nern und tapferen Frauen. Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abbolſtellen: Wald⸗ bofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 12, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 68, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. ſolgend. Monat erfolgen. Neur Mannheimer 5 2 Mannheimer General-Anzeiger Berlag, Schriftleitung u. Hauytgeſchäftsſtelle: R1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſchec⸗gonto: Karleruhe Nummer 17590— Drahtanſchriſt: Nemazeit Maunheim Einzelpreis 10.. Neiſe. Allgemein gültig Bei Zwangsvergleichen oder Naß gewährt. Keine Gewähr für Sgaben, an beſonderen Plätzen und Aite Aafträge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗Ausgabe Au. B Montag, 14. September 1936 147. Fahrgang- Nr. 423 Wir wollen nur ört Frieden! Der Jührer warnt die Wioerſacher 57 bereit zu jeder Stunde!“ Der große Ayppell der nationalſozialiſtiſchen Kampfformationen— Der Aufmarſch der Hundertundzehntauſend „ Wir ſind — Nürnberg, 13. September. Die Luitpold⸗Arena, die Stätte des großen Appells, bietet ein unvergeßliches Bild dar. Zu beiden Seiten der„Straße des Führers“, die mit Granitplatten belegt iſt, ſind in 36 tiefen Säulen 75 000 SA⸗Männer, 20000 SS⸗Männer, 10 500 NSKK⸗Männer, 2600 Flieger angetreten. Links und rechts von der Straße ſtehen zunächſt die Wach⸗ ſtandarten der SA mit blitzenden Bruſtſchildern. Es folgen die Gruppen der SA. In das Braun der Uniformen bringen die farbigen Mützenbänder der verſchiedenen Gruppen eine bunte Note. Ihnen ſchließen ſich die Flieger in ihrem Blaugrau, die NSKK⸗Männer mit ihren Sturzhelmen und das Schwarze Korps der SA an. Die Spitzen der Marſchſäulen nehmen hinter den Standarten die Spielmanns⸗ und Muſikzüge ein. Zwiſchen den Blocks der Zehntauſende haben in den freigelaſſenen Gaſſen Tauſende und aber Tauſende von Sturmfahnen Aufſtellung genommen. Vor dem ganzen Felde ſind die Obergruppenführer und Grup⸗ penführer in zwei Gliedern angetreten. Auf der un⸗ teren Terraſſe unmittelbar hinter dem weit vor⸗ gebauten Platz des Führers ſtehen die neu verlie⸗ henen Standarten und Sturmfahnen, die an dieſem Ehrentage der SA und Ss durch den Führer geweiht und übergeben werden. Auf der Ehrentribüne erwarten das Führerkorps der Bewegung, die Vertreter der Reichs⸗ und Staats⸗ behörden, das Diplomatiſche Korps, die Ehrengäſte des Führers, die hohe Generalität und Admiralität mit den Hunderttauſenden die Ankunft des Führers. Das Brauſen der Heilrufe kündet das Nahen des Führers an. Fanfaren ſchmettern und toſender Jubel über⸗ flutet das Feld, als der Führer, geleitet vom Stabs⸗ chef Lutze, Reichsführer SS Himmler, Korpsführer Hühnlein und Reichsluftſportführer Oberſt Mahnke auf der Ehrentribüne ſichtbar wird. Nach erfolgter Meldung der angetretenen For⸗ mationen grüßt der Führer, der das Braunhemd des SA⸗Mannes trägt, ſeine Sturmabteilungen. „Heil, meine Männerl“ und„Heil, mein Führer!“ donnert ihm die Antwort entgegen. Der Führer ſpricht: Der Aufmarſch iſt beendet. das Wort. Männer der nationalſozialiſtiſchen Kampfbewegung! Zum achten Male treffen wir uns hier in Nürn⸗ berg auf dieſem Feld. Zum vierten Male ſeit der Uebernahme der Macht, um die wir 14 Jahre lang gerungen hatten und die uns zufiel nicht als ein Geſchenk des Glücks, ſondern weil wir dieſe Macht dank unſeres Kampfes, dank unſerer Diſziplin und Ordͤnung verdient hatten. Wer wäre berechtigter geweſen, in Deutſchland nach dieſer Macht zu grei⸗ fen als wir, und wem wäre ſie mit mehr Recht zu⸗ gefallen als uns? Wer hätte ſie in würdigere Hände Der Führer nimmt genommen als die nationalſozialiſtiſche Bewegung? Aber ich kann auch hinzufügen: Wer würde ſie feſter halten als wir?(Stürmiſche Heilrufe.) Alljährlich trifft ſich ein Teil unſerer Bewegung in dieſer Stadt zur großen Heerſchau der Partei, dieſer einzigartigen Familie von kämpfenden Män⸗ Alljährlich treffen wir uns hier, um zurückzublicken auf die zwölf hinter uns liegenden Monaten, um uns gegenſeitig wieder einmal ins Auge zu ſehen und uns zu ſtärken für die Zukunft. Wenn wir heute zurückblicken, dann ſind nun faſt vier Jahre vergangen ſeit jenem Abend, da in Berlin die Zehntauſende, Hunderttauſende durch die Wil⸗ helmſtraße zogen, jubelnd und begeiſtert, weil ihre Bewegung nun endlich nach einem Ringen ſonder⸗ gleichen die Macht im Staate erhalten hatte. Ich darf Sie, meine Kameraden, fragen: War dieſer Jubel damals unbegründet, oder hat nicht wirklich die Stimme des Volkes damals dem Ausdruck ge⸗ geben, was wir heute, vier Jahre ſpäter als gerecht⸗ fertigt bezeichnen dürfen? Ganganhaltende Heil⸗ rufe.) Meine Kameraden! Ich habe nun zwei Fragen: Ich habe damals der Nation ein Programm vorgelegt, und ihr ein Verſprechen abgegeben. Habe ich es gehal⸗ ten oder nicht?(Brauſende Rufe der Zuſtimmung.) Und zweitens: Konnten ſterbliche Menſchen über⸗ haupt mehr leiſten, als wir geleiſtet haben?(Wieder⸗ um toſender Beifall.) Kommandoworte ertönen. Unter gedämpftem Trommelwirbel ſammeln ſich die Standarten auf der„Straße des Führers“ zur Totenehrung und nehmen zu beiden Seiten des Ehrenmals Auf⸗ ſtellung. Die getragenen Klänge des Marſches „Deutſchland trauert“ erfüllen das weite Feld. Der Oberſte SA⸗Führer ſchreitet, gefolgt vom Stabschef Lutze und Reichsführer Himmler an ſeinen Sturm⸗ kolonnen vorbei durch die„Straße des Führers“. Die Menge erhebt ſich von den Plätzen und entblößt die Häupter. Langſam ſchreitet der Führer die Stufen zum Ehrenmal empor, tritt allein vor die Gedenkſtätte und hebt den Arm zum Gruß der Toten der Bewegung. Die Sturmmänner nehmen ihre Mützen ab, Stan⸗ darten und Fahnen ſenken ſich, und in atemloſer Stille klingt leiſe das alte Soldatenlied vom guten Kameraden auf. Es iſt ein eindrucksvoller Augen⸗ blick, als die Hunderttauſende in ehrfürchtigem Schweigen mit dem Führer der Toten gedenken. Als der Führer zur Ehrentribüne zürückſchreitet, folgt ihm die Blutfahne, getragen vom SS⸗Standar⸗ tenführer Grimminger, um hinter dem Führer auf der weit vorgebauten Kanzel Aufſtellung zu nehmen. Der Spielmanns⸗ und Muſikzug 11 der SS⸗Wach⸗ ſtandarte führt die Standarten und Sturmfahnen in 24er Reihen über die granitne Straße zur Haupt⸗ tribüne, wo die Standarten hinter den neuen Feld⸗ zeichen aufmarſchieren, während ſich die Tauſenden von Sturmfahnen zu einem breiten Strom ſammeln, der ſich über die im Halbrund vor der Haupttribüne liegende Terraſſe ergißt. Der Führer an ſeine Garde In die„Straße des Führers“ marſchieren auf das Kommando der Reichsführers SS in 24er⸗Reihen die Kolonnen der SS⸗Verfügungstruppen, der SS⸗ Totenkopfverbände und der SS⸗Führerſchule ein. Ihre Marſchtritte dröhnen über das ganze Feld und dieſe Marſchblocks füllen Kopf an Kopf das Mittel⸗ feld. Die Sturmabteilungen, die Garde Adolf Hit⸗ lers, iſt ein einziger geſchloſſener Block. Ja! Ein Wunder hat ſich ſeitdem in Deutſchland vollzogen! Nicht nur das Wunder der wirtſchaftlichen Auferſtehung, die Inbetriebſetzung unſerer Fabriken und Werkſtätten, das Wunder unſerer großen Bau⸗ ten, das Wunder unſerer Straßen. Nein! Das Wun⸗ der der Wiedererhebung eines ſo tief gedemütigten, geſchlagenen und getretenen Volkes, das Wunder der Wiederaufrüſtung eines ſo verzagten und an ſich ſelbſt verzweifelnden Volkes! GBrauſende Heilrufe der Hunderttauſende.) Hente ſteht Deutſchland wieder ausgerichtet auf der rechten Bahn. Wenn ich dieſes Wunder überblicke, dann beuge ich mich vor der Gnade des Herrn, der dieſen Kampf ſegnete, und danke euch, meine Kameraden, die ihr mir meinen Kampf ermöglicht habt. Was wäre ein einzelner Menſch auf dieſer Welt? Was wäre ſein Wollen, was wären ſeine Abſichten, ſeine Wünſche und ſeine Hoffnungen, wenn ſich zu ihm nicht Tauſende, Hunderttauſende und Millionen geſellten, die gleichen Sinnes ſind, von gleicher Ent⸗ ſchloſſenheit, gleicher Hingabe und der gleichen Tat⸗ kraft! 3 Daß einer in Deutſchland aufſtand, der an Deutſch⸗ land nicht verzweifelte, iſt nicht ſo bemerkenswert, als daß ſich Millionen zu ihm gefunden haben, zu dem Unbekannten und mit ihm den gleichen Weg gingen. Daß iſt das Wunder unſerer Zeit, daß ihr mich gefunden habt.(Brauſende Heilrufe). Daß ihr mich gefunden habt unter ſo vielen Millionen! Und daß ich euch gefunden habe, das iſt Deutſch⸗ lands Glück!(Begeiſterter Jubel). Mit ſtolzen und glücklichen Augen ſehe ich auf euch. Vier Jahre ſind nun ſeit unſerem Sieg vergangen, allein ihr ſeid geblieben, was ihr immer wart: Meine alte Garde der nationalſozialiſtiſchen Revolution! (Minutenlange Heilrufe.) 3 Es iſt etwas Wunderſames um die Gründung und Entſtehung einer ſolchen Bewegung! Wie ſteht ihr wieder vor mir, alle im gleichen Hemd, in einer Uniform, ausgerichtet in Reih und Glied, und kommt doch aus dem ganzen Volk— ſteht vor mir, als wäret ihr eins, und ſeid doch Arbeiter und Bauern und Handwerker und Bürger und Studenten, ehemalige Offiziere, genau ſo wie einſtige Grenadierel Es iſt etwas Wunderbares um die Kraft, die uns gerufen hat und zuſammenfügte zu einer Einheit im Dienſte unſeres Volkes. Eines Tages, da habt ihr das Signal gehört und ohne daß ihr den Mann ge⸗ ſehen habt, der das Signal gab, ſeid ihr ihm gefolgt. Wie viele unter euch haben mich bis heute noch nicht geſehen, und trotzdem weiß ich: Ihr werdet mir ge⸗ nau ſo in der Zukunft folgen!(Stürmiſche Heilrufe.) Wie viele von euch haben den großen Krieg mit⸗ gemacht. Unzählige legten in der Stunde der Er⸗ ſchlaffung und Erſchöpfung die Waffen nieder und leider damit auch ihren Willen und ihre Tatkraft, ihren Mut, ihre Entſchloſſenheit und viele ſogar ihre Liebe zu Deutſchland. Und was haͤbt ihr getan, die ihr einſt in dem großen Krieg mitgekämpft habt? Ihr habt den Kampf aufs neue aufgenommen! Deutſchland war gefallen, aber in euch hat es ſich ſofort wieder erhoben! (Stürmiſche Heilrufe hallen über das Felod.) Und ſo iſt denn auch durch euch dieſes neue Reich aufgebaut worden in ſeiner ganzen ſtolzen inneren Sicherheit. Und ich wollte, daß alle, die Zweifel 8 an der Stabilität unſerer Staatsführung und ünſerer Staatsorganiſation, einen Blick hierher wer⸗ fen könnten. Noch nicht 5 v. H. meiner Garde der Revolution ſtehen hier, und ſo, wie ihr heute hier ſteht, könnten an 20 Orten in Deutſchland genau ſo die Maſſen aufmarſchieren Wer will jemals gegen dieſen Block der natio⸗ nalen Selbſtbehauptung, Diſsiplin, Ordnung, Zuverſicht und Gläubigkeit ankämpfen? (Bggeiſterte Heilrufe.) Ich weiß es, ich habe kein vergeblich Werk gebaut. Es wird feſtſtehen und hineinragen in fernſte Zeiten.(Erneute jubelnde Heilrufe.) Und ſo ſtehen wir auch heute in treuer Wacht in unſerem Volk und für unſer Volk. Jeder von euch begreift die Zeichen der Zeit. Unſer alter Wider⸗ ſacher, dem wir ſo oft entgegengetreten ſind, den wir zu Paaren getrieben und niedergezwungen haben, gegen tauſendfache Uebermacht beſiegten, er verſucht — nicht bei uns, aber um uns— ſich zu regen, und er hält drohend die Fauſt auch gegen uns. Ich will an dieſer Stelle angeſichts von euch, mei⸗ nen alten und jungen Streitern, es ausſprechen: Man ſoll ſich in uns nicht täuſchen!(Lang⸗ anhaltende begeiſterte Heilrufe). Wir ſind bereit zu jeder Stunde!(Erneute toſende Beifallskundgebungen.) Die Welt kann es wiſſen, daß wir alle, die hier tagaus tagein, Woche für Woche, Monat um Mo⸗ nat, der Aufgabe der Wiederaufrichtung unſeres Volkes, ſeiner Wirtſchaft und ſeiner Kultur die⸗ nen, nur einen Wunſch beſitzen: Den Frieden be⸗ wahren(ſpontaner, ſich immer wiederholender Beifall), ſo wie wir auch im Innern uns den Frieden ſicherten. Allein, ſie ſoll auch wiſſen, daß wir nur einen Entſchluß haben: Unter kei⸗ nen Umſtänden jemals Deutſchland dem Bolſche⸗ wismus auszuliefern, deſſen Wirkung wir kennen und den wir zu Boden gezwungen haben! Begeiſterte Heilrufe.) Es finden in dieſen Wochen und Monaten überall Kundgebungen ſtatt. Wir leſen es, wie in anderen Ländern verhetzte Maſſen aufge⸗ rufen weroͤen zu Proteſtkundgebungen gegen den Faſchismus, gegen den Nationalſozialismus, zu Kundgebungen für den Bolſchewismus, zu Kunoge⸗ bungen für Waffenlieferungen, zu Kundgebungen für Geldſammlungen, ja, zu Kunoͤgebungen für die Lieferung von Menſchen. Ich habe noch zu keiner Kunogebung aufgerufen, aber wenn ich einmal dazu aufrufe, dann wird Deutſchland eine einzige Kundgebung ſein, dann wer⸗ den nicht 10⸗ oder 20⸗ oder 30 000 diſziplinloſe Men⸗ ſchen demonſtrieren, ſondern Millionen und aber Millionen werden dann entflammt ſein gegen den alten Widerſacher und Erbfeind der Menſchheit! Ich glaube, ich kann vor euch, die ihr ſo viele alte Frontkämpfer ſeid, es mit mehr Recht als vor irgend⸗ einem anderen Forum ausſprechen: Wir wollen nur den Frieden, denn wir haben den Krieg kennengelernt! Wir wollen den Völkern um uns gern die Hand ge⸗ ben, wir wollen mit ihnen zuſammenarbeiten. Wir haben keine Feindſchaft und empfinden keinen Haß gegen ſie. Niemals aber wird Deutſchland bolſchewiſtiſch werden! „ Stürmiſche Heilrufe brauſen über das weite Feld.) Wir wollen nicht, daß das Ergebnis unſerer Ar⸗ beit und unſeres Fleißes, der Tüchtigkeit und Tätig⸗ keit von Millionen deutſcher Menſchen von gewiſſen⸗ loſen internationalen bolſchewiſtiſchen Juden ver⸗ nichtet wird. Wir wollen nicht, daß wieder der Bru⸗ der den Bruder nicht mehr kennt, der eine den andern haſſen lernt und in dieſem Zwieſpalt die Nation, Deutſchland, unſer liebes Vaterland, zu Grunde gehen. Was wir zu beſſern haben, das wiſſen wir ſelbſt. Dazu brauchen wir keine Paleſtinenſer, und was Menſchen beſſern können, das werden wir beſſern! Wir haben noch niemals die Auffaſſung vertreten, daß die Zukunft eines Volkes einem als Geſchenk unverdient gegeben wird. Wir ringen darum, wir kämpfen für ſie und wir werden das Schickſal mei⸗ ſtern(Begeiſterter Beifall der Maſſen.) Es ſind zwei Welten: Wenn Sie heute in ein an⸗ deres Land gehen mit ſeiner grauenhaften Ver⸗ wüſtung, Brand und Mord, Schutt und Trümmer, und wenn Sie dann auf unſer lachendes und glück⸗ liches und ſchönes Deutſchland ſchauen: Wie iſt bei uns wieder alles ordentlich und ſauber geworden! Wie iſt unſer Volk nun wieder ausgerichtet, ge⸗ rade, mächtig und ſtark! Wir ſind wieder bereit, alle gemeinſam zu arbei⸗ ten und zu wirken für die Erhaltung unſeres Volkes. Glaubt es mir: Es iſt für mich etwas Wunder⸗ bares, in dieſer Zeit zu leben, Euer Führer und des Deutſchen Reiches Kanzler ſein zu können. (ESanganhaltende jubelnde Zuſtimmung.) Daß mir dies Glück zuteil wurde, verdanke ich all den Millionen, die in ſchlimmſten Tagen einſt an mich geglaubt hatten; und vor allem jenen Hundert⸗ tauſenden, die damals für mich kämpften! Und ſo erneuern wir auch dieſes Jahr wieder un⸗ ſeren alten Schwur der gegenſeitigen Treue, der Kameradſchaft, das alte gemeinſame Bekenntnis zu unſerer herrlichen Bewegung und damit zu unſerem ewigen deutſchen Volk! Deutſchland, Sieg Heil! Die ſtürmiſchen Heilrufe der Männex der natio⸗ nalſosialiſtiſchen Kampfformationen gehen über in das Deutſchlandlied, das— ergriffen mit ſtarker Inbrunſt geſungen— zum Himmel hallt. Die Weihe der Standarten Auf das Kommando„Still geſtanden!“ erſtarren die Sturmmänner zu einem ehernen Block. Mächtig erklingt der Freiheitsſang Horſt Weſſels. Der Füh⸗ rer wendet ſich mit dem Chef des Stabes, dem Reichs⸗ führer SS und Korpsführer des NSͤ den neuen Standarten und Sturmfahnen zu, die jetzt durch die Berührung mit der Blutfahne den Augenblick ihrer höchſten Ehre, die Weihe durch den Führer, erhalten. 69 Schüſſe begleiten aus den ehernen Schlünden der Salutbatterien die ſymboliſche Handlung, während der ſich die Hunderttauſende in ehrfürchtigem Schwei⸗ gen von ihren Plätzen erhoben haben. Der Stabschef ſpricht Der Stabschef der SͤäA, Lutze, tritt neben den Führer auf die Kanzel und richtet folgende An⸗ ſprache an den Führer: Mein Führer! Vor einigen Wochen jährte ſich der Tag, wo Sie, mein Führer, vor 15 Jahren die erſte Abteilung gründeten, die heute, allerdings in etwas anderer Form, hier vor Ihnen ſteht. Damals haben Sie die Gründung wohl als nebenſächlich be⸗ trachtet. Und doch wurde dieſer Tag für die Ent⸗ wicklung der nationalſozialiſtiſchen Bewegung ein ausſchlaggebender Faktor. Denn die dynamiſche Kraft der jungen Bewegung äußerte ſich bei den Wenigen von damals ſo wie bei den Maſſen, die heute vor Ihnen angetreten ſind. Es iſt derſelbe Geiſt, der damals die Wenigen von 1921 beſeelte und der heute in denen wohnt, in der Vielzahl, die heute vor Ihnen aufmarſchiert ſind. Es iſt der Geiſt, mein Führer, den Sie ſelbſt dieſen Männern gaben, der es ermöglichte, daß aus den wenigen Männern, die ſich damals um Sie ſcharten, die ſtolze braune Armee wurde, und daß aus der einen Fahne, die Sie damals dieſen wenigen Männern gaben, die Fahne des Deutſchen Reiches und des deutſchen Vol⸗ kes werden konnte. Mit einem Wort: Es iſt der Geiſt des Dienens am Ganzen und des Opferns für das Ganze. Da dürfen wir bei dieſem Reichsparteitag der Ehre heute noch einmal feſtſtellen: Dieſe Männer. die da vor Ihnen ſtehen, mein Führer. und die Männer, die im ganzen Deutſchland marſchieren, Männer aus allen Berufen und Schichten, Männer jeden Alters und aus allen Gauen Deutſchlands— ſie ſind hier aufmarſchiert und marſchieren in ganz Deutſchland nicht auf Befehl von oben, nicht gezwungen durch irgendeine Macht oder durch irgendeinen Druck, nein, aus ureigenſter Freiwilligkeit, aus reinſtem Idealis⸗ mus, aus veinſter Uneigennützigkeit! Sie ſind mar⸗ ſchiert, mein Führer, vor 15 Jahren, vor 10 Jahren, mun ſ 2. Seite/ Nummer 423 Keue Maunheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 14. September 1036 vor 5 Jahren, und ſie marſchieren beute wieder in genau demſelben Geiſte! Auch das darf noch einmal geſagt werden: Dieſe Männer werden nicht, wie man uns andichtet, bezahlt von ipgend einer Stelle. Nein, im Gegenteil: Sie opfern ihre freie Zeit, ihre Abende, ihre Sonntage, ihr Familienleben. Sie opfern von ihrem Wenigen, ja, von dem Kärglichen dafür, daß ſie ihr Ehrenkleid, ihr braunes Hemd, und ihren Dienſtanzug tragen können, nur um Ihnen einmal ins Auge zu ſehen, um in braunen Uniformen vor Ihnen marſchieren zu können, mein Führer, nur um Ihnen durch Tat und Opfer Dank zu ſagen für das, was Sie für Deutſchland getan und geleiſtet haben.(Stürmiſcher Beifall.) Mein Führer, ſo ſtehen wir, die Männer, vor Ihnen ſtehen vor Ihnen die Standarten, die Sie eben geweiht und übergeben haben. Sie ſind bereit zu allem! Befehlen Sie, mein Führer! Wir werden marſchieren! Der Stabschef wendet ſich oͤͤann den angetretenen Formationen zu:„Meine Kameraden! Es kommt gleich die Stunde, die ihr ſo ſehnlichſt erwartet, in der ihr Auge in Auge am Führer vorbeimarſcchiert. Wenn ihr mit den an euch ſoeben vom Führer ver⸗ liehenen Standarten in den nächſten Tagen zurück⸗ marſchiert in eure Dörfer, in eure Städte und an eure Arbeitsſtätte, dann tragt dieſes Zeichen der Ehre bis in den letzten Gau! Aber tragt auch das, was ihr in den Augen des Führers ſeht, in das Herz des letzten Deutſchen, damit das ganze deutſche Volk ſo gläubig und ſo ſtark allem entgegengeht, was an üns herantritt, alles überwindet, was ſich uns in den Weg ſtellt, damit wir unter unſerem Führer mit einem Glauben, unter einer Flagge hineinmarſchie⸗ ren können in die ewige deutſche Zukunft! Unſer Führer Adolf Hitler„Sieg Heill“ Der Führer dankt dem Stabschef. Heilrufe ohne Ende wogen aus den Kolonnen, von den Tribünen und ſelbſt von den fernen Straßen zum Platz des Führers empor der leuchtenden Auges die gewaltigen Marſchſäulen ſeiner alten und neuen Mitkämpfer überblickt. Dietrich Eckarts Kampflied„Deutſchland erwache!“, das ſchönſte Wirklichkeit geworden iſt, beſchließt die erlebnisge⸗ waltigen Stunden. Bald nachdem der Führer unter einem unbe⸗ ſchreiblichen Jubelſturm die Luitpoldarena verlaſſen hat, ziehen auch ſeine treuen Kämpfer wieder aus dem rieſigen Geviert. Die Blöcke formieren ſich zu gewaltigen Marſchſäulen und bald hallen die Stra⸗ ßen wider von oͤröhnendem Gleichſchritt, klingendem Spiel und frohem Marſchgeſang. Es iſt ein langer Weg von der Luityoldavena bis zu dem ſchönſten Platz Deutſchlands, der im Herzen 0 Zeigt. keit. Nürnbergs liegt. Lachender Sonnenſchein liegt über dieſem Weg, den ſchon ſeit den frühen Morgenſtun⸗ den ein dichtes Spalier froher Menſchen ſäumt. Welch ein farbenfrohes Bild bietet ſich dem Auge! Von der Arena geht der Marſch der SA nun zum Hauptbahnhof. Dann biegen die Kolonnen, immer wieder mit lauter Freude begrüßt, in die breite Straße am Frauentorgraben ein. Am Deutſchen Hof vorbei führt der Marſchweg im ſpitzen Winkel zurück in die Altſtadt mit ihren maleriſchen alten Giebelhäuſern und ihrem herrlichen Schmuck. Ein Zeuge unvergänglicher deutſcher Pracht und Herr⸗ lichkeit in Vergangenheit und Gegenwart iſt an die⸗ ſem Tage wieder der Si a Snes Adolf⸗Hitler⸗Platz. Schon um halb 11 Uhr waren die großen Tri⸗ bünen, die den Platz an drei Seiten umſäumen, dicht gefüllt. Auch an allen Fenſtern und auf den Dächern der Vorbauten ſah man Kopf an Kopf. Kurz vor der Mittagſtunde kommt der Führer von der Nürnber⸗ ger Burg heruntergefahren, wo er bei den auslän⸗ diſchen Gäſten weilte. Wenige Minuten ſpäter gellten die Pfeifen, oͤröhn⸗ ten die Trommeln: SA marſchiert! Da rückte über die Brücke her die Spitze öͤes ge⸗ waltigen Zuges der braunen und ſchwarzen Kolon⸗ nen heran. Das Jeſt der 500 000 — Nürnberg, 13. September. Das deutſche Volk iſt wirklich froh geworden. Das iſt kein leeres Wort, das iſt eine unumſtößliche Tat⸗ ſache. Und wer daran noch zweifeln wollte, der könnte von denen, die am Samstagnachmittag und abends auf dem Nürnberger Par⸗ tagsgelände das große Volksfeſt miterlebt haben, recht gründlich eines beſſeren belehrt werden. Da waren mindeſtens 500 000 Menſchen, die ſich auf dem weiten Gelände hinter dem Luitpoldhain, auf dem großen Zeppelinfeld, im Stadion vergnügten und luſtig und ausgelaſſen waren.„Kraft durch Freude“ hatte dieſes gewaltige Volksfeſt zum Reichs⸗ parteitag veranſtaltet. Da war nichts gemacht, nichts geſtellt, nichts befohlen, da war nur Heiterkeit, die aus den Menſchen ſelbſt kam, war Bewegung und Rhythmus, da war das friſche Leben eines geſunden Volkes. Auf den großen breiten Feldern des Geländes waren faſt 60 Podien für Darbietungen aufgeſtellt. Da und dort ſpielte eine Muſikkapelle. Der Reichs⸗ theaterzug zeigte ſeine künſtleriſche Leiſtungsfähig⸗ Auch die Tanzflächen fehlten natürlich nicht, ebenſowenig wie die ſchönen deutſchen Puppenſpiele. Als ſich die Dunkelheit über das Feld breitete, wurde das Bild noch ſchöner und lebendiger; denn jetzt ſtrahlten die Scheinwerfer über die rieſige wogende Maſſe, die immer froher und begeiſterter wurde und nicht genug bekommen wollte von dem vielen, was ſie da zu ſehen, zu beſtaunen oder zu belachen hatte. An dem Köß⸗Volksfeſt des Reichsparteitages nahm auch der Leiter der Deutſchen Arbeitsfront, Pg. Dr. Ley, teil. Bei Anbruch der Dunkelheit erſchien der Reichsleiter auf dem Zeppelinfeld und nahm auf der großen Mitteltribüne die Meldung des Geſtalters des Koͤc⸗Volksfeſtes, Amtsleiter Pg. Geiger, entgegen. Das große Feuerwerk Um s Uhr erreichte das Volksfeſt mit dem rieſi⸗ gen Feuerwerk ſeinen Höhepunkt. Weithin hallte das Krachen der Donnerſchläge und leuchtete das bunte Farbenſpiel der Raketen. Was die moderne Feuerwerkskunſt nur zu bieten vermag, wurde ge⸗ Es war ein Sprühen und ein Getöſe, ein Leuchten und ein Farbenſpiel, ein Krachen und Don⸗ nern, wie es abwechflungsreicher nicht ſein kann. In allen Farben glitzerten Fontänen gleich, die Lich⸗ tergarben durch das Dunkel der Nacht. „Das ijt nun wieder Deutſchland! Der Führer ſpricht zur Jugend Wir werden in unſerem Seichen ſiegen! Auf der Kundgebung der HJ am Samstagvormit⸗ tag hielt der Führer folgende Anſprache: Meine deutſche Jugend! Ihr habt das Glück, Zeugen einer ebenſo beweg⸗ ten großen Zeit zu ſein. Das iſt nicht allen Geſchlechtern beſchieden geweſen. Wenn ich an die Jugend meiner eigenen Zeit und an die Zeit meiner eigenen Jugend zurückdenke, dann kommt dieſe mir wahrhaft leer vor gegenüber dem, was die heutige Zeit und in ihr auch die heutige Jugend erfüllt, was die heutige Zeit an Aufgaben ſtellt und was für Aufgaben auch der heutigen Ju⸗ gend geſtellt werden Es iſt wirklich wunderbar, in einem ſolchen Zeit⸗ alter zu leben und in ihm wachſen und werden zu dürfen. Und ihr habt dieſes große Glück! Ihr erlebt die Wieberaufrichtung eines Staa⸗ tes, denn ihr habt ja das alte Reich nicht ge⸗ kannt. Ihr erlebt die Geburt einer großen Zeit, die ihr meſſen könnt im Vergleich mit unſerer Umwelt! Wie iſt unſer heutiges Deutſchlaud wieder ſchön und herrlich! Das werden auch eure jungen Augen faſſen. Wie iſt heute dieſes Deutſchland in ſeiner Oroͤnung, in ſeiner großen Diſziplin, in ſeinen überwältigenden Leiſtun⸗ gen der Arbeit herrlich und wundervolll Wie fühlen wir nicht wieder, daß um uns Werke wachſen, die ſich den beſten Leiſtungen unſexer deutſchen Geſchichte zur Seite ſtellen! Wir alle wiſſen es: Das, was wir ſchaffen, wird beſtehen können neben unſeren alten Domen, neben den Pfalzen unſerer alten Kaiſer, neben unſeren großen Rathäuſern der Vergangenheit. Deutſchland arbeitet wieder für eine große völ⸗ kiſche Aufgabe, und wir erleben das nicht nur, ſondern wir alle können an dieſem Schaffen teil⸗ nehmen. Das ſieht man vielleicht am beſten, wenn wir im Vergleich heute den Blick von uns weg⸗ wenden in ein anderes Land. Hier die Ergebniſſe einer wunderbaren Ordnung, die erfüllt iſt ron einem wahrhaft friſchen Leben— dort ein anderes Land, das erfüllt iſt von Greueltaten, von Mord und Brand, von Zertrümmerung und Erſchütterung, nicht von Leben, ſondern nur von Grauen, von Ver⸗ zweiflung, von Klagen und von Jammer. Wie groß dieſer Unterſchied iſt, der zwiſchen einer um uns liegenden Welt und unſerem heutigen Deutſchland beſteht, das könnt auch ihr ermeſſen! Daß aber dies ſo iſt, veroͤanken wir nicht einem Zufall, und auch nicht dem, daß wir die Hände in den Schoß legten und auf ein Wunder warteten. Das einzige Wunder, das uns dieſen neuen Aufſtieg unſeres Volks geſchenkt hat, iſt der Glaube an unſer eigeneg Volk, die Ueberzeugung, daß dieſes tauſendjährige Volk nicht zugrunde gehen kann, daß wir felbſt es heben und an ihm arbeiten müſſen. Wir ſelbſt müſſen das Schickſal unſeres Volkegcgeſtalten, ſo wie wir es zu ſehen und zu erleben wünſchen! Das, was wir heute ſind, ſind wir geworden kraft der Beharrlichkeit unſeres eigenen Willens! Die Vorſehung gibt dem Starken, Tapferen, Muti⸗ gen, Fleißigen, Ordentlichen und Diſziplinierten auch den Lohn für ſeine Opfer. Jahrelang hat dieſes Deutſchland nicht gelebt, aber, das was heute vor uns ſteht, das iſt nun wieder Deutſchland! (Jubelnde Heilrufe der Zehntauſende). So iſt aus einer unermeßlichen Gemeinſchaftsar⸗ beit, aus Opfer und Hingabe dieſes neue Reich entſtanden. So haben ſich ſeine Fahnen durchgeſetzt, die Fahnen des Bekenntniſſes zu den Idealen eines Voſlkes. So ſchaffen heute Millionen und Millionen, und fügen Stein zu Stein zu dem großen Quader⸗ bau unſeres nationalen Hauſes, unſeres völkiſchen Tempels. Was würde aber die Arbeit ſein, wenn ſie gebun⸗ den wäre an die Vergänglichkeit einer Generation. Indem wir Jahrzehnt um Jahrzehnt für Deutſch⸗ land kämpften, ſind viele unter uns weiß und grau geworden. Eine wunderſame alte Garde war das, meine Kameraden. Ich bin einer der wenigen Glück⸗ lichen der Welt, der höchſte Treue, höchſte Kamerad⸗ ſchaft, höchſte Opferwilligkeit kennenlernen durfte. (Stürmiſche, jubelnde Heilrufe.) Dieſe alte Garde, die, als Deutſchland am ärmſten war, ſich wieder in Marſch ſetzte, im Glauben an den ewigen volk⸗ lichen Reichtum unſerer Nation, dieſe Garde, die mir in der Zeit ihrer eigenen größten Armut ihre Groſchen und Pfennige gab, dieſe Garde, die her⸗ auskam aus allen Schichten unſeres Volkes, um zu beweiſen, daß der ewige Wert einer Nation nicht in Aeußerlichkeiten liegt, nicht im Namen, nicht in der Herkunft, nicht in der Stellung, nicht im Vermögen und nicht einmal im ſogenannten Wiſſen! Das deutſche Herz hat ſich mir erſchloſſen und hat ſich nun Deutſchland hoͤngegeben! Die Fahre des Kampfes ſind nicht ſpurlos an dieſer alten Garde vorübergegangen. Aber ihr Geiſt iſt immer lebendig geblieben, wie ihr Glaube immer unerſchütterlich war: Es muß uns doch gelingen! Deutſchland wird wieder auferſtehen!(Stürmiſche Heilrufe.) Und nun ſehen wir in Deutſchland überall die große Zeit des Weckens, die Zeit der Erhebung, die Zeit des Schaffens und der Arbeit. Aber das iſt noch nicht allein der Garant der dauernden und damit wirklichen Auferſtehung. Daß Deutſchland ſich wieder gefunden hat, das fühle ich, das ſehe ich im Blick auf euch! Denn in euch iſt eine neue Jugend entſtanden, erfüllt von anderen Joͤealen als die Jugend meiner Zeit, erfüllt von einem heiligeren Glauben als die Gene⸗ bration vor uns. Es iſt eine neue Jugend gekom⸗ men mit anderen Auffaſſungen, mit anderen Vorſtel⸗ lungen von der Schönheit der Jugend, von der Kraft der Jugend. Ich ſehe ſie noch vor meinen Augen, die Jugend der Vergangenheit. Sie glaubte ſtark zu ſein nur im Genuß. Sie glaubte, ihr National⸗ gefühl zu betonen nur in der Phraſe, jene Jugend, in der der junge Mann damals vermeinte, Vorbild ſeines Volkes zu werden durch ein möglichſt großes Quantum von Alkohol. Nein, meine jungen Freunde! Da wächſt heute bei uns doch ein herr⸗ liches Geſchlecht heran! Ihr ſeid ein ſchöneres Bild, als die Vergangenheit es uns geboten, ja gelehrt hat. Ein neuer Schönheitstyp iſt entſtanden. Nicht mehr der korpulente Bierphiliſter, ſondern der ſchlanke ranke Junge iſt das Vorbild unſever Zeit, der feſt mit geſpreizten Beinen auf dieſer Erde ſteht, geſund, iſt an ſeinem Leib und geſund iſt an ſeiner Seele. Und ſo wächſt neben euch Jungen auch heran das deutſche Mäochen. Vielleicht iſt das das größte Wunder unſerer Zeit: Bauten entſtehen, Fabriken werden gegründet, Stra⸗ ßen werden gezogen, Bahnhöfe errichtet, aber über all dem wächſt ein neuer deutſcher Menſch heran! Stürmiſcher Beifall.) Wenn ich euch, erfüllt vom glücklichſten Empfinden, anſehe, wenn ich eure Blicke finde, dann weiß ich: Mein Lebenskampf iſt nicht umſonſt gekämpft, das Werk iſt nicht umſonſt getan! Mit dieſer Fahne und ſeinen jungen Trägern wird es weiterleben, und eine würdige Generation wird einſt für eure Ablöſung bereitſtehen. Ihr werdet Männer ſein, wie die große Genera⸗ tion des Krieges es war. Ihr werdet tapfer und mutig ſein wie eure älteren Brüder und eure Vä⸗ ter es geweſen ſind. Ihr werdet treu ſein, wie je⸗ mals Deutſche treu ſein konnten. Ihr werdet das Vaterland aber mit ganz anderen Augen ſehen, als wie wir es leider einſt ſehen mußten. Ihr werdet eine andere Hingabe kennen an das ewige Reich und an das ewige Volk. Fünf Jahre ſind nun vergangen, ſeid euer alter Führer, mein lieber Parteigenoſſe Schirach, der ſelbſt aus der Jugend kam, eure Bildung und Formung übernommen hat. Damals ein ſchwacher, kleiner An⸗ fang, heute ſchon eine wunderſame Erfüllung!l Das ſoll uns Mahnung und Beruhigung ſein für die Zu⸗ kunft: Wenn wir in fünf Jahren dieſes Wunder er⸗ reichen konnten, dann werden die kommenden 5, 10, 20 und 100 Jahre dieſes Wunder erſt recht erhärten! Generation um Generation wird ſich ablöſen in den Aufgaben und in der Erfüllung, und immer wieder wird hier in dieſer Stadt eine neue Jugend antreten. Sie wird immer ſtärker, immer kraftvoller und im⸗ mer geſünder ſein und den lebenden Geſchlechtern immer größere Hoffnung geben für die Zukunft. Auf dieſe Zukunft wollen wir unſere gemeinſamen Wünſche vereinen, ſie ſoll unſerem Volk Glück und Segen bringen, ſoll es leben laſſen und alle die zum Schei⸗ tern bringen, die an dieſem Leben rütteln wollen. (Beifall.) Um uns iſt heute eine bewegte Zeit. Aber wir klagen nicht. Zu kämpfen ſind wir gewohnt, denn aus dem Kampf ſind wir gekommen. Wir wollen die Füße feſt in unſere Erde ſtemmen, und wir werden keinem Anſturm erliegen. Und ihr werdet neben mir ſtehen, wenn dieſe Stunde jemals kommen ſolltel Ihr werdet vor mir ſtehen, zur Seite und hinter mir, und werdet unſere Fahnen hochhalten! Dann mag unſer alter Widerſacher verſuchen, gegen uns anzutreten und ſich wieder zu erheben. Er mag ſein Sowjetzeichen vor ſich hertragen— wir aber werden in unſerem Zeichen wieder ſiegen! (Minute, ange Beifallsſtürme und Huldigungen für den Führer erfüllen das Stadion.) Lebensrecht vor Jormalrecht Gewaltige Abnahme der Kriminalität in Deutſchland— Dr. Frank über nationalſozialiſtiſche Rechtspolitik — Nürnberg, 13. September. Der große Parteikongreß nahm am Samstagnach⸗ mittag in der wieder dichtgefüllten Halle im Luitpold⸗ hain ſeinen Fortgang. Nach dem feſtlichen Auftakt den das Reichsſymphonieorcheſter mit der Beethovenſchen Ouvertüre zu„Egmont“ bot, ergriff als erſter Red⸗ ner Reichsleiter Dr. Hans Frank das Wort. Dr. Frank legte die Grundͤſätze nationalſozialiſti⸗ ſcher Rechtspolitik dar und gab einen Ueberblick über die im vergangenen Jahre geleiſtete Aufbauarbeit auf dem Gebiete des Rechtslebens. Er erklärte: Zwei leitende Geſichtspunkte beherrſchen die na⸗ tionalſozialiſtiſche Rechtspolitik: Die Ordnung des Lebens eines Volkes in der Form des Rechtes kann nur ſo verwirklicht werden, daß der Inhalt des Rechtes nicht in abſtrakten For⸗ müliéerungen theoreliſcher Art beſteht, ſondern; daß die formulterten Rechtsſätze den Lebensnotwendig⸗ keiten des Volkes entſprechen und dienen: * Lebeusrecht vor Formalrecht. Dann: Es gibt keine Juſtizautorität aus eigener Vollkommenheit. Vielmehr iſt die Autorität des über dem Rechte ſtehenden Reiches auch die aus⸗ ſchließliche Gewähr der Rechtsverwirklichung. Kein Gericht kann mehr Autorität haben, als es von dem Reiche bekommt, in deſſen Namen es tätig iſt. Kein Rechtsſatz kann mehr Autorität in ſich haben, als dem Reiche zukommt, von dem er erlaſſen iſt. Schwache Staaten haben ſchwaches Recht. Macht iſt das Leben des Rechts. Auf der Grundlage dieſer Erkenntniſſe baut nun⸗ mehr der Nationalſozialismus ſeit über drei Jahren an der Neuordnung des deutſchen Rechtslebens. Ich habe an dieſer Stelle bei den Parteikongreſſen Jahr um Jahr darlegen können, wie unſere naionalſozia⸗ liſtiſche Auffaſſung ſich immer mehr in Rechtsdenken, Geſetzgebung und Rechtſprechung verwirklicht. 80 Auch das vergangene Jahr der nationalſozialiſti⸗ ſchen Aufbauarbeit auf dem Gebiete des Rechtslebens galt der Verwirklichung des Punktes 19 des Partei⸗ programms, der die Erſetzung des der materialiſti⸗ ſchen Weltordnung dienenden Fremoͤrechts Jurch ein deutſches Gemeinrecht ſordert. Auch das vergangene Jahr iſt ein Ausdruck für das Rin⸗ gen des Nationalſozialismus um die Geſtaltung der rechtlichen Formen und Inhalte, in dͤenen er ſich für alle Zukunft verwirklichen ſoll. Die Nürnberger Geſetze, Reichsbürgergeſetz und Blutſchutzgeſetz, vom 15. September 1935 ſind zu Markſteinen in der Ge⸗ ſchichte des nationalſozialiſtiſchen Rechtslebens ge⸗ woroen. Aber die Reichsregierung hat ſich nicht damit be⸗ gnügt, von dem Volkskörper Gefahren fernzuhalten, ſondern ſie hat auch im letzten Jahre wieder durch poſitive Maßnahmen die Entwicklung des Volkes gefördert. Bis zum Juli 1936 wurden über 350 Mil⸗ lionen Reichsmark für Eheſtandsdarlehen aufge⸗ wanoͤt und damit über 600 000 Eheſchließungen er⸗ möglicht. 1. Zu den Notwendigkeiten der Volkserhaltung und Gemeinſchaftsſicherung gehört insbeſondere eine ent⸗ ſprechende Verbrecherbekämpfung. Der national⸗ ſozialiſtiſche Staat wird auch künftighin nicht von ſeinem Grundſatz laſſen, daß dem gemeinen Ver⸗ brechertum gegenüber nur der ſchärfſte Abwehr⸗ und Vernichtungskampf die einzig mögliche Form ſtaat⸗ lichen Verhaltens ſein kann. Reichsminiſter Frank erinnerte an das jüngſt er⸗ laſſene und bereits einmal angewandte Geſetz gegen erpreſſeriſchen Kindesraub und fuhr fort: Der erſte Schlag, den der Nationalſozialismus führte, war gegen das Berufsverbrechertum gerichtet. Daß der Kernbeſtand des Berufsverbrechertums be⸗ reits getroffen iſt, ergibt ſich daraus, daß die Zahl der Fälle, in denen jetzt noch auf Sicherungsverwah⸗ rung erkannt werden muß, erſichtlich im Abnehmen begriffen iſt. Während noch im Jahre 1934 die Siche⸗ rungsverwahrung in nahezu 4000 Fällen rechtskräf⸗ tig verhängt wurde, war dieſe Verhängung im Jahre 1935 nur mehr in 1318 Fällen notwendig. Im erſten Halbjahr 1936 wurde in 974 Fällen rechtskräftig auf Sicherungsverwahrung erkannt. In ähnlicher Weiſe hat auch die Zahl der Fälle abgenommen, in denen Maßnahmen gegen gefährliche Sittlichkeitsverbrecher getroffen werden mußten. Während im Jahre 1934 noch 672 Entmannungen angeoroͤnet werden mußten, war das im Jahre 1935 nur in 324 Fällen notwendig. Die Zahl ſank im erſten Halbjahr 1936 auf 120. Vor allem aber iſt er⸗ freulich, daß ſeit der Machtübernahme eine Ab⸗ nahme der Kriminalfälle eingeſetzt hat, die im höchſten Maße Beachtung des In⸗ und Auslandes verdient. Die Zahl der rechtskräftig Verurteilten betrug im Jahre 1932 566 042. Im Jahre 1993 iſt die Zahl auf 491 638 und im Jahre 1934 weiter auf 904 908 gefallen. Im Jahre 1935 trat nach den bisherigen ſtatiſtiſchen Ergebniſſen eine weitere Verminderung auf 310 000 ein. Die Kriminalitätsziffer, d. h. die auf ie 100 000 der ſtrafmündigen Bepölkerung be⸗ rechnete Zähl, ging ſeit 1032 um nahezu 50 v. H. zu vück. Ein ähnlich erfreuliches Bild wie die Kriminak⸗ ſtatiſtik liefert die polizeiliche Anzeigenſtatiſtik für das Jahr 1935. Sie läßt beiſpielsweiſe erkennen, daß die Betrugsanzeigen, die bei der Kriminalpolizei ganz Preußens erſtattet wurden, ſeit 1932 um mehr als 25 v. H. abgenommen haben, Die Zahl der Dieb⸗ ſtahlsanzeigen ſank von 254.5890 im Jahre 1932 auf rund 160 000 im Jahre 1935. Einen beſonders ſtar⸗ ken Rückgang haben auch die Gewaltdelikte, wie Raub und räuberiſche Erpreſſung, aufzuweiſen. Hier beträgt alſo die Abnahme ſeit 1032 faſt zwei Drittel. III. Die Uebernahme der Rechtspflege durch das Reich hat ebenſo wie die Schaffung eines einheitlich ge⸗ ſchloſſenen nationalſozialiſtiſchen deutſchen Rechts⸗ wahrerſtandes eine ſtarke Arbeitsgemeinſchaft der Reichs⸗ und Parteiinſtanzen auf dem Gebiete des Rechtslebens herbeigeführt, die, wie ich zuverſichtlich hoffe, auch weiterhin zu einer immer ſtärkeren Durch⸗ dringung unſerer Rechtſprechung mit nationalſozia⸗ liſtiſchem Gedankengut führen wird. Wie der deutſchen Wehrmacht, der deutſchen Wirt⸗ ſchaft, der deutſchen Kultur hat der Nationalſozia⸗ lismus auch dem Recht eine entſcheidende Funk⸗ tion in der Verewigung des Nationalſozia⸗ limus zugedacht. Es iſt daher mehr als die for⸗ male Aenderung einer Berufsbezeichnung, wenn auf dem Deutſchen Juriſtentag 1936 der Bund Na⸗ tionalſozialiſtiſcher Deutſcher Juriſten den Namen „Nationalſozialiſtiſcher Rechtswahrer⸗ bund“ erhielt. Denn damit ſollte zum Ausdruck gebracht werden, daß der Dienſt am Recht als einer der höchſten Ehrendienſte an den ewigen Gütern un⸗ ſeres Volkes ſich nicht in der Auslegung formeller Sätze und in der Verwirklichung einer abſtrakten Oroͤnung ergehen darf, daß vielmehr Rechtsdienſt, weit davon entfernt, Paragraphentechnik zu ſein, im⸗ mer nur ſein kann: Wahrung des wahren Rechtes des deutſchen Volkes. Die großen Reformwerke der national⸗ ſozialiſtiſchen Revolution auf dem Gebiete des Bür⸗ gerlichen Geſetzbuches, des Strafrechts, der Prozeß⸗ ordnungen und des Wirtſchaftsrechts werden mit Entſchiedenheit fortgeführt und in fundamen⸗ taler Form auch zum Abſchluß gebracht wer⸗ den. Ich kann die erfreuliche Tatſache feſtſtellen, daß in zunehmendem Maße die geſetzgeberiſchen Maßnah⸗ men des nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Reiches ſteigenden Anklang faſt überall in der Welt finden. Gibt uns denn nicht ein Vergleich mit den Rechts⸗ und Juſtizzuſtänden im bolſchewi⸗ ſtiſchen Paradies der Sowjetunion auch vor aller Welt die Berechtigung, auf dieſe kulturell und ſozial glücklichen Entwicklungen des nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Reiches hinzuweiſen gegenüber den ge⸗ radezu grauenhaften, über alle bisher für möglich gehaltenen Vorſtellungen hinaus entſetzlichen Zu⸗ ſtände in der Sowjetunion? Während wir die Ge⸗ ſundung des Volkes durch Unterſtützung der förde⸗ rungswerten Entwicklungstendenzen einerſeits und die machtvolle Unterdrückung der Zerſetzungsten⸗ denzen andererſeits an dem Rückgang der Krimina⸗ lität um mehr als ein Drittel ſeit 1932 einwandfrei ſtatiſtiſch nachweiſen können, iſt das Ergebnis der bolſchewiſtiſchen Politik ein geradezu grauenhafter —4 85 —8 3 6* 00 4 Montag, 14. September 1936 Neue Maunheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe 8. Seite /Nummer 223 Der Führer vor der Deutſchen Arbeitsfront Das Auskommen, nicht das Einkommen entſcheidend ⸗ Erziehung eines neuen ſozial denkenden Menſchen ijt notwendig — Nürnberg, 12. September. In ſeiner Rede vor den Vertretern der Deutſchen Arbeitsfront erteilte der Führer unter jubelnder Zuſtimmung oͤer Maſſen den großen Sozialtheoreti⸗ kern der Nachkriegsjahre eine deutliche Abfuhr. Sie hätten zwar den Arbeiter mit ſchönen Theo⸗ rien gefüttert und ſein Einkommen mit Hilfe der Notenpreſſe ins Phantaſtiſche geſteigert, trotzdem habe der Arbeiter dabei gehungert und trotzdem ſei die Zahl der Erwerbsloſen von Monat zu Monat größer geworden. Nicht das Einkommen ſpiele im Leben des eee die Hauptrolle, ſondern das Aus⸗ ommen. Um aber das Auskommen des deutſchen Arbeiters auch nur um 10 v. H. zu erhöhen, müßten 10 000 Fabriken und Unternehmungen mehr produzieren. Es ſei eine undankbare Aufgabe, für das Auskom⸗ men eines 68⸗Millionen⸗Volkes ſorgen zu müſſen, das auf einer unmöglichen Grundfläche zuſammengepreßt ſei. Unſer Land könne auf gewiſſen Gebieten ſeine Produktion gar nicht mehr ſteigern. Es ſei alſo von der Einfuhr abhängig und müſſe daher auf anderen Gebieten wieder Ungeheures leiſten, um dieſe Ein⸗ fuhr zu ermöglichen. Kernpunkt der Aufgabe der nationalſozialiſtiſchen Führung ſei es, das Geſamtvolumen unſerer Pro⸗ duktion ſo zu erhöhen, daß auf jeden einzelnen ein elwas vergrößerter Anteil auch im Konſum trifft, denn der Lohn eines Volkes habe nur dann einen Sinn, wenn er ſich aus einer Produktion ergebe. Die Produktion allein ſei die wirkliche Entlohnung und nicht das, was einer an Geld verdiene. Jede Steigerung der Produktion komme dem geſamten Volk zugute, nicht einigen we⸗ nigen Bemittelten. Wenn die deutſche Kohlenproduk⸗ tion wieder um 30 oder 40 Millionen Tonnen ge⸗ ſtiegen ſei, dann könnten icht einige wenige Per⸗ ſonen dieſe 30 oder 40 Millionen Tonnen Kohlen verkonſumieren, ſondern die große Maſſe des Volkes. Da jede Steigerung der Produktion dem ganzen Volke zugutekomme, erhöhe ſich damit auch der Le⸗ bensſtandard des Volkes, Anhaltender begeiſterter Beifall dankte dem Füh⸗ rer, als er der bolſchewiſtiſchen Revalution der Zer⸗ ſtörung die nationalſosialiſtiſche Revolution des Aufbaues gegenüberſtellte. Sinn der nationalſozia⸗ liſtiſchen Revolution ſei es geweſen, das deutſche Le⸗ ben neu zu geſtalten und damit zu verbeſſern. Der Marxismus dagegen pflege zur Verherrlichung ſei⸗ ner Revolution den Generalſtreik auszurufen, ein⸗ ureißen, niederzubrennen und zu zerſtören. Hinter⸗ her ſtellten die marxiſtiſchen Machthaber als billige Entſchuldigung dann feſt, daß es ihnen nicht gelun⸗ gen ſei, die Lage der breiten Maſſe zu verbeſſern, weil alles erſt wieder neu aufgebaut werden müſſe. Der bolſchewiſtiſche Sowfetſtaat ſei ein Kernbeiſpiel dafür denn der Lebens⸗ ſt an d ard deis Arbeiters ſei dort um zwei Drittel geringer als der des deutſchen Arbeiters. „Wenn der Ural mit ſeinen unermeßlichen Roh⸗ ſtoffſchätzen, Sibirien mit ſeinen reichen Wäldern und die Ukraine mit ihren unermeßlichen Getreide⸗ flächen in Deutſchland lägen, würde dieſes unter na⸗ tionalſozialiſtiſcher Führung im Ueberfluß ſchwim⸗ men. Wir würden produzieren, jeder einzelne Deutſche würde mehr als genug zu leben haben.“ In Rußland aber verhungere die Bevölkerung die⸗ ſer weiten Gebiete, weil eine jüdiſch⸗bolſchewiſtiſche Führung unfähig ſei, die Produktion zu organiſie⸗ ren und ſo dem Arbeiter praktiſch zu helfen. An einem ſinnfälligen Beiſpiel verdeutlichte der Führer den Unterſchied der Leiſtungen im national⸗ ſozialiſtiſchen und im bolſchewiſtiſchen Staat:„Da bauen ſie in Moskau eine Untergrundbahn und la⸗ den dann die Welt ein, ſie zu beſichtigen, und ſagen: Seht, was wir geleiſtet haben!— Von ſolchen Lei⸗ ſtungen reoͤen wir gar nicht. Unſere Untergrund⸗ bahnen bauen wir ſo zwiſchendurch nebenbeil In derſelben Zeit aber, in der man in Moskau elf Kilometer Untergrundbahn baut, bauen wir 7000 Kilometer Reichsautobahnen; und zwar nicht 18 oder 20 Jahre nach unſerer Revolution, ſondern jetzt, im vierten Fahre, und in weiteren vier Jahren iſt das ganze Netz fertig!“(Erneut ſtarker Beifall.) Der Führer beſchäftigte ſich dann mit der Lei⸗ ſtungsfrage in der Produktion. Wer in der Produk⸗ tion führen wolle, müſſe auch etwas können. Die härteſte Ausleſe treffe immer die Wirklichkeit ſelbſt. Nicht die Frage des Berufsalters könne für die Be⸗ rufung eines Menſchen in eine wirtſchaftliche Füh⸗ rerſtellung maßgebend ſein, ſondern ſeine Leiſtung, ſeine Intelligenz, ſeine Initiative und ſeine Tat⸗ kraft. Es ſei eine alte Binſenwahrheit, daß in der Wirtſchaft jeder zugrunde gehe, der unfähig ſei. Aus dieſer Erkenntnis habe der Nationalſozialismus ſeine Prinzipien aufgebaut. „Die Beſſerung unſeres wirtſchaftlichen Lebens — ſo fuhr der Führer fort— hängt gon gwei Faktoren ab: Erſtens von dem gewaltigen ge⸗ meinſamen entſchloſſenen Einſatz aller Kräfte für FBFPEEE——————— ſozialer moraliſcher und völkiſcher Verfall des einſt ſo gewaltigen ruſſiſchen Reiches und Volkes. Aus den Rechtserfahrungen heraus müſſen wir Nationalſozialiſten unſere Stimme immer wieder dahin erheben, in dem Bolſchewismus nicht irgend⸗ eine der möglichen politiſchen Formen zu ſehen. Den Bolſchewismus richtig beurteilen, heißt, in ihm einen international wirkſamen Verbrechenstatbeſtand er⸗ kennen. Unbeirrbar zäh und in der Hoffnung, daß alle auſtändigen Menſchen der Welt dieſen Kampf des Nationalſozialismus um das Lebensrecht der Kultur der Völker der Welt gegenüber dem Bolſche⸗ wismus immer mehr erfaſſen, werden wir National⸗ ſozialiſten nicht müde, gerade unter dem Geſichts⸗ punkt des Rechtes und der Juſtiz den Bolſchewis⸗ mus in allen ſeinen Erſcheinungsformen als unſeren Todfeind anzuſehen und zu bekämpfen, wo und wie wir können. dieſe Beſſerung, und zweitens von einer beſſeren Erziehung des Menſchen.“ An dieſer Erziehung arbeite der Nationalſozialis⸗ mus. Die Deutſche Arbeitsfront ſei vielleicht das gewaltigſte Monument dieſer Erziehungsarbeit an unſerem Volke, der lebendigſte Ausdruck dieſer neuen Gemeinſchaft. Immer wieder und wieder müſſe je⸗ dem einzelnen eingehämmert werden:„Du biſt nur ein Diener an deinem Volke! Du biſt allein nichts, nur in der Geſamtheit biſt du alles, nur in einer Front biſt du die Macht.“(Stürmiſcher Beifall.) „Die Erziehung eines neuen ſozial denkenden Menſchen iſt notwendig. Das geht nicht von heute auf morgen. Das kann nicht bei einigen wenigen erreicht werden, ſondern nur aus der Geſamthaltung eines Volkes heraus kann dieſer neue Geiſt kommen, genau ſo, wie ich nicht in ein paar Tagen eine neue Armee aufbauen und in ein paar Tagen ihr einen neuen Geiſt geben kann. Das iſt das Problem von vielen Jahr⸗ hunderten. Aus Jahrhunderten entſteht endlich ein Gemeinſchaftsſinn, eine Gemeinſchaftshaltung, und aus beiden erwächſt dann die große Gemein⸗ ſchaftsleiſtung, erwächſt die gemeinſame Traoͤttion und der Stolz auf ſie.“ „Das iſt hier nicht anders. Die große Armee der nationalen Arbeit iſt von uns ins Leben gerufen worden, und ſie wird wachſen und gedeihen und hin⸗ eingehen in die kommenden Jahrhunderte. Genera⸗ tionen werden durch ſie geſchult, werden in ihr mar⸗ ſchieren und werden ihre Auffaſſungen wieder wei⸗ tertragen. Ich glaube unn einmal unabänderlich daran, daß die Menſchen nicht ſchlechter, ſondern daß ſie trotz allem beſſer werden. Auch der Jude wird das Gegenteil nicht fertigbrin⸗ gen. Sie werden beſſer, ſie werden ſich immer mehr verſtehen. Sie werden einander immer mehr die not⸗ wendige Achtung abgewinnen, und unſer Volk wird ſich immer mehr abſchleifen und einmal wird dann dieſer Typ Menſchen vor der Nachwelt in ganzer Wirk⸗ lichkeit daſtehen, den wir heute ahnend vor uns zu ſehen glauben, und deſſen erſte Repräſentanten wir vielleicht in unſerer Jugend ſchon immer mehr heran⸗ wachſen ſehen.“ „Auf die Proklamation und den neuen Vierjahres⸗ plan eingehend erklärte der Führer denjenigen, die vor der Größe der geſtellten Probleme zu rückwei⸗ chen:„Wir werden niemals ſagen, daß die Probleme nicht zu löſen ſind. Probleme, die geſtellt ſind, kön⸗ nen auch gelöſt werden, und ſie werden gelöſt! Dazu iſt natürlich Wagemut notwendig, Tatkraft, Ent⸗ ſchloſſenheit und ein großer Glaube. Es iſt aber ein viel größerer Wagemut und ein viel größerer Glaube nötig geweſen, als einzelner Mann vor 18 Jahren den Kampf gegen eine ganze Welt von Vor⸗ ſtellungen und Gegnern aufzunehmen.“ „Wenn ich heute ſage, daß wir in vier Jahren dieſes oder jenes Problem gelöſt haben werden, dann kommt mir das alles viel leichter vor, als es mir einſt vorkam, als einſamer Wanderer den Weg an⸗ zutreten vom Nichts bis an die Spitze der deutſchen Nation. Daher ſoll mir auch niemand entgegentre⸗ ten mit dem Wort:„Dies geht nicht.“ Das kann und darf mir niemand ſagen. Ich gehöre nicht zu den Männern, die ſich ſagen laſſen:„Es geht nicht.“ Es muß gehen, denn Deutſchland muß leben.“(Lang⸗ anhaltender ſtürmiſcher Beifall.) „Freilich, wir werden die Probleme nur löſen, wenn wir eine Front ſind. Wenn jeder nach ſeiner eigenen Richtung hin zieht, der eine ſo, der andere ſo, wenn jeder glaubt, nach ſeiner Faſſon ſelig wer⸗ den zu können, dann geht es natürlich nicht. Als jeder Deutſche glaubte, ſeinem eigenen Weg nach⸗ gehen zu können, da bekam es Deutſchland und da⸗ mit allen ſehr ſchlecht. Das gilt auch für die Zukunft. Ich raffe die Kräfte unſeres Volkes zuſammen. Aus 68 Millionen Einzelweſen muß eine geballte Meinung, ein geballter Wille, eine Ueberzeugung und ein Entſchluß kommen. Dann werden die großen Aufgaben, die uns geſtellt ſind. geradezu lächerlich klein. Wenn ich mir vorſtellte, daß ich allein gehen müßte und jeder dieſer nur nach ſeiner Richtung liefe, müßte ich auch verzweifeln. Wenn ich aber weiß: Ich gehe voran, und hinter mir marſchiert ein gan⸗ zes Volk, dann iſt mir nicht bange, und mögen die Aufgaben noch ſo ſchwer ſein!“(Jubelnde Zuſtim⸗ mung dankt dem Führer.) „Das kann mir einer ſagen, wir haben Baum⸗ wollemangel. In vier Jahren, meine Kameraden, wird jede Fabrik laufen! Wir werden unſere eigenen deutſchen Stoffe haben!(Stürmiſcher Bei⸗ fall.) Mag mir einer ſagen, wir könnten nicht ge⸗ nug Kautſchuk kaufen. Paſſen Sie auf: Die Fabriken werden aus dem Boden ſchießen, und eines Tages werden wir auf unſerem deutſchen Gummi fahren! (Erneuter lebhafter Beifall.) Einer mag ſagen: Wo wollen Sie denn das Benzin hernehmen, wenn Sie die Motoriſierung in Deutſchland immer weiter treiben. Unſer Benzin holen wir uns aus unſerer Erde, aus unſerer Kohle werden wir es gewinnen.“ (Langanhaltende jubelnde Zuſtimmung.) Ich weroͤe niemals ſagen: Das geht nicht, folg⸗ lich müſſen die Räder ſtillſtehen, folglich muß das deutſche Volk hungern. Nein, es wird arbeiten, es wird die Probleme löſen, weil ſie geſtellt ſind, und weil wir wollen, daß ſie gelöſt werden.“(Lebhafter Beifall.) Wenn ich Sie vor mir ſehe als die Front der deutſchen Arbeit, dann, bitte, ermeſſen Sie den Be⸗ griff des Wortes„Front“. Front heißt ein Wille, heißt ein Entſchluß, Front heißt ein Ziel und heißt eine Tat! Und das iſt auch notwendig. Das Leben iſt für viele unſerer Volksgenoſſen ſehr ſchwer. Nicht alle ſind gleich vom Glück geſegnet, nicht allen lächelt dieſes Glück gleichmäßig zu. Das Furchtbarſte iſt aber, glauben Sie mir, wenn der vom Glück Gemiedene auch noch die Hoffnung verliert.“ „Wenn ich dem deutſchen Volk große Probleme aufſtelle, ſo ſchaffe ich damit ſicherlich immer neue Arxbeit und neue Belaſtungen, und viele werden ſagen: Wir kommen zu keiner Ruhe, es gibt immer neue Zielſetzungen. Sie, die Sie davon betroffen ſind, vergeſſen Sie nicht, daß das für viele Millionen auch zugleich ein neuer Schimmer der Hoffnung iſt, daß dieſe Millionen, die auf der Schattenſeite des Le⸗ San Sebaſtian erobert Der Alkazar wird weiter verteidigt — Hendaye, 18. September. San Sebaſtian iſt ſeit Sonntag früh in den Händen der nationaliſtiſchen Truppen. Morgens 3 Uhr ſind die erſten Abtei⸗ lungen von allen Seiten in die Stadt eingedrungen, ohne nennenswerten Widerſtand zu finden. Die Nachhut der roten Streitkräfte hat ſich, der Haupt⸗ macht folgend, in Richtung Bilbao zurückgezogen. Ein Teil der roten Kämpfer iſt in Booten über das Meer nach Frankreich geflüchtet Trotz aller Vorſichtsmaßnahmen der baskiſchen Polizei hat es nicht verhindert werden können, daß die Anarchiſten in letzter Minute doch noch ihr ſinn⸗ loſes Zerſtörungswerk beginnen konnten. Der Kurſaal ſteht in Flammen, auch an einigen anderen Stellen der Stadt ſind große Brände aus⸗ gebrochen. Bevor die roten Streitkräfte San Seba⸗ ſtian räumten, haben ſie die Rundfunkſtation, die Telephonzentrale und das Telegraphenamt zerſtört Die Cortes zum 1. Oktober einberufen und einen für den inneren Verkehr der Stadt wich⸗ tigen Straßentunnel geſprengt. 25 — Madrid, 12. September.(U..) Die Beſatzung des Alkazar hat ſich entſchloſſen, den Widerſtand nicht aufzugeben. Bisher iſt noch keiner der Verteidiger, die ſo unglanblichen Helden⸗ mut beweiſen, zu den Feinden übergelaufen. Nach⸗ dem dieſer Entſchluß bei den roten Milizen bekannt⸗ geworden war, ſetzte ſofort heftiges Artillerieſener gegen die Trümmer des Alkazar ein. Die Roten ſcheinen entſchloſſen zu ſein, das, was jetzt noch von dem Alkazar übrig iſt, endgültig in Trümmer zu ſchießen. 1* Miniſterpräſident Caballero gab heute bekannt, daß die Regierung übereingekommen ſei, die Cortes zum 1. Oktober einzuberufen. Machen die Bergarbeiter nicht mehr mit? Die Kämpfe in Aſturien und der Provinz Leon eingeſtellt — Leon, 12. Sept.(U..) Auf verſchiedenen Kampfabſchnitten in Aſturien und der Provinz Leon ſind ſeit geſtern alle mili⸗ tärbſchen Operationen eingeſtellt. Die Bergarbeiter⸗ kolonnen der Regierungsſtreitkräfte, die hier ſtehen, haben nach Angaben von nationaliſtiſcher Seite das Vertrauen in die Madrider Regierung verloren und glauben den von Madrib herausgegebenen Erfolgs⸗ meldungen von allen ſpaniſchen Kampffronten nicht mehr. Die Bergarbeitermilizen ſollen die nationa⸗ liſtiſchen Streitkräfte, die auf dieſem Abſchnitt der Nordweſtfront operieren, gebeten haben, ſie nicht mehr anzugreifen noch mit Artillerie⸗ oder Gewehr⸗ feuer zu belegen, denn ſie wollten. nicht mehr kümpfen, ſondern Klarheit haben, wie es jetzt in Spanien ausſehe. Man ſolle ihnen Zeitungen geben, damit ſie die Madrider Siegesmeldungen auf ihre Stichhaltigkeit prüfen könnten. Die Parlamentäre der roten Berg⸗ arbeitermilizen ſollen weiter erklärt haben, daß ſie kampfesmüde geworden ſeien, nachdem ihnen ein leichter Sieg immer wieder verſprochen worden ſei und nachdem dieſe hoffnungsvollen Darſtellungen der Volksfrontregierung ſich niemals verwirklicht hätten. Die beiden Parteien haben auf dieſen Front⸗ ten bereits mit dem Austanſch ihrer Gefangenen be⸗ gonnen. 5 darüber Dampfer„Magallanes“ bei den Roten angekommen — Mexpiko⸗Stadt, 12. Sept.(U..) Die mexikaniſche Regierung teilte heute mit, daß der Dampfer„Magallanes“, der mit einer großen Kriegsmaterialladung für die ſpaniſche Volks⸗ frontregierung vor kurzem aus Vera Cruz auslief, ungefährdet ſeinen Beſtimmungsort er⸗ reicht habe. Näheres über den Beſtimmungsort wurde jedoch nicht mitgeteilt. In der mexikaniſchen Hauptſtadt war man bereits über das Schickſal der„Magallanes“ beunruhigt, da man von ihr ſeit der Brennſtoffübernahme in Wil⸗ lemſtad, Curacao, nichts mehr gehört hatte. Beſon⸗ ders die Berichte, daß Flugzeuge der nationaliſtiſchen Heeresgruppe Francos Tag und Nacht über der Straße von Gibraltar patrouillierten, um die„Ma⸗ gallanes“ abzufangen, trugen hier erheblich zur Er⸗ höhung der Beunruhigung bei. Man befürchtete bereits, Schiff und Waffenladung wären den ſpani⸗ ſchen Nationaliſten in die Hände gefallen. Wie man jetzt noch erfährt, wurde über die Route der„Magallanes“ größtes Stillſchweigen gewahrt. Man hatte ſogar die Funker des Schiffes durch zwei Leute erſetzt, deren„Sympathien für die ſpaniſche Linksregierung über jeden Zweifel erhaben waren.“ bens ſtehen, nun wieder glauben dürfen: Es geht doch vorwärts. Der Führer hat einen neuen Plan ausgearbeitet. Wir glauben, daß alles wieder in Ordnung kommt, wir werden alle wieder unſere Arbeitsplätze bekommen. Vergeſſen Sie nicht, daß das, was für den einzel⸗ nen als Belaſtung erſcheint, für unzählige an⸗ dere die Erhebung iſt. (Lebhafte Zuſtimmung.) Daß es eine neue große Zuverſicht gibt, daß wir beſtehen werden.“ „Wir werden Deutſchland auch davor bewahren, daß ein anderer bei uns von außen eingreift, um uns dieſe Löſung unmöglich zu machen und Chaos zu erzeugen.(Stürmiſcher Beifall.) Ich habe in meinem Leben ſo viel kämpfen müſſen, ſo viele Wi⸗ derſtände vor mir gehabt und ſie beſiegt und beſei⸗ tigt, daß ich mich ſtets nur als Kämpfer fühlen kann. Ich weiß auch, daß im Völkerleben nur die Nation Beſtand hat, die bereit iſt, jedem Widerſtand zu be⸗ gegnen und jede Gefahr abzuwenden. Deshalb ſorge ich auch dafür, daß wir nicht ein hilfloſer Staat ſind in den dräuenden Ereigniſſen, die vielleicht vor uns aufſteigen, ſondern daß wir auch hier zuverſichtlich, hoffnungsvoll und gläubig in die deutſche Zukunft ſehen können.(Langanhaltender Beifall.) So wie ich durch die Partei und ihre Organiſation die Vorausſetzung für die innere Wirtſchaft ſchuf, indem ich dem deutſchen Volk den inneren Frieden gab und ihn ſicherte, ſo werde ich die Vorausſetzung für das Glück unſeres Volkes auch ſichern durch den Schutz der Nation nach außen und nichts ſoll mich davon abbringen oder mich ſchwach machen. Ich werde jedes Opfer verlangen, das notwen⸗ dig iſt, um unſer Volk zu ſchützen und zu ſichern; denn ich glaube, der Unglückluͤchſte auf der Welt iſt der, der ſein Unglück mangels eigener Kraft nicht meiſtern kaun.“(Minutenlanges Beifalls⸗ toſen füllt die Halle.) „So grüße ich Sie denn alle, die hier ſind, als Mitkämpfer in der großen Front unſerer Wirtſchaft, die ein Teil iſt der großen Front unſerer natio⸗ nalen Selbſterhaltung und damit unſeres deutſchen Volkes. Ich grüße Sie in der Ueberzeugung, daß auch dieſe Front ihre Pflicht und ihre Schuldigkeit tun wird, mithelfen wird, Deutſchland und das deutſche Leben feſt zu untermauern, daß ſie die Pro⸗ bleme und die Aufgaben löſen wird, die geſtellt ſind, und daß ſie ſomit weiterarbeitet an ihrem Teil zur Erhaltung unſeres Volkes, für Sicherung des Le⸗ bens und damit für Erreichung der unſerem Volk von der Vorſehung geſteckten Ziele. Wenn Deutſchland ſich in ſolcher Front aufbaut, wird es unzerſtörbar ſein. Dann werden das Reich und die Nation feſt ſein, dann werden ſie beſtehen in die kommenden Jahrhunderte hinein, und unſeren Kindern wird dann erſpart bleiben, was wir 18 Jahre lang erdulden mußten.“ (Die 30 000 Männer der Deutſchen Arbeitsfronk ſpringen ergriffen und mitgeriſſen auf und bereiten dem Führer eine begeiſterte Huldigung.) Der zweite Nordatlantikflug Das Lufthanſa⸗Flugzeug„Aolus“ glücklich in Neuyork gelandet 8 — Berlin, 12. September. Das am Freitag von den Azoren nach den Ber⸗ muda⸗Inſeln geflogene Flugboot der Lufthauſa iſt heute um 14.44 Uhr MéEz von den Bermudas wei⸗ tergeflogen und erreichte um 21.02 Uhr ME3 Neu⸗ york. Während die Beſatzung geſtern 3400 Kilometer bewältigte, legte ſie heute mit dem„Aeolus“ 1300 Ki⸗ lometer in 6 Stunden 18 Minuten zurück. Damit iſt auch die zweite der beiden an den Nordatlantik⸗ verſuchen der Lufthanſa beteiligten Maſchinen in Neuyork eingetroffen. 4 Glückwunſch des Reichsluſtfahrtminiſters Reichsminiſter der Luftfahrt und Oberbefehls⸗ haber der Luftwaffe Generaloberſt Göring hat der Deutſchen Lufthanſa anläßlich des Nord⸗ atlantikfluges folgenden Glückwunſch übermittelt: „Den Männern der Deutſchen Lufthanſa, die auf Grund ihres hervorragenden fliegeriſchen Könnens den Luftverkehr über den Ozean einen weſentlichen Schritt vorwärts gebracht haben, meine beſten Wünſche auch für die folgenden Verſuche.“ Außerordentliche Mitiel für das italieniſche Heer — Rom, 12. September. In der Sitzung des Miniſterrats am Samstag machte Muſſolini Mitteilungen über die Höhe der für das Landheer, die Kriegsmarine und die Luftwaffe bereitgeſtellten außerordentlichen Mittel. Ueber die Höhe der Mittel werden in der amtlichen Mittei⸗ lung keine Angaben gemacht, es wird nur darauf hingewieſen, daß die bereitgeſtellten Beträge es er⸗ möglichen,„die militäriſchen Vorbereitungen den Notwendigkeiten der internationalen Lage anzupaſſen und ſie in einem Zeitabſchnitt durchzuführen.“ Weiter gab Muſſolini dem Miniſterrat bekannt, daß die Politik der wirtſchaftlichen Unabhängigkeit, vor allem bezüglch der für die Wehrmacht notwen⸗ digen Rohſtoffe, bereits bemerkenswerte Ergebniſſe gezeitigt habe und mit äußerſtem Nachdruck fortgeſetzt werde. Das Generalkommiſſariat für die Kriegs⸗ rüſtung kontrolliere über 1000 Hilfsbetriebe. * Ein Kolonialheer wird geſchafſen Der italieniſche Miniſterrat hat am Samstag im Rahmen ſeiner militäriſchen Maßnahmen auch die Schaffung eines Kolonialheeres beſchloſſen, das an die Stelle der noch in Abeſſinien ſtehenden kriegs⸗ mäßigen Formationen treten ſoll. Es wird 60 000 Mann umfaſſen, von denen 40 000 Eingeborene ſind. Ritter v. Eyp und Dr. Dorpmüller bei Rooſevelt. Reichsſtatthalter General Ritter v. Epp und Gene⸗ raldirektor Dr. Dorpmüller, die zur Teilnahme an der Weltkraftkonferenz in Amerika weilen, ſind am Freitag von Präſident Rooſevelt im Weißen Haus empfangen worden. Der Beſuch König Eduards in Wien. Bundes⸗ kanzler Dr. Schuſchnigg hat am Freitag König Eöͤuard VIII. auf der engliſchen Geſandtſchaft be⸗ ſucht. zeigt. Erſter Tag der Wurſimarktſchlacht 4. Seite/ Nummer 423 Neue Maunheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 14. September 1986 Die Sta diseiſte Maunheim, 14. Seotember Freundlicher Septemberſonntag Der zweite Septemberſonntag machte gut, was der erſte„verſiebt“ hatte. Nachdem ſich ſchon in der zweiten Wochenhälfte die ſehnlichſt erwartete Witte⸗ rungsbeſſerung durchgeſetzt hatte, enttäuſchte auch der Sonntag mit ſeinem überwiegend freundlichen Cha⸗ rakter nicht die Erwartungen der Mannheimer. Ganz ſo ſchön wie der Freitag und Samstag wurde das Wetter geſtern allerdings nicht. Der herbſtliche Einſchlag trat doch ſchon deutlich in Erſcheinung. Insbeſondere macht ſich der Unterſchied zwiſchen der höchſten und der tiefſten Temperatur— die in den letzten Tagen bei 20 Grad, in den Nächten bei 8 Grad lagen— bereits ſtark bemerkbar. Nächtliche Kühle und lebhafte Tageswärme brachten auch geſtern wie⸗ derum Nebelbiloöung mit ſich, welche die Um⸗ gebung auch dann noch in einen leichten Dunſt⸗ ſchleier hüllte, als ſich die Sonne in den Mittagsſtun⸗ den gegen das flammige Gewölk, das den Himmel tagsüber bedeckte, beſſer oͤurchgeſetzt hatte und die Mannheimer in Scharen hinauslockte. Dies jedoch auch erſt in den Nachmittagsſtunden. Und da konnte man an der Friedrichsbrücke und dem Paradeplatz feſtſtellen, welch ſtarke Anziehungskraft wiederum der Dürkheimer Wurſtmarkt ausübte. Er war für viele Tauſende junger und alter Mannheimer die Parole des Wochenends, der ſie auch gefolgt wären, wenn es bindfadendick gereg⸗ net hätte. Aber ſo war es natürlich viel angenehmer. Es iſt daher kein Wunder, daß Rhein⸗Haardt⸗Bahn und Omnibuſſe ſchon vom Samstag nachmittag ab voll zu tun hatten, um die Wurſtmarktfreudigen nach Dürkheim zu befördern. Der letzte Wagen der Mannheimer Omnihus⸗Geſellſchaft, die mit ſämt⸗ lichen Wagen einen Pendelverkehr unterhielt, traf von Bad Dürkheim am— Sonntag mittag um 12 Uhr am Paradeplatz ein. Aber auch die Kerwe in Lampertheim ſah viele Mannheimer Geſich⸗ ter und das Neckartal lockte die Wanderluſtigen zu eindrucksreicher Herbſtfahrt, In der Stadt herrſchte am Vormittag ſonntägliche Ruhe. Nur die Sportplätze wieſen verhältnismäßig guten Beſuch auf. Die meiſten Mannheimer ſaßen um dieſe Zeit am Radio, um den Höhepunkt des Nürnberger Reichsparteitages mitzuerleben, während viele Hun⸗ derte die willkommene Gelegenheit benutzten, an der Vorführung des letztjährigen Parteitagsfilms „Triumph desWillens“ imPalaſttheater teilzunehmen. Erſt am Nachmittag ſetzte dann lebhafter Betrieb in den Straßen ein. Die Familien ſtrömten hinaus ins Freie, unſeren Anlagen und Parks zu. Käfer⸗ taler Wald, Luiſenpark und nie Furken⸗ Tauſenden froher Menſchen erfüllt. Unſere Garten⸗ gaſtſtätten konnten ſich über mangelnden Beſuch nicht beklagen. Es ließ ſich gut im Freien ſitzen. Es war ſo recht ein Sonntag, um der Ruhe und Ausſpannung zu pflegen. Lebensgefährlich verletzt Ein folgenſchwerer Zuſammenſtoß ereignete ſich am Samstagnachmittag an der Ecke Hanſa⸗ und Un⸗ termühlauſtraße, zwiſchen einem Laſtkraftwa⸗ gen und einem Perſonenkraftwagen. Hier⸗ bei wurden der Führer des Perſonenkraft⸗ wagens und ein Mitfahrer erheblich ver⸗ Letzt. Beide fanden Aufnahme in einem Kranken⸗ haus. Bei dem Mitfahrer beſteht Lebensgefahr. Die beiden Fahrzeuge wurden ſehr ſtark beſchädigt. er Sein 80. Geburtsjahr vollendet heute Fritz Kallenbach, Schwetzinger Straße 160. Seinen 76. Geburtstag begeht heute Herr Emil Grohe, Cannabichſtr. 4, in voller Rüſtigkeit. Wegen Ruheſtörung und groben Unfugs wur⸗ den in der Nacht zum Sonntag 18 Perſonen ange⸗ verſammelt, um dem Der Auguſt war Hauptverkehrsmonat— Ausländer gaben ihm das Gepräge Wieder liegt ein Bericht der Mannheimer Frem⸗ denverkehrsſtatiſtik über den Monat Auguſt auf unſerem Schreibtiſch. Und wieder können wir ihm entnehmen, daß die aufſteigende Linie unſeres Frem⸗ denverkehrs nicht nur gehalten wurde. ſondern im Hauptreiſemonat des Jahres einen ſteilen Sprung nach oben macht. In der Hauptſache iſt das auf den ungewöhnlich ſtarken Ausländer⸗ beſuch zurückzuführen. Ausländer in Mannheim Im Auguſt wurden nicht weniger als 2507 Aus⸗ länderankünfte verzeichnet, was gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres, wo es nur 967 waren, eine Steigerung um 1540 Perſonen oder rund 160 v. H. bedeutet! Auch die Uebernachtungszah⸗ len haben entſprechend zugenommen. Gegenüber 1695 im Auguſt 1935 wurden heuer 2981 gezählt, alſo 1286 oder rund 75 v. H. mehr. So überaus erfreulich dieſe Ziffern ſind, ſo geht doch anderſeits aus ihnen hervor, daß viele Ausländer ſich in Mannheim nur kurz aufhalten, oft nur einen Tag, um dann weiter zu fahren. Sie zum längeren Bleiben zu be⸗ wegen— darin beruht eine der Aufgaben unſerer künftigen Stadtwerbung. Vergleicht man die Monate Januar bis Auguſt mit den gleichen des Vorjahres, ſo haben die Aus⸗ länder⸗Ankünfte von 5902 um 1835 oder rund 31 v. H. auf 7737 zugenommen. Die Zahl der Ausländer⸗ übernachtungen ſtieg von 9320(1935) um 3115 Per⸗ ſonen oder 33 v. H. auf 12 435(1936). Zieht man von dieſen Achtmonatszahlen den Auguſt 1936 ab, ſo zeigt ſich, daß er den Löwenanteil an der gewaltigen Steigerung des Ausländerbeſuches hat. Die Erlärung dafür liegt ja auf der Hand. Es handelt ſich bei dieſem ungewöhnlich hohen Beſuch überwiegend um Ausländer, die nach Schluß der Olympiade Mannheim aufſuchten. War ihr Beſuch, wie geſagt, auch häufig nur kurz, ſo durften ſie doch dank der vorzüglichen Betreuung durch unſeren Ver⸗ kehrsverein den beſten Eindruck von der„ebendigen Stadt“ mitgenommen haben— und das wird ſich auch auf den künftigen Ausländerverkehr vorteil⸗ haft auswirken. Auch der allgemeine Fremdenverkehr läßt die aufſteigende Linie erkennen. An Fremden ankünften wurden gezählt im Auguſt 117743(1935— 9841), alſo 1902 oder 20 v. H. mehr als im Vorjahr, an Uebernachtungen 17 559(1935 16 389), alſo 1170 oder rund 7 v. H. mehr als im Vorjahre. Die Monate Januar Auguſt zuſammengefaßt, ergaben 82551(1935 79 555) Ankünfte, alſo 8996 oder rund 12 v, H, mehr als im Vorjahre, und 142 760(1935— 132 467) Uebernachtungen, alſo 10 293 oder rund 7 v. H. mehr als im Vorjahre. Auch hier war alſo der Auguſt der Hauptverkehrsmonat des Jahres und brachte die größte Steigerung mit ſich. Und ferner lehren die Zahlen, daß Mannheim den Fremden immer noch ſtark nur Durchgangsſtation bedeutet— wenn auch in ungleich geringerem Umfange, als bei den Ausländern. Nun weiter: Fremdenverkehrswerbung Im ganzen geſehen, können wir ſtolz ſein auf dieſe Entwicklung unſeres Fremdenverkehrs. Seine ſtändig aufſteigende Linie beweiſt, daß die Rhein⸗ Neckarſtadt in aller Welt einen guten Ruf genießt und die kürzlich erfolgte Beſtätigung als Frem⸗ denverkehrsſtadt vollauf verdient. Sie iſt zugleich ein Beweis dafür, daß unſere Stadtwer⸗ bung auf dem richtigen Wege iſt. Möge jeder dazu beitragen, ſie in ihrer Arbeit zu unterſtützen, dann wird die„lebendige Stadt“ und das„ſchöne Mannheim“ in Zukunſt noch größere Anziehungs⸗ kraft auf den Fremden⸗ und Ausländerſtrom aus⸗ üben, der alljährlich Deutſchland durchflutet.—i eeeeeeeeeeeee„—— Amzug der„Fröhlich Pfalz“ Begünſtigt durch das ſchöne Wetter und den ſtar⸗ ken Samstagnachmittag⸗Verkehr, erfreute ſich der Aufmarſch der„Fröhlich Pfalz“ beſonderer Aufmerkſamkeit. Schon als die Garden am Stamm⸗ haus„Liederhalle“, K 7, kurz vor 17 Uhr Aufſtellung nahmen, war das willkommener Anlaß für viele Spaziergänger, dabei ein wenig zuzuſchauen. Mit klingendem Spiel ging es alſobald los, vor⸗ weg Spielmannszug und Kapelle in Gardeuniform, gefolgt von vier tüchtigen Fahnenſchwenkern und der Ranzengarde, hinter der Gambrinus, einen Humpen ſchwenkend, hoch oben auf ſeinem Wagen ſtehend, die Fahrt mitmachte. Den Beſchluß des ſtattlichen Zuges bildeten drei Kraftwagen mit den Elferräten, die ſich in ihren blauen Leinenjäck⸗ chen und dey nKreisſäge“ recht hübſch ausnahmen, Für die, Kinden wax dieſer Umzug ein„ge⸗ fundenes Freſſen“. In hellen Scharen gaben ſie ihm das Geleite, wacker das Marſchtempo haltend; ſie waren die„fröhlichſten Pfälzer“ diesmal. Ueber Ring, Waſſerturm, Planken, Breite Straße und Friedrichsbrücke bewegte ſich der Aufmarſch, um dann zwiſchen, U0 5 und U 6 in die Quadrate einzu⸗ biegen und nach Ueberquerung der Planken die Kunſtſtraße hinauf zum Friedrichsplatz zu gelangen — überall Aufſehen erregend, die Mannheimer zum Aufhorchen und Schauen veranlaſſend. Nicht mindere Anteilnahme fand das Standkonzert am Waſſerturm. Zu Hunderten hatten ſich dort die Mannheimer halbſtündigen Konzert der Kapelle Schönig zu lauſchen, die ſich gar„taktvoll“ „ins Zeug legte“ und ein treffliches Samstagnach⸗ mittagsgeſchenk in muſikaliſcher Form bot. Wieder formierte ſich dann der Zug zu kurzem Marſch zurück zum Stammhaus, wo ſeine Auflöſung erfolgte. Am Abend aber fanden ſich alle Freunde der„Fröhlich Pfalz“ in den verſchiedenen Lokalen ein, um den„Fröhlich⸗Pfalz⸗Tropfen“„anzuſtechen“. Beſagter„Anſtich“ verlief bei Muſik, Sang und Fröhlichkeit überall in gewohnter Weiſe. Vom Schlachtteilnehmer und Großkampfberichterſtatter Dr. Hr. Wir rollten etwa um 18 Uhr in Dürkheim an, wurden ſofort ausgeladen und mit roten Hals⸗ tüchern und Faſchingshütchen eingekleidet. Von ferne hatte man ſchon am Lichtſchein geſehen, wo der Kampfplatz lag, aber ein Rundfunkanſager orien⸗ tierte uns jetzt in genauer Beſchreibung über die Kampfabſchnitte der einzelnen Gruppen und wich⸗ tige Befeſtigungswerke. Gleich ſchwärmten wir aus, aber nur ein lockeres Geplänkel wollte ſich in den erſten Stunden entwickeln. Die Herren vom Stab begaben ſich zunächſt einmal in die Pfälser Pup⸗ penbühne, die in luſtiger Weiſe durch weitſchal⸗ lende Anſage die Leute von der Kampfſtätte wegzu⸗ locken ſuchte, und ſogar mit dem Sketch„Worſcht⸗ markt in Not“ aufwarten konnte, in dem im letzten Augenblick, als die Werſcht nirgends gefunden wer⸗ den konnten, der Drache aufgeſchlitzt wurde. Doch längere Zeit hindurch ließ ſich der Kampfes⸗ mut unſerer Truppen durch ſolche netten Scherze nicht zügeln. Gegen 21 Uhr hörte man ſchon ein ziemliches Gewehrfeuer aus den vielen Schießhäuſern hallen. Dumpf knallten dazwiſchen die wuchtigen Schläge aus der Lukas⸗Kanone. Eine gänzlich neue und von den Strategen nicht vorausgeſehene Kampf⸗ art entwickelte ſich bei den Maſſenangriffen von Skooter⸗Tanks. Ohne ſich viel mit Feuerkampf auf⸗ zuhalten(vielleicht hatten ſie ſich verſchoſſen oder die Munition war unterwegs liegengeblieben) gingen ſie aufeinander los, verſuchten ſich zu rammen, wo es nur irgend ging, und weithin hallten die Schreie der Er⸗ ſchrockenen. Die hippodromiſche Reiterei war zwar aut vertreten, aber in einem modernen Kriege ſpielt ſie ja keine große Rolle mehr. Den beſten Geſamt⸗ überblick gewährt immer noch die Achterbahn; am luſtigſten und abwechſlungsreichſten geſtaltete ſich aber der Nahkampfin den Zelten. Mit unerſchüt⸗ terlichem Kampfesmut ſtürzten ſich— angefeuert durch gewaltige Doppelkapellen, wie die Homburger Stadt⸗ kapelle mit weiblichen Gelegenheitsdirigenten— die Leute immer wieder hinein ins Kampfgewühl. Flammenſchlucker betätigten ſich und erbeuteten man⸗ chen Zehner. Ueberall ſorgten die tüchtigen Marke⸗ tenderinnen für neue Sprengmittel. Die Mannheimer Truppen waren nicht ſo ſtark vertreten, wie man erwartet hatte. Wo ſie aber eingeſetzt wurden, da kämpften ſie wie die Löwen in vorderſter Linie. Sehr viele aber waren auch bei der Muſik zu ſehen. Man hatte übrigens auch eine Menge wilder Tiere mitgebracht(ſogar Menſchen⸗ freſſerfamilien), verzichtete aber auf ihre Verwen⸗ dͤung. Die vielen Aeffchen dienten der Erholung. Ungefähr um zwei Uhr wurde der Unterzeichnete leicht verwundet. Sein Zuſtand verſchlimmerte ſich zuſehends. Von zwei Sanitäterinnen wurde er zu den Krankenwagen gebracht. Bis zu dieſer Stunde waren ernſthafte Zuſammenſtöße nirgends erfolgt. Zahlreiche Soldaten zogen reichbeladen mit Beute ab; denn man brauchte ja nur mit einem Zehner oder Fuffziger zu winken, ſchon gaben einem die guten Eingeborenen, was man haben wollte: Leder⸗ waren, Wollwaren, Schmuckſachen, Puppen und ge⸗ brannte Mandeln. Die Hauptfeſtung, das große Faß, — durch Neonröhrenrahmen gekennzeichnet— mit einer großzügig erweiterten Baſtion, wurde aller⸗ dings noch nicht bezwungen. Und ſo wird wohl no manches nachzuholen ſein. 5 tober Stuttgarter in Mannheim Auch am Sonntag war Mannheim wiederum das Ziel fremder Beſucher. Diesmal waren es Mit⸗ glieder der Bürgergeſellſchaft Stuttgart, die, 90 Teilnehmer ſtark, mittags 14 Uhr mit drei großen Reiſeomnibuſſen von Schwetzingen kommend in Mannheim an der Schillerſchule eintrafen. Be⸗ treut vom Verkehrsverein, fuhren die Stuttgarter zunächſt zum Friedrichsplatz, der einen großen Ein⸗ druck auf ſie machte. Beſonders waren es der Waſ⸗ ſerturm und die für unſere Beſucher rechtzeitig in Betrieb geſetzten Waſſerſpiele, die ihre Bewunde⸗ rung erweckten. Nach kurzem Halt ging es über die Adolf⸗Hitlerbrücke hinaus zum Induſtriehafen und den Fabrikanlagen Waldhofs. Nachdem die Stutt⸗ garter dort das gewerbliche Mannheim kennen ge⸗ lernt hatten, wurde ihnen mit Nationaltheater und [Schloß das kultuxelle Ke rc ben Kaen es über die Rheinbrücke, dann nach dem Lin zum ſchönen Pfalzplatz und von dort, über, Bahnhof, Ring, Auguſtaanlage zur Reichsautobahn, von wo die Weiterfahrt nach Heidelberg angetreten wurde. Die Stuttgarter waren angenehm überraſcht, ſo vie⸗ lem Schönen in Mannheim zu begegnen, hatten doch viele von ihnen eine falſche Vorſtellung von unſerer Vaterſtadt gehabt. Um ſo mehr freuen wir uns, daß ihr Beſuch dieſes Urteil korrigiert hat. Schäferhunde im Examen Von der Fachſchaft für Deutſche Schäfer⸗ hunde, Kreisfachgruppe Mannheim Noörd veranſtaltet, fand am Sonntag auf dem Uebungsplatz am Ulmenweg hinter dem Lungen⸗ ſpital eine Schutz⸗ und Zuchtprüfung unter Leitung von Ernſt Weigel ſtatt. Die durch den Richter Heinrich Zapf, Landau, am Vor⸗ und Nach⸗ mittag abgenommene Prüfung erſtreckte ſich auf drei Gebiete. Zunächſt wurde die Spurenarbeit ge⸗ prüft, wobei eine Strecke von 400 Metern auszuar⸗ beiten und unter drei ausgelegten Gegenſtänden der Gegenſtand des Spurenlegers herausgefunden wer⸗ den mußte. Im Rahmen der anſchließenden Ge⸗ horſamsübungen mußten die Hunde unter an⸗ derem einen Meldegang über die Strecke von 400 Meter zwiſchen zwei Perſonen durchführen als Vor⸗ übung für ihre Ausbildung zum Meldehund. Danach kam die Mannarbeit an die Reihe, die ſich auf die Verteidigung des Führers erſtreckte und die Hieb⸗ und Schußfeſtigkeit erprobte. Die Prüfung ergab eine hervorragende Schulung der Schäferhunde. Folgende Ergebniſſe wurden er⸗ zielt:„Bero von der Rhein⸗Neckar⸗Halle“, Beſitzer und Führer Frau Schmidt, Mannheim⸗Luzenberg, Note vorzüglich;„Britta von der Rhein⸗Neckar⸗ Halle“, Beſitzer und Führer Valentin Brunner, Mannheim⸗Feudenheim, Note vorzüglich,„Aſta vom Schützenrevier“, Beſitzer und Führer Michael Ull⸗ rich, Mannheim, Note vorzüglich und„Cilly vom Wörſchbrünnele“, Beſitzer und Führer Otto Muſch, Mannheim⸗Luzenberg, Note ſehr gut. Für ſämtliche Wanuheimns Fremdenberlehr au der Böhe Prüfungsteilnehmer gab es hübſche, von der Kreis⸗ fachgruppe geſtiftete Ehrenpreiſe. Zuſammen mit den auswärtigen Beſuchern blieben die zahlreichen Hunde⸗ liebhaber noch lange nach Schluß der Prüfung gemüt⸗ lich beiſammen. Gemeinſchaſtswerbung für die Zeitung Eine Aktion des Reichsverbandes der deutſchen Zeitungsverleger Der Reichsverband der deutſchen Zeitungsver⸗ leger veranſtaltet vom 20. September bis Ende Ok⸗ eine große Gemeinſchaftswerbung für die deutſche Zeitung. Es handelt ſich dabei um eine Werbung für die geſamte deutſche Preſſe als der Vermittlerin nationalſozialiſtiſcher Anſchauung in Stadt und Land. Der Reichs⸗ und preußiſche Innenminiſter hat es allen Behörden zur Pflicht gemacht, die Werbung nach Kräften zu unterſtützen. Er kündigt in einem Erlaß an, daß den einzelnen Dienſtſtellen durch die örtlichen oder benachbarten Zeitungsverleger Werbeaushänge zugehen werden und erſucht, dieſe Werbeaushänge an gut ſicht⸗ barer Stelle oder in Räumen anbringen zu laſſen, die dem Publikum zugänglich ſind. Das Programm des Parteitages Montag, den 14. September 8 Uhr: Erſte Vorführung der Wehrmacht. .30 Uhr: Gauamtsleiter des Amtes für Technik im Sitzungsſaal des Rathauſes. 9 Uhr: Gau⸗ und Kreispropagandaleiter im Her⸗ kulesſaal. 9 Uhr: Agrarpolitiſches Amt im Katharinenbau. 9 Uhr: Kommiſſion für Wirtſchaftspolitik im Kultur⸗ Vereinshaus. 9 Uhr: Gau⸗ und Kreisleiter im Opernhaus am Ring. 10 Uhr: Amt für Kommunalpolitik in der Kongreß⸗ halle. 10.30 Uhr: Amt für Technik im großen Rathausſaal. 12 Uhr: Amt für Beamte im Kultur⸗Vereinshaus. 14 Uhr: Vorführung der Wehrmacht unter Mitwirkung von Truppenteilen des Heeres, der Luftwaffe und der Marine. Der Führer ſpricht zu den in Paradeaufſtellung angetre⸗ tenen Truppen. 17 Uhr: Vorbeimarſch der Truppen vor dem Führer auf der Zeppelinwieſe. 19.30 Uhr: Fortſetzung und Schluß des Parteikon⸗ greſſes. 24 Uhr: Großer Zapfenſtreich der Wehrmacht, aus⸗ geführt von ſämtlichen am Reichsparteitag teil⸗ nehmenden Muſikkorps vor dem Führer am „Deutſchen Hof“. Anſchließend Abtransport aller Formationen. * Die deutſchen Reichsſender übertragen am Montag aus Nürnberg: 12.00 Uhr: Konzert. Als Einlage: Berichte von der Auszeichnung der Siegerſtürme der SA. 14.00 Uhr: Großes Konzert. Als Einlage, 14.15 Uhr: Vorführungen der Wehrmacht. 19.90 Uhr: Fortſetzung und Schluß des Parteikon⸗ greſſes. Zapfenſtreich der Wehrmacht vor etwa 24.00—.30 Uhr: dem Führer. üHHã—.—fPPPPPTPPPTPTPfTfTP7T7Tff77TkTTT0T0T0T0TTTTTTT Einſtellung von Freiwilligen in die Luftwaffe im Frühjahr 1937 Das Reichsluftfahrtminiſterium gibt bekannt: Im Frühjahr 1937 werden bei der Fliegertruppe und Luftnachrichtentruppe Freiwillige eingeſtellt. Be⸗ werber können ſich ſchon jetzt melden, und zwar bei jedem Truppenteil der Fliegertruppe und der Luft⸗ nachrichtentruppe. Auskunft über die ſonſtigen Bedingungen für den Eintritt als Freiwilliger in die Luftwaffe und über den vorher abzuleiſtenden Arbeitsdienſt erteilen die Truppenteile der Fliegertruppe und der Luſtnach⸗ richtentruppe, die Wehrbezirkskommandos und die Wehrmeldeämter. Sie werden außerdem in der Ta⸗ 0 Rasiercreme 50 Pig. Srose 2 le Zahncreme 40 Pfg. Tube. gespreſſe und im Rundfunk wiederholt bekanntgege⸗ ben werden. Einſtellungsanträge bei anderen militäriſchen oder ſtaatlichen Dienſtſtellen ſind zwecklos. Sie ver⸗ zögern uur die Bearbeitung zum Nachteil des Be⸗ werbers. Bei der Flakartillerie und beim Regiment Geue⸗ ral Göring werden im Frühjahr 1937 keine Frei⸗ willigen eingeſtellt. Der Zeitpunkt für die Meldung von Freiwilli⸗ gen für die Herbſteinſtellungen bei der Fliegertruppe, Flakartillerie, Luftnachrichtentruppe und Regiment General Göring wird im Laufe des Monats Sep⸗ —— durch Preſſe und Rundfunk bekanntgegeben werden. Wann werben Glocken geläutet? Richtlinien deg Reichskirchenausſchuſſes Auf Grund zahlreicher Anfragen über die Anord⸗ nung von Glockengeläut hat der Reichskirthenaus⸗ ſchuß in einem Rundſchreiben an die oberſten Be⸗ 2 6 der deutſchen evangeliſchen Landeskirchen feſt⸗ geſtellt: „Das Läuten der Kirchenglocken hat den Sinn, die chriſtliche Gemeinde zur gottesdienſtlichen Verſammlung leinſchließlich der kirchlichen Handlun⸗ gen) oder zum Gebet zu rufen. Darüber hinaus gibt es Fälle, in denen ein kirchliches Glockengeläut anläßlich beſonderer Ereigniſſe innerhalb der Volks⸗ gemeinſchaft angeordͤnet werden kann. Hierfür gilt die Regel, daß ein ſolches Geläut in erſter Linie dann anzuordnen iſt, wenn aus Anlaß des beſon⸗ deren Ereigniſſes eine goltesdienſtliche Feier ſtatt⸗ findet. Iſt das nicht der Fall, ſo iſt die Anordnung von Glockengeläut auf Gelegenheiten von wirklich überragender Bedeutung zu beſchränken. Für die Anordnung eines beſonderen Glockengeläutes außerhalb der kirchlichen Läuteordnung ſind ſtets nur die kirchlichen Stellen zuſtändig.“ kei Die Reichsbetriebsgemeinſchaft„Freie Berufe“, Fachgruppe Techniker, für die Gaue Baden und Württemberg⸗Hohenzollern hat Mannheim als Treff⸗ punkt für eine wärtſchaftskundliche Stu⸗ dienfahrt beſtimmt. Von Mannheim aus wird eine fünftägige Fahrt durch die Gaue Baden und Württemberg unternommen. Nach Beſichtigungen der Firmen Brown, Boveri& Cie., Heinrich Lanz und Motorenwerke, wird die Studienfahrt über die Reichsautobahn nach Heidelberg zur dortigen Schnell⸗ preſſenfabrik, dann weiter nach Bruchſal zu den Signalwerken und durch den Gau Württemberg zur von Induſtrieunternehmungen fort⸗ geſetzt. u Die ſüdliche Zufahrtsſtraße zu den Planken zwiſchen O 5 und 0 6 wurde am Samstagabend wie⸗ der für den öffentlichen Verkehr freigegeben. Dieſer Straßenzug wurde gleichfalls mit einer Rauhaſphalt⸗ decke überzogen. In einigen Tagen wird die an⸗ grenzende Zufahrtsſtraße zwiſchen den Planken⸗ neubauten, zwiſchen P 5 und P 6, gleichfalls wieder neu aſphaltiert, dem Verkehr übergeben werden kön⸗ nen. — 65 Montag, 14. September 1086 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 429 Verkehr in ruhigeren Vahnen Die Hauptreiſezeit iſt endgültig vorüber. Zwar iſt der Rückſtrom der Ferienfahrer noch nicht ganz abgeflaut, ſo daß der Fernverkehr immer noch ziemlich lebhaft iſt; aber es bedarf zu ſeiner Bewäl⸗ tigung nicht mehr des Einſatzes von Sonderzügen und Doppelführungen. Auch bei„Köͤc“ hat der Son⸗ derzugverkehr abgenommen. Lediglich am Samstag berührte im Durchlauf ein Sonderzua unſeren Bahn⸗ hof, der 1750 Koͤ⸗Urlauber von Seebrugg nach Düſ⸗ ſeldorf zurückbrachte und am Sonntag ſtarteten 360 Mannheimer mit fahrplanmäßigem Zug nach Karls⸗ ruhe, um dort in einen Koͤc⸗Zug zu ſteigen, der ſie zu herbſtlicher Urlaubsfahrt ins Allgäu brachte. Während ſich der Nahverkehr am Samstag im üblichen Rahmen hielt, war er am Sonntag, be⸗ günſtigt durch das ſchöne Wetter, ſehr lebheft. Ins⸗ beſondere wieſen die Verwaltungsſonderzüge ins Neckartal gute Beſetzung auf. Auch der Stadt⸗ beſuchsverkehr war gut. Ferner paſſierten am Nachmittag zwei Sonderzüge unſeren Bahnhof, die die Saarpfälzer HJ von Nürnberg nach Kaiſerslau⸗ tern und Saarlautern zurückbrachte. Nochmals Vadebetrieb im Stranobab Viele Mannheimer hatten die„Flinte“ ſchon „ins Waſſer“ geworfen, als der erſte Septemberſonn⸗ tag ihre Badeerwartungen enttäuſchte. Viele hatten ſchon einen Schlußſtrich unter die Badeſaiſon geſetzt. Aber die angenehme Tageswärme und der Sonnen⸗ ſchein des Wochenendes ließ ſie wieder Mut ſchöpfen. Mit Maſſenbetrieb braucht man im Strandbad nicht mehr zu rechnen. Dazu iſt die Abkühlung in den Nächten zu ſtark geweſen. Sie hat die Waſſerwärme auf beinahe 16 Grad herabgemindert. Aber zum Luftbaden und Sonnen war das Wetter noch geeig⸗ net. Für herbſtliche Verhältniſſe muß man es als recht gut bezeichnen, wenn am Sonntag 3500 Beſu⸗ cher, 1200 Fahrräder und 40 Kraftfahrzeuge gezählt werden konnten. Der Sonntag mit ſeinem nicht ganz ſo freund⸗ lichem Wetter bewegte ſich beſuchermäßig etwa in gleichen Bahnen. Verſtändlicherweiſe beginnt die „Zuwanderung“ jetzt erſt in oͤen ſpäten Vormittags⸗ ſtunden, um auch ſchon etwa nach 16 Uhr abzuflauen. Die Strandbaddampfer verkehren vorwiegend nur noch nach Bedarf und in etwas längeren Abſtän⸗ den. Sie brachten neben Badefreudigen vor allem viel„Sehleute“ mit, von denen es aber ſicher ſo mancher bedauert haben wird, daß er kein Bade⸗ zeug dabei hatte; denn die Betonplatten ſtrahlten in den Mittagsſtunden zur Freude aller„Strandbad⸗ indianer“ beträchtliche Wärme aus. Facharbeiter werden Geſellen und Meiſter Um die Verſorgung der deutſchen Induſtriewirt⸗ ſchaft mit hochwertigen Arbeitskräften ſicherzuſtellen, hat, wie wir hören, der Reichsarbeitsminiſter eine Anurdnung von weittragender Bedeutung exlaſſen. Seit langem wird es in der Induſtrie als Mangel empfunden, daß die ſtrenge Vorſchrift der Gewerbe⸗ ordnung die Ablegung der Geſellenprüfung nür nach ordentlicher handwerksmäßiger Lehre geſtattet. Dieſe Beſtimmung ſteht in keinem Verhältnis mehr zur tatſächlichen Arbeitslage. Sie ſtellt als Struktur der Arbeitsverfaſſung immer noch den Handwerksbetrieb vor; ſie berückſichtigt nicht, daß der gelernte Facharbeiter der Induſtrie, der niemals durch die Lehre eines kleinen Meiſters gegangen iſt, in der heutigen Arbeitsverfaſſung mindeſtens die gleiche Bedeutung hat wie der Geſelle. Um hier einen Aus⸗ gleich zu ſchaffen, iſt nunmehr angeordnet worden, daß unter beſtimmten Vorausſetzungen auch der Facharbeiter zur Geſellenprüfung zugelaſſen Das Beſenjelder Unglück vor Gericht Die Verhandlung beginnt Stuttgart, 13. September. Die Juſtizpreſſeſtelle Stuttgart teilt mit: Das furchtbare Unglück, das am Nachmittag des 26. Juli den SA⸗Sturm 45/171 in Maunheim anläßlich eines Ausfluges mit einem Laſtkraftwagen in den Schwarzwald auf der Beſenfelder Steige be⸗ troffen hat, und dem insgeſamt 25 SͤA⸗Männer und 2 BDM⸗Mädchen zum Opfer fielen, wird in Bälde ſeine gerichtliche Sühne finden. Die ſofort nach dem Unfall von der zuſtändigen Staatsanwaltſchaft Rott⸗ weil eingeleiteten Ermittlungen haben zur Anklage⸗ erhebung und zur Eröffnung des Haupt⸗ verfahrens vor der Großen Strafkam⸗ mer des Landgerichts Rottweil gegen vier Be⸗ ſchuldigte wegen fahrläſſiger Tötung u. a. geführt. Den Beſchuldigten wird zur Laſt gelegt, ſie haben am Donnerstag, dem 17. September vor der Großen Strafkammer in Rottweil je unter Außerachtlaſſung der Aufmerkſamkeit, zu der ſie vermöge ihres Berufes beſonders verpflichtet waren, den Tod von 27 Perſonen und außerdem die Körperverletzung von 36 Perſonen durch Fahrläſſig⸗ keit verurſacht. Die Beſchuldigten ſind: der 24 Jahre alte ledige, zur Zeit in Unterſuchungshaft befindliche Wilhelm Scherer(Führer des Laſtbraftwagens mit Anhänger), der 31 Jahre alte verheiratete Hugo Scherer von Mannheim(Halter des Laſtkraft⸗ wagens), der 54 Jahre alte verheiratete Hermann Backfiſch von Mannheim(Eigentümer des Au⸗ hängers) und der 28 Jahre alte verheiratete Heinz Slangen von Mannheim(Führer des SA⸗Stur⸗ mes und Leiter der Fahrt). Termin zur Haupt⸗ ver handlung iſt anberaumt auf Donnerstag, den 17. September, vormittags 10% Uhr. Kamyf dem Verkehrsunfall NSKK übernimmt Verkehrserziehung— Vereinbarung zwiſchen dem Chef der deutſchen Polizei und dem Korpsführer — Nürnberg, 13. September. Die Nationalſozialiſtiſche Parteikorreſpondenz mel⸗ det: Die außerordentlich hohe Zahl der Verkehrs⸗ unfälle, die auf Diſsiplinloſigkeit, Gleichgültigkeit und Unachtſamkeit der Verkehrsteilnehmer beruhen, haben den Reichsführer SS und Chef der deutſchen Polizei im Reichsminiſterium des Innern veranlaßt, nunmehr durchgreiſende Maßnahmen auf dem Gebiete der Verkehrserziehung in die Wege zu leiten. Die ſehr guten Erfahrungen, die mit dem Einſatz des NSͤ während der Olym⸗ piſchen Spiele in Berlin, Kiel und auf den Zufahrts⸗ ſtraßen zuyr Olympia geſammelt worden ſind, haben gezeigt, daß in der motoriſierten Gliederung der Be⸗ wegung, dem NiKK, geſchulte und zuverläſſige Kräfte zur Verfügung ſtehen, die im Intereſſe des Volksganzen eingeſetzt werden können. Der Korps⸗ führer des NSͤ iſt vom Chef der deutſchen Polizei, Reichsführer SS Himmler, gebeten worden, aus den Führern und Männern des Korps einen NSͤKͤ⸗ Verkehrserziehungsdienſt aufzuſtellen. Der NSKK⸗ Verkehrserziehungsdienſt hat die verantwortungs⸗ volle, aber dankbare Aufgabe, die deutſchen Volksge⸗ noſſen, die ſich und andere durch leichtſinniges und unvorſchriftsmäßiges Verhalten in Gefahr bringen, anzuhalten, auf ihr Verhalten aufmerkſam zu machen und zu belehren, welche Rückſicht ſie auf die Verkehrs⸗ gemeinſchaft und auf das Geſetz zu nehmen haben. Die Selbſthilfe der NSDAP auf allen Gebieten hat in der Uebertragung der Aufgaben auf dem Gebiete oͤer Verkehrserziehung an das NSͤ in ſinnfälligſter Weiſe Ausdruck gefunden. Der Chef der Ordnungspolizei im Reichsmini⸗ ſterium des Innern, General der Polizei, SS⸗Ober⸗ gruppenführer Daluege, hat kürzlich auf einem Lehr⸗ gang der motoriſierten Gendarmerie ausgeführt, daß die Arbeit in der Verkehrserziehung vier Stufen umfaßt, nämlich: Aufklärung, Erziehung, Verwar⸗ nung und Beſtrafung. In der Tätigkeit der erſten beiden Stufen, Aufklärung über die Verkehrsgefahren und Verkehrserziehung, wird jetzt das NSͤKͤ maßgeblich eingeſchaltet. Selbſtverſtändlich wird auch die Polizei ihre Auf⸗ klärungs⸗ und Erziehungstätigkeit fortſetzen. Sie kann ſich aber jetzt in ſteigendem Maße den ſchär⸗ feren Maßnahmen, nämlich der Verwarnung und Beſtrafung hartnäckiger und böswilliger Verkehrs⸗ ſünder widmen und damit kann die Arbeit im Dienſt der erhöhten Sicherheit auf der Straße noch wir⸗ kungsvoller geſtaltet werden. Die Männer des Verkehrserziehungsdienſtes werden einen ſchwarzen Ringkragen mit dem Hoheitszeichen des NSKKtragen. Sie ſind berechtigt, jeden Verkehrsteilnehmer mit einer rot⸗weißen runden Scheibe mit dem Hoheitszeichen des NSͤK anzuhalten und über ſeine Pflichten zu belehren. Der Chef der deutſchen Polizei im Reichsmini⸗ ſterium des Innern hat ferner angekündigt, daß ſich aus dieſem NSͤK⸗Verkehrserziehungsdienſt und neben ihm im Laufe der nächſten Monate auch noch eein motoriſierter Hilfspolizeidienſt mit verkehrspolizeilichen Aufgaben entwickeln ſoll, der in Zuſammenarbeit mit der motoriſierten Verkehrs⸗ 101 auf den deutſchen Straßen eingeſetzt werden ſoll. ————————————eeeeeeeeeeeee werden kann, auch wenn er niemals eine handwerk⸗ liche Lehre durchgemacht hat. Von noch größerer Wichtigkeit für die Induſtriewirtſchaft ſind die Fol⸗ gerungen, die die Anordnung des Miniſters ſogleich zieht. Es iſt nämlich weiter beſtimmt worden, daß Facharbeiter, die auf dieſe Weiſe Geſellen geworden ſind, auch zur Meiſterprüfung zugelaſſen wer⸗ den können. Dadurch wird erreicht werden, daß der große Bedarf an Werkmeiſtern, wie überhaupt an mittlerem techniſchen Perſonal aus den Betrieben heraus auf einem verkürzten Wege befriedigt wer⸗ den kann. Gemeinſam in den Tod * Karlsruhe, 13. Sept. Am Rintheimer Bahnübergaug ließen ſich am Freitagvormittag ein Mann und eine Frau von dem Schnellzug Karls⸗ ruhe—Graben⸗Nendorf überfahren. Trotzdem der Lokomotivführer ſofort bremſte konnte er das Unglück nicht mehr verhindern. Beide Leichen waren furchtbar verſtümmelt. Es handelt ſich, wie feſtge⸗ ſtellt werden konnte, um einen Mann und eine Frau aus Ludwigshafen am Rhein, die ſeit dem 18. Auguſt vermißt wurden. Ueber den Beweggrund der Tat iſt noch nichts Näheres bekanut. Ein großes Sägewerk eingeäſchert Brandſchaden 200 000 Mk. * Radolfzell, 12. September. In der Nacht zum Samstag brach in dem großen Sägewerk Stier Feuer aus, das ſich mit ſolcher Schnelligkeit aus⸗ breitete, daß ſchon innerhalb einer halben Stunde der ganze Gebändekomplex, der etwa 30 Meter breit und 50 Meter lang iſt, in hellen Flammen ſtand. Neben der Freiwilligen Feuerwehr Radolfzell beteiligte ſich auch die Motorſpritze Allweiler an der Bekämpfung des Feuers, die zunächſt ſehr unter Waſſermangel litt und erſt nach Eintreffen der Singener Motor⸗ ſpritze erfolgreich in Angriff genommen werden konnte. Ds Sägewerk iſt mit ſämtlichen Maſchinen zerſtört worden, dagegen gelang es, die angrenzen⸗ den Häuſer und auch die genwaltigen Holzvorräte zu retten. Der Schaden wird auf etwa 200 000 Mk. ge⸗ ſchätzt. Die Brandurſache ſteht noch nicht feſt. Neues aus Ludwigshafen Die Polizei berichtet: h. Ludwigshafen, 14. September. Wie die Polizei berichtet, verſuchte ein verhei⸗ rateter Schmied aus der Frankenthaler Straße, durch Einnehmen einer ätzenden Flüſſigkeit ſich das Leben zu nehmen. Da er ſeine Familie be⸗ droht hatte, nahm ihn die Polizei in Gewahrſam. In der Verwahrungszelle verſuchte er erneut, ſich das Leben zu nehmen, diesmal durch Erhängen. Er zerriß oͤas Hemd und legte ſich eine Schlinge, die er durch zuſammengebundene Hemoͤſtücke hergeſtellt hatte, um den Hals. In der Maudacher Straße fuhr ein Perſonen⸗ kraftwagen auf einen Handwagen auf, der auf der vechten Straßenſeite abgeſtellt und mit Abfallholz beladen war. Der Handwagen wurde etwa 10 bis 12 Meter nach vorwärts geſchoben. Durch das herumfliegende Holz wurden an dem Anweſen Mau⸗ dacher Straße 26, eine Fenſterſcheibe zertrümmert und zwei Fenſterläden abgeriſſen. Der Handwagen wurde ſtark beſchädigt. Verletzt wurde niemand. Im Zuſammenhang mit dem Beginn des Dürk⸗ heimer Wurſtmarktes entwickelte ſich namentlich auf der Frankenthaler Straße vom Samstag mittag an ein gewaltiger Betrieb. Am Nachmittag ſtieß eine Radfahrerin dort gegen einen in ihrer Richtung fahrenden Zug der Rhein⸗Haardt⸗Bahn. Die Rad⸗ fahrerin ſtürzte zu Boden und verletzte ſich am Kopf, an den Beinen und Händen. Bewußtlos wurde die Verunglückte von der Unfallwache zum Krankenhaus gebracht. 23 Helſt den Flüchtlingen aus Spanien Die Folgen der marxiſtiſchen Herrſchaft in Spanien haben Tauſende von deutſchen Volks⸗ genoſſen gezwungen, Spanien zu verlaſſen. Die große Zahl der Flüchtlinge macht raſche Hilſe für die Notleidenden notwendig. Zeichnet Euch ein in die Sammelliſte, die in der Hauptgeſchäftsſtelle der„Neuen Mann⸗ heimer Zeitung“ aufliegt! Helft Euren deutſchen Volksgenoſſen! ?;....—— Fauſt/ in Aalencfihecke Die feſtliche Aufführung von Wagners„Triſtan“, die an den Eingang der Opernaufführungen der be⸗ ginnenden Spielzeit geſtellt war, bedeutete Bekennt⸗ nis, Verpflichtung und Verſprechen. Und nach Ab⸗ ſicht des Intendanten ſollte auch die erſte gewichtige Schauſpielaufführung, Goethes„Fauſt“, nichts an⸗ deres ſein: Bekenntnis zu großer deutſcher Kunſt; Verpflichter, Hüter dieſer heiligen Güter der Nation zu ſein; Verſprechen, in ihrem Dienſte mit Hingabe aller Kräfte am Werk zu ſein. So begrüßen wir dieſe Neueinſtudierung des Fauſt, ohne uns ihre Schwächen zu verhehlen. Fauſt, der Tragödie erſter Teil, auf der Bühne es iſt ſchon unendlich viel darüber geſchrieben und geſprochen worden. Der Ausgangspunkte ſind immer zwei: daß die Illuſionsbühne nur unvoll⸗ kommen jene gewaltigen überſinnlich⸗geiſtigen Szenen verlebendigen könne, deren Geſtaltung aus der Phantaſie keine Grenzen geſetzt ſind, und daß dieſer erſte Teil eben ein Torſo ſei, der auf der Bühne als Fragment wirkt. Der Zuſchauer wird immer unter dem Einoͤruck der Gretchen tragödie das Theater verlaſſen und vergeſſen, daß vom Vor⸗ ſpiel bis zur Gretchentragödie und in dieſer ſelbſt entſcheidende Stellen der Fauſt tragödie enthalten ſind. Es iſt nicht nur die menſchliche Anteilnahme am Geſchick des Mädchens, es iſt ebenſo die ſugge⸗ ſtive dichteriſche Kraft, die Durchblutung dieſer Szenen mit Herzblut, das Bekenntnis und die Selbſtanklage, in der ſich Goethe dichteriſch von dem Seſenheimer Erlebnis frei macht, indem er die Tra⸗ gödie der Friderike Brion bis in die letzten Folge⸗ rungen hinein verdichtet. Die Wucht dieſes Erleb⸗ niſſes fegt den hiſtoriſchen Träger des Namens Fauſt, den philoſophiſchen Humaniſten, beiſeite und ſetzt an ſeine Stelle den ruhelos getriebenen deutſchen Men⸗ ſchen mit den zwei Seelen in der Bruſt. Dieſen Zwieſpalt gilt es in der Aufführung des erſten Teiles unmißverſtändlich berauszuſtellen. Er offenbart ſich ſchon in dem gewaltigen Eingangs⸗ monolog, der mit Klage und jugendlicher Ungedͤuld faſt bis zur Ueberſättigung geladen iſt und doch über alle Zeiten hin ſeine Gültigkeit behält, weil er aus dem eigenen Erleben des Dichters heraus die Sehn⸗ ſucht des deutſchen Menſchen mit unwioerſtehlicher Kraft aufſchreien läßt. Darum war es richtig, den immer wieder als zu alt aufgefaßten Fauſt einmal nicht als bärtigen Philoſophieprofeſſor einzuführen, ſondern als einen leidenſchaftlichen Mann, von wech⸗ ſelnden Stimmungen hin und her geworfen, der in Ekel, Sehnſucht und Verdruß den Erdgeiſt herbeizu⸗ zwingen ſich erkühnt und dann, ſeine Ohnmacht er⸗ kennend, die vergeblich an den Gitterſtäben der End⸗ lichkeit rüttelt, erſt vorzeitig altert. So wollte der Darſteller den Fauſt geſtalten. Aber noch reicht ſeine Kraft dazu nicht aus. Sein Fauſt blieb ein aufgereg⸗ ter, mehr als leidenſchaftlicher Grübler. Zwar ſpricht Rudolf Birkemeyer nicht ſchlecht, und es gab Szenen vor allem des verzweifelnden Ausbruches, die überzeugende Kraft hatten, ſo vor allem auch jene beiden für die Fauſttragödie ſehr weſentlichen Szenen „Erhabener Geiſt“ und„Im Elend, verzweifelnd..“ Aber dazwiſchen wieder viel Leere und in der Gret⸗ chentragödie wenig Wärme. Hinzu kommt ein Spiel, das keineswegs Herr über eine ausdrucksvolle ſprechende Gebärde iſt und ein Organ, das wohl klingt, aber wenig Melodie hat, was in der zweiten Hälfte des Abends ſehr deutlich wurde. Hans Brackebuſch war ein Mephiſto, der ſeine Teufelei weltmänniſch gefirnißt hatte. Er ſprach gut, oft mit dem faſt blaſierten und ſehr klugen Ton des Konverſationsſtückes, ſarkaſtiſch, ironiſch, ein biß⸗ chen ſpieleriſch von oben hevab aus dem Gefühl der bösartigen Ueberlegenheit heraus. Der Schalk trat wohl in den Hintergrund, dafür überblitzte brutale Gemeinheit einige entſcheidende Szenen. Das Spiel iſt zurückhaltend und geht allem Aufgeſetzten ſorgſam aus dem Wege; dieſer Teufel vertrüge wohl da und dort noch ein wenig Farbe mehr und in der zweiten Hälfte des Abends die gleiche ſprachliche Sorgfalt wie in der erſten. Die ſchönen Verheißungen, die Beryll Shar⸗ Land in der vergangenen Spielzeit machte, ſcheinen ſich zu erfüllen. Sie war gelöſter und einfacher und behing nicht jedes Wort mit Gewicht. Dadurch er⸗ höht ſich der Ausdruck gefühlsbetonter Wärme, der in ihrer Stimme ſchwingt. Mit gewinnender Natür⸗ lichkeit ſprach ſie z. B. die Erzählung von ihrem Schweſterchen. Ganz ſtark ſind bei ihr immer die ge⸗ ſteigerten Gefühlsausbrüche: ſo erfüllte ſie oͤas Ge⸗ bet vor der ſchmerzensreichen Mutter mit einer jäh aufſchießenden Dvamatik. In der Schlußſsene fehlten, wie an anderen Stellen, noch die Uebergänge; aber ſie hatte eines: ſie war ergreifend, nicht rührend. Und das iſt viel. Wen merkt man ſich noch aus der langen Reihe der Mitſpieler: den ausgezeichnet charakteriſierten Famulus Wagner von E. Langheinz, ein knitte⸗ riges, angeſtaubtes Pergament auf zwei Beinen; den tappfigen Schüler Handſchumachers; Eduard Marks, der in den paar Worten des Froſch angenehm auffiel, Joſeph Offenbach, deſſen Hexe ſichere Umriſſe hatte; Erwin Linder, der dem Valentin eine gradlinige überzeugende Biederkeit gab; Hermine Ziegler, weil ſie ihre Frau Marthe Schwertlein vor Uebertreibung bewahrte und doch Weſen und Weiſe der lüſternen Kupplerin trefflich herausbrachte. Sagen wir, daß Frau Stieler den böſen Geiſt im Dom mit einer ſehr realiſtiſchen Schärfe ſprach, ſo kommen wir damit zu Regie und Inſze⸗ nierung, für die Intendant Brandenburg verantwortlich zeichnet. Es iſt ſchon zu Anfang an⸗ gedeutet worden, daß die(mit kluger Ueberlegung ge⸗ ſtrichene) Aufführung bemüht war, das geiſtige Band der Fauſtträgödie nicht abreißen zu laſſen. Das iſt ein weſentliches Verdienſt, das durch eine ſtraffe Führung der Szenen, die alleſamt aufs We⸗ ſentliche angelegt waren, erhöht wird. Dagegen lei⸗ det die Aufführung— von den daxvpſtelleriſchen Schwächen abgeſehen— an der Unentſchiedenheit des Stils und gewiſſen peinlich empfundenen tech⸗ niſchen Unvollkommenheiten. Schlagſchatten, Un⸗ ſchärfe der Projektion, falſches Licht, falſcher Stand⸗ punkt. unſichtbarer Sprecher u. dergl. müßten ſich bei einer ſo außergewöhnlichen Aufführung, wie es der Fauſt ſein ſollte, vermeiden laſſen. Und wenn man das Vorſpiel im Himmel ſymboliſch geſtalten will — was natürlich das Richtige iſt—, ſo muß man ihm eine feierliche Myſtik wahren. Dünne Stimmen, die keinen ſchwingenden, überirdiſchen Klang und we⸗ der Ausdruck noch Steigerung haben, ein Gottvater, der trocken und allzu irdiſch irgendͤwoher aus der Kuliſſe redet— das ſchafft nicht, das tötet Illuſion. Und ebenſo iſt es, wenn der böſe Geiſt ſehr leiblich neben Gretchen tritt: warum dieſe Realiſtik, wenn man anderwärts(mit Recht) auf den Pudel verzichtet und den Erdgeiſt als ſymboliſche Erſcheinung ohne feſte Form faßt.(Ob dieſes Fegefeuer mit winſeln⸗ den Stimmen das Rechte iſt?) Und warum wieder den ablenkenden Wolkenzug? Die Bühnenbilder— bei denen man des raſchen Ablaufs wegen das Kompromiß von prakti⸗ kablen Verſatzſtücken und Projektion einging— waren teilweiſe ſehr ſchön: ſo das Stadtbild, Auer⸗ bachs Keller, die Hexenküche, Wald und Höhle, Gret⸗ chens Gefängnis, auch die Studierſtube hatte Stim⸗ mung. Der Oſterſpaziergang hat einen zu nüchter⸗ nen Rahmen; hier ließe ſich vielleicht mit Licht etwas mehr machen; die Raumauſteilung iſt ebenfalls nicht recht glücklich: ſie hat dem Spielleiter die zwangloſe Bewegtheit eines bunten, fröhlichen Bildes nicht erleichtert. Das war die Neueinſtudierung des Fauſt, trotz ihrer Mängel ein verpflichtender Anfang des Schau⸗ ſpiels in der neuen Spielzeit. Und als ſolche nahm ſie das dichtbeſetzte Haus dankbar entgegen und grüßte Darſteller und Spielleiter mit ermunternd herzlichem Beifall. hs. Werbewoche des Nationaltheaters Mit den Neuinſzenierungen von„Fauſt“ und „Die verkaufte Braut“ hat die Werbewoche des Nationaltheaters begonnen, die bis zum Sonn⸗ tag, dem 20. September, läuft. In dieſer Woche, in der das Nationaltheater für ſeine Mieten werben will, ſind die Tagespreiſe auf den Stand der Miet⸗ preiſe, d. h. bis zu 40 v. H. ermäßigt, um allen Be⸗ ſuchern den Vorteil deutlich zu machen, den der Er⸗ werb einer Platzmiete bringt. Es ſei in dieſem Zu⸗ ſammenhang in Beantwortung verſchiedener Anfra⸗ gen nochmals darauf hingewieſen, daß eine Platz⸗ miete ſelbſtverſtändlich auch nach Beginn der Spiel⸗ zeit jeberzeit abgeſchloſſen werden kann. Bereits geſpielte Vorſtellungen werden dabei in Abrechnung gebracht. Der Spielplan der Werbewoche bringt heute eine Wiederholung von„Fauſt I. Teil“, morgen„Bo⸗ heme“, am Mittwoch den„Ludwig⸗Thoma⸗ Abend“, am Donnerstag„Die verkaufte Braut“, am Freitag„Schwarzbrot und Kipfel“ und am Samstag Shakeſpeare's Komödie „Wie es euch gefällt“ in neuer Inſzenierung von Helmuth Ebbs. Den Abſchluß der Werbewoche bildet die Aufführung der„Walküre“ am Sonn⸗ tag, dem 20. September, erſtmals unter der muſika⸗ liſchen Leitung von Karl Elmendorff. — Monte, der Rebell(Aufſtand in Preußen um 1260) von Botho Graf v. Kayſerlingk. Verlag Dr⸗ Fritz Bokämper, Wir erleben den zielbewußten Kampf des Deutſchen Ritterordens um die Eroberung eines Bollwerks im Oſten, um die endgültige Bekehrung und Unterwerfung der ſich tapfer wehrenden freiheitsliebenden Pruzzen(Preußen). Im Mittelpunkt der Handlung aber ſteht ein preußiſcher Edeling, der in der chriſtlichen Taufe den Namen Hercus Monte erhalten hat. Ein heldiſches, tieftragiſches Schickſal hebt dieſen Mann, dieſen tapferen —9—— 9 8 02 der— Zahl der Strei⸗ r, die n einem erbitterten zwölfjährigen Ringen gegenüberſtehen. Schmerzlichkeit, Montag, 14. September 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgave Heumiscltes — Eine einzigartige Leiſtung wurde in dieſem Jahre von deutſchen Seeleuten vollbracht. Die ar⸗ gentiniſche Regierung hatte bei einer Hamburger Werft oͤrei Flußfähren für den Fußgänger⸗ und Kraftwagenverkehr auf dem Parana beſtellt. Um beſondere Umbauten der Fähren auf dem Wege nach Buenos Aires zu vermeiden, verpflichtete ſich einer der bekannteſten internationalen Ueberführungs⸗ fachleute, der deutſche Kapitän Finger, die Fähren geradewegs nach Argentinien zu ſchafſen. Jetzt iſt die Nachricht aus Argentinien angelangt, daß die Fähren nach faſt 45 Tagen in beſtem Zuſtande Buenos Aires erreicht haben. Die Ueberfahrt hatte ſchwere Strapazen für die Beſatzung, 16 Mann, mit ſich gebracht. Nach ſieben Tage Fahrt ſtellte ſich heraus, daß der Trinkwaſſertank aus unbehannten Gründen ausgelaufen war. Das noch vorhandene Waſſer mußte ſtreng rationiert werden und zwar hatten 400 Liter für die ganze Reiſe zu reichen. Auf dem Mittelteil der Fahrt traten ſchwere Unwetter ein, ungeheure Regengüſſe friſchten zwar den Trink⸗ waſſerbeſtand wieder auf, doch verbanden ſich mit den Regengüſſen ſchließlich ſo ſchwere Stürme, oͤaß man kaum noch Hoffnung hatte, die Fährſchiffe glücklich überzubringen. Am Schluß der Reiſe wurde das Wetter wieder ſchön. Die Abnahme der Fähren durch die ausländiſchen Behörden und Sach⸗ verſtändigen bewies, daß die Fähren eine erſtklaſſige Arbeit darſtellen und den geſtellten hohen techniſchen Anforderungen vollauf entſprechen. — Vor einem Wiener Gericht fand dieſer Tage eine Verhandlung ſtatt, die nicht nur dem Richter ein pſychologiſches Rätſel aufgegeben hat. Angeklagt war ein junges, hübſches und feſches Mädel, ein Fräulein Miözi P. Mizzi hatte am 27. Juni dieſes Jahres in der Mariahilferſtraße, der ſchönen Ge⸗ ſchäftsſtraße im Zentrum der Stadt, einen Feuer⸗ melder eingeſchlagen, woraufhin dann prompt ſechs Löſchzüge von der Feuerwehr, von mehreren Po⸗ ligeibeamten begleitet, anrückten. Als dieſe sahl⸗ reichen Helfer an Ort und Stelle erſchienen, war jedoch von einem Brand weit und breit nichts zu ſehen. Dagegen konnten ſie gerade noch die An⸗ geklagte beobachten, die in aller Eile um eine Ecke zu verſchwinden verſuchte. In einer nahegelegenen Konditorei konnte Fräulein Mizzi wenige Minuten ſpäter dann auch von einem Wachmann feſtgeſtellt werden. Da half alles Leugnen nichts, denn an der vechten Hand, an der mehrere Finger bluteten, waren noch deutlich die Spuren von dem am Feuermelder eingeſchlagenen Glas zu ſehen.„Das iſt in der Tat ein pſychologiſch hochintereſſanter Fall“, meinte der Richter.„Wollen Sie uns denn nicht einmal er⸗ klären, wie Sie dazu gekommen ſind, die Feuerwehr zu alarmieren?“ Die Angeklagte ſaß wie ein Häuf⸗ chen Elend, völlig zerknirſcht, auf der Anklagebank. Sie ſchluchzte ununterbrochen. Schließlich raffte ſie ſich zu einer Antwort auf:„Ach, lieber Herr Richter, ich war in dem Moment, wo mir das paſſiert iſt, ſo ſchrecklich nervös. Sie müſſen nämlich wiſſen, daß ich mit meinem Bräutigam ein Rendezvous hatte. Dann bin ich aber doch zu ſpät gekommen, und er war ſchon weg. Da hab' ich halt eine Wut gekriegt, und wie ich aufſchau', da iſt der Feuermelder kaputt geweſen. Ich weiß ſelber nicht, wie das gekommen iſt.“ Mizsi iſt noch einmal gut davongekommen. Sie erhielt 24 Stunden Polizeiarreſt. Aber der Richter hat ſte verwarnt.„Fräulein Mizzi, wenn Sie wie⸗ der einmal in Flammen ſtehen... bitt' ſchön, da⸗ für iſt unſere Feuerwehr nicht zuſtändig.“ 2 E — Einige junge Leute, die Afrika genan kennen⸗ lernen wollten, ſtatteten kürzlich auch dem Albert⸗ Park, dem bekannten, von dem belgiſchen König ein⸗ gerichteten Naturſchutzvark am Kongo, in dem Tiere nicht geſchoſſen werden dürfen, einen Beſuch ab. Auf Lucardis ſang die Worte mit einer geſpielten ihre Augen lachten auch jetzt in kindlich⸗naiven Hunger nach Beifall, in reiner Freude am Tonlichen. Jellas Blick aber ging über die Zuhörer hinweg ahnungsſchwer, und in ihr ſtrenges Geſicht trat eine Spannung, als ſpüre ſie Leid und Not geweſener und künftiger Schickſale, zwi⸗ ſchen denen ihr junges Leben zur Stunde ruhte. Während des lebhaften Beifalls trat das Zim⸗ mermädchen leiſe zu Frau Doktor und reichte ihr die Depeſche Die Ueberraſchungen waren beendet. Im Speiſe⸗ ſaal wurden die Stuhlreihen fortgeräumt. Die jun⸗ gen Mädchen ſollten noch ein wenig tanzen. „Spiel uns einen Walzer, Jella“, wurde ſie von allen Seiten beſtürmt,„niemand ſpielt ſo zum Tanz wie du.“ „Und wenn Frau Doktor ihre Gäſte zum obli⸗ gaten beſcheidenen Butterbrot ins Wohnzimmer bit⸗ tet, dann ſind wir unter uns und ſchieben los nach Zellas biederen Walzerklängen. Kinder, ich gehe durch und werde Eintänzetin in einer Tanzdiele, tralala...“ ſynkopierte Lucardis. In ihren licht⸗ blauen Augen ſaßen dunkle Funken, ihre Füße klopf⸗ ten den Jazzrhythmus erregend gegen den Boden. Eine Lehrerin kam quer durch den Saal.„Jella, bitte auf einen Augenblick!“ Jella, die ſich ſchon an den Flügel geſetzt hatte, folgte der Lehrerin in den Flur. „Du möchteſt zu Frau Doktor nach oben kom⸗ men.“ Die Lehrerin vermied es, Jella anzuſehen und verſchwand, nachdem ſie die Beſtellung ausge⸗ richtet hatte. Jella betrat Frau Doktors Zimmer im zweiten Stock, das heute einer Chryſanthemenlaube glich. Duſtlos und prächtig wie aus gerollten und gefaſer⸗ ten Seidenbändern prunkten die großen Blüten, ſchneeig weiß, ſafrangelb, blaßviolett und in dunk⸗ lem Roſtrot. Frau Doktor ſtand an ihrem Schreibtiſch, winkte Jella zu ſich heran. Auf der Schreibmappe lag ein einer Fahrt durch den Urwald begegnete die Reiſe⸗ geſellſchaft in der Nähe von Lubero einem rieſigen Elefanten, der friedlich weidete. Dieſer Elefant ſollte photographiert werden. Um möglichſt eine Großaufnahme von dem Dickhäuter zu erhalten, ſprang einer der Amateurphotographen ab und lief auf den Elefanten zu. Dieſer muß durch den An⸗ blick des auf ihn zukommenden Menſchen nervös ge⸗ worden ſein. Jedenfalls ließ er plötzlich einige Trompetenſtöße ertönen und ſtürmte dann auf den Ahnungsloſen zu. Dieſer verſuchte nunmehr ſein Heil in der Flucht. Unglücklicherweiſe ſtolperte der Fliehende jedoch über eine Unebenheit des Bodens und fiel der Länge nach hin. Im Nu war der Koloß über ihm, mit einem einzigen Tritt hat der Elefant dem Unglücklichen den Schädel zerſtampft. —Man hat in den letzten Jahren wiederholt er⸗ lebt, daß Hunde, Katzen und Pferde von tierlieben⸗ den Leuten als Univerſalerben eingeſetzt wurden und zum Teil ſogar recht beträchtliche Bermögen vermacht erhielten. Ein ſoeben in Athen verſtor⸗ bener Oberſt namens Jackſon iſt nun noch einen Schritt weitergegangen und hat einen Baum, eine rieſige Eiche, in ſeinem Teſtament mit einer wert⸗ vollen Schenkung bedacht. Oberſt Jackſon beſaß in einem Vorort von Athen einen großen Garten, in deſſen Mitte ſich eine jahrhundertealte Eiche erhebt. Sie war der Stolz des Oberſten, der alles tat, um ſie in ihrer ganzen Kraft zu erhalten. Da er an⸗ ſcheinend befürchtete, daß ſeine Erben den von ihm ſo liebgewonnenen Baum fällen laſſen könnten, um das wertvolle Gundſtück mit Mietshäuſern zu be⸗ bauen, hat er folgende Beſtimmung in ſeinem Te⸗ ſtament getroffen:„Ich wünſche, daß die in meinem Garten befindliche Eiche auch nach meinem Tode weiter ſo geſchützt wird, wie ich es Zeit meines Le⸗ bens tat. Dies kann aber nur geſchehen, wenn ſie keinem meiner Erben als Beſitz zufällt. Daher ſoll die Eiche und der Boden, auf dem ſie ſteht, in einem Umkreis von fünf Metern niemanden gehören. Wer gegen dieſe Beſtimmung verſtößt, geht ſeines Erbes verluſtig!“ Die Eiche iſt nun alſo ſelber Beſitzerin eines kleinen Grundſtücks geworden. Um dem Wil⸗ len des Erblaſſers Reſpekt zu erweiſen, beabſichtigen die Erben, in dem vorgeſchriebenen Umkreis um die Eiche einen hohen Zaun zu errichten und darüber zu wachen, daß kein Menſch den umzäunten Raum betritt. * — Der ſpaniſche Matador Ortega, einer der be⸗ rühmteſten Stierkämpfer, gehört nach den vorlie⸗ genden Meldungen zu den Opfern des Bürgerkrie⸗ ges. Man erzählte ſeine Erſchießung mit allen Ein⸗ zelheiten, ein Zweifel an der Tatſache ſchien nicht möglich. Infolgedeſſen war auch ſein Name in einem Stierkampf in Dax in Frankreich, in dem ſein Auf⸗ treten den Hauptanziehungspunkt bilden ſollte, vom Programm geſtrichen worden. Wie groß war daher die freudige Ueberraſchung, als der Anſager im Au⸗ genblick, wo die Stierkämpfer die Arena betreten ſollten, am Mikrophon verkündete:„Ortega lebt. Vor einer Stunde iſt er, nur mit einem Hemd und einem Taſchentuch als einzigem Gepäck, hier ange⸗ kommen und wird gleich erſcheinen.“ Und er er⸗ ſchien. Bleich, mager, mit hohlen Wangen, müden, Schritten, in Perlgrau und Silber gekleidet, zwiſchen zwei anderen Matadoren, die reichgeſtickte Koſtüme von Gold und Granatrot und von Grün und Gold trugen. Es war kaum noch Beifall zu nennen, es wa⸗ ren endloſe Huldigungsſtürme, womit die Menge ihn begrüßte. Man wartete während der erſten Kämpfe ungeduldig auf den Augenblick, bis Ortega an die Reihe käme, mit ſeinem erſten Stier zu„ar⸗ beiten“, einem mächtigen Stier aus Salamanka, ſchwarz mit weißen Flecken. Endlich war es ſo weit, und Ortega begann ohne Zaudern mit der Arbeit. Im Mittelpunkt der Arena ſtehend, die Füße feſt in den Boden geſtemmt, rief er dem Stier zu, der ihn umkreiſte und dem bezwingenden Willen des Mata⸗ dors unterworfen ſchien. Ganz plötzlich geſchah das Unheil. Ortega, der bis dahin den Bewegungen des Tieres langſam, faſt überlangſam gefolgt war, ent⸗ gelbliches Stück Papier mit Druckbuchſtaben. Es wurde Jella etwas beklommen zumute. Einige Se⸗ kunden verfloſſen, ehe Frau Doktor zu ſprechen be⸗ gann. „Mein liebes Kind, ich habe die ſchwere, am heutigen Feſttage doppelt ſchmerzliche Aufgabe, dir eine ernſte Mitteilung machen zu müſſen. Ich habe dich allein gerufen, Lucardis in ihrem Jubel— ſie muß vorbereitet werden—“ Frau Doktor legte den Arm um Jella,—„ich habe eine Depeſche erhalten von eurem Onkel aus 40 Berlin „Iſt Papa etwas zugeſtoßen?“ Die Worte kamen leiſe, aber ganz feſt. „Ja, meine arme liebe Jella, willſt du verſuchen, tapfer zu ſein?“ „Iſt Papa tot?“ Frau Doktor zögerte. Jella faßte nach der De⸗ peſche, Frau Doktor breitete die Hand darüber. Die Stille im Zimmer gab Antwort. „Ich mußte es dir gleich ſagen“, kam nach einer Weile Frau Doktors Stimme wieder,„denn ihr ſollt noch in der Nacht abreiſen. Morgen trifft euer Onkel bereits auf der Burg ein und bringt euren Vater zur letzten Ruhe heim.“ Sie wollte Jella an ſich ziehen und küſſen. Jella zeigte kein Verlangen nach Troſt, nach Anlehnung. Ihr Geſicht war ohne alle Farbe und Bewegung, als ſei die Erſchütterung dieſer Sekunden nach innen geſtürzt und habe jede Aeußerung erſchlagen. „Bitte, Frau Doktor, ſagen Sie mir alles: wie iſt es geſchehen?“ Frau Doktor ſtutzte.„Was meinſt du, Jella?“ „Wie Papa ums Leben gekommen iſt?“ „Tödlich verunglückt ſteht in der Depeſche. Jella, wie kommſt du auf die Frage?“ Jella antwortete nicht, ſie ſah ins Leere, ſchien die Gegenwart der Penſionsleiterin vergeſſen zu haben. Frau Doktor entſetzte ſich vor dieſer unnatür⸗ lichen Gefaßtheit und vor dem Ahnungsvermögen, das den jähen Tod gleichſam gewittert hatte. Sie war dieſem Mädchen gegenüber faſt hilflos, und das geſchah ihr nach einer zwanzigjährigen Praxis im Umgang mit den Zöglingen des bewährten Inſtituts ſonſt nie. Sie hatte keine Führung dieſem unnah⸗ baren Geſchöpf gegenüber. „Ich werde es Cardi ſagen, Frau Doktor, und dann werde ich unſere Sachen packen. Bitte, wann fährt der nächſte Zug?“ „Mit der Kleinbahn gegen 1 Uhr, Anſchluß in Bergſturz vernichtet zwei norwegiſche Dörfer 50—100 Tote? 5— Oslo, 13. September. Nach einer Meldung aus Bergen hat ſich am Loen⸗ See im Bezirk Nordſjord in Weſtnorwegen ein ſchwerer Bergſturz ereignet. Nach den bisher vor⸗ liegenden Nachrichten iſt ein rieſiges Felsſtück in den See gefallen und hat eine Flutwelle verurſacht, durch die zwei kleine Dörfer faſt völlig vernich⸗ tet worden ſind. Man fürchtet, daß 50 bis 100 Menſchen bei dem Unglück ums Leben kamen. Zwei Leichen wurden bereits aus dem aus dem See abfließenden Fluß geborgen. Die norwegiſche Regierung hat ein Flugzeug mit einem Arzt, Krankenſchweſtern und Verbandsmate⸗ rial von Oslo an die Unglücksſtelle entſandt. In Transvaal ſchneit es! — London, 11. September. In der ſüdafrikaniſchen Stadt Johannesburg nnd Umgebung iſt am Donnerstag zum erſtenmal ſeit 32 Jahren Schnee gefallen. Der Schneefall nahm derartige Ausmaße an, daß der Telephon⸗ und Telegraphenverkehr geſtört und die Vorbereitungen für die Empire⸗Ausſtellung ernſtlich behindert wurden. fernte ſich ſacht, wobei er ſogar dem Stier den Rük⸗ ken zukehrte, als ob er ihn verachtete und ſagen wollte:„Ich fürchte gar nichts. Ich lache darüber.“ Und um die Sorgloſigkeit voll zu machen, ließ er ſein Tuch hinter ſich herſchleifen. Die Menge ſtieß einen einzigen Schrei aus. Der Stier hatte ſich auf Ortega geſtürzt und ihn mit den Hörnern empor⸗ gehoben. Der Matador ſtürzte nieder zu Boden und der wildgewordene Stier trampelte auf ihn. Sollte Ortega den Kugeln der Roten entgangen ſein, um jetzt in der Arena umzukommen? Man trieb den Stier weg, man hob den Torero auf. Doch der Schreck war das Schlimmſte geweſen. Ortega war nur leicht verletzt, aber ſtark gequetſcht. Man wollte ihn fortführen. Er wehrte ſich und, zerzauſt, bleicher denn je, Geſicht und Hände mit Blut überſtrömt, ging er von neuem auf ſeinen Gegner los. Ohne auf ſeine überanſtrengten Nerven und auf ſeine Schmerzen Rückſicht zu nehmen, vollendete er ſein unterbrochenes Werk und ſtieß den Stier nieder. Unter dem brauſenden Siegesgeſchrei der Menge führten ſeine Kameraden ihn ins Krankenhaus. Dort in ſeinem Bett fiel er in hohes Fieber. In ſeinen Phantaſien redete er vom Bürgerkrieg, dem er ent⸗ gangen war:„Nein“, ſchrie er.„Kein Blut mehr! Keine Erſchießungen! Ich bin gegen keinen Spa⸗ nier. Aber man ſoll aufhören zu töten...“ * — Schon lange war den Zugleitern und Schal⸗ terbeamten der Reichsbahn auf den Strecken der näheren Umgebung Münſters ein älterer Reiſender verdächtig vorgekommen. Vor allem ſein Verhalten bei Kontrollen der Fahrkarten im Zuge war wenig vertrauenserweckend. Doch man konnte ihm nichts nachweiſen, bis es endlich gelang, ihn im benachbar⸗ ten Ahlen zu ſtellen. Die ſoſort vorgenommene Haus⸗ ſuchung brachte das erſtaunliche Ergebnis, daß der Mann ein wohlſortiertes und nach Strecken geord⸗ netes Lager von rund 600 Fahrkarten in ſeiner Woh⸗ nung beſaß. Die Fälſchungen waren geſchickt vorge⸗ nommen, ſo daß es verſtändlich⸗wirkt, wenn der Tä⸗ ter für lange Zeit Glück mit ſeinen Fälſchungen hatte. Vot dem Gericht ſagte der Angeklagte, der ſeinen Verhältniſſen nach kaum aus Not gehandelt haben dürfte, daß es für ihn eine Leidenſchaft ſei, Fahr⸗ karten zu ſammeln. Das Gericht hatte natürlich für derartige Auswüchſe der Sammelleidenſchaft kein Verſtändnis und verurteilte den Mann zu einem Jahr Gefängnis. * — Wie wetterwendiſch mitunter das Glück in ſeinen Launen iſt, das mußte kürzlich der junge Offi⸗ zier Erik Andreaſſen erfahren, einer der beſten Tur⸗ nierreiter Dänemarks, der bei den däniſchen Mei⸗ ſterſchaften im ſchweren Terrainſpringen ſchwerver⸗ letzt aufgeben mußte. Andreaſſen hatte ſich auf dem Karlsruhe 2 Uhr 55. Wenn es dir zu ſchwer iſt, es Lucardis zu ſagen, dann ſchick ſie zu mir.“ Jella wehrte ab mit plötzlicher Belebtheit.„Nein, nein, ich ſage es Cardi ſelbſt. Ich danke Ihnen, Frau * Jetzt darf ich wohl gehen?“ „Gewiß, Jella, ich wünſche dir viel Kraft.“ Frau Doktors Blicke folgten der ſchlanken Mäd⸗ chengeſtalt im lichtblauen, ſehr einfachen Kleide. Die Wengens hatten ſtets ſehr beſcheidene Sachen. War eine ſolche Ueberwindung bei einem achtzehnjähri⸗ gen Mäochen denkbar? Oder bedeutete des Vaters Tod keinen tiefen Eingriff in Jellas Leben? Frau Doktor hatte den Vater ihrer Zöglinge nur wenig gekannt. Schöne Erſcheinung, ganz große Welt. Ele⸗ gant, unſtet, in geordnete Familienverhältniſſe nicht einzureihen. Was ſollte nun mit den beiden Mäd⸗ chen werden? Wahrſcheinlich hinterließ der Tote völ⸗ lig zerrüttete Verhältniſſe. Frau Doktor riß ſich aus den trüben Erwägungen. Welch unſchöner Abſchluß des feſtlichen Tages! Vorläufig ſollte niemand da⸗ von erfahren, bis die Gäſte fortgingen.— Jella ſtand im dunklen Zimmer am offenen Fen⸗ ſter. Das bekannte Geräuſch eines pauſenlos gluck⸗ ſenden Gebirgsbaches und der rauſchenden Tannen⸗ wipfel kam in ſtetem Gleichmaß durch die nächtliche Schwärze, wie jeden Abend ſeit Jahren. Unten im Tal blinzelten die Lichter des Städtchens, herbe Feuchtigkeit war in der Luft. Jella beugte ſich vor, im nächtlichen Winde wog⸗ ten die Tannenwipfel, es waren keine Sterne am wolkigen Himmel. Die Helle der Speiſeſaalfenſter fiel auf den breiten Anfahrtsweg vor dem Penſio⸗ nat. Unten wurde getanzt. Klavierſpiel hämmerte taktfeſt und unmelodiſch. Es brach ein Laut von Jel⸗ las Lippen, klein und hilflos, wie bei kranken Tie⸗ ren, die ſich verkriechen und niemanden von ihrer Not wollen wiſſen laſſen. Die Tür zum Flur wurde aufgeriſſen, Helle fiel ing dunkle Zimmer. „Was iſt denn los, Jella? Warum läßt du mich feierlich rufen? Du haſt ein Talent, ſchöne Stim⸗ mungen zu verderben. Wo biſt du, aber Fella, ſo antworte doch!“ Die Tür ſchloß ſich hinter Lucardis, es war wie⸗ der dunkel in dem Zimmer, nur von der Lampe über dem Haustor und von den vielen erleuchteten Fenſtern kam ein Widerſchein. Lucardis ging durch die Stube zwiſchen Betten, Arbeitstiſch und Stüh⸗ len zum Fenſter, faßte Jellas Arm, ſah in der hal⸗ ben Beleuchtung Jellas weißes Geſicht und ſchrie Wege zu der Turnierbahn verſpätet und nahm des⸗ halb ein Mietsauto, deſſen Chauffeur er aufforderte, ſo ſchnell wie nur möglich zu fahren. Der Chauf⸗ feur gab Vollgas und raſte los, überſah aber bei einem ungeſchützten Bahnübergang, daß ſich gerade ein Schnellzug näherte. Das Auto konnte nicht mehr rechtzeitig zum Anhalten gebracht werden, wurde von der Lokomotive erfaßt und vollkommen zer⸗ trümmert. Wie durch ein Wunder blieben der Chauffeur und Erik Andreaſſen faſt unverletzt. Der Turnierreiter mietete ſich ein zweites Auto und kam gerade noch zurecht, um an der Konkurrenz teilzu⸗ nehmen. Aber wahrſcheinlich waren ſeine Nerven durch den glücklich überſtandenen Unfall doch ſehr ſtark mitgenommen. Denn er ſtürzte bei einem ver⸗ hältnismäßig leichten Sprung ſo ſchwer, daß er ſich neben einer Gehirnerſchütterung mehrere Rippen⸗ brüche zuzog und ins Krankenhaus gebracht werden⸗ mußte. epe 4 TEEEE0 0 E Montag, 14. September Nationaltheater:„Fauſt“, J. Teil, von Goethe, Miete G, 19 Uhr. Hafenrundfahrten: 7 bis 20 Uhr ſtündlich auf Rhein und Neckar. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Peterskopf/ Pfalz. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett⸗Prgaramm. Safſee 8 affee Odeon: Konzert(Verlänge⸗ rung). 83 Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöff⸗ net 10 bis 13 und 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Olympia. Theatermuſeum, B 7, 20. Geöffnet von 10—13 und von 15 bis 17 Uhr. Steruwarte: Gebffnet von 9 bis 12 und von 14 bis 19 Uhr. Städti Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 10 Mbe. Leeſäke von 9 bis 18 und von 15 bis 19 Uhr. Lichtſpiele Univerſum:„Schlußakkord“.— Alhambra:„Der Kaiſer von Koliſornien“.— Schauburg:„Die Stunde der Verſuchung“. Scala:„Männer ohne Namen“. auf.„Rede doch,— iſt irgend etwas gechehen?— Warum hat Frau Doktor dich gerufen?“ Jella nahm Lucardis in die Arme. Wie Mutter und Tochter ſtanden ſie da am offenen Fenſter; der Bach ſchwatzte gluckſend, die Tannen ſangen, drun⸗ ten hämmerte das Klavier im Dreivierteltakt. „Cardi, wir ſind allein in der Welt, wir zwei ganz allein, Papa lebt nicht mehr.“ „Pa?— Was?— Nein! Das iſt nicht 85 Lucardis begann zu ſchluchzen, jäh, haltlos, wie Kinder weinen. Sie hing mit den Armen an Fel⸗ las Hals, bohrte den Kopf an Jellas Bruſt, ſchrie ganz laut, ließ ſich zum Bett führen, niederlegen, ſtreicheln, küſſen, ſtammelte ab und zu eine Frage, weinte wieder, klammerte ſich hilfeflehend an Jella, wurde plötzlich ſtiller und lag ſchon im Erſchöpfungs⸗ ſchlummer, wie ein müde getobtes Kind, während Jella das Licht andrehte und mit Umſicht ſchnell und lautlos die nötigſten Sachen in einen kleinen Kof⸗ fer packte, alles Zurückbleibende aber ſorgfältig ord⸗ nete, denn bereits in dieſen Minuten überblickte ſie, daß es für ſie und Lucardis kein Zurück in das teure Penſionat geben konnte, daß ein neues Leben begin⸗ nen würde. Das Wie aber ſtand vor ihr wie eine unlösbare Frage. Lucardig ſchluchzte im Schlum⸗ mer noch einmal wild auf, dann glättete ſich ihr Ge⸗ ſicht, und nun lächelte ſie im Schlaf, als empfange ſie wieder den Beiſall entzückter Bewunderer. II. Es war noch völlig dunkel, als die Schweſtern den.Zug verließen und im Warteraum auf den Bummelzug warteten, der ſie nur noch eine Sta⸗ tion weiter befördern mußte. Die Uebermüdung nach der nächtlichen Fahrt entlud ſich bei Lucardis in erneuten Tränen. „Ich kann es nicht mehr ertragen“, wimmerte ſie, „Kopf und Augen, alles brennt vom vielen Weinen. Und jetzt ſollen wir hier eine ganze Stunde auf den Zug warten. Liebſte Jella, telephonier um ein Auto, dann ſind wir in einer halben Stunde oben.“ Jella nahm der Schweſter Hände in die ihren. „Cardi, es geht nicht, ſei verſtändig. Ich hatte nicht einmal mehr das Geld für die Bahnfahrt, Frau Doktor hat es mir gegeben, obgleich zwei Monate Penſionsgeld rückſtändig ſind. Da konnte ich Frau Doktor nicht bitten, mir noch mehr zu geben.“ „Ach Gott, dieſe ewigen Sorgen um das Geld ſind unerträglich. Hier kennt“ uns doch jeder. Man braucht das Auto ja nicht gleich zu bezahlen.“ (Fortſetzung folgt.) 650 * „ Morgen- Ausgabe 147. Jahrgang/ Nr. 423 Roſemeyer fährt von Sieg zu Sieg Auch der 14.„Große Preis von Italien“⸗ ein großer deutſcher Triumph— Roſemeyer ſiegt vor Nuvolari in Monza Delius wird Dritter vor Dreyfus und Pintatuda Nuvolari klar beſiegt Im letzten großen Automobilrennen des Jahres 1096 hatte die Auto⸗Union einen ſchweren Stand denn ſie mußte auf der mit Schikanen verſehenen Mailänder Monzabahn ihren Siea aus dem Vorjahre gegen die Uebermacht der italieniſchen Fahrer von Alfa Romeo und Maſerati verteidigen. Wenn es auch Hans Stuck nicht gelang, ſeinen Erfolg zu wiederholen, ſo war ihm doch in dem nun ſchon ſieggewohnten Bernd Roſemeyer ein würdiger Nachfolger entſtanden, der erneut den ſchweren Kampf beſtand und nun ſchon den ſechſten Sieg in dieſer Rennſaiſon errang. Die Vorbedingungen für die deutſchen Fahrer für dieſes Rennen waren nicht gerade ſehr günſtig. Die zermürbende 6890 Km. lange Monzabahn bei Mailaud war noch mit Schikanen verſehen worden und war eher ein Vorteil ſür die Italiener, die dieſe 83 genau kannten. Aber auch im letzten Rennen des es ſollte die deutſche Induſtrie ſiegreich bleiben. Bernd Roſemeyer, der Meiſterfahrer im Rennwagen, Bernd Roſemeyer nach einem ſeiner großen Siege. (Scherl Bilderdienſt,.) ſteuerte den Auto⸗Union⸗Wagen in:43:25 Stunden durch das 502,970 Km. lange Rennen mit einem Durchſchnitt von 135,352 Stoͤkm. nach einem unerhört harten und ſpannenden Rennen erneut zum Siege. Mit etwas über zwei Minuten Rückſtand wurde Italiens alter Meiſter⸗ fahrer Tazio Nuvalori auf dem verbeſſerten zwölfzylkn⸗ drigen Alfa Romeo in der gleichen Runde mit Roſemeyer Zweiter. Zwei Runden zurück eroberte Ernſt von De⸗ lius auf Auto⸗Union auch noch den dritten Platz für Deutſchlands Farben vor dem italieniſchen Alfa⸗Romeo⸗ Fahrer Dreyfus. Mit vier Runden Rückſtand belegen Pintacuda(Alfa Romeo) und der Italiener Duſio(Ma⸗ ſerati) die nächſten Plätze. Als letzter der zwölf geſtar⸗ teten Fahrer erreicht der Italiener Bianco auf Maſerati mit 23 Runden Rückſtand das Ziel. Hans Stuck, der im Voriahre auf dem ſchweren Kurs Sieger werden konnte, fiel diesmal nach einem allerdings alimpflich verlaufenen Unſall in der 16. Runde aus. Ganz Mailand ſtand in den letzten Tagen nur noch im Zeichen des großen Rennens, das am Sonntag auf der Bahn von Monza in dem herrlichen Park entſchieden wurde. Bereits am frühen Morgen, als es noch recht dieſig war, begann auf den breiten Wegen in oͤrei Auto⸗ ſchlangen die Anfahrt nach Monza, 10 Km. vor den Toren der norditalieniſchen Metropole. Als es zum Start ging, hielten rund 75000 Zuſchauer die Tribünen beſetzt und die Bahn umſäumt. Am Start hatten die Fahrer Aufſtellung genommen: Nuvolari, Stuck, Roſemeyer, Varzi, von Delius, Dreyfuß, Pin⸗ tacuda, Farina, Duſio, Graf Troſſi, Gherſi, Biondetti. Avantgardiſten marſchierten auf, eine ungeheure Er⸗ regung hatte ſich der Menſchen bemächtigt und in den auf⸗ klärenden Tag hinein ſchoß nach dem Senken der Start flagge durch den italieniſchen Propagandaminiſter Alfari das Rudel der Fahrer davon. Die Kompreſſoren heulten auf. Am beſten war Hans Stuck davongekommen. Schräg lieeks hinter ihm lag Nuvolari etwas vor Roſemeyer. Der Kampf hatte begonnen! Aus der erſten Runde kam der weiße Wagen Hans Stucks als erſter wieder, 130,977 Km.⸗Sd war das Anfangstempo. Nuvolari, Roſemeyer, BVarzi und Delius waren ihm dicht auf den Ferſen, die Phalanx der deutſchen Wagen lag alſo bereits in Front. Der Tag war heiß und ſchwül. Es wurde alſo neben dem Kampf der Wagen auch ein Kampf mit den Reifen. Gherſi fuhr mit ſeinem Maſerati an die Box und gab auf. In der zweiten Runde hatte Roſemeyer in groß⸗ artiger Fahrt Nuvolari paſſiert und lag an zweiter Stelle hinter Stuck. Varzi und Delius hielten die nächſten Plätze. Immer mehr drückte Roſemeyer auf das Tempo, ſchon in der nächſten Runde fuhr er mit:04 Min. gleich 136,956 Km.⸗Std. eine neue Rundenbeſtzeit und eingangs der vierten Runde hatte er ſchon die Spitze erobert. Für den Sieg kamen nur noch zwei Fahrer in Frage, denn nur der Italiener Nuvolari konnte die ſcharfe Fahrt des Deutſchen noch mithalten, der auch in der 7. Runde mit:02= 138,382 Km.⸗Stö. an eine neue Rundenbeſtzeit herankam. In der 9. Runde er⸗ folgte die erſte Ueberrundung durch Roſemeyer. In der nächſten Runde war Varzi weit zurückgefallen und mußte ſchließlich an der Box halten.— Haſſe übernahm den Wagen und ging erneut ins Rennen. Hans Sluck im Pech Bei dem ſcharſen Rennen ſtellten ſich die Schikanen immer mehr als Gefahrenpunkte heraus. In der 16. Runde erlitt auch Stuck an einem dieſer künſtlichen Hinderniſſe Sekunden die beſte Zeit erreichten. 0 n rinnen waren mit 50,2 aber auch ſehr ſchnell. Eintracht einen Unfall, der glücklicherweiſe keine ernſteren Folgen hatte, obwohl ſich der Wagen Stucks zwelal überſchlug. Stuck kam glücklicherweiſe mit einigen Kratzern und Prellun⸗ gen davon. Unterdeſſen hatte auch Haſſe wieder Schwierigkeiten mit dem Wagen und mußte ſchließlich die Waffen ſtrecken. Während hinten das Feld immer mehr abbröckelte und zu⸗ ſammenſchmolz, nahm der Zweikampf Roſemeyer—Nuvo⸗ lari immer ſchärfere Formen au. Mit großem Vorſprung jagte Roſemeyer vor dem Felde einher. Als Nuvolari die Reifen wechſeln mußte, hatte Roſemeyer 43 Sekunden gegen Nuvolari herausgeholt. Dann mußte auch Delius ſeinen Wagen anhalten, nahm aber das Rennen ſofort wieder auf. Biondetti und Troſſi gaben auf. Nach ber Hälfte des Rennens lautete die Reihen⸗ folge: Roſemeyer, Nuvolari, Dreyſus, Delins. Pintacuda. Ein großes Rennen fuhr ſetzt Ernſt v. Delius, der nach rundenlangem Kamof Dreyfus vom dritten Platz verdrängen konnte. Immer härter wurde der Kampf, bei der großen Schwüle wurden nicht nur die Maſchinen ſtark beanſprucht, ſondern auch die Fahrer aufs äußerſte an⸗ geſpannt. Aber nichts konnte den jungen Roſemeyer hemmen, unentwegt zog er ſeine Runden dahin. Schon betrug ſein Vorſprung:25,2 Minuten und es ſchien ganz ſo, als könnte er auch Nuvolari überrunden, zumal der Italiener in der 55. Runde noch einmal die Reiſen wechſeln mußte. Jetzt waren nur noch zwei Auto⸗Union zwei Alfa und zwei Maſerati im Rennen. Nachdem an Troſſis Maſerati eine halbe Stunde lang gebaut worden war, ging Biauco mit dem Wagen erneut ins Rennen. Auch Farina nahm eine Schikane mit, die ſein Ausſcheiden zur Folge hatte. Unverändert wurden die letzten zehn Am die deutſche Staffelmeiſterſchaſten Glanzvolles Reichsparteitag-Sportſeſt in Nürnberg Olympiakämpfer am Start- Eintracht-Frankjurt wahrt ſeine alte Staffeltradition-Olympiaſieger waren nicht zu ſchlagen Der Auſtakt Das große Reichsparteitag⸗Sportſeſt in Nürnberg, an dem die Mehrzahl der deutſchen Olympiaſieger beteiligt war, wurde ſchon am Samstagvoxmittag mit den Vor⸗ kämpfen zu den deutſchen Staffelmeiſterſchaften in der Leichtathletik eingeleitet. Der Platz des deutſchen Fußball⸗ meiſters, 1.§FC Nürnberg, draußen im„Zobo“ war der Schauplatz dieſer Vorentſcheidungen, die bei ſchönſtem Herbſtwetter durchgeführt wurden. Der Beſuch war recht ant; unter den Zuſchauern bemerkte man viele aktive Sport⸗ ler, die an den Geſchehniſſen auf der Aſchenbahn regen Anteil nahmen. Olympiaſtarter Franz Miller hatte wieder am Start das Kommando und ſorgte für eine reibungs⸗ loſe Durchkührung aller Läufe, bei denen alles eigentlich Kiemlich normal zuging. In dor kurzen Viererſtafſel für Männer qualifizierten ſich ASV Köln und Regensburger Turnerſchaft aus dem erſten, Eintracht Frankfurt und DSC Saarbrücken aus dem zweiten und SC Charlottenburg und Stuttgarter Kickers aus dem dͤritten Vorlauf für die Ent⸗ ſcheidung. Die beſte Vorlaufszeit erzielte der traditions⸗ reiche SCc mit 42,9 Sekunden. Bei den Frauen wurden 120FC Nürnberg, Dresdner Sc und SC Charlottenburg, 2 wobei die Dresdnerinnen mit genau Vorlaufsſieger, Die Chorlottenburge⸗ 85 rinnen Frankfurt, Barmer TV 46 und Jahn München erreichten als Zweite in den Vorläufen ebenfalls die Entſcheidung. In den beiden Vorläufen über 4 mal 400 Meter ſetzten ſich ebenfalls die bekannten Mannſchaften durch. ASV Köln, JGSo Frankfurt und SC Charlottenburg gingen im er⸗ ſten Lauf gemeinſam in 3128,8 Minuten durchs Ziel, wäh⸗ rend im ſchärferen zweiten Lauf die Stuttgarter Kickers in:25,2 vor 1860 München und DSc Berlin, die vom Rheydter SpV hart bedrängt wurden, Erſte wurden. Die genanen Vorlaufergebniſſe: 4 mal 100 Meter(Männer): 1. Vorlauf: 1. AS Köln 43,3 Sek.; 2. Regensburger Tſchft 43,7 Sek.; 3. Dresöner SC 44,0 Sek.; 4. 1.§FC Nürnberg 45,0 Sek.— 2. Vorlauf: 1. Eintracht Frankſurt 43,2 Sek.,.— DSC Saarbrücken 3,7 Sek.; 3. Berlinexr Tſchft 43,8 Sek.— 3. Vorlauf: 1. Sc Charlottenburg 42,0 Sek.; 2. Stutt⸗ garter Kickers 42,9 Sek.; 3. VfR Schleſien Breslau 48,5 Sek.; 4. Nürnberger SC 45,3 Sek. 4 mal 100 Meter(Frouen): 1. Vorlauf: 1. FC Nürn⸗ berg 51,1 Sek.; 2. Eintracht Frankfurt 51,6 Sek., 3. Frsc Wuppertal 53,4 Sek— 2. Vorlauf: 1. Dresdner SC 50,0 Sek.; 2. Barmer TV 46 51,2 Sek.; 3. DSc 20 Bres⸗ lau 51,5 Sek.; SV 98 Darmſtcdt nach dem 3. Wechſel aus⸗ geſchieden.— 9. Vorlauſ: 1. Se Charlottenburg 50,2 Sek.; 2. Jahn 50, Sek⸗ Warſchauer Fußball- —— Lubertamy ohne Gieg! Die Polniſche Elf erzwingt ein Anentſchieden Was ag mancher vor dem vierten Spiele der deutſchen Scelröere gegen Pelen vorausgeſagt hatte, iſt nun, ͤͤoch in Warſchau eingetroffen. Unſere Elf fand im aus⸗ verkouften Militärſtadion der polniſchen Hauptſtadt nicht die große Form der vorolympiſchen Fußballkämpfe und mußte ſich mit einem:1(:0) begnügen, das ſogar dem Spielverlauf nach durchaus gerecht war. Der deutſche Nachwuchs, der diesmal ſo zahlreich in unſerer Elf vertreten war, ſchlug nicht ſo ein, wie man es erwartet hatte. Der gonzen Mannſchaft fehlte der große Stratege, der es verſtand, ſeine Spieler geſchickt einzuſetzen, obwohl Karl Hohmann als Mittelſtürmer ein wirklich gutes Spiel lie⸗ ferte. Der deutſche Angriff hatte nicht die große Durch⸗ ſchlagskraft früherer Länderſpiele. Es ſehlte den meiſten Spielern, vor allem den jüngeren, der Schneid, der uns die Spiele gegen Spanien und die Tſchechoſlowakei gewin⸗ nen ließ. 93 Rieſenandrang zum Militärſtadion Noch niemals je zuvor hatte eine große Sportveranſtal⸗ tung in der polniſchen Hauptſtadt ein derartiges Inter⸗ eſſe ausgelöſt, wie der vierte Länderkampf der polniſchen Fußballelf gegen Deutſchlond. Seit Wochen ſchon waren ſämtliche Karten für die Tribünen⸗ und Sitzplätze reſtlos vergrifſen, ſo daß man ſich noch in der allerletzten Minute — fozuſagen— entſchloß, das mit einem Faſſungsvermögen von 30 000 Plätzen erſchöpfte Militärſtadion um weitere 16 000 Plätze zu vergrößern und umzubauen. Unter Führung von Rechtsanwalt Schmitt(Hannover), Gaugruppenſportwort Knehe(Duisburg) und Dr. Tandry (Berlin) war die deutſche Expedition ſchon am Samstag⸗ früh in der ſchönen polniſchen Hauptſtadt Warſchau ein⸗ getroſfen, wo ſie überaus herzlich begrüßt und von allen Seiten freundlich aufgenommen wurde. Die letzten Minnten Schon in den frühen Mittagsſtunden ſetzte der Einmarſch in das Militärſtadion ein, das ſich von Minute zu Minute immer mehr füllte. Um 14 Uhr waren dann alle Ränge und Tribünen dicht beſetzt von einer erwartungsfroh ge⸗ ſtimmten Menſchenmenge. Auf der Ehrentribüne hotten auch der polniſche Vizepräſident Litwinowitz, der Verkehrsmini⸗ ſter Ullrych und Sberſt Glabiſch Platz genommen. Stürmiſch bejubelt betraten die Mannſchoften das Spiel⸗ feld, der ſchwediſche Schiedsrichter Eklöf rief die beiden Mannſchaftsführer, Martyn a und Münzenberg, zur Seitenwahl. 45 000 Zuſchauer fieberten dem Anpfiff entgegen. Die Mannſchaften In den vorgeſehenen Auſſtellungen traten beide Monn⸗ ſchaften zum Kampf an: Polen: Albauſki Szczepaniak artyna Kotlarczyck 2 Waſiewicz Dytlo Piee Matias God Wod Günther Euler Hohmann Gauchel Elbern Kitzinger Rodzinſki Mehl Münzenberg Janes Buchloh Deutſchland: :0 durch Hohmann Deutſchland hatte Anſtoß. Nicht allzu ſchnell war das Spiel, das ſich zuerſt vornehmlich im Mittelfelde ab⸗ wickelte. Noch konnte keine der Mannſchaften auch nur irgend einen Vorteil erkämpfen. Die polniſche Mannſchaft ſpielte einen techniſch guten offenſiven Fußball. Vor dem deutſchen Tore aber ſehlte es den Spielern an der nötigen Zeit, ſich den Ball zurechtzulegen und die Schüſſe aus vollem Lauf verfehlten ihr Ziel, ſie gingen meiſtens neben oder über das deutſche Tor. Buchloh im deutſchen Tor machte zuerſt bei ſeinen Abwehrparaden keinen allzu ſicheren Eindruck. Harte Arbeit hatte Sanes mit dem polniſchen Linksaußen Wodarz, der der beſte Spieler der Polen war. Endlich, in der 20. Minute, fiel das deutſche Führungstor. Wieder einmal hatte ſich Karlchen Hoh⸗ mann nach einem ſchönen Innenſpiel freigeſpielt. Die gegneriſchen Verteidiger und der Mittelläufer Waſiewicz zögerten mit dem Eingreifen und ſchon hieß es:0. Gegen Hohmanns Schuß war Albanſki machtlos Wodarz gleicht aus Nach dem Wechſel wurde das Spiel weſentlich ſchneller. Aber den deutſchen Stürmern fehlte die Schußkraft, es mangelte an ſchneidigen Stürmern, die geriſſen genug ge⸗ weſen wären, auch die wirklich ſtarke polniſche Hintermann⸗ ſchaft zu öffnen. Elbern und Günther gaben ſich zwar Mühe genug, das Angriffsſpiel immer wieder anzukurbeln, und auch Hohmann verſuchte immer neue Durchbrüche, aber die polniſche Hintermannſchaft war nicht mehr zu ſchlagen. Außerdem hatten Hohmann und Euler mit zwei Latten⸗ ſchüſſen noch großes Pech. Die Läuferreihe zeigte ſich zwar allen Situationen gewachſen, aber die Abwehr hatte in dem polniſchen Linksaußen Wedarz doch einen überaus leben⸗ digen Stürmer zu halten. Wodarz war es auch, der in der 70. Minute den verdienten Ausgleich erzwang. Eine hohe Flanke verſuchte Janes vergebens mit dem Kopfe zu halten, Wodarz war zur Stelle, lief mit dem Ball noch einige Schritte durch, um dann mit unheimlichem Schuß unhaltbar einzuſenden. Groß war der Jubel der polniſchen Zuſchauer, die immer mehr ihre Mannſchaft anſeuerten. Wohl wurden urch einige Ecken erzielt und auch noch hüben wie drüben ſchöne Torgelegenheiten herausgearbeitet, aber an dem Ergebnis wurde doch nichts mehr geändert. Mit :1 trennten ſich die Mannſchaften in ihrem vierten Länder⸗ treffen unentſchieden. Mehr Schatten als Licht Die ſechs Neulinge in der deutſchen Elf verſagten zwar bis auf Rodzinſti, der ſeinen Poſten als Mittelläufer nicht ganz ausfüllen konnte, nicht, aber das Spiel war doch nicht ſo flüſſig, als wenn an ihrer Stelle Spieler wie Goloͤbrunner, Gramlich, Lenz und Szepan geſtanden hätten. Beſonders der blonde Schalker fehlte an allen Ecken und Enden— was er für die deutſche Länderelf iſt, haben die Spiele gegen Norwegen und Polen deutlich gezeigt— ſo ſehr ſich auch Hohmann und Euler abmühten. Gut geſie⸗ len die beiden Außen Elbern und Günther, die auch Schneid genug beſaßen, aber doch wieder die letzte Selb⸗ ſtändigkeit vermiſſen ließen. In der Läuſerreihe zeigte Mehl das beſte Spiel, ſeine Leiſtung war voll abgerundet, ſowohl im Auſbau als auch in der Abwehr. Kitzinger er⸗ füllte ſeine Pflicht, aber er war kein Taktiker. Die Ver⸗ teidigung Janes— Münzenberg war ein ſchwer zu neh⸗ mendes Bollwerk, wer der Beſſere war, das war ſchwer zu ſagen: Münzenberg der wuchtigere, Janes der elegan⸗ tere Spieler. Buchloh im Tor zeigte in der erſten halben Stunde einige Unſicherheiten, aber nachher hatte er ſich gefunden und machte keinen Fehler. Die polniſche Mannſchaſt zeigte eine vorzügliche Ge⸗ ſamtleiſtung. Nach der verunglückten Generalprobe in Bel⸗ grad hatte man ſich gegen Deutſchland doch etwas mehr vorgenommen. Man ſah ein techniſch kultivier⸗ tes Spiel. Die ſchlagſichere Abwehr war Polens ſtärk⸗ ſter Mannſchaftsteil. „Mit Ruhe und Umſicht traf der Schwede Gklöf als Schiedsrichter ſeine Entſcheidungen. Allerdings ten es ihm die Mannſchaften, die ſich eines ſairen Spieles be⸗ fleißigten, nicht ſehr ſchwer. München 50,8 Sek.; 3. Schülerinnen⸗V Köln * Runden durchfahren. Roſemeyers Sieg war nicht mehr gefährdet. Vergeblich verſuchte der Italiener, den Abſtand zu verringern. Unaufhaltſam hatte Roſemener ſeinen Vor⸗ ſprung Sekunde um Sekunde vergrößert und paſſierte umter dem ſtürmiſchen Jubel der Zuſchauer als Sieger das Zielband. Zwei Minuten ſpäter gina auch Nuvolari durchs Ziel. Das Endergebnis: Großer Preis von Italien, 502,970 Km.: 1. Bernd Roſemener(Deutſchland) Auto⸗Union.43:25 135,352 Stdkm.; 2. Tazio Nuvolari(Italien) Alfa Romeo:45.90,0 — 134,096 Stökm.; 2 Runden zurück: 3. E. v. Del ius (Deutſchland) Anto⸗Union:44:07,2; 4. Dreuſus(Italien, Alfa Romeo:44:59; 4 Runden zurück: 5. Pintaenda (Italien) Alfa Romeo:44:40.4; 6. Duſio(Italien) Ma⸗ ſerati:45:13,4; 23 Runden zurück: 7. Bianco(Italien) Maſerati:44:59,8 Std. 1 mal 400 Meter: 1. Vorlauf: 1. AS Köln, J6S88 Frankfurt und ScC Charlottenburg je:28,8 Min.; 4. Nürnberger SC:35,4 Min.— 2. Vorlauf: 1 Stuttgarter Rickers:25,2 Min.; 2. München 1860:23,2 Min., 4. DSC Berlin:26,6 Min.; 4. Rheyöter Sp:27,2 Min. Die Kämpfe im Stadion Im ſchönen Nürnberger Stadion, das ſchon im Jahre 1928 mit dem Olympiſchen Lorbeer gekrönt wurde, gab ſich am Samstagnachmittag die Ausleſe der deutſchen Sportler im Rahmen des großen Koͤc⸗Sportfeſtes ein Stell⸗ dichein. Die mehr als 40 000 Beſucher, die ſich bei ſchönſtem Herbſtwetter eingefunden hatten, erlebten als Auftakt der Wettkämpfe ausgezeichnete gymnaſtiſche Vorführungen des Sportamtes Nürnberg der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, dann traten, auf die Minute pünktlich, die Leicht⸗ athleten zu ihren Kämpfen an, in deren Mittelpunkt die Austragung der deutſchen Staffelmeiſterſchaften 1936, deren Vorkämpfe bereits am Vormittag erledigt worden waren, ſtand. Zuerſt wurde die 4mal100⸗Meter⸗Stafſel degn Männer entſchieden, die ſich zu einem neuen großen Triumph der Frankfurter„Eintracht n geſtaltete. Im Endlauf ſtanden(von innen nach außen): AS Köln, Eintracht Frankfurt, DSC Saarbrücken, Kickers Stuttgart, Tſchft. Regensburg und SC Charlottenburg. Beim erſten Wechſel war das Rennen noch dͤurchaus offen, aber der vorzügliche Wechſel zwiſchen Metzner und Welſcher und das großartige Laufen dͤes Hürdenmeiſters brachten der Eintracht einen knappen Vorſprung, den Hornberger in der Kurve gegen den ASV Köln und die Stuttgarter Kickers behaupten konnte. Geerling als Schlußläufer ging mit geringem Vorſprung vor Köln und Stuttgart auf die Reiſe und behauptete den knappen Vorſprung bis ins Ziel. Stutt⸗ garts Schlußläufer Borchmeyer konnte zwar Kölns Schluß⸗ mann noch überholen, aber an Geerling kam er nicht mehr heran. Die Frankfurter ſiegten in 42,1 Sekunden(eine verhältnismäßig ſchlechte Zeit, wenn man ſich erinnert, daß 1929 der SCC in 40,8 Meiſter wurdel) und holten damit für ihren Verein die 7. Staffelmeiſterſchaft ſeit 1919. Hier wurde alſo eine alte Staffel⸗Tradition hochgehalten! In der 4⸗mal⸗1500⸗Meter⸗Staffel endete erwartungs⸗ gemäß der KT Wittenberg mit der Mannſchaft Syring, Mertens, Becker und Böttcher in Front vor den Stuttgarter Kickers, doch blieb auch hier die Zeit(16:19,2) hinter den Erwartungen zurück. Wit⸗ tenberg hätte ſicher ſchneller laufen können, wenn es not⸗ wendig geweſen wäre. Nachdem aber Syring als erſter Mann ſchon 10 Meter Vorſprung herausgeholt hatte, den Mertens auf rund 50 Meter ausdehnte, brauchten ſich die beiden letzten Läufer nicht mehr voll auszugeben. Bei Stuttgart lief zwar Dompert ein feines Rennen, aber Wittenbergs Sieg kam doch ernſtlich nie in Gefahr. Um den 3. Platz entſpann ſich ein erbitterter Kampf zwiſchen 1860 München und dem Berliner SC, den ſchließlich der BSC zu ſeinen Gunſten entſchied. Zwiſchendurch hatten im Innenraum die beſten deut⸗ ſchen Kugelſtoßer, Hammerwerfer, Speerwerfer, Weit⸗ ſpringer uſw. ihr Können unter Beweis geſtellt. Im Kugelſtoßen blieb Olympiaſieger Hans Wöllke mit 15,62 Meter ſehr ſicher vor Stöck(15,09), dem Rheinländer Janſen(14,66) und dem Saarbrücker Lampert ſiegreich, während Gerhard Stöck im Speer⸗ werfen nicht zu ſchlagen war. Der Olympiaſieger ſchleuberte beim letzten Verſuch das Gerät 70,28 Meter weit und ſiegte damit vor Dr. Wei⸗ mann(64,69) und dem Schleſier Geisler(63,26). Im Beitſprung erreichte Luz Long zwar nicht ſeine Berliner Leiſtung, aber das durfte ja auch nicht verlangt und erwartet werden. Mit 7,90 Meter verwies er Leichum (7,2) und Bäumle 6,71) auf die Plätze. Großartig in Form waren wieder unſere Hammerwerfer, die mit ihren Würfen Stürme der Begeiſterung erweckten. Olympiaſie⸗ ger Hein begann mit 52,73 Meter, ſteigerte dann auf 55,64 Meter und⸗ ſiegte ſchließlich mit 55,67 Meter vor Blask(54,48) und dem Mannheimer Greulich(50,22).— Das Speerwerfen der Frauen holte ſich in Abweſenheit von Olympiaſiegerin Tilly Fleiſcher die Münchnerin Ge⸗ lius mit einer Weite von 42,26 Meter vor der würt⸗ tembergiſchen Meiſterin Eberhardt(4,97) und der deut⸗ ſchen Altmeiſterin Krüger(4,54 Meter). Zwiſchen den Leichtathletikkämpfen kamen auch unſere Olympia⸗Turner und ⸗Turnerinnen du ihrem Recht. Vor der Tribüne, auf oͤͤer man u. a. auch Reichs⸗ ſportführer Staatsrat v Tſchammer und Oſten ſowie Dr. Ritter von Halt ſah, zeigten die Turner am Hochreck ihre große Kunſt, während die Turnerinnen am Schwebebalken arbeiteten. Olympiaſieger Frey(Krenznach) und der Bremer Steffens holten ſich mit ihren famoſen Frei⸗ übungen noch Sonderbeifall. 9 Im Diskuswerfen für Frauen gab es den weiteren Sieg eines Olympiaſiegers: Giſela Mauermeyer war mit 44,45 Meter vor Paula Mollenhauer(41,80) und Frl. S(87,01) erfolgreich. ie beiden reſtlichen Staffel⸗Entſcheidungen wa überaus heiß umſtritten. 83 T 8. Seite/ Nummer 423 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 14. September 1936 Die ä4⸗mal⸗100⸗Meter⸗Staffel für Frauen fiel an den Dresdner Se, der in dem Augenblick gewonnenes Spiel hatte, als Käthe Krauß den Stab erhielt und als zweite Läuferin für den nötigen Vorſprung ſorgte. Mit einer Zeit von 49,0 Se⸗ kunden verfehlten die Dresdnerinnen den deutſchne Re⸗ kord von 1860 München nur um zwei Zehntelſekunden. Den zweiten Platz belegte der S Charlottenburg vor dem Barmer TV 46. Die 4⸗mal⸗400⸗Meter⸗Staffel wurde eine Beute der Stuttgarter Kickers, deren Schlußmann Deſſecker in einem glänzenden End⸗ ſpurt an den führenden Münchnern vorbeiging und in :19,4 Minuten ſiegte. 1860 München mußte zum Schbuß auch noch den ASW Köln vorbeilaſſen. Die Ergebniſſe: 4 mal 100 Meter(Männer): 1. Eintracht Frankfurt (Metzner— Welſcher— Hornberger— Geerling) 42,1 Sek.; 2. Stuttgarter Kickers 42,3 Sek.; 3. ASV Köln 42,6 Sek., 4. SC Charlottenburg 43,0 Sek.; 5. Tſchft Regensburg 43,3 Sek.; 6. DSC Saarbrücken 43,4 Sek. 4 mal 100 Meter (Frauen): 1. Dresdner SC 49,0 Sek.; 2. SC Charlotten⸗ hurg 49,5 Sek.; 3. Barmer TV46 50,3 Sek.; 4. 1. Fé Nürn⸗ berg 50,6 Sek.: 5. Jahn München 50,8 Sek.; 6. Eintracht Frankfurt 50,9 Sek. 4 mal 400 Meter: 1. Stuttgarter Kickers(Sauer, Sumſer, Tripps. Deſſecker):19,4; 2. ASV Köln:20,4; 3. München 1860:21,4; DSC Berlin .21,8; 5. J6SSB Frankfurt:22,2; 6. SC Chorlottenburg .26 Min. 4 mal 1500 Meter: 1. KTV Wittenberg(Syring, Mertens, Becker, Böttcher) 16:19,2; 2. Stuttgarter Kickers 16:28; 3. Berliner SC 16:37,6; 4. SV 98 Darmſtadt 16:88,6; 5. München 1860 16:42,8 Min. Kugel: 1. Wöllke(Berlin) 15,62; 2. Stöck(Charlotten⸗ burg) 15,097 3. Janſen(Rheydt) 14,66 Meter. Hammer: 1. Hein(Homburg) 55,67; 2. Blaſk(Berlin) 54,43; 3. Greulich (Mannheim] 50,22 Meter. Speer: 1. Stöck 70,28; 2. Dr. Weimann(Wittenberg) 64,69; 3. Geisler(Breslau) 63,26 Meter. Weitſprung: 1. Long(Leipzig) 7,39; 2. Leichum (Wünsdorf) 7,32; 3. Bäumle(Wünsdorf) 6,71 Meter. Speer(Frauen): 1. Gelius(München) 42,26; 2. Eberhard (Eislingen) 41,97; 3. Krüger(Dresden) 41,54 Meter. Dis⸗ kus(Frauen]: 1. Mauermayer(München) 44,45; 2. Mol⸗ ——(Hamburg) 41,80; 3. Hagemann(Hamburg) 37,01 eter. Olympia⸗Handballer wurden beſiegt Das Hauptereignis der ſportlichen Wettkämpfe auf der Zeppelinwieſe, wo ſich über 50 000 Zuſchauer eingefunden hatten, war das Handballtrefſen zwiſchen der deutſchen Olympia⸗Handballelf und einer ſtarken ſüd⸗ deutſchen Auswahl. Die Ueberraſchung dieſes Spieles war die knappe, aber nicht unverdiente Niederlage der Olymypigelf, die mit 12:10(:5) Toren beſiegt wurde. Die Olympiaelf zeigte wohl das techniſch reifere Spiel aber der Sturm verlor ſich zu ſehr in Einzelaktionen, ſo daß die ſüddeutſche Mannſchaft, die ſehr geſchickt aufgeſtellt war im Endſpurt zu einem verdienten Erfolg kam. In der ſiegreichen Mannſchaft war beſonders die rechte Flanke mit den drei Waldhöfern Zimmermann—Herzog—Spengler ſehr aut im Zuge und hatte den Hauptanteil am Siege. In der Olymwpigelf betätigte ſich der Mittelläufer Brink⸗ mann viel zu ſehr im Angriff, ſo daß in der Hintermann⸗ ſchaft ſtets eine gefährliche Lücke entſtand. Auch auf dieſem Platze wurde ein Fußballſpiel ausgetragen, das die beiden bayeriſchen Gauligamann⸗ ſchaften AS Nürnberg und Fc 05 Schweinfurt im Kampfe ſah. Der harte Kampf nahm einen ſpannenden Verlauf. Mit:3(:1) gab es ein Unentſchieden, das wohl den gezeigten Leiſtungen entſpricht. In der letzten Viertelſtunde allerdings war der ASW klar überlegen. Deutſchland gewinnt Raoländerkampf gegen Polen Die vorletzte Strecke des dͤeutſch⸗polniſchen Radländer⸗ kampfes bei der Fernfahrt Berlin— Warſchau brachte über die nur 115 Km. lange Tagesſtrecke von Kaliſch nach Lodz keine weſentlichen Aenderungen mehr. Tagesſieger wurde diesmal nicht Scheller, ſondern der Chemnitzer Schulze, der mit ſeinem Ausreiſeverſuch an dieſem Tage mehr Glück hatte und zuſammen mit dem Polen J. Kapiak Sher enteilte. Nach:56:34 Stunden ſiegte der e nitzer klar vor Kapiak. In der Frei Minuten zurück⸗ liegenden Gruppe befand ſich auch Scheller, der damit ſeinen erſten Platz in der Einzelwertung behauptete und auch in der Länderwertung blieb der deutſche Vorſprung erhalten. An dieſem Tage waren die polniſchen Fahrer auf den ihnen gut bekannten Straßen in ihrem Element und ver⸗ ſuchten immer wieder, durch Vorſtöße vom Felde fort⸗ zukommen. Die deutſchen Fahrer waren aber auf der Hut, ſo daß alle Ausreißverſuche im Keime erſtickt wur⸗ den. Nach 52 Km. machte ſich dann aber— wie am Vor⸗ tage— der Chemnitzer Schulze auf und davon, allein ge⸗ ſolgt von dem Polen J. Kapiak. Beide kurbelten unent⸗ wegt vor dem Felde einher und vergrößerten den Vor⸗ ſprung immer mehr. Diesmal warf kein Reifenſchaden den Chemnitzer zurück, ſo daß er als Erſter durch eine Spolier zahlreicher Zuſchauer das Endziel erreichte. Im Enoſpurt hatte der Pole Kapiak natürlich nichts zu be⸗ ſtellen und mußte ſich mit dem zweiten Platz begnügen. Die nachfolgende Gruppe wurde von Ruland ins Ziel geführt 8 Die Ergebniſſe: Kaliſch— Lodz, 115 Km.: 1. Schulze:56:P4; 2. J. Ka⸗ piak; 3. Ruland:59:38; 4. Schöpflin; 5. Hupfeld; 6. Star⸗ zynſki; 7. Scheller; 8. Oberbeck; 9. Oſznajnikow; 10. Löber. — Länderwertung: 1. Deutſchland 83:57:59,8; 2. Polen 85:20:50,2.— Geſamt⸗Einzelwertung: 1. Scheller 20:59:22; 2. Oberbeck; 3. Hupfeld. * Fritz Scheller Einzelſieger und gewinnt auch die letzte Strecke Der dritte Radländerkampf zwiſchen den Amateur⸗ zohrern Deutſchlands und Polens mit der Fernfahrt Berlin — Warſchau ging am Sonntag mit der letzten Strecke von Lodz nach Warſchau über 144 Km. zu Ende und brachte erwartungsgemäß einen deutſchen Geſamtſieg. Deutſchland ſiegte mit 102:21:44,6 Stund. gegen 104:00:38,8 Stunden Fahrzeit dͤͤer Polen. In der Einzelwertung kam unſer Straßenmeiſter Fritz Scheller zum Siege vor ſechs weiteren Deutſchen. Scheller hatte auch die letzte Strecke mit einer Fahrzeit von:35:00 Stunden gewonnen. Auf der ſechſten Strecke von Lodz nach Warſchau, die eine Geſamtſtrecke von 144 Km brachte, hielten ſich die deutſchen Fahrer trotz einiger polniſchen Vorſtöße ſehr gut. Auf der von 6000 Zuſchauern beſuchten Radrennbahn in Warſchau holte ſich Scheller dann im Spurt den Sieg. Wendel führte die zweite Gruppe an und eine dritte hatte als Führer Ruland. Der deutſche Vorſprung konnte am letzten Tag um weitere 16 Minuten vergrößert werden, während Fritz Scheller im Einzelergebnis ſeinen Vor⸗ ſprung auf ſechs Minuten ausdehnen konnte. Knayp und glücklich ViR Pforzheim—Fortuna Düſſeldorf:2 Auf der Reiſe nach Stuttgart machte der Endſpielteil⸗ nehmer Fortuna Düſſeldorf noch in Pforzheim halt und trat im Samstag gegen den Bezirksligiſten VfR Pforz⸗ heim an. Vor etwas mehr als 1200 Zuſchauern kamen die Weſtdeutſchen zu einem knappen und dem Spielverlauf Bnach alücklichen Sieg. Bei etwas mehr Glück hätte Pforz⸗ heim in den Schlußminuten ein Unentſchieden erreichen können. Berückſichtigt werden muß allerdings, daß For⸗ tuna ohne die für das Länderſpiel in Warſchau abgeſtellten Janes und Mehl antreten mußte. In der Läuferreihe wirkte für Mehl der Erſatzſpieler Deppe mit, während die Angriffsführung Lindner anvertraut war, der ſeine Aufgabe auch zufriedenſtellend löſte. In dem Schluß⸗ dreieck Peſch.—Nachtigall—Bornefeld beſaßen die Düſſel⸗ dorfer ein ſtarkes Bollwerk, das nur ſchwer zu über⸗ winden war. Techniſch waren die Gäſte den Einheimiſchen klar überlegen, aber dafür waren die Pforzheimer ſehr eifrig. Bei Fortuna konnte der rechte Flügel Wigold. Albrecht vor der Pauſe beſſer gefallen, während im zweiten Abſchnitt Zwolanwoſki—Kobierſki die wertvollere Arbeit leiſteten. Auch bei Pforzheim war die Hintermannſchaft ſehr ſtark, die Läuferreihe aber etwas ſchwächer. Der Sturm hätte bei etwas mehr Entſchloſſenheit vielleicht noch Tore erzielen können. Das erſte Tore wurde nach 16 Minuten durch Wi⸗ gold erzielt und in der 36. Minute bonnte Kobierſki einen ſchönen Treſfer aus ſpitzem Winkel anbringen, Zwei Minuten ſpäter verringerte der Pforzheimer Halbrechte Gimber auf:1. Bei dieſem Ergebnis blieb es bis zum Schluß des Spieles, obwohl beide Mannſchaften vor und nach der Pauſe noch zahlreiche Torgelegenheiten hat⸗ ten.— Schiedsrichter Unverſehrt(. FC Pforzheim). Es geht weiter um die Punkte! Ein Spiel mit Härten SpEl Käfertal— IV Hockenheim:2 Für das Treffen in Käfertal war der SpCl Käfßer⸗ tal wohl hoher Favorit geweſen, aber man machte ſich im Lager des Gaſtgebers keinen Hehl daraus, daß der erwar⸗ tete Sieg hart und ſchwer erkämpft werden mußte, denn die Mannſchaft des F Hockenheim iſt zur Genüge dafür bekannt, ſich Mann für Mann bis zum Aeußerſten ein⸗ zuſetzen und dem Gegner alles Können abzuverlangen. Die blauweiße Elf des SpéEl Käfertal mußte ſich daher ſchon mächtig einſetzen, um den harten Widerſtand des Gegners in einem aufgeregten und teilweiſe unſchönen Kampf, der viel verſprochen hatte, aber nichts hielt, und mit einem grellen Mißton endete, brechen zu können. Mit Konzentration und Entſchloſſenheit ſpielend waren die Hockenheimer, die trotz einiger Erſatzleute mit plan⸗ vollen Angriffen überraſchten, durch ihren Halblinken Hoffmann bereits in der 10. Minute in Führung gegan⸗ gen, die Freude oͤer Gäſte währte aber nicht lange, deun im Anſchluß an einen, von Hering exakt hereingegebenen Strafball, gelang Fuchs für Käfertal der Ausgleich. In der 31. Minute kam es, wie man leider bei der etwas allzu harten Kampfweiſe erwarten konnte, zu dem vor⸗ zeitigen Ausſchluß zweier Spieler. Der Hockenheimer Waibel hatte den Halbrechten von Käfertal, den blonden Maier, zum wiederholten Male von hinten genommen, ſo daß es zu einem Zuſammenſtoß kam, der ſeine bedauer⸗ lichen Folgen, die beide Vereine noch lange verſpüren werden, zeigte Nach Wiederanſpiel ſchien es bei einem Sologang von Köhler, der in der entſcheidenden Phaſe gelegt wurde, einen Elfmeter zu geben, aber ger Spielleiter hatte es anders geſehen und traf mit einem Freiſtoß für Hocken⸗ heim eine Fehlentſcheidung, dͤurch die ſich aber Käfertal nicht deprimieren ließ, ſondern ſchon im nächſten Angriff nach einem Strafball von Kilian die 211 Führung wieder durch Fuchs holte. In der 71. Minute waren aber die Gäſte, die ſich noch nicht geſchlagen gaben, erneut erfolg⸗ reich und holten ſich durch Mittelſtürmer Bechtel den Aus⸗ gleich. Kurz vor Schluß kam jedoch Käfertal nach blenden⸗ der Vorarbeit von Fuchs dͤurch Köhler zum ſiegbringenden Tor, das jedoch den Hockenheimer Spielern derart auf die Nerven ging, daß noch zwei Mann Marſchorder zur Ka⸗ bine bezogen. Der SpCl Käfertal hat eine gute Partie geboten, die durchaus gefiel. Schmitt im Tor, als Erſatz für den bei einem Unfall verletzten Vetter, hatte annehmbar ge⸗ halten und Rutz und Rihm, die auf dem beſten Wege ſino, ihren früheren Leiſtungsſtand wieder zu erreichen, zeich⸗ neten ſich dͤurch ſchneidiges Eingreifen aus. Sehr gut war das Penſum der Läuferreihe, in der Jene und Kilian etwas beſſer gefielen als Hörr, der ſich auf dem linken Läuferpoſten noch einſpielen muß. Im Sturm ſind die wiederholt beſtechend ſchönen Verbinderleiſtungen von Fuchs beſonders augenfällig, da nach Hering Mittelſtürmer Rube und Rechtsaußen Köhler etwas unüberlegt und haſtig arbeiten. Die Kampfmannſſchaft des FV Hockenheim hat ſich mit reſtloſem Eifer geſchlagen. Der Sturm führte Hof⸗ mann mit ausgeprägtem Drang zum gegneriſchen Tor, doch machte ſich in den Angriffen der Abgang von zwei der beſten Leute bemerkbar. Die Läuferreihe war Lurchweg gut beſetzt; namentlich die Partie des Mittelläufer ließ keine Wünſche offen. Unangenehm fiel aber die harte Kampfführung faſt aller Spieler auf, der Schiedsrichter Schmitt⸗Heidelberg in keiner Weiſe gewachſen war, ſo daß es an einer entſchloſſenen Kraft fehlte, um von vornherein die Gewähr zu haben, daß Auswüchſe und Uebergriffe im Keim erſtickt werden konnten. Tauſende ſahen dem Treffen zu Der Verbandsſpielreigen des Sonntags VfTuR Feudenheim— Fortuna Heddesheim:2 Natürlich durfte man in dieſem Treffen, in dem die Feudenheimer immerhin als klare Favoriten ſtarteten, die Erwartungen nicht gar ſo hoch ſchrauben. Wohl alten die Heddesheimer als Kampfmannſchaft, aber im eudenheimer Milieu wäre ein Sieg ſchon eine gewaltige Senſation geweſen. Was nützte den Feudenheimern die eigene Umgebung, ihr Spiel blieb einmal mehr ſo ſchwach, daß ein Sieg gegen die tapferen Heddesheimer trotz drücken⸗ der Ueberlegenheit nach der Pauſe nicht zuſtande kam. Was nützt die Ueberlegenheit, wenn man es einfach nicht ver⸗ ſteht, techniſche Vorteile nach dem Wechſel in Tore umzu⸗ wandeln. Die Senſation iſt alſo Tatſache geworden, und Feudenheims Poſition iſt heute ſchon ſehr ſchlecht, denn die Geſamtleiſtung war einmal mehr alles in allem ſo ſchwach, daß man auch für die nächſten Spiele nicht ſonderlich viel erwarten darf. Zunächſt iſt das Spiel noch aufgeregt, geſchloſſene Aktio⸗ nen ſind ſelten, da der Sturm auf beiden Seiten nicht nur zu weich, ſondern auch zu ungenau im Zuſpiel iſt. All⸗ mählich wird das Spiel doch recht flott, die Angriffe wech⸗ ſeln, aber eine große Gefährlichkeit der Stürmer bleibb noch aus. Die erſte Chance hat Heddesheim durch Schmidt, er ſchießt aber dem Torwart ſcharf in die Hände. Das Spiel iſt ausgeglichen, Heddesheim zeigt durch Vorteile der Läufer⸗ reihe das beſſere Spiel. Glück hat Hedͤdesheim, als nach Ausſchaltung des Torwarts der geſamte Feudenheimer Sturm das leere Tor nicht findet. Nach 20 Minuten fällt das Führungstor der Hedͤdesheimer. Schmidt verwandelt einen Strafſtoß aus 20 Meter unhaltbar zum:0. Bis zum Wechſel hat Heddesheim periodenweiſe ſchon mehr vom Spiel. Zwei klare Chancen vergibt Kettner auf Linksaußen. Nach dem Wechſel drängt Feudenheim zeitweiſe ſo ſtark, daß Tore kommen müßten. Das Hedoͤesheimer Schlußtrio iſt aber auf der Höhe, und als nach 20 Minuten Kettner durch Schuß ins leere Tor auf 210 ſchraubt, ſcheint der Heodesheimer Sieg geſichert. 5 Minuten ſpäter erzielt Bock zwar für Feudenheim ein Tor, aber trotz Drängens bleibt der Ausgleich aus, Hedoesheim hatte einen überraſchenden und ſenſationellen Sieg erkämpft. Beim Sieger gefielen in erſter Linie die Läuferreihe und das Schlußtrio, der Sturm war wohl gefährlich, aber nicht geſchloſſen genug. 8 Feudenheim hatte den beſten Mannſchaftsteil im Schluß⸗ trio. Die Läuferreihe kam erſt nach der Pauſe in Form und der Sturm war ſo ſchwach, deß es einfach nicht über⸗ boten werden kann. Flvesheim verſchafft ſich Reſpekt Amicitia Viernheim-Alemannia Ilvesheim 03(:1) An dieſem ſchönen Septemberſonntag war es die Paarung Viernheim— Ilvesheim, die ein beſonderes Entereſſe auslöſte. Beſonders weil man einen Gegner zu empfangen hatte, von dem man längſt wußte, daß er eine ſcharfe Klinge zu ſchlagen verſteht. So nahm es denn gar nicht wunder, daß der Viernheimer Waldſport⸗ platz— nach einigen Unterbrechungen— wieder einmal einen großen Tag hatte. Nicht nur die Heſſen ſahen ihre Anhänger auf den Beinen, auch die Mannen vom Neckarplatt hatten ein ganz ſtattliches Gefolge aufgeboten. In der Tat wurde das Spiel zu einem Kampf von Format, der ſtellenweiſe recht hübſch lief und deſſen Lauf erſt dann wieder ins Stocken geriet, als auch überflüſſige Härte ihre ſtörenden Wirkungen geltend machte. Mit unbeugſamer Energie kämpfte Ilvesheim auf dem Viernheimer Sand und in allen Reihen trat eine Einſatz⸗ bereitſchaft jedes einzelnen zutage, die im Augenblick zwei⸗ Der Neuling beim Gaumeiſter zu Gaſt S Mannheim-Waldòͤhof ſchlägt den 52 Raſtatt hoch mit:0(:0) Für die Geſamtſtimmung der rheiniſchen Fußball⸗ gemeinde waren die letzten Wochen mit ihren wechſelvollen Spielgeſchehniſſen recht kritiſch. Mit Mühe nur konnte der Gaumeiſter im Stadiontreffen als Spielzeitauftakt die ge⸗ ſchwächt antretenden Chemnitzer beſiegen; kurz darauf folgte das Ueberfahrenwerden durch den ſchon brüchig ſcheinenden Tank, den 1. Fé Nürnberg. VfR konnte in den letzten Spielen gegen gerade nicht überragende Gegner auf eigenem Feld nur ein Remis herausholen und ſchließlich ſcheiterte der dritte alte Mannheimer Vertreter, VfL Neckarau— allerdings unter unglücklichen Umſtänden— in Freiburg beim erſten Strauß der Gauligarunden. Dieſe Häufung der Mißerfolge mußte in der breiten Maſſe der Sportanhänger deprimierend wirken, denn dort verliert man leicht den Blick aufs Ganze, auf weite Sicht, und ſo war es kein Wunder, daß man das Fähnlein der heimiſchen Hoffnung auf Halbmaſt ſetzte und düſter dem Kommenden entgegen⸗ ſah. Ein erſter Lichtſtrahl war der ungemein ſcharfe Schlag, den Sanoͤhofen gegen die vergangenes Jahr gefürchteten Brötzinger führte und dichtauf folgte die Botſchaft aus Chemnitz, die vom Gaumeiſter einen von wenigen nur für möglich gehaltenen Sieg meldete. So war es ohne weiteres zu verſtehen, daß bei dem idealen Wetter der erſte Gang der Waloöhöfer in der Gau⸗ liga Tauſende nach den alten Schießſtänden führte, um zu ſehen, ob die Chemnitzer Tat des Meiſters nur ein glück⸗ licher Schnappſchuß war voͤer doch auf das immer wieder aufblitzende reale Können des vielfachen rheiniſchen Titel⸗ trägers hinwies. Mit den Raſtattern, die, den Auftaktsſieg gegen KỹV im Rücken, ſich bereits einen Namen gemacht hatten, erſchien auf dem Waldhof ein Gegner, dem man aller⸗ hand zutraute. Namen wie Dienert und Huber als Reprä⸗ ſentative und Internationale, ließen erwarten, daß eine Mannſchaft am Mannheimer Start erſchien, die über den Durchſchnitt der Bezirksklaſſe entſchieden hinausragte und den heimiſchen führenden Verein vor eine nicht gerade all⸗ tägliche Aufgabe ſtellte. Manche werden auch den Weg nach Walohof eingeſchlagen haben, vielleicht eine Senſation zu erleben. Die 2 mal 45 Minuten Waloͤhof ſteht mit Rückenſonne und ſchon der Anfang zeigt, daß Raſtatt ſich nicht ohne weiteres überfahren laſſen wird. Es ſetzt die erſten beiden Ecken, hält im Feld dem Gegner das Gleichgewicht, wobei Dienert als Sicherheits⸗ poſten in Strafraumnähe bleibt. Eine überraſchende Ge⸗ legenheit auf Hereingabe Bielmeier kann Schneider frei⸗ ſtehend, weil nicht gleich im Bilde, nicht verwerten. Wald⸗ hof ſpielt verhalten, d. h. mit Heermann als überwiegend oͤritter Verteidiger und Pfeifer im gleichen Ausmaß als Mittelläuſer, was die erſte Spielhälfte— wenigſtens bis zur eventuellen Führung— annehmbar, als Dauer⸗ taktik aber zu einer Entſcheidung nicht hinreichend er⸗ ſcheint. Peter im Gäſtetor ſtoppt zwei gute Schüſſe(Schnei⸗ der, Siffling). Raſtatt ſorgt in periodiſchen, gefährliche n Vorſtößen für aktives Leben, denn Waloͤhofs Stil bleibt in der Linie des taſtenden Verſuchs. Das Letzte, Durch⸗ und Mitreißende, fehlt eben doch. Endlich, im Anſchluß an eine Ecke, kommt mit Kopfball Heermann an Schneider, von dieſem zu Siffling. der beherrſcht einſchießt, 110. Ein bombiger Schuß Pfeifers klatſcht an den Pfoſten. Waldhof wird nun offenſiver(Mittelläufer, Mittelſtürmer), wächſt ins Syſtem, doch Schneiders, auf prächtige Kom⸗ bination folgender ſcharfer Schuß landet bei Peter. Ein legerer Kopfball Pfeifers auf meiſterliche Hereingabe Bielmeiers ſtet knapp vor dem Pauſenpfiff 20. Für die zweite Hälfte erwartet man auf der bereits geſicherten Baſis des Spiel⸗ ſtandes ein ſtärkeres Aus⸗ſich⸗Herausgehen der Platzelf, ſchon aus Vorſorge für ein gutes Torverhältnis. Waldhof kommt auch ſofort zu einer weiteren Ecke, ſetzt Druck, aber Pfeifer läßt ſich infolge Langſamkeit(Viſieren, Ballegen) das Leder in beſter Stellung und nach tadelloſer Vorlage vom Fuß ſchlagen. Der ſichere dritte Treffer iſt verſchenkt. Einen hohen Fernball Models drückt Peter gerade noch über die Latte; kurz darauf verköpfte Leupold. Dann zeigt Huber auſ Raſtatter Seite wenig Beſonnenheit; er verknallt bei freiem Feld zum Laufen, aus größerer Entfernung. Vor dem anderen Tor köpft Schneider an die Latte und ein weiterer Fernſchuß Models ſcharf übers Netz. Ein tadelloſer Strafball Hubers wird vom aufmerkſamen Drays unſchäd⸗ lich gemacht, einen Ball Leupolds köpft Dienert auf der Torlinie ab. Waldhof zeigt im Strafraum er noch nicht den richtigen Stil(raſcheres Erſaſſen, en und Schießen), ſo daß den Möglichkeiten die Torziffer nicht entſpricht. Wieder wird eine Ecke für Raſtatt verhängnis⸗ voll; Bielmeier gibt dieſe— entgegen ſeinen ſonſtigen Flanken— famos herein, ein prächtiger Sprung Heer⸗ manns aus dem Stand und mit ſicherem Kopfſtoß heißt es :0. Wieder vergebliche Fernbombe Hubers auf der Gegen⸗ ſeite. Der unplacierte Ball wird ſichere Beute von Drays. Pfeifer verſchenkt mit ſchwachem Schuß dann einen weiteren Treffer. Einen großartigen Ball Siſflings drückt Peter im Fallen heraus, aber auf raffinierte Vorlage Sifflings kommt ͤͤann Schneider mit zügigem, placiertem Links⸗ ſchuß ebenfalls zu ſeinem Treffer,:0, dem er kurz darauf Lattenſchuß ſolgen läßt. Bielmeier folgt dieſem Beiſpiel, aber ein Strafſtoß von Schneider treibt kurz vor Schluß:0. Die Mannſchaften Die Raſtatter, die ohne Neurohr und Meyer antra⸗ ten, brachten dafür ihre beiden Größen Dienert und Huber mit. Während der erſtere hinten mit den Aus⸗ ſchlag für die Verhütung einer noch höheren Niederlage gab, beſchäftigte ſich der Halblinke und Internationale Huber viel zu ſehr mit dem Aufbau, was ihn vorne im entſcheidenden Moment fehlen ließ. Aber in einzelnen Kernſchüſſen verriet er doch das überdurchſchnittliche For⸗ mat, wenn man auch vereinzelt über ſeine Kopfloſigkeit ſtaunen mußte. Neben dieſen beiden wäre Strauß als Partner Dienerts zu erwähnen, dann vor allem Eckert als rechter Läufer. Erſatzmann Bach am rechten Flügel fiel ſtark ab. Gute Momente zeigte auch Hornung 2 auf Linksaußen. Im ganzen fehlt der Mannſchaft eben noch die Schulung auf Gauligaboden, aber bei ihrer guten Ver⸗ anlagung werden beſtimmt noch Fortſchritte erzielt werden. Auf ihrem eigenen Feld werden ſie jedenfalls kein einfaches Hindernis abgeben. Beim Gaumeiſter Waldhof war die Geſamtſpiel⸗ anlage taktiſch nicht übel und führte im weſentlichen zu dem annähernd erwarteten Erfolg, der aber bei größerer Schuß⸗ ſicherheit und Entſchloſſenheit entſchieden höher gelautet hätte. Trotzdem zeigten die Mannheimer noch keine ab⸗ gerundete Form, was natürlich bei dem Wechſel im Sturm auch nicht anders ſein kann. Pfeifer in der Sturm⸗ mitte war zweifellos ein Vorbild an ſtoiſcher Ruhe, hatte ſehr gute Momente, auch im Ballverteilen— aber ſeine Größe bedingt auch eine gewiſſe Langſamkeit, die ſich in entſcheidenden Momenten zeigte. Auch phyſiſch dürfte er die Gauſerie auf weite Sicht nicht durchhalten. Nicht auf der Höhe waren die Flügel. Leupold dribbelt mitunter zu viel und Bielmeier mangelt der klare Flankenſchlag. Siffling und Schneider verſtehen ſich noch nicht recht, und dürfte erſterer doch mehr nach dem Ball gehen. Einzelne Momente aber waren kaum an Fertigkeit zu überbieten. Ganz aus⸗ gezeichnet arbeitete die Läuferrreihe, voran Heermann der Unverwüſtliche, wobei auch die erſten gefährlichen Mi⸗ nuten des Spiels unter ſeiner beſonderen Auswirkung ſtanden. In der Verteidigung war Schmeder diesmal beſſer als Mayer, was viel beſagen will. Er ſpielte nahezu fehlerlos. Drays ſtellte gleichfalls ſeinen Mann. Nach⸗ zutragen wäre aber doch das zu überſpitzte Sicherungsſpiel der erſten Hälfte, das eines weit größeren Gegners würdig geweſen wäre.— Selzam⸗Heidelberg amtierte als (Spielleiter vor rund 4000 Beſuchern gut. A. M. fellos ihresgleichen ſucht. Die Leute vom Neckarufer ſpielen nicht mehr den ortsüblichen Naturburſchenfußball, nein, man kennt neben gewiſſer Härte auch eine gewiſſe Spielkultur, die Uebungsleiter Lang ſeinen Schützlingen im Laufe der Jahre eingeimpft hat. Aus den Alvesheimern ſcheint mehr und mehr eine ſchlagharte, prächtige Mann⸗ ſchaft zu werden, die mit dieſer Partie gegen Viernheim eindeutig bewies, daß der klare:1⸗Erfolg des Vorſonntags gegen 08 Mannheim abſolut kein Zufallserfolg geweſen iſt. An den Leiſtungen der Ilvesheimer konnte man ſeine helle Freude haben und der Sieg iſt den Ilvesheimern beſtimmt nicht in den Schoß gefallen. Viernheim verlangte von ſei⸗ nem Gegner das letzte Können und das haben die Aleman⸗ nen auch herausgeſtellt. Sie kämpften unerſchrocken vom erſten bis zum letzten Mann, und wie Viernheim den fri⸗ ſchen Wind aus Ilvesheim zu ſpüren bekam, ſo werden ganz beſtimmt auch andere Mannſchaften des Bezirks bald merken, daß ſich Ilvesheim, Reſpekt zu ſchaffen verſteht. Es iſt oben ſchon angedeutet worden, daß Viernheim au' Biegen und Brechen kämpfte, allein, die augenblicklich zur Verfügung ſtehende Elf iſt noch zu jung und überdies nicht genügend eingeſpielt. Es iſt ein Jammer, auf ſo talen⸗ tierte Spieler wie Kiß 1, Koob, Kiß 3 uſw. verzichten zu müſſen, und nun iſt der Elf gar noch der letzte ruhende Pol genommen, durch das Fehlen des am letzten Sonntag verletzten Faltermann, der immerhin für die Amiciten ein gewiſſes Bollwerk in der Deckung geweſen iſt. So wird denn Viernheim zunächſt nichts anderes brauchen, als einen Mannſchaftsführer etwa vom Schlage eines Kiß 1. Dann werden auch die Nachwuchskräfte die Früchte ihrer emſigen, wenn auch z. Z. noch nicht gerade reſtlos begeiſternden Arbeit ernten können. Material iſt bei den Heſſen durch⸗ aus vorhanden und bald wird man wieder ſoweit ſein, um auch in der Bezirksklaſſe wieder eine der erſten Geigen ſpielen zu können. Spielleiter Gund⸗Plankſtadt hatte bei der Härte des Kampfes keine leichte Aufgabe. Als die Wogen des Spieles gegen Schluß des Kampfes gar zu hoch ſchlugen, mußte er für Penig(Viernheim) Platzverweis anordnen. Den erſten Treffer erzielte Ilvesheim in der 25. Min. durch Zeh, der einen Elfmeter verwandelte, und nach der 7 war es dann Hartmann, der die reſtlichen Tore erzielte. Harter Kampf in Eoͤingen Fortuna Edoͤngen— 08 Mannheim:3 Einen hart umkämpften Sieg holte ſich o8 am Sonntag in Edingen, der dank ſeiner reiferen techniſchen Leiſtungen vollauf verdient war. Die Einheimiſchen kämpften zwar mit Eifer und oft vollem Körpereinſatz, um die Niederlage abzuwenden, und oft ſah es brenzlich vor dem Lindenhofer Tor aus. Schließlich ſetzte ſich aber das Können der Gäſte durch, die dann zu einem einwandfreien Siege kamen. Schon in den erſten Minuten iſt 08 im Angriff, die rechte Seite koͤmmt dͤurch, Dubronner ſchießt jedoch hoch darüber. Beim Gegenangriff knallt Müller mit Wucht an die Latte. Ganz überraſchend fällt das Führungstor der Gäſte. Rank ſchießt von der Auslinie aufs Tor, am Edin⸗ ger Torhüter vorbei ins Netz. Ein ſchöner Kopfball Du⸗ bronners verfehlt ſein Ziel. Auch Edingen kommt noch⸗ mal vors Gäſtetor, aber Eckel zeigt ſich von ſeiner beſten Seite. Nach der Pauſe kommt Dorſt zum Schuß, aber der Verteidiger kann zur Ecke wehren. Ein ſcharfer Strafſtoß, den Ranf tritt, ergibt nur eine weitere Ecke. In die Drang⸗ periode der Mannheimer fällt ein Angriff der Edinger, die Gäſteverteidiger zögern, und ſchon iſt der Ausgleich durch Hepp da. Wieder läßt Dorſt eine Bombe los, die Mülbert im Fallen abſchlagen kann. Ein vorbildlicher Angriff des 08⸗Sturmes bringt den zweiten Treffer. Rank läuft durch und flankt zu Dorſt, der aus dem Lauf ſicher einſchießt. Eine gefährliche Situation vor dem 08⸗Tor wird durch ſchöne Abwehr von Eckel aus der Welt geſchafft. Eine tooͤſichere Sache vergibt Dorſt, der frei durchkommt und hoch ver⸗ ſchießt. Auch der Edinger Linksaußen ſteht frei und ſchießt daneben. Dubronner hat Pech, ſein Schuß geht knapp vor⸗ bei. Da iſt Dorſt wieder frei am Ball, er hat gelernt und ſchießt ſicher zum dritten Tor ein. Damit iſt das von Naßner⸗Schwetzingen geleitete Treffen zu Ende. Beim Sieger ſtanden die Verteidiger Egeter und Engſter ſehr ſicher, während Eckel erſt ſpät ins Spiel kam. In der Läuferreihe war Schiefer gut, er muß ſich nur noch mehr dem Aufbau widmen. Im Sturm war Dubronner der beſte Mann, der immer wieder gegen das Edinger Tor ſtürmte. Sehr gut hielt ſich auch Rank. Beim Gegner lag die Stärke ebenfalls in der Hintermannſchaft, die ſich tapfer ſchlug, da⸗ gegen konnte die Läuferreihe und vor allem der Angriff nicht befriedigen. Beſonders in der erſten Halbzeit wurden viele gute Chancen herausgeorbeitet, aber vor dem Tor waren die Stürmer direkt hilflos, ſo daß der Erfolg aus⸗ bleiben mußte. Unnötig war das harte Angehen des Geg⸗ ners, durch das ſich beſonders die Außenläufer auszeich⸗ Phönix blieb Sieger Kurpfalz Neckaran— Phönix Manuheim:3 Auf ihrer ſchöngelegenen Spielplotzanlage in Neckarau empfing die Kurpfalz den Mannheimer Phönix, um dieſem erwartungsgemäß einen ſchweren Kampf zu liefern. Mit Eifer und Siegeswillen ging der Neuling an ſeine Aufgabe heran und trachtete mit letzter Hingabe nach dem Gewinn der Punkte, ſo daß der Phönix ſchon ganz gewal⸗ tig aufdrehen mußte, um vor einer Ueberraſchung ſicher zu ſein, die beſſere Schußfähigkeit der Stürmer und die aus⸗ geprägtere Zuſammenarbeit gaben letzten Endes den Aus⸗ ag. Die erſte Biertelſtunde des Kampfes, der überaus ſchnell durchgeführt wurde, gehörte unbedingt den eifrigen Neckarauern, die allerdings die zahlreichen Torchancen nicht in Erfolge umſetzen konnten. Später wurde durch plan⸗ mäßigen Spielaufbau der Phönix immer wieder ſehr ge⸗ fährlich, und in der 25. Minute kamen die Gäſte dann auch durch den entſchloſſenen Schneider zum erſten Erfolg. Auch der Reſt der erſten Hälfte ſah den Phönix ſtark im Angriff, ohne daß er jedoch die gegneriſche P überwinden konnte. Nach einer kurzen Drangperiode der Kurpfalz zu Be⸗ ginn der zweiten Hälfte wurde der Phönix wieder ton⸗ angebend und nach 10 Minuten ſiel der zweite Treffer wieder durch Schneider, dem allerdings poſtwendend der erſte Gegentrefſer durch Neckaraus Halbrechten W Schmidt folgte. Nach einer langen, wechſelvollen Spielperiode gelang es dem Phönixrechtsaußen, einen vom Torwart abgewehrten Ball direkt aufzunehmen und mit entſchlof⸗ ſenem Schuß den entſcheidenden B. Treffer zu erzielen. Phönix Mannheim mußte ſich ſchon mehr ſtrecken, als gegen den anderen Neuling vor einer Woche. Im Sturm wär Rasmus wieder mit ͤabei, und ſchon klappte die Sache heſſer. In der Läuferreihe glänzte Greiner durch Um⸗ ſicht und die Exaktheit ſeiner Züge, aber auch Schmidt und beſonders Heinz wußten aut zu gefallen. Als Verteidiger hatten es Neck und Kaiſer nicht immer leicht und Torwart Rößling bekam ſchwere Brocken zu halten. Die Mannſchaft der Kurpfalz hat ſich den größten An⸗ ſtrengungen unterzogen, um zum Zuge zu gelangen. Der Sturm griff mit reſtloſem Eifer und Fleiß an, zerbrach aber immer wieder an der zielbewußten Abwehr des Geg⸗ ners. Voller Tatendrang zeigte ſich auch die Läuferreihe, die in Wilbs ihren beſten Spieler hatte. In der Vertei⸗ digung ſchlugen ſich Wohlgemut und Kurz mit imponieren⸗ der Ausdauer.„Torwart Endres hielt ſich aufopfernd, an der Niederlage iſt ihm kaum eine Schuld beizumeſſen. des Spieles war Schiedsrichter Duchard⸗Hei⸗ elberg. Die Spiele Anterbaben-Oſt Weinheim— Sandhauſen 50 Union Heidelberg— Eberbach:0 Sc 05 Heidelberg— Limbach:0 St, Ilgen— Kirchheim:2 Schwetzingen— Wiesloch:1 ViB Coburg— Bayern München:2(:2) Das erſte Heimſpiel des Liganeulings endete mit einem Unentſchieden, gewiß ein ſchöner Erfolg für die Oberfran⸗ ken. Vor rund 4500 Zuſchauern wickelte ſich ein ſpannender Kampf ab, bei dem die Hintermannſchaften die beſten Mann⸗ ſchaftsteile waren. 5 Montag, 14. September 1096 Vorſprung geſichert. NR ertet 9739 38 9. Seite/ Nummer 428 Schönrath-Sanetti im Mannheimer Ring Berufsboxkümpfe im Roſengarten Rutz-Frankreich nicht am Start-Aber 3000 Suſchaue trotzde Sport- Janetti warles nach Tulklen Von den über 3000 Zuſchauern, die am Somstagabend nach dem Roſengarten kamen, um bei den Berufsboxkämp⸗ jen ſenſationellen Sport miterleben zu können, verließen beſtimmt viele nicht ganz befriedigt die Kampfſtätte. Die Umſtellungen haben weſentlich dazu beigetragen, daß das Publikum nicht zu den erwarteten Senſationen kam und von vornherein die Stimmung lähmte. Von der Umſtel⸗ lung Metzger— Joſt, anſtatt Metzger— Hölz will man gar nicht reden, daß aber der franzöſiſche Schwergewichts⸗ meiſter Rutz nicht am Start erſchien, war doch für die Zu⸗ ſchauer eine zu große Enttäuſchung. Daß dieſe Ent⸗ täuſchung ruhig entgegengenommen wurde, verdankt der Veranſtalter dem Sprecher, dem altbewährten Ringrichter Handtke⸗ Düſſeldorf. Aber es iſt nicht das erſtemal daß Rutz einen deutſchen Veranſtalter im letzten Moment im Stiche läßt. Bei einer Mainzer ſowie bei einer Kre⸗ felder Veranſtaltung ſtellte ſich der gleiche Fall wie in Mannheim ein. Hoffentlich wird ein ſolch unzuverläſſiger Mann, wenigſtens für deutſche Ringe, für längere Zeit kaltgeſtellt. Vielleicht war aber doch dieſe Umſtellung nicht ſo un⸗ günſtig wie man im erſten Augenblick angenommen hat. Ob der Kompf Schönrath— Rutz den ſportlichen Inhalt geboten hätte, den die Paarung Schönrath— Zannetti brachte, iſt fraglich. Die Umſtellung Droog— Maier war mehr als glücklich, denn man könnte ſich den Kampfverlauf Droog— Zannetti nicht vorſtellen. Auf jeden Fall wäre dieſer angeſetzte Kampf eine einſeitige Angelegenheit des Italieners geweſen. Wenn ein Kämpſer enttäuſchte, dann wor es Metzger⸗ Mannheim. Er kämpfte gegen den Frankfurter Foſt, der erſtmals als Berufsboxer auftrat, taktiſch unklug. Anſtatt den kleineren Frankfurter lang links zu boxen, greift er an und nützt ſeine Reichweite überhaupt nicht aus. Für eine Ueberreſchung ſorgte der Stuttgarter Rothenberger. Nach den erſten zwei Runden ſah es für den Schwaben ſehr bedenklich aus. Durch geſchickte umſtellung ab der 3. Runde zwang er zur Ueberraſchung aller Zuſchauer den Franzoſen Cichon in der vierten Runde zur Aufgabe. Schmitt⸗ Mannheim hätte allen Grund gehabt, den Kampf gegen den Stuttgarter Tafelmaier ernſter zu nehmen. Auf jeden Fall haben wir Schmitt in ſeinen früheren Kämp⸗ ſen weit beſſer geſehen. Sehr unſportlich zeigte ſich wieder ein großer Teil der Zuſchauer nach Verkündung des Ur⸗ teils im Kampfe Schönrath— Zannetti. Schönrath gewann die erſten 5 Runden ganz klar, die 6. Runde konnte höchſtens unentſchieden gewertet werden, während die ſiebte leicht und die achte Runde hoch an Zannetti gingen. Mit dieſem zu ſpät einſetzenden Enoͤſpurt konnte der Italiener den Punktſieg des Weſtdeutſchen nie mehr gefährden. Als Veranſtalter zeichnete der Bodenring, der mit dem Schwabenring identiſch iſt. Das Kampfgericht mit Hanotke⸗ 8 5 992 Amateuren reſſel u eierlein a unktrichter verrichtete ſei Arbeit ohne Tadel. 9 0 7 2 0 9 Die Kämpfe Metzger⸗Mannheim gegen Joſt⸗Frankfurt a. M. Sehr angriffsfreudig gina der Frankfurter in die erſte Runde. Metzger verriet ſehr ſchöne Anſätze, legte aber dann wieder den größeren Wert auf eine gute Kampfhaltung, die ihn vergeſſen ließ, daß er zwei Fäuſte zum Boxen hat. Joſt ſchießt immer wieder ſeine Linke nach vorn, die auch nur ſelten ihr Ziel verfehlte gegen Ende der erſten Runde aing der Mannheimer unter nfeuerung der Zuſchauer zum Angriff über. Mit lan⸗ —— er—*5 E e ein. Die zweite Runde bringt ſehr zerfahrene Kam uleten far ſie aunſtigen Moinenten velge ten ſich beide Boxer den Situakionen nicht gewachſen. Joſt kam beidhändig überraſchend hart durch, ſo daß der Ge⸗ troffene bis 9. den Boden auſſuchen mußte. Der von Metzgex reklamierte Tiefſchlag wurde nicht geſehen und deshalb auch nicht die dafür vorgeſehene Minute Pauſe berückſichtigt. In den nächſten Sekunden ſah man den Frankfurter der auf den Solar plexus wuchtig getroffen wurde, für mehrere Sekunden parterre. Metzger drehte nun mächtig auf und warf den Frankfurter auf Rückzug. Dieſe Runde ging klar an den Mannheimer. In der oͤrit⸗ Erſt verlief in vorſichtigem Abtaſten. ten und hauptſüchlich in der Schlußrunde kommt Metzger immer mehr und mehr ins Hintertreffen. Seine Schläge kommen ungenau, die beſſere Beinarbeit ſowie das beſſere Können von Joſt laſſen ihn zu keiner Chauce mehr kom⸗ men. Der Punktſiegefür Joſt war klar. Rothenberger⸗Stuttgart wurde mit 61 Kg. und der Franzoſe Cichon mit 61½ Kilo Körpergewicht vorgeſtellt. Beide Kämpfer kamen ſehr langſam auf Touren. Erſt nach Aufmunterung des Ringrichters kam mehr Leben in den Kamyf. Rothenberger war vorerſt nur darauf bedacht, den Franzoſen auf Diſtanz zu halten. Der Franzoſe gewann die erſte Runde und die zweite ſogar ſehr hoch. In der dritten Runde wurde der Schwabe erſt ſo richtig warm. Nachdem er mal mit einem harten Au wärtshaken wirkungsvoll ins Ziel kam, war für ihn der Kampf gewonnen, denn Cichon verriet, daß er auf Körper⸗ treffer ſehr ſchwach im Nehmen iſt. Der Schwabe ſetzte in der vierten Runde alles auf eine Kappe, er ſchlug aus Leibeskräften immer wieder auf Herz und Leber, bis der Franzoſe entmutigt und abgekämpft den für ihn ausſichts⸗ los gewordenen Kampf aufgab. Rothenberger bekam für ſeine tapſere Leiſtung den größten Beifall des Abends. Tafelmaier⸗Osweil brachte gegen Schmitt⸗ Mannheim mit 66/½ Kg. volles Weltergewicht, der Mannheimer nur 61 Kg. Schmitt fand ſich mit feinem Gegner, der in Rechtsauslage boxt ſehr aut ab. Tafel⸗ maier bringt ſeine Linke blitzſchnell an den Mann. Bald ſetzt ſich aber die beſſere Technik von Schmitt durch. Wäh⸗ rend Tafelmaier mehr auf wirkungsvolle Körpertreifer bedacht iſt, verſucht der Mannheimer mit Haken am Kopf landen zu können. Der Angriff liegt leicht auf Seiten von Schmitt der aber trotzdem nicht entſchloſſen genug kämpft. Der nötige Ernſt und die von ihm gewohnte Kampfeslaune traten nur ſelten in Erſcheinung. Beide Kämpfer hatten ſich bis zur 7. Runde giemlich verausgabt. Schmitt hatte es in der Hand, noch vor Ablauf der Diſtanz zu einem entſcheidenden Sieg zu kommen, denn Tafel⸗ maier zeigte auf die Kopfhaken öfters ſichtliche Wirkung, aber Schmitt vergaß immer wieder nachzuſetzen. Dieſe Verſäumniſſe brachten es mit ſich, daß ſich der Mann⸗ heimer mit einem Punktſieg begnügen mußte, der ſogar nicht mal hoch ausfiel. Zanetti—Schönrath, das Ereignis des Abends Nach der Pauſe kletterten Zanetti⸗Italien mit 70 Kg. Körpergewicht und Jakob Schönrath⸗Kre⸗ feld, der Bruder des deutſchen Exmeiſters Hans Schön⸗ vath, mit 84 Ka. durch die Seile. Mit einem für Schwer⸗ gewichtler unglaublichen Tempo diktiert der Kreſelder vom erſten Gongſchlag ab den Kampf. Schönrath ſchlägt aus allen Lagen auf den Körper ſeines Gegners. Der Ita⸗ liener antwortet mit einer meiſterhaft geſchlagenen Linken, aber zu ſeinem Nachteil, ſehr ſelten. Bis zur 6. Runde bleibt dasſelbe Bild. Schönrath gina in unvermindertem Tempo von Runde zu Runde. Immer wieder landet er aus Halbdiſtanz mit linken und rechten Körperhaken. Was der Italiener in den erſten 6 Runden aus ganzer Diſtanz ſchlug, war fürs Auge ſehr ſchön, aber, wie be⸗ reits erwähnt, zu wenig. Der brave Krefelder nahm alles hin, ol'ne die geringſte Wirkung zu verraten und immer wieder war er nur darauf bedacht Kamof und nochmals Kamopf zu zeigen, während ſich Zanetti ſichtlich ſchonte. Was dann der Italiener von der 7. Runde an zeiate war zur Ueberraſchung aller eine verblüffende Leiſtung Er zeigte den wahren engliſchen Borſtil. Von dieſer Runde ab wurde Schönrath in ſeinen Angriffen durch die linken Geraden mit nachfolgenden rechten Geraden, hinter denen eine unheimliche Wucht ſteckte, immer wieder geſtoppt und ſie brachten ihn, wenn auch nur leicht, öfters ins Wanken. Die Sympathie der Zuſchauer ſchlug von oͤer 6. Runde an ſtark zu Zanetti um. Der Punktſieg für Schön⸗ rath war in jeder Hinſicht gerecht. Der vom rR mit unſportlichem Pfeifkonzert, 8 dieſes Urteil erſolgte voll und canz nxecht.—— Im Schlußkampf kreuzten Maier⸗Singen und d die Handſchuhe. Die 13 Münde Ab der zweiten Runde beherrſcht der Singener klar ſeinen Gegner. Die An⸗ griffe Droogs ſcheiterten immer wieder an der guten Linken und der flüſſigen Beinarbeit von Maier. Droog kämpft in der 4. und 7. Runde auf eine vorzeitige Ent⸗ ſcheidung, was ihm aber nicht glückte, denn Maier iſt im Nehmen noch härter als im Geben. Die Schlußrunde ſieht den Badener klar in Front. Maiers Punktſieg war hart aber fair erkämyft. Radrennen auß der Phönix⸗Kampfbahn Langhof vor Weimer im Fliegerſahren-Berner(1 Km.) und Rößler(10 Km) Bezirksmeiſter Mit einem ſehr intereſſanten Programm wartete am geſtrigen Sonntag der Radfahrer⸗Verein 1897 Mannheim⸗Waldhof auf der auf der Phönix⸗ Kampfbahn Radrennen Heranſtaltete. Die erſte Entſcheidung fiel im Rennen um die Be⸗ zirksmeiſterſchaft über 1 Km., das mit einem ſicheren Siege des Mannheimer Berner endete. Berner, Münd, Gräſſer, Rettig, Rößler und Leichert waren die Starter zum Meiſterſchaftslauf. Berner übernahm ſofort die Spitze, um dieſelbe bis ins Ziel nicht mehr abzugeben. Eine ſehr aute Beſetzung wies das Fliegerfahren auf. Weimer(Stuttgart) ſiegte ganz überlegen im 1. Vorlauf. Dagegen wurden die übrigen Vorrennen erſt nach hartem Kampf entſchieden. Berner(Mannheimj ver⸗ wies Rimmig(Stuttgart) mur mit Vorderradlänge auf den 2. Platz, während Langhoff(Bielefeld) Bork(Dort⸗ mund) mit noch geringerem Abſtand ſchlagen konnte. Den ſchärſſten Kampf brachte der 3. Vorlauf: Schenk(Berlin) und Kneller(Bonn) gingen auf der Zielgeraden an dem führenden Rößler(Mannheim] vorbei und paſſierten mit kaum erkennbarem Vorſprung für Schenk das Ziel. Im Hoffnungslauf der Zweiten ſiegte ziemlich ſicher der Stuttgarter Rimmig. Schärfſten Kamof bis ins Ziel brachte der Lauf der 5 Endkampfteilnehmer. Die erſten 500. Meter führte der Mannheimer Berner, dann gingen Weimer und Langhoff an ihm vorbei. Bis 20 Meter vor dem Ziel lag Weimer in Front, dann aber rückte in ge⸗ waltigem Antritt Longhoff immer näher, und gerade auf dem Zielband hatte ſich der Bielefelder einen knappen Berner hatte mit Schenk um den 8. Platz ſtark zu kämpfen. Acht Paare ſtellten ſich dem Starter zu einem Mann⸗ ſchaftsfahren für Jugend, eine Konkurrenz, welche zum erſten Male in Mannheim ausgetragen wurde. Bis zur 1. Wertung blieb das Feld geſchloſſen zuſam⸗ men. Die erſten Punkte holte ſich Ohler vor Heger, wäh⸗ rend das Kaiſerslauterner Paar Diel⸗Speer durch einen Sturz von Diel zum Ausſcheiden gezwungen wurde. Auch die 2. Wertung gewann Ohler vor Heger. Bei der 3. Wertung lagen Ohler⸗Weber, JoachimSteinle und Schweizer⸗Laub geſchloſſen in Front, die ſich auch in dieſer Reihenfolge placierten. Heger⸗Ullrich waren eine halbe Runde zurückgefallen und wurden ſpäter von Ohlig⸗Weber und Schweizer⸗Laub überrundet, die damit die beiden erſten Plätze ſicher hatten. Ohler war die letzte Wertung und damit der Sieg nicht mehr zu nehmen. Auch das Rennen um die Beziksmeiſter⸗ ſchaft über 10 Km. ſah 6 Fahrer, Berner, Münch, Gräſſer, Rettig, Rößler, Leichert und Specina am Start. Alle 5 Runden war eine Wertung zu fahren. Berner ſtar⸗ tete auch hier als Favorit, aber bereits nach 3 Runden hatte er Reifenſchaden und ſchied aus. Damit war der Weg zur Bezirksmeiſterſchaſt für Rößler offen, der in den Wertungen klar überlegen war, während Leichert den 2. Platz ſicher hatte. Die Ergevniſſe: Fliegerfahren: 1. Langhoff(Bielefeld); 2. Weimer(Stutt⸗ gart) doppelte Reifenſtärke zurück, 3. Berner(Mannheim); 4. Schenk(Berlin). 1 Km.: 1. Berner, 2. Rößler, 3. Münd, Gräſſer. Jugend⸗Manuſchaftsfahren(40 Minuten— 4 Wertungen): 1. Hhler⸗Weber(Mannheim) 16 Punkte; 2. Schweizer⸗Laub (Stuttgart) 4 Punkte; 3. Heger⸗Ullrich(Mannheim) 9.; 4. Steinle⸗Joachim(Mannheim) 7 Punkte; 5. Klein⸗Schmid (Stuttgart) 2 Punkte. Bezirksmeiſterſchaft, 10 Km.: 1. Rößler 20.; 2. Leichert 15 Punkte; 3. Gräſſer 9 Punkte; 4. Rettig 2 Punkte. BC Augsburg— VfB Ingolſtadt/ Ringſee :2(:1) Nach ihrem überraſchend hohen Sieg über Wacker Mün⸗ chen bewieſen die Ingolſtädter, daß ſie auch auf fremdem Platz zu ſiegen verſtehen. Vor 4000 Zuſchauern kam es in Augsburg zu einem ungemein horten und ſchönen Kampf, in deſſen Verlauf die alte Taktik der Ringſeer ſich über⸗ end bewährte. Nach ſieben Minuten erzwang Reibl ür Ingolſtadt den Führungstreffer. Trotz dauernden Drän⸗ gens kam der BCA bis zur Pauſe nur zum Ausgleich; als Marquardt im Strafraum unfair gelegt wurde, verwandelte Ritter den verhängten Elſmeter. Nach der Pauſe hatte der BCA wieder etwas mehr vom Kampf, aber in der 77. Mi⸗ nute fiel auf einen überraſchenden Vorſtoß der Gäſte— wie ſchon vor der Pauſe— durch Reibl der Siegtrefſer. Perey wurde Reue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Meiſterſchaftsjpiele im Reich Ein glücklicher Sieg! I.§C Pforzheim— VfL Neckarau:0(:0) Obwohl die Neckarauer in der Goldſtadt dem 1. FC Pforzheim ein gleichwertiges Spiel lieferten, mußten ſie die beiden Punkte den glücklicheren Einheimiſchen über⸗ laſſen. Schon in der erſten Hälfte fiel die gute Zuſam⸗ menarbeit der Gäſte auf, aber als ihr guter Außenläufer Schmitt wegen Schiedsrichterbeleidigung Platzverweis erhielt, öͤrückte dieſer Verluſt natürlich auf die Kampf⸗ kraft Neckaraus. Immerhin hatten die Gäſte auch mit hn Mann genügend Torgelegenheiten, aber ſtets fand ch im 3 Augenblick noch ein Pforzheimer Körper, der dem Ball den Weg ins Netz verlegte. Ueberragend waren bei Pforzheim wieder die Verteidiger Oberſt und Rau, die Läuferreihe ſpielte recht aufmerkſam und im Sturm waren wieder Müller und Fiſcher die treibenden Kräfte. Bei Neckarau arbeitete die Abwehr auch recht gut, ſchade, daß das einzige Tor einem Mißverſtändnis zwiſchen Torwart und Verteidiger entſprang. Lauer war als Drittverteidiger recht wirkſam und Wenzelburger tat ſich als Aufbauſpieler hervor. Das 7 Tor, das das Spiel zugunſten Pforzheims entſchied, fiel zehn Minuten vor Ser Pauſe durch den forzheimer KAnkzauzen Ganzmann. 2000 Zuſchauer; edsrichter Moos(Karlsruhe). Sanoͤhofen war beſſer aber es verlor Freiburger F6— SpVgg Sandhofen:1(:0) Der Föc kam im Treffen gegen die Spvg Mannheim⸗ Sandhoſen zu einem überaus glücklichen Sieg. Glücklich inſoſern, als die kampfkräftigen und mit größtem Einſatz kämpfenden Mannheimer 70 Minuten lang das Spiel⸗ geſchehen diktierten, aber trotz klorer Feldüberlegenheit doch noch beſiegt wurden. Während die Geſamtleiſtung der Frei⸗ burger keineswegs 8 konnte(Hugo Müller im Tor war der überragende Mannl), überraſchten die Gäſte nach der angenehmen Seite. Sie hatten in Wittemann einen ausgezeichneten Torhüter und in Schenkel einen ganz famoſen Mittelläufer. Im Sturm klappte es nicht ſo recht, andererſeits hatten die Gäſteſtürmer aber auch mit den beſt⸗ gemeinten Schüſſen bei Müller kein Glück. Mit Ausnahme der erſten Viertelſtunde war San d⸗ hofen im Feld ſtets tonangeben d. In der Mitte der zweiten Halbzeit konnte der Mittelſtürmer Roſer einen ſchnellen Vorſtoß mit einem erfolgreichen Schuß abſchließen und als fünf Minuten vor Schluß Peters ein zweites Tor erzielte, war das Spiel entſchieden. Faſt mit dem Schlußpfiff zuſammen ſiel das Ehrentor der Gäſte, die unverdient beſiegt vom Platz gehen mußten. 1500 Zuſchauer, Schieosrichter Peiſeber⸗Karlsruhe. Kös kann nicht ſiegen Karlsruher FV— Germania Brötzingen:2(:0) Der traditionsreiche KF konnte auch ſein erſtes Heim⸗ ſpiel, das ihn gegen die Brötzinger Germanen führte, nicht zu einem Erfola geſtalten. Die Gäſte. die mit vier Mann Erſatz ſpielten und zudem noch das Pech hatten, nach 40 Minuten ihren guten Mittelſtürmer Klittich 1 durch Verletzung zu verlieren, lieferten ein überraſchend gutes Spiel und ſie holten ſich nicht unverdient die beiden Punkte. Beim Kü hatte man wieder auf den alten Kämpen Bekir verzichtet und den Linksgußenpoſten dem jungen Streithoff anvertraut, der aber bald an Stelle von Siccard in die Läuferreihe aing. Ueberhaupt wurde beim Küyg viel umgeſtellt— ein Zeichen der Schwäche! „Nach einer torloſen erſten Hälfte, in der Brötzingen einige gute Torgelegenheiten nicht verwerten konnte, ſah man den K eine Viertelſtunde lang im Angriff, aber gerade in dieſer Zeit der KcßV⸗ueberlegenheit kam der 29 durch 2 2 zähe ver⸗ teidigt wurde. er KFV⸗Hüter, er überließ dann ſeinen Platz dem Rechtsaußen ce fereh Wen Handelfmeter verſchuldete, weil eine entſprechende Mel⸗ Woo die Hotkeykugel rolll. Hockeyklub Heidelberg— Turnerbund Germania Mannheim:0 Auf dem Platze des Heidelberger Hockeyelubs war am Sonntagvormittag der TB Germania Mann⸗ heim zu Gaſte, der ſich mit:0 Toren als geſchlagen be⸗ kennen mußte. Obwohl der HéEch im Sturm mehrfach Er⸗ ſatz einſtellen mußte, konnte ſein Sieg nie beoͤroht werden, denn die Hintermannſchaft ſchlug ſich ausgezeichnet, ſo daß die Mannbeimer Angriffe erfolglos blieben. Schon bei Spielbeginn haben die Heidelberger das Heft in der Hand und bald fällt durch den gut aufgelegten Kerzinger 1, der vorgelaufen iſt, der erſte Treffer. Das Spiel wird dann ausgeglichener, aber die Gäſte können die gegneriſche Ver⸗ teidigung nichtg ſchlagen und auch Benkert zeigt ſich als Meiſter im Tor. Auf der Gegenſeite hält Hüber eine Bombe von Kerzinger 1 bei einer Straſecke. In der zwei⸗ ten Hälfte macht ſich die Morgenhitze bemerkbar, beide Mannſchaften laſſen nach; erſt 15 Minuten vor Schluß wird der Kampf wieder intereſſant. Hochadel 2 hat die beſte Chance, als Weihrauch bei der Abwehr fällt. Er überſpielt Benkert, aber der Ball iſt zu weit vorgelegt und rollt ins Aus. Dann geht Hochadel 1 durch, aber Benkert hält den ſcharfen Schuß ſicher mit der Hand. Auch die Heidelberger oͤrehen nochmals auf; bei einem Gedränge vor dem Ger⸗ mania⸗Tor ſchießt Kerzinger 1 zweimal aufs Tor, aber Hüber wehrt ab, bis Schweikert am Schußkreis die Kugel erhält und unhaltbar einſchießt. Kerzinger 1 hilſt jetzt im Sturm mit, Grimm geht dafür zurück. Eine ſchöne Flanke von rechts lenkt Schweikert hoch über die Latte. Bei einer Ecke ſchietzt Kerzinger prachtvoll aufs Tor; Feſenbecker iſt der Retter in der Not, der ſtehend abwehrt. Einen ſcharfen Schuß von Düring lenkt Hüber ins Aus, aber wenige Mi⸗ UGSA-Meiſter Helen Fakob in Foreſt Hills geſchlagen Helen Jacobs geſchlagen Reeſtlos ausverkauft war die traditionsreiche Kampfſtätte in Foreſt Hills, als zum Abſchluß der internationalen ame⸗ rikaniſchen Tennismeiſterſchaften Fred Perry und Do⸗ nalb Budge zur Schlußrunde des Männer⸗Einzels an⸗ traten. Hatte Englands dreimaliger Wimbledonſieger be⸗ reits in der Vorſchlußrunde gegen„Bitſy“ Grant hart kämpfen müſſen, ſo zwang der 22ährige Kalifornier den Briten zur Hergabe ſeines ganzen Könnens. Budge lieſerte ein großartiges Spiel, frei von allen Hemmungen zeigte er in kurzem Ballwechſel vom Mittelfeld aus und durch ſeinen glänzenden Rückhandſchlag von der Grundlinie, daß ſein Spiel nunmehr vollkommen ausgeglichen iſt. Wenn er ſchließlich:2,:6, 61:8,:10 unterlag, dann nur deshalb, weil ihm bei ſeiner Jugend eben noch der letzte Reſt von Matchroutine ſehlt. Perry befand ſich körperlich in beſter Verfaſſung, wirkte aber in ſeiner kämpferiſchen Art nicht ſo elegant wie Budge. Eine große Ueberraſchung gab es im Endſpiel der Frauen Helen Jacobs wurde als Ti⸗ telverteidigerin und Wimbledonſiegerin von ihrer Lands⸗ männin Alice Marble in drei hartumſtrittenen Sätzen :6, 678, 618 geſchlagen. Auch hier gab es einen Sieg der größeren Kampfkraft über die reifere Technik. Augloſung für die Medenſpiele Reichsfachamtsleiter Dr. Schomburgk hat für die End⸗ runde der Medenſpiele, die am 19. und 20. September in ausgetragen werden, die Gegner wie folgt aus⸗ geloſt: 19. September: Brandenburg gegen Rheinland und Nordmark gegen Sachſen. 20. September: Sieger gegen Sieger um den erſten Platz, Verlierer gegen Verlierer um den dritten Platz. Leichtathletik Klublampf Sp Schwetzingen ſchlägt Vſs Neckarau Die Neckarauer mußten auch im Rückkompf gegen den Sportverein Schwetzingen eine Niederlage hinne men, die diesmal noch klarer ausfiel, als ſeiner Zeit in der Spargelſtodt. Die Neckarauer hatten aber diesmal Pech, da Willi Abel ſich verletzte und faſt ausfiel. Dies war natürlich ſür den Vſe ein Schlag, den er nicht verwinden konnte. Schwetzingen, bei dem immer noch Habel fehlte, ſtellte in den meiſten Difziplinen den erſten Sieger und bot zum Teil wirklich gute Leiſtungen. Den intereſſanteſten Kampf brachte wiederum die Staffel, die der Gaſt aber auch diesmal knapp für ſich entſcheiden konnte. Erfreulich ſind die Leiſtungen von Gg. Abel, der dreimal Sieger werden konnte und dabei achtbare Leiſtungen zeigte, wie die unten⸗ ſtehenden Ergebniſſe zeigen. Die Ergebniſſe: 100 Meter 1. Moſer⸗Sp 11/6; 2. Gerber⸗Spx 12,0; 8. Löffler⸗BL 12, Sek. 200 Meter: 1. Moſer⸗SpB 29,8, 2. Gerber⸗SpB 25/; 8. Gg. Abel⸗Vie 24,2 Sek. 800 Meter: 1. Lang⸗Bſd:06,5; 2. W. Abel⸗Bſs 2206,5; 3. .09 Min, 3000 Meter: 1. Reinhardt⸗Sp hb4; 2. Holl⸗Bſe 10.457 8. Simon⸗Bfs 10:83 Min. 4 mal 100 Meter: 1. Spx Schwetzingen 46,0; 2. Vfe Neckarau 40,7 Sek. Hochſprung: 1. Gerber⸗Sp 1,68; 2. W. Abel 1,58, 3. Fiſcher⸗Bſg 1,59 Meter. Weitſprung: 1. Gerber⸗SpB 6,22; 2. Gg. Abel⸗Bfe 6,11; 3. Moſer⸗Sp 5,90 Meter. Kugelſtoßen: 1. Gg. Abel⸗ Vi 11,56; 2. Blaeß⸗Sp 11,51; 3. Weber⸗SpV 10,44 Meter. Diskus: 1. Gg. Abel 85,77; 2. Blaeß⸗Sp 34,/97; 3. Fiſcher⸗ Vi 81,58 Meter. Speerwerfen: 1.. Abel⸗Vfs 53,30, 2. Blaeß⸗Sp 46,61; 8. Weber⸗Sp 47,79 Meter. dung beim Schiedsrichter verſäumt worden war. Den Elf⸗ meter hielt aber Ganter, doch mußte er wenig ſpäter doch den zweiten Treffer—1 zulaſſen den Dettling erzielte. Kurz vor Schluß Karlsruhe durch Rapp — 8000 Zuſchauer: Schiedsrichter Pennig (Waldhof. Wormatia Worms— Union Niederrad:2(:9 Das erſte Wormſer Punkteſpiel hätte beinahe eine Ueberraſchung gebracht. Die Wormſer, die mit Er⸗ ſatz für Fath, Fröhlich und Cloſet antraten, befanden ſich noch nicht in beſter Form. Nur mit großer Anſtrengung gelang ihnen über die techniſch famoſen Niederräder ein Erfolg, der dadurch erleichtert wurde, daß Kolter in der 18. Minute verletzt ausſchied und auch nach der Pauſe zum Zuſchauen verurteilt wax. Berger(19. 9 (23. Min.) brachten die Gäſte Ree:0 in Führung Eckert und Kiefer, letzterer durch Elfmeter, ſorgten aber für den Ausgleich bis Seitenwechſel und nach der Pauſe ſtellten Buſam und Winkler durch zwei weitere Tore den Sieg des Meiſters ſicher. Sa Pirmaſens— Boruſſia Neunkirchen:0(120ͤ)0 Es war kein großes el, dennoch verlief es, da es ſehr kampfreich war—— eits mit farlen Einſatz ausgetragen wurde, ſehr intereſſant. Der Pirmaſenſer Sieg iſt als verdient, dennoch aber als glücklich zu be⸗ 88 wenn man berückſichtigt, daß Neunkirchen— das etztes Jahr an gleicher Stelle fegie— mit Pfoſtenſchüſſen und einem Elfmeter reichlich Pech hatte. Der beſte Mann der Pirmaſenſer— überhaupt der beſte Spie⸗ ler auf dem Platz— war einmal mehr der unermüsliche Hergert. Fink(Frankfurt) leitete vor 2500 Zuſchauern gut. 1860 München— Wacker München 514(63:2 Vor 5000 Zuſchauern kamen die Löwen zu einem knappen aber verdienten Sieg. Das Spiel verlief außerordentli I0 6048 4 ronzucker in rung, linger von er glich au und eine Minnte ſpäter lag Wacker durch ſeinen Mittel⸗ läufer ſogar in Führung. Nach ſpannenden Situationen vor beiben Toren ſchaffte Schmiöhuber für 1860 den Aus⸗ ——7 und noch vor der Pauſe glückte den Löwen durch ronzucker bie:2⸗Führung. Verdienter„Club“⸗Sieg 1.§C Nürnberg ſchlägt Schalke 04:3(:). Mit größter Begeiſterung verfolgten die 50 000 Zu⸗ ſchauer den Fußballkampf der beiden letzten deutſchen Mei⸗ ſter, 1. FC Nürnberg und Schalke 04, der 9 pklaſſigen Fußball brachte und damit zu einem Werbeſpiel im wahr⸗ ſten Sinne des Wortes wurde. Die„Knappen“ traten u dieſem Spiel allerdings ohne Kuzorra an, aber den Ausſchlag um verdienten 58 68:1) Sieg der Nürnberger gab ſ leßlich das abſolut ſichere Abwehrſpiel* mannſchaft. Schalke zeigte zudem wieder ſein reiſel⸗ ſpiel“ und außerdem war die Verteidigung nicht ohne Schwächen. Die Nürnberger Angriffe ſcheiterten zunächſt alle an der aufmerkſamen Schalker Läuferreihe und dem guten Tor⸗ hütter Mellage. In der W. Minute kam ein Ball hoch vor das Nürnberger Tor, wo Kalwitzki Köhl überraſchen konnte. Aber ſchon zwei Minuten ſpäter hatte der Nürn: berger Linksaußen Uebelein 2 den Ausgleich erzwun⸗ gen und als Valentin einen Strafſtoß verurſacht hatte, nahm Friedel Oehms Schuß geſchickt auf und ſteute auf:1 für Nürnberg. Der gleiche Spieler erhöhte bis zur Pauſe noch auf:1. Nach dem Wechſel ͤrängten die Schalker ſehr ßark. Berg ſchoß einen Strafſtoß zum zweiten Treffex ein und erzielte wenig ſpäter auch— den Ausgleich. Im Endſpurt wurde der„Club“ ſt angefeuert und war überlegen. Einen Strafſtoß ſeßte, Dehm direkt ins Tor und ein fünftes Tor von Frie⸗ del ſtellte den Sieg enoͤgültig ſicher. 1 c — 1 nuten ſpäter muß er ſich von Frank ſchlagen laſſen, der kurz den dritten Treffer einſchießt. In dem Kampf, der von zwei Heidelberger Herren gut geleitet wurde, bot der Hech die beſſere Mannſchaftslei⸗ ſtung, wenn auch der Angriff nie ſeine frühere Form er⸗ reichte. Sicher wie immer die Verteidigung. Benkert im Tor und Weihrauch und Kerzinger 1 als Verteidiger. In der Mittelreihe gefiel Schollmaier am beſten, während Ker⸗ zinger 1 nicht immer auf der Höhe war. Als Mittelſtürmer war Schweikert, beſonders nach der Pauſe, der Aktivſte; nach ihm iſt Düring zu nennen. Bei den Gäſten war eben⸗ falls die Hintermannſchaft gut. Hüber konnte vielleicht das erſte Tor halten, zeigte aber ſpäter ſehr gute Abwehr. Von der Verteidigung konnte Schoos am beſten geſallen, während Feſenbecker der beſte Mann der Mittelreihe war. Hier iſt noch Kenngott zu nennen, der aber erſt nach der Pauſe richtig warm wurde. Dem Sturm fehlte die richtige Zu⸗ ſammenarbeit, um gegen die ſtarke HCc⸗Verteidigung er⸗ folgreich ſein zu können. Hochadel 1 und 2 waren hier die Beſten, allerdings fehlte auch ihnen der letzte Einſatz vor dem Tor, der zum Erfolg unbedingt notwendig iſt. VfR ſpielt gegen TG 78 Heidelberg 00 Zwei alte Hockeyrivalen trafen am Sonntagvormiktag auf dem VfR⸗Platz am Flughafen zu einem Hockey⸗ Klubkampf aufeinander. Die Heidelberger, die erſt vor einer Woche die MT etwas glücklich:1 geſchlagen hatten, konnten diesmal gegen die Raſenſpieler nur ein Oꝛ0-Unentſchieden herausholen, das auch am beſten dem Spielverlauf entſprach. Den Sieg im Klubkampf ſicherte ſich die Turngemeinde knapp mit:3 Punkten und 572 Toren. Für Mannheim konnte nur die zweite Mannſchaft mit:0 erfolgreich bleiben, dagegen unterlagen die Damen, die überraſchend ſchwach ſpielten,:1, während ſich die dritte Mannſchaft:4 geſchlagen bekennen mußte. Das Spiel der erſten Mannſchaften, zu welchem beide Vereine nicht komplet antraten, wurde in der Hauptſache durch beiderſeits gute Abwehrleiſtungen beſtimmt. Trozß⸗ dem hatten ſowohl die Mannheimer, wie auch die Heidel⸗ berger wiederholt Gelegenheit, zu Toren zu kommen, da aber beiden Gegnern das Glück nicht hold war, blieb eß bei dem gerechten Unentſchieben. Die erſte Halbzeit ſieht Heidelberg zuerſt im Angriff, dann aber finden ſich die Mannheimer beſſer zuſammen und können ſogar das Spiel leicht überlegen geſtalten. Heidelberg bleibt jedoch ſtets ge⸗ fährlich, ſo daß Zaije im Mannheimer Tor wiederholt ein⸗ greifen kann. In der zweiten Halbzeit iſt der Kampf voll⸗ kommen ausgeglichen. Abwechſelnd werden die Angriſfs⸗ reihen gefährlich, aber vor dem Tore fehlt die letzte Ent⸗ ſchloſſenheit oder die in guter Form befindlichen Torhüter halten die auf das Tor kommenden Bälle. Nach 10 Minn⸗ ten ſcheint Heidelberg zum Führungstor zu gelangen; Vogel läuft links allein durch und ſchießt an dem heraus⸗ laufenden Zatje ſcharf auf das Tor, aber von dem Tor⸗ pfoſten ſpringt der Ball wieder ins Feld zurück, wo die Verteidigung rettend eingreifen kann. Die Gegenangriſfe des Bfgt ſind nicht weniger gefährlich. Beſonders der linke Flügel iſt es immer wieder, der mit ſeinen Vorſtößen öͤurch⸗ kommt, aber Schüſſe von Brigele und Baunach, die beide die geſährlichſten Stürmer des VfR ſind, finden den Hei⸗ delberger Torwart, der bereits vor acht Tagen eine über⸗ zeugende Leiſtung bot, auf der Hut. Der Schlußangrtff der Gäſte läßt noch einmal brenzliche Situationen vor dem Mannheimer Tor entſtehen, aber da Vogel und Maier bei den übrigen Stürmern nicht die nötige Unterſtützung fin⸗ den, können auch ſie ſich nicht durchſetzen. Ein äußerſt ge⸗ fährlicher Schuß von Vogel ſtreicht knapp über das Tor; auf der Gegenſeite kann ſich der Torwart gerade noch in einen placierten Schuß von Baunach werfen und dann tſt der Kampf zu Ende, ein Kampf, der intereſſante Momente brachte, letzten Endes aber doch etwas enttäuſchte, weil eben die beiderſeits möglichen Tore nicht erzielt wurden. 11 9 9 — — —— —— 10. Seite/ Nummer 423 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 14. September 1936 „Kraft durch Freude“ Sport für jebermann Mittwoch, 16. September Schwimmen für Hausfrauen: 9 bis 10.930 Uhr Städti⸗ ſches Hallenbad, Halle 2. Frohe Morgenſtunde(Frauen und Männer):.15 bis .15 Uhr Stadion, Spielfeld 2. Nur Frauen: 9 bis 10 Uhr Stadion, Spielfeld 2. Frauen und Männer: 9 bis 11 Uhr Stadion, Spielfeld 2. Allgemeine Körperſchule(Frauen und Männer): 19.90 bis 21.30 Uhr jeweils Tulla⸗Oberrealſchule, Tullaſtraße. Neckarau, Kirchgartenſchule(Eingang Luiſenſtraße) und 20 bis 21.60 Uhr Turnhalle U2⸗Schule. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele(Frauen und Mäd⸗ ): 18.80 bis 20 Uhr und 20 bis 21.90 Uhr Liſelotteſchule, olliniſtraße. 19.30 bis 21.30 Uhr Albrecht⸗Dürer⸗Schule, Käfertal. Kinderturnen: 14 bis 15 Uhr im Frauenſchaftsheim Waldhof⸗Gartenſtadt. 16 bis 17 Uhr Feudenheimſchule. Reichsſportabzeichen(Frauen und Männer): 16 bis 10.30 Uhr Stabion, Hauptſpielfeld. Schwimmen: 21.90 bis 23 Uhr Städtiſches Hallenbad, Hallen 1 und 2, Männer und Frauen. Donnerstag, 17. September Allgemeine Körperſchule(Frauen und Männer): 17.30 bis 19 Uhr Stadion, Hauptſpielfeld. Leichtathletik(Frauen und Männer): 16 bis 19.80 Uhr Stadion, Hauptſpielfeld. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele(Frauen und Mäsd⸗ chen): 17.80 bis 19 Uhr Liſelotteſchule. Jeweils 20 bis 21.30 Uhr Humboldtſchule und Feudenheimſchule. 17 bis 18 Uhr Dieſterwegſchule, Meer⸗ feldſtraße. 5 (Frauen und Männer): 20 bis 22 Uhr Tanzſchule L8, 9. Boxen: Für Schüler 10 bis 20 Uhr in der Gymnaſtik⸗ halle im Stadion. 20 bis 21.80 für Anfänger und Fort⸗ geſchrittene, Stadion, Gymnaſtikhalle. Freitag, 18. September Allgemeine Körperſchule(Frauen und Männer): Jeweils 20 bis 21.30 Uhr Peſtalozziſchule(Eingang Otto⸗Beck⸗Str.) und Wohlgelegenſchule, Kronprinzenſtraße. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele(Frauen und Mädchen): 17 bis 18 Uhr Waldhofſchule, Oppauer Straße. 20 bis 21.30 Uhr Mädchenberufsſchule. 20 bis 21.30 Uhr Turn⸗ balle U⸗2⸗Schule. Deutſche Gymnaſtik: 16.80 big 17,90 Uhr Gymnaſtikſaal Goetheſtraße 8. 19 bis 20 Uhr Turnhalle U⸗2⸗Schule. Rollſchuh: Für Schüler 10 bis 20 Uhr, für Frauen und Männer 20 bis 21.30 Uhr, jeweils in der Turnhalle der .2⸗Schule. Schwimmen(nur Frauen): 70 bis 21.30 Uhr Städtiſches Hollenbad, Halle 2. Samstag, 19. September Leichtathletik: 15.30 bis 17.30 Uhr Stadion, Spielfeld 2. Frauen und Männer. Schwimmen(Frauen und Männer): 20.30 bis 22 Uhr Städtiſches Hallenbad, Halle 1. Tennis(Frauen und Männer): 17 bis 18 Uhr Tennis⸗ platz Stadion. Sonntag, 20. September Reichsſportabzeichen(Frauen und Männer): 9 bis 11 Uhr Stadion, Spielfeld 2. Leichtathletik(Frauen und Männer): 9 bis 11 Uhr Sta⸗ dion, Spielkeld 2. Schüler⸗Boxen: 9 bis 10 Uhr Stadion, Gymnaſtikhalle. Boxen: Für Anfänger und Fortgeſchrittene 10 bis 14.80 Uhr Stadion. Gymnaſtikhalle. Teunis(Frauen und Männer):.30 bis 10.80 Uhr Ten⸗ nieylatz Stadion. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele(Frauen und Mäochen): Funkſtimmungsbilder aus den Manövern. * Stuttgart, 12. Sept. Der Reichsſender Stuttk⸗ gart wird am kommenden Dienstag, dem 15. Sep⸗ tember, zwiſchen 18 und 19 Uhr Stimmungsbilder aus den Manövern des V. Armeekorps ſenden, an denen württembergiſche, bayeriſche und badiſche Truppen beteiligt waren. ,,,,ttttt——..—— Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Berantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung i..: Dr. Alois Winbauer ⸗ Handelsteil: Dr. Fritz Bode— Lokaler Teil: Dr. Fritz ammes-Spork: i. V. C. W. Fennel ⸗Südweſtdeutſche Umſchau Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mann beimer geitung Dr. Fritz Bode& Co. Mannheim, R 1.—6 Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin ⸗Friedenau, Sentaſtraße 2 .⸗A. VIIl. 1985. Mitta gauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 20800 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 20400 Zur Zeit Preisliſte Nr.7 gültig 8 bis 9 Uhr Sportplatz Gebr. Bauer, Eingang Kirchen⸗ ſtraße 11 bis 15. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr-Rückſendung nun bei Rückporto Unser heutiges Filmprogramm: Heute letzter Tag! Der neue, spannende Kriminalfilm d. Ufa: bie Siunde der Luis Trenker in dem prelsgekronten Filim der Tobis- Roto: Filmschaffens. Jugendiiche ab 14 Jahren Augelassen! Beginn: 9* Leraäer un Kalüiamien Uerzuchung pSeeen n cnen rnti ist der Untertitel des neuen Eine Gipfelleistung deutschen Gustav Fröhlien Paremountfulms in Lida Baarova Ad heuie, nur wenige Tage, ein ganz sensa- fionelles Programm! decutacher Sprache. kine intetessonte Poſzei-Akte voll packender Sſtuationen und Beginn: ELLIEEEEIEN [.45 LA. a0I[S. 35][S. 45 LII Jugendliche nicht zugelassen! AIusZURe aufregender Verfolgungen, wle Versieiseruns. Dienstag, 15. Sept., 3 Uhr nachm. Friedrich-Karl-Sir. 12, pri. wegen Wohnungsaufgabe: Mah. 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Hoch⸗ bauamt, Baubüro Jugendherberge im Schnickenloch, von—12 u. von 15— 17 Uhr, wo Ausſchreibungs⸗ bedingungen, ſoweit vorrätig, er⸗ hältlich ſind und die Zeichnungen aufliegen.— Einreichungstermin: Samsiag, den 19. September 1936, 9 Uhr, Amtsgebände II— D 1 Zimmer 51.— Zuſchlagsfriſt: 10. Oktober 19836. bis Dein Sob bernt pitzick ewas schwer— lEr bat des neht wom Vater her!— Da bat dda Kratt für Extrastunden 9 1166 Photographen⸗⸗ Apparate, Anzüge, Mäntel, Weiß⸗ zeug, Schuhe u. dgl. am Diens⸗ Berſteigerung des Nuß baum⸗ in 36 Loſen gegen Barzahlung amſ SERSUI . Ein unbeschreiblicher Großg-Erfolg! 11 Willy Birnel lilDñagever Maria v. Iasnadg Pelerle Beszse Mlillern ſieihrilaar In Mannheim zu haben: Drogerle Frledrich Beckar, 6 2, 2 Drogerie Walter Erie, du 1, 16 Drog. Apotheker os. Kratechvil. Augertenstr.2 Drogerſe Otto Hoktmann, U 1, 9, Preſtestrabe Drogerle LBdwig 4 Schütthelm, 0 4, 8 und Pltale Frledrichsplatz 19. 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