7 Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Frel Haus monatlich.50 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgebolt 150 Mk., durch die Poſt.80 Mk. einſchl. Poſtbef.⸗Gebühr. Hierzu 36 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzen⸗ Rratze 42, Schwetzinger Straße 44, Meerfeldſtraße 13, Ne Fiſcher⸗ Kraße 1. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Straße 8, Se Luiſenſtraße 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Neue Mannheimer Seitung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: NRemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 7. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannbeim. wöchentlich.50 RM. im Monat Ausgab e— 7 Ausgaben 430 Pfg. Trägerlohn Der neue Vierjahresplan des Führers Vonnerstag, 10. September 1056 Die Führerpreklamatien an Partei und Velk: Crößtmöglichste Unabhänsiskeit Deutschlandis in seiner Rohstoffversorgungl — Nürnberg, 9. September. Die auf dem Parteikongreß durch Staatsminiſter Gauleiter Wagner verleſene Proklamation des Füh⸗ rers hat folgenden Wortlaut: Parteigenoſſen! Parteigenoſſinnen! Nationalſozialiſten! Wieder iſt das nationalſozialiſtiſche Deutſchland sur großen Heerſchau angetreten. Zum 8. Reichs⸗ parteitag treffen ſie ſich, die politiſchen Kämpfer, Kämpferinnen und Soldaten auf dieſem für uns Nationalſozialiſten ſo heiligen Boden von Nürnberg. Wenn aber die Tagungen der Parteien einer ver⸗ gangenen Zeit einſt erfüllt waren von den Kämpfen miteinander ringender Intereſſentengruppen oder Machtklüngel, dann ſind die Tage unſerer nationalſozialiſtiſchen Bewegung Wochen des heißen Bekenntniſſes zu unſerer Idee, zu unſerer Be⸗ wegung, und— ſeit vier Jahren— zu unſerem deut⸗ ſchen Volk im nationalſozialiſtiſchen Dritten Reich. Noch ſtets hat die Richtigkeit unſerer Lehre und unſerer Grundſätze bei dieſen größten Demonſtratio⸗ R der Bewegung ihre ſtärkſte Bekräftigung erhal⸗ n dürch den immer wieder ſichtbaren Erfolg. „Und daher ſchien auch alles, was auf dieſen Ta⸗ gungen hier die Zukunft an Aufgaben ſtellen müßte, gemeſſen an dem bisher Erreichten, weiter erreich⸗ bar, ja ſelbſtverſtändlich zu ſein. Wann aber konnten wir auf das zurückliegende Erreichte zufriedener blicken als an dieſem 4. Reichsparteitag ſeit un⸗ ſerer Machtübernahme? Da wir in dieſer Stunde den Kongreß der Ehre eröffnen, erfüllen uns zwei Empfindun⸗ gen: 1. Mit welchem Stolz können wir jetzt zurück⸗ ſehen auf die uun hinter uns liegenden vier Jahre und beſonders auf das letzte. Und., welche Rechtſertigung erhält unſer ganzes Handeln gerade heute bei einem Blick in dieſe zerriſſene und haltlos gewordene Umwelt! Wie viele Jahre— Jahrzehnte— laufen im Le⸗ ben eines Volkes ab, ohne daß ſie eine beſondere Würdigung verdienen und damit eine nachträgliche Evwähnung erfahren! Wie oft ſcheint nicht die Trägheit des geſchichtlichen Geſchehens den Inhalt des Lebens ganzer Geſchlechter für die Nachwelt aus⸗ zulöſchen. In ruhigem Fluß ziehen ereignislos Jahrzehnte vorüber, in denen es abep auch ſorgende Menſchen gab, ohne daß ihrem Handeln jene Größe zuteil wurde, die allein zu einer geſchichtlichen Feſt⸗ ſtellung und damit Erwähnung führt. Und wenn der Nachwelt drei oder vier Jahre eines Volksge⸗ ſchehens als beſonders bemerkenswert überliefert werden, dann ſind es in den meiſten Fällen Jahre des Zuſammenbruchs, die eine ſo außerordentliche Würdigung erhalten und nur ſelten Jahre eines wirklichen volklichen Aufſtiegs. Schon immer be⸗ nötigte das Einreißen eines Reiches, der Zuſam⸗ menbruch einer Wirtſchaft, die revolutionäre Ver⸗ nichtung einer ſtaatlichen Organiſation, die Zerſtö⸗ 98 einer Autorität eine kürzere Zeit als deren bau. 13 Welch ein Wunder in den vier Jahren Wir Nationalſozialiſten können demgegenüber mit ſtolzer Befriedigung die Behauptung auf⸗ ſtellen, daß ſelbſt der Zuſammenbruch Deutſch⸗ lands ſeit dem November 1918 ſich in einem lang⸗ ſameren Zeitmaß vollzog, als der ſeit vier Jahren erfolgte allgemeine Wiederaufſtieg der Nation. Wie zähflüſſig erſcheint uns heute doch der Lauf der Zeit des Regimes vor ber nationalſozialiſtiſchen Revolution. Gewiß, es ging von Jahr zu Jahr ſtei⸗ gend nach abwärts, allein, wie wenig bleiben uns dieſe Jahre mangels jeder Größe der handelnden Perſonen und der ſie erfüllenden Ereigniſſe im Ge⸗ dächtnis haften. Ein Jahr wie das andere. Regie⸗ rungen kommen und Regierungen gehen. Perſonen wechſeln und erſcheinen wieder. Allein, je bewegter der Wandel im Perſonellen, um ſo unbedeutender die Größe der Ergebniſſe in Sachlichen. Es blieb immer die Frage übrig, warum dieſes Kommen und Ab⸗ treten der Erſcheinungen, wenn doch das Reſultat des Handelns immer das Gleiche blieb. Und ſtets gleich geblieben war der Verfall. Im Jahre 1933 wird nun der Nationalſozialis⸗ mus nach ſeinem 14jährigen Kampf um den deutſchen Menſchen mit der Leitung des Reiches betraut. Und welch ein Wunder hat ſich ſeitdem in kaum vier Jahren vollzogen! An dieſem vierten Reichsparteitag ſeit unſerer Machtübernahme kön⸗ nen wir Nationalſozialiſten mit nawenloſem Stolz vor die Augen unſerer Anhänger und unter das Urteil der ganzen Nation treten. War dies nun eine wirkliche Revolution gewe⸗ ſen oder war ſie keine? Iſt dieſe Umwälzung heute vor unſerem Volke gerechtfertigt durch unſere Leiſtungen oder iſt ſie es nicht? Und vor allem: wer hätte ſonſt dieſes Wunder außer uns vollbringen können? Wenn jeder Reichsparteitag bisher ein Tag der Rechtfertigung unſeres Kämpfens und Ringens war, dann gilt dies am meiſten von dem heuti⸗ gen. Kein anderer konnte uns daher mit höherer Genugtuung erfüllen als dieſer. Denn auf allen Ge⸗ bieten unſeres nationalen Lebens iſt ſeit vier Jahren ein unermeßlicher Aufſtieg eingetreten. Einmalig ſind das Tempo und das Ausmaß des politiſchen Aufſtiegs und vor allem: Geſchichtlich einmalig iſt die innere Konſolidierung der deut⸗ ſchen Nation. Die gewaltigſte Krönung aber hat dieſer Aufſtieg im letzten Jahre erfahren, in den zwölf Monaten, die ſeit dem vierten Reichsparteitag vergangen ſind. Am Abend des 30. Januar 1933 gab ich dem deutſchen Volke in einer kurzen Proklamakion die Zielſetzung unſeres Kampfes bekannt. Ich habe damals gebeten, mir vier Jahre Zeit zu ſchenken. Nach ihrem Ablauf wollte ich dem deutſchen Volke Rechenſchaft geben über die Erfüllung oder Nicht⸗ erfüllung dieſes Verſprechens. Unſere Gegner waren übenzeugt, daß wir niemals dazu kommen würden, die Nation um dieſes Urteil zu befvagen, denn man bemaß die Höchſtzeit unſeres Regimes auf kaum ſechs bis zwölf Wochen. Was aber hat in dieſen vier Jahren der National⸗ ſozialismus aus Deutſchland gemacht? Wer von dieſen Gegnern könnte die Stirn beſitzen, auch heute noch gegen uns als Ankläger aufzutreten? Was ihnen damals in meiner Proklamation als phanta⸗ ſtiſch und unerfüllbar erſchien, erſcheint uns heute als die beſcheidenſte Ankündigung einer turmhoch darüberliegenden Leiſtung. Was hätten ddie Gegner gesagt?: Dieſe Gegner haben damals es nicht für möglich gehalten, das uns heute ſo klein vorkommende Pro⸗ gramm des Jahres 1983 zu erfüllen. Was würden ſie aber wohl erſt geſagt haben, wenn ich ihnen das Programm vorgehalten hätte, das die national⸗ ſozialiſtiſche Staatsführung ſeitdem in knappen vier Jahren nun tatſächlich verwirklichte? Wie hätten ſie wohl geſpottet, wenn ich ihnen am 30. Januar erklärt haben würde, daß nach vier Jah⸗ ren Deutſchland ſeine Erwerbsloſen von 6 Mil⸗ lionen auf eine Million geſenkt haben wird, daß die Zwangsenteignung des deutſchen Bauern beendet ſein; daß die Einnahmen der deut⸗ ſchen Landwirtſchaft höhere ſein werden als jemals in einem Jahre unſerer Friedenszeit vorher, daß ſich das geſamte Nationaleinkommen Milliarden auf jährlich 56 Milliarden ſteigern wird, daß der deutſche Mittelſtand und das deutſche Handwerk eine neue Blüte erleben würden, daß ſich der Handel wieder erholen würde, daß die deutſchen Hafenſtädte nicht mehr toten Schiffsfriedhöfen gleichen und daß 1936 auf den deutſchen Werften ſich allein über 640 000 Tonnen Schiffe im Bau befinden würden, daß unzählige Fabriken ihre Arbeiterziffern nicht verdoppelt, ſondern verdrei⸗ und vervierfachen und daß zahlloſe andere in knapp vier Jähren neu aufgebaut werden, daß eine Kru pp⸗Fabrik wieder erzittern wird von dem Dröhnen und Hämmern der Maſchinen des deutſchen Wiederaufſtiegs und daß aber all dieſe Un⸗ ternehmungen als oberſtes Gebot ihres Einſatzes den Dienſt an der Nation und nicht mehr den ſkrupel⸗ loſen Gewinn des einzelnen erkennen würden, daß ſich die ſtillen Automobilfabriken nicht nur beleben, ſondern unerhört vergrößern und daß ſich die Produktion der Kraftfahrzeuge von 45 000 des Jahres 1932 auf rund eine Viertel Million ſteigern würde, daß in vier Jahren die Defisite unſerer Län⸗ der und Städte beſeitigt und daß das Reich ein Steuer⸗Mehraufkom⸗ men von jährlich nahezu 5 Milliarden erhalten wird, daß die Deutſche Reichsbahn endlich wieder ihre Sanierung erfährt, ihre Züge aber als die ſchnellſten der Welt fahren werden, daß das Deutſche Reich Straßen erhält, wie ſie, ſeit es eine menſchliche Kultur gibt, in dieſer Größe und Schönheit noch nicht gebaut wurden und daß von dieſen projektierten erſten 7000 Kilometern nach nicht einmal vier Jahren ſpäter ſchon über 1000 Kilometer im Betrieb und über 4000 Kilometer im Bau ſein werden, daß ungeheure neue Siebtungen mit Hun⸗ derttauſenden an Häuſern entſtehen, in alten Städten des Reiches aber gewaltige neue Bauten emporwach⸗ ſen werden, die mit als die größten der Welt anzu⸗ ſprechen ſind, daß ſich Hunderte und aber Hunderte rieſiger Brücken über Schluchten und Täler ziehen wer⸗ den und 3 daß die deutſche Kultur ſo und in ähnlichen herrlichen neuen Leiſtungen ihren Ewigkeitswert be⸗ ſtätigen wird, daß die deutſchen Theater eine Wiederauf⸗ erſtehung feiern werden, genau ſo wie die Darbie⸗ tungen unſerer deutſchen Muſik, daß dabei aber das deutſche Volk einen leben⸗ digen Anteil nehmen wird an dieſer umwälzenden geiſtigen Erneuerung, und dies alles, ohne daß auch nur ein Jude in dieſer geiſtigen Führung des deutſchen Volkes mehr in Erſcheinung tritt! Wenn ich damals prophezeit hätte, daß in vier Jahren die ganze deutſche Preſſe, nur den deut⸗ ſchen Aufgaben dienend, von einem neuen Ethos er⸗ füllt ſein würde, daß für die deutſche Wirtſchaft das Geſetz einer neuen Berufsehre proklamiert wird, ja, 147. Jahrg.— Nr. 416/417 daß überhaupt der deutſche Menſch eine Erneuerung ſeines Weſens und ſeines Handelns erlebt. Wenn ich Ihnen damals vorausgeſagt hätte, daß es nach dieſen vier Jahren nurmehr ein Volk geben wird, daß keine Sozialdemokratie, kein Kom⸗ munismus, kein Zentrum, aber auch keine bürger⸗ liche Partei ſich mehr am deutſchen Leben werde ver⸗ gehen können, daß keine Gewerkſchaft mehr ſein wird zur Verhetzung des Arbeitnehmers und kein Unternehmerverband zur Verderbung des Arbeit⸗ gebers, daß nach dieſen vier Jahren keine Länderregie⸗ rung mehr exiſtieren wird, daß es in Deutſch⸗ land keine Landtage mehr geben ſoll, daß dde 16 Fahnen und damit die 16 Traditionen zu be⸗ ſtehen aufgehört haben und eingeholt werden, und daß die ganze Nation, angefaugen von ihren arbeitenden Menſchen bis zum Soldaten, nur⸗ mehr in dem einem Bekenntuhs und unter einer Fahne marſchieren wird. Was hätten ſie aber erſt geſagt, wenn ich ihnen pro⸗ phezeit haben würde, daß ſich in dieſen vier Jahren Deutſchland aus den Sklavenketten von Verſailles gelöſt haben wird, daß das Reich wieder die allgemeine Wehrpflicht er⸗ hält, daß wie im Frieden jeder Deutſche zwei Jahre für die Freiheit des Landes dienen wird, daß eine unſere Küſten und unſeren Handel beſchützende neue Flotte im Bau begriffen iſt und eine gewal⸗ tige neue Luftwaffe die Sicherheit unſerer Städte, Fabriken und Werksanlagen garantiert, daß das Rheinland unter die Oberhoheit der deut⸗ ſchen Nation gebracht und damit die Souberänität des Reiches über das geſamte Gebiet wieder auf⸗ gerichtet ſein wird. Was hätten ſie geſagt zu meiner Prophezeiung, daß dieſes damals ſo zerriſſene Volk, ehe noch vier Jahre vergangen ſein werden, für die nationalſozia⸗ liſtiſche Politik des Wiederaufbaues, der Ehre und der Freiheit der Nation zu 99 v. H. zur Wahl⸗ urne ſchreiten und mit 99 v. H. ihr Ja ausſprechen wird? Hätte ich dies und all das viele andere vor Jahren prophezeit, dann hätte man mich unter dem Gelächter der ganzen Welt als einen Wahnſin⸗ nigen gebrandmarkt. Allein, dies alles iſt nun Wirklichkeit geworden. Dies iſt die Tat von knapp vier Jahren. Wer kann es uns verdenken, wenn wir alle, die wir an dieſem Werk tätig waren, in ſtolzer Befriedigung auf dieſe Leiſtung blicken. Die nationalſozialiſtiſche politiſche Führung Deutſchlands hat in dieſer kurzen Zeit ein Wunder vollbracht, und die zu ihr geſtoßene natio⸗ nalſozialiſtiſche Armee hat dieſes Wunder erhärtet. Heute ſteht das Reich in ſeiner politiſchen Führung und ſeiner militäriſchen Sicherung gefeſtigter da als je zuvor. Die Hetzer und der Friede: Das zweite Wunder aber, was uns mit bitterer Befriedigung erfüllen muß, iſt die Feſtſtellung, daß wir leider mit unſeren ſonſtigen Prophezeiungen nur zu recht behalten haben. Haß und Mißtrauen erfüllen die andere elt. Von einer Großmacht und wenigen anderen Län⸗ dern abgeſehen, finden wir in Europa faſt überall die Zuckungen bolſchewiſtiſcher Aufſtände und Re⸗ volutionen. 55 Nationalſozialiſten und Nationalſozialiſtinnen! Iſt es nicht faſt etwas Symboliſches, daß, während in anderen Ländern der Haß regiert und Ruinen ent⸗ ſtehen, in Berlin umbrauſt vom Jubel eines glück⸗ lich gewordenen Volkes eine olympiſche Feier edelſter Menſchlichkeit ſtattfinden konnte? Nein, trotz aller Bemühungen, es iſt auch den jüdiſchen Be⸗ richterſtattern nicht mehr möglich, dieſe Wahrheit zu veroͤrehen und das, was Millionen mit eigenen Au⸗ gen geſehen und nachzuprüfen in der Lage waren und ſind, in das Gegenteil umzulügen! Und dieſe gewaltigſte Feier gab auch noch eine andere Ant⸗ wort auf die fortwährende Hetze dieſer verdam⸗ menswerten Clique internationaler Friedensſtörer: Alle dieſe Unzähligen, die das neue Deutſchland nun ſelbſt zu ſehen die Möglichkeit hatten, ſie wer⸗ den nicht beſtreiten können, daß, wie immer der Emporſtieg des deutſchen Volkes auch groß und ſtau⸗ nenswert war, er nicht auf Koſten eines anderen Volkes erfolgte. Wem haben wir in dieſen vier Jahren ein Leib zugefügt? Wem haben wir etwas genommen? Welches Volk hat dͤurch unſeren Emporſtieg etwas verloren? Hätten doch unſere Kritiker in den ande⸗ ren Völkern, ſtatt den verruchten internationalen Hetzern zu glauben, überall dieſelbe innere Arbeit geleiſtet wie wir. Es könnte heute, beſonders in Europa, eine feſtere Gemeinſchaft der Nationen ge⸗ ben, die dann durch gemeinſame Anſtrengungen der gemeinſamen Not auch leichter Herr zu werden ver⸗ möchte. Allerdings: Dieſer ſtaunenswerte und geſchichtlich einmalige Emporſtieg iſt uns nicht als unverdientes Glück in den Schoß gefallen, ſondern er iſt das Re⸗ ſultat unerhörter Anſtrengungen und nervenaufreibender Sorgen. Was eine dumm und gedankenlos nörgelnde Umwelt in einer vermeintlich geiſtreichen Kritik ſo oft glaubte an uns mit unver⸗ hohlener Schadenfreude feſtſtellen zu können, traf ohne weiteres ſie. In dieſen vier Jahren hat die Regierung des deutſchen Volkeg mehr Sorgen gehabt als alle auderen Regierungen vielleicht in einem halben Jahrhundert!l Allein dieſe Sorgen belaſten die deutſche Regie⸗ rung nicht moraliſch, ſondern immer nur ſeeliſch und leider auch phyſiſch; denn nicht wir ſind für die Ur⸗ ſachen dieſer Sorgen verantwortlich, ſondern eine ſchickſalhafte Vergangenheit ſowie das leider oft ſo große Unverſtänòdnis unſeres eige⸗ nen Volkes und das Nichtverſtehenkönnen und ⸗wollen anderer. Wie oft ſtürzte ſich nicht dieſe ſchamloſe feindliche Lügenkampagne mit förmlicher Wonne auf die Nach⸗ richten über den Mangel an Fett in Deutſchland, den Mangel an Butter, den Mangel an Eiern, den Man⸗ gel an Fleiſchl Welch eine Verwirrung in den Köpfen dieſer li⸗ 4 ——— 7* 2. Seite Nummer 417 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 10. September 1936 terariſchen Ehrenmänner! Gewiß, es war für dieſe Kritiker leichter, die Folgen einer wahnſinnigen menſchlichen Verblendung und ihrer Auswirkungen zu regiſtrieren, als es für uns ſchwer war, dieſe Folgen zu überwinden. Während aber dieſe jüdiſch⸗bolſchewiſtiſchen Het⸗ zer von Weltrevolntion reden und am liebſten die menſchliche Kultur in Brand und Schutt verwan⸗ deln möchten, hat das nationalſozialiſtiſche Deutſch⸗ land mit unermeßlichen Anſtrengungen im Rahmen und innerhalb der Grenzen ſeines eigenen Reiches und Vermögens gearbeitet und verſucht, nach beſten Kräften die Not zu lindern und das Leben der Na⸗ tion für die Zukunft ſicherzuſtellen. Deutschlancis Wirtscheftslage und das Ausland Wie einfach iſt es doch für die Staatsmänner gewiſſer anderer Länder, deren Kritiker nichts als ebenſo haßerfüllte wie oberflächliche Angriffe ken⸗ nen, die wirtſchaftlichen Probleme ihrer Länder zu loben, gemeſſen an den Schwierigkeiten, die Deutſch⸗ land beſitzt. Was wollen andere von Not reden, die zum Beiſpiel 15⸗ bis 20mal ſoviel Grund und Boden auf den Kopf der Bevölkerung beſitzen wie wir in Deutſchland? Was wollen dieſe von Schwierig⸗ keiten ſprechen, wenn ſie im Bereich ihrer Wäh⸗ rungshoheit über alle Rohſtoſſe der Erde verfügen? Die Probleme unſerer nationalen wirtſchaftlichen Erhaltung ſind unendlich ſchwere. 1. Die 136 Menſchen auf den Quadratkilometer in Dentſchland können— ſelbſt bei den größten Anſtrengungen und genialſter Ausnützung des Lebensraumes— ihre vollkommene Ernährung aug dem eigenen Boden nicht finden. Was der deutſche Bauer gerade in dieſen letzten Jah⸗ ren geleiſtet hat, iſt etwas Ginziges und Einmaliges. Was der nationalſozialiſtiſche Staat geleiſtet hat in der Kultivierung der letzten Heide und des letzten Moores in Deutſchland, iſt nicht zu übertreffen. Allein, trotzdem wird auf einigen Gebieten in unſerer Ernährung ſtets ein Mangel vorhan⸗ den ſein. Dieſen Mangel durch einen Import von außen zu decken, iſt um ſo ſchwieriger, als wir leider auch eine Anzahl wichtiger Rohſtoffe in Deutſchland nicht beſitzen. 2. Die deutſche Wirtſchaft iſt daher gezwungen, die ſehlenden Lebensmittel und Rohſtoffe durch einen induſtriellen Export zu decken, der, weil es ſich beſonders bei den Lebensmitteln um unabwendbare Importe handelt, ebenfalls unter allen Umſtänden ſtattfinden muß. Es iſt dabei bedauerlich, daß die übrige Welt für das Weſen und die Größe dieſer Aufgaben dank einer ebenſo leichtfertigen wie geiſtloſen, ja, unnötig gehäſſigen Behandlung dieſer Probleme kein Ver⸗ ſtändnis beſitzt, Denn um eine Werteinheit Fett für Deutſchland zu kaufen, muß eine Wertwehrheit an Export geleiſtet werden. Da es ſich aber in Fragen der Ernährung nicht, wie leider auch manche ſremden Staatsmänner zu meinen ſcheinen, um bos⸗ hafte Abſichten handelt, ſondern um lebenswichtige Aufgaben, muß der Export als Vorausſetzung für dieſen Import unter allen Umſtänden ſtattfinden. Es zeugt daher nur von einer wahrhaft be⸗ Jauernswerten Unvernunft, einem Volke einen Vorwurf über ſeinen billigen Export machen zu wollen das mangels eines lebensfähigen eigenen ——— den Export unter allen Umſtän⸗ den braucht zur Hereinnahme der ihm fehlenden Lebensmittel. Wenn daher ein engliſcher Politiker erklärt, Deutſchland benötige keine Kolonien, denn es könne ſeine Rohſtoffe ja ohnehin kaufen, ſo iſt der Aus⸗ ſpruch dieſes Herrn ungefähr genau ſo geiſtreich als die Frage jener bekannten bourboniſchen Prinzeſſin, die angeſichts des nach Brot brüllenden revolutio⸗ nären Haufens verwundert meinte, weshalb denn die Menſchen, wenn ſie ſchon kein Brot beſäßen, nicht Kuchen eſſen wollten! Wenn das deutſche Volk und das Deutſche Reich nicht fünfzehn Jahre lang ausgepreßt und um ſeine geſamten internationalen Erſparniſſe gebracht wor⸗ den wäre, wenn es nicht ſeine geſamten Auslands⸗ kapitalien verloren hätte und wenn es vor allem noch ſeine eigenen Kolonien beſäße, dann würden wir dieſe Aufgaben jeden⸗ falls leichter zu meiſtern in der Lage ſein. Der Einwand, daß uns Kolonien auch nicht viel helfen würden, iſt unberechtigt. Eine Staatsfüh⸗ rung, die unter den Vorausſetzungen der deutſchen die heute nicht mehr wegzuleugnenden wirtſchaft⸗ lichen Leiſtungen zuwege bringt, würde jedenfalls auch Kolonien wirtſchaftlich nützlich zu verwalten wiſſen. Denn es war z. B. für die deutſche Staats⸗ und Wirtſchaftsführung jedenfalls ſchwieriger, in un⸗ ſerem übervölkerten Gebiet die Erwerbsloſenziffer von 6/ Millionen auf 1 Million herunterzudrücken und allen dabei das tägliche Brot ſicherzuſtellen, als in jenen Ländern, die jedenfalls dieſe Frage bisher nicht zu löſen in der Lage geweſen zu ſein ſcheinen. Es waren wirklich ungeheure Anſtrengungen not⸗ wendig, um unter dieſen Umſtänden 1. die Zahl der Arbeitsloſen in Deutſchland zu vermindern und 2. ihnen auch das tägliche Brot zu ſichern. Denn der Aufbau einer reinen Binnenwirtſchaft iſt ja leider in Deutſchland nur bedingt mög⸗ lich, da wir weder nahrungsmittel⸗ noch rohſtoff⸗ mäßig im heutigen eigenen Währungsgebiet aufzu⸗ kommen vermögen. Trotzdem haben wir verſucht, aus unſerer Erde und aus unſerem Boden herauszuwirtſchaften, was herausgewirtſchaftet werden konnte. Es iſt aber ſelbſtverſtändlich, daß man dabei die Zügelloſig⸗ keit einerfreien Wirtſchaftsbetätigung beenden mußte zugunſten einer planmäßigen Lei⸗ ſtung und eines planmäßigen Einſatzes. Die natio⸗ nalſozialiſtiſche Führung hat dabei ſtets vermieden, auf die Wirtſchaft mehr Einfluß zu nehmen als un⸗ bedingt nötig war. Sie mußte dabei allerdings einen Grundſatz an die Spitze ihrer Erwägungen und damit ihres Handelns ſtellen: Weder die Wirtſchaft noch das Kapital ſind ſelbſt⸗ herrliche Erſcheinungen und damit einer eigenen Ge⸗ ſetzmäßigkeit unterworfen, ſondern an der Spitze und damit ausſchließlich und allein die Lebensgeſetze aufſtellend, ſteht das Volk. Nicht das Volk iſt für die Wirtſchaft da, ſondern die Wirtſchaft iſt eine Dienerin am Volke. Und Volk und Wirtſchaft ſind nicht Sklaven des Ka⸗ pitals, ſondern das Kapital iſt nur ein wirtſchaft⸗ liches Behelfsmittel und damit ebenfalls den größe⸗ ren Notwendigkeiten der Erhaltung eines Volkes untergeoronet. Wo wäre aber Deutſchland hingekommen, wenn wir dieſe Grundſätze nicht allmählich in unſerem wirtſchaftlichen Handeln durchgeſetzt und zur Wirkung gebracht hätten. Das deutſche Volk iſt heute in ſei⸗ nen Spitzenreichtümern, gemeſſen an vielen anderen Völkern, ſehr arm. Allein der durchſchnittliche Le⸗ bensſtandard iſt trotzdem ein verhältnismäßig hoher. Dieſen Lebensſtandard des breiten Volkes zu ver⸗ beſſern, iſt das Ziel der deutſchen Wirtſchaftspolitik. Allein dieſe Verbeſſerung kann— wie die Dinge nun einmal liegen— leider nicht nach allen Seiten, ſondern nur nach beſtimmen Richtungen hin erfol⸗ gen. Proouktion und Lohngeſtaltung: Denn dies iſt ein weiterer Grunbſatz unſerer na⸗ tionalſozialiſtiſchen Wirtſchaftspol(ik, daß nicht der Lohn oder die Lohnhöhe das Entſcheidende ſind, ſondern die Produktion und damit jener Anteil der auf den einzelnen Kontrahenten am Wörtſchaftsprozeß trifft. Die nationalſozialiſtiſche Wirtſchaftsführung hat viel⸗ leicht auf manche populäre Schlagwörter und Hand⸗ lungen verzichten müſſen, aber ſie hat dafür das deutſche Volk vor Enttäuſchungen bewahrt. Es wäre der Staats⸗ und Wirtſchaftsführung ohne weiteres möglich geweſen, die Löhne um 20, um 40 oder um 50 v. H. zu erhöhen. Allein die Lohn⸗ erhöhung ohne eine Produktionsſteigerung iſt ein Selbſtbetrug, den das deutſche Volk ſchon ein⸗ mal durchgemacht hat. Es iſt nach nationalſoziali⸗ ſtiſcher Wirtſchaftsauffaſſung ein Wahnſinn, die Löhne zu erhöhen und dabei wenn möglich die Ar⸗ beitszeit zu verkürzen, d. h. die Produktion zu be⸗ ſchränken. Denn das Geſamtlohneinkommen des Volkes verteilt ſich auf die Geſamtproduktion, die konſumiert werden kann. Wenn mithin das Geſamt⸗ lohneinkommen um 15 v. H. ſteigt, die Geſamtpro⸗ duktion aber um 15 v. H. ſinkt, ſo wird dieſe Lohn⸗ erhöhung im Auskommen des einzelnen Menſchen nicht nur ergebnislos ſein, ſondern im Gegenteil wegen der Senkung der Produktion zu einer voll⸗ kommenen Entwertung des Geldes führen. 55 Wir ſehen den letzten Beweggrund inflationiſti⸗ ſcher Entwicklungen in einem ſich ſteigernden Miß⸗ verhältnis zwiſchen Geſamtlohneinkommen eines Volkes, das anwächſt, und der Geſamtproduktion eines Volkes, die ſinkt. Es war daher der eiſerne Grundſatz der nationalſozialiſtiſchen Führung, keine Steigerung des Stundenlohns zuzuge⸗ ben, ſondern die allgemeine Einkommensſteigerung durch eine Steigerung der Leiſtung, d. h. durch eine Steigerung der. Produktion herbeizuführen. Wenn die deutſche Nationalwirtſchaft heute um rund 15 Milliarden Löhne und Gehälter mehr auszahlt als im Jahre 1933, dann nur, weil die Geſamtproduk⸗ tion ſich in einem ähnlichen Verhältnis gehoben hat. Dies erſt garantiert bei ſteigenden Löhnen einen gleichbleibenden Preis und damit ein verbeſſertes Auskommen, da die Lohnſteigerungen dann eben nicht eine höhere Belohnung der Arbeit an ſich, ſon⸗ dern die Entlohnung der höheren Arbeitsleiſtung darſtellt. Lebensmittelmarkt und Konſumkraſt: Es iſt aber klar, daß dieſe Steigerung der deut⸗ ſchen Produktion ſich im weſentlichen nur auf jenen Gebieten vollziehen kann, die ihre Befriedigung in Grunoͤſtoffen finden, die wir in Deutſchland ſelbſt beſitzen, d..: Wenn wir durch die ſtärkſte innere Wirtſchaftsbelebung das Einkommen unſeres Volkes noch ſo ſehr erhöhen und den letzten Mann in Arbeit bringen, ſo wird dadurch die deutſche Getreideanbau⸗ fläche nicht größer, d. h. der deutſche Lebensmittelmarkt kann durch die nun einmal gegebene Begrenzung unſeres Bodens nur ganz unweſentlich ge⸗ beſſert werden. Und das iſt das ſchwerſte Problem, dem wir gegen⸗ überſtehen. Denn wir haben ſeit 1933 über fünf Millionen Menſchen zuſätzlich in die Produktion ge⸗ bracht, d. h. ihren früheren Lohndurchſchnitt als Er⸗ werbsloſe in den meiſten Fällen um 100 und z. T. bis zu 200 v. H. verbeſſert. Dies gilt jedenfalls für die größere Maſſe der in den Erwerb gekom⸗ menen Menſchen. Es iſt verſtändlich, daß viele dieſer jahrelang unterernährten, nun zum erſten Male wieder wenigſtens etwas verdienenden Volks⸗ genoſſen ſich zuerſt auf den Lebensmittelmarkt ſtürzen. Das heißt aber, daß nun mit einem Schlag 5 Millionen Einkommensträger mit einer größeren Kaufkraft als die früheren Arbeitsloſen den deut⸗ ſchen Lebensmittelmarkt zuſätzlich belaſten. Dem ſind die immer wiederkehrenden und dͤurch die Jah⸗ reszeiten bedingten Verknappungen an Butter, Eiern, Fett und zum Teil auch an Fleiſch zuzuſchreiben. Der Einwand unſerer ausländiſchen Beſſerwiſſer, daß die Regierung dann, ſtatt Rohſtoffe zu kaufen, eben Lebensmittel kaufen ſollte, iſt ebenſo kindiſch wie bewußt verlogen. 3 Denn die Rohſtoffe, die benötigt werden, ſind ja die Vorausſetzung, um überhaupt einen Export zu treiben, der uns den beſcheidenen Lebensmittelankauf ermöglicht. Wollten wir dieſen Rohſtoffimport auf⸗ geben, ſo würde die Folge davon nur eine ſofortige Steigerung der Arbeitsloſigkeit ſein. Als national⸗ ſozialiſtiſche Staatsführung ſtehen wir dabei aber auf einem ebenſo natürlichen wie vielleicht manchem Ausländer unverſtändlichen Standpunkt, nämlich: Es bewegt uns nicht ſo ſehr die Frage, ob manchesmal die Butter mehr oder weniger iſt, oder ob die Eier etwas knapper werden, ſondern es verpflichtet uns in erſter Linie die Sorge, daß die breite Maſſe unſeres Volkes in Arbeit und Verdienſt bleibt und ſich damit vor dem Zurückſinken in die grauenhafte Not der Er⸗ werbsloſigkeit bewahren kann. Es intereſſiert uns weniger, ob die oberen Schichten das ganze Jahr ſo oder ſo viel Butter bekommen, als wir uns viel⸗ mehr ſorgen, der breiten Maſſe, wenn möglich, den Bezug billiger Fette ſicherzuſtellen, vor allem aber, ſie nicht areitslos werden zu laſſen. Das werden natürlich die bürgerlichen Regierungen unſerer Um⸗ welt als gänzlich unverſtändlich anſehen, allein Deutſchland hat auch keine bürgerliche Re⸗ gierung, ſondern eine nationalſozialiſtiſche. Es iſt daher auch die große Aufgabe unſerer Volkswirtſchaft, die Konſumkraft unſeres Volkes in jene Richtungen zu lenken, die wir aus den Mög⸗ lichkeiten unſerer eigenen nationalen Produktion befriedigen können. Da eine Produktionsſteigerung unſerer Landwirtſchaft nur in ſehr begrenztem Maße ſtattfinden kann, muß die Steigerung unſerer Produktion auf anderen Gebieten ſtattfinden. Es iſt die Aufgabe unſerer Volksführung und Volks⸗ erziehung, das Intereſſe der Nation auf dieſe Ge⸗ biete hinzuführen und ſeine Lebensbedürfniſſe nach dieſen Richtungen hin zu ſteigern. Wenn aber fremde Kritiker für die deutſche Butternot die deutſche Rüſtung verantwortlich machen, oͤ. h. uns alſo vorwerfen, daß wir, ſtatt Butter zu kaufen, die deutſche Aufrüſtung durchführen, dann kann ich dieſen bedeutenden Nationalökonomen nur den Rat geben, ſich einmal zu überlegen, was denn die Folge ſein würde, wenn die Millionenmaſſe der deutſchen Arbeiter, die heute für die inneren deut⸗ ſchen Bedürfniſſe und damit auch für unſere Rü⸗ ſtung tätig iſt, auf die Fabrikation von Export⸗ artikeln angeſetzt würde. Ich fürchte ſehr, daß dieſe klugen Wirtſchaftspolitiker dann erſt recht Ver⸗ öweiflungsſchreie ausſtoßen würden angeſichts der unter ſolchen Umſtänden nicht zu vermeidenden Ueberſchwemmung des Weltmarktes mit billigen deutſchen Exportwaren. Die deutſche Wirtſchaft hat wie jede geſunde Na⸗ tionalwirtſchaft zunächſt oͤas Beſtreben, die eigenen Möglichkeiten der wirtſchaftlichen Erhaltung un⸗ ſeres Volkes ſo gut als möglich auszunützen, um ſich erſt in zweiter Linie mit der in ſich und damit auch an ſich geſunden eigenen Wirtſchaft an der Weltwirtſchaft zu beteiligen. Da nun der nationalſozialiſtiſche Staat unter kei⸗ nen Umſtänden gewillt iſt, eine Beſchränkung ſeiner Volkszahl vorzunehmen, ſondern im Gegenteil ent⸗ ſchloſſen iſt, dieſe natürlichſte Fruchtbarkeit der Na⸗ tion zu ſteigern, ſind wir gezwungen, die Folgen dieſer Entwicklung für die Zukunft zu überlegen und zu bedenken. Eine weſentliche Steigerung des Boden⸗ ertrages iſt nicht möglich, eine weſentliche Steige⸗ rung des Exports in abſehbarer Zukunft kaum. Es iſt alſo die Aufgabe der nationalſozialiſtiſchen Staats⸗ und Wirtſchaftsſührung, genaueſtens zu unterſuchen, welche notwendigen Rohſtoffe, Brennſtoſſe uſw. in Deutſchland ſelbſt hergeſtellt werden können. Die dann dadurch eingeſparten Deviſen ſollen in der Zukunft als zuſätzlich der Sicheruna der Ernährung und zum Ankauf jener Materialien dienen, die unter keinen Umſtänden bei uns beſchafft werden können. Und ich ſtelle dies nun heute als das neue Vier⸗ jahresprogramm auf: Der zweite Vierlahresplan In vier Fahren muß Deutſchland in allen jenen Stoffen vom Ausland gänzlich unabhängig ſein, die irgend⸗ wie durch die deutſche Jähigleit, durch unſere Chemie und Maſchinenindu⸗ ſtrie, ſowie durch unſeren Bergbau ſelbſt beſchafft werden können! Der Neuauſbau dieſer großen deutſchen Roh⸗ ſtoffinduſtrie wird auch die nach Abſchluß der Auf⸗ rüſtung freiwerdenden Menſchenmaſſen national⸗ ökonomiſch nützlich beſchäftigen. Wir hoffen, damit die nationale Proouktion auf vielen Gebieten erneut ſteigern zu können, und zwar im inneren Kreislauf unſerer Wirtſchaft, um damit die aus unſerem Export ſtammenden Eingänge in erſter Linie für die Lebensmittelverſorgung und für die Verſorgung mit den uns dann noch fehlenden Rohſtoffen zu reſervieren. Die notwendige Anordnung zur Durchführung dieſes gewaltigen deutſchen Wirtſchaftsplanes habe ich ſoeben erlaſſen. Die Ausführung wird mit nationalſozialiſtiſcher Energie und Tatkraft erfolgen. Unabhängig davon kaun Deutſchland aber nicht auf die Löſung ſeiner kolonialen Forderungen verzichten. Das Lebensrecht des deutſchen Vol⸗ kes iſt genau ſo groß wie die Rechte der anderen Nationen! Ich weiß, meine nationalſozialiſtiſchen Volks⸗ genoſſen, daß dieſes neue Programm eine gewal⸗ tige Aufgabe darſtellt, allein ſie iſt wiſſenſchaft⸗ lich auf vielen Gebieten bereits gelöſt, die Produk⸗ tionsmethoden ſind in Erprobung begriffen und zum Teil ſchon entſchieden und feſtgelegt. Es wird daher nur eine Frage unſerer Energie und Entſchloſſenheit ſein, dieſes Programm zu verwirklichen. Als Na⸗ tionalſozialiſten haben wir das Wort„unmög⸗ lich“( nie anerkannt und wollen es daher auch in Zukunft nicht als eine Bereicherung unſeres Wortſchatzes aufnehmen. In vier Jahren werden wir der Nation über dieſe Rieſenarbeit der Sicherung ihrer Ernäh⸗ rung und damit ihres Lebens und ihrer Unab⸗ hängägkeit wieder Rechenſchaft ablegen. Vielleicht wird aus dem Munde weſtlicher Demokra⸗ ten bald erneut die Klage zu vernehmen ſein, daß wir nun auch der Wirtſchaft keine Freiheit der eigen⸗ beliebigen Betätigung geben, ſondern ſie in die Zwangsjacke unſerer ſtaatlichen Planung nehmen. Allein Sie werden, meine Volksgenoſſen, verſtehen, daß es ſith hier nicht um Demokratie oder Freiheit, ſondern um Sein oder Nichtſein handelt. Nicht die Freiheit oder der Gewinn einiger Indu⸗ ſtrieller ſteht zur Debatte, ſondern das Leben und die Freiheit der deutſchen Nation. Wer glaubt, im In⸗ tereſſenkreis dieſer Freiheit und dieſes Lebens nicht beſtehen zu können, hat keine Exiſtenzberechtigung in unſerer Gemeinſchaft. Die Nachwelt wird uns ein⸗ mal nicht die Frage vorlegen, ob wir in dieſer kriti⸗ ſchen und bedrohlichen Zeit die demokratiſche Frei⸗ heit— ſprich Zügelloſigkeit— hochhielten, ſondern nur, ob es uns gelang, ein großes Volk vor dem wirtſchaftlichen und politiſchen Zuſammenbruch zu bewahren. Im übrigen haben wir vor uns eine Mil⸗ lionenmaſſe anſtändiger, arbeitender Menſchen in Stadt und Land. Sie ſchenkt uns ihr Vertrauen, ſie erwartet von uns, daß wir für die Erhaltung ihres Lebens die richtigen Entſchlüſſe trefſen. Wie lächer⸗ lich und wie bedͤeutungslos iſt dagegen das Gerede einiger unbelehrbarer Demokraten oder jüdiſcher Journaliſten. Die Vorausſetzung: Der ſoziale Friede: Soll dͤieſe gewaltige Aufgabe der wirtſchaftlichen Erhaltung unſeres Volkes gelingen, dann iſt die Vorausſetzung der geſchloſſene willensmäßige und ſtaatsrechtliche Einſatz unſeres Volkes, das heißt: Ohne den inneren ſozialen Frieden kann dieſes neue Rieſenprogramm ſeine Löſung nicht ſinden. Die nationalſozialiſtiſche Staatsführung iſt eine ſo ſouveräne und eine ſo über allen wirtſchaftlichen Bindungen ſtehende, daß in ihren Augen die Kenn⸗ zeichnungen„Arbeitnehmer und Arbeit⸗ geber“ belangloſe Begriffe ſind. Es gibt keinen Arbeitgeber und keinen Arbeitnehmer vor den höchſten Intereſſen der Nation, ſondern nur Ar⸗ beitsbeauftragte des ganzen Volkes. Der ſoziale Friede ſchafft allein die Vorausſetzungen, um die großen Aufgaben unſerer nationalwirtſchaftlichen Lage zu erfüllen. Wo wären wir heute hingekom⸗ men, wenn ſo wie in anderen Ländern Streiks und Ausſperrungen ihren gegenſeitigen Wahnſinn trie⸗ ben? Wo würde heute Deutſchland ſein, menn zeder glauben dürfte, ſich ſeinen Lohn und ſeinen Gewinn nach eigenem Ermeſſen beſtimmen zu können? Je mehr wir die Größe der Aufgaben, die uns geſtellt ſind, erkennen und erfaſſen, um ſo klarer wird uns die Notwendigkeit des reſtloſen und geſchloſſenen Einſatzes aller ſchaffenden deutſchen Menſchen zur Erfüllung dieſer Aufgabe. Und um ſo klarer iſt es auch, daß dieſer Einſatz nicht gehemmt werden darf von irgendwel⸗ chen eigenſüchtigen Intereſſen oder gar durch verrückte Inſtitutionen, in denen man nur fähig iſt, zu ſchwätzen in einer Zeit, die nach dem Handeln ſchreit. Ich würde nicht mit dieſer Zuverſicht in die deut⸗ ſche Zukunft blicken und nicht mit dieſem Vertrauen die Aufgaben ſtellen und an ihre Löſung glauben, wüßte ich nicht, daß dͤer ſoziale Frieden in Deutſch⸗ land garantiert iſt durch die Nationalſozialiſtiſche Partei, und daß der geſchloſſene Einſatz der deutſchen Willens⸗ und Arbeitskraft fundiert iſt im Willen unſerer Bewegung. Sie iſt dͤas über Menſchen und Zeit hinwegreichende Inſtrument der in ihr ſelbſt fundier⸗ ten Führung des Volkes und damit des Reiches. Ich kann daher gerade in dieſen Tagen der allge⸗ meinen kriſenhaften Anzeichen ſchwerer Völkerkata⸗ ſtrophen nur in Vertrauen auf die Bewegung blicken, die das Wunder der letzten vier Jahre vollbracht hat, und die Deutſchland kraftvoll weiterführen wird in der Erhaltung ſeines Daſeins. Front gegen Moskau Friede und Entſchloſſenheit nach außen So wie wir aber in Deutſchland die hinter uns liegenden und vor uns ruhenden Aufgaben nur löſen konnten und nur löſen können unter der Voraus⸗ ſetzung des inneren Friedens der Nation, ſo glauben wir, daß die europäiſche Völker⸗ und Staatengemein⸗ ſchaft nur unter Aufrechterhaltung des europäiſchen Völkerfriedens einer glücklichen Zukunft entgegen⸗ gehen kann, ſo iſt aber jedenfalls unſer grimmiger Eut⸗ ſchluß, Deutſchland unter keinen Umſtänden zum wehrloſen Objekt irgendeiner fremden mili⸗ täriſchen Gewalt abſinken zu laſſen. Wir haben die Erfahrungen der letzten 18 Jahre genoſſen. Wir wiſſen, welches Los dem zuteil wiro, der ohne eigene Kraft glaubt, auf fremde Gerech⸗ tigkeit oder gar auf Hilfe hoffen zu dürfen. Wir ſehen um uns die Zeichen einer böſe werdenden Zeit. Was wir jahrelang predigten über die größte Welt⸗ gefahr dieſes endenden zweiten Jahrtauſends un⸗ ſerer chriſtlichen Geſchichte, wird furchtbare Wirklich⸗ keit. Ueberall beginnt die Minierarbeit der bol⸗ ſchewiſtiſchen Drahtzieher wirkſam zu werden. In einer Zeit, da bürgerliche Staatsmänner von Nicht⸗ einmiſchung reden, betreibt eine internatio⸗ nale jüdiſche Revolutionszentrale von Moskau aus über Rundfunkſender und durch tau⸗ ſend Geld⸗ und Agitationskanäle die Revolutio⸗ nierung dieſes Kontinents. Man ſage uns nicht, daß wir durch den fortgeſetzten Hinweis auf dieſe Tatſache und dieſe Gefahren in Deutſchland eine Angſtpſychoſe entwickeln würden. Wir ſind Natio⸗ nalſozialiſten. Wir haben daher noch niemals vor dem Bolſchewismus Angſt gehabt: Wir gehören aber auch nicht zu jener lächerlichen bürgerlichen Gilde, die noch am Rande des Abgrundes nach der Melodie„Fürchteſt Du den böſen Wolf“ tanzt, die Augen ſchließt und dann weiß nicht als weiß und rot nicht als rot zugeben will, bis ſie, wenn ihr dann das Auge plötzlich durch die brutalen Tat⸗ ſachen doch geöffnet wiröd, zähneklappernd unter die Betten kriecht. Wir deutſche Nationalſozialiſten haben vor dem Kommunismus niemals Angſt gehabt. Wir haben nur dieſe ſchädliche, jüdiſche Weltverhetzungslehre erkannt, ihre teufliſchen Methoden der Vorbereitung ſtudiert und vor den Folgen gewarnt. Im übrigen aber habe ich als Führer der Bewegung mit noch nicht hundert Anhängern gegenüber der kommuni⸗ ————————..————————........——.———— Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winba Verantwortlich flür Theater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung i..: Dr. Alels Winbauer- Handelsteil: Dr. Fritz Bode— Lokaler Teil: Dr. 85 HammesSpork: i. B. C. W. Fennel⸗ Südweſtdeutſche Umſchau, Geri und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel ⸗ Anzeigen und geſchaftli Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Maungel Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung 7 Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1.—6 Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin-Friedenau. Sentaſtraße 2 .⸗A. VIII. 1936: Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 20800 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgobe B: 20 400 Zur Zeit Preisliſte Nr.7 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporto 83 9 4 — 40 * ſtiſchen Millionenbewegung in Deutſchland ſtets die Ueberzeugung gehabt, dieſe einmal niederzuwerfen und in Deutſchland auszurotten. Wir haben vor dieſer Bewegung in Deutſchland 15 Jahre gewarnt, als das Bürgertum lachte, wir haben ſie vernichtet, als das Bürgertum jämmerlich zitterte und vor ihr kapitulierte. Wir haben auch heute keine Angſt vor einer bolſchewiſtiſchen Invaſion nach Deutſchland, aber nicht etwa, weil wir nicht an ſie glau⸗ ben, ſondern weil wir entſchloſſen ſind, die Nation ſo ſtark zu machen, daß ſie, ſo wie der Nationalſozialismus im Innern mit dieſer Weltverhetzung fertig wurde, auch jeden An⸗ griff von außen mit brutalſter Entſchloſſen⸗ heit abwehren wird. Dieſes iſt der Grund für die Maßnahmen, die wir militäriſch ge⸗ troffen haben. Dieſe deutſchen Maßnahmen wachfen oder ſenken ſich nur nach dem Grad der ſich ſteigernden oder ver⸗ mindernden Gefahren um uns: denn es macht uns kein Vergnügen, die Kraft unſeres Volkes in Rü⸗ ſtungsbetriebe oder in Kaſernen zu bannen. Allein, wir ſind auch Mann genug, dieſer Notwendigkeit kalt und hart ins Auge zu ſehen. Und ich möchte hier in dieſer Proklamation vor dem ganzen deutſchen Volke es ausſprechen, daß ich, überzeugt von der Notwendigkeit, den äußeren Frie⸗ den Deutſchlands genau ſo zu wahren, wie ich den inneren Frieden ſicherte, vor keiner Maßnahme zurückſchrecken werde, die geeignet iſt, der Nation nicht nur das Gefühl der Sicherheit, ſondern vor allem uns ſelbſt das Gefühl der Ueberzeugung der unter allen Um⸗ ſtänden garantierten Unabhängigkeit des Reiches zaͤu geben. Die Moskauer kommuniſtiſchen Hetzer Neumann, Bela Khun und Genoſſen, die heute Spanien im Auftrage der Komintern⸗Bewegung verwüſten, wer⸗ den in Deutſchland keine Rolle ſpielen, und die auf⸗ fordernde Hetze des Moskauer Senders, das unglück⸗ liche Spanien in einen Schutt⸗ und Trümmerhaufen zu verwandeln, wird ſich in Deutſchland nicht wie⸗ derholen. Dafür garantiert die nationalſozialiſtiſche Partei und die nationalſozialiſtiſche Armee des Dritten Reiches. Das deutſche Volk aber hat keinen anderen Wunſch, als mit all denen, die den Frieden wollen und die uns in unſerem eigenen Lande in Ruhe laſſen, in Frieden und Freundſchaft zu beben. Ich habe daher nach Rückſprache mit dem Reichskriegsminiſter veranlaßt, daß die zwei⸗ jährige Dienſtzeit für unſere Armee uun un⸗ verzüglich zur Einführung kommt. Ich weiß, daß der junge Deutſche, ohne mit einer Wimper zu zucken, dieſer Notwendigkeit ge⸗ horchen wird. des Führers Matische MEReen — Nürnberg, 9. September. Auf der Kulturkagung im Opernhaus am Mitt⸗ wochabend hielt der Führer eine Rede, in der er u. a. ausführte: Wer will heute noch daran zweifeln, daß wir nicht mehr am Vorabend, ſondern inmitten einer der größten Auseinanderſetzun⸗ gen leben, von denen bisher die Menſchheit heim⸗ geſucht wurde! Eine unerträgliche Spannung liegt über den Völkern. Wie immer aber wird es nur ſehr wenigen der Handelnden oder von den Geſcheh⸗ niſſen betroffenen Menſchen bewußt, daß die äußer⸗ lich vielleicht in loſem Zuſammenhang ſtehenden oder in der Reihen⸗ und Zeitenſolge des geſchicht⸗ lichen Ablaufs weit auseinandergezogenen Vorgänge nur die einzelnen Akte einer geſchloſſenen Handlung, die Aufzüge eines einzigen ſind. Heute nach 2000 Jahren erſcheint uns freilich der Verfall der antiken Welt als die zwangsläufige Folge einer Reihe von Urſachen. Chriſtentum und Völkerwanderung heißen wir das Geſchehen. 1000 Jahre ſpäter ſchon iſt einzelnen genialen Sehern die Zwangsläufigkeit des geſchichtlichen Ablaufs dieſer Periode klar geworden. Urſache und Wirkung ſind heute kein Geheimnis mehr. Allein alle jene, die damals den tragiſchen Verlauf der Ereigniſſe im ein⸗ zelnen zu beſtimmen glaubten, hatten kaum eine Einſicht in die höhere Geſetzmäßigkeit ihres eigenen Handelns, der ſie unterworfen waren. Die heute Deutſchland regierende Führung hat ein Recht, von den Deutſchen dies zu fordern, denn wir alle haben nicht nur zwei Jahre im Frieden gedient, ſondern vier Jahre im größten Kriege aller Zeiten. Und wir taten es für Deutſchland, für unſer Volk, für die deutſche Heimat. Und die nationalſozialiſtiſche Bewegung hat 15 Jahre gerungen und von ihren An⸗ hängern die größten Opfer gefordert zur Rettung Deutſchlands vor dem inneren bolſchewiſtiſchen Feind und Widerſacher. In dieſer Liebe zu unſerem Volk und in dieſer Bereitwilligkeit uns für die Freiheit und Unab⸗ hängigkeit einzuſetzen bis zum letzten, fühlen wir uns verbunden mit all den Völkern, die einer gleichen Regung gehorchen. Deutſchland aber kann glücklich ſein, zu wiſſen, daß ſein innerer und äußerer Frieden aus eigener Kraft gewahrt und ge⸗ ſichert iſt. Je turbulenter die Welt um uns wird, um ſo tiefer wird die Treue des deutſchen Volkes au ſeiner nationalſozialiſtiſchen Bewegung werden, der es ſeine geſchichtliche Auferſtehung dankt. Um ſo mehr wird es in der Partei die kraftvolle Führung ſehen und bewundern, die es aus ſeiner eigenen Zerriſſenheit erlöſt und in ein ſtolzes, ſelbſtbewußtes Volk verwandelt hat, die die inneren Auflöſungs⸗ erſcheinungen beſeitigt und in letzter Stunde die Nation zuſammenriß zur Meiſterung der ihr ge⸗ ſtellten politiſchen, kulturellen und wirtſchaftlichen Aufgaben. Und je mehr ſich der Himmel um unſer Vater⸗ land von bolſchewiſtiſchem Weltaufruhr zu röten be⸗ ginnt, mit um ſo größerer Liebe und Hingabe wird das nationalſozialiſtiſche Deutſchland zu ſeiner Armee ſtehen, der wir die größte und ſtolzeſte Tradition unſeres Volkes verdanken. Sie hat auch uns einſt erzogen, aus ihr ſind wir alle gekommen, die wir dann die Partei, die SA, SS, das NScöt, aufrichteten. Sie hat uns die Männer geſchenkt, mit denen wir unſere erſten Sturmabteilungen, die Garde unſerer Bewegung, ausbauten. Und ihr ſollen für alle Zukunft wieder zwei Jahre lang gehören die jungen Söhne unſeres Volkes, auf daß ſie die Kraft und Fähigkeit erhalten im Kampf für die Un⸗ abhängigkeit und Freiheit des Vaterlandes zum Schutze der deutſchen Nation. Indem ich dies am vierten Reichsparteitag offen auszuſprechen in der Lage bin, blicke ich in tiefem Glück zurück auf dieſe ſtolzeſte Leiſtung nationalſozialiſtiſcher Staatsfüh⸗ rung und nationalſozialiſtiſchen Soldatentums. Nun wird wieder Generation um Generation dieſes edelſte Opfer bringen, das von einem Mann gefor⸗ dert werden kann. Das deutſche Volk aber hat damit im Jahres 1936, im vierten Jahre des nationalſozia⸗ liſtiſchen Regimes, die Zeit ſeiner geſchichtlichen Ehr⸗ loſigkeit geendet. Es lebe die nationalſozialiſtiſche Bewe⸗ gung, es lebe unſere nationalſozialiſtiſche Armee, es lebe unſer Deutſches Reich! Die kulturpolitische Parole Die große Rede des Führers aut der Kulturtagung-„Das nationalsozia- Zeitalter kennt nur eine nationalsozialistische Kuitur“ Und trotzdem gab es in jeder Zeit der Menſchen⸗ geſchichte Propheten, die über das einzelne Zeit⸗ erlebnis hinaus die Urſachen und damit die Zwangs⸗ läufigkeit des größeren Geſamtgeſchehens zu erken⸗ nen vermochten. Glücklich die Völker, in denen ſolche Propheten keine Literaten, ſondern Politiker ſind! So wurde es einem Friedrich dem Großen oder einem Kaiſer Joſeph II. möglich, aus der Ahnung einer drohenden Erſchütterung der beſtehenden menſchlichen Geſellſchaftsordnung als Monarchen praktiſche Konſequenzen zu ziehen. Sie haben da⸗ durch den kommenden revolutionären Ereigniſſen wenigſtens in ihren Staaten eine ganze Anzahl der ſie ſcheinbar berechtigenden inneren Vorausſetzun⸗ gen genommen; der Infektionskraft der franzöſi⸗ ſchen Revolutionsideen war in Deutſchland wenig von vornherein ſchon vorgebeugt! Allein, ſolche geſchichtlichen Ausnahmen beſagen nichts gegen die Regel, daß es den Zeitgenoſſen in den meiſten Fällen verſagt bleibt, die tieferen Ur⸗ ſachen und die Geſetzmäßigkeit des Ablaufs ihrer eigenen Zeitgeſchichte zu erkennen. So werden wir die bittere Empfindung nicht los, daß auch heute nur ein Bruchteil der Men⸗ ſchen— leider beſonderg nur ein Bruchteil ihrer Führer— die richtige Einſicht hat in die Urſachen und in den Zuſammenhang der geſchichtlichen Ge⸗ ſchehniſſe der Gegenwart. Anarchie unc Solschewismus Der Weg des Menſchen vom Einzelweſen zur Familie, zur Sippe, zum Stamm und zum Staat um⸗ ſchließt unabſehbare Zeiträume. Die Organiſation größerer Gemeinſchaften ſetzt wohl den Verzicht voraus auf die zügelloſe Einzel⸗ freiheit, gewährt aber im Rahmen der Geſamtlei⸗ ſtung und der dadurch ermöglichten höheren Ge⸗ ſamtſicherheit den Einzelweſen dennoch einen höheren und geſchützten Lebensſtandard. Dies aber iſt auch die Vorausſetzung für jede menſchliche Kultur, ja für die gehobene Stellung des Menſchengeſchlechts über⸗ haupt auf dieſer Welt. Jeder erfolgreiche Verſuch der praktiſchen Ver⸗ wirklichung des Strebens nach unbegrenzter indivi⸗ dueller Freiheit führt zur Anarchie. Die organiſa⸗ toriſche Zuſammenfaſſung der Individuen durch eine Begrenzung der Freiheit des einzelnen zugunſten der Organiſation einer größeren Gemeinſchaft aber führt zum Staat. Die Vorausſetzung und die Grund⸗ lage für die Exiſtenz des Staates iſt und bleibt die Autorität des Staatserhaltungswillens. Die geiſtige Vorausſetzung zur Herbeiführung der Anarchie, ja die geiſtige Grundlage jeder Anarchie iſt die Demokratie. Kein Staat iſt durch die heutige Demokratie entſtan⸗ den, aber alle großen Reiche haben durch dieſe Art von Demokratie ihre Zerſtörung erfahren. Wenn der Einwand erhoben wird, daß der Mar⸗ xismus keineswegs zur Anarchie, ſondern im Ge⸗ genteil erſt recht eine ugue Gemeinſchaft aufzubauen entſchloſſen ſei, dann känn es ſich alſo nur darum handeln, eine beſtehende menſchliche Organiſation durch eine neue andere abzulöſen, d. h. in dem Fall, den beſtehenden, in der Blutsgemeinſchaft der Natio⸗ nen ruhenden autoritären Willen durch einen andern, fremden zu erſetzen. Wir alle wiſſen, daß es das Ziel des Volſchewis⸗ mus iſt, die vorhandenen blutsgemäßen organi⸗ ſchen Volksführungen auszurotten und durch das den ariſchen Völkern fremde jüdiſche Ele⸗ ment zu erſetzen. Darin liegt auch die Internationalität dieſes Pro⸗ blems begründet. Allein auch das Ende der ſowjetiſtiſchen autori⸗ tären Staaten wird früher oder ſpäter erſt recht die Anarchie ſein, da dem jüdiſchen Element wohl eine tyranniſierende Fähigkeit zu eigen iſt, aber nie⸗ mals eine wahrhaft organiſatoriſche und damit auf⸗ bauende, vor allem aber, da dieſes Element ſo von einem unerhörten grauſamen Herrſchaftswillen an⸗ getrieben wird, dem aber keinerlei Schöpferwerte oder Fähigkeiten zur Seite ſtehen. Wirtſchaft und Kultur Die höchſte Gemeinſchaftsleiſtung der Menſchen iſt aber nun keineswegs— wie insbeſondere die Wirtſchaftler meiſt zu glauben pflegen— die ſoge⸗ nannte Wirtſchaft, ſondern die Kultur. Es iſt daher kein Zufall, daß jede Regung des Anarchismus verbunden iſt mit einer wilden Bekämpfung der höchſten Gemeinſchaftsleiſtung, nämlich der kul⸗ turellen. Die Verhöhnung gegebener kulturgeſchichtlicher Arbeiten, die Lächerlichmachung ehrwürdiger kunſt⸗ geſchichtlicher Denkmäler, die Verſpottung heiliger kultureller Ueberlieferungen, die zyniſche Parodie⸗ rung unſterblicher Meiſterwerke bis zur widerlichen Veralberung aller Glaubensdinge die bewußte Ver⸗ 0 — 0 ERMTEM S1 B1s 33* Mſ⸗˖TERCIGARETTEN MischuxsSsNUMMER RE o ** f6 Oerungewöhn! ceine Chartxter 7 dieser Mischu aut, dab samt ·* iche Tabake Rentiert werden. 7 Die HeuptproveðN Atemme SD. 450 85 E ick Dis Cgare W. th die ste die Nebenkobten Wer deakber geringste Mab HH ERNTEN 31 8IS 38* M S⸗rERCGARETTEN* MiSscHuNesMUMNER Re o/ RE PHHREEMTSMATA Nagen unseres technischen Muster- Oiese Cigacetten werden in den fal betejebes in Altona · Sahrenfeld nac olio geuen Methoden hergestellt. 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September 1936 zerrung kunſtgeſchichtlicher Auffaſſungen in das Ge⸗ genteil, die Vernarrung des geſunden und natürlichen Menſchheitsempfindens, die Kultivierung des Ab⸗ ſcheulichen und Häßlichen, des betont Krankhaften, dies alles ſind nur einzelne Züge einer geſchloſſenen Handlung der Ablehnung der Ergebniſſe der höchſten menſchlichen Gemeinſchaftsarbeit und Leiſtung. Und damit letzten Endes die Ablehnung dieſer Gemein⸗ ſchaftsgebilde an ſich. So iſt zwiſchen dem deſtruktiven Wirken des Ju⸗ dentums im wirtſchaftlichen Leben und ſeinem nicht minder deſtruktiven auf allen Gebieten der menſch⸗ Kultur ein unlösbarer Zuſammenhang ge⸗ geben. Dies iſt ein fundamentaler Grundſatz: Es kann kein Menſch eine innere Beziehung zu einer kulturllen Leiſtung beſitzen, die nicht in dem Weſen ſeiner eigenen Herkunft wurzelt. (Stürmiſche Zuſtimmung.) Es wird manchesmal die ſcheinbar ſo richtige und doch ſo geiſtloſe Aeußerung vernommen, daß die Vorausſetzung für jede Kunſt die Wirtſchaft ſei. Nein! Nein! Die Vorausſetzung für die Wirtſchaft und für die Kunſt iſt der Staat, d. h. aber die politiſche Geſtaltungs⸗ und Führungskraft, die in den Völkern liegt. Die Meinung, daß der größte wirtſchaftliche Reichtum der Völker identiſch mit einer höchſten menſchlichen Kultur ſei, beruht auf einer ganz oberflächlichen Kenntnis, um nicht zu ſagen, einer blinden Unkenntnis der menſchlichen Entwicklungsgeſchichte. Alles das, was der Menſch an Reichtum für die primitven Lebensbedürfniſſen verbraucht, wird ver⸗ geſſen und nur das, was er erbaut und an dauernden Lebensdokumenten hinterläßt, wird auch nachher noch von ihm zeugen. Das hanoͤgeſchriebene Buch eines vielleicht hungernden Philoſophen lebt in der Menſchheitsgeſchichte ewiger als das lukrative Ge⸗ — 75 des größten Kapitalprotzen.(Lebhafter Bei⸗ all. Die großen menſchlichen Kulturleiſtungen, ſie ſind ohne Zweifel der erhabenſte Ausdruck der Ueber⸗ höhung, die der Menſch auf dieſer Welt den anderen Lebeweſen gegenüber gefunden hat. Sie ſind aller⸗ dings daher auch ewig jenen fremd, die dieſen Marſch der Menſchheit weder veranlaßten, noch innerlich mitmachen konnten, ſondern die irgendwie im und am Animaliſchen hängengeblieben ſind. Daher ſchlummert auch in allen Völkern neben dem poli⸗ tiſchen Anarchismus der kulturelle, neben der poli⸗ tiſchen Ehrfurchtsloſigkeit auch die Ehrfurchtsloſigkeit vor der Kultur. Wehe, wenn über dem Umweg einer politiſchen Lockerung oder Auflockerung dieſer Gemeinſchaft den weniger wertvollen Elementen die Auswirkungs⸗ möglichkeiten ihres an ſich begrenzten individuellen Freiheitsſtrebens zurückgegeben werden. Dieſes los⸗ gewordene Untermenſchentum pflegte dann ſofort die Brandfackel an die Kulturleiſtun⸗ gen der nun zerbrochenen Gemeinſchaft zu legen. Auch Deutſchland ſtand vor dieſem Schickſal; als der Kommunismus den Reichstag anzündete, ſollte nur der Beginn einer Zerſtörungsarbeit eingele het werden, die ſich in gar nichts unterſchieden hätte von der der franzöſiſchen Kommune im Jahre 1871 oder der ruſ⸗ A0 bolſchewiſtiſchen Revolution oder dem Verſuch, Ihie Brandſtiftung des Wiener Juſtizpalaſtes, den roten Hahn in die altehrwürdige Kulturmetro⸗ poleem der Donau zu ſetzen, oder der Niederbren⸗ nung der ſpaniſchen Kirchen und ehrwürdigen Pa⸗ läſte in dieſen Tagen. Autorität und Kultur Die größten kulturellen Leiſtungen der Menſch⸗ heit verdanken ihren Auftrag, ihren Autrieb und ihre Erfüllung immer nur jenem autori⸗ tären Willen, der die menſchlichen Gemeinſchaf⸗ ten geſchaffen und geführt hat. Der autoritäre Wille iſt zu allen Zeiten der größte Auftraggeber für die Kunſt geweſen. Er ſchafft aber nicht nur die allgemeine Vorausſetzung für dieſe kulturellen Leiſtungen, ſondern er war auch mehr Formgeſtalter. Wenn man nun die Frage des Nutzens der menſchlichen Kulturleiſtung anſchneidet, ſo iſt dar⸗ auf folgendes zu antworten: Reichtum und Armut ſind wie alles auf dieſer Welt auch im letzten Grunde nur relative Begriffe. Wenn der Marxismus die materiellen Inſtinkte mobiliſiert, dann nur, weil er glaubt, damit das verſtändliche Signal für jene paſſive Maſſe in den Völkern zu beſitzen und zu geben, die nicht die Staaten gebildet hat, ſondern die erſt durch die Staatsbildung mitgeformt wurde. Es iſt der Appell an die primitipſten Urinſtinkte, die, einmal mobiliſiert, am eheſten zur Zerſtörung je⸗ ner Gemeinſchaft eingeſetzt werden können, die dem einzelnen an Freiheit nehmen muß, um einer Ge⸗ ſamtheit zu leben und zu nützen und die daher nur über einen idealiſtiſchen Verzicht des einzelnen zu einem materiellen Gewinn der Geſamtheit führen kann. 80 Der Nationalſozialismus hat die geſchichtliche Miſſion, in unſerem auf dem Wege der Demokratie zum Anarchismus abrutſchenden Volkskörper eine neue Autorität aufzurichten. Indem wir den Staat aus der Umklammerung einer rein wirtſchaft⸗ lichen Betrachtung löſen und ſeine höhere Zweck⸗ beſtimmung erkennen, ſchaffen wir die Vorausſetzung zu einer inneren ſeeliſchen Rückführung von Millio⸗ nen Menſchen in dieſe Gemeinſchaft unſeres deut⸗ ſchen Volkes. Möchte die ungeheure Bedeutung dieſer lang⸗ ſamen Formung einer neuen und unerſchütter⸗ lichen ſelbſtſicheren Autorität doch von allen jenen begriffen werden, die ſelbſt in ihrer Exiſtenz unlösbar abhängig ſind von einer ſol⸗ chen Autorität. Möchten dies begreiſen die „Träger unſerer Wirtſchaft, möchten dies begrei⸗ ſen die Führer unſerer Kirchen, möchten dies vor allem aber auch begreiſen die Anhänger und Förderer, Geſtalter und Schöpfer unſerer deut⸗ ſchen Kultur! Möchten ſie alle begreifen und verſtehen, daß dieſe Arbeit der Wiederaufrichtung einer blinden und nicht der zerſetzenden Kritik unterworfenen Autori⸗ tät in einer Zeit, da die anarchiſtiſchen Tendenzen der Auflöſung überall ſichtbar werden, die wichtigſte iſt, die überhaupt Menſchen geſtellt werden kann, daß jedes Nagen und Nörgeln an dieſer Autorität eine Verſündigung iſt an unſerer Gemein⸗ ſchaft, daß jede Schwächung dieſer Autorität nur zu einer Lähmung des Gemeinſchaftswillens und damit zu einer Aufhebung der Gemeinſchaftsbildung füh⸗ ren muß. Möchten ſie verſtehen, daß die Wieder⸗ aufrichtung einer ſolchen Autorität uns über alle ſonſtigen Schwierigkeiten immer hinweghelfen wird, daß aber umgekehrt der Verluſt öieſer Autorität in der anarchiſtiſchen Auswirkung zu der größten Kataſtrophe führen müßte, die wir in Eu⸗ ropa ſich zum Teil ſchon ankündigen ſehen und daß am Ende dieſer Kataſtrophe die Anarchie ſtehen wird oder die Wiederaufrichtung einer noch brutaleren Autorität. Mögen ſie aber auch dabei verſtehen, daß ſich dieſe einheitliche Linie weder im politiſchen oder wirtſchaftlichen, noch im kulturellen Leben jemals aus dem ſogenannten Spiel aller Kräfte von ſelbſt ergibt. Mit dem Sieg des Nationalſozialismus iſt das durch die Demokratie eingeleitete Spiel der freien Kräfte beendet worden. Nach dem Spiel der freien Kräfte hat aber nun die Zeit der gemeinſamen Leiſtung und des gemeinſamen Wiederaufbaus zu kommen. Die Demokratie reißt nur ein. Das Prinzip des autoritären Willens aber will die Periode oͤes Ab⸗ bruchs beenden und eine neue des Aufſtiegs, o. h. der konſtruktiven Weiterentwicklung beginnen. Daher wird die aus dem Spiel der freien Kräfte als Siegerin hervorgegangene nationalſozialiſtiſche Joee und die ſie tragende und fördernde Bewegung nicht nur politiſch, ſondern auch wirtſchaftlich und kulturell die Führung der Nation übernehmen. Sie ſtellt die Aufgaben und ſie beſtimmt die Tendenz ihrer Erfüllung. Niemand verfügt über mehr Berechtigung als ſie, niemand aber auch über eine größere innere Vorausſetzung. Ein chriſtliches Zeitalter konnte nur eine chriſt⸗ liche Kunſt beſitzen, ein nationalſozialiſtiſches Zeitalter nur eine nationalſozialiſtiſche. Die nationalſozialiſtiſche Kunſt aber hat unſerer Gemeinſchaftsentwicklung zu dienen. Daher kann dieſe nationalſozialiſtiſche Kunſt auch nicht mehr die Erſcheinungen der hinter uns liegenden dekadenten Welt dulden, deren demokratiſche Zerſtörungen ſich in ſichtbarer Deutlichkeit auch auf das kulturelle Gebiet übertrugen. Wir lieben das Geſunde. Der beſte Kern unſeres Volkes, an Leib und Seele ge⸗ meſſen, ſoll den beſtimmenden Maßſtab bilden. Wir wünſchen in unſerer Kunſt nur deſſen Verherrli⸗ chung. Das Gebot unſerer Schönheit ſoll immer hei⸗ ßen: Geſundheit. Für das architektoniſche überſetzt: Klarheit, Zweckmäßigkeit und— aus beiden ent⸗ wickelt— wieder Schönheit. Indem wir dieſe Geſundheit und damit das Schön⸗ heitsempfinden des neuen Menſchen als Maßſtab für unſere kulturellen Leiſtungen anzulegen entſchloſſen ſind, werden wir auch konſtruktiv den Weg zu jener eoͤlen, wahrhaft zeitloſen Form finden, die in gleich⸗ bleibendem Weſen unſeres Volkes begründet iſt. Und wir haben ſchon heute das glückliche Wiſſen, daß dieſes Streben kein Verſuch iſt, ſondern daß es ſeine Erfül⸗ lung erfährt. Was dabei nicht mitzugehen in der Lage iſt, muß abgeſtoßen werden. So werden wir auch in unſeren kulturellen Ar⸗ beiten mit einer Anzahl gewaltigſter doku⸗ mentariſcher Leiſtungen beginnen in der Ueberzeugung, daß das unſterbliche Vorbild die beſte Lehrmeiſterin bleibt für alle Zeiten. Denn dieſem gewaltigen Vorbild liegt die Kraft zu eigen, das zu erreichen, was den Anarchiſten un⸗ ausſtehlich iſt, nämlich die Form— und damit die ſtilbildende Wirkung, Es iſt unſer Wille, aus der Zerfahrenheit unſerer kulturellen Einzelleiſtungen wieder den Weg zu finden zu jenem großen Stil einer ſich gegenſeitig ergänzenden und ſteigernden Gemeinſchaftsarbeit. Aus ſolchen Abſichten entſteht das neue Nürn⸗ berg unſerer Reichsparteitage. Es muß hier im gewaltigſten Ausmaß ein Dokument ſtilb! dender Art geſchaffen werden, das zugleich für Millionen Deutſche ein Denkmal des Stol⸗ zes ſein ſoll, der Zugehörigkeit zu dieſer Ge⸗ meinſchaft. Und aus dem gleichen Geiſt und mit der gleichen Zielſetzung findet die Umgeſtaltung der Hauptſtadt der Bewegung ſtatt, und wird demnächſt in Angriff genommen werden der Neuaufbau von Berlin als der Haupt⸗ ſtadt des Deutſchen Reiches. Die hier entſtehenden großen Werke werden aber unſer Volk nicht nur in der Gegenwart beglücken, ſondern auch in der Zukunft mit Solz erfüllen. Die einzige wahrhaft unvergängliche Anlage der menſch⸗ 9 Arbeitskraft und Arbeitsleiſtung iſt die unſt! Stürmiſcher und langanhaltender Beifall rauſchte auf, als der Führer geendet hatte. Die sendung der nationalsozia- listischen Ein Vortrag Seh. Rat Prof. Dr. Phil. — Nürnberg, 9. September. Welche Bedeutung dem Neubau einer deutſchen Kultur beigemeſſen wird, erhellt am beſten aus der Tatſache, daß der Führer ſelbſt auf allen Reichspar⸗ teitagen ihre großen Probleme behandelt hat. So waren auch am Mittwochabend bei der Kul⸗ turtagung des 8. im Opernhaus nicht nur das geſamte Führerkorps d 8— unter ihnen tech Ale it tt len und künſtleriſchen Aufgaben betrauten Dienſt⸗ — ſtellen, ſondern auch alle leitenden Männer des Rei⸗⸗ ches, die namhaften Vertreter der Kunſtbehörden und künſtleriſchen Inſtitutionen und die geiſtige Elite aus Wiſſenſchaft und Forſchung vertreten. Zu ihnen kamen noch die ausländiſchen Miſſionschefs und die Ehrengäſte des Führers. Kurz nach 8 Uhr erſchien der Führer im Opern⸗ haus und nahm in der Mitte der erſten Reihe Platz. Goethes Titanenſang„Prometheus“ in der Vertonung von Hugo Wolf, geſungen von Kam⸗ merſänger Rudolf Bockelmann, leitete die Feier⸗ ſtunde ein. Das Berliner Philharmoniſche Or⸗ cheſter beſtritt unter Leitung von Generalmuſik⸗ direktor Profeſſor Dr. Peter Raabe den Orcheſterteil dieſer herrlichen Kompoſition. Der heldiſche Sang von dem mit den Göttern ringenden Prometheus, der der Menſchheit das Licht der Erkenntnis bringt, wurde durch die prächtige geſangliche Leiſtung Bockelmanns zu einem tiefen Erlebnis. Darauf ergriff unter allgemeiner Spannung der Beauftragte des Führers für die weltanſchauliche Schulung der Bewegung, Reichsleiter Alfred Ro⸗ ſenberg, das Wort zu ſeiner Rede über die„Sen⸗ dung der nationalſozialiſten Weltanſchauung“. Reichsleiter Alfred Roſenberg verkündete in ſeiner Rede über die alle Gebiete des Lebens umfaſſende nationalſozialiſtiſche Weltanſchaunng, die Verteilung des vom Führer geſtifteten„Prei⸗ ſes der NS DA für Kunſt und Wiſſenſchaft“. Den Preis für Kunſt erhält der Dichter Heinrich Anacker. Den Preis für Wiſſenſchaft erteilt die NSDAp Geheimrat Proſeſſor Dr. Philipp Le⸗ nard⸗Heidelberg. Alfred Roſenberg führte in ſeiner Rede u. a. aus, daß, je weiter die Geſtaltung des Willens und der Idee der deutſchen Wiedergeburt fortſchreite, es um ſo bewußter immer neuen Hunderttauſenden werde, daß wir zwar im Zeichen einer großen Revolution ſtehen, zugleich aber auch inmitten einer großen Zeit der Erfüllung zu wirken berufen ſind. „Revolution in tieferem Sinne begriffen als ein ſtetiges Loslöſen von lebenswidrigen Formen und Formeln der Vergangenheit, die ſchon vieles empor⸗ ſteigende Große zu erdroſſeln drohten. Erfüllung: weil vieles, oft Jahrhunderte altes, was zum ewi⸗ gen Weſenskern des Deutſchen gehörte, aber ſich nicht zu entfalten vermochte, in unſeren Tagen einem ent⸗ ſcheidenden Erblühen entgegengeht. Die humaniſtiſche Bewegung z. B. enthielt einen ungeheuren Ballaſt nicht verſtandener antiker For⸗ men, die wahllos aus allen Jahrhunderten als Ge⸗ ſamttradition unſer Bildungsweſen, das philoſo⸗ phiſche Denken und das künſtleriſche Geſtalten be⸗ ſtimmten. Die im Humanismuus enthaltenen Ge⸗ danken Vorderaſiens oder griechiſcher und römiſcher Verfallzeiten ſind heute innerlich überwunden und keine Bildungsgötzen mehr, um ſo heller erſtrahlt uns aber— auch im Licht der neuen Raſſenkunde— das originale Hellas als nahverwandt und anſpornend auch für die Menſchen des 20. Jahrhunderts. Einſt herrſchte die Weltanſchauung des Mittel⸗ alters als eine Jahrhunderte bindende Macht. Glau⸗ bensinbrunſt verband ſich einem umfaſſenden politi⸗ ſchen Willen. Aber gegen dieſes damalige Abend⸗ land empörten ſich Urkräfte der Natur und ſtarke Inſtinkte der Völker. Die mittelalterliche Einheit eltanschauung A. Rosenbergs- Der Dichter Heinrieh Anacker unel Lenerd ais Preisträger zerfiel. Religiös teilte ſich das Chriſtentum in drei Konfeſſionen, ſpäter in viele hundert Sekten. Hu⸗ manismus und Renaiſſance führten zu einem geſell⸗ ſchaftlichen Individualismus. Die Geburt der Na⸗ tionen löſte das univerſaliſtiſche Weltgefühl ab. Die liberale Epoche verwarf weitere Bindungen, bis ſchließlich der Marxismus jedes Eigenwüchſige leug⸗ turellen und ſozialen Erſcheinungen das furchtbare Gleichnis eines Beltzuſammenbruches aufzeigte. Seit dem Verſinken der mittelalterlichen Welt⸗ anſchauung haben wir alſo zwar viele Konfeſſionen, viele Kunſttheorien, viele Philoſophenſchulen gehabt, aber keine große Weltanſchauung. Eine ſolche Weltanſchauung, d. h. eine Schau, die eine alle Gebiete des Lebens umfaſſende innere Bindung ſchafft, iſt erſt mit dem Nationalſozia⸗ lismus geboren worden. Deutſchland hat ſich ſeine geſegnete Stunde 5 kämpft und darf ſie nicht ungenutzt verſtreichen aſſen. Mit ſeiner Weltanſchauung ſteht und fällt der Nationalſozialismus. So wie die Nationalſozia⸗ liſtiſche Deutſche Arbeiterpartei den Nationalismus und den Sozialismus entgiftete und aus ſcheinbaren Todfeinden eine Kampfkameraoſchaft ſchmiedete, ſo beſteht die Sendung des Nationalſozialismus darin, auch die Gebiete der Kunſt, Wiſſenſchaft und Philo⸗ ſophie aus einer Schau heraus neu zu bilden. Wir wiſſen heute, daß wahre Wiſſenſchaft einen morali⸗ ſchen Mut vorausſetzt, der ſich nicht von Himmels⸗ freuden herleiten, nicht von Höllenängſten beſtimmen laſſen kann; darüber ſpricht der Opfergang der gro⸗ ßen Forſcher von Galilei bis Robert Mayer. Und wir erſtreben, daß die Philoſophie als wirkliche Ge⸗ meinſchaft der Weisheitsliebenden wieder den Weg findet von pſychologiſierenden Haarſpaltereien zu einer harten Verteidigung einer germaniſchen Wert⸗ lehre; damit Nietzſche, Wagner und Lagarde ihre Erfüllung in der Form unſerer Zeit finden. Nur in der Durchſetzung der Geſamthaltung iſt der Sieg der deutſchen Wiedergeburt verbürgt. Das, was der einzelne hierbei an Entſagung zu tragen hat, ſchenkt er an Feſtigkeit dem großen Gei⸗ ſteskampf unſerer Epoche. Wir haben unter Adolf Hitlers Führung das Chaos gebändigt, aber es iſt für immer nur zu überwinden durch eine Zukunſts⸗ idee, nicht durch Rückkehr zu Gedanken und Formen, die einmal zerbrachen und ſich deshalb als unfähig erwieſen haben, uns innerlich und politiſch zu retten. Es mag als Anmaßung erſcheinen, zu verkünden, daß wir beanſpruchen, eine ſolche Ausſonderung und eine Zuſammenſchau durchzuführen. Darauf unſere Antwort: Wir ſind nicht bei fernen Theorien ſtehen geblieben, ſondern haben unſere Weltanſchauung von der Drei⸗Einheit von Leib, Seele und Geiſt be⸗ reits erkämpft und innerlich geſichert. Aber dieſer Mut zum Ja und zum Nein, das iſt ja das Große unſerer Epoche, und der Nationalſozia⸗ lismus wird ſich dieſes entſcheidende Recht, ſich zu unſerem Schickſal eindeutig zu bekennen, nicht rau⸗ ben laſſen. Vor unſeren Angen vollzieht ſich alſo die Geburt einer neuen Kultur. Wir denken nicht daran, dieſen Prozeß eines neuen Wachſens künſtlich beſchleunigen zu wollen. Wir wollen Altes nicht gewaltſam ſtürzen, ſondern es durch Darſtellung eines lebendigen Neuen ſo er⸗ ſetzen, wie es das Geſetz unſerer Zeit fordert. Was früher weltanſchaulicher Glaube war, ſoll ruhig künſtleriſche Erbauung werden, und jeder innerlich große Kampf der Vergangenheit wird un⸗ ſerer pietätvollen Achtung ſicher ſein. Der Atem unſerer Revolution iſt nicht kurz wie ſo mancher anderen. Er geht ruhig, ſicher und tief. Er umfaßt nicht eine Generation, ſondern alle. Das iſt unſere Sendung. Um ihr auch von bier aus zu dienen und der drängenden Kraft immer neues Leben zu geben, hat der Führer im vergan⸗ genen Jahr einen„Preis der NSDAP für Kunſt und Wiſſenſchaft“ geſtiftet. Dieſer Preis gelangt auch in dieſem Jahr zur Verteilung. Den Preis für Kunſt erhält der Dichter Hein⸗ rich Anacker. Seit vielen Jahren hat der junge SA⸗Mann Anacker den Kampf unſerer Bewegung mit ſeinen Gedichten begleitet. Als ein Sänger unſe⸗ rer Zeit hat er immer wieder die Geiſter angefenert und in ſtets ſich erneuernder Leidenſchaft ſtarke Lie⸗ der unſerer Sehnſucht geſungen. Viele dieſer Ge⸗ ſänge erklingen aus unſeren Kolonnen und ſind wahrhafte Volkslieder geworden. Die Bewegung dankt dem Dichter deshalb an dieſer Stelle für die Lieder der deutſchen Revolution. Den Preis für Wiſſenſchaft erteilt die NSDAP Geheimrat Profeſſor Dr. Philipp Le⸗ nard⸗Heidelberg. Es kann ſich nicht darum handeln, hier die Ver⸗ dienſte des großen Phyſikers zu ſchildern. Das hat eine fachlich berufene Stelle ſchon lange getan und Profeſſor Lenard mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Wenn wir Profeſſor Lenard aber heute ehren, ſo in erſter Linie als Lehrer der deutſchen Jugend und als Denker und Forſcher. Inmitten eines frechen Be⸗ ſchimpfens des Deutſchtums auf der Univerſität Hei⸗ delberg hat Profeſſor Lenard die Fahne des Wider⸗ ſtandes erhoben und bewieſen, daß hohes Gelehrten⸗ tum ſich mit vorbehaltloſem Mut zur Verteidigung deutſchen Weſens verbinden muß, um Vorbild zu ſein können. Als Denker hat Prof. Lenard aber gelehrt, daß Wiſſenſchaft nicht gleich Wiſſenſchaft iſt, ſondern daß fremde Raſſenſeelen auch ganz ver⸗ ſchiedene wiſſenſchaftliche Geiſteswelten erzeugen. Es iſt deshalb der NSDAp eine beſondere Freude, dem großen Forſcher und Lehrer, dem muti⸗ gen Anhänger des Führers in ſchwerer Zeit und dem deutſchen Denker von dieſer Stelle ihren Dank auszuſprechen, verbunden mit der Hoffnung, daß die deutſche Wiſſenſchaft noch viele Männer ſeiner Art hervorbringen möge. „Das politiſche Deutſchland“ — Nürnberg, 9. Sepfl. Die große Ausſtellung„Das politiſche Deutſch⸗ land“ im Germaniſchen Muſeum, die in vielen wertvollen Dokumenten vom Schickſalsweg des deut⸗ ſchen Volkes aus drei Jahrtauſenden Kunde gibt, wurde am Mittwochnachmittag von ihrem Schirm⸗ herrn, dem Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, feierlich eröffnet. Veranſtaltet wird die Ausſtellung vom Amt Schrifttumspflege der NSDAP. Die Eröffnungsfeier ging in dem langgeſtreckten hohen Steinbau der im 14. Jahrhundert erbauten Karthäuſerkirche im Germaniſchen Muſeum vor ſich und fand ſo einen dem geſchichtlichen Charakter der Ausſtellung würdigen Rahmen. Nachdem das Bläſerquintett des ſtädtiſchen Or⸗ cheſters Nürnberg die„Alt⸗Nürnberger Intrade“ von Johann Staden zum Vortrag gebracht hatte, nahm Reichsleiter Alfred Roſenberg das Wort. Er verwies auf die immer ſtärker zutagetretende Sehnſucht des deutſchen Menſchen, ſich von einem neuen Standpunkt aus ein Bild des geſchichtlichen Werdeganges unferes Volkes zu machen. Gerade unſere Zeit des Kampfes um die Neuordnung auf allen Gebieten bringe beſſer als jede andere Veres ſtändnis für oͤen Geiſt auf, der aus dieſen Dokumen⸗ ten von drei Jahrtauſenden deutſcher Geſchichte ſpreche. „Wir ſehen in dieſen Schauſtücken die Wider⸗ ſpiegelung der ewigen Werte des deutſchen Cha⸗ rakters, wie wir in ihnen ebenſo auf eine Ver⸗ gangenheit ſehen, die ihren Kreislauf endgültig abgeſchloſſen hat.“ Reichsleiter Roſenberg ſchloß mit Dankesworten an den Stellvertreter des Führers für die Ueber⸗ nahme der Schirmherrſchaft und an die Preußiſche und die Bayeriſche Staatsbibliothek, das Germaniſche Mu⸗ ſeum ſowie die 20 anderen Archive und Büchereien, die ihre koſtbaren Schätze ſür dieſe Schau zur Ver⸗ fügung geſtellt haben. Darauf erklärte der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, die Ausſtellung für eröffnet. Der Bolſchewismus in Theorie und Praxis Rundfunkübertragungen der Reden von Reichsleiter Roſenberg und Reichsminiſter Dr. Goebbels — Nürnberg, 9. September. Donnerstag nachmittag um.90 Uhr werden die Reden von Reichsleiter Alfred Roſenberg und Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels auf dem Parteikongreß in Nürnberg über alle deutſchen Sender übertragen. Alfred Roſenberg ſpricht über das Thema„Der ent⸗ ſcheidende Weltkampf“, Reichsminiſter Dr. Goebbels nimmt zu dem Problem„Der Bolſchewismus in Theorie und Praxis“ in einer großen grundſätz⸗ lichen Rede Stellung. NSDAP-Miſſeilungen eteiactlichen Bel Anordnungen der Kreisleitung An ſämtliche Kaſſenleiter des Kreiſes Mannheim Betr. Reichsparteitag⸗Plaketten 1936 Ich erſuche die Kaſſenleiter oder deren Stellvertreter, unbedingt für den reſtloſen Abſatz der Reichsparteitag⸗ Plaketten des Reichsparteitages Sorge zu tragen. Der Kreiskaſſenleiter. DAxð Sandhofen. Die Kaſſenſtunden der DAc finden jeweils montags und donnerstags von 17—20 Uhr ſtatt. Gleich⸗ zeitig werden Beitragsmarken im Einzelverkauf abgege⸗ ben, ſowie Unterſtützungsanträge entgegengenommen. Wir bitten, die Mitglieder, ſich genau an die Dienſtſtunden zu halten. DAc— Reichsbahn Sonntag, 13. September, 8 Uhr, Formaldienſt für ſämt⸗ liche DAF⸗Walter. Antreten beim Reſtaurant eichs⸗ bahn“ im Schloßgarten Mannheim. Dienſtanzug, Arm⸗ binde, Mütze. Hausgehllfen Donnerstag, 10. September, 20.90 Uhr, iſt in C 1, 10. unſere Pflichtverſammlung. Arbeitsdank Sprechſtunden des Kreisorbeitsdankwalters: dienstags und freitags von 17 bis 19 Uhr in L 4, 15(DAc⸗Kreis⸗ waltung), Zimmer 1. Sandhoſen. Sprechſtunden des Ortsarbeitsdankwalters — von 10.50 bis 20.30 Uhr in der Geſchäftsſtelle der enstags und freitags von r in der ſtelle der DAß(Altes Schützenhaus). machungen enmommen 9 3* — 5. Seite Nummer 417 Donnerstag, 10. September 1809 Die Sta diseite Mannheim, 10. September. „Blendend!“ Was iſt nicht alles„blendend“! „blendend“ erholt, hatte„blendendes“ Wetter, hat ſich ebenſo„blendend“ amüſiert, auf der Rückreiſe war der Anſchluß„blendend“ und bis Mannheim hatte Man hat ſich man„blendende“ Geſellſchaft. Ueberhaupt— was hat man allein für„blendende“ Menſchen kennen⸗ gelernt! Geſtern erſt hatte der entzückende Tiſch⸗ nachbar ein paar Strandbilder geſchickt. Man iſt natürlich„blendend“ getroffen und man hofft— iſt das nicht geradezu„blendend“?— ihn zu Weihnach⸗ ten beim Schiſport in blendendem Schnee(hier paßt es wirklich her) wiederzuſehen. Aus dieſen„blendenden“ Sätzen möge der Leſer einmal erſehen, welche Begriffsverwirrung im deut⸗ ſchen Sprachgebrauch herrſcht. Alle poſitiv gefühls⸗ betonten Angelegenheiten pflegen nicht bloß verzückte Backfiſche, ſondern auch ganz vernünftige Menſchen mit„blendend“ zu bezeichnen. In Wirklichkeit iſt „blendenoͤ, geblendet werden“ eine durchaus negative Gefühlsbetonung, ſo lieb und erfreulich uns Men⸗ ſchen jegliches Licht iſt. In dem Augenblick aber, wo die Stärke einer Lichtquelle das Auge allzu ſtark trifft, werden wir geblendet und haben unangenehme, oft ſchmerzliche Empfindungen. Der eigentliche Sinn des heute ſo lächerlich oft gebrauchten Eigenſchaftswortes„blendend“ iſt alſo ein ganz anderer als der, den wir ihm als Ausdruck des Bewunderns, der Freude, des Erſtaunens heute beimeſſen. Dieſe Zeilen ſind ein kleines Beiſpiel von der Wort⸗ und Begriffsverwirrung im Sprachge⸗ brauch. Vielleicht lohnt es ſich, einmal darauf zu achten, auch wenn man glaubt, ein„blendendes“ Deutſch zu ſprechen. Politiſche Leiter marſchierten ourch die Staoͤt Geſtern fuhren ſie nach Nürnberg Gar tüchtig hatten die Politiſchen Leiter des Kreiſes Mannheim in den letzten Wochen exerziert und ſich auf den Reichsparteitag vorbereitet, gilt es doch, dort Mannheim würdig zu vertreten. Eifrig waren alle bei der Sache, ſind ſie doch nicht nur Amtsträger, ſondern zugleich politiſche Soldaten des Führers. Wie ſehr ſie es ſind, bewies ihr letzter Generalappell am Sonntag vor dem ſtellver⸗ tretenden Gauleiter Röhn und Kreisleiter Dr. Roth. Da wurde jedes Kommando mit ſoldatiſcher Exaktheit durchgeführt, da klappte jede Schwenkung, „ſaß“ jeder Schritt. Geſtern nun hieß ihre Parole„Antreten für Nürnbergl“, und pünktlich 15.45 Uhr kamen ſie an⸗ marſchiert, um ſich marſchblockweiſe auf dem Meß⸗ pAutz zu verſammeln. 950 Mann ſtark ſtehen ſie in dichten Reihen nebeneinander, alle feldmarſchmäßig gerüſtet, mit Ruckſack und Feldflaſche verſehen und keiner ohne Blumenſchmuck. Während ſie ſich ordnen, hat mittlerweile auch der Himmel ſein freundlichſtes Geſicht aufgeſetzt und läßt hellen Sonnenſchein herniederlachen. Ein prächtiges Bild bietet ſich den vielen Hunderten, die ſich hier eingefunden, um ihren Politiſchen Leitern das Ge⸗ leite zu geben. An der Marſchſpitze haben ſich Kreismuſik⸗ und Kreisſpielmannszug formiert und hinter ihnen flattert es luſtig im Winde, flattern 153 Banner des Fahnenblocks, dem ſich die braunen Kolonnen der Marſchteilnehmer anſchließen. Stellvertretender Kreisleiter Pg. Schnerr er⸗ ſcheint, nimmt die Meldungen entgegen und ſchon er⸗ ſchallen knappe Kommandos:„Stillgeſtanden! Rechts um! Im Gleichſchritt marſch!“ Wie ein Ruck geht es durch die Hunderte, Trommler und Pfeifer rühren ihr Spiel, die Kapelle intoniert einen flotten Marſch und los geht es in langem, langem Zuge über die Friedrichsbrücke hinein ins Herz der Stadt. Dicht an dicht ſtehen überall in der Breiten Straße und den Planken die Mannheimer, um die braunen Reihen und ihre Fahnen zu grüßen, Blumen zu bringen, ihnen herzliche Abſchiedsworte zuzurufen. Straffen Schrittes, tadellos ausgerichtet, geht es den Kaiſerring hinunter zum Bahnhof, wo in muſtergültiger Ordnung bald jeder der 9⁵⁰ ſeinen Platz im Sonderzug„bezogen“ hatte. Ein letztes Händeſchütteln, ein letztes„Heil“— Rufen und Winken— und hinaus dampft der Zug mit unſeren Politiſchen Leitern, dem erſehnten Ziele zu. So wie ſie geſtern durch Mannheims Innenſtadt marſchierten, ſo werden ſie nun in Nürnberg vor dem Führer er⸗ ſcheinen, Abgeſandte nicht nur der Mannheimer Partei, ſondern der geſamten Mannheimer Bevöl⸗ kerung, die ihnen geſtern in ſo großer Zahl das Ge⸗ leite gab!—1— * Der Stöckelſchuh wäre ſchuld geweſen! Ein Stöckelſchuh gereicht nicht jeder Frau zur Zierde und kann ſogar zum Verhängnis werden, beſonders wenn man in ihm nicht ganz ſicher läuft. Dies be⸗ wahrheitete ſich geſtern mittag gegen 3 Uhr vor den Plankenneubauten. Vor der Halteſtelle„Planken⸗ hof“ wollte eine Frau die Planken überqueren. Doch o Schreck, ihr Stöckelabſatz blieb plötzlich in der Rinne einer Straßenbahnſchiene ſtecken. Im gleichen Augenblick näherte ſich auch ſchon eine Straßenbahn. Nur der Geiſtesgegenwart des Stra⸗ ßenbahnführers war es zu verdanken, daß der Straßenbahnwagen noch haarſcharf vor der Fuß⸗ gängerin zum Stehen kam. Der Straßenbahner zeigte ſich als Kavalier. Er ließ der Frau Zeit, ihren Schuh zunächſt einmal auszuziehen, um ihn dann leichter aus ſeiner Gefangenſchaft befreien zu können. Bei etwas mehr Pech wäre die Frau ſchließ⸗ lich überfahren worden, und— nur der Stöckelſchuh wäre ſchuld geweſen. un Freier Sonntag im Schloßmuſeum. Das ſtäd⸗ tiſche Schloßmuſeum iſt am Sonntag, dem 13. September, in der Zeit von 10—17 Uhr unent⸗ geltlich geöffnet. Die Beſucher haben Gelegenheit, die vielſeitig beachtete Sonderſchau„Olympia“ zu beſichtigen. Die Ausſtellung„Vom Jels zum Edelſtein“ wird an dieſem Sonntag zum letzten Male zugänglich ſein. — 2S333 Erkenntniſſe und Folgerungen Keue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe ————— 9——— Die Gemeindeſinanzwirtſchaft in den Kriſenjahren Schaffung von Rücklagen„Elaſtizität des Gemeindehaushaltes“- Auch die Gemeinden ſind nicht auf ſich ſelbſt geſtellt In dem Heft Nr. 32 der Sonderſchriften zur Sbatiſtik des Deutſchen Reiches veröffentlicht das Statiſtiſche Reichsamt eine eingehende Unterſuchung über die Gemeindefinanzen in der Wirtſchaftskriſe. Wenn man ſich auch nicht gerade gern an dieſe böſen Zeiten erinnert, ſo iſt dieſe Erinnerung doch an⸗ gebracht, einmal um die ganze Größe des Auf⸗ ſchwungs bei den Gemeinden und der Geſundung ihrer Finanzen ſich eindringlich vor Augen führen zu können— nur allzu ſchnell verliert man über den großen Erfolgen den Maßſtab zur Beurteilung des Erreichten— zum andern vermittelt die eingehende Arbeit des Statiſtiſchen Reichsamtes beſtimmte Er⸗ kenntniſſe, die allgemein von beſonderer Bedeutung und aus denen für die Zukunft beſtimmte Folge⸗ rungen zu ziehen ſind. Mit größter Eindringlichkeit führen die vom Statiſtiſchen Reichsamt gegebenen Darſtellungen zu⸗ nächſt einmal die Bedeutung der Gemeinde⸗ finanzen im Rahmen der öffentlichen Finanswirtſchaft überhaupt vor Augen. Man iſt gewohnt, den Gemeindefinanzen eine Art untergeordnete Rolle in der Geſamtheit des öffent⸗ lichen Finanzweſens einzuräumen, ihnen eine Stel⸗ lung dritten Grades zu geben. Nichts iſt unrich⸗ tiger und— wie die Kriſenjahre gezeigt haben— für Kriſenzeiten gefährlicher als dies. Nimmt man und der gemeindlichen Finanzpolitik überhaupt in einem anderen Lichte erſcheinen, als früher. Früher wurde eine ſolche Frage meiſt als völlig erörte⸗ rungsunfähig abgelehnt. Heute wird man unter der Wucht der Erkenntniſſe aus der Kriſenzeit dieſe Frage etwas vorbehaltloſer betrachten müſſen. Es ſoll damit in keiner Weiſe einer völligen„konjunk⸗ turpolitiſchen Orientierung der öffentlichen Finanz⸗ wirtſchaft“ das Wort geredet werden. Eine ſolche Forderung iſt praktiſch unmöglich zu verwirklichen. Die gemeindliche Finanz: und Wirt⸗ ſchaftsführung iſt keine privatwirtſchaftliche Betriebsführung. Aber man wird einer elaſtiſcheren gemeindlichen Haushaltsführung und Finanzpolitik, die ſich leichter auf wirtſchaftliche Konjunkturerſchei⸗ nungen— wenn auch nur teilweiſe— einſtellen kann, nicht mehr ſo ſchroff ablehnend gegenüberſte⸗ hen können, wie ehedem. Beim Ausbau des ge⸗ meindlichen Haushalts⸗ und Finanzrechts werden dieſe Fragen auch mit der Erwägung wert erſchei⸗ nen. Ein Drittes hat die Entwicklung der gemeind⸗ lichen Finanzen und der gemeindlichen Finanzpolitik ganz klar vor Augen geführt: Die Tatſache, daß die Gemeinden auf Gedeih und Verderb mit der Finanzentwicklung und den entſprechen⸗ den Maßnahmen des Reichs wie mit der ge⸗ Aurα xaε au den Sa gexsteig der geſtern mittag am Strohmarkt ein Menſchenleben forderte. (Photo: Bechtel) Schaufenſterſcheibe Auch die große eines Schneidergeſchäftes wurde durch dem auſprallenden Wagen zerſtört. TPPPPPTP0P0P0P0PPPPPPPP0T0T0T0TTTGT0TGTGPPT0TTTTTTT7TTTTTTTPP————— das Jahr mit dem größten Finanzbedarf der öffent⸗ lichen Hand, 1929/30— der Geſamtbedarf betrug 21 Milliarden— ſo iſt der Bedarf von Gemein⸗ den und Reich faſt derſelbe, beim Reich 8041 Millionen und bei den Gemeinden 8030 Millionen. Auch im Jahre der tiefſten wirtſchaftlichen Depreſ⸗ ſion 1932/33 hielten ſich Gemeinden und Reich bei⸗ nahe die Waage mit 5400 Mill. und 5700 Millionen. Wenn ſich dieſes Verhältnis nach dem Umbruch inſolger der großen Aufgaben des Reiches bedeutend verſchob, ſo wird man dennoch angeſichts dieſer⸗ Zahlen die große Bedeutung der Gemeindefinanzen im Rahmen der öffentlichen Finanzen nicht in Ab⸗ rede ſtellen können. Daraus hat man nach dem Umbruch auch mit aller Deutlichkeit die geſetzgebe⸗ riſchen Folgerungen(Preußiſches Gemeindefinanz⸗ geſetz, Deutſche Gemeindeordnung) gezogen und der Sicherung des gemeindlichen Finanz⸗ und Haus⸗ haltsweſens die ſtärkſte Aufmerkſamkeit gewidmet. Die Zeit vor dem Umbruch hat dies nicht ge⸗ tan, und als ſie im Jahre 1932 Anſätze hierzu machte, war es zu ſpät. Dieſe Zeit hat die große Bedeutung der Gemeindefinanzen verkannt, und ſo kam es, daß die gemeindliche Finanzwirtſchaft von der Kriſen⸗ entwicklung überraſcht und überrannt wurde. Man hatte es trotz dieſer großen Bedeutung unterlaſſen, diejenigen geſetzgeberiſchen und ſonſtigen Sicherheits⸗ maßnahmen zu treffen, die zwar die Entwicklung kaum aufgehalten, immerhin aber die Wucht der Kriſe hätte vermindern können. So war z. B. die Frage der Haushaltsreſerven etwas, das völlig dem Ermeſſen der einzelnen Gemeinde über⸗ laſſen war, ſie waren kaum vorhanden, ſo daß nicht einmal der erſte Stoß der Kriſe auf⸗ gefangen werden konnte, ohne Senkung der Aus⸗ gaben oder Vermehrung der Steuerlaſten, Minde⸗ rungen der Fonds und des Vermögens vorzunehmen. Die Lehre hat unſere Zeit daraus durch Schaffung von Rücklagen gezogen, die eben eine Folgerung aus den Erkenntniſſen, die man in der Kriſenzeit gewonnen hat, iſt. Ein weiteres hat die Kriſenzeit mit aller Deut⸗ lichkeit klar gemacht, etwas, das als Selbſtverſtänd⸗ lichkeit ohne weiteres einleuchtet. aber in der frühe⸗ ren Zeit dennoch nicht Veranlaſſung zu beſonderen Folgerungen gab: Die Erkenntnis der ge⸗ genſeitigen Verbundenheit von Wirt⸗ ſchaft und öffentlichem Haushalt, des Einfluſſes der wirtſchaftlichen Konjunktur auf die Finanzen und auch auf die Finanzpolitik der öf⸗ fentlichen Hand. Der öfſentliche Haushalt kann gar nicht anders als der wirtſchaftlichen Entwicklung fol⸗ gen. Dieſe durch die Entwicklung in der Kriſenzeit ſtark betonte Tatſache läßt aber die Frage nach der „Elaſtizität des Gemeindehaushalts“ ſamten politiſchen Entwicklung im Reiche ver⸗ bunden ſind. Es war die Zeit, in der offenkundig wurde, daß das Fehlen eines Generalplanes in der geſamten öffent⸗ lichen Finanzwirtſchaft, der— unter ſtraffer Füh⸗ rung des Reichs konſequent durchgeführt— die Vor⸗ ausſetzung für eine erfolgreiche Bekämpfung der die geſamte öffentliche und private Wirtſchaft bedrohen⸗ den Kriſe geweſen wäre, keine Zuſammenfaſſung der noch vorhandenen Kräfte ermöglichte. Dieſe Zeit machte offenbar, daß das auf ſich ſelbſt Geſtelltſein einzelner Teile des großen Ganzen in großen Kri⸗ ſen völlig hilflos der Kataſtrophe entgegentreibt, daß an ſich noch ſo gute Einzelpläne und Maßnahmen nichts halten, ja auf das große Ganze ſchädigend wir⸗ ken können, wenn nicht eine Zuſammenballung aller Kräfte unter einem Generalziel und einer kraftvollen Führung erfolgt. Jedenfalls hat ſich gezeigt, daß für die Zeit einer großen Kriſe die Gemeinden niemals ſtark genug ſind, aus eigener Kraft durch eine Reihe von Einzelplänen eine ſolche Kriſe zu überwinden, alle noch ſo guten, allein auf die Gemeinden abgeſtellten Maßnahmen vermögen dies nicht, wenn ſie auch, wie z. B. die Rücklagenbil⸗ dung(die Ausgleichsrücklage), ſicherlich geignet ſind, die erſten Auswirkungen aufzufangen. Hier kann in ſolchen Zeiten nur eins gelten: Primat des R eiche 8, unter Einſpannung aller Kräfte, auch der Gemeinden, unter kraftvoller Führung, zur Ueber⸗ windung der die Geſamtheit bedrohenden Kriſe. Dieſe Linie verfolgte die Politik nach dem Um⸗ bruch und der Erfolg hat ihr in ungeahntem Aus⸗ maße recht gegeben. Sie hatte das eine große Generalziel: Verminderung der Arbeits⸗ loſinkeit, Arbeitsbeſchaffung, unter einer kraftvol⸗ len Führung, die aus der in der Kriſenzeit gewonne⸗ nen Erkenntnis unerbittlich die Konſequenz zog: Die Kriſe kann nicht durch Einzelmaßnahmen unter Ver⸗ zettelung der Kräfte, ſondern nur durch Zuſam⸗ menfaſſung aller Kräfte und Möglichkeiten im Rahmen eines großen Geſamtplanes überwältigt werden. Und das kraftvolle Handeln nach dieſer Erkenntnis führte bei Reich und Gemeinden gum Siege über den Niedergang. ** Ihren 70. Geburtstag feiert heute Frau Maria Molitor, Huthorſtweg 3, in körperlicher und geiiſt⸗ ger Friſches Wir wünſchen unſerer langjährigen Be⸗ zieherin einen recht ſchönen Lebensabend. Das Opfer des Verkehrsunglücks, das ſich geſtern nachmittag bei P 4/P 5 zutrug, iſt der Poſt⸗ beamte Raubinger, der ſich auf dem Weg in den Dienſt befand. * Reichsparteitagsfilm in Mannheim Die Kreisleitung der NSDApP ſchreibt uns: Während in dieſen Tagen Hunderttauſende in Nürnberg aufmarſchieren und ein Erlebnis haben, das für ſie einzigartig iſt, ſind viele Volks⸗ und Par⸗ teigenoſſen auf Rundfunk und Preſſe angewieſen, um am diesjährigen Parteitag teilzuhaben. Nur wer ſelbſt ſchon an einem Reichsparteitaa teilgenommen hat, kann ermeſſen, was ſolche Feſttage für einen aktiven Nationalſozialiſten bedeuten. Um den übri⸗ gen Partei⸗ und Volksgenoſſen, die nicht die Mög⸗ lichkeit haben, nach Nürnberg zu fahren, einen mög⸗ lichſt lebendigen Eindruck von den Geſchehniſſen in Nürnberg zu vermitteln, iſt der Reichspaptei⸗ tagsfilm„Triumph des Willens“ von Leni Riefenſtahl geſchaffen worden. Auf einem 100 Minuten laufenden Bildſtreifen reihen ſich Bilder und Szenen von überwältigender Wirkſamkeit. Die prächtigſten Aufnahmen des Füh⸗ rers und die ſtimmungsvollſten Bilder laſſen das ganze Geſchehen eines Parteitages vor unſeren Augen abrollen. Dieſe Zuſammenwirkung von Bilo und Ton wurde bis heute noch von keinem Film⸗ werk erreicht. Der Film„Triumph des Willens“ vermittelt jedem Beſchauer die Größe unſerer Reichsparteitage. Die NSDAP, Kreisleitung Mannheim, bringt am Sonntagvormittag, dem 13. September, um 11 Uhr. den Film im Palaſt⸗Theater Mannheim zur Vorführung. Wir empfehlen ganz beſonders den an dem diesjährigen Reichsparteitag nicht teilnehmenden Politiſchen Leitern, SA⸗, NSKK⸗ SS⸗Männern und der Hitler⸗Jugend und darüber hinaus allen Angehörigen der Partei und ihrer Gliederungen ſowie ſämtlichen Volksgenoſſen den Beſuch dieſer Veranſtaltung. Eine ſchöne Arbeit des Bilöhauers Gelb Ein Zierſtein im Hof der Wallſtadtſchule Die Schule in Wallſtadt, die voriges Jahr um dieſe Zeit überholt, erweitert und mit einem großen J⸗Wandbild von Otto Hodapp geſchmückt wurde, erhielt vor kurzem zur weiteren Verſchönerung des Schulhofs einen Zierſtein von Bildhauer Gelb. An der Sſtecke des Hofs, dort wo außen die Eiſenbahn vorbeifährt, war ſowieſo ſchon im⸗ mer ein räumlicher Halt nötig, für den bisher zwei kurze Mauerſtücke in Rotſanoͤſtein ſorgten. Aber die Schule iſt ja inzwiſchen weiß geworden, und ſo erfüllten ſie, weit abgelegen, dieſe harmoniſierende Funktion ſchon gar nicht mehr. Ein Stück von dieſer Mauerecke entfernt, weiter in dem Schulhof hereingerückt, am Ende eines-klei⸗ nen Grasplans liegt nun dieſer Stein, etwa zwei⸗ einhalb Meter hoch, kein eigentliches Denkmal, ſon⸗ oͤern ein Stein mit einem Relief, das jenes in Wallſtadt vorherrſchende Handwerk der Ma urer darſtellt, ehrt und verſinnbildlicht. Ein Backſteinträger mit der Laſt auf den Schultern, ſchon wieder gum Anſtieg bereit, ein Maurer, der mit ſeinem Gerät an einer niedrigen Mauer am Wer⸗ keln iſt. Beide lebendig und naturaliſtiſch geſehen, 9400 ohne die archaiſierende monumentale Steiſbeil die man von manchen früheren öffentli Bi werken Gelbs her kennt. Gelb 5 imur 2 gute Kenntnis des Körpers und ſeiner Bewegungs⸗ geſetze gehabt; hier hat er ſie vecht gut werwertet. Das Ganze iſt ausgeführt in einem körnigen weiß⸗grauem Granit aus dem Fichtelgebirge, den Gelb in letzter Zeit ſehr bevorzugt, und an dem er ſeine tüchtige Bildhauertechnik beſtens erproben kann, er hat keine Angſt vor hartem Material. Eine kleine Bank iſt auch dabei herausgekommen, und dem Relief ſteht in zierlich⸗kräftiger Gotiſch zu eſen: * „So wie ſich ſchichtet Stein auf Stein Zum tragenden Verband, Sei du in deinem Tun und Sein Ein dienend Glied dem Vaterland!“ Ein ſchlichter und klarer, den Schülern im Hofe wie den Wallſtädter Handwerkern wohl einleuchtender Vierzeiler, der Oberbaurat Müller zu verdanken iſt. Noch ſteht der Stein etwas unvermittelt in der Erde. Man wird ihm einige Platten vorlegen müſ⸗ ſen, die Schrift in dem weißen Granit muß noch getönt werden. Auch wird wohl die ſchwediſche Lei⸗ ter weiter herunter, auf die Pergola zu, gerückt wer⸗ den müſſen, und, wie ich höre, ſoll auch ein Baum neben dem Stein gepflanzt werden, was ihm zweiſel⸗ los mehr Relief geben würde. Alles zuſammen mit der ſonſtigen Erneuerungs⸗ und Verſchönerungs⸗ arbeit an der Schule genommen ein ſchöner Beweis dafür, daß der Bauwille der Stadt wahrhaſtig nicht nur dem Zentrum zugute kommt, ſondern auch unſerem jüngſten und abgelegenſten Vorort einiges zufließen läßt. Hr. * Der erſte Herbſtnebel hüllte heute früh Stadt und Vororte in einen dichten grauen Schleier und machte den kühlen Herbſtmorgen noch unfrenndlicher als er an ſich ſchon war. Die ſchweren Fahrzeuge, Kraftwagen und Straßenbahn, fuhren mit Sicht und auch viele Radfahrer waren ſo vernünftig, ihre Rad⸗ beleuchtung einzuſchalten, da die Sicht ſtark behindert war. u Schulhöfe für Kinderſpiele frei! Um den Kin⸗ dern mehr Raum für ihre Spiele im Freien zu ge⸗ währen, hat der Reichsverkehrsminiſter angeregt, die Schulhöfe und Schulplätze dafür auch an den Nachmittagen und in den Ferien freizugeben. Der Reichserziehungsminiſter hat dem entſprochen mit der Einſchränkung,„ſoweit die räumlichen, zeit⸗ lichen und auſſichtlichen Verhältniſſe dies ohne Stö⸗ rung des Schulbetriebes geſtatten“. ſbörren im das- oder Elehtrobschoten erhölt dem Oörrgut die frische Forhe. Prakt. Kosteniose Vorführungen u. Voxträge 490 Beratungssielle der siädi. Wasser-, Gas- und Eiehtriziiätswerke K 7 und Raſhausbogen 21 Anmeidune auch zu den steriisſeworttögen daseldst. * ————————— Neue Männheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Schweres Verkehrsunglück Ein Todesopfer— ein Verletzter Ein folgenſchwerer Zuſammenſtoß ereignete ſich heute mittag gegen 1 Uhr. Ein Kraftwagen aus der Pfalz kam zwiſchen O 4 und O 5 herausgefahren, um noch ſchnell vor der auf den Planken fahrenden elektriſchen Straßenbahn die Planken zu überqueren, Dabei wurde ein aus der Straße zwiſchen P 4 und P 5 kommender Radfahrer von dem Kraftwagen er⸗ ſaßt und erlitt eine Fußverletzung. Das Rad wurde ein Stück mitgeſchleift. Der Kraftwagen fuhr auf den Bürgerſteig und überrannte einen Fußgänger, der an einem Eckſchaufenſter ſich die Auslagen anſah. Das Schaufenſter wurde eingedrückt. Der Fuß⸗ gänger wie auch der Radfahrer wurden in das Städtiſche Krankenhaus gebracht. Der Fußgänger iſt inzwiſchen ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Die Polizei iſt mit der Prüfung der Schuldfrage beſchäftigt. Immer wieder Nichtbeachtung der Vorſchriſten Polizeibericht vom 9. September Schlimme Folgen. Auf der Hauptſtraße in Feu⸗ denheim ſtieß geſtern abend ein älterer Radfah⸗ rer durch Nichtbeachtung des Vorfahrtsrechtes mit einem Kraftradfahrer zuſammen. Der Radfahrer ſtürzte hierbei und erlitt einen Schädelbruch. Der Sanitätskraftwagen bvachte den Verletzten nach dem Städt. Krankenhaus. Gefahren der naſſen Fahrbahn. In größte Gefahr geriet geſtern mittag auf der Adolf⸗Hitler⸗Brücke ein Kraftradfahrer, der mit ſeinem Mitfahrer da⸗ durch ſtürzte, daß das Kraftrad auf der naſſen Fahr⸗ bahn ins Rutſchen geriet. Um die am Boden Liegen⸗ den nicht zu überfahren, riß der Führer einer hinter dem Kraftrad fahrenden Zugmaſchine das Steuer herum, wodurch das Fahrzeug gegen das Brücken⸗ geländer fuhr und dabei ſtark beſchädigt wurde. 117 Verkehrsſünder, darunter 89 Radfahrer, muß⸗ ten bei geſtern vorgenommenen Verkehrskontrollen angezeigt oder gebührenpflichtig verwarnt werden. Schnellomnibusverkehr Frankfurt- Mannheim- Stutigart Vom 10. September an wird die Reichsbahn einen Schnellomnibusverkehr zwiſchen Frankfurt/ M. und Stuttgart über Darmſtadt-Mannheim Heidelberg— Bruchſal— Bretten— Pforzheim durch⸗ führen. Die Omnibuſſe fahren zwiſchen Frankfurt und Heidelberg auf der Reichsautobahn, im übrigen auf der Reichsſtraße. Sie verkehren in folgendem Plan: Frankfurt/M.—Stuttgart. Frankfurt Hbf. ab.05, Mannheim Höbf..28/8.25, Heidelberg Hbf..46/48, Bruchſal Bahnhof.39/9.40, Stuttgart Hbf. an 11.48. Stuttgart-Frankfurt/M. Stuttgart Hbf. ab 14.40, Heidelberg Hbf. 17.40/17.42, Mannheim Hbf. 18.03/18.05, Frankfurt Hbf. an 19.26. Der Preis beträgt von Mannheim nach Stuttgart.60 Mk., von Mannheim nach Frankfurt .70 Mk. Nähere Auskünfte erteilt die Reichsbahn. „Kraftourch Freude“Photowettbewerb Zum dritten Male ſeit Beſtehen der NS⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“ veranſtaltet der Gau Baden ſeinen Photo⸗Wettbewerb, der für alle Teil⸗ nehmer an„Kraft⸗durch⸗Freude“⸗Reiſen offen iſt. Für die Teilnehmer gelten folgende Bedingungen: Es dürfen höchſtens fünf Photos, welche min⸗ deſtens die Größe 679 Zentimeter haben und auf Hochglanzpapier abgezogen ſein müſſen, zur Bewer⸗ tung eingeſandt werden. Die Bilder ſind auf der Rückſeite mit der Anſchrift des Einſenders und der Fahrt⸗Nummer, auf der ſie hergeſtellt wurden, zu verſehen. Die preisgekrönten Photos gehen in den Beſitz des Gauamtes der NSG„Kraft durch Freude“ über. Aus techniſchen Gründen ſind auf Karton aufgezogene Aufnahmen nicht erwünſcht. Alle Einſendungen ſollen Ausſchnitte aus dem Leben und Treiben der Koͤcß⸗Urlauber zeigen. Einſen⸗ dungsſchluß iſt am 15. Oktober. Als Preiſe ſind für die beſten Einſendungen ausgeſetzt: Eine achttägige Seereiſe, eine 14tägige Landreiſe, eine achttägige Landreiſe, eine viertägige Landreiſe, drei Wochenendfahrten, fünf Tagesfahrten, 15 Buchpreiſe und 50 Troſtpreiſe. Die Bilder ſind zu ſenden an die Deutſche Arbeitsfront, Preſſeabtei⸗ lung, Karlsruhe, Kaiſerſtraße 148. Ausſcheidende Gerichtsaſſeſſoren. Nach einer Anordnung des Reichsjuſtizminiſters auf Grund der Verordnung über die Laufbahn des Richters und des Staatsanwalts ſcheiden die dem Jahrgang 1930 an⸗ gehörenden Gerichtsaſſeſſoren mit dem 30. April 1937 aus dem Juſtizdienſt aus, ſofern ſie bis dahin weder als Anwärter übernommen noch im Juſtizdienſt planmäßig angeſtellt ſind. Falls ſie am 30. April 1997 noch zum Reichs⸗, Staats⸗ oder Parteidienſt beurlaubt ſind, endet ihr Beamtenverhältnis erſt mit Beendigung dieſer Beurlaubung, ſpäteſtens jedoch mit dem 31. März 1939. Die Angehörigen dieſes Jahrgangs einſchließlich der Beurlaubten können den Antrag auf Uebernahme als Anwärter nur bis zum 1. Dezember 1936 ſtellen. Nach Berliner Muſter: Mannheim erhält eine „Expreß“-Großgarage Arbeitsmöglichkeit für eine 50 Mann-Belegſchaft— 3000 Gevierimeter in N 7 werden überbaut Mannheim wird nun wieder um ein bedeutungs⸗ volles autoinduſtrielles Unternehmen in der Innen⸗ ſtadt, nahe der Reichsautobahnzufahrt, bereichert. Seit einigen Tagen ſind in N 7, 17 in einem Gar⸗ tengelände zwiſchen den villenartigen Wohnhäuſern dieſes Quadrates umfangreiche Bauarbeiten im Gange. Es handelt ſich hier um ein 3000 Geviert⸗ meter umfaſſendes Gelände, das die Ford⸗Werke käuflich erworben haben. Die Erdarbeiter ſind be⸗ reits tüchtig an den Vorbereitungen, die den Bau einer modernſten„Expreß“⸗Großgarage nach Ber⸗ liner Muſter bezwecken. Man hat das in N 7, 17 befindliche tief gelegene Gelände deshalb gewählt, weil es außerordentlich aeäte ausgenützt werden kann. Es wird hier alſo ein zweigeſchoſſiger Großgaragenbau erſtehen. Inzwiſchen wurden hinter den Villenhäu⸗ ſern alle vorhandenen Stallungen und Kutſcher⸗ wohnungen niedergelegt und bereits die Fun⸗ damente für die ziemlich ſtarken Pfeilerbauten aus Eiſenbeton ausgeführt. Das Geſamtprojekt ſieht vor, daß in den Garagenräumen Unterſtellraum für etwa 180 Kraftwagen geſchaffen wird. Und zwar wird ein Kellergeſchoß verfügbar ſein, das allein 110 bis 120 Wagen aufnehmen kann. Das Erd⸗ geſchoß wird ebenfalls einen Garagen raum er⸗ halten, in dem etwa 70 bis 80 Wagen untergebracht werden können. Linksſeitig erhält dieſe neue Groß⸗ garage eine etwa 10 Meter breite Zufahrt, die zu⸗ nächſt etwa 30 Meter auf ebenem Wege in die Erd⸗ geſchoßgarage, dann noch abſchüſſig auch in die Kellergeſchoßgarage führt. Dieſe breite Zufahrt wird gleichzeitig auch als Großtankſtelle aus⸗ genutzt, die für Tag⸗ und Nachtbetrieb beſtimmt iſt. Schließlich ſoll dieſe Großgarage, damit ſie dem Charakter einer Expreß⸗Garage entſpricht, auch eine Wagen⸗Schnellwäſcherei erhalten. Aller⸗ dings liegt für dieſe neuzeitlichſte Garageneinrich⸗ tung, wie man ſie bis jetzt angeblich nur in Berlin kennt, noch keine endgültige Genehmigung vor, da man es für zweckmäßiger hält, für den Nachtbetrieb eine eigene Garagenausfahrt zu ſchaffen. Die Wagenſchnellwäſcherei iſt gedacht als Sonderbetrieb, der die Wagenreinigung ſozuſagen am„laufenden Band“ möglich macht. Alle zu dieſer Wäſcherei kom⸗ menden Kraftwagen ſollen nämlich durch ihr Eigen⸗ gewicht ſelbſt von Arbeitsſtand zu Arbeitsſtand rol⸗ len, damit ſie an einem Arbeitsſtand abgeſpritzt, am anderen Arbeitsſtand gleich abgeſchwemmt, weiter noch abgeledert und ſchließlich auch noch ſchnell poliert werden können. Da ziemlich viel und auch recht ſchmutziges Waſſer anfallen wird, ſoll dieſe Wagenſchnellwäſcherei eigenen Kanalanſchluß er⸗ halten. Die Ableitungen werden mit Schlamm⸗ ſammlern, Benzin⸗ und Oelableitern verſehen, welche täglich ſtets einer gründlichen Reinigung unterzogen werden können. Erfreulicherweiſe ſteht durch das großzügige Be⸗ ginnen eine weitere Entlaſtung des örtlichen Arbeitsmarktes in Ausſicht. Das ganze Un⸗ ternehmen ſoll Arbeitsmöglichkeit für eine 50⸗Mann⸗Belegſchaft bieten. Da der Geſamtbetrieb als Tag⸗ und Nacht⸗ betrieb gedacht iſt, ſteht eine Beſchäftigungsmöglich⸗ keit für etwa 30 Spezialarbeiter in der Wagenſchnellwäſcherei, ſerner für etwa 10 bis 15 Leute beim Tankſtellendienſt und der Kleinreparatur und für weitere 6 Leute noch beim allgemeinen Un⸗ terhaltungsbetrieb dieſer Großgarage bevor. Auch dem einheimiſchen Bauhandwerk bietet das großzügige Unternehmen recht begehrte Beſchäfti⸗ gungs⸗ und Verdienſtmöglichkeit. Die ganzen Bauarbeiten ſollen beſchleunigt wer⸗ den, ſo daß wenigſtens die Garagenräume im Keller⸗ geſchoß noch vor dem Winter, bis etwa Mitte Okto⸗ ber, verfügbar werden. Mit der Fertigſtellung der geſamten Betriebsanlage iſt dagegen erſt bis zum Frühjahr 1937 zu rechnen. Unheen, eeond Ein neuer groger Filmerfolg für Willy Birgel Das Erlebnis überragender künſtleriſcher Leiſtung ſchließt bei dieſem Programm in beſonderem Maße auch den Vorfilm ein: als der wundervolle Kultur⸗ Biloͤſtreifen vom„Paradies der Pferde“ im oſtpreußiſchen Geſtüt Trakehnen zu Ende geht, bricht ſelbſt das ob ſeiner Zuxückhaltung bekannte, Kino⸗ publikum in lautes Beifallklatſchen aunuũns. Und dann hebt als ein menſchlich ergreifendes Schauſpiel von ungewöhnlicher Kraft und Eindrucks⸗ ſtärke der„Schlußakkord“ zu klingen an, um bis zum letzten jubelnden Aufrauſchen weihnachtlicher Chöre in einer Aufführung von Händels„Meſſias“ den Zu⸗ ſchauer nicht mehr loszulaſſen. Das Geheimnis ſol⸗ ſcher Wirkung? Es beruht in einem jener ſeltenen Glücksfülle filmiſchen Schaffens, da ſich Drehbuch, Spielleitung, ſchauſpieleriſche Leiſtung— überſtrahlt vom Zauber der Muſik— ſo nahtlos und aus einem Guß ineinander fügen. Und wieder zeigt es ſich, daß nicht der Stoff, ſondern ſeine künſtle⸗ riſche Geſtaltung über den Wert oder Unwert der Sache entſcheidet; denn die Fabel als ſolche, das Schickſal einer innerlich leeren Künſtlerehe in ſeiner Verquickung mit dem Abgleiten der Frau in die Hände eines ſchurkiſchen Liebhabers, und der nur in zarten Umriſſen angedeutete Weg des Mannes in eine neue Zukunft an der Seite der liebreizenden jungen Mutter ſeines Adoptivſöhnchens iſt in dieſer und jener Spiegelung auf der Leinwand gewiß mehr als einmal dageweſen. Mit welcher Liebe und Be⸗ hutſamkeit aber werden hier von den beiden Dreh⸗ buchautoren Kurt Heuſer und Detlef Sierck, deren einer zugleich auch ſein eigener Spielleiter iſt, die„ernſten und die heiteren Loſe“ über die Hand⸗ lung verteilt! Wie klar, wie feinfühlig, dabei ohne alle Sentimentalität, iſt der Dialog! Nirgends rührt dieſer Film an die ſonſt ſo leicht überſchrittenen Grenzen des guten Geſchmacks. Kein Mißton, keine leidige Ueberdeutlichkeit, wo Kinderſtube und Ge⸗ richtsſaal ſonſt ſo gern zu ſüßem Kitſch oder aufge⸗ Hulverten Spannungsmanövern verführen. Detlef Sierck, der als Oberſpielleiter des Leip⸗ ziger Schauſpiels im erſten Sommer der Heidelber⸗ ger Reichsfeſtſpiele mit der gotiſchen Miniature von „Lanzelot und Sandarein“ eine unvergeſſene Inſze⸗ nierung von hohem künſtleriſchem Reiz geſchaffen hat, iſt im Reiche des Films in gewiſſem Sinne noch ein neuer Mann. Aber ſeit„Schlußakkord“ wird er im Kreiſe unſerer deutſchen Meiſterregiſſeure mit an erſter Stelle zu nennen ſein, obwohl er— ſo möchte man gerade nach jüngſten Erfahrungen hinzufügen — vom Theater kommt. Denn das iſt mit einer der überzeugendſten Vor⸗ und muſikaliſch die von allem Theaterweſen ſo „grundverſchiedenen. Geſetze ſeiner eigenen Gättung erfüllt. Ein Beiſpiel für viele: die in „Neuyork gehörte Rundfunkübertragung von Beet⸗ hovens Neunter aus der Berliner Philharmonie. Ein paar zwiſchen die Szene diesſeits und jenſeits des Ozeans eingeſtreute Bilder von anrollenden Wogen in der Weite des Meeres genügen hier voll⸗ auf, um im Zuſchauer die Illuſion geheimnisvoll⸗ weltumſpannender Kräfte im Aether zu erwecken, ohne daß dazu auf der Leinwand beſondere techniſche Zauberkunſtſtücke notwendig wären, Und noch ein anderes: der ſogenannte„muſikaliſche Film“, mag er ſich nun um biographiſche Potpourris irgendwel⸗ cher berühmter Komponiſten oder um unentwegt ſin⸗ gende Tenöre drehen, war bisher faſt immer eine recht heikle Angelegenheit. Hier iſt nun einmal der Nachweis erbracht, daß es auch anders geht. Hier iſt Muſik nicht Lückenbüßer für mangelnden ſonſti⸗ gen Inhalt, ſondern ſie durchdringt und umflutet alles gleichſam als läuternde Kraft, ohne doch die innere Dynamik des Ganzen zu ſtören. Und dann: welch ein Genuß, das Mannheimer Univerſum plötz⸗ lich zum Schauplaͤtz eines philharmoniſchen Konzerts von höchſten Graden geweitet zu ſehen! Mitten Neunten Symphonie, als deren Mitwirkende im großen Schlußchor an die Freude neben dem Orche⸗ ſter der Berliner Staatsoper die Berli⸗ ner Soliſten⸗Vereinigung auf dem Pro⸗ gramm ſteht! Endlich die Darſteller. So überragend Willy Birgels Generalmuſikdirektor Garvenberg iſt, und ſo herzlich gerade wir Mannheimer an dieſem neuen großen Filmerfolg teilnehmen— es wäre un⸗ lingen des Ganzen zuzuſprechen. Er entfaltet wie nur je alles große Können und alle bezwingenden Kräfte der geiſtigen Perſönlichkeit, als die wir ihn von vielen, unvergeßlichen Theaterabenden her kennen. Aber ſein Ruf als einer unſerer bedeutend⸗ ſten und eindringlichſten Filmſchauſpieler wird ge⸗ rade deshalb nach dieſem Film umſo unerſchütter⸗ licher ſein, weil er in einem bis auf die letzte Charge ebenbürtigen Enſemble ſteht, das ihn um ſo mehr heraushebt, als es in keinem Augen⸗ züge dieſes Films: wie bis ins letzte er darſtelleriſch hineingezogen zu ſein in eine Meiſteraufführung der recht, ihm allein den entſcheidenden Anteil am Ge⸗ Helſt den Flüchtlingen aus Spanien Die Folgen der marxiſtiſchen Herrſchaft in Spanien haben Tauſende von deutſchen Volks⸗ genoſſen gezwungen, Spanien zu verlaſſen. Die große Zahl der Flüchtlinge macht raſche Hilſe für die Notleidenden notwendig. Zeichnet Euch ein in die Sammelliſte, die in der Hauptgeſchäftsſtelle der„Neuen Mann⸗ heimer Zeitung“ aufliegt! Helft Euren deutſchen Volksgenoſſen! DPPPP————————————————————————————— blick künſtleriſch hinter ihm zurückbleibt. Da iſt Lil Dagover, die verwöhnte ſchöne Frau des großen Dirigenten; da iſt als überaus ſympatiſche Neu⸗ erſcheinung die junge Ungarin Maria von Taſ⸗ nady, in deren entzückendem Geſichtchen alle Kräfte eines liebesſtarken und gütigen Herzens ſich wider⸗ ſpiegeln; da iſt Maria Koppenhöfer, in deren harten Zügen die urtümliche Dämonie der alten Amme aus dem Kindermärchen lebt. Und dann Theodor Loos, der ärztliche Freund, aus deſſen Kinderheim der kleine Peter ins Haus Garvenberg kommt,— jener reizende friſche Junge, Peter Boſſe, deſſen ſchönſte Gabe an ein begeiſtertes Publikum ſeine von keiner altklugen Kinderkunſt getrübte Natürlichkeit bleibt. Doch wieviel des Lobes man auch über jeden einzelnen Darſteller ſagen wollte,— es wäre nur immer wieder eine Abwandlung des gleichen The⸗ mas: hier iſt ein großer Film, deſſen ſpürbar ergreifende Wirkung ſich wohl am unmittelbarſten darin kundtat, daß die Hunderte des ausverkauften Premierenabenos nach einem letzten Aufrauſchen des Beifalls in völligem Schweigen das Haus ver⸗ ließen. M. S. k Ernannt wurde der außerplanmäßige Hafen⸗ meiſter Otto Schulz in Mannheim zum plan⸗ mäßigen Hafenmeiſter. Alle iIin-Verkauf für Nannheim und łLucdw/igshefen Des gtoße Tertil-spezielhaus ANNHEHH V AN DENPNEAN Zum 3. Male Gaumeiſter Mannheimer Kann⸗Geſellſchaft gewinnt die Gau⸗ ſtafette rund um den„Küh kopf“ Bei nicht gerade günſtigem Wetter wurde am Sonntag, dem 6. September, die vom DRfs Fachamt Kanuſport Gau 13⸗14 ausgeſchriebene Gauſtafette vund um den„Küh⸗ kopf“ auf dem Erfelder Altrhein und Neurhein über 22,5 Km. ausgefahren Vier Spitzenvereine hatten hierzu mit 6 Booten insgeſamt 9 Mann gemeldet. Pünktlich um 63 Uhr gingen die Boote an den Start. 8 Es war ſchwer, den Sieger vorauszuſagen, denn alle, Poſtſportverein Frankfurt, Darmſtädter Turn⸗ und Sport⸗ gemeinde 1846, Kanu⸗Club Mannheim ſowie die Mann⸗ heimer Kanu⸗Geſellſchaft hatten ihre beſten Leute gemeldet. Gleich beim Start ſetzte ſich der jugendliche Noller der MK0, den man ſchon als Stern am Nachwuchshimmel be⸗ zeichnete, an die Spitze des Feldes und konnte bis zur Abgabe des Staffelholzes einen Vorſprung von etwa 50 Meter herausfahren. Der Stabwechſel klappte vorzüglich und ſo konnte auch der Jugend⸗Zweier der Mac Hauck⸗ Karle den Vorſprung vor den ſtarken Frankfurtern halten bis zum nächſten Wechſel. Hier ging das Holz an Zahn, den Trainer der Ma, der den Vorſprung vergrößerte und damit bewies, daß er nicht nur ein guter Trainer, ſondern auch heute noch ein Fahrer von Klaſſe iſt. Zahn wechſelte mit einem Vorſprung von 70 Metern mit den bei⸗ den Anfänger⸗Fahrern Mohr⸗Bernhard, Mͤ6, die vorher die Sorgenkinder ihrer Mannſchaft waren. Aber auch dieſe hielten ſich überraſchend gut und konnten ihnen ſelbſt Senior⸗Fahrer wie öngel⸗Becker, Frankfurt, nichts anhaben. Die inzwiſchen ſtark aufgekommenen Darmſtädter verloren durch das Kentern ihres Einer⸗Fahrers ſehr viel Zeit und fielen dadurch auf Hen letzten Platz zurück. Beim Wechſel übernahmen die Einer⸗Kajakfahrer das Holz. Weißgerber legde mit Kurzſtreckentempo mächtig los und vergrößerte den Vorſprung für die Mͤch. Auf dieſer Strecke kämpfte Kanu⸗Club erbittert gegen den an zweiter Stelle liegenden Frankfurter Poſtſportler, konnte ihn aber bis zum Wechſel nicht mehr erreichen. Die letzte Strecke wurde in Zweier⸗ Gafaks gefahren. Hier hatte die Mäich ihre ſtärkſte Waffe, die Gaumeiſter Plitt⸗Lorenz, die mit einem Vorſprung von 2 Minuten vor Poſt⸗Frankfurt und Kanu⸗Club Mannheim das Ziel paſſierten. Vor dem Bootshaus der Darmſtädter Turn⸗ und Sport⸗ gemeinde 1846 und anſchließend die Siegerehrung ſtatt und Gauführer Heyter und Gauſportwart Kroker beglückwünſch⸗ ten den Sieger zu ſeiner dritten Gaumeiſterſchaft in der diesjährigen Rennſaiſon. Mit dieſer Regatta fand die rennſportliche Tätigkeit der Konuten einen würdigen Abſchluß und wir hoffen, daß im Jahre mehr Regatten dieſer Art ausgetragen en. 8 8 9. 9 Bolthom, Seil, 8. 9. S5 8. 9 RS— 3 9. 8. 9. 8 9 8 4% Darmſtabt 20 4 8225- und Provinz- coprganbw⸗ 90.—90—“ abnſche Maſch. J 1201240/resrraff. WümI lederrg, Seder.(Iürttemb. 100198. Jen Frankfurt ere 5 gr50.8 ancen onGiroor. F- cu.-To- cc esrs es-Hsd,. fe e 8— 4 a- erkwete en T586J 80 MaeSruterst 8e 0 WPacſuerkents, Alktſen SSeeee Wer.-S e e.)Lr e e, Ainskene Warten 4% Pabeben 3— K Ge0ie 4; N459 LS5 ete bersi.-- f..: Ma 104a Ruins Serner, L88 Hanen oe 180850 Perten pirede, üg MaPHEank Aen eerende Otsch. Staatsanlelhen 4½ Judwigsh. 26 84.— 94.—.do.Goldsd, A1 94,* 1. 7½% Württ.§0p⸗ auer. Kleinlein...95.— Hanſwerte Füſſen 86,05 60 Mühlen 140.0 140,0 Sank-Aktien Dt. Reichsb. Vorz 1233128,2 8. 9. 7½ Nain 28 K. 84.— 84.25% Darmſt. Kom. 9% do. Sig. Pf. fbr. 1, 7 88.25 Bremer Oel. 112011255 8 7 128/00 126.2] Bi. Bresb.⸗Sprit 154,0 154.00Sadiſche Bank. 117/0 11/0Seidelb Straßenb —.— 3 1% 56 K 3 833 949905 A. 190 10060 100 Seo. Erbto.1 Kä 88.12, 96,12———5— 1085 6650—— Br. 93.—83.———— 22⁰.0-Sart h 82—. Eudö. Eiſenbabn 65,50 66,25 t..⸗Anl.„2580,. 0. Kom. 14 el 5„Bank.„ 88/2 75 e„ 292 i rschuldwerchtelbuns. Ceet Fastel, K8 150 Srf e Ses 92. 4. 0 00. 109 295 Seantirete rn f050 Verslcherungen er.— 4 5„ metall. 7* 3. FSeſenze.5.60 O 0 Tarrde 1155 darn Srg 9Se Eiigf 607 P. Satre v 7 10 9 10 9 8,c 1 Bemen W. B0 15 E. 0 E292 ude. Por-Bank 9,50 S6. o. Aſekurmn e 98 8985 25 Pe 1 r 83 SScbueern e Tasbens B. Sher wcbe 05 Riczberr 15 160 Narrhein er. 4½ Thüringen 28 98,50 88.50 Ptandbriete u. Schu 2% do. Kom. ki ee 18 87 1625 168 2 86.5085.50 ½ Kaſſelgdkr. 26 SNeckarStuttg.28... 09,75für. God.u..Heilbronn] 233.0 285.0 Rhei K 1³⁵.„5 Württ. Transport. erschrelbungen 10 s WBf, SenR 7x.. 1006/ 10a7/8 Se. We2 100 Löi Ir Speeng 0 0 Ka, Cern 280 eg Gale Sen, P We 0 280 en e k 1103.09 1000 Lrecteaee, ger Eunder fü Wol. 26 1 9,/509),50%Mein 90p, Si 9 in Atden amwandelber Dür oente..— C, Koie u. Schlle 1291220 S 6105/Mibs S%bo 20, K S e oe„ Jedeg Rut, arlaczer 66 0 Sene e e 0 Aummtlich nicht nutierte Werte S unb-dene20l S.— Ci.— Bs di 77s 55 Laae BeefferSe Ls, Slersiee. 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R95,90,30).—)—Undreae-Roris 144.5 144.5 0 0] Moenus...92,62... Voiat& Haeffner.. 5% Ber. Stahlwerke(Reinelbe union) 1845 99.— ereGeide 9850 96,.501 Kr.⸗Anſt. 96&-EL 97 I.371 Würab. 5-VIUI 9/.75 97.7518½ do. Lia, Pfr.I 100,5 100,7! Aſchaff. Buntpap.... IUritzner ⸗Kayſer. 3375 33751 Rotoren Darmik 4/0/0 5 0 3 95.— + iſt Jeſer 4 ung i R Fr. Puld e Pneu it i Imm Un, merik. gent en, d men w die n F. ab. Rort . 9 1 über Pel au, ir Te⸗ und Irand Jberda 8 den nde will Wenclen nacl Neugonk gelilitzt Neue Wundererfindung eines jungen amerikanischen Ingenieurs Fünfzehn Minuten nach Paris färbt USA Frauenwünſche entſcheidenden Einfluß auf chitektur und die darſtellenden Künſte aus⸗ haben, iſt aus der Kunſtgeſchichte genügend Ut. Daß ſie aber auch die Technik des 20. Jahr⸗ ts ihren Wünſchen im gewiſſen Sinne unter⸗ machen verſtehen, blieb unſerer Zeit vorbe⸗ Es iſt nämlich geglückt, Farben zu telegra⸗ ü. Und warum? Weil die Frauen in Amerika N Maßen neugierig waren, welches die je⸗ Eue Modefarbe für den Herbſt und den E ſein wird. Uiſt noch nicht ſchnell genug! Pfer auf den erſten Blick eigenartige Zuſam⸗ Ung iſt nur ſo zu verſtehen, daß die amerika⸗ Frauen vor Beginn einer jeden Saiſon mit Pald darauf warten, was die Modeſchöpfer von neu herausbringen. Die Hauptſtadt Frank⸗ Pit in allen Angelegenheiten der Mode auch Ummer noch für Amerika maßgebend. Nicht ungeduldig als die Frauen ſind dies auch Rerikaniſchen Modehäuſer, denen es gar nicht Meenug gehen kann, bis ſie die neuen Farben ſen, die von Paris aus den Frauen der Welt en werden. Mit dem Zeppelin würde man ie neuen Farbmuſter binnen zwei Tagen er⸗ aber leider fährt der„Hindenburg“ nicht ort nach den Vereinigten Staaten, und außer⸗ ümmt er in Paris keinen Aufenthalt, um die en Farbſchöpfungen der Modehäuſer in Emp⸗ nehmen. Alſo iſt man ſelbſt unter Berück⸗ üng des Zubringerdienſtes durch Flugzeuge noch auf die Poſtſchiffe angewieſen, und ſelbſt en ſchnellſten Windhunden des Ozeans dauert h ſechs bis ſieben Tage, bis die Farbmuſter in 00 eintreffen. ch zehn Farbentelegramme lesmal iſt es nun möglich geweſen, den ameri⸗ en Färbereien bereits 15 Minuten nach der L. Humor des Auslandes 5 Ihren Billaroͤbällen iſt aber auch nicht viel los.“ Ulber erſt ſeit letzter Woche, da hatte ich ſie zu einem Pel ausgeliehen.“(The Humoriſt) entſcheidenden Wahl der Pariſer Modekönige die Farben genau zu bezeichnen, die die Herbſtſaiſon beherrſchen werden. Man hat zu dieſem Zwecke eigens eine telegraphiſche Farbenübertragung zwi⸗ ſchen Europa und Amerika eingerichtet. Ein junger Amerikaner namens Howard Ketcham, der ſich ſelbſt als Farbeningenieur bezeichnet, hat im vergange⸗ nen Frühjahr einen Apparat erfunden, mit dem man auf elektriſchem Wege jede Farbe auch auf die weiteſte Entfernung gewiſſermaßen über den Ozean hinüberblitzen kann. Mit dieſer Einrichtung ſind bis jetzt täglich 10 Farbſchattierungen von Paris nach Neuyork durchgegeben worden. Die Schnelligkeit der Uebermittlung hat es ermöglicht, daß ein gro⸗ ßes amerikaniſches Warenhaus zwei Tage, nachdem die Entſcheidung in Paris gefallen war, Stoffe in den neuen Herbſtfarben auf den Verkaufstiſchen auslegen konnte. Empfangsapparat wie beim Bildfunk Die neue Erfindung Ketchams hat ſich ſo ausge⸗ zeichnet bewährt, daß man vorausſichtlich in Zukunft überhaupt keine Farbproben mehr mit der Poſt ver⸗ ſenden, ſondern ſie nur noch über den Ozean fun⸗ ken wird. Die Maſchine iſt in einem tragbaren Be⸗ hälter untergebracht, der einen Elektromotor und eine rotierende Scheibe mit Gradeinteilung enthält. Sie arbeitet unter einer beſtimmten elektriſchen Lichtwirkung, die auf jede Voltſpannung und auf jeden von außen wirkenden Beleuchtungszuſtand ein⸗ zuſtellen iſt. Ketcham hat eine Farbenſkala zuſam⸗ mengeſtellt, die auf Papier aufgetragen in die Ma⸗ ſchine eingeſchaltet wird. Mit ihrer Hilfe iſt es mög⸗ lich, binnen ſechs Minuten jeden beliebigen Farb⸗ ton von 300 000 verſchiedenen Möglichkeiten wieder⸗ zugeben. Die Einſtellung erfolgt vollkommen mecha⸗ niſch nach einer der Farbenſkala entſprechenden Num⸗ mernſkala. Die elektriſch⸗telegraphiſche Uebermittlung erfolgt oͤurch einen Sende⸗ und einen Empfangs⸗ apparat, wie man ſie bereits vom Bildfunk kennt. Liebestelegramme in Roſa Ketcham hat acht Jahre lang an ſeiner Maſchine gebaut, bis ihm jetzt der Erfolg geglückt iſt. Vorher hatte er ſie bereits im inneramerikaniſchen Verkehr ausgeprobt. Die Amerikaner ſind gerade in techni⸗ ſchen Dingen beſonders optimiſtiſch veranlagt. Die Blätter meinen, daß es nicht mehr lange dauern wird, bis jedes Telegraphenamt mit Farbentelegra⸗ phie ausgerüſtet ſein wird. Sie ergehen ſich ſchon in der Ausmalung phantaſtiſcher Möglichkeiten der Farbtelegraphie außerhalb des Handelsverkehrs. Liebesleute werden ſich z. B. keine Worttelegramme mehr ſchicken, ſondern ſtimmungsvolle Farbtele⸗ gramme, je nachdem, in Himmelblau, zartem Roſa und feierlichem Violett. Sollte man aber ausein⸗ andergehen, dürfte Schwarz die angebrachte Tele⸗ grammfarbe ſein. Peinliche Vorſtellung Geheimrat Bumm zählte zu den berühmteſten Aerzten der Berliner Charité. Auf einem Hofball kommt er ins Geſpräch mit einem Ofſizier, und bald erfolgt die gegenſeitige Vorſtellung. Die Heide brennt Von Lothar Schreyer de Bläue des Himmels iſt bleiern geworden. bdürre Heidekraut kniſtert vor Hitze. Die zerbröckeln vor Hitze. Kein Wind weht. In lerne der Heide der dunkle Wald blaut tief⸗ . Die Luft zittert. Langſam ſcheint der ferne e Wald in den Himmel zu wachſen. Eine grau⸗ ze Wolke hängt auf dem Heidewald. Sie iſt dem Wald gekommen. Eine plötzliche Unruhe At durh die Stille der Heide. Die Heidelerche Unicht mehr jubelnd. Sie flattert ſchräg, raſch, B. Ein Mäuſebuſſard kommt ſtolz aus der geſegelt, noch einer, noch einer. Sie kommen em Wald. Der Wald iſt grauſchwarz gewor⸗ Die Ferne iſt eine grauſchwarze Wand ge⸗ u. Noch iſt ſie niedrig, fern. Aber ſie ſcheint ie Sonne in der Höhe zu verdunkeln. Ein Wind ſtreicht über die Heide. Er kommt vom „i ſeltſam beißender Geruch kommt mit N ind. Die Tiere ducken ſich. Sie äugen nach Bald. Die grauſchwarze Wand in der Ferne einem gelbroten Netz verhangen. Das gelb⸗ etz zuckt und fällt auf die Heide. Der Wald l. Die Heide brennt. IUr Wald iſt verſchlungen in einer tiefſchwarzen Die Wolke wälzt ſich über die Heide. Unter Polke entrollt ſich praſſelnd ein blutroter flam⸗ r Teppich. Der frißt Baum und Strauch und und Kraut und Blume. Das Moor wirft ſich rand entgegen, die Heide zu ſchützen. In der berdampft der Sumpf. Die Flammen freſſen I den Torf. Entzündete Gaſe knallen. Der ernde Feuerrachen hat Nahrung bekommen willt furchtbar. Er packt das arme dürre Hei⸗ , Erſtickender Qualm fegt vor dem wandern⸗ achen. Und vor dem Qualm wälzt ſich eine ſengender Luft, die alles Leben zu Feuer ent⸗ l. Bögel fliegen hilflos über die Heide, die aus dem Moor, die Schnepfen, die Enten, die ſker, die Reiher, die Vögel der Heide. In Scha⸗ lliehen ſie. Aus dem fernen Wald ſind die bis in die Heide getrieben. Vor dem Feuer Iu die Eulen, die Rehe, die Hirſche, die Füchſe. Scharen der Not fliehen ſie über Die Haſen fliehen über die Heide. Aber bt das Feuer. Alles, was ſich zu bergen glaubt, im Moorwaſſer, im Geöweig, in Eroͤhöhlen, frißt das Feuer auf. Der Himmel iſt ſchwarz geworden. Aſche regnet herab. Ueber die Heide jagt das Feuer. In den Moorgrund frißt der Brand. Die ſchlanken weißen Birken werden ſchwarz und brennen jäh empor. Die dicken Weidenſtümpfe berſten knallend. Gleich einem Blitz fährt oͤas Feuer aus ihnen empor. Die alten Eichen hüllen ſich in den glühenden Mantel. Le⸗ bendige Fackeln ſind die Wacholder auf der Heide. Gleich Flammenopfern brennen ſie ſenkrecht hoch in die ſchwarze Aſchenwolke. Sturm wirbelt herab. Das Feuer kreiſt. Die Brennhexe tanzt, furchtbar ſingend, inmitten der Flammen. Sie iſt rieſengroß. Ihr Haar iſt eine Flammenwoge. Ihr Gewand iſt der Brand. Ihr Schrei iſt der Notſchvei der Natur. Aber er klingt wie ein Jauchzen. Die Brennhexe dreht ſich tanzend, flammend über die Heide. Sie wirft ſich ins Heidekraut, wälzt ſich ins Moorloch, ſchreiend, jauchzend und fährt jäh durch die ſchwere Luft in den kleinen Buchenhain, brennend, Feuer⸗ räder ſchlagend. Dann wandert ſie groß, gierig, fun⸗ Atlbantic,.) Der erſte, der ſich den Italienern unterwarf Ras Gugſa, der erſte abeſſiniſche Fürſt, der ſich den Italienern unterwarf, befindet ſich zur Zeit auf einer Reiſe durch Italien. Hier ſtellt ihm der Unterſtaotsſekretär Leſſona einen dreizehnjährigen ZJungen vor, der der jüngſte Kriegsteilnehmer im Abeſſinienfeldzug war. (Preſſephoto,.) „Von Zinnewitz, Hauptmann der Artillerie!“ „Bumm!“ Der Hauptmann zuckt befremdet zuſammen und nennt noch einmal ſeinen Namen: „Von Zinnewitz, Hauptmann der Artillerie *4 „Bumm!“ Verlobung im niederländiſchen Königshaus Die Kronprinzeſſin der Niederlande, Juliane, verlobte ſich mit dem deutſchen Prinzen Bernhard Seopold zur OippeBieſterfeld. (Scherl Bilderdienſt..) Das Schloß ohne Schlüſſel neues ſchlüſſelloſes Schloß wurde von dem Ein franzöſiſchen Elektroingenieur Eoͤmond Michel erfunden. Es lüßt ſich öffnen, wenn mittels einer Wählſcheibe, ähnlich wie beim Telephon, die richtige Nummer gewählt wird. Durch die 56 verſchiedenen Kombinationen, die möglich ſind, iſt es einem Un⸗ befugten, der die Nummer nicht weiß, ſo ziemlich unmöglich, das Schloß zu öffnen, zumal bei jeder falſchen Nummer eine Alarmglocke ertönt. (Preſſephoto,.) Der Hauptmann iſt empört. Will ihn ſein Ge⸗ ſprächspartner hier verulken? Sichtbar gereizt wie⸗ derholt er zum dͤritten Male ſeinen Namen. „Bummé, ſagt der Geheimrat. Worauf ſich der Offizier wütend umdreht und im Gedränge des Saales verſchwindet. kelnd in den kargen Heideacker hinein und ſtreut flammende Körner aus und droht dem Heidedorf. Einen Tag brennt die Heide. Gar bald iſt das Heideland aus dem Irdiſchen verſchwunden. Viele Tage, viele Nächte brennt das Moor. Eine Hölle brennt. Es heißt, daß in der Hölle die Ewigkeit herrſcht wie im Himmel. Niemand weiß, wann das brennende Moor wieder ruht. Wenn aber die Flam⸗ men über der Erde erloſchen ſind, dann iſt das Land eine Wüſte geworden, ohne Pflanze, ohne Tier, ohne Waſſer. Nur dunkle Erde hebt ſich in aſchebedeckten Wellen. Große geſchwärzte Steine, verbrannte Tier⸗ körper liegen umher. Verkohlte Baumſtämme ragen geſpenſtig in den Himmel, der nun in reinem Blau herabſtrahlt auf ein Totenreich. Wohl wird einmal wieder das Heidekraut über dem Totenland blühen. Wohl wird bald wieder eine Lerche ſingen. Aber Hunderte von Jahren müſſen kommen, bis wieder die alten Wacholder ragen, bis wieder die mächtige Eiche die wandernde Herde in den Schatten nimmt. Und eine ſolche Zeit wird erſt wiederkommen, wenn wieder ein Geſchlecht von Ahnen in der Heide ruht, der Ehrfurcht würdig. —— Die Boheme Neu einſtudiert im Nationaltheater Dieſe Muſik, man mag ſie hören, ſo oft man will, übt immer den gleichen beſtrickenden Zauber aus wie beim erſten Hören. Und nie wieder hat Puccini eine Muſik von gleicher urſprünglicher Schönheit der me⸗ lodiſchen Führung, von gleicher natürlicher Innigkeit und Einfachheit geſchrieben, wie in dieſem Frühwerk, deſſen ſüße Sanglichkeit niemals ſüßlich, deſſen Ge⸗ fühlsreichtum niemals Sentimentalität wird. Man muß dieſe Muſik vom Sanglichen her an⸗ packen, im Orcheſter wie auf der Bühne, denn in dieſer durchſichtigen Partitur iſt alles Geſang. Und Farbe. Robuſtheit verträgt ſie nicht: ſie ver⸗ langt feinſte Stufungen im Dynamiſchen. Und Kor⸗ rektheit nimmt ihr den Glanz, der ebenſo über den weitgeſchwungenen Melodiebögen aufleuchten muß wie in den meiſterlichen Parlandoſtellen. Ernſt Cremer hat ſich der Partitur als gewiegter Opern⸗ dirigent mit Umſicht angenommen, aber ihr mehr gleichmäßige Klangſülle gegeben als ihrer Zartheit ganz angemeſſen iſt. Dadurch verwiſchten ſich die Zwiſchenfarben zu ſehr. Das blieb natürlich nicht ohne Rückwirkung auf die Sänger, die vielfach auch genötigt waren, mehr al Fresko zu ſingen, als es im Weſen dieſer Muſik liegt. Nur Guſſa Heiken ließ ſich nicht von der Linie des Pucciniſtiles ab⸗ drängen. Sie ſang die Partie der Griſette Mimi mit der ganzen Wärme, die ſie vom Komponiſten mitbekommen hat, klangſchön und tonrein, daß es ein Vergnügen war, ihr zuzuhören, dabei ſchlicht und ungekünſtelt. Franz Koblitz, leicht indisponiert, ſang dieſes⸗ mal offener als bei ſeinem Gaſtſpiel und in der Höhe an Kraft und Glanz merklich gehemmter als in der klingenden Mittellage; die Leichtigkeit des Anſatzes, und die muſikaliſche Sauberkeit jedoch wa⸗ ren kaum durch die Erkältung beeinträchtigt. Das Spiel war verſtändig und ohne Aufdringlichkeit: im ganzen ein Rudolf, der gefallen konnte. Auch ſeine Freunde aus dem quartier latin hielten ſich wacker: erſtmals auf der Bühne ſtand, verfügt über einen ſchönen, gut gebildeten Baß von anſehnlicher Klang⸗ fülle; Hugo Schäfer⸗Schuchardt, unſer neuer lyriſcher Bariton, ſingt mit Geſchmack und Ausdruck und gab dem Marcel ein friſches Temperament. Heinrich Hölzlin ſchmückte ſeinen gut geſungenen Collin mit ein paar humorigen Farben aus, die ihm wohl anſtanden. Hans Scherer ſtattete den Hauswart Bernard mit buffoner Draſtik in der Peter Schäfer, der in der Rolle des Schaunard klingenden Stimme und in dem ein wenig abſicht⸗ lichen Spiel aus. Gertrud Gelly war die leicht⸗ fertige, aber gutmütige Muſette, ohne die gewohnte Schönheit ihres Geſanges ganz frei zu entfalten. Die Bühnenbilder von Friedrich Kalbfuß ver⸗ meiden jedes Experimentieren und geben einen ſtim⸗ mungsvollen Rahmen für die Geſchehniſſe. Beſon⸗ ders glücklich iſt das zweite Bild auch in der räum⸗ lichen Aufteilung geſtaltet, und die Enge mit den hereindrohenden Häuſerfronten rings um den Schlagbaum iſt dem tragiſch beſchatteten dritten Bild durchaus angemeſſen. Die Spielleitung Köhler⸗ Helffrichs war darauf bedacht, die ſtimmungs⸗ mäßigen Gegenſätze der Szenen wirkungsvoll her⸗ auszuarbeiten, wobei ihn die Darſteller nun je nach Kräften unterſtützten. Doch hatten ſowohl die ſtu⸗ dentiſch⸗fröhlichen Budenſzenen im Atelier, wie die perſonenreichen Aufzüge vor dem Kaffee Momus eine ungezwungene Lebendigkeit. Nur ſollte man dem Zeitungsleſer eine franzöſiſche Zeitung in die Hand drücken! Das erfreulich gut beſetzte Haus nahm die Neu⸗ einſtudierung mit ſichtlicher Anteilnahme auf und und erwies ſich für das melodiöſe Werk und ſeine ſaubere Wiedergabe ſehr dankbar. hs. 8 Heute Werbe⸗Abend für die Miete. Heute Donnerstag im Nationaltheater„Schwarzbrot und Kipfel“, das erfolg⸗ reiche Luſtſpiel von Werner von der Schulenburg. Regie: Ebbs. Im Nibelungenſaal findet um 20 Uhr der Werbe⸗ abend für die Miete ſtatt, auf dem ſich in einem großen bunten Programm die neuverpflichteten Opernmitglieder des Nationaltheaters vorſtellen. Außer ihnen wirken be⸗ kannte Sängerinnen und Sänger, das Orcheſter, der Chor und das Ballett mit. Die muſikaliſche Leitung liegt in den Händen von Generalmuſikdirektor Karl Elmendorff, von Kapellmeiſter Dr. Cremer, Klauß und Semmelbeck. Aus der Vortragsfolge, die Arien und Enſembleſtücke, Orcheſterwerke und Chöre bringt, ſei beſonders auf die „Olympiſchen Tänze“ des Balletts hingewieſen, die unter dem Zeichen der Olympiade Nationaltänze der verſchieden⸗ zuſommenfaſſen. Einheitlicher Eintrittspreis g. Morgen Freitag wird Puceinis„Bohdme“ in der neuen Inſzenierung zum erſtenmal wiederholt. Am Samstag beginnt mit der Neuinſzenierung von Goethe s„Fauſt, 1. Teil“ durch Intendant Brandenburg die Werbewoche für die Miete, die bis 20. September läuft. In dieſer Woche ſind die Tagespreiſe auf den Stand der Mietpreiſe, d. h. bis zu 40 v. H. herabgeſetzt, um allen Theaterfreunden die großen Vorteile einer Platzmiete augenſcheinlich zu wachen. Die Intendanz weiſt übrigens derauf hin, daß Platzmieten natürlich auch nach Beginn der Spielzeit jederzeit abgeſchloſſen werden können. Be⸗ 96— 55 Vorſtellungen werden dabei in Abrechnung gebracht. r 00 e ε neaan e ED 2 c ι S 8 S Daae— — t 2 — 2952229 * e E⏑ S SS ——— Donnerstag, 10. September 1936 — Düſſeldorf und ſeine jugendlichen Radſchläger ſind für den Fremden unzertrennliche Begriffe ge⸗ worden. Noch jüngſt, anläßlich des Weltkongreſſes für Freizeit und Erholung, kam dieſe Düſſeldorfer Eigenart wirkungsvoll zum Ausdruck und es wird ſicherlich manche Stadt geben, die ſich gleichfalls nach einer ſolch originellen Note in ihrem Straßenleben ſehnt. Nun iſt es aber leider ſo, daß auch die ſchönſte Einrichtung übertrieben werden kann, ſo aus Wohl⸗ tat zur Plage werdend. Schon im vorigen Jahre waren Stimmen laut geworden, die überhaupt das Radͤſchlagen auf öf wollten, aber damals iſt ein Sturm der Entrüſtung durch ganz Düſſeldorf gegangen, man iſt in langen Zeitungsartikeln für die Ehre der Radſchläger einge⸗ ſprungen und der ganze Gegenfeldzug hat ſchließ⸗ lich den Erfolg gehabt, daß danach die Stellung der Radſchläger ſo ſtark wie nie zuvor geworden iſt. Düſ⸗ ſeldorf hatte in den nachfolgenden Monaten eine „Blütezeit“ des Radſchlagens zu verzeichnen, die kleinen„Parterreakrobaten“ wuchſen überall„wie Unkraut“ aus der Erde und man nützte die günſtige Stimmung mächtig aus. Jetzt ſieht ſich die Stadt⸗ verwaltung gezwungen, dem„rapiden Zuwachs“ in dieſem„Gewerbe“ zu ſteuern und den Verkehr der Radſchläger genau zu regeln. Durch die neue Ver⸗ fügung werden ſie von großen Promenaden der In⸗ nenſtadt verbannt und in die Straßen der Altſtadt zurückgedrängt. Außerdem hat es ſich als notwendig erwieſen, ſtrikte zu verbieten, daß... Mädchen öffentlich radſchlagen. — Der norwegiſche Staat iſt bemüht, die Fauna des Landes durch eine neue Art zu bereichern. Er verpflanzt augenblicklich Pingnine in die nördlichſten Fiorde am Eismeer. Vorläufig ſind neun feierliche Vertreter dieſer antarktiſchen Vogelſorte auf den Lofoten eingetroffen. Sie werden in zwei Gruppen ausgeſetzt, vier Stück auf der Lofoteninſel Röſt, fünf an der Finnmarkiſchen Küſte. Was Klima und Nah⸗ rung anbetrifft, iſt nicht einzuſehen, weshalb ſie ſich dort nicht ebenſo heimiſch fühlen ſollten wie auf den Eisſchollen des Niemandslandes um den Südpol. Die Reiſe haben ſie jedenfalls trotz der Sommerhitze gut überſtanden. Fünfmal mußten ſie das Fahrzeug wechſeln, ſeit ſie ein norwegiſcher Walfiſchfänger aus ihrer Heimat entführt hatte. In den Tropen war ein Matroſe ſtändig damit beſchäftigt, ſie mit kühlen⸗ dem Eiswaſſer zu übergießen. Dafür wird aber auch in Zukunft der Nordkapfahrer echte einheimiſche Pinguine als neueſte Touriſtenattraktion begrüßen können. Die neun bemühen ſich bereits„ins Bild zu paſſen“ und über einer echt norwegiſch gebürtigen Nachkommenſchaft zu vergeſſen, welch mühſame Reiſe ſie hinter ſich haben.„Von Pol zu Pol“ würde Spen Hedin ſagen. * — Der amerikaniſche Forſcher Harlow Gale hat nunmehr das Ergebnis ſeiner langjährigen mühe⸗ vollen Unterſuchungen bekanntgegeben. Der Ge⸗ lehrte hat eine gründliche Erforſchung des Sprach⸗ ſchatzes bei kleinen Kindern vorgenommen, und iſt babei zu intereſſanten Feſtſtellungen gekommen. Jede Mutter dürfte wiſſen, wie früh ſich ein Kind einen gewiſſen Wortſchatz aneignet, ſie iſt jedoch nur ſelten in der Lage, anzugeben, um wie viele Worte es ſich dabei handelt. Harlow Gale hat nun in dieſer Rich⸗ tung Beobachtungen angeſtellt, bei denen er zunächſt auffallende Unterſchiede zwiſchen den erſtgeborenen und den ſpäter geborenen Kindern feſtſtellen mußte. Eigenartigerweiſe eignen ſich die ſpäter geborenen Kinder in der gleichen Zeit weſentlich mehr Worte an, als die Erſtgeborenen. Nach der Feſtſtellung des amerikaniſchen Forſchers gebrauchen die erſtgebore⸗ nen Kinder bis zum Abſchluß ihres zweiten Lebens⸗ jahres nur 400 Worte, während die ſpäter Geborenen im gleichen Zeitraum ſchon 700 Worte ſprechen. Bemerkenswert iſt außerdem die Tatſache, daß in der erſten Hälfte des dritten Lebensjahres die gei⸗ ſtige Fähigkeit der Kinder rapide anſteigt, und ſich in dieſer verhältnismäßig kurzen Zeit der Wort⸗ ſchatz verdoppelt. Nach Beobachtungen des amerika⸗ niſchen Gelehrten ſprechen die Kinder in dieſem Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Alter ungefähr 5000 bis 6000 Worte am Tag. Merk⸗ würdig iſt noch, daß ſich die Sprechweiſe von Ge⸗ ſchwiſtern, die eine gemeinſame Erziehung erhalten hatten, deutlich unterſcheidet. Dieſer Umſtand erklärt ſich daraus, daß ſich jedes der Kinder unabhängig von den anderen ungefähr ein Viertel ſeines geſamten Wortſchatzes ſelbſt aneignet. * — Am Strande des rumäniſchen Modebades Eſo⸗ ria ſpielte ſich kürzlich ein aufſehenerregender Vor⸗ fall ab. Ein tſchechiſcher Photograph aus Prag, der zur Kur in Eforia weilte, hatte ſich in einem der Strandkörbe in der Nähe des Sonnenbades für Frauen verſteckt und verſuchte von dort aus die im Sonnenbad weilenden Damen mit einem Filmgerät aufzunehmen. Eine Dame bemerkte den frechen Photographen, ſchlich ſich an ihn heran und riß ihm den Apparat aus der Hand, den ſie mitten in das Sonnenbad warf. Die ungefähr 50 ſich ſonnenden Frauen ſtürzten ſofort über den photographiſchen Apparat her, und verſuchten die Filme zu vernich⸗ ten. Als der Tſcheche dies ſah, ſprang er in das Sonnenbad und verſuchte ſeinen Apparat zu retten. Zwiſchen dem Photographen und den unbekleideten Schönen entſpann ſich ein erbittertes Handgemenge, bei dem der Photograph tüchtig herangenommen wurde. Als er ſchließlich ſah, daß er den kürzeren ziehen werde, begann er einige Frauen niederzu⸗ boxen, verſchaffte ſich damit Luft und machte ſich dann mit ſeinem Apparat ſchleunigſt aus dem Staube. Bald darauf nahm ihn aber ein Poliziſt feſt und führte ihn zur Polizei, wo die Filmauf⸗ nahmen vernichtet wurden. * — In das ſtädtiſche Krankenhaus von Prerau, einer Stadt in der Tſchechoſlowakei, wurde dieſer Tage ein gewiſſer Fargas eingeliefert. der einem merkwürdigen Beruf nachgeht. Der Mann produ⸗ ziert ſich nämlich auf Jahrmärkten als Schlucker von elektriſchen Taſchenlampen. Im Ueberfluß genoſſen, ſcheinen dieſe Taſchenlampen jedoch nicht bekömmlich zu ſein, denn der Arme klagte über furchtbare Schmerzen, als man ihn in das Krankenhaus brachte. Eine ſofort vorgenommene Durchröntgung des Pa⸗ tienten führte raſch zur Feſtſtellung, welches die Ur⸗ ſachen dieſer heftigen Schmerzen waren, entdeckte man doch als Mageninhalt bei Fargas zahlloſe Glas⸗ ſplitter und Metalldrähte. Dies waren die Ueber⸗ reſte von den verſchluckten Taſchenlampen. Fargas iſt inzwiſchen operiert worden. Der Eingriff iſt er⸗ folgreich verlaufen, und der Patient befindet ſich be⸗ reits wieder auf oͤem Weg der Beſſerung. Aber die Aerzte haben dem Fargas den Rat gegeben, er ſolle ſich doch lieber nach einem anderen Beruf umſehen. * — Im Alter von 60 Jahren und 62 Jahren ha⸗ ben in England zwei Menſchen den Weg zurück zu ihrer Jugendliebe gefunden. Vor 43 Jahren batte ſich der damals 19jährige Ernſt Angliß mit der 17⸗ jährigen Mary Guttridge verlobt. Aber es kam nicht zu einer Vermählung, denn der Jüngling, der gerade in der Armee diente, wurde nach Indien verſetzt und verlor die Verbindung mit ſeiner Braut. Als er ſpäter nach England zurückkehrte, hatte das Mäochen ſchon einen anderen geheiratet. Auch Angliß verheiratete ſich darauf und man hörte nichts mehr voneinander. Erſt in den letzten Auguſt⸗ tagen trafen die beiden zufällig wieder zuſammen. In der Unterhaltung ergab es ſich, daß die Frau 'des Augliß am! 22. Junild.., der Mann der Mary zwei Tage ſpäter verſtorben war. Dieſes Zuſam⸗ umentreffen“und das gemeinſame Schickſal erſchien beiden wie ein Wink, den man beachten ſollte, und ſo verlobten ſie ſich aufs neue, und im Oktober ſoll die Hochzeit ſein. * — Der Antiqnitätenhändler Joſeph Barber in Neuyork wurde vor einigen Tagen von ſeiner vier⸗ ten Frau ermordet. Die Gattin, die ohne weiteres die Mordtat zugab, behauptete, daß die grenzenloſe Eiferſucht des Gatten ſie dazu getrieben hätte, ihren Mann zu erſchlagen. Das Einzigartige in dieſem Fall iſt, daß Mr. Barber mit der Mörderin in vier⸗ ter Ehe lebte, und daß die oͤrei früheren Ehen des⸗ halb geſchieden wurden, weil in jedem Fall die Gat⸗ tin einen Mordverſuch auf ihren Ehemann unter⸗ nahm. Das Motip des Mordverſuchs ſämtlicher Gattinnen Mr. Barbers war die Eiferſucht des Ehemannes. Zuerſt heiratete Mr. Barber ein Mäd⸗ chen mit Namen Betty Blain. Die Ehe war anfangs Wieder ein Grubenunglück in Vochum — Bochum, 9. Sept. Am Dienstag zwiſchen 22 und 22.30 Uhr brach auf der Schachtanlage 1/2 der Zeche„Conſtantin der Große“ in Bochum ein Flözbrand aus, der von der Mittagsſchicht noch nicht bemerkt wurde. Die Nachtſchicht, die den Brand ſofort wahrnahm, wurde zurückgezogen. Am Mittwoch gegen 12.45 Uhr eni⸗ ſtand, anſcheinend vom Brandherd ausgehend, eine Schlagwetterexploſion, durch die auf der ſiebenten Sohle befindliche Bergknappen, die mit Abdäm⸗ mungsarbeiten beſchäſtigt waren, betroffen wurden. Ein Knappe fand dabei den Tod, acht weitere wur⸗ den leicht verletzt. Der Tote iſt geborgen, die Ver⸗ letzten befinden ſich im Krankenhaus. Bruch der Kanalſohle beim Bober⸗Kraftwerk — Croſſen(Oder), 9. September. Bei dem in Bau befindlichen großen Oder⸗Kraft⸗ werk bei Croſſen a. d. Oder iſt unweit des Dorfes Berloge aus bisher noch nicht geklärten Gründen ein Bruch der Sohle des Werkkanals eingetreten. Da die Kanalſohle über dem angrenzenden Gelände liegt, wurden ſofort größere Kolonnen von Arbei⸗ tern und der Reichsarbeitsdienſt eingeſetzt, um zu verhüten, daß die Waſſermaſſen den Damm beſchä⸗ digen. Aus Sicherheitsgründen haben Frauen und Kinder vorübergehend das Dorf Berloge verlaſſen. Auch die Ställe wurden vorſorglich geräumt. Perſonen ſind nicht zu Schaden gekommen. Schiffsuntergang in der Noroſee — Hamburg, 9. September. Wie berichtet, ſind am Montagabend während des orkanartigen Sturmes in der Noroͤſee von einem unbekannten Dampfer in der Nähe des Ter⸗ ſchelling⸗Feuerſchiffs Notſignale gegeben worden. Der in Borkum ſtationierte Bergungsdampfer „Max Behrend“ der Hamburger„Bugſier“Ree⸗ derei lief ſofort zur Hilfeleiſtung aus. konnte von ſandͤten Bergungsdampfer die vermutliche dem Schiff jedoch nicht entdecken, wie auch al ſuche, aufzunehmen, vergeblich waren. Die Befün daß der unbekannte Dampfer bald nach Abgo⸗ Notſignale mit Mann und Maus unt gangen iſt, ſcheint ſich zu beſtätigen, zume die von den holländiſchen Rettungsſtationen ſtelle ergebnislos abgeſucht haben. Dagegen! Holzplanken und Bretter auf dem Waſſer. Auf der Unterelbe iſt in der Nacht zum woch der Motorſegler„Neuenfelde“ in det) von Colmar aufgelaufen. Er liegt nach dem gang des Hochwaſſers auf dem Deich und m. geſchleppt werden. Franzöſiſches Bombenflugzen abgeſtürzt — Paris, 9 In der Nähe von Bar⸗le⸗Duc, etwa meter von dem Ort Commercy entſernt, Mittwochmittag ein Bombenflugzeng vom Amiot mit zwei K⸗14⸗Motoren aus bisher uc bekanuten Gründen abgeſtürzt. Die ſechel Beſatzung iſt ums Leben gekommen. Das J iſt am Boden buchſtäblich zerſplittert. Die darmerie iſt mit den Aufräumungsarbeiten tigt. Bisher konnten nur fünf der vollkomme ſtümmelten Inſaſſen geborgen werden. Amerikaniſche Feſttagstole — Neuyork, 10. September.( Der„Tag der Arbeit“, der ähnlich wie der kaniſche Nationalfeiertag alljährlich eine großt von Todesopfern fordert, hat auch dieſes wieder, nach Schätzungen der Polizeibehörd Perſonen, Männern, Frauen und Kindern, i zen Bundesgebiet das Leben gekoſtet. Davohg den 182 Menſchen bei Automobilunfällen 20 Perſonen ſind ertrunken und 10 Perſonen Abſturz eines großen Verkehrsflugzeuges in burg ums Leben gekommen. Die übrigen t Unfälle ereigneten ſich beim Abbrennen von werkskörpern. glücklich, aber die unbegründete Eiferſucht von Mr. Barber veranlaßte ſeine junge Frau, ihn mit Arſen zu vergiften. Der Mann wurde gerettet und die Frau zu drei Jahren Gefängnis verurteilt, nachdem die Ehe geſchieden worden war. Wenige Jahre ſpä⸗ ter verheiratete ſich Mr. Barber zum zweiten Male. Die grenzenloſe Eiſerſucht, mit der er ſeine Frau verfolgte, veranlaßte dieſe, ſechs Kugeln auf ihn ab⸗ zuſchießen. Mr. Barber wurde nur leicht verletzt. Die Ehe wurde geſchieden und die Frau erhielt ſie⸗ ben Jahre Geſängnis. Die dritte Frau Barbers verſuchte, ihn nach achtzehnmonatiger Ehe mit einem Meſſer zu erdolchen. Barber wurde erheblich vern letzt, die Ehe wioderum geſchieden und die Frau ſtarb Ein der Unterſuchungshaft an einer Lungenentzün⸗ dung. Trotz ber ſchlechten Erfahrungen konnte Bar⸗ ber dͤas Heiraten nicht laſſen. Er heiratete zum vierten Male, und dieſes Mal gelang es der Frau, die von den Mordanſchlägen ihrer Vorgängerinnen nicht das geringſte wußte, Mr. Barber durch einen Revolverſchuß zu töten. Die Eiferſucht Barbers, die allerdings nicht verhinderte, daß er ſich neben der Frau eine Geliebte hielt, war der Grund für alle Mordanſchläge und für ſein unzeitgemäßes Ende. — In Mexiko iſt ſoeben eine höchſt ſonoͤerbar an⸗ mutende Verfügung erlaſſen worden Kinobeſucher dürfen von jetzt ab keine Schußwaffen mehr bei ſich tragen. Wer mit einer Schußwaffe ein Lichtſpiel⸗ haus betritt, wird angehalten, und muß die Wafſe in der Garderobe abgeben. Anlaß zu dieſer Verfügung gab folgender Vorfall: In einem Kino einer mexi⸗ kaniſchen Kleinſtaödt lief gerade ein toller Wildweſt⸗ film über die Leinwand. Die Handlung hatſ Höhepunkt erreicht. Der ſchurkiſche Pferdediel die Oberhand zu gewinnen. Da ſprang plötzl Zuſchauer auf und gab einen Schuß auf die Lei ab.« Er war offenbar von dem Film ſo hing daß er die Wirklichkeit vergeſſen hatte und nu⸗ in die Handlung eingreifen wollte. In deh ſchauervaum entſtand eine furchtbare Panik, man glaubte, Gangſter ſeien hereingekommen ſtrömte zum Ausgang und bei dem Gedräng den mehrere Perſonen ſchwer verletzt. 4 S- n — In großer Verlegenheit befand ſich ah Seebades Blankenberghe. Man hatte dort) ganz ungewöhnlich ſtarken Zuſtrom von franz! Feriengäſten, ſo daß der größte Teil dieſer! ber nicht untergebracht werden konnte. Säf Hotels, Gaſthäuſer und Penſionen waren ül und ſelbſt gegen den boppelten und dreifachen merpreis war keine Unterkunft zu bekommen dieſer bedrängten Lage faßte die Kurverw den Entſchluß, ihr Kino die ganze Nacht hi geöffnet zu halten und als Schlafſtätte zu veyß Nach Beendigung der letzten Vorſtellung koßh Feriengäſte alſo gegen eine Platzmiete vol belgiſchen Franken einen Sitz in dem Kil Schlaſſtätte erhalten. In der Tat war das Hotel umgewandelte Kino dann auch bis ah letzten Platz ausverkauft, denn die Gäſte warel überhaupt noch ein Dach über den Kopf bel' zu haben. 7 Roman voi. Sophie Hoechstetter 55 31 Vetter und Kuſine, beide frei, und ſo heiter— ja, man konnte wohl ſagen, ſo vertraulich mitein⸗ ander! Ein neuer Stich am Herzen— und doch zu⸗ gleich eine Erleichterung. Burger ließ ſeine Schritte wieder hörbar wer⸗ den. Er hatte die Genugtuung eines herzlichen Emp⸗ fangs. Er ſtand vor Frau Gabriele, fühlte ſekunden⸗ lang den unſäglichen Reiz ihrer beſeelten Weſenheit und— fragte nach der Tochter. „Meine Tochter iſt in Holland, lieber Profeſſor.“— * Profeſſor Ludwig Burger verdrängte die Erinne⸗ rung an die höfliche halbe Stunde in Wolfsreuth. Och Narr, ſchalt er ſich auf dem Wege zu Fräu⸗ lein Kolbs Gemächern. Sie hat mich nach Holland beſtellt, das liebe Mädel wollte unſere Sache nicht vor den Augen der Mutter, und ich alter, törichter Kerl habe den jungen Menſchen nicht auf der Fahrt gezwungen, in einer Konſulatsſtadt wegen meines Paßviſums zu halten. Alſo nochmals die Reiſe. Er lief durch das Wieſenland, verſunken in Gedanken an Windmühlen und Grachten, und an ſein Glück. Fräulein Kolb erſtrahlte bei ſeinem Anblick. Sie hatte ſchon gefürchtet, er könne nicht wiederkommen, denn ein Gerücht war zu ihr gedrungen, der Herr Botſchaftsrat und die Frau Oberſtleutnant ſeien nun beide freie Menſchen und da könne es vielleicht eine Heirat geben. Fräulein Kolb begrüßte ihn aufs herzlichſte. So⸗ gleich würde vorzüglicher Kaffee den Herrn Proſeſ⸗ ſor in der Laube erwarten. Seine Antwort war läſſig, es drängte ihn in ſein Zimmer. Dort befand ſich das Reichskursbuch. Und obwohl er es auswendig wußte, wann Schnellzüge Bayreuth verlaſſen, wollte er es mit Augen ſehen. Fräulein Kolb lief in ihre Küche. Der Immler, den ſie ſo erſehnte, war nicht gekommen. Aber nun iſt der Profeſſor wieder da, frohlockte ſie. Die Tochter der Frau Oberſtleutnant hat ihm, mit genauer Abſenderangabe, ein Brieflein aus einem fremden Badeort geſchrieben. Warum ſoll man ſo ein Brieflein, das nur eine Karte enthält, nicht gegen das Licht halten und leſen; da man ſich ſo bald nicht wiederſähe, wünſche man gute Zeiten? Man weiß doch dann, wie man daran iſt! Als Ludwig Burger dieſe Brieſkarte geleſen hatte, dachte er nicht viel. Aber er legte all ſeine Beſitz⸗ tümer in ſeine Koffer und ſchloß ſorgſam ab. Er ſtand ſo vor Fräulein Kolb, als ſei es eine Examenskandidatin.„Es tut mir ja ſehr leid, aber wichtige Nachrichten, die ich vorfand, nötigen mich, auf der Stelle abzureiſen.“ Aber es war doch nur ein einziger Brief da, wollte Fräulein Kolb rufen, doch ſie fand die Worte nicht. Der Profeſſor holte kaltes Geld hervor, für Miete und Einbuße am Nebenerwerb. Sie ließ ihn das kalte Geld aufs Fenſterbrett legen.„Iſt's denn nimmer ſchön im alten Schul⸗ haus, in der Heimat, Herr Profeſſor?“ In der Stimme zitterten Tränen. „Dank. Auf Wiederſehen. Alles Gute.“ Oh, der einſtige„Ihr⸗Wohl⸗Ludwig“ wußte Ab⸗ ſchiede zu kürzen. Er ſtürmte fort, ſandte einen Fia⸗ ker ans Haus, ſeine Sachen zur Bahn zu holen. Fort, nur fort.— Die hat er gewollt, die junge, und jetzt iſt ſie da⸗ vongefahren, glühte es zornvoll in Fräulein Kolb. Nun, dann mochte er nur gehen. Das geſchah ihm recht. Man heiratet ins richtige Alter. Man ſteht vor ſeinen Kindern nicht da wie ihr Großvater. Bei der hohen Bildung iſt auch nicht alles Gold, was glänzt, dachte ſie verächtlich. Aber ſie, ſie. Dem Kantorsſohn hatte ſie unmiß⸗ verſtändlich die Meinung geſagt, als er zudringlich wurde. Und den Förſter, der ſich von ſeiner Schwe⸗ ſter quälen ließ, den mochte ſie nun einmal nicht. Der wollte ja, daß man ihn peinigte und pieſackte, ſonſt war ihm nicht wohl. Und was würde das für eine Ehe? Der Antiquar, nein, das war auch kein Mann. Immer rachitiſche Beſchwerden, Umſchläge und Wärmflaſchen, immer das alte Zeug von Büchern. Er war jetzt in einem billigen Bad, ſchrieb manch⸗ mal eine Anſichtskarte. Nein, eine Krankenpflegerin in einem Heim voll ſtaubiger Bücher wollte ſie nicht werden. Da blieb ͤͤer Immler. Ja, ſie wußte, den hatte ſie gleich gern gehabt. Aber er ließ ſich ſo lang nicht mehr ſehen, obwohl ſie noch eine Nachzahlung gut⸗ hatte. Er würde ſie doch nicht einfach mit der Poſt ſchicken? Wie ſchwer iſt das Leben, trotzdem man jetzt überall von„happy end“ hört. Wie bitter iſt es, ſo verlaſſen ſeine Straße ziehen zu müſſen. Was hilft es, wenn Leute am Wege ſtehen, die man nun ein⸗ mal nicht mag? Es iſt nicht böſer Wille oder Ge⸗ ringſchätzung. Der Inſtinkt ſagt einem, wo das Aus⸗ kommen wäre und wo der ewige Hader. Iſt's nicht in der Natur auch ſo: die Haſen ſpielen nicht mit den Waſſerratten und die Vögel nicht mit den Hunden. Art zu Art iſt das Geſetz.— Aber wenn ſich Art zu Art nicht findet, und die Zeiten verrinnen?—— Die Zeiten verrinnen. Dies dachte auch Ludwig Burger. Aber er bewies eine männliche Faſſung, während ihn der D⸗Zug durch deutſches Land trug. Die Jugend hatte ihn zurückgerufen, nun rief ſie ihn vorwärts. Es waren noch viele Wochen Ferien. Und Deutſchland iſt voll von Frauen. Im bayeriſchen Gebirge findet man Sportmädel und Bergſteigerin⸗ nen. Und ein Mann, der eine kleine Wunde am Her⸗ zen trägt, wird gerne getröſtet.— Der Schmerz hat nur Dauer in der religiöſen Seele. Profeſſor Lud⸗ wig Burger durſte ſich, trotz eines Rückfalles in Ge⸗ fühlsſeligkeit früher Jahre, einen wiſſenſchaftlichen Geiſt nennen. Und dieſer wiſſenſchaftliche, einoroͤnende, regiſtrie⸗ rende Geiſt half Burger, auch den törichten Wochen, zu denen ihn die eigene Jugend zurückgerufen hatte, in ſeinem Leben den richtigen Platz anzuweiſen. Er dachte: zweimal gegorener Moſt wird ein guter Wein. Gabriele und ihre Tochter, nun, das war ein Begriff, und ein in dieſer Zeit veraltetes Ideal; der einſtige Freitiſchſchüler hatte ſozuſagen eine Scharte auswetzen und zeigen wollen: heute ſtehe ich ſo da, daß ich als Freier ins Haus ko kann, von dem mich einſt eine geſellſchaftliche trennte. Alte Sehnſucht kann wohl befeuern, auch ein Bleigewicht werden, oder eine ſch Brille für alles, was die Gegenwart einem! bietet. Ja, je länger Burger im Zuge ſaß, deſte licher erinnerte er ſich, daß er mit einer ſchſ Brille auf der Naſe zu den reizvollen Frühſti ladungen gegangen war, die ein reicher Ind ler und ſeine junge, verwitwete Tochter gabel daß er mit ſchwarzer Brille die elegante, weitgereiſte Tochter ſeines Chefs betrachtet h. Die Welt ſteht noch, dachte Ludwig Burgel beſchloß, noch heute abend zwei Anſichtskart ſchreiben. * Ueber Wolfsreuth lagen jene Tage, die( alcyoniſchen nennt. Die Stürme ſchlafen, die den des Lebens ſind vergeſſen, zwei Menſche ſo lange getrennt wanderten, ſind eins geh in ihrer Seele. Sie ſehen eine Zukunft vor f voll Mühe und Arbeit ſein wird, und über Heilige einer großen Liebe ſteht. Die Wend ihrem Leben ließ in Gabriele alle Brunnen ve⸗ teter Jugend aufrauſchen, und die Helle ihrer lichkeit überſpielte den Mann, der ſo lange in! Lebensirrtum gegangen war. Ihre Weſen floſſen zuſammen, wie zwei Ströme, die ſich!“ vereinen, und es war für beide ſo gut, zu 10 daß ſie in einem Glauben, einem Willen, Hoffnung über das Leben hinaus den feſten! beſaßen. Sie würden auf der Scholle der Väter beieil ſein. Und wäre ſie nur ein armer Acker gel ſie wußten, daß ſie die Heimaterde mehr liebt Paradieſe in Fernen. Lange, lange hatten ſie nicht mehr gemel Wege durch die vertraute Stadt gemacht. Sie! nun, das zu tun, und an einem Septembertag!“ ſie am Hauſe von Fräulein Kolb vorüber u chen ein paar Worte über Ludwig Burger, de⸗ nen Gruß mehr geſandt hatte. GSchluß folgt⸗)* den dͤrahtloſen Verkehr mit dem Faß gangenen Sonntag die Kuryerwaltung des belſede — 950 8 K . ——————————————————————————————————— 2 0 95 N (Seite/ Nummer 417 üdwe 7 * 2* E3 3—— 8 Aus Vaden 10000 Mark unterſchlagen Eine ungetreue Buchhalterin verurteilt * Pforzheim, 9. Sept. Bei der Auflöſung einer Pforzheimer Kohlengroßhandlung ſtellte ſich heraus, daß die 37jährige Buchhalterin im Laufe mehrerer Jahre etwas über 10 000 Mark unterſchlagen hatte. Vor dem hieſigen Gericht machte die Angeklagte gel⸗ tend, daß ſie ihre Mutter und ihre arbeitsloſen Ge⸗ ſchwiſter habe unterhalten müſſen und aus Not zu den Verfehlungen gekommen ſei. Tatſächlich iſt auch das unterſchlagene Geld im Haushalt der Familie verwendet worden. Die Große Strafkammer ver⸗ urteilte die Angeklagte zu acht Monaten Gefängnis und 200 Mark Geldſtrafe und rechnete die Unter⸗ ſuchungshaft an. Neue Römerfunde bei Pforzheim * Pforzheim, 8. Sept. Bei der Waldrodung auf dem Buckenberg wurde die ehemalige Römer⸗ ſtraße freigelegt, die einſt von Straßburg— Baden⸗Baden über Pforzheim nach Cannſtatt führte. Im Hagenſchießwald ſtieß man beim Bau der Reichs⸗ autobahn auf römiſche Mauernreſte und Scherben von Gebrauchsgegenſtänden aus der Zeit vor 1800 Jahren. Nach dem„Pforzbeimer Anzeiger“ wurden u. a. eine gut erhaltene römiſche Axt, ein Meißel und ein langer Nagel gefunden. Die alte Römer⸗ ſtraße konnte ſchon früher an mehreren Stellen feſt⸗ geſtellt werden. Die Reichsautobahn verläuft ſogar ein Stück weit auf ihr. Die alte Straße iſt gut fünf Meter breit und nur eine dünne Erdſchicht bedeckt die faſt zwei Jahrtauſende alte Straßenfläche. Es wird angenommen, daß der Boden, der hier dem Reichsautobahneinſchnitt weichen ſoll, noch weitere für die Heimatgeſchichte wertvolle Funde birgt. Franzöſiſche Kredite für die Erhöhung der Kehler Rheinbrücken * Kehl, 10. Sept. Der franzöſiſche Arbeitsminiſter hat 20 Millionen Franken für den Abbruch der Eiſenbahnbrücke bei Hüningen ſowie für die Er⸗ höhung der Kehler Rheinbrücken bewilligt. Badiſcher Gauſäugertag 1937 in Pforzheim * Karlsruhe, 9. Der——. ſängert 7 findet in Pforzheim ſtatt in Verbin⸗ Eut K 7oährigen Beſtehen des Badiſchen Sängerbundes. Die auf dem diesfährigen Gauſän⸗ gertag gegebenen Richtlinien werden in Pforzheim in einem groß angelegten Liederfeſt durchgeführt Hochſchulkurſus für badiſche Chormeiſter * Karlsruhe, 9. Sept. Zur Hebung des Liedͤ⸗ gutes und zur Stimmbildung und damit des chori⸗ ſchen Geſangs, findet nach Beſchluß des Badiſchen Sängerbundes im Oktober d. J. in der Badiſchen Hochſchule für Muſik ein Kurſus für die Kreischor⸗ meiſter des Badiſchen Sängerbundes ſtatt. Profeſſor Johann Willy⸗Stuttgart, der bekannte Konzertſänger und Geſangspädagoge, und Studienrat Hugo Rah⸗ ner haben die Leitung. werden. Kampf der Tanzbeine In unſerem Bericht über das Tanzturnier in Ba⸗ den⸗Baden muß es richtig heißen: In der Gäſteklaſſe errangen den 1. Preis Frl. Helm— Herr Kraus⸗ Mannheim. Lebensmüde * Ebingen, 5. Sept. In Abweſenheit der Eltern hat ſich hier die 16jährige Annelieſe Herm durch Einatmen von Leuchtgas das Leben genom⸗ men. Der Grund zur Tat iſt unbekannt. UU Leutershauſen, 10. Sept. Anläßlich der Geburt des 10. Kindes übernahm der Führer bei dem Steinbrucharbeiter Heinrich Mack die Ehrenpaten⸗ ſchaft. Gleichzeitig wurde den Eltern eine Glück⸗ wunſchadreſſe, ſowie ein Geldgeſchenk übermittelt. Politiſche Leiter nach Nürnberg abgefahren rr. Schwetzingen, 10. September. Die Schwetzinger Ortsgruppe der NSDR P wird in dieſem Jahre mit 36 Politiſchen Leitern auf dem Reichsparteitag vertreten ſein. Dieſe fuhren geſtern abend nach Mannheim, am dortſelbſt mit dem Son⸗ derzug nach Nürnberg weiterbefördert zu werden. „Selbſtmord. Eine 47jährige verheiratete Frau in der Wilhelmſtraße hat ſich geſtern vormittag durch Einatmen von Gas das Leben genommen. Staatsfeind feſtgenommen. Die Gendarmerie hat einen 3— Mann wegen ſtaatsgefährlicher Aeußerungen feſtgenommen und in das Bezirksge⸗ fängnis Mannheim eingeliefert. Kartofſelkäferbekämpfung. Das Bürgermeiſter⸗ amt gibt bekannt, daß heute Donnerstag der zweite Suchtag zur Abwehr des Kartoffelkäfers iſt. Veranſtaltungen in Schwetzingen Capitol:„Weiberregiment“. Neues Theater:„Heißes Blut“. e 55 1 22 2 utſche Umſchau? Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe — 7—— Wirtſchaftspolititer und Auslandspraktiker ſprechen Am 17. Seplember beginnt die Außenhandels⸗Schulungswoche in Heidelberg Für die ſüdweſtdeutſche Wirtſchaft beginnt am 17. September in Heidelberg eine Außenhan⸗ dels⸗Schulungswoche, in der eine Anzahl führender Wirtſchaftspolitiker und Auslaudsprak⸗ tiker zu den Betriebsführern und leitenden An⸗ geſtellten der ausfuhrtreibenden Betriebe dieſes Gebietes ſprechen werden. Die Veranſtaltung— die erſte ihrer Art— wird für die vielgeſtaltige und auch ſtark exportorientierte ſüdweſtdeutſche Wirtſchaft beſonders auſſchlußreich ſein und den Ausfuhrwillen der Induſtrie, der ſchwer gegen die Hemmniſſe auf dem Weltmarkt, wie Außen⸗ handelsgeſetze, Zahlungs⸗ und Verrechnungsabkom⸗ men, Deviſenbeſtimmungen, Zollmauern und dergl. au kämpfen hat, weſentlich unterſtützen. Die anſchlie⸗ ßend im ganzen Reich in laufender Folge zu veran⸗ ſtaltenden Außenhandels⸗Schulungswochen ſollen auch ihrerſeits dazu beitragen, die dem deutſchen Ausfuhrkaufmann vor dem Kriege eigene Kenntnis von Land und Leuten zu einem Teil, wenigſtens aber die Kenntnis der wichtigſten Märkte wieder zu ver⸗ mitteln.2 Beſondere Bedeutung gewinnt die Heidel⸗ berger Tagung noch durch die Teilnahme von 30 auslandsdentſchen Kauflenten aus faſt ebenſoviel Ländern. Der Leiter der Kommiſſion für Wirtſchaftspolitik der NSDAP, Pg. Bernhard Köhler, äußerte ſich über die Außenhandels⸗Schulungswochen u. a. wie ſolgt: „Die Schulungswochen der Fachgruppe Groß⸗ und Auf der Straße tödlich verunglückt h. Ludwigshafen, 10. Sept. Am Mittwoch, 19.50 Uhr, wurde in der Hanpt⸗ ſtraße in Mundenheim ein ſtellenloſer verheira⸗ teter Kaufmann mit Namen Alfred Hofmann, geboren 1888 in Schmachtenberg in Unterfranken, in Mundenheim wohnhaft, beim Ueberqueren der Fahr⸗ bahn von ehnem Kraftradfahrer angefahren, wobei beide zu Boden ſtürzten. Der Kraftradfahrer erlitt eine ſchwere Gehirnerſchütterung, der Fußgänger elnen Schädelbruch, doppel⸗ ten Kieferbruch, einen Oberſchenkelbruch und eine ſchwere Gehirnerſchütterung. Der Fußgänger iſt in der vergangenen Nacht ſeinen ſchweren Verlet⸗ zungen erlegen. Die Verletzungen des Kraftrad⸗ fahrers ſind nicht lebensgefährlich. Faſanenliebhaber wandern ins Gefäugnis * Ludwigshafen, 9. Sept. Vor dem Schöffenge⸗ richt Ludwigshafen hatten ſich die 41jährigen Ange⸗ klagten Jakob Reiner, Peter Kricks und Johann Weſſa, ſämtlich aus Mutterſtadt, wegen fortge⸗ ſetzten erſchwerten Jagdvergehens zu verant⸗ worten. Im Herbſt 1935 hatten ſie gemeinſam im Mutterſtadter Wald Faſanen gewildert und die Beute geteilt. Weſſa und Reiner hatten die auf den Bäumen aufgeſtöberten Vögel abgeſchoſſen, Krick die Beute eingeſammelt und nach Hauſe getragen. Erſt in dieſem Sommer konnten die ilddiebe überführt werden. Sie wurden am 24. Juli verhaftet und be⸗ finden ſich ſeitdem in Unterſuchungshaft. Reiner und Krick waren geſtändig. Weſſa leugnete, obwohl das zur Jagd benützte und mit einem Schalldämp⸗ fer verſehene Gewehr bei einer Durchſuchung ſeiner Wohnung gefunden wurde. Die Angeklagten gaben an, aus Not zu ihren ſtrafbaren Handlungen gelangt au ſein. Sie ſind alle mehrfach vorbeſtraft. Das Gericht ließ nochmals Milde walten, ſah von der im Geſetz vorgeſehenen Zuchthausſtrafe ab und werurteilte die drei Angeklagten zu je zehn Mo⸗ naten Geſängnis. Die Unterſuchungshaft wurde voll angerechnet und Haftfortdauer angeordnet. Auwärter für den gehobenen, mittleren und nicht⸗ techniſchen Eiſenbahndienſt Die Reichsbahn Ludwigshafen am Rhein ſtellt zum 1. November 1936 einige Reichsbahnſupernume⸗ rare(Zivilbewerber) ein. Die Bewerber, die das 25. Lebensjahr nicht überſchritten haben dürfen, müſſen mindeſtens das Zeugnis über die Verſetzung in die oberſte Klaſſe einer neunſtuſigen höheren Lehranſtalt beſitzen. Sie müſſen der HJ, SͤA, SS oder der NS⸗ DAP angehören. Bevorzugt werden Bewerber, die den Arbeitsdienſt abgeleiſtet und ihrer aktiven Dienſt⸗ pflicht bei der Wehrmacht in Ehren genügt haben. Sie ſollen die Deutſche Kurzſchrift beherrſchen, müſ⸗ ſen vollkommen geſund ſein und das für den Reichs⸗ bahndienſt notwendige Sehvermögen beſitzen. Bril⸗ lenträger können nicht angenommen werden. Bewer⸗ bungsgeſuche ſind bis ſpäteſtens 5. Oktober 1936 an die Reichsbahndirektion Ludwigshafen a. Rh. zu richten. Der Wurſtmarkt⸗Fahrplan der Rhein⸗Haardt⸗Bahn Mannheim⸗Ludwigshafen— Bad Dürkheim. Auch Außenhandel in der Reichsbetriebsgemeinſchaft Han⸗ del der Deutſchen Arbeitsfront werden das ihre tun, um den Blick des tatenfrohen und leiſtungsfähigen deutſchen Kaufmannes immer wieder nach außen zu richten und ihm gleichzeitig die Möglichkeiten vor Augen führen, mit denen er zu ſeinem eigenen Vor⸗ teile ſeinem Vaterlande dient.“ Pg. Bernhard Köhler wird daher auch zu den Kurſusteilnehmern, die gewiſſermaßen durch die Hei⸗ delberger Tagung ihre außenhandelspolitiſche Orien⸗ tierung erhalten, ſprechen, und zwar über„Arbeit und Waffe als Grundlage der Nation“ ſowie über „Des Führers Wirtſchaftspolitik“. Weiter äußern ſich u. a. der Leiter der Betriebsgemeinſchaft Handel, Pg. Walter, über den Neubau des deutſchen Han⸗ dels, Pg. Behr, Hauptſtabsleiter im Reichsnährſtand über die Marktordnung im Dienſte der Ausſuhr, Pg. Dr. Schlotterer, Miniſterialrat im Reichswirtſchafts⸗ miniſterium, über die deutſche Handelspolitik, natio⸗ nalſozialiſtiſch geſehen, Pg. Dr. Oberaſcher(Ham⸗ burg) über Außenhandels⸗Verlagerung, Marktfor⸗ ſchung und Marktbeobachtung. In fünf Vorträgen werden die ausländiſchen Märkte Südoſteuropa, das Britiſche Weltreich, die Vereinigten Staaten von Nordamerika, Latein⸗Amerika und der Ferne Oſten behandelt. Aus der Reihe der übrigen Referate iſt der Vortrag von Oberregierungsrat Dr. Borho (Karlsruhe) noch hervorzuheben, der ſich mit der Stellung des ſüdweſtdeutſchen Wirtſchaftsgebietes im Welthandel befaſſen wird. Blick auf Ludwigshafen in dieſem Jahr führt die Rhein⸗Haardt⸗Bahn wieder über ſämtliche Wurſtmarkttage einen äußerſt dichten Zugverkehr(in den Hauptzeiten 10⸗ bis 15⸗Minuten⸗ betrieb) Tag und Nacht oͤurch. Um auch den Bewoh⸗ gelegenen Orte beſſer Platz zu bieten, werden an. Eibeiden Samstagen oͤrei Verdichtungszüge ab Og⸗ gersheim⸗Schillerplatz nach Bad Dürkheim wie folgt gefahren: Oggersheim(Schillerplatz) ab: 19.10, 19.50 und 20.40 Uhr. Dieſe Züge halten auf allen Unterwegsbahnhöfen zur Aufnahme von Fahr⸗ gäſten an. Ludwigshafener Werbeabend des National⸗ theaters. Auch bei uns in Ludwigshafen wird heſtig die Werbetrommel gerührt für das Nationaltheater Mannheim. Am Mittwoch, 2. d.., führt der Ortsverband der NS⸗Kulturgemeinde einen eige⸗ nen Werbeabend durch unter Mitwirkung der Solokräfte und des Balletts des Nationaltheaters ſowie ſeines Orcheſters unter Leitung von General⸗ muſikdirektor Elmendorff. Vorgartenbäume zurückſchneiden! Die Polizei⸗ direktion Ludwigshafen verbreitet nachſtehende Mahnung: Bei verſchiedenen Vorgärten von Häu⸗ ſern ragen Baumäſte, Sträucher uſw. derart auf die Fußſteige heraus, daß die Fußgänger— namentlich zur Nachtzeit— beläſtigt oder gefährdet werden. Unangenehme zivilrechtliche Haftungen ſind nicht ausgeſchloſſen, wenn aus dieſem Grunde ein Un⸗ fall eintritt. Den Hausbeſitzern wird daher in ihrem eigenen Intereſſe empfohlen, die den Fuß⸗ gängerverkehr ſtörenden Aeſte auf mindeſtens zwei Meter zurückzuſchneiden. Die Polizei wird dem⸗ nächſt eine Nachprüfung vornehmen. Heutige Veranſtaltungen: Hindenburgpark: 16 bis 18 und 20 bis 22 Uhr Konzerte dͤes Saarpfalzorcheſters. Stern⸗Kaffee: Konzert und Tanz. Bayriſcher Hieſl: Familien⸗Varieté. *ᷓ· ee: Kleinkunſtbühne und Tanz. affee Vaterland: Konzert und Tanz. Lichiſpiele: a⸗Palaſt:„Boccaccio“.— Palaſt⸗Lichtſpiele:„Tanzmuſik“. — Ufa⸗Rheingold:„Spiel mit dem Feuer“.—— „Wir ſind vom ſchottiſchen Infanterie⸗Regiment“.— Atlan⸗ tik:„Das Taucher⸗Duell“.— Alhambra Mundenheim:„Der Kurier des Zaren“, Deutſcher Wein nur noch aus anerkannten Rebne Weinleſeſeſt der Oberhaardt in Edenkoben * Edenkoben a. d. Weinſtraße, 8. September. In den Tagen vom 26. bis 28. September wird hier das Weinleſefeſt der Oberhaardt⸗gefeiert, Sonntag, der 27. September, iſt der Haupttag, an dem ein großer Winzerzug mit etwa 30 Gruppen unter Beteiligung von etwa 25 Nachbargemeinden durchgeführt wird. Daran ſchließt ſich eine Weinprobe, bei der man etwa 40 der beſten Oberhaardter Weine probieren kann. So wird dieſes Edenkobener Weinleſefeſt 1936 alles, was man bisher an der Oberhaardt, dem landſchaftlich ſo veizvollen Teil des pfälziſchen Wein⸗ baugebiets, geſehen hat, übertroffen. Wie der Reichsbauernführer feſtſtellt, erfordert die Verſorgung des heimiſchen Weinbaues mit be⸗ ſtem Rebſchnittholz, beſten Wurzelreben und Pfropf⸗ reben eine für das geſamte Weinbaugebiet gültige nern der zwiſchen Oggersheim und Bad Dürkheim 5 2 n Donnerstag, 10. Sep tember 1936 und einheitliche Regelung des Anerkennungsweſens⸗ Unter Außerkraftſetzung bisheriger Beſtimmungen erläßt der Reichsbauernführer daher eine neue „Grundregel für die Anerkennung von Rebſchnittholz, Wurzelreben und Pfropfreben“. Sie beſtimmt u.., daß Wurzelreben und Pfropfreben lauch Topfreben) ſämtlicher Sorten von Europäerreben und Amerika⸗ nerreben nur in den Verkehr gebracht werden dür⸗ fen, wenn ſie vom Reichsnährſtand anerkannt ſind. Schnittholz darf nur in den Verkehr gebracht werden, heo wenn es aus vom Reichsnährſtand anerkannten Be⸗ ſtänden ſtammt. Die Anerkennung und erſtmalige Rasierereme 50 Pfg. Srose Zahncreme 40 Pig. Tube. Zulaſſung wird in der Grundregel, die im Verkün⸗ dungsblatt des Reichsnährſtandes Nr. 83, vom 3. September 1936 amtlich veröffentlicht wird, ausführ⸗ lich geregelt. Wetterkarte des Luftamts Frankfurt a. M. N. Sept·1936,19. Ohr. ZeichenerKSCunN Zur WSterkarte. — eler Wod from wordtingerder Heltiurt SWermer Wind front vordringercer Warmluft E Särhe l. GW2. front nit Wermuft in der EiShe FVN0 ds Ovolkerlos O voſlüg ldllvregergebiet. 1 5 Schreefeligebiel Oheer Obececdſyg Schauertäfgleit, S Nebel. ſc Gewither O haſbbececłi Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 10. September. Durch den oſtwärts vordringenden Sturmwirbel, der auch geſtern noch Anlaß zu einzelnen Schauern gab, wa⸗ ren kalte Luftmaſſen auf das Feſtland verfrachtet worden, die zum Aufbau eines Hochdruckgebietes führten. In ihrem Bereich ſetzte in der vergange⸗ nen Nacht bei abſteigender Luftbewegung Aufheite⸗ rung ein, die ſtärkere Abkühlung und vielerorts Nebelbildung brachte. Von Weſten dringen neue Störungen nach, doch wird das feſtländiſche Hoch⸗ druckgebiet ein ſtärkeres Eingreifen auf unſere Wit⸗ terung verhindern. Vorausſage ſür Freitag, 11. September Nach anfänglicher Unbeſtändigkeit und verein⸗ zelten Regenfällen wieder zunehmende Witte⸗ rungsbeſſerung, über Mittag ziemlich warm, ſchwache Luftbewegung. Höchſttemperatur in Mannheim am 9. September + 19,8 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 10. September + 10,6 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 10,9 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 1,1 Milli⸗ meter ⸗ 1,1 Liter je Geviertmeter. In den Rheinbädern wurden heute vormittag 7 Uhr + 17 Grad Waſſer⸗ und 12 Grad Luft⸗ wärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September einfelden 2, 822,752,712. Breiſach...792.00 100.781.7 Mannheim 3,423,88 3,49 3,41 Kehl....05,3.00 3,082.95.00[Pagſtfeld.——— Maran... 4/.40 4,60.55 4,5 Heilbronn.——-( Mannheim,.413.47.46 3,54.51/[Plochingenn——- Haub.24.262.292.882. P————4— Köln.00 205205.072.1 WO ioα Lo0⁰ Beim Gerbers Karl in Rhelnischen Hof ale. ren unnunumumu Katenstraße 50 ſlülünmmü Ereitags, Samiags, Sonniags Lange Nacht Donnerstag, 10. September 1936 Beila Se der Neuen Mannheimer Zeitung 147. Jahrgang/ Nr. 417 Dorb i ub mil duu Souuebunſilu? Von Dr. F. B. Nier Der Farbfilm kommt! In Berlin hat vor kurzem die Uraufführung eines von Carl Froe⸗ lich inſzenierten Farbenfilms„Das Schön⸗ heitsfleckchen“ ſtattgefunden, nachdem im Frühjahr der erſte deutſche Farbenfilm„Kar⸗ venal“ zur Uraufführung gekommen war. Der Spielleiter dieſes erſten Films, Dr. F. B. Nier, ſtellte uns die folgende Plauderei über die Entſtehung des farbigen Filmſpielg zur Verfügung. Die Schriftleitung. Es darf als bekannt vorausgeſetzt werden, daß aus den dͤrei Grundfarben Rot, Gelb und Blau ſich alle weiteren Farben miſchen laſſen, daß alſo auch im Farbfilm nicht mehr als dieſe oͤrei Grunoͤfarben notwendig ſind, um ein vielfarbiges Bild zu erhalten. Wenn Sie nun aber hören, daß ein Farbfilm nicht unbedingt Farbe enthalten muß, um in natür⸗ lichen Farben auf der Leinwand zu erſcheinen, ſo ſind Sie geneigt, an Zauberei zu glauben— obwohl des Rätſels Löſung gar nicht ſo ſchwer iſt. Denn um ein Filmbild auf die Leinwand zu bringen, brau⸗ chen wir das leuchtend weiße Licht der Bogenlampe, das dem Licht der Sonne ähnlich iſt. Im Sonnen⸗ licht aber ſind(das haben wir doch ſchon in der Schule gelernt) alle Regenbogenfarben enthalten. Jedes farblos durchſichtige Glasprisma an unſerm Kronleuchter ſprüht in den ſieben Lichtern des Re⸗ genbogens, ſobald ein weißer Sonnenſtrahl darauf MOinomeſuhun uil Ulniulo, Mullobui (Photo: Bavarid) Angela Salloker die wir zuletzt in dem großen hiſtoriſchen Film der Ufa „Das Mädchen Johanna“ ſahen, wird uns jetzt von der Styrtaproduktion der Bavaria in dem Film„Mäd⸗ chenpenſionat“ wieder präſentiert werden. Es ſpielen ferner mit: Raoul Aslan, Attila Hörbiger, Leopoldine Konſtantin und Erika von Thellmann. fällt— dieſe Farben ſind Lichtfarben, aus ihrer vollkommenen Miſchung iſt das weiße Licht zuſam⸗ mengeſetzt, denn die einzelnen Farblichter ſteigern oder addieren ſich in ihrer Vermiſchung, bis alle Farben aufgehen im Weiß. Ganz etwas anderes ſind die Körperfarben, jene bunten ſtofflichen Pul⸗ ver aus Chemikalien und Erden, aus pflanzlichen und tieriſchen Grundſtoffen, die wir je nach dem Bindemittel als Waſſer⸗ oder Leimfarben, als Oel⸗ und Druckfarben verwenden. Dieſe Pigmentfarben ergeben, wenn wir ſie alle zuſammenmiſchen, nicht Weiß, wie die Lichtfarben, ſondern Schwarz, denn die einzelnen Farbpigmente beeinträchtigen ſich bei der Miſchung gegenſeitig, ſie ſubtrahieren ſich, bis alle Buntheit ausgelöſcht und nur noch Schwarz vor⸗ handen iſt. Farblichtfilm und Farbſchichtfilm Um dieſe Grundtatſachen kommt auch der Farb⸗ film nicht herum oder genauer geſagt, er macht ſie ſich nutzbar. Seine Farben ſind entweder Licht⸗ farben und entſtehen durch Miſchung von farbigen Lichtſtrahlen(Addition) erſt während der Vorfüh⸗ rung eines Films— dann bezeichnen wir den Film als einen Farblichtfilm nach aoͤditiver Me⸗ thode. Oder ſeine Farben ſind Körperfarben und als Einfärbung in der Filmkopie enthalten— dann ſprechen wir von einem Farbſchichtfilm nach ſubtraktiver Methode. Der Beſucher im Film⸗ theater kann bei einiger Aufmerkſamkeit bald feſt⸗ ſtellen, ob ein Farblichtfilm oder ein Farbſchichtfilm vorgeführt wird. Bei jenem wirken alle Farben zart, rein und leuchtend und die oͤunkelſten Schatten werden niemals ſchwarz. Bei dieſem aber, beim Farbſchichtfilm alſo, wirken die Farben gedeckter, ir⸗ diſcher, ſeine dunkelſten Schatten werden tieſſchwarz und ſeine hellſten Stellen werden niemals vollkom⸗ men weiß. Nehmen wir einen ſolchen Film in die Hand, ſo können wir feſtſtellen, daß jedes einzelne ſeiner kleinen Bildfelder das gleiche vielfarbige Bild iſt, das wir bei der Projektion auf der Leinwand ſehen; der Film iſt bunt. Nehmen wir aber einen Farblichtfilm in die Hand, ſo können wir feſtſtellen, daß ſeine Bildfelder keine Spur von Farbe ent⸗ halten, ſondern einfach ſchwarz⸗weiße Bilder ſind; ein ſolcher Film erſcheint auf der Leinwand nur dann in bunten Farben, wenn wir ein farbiges Filter in die Optik des Projektionsapparates einſetzen. Die Aufnahme von Farbfilmen muß immer in der Weiſe erfolgen, daß das viel⸗ farbige Vorbild in die drei Grundfarben zerlegt wird durch Vorſatz je eines roten, eines grünen und eines blauen Filters. Werden dieſe drei Farbauszüge in der Aufnahmekamera einzeln gemacht, jeder Auszug alſo auf einem beſonderen Bildſtreifen für ſich, ſo müſſen natürlich drei Negative in einer optiſchen Achſe gleichzeitig belichtet werden, da es ſich beim Film ja um Bewegungsaufnahmen handelt. Jeder Photograph kann ermeſſen, welche Schwierigkeiten zu überwinden ſind, um drei hintereinander liegende Negative mit dazwiſchen geſchalteten Farbfiltern auf einmal in ein Fünfzigſtel Sekunde zu belichten— ein Problem, das nur zu löſen war durch kunſtvolle Zerlegung des Strahlenganges hinter dem Objektiv mit Hilfe eines Spiegelprismas und durch ganz er⸗ hebliche Steigerung der Lichtempfinolichkeit des Films. Es iſt natürlich auch möglich, die drei Farbaus⸗ züge auf einem Biloſtreifen aufzunehmen, wenn das einzelne Biloͤfeld in winzig kleine Raſterpunkte oder Raſterſtreifen zerlegt wird und jeder dieſer Punkte oder Streifen als Farbauszug aufgenommen wird. Bei dieſer Linſenraſtermethode wird ein Drei⸗ farbenfilter in das Linſenſyſtem des Aufnahmeobjek⸗ tivs eingeſchaltet und ein zweites Linſenſyſtem von mikroſkopiſch kleinen Riffelungen in das Zellhorn des Filmbandes eingeprägt. Durch dieſe kleinen Zy⸗ linderlinſen(auf je 1 Millimeter Filmlänge kiegen 24 dieſer Linſenzylinder nebeneinander!) werden dann die einzelnen Farbauszug⸗Streiſen photogra⸗ phiert. Bei der Wiedergabe im Filmtheater iſt das Linſenvaſter ebenſo im Zellhorn der Filmkopie ein⸗ geprägt und ein Dreifarbenfilter in der Optik des Wiedergabe⸗Apparates eingebaut— ſelbſtverſtändlich erfordert dieſes Verfahren ein Vielfaches an Licht bei der Aufnahme und bei der Vorführung im Theater. Die bekannteſten Farbfilmverfahren Das Aufnahmeverfahren mit drei einzelnen Ne⸗ gatipſtreifen für die oͤrei Farbauszüge wird bei den ſubtraktiven Farbfilm⸗Methoden angewandt, die Farbſchichtfilme liefern. Die drei getrennten Nega⸗ tive werden dann in einem dreiſchichtigen Poſitio, eines nach dem andern, übereinander kopiert und jede einzelne Schicht mit der entſprechenden Grund⸗ farbe eingefärbt, ſo daß zuletzt in der Durchſicht aus der ſubtraktiven Miſchung der drei Pigmentfar⸗ ben das bunte Bild entſteht. Es iſt im Prinzip gleich⸗ gültig, ob die Farbſtoffe durch Einfärben, wie beim Ufacolor⸗Verfahren, durch Einlagerung der Pigmente, wie beim Gaſparcolor⸗Verfahren odͤer durch Eindrucken, wie bei dem amerikaniſchen Technicolor⸗Verfahren in den Film kommen— Oas Endergebnis iſt immer die bunte Farbſchichtkopie, die ohne Hilfsmittel und Zuſatzgeräte in jedem Film⸗ theater vorgeführt werden kann. Alle Farbfilme, die bisher in deutſchen Film⸗ theatern öffentlich gezeigt wurden, waren Farbſchicht⸗ Ein nächtlicher Spaziergang durch Neuxork Willy Fritſch und Lilian Harwey im neuen Ufa⸗Film„Glücksckinder“, der aus dem Leben amerika⸗ niſcher Journaliſten ſeine Farbe ſchöpft. Paul Martin, Schöpfer der„Schwarzen Roſen“, iſt auch hier Regieleite (Photo: ufa) ————————————.——.—————————p— filme, von den farbigen Einlagen in dem Film„Die zehn Gebote“ angefangen bis zu„Eilly“ und den neueſten bunten„Silly Symphonies“, den Kurzton⸗ filmen„La Cucaracha“(Technicolor),„Karneval“ (Ufacolor) und Oskar Fiſchingers hervorragenden „Studien“ und Werbefilmen(Gaſparcolor). Von den adoͤitiven Methoden mit Farblichtfilmen iſt gegenwärtig das Opticolorverfahren in den Labo⸗ ratorien von Siemens u. Halske und der Münchener Filmfabrik von Perutz techniſch weitaus am beſten entwickelt, wie die in Berlin erfolgte Uraufführung des Froelich⸗Films„Das Schönheitsfleckchen“ gezeigt hat. Dieſes Verfahren iſt ein von den deutſchen Lizenz⸗ nehmer bis zu ziemlicher Vollkommenheit entwickeltes Linſenraſterverfahren. Der einzige und nicht zu un⸗ terſchätzende Nachteil dieſes Verfahrens iſt, daß eben Farblichtfilme nicht ohne weiteres im Filmtheater vorgeführt werden können und deshalb noch beſon⸗ dere Koſten verurſachen. Wie dem auch ſei— der Siegeszug des Farbfilmes iſt nicht aufzuhalten. Die techniſchen Probleme ſind mach jahrelanger eifriger Laboratoriumsarbeit nunmehr gelöſt. Das künſt⸗ leriſche Problem der Farbe im Film wird gelöſt werden, wenn erſt die praktiſche Arbeit am Farb⸗ film in den Ateliers der deutſchen Filmprooͤuktion auf breiteſter Baſis als bisher aufgenommen wird. Dons bail d Mfe. im muͤnm Silmfouſe 1936/37? „30 Spielfilme, 30 Kurzfilme, 30 Kulturfilme, 52 Ufa⸗ und Deulig⸗Wochenſchauen, 52 Ufa⸗ und Auslandswochenſchauen, 40 Autoren, 5 Produk⸗ tionsleiter, 19 Regiſſeure, 83 Hauptdarſteller und Hauptdarſtellerinnen, 17 Komponiſten, 15 Kamera⸗ leute, 14 Architekten...“ Das ſind ein paar Zahlen, die die Ufa in das neue Spieljahr begleiten und hinter denen ein Mil⸗ lionenfaches an Arbeit und Energieleiſtung, Geld⸗ aufwand und Organiſationsbetrieb ſteckt. Nachſtehend geben wir die Namen der Spielfilme ſowie die Na⸗ men der Hauptdarſteller bekannt: Fertige Filme: „Der Bettelſtudent“.— Marika Rökk, Ida Wüſt, Carola Höhn, Fritz Kampers. Nach der Operette von Carl Millöker.—„Standſchütze Bruggler“.— Lola Chlud, Franziska Kinz, Lud⸗ wig F. Kerſcher. Gin Film aus dem Hochgebirgs⸗ krieg der öſterreichiſchen Stanoſchützen gegen den im Jahre 1915 in Tirol einrückenden Feind.—„Man⸗ fja Valewſka“.— Maria Andergaſt, Olga Tſche⸗ chowa, Peter Peterſen. Spielt um 1900 in Peters⸗ burg und Warſchau.—„Zwiſchen Abend und Morgen“.— Annabella, Viktor Francen. Das Schickſal einer jungen Frau eines Kriegsſchiff⸗ kommandanten, In dieſem franzöſiſchen Film wird eine Ehe und ein Offiziersdrama, von der typiſch franzöſiſchen Seite aus geſehen, gezeigt. „Verräter“.— Willy Birgel, Lida Baarova, Irene von Meyendorff. Die Spielhandlung ſchildert den mit allen Mitteln geführten Krieg im Dunkeln der Spione.—„Ritt in die Freiheit“.— Willy Birgel, Viktor Staal, Hanſi Knotek, Urſula Grab⸗ ley. Das Schickſal eines ruſſiſchen Reiteroffiziers pol⸗ niſcher Abſtammung im Freiheitskrieg der Polen gegen Rußland um 1830.—„Das Mäodchen Irene.— Lil Dagover, Sabine Peters, Hed⸗ wig Bleitreu, Hans Richter. Eine verwitwete ſchöne Frau, die im Begriff iſt, ſich wieder zu verheiraten, gerät in Konflikt mit ihren beiden Töchtern.— „Glückskinder“.— Lilian Harvey, Willy Fritſch, Paul Kemp. Schilderung des mit knattern⸗ den Senſationen erfüllten Lebens amerikaniſcher Re⸗ porter. Filme in Vorbereitung „Menſchen ohne Vaterland“.— Käthe Golö, Willy Fritſch, Willy Birgel. Zur Zeit des Ringens im Baltikum im Kampf gegen die Roten.— „Und Du mein Schatz fährſt mit.“— Marika Rökk, Hans Söhnker. Ein muſikaliſcher Film, in deſſen Mittelpunkt das Leben einer jungen Sängerin in den Rieſenvarietéös Amerikas.—„Das Hof⸗ konzert“.— Martha Eggerth, Johannes Heeſters. Ein weiterer muſikaliſcher Film im Stil des Ufa⸗ filmes„Königswalzer“.—„Das ſchöne Fräu⸗ lein Schragg“.— Hanſi Knotek. Ein Film zur Zeit Friedrichs des Großen. Nach dem gleichnamigen Roman von Fred Andreas.—„Heimliche Lie⸗ be.“— Hanſi Knotek, Viktor Staal, Das junge Leben und die junge Liebe eines von Onkel und Tante überängſtlich behüteten Mädchens.—„Anne⸗ marie!l. Ein Schickſal zweier junger Menſchen aus der Zeit des Weltkrieges.—„Der Jäger von Fall“.— Paul Richter.—„Gleisdreieck“.— Guſtav Fröhlich, Heli Finkenzeller. Leben in der Großſtadt. Einem Beamten der Hoch⸗ und Unter⸗ grundbahn glückt die Verhinderung eines verbreche⸗ riſchen Anſchlages.—„Berlin, wie es weint und lacht“.— Anny Ondra, Viktor Staal. Das lebensluſtige Berlin vor dem Krieg und die Erleb⸗ niſſe eines Chormädels eines Operettentheaters. Gruppe: Geplante Filme „Wirbelwind“.— Anny Ondra.—„Tap⸗ fere kleine Frau“.—„Dörrit im Bade“. —„Karrierel.—„Das zweite Leben“.— „Die Kreuzer⸗Sonate“.— Lil Dagover, Al⸗ brecht Schönhals. Nach der Novelle von Leo Tolſtoi. Zwei Großfilme mit Hans Albers. Ueber die Löſung des wirtſchaftlichen Problems aber entſcheidet allein der Konſument, der Theaterbeſitzer und ſein Publikum. Urſeer Pfolonilbe Das Bild eines Mädchens Eine Frau zu photographieren, iſt immer ein⸗ kleines Kunſtſtück. Man verſucht es ja gerne, ein gutes Bild von ihr zu machen— verſteht ſich, denn ſchließlich hat doch jeder ſeine Freude daran. Man darf das Mäochen nur nicht damit quälen, daß es ſolange warten ſoll und in die Sonne ſehen muß, oder oͤaß es auf Befehl lächelt und ſeinesl ugenſſtill⸗ hält. Es liegt ja ganz in der Hand des Photogra⸗ phen, ob ſich die Frau vor ſeiner Kamera auch wohl⸗ fühlt. Sie ihrerſeits kann ihm gar keinen größeren Gefallen tun, als ſeine Tätigkeit und Kamera zu vergeſſen, ſo unbefangen zu ſein wie eine ge⸗ borene Schauſpielerin und ihm mit bißchen Liebe und Geduld die Arbeit zu erleichtern. Die Schwierigkeit iſt nur die, daß eine Frau erſt dann mit ihrem Bild zufrieden iſt, wenn ſie ſo darauf ausſieht, wie ſie gern ausſehen möchte. Dies Kunſtſtück bringt nur jemand fertig, der das Gelingen der Aufnahme nicht einem glücklichen Zu⸗ fall überläßt, ſondern ſich ſelbſt darum bemüht: Ein wenig Regie iſt für jedes Bild nötig, nur darf man die Abſicht nicht merken; man kann ſchon längſt den halben Film der kleinen Kamera belichtet haben, ehe dem Mäochen erſt recht zum Bewußtſein kommt, was hier geſpielt wird. Für den Blick, wie das Bild wird, und den ſchnellen Entſchluß, aus der natür⸗ lichen, ungezwungenen Bewegung den lebendigſten Augenblick herauszugreifen, iſt ſchließlich der Photo⸗ graph verantwortlich— und alles andere bleibt der Unbefangenheit des Mädchens überlaſſen. Im September belichtet man: Fern⸗ ſichten und ſreie Landſchaften ¼00, Straßenſzenen, Architekturen, Gruppen ½0, Perſonen im Freien, Nahaufnahmen ½8; Zimmer am Fenſter ½0—1 Sek. Dieſe Angaben verſtehen ſich für Sonnenſchein zwi⸗ ſchen 10 und 14 Uhr, Panfilm 13/10o Din, Blende 8. Bei 16/109 Din ſind dieſe Zeiten zu halbieren, ohne Sonne ſind ſie zu verdoppeln. Neue Filmliteratur Deutſche Filme. Programmheft zur Biennale in Ve⸗ nedig. Die Reichsfilmkammer hatte zur Internationalen Reichsfilmbunſt⸗Ausſtellung in Venedig ein Programmheft in deutſcher, italieniſcher, franzöſiſcher und engliſcher Sprache herausgebracht, das einen ausgezeichneten Ueber⸗ blick über die Bezirke des deutſchen Filmſchaffens geſtat⸗ tete. Bilder des Führers, Dr. Goebbels und des Präſi⸗ denten der Reichsfilmkammer Prof. Dr. Lehnich, Aufnah⸗ men der Produktionsſtätten und intereſſante Ausſchnitte aus neuen großen Filmen finden ſich in dieſem vorbildlich ausgeſtatteten Büchlein. Hans Walther Betz: Weißbuch des deutſchen Films. Verlag„Der Film“...., Berrlin SW 68, 140 Seiten, broſchiert Mk. 2,80. Ein junger deutſcher Filmjournaliſt, der Schriftleiter der Zeitung„Der Film“, Hans Walther Betz, der ſich z. Zt. auf einer Weltreiſe befindet, gibt in ſeinem Buch„Weißbuch des deutſchen Films“ einen intereſſanten Querſchnitt durch alle Gebiete des deutſchen Filmſchaffens. Er ſpricht in kurzen Kapiteln über bemerkenswerte Themen, über das Prohlem der Stargagen, über den Film als Träger deutſcher Kultur, über die Kapital⸗ und Kreditquellen der deutſchen Film⸗ induſtrie, die Beziehungen des Rundfunks zur Leinwand, übex internationale Filmkunſtausſtellungen, Staatsfilm⸗ preiſe und Prädikate. Das Buch iſt ein ſehr inſtruktiver Wegweiſer durch das Zauberland der Weltmacht Film, das jeder, der ſich für die großen Zuſammenhänge des deut⸗ ſchen Filmſchaffens intereſſiert, leſen ſollte. —* Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Das Wochenende der Gauliga Blick auf das Jußball⸗Programm des Sonntags Man kann ſich wahrlich nicht darüber beklagen, daß die Gauliga in dieſem Jahre mit weniger„ſchnittigen“ Ueber⸗ raſchungen auſwartet als ſeither. Die Launen des Königs des Raſens ſind wieder derart, daß er die Tabelle gleich zu Anfang auf den Kopf ſtellt, den„Neulingen“ Siege über mehr oder weniger gewichtige Kanonen der erſten Klaſſe beſchert ſowie die führenden Mannheimer Vereine wieder einmal im Hintergrund hält— was allerdings auf die ſchwierige Termingeſtaltung infolge des Pokals wie inter⸗ ner Feiern(Jubiläum BfR) zurückzuführen iſt. Wir werden auch in dieſem Jahre das Bild erleben, daß die bei⸗ den letztjährigen Gaumeiſter aus der Verbarrikadierung heraus ſich vorzuarbeiten haben, was die Spannung zwar verlängern, die Nervoſität aber in den betreffenden Lagern ebenfalls erhöhen wird. Die Stimmung betreffend die weitere Führung Mannheims im Gau iſt— ſoweit man hört— recht peſſimiſtiſch, wozu eigentlich kein Grund vor⸗ handen iſt, denn wir ſtehen ja noch am Anfang und jede Neueinteilung hat bis jetzt bewieſen, daß auch die auswärtigen Bäume nicht in den Himmel wachſen. Der SB Waldhof hat ja z. B. wieder einmal zur Genüge bewieſen, wie ſchwankend allzuweit gehende Schlüſſe und Kalkulationen ſind. Mit einem zwar knappen, aber auf fremdem Feld und gegen einen der erſten deutſchen Gegner herausgeholten Sieg kehrte er am letzten Sonntag in ſeine Geſtade zu⸗ rück, in denen ſchon Maſſenverſammlungen am Markt, an der Neckarbrücke und den übrigen Nachrichtenzentren die phantaſtiſchſten Gerüchte aufflattern ließen, die alles weni⸗ ger als einen überraſchenden Schlag des Gaumeiſters an⸗ deuteten. Aus ſolchen Symptomen ſieht anan am beſten, wie die Maſſe der Sportanhänger unter dem Einfluß des jeweiligen Spielgeſchehens auf den Plätzen ſteht— aber wie raſch auch die Geſichter ſich aufhellen, wenn die un⸗ erwartete Siegesbotſchaft eintrifft. Staunend lieſt man dann von Sturmformationen, wie ſie die Heimatſtadt nie geſehen und von denen man trotz allem nur wünſchen kann, daß ſie als Glückskinder keine Dauereinrichtung werden mögen Der kommende Sonntag führt nach den alten Schießſtänden die gleich mit einer Ueberraſchung aufwar⸗ tenden Raſtatter, die ſicher mit der Abſicht hierherkom⸗ men, dem führenden badiſchen Verein eine Partie zu lie⸗ fern, die ſich ſo gut wie die gegen KfVam vergangenen Sonntag ſehen laſſen kann. Wie kaum ein Aufſtiegsverein können ſich die Raſtatter in der Tat auf Kräfte ſtützen, die den Gau Baden wie das Reich ſchon wiederholt vertraten ſowie auch ſonſt eine Umgebung für dieſe Spieler beſitzen, die in den Aufſtiegskämpfen bereits klar die Spielkraft des Neulings herausſtellte. Ob ſich am Sonntag die Lei⸗ ſtungsfähigkeit der Raſtatter im ſeitherigen Ausmaß wei⸗ terführen läßt, muß abgewartet werden. Jedenfalls wird der Meiſter ſchon ſcharf in die Socken ſtehen müſſen, um den Start ſo zu geſtalten, wie es ihm gebührt. ViL Neckarau hat die ſchwere Anfangsaufgabe, ſtarke Gegner auswärts aufſuchen zu müſſen. Der 1.§Fc Pforzheim fungiert mit Recht als einer der ausſichtsreichſten Bewerber und er wird auch in dieſem Jahr verſuchen, in ſeinen Heimſpielen vor allem eine Poſition zu ſchaffen, die für das Schluß⸗ kapitel der Gauſerie wieder eine ſchwere Rechnung ſtellt. Den Neckarauern kann man rein ſachlich wenig Ausſicht geben, aber in Pforzheim ſtellten ſie noch immer ihren Mann, was die Hoffnung auf ein vielleicht glücklicheres Abſchneiden offen läßt. Mit der in Freiburg erſolgten Verletzung Größles ſcheint ſich das Pech ſchon frühzeikig wieder den Mannheimern zuzuneigen, die im vergangenen Jahr in dieſer Hinſicht beſonders hart verfolgt wurden. Aber auch dort ließen ſie ſich nicht unterkriegen. Die Sp. Vg. Sandhofen, die dͤͤen Hauptſchlager des erſten Termins herausbrachte, fährt in den Breisgau zum Freiburger Fcé. Man kann beſtimmt nicht verlangen, daß die Mannheimer Vor⸗ ſtädter dort Wunder vollbringen, aber die Leute um Peters dürfen ſich ſchon ſtrecken, ihr zweites Heimſpiel zum vollen Erfolg zu führen. Die Sandhöſer werden wohl ohne den verletzten Linksaußen Vogel fahren, was eine Schwächung bedeutet. Geht die Mannſchaft mit der glei⸗ chen Hingabe und Ausdauer wie am Sonntag ins Zeug, iſt die Sache jedoch nicht ganz ausſichtslos. Warnungszeichen für unſportliches Verhalten ſtiegen gleich am erſten Spielſonntag, ſei es im Hinblick auf die Verletzungen(Größle, Vogel) oder die Hinaus⸗ ſtellungen, die Brötzingen erfuhr. Bei allem Ehrgeiz der Spieler und Vereine, bei allem begreiflichen Vorbeugen⸗ wollen gegen den Abſtieg ſollte die Geſundheit der Spieler oberſte Richtſchnur bleiben. Die Be⸗ hörden haben ſchärfſte Anweiſungen gegeben, gegen Aus⸗ wüchſe(mit Rechtl) unerbittlich vorzugehen. Wir leben in einer Zeit, die oͤen Kameraoͤſchaftsgeiſt, die ſport⸗ liche Auffaſſung vertiefte und den von Natur aus männ⸗ lichen, harten Kampf auf dem Raſen unter das alles lei⸗ tende Prinzip ſtrikteſter Diſziplin beugte. Dem wirk⸗ lichen Sportsmann fällt die Einhaltung der elementarſten Forderung nicht ſchwer. Das Kampfmoment braucht darun⸗ ter ͤeshalb durchaus nicht zu leiden. Der VfR Mannheim ſtattet am Sonntag Olympia Neulußheim einen Beſuch ab, oder richtiger geſagt, die Neulußheimer empfan⸗ gen den Jubilar und es wird dort ein Ereignis ſein, den badiſchen Exmeiſter bei ſeinen Proben verfolgen zu können. Auguſt Müßle. 16 Golòmedaillen erobert! Große deutſche Erſolge bei der Dauerprüfungsfahrt zum Plattenſee ie n Teilnehmer an der Dauerprüfungsfahrt hes lche enſer paeen e ſon Kur, Berilheh ganz ousgezeichnet abgeſchnitten. Sie gewannen nicht weni⸗er als 16 goldene fünf ſilberne und eine bronzene Medaille, was bedeutet, daß nur zwei deutſche Fahrer, die ausgeſchieden ſind, leer ausgingen. Die deutſche Nationalmannſchaft in der Beſetzung Paul von Guil⸗ leaume, Otto Löhr und Max Prinz zu Schaum⸗ burg⸗Lippe(Adler⸗Trumpf), die Mannſchaft des DDac mit dem Präſidenten Frhr. v. Egloffſtein. Max Graf Sandizell und Fritz Roth(BMW), die Fabri“ mannſchaft von Adler und die Fabrikmannſchaft von Opel blieben ebenſo wie die NSu⸗Motorradmann⸗ ſchaft, die von ungariſchen Fahrern gebildet wurde, die Nationalmannſchaften von Ungarn und Oeſterreich ſowie die Mannſchaften der Automobil⸗Clubs von Ungarn und Oeſterreich ſtrafpunktefrei. Hanomaa und Mercedes⸗Benz mußten dagegen bei der techniſchen Zuſtandsprüfung ei⸗ nige Strafpunkte hinnehmen und kamen ſo um die Gold⸗ medaille.— Im einzelnen wurden ſolgende deutſchen Fahrer ausgezeichnet: Golbmedaille: Kraftwagen über 2000 cem: A. Hirte jun. (Stuttgart) auf Mercedes⸗Benz; W. Kraus(Stuttgart) auf Mercedes⸗Benz; Kraftwagen von 1100—2000 cem: Fvau Meinecke(Hannover) auf Hanomag; Klöckner(Han⸗ nover) auf Hanomag; C. v. Guilleaume(München) auf Opel; P. v. Krohn(Berlün) auf Opel, Kohlrauſch(Mün⸗ chen) auf Opel: P. v. Guilleaume(Berlin) auf Adler; Löhr(Koblenz) auf Adler; Prinz Schaumburg⸗Lippe (Cladow) auf Adler: v. Aretin(Heidenburg) auf BMW; v. Ggloffſtein(München) auf BMW. Graf auf BMW):(München) auf BMW; Averbeck(Berlin) 2— Motorräder über 50 cem: Willig(Gera) auf rüumph. Silbermedaille: Kraftwagen über 2000 cem: Häberle (Hannover) auf Hanomag; Bucourt(Hannover) auf Hano⸗ mag; Röhricht(Hannover) auf Hanomag; Geier(Stutt⸗ gart) auf Mercedes⸗Benz; Schweder(München) auf Adler. Bronzemedaille: Kraftwagen vou 1100—2000 cem: G. Macher(Berlin) auf DRW. Außerdem wurden noch vier ausländiſche Wagen⸗ und ſieben ausländiſche Motorradfahrer auf deutſchen Fabri⸗ katen mit der Goldmedaille ausgezeichnet. Wieder acht Deutſche vorne Schellers zweiter Spurtſieg bei Berlin—Warſchan Am zweiten Tage des Rad⸗Länderkampfes Deutſchland— Polen bei der Fernfahrt Berlin— Warſchau wurde mit der Tagesſtrecke Stettin— Schneide⸗ mühl über 183 Km. die längſte Strecke des Wett⸗ bewerbes ausgefahren. Wieder waren die deutſchen Fahrern ihren Gegnern klar überlegen und Meiſter Fritz Scheller holte ſich nach:08:03 Stunden erneut den Spurt⸗ ſieg, ſeine Landsleute Hupfeld, Schöpflin, Schulze, Du⸗ baſchny, Oberbeck, Hauswald, Wendel, den Polen Star⸗ zynſki, Ruland und Löber hinter ſich laſſend. Damit hat ſich Scheller in der Geſamtwertung auf den erſten Platz geſetzt, während der Vorſprung der deutſchen Fahrer in der Länderwertung bereits:05 Stunden beträgt. Die Ergebniſſe: 2. Strecke, Stettin— Schneidemühl, 183 Km.: 1. Schel⸗ ler:08:08; 2. Hupfeld; 3. Schöpflin; 4. Schulze; 5. Du⸗ baſchny; 6. Oberbeck; 7. Hauswald; 8. Wendel, alle Deutſch⸗ land; 9. Starzynſki(Polen); 10. Ruland(Deutſchlandſ 11. Löber(Deutſchland) alle dichtauf; 12. Bartoſkiewicz 985 8(Deutſchland); 14. Zie⸗ Iinſci(Polen); 15. Kluj(Polen). 1. Deutſchland 35:32:42,4; 2. Polen 96:87:10,2. Einzelwertung: 1. Scheller 8758:10 Std.; 2. Hupfeld; g. Schulze; 4. Schöpflin; 5. Oberbeck. Ein Mannſchaftskampf im Degenfechten zwiſchen Baden, Südweſt, Württemberg und der Nordweſtſchweiz ſindet am 20. September in Baden⸗Baden ſtatt. Die badiſche Vertretung wurde bereits aufgeſtellt; ſie beſteht aus Roth(Lörrach), Knieß(Freiburg), Blum(Bretten), Hauck(Pforzheim) und Bortoluzzi(Karlsrube). Badens Fechtmeiſterſchaften im Florett und Säbel werden am 17. und 18. Oktober in Gaggenau aus⸗ getragen.—* im Auftrage des Gaufachamtes iſt der Turnerbund Gaggenau. * 40 ſchwäbiſche Schwerathleten werden am Samstag. 12. September, beim Reichsparteitags⸗Sportfeſt in Nürnberg ihr Können mit Rundgewichten zeigen. Die beſten Rundgewichtsriegen Deutſchlands aus Waiblingen, und Rommelshauſen beſtreiten die Vor⸗ rung. Abgeſetzt wurde das badiſche Handball⸗Meiſterſchafts⸗ ſpiel zwiſchen TV Rot und SV Mannheim⸗Waldhof da Meiſter mehvere Spieler nach Nürnberg ab⸗ ellen muß. 7— S, 27 — eeeeeeee Der Verbanosſpiel-Reigen am Sonntag Vorſchau in Anterbaden⸗Weſt Nach den Vorhutgefechten der vergangenen Spieltage, die über das Stärkeverhältnis der einzelnen Mannſchaften be⸗ reits klarer ſehen laſſen, bringt nun der kommende Sonn⸗ tag eine Reihe von Spielen, in denen es faſt durchweg den gaſtgebenden Vereinen gelingen ſollte, das beſſere Ende für ſich zu hahen. Ob es aber zu dem„großen Tag“ der Platz⸗ vereine kommen wird, der bei der noch ſchwankenden Lei⸗ ſtungskurve einiger Mannſchaften ſehr leicht möglich iſt, das 75 der jeweilige Ausgang nachſtehender Paarungen be⸗ agen:: Es ſtehen ſich gegenüber: ScC Käfertal— FV Hockenheim VfTR denheim— Fortuna Hedbesheim Amicitia Viernheim— Alemannia Ilvesheim ortuna Ebingen— 08 Mannheim urpfalz Neckarau—§c Phönix. Der SC Käfertal hat die Leute aus der Tabakſtadt Hockenheim zu Gaſt, und der Papierform nach ſollte es ihm nicht beſonders ſchwer fallen, beide Punkte zu kaſſieren. Bei der noch nicht ganz ſattelfeſten Abwehr der Vertedigung muß man ſich allerdings auf das eine oder andere Minus⸗ tor gefaßt machen; es liegt daher ganz und gar an den Scharfſchützen des Angriffs, daß ſie von ihren vielfach ge⸗ zeigten Fähigkeiten ausgiebigeren Gebrauch machen als im erſten Treffen in Feudenheim. Der VfTuRFeudenheim emmfängt in Fortuna Heddesheim eine kampfſtarke und ausgeglichene Elf, die niemals leicht genommen werden darf. Der von dem ehemaligen VfR⸗Spieler Schmitt dirigierte Sturm iſt ſchnell und ausdauernd im Angriff; allerdings iſt es jedoch mit einer entſchloſſenen Ausnützung der Schußkraft beim einzelnen Mann nicht ſonderlich gut beſtellt, ſo daß die wieder verſtärkte Tordeckung der Feudenheimer, während Mittelſtürmer Back mit ſeinen Getreuen vorn für Treffer garantiert, einen Sieg zu halten verſtehen ſoll. Den ſchwerſten Kampf des Tages wird es in Viern⸗ heim geben, wo bei der Amicitia die„Schützengilde vom Neckarplatt“ aufſpielen wird. Keine Mannſchaft geht ſo im Vertrauen auf die eigene Kraft ins Gefecht, wie ge⸗ rade die Alemannia Ilvesheim; der ehemalige Gauligiſt, der wieder mit ſeinem Standardwerteidiger Kiß 1 antreten wird, muß daher ſchon alle Regiſter ſeines acht⸗ ziehen, um keine unliebſame Ueberraſchung au erleben. Schwer, aber nicht unlösbar, 910 die Aufgabe des MF C o8 in Edingen bei der Fortuna ſein. Aus dem reichen Born einer großen Spielerſahrung ſchöpfend, müßte es den techniſchen famoſen Lindenhöfern gelingen, ſich beim Neuling durchzuſetzen. Es bedarf dazu aber einer ge⸗ hörigen Doſis Kampfgeiſt und bei den etwas deengten Platzverhältniſſe der Fähigkeit, unter ausgeſprochener Rück⸗ nahme eines Verbinders den Ball mit eiſerner Konzen⸗ tration und Willenskraft fein flach am Boden zu halten. Läßt man ſich aber das hohe Spiel des körperlich ſtarken Gegners aufzwingen, dann iſt die Partie aller Voraus⸗ ſicht nach verloren. Hohen Beſuch hat auch der Neuling VfB Kurpfalz zu verzeichnen, der mit hönix Mannheim die Klinge kreuzt. Dabei müſſen die Leute von der Uhland⸗ ſchule ſchon mit weit beſſeren und geſchloſſeneren Leiſtungen aufwarten als am vergangenen Sonntag, denn die Kur⸗ pfalz hat eine Mannſchaft im Felde, die ſich um traditions⸗ reiche Namen einen Deut ſchert und unbefangen und un⸗ beſchwert von der erſten bis zur letzten Minute mit ganzem Energieeinſatz durchſteht. Läßt ſich der Phönix nicht über⸗ xumpeln, ſo iſt es zu ſchaffen, an einer leicht— Punktabgabe vorbeigukommen. Sutball in Penek Sütheſen „Durch einen verhältnismäßig ſchwachen Betrieb zeichnete ſich dieſer letzte Sonntag vor den Verbandsſpielen aus. Die Wormſer Vereinigten waren auf dem Turnier anläß⸗ lich der Einweihung des neuen Platzes vom Poſtſport⸗ verein Worms. Hier zeigten die Leute vom Schwarzweiß Worms ſchwache Leiſtungen. Turnierſieger wurde Neu⸗ Leichtathletik-Eänderkampf in Mainz „Die beiden Mannſchaften für Deutſchland-Euxemburg in Mainz Für den am Sonntag, 13. September, in Mainz ſtatt⸗ findenden Leichtathletik⸗Länderkampf zwiſchen Deutſchland und Luxemburg wurden jetzt die Mannſchaften bekannt. Die deutſche Mannſchaft wurde recht ſtark auf⸗ geſtellt, ſo ſind auch Olympiaſieger Wöllke, die Sprinter Hornberger und Neckermann, der Wünsdorfer Leichum und Dompert(Stuttgart) aufgeboten worden. Wenn auch vie Luxemburger ihre beſten Leute aufgeboten haben, ſo dürfen ſie doch kaum mit einem Siege rechnen. Immerhin aber iſt die Gewähr gegeben, daß von beiden Seiten mit guten Leiſtungen aufgewartet wird, ein entſprechender Zu⸗ ſchauererfolg wäre der gewünſchte Rahmen für dieſe Ver⸗ anſtaltung. Die Mannſchaften haben folgendes Ausſehen: Deutſchland Luxemburg 100 Meter: Hornberger, Kerſch— Merſch, Boreiko 200 Meter: Neckermann, Hornberger— Boreiko, Nero 400 Meter: Wiedenhöfft, Helmle— Alex, Krombach 800 Meter: olbein, Tölle— tein, Bachmann 1500 Meter: ompert, Dambach— insner, Medinger 5000 Meter:—— Lauth— Medinger, Deloge 4 mal 100 Meter: ornberger— Neckermonn—— Merſch— Boreiko Kerſch— Leichum Feiean— Nero Olympiſche Staffel: Tölle— Neckermann— Stein— Alex Diedrichs— Helmle Dahm— Krombach Weitſprung: Leichum, Witte— Merſch— Fejean Hochſprung: Weinkötz, Witte— Schauen, Wege Kugelſtoßen: Wöllke, Lampert— Wagner, Martin Diskuswerſen: Lampert, 2— Wagner, Membourg Speerwerfen: Bohrmann, Frey— Beipht, Pelles Hier ſoll die Fugend der Welt 1940 kämpfen Das Olympiſche Dorf von Tokio Der Entwurf, nach dem das Olympiſche Dorf für die Spiele 1040 in Tokio am Ufer des Toma⸗Fluſſes im Nordweſten der Stadt ongelegt werden ſo 59 (Weltbild,.) hauſen— Bürſtadt ſpielte gegen Biblis und gewann 42. — Auch die Lorſcher Olympen maßen ihr einem Verein aus der Kreisklaſſe, nämlich Heppenheim, und konnten ihre Ueberlegenheit durch einen glatten:0⸗ Sieg dokumentieren. Am kommenden Sonntag beginnen alſo die Verbands⸗ ſpiele und gleich wird mit einem vollen Programm auf⸗ gewartet. Die Frage nach dem Meiſter ſteht wieder im Vorgerdrund. Wer wird das Rennen diesmal machen? Kann der MSW Darmſtadt ſeinen Siegeszug wiederholen? Noch kann man nichts ſagen und erſcheint uns, als ol die Leiſtungen dieſes Jahr ausgeglichener wären. Es ſind folgende Spiele angeſetzt: Lampertheim— Jahn⸗Schwarz⸗ Weiß Worms, Horchheim— Dieburg, Münſter— 8 Darmſtadt, Arheingen— Bürſtast, Lorch— Pfiffligheim, 98 Darmſtadt— Egelsbach. 3 Genau wie voriges Jahr empfängt Lampertheim die Vereinigten aus Worms und wird auch diesmal ein „Kerweſieg“ erwartet.— Der Neuling Horchheim iſt auf eigenem Platze ſehr gefährlich, wird aber gegen Dieburg nichts zu beſtellen haben.— Die Darmſtädter Militär⸗ ſportler wie auch der Vick Bürſtadt werden ihre Reiſe ſiegreich beſtehen. Ungewiß iſt der Ausgang in Lorſch, während Egelsbach die erſten Punkte buchen dürfte. Nun wohl, es kann losgehen.—a— Sparta ſtellt den Stamm In Prag gegen die deutſche Fußballelf Zwar hat die tſchechoſlowakiſche Hauptſtadt bereits am Sonntag ihr großes fußballſportliches Ereignis, doch höher als die Wellen, die das zweite Endſpiel um den Mitropa⸗ Pokal zwiſchen Sparta und Auſtria ſchlagen, iſt das dem Länderkampf gegen Deutſchland entgegen⸗ gebrachte Intereſſe. Bereits jetzt ſchon ſind die Sitzplätze im Maſaryk⸗Stadion reſtlos vergriffen. Wie aus einer Unterhaltung mit dem techniſchen Beirat der CSAß her⸗ vorging, wird Sparta Prag den Stamm der tſchechoflowaki⸗ ſchen Länderelf ſtellen, da ſie zur Zeit in weſentlich beſſerer Form als Slavia iſt. Einen ſicheren Platz haben in der Mannſchaft heute ſchon Planicka, Burger und Ctyroky als Korbball⸗ ein altes deutſches Syiel Zur deutſchen Sommerſpielmeiſterſchaft in Schweinfurt Dieſes alte deutſche Kampfſpiel wird im Gegenſatz zum Basketball um den Korb herum geſpielt Photo: DRe⸗Preſſedienſt.(m) Schlußdreieck, Boucek als Mittelläufer und die beiden Innenſtürmer Zajicek und Nejedly. Wie bereits bekannt iſt, hat der tſchechiſche Fußball⸗Ver⸗ band für den 16. September ein Trainingsſpiel angeſetzt, wo die vorausſichtliche Ländermannſchaft auf die durch Kolſky, Juno(beide Kladno) und Schmidt(Sparta Karls⸗ bad) verſtärkte Elf der Viktoria Zizkov trifft. In der erſten Halbtzeit wird die Ländermannſchaft ſpielen mit: Planicka (Slavia), Burger, Ctyroky(Sparta); Bouska(Sͤ Proß⸗ nitz), Boucek, Rado(Spaxta); Faczinek(Sparta), Bradae (Slavia), Zajicek, Nejedly, Kalocſay(Sparta). In der Pauſe werden Koſtalek und Srbek(Sparta) als Außen⸗ läufer, Horak(Slavia) auf dem rechten Flügel, Cech(Vikt. Zizkov), Culik(Proßnitz) oder Sobotka(Sparta) als Innenſtürmer eingeſetzt. 7 Neuer Sportverein in Schriesheim Vor einigen Wochen hat ſich die Turn⸗ und Sport⸗ eege Schriesheim auſgelöſt, weil eine erſprießliche rbeit in der bisherigen Weiſe nicht mehr möglich war. Dafür wurde in einer auf Sonntag abend einberufenen Verſammlung der„Verein für Leibesübungen“ 8 zu deſſen Vereinsführer auf Vorſchlag des rtsgruppenleiters der kommiſſariſche Leiter der Turn⸗ und Sportgemeinde, Wilhelm Bauſch, gewählt wurde. Etwa 40 der Anweſenden erklärten ſogleich ihren Beitritt zu dem neu gegründeten Verein, deſſen Fußballmannſchaft vorausſichtlich in der Klaſſe, zu der ſie ſich aufgeſpielt hat, weiterſpielen hann. Außer Fußball werden Hanoball, Leicht⸗ und Schwerathletik ſowie, begünſtigt durch das neue Schwimmbad, auch Schwimmen gepflegt. Schwerathletik⸗Reichsjngendkämpfe Die diesfährigen Reichsjugendwettkämpfe a amtes Schwerathletik finden am 10. und M. 8— München ſtatt. Aus der jetzt erſchienenen Nusſchreibung iſt erſichtlich, daß Wettkämpfe im Ringen für Schüler und ———95 ausgetragen werden, dagegen ſind im Gewicht⸗ eben nur Kämpfe für Jugendliche vorgeſehen. Deutſche Meiſter boxen in München Ein deutſch⸗italieniſcher Berufsboxkampfabend ſteigt am 18. September im Münchener„Zirkus Krone“ Den Hauptkampf beſtreiten Adolf Heuſer(Bonn) und der Ftaliener Primo Bru⸗ nelli. Außerdem wurden noch die deutſchen Meiſter im Mittel⸗ und Federgewicht: Jupp Beſſelmann(Köln und Karl Beck.(Düſſeldorf) verpflichtet, deren— ebenſalls Italtener ſein werden. d i leti 3 u den 3*— ikmeiſterſchaften in Karlsr 900 Meldungen abgegeben. ihre Kräfte mit im Schwergewicht der Deutſche 13. September, wurden rund — — HaNxDRLS.- ο WIRTSCHAFTS-ZHrruxG Donnerstag, 10. September 1936 Reichsbank-Ausweis Enilasiung so hoch wie im Vormonai Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 7. September iſt in der erſten Monatswoche im Status der Notenbank eine normale Entlaſtung eingetreten. Die Kapitalanlage der Bank, die in der vergangenen Ultimowoche eine Er⸗ höhung um 521,1 Mill. erfahren hatte, iſt bereits wieder um 212,8 auf 5 147,7 Mill./ zurückgegangen. Der Abbau der Ultimoſpitze errechnet ſich demnach mit 41 v.., d. h. mit einem gleichen Satz wie im Vormonat. Am gleichen Stichtage des Vorjahres war die Entlaſtung mit 40,3 v. H. etwas größer. Im einzelnen haben u. a. Handelswechſel und ſchecks um 127 auf 4566,2 Mill. /, Lombaroͤforderungen um 15,2 auf 49,3 Mill./ und Reichsſchatzwechſel um 70,0 auf 4,0 Mill.„ abgenommen. Die ſonſtigen Aktiva haben ſich um 3,2 Mill. /, d. h. um mehr als die Hälfte der vorangegan⸗ genen Steigerung wieder ermäßigt. Der Abbau beruht hier zum Teil auf Rückzahlungen des dem Reiche ſeitens der Reichsbank eingeräumten Betriebskredites. Bei den Giroguthaben iſt ein Abbau um 65,9 auf 662,6 Mill. zu verzeichnen. Dabei haben in Umkehrung der vorwöchigen Entwicklung die öffentlichen Guthaben zugenommen und die privaten abgenommen. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen ſind zu⸗ ſammen 164,3 Mill. und an Scheidemünzen 2,1 Mill. aus dem Verkehr abgefloſſen. Der Geſamtumlauf an Zah⸗ lungsmitteln ſtellt ſich am 7. September auf 6 369 Mill. 4 gegen 6 536 Mill./ in der Vorwoche, 6 251 Mill. im Vormonat und 5951 Mill.„ im Vorjahre. Die Golobeſtände ſtellen ſich bei einer Abnahme um 20 Mill. J/, die auf Goldverkäufe im Auslande zurück⸗ zuführen iſt, auf 67,4 Mill. /, dagegen haben die deckungs⸗ fähigen Deviſen eine Zunahme um 0,1 auf 5,7 Mill. er⸗ fahren. Leichies Sinken des Rheinwassersiandes OMannheim, 8. September. Etwa ſeit Mitte Auguſt iſt der Waſſerſtand des Rheins ſtändig langſam zurück⸗ gegangen; lediglich in den erſten Septembertagen war ein geringfügiges, vorübergehendes Steigen feſtzuſtellen. Trotz⸗ dem iſt die Waſſerführung immer noch als günſtig zu be⸗ zeichnen. Am 8. September notierte der Kauber Pegel 2,29 Meter, und vom Oberrhein wurde ein weiterer leichter Rückgang gemeldet. Dieſe Waſſerführung erlaubtt die volle Auslaſtung der Fahrzeuge bis Mannheim. Oberhalb Mannheims bis nach Kehl/ Straßburg müſſen die Fahrzeuge auf 2,50 Meter aufleichtern, und bis nach Baſel kann man nur mit einer Eintauchtiefe von 1,80—2 Metern fahren. Das Ladungsangebot in den Seehäfen und den wichtig⸗ ſten Verladeplätzen am Rhein war nicht bedeutend. Hier macht ſich vor allem die Verſpätung der Ernte und des Ein⸗ bringens der Ernte bemerkbar; während ſonſt um dieſe Zeit ſchon ein recht reger Getreideverkehr einzuſetzen pflegt, war der Oſt⸗Weſt⸗Verkehr bis jetzt noch recht gering. So⸗ weit für rheiniſche Mühlen in den Seehäfen Getreide⸗ Partien ankommen, laſſen ſie dieſe meiſt mit Motorſchiffen befördern, um mit Mahlgut verſorgt zu ſein. „Die Frachten⸗ und Schlepplohn⸗Notierungen blieben da⸗ her auf ihrem bisherigen niedrigen Stand. An eine Be⸗ lebung und damit Erhöhung der Frachten wird erſt zu öen⸗ ken ſein, wenn der Getreideverkehr ſtärker in Gang kommt und die Waſſerführung weiter nachläßt, ſo daß die Schiffe nicht mehr voll ausgelaſtet werden können. Im Verkehr auf dem Oberrhein bis Baſel haben die Getreide⸗ und Brennſtoffverſchiffungen ein bisher nicht ge⸗ kanntes Min deſt maß erreicht. Auch der Verkehr auf deur Neckar muß als ausgeſprochen ſchw ach bezeichnet werden. Das Ladungsangebot für die Mainſchiffahrt iſt gleichfalls ſehr gering. —— * Milchanlieferung und Milchverwertung in den Mol⸗ kereien im Juli. Nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichs⸗ amtes hat die tägliche Milchanlieferung an die Berichts⸗ betriebe der monatlichen Molkereiſtatiſtik im Juli gegen⸗ über dem Vormonat um 10,3 v. H. abgenommen. d. h. ſie war etwas ſchwächer als ſonſt zu dieſer Jahreszeit üblich (11,1 v..). Der Friſchmilchabſatz, der in den letzten vier Jahren vom Juni zum Juli regelmäßig noch geſtiegen iſt, hat ſich in dieſem Jahr um 2,4 v. H. gegen Juni verringert, Die Vollmilchverarbeitung iſt um 12,6 v. H.(das iſt ſchwä⸗ cher als ſaiſonüblich) zurückgegangen. Die Herſtellung von Butter hat gegenüber dem Vormonat nach der monat⸗ lichen Molkereierhebung um 10,3 v.., die von Hartkäſe um 13,2 v. H. und die von Weichkäſe um 3,2 v. H. ab⸗ genommen. Im Vergleich mit dem entſprechenden Monat des Vorjahres hat die Milchanlieſerung an die Berichts⸗ molkereien im Juli 1936 um rund 8 v.., der Friſchmilch⸗ Preiſe von Landesprodukten ichließen ſämtliche Speſen des der Neuen Mannheimer Zeitung Waren und Märkie *Karlsruher Großmarkt für Getreide und Futtermittel vom 9. September lamtlich). Inlandsweizen, Ernte 1936, 76/77 Kilo, Erzeugerfeſtpreis'ö 15 19,70; W 17 19,90; We20 20,40; Mühlenfeſtpreis einſchl. Fracht und Handels⸗ ſpanne pl. 0,40; Großhandelspreis pl. 0,40; Inlandsro gen, Ernte 1936, 60/71 Kilo, Erzeugerfeſtpreis R 14 16,00; 18 16,50; R 19 16,70; Mühlenfeſtpreis einſchl. Fracht und Han⸗ delsſpanne plus 0,40, Großhandelspreis plus 0,40; Brau⸗ (Sommer)gerſte, Ernte 1936, je nach Qualität 22—24; Futtergerſte, Ernte 1936, Baſis 59/60 Kilo, Erzeugerfeſt⸗ preis G 8 16,20 G 9 16,40; Induſtriegerſte, Ernte 1936, 2% per 100 Kilo Aufſchlag; Futterhafer, Feſtpreisgebiet 17, 48/49 Kilo, frei Erzeugerſtation 16,10; Induſtriehaker bis 2% Aufſchlag je 100 Kilo; Weizenmehl, Baſis⸗Type 790, Inlandsmahlung, Großhandels⸗Preis im Feſtpreis⸗ gebiet'ͤ15 293'ü17 20;'ü20 29,35: Frachtaus⸗ gleich plus 0,50“. Aufſchlog für Weizenmehl mit 10 v. H. Auslandsweizen 1,50/ für 10⸗Tonnen⸗Ladungen, Type 503 (0) plus.%(Feſtpreisgebiet W15 plus 2,25/); Type 502 vlus 3/(Feſtpreisgebiet W15 plus 3,25); Type 405(00) plus.— /, Type 405, grobgriffig(Dunſt), plus 5,50 Mark(Feſtpreisgebiet W 15 plus 5,25„), Weizen⸗ grieß, fein und grob, Type 405 plus 6,(Feſtpreisgebiet W 15 plus 6,25), Type 1100 minus 3 /, Type 1600(Wei⸗ zenbrotmehl) minus 5/(Feſtpreisgebiet W' 15 minus 4,75 Mark); Type 2000 minus 7,00 Mark. Roggenmehl, Type 997, Großhandelspreis im Feſtpreisgebiet R 14 22,70; R 18 23,40 R 19 23,60z Frachtausgleich für 10⸗Tonnen⸗Ladungen plus 50 Pfennig. Type 610 plus 2 /, Type 700 plus 1,25, Type 815 plus 0,50, Type 1150 minus 0,50 /, Type 1370 minus 1 /, Type 1800 je nach Fabrikat minus 2,50—4 /. Die Typen 815, 700 und 610 dürfen nicht mehr hergeſtellt werden.— Weizen⸗ Roggenmehl Bedingungen des Reichsmehlſchlußſcheines vom 11. Juli 1936. Roggengemengemehr, Type 750. 27.—: Frachtausgleich plus 0,50 /, Frei Bäckerhaus 1,60 /, Zu⸗ ſchlag. Weizenkleie Wü 15 10,35—10,70; W 17 10,45—10,80; W 20 10,70 bis 14,05; Weizenvollkleie jeweils 0,50%/ per 100 Kilo teurer; Weizenfuttermehl 2,50“ Aufſchlag gegen⸗ über Weizenkleie; Roggenfuttermehl nicht notiert; Gerſten⸗ Futtermehl, ausſchließlich ſüddeutſche Fabrikate, Trocken⸗ ſchnitzel loſe, Eroͤnußkuchen loſe, Palmkuchen, Rapskuchen, Sojaſchrot, Leinkuchenmehl zu den vorgeſchriebenen Prei⸗ ſen. Biertreber 14—14,40; Malzkeime 13,40—13,80. Für deutſche — Speiſekartoffeln werdͤen folgende Erzeugerpreiſe feſtgeſetzt: weiße, rote, gelbe blaue September bis Dezember 1926.35.65 Januar 1937.50.80 Februar 1937.65.95 März, April 1937.80.10 Mai, Juni 1937.95.25 Futterkartoffeln Mindeſtpreis Höchſtpreis September bis Dezember 1936.85.— Januor 1937.90.05 Februar 1937.95.10 März bis Juni 1937.—.15 Die Preiſe gelten— zuzüglich ortsüblichem Handelszu⸗ ſchlag— je 50 Kilo netto ausſchließlich Verpackung franko Empfangsſtation. Rauhfuttermittel je Ztr. frei Vollbahnſtation Karlsruhe: Loſes Wieſenheu, gut, geſund, trocken, je nach Qualität, 2,20—2,40; dto. Luzerne 2,45—2,60; Weizen⸗Roggenſtreh drahtgepreßt, je nach Qualität, 1,50—1,70; Futterſtroh (Gerſte und Hafer) 1,70—1,90 l. Alles für die 100 Kilo, Kartoffeln und Rauhſuttermittel Zentner⸗ preis. Soweit nichts anderes vermerkt, prompt verlad⸗ bare Ware. Biertreber, Malzkeime und Trockenſchnitzel ohne Sack. Mehl mit Sack frachtfrei aller in den betr. Preisgebieten gelegenen Vollbahnſtationen.— Alle Handels, die vom Ankauf beim Landwirt bis zur Fracht⸗ paxität Karlsruhe entſtehen, und die Umſatzſteuer ein. Die ããã0ã TPT!!!!!!! éé7TP—TGTꝗ-——————————————————————— ¶ ¶— abſatz um 0,5 v. H. und die Vollmilchverarbeitung um rund 11 v. H. zugenommen. Die Herſtellung von Butter war um rund 16 v.., von Hartkäſe um 37 v. H. und die von Weich⸗ käſe um rund 30 v. H. größer als im Juli 1935. Dieſe Steigerung des Umſatzes bei den Berichtsmolkereien gegen⸗ über dem Vorfahr iſt in der Hauptſache auf die fortgeſetzte Ausdehnung des Kreiſes der Milchlieferanten zurückzufüh⸗ ren. Infolgedeſſen hat auf dͤer anderen Seite der unmit⸗ telbare Abſatz von Friſchmilch ſeitens der Erzeuger an die Verbraucher ſowie die Milchverarbeitung, insbeſondere die Herſtellung von Butter in Landwirtſchaftsbetrieben ab⸗ genommen. * Weſtdeutſche Zementinduſtrie weiter zufriedenſtellend beſchäftigt. Der Verſand der ſyndizierten weſtdeutſchen Portland⸗Zementwerke hat ſich im Auguſt ohne weſentliche Schwankungen auf dem Stand der Vormonate gehalten. Der Geſchäftsgang dieſes Induſtriezweiges kann ſomit als zufriedenſtellend bezeichnet werden. * Zuckerfabrik Nauen. Wieder 6 v. H. Dividende. Dem im Reichsanzeiger veröffentlichten Rechnungswerk iſt Erzeugerpreiſe ſind entſprechend niedriger zu bewerten.— Marktverlauf: Das Angebot in Neugetreide iſt ſtärker ge⸗ worden, genügt aber noch nicht überall voll der Nachfrage. Bei Mühlennachprodukten überſteigt immer noch die Nach⸗ frage das Angebot. Induſtrie⸗ und Handelsbörſe Stuttgart Auf der am 9. September in Stuttgart abgehaltenen In⸗ duſtrie⸗ und Handelsbörſe wurden nachſtehende Aenderun⸗ gen gegenüber der Börſe vom 26. Auguſt vorgenommen. Das Geſchäft beſchränkte ſich ausſchließlich auf Garne und Gewebe aus exotiſcher Baumwolle. Im einzelnen notierten: Baumwollgarne cbeſte ſüdd. Qualität) Rm. das Kg 1 Börſe heutigeBörſe Nr. 20 engl. Troſſel, Warp⸗ und Pincops.„56—1,59 1 3 Nr. 20 engl. Troſſel, Warp⸗ und Pincops. 1587—1,90 1791—.84 Nr. 36 engl. Troſſel, Warp⸗ und Pincops...98—201 202—.05 Nr. 42 Pincops 20821 2412215 — eeee 5 Pfg. das Meter em, Cretonnes er ½/ frz. Zoll au 6 ce 18 1— 55 at an 440- 6 em, Renforces 19/18er per rz. Zoll au⸗ ber 10 1%, B0-4 43-4 em, glatte Kattune oder Croiſes 19/18 per 114 f0 Zoll aus 36/12ee 25,8—27,3 2,1—27,6 Nächſte Börſe am 23. September. Rotterdamer Getreidekurſe vom 9. Sept.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Sept. 5,90; Noy. 5,72; Jan. 5,67/½; März 5,57/½.— Mais lin Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Sept. 82,25; Nov., Jan. je 77,75; März 79. SLiverpooler Baumwollkurſe vom 9. Sept.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) Sept.(36) 669; Okt. 659, Nov. 651; Dez., Jan.(37) je 650, Febr. 6495 März 648; April 646; Mai 644; Juni 641; Juli 639; Auguſt 624; Sept. 616; Okt. 610; Jan.(38) 605; März 604, Mai 602; Juli 599; Tendenz ſtetig. Geld- und Devisenmarkt Paris, 9. Soplewber Cchluh amilich). London 76.89—J Spanien openhagen —*˖—*2 Vien 220 15,19— J falien 119.35 foſtand 10.29½ Berlia 5— —— 2⁵6.62 Sen 494,37 J Stockholm 79* Wanchad 286.— London, 9. Seplember(Schluk amtlich)— 505.94 Kopenht 22.40 J Moskau 8 Schanhaf 5237 Kaupen 505,87 Sudhein 19,39½ Rumäni en 825— Vokohama 1/207 Imsterdam.— bsio 19.90— Konstantin. 627.— Aurralien 125.— keris 76.84— lissbon 110,87 J Aiben.— Merke 18,40 Brüsse 29.95½ Heisingiors 225,94[ Wien 2802 Mooteviceo 25,— Italien 31— Prag 121.75[ Warschau 26,75 LValparaiio 120,0 berlin 12.58½ Bulapest 27,— Buenos Aires] 15,— Soenos Schweir 15.54¼ Belgra! 119 75 Rio de Iau. 412.— auf Lon don 17,90 Spanien 59,00— Soli 405.— Hongkong 1,287 Südatrika 100,12 eialle Hamburger Meiallnoflerungen vom 9. Sepiember Ibrief beld Brie Celg Ibez rie eld Tberahli lanun 92.25,s1.500. 68 00250/. Eine 18251825 kebruar 52.7552.—. 268,0268,0... Feinsilber(. p. kü).. 41.6038.50 Marz F 05 605*. 42.84 2,79 Aptil Platin 0 1 · Cicapr.(l. p. pt.).. J 5,50.25 Juni j· 9 9 4b„o Tech. reines Pletin Iuli. e Deiallpr,(Au.. Hr..60 SS 5 Septemb.50,2550,25. 263,0268,00 Loco Ablet Okiober 50.2550,25.. 268,0763,00... Anfimon Regulas cmünes.( 10.)46,—48, Novemb. 50.2550.25.. 263,0258,0.. Juecksilber(S per flasche) 14,871.87 Dezamb. I51,5050,50... 263,0(263,0.. Wolframerz dünes.(in Sh.)... 30,50 * * Der Londoner Goldpreis betrug am 9. September für eine Unze Feingold 137 ſh 5/½ d ⸗ 86,5644, für ein Gromm Feingold demnach 53,0326 Pence S 2,78311 l. Frachienmarki Duisburg-Ruhrori Das Geſchäft an der heutigen Börſe erfuhr gegen geſtern keine Aenderung. Für talwärts blieb die Kahnannahme in den üblichen Grenzen. Bergwärts wurde wenig Kahn⸗ raum zur Verladung eingeteilt. Die Frachten und Schlepp⸗ löhne blieben unverändert. zu entnehmen, daß die Zuckerfabrik Nauen. in dem am 30. Juni 1936 abgelaufenen Geſchäftsjahr aus der Zucker⸗ jabrikation Erträge von 3,06(2,75) Mill./ erzielte. Aus Beteiligungen und Lanowirtſchaft ergaben ſich dazu Er⸗ träge von 0,22(0,10 i. V. ferner Erträge aus der Ver⸗ äußerung von Wertpapieren von 0,12) Mill.. Nach Ab⸗ ſetzung der Löhne und Gehälter von 1,20(1,03), der ſozialen Abgaben von 0,09(0,08), der Zinſen von 0,10(0,08), der Steuern und Abgaben von 0,67(0,65) und der ſonſtigen Aufwendungen von 0,96(0,28) ſowie nach Abſchreibungen von 0,49(0,48) Mill./ wird einſchließlich 17 468(6997) 1 Vortrag ein Reingewinn von 378 667 6357 345)/ aus⸗ gewieſen. Et. Beſchluß der Anfang dieſes Monats Ab⸗ gehaltenen GV kommen hieraus wieder 6 v. H. Dividende zur Ausſchüttung. Ueber die weitere Verwendung des Gewinnes ſind im Rahmen der Veröffentlichung Angaben nicht gemacht(i. V. Zuweiſung zur geſetzlichen Rücklage 25 000, zum Wohlfahrtfonds 10 000 4, Tantieme rund 27 000). n der Bilanz werden(in Mill./ bei 4,8 Alkr und 0,410(0,385) geſetzlicher Rücklage der Wohlfahrts⸗ fonds mit 0,02(0,01), Hypotheken mit 0,59(0,60). Ackzepte Hittag-Ausgabe Nr. 417 Rhein-Mainische Abendbörse Still * Fraukfurt, 9. September. Auch die Abendͤbörſe wurde von ſtarker Zurückhaltung beherrſcht, es beſtand keine Unternehmungsluſt, zumal da Aufträge weiterhin fehlten. Die Haltung war nicht un⸗ freundlich und die Kurſe, die man hörte, bewegten ſich auf Baſis der Berliner Schlußnotierungen. Auch die Renten⸗ märkte lagen völlig geſchäftslos. Auf kleine Käufe des berufsmäßigen Börſenhandels war der Verlauf eher feſter. Das Geſchäft blieb aber ge⸗ ring. Nachfrage fanden Montanwerte bei durchſchnittlichen Beſſerungen von 74 v. H. Buderus ſtärker erhöht mit 109,25(108), auch andere Rohſtoffe wurden beachtet. J6 Farbeninduſtrie 160,5—160,75(160,5), Zellſtoff Waldhof etwa 145,5—146, Deutſche Erdöl 123(122,75). Am Rentenmarkt lagen zertif. Dollarbonds etwas feſter, 6proz. Preußen 67,87, 7proz. Spar⸗Giro 68,5. Von Stadt⸗ anleihen kamen Koblenzer nach längerer Pauſe mit 92,5 und 4,5proz. Darmſtadt ebenfalls nach Pauſe mit 94,25 zur Notiz. Am Einheitsmarkt erhöhten ſich JG Chemie Baſel volle um 4 v. H. auf 225,5. Nachbörſe: JG Farben 160,75, Ver. Stahl 104,25—104,5, Mannesmann 104,25, Buderus 109,5—110. gewieſen. Die i. B. noch mit 0,16 erſchienene 6 v. H. Zuckerwertanleihe(Deutſche Zuckerbank AG) wird nicht mehr aufgeführt. * Stolberger Zink— Hoffnung auf langſame Verluſt⸗ tilgung. Gelegentlich einer in Bad Ems vorgenomme⸗ nen Jubilarehrung bei der AG für Bergbau, Blei⸗ und Zinkfabritation zu Stolberg und in Weſtfalen ging Gene⸗ raldirektor Bergaſſeſſor Kalthoff auch auf die wirtſchaftliche Lage der Geſellſchaft ein. Er führte hierbei u. a. aus, doß der Ausbau der Werke im letzten und in dieſem Jahre außerordentlich gute Fortſchritte gemacht habe. Trotz er⸗ heblicher Steigerung der Produktion und Erweiterung der Hüttenbaſis laſſe aber die wirtſchaftliche Lage der Geſell⸗ ſchaft noch ſehr zu wünſchen übrig. Bei äußerſter Spar⸗ ſamkeit hoffe man indeſſen, den noch beſtehenden Verluſt von 2,4 Mill.„mit der Zeit ausgleichen zu können“. * Schweizeriſche Nationalbank.— Herabſetzung des Dis⸗ kontſatzes. Die Bank hat, wie bereits gemeldet, vom 9. September ab den Diskontſatz von 2,5 auf 2 v. H. und den Lombardſatz von 3,5 auf 3 v. H. herabgeſetzt. Damir iſt ſie wieder zu dem niedrigen Satz zurückgekehrt, der vom Jahre 1931 bis Mitte 1935 in Anwendung war. Erſt die ſcharfen Baiſſeſpekulationen des letzten Sommers auf den Franken machten eine Heraufſetzung notwendig, von der die Nationalbank aber im Gegenſatz zu Holland und zu Frankreich nur in beſcheidenem Maße Gebrauch machte. Der Goldbeſtand hat mit ſeinen 1518 Mill. wieder den Höchſtſtand von Ende April erreicht. Die Gireguthaben haben allein im Auguſt um 100 Mill. zugenommen. Die Lombardworſchüſſe ſind von Mitte des Jahres ab von 88,5 auf 61,4 Mill. abgeſunken. Die Wechſel der Darlehens⸗ kaſſe ſind ebenfalls weitgehend abgebaut. Der Obliga⸗ tionenmarkt weiſt infolge der Geloflüſſigkeit in letzter Zeit nicht unweſentliche Kursſteigerung auf. Die ganze Lage rechtfertigt alſo eine Diskontherabſetzung. Die Lombard⸗ herabſetzung ſoll u. a. dazu dienen, daß Kaufleute und Private ſich kurzfriſtig Gelder durch Bevorſchuſſung von Obligationen verſchaffen, ohne daß ſie die Papiere ab⸗ ſtoßen müſſen. An der geſtrigen Börſe verzeichnete das Obligationsgeſchäft eine weitere Aufwärtsentwicklung. Der Emiſſion der neuen Wehranleihe ͤürfte die Diskont⸗ herabſetzung unbedingt zugute kommen und ſchließlich, wie man hofft, auch zum Abſtoß vieler gehorteter Gelder beitragen. n Steigerung des Nordatlantikverkehrs im erſten Halb⸗ jahr 1936. Nach franzöſiſchen Berechnungen ſind auf dem Nordatlantik im Verkehr zwiſchen Amerika und Europa— erſten Halbjahr 1936 insgeſamt 244000 Fahrgäſte beförder worden gegen 225 000 in den erſten ſechs Monaten des Vor⸗ jahres. An dieſem Verkehr war nach den franzöſiſchen An⸗ gaben die engliſche Cunard⸗White⸗Star⸗Line mit 65 000 (60 000) Fahrgäſten oder 26,6(26,7) v. H. beteiligt; unter der Flagge des Norddentſchen Lloyds ſuhren 39 300(34 100) Fahrgäſte, das ſind 16,1(15,2) v... An dritter Stelle ſteht mit 24700(21.500) Fahrgäſten die franzöſiſche Reederei Transatlantique, die damit 10,1(9,6) v. H. des Geſamt⸗ verkehrs auf ſich vereinigte, und die damit die Canadian⸗ Pacific⸗Line, die 24 100(23 300) Perſonen beförderte, über⸗ flügelte. Die Hapag konnte 23 000(21.800) Ueberfahrten buchen; ſie verfügt damit wie die United States Lines mit ebenfalls 23 000(21000) Fahrgäſten über einen Anteil von 9,4(9,7) v. H. am Geſamtverkehr(der Anteil der United States Lines im Vorjahr betrug 9,3 v..). Unter deutſcher Flagge ſind alſo im erſten Halbjahr 1936 zuſammen 62 300 (55 900) Perſonen befördert worden, was einem Verkehrs⸗ anteil von 25,5(24,9) v. H. entſpricht. * Auſtin's Flugzeug⸗Fabrik.— Ein gewaltiger Plau. Auf Betreiben des engliſchen Luftfahrtminiſteriums ſoll die neue in Angriff genommene Flugzeugfabrik der Auſtin Motor Co. Ltd. bis ſpäteſtens Anong Juli nächſten Jahres die Erzeugung aufnehmen. Von jetzt ab wird an der mit 0,22(0,13) und Verbindlichkeiten mit 2,44(1,26) aus⸗ Fertigſtellung des Werkes Tag und Nocht gearbeitet. Branchekundiger Platz-Vertreter 3. Verkauf moderner Polſtergeſtelle geſucht. Angebote unt. B H 139 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Offene Stellen 6710 porfekte Iukaan die auch gut Ma⸗ ſchinenſchreiben kann, Alter 20 bis 23., von Mode⸗ waren ⸗ Geſchäft um 15. 10. ge⸗ ſu ch t. Bewerbg. unter J V 74 an d. Geſchſt. 7403 Zuverl. Mädchen üb. 45 J. o. Fran 3. alleinſt. Ehep. ganz od tagsüb, evtl. halbt., geſ. Ang. u. K G 82. *7425 Servierfräulein ſofort aeſucht. 57410 G 5, 15. [[Böß. Küchenherd Jca. 905c60, zu kfun. Zuverläſſiger Heizer übernimmt Betienung v. Zentralheiz⸗ keſſeln, auch deren fleinigung billig. Angeb. u. 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Nirgendwo ſonſt in Deutſchland balle ſich der Erzeugungsanfall der Mühlen ſtärker als hier und nirgend⸗ wo ſei auch der Zwang größer, ihn jenſeits der Grenzen des eigenen Erzeuger⸗ und Preisgebietes abzuſetzen. Die Beſchäftigung der Weichweizenmühlen war nach dem Aus⸗ fall des Mehlexportes nur im Rahmen der Inlondsquoten möglich. Die Vermahlungsziffern der Hartgrießmühle. waren weiter rückläufig. Auch die Roggen⸗ und Graupen⸗ mühlen konnten nur teilweiſe ausgenutzt werden. Der Rohüberſchuß ſtieg aber dennoch auf 5,1(63,46) Mill. Mark an, desgl. die außerordentlichen Erträge(darin Ge⸗ winne aus veräußerten Beteiligungen, Steuergutſcheinen uſw.) auf 0,17(0,06), die übrigen Erträge werden mit 10 590(1620)/ ausgewieſen. Die Perſonalaufwendungen zogenauf 1,35(1,11) Mill. an, Zinſen erforderten 0,35 (0,46), Beſitzſteuern 0,09(0,07), die ſonſtigen Aufwendungen 2,88(1,18) Mill.. Bei 0,44(0,52) Mill. Anlage und 0,18(0,19) Mill. anöeren Abſchreibungen wird ein kleiner Verluſt von 2797 aus⸗ gewieſen, um den ſich der Gewinnvortrag von 4944 4 ver⸗ mindert. Das Anlagevermögen(alles in Mill.) wird nur un⸗ weſentlich verändert mit 4,17(4,25) ausgewieſen, Roh⸗, Hilfs⸗ und Betriebsſtoffe 4,78(5,14), ſertige Erzeugniſſe 2,1 (2,01), Wertpapiere 0,09(0,12), Forderungen an abhängige Geſellſchaften 0,04(0,24), ſolche an befreundete Geſellſchaf⸗ ten 061(0,07), Warenforderungen 1,55(1,4), ſonſtigen For⸗ derungen 0,21(0,32), Wechſel 0,09(0,16), Kaſſe, Poſtſcheck und Notenbanken 0,28(0,23), Beteiligungen aingen auf 0,75 (9,88) zurück durch Verkauf eines Aktienpaketes und ſonſt. Veräußevungen und Liquid. von Intereſſen an abhängigen Geſellſchaften, andererſeits betragen bei unverändert 5,0 Alc, 0,25 Reſerven, 0,15 Delkredere und 0,27(unverändert) Rückſtellung die geſamten Verbindlichkeiten 8,79(68,57), darunter eigene Akzepte 4,14(2,44), Bankſchulden 4,38 (unv.), während ſich Warenſchulden auf 9,13(1,67) ermäßig⸗ ten. O. HV am 17. September in Berlin. * Weiter lebhafte Beſchäftigung am Baumarkt. Am Bau⸗ markt hielt die lebhafte Beſchäftigung weiter an. Ein Rück⸗ gang der Bautätigkeit iſt noch nicht zu beobachten. Das Bauhandwerk berichtete durchweg über gut beſchäftigte Be⸗ triebe. Noch immer ſtehen die behördlichen Auftraggeber für das Bauhandwerk an erſter Stelle, doch hat auch der private Bauauftragsbeſtand eine Zunahme erfahren. Nach wie vor findet der Tiefbau ſeine Hauptbeſchäftigung im Straßen⸗ bau. Auch auf dem Gebiete des Hochbaus waren die Bau⸗ leiſtungen im erſten Halbjahr 1936 beträchtlich größer als in der gleichen Zeit des Vorjahres. Auch im Wohnungsbau dauerte die rege Beſchäftigung fort. Die Umſätze am Bau⸗ ſtoffmarkt ſind zufriedenſtellend. Am Banholzmarkt ge⸗ ſtaltete ſich die Umſatztätigkeit recht lebhaft. Es wurden große Mengen geſchnittener Hölzer für Kleinwohnungs⸗, Siedlungs⸗ und Staatsbauten benötigt, weniger für Indu⸗ ſtriebauten. Geſchnittenes Holz wurde ſo reichlich angefor⸗ dert, daß die Sägewerke für Liſtenholz meiſt einen längeren Lieferungstermin haben mußten. Das Fehlen der Staͤrk⸗ hölzer machte ſich manchmal unangenehm bemerkbar. Das Angebot an einigen beſonders begehrten Sorten und Ab⸗ meſſungen Nadelſchnittholz iſt recht klein geworden. Port⸗ landzement koſtete unverändert frei Karlsruhe⸗Mannheim je 10 Tonnen 387 /, Hintermauerſteine je 1000 Stück 27 bis 30 J, Stückenkalk je 100 Kilo 2,35—2,50 /, Putzgips je I, Dachziegel, ortsübliches Format, 60 is 9 * Der dentſche Schaumwein⸗Außenhandel im Juli 1936. Die Einfuhr an Schaumwein betrug im Juli 581 Flaſchen, in der Zeit von Januar bis Juli 3 302 Flaſchen. Im glei⸗ chen Vorjahrsmonat wurden noch 1365 Flaſchen Schaum⸗ wein eingeführt. Alleiniger Lieferant im Berichtsmonat war Frankreich. Einen weſentlich größeren Umfang hat die deutſche Schaumwein⸗Ausfuhr, die ſich auf 28617 Flaſchen im Berichtsmonat und auf 125 413 Flaſchen in der Zeit von Januar bis Juli dieſes Jahres beziffert. Im Juli des vergangenen Jahres wurden 21663 Flaſchen Schaumwein ausgeführzt. Der weitaus ſtärkſte Abnehmer deutſchen Schaumweins war England, wohin 19 367 Flaſchen verkauft wurden. Insgeſamt erreichte die deutſche Schaumwein⸗ Ausfuhr wertmäßig im Berichtsmonat eine Höhe von 62 000 Mark, vom Januar bis Juli dieſes Jahres wurden durch die Schaumwein⸗Ausfuhr insgeſamt 324000/ erlöſt. * Neues Durchſchnittsgewicht für Weizen. Aehnlich wie bei Roggen, wird nunmehr auch das durchſchnittliche Eigen⸗ gewicht für inländiſchen Weizen der Ernte 1936 für das Gebiet aller Getreidewirtſchaftsverbände auf 75 bis 77 Kilo feſtgeſetzt. Dieſe Feſtſetzung gilt, wie durch die Hauptver⸗ einigung der Deutſchen Getreidewirtſchaft mitgeteilt wird, für alle Verträge, die hinſichtlich der Lieferung noch nicht erfüllt ſind. * 8(9) v. H. Dividende bei der Stadtmühle Alsleben AG., Alsleben a. S. Der zum 30. September einberufenen GWewird die Ausſchüttung einer Dividende von 8 v. H. nach reichlichen Abſchreibungen und größeren Rückſtellun⸗ gen vorgeſchlagen. Für 1934/35 wurden 9 v. H. verteilt, wovon 1 v. H. an den Anleiheſtock abgeführt wurde. Die Diwidendenermäßigung erſolgt im Zuſammenhang mit grö⸗ ßeren Bauvorhaben. * Unterelbe Brikettwerk und Kohlenhandels⸗AG, Ham⸗ burg.— Wieder 5 v. H. Dividende. Die Abrechnung für 1936 weiſt einen Rohgewinn von 0,36(0,36) Mill./ aus. Erträge aus Beteiligungen werden wie im Vorjahre mit 50 560„ angegeben. Nach Abſetzung aller Unkoſten, darun⸗ ter Abſchreibungen auf Anlagen mit 57 280(28 680) /, bleibt ein Reingewinn von 30 564(42 503) /, der ſich um den Gewinnvortrag auf 35 728(46 164)/ erhöht. Es wird vorgeſchlagen, hieraus eine Dividende von wieder 5 v. H. zu verteilen und 3728(5164)/ auf neue Rechnung vor⸗ zutragen(i. V. wurden ferner 9000/ dem Reſervefonds 2 zugeführt). * Cröllwitzer Aktien⸗Papierfabrik, Halle a. d. S.— Wieder Berluſtabſchluß. Bei dem Unternehmen haben ſich im Geſchäftsjahr 1935/36 gegenüber dem Vorjahr Erzeu⸗ gung und Umſatz erhöht. Trotzdem wird aber die demnächſt der Seffentlichkeit vorzulegende Bilanz einen Verluſt aus⸗ weiſen, der darauf zurückzuführen iſt, daß die Steohpreiſe im abgelaufenen Jahr erheblich geſtiegen ſind(i. V. wurde der Verluſt von 119 382/ nach Auflöſung des geſetzlichen Reſervefonds mit 86 107/ vorgetragen). Auf der an⸗ deren Seite haben die Preisbeſſerungen, die das Papier⸗ kartell durchgeſetzt hat, keinen Ausgleich herbeiführen kön⸗ nen. Im neuen Jahr iſt eine weſentliche Beſſerung bes finanziellen Ergebniſſes zu erwarten, im Hinblick darauf, daß die Strohpreiſe auf einen erträglichem Stand zurück⸗ geführt werden konnten. Das Weik iſt zur Zeit voll be⸗ ſchäftigt. Die Geſolgſchaſt beläuft ſich nach wie ver auf 560 Mann. * Befriedigendes Ergebnis bei der Frankonia Schoko⸗ ladenwerke AG., Würzburg. Im Geſchäftsbericht für das am 31. Mai 1936 beendete Geſchäftsjahr wird ausgeführt, daß das Ergebnis unter Berückſichtigung der beſonderen Verhältniſſe als befriedigend bezeichnet werden könne. Die Maßnahmen der Wirtſchaftlichen Vereinigung der Deut⸗ ſchen Süßwarenwirtſchaft, in der ſeit Mitte 1935 die geſamte Süßwareninduſtrie zuſammengeſchloſſen iſt, hätten zweifel⸗ los ſchon einen gewiſſen Geſundungsprozeß des in Frage ſtehenden Induſtriezweiges eingeleitet. Der Stamm der Gefolgſchaftsmitglieder konnte nicht nur das ganze Jahr beſchäftigt werden, ſondern es wurde darüber hinaus für die Saiſonmonate eine weitere erhöhte Anzahl von Aus⸗ hilfen eingeſtellt. Das Ende Mai abgelaufene 25. Geſchäfts⸗ jahr ſchließt mit einem Gewinn von 37 894(3 568)/ ab. Die Geſellſchaft erachtet die Zeit für gekommen, den Ver⸗ luſtvortrag aus dem Jahre 1934/35 in Höhe von 47 291/ zu beſeitigen, und zwar durch Verwendung des Reingewinns für das Geſchäftsjahr 1935/36 und Entnahme von 9 397 1 aus dem geſetzlichen Reſervefonds. AK. unv. 0,40 Mill.. Der bisherige Berlauf des neuen Geſchäftsjahres wird als normal bezeichnet. n Aceumulatorenwerk Hoppecke AG., Hoppecke i. W. Die mit einem AK von 1 Mill./ arbeitende Geſellſchaft ſchließt das Geſchäftsjahr 1935 nach 115 675,/(150 313 4) Abſchrei⸗ bungen auf Anlagen und 10 459(4 729) anderen Ab⸗ ſchreibungen mit einem Gewinn von 9693„1(15 449) /) ab, um den ſich der Verluſtvortrag aus den Vorjahren wei⸗ ter auf 58 901/ ermäßigt. * Wehra Aktiengeſellſchaft, Teppich⸗ und Möbelſtoff⸗ weberei, Wehr⸗B. Dieſe mit 840000/ Aktienkapital arbei⸗ tende Textilfabrik konnte im Geſchäftsjahr 1935⸗P6(681. März) den Rohüberſchuß auf 991 017(942 106) erhöhen und weiſt nach 62084(172 833)/ Abſchreibungen ſowie 6482(24 729)%/ auf ſonſtiges einen Gewinn von 32133 4 ous(i. V. 2865/ Verluſt), durch den der aus den Vor⸗ jahren übernommene Verluſtvortrag auf 219.470 4 zurück⸗ geht. Die Anlagen ſtehen in der Bilanz mit 0,48(0,5), die Vorräte mit 0,45(0,42), die Warenforderungen mit 0,3 (0,4) Mill./ zu Buch, andererſeits erſcheinen die Reſerven 5. Welikrafikonferenz Fragen der Gasversorgung Fragen der Gasverſorgung bildeten auf der Sitzung der 3. Weltkraftkonferenz am Dienstag den Hauptgegenſtand der Beratungen. Mehrfach wurde in der Ausſprache der deutſche Bericht erwähnt. Der amerikaniſche General⸗ berichterſtatter betonte, die deutſche Gaswirtſchaft ſei als beſonders hoch entwickelt anzuſehen. Viel Aufmerkſamkeit ſchenkte man dem deutſchen Bericht über die deutſchen Er⸗ fahrungen auf dem techniſchen Gebiet der Einrichtungen der Ferngasverſorgung. Der internationale Exekutivausſchuß der Konſerenz be⸗ ſchloß einſtimmig unter ſtarkem Beifall aller 53 Vertreter der nationalen Komitees, eine Einladung Deutſchlands zum Chemie⸗Ingenieur⸗Kongreß 1940 anzunehmen. Dieſe Tagung wird eine Teiltagung der Weltkraftkonferenz ſein. Der auſtraliſche Vertreter erklärte, es gebe kein Land, dos beſſer für eine ſolche Tagung geeignet wäre, als Deutſch⸗ land mit ſeinen großen Fortſchritten. Die Konverſionskaſſe für deutſche Auslandsſchulden gibt bekannt, daß die ab 1. Oktober 1936 fälligen Zinsſcheine der vierprozentigen, auf Schweizer Franken lautenden Schuldverſchreibungen der Konverſionskaſſe für deutſche Auslandsſchulden beim Kontor der Reichshauptbank für Wertpapiere, Berlin SW. 11, eingelöſt werden können. Der Umrechnung in Reichsmark wird der vor dem Tage der Ein⸗ reichung zuletzt notierte amtliche Berliner Mittelkurs für Schweizer Franken zugrundegelegt. ·Stark aktive Handelsbilanz der Tſchechoſlowakei egenüber Sowietrußland. In den letzten 12 Monaten onnte die tſchechoſlowakiſche Ausfuhr nach Sowjetrußland erheblich geſteigert werden. Im erſten Habbjahr 1936 be⸗ trug die Ausſuhr nach Sowjetrußland 108 Mill. Kronen, während die Tſchechoſlowakei nur für 37 Mill. Kronen von der Sowietunion kaufte. Die tſchechoſlowakiſche Han⸗ delsbilanz war alſo in dieſem Zeitraum mit 71 Mill. Kronen aktiv. Dieſes Ergebnis konnte aber nur erzielt werden weil der Sowietunion im vergangenen Jahre ein tſchechoflowakiſcher Induſtriekredit in Höhe von 250 Milt. Kronen gegeben wurde. Dieſer Kredit iſt ietzt aufgebraucht. Die Sowietruſſen wollten daher einen neuen Kredit von 250 Mill. Kronen haben, die diesbezüglichen Verhand⸗ Iungen haben ſich jedoch zerſchlagen. Es iſt unter dieſen Umſtänden fraglich, ob die Neubelebung des ſowjetruſ⸗ ſiſchen Geſchäftes anhält. * Wirtſchaftsabkommen Frankreich— Dominikaniſche Republik. Zwiſchen Frankreich und der Dominikaniſchen Republik iſt am Dienstog ein Wirtſchaftsabkommen ge⸗ ſchloſſen worden. Frankreich räumt der Dominikaniſchen Republik die Meiſtbegünſtigungsklauſel ein und gewährt dieſem Staat ein Kaffeekontingent. Im Austauſch hierfür werden von der Dominikaniſchen Republik ſämtliche In⸗ landszölle auf franzöſiſche Waren aufgehoben. Beiderſei⸗ tige Maßnahmen zur Erleichterung der Anſiedlung von mit 0,17(unv.), die Hypotheken mit 0,14(0,15), die Waren⸗ Staatsangehörigen ſollen ebenfalls vorgeſehen ſein. Unbedingtes der kunden ist für die Fortentwicklung eines jeden Unternehmens von fundamentaler Bedeutung. Unser Höbelhaus besitzt dieses Vertreuen und wird es durch seine bekannte reelle und NMöbelhaus Berückſichtigt LII fach männische Bedienunę g10 118 zu seht vorteithaften Preisen Lungen 8 Batzdorf unſere Ve 4* 9 2 6. 6 1 und lieferung nur suter Qatt dhel zu emheltenunen. Berlchtigen ste Inſerenten! unver bindlich unsere grohe Verhauf- Austellung u. uberzeugen Sie ſich ſelbitvon unzerer leiſtungsfähiękeit Mannbhei m, Qu 7, 23 4 Gewinnauszug Offene Stelſen Bedeutender Versicherungskonzern (kür sämtliche Sparten) Unterstützung erfolgt durch Spezialbeamten. und Zuschuß bzw. 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Alsol Eine Klein- Anzelge in der NNAZ auigeben; es ist jetat die günstigste Zeit. Seite/ Nummer 417 Donnerstag, 10. September 1986 Der Mussolini- Pokal die höchſie Auszeichnung für den Tobis- Rota-Film: Der Kaiser von Ralifernien Uuis Trenher hat mit diesem Werk seine leta · ten Erfolgsfilme:„Der Rebell' u. Der verlorene Sohn“ noch über- troffen. Er hat ein Werk von ein- maliger Schönheit geschaffen. Iugendliche ab 14 ahre zugelassen! Täglich: .45] A. 400.23[8. 43 Amtl. Bekanntmachungen Handelsregiſtereinträge vom 9. September 1986: D. Steinthal, Mannbeim. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt und die Firma erloſchen. Peiſach Rennert, Mannh.⸗Sand⸗ hofen. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt und die Firma erloſchen. Ferdinand Schlamp, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. Karolina Ortwein, Mannheim. Die Prokura des Ernſt Ortwein u. die Firma ſind erloſchen. 14 Amtsgericht FG. 3b Mannheim. Ein Kriminalflim für Anspruchsvollel Gustav Fröhlieh Lida Baarova in deri weiteren Hauptrollen: Harald paulsen, Theodor Loos, Elisabeih Wendt Regie: Paul Wegener Ein Gesellschaftsdrama, das moderne Pro- bleme awischen Mann und Frau behandett und in einer aufwühlenden Geschehnisfolge zeigt, wie durch dasBerufsleben des Mannes die Piebe der Frau zerbrochen u. die glück · Uchste Bhe geiãhrdet werden kann. Um Vorprogramm: „Das Olympia unserer Kleinsten“ und die neueste Deulig-Tonwoche Ab heute! Beginn:.00.15.10.30 Uhr Jugendliehe nicht zugelassen! SCHAUBURG Max Höga in Schriesheim hat Antrag auf waſſerpolizeiliche Ge⸗ nehmigung zur Wiederherſtellung der Waſſerkraft für das frühere Fabrikanweſen Emil Bühler in Schriesheim, Lgb. Nr. 5296-k, ge⸗ ſtellt. Einwendungen ſind bei dem Bezirksamt Mannheim oder beim Bürgermeiſter in Schriesheim bin⸗ nen 14 Tagen vom Ablauf des Tages an vorzubringen, an wel⸗ chem die dieſe Bekanntmachung enthaltende Zeitung ausgegeben wurde, widrigenfalls alle nicht auf privatrechtlichen Titeln beruhenden Einwendungen als verſäumt gelten. Beſchreibungen und Pläne liegen während der Einſprachsfriſt auf dem Bezirksamt Mannheim und heim Bürgexmeiſteramt Schriesheim gur Sinſicht und Auskunfterteilung offen. 62 Mannheim, 8. September 1936. Bezirksamt— Abt. V/65—. Die Firma Franz Haniel u. Cie. GmbH., Zweigniederlaſſung Mann⸗ heim, hat die Genehmigung zur Er⸗ richtung einer Anlage zur Lagerung von ca. 1 460 000 Liter brennbarer —— auf ihrem Lagerplatz rieſenheimer Straße 2 in Mann⸗ heim beantragt. Ich bringe dies zur öffentlichen Kenntnis mit der Aufforderung, etwaige Einwendungen bei mir od. b. Herrn Oberbürgermeiſter Mann⸗ heims binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages an vorzubringen, an 7 F. Häffner-Sfäf staatl. gepr. Dentistin ueK 95 blab-Kreuze kauft man stets günstig ab 24 Mk. Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe [LLILIIILI Gelbe, große Kartoffelliln. 5 1g 354 Frisch. Blumenkohl, groß. Kopfsalat, Kopf 7,4 Frischer Wirsing und Weibkraut. 500 g 49 S.. 5 Kilo 15, Frische Bohnen, TIomaten. 500 g 73 Frische, sũne Weintrauben. 500 g 33 u. 25, Frische Salatgurken Weizenmehl, Iype 790. Kilo-Beutel 35,9 Kuchenmehl, backfertig. 500--Beutel 43,9 Eierbruch-Makkaroni. Sultaninen 500 g 424 500 g 254 Kabeljau o. Kopf, gz. Fiscch Fischfilet, weißfleischiigg Rheinkarpfen auf Eis Lebende Rhein-Bresem, eintreffend 500 g 529 Lebende Rhein-Hechte, eintreffend 500 g 98,9 Iunge, frisch geschlachtete Tauben Stück 65, Suppen-Hahnen 500 g 889 Hühner, frisch geschlachtet . 500 g 29, . 500 g 48.9 . 500 g 78,.0 500 g.10 40% Allg. Münsterkäse.. 125 g 22,9 20% Allg. 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Mochell terrlchen Ui érocflm Ullrich Morgen Freitag in dem lustigen Samstag „Europa“ Film: Sonntag (Seginn 25 Uhr- Ende 24.55 Unt) auß ergewöhnliche 3 MachtWorstellungaag „Eine Frau vergist nicit“ ler biebe Dazu die große Komiker- besetzung: Paul Körbiger Neidemann u. a. .00.10.20 Uhr Libelle Das Eröffnungs-Programm mt der Winterspielzeit Willy Birge I Roke Kabaetk HälataAuaioen 1l Maria v. Tasnadg Heute 16 Uhr: Iaal1cn Tanz Kabareit 200ſ530ſc.20 Eintritt freil 855 Ein Rohesliedder biebe Ein Wirbelwind menschlicher Gefühle: vees Männer, die die Iĩebe zu leicht nehmen, Frauen, die zu tief empfinden! Jugend nicht zugelassen Mational⸗Thcaterwarhen oonnerstag, 10. September 1936 orstellung Nr. 5 Sie liebt und wurde vergessen Ein Film, der tief ergreifend ist, den man nicht vergißt! „Schlußakkord“ beginnt um .4516.15.00 H 1, 2 864 K 1, 9 Sonderveranstaltung vom Spez.-Fllmhaus Hornberg, Beriln 1935 er ven u., 75, 90 [Weingut Friedr. Heußer, Bad Dürkheim Miete DNr. 1 I. 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