Wenn ich damals prophezeit hätte, daß in vier Jahren die ganze deutſche Preſſe, nur den deut⸗ ſchen Aufgaben dienend, von einem neuen Ethos er⸗ füllt ſein würde, daß für die deutſche Wirtſchaft das Geſetz einer neuen Berufsehre proklamiert wird, ja, daß überhaupt der deutſche Menſch eine Erneuerung ſeines Weſens und ſeines Handelns erlebt. Wenn ich Ihnen damals vorausgeſagt hätte, daß es nach dieſen vier Jahren nurmehr ein Volk geben wird, daß keine Sozialdemokratie, kein Kom⸗ munismus, kein Zentrum, aber auch keine bürger⸗ liche Partei ſich mehr am deutſchen Leben werde ver⸗ gehen können, daß keine Gewerkſchaft mehr ſein wird zur Verhetzung des Arbeitnehmers und kein Unternehmerverband zur Verderbung des Arbeit⸗ gebers, daß nach dieſen vier Jahren keine Länderregie⸗ rung mehr exiſtieren wird, daß es in Dentſch⸗ land keine Landtage mehr geben ſoll, daß die 16 Fahnen und damit die 16 Traditionen zu be⸗ ſtehen aufgehört haben und eingeholt werden, und daß die ganze Nation, angefangen von ihren arbeitenden Menſchen bis zum Soldaten, nur⸗ mehr in dem einem Bekenntuhs und unter einer Fahne marſchieren wird. Was hätten ſie aber erſt geſagt, wenn ich ihnen pro⸗ phezeit haben würde, daß ſich in dieſen vier Jahren Deutſchland aus den Sklavenketten von Verſailles gelöſt haben wird, daß das Reich wieder die allgemeine Wehrpflicht er⸗ hält, daß wie im Frieden jeder Deutſche zwei Jahre für die Freiheit des Landes dienen wird, daß eine unſere Küſten und unſeren Handel beſchützende neue Flotte im Bau begriffen iſt und eine gewal⸗ tige neue Luftwaffe die Sicherheit unſerer Städte, Fabriken und Werksanlagen garantiert, daß das Rheinland unter die Oberhoheit der deut⸗ ſchen Nation gebracht und damit die Souveränität des Reiches über das geſamte Gebiet wieder auf⸗ getichtet ſein wird. Was hätten ſie geſagt zu meiner Prophezeiung, daß dieſes damals ſo zerriſſene Volk, ehe noch vier Jahre vergangen ſein werden, für die nationalſozia⸗ liſtiſche Politik des Wiederaufbaues, der Ehre und der Freiheit der Nation zu 99 v. H. zur Wahl⸗ urne ſchreiten und mit 99 v. H. ihr Ja ausſprechen wird? Hätte ich dies und all das viele andere vor Jahren prophezeit, dann hätte man mich unter dem Gelächter der ganzen Welt als einen Wahnſin⸗ nigen gebrandmarkt. Allein, dies alles iſt nun Wirklichkeit geworden. Dies iſt die Tat von knapp vier Jahren. Wer kann es uns verdenken, wenn wir alle, die wir an dieſem Werk tätig waren, in ſtolzer Befriedigung auf dieſe Leiſtung blicken. Die nationalſozialiſtiſche politiſche Führung Deutſchlands hat in dieſer kurzen Zeit ein Wunder vollbracht, und die zu ihr geſtoßene natio⸗ nalſozialiſtiſche Armee hat dieſes Wunder erhärtet. Heute ſteht das Reich in ſeiner politiſchen Führung und ſeiner militäriſchen Sicherung gefeſtigter da als je zuvor. Die Hetzer und der Friede: Das zweite Wunder aber, was uns mit bitterer Befriedigung erfüllen muß, iſt die Feſtſtellung, daß wir leider mit unſeren ſonſtigen Prophezeiungen nur zu recht behalten baben. Haß und Mißtrauen erfüllen die andere elt. Von einer Großmacht und wenigen anderen Län⸗ dern abgeſehen, finden wir in Europa faſt überall die Zuckungen bolſchewiſtiſcher Aufſtände und Re⸗ volntionen. Nationalſozialiſten und Nationalſozialiſtinnen! Iſt es nicht faſt etwas Symboliſches, daß, während in anderen Ländern der Haß regiert und Ruinen ent⸗ ſtehen, in Berlin umbrauſt vom Jubel eines glück⸗ lich gewordenen Volkes eine olympiſche Feier edelſtey Menſchlichkeit ſtattfinden konnte? Nein, trotz aller Bemühungen, es iſt auch den jüdiſchen Be⸗ richterſtattern nicht mehr möglich, dieſe Wahrheit zu verdrehen und das, was Millionen mit eigenen Au⸗ gen geſehen und nachzuprüfen in der Lage waren und ſind, in das Gegenteil umzulügen! Und dieſe gewaltigſte Feier gab auch noch eine andere Ant⸗ wort auf die fortwährende Hetze dieſer verdam⸗ menswerten Clique internationaler Friedensſtörer: Alle dieſe Unzähligen, die das neue Deutſchland nun ſelbſt zu ſehen die Möglichkeit hatten, ſie wer⸗ den nicht beſtreiten können, daß, wie immer der Emporſtieg des deutſchen Volkes auch groß und ſtau⸗ nenswert war, er nicht auf Koſten eines anderen Volkes epfolgte. Wem haben wir in dieſen vier Jahren ein Leid zugefügt? Wem haben wir etwas genommen? Welches Volk hat durch unſeren Emporſtieg etwas verloren? Hätten doch unſere Kritiker in den ande⸗ ren Völkern, ſtatt den verruchten internationalen Hetzern zu glauben, überall dieſelbe innere Arbeit geleiſtet wie wir. Es könnte heute, beſonders in Europa, eine feſtere Gemeinſchaft der Nationen ge⸗ ben, die dann durch gemeinſame Anſtrengungen der gemeinſamen Not auch leichter Herr zu werden ver⸗ möchte. Allerdings: Dieſer ſtaunenswerte und geſchichtlich einmalige Emporſtieg iſt uns nicht als unverdientes Glück in den Schoß gefallen, ſondern er iſt das Re⸗ ſultat unerhörter Anſtrengungen und nervenaufreibender Sorgen. Was eine dumm und gedankenlos nörgelnde Umwelt in einer vermeintlich geiſtreichen Kritik ſo oft glaubte an uns mit unver⸗ hohlener Schadenfreude feſtſtellen zu können, traf ohne weiteres ſie. In dieſen vier Jahren hat die Regierung des deutſchen Volkes mehr Sorgen gehabt als alle anderen Regierungen vielleicht in einem halben Jahrhundert! Allein dieſe Sorgen belaſten öie deutſche Regie⸗ rung nicht moraliſch, ſondern immer nur ſeeliſch und leider auch phyſiſch; denn nicht wir ſind für die Ur⸗ ſachen dieſer Sorgen verantwortlich, ſondern eine ſchickſalhafte Vergangenheit ſowie das leider oft ſo große Unverſtändnis unſeres eige⸗ nen Volkes und das Nichtverſtehenkönnen und ⸗wollen anderer. Wie oft ſtürzte ſich nicht dieſe ſchamloſe ſeindliche Lügenkampagne mit förmlicher Wonne auf die Nach⸗ richten über den Mangel an Fett in Deutſchland, den Mangel an Butter, den Mangel an Eiern, den Man⸗ gel an Fleiſchl Welch eine Verwirrung in den Köpfen dieſer li⸗ 7* ——0————————————————————ꝗ—— 9 Seite/ Nummer 415 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 9. September 1936 0 10 — der größien— 17 —— SUMVINSUEINHEUWERSU* der neuen Saison! E 9 Enis Trenker Des Riesenerfolgsg. Die gestrige ſwegen 2. MochelI Premiere war ein 155 rauschend. Exiolg Diesen Freitag Samstag des neuen Ufe-Großfilms mit Heute Mittwoch Sonntag Je— Ka 5 NAL 2 Abend(Seginn 25 Uhr- Ende 24.55 Uhr) en Morgen Donnerstag. 10. Sept. sowie Freitag, 11. Sept. und Samstag, 12. Sept. Ei 5 Die Berbst- und Vinter— ine e 44 K 4 vergigt nichk“ Der Kaiser von Emil Kröll, bestens bekannt durch„ Die 8 4 1* Halifornien lachende biashe“. 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