9 — Erſcheinungsweiſe: Wochentlich 7mal. Bezugspreite: Frel Haus monatlich.50 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgebolt.50 Mk., durch die Poſt.80 Mk. einſchl. Poſtbef.⸗Gebühr. Hierzu 86 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzen⸗ ſtraße 42, Schwetzinger Straße 44, Meerfeldſtraße 13, Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Straße 8, Se Luiſenſtraße 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Neue Mannheimet Zeitung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Remazeit Mannhe im Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 7. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannbeim. wöchentlich.50 RM. im Monat 7 Ausgaben 30 Pfg. Trägerlohn Ausgabe B Mittwoch, 16. September 1056 147. Jahrg.— Nr. 426/ 427 Voin Kabinettsrat mit der Erwiderung beauftragt Große Runofunkrede am Donnerstag Eine„Richtigſtellung“ der Delbos-Rede zu erwarten? Pariſer Vertreters) — Paris, 16. September. Die franzöſiſche Regierung iſt geſtern nachmittag unter dem Vorſitz des Miniſterpräſidenten Léon Blum zu einem Kabinettsrat zuſammengetreten, der über vier Stunden lang andauerte. Anſchließend wurde eine amtliche Veröffentlichung ausgegeben, in der zur großen Ueberraſchung der politiſchen Kreiſe in Paris bekanntgegeben wurde, daß der Kabinettsrat den Miniſterpräſidenten Léon Blum gebeten habe, am kommenden Don⸗ nerstag eine große Rundfunkrede zu halten, die in mehrere fremde Sprachen, darunter vor allem Engliſch, Deutſch und Italieniſch, übertragen wer⸗ den ſoll. Die Rede ſoll ſich mit den Problemen der Außenpolitik befaſſen. In den dem Quai 'Orſay naheſtehenden Kreiſen verlautet, daß dieſe Rede Léon Blums gewiſſermaßen eine Erwiderung auf die große Rede des Führers und Reichskanzlerg Hitler ſein ſolle. Dann erſtattete der Kultusminiſter Zay im Ka⸗ binettsrat Bericht über ſeine Reiſe nach Oeſter⸗ reich und der Tſchechoſlowakei, wobei er beſonders auf die zuvorkommende Aufnahme hinwies, die ihm in Wien und Prag zuteil geworden ſei. Der Marineminiſter ſetzte dann den Kabinettsrat von zwei Betrugsaffären in Kenntnis, die gegenüber dem Staat durch ſtaatliche Lieferanten be⸗ gangen worden ſind. Der Kabinettsrat beauftragte den Miniſter, ſofort die gerichtliche Unterſuchung in beiden Fällen einzuleiten. Wie man hört, handelt es ſich um die Fabriken Schneider⸗Creuzot und Prunon⸗Valet, die der Marine minderwertiges Material als vollwertig verkauft hatten. Dann befaßte ſich der Miniſterrat noch mit den Streikbewegungen im Lande, der Preis⸗ lage, und nahm Kenntnis von dem„befriedigenden Ergebnis“ der Anleihe. Miniſterpräſident Léon Blum ſtellte eine Beſſerung der allgemeinen Wirt⸗ ſchaftslage feſt und gab ſeiner Befriedigung darüber Ausdruck, daß die Verhandlungen über die prak⸗ tiſche Anwendung der ſozialen Reformen nach dem Matignon⸗Abkommen und die Vermittlung im Streik der Liller Textilinduſtrie fortgeſetzt werden könn⸗ ten. Nach mehreren mündlichen und telephoniſchen Verhandlungen ſind für heute nachmittag 5 Uhr die Vertreter der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer (Drahtbericht unſ. in der Liller Textilinduſtrie geladen worden, um hier den obligatoriſchen Schieds ſpruch der Regierung entgegenzunehmen. Dieſer Spruch dürfte, wie verlautet, vom Miniſterpräſidenten Léon Blum, dem Staatsminiſter Chautemps und dem Innenminiſter Salengro gefällt werden. Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen Blum und Delbos? (Funkmeldung der NM3.) + Paris, 16. September. Der„Jour“ glaubt, daß zwiſchen Miniſterpräſi⸗ dent Leon Blum und Außenminiſter Delbos auf außenpolitiſchem Gebiete keine vollkommene Uebereinſtimmung beſtehe. Entgegen allen Erwartungen habe der Außen⸗ miniſter dem Kabinettsrat am Dienstag kein Expoſé über die franzöſiſche Außenpolitik, die Ereigniſſe in Spanien und insbeſondere über den Nürnberger Parteitag, vorgelegt. Auch die Rede des Außen⸗ miniſters am letzten Sonntag in Bergerac wurde in der Verlautbarung über den Kabinettsrat mit keinem Wort erwähnt. Man behaupte in gewiſſen Kreiſen, daß dieſe Rede des Außenminiſters vom Miniſter⸗ präſidenten mit größtem Vorbehalt aufgenommen worden ſei. Die für Donnerstag angekündigte Rundfunkrede des Miniſterpräſidenten über die Außenpolitik dürfte, wie das Blatt vermutet, eine Richtigſtellung der Delbos⸗Rede für die„Arbeiter⸗ maſſen“ werden. Verſchärfte Streiklage In der Textilinduſtrie ſind 59 Fabriken beſetzt- Zwiſchenfälle in Thaon (Funkmeldung der NM3.) + Paris, 16. September. Der Textilarbeiterſtreik in der Gegend von Epinal hat ſich im Laufe des Dienstag weiter ausgedehnt. Jusgeſamt wird zur Zeit in 67 Betrieben mit rund 24 000 Arbeitern geſtreikt. 59 dieſer Werke ſind von Arbeitern beſetzt. Mobilgarde gegen Arbeitswillige (Funkmeldung der NM3) + Paris, 16. September. Der„Figaro“ berichtet von unglaublichen Zwi⸗ ſchenfällen, die ſich am Dienstag in Thaon in den Vogeſen abgeſpielt haben. Schon bei Morgengrauen war eine große Wäſcherei und Färberei, die 2500 Arbeiter beſchäftigt, von kommuniſtiſchen Streik⸗ poſten umſtellt, die die zur Arbeit kommende Beleg⸗ ſchaft des Werkes an der Arbeitsaufnahme verhin⸗ dern wollte. Mobilgarde wurde eingeſetzt, um Zwi⸗ ſchenfälle zu vermeiden. Trotzdem iſt es aber zu Zu⸗ ſammenſtößen gekommen. Die Mobilgarde hat erſtaunlicherweiſe nicht etwa die Fabrikeingänge von den roten Streikpoſten geſäubert, ſondern iſt mit dem Gummiknüppel PPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPGPGPGPGGPPPGPTGTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTGTGTGTGTGTbTGTGTòTöTÄb———————————K———————— Frankreichs Hand in Oſteuropa Parijer Politik und Kleine Entente Gemeinſame Lotarno⸗Front?— Rumänien übernimmt die Erdölverſorgung — Paris, 15. September. Der„Temps“ verweiſt im Zuſammenhang mit dem Abſchluß der Beratungen der Kleinen Entente darauf, es ſei eine eindeutige Feſtſtellung nötig ge⸗ weſen, da man gewiſſe Anzeichen für ein Schwanken der allgemeinen Politik der Kleinen Entente zu ſpü⸗ ren ge/ aubt habe und einige ſogar dieſe Gefährdung der Einheitlichkeit in der Haltung der Kleinen En⸗ tente erblickt hätten. Der Ton der Bekräftigung der Gemeinſchaft der drei Staaten ſei in der amt⸗ lichen Verlautbarung ſehr feſt. In politiſcher Hin⸗ ſicht bleibe alſo der Block der Kleinen Entente be⸗ ſtehen. Ein Satz in der Verlautbarung deute ſogar auf eine verſtärkte Solidarität hin. Der„Temps“ ſtellt ſodann feſt, daß in der Be⸗ urteilung der Regelung der mit dem Locaruo⸗ Vertrag zuſammenhängenden Fragen ſich die Auffaſſung der Kleinen Entente mit der Frank⸗ reichs und Englands decke. Eine neue Locarno⸗ Regelung müſſe die Lage in allen Teilen des europäiſchen Feſtlandes feſtigen. In einer Unterredung mit einem Vertreter des „Paris Soir“ beantwortete Stojadinowitſch die Frage nach der Bedeutung ſeiner Reiſe nach Buka⸗ reſt und Preßburg mit der Bewerkung, die Fort⸗ ſetzung der Verwirklichung des von den oͤrei Staats⸗ oberhäuptern in großen Zügen ausgearbeiteten Pla⸗ nes zur Verſtärkung der Landesverteidigung werde eine ſehr wirkſame Gewähr für die Aufrechterhal⸗ tung des Friedens bilden. Auf die Frage, ob die Angelegenheit der Petroleumlieferung Rumäniens an Jugoſlawien geregelt ſei, erklärte Stojadinowitſch. Jugoſlawien werde in kurzer Zeit ſeinen notwendigen Vorrat haben. Die jugoſlawiſchen Luftſtreitkräfte, die Armee und die Kriegsmarine ſeien oͤurch die Unterzeichnung des erſten Abkommens, das am 11. September von ihm, Stojadinowitſch, und Tatarescu unterſchrieben wurde, einer reichlichen Erdölbelieferung ſicher. Ein weiteres Abkommen werde Jugoſlawien die Aus⸗ beute von Petroleum in Rumänien geſtatten. Das ſo erzielte Naphtha werde in Rohrleitungen an die Donau geleitet und dann mit Schiffen in die jugo⸗ ſlawiſchen Raffinerien gebracht werden. Warſchauer Beratungen über Ryoz⸗Smiglys Reiſe — Warſchau, 15. September. Beim polniſchen Staatspräſidenten hat eine poli⸗ tiſche Konferenz ſtattgefunden, an der der General⸗ inſpekteur Rydz⸗Smigly, Miniſterpräſident General Slawoj⸗Skladkowſki, Außenminiſter Oberſt Beck und Vizeminiſterpräſident Kwiatkowſki teil⸗ nahmen. Die Beſprechung, die etwa vier Stunden dauerte, hat, wie verlautet, außenpolitiſche Fragen und insbeſondere der Frankreich⸗Reiſe des Generals Rydz⸗Smigly gegolten. Die Einberuſung einer ſolchen gemeinſamen Sit⸗ zung beim Staatspräſidenten iſt nach dem Tode des Marſchalls Pilſudſki in beſonderen Fällen üblich. Die ungewöhnliche Hinzuziehung des Vizeminiſterpräſi⸗ denten Kwiatkowſki, der zugleich Finanzminiſter iſt, wird auf die Tatſache, daß in Paris finantzielle und wirtſchaftliche Dinge beſprochen wur⸗ den, zurückgeführt. gegen die Arbeitswilligen vorgegangen, um ſie auseinanderzuſprengen. Da es den nationalen Arbeitern nicht möglich war, ihre Arbeitsſtätten zu erreichen, haben ſie ſich zu einem Zuge zuſammengeſchloſſen und das Rat⸗ haus der Stadt beſetzt. Erſt nachdem ihnen ver⸗ ſprochen worden war, daß ſie am Nachmittag wieder mit der Arbeit beginnen dürften, haben ſie das Rat⸗ haus geräumt. Am Nachmittag haben ſich dann die⸗ ſelben Szenen vor dem Fabrikgebäude abgeſpielt. Die Polizei hat es nicht für notwendig gehalten, einzuſchreiten, um ihr Verſprechen zu erfüllen, ſon⸗ dern hat es zugelaſſen, daß die Kommuniſten die ganze Stadt terroriſierten. Die Roten beſaßen dann noch die Frechheit, von den Arbeitswilligen drei Franken als„Eintrittsgebühr“(1) in das Werk zu verlangen, was von dieſen ſelbſtverſtändlich abge⸗ ſchlagen wurde. —— Zuſammenſtöße in Lüttich Roter Mob ſchießt auf Rexiſten — Brüſſel, 15. September. In Lüttich kam es am Dienstagabend zu ſehr ernſten Zwoſchenfällen zwiſchen Rexiſten und Marxiſten anläßlich einer antikommuniſtiſchen Kundgebung, die der Führer der Rechtsbewegung, Leon Degrelle, in Seraing, einem Vorort von Lüttich, abhalten wollte. Der marxiſtiſche Bürgermeiſter hatte im Lauſe des Tages die Kundgebung der Rexiſten unter⸗ ſagt, nachdem die Kommuniſten und Sozialiſten mit Gegenkundgebungen gedroht hatten. Als De⸗ grelle ſich mit ſeinen Anhängern mit einem Schiff auf der Maas nach Seraing begeben wollte, bewar⸗ fen die Marxiſten von verſchiedenen Maasbrücken aus das Schiff mit Steinen und ſchweren Eiſenſtük⸗ ken. Gleichzeitig wurde von den Ufern aus das Schiff der Rexiſten unter Feuer genommen. Hierbei wurde der Führer der Rechtsorganiſation von Lüttich ſchwer verletzt. Drei andere Rexiſten trugen leichtere Verletzun⸗ gen davon. Degrelle blieb unverletzt. Die Verwun⸗ deten wurden in ein Lütticher Krankenhaus gebracht. Nach dieſen Vorfällen begab ſich Degrelle in die Stadt, um das neue Parteiheim der Rexiſten in Lüt⸗ tich einzuweihen. Hier hatte ſich eine ungeheure Menſchenmenge angeſammelt. Als der Führer der Rechtsbewegung erſchien, nahm der rote Mob wie⸗ derum eine drohende Haltung ein. Die Polizei griff jedoch rechtzeitig ein, zerſtreute die Menge und ver⸗ hinderte ſo weitere Ausſchreitungen. In Lüttich herrſcht große Erregung Sämtliche Verſammlun⸗ 0 und Kundgebungen ſind bis auf weiteres ver⸗ oten. Der neue Kurs in Paläſtina Todesurteile gegen arabiſche Terroriſten — Jeruſalem, 16. September.(..) Zum erſtenmal ſeit Beginn der Araberunruhen ſind heute zwei 18jährige Araber wegen Teilnahme an einem Feuerüberfall auf britiſche Truppen vom hieſigen Aſſiſengericht zum Tode verurteilt worden. Beide waren ſchon im vorigen Monat nach einer heftigen Schießerei zwiſchen einer britiſchen Militärabteilung und einer vierzigköpfigen Araber⸗ bande in der Nähe von Nablus gefangengenommen worden. Nach längerer Verhandlung fällte das Ge⸗ richt heute den Schuldſpruch. Leen Bium will dem Jührer aulworten Idee und Geſtalt * Mannheim, 15. September. Die Nürnberger Tage waren nicht nur Tage parteimäßiger Machtentfaltung— wiewohl auch hierin: in dem Zeigen der zahlenmäßigen Stärke, der organiſatoriſchen Feſtgefügtheit, der unbedingten Führergeſolgſchaft eine nicht unweſentliche Bedeu⸗ tung dieſer Tage liegt. Stärker als irgendeine andere Inſtitution vorher hat ja die Natiomalſozia⸗ liſtiſche Arbeiterpartei erkannt, daß Idee und Macht nicht einander fremd ſind, ſondern einander bed ingen, daß nur jene Idee ſich wirklich durch⸗ ſetzt, die auch als äußere Macht ſich denen, an die ſie ſich wendet, immer von neuem vorſtellt. Und ſtärker als irgendein anderes Land hat wohl auch das Dritte Reich dieſe Syntheſe zwiſchen Idee und Macht, und die Notwendigkeit erkannt, äußere Macht um des inneren Einfluſſes willen zu demonſtrieren. Aber dieſer Zweck einer Heerſchau der äußeren Macht und der äußeren Mittel trat neben dem an⸗ deren: dem der inneren Rechenſchaft über das, was in der Vergangenheit erreicht worden iſt, und das, was in der Zukunft gewollt wird, doch zurück. Denn erſt damit erhält der Parteitag den Sinn einer Heer⸗ einer Leiſtungs⸗ und einer Willensſchau, die das ganze deutſche Volk angeht; wurde er nicht nur zu einer Parade der Partei vor ihrem oberſten Führer, ſondern zu einem Appell dͤes ganzen Volkes vor dem Manne und für den Mann, dem ſein Schickſel in ſchweren und ungewiſſen Stunden anver⸗ traut iſt. Dieſes Schickſal verlangt— aus allen Kundge⸗ bungen brach über die politiſche Polemik gegen den Bolſchewismus das als das Weſentliche hervor— ein Doppeltes von uns: Die Erfüllung der deutſchen Gemeinſchaft nach innen und die Behauptung ihres Lebens nach außen. Seit oͤrei Jahren unterſteht das deutſche Volk einem neuen Lebensgeſetz. War ſeine frühere Ord⸗ nung, oder Unordnung, wie man es nennen mag, beſtimmt von einem als natürlich hingenommenen Gegenſatz der Schichten, der Stände, der Stämme und der Parteien, und war das nationale Bemühen jener Zeit darauf gerichtet, den Ausgleich zwiſchen dieſen Lagern und dieſen Intereſſen in Anerkennung ihres Eigenbeſtandes und ihres Eigenrechtes zu ſuchen, ſo hat dieſes Geſetz der Gegenſätze jetzt ſeine Ablöſung gefunden im neuen Geſetz der Gemeinſchaft und die Politik des vermittelnden Ausgleiches zwi⸗ ſchen widerſtreitenden Intereſſen ihre Ablöſung in der Politik der Unteroroͤnung aller gegenſätzlichen Intereſſen unter ein übergeordnetes Recht, das gleichermaßen alle verpflichtet und allen zuſteht. Denn das iſt ja das Weſen der Gemeinſchaft, daß ſie innerhalb ihres Kreiſes keinen Unterſchied in der Wertung kennt, daß ſich Sonderzirkel ebenſowenig mit ihr vertragen wie Sondervorrechte, daß ſie Vor⸗ teile verbietet, ͤüie mit Nachteilen für andere er⸗ kauft ſind, daß die Idee der Volksgemeinſchaft zu⸗ gleich der höchſte Begriff nationaler Gleichberechti⸗ gung iſt. Es iſt kein hiſtoriſcher Zufall, ſondern vielleicht einer der tröſtlichſten Beweiſe, daß die geſchichtliche Vor⸗ ſehung uns Deutſche nicht überſehen hat, daß dieſe Idee in dieſer Zeit über uns und unſer Volk gekommen iſt. In dieſer Zeit, in der das deutſche Volk wie vielleicht kein anderes ſeine geſchichtliche Bewährung zu beſtehen hat und für dieſe Bewährung den letzten Einſatz ſeiner letzten Kräfte braucht. Wieviel beſte nationale Kräfte ſind nicht früher in dem Gegeneinander der Intereſſen zerrieben worden! Wie zerſplittert war unſer Ein⸗ ſatz im Kampfe mit den geſchichtlichen Forderungen, weil wir unſer Schickſal nur im Kampfe mit uns ſelber ſahen! Wenn die Gemeinſchaftsidee ihren höchſten Wert nicht durch ihren moraliſchen Sinn erhielte: durch die Heraushebung aller Bürger eines Staates und einer Nation zu einer brüder⸗ lichen Gemeinde, dann erhielte ſie ihn durch dieſen politiſchen Sinn: durch dieſe Freimachung aller nationalen Kräfte für die gemeinſchaftliche Ar⸗ beit am gemeinſchaftlichen Ziel. In dieſem politiſchen Sinn liegt auch die Recht⸗ fertigung des perſönlichen Opfers, das ſie von uns allen verlangt. Denn Gemeinſchaft, auch das kam in allen Reden zum ſtarken Ausdruck, heißt auch Einzelverzicht. Sie verträgt ſich nicht mit der menſchlichſten aller Menſchlichkeiten: der Selbſtſucht. Ihr widerſtreben Trägheit und Bequemlichkeit ebenſoſehr wie Anmaßung und Eitel⸗ 2. Seite/ Nummer 427 Neue Mannheimer Zeitung /Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 16. September 1936 keit. Und ſie venlangt die ſeltenſte Tugend unter den Menſchen, die Demut, das Sichſelbſtgering⸗ nehmen. Sie will nicht nur eine Erziehung der Na⸗ tion, ſondern verlangt in erſter Linie Erziehung der Menſchen. Denn auch die nationale Gemein⸗ ſchaft fängt im kleinſten Raume an: bei einem ſelber, und ſie kann im großen nur echt ſein, wenn ſie im kleinen echt iſt; wenn das Ideal, das ſie für das große Ganze aufſtellt, auch im kleinen beherzigt wird. Das iſt die Erfüllung dieſes Ge⸗ meinſchaftsgeiſtes, um die es zu rin⸗ gen gilt. Nicht um unſer ſelbſt willen, ſondern um des Landes willen, deſſen Boden uns trägt, und deſſen Geiſt wir in Liebe und Leiden verhaftet ſind. Es gibt ja keinen unter uns, der ſich wirklich los⸗ ſagen könnte von dieſem Deutſchland, und die, die es verſuchen, büßen es in der Fremde mit tauſend bitteren Schmerzen. Denn dieſes Land iſt ja nicht nur ein Stück Erde, um das ſich Grenzen ziehen, iſt ja nicht nur ein„Syſtem“, das man lieben oder haſſen kann, iſt nicht bloß Haus und Garten und Werkſtatt, in denen man leben und verdienen kann. Dieſes Land iſt das Blut der Väter und Mütter, das man nicht aus ſeinen Adern reißen kann, iſt der Atem der Geſchichte und Kultur, die heraufweht aus Jahrtauſenden, iſt wirklich das Lieben und das Leiden, mit dem man in unendlicher Folge der Ge⸗ ſchlechter mit dieſem Lande verbunden iſt. Um dieſes Land geht es heute und um die⸗ ſes Landes willen bringen wir heute dieſes Opfer der Gemeinſchaft. Es liegt heute tief gebettet im Frieden, aber über dieſem Frieden liegen drohende Schatten einer ſtürmiſchen Welt. Und die Hoffnung iſt klein, daß der Sturm nicht über unſere Grenzen wehen wird. Eurropa ſteht in der Bedrohung ſeines Lebens durch den Bol⸗ ſchewis mus heute wieder in einer Auseinander⸗ ſetzung, die über alle Grade und alle Maße einer politiſchen Auseinanderſetzung hinaus zu einer Aus⸗ einanderſetzung über alle Grundlagen ſeiner Ord⸗ nung und ſeines Lebens zu werden droht. Iſt Deutſchland, nicht nur ſeiner geographiſchen, ſon⸗ dern auch ſeiner geiſtigen Lage nach das Herzſtück dieſes Europa, iſt es nicht berufen, in dieſer Auseinan⸗ derſetzung Führer und Retter zu ſein? Und wer kann ſagen, daß dieſe Auseinanderſetzung ſich beſchränken wird auf die geiſtige Diskuſſion, daß ſie nicht, wie es bei der letzten großen geiſtigen Revolution vor 140 Jahren der Fall geweſen iſt, die Bereitſchaſt zu perſönlichem Einſatz verlangt?! Wir alle, wir Deutſche beſonders, ſtehen heute im Vorhof des Schickſals. Noch fordert es von uns nur erſt das eine: Bereitſchaft! Aber Bereitſchaft in allem und zu allem! Be⸗ reitſchaft in der äußeren Wehr und in der inneren Entſchiedenheit! Bereitſchaft! Das verlangt viel von uns! Verlangt aber vor allem eines: aus Idee und Geſtalt eins zu machen. Aus dem Deutſchland, ſo wie es iſt, und aus dem Deutſch⸗ land, ſo wie wir es im Herzen tragen, eines zu machen: jenes Deutſchland, das wirklich eine deutſche Gemeinſchaft des erſten und desletzten ſeiner Bürgeriſt! Dr. A. W. Europas Waffenlieferant Rumäniſche Aufträge für die franzöſiſche Flug⸗ zeuginduſtrie + Paris, 15. September. Der„Figaro“ meldet, daß die rumäniſche Regie⸗ rung für die Finanzierung von Beſtellungen bei der⸗ franzöſiſchen Flugzeuginduſtrie einen Betrag in Höhe von 150 Millionen Franken bereitge⸗ ſtellt habe, von denen 75 Millionen ſofort aufgebracht ſeien. Der franzöſiſche Luftfahrtminiſter werde am 25. September mit einer franzöſiſchen Abordnung, zu der einige bekannte Flugzeug⸗ und Motorenbauer gehören, in Bukareſt eintreffen, um mit den zuſtän⸗ digen Stellen Fühlung zu nehmen und das Nähere über die Beſtellungen zu beſprechen. Leichter Autounfall Sir John Simons. Der eng⸗ liſche Innenminiſter Sir John Simon erlitt am Freitag in einem Vorort von London einen leichten Autounfall, bei dem jedoch niemand zu Schaden kam. Die Schrecken der Belagerung Anarchiſche Zuſtände in Bilbao Lebensmittel⸗ und Waſſermangel in der Stabt Typhusepidemie unter der Bevölkerung- Kampfloſe Aebergabe? — St. Jean de Luz, 16. Sept.(..) Bilbao, die„Villa Invicta“, die„Unbeſiegte Stadt“— ein Motto, das ſie ſeit den Karliſten⸗ kämpfen, wo ſie wiederholt belagert, aber nie ein⸗ genommen wurde, im Staoͤtwappen führt— wird ſich genau wie Jrun und San Sebaſtian den nationalen Streitkräften ergeben müſſen. Dies iſt die allgemeine Anſicht der Flüchtlinge, die in immer größerer Zahl hier eintreffen und in Frankreich Zuflucht ſuchen. Vielleicht wird Bilbao nicht einmal mit Waffengewalt zur Uebergabe ge⸗ zwungen zu werden brauchen; viel ſpricht dafür, daß ſich die Stadt wegen Lebensmittel⸗, Trinkwaſſer⸗ und Medi⸗ kamentenmangels nicht wird halten können. Jeden Tag treffen auf dem Land⸗ und auf dem See⸗ wege Tauſende von Flüchtlingen aus Aſturien und der Guipuzcoa⸗Provinz in Bilbao ein. Nach An⸗ gaben des amerikaniſchen Konſuls, der zuſammen mit 38 Amerikanern und vielen anderen Flüchtlingen an Bord des Zerſtörers„Kane“ im Laufe der Nacht hier anlangte, ſuchen ſtündlich 2000 Menſchen Zuflucht in Bilbao— 1000 kommen von der Seeſeite und noch mal ſoviel von der Landſeite in die Stadt. Die Flüchtlinge ſchildern Bilbao als eine übervölkerte Stadt, in der ſchwerbewaffnete Anarchiſten ein Schreckensregiment aufge⸗ richtet haben. Tote lägen überall auf den Straßen, niemand denke daran, ſie zu begraben. In der Stadt ſei Typhus ausgebrochen; die furchtbare Seuche verbreite ſich mit großer Schnelligkeit. Die Nahrungsmittel ſeien ſchon ſo knapp wie nach wochenlanger Blockade. Vor den Kaufläden ſtehen die Menſchen ſtundenlang, oft über einen halben Tag Schlange, um ein Viertel Pfund Speck oder einen Laib Brot zu kaufen. Ein britiſcher Arzt erklärte kurz nach ſeinem Eintreffen in St. Jean de Luz, die Epidemien⸗Ge⸗ fahr wachſe ſtündlich und ſtelle eine Bedrohung der Geſundheit der Geſamtbevölkerung dar, die durch ſchlechte Nahrung und unzureichenden ſanitären Schutz ſchon ſtark geſchwächt ſei. Die Lage der Stadt wird noch durch den ſcharfen Gegenſatz zwiſchen den baskiſchen Nationaliſten und den Anarchiſten verſchlimmert, der ſich be⸗ reits in ähnlichen Formen äußert wie in San Sebaſtian vor der Räumung der Stadt. Zahlenmäßig befinden ſich zwar die Basken in der Uebermacht, die Anarchiſten ſind jedoch beſſer bewaff⸗ net und terroriſieren die Bevölkerung. Die Po⸗ lizei iſt machtlos. Die Anarchiſten verhaften Geiſeln, ohne daß jemand Einſpruch zu erheben wagt, und veranſtalten nächtliche Maſſenhin⸗ richtungen. Nach den Angaben der Flüchtlinge ſind bereits viele reiche Bürger Bilbaos von den durchorganiſiert und in den rein militäriſchen Rah⸗ Roten ermordet worden. Anarchiſtentrupps nehmen gewaltſam die Villen der Wohlhabenden in Be⸗ ſchläg; die Bewohner werden exmittiert. Es geſchehe auch nicht ſelten, daß die rechtmäßigen Beſitzer der Häuſer einfach niedergeknallt würden, wenn ſie ſich weigerten, ihr Haus auf Befehl der Anarchiſten zu verlaſſen. Geld gibt es in Bilbao nicht mehr. Die 20 Mil⸗ lionen Peſeten, die die Bank von Spanien aus Ma⸗ drid im Flugzeug nach der Stadt ſandte, ſind bereits irgendwohin verſchwunden. Alle dieſe Zuſtände laſ⸗ ſen darauf ſchließen, daß Bilbao ſich trotz der Ver⸗ ſicherungen der Anarchiſten, die Stadt würde auf keinen Fall kampflos aufgegeben werden, bald den nationalen Truppen ergeben muß. Miſiglückter Aufſtandsverſuch in Bilbao — Hendaye, 15. September. Wie erſt jetzt bekannt wird, wurde in Bilbao in der vergangenen Woche ein militäriſcher Auf⸗ ſtand gegen die Marxviſten verſucht. 400 Soldaten, 200 Mann Zivilgarde und 200 Mann Staatspolizei, die in der Kaſerne bleiben und ihre Piſtolen behalten durften, wollten in der Nacht zum Nachklänge zu den Nürnberger Tagen: „ kbenſo fühig wie die Armee von 1914 Abſchließende engliſche Feſtſtellungen Die künſtige europäiſche Neuorönung Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 16. September. Der Nürnberger Parteitag nimmt nach wie vor das engliſche Intereſſe in hohem Grade gefangen. In Worten hoher Anerkennung ſprechen die Sonder⸗ korreſpondenten der engliſchen Blätter in Nürnberg von dem glänzenden Schauſpiel, das die militäriſche Parade geboten habe. „Der Vorbeimarſch an Hitler“, ſo ſchreibt der „Daily Telegraph“,„läßt keinen Zweifel darüber, daß die deutſche Armee jetzt ebenſo fähig iſt wie die von 1914.“ In allen Blättern erſcheinen Bilder des neuen deut⸗ ſchen Volksheeres, und in den Unterſchriften heißt es, daß man von den Tribünen herab den Eindruck eines gewaltigen Meeres von Stahlhelmen gehabt habe. Beſondere Beachtung haben naturgemäß die Flugmanöver gefunden. Sie werden mit allen Einzelheiten beſchrieben, und die meiſten der Korre⸗ ſpondenten vergeſſen nicht, genau Typ, Motoren und Schnelligkeit der einzelnen Apparate anzugeben. Der „Times“⸗Berichterſtatter ſchreibt, daß, während die militäriſche Parade im allgemeinen der vorjährigen geglichen habe, die deutſche Luftflotte in den letzten zwölf Mo⸗ naten ganz augenſcheinlich eine beträchtliche Weiterentwicklung durchgemacht habe. Von den politiſchen Verhandlungen des Kongreſ⸗ ſes nimmt Hitlers Schlußrede, die ſich erneut mit der bolſchewiſtiſchen Gefahr beſchäftigt, das ſtärkſte Intereſſe in Anſpruch. Aus den Berichten der Nürn⸗ berger Korreſpondenten erkennt man aber, daß man in England die Nürnberger Reden als die große gei⸗ ſtige Auseinanderſetzung zwiſchen Kommunismus und Nationalſozialismus anzuſehen beginnt. Es bleibt abzuwarten, ob ſich dieſe Einſicht in den ſpä⸗ teren Kommentaren wiederfinden wird. Während die großen maßgebenden Blätter erklä⸗ ren, man müſſe abwarten, wie ſich der Nürn⸗ berger Parteitag im Laufe der kommenden Ereig⸗ niſſe diplomatiſch auswirken werde, und ſomit an⸗ deuten, daß ſich England ſelbſt in einer Reihe von wichtigen Fragen die Entſcheidung vorbehält, machen die Organe der Linken eine lebhafte Pro⸗ paganda für einen Einſchluß Rußlands in die geplante enropäiſche Neuordnung. „Wie kann ein Frieden in Europa möglich ſein“, ſo fragt die liberale„News Chronicle“,„wenn Ruß⸗ land und Deutſchland in ſtändiger Feindſchaft ver⸗ harren?“ Und noch ſchärfer ſchreibt der arbeiterpar⸗ teiliche„Daily Herald“:„Hitler muß einſehen, daß keine Ausſicht auf eine europäiſche Neuordnung be⸗ ſteht, welche Deutſchland in ſich ſchließt, aber Ruß⸗ land ausſchließt.“ Gelegentlich kehrt auch in der engliſchen Preſſe der bekannte engliſche Vorwurf wieder, daß Deutſch⸗ land ſich ſelbſt iſoliere. Man glaubt, dadurch den deutſchen Vorwurf einer gegen Deutſchland gerich⸗ teten Einkreiſungspolitik entkräften zu können. Freitag aus Bilbao ausbrechen und zu den nationa⸗ len Truppen ſtoßen. Ihr Plan wurde jedoch ver⸗ raten. Sämtliche Offiziere und Unteroffiziere wur⸗ den verhaftet und wahrſcheinlich erſchoſſen. General Mola zuverſichtlich — Hendaye, 15. Sept. Der Sonderverichterſtatter des DNB hatte er⸗ neut Gelegenheit, mit dem Oberbefehlshaber der Nordarmee, General Mola, in deſſen Hauptquartier Valladolid längere Zeit zu ſprechen. Der von großer Siegeszuverſicht beſeelte General erläuterte im Beiſein ſeines Generalſtabschefs die Operationen der letzten Wochen, die in der Tat ent⸗ ſcheidende Fortſchritte gebracht haben. Die Operationen der Militärgrupep an der Nord⸗ front bei San Sebaſtian und Bilbao leitet General Mola ſelbſt, den unſer Bild im Gelände zeigt. (Preſſephoto,.) General Mola betonte, dͤaß die in den erſten oͤrei Wochen der Kampfhandlungen aufgetretenen Schwie⸗ rigkeiten verſchiedenſter Art völlig überwunden ſeien. Geld, Waffen, Munition und Menſchenmaterial ſeien genügend vorhanden. Die Freiwilligen⸗Formationen ſeien nunmehr völlig men als Kampftruppen eingegliedert. Kampffreu⸗ oͤigkeit und Opferwille von Offizieren und Mann⸗ ſchaften ſtünden beiſpiellos da, die Diſziplin ſei ausgezeichnet. klärt, daß Malaga jetzt eine„freie Staoͤt“ — Auf die zukünftigen Abſichten eingehend, erklärte der General, daß Madrid natürlich das hauptſächliche Opera⸗ tionsziel ſei. Der General ließ durchblicken, daß mit der Ein⸗ nahme Madrids in wenigen Wochen ge⸗ rechnet werden kann. Im Gegenſatz zu der urſprüng⸗ lichen Abſicht der Nationaliſten, Madrid völlig ein⸗ zuſchließen, ſcheint man nun zu beabſichtigen, ein Loch nach Südoſten offen zu laſſen, in der Hoffnung darauf, daß dieſe Fluchtmöglichkeit den Widerſtand der Roten in der Hauptſtadt ganz bedeutend ſchwä⸗ chen wird, und daß Madrid auf dieſe Weiſe vor der völligen Zerſtörung durch das Dynamit der Anarcht⸗ ſten verſchont werden könne. Nach der Einnahme der Hauptſtadt rechnet man in politiſcher Hinſicht mit der ſofor⸗ tigen Anerkennung der nationalen Regierung durch die Großmächte. Militäriſch wird man mit der Säuberung der noch von den Marxiſten beſetzten Provinzen zwiſchen Madrid und der Levante⸗Küſte beginnen, um dann die Niederwerfung Kataloniens in Angriff zu nehmen. 52 Hinrichtungen in Madrid — Paris, 15. Sept. Havas gibt eine Meldung des Maörider Blattes„Ahora“ wieder, wonach die von dem„Volksgericht“ gefällten 52 Todesurteile gegen die Nationaliſten, die ſich am 19. Juli der Staöt Alicante bemächtigen wollten, vollſtreckt worden ſinde Verſenkung eines marxiſtiſchen A⸗Vootes (Funkmeldung der NM3.) + Paris, 16. September. Wie der Rundfunkſender Jaca mitteilt, iſt es einem nationaliſtiſchen Kreuzer gelungen, das mar⸗ xiſtiſche U⸗Boot C 6 bei San Fernando(Provinz Cadiz) zu verſenken. Anarchie in Malaga (Funkmeldung der NMz3.) + London, 16. September. Nach einer Meldung des„Daily Telegraph“ aus Gibraltar herrſchen in Malaga, das bekanntlich in den Händen der Marxiſten iſt, völlig ungeordnete Zuſtände. Die„Volksfront“⸗Regierung ſei infolge von Streitigkeiten zwiſchen den ſozialiſtiſchen, kom⸗ muniſtiſchen und anarchiſtiſchen Gruppen innerhalb der roten Miliz in der Auflöſung begriffen. Eine Mahnung des Gouverneurs Vega, die Terrormaß⸗ nahmen einzuſchränken, ſei von den Marxiſten und Anarchiſten offen mißachtet worden. Sie hätten er⸗ ſei, die Madrid keinen Gehorſam mehr ſchulde und ſetzten ihre täglichen Verhaftungen und Hinrichtungen poli⸗ tiſcher Gegner fort. Im Kraftwagen ran run uo San Sebaſtian Vilder marxiſtiſcher Zerſtörung und Bilder des nationalen Aufbaus — Hendaye, 15. September. Der Sonderberichterſtatter des DNB hatte am Dienstag Gelegenheit, als erſter ausländiſcher Preſſevertreter über Jrun nach San Sebaſtian zu fahren. Um von Hendaye nach Jrun zu gelangen, muß man nach wie vor den Umweg von zwei Stunden über das Pyrenäendorf Vera machen. Seit der Ein⸗ nahme Iruns vor einer Woche haben die nationalen Truppen ſchon ein gutes Stück Oroͤnung in das Chaos der Stadt gebracht. In großer Eile werden die von den Roten geſprenglen Straßen wieder aus⸗ gebeſſert. Die Verſorgung mit elektriſchem Licht iſt wiederhergeſtellt. Die Barrikaden ſind beſeitigt. Trotzdem wird Irun mit ſeinen Hunderten von Brandruinen noch Jahre lang von dem zerſtörenden Geiſt des Kommunismus Zeugnis ablegen. Die Straße nach San Sebaſtian wird aufs ſtrengſte überwacht, damit ſich nicht rote Elemente in den Rücken der nationalen Truppen ſchmuggeln können. Links und rechts der Straße nach Renteria Granattrichter, auf der Straße ſelbſt Barrikaden aus Steinen und Sandſäcken. Sie konnten aber den Vor⸗ marſch nicht aufhalten. Man ſieht ganz deutlich, daß der Rückzug der Roten nicht ſtrategiſch ſondern in aller Eile erfolgte. Tunnel und Brücken ſind nicht geſprengt. Die Hauptvormarſchſtraße ſelbſt iſt nicht einmal zerſtört. Im Vergleich mit dem Kampfgebiet Behobia⸗Jrun zeigen die Häuſer nur geringe Be⸗ ſchädigungen. Die baskiſchen Nationaliſten, die in“ unverſtändlicher Verblendung gemeinſame Sache mit den Marxiſten machen, haben die Häuſer ihrer Landsleute vor den Brandfackeln der Kommuniſten und Anarchiſten zu bewahren gewußt. Wir erreichen Renteria. Der ganze Ort iſt wie ausgeſtorben. Alle Einwohner ſind geflüchtet. In den Straßen ſieht man nur Soldaten. Ort und Hafen Paſajes lie⸗ gen friedlich in der Mittagsſonne. Einige zerſchoſ⸗ ſene Fenſterſcheiben, Reſte von Barrikaden und vor allem die faſt völlige Menſchenleere der Stadt erinnern daran, daß ſich hier vier Tage lang die Gegner gegenüberſtanden. Auch hier keine großen Zerſtörungen. In der Ferne tauchen die erſten Häuſer von San Sebaſtian auf. Der Verkehr auf der Straße wird dichter. Wir überholen marſchierende Truppen. Singend ziehen ſie nach vorn. Laſtkraftwagen ſchie⸗ ben Munition nach. San Sebaſtian! Faſt leer ſind die meiſten Vorſtadtſtraßen dieſer Stadt von 60 000 Einwohnern, von denen nur 10 000 geflüchtet ſein ſollen. Die meiſten Haustüren und Fenſterläden ſind geſchloſſen. Je näher wir dem Zentrum der Stadt am Hafen kommen, um ſo lebhafter das Bild. Von faſt allen Häuſern und Balkonen wehen die rot⸗gelb⸗roten Farben des alten Spanien, hin und wieder eine weiße Fahne. Soldaten und Carliſten, nationale Freiwillige und Zivile Garde beherrſchen das Stra⸗ ßenbild. Die wenigen Brände, die vor Eintreffen der nationaliſtiſchen Truppen am Sonntag ausbra⸗ chen, ſind gelöſcht. Der Kurſaal, der am Sonntag als in Flammen ſtehend gemeldet wurde, iſt unver⸗ ſehrt. Dort wurde geradͤe ein Truppenvorbeimarſch beendet, an dem auch Jugendverbände und Carliſten aus Pamplona teilnahmen. Die Fronttruppen ſind ſchon weiter weſtlich marſchiert in Richtung Bilbao. Dienstag nachmittag ſtanden ſie bereits bei Orio. Langſam bahnt ſich unſer Wagen ſeinen Weg vor⸗ bei an Abteilungen rotbemützter Carliſten, die uns als Deutſche erkennen und ſreudig begrüßen. Sie zeigen hinaus auf das Meer. Dort liegt ein Kriegs⸗ ſchiff. Ein Blick durch das Glas ſagt uns, daß es der Kreuzer„Leipzig“ iſt. Er traf am Diens⸗ tagvormittag aus Bilbao ein. Hinter einem Felſen⸗ vorſprung hafeneinwärts eine weitere Hakenkreuz⸗ flagge am Heck eines kleinen Kriegsſchifſes. Es iſt das Torpedoboot„Wolf“. In der Hafenſtraße ſtehen gepanzerte Laſtkraftwagen, die die Roten bei ihrer eiligen Flucht nicht mehr mitnehmen konnten. Ma⸗ ſchinengewehre ſind auf das Meer gerichtet, da an der Küſte ein kleines rotes Torpedoboot umherſtreift, das in Schach gehalten werden muß. Am Landungs⸗ ſteg liegt eine Barkaſſe. Sie erwartet deutſche Offi⸗ ziere, die an Land gegangen waren. Als ſie kom⸗ men, grüßt die Bevölkerung ſie herzlich. Sie laden mich ein, an Bord des„Wolf“ nach St. Jean de Luz in Frankreich zurückzufahren, was ich nicht abſchlage. Nach 1 Stunden iſt St. Jean de Luz erreicht. Während wir in dem kleinen Hafen vor Anker ge⸗ hen, erſcheint draußen vor der Mole der Kreuzer „Leipzig“, der ebenfalls einige Stunden in St. Jean de Luz bleiben will, bevor er zuſammen mit dem wieder auf die Reede von Bilbao zurück⸗ ehrt. ——.—..........—5srvsrðsvrð—————— Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Verantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung i..: Dr. Alois Winbauer ⸗ Handelsteil: Dr. Fritz Bode— Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes-Sport: i. V C. W. Fennel- Südweſtdeutſche Umſchau Gericht und Bilderdienſt; Curt Wilhelm Fennel„ Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Nerleger: Neue Mannbeimer geitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1.—6 Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau, Sentaſtraße 2 .⸗A. VIII. 1936: Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 20800 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 20400 Zur Zeit Preisliſte Nr.7 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporto Mittwoch, 16. September 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9 — Die Stadtseite Mannheim, 16. September. Herbſtliche Schaufenſterpromenade Nun iſt die Herbſtmode wieder im Lande. Oder beſſer: die Herbſtmoden. Denn neu ſind nicht nur die Mäntel und Kleider, ſondern auch die Bluſen, die Hüte, das ganze modiſche Drum und Dran. Neu und anders— und unſere Damenwelt wird inzwi⸗ ſchen Gelegenheit gefunden haben, gar gründlich ihre ſo beliebte modeherbſtliche Schaufenſterpromenade zu machen. In verſchwenderiſcher Fülle breitet ſich oͤas mo⸗ diſche Neugeſchehen vor ihren Augen aus. Seit Sonn⸗ tag, da die Hüllen vor der Neuheitenparade fielen, ſind die„Herrenfenſter“ verdrängt.„Seine Mode“ gilt im Augenblick nichts. Die Dame regiert in allen Auslagen und vor allen Auslagen.„Elſe, guck mal, die ſchöne Bluſe!“,„Juliane, der Mantell Feſch! Aber der wird teuer ſein!“;„Aenne, Aenne, ſchau nur das Abendkleid— ein Gedicht!“—, ſo kann Kommt zum Werbeabend der Ne⸗Kulturgemeinde am Freitag, 18. September, um 20 Uhr im Nibelungenſaal. —————————————————————— man hören, auf den Planken, in der Breiten Straße, in der Kunſtſtraße, wohin ſie nur immer täglich wall⸗ fahren, zu ſchauen, zu prüfen, Fühlung zu nehmen mit dem Ungewohnten. Aber die Hauptaufmerkſamkeit— und nicht nur die der Frauen— erregen doch die Hüte. Sie ſind höher geworden, ſpitzer, bizarrer, jägerartig, rokoko⸗ genährt. Die Zeit ihrev Flachheit iſt vorüber. Ihre Kleinheit iſt geblieben. Aber ſtatt in die Breite ſtre⸗ ben ſie nunmehr empor in ſeltſamſten Formen und mit eigenwilligen Unterbrechungen.„Jeſſes, was Hütlin!“— hörten wir ein altes Mütterchen ſich entſetzen, als ſie einen Hut mit Ventilation erblickte, von denen verſchiedene die Auslagen ſchmücken. Tja, dieſe Hüte, das iſt ſo ein Kapitel.„Gott be⸗ hüte uns vor dieſen Behütungen!“, wird mancher Ehegatte ſtill murmeln(unſachverſtändig, wie das ſtärkere Geſchlecht nun mal iſt).„Etwas ſeltſam, faſt ein wenig komiſch ſehen ſie ja aus“, mag ſich viel⸗ leicht auch manche beſſere Hälfte insgeheim verſichern, Augenmaß nehmend, Wirkung berechnend. Aber wenn die Frauen das ſchon tun! Wollen wir wet⸗ ten, daß ſich ihre Schaufenſterpromenade bald aus⸗ wirkt? Und daß ſie alle, alle bald die neuen Herbſt⸗ moden— und auch die„Hütlin“— tragen werden? Wetten, daß auch die Männer ihre und andere Frauen darin vielleicht bald hübſch finden? Alſo Mut, ihr Dament ſie hat ein Hütlein auf, eine wunderſchöne Feder drauf, ſie ſah ſo reizend, reizend aus und ich hab's bezahlen müſſen.—tz. erſchienenen Gefolgſchaft aus. Die Oyfer des Verkehrs 144 Tote, 3718 Verletzte Der Reichs⸗ und preußiſche Verkehrsminiſter gibt bekannt, daß in der vergangenen Woche im Reich 144 Tote, 3718 Verletzte als Opfer des Straßenver⸗ kehrs zu beklagen ſind. Werbung für die Schillerbühne Mit beſonderer Energie hat ſich unſer National⸗ theater zu Beginn der neuen Spielzeit die Mittel moderner Werbung zunutze gemacht. Als ein weite⸗ res Glied in der Reihe ſeinen geſchickten Werbemaß⸗ nahmen ſetzte man geſtern nachmittag ein Wepbe⸗ auto ein, das die Straßen der Innenſtadt langſam durchfuhr. Ein Lautſprecher übertrug gute Schall⸗ plattenmuſik und lenkte die allgemeine Aufmerkſam⸗ keit auf das Gefährt, das mit zugkräftigen Werbe⸗ zeilen geſchmückt war.„Nimm eine Platz⸗ miete“, riefen die einen,„Volksgenoſſe, dein Thoater ruft dicht“, die anderen. Dieſe neue Werbung für die Schillerbühne wird ſicher das ihre dazu beitragen, ihr neue Beſucher und„Stammkun⸗ den“ zu erwerben. Neue Ahr am Plankenneubau Sieben Uhren zwiſchen Waſſerturm und Hauptpoſt Der Beſtand an Transparentuhren an den öſt⸗ lichen Planken wird nun am Plankenneubau in P5 um eine neue Uhr erhöht. Dieſe neue Uhr iſt um ſo mehr begehrt, als gerade an der nördlichen Häuſer⸗ reihe der Planken eine öffentliche Uhr bisher nicht vorhanden war. In der neuen Plankenfaſſade ent⸗ lang wird die neue Uhr nun auch ihren beſonderen Zweck erfüllen. Mit öffentlichen Uhren iſt die öſtliche Planken⸗ ſtraße nun reichlich verſehen. Denn zwiſchen Waſſer⸗ turm und Hauptpoſt finden ſich jetzt ſieben Uhren vor. Die Zeit kann alſo beim„Plankenbummel“ nicht mehr ſo leicht verpaßt werden! —— ** 75 Jahre wird am 16. September Frau Wil⸗ helmina Kalbfleiſch, Mönchwörthſtr. 153. Die NaiZ lieſt ſie ſeit 50 Jahren und gehört ſomit zu unſeren älteſten Leſerinnen. Frau Kalbfleiſch wird wohl die älteſte Schneidermeiſterin am Platze ſein. Wir wünſchen ihr einen ſchönen ſorgenfreien Lebens⸗ abend.— 80 Jahre alt wird heute Frau Luiſe Hamberger, Langerötterſtraße 53, in großer Rüſtigkeit. Seit etwa 50 Jahren iſt ſie eine treue Leſerin der NMZ. Wir wünſchen ihr einen ſchönen Lebensabend und ebenſo Herrn Jakob Kirſtetter, T 3, 20, der heute ſein 70. Lebensjahr vollendet. un Einen Betriebsausflug in die Pfalz, nach Neu⸗ ſtadt a d. Weinſtraße, unternahmen die Betriebs⸗ führer der Firma Altſchüler mit ihrer Gefolgſchaft. Das Endziel war die Winzergenoſſenſchaft Haardt. Ein gutes Mittageſſen mit dem dazugehörigen Wein brachte gemütliche Stimmung und das Unterhal⸗ tungsprogramm, das von den„Vier Hotters“ be⸗ ſtritten wurde, löſte viel Freude bei der vollzählig Tanzmuſik und präch⸗ tiges Herbſtwetter brachten es mit ſich, daß die Heim⸗ reiſe erſt zur nächtlichen Stunde angetreten wurde. ———————————— Das Volksfeſt am Kaiſerſtuhl Der Auftakt des„Feſtes der deutſchen Traube und des Weines 1936“7 in Mannheim Vor uns liegt das Plakat, das zu dem„Großen Patenweinfeſt“ einlädt, mit dem der Kreis Mannheim der NSG„Kraft ͤͤurch Freude“ die Mann⸗ heimer Weinwerbewoche am kommenden Samstag im Roſengarten einleitet. An den Anſchlagſtellen leuch⸗ tet ſchon von weitem der mächtige Römer, der, über⸗ höht in der linken Ecke von einer Weintraube, die Mitte des Plakates einnimmt. In ſeiner blick⸗ fangenden Werbung wird es die allgemeine Aufmerk⸗ ſamkeit erregen. Mſan hat die Abenoͤveranſtaltung im Roſengarten „Volksfeſt am Kaiſerſtuhl“ genannt, um die Verbundenheit der Stadt Mannheim mit dem Paten⸗ weinort Biſchoffingen recht kräftig zu unterſtreichen. Deshalb wird auch die Biſchoffinger Abordnung mit dem Bürger⸗ meiſter an der Spitze im Mittelpunkt ſtehen. Die Stunde ihres Eintreffens am Samstag wird noch bekanntgegeben. Die Be⸗ völkerung ſei heute ſchon gebeten, ſich recht zahlreich am Hauptbahnhof einzufinden und den Gäſten einen herzlichen Empfang zu bereiten. In feſtlichem Zuge wird die Abordnung vom Hauptbahnhof durch den 4 BAE Ppaten-Wein der Dauptſiadt Mannheim 1935˙ Kaiſerſtühler⸗ Siſchoffinger „Daturweißwein · Kaiſerring, die Heidelberger Straße, die Planken und die Breite Straße zum Marktplatz geleitet, wo am Weinbrunnen feierlicher Empfang mit Rede und Gegenrede ſtattfindet. Gleichzeitig ſei bemerkt, daß am Weinbrunnen, der bei dieſer Gelegen⸗ heit eingeweiht wird, ein Standkonzert folgt, das in der Weinwerbewoche täglich zwiſchen 6 und 7 Uhr abends außer Dienstag wiederholt wird und zwar wechſelt eine Werkſchar, die luſtige Lieder ſingt, mit einer Kapelle ab. Das„Volksfeſt am Kaiſerſtuhl“ wird von einer fröhlichen Handlung getragen, die ſich auf der in eine Kaiſerſtühler Landſchaft ver⸗ wandeten Bühne des Nibelungenſaales abſpielt. Im Vordergrunde eine Biſchoffinger Dorfſt raße mit einer Wirtſchaft und Küferei. Im übrigen wird der Ni⸗ belungenſaal mit Weinlaub geſchmückt, das die Ge⸗ meinde Schriesheim zur Verfügung ſtellt. Die zwei⸗ ſtündige Handlung, die das Volkstum von Biſchof⸗ fingen und die Eigenart von Mannheim und Um⸗ gebung betont, wird mit dem allgemeinen Geſang des Liedes„Freut euch des Lebens“ eingeleitet. Per⸗ ſonen der Handlung ſind ein Mannheimer Ehepaar (Rudi Schmitthenner vom Reichsſender Stutt⸗ gart und Lautenſängerin Elſe Wagner), die Ge⸗ ſchwiſter Ern ſt, der Wirt(mangold), der Keller⸗ meiſter(Opernſänger Mang), der Weinlieder ſingt, Küfer und Lehrbuben(Werkſchar Neidig), die das Spiel mit Küfertänzen bereichert, eine Biſchof⸗ finger Trachtengruppe, die mit Tanz, Lied und einer alten Dorfgeſchichte aufwartet, der Blu⸗ menpeter, der von einem Ludwigshafener Mäd⸗ chen dargeſtellt wird, und Mitglieder des Chores des Nationaltheaters. Der muſikaliſche Teil iſt dem Philharmoniſchen Orcheſter übertragen. Während des Spiels, das auch eine An⸗ ſprache des Biſchoffinger Bürgermeiſters bringt, werden weitere allgemeine Lieder geſungen, die in dem vielſagenden Chor„Nach Hauſe gehn wir nicht...“ ausklingen. Nach dem Spiel Tanz im Nibelungenſaal und in der Wandelhalle. Von 11 Uhr ab ſteht die Wandelhalle zum Tanz zur Verfügung. Im Nibelungenſaal wird ein Teil des Parketts für die Tanzluſtigen freigemacht. Man rechnet mit einem ſo ſtarken Beſuch des Feſtes, daß der Bierkeller in Anſpruch genommen werden muß, der wie der Nibelungenſaal mit Weinlaub ge⸗ ſchmückt wird. Aber auch hier bekommt man nur den Patenwein zu dem gleichen billigen Preis in halben Litern wie im Nibelungenſaal, in dem der Wirtſchafts⸗ betrieb ſofort beginnt, während der Bierkeller erſt nach Beendigung des Spiels geöffnet wird. Um drei Uhr iſt Polizeiſtunde. Man hat alſo hinreichend Gelegenheit, in fröhlicher Runde ſorgenfreie Stun⸗ den zu verleben. Für die in Mannheim und Umgebunganſäſſigen Kaiſerſtühler wird ein beſonderer Tiſch bereitgehalten. Bemerkt ſei noch, daß auch am Sonntag, dem 20. September, von 11.30 bis 12.30 Uhr am Weinbrunnen auf dem Marktplatz ein Standkonzert ſtattfin⸗ det. Aus dieſen Mitteilungen geht zur Genüge her⸗ vor, daß die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ die Weinwerbewoche in der zugkräftigſten Weiſe ein⸗ leitet. Und ſo darf man ſich der Hoffnung hingeben, berichten zu können, daß am Samstag im Nibe⸗ lungenſaal und im Bierkeller kein leerer Stuhl zu entöecken war. Sch. ————————— Berlin Golbee 96.50 86.50 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Nicht Gasmasken, ſondern Schutzräume In den Aufrüſtungsdebatten in aller Welt iſt die Ausſtattung der Zivilbevölkerung mit Gasmas⸗ ken eine Frage, die die Gemüter beſonders beſchäf⸗ tigt. Kürzlich wurde gemeldet, daß die engliſche Re⸗ gierung 875000 Pfund für die Ausſtattung der ge⸗ ſamten Bevölkerung mit Gasmasken angefordert habe. Auch in Deutſchland iſt in dieſem Zuſammen⸗ hang die Frage aufgetaucht, warum hier nicht gleiche Maßnahmen getroffen würden. Zur Beruhigung aller ängſtlichen Gemüter nimmt deshalb der Abteilungsleiter im Präſidium des Reichsluftſchutzbundes, LS⸗Gruppenführer Oelsner⸗Woller, Veranlaſſung zu einer grundſätzlichen Klarſtellung. Er führt in der„Deut⸗ ſchen Arbeitskorreſpondenz“ aus, daß dieſe aufſehen⸗ erregende Londoner Meldung ſchon hinreichend da⸗ durch gekennzeichnet ſei, daß danach auf die einzelne Masbe ein Anſchaffungspreis von noch nicht 25 Pfennig entſallen würde. Ein hochwertiges Filter⸗ gerät werde aber in Millionenmengen kaum zu einem geringeren Preis als 15 Mark geliefert wer⸗ den können. Der Referent verneint im übrigen die Notwendigkeit der Ausrüſtung der geſamten Be⸗ völkerung eines Landes mit Gasſchutzgeräten. Es ſei zu befürchten, daß die Maske im etwaigen Ernſt⸗ falle nicht nur ihrem Beſitzer keinen Schutz bieten würde, ſondern ihn im Gegenteil geradezu ins Ver⸗ derben bringen könnte, da die notwendige gewiſſen⸗ haften Pflege einer ſolchen Maske ſicher nicht in jedem Falle gewährleiſtet wäre. Weiterhin ſei zu bedenken, daß nicht allein mit dem Abwurf chemiſcher Kampf⸗ ſtoffe zu rechnen ſei. Gegen die Splitterwirkung von Sprengbomben ſchütze jedoch die Gasmaske ebenſo wenig wie gegen die Wirkung flüſſiger Kampfſtoffe. Die Ausrüſtung der Zivilbevölkerung mit Gasmas⸗ ken würde alſo immer nur einen Teil ſchutz bedeu⸗ ten. Der nahezu vollkommene Schutz könne aus⸗ ſchließlich durch Unterbringung der Bevölkerung in ſicheren Schutzräumen gewährleiſtet werden. 136mal eine Mark Polizeibericht vom 15. September Iuſolge falſchen Einbiegens ſtießen geſtern nach⸗ mittag auf der Friedrichsfelder Straße zwei Per⸗ ſonenkraftwagen zuſammen. Beide Fahrzeuge wur⸗ den beſchädigt. 136 Verkehrsſünder. Bei geſtern vorgenommenen Verkehrskontrollen mußten wegen Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften 136 Perſonen gebühren⸗ pflichtig verwarnt und 34 Kraftfahrzeuge wegen verſchiedener techniſcher Mängel beanſtandet werden. k Turner⸗Sänger auf Wanderung. Die dies⸗ fährige Herbſtwanderung der Sängerriege des Turn⸗ vereins 1846 Mannheim am Sonntag führte wieder in die ſonnige Pfalz. Bei herrlichem Wetter wurde die Wanderung am Vormittag am Bahnhofsplatz Neuſtadt a. d. Weinſtraße durch den Sängerwahl⸗ ſpruch eingeleitet und führte über die Königsmühle, das Kaltenbronner Tal nach dem Windloch, wo die erſte Raſt eingelegt wurde. Nach Begrüßungs⸗ worten des Leiters der Abteilung, Groß, brachten der Pfälzer Wein und friſch geſungene Lieder raſch eine frohe Stimmung. Weiter ging es über die almit durch eine Schlucht und ſchönen Wald, an SAinberter vorbei nach Alſterweiler⸗Malkammer. algählicher Runde bei ſchönen Liedern und gutem Wein erlebten die Turner⸗Sänger noch einige ge⸗ mütliche Stunden. eIn Dag Badiſche Geſetz⸗ und Verordnungsblatt Nr. 31 enthält Veroroͤnungen des Miniſters des Innern über die Erhebung von Baugebühren (Baugebühren⸗Ordnung) und des Miniſters des Kultus und Unterrichts über Aenderung der„Be⸗ ſtimmungen über den privaten Muſikunter⸗ rächt“ und der„Oroͤnung für die Privatmuſikleh⸗ rer⸗Prüfung“. Fugend aufs Land —die Scholle ruft! Hinein in den Lanodienſt der baöiſchen§!— Sofortige Meldung bei den Sozialſtellen der Banne In Verbindung der Landesbauernſchaft und dem Landesarbeitsamt führte bereits in dieſem Jahre die badiſche Hitlerjugend den ſogen. Landdienſt in Dorfgruppen durch. Dieſer Einſatz von Jugendlichen auf dem Lande fand überall großen Anklang und war ein voller Erfolg. Auf Grund dieſer Tatſache hat ſich nun die Landesbauernſchaft Baden und die Gebietsfüh⸗ rung dͤer H8 entſchloſſen, Landdienſtlager der HJ zu gründen. Es iſt bereits gelungen, in Baden bis jetzt fünf Lager mit je 15 bis 20 HJ⸗Kameraden ein⸗ zu richten. Dieſe Lanoͤdienſtlager machen ſich zur Aufgabe: 1. Auf neuartige Weiſe auch dem badiſchen Bauer junge Arbeitskräfte zuzuführen, 2. dieſen Nachwuchs der landwirtſchaftlichen Jung⸗ arbeiter zu fördern mit dem Ziele, der Landflucht entgegenzutreten, 3. und ſo ganz allgemein der dͤeutſchen Jugend auf dem Lande eine neue Heimat und Exiſtenz zu ſchaffen. „Dieſer Einſatz, der als Dauereinrichtung gedacht iſt, erfolgt freiwillig in Form größerer und kleine⸗ rer Gemeinſchaften unter Führung der HJ. In der Gemeinſchaft werden beſonders alle Schwierigkeiten einzelnen, wie von der Gruppe, die Aufgaben der täglichen Arbeit freudiger erfüllt. Eine ſolche Landdienſtgruppe iſt eine in ſich ge⸗ ſchloſſene Gemeinſchaft innerhalb eines Dorfes, deren Führer für Haltung und Leiſtung derſelben verant⸗ wortlich iſt. Die Unterbringung geſchieht jeweils lagermäßig in einem gemeinſamen Heim. Ein ſtrenger Tages⸗ und Lagerplan ſorgt für peinliche Ordnung. Die deutſche Erde, Bauerntum und Volk rufen die Jugend zum arbeitsmäßigen Einſatz, denn der Kampf um die Nahrungsfreiheit ſteht an wichtigſter Stelle im Ringen um die Erhaltung des Lebens unſeres Volkes. Zur Bebauung des deutſchen Lan⸗ des brauchen wir die Arbeitskraft der deutſchen Jugenol Eltern, Väter und Mütter ſchickt Eure Söhne zur Landarbeit, ſie iſt geſund und kräftigend und zudem iſt aus dieſen Landdienſtgemeinſchaften heraus die Ergreifung eines ländlichen Berufes möglich. Wir rufen deshalb alle Jugend⸗ lichen, welche noch keine Arbeits⸗Lehrſtelle haben, zum Eintritt in ein Lanodienſtlager der HJ auf; badiſche Jugend ſtellt euren Mann! Meldet euch ſo⸗ fort bei den Sozialſtellen der Banne der HJ. Dieſe freiwillige Meldung hat bis ſpäteſtens 18. Septem⸗ ber zu geſchehen, damit jeder noch rechtzeitig in ein der Umſchulung leichter bewältigt und von jedem Landoͤienſtlager eingewieſen werden kann. Zer Sectssaα GERICHTSSBERICHTE Das Verbrechen eines Vaters Die eigene Tochter verdorben.— Von der Mann⸗ heimer Strafkammer verurteilt Eine ſchwere Gewiſſensſchuld hat der 47 Jahre alte verheiratete Georg Müller von hier auf ſich geladen. Der Schutz ber vier Jahre kränklichen Mutter fehlte und der Vater war alles andere als ein Erzieher. Sie ſtarb im Jahre 1933 und die Haushälterin, die anfangs Februar ſeine Frau wurde, nahm ſich wohl des Kindes an, vermochte aber nicht das der Tochter drohende Unheil abzu⸗ wenden. Eine Frühreife, die heute mit 15 Jahren den Einoͤruck einer 20jährigen macht, war durch den eigenen Vater Ende des Jahres 1933 und im Jahre 1934 auf Abwege gebracht worden, wodurch ſie nun weiter durch Bekanntſchaften mit jungen Burſchen abglitt. Mit Zuſtimmung des Vaters kam ſie in das, Erziehungsheim Raſtatt. Nach Ausſage des dortigen, heute als Sachverſtändigen geladenen, Pſychiaters war ſie ſichtlich ein Jahr lang bedrückt, verſtockt. Eines Tages kam die furchtbare Anklage ihres Vaters von ihren Lippen und ſie war nun völlig aufgeſchloſſen und ſichtlich erleichtert. Sie wie⸗ derholte ihre Angaben heute und die Art, wie ſie alles vortrug, flößte entſchiedenes Vertrauen in die Wahrheit ihrer Ausſagen ein. Jeden Widerſpruch des Mädchens hatte der emnatürliche Vater zu er⸗ ſticken gewußt. Weinerlich jammernd, beſtritt er jetzt 5 Verbeſſerung dber Rheinſchiffahrt Die Kiesbank bei Ludwigshafen ſoll beſchnitten werden Durch das Rheinbauamt Mannheim wird eine BVerbeſſerung der Rheinſchiffahrt bei Mannheim⸗ Ludwigshafen durch Umgeſtaltung der Fahrtrinne in der Stromkurve oberhalb der Rheinbrücke ange⸗ ſtrebt. Dieſe Arbeiten können zunächſt jedoch nur im Rahmen des regulären Haushaltsplans verwirk⸗ licht werden. Bereits ſeit Jahren ſchwebt die ernſte Abſicht vor, durch eine Beſchneidung der Kiesbank am Ludwigshafener Staotpark die Schiffahrtsrinne zu verbreitern. Teilpläne, die als Vorläufer für die allmähliche Beſeitigung der Lud⸗ wigshafener Kiesbank anzuſehen ſind, haben mitt⸗ lerweile ſchon ihre Verwirklichung gefunden. In der Stromkurve wurden inzwiſchen badiſcherſeits Buhnen eingebaut, die ſechs bis acht Meter tief unter der Sohle des Stromes verſenkt worden ſind. Dieſe Buhnen ſollen den Hauptſtromlauf mehr auf die Strommitte drängen. Ganz naturgemäß kann dann ſo die unter Waſſer ziemlich weit ins Strombett hineinragende Kiesbank beſchnitten ooͤer nach und nach vom Strom ſelbſt verſchliſſen werden. Die Regulierung des Flutſtroms wird jedoch eine völlige Wegſpülung dieſer maſſenhaften Kiesab⸗ lagerung nicht bewerkſtelligen können. Deshalb iſt zu einem gegebenen Zeitpunkt auch an eine Aus⸗ baggerung gedacht. Einen beſtimmten Korrektionsplan zu verwirk⸗ lichen, ſcheiterte bisher immer noch an den Haus⸗ haltmitteln der Waſſerbauverwaltung. Die laufend verfügbaren Mittel ſind überwiegend für die dauern⸗ den Unterhaltungsarbeiten am Uferbau und den Uferanlagen in Hafengebieten uſw. nötig. Alljähr⸗ lich müſſen darum auch Gelder für Materialbeſchaf⸗ fung angelegt werden. So wird nun wieder eine Lieferung für das Rheinbauamt durchgeführt, die ſich auf nicht weniger als 3750 Tonnen Pflaſter⸗ ſteine und 3150 Tonnen Abdeckſteine beläuft. Dieſes neue Steinmaterial wird für die einzelnen Bedarfsfälle längs des zwiſchen Neuburgweier und Mannheim hinziehenden Ufers gelagert.“ Die Beſeitigung der Kiesbank betrach⸗ tet man gerade auch in Schiffahrtskreiſen als ein Be⸗ dürfnis. Der Schiffahrt könnte vor allem eine ver⸗ kehrsſichere Talſahrt ermöglicht werden. Das nach⸗ barliche Ludwigshafen ſieht ſich ſchon, um einen bevorſtehenden Verluſt der Kiesbank als bisher be⸗ nütztes öffentliches Strandbad auszugleichen, zu eige⸗ nen Plänen veranlaßt. Sie würde das Rhein⸗ ſtrandbad in die Niederung zwiſchen Altrip und Rheingönheim verlegen, wo zur Zeit ein See durch Baggerarbeiten im Werden begriffen iſt. Su. AUS NAH UNO FERN die ihm zur Laſt gelegten vier Handlungen. Aber auch die Angaben der Lehrerin, die ſelbſt zu Hauſe nachſah und ſofort bemerkte, daß das Kind kein rechtes Heim hatte, beſtätigte, daß das Kind eine gute Anlage hatte und nicht verlogen war. Etwas in ihrem Benehmen erſchien ihr jedoch befremdend. Der Gefängnisarzt Med.⸗Rat Dr. Götzmann bezeich⸗ net den Angeklagten als durchaus verantwortlich. Die zweite Strafkanmer ſprach gegen den Angeklagten eine Gefängnisſtrafe von 1 Jahr 6 für völlig zweifelsfrei erwieſen hielt. Der Vertre⸗ ter der Anklage hatte die Strafe in Zuchthaus be⸗ antragt, das Gericht billigte ihm aber mildernde Umſtände zu. * SEin Geiſtlicher vor dem Badiſchen Sondergericht Eine reöneriſche Eutgleiſung bei einer Grabrede In Schwerzen bei Waldshut wurde auf An⸗ ordnung des Erbgeſundheitsamtes ein 20 Jahre altes Mäochen, das ſchon einmal in der Irrenanſtalt untergebracht war, auf Grund der geſetzlichen Be⸗ ſtimmungen über die Erhaltung eines erbgeſunden Nachwuchſes ſteriliſiert. Die Operation war einwand⸗ frei durchgeführt worden, das Mäochen ſtarb aber in⸗ folge einer Störung des Blutkreislaufes einige Tage Harauf im Krankenhaus zu Säckingen. Ungeheuer⸗ liche haltloſe Vermutungen gingen darauf in Schwerzen und in dem nahen Wutöſchingen über die Todesurſache um. Der in Schwerzen amtierende 60 Jahre alte katholiſche Pfarrer Philipp Berger aus Waibſtadt war darum angegangen worden, bei der Beerdigung des Mädchens am 1. Mai eine Grab⸗ rede zu halten, und nur ausnahmsweiſe verſtand er ſich dazu, dem Erſuchen nachzukommen. Er nahm dabei Anlaß, auf die umlaufenden Gerüchte einzu⸗ gehen und bemerkte, das Geſetz habe nicht gewollt, daß das Mädchen habe ſterben müſſen. Er knüpfte jedoch daran noch einen Nachſatz, der ihn vor das Sondergericht Mannheim brachte, weil er indirekt eine unerlaubte Kritik der zum Schutze der Geſundheit unſeres Volkes getroffenen ſtaatlichen Einrichtungen enthielt. Seitens des Pfarrers wurde jedoch behauptet, die Stelle hätte nur eine Ehren⸗ erklärung des Arztes enthalten, der völlig einwand⸗ frei ſeine Pflicht erfüllt habe. Die Zeugen können ſich nicht genau an die Worte des Pfarrers„erin⸗ nern“, aber der Pfarrer gab nach dem Zeugnis des Waldshuter politiſchen Fahndungsbeamten ſeine Ausführung in dem beanſtandeten Sinne wieder. Der Angeklagte verwahrte ſich gegen eine ſtaats⸗ feindliche Einſtellung. Doch wird ihm nachgeſagt, daß er in ſeiner temperamentvollen Art hier und da doch die Grenze des Zuläſſigen überſchreitet. Der Vertreter der Anklage beantragte eine Gefängnis⸗ ſtrafe von 6 Monaten. Das Sondergericht kam zu einer ſolchen von drei Monaten. Das Gericht nahm keine abſichtlich gewollte Kritik an der Maßnahme, ſondern eine redneriſche Entgleiſung an, ſonſt wäre die Strafe höher ausgefallen. Monaten aus, da ſie die Schuld des Angeklagten Die Mannheimer aus Nürnberg zurück Nun ſind auch unſere Mannheimer Parteitags⸗ teilnehmer wieder von ihrer erlebnisreichen Fahrt zurück. In der Nacht zum Dienstag traf als erſter der Sonderzug unſerer 700 Zivilteilnehmer auf dem Hauptbahnhof ein und heute früh folgte ihm der zweite Mannheimer Zug mit den 950 Politi⸗ ſchen Leitern. Trotz der frühen Morgenſtunde hatten es ſich doch viele Freunde und Bekannte nicht nehmen laſſen, unſere Nürnbergfahrer zu begrüßen, und um ſich von ihnen Bericht erſtatten zu laſſen. Wie der ausfiel— nun, darüber, ſo denken wir, er⸗ übrigen ſich wohl alle Worte. Die Mannheimer ſind über ihre Aufnahme in Nürnberg jedenfalls reſtlos begeiſtert und glücklich, daß ſie am Reichspartei⸗ tag teilnehmen durften. 55 Außer dieſen beiden Sonderzügen, die hier ihre Endſtation hatten, muß unſere Reichsbahn im Laufe dieſes Tages noch eine Reihe weiterer Sonderzüge abfertigen, die, von Nürnberg kommend, Mannheim im Durchlauf paſſieren. Insgeſamt ſind es zehn große Sonderzüge, die hauptſächlich die Po⸗ litiſchen Leiter, SA und Zivilteilnehmer des Gaues Saarpfalz und des Rheinlandes zurückbringen. Auch die fahrplanmäßigen Züge weiſen eine ſtarke Beſetzung mit von Nürnberg Zurückkehrenden auf und mußten teilweiſe verſtärkt gefahren werden. Beſchleunigtes Reifezeugnis bei Einberufung zum Wehrdienſt Durch Erlaß vom Juli hatte der Reichserziehungs⸗ miniſter angeordnet, daß Oberprimaner der höheren Schulen, die den Beruf eines Offiziers der Wehr⸗ macht zu ergreifen beabſichtigen, die Schule mit einem regelrechten Abgangszeugnis, das als vollgültiges Reifezeugnis gilt, verlaſſen können, wenn ſie den Nachweis über die Einberufung als Offiziersanwärter vorlegen. In einem neuen Erlaß ſtellt der Reichserziehungsminiſter feſt, daß dieſe Regelung ſinngemäß auch auf die Herbſt⸗Abi⸗ turienten anzuwenden iſt, bei denen der Einberu⸗ fungstermin für den Truppenteil oder den zuvor abzwleiſtenden Arbeitsdienſt vor dem Prüfungs⸗ termin der Herbſtabiturienten liegt. Der Erlaß fin⸗ det jedoch keine Anwendung auf die Herbſt⸗Abi⸗ turienten, denen die Ablegung der Prüfung noch vor der Einziehung möglich iſt. Ferner hat der Miniſter eine Regelung für die Schüler von privaten höheren Schulen getroffen. Die Schüler ſind, bevor ſie ihre Meldung bei einem Truppenteil ein⸗ reichen, einer gleichartigen öffentlichen höheren Schule des Wohnorts oder Nachbarorts zur Ab⸗ legung einer Prüfung zu überweiſen. In dieſer Prüfungiſt feſtzuſtellen, ob ihre Kenntniſſegund ühre geiſtige Reife dem Stand der Oberprimaner der öffentlichen höheren Schule entſprechen Wird⸗dieſe Prüfung mit Erfolg abgelegt, ſo iſt von der pri⸗ vaten Schule ein entſprechendes Zwiſchenzeugnis aus⸗ zuſtellen, das Ausſicht auf ein erfolgreiches Beſtehen der Reifeprüfung zum Oſtertermin 1937 gibt. Legen die Schüler ſpäter den Nachweis über die Einberu⸗ fung als Offiziersanwärter vor, ſo iſt das ihnen von der privaten Schule zu erteilende Abgangs⸗ zeugnis als Zeugnis der Reife anzuerkennen. Außenanſchlag und Heimatſchutz Der Präſident des Reichsfremdenverkehrverban⸗ des hat die Landesfremdenverkehrsverbände und alle im Fremdenverkehr tätigen Stellen erſucht, ein eige⸗ nes Vorgehen in Sachen der Werbung durch Außen⸗ anſchlag zu unterlaſſen. Die Landesfremdenverkehrs⸗ verbände hätten ſicherlich die Aufgabe, für die Er⸗ haltung landſchaftlicher Schönheit und für die Pflege des Ortsbildes einzutreten. Sie ſeien jedoch nicht befugt, durch eigene Maßnahmen die Werbung durch Außenanſchlag zu beeinfluſſen. Die Auſſicht über die geſamte Wirtſchaftswerbung ſei vielmehr dem Werberat der deutſchen Wirtſchaft über⸗ tragen. Dieſer habe bereits die Werbung durch Außenanſchlag erheblich eingeſchränkt und betreibe die Beſeitigung unzuläſſiger Anſchläge durch eigene Prüfer, die im Benehmen mit den beteiligten Wirtſchaftskreiſen vorgehen. Mißſtände, die im In⸗ tereſſe des Fremdenverkehrs beſeitigt werden müſſen, ſollen dem Reichsausſchuß für Fremdenverkehr zur Weiterleitung an den Werberat mitgeteilt werden. un Bei der Herbſtparade des V. AK. in Giebel⸗ ſtadt dürfen am 17. September die Zuſchauerfelder erſt ab 4 Uhr früh betreten werden. Zuſchauer, die vor dieſem Zeitpunkt Plätze— Steh⸗ und Sitz⸗ plätze— eingenommen haben, werden durch die Ab⸗ ſperrungs⸗ und Ordnungsmannſchaften dͤurch Ab⸗ kämmen des geſamten Zuſchauerfeldes an die Ein⸗ Iaßſtellen zurückgewieſen. Den Anordnungen der Abſperrungs⸗ und Ordnungsmannſchaften iſt un⸗ beöingt Folge zu leiſten! Eintrittskarten an⸗ ſtecken! Er ankfurt 14. 15 KR* 135 14. 15. 14 15 14. 15 14. 15. 14. 15. 1—— 7—1———* 3 S ee 0. Peftenler. PerP-or-Kän-cbee c5-., feler B.Seebikeee 280 Se Hegen W8g E8elefer Serer.iſ Sesvertensattlen Beutsche festwer- 4½00“ do. 2684.— 94.— 6% Bad 12 4½% Berl. Hop.⸗Bl. 96.— 95. 5½ Südd Boder. 27 93,12 Bayr,Motorenw. 189,0l 135, afenmühle 12301230 enw. Hartſtein 1160 116,0 Luk. Waldhof. 155,0. Bod. AG.f. Rhein⸗ Ainlishe Wirtes 1 Hebe 20 eh W7s Man K. N 55 aug.... I0n4 100 10Bulis Perger 60%2 atd u. Ke 1430 1460 Part-u. Bürgerbr. B9) 87(,. Ser, Memetf S7r0l 57.50 kerfgrorrnrön.. Disch. Staetsanlelhen 4,½ elerd 26 dte, S, P) e 80 K Br.S1—-½ Wüen. Söpr 40h 1, Srauer,Kenleut] 0, S.. 100 4850 Seen ZiReichsb. Vor⸗ 122122 185 14, 15. 4½ Painz 26 K. 84.0 945—2 om. 5¼ do. Lig. Pf. Gpfbr. 1. 799.50 98,50 Bremer Oel.. 1251120ſ Hardener. 181.2 1200] Pf. Preüb.⸗Sprit 154.0 154.]Badiſche Bank. 4412 G44⸗ 5..— S—(8825 U R 5. 1005 100,5%8do. Erbtu.1 4 86.12J 98.12——9 83. Hartmann 4 Br.] B,- O,, ſein.Braunkohl. 224.0 2²².¹⁰———— 8 8 üdd. Eiſenbaba] 66.—65,— .⸗Anl. 98,12 88. 9 25 84.— 8 own. 01405, 41² 5 5„Bank.. 98.25 88,— S e 8575 90 i 55 99 7½ be. 5 8 den, 9425 0425 Schuldverschrelbung Ewet 840 1550 1555 Senen⸗ e o. 810 K49 Franiſtete en 0 föoſ Gerstcpsrunssen „Dayern 27 9,-690.— 90.—4½ R 25/4½ bo. Pfbr.⸗Bk.* o. Karlſt„0156, e Kbemmetall 136.5 138.0JFrankfurter Bani„5Gad. Aſſekuranz⸗ ½ Heſien 28-U 97,50 9550 annbeim.Aust.11651165 e 10 97.25 Gpfbr. kufü u. 1 97.— 97.— 8 Saummerwenz z 105,9 105.9/F.G. Chem. Baſel 231,— 130.00 128.0R. W. G. 128.7 129.0 do. Hyp.⸗Bankſ 94.50 94.—.-, Mhm. 8 44% Pe.St.⸗Anl.28 109.0 109.0 40 9350 98.— 5¼ öo. Lig. k 11—— 100,5 v. 260 101.2 101,3Sto. 5055. einbez. 158,0 154.0 unghans 97.5090.500 Roeder, Gebr... 60.50 80.50—„Hyp.⸗Bankſ 86,37 86.— Manuheim Berſſ. 50 0 Ptandbriefe u. Schuld- 4% maſſeisk 26 86500—“ N iee ee Kaltwedeiwronn 2350/2880 fein,Cop.⸗Bani 190 0 189.0 Württ Transori. ahnicn 93. 100 verschreibungen ,25/ Bank 7. 1005 100.65.De. WerkCg1.26,101.0 101.5 lir. Steinzeug. 1500½ 2500ſKein, Sereun 220 0 28010JSchene, c Co, 5460 J60 Würnög⸗ Rotenb 10,183.6 poß 34 k 1100.0103, Kreditanstaltan der Lünder 97.25% Nein Hyp. B. 9/ in Aktien umwandelbar 0 Beriggsanſt.).—0— Kolen.8 Schlle 1210 1200 Schwach⸗Sore, 1130 1100 . 109 100 4% Heſſeadeor 26, 4½% bo. 26, K 39/75 07.— 4. Gpferk. U M0“—.80Farben R Durkrverr Ser..—Konſerven Braun 64,50 85,— Seilind.(Wolff) 30 897 Aumtlich sicht notierte Wert 83 198⁵ 10,010.0 u. 28. R 1, 2, n f 110 9 1286 acher Hoß.. gra e—98 EFE 8 ·— 45 17 55 6 und 33 97.ͤ— 97.— 2— 120201— 24,2/0 Kli-IXN7. 1135 145 ech, Elektrizitüt] 111,0 11100 Sinaleo 29.0 129.5 Umtauschobligationen 4820—4124 1125—58 35 95.—85 45 4 4 100) 100 ohne Zinsberechnung Eßlinger Maſch. 99.62 2007 Liabes Eismaſch.“ 155.0 154.0 1 Stollwerck 1150 114.0——— Miſbeſig dt. Relch 1150/ 114.8,8/ Heſſ..⸗Gopbr 4% Bo. Gelbgtom Necarstuttg.211 98.100 98.42/fader u. Scheich].. 70,— Süwenb, rcg. 1870 18o Süde. Bucer.. 905) 205c4% Bertiner Stg Kaig 18. Sr 50 Kbe0 Ant 24 100) 1000 ULandschaften K Tu.“9825 9525 fehre Gebe.50 Ag Sab oge üe 10 9 8r 9 Tales Wernden 27 2051. Bal. een Jl He..Berte 101 Anſeihen.Kom.Verb.4½ Pr. Sd.⸗Pibrf. K E17 4%¼ Preuß. Boder industrie-Aktien 30 Farben. 120,5152.) dto. Walzmühle 130,5 130,5 Teiias Bergdau... 6% Sroßkreft Wannheimt u. Pfalzwerke] 1941 J000 Oberheſf. Pr.⸗Unl, 1270, 12/0 Unſi..⸗Rom. Ed..Bu. K 1927/ 93.—92.—] Lig. Gold Vil, dt, Gebrüder. 4/.— 4/.—[Feinmech.(Jetter)] 92.50 85, Hainkraftwerr..94,—94.— Peretn. dt.Oelfab. 116,0] 116.0 4½%/ Rö.⸗Weſtf. Elektr. Anl. von 1927/185 94.— 825 1 325 Goldhyp.-Pfandbriefe 100,7 100,8 Unie 5 e. Hainger 0— Glanzſtoff 150,00 127715 8—19281855 94.— do. 1 95.0 94.0. riypoihekenbanken„Hyp.-Bk. i. G. 07 8 80,—80, Maſchinenbau.117,3116, o. Strohſtoff 10 405.4% 0 7 1950/ 1055 94.— 80. KR 22ʃ98.„Maunh R 2 49575 97.— Alum. Ind. N. 400/ 450.0Frie richsh Mez.GS.. do. Ultramar.] 145,00 145,0 4½% Ruhrwohnungsbaur 1958 94⁴.25 %-Baden 28 92.25 92.504½ Württ. Wohn⸗ ½ BayrSodener. 4½ bo. K 3/86,30 97. 8/.— Andreae-Noris. 144, 145.0 Foldſchmidt..115 11,00 Moenus... Votat& Haeffnerr... 5 Ber. Stahlwerke(Reinelbe Uniön) 1845 99.— 97 79⁰s/ Würib. 5-Viü] 97.75l 977518½ do. Lid. Pfür.] 100,) 97,— Aſchaff. Buntpap..... Uritzner ⸗Kabſer 347 3,501 Motoren Darmſt... LVolthom, Seii 140 10.25 Kr.⸗ Anſt.-E 6* fahrzeugbrief und ⸗ſchein und in den amtliche Seite /Nummer 427 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 10. Septemver 1052 5* Spanienflüchtlinge in Mannheim Auf Grund eines Aufrufes der Kö⸗Kreisamts⸗ leitung haben ſich bei ihr noch weitere Spanienflücht⸗ Iinge gemeldet, ſo daß nunmehr ſechs erwachſene Flüchtlinge und ein Kind von ihr betreut werden. Dieſe vom Schickſal ſo hart betroffenen Volksgenoſ⸗ ſen halten ſich hier zumeiſt bei Verwandten auf. Drei von ihnen, die ſich bereits früher gemeldet hatten, konnten von Koͤc bereits eine Erholungsreiſe erhal⸗ ten. Sie fuhren nach Stuttgart, um ſich hier einem Sammeltransport anzuſchließen, der eine größere Anzahl von Spanienflüchtlingen in den Schwarz⸗ wald brachte. Auch die übrigen ſind inzwiſchen von Koͤð in Ob⸗ hut genommen worden. Ihnen wird ebenfalls ein Erholungsaufenthalt beſchert. Zwei der Flüchtlinge ſind von der ſpaniſchen Inſel Mallorea zu uns gekommen, die übrigens auch in Barcelona zwei Schreckenswochen erlebten. Alle ſind begeiſtert über die gaſtfreundliche Aufnahme, die ſie in Deutſch⸗ land und beſonders in Mannheim gefunden haben, und ſind glücklich, wieder in der Heimat zu ſein. Seitung in der Schule In einem Erlaß des Reichsminiſters für Wiſſen⸗ ſchaft, Erziehung und Volksbildung heißt es u..: Der Reichsverband der Deutſchen Zeitungsver⸗ leger, Fachverband der Reichspreſſekammer, führt im Auftrag des Präſidenten der Reichspreſſekammer vom 20. September bis 21. Oktober die„Herbſt⸗ werbung der Deutſchen Preſſe“ durch. Mit Rückſicht auf die Bedeutung der Preſſe für das geſamte kulturelle Leben des Volkes. insbeſondere für das Zuſammenwirken von Partei und Staat, wird ausnahmsweiſe genehmigt, daß das für die Herbſtwerbung in den Schulen beſtimmte Werbe⸗ plakat in allen Schulen zum Aushang kommt. Es wird erwartet, daß während der Werbewoche bei ſich bietender Gelegenheit innerhalb oder außerhalb des Unterrichts in einer dem Alter der Schüler angemeſſenen Weiſe auf die Be⸗ deutung der Preſſe und die Aufgabe der Wer⸗ bung hingewieſen wird. Der Reichsverband der Deutſchen Zeitungsverleger wird ferner im Verlauf der Herbſtwerbung Anregungen beſonderer Art burch koſtenloſe Broſchürenverteilung, Vortrags⸗ und Be⸗ ſichtigungsveranſtaltungen an die Schule herantragen. Unter der Vorausſetzung, daß der Unterrichtsbe⸗ trieb hierdurch nicht beeinträchtigt wird, ſind auch dieſe Bemühungen des Preſſeverbandes nach Mög⸗ lichkeit zu unterſtützen. Es wird der Gemeinſchaft des ganzen Volkes förderlich ſein, wenn bei dieſer Gelegenheit das gedeihliche Zuſammenwirken von Behörden und Preſſſe einen weiteren Antrieb erfährt. Achtung Kraftfahrzeughalter! Der Eigentümer eines Kraftfahrzeuges muß der Zulaſſungsſtelle Anzeige erſtatten, wenn er ſeine Wohnung wechſelt, das Fahrzeug veräußert, es umbaut oder außer Betrieb ſetzt. Zieht er mit dem Fahrzeug in den Bezirk einer anderen Zulaſ⸗ ſungsſtelle, hat er ſich bei der einen abzumelden und bei der anderen anzumelden. Wechſelt er ſeine Wohnung im Bezirk der gleichen Zulaſſungs⸗ ſtelle, ſind die Angaben über die Wohnung im— n Kar⸗ teien zu berichtigen. Es iſt auch der Zulaſſungsſtelle zu melden, wenn techniſche Aen derungen am Fahrzeug vorgenommen werden, z. B. der Motor ausgewechſelt, der Aufbau geändert oder zu einem Kraftrad ein Beiwagen beſchafft wird. Dabei iſt immer der Kraftfahrzeugbrief vorzulegen. Wird das Fahrzeug— nicht nur vorübergehend— außer Be⸗ trieb geſetzt, ſo ſind Kraftfahrzeugbrief und ⸗ſchein abzuliefern. Ohne pünktliche Erfüllung dieſer Verpflichtungen durch die Eigentümer der Kraftfahrzeuge iſt die rich⸗ tige Führung der Kraftfahrzeugkartei bei den Be⸗ hörden nicht möglich. Nachläſſigkeit der Kraftfahr⸗ zeughalter bei dieſen Obliegenheiten muß daher ſtreng beſtraft werden, und zwar mit Geloſtrafe Reichspoft und Winterhiljswerk Eine Serie ſchöner Briefmarken mit Bauwerken des neuen Deutſchland Zugunſten des Winterhilfswerks 1936/87 gibt oͤie Deutſche Reichspoſt eine Reihe neuer Wert⸗ zeichen heraus, die auf neun verſchiedenen Werten Abbildungen von Straßen und Bauten des Dritten Reiches zeigen. Die Entwürfe der Freimarken, deren Farben denen der gewöhnlichen Freimarken der glei⸗ chen Werte ähnlich ſind, ſtammen von dem Graphiker Georg Fritz in Berlin⸗Zehlendorf. Im einzelnen ſind auf den Wertzeichen wieder⸗ gegeben: Reichsautobahn München-Reichsgrenze 6 Pf.), Reichsluftfahrtminiſterium(4 Pf.), Luitpold⸗ hain, Ehrenmal in Nürnberg 66 Pf.), Reichsauto⸗ bahnbrücke über die Saale(6 Pf.), Deutſchlandhalle Berlin(8 Pf.), Deutſche Alpenſtraße, Am Mauthäuſl (12 Pf.), Führerhaus in München(15 Pf.), Reichs⸗ autobahnbrücke über die Mangfall(25 Pf.), Haus der deutſchen Kunſt in München(40 Pf.). Hinzu kommt eine Poſtkarte(6 Pf.), die von dem Graphiker Erich Stahl in Berlin⸗Steglitz ent⸗ worfen iſt. Sie iſt gleichzeitig als Feſtpoſtkarte aus Anlaß der mit der Fertigſtellung der erſten 1000 Kilometer oͤer Reichsautobahnen verbundenen Feiern gedacht. Die Poſtkarte zeigt auf der linken Hälfte der Vorderſeite eine Photomontage mit der Unter⸗ ſchrift„23. 9. 1933 Erſter Spatenſtich, 23. 9. 1936 1000 Kilometer Autobahn fertig“; als Wertſtempel trägt ſie die auf einem Spaten ſtehende Zahl 6. An den Schaltern oͤer Poſtanſtalten werden vom 21. September an zunächſt nur die Wertzeichen zu 3, 6, 12 und 25 Pf. und oie Poſtkarte ausgegeben. Der Verkauf der übrigen Winterhilfswertzeichen be⸗ ginnt zu einem ſpäteren Zeitpunkt. Es werden zum Verkaufspreis von 2/ Freimarkenheftchen mit Win⸗ terhilfswertzeichen ausgegeben werden, die 4 Wert⸗ zeichen zu 3 Pf. und je 5 Wertzeichen zu 5, 6 und 12 Pf. enthalten. Die für die Markenheftchen geoͤruckten Bogen, die u. a. Kehroͤrucke und auf einem Leerfeld den Auf⸗ druck„Werde Mitglied der NS⸗Volkswohlfahrt“ ent⸗ halten, können von der NS⸗Volkswohlfahrt und unter den üblichen Bedingungen auf ſchriftliche Be⸗ ſtellung bei der Verſandſtelle für Sammlermarken in Berlin W. 30 bezogen werden. bis 150 Mk. oder mit Haft bis ſechs Wochen. Jeder deutſche Volksgenoſſe, der Eigentümer eines Kraft⸗ fahrzeuges iſt, ſollte aber aus eigenem Antrieb dieſe Pflichten gegenüber dem Staat, der den Kraftverkehr vielfältig fördert, erfüllen. Warten bis die Straßenbahn da iſt Nicht zu früh auf die Straße! Das Reichsgericht hatte ſich mit einem jener ziemlich häufigen Verkehrsunfälle zu befaſſen, die da⸗ durch entſtehen, daß viele Straßenbahnfahrgäſte an der Halteſtelle ſchon dann die Fahrbahn betreten, wenn die Straßenbahn noch weit entfernt iſt, wobei ſich die Fahrgäſte natürlich der Gefahr ausſetzen, durch vorbeifahrende Kraftfahrzeuge zu Schaden zu kommen. Unter ſcharfer Ablehnung dieſer anſchei⸗ nend nicht auszurottenden Unſitte hat das Reichs⸗ gericht die Schadenserſatzanſprüche einer ſich derartig leichtſinnig verhaltenden Frau wegen arheb⸗ lichen Mitverſchuldens nur zur Hälfte für gerecht⸗ fertigt erklärt: 2 Die Verunglückte hat an der Halteſtelle, ohne nach links Umſchau zu halten, mit einem ſchweren Koffer die verkehrsreiche Straße betreten, noch bevor die Straßenbahn hielt. Daß in einem ſolchen leichtſinni⸗ gen Verhalten der Verunglückten ein erhebliches Mitverſchulden liegt, kann nicht zweifelhaft ſein. Es iſt zwar verſtändlich, daß die Verunglückte mit ihrem ſchweren Koffer möglichſt gleich zur Stelle ſein wollte, wenn die Straßenbahn hielt, dann hatte ſie aber um ſo mehr die Pflicht, vorher ſorgſam Umſchau zu halten. Die Erfahrung lehrt, daß ſehr oft in ſol⸗ chen Fällen, wenn die Straßenbahn einer Halteſtelle ſich nähert, Kraftfahrzeuge an der Halteſtelle noch ſchnell vorbeifahren wollen, um durch das Aus⸗ und Einſteigen der Fahrgäſte nicht aufgehalten zu werden. Volkslieder erſchallten in der Aima Mater Das 11. öffentliche Liederſingen Die Aula der neuen Univerſität war am Sonn⸗ tag voll beſetzt bis zu den hinterſten Plätzen. Wer hatte ſich dort während der Univerſitäsferien ein Stelldichein gegeben? Es war die große Heidel⸗ berger Volksliedgemeinde, die ſchon den Sommer über ſich regelmäßig im Freien zu fröh⸗ lichem Singen eingefunden hatte und nun— ver⸗ mehrt um manchen neuen Freund— einen ſonnen⸗ überglänzten Tag im Volkslied ausklingen ließ. Mit viel Hingabe und Geſchick verſtand es wieder Oskar Erhardt als Leiter dieſes 11. öffentlichen Lieder⸗ ſingens der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ und des Volksbildungswerks nach begrüßenden Worten viele Stimmen in einer Sangesgemeinſchaft zuſamenzufaſſen, die mit innerer Freude aus dem Schatz unſeres reichen Liedgutes ſchöpft und es ſich durch manche Probe in dieſer Stunde neu erſchloß. Lieder erklangen aus dem Mund von alt und jung, begleitet von einer Mädchenſinggruppe und einem kleinen Orcheſter, das mit Violine, Cello und Block⸗ flöte beſetzt war. Dieſes erfreute ſelbſtändig noch mit Volksmuſik, nämlich einer Bauernmuſik aus Niederöſterreich. Eine Feierſtunde voll heiteren, aus dem Herzen kommenden Singens. Ihr wohnte, wie bereits be⸗ richtet, Heidelbergs Gaſt, Lloyd George, mit ſeiner Begleitung bis zum Schluſſe bei. Aus dem Wochenbericht der Kriminalpolizei: Feſtgenommen wurden je eine Perſon wegen Be⸗ trugs und Lanoſtreicherei. Zur Anzeige kamen 21 Fälle, darunter 13 wegen Vergehens gegen das Eigentum, 3 wegen verſchie⸗ dener Verfehlungen gegen die Sittlichkeit, 1 wegen falſcher Anſchuldigung, 3 wegen Bedrohung und Be⸗ leidigung und 1 wegen Verleitung zum Meineid. Haſendiebſtahl. In der Nacht zum 5. September wurden vier graue, ausgewachſene Stallhaſen ge⸗ ſtohlen. Sonſtige Diebſtähle. Eine große Blumenvaſe aus Majolika, bauchig, Grundfarbe hellgrün, ſonſt braun und blau, innen roſa, die Blumen um die Vaſe herum ſtellen Tulpen dar. Eine goldene Damenarmbanduhr, rund, arabiſche Ziffern, Armband aus Silbergeflecht mit Klappver⸗ ſchluß. Vor Ankauf veroächtiger Gegenſtände wird gewarnt, unter Umſtänden kann der Erwerb ein Verfahren wegen Hehlerei zur Folge haben. Der Heidelberger Oberbergermeiſter beglückwünſcht Geheimrat Profeſſor Dr. Lenard. Oberbürgermeiſter Dr. Nein haus hat Ge⸗ heimrat Profeſſor Dr. Lenard anläßlich der Ver⸗ leihung des Preiſes der NSDAP. für Kunſt und Wiſſenſchaft die herzlichſten Glückwünſche der Stadt Heidelberg unter Ueberſendung eines Blumen⸗ ſtraußes übermittelt. Der Heidelberger Oberbürger⸗ meiſter hebt in ſeinem Schreiben hervor, daß der weltbekannte Forſcher mit dieſer Auszeichnung die verdiente Anerkennung des ganzen deutſchen Volkes für ſeine erfolgreiche wiſſenſchaftliche Arbeit und ſeinen tatkräftigen Einſatz für die nationalſoziali⸗ ſtiſche Bewegung gefunden habe. nehme an dieſer Auszeichnung Ehrenbürgers freudigen Anteil. Die ganze Stadt ihres Mit⸗ und Ziffern vom Wohlfahrts⸗ und Jugendamt Am 9. September ſtanden beim Wohlfahrts⸗ und Jugendamt Heidelberg 731(Vorwoche 738) Wohl⸗ fahrtserwerbsloſe— arbeitsfähige Perſonen— in offener Fürſorge. Am gleichen Tag ſtanden in Ar⸗ beit: Fürſorgearbeiter 65(64), Notſtandsarbeiter 240 (280), Gemeinſchaftsdienſt 306(814). Bei Maßnahmen der ſind untergebrachte Arbeitsdienſtpflichtige 163(163). Für Kraftfahrer gilt, daß ſie nicht in un⸗ verminderter Geſchwindigkeit weiterfahren dürfen, wenn ſie ſehen, daß die die Halteſtelle zu früh ver⸗ laſſenden Perſonen nicht mehr ungefährdet über den Fahrdamm oder aus dem Fahrbereich kommen. Anſer Haus wird„uftgeſchützt“ heißt eine feſſelnde Artikelreihe, oͤie ſoeben im neuen Heft oͤer„Sirene“ beginnt. Sie ſchiloͤert mit luſti⸗ gen Zeichnungen, wie die Bewohner eines Hauſes die notwendigen Maßnahmen zu treffen beginnen, wobei einige nur wenig Luſt zeigen. Aber im Ver⸗ lauf oͤͤer gemeinſam geleiſteten Arbeit wachſen alle zu einer feſten und für ihre Sache begeiſterten Haus⸗ gemeinſchaft zuſammen. Das Heft bringt außerdem große Bildberichte über„Waldbrände und ihre Be⸗ kämpfung“, über den„Kuhhandel um die deutſchen Kolonien“ und die Möglichkeit eines zukünftigen Weltverkehrs mit Luftſchiffen. Die Artikelfolgen „Wie erkennt man Flugzeuge in der Luft?“ und „Aus der Heldenzeit des Stillen Ozeans“ werden fortgeſetzt. Die gutgeleitete und anregende Zeitſchrift ſollte Eingang in jedes Haus finden. 8 4* Arbeitsbuch nicht für Politiſche Leiter, SA⸗ Führer. Mit Zuſtimmung des Reichsarbeitsmini⸗ ſters und im Einvernehmen mit dem Stellvertreter des Führers und der Reichsſchatzmeiſter der NS DAP hat der Präſident der Reichsanſtalt ſür Arbeitsver⸗ mittlung die Politiſchen Leiter vom Ortsgrup⸗ penleiter der NSDAP aufwärts, die SA⸗ und SS⸗Führer vom Sturmbannführer auf⸗ wärts, die NSKK⸗Führer vom Staffelführer aufwärts, die HZ⸗Führer und ⸗Führerinnen vom Bannführer und der Untergauführerin auf⸗ wärts vom der Verpflichtung ausgenommen, ein Ar⸗ beitsbuch zu führen. Auch Mitglieder der NSDAP, die bereits für die Verleihung eines ſolchen Dienſt⸗ ranges in Ausſicht genommen ſind, brauchen kein Arbeitsbuch. Für die Ausübung einer nebenbe⸗ ruflichen arbeitsbuchpflichtigen Beſchäftigung iſt aber in je dem Fall auch von ihnen ein Arbeitsbuch zu führen. Mittwoch, 16. September Nationaltheater: Ludwig⸗ Thoma⸗ Abend, Miete M, 19.30 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Hafenrundfahrten: 7 bis 20 Uhr ſtündlich auf Rhein und Neckar. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Pfälzer Wald und Mit⸗ telhaaroͤt. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett⸗Programm. Tanz: Palaſthotel, Libelle. Ständige Darbietungen Stäbtiſches Schloßmuſeum: Geöff⸗ net 10 bis 13 und 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Olympia. Schloßgalerie: Geöffnet von 11 bis 13 und 15 bis 17 Uhr. Theatermuſeum, E 7, 20. Geöffnet von 10—13 und von 15 bis 17 Uhr. Sternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und von 14 bis 10 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen von Prof. W. Schnarrenberger, Berlin, Plaſtiken, Aquaorelle und Zeichnungen des Bildhauers Carl Moritz Schreiner, Düſſeldorf. Mannheimer Kunſtverein, L 1. 1: Geöffnet von 10 bis 19 und von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 18 und 17 bis 19 Uhr. Leſeſäle von 9 bis 18 und von 15 bis 10 Uhr. Lichtſpiele Univerſum:„Schlußokkord“.— Alhambra:„Der Kaiſer von Kalifornien“.— Schauburg:„Waldwinter“.— Palaſt und Gloria:„Martha“.— Capitol:„Junges Blut“.— Scala: „Männer ohne Namen“. NSDAP-Miiſeilungen Aus partetamuichen Bekanntmachungen eumommen Anordnungen der NS DAP Die Abſperrmannſchaften der 32. SS⸗Standarte wur⸗ den auf Befehl des Reichsführers SS noch in Giebelſtadt eingeſetzt. Die Arbeitgeber werden gebeten, davon Kenntnis zu nehmen, daß die betreffenden SS⸗Angehörigen vorausſicht⸗ lich erſt am Montag, 2. September, in ihre Betriebe zu⸗ rückkehren können. Der Führer der 32. SS⸗Standarte m. d. S. b. gez. Kleinow, SS⸗Sturmbannführer. Politiſche Leiter Oſtſtadt. Die rückſtändigen Beiträge ſind bis 18. Sep⸗ tember zu bezahlen. Kaſſenſtunden bis einſchließlich Frei⸗ tag, 19—21 Uhr. BDM Gruppe 2. Am 17. September kein Führer⸗, ſondern Gruppenheimabend in N 2, 11. Orcheſter. Am 16. September Probe für alle Mädel. DAx Friedrichspark. Am 18. September, 20—21.30 Uhr, Sing⸗ ſtunde im kleinen Ballhausſaal. Kein Antreten auf dem Zeughausplatz. Erſcheinen ſämtlicher marſchfähiger DAc⸗ Walter und KöcF⸗Warte iſt Pflicht. Oſtſtadt. Am 16. September, 20.90 Uhr, Gemeinſchafts⸗ abend für alle Hauscehilfinnen der Ortsgruppe Oſtſtadt in der Nuitsſtraße 1. Heute um 14.30 Ahr eröffnet das Deutſche Modehaus, O 2, 8, unter nunmehr perſönlicher Leitung von Frau Katharina Holecek die Herbſtſaiſon 1936. Das Unternehmen hat ſich umgeſtellt und wird in Zukunft neben den bewährten mittleren Qualitäten der Pflege feinſter Damenkonfektion beſondere Aufmerkſam⸗ keit ſchenken. Neuoſtheim. Am 16. September, 20.30 Uhr, Gemein⸗ ſchaftsabend bei Schmitt, Grünewaldſtr. 24a. Lindenhof. Am 16. September, 20.30 Uhr, Gemeinſchafts⸗ abend in der Eichelsheimerſtraße 51/53. Pünktliches Er⸗ ſcheinen erwünſcht. Neckarau. Am 18. September, 20.30 Uhr, Zuſammenkunft aller ehemaligen Arbeitsdienſtmänner und ⸗maiden im Gaſt⸗ haus„Zur Krone“. 5 An die Betriebszellenoblente. Die Anmeldungen für die betriebswirtſchaftliche Arbeitswoche müſſen bis ſpäteſtens 21. September in C 1, 10 eingegangen ſein. Spätere An⸗ meldungen können nicht mehr berückſichtigt werden. Kreisjugendwaltung. Alle ſangesfreudigen Jugendwal⸗ ter und Referentinnen kommen zwecks Bildung einer Singgruppe für den bunten Abend am Donnerstag, 16. Sep⸗ tember, 19.30 Uhr, auf die Kreisjugendwaltung der DAß in P 4, 4/, Zimmer 37. Wetterkarte des Luftamts Frankfurt a. M. 15. Sept.1936,19 Uhr. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 16. September: Von England nach Skandinavien erſtreckt ſich ein kräf⸗ tiger Hochdruckrücken, der auch für unſer Wetter be⸗ ſtimmend wirkt. Vorausſage für Donnerstag, 17. Seyt. Oertliche Frühnebel, ſonſt überwiegend hei⸗ ter, trocken, tagsüber ziemlich warm, öſt⸗ liche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 15. September 5—5 in der Nacht zum September„7 Grad, heute ſrü lb 8 Uhr + 13,6 Grad. In den Rheinbädern wurden heute vormittag 7 Uhr + 17 Grad Waſſer⸗ und 14 Grad Luft⸗ wärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Rdein⸗Pegel 12.13 14.15. 5 R Boaſac 0 90 26 Mannheim R 95 Pagſtfeld Maxaun. Heilbronn— .46 r 5 Mannheim.49 Plochingen—— Laub. 8 0—— Zau Köln 2. 14. 25 132 63.22.20.20 8 *5 2*—* 5 4 1 Mittwoch, 16. September 1936 Aus Baden Wer kennt den Toten? * Karlsruhe, 15. Sept. Am Samstag, um die Mittagszeit, wurde im Sallenwäldchen ein Mann tot aufgefunden. Ein Herzſchlag hatte ſeinem Leben ein Ende geſetzt. Der bis jetzt noch unbekannte Verſtorbene war etwa 60 Jahre alt,.66 Meter groß. Merkmale ſind: Grauweiße Haare, große Glatze(Wirbelglatze einſchließlich), rötlich⸗blonde Augenbrauen, mittel⸗ große Naſe, bartlos, mittelgroßer Mund, lückenhafte Zähne, ovales Geſicht, am rechten Zeigefinger innen eine etwa 15 Millimeter lange alte Narbe, rechts⸗ ſeitiges Bruchband. Bei der Leiche gefunden wur⸗ den ein Geldbeutel mit 38,60 Mk., eine ſilberne Ta⸗ ſchenuhr mit Nickelpanzerkette, ein Taſchenmeſſer mit zwei Klingen und rotem Heft, ein Geldbeutel mit 5 Pfg. und zwei kleinen Schlüſſeln, ein weißes Taſchentuch mit grüner Umrandung, eine Horn⸗ brille und zwei Schlüſſel und eine Schlinge an einem Ring. Der Mann trug einen hellrötlich⸗braunen weichen Filzhut, gezeichnet C.., Firmenbezeichnung Guſt. Nagel, Karlsruhe, einen ſchwarzgrauen Anzug mit feinen hellblauen Streifen, geſtrickte graue Wollſocken, ſchwarze Schnallenſchuhe, Größe 43, ſchwarze Krawatte zum Einhängen, weiße Frotté⸗ unterhoſen, weißes Trikothemd mit blaugeſtreiftem Einſatz, weißes Unterziehhemd aus Trikot, weißen Leinen⸗Umlegkragen, Größe 41, gez. K 38 24/223— K 5 2(Zahl unleſerlich). Eheringe gez. K. M. 15. 12. 94. Tr. Laden burg, 16. Sept.(Drahtber.) Der ſeit Dienstag, dem 8. d.., vermißte Apotheker Dr. Walter Fuchs wurde geſtern nachmittag in der Feudenheimer Schleuſe als Leiche aufge⸗ funden. Was den lebensfrohen, 31jährigen, einzigen Sohn und Leiter der hieſigen Apotheke, in den Tod getrieben hat, iſt unbekannt. Der Familie wendet ſich allgemeine Teilnahme zu. ◻U Sinsheim, 16. Sept. Da im hieſigen Bezirks⸗ amt die Landratswohnung in Dienſträume umgebaut werden mußte, wurde für den Landrat eine neue Dienſtwohnung errichtet. Dieſer Neubau iſt nunmehr ſoweit fertiggeſtellt, daß das Richtfeſt in feierlicher Weiſe abgehalten werden konnte. Bauleiter Schneider lobte in ſeiner Anſprache die erfreu⸗ liche kamekadſchaftliche Zuſammenarbeik zwiſchen Handwerker und Bauleitung, während Oberinſpek⸗ tor Hübinger vom Bauamt Heidelberg auf die Notwendigkeit der Errichtung einer neuen Dienſt⸗ wohnung hinwies. Landrat Dr. Denzel dankte den Handwerkern aufs herzlichſte für ihre ſchöne Ar⸗ beit und ihren Fleiß, und Maurermeiſter Bauer ſprach im Namen der Handwerkerſchaft an die Bau⸗ leitung Worte des Dankes aus. am Montagvormittag in einer N, 16009 8 2 99233— 5 2 K— 23 E Reue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3— * Zur Verhaftung Schiffbauers in London Die Jagd nach dem Millionendieb Wie der Verbrecher nach London kam- Hervorragende Arbeit der Wiesbadener Kriminalpolizei * Wiesbaden, 16. September. Staatsanwaltſchaft und Kriminalpolizei gaben Preſſebeſprechung Einzelheiten über den Millionendiebſtahl Schiff⸗ bauers und über deſſen Feſtnahme bekannt. Die Wiesbadener Kriminalpolizei hat in dieſem Falle eine ganz hervorragende Arbeit geleiſtet. Aus den Ausführungen des Oberſtaatsanwalts iſt hervorzu⸗ heben, daß Schiffbauer bereits einen Vorſprung von zwei Tagen hatte, als die Kriminalpolizei in Kennt⸗ nis geſetzt wurde. Bekanntlich hatte Schiffbauer einen Tag Urlaub erhalten, den er von Frankfurt aus telephoniſch um einen Tag verlängern ließ. Als er dann nicht zurückkam, ſchöpfte man Verdacht und verſtändigte die Polizei. Das verſchloſſene Zim⸗ mer Schiffbauers wurde aufgebrochen und man fand, daß er alle ſeine Habſeligkeiten mitgenommen hatte. Nun ſetzten umfangreiche Ermittlungen ein, zunächſt in der Heimat des Flüchtigen, wo Bilder des Ver⸗ brechers uſw. beſchafft wurden. Dabei wurde feſt⸗ geſtellt, daß Schiffbauer auch in früheren Stellen Diebſtähle begangen hatte; die Beute aus dieſen Diebſtählen bewahrte er zu Hauſe auf. Die Krimi⸗ nalpolizei ſetzte nun den Funk in Bewegung. Es wurde angenommen, daß Schiffbauer von Frankfurt aus ſich ein Viſum nach Frankreich und Belgien beſorgt hätte. Beamte der Kriminalpolizei begaben ſich ſofort nach dem Ausland. Tag und Nacht wurde gearbeitet, bis die Polizei erfuhr, daß Schiffbauer ſich in Kopeghagen befand. Dort beſaß er große Ortskenntniſſe, denn er war vor Jahren bei der dortigen Geſandtſchaft in Dienſten geweſen. Er wurde auch in einem Kopenha⸗ gener Hotel feſtgeſtellt, wo er ſich unter ſeinem richtigen Namen und dann unter dem Namen Kauf⸗ mann eingemietet hatte. Ein Kraftfahrer in Kopen⸗ hagen konnte wertvolle Angaben machen. Dieſer kannte Schifſbauer bon früher her, hatte jetzt den Flüchtigen gefahren und mit ihm einen Zirkus be⸗ ſücht. Seine Veräbredung mit dem Kraftfahrer für den nächſten Tag hielt Schiffbauer nicht ein, ſondern begab ſich auſ einen Dampfer, um nach England zu flüchten. Durch den Verkauf von Schmuckſtücken be⸗ ſchaffte er ſich engliſches Geld. Auf der Fahrt nach England bat Schiffbauer einem ſinniſchen Arzt, der der deutſchen Sprache mächtig war, ihm ein Formu⸗ lar, das er zur Einreiſe nach England benötigt, aus⸗ zufüllen. Der Arzt bekam bei dieſer Gelegenheit auch den Paß Schiffbauers zu ſehen und erfuhr ſo den richtigen Namen des Bittſtellers. Seine Angaben führten dann zur Feſtnahme Schiffbauers durch die engliſche Polizei. Die Auslieſerungsverhandlungen gehen Hrem Ende entgegen. Die Wiesbadener Kriminalpolizei iſt voll des Lo⸗ bes über die Unterſtützung, die ihr ſeitens der aus⸗ ländiſchen Polizei zuteil geworden iſt. Auch die aus⸗ ländiſchen Zeitungen ſtellten ſich in den Dienſt der Aufklärung des Falles. 5 „Are you Miſter Schiffbauer?“ Wie der Millionendieb feſtgenommen wurde George Hatherell iſt einer der neunhundert Detektive in Scotland Yard. Aber er iſt einer der bekannteſten dort. Die Aufklärung von Juwelen⸗ diebſtählen iſt ſeine Spezialität. Als in hohen ari⸗ ſtokvatiſchen Kreiſen Englands vor längerer Zeit un⸗ geheure Diamantdiebſtähle vorkamen, war er es, der die Täter ermittelte. Zwei Jahre lang reiſte er, als Sekretär verkleidet, mit einem hohen ausländiſchen Ariſtokraten durch Europa, bis er endlich den Dieb entlarven konnte. Seitdem beſitzt er Ruf und Namen. George Hatherell war es auch, der in London auf die Fährte Schiffbauers kam. Es war nicht ſchwierig, zu ermitteln, wann Schiffbauer in England ange⸗ kommen war. Ungleich ſchwieriger jedoch war es, den Dieb in der Sieben⸗Millionen⸗Stadt London ausfindig zu machen. Der Name tauchte zwar einmal in den Fremdenliſten der Hotels auf. Als ſich zwei Beamte aber in das betreffende Hotel be⸗ gaben, um Schiffbauer zu beobachten, war er bereits wieder abgereiſt. Am Donnerstagabend konnte dann feſtgeſtellt werden, daß ein Miſter Kaufmann bei einem Juwelenhändler im Hayemarket mehrere wertvolle Schmuckſtücke verkauft hatte. Miſter Kaufmann war niemand anders als K Fieberhaft wurde nun in der Nacht zum Freitag gearbeitet. In den erſten Morgenſtunden war dann George Hatherall wieder auf der Spur. Im Laufe des Vormittags ſuchte Schifſbauer noch meh⸗ rere Juwelenhändler auf und veräußerte nochmals einen Teil ſeines Diebesgutes. Gegen 12 Uhr mit⸗ tags begab er ſich in ein kleines Reſtaurant, wo er ein Mittageſſen einnahm. Um 2 Uhr fuhr er vom Luftſchutzräume werden ausgeſucht Die Ortskreisgruppe des Reichsluftſchutzbundes Mannheim⸗Land, Sitz Schwetzingen, gibt folgendes bekannt: Nach der Entrümpelung der Speicher muß jetzt als weitere luftſchutztechniſche Maßnahme die Frage. der Schutzräume geregelt werden. In den näch⸗ ſten Tagen werden daher die Hauswarte und Block⸗ warte in Zuſammenarbeit mit den Hausbeſitzern die als Schutzraum in Frage kommenden Keller aus⸗ ſuchen, als ſolche feſtlegen und durch entſprechendes Plakat kennzeichnen. Die Plakate werden den Haus⸗ beſitzern gegen Erſtattung eines Unkoſtenbeitrages von 10 Pfg. für das Stück zur Verfügung geſtellt. In den Häuſern, die keinen geeigneten Schutzraum auf⸗ zuweiſen haben, wird ein Plakat angebracht, das den Hinweis auf den nächſten zuſtändigen Raum enthält. Die Auswahl und Kennzeichnung der als Schutz⸗ raum in Frage kommenden Kellerräume muß bis zum 30. September durchgeführt ſein. Von dieſem Tage an werden Bauſachverſtändige, die vom Bür⸗ germeiſteramt verpflichtet worden ſind, die als Schutz⸗ raum vorgemerkten Kellerräume einer genauen Prü⸗ fung und Beſichtigung unterziehen. Alle Hausbe⸗ ſitzer oder Hausverwalter werden aufgefordert, die Amtsträger des Reichsluftſchutzbundes zu unter⸗ ſtützen. Nach dem 30. September darf es in der Orts⸗ kreisgruppe Mannheim⸗Land kein Haus mehr geben, das nicht ein Plakat mit dem Hinweis auf den zu⸗ ſtändigen Schutzraum enthält. Die Auswahl der Schutzräume erfolgt im Einvernehmen mit der Polizei. Rückkehr der Nürnbergfahrer Geſtern abend kehrte der größte Teil der Schwetzin⸗ ger Nürnbergfahrer wieder zurück. Sie wurden am Bahnhof von der Luftſchutzkapelle empfangen. Im „Weißen Schwan“ fand dann ein Empfangsabend der Ortsgruppenleitung der NSDAp ſtatt. Die Feier war umrahmt von muſikaliſchen Darbietungen der unter Stabführung von Geora Ueltzhöffer ſpielenden Schwetzinger Luftſchutzkapelle. Das Winterhilfswerk in Schwetzingen. Die Geſchäftsſtelle der NSVolkswohlfahrt Schwetzingen gibt jetzt die einzelnen Termine für die Anmeldung der Anträge zum Winterhilfswerk 1936/37 bekannt. Demnach werden die Anträge an⸗ genommen: am Donnerstag, 17. September, für allein⸗ ſtehende Perſonen mit den Anfangsbuchſtaben—., von—12 Uhr, und—2 von 14—16 Uhr; am Freitag, 18. September, für Familien ohne Kinder, mit den Anfangsbuchſtaben—., von—12 Uhr, und—2 von 14—16 Uhr; am Montag, 21. September, für Familien mit einem Kind, mit den Anfangsbuchſtaben—L, von —12 Uhr, und—2 von 14—16 Uhr; am Dienstag, 22. September, für Familien mit zwei Kindern, mit den Anfangsbuchſtaben—L, von —12 Uhr, und—Z von 14—16 Uhr; am Mtttwoch, 23. September, für Familien mit drei Kindern, mit den Anfangsbuchſtaben—L, von —12 Uhr, und—2 von 14—16 Uhr; am Donnerstag, 24. September, für Familien mit vier Kindern, mit den Anfangsbuchſtaben—IL, von —12 Uhr, und—2 von 14—16 Uhr; am Freitag, 25. September, für Familien mit fünf und mehr Kindern, mit den Anfangsbuchſtaben —L, von—12 Uhr, und—2 von 14—16 Uhr. Die Anmeldungen werden in der Geſchäftsſtelle der NSB, Karl⸗Theodor⸗Straße 23, entgegengenom⸗ men. Lohnbeſcheinigung ſowie gegebenenfalls Stem⸗ pelkarte und Rentenbeſcheid ſind mitzubringen. Be⸗ dürftige, die bis zu den angegebenen Zeiten keinen Antrag geſtellt haben, können bei der erſten Ausgabe nicht berückſichtigt werden. Die genannten Tage und Stunden ſind unbedingt einzuhalten. Bau einer 100⸗KV⸗Leitung Rheinau⸗Mundenheim. Hierzu gibt das Bürgermeiſteramt Schwet⸗ zingen bekannt: Das Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Elek⸗ trizitätswerk, Baubüro Darmſtadt, beabſichtigt, mit den Vorarbeiten zum Bau einer 100⸗KV⸗ Leitung Rhein au⸗Mundenheim zu begin⸗ nen und hat um Genehmigung zur Aufnahme der Vorarbeiten nachgeſucht. die Traſſierung der Leitungstraſſe und Kenntlich⸗ machung der Leitungstraſſe durch Einſchlagen von Pflöcken und Schlagen von Sichtſchneiſen in den Wäldern, durch welche die Leitungstraſſe führt. Die Arbeiten werden durch einen Geometer und Arbeiter des genannten Elektrizitätswerkes durchgeführt. Die Leitungstraſſe berührt auch die Gemarkung Schwet⸗ zingen in ihrem nördlichen Teil. Das Bezirksamt Mannheim hat eine Anordnung erlaſſen, derzufolge die Beſitzer(Eigentümer, Erbbauberechtigte, Nieß⸗ braucher, Pächter oder Mieter) verpflichtet ſind, Handlungen, welche zur Vorbereitung des Unter⸗ Die Vorarbeiten umfaſſen nehmens erforderlich ſind, auf ihrem Grund und Bo⸗ den geſchehen zu laſſen. Es iſt ihnen jedoch der hier⸗ durch etwa entſtehende, in Ermangelung gütlicher Vereinbarung im Rechtsweg feſtzuſtellende Schaden zu vergüten. Geburtstag. Privatier Carl Mühling, Schloß 3, kann heute ſeinen 81. Geburtstag feiern. Herz⸗ lichen Glückwunſch! Mit der Geſellſchaft„Runder Tiſch“ in das Nek⸗ kartal. Am letzten Sonntag unternahm die Geſell⸗ ſchaft„Runder Tiſch“ einen Ausflug. Teilnehmer fanden ſich bei herrlichſtem Wetter am Schwetzinger Bahnhof ein und fuhren mit der Bahn nach Heidelberg, um von dort aus in zwei Motor⸗ booten eine eindrucksvolle Fahrt durch das ſchöne Neckartal zu machen. Im übrigen nahm der Ausflug den vorgeſehenen Verlauf. Die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ gibt bekannt: Für die Sonderfahrt nach Stutt⸗ gart werden ab heute Karten in der Geſchäftsſtelle der NSGu„Kraft durch Freude“, im Haus der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront, zu.90 Mk.(Fahrpreis) ausge⸗ geben. Die ſchwäbiſche Landeshauptſtadt gehört zu den ſchönſten Großſtädten des Reichs. Es iſt des⸗ halb mit einer ſehr lebhaften Teilnahme zu rech⸗ nen, weshalb rechtzeitige Kartenbeſorgung ratſam iſt. Am Sonntag Hebelfeier. Wie wir ſchon bei einer andern Gelegenheit berichteten, findet hier am kom⸗ ſtatt. Veranſtalter ſind die Ortsgruppe Schwetzin⸗ gen der Badiſchen Heimat und der hieſige Verkehrs⸗ verein. Nachmittags 2 Uhr iſt eine Feier am Grabe Hebels vorgeſehen, bei der Dekan Walther die Anſprache halten wird. Die Ortsgruppe der Badi⸗ ſchen Heimat wird einen Kranz niederlegen, wäh⸗ rend die Feier ſelbſt ͤurch Chöre des Evangeliſchen Kirchenchores würdig ausgeſtaltet wird. Gleichfalls am Sonntagnachmittag 65 Uhr) iſt im Saal„Zum Hotel Hirſch“ der ſogenannte Hebeltrunk. Pro⸗ feſſor Altwegg, Baſel, hält die Gebächtnisrede. Bei dieſer Gelegenheit werden, gleichfalls einem alten Herkommen folgend, an Schüler des Hebel⸗ Realgymnaſiums ſowie der Grund⸗ und Hauptſchule Preiſe für beſonoͤere Leiſtungen verliehen. Geſangs⸗ und Muſikvorträge werden die Feier bereichern. Veranſtaltungen in Schwetzingen Capitol:„Die drei um Chriſtine“. Neues Theater:„Ein ſeltſamer Gaſt“. * Schwanheim bei Annweiler, 15. Sept. Die 10⸗ jährige Irmgard Bachinger von hier, die, wie be⸗ richtet, am Samstag von einem durch das Dorf fahrenden Auto angefahren wurde, wobei ſie einen doppelten Schädelbruch davontrug, iſt noch am glei⸗ chen Tag im Bezirkskrankenhaus Annweiler den Verletzungen erlegen. Etwa 70. menden Sonntag die herkömmliche Hebelfeier Dorcheſter⸗Hotel mit einem Zubringerwagen zum Flugplatz Eroydon bei London hinaus. Er hatte nichts als ein kleines Köfferchen bei ſich. Er ſtu⸗ dierte aufmerkſam die einzelnen Fluglinien. Dann erkundigte er ſich, wann das nächſte Flugzeug nach Liverpool fliege. Offenbar wollte er Anſchluß an den Amerikadampfer bekommen, der am Zreitag⸗ abend Liverpool mit dem Ziel Neuyork verließ. Er fragte auch, ob die Britiſh Airways ihm telegraphiſch einen Platz für Neuyork belegen könne. Als dies ab⸗ gelehnt wurde, erkundigte er ſich nach dem nächſten Flugzeug nach Paris, das um 14.45 Uhr flog und den Anſchlüſſen nach Barcelona. 8 Im ſelben Augenblick, als er einen Flugſchein löſen wollte, traten die beiden Beamten auf ihn zu und fragten ihn „Are you Mister Schiffbauer?“ Der Millionendieb war derart verblüfft, daß er ohne weiteres ja ſagte. Dann wurde er aufgefordert, mit⸗ zukommen. Er folgte ohne ein Wort der Widerrede. In ſeinem Koffer befanden ſich noch Schmuckgegen⸗ ſtände im Wert von etwa einer halben Million. Die von ihm in London verkauſten Juwelen konnten in⸗ zwiſchen ſichergeſtellt werden. Blick auf Plankſtadt Plankſtadt, 16. Sept. Der Reichsluftſchutz⸗ bund hält morgen Donnerstag, abends 8 Uhr, im „Adler“ einen Appell ſämtlicher Amtsträger ein⸗ ſchließlich Hauswarte und Stellvertreter ab. Bei dieſer Gelegenheit werden die Richtlinien für die Putzen Sie ein flavier mit Sand? Das würde seinem Glanz wohl schleche belommen. Genau so ist es mit ihren Zähnen. Des Feinste ist gerade gut genug, ihren Slenz— den Zenn- schmelz— zu ethelten. Probieren Sie mel den feinen Putzkötper der Nivea- Zohnpasta. Der erhäht die Zähne blitzblanł und schont den Zahnschmelz. am nächſten Dienstag ſtattfindende Verdunkelungs⸗ übung bekanntgegeben. Erſcheinen iſt unbedingte Pflicht.— Am nächſten Sonntag unternimmt die „Sängereinheit 1868“ einen Familien⸗ ausflug nach Bad Dürkheim und Umgebung. Neulußheim, 16. Sept. Die Entgegennahme von Anträgen für das Winterhilfswerk erfolgt hier zu folgenden Zeiten:—K Mittwoch, 16. d. M⸗ von—12 Uhr, L2—3 Donnerstag, 17. d,., von 19—20 Uhr. Die Antragſteller werden Sarauf auf⸗ o0 merkſam gemacht, daß Anträge ohne Vorlage der erforderlichen Unterlagen, wie Verdienſtbeſcheini⸗ gungen, Rentenbeſcheide, Stempelkarten, die von je⸗ dem einzelnen Familienmitglied vorzulegen ſind, zurückgewieſen werden müſſen. Die angegebenen Zeiten ſind unbedingt einzuhalten. rr. Baden⸗Baden, 15. Sept. Auf Veranlaſſung der Bäder⸗ und Kurverwaltung fand am Sonntag abermals ein Freiballon⸗Aufſtieg der Ba⸗ diſch⸗Pfälziſchen Lufthanſa ſtatt. Punkt 12.30 Uhr mit⸗ tags ging unter Führung von Dr. Rößler der Bal⸗ lon mit einigen Paſſagieren in die Höhe. Der Bal⸗ lon iſt laut einer abends hier eingetroffenen Mel⸗ dung bei Schöneberg an der württembergiſchen Grenze ohne Unfall nach gutem Flug gelandet. Brief aus der Riedgemeinde a Lampertheim, 16. September. In unſerer Filial⸗ gemeinde Hüttenfeld konnte Herr Jakob Fal⸗ kenſtein 1 ſeinen 75. Geburtstag feiern. 8 Kinder, 17 Enkel und 1 Urenkel ſcharten ſich an dieſem Ehrentag um den Jubilar. Eine Käfertaler Geſangs⸗ gruppe brachte ihm ein Stänochen. Ueberaus zahl⸗ reiche Glückwünſche und Aufmerkſamkeiten zeugten von der Verehrung, die der Jubilar genießt.— Seinen 71. Geburtstag beging Herr Ludwig Tau⸗ benſchmidt in Neuſchloß. Seinen 72. Geburtstag beging Förſter Konrad Rhein, Hüttenfeld; 71 Jahre alt wurde Karl Wei⸗ gand Hüttenfeld. Beide Jubilare ſind trotz hohen Alters noch ſehr rüſtig. Die letzten ſchönen Tage haben es ermöglicht, daß die Getreideernte doch noch in Sicherheit kommen konnte. Da das Druſchgeſchäft noch nicht ab⸗ geſchloſſen iſt, kann man ſich über den Ertrag noch kein rechtes Urteil erlauben. Immerhin muß mit einer Qualitätseinbuße gerechnet werden. Das Er⸗ gebnis auf leichten Böden iſt recht zufriedenſtellend. Zur Zeit kaufen die Brauereien die ihnen zuſtehen⸗ den Mengen Braugerſte, während die Nachfrage nach Roggen ebenfalls recht lebhaft iſt.— Die Ausſichten für die Kartoffel⸗ und Gemüſeernte ſind äußerſt günſti g. Man rechnet mit einer Kartoffel⸗ rekordernte und wird die Spätkartoffelernte die Frühernte weit überſteigen. Auch in Gemüſe iſt ein ſelten großer Ertrag zu erwarten. Gurken und To⸗ maten lieferte man in derartigen Mengen an, daß man ſie nur ſchwer zu annehmbaren Preiſen unter⸗ bringen konnte.— Die Zwetſchenernte wird ſn Heſſiſchen einigermaßen zufriedenſtellend aus⸗ allen. Ein junges Ehepaar aus Bürſtadt ſtellte am Kirch⸗ weihſonntag ſeine Räder in einen ſicher ver⸗ ſchloſſenen Raum einer hieſigen Wirtſchaft. Als das Ehepaar am Abend die Räder wieder in Empfang nehmen wollte, fehlte das nagelneue Damen⸗ rad. Es trug die Nr. 381 777, Marke Herkules, elek⸗ triſche Lichtanlage. * Kaiſerslautern, 15. Sept. Der am Mittwoch von der Brücke über die Reichsautobahn in der Mainzer Straße abgeſtürzte Arbeiter Emil Kunz iſt geſtern ſeinen Verletzungen erlegen. 4 0 4 Ne Aunleulallunaseile doi NM Ca Sllat man in Uol Aen alblæampf Eine Blütenlese aus amerikanischen Wahlbeschimpfungen Der Kampf um die Wiederwahl Rooſevelts wird nicht gerade mit ſanften Mitteln geführt. Die Gegen⸗ ſätze im Lande haben ſich durch ſeine Wirtſchafts⸗ politik ſcharf zugeſpitzt, und diejenigen, die in ihr eine Beeinträchtigung ihrer Intereſſen ſehen, oder auch die anderen, denen er noch nicht radikal genug iſt und die mit überſtiegenen Weltverbeſſerungs⸗ plänen um die von ihm Enttäuſchten in ſeiner Ge⸗ Folgſchaft werben, ſchlagen eine ſcharfe Klinge. Sie ſcheuen auch vor Verunglimpfungen und Beſchimp⸗ fungen des Präſidenten nicht zurück und wer ahnungslos in die Wahlverſammlungen hineingerät, zu der Meinung kommen, Ausſchreitungen, 90 9 wie die Redner ſie ſich jetzt zuſchulden kommen laſ⸗ ſen, hätte es in USA überhaupt noch nie gegeben. Dieſe Anſicht iſt falſch. Der Amerikaner iſt im⸗ mer, wenn es ſich um Wahlkämpfe von grundſätz⸗ licher Bedeutung handelt, heftig und zugleich aus⸗ fällig geweſen, und was ſich jetzt Rooſevelt ſagen laſſen muß, iſt noch nicht der fünfte Teil von dem, was einſt gegen ſo große Perſönlichkeiten der ameri⸗ kaniſchen Geſchichte wie Waſhington, Jefferſon und Lincoln. vorgebracht wurde. Der Rundfunkpater Coughlin hat ſich kürzlich in der großen Towuſeno⸗ Verſammlung unerhörte Beſchimpfungen des Prä⸗ ſidenten geleiſtet, die dann ſogar den Papſt veran⸗ laßten, ihm ſein Mißfallen zum Ausdruck zu brin⸗ gen, aber alles das wiegt doch noch verhältnismäßig leicht gegenüber dem, was in früheren Tagen, als die Republik der Vereinigten Staaten noch jung war, geredet und gedoͤruckt worden iſt. Ein Reoner, der ſeinerzeit John Adams, den Gegenkandidaten Jefferſons, unterſtützte, nannte dieſen„halb Indianer, halb Nigger, halb Franzoſe mit einem Schuß Ochſenfroſch dazu“, und empfahl, ihn lieber auf einen grünen Kaſtanienbaum zu ſetzen, ſtatt ihn zum Präſidenten zu wählen. Jefferſon hatte ſeinerzeit den Drehſtuhl erfunden, ein Möbelſtück, das noch heute in allen amerikaniſchen Büros ſehr beliebt iſt. In den Wahlreden ſeiner Gegner mußte auch dieſer Drehſtuhl herhalten. Er wurde als das Wunder geprieſen, das der in ihm ſitzenden Perſon es erlaubte, jemandem den Rücken zuzukehren, ohne das Geſicht von ihm abzuwenden. Die Zeitgenoſſen ſagten ſeinerzeit voraus, Jefferſon würde die Ver⸗ faſſung vernichten, ein Zeitalter des Raubes und des Mordes, der Gottloſigkeit, der Treuloſigkeit eröff⸗ nen, Amerikas Frauen zum Allgemeingut aller er⸗ klären, und noch Schlimmeres. Jefferſon ſei ein Jakobinerführer. Waſhington lag eigentlich immer unter dem Feuer ſeiner Kritiker, deren Worte wirklich nicht ſehr gewählt waren. Thomas Paine ſchrieb einmal einen, Brief an Waſhington, in dem er ihn des Freundesverrats, der Heuchelei im öffentlichen Le⸗ ben und allexrband anderer Pflichtverſäumniſſe an⸗ klagte. In den Zeitungen wurde er beſchuldigt, im Lande einen Götzendienſt hervorgerufen zu haben und es wurden öffentliche Gebete gefordert, um die Greuel, die man Waſhington zur Laſt legte, wieder zu beſeitigen. Als dieſer heute von allen Amerika⸗ nern verehrte Präſident ſich anſchickte, ins Privat⸗ leben zurückzutreten, nannte ihn eine Neuyorker Zeitung„den Mann, der die Quelle alles unſeres Unglücks iſt“. Sie pries es, daß er nicht länger im Beſitz der Macht ſein würde, um das Unheil in den Vereinigten Staaten noch weiter zu vermehren. „Wenn jemals der Zeitpunkt gekommen iſt zu über⸗ ſchäumender Freude, dann iſt es der gegenwärtige Augenblick. Jedes Herz, das für die Freiheit und das Glück des Volkes ſchlägt, muß heute höher ſchlagen, weil der Name Waſhington aufhört, die politiſche Ungerechtigkeit und die Korruption zu decken“. So beſchimpften ſeine zeitgenöſſiſchen Geg⸗ ner den Mann, der heute für alle Amerikaner der Schöpfer ihrer Freiheit und der Abgott iſt und dem man in den Rocky Mountains ein Nationaldenkmal in rieſenhaften Ausmaßen geſetzt hat. Auch Lincoln, neben Waſhington und Jeſſer⸗ ſon der dritte der großen amerikaniſchen Präſiden⸗ ten, hat allerhand Bitteres über ſich ergehen laſſen müſſen. Als er zum Präſidentſchaftskandidaten er⸗ nannt wurde, beſchrieb ihn eine demokratiſche Zei⸗ tung als„einen abſcheulich ausſehenden Wicht, rußig ſchwarz im Geſicht und von ſchurkenhaftem Ausdruck, eine Kreuzung zwiſchen einem Muskatnußhändler, einem Pferdedieb und einem Nachtwächter“. Eine Neuyorker Zeitung beſchimpfte die republikaniſche Partei dafür, daß ſie einen Mann auf den Schild er⸗ hoben habe, der ein viertrangiger Schüler ſei, der nicht einmal grammatiſch richttg ſchreiben könne und der jetzt, um die Konjunktur auszunutzen, ſeine ge⸗ ſtohlenen unwiſſenſchaftlichen Schriften zu 200 Dol⸗ lar Stück für Stück verhökere.„Als er vor einigen Monaten“— ſo ſchrieb die Zeitung damals—„auf ſeiner Finanzierungsreiſe Neuyork aufſuchte, füt⸗ terte er ſeine Zuhörer mit plumpen Späßen und füllte die weiten Taſchen ſeines Rockes mit Dollar, die der republikaniſche Fanatismus für ihn geſam⸗ melt hatte“. Man wird zugeben müſſen, dieſe Sprache iſt grob. Man mag die ſchlechten poliatiſchen Sitten, die ſich zur Zeit im Wahlkampf Rooſevelt gegenüber be⸗ merkbar machen, aufrichtig beklagen, gemeſſen an dem, was ſeine drei berühmten Vorgänger über ſich ergehen laſſen mußten, kommt er noch beneidenswert gut weg. Es gibt ein Wort Es gibt ein Wort, das inhaltsſchwer die ſchöne, deutſche Sprache meiſtert, das Tag um Tag, gedankenleer durch jede Unterhaltung geiſtert. Beſonders finden unſre Frauen, dank ihrer bildhaft, ſtarken Kraft, jetzt alles, was ſie fühlen, ſchauen: Fabelhaft! „Als er mich küßte, fiel ein Stern; das war ganz fabelhaft, Luiſe.“ Der letzte Urlaub in Luzern, das kleine Veilchen auf der Wieſe,— die Sängerin, die Erbſenſuppe, das Nilpferd, wie es ſchläfrig gafft, des ſchneebedeckten Berges Kuppe: Fabelhaft! Frau Irma Meiers neuer Hut, der ſogenannte Lauf der Zeiten, Othellos Leidenſchaft und Glut, des Onkels Ehewidrigkeiten, das Eſſen, das jetzt Schmidts gegeben, der Tod, der Müller fortgerafft, ſo mitten aus dem vollen Leben: Fabelhaft! Die Sinfonie, die Dauerwurſt, die Maſern unſres kleinen Willy, der Tante ſehr verdächtger Durſt, der oͤritte Bräutigam der Tilly; die Lockenpracht, die kahlen Stellen,— was Vater täglich nur verpafft!— Des Meeres und der Liebe Wellen: Fabelhaft! BILDER VOHTAGE König Eduard VIII. zu Shorts Gelegentlich ſeines Aufenthaltes in Oeſterreich begab ſich König Eöuard VIII. nach Traunau in der Nähe von Laxenburg zur Rebhuhnjagd. Unſer zeigt ihn in Shorts mit den Treibern nach der Jago. (Preſſe⸗Photo,.) Jubel um das junge Brautpaar In der Reſidenz und in ganz Holland nahm der Samstag, der aus Anlaß der Verlobung der Thronfolgerin Ju liana mit dem Prinzen Bernhard zum Nationalfeiertag erklärt worden war, einen überwältigenden Verlauf. Familie in die Bethlehemkirche. Am Samstagmorgen begab ſich das Brautpaar mit der Königlichen Vor der Kirche wartete natürlich jung und alt, um auch hier dem Brautpaar zuzujubeln. (Preſſephoto,.) —————————————————————————— Die Seuche packt das ganze Land. Es fabelhaftet allerorten. „Entzückend“ ſelbſt und„amüſant“ ſind fabelhaft erledigt worden. 4 4 Doch blitzen hoffnungsvoll zwei Sterne: Man hört als Ausoöruck ſtarker Kraft „Ganz groß“ und„Eiſern“ oft und gernel Fabelhaft! Der möblierte gerr doziert über Murmeltiere Tiere, die mit Murmeln ſpielen?/„Friedliche“ Nachbarſchaft Mit den erſten Sonnenſtrahlen aus den Federn und mit den letzten zu Bett, das iſt eine goldene Le⸗ bensweiſe. Die Arbeit ſchmeckt in den erſten Mor⸗ genſtunden am beſten, und der Körper bleibt geſund. So ſteht es in Erbauungsſchriften, in löblichen Ro⸗ manen und im Spruch an der Wand. Man ſoll Gold im Munde erhalten. Außerhalb der Erbauungs⸗ literatur iſt das Frühaufſtehen aber eine ſchwere Kunſt. Zwar iſt es wahr, die Sache mit dem Gold der Morgenſtunde, ich habe es erprobt, aber eine Ueberwindungskraft gehört zum pünktlichen Auf⸗ ſtehen! Erſt habe ich mir einen Wecker gekauft, dann gewöhnte ich mich an ihn und ſchlief weiter. Voller Verzweiflung kaufte ich mir einen zweiten Wecker. Am nächſten Morgen ſprang ich wie von der Taran⸗ tel geſtochen aus dem Bette. Am zweiten Tage aber ſchlief ich ſchon weiter und ließ beide Wecker aus⸗ bimmeln. Meine Wirtin ſchlug die Hände über dem Kopf zuſammen und behauptete, ſo ſchlafen nur Mur⸗ meltiere. Das war eine große Uebertreibung. Der ge⸗ wöhnliche Schlaf eines Murmeltieres iſt ſo wach wie der einer Katze. Aber ſie meinte den Winterſchlaf, und der iſt wohl kaum zu übertreffen. Wenn ſo ein Murmeltier ſich vollgefreſſen und ſett im Herbſt in ſeine Eroͤburg zurückzieht, dann gedenkt es einen langen Schlaf zu tun. Die Bluttemperatur fällt bis auf neun Grad. Alle organiſchen Lebensäußerungen ſinken auf ein Minimum herab. Vom Blute aus wirkt der Stoff Azeton wie eine Autonarkoſe, wie eine Selbſtbetäubung. Wohl wacht es hin und wie⸗ der auf und knabbert an ſeinem Wintervorrat, aber dann druſſelt es bald wieder ein. Den Wintervorrat hat das Tier ſelbſt eingeſammelt. Im Auguſt beißt das vorſorgliche Tier das kurze Gras ab, läßt es von der Sonne zu Heu trocknen und ſchleppt ſoviel davon ein, daß ein Mann den Wintervorrat nicht wegtra⸗ gen kann. Nun hat man verſucht, Murmeltiere zu wecken. Jupiterſonnen wurden dem Tiere ins Auge geſtrahlt, die Murmeltiere ſchliefen weiter. Selbſt ernſte Verwundungen machten die Tiere nicht wach. Liebe Frau Wirtin, verſuchen Sie die Sache bitte nicht bei mir. Ich werde wach, Sie brauchen mir nicht einen Dolch in den Bauch zu jagen, wir kaufen dann eben einen dritten Wecker. Die Wirtin ging auf meine Scherze nicht ein und wollte wiſſen, wo die Murmeltiere leben, und war⸗ um ſie Murmeltiere heißen? Spielen denn die Tiere, die wirklich wie Murmeltiere ſchlafen, mit Murmeln? Das Volk liebt es, Fremoͤwörter der eigenen Sprache anzugleichen, zu verdeutſchen. Die alten Römer kannten ſchon die Tiere und ſprachen von Alpenmäuſen. Später ſagten die Alpenbewohner, es ſei eine Marmotta oder Marmotella. Sehen Sie, daraus haben wir Murmeltier gemacht. Mit Mur⸗ meln hat das Tier nichts zu ſchaffen. In den Alpen wäre das Alpenmurmeltier beinahe ſchon ausgerot⸗ tet worden, die Jäger aßen gern Murmeltierfleiſch. Dann wurde ein Banngebiet zum Geſetz erhoben. Die Tiere leben in den höchſten Regionen und kom⸗ men kaum bis zur Baumgrenze. Die Schonzeit wirkte Wunder. In den deutſchen und öſterreichi⸗ ſchen Alpen wurden die Tiere neu ausgeſetzt. Jetzt ißt man ſchon wieder Murmeltierfleiſch. Die Jagd iſt nicht leicht. Nach jedem Biſſen machen die Tiere Männchen und halten Umſchau. Auch beim Trinken heben ſie ihr Köpfchen wie die Hühner, von denen man behauptet, ſie danken Gott für jeden Schluck. Kann das Murmeltier nicht mehr ſeine Manſardenwohnung erreichen, dann ſetzt es ſich zornig zur Wehr und hat ſchon Katzen, Hunde und Raubvögel in die Flucht geſchlagen. Das Tier iſt nicht zart beſaitet; alte, kranke Tiere werden tot⸗ gebiſſen. Eine ſoziale Geſetzgebung iſt unbekannt. Die feiſten Tiere, die bis einen Meter hoch ſprin⸗ gen können, laſſen ſich jedoch leicht zähmen und machen ihrem Herrn Spaß und Freude. Nicht nur in den Alpen leben Murmeltiere. In der Steppe jagt der Tunguſe das Steppenmurmel⸗ tier. Er findet es ſchmackhaft, nur ein wenig Fleiſch unter den Achſeln ißt er nicht. Er behauptet, es ſei Menſchenfleiſch und begründet das ſo: Prahleriſche Jäger behaupteten, jedes Tier ſchießen und treffen zu können. Der große Geiſt der Steppe hörte davon und forderte von den Aufſchneidern, daß ſie nach einer Schwalbe ſchießen ſollten. Sie trafen nur den Schwanz. Seit der Zeit iſt der Schwalbenſchwanz ſo eigenartig geteilt. Der große Steppengeiſt ver⸗ wandelte die übermütigen Jäger in Murmerltiere. Heute iſt nur noch wenig Menſchenfleiſch in den Murmeltieren, und das ißt kein anſtändiger Tunguſe. In Nordamerika lebt der„Präriehund“. Die Farmer nannten das Murmeltier ſo nach dem Bellen des Tieres. Sie ſagen, die Präriehunde leben in Dörfern. Soviel Erde haben ſie ausgeſchachtet, daß Präriehunde ſollen in friedlicher Nachbarſchaft mit Prärieeulen und Klapperſchlangen leben. Neugie⸗ rige Forſcher brachten die Tiere in der Gefangen⸗ ſchaft zuſammen. Die Präriehunde fraßen die Eulen auf, rückten aber vor den Klapperſchlangen aus. Nachbarſchaften ſind ſelten friedlich. Meine Wirtin hatte meiner Vorleſung ſo ange⸗ ſtrengt gelauſcht, daß ſie die Milch überkochen ließ. Am nächſten Morgen weckten mich auch drei Wecker nicht auf. Die unbelehrbare Wirtin behauptet jetzt, alles Wiſſen vergeſſend, ich ſchlafe doch wie ein Mur⸗ das Wohngelände voller Erdhügel ſteht. Darauf meltier. Nun fange einer etwas mit Frauen an. ſitzen die Wachtpoſten und künden Gefahr an. Die Herbert Paatz. 55————— ENationaltheater. Heute Mittwoch, 19.30 Uhr, als 5. Abend der Werbe⸗Woche:„Ludwig⸗ Thoma⸗Einakter“(Lottchens Geburtstag, Die kleinen Verwandten und Erſter Klaſſe). Dieſe Vor⸗ ſtellung iſt gleichzeitig die letzte dieſes erfolgreichen Abends. Regie: Friedrich Hölzlin.— Morgen Don⸗ nerstag wird„Die verkaufte Braut!, Volks⸗ oper von Smetana, zum erſtenmal in der neuen Inſzenierung wiederholt.— Die Werbe⸗Woche, in der die Tagespreiſe auf den Stand der Mietpreiſe ermäßigt ſind, bringt am Samstag, dem 19. Sep⸗ tember, noch die Neuinſzenierung von Shakeſpeares Komödie„Wie es euch gefällt“ durch Helmuth Ebbs und wird am Sonntag, dem 20. September, mit einer Aufführung von Richard Wagners Mu⸗ ſikdrama„Die Walküre“ abgeſchloſſen. Muſika⸗ liſche Leitung: Karl Elmendorff. Inſzenierung: Friedrich Brandenburg. Den Wotan ſingt zum erſtenmal in Mannheim Walther Großmann von der Staatsoper Berlin, der in dieſer Spielzeit für Heldenbariton⸗Partien ans Nationaltheater verpflichtet wurde. Internationaler Autoren⸗Kongreß in Berlin. Unter der Schirmherrſchaft von Reichspropaganda⸗ miniſter Dr. Goebbels und dem Präſidium des ita⸗ lieniſchen Propagandaminiſters Alfieri wird der 11. Kongreß der„Confédération internationale des ſociétés'auteurs et compoſiteurs“ der internatio⸗ nalen Autoren⸗ und Komponiſten⸗Vereinigung, in der Zeit vom 28. September bis 3. Oktober d. J. in Berlin abgehalten. 27 Länder werden ungefähr 120 Teilnehmer zu der Tagung entſenden. Außer den Arbeitsſitzungen des Kongreſſes finden künſtleriſche, kulturelle und geſellſchaftliche Veranſtaltungen ſtatt. Peter Behrens nach Berlin berufen. Der zur Zeit an der Wiener Kunſtakademie als Lehrer tätige Architekt Prof. Peter Behrens, deſſen groß⸗ artige Monumentalbauten ſeinen Namen in alle Welt hinausgetragen haben, iſt von Reichsminiſter Ruſt als Leiter eines Meiſterateliers für Baukunſt an die Preußiſche Akademie der Künſte berufen worden. Peter Behrens wird dem Antrag Folge leiſten. Aus der ſtattlichen Reihe der reprä⸗ ſentativen Bauten des bedeutenden Architekten ſind in erſter Linie die ehemalige St. Petersburger Deut⸗ ſche Botſchaft, das Krematorium in Hagen und die Verwaltungsgebäude der Höchſter Farbwerke, der Mannesmann⸗Werke in Düſſeldorf und der Guten⸗ Hoffnungs⸗Hütte in Oberhauſen zu nennen.— Ein weiteres Meiſteratelier für Baukunſt der Preußi⸗ ſchen Akademie wurde dem Profeſſor an der Char⸗ lottenburger Techniſchen Hochſchule, Heinrich Teſ⸗ ſenow, übertragen. errungen habe. Dieſen jungen Mann engagierte er ——————————————— Seite Nummer 427 — Ein tragiſches Schickſal hat ſich in Marokko, äm Rande des ſpaniſchen Bürgerkrieges vollzogen, In Tetuan landete der junge franzöſiſche Militär⸗ flieger Belzac, gab ſich gefangen und bot zugleich ſich ſelbſt und ſeinen Apparat der ſpaniſchen Frem⸗ denlegion an, um in Spanien gegen die Roten zu kämpfen. Die ſpaniſchen Behörden waren von dem Enthuſiasmus des jungen Mannes vielleicht ſympa⸗ thiſch, aber doch peinlich berührt und taten das, was jede korrekte Behörde im gleichen Fall getan hätte: ſie lehnten ſein Anerbieten rund heraus ab und leg⸗ ten ihm nahe, unverzüglich in ſein Vaterland zurück⸗ zukehren. Zu ſeinem Unglück befolgte der junge Flieger dieſen Rat nicht. Im„Paris Soir“ erzählt Henri Danjou das Schickſal des jungen Mannes. Er ſtammte aus ſehr guter Familie und war vor zwei Jahren nach dem Tode ſeiner Mutter Flieger gewor⸗ den. Dieſer Todesfall war ihm in einer Weiſe nahe⸗ gegangen, dͤaß ſein ſeeliſches Gleichgewicht ſeitdem ſchwer erſchüttert war, was in ganz Caſablanca be⸗ kannt war. Sein ſchwankender Nervenzuſtand hatte ſich durch ein furchtbares Unglück verſchlimmert, das ihm vor ein paar Tagen zugeſtoßen war. In den Straßen von Caſablanca hatte er eine junge Einge⸗ borene überfahren. Dieſer Unglücksfall, der für das Opfer tödlich ausging und auch für den Urheber ſchlimme Folgen haben konnte, brachte ihn völlig außer Faſſung. Er ging zum Flugplatz, nahm die erſte beſte Maſchine und flog öͤavon. Die Vorſtel⸗ lung, daß ihm vielleicht noch ein ehrenvoller Tod auf dem Schlachtfeld beſchieden ſein könnte, ließ ihn die Richtung auf Spaniſch⸗Marokko nehmen. Als er Tetuan unter ſich liegen ſah, hatte er nur noch 10 Liter Brennſtoff, und er beſchloß, zu landen. Die ſpaniſchen Behörden redeten ihm gütlich zu, ihnen durch die Rückkehr nach Caſablanca eine peinliche Lage zu erſparen und die Strafe für ſeine Unüber⸗ legtheit auf ſich zu nehmen. Die Strafe wäre ver⸗ mutlich nicht übermäßig ſtreng ausgefallen. Es heißt, daß der junge Soldat noch nicht als fahnenflüchtig angeſehen wurde. Er hatte ſieben Tage Zeit. Bis zum Abend des ſechſten ſchob er die endgültige Ent⸗ ſcheidung hinaus. Dann legte er ſich auf ſein Bett und ſchoß ſich eine Kugel durch die Schläfe. Als man ihn fand, benachrichtigte man ſofort den franzöſiſchen Konſul. Man ſuchte nach einem Brief, einer letzten Botſchaft, doch er hatte nichts dergleichen hinter⸗ laſſen. In ſeinem Portefeuille fand man zwiſchen einigen anderen Papieren Frankenſcheine im Wert von etwas über 600 Mark und eine einzige Photo⸗ graphie: die ſeiner Mutter. * ( Ebgar Wallace war bekanntlich nicht nur der König der Kriminalſchriftſteller, ſondern zugleich auch der König der Vielſchreiber. Er produzierte ſeine Romane geradezu am laufenden Band und iſt ſo fruchtbar geweſen wie nur wenige andere Schrift⸗ ſteller. Daß ſeine Romane trotz der raſchen Arbeit faſt durchweg große Erfolge hatten, iſt nur mit der unerhörten Meiſterſchaft zu erklären, mit der Edgar Wallace die Kunſt der ſpannenden Erzählung be⸗ herrſchte. Zu manchen Zeiten beſchäftigte er mehrere Stenotypiſtinnen, die, ſo ſchnell ſie nur konnten, darauf lostippen mußten, um ſeinem Diktat zu fol⸗ geit. Wenn ein Roman mehrere Wochen in Anſpruch mahm, dann war das für Edgar Wallace eine lange Zeit. Oft genug benötigte er nur wenige Tage, um einen Kriminalreißer fertigzuſtellen. Einmal, vor langen Jahren, las Edgar Wallace in der Zeitung von einem ſechzehnjährigen jungen Menſchen namens Curtis, der ſo ſchnell wie kein an⸗ derer Menſch Schreibmaſchine ſchreiben könne und ſoeben die Weltmeiſterſchaft im Maſchinenſchreiben auf der Stelle und mit ihm hat er dann auch die mei⸗ ſten Romane geſchrieben. Die Schriftſtellerei⸗Fabrik konnte jetzt erſt richtig auf Touren kommen. Edgar Wallace diktierte des Nachts, im Bett liegend, viele Honorare zu verdienen. Die Erfolge ſeiner Romane Stunden lang in ein Diktaphon und Curtis übertrug dann am nächſten Morgen die beſprochenen Walzen in die Reinſchrift. Gegen Mittag konnte der Autor dann ſchon korrigieren, was er in der Nacht der Wachswalze anvertraut hatte. Den Rekord der Schnelligkeit ſtellte er auf, als ſein Verleger an einem Samstag einen Kriminalroman in Auftrag gab, der bis zum Montag fertiggeſtellt ſein mußte. Es ſtanden für dieſe Arbeit alſo nur zwei Nächte und ein Tag zur Verfügung. Wallace diktierte alſo darauflos und Curtis ſchrieb, was ſeine gelenkigen Finger an Schnelligkeit nur hergeben wollten. Pünkt⸗ lich zur feſtgeſetzten Stunde konnte der dreihundert Seiten lange Roman abgeliefert werden. Als Edͤgar Wallace ſtarb, hatte Bob Curtis ſchon ſo viel von ſeinem Brotgeber gelernt, daß er ſich jetzt auf eigene Fauſt daran machte, nach bewährtem Mu⸗ ſter Kriminalromane zu verfaſſen. Da er über beſte Beziehungen verfügte, war es ihm ein leichtes, ſeine Arbeiten gut unterzubringen und mit ihnen große reichten jedoch bei weitem nicht an die ſeines Vorbil⸗ des heran. Trotzdem konnte Curtis ein höchſt an⸗ genehmes Leben führen. Er ſtarb vor kurzem und hinterläßt ſeinen Erben wahrſcheinlich mehr, als Edgar Wallace den ſeinigen. * — Ein holländiſcher Landwirt, der in der Nähe von Amſterdam lebt, zählt zu ſeinem Viehbeſtand ein Schwein von ſo gewaltigen Ausmaßen, daß man wohl von einem Weltrekord ſprechen kann. Dieſes holländiſche Borſtentier wiegt nämlich nicht mehr und nicht weniger als 7“ Doppelzentner, alſo genau 750 Kilo. Freſſen tut dieſes Rieſenſchwein täglich mindeſtens 25 Kilo Kleie. Dementſprechend hat die wackere Jolanthe ſelbſtverſtändlich im Laufe der Zeit immer mehr Fett und Speck angeſetzt. Ihr Körpergewicht war eines Tages ſo gewaltig gewor⸗ den, daß die verhältnismäßig kleinen und kurzen Beinchen die Laſt einfach nicht mehr zu tragen ver⸗ mochten. In ſeiner Verzweiflung ließ der Bauer daher einige Tierärzte kommen, die ſich ſchließlich nicht anders zu helfen wußten, als eine Art Prothe⸗ ſen anzulegen, um Jolanthe auf dieſe Weiſe die Be⸗ wegungsfreiheit zurückzugeben. Jolanthe ſcheint ihrem Beſitzer überhaupt keine reine Freude zu ſein. Der Mann jammert vor allem über die teuere Ernährung. 25 Kilo Futtermittel je Tag ſind ja ſchließlich auch keine Kleinigkeit! Auch ſonſt hat der Holländer mit ſeinem Rieſenborſtenvieh genug Scherereien. So mußte er erſt kürzlich die Stalltür erweitern laſſen, weil Jolanthe bei ihrem Umfang ſonſt nicht mehr herausgekommen wäre. Inzwiſchen hat aber das Rieſenſchwein weiter bedeu⸗ tend an Gewicht zugenommen, ſo daß ſich der Bauer wohl oder übel entſchließen muß, einen ganz neuen Stall für Jolanthe bauen zu laſſen— was ſelbſtver⸗ ſtändlich wieder Geld koſtet. Trotzdem werden die Beſucher Jolanthes das Ge⸗ fühl nicht los, als ſei ihr„Herrchen“ im Grunde ſei⸗ ner Seele doch ganz ſtolz auf ſie, denn ſchließlich hat ſie ihn doch in der ganzen Gegend berühmt gemacht. * — Von den großen Filmſtars in Hollywood ſieht der Außenſtehende gewöhnlich nur die Außenſeite, Ruhm, Reichtum, gewiß auch Arbeit und Anſtren⸗ gung. Von der eigentlichen Nachtſeite des Lebens in Hollywood aber macht man ſich kaum einen Be⸗ griff, das iſt die Meute der Verbrecher, die ſtändig auf der Lauer liegen, um dem Star ſo viel wie mög⸗ lich ſeines Reichtums abzujagen. In„Paris Soir“ erzählt der Polizeichef Charles C. Blair von ſeinen Erfahrungen: Alle Banditen der Stadt betrachten die Künſtler als ihre Beute, auf die ſie ein ange⸗ ſtammtes Recht haben. Diebe, Räuber, Kindesent⸗ führer brüten die wildeſten Pläne aus, um ihnen be⸗ trächtliche Summen abzunehmen. Die Verſicherungs⸗ geſellſchaften betrachten daher die Künſtler als„ge⸗ wagte Unternehmen“ und ſchließen mit ihnen Ver⸗ träge nur gegen ungeheure Prämien ab, auf keinen Fall aber übernehmen ſie die Sicherheit für Juwelen und Schmuckſachen. Was der Künſtler beſitzt iſt Ziel⸗ ſcheibe für die Diebe, ſein Vertrag iſt Zielſcheibe für anrüchige Unternehmer, und was ihm menſchlich teuer iſt, iſt Zielſcheibe für die Kindesräuber. Dazu kommen noch viele kleine Betrüger, die das Unglück der Berühmtheit vermehren: Die Dienſtboten ſchern 90 Nachtfroſt in Schleſien — Breslau, 15. September. Nachdem bereits in den letzten Tagen im ſchleſi⸗ ſchen Flachland Bodenfröſte aufgetreten waren und in den Keſſellagen der Gebirge ſich Nachtfroſt ein⸗ geſtellt hatte, ſind nunmehr auch in den Vorbergen und im Flachland die erſten Nachtfröſte aufgetreten. Görlitz und Steinau verzeichneten in der Nacht zum Dienstag Temperaturen bis zu 2 Grad unter Null. Zwei Bergſteiger tödlich abgeſtürzt — Wien, 15. September. Auf dem Großen Priel in Oberöſterreich ereig⸗ neten ſich zwei Todesſtürze. Ein Kletterer aus Linz verlor auf einer vereiſten Wand den Halt und ſtürzte 300 Meter tief tödlich ab. Auch eine 18jährige Bergſteigerin aus Windiſchgarſten in Oberöſterreich glitt beim Abſtieg über die vereiſte Weſtflanke aus und blieb mit zerſchmetterten Gliedern am Fuße der Wand tot liegen. 14 Perſonen ertrunken Leningrad, 15. September.(u..) Bei einem Zuſammenſtoß zweier kleiner Fahr⸗ zeuge auf der Newa ſind vierzehn Perſonen ertrun⸗ ken. Das eine der beiden Boote, ein Flußkutter, überquerte mit 35 Perſonen den Fluß, als ihm das andere Fahrzeug in die Seite fuhr, ein rieſiges Leck aufreißend. In aller Haſt verſuchte man, Beſatzung und Paſſagiere zu retten, doch gelang nur die Ber⸗ gung von 21 Perſonen, die übrigen wurden von dem ſinkenden Boot in die Tieſe geriſſen. Die Kapitäue beider Fahrzeuge wurden verhaftet. Brennendes Petroleum ſetzt Exvreßzug in Brand — Roſtow am Don, 15. Sept.(..) Wie erſt jetzt bekannt wird, hat ſich am Samstag bei Roſtow ein furchtbares Eiſenbahnunglück ereig⸗ net und eine ganze Reihe von Todesopfern gefor⸗ dert, deren Zahl jedoch bisher noch nicht genau be⸗ kannt geworden iſt. Die Kataſtrophe wurde durch das Auffahren einer rangierenden Lokomotive auf einen Petroleumzug verurſacht, deſſen Ladung ſofort explodierte und unter Entwicklung rieſiger Rauchwolken bald über und über in Flammen ſtand. Breunende Petroleummaſſen wurden auf den da⸗ nebenſtehenden Kiew⸗Baku⸗Expreß geſpritzt und ſetz⸗ ten drei von deſſen Waggons in Brand, deren Inſaſſen entweder verbrannten oder mit furchtbaren Brandwunden ſchwer verletzt ge⸗ borgen wurden. Die Frage, wer die Schuld an dem Unglück trägt, iſt bisher noch nicht geklärt worden. Doch wurden im Rahmen der ſchon am Samstag be⸗ gonnenen Unterſuchungen bereits vier Perſonen ver⸗ haftet. EFEFEEE———————————————————————P——————————————————ĩpſ——— ſich ihren Vorteil, die Läden haben immer zweierlei Preiſe, den gewöhnlichen und den Star⸗Preis, die Wohnungsvermieter ſteigern, wenn der Künſtler ſich nur zeigt. Die Abgötter des Publikums ſind ge⸗ zwungen, um allen dieſen Uebeln zu entgehen, ihre Zuflucht zu zahlreichen kleinen Liſten zu nehmen. Das iſt der Preis, der für den Ruhm gezahlt wird. Jeder Star ſieht ſich genötigt, ſich einen„Einkäufer“ zu halten, der ihm die unvermeidlichen Ueberteue⸗ rungen erſpart. Auch war es die erſte Sorge der Künſtler, ihre Adreſſe geheimzuhalten. Doch mit Notwendigkeit rief das ein neues Gewerbe ins Le⸗ ben: Das Ausſpionieren und der Verkauf von Liſten mit den Adreſſen der Berühmtheiten. Für einzelne dieſer Liſten wurden bis zu 500 Dollar gezahlt. Und wenn ein Künſtler ſelber Beſitzer ſeines Hauſes zu ſein wünſchte, ſo mußte er ſich auf andere Weiſe ſchützen. Die Fenſter von Marlene Dietrichs Villa ſind mit ſtarken Gittern ausgerüſtet, die Beſitzung von Harold Lloyd iſt ganz und gar von einer dicken Mauer von mehreren Metern Höhe umgeben. Außer⸗ dem ſind perſönliche Schutzwachen unvermeidlich. Dieſe werden manchmal von dem Chauffeur darge⸗ ſtellt, von dem Diener oder dem Sekretär, aber mei⸗ ſtens haben die Wächter keine andere Beſchäftigung als für die Sicherheit ihrer Herren zu ſorgen. Dem Wagen der Tochter von Harold Lloyd folgt immer in einiger Entfernung ein zweiter Wagen mit der „Leibwachc“. Die Chauſſeure von Mge Weſt und Lupe Velez kamen mehr als einmal in die Lage, ihre Geſchicklichkeit zu beweiſen. Jean Harlow hat in der ganzen Wohnung Mikrophone anbringen laſſen, um die Geſpräche der Dienſtboten überhören zu können. Werner Baxter, der im Ruf ſteht, der großmütigſte Künſtler von Hollywood zu ſein und am meiſten Herz für die Unglücklichen zu haben, wird mit Bittſchriften überſchwemmt. Wollte er ſie alle befriedigen, würde es ihm über 200 000 Dollar im Jahr koſten. Die Bettelbriefe ſind noch einfach zu regeln, ein großer Papierkorb ſteht für ſie bereit. Aber um die Briefe ihrer Freunde beantworten und ſie überhaupt unter den Tauſenden herausfinden zu können, müſſen die Künſtler ſich ihren Freunden ge⸗ Iaenüber falſcher Namen bedienen. Eins der am häufigſten benutzten Mittel der Filmſtadt, um die Verbrecher irrezuführen, beſteht darin, daß der Star alle ſeine Geldangelegenheiten der Bank überläßt. Die Filmgeſellſchaft zahlt unmittelbar an die Bank. Ein kleiner Teil dieſer Summe iſt für die perſön⸗ lichen Bedürfniſſe des Künſtlers, ein zweiter Teil für das Konto, das nur die Haushaltsrechnungen regelt, und der größte Teil des Einkommens bleibt in der Bank. Der Star ſelbſt kann über keinen Pfennig davon verfügen ohne die Unterſchrift ſeines Mana⸗ gers und ſeines Direktors. So bleibt dieſer Teil des Vermögens vor verbrecheriſchen Anſchlägen geſichert. Sogar bei Androhung des Todes iſt es dem Star nicht möglich, über mehr als 50 oder 100 Dollar zu verfügen. * — Wie aus Tokio berichtet wird, ſahen Vorüber⸗ gehende in einer Straße von Hongoku, einer Vor⸗ ſtadt von Tokio, zu ihrem Entſetzen, wie ein junger Mann von der Spitze eines 23 Meter hohen Schorn⸗ ſteins einer öffentlichen Badeanſtalt herabſprang. Sie ſtürzten in das Haus, und dort fanden ſie den Lebensmüden faſt unverletzt; er hatte nur einige kleine Wunden davongetragen und war durchaus imſtande, allein zum Arzt zu gehen, um ſich behan⸗ deln zu laſſen. Er war durch ein Ziegeldach eines hölzernen Hauſes gefallen und auf einem mit Mat⸗ ten belegten Fußboden gelandet. Der junge Mann, ein Angeſtellter im Finanzminiſterium, hatte einen nervöſen Zuſammenbruch erlebt. * — Ein ſeltſamer Vorfall ereignete ſich dieſer Tage auf der Bahnſtrecke zwiſchen München und Lindau. Dort ſpielte ein einjähriges Kind zwiſchen den Schie⸗ nen und konnte nicht mehr zur Seite geriſſen wer⸗ den, als ein Triebwagen in höchſter Geſchwindigkeit heranbrauſte. Der Führer des Zuges bremſte ſelbſt⸗ verſtändlich mit aller Kraft, als er das Kind vor ſich auf den Schienen bemerkte. Es gelang ihm jedoch nicht mehr, den Zug zum Halten zu bringen. Jeder⸗ mann glaubte, es ſei ein entſetzliches Unglück ge⸗ ſchehen. Zur allgemeinen Ueberraſchung und Freude zeigte es ſich jedoch ſchon nach wenigen Sekunden, daß der Zug über das Kind hinweggefahren war, ohne es auch nur im gereingſten zu verletzen. Polternd fiel der kleine Blecheimer auf die Stein⸗ ſtufen, Jella taumelte leicht, griff nach einer Stütze. Was war das geweſen? Hatte ſie ſekundenlang das Bewußtſein verloren? Ihr Herz ſchlug ſehr ſchnell, ſie bückte ſich, faßte den kleinen Eimer, ſpürte, wie eiſig ihre Hände waren.„Ich muß!“, ſagte ſie halb, laut und einförmig dreimal nacheinander,„ich muß!“ Unter dem Wehrgang war die Tür zum Ziegen⸗ ſchuppen. Jella ſchob den Holzpflock zurück, der Sturm riß ihr die wackelige Tür faſt aus der Hand. Das half ihr den nebelhaften Zuſtand abzuſchütteln, in die Realität zurückzuſchlüpfen. Dieſer Vorgang ſchmerzte heftig. Es zeichneten ſich ſichtbare bläu⸗ liche Ringe um Augen und Naſe des farbloſen Mäd⸗ chengeſichts. Zella klopfte der Ziege den Hals, ſchüttete ein wenig Heu in die Raufe, kniete nieder und begann zu melken. Ein ſeltſames Lächeln ging über ihr ſpit⸗ zes, verfallenes Geſicht: hoch zu Roß mit vielen Gä⸗ ſten zu Jagd und Bankett... das war wohl eine vorige Gabriele Wengen, die heutige hockt im Zie⸗ genſtall, weil es auf der Burg keine Magd mehr gibt. Mit der warmen Milch im Eimerchen zurück⸗ gehend, hob Jella den Blick zum Wappen. Der Sturm hatte welke Lindenblätter gegen Figuren und Schrift⸗ zeichen geworfen, der Regen hatte ſie ſeſtgeklebt. Wie ſchwärzliche Flecken hafteten ſie am Schild. Sole et honor Die Buchſtaben höhnten hinab zu dem Mäochen im feuchten Mantel, mit dem Milcheimer in der Hand, höhnten in den würdeloſen Verfall und in die ſterbende Natur. In der Vorhalle ſtellte Jella den Milcheimer auf den ſteinernen Fußboden, trat jählings auf eine der Säulen zu, umfaßte die Rundung mit beiden Armen und drückte ihr Geſicht an die feuchten harten Steine. So ſtand ſie einige Sekunden mit geſchloſſenen Au⸗ gen. Es war, als wenn ihr junges, zitterndes Leben in die ſteinerne Vergangenheit und Macht ihres Ge⸗ ſchlechtes zurückkehre, um aus ihr neue Kraft zu ziehen. In derſelben Minute ſtürzte aus der Schieß⸗ ſcharte des Nordturmes der ungenügend befeſtigte Fahnenſtock mit dem jämmerlichen Zeugſetzen kra⸗ chend nieder. Die Mauern warfen das Geräuſch don⸗ nernd zurück, und der Kettenhund am Torhaus heulte laut in den Stuim Hundert funkelnde Operngläſer blitzen aus dem Dunkel, und es, fliegen Blumen, weiße und hellrote Roſen und viele Veilchen. Der Duft und die wei⸗ chen Blüten fließen aus dem Dunkel, Beifall tobt. Die Empfindung, alle berauſcht zu haben, iſt köſtlich wie der Duft... Lucardis öffnete die Augen. Wo war ſie? Mit einem Ruck fiel der ganze Jammer erneut über ſie her. Papa tot, der liebe, ſchöne, angebetete Papa, mit dem auszugehen das ſchönſte Vergnügen bedeutete. Sie ſetzte ſich im Bett auf, fuhr in ihre zerwühlte Lockenmähne, blickte um ſich. Graues Spät⸗ nachmittagslicht füllte Pankratius' enge Stube. Vor dem quadratiſchen Fenſter, in dem ein Stück Per⸗ gamentpapier eine ausgeſchlagene Scheibe verklebte, floß Regen in dichten Streifen, der Wind jammerte jetzt leiſer um die Ecken, es klang wie Hunde⸗ winſeln Wie lange ſie wohl geſchlafen hatte? Die kleine Weckeruhr zeigte auf halb vier. Onkel Thaſſilo mußte längſt angekommen ſein, und mit ihm—— ach, es war unausdenkbar. Daß Papa nicht mehr ein lebendiger Menſch war, in den ſich alle Frauen ver⸗ liebten! Bei der Vorſtellung, Papa tot als Leiche zu ſehen, ſchüttelte ein ſolches Grauen die kleine Lucardis, daß ſie flink aus dem Bett ſprang und zum Lichtſchalter lief, um der Dämmerung zu ent⸗ rinnen. Hell ſollte es ſein, funkelnd helll Aber das Knipſen am Schalter blieb erfolglos. Lucardis klei⸗ dete ſich haſtig an. Dicht bei der Tür ſtand eine flache Kiſte, deren Deckel halb abgebrochen war. Ein feiner Duft ent⸗ ſtrömte der Kiſte, brachte Lucardis ihren Traum un⸗ mittelbar vor dem Erwachen ins Bewußtſein. Neu⸗ gierig bückte ſie ſich, hob die weißen, unbehobelten Bretter hoch und ließ ſie aufſchluchzend zurückfallen. Die Kiſte barg einen großen Thujakranz mit vielen weißen Roſen. Lucardis graute ſich ſehr, während ſie dͤurch zwei unbeleuchtete Räume ging, in denen es bitter kalt war. Sie hörte Stimmen aus der Halle, riß haſtig die Tür auf und ſah am wuchtigen Tiſch in der Mitte ihren Onkel und Jella in zwei hohen ſteiflehnigen Stühlen. Zwiſchen ihnen auf dem Tiſch ſtand ein rieſiger Leuchter mit einer brennenden Kerze. Sonſt gab es keine Beleuchtung. Sie hörte Onkel Thaſſilo ſagen:„Ich kann heute nichts Bindendes verſprechen, aber ich halte es für möglich, daß wir Lucardig vorläufig zu uns nach Berlin nehmen. Sie iſt zu jung, um irgendwie ſel⸗ ber ihren Unterhalt beſtreiten zu können, während du mit 18 Jahren eine Stellung wirſt finden kön⸗ nen, ich denke durchs Abelsblatt oder den D...“ Jetzt ſtand Lucardis am Tiſch, die Lichtflamme ließ ihr Haar feurig glühen. Ihre Stimme flatterte vor Erregung:„Wenn ihr mich von Jella trennen wollt, verzichte ich darauf, bei euch Aufnahme zu finden.“ Onkel Thaſſilo blickte Lucardis an mit ſeinen froſtigen Augen.„Wir wollen die Erörterung über eure Zukunft jetzt unterbrechen.“ Er erhob ſich, hager, ſehr vornehm und unnah⸗ bar, ſo ſtand er vor Lucardis, korrekten Trauerkrepp am Aermel. Er nahm ihre Hand ganz förmlich, hielt ſie feſt und ſagte ein paar konventionelle Worte. Lucardis hörte nur„Schickſalsſchlag— Vollwaiſe“, unterbrach die Rede und fragte haſtig:„Sage doch das Wichtigſte, wie iſt es geſchehen? Iſt Papa ge⸗ ritten und geſtürzt? War er gleich tot?“ „Er war gleich tot. Komm jetzt, Lucardis, wir wollen...“ „Bei einem Rennen?“ „Nein, nicht beim Rennen, laß jetzt das Fragen, komm mit uns zum Sarge in die Kapelle.“ Lucardis trat einen Schritt zurück. Mit einer ausòrucksvollen Gebärde hob ſie die Arme abweh⸗ rend, flehend:„Bitte, bitte, erſpart es mir, ich kann nicht! Wirklich und wahrhaftig, ich kann es nicht. Ich will es nicht wiſſen, daß Papa in einem Sarge liegt, für mich ſoll er immer der ſchöne, lebende Papa bleiben.“ Sie ſchluchzte auf, hilfloſes Grauen war in ihren Augen. „Wie du willſt!“ Onkel Thaſſilos Stimme war trocken, ſein hageres Geſicht zeigte verächtliche Miß⸗ billigung.„Wenn es dich nicht treibt, an ſeinem Sarge ein Gebet zu ſprechen.. ich bin der Letzte, der je⸗ manden zu gefühlsmäßigen Aeußerungen zwingt.“ Er ſprach, wie wenn er im Miniſterium Vortrag habe, ſachlich korrekt.„Da hier in der Burg kein Zimmer einigermaßen heizbar iſt, werden wir un⸗ ten im Dorf übernachten beim Löwenwirt. Morgen um elſ Uhr findet die Beiſetzung ſtatt, denn ich muß ſchon nachmittags nach Berlin zurück.“ Pankratius tappte auf ſeinen Filzpantoffeln laut⸗ los herbei und fragte, ob die Kerzen die ganze Nacht in der Kapelle brennen ſollten. „Wenn niemand dabei iſt, könnte es eventuell feuergefährlich ſein.“ „Ich werde in der Kapelle wachen“, ſagte Pan⸗ kratius, und jetzt ſprach Jella leiſe, aber ſehr be⸗ 5 ſt immt:„Ich auch!“ „Liebes Kind, welche Iöeel Das iſt unmöglich..“ „Aber Jella!“ Lucardis klammerte ſich an die Schweſter,„du ſiehſt entſetzlich aus, du kannſt das nicht ertragen.“ Jella bewegte abwehrend den Kopf.„Ich weiß, daß ich es kann. Es iſt nur eine Nacht, eine einzige Nacht, die Papa noch hier in der Burg liegt, da ſoll er nicht allein ſein.“ Lucardis lehnte den Kopf an Jellas Schulter: „Aber ich fürchte mich im Löwen' ohne dich.“ Onkel Thaſſilo trat nervös von einem Fuß auf den anderen.„Kommt, Kinder, auch ich bin reich⸗ lich abgeſpannt.“ „Ich werde mit Pankratius hier bleiben“, Jel⸗ las Entſcheidung duldete keine weiteren Einwen⸗ dungen. „Soll ich den Kranz in die Kapelle tragen?“ fragte Pankratius. „Von wem ſind die ſchönen Roſen?“ fragte Lu⸗ cardis in erwachender Neugier und wiſchte die Trä⸗ nen von ihren Wangen. Onkel Thaſſilo verzog das Geſicht, als ſei ein bloßliegender Zahnnerv emp⸗ findlich berührt worden. Jella antwortete an ſeiner Statt:„Es war eine Karte am Kranz, darauf ſtand: Ein letzter Gruß der Liebe. Weiter nichts. Ich werde in der Nacht von unſeren Tannenzweigen zwei Kränze winden. Die ſchönen fremden Roſen werden mich nicht da⸗ bei ſtören, wer ſie auch geſchickt haben mag. Tragen Sie bitte oͤen Kranz hinunter, Pankratius.“ „Sicherlich eine Frau“, ſagte Lucardis ſchwär⸗ meriſch naiv. (Fortſetzung folgt.) „Aufgeſtiga⸗ Mittwoch, 16. September 1936 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe ——— Herbſtnebel über den Fußballgauen Die Mannheimer Vertreter am Wochenende Blitzlichtartig erhellen die Fußballergebniſſe der letzten Wochen die Lage für die einſetzende neue Spielzeit im Reich. Nürnberg konnte nach einem ſchweren Rückſchlag im Pokal(Benrath), ſowie gegen BfB Stuttgart, nun wieder einen weiteren Siea über Schalke erzwingen, das allerdings, wie der„Club“ und deſſen Partner im letzten Deutſchmeiſterendſpiel— Fortuna— aus den Tſchammer⸗ runden ausgeſchieden iſt. Dem einzigen Mannheimer Vertreter in dieſen Runden, SV Waldhof, eröffnen ſich daher beſondere Ausſichten, auch dieſes Jahr wieder zum mindeſten ſo weit vorzuſtoßen als im vergangenen Jahr. woſelbſt die Vorſchlußrunde(letzten Vier) erreicht wurde und nur die ſchwere Aufgabe, gegen den 1. FC Nürnberg im Zabo zu gewinnen, den Weg zum Endſpiel verrammelte. Ueber der badiſchen Gauliga liegen als Ganzem noch einſtweilen herbſtliche Nebel, die ihre Verdichtuna durch die Ergebniſſe der Auftaktkämpſe. erfuhren. Man betrachte nur dieſe bigarre Linie: Sand⸗ boſen ſchlägt Brötzingen:1, das dann KFV, den theo⸗ retiſchen Mitfavoriten auf eigenem Platze:1 beſiegt. Die Raſtatter, die ebenfalls die Karlsruher:1 ſchlugen. wer⸗ den auf dem Waldhof:0 überſahren. Der ſchärfſte Kon⸗ kurrent für Mannheim, der 1. FC Pſorzheim, kann mit Glück zu Hauſe gegen die in vollkommener Umſtelluna an⸗ getretenen Neckarauer ein mageres:0 herausholen und Sandhofen trotzt dem Freibuvger FC in deſſen Heim ein vielſagendes:2 ab. Wenn auch dieſe zu Anfana noch als reine Sondierungskämpfe zu wertenden Treffen na⸗ türlich noch keine weitergehenden Schlüſſe zulaſſen, ſo ſind ſie doch ſymptomatiſch einzuſchätzen, vor allem dahin, daß, wie in der letzten Vorſchau bereits angeführt, der rhei⸗ niſche Peſſimismus betreffend die heurige Gaumei⸗ ſterſchaft in der Tat nicht angebracht iſt. Der vierte im Bunde der rheiniſchen Vertretung, 60 VfR⸗Mannheim iſt dabei noch nicht einmal auf den Plan getreten. Der Fommende Somntag wird ihn gegen den VfB Mühl⸗ burg am Start ſehen, und wir ſind der ſeſten Ueber⸗ zeugung, daß er ſich den großen Anſtrengungen ſeiner drei einheimiſchen Genoſſen anſchließen, und den noch immer Ruf erfolgreich weiterverteidigen wird. lerdings gehört dazu ein weit intenſiverer Einſatz als ilin die Serie der teilweiſe recht aut beſtandenen Prinat⸗ ſpiele herausſtellten. Dieſer Mangel bleiht bedenklich, da man von heute auf morgen den echten Kampfgeiſt nicht einblaſen kann. Die Mühlburger, die kürzlich gegen Neunkirchen zu Hauſe eine klare Niederlage einſtecken mußten, ſchlugen nicht lange vorher Eintracht Frankfurt, ſo daß trotz der einend noch ſchwankenden, unſertigen Form Vorſicht gebßken iſt. Die Punktekämpfe wecken un⸗ bewußt ganz andere Energien, da ſie die Exiſtenz der Vereine berühren und aus dieſem Geſichtspunkt heraus ſtellen wir auch für Vf Rſ einen weit höheren Prozentſatz an Kampfgeiſt für dieſe Runden in Rechnung. Jedenfalls wird der Antritt des Altmeiſters, nachdem alle übrigen Mannſchaften ſchon in der Feuerlinie ſtanden, ganz be⸗ ſonderes Intereſſe erwecken. Wir zweifeln keinesfalls an dem Erfola. An der Altriper Fähre fleiar vommenden Samstag das erſte Lokaltrefſen, das ſeine beſondere deu Umſtand erhält daß der 8 SCanöhofen, Par⸗ enllichem Elan ſind die Mannen um Vitte⸗ mann in die Gaurunde geſtiegen, haben ſtarke Erfolge erzielt trotz der bedauerlichen Schwächung, die ſchwere Verletzung des guten Linksaußen Vogel⸗ ein⸗ getreten war. Die Sandhöfer ſind im beſten Zuge, an die Vergangenheit wieder anzuknüpfen und es wird dem Bis im erſten Heimſpiel keine leichte Aufgabe geſtellt. Er wird aber auch in dieſem Jahre, trotz gleichſalls großem anfänglichem Pech, beſonders auf eigenem Platz ſehr ſchwer Punkte abgeben, was die ausgezeichnete Leiſtung gegen die im Stillen favoritiſierten Pforzheimer am letzten eindeutig zeigte. Die, an den ſeitherigen Gegnern gemeſſen, beiderſeitigen, ziemlich gleichwertigen Erfolgen der beiden Samstagpartner, laſſen einen ſpannenden, den Nusgang ziemlich offenlaſſenden Kampf erwarten, in dem der Vfs durch den Platzvorteil und ſeine größere Schulung die knappe Oberhand behalten dürfte; es ſei denn, Sandhofen wäre in der Lage, ſeine überdurchſchnitt⸗ liche Leiſtung und ausgezeichneten Kampfgeiſt auf der ſeitherigen Linie zu halten. Der Gaumeiſter in Brötzingen SDie Bröginger, die ſich überraſchend von der chweren Schlappe in Sandhofen erholten, werden in ihrem erſten Heimſpiel erſt recht die Zähne zuſammen⸗ beißen, um gegen den derzeitigen ſchwerſten Prüſſtein im Gan zum mindeſten ehrenvoll zu beſtehen. Das Brötzinger Feld hat ſchon manchen Großen zu Fall gebvacht oder ihm Schranken auferlegt. Wenn auch die derzeitige Form der Germanen noch nichb gefeſtigt erſcheint, ſo dürfte unſer Meiſter doch auf der Hut ſein müſſen, daß ſein alles in allem glänzender Auftakt nicht einen Dämpfer erfährt KFV ſcheint pſychologiſch noch nicht recht im Bilde ge⸗ weſen zu ſein, denn rein ſpieleriſch iſt er beſſer. Für die⸗ ſes Zufammentreffen, dem die Anhänger des auswärts weilenden 1. Fc Pforzheim einen heimiſchen Stützpunkt ſchaffen werden, wird Waldͤhof alſo ganz mobil ſein müſſen. Iſt dieſes der Fall, ſollte— wenn guch nur ſchrittweiſe— i ſerer Siegen auſe gebracht werden. ein ſicherer Sieg nach Hauſe g Ku N r Fußball im Bezirk Süoheſſen Mit außeror Naun haben auch in unſerem Bezirk die Berbands⸗ ſpiele ihren Anfang genommen. Schon gleich die erſte Paarung ergab ein intereſſantes Bild und wickelten ſich flotte Kämpfe ab. Natürlich fehlten auch nicht die übli⸗ chen Ueberraſchungen, die ſich ja beſonders im erſten Spiel einzuſtellen pflegen. Die Favoriten ſind zu ſiegesſicher und haben ſchon vorher den Sieg in der Taſche. Im Spiel wirkt ſich dieſe Ueberhebung aus, und ehe man ſich recht beſinnt, hat man Federn(lies: Punkte) laſſen müſſen. So iſt es auch der Lampertheimer Oiympia ergangen, die auf eigenem Platze gegen Jahn/ Schwarzweiß Worms anzutreten hatte. Auch ſie glaubte mit den erſatz⸗ geſchwächten Wormſern ſpielend fertig zu werden. Die Wormſer zeigten in ihren letzten Spielen ſchlechte Leiſtun⸗ gen. Um ſo mehr überraſcht war man von dem geſtern Gezeigten. Die Elf war ſich bewußt, was auf dem Spiele ſtand und ging mit einer unheimlichen Energie ans Werk. Lampertheim verlor gleich zu Beginn durch Verletzung den Mittelläufer, was ſich gewaltig bemerkbar machte. Im Handumdrehen lag Worms mit:1 in Führung. Am Schluß des Spieles hatte Worms:3 gewonnen. Eine weitere Ueberraſchung bildete der Bombenſieg von Lorſch mit:1 über Pfiffligheim. Die Wormſer Vorortler hatten hier gar nichts zu beſtellen.— Recht gut führte ſich der Neuling Horchheim in die Bezirksklaſſe ein. Die erſten Punkte wurden auf eigenem Gelände gegen Dieburg mit einem glatten:0⸗Sieg errungen. Der andere Neuling, Arheilgen, hielt ſich zwar tapfer, mußte aber dennoch dem Gegner Bürſtadt mit einer knap⸗ pen:2⸗Niederlage die Punkte überlaſſen. Der Kampf war jederzeit ausgeglichen und war lange unentſchieden. Eine ſichere Sache war für den MSV Darmſtadt das Spiel in Münſter, das er mit:1 gewann.— Der Sp. V. 98 Darmſtadt ſorgte gleich für eine Senſation, indem er den vorjährigen Tabellenzweiten Egelsbach mit 210 beſiegte. Am kommenden Sonntag gehen die Verbandsſpiele wei⸗ ter und ſind folgende Begegnungen vorgeſehen: Münſter mit von ber, Partie iſt. die durch gegen Dieburg; Egelsbach— Lampertheim; Worms gegen Horchheim; Bürſtadt— Lorſch; MS Darmſtadt— Arheil⸗ gen; Pfiffligheim— 98 Darmſtadt.—— Die Berliner wollen den„Club“ ſehen Eine recht intereſſante Rundfrage veranſtal⸗ tete Hertha BSC am Sonntag beim Städteſpiel Hamburg gegen Berlin(:2) unter den Zuſchauern. Auf Fragebogen konnten die 25000 Zuſchauer ihre Wünſche mitteilen. „Welche auswärtige Mannſchaft würden ſie gern auf dem Hertha⸗BSC⸗Platz ſehen?“— das war die Frage des Tages. Faſt jeder dritte Berliner wollte den deutſchen Fußballmeiſter 1. Fé Nürnberg ſpielen ſehen und jeder ſiebte wünſchte ſich eine Wiener Elf. Schalke 04 und For⸗ tung Düſſeldorf„zogen“ nicht recht, ſie endeten weit ab⸗ geſchlagen. Die Runoͤfrage nach den gewünſchten Muſik⸗ ſtücken, die vor dem Spiel und während der Pauſe vor⸗ getragen werden ſollen, endete mit dem„Siege“ eines Armeemarſch⸗Potpourris vor einem Schlager aus dem— Tonfilm Broadway⸗Melodie. Punktekämpfe auf dem Kontinent Bei den Punktekämpfen auf dem Kontinent war auch manches unerwartete Ergebnis zu verzeichnen. In Oe⸗ ſterreich blieben Vienna und Aoͤmira ſiegreich, aber Rapid Wien zog gegen FC Wien mit:3 den kürzeren.— In Ungarn hatte die Hungaria, die kürzlich die erſte Niederlage ſeit vielen Monaten bezog, wenig Mühe, gegen Haladas zu einem 510⸗Sieg zu kommen. Ferencvaros landete einen bemerkenswerten:1⸗Sieg in Debreczin, am gleichen Ort, wo ſchon manche Favoritenmannſchaft der Hauptſtadt ſcheiterte. Ujpeſt machte es in Szegedin beſſer als Hungaria und erreichte wenigſtens ein:1.— In der Tſchechoſlowakei kam die Prager Slavia zu einem neuen Sieg, der allerdings gegen Mähriſch Slavia(120) ſchwer erkämpft werden mußte. Einen bemerkenswerten :0⸗Sieg verzeichnete der SC Preßburg gegen Zidenice Brünn.— In der Schweiz konnten die Züricher Graß⸗ hoppers die am Vorſonntag gezeigte Form nicht erreichen. Sie mußten ſich mit einem 11 gegen den FC Luzern be⸗ gnügen. Die Noung Fellows behaupteten ſich in Genf gegen Servette mit:3, während Lauſanne Sports beim FC Bern mit:0 einging. In Frankreich befeſtigte Olympique Lille die füh⸗ rende Stellung durch einen in Roubaix gegen Exeelſior errungenen:0⸗Sieg. Mit einem Punkt Rückſtand folgt Racing Straßburg, das mit 511 gegen RC Roubaix ſieg⸗ reich blieb, in der Tabelle. Auch Racing Paris buchte zwei Punkte, und zwar durch einen:1⸗Sieg in Antibes.— In Belgien erlitt der Landesmeiſter, Daring Brüſſel, er⸗ neut einen Punktverluſt, diesmal in einem:3⸗Spiel gegen TSV Lyra. Union St. Gilloiſe, Belgiens bedeutenoͤſte Mannſchaft der letzten Jahre, wurde ſogar zu Hauſe vom Beerſchot AC mit 21 geſchlagen. „Willlommen Olympiakämpfer!“ S 7. 4 8 8 In Freudenſtadt wird morgen geſtartet Auftakt zur großen Sechstagefahrt 126 deutſche Motorräder ſchon abgenommen Zum dritten Male hintereinander hat Deutſchland die Aufgabe, die im Jahre 1913 gegründete Internationale Motorrad⸗Sechstagefahrt auszurichten. Die 18. Veranſtal⸗ tung beginnt am kommenden Donnerstag in Freuden⸗ ſtadt im Schwarzwald und endet am Dienstag der näch⸗ ſten Woche in Füſſen im Allgäu. Die Internationale Sechstagefahrt zählt zu den bedeutendſten motorſportlichen Wettbewerben auf der Welt und hat im Laufe der Jahre eine ſtets ſteigende Wertſchätzung erfahren. Die Induſtrie von 12 europäiſchen Ländern hat für den diesjährigen Wettbewerb die größten Anſtrengungen gemacht, um ſo er⸗ folgreich wie möglich abzuſchneiden. Alle Marken von Rang und Namen ſind vertreten und insgeſamt wurden für 264 Einzelfahrer und 85 Mannſchaften Mel⸗ dungen abgegeben, von denen bisher lediglich zwei zurück⸗ genommen worden ſind. Für die Durchführung der Ver⸗ anſtaltung zeichnet wieder die ONS verantwortlich, deren verantwortliche Männer ſchon vor Wochen und Monaten die für eine derartige Veranſtaltung paſſende Strecke aus⸗ ſuchten und zuſammenſtellten. In Freudenſtadt im Schwarzwald nimmt, wie be⸗ reits geſagt, die Fahrt am Donnerstagmorgen ihren Anfang und der herrliche Schwarzwald⸗Kurort wird auch an den drei erſten Tagen der Ausgangspunkt der erſten drei Tagesſtrecken ſein. 0 Am Abend des 19. September wird Garmiſch⸗Par⸗ tenkirchen erreicht, das der Ausgangspunkt der drei reſtlichen Tagesſtrecken iſt, und am nächſten Dienstagabend endet die Prüfung, die in den beiden letzten Jahren voll⸗ ſtändig in den Bayriſchen Alpen durchgeführt wurde, in Füſſen. Die beiden wichtigſten Wanderpreiſe hat Deutſch⸗ land zu verteidigen, nämlich die Internationale Trophäe, mit deren Gewinn jeweils die Ausrichtung des nächſtjährigen Wettbewerbs verbunden iſt, und die Internationale Silbervaſe. Um die ZInter⸗ nationale Trophäe ſtreiten fünf Mannſchaften, nämlich Deutſchland, Frankreich, England, Italien und die Tſche⸗ choſlowakei. Deutſchland läßt ſich wieder von der nun ſchon dreimal ſiegreich geweſenen Mannſchaft der Bayri⸗ ſchen Motoren⸗Werke(BMW) mit Henne, Stelzer und Kreis vertreten. Um die Silbervaſe, die im Vorjahr durch den Sieg von Auto⸗Union(DͤW) erſtmalig an Deutſch⸗ land fiel, ſtreiten diesmal nicht weniger als 17 Länder⸗ mannſchaften. Die deutſche Vertretung beſteht aus den DKW⸗Fahrern Kluge, W. Winkler und Geiß, außerdem bilden Fleiſchmann, Knees und Pfeiffer auf NSu⸗ Maſchinen eine zweite deutſche Mannſchaft. Dazu kom⸗ men je zwei Mannſchaften aus England, Ungarn, FItalien, Holland und der Tſchechoſlowakei und je eine aus der Schweiz, Oeſterreich, Irland und Frankreich.— Der dritte ——99223 Die Triumphfahrt der amerikaniſchen Olympiaſieger durch Neuyork Jeſſe Owens, dreifacher Olympiaſieger, führte den Zug der Wagen an, in dem ſich die amerikaniſchen Olympioniken unter den Hochrufen der nach Hund erttauſenden zählenden Menge und unter einem Regen von Papierſchnitzeln oͤurch den Broadway zum Rathaus begaben, wo die Stadt Neuyork ihnen zu Ehren ein Feſteſſen veranſtaltete. Feſſe Owens gegen Jack Dempſey Keine Furcht— weder wird Owens boxen, noch Demp⸗ ſey 100 Meter laufen. Aber trotzdem werden ſich beide im Kampf gegenüberſtehen. Nämlich im Wahlkompf. Wie aus Neuyork gemeldet wirc, hat ſich Jeſſe Owens, der viermalige Olympiaſieger von Berlin, entſchloſſen, im Präſidentſchafts⸗Wahlkampf für Gouverneur Alfred M. Landon als Redner aufzutreten. Der Neger hat bereits im„republikaniſchen Hauptquartier“ ſeine Lizenz als Reoͤner erhalten und dürfte inzwiſchen„auf Tour“ gegan⸗ en ſein. Sein großer Gegner wird niemand anders als ack Dempfey, Ex⸗Weltmeiſter im Berufsboxen aller Ka⸗ tegorien, ſein. Dempſey hat ſich dem Präſidenten der USu, verpflichtet. Wie wäre es mit einer„Begeg⸗ nung“ Hans Schönrath beſiegt Deutſche Boxer gefallen in Wien Bei den Wiener Berufsboxkämpfen, die om Dienstag⸗ abend in der Weigl⸗Arena abgewickelt wurden, kletterten auch einige deutſche Boxer in den Ring, die einen guten Eindruck hinterließen. Am beſten gefiel noch der ſrühere deutſche Leichtgewichtsmeiſter Richard Stegemanm⸗ Berlin, der auf Oeſterreichs Titelträger Melkus traf. Der Berliner zeigte techniſch reines Boxen und erhielt für ſeine großartige Leiſtung immer wieder ſtarken Beifall. Das nach acht Runden verkündete Unentſchieden benach⸗ teiligte den Berliner. Den Hauptkampf des Abends be⸗ ſtritten im Schwergewicht Hans Schönrath und der Wiener Havlicſek. Der um 12 Kg. leichtere Oeſter⸗ reicher erhielt nach Ablauf der zehn Runden einen knappen Punktſieg zugeſprochen. Den Ausſchlag zu dieſem Siege gab die ſtarke Linke und die größere körperliche Friſche des Oeſterreichers. Der junge Wiener Hein Wiesner, der demnächſt auch in Berlin in den Ring gehen wird, ſchlug (Weltbild,.) den Breslauer Halbſchwergewichtler Joſef Czichos über acht Runden nach Punkten. Oeſterreichs Fliegengewichts⸗ meiſter Joſef Weiß beſiegte Italiens Exmeiſter Sili in der vierten Runde Lurch k. o. NSKK⸗Sporttag in Konſtanz verlegt Aus organiſatoriſchen Gründen wird der in Konſtanz ſtattfindende NSͤK⸗Sporttag am 20. September, das Ge⸗ bietsſporttreffen dagegen am 27. September abgehalten. Beide Veranſtaltungen werden in der neuen Bodenſee⸗ 0 auf der Konſtanzer Halbinſel Eichhorn durch⸗ geführt. Freundſchaftskampf in Nieder⸗Ramſtadt Der Kraftſportverein 1926 Nieder⸗Ramſtadt hatte für den vergangenen Samstag die Gewichtheber⸗ wie auch Ringermannſchaft des VfK 04 Käfertal zu ſich zu einem Freundſchaftskampf verpflichtet. Die Kä⸗ fertaler Gewichthebermannſchaft brachte mit Scherb, Huſer, Gärtner, Baureis, Rückert und Rihm 2950 Pfund zur Hochſtrecke und wurde überlegen Sieger. Im Ringen ſiegte Käfertal mit Knaus, Haas., Huſer, Rettig, Reu⸗ ter, Witt und Rihm 14:5. Die Veranſtaltung wickelte ſich reibungslos ab. Zwei Jugendkämpfe konnte Käfertal ebenfalls gewinnen. Am Sonntag waren die beiden Kä⸗ fertaler Mannſchaften Gaſt der Nieder⸗Ramſtädter. Die Nieder⸗Ramſtädter ſind nicht zu überbieten. Mitte Ok⸗ tober wird der Rückkampf in Käfertal ſtattfinden 5*. Eine Dentſchland⸗Tuenriege wird am kommenden Wo⸗ chenende am 3. Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſt in Wil⸗ helmstal bei Kattowitz in Polen teilnehmen. Die Fußball⸗ elf von Guts Muts Dresden wird im Rahmen dieſer Veranſtaltung gegen den 1. FC Kattowitz ſpielen: Münchens Boxſtaffel kämpft am Wochenende in Reut⸗ lingen gegen eine dortige Auswahlmannſchaft, während ſich in Ulm der BC Ulm und Germania Stuttgart gegenüber⸗ treten werden. Mannſchaftswettbewerb geht um die„Große Gold⸗ medaille“ der F8CM für Fabrikmannſchaften, zu dem 26 Mannſchaften eingeſchrieben wurden, allein aus Deutſchland zwei Auto⸗Union(DKW), NSu⸗D, Zündapp und Triumph ſowie je eine Viktoria, BMW nnd Ardie. Dieſen elf deutſchen Mannſchaften treten ſieben ergliſche, drei holländiſche, drei italieniſche, eine öſterreichiſche und eine tſchechiſche gegenüber.— Die ſtärkſte Beſetzung mit d7 Mannſchaften hat der Wettbewerb um den„Preis des Korpsführers“ erhalten. Deutſchland hat hier 10 Klubmannſchaften, England 19, Holland 3, Tſchechoſlowa⸗ kei 2, Frankreich, Oeſterreich und Irland je eine im Wett⸗ bewerb. Am Dienstag fand in Freudenſtadt die Abnahme der deutſchen Motorräder— insgeſamt 126— ſtatt. Ernſt Henne war nicht pünktlich und bekam 20 Mark Ordnungs⸗ ſtrafe. Die beiden BMW⸗Maſchinen weiſen übrigens die neue Hinterradfederung auf, während die neuen Halb⸗ liter⸗DKW⸗Maſchinen mit Waſſerkühlung und einem kleinen Kompreſſor verſehen ſind. Mays ſiegt im Shelsley⸗ Walſh Englands bekannteſtes Bergrennen und zugleich mit 1000 Yards das kürzeſte der Welt, dos von Shels⸗ ley Walſh, kam zum zweiten Male in dieſem Jahre zur Durchführung. Als Sieger ging aus der im Regen ausgefahrenen Prüfung der Engländer Raymond Mays hervor, der auf EgiA die beſte Zeit von 31 Sekunden herausholte; der Engländer gewann auch mit 43 Punkten den Pokal, während der Schweizer Hans Rüeſch ſich nicht durchſetzen konnte. Den Frauen⸗Pokal holte ſich die Engländerin Petre(Riley) mit 47 Punkten und 17 Sek. Von Riga bis Capri Deutſche Tennisſiege im Ausland Eine Reihe deutſcher Tennisſpieler und ⸗ſpielerinnen weilt augenblicklich im Ausland, wo ſie bei den verſchie⸗ denſten Turnieren ſchöne Erfolge erringen konnten. Bei den Meiſterſchaften von Lettland in Riga gab es nur deutſche Endſiege. Das Männer⸗Einzel fiel an Ger⸗ ſtel, der gegen Kaj Lund mit 614,:6,:7, 611,:4 die Oberhand behielt. Frau Schneider gewann bei den Frauen mit:4,:3 gegen die Tſchechoſlowakin Sobotka. Lund⸗Gerſtel ſiegten im Männer⸗Doppel über Stingl⸗Roſenblatt:3,:6 und im gemiſchten Doppel end⸗ lich fiel der Titel allerdings an Sobotka⸗Stingl, da Frau Schneider⸗Lund nach Verluſt des erſten Satzes mit:10 zurückzogen. Schon am nächſten Tage traten Lund und Gerſtel in Reval zu einem Freundſchaftskampf gegen Eſtland an. Beide ſiegten ſicher, ſo Deutſchland am erſten Tage bereits eine:0⸗Führung erkämpfend. Kaj Lund triumphierte über Roſenblatt:2,:3,:3 und Gerſtel gewann über Laſn 611,:6,:2,:4. »Bei den Spielen auf Capri ſiegten von Eira mi⸗ Haenſch im Männer⸗Doppel in der Schlußrunde über Eanepele⸗Jamain 62ꝛ4,:1,:6. In den übrigen Klaſſen ſind teilweiſe erſt die Vorſchlußrunden erreicht. Hier gab es noch folgende Ergebniſſe: Frauen⸗Einzel: Hilde Sper⸗ ling— Krauß:2,:3. Gemiſchtes Doppel: Zehden⸗Bawa⸗ rowſki— Manfredi⸗Romanoni 326,:4,:3; Sperling⸗ Haenſch— Manzutto⸗Canepele:2,:3. Am 20. September Zur Mannheimer Herbſtregatta Am Sonntag, 20. September, ſindet bekanntlich im Mühlauhafen die Herbſtregatta des Mannheimer Regatto⸗ vereins ſtatt, welcher neben Schüler⸗ und Jugendrennen auch Frauenwettkämpfe angegliedert ſind. Nach den nunmehr vorliegenden Meldungen darf man mit Recht er⸗ warten, daß die diesjährige Herbſtregatta ihren Vor⸗ gängerinnen nicht nachſtehen wird. Die 12 zum Austrag kommenden Rennen haben eine verhältnismäßig gute Be⸗ ſetzung gefunden und verſprechen vor allem auch hinſicht⸗ lich der Qualität ausgezeichneten Sport. Vor allen Dingen iſt es ein erfreuliches Zeichen, daß ſämtliche Jugendrennen zuſtande gekommen ſind. Wir werden dabei unſeren jüng⸗ ſten Ruderernachwuchs mehrſach im Vierer und Achter zu ſehen bekommen. Auch die Frauen kommen in zwei Vierer⸗ rennen zu Worte. „Mit beſonderer Genugtuung darf feſtgeſtellt werden, daß diesmal wieder die Vereine der näheren Umgebung in Mannheim an den Start gehen werden, um mit ihren Kameroden aus dem großen Ruderzentrum Mannheim⸗ Ludwigshafen die Kräſte zu meſſen. Die Rennen werden Schlag auf Schlag abgewickelt. Der Regattaverein als Ver⸗ anſtalter wird auch ſeine Herbſtveranſtaltung in einen Rah⸗ men fügen, der den Beſuch der letzten Wettfahrt des Jahres lohnt. Schalke— Stuttgart in Gladbeck Die Neuauflage des Spiels um den Tſchammer⸗Pokal⸗ zwiſchen Schalke 04 und dem BfB Stuttgart wird nicht in Gelſenkirchen durchgeführt, denn die Anlage des Exmeiſters, die„Glückauf⸗Kampfbohn“, befindet ſich noch im Umbau und dürfte bis zum 20. September noch nicht ſo weit ſein, daß ſie den zu erwartenden ſtarken Zuſpruch aufnehmen könnte. Der Kampf wird nunmehr in der Veſtiſchen Kampf⸗ bahn in Gladͤbeck ausgetragen. „Kraft durch zreude· Die für Sonntag, den 20. 9. 1936, angeſetzte Rad⸗ und Fußwanderung findet nicht ſtatt, dagegen treffen ſich alle Koͤc.⸗Wanderer am Samstagabend beim Weinfeſt im Nibelungenſaal. Sonderfahrt nach Stuttgart am 27, 9. 36 Außer den vorgeſehenen Stadtbeſichtigungen finden nach⸗ ſtehende Wanderungen ſtatt: 1. Gruppe: Karlsplatz— Doggenburg letwa 300 Meter ſüdlich Höhe 397)— Höhenweg— über Pragwirtshaus— Roſenſteinpark— Schloß Wilhelma— Cannſtatt. Wander⸗ zeit etwa 4 Stunden. 2. Gruppe: Karlsplatz— Botnang— Schloß Solitude— Bärenſee— Neuerſee— Pfaffenſee— durch den Wildpark über Hp. Wildpark— Heslach— Stuttgart— Cannſtatb. We 5 a eendigung der Wanderungen und Stadtbeſichtigun⸗ en Beſuch des Cannſtatter Volksfeſtes. Eintritt Laſeleſ rei. Fahrpreis ab Mannheim⸗Hauptbahnhof.20 RM. 1. 1 in unſeren Vorverkaufsſtellen: 8 4/, Zimmer 11, Lortzi a Neckarau, Luiſenſtraße 12. iiie — 5 und— Zug nicht n, empfiehlt es ſich, ſo ſchnell wie mö lich die Karten zu beſorgen. Fahrt nach Giebelſtadt am 17. September. Die Fahr⸗ und Eintrittskarten müſſe heute Mittwoch von 10 bis 15 Uhr auf den zuſtändigen Geſchäftsſtellen abgeholt werden, da mittwochs die Geſchäftsſtellen nur bis 15.30 Uhr geöffnet ſind. Abfohrt der Omnibuſſe am Donners⸗ tag, dem 17. September, 2 Uhr ſrüh, ab Paradeplatz Mannheim. Rüchfahrt abends gegen 18 Uhr ab Würz⸗ burg. Wir machen darauf auſmerkſam, doß die Plätze zwi⸗ ſchen 2 und 7½2 Uhr eingenommen ſein müſſen, damit pünktlich um 2 Uhr abgefahren werden kann. HaNvbgls- ααο WIRTSCHAFTS-zETTUNG Mittag-Ausgabe Nr. 427 Hittwoch, 16. September 1936 Wandlungen im Krediigewerbe IV. Von der Illiquidität zur Liquidität Vielfach iſt bei Geſprächen über Bankfragen auf die Auffaſſung zu ſtoßen, die Banken beſchränkten ſich darauf, zwei Geſchäftsarten miteinander zu verbinden: ſie nähmen täglich fällige Gelder hinein, um ſie als offene Buchkredite wieder auszuleihen. Die Wirklichkeit iſt aber ſehr viel komplizierter als dieſes vereinfachte Schema. Zunächſt gibt es, von den Spargeldern ganz abgeſehen, ſehr verſchie⸗ dene Formen von Bankeinlagen. Neben den ganz kurz⸗ friſtig fälligen Krediten gibt es ſolche, die in den nächſten 3 Monaten fällig werden und ſolche, die auf längere Friſt gebunden ſind. Es iſt zu unterſcheiden zwiſchen Einlagen, die Banken bei anderen Kreditinſtituten unterhalten und den Einlagen der gewerblichen und privaten Kundſchaft. Schließlich wären dann noch die Mittel zu erwähnen, die die Banken ſich durch Begebung von Akzepten beſchaffen können. Dieſer Vielzahl von Möglichkeiten, Gelder hereinzuneh⸗ men, ſteht eine ebenſo große Vielzahl von Anlagemöglich⸗ keiten gegenüber. Eine Bank kann Wertpapiere und Wa⸗ renläger bevorſchuſſen, ſie kann Wechſel diskontieren, kann ſelbſt Wertpapiere erwerben, Gelder am Geldmarkt kurz⸗ friſtig ausleihen oder in Form von offenen Krediten herausgeben. Aus dieſer Fülle der Dispoſitionsmöglich⸗ keiten einer Bank, von denen jede einzelne mit verſchie⸗ denen Zinserträgniſſen, aber auch mit verſchiedenen Fällig⸗ keiten verbunden iſt, ergibt ſich, wie kompliziert die Auf⸗ gabe der richtigen Anlage⸗Dispoſition bei den Banken iſt. Es darf nicht nur berückſichtigt werden, welche Anlagen den beſten Nutzen verſprechen, ſondern es muß, neben der Sicherheit der Anlage, auch an die Abſtimmung der Fällig⸗ keiten hereingenommener und herausgelegter Gelder ge⸗ dacht werden. Hierfür gibt es eine Reihe von Erfahrungsſätzen, die in jahrzehntelanger Praxis erworben worden ſind. Es iſt bekannt, wie die Vernachläſſigung dieſes Erfahrungsſatzes in den Jahren der Scheinblüte maßgeblich dazu beigetragen hat, daß die Verhältniſſe ſich im Sommer 1931 in ſo ora⸗ matiſcher Weiſe zugeſpitzt haben. Wenn zwar auch die da⸗ maligen Verhältniſſe mit ihren beſonderen wirtſchaftlichen und politiſchen Begleitumſtänden als einmalig angeſehen werden müſſen, alſo nicht notwendigerweiſe zu irgendwel⸗ chen vorbeugenden Maßnahmen für die Zukunft zwangen, ſo iſt doch die ſtändige Aufrechterhaltung einer dauernden ausreichenden Liquidität im Bankgewerbe von ſo großer Bedeutung für die Geſamtwirtſchaft, daß ſie im Rahmen einer organiſchen Bankreform nicht unberückſichtigt bleiben konnte. Eine organiſche Bankreform mußte aber auch dafür Vor⸗ ſorge treffen, daß die Mehrzahl der ſoliden Bankwalter einen wirkſamen Schutz gegen allzu wagefrohe Einzelgän⸗ ger erhält, da ein ſchlechtes Beiſpiel allzu leicht die guten Sitten im Bankgewerbe verderben könne. Dieſen Schutz des geſunden Menſchenverſtandes in der Bankpraxis be⸗ zwecken jene Paragraphen des Reichsgeſetzes über das Kre⸗ ditweſen, die ſich mit der Anlagepolitik der Inſtitute be⸗ ſchäftigen. Ihr weſentlicher Inhalt beſagt, daß das Auf⸗ ſichtsamt für das Kreditweſen Normvorſchriften für die Innehaltung einer beſtimmten Anlagepolitik erlaſſen kann. Der Reichskommiſſar für das Kreditweſen kann beſtimmen, daß Banken, in der Ausſchüttung von Geſchäftsgewinnen beſchränkt wer⸗ den; es kann alſo mit unverſtändiger Politik der Ge⸗ ſchäftsführung kein Uebergewinn erzielt werden. Es kön⸗ nen ſich heute alſo die ſoliden, verſtändig geleiteten Bank⸗ inſtitute mit den Aufſichtsinſtanzen an einen Tiſch ſetzen, um in gemeinſamer Zuſammenarbeit die Innehaltung er⸗ prohter Geſchäftsnormen gegen Wettbewerbsmißbräuche zu erzwingen. Dieſe Marktoroͤnung für das Bankgewerbe ſichert die Innehaltung jener Liquidität, die notwendig iſt, um allen vernünftigen Abhebungsanſprüchen der Kund⸗ ſchaft ſtets vertragsmäßig gerecht zu werden. Da es ſich bei dieſen Beſtimmungen um ſehr empfind⸗ liche Eingriffe in die Anlagepolitik der Banken handelt, haben die zuſtändigen Inſtanzen von jeder überſtürzten Maßnahme abgeſehen, haben es vielmehr für richtig ge⸗ halten, die einzelnen Inſtitute allmählich in den Rahmen hineinwachſen zu laſſen, den das Geſetz vorgeſehen hat. Im einzelnen ſind die Kreditinſtitute gehalten, einen beſtimm⸗ ten Prozentſatz ihrer Verpflichtungen, alſo der ihnen an⸗ vertrauten Gelder, als Barreſerve bei der Reichsbank und dem Poſtſcheckamt zu halten. Einen weiteren Prozentſatz haben die Inſtitute— als Liquiditätsreſerve zweiten Grades— in Form von Handelswechſeln mit nicht mehr als 90 Tagen Laufzeit oder in erſtklaſſigen, von der Reichs⸗ bank jederzeit lombardierbaren Wertpapieren zu zahlen. Für die Barreſerve iſt ein Höchſtſatz von 10 v. H. der Ver⸗ pflichtungen vorgeſehen, für die Liquiditätsreſerve ein ſol⸗ cher zweiten Grades, die ſogenannte bankmäßige Liquidität von 30 v. H. Eine genaue Fixierung der Sätze bleibt vor⸗ behalten, jedoch ſteht bereits heute feſt, daß die bankmäßige Ligquidität der Kreditbanken den Höchſtvorſchriften mehr als genügt. Eine weitere Beſtimmung des Geſetzes ſieht vor, daß der Beſitz eines Kreditinſtitutes an Aktien. Kuxen uſw. einen Satz von 5 v. H. der Verpflichtungen, Einzelregelun⸗ gen vorbehalten, nicht überſteigen ſoll. Das will beſagen, daß eine Bank keine Verwaltungsgeſellſchaft von Beteili⸗ gungen iſt, ſondern zaß die ihr anvertrauten Gelder in ſtändigem Umlauf zu halten ſind. Es wird alſo der wün⸗ ſchenswerte Schnitt zwiſchen Holding⸗ und Finanzierungs⸗ geſellſchaften auf der einen Seite und echten Banken auf der anderen Seite gezogen. Den Banken ſind reine Be⸗ teiligungsgeſchäfte, die über einen begrenzten Beſitz von Aktien hinausgehen, unterſagt— die Banken bleiben alſo Gläubiger für eine Schuldnermehrzahl und ſind nicht Ver⸗ walter einiger weniger Dauer⸗ und Großbeteiligungen. Es beſtehen demnach heute ausreichende Garantien gegen Blutsſtockungen im Bankkörper.— 4— Neue Durchführungsverordnungen zu Zinsermäßi⸗ gungsgeſetzen. Auf Grund des Geſetzes über die Durch⸗ führung einer Zinsermäßigung bei Kreditanſtalten vom 24. Januar 1995 und des Geſetzes über Zinsermäßigung bei den öffentlichen Anleihen vom 27. Februar 1995 wird von den zuſtändigen Miniſterien lout Bekanntmachung im Reichsanzeiger vom 15. September folgende Verordnung erlaſſen: Soweit bei einer Hypothek oder Grundſchuld, die ſich auf Grund des Art. 5, Abſ. 3 der zweiten Durch⸗ führungsverordnung vom 26. März 1935 um 1 v. H. der Berpflichtung erhöht, eine Löſchungsvormerkung gemäß 1179 BB eingetragen iſt, gilt dieſe Löſchungsvormer⸗ kung auch für den Betrag, um den die Hypothek oder Grundſchuld ſich erhöht hat. Die Berichtigung des Grundbuchs erfolgt gebührenfrei auf formloſen Antrag. *Die Hagelverſicherung. Ueber den Schadenverlauf des Jahres 1936 bei den vier Hagelverſicherungs⸗Aktiengeſell⸗ ſchaften wird mitgeteilt, daß ſich das Ausmaß der Schäden im Arbeitsgebiet dieſer Geſellſchaften etwa im Rahmen des Vorjahres hielt. Während 1034 der Mai und 1935 der Juni beſonders hagelreich waren, lag 1036 der Hauptſchadenanfall im Juli. Der Verſicherungsbeſtand, der teilweiſe ſchon 1935 etwas angewachſen war, hat bei den Hagelverſicherungs⸗ Aktiengeſellſchaften im Jahre 1936 eine weitere Steigerung erfahren. Dies iſt namentlich auf die Gewinnung bisher unverſicherter Bauern und Landwirte zurückzuführen. Dank der auſklärenden Tätigkeit zahlreicher Verwaltungs⸗ behörden und Organe des Reichsnährſtandes iſt das Ver⸗ ſtändnis für die Unentbehrlichkeit des Hagelverſicherungs⸗ ſchutzes gewachſen. Die vom Reichswirtſchaftsminiſter erlaſſene Anord⸗ nung einer Beſchränkung der Herſtellung von Holzwolle kritt xückwirkend ab 11. September 1036 in Kraft. Sie kann vom Reichswirtſchaftsminiſter jederzeit aufgehoben werden. die ſich ſeinen Normvorſchriften entziehen, der Neuen Mannheimer Zeitung Waren und Märkie Berliner amiliche Noſierungen Weiren märk. Wintergerste JHafer märk. Berlin 76%7 200/½02] Zzeil. fr. Berl. 184/1900 Berl. 48/49 8 Jutrerwz. Bl 80 märk. Stat. 175/181J Erzeugpr. 4 Roggen märk. 16⁵ Kzeil. r Berl. Weizenmehl 8 27.50 nraugerste märk. Stat. Erzeugerpr. 9/ 26.50 neu frei Berl. 219 225 1027.90 märk. Stat. 210/16 Indgerst fr B.. Roggenmeh11 22.25 gutefrei Berl 2/18 märk.Stat. Erzeugerpr. 12 2235 märk. Stat 204/209 Futterg. 59/2 5 131 22.45 8* Seradella 8 eine Erbſen—85.— Leinkuchen ab Hambgſ16, Bincl. 4,60 Sucter⸗Erbſer 5 24, /½20, Erdnußkuchen ab Hbgſ15,88„.30 Peluſchken. 26,—/828, Erdnußkuchenmeh!l 17,8 Ackerbohnen.19..— Trockenſchnitzel..9,85 Wicken deutſchchh Soyabohnſchrot aüHbgſ 45.58„.60 Oſtſee ab Stetein 15.98„.50 Lupinen blau. 8 Kartoffelflocken Stolpf 18,20 Leihſäck gelb. ab Berlin.19.40 SRotterdamer Getreidekurſe vom 15. Sept.(Eig. Dr.) Schlunß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Sept. 5,90, Nov. 5,72, Jan. 5,70; März 5,62.— Mais lin Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Sept. 81,75; Nov., Jan. je 76,50; März 77,75. Hamburger ucker-Terminbörse Amtliche Notierung für weißen Zucker, geſackt, trocken, nicht unter holl Stand, 25, frei Seeſchiffsſ Hamburg, für 50 kg einſchl Sack. 15 Sept. 10 Uhr 30[ 15. Sept. 2 Uhr 15 m Termine Frief] Geld] bez. Brief Geld] bez Sept. 350 330 S Okt.3,45 33⁵*.45.35—* Novr. 350 340 350 SSSS —.— Pebruar 380 35, 60 Märg April. 3,75365— 38 3 909 Mai.380 370* 389 32 uni. 385[3,75 823— 385 375*0 uli.390.80— 390 380 90ͤ Auguſt.5 3868.95 385 2 Liverpooler Baumwollkurſe vom 15. Sept.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) Sept.(36) 668, Okt. 665; Nov. 647, Dez., Jan.(37) je 646; Febr. 645; März 644; April 641; Mai 639; Juni 696; Juli 693; Auguſt 617; Sept. 610; Okt. 603; Jan.(38) 597; März 596; ai 594; Juli 592; Tendenz ruhig, ſtetig. * * Pfälziſche Obſtgroßmärkte. Weiſenheim a..: Pfirſiche 18—36, Trauben, blau, 16—18, dto. weiß 20—21, Birnen—45, Aepfel—12, Tomaten—4 Pfg.— Schif⸗ ferſtadt: Blumenkohl I 15, II 10—11, III 5, Kopfſalat —5, Endivienſalat—4, Wirſing 1,5—2, Weißkohl 1,4, Rot⸗ kohl 2,5—3, Tomaten 3,5—4, Buſchbohnen 4 Pfg.— Lud⸗ wigshafen a. Rh.: Wirſing—3, Weißkraut 1,4—2, Rot⸗ kraut—3, Bohnen—7, Karotten—2,5, Tomaten 3,5—4, Zwetſchgen 7,255—8 Pfg.— Freinsheim: Tomaten I 3,75—4,5, II 2,5, Apſel I 11—15, II—5, Tafelbirnen I 6 bis 10, Kochbirnen—5, Pfirſiche 11—26, Trauben, blau, 18—19, öto. weiß 21, Zwetſchgen—9,25 Pfg. Leinöl⸗Notierungen vom 15. Sept.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Sept. 1176; Leinſaat Klk. per Sept.⸗ Okt. 197%; Leinſaatöl loko 26,6; Sept. 25,4; Sept.⸗Dez. 25,49 Baumwoll⸗Oel ägypt. 29,0; Baumwoll⸗St. ägypt. per Sept. 796.— Neuyork: Terp. 42,0.— Savan⸗ nah: Terp. 97,0. Geld- und Devisenmarki Paris, 15. Kpiember Gchlul amtlich). Lendon 76.94— J Fpanien... Kopendagen] 343.— J Wien 62.8⁰ Reuyor- 15.19— flen 119.45 KHoiland 1030¼ J Serlin 61⁰,75 Belglen 256,62 J cchwelz 495.84 Stoccholm 397,/ Warzcko London. 15. SLeptember(Schlug zmtlich“ euyuu 505.50[40 22.40, Hosken 25,7 Schanb)287 Voutren 506,25— 19.39¼ Kumänie 89— Vokohem⸗ 1½207 mire 746,50 0elo 90.—J Konsfantin. 627.— Auriied 125,— beris 76.93.— lissabon 110,37 J Athen— Hexixo 18,40 brüsse 29.95¼ Helsingfors 226,94] Wien 25.52 ſioniericeo 25.— alle 64.37— Prag 121,75 Wanchas 25.75 Lalparaid 120.0 ehwel 18 io de Jun.— en 177 — 350“ 405.— Knen“ 128/ Ss 10.⸗ Meialle Hamburger Pieiallnoſflerunnen vom 15. Sepiember Hupſer 1 7 U. Kreiis-Lnn Brief J bele Brief 1 Celd, Iberahliſ Brief 1 Seld Hberahl Imuet 53. 52,25. 268,0/263.00.. fütenronznn.. 19—119.— kebruar 58.5052,7 268,0263,00.. Falnsilber(A. P. K). 48,303830 MI feingold GM. p. gr. 84.79 Apri 60„„66„„„„„.-Plaun(Abfällez Mal Eel. Cicapr.(lt. p. fr.).50 5,25 luni—— 2. Techn. Telnas Pletin luli e. Detallpr.(R. p. 9 8.600 EE Seplemb.51,—51. 266.0263,00 loce Abie Okiober 51.. 51.-. 266.0768,00. Antimon Krgulus chibes.(K 16.)45.—28. Roremb. 51.—51,.—. 266,0268.00... OuedssiIber( per flasche) 15..— Dezem. 152,25154,50... 1256.(268.0 Voltrꝛmerr dünes(in Sh.“ I... 30,.— * Neue Metallkurspreiſe. Durch Bekanntmachung K P 195 wurden vom 16. September an die Kurspreiſe für Kup⸗ jer um 0,25/ für Bronze um 0,50/ und für Zinn um 4/ je 100 Kilo erhöht. veröffentlicht am veröffentlicht am RM 1 5 9 RM 4 7 in Kraft a n Kra 1e e ee e Alum. n. leg. 144—148144—148[Bronzeleg. 79¼—82¼ 79—82 do. Legier. 68 70 66—70 Neuſilberleg. 5ö——57/½/54/—57/ Blei nichtleg. 23-24 28-24 Nickel n. leg. 250—2/0—20⁰ Hartblei..25/25½25½— 26½¼ Zink fein. 22—23 22—23 Kupfer.leg. 56. 58 55¼ 57% do. roh. 18—19 18—19 Meſſingleg.. 40—42 40—42 Zinn n. leg.] 240—20 235—256 Rotguß leg. 55—57 55—57]Banka⸗Zinnl 252—272[258—258 * Der Londoner Goldpreis betrug am 15. September für eine Unze Feingold 137 ſh 4 d ⸗ 86,5886 /, für ein Gramm Feingold demnach 52,9844 Pence ⸗ 2,78389 l. Bank für deuische Indusirie-Obligaſionen, Berlin Allgemeine Leisiungssſeigerung · Erhöhier Reingewinn Die Bank, der die Pflege des langfriſtigen Induſtrie⸗ kredites obliegt, berichtet über das am 31. März beendete 12. Geſchäftsjahr 1995/36. Die wirtſchaftliche Entwicklung während des abgelaufenen Berichtsabſchnittes, die, wie be⸗ reits in den vorangegangenen Jahren, unter dem Einfluß zahlreicher Maßnahmen der Reichsregierung ſtand, war durch Leiſtungsſteigerungen auf nahezu ſämtlichen Gebieten der Wirtſchaft gekennzeichnet. Mit der konjunkturellen Aufwärtsbewegung in der gewerblichen Wirtſchaſt war durchweg ein ſtarkes Anwachſen der Inveſtitionstätigkeit und damit des Bedürfniſſes nach langfriſtigen Kreoͤiten ver⸗ bunden. Beſonders ſtark war der Inveſtitionsbedarf in den Produktionsgüterinduſtrien. Allerdings ſtand echter langfriſtiger Kredit nur in geringem Maße zur Verfügung, da der Kapitalmarkt in erſter Linie der Befriedigung öffentlichen Bedarfs zu dienen hatte, Die Bank erfuhr aus Kreiſen der mittleren und kleinen Gewerbetreibenden das ganze Jahr über trotz aller kurzſriſtigen Kreditmög⸗ lichkeiten eine ſtarke Nachfrage nach langfriſtigen Mitteln. Im Berichtsjahre wurden, von Sonderfinanzierungen und Spezialkrediten abgeſehen, neue gewerbliche Krebdite im Betrage von 33,9 Mill. gewährt. Die Summe der Auszahlungen betrug am 31. März 1936 6407 Kredite im Betrage von 166 Mill./ gegenüber 5002 Auszahlungen mit 126,8 Mill./ am gleichen Stichtag des Vorjahres. Ueber die Entwicklung ͤer Unternehmen aus Induſtrie und Großhandel, denen Kredite gewährt wurden, unterrich⸗ tet ſich die Bank durch Einſicht in die eingereichten Bilan⸗ zen. Von dieſen Kreditnehmern arbeiteten im Jahre 1933 rund 50 v.., 1934 rund 70 v. H. und 1935 ebenfalls rund 70 p. H. mit Gewinn oder ausgeglichenem Ergebnis. Eine Umſatzſteigerung erzielten im Vergleich zum Vorjahre 1993 rund 65 v.., 1934 rund 90 v. H. und 1935 rund 75 v. H. der Kreditnehmer. Von den ſeit Aufnahme der gewerblichen Kreditgewäh⸗ rung oͤurch die Bank im Herbſt 1931 bis zum 15. März 1936 fällig gewordenen Zinſen im Geſamtbetrage von 16,56 Mill. Mark waren bis zum Schluß des Geſchäftsjahres am 31. März 1036 etwa 16,23 Mill. bezahlt, ſo daß insgeſamt nur 1,99 v.., alſo rund 1 v. H. weniger als im Vorjahre, rückſtändig waren. Von den Geſamtrückſtänden entfielen auf das Berichtsjahr bei einem Zinsſoll von 7,44 Mill./ am Bilanzſtichtag 0,24 Mill. /, von denen ſchon bis zum 1. Juli oͤs J. noch 0,11 Mill. eingingen. Einſchließlich Vortrag von 2,17(2,03) Mill./ bleibt ein Gewinn von 8,93(8,28) Mill.. Eine Diwvidende wird gemäߧ 12 Abſ. 2 des Induſtriegeſetzes nicht ausgeſchüttet. Der Ueberſchuß wird wie ſolgt verwendet: Zuwendung an die geſetzliche Reſerve 0,45(0,44), an das Angeſtellten⸗ unterſtötzungskonto 0,60(1,10), an das Delkredere 5,60 (4,60) Mill. /, zum Vortrag verbleiben 2,28(2,17) Mill. AI. * Verhandlungen über Bildung eines Einheitsver⸗ bandes des Rundfunkeinzelhandels. Wie man erfährt, ein⸗ den zur Zeit zwiſchen dem Reichsverband deutſcher Funk⸗ händler e.., der Fachſchaft Radiohandel im Reichs⸗ innungsverbnd des Elektro⸗Inſtallateur⸗Handwerks und der Fachſchaft der Elektrizitätswerke für Rundfunkhandel e. V. Verhandlungen ſtatt mit dem Ziele, die zwiſchen den genannten Partnern bereits ſeit Anfang 1966 beſtehende und zwecks Vereinbarung des Rundſunkwirtſchaftsvertra⸗ ges mit der Induſtrie gebildete Arbeitsgemeinſchft des deutſchen Rundfunkeinzelhandels zu einem Einheitsver⸗ band. des geſamten Runofunkeinzelhandels auszubauen. Bei dieſem Einheitsverband ſoll es ſich nicht um ein Kar⸗ tell im engeren Sinne, jedoch um einen kartellfähigen marktregelnden Verband handeln. Der Grundgedanke der den Zuſammenſchluß betreibenden Organiſation iſt der, klarere Verhältniſſe im geſamten Rundfunkeinzelhandel zu ſchaffen und dieſen unter einheitlicher Führung zu⸗ ſammenzuſchließen. * Bank für Realbeſitz AG, Berlin.— Erhöhter Verluſt. In der GV beantragten zwei Aktionäre im Hinblick darauf, daß ihnen der Geſchäftsbericht trotz Anforderns nicht über⸗ ſandt worden ſei und daher eine Einſichtnahme erſt in der GV möglich war, die Vertagung der Verſammlung. Der Vertagungsantrag wurde mit 8430 gegen 30 Stimmen unter Proteſt abelehnt. Auch gegen die meiſten übrigen Punkte der Tagesordnung wurde Widerſpruch zur Niederſchrift ge⸗ eben. Das Berichtsjahr ſchließt nach 100 000(208 000)/ bſchreibungen mit einem Ueberſchuß von 107 490/ ab, der ſich allerdings durch Zuführung von 400 000/ auf ein Wert⸗ berichtungskonto in einen buchmäßigen Verluſt von 292 510 Mark verwandelt. Die Unterbilanz erhöht ſich um den Verluſtvortrag auf 379 640/ und wird in dieſer Höhe vor⸗ getragen. AK unv. 3 Mill. J. Sonderhilie für langirisſige Kurzarbeiier in der Textilindusirie Der Reichsarbeitsminiſter erläßt im Einvernehmen mit dem Reichswirtſchaftsminiſter und dem Reichsminiſter der Finanzen folgende Verordnung: § 1. Iſt in einem Betriebe oder einer Betriebsabtei⸗ lung der Textilinduſtrie nach dem 1. Dezember 1934 ver⸗ ſtärkte Kurzarbeiterunterſtützung bereits für 26 Doppel⸗ wochen, die nicht zuſammenzuhängen brauchen, gewährt worden, ſo wird die Unterſtützung an die Kurzarbeiter dieſes Betriebes oder dieſer Betriebsabteilung für die weiteren Doppelwochen in folgender Höhe gezahlt: a) Vom Beginn der 2. Doppelwoche an betr⸗ ie verſtärkte Kurzarbeiterunterſtützung für die Doppelwoche 40 v. H. des Unterſchiedes zwiſchen dem tatſächlich erzielten Ar⸗ beitsentgelt und dem Arbeitsentgelt, das der Kurzarbeiter in 90 Arbeitsſtunden erzielt hätte, wenn die Arbeitszeit im Betriebe oder in der Betriebsabteilung nicht ver⸗ kürzt wäre. b) Für jeden Angehörigen des Kurzarbeiters, der von ihm unterhalten wird, erhöht ſich die verſtärkte um 10 v. H. Lieſes Unterſchie⸗ des. Bei dieſer Erhöhung werden nicht mehr als vier Angehörige des Kurzarbeiters berückſichtigt. § 2. Im übrigen bleiben die Beſtimmungen der Ver⸗ orönung über Kurzarbeiterunterſtützung vom 5. September 1936 unberührt. § 3. a) Dieſe Verordnung tritt vom 14. September 1936 an in Kraft und gilt bis zum 12. September 1937. b) In einem Betriebe oder einer Betriebsabteilung, in denen die Vorausſetzungen des§ 1 dieſer Verorönung erfüllt ſind, iſt die verſtärkte Kurzarbeiterunterſtützung bis zum Ablauf der Doppelwoche, in die der 14. September 1986 fällt, nach dͤen Sätzen der Veroröͤnung über Kurzarbeiter⸗ unterſtützung vom 5. September 1936 zu zahlen, vom Be⸗ inn der ſolgenden Doppelwoche an nach den Sätzen des 9 1 der vorſtehenden Verordnung — * Vor der Hoeſch⸗Bilanzſitzung. Die Aufſichtsratsſitzung für Bergbau der Hoeſch⸗Köln⸗Neußen A0G und Hütten⸗ betrieb in Dortmund, in der die Bilanz für das am 90. Auni 1936 abgelaufene Geſchäftsjahr vorgelegt werden ſoll, findet am 17. September ſtatt. Bei Ler Geſellſchaft die im Vorjahre die Dividendenzahlung mit 3 v. H. wie⸗ deraufgenommen hat, wird mit einer leichten Erhöhung dieſes Satzes gerechnet, wobei abzuwarten bleibt, ob die auf 3,5 v. H. lautenden Schätzungen zutreffen werden. * Neue Flachsröſte im Rheinland. Neben den beiden Flachsröſten in Metternich und Boisheim bei Dülken wird das Rheinland demnächſt eine dritte Flachsröſte in Her⸗ meskeil(Hunsrück) erhalten. Die Vorarbeiten für den Bau ſind bereits im Gang, zur Verarbeitung gelangen hier ſpäter die Ernten aus den Regierungsbezirken Koblenz und Trier ſowie aus dem Gebiet der Landesbauernſchaft Saarpfalz. * Joh. Wilhelm Scheidt AG, Kettwig/ Ruhr.— Bilanz⸗ genehmigung vertagt. Nachdem in der ao. GV eine bean⸗ tragte Umwandlung dieſer in Familienbeſitz bekindlichen Kammgarnſpinnerei mit 4 Mill./ AK in eine offene Handelsgeſellſchaft abgelehnt worden war, endete die zum gleichen Tage einberufene o. GV mit der Vertagung der meiſten Tagesordnungspunkte. Ein Aktionär, der mehr als 10 v. H. des AK vertrat, beantragte gemäߧ 264 HGB (Minderheitsverlangen) unter Bemängelung verſchiedener Bilanzanſätze, beſonders im Umlaufsvermögen, die Ver⸗ tagung der Bilanzgenehmigung, Gewinnverteilung und Entlaſtung. Dieſem Antrag mußte ſtattgegeben werden. Aus dem in der EV erſtateten Geſchäctsbericht für 1935 geht hervor, daß ſowohl die Kammgarnſpinnerei als auch die Tuchfabrik im Berichtsabſchnitt Umſatzrückgänge aufzu⸗ weiſen hatten. Trotz der Rohſtoffverknappung konnte die Produktion infolge Steigerung des Exports erhöht und die Belegſchaft vertärkt werden. Einſchließlich 15175(99 195) Gewinnvortrag ergibt ſich ein verfügbarer Geſamtgewinn von 258 323(434 473) /. Eine Dividende ſoll diesmal im Intereſſe des Werks nicht verteilt werden(für 1934 3 v..), vielmehr ſollen vom Ueberſchuß 200 000/ der außerordent⸗ lichen Reſerve zugeführt werden, ſo daß 58 923/ zum Vor⸗ trag verbleiben. Die Ausſichten für das neue Jahr ſeien angeſichts der Verſorgungslage nicht zu überſehen. Die Ab⸗ lehnung der Umwandlung in eine offene Handelsgeſellſchaft erfolgte anſcheinend deshalb, weil ſich die beiden gleichſtark beteiligten Aktionäre Erhardt und Wilhelm Schmidt nicht einig waren. * Die Arbeitslage in der Schweiz.— Im Auguſt nur wenia verändert. Im Auguſt hat ſich die Arbeitsmarktlage nur wenig verändert. Insgeſamt waren bei den Arbeits⸗ ämtern am Ende des Berichtsmonats 79 281 Stellenſuchende eingeſchrieben, gegenüber 78 948 Ende Juli und 66 656 Ende Auguſt 1935. Im Vergleich zum Vorjahr verzeich⸗ nen die Bauarbeiter, Metallarbeiter und die Holzarbeiter nach wie vor den größten Zuwachs an Stellungſuchenden. Etwas abgenommen hat die Zahl der Arbeitſuchenden in der Uhren⸗ und Textilbranche. Bei Notſtandsarbeiten und in Arbeitslagern, die vom Bunde ſubventioniert werden, waren am Stichtag 10 350 Arbeitsloſe beſchäftigt, d. h. 2000 mehr als im Vorjahr, Zhein-Miainische Abendbörse Gehalien Frankfurt, 15. September An der Abendbörſe kam die Abſchwächung zum Still⸗ ſtand. Es lag zwar noch etwas Angebot in verſchiedenen Werten vor, das aber auf der ermäßigten Baſis ziemlich leicht Au'nahme fand. Die Kuliſſe zeigte etwas Deckungs⸗ begehr. Im allgemeinen war das Geſchäft gering und die Kurſe blieben gegen den Berliner Schluß behauptet. Etwas lebhafter waren Kunſtſeide Aku mit 70,50(70,25). Vereinigte Stahl notierten unv. 104, Woldhof ebenſalls unv. 152,25. Am Rentenmarkt lagen deutſche Werte ſtill, Altbeſitz waren zu 11476 gefragt. Im Freiverkehr blieben große und kleine Steg.⸗Prior. geſucht mit 1670 zu 1675 bzw. 6,75—76, auch Oeſterr.⸗Ungarn. Bank⸗Pfandbriefe er⸗ was erholt mit 4,70(4,60). Im Verlaufe lagen Aktien ruhig, aber eher freundlicher. Vielfach ergaben ſich mäßige ſo für Aſchaffen⸗ burger Zellſtoff auf 127,25(12656). Im Standardpapier der Frankfurter Börſe, JG Farben erfolgte keine Notierung. Taxe 162 bis 162,25. Kunſtſeide Aku etwas ſchwankend mit 70,50 bis bis. Im übrigen blieben die Kurſe behaup⸗ tet. Das Hauptgeſchäft wickelte ſich im Freiverkehr in Oeſterr.⸗Ungariſchen Prioritäten ab, wo 3 v. H. Steg von 1895 bei lebhaften Umſätzen bis auf 7,40 nach 6,75 und heute mittag 6,55 anzogen, 1883er Steg kamen mit 17,50 (16,50) bei nur 20 v. H. Zuteilung zur Notiz. Deutſche Renten lagen ſtill. Nachbörſe: Verein. Stahl 104; Mannesmann 10378 bis Zellſtoff 127,25 Geld; J6 Farben 162 Geld. *Schlechte Obſternte in der Schweiz. Die Preisberichts⸗ ſtelle des Schweizeriſchen Bauernverbandes rechnet aus, daß in dieſem Jahr nur etwa 2000 Waggons zu je 10 Ton⸗ nen Tafelobſt zur Verfügung ſtehen. Im letzten Jahr machte die Ernte an frühen und ſpäten Tafeläpfeln und Tafelbirnen etwa 5440 Wagenladungen aus. Die Verhält⸗ niſſe beim verkäuflichen Moſtobſt ſind ähnliche. Man rechnet mit einem Anfall von etwa 1500 Waggons Moſt⸗ äpfel, gegenüber 6400 im letzten Herbſt. An verkäuflichen Moſtbirnen rechnet man mit 3850 Wagenladungen im Vergleich zu 6380 im Vorjahre. * Elſaß⸗lothringiſche Eiſenbahnen.— Erhöhter Fehl⸗ betrag. Die elſaß⸗lothringiſchen Bohnen weiſen für 1055 an Betriebseinnahmen 674,37(i. V. 781,1), an Ausgaben 746,6 (779,15) Mill. frs. aus. Unter Berückſichtigung der Kapi⸗ tallaſten und ſonſtiger Unkoſten ergibt ſich ein Fehlbetrag von 258,8(203,43) Mill. frs., der aus dem allgemeinen Fonds getilgt werden muß. Der Voranſchlag 1986 ſieht 944,7 Mill. gewöhnliche und 142,6 Mill. außergewöhnliche Einnohmen, andererſeits Ausgaben in gleicher Höhe vor. * Förderungsmaßnahmen für die italieniſchen Baum⸗ wollkulturen und die Erzeugung von Erſatzſtoffen. Durch ein am 12. September veröffentlichtes eſetz werden Maßnahmen für die Entwicklung der Baumwollkulturen und die Erzeugung von Erſatzſtoffen erlaſſen. Danach iſt jeder, der im Johre 1996 im Gebiete des Königreiches Italien Baumwolle angebaut hat, verpflichtet, dieſe aus⸗ ſchließlich dem italieniſchen Baumwollinſtitut zum Ankauf und zur Verteilung zu überlaſſen. Die Einlieferung, Entkernung und Weiterverarbeitung darf nur bei den vom Landwirtſchaftsminiſterium hierfür ermächtigten und vom Spitzenverband der Landwirte ſowie vom Baumwollinſti⸗ tut genehmigten Stellen erfolgen. Das Baumwoll⸗Fnſtitut iſt mit der Durchführung der für die Bezahlung und die Kreditgewährung erforderlichen Maßnahmen beauftragt. * Niederländiſche Bank.— Erneuter Goldzugang. Der letzte Ausweis zeigt eine erneute Zunahme des Goldͤbeſtan⸗ des um 4,7 Mill. hfl.; dieſer wird mit 700,9(Stand der Vorwoche 696,2) Mill. hel. ausgewieſen. Im gleichen Zeit⸗ abſchnitt zeigten die Inlandswechſel eine Abnahme um 0,4; ſie erſcheinen mit 22,4(22,8) Mill. hfl. Die übrigen Aus⸗ leihungen der Bank blieben mit 119,5 Mill. hfl. unver⸗ ſ Der Banknotenumlauf wird mit 760,6 3) Mill. Ki und zeigt ſomit eine Abnahme um 5,7 ill. hfl. 0 Fortgeſetzter Bankſchuldenabbau bei Alpine Montan, ien. Wie mitgeteilt wird, kann die Geſellſchaft im Zu⸗ ſammenhang mit dem günſtigen Geſchäftsgang fortgeſetzt ihre Baukſchulden verringern. Während ſich die Bankſchul⸗ den der Geſellſchaft vor oͤͤrei Jahren noch zwiſchen 15 und 16 Mill. Schilling bewegten, betrugen ſie Ende 1935 un⸗ gefähr 10 Mill. Schilling. Nunmehr iſt es der Geſellſchakt gelungen, die Bankſchulden im laufenden Jahr weiter abzu⸗ 86 ſo daß ſie gegenwärtig nur noch 5/ Mill. Schilling etragen. * Benzinpreisermäßigung in der Tſchechoſlowakei. Auf Grund von Verhandlungen zwiſchen Vertretern der Re⸗ gierung und der tſchechoſlowakiſchen Benzinkonvention wird der Preis des Treibſtoffbenzins ab 20. September um 5 Heller je Liter herabgeſetzt. Gleichzeitig wurde eine behörd⸗ liche Kommiſſion eingeſetzt. die binnen fün! Wochen, d. h. bis zum 24. Oktober, ein Gutachten über den Benzinpreis und über die organiſatoriſchen Maßnahmen erſtatten ſoll, die einen Einfluß auf die Preisgeſtaltung des Benzin⸗ gemiſches haben. “ Ein wirtſchaftlicher Fünffahresplan Braſiliens. Der Präſident des Finanzausſchuſſes im braſilianiſchen Par⸗ lament legte der Vollverſommlung zugleich mit dem Vor⸗ anſchlag für das Haushaltsfahr 1937 einen wirtſchaftlichen Fünfjahresplan vor, der die Bereitſtellung eines Sonder⸗ kredites in Höhe von anderthalb Milliarden Milreis für die Durchführung volkswirtſchaftlich notwendiger Ar⸗ beiten und Bauten vorſieht. Neben dem Bau von Straßen, Eiſenbahnen, Häfen und Kanälen ſind beſondere Summen für die kandwirtſchaftliche Sanierung, Petroleum⸗ bohrungen, für die Einrichtung eines nattonalen Schif⸗ fahrtsdienſtes, den Ausbau des Telegraphennetzes und für die Förderung des Fremdenverkehrs ausgeworfen. Die Kreditmittel ſollen einmal aus Gewinnen der Deviſen⸗ bewirtſchaftung in Höhe von jährlich einer Million Pfund Sterlina aufgebracht werden, außerdem aus einem na⸗ tionalen Fonds für wirtſchaftliche Ausdehnung und aus Kreditoperationen. Für die Aufrüſtung des Heeres und der Flotte iſt gleichfalls ein Sonderkredit in Höhe von eineinhalb Milliarden Milreis vorgeſehen, von denen 750 Millionen für die Erneuerung der Kriegsflotte und die Beendigung des neuen Marinearſenals beſtimmt ſind. Der Reſt des Kredits iſt für den Kauf von Kriegsmaterial und für die Ausrüſtung und den Bau von Rüſtungs⸗ fabriken vorgſehen. Auch dieſe Kreditmittel werden aus Gewinnen der Deviſenbewirtſchaftung, aus Kreditopera⸗ — 0 aus einem notionalen Sicherheitsfonds auf⸗ gebrach Frachienmarki Duisburg-Ruhrort Das Geſchäft an der heutigen Börſe erſuhr gegen geſtern ſkeine Aenderung. Die Frachten und Schlepplöhne unverändert. Was hören wir? Donnerstag, 17. Seytember „Reichsſender Stuttgart .55: Gymnaſtik.—.30: Frühkonzert.—.10: Gym⸗ naſtik.—.90: Konzert.— 10.00: Volksliedſingen.— 11.30: Für dich, Bauer!— 12.00: Mittagskonzert.— 13.15: Fort⸗ ſetzung des Mittagskonzerts.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 17.30: Haus des Geiſtes und der Geiſter.— 18.00: Muſik zum Feier⸗ abend.— 19.00: Große Parade des V. Armeekorps.— 19.40: Echo aus Baden.— 20.10: Gezupft und geſungen.— 21.002 Der Fähnrich Seydlitz.— 22.30: Lieder.— 22.45: Tanz⸗ muſik.— 24.00: Bunt iſt die Welt der Oper. Deuiſchlandſender .10: Fröhliche Schallplatten.—.40: Kindergymnaſtik. — 10.45: Fröhlicher Kindergarten.— 11.05:—.— derb.— 11.30: Der Bauer ſpricht— der Bauer hört.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 15.15: Wie beſchäftige ich mein Kind an Regentagen?— 15.45: Fantaſien auf der Wurlitzer Orgel.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Die bul⸗ gariſche Pianiſtin Genia Kowatſchewa ſpielt.— 18.30: Der Dichter ſpricht.— 19.00: Und jetzt iſt Feierabend.— 20.10: Wir bitten zum Tanz.— 22.30: Eine klei 0— 28.00: Tanz bis Mitternacht. * 9 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Exporiſörderungspian der Tschechoslowakei In ſeiner letzten Sitzung beſchäftigte ſich der Prager Miniſterrat u. a. auch mit der Förderung der tſchechoflowa⸗ kiſchen Ausfuhr und beſchloß, einem engeren Ausſchuß aus Vertretern der Miniſterien die Aufgabe zur Ausarbeitung entſprechender Pläne zu übertragen. Nach den bisher getrofſenen Vereinbarungen denkt man in Prag an die Schaffung eines Exportförderungsfonds, der jährlich mit 200 bis 250 Millionen Tſchechen⸗Kronen geſpeiſt werden ſoll. Dieſe Beträge ſollen einerſeits aus Steuergeldern, andererſeits durch das Sozialminiſterium aus den Mitteln der produktiven Arbeitsloſenzärſorge und ſchließlich durch eine Importabgabe, die bei der Einfuhr von Rohſtoffen nach der Tſchechoſlowakei erhoben werden wird, aufgebracht werden. Die Zuwendung der Gelder an die Ausfuhr⸗Induſtrie wird in Form von Steuererleich⸗ terungen geplant. Grundſätzlich wurde eine Unterſtützung der Induſtrie durch Barmittel abgelehnt. Die tſchecho⸗ ſlowakiſchen Stellen ſind bemüht, durch dieſe Maßnahmen eine Schrumpfung des Außenhandels als Folge der kürz⸗ lich erlaſſenen Rohſtoffeinfuhrbeſchränkung zu verhindern. Die Deviſennot hat kürzlich die tſchechiſche Nationalbank veranlaßt, über die Beoͤenken der Induſtrie hinweg eine Beſchränkung der Rohſtoffbezüge zu verfügen. Obwohl dieſe Anordnung erſt wenige Tage in Kraft iſt, haben ſich bereits die Befürchtungen der Induſtrie beſtätigt. Wie aus Oberleutensdorf in Noroͤböhmen gemeldet wird, mußte eine dortige Baumwollſpinnerei bereits eine Betriebs⸗ einſchränkung dͤurchführen und hat am Samstag bereits die erſten Arbeiterentlaf e 0 3 Belaſtung der Rheinkähne vorgenommen werden. In 66 ſtellvertretenden Vorſitzenden, der zugleich Schriſtführer iſt, Sanktionsmächten neue proviſoriſche Wirtſchaftsverträge Fällen überſchritt die Ladung einzelner Kähne 1000 To. und dem Schatzmeiſter. Das bei der Börſe übliche Ver⸗ geſchloſſen: Frankreich, Griechenland, Türkei, Norwegen, eines digt, da ſie aus Mangel an Rohſtoffen die Erzeugung im bisherigen Umfang nicht aufrechterhalten können. Ins⸗ beſondere mußte auch eine Reihe von Abſchüſſen mit Cleaxingländern infolge der neuen Verordnung rückgängig gemacht werden. Während die Prager Nationalbank und die Deviſenkommiſſion noch an dͤer Ausarbeitung der Pläne zur weiteren Beſchränkung der Einfuhr beſchäftigt ſind, zei⸗ gen ſich ſchon bedenkliche Folgen der erſten Verfügung, die ſich gerade jetzt um ſo ſpürbarer auswirken müſſen, als mit Eintritt des Winters die Beſchäftigungslage ſchon ungün⸗ ſtiger wird. * Ausloſungsrechte zur Ablöſungsanleihe der Stadt Mannheim. Der Termin für die diesjährige Ausloſung iſt auf Donnerstag, den 8. Oktober 1056 feſtgeſetzt. * Rheinſchiffahrtsverband Konſtanz. Nach dem der Hauptverſammlung vom 27. September vorzulegenden Jah⸗ resbericht war die Arbeit des abgelaufenen Jahres in der Hauptſache der Vorbereitung der im Jahre 1936/37 zu er⸗ wartenden neuen Kraſtwerksbauten, der Prüfung der ein⸗ gereichten Konzeſſionen und Pläne für weitere Stauſtufen ſowie der Abklärung ſchwebender Ausbaufragen gewidmet. Die Erfüllung einer Forderung des Deutſch⸗ſchweizeriſchen Staatsvertrags vom W. März 1929, nämlich der Nachweis der Wirtſchaftlichkeit der Oberrheinſtrecke Baſel— Bodenſee durch das amtliche Gutachten des badiſchen Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſteriums, Abteilung Waſſer⸗ und Straßen⸗ bau, Karlsruhe, erfüllt dabei mit beſonderer Genugtuung. Wiederholt ſei, daß ja nicht der Bau einer neuen Waſſer⸗ ſtraße in Betracht kommt, ſondern die zielbewußte und planmäßige Verlängerung einer bedeutenden und bereits beſtehenden Großſchiffahrtsſtraße und damit die Vollendung der ſeit Jahren im Gange befindlichen Ausbauarbeiten am und im Rhein. Was die der Ausführung harrenden Kraftwerkspläne am Hochrhein betrifft, beſteht der Aus⸗ bau der Stauſtufe Säckingen am unteren Ende des Gett⸗ nauer Bodens unterhalb der Stadt Säckingen in baldiger Ausſicht. Das Kraftwerk wird als normales Flußſtau⸗ werk mit Krafthaus auf der rechten und Wehr auf der lin⸗ ken Rheinſeite errichtet und nützt das Gefälle der 10 Km. langen Rheinſtrecke bis zum Kroftwerk Laufenburg aus. Eine Zuſammenlegung der Stauſtufen Koblenz⸗Kadelburg und Reckingen iſt endgültig aufgegeben worden. Beide Stauſtufen werden als Einzelwerke gebaut. Bei der Stau⸗ ſtufe Albbruck⸗Dogern haben die vorgenommenen Uferſchutz⸗ und Entwäſſerungsmaßnahmen im Rückſtaugebiet den er⸗ wünſchten Erfolg gezeitigt. Für die Stauſtuſe Rheinau iſt die Konzeſſionserteilung in Bälde zu erwarten. Auf der ſchon weitgehend regulierten Rheinſtrecke Straßburg— Ba⸗ ſel konnte nicht nur das ganze Jahr über die Schiffahrt auf dieſer Strecke durchgeführt, ſondern auch eine ſtärkere und ein Kahn wies ſogar die bisher nie erreichte Höchſt⸗ belaſtung von 1990 To. aui. Die Hochwaſſerſtände vom Oktober und Dezember 1935 haben die Verbreiterung der Fahrwaſſerrinne auf der Strecke oberhalb Hartheim be⸗ ſchleunigt. Die Fahrwaſſerrinne hat in weiteſtgehendem Maße ihre im Plan vorgeſehene Lage eingenommen. * 90 000 geſchäftliche Beſucher auf der Leipziger Herbſt⸗ meſſe, 5916 Beſucher aus dem Ausland. Die Schlußzählung des Leipziger Meßamts hat ergeben, daß die Leipziger Herbſtmeſſe eine Geſamtbeſucherzahl von rund 90 000 zu verzeichnen hatte. Darunter befanden ſich 5916 auslän⸗ diſche Beſucher. * Beſitzwechſel bei Brüder Landauer AG, Stuttgart. Unter der Firma Spiecker u. Co. iſt lt.„Konfektionär“ eine neue Kommanditgeſellſchaft gegründet worden, die die Firma Brüder Landauer AG in Stuttgart übernommen hat. Kommanditiſt iſt Bergaſſeſſor L. Liſſe(Berlin⸗Lichter⸗ felde), Kommanditär Dr. W. Spiecker(Berlin⸗Nikolasſee). * Zigarrenfabriken Burger Söhne Gmbß in Spaichin⸗ gen. Die Geſellſchaft, die die Zigarrenfabriken Emmen⸗ dingen, die jetzt als Zigarrenfabriken Emmendingen, Zweig⸗ niederlaſſung der Zigarrenfabriken Burger Söhne Gmbh in Spaichingen firmieren, erworben hat, hat das Stamm⸗ kapital um 450 000/ auf 500 000“ erhöht. Für je 65 000 Mark haben, wie aus der Handelsregiſtereintragung her⸗ vorgeht, die Geſellſchafter Max und Rudolf Burger, Fabri⸗ kanten in Burg. Aargau(Schweiz), die perſönliche Haf⸗ tung für eine Schuld der Geſellſchaft aus einem Grund⸗ ſtückskauf in Zürich übernommen. * Deutſche Glas⸗Verſicherungs⸗AG, Köln.— Dividen⸗ denausfall. Die Geſellſchaft(Glasrückverſicherung) weiſt für das Geſchäftsjahr 1935 einen Reingewinn von 226 457 (i. V. vd. 256 000)/ aus. Während für 1934 eine Divi⸗ dende von 10(12) v. H. ausgeſchüttet, ferner 90 000.— weiteren Einzahlung auf das Nominalkapital von 1 Mill. Mark verwendet wurden— womit das AK mit 34 v. H. einbezahlt war—, wird diesmal von der Nusſchüttung einer Dividende Abſtand genommen. 22 646/ gehen an die geſetzliche Reſerve, 17 000/ erhält der Auſſichtsrat an Tantiemen, und der Reſt von 186 811 685110 4 wird neu vorgetragen. Das Unternehmen ſteht dem Verein Deutſche Spiegelglasfabriken nahe. “* Errichtung einer Maklerkammer bei der Bayeriſchen Wertpapierbörſe. Auf Antrag des Reichskommiſſars bei der Bayeriſchen Wertpapierbörſe in München genehmigte die zuſtändige Stelle, daß bei dieſer Börſe wieder eine Maklerkammer errichtet und die Maklerordnung für dieſe Börſe entſprechend abgeändert wird. Damit wird die Bayeriſche Börſe den Börſenplätzen Berlin und Frank⸗ furt a. M. organiſatoriſch augepaßt. Die Maklerkammer wird durch deren Vorſtand vertreten. Dieſer beſteht aus 3 Mitgliedern, dem Vorſitzenden der Maklerkammer, dem fahren, daß die amtliche Feſtſtellung der Börſenpreiſe unter Mitwirkung der Kursmakler durch den Börſenvorſtand er⸗ folgt, wird beibehalten. * Das Embargo auf Sowjetwaren in Kanada aufgeho⸗ ben. Wie die ſowjetamtliche Nachrichtenagentur berichtet, hat der kanadiſche Handelsminiſter das ſowjetruſſiſche Außenhandelskommiſſariat telegraphiſch von dem Beſchluß oͤer kanadiſchen Regierung verſtändigt, das in Kanada ſeit dem 27. Februar 1931 beſtehende Embargo auf einige Sow⸗ jetwaren nunmehr aufzuheben. In Zuſammenhang damit hat das Moskauer Außenhandelskommiſſariat ſeinerſeits beſchloſſen, das bisher den ſowjetruſſiſchen Importorgani⸗ ſationen und Handelsvertretungen auferlegte Verbot, Wa⸗ ren kanadiſcher Herkunft zu kaufen oder unter kanodiſcher Flagge fahrende Handelsſchiffe zu chartern, ebenfolls auf⸗ zuheben. Beschränkung der Hersiellung von Holzwolle 3 Berlin, 15. September. Der Reichs⸗ und preußiſche Wirtſchaftsminiſter hat ſich veranlaßt geſehen, auf Grund des Geſetzes über Errichtung von Zwangskartellen vom 15. Juli 1033 eine Anordnung zu erlaſſen, nach der die Er⸗ richtung neuer Unternehmen, in denen Holzwolle herge⸗ ſtellt werden ſoll, verboten und die Erweiterung des Ge⸗ ſchäftsbetriebes beſtehender Unternehmen unterſagt wird. Desgleichen wird das Verbot auf die Erhöhung der Lei⸗ ſtungsfähigkeit und auf die Inbetriebnahme bereits ſtill⸗ gelegter Betriebsſtätten erſtreckt. Durch dieſes Errichtungs⸗ und Erweiterungsverbot wird eine Lücke geſchloſſen, die dadurch entſtanden war, daß der Reichsforſtmeiſter für die übrige, ſeinem Geſchäftsbereich unterliegende Verpackungsmittelinduſtrie bereits ein Er⸗ richtungsverbot erlaſſen hat. * Verringerung der ſchwediſchen Arbeitsloſigkeit. Die Arbeitsloſenzahl in Schweden iſt nach den neueſten Be⸗ richten in den erſten ſieben Monaten des laufenden Jah⸗ res um rund 40 000 von 61 400 im Januar auf 21 510 im Juli geſunken. Im entſprechenden Vergleichsmonat 1935 war die Arbeitsloſenzahl doppelt ſo groß und belief ſich auf 42 582. Von allen, die ſich um Arbeitsloſenhilſe be⸗ warben, haben mehr als 80 v. H. Unterſtützung in irgend⸗ welcher Form erhalten. Die Ausgaben der Staatlichen Arbeitsloſenkommiſſion betrugen ſeit Beginn des laufenden Jahres ungefähr 26,4 Mill. Kr. * Italiens Handelsverkehr mit nahezu allen ehemaligen Sanktionsländern in Bälde wieder geregelt. Nach einer Zuſammenſtellung des italieniſchen Außenminiſters im Miniſterrat hat Ftalien bis jetzt mit ſolgenden früheren Tſchechoſlowakei, Schweden. Die Unterzeichnung Abkommens mit Polen ſteht bevor. Mit allen anderen Sanktionsſtaaten ſind Verhandlungen bereits im Gange oder angebahnt, ſo daß mit dem Abſchluß neuer Berträge mit ſämtlichen früheren Sanktionsſtgaten innerhalb des November gerechnet weroͤen kann. Unterbrochen wurden die Verhanöͤlungen mit Holland, weil es, wie es in einer amtlichen Mitteilung über den Miniſterrat heißt, kein Verſtändnis für die italieniſchen Bedürfniſſe zeigte, und mit England. weil es zunächſt den Ertrag der italieniſchen Ausfuhr vollkommen und ſpäter zu einem ſehr hohen Prozentſatz für die Löſchung der italieniſchen Hondels⸗ ſchulden in England einbehalten wollte. Mit Sowjet⸗ rußland wurden die Verhandlungen vollſtändig abgebro⸗ chen, da ſeine Forderungen für Italien nicht annehmbar waren. Einspattige Klelnanzeigen bis zu olner Höhe von 100 mm je mm SPig. Steilengesuche je mm4Ptg. Kleine Anzeig Annahmeschluf für die Mittag- Ausgabe vorm. 8 Unr, tür die Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr 1 45 4 —— ———— — —— 0 2 75 Oberſtadt! Wohnung?- Stellengesuche Verk 9 0 K evtl. m. av. eee 1170 10. v. be⸗ Unzeigen 9 rufst. Herrn zu haben in dieser 1 0 9 Geſucht 22 Anzug- 4 miet. ſ. Preis⸗— 4 für eingef Tour Nädel Mantel- 510 9 u 8 53 20 e aner blau, grau, schwarz und farbig vel PiülgeterA.- d. Geſchäftsſt. 1 Exfol I. Ul Je UU 17 Jahre alt, 6838 1. Bereohnung*7815 gulen 9 ſofort geſucht. Angebote unter reinwollene Maſqualitäſen, 9 D X 108 an die Geſchäftsſt. 6866der Lebensmit⸗ a mif, 680..00. 10.50, 1260, 1580, ScEmilk, M 7, 30- femt 26370— telbranche. Zu⸗§U Wir liefern porto- und verpackungsfrel! 9* *** K ſchriften unter Verlangen Sie unverbindl. Mustersendg. S83 Vermietungen Schlietſach 391[gleich welcher Art. Verkauf oderSeraer Texilitabrikation und— S* Mannheim. Bürohilfe. Angeb. unt. D H 183 Versand Ernst Rauh. Gera, M 99 2 T0 Hansa-Lloyd W G—— 7⁵89 an die Geſchäftsſtelle d. Bl 2 0 Ugn großem Neubaugebiet 91 S—— mit S9 modern eingerichteter 1 Riige— 2„einwandfreiem Zuſtand, 7 ee Fucht. Früuiein En Eir Opel-s Zynner,, iSarreniaden biſ 1 Verbolte hühner F. De* ſofort zu vermieten. Anfragen unt. 54 75 mit Verkaufskenntniſſen ſucht Mod. 35, ſteuerfrei, atürig, tadellos D V 106 an die Geſchäftsſt. 7816 7 e in raiLauten ihre ulen, erhakten, berkauft i. A. ſehr biſlig Mäd he Auas 0 kaufenn 7827 Friebr. Hörrle, Ludwigshafen“Rh., Vameyſtraße Nr. 15. Eine ſchöne 1 0 oſl 00⁰ Adr. in der Ge⸗ Frieſenheimer Str. 14a, Tel. 62295. R 31 ſelbſtänd, i. Küche zwecks Ausbildung im Verkauf. ueee U-Hnmer-Mobaun 5 Haued euten Ge66 79 8 preiswert zu vermieten. Zu erfrag Geſchäftsſtelle d. Bl. 802 Bpfee 18 9 Zu erfrag. M ulknfo beteliaungen Ra Ran.. 6772 SüesRn 9 Sen, dur ben Tnener Luisenring, freie Lage! FrnFachmann 8 Ri Schöne, ſonn. 4⸗Zimmer⸗Wohnung— 9 9 9 Micxr flüssie. MkiuE kxMotstox! L 115 1⁵ SN 2 Teilhaber bebül. Dante mit Bad, Manſ. N. Zubehör, 4. St.— +4 Meine aution k. geſt. werd, Angeb. unt. U[.« Ende(oer, ſund hochpart. 1⸗Zimmer⸗Wohnung 5 Rur hesteingef. Firmen f. Generalvertr. P D 23 an die Geſchäftsſt. 7817 für Elektrogroß⸗ in aut. Verhält⸗ mit Bad u. Vorgarten zu vermiet. 9 gesucht. Anschr.: Hamhurg. Oherstr. 102 Käufgesuche Eeortt Wdena, ep. 1 niſſen, wünſcht Ausk.; Friedrich Mün, Fernſpr. aui wunoͤerbur hrliche, gewiſſenhafte Frau mit 8 0 0 4— Tu ht Mäd. guten Empfehl. ſucht Stelle zum U Her auch— Lottie freundin r. 282 39, von 11—9 Uhr. und Ucht. Mädchen ukegunn. AMel UWWaschen u. Putaen] ar ine if AsU ,Hdratrenre. rein unòͤ ſiiſcun für nichtar. Haushalt mit 5⸗Zim⸗ zu Höchſtyreiſen. Geſchäfteſele Bl. 4,040,J Mödetschreinsrel fHan 6d. Geſchäfts⸗[ Angeb. u. EE4A 7 5 Wohn, Deigg. u. Barmmaſferverf.“ Freintel..—. Käterkaler Stnale 59[ftefle. eeeeeee Unzählige Frauen mit auffallend ſchlechkem zum 1. Oktober geſucht. Anfragen: F2, 8 ſa. Markt⸗ Pürntprerber 512 bil prima tlalblei-Iſſtelle. Sls mit Manſarde ſofort zu vermieten. Teint Haben in ein püar Boen Weil, eeee 12, platzſ. Tel 26315 9—(gans Preis 71.50 Mark. Siö ſache und leichte 8 8 1 Feruſprecher 4—— B688 Immobilien Küchen, Wohn⸗„Automarkt auf Roßhaar ge-4 Auskunft: Leihbücherei, Secken⸗ Haut be⸗ S I. Ottob 6868 111 2 lerbeitet). beste heimer Stratze Nr. 34. mmen. Seit Jahren haben Hautſpezialiſten 4 uche zum 1. Oktober Gebrauchte Und Schlatzimmer(——— 795 9 8 Oele und gewiſſe andere 9 tefert preiswert 11 tſtadt! Schöne uſätze als die beſten natürlichen Mittel z blaues Shul. Mädchen Höhensoune Zu verkeaufen: l Bestatte. E1111 Glsg.. Senn,.ium.-Limt.-Wo Relnſeung der* empfohlen. Bieſe Beland⸗ 1 1 khestandsialehen Reicheri are,% Wobng., Lamen,-Eifl.-Wäung.teile fend 5 das ſchon in guten Häuſern— zu kauf. geſucht.——5 gea. Kank EE Neulieferung(ftr. 11. mit Bad m. Küche n. Bad, teile ſind in der weißen fettfreien Creme Toka⸗ 4 u e e fal Lehende eetigere erbaltenen: latratzen undf Reparaluren EfBfiteb, Lum in Selettlireter ud üſen Miteſfer Reſſtenden Scm 9 0———————————. 10. zu verm., Oſtſtadtlage bſen„tief—S 19 Vebelſtraße 15.1 Treppe. Delsunenwagen polstermöbel Pronifen t. 20[es wird geteiltſ(Billa Nähe Ehri⸗ Unreinigkeiten auf, die von Waſſer und Seife 4 Tuchtige Eine Klein⸗ mit einem Jahresumſatz von etwa 3++ Waldholstr. 23-27———— in 4 u. 2 Zimm. ſtuskircheß; zu niemals erreicht werden können. Die weiße 9 Fxiseuse 0 10 9 Eilangebote unt. S836 Näh. Lameyſtr. 11 vermieten. 7587 Creme Tokalon enthält auch anregende und Angeige in Mannheimer Wohnviertel. Das E A. 20 an die E 9. St., Tel. 42515. Anruf 210 70 ſnährende Zuſätze, um die Poren zu verengen 4 b. gut. Bezahlg.“ der N. M. B. zu kau Geſchäft wird mit Haus und Ein⸗ Geſchäftsſtelle d. 7993 vorm.—11 Uhr, di, 1 2 f. aeſucht. richtung übergeben bei einer An bügst Sobs Ahr'[die Haut zu verfüngen und ſie friſch, hell und 1 ſſork Geſucht brinat Zonen Kaiser. 6 2 D bene u. 410009.— Näh. durch Iagelen⸗ Mietgesuche Soſöpe 5⸗7 aachmn. 14—-H. glatt zu machen. Erfolgreiche Ergebniſſe mit Mbr. in der Ge. gahlreiche Käldel.„6 2, 22 Bankageniut& 9 h l, Mollſtraße 12 2— Ue-Zün.-eghargt.-stl ſber weißen Ereme Tokalon werden zugeſicherk 9 ſchäftsſtt. 47821] Anaebote. 7⁵96 Fernruf 402 39. S965 U1 Elage 1/4182-Zimmer- Wohnung ee e zurückerſtattet. Packungen 1 on g. aufw. 9 1 nicht ee— Wohnung mi: Bad und]) Nr. 58: Die billige 10* 2— 8 Tr., 1 Müche 3 i 540 Mtr. uber dem u 69 Preiswerieſſin gut. Zuſtand SDer FB 9 8 2 9 6 I AUS[ebue zu kauf. geſucht. Aparte Muster in Hauſe 8 zu—— Bad S 4 7 e Ober Aistelnach Gasthaus u. Pension 2 bei Mr 6000. Wohnung C20 Angeb 8 2⁰ 4. 1 Sf od. r Höhenlukt.cholungsbedürft.u. Mervenleidende„Zur Rose!“ 9 22 asse? Anzahlung 5 Küche S zur Zeit Werderstr. 1[an d. Geſchäfts⸗ Seckenheimer Str zu vermieten.—— 1 99 geluch Mcteäpteturles, Teieion 429 70 ſtelle d. Blattes Nr. 38. Näher. b. Deike. Tel. Waldmichelbach 88. Beſ.: L. Hintenlang. 91 r genaue An⸗m schrank S960 55*7799 8 9 hat im Geschäftsleben ein kurzes aber ein- gebote erw. unt. und Tonnenein⸗ Möbl Zunmer Oſtſtadt!— 5 ſeichtung. 1 tl. 5 4 dringliches Wort geprägt: Service-Kunden- Geſcht— 45810 ahte⸗ 120. Opel-wagen] Süber-Bestzeke in rahiger Lage be. leer. Zinun.“ Uststautl Herrschaftiche mäbl. Zimmer 1 Hocker 8 Limousine ſu. 100 gr Silb.⸗ von 19 99 Rupprechtſtraße: ſchön u. ſeparat, Otto⸗Beck⸗Str. 8. Wohnung: bei alleinſtehend. dienst. 1Schlafeimmer gig. ſtenerfrei. 05 dirert ab zunmiet 974Jim.⸗Wohng. zum 1. Okt. zu Schöne, ſonniges er. Jimmer ält beſſer. Tan Dienst am Kunden ist es aber auch, wenn Verkäufe S eöm 5 0 8. 20 Teilz Ang. m. reis⸗ wpün— 2 Treyp.. Beai-Aum.-Wohng. Kü, ein Bob, SeN 5 wan derselben vissen lact, ddl man preis., b 1l e fene e Pei i. e.. Eer werte Arbeit leistet oder besonders gunstige Kü— 0 Slabkgarage, fraten.— Katalog ſtelle 47804 Fernſe, 426 15. an rut. me 19 4 zu verm.— Kaufgelegenheit in der oder jener Ware hat. ll oſ 4 180 nur 295. A. Paſch*——— 0—* Perſ. z. 8—— in ruh. Hſe..1. 8 0 Okt zu verm. 10. i Das Publikum wird diese Aufmerksamkeit Haubnagen in ee—elngen Emön—— Sut mübl. Stränb. Stock⸗ Sriebrichs iun immer zu schätzen wissen und mit treuer 0——— Taort, i Tüchtige 5071 1. nel Upfpeischlafz.———— 1 Zimmer T 6,— 1. Ge +. 1 Ausaug- m. Heiz. fl. Waſſ., 2 2 75 7 7 Kundschaft lohnen. ſälia dglef Klte⸗ Soüneidei 8 Wohnzinmer Fut mänl. Im 4 Zim, Küche—— 1 77 1 rbeit in u. Wohnlage u. ar. m. K L„[Manſ., 3. Stock, albeinſt. 0 59 Es 0 keiner 3 ErèWwä-( HErr-I d. Hauſe. Kattke Araeb. ſof 885 zum 1. 10. 1005/S. 1. 40. 9 fu 4 8 aSentsalh. ung, daß fur derartige Angebote die NMZ ebenso Küch—— Zu erfragen unter 0 G 1 anPreis 40/ mtl. zu Herm. 78060 verm. Angeb. u. Angeb. u. 18 vorübergeh. zu Suns, 8 8 Uoud 90— SontateuSpeies:— Käfertaler Str. 13 ö. Geſchäftsſtelle Iu erfr. in der Meerfeldſtr. 2u, 0 J 3 g Geſchſt. ſa. 0 ee zimmer in hön. NoRE XI bei Kraft. 7749J Geſchſt. 78031 3 Trepp. rechts. B93⁵ 7807 Abr. i. d. Geſch. der geeignete Ort ist, um sie einer großen Zahl kaufkräftiger Leserinnen und Leser zugüngig zu machen. Das wissen unsere zahlreichen Dauer- d Preislag. große— Chaiselongue Auswehll von 18,50/ an ſu- Ihre alten Möbel f, Werkstal. Ee * 600 com Touren, 115 bis 120 km Geschw. 19,5PS Leistung. KIt Verbr. auf 1000 km. IIt Oel in kmpl. Aus- stattung nur RM. inserenten, und auch Sie sollten sich durch—————4 einen Versuch überze ugen. Wir warten auf Sie. W——5 Adresse achten! waete f0 de Fuß⸗ Sie brauchen nicht ſtundenlang in der Waſchtzüche zu ſtehen, denn auch lenr ſchmutige ohne hiũhe, ohne Rasi 35 walehe last ſich lelcht und mühelos waſchen, wenn man ſie am Abend vorher mit kienko 9 Amin. Komb wß Herd 9 1230 3 elnweicht. enko Bleich⸗Soda loſt und lockert den Schmutz in der ſchonendſten weile, zeige, Wus du kannsi und hastſ. wie neu preis⸗ 9 2 Wohnzim.⸗ 8 85* ſo daß der großte deil davon im Einweichwaller zurückbleibt. Fenkio iſt lehr gründlich wert zu verkauf. Lampe zu verkf Islinger& Heiss in der wirkung, aber billig im Gebrauch: das gamze haket hoſtet i3 piennig!-— Laveuve. Rhein⸗ Mäüller. Ne.,.⸗ rampmülleit. J20heinlaten villenſtr Nr. 12. Wundt⸗Straße 4. LAbe Slachth) Jel 40755 *7814*7809 8763 — Mittwoch, 16. September 1936 Mas nenlangt das eichtiexscllutzgesetʒ uon dex Rau? „Ein mütterliches Herz- auch für unsere Tiere!“ Der Schutz des Tieres, das als ſtumme Krea⸗ tur ſich nicht gegen die Quälereien der Menſchen wehren kann, iſt im Dritten Reich erheblich ver⸗ ſtärkt worden. Immer weiter greift der Gedanke um ſich, daß der Menſch verantwortlich iſt für das Wohlergehen, für die Pflege und Hege der Tiere. Das Reichstierſchutzgeſetz wird immer wei⸗ ter ausgebaut und vervollkommnet. Aber was nutzt das Geſetz, wenn es, ach ſo oft, aus Gleichgültigkeit nicht beachtet wird? Die Tiere können nicht ſelber kommen und anklagen, das Auge des Geſetzes aber kann, bei beſter Organiſaion, nicht überall in jedem Augenblick dabei ſein! Immer und immer wieder ruft der Reichstierſchutzbund, der ſeine Zen⸗ trale in Berlin, Großbeerenſtr. 68, hat, alle Volksgenoſſen zur Mitarbeit auf. Vor allen Dingen wollen wir uns heute an die Frau wenden, denn mindeſtens zu 50 v. H. iſt die Pflege der Tiere der Frau anvertraut. Nicht nur die Pflege der Tiere, auch die Verantwortung in vie⸗ len anderen Fragen, die mit dem Tier zuſammen⸗ hängen, iſt in Frauenhand gelegt. Frauen haben ein mütterliches Hers, ſie haben das Bedürfnis, zu hegen und zu pflegen. Empört würde ſich wohl jede Frau gegen denjenigen wen⸗ den, der vor ihren Augen ein Kind mißhandelt. Aber wie oft geht ſie achtlos vorbei, wenn ein Pferd ge⸗ ſchlagen wird, wenn einen Hund das enge Halsband würgt oder ein Vögelchen ſich die zarten Flügel im zu kleinen Käfig wund ſtößt.„Mir gehört das Tier ja nicht— ich kann mich nicht um alles kümmern!“ Da hat eine Siedlersfrau gehört, daß auf dem Nachbargrundſtück die Kaninchen in finſteren, feuch⸗ ten Ställen untergebracht ſind.„Ich miſche mich nicht in die Dinge meiner Nachbarn— ich verbitte mir ja auch, daß ſie ſich in meine Sachen miſchen!“ Bei dieſer Ausrede bleibt es— und die armen Ka⸗ ninchen können zugrunde gehen. So darf es nicht ſein! Die Gleichgültigkeit iſt der ſchlimmſte Feind des Tierſchntzgeſetzes. Die Frau, die vielleicht zu Hauſe ihren Hund liebe⸗ voll betreut, die es nie vergißt, dem Vögelchen fri⸗ ſches Waſſer zu geben und es vor Zugwind zu ſchüt⸗ zen, ſieht es ruhig mit an, daß der Vogelkäfig der Nachbarn im eiſigen Zugwind ſteht! Es iſt ja nicht immer böſe Abſicht, ſehr oft iſt es nur Unachtſam⸗ keit, uUnd die gefürchtete„Einmiſchung“ wird dann ſogay dankbar begrüßt. Wer ein Tier hält, hat die Pflicht, es ſachgemäß zu pflegen— und nicht ſo, wie es ihm gerade paßt! Die Frau iſt die Herrſcherin in der Küch e. Auch hier ſollte ſich die gewiſſenhafte Hausfrau das Tier⸗ ſchutzgeſetz aufhängen. Ein großer Fortſchritt iſt es ja ſchon, daß ſeit einiger Zeit geſetzlich verboten wurde, im Geſchäft Fiſche lebend der Hausfrau mit⸗ zugeben. 9 Jeder Fiſch muß getötet werden, ehe man ihn der Käuferin ausliefert. So kann es nicht mehr vorkommen, daß Aale oder Karpfen einen tauſendfältigen Tod ſterben, weil ſie die Hausfrau ohne das lebensnotwendige Waſſer im Netz nach Hauſe trägt. und dort unſachgemäß tötet. Auch Geflügel darf nur noch von ſachkundiger Hand getötet werden. Aber es gibt immer noch lebende Tiere, die in die Küche geliefert werden: Krebſe, Weinbergſchnecken uſw. Es iſt Pflicht der Hausfrau, ſich ſofort darüber zu unterrichten, wie dieſe Tiere am ſchmerzloſeſten getötet werden. Es iſt eine Schande, daß es notwendig war, im Tierſchutzgeſetz extra zu betonen, daß das Aus⸗ reißen von Froſchſchenkeln beim lebenden Tier beſtraft wird! Ein Zeichen dafür, daß dieſe Grauſamkeit in dͤer Küche öfter vorkam. Tiere können nicht laut klagen! Kinderhände quälen das Tier oft— manchmal gar nicht mit böſer Abſicht. Wie häufig ſieht man z.., daß— in beſter Abſicht— im Zoologiſchen Garten ein Tier von Kin⸗ derhand gefüttert wird, mit Futter, das ihm ſchädlich iſt. Und die Mütter ſehen lächelnd zu, weil ſie es „ſüß“ finden, wie Bubi das Nilpferd mit Bonbons füttert. Koſtbarſtes Volksvermögen— ganz ab⸗ geſehen von dem Leid der Tiere— iſt hierdurch ver⸗ loren gegangen, ich erinnere nur an den See⸗ Elefanten Roland im Berliner Zoo, ein bei⸗ nahe unerſetzbares Tier, das ſterben mußte, weil Kinderhände ihm Nahrungsmittel zuwarfen, die das Tier nicht vertrug. Wieviel Affen haben ſich ſchon verletzt und ſind nach Qualen geſtorben, weil Kinder lleider auch Erwachſene) Spiegel in den Käfig war⸗ fen, an deren Scherben ſich das Tier riß! Hier iſt es die Pflicht der Mutter, zu erziehen und vorzubeu⸗ gen. In wie vielen Fällen iſt die Mode, die doch dͤurch die Frau beſtimmt wird, eine große Mörderin. Hier muß man an das mütterliche Herz der Frau appel⸗ lieren. Es ſoll ſelbſtverſtändͤlich nichts gegen das Kleine Feſte im Alltag/ Ein Dutzend und mehr rührender Kinderbriefe liegen vor mir. Mit bunten Stiften ſind geſchickt oder auch ungeſchickt Weintrauben, Weinblätter und Ranken, auch Flaſchen und Gläſer oder ein Dorf, umgeben von Weinhügeln, gezeichnet. Und in ſaube⸗ rer Schönſchrift ſteht in dͤen Briefen zu leſen: „Liebe Patenſtadt, wir Kinder danken Dir, daß Du auch in dieſem Jahr wieder den Wein von uns nimmſt. Schwer iſt die Arbeit im Weinberg, und früher konnten wir den Wein oſt gar nicht einmal verkaufen. Jetzt aber haben wir eine Patenſtadt, die unſere Weine trinkt, und darüber ſind wir glücklich.“ Dann ſolgt meiſtens noch ein zweizeiliger Vers: dieſer Wein ſei aber auch beſtimmt der allerbeſte, und darunter ſtehen dann die Namen all der Liſels und Karls, oͤer Gretels und Hänſe, deren Eltern im Weinberg in mühſamer Arbeit pflanzen und ſchnei⸗ den, binden und ausbrechen, einkürzen, und wie all die Tätigkeiten dͤes Jahres noch heißen, gegen die die Weinleſe im Herbſt ein reines Vergnügen iſt. Wir haben in fröhlichen Stunden ſchon oft vor einer Flaſche oͤuftenden Weines geſeſſen, und dann war Muſik und Lachen um uns, und des Tages Müh und Laſt war vergeſſen, verſunken im einge⸗ fangenen Sonnenſchein, den wir aus ſchimmerndem Glaſe tranken. Aber ſpärlich ſind die freudigen Ge⸗ legenheiten, die wir meinen begießen zu können, und viele Menſchen denken, wenn ſie außerhalb der hohen Feiertage und der verſchiedenen Geburts⸗ und Namenstage eine Flaſche Wein auf den Tiſch ſetz⸗ ten— o nein— das ginge nicht, o nein— dann wären wir nicht mäßig. Nun, da loben wir uns die„Unmäßigen“, die ſich kleine, in den Alltag eingeſtreute Feſte bereiten und „Antwort bekommen, ſo wird er beim zweiten Glaſe Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung Tragen von Tierfellen oder Vogelfedern geſagt wer⸗ den— im Gegenteil, dieſe Induſtrien und Erwerbs⸗ zweige ſtehen gerade in Deutſchland in hoher Blüte — aber daß alle Tiere ſachgemäß getötet werden, ohne Quälerei, dafür ſollte die Frau ſtets einſtehen. Heimatloſe Tiere! Wie oft lieſt man davon. Das Tierſchutzgeſetz verbietet, ein Haustier auszuſetzen, um ſich ſeiner zu entledigen. Die Frau, die einen Hund oder eine Katze vor die Tür jagt mit dem Gedanken: es wird ſich ſchon einer finden, der ſich des Tieres annimmt, macht ſich ſtraf⸗ bar. Wichtig für die Frau iſt auch ein Satz des Reichs⸗ tierſchutzgeſetzes, der leider den meiſten Frauen un⸗ bekannt iſt:„Strafbar macht ſich, wer es unterläßt, Kinder oder andere Perſonen, die ſeiner Auſſicht unterſtehen und zu ſeiner Hausgemeinſchaft gehören, von einer Zuwiderhandlung gegen die Vorſchriften des Reichstierſchutzgeſetzes abzuhalten.“ Die Haus⸗ fvau kann alſo verantwortlich gemacht werden, wenn z. B. die Hausgehilfin oder Hausangeſtellte ſich ge⸗ gen das Tierſchutzgeſetz vergeht. Auch das Tier iſt ein Geſchöpf Gottes— es iſt in unſere Hand gegeben, und wir haben die Verant⸗ wortung für die ſtumme Kreatur. Ein mütterliches Herz haben, auch für unſere Tiere: das dürfen wir Frauen nie vergeſſen. Senta Neckel. aus einer frohen Stimmung heraus ſo ein paar grüngoldene oder warmrote Farbenkleckſe auf den Tiſch zu zaubern verſtehen. Mag Vater ſich wun⸗ dern, wenn er von nebenan plötzlich das feine Klin⸗ gen der Gläſer hört, ſtatt daß die Taſſen, Untertaſ⸗ ſen und Teelöffel ihre ſcheppernde Alltagsſtimme hören laſſen. Er wird ſich noch mehr wundern, der Vater, wenn er die dickbäuchige Teekanne vermißt, Uund dafür ſo eine ſchlanke, braune, grüne oder grün⸗ blaue Flaſche an ihrem Platz ſtehen ſieht. Und hat er die Verwunderung mit dem erſten Glas herunter⸗ geſpült, hat er ökonomiſch, wie er nun einmal iſt, auf eine ganz vorſichtige Frage: wie denn das mit dem Haushaltgeld zu ſchaffen ſei, eine befriedigende ſchon ganz unverſehens ſtatt„Helene“ einmal wieder „Liebſte“ ſagen, und ſollte das nicht wiederum ein Grund ſein, noch eine Flaſche zu holen und fröhlich miteinander anzuſtoßen? An der Saar, im Rheingau, in der Pfalz, an Nahe und Moſel, überall, wo deutſche Weine wachſen, wird Freude ſein, daß die großen Fäſſer leer werden, um den neuen Jahrgana aufnehmen zu können. Und deshalb, weil der fremde Winzer uns der deutſche Bruder iſt, ſo nahe wie der eigene, deshalb wollen wir einmal nicht„mäßig“ ſein, ſon⸗ dern öfter als ſonſt ſoll aus den Körben und Ein⸗ holetaſchen der Hausfrauen die farbige Kapſel der Patenweine luſtig herausſpitzen. Wie gut hat er uns im letzten Jahr geſchmeckt, und wie billig war er! Dazu bewirkte er noch Vaters oben ſchon er⸗ wähnten Rückfall ins Gefühlvolle, löſte dem ſcheuen Ferdinand die Zunge, daß er endlich um Lieschens Hand anhielt. Und wenn wir ihn dieſes Jahr flei⸗ ßig trinken, wer weiß, was dann noch geſchiehtl 147. Jahrgang/ Nr. 427 Der Logierbeſuch Eines Tages ſtand Tante Ida vor der Tür, mit dickem Regenſchirm und großer Reiſetaſche und be⸗ gehrte bei uns für einige Zeit zu wohnen. Nein, aber Spaß beiſeite, ſo kann es kommen! Im Sommer und bis in den Herbſt hinein ſteckt allen Leuten die Reiſeluft im Blut, doch wiſſen viele ſo gar nicht, wo ſie ſich hinwenden können mit ihren beſcheidenen Mitteln. Ueberlegen wir doch einmal, ob wir nicht gerade mit Eintritt der ſchönen Spätſommertage noch je⸗ mand aufnehmen könnten, der unſere Stadt gern kennen lernen möchte. Es wird erſchwinglich ſein, auf zwei oder drei Wochen einen Gaſt zu Tiſch zu haben. Wieviel Freude können wir ihm mit un⸗ ſerer Einladung machen, zumal Theater und mancherlei andere Großſtadtfreuden warten. Natürlich muß man ſeine Wohnung ein wenig auf den Logierbeſuch einrichten. Er wird im Wohn⸗ zimmer ſchlafen müſſen, da wir kein Gaſtzimmer haben. Wir richten ihm ein kleines Tiſchchen her, darauf er ſeine Toilettengegenſtände, darunter er Ein gutes Schlafſofa erſetzt das Gaſtzimmer (Deike,.) ſeinen Koffer ſtellt. Der Tiſch ſteht in einer Ecke, niemand zur Laſt und bei Nacht bequem zur Hand. Wie gut, daß wir ein hübſches Schlafſofa beſitzen. Wir empfehlen es jedem. Es iſt am Tage der un⸗ entbehrlich gemütliche Sitzplatz hinter unſerem Eß⸗ tiſch, daran wir unſere Mahlseiten einnehmen. Nie⸗ mand merkt, daß es in ſeinem unteren Teile Bett⸗ wäſche und Betten beherbergt. Seine Sitzfläche iſt mit Sprungfedern gepolſtert, die in einen Rahmen gefügt ſind, den man hochheben kann, um zu den. Betten zu gelangen. Auf dem Sprungfederrahmen liegt eine lange durchgeſteppte Auflage aus Roßhaar, die mit gutem haltbarem Stoff—— be⸗ zogen iſt. Ein paar Rücken⸗ und Seitenkiſſen, mit —Sleshem Stoff bezogen, in verſchiedenen POröse vervollſtändigen das Schlafſofa, das tagsüber nicht im geringſten einen bettartigen Charakter hat. Wer ein gaſtfreundliches Haus halten möchte, und hat doch nur ein kleines Heim, dem mag ein hübſches Sofa ein guter Erſatz für fehlende Gaſträume ſein. Gerda Jörn. Köstliche Milch in der rot-Weiſzen Dose ———————r— Pæsp———p ¶ĩC———————————rr——————————P Lucia hat eine gute Jdee Eine Amerikanerin beging das Fubiläum des originellſten Filmberufes Kürzlich feierte Mrs. Lucia Coulter in Hollywood ihren 70. Geburtstag und ihr 17. Berufsjahr im„Kleiderzerſtören“. Erſt heute er⸗ fährt man von ihrem originellen Beruf, der es dieſer Frau ermöglichte, für ſich und ihre vier Kinder eine Exiſtenz auſzubauen— und reich zu werden. 26 Jahre iſt die hübſche Lucia Coulter alt, als ihr Mann ſtirbt und ſie hilflos mit vier kleinen Kindern zurückläßt. Die tapfere Frau verſucht durch ihre Kochkünſte das Notdürftigſte für den Lebens⸗ unterhalt zu verdienen. Ein Theaterdirektor ent⸗ deckt ihr Talent auf anderem Gebiete, und bald ge⸗ hört Lucia einer Schauſpielertruppe an, die zwiſchen New Orleans und Los Angeles gaſtiert. Sie iſt zu⸗ frieden, denn nun kann ſie ſich mit ihren Kindern durchſchlagen, außerdem hat ſie auch künſtleriſch gu⸗ ten Erfolg. In ihrer Freizeit iſt ſie den Kleinen eine gute Mutter und näht ihnen mit viel Geſchick aus billigen Stoffreſten die hübſcheſten Kleider. Vielleicht wäre Lucia ein Stern am Theaterhim⸗ mel geworden, wenn ſie nicht durch ihre Fingerfer⸗ tigkeit und ihre Kinder, deren reizende Kleider die Bewunderung aller erregten, dem Regiſſeur der „Olympia Opera Company“ aufgefallen wäre, der ſie bittet, die Koſtüme für das nächſte Stück zu ent⸗ werfen und herzuſtellen. Lucia findet ſich ſo gut in dieſe neue Rolle, daß ſie ſich ihr fortan ausſchließlich widmet. Mit Ge⸗ ſchmack, Geſchick und reger Phantaſie zeichnet ſie die ſchönſten Koſtüme und zaubert die wirkungsvollſten Kleidungsſtücke zurecht. Ihr Gehalt verdoppelt ſich bald, ihr Ruf dringt über das kleine Reich, in dem ſie wirkt, hinaus in die Theaterwelt hinter den Ku⸗ liſſen. Aber ſie ſchlägt verlockende Angebote ab, weil ſie ſich bei ihrer Truppe wohlfühlt, und ein ange⸗ nehmes Leben führt. Lucia leiſtet viel auf dieſem Gebiet, aber ſie iſt noch nicht zufrieden, ſie möchte etwas ganz Beſon⸗ deres tun, was ohne Konkurrenz iſt. Zwiſchen der Kontrolle der neueſten Koſtümſchöpfungen huſcht ein Gedanke durch ihren Kopf, der ſich feſtſetzt und immer greifbarere Formen annimmt. Bald weiß ſie, was ihre Spezialität werden wird. Sie ſpricht mit der Leitung ihrer Abteilung. Man iſt erſt erſtaunt, dann begeiſtert. Neue Kleider kann jeder machen, findet Lucia. Aber alte, zerriſſene und verwahrloſte Sachen ſo zu geſtalten, daß ſie echt wirken, Flicken auf die rich⸗ tige Stelle ſetzen, Löcher da einreißen, wo ſie hin⸗ gehören— dag muß man verſtehen, das muß man ſtudiert haben. Was iſt eine Filmſchauſpielerin in der Rolle einer Bettlerin, wenn ihr Aeußeres nicht echt wirkt? Oder ein„Beau“ nach einem Autoun⸗ fall, wenn nicht ſach⸗ und fachgemäße Riſſe ſeinen Anzug zieren? Lucia ſtudiert jede Kleinigkeit des Filmmanuſkripts. Sie kennt dͤas Leben, hat einen Blick für Echtes und Wirkungsvolles. Mit Eifer ſtürzt ſie ſich in die neue Arbeit. Es handelt ſich ja nicht nur darum, zu wiſſen, wie etwas beſchädigt „Scheene Blume ⸗ gutts Geruchs!“ Wie die erſten Kartoffeln nach Deutſchland kamen Wir können uns heute das Leben und unſere Er⸗ nährung ohne Kartoffeln kaum noch vorſtellen, aber es ſind erſt 350 Jahre her, ſeit der Seefahrer Francis Drake eine ſeltſam geartete, ſüdameri⸗ kaniſche Pflanze in England einführte. Bald darauf konnte man ſie in einigen botaniſchen Gärten des Kontinents bewundern. Auch der Landgraf Wil⸗ helm IV. von Heſſen, ein Liebhaber fremder Pflanzen, erwarb die eigenartigen Gewächſe für ſeine botaniſche Sammlung. Und ohne den wahren Wert dieſer Pflanzen zu erkennen, ließ er in Kaſſel in der Aue die erſten Kartoffeln anbauen. Im Jahre 1591 wandte ſich der Kurfürſt Chri⸗ ſtian von Sachſen an den heſſiſchen Landgrafen und bat ihn um„allerley Sahmen, ſchöne artige Blumen und ſeltſame gewechſe“ zur Ausſchmückung ſeines Gartens in Dresden. Landͤgraf Wilhelm ſandte ihm Samen, Bäume, Früchte und auch Kar⸗ toffeln. In einem Begleitſchreiben ſagt er:„Wir überſchicken auch Ew. Liebten ein gewechſe, ſo wir vor wenig Jahren aus Italia bekommen und Farat⸗ ſuphili genanndt wird. Dasſelbige wechſt in der erden und hat ſcheene Blumen gutts geruchs, un⸗ denn an den wurtzeln hat es viele tubera henken, dieſelbige, wenn die gekocht werdenn, ſeindt ſie gar anmutig zu eſſen, man muß ſie aber erſtlich in Waſſer aufſieden, ſo gehen die oberſte Schalenn ab, darnach thutt man die Brühe darvon und tundt ſie in Butter vollends gar.“ Obwohl der heſſiſche Landgraf ſich ſelbſt an dem anmutigen Geſchmack der Kartoffeln ergötzte, wurde er ſich des wahren Wertes dieſer Früchte keines⸗ wegs bewußt. Nach ſeinem Tode verſchwanden die Kartoffeln von den Zuchtbeeten in der Aue. Auch L. Scholz von Roſenau, der in ſeinen bota⸗ niſchen Gärten in Breslau und Wien Kartoffeln pflanzte, wußte nichts damit anzufangen. Erſt eine ſpätere Generation ſollte ihren Wert erkennen. Bis zum Jahre 1770 waren die fremdartigen Fruchtknollen nur als Viehfutter und Zuſatz zum Brot verwertet worden. Erſt durch die Hungerjahre 1770 und 1772, als die Kartoffeln immer mehr in den Küchen Verwendung fanden, kam der Kartoffel⸗ anbau zur eigentlichen Entwicklung. Und mit der Aufgabe der Dreifelderwirtſchaft, dem Wegfall des Brachfeldes, mit der Einführung des Anbaues von Rüben, Klee, Erbſen und Wicken, mehrte ſich au ausſehen ſoll, ſondern wie man es zu dieſem Aus⸗ ſehen bringt. Nun beginnen Verſuche aller Art mit Stoffen verſchiedenſter Qualität und Farbe, denn jeder reagiert doch anders. Durch Fleiß und Inter⸗ eſſe bringt Lucia es zu einer Meiſterſchaft, die ihre Brotherren begeiſtert. Die merkwürdigſten Aufträge bekommt Mrs. Coulter, deren wirklichen Namen nur das Perſonal⸗ büro benutzt, denn jeder nennt ſie bei ihrem Vor⸗ namen und„Du“. Gewiß, man könnte alte Klei⸗ dungsſtücke beſorgen, um ſie nicht erſt herſtellen zu müſſen, aber es iſt verſtändlich, daß kein Star ſo etwas tragen würde. Alſo müſſen durch Lucias Kunſt neue Sachen alt„gemacht“ werden. Sie hat dafür ihre Geheimniſſe, die ſie hier und da lüſtet: ſchwarzer Kaffee z. B. eignet ſich vorzüglich, um Stoff einzu⸗ weichen, bis er ganz alt und verſchrumpft ausſieht. Waſſer mit Holzkohlenpulver hat eine vernichtende Wirkung auf neue Stoffe. Mit Streichhölzern brennt man Löcher in Anzüge. Alles ſehr einfach, man muß nur wiſſen, wie man es macht. Und ihre Mitarbeiter verziehen keine Miene, wenn ſich Lucia plötzlich Wagenſchmiere kommen läßt, um eine Jacke damit zu betupfen, an der Stelle, wo ſie hingehört — und wo man ſich in Wirklichkeit auch einen Fleck macht. Wenn irgendein Großfilm das erſtemal über die Leinwand läuft, dann ſitzt zwiſchen den Leuten vom „Bau“ und dem erwartungsvollen Publikum, be⸗ ſcheiden und unauffällig, Mrs. Coulter. Befriedigt lächelt ſie, wenn der Held, dem alle Backfiſchherzen entgegenjubeln, nach dem Autorennen in einem ſmarten Pullover den erſten Kuß von der Liebſten bekommt— ſie lächelt nicht wegen des happy-ends, ſondern wegen der beiden großen Schweißflecke, die eben auf dem rechten Fleck ſitzen, ſo wie Lucias gü⸗ tiges Herz, das gemeinſam mit ihrer Klugheit zu der Karriere verhalf, zu dem ſonderbaren Beruf, Unechtes echt wirken zu laſſen. S..N. Edel ſei der Menſch Hilfreich und gut. Denn das allein unterſcheidet ihn Von allen Weſen, die wir kennen.(Gorthe) der Anbau der Kartoffeln. ff. Verantwortlich: Margot Schubert, Mannheim — * 9 Mittwoch, 16. September 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Seite/ Nummer 427 Von den beiben Maͤntekn iſt der erſte ein ſchwar⸗ zer Nachmittagsmantel mit zweite ein ſportlicher Laufmantel aus Noppen⸗ tweed. Allſtein⸗Schnitte M 2510 und M 2502 Das telefonierende Fräulein trägt ein Alletage⸗ Ueid aus heidegrünem gemuſtertem Wollſtoff. Ullſtein⸗Schnittmuſter K 7214 Unſer Wollkleid kann noch ſo ſchlicht ſein, wenn es eine neue Farbe(Lila) hat, einer Taſſe Kaffee darin zu Hauſe oder als lieber Pelzkragen, der fühlt man ſich bei Gaſt ſehr wohl. Ullſtein⸗Schnittmuſter K 7247 Ein dunkles Wollkleid mit karierter Weſte iſt hübſch für Haus und Beruf. Ulſſtein⸗Schnitt K 7266 Zwei Stoffe, zwei Macharten. Schwarze Seide mit einer weißen Weſte, aber kleinkarierter Wollſtoff nur mit einer Reihe Knöpfe als Ver⸗ ſchluß. Ullſtein⸗Schnitte K 7221 und K 7230 2 So kannst du dich auch anziehen Moden für jedermann ie oft ſehen wir neue Moden und denken dabei: nein, für dich iſt das nichts. Du willſt keine Extravaganzen, du haſt auch keine Gelegenheit, dich in großer Toilette zu zeigen. Was du brauchſt, muß einfach und ſolide ſein und trotzdem eine hübſche modiſche Note haben.— Uns intereſſieren nette Wollkleider, die man den ganzen Tag tragen kann. Es gibt eine Sorte dieſer Kleider ohne fremde Garnitur, ganz ſchlicht und unauffällig, in denen man immer ſehr gut angezogen iſt. Ihr einziger Schmuck ſind Falten, Steppereien und eine flotte Linienführung des Schnittes. Vielleicht noch ein paar Knöpfe und, wenn es hoch kommt, ein Ledergürtel. Mehr iſt nicht nötig. Der modiſche Wert dieſer Kleider liegt in der Stoffqualität, in den weichen, ſchmiegſamen Wollgeweben des diesjährigen Winters. Sie zeigen warme, ſanfte Farben, Schieferblau und Heidegrün, die beide grau ſchimmern, oder ſie ſind in ſatten Schattierungen von Rot gehalten, in Scharlach und Bordeaux, in braunem Roſt, in den ſehr neuen lila Tönungen von Aubergine bis Parma. Neben den einfarbigen Kleidern ſtehen diskrete Schottenkaros und die feinen ſchwarz⸗weißen Pepitakleider zur Wahl. Die Farben ſpielen eine große Rolle. Mehr als die Machart gibt oft die Farbe den Ausſchlag für die Bewertung unſeres Geſchmacks. Deshalb iſt es ratſam, Kleid und Mantel auf⸗ einander abzuſtimmen. Die ſportlichen Herbſtmäntel beſtehen häufig aus Sport⸗Tweed, der mit bunten Noppen durchſetzt iſt. Man greift nie fehl, wenn man ſein Kleid in einer dieſer Noppenfarben wählt. Am Nachmittag bevorzugen viele von uns ſchwarze und dunkel⸗ blaue Kleider mit einem hellen Aufputz. Will man das Kleid auch unter Tags tragen, dann gibt es kaum etwas Beſſeres in der heutigen Mode als die Kleider mit einer hellen Weſte. Ihr etwas ſtrengerer Stil beſchränkt ihren Anwendungskreis nicht auf den Nachmittag allein. Sie fallen auch in einer auf Arbeit eingeſtellten Umgebung keineswegs durch Überputztheit auf und ſind andererſeits doch fein und elegant genug, um hernach bei einer abendlichen kleinen Veran⸗ ſtaltung, im Theater, bei einem Konzert, einem Treffen, jeder Kritik ſtandhalten zu können. Dazu wäre dann ein ſchwarzer Velours⸗ Mantel mit großem Pelzkragen angebracht. Im Gegenſatz zu den ſportlichen Laufmänteln darf der ſchwarze Nachmittagsmantel von ſchneideriſcher Phantaſie zeugen. bauſchiger Weite oberhalb des Handgelenks und durch große Phan⸗ taſieknöpfe. Und es iſt nichts dagegen zu ſagen, daß dieſe großen Knöpfe in neuer Art quer unter dem Kragen ſitzen. Das unter⸗ ſtreicht die vertikale Abſchlußlinie des Kragens.— Die Mode kennt viele Rezepte, uns zu gutem Ausſehen zu verhelfen. Es kommt nur darauf an, das für einen ſelbſt Richtige herauszufinden. Etwa durch neue Armel mit M. Cl. *—* * T aen aenr or? Schen und Prüfen ist Wichünl V01 Schönheit bringt die neue Stoffmode ohne übertriebenen Luxus und alles 2 2 erschwinglichen preisen! Suche für Mannheim u. Umgegend Alleinvertriebsſtelle in Aluminium⸗Herdplattenſchoner ein⸗ zurichten. Etw. Bargeld erforderl. Es k. nur gute Verkäuf. in Frage. W. EGel,* thariottenstr. 57 ſelbſt. in bürgl. Küche u. Hausarb., f. ruh., gepfl. ar. Haush.— Erw.) zum 1. Okt. geſucht. Dr. R. Bach, Heidelberg, Häußerſtr. 25. Vi8 5 0 8 8 Hererfräuleimm Sesser is z. Aushilfe, evtl.] Mk. für ganz geſucht. u. PL30 Adreſſe in derſa. d. Geſchäftsſt. Geſchäftsſt. 7831 97884 Junges, flottes Servier- Fräulein geſucht. 7861 T 2 Nr. 17. Tüchtiges 7862 Mädchen das kochen kann und im Haushalt in Neuoſtheim, beſte Lage, mit Baugeld u. ſtraßenkoſtenfrei, billig zu verkaufen durch Immobilien⸗ Büro Philipp Wetzler, U 3. 19, Fernſprecher Nr. 217 70. 7848 1000 am, in ſchönſter Lage am Schloßberg in 6876 Heidelberg preiswert zu verkaufen. Zuſchriften ſchäftsſtelle dieſes Blattes. Bauplatz in guter Wohn⸗ gegend 760⁵ zu kauf. geſucht. Ang. u. B K 101 In beaug auf Oirkungsgrad Sxliungs- Inserai erbeten unter E C 103 an die Ge⸗ Köchin 45 Jahre alt f. Mannheim, bei guter Bezahlung Angeb. m. Zeug⸗ niſſen erbet u. E B 102 an die Geſchſt. 760⁷ mit langjährigen Zeugniſſ., in gut. kleinen Haushalt geſucht, z. 1. 10. Aoͤreſſe in der Geſch. B929 B9²0 Tücht, Rädchen oder Mabh. Frau mit gut. Zeug⸗ niſſen tagsüber ſchäftsſt. 76⁰3 erfahren iſt, zum 1. Oktbr. geſucht. (Hilfe vorhand.) M 1. 1, 1 Treppe. Zwei anſtändige Mädehen mit gut. niſſenm, ſuchen z. 1. 10. Stelle im Hotel, am liebſt. als Zim⸗ mermädchen. Angeb u. PU 39 an d. Geſchäfts⸗ ſtelle. 7866 Stellengesuche Flottes, tüchtiges Seruier⸗ Fräulein ſucht Stellung. Gute Zeunniſſe, Garderobe und Umgangsform vorhand. Angeb unt. O 2 19 an d. Geſchäftsſtelle d. Blatt. 7812 Stellengesuche 1. Oktbr. Stel Angebote erb. Maulbronn, Württemb. Naustechter ehrlich und fleißig, ſucht zum lung in gutem Hauſe mit Familienanſchluß. an Ilſe— 7878 U◻ Gegr. 1899 Vine. Inh. W. Krauß E 4, 10 Privat- Nandelsschuie und höhere Handelsschule Stoek Fernsprecher 27 92 Geschlossene Handelskurse! 3 Schnellſördernde flurse in Stenographte. Maschinen⸗ schreiben, Buchführung usw. Mäßiges Schulgeld, Tag- und Abendschule. Auskunſt und Prospekte kostentos Vermischtes Narrge Rheinlän⸗ derin, 985 da 555 fremo, Lette kleundia awecks Freizeit⸗ L Moamad Ruto- Haelele N 7, 2 (aicht kreischenc) Kupplungsbeläge und Scheiben(Hardy) Kabel aller Art Bosch- u. Hella- Erzeugnisse Osram-Lampen Scheinwerter u. Broſtstrahler Licht- u. Anlasser- Balierien Ersatzteile für aus dem ersten und größten Spezialhaus aleRissein Fahrzeugbedarf 4000 Artikel S74⁴ Teile u. Ausrũstung Mannheim C 1. 13, b. Paradepl. Fernspr. 22085 5847 an d. Geſchäfts⸗ eſtal ſtelle d. Blattes. 10 9 ſchriſten u. 5˙2 Nr. 200 a. Gſch. 3 Rolladen Reparaturen Wiptier jr. H3. 2Tel. 21613 Kolben u. Oeinage] Beſtellungen Kolben u. Faderbolzenlauf aute Wr⸗ ſertio u. Rohlinge Dos führende gremsefigseigtef Einleg⸗ Spezlelheus Bremsteiſe aller alle Bremsbeiäge Kartoffeln nimmt entgegen Fr. Herold Mhm. Rheinau Fernſpr. 487 10. Potos Auto u. Motorräder Hfür Industrie, Handel und Gewerbe in hexvorragen- der Qualität ulo-achual 0 4, 5 Strohmark Fernruf 2731 864¹ —— SEBExIT Der Herten- Schmeider N 7, 14 Ausl. Pat. vernichtet 100%1g Vauten mit Brut: NMeln Aussohwefeln Mein übier Geruoh Meinelobillarsohüd. Kein Auspulvern Ministerieil Aunzssslonlertur Bolnen Lehmann Staatlioh gepruft Hafenstrabe 4 Berliner Htelier luh. Kregeloh 0 3, 8 Planken Pafblider Dllliest b Postkarten Mk. 4. 50 an 86⁵⁰ Kaufe gtets getr. Anzüge Piandscheine Usw. 8699 Einkel, H.1 Karte genügt Copflocwascuüne für Wäſche, wenig gebr., zu kaufen geſucht, Angebote unter P M 31 an d. Geſchſt. 7601 Gebrauchter, gut erhaltener Maaduene 60 bis 100 Liter Inhalt 5787⁴ zu kauf. geſucht. Angebote unter P W 41 an die Geſchäftsſtelle d. Tel. 23500 Blattes erbeten. 89 Größerer Lebensmittelfirma ſucht glögere Lagemäume etwa 4 evtl. mit Gleisanſchluß und Büro, zu mieten oder zu kaufen. Angebote unter P K 29 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 500 qm B939 Damenfriſeur ſucht 6798 Laden od. Parterreraum in gut. Lage, auch Neuoſtheim. An⸗ gebote unt. B V 149 an die Geſchſt. 7842 Lagerraum Innenſt. geſucht. Angeb. u. P033 a. d. Geſchäftsſt. Privat-barage f. kl. Perſonen⸗ wagen„— Nähe Waſſewtuyrm geſucht. Preis⸗ angeb. erb. unt. Fernſpr. 204 98. 7597 1/0162-Zimmer- Wohnung v. berufl. tätig. Dame in gutem Hauſe*7822/3 geſucht. Angeb. u. P G 26 an d. Geſchäfts⸗ ſſtelle d. Blattes -2 Kere od, möbl. [Zimmer v. berufst. Perſ. geſ. Angeb. unt. PS37 a. d. Geſchſt. 7852 Leeres Zunmer von Herrn zu miet. geſucht. Ang. m. ang. u. P R 36 an d. Geſchäfts⸗ ſtelle 27851 uallldel el. Licht, Waſſer, heizb., von be⸗ rufst. Fräulein 3. 1. 10. geſucht. Müller, Rhein⸗ villenſtr. Nr. 12. 57845 büt mähl. Zun. mit Bad, evtl. Zentralheiz., zum 1. 10. geſuch unter J8an die Geſchaftsſt 7830 Möbl. Zimmer in at. Hauſe v. älter. Dame, ar., 3. 1. 10. geſucht. Lindenhof. Nek⸗ karſtadt ausgeſchl. Bei glleinſteh. Dame Angeb. u. PH 27 an d. Geſchäfts, ſtelle. 232 elea. möbl. Soſll. Zimmer at. Lage, fl. W. od. Badben., ev. Garage, f. 3 Woch. v. ruhig. Ehey. ſoſort geſucht. Rud. Seebacher, Weylſtraße 17. 78544 Sauh. möhl. Zi. bei Arier, Ten⸗ nisplatz⸗Waſſer⸗ turm, 3. 1. Okt. cht unter P 34 cha die Geſchäftsſtelle d. Blattes*7844 geſu Verſiekungen Möbl. Zummer ſofort an Herrn zu verm. 7888 Elfenſtr. Nr. 57, II. rechts. but möbl. Zun. — au vermiet. 8 g,— 1 Treppe *7840 but möhl. Zim. 3. 1. Okt. 3. v. b. Kapf, C1, 9, 3 Tr. 97872 trU 6, 18, part. Gut möbl. Zim. zu verm. B936 bevorz. Nöhe Amtsgericht 7 Sehr Schöne Büroräume (Etagenheizg.), evtl. für Wohnung und Büro komb., zum 1. 10. 36 zu vermieten. Anfragen unt. V V 23 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 6556 Schöne, helle, geräumige 6514 -Tunmer-Wohnune mit 2 Balk., neu herger., evtl. für 2 Fam.(Verwandte) z. 1. Oktober zu vermieten L 14. 18, parterre. In ſchönſt. Lage Heidelbergs mit fr⸗ Blick auf Schloß u. Neckar, moderne 4- Uis-Limmer-Vilten-Wonnung m. Diele, eing. Bad, 2 vord. Balk., gr. Glasveranda, Mädchenz.,'heiz. zum 1. 10. 36 zu verm. Näh. Frau Hoffmann, Nenenh. Landſtraße 52. 7855 Ring, ſonn. Wohnungen z. 1. Okt., 7824eptl. preisw. zu vermieten: R 7. 32, 1 R 7. 35, 3. St. 5 R 7. 35, 4. St. 5 St. 6 Zim., 9 reichl. Zubehör, Pairi izung, d u. Zub., b. u. Dachg. ** Zu Näheres Büro R 7. 35, Ruf 210 87. S262 Schöne, ſonnige Boa0 -Limmer-Wohnung mit einger. Bad, kein Gegenüber, weg. Verſetzung zum 1. od. 15. Okt. zu verm. Einzuſeh. zw. 10—2 Uhr. Schmidt, Meerfeldſtr. 96, 1 Tr. lks. L 15, 12, 1 Tr. Lacöus Hus-6 Lbschättsraume mit Etagenheiz., Garderoberaum 2 Toiletten, ſof. od. ſpät. zu vm. Näher.: Reſtan⸗ raut Kaiſerring. 73¹ Sof. vermietbar! U. Hochpri.⸗Raum ca. 88 qm. ge⸗ eignet f. Lager od. Werkſtatt, mit Aufzugs⸗ „ Niegenbent 2. Part. ⸗ Naum m. Licht⸗ und Kraftanlage: 3. Sehr gr. Kel⸗ lereien, froſt⸗ frei, mit el. Aete 4,1 leer. Zimm. Käfert. Str. 162, Fernſpr 529 24. -Zumer- Wohnung mit all. Zubehör, 2 Treppen hoch, Lameystr. z. 1. 10. zu verm. Fernſpr. 428 21. 73¹⁵ -Aml.-Wohng. . 1. Okt. z. Pr. v. 58%* vm. JI. 18. Stck. Näher. 99 Stock. —7849 „Schöne -Zim.-Wohng. m. Küche u. Bad, t beſter freier Oſtſtadtlage (Villa Nähe Chri⸗ ſtuskirche) zu vermieten. 7587 Anruf 210 70 vorm.—11 Uhr, nachm. 14—17 U. 2 62 Per ſofort zu vermieten. Prinz⸗Wilhelm⸗ Straße 19: -Zim.-Wohng. Küche, Bad, Zen⸗ tralheiz., Warm⸗ waſſer, desaleich. ab 1. 10. eine ſchöne -Zin.-Wohng. mit Bad, Küche Keller⸗ u. Spei⸗ cheranteil. Man⸗ ſardenzim., Zen⸗ tralhz. u. Warm⸗ waſſer vorhand. Auskunft: Allmendinger tägl. 411—12 U. Prina⸗Wilhelm⸗ Str. 19, ferner A und Dipl.⸗Ing. A. Johner. Mannh., L 8. 8, Fernſpr. 238 11. S877 Schöne, geräum. 5½ Zimmer- Wohnuug m. Zubeh., freie Lage zu vermiet. Architektenbüro Bender, U 6. 11. 727⁵ k 7. 24 U Rheinſtraße Schöne helle -Lum.⸗Wohng. m. Badezimmer, Loggia uſw. zu vermüet. Preis ./ monatl. Näheres S884 Fernſyr. 537 70. 2 Zim. u. Küche groß, Waſſ., Gas, Elektr., hell und ſonn., Mk. 36.—, 4. Stck., etwas ſchräg, Hinter. Mietbuch mitbr. Näh. N4. 28. vrt. 7870 Reuostheim in Einfam⸗Haus Möbi. Zimmmer (Zentralheizung) mit fr. Ausſicht günſtig zu verm. Lukas⸗Cranach⸗ Straße 25, Fernruf 430 17. 757⁵ NSTITUT FUR N10 DEENE 75 Frau Etisabeth Weigel J1. 6 vorm. Norme Spohrer Tel. 20482 Gesichts- u. Körpetpflege. Orięlnel- Rote · tions-Nassagen. Warzen-.Hearentftemung U 5, 7: Schöne -Zim.-Wonng. i. 2. St. zu vm. 2 Fam. i. Abſchl Preis 89 Mark. Anzuſeh. zwiſch. 5 u. 6 U. 7843 Linmerm.Kammer Waſſ., Gas, El.. an Einzelſteh. z. verm. Mietbuch mütbring. Näh. N 4, 23. part. *7875 2 große Zmm. und Küche i. 3. St., Seitb., J. 1. Olt zu vm. Näher.: Luiſen⸗ ring 5. parterre 4 an beſſere Dame od. Hru. zu vm. M 2 1, 4. Sick. rechts.—856 Schönes ſceres f. Zinnee ſepav., mit oder ohne Manſarde, zu germ. 7882 N 7, 21 Tr. LL Zl nmeen — Enge 35 0 4, 3. 1 Zinan. ſof. zu vermiet. Langerötterſtraße Nr. 12/14. Wirtſchaft. 782⁵ 4 üll. Mäbl. Mans. v. W. 2,50„ an ſol. Mann ſof. zu vm. Kaiſer⸗ ring 46. 5. Stck. *7869 Sol. Dauermie⸗ ter ſucht gut möbl. ſepar. Herren-Schlatzimmer evtl. 1 gr. ruhig u. Badben. Be⸗ dingung. Nach⸗ mittagsſonne, fl. ., Oſtſtaoͤt od. Schloß bevorz. Preisangeb. u. P V 40 a. Geſch. *7868 Sep. möbliert. Mong-L. Schlatraum m. Kochgeleg. u. fl. Waſſ., ſof. an 1 oder 2 Perſon. zu verm. S9709 H 4. 24. 2. Sick. In gut. ruh. Hſe. ſchön möbl. Zim., gut heizbar, zum Okt. zu verm. 0C 2. 10, part. *5895 Waldparkl Möbl. Zimmer m voll. Penſion bill. zu vermiet. Feruſer, 78 48. frl. mön. Z. zum 1. Okt. an berufst. Hrn. od. Frl. zu vermiet. C 4. 19. 3. Sick. 4 Hbl. Mansadenzim. ſof, p. W..50 1 zu um. Schimper⸗ ſtraße 16, 8. St. r. 7858 ———— —— ——————— —— ———————— ———————— —————U — — Seite Nummer 427 94 Pe * 4 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgade Mittwoch, 16. September 1936 Morgen letzter Tag! Tuis Tronhor er Kolſer bon Kalifornien Der beste Film der Welt! Mang:.45.40.45f.451 Iugendliche ab I4 Jabr. gelassen! ALHAMER“ Des großen Erfolges wegen bis einschl. Donnerstag: Der sensatlonelle Spleiplan: Hänner ohne HMamen Hlerzu das große Beiprogramm. .00.10.20 Rational⸗Thoatorwanten Mittwoch, den 16. September 1936 Vorstellung Nr. 11 Miete MNr. 2 II. Sondermiete MNr. 1 Werbewoche— 5. Abend Ludwig-Thoma-Abend I. Lottehens Geburtstag Lustspiel in einem Akt I. Die kleinen Verwandten Lustspiel in einem Aufzug UI. Erster Klasse Bauernschwank in einem Akt Anf. 19.30 Uhr Ende gegen 21.45 Uhr Aus dem Nachlaß des Buchhändlers H. Werner, Laldnarkstr 22. 18r Ser en beriefletenbenn Freltag, 10. Sept., vorm. ½10 bis 1 Uhr: Schlalzinmer ſe. Wephecraeen Tochlerschlafzimmer tnturt Pofte EBDzimmer. hell fide Prachtmöbel, reich geſchnitzt Einzelmöbel: Kleiderſchränke, Hausapotheke, rundes Tiſchchen mit 2 Seſſeln, Vorplatzmöbel weiß, 1 Chaiſelongue u. Decke, 1 Sofa mit drei Seſſeln, 1 Bücherſchrank hell Eiche, Bücher: Klaſſiker, Lexikon uſw., 1 Rollwand, 1 achteckiger Tiſch, Rohrſtühle, Bauerntiſch, Notenſchränkchen, Serviertiſch, Nähtiſchchen, eine Kommode mit Pfeilerſpiegel für Vorplatz, 1 komplettes Bett, 1 Schreibtiſch mit Aufſatz, Wanduhr, Nähmaſch., Blumenkrippe, Flurgarderobe, Emailbadewanne mit Kohlenofen, bereits neu, 1 Waſchkommode mit Nachttiſch, Bodenteppiche, Brücken, elektr. Beleuchtungskörper, Vorhänge, Küchenſchrank, Anrichte weiß uſw., Gasbackofen, 1 Eßſervice, Meißen, 1 1 Eis⸗ ſchrank, Gartenmöbel, 1 Piano m. Stuhl(Schied⸗ meier u. Söhne), 1 Staffelei mit Oelbild. Nachmitags ab ½5 Uhr: 1 kleiner Silberkaſten, Beſtecke uſw., 1 goldene Herrenuhr(Glashütte⸗Lange), Damenuhr und verſch. Kleinſchmuck, Weißzeug, Herrenkleidung, Porzellan, Aufſtellgegenſtände und Küchen⸗ geſchirre, Ofenſchirme, Bilder, verſchied. Klein⸗ möbel und Hausrat uſw. 6864 BBeſichtigung ab 379 Uhr. Ortsrichter Julius Knapp, Telefon 230 36 Uebernahme von Versteigerungen! ve ersteigerung. Donnerstag, 17. Sept., 3 Uhr nachmittags im Hause 0 3, 14 Herrenzimmer, modern, Eiche Herrenzimmer, Ren.-Slil, geschn. Speisezimmer, Kirschb., modern Büfett modern, Eiche, Kredenz modern, Biedermeier⸗Garnitur Kirſchbaum, Sofa, Seſſel, 12 Lederſtühle, 6 Polſterſtühle, drei Standuhren, Tiſche, Kommoden, Waſchkom⸗ mode, Barockſchrank, Ren.⸗Schrank, Vitrinen. Etwa 50 Aufſtell⸗Gegenſtände: Marken⸗ porzellane, Bronzen, Elfenbeinfiguren, Nezuken, 2 ſilb. Chirandoles, Silbergeräte, Delftvaſen, Römer, Gläſer, Ziertaſſen, Tintenzeuge, Kaffeeſervice, Wappengeſchirre Phonola-Klavier— Cello Perserteppiche- Derserbrücken deutsche Teppiche. Besichtigung: Donnerstag von 10—15 Uhr. 5 Dr. Fritz Nagel 0 5, 14, Parkplatz Ruf: 241 29 Uebernahme von Versteigerungen.) * Berückſichtigt unſere Inſerenten! * ene eAum Ausladen größerer Mengen Baustoffe(Bahnsendungen) ge- sucht- Angebote an Postschlieg- fach 221 Mannheim. 6788 * große Seimreiſe aus dem Mittelmeer mit Lloyddamꝑfer General o. Steuben ab Genua: 6. Oxt. an Bremen: 26. Oxt. Eine unvergleichliche Merbotreioe OINIIEnSIU URIVERSUI deder will ihn sehen! lekxle Tagel Eilen Siel Deshalb nochmais: Freitag Samstag Sonntag beginn 25 Uhr(Ende 24.55) auß ergewöhnliche 3 Machtzworstellungen „Eine Frau vergigt nicht“ Folgende Häfen werden angelaufen: NEAPEL. PALERMO. SoUSSE CEUTA(anstelle oon CE UTA eotl. CIBRALTANH. CASABLAVCA LAS PALMAS. TEVERTFE „ MADEIRA. LISSABON akrpreis oon Rm 350.- an aufiarts Spanische Hãſen werden nicht angelaufen Mindeatſuſrprvis nuch Iſaſgube oorhund. Plarrer. 9 Nafere Auskunft durci untere Vertretungen un NORDDEUTSCHER LLOVD BREMEN Mannheim: Lloyd-Reisebüro, O 7, 9, Heidelberger Str., Tel. 23251 Lie Tragudie einer grogen liebe! Unerreiout in echter Hensdi- Ichakeit und Schlictheit der Darsteiluns! Hler sind die ueisten Geheim- nisse der Llebe einer frau Leollenbart! Hier äunern sid Geiuhle. die Ein Flann kaum verstent, die ihm unbekannt sind.— Ein Fiim. der tiei erdreiſend Ist, den man nict vergist! 4f Sonderveranstaltung vom Spez.-Fllmhaus Hornberg, Berlin Auaanaaaaanananaaaumͤununum Elne wirklich hervorragende Llu-Aud inmunos-Ausu hören Sie im Kaffee„Vaterland“ Münchner Kapelle Heigis fan fälhlunaumunmaannomoonanaanafes Die neuesten Modelie in 886 mit den he l. Lack u. Nickel leicht beschä⸗ 0 60 4 10.—,15.— U. 20.-Mk. an zu verkauten 308 1 Posten neue 8 Damen- und 8 digt, zowie: Eundres Henen- 35 Lobr. u. urüekgeh. — Neckar au SSSSeese Fahrräder? RADER Käthéti O 2 Verl Zu pk. a Priv.: 1 eiſ. Bettſtelle (weiß), 1 f. neue eich Bettſtelle m. Roſt u. Matratz., 1 Waſchkommode mit Marmorpyl., 1 Kleiderſchrank (braun pol.) An⸗ zuſehen 49— 20 Uhr abds. Lingg, Meerfelustr. 36, II. r. *7864 Gut erhalt. 7860 Kohlenbadeofen mit Badewanne billig zu verkf. Maßholder, Wald⸗ hof, Kornſtr. 18. H Aubnc bällig abzugeben: Bauholz u.., Bretter, Türen, Fenſter, Latten, Drahtglas. Ab⸗ flußrohre uſw. Heinr. Kelter Lager: Waldhof⸗ ſtraße Nr. 29/27 (Helvetial. 7301 Verſch., aut erh. Büromöbel abzg.: 1 Schreib⸗ tiſch mit Seſſel, 2 Stolzenbg.⸗Re⸗ giſtratur⸗Schrke., 1 gr. und 1 kl. Rollſchrank. 1Raucht., Stühle, Tiſch⸗ u. Hänge⸗ lampe, Venti⸗ lator. Verviel⸗ fältigungsappar. uſw.— Aoͤr in d. Geſch. 7839 Billige kompl. Einrichtung gebr., gut erhalten Küche 2 pitehp. Büfett Stühle, Hocker ſU.“ Slatrimmer waten ll. 1 Mebnvimmer eiche, mod. Form, Büfett, 100 em, 1 —* 92 0 ketertehwe Ibö. LEleddenrimmer grün lack., Schrank Wasche m. Marm, 1Bettstelle m. Rost. 1 Nachttisch 00 mit Marmor auch einzeln abzugeben Möbel-Klinger Schöpfungen der Node rlichsten deulſches Modenaus Inh.: na Holecek 8 30fe I2weitür. Schrank 1 Bett m. Matr., 1 Kommode all. weiß, bill. zu pk. Viehhofſtraße 2, 3. Stock rechts. *7887 Schön., modern., weißes*7895 Kürhenhüfeit aus gut. Haus wegzugsh. preis⸗ wert zu verkauf. Richard⸗Wagner⸗ Str. 12, 4. Sick. lks., Tel. 440 06. Hag. Aofluch umſtändeh. billig zu verkf. 7857 Rupprechtſtr. 11. 3 Treppen links bei M. Malkasaun Z2u Verkaufen. Angebote unter P Q an die Geſchäftsſtelle d. Blattes*7846 Wintermant. Gr. 40—42, echt. Pelz ganz auf Crepe de Chine aefütt., f. 15/ zu verk. Walden, Werderstr. 1 *7847 Grude⸗ Küchenherd Dauerbr., weiß emaill., bill. zu billig immer Lager T 1. 8 neben Schreiber. verkauf. Betz, Beilſtr. 14, III. *7869 Ein N Beispiel meiner Lelstungsfähigkeit 0 „ Ea naturlas. mod Formn, Büjett. 10 nen ausgelegt, Tisch. 2 Stühle. Hocker Rl 120. Auch a. Teilsahl. —— Sohmidt E 3, 2 Mannhelm Ehestandsdatlehen —— Gebr. Herren⸗ und Damenrad 16. 18 u. 22.1 zu verkf. Löſch. H 4. 24, Laden. S970 Sofd, Sessel Polſt.⸗Stühle. Tiſch, gr. Spiegel paſſend f. Salon, Hrn.⸗ od. Empf.⸗ Zim., zu verkf. Eu 7. 15. part. 97871 Leit li0 IT essftA2 Damenhüten jür den Herbst finden Ste preis- wert und in groß er Auswahl bei W Inhaber: E 1 2 1& C— Welsl 1, 3 Paradeplata 1, 3 Das machtvolle Filmerlebnisi1 Wile, Biagel Lil Dagover Peterle Besse Maria von Tasnad 5 .00.30.20 „Schlußakkord“ be ginnt um .45 L.16[.00 Jugend nichi Zugelassen Dein großes Lager ist nichts wert. Wenn es die Kungschaft nicht eriährf! 1 Nerz- Fohlenmantel preisw. abhzugb. in der 7599 Zu erfr. Geſchſt. Billiges e ich enes Speisezimmer 1 Büfett mit Züg mit 1 Vitrinenauf⸗ ſatz, 1 Kredenz, 1 Ausziehtiſch, 4 Pol⸗ ſterſtühle, durch günſtigen Einkauf un d ab heute in der zu abzugeb. H. Baumann Hannheim U.7, Breite Str. irn Hause Pils Die sensetion am Variete VOoL ſou M. Morc ein Sprung durch die luft ffeihöndig Kopf àuf Kopf wWeiteſe neue Attfaktionen ongeségt durch ELLVNEUBEeK LIBELL E NMeute: 1600 Uhr: Hausfrauen-Votstellung— Fintritt frei! 9⁵⁵ Seunue Adresse beachtenl Mergen: 10% Uhr: Tenz-Kabafett-Vafiete— Einttitt frei! auch i. Cellon., Kragle, Chinz. Drahise- Slelle liefert Kraus. Mannkelm Postfach 370 88 8S Beit⸗- Damaste gestreift.geblümt, 130 em breĩt, schõne Dr. Rella Muster 5 Meter 8 9 115 10 24⁰ A Haustuch FAUFENARZT m. verstärkter Mitte 150 em breit 12⁵ Meter KHalbleinen gute Strapazier-Qualität Dr. Schmitt 44110- Friedrichsplatz 5 882⁴ * 8 0 Nach mehtjöhriger Ausbildung im stödtischen Krankenhaus Stettin, innere Abteilung, ãn der Universitäts-Kindetłblinik 5 Greifsweld und in der Kinderklinik des Bürgerhospitéls Lamgenschicme, Sgärbrücken, habe ich meine Pfexis als b90⁴ Fachürztin zur Kinderkrankheiten in Mannheim, Goeihesiraße 6 cuisenommen. Fernsprecher 41054 Sprechzeit 1112 u. 15.17 Uhr Zugelessen zu àllen Ersetzkassen und Nedizinswerbänden 150 em breit Meter 19 3 Bett-Inlett rot. garantiert federndicht 12³ 130 em breit Meter 19 blau indanthren 80 em breit Meter 19⁵ Lraer 310 Eine gepflegte Göststätte wird durch regelmöbig er- Scheinende Empfehlunęsen- zeigen in der Neuen Nennheimer Zeitune 80 em breit Meter Herzberg Gäste gevyinnen. Roeffler Zu der regelmäßigen Einſchätzung der Gebände zur Feuerverſicherung ſind bis ſpäteſtens 15. Oktober 1936 bei der ſtädt. Verſicherungsſtelle O 2. 1 durch die Gebäudeeigentümer anzumelden: 3 1. Alle im laufenden Jahre unter Dach gebrachten Neubauten, ſofern ſie nicht ſchon mit ſofortiger Wir⸗ kung verſichert ſind, 2. alle an ſchon verſicherten Ge⸗ bäuden im laufenden Jahre ein⸗ getretenen und mindeſtens 200./ nach Baupreiſen vom 1. 8. 1914 be⸗ tragenden Wertserhöhungen(durch Verbeſſerung, Anbau, Aufbau, Aus⸗ bau, Umbau) und Wertsverminde⸗ rungen(durch Alter, Abnutzung, Abbruch, Einſturz, Baufälligkeit). Erſt nach Auflauf der Anmelde⸗ friſt, aber noch vor dem 31. 12. 36 unter Dach gebrachte Neubauten und fertig werdende Umänderun⸗ gen ſind alsbald nachträglich, ſpä⸗ teſtens bis zum 31. 12. 1936, an⸗ zumelden. Die Einſchätzungen ſind koſtenfrei und treten mit dem 1. 1. 1937 in Wirkſamkeit. Mannbeim, 11. September 1936. Der Oberbürgermeiſter.